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Full text of "Urkundliche Geschichte der Familie von Pentz"

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®FROM THE FUND BEQUEATHED BY 
FARCHIBALD CARY COOLIDGE ® 
© A:-B-1887 PROFESSOR OF HISTORY 
"1908-1928 DIRECTOR OF THE ! 

_ UNIVERSITY LIBRARY 1910-1928 7 














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rkundliche Gefchichte 


Hamilie von Penb 





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Schwerin i. M., 1891. 


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| Jan 21 1966 
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Vormoarf. 


Die Gefchichte der Familie von Pens, deren erften Band 
ich hiemit der Deffentlichfeit übergebe, ift durchweg auf ur- 
fundlicher Grundlage bearbeitet worden. 

Schon im Jahre IGIO hat Bernhard Katomus (Steimmieß), 
Rector zu Heubrandenburg, die wenigen ihm zugänglichen 
Hachrichten über die rittermäßige Familie von Pent in über- 
fichtlicher Form zufamımengeftellt. Um den alten Adel des 
Gejchlehts und deffen deutfche Abfunft darzuthun, läßt er die 
Penten fchon mit König Heinrich dem Finfler wider die Wenden 
der Mark Brandenburg ins Feld ziehen; eine fagenhafte Er- 
zählung, die von mehr als adıtzis adligen Familien im 
Schwange ging Auf Latomus folgte in der erften Hälfte des 
18. Jahrhunderts der befannte meclenburgifche Gencaloge 
I. 5. v. Hoindhufen mit einer anfpruchsvolleren Arbeit, die 
er auf die vielfach unzuverläffigen Angaben gedrucdter Keichen- 
reden ftüßen mußte, weil zu jener Zeit die fürftlichen und ftädtifchen 
Archive der freien Forfchung nicht offen fanden. Daher ijt 
audy der Hoindhufeniche genealogifche Entwurf für die Ge: 


IV 


Ichichte der Älteren Seit von geringem Werth. Und grade 
die Altere Feit bietet dem Forfcher ungewöhnliche Schwierig- 
feiten, denn im 14 Jahrhundert fommen gleichzeitig drei 
‚familien von Pens vor und zwar je ein rittermäßiges Ge- 
fchleht diefes Namens in Vorpommern und in MTeclenburg, 
fowie em dem DPeatricterftande angehöriges in der Stadt 
Füneburg. Sie unterfcheiden fi durch ihre Wappen. Eine 
Stanmperwandtichaft diefer drei gleichnamigen familien tft 
aus den mir befannt gewordenen Urfunden nicht zu erweifen. 
Immerhin fehlt es nicht an Umftänden, welche einen gemein- 
jamen Urfprung der beiden rittermäßigen Gefchlechter von 
Pens anzudeuten fcheinen  Unbedenflih haben denn auch 
Katomus und v. Hoindhufen die pommerfche und die meclen- 
burgifche Familie als Linien eines Gefchledhts behandelt 
und fie, ungeachtet der Derichiedenheit ihrer Wappen, durch 
einen gemeinfamen Stammoater, WDalther von Panit oder 
Pens, vereinigt. 

Die gegenwärtige Arbeit ift vornehmlich der Gefchichte 
der mecdlenburgiichen Familie von Pent gewidmet und be- 
faßt fih daher mit der pommerfchen und der lüneburgifchen 
Familie nur fo weit als nöthig it, die Stannmesverfchiedenheit 
der drei gleichnamigen Gefchlechter zu erweifen, oder doch — 
mit Hülfe der Heraldit — dem Beweife nahe zu bringen. 
Db das gelungen ift, mögen Berufene enticheiden. 

Das lebhaft emipfundene Derlangen nad dem Befite 
einer auf urfundlichen Sorihungen gegründeten Samilien: 
gefchichte hatte Herm Friedrih v. Pens auf Schloß Brandis 
bei Leipzig veranlaft, mich mit der Ausführung diefer ehren- 
vollen, aber jchwierigen Aufgabe zu betrauen. Inden Bert 
v. Pent mit rühmenswerther Opferwilligfeit auch die Mittel 


V 


zur Deröffentlihung meiner anfänglich nicht für den Drudf 
beftimmten Arbeit gewährte, hat er fih unfoniehr gerechten 
Anfpruch auf den Danf feiner Gefchlechtsgenofien erworben. 

Don dent Befichtspunfte ausgehend, daß eine Familien: 
gefchichte vor allem den Zwed hat, genau ermittelte und ur- 
fundlich beglaubigte Thatfahyen den SKamiliengliedern zur 
Kenntnig zu bringen, damit die Nachfommen ein richtiges 
Bild von dem Keben ihrer Dorfahren gewinnen fönnen, habe 
ich allgemeine Betradhytungen, Erörterungen der inneren Zu 
ftände des Landes, fowie Streifzüge in das Gebiet der politi- 
fhen Geichichte fo viel als möglich vermieden. mn diefer 
Richtung mußte ich mir fchon aus dem Grunde Beichränfung 
auferlegen, weil ich den Umfang des Werkes ber ein ge 
wifjes Maß nicht durfte hinauswachlen lafien. - 

Don den diefem erjten Bande beigegebenen Pentifchen 
Urkunden jind nur diejenigen umverfürst, welche für die Be- 
fchichte der Familie befonders wichtig erfcheinen, fei es, daß 
fie genealogifdhe Beziehungen aufklären, fei es, daß fie über 
den Güterbefis Licht verbreiten. Alan wird mein Derfahren 
nicht tadeln, wenn man fidy vergegenwärtigt, daß die Ur 
Funden des Mittelalters bereits in unferen Urkundenbüchern 
. gedrudt vorliegen und daß die Deröffentlichung der fpäteren 
Urkunden in abjehbarer Frift erwartet werden darf. 

für meine forfhungen hat das Großherzogliche Geheime 
und Haupt-Urhiv zu Schwerin fi als die ergiebigite Fund- 
grube erwiefen, indeilen haben auch andere Archive werth: 
volles Material geliefert. So it mir namentlich -— Danf 
der nicht genug zu rühmenden Gefälligfeit des Herrn Dr. Crull 
zu Wismar — aus dem dortigen Natbsardhive eine Fülle 
wichtiger Nachrichten zugefloffen. Der Inhalt der Haus- 


VI 


archive der Familie v. Pens, der mir bereitwillig zur Be- 
nußung anvertraut wurde, Fonnte für den erften Band nicht 
verwerthet werden, weil Fein einziges Schriftftüc hinter die 
Mitte des 16. Jahrhunderts zurücdreicht. Manches, was 
nachweislich noch im Jahre 1769 im Hadjlaffe des Ober: 
. jägermeifters v. Pent vorgefunden wurde, tft inzwifchen ver- 
loren gegangen. 

Allen Herren im In und Auslande, welde meine 
Forfchungen durch Rath oder That freundlich gefördert haben, 
fage ich meinen verbindlichften Danf. 


$. v. Meyenn. 





Samilien äbnliben Namens. .. 2.2... 16 





Die Füneburger Rathsfamilie v. Pns .... uw 





Die pommerfhe Samilie v. Pent. 


1. Der Stammmvater. lDalther von EEE 19 
8 2. Walthers Hadhfommen . > 22mm 2 29 
ER Da TI 5 an ne ee 33 


8 4. Urfprung und Herfunft. Wappenverwandte familien . . . 34 















Die medlenburgiihe Samilie v. Pens. 


8 1. Erftes Auftreten. BRaven IL, Ritter . 2 2 2 2 2. 39 





vm 


$ 5. MWappenverwandte Familien: 





Samilienglicder unbeitimmbarer Abtunft. 


IE a se a Zr ae a 








Das Ältere Baus Toddin. 
a a a a ne ae a 2 


oadıım, Detlevs Sohn . DEE EEE TE 
,‚ Ulrich, Detleus Sohn . oo oo nn. 182 










IX 





. Maadalene 
Allgemeine Stammtafel BB . . 2 2 nn m nenn nn. 194 
Stammtafel C. des Älteren Baufes Toddin. . . . 2 2 2... 196 


“ 
. 


Die Söhne Mribs IV. 





$ 41. Ulrich, 

ennefe, Kurds Sohn 

. Ulrih, Kurds Sohn. . 
arrherr zu Wismar 















Stammtafel D. 


$ 45. Anna, Aebtifjin des Klofters zu Jvenad . . . . 2... 248 


Das Ältere Baus Meltbof. 








Stammtafel E. des älteren Baufes Melthof . . . . 2 2.2... .269 
Su Beribtiqungen und Drudiebler-Derzeihnig . . . 260 u. 261 





Abbildungen. 
5 Siegeltafeln. 


Siegel des Bilbofs Wicolaus . 





-— 1 





Arkunden und Regeften. 


DU EEE a ig ie Te 
Nadträge ir. 337 —383 355 —394 








GSelcHichte des Oelchlechts vw. Penh. 


Der I)ame Penf. 


Ein Dorf Panitz ericheint zuerft, als sfried, Bifchof 
von Rabteburg, im Jahre 1194 durch Schiedsrichter die 
Rateburgifhen Stiftsgüter für den Bifchof fowie für das 
Domcapitel beftimmt (Urf. I). In der betreffenden Urkunde 
heißt es: 

In parrochia Vilen: — — —  Paniz, decimam 
dimidiam [scil. fratribus assignamus], d, bh. im Kirchfpiele 
Dellahn wird aus Paniz der halbe FJehnte den Capitularen 
überwiesen. 

Das jogenannte Nateburger Schntenregifter (Urt. 5) 
(um 1251) befagt über Panik: 

In terra Wittenburg: — — — In parrochia Vilan: 
— — — Panitz, Walterus I., tercia pars uacat preposito 
.XIIL, d b. Panit, im Lande Wittenburg, im Kirchipiele 
Dellahn, hat I4 Hufen, von einer Hufe hat Walther die 
Hebung, der dritte Theil fteht dem Propfte zu. 

In einem Derzeichniffe der bifchöflihen Dafallen des 
Stifts NRaßeburg vom 25 Juli 1555, auf Befehl des 

1» 


4 Der Yame Pent. 


Biihofs Dolrad angefertigt durch den Pfarrer Peter zu 
Schönberg (12.), wird unfer Dorf zum dritten Mal genannt: 

-—— — — — Item, Johannes de Lutzowe, miles, de 
duobus mansis in Penitz, d. h. der Ritter Johann 
v. Lütow trug 2 Hufen in Penis vom Bifchofe zu Kehn. 

Aus diefen 5 Urkunden ergiebt fi Folgendes: Panit, 
im Kirchipiele Dellahn inı Lande Wittenburg belegen, ift, da 
es 14 Hufen hatte, ein Dorf mittlerer Größe gewefen; ferner 
war es im ,. 1251 bereits von Deutfchen befiedelt, denn 
aus wendijhen Dörfern wurden feine Hebungen verliehen; 
im ,. 1555 befand es fi nicht mehr im DBefite der 
Samilie v. Peng. 

Im XRateburger Sehntenregifter find die Dörfer des 
Kirhhfpiels Dellahn in nachitehender Reihenfolge gegeben: 
Dellahn, Eloddram, — — — — —, Diüffin, Dammerees, 
Banzın, Bolbrufe, Panit, Marfow, Seffevin. Gleich 
Panit find Bolbrufe und Seffevin im Mittelalter fpurlos 
untergegangen.  Keider find die Dorfnanen des Hehnten- 
regifters nicht in allen Kirchfpielen dergeftalt planmäßig ge- 
ordnet, daß die Aufzählung, mit dem Kirchdorfe beginnend, 
von Ort zu Drt ohne Seitenfprünge vorfchreitet. richt felten 
vermiffen wir jegliche Ordnung; die Namen räumlich weit 
getrennter Dörfer find willfürlih bunt an einander gereiht, 
wie 3. B. in den Kirchfpielen Döbberfen und Zarrentin, 
Daher ift es unzuläffig, die Lage untergegangener und ver- 
fchollener Dörfer allein auf Grund des Sehntenregifters feft- 
jtellen zu wollen. Und doch ift die Reihenfolge grade bei 
dem Dellahner Kirchipiele eine der natürlichen Lage der Drt- 
jhaften entiprechende, Denn glüclicherweife Weife find die 
Hamen der Dörfer Bolbrufe, Seffevin und Panis, freilich 


Der Yame Penb. 5 


in mehr oder minder corrumpirter Geftalt, als $lurnanıen 
bis in die Gegenwart im Doltsmunde erhalten geblieben, 
und wir dadurh in den Stand gefett, die urfprüngliche Lage 
der Dörfer fefttellen zu Bönmnen. 

Ein Aderfhlag des zwifchen Dellahn und Goldenbow 
‚ belegenen und erft in neuerer Feit errichteten Mleierhofes 
‚Sriedrihshof heißt „Siwin” und das dortige Gehslz führt 
den Hamen „Siwidöshägen”.') In dem Dermeffungsregifter 
über Dellahn vom I. ITIO wird eim nördlich vom Dorfe 
Dellahn nahe der Goldenbower Grenze belegenes Territorium 
unter dem NManien „der Siegwin” aufgeführt. Sefferin hat 
demnadh zwifchen Dellahn und Goldenbow gelegen. Der 
größere Theil feiner ehemaligen Flur ftet in Friedrichshof, 
der XReft in Dellahn. j | 

„Bolbrufe* wird dem Gute Banzin einverleibt worden 
fein, denn ein Sdylag der Banziner Feldmarf wird noch gegen- 
wärtig der „Bollbrüdichlag" genannt.’) 

Der Name Panit oder Penit endlich findet fich wieder 
in dem „Pehnzer” oder „Pehnger“ Teiche, welcher an dem 
von Banzin nach Dammereez; führenden Wege in annähernd 
gleichem Abftande von beiden Butshöfen belegen ift und zum 
Gute Dammereez gehört. Ohne Aweifel trägt der Pehnzer 
Teich feinen Namen nady dent Dorfe Paniz = Penis, von 
deffen Feldmarf er chemals umfcloffen war. Wie Bolbrufe 
in Banzin aufgegangen ift, fo wird Penis mit Dammiereez 
vereinigt worden fein. 

Die form Panis Font ausfchließlih in den beiden 
angezogenen Urfunden vor; dagegen findet fih in allen 


.’) Va Aufzeihnungen des Herrn Kirchenraths Tapp zu Dellahn. 


6 Der Yame Penb. 


übrigen Urfünden ein e anftatt des a, alfo: Peniß. Dennoch 
wird die Form Panik für die richtige zu halten fein und 
zwar deshalb, weil de gefchulten "bifchöflichen Schreiber 
beffere Gewähr. bieten für die genaue Wiedergabe eines 
wendifchen Ortsngmens ihres Sprengels, als weltliche, der 
flavifchen Sprache vielleicht unfundige Schreiber. Diefe 
machen denn auch aus Waltherus de Panit einen ID. de 
Penezt (1221), W. de Pente (1222), W. de Piriz (1244) 
und WM. de Peniz (1245). — In den rügen-pommerfchen‘ 
Urkunden ift bis um die Mitte des 14. Jahrh. die zwei- 
jilbige form Peniz vorberrfchhend, mit den unmwejentlichen 
Abweichungen: Penis, Penithz; u. m. a.; daneben findet fich, 
aber weniger häufig, das dreifilbige Penisce oder Penicze, 
fowie einfilbig Pens oder Penz. Ein Siegel des Henning 
v. Pent von 1575 giebt Dence. Am Schluffe des 14. Jahrh. 
überwiegt die dreifilbige Form. An deren Stelle tritt im 
- 15. Jahrh. zuerft Peente und endlich Pente. Im J. 1489 
erlofh das pommerfche Geflecht. 

Eine ganz ähnliche Wandlung des Hamens beobadten 
wir bei der zuerft im I. 1521 im weitlichen Mledlenburg er- 
fcheinenden zweiten Familie v. Pens. Abwecfelnd finden ficd) 
in den Urfunden des I4. Jahrh. die Formen Penicze, Peynvyse, 
Penite, Penis, Peynze und Pente. Alit Beginn des 
15. Jahrh. wird Pente die übliche Schreibart. welche fich 
bis in das 18. Jahrh. behauptet. ur die holfteinifchen 
Urfunden haben vielfah Pens oder auch Penfje. Im 
18. Jahrh. lieg man das ce am Schluffe und ebenjo 
das t als überflüfiig wegfallen, Erft in der Yeuzeit hat 
man das: t wieder in feine alte Stelle eingefett und 
ichreibt: Pent. 


Der Name Pent. 7 


Sicherlich ift im älterer KHeit der Hame Penb gedehnt 
gefprochen worden, etwa: Pehnz oder Pehns; denn einmal 
ift in den zweifilbigen Panis, Penis und Peynyz die erfte 
Silbe unzweifelhaft lang gewefen, und lang wird fie auch 
geblieben fein, nadydem der Name durch Ausftoßung des 
Dofals der zweiten Silbe in einen einfilbigen zufammen- 
gezogen worden war. für's Zweite finden wir den Namen 
nicht felten Peenz und Peint gefchrieben. Endlicdy wird jener 
Teicy auf der ehemaligen Paniser Feldmarf noch gegenwärtig 
im Dolfsmund „der Pehnßer Teich" genannt. 


Dem Dorfe Panit; in Umte Wittenburg hat Walther 
v. Paniß, der Stammmvater der ponmerfchen Familie, feinen 
Samiliennamen entlehnt. Deil diefer ein Ortsname war, 
wurde, wie üblich, das Dorwort de (van, von) vorgefett. 
Alle Glieder der vorpommerfchen Familie ohne Ausnahme 
haben fih „von“ Pente genannt. Die jüngere medlen- 
burgifhe Familie führt gleichfalls das „von“ vor ihrem 
Gefchlehtsnamen von ihrem erften Auftreten an; ein ficherer 
Beweis, dag auc fie jich nad) einem Drte Pens genannt 
hat. Sie läßt jedoch im 16. Jahrh. das „von“ wegfallen, 
dem Zeitgefhmadfe Rehnung tragend. Erfjt im 18. Jahrh. 
gelangt das Dorwort „von" wieder zu Ehren; man fchreibt 
„von Pent“, und nod; lieber franzöftfch „de Pens”. Der Name 
der Limeburgifchen Patricierfamilie v. Pent lautet in den 
niederdeutfchen Urkunden des I4. u. 15. Jahrh. „van Pente”; 
ein Mal abweichend: „van Penfe”. 


Der Drtsname Pent ijt Peineswegs auf das Dorf‘ 
Panit im Lande Wittenburg befchränft. Das Dorf Pönit 
in Bolftein, — Amt Ahrensböf, Kirchfpiel Glefchendorf, — 


8 Der Name Pent. 


hieß ehemals gleichfalls Penze oder Penge ') In der 
erften Hälfte des 15. Jahrh. war Pönig im Befite der 
familie v. Buchwaldt. Heinrih v. Buchwaldt auf Seedorf 
verfaufte im 7. 1462 die Dörfer Pönis und Garfau mit 
dem Pöniter See an das Klofter zu Ahrensböf. Ueber die 
ältere Befchichte von Pönis hat fich zwar nichts Sicheres 
ermitteln laffen, iudeflen erfcheint es nicht unwahrfcheinlich, 
daß die im . 1521 in Medlenburg auftretende, jüngere, 
Samilie v. Pens von diefem Dorfe ihren Namen trägt, ob- 
gleich die urfundliche Beftätigung dafür fehlt, daß jemals ein 
Pens im Befige von Pönitz gewefen if. Das ift jedoch 
nicht unbedingt ausfchliegend, denn gar manche Familie hat 
fi) nadıy einer Ortfchaft genannt, deren Befis ihr nicht nadh- 
gewiefen werden fann. Die Familien v. Blücher, v. Brahl- 
ftorf, v. Koppelow, v. Cramon, v. Stralendorf, v. Driberg, 
v. d. Dften und v. Wangelin erfcheinen in den uns erhalterien 
Urkunden niemals als Eigenthlimer der betreffenden gleich: 
namigen Güter. Trob alledem Fann nicht bezweifelt werden, 
daß jede diefer Familien einjtmals Eigenthumsredhte an den 
gleichnamigen Dorfe thatfächlih gehabt habe. Da mandıes 
dafür fpricht, daß die jüngere Familie v. Pent aus dem 
Bremifhen über Boljtein in Mecklenburg eingewandert ift, 
wie nachgewiefen werden foll, fo werden die angedeuteten 
Beziehungen zu dem Dorfe Pönis nicht ohne Weiteres von 
der Hand gewiefen werden dürfen. 

Ein drittes Dorf Pens, I Meile nordöftlich des 
Kummerower See's im Demminer Kreife der Provinz Dor- 
pommern belegen, trägt feinen Yamen, wie mit Sicherheit 


) v.. Schröder und Biernatfy, Topographie von Holftein ıc., 
I, S. 292. 


Der Yame Pent. 9 


angenommen werden darf, nach jenem Gründer Johannes 
v. Pent, Walthers I. älteftem Sohne. Die Angabe eines 
älteren Befchichtsfchreibers, !) daß die Familie v. Pens fi 
nach dem Dorfe Pent genannt habe, wird fchon dadurd) 
widerlegt, daß diefes jünger tft, als jene. Die Urkunden er- ' 
wähnen das Gefchlecht viel früher, als das Dorf. Juden 
fehlt es nicht an Beweifen für die Herkunft der ‚Familie 
v. Pens aus dem Dorfe Panis bei Wittenburg.. — Es 
finden fi) im Demminer Kreife nocdy einige andere Dörfer, 
welhe muthmaßlih nad eingewanderten Gefchlechtern be- 
nannt worden find, wie 5. B. Molzahn, Keffin, Diten, 
Woltow und Welsien ?) (bei Treptow a. T.); aud; Wildberg 
darf vielleicht dazu gerechnet werden. | 

Derhinpenis, Virchinipenz, Dirchempeniz, auch fchlicht- 
weg Peniß, lautet der wendifhe YTame des Kummeromer 
See's, wie er uns in den Urkunden’) des 15. Jahrh. über- 
liefert wird. Diefe Benennung fteht jedoch weder mit der 
familie v. Pent, nody mit dem Dorfe Pens in irgend 
einem urfächlihen SZufammenhange. Dielmehr ift der Name 
Dirdhimpenig abzuleiten von dem am Nordufer des 
Kummerower See's belegenen Dorfe Derchen, vormals 
Dirhim genannt, und von dem Peeneflufie, welcher unweit 
des Dorfes Derchen den Sce verläßt. 

Der Hame des FSluffes Prene ift das böhmifche Wort 
„pena“, welches „piena“ ausgefprodhen wird und polnifch 
„piana“, wendifh „pena“, ruffiih „piena”, Bleinrufftfch 





) Schwarz, De finibus principatus Rugiae, S. 168, Anm. 
*) Die meclenburgifhen $amilien v. Wolfow "und v. Weltien 
führen gleibe Schildfigur, eine geflügelte Pferdebremfe. . 
. AM. U-B. I 571, 604; Il, 749, 1071. 


10 Der Name pPenb. 


„pina” lautet. Die Polaben an der Elbe fetten für das 
böhmifche e häufig a; aus pena wird alfo polabiih „pana“. 
„pPanis“ heißt der pommuerfche Fluß Peene in lateinifch ab- 
sefaßten Urkunden des Mittelalters. 

Die urfprünglihe Bedeutung des flavifchen Wortes pena 
war: Flüffiges, feuchtes. Daraus erflärt fih, daß zahlreiche 
Gewäffer in flavifhen Ländern den Mamen Pena, Piena 
oder Piana tragen. Im Kaufe der Seit ift die Bedeutung 
des Wortes pena auf den engeren Begriff von „Gifcht“ 
oder „Schaum“ eingefchränft worden.) 

Dirhimpenig ift zu deutfch: Derchenfches Gewäffer, 
d. h. Dercenfcher See. Die Endfilbe „nit“ findet fich in 
Medlenburg in einer großen Anzahl wendifher Badı-, 
Flug: und Seenamen, während fie in Dorfnamen  felten 
vorfommit. ?) 

Auf das flavifche Wort pena find aud) die Namen der 
beiden Dörfer Panis im Amte Wittenburg und Pönis in 
Wagrien zurückzuführen. Die Bedeutung der Hamen Panis 
und Pönis ift demnach gleichfalls „Bewälfer“. Der Um- 


ı) Nach Schafarif, Slowanske starozitnosti, S. 405, in Kofegarten, 
Codex Pommer. diplomat. I, S. 1. 

?) Brezenis, Bab im A. Sternberg; Bietnis, Bach bei Pinnomw; 
Duzniza = Gr.-Tefjiner See; Jasnit, Bach, Sufluf der Sude; Jafenit, 
Bad, fließt im den Dobbertiner See; Köppernig, Bach ‚vor Wismar; 
Kipnit, Bach im A. Grabow; £ddnit, Zufl. der Ede; Komenit, Abfl. 
des Kohmenfhen See's; Kösnit, Zufl. der Nebel; Kusmusnijia — 
£ooftenfcher See; Mildenit, £I.; Parmenit, Bah in den Parumfcen 
See; Pretuftniza, Bach, bei Kalübbe; Rednit, $l.; Nofitnig, Bach bei 
Dargun; Nuthniz, desal.; Rögnit, Kl; Slonit, FI. zwifhen Sulz und 
Tribfees, Smolnit, See bei Mirow; Stavenit, Bad bei Scharpjow; 
Stefnit, Fl; Stepenit, £l.; Temnit, Bach bei Meteband; Tepenitz, 
Bad in die Warnow; Trismiza, Bach in die Sude; Wafnit, Sufl.. der 
Trave. — Dal. Kühnel, flavifche Ortsnamen, im Medibg. Jahrb, 46. 


Der Hame Pent. 11 


ftand, daß beide Dörfer in der Mähe eines Waflers lagen, 
wird ihnen ihre Namen eingetragen haben. 

Der fhon oben erwähnte „Pehnzer Teich” auf der che- 
maligen flur des Dorfes Paniz liegt am öftlichen Ende einer 
fhmalen Yiederung, welche fi weitwärts bis an das Dorf 
Teflin. erftreft, dort nach Süden abbiegt und endlich fich mit 
dem Thale des Schaalefluffes vereinigt. Yloch vor hundert 
Jahren war dicht oberhalb des Pehnzer Teiches ein zweiter 
unfängliher Teich") vorhanden, welcher feither eingetrocfnet 
und verfchwunden if. Ohne Zweifel waren diefe beiden 
Teiche Ueberrefte eines vormals ftattlihen Bewällers, welchem 
vor dem 12. Jahrh. der Hame „Daniz“ um fo eher beigelegt 
werden durfte, als in dortiger Gegend Kandfeen und größere 
Teiche völlig fehlen. Don dem Teiche Paniz ift der Mame 
auf das Dorf übertragen worden. ?) 

Das holjteinifche Dorf Pönit liegt in wafjerreichem Ge- 
lände zwifchen dem großen und dem Fleinen Pöniter See. 
Diefe jmd durch einen Waflerlauf miteinander verbunden 
und fliegen durch die Gronenberger Au in die Dftfee ab. 
Alfo auch hier find alle Dorbedingungen erfüllt, um den 
Yamen „Peniß“ zu rechtfertigen. 

Die in Medlenburg und in der Mar? Brandenburg zum 
Theil mehrfach wiederkehrenden Kocalnamen: Penzin, Penslin, 
Penglin, Benz, Benzin, theilen mit dem YHamen Pens 
höchitens die Wurzelgemeinfchaft des zu Grunde liegenden 
flavifchen Wortes, wenn nicht bei der Kürze des Dofals in 





’) Dal, die Schmettan’fche Karte von Medlenburg. 

?) Kühnel in „flapifche Ortsnamen in Mecklenburg” (Jahrb. 46) 
jeitet Paniz vom altjlav. „Panu” —= Herr ab und giebt Paniz durch 
„rahlommen des Pan” wieder. 


12 Der Name Penb. 


diefen Hamen eine ganz andere Ableitung, deren mehrere den 
Sprahforfchern zu Gebote ftehen, vorzuziehen ift.") Daffelbe 
gilt für Penzig, — vormals Penczf, auch Penzigf und Peynzf 
gefchrieben, — eine Ortihaft in der preußifchen DOber-Faufit, 
und ebenfo für Penic und Pencice in Böhmen und desgleichen 
für Pentjch, ehemals Penica, in Schlefien, Kr. Strehlen.?) Penz- 
horn im Kirchfpiel Soltau, Kanddroftei Füneburg, Provinz 
Hannover, hieß im 14. Jahrh. „Penteshorne* und fcheint zu 
feiner der Familien v, Pens in Beziehung geftanden zu haben.?) 

Endlich findet fih das Wort Pent oder Penz in einer 
Anzahl zufammengefetster Ortsnamen in Mittel- und Subd- 
deuitfchland. +) Wir nennen bier: 

Pentheim, Stadt im ehemaligen Kur-Mlainzifchen, 

Denzenreutb, Dorf in der Oberpfalz. 


») Kühngl, Slav. Ortsnamen in M., in M. Jahrb. 46, $. 103. 
24, 25, (26. 

2) Pentiig und Pentih werden von K. Adamy, in „Schlefiide 
Ortsnamen”, 2. Anfl., S. 40, mit „Banmftammort” hberfegt. 

») In einer Urf., d. d. 22. Mai 1354 (aedr. bei Riedel, II,.2, 
S. 354), fommt im Gefolge des Berjogs von Pommern der Ritter 
Arnold Kolner von Penyb vor. Die Familie Kolner heit 
gegenwärtig v. Köller. Sie führt eine Raute im Wappenfchilde aleich 
den pommerjchen v. Schwerin. Welhe Ortfchaft „Penyy” bier 
gemeint fein mag, Pönnen wir nicht entfcheiden, Daß im vorliegenden 
Salle es fjih um eine Ortfchaft, nicht aber etwa um einen Samilien- 
namen handle, leidet gar feuten Sweifel. 


*) Die formen, welche nicht flavifchen Urfprunaes find, Rönnen 
zum Theil auf das altfächfifhe „bant”, althochd. „panz“ — lat. pagus, 
zuridgeführt werden. Dal. Grimm, Gefd., 595 f.; Förftemann, altdentich. 
Uamenbuch, II, S. 212/213. — Auch als Tanfname fommt Pent vor. 
Im I. 1365 febte Pent Sommerlatte zu Jena. Urf.-B. der Stadt 
Jena :c., (herausgegeb. von Dr. J. € X. Martin, ı888), BP. I, 
Ar, 321, S. 203 fe — Pent oder Benz, ein Eigenname, —= Benzo, 
Berno, Bernzo — Bernhard. S. Grimm, Wörterb. I, 1477, 


Der Yame Pent. 13 


Penzenau, Mühlengehöft im Salzburgifchen, 

Penzberg, Dorf in Oberbaiern, 

Penzenricd und Penzenfofen in Niederbaiern, 

Penzendorf und Penzenhofen, Dörfer in Mittel 
franfen, 

Pinzberg, Dorf füdlih von Bamberg. 

Keine diefer DOrtfchaften läßt fih mit unferen drei 
Sanuilien in Derbindung bringen. 


Hamilien des I)amens Penf. 


Heben den oben bereits erwähnten beiden rittermäßigen 
Gefchlehtern und der Küneburger Rathsfamilie v. Pent be- 
segnen noch einige andere, theils bürgerliche, theils adlige 
Samilien Namens Pens, weldye wir mit wenigen begleitenden 
Bemerfungen an diefer Stelle vorführen wollen. 

l. Eine Bürgerfamilie Pens, — ausnabmsmeife wird 
Pint geichrieben, — in der Stadt Parhim, läßt jich dort 
bis zur Mitte des 16. Jahrh. zurüfverfolgen. 

2. Unter dem Hamen Pent von Pentenau ift durd 
Diplom vom 14. März 1654 Johann Heinrih Pens in den 
Reichsadeljtand erhoben worden. Es hat fich nicht ermitteln 
lafien, ob diefer Johann Heinrih Pens identisch tft mit 
„I BD. DPenb”, weldher im 5. 1654 als Secretär des 
Herzogs Georg von Füneburg vorfommt. Die Familie 
Dent v. Pentenau fcheint erlofcben zu fein. Wappen: im 
längsgetheilten Schilde rechts in Silber ein frei aufrecht ge= 
ftelltes, jedoch an die Theilungslinie ftogendes Stüf eines 
goldenen Gatters, welches aus 2 unten fpitigen Kängs- und 
2 Querftäben befteht, und linfs in blau ein aufgerichteter 
rechts gefehrter goldener Löwe, auf dent Kopfe mit einem 
grünen Lorbeerfranze und um den Hals mit einem filbernen, 


familien des Namens Pent. 15 
mit 5 goldenen Schellen befegten Bande, welcher mit den 
Dorderpranfen das Gatter im rechten felde oben an den 
£ängsftäben hält. ') 

9. Pen; von Dolis, erbländifch-öfterreichifcher Adel- 
ftand. Diplom für Johann Pen; f. #. Obriftlieut., mit 
„von Dolis”, 1850. ?) 

4. Pens von Laldenbadh, altes ulich-Lleve'fches 
Geihleht. Wappen: im Schilde 2 in's Andreasfreuz ge 
ftellte Hellebarden. ?) Der Name findet fi) auch „Pentße” 
gejchrieben (1651). — Der Fönigl. fchwedifche Oberft Moritz 
Pens v. Caldenbah fiel in der Schlacht bei Keipzig am 
2. Nov. 1642. 

9. Pencz;, Georg, hervorragender Mlaler und Kupfer: 
ftecher, findet fih im ,. 1525 im Mürnberger Malerbuche 
als Meifter eingetragen.‘) Man vermuthet in ihm einen 
Schüler Albreht Dürers. Er verjtarb im ). 1550 und 
hinterließ Weib und Kind in großer Armuth. Ueber feine 
Berfunft ift nichts Sicheres befannt. In den Urfunden 
jener Heit wird der Hame auch Pent geichrieben. 


2 


ws 


’; Knefcfe, Adels-Kericon, VII, 


nın 


°», Deri. S. 92 
” Deri. . : 5. 9% 
* Allgem. dentiche Biographie, XXNV, 5. 355—355 


Hamilien ähnlichen Tamens. 


1. Die Herren von Penzig, auch Penczt, Peynzf, 
Pensigf gefchrieben, führten ihren Namen nah dem Gute 
Penzig, nördlich der Stadt Görlit gelegen, das ihnen nad- 
weislih mindejtens feit Mitte des 15. bis Ende des 
15. Jahrh. gehörte. Wappen: im blauen Felde ein die 
Sadıjfen linfs Fehrender, von Roth und Silber gefhachter 
Adlerflügel. ’) 

2. Das Adelsgefhleht von Bent, (Benz, Bane;, 
Benit, Beynz), erfcheint bereits zu Anfang des 15. Jahrh. 
in der Ufermarf. Seinen Namen bat cs nach dem Dorfe 
Bent bei Prenzlau. Wappen: Schild: Iinfs gefehrter auf- 
rechter doppelihwänziger Köwe, einen Wedel oder Ajt in der 
Tate haltend; Helm: zwifchen 2 Hörnern derjelbe Löwe, 
wachjend. ?) 

" Knotb, Gefh. des Ober-Laufier Mdels, 5. 412, 568. — 


Knefchfe, Adels-£ericon, VII, 5. 92. 
” v. Sedlig-Meufirh, Preuß. Adels-Kertcon. 


Die Lünchurger Pafhsfamilie n. Penß. 


Während des 14. Jahrh. faß in der Stadt Füneburg 
eine Ratbsfamilie von Pente oder van Penfe. Der Erfte 
diefes Gefchlechts, von welchem wir Kunde haben, ift 
Johann van Pente, Nathsherr zu Cimeburg von 1555 
bis 1571.) Sein Sohn, Johannes de Penße,?) im 
Jahre 1564 Dicar an der St. Johannisfirche zu Küneburs, 
fommt im Jahre 1588 noh ein Mal vor als „Herr 
Johann Pente”. 

Werner van Penfe’) ift Kaufmann zu Küneburg 
(1580). 

Aldych van Penbet) nennt fih „Bürger der Stadt 
Küneburs”“ (1595 und 1598). 

Ein rundes Siegel’) des Priefters Johann v. Penbe 

zeigt im Schilde zwei Querbalten, davon den oberen mit 
; Fleinen Kilten bejteft, und am Schildesfuße 1 Kilie. 

MjaRU: *S’ TJOnANMNIS .. Da ». PanTZe .. 

h) Sudeudorf, braunfchw. - Ihneb. Urf. I, Ye. 500; v. Boden- 
bera, Urf. des Miarienflofters Jjenhagen, Yir. 262, 272, 274, 275, 276, 
m. U.-B. XIV, 8326. 

”% v. Bodenbera, Urf. des Marienflofters Jienhbagen, Yir. 276. 
359. — Bittner, Eineb. Patric. unter v. Hagen, 

” Sudendorf, PERHMIRIR: Ihmeb. Ur. V, Tir. 169. 

” Derf, - VI, fir. 53, 218 

°) vo. Kodenbera, Urf, w Marienklofters Jienbagen, ir. 559. 

2 


18 Die £imeburger Rathsfamilie v. Pent. 


Diefe wenig zahlreihe Familie hat fich, fo viel wir 
wiffen, über das Gebiet der Stadt Küneburg hinaus nicht 
verbreitet; aber audy dort begegnet fie nach dem Jahre 1400 
nicht wieder. 

Die Präpofition „von“, welche alle Glieder der Küne- 
burger familie v. Pente ihrem Namen vorfessten, zeigt an, 
daß der Hame Pente ein Localname geweien ift, d. bh. die 
famile hat fih nad) dem Dorfe ihrer Derfunft genannt. 
Als foldes Fönnen wir indeffen Feine der verfchiedenen Ort: 
fhaften Pent mit einiger Sicherheit angeben. Die Familie 
mag ebenfowohl aus dem Dften, als aus den Morden in 
Küneburg eingewandert fein. — Als Heugnig für rittermäßige 
Herfunft Fann das Vorwort „von“ nicht gelten. Johann 
„von“ Pente bedeutet nichts weiter, als Johann „aus dem 
Drte Pente“. Dielfac wird ein Gefchlecht erft in der Fremde 
nad) feinem Heimathsorte benannt worden fein, wie 5. B. 
die Kübefer KRathsfamilien: v. Warendorp, !) v. Tribefes, 
v. Güftrow, v. Bardewif, v. Uelzen, v. Hadersleben u. m. a. 
diefe Hamıen erjt angenommen haben, nacpden fie die Stadt 
Warendorf, bezw. Triebfees, Güftrow u. f. w, verlaffen 
hatten. — Ein genealogifcher Sufammenhang der Küne- 
Durger v. Penbe mit den beiden gleichnamigen rittermäßigen 
familien it nirgends erfennbar, Dagegen zeugt die völlige 
Derjdyiedenheitt der Wappen wider die Annahme eines 
seminfamen Urfprunges. 

') gib, Bürgerfiegel des Mittelalters, Heft I: 


„‚Giselbertus de Warendorpe, ex diocesi monasteriensi, Lubecae 
„Consul electus, Au. MULNV,' 


Die pummerfche Hamilie u. Pen. 


SI. 
Der Stanmpater. 


Walther v. Pent. 


Die urfundlichen Nachrichten über Walther von Pens 
reichen bis in das I. 1219 zurüf. Sunächft begegnen wir 
ihm unter der Mannschaft des Grafen Albert von Orlamünde, 
eines Schweiterfohnes des Dänenfönigs Waldemar II. und 
Statthalters über Hord-Albingien. Als diefer im I. 1219 
der Kirche zu Rageburg 2 Dörfer neben einer Anzahl Hufen 
fhenft, find als Seugen.gegenwärtig u. A.: Reinfridus und 
Waltherus (lIrf. 2). Ihre in dem Schenfungsbriefe nicht an 
gegebenen Gefchlehtsnamen laffen fih aus fpäteren Urkunden 
mit Sicherheit fejtftellen; der Erftgenannte heißt Neinfried 
p. Schorlemer, der Sweite ift Walther v. Pens. jmmitten 
einer langen FHeugenreihe erfcheint Walther, als am 8. Jan. 
1221 Graf Albert das Honnenflofter zu Prees mit eimer 
Schenfung von Sehnten bewidmet (rk. 5). Er wird bier 
„Walterus de Penezt” genamıt. Am 20. Mai 1222 
überläßt Graf Albert dem Bisthum Küber die Mühle zu 

9% 


20 Die pommerfdhe familie v. Penp. 


Sibsdorf (Urf. 4). Bier folgt in der Reihe der weltlichen Seugen 
auf den Dogt von Hamburg zunächft „Walterus de Penze“, 
weldyem Daniel von Wittenburg, der Dogt von Dldenburg 
u. m. a. fi anfchließgen. Rang und Eebensalter bejtinmmten 
die Reihenfolge der Zeugen; daher darf angenommen werden, 
dag Walther v. Pent fchon damals ein angefehener Mann 
gewefen fei. 

Der Name Walther war während des 15. Jahrh. im 
Bereiche des heutigen Mecdlenburgs und darüber hinaus 
in den angrenzenden Tandftrihen ein wenig gebräudhlicher. 
Unter den Dafallen des Grafen von DOrlaminde Fommt 
zuperläffig nur ein Walther vor, nämlich unfer Walther. 

Aus dent Regifter der von den Bifchöfen von Rateburg 
verliehenen Zehnten gebt hervor, dag Walther bischöflicher Kebn- 
träger gewefen ift (rk. 5). In dem rateburgifchen Dorfe Klein: 
Secher hatte „Walterus de Paniz“ die Hebung des halben 
Sehnten; fein Befis im Kande Wittenburg bejtand aus: 
2 Hufen in Pogreß, Kipl. Sarrentin, dem halben Hehnten 
im Dorfe Sharbow, Kipl. Hagenow, 1 Bufe in Panit, 
Kipl. Dellahn, und 1'/s Hufen in Körhomw. In den eben- 
genannten Dörfern hat Walther v. Pens ohne Zweifel jchon 
Hufen und Hebungen von feinem Kandesfürften zu Kehn be- 
jeffen, als ihm der bifchöfliche Sehnte überlaffen ward, denn 
der Bifchof pflegte vornehmlich dem landesherrlichen Dafallen, 
welcher das betreffende Dorf inne hatte, Sehnten zu verleihen. 
Wo in dem fogenannten Sehntenregifter fein anderer bifchöf- 
licher Dafall neben Walther v. Pent genannt wird, dürfen 
wir annehmen, daß er einziger Kehninhaber des Dorfes ge: 
wefen fel. Demnach war Walther v. Pent Alleinbefiser in: 
Kl-Secher, Pogreß, Scharbow und Panik, nicht aber in 


Die pommerfche familie v. Pent,. 21 


Körhow, wo Heinrid; [Hucjit] gleichfalls von 1'/e Hufen die 
Hebung hatte. 

Erjt im %. 1257 begegnet uns Walther v. Pent 
wieder, jedoch auf einem meuen Schauplaße, denn er hatte 
inzwifchen feinen Gütern und dent Lande Wittenburg den 
Rüden gekehrt. Als (Beinrih) Borwin II, Kürft von 
Roftod, amı 27. Febr. 1257 der Abtei Doberan Privilegien 
über Gerichtsbarfeit und landübliche Dienfte verleiht, wird 
unter den Seugen der „Ritter* Walterus de Penz 
genannt (VÜrf. 6). 

Walthers 15 Jahre langes Derfchwinden aus meclen: 
burgifhen Urkunden, läßt fi) nur verftehen im Sufammen: 
hange mit den wichtigen politifchyen Vorgängen, welche in 
der Befreiung der füdbaltifchen Länder von der dänifchen 
Dperherrihaft im 5. 1227 ihren Abfchlug gefunden, zu: 
gleih aber auch Walthers Lehnsheren, den Grafen von 
Drlamünde, un Land und Leute gebracht haben. 

König Waldemar IL von Dänemarf hatte in den füsd- 
lichen Küftenländern der Dftfee jene Eroberungen, welche 
fein Dater Waldemar I. und fein Bruder Knud begonnen 
hatten, glücklich und gefchiet fortgeführt. Holftein, Ratseburg, 
die medlenburgifchen Lande, Rügen und Pommern hatte er 
unter feine Botmäßigfeit gezwungen. Während der Welfe 
Dtto (IV.) mit Philipp von Hohenftaufen um die Kaijer- 
Prone tritt, gefchah es, daß das deutfche Reich durch den 
fühnen Dänenfönig vom baltischen Mleere ausgefchloffen 
wurde. Als Dtto nah Philipps Ermordung (1208) die 
Kaiferwürde erlangt hatte, verfuchte er vergeblich, die ver: 
lorenen Eändergebiete wiederzugewinnen. Jndem Waldemar 
fi dem jungen Friedrich II, dem Enkel Barbaroffa's, ver- 


22 Die pommerfhe familie v. Pent;. 


biündete, gelang es ihm, von diefem (im I. 1214) eine Be- 
ftätigungsurfunde ') über alle von den Dänen im den zum 
römifchen Reiche gehörigen Wendenländern gemachten Er 
oberungen zu erhalten. Don feinen Anhängern verlaflen, 
308 fih Dtto nad) Braunfchweig, feinem väterlihen Erbe, 
zurüf, wo er im 5. 1218 verftarb. Damit durfte 
Waldemars Herrfchaft als gefichert gelten. 


Im 5. 1204 hatte Waldemar feinen Schweiterfobn, 
den jungen Grafen Albert von Drlaminde, zum Statthalter 
über Word - Albingien gefett. Diefer erfcheint nicht lanae 
hernady als „Graf von Boljtein, Wagrien, Stormarien und 
Rabeburg“, ausgeftattet mit den vornehmften Rechten der 
Kandeshoheit.) — Die Grafihaft Rateburgs, aus den 
5 Ländern Rateburg, Gadebufh und Wittenburg beftehend, 
it wahrfcheinlih alsbald nad ihrer Eroberung durch die 
Dänen (1201) getheilt worden; während das Land Nabe- 
burg in dänifchem Befite verblieb und fpäter dem Drla: 
mumnder überwiefen ward, fcheint das Land Gadebufh dem 
Fürften Borwin von Medlenburg, das Land Wittenburg 
aber dem Grafen Gunzelin II. von Schwerin, beiden zum 
Cohn für geleiftete Heeresfolge, als Echn übertragen worden 
zu fein. ?) Sicher ift, daß Graf Gunzelin im J. 1204 Be- 
fiser des Landes Wittenburg war.*) mn Folge einer Fehde 
mit Johann Gans, dem fie die Burg Grabow entriffen 
hatten, wurden Graf Gunzelin von Schwerin und fein 


Nm.1.8. 1, 218. 

») Dal. Ufinger, dentich-dänifche Gefdy., und Waitz, Schlesw.-Holit. 
Gel. 1. 

3m. MB. 1, 


171. — Nfinger, deutfch-dän. Gefc., S. 125. 
Nm, U.B. I, 182. 


Die pommerihe familie v. Pent. 23 


Bruder Beinrih (1) im Auftrage des Dänenfönigs von 
Albert von Orlaminde mit Krieg überzogen. !) Sie unter: 
lagen. Ihre Fefte Boibtenburg ward zerftört und das 
Schwerinifshe Gebiet fchredlih verwüjtet (1207). Das Land 
Mittenburg nahm Graf Albert in Befis,. war foll im 
. 1210 eine Ausföhnung des Königs Waldemar mit den 
Schweriner Grafen ftattgefunden haben, ®) doch ift ungewiß, 
ob diefen zugleich das Land Wittenburg zurückgegeben worden 
jei.. Im nächitfolgenden Jahre tritt Gunzelin wiederholt im 
Gefolge des Drlamünders auf, ?) während Graf Heinrich mit 
dem Kaifer Dtto nach Italien gezogen war, Als König 
Waldemar fih mit Kaifer Friedrich IT. verbündete, blieben 
die Schweriner Grafen der welfiihen Sache treu, was neue 
Derwidelungen hervorrief. Wachden die Dänen die gräflich 
Schwerinshe Burg Wotmunde zerftört hatten, mußten Gunzelin 
und Heinrich fich bequemen, ihr Kand von König Waldemar 
zu £chn zu nehmen!) (A2IP. Dielleicht tft ihnen bei diefer 
Gelegenheit das Land MWittenburg wieder eingerdumt worden. 
Unterftügung findet diefe Annahme in einer Urfunde,®) (d. d. 
Schwerin, 6. Mat 1218), nad welder Graf Heinrich von 
Schwerin und feine Bemahlin Uudacia dem Benedictinerflofter 
vor Stade gewilje Hufen und Bebungen im Dorfe Dellahn 
„in ihrem Sande Wittenburg” fchenfen.®) — Waldemar's 
natürlicher Sohn, der früh verftorbene Graf Micolaus von 





" m. 1-8. 1, 182, Xote. 
®) Ibid. I, 198. 

” Ibid. I, 201, 206. 

*%) Ibid. 1, 217. 

5) Ibid. I, 242. 

°) Ibid. I, 242, S. 229. Die Edtheit diefer Urfunde unterliegt 
jedoch einigem Bedenken. Derdäcdtig ift auch das Fehlen von Zeugen. 


24 Die pommerfche familie v. Pent. 


Halland, hatte aus feiner Ehe mit der Gräfin Dda von 
Schwerin, Gunzelins einzigem Kinde, einen Sohn hinterlaffen. 
Für diefen ließ Waldemar, als Gunzelin im 5. 1221 ver: 
ftarb, während Graf Heinrih von Schwerin einen Hug ins 
Morgenland unternommen batte, Gunzelins Erbe, die halbe 
Grafichaft Schwerin durdy Albert von Drlamünde in Befit 
und Verwaltung nehmen.!) Auf den Todesfall feines Enfels 
beanfpruchte Waldemar für fich diefe Hälfte der Grafichaft 
Schwerin, indem er den Grafen Beinrih von der Erbfolge 
ausfhlog. Sugleih ward audy Heinrihs Frau in ihrem 
Befitse Schwer betroffen, da Waldemar gleichzeitig deren Mutter 
ihrer ponmerfchen Erbgüter beraubte. Nadydem Graf Bein- 
ri von dem HKreuzjuge heimgefehrt war, bat er vergeblich 
den König um Mülderung der harten Maßnahmen. Dod 
bald bot fi Gelegenheit, an dem Könige Rache zu nehmen 
für die erlittene Unbill. Als diefer im Mat 1225 mit wenigen 
Genoffen auf der Infel Eyse im Kleinen Belt der Jagd 
oblag, ward er bei nächtliher Weile vom Grafen Heinric) 
überfallen und fanımt feinem älteften Sohne gefangen nach 
dem feften Schloffe zu Dannenberg in ficheren Gewahrfan 
gebradt. Jn der Hoffnung, die an die Dänen verlorenen 
Reichslande wiederzugewinnen, trat Kaifer Friedrih in Unter: 
handlung mit dem Fühnen Grafen Heinrich über die Aus- 
lieferung feiner Gefangenen?) Ein für den König nicht un- 
günftiger Dertrag?) (d. d. 4. Juli 1224) ward von dem 
inzwifchen zum dänifchen Reichsperwefer erhobenen Grafen von 
DOrlamünde verworfen. Aber Albert von Orlamünde wurde 
nm. U-B. 1 275. 


2, Mm. U.-8. I, 287. 
>) mM. U-8. I, 305. 


Die pommerfce Familie v. Pent;. 25 


in der mörderifchen Schlacht bei Mölln (11. Jan. 1225) vom 
Grafen Heinrich und deffen Derbündeten nicht allein gefchlagen, 
fondern auch gefangen genommen.  Bolftein, Hamburg und 
Süber fchüttelten das dänifche Joh ab. Am 17. Hov. 1225 
ward ein Vertrag!) unterzeichnet, welcher dem Könige unter 
harten Bedingungen die Freiheit wiedergab. Das Fand zwijchen 
Eider und Elbe, fowie alle dänischen Eroberungen in den 
flavischen Kanden, mit Ausnahme von Rügen, follte Waldemar 
zurüfgeben. Ein fchweres Löfegeld ward ihm auferlegt, er 
mußte feine Söhne als Geifeln ftellen und Urfehde jchwören. 
Kaun in Freiheit gefeßt, ließ Waldemar fich feines Eidfchwurs 
vom Papfte Honorius entbinden (26. Juni 1226) ?) und griff 
zum Schwerte. In der enticheidenden Schladyt bei Bornhöped 
am 22. Juli 1227 von den vereinigten Fürften Korddeutich- 
lands befiegt, gab Waldemar feine ehrgeizigen Eroberungs: 
pläne endgültig auf. — Graf Albert von Orlamünde ward 
erft im 5. 1227 der Haft entlaffen. Die Fefte Lauenburg, 
welche feine Getreuen für ihn behauptet hatten, mußte er dem 
Herzoge Albert I. von Sadhıfen(-Kauenburg) übergeben. Er 
verließ das Land und ift im \. 1245 in Dänemarf finderlos 
perjtorben.?) 


Hachdemn der junge Graf von Halland feinen Anfprüchen 
auf die halbe Grafichaft Schwerin entfagt hatte, ward Graf 
Heinrich am 16. Febr. 1227 vom Herzoge Albert von Sachfen 


nm. U-B. 1, 31°. 

*, m. 1.8. I, 329. 

”, Winger, deutfch-din. Geich.; v. Kobbe, Gef. von Kauenba. T, 
S. 301. Nach dem pomm. U.B. 1, 5. 275— 282 wäre Marianne, 
Berzoa Barnıms I. v. Pommern erfte Gemahlin, des Orlamünders Tochter 
gemwejen. 


26 Die pommerfche Samilte v. Pent. 


mit Schwerin, Boizenburg und Wittenburg nebft Zubehsrungen 
belehnt.') 

Walther v. Pent wird, gleihh Reinfried v. Schorlemter 
und Anderen, auch im Unglüf feinen Heren, dem Grafen 
v. Drlamünde, treu zur Seite geftanden haben. Keiner von 
des Drlamünders alten Kampfgenoffen bat jihh den neuen 
Machthabern angefchlofien. Swar bejtimmt der zweite Der: 
trag über die Freilaffung des Königs, (d. d IT. Uov. 1225), 
daß allen zu den Dänen Heflüchteten, nachdem fie dem neuen 
Herrn Sicherheit geleiftet, ihre Lehngüter zurüderftattet werden 
jollten, indeflen wilfen wir nicht, ob ohne Ausnahme dent- 
gemäß verfahren worden ift. Ueberdies ift es fraglich, ob 
diefe liberale Beftimmung auch auf des erit 2 Jahre fpäter 
in Freiheit gejessten Orlamünders Echnleute Anwendung ge 
funden hat. 

Das NRateburger Schntenregifter, deifen Entjtehung in 
die Seit von 1250 bis 1255 fällt, handelt ausschließlich von 
bifhöflihem Eehn, belehrt uns alfo nicht dartıber, ob des 
Drlamünders Dafallen dur Albert von Sadıfen bezw. durch 
den Schweriner Grafen im Befite ihrer Güter thatjächlich 
bejtätigt worden find. Wie dem nun auch fein mag, jeden- 
falls fcheint Wather v. Pens an der neuen Geftaltung der 
Dinge fein Gefallen gefunden zu haben, da er mit Weib und 
Kind das Land verließ, feine Eehngüter Fremden überlaffend. 
Das Stammgut Panit ift im . 1555 im Befite des Ritters 
Johann v. Lüsow, während £udolf v. Kasbef als Eigen- 
thümer des im Lande Rateburg belegenen Dorfes Slavifch 
Seher (KlZcher) genannt wird (Urf. 5). 


m. U.-8. I, 338. 


Die pommerfche Familie v. Pent. 27 


Die fürften Johann und Borwin von Medlenburg hatten 
jfih am 5. Febr. 1256 dem Bifhofe Brunward von Schwerin 
perbündet!) zur Wiedergewinnung eines dem Bisthum Schwerin 
von Herzog Beinrih dem Kömwen verlichenen Kandftriches 
längs der Peene, welchen der Bilchof Konrad von Camin 
unter dem Schuße des Fürften Wartislav von Pommern nad 
und nach feinem Sprengel einverleibt hatte, Wartislav wurde 
zur Herausgabe des ftreitigen Gebiets gezwungen. Um fich 
gegen weitere Dergewaltigung zu fichern, fuchte er Schuts bei 
den Marfgrafen von Brandenburg. Don diefen nahm er 
fein Land zu Echn, nachdem er ihnen die Länder Stargard 
und Beferis abgetreten hatte. ?) Dielen deutfchen Rittern wurden 
in dem durch ihre Hülfe eroberten Lande Güter verliehen. 
So empfing der vornehnifte unter den medlenburgifchen Da: 
fallen, der Ritter Thetlev von Gadebufch, das ganze Land 
ob, wo er im ). 1242 der gleichnamigen Stadt das lübifche 
Recht verlich.?) Imdem den deutfchen Kriegsleuten deutfche 
Bauern auf dem Fuße nachfolgten, wurde die Germanifirung 
des flarifchen Landes mächtig gefördert. Erfcheint in den 
pommerjchen Urkunden bis zum . 1256 fürft Wartislav 
ausichlieglih in wendifcher Umgebung, jo weifen in der Folge 
die SHeugenreihen überwiegend Deutjche auf; wir nennen bier: 
Hahn, v. Maltahn, v. Walsleben, Thuringus (v. Düring), 
v. d. Dften, Schönfeld (Sconeuelde), Badelafen, v. Ungern, 
v. Upeldorn, Behr, Honig, v. Ertenebord; (Artlenburg), Picht, 
Wien und v. Pens. 


YMm. 1U-B. 1, 446 u. 458. Dergl. Pommer. U.-B. I, 325, Note, 
. 247/248. 

”) M. U.-8. I 457. 

”, M. U.-B. 1, 539. 


Ip 


28 Die pommerfche ‚familie v Pent;. 


Es fann nicht wohl bezweifelt werden, daß Walther 
v. Pent, welcher, wie fchon gejagt wurde, im I. 1257 im 
Gefolge der Fürften v. NRoftof erfcheint, — den Kriegsjug 
wider Wartislap von Pommern mitgemacht und in dem er: 
oberten Sande jene Güter erworben habe, weldye wir nach 
feinem Abfterben im Befitse feiner Söhne finden. Ylach 1257 
tritt Walther nur noch 2 Mal und zwar ausihlieglih im 
Ponmern auf. Sunächit bezeugt er mit vielen Anderen am 
24. April 1240 zu Stolp einen zwifchen dem Berjog Bar- 
nim I. von Pommern und dem Bifhof von Camin abge 
fchloffenen Dertrag (Ur. 7). Er wird bier, durch ein ver- 
zeihlihes Derfehen des Schreibers, „Waltherus de Piriz“, 
„miles“, genannt, was um fo leichter gefchehen Fonnte, als 
in der Dertrags-Urfunde mehrfach von der Ortfchaft Pyrits die 
Rede tft. — Als Herzog Wartislav, d. d. Kartelow, 25. Juni 
1245, dem Lonnenklofter in Llabow nadı) feiner Derlegung 
nach dem Mlarienwerder bei Dercdyen einige ihm fcbon früber 
verliebene Dörfer beftätigt (Urf. 8), eröffnet „Woltherus 
de Penz”“ die Reihe der weltlihen Feugen.!) Das ift die 
letzte fichere urfundliche Nachricht, welche wir über Walther 
von Pent baben. 


") Die Urf, d. d. Kartelow, ıR. Jumi 1245, abaedr. in M.U.®.1, 
571, Kifch, v. Bebrfche Urf. I, 15; Pommer. Hıf.-B. 1, 422, ift eine 
salfhung. Man fehe darüber in M. U.-B. III, 1925 u. Pomm. Urf.-B. 1, 
422, S. 322 ff. Unter den Heugen diefer Urk. ift: Wolterns de Peni;. 


Die pommerjche familie v. Pent,. 29 


82. 
Walthers Nachfommen. 


Auf Walther, welcher im 5. 1245 vom Schauplatße 
verfchwindet, folgen in den ponmerfhen und rügenfchen 
Urkunden zumächft die Brüder Johannes und Reinfried 
v. Pınk. Als am IC. Mai 1248 Jaromar II, fürft von 
Rügen, dem Bisthum Schwerin das Dorf Ein verleibt,') 
werden unter den Seugen die Ritter Johannes und Neinfridus 
de Penis aufgeführt. 

Reinfricd, der jüngere Bruder, gründet im Lande Koit 


eine Einie, welche fih über ganz Rügen — feitland und 
Infel — ausbreitet, während Sohannes vorwiegend bei der 
Stadt Demmin — im Circipanien — unter pommerfcher 


Berrfchaft gefunden wird. 

ou diefen aefellt fih 1258 ein dritter Bruder, Namens 
Ernft, welcher im Gefolge des Fürften Jaromar von Rügen 
auftritt.) Denmächjt fommt Ernft am 28. Juni 1262 
unter der Mannfchaft des Fürften Borwin von Koftos, ?) 
im 2). 1264 jedoch bei Barnim von Pommern vor. ®) 
Endlihb bezeugt Ermjt zufamımen mit NReinfried einen 
von dem Klofter Meuencamp mit dem Domcapitel zu 
Riga über gewile rügenfhe Güter am 14. Oct 1266 ab- 
sefchloffenen Dergleih.?) In fpäteren Urkunden wird Ernft 
nicht wieder erwähnt. Daß Ernjt männliche Hachfommen 


«mM U-B 1, 602 

®) Domm. 11-B. II, 661 
* mM 1N-%B. I, 959. 
m. 1-8. II, 101%. 
" Pomm U.-B, II, sı2. 


30 Die pommerfche familie v. Penb. 


hinterlafien habe, ift nicht erweislih. Zwar fommt im J 1552 
abermals ein (pommerjcher) Ritter Ernjt v. Pent vor, deflen 
Ableben im fogenannten Todtenbuche des Klofters Heuencanmıp 
regiftrirt ift,!) jedoch bleibt ungewiß, ob diefer zweite Ernjt 
der leiblihe Sohn des Älteren Ernjt oder deffen Bruderfohn 
gewefen ift. 

Wir find den Spuren Ernft's I. darum Schritt vor Schritt 
gefolgt, weil der Genealoge v. HoinFhufen diefen Ernit als 
Stammpater der meflenburgtiihen Santlie von Pent auf- 
geftellt hat.) Nach v. Hoindfhufens Angabe hat Ernft 2 Söhne 
hinterlaffen: Mathias und Ravo. Erjterer ift aber der Märfer 
Mathias v. Bens, der zweite ijt der medlenburgifche Ritter 
Raven v. Pens. 

Es giebt Fein urfundliches Beweisjtüf dafür, daß die 
Brüder Johannes, Neinfried und Ernft die Söhne Walthers 
gewefen find; da jedoch der Hamıe Walther oder „Wolter“ in 
allen Generationen bis zum Ausgange des Hefchlechts wieder: 
fehrt, jo genügt das, Waltber I. als Stammiwater zu legitimiren. 

Kaum nınder häufig, als Walther, Ffomnit in der Familie 
v. Pent der Hame Reinfried vor, welder im 15. Jabrh. jo 
wenig gebräuchlih war, daß das meflenburgifche Urfunden- 
buch bis zum 5. 1295 nicht mehr als 5 Perfonen dieles 
Uamens aufweit, nämlich: den Priefter Reinfried zu Werben, 
Reinfried v. Pens und Reinfried v. Schorlemer. Diejer war, 


") Pomm. U.-8. II, S. 15; ibid. Sußnote Tr. 9. 

2) In den „Matrifeln der pommerjch. Ritterfchaft” von Klempin 
und Krab heift es auf 5! 15: „der dritte Bruder Ernft [v. Pentz]) erbte 
die von der ‚Kamilie in Medlenburg erworbenen Befitungen.“ Damit foll 
gefagt werden, daß Ernft der Stammvater der medlenburaifchen „Kinie“ 
des Gefchlehts v. P. fei. Urfundlibe Belege haben die Verf. für ibre 
Behauptung nicht beigebracht. 


Die pommerfche Familie v. Pent;. 31 


gleih Walther v. Pens, ein Dafall des Grafen Albert von 
Drlamiünde, in deflen Gefolge er von 1210 bis 1224’) eine 
hervorragende Stellung einnimmt. Im 5. 1216 ift Schor. 
lenıer des Grafen Truchfeß (dapifer); 1222 wird er als Ritter 
aufgeführt. Am + Juli 122% unterzeichnet er als Eides- 
helfer den erften Dertrag über die Freilaffung des Königs 
Waldemar aus der Gefangenschaft des Grafen Heinrich von 
Schwerin. Schorlemers Hame ift bier der zweite nach dem 
des Grafen von Drlaminde Er war Befiter bifchöflicher 
Sehnten?) in den Ländern Rateburg, Wittenburg und Bade- 
bush, fowie im Sasdelbande,’) zufammen in ID Dörfern. 
Yady damaliger Sitte pflegte dem zweitgeborenen Sohne 
der Name des muütterlichben Großvaters beigelegt zu werden. 
Da nun Walthers zweiter Sohn Reinfried heißt, jo wird an- 
genonmmen werden drfen, daß Walther eine Tochter feines 
Hachbars und Krieasgefährten Reinfried v. Schorlemer zur 
Ehe achabt habe. 
Die Mutter der 5 Brüder v Pens, frau Adelheid, 


war im ). 1264 nob am eben. 


} 


Reinfrieds I. Sohn, gleichfalls Reinfried (IL) auch Rein- 
ward, seheifen, erwarb fich großen Ruhm durch feine tapfere 
Dertheidigung der Burg zu Koi während des rügenjchen 
Erbfolgefrieges (1526-1528). Da feine Hachfonmmen- fich 
feit dem 5. 1508 bis zum Erlöjchen des Gefchlechts nadh- 
weislicd) im Befite des Burglehns von Koits befanden, fo wird 


) m. Q.-8. IL, 199, 201, 210, 221, 222, 2379, 28+4, 303, 308; 
B39, 
rm. U.8. I, 375. 
; Sadelbandia, der fidmweftl. Theil des heutigen Berzogtb. Sacbien- 
Sauenburg. 
Hm. U.-B. I, 1014. 


II 


32 Die pommerfche familie v. Pent;. 


vermutblich fchon jener Reinfried daffelbe innegehabt haben. 
Ihm und den Berren von Putbus ward 1527 die Infel 
Rügen für 6000 At. Sund. verpfändet.') 

Ein Ritter Wolterus de Peniz, im I. 1512 zuerit 
genannt,?) ftirbt 1552. Ibm folgt ein anderer Wolter, 
gleichfalls Ritter, von 1554 bis 1565.) Wolter v. Pens, 
Reinwards Sohn, verfauft im 5. 1408 fein Gut Udarz auf 
Rügen an Raven v. Barnefow. Dabei find als Heugen zur 
Stelle: Wolter und Gemefe die Penten, Hans v. Pens und 
Wolter v. Pens, auch genannt v. Hagen. Im 5. 1456 
font nochmals ein Reinward vor. Mit Wolter». Pens 
auf Koi und Trantow!) erlifiht das Gefchleht im 5. 1489. 
eben den angeführten Kamen fonmen noch vor: Heinrich 
(Heino) und Henning, während die leitenden Hamen der metlen- 
burgifchen Familie, Raven und Ulrich, fehlen. 

Die familie v. Pens hat außer dem Burglehn mit feinen 
Hebungen aus mehreren Dörfern in der Dogtei Kois an Gütern 
bejefjien: Trantow, Schmietfow, Safien, Dorbein: (VDerbende), 
Poagendorf, Bretwiih, Rafow, Schening, Peiterofe; dazu 
fommen in Pommern diefjeits der Peene: Drönnewis, Gehn: 
fow und Pens. Das vorftehende Derzeichnig ift feineswegs 
erjchöpfend. -—— Bemerkenswerth ift die große Anzahl von 
Rittern, weldye aus diefer wenig zahlreihen Familie bervor- 
gegangen tft. Darin erfeimen wir mit Recht ein rühmliches 
Heugnig für die Tüchtigkeit des Hefchlechts. Die Ritterwärde 


.. 


NS. Bagınibl, Pommer. Wappenb. S. 115 ff. 

2, $ıb. U-B. 1, 2, Air. CCCVI 

" Pomm. 1.-B. ], Perion.-Regifter, v. Pentz. Riedel 11, 2, 355, +10, 
411. — Kilch, Urf. v. Mialtzan, II, 172. 

% Kilch, v. Maltan, Ur. IV, Tir. ı, 86. 


Das Wappen. 33 


verpflichtete jedoch ihren Inhaber zu nicht unerheblichen: Geld- 
aufwand, welcher nur von Wohlhabenden beftritten werden 
Fonnte. Die familie v. Pens muß denmach mit Glüdßsgütern 
reich gefegnet gewefen fein  DBeiläufig fei bemerft, dag im 
Pommern und Rügen unter der WMannfchaft eine weitaus 
größere Anzahl von Nittern gefunden wird, als gleichzeitig 
etwa in Metlenburg oder in der Grafihaft Schwerin. Diel- 
leicht waren die Anforderungen an den Stand der Kitter dort 
geringere als bier. 


$ 9. 
Das Wappen. 


Die vorponmerfche Familie v. Pens hat in ihrem Wappen- 
fchilde eine Raubvogelflaue geführt. Eine beftimmte Kage 
der Klaue wird auf den Siegeln nicht feitgehalten; allerdings 
liegt fie in der Regel wagereht,') — und zwar zumeijt rechts, 
feltener links, gewendet, — jedoch erjcheint fie ausnahmsweife 
auch abwärts und ebenjo aufwärts gerichtet. °) 


Siegel des 14. Jahrhunderts zeigen die Ferfe des Vogel- 
fußes von einen nady unten offenen Bande umgeben. (5. Abb. 
Taf. I, 2, 5, 4) Dielleicht haben wir in diefem Bande die 
£ederfeffel eines Baizvogels (Jagdfalfen) zu erfennen. Auf 
Siegeln fpäterer Seit fcheint das Band zu fehlen.) Das 


" Abb. Taf. I, 2, 3, 4, nady den Origin. im Geh. m Hpt.-Urch. zu 
Schwerin. 

*) Kifch, Urf, v. Behr, II, S. 35—37; Siegel des Ritters Heyne 
Pente de anno 1369, aufrecht ftehende, Iinfs gefehrte Dogelflane. 

®, Bagmihl, Pommer. Wappenb III, Taf. XLI, Yir. ı. Siegel des 
Hans v. Pente de anno 1408. 


34 Die pommerfhe familie v. Pent. 


ältefte Schildftegel ift das auf Taf. I sub Tr. 2 abgebildete 
Siegel des Ritters Wolter von Pente aus dem ). 1554." 

Die Helmzier ift uns nur aus einem einzigen Siegel- 
abdrufe von Jahre 1550 befannt, welcher das Helmfiegel 
des Nitters Reinfried II., des tapferen Dertbeidigers von Lois, 
darftellt. (21bb. Taf. I, Yir. I.) Die Helmzier diefes Siegels 
befteht in einem aus fechs dornigen Stäben zufammengefügten 
Geftänge, das auf feinen + aufwärts gerichteten Spisen je drei 
DPfauenfedern trägt. 

Die Wappenfarben find, da nur Siegel vorlagen, nicht 


befannt. 
S. 4. 
Urjprung und Herkunft. Wappenverwandte 
Samilien. 


Die familie v. Pens läßt fidy nicht weiter zurüc® ver- 
folgen, als bis zum ). 1219, wo Walther v. Pens zum 
erften Mal auftritt. Gefchlechtsverwandte IWalthers Fommen 
nicht vor, oder find uns doch nicht erfennbar, weil fie nicht 
den Hamen v. Pens führen. Auch das Wappen giebt uns 
feinen Fingerzeig über die Herfunft der Familie. Swar wird 
eine Adlerflaue noch bei manchen anderen Gefchlehtern als 
Schildfigur gefunden, nicht aber zugleich der feltfane Pensifche 
Helmjhmud. Aus identiichen Schildfiguren allein darf aber nicht 
auf Stammesverwandtihaft geichloffen werden. 

Eine echte Adlerflaue führen die meclenburgifchen fa- 
milten v. Prefientin und v. Hutow. ?) jene erfcheint zuerft im 

» m. U.-8. XII, 7890. 


2) Yadı dem gleichnamigen Dorfe bei Grevesmüblen benannt. Seit 
Anfang des 15. Jahrhunderts erlojhen. 


Urfprung und Berfunft. 35 


I. 1275; ihre Helmsier ift eine mit der Ferfe aufwärts ge- 
richtete Udlerflaue. Das Kleinod der v. Hutow ift nicht befannt. 
Sie fommen feit 1285 vor. Swifchen diefen beiden Familien 
und den v. Pent läßt fich Feinerlei Derwandtichaft verfpüren. 
Heraldiihe Dogelflauen find in Siegelabdrüdfen der älteren 
eit nicht immer mit Sicherheit von den fogenannten „Breifen- 
Flauen“ zu unterfcheiden. Daher wird es fich empfehlen, aud) 
S$amilien mit einer Greifenflaue im Schilde auf ihren Su 
fanımenhbang mit den v. Pent zu prüfen. Dor dem . 1500 
hat fein medlenburgifcdyes Gejchleht ein foldhes Wappenbild 
geführt, während in der Altmarf deren mehrere begegnen: 
die v. Salzwedel und die ihnen ftanımverwandten v. Bartow, 
v. dem Hnefeber (weiße Kinie) und die von Jeete. Ihr 
gemeinfames Wappen zeigt eine quergelegte Greifenflaue im 
Schilde und Fähnlein als Helmzier. Eine Greifenflaue führen 
auch die v. Kerfow fowohl im Schilde, als zwifchen zwei 
Straußenfedern auf dem Belme Zu diefer Gruppe mit der 
Greifenflaue gehört endlich noch die Familie von Gladow.') 
Diefelbe Schildfigur neben 5 langgeftielten Kilien ‚als Kleinod 
findet ich bei der Meißnifchen Adelsfamilie v. Holleufer. — 
In Rügen und Pommern führten die Familien YBudde 2) und 
Llawe eine rechts gewendete Greifen: oder Dogelflaue.’) Wenn 
auch eine gewilje Aehnlichfeit zwifchen den Wappen der ge- 
nannten Gefchlechter und dem Pensifchen Wappen nicht zu 
verfennen ift, jo berechtigt uns das doch nicht, in verfchiedenen 
egenden auftretende Samilien verfchiedenen Wamens in 
genealogishe Derbindung zu bringen. Ein in Schild und 


S 


!) p. Kedebur in „Märfijche Korjbungen“, III, S, 96 ff. 
%, p. Bohlen, fam. v. Krafiow, Taf. III, 10a, 
®) p. Bohlen, fam. v. Kraffow, Taf. VII, z#b. 

3* 


36 Die pommerfche Familie v. Pent. 


Helm dem Pensifhen gleiches Wappen hat fich bei Feiner 
Familie auffinden laffen. 

Wenngleich nun auf dem Wege der Wappenvergleichung 
die Einwanderung der familie v. Pens aus einem deutfchen 
Sande in das Sand Raseburg nicht nachzuweifen ift, fo darf 
dennoch nicht ohne Weiteres angenommen werden, daß die 
Familie da zu Haufe fei, wo jie zuerft urfundlich auftritt. 
War Walthers Ahnherr deutjchen Blutes, fo muß er ein- 
gewandert fein, denn die Kandeseingeborenen, die Polaben, 
waren flavifcher Hationalität. — Für die flarifche Abfunft 
der ‚Familie v. Pens läßt fich geltend machen: einmal ihr 
polabifcher Gefchlehtsname und zweitens der undeutfche Typus 
ihres Wappens. — Der einem wendifchen Dorfe entlehnte 
Gefchlehtsname hat indeflen vielfach eine geringe Beweisfraft 
in Bezug auf den Urfprung einer Familie. Ueberdies ftehen 
hier den wendifchen Junamen „de Panit“ oder „Pente“ die 
deutjchen Taufnamen ihrer erften Träger Walther, Keinfried 
und Ernft gegenüber,  ‚Freilid} haben zum Chriftenthum 
befehrte edle Wenden in der Taufe nicht felten deutfche Namen 
angenommen. Daher darf im Bezirfe eines vormals rein 
wendifchen Landes aus deutjchen Dornamen nicht unbedingt 
die deutichhe Abfunft einer Familie gefolgert werden. Kaum 
minder gewagt würde fein, die Hationalität eines Gefchlechts 
allein nah dem „Typus“ des Wappens bejtimmen zu wollen. 

Unbeftreitbar ift ein erheblicher Bruchtheil der am Aus- 
gange des Mittelalters in Mledlenburg anfäfjigen Adels- 
sefchlechter flavifchen Urfprunges. Dagegen würde man fehl- 
sehen, wenn man alle Kitter und Knappen, welche fich 
während des 15. und 14. Jahrhunderts nad wendifchen Ort: 
ichaften nennen, für Slaven halten wollte. — Unter feinen 


Urfprung und Berfunftl. 37 


eingeborenen wendifchen Kandesfürften hat fih in Mledlenburg 
der Proceß der Germanifirung im Ganzen friedlih und ges 
räufchlos vollzogen. Hadydem die Fürften in der Begünftigung 
deuticher Colonifation ihren Dortheil erfannt hatten, riefen fie 
Deutjche herbei, „lowohl Kriegsleute und Uderbauer, als auch 
Geiftliche”.') Städte und Klöfter wurden gegründet, deutiche 
Aderbau-Colonien wurden in's £eben gerufen. Erlangten 
dadurh auch die Deutfchen bald das Uebergewicht, jo war 
ihre Dertheilung über das Kand doch nicht jo aleihhmäßig, 
daß nicht die Wenden in Stande gewefen wären, fich in einigen 
Theilen des Kandes fogar in geichloflenen Maffen zu behaupten 
und dem weiteren Dordringen der Deutfchen zu wehren. — 
Anders in den Grafihaften Raßeburg und Schwerin. Bier 
war nicht die Lolonifation des Landes, fondern die Dertreibung 
der Wenden und die Germanifirung SweR und Hiel. Heinrich) 
von Badewide, der Begründer der Brafichaft Rateburg (1142), 
und nach ihm fein Sohn Bernhard trieben mit fchonungslofer 
Strenge die Wenden aus dem Kande, das fie mit Deutfchen 
befiedelten.?) Fortgeführt wurde die Germaniftrung durch den 
Grafen Albert von Drlamünde, in deflen Gefolge wir Walter 
von Pent zuerjt auftreten fahen, fo daß im . 1251 das 
bifhöflihe Zehntenregifter ?) nur noh acdıt von Slaven be- 
wohnte Dörfer aufweijt, nämlich je vier im den Kanden 
Raseburg und Wittenburg, im Lande Gadebufch aber Fein 
einziges. 

Die deutfchen Grafen v. Schwerin verfuhren gegen die 
Wenden nicht minder energisch, als die Badewider. Um den 


„m. 1.8. I, 256. 
2, Helmold I, 91; II, 14; Arnold £ubec. V, 7. 
°, m. U.-B. I, 375. 


38 Die pommerfche familie v. Penb. 


Räubereien der Wenden Einhalt zu thun, befahl Graf Bungzelin, 
alle Wenden, welche ohne triftigen Grund abfeits der Land: 
ftraßen angetroffen würden, zu greifen und aufzufnüpfen.’) 
Schon im 3. I1TI war „alles Sand von der Elbe bis 
Schwerin gleihfam in eine einzige deutiche Lolonie umge 
wandelt“; jo berichtet als Augenzeuge der Priefter Helmold,®) 
Döllig unglaublid erfcheint es, daß innerhalb der Graf: 
ichaften Rateburg und Schwerin der wendifche Adel in größerer 
Anzahl ih im Befise feiner Kandgüter follte behauptet haben. 
Diele edle Wenden waren in den erbitterten Kriessjtigen 
gefallen, nicht wenige waren geflüchtet, andere wieder waren 
verarmt und verdorben. Ihre Güter wurden von dem Sieger 
eingezogen und theils der Kirche übertragen, theils der deutfchen 
Mannjchaft verlichen. So hat beifpielsweife Neinfried von 
Scyorlenier, der doch zweifellos deutichen Urfprungs ift, in 
15 ehemals wendifchen Ortichaften Kehnbefis.’) Unter den 
bifchyöflicyen Dafallen des Kateburger Sehntenregifters befindet 
fi Fein einziger mit unzweifelhaft wendifchem Vornamen. 
ichtsdeftoweniger waren manche diefer bifchöflichen Sehnt: 
Dafallen troß ihrer urdeutfchen Dornamen germanifirte Wenden. 
So u. U. Thetlev von Gadebufh und wahrfcheinlih auch 
Friedrih von Llodram. War doch der Bifhof Brunward 
von Schwerin ebenfalls wendifcher AbFunft. 

Machen wir aus der vorjtehenden Erdrterung die Muß- 
anwendung auf Walther v. Pent, fo möchten wir in ihm 
eher einen eingewanderten deutfchen Miiniftertalen vermuthen, 
als einen eingeborenen Polaben. 





") Belmold, II, ı4. 
» Helmold, II, 14. 
mM, U-B., 1, 375. 


Die merklenburgifche Hamilie u. Penf. 


8 1. 
Erites Auftreten. 


Raven (I.), Ritter. 


Die urfundlichen Nachrichten über die meclenburgifche 
familie v. Pent nehmen im 5. 1521 ihren Anfang. Der 
Erfte diefes Befchlechts ift der Ritter Raven von Penicze, 
welher am 25. Juni 1521 mit den Rittern Werner v. 
Marfow und Wasmuth Kind Bürgfchaft leiftet für des Kappen 
Gerhard v. Doren Nüffehr in die Haft des Grafen Heinrich") 
von Schwerin illrf. 91. Un der darüber ausgeftellten Ur- 
Funde hängt an zwelter Stelle ein wohlerhaltenes Helmftegel 
Navens v. Pent, welches eine quergelegte wagerecdhte und 
zwei je feitlih am Helm befeftigte aufrechte Stangen, deren 
vier freie Enden mit Büjcheln von Hahnenfedern verziert find, 
erfennen läßt. (Abb. Taf. I, Yır. 5). Als am 17. Auguft 
iielben Jahres Gerhard v. Doren den Grafen Heinrich (III) 
und Nicolaus (IT) von Schwerin Urfehde fhwört für erlittene 


" Keinrich III, zweiter Sohn Helmolds III, nach MWiagers Stamm- 
tafel der Grafen v. Schwerin im Mi. Jahrb. 54, S. 138/159, 


40 Die medlenburgifhe Samilie v. Pentz. 


Gefangenfhaft,!) find Werner v. Marfow, Wasmuth Kind 
und Johann Schaf feine Bürgen, während Raven v. Pent 
fehlt. Diefer erfcheint auch in fpäteren Urkunden nicht wieder. 


Die wenigen dem NRitterftande angehörigen Dafallen in 
den gräfli Schwerinfchen Kanden find fammt und jonders 
aus mehr als einer Urfunde binlänglich befannt. Sie werden 
regelmäßig in der Umgebung ihrer Kehnsherren als Seugen 
oder als Mlitgelober angetroffen. Da der Ritter Raven v. Pent 
nicht ein einziges Mal im Gefolge der Grafen von Schwerin 
auftritt, jo muß angenommen werden, daß er ebenjo wenig 
zur gräflichen Mannichaft gehört habe, als Johann Schaf 
und Wasmuth Kind, welche Lehnleute des Herzogs Erich von 
Sachfen-Lauenburg waren. Dagegen war Werner v. Marfow 
im Sande Wittenburg, alfo dem Gebiete des Grafen von 
Schwerin, anfäfjig. Wenn wir erwägen, daß Ravens Mitbürgen 
und ebenfo Gerhard v. Doren fammtlich im Bisthum Rateburg 
zu Haufe jind, fo liegt es nahe, Navens Heimath gleichfalls 
dort zu vermuihen. Ferner würden wir verfucht fein, Raven 
für einen Hachfommen oder Stammesverwandten Walthers 
v. Panit zu halten, wenn nicdyt Ravens abweichendes Siegel- 
bild dem widerfpräche. Don irgend einem Güterbefise Ravens 
wifjen wir nichts. in dem Derzeichnifie der Sehntvafallen 
des Bifchofs von Rabeburg aus dem Jahre 1555?) wird der 
Hame v. Pent nicht genannt. Dagegen lernen wir aus diefer 
Urkunde, daß zwei von Walthers ehemaligen Gütern in fremde 
Hände übergegangen waren: das Stammgut Panit gehörte 


b) MT. U.-8. VI, 4292, 
”, m. U.-8. VII, 5612. 


Erftes Auftreten: Raven I. ' 41 


dem Ritter Johann v. Lüsomw, Kl.-Fcher dem Ritter Kudolf 
v.Kasbef. Dielleiht hat Raven Pfandgüter innegehabt; eigene 
kehngüter wird er nicht befeilen haben. Sicherlich hat er feinen 
£ehnbefts auf feine Erben verftanmt, denn die nächitfolgende 
Generation weift nur Pfandinhaber auf. Auch unter den 
Burg- und Kehnsmannen der Lande Boizenburg, Schwerin 
und Mittenburg, welche bezw. am 26. April 1547, 1. und 
4. December 1558 dem Herzog Albrecht von Mecklenburg 
auf den Todesfall der Grafen von Schwerin-Tedlenburg die 
Erbhuldigung leiften'), findet fich Fein Pent. Das Alles läßt 
darauf Ichliegen, daß Raven v. Pont in der Grafichaft 
Schwerin, und namentlih im Kande Wittenburg, nicht be- 
gütert gewefen ift. Erjt feine Hachfommen haben dort Grund- 
eigenthum erworben und zwar in ausgedehnten Maße. 


Der Hame Raven, Ravo oder Walraven wird in der 
eriten Hälfte des I4. Jahrhunderts in mehreren mecdlen- 
burgifhen Familien gefunden. So lebten gleichzeitig mit Raven 
v. Pens: Raven v. Barnefow, Raven Berfhan, Raven v. 
Brüfewis u. m, a. — Dagegen ift der Name Raven vor 
xm Jahre 1500 weniger gebräuchlih. In dem erlofchenen 
fahfen-lauenburgifchen Gefchlechte v. Riterow begegnet je ein 
Raven zu Anfang und zu Ende des 15. Jahrhunderts. Auch 
im Bentheimifchen, Eimbefifhen und in der Altmark fonmt 
der Hame Raven um die Mitte des 15. Jahrhunderts vor. 
Unter den Mlinifterialen des Erzbifchofs Gifelbert von Bremen - 
eriheint 1277 ein Xitter Raven, auf welchen wir weiter 
unten zurüchfonmen werden.?) 


m. U-8. X, 6755. XIV, 8535 u. 8537. 
», Brem. U.-8, I. Tir. 378. 


42 Die medlenburgifche Familie v. Pent. 


S 2. 
Ulrich 1. 


Ulrih) v. Pens, muthmaßlid der Bruder des Ritters 
Raven, folgt diefem zunächft. Gleich Raven ift Ulrich aus 
nur eimer Urfunde befannt. Als Mlechtild, die Wittwe des 
Ritters Wolder Bernefuer, am I. Febr 1529 ihrer Schwägerin 
Gertrud, Wittwe des Ritters Johann Bernefuer, die Be- 
fugniß ertheilt, ihre Hufen in dem zwifchen NRoftocd und KRibnig 
belegenen Dorfe Mönchhagen zu veräußern, bürgen für fie: 
Ulrih von Penis, Conrad Preen, Marfchalf des Herzogs 
Heinrich II. von Mledlenburg, und Helmold von Benefen- 
hagen. (Urf. 10.) Aus der Achnlichfeit feines an der Urkunde 
hängenden Siegels mit dem Ravens erfennen wir in Ulrich einen 
Gefchlehtsverwandten des Ritters Raven v. Pent. Wenn 
das Siegel zufällig nicht mehr vorhanden wäre, fo würde man 
Ulridy unbedenflih für ein Glied der vorpommterfchen Familie 
v. Pent halten, welche unweit von Mlönchhagen bei der Stadt 
Triebfees begütert war. 

Der Umftand, dag Ulrich v. Pens für die Wittwe Berne- 
fuer als erfter Bürge eintritt, läßt uns um fo eher verwandt: 
ichaftlihe Beziehungen zwifchen Beiden annehmen, als die 
Pensifchen Dornamen Raven und Ulrih in der nächitfolgenden 
jüngeren Generation der Bernefuer erfcheinen. — Die Brüder 
Johann, Wolder (d. i. Woldemar) und Marfward Bernefuer 
waren im Sadjfen-Lauenburgifchen heimisch und dort zu fiten, 
Siebeneihyen und Büchen gefelfen. Das Eigenthbum im Dorfe 
Mönchhagen ift ihnen wahrfcheinlih von dem däniichen 
Könige Erich (VII) Menved, dem Oberlehnsheren und Schirm- 


Ulrich 1. 43 


vogte über das Land des Fürften Nicolaus von Roftod, ver- 
liehen worden. König Erich, der den fchwachen Micolaus, 
„das Kind", alsbald völlig auf die Seite gedrängt hatte, fchaltete 
in der Herrichaft Roftod ungebunden wie in eigenem Lande; 
er verpfändete die Bede aus zahlreichen Ortfchaften und über- 
trug Adligen und Roftoter Bürgern Güter zu Kehn. ") Mehrere 
Adelsfamilien find zur Seit Erichs in diefen Theil des Landes 
eingedrungen und hier fiten geblieben. Zu ihnen dürfen auch 
die Bernefuer ?) gezählt werden, welche außer Mönchhagen 
die Güter Dogtshagen, Wilmshagen und freudenberg im 
Sande Kibnis erworben haben. 

Der Ritter Johann Bernefuer hat nur Töchter hinter 
lafjen; dagegen find vom Ritter Wolder zwei Söhne befannt, 
Johann und Raven, während der dritte Bruder, Marfward, 
deren drei gehabt hat: Georg, Johann und Ulrich’) Das 


sm. 1.8, ir. 2828, 2924, 3022, 317%, 3239, 5587. 

N Die drei Brüder Johann, Weolder und Marfıward find die erften 
urfundlich ficher beglaubiaten Repräfentanten des Gefclechts Bernefner 
oder Barnepner. (Ein Nicolaus Bernefuer de anno 1275, deffen Siegel, 
5 brennende Sadeln darftellend, in Wejtphalen, Monum. in edit. IV, 
Cab, ıs, Yir. 10, abgebildet it, ift apofryph.) Im Jahre 1515 (M.U.-B. 
VI, 3657) ericheinen fie zuerft und zwar als Dafallen des Ratzeburatichen 
Bifchofs Marfward von Jefow, von welchem der Name Marfıward („Mafe”) 
anf die Familie Bernefuer überacgangen zu fein febeint. Ihr Wappen- 
bild ift ein fogen. Kenerwedel. Don diefem mag der Name „Bernefuer“ 
herrühren. Daffelbe Wappen wird bei einer holfteinifchen Familie Stafe 
aefunden, (f. Milde, Siegel adl. Gefchl. Taf. 15, 221 u. 222, 5. 150 ff.), 
in welcher die Namen Jobann und Doldemar ebenfalls vorfommen, Es 
ift wahrfcheinlic, daß die Stafe und Bernefuer gemeinfamen Urfprunges 
find, Su Anfang des 16. Jahrhunderts fcheint die Familie Bernefuer 
erlofchen zu jein. 

», In den Urf, d. d. 2. gebr. 1340 in M. U.-B,. IN, 6027, wird 
der dritte Sohn irrthumlich „Marquard“ genannt, während fein Siegel 
den richtigen Namen „Olricnus* trägt. Seine Söhne Wolder und Marf- 
ward fommen 1575 vor als „zu Dogtshagen wohnend”, 


44 Die medlenburgifhe Familie v. Pent. 


Dorfommen der Namen Raven und Ulrich in der jüngeren 
Generation deutet auf eine Derfchwägerung mit der Familie 
v. Pens, dergeftalt, daß entweder die Mlutter!) von Raven 
und Ulrich v. Pens eine Bernefuer gewefen ift, oder aber 
daß die Mutter der drei Nitter Bernefuer aus Pengifchen 
Gefchlechte entiproffen war. Während Ulrich v. Pens in dem 
Handel über Mönchhagen darum Bürgfchaft Teijtete, weil er 
den beiden MWittwen Bernefuer und ihren damals noch minder: 
jährigen Kindern blutsverwandt war, gelobten Conrad Preen 
und Helmold v. Benefenhagen?) als Hachbaren oder gute 
Freunde des wailand Ritters Wolder Bernefuer. Beide be- 
faßen Güter in der Nähe von Miönchhagen.”) Dagegen fcheint 
Ulrih v. Pens nicht im Lande Nibnis zu Haufe geweien zu 
fein, fondern im Weiten des heutigen AMlecdlenburg. 


S 5. 


Das Wappen. 


Das v. Pensifhe Wappen ift uns durch die zuerft auf- 
tretenden Glieder der Familie nicht überliefert, denn diefe haben 
ohne Ausnahme nur den Helm mit der Helmzier im Siegel 
geführt. Heutigen Tages zeigt das Wappen einen aufgerichteten, 


Y% Es ift möglich, da Raven und Ulrich v. Pentz; nicht Brüder 
fondern Dettern aeweien find; vielleicht waren ihre Däter Brüder und ihre 
Mütter Schweftern. Wahrfceinlich ift das freilich nicht. 

” Helmold v. B. fommt mur in diefer einen Urfunde vor. Eine familie 
von Benefenhagen ift fonjt nicht befannt, dagegen lebt ein Conrad B. 
als Rathsherr in Ribnit (1325) und Henning B, (1324) Bürger dafelbft. 
Daf; Helmold zu diefen gehöre, erjcheint zweifelhaft. Der Name Helmold 
weift anf die Grafichaft Schwerin, Der Suname B. war jedenfalls dem 
Dorfe 8. im A. Ribnitz entlehnt. 

°) Conrad Preen hatte u. a, Bejitz in Poppendorf, MT, U.-B., VI, 4043. 


Das Wappen. 45 


mit vierzehn Boldpfennigen belegten rothen Löwen mit aus» 
gefchlagener Zunge und goldener Krone in filbernem Felde, 
und auf dem gefrönten Helme vier rechtwinklig verfchränfte, 
mit je einem Pfauenfpiegel beftete rothe Stäbe. Die Helm: 
defen find filbern und voth. 

Ha v. Hoindhufens (F 1746) Angabe war die Fahl 
der „goldenen Fleten“ wandelbar, ift jedoch „zu mehrften 
Malen auf vierzehn gefetzet gewefen*. Die Stäbe, welche er 
„Pifen oder Rennftangen“ nennt, von fhwarzer farbe, be- 
fteft er mit Pfauenfedern „von natürlicher Couleur“; die Decken, 
fagt er, feien filbern und roth, zuweilen golden und roth. 

Bernhard Katomus, welcher im Jahre \61O gefchrieben 
hat, berichtet über das Wappen: „Drnd ob wol durdy Gottes 
„gnad vnd fegen die Pensen fich alfo gemehret ond aus» 
„gebreitet, daß fie fich nicht mehr berechnen fönnen, fo haben 
„fie dennoch eine pngetheilte hand vnd einerley wapen, nämlic) 
„im Schild einen vothen Kewen mit 14 plafen. _Auffm Helm 
„vier Renneftangen creugweiß, ond der baufh vnd helm gelb 
„ond roth, vnd fowol auffm Kewenkopff, als auffm Helm 
„eine Krone.“ Diefer Befchreibung entfpricht die von ihm ge- 
gebene Abbildung nicht völlig, denn anftatt der vier Rennftangen 
oder Stäbe fehen wir vier Pfauenfedern Freuzweile gelegt. 

Auf mittelalterlihen Schildfiegeln, deren erftes dem Jahre 
1587 entjtammt, ftellt fich das v. Pensifche Wappen wefentlich 
anders dar. Die Schildfigur ijt im I4 und 15. Jahrhundert 
ein herausfchauender ftehender ungefrönter Löwe. (Dogl. Abb. 
Taf. III, Yir. 2). Die Boldpfennige find urjprünglich nad) 
einer Anfiht nichts Anderes, als eine mißverftandene Un- 
"deutung der gelben Färbung des Löwenfelles, während man 
vielleicht mit mehr Recht die Andeutung der Schildnägel darin 


46 Die medlenburgijhe Familie v. Pent. 


jehen kann, mit welchen das rothe Fell oder Eeder auf dem 
Holzichilde befeftigt wurde. '; Auf feinem mittelalterlichen 
Siegel läßt fi übrigens an der figur des Wappenthieres 
die geringfte Spur von Goldpfennigen erfennen; dagegen ift 
in einem Siegel des Jahim v. Pens vom Jahre I441. 
(vgl. Abb. Taf. II, Yir. 6), die freie Fläche des Schildes mit 
vierzehn Nägeln oder Pfennigen bejtreut. 

Schon im 15, Jahrhundert nimmt die Ummwandelung des 
ungefrönten ftehenden Löwen in einen gefrönten aufgerichteten 
ihren Anfang. Um Yusgange des 16. Jahrhunderts erfcheint 
zum erften Alale auch der Helm mit Krone. 

Das Wappenthier ift während des 14. und 15. Jahr: 
hunderts bald rechts, bald linfs gekehrt, und erft in der 
fpäteren Seit wird die Wendung nady rechts zur Regel, obwohl 
Ausnahmen noch im 17. Jahrhundert vorfommen. 

Auf den Alteften Helmfiegeln fieht mıan je eine feitlih am 
Helm befeftigte aufrechte Stange, rechtwinklig gefreuzt von einer 
dritten quer über den Helm gelegten Stange, deren vier freie 
Enden mit Hahnenfederbüfchen verziert find. (Abb. Taf. II 
und III. Xir. 1.) Im Jahre 1587 kommen fchon vier Dedel 
— zwei wagerechte mit zwei fenfrechten verjchränft — vor 
und bleiben von da an feftitehend. Zu Anfang des 16. Jahr- 
hunderts war das Beftänge auf dem Helm von rother 
farbe. Auf einem Turnier zu Wismar 1515 trug Dolrad 
Dens „ein roth viereficht Gitter mit Pfauenfedern" auf feinem 
Helme. Etwa um diefelbe Zeit mögen Pfauenfedern an die 
Stelle der altväterlihen Hahnenfedern getreten fein.  Diefe 
werden noch im Jahre 1442 von Jadim Pens geführt. 


') v. Rettberg, Befdy. der deutfchen Wappenbilder, S. 47, Anm. 


Das Wappen. 47 


Auf den Siegeln des 17. und 18. Jahrhunderts find aus 
mangelnden Derjtändnig vielfach die Rennftangen durdy vier 
Pfauenfedern erfegt. Wo aber Rennftangen beibehalten find, 
bleiben diefe unbefiedert. In der Gegenwart bedient fich die 
Samilie v. Pens, fo viel wir wiffen, ausihlieglicdy folcher un- 
befiederten Rennftangen als Helmfhmud, 

Die Willfür der Siegelfteher und Steinmegen hat fchon 
in Mittelalter manderlet Abweichungen in der Darftellung 
des Kleinods verfchuldet. Ein Beifpiel diefer Art bietet das 
unter Yr. 2 auf Taf .IV abgebildete Siegel des Ritters Ulrich 
v. Pent aus dem Jahre 1422. 

ac Siebmachers Angabe!) follen die „holjteiner” Penten 
einen wachjenden Löwen anjtatt des Doppelfreuzes auf dem 
Helme geführt haben. Das tft nicht ganz zutreffend, denn eine 
bejondere holfteinifche Kinie hat es gar nicht gegeben. Jwar 
ind zu verjchiedenen Seiten einzelne Glieder des meclen- 
burgifchen Gefchlehts in Holftein eingewandert, aber nur die 
Hachfommen von Hans Pens, dem Begründer des Haufes 
ütichau, baben fich dort durch mehrere Generationen be- 
hauptet. Diefe haben jedoch nachweislih an dem Gefchlechts- 
wappen nichts verändert. Ein wadhjender Eöwe als Helmzier 
it uns in einem Pensifchen Siegel nicht zu Keficht gefommen, 
dagegen findet fich ein foldher und zwar zufammen mit dem 
Geftänge in der St. Beorgsfirche zu Wismar auf dem Grab: 
fteine des Dompropftes Henning v. Pens (F 1555). Das 
Geftänge weicht hier von der üblichen Form erheblih ab, 
indem es drei aufrechte durch drei Querftäbe verbundene 
Stangen zeigt, welcdye an ihren neun freien Enden je fünf 


'; Siebm. Wppb. III, ı5#, ıı. 


48 Die meclenburgifcbe Familie v. Pent. 


DPfauenfedern tragen. Das Siegel, deifen der Dompropft fich 
zu bedienen pflegte, ift dem feiner Gefchlechtsverwandten 
durchaus gleih. Daher wird die abenteuerliche Helmzier auf 
feinen Grabjteine für eine Erfindung des betreffenden Stein: 
meßen zu halten fein. Indejfen Fan nicht wohl bezweifelt 
werden, daß in Holjtein, bezw. in Dänemarf einzelne Glieder 
der familie v. Pent das Gitterwerf ihres Helmfleinods gegen 
einen waclenden Löwen wirflih vertaufcht hatten. Dafür 
liegen verfchtedene unverdächtige Jeuaniffe vor.’) 





" In v. Bebrs R. Mi. S. 1650 heifit es: »in galea ex aurea quoque 
corona insigni dimidium leonem coronatum geril,.« 


giteratur-achmweis über das Wappen der familie 
v. Penb. 


Bagmihl, Pomm. Wppb. III, Taf. 36 und 41. 

v. Behr, Res Mecklenb., p. 1650. 

Befner, II, 6, 14. 

Hellbach, Adels-Keric., TI, 217. 

v Boindhufen, Kam. v. Pent; (Mierpt.). 

Dejielben Wappen medlba. Udelsfam. 

Knefchke, Wppb., III, S. 354 

B. Latomus, fam. v. Pent (Nlierpt.). 

v. £ehjten, Adel Medlenb., S. 194 

Kericon Över adl. Fam. ı Danmark, II, S. 75, n. 105. 

Majch, Medlb,. Wppb., XNNXVII, 143. 

v. Meding, Hadır. von adl. Wppn. TI, n. 606. 

v. Pritzbuer, Index concis., p. 108. 

Siebm. Wppb. I, 129, 4; II, 154, 11; V, 149, 3. — Suppl. IV, 2, 3. 

Teuer Siebm. III, 3 (Miedlenb,. Adel), S. 16, Taf. 14. (Auf dem 
Helme vier befiederte Pfeile [?}) 

Derf. 11, 3 (Sächf. Adel), Taf. 47: Helmzier: ein wachender Kömwe. 

Derf. III, 2b. (Preuf. Adel), S. 294, Taf. 347. Helmzier: vier „weiße“ 
Sanzen. Das find der Jrrtbimer doch faft zu viele. 

Weftphalen, Monumenta inedita, IV, tab. 19, n. 49, 

v. Hedlit;-Teufirdh, V, 360. 


Urfprung und Herkunft. 49 


S 4 
Urfprung und Herkunft. 

Der Unfundige ift geneigt, gleichnamige Beichlechter, auch) 
wenn fie verfchiedene Wappen führen, unbedenklich für ftammes- 
verwandt zu halten, während in Wirflichfeit familien mit 
gleichlautendem YHamen, aber verfchiedenen Wappen zumeift 
nicht aus gemeinfchaftlicher Wurzel entiproffen find. Dftmals 
tragen einander völlig fremde Familien ihren gemeinfamen 
UÜamen nah zwar gleichnamigen, aber verfchiedenen Lehn- 
gütern. An DOrtfchaften mit gleichlautenden Yamen, deutfchen 
fowohl als wendifchen, war fein Mangel, So hat es nicht 
weniger als acht familien von Hagen gegeben. Man unter- 

fcheidet fünf Familien v. Schwerin, davon drei in Mlecklen- 
burg einheimifche, und zwar: 

I) die in der Stadt Parchim und in Domfühl gefeflenen 
v. Schwerin mit einem nadten ringhaltenden Arm als 
Schildfigur; 

2) die v. Schwerin, genannt von dem l1Wulvesfroge, 
welche zwei Schrägbalfen im Schilde führten; und 

5) ein aus der Stadt Schwerin ftanımendes gleichnamiges 
Geichleht, nad) dem Gute Duscin (Gr.-Teffin) audy von 
Duffin benannt, deffen Schild einen mit 5 Hahnenfederbüfchen 
befteften Heln zeigt. 

ferner find befannt 5 Familien von dem Brofe, 5 fa- 
milien v. £ufow und ebenfo 5 Familien von Schönfeld. ') 
Kamen, welche von je 2 nicht verwandten Gefchlechtern ge- 
führt wurden, find: v. Barnefow, v. Bütow, v. Kröpelin, 
v. Kahlden (v. dem Kalande), v. Grabow, v. Bolitein, 


" Dal. Erull, Mannschaft, in Mefl, Jahrb. LI. 


50 Die medlenburgifhe Familie v. Pent;. 


v. Kevebow (v. Lowsom), v. Neuenkirchen (Nienferfen), v. Plate 
(Plote), v. Prignis, v. Rambow, v. Roftod (Roftfe), v. Schönow 
u.f.w. u.f.w. Die angeführten Beifpiele werden genügen, 
um zu zeigen, daß der gemeinfame Hame für die Stanmes- 
verwandtfchaft der drei Familien v. Pens an fi} gar nichts 
beweilt. | . 

Dagegen dürfen Gefchlechter verfchiedener Kamen, aber 
gleihen Wappens, welche nahe bei einander faßen oder 
ehedem gefeffen hatten, nad der Gleichheit von Helm und 
Schild in den allermeiften Fällen als ftanımverwandt angefehen 
werden. Urfundliche Beweife ihres gemeinfamen Urfprungs 
werden freilih nur felten beigebracht werden fönnen, Tach: 
gewiefen ift die Derwandtfchaft der Familien Hahn und 
v. Dehow, — Gottichalt v. Dehow und Edchard Hahn find 
Brüder gewefen, — Hardenad und v. Bibow, v. Holijtein 
und Krufe, Platen und Beverneft. — Mit den Platen und 
Beverneft theilen Heimath und Wappenbild die Graevenit und 
v. Rathenow. Für diefe vier Gejchlechter darf Derwandtichaft 
vermuthet werden. Stanımesgenofien der Hahn und Dechow 
find die Hardenat und ». Bibow, wie nicht zu bezweifeln ift. 
Als ftammesverwandt dürfen gelten: die v. Bütow, Sepelin 
und Hoge; die v. Bülow und v. Brübcow; die v. Hagenow 
und v. Kleinow; die v. Kübow und v. Goldenbow; die 
v. flotow und v. Schloen; die v. Malgan und Hafenfoppen, die 
v. Trebbow und Knop !) 


) Die Knop haben den Schild fchräae aeviertet, die v. Trebbow 
gepiertet, indeflen findet ji das Gut Trebbow anno 1566 ff. im Befitze 
der Knop. 

Gleiche Schildfigur führen die v. Altena (Moltenow) und v. Perlin 
(einen fchreitenden Hirfch); die v. Kübbersdorf und v. Rambow, (Mauer- 
anfer); die v. Barnefow I und Nuze I, (Stiergrind über ı Paar $lügeln); 


Urhprung und Herkunft. 51 


Eines Stammes und Wappens find erwiefenermaßen 
die überelbifchen (Küneburger) Gefchlechter v. Meding und von 
dem Kobefe, ferner die v. der Deden und v. Grube, und 
ebenfo die Grote und v. Schwerin, die Schaf und v. Eftorff. 
Eine befonders große Anzahl von Adelsfamilien gleichen 
Wappens aber verjchiedenen Namens, welche für ftanmes- 
verwandt gehalten werden, wies ehemals das benachbarte 
Holftein!) auf. So führen die Breide, Parkow und Santberg 
einen gefrönten Löwen im Schilde; die Hummersbotel, Kale, 
Streu; und Wedel ein Mühlrad; einen fteigenden IDolf die 
Pogwilh, von der Wifch und Knop IL; ein gefrönter Jung- 
frauenadler ift das Siegelbild. der Ryrtorp, von Youwen, 
de Plone, Schele und Wiltberg; drei Seeblätter führen die 
Seheftedt, Ajcheberg, Odzehude, Schinkel, Smytb, v. Stove und 
Swaf; eine Pfeilfpitse, — fogen. „Strahl” — findet fich bei 
nicht weniger als 15 familien, deren namentlihe Aufzählung 
wir unterlaffen. Wir nennen bier nur die v. Scharfenberg 
und v, Jule, weil diefe zugleich in Meclenburg anfällig 
gewefen find. Dafjelbe Wappenbild führte die meclenburgifche 
$amilte v. Jefow. 


die v. Ditten, Srabom II, Roffule und Pafchedag (1 Krebs); die v. Hernin, 
v. Trebow, v. Gifomw und v. Edernförde (2 Flügel); die Husfummer, 
Ketelhodt und v. Drimannesdorp — Sliemftorf bei Erull, Mannfdhaft, 201 
— (3 Keffelhte); v. Schwetzin und v. Koftke I. (gezinnter Schrägbalfen); 
v. Xoftfe II., Sreidorf, Smefer, vo. Roggentin, v. Plaften, Snepel v. Benitz 
(im gefpaltenen Schilde vorn Y/s Kilie, hinten "/ Adler); Jasmund, Oberg 
und Rambow I. (2 blaue NRauten); v. Kanfom und v. Wodenswege 
(2 gefrenzte Knebelipiefe); v. Karftorf und v. Kargow (3 Keffelhafen), 
die v. Walsleben und v. Erteneborg (3 Jagdhörner), die Rohr und 
p. Stavenow (Spitzentbeilung), v. d. Dften und v. falfenhagen (vr. gewellter 
Strom, I. ein Schlüffel). 
*; Siehe: Milde, Siegel. Holfteinicher Gefchlechter. 
4*r 


52 Die medlenburgifche Familie v. Pent. 


Soldyer Gruppenbildung nad gemeinfamen Schildzeichen 
begegnen wir auch unter den märfifchen Adelsgefchhlechtern. ') 
Mehr als ein Dutend familien führt eine Greifenflaue, faft 
eben fo viele ein Rad, andere Gruppen die Spisentheilung, 
das Einhorn, einen Sidhzatbalken neben einem Birch, einen 
Wolf und Garbe, den Steighafen u. |. w., u. f. w. 


Der Umftand, daß es bisher nur ausnahmsweife ge- 
lungen it, den gemeinfanen Urfprung einer zahlreicheren 
Gruppe von Wappengenoffen zweifellos nachzuweifen, hat die 
Dermuthung entjtehen laffen, daß die Mannfchaft einer Reichs- 
oder Kandesburg, oder die Mliniftertalen etwa eines Stifts 
oder Grenzbezirts, genoffenfhaftlihh identishe Schildzeichen 
geführt haben möchten. Indeffen hat fich für Mledlenburg, 
Holjtein und die ehemalige Grafichaft Ratzeburg eine folche 
Gepflogenheit noch nicht erweifen laffen. Daher müfjen wir 
bis auf Weiteres an dem Sase fefthalten, daß bei Familien 
gleihen Scildes und Helmes Stammesverwandtihaft 
vermuthet werden darf. Die Spaltung eines Gefchlehts in 
Kinien mit verfchiedenen Namen bat fidy in der Weife voll: 
zogen, daß ein oder der andere Sproß einer familie den 
Hamen eines neu erworbenen Lehns, oder des ihm in der 
brüderlihen Erbtheilung zugefallenen Gutes annahm und 
den neuen HZunamen auf feine Nachkommen verftanmte, das 
alte Gefchlehtswappen beibehaltend. Aus einem befonders 
that- und lebensPräftigen Hefchlechte Fonnte auf folhe Art fehr 
wohl eine Reihe von Familien mit verfchtedenen Wamen 
hervorgehen. 


*) Siehe: v. Kedebur, Wdel der Marf Brandenburg in Märfifche 
Forfhungen III, u. IV, 


Urfprung und Berfunft. 53 


Wenngleih an dem alten Gejchlehtswappen felbft im 
Falle eines Namenswechlels treu feitgehalten zu werden pflegte, 
fo fehlt es andererjeits doch nicht an Beifpielen, daß einzelne 
Samilienglieder von dem Stammmwappen abweichende Siegel- 
bilder geführt haben, ohne daß uns der Beweggrund erfennbar 
wäre.') Dergleihen Abweichungen find unwichtig, wenn fie, 
wie zu gefchehen pflegt, mit ihrem Urheber wieder verfchwinden, 
Dahingegen wird eine Spaltung des Gefchlehts in gefonderte 
£inien herbeigeführt, wenn das neue Siegelbild auf die Söhne 
und Enkel vererbt wird. Solcher Fälle find mehrere befannt, 
innmerhin bleiben fie Ausnahmen.?) 


») So u. a. Otto von der Lühe, — M. 1.3. V., 3044 — (1305), 
Wicolaus v. Malln — M 1U.B. V, 2725 — (13501), und Merner 
v. Marfom — M. U.-B. VI, 4279 — (1321). Der Ritter Johann v, 
Gütblom führt im J. 1500 zwei gefrenzte Wedel — M. U.-B. IV, 2615 — 
im Schilde, wie die v. Heidebref, während ein Siegel deflelben Mannes 
vom . 1501 einen Feuerftahl — M. U.-B. V, 2747 — oder ein jogen. 
„£edermefjer“, das Wappenbild der v. dem Brofe (de Palude), zeigt. 

?, Der Ritter Johann v Fermin und feine Kinder aus erfter Ehe 
führen das Familienwappen, 2 $lügel, hingegen die Kinder der zweiten 
Ehe, fowie deren Machfommen bis zum Erlöfchen des Gefchlechts, einen 
fchreitenden £öwen — Erull, Mannfchaft, Ir. 49 —. Bei den 3 Brüdern 
Teflemar v. Bonin, Peter v. Kamyf (Kamefe) und Teffan v. Strachemin, 
finden wir 3 verfchiedene Siegelbilder (1317). Das Stammmwappen, weldyes 
von dem älteften Bruder Teffemar v Bonin geführt wird, zeigt een 
Bodsfopf; Teflan v. Strachemin bedient fich eines Siegels mit 3 Bods- 
föpfen bis zum J. 1556, wo er zu dem Stammmappen zurüdfehrt; Peter 
v. Kamefe endlich hat ein neues Schildzeichen, einen Adler, angenommen, 
melches zuletzt im J. 1581 von einem v, Kamefe geführt wird. Später 
führt auch diefe Familie wieder den Bodstopf. — Seyler, Gefc. der 
Beraldif (Siebm. Wappenb.) Bd. A, Heft4, 5. 238, und Baamihl, pomm. 
Wappenb. I, S. 67 ff. — Uehnliches wird bei dem Gefchlechte v. dem 
Knefebed beobachtet. Die Söhne Hempe’s nd Paridam's, ferner Boldemwin 
der Alte und fein Sohn Jan, führen eine Sreifenflane im Schilde, Buners 
Söhne hingegen ein fteigendes Einhorn. — Wach v. Kedebur find die 
weiße und die fhwarze Kinie v. d. Knefebef 2 Familien verfchiedenen 
Stammes. Dgl. Märf, Sorfdy. II, S. 99, 


54 Die medlenburgifhe familie v. Pen. 


Als Norm darf gelten, daß Kinien eines Gefchlechts, 
welche fi nad dem I. I1TO getrennt haben, in der Regel 
daffelbe Wappen führen.) Es wird uns die Frage nahe- 
gerüdt: ob nicht etwa audy in der Familie v. Pens durch 
den Wechfel des Wappens eine Spaltung in 2, £inien ftatt- 
gefunden habe? Endgültig entjcheiden läßt fi) die Frage nicht, 
- weil die Urfunden uns feine Antwort geben. Wo aber ur: 
fundliche Beweisftüce fehlen, follte das ungewöhnliche Dor- 
fommniß eines Wappenwechjels nur dann als ficher angefchen 
werden, wenn es durd; ftarfe Brimde unterftütt und glaubhaft 
gemaht wird. An fcheinbar gewichtigen Gründen mangelt 
es im vorliegenden Falle nicht. So nimmt die meclenburgifche 
Samilie v. Peng fpäter die Site des nach Pommern aus- 
gewanderten Walther v. Panit ein, während wir nicht er 
fahren, wie und wann fie jene Güter im Lande Wittenburg 
erworben hat? Mlöglicherweife ift es im Wege regelmäßiger 
Erbfolge gefhehen. Für's Andere bleibt es unficher, woher 
der Ritter Raven v. Pens feinen Zunamen genommen habe, 
wenn er nicht ein NKachfomme oder Gefchlehtsperwandter 
Walthers gewefen ift, denn es läßt fich nicht nachweilen, daß 
er ein Dorf Pens in feinem Befite gehabt hat. Diefe Wahr- 
nehmungen werden uns geneigt machen, die pommerfchen und 
die mechlenburgifchen Pente für Kinien defjelben Gefchlehts 
zu halten. Da fragt fi) denn zundchjt, welche der beiden 
Kinien das angeftammte Wappen gegen ein neues vertaufcht 
habe? — Walther I. hat uns feinen Siegelabdrud hinterlaffen, 
dagegen befiten wir deren mehrere von feinen Enfelföhnen 


) 6. X. Seyler, Gef. der Heraldif, Bd. A., Heft 4, II, 5, 
S. 226. — Die frage des Wechfels des Helmkleinods fommt in unferem 
Salle nicht in Betradht. 


Urfprung und Herkunft. 55 


und zwar ein Helmftegel!) des Kitters Reinfried, Burgmannes 
zu Kois, vom . 1550, fowie einige Schildfiegel?) der Ritter 
Wolther und Henning v. Pent aus den J. 1554 und 1562. 
Es fann nicht bezweifelt werden, daß wir im diefen Siegeln 
die Wappenzeichen Walthers I. vor uns haben, welche die 
Enteljöhne nicht minder hoch in Ehren gehalten haben werden, 
als den großpäterlihen YTamen Walther, den wir durch alle 
Generationen bis zum Ausgange des Gefchlechts wiederfinden. 
Daß aber Walther I., welcher 100 Jahre vor dem erften 
medlenburgifchen Pens auftritt, fein väterlicyes Wappen ge- 
führt habe, wird zugegeben werden müffen. 


Wenn die pommerfche Kinie das Stammmwappen  bei- 
behalten hat, wie es wahrjcheinlich ift, fo muß nothwendiger 
Weife die meclenburgifche „Einie” ein neues Wappen ein- 
getaufht haben. it fchon der ftehende Köwe, welcher in 
der älteren Zeit von den Pensten im Schilde geführt wurde, 
eine nicht eben häufig vorfommende heraldifche Figur, fo ift 
die Pentsifche Helmzier durchaus ungewöhnlich?) Die gleichen 


NS, Abb. Taf. I, Zir. 1; und M. 1.-8. VII, Ur. 5131. 

” 5, Abb. Taf. I, Tr. 2, 3, 4. 

») Daffelbe HelmPfleinod wird in Medlenburg gefunden bei: 
1. dem Ritter Heinrih von Aderftädt, 1345, val. M. U.-B. IX, 6545; 
2. bei dem Knappen Johann von Demete 1545 (MT. U.-B, IX, 6545). 
Unter dem £Zandadel fommt nur diefer Johann v. D. vor, dagegen hat 
irn der Stadt Parchim eine Rathsfamilie v. Demete bis gegen die Mitte 
des 15. Jahrhunderts geblübt. Ihren Mamen hat die familie dem nnter- 
gegangenen Dorfe Demetze — bei Blievenftorf im A. Ueuftadt — ent- 
lehnt. Die Dornamen: Gerard, Werner und Hermann deuten auf Ein- 
mandernng der familie aus dem Veften. Das Schildfiegel ift nicht befannt. 
— Aehnlic ift die Ältefte Helmzier der Fam. (v.) Sperling, nämlich 
6 $Federbüfche, davon 2 aufrecht und jederfeits 2 wagerecht, M. U.-8, 
IX, 6545. Seitwärts je ı $Federbufch und vielleicht oben zwei hatten 
de Bremifhen von der Hude. (Dal. Erull, Mannfchaft, 505.) 


56 Die medlenburgifhe familie v. Pent. 


Wappenzeichen, mit den Pensifhen in Schild und Helm 
genau übereinftimmend, finden fih bei dem Bremifchen 
Gefchlehte v. Marffel, genannt v. Keding. Als ein Spiel 
des Zufalls wird die Identität der Wappen diefer beiden 
familien nicht aufgefaßt werden dürfen. Eher fönnte man 
vermuthen, daß ein Pent das Marfjelfche Wappen adoptirt 
habe. Wie an dem Beifpiele der Familie v. Fernin gezeigt 
wurde,!) nahmen die Söhne aus der zweiten Ehe des Ritters 
Johann das mütterlihe Wappen an und vererbten es ihren 
Hachfommen. Gleiches fönnte fich in der familie v. Pent 
in dem Falle zugetragen haben, daß eine WMarffel die Ehe- 
genoffin eines Pent gewefen ift. 

Iehmen wir an, daß die beiden Familien v. Pens Linien 
deffelben Befchlehts find, fo gilt es, zu ermitteln, warn die 
Spaltung ftattgefunden habe? Wir fahen die Namen Walther 
und Reinfried unter den vorpommterjdhen Pensen unabläffig 
wiederfehren, während fie in der meclenburgifchen „Linie” gar 
nicht vorfonmen; ebenjo vermiffen wir die leitenden Kamen 
der meclenburgifchen Familie, — Raven, Ulrich und Helmold — 
bei den Pommern. Das deutet darauf hin, daß der Ritter 
Raven v. Pont fein directer Nachtonme Walthers v. Panis 
gewefen ift. War er das aber nicht, jo müffen beide Familien, 
falls fie wirflicdy gemeinfamen Urjprunges find, fih fon vor 
Walther, d. h. in einer mindeftens um einen Grad älteren 
Generation, getrennt haben. Don einer folchyen älteren Gene- 
ration vermelden freilich die Urkunden nichts, deffen ungeachtet 
mag fhon Walthers Dater Befiter des Dorfes Panit und 
Träger diefes Namens gewefen fein. falls nun Raven von 
einem uns unbekannt gebliebenen Bruder Walthers abftanmıt, 


Ss. 53, in Anm, 2, 


Urfprung und Herfunft. 57 


fo wird zwar fein unvermitteltes Erfcheinen in der GBrafichaft 
Schwerin begründet, dagegen erfährt die frage: woher er das 
v. Marfjelfhe Wappen hat? feine befriedigende Köfung. 
Will man nämlich die Jdentität der Wappen nicht Furzer 
Hand für einen Zufall erklären, fo ift man genöthigt, einen 
durch Raven von Pent oder feiner Ahnheren vollführten 
Wappenwechfel anzunehmen. Das Kettere jedoch erfcheint 
nicht minder bedenflich als das Erftere. 

Ein urfundlicher Beweis, oder auch nur der Schein eines 
foldhen, für eine Marffel-Pensifche Heirath ift nicht vorhanden; 
Wappenwechjel aber fann in unferem Sande weit weniger 
häufig nachgewiefen werden, als Namenswechfel. 

Darum halten wir es fir woahrfcheinlicher, daß ein 
v. Marffel feinen Zunamen gegen den feines Gutes Pens 
ausgetaufht hat, als daß ein v. Pens das v. Marflelfche 
WDappen angenommen hätte. 

Die völlige Uebereinftimmung des v. . Pentsifchen und des 
v. Marffelfhen Wappens gilt uns deswegen als ein be- 
fonders fchwermwiegendes und beweisfräftiges SJeugnig jowohl 
für den genealogifhen Zufammenhang jener beiden @e- 
fchlehter, als auch wider die Stammeseinheit der zwei 
familien v. Pens. 

Die in der familie v. Marffel gebräuchlichen Dornamen 
— Millefin, Heinrich, Hermann, Küder und Brüning — 
fommen bei ihren Wappengenoffen, den mecdlenburgifchen 
Pengen, nicht vor. Dagegen wird ein Ritter Raven zu- 
fammen mit dem Mlinifterialen Hermann v. Marfjel und in 
Derbindung mit dem Dorfe Marffel in einer Urfunde vom 
Jahre 1277 erwähnt.) Als nämlich der Erzbifchof Gifelbert 

" Brem. 1.8. : Tier. 378. 


58 Die medenburgifhe Familie v. Pent. 


von Bremen dem Ritter Martin von der Hude einen mit dem 
Klofter Eilienthal abgefchloffenen Derfauf einiger Häufer und 
Grundftühe im Dorfe Marffel beftätigt, werden im der 
lateinifchy abgefaßten Urfunde als Zeugen genannt u. m. U.: 
»Albertus de Hutha et Raven, milites, Henricus Sasse et 
Hermannus de Mercele, ministeriales nostri.« Der 
Ritter Raven, welcher hier ohne Zunamen erfcheint, ift nur 
aus diefer einen Urfunde bekannt; daher läßt fich nicht be- 
ftimmen, welcher Familie er angehört haben mag.!) Das ift 
jedoch von geringer Bedeutung. Die Hauptfache ift, daß der 
Dorname des erften Pens in der Keimath feiner Wappen- 
genoffen und muthmaßlichen Geichlechtsverwandten hier nad): 
gewiefen wird. Denn der Ritter Raven Fein Mlarfjel gewefen 
ift, jo fan doch fein Name durch Derfchwägerung auf die 
familie v. Marffel übergegangen fein; und wenn Raven 
v. Pens vom Stamme der Marfjel war, — was wir auf 
Grund feines Wappens annehmen —, fo wird wenigjtens 
vermuthet werden dürfen, daß er feinen Dornamen dem Bre- 
mifchen Ritter Raven verdanfe, 

Es fehlt nicht an Beifpielen, daß felbft leibliche Brüder ver- 
fchiedene Sunamen geführt haben. Während der eine Bruder 
den Kamen feines neu erworbenen Gutes annahm, behielt der 
andere den Gejchlehtsnamen bei.) Wenn Soldes in einer 
Anzahl von Gefchlechtern nachweislich fich ereignet hat, fo 


') Aus dem Gejdylehte von der Hude wird er nicht gewefen fein, 
denn ein Raven v. d. 5. ift nicht befannt. — Dal; Raven hier als 
Dorname, nicht als Suname, gebraucht ift, leidet feinen Zweifel. 

”) Aus unferer Gegend 3. B. Johann v. Schnafenburg und fein 
Bruder Hermann. Ketterer nach feinem Gute „von Nepentin” genannt. 
Die Söhne Walravens von Nibterow nennen fi nad ihrem Gute 
v. Duvenfee. Daf; ein folder Namensmweczfel nicht ungewöhnlid; war, zeiat 


Urfprung und Berfunft. 59 


wird in unferem Falle umfomehr die Annahme geftattet fein, 
daß ein Glied der Familie v. Marffel feinen Befchlehtsnamen 
gegen den Uamen feines Butes Pent ausgewecfelt habe, 
als aus dem 14. Jahrhundert noch ein anderer fall eines 
HTanıenswechfels (in von Kedingen) fich in der Familie 
von Marjfel vorfindet. 

DP wir an das holjteinifche Dorf Pönis, oder an 
das medlenburgifche Panis zu denfen haben, läßt fich nicht 
entjcheiden. Fir Pönit-fann geltend gemacht werden, daß die 
familie v. Marfjel im I. Jahrhundert in Holftein heimifch 
gewesen ift. Wenngleich der erfte urfundlich beglaubigte Marffel 
dort nicht vor 1555 erfcheint, fo mögen doch andere feines 
Geichlecdhts ihm voraufgegangen fein. Diefe Annahme wird nicht 
zu gewagt erfcheinen, wenn wir uns die alte Derbindung Dith- 
marfchens mit den Bremifchen Erzbifchöfen, fowie der Keßteren 
Eingreifen in die holfteinifchen Händel gegenwärtig halten. 

Das Dorf Pönis, das vormals Pente hieß, war im 
15. Jahrhundert Eigenthum der Familie v. Buchwald. Ihre 
Dorgänger im Befite find nicht befannt. Dielleicht hat im 
15. Jahrhundert ein Marffel in Pönit gefeffen, den Mamen 
des Gutes angenommen und auf fene Hachfommen vererbt. 
Innerhalb der Grenzen des heutigen WMedlenburg läßt fich 
dagegen die Familie v. Marfjel nicht urfundlich nachweifen. 
Dennoh fann möglicherweife ein Glied diefes Gefchlechts in 
die Grafihaft Schwerin eingewandert fein und das Dorf Panit 
erworben haben. Wir haben gefehen, daß Walther v. Panit 





die familie v. Süle, Unter zehn Mitgliedern diefer Fam. führen vier (im 
3. 1355) nicht den Gefchlechtsnamen v. Züle, fondern den Namen ihrer 
Güter; Marfward v. Steinhorft, Dolrad v. Woteriffe (Woterfen), 
Dolrad v. Borchardftorf, Mafo Muggespveld. M.U.B. XI, 7798. 


60 Die medlenburgifche familie v. Pent. 


vor 1857 die Heimath verließ und nad Dorpommern über- 
jiedelte. Wer ihm im Befite feines Stammagutes Panit gefolgt 
ift, berichten die Urkunden nicht. Erft im 5. 1355 hören 
wir wieder von Panis; als Eigenthimer wird Ritter Johann 
v. Fütow genannt. jn der Swifchenzeit fonnte füglich ein 
v. Marfjel das Dorf Panit bejefjen und deifen Mamen an: 
genonmmen haben. YTachweislich find Glieder Bremifcher Adels- 
gefchlechter gerade am Ausgange des 15. und zu Beginn des 
14. Jahrhunderts in Meclenburg eingewandert; fo die Barden- 
fleth, von Staden und von der Hude. Der Ritter Martin 
v, d. Hude hat fich fammt feinen Brüdern und Söhnen in 
Mecdlenburg niedergelaffen. Das Stammgut diefer Familie, 
Ritterhude an der Wümme, grenzt mit dem Dorfe Marfiel; 
und auch in Marffel felbit hatten die von der Hude Befisthum 
und faßen dort untermifcht mit den v. Marffel. Bringen 
wir die engen nachbarlidyen Beziehungen beider familien in 
Anfchlag, fo erfcheint es nicht unglaubhaft, daß ein v. Marffel 
fih, glei dem Ritter Martin v. d. Hude, nadı Mecklenburg 
gewendet habe. Beachtung verdient, daß um die Mitte des 
14. Jahrhunderts Heinrich v. d. Hude und Ulrih v. Pent 
je eine Hälfte des feiten Schloffes Redefin mit allen Zube- 
hörungen gleichzeitig inne haben. Das mag der Zufall gefügt 
haben; aber vielleicht haben die Beiden, der alten Derbindung 
ihrer Familien in dem gemeinfamen Stanımlande Bremen 
Folge gebend, fid} hier landsmannfchaftlich vereinigt. 

Aus den vorftehenden Erdrterungen erhellt, daß in unferem 
Falle die Heraldif der einzige, aber wohl vertrauenswiürdige 
führer zu dem Ausgangspunfte der Familie v. Pens ift, 
während fih aus den gegenwärtig befannten Urkunden der 
Urfprung diefes Gefchlechts nicht beftimmen läßt. 


Wappenverwandte Kamilien. 61 


8 5. 
Mappenverwandte Samilien. 


Die von Marfiel, genannt von Redingen. 


Die familie von Marffel — vormals auch v. Mercele, 
Merscele, Mierfele, Merzele, Mlergielo genannt — trägt ihren 
Kamen nah dem Dorfe Marffel, welches in der Provinz 
Hannover, Kanddroftei Stade, Amt Blumenthal, I°%/ı Meilen 
NNW. von Bremen am rechten Ufer der Keefte, nahe bei | 
£efum gelegen ift. 

Der Huname von Kedingen wird zuerft in der zweiten 
Hälfte des 14. Jahrhunderts von der Familie v. Marfjel 
geführt. — Ihre Wappenzeihen find in Schild und Helm dem 
der Familie v. Pent völlig gleich. 

Der erfte urkundlich beglaubigte Mann des Gefchlechts 
ift Gerward von Mlerfele,') Minifterial des Bremifchen 
Erzbifhofs Hartwig II. im J. 1185. 

Im 5. 1188 ift der Ritter Willefin v. Mlerfcele®) 
Seuge für den Erzbifhof Gerhard II. In gleicher Eigen- 
fchaft ericheinen Anno 1202 Johannes und Wilhelm v. 
Merzele.’) Jm J. 1218 verkauft Johannes v. Mergielo*t) 
dem Klofter Dfterholz einige Güter in Bramel (im Bremer 
Diehlande), weldhe er vom Erzbifchofe zu Kehn hatte. 

Kiuder v. Mlerfele,d) erzbifchöflicher Mlinifterial, er- 
fcheint im 5. 1225 als Zeuge im Gefolge des Erzbifchofs 

!; Brem. U.-B, I, 65, und Bamb. U.-8. I, 271. 

2) Hamb. U.-B, I, 282, 5, 250, 

% Daff. I, 334, S. 292/293. 


* Dafi. 1, 18, 5, 363/364. 
°, Brem. U.-B. I, 128, 


62 Die medlenburaifche familie v. Pent. 


Gerhard II. Ebenfo im J. 1226 Brunyngov. Mlersgelo!) 
neben den uns bereits befannten: Gerward, Küder, Wilhelm 
und Johann. Heinrich v. Mlerfele und feine Brüder über- 
laffen Anno 1245 dem Erzbifchofe gewiffe Grunditücdfe in 
Marfjel und in Kefumbrod,®) — Johannes, Bruning, 
Gerard, Hermann, Johannes, Dietrich und Albero 
v. Mergelo find Seugen, als Erzbifchof Hildebold am 22. 
Juni 1260 dem Paulsflofter bei Bremen die Dogtei dıber 
angefaufte Fändereien im Dorfe Dunge und bei Eefumbroof 
überträgt.?) -— Bermann v. .Mercele und der „Xitter 
Raven“ find mit m. U. zugegen, als im I. 1277 Erz 
bifhof Gifelbert den Derfauf von 2 Häufern nebjt Mühle zu 
Marfjel (Mlercele) und der Fifcherei zu Burg an das Klofter 
Kilienthal bethätigt.*) 

Ein Hermann Alerfel, Knappe, ftellt am 25. Yov. 
1551 zu Dldesloe dem Knappen Johann Hummersbüttel 
einen Schuldbrief aus über AOO Marf.d) Derfelbe Hermann 
Merzel erfcheint im 5. 1548 als Dogt des jungen Grafen 
Gerhard von Holftein.®) 

Der Knappe Arnold oder Arnd v. Mierfele urfundet 
im I. 1556°% und wiederum 1568°) über feinen Pfandbejit 
im Dorfe Dahr unweit der Stadt Bremen. 

Im I. 157% befennt der Adlige Henning Aiertel, 
daß das Klofter Ueterfen in Holftein von feinem Dater feinen 


" Brem. 1.-B. I, 143. 

2) Daff. I, 222. 

°, Brem. 1.8. 1, 502, S. 333/344. 

*) Dafj. I, 378, 

’», Schlesw.-Holft. U.-B. II, 340, S. 419. 

% £üb. 1.-8. II, 130. 

”, Brem. U.-8. III, 83, S. 60, und 335, $. 294. 


Wappenverwandte Familien. 63 


Hof in Horft gefauft habe.) Im I. 1575 verpfändet Graf 
Adolf von Holftein den Hof Hainholz (bei Elmshorn) und die 
Sehnten zu Schönmoor an den Hnappen Hennete Mersgel 
und den Priefter Hermann Mersel für 400 ME. £üb.*) — 
Um 50. Mai 1599 verkauft Herzog Gerhard von Schleswig- 
boljtein an Herrn Wulf Pogwifh um 500 Me. Eüb. Pf. 
kinen auf Fehmarn bei der Burg belegenen Hof, den Herr 
Hermann Alerfel vordem befeffen hatte.) 


Die Brüder Heinrich und Hermann v. Merzel „anders 
geheigen v. Kedingen“ verfaufen am 51. Juli 1588 dem 
Nathe der Stadt Bremen eine Kandftrede zwifchen der Kefum 
brüfe und der Heerftrage bei Marffel zur Auffchüttung eines 
Dammes.t) In einer Urfunde von 29. October 1595) 
nennen diefelben Brüder fih nur „v. Kedingen”: „Wy Hinrif 
onde Hermen gheheten van Kedinghen”, — während einem 
Geihlehtsperwandten, „Kudelef van Mlersle”, der Zuname 
v. Kedingen nicht beigelegt wird. Diefe Urkunde trägt die 
auf Taf. IH, Ur. 4 und 5 abgebildeten Siegel der Gebrüder 
Heinrih und Hermann v. Marffel. Beide Siegel find grob 
und ungefchift ausgeführt. Befonders gilt das für die Wappen- 
figur, einen herausfchauenden Löwen. Auf dem Siegel des 
älteren Bruders, Heinrich, ift der Löwe ftehend dargeftellt, 
während Hermann einen aufgerichteten Löwen führt. Dadurd) 
wird auf's Tieue beftätigt, daß zu jener Seit die Stellung 


) Schröder u. Biernatfi, Topogr. v. Bolftein, I, p. 453. 

rn, Daff. 5. 544. 

) Schlesw.-Bolft. U.-B. II, 311. 

*#, Brem. 1.8. IV, 93, 

°, Brem. U.-B. IV, 172, ebenjo auch 1389, Jan, 7, daf, Yir. 103. 


w 


64 Die medlenburgifhe Familie v. Pen. 


des Wappenthiers unwichtig und ohne Bedeutung gewefen ift.') 
In beiden Siegeln find oberhalb des Eöwenfopfes 2 bezw. 5 
aufrechte fchmale Erhabenheiten wahrnehmbar, welde als 
Refte einer Krone gedeutet werden fönnen, freilich aber aud 
dur; nachläffige Befiegelung entftanden fein mögen. licht 
ohne ntereffe ift, daß die Umfchrift von Yir. 5: S’ Hecnrici 
de Kedynge, von Tir. 4 jedoch: S’ Hermanni de Mersele 
lautet. Andere Schildfiegel diefer Familie find uns nicht über: 
fommen. Die Helmzier ift aus einem einzigen im Kübeder 
Archiv aufgefundenen Siegel?) des Hermann v. Marfiel, Dosgt 
des Grafen Gerhard von Holjtein, vom 7. 1548, befannt. 
Sie ftimmt genau überein?) mit dent v, Pensifchen Simier, 
wie diefes im 14. Jahrhundert dargeftellt wurde. 

Die Farben des Marffelfjhen Wappens find nicht be- 
fannt.*) Mit Konrad v. Keding, welcher um die Mlitte des 
15. Jahrhunderts gelebt hat, ift die Familie v. Marfjel, gen. 
v. Kedingen, erlofchen. 





ı) Dal. M. Jahrb. 33, 5. 202, die Siegel der 3 Gebrüder v. Voß, 
wo in jedem Siegel das WWappenthier eine andere Stellung hat. 

2) Kb. U.-B 11,2,5.#32. Abgebilder nach Milde, auf Taf. II, Mir. 3. 

®, Wenn Milde I. c. fagt: „die Helmzier ähnlich der der Fam. 
v. Pent, doc etwas verfcdhieden”, fo ift das irrig. Es wird Milde an 
ausreichendem Material zur Dergleichung gefehlt haben. 

*) Jn Mufhard, Monumenta Nobilit. antiqu,, $. 400/401, beift es: 
„das Wapen der Herren von Marfel, wie Erp. Kindenbrogius berichtet, 
„bat im Schilde einen aufgerichteten Löwen vorgejtellet, woraus zu fließen, 
daf fie von hoher Abfunft müfen gewefen fein.“ Don der Helmzier ift 
feine Rede, von den Wappenfarben ebenfo wenig und zwar darum nicht, 
weil Mufhard von beiden nichts gewußt hat. Die beigegebene Abbildung 
zeigt in Holzjchnitt in einem weißen Schilde einen fhwarzen Löwen, defjen 
lodiges Baar durch weiße Striche zur Anfchanung gebradyt wird. Daraus 
darf nicht gefolgert werden, daß Mufhard beabjichtigt habe, die Wappen- 
farben der Marffel als fhwarz und filbern zu bezeichnen. Wenn er nicht 
auf die Wiedergabe von Wappen, deren Jarben ihm unbefannt waren, 


MWappenverwandte Kamilien. 65 


Die Samilie von MWeiternbagen. 


Das Eichsfeldifhe Gefchlechht v. Wefternhagen, urfundlich 
feit dem I). 1200 auftretend, hat feinen gleichnamigen Stanımfit 
im Kreife Worbis, Reg.:Bez. Erfurt. In ihrem Wappen: 
jchilde führen die v. Wejternhagen einen aufgerichteten weißen 
Löwen im blauen Felde. Der Helmfchmuc befteht in % be- 
fiederten weißen Pfeilen mit goldenen Bolzen in Doppelfreuz- 
form verjchränft. ') 


Sonftige Samilien mit Löwenwappen. 


Der £dwe, im Mittelalter ein befonders beliebtes Wappen- 
thier, wird bei einer großen Anzahl edler Gefchledhter als 
Schilöfigur gefunden. So tft auch in Meclenburg und feinen 
Hadbarländern Fein Mangel an Adelsfamilien, welche im 
Schilde einen Löwen führen. Bei Allen ift der Löwe das Einzige, 
was diefe Familien in ihren Wappen mit den Penten gemein 
haben; in allen Fällen ift die Helmzier abweichend geftaltet, 
während die Wappenfarben der vor dem . 1500 erlofchenen 
Gefchlechter entweder gar nicht oder doch ungenügend befannt 
find, daher auch nicht zur Dergleichung herangezogen werden 
fönnen. Um fo eher dürfen wir uns darauf befchränfen, nur 
foldye Befchlechter mit Köwenwappen hier aufzuführen, welche 
fhon im 14. Jahrhundert zu der Familie v. Pent in näherer 


verzichten wollte, mußte er fie fhwarz in weiß darftellen. Uebrigens giebt 
Mufhard in allen Fällen die Farben an, wo fie ihm befannt waren; fo 
un. U. bei den von Kobbe, welde einen fhwarzen aufrehten Löwen im 
Schilde und einen eben jolhen auf dem Helme führten. — Da die Marfjel 
bereits im 15. Jahrhundert ausgeftorben find, fo ift es nicht wahrfcheinlich 
dag Mujhard von ihren Wappenfarben Kenntnif gehabt haben jollte, 
»), Siebmadher, II, Abth. 9, 5. 20, Taf. 22. 
5 


66 Die meclenburgifhe Familie v. Pent. 


Beziehung entweder erweislich geftanden haben, oder doch nach 
den freilih unzuverläffigen Angaben älterer Genealogen ge: 
ftanden haben follen. 

Die von Berbtebeide, audy; Berichteheyle und Berchtohyle 
gefchrieben, welche aus dem Orte Bargteheide in Holftein her- 
ftammen, führten im Schilde einen rechts auffteigenden Löwen, ') 
welcher in feiner linfen BDordertage ein Blatt hält.) Der 
Knappe Johann v. Berchteheyle fommt von 1552 bis 1556 
zufammen mit Ulrich v. Pens im Gefolge des Grafen Dito 
von Schwerin vor. 

Die von Bibader tragen ihren Namen nadı der in der 
ehemaligen Brafichyaft Dannenberg am linfen Elbufer belegenen 
DOrtihaft Hitader. Schon im I. 1160 begegnet der Ritter 
Dietrih von Hitader. Das ältefte uns befannte Schildfiegel,®) | 
vom 5. 1528, zeigt einen rechts auffteigenden Edwen. m 
I. 1577 ift der Löwe gefchacht *) und wird endlich von grün 
und roth fchräge geftreift in weißem Felde, Auf dem Helme 
ein wachfender Edwe, deflen Kopf mit grünen ‚$edern befteckt ift.°) 

Einen rothen Löwen in filbernem Felde führte die weft- 
havelländifche Familie von Barnewis oder von Bernewiß. 
Helmzier: 5 Straußenfedern, deren mittlere filbern, die rechte 
roth und die linfe blau. ©) 

Des märfifhen Gefchlehts von Benz ift schon auf 
S. 16 gedacht worden. Die Aehnlichkeit der Hamen und der 
äh u die, übrigens unbegründete, Dermuthung ent: 





Y m. u. .B, XHI, 7717. 

») M. Jahrb. XI, S. 423 ff. 
») m. U.-8. VII, 4897. 

% £üb. U,-B. IV, S. 367. 
®) p. Meding, I, 5. 257. 

e) M. Jahrb. XI, S. 423 ff. 


Wappenverwandte Familien. 67 


fiehen laffen, daß die Familien v. Benz und v. Pent aus 
gemeinfamer Wurzel entfproffen jeien. 


Das benachbarte Holftein weift neben den Zoikie 
v. Marffel und v. Berchteheile noch die folgenden erlofchenen 
5 Gefchlehter mit Löwenwappen auf. 


Die Bredenvtet,!) welche aus dem Bremifchen eingewandert 
zu fein fcheinen, Führten einen ftehenden ungefrönten Edwen 
in ihrem Wappenfchilde. 

Die Bepenolet,?) nach dem vormals ia Bute Beiden-, 
plet in der Wiljtermarfch genannt, find in Mledlenburg in der 
. erjten Hälfte des 16. Jahrhunderts, in Holftein fchon früher 
ausgeftorben. Siegelbild: ein auffteigender ungefrönter Löwe, 

Die * gemeinfame Schildfigur der Familien v. Parkom, 
Santberq und Breide war ein herausfchauender, aufgerichteter, 
in der Regel gefrönter Löwe.) Helmzier und Wappenfarben 
der Pargow und Santberg find nicht befannt. Die Breiden 
hatten in rothem Schilde einen filbernen Köwen mit goldener 
Krone!) Als Kleinod findet fih ein mit dem Bauche auf 
dem Helme befeftigter Eöwe,?) in der Regel jedoch ein wachfender 
£öwe mit ausgefchlagener Zunge.®) Dom 7. 1590 bis zum 
Ausgange des Hefchlehts in der Mitte des IT. Jahrhunderts 
find die Breiden auch im füsöftlichen Medlenburg anfäfjig 
gewefen. Den Genealogen des 18. Jahrhunderts ') galten die 

», Milde, Taf. 4, fig. #7. 

%, Derf. Taf. 4, fig. 51, 52, und MT. Jahrb. XI, S. 423 ff. 

” Milde, Taf. 4, fig. 48, 49, 50, 53, 54, 55 

- 4% mM. Jahrb. 26, $. 226; v. Pent, fam. v. Breide, Manufcript. 
°) Erull, Mannjchaft, S. 120, Yo. 422; und Danmarfs Adels Harbog, 
“= £ 6. Drie sam. v. Breide, 
?, Deral. v. Boindhufen, Sam. v. Breide, Micrpt. 
5* 


68 Die medlenburgifhe Familie v. Pent. 


Breiden und die Penten als ftanımperwandt. Herporgerufen 
ift diefe irrthlimliche Meinung anfcheinend dadurch, daß einzelne 
Ölieder der Familie v. Pens in Holftein und Dänemark!) aus 
unbefannten Gründen den Breidefchen wachjenden Löwen als 
Helmfchmud adoptirt hatten. 


8. 6. ; 


Ulrich II. 


Ulrih II., welcher in zahlreihen Urkunden von 1541 
bis 1572 erfcheint, ift in zwiefacher Hinficht von befonderer 
Wichtigkeit für die Familie. Erftens ift er, — wie v. Hoind- " 
hufen fchreibt, — „der allgemeine Stammmoater des Beichlechts” ; 
das will fagen, daß fajt alle Linien, welche es zu einer längeren 
Blüthezeit gebracht haben, auf diefen Ulrich mit Sicherheit 
zurüdgeführt werden fönnen, während feine eigene Abjfannmung 
fish leider nicht feftftellen läßt und es zweifelhaft bleibt, ob er 
Ulrichs I. oder des Ritters Raven Sohn gewefen ift. 


Für's Andere gewinnt Ulrich II. dadurdy an Bedeutung, 
daß er die Burg zu Redefin fanımt ihren Subehörungen, an 
Dörfern, Feldern, Wäldern und Gerehtigfeiten erworben und 
damit den Wohlftand der Familie auf Jahrhunderte hinaus 
begründet hat. 

Redefin, jet als Sit des großherzoglichen Kandesgeftüt- 
Amts bei Landwirthen und Freunden edler Pferde im Jn- 
und Auslande wohlbefannt, liegt etwa zehn Kilometer füdlich 
von dem Städtchen Hagenow amı linfen Ufer des Sudeflufles 


", Dal. £ericon Över adel. famil. i. Danmarf, Tab. XII, X. 38; 
S. 73/74. 


Ulrich 11. 69 


in der fogen. „Jabelheide", einem überaus fandigen unfrucht- 
baren Sandftrihe. Im Mittelalter war Redefin weit und 
breit übel berüchtigt wegen der Räubereien, welche von den 
Infaffen der dortigen Burg an vorüberziehenden hanftfchen 
Kaufleuten verübt wurden. Swar wurde die Burg wiederholt 
„gebrochen", d. h. zur Dertheidigung untüchtig gemacht, indeffen 
ward jie jedes Mal fchleunigft wieder in wehrhaften Stand 
gefeßt. Die Burg, welche feit dem Beginne des 16. Jahr- 
hunderts den Hamen „das hohe Haus zu Redefin“ führt, 
wurde während des 5Ojährigen Krieges arg verwüftet und ift 
fpäter nicht wieder ausgebaut worden. YTacdydem der Junfer 
Philipp v. Holftein in den Befits des hohen Haufes und des 
zugehörigen Theiles von NRedefin gelangt war, verfaufte er 
um das Jahr 1670 die baufällige ruimenhafte Burg ‚auf 
Abbruch an den Boizenburger Kaufmann Manefe, Aus einer 
fumpfigen Niederung (in der Nähe des Beftüthofes) erhob fich 
die rings von einen Waflfergraben umgebene ausgedehnte 
Burgftätte, welche durch einen fchmalen Damm von 
56 Ruthen Länge mit dem feften Lande verbunden war. 
Heute find von der alten Herrlichkeit nur nod) geringe 
Spuren vorhanden. 

Die Jabelheide oder das „Land Jabele” erftrect fidy von 
dem Nögnibfluffe, vormals Walerow genannt, bis an die 
Sude und reicht nordoftwärts etwa bis an die Linie Hagenow- 
£udwigsluft. Die Landfchaften („terrae”) Jabel, Waninfe 
 (Weningen), Dömiß, Grabow, Marnis, fowie Cenzen theil- 
weife, bildeten das rechtselbifche Gebiet der von Herzog Heinrich 
dem Löwen von Sachen errichteten Grafichaft Danneberg. 
Als im Jahre 1506 das Dannebergifche Grafenhaus erlofch, 
fielen feine Befißungen dieffeits der Elbe, fo viele deren nod) 


70 Die medfenburgifche familie v. Pent. 


übrig waren, zunächft an die Herzoge von Sachen als Ober: 
Iehnsherren zurüd. Schon 1275 war Marnik an den Grafen 
Helmold von Schwerin gefommen;') Keßterem gegenüber hatte 
fi unterm 2. Auguft 1291 der Graf Hicolaus von Danne- 
berg verpflichtet, ihm die von feinem Brüder, dem Grafen 
Adolf von Danneberg: Dömit, ererbten Güter zu verfaufen, 
während er ihn zugleich ermächtigte, die Güter feines noch 
lebenden Bruders, des Grafen Bernhard von Danneberg, zu 
erwerben.?) Ferner war im Jahre 1291 die halbe Stadt 
Dömig an den Berjog Albreht II. von Sacfen-Mittenberg 
verfauft worden ?) und endlich war im Jahre 1295 Grabom 
in den Befit des Markgrafen Dtto von Brandenburg über- 
gegangen. *) 

* Ueber das Land Jabel ift aus der Dannebergifchen Zeit 
wenig befannt. Bis zum Jahre 1500 werden im Ganzen 
nicht mehr als vier Dörfer diefes Kandftriches urfundlich 
erwähnt, nämlich das im Hordoften nahe der Grenze gelegene 
Warlow, das ehemals Walerow oder Walrowe hieß, und 
ferner die Kircpdörfer Picher, Keuffow und Jabel. Die einzige 
Urkfunde,?) weldye von den drei zuletst genannten DOrtfchaften 
handelt, betrifft eine rein firchliche Angelegenheit, welche der 
Bifchof von Rateburg ohne die Betheiligung der Kandesherren 
ordnet. Dagegen verfügen die Grafen von Danneberg zu 
mehreren Malen über Warlow. Zuerft bewidmet Graf 
Adolf II. im Jahre 1277 die Dömiter Kirche mit gewiffen 


"m, U.8. I, 1356. . 
” Daff. III, 2127. 
®”, Daff. III, 2128. 
*) Dafj. III, 2222 
5) Daff. III, 2118. 


Ulridy II, 71 


Hebungen aus der Mühle zu Warlow,') und demnädhft ver- 
fauft und verleiht Graf Bernhard I. im Juli 1291 zweien. 
Adligen mehrere Hufen in Warlow,?) das er felber als fäd}- 
fifches Eehn innehatte. Weitere Acte der Landeshoheit find, 
fo viel befannt, vor dem Jahr 1500 weder von den Danne- 
bergern, noch von den lachbarfürften in dem Bezirke der 
Jabelheide ausgeubt worden. Der befremdliche Mangel an 
urfundlichen YTachrichten über das Kand Jabel fcheint anzu- 
deuten, daß diefer unfruchtbare Erdenwinfel mit feiner fpär- 
lichen und armen wendifchen Bevölferung bis dahin Niemanden 
begehrenswerth erfchinen war. Befanntlich hat fi) in der 
Jabelheide das. Wendenthum am längften in Mledlenburg 
behauptet, denn noch zu Anfang des 16. Jahrhunderts lebten 
dort Wenden mit wendifcher Sprache und flavifch-heidnifcher 
Sitte.) Erft nachdem Redefin durch die Errichtung einer feften 
Burg zu einem ftrategifch wichtigen Plat geworden war, er: 
langte die Jabelheide Werth und Bedeutung. 

Die Erbauung der Redefiner Burg wird faum vor das 
Jahr 1500 gefetst werden dürfen, denn als im Januar 1291 
der raub- und fehdeluftige niederfächfifche Adel durch die Stadt 
Eüber und die mit ihr verbündeten Fürften gezwungen wurde, 
neben fieben der ftärfften Raubburgen im Rateburgifchen auch 
Walerow, d. i. Warlow a. d. Rögnis im Lande Jabel, und 
das vom Ritter Hermann Ribe neu befeftigte Weningen a. d, 
Elbe zu bredyen,*) wird Redefin noch nicht erwähnt; ebenfo- 
ıbenig ift von Ketsterem die Rede, als im Jahre 1298 unter 


m. 1.8. II, 1441. 

®) Daff. III, 21253 u. 2132. 

” M. Jahrb. I, 5. 7, Anm. 

)m.u.-8. IU, zıo0t, und Grautoff, Detmar's Chronif, I, 165/166., 


72 Die medienburgifhe familie v. Pent. 


einem großen Aufwand von Machtmitteln die zwifchen Rögnit 
und Elde belegene Ribe'ihe Burg Glaifin nach langwieriger 
Belagerung zerftört wurde.') Erft im Jahre 1506 wird die 
Burg.zu Redefin genannt. Am 25. Februar 1506 fliegt 
der Marfgraf Hermann von Brandenburg mit dem Grafen 
Hicolaus und Gunzelin von Schwerin über gemifle Streitig- 
feiten einen Dergleich ab ?) und verheißt ihnen für Kriegsfälle 
feine Hülfe, namentlih zur Gewinnung der Burg Redefin, 
welche der XKitter Ribe innehatte. Es liegt nahe, zu ver- 
mutben, daß das mächtige Gefchleht der Kibe (v. Rieben), die 
Burg zu Redsfin erbaut habe, etwa Als Erjaß für feine in 
Weningen, Warlow und Glaifin zerjtörten Seiten. Das er: 
fcheint um fo glaublicdyer, als die Grafen von Danneberg zwar 
dem Namen nad, in Wirflichfeit aber die Niben die Herren 
des Kandes Jabel geweien find. Lacdydem Johann I. von 
Sadhjfen-Kauenburg im Jahre 1285 verftorben war, hatte fein 
Bruder, Albredt II. von Sacdıjen- Wittenberg, den Ritter 
Hermann Ribe als Statthalter und "Landesvormtnd über 
Sahjfen-Kauenburg gejett, da Johanns Söhne noch minder: 
jährig waren. Herzog Albredt hatte zugleihh dem Ritter 
Hermann XRibe das Eigenthum verliehen über das Land 
Darzing, d. i. das heutige hannoverfhe Amt Meuhaus und 
über viele Güter jenfeits der Elbe, darunter das Schloß zu 
Ditader. Zwar wurde ihm Keßteres wegen verübter Räube- 
reien im Jahre 1296 wieder abgenonmen, jedoch verblieb 
ihm der Darzing, welden er am 12. Juli 1506 an dte 
Berzoge Albreht und Erich I. von Sadıfen » Kauenburg für 
1400 Marf verfaufte. Dem flugen und thatfräftigen Hermann 


ı, Srautoff, Detmar’s Chronif, I, 173. 
» mM. U.8. V, 3066. 


Uli II, 73 


Kibe fonnte es nicht fchwer fallen, vom Darzing aus fein 
Gebiet auf Koften der fchwächlicyen Danneberger zu erweitern. 
Er drang längs der Rögnis vor und erbaute oder verftärfte 
die Burgen zu Weningen, Blaifin und Warlow, deren Befit 
ihm "die Herrfchaft über die Lande Weningen und Jabel 
fiherte. Auch nady der Serftörung der Burg zu Glaifin im 
Jahre 1298 fcheint zumdchft Niemand den Ribe's das Land 
Jabel ftreitig gemadht zu haben. Swar verfügt inı Jahre 
1505 Graf Bungelin (V.) von Schwerin aus landesherrlicher 
Machtvolllommenheit über einige Hufen in Picher zu Gunften 
des Klofters Eldena,') aber erft im Jahre 1506 erhebt er 
weitergehende Anfprüche, indem er vom Ritter Ribe die Ueber- 
gabe der Burg Redefin verlangt.?) Wahrfcheinlih war Bun- 
zelin mindeftens zur Forderung der Deffnung und zum Mlit 
befie der Burg wohlberechtigt, denn er wird ohne Zweifel 
die Dannebergifchen Güter, auf welche feinem Dater Helmold 
im Jahre 1291 das Anfaufsrecht ertheilt ®) war, fpäter er- 
worben haben. Muthmaßlich hat die Hälfte der Jabelheide 
mit Einfchluß von Redefin zu diefen Gütern gehört. In der 
mit dem Mlarfgrafen getroffenen Dereinbarung über die Be- 
winnung von Redefin wird in dem für den Grafen von 
Schwerin günftigften Falle nur der Erwerb der Hälfte der 
Burg vorgefehen. Für die Macht der Familie Ribe zeugt, 
daß die Grafen von Schwerin nicht wagten, ohne Bundes- 
genoffen mit Bewalt gegen Redefin vorzugehen. In dem Der- 
trage der Schweriner Grafen mit dem Markgrafen Hermann 
“ vom Brandenburg vom 25. Februar 1506 wird ausdrücklich 


nm. U.8, V, 2877. 
®) Dafi. V, 30686. 
®, Daff. II, 2128. 


74 Die medlenburgifche familte v. Pent. 


bedungen, daß zunächft mit dem Ritter Ribe über die Aus- 
lteferung der Burg Redefin in Büte unterhandelt werde. Als 
diefer Weg nicht zum gewünfchten Siele führen wollte, fchritten 
die Grafen nicht fogleich zu Bewaltmaßregeln, vielmehr ver- 
ficherte Graf Nicolaus (I.) fidy zuvor nodh des Beiftandes der 
Markgrafen Dtto und Waldemar von Brandenburg und des 
Herzogs Dtto von Füneburg gegen den gefürchteten Ribe und 
den mit diefem verbündeten lauenburgifchhen Xitter Detlev 
Wulf.!) Graf Nicolaus gewann die Burg, verblieb indeffen 
nicht lange in ihrem Alleinbefite, wie aus dem friedens- 
pertrage ?) hervorgeht, welhen er am 9. Juli 1511 mit 
Herzog Erich von Sacjfen-Lauenburg abfhloß; diefer beitimmt: 
daß innerhalb der nächiten Woche dem Herzoge Ericdy die 
Hälfte der Burg Redefin mit allem Zubehör, wie er foldye 
suvor friedlich befeffen, wieder eingeräumt werde. Der 
Ritter Ribe wird demnach eine Hälfte der Burg als lauen- 
burgifcher Dafall innegehabt haben. 

Dielleicht hatten die beiden fächfifchen Finien — Witten- 
berg und Kauenburg — bei der Auflöfung der Grafichaft 
Danneberg als Oberlehnsherren das Land JJabel unter fich 
getheilt und den Grafen von Schwerin find nur Güter des 
Wittenbergifchen Untheils verliehen worden. Die Berzoge von 
Sacjfen beider Kinien fuhren fort, in den Kanden Dömis, 
Weningen und Jabel?) Regentenhandlungen vorzunehmen und 
hörten damit auch nicht auf, als nach 1526 das Land Dömits 
pfandesweife an Brandenburg gefommen war und fpäter 
(155°) vom Markgrafen Ludwig an die Grafen von Schwerin 


„m, U.B,. V, 3118 und 3119. 
”) Daff. X, 7269 (Nadıtr.‘. 
°) Dafl. V, 3949, 


Uih N. 75 


verpfändet !) wurde. Erft in dem Bundesvertrage vom 
Il. Mai 1572 hat Sachen Land, Haus und Stadt Dömis 
mit den Schlöffern zu Gorlofen, Redefin und Weningen — 
alfo einfchlieglich der Territorien Jabel und Weningen — an 
Medlenburg zu erblihem Befise mit allen Rechten der Kandes- 
hoheit abgetreten. 

Im Jahre 1554 ericheint Herzog Erihh von Sadılen- 
£auenburg als Befiter von Redefin. Daß er ein Anrecht auf 
den Alleinbefis von ganz Redefin gehabt habe, geht indeffen 
aus der Faflung der betreffenden Urkunde) Feineswegs hervor 
und ift auch um fo weniger anzunehmen, als er in dem 
Sriedensvertrage von 1511 mehr als die Hälfte der Burg 
nicht einmal beanfpruchte. Erich jcheint feine Hälfte jedoch 
nicht zu eigener Hand behalten, fondern alsbald verliehen zu 
haben und zwar zunädhft an Gerhard v. Marfow, welcher 
nah 1546 diefelbe an Heinrich v. d. Hude verfaufte. Kesterer 
war, mindeftens feit 1559, auch Pfandbefiter der Hälfte von 
Dömit. jnbaber des gräflich Schwerinfchen Cheils von Redefin 
war Ulrich v. Pens, der als folcher zwar erft in einer Urfunde 
von 1505 erfcheint, jedoch muthmaßlich fchon früher in Redefin 
eingefeßt worden ift. 

Sum erften Mal tritt Ulrich v. Pens auf, als die Ge- 
brüder Hermann, Martin und Dietrich Wenfftern am 10. Juni 
1541 zu Dömig dem Klofter Eldena das Dorf: Platfchow 
verfaufen (Urf. 12). Hier bürgen für die Wenffterne: Ulrich 
- van Penite, Gerhard v. Marfow, Gerhard und Hartwig 
genannt die Kaphingfte. — Demnächjt bezeugt am 6. Januar 
1545 zu MWittenburg der Knappe Ulrich v. Pent mit mehreren 


» Mm. 1.8. VII, 5685 und IX, 5755. 
?) Daff. VIII, 5559. 


76 Die medlenburgifhe Familie v. Pant. 


anderen Dafallen eine von den Grafen Micslaus II. und 
Dtto I. von Schwerin dem Ionnenflofter FZarrentin gemachte 
Sumwendung (Ürf. 15). Ebenfo ift er zugegen, als der Edle 
Herr Wedekind von dem Berge fich verpflichtet, den Braut- 
{hat feiner Tochter Elifabeth an deren Gemahl, den Grafen 
Hicolaus II. von Schwerin-Wittenburg, auf Johannis 1550 
zu entrichten (lrf. I, 15). Aber fchon vor diefem Zeit- 
punkte ftarb Graf Nicolaus, ohne Nacfonımen zu hinterlaffen. 
Die rehtmäßigen Erben feiner Kande waren feines älteren 
Stiefbruders Bunzelin VI. (F 1527) zwei Söhne, Wicolaus III, 
Graf von Tedlenburg, und Graf Dtto I., welcher über Schwerin, 
Heuftadt, Marnis und das halbe Land Kenzen regierte. Allein 
Hicolaus II. hatte am 7. Mär; 1545 zu Sternberg das 
Succeflionsrecht auf die Städte und Fänder Crivis und Boizen- 
burg und auf alles Andere innerhalb und außerhalb der 
Grafichaft, was ihm zufallen möchte, den Fürften Albrecht II. 
und Johann von Medlenburg „aus freundfchaft und 
Liebe” zugefichert,') ohne auf feine Bruderföhne die mindefte 
Rücdfiht zu nehmen. Wahdem Yicolaus verftorben war, 
faumte Herzog Albrecht denn auch nicht, das Land in Befit 
zu nehmen, worüber es im nächftfolgenden Jahre (1550) mit 
dem Grafen Dtto von Schwerin zum Kriege fam.- Ohne Der- 
bündete ftand diefer den meclenburgifchen Ffürften, dem Herzoge 
Erich II. von Sahjfen- Lauenburg und den v. £übow, den 
Befitzern der Herrfchaft Brabow, allein gegenüber. Eine von 
ihm mit £übef am 5. Januar 1550 auf 5 Jahre abae- 
fchlofiene Kandfriedens-Einigung (Ur. 16) war ausjchlieglich 
gegen die Straßenräuber oder Raubfehder gerichtet und ver- 


N Mm. U.B. IX, 6289; vergl. audy daff. IX, 6538, 


Ulrich I. 77 


pflichtete die Stadt Lübe durchaus nicht zur Unterftüßung. des 
Grafen gegenüber feinen Bedrängern. Als Eideshelfer Dtto's 
werden in dem Dertrage mit Kübef genannt: die Kappen 
Ulrih v. Pens und Arnd von der AMöhlen, ein gräflich 
Schweriniiher Dafall aus dem Kande Boizenburg. Herrn 
Johann von Werle gelang es, fowohl zwifchen den ftreitenden 
Fürften (Urf. 18), als auch zwifchen Ulridy v. Pent und den 
mit ihm in Fehde liegenden Bebrüdern von Barnefow (Urf. 17), 
eine Waffenruhe zu vermitteln (15. März 1550) und dem- 
näcdjt (8. Juli) durch einen Schiedsfpruch") den Frieden wieder- 
herzuftellen. Als der Krieg indeflen nad furzer Frift von 
Heuem ausbrah, nahnı er für den Grafen Dtto eine fehr 
ungünjtige Wendung, indem diefer in die Gefangenfchaft des 
Herzogs Albreht gerieth, Als eine Folge diefes Unfalles 
dürfen wir es betrachten, daß Heinrich v. d. Hude fih am 
18. December 1591 unter das Gefinde des mit Albrecht von 
Medlenburg verbündeten Herzogs Erich II. von Sadhfen- 
Lauenburg, welcher ebenfo wie die Sachfen-Wittenberger die 
DOberlehnsherrfchaft über das Land Dömis behauptete, auf: 
nehmen lieg und gelobte, demfelben feine Schlöffer Dömit und 
Redefin offen zu halten;?) denn obwohl ihm dem Rechte 
nach nur die Hälfte des Befites an Redefin zuftand, jo hatte 
er doch nach der Hiederlage des Grafen jedenfalls die ganze 
Burg in feine Gewalt befommen. Die Dafallen des gefangenen 
Grafen vertheidigten jedoch das Fand — und namentlich Stadt 
und Schloß Schwerin — fo nahdrüflich, dag Herzog Albrecht 
Sriedensverhandlungen anfnüpfte und den Grafen amı 26. April 
1552 einjtweiten bis zum 12. Hovember feiner Befangenfchaft 


" IM. U.-B, X, 709%. 
”) Dafl. XII, 7546. 


78 Die medlenburgifche Familie v. Pent. 


entlieg (Ur. I9), nachdem Ulrich v. Pens, Dolrad v. Zuüle, 
Ehriftian Bofel, Henning Hnop und Johann Berchteheile 
gelobt hatten, ihren Herrn, den Grafen Otto, zu Martini in 
die Haft zurückzuführen (Urf. 20). Bor Ablauf diefer Frift 
fam am 12. October der Friede zu Stande, in welchem der 
Graf feine einzige Tochter, Richardis, dem zweiten Sohne des 
Herzogs von Mledlenburg, Albrecht dem Jüngeren, zur Ehe 
verfprach, ihr einen Brautfchas von 4500 Milarf verbieg und 
dafür Stadt und Land Boizenburg zum Pfande feste.) Da- 
gegen verfchrieb Herzog Albrecht Stadt und Land Greves- 
mühlen feiner Schwiegertochter zum Keibgedinge (Urf. ZT). 
Unter den Zeugen des Grafen fteht auch hier wieder Ulrich 
v. Pent obenan. 

So war denn unter den Fürften der Friede wieder ber- 
geftellt und damit Ulrich von Pens in den ruhigen Befit feiner 
Hälfte von Redefin wieder gelangt, Aber die Raubfehden des 
Adels, namentlich wider die Städte, dauerten fort. Infonderheit 
hatten gräfli Schwerinifshe Dafallen an Kübeder Bürgern 
arge Gewalt verübt.?2) Um den Raubzügen ein Ende zu 
machen, jchloflen die Herzoge von Medlenburg und der Graf 
von Schwerin mit Kübek, Wismar, Roftof und adht Kand- 
ftädten am 20. Februar 1595 einen Kandfrieden auf 5 Jahre.?) 
Die £übeder fcheinen fi alsbald gegen Redefin in Bewegung 
gefett zu haben, jedoch gelang es dem Grafen Otto, einen 
Waffenftillftand auf vier Wochen zwifchen feinen Mannen und 
der Stadt Kübel zu vermitteln (Urt. 22), freilich unter un- 
bequemen Bedingungen für die Infaflen der bedroheten Burg. 


m. 4.8. XI, 7669. 
#) Dajj. XII, 77ıe. 
®) Dafl. XIU, 7rı?. 


Ulrich IE 79 


Hayden den Lübedern zugefichert ift, dag während der Waffen- 
ruhe aus Redefin nichts Feindfeliges gegen fie unternommen 
werden jolle, heißt es weiter in dem Dertrage: „würde das 
„aber dennoch gejchehen, etwa durch Heinrich v. d. Hude, 
„weldher mit Ulrih von Penk und feinem Sohne 
„Hennefe daffelbe Schloß inne hat, fo follen die Kebt- 
„genannten ihren Theil des Schloffes dem Grafen Dito oder 
den Bevollmächtigten der Stadt Lübe überantworten.” Die 
sriedensverhandlungen des Grafen Dito hatten indeg feinen 
Erfolg, denn es ift gewiß, daß die Lüberfer auf diefem Zuge 
die Burgen zu Duzow, Redefin und Dömis wirklich zerftört 
haben, wie nicht allein der Chronift Detmar!) berichtet, fondern 
wie auch anderweitig urkundlich beftätigt wird.?) Da Füber 
diefen Kriegszug im Auftrage der verbündeten Städte, namentlich 
Roftods, vollführt hatte, jo mußten nachher auch die Roftocer 
unter der feindfchaft der Eigner der gebrochenen Burgen und 
ihrer Benoffen leiden. Am 28. Juni 1594 weigert, fich der 
Rath zu Roftod, einen Bevollmächtigten zu einem Rechtstage 
nad; Küneburg zu entjenden wegen der zwifchen ihm einerfeits 
und den Kappen: Yicolaus v. d. Kroge, Ulrich v. Pens, 
Heinricd; v. d. Hude, Unfune Godow und ihren Freunden und 
Helfershelfern andererfeits obwaltenden Todfeindichaft und wegen 
der Unficherheit der Kandftragen (Lrf. 25). Aus dem gleichen 
Grunde erfchien dem Noftocder Rathe noch im Jahre 1556 
eine Reife nach Sechaufen in der Altmarf als nicht ausführbar 
(Urf. 24. Zum festen Mal begegnet uns Ulrich von Pent 
im Gefolge des Grafen Otto, als diefer am 22. September 
1556 zu Perleberg vom Marfgrafen Ludwig dem Römer 
», Detmar, £üb. Chron. 1355. 
%, £üb. U.-8. IV, ir, 48 und 49. 


80 Die medlenburgifche Samilie v. Pent. 


von Brandenburg das Haus Stavenow zu Kehn empfängt 
(Ark. 26). Wenige Wochen fpäter !) verftarb Graf Dtto II. 
ohne einen Sohn zu hinterlaffen. Sein Bruder Kicolaus IIL, 
Graf von Tedlenburg, und deffen Sohn, Dtto III, ergriffen 
Befis von der Graffchaft Schwerin, jedoch ward ihnen das 
Succeffionsreht von Herzog Albreht von Mecklenburg ftreitig 
gemadht. Die Grafen fanden Unterftügung bei den Herzogen 
von Sachfen-Kauenburg, Erih I. und Erich II, während 
Albreht fi) mit dem Herzoge Wilhelm von Braunfchweig- 
Lüneburg verbündete. 2) Die Mehrzahl von Dtto’s I. ehe: 
maligen Dafallen fchloß fi) den Grafen an, fo die Bofel, 
Knop, £übder v. Blücher und Johann Berchteheile, wohingegen 
Arnd v. d. Möhlen,?) Hennefe Preen von Davermoor *) und 
Ulrich v. Pens fich dem Herzoge von Medlenburg zuwendeten. 
Am 27. Juli 1597 begeben fi Ulrich v. Pens und feine 
Söhne, Hennefe und Ulrich, zu Kenzen in den Dienft Herzog 
Albrehts und geloben „bei ihrer Ehre, ihm mit aller Macht 
„treu zu dienen gegen jedermann, namentlich aber gegen den 
„Brafen von Tedlenburg und die Schwerinifchen und deren . 
Helfer“ (rk. 27). Eines Treubruches an den Grafen hat 
Ulrich v. Pens fi) damit nicht fhuldig gemacht, denn Herzog 
Rudolf von Sahfen- Wittenberg hatte als Oberkehnsherr den 
Söhnen Albredyts, Albrecht d. . und Magnus, die Grafichaft 
Schwerin übertragen und gleichzeitig die Dafallen und Städte 
aufgefordert, den neuen Kandesherren zu huldigen.?) In 


ı) Swifchen dem 10. und 26. October 1356; vergl. Wiager, die 
Grafen v. Schwerin, in Medlbg. Jahrb. 34. 

2, mM. U.8. XIV, 8377. 

») Daff. XIV, 8509, S. 345. 

*) Daff. XIV, 8369, 

®) Daff. XIV, 8372. 


Ulrich IT. 81 


einem zweiten, ebenfalls aus Kenzen datirten, Dertrage vom 
20. Auguft 1597 verpflichteten fich Ulrich v. Pens, feine beiden 
Söhne und Dietridy Wenfitern, dem Herzoge Albrecht „mit 
den Haufe zu dem Xederine, wenn fie es wieder aufbauen 
werden”, als getreue Eehnmänner zu dienen (Ulrf. 28). Dem- 
nah lag die im Jahre 1555 durch die Küberer zerftörte 
Burg noch in Trümmern, indeflen ward auf Herzog Albrechts 
Befehl mit dem Wiederaufbau alsbald begonnen, fo daß die 
Burg vor Ablauf des näcjitfolgenden Jahres (1358) wieder 
hergeftellt war.') "Das Auftreten der Wenfftern als Mitbefiser 
der Burg ift dadurdy zu erklären, daß Heinrich v. d. Hude 
feinen (lauenburgifchen) Untheil von Redefin, wie fpäter gezeigt 
werden wird, zwilchen 1555 und 1357 an Ulrich v. Pens 
und Dietrich WDenfitern pfandesweife verfauft hatte. 


Der Kampf um die Grafichaft Schwerin verlief für die 
Medlenburger nicht glüdlih. ASuerft verloren fie Plau an 
Erich II. von Lauenburg und deninächft erlitten fie eine blutige 
Hiederlage „auf dem Jellande”.?) Herzog Albrecht verzichtete 
auf feine Eroberungspläne, fchloß Frieden (1. Dec. 1558) 
und faufte wenige Tage fpäter (7. Dec.) zu Plüfchow®) die 
Grafihaft Schwerin um 20000 Iöth. Marf Silbers von 
icolaus und Dito, Grafen zu Tedlenburg:Schwerin. Mit 
dem Herzoge von Sachjen-Lauenburg kam die völlige Aus- 
föhnung jedoch erft am 10. Aug. 1560) zu Stande, wobei 
diefer allen Kehnsanfprüchen auf die Grafihaft Schwerin 
entjagte. 





») m. 14.8, XIV, 8534. 

2, Wohl bei dem Dorfe Jellen im Kl.-A. Dobbertin. 
m. U-B. XIV, 8541. 

*% Dafl. XIV, 8776. 


82 Die mecdlenburgifhe familie v. Pent. 


Als Purz nach diefen Ereigniffen der fehdeluftige Adel 
wiederum gegen die Stadt Kübef zu Felde lag, tritt Herzog 
Albrecht als Dermittler auf und leiftet am 27. April 1559 
der Stadt Gewähr, daß Ulrih v. Pens, „feine Söhne und 
ihre Dettern und Anhänger", fowie alle im Lande Witten: 
burg Anfäffigen bis zum 25. Juli Srieden halten werden 
(Urf. 29). Seit der Serftörung Nedefins im Jahre 1555 
hatte Ulrich v. Dent die Kübeder befehdet. Da die Stadt ihm 
feinen bei jener Gelegenheit erlittenen Dermögensverluft nicht 
erfegen wollte, griff er zum Schwert und that den Städtern 
Abbrudy, jo viel er Fonnte. Auch Herzog Rudolf von Sachien 
hatte von Kübel Entihädigung gefordert wegen der Ser: 
ftörung feiner Fefte Dömis. Er verföhnte fih aber im Jahre 
1598") mit der Stadt, indem er feine Anfprüche auf Schaden: 
erfaß fallen lieg. 


Am 15. Auguft 1562 erfucht Herzog Rudolf von Sachfen 
den Herzog Albrecht von Medlenburg, das Haus Dömis dem 
„ehrbaren HKnnechte Ulrich von Pens, dem wir wohl glauben 
und trauen”, zu überantworten (UÜrf. SI). Es fcheint, daß 
Rudolf den Herzog Albreht als Schuß und Schirmheren über 
feinen Theil der ehemals Dannebergifihen Lande diefjeits der 
Elbe gefegt hatte. Es wird Albrecht obgelegen haben, bier 
die Rechte des Wittenberger Haufes namentlich gegenüber den 
Anfprüchen der Kauenburger Fürften zu wahren. Durch die 
Uebergabe der wichtigen Burg zu Dömis an den erprobten 
Kriegsmann Ulrich v, Pent gejchah das in der wirffamjten 
Weife. Dafjelbe Ziel hatte Albreht im Auge, als er (1565) 
den Wenkiternen den Bau einer feitung auf „dem feigenforbe 


„m. U.-8. XIV, 8477, 8478. 


Ulrich II. 83 


in der Elde” verftattete,’) und ebenfo, als er um diefelbe Seit 
von Heinrich v. d. Hude deffen Hälfte von Redefin Fäuflich 
erwarb. Diefer war fachhfen-lauenburgifcher Dafall, dem Ber- 
zoge aber mußte daran gelegen fein, die feften Pläße des beiden 
fächfifhen Kinien gemeinfchaftlichen Gebietes mit ihm unbedingt 
ergebenen Männern zu befegen. Hatte auch Heinridy v. d. 
Hude feinen Antheil Redefin an Ulrich v. Pent und Dietrich 
Wentitern verpfändet, jo Ponnte doch der Herzog von Sachlen- 
Kauenburg jederzeit die Wiederlöfung bewirken, Dem ward 
dadurch vorgebeugt, daß Herzog Albrecht Redefin Faufte. 

Am 14. Auguft 1565 erfcheint der Knappe Heinrich 
von der Hude am fürftlihen Hoflager zu Wismar und verfauft 
(Ürf. 55) an Herzog Albreht von Mecdlenburg und deffen 
Erben das halbe Haus zum Redefin mit allen Zubehörungen, 
fo wie er es von Gerd v. Marfow erfauft hatte, und ferner 
(„vortmier“) den nachftchend aufgeführten Güterbefiß, als: das 
halbe Dorf Belfcy (Beltsfe) mit der dortigen ATühle, die halben 
Dörfer Kuhftorf (Lurdeitorp), Quaft, Trebs, Bandefow, Jabel 
ohne den Krug, fowie drei Hufen dafelbft, welche er von 
Helmold Büterodden ?) gefauft hatte, den halben Teich?) zu 
£ofen, das Dorf „zu DPagafes Dolterode"t) ganz, das er von 





»m. U-B. XV, 9185. — Der ‚feigenforb darf nadı neneren 
forihungen an der Ködnit; bei dem Dorfe Breetz vermutbet werden, alfo 
unmeit des Einflujies der alten Elde in die Löcnit;. 

?) Ob aus dem im Halberftädtifchen angejeffenen rittermäfigen Ge- 
ihlechte v. Bodenrode? Dal. Riedel, Cod. diplom, Brandenb. 

°») Der Teich zu Kofen, zwifben &£oien und Belfch belegen, war 
fhon zu Ende des 18. Jahrhunderts ausgetrodnet und erfcheint auf der 
Schmettanfben Karte von Miedlenburg (1796) als eine mit einzelnen 
Bäumen beftandene WDeidefläche. 

*) In der lirfunde fteht: „dat dorp tu Pagafes Dolterode ganz“, — 
ohne nterpunftionszeichen zwifchen den beiden Ylamen. !DVollte man 
annebmen, es handle fidy hier um zwei Dörfer, Pagafes und Dolterode, 

5* 


84 Die medlenburgifhe Familie v. Pent. 


Berd v. Marfow gekauft hatte, drei Theile!) des Dorfes 
Ramm, das halbe Dorf Kübtheen mit Ausflug eines Hofes, 
das ganze Holz, welches Berndsholt heißt, den Krug zu Berf- 
hude?) und die Sudenware?) halb. Das Alfes verkauft Heinrich 
v. d. Hude an den Herzog um einen nicht angegebenen Preis, 
— „por ene funme pennighe” — und bekennt, volle SJahlung 
empfangen zu haben; zugleich leiftet er dem Herzjoge Gewähr 
auf Jahr und Tag, wie landesüblih, wegen der verfauften 
Güter, welche er von allen Anfprüchen Dritter entfreit zu 
überliefern verheißt; jedoch foll der Herzog das halbe Schloß 
zu Redefin mit 210 Mark Eüb. Pfennige von den Pfand- 
inhabern, Ulrich v. Pens, deffen Söhnen und den Wenkiternen, 
einlöfen und weiter foll er an die v. Pens für „das But zu 
Dolterode” (Dolzrade), das ihnen verpfändet ift, 40 Marf 
£üb. entrichten, aber nicht mehr. 


fo gentat es doch nicht, zwifchen die beiden Wamen ein Komma einzu- 
falten, man muß vielmehr, der in der Urfunde angemwendeten Methode 
gemäß, ergänzen: „vunde dat dorp tu” (scil. Dolterode). Das erfcheint 
aber als unzuläffig. Wir müffen demnach vorläufig daran fefthalten, da 
eine Ortfchaft den Doppelnamen Pagakes Doltzerode geführt hat, vielleicht 
zur Unterfheidung von dem Dorfe Wallersrode oder Doldersrade, das 
im £ande Gadebufh gelegen bat. Ein „Pagafe”“ mag Eigenthümer 
von Dolzrade (Dolrad’s oder Doltze's Roduna) gemwejen fein. Das 
Wort Pagafes fommt allein im diejer Urkunde vor; doch haben 
wir ein lautlih verwandtes Wort in »Pigatfchen Hägen“, das fih als 
Yame eines Aderftüdes (von etwa 8000 TR. Größe) der feldmarf £ofen 
im Dermefjungs-Neg. von 1707 ff. findet. Beachtung verdient, dah in 
nnferer Urkunde das „Dorf zu Pagafes Doltzerode auf „den halben Teich 
zu £ofen“ unmittelbar folgt. — Aus dem gegenwärtig befannten 
urfundlichen Material kann die frage nicht endatltig entfcbieden werden. 

) Soll wohl heißen drei Diertel des Dorfes R. 

% Spurlos untergegangen. Berfhude maa auf der Feldmarf des 
heutigen Kübbendorf gelegen haben. 

®) „Ware“ bedeutet Untheil, Berechtigung zu einer Yubung. Suden- 
ware ıft demnach die Berechtigung zur Fifcherei zc. in der Sude. 


Ulrih U, 85 


Aus dem Wortlaute des Kaufbriefes geht nicht mit 
Sicherheit hervor, daß die hier aufgeführten halben und ganzen 
Dörfer Pertinenzien von Redefin gewefen find. 

Andere Dörfer, als die obengenannten, gab es indeffen 
in der Mähe von Redefin auf der Jabelheide nicht, daher 
müßten die Zubehörungen des Haufes Redefin, jo weit fie aus 
Siegenfchaften bejtanden, fidy im Wefentlichen auf die Redefiner 
Feldmarf befchränft haben. mn diefem Falle fchiene freilich 
die Höhe des Pfandfcillings von Z2IO AM, für die Hälfte von 
Redefin auffällig, denn es ift fchlechterdings undenfbar, daß 
die Hälfte der Feldmarf Redefin und des feiten Haufes mehr 
als den fünffahen Werth des ganzen Gutes Dolzrade 
gehabt haben fönne. In der Folge erfcheinen fämmtliche hier 
genannten Dörfer — und zwar nicht nur zur Hälfte, fondern 
ganz — mit efleniß und Benz als Pertinenzien des Haufes 
Redefin. Somit wird die Annahme geftattet fein, daß alle 
Dörfer, welche Heinrich v. d. Hude an Herzog Albrecht ver- 
faufte, audy fchon damals Zubehörungen von Redefin waren. 
Jene Summe Geldes, deren Empfang v. d. Hude befcheinigt, 
ift ohne Zweifel: der fogenannte Mehrwert der Güter, d. i. 
der Unterfchied zwifchen Kaufpreis und Pfandicdhilling, der im 
diefem Falle nicht erheblich gewefen fein mag. Hachdem 
Heinrich v. d. Hude feine Güter und die darauf ruhenden 
Derpflihtungen an den Mann gebradt hatte, verließ er 
Mecdlenburg. für Ulrich v. Pent hatte diefer Handel Peinerlei 
Hachtheil zur Folge, denn er blieb in ungeftörtem Befige feiner 
Pfandgüter. 

Ulrihs Name wird in den nächftfolgenden neun Jahren 
in den Urfunden nicht erwähnt. Erft zur Seit des Füne- 
burger Erbfolgefrieges taucht er wieder auf. Am 50. Mai 


86 Die medlenburgifche Familie v. Pent. 


1572 verpflichtet fih zu Küneburg Herzog Albredht von 
Meclenburg, den Herzogen Wenzel und Albrecht von Sachfen- 
Wittenberg Hülfe zu leiften wider Herzog Mlagnus II. von 
Braunfchweig-Lüneburg zur Erlangung des ihnen von Kaifer 
Karl IV. verliehenen Fürftenthbums Lüneburg. Dagegen ver- 
heißen die fächfifchen Fürften dem Herzoge von Medlenburg 
nicht allein ihren Beiftand zur Wiedergewinnung des an Otto 
von Brandenburg verlorenen Marnis, fondern fie überlaffen 
ihm auch zu erblihem Eigenthum mit allen Hobheitsrechten: 
Land, Schloß und Stadt Döntit, die Häufer zu MWeningen und 
Neuhaus fanmt dem Lande Darzing und dem ganzen Elbufer, 
ferner die Schlöffer zu Gorlofen und Redefin, und endlich 
Alles, was ihnen jenfeits der Elbe unterhalb Kenzen gehört. ') 
Durch einen offenen Brief (UÜrf. 55), d. d. 31. Mai 1572, 
werden alle Einwohner des Landes Dömit, infonderheit die 
Knappen Ulrich v. Pens d. Ü., und feine Söhne Hennefe 
und Ulrich d. ., welche Redefin inne haben, die v. d. Kruge 
von Borlofen und alle übrigen fächftfchen Eehnleute aufgefordert, 
dem Herzoge von Mledlenburg als ihrem Herrn die Erb- 
huldigung zu leiften. Da Dietrich) Wenfjtern bier nicht mehr 
als Theilhaber an Redefin genannt wird und er auch fpäter 
nicht wieder als folcher erfcheint, fo darf angenommen werden, 
daß nunmehr die Familie v. Pens in den Alleinbefis von 
dent ganzen Redefin mit allen Subehörungen gelangt war. 
Dermuthlich hatte Ulrich v. Pens den Wenfitern’fchen AUntheil 
angefauft. Un Geldmitteln fcheint es ibm nicht gefehlt zu 
haben, wie fchon daraus hervorgeht, daß er im Stande war, 
im Derein mit feinen beiden Söhnen Land, Haus und Stadt 


Y, Sudendorf, Küneb. Urf, IV, Yir. 275. 


Raven II. 87 


Boizenburg von Herzog Albrecht in Pfand zu nehmen. Am 
18. Juli 1572 urfundet Herzog Albrecht, daß Ulrich v. Pent 
und feine Söhne Hennefe und Ulrich ihm auf ihre Koften mit 
zehn Kanzenträgern dienen wollen in dem Hriege, den er zur 
Seit führt; falls der Schaden, den fie etwa erleiden, den Werth 
der Hriegsbeute überfteigen würde, fo follen fie aus Land, 
Haus und Stadt Boizenburg, welde fie bereits in 
Pfand haben, entihädigt werden, auch follen diefe Pfand- 
objecte ihnen fo lange überlaffen bleiben, bis ihre Schuld- 
forderungen, die alte fowohl, als die neue, gänzlich getilgt fein 
werden (Urf. 56). — Mehr ift über die Derpfändung des 
£andes Boizenburg an die von Pent nicht befannt. Der 
Kriegszug, zu welhem Ulridy und feine Söhne fich hier dem 
Herzog Albreht verfagen, galt dem Herzog Magnus „mit der 
Kette“ von Braunfhweis., Er war die lebte Priegerifche 
Unternehmung des alten Ulrich von Pens, deflen Name in 
fpäteren Urkunden nicht mehr erfcheint. 

Als Ulrihs Nacdyfommen werden nur feine wiederholt 
mit ihm auftretenden beiden Söhne Hennefe und Ulridy genannt. 
falls er einen Bruder gehabt hat, fo wird diefer doch im 
Jahre 1559 nicht mehr am £eben gewejen fein; das geht 
aus der unter Yir. 29 abgedrudten Urkunde hervor, wo allein 
von Ulrichs Söhnen und „Dettern“ die Rede ift, eines Bruders 
dagegen nicht gedacht wird. 


ST. 


Raven 11. 


Am 15. Juni 15596 verläßt der Hnappe Raven, genannt 
von Pente, vor dem Herzog Albrecht von Medlenburg dem 
Marfward von Stove alle feine Pfandgüter in dem Dorfe 


88 Die medfenburgifhe Familie v. Pen. 


Deutfh-Röfenis im Lande Gadebufh, d. i. Br.-Rünz, welches 
jedoch heute zum Fürftenthbum Schönberg gehört (Ürk. 25). 
Un der Urfunde hängt das auf Taf. II unter ir. 5 ab: 
gebildete Helmfiegel. Weitere Nachrichten über diefen zweiten 
Raven v. Pens find nicht auf uns gefommen. Dielleicht 
war er ein Sohn des Ritters Raven ($ 1); der Hame läßt 
das vermuthen. Da er weder ein Bruder Ulrichs IL, noch 
deffen Sohn gewefen ift, fo muß er zu den in der Llrfunde 
Tr. 29 erwähnten „Dettern” Ulrichs und feiner Söhne ge- 
zählt werden. 


88. 
Helmold 1. 


Im Jahre 1555 wurde, wie fchon bei Ulrich I, furz 
erwähnt ift, auf Betreiben der Stadt Kübel von den zum 
Landfrieden verbündeten Fürften und Städten die Serftörung 
gewiffer, die Handelsftraßen zwifchen Kübef und Magdeburg 
fperrender, Raubburgen befchloffen und demnäcft vornehmlich 
durch die Kübekfer zur Ausführung gebradht. Die feiten 
Schhlöffer zu Dubow, Kafjahn, Dömis, Redefin, Mleienburg 
und Müggenburg wurden erobert, ihre Wälle und Mauern 
gefchleift. Aber die Straßen blieben jo unficher wie zuvor, 
namentlich für die Lübifchen Handelsleute, und bald fah Fübe 
fih in blutige Fehden mit den erbitterten Eigenthimern der 
zerftörten Raubfchlöffer verwidelt. Als die mächtigften und 
hartnädigften Feinde der Lübeder erfcheinen die von Kütomw; 
diefen zumächft fteht Ulrich v. Pent mit feiner Sippe. 

Am 27. April 1599 verbürgte fidy Herzog Albrecht von 
Medlenburg dem Rathe der Stadt Kübet für die treue Er- 
füllung eines von Ulrich v. Pens, deffen Söhnen und Dettern, 


Belmold 1. 89 


fowie von fämmtlichen Mannen des Landes MWittenburg mit 
der Stadt Lübet auf drei Monate abgefchloffenen Waffen: 
ftillftandes (Ulrf, 29). Der Friede fam jedoch nicht zu Stande. 
Die Feindjeligfeiten wurden wieder eröffnet und auch der 
Herzog jcheint gegen Kübet Partei ergriffen zu haben, 
denn unter dem 19. April 1561 beurfundet!) Herzog Albrecht 
eine Stundung aller zwifhen ihm felbft und feinen Dafallen 
einerfeits und der Stadt Kübef andererfeits obwaltenden 
Irrungen bis Pfingjten (16. Mai). Diefen Dertrag brachen die 
Kübeter, indem fie während der Waffenruhe einen Streifzug 
in den Klüßer Ort ausführten und dort, auf mecklenburgifchem 
Gebiete, mehrere Raubfehder erfchlugen. Darauf fanıen 
Herzog Albreht und der Kübefer Rath) überein, ihre Streitig- 
feiten dem  fchiedsrichterlichen Ausfpruche des Erzbifchofs 
Dromold von Riga zu unterwerfen.?) Diejem meldete Herzog 
Albreht am 16. Juni 1561 feine Befchwerden gegen den 
Rath zu Lüber (ÜUrf. 50). 


Unter des Herzogs Befchwerden war die zweite: daß des 
Raths Diener und Gefinde mitten im Frieden in fein Land 
geritten feien und dort feinen Lehnmann, HelmoldvonPenicze, 
erfhlagen hätten, obwohl der Herzog ihnen niemals das Recht 
wider Helmold verweigert habe. Am II. Dctober 1561 
ward endlich zwifchen dem Herzjoge und der Stadt der Friede 
gefchloffen, in welchem die Stadt verhieß, alle verfefteten Kchn- 
leute des Herzogs, für weldye diefer fich verwenden werde, 
frei zu geben; über die anderen aber folle der Herzog Necht 


n gib. U.-.8. IM, Ur, 392, und MT, U.-B. XV, 8868, 
”, mM. N.-B, NV, Tr. 8911 und 8913. 


90 Die medienburgifhe $Samilie v. Pent. 


Sprechen. Ferner follten die Freunde der Erfchlagenen und 
die von dem Herzoge Eosgebetenen dem Nathe, und wiederum 
der Rath jenen, volle Sühne geloben.') 

Diefer Sühnebrief war offenbar die Folge des von dem 
Erzbifhofe ergangenen Schiedsrichterfpruches, durch welchen 
£übef überdies zur Sahlung von 1000 Marf £üb. in Gold 
verurtheilt worden war. Der Schiedösipruch felbjt ift zwar 
nicht erhalten, docdy lernen wir die mitgetheilte Beftimmung 
aus einer Urkunde des Herzogs vom 5. Hopember 1561 2) 
fonnen, worin er den richtigen Empfang der ihm vom Er;- 
bifchof zugefprochenen Summe von 1000 Mark befcheinigt. 

Bei den Frieden vom 11. October 1561 blieben aus- 
drüclich die v. Lükom ausbefchieden, welche ihre Fehde gegen 
£übef bis zum 14. Februar 1565 fortfesten. An diefem 
Tage fchleffen Dolrad und Küder v. Lükomw mit der Stadt 
Kübet einen Kandfrieden auf unbeftimmte Zeit unter gegen- 
feitigem Dorbehalt achttägiger Auffündigung (Ur. 52). Als 
ihre Mlitgelober traten auf Detlev und Borghard v. Kübom 
und Hennefe v. Pens, Ulrihs II. Sohn. 

Helmold I. v. Pens ift nur aus der oben mitgetheilten 
einen Urfunde befannt. Mit Sicherheit darf vermuthet 
werden, daß er im Klüßer Drte, wo er von den Kübedern 
erfchlagen wurde, auch begütert gewefen ift und daß es eben 
feine nachgelaffenen Güter find, welche die Brüder Helmold (1I.) 
und Bans (l.) v. Pen& in der erften Hälfte des 15. Jahr- 
hunderts in den Dörfern Gooftorf, Grefchendorf und Tarnewis 
befagen. ft diefe Dermuthung richtig, fo Fann audy weiter 


N gub. 4.8. IN, ir. ar und M. 1.8. XV, 8944, 
») £üb. 1.-8. IN, ir. #12 und M, U.8. XV, 8957, 


Bennefe 1. 91 


als wahrjcheinlidd angenommen werden, daß die Brüder 
Helmold II. (Ft 1456) und Hans I. (F nadı 1459) Enfel- 
föhne Helmolds I. gewefen find. 

Möglicherweife ift der Knappe Raven v. Pens, welcher 
im Jahre 1556 feine Güter in dem unweit des Klüßer Orts 
gelegenen Dorfe Br.-Rünz verfauft, Helmolds I. Bruder. Daß 
aber Beide zu den Redefiner Penten in feinem näheren Der- 
wandfchaftsgrade als dem der Detternfchaft ftehen, geht fchon 
aus dem Wortlaute des Waffenftillftandspertrages vom 27. April 
1559 (Urf. 29) unzweideutig hervor. Dort ift von Ulrich, 
feinen beiden Söhnen und feinen Dettern die Rede. Da 
nun zu jener Seit das Beichleht v. Pens, fo viel wir wiffen, 
nicht mehr als fünf erwachfene Männer zählte, Helmold aber, 
wie fein Tod bemweift, in die Kübeder Schde verwidelt war, 
fo müffen wir in Raven und Belmold jene Dettern Ulrichs 
erkennen. Belmold wäre fomit ein zweiter, muthmaßlich 
jüngerer Sohn des Ritters Raven 1. 


8.9. 
Bennefe 1. 

Hennefe, Ulrichs II. Altefter Sohn, tritt zum erften Mal 
auf, als Graf Otto von Schwerin und die Stadt Kübef am 
18. Mär; 1555 einen Waffenftillftand abichliegen zur Aus- 
gleichung der Streitigfeiten mit des Grafen Mannen (Urf. 22). 
Bei diefer Gelegenheit erfcheint Hennefe zufammen mit feinem 
Dater als Bürge des Grafen und zugleich als Mitinhaber der 
Kedefiner Burg. Er war alfo bereits volljährig. Demnach 
wird er faum fpäter als im Jahre 1550 geboren fein. 

Bei allen für die familie von Pen wichtigen Dorgängen 


finden wir Hennefe, und von 1597 an aud feinen Bruder 


92 Die medlenburgifhe Familie v. Pent. 


Ulrich, in der Begleitung des Daters, während diefer ohne die 
Söhne zu erfcheinen pflegt, wo es fih um Angelegenheiten des 
Sandesfürften handelt, Pensifche Intereffen aber nicht zur 
Frage ftehen. Allein, ohne Dater oder Bruder, wird Hennefe 
nur zwei Mal in den Urkunden erwähnt. FZunächjt bürgt er 
am 14. Februar 1565 für Dolrad und Füder von Llikom, 
als diefe mit der Stadt Fübef einen Kandfrieden abjchliegen 
(Urt. 52). Adht Jahre fpäter fehen wir ihn eine politifche, 
offenbar mit dem Füneburger Erbfolgeftreit in Sufammen- 
hang ftehende Angelegenheit im Auftrage feines Kchnsherrn 
betreiben. Unterm 4. October IST richtet er an den Herzog 
Albreht von Sadylen-Wittenberg und den Rath der Stadt 
£üneburg einen Brief folgenden Inhalts: er habe ihren erjten 
Brief zu fpät erhalten, um noch deffelben Tages zu ihnen 
fommen zu Fönnen; auch fei Beiveld, der Ueberbringer des 
zweiten Schreibens, auf der Rückkehr, als er die Elbe über- 
fchritt, erfchlagen worden; darauf fei er felber am freitage 
(50. September) nad; Artlenburg geritten, wo er mit feines 
Herrn Rath und mit feinen Freunden den ganzen Tag ge 
wartet habe, obwohl der Drt Außerft gefahrvoll für ihn ge- 
legen fei. falls der Herzog und der Küneburger Rath nadı 
einer Unterredung mit ihm verlangten, fo möchten fie, — da 
er nicht wage, abermals fo weit zu reiten —, ihren Rath ihm 
‚ entgegenfenden nach Kauenburg bei dem Judenfirchhofe; dort 
wolle er ihnen über alles berichten und feines Herrn Meinung 
fund thun, YMollten fie indeß nicht felber dorthin Fommen, noch 
ihren Rath fenden, fo möchten fie ihm heimlich einen vertrauten 
Boten fchicten, damit er diefem Bericht erftatte (Urk. 54). 
Die Unterfchrift des Briefes lautet Hemfinus de Pente, 
jedoch ift Hemfinus ficherlich Fein Anderer, als Hennefe, Ulrichs 


Bennefe 1. 93 


Sohn. Die geringfügige Abänderung des Hamens, — Hent- 
finus anftatt Henefinus —, wird der Kohnfchreiber, welcher 
den Brief verfaßte, verfchuldrt haben. Wenn es aber Hennefe 
von Pens ift, der hier mit dem Herzog Albrecht von Sadıfen 
und der Stadt Eüineburg in Derfehr tritt, fo war fein Auftrag- 
geber zweifellos der Herzog Albrecht von Mlecdlenburg '). Don 
Anbeginn feiner Regierung hatte Albrecht mit den fürjten 
des Wittenberger Haufes in beftem Einvernehmen gelebt, 
wogegen er dem Herzog Magnus von Braunfchweig no am 
29. Yopember 1569 in der für Mecdlenburg fiegreichen 
Schlaht bei Roggendorf feindlich gegenüber geftanden hatte. 
Daher fann es nicht Wunder nehmen, wenn Albrecht ins- 
geheim den Wittenbergern Dorfchub Ieiftete, als diefe den ernft- 
lichen Derfuch machten, das ihnen von Kaifer Karl IV. erblic, 
verlichene Fürftenthum Lüneburg dem Herzog Magnus von 
Braunfhweig mit Gewalt zu entreißen. Die Anfchläge der 
fächfifchen Herzoge wurden mächtig gefördert durch die Stadt 
£üneburg, welche guten Grund hatte, fih über Magnus zu 
befchweren. Uneingeden? feines Gelöbniffes, Lüneburg bei 
feinen Freiheiten und Gerechtigfeiten zu fchüßen, hatte Magnus 
die Stadt zum Derzicht auf ihre Privilegien gezwungen. Dadurch 
hatte er fich alle Städte entfremdet, die Lüneburger aber zu 
offener Feindfchaft wider fich aufgereizt und feinen Gegnern 
in die Arme getrieben. Am 2. Sebruar 1571 Sffnete 
£ineburg dem Herzog Albredit von Sachjen feine Thore; 


Y Sudendorf erflärt in dem Negeft der Urf.-Xir. 35%, Bd. IV feiner 
Braunfhw.-Lüneburg. Urf. Hemfin v. Pent für den Abgefandten Erichs 
von Sachfen-Kanenburg. Wäre er das gemwefen, fo fonnte der Lüneburger 
Dertrauensmann offen in Kauenburg einreiten und es hätte Peiner heim- 
liben Zufammenfunft am entlegenen Judenfirhhof bedurft. 


94 Die medlenburgifche familie v. Pent. 


bald folgten Uelzen und Hannover diefem Beifpiele nad. 
Dagegen blieb der Adel des Landes der Sache des Braun- 
fchweigers treu, obwohl der Kaifer über Magnus und defien 
Anhänger die Reichsacht verhängt hatte. Der in den Praf- 
tifen der Wegelagerei wohlbewanderte Kandadel fchnitt der 
Stadt Küneburg den freien Derfehr mit der Außenwelt ab, 
wie der oben mitgetheilte Brief Plärlich zeigt: der Bote Beiveld 
wird auf der Heimreife erjchlagen, Hennefe v. Pens jcheut die 
Gefahr eines abermaligen NKittes nach Artlenburg und wagt 
nicht, die „Meinung“ feines Herrn einem Briefe anzuvertrauen. 
Freilich mochte Küneburg grade zu jener Seit befonders jcharf 
vom Feinde bewacht werden, denn die Anhänger des Herzogs 
Magnus bereiteten gegen die Stadt einen Handftreich vor, der 
am 21. Dftober zur Ausführung gelangte, jedoch ein Fläg- 
lihes Ende nahm. Siebenhundert „gute Ritter und Knechte*, 
von dem edlen Herrn von Homburg geführt, erjtiegen bei 
nächtlicher Weile die Stadtmauern und drangen in Lüneburg 
ein, wo fie wider Dermuthen die gefammıte ftreitbare Bürger- 
Schaft zu ihrem Empfange gertjtet vorfanden. Diele der 
Angreifer wurden niedergemadht, die Mehrzahl geriet in 
Gefangenfchaft und mußte mit Schwerem Löfegelde die Freiheit 
erfaufen. Ein Waffenftillitand von Kichtmeß bis Walpurgis 
(1572) bracdte den Frieden nicht; vielmehr benusten beide 
Parteien die Waffenruhe, fi neue Bundesgenoffen zu werben. 


Auf des Kaifers Geheiß verbündete fi) Herzog Albrecht 
von Medlenburg am 50. Mai 1572 den Berjogen Wenzel 
und Albreht von Sachen zur Hülfeleiftung wider Magnus.') 
Als Entgelt traten die fächjtschen Fürften ihr gefammtes Ge- 


!) Sudendorf, Braunihw.-£üneb. Urf. IV, Yir. 275. 


Hennefe 1. 95 


biet diefjeits der Elbe mit allen Hoheitsrechten an den Herzog 
von Mledlenburg ab. Tages darauf wurden alle Einwohner 
des Landes Dömit, infonderheit Ulrih v. Pens und feine 
beiden Söhne Hennefe und Ulrich angewiefen, dem neuen 
Herrn zu huldigen (Ürf, 55). Die friegführenden Parteien 
famen am 6. Juli zu Lüneburg überein, die Entjcheidung. 
ihres Streites einem Schiedsgerichte zu übertragen, für das der 
Kaifer Zeit und Ort fejtfetsen follte. Ein Waffenftillftand bis 
zum I. Auguft wurde am 8. Juli abgefchloffen.') Llnter- 
deffen fuhr Albrecht von Mleclenburg fort, zum Kriege zu 
rüften; fo bezeugt er unter dem 18. Juli, dag Ulrich v. Pent 
und feine Söhne Hennete und Ulrich ihm „in unfen Kriege, 
dar wi nu an fitten“, mit zehn Kanzenträgern dienen wollen 
(Urf. 56). Der Kaifer hatte die Parteien auf den dritten 
XKovember nach Pirna vor das Schiedsgericht entboten, aber 
Herzog Magnus folgte der Ladung nicht. Er verfiel abermals 
der Reichsacht, das Fürftenthum Lüneburg ward den fächfifchen 
Herzogen zugeiprochen. Die Feindfeligkeiten wurden wieder 
eröffnet und mit wechfelndem Erfolge geführt. Am 25. Juli 
1575 fiel Magnus im Kamıpfe bei dem Dorfe £evefte. Seine 
Söhne jesten den Krieg fort, welcher erft, nachdem aucd 
Albreht am 28. Juni 1585 vor Ridlingen an der Keine 
gefallen war, im Jahre 1588 durch den Sieg bei Winfen zu 
Gunften des Haufes Braunfchweig endgültig entjchieden wurde. 

Die Urkunde Yr. 56 vom 18. Juli 1572 ijt die Teste, 
in welcher Hennefe v. Pens vorkommt, Dielleicht hat er auf 
einem Kriegszuge wider Magnus von Braunfchweig den Tod 
gefunden. Daß er Hachfommwnichaft hinterlafien habe, ift aus 


") Sudendorf, Brannfchw.-Küneb. Urt. IV, 282. 


96 Die medlenburgifche Familie v. Pent. 


den Urkunden nicht zu erweifen, indeflen mag der Knappe 
Joahim I. fein Sohn, Hennefe IL, der von 1415 bis 1422 
erfcheint, fein Enkelfohn gewefen fein. 


s I0. 


Ulrich III, Ritter. 


Den dritten Ulrih haben wir fchon in S 6 als den 
jüngeren der beiden Söhne Ulrichs II. fennen gelernt. Sein 
ame wird zum erjten Mal urfundlih genannt, als Ulrich 
v. Pens fi mit Hennefe und Ulrich, feinen Söhnen, am 
27. April 1557 zu Eenzen in den Dienft des Berjoss 
Albreht von Mledlenburg begiebt (Ürf, 27). Yeben dem 
Dater und dem älteren Bruder tritt Ulrich III. wenig hervor 
und erft nachdem jene verftorben waren, Fonnte er fih zur 
Geltung bringen. Die Gelegenheit dazu boten in erfter Reihe 
die Schwedifchen und dänischen Händel, welche freilih für 
Meclenburg und fein Fürftenhaus einen unglüdlichen Aus- 
gang nahmen. 


Als die Schweden ihren König Magnus II. (Smef) der 
Regierung entfetst hatten, war es dem Berzoge Albredyt IL 
von Mledlenburg, welcher des vertriebenen Magnus Schwejter 
Euphemia zur Ehe hatte, gelungen, feinen zweiten Sohn, 
Albrecht IIL, auf den fchwedifchen Königsthron zu bringen 
[1565] '), Um feine Freiheit wiederzugewinnen, verzichtete 
der in Albrehts Gefangenjchaft gerathene Magnus nebjft 
feinem Sohne, dem Könige Hafon von NWorwegen, am 
14. Ausuft 1571 auf die Herrfchaft über Schweden zu 


", Rydberg, Sperge's Traftater II, Yir. 365. 


Uri IM. 97 


Bunften Albrehts.") Aber auch auf die Krone von Däne- 
marf war dem medlenburgifchen fürftenhaufe die Ausficht 
eröffnet. Albrehts dAltefter Sohn, Heinrich III, hatte im 
Jahre 1561 König Waldenars IV. (Atterdag) Erbtochter, 
Ingeborg, heimgeführt; aus diefer Ehe war ein Sohn ent- 
fproffen, Albreht IV., welhem König Waldemar in dem 
Dertrage vom 14. Aug. 1571 die Thronfolge in Dänemarf 
zugefichert hatte.) Die Dänen wählten jedod) nad! Waldemars 
Ableben (F 1575) nicht Albrecht IV. zu ihrem König, fondern 
Dlaf, den unmündigen Sohn Hafons von Korwegen und der 
Margarete von Dänemarf, der jüngeren Tochter Waldemars. 
Dabei beruhigte fidy der alte Herzog Albrecht (II.) indeffen 
nidıt. Seine Anfchläge wurden von Kaifer Karl begünftigt; 
König Wenzel von Böhmen verhieß ihm Unterftügung; ®) der 
jugendlihye Albrecht IV. legte fi den Titel eines Königs 
von Dänemarf bei und verbündete fih am 51. Jan. 1576 
zu ÖGrevesmühlen mit den Grafen Heinrih, Klaus und 
Adolf von Holftein zur Eroberung feines Königreiches 
(Urf. 57). Den Grafen übertrug er das BHerjogthum 
Schleswig mit Aljen, Kangeland u. m. a. als £ohn für 
ihre Hülfe (Urf. 38), während er jenen zu gleicher Zeit 
mehrere andere dänifche Gebietstheile für 50000 Marf 
verpfändete (Ürf. 59). An diefen drei Derträgen hat aud 
der Hnappe Dlrif van Pense als Mitbürge theilgenommen. 

Um fih und feinem Haufe den Kaifer noch fefter zu 
verbinden, überließ der ftaatsfluge Herzog Albrecht II. feine _ 
märfifhen Pfandgüter Kiebenwalde, Zehdenid, Strasburg 


») Aydberg, Sverge's Traftater II, Yir. 399. 
”) Nah der Orig.-Urf, im Geb. und Hanpt-Archive zu Schwerin, 
®) Rydberg, Sperge's Traftater II, ir. 404. 

7 


98 Die medlenburgifche Samilie v. Pent. 


und Fürftenwerder für 6000 Marf dem Kaifer Karl und 
verabredete zugleich (1. Mai 1576) ein Ehebündnig zwifchen 
einer feiner Enfelinnen und des Kaifers jüngftem Sohne 
Johann, Herzog zu Görlis (Urf. 0, 41). Auch bei diefer 
Gelegenheit gelobt der Hnappe Ulrih von Pens 
(Pyencze) für feinen Lehnherrn. 

Die friegerifhen Unternehmungen wider die Dänen 
wurden nicht vom Glüde begünftigt. Eine von Albrecht 
ausgerüftete mächtige Slotte ward unterwegs von einem 
heftigen Unwetter überrafht und Fehrte unter jchweren 
Derluften unverrichteter Dinge heim. Dadurch entmuthigt, 
fnüpfte Albrecht mit den Dänen Derhandlungen an, welche 
am 21. September 1576 zu einem Dergleihhe mit König 
Dlaf und feiner Mutter, Margarete, führten, dergeftalt, daß 
die Rechte der beiden Chronanwärter durch fchiedsrichterlichen 
Spruch feftgeftellt werden follten. Inzwifchen blieb Dlafs 
Wahl in Kraft. Albreht IV. legte den Königstitel wieder 
ab und nannte fich fortan Thronerbe zu Dänemarf, Der 
Königin Margarete gelang es, den mächtigen Beiftand der 
Hanfeftädte für die Sache ihres Sohnes zu gewinnen. _ Damit 
aber wurde der Streit -um die däntiche Thronfolge zu Un- 
gunften des mecdlenburgifchen Fürftenhaufes entfchieden. Als 
Dlaf im Jahre 1587 verftarb, übertrugen die Dänen der 
Königin Margarete das Reich, ohne daß König Albrecht von 
Schweden, der fi} nach Herzog Heinridhs Tode (F 1585) 
‚feines Yeffen Albreht IV, angenommen hatte, foldyes zu 
hindern vermochte. Ylachderff der Thronprätendent Albrecht IV. 
im I. 1588 geftorben war, fam es zum Kriege zwifchen 
Margarete und König Albredht. Bei dem Schloffe Arevall 

unweit Falföping in Weit-Bothland ftießen die Heere auf 


Ulrich IH. 99 


einander (24. Febr. 1589). Albrecht verlor die Schlacht 
und geriet) mit feinem Sohne Erich) in die Befangenfchaft 
Margaretens. Beide wurden zu ftrenger Haft auf das feite 
Schloß Eindholm in Schonen gebradht. Die Schweden, fchon 
längjt unzufrieden mit Albrecht, weil er ihmen die Deutfchen 
vorzog, wendeten fi Margareten zu; nur Stodholm wurde 
ron des Königs Anhängern gehalten. Gütliche LUlnter- 
handlungen, » welhe man zundädhjt einzuleiten * verfuchte, 
wurden von der Siegerin zurüdßgewiefen. Ein Derfuch, zu 
Schiffe aus Mecdlenburg Hülfe zu bringen, mißlang durch 
Sturm und Derrätherei. Da riefen die medlenburgifchen 
fürjten: der alte Herzog Johann I. von Stargard nebft 
feinen vier Söhnen und Johann IV., Magnus’ Sohn, die‘ 
Ritterfhaft und die Städte ihrer Lande auf zum Bündnif 
wider Margareten und die drei nordifchen Reiche bis zur 
Befreiung Albredhts. Bereitwillig folgte das ganze Kand 
den Rufe; am 15. Mat 1591 traten der Ritter Ulrich 
von Pens, die Stadt Gadebufh, Hennefe von Bülow und 
andere Knappen der Dostet Gadebuih dem Bunde bei 
(Urf. 45). m Roftod und Wismar wurde eine neue flotte . 
ausgerüftet, mit welcher der junge Herzog Johann II. von 
Stargard nad Schweden fuhr und eine der dänifchen Schanzen 
vor Stofholm eroberte, nachdem er unterwegs die Infeln 
Bornholm und Gotland gebrandfchast hatte.) Stodholm 
zu entjeßen, gelang indeflen nicht. Ohne für die Befreiung 
des Königs etwas ausgerichtet zu haben, Fehrte die Jlotte 
nah Medlenburg zurüd. Die Aufgabe, die Befagung des 
hart bedrängten Schloffes zu Stodholm mit Lebensmitteln 


'!) Detmar S. 353. 
i* 


100 Die medlenburgifhe familie v. Pent. 


zu verforgen und gleichzeitig den Feind zu fchädigen, über- 
nahm unter dem Schuße der Städte Roftof und Wismar 
ein Schaar verwegener Gefellen, befannt unter dem Wamıen 
„Ditalienbrüder”, welche jedoch fehr bald der Schifffahrt von 
Freund und Feind in der aa Oftfee als Seerdäuber ver- 
derblich wurden. 

So unleidlih wurde endlich diefe Plage, daß die Königin 
Margarete fi zum Sriedensihluffe (IT. Jumt 1595) mit 
den Herzogen Johann von Medlenburg-Stargard und Johann 
von WMedlenburg - Schwerin bewegen lieg (Urf. 47 u. 48). 
Aber erft der Dertrag vom 8. September 1595 brachte dem 
Könige Albreht und feinem Sohne Erich die Freiheit gegen 
ein £dfegeld von 6OO0O Mark löthigen Silbers, für welches 
die Hanfeftädte bürgten; falls das Löfegeld nicht binnen drei 
Jahren bezahlt würde, follte entweder der Hönig in die Haft 
zurücfehren, oder Stodholm, das inzwifchen den Hanfeaten 
als Unterpfand übergeben wurde, der Königin ausgeliefert 
werden (UÜrf. 49). Mit den beiden Herzogen gelobten für 
die getreue Erfüllung diefer Derträge 56 Ritter, 49 Knappen 
und 11 Städte. Unter den 56 Rittern nimmt Dlrif van 
DPense die dritte Stelle ein; nur Reimar von Pleffen und 
Werner Arefow gehen ihm vor. Ulrich wird alfo nächft 
diefen beiden der Altefte Nitter gewefen fein. Mit der Ritter- 
würde befleidet erfcheint er urfundlich zum erften Mal, als 
Johann von Driberg am 27. Aug. 1587 der Stadt Lübed? 
wegen erlittener Haftitrafe Urfehde fchwört unter Bürgichaft 
von „Olrit van Pente, riddere", und Raven v. Pens, 
Knappe (Urf. 42). Demmäcdft begegnen wir ihm, als am 
24. April 1588 Hennefe von Bülow, auf Röggelin gefeffen, 
dem Klofter Rehna feine Befttungen und Hebungen im 


Ulrich TIT. 101 


Dorfe Benzin verfauft; Bülow gelobt dem Propfte, ber 
Priorin, dem ganzen Lonvente und zu treuer Hand den 
Rittern: Herrn Gottihalt v. Sülow, Herrn Ulrefe van 
Pente und Herm Heidenreich v. Bibow, die Derfaufs- 
bedingungen pünktlich zu erfüllen (Urt. 45). 


Im Jahre 1592 war, wie der Chronift Detmar be- 
richtet, !) „grot Prich tuffchen dem hertoge [Erich IV.] van 
Saffen, heren to £omwenburh, vonde den Lutzowen“. Der 
Ausgang diefer Fehde war für die Lügsws höchft unglüdlich, 
denn Herzog Erich brannte ihre Dörfer nieder und brady ihre 
Burgen, darunter die feften Käufer zu Prißier und Schwechow; 
ferner gewann er Turow, das er behielt und mit feinen Leuten 
befegte. Während der Ritter Wipert und die Hnappen 
Hermann, Züder und Hans von Lükow fchon im Monat 
Auguft deffelben Jahres fi; mit Eric fühnten, folgte Arnd 
Lütow erft am 5. Juni 1595 dem Beifpiel feiner Dettern 
nad, indem er auf alle Unfprüche gegenüber dem Herzage 
und dem Ritter Ulrih von Penk Derzicht leiftete 
(Urf, 46). Dermuthlih war Uli v. Pens in feiner 
Eigenfhaft als Dogt von Badebufh (vergl. Urk. 45) in 
den Streit des Kauenburgers mit Arnd v. Kütow verwickelt 
worden. 


Hachdem König Albreht durch den Frieden von 
Helfingborg (8. September 1595) feine Freiheit wieder- 
erlangt hatte, war er nadı Mledlenburg zurücdgefehrt und 
hatte zu Badebufh unter dem Titel „König der Schweden 
und Gothen“ feine Refidenz aufgefchlagen. In Bemeinfchaft 


ı, Detmar I, 5. 359. 


102 Die medlenburgifche familie v Pent. 


mit feinem Bruderfohne Johann IV. regierte er fortan die 
altväterlichen Lande. Bei unterfchiedlichen Derträgen, welche 
König Albreht als mecdlenburgifher Regent abgefchloffen 
hat, begegnet uns der Nifter Ulrich v. Pens im Gefolge des 
Königs. So ift er mit elf medlenburgifchen XRittern und 
dreizehn Knappen gegenwärtig, als die jungen Berzoge 
Barnim und Wartislav von Pommern, Tochterjöhne 
Johanns I. von Stargard, fih am 24. Mat 1596 zu 
Damzgarten dem König Albreht und feinem Sohne Eric 
auf 12000 Marf £üb. und 2000 Marf Sund. verfchreiben 
(Ur. 50). Unter den zahlreihen pommerfchen Dafallen, 
welche für ihre Kehnherren gutfagen, befindet fich der Knappe 
Joahim von Pens, ein Machfomme Walthers von 
DPanit. j 


Zu Schwaan fchloffeen am 18. October 1597 König 
Albredit und Herzog Johann IV. mit Herm Balthafar von 
Werle, der Johanns Schweiter Euphemia zur Ehe genommen 
hatte, einen Dertrag über die Anfprüche feiner Gemahlin an 
die Lande Meclenburg, fowie über die Sicherftellung des ihr 
gewährten Brautfchates von 4000 Marf. Auch hier tritt 
Bere Ulrih von Pens im Gefolge des Königs auf und 
zwar als der fünfte von acht Rittern (Ürf. HI). 


Denmächt verbürgt fih Ulrih von Pens zufanmen 
mit feinen Söhnen Ulrich und Helmold, fowie mit den 
Rittern Wiprecht und Johann von Eübow und dem Knappen 
Füder von Lübow, am 20. December 1597 gegen Bofle 
Breßefe für ein dem Knappen Tjoahin von Bülow auf 
Bülow, U. Gadebufh, gewährtes Darlehn. von 4OO Marf 
£üb. (Urf. 52). 


Urich IIT. | 103 


Am 18. Juni 1598 fchwören. die Gebrüder Heinrich, 
Hartwig und Albert Bonenfad, zu Kanyn!) gefeffen, Urfehde 
dem Hönig Albrecht, dem Herzog Johann und — zu ihrer 
treuen Hand — fieben Xittern, an ihrer Spige Herrn Ulrich 
von Denk, und fehs Hnappen, als deren erfter „der junge" 
Ulrih von Pent aufgeführt wird (lIrf. 54). Beide, Dater 
und Sohn, find zugegen, als am 29. Juni deffelben Jahres 
der Knappe Heinrih Guftefow dem KHlofter Rehna die 
Scadelandmühle verfauft (Llrf. 55). 

Bei dent Derlöbnig des Herzogs Johann IV. von 
Medlenburg mit Jutta, des Grafen Dtto II. von Hoya 
Tochter (15. December 1598), waren die Nitter: Helmold 
von Pleffen, Ulrih von Pent und Dtto Dieregge Zeugen 
des Bräutigams (lUrf. 56). Der Ritter Ulrih von Pent 
eröffnet die FSeugenreihe, als Neimar von Karlow am 
ce. Juli 1400 zu Gadebufh dem König Albreht und dem 
Herzog Johann Urfehde fchwört (rk. 57). Ebenfo fteht 
Ulrih an der Spite der Seugen, als .der Schweriner Dome 
herr Johann Berchteheile am 18. März 1401 zu Schwerin 
den Kandesfürften und dem Bifchofe Urfehde fchwört 
(Urf. 58). DBerchteheile hatte die Stiftsherren wider den 
Herzog Rudolf von Medlenburg, ihren Bijchof, zu offener 
Empörung aufgereizt. Dafür nahm man ihm feine Güter 
und verwies ihn für immer des Landes. Die wider- 
jpänftigen Domherren zeigten fi) bald wieder gefügig und 
bürgten dem „Herrn Wlrih von Pent und feinem 
Sohne" far ein Darlehn von SO üb. Mark, welches diefe 
dem Bifchofe Rudolf gewährt hatten. Unterm 15. Mai 1401 


") Kanyn oder Karnin, gegenwärtig Kleefeld genannt, im A. Schwerin. 


104 Die medlenburgifhe Familie v. Penb. 


verfpricht der Bifchof, die Domherren und das ganze Lapitel 
wegen ihres Belübdes eintretenden Falles fchadfos zu halten 
(Urt. 59). 

Diefe Urkunde ift zwar die leßte, in welcher Ulrich III. 
vorfonmt, doc hat er wahrfcheinlih bis gegen den Aus- 
gang des Jahres 1405 gelebt. Wir dürfen diefes. daraus 
fchliegen, daß fein Sohn Ulrih (IV.) noch am I. November 
1405 Ulrich „der Jüngere”, aber am 6. Januar 1404 
fhon Ulrich „der Aeltere” genannt wird. 


SI. 
Raven III. 


Der Ritter Ulrih (IIT.) von Pent und der Knappe 
Raven von Pent verbürgen fich für Johann Driberg, als 
diefer am 27. Auguft 1587 der Stadt Lübel dafür Urfehde 
fhwört: „daß er in ihren Thürmen und Schlöffern gefangen 
und gefeffelt gefeffen hatte" (ÜUrf. 42). — Weitere urkundliche 
“ Hadrichten über Raven von Pent haben fich nicht ermitteln 
laffen. 

Wenn Raven der Sohn des Ritters Ulrich gewefen wäre, 
fo würden wir, da andere Bürgen nicht auftreten, im Terte 
der Urkunde nach den Worten: „Raven van Pente, fnape” 
— erwarten dürfen: „bern Dirifes fone,” oder Aehnliches. 
Weil ein folder Zufaß fehlt, fo önnen wir: Raven nicht als 
Ulrih’s Sohn, fondern nur als feinen Befchlechtsperwandten 
gelten laffen. Raven mag dem vornehmeren umd reicheren 
Detter oder Dheim als Knappe „aufgewartet“ haben, da defjen 
Erftgeborener, Ulrich IV., — der zuerft im Jahre 1595 auf- 
tritt —, nody nicht herangewachlen war. 


Joahim 1. 105 


Die Annahme, daß Ravan III. und Raven II. (vgl. & 7) 
identifch fein möchten, ift darum höchft unwahrscheinlich, weil 
Raven II. um volle dreißig Jahre früher auftritt, als jener. 
Eher fönnte Raven III. der Sohn Ravens Il. gemwefen fein. 
Der gemeinfame Name zeugt für ihre nahe Derwandtfhaft. 


5 12. 
Joachim I. 


Borghard von Lüsow und fein Sohn Borghard fchenfen . 
am 6. April 1591 die Kapelle zum heil. Beift, welche fie in 
der Ritterftraße zu Wittenburg erbaut haben, der Stadt Witten- 
burg. Als Zeuge ift zugegen neben mehreren Underen der 
Knappe Joadhim von Penge (UÜrf. 44). 


Obwohl über Joahim von Pens nichts als das vor- 
ftehbend Mitgetheilte befannt ift, fo hat doch diefe dürftige 
Kunde für den Genealogen v. Hoinkhufen genügt, Joachim 
als den Stammoater der £inien Raguth, Melfhof und Scharbomw- 
Warfow aufzuftellen.‘) Das v. Hoindhufen damit nicht das 
Richtige getroffen hat, wird weiter unten nachgewiefen werden. 
Mir wifjen weder über Joahims Herkunft, noch über feine 
Nadfommenfhaft das Allermindefte mit Sicherheit. — Der- 
muthet darf allenfalls werden, daß er ein Sohn Henneke's 1. 
gewefen fei und daß er in den nordifchen Händeln König 


Albrecdhts, wo viel medlenburgifches Blut vergoffen worden - , 


ift, feinen Tod gefunden habe. 


*») Dol. v. Hoindhufen, Fam. v. Pent (Mifcrpt.), Stammt. IV. 


106 Die meclenburaifche Familie v, Pent. 


Ss 15. 
Ulrich IV. Ritter. 


Ulrich IV. erfcheint im Jahre 1595 zuerft und zwar als 
Mitgelober für jene zwifchen Medlenburg und der Königin 
Margarete von Dänemarf abgefhloffenen Derträge, welche 
dem Könige Albrecht von Schweden und dem Herzoge Erich, 
feinem Sohne, Erlöfung von fiebenjähriger harter Gefangen- 
haft brachten (Urf. 47, 48, 49). Unter 49 Knappen wird 
Uri hier als der fechste aufgeführt. Leber die Frage nad) 
Ulrichs Herfunft giebt eine Urfunde vom 20. Dechr. 1597 
Auffhluß, weldhe befagt, daß der Ritter Ulrich von Pens 
und feine Söhne, die Knappen Ulrich und Helmold von 
Pens, Bürgen waren, als Jochim von Bülow auf fein Gut 
Biulow eine Summe Geldes anlieh (Urf. 52). Bei diefer 
Gelegenheit bedient fihh der Knappe Ulrich des väterlichen 
Siegels, während Helmold fein eigenes Siegel benußt. Unter 
Bürgihaft von Ulrich von Pens, Heinrich Kurdshagen und 
Heinrih Buftefow, „Knappen von Wappen,“ verfaufen die 
Brüder Heine und. Wenzlav Benzin am 6. Januar 1598 
dem Klofter Rehna ihre Befisungen zu Benzin und eine halbe 
Bufe zu Glebom (Ürf. 55). Ulrich führt bier das auf 
Taf. IV unter Yir. I abgebildete Siegel mit dem vollftändigen 
von Pensifhen Wappen. Als am 18. Junt deffelben \ahres 
die Gebrüder Bonenfat fih mit den Kandesfürften fühnen 
und ihnen Urfehde fchwören, werden der Nitter Ulrich und 
„junge Ulride van Pente” unter den Zeugen genannt 
(Ark. 54). Bei dem Derfaufe der Schadelandmühle an das 
Klofter Rehna (29. Juni 1598) fehen wir den Ritter Ulrich 
pon Pent und den Knappen Ulrih als Zeugen des Klofters 


Ulrich IV, 107 


auftreten (Urt. 55). Ebenfo find beide zugegen, als der 
lauenburgsifhe Dafall Reimar von Karlow am 7. Juli 1400 
zu Gadebufh und der Schweriner Dombherr Johann Berchte- 
heile am 18. März 1401 zu Schwerin dem König Albrecht 
und dem Herzog Johann Urfehde. fchwören (Urf. 57 u. 58). 
Sn letterem falle wird der Knappe Ulrich wiederum „der 
junge” genannt. 


Swei Hrfunden aus dem Jahre 1405 zeigen uns 
Ulridy IV. in völlig neuer Umgebung... Swifchen dem Herzoge 
Erih IV. von Sachfen-Fauenburg und feinen Söhnen, Erid) 
und Johann, einerfeits, und dem Marfgrafen Jobjt von 
Mähren und Brandenburg, andererfeits, wurde im Jahre 
1405 ein Friedens: und Sreundfhaftspertrag abgeichloffen, 
nach weldyem die Herzoge von Lauenburg gegen eine Geld- 
entfhädigung auf ihre Anfprüche an die Marf Brandenburg 
Derzicht Teifteten.!) Die Herbeifhaffung der erforderlichen 
Gelder wurde zu einen Theile den altmärkifchen Städten, ?) 
zum anderen Theile den Dogteien vom Marfgrafen jobft 
auferlegt. So verpflichteten fih am 1. October 1405 Henning 
ron Bufte?) und Benoffen gegenüber den fächfiichen Herzögen 
zur Zahlung von 525 Marf £üb. wegen der Dogteien AUrne- 
burg, Tangermünde und Gardelegen (Ürf, 60), Als Zeugen 
der Herzoge werden genannt: Heinrich Sad, Ulrich v. Pens, 
Werner von dem Berge und Heinrich von „der Chartow“.*) 
Keiner von ihnen war lauenburgifcher Kehnmann; Heinrich 
Sad, Heinrih von Bartow und Werner von dem Berge faßen 


"Riedel, Cod. dıplom, Brandbg. II, 3, Ur, 1278. 
5, Dafl. U, 5, Ar, 1277. 

°, v. Bufte, Büfte, gegenwärtig v. Beuft. 

* von Gartomw, val. oben S. 35. 


108 Die medlenburgifche Familie v. Pen. 


im £üneburgifchen und Ulridy von Pent zu Redefin in der 
Jabelheide. Und für die Annahme, daß fie in fächfifchemn 
Dienfte geftanden hätten, geben die Urfunden feinen Anhalt. 

Der befremdliche Umftand, daß Feine lauenburgifchen 
Dafallen für ihre Candesfürften zeugen, läßt uns vermuthen, 
daß die Kebteren bei der Ausftellung des Schuldbriefes, welche 
zweifellos außerhalb des lauenburger Landes gefchah, nicht 
perfönlich zugegen gewefen find, daß vielmehr Heinrih Sad 
und feine drei Genoffen in Dollmacht der fächftichen Herzoge 
das Gefhäft erledigt haben. 

Derfelbe Heinrich Saft urfundet am |. November 1405 
über die Bedingungen, unter welchen er von den Räthen von 
£be, Hamburg, Lüneburg und Hannover für feine Forde- 
rung von 2000 ME. die Pogtei ber das Schloß Lüdershaufen!) 
angenommen hat (UÜrf. 61). Die Schlöffer zu Harburg, 
Blefede und Lüdershaufen nebft Zubehörungen waren jenen 
vier Städten am 21. Dctbr. 597 von den Herzogen Bernhard 
und Heinrich von Braunfchweig und Lüneburg bis zun Jahr 
1408 verpfändet worden.?) Bürgen und Mltgelober für 
Heinrich Sa® waren: Werner von dem Berge, Küdede Schad, 
Dtto von Crumeffe, Hartwig Waderbart, „Olrif van Penge 
de junge” und Hartmann Scharpenberg. Ulridy von Pens 
befiegelte den Dertrag mit dem zur Urfunde ir. 61 unten 
befchriebenen Helmfiegel. Der hier vorliegende fall eines 
Siegelmechfels ift feineswegs ein feltener. Wlrich „der junge”, 
der Benofje Heinrich Sadfs, ift troß des anderen Siegels mit 
Ulrih IV., der noch im Jahre 1401 (vgl. Urf. 58) gleich- 
falls „der junge” heißt, identifh. Ulrich IV. wurde eben bis 


) £üdershaufen, Dorf zwei Meilen nordöftlih von Küneburg. 
») Sudendorf, Braunfchweig-£üneburg. Urf. VIII, Ur. 196. 


Uli IV. 109 


zum Tode feines Daters, des NRitters Ulrich III, „der junge“ 
genannt; nachher aber heißt er „der ältere“ Ulrich. 

Als der Ritter Bernd von Pleffen am 6. Januar 1404 
fih dem Bürgermeifter von Kübel, Jordan Plesfow, und 
zweien Rathmännern für ein Darlehn von 150 Marf Eüb. 
verfchreibt, bürgen- für ihn: Hartwig von Bülow, „Ulrich 
von Pen der ältere und Helmidh von Pens, fein 
Bruder. Daraus, daß Ulrich jest als der ältere bezeichnet 
wird, darf, wie gefagt, nichts weiter gefolgert werden, als daß 
der Ritter Ulrich III. zwifchen dem 1. November 1405 und 
dem 6. Januar 1404 zu feinen Dätern verfanmelt worden ift. 

Im Jahre 1407 fchliegt Herr Friedrich Schulte von der 
£üh,') genannt Schrammefe, Burgmann und Erbherr zu 
Horneburg?) ein Ehebündnig mit Margarete von Kasbef, 
Herrn Marfwards von Kasbef, aus Holftein Tochter, die 
Ehejtiftung unterfiegeln „von der Braut wegen“ drei Ritter 
und fünf HKnappen, und zwar als erfter Knappe: Ulrich 
von Pent (Ur. 65). Diefer wird alfo muthmaßlicy der 
familie der Braut verwandt gewefen fein. — 

Yachden der leiste Herzog von Wiederfachfen aus der 
£inie Mölln-Bergedorf, Erich III., verftorben war, ging fein 
Land auf das Haus Sachfen-Kauenburg über. Aber faft Alles 
war um hohe Summten verpfändet, namentlich an die Stadt 
£übet. Durd den Dertrag vom 12. Juli 1401 gab Kübel 
zwar Schloß und Weichbild Bergedorf, die Kirchfpiele Kurslafe 





») Die Schulte von der Küh, nicht zu verwechfeln mit dem medlen- 
burgifchen Gefchledhte von der Kühe, aehören dem alten Lande an. Wappen: 
quergetheilter Schild, oben filbern, unten roth und filber geichacht in drei 
Reihen; auf dem gefrönten Helm zwei Adlerflügel. Dal. Muihard, 
"Monum. Nobilit. antiqu, 


*) Horneburg, $leden, an der Kühe, Landdroftei Stade, Geeft-Kreis. 


110 Die medlenburgifhe FKamilie v. Pent. 


und Altengamm, Beefthacht und den halben Sadıfenwald, fowie 
Erihs II. Antheil am Sande Hadeln und mehreres Andere 
an die lauenburger Berjoge, Erihh IV. und feine Söhne 
Erih V. und Johann, zurüf, blieb jedoch im Befis von 
Stadt, Schloß und Dogtei Mölln.) 


Den Pfandfhilling für Mölln zu entrichten, ging über 
die Kräfte der Herzoge. Als im Jahre 1409 Zwiltigfeiten 
unter der Lübecker Bürgerfchaft ausgebrochen waren, hielt der 
jüngere Erich den Seitpunft für günftis, Mölln nebft dem 
zugehörigen Gebiete mit Waffengewalt in feine ‚Hand zu 
zu bringen. Er fagte den Lübefern Fehde an und bemächtigte 
fich des Städtchens Mölln. Zur Abwehr des unvermutheten 
- feindlichen Ueberfalles brachte der Rath von Lübet mit Hülfe 
holfteinifcher Edelleute,?) welche er auf fehs Mlonate in Sold 
nahm, eime zahlreiche Schtar von Kriegsleuten zufammen, 
welche im herzoglichen Gebiete arge Derwüftungen anrichteten, 
„ende vele vejten vunde dorpen verftorden,” wie der Chronift 
berichtet;,”) aucd; Rateburg wurde von ihmen belagert, wobei 
viele Einwohner der Stadt ums Keben famen. Endlih am 
19. Januar Fam eine Sühne zu Stande unter Dermittelung 
des Herzogs Heinrich von Braunfhweig und der Städte Ham- 
burg und Lüneburg.) Die Stadt Lübe verblieb im Pfand: 
befite von Mölln und verpflichtete fi zu einer jährlichen 
Zahlung von 500 ME. an die Herzoge, wogegen diefe die 
Sicherheit der Kand- und Wafjerftragen gewährleifteten. 


t, Sudendorf, Braunfhweig-£ünebnrg. Urf. IX, Ur. 131. 
») Kb. U.-B. V, Yir. 285 bis 287. 

”, Srautoff, Detmar II, S. 7. 

% gb. U.-B. V, Yir. 294, 295, 296, 297. 


Ulrich IV. 1il 


Eine der zahlreichen Befchwerden, welche die Kübeder 
gegen die Herzoge von Lauenburg gelegentlich des Friedens: 
fchluffes vorbringen, bezieht fih auf Ulrih von Pens, 
welcher bejchuldigt wird, das Katzeburger Wehr „zugepfählt” 
“und dadurdh den Yusnießer, einen Kübefer Bürger Namens 
Morneweh, an feinen verbrieften Rechten gefchädigt zu haben 
(Urf. 64). Daraus geht hervor, daß Ulridy von Pent dem 
Herzoge von Lauenburg Hülfe geleitet hat; und das tft um 
fo glaublicher, als nadweislih die Mledlenburger Raven 
von Pens, Ulrichs Detter, und Jacob Preen ebenfalls auf 
fächfifcher Seite wider Kübef gefochten haben (Ur. 65). 
Ueber den Friedensihlug hinaus hat die Derbindung Ulrichs 
mit Herzog Erich feinenfalls gedauert. 

In Gemeinschaft mit feiner Gemahlin und mit Albredht, 
feinem Sohne, beftätigt König Albreht am 25. März; 1412 
dem Honnenflofter zu Ribnis alle Privilegien. Gegenwärtig 
find des Königs Räthe, — „onfe leuen truwen ratgeuen” —: 
Herr Dito Dieregge und Herr Ulrih von Pens, Ritter, 
Bofie Füsow und Wipert Citow, Knappen (UIrf, 66). Acht 
Tage fpäter, am 51. März, verfchied der König. Für den 
noch nicht mündigen Albrecht V. übernahm die Königin Agnes 
die Regierung. Sie ernannte den Ritter Ulrich von Pens 
zum Dogt über Stadt, Schloß und Dogtei Wittenburg, worlber 
diefer am 2. Juli 1412 einen Revers ausftellte (Urf. 67). 
Während die Dögte in der Regel ihre Dogteien pfandesweife 
innehatten, erfcheint Ulrih) von Pens nad) dem Inhalt feines 
Reverjes als ein bejoldeter Beamter, welchem gewille, näher 
bezeichnete Gefälle und Hebungen als Entgelt zugewiefen waren. 

Am 19. Junt des nächftfolgenden Jahres (1415) wurde 
der junge Herzog Albredt V. durch feine Mutter, die Königin 


112 Die medlenburgifche familie v. Pent. 


Agnes, zu Perleberg verlobt mit Caäcilie, der zweiten Tochter 
des Burggrafen Friedrid zu Nürnberg und „oberften Der- 
wefers der Mark zu Brandenburg,“ in Gegenwart des Herzogs 
Johann ‘von Medlenburg und der Käthe: Dtto Dieregge, 
Hans £ügow, Ulrih von Pens. Bernd von Pleffen und 
Mathias Arefow, Ritter (Ürf. 68). Uebrigens hat Herzog 
Albreht, wie befannt, nicht die ihm verlobte Läcilie ge- 
heirathet, fondern deren Schwefter Margarete (1425). 


Mancherlei alte Zwiftigfeiten und rrungen zwifchen dem 
Ritter Ulrich und feinen Gefchlehtsverwandten, den Knappen 
Bans, Hennefe, Raven, Joahim und Ulrih dem 
Jüngeren, einerfeits, und der Stadt Küber andererfeits, 
wurden durch eine allgemeine Sühne am 20. Dechr. 1415 
vertragen und beigelegt (Urf. TI). Als der Propft und das 
Dom-Capitel zu Rateburg am 7. Juli 1418 mit ihrem Bifchof 
Detlev (von Parfentin) einen Dertrag abfchließen über das 
dem Bifchofe nach feinem Rüdirjtte von den Gejchäften zu 
gewährende Keibgedinge, ift der Ritter Ulrih von Peng 
als Zeuge des Bifchofs zugegen (Urf. 75). Wahrfcheinlich 
find die Familien von Parkentin und von Pens mit einander 
verfchwägert gewefen und der Ritter Ulrich) war dem Bifchof 
Detlev verwandt; wir dürfen das um jo eher-vermuthen, als 
der ame Detlev eben zu jener Seit in der Familie v. Pens 
auftaucht, wo er bis dahin fremd gewefen war. 


Aus den vorjtehend mitgetheilten urfundlichen Nachrichten 
gewinnen wir von Ulrich IV, ein Bild, das geeignet ift, uns 
mit Befriedigung zu erfüllen. Don Jugend auf rührig und 
ftrebfam, in Kriegs- und friedensarbeit erprobt und tüchtig 
befunden, erringt er die Ritterwürde, wird demnächt unter die 


Ulrich IV. 113 


Räthe feines Kandesfürften aufgenommen und endlich als Dogt' 
. über ein Amt gefeßt, weil er ein treuer und umfichtiger Der- 
walter war. | 


Ulrih hat fidh und dem Gefchledhte nicht nur AUnfehen 
und Ehren gewonnen, vielmehr weift mandyes darauf hin, 
daß gerade er den Grundbefis der familie von Pent durd 
Erwerbung umfängliher Kiegenfchaften beträchtlich erweitert 
bat. Indeffen find nicht mehr als zwei Urfunden befannt, 


. „welche auf Ulrichs Büterbejis Bezug nehmen; die eine diefer 


Urkunden betrifft Redefin, die andere das Dorf Barnin bei 
Eriviß. 

Am 1. November 1420 verleiht Herzog Albrecht V. von 
Medlenburg Herrn Ulrich von Pens um feiner vielen getreuen 
Dienfte willen zu einem erblichen freien Eigenthum den zwifchen 
der Sudenbrüde und dem „Roden Ford”!) belegenen Ader, 
fowie drei Mark Bede aus dem Dorfe Derfenom (rk. 77). 
Durd diefe Kandfhenfung wurde die Grenze der Rebdefiner 
Feldmarf von dem füdlichen Arme der Sude, an deffen linfem 
Lfer Hof und Dorf Redefin liegen, bis an den nördlichen Fluß: 
arm hinausgerüft; in wirthidhaftlicher Hinficht ein nicht zu 
unterfhätender Gewinn für das But. Ueber daffelbe Grund- 
ftiif kam es im 16. und IT. Jahrhundert zwijchen den Kandes= . 
fürften und der Familie von Pent zu unerquidlichen Steeitig- 
feiten, welche wir jpäter noch genau Fennen lernen werden. 

Die legte Urkunde, in welcher Ulrih IV. vorkommt, 


handelt über das dem Städtchen Erivis benachbarte Dorf 
Barnin, vormals Bernin genannt. 


») Heute „der Pafauf“ genannt. 


114 Die medienburgifhe familie v. Pent;. 


Das Dorf Barnin erfcheint zuerft als Befitthum der 
aus dem Füneburgifchen ftammenden familie von den Eobeke. 
Am 8. September 1562 gab. Herzog Albrecht von Medien: 
burg Hof, Dorf und Mühle zu Barnin, welche nach dem 
Tode Balduins von dem Kobefe heimgefallen waren, dem 
Ritter Machorius Brüfehaver zu £ehn.!) Darauf ift Barnin 
in den Befis der von Peng gelangt. Wann und wie fich 
das zugetragen hat, ob Ulrich IV. oder fchon deffen Dater 
der Erwerber gewefen, darüber haben wir feine Nachricht, 
Unterm 18. Wovember 1422 ertheilt der Ritter Ulrich 
von Pens, zu Redefin wohnhaft, dem Ritter Heinrich 
von Stralendorf die Genehmigung über einen von ihm mit 
den Herren vom St. Marien = Magdalenen = Kalande zn 
“ DPardhim, unter Dorbehalt des Wiederfaufs, abgefchloffenen 
Derfauf von 16 ME. jährlicher Rente aus dem TDorfe 
Barnin (Urf. 85). | 

An der Urkunde hängt das auf Taf. IV. unter Yir. 2 
abgebildete Siegel, welches mit dem zu der Urkunde Ir. TI 
befchriebenen identisch ift. 

Ulrih von Pens war der Eigenthümer, Heinrih von 
Stralendorf der Pfandinhaber von Barnin. Diefe Annahme 
wird betätigt durch zwei fpätere, undatirte Aufzeihnungen 
im Archive zu Schwerin, deren eine bejagt: daß „Heinrich 
„Stralendorf fieben Leute im Dorfe zu Bernin von den 
„Penten zu Pfande gehabt hat," während laut der zweiten: 
„der Herr von Pothleft und die Parkentinjche die fieben Leute 
„im#Dorfe zu Bernin, die von den Penten verfegt waren,” 
für fi) beanfpruden. Am Ausgange des 15. Jahrhunderts 


» m. 1.8. XV, Xr. 9090. 





Belmold TI. ‚115 


befand fich die Dogtei Erivis zum größeren Theile in den 
Händen von, „Jo" (oder Johann) Gans von Putlig, der 
Wittwe von Parfentin und Hans von Stralendorf; der Reft 
war landesherrlicher Bejis. Barnin ift nachmals von der 
Familie von Pent nicht wieder eingelöft worden, fondern den 
Stralendorfern verblieben, bis Henning von Stralendorf im 
Jahre 1590 „fein Lehngut” Barnin mit Zubehörungen in 
Htlis und Rutenbet an Herzog Johann von Mecdlenburg 
für 2000 fl. erblich verfaufte. 

Ulrih IV. hat fiher vier Söhne hinterlaffen: 
Joahim, Dolrad, Helmold und Eurd; muthmaßlicd, 
ift aber auh Wicolaus, welder von 1479 bis 1482 bie 
Würde eines Bifchofs von Schwerin befleidet hat, Ulrichs IV. 
Sohn gemwefen. 


5 14. 


Belmovld IL. 


Ungleich dürftigere Kunde, als von Ulrih IV., haben 
wir von feinem jüngeren Bruder Helmold, der nur zwei Mal . 
urfundlih vorfommt. Jm Terte beider Urkunden wird er 
Helmich genannt, während die Siegelumfchrift den Namen 
Helmold giebt. j 

Hunähft bürgt er in Gemeinfhaft mit Dater und Bruder 
für Jjoahim v. Bülow, als diefer am 20. Dec. 1597 von 
Boffe Bresefe OO ME. anleiht (Ürk. 52). Am 6. Jan. 
1404 leiftet er zufammen mit feinem älteren Bruder 
Ulrih IV. und Hartwig v. Bülow in einer anderen Schuld- 
fache Bürgfchaft für den Ritter Bernd v. Pleffen (Urf. 62). 
Damit verfchwindet er vom Schauplase. 

g* 


116 Die medlenburgifhe Familie v. Pent. 


s 18. 


Abele, 
Priorin des Klofters Eldena. 

Diejenigen weiblihen Mitglieder der Familie v. Pent, 
welche einem geiftlihen Orden beigetreten "find, haben vor- 
wiegend in den ihren väterlihen Gütern nächftgelegenen 
Klöftern zu Eldena und zu Zarrentin Aufnahme gefunden. 
Yun haben die Klofterurfunden uns zwar die Namen 
mancher Monnen aus Pensifhem Stamme überliefert, ein 
Mehreres aber nicht. nm den weltlichen Urfunden der 
älteren Seit ift faum jemals die Rede von den frauen und 
Töchtern, jo daß wir von den Pengifchen Ehefrauen, den 
 Stammmüttern des Gefchlechts, bis tiber die Mitte des 
.15. Jahrhunderts hinaus gar nichts wiffen. Aus den uns 
überlieferten Taufnamen läßt fich fomit die Abftammung 
der Lonnen nicht feftftellen. - Zudem waren diefe Namen, 
— Abele, Jrmgard, Mette, Unna oder Katharina —, aud 
in den übrigen Familien des Landes gebräuchlich, jo daß wir 
über die Abfunft der Klofterjungfrauen felbft dann noch im 
‚ Ungemwiffen bleiben würden, wenn uns die Pengifchen Ehe- 
frauen namentlich befannt wären. 


Wenn eine Jungfrau den’ Schleier nahm, fo pflegten 
ihre nächiten Angehörigen das Klofter mit: einer ange- 
mefjenen Schenfung zu bewidmen. Dergleichen Schenfungs- 
urfunden geben daher oftmals einen erwünfchten Fingerzeig 
in Bezug auf den genealogifhen Zufammenhang.  Keider 
find jedoch" die Urfundenjchäge der beiden Klöfter Eldena 
“und Zarrentin nur zu ihrem geringfteri heile auf uns 


Abele, -117 


gelangt, und daher ift über irgend eine von der Familie 
v. Pens an diefe Klöfter gemachte Zumwendung von Geld 
und Gut durchaus hichts befannt. 


Troß alledem läßt fi) mit Wahrfcheinlichfeit behaupten, 
daß Abele v. Pent, welche in den Jahren I416 und 1419 
Priorin des Klofters Eldena war, aus dem nahegelegenen 
Redefin herftammt. Sie hat sweifellos bereits in reiferen 
Jahren geftanden, als fie die Würde einer Priorin erlangte, 
daher fann fie einer jüngeren Generation, als der vierten, 
nicht angehört haben. Demnad. wird Abele die Tochter 
eines der beiden Nedefiner Pente diefer Generation, des 
Ritters Ulrich III. oder feines älteren Bruders Bennefe 1. 
(r nah 1572) gewefen fein. 


Au die Urkunden, in welchen Abele als Priorin mit 
dem Klofterconvente handelnd auftritt, vom 20. Jan. 1416 
und 9. Dct. I419 Ark. 72 und 75) ergeben nichts über 
ihre perfönlichen Lebensfchijale oder Beziehungen, außer der 
Gewißheit, daß fie noch am Keben und im Amte ift. Die 
Urfunden find lediglich Bezeugungen über eine Schentung 
und einen Kauf zu Gunften des Klofters. 


118, Die medlenburgifhe familie v, Pent. 


Stammtafel A. 


Gene- 
ration. 
I. 1. Raven. 2. Mei ı 
Ritter. 1329. 
1521. [42] 


II. T. Raven II. 2. DelmoldT. 3. Mrih II 
Knappe. T vor 1361. Knappe. 


1356. (88) 1541 — 1372. 
Gr. Rünz. Redefin. 
187] Dogtei 
Boizenburg. 
168) 
an N 
III. 1. Raven III. 2. Dennete I. 
Knappe. Knappe. 
« 1587. 1555 — 1572. 
[104] Redefin. 
Dogtei 
Boizenburg. 
(21) 
IV. 1. Joabim I. 2. Ulrich IV, 
Knappe. Ritter und 
1391. Rath. 
1105) 1395 — 1422. 
Redefin. Bar- 
nin. Dogt 
zu Witten- 
burg. 


[106] 
V, 1. Joadhim. 2. Doltad. 3. Helmold. 


3. Nlrich In. 


Ritter. 
1357 — 1404. 

Redefin. 

Dogt zu 
Badebufc. 

[96] ” 

3. DelmoldßU. 4. Xbele. 
1397 — 1404. Priorin des 


(115) Klofters 
Eldena. 
1416. 1419. 
[116] 
4. Curd. 5. Xicolaus. 


Anm.: Die in edige Klammern eingefhloffenen Ziffern zeigen die 


Seitenzahl an. 


Ausbreitung der ‚familie. Der Güterbefit. 119 


Ausbreitung der Samilie. 


8 16. 


Der Güterbefit,. 


Bis zum Schluffe des 14. Jahrhunderts erfcheint in den 
Urfunden jener Zeit als einziger Grundbefis der Familie 
v. Pent die Burg zu Redefin mit ihren zugehörigen Dörfern 
und Kiegenfhaften. Diefe Begüterung verbleibt das aus 
fchlieglihe Eigenthum der Nachfommen Ulrichs II. Die 
übrigen Gefchlechtsgenoffen haben an ihm durchaus feinen 
Theil; ob fie auf eigenem Gute gefeflen haben, oder ob fie 
nur mit Pfandbefis und Burgmannenredhten fi begnügen 
mußten, wiffen wir nicht. 

Aber fchon in der erften Hälfte des 15. Jahrhunderts 
find die Befisverhältniffe wefentlich anders geftaltet; während 
die Söhne Ulrich IV. nicht allein über Redefin, fondern auch 
über eine Reihe von Dörfern gebieten, welche nicht zu dem 
Stammgut Redefin gehören, fit auch die minder wohlhabende 
Detternfhaft auf eigener Scholle; der Grumdbefiß der Familie 
ift auf das Zwiefache feines früheren Umfanges angewachlen. 

Ein Heberblif über die Pensifchen Güter während der 
erften Hälfte des 15. Jahrhunderts wird uns den erftaunlichen 
Aufihmwung -der Familie veranfhaulihen und zugleich ein 
werthvolles Hülfsmittel darbieten, um aus den Befiß- 
verhältniffen die genealogifche Stellung mancher Perfönlichkeit 
aufzuflären. 


120 Die medlenburgifhe Familie v. Pent, 


Redeiin 

mit feinen Zubehörungen war nah Ulrihs IV. Ableben 
(F nad 1422) auf feine vier Söhne —: Joahim, Polrad, 
Helmold und Eurd, — übergegangen. Alle vier Brüder waren 
„auf dem Schloffe zu Redefin wohnhaft”, wie die Urkunden 
berichten. 

Die Dörfer in der Jjabelheide, welche zu Redefin gehörten, 
find uns aus $ 6 fchon befannt, mit Ausnahme von: 


Rrenzlin, 

das unter den von Heinrich von der Hude im Jahre 1565 
an Herzog Albrecht von Medlenburg abgetretenen halben und 
ganzen Dörfen nicht aufgeführt wird (vergl. Urf, 55). 

Krenzlin wird zum erften Mal urkundlich erwähnt, als 
Joahim v. Pens am 24. Xov. 1458 „aus feinem ganzen 
Dorfe Krengelin”, Kirchfpiels Picyer, im Amte Schwerin, eine 
jährlihhe Rente von 21 ME. £üb. dem Almofenier eines 
Altars der Petersfirche zu Lübel für 500 ME, verpfändet 
(Ur. 105). Schon um die Mitte des 16. Jahrhunderts 
unterfcheidet man. indeffen zwei neben einander gelegene 
Dörfer diefes Namens, Alt: und Meu-Krenzlin; jenes ift in 
berzoglihem Befis, und nur Meu-Krenzlin ift Eigentum 
der Familie v. Pent. Wahrfcheinlih hat Joahim v. Pens 
mit feinem ganzen Dorfe Krenzlin nichts weiter gemeint, 
als den ganzen Pensifchen Antheil, d. h. Neu-Krenzlin. 

Heu-Krenzlin war urfprünglid nur Bauerndorf, d. h. 
feine gefammte Flur war in einzelnen Kofen an Bauern 
ausgethan. Die erfte Gutswirthichaft, verbunden mit einer 
Scjäferei, errichtete Dolrad Pens zu Yeu-Krenzlin gegen den 
Ausgang des 16. Jahrhunderts, nadydem vier Bauerhufen 


Ausbreitung der Familie. Der Güterbefit. 121 


durch das Abfterben ihrer Inhaber frei geworden waren. 
Sein Sohn Chriftoph Ernft verpachtete das neue Gut an 
Mathias von Buelen. 

Der dreißigjährige Krieg bradjte aud über Heu-Krenzlin 
unfägliches Elend. So heißt es in einem Berichte aus -dem 
Jahre 1646: „die Simmer auff dem Hoffe, alß: Wohn- 
„bauß, z3wo Scheuren vndt, ein Stal, haben die Payßerl: 
„Dolder ao: 1641 we gebrandt, davon anigo gank nichtes, 
„auch fein einsiger Jaunpfal vbrig blieben. it auch vor 
„dießem eine MWaßermühle hier gewefen, ift aber gant; wed 
„sebrandt, die Beke zugewahßen, die Leute todt vd wegf. 
„Bwelff Hufener feindt gewefen, die Simmer aber anito alle 
„wet gebrandt, die Leute todt”. Erft nady längerer Zeit 
murden die nothwendigen Gebäude neu errichtet. Laut einer 
„ Suventirung“ vom Jahre 1669 war ein Wohnhaus von 
zehn „Bebinden” oder neun „Sach“ fechs Jahre zuvor 
‚ erbaut worden. Das Dady war von Stroh und Rohr, der 
Fußboden in den Wohnräumen beftand aus „Kehmicdlag”. 
Die Wände der jämmerlichen Wirtbichaftsgebäude waren 
„mit Strauchwerf gezäunet, nicht einmal gefleibet.“ licht 
mehr als zwei Behöfte der Unterthanen waren vorhanden, 

Hacdyrden der Befiter, Joahim v: Pent aus d. 5. 
Befendorf, im Jahre 1698 ohne Leibeserben verftorben war, 
gerieth Heu-Krenzlin in die Hände der Gläubiger und wurde 

von diefen 1706 der berzoglihen Cammer für das Gebot 
_ von 6000 Thalern zugefchlagen. 

Heu-Krenzlin, welches feit 1757 dem Domanial-Amte 
Hagenow zugezählt wird, befteht heute aus dem Padıthofe 
und dem von 6 .Erbpäcdtern, 9 Büdnern und mehreren 
Häuslern bewohnten Dorfe. 


122 Die medlenburgifhe familie v. Pens. - 


Rirdipiel Warfow. 

Das Kirdfpiel Warfow (U. Hagenow), welches cehe- 
mals zum überwiegenden Theile Eigenthum der Familie 
v. Pent gewefen ift, wird nach Weiten von dem oberen 
Saufe der Sude begränzt und der Länge nad) von der 
Scwerin-Hagenower Eifenbahn durdhfchnitten. eben dem 
Kirchfpielsdorfe Warfow waren Befendorf, Alt- und 
Heu-Jahun ganz, Kothendorf aber nur theilweife im 
DPengifchen Befige. 


I. -Befendorf. 

Im Jahre 1557 verkauft Graf Heinridy von Schwerin 
feinem Detter, dem Grafen Yicolaus II. von Schwerin, das 
Gut Befendorf, fo wie er es von Johann v. Driberg ge- 
fauft hatte.) Kicolaus verfchrieb die Länder Erivis und 
Hellefen und ferner die drei Kirchfpiele Hagenow, Warfow 
und Stralendorf, welche damals „das Land Egypten“ genannt 
wurden, feiner Gemahlin, Elifabeth von dem Berge, zum 
£eibgedinge. Nachdem KMicolaus verftorben war, übertrug 
feine Wittwe, die Gräfin Elifabeth, gegen eine Geld- 
entfhädigung ihre Keibgedingsgüter den Herzogen Albrecht 
und? Johann von  Mledlenburg. ?) Die nachfolgenden 
friegerifchen Derwidelungen der medlenburgifchen Fürften 
mit den Bruderföhnen des Grafen Nicolaus führten endlich 
am 7. Dec. 1558 zu dem  befannten Plüfchower Kauf- 
vertrage, durch welchen die ganze Graffchaft Schwerin mit 
Medlenburg vereinigt wurde. (Dergl. $ 6, 5. 76 bis 81.) 


m. U.B. IX, Ze. 5736, 
% Daff. IX, Ar. 7051. 


" Ausbreitung der familie. Der Güterbefit. 123 


Um die für feine Priegerifchen Unternehmungen nöthigen 
Geldmittel zu befchaffen, fchritt Herzog Albrecht zur Der- 
pfändung von Schlöffern und Dogteien, fowie zum Derfaufe 
von Kandgütern. So verfaufte er am 24. Mai 1561 dem 
MWernefe Moydin das ganze Dorf Bef endorf zu £ehn für 
355 üb. ME. mit dem Rechte der Deräußerung an Jebder- 
mann außer an die Geiftlichkeit. ') 

Dom Jahre 1455 ab finden wir die Söhne des Ritters 
Ulrih IV. v. Pens in gemeinfchaftlihem Befite von Befen- 
dorf. Hu mehreren Malen verfaufen fie Renten aus Befen- 
dorf an verfchiedene geiftlihe Bruderfchaften zu Lübef und 
Schwerin, unter Dorbehalt des Rechtes der Wiedereinlöfung 
(Ark. 92, 97). 

Auch in der nädjltfolgenden Generation bleibt Befendorf 
ungetheiltes gemeinfchaftlihes Eigentum der v. Pent des 
Redefiner Haufes. Im Jahre 1506 erfcheint Bennefe 
v. Pent, ein Urenfel Ulrihs IV., als der erjte Alleinbefiter 
des Gutes. Hennefe ift der Stammovater der Befendorfer 
Kinie, welhe IT68 mit dem Oberjägermeifter Barthold 
Joahim v. Pens im Mannesjtamme erlofd. 

Zum Dortheile feiner Gemahlin Adelheid Benedicta, 
geb. v. Ranzau, aber zum Yachtheil feiner Kehnsvettern ver-. 
pfändete und cedirte der Finderlofe Oberjägermeifter v.. DPent 
am 20. febr. 1756 der herzoglichen Domänen-Cammer die 
Büter Befendorf, Warfow und Alt:FZahun mit Unterthanen 
und Hufen in Kothendorf, jabel, Trebs, Belih, Kuhjtorf 
und Kamm auf 20 Jahre für 90.000 Thlr. I?/s. Swar 
protejtirten die Agnaten gegen den ohne ihre Zuftimmung 


» m. U»B. XV, Zr. 8896. 


124 Die medlenburgifhe Familie v. Pent. 


abgefchloffenen Dertrag und Plagten fogar vor dem Neichs- 
Lammergerichte, es fam indeflen ein Dergleih zu Stande 
und am 8. Dct. 1758 genehmigten die Kehnsvettern den 
Pfandvertrag, wogegen der Oberjägermeifter verfprah: erftens 
ihnen die Güter Melfhof, Iefow und Kangenheide dereinft 
fhuldenfrei zu hinterlaffen, und zweitens die Dettern von der 
Derpflichtung zu befreien, die Güter Befendorf, Warfom ıc. 
nad Ablauf der Pfandjahre auf Derlangen der herzoglichen 
Lammer reluiren zu müfjen. Yachdem der Oberjägermeifter 
verftorben (F 15. Dec. 1768) und die Mlelfhöfer Begüterung 
in den Befts der Kehnfolger übergegangen war, erflärten 
David, Friedrih, Wilken Friedrich und Gotthard Wilhelm, 
Gebrüder und Gevettern v. Pens, am 8. Mai IT7I: daß 
fie auf die Reluirung der Güter Befendorf und WMWarfow 
c. pert. verzichtet und das Kehn aufgelaffen haben wollten. 
Befendorf ging dadurch in landesherrliches Eigenthum über 
und ift bis auf den heutigen Tag ein Cammer-Padıthof ge- 
blieben. Die fandige Feldmarf hat einen Flächeninhalt von 
504 Beftaren. Be 
2. Warjom. 

Die erften urfundlichen Nachrichten ber das Kirchipiels- 
sorf Warfow ftammen aus dem 15. Jahrhundert. 

Graf Bunzelin von Schwerin fchenft am 2. Juli 1217 
der Kirche zu Schwerin I Hufe im Dorfe Warfow,.') Am 
6. Juli 1285 belehnt Graf Helmold von Schwerin feinen 
Jäger Johann mit 5". Bufen in Warfom.?) In den 
Urkunden des nädhitfolgenden Jahrhunderts wird nur das 
Kirhfpiel Warfow, nicht das Dorf erwähnt. Jm Jahre 


mM. U.-8. I, Ar. 235. 
”, Bafj. UI, ir. 1809. . 


Ausbreitung der familie. Der Güterbefit. 125 


1455 verpfänden die uns fchon befannten Söhne Ulrichs IV. 
v. Pens 4 ME. Eüb. jährlicher Rente aus ihrem „halben 
Kirchdorfe Warfowe” den Kalandsherren von St. Clemens 
zu £übed (Ur. 90). Auf diefe Derpfändung folgt 
1456 eine zweite im Betrage von 20 ME. Hebungen je zur 
Hälfte aus Warfow und Kothendorf an die Domgeiftlichen 
zu Schwerin (Urf. 96). Endlich verfchreibt der Knappe 
Hans v. Pens, auf Toddin gefeflen, 7 MP. jährlicher Rente 
aus feinem „Untheile” in Warfow (Urf. 99). ° Diefer Antheil 
fcheint nicht etwa in Folge einer Gütertheilung innerhalb der 
familie v. Pent an den Knappen Hans gefommen zu. fein, 
fondern er wird mit der Hälfte von Sachun, — dem fpäteren 
Heu:jahun, — von alters her zu dem im Kirchfpiel 
Hagenow belegenen Toddin gehört haben. Toddin aber ift, 
wie wir fpäter zeigen werden, wahrfcheinlich erft durch Hans 
v. Pent fäuflicy erworben worden. 

Bis über das Jahr 1500 hinaus blieb Warfow, foweit 
es nicht zu Toddin gehörte, gemeinfchaftlihes Eigenthum ber 
Söhne und Enkel Ulrihs IV. Um 1550 vertaufht Claus 
Pens, Helmolds Sohn, das Dorf Warfom gegen das feinem 
rechten Detter Claus, Ulrihs Sohn, gehörige Raguth. Ulric) 
und Helmold waren Söhne Joahims, des Alteften Sohnes 
Ulrihs IV. Don Claus, Ulrihs Sohn, leitet die Kinte 
Warjow-Scharbow ihren Urfprung her, 

Ein Ritterfig fcheint vorerft in Warfow nicht errichtet 
worden zu fein. HSunächft wird die Familie, weiche in 
Scharbow (U. Hagenow) wohnte, eines foldhen nicht bedurft 
haben. Jm Amtsbudye vom Jahre 1550 heißt es: „das 
dorff [Warfow] gehort den Dengen“; von einem GButshofe 
oder adligen Site ift noch nicht die Rede. Dagegen lefen wir 


126 Die medlenburgifhe $amilie v. Pent;. 


im Kirchenpifitations - Protocoll von 1585 bezüglich der 
Hebungen des Paftors zu Warfow: „Junker Heinrich Pellifan 
„gibet von 6 wuejten hufen, die zum hofe dafelbft zu 
„Warjow gelegt worden, alle jar, jnmaßen foldhs die 
„pawern zuuor dauon gegeben haben, 6 Scheffel Roggen; 
„6 Bufener geben jder I Scheffel; einige Koffer geben dent 
 „Paftoren nichts, obwohl fie ader haben.” Heinrich Pellifan, 
Scloßrogt zu Schwerin, hatte Warfow nebit Pflugdienften in 
Hothendorf und Alt- Zahun während der Mlinderjährigfeit 
der Befiter, Kaspar und Detlof v. Pent, in Pfand genommen. 


Ein Beriht aus dem Jahre 1646 lautet folgender- 
maßen: „Warfow, darin ift „ein adelicher Siß, davon 
„befompt der Paftor T'/z Sch. Roggen Schwerinifch Maaße; 
2 Bufener, 7 Koflaten liegen wuefte." Seit der Kirchen- 
Difitation von 1585 waren aljo wiederum bäuerliche Hufen 
dem Gutshofe zugelegt worden. Hwei mwüfte Hufen und 
5 Koffatenftellen in Warfow gehörten den Penten von’Befen- 
dorf zu. Im Jahre ITOO wurde Warfow als neues Echn 
dem Mathias Dietrich v. Pens a. d. 5. Befendorf über- 
tragen, da Dtto Friedrich v. Pent, damals der einzige männ- 
liche Sproß der Warfjower Linie, die Kchnsmuthung verfeffen 
hatte. Der Sohn des Mathias Dietrih war der Oberjäger- 
meifter Barthold Jjoahim v. Pens, welder Warjow und 
Bejendorf an die herzogliche TCammer verpfändet und dadurch 
aus dem Befige der Familie gebracht hat. 


. Sadbun, 
vormals Sarhun, Sargun, auch Serchun genannt, fommt 
zum erften Mal in den Urkunden vor, als Cord v. Denk, 
Ulrihs IV, Sohn, am 21. Hovember 1457 eine Geldhebung 


* 


Ausbreitung der familie. Der Giterbefit. 127 


aus diefem Dorfe verfauft (Urf. 97). In den nächft- 
folgenden hundert Jahren wird SJadhun nicht wieder erwähnt. 
Dafür erfcheinen um 1550 zwei Dörfer diefes Namens: Alt- 
und Heu-Sachun. 

Gegen den Ausgang des 16. Jahrhunderts erbaut Hennefe 
v. Dent-Befendorf einen Meierhof in Alt-Zahun, indeflen 
gehört ihm nicht die ganze Ortichaft, denn auch feine Dettern 
zu Warfow und Toddin haben dort einige Pflugdienfte. m 
Jahre 1607 verkaufte Kaspar Pent-Warfow drei Hufen in 
Alt-Zahun an Mathias Pent-Befendorf. Der Pfarrer zu 
Warfow hatte im Jahre 1646 aus Alt-Sahun zu heben: 
von dem Meierhofe, feligen Mathias Pengen zu Befendorf 
Erben gehörig, 8 Scheffel Roggen; von den Bauern und 
Unterthanen 5 Scheffel. Demnach werden, da jede volle Hufe 
1 Scheffel abgeben mußte, acht Bauerhufen dem Mleierhofe 
einverleibt worden fein. Ein Bericht aus demfelben Jahre 
befagt: „Alten Zarhun, worinnen die Penten von Befendorff 
„einen Meyerhoff haben, ift nun acht Jahr fampt dem Dorffe 
„mwufte geftanden, darinnen wohnett ein einiger "Bawr." 
Alt-Zahun blieb im Befize der Penge von Bejendorf und 
wurde als eine Pertimenz des leßtgenannten Gutes mit diefem 
zufammen vom Dberjägermeifter v. Dent „veralienirt“. Begen- 
wärtig ift Alt-SJachun ein von Bauern, Büdnern und Häuslern 
bewohntes Dorf; der Meterhof ift gelegt worden. 

In Reu-Jahun hat Ulrich v. Pent-Toddin vor 1570 
eine Schäferei aus „einigen wüften Hufen“ errichtet. Ylach 
dem Kirchenpifitations-Protocoll vom Jahre 1585 find es 
fünf Hufen gewefen. Es heißt. dort: „under Dirih Pent 
„zu Tobddin ift fchuldig zu geben von 5 wueften hueffen, die 
„zu feinem hoffe in Xewen Sarchun gelegt worden, — — 


128 Die medlenburgifhe Familie v. Pent. 


„Do Scheffel Roggen“. Ein Bericht von 1646 lautet folgender- 
maßen: „Die Penten von Toddin haben im Mewen Zardhun: 
„A wueften Wleyerhoff, darzu gelegt 6 Huffen, 2 wmuejte 
„Erben im Dorffe vnd I Katen“. | s 

Im Jahre I611 verfaufte Hartwig v. Pens zu Toddin 
das But Heuszachun mit den Pertinenzien in Alt-Zachun 
für 12000 Thaler erblih an Johann v. Schaf, unter Zu-' 
ftimmung der nächiten Eehnsvettern. Am 9. Hovember I61I 
wurden Confens und Kehnbrief an Johann v Schad ertheilt. 
Hadyun hatte mit einem: halben Pferde Roßdienjt zu leiten. 
Dor 1620 verfaufte Johann Schaf fein But Zahun an 
Ulrih v. Pens, Hartwigs Sohn, zu Tobddin, welcher am 
15. Juli 1622 die Pertinenzien in Alt-FZachun, — beftehend 
in 6 Bauleuten mit C'/s Hufen Landes und einigen wiüjten 
Kathenijtellen —, für cOOO fl. an el. Mathias Pengen zu 
Befendorf Söhne Fäuflih abtrat. Den Bauhof in Tleu- 
Hadjun verpachtete Ulrich Pens und zwar zunädft an einen 
Scaäfer. Hacdyden Ulrih Pent-Toddin am .\Y. Januar 
1641 in zerrütteten Dermögens-Derhältniffen verftorben war, 
lieg Herzog Adolf Friedrih von Mecklenburg auf Grund 
einer beträchtlichen Beldforderung deffen fammtliche Hüter ein: 
jiehen. Antoni 1654 verpfändete Herzog Adolf Friedrich 
Hof umd Dorf Heu-Zachun nmebit dem Dorfe Bandenit für 
feine Schuld von 25000 Gulden der Domticche zu Schwerin. 
Erft im Jahre ITTI gab die Domfirche ihre beiden Pfanbd- 
güter wieder an die herjogl. Cammer für 25000 Thaler 
Q®/s zurüd. Zu 

4. Rotbendorf. 

Als Befiter von Antheilen in Kothendorf während des 

15. Jahrhunderts werden neben dem Kandesfürften genannt: 


Ausbreitung’ der Samilie. Der Güterbefit;. 129 


- die $amilien v. Zulow, v. Pens, v. Küsow, Heinrich Samefow 
zu Schwerin, Küder Turow und Ulrich v. Siggen.” Am 
6. December 1456 verpfänden Dolrad und BHelmold v. Pent 

unter Biürafchaft ibrer Brüder Uhim und Lurd den Dom- 
herren zu Schwerin 10 Mi. jährlicher Hebung aus drei 
Hufen in Kothendorf für I25 Küb. ME. (Ur. 96.) Henning 
Pens zu Befendorf und Ulrih Pens -Toddin haben 1569 
einen Rechtsitreit mit einem entlaufenen Unterthanen, den fie 
in ein „ihnen gemeinfhaftlich gehörendes, vor 4 und mehr 
„Jahren niedergelegtes", aber jüngft wieder aufgebautes Erbe 
zu Kotbendorf eingefetst hatten. 

Demnädhft vertauscht NTathias Pent-Befendorf am JO. Jan. 
1602 mit fürftlihem Lonfens je emen Bauern zu Dammereez 
und zu Derfenow an Jaspar v. Kükow gegen drei Bauern in 
Kothendorf und IOOO ME. Lüb. Jaspar Eütow hatte feine 
Ritterfite GBoldenbow und Perlin feinen beiden Söhnen 'ein- 
geräumt und fih einen Hof im Dorfe Banzin nebft „drei 
Kerlen“ zu Kothendorf vorbehalten. Der weiten Entfernung 
halber fonnte er von den Dienjtleiftungen jener drei Anter 
tbanen feinen Nuten ziehen, deshalb taufchte er Keute in den 
an Banzin grenzenden Dörfern Dammeree; und Derfenow ein. 

Kaspar und Detlof Pens auf Warfow haben im Jabre 
1589 zu ihrem Antheile in Kothendorf 5 Bauleute oder 
Dollhufner und I Kofjaten mit zufammen 5'/. Hufen Ader- 
landes, welche jie von „ihren Doreltern”“ ererbt hatten. Da 
neben hatten fie ein Anrecht auf die Mitbenusung der 
Kothendorfer Hölzung, „YWohld“ genannt, auch ftand ihnen 
die Weidegerechtigkeit auf der ganzen Feldmarf zu. 

Im Kaufe der Seit hatten die Befitverhältniffe eine 
wejentliche . Derfchiebung erfahren. Der anfangs aus nur 

9 


130 Die medlenburgiihe Familie v. Pent. 


drei Koffaten beftehende fürftlihhe Antheil war, nachdem - 
Herzog Heinridy in den Jahren A551 und 1556 die Hufen 
der Gebrüder Bertram und Jaspar v. Sülow auf Zülow 
angefauft hatte, zu dem umfangreichiten unter allen ange- 
wachen. Das hatte für die v. Pens und v. £ütow üble 
Folgen, indem die mit der Derwaltung des herzoglichen An- 
theils betrauten Beamten befliffien waren, die Rechte der 
adligen Antheilseigner mehr und mehr zu fchmälern. So 
führten die Penten zu Befendorf und Warfow und gleicher- 
maßen die Kübows zu Perlin und Hülfeburg von 1589 bis 
1602 einen NRechtsftreit wider den Amtmann zu Walsmübhlen 
und die fürftlihe Bauernfhaft zu Kothendorf wegen der 
Hölzung und Weide auf dem Kothendorfer Felde. Der 
Amtmann hatte den Wohld unter feinen „Befehlig” ge- 
nommen und den Klägern unterfagt, „fruchtbare Bäume,” 
d. i. Eichen und Buchen, zu fällen; Brenn: und Yusholz 
follte fortan nur mit Genehmigung des Amtmannes und 
nach feiner Anweifung dem Walde entnommen werden. 
Weiter wurde den Klägern die Befugniß abgejprochen, ihre 
Kühe und Schafe auf den Ländereien der fürftlichen Dorf: 
infaffen zu weiden, was doch bis dahin gebräuchlidy gewesen 
- war. Gewiß waren die Anordnungen des Amtmannes an 
fih nicht unverftändig, aber fie waren- Heuerungen, welche 
den uralten Berfommen jchnurftrads zuwider liefen, denn es 
war, wie Kaspar Pens ausführt, „landüblih vnd diefer 
„Seit wolhergebracht, wo einer vom Adell in einem Dorffe 
„+ Hufen hat, daß er dahin einen Bawhoff oder Schäfferey 
„lege vnd darauff fo viel Diehe vnd Schaffe, als einer mit 
„ven alda gebaweten futter ausfuttern fan, nicht allein 
„baben magf, bejondern auch gleihs Kandsgebrauchs, da 


Ausbreitung der Familie. Der Güterbeiit,. 131 


„die fürftl. Herrfchaft oder einer vom Adell in einem Dorffe, 
„jo mit der Feldtmarde Ihrer fürftl. Gnaden Bawhoffs oder 
„Ritterfitses grermgett, auch vier oder auch woll weniger Huffen, 
„‚beiett oder unbefeßet, daß auff folhe angrensende ‚Feldtmarde 
„ sbrer furftl. Bnaden Amptleute ond die von Adell in folchen 
„Fällen mit ihren Schafen hueten lagen muegen vndt befugt 
„fein, auch nicht verwehret wird.“ Da WDarfow mit Kothen- - 
dorf grenzt, wo Kaspar Pent miehr als 4 Hufen mit aller 
Herrlich und Gerechtigkeit befaß, jo war er wohlbefugt, feine 
Marfow’er Schafe auf der ganzen Feldmiarf zu weiden. Um 
des lieben Friedens willen erflärte er, fidy mit denn Warfow 
zunädhjit liegenden Theile der Kothendorfer Flur begnügen zu 
wollen. Einmüthig verlangten alle Kläger die Theilung des 
Wohlds, welche ihnen jedoch nicht gewährt wurde. Die Acten 
fchliegen damit, daß 1602 eine Commiffion zur Unterfuchung 
und zum Bericht ernannt wird. Der Streit hat für die Kläger 
Peinen günftigen- Ausgang genommen, denn im Jahre 1655 
durften die v. Pent von Warfow ihr Dieb nur auf ihren 
eigenen Grundftücen in Kothendorf weiden. 

Die Hebergriffe der fürftlichen Beamten dauerten fort und die 
adligen Befitser unterlagen in dem ungleichen Kampfe. od 
um [O8 wird den Pensifchen Leuten „fo viel von dem neben 
„ihren Aedern ftehenden Holze, als fie mit einer Wendung 
„von fehs Dchlen abreichen Fonnten“, zugeftanden; im Jahre 
1759 hatten fie fo ziemlich alle alten Gerechtigfeiten verloren. 
Dadurd, daß die fürftlihe Cammer im Jahre IT21\ drei 
v. £üsomwfche Hufen anfaufte, erlangte der landesherrliche 
Befigitand in Kothendorf ein erdrichendes Uebergewidht. 
Heunzehn fürftlihen Untertanen ftanden fieben Pentifche 
gegenüber. 

9 


132 Die meclenburgiihe Kamilie v. Pent; 


In Jahre 1759 fchritt der Hauptmann und nachmalige 
Dberjägermeifter Berthold \oachim v. Pent auf Befendorf zur 
Klage wider das Umt Walsmühlen, den Förjter und die fürft- 
lihen Untertbanen zu Kothendorf wegen Kränfung gemein- 
fchaftliher Gerehtiame. Pent beanfprucht‘ Hleichberechtigung 
feiner Keute mit den fürftlichen Untertbanen; insbefondere ver 
langt er: Theilnahme am Genuffe der Hölzung, Maftfreibeit, 
Berechtigung Plaggen zu hauen; alles Holz, das auf jeinem 
Ader wählt; in den „Freiheiten“, dem  gemeinfchaftlichen 
Eigenthume der gefammmten Dorfichaft, gleich den fürftlichen 
Untertbanen roden und jden zu dürfen; agdfreiheit im 
Wohld; daß feine jura nicht auf den Tropfenfall jeiner Ge- 
baude befchränft werden, daß der fürftliche Förfter nicht 
wieder auf feinem Grund und Boden Pfändungen pornehme, 
und endlich Erfas für die von den „Lurbatoren" ihm zuge- 
fügten Schaden. Es fam zum Deragleihe inı Jahre 1742; 
troßden dauerten die Neibereien fort bis der Oberjägermetfter 
im Jahre 1056 jene Güter im Kirchipiel Warfow der 
berzoglihen Cammer überließ. 


Rirbipiel Daacnom. 
In Kirdyipiel Hagenow war die Familie v. Pens 
während des 15. Jahrhunderts mit den Gütern Sharbow, 
DPätow und Toddin angefellen. 


I. Sbarbom. 
ah dem Rateburger Zehntenregifter von 1251 batte 
Walther in dem Dorfe Scharbow (Scarbowe), welches 
18 Bufen enthielt, den halben Sehnten vom Bifchofe zu Kehn 
(Ark. 5). Wir wiljen bereits, daß diefer Walther identisch it 
mit Walther v. Panit, dem Stanmwater der pprpom- 


Ausbreitung der Familie. Der Güterbefit. 133 


merfhen Kamtlie v. Pens (vergl. S. 20%. Wenn nun das 
Dorf Scharbow im 15. ahrbundert im Beftte der niecdlen: 
burgiihen familie v. Pens ericheint, fo werden wir geneigt 
jein, zu vermuthen, daß Scharbow auf dem Wege der Erbfolge 
von Walther v. Panit auf die Söhne des Ritters Ulrichs IV. 
gelangt fein möge. Wir haben jedoch einen urfundlichen 
Beweis dafür, daß den nicht fo aewefen if. Am 29. Juni 
1569 verpfändet Berzog Albreht von Medlenburg dem 
Ritter Eüder v Küusom, feinem Marfchall, und deifen Dettern, 
den Gebrüdern Wipert und Hermann v. Eitow, für 200 ME. 
die Bode aus den Dörfern Sharbow und Prefet im Lande 
Mittenburg, „welche ibm gänzlich und rechtmäßig von den 
„ebrbaren Leuten, v. Marfow genannt, gefommen und 
„angefallen waren.”!) Scharbow ift aljo ein Kehngut 
der Familie v. Marfow gewefen und ift dem Kandesfürften 
beinigefallen.. Herzog Albredt wird fih nicht darauf 
beihränft haben, die Bede aus Scharbow und Prefef 
den fütomw's zu verpfänden, vielmehr wird er ihmen auch 
die Güter felbft zu erblichen Eigentum verfauft haben. 
IM Bezug auf Prefef, weldhes die v. Lütßow auf Hülfeburg 
durh Jahrhunderte befeflen haben, ift das unzweifelhaft 
zutreffend. u 

Am 22. Hov. 1455 verpfändeten die Knappen Joachim, 
Doltad, Helmold und Lord, Gebrüder v. Pens, wohnhaft 
auf dem Schloffe zu Redefin, in Gemeinfchaft 24 ME. jähr- 
liher Hebung aus ihrem Dorfe Scharbow, im Kirchfpiel 
Hagenow des Landes Wittenburg belegen, den Brüdern- des 
fiebfrauenfalands zu Kübel für 500 ME. Küb. (Urf. 95). 


- Ur. im Baupt-Urchive zu Schwerin, 


134 Die medffenburgifche Familie v. Pentr 


Die Söhne der Gebrüder v. Pent fesen den Rentenperfauf 
aus Scharbow fort (1485, 1484 und 1500), jedoch im der 
Weife, daß nunmehr jeder feine eigenen Hufen und Hebungen 
verfeßt; es hatte font inzwijchen eine Befistbeilung ftattge- 
funden. Im Jahre 1558 it Scharbow ein adliger Sis, 
welcher von Klaus v. Penbt, dem Begründer der Scharbomw- 
Warfow’er Einie, bewohnt wird. ° Schulden halber wurde 
Scharbow von Taspars und Detlofs v. Penten Dormündern 
im Jahre 1584 an den nächiten volljährigen Agnaten, 
Jacob Ernit v. Pens auf Raguth, für 24000 fl. verfauft, 
worüber anı 18. Jan. 1585 der lehnsherrlihe Lonfens 
ertheilt wurde. Jacob Ernft trat im Jahre 1622 das But 
Scharbow nebft den zugehörigen 12 Hufnern und 15 Koffaten 
feinen Alteften Sohne Joachim Pen ab. Machdent diefer im 
Jahre 1642 von den Kroaten ermordet worden war, ließ Hans 
Heinrich v. Bülow auf Holdorf fi auf Grund einer Schuld- 
forderung von 12000 fl. Lapital und mehrjährigen Zinfen 
in das wüfte But Scharbow, wo fämmtliche Gebäude dar- 
niederlagen, immittiren. Antoni I647 erfaufte Bülow das 
But Scharbow mit allen Zubehörungen für 25442 fl. zu 
erblihem Eigenthum von fel. Jochim Penten Kinder Dor- 
miündery. Scharbow, ein höchit werthvolles Gut von YOO 
Heftaren Slächeninhalt, befindet fih gegenmwätig im Befige der 
Samilie v. Lübbe. 


2. Pätom. 

Der Name des Dorfes Pätow lautet in feiner älteften 
uns überlieferten form Puthechowe oder Potehowe. Aus 
Puthehowe wird im Jahre 1194 den Domherren zu Raße- 
burg der halbe Zehnte zugetheilt (Urk. 1), welchen im Jahre 


Ausbreitung der Familie. Der Güterbefit. 135 


1251 der Rateburger Dompropft genießt (Lrf. 5). Pätow 
enthielt damals 24 Hufen. Um Uusgange des 15. Jahr 
bunderts erfdywint die Familie v. Doren im Befitze von 
Pätow. Gerhard v. Doren, auf Gammelin gefeffen, ver: 
macht in Gemeinschaft mit feiner Hausfrau zu ihrer beider 
Gedähtnig am 5. Febr. 1295 zwei Hufen in Pätow der 
Kirhe zu Naßeburg.‘) Im Jahre 1555 leiften die Be- 
brüder Beine und Dito v. Doren dem Domcapitel Derzicht 
auf den Zins und den Sehnten von © Hufen, fowie auf den 
Sehnten von 5'/. Hufen in Pätow, auf welche das Lapitel 
berechtigte Anfprüche nachgemwicfen batte.?) Als die Familie 
v. Doren bald hernach aus dem weftlihen Mlecdlenburg ver- 
Ihwindet, gehen ihre Hüter auf andere Beichlechter über; fo 
selangte Gammrelin an die v. Derten, das Dorf Pätow aber 
an die v. Pen. Diejen verkauft auch das Rateburger 
Domcapitel feine Hebungen und Gerechtigkeiteri in Pätow 
und zwar für ZOO ME, weil es angeblih nur geringen 
Kugen davon gehabt.) Wach einer Ueberlieferung, welche 
zu Anfang des IT. Jahrhunderts in der Familie v. Pens 
lebendig war, hat „der Kitter“ Ulrich v. Pens das Dorf 
Pätow erfauft. Db Ulrich III. oder IV, gemeint war, bleibt 
zweifelhaft. Während des 15. Jahrhunderts, —- von 1458 
bis 1484 —, verpfänden die v. Pent des Nedefiner Haufes 
wiederholt jährliche Renten aus „ihrem Dorfe" Pätow an 


die geiftlichen Bruderfchaften der Stadt Kübel, Demmächit 


nm. u.8. II, ir. 2209. 

®) Daff. XII, Tir. 8107 u. 8120, 

’, Copialbuch des Ratjeb. Domcapitels. Eine andere Befitregiftratur, 
die fogen. l.ista bemerft: Item uilla Poticow est vendita illis de Pentzen 
pro III © marcis, pro qua pecunia reemit certos mansos in Sterlie et 


decimam in Kowall. 


136 Die medlenburaifhe ‚Familie v. Pent. 


wird Pätow erft im Kandbede-Resifter vom Jahre 1998 
wieder urfundlih erwähnt. Damals gab vs dort Y Doll; 
hufner, 4 Halbhufner und 1 Koffaten, jedoch weder einen 
Meierhof, noch gar einen Kitterfis. Die Zahl der bebauten 
Hufen war denmach feit dem Jahre 1251 erheblih. zurüicd- 
gegangen. 

Der Gebraudb, in Erbfällen die zur Derlaffenihaft ge- 
hörigen Hufen, Hebungen und Dienfte jeder Dorffchaft unter 
alle Lehmerben gleihmäßig zu vertheilen, führte mit ITotb- 
wendigfeit endlich zu einer Schädlihen Zerfplitterung des 
Befites. So war auch mit Pätow geicheben, wo in der 
zweiten Hälfte des, 16. Jahrhunderts faum zwei Hufner einen 
gemeinfchaftlichen Herrn hatten. Erjt Hartwig Pens von Toddin 
[1587 — 1621] fchuf darin Wandel, indem er ztelbewußt 
vorgehend durch Kauf und Taufh allmählich jaummtliche 
Hufen an jih bradıte. Eine Schäferei, welche fein Schwager 
Jacob Ernft Pent-Raguthb um 1590 auf 1'/s Bufen er- 
richtet hatte, erweiterte er zu einem Mleierhofe. Int „Land: 
buche“ von 1606 heißt es: Bartih Penten Mieyerhoff 
Pötfow gehört zum Nitterfise Todbdin. 

Hartwiss Söhne geriethen durch den dreißigjährigen 
Krieg in Dermögensverfall. Im Jahre 1647 bradh über 
Pätow der förmliche Loncurs aus. ad einigen Swilchen- 
fällen, ‘welche an anderer Stelle mitgetheilt werden follen, 
gelangte (I6TO) Pätow, und ebenjo die Pensifhen Güter 
Toddin, Grünenhof und Quaft, in den Befit des apanagirten 
mgeflenburgifchen Prinzen Friedrich, den Stammwater des 
Großherzoglichen Haufes, während gleichzeitig der vegierende 
Herzog Ihriftian (Louis) die Allodialität über die Güter 
ertheilte. | 


Ausbreitung der familie. Der Büterbefih. 137 


Herzog Friedrich vererbte die Güter auf feine Söhne 
Friedrih Wilhelm, Karl Leopold und Chriftian Ludwig, 
welche befanntlih nach einander zur Regierung gelangt find. 
Erft unter Chriftian Ludwig fcheinen diefe Güter mit den 
fürftlihen Cammergütern vereinigt worden zu fein. j 

Gögenwärtig befteht Pätow aus Hof Pätow, Dorf 
Pätomw und dem Büdnerdorfe Pätower Steegen mit einem 
Gefammt-Arcal von etwa 864 Heftar. 


: 
9. Toddin. 


Das Dorf Toddin, etwa eine halbe Meile füuöweftlih von 
Hagenow gelegen, wird zum erjten Mal urfundlid genannt, 
als der Bifchof Jsfried von Ratzeburg im Jahre 1194 durch 
Schiedsrichter die Rateburger Stiftsgüter für den Bifchof und 
das Domcapitel beftimmen laßt (Ürf. Ui; von Toddin wird 
der dritte Theil den Donmiherren zugeiprochen. Laut des Rate: 
burger Sehntenregifters von 1251 enthielt Toddin 14 Hufen, 
davon trug Heinrich Hucfit zwei Hufen vom Bifchofe zu Echn, 
während der halbe Sehnte dem Dompropft zuftand. Wer 
den Gefchlechte der Hucjit oder Huret, welches noch vor Ab- 
lauf des 15. Jahrhunderts aus dem Sande MWittenburg ver- 
fchwindet, zunächft im Befise von Toddin gefolgt ift, bleibt 
unaufgeflärt. m Jahre 1452 erfcheint als Eigenthlimer 
von Toddin der Knappe Dans (l.) von Pent, welcher nicht 
der Redefiner Kinie angehört. Llach feinem Finderlofen Tode 

folgt ihm (1455) im Befise von Toddin Ulrich v. Pens, 
“ Detlev's Sohn, welcher die ältere, mit Joachim ». Pens vor 
1555 im Mannesftamme erlofchene Toddiner Kinie begründet 
hat. Nach Joahims Ableben gingen feine Lehngüter auf die 
Dettern des Kedefiner Haufes über. Diefe nahmen zunädhft 


138 Die medlenburgifhe Kamilie v. Pent. 


feine Theilung des Gutes Toddin vor, fondern verpfändeten 
es gemeinfchaftlihb an Bartholomäus Wendftern a. d. B. 
Kenzerwifch, der von 1555 bis 1545 NRoßdienft von Todbdin 
geleiftet hat. Nach Ablauf der Pfandjahre Fauften die Brüder 
Dolrad Pens zu Nedefin und Lurd Pens, Amtmann zu 
Büftrow, gemeinfam das But Toddin von ihren DBettern. 
Als der Amtmann Curd bald darauf ohne nıännliche Keibes- 
erben aus dem Keben fchied, fiel fein Antheil in Toddin und 
in Redefin an Dolrad und Heine’s, des bereits ‚perjtorbenen 
dritten Bruders, Sohn Ulrich. Diefe festen fich in der IDeife 
auseinander, daß Volrad den. Hof zu Redefin, Ulrich den Hof 
zu Toddin übernahm. Diefer Ulrich tft der Stanmwater des 
zweiten Toddiner Haufes. Seine Hachfonmenichaft blüht 
noch gegenwärtig. — 

Su jener Zeit war Toddin, wie berichtet wird, „nur ein 
fchlecdyter Bauhof“. Das Kandbede- Regifter weit für das 
Sahr 1558 an Bauleuten nicht mehr nad, als zwölf Halb- 
hufener, davon vier wit waren. Dagegen gehörte zu Toddin 
eine umfänglice Hölzung, der Hoppelberg oder Hopelnberg 
genannt, welche aber nicht an Lurd und Dolrad Pent mit- 
verfauft wurde, jonpern allen Gliedern des Geichlehts als 
gemeinfames Eigenthum verblieb, Indeifen gab der gemein- 
Ichaftliche Befts vielfah Anlag zu Sanf und Streit innerhalb 
des Geichlechts; darum wurde im Jahre 1580 auf fürftlichen 
Befehl zur Theilung des Grundftühs gefchritten. Ulrich Pent 
von Toddin und nach ihm (F 1585) fein Sohn Hartwig er- 
warben durh Kauf und Taufch faft fämmtliche Antheile des 
Hopelnberges. 

Einer Angabe aus dem Jahre 1597 zufolge war der 
Hopelnberg „zwifchen einer wüften Feldmarf und dem Körchower 


Ausbreitung der Familie. Der Giterbefit, 139 


„Felde belegen“. In jener wüften Feldmarf darf auf Grund 
des Rateburger Hehntenregifters”) das untergegangene Dorf 
Mercrade vermuthet werden. Die bezeichnete Dertlichfeit wird 
heute, mindeftens zu einen Theile, von der Flur des Gutes 
Grünenhof eingenommen, das, nah 1600 von Hartwig Pent 
als Meierhof angelegt, fo lange eine Pertinenz von Toddin 
blieb, bis im Jahre 1624 feligen Hartwigs vier Söhne — 
Ulrih, Dietrih, Adam und Hartwig — die väterlichen Htiter 
unter fich theilten. Toddin fiel durch das Koos dem Alteften 
Bruder, Ulrich, zu; Dietrich erhielt Japel und Grünenhof mit 
dem Hopelnberge, d. b. jo viel damals nody davon übrig war, 
doch gingen auch diefe beiden Güter nach Dietrichs erblofen 
Tode auf Ulrich über. Als aber Ulrich im Jahre 1645 in 
arg zerrütteter Dermögenslage aus dem, Eeben fchied, nahm 
Herzog Adolf Friedrich die Güter Toddin und Griunhof in 
Beichlag auf Grund einer wahrhaft ungeheuerlichen Schuld- 
forderung, welche nur zu ihren geringften Theile berechtigt 
war, wie fpäter nachgemwiefen werden foll. 

Dadurdh, daß Dietrihs Wittwe, Mlette von Sperling, 
wegen ihrer Dotalanfprüche Grinenhof für fich erftritt, Famı 
daffelbe nah mancherlei Wechfelfällen durh Ulrihs Sohn 
Gottfried wieder ar die Familie. 

Miinder befriedigend für die Penten geftaltete fich das 
Scicdjal des Gutes Toddin. Hachdem Herzog Adolf Friedrich _ 
das Gut zunäcft zehn Jahre lang in eigener Derwaltung 
behalten hatte, überlieg er daffelbe dem Major Gottfried 
von Pent aus Rücficht auf die Anfprüche, welche diefer aus 
dem zugebrachten mütterlihen Brautichate geltend machte. 





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rm. u.-B. 1, Ur 375. ° 


140 Die medlenburgifhe familie v. Pent. 


Yicht als Lehnsnachfolger feines Daters — denn er batte 
deflen Erbichaft ausaeihlagen — nahm Gottfried Toddin in 
Befis, fondern als Gläubiger aus der Perfon feiner verftor- 
benen Mlutter. Der formelle Concurs ward eröffnet, aber 
nicht zu Ende geführt. Derfauft wurde das Gut nicht, viel- 
mehr von Gottfried zugleih im allgemeinen creditorifchen 
Interejlfe als Actor communis verwaltet. Nachdem Gottfried 
im Jahre 1670 das Zeitliche gefegnet hatte, verkauften feine 
Schweftern die ihnen von dem Bruder überfommenen Rechte 
an Toddin und Grünenhof dem Herzog Friedrih. Beide 
Güter theilten feitdem das bereits erwähnte Schidjal von 
Pätow und Quaft. 

Auf die von der Familie v. Pens zunähft 1772 und 
zum Underen 1856 wegen der genannten vier Güter ange: 
itrengten Reluitions- und Revocationsflagen werden wir an 
anderer Stelle näher eingehen. Bier fei nur fo viel gefagt, 
daß die Kläger in oberer nftans durch Erfenntnig vom 
ce. März 1850 des Dber - Uppellationsgerichts zu Noftod 
foftenpflichtig abgewielen worden jind. 

Toddin und Grünenhof bilden ein werthvolles Befisthum 
von 1647 Heft. Brundflähe; davon entfallen auf Hof und 
Dorf Toddin 644 Heft., auf den Forit 640 Heft. und 565 
Heft. auf das Gut Grünenhof. 


Un das Kirchipiel Hagenow fchliegt fi füdweitwärts das 
Rirbipiel Pripgier, 


welches in der erften Hälfte des 14. Jahrhunderts mit Aus- 
nahme zweier Dörfer ganz im Befise des Gefchlehts v. Kütsom 
erfcheint. Don den Dörfern diefes Kirchipiels intereffirt uns 
zunächit allein 


Ausbreitung der familie. Der Giterbefitz. 141 


Warlit, 

das wahrfcheinlich fchon zu Ende des 14. Jahrhunderts in 
das Eigenthum der Familie v. Pent übergegangen ift. In 
Urfunden des Mittelalters fommt Warlis (Wargelis) nur 
zwei Mal von 1251 ift Johann Gans (Auca) mit zwei 
Hufen in Wargelis bifchöflih Rateburgifcher "Tehnträger. ') 
Hundert Jahre fpäter (A544) verpfändet der Nitter Burghard 
v. Lüsow 22 ME. jährlicher Hebung aus Wargelit.?) Im 
nächitfolgenden 15. Jahrhundert wird Warlis gar nicht 
urfundlih erwähnt. Dagegen finden wir im 16. Jahr 
hundert einige Dettern v. Pens, deren nächfter gemeinfamer 
Dorfahr der Elterpater gewefen ift, gleichzeitig im ererbten 
Befite von Warlis. Daraus darf gefolgert werden, daß fein 
Späterer als eben der Eltervater, nämlich der Ritter Ulrich IV. 
(r 1422), das Gut erworben hat. 

Während das Sehntenregifter von 1251 zwanzig Hufen 
für Warlis angiebt, find deren im Jahre 1540 nur 14 
vorhanden; davon waren IO mit Bauleuten, unter welchen 
6 Rademacher, befeßt; zwei hatten die Junker in eigene 
Benußung genommen. Das Kandbederegifter von 1558 
“ verzeichnet gar nur 5 Hufener und 2 Kofjaten, welche fArtımt 
und fonders das Rademachergewerbe betrieben. Die geringe 
Anzahl der Einwohner, zufammen mit der Art ihrer Erwerbs- 
thätigfeit, deutet an, daß die Warliger Gemarfung damals zum 
größeren Theile von Wald und Wildnig bedeft gewefen: ift. 
Das erfte Zeichen erwachender landwirthichaftlicher Regfamkeit 
ift die Anlage von zwei Schäfereien im Jahre 1575. Aber 


m. U.-B. I, Wer. 375. 
®) Dafi. IX, Xi. 6372. 


142 Die medlenburgifhe Familie vo. Pent. 


fhon am Ausgange des Jahrhunderts fehen wir auf der 
ausgedehnten Feldmarf drei Mleierhöfe errichtet. lachbdent es 
unter mancherlei Schwierigkeiten dem dänifchen Oberjt Mlarf: 
ward v. Pent gelungen war, jammtliche Gutsantheile von feinen 
Dettern Fäuflich zu erwerben, ließ er (1620) jewe drei Meier- 
höfe abbrehen und einen neuen großen Wirthichaftshof mit 
einem fchönen Herrenhaufe aufführen; auch legte er einen 
„Hunjtgarten“ an. 

In Jahre 1661 wurde Warlis an den General Grafen 
v. Schuls für 25000 Thlr. erblich verfauft und bald nachher 
(1668) allodifteirt. Heute ift Warlis ein Fideicommißgut der 
Samilie v. Könemann. 


Im Rirdipiele Vellabn 

ift die Familie v. Pont befonders reich begütert gewefen. 
Die jest von der Berlin-Hamburger Eifenbahn durchichnittenen 
Güter Melfof, Düffin, Brahlftorf, Kangenheide und 
Dammereez, fowie mehrere Hufen in Marfow, waren 
ihon im 15. Jahrhundert in Pensifchem Befite; das Gleiche 
darf von den nördlich der Sude gelegenen Theile des als 
- Fähr- und Sollitelle feiner Seit wichtigen Garlis vermuthet 
werden; 1515 wurde efow durh Erbfauf, 1652 Banzin 
pfandweife erworben. Mit Ausnahme der Dörfer Dellahn, 
Kloddram und ARuhethal (vormals Tramm) ift fomit 
das ganze Kirchipiel in den Händen der v. Pent gewefen. 

Das Kirchipiel Dellahn bildet die ftöweftlihe Ede des 
Kandes Wittenburg. 

Die Güter Brahljtorf, Düffin und Kangenheide grenzen 
füdwärts an die im (vormals) fachfenslauenburgifchen Amte 
Neubaus, dem Derzing, belegenen Dörfer Preten und Sudau. 


Ausbreitung der familie, Der Güterbeiit. 143 


Die Grenze war jedoch fhon im 15. Jahrhundert ftreitig 
und zwar nicht allein zwifchen den Unmwohnern, fondern, in 
ihrer Eigenschaft als Kandesgrenze, auch zwifchen den Kandes- 
fürften, den Berzogen von Mledlenburg und von Sachfen- 
Kauenburg. Den vornehmiten Gegenftand des Streites bildete 
die Kraat oder Kraze, ein unmwegfames, fumpfiges Wald: 
gebiet, welches fich längs des nördlichen Armes der Sude, die 
Saat genannt, erftredte. Den Penten hatte die Kaaf von 
jeher als Grenze gegolten, während die Sachfen die ganze 
Kraaß für fächfiiches Gebiet erflärten. Wer Recht hatte, laßt 
fich nicht entfcheiden. Thatfächlicy haben beide Theile Befitrechte 
in der Kraabt ausgeübt, wenn auch nicdyt ohne Widerjpruch der 
gegnerifchen Partei; die alten Malbäume waren heimlich oder 
mit offener Gewalt zerftört worden, die neu errichteten AMTal- 
zeihen aber hatten wenig Beweisfraft. So ftand Behaup- 
tung gegen Behauptung, Feine „Partei wollte das Mlindefte 
von ihren Anfprüchen aufgeben. Yacmweislih find fchon 
1487 vergebliche Derhandlungen gepflogen worden. Als man 
mit Argumenten nicht weiter fam, fchritt man zu offener Ge- 
wall. Im Jahre 1492 führt Herzog Johann IV. von 
Sauenburg Befchwerde über die Penserf von Brahlitorf, welche 
nicht nur einige hundert Faden Ellernholz in der Kraat ge- 
fällt, fondern* auch gewaltfame Pfändungen in fächjtichen 
Dörfern vorgenommen haben. Weiter wird berichtet: „Pafchen 
Pent habe (vor 1518) die andrängenden Sachjen über die 
Sude gejagt bis vor Heuhaus und zulest mit Gejchit und 
langen Hafen drein gewaltigt." Blutige JZufanmenftäße waren 
nicht jelten. Da für jede erlittene Unbill an der gegnerifchen 
Partei Dergeltung geübt zu werden pflegte, jo herrfchte zu 
Seiten ein förmlicher Kriegszuftand zwifchen den Penten und 


144 Die merlenburatihe Familie v. Pent. 


den fächftifhen Dörfern. Ungünftig für die Penten war, daf 
Sufau, als ein fürftlihes Bauerndorf, den Schuß des Amt 

mannes von Weubaus in befonderem Maße genog. Wurde 
Feindfeliges gegen die Sufauer unternommen, jo bot der 
Amtmann alsbald den ganzen Derzing wider die Pensten auf. 
Dennoch fcheinen diefe bis gegen 1580 die Oberhand behauptet 
zu haben. Wachdem aber franz II. die Regierung angetreten 
hatte «28. Jan. 1581), nahm die Sache eine andere Wen 

dung. Herzog Franz erflärte die ganze Kraats für fächfiiches 
Bebiet, von dem er Feines Fingers Breite abtreten werde, für 
jeden Hebergriff der Penten fchwere Abndung androhend. Ein 

gefchüchtert riefen die Penten den Schuß und Beiftand Herzog 
Ulrihs an. Diefer befahl, Pfändung mit Gegenpfändung zu 
erwidern, der Gewalt mit Gewalt zu begegnen, indem er 
ihnen für den Hothfall die waftenfähige Mannfchaft der 
Uemter Wittenburg und Bgizenburg zur Derfügung jtellte. 
Darauf begannen die „Turbationen” auf's Heue. Hachden 
ein im Jahre 1590 unternommener Derjuch, durch alıtliche 
Derhandlung die Frage zu begleichen, an dem Starrfinn der 
Sachen gefcheitert war, wurde I5YI die Sache vor das Reichs 

Lammergericht gebradft. Hacdh Uebereinfunft follte während 
des Proceffes der Streitort für beide Parteien gefperrt fein; 
indefjen wurde diefem Derbote nicht nachgelebt, vrelmehr gingen 
beide Theile mit Holzfällungen, Ausübung der Jagd-, IMaft: 
und Weidegerechtigfeit vor, angeblich, um fidh „in possessione 
zu defendiren". Blutige Auftritte blieben nicht aus, und bald 
ftand das, alte Unwejen wieder in voller Blüthe. Der Proce$ 
vor dem Reichs:-Cammergericht gerietb allmäblich in's Stocden, 
neue Derhandlungen der Kandesfürften verliefen erfolglos 
gleich den früheren; die Jrrungen dauerten fort. Jm Jahre 


Ausbreitung der familie. Der Güterbefit. 145 


1659 wurde der Proceß vor dem Reichs -Lammergerichte 
wieder aufgenomnten, aber freilih nicht zu Ende geführt. 
Endlib .am 29. April 1661 Fam es zu einen Dergleiche 
des Inhalts, dag bis auf Weiteres, — unbefchadet jowohl 
der beiderfeitigen landesherrlichen Hoheitsrechte, als audy des 
reihscammergerichtlichen Erfenntniffes — die Auffüyfte aus 
der ftreitigen Hölzung je zur Hälfte dem fürftlichen Amte 
Neuhaus und den Penten zugetheilt werden follten. Trotdem 
hörten die Turbationen auch jest noch nicht auf. 

Erft nahdem im Jahre 1689 das fachfen-lauenburgifche 
herriherhaus mit Herzog Julius Franz erlofchen und das 
fand an Braunfchweig-Celle gefommen war, gelangte der 
200jährige Streit um die Kraas zur Ruhe und endlich in 
Dergefienheit. Die Kraag wurde von den fächfifchen Beamten 
zu Heuhaus verwaltet, jedoch empfingen die Penten von Zeit 
zu Zeit ihren Antheil aus dem Ertrage der Hölzung. 


I. Meltof. 


Yah dem Rateburger Sehntenregifter von 1251 hatte 
Friedrich v. Meding den halben Sehnten von den in „tel: 
cohhe* vorhandenen 14 Hufen vom Bifchofe zu KZehn. 
Weitere Nachrichten über Melfof aus dem 15. und 14. Jahr- 
hundert fehlen. Aus dem 15. wird zundchit berichtet, daß 
der Knappe Ulrich v. Pens zu Wittenburg am 27. Aua. 
1471 fein Erbe zu „Mellefoch” dem Arnd Benefe verkauft 
hat. Jm Jahre 1477 ftellt Ulrich v. Pent der Geiftlichkeit 
der Stadt Wittenburg einen Schuldbrief aus über 50 ME. 
Hauptjtuhl und 2 Mi. Nente aus „MNaltoch”. 

Die Erwerbung Mielfofs durch die v. Pent ift in Duntel 
sehüllt. Die Deräußerung diefes fchönen alten Kamiliengufes 

10 


146 Die medlenburgifche Familie v. Pen. 


sefhah im Jahre 1819 durch den wailand Strelißifchen 

Minifter Karl Wilhelm Sriedrih David v. Pent, welcher 
Melfof mit Kangenheide und efow an den hannoverfchen 
Tabinetsminifter von der Deden verfaufte. 

Der Hanıe des Gutes Mielfof bat gbenfalls feine Ge- 
fchichte.. Er lautet bis zum Uusgange des 16. Jahrhunderts: 
Mellecohb, WMelcoh, auch MWlalcocdh, madht dann aber dem 
niederdeutfchen „MelEhof” Plat. In jüngfter Zeit ift auf 
Antrag der Befiserin des Gutes das bufolifche Mlelfhot, — 
di. hochdeutfch Milchhof, — durch; landesherrliche Derfüguna 
in Melfof abgeändert worden. 

Seit 1875 bilden die genannten drei Güter ein eigenes 
Kirchipiel. 

2. Kangenbeide. 

Süudlih von Melfof liegt das Gut Kangenheide, deflen 
ausgedehnte Wiefenfläche bis an die Feldmarf des Dorfes 
Sudau im bamnoverfchen Amte Heuhaus reicht. m 2Mittel- 
alter hat die Drtichaft Kangenheide, jo viel wir wiffen, nod 
nicht eriftirt. Sum erjten .IMal wird, „die lange Heyde” 
im Jahre 1522 gelegentlich eimes Streites über die Kandes- 
grenze erwähnt. „Im Jahre 1558 war „Kangenheyde, den 
Pentenn gehorich”, von 4 Dollhufenern und 6 Halbhufenern 
bewohnt. Nachdem Kepin Pent-Melfof alle Bauern durch 
Kauf von feinen Dettern erworben hatte, Iegte er um 1618 
zu Kangenheide „einen geringen Wlleierhof" an, weldyen er 
feiner Hausfrau zur Keibzucht verfchrieb. Wach einem zu= 
verläfftgen Berichte von 1619 beftand der neu erbaute Mleier- 
hof aus denn Wohnhaufe, einer Korn und einer Heufcheune, 
welche von einem Hafelwerfe umfchlofien waren. Dazu ge- 
hörten zwei Hufen moorigen und fumpfigen Kandes, weldhe 


Ausbreitung der familie. Der Güterbejit. 147 


im Winter nicht felten von Waffer überfchwenmt wurden. 
Un Dienftleuten werden aufgeführt: 6 Pflugdienfte und 
2 Koflaten; erftere hatten je eine halbe Hufe Landes, die 
letsteren je Y/a Hufe, 

Die erfte Tchnmuthung für Kangenheide gefhah im 
Jahre 1755. Bis dahin galt Cangenheide als eine Pertinenz 
von Meltof. Beide Güter find bis zur Stunde in einer 
Hand vereint geblieben. 


Ind 


3. Düllim 

Aus dem Mittelalter ift über Düffin nichts weiter be- 
fannt, als daß 1251 Johann Gans dort zwei Hufen vom 
Bifhofe von Rateburg zu Kehn getragen hat. Erjt im 
Jahre 1452 wird Düffin wieder urfundlich erwähnt, als 
Herr Joachim v. Pens und fein Bruder Ulrich, Detlev's 
Söhne, eine jährliche Rente von 8 IM. „aus ihren gefammiten 
Gütern zu Duffyn" an einen Lübeder verpfänden. lach dem 
Erlöfchen von Detlevs Stamm (1955) fiel Düffin an die 
Redefiner Sippfchaft, welche das Gut zunächft in gemeinfamen 
Befitse behielt. Im Jahre 1558 wird Düffin von 12 Doll 
bufenern und 4 Halbhufenern bewohnt; es gab dort weder 
einen Ritterfit, noch einen Bauhof; nicht einmal eine Schäferet 
war vorhanden. Dagegen heißt es im Kandbuche von 1606: 
Kevin Penten Meyerboff Duffin gehort zum XNitterfise 
2Maltoh (Melkof), Schn Jahre hernach fchloß Kevin Pens 
mit Boldewin von dem Hnefebet einen Pfand: und Pacht- 
contract über fein Gut Düffin auf 7 Jahre in der Weile, 
daß er ZOOO fl. als Pfandfchilling und daneben eine jähr- 
liche Pachtlunmme von 500 fl. empfing, weil „Duffin jährlich 
<50 fl. austraget”, wie es in dem Dertrage heißt. Zu dem 
10* 


148 Die medtlenburgifche Familie v. Pent, 


Bute gehörten IO Pflugdienfte und 9 Koffaten; erftere dienten 
wöchentlih 5 Tage mit der Anfpannung und I Tag mit der 
Hand, letstere 5 Tage mit „dem Keibe”. 

An das Amt zu Wittenburg waren jährlih 2 fl. 8 $l. 
“ Königsbede aus Düffin zu entrichten 

Yacdydem Düfjin im Jahre 1755 durd Erbfall auf die 
Befendorfer Einie übergegangen war, wurde das But 1748 
durch den Dberjägermeifter Berthold Joahim v. Pens an 
Bernd Joahim v. Bilow auf Camin für 57500 Thlr. 
1?/s pfandesweife überlaffen. Als der Oberjägermeifter 
v. Pens 1778 Einderlos verftarb, verzichteten die Agnaten 
auf die Reluirung des Gutes Düfjin, welches bis auf den 
heutigen Tag im Befite der familie v. Bülow verblieben ift. 


4. Brablitorf. 

Brahlftorf, welches fchon in je einer Urkunde des 12. 
und 15. Jahrhunderts vorfommf (Urf. I und 5), erfcheint 
in Pensifhem Befitte zuerft, als die Brüder Joachim, Dolrad 
und Helmold, Herrn Ulrihs IV. Söhne, am 51. Dctober 
1458 aus Paetow, Marfow und „Braelftorp” gewifje 
Renten verpfänden. Ausjchliegliche Eigenthümer waren fie 
jedoch nicht, denn 1445 verfaufen auch frau Abele, Detlevs 
Wittwe, und ihr Sohn Joahim » Pent jährliche Hebungen 
„aus ihren Gütern in Braelftorp." Zur Kandbede waren 
1558 in Brahljtorf veranlagt: 9 Halbhufener mit je 8 $L, 
6 Dollhufener mit je I ME. und | Baumann mit 2 AME. 
Schon im Jahre 1958 wird dort ein Wohnhof, wenn auch 
fein Nitterfiß, vorhanden gewefen fein, denn in einer Schuld- 
jacdye wird „Jasper Pente” zu „Brahlitorf“ als Bürge ge- 
nannt. Auf Jasper folgte im Befige diefes Gutes fein 


Ausbreitung der familie. Der Güterbefit. 149 


Brudersfohn Lurd, der Stifter der Brahlftorfer Einie, welche 
1827, mit dem Minifter Carl Wilhelm Friedrich David 
». Pent erlofchen if. Das Stammgut Brahlitorf war freilich 
ihon ITOT durdy Derfauf an den Major Hans Heinrich 
v. Bülow auf Clodram um den Preis von [6650 XAthlr. 
aus dem Befite der Pensifchen Familie ausgefchieden. Seit 
1859 gehört Brahlftorf den Grafen v. Deynbaufen. 


>». Dammereey 


Don zwei Hufen in „Domeratfe”“ war im Jahre 
1251 Dlricus bifhöflich Rateburgifcher Kehnmann. Ob Dlricus 
dent Gefchlehte v. Blücher angehört habe, wie vermuthet 
worden ift, muß dahingeftellt bleiben. Aus dem 15. Jahr- 
hundert haben wir- nur, diefe eine, aus dem 14. gar feine 
Hacricht über Dammeresz. Am 27. October 1455 ver- 
pfändet Hartwig v. Bülow zu Store T ME. Rente aus feinen 
zwei Hufen und Erben zu Dameretje der Kübeder GeiftlichFeit 
unter Bürgfchaft von Hans v. Pent-Toddin. mn der 
Folge erfcheinen die ». Bülow nicht wieder als Befiter von 
Grundftücden in Dammeres;. Dagegen verfauft am 12. Nov. 
1468 Dolrad Pent zu Redefin unter Dorbehalt der Wieder- 
einlöfung 28 MR, aus „feinem Dorfe Dummerete und defjen 
Subehörungen" an die Dicarien der Marienkirche zu Lübed. 
Im £andbederegifter von 1508 heißt es: „Damerete, den 
„Penten gehorih: 2 Koffen zu 8 El, 7 Bawleute zu 12 $l. 
„wer, AO Bawleute geben ider I ME" Beachtung verdient, 
daß 1251 dort fchon 20 Hufen bebaut waren. 

Dammereez ift befonders lange ein reines Bauerndorf 
geblieben. Erft nach dem SOjährigen Kriege wurden vier 
wlfte Bauerngehöfte zu einem Butshofe vereinigt. Laut einer 


150 Die mectlenburgifche Familie v. Pent;. 


Befchreibung aus dem Jahre 1659 find die unzureichenden 
Baulichfeiten von dürftigfter Befchaffenheit gewefen; Yas auf 
00 fl. abgefhässte Wohnhaus von 14 furzen Gebimden wer 
in Holz, Steinen und Klehmftafen errichtet, theils mit SZiegeln, 
theils mit Rohr bedacht, und in feiner ganzen Känge mit 
einer Abjeite verfehen. An Wirthichaftsgebäuden waren eine 
Scheune, ein Bafhaus und ein Schaffchuppen vorhanden. 

Im Jahre 1677 bradyte der fürftl, Eutinfhe Oberhof: 
marfchall Barthold v. Parfentin auf Preten ganz Dammereez 
durch AUnfauf von den verfchiedenen Antheilseignern in feinen 
Befis. Zwölf Bauerhufen, welche er zuerft gefauft hatte, lieg 
er allodificiren, während das fpäter erworbene Hauptgut Techn 
blieb. Hacyden der Reichsfreiherer Kurd v. Kübow auf 
Boldenbow am 15. Hop. ITOO Dammereez für I41OO Thlr. 
von dem Etatsrath v. Parfentin Fäuflich erftanden hatte, 
verzichtete er fpäter auf die Allodialität der bäuerlichen 
Grundftüke und empfing das Ganze als Mannlehn (1TO6). 
Gegenwärtig ift Dammereez ein Fideicommißgut der Familie » 
v. Kaffert. 

6. Marjomw. 

Der erjte urfundlich beglaubigte Befiter des nordweftlich 
von Dellahn gelegenen Dorfes Marfow ift Werner v. Marfow 
(Urf. Zr. 5), welcher bereits im Jahre 1194 als Wittenbur- 
siicher Dafall auftritt‘), Auf die v. Marjow folgt die Familie 
v. Hüle, die nachweislich fhon 1596 die Güter Marfow, 
FSüuhr und Perdöhl im Lande Wittenburg zu eigen befaß und 
jih bis 1726 im Bejite von Mlarfow behauptet hat ?). 
Darum ift es einigermaßen befremdlich, wenn am SI. Oct. 





» m. U.-B. I, Zr, 154. 
») mM. Jahrb XII, S. 350 u. 4350— 432. 


Ausbreitung der familie. Der Gäterbefit, 151 


1458 die Gebrüder Joachim, Dolrad und Helmold v. Pent 
den Dicarien der Frauenfirche zu Lüber 49 ME, jährlicher 
Nente verpfänden „aus ihren drei ganzen Dörfern: und 
Gütern“ Pätow, Marjow und Brahlftorf. Eine. Der- 
wechjelung mit dem Pensifchen Dorfe Warfow liegt nicht vor, 
denn in unferer Urkunde heißt es ausdrüdlih: WMarfow im 
Kicchfpiele Dellahn;. damit ift jeder Zweifel ausgefchloffen. 
Die Gebrüder v. Pent haben alfo thatfächlih Befis in 
Marfow gehabt, wahrfcheinlich aber. nur Pfandbefit. Keinen: 
falls hat ihnen das ganze Dorf gehört, wie aus dem; 
Wortlaute der Urfunde hervorzugehen fcheint, denn im Jahre 
1458 war erwiefenermaßen Detlof v. Zule Eigenthümer von 
Marfow. Wenn gefagt wird, daß die Penten „ihre drei 
ganzen Dörfer und Güter” verpfänden, fo heißt das eben 
nichts weiter, als: Alles, was fie dort an Land, Leuten und 
Öercchtigfeiten befaßen, fer es zu Kehn, fei es pfandweife, 
mochte es viel oder wenig fein. m der Folge haben die 
Pengen noch wiederholt für fürzere oder längere Dauer in 
Marfow Fuß gefaßt. SZunächit verpfändete Barthold v. Züle 
im Jahre 1D51 ‚feinen Antheil der Güter Marfow, Zühr 
und Perdöhl auf 12 Jahre an die Brüder Joachim und 
Jasper v. Pens, zu Gr.-Renzow pfandgefefjen. Kerner finden 
wir im Jahre 1580 jieben Gevettern von Pens im Befiße- 
von 6 Bauerhufen und einer Koffatenftelle in Marfow; 
‚Andefien behaupteten die Sule's mit voller Entjchiedenheit, daß 
diefe Hufen den Penten einftmals wiederlöslich verpfändet 
worden feien, indem fie fich zugleich anheifhig machten, ihre 
Angaben durch Briefe und Siegel zu erhärten. Die Züle's 
werden alfo vermuthlich Recht gehabt haben. Das Schiefal 
der Pensifhen Hufen an diefer Stelle im Einzelnen ju vers 


152 Die medlenburgifche familie v. Pen. 


folgen, hat für die Gefchichte der Familie v. Pent fein 
Jntereffe. Uur fo viel fei gefagt, daß jene Hufen theils 
während des dreißigjährigen Krieges, theils gleich nachher in 
fremde Hände übergegangen find. Andere drei Hufen in 
Marfow, welche der damalige DObrijtlieutenant Kuno Ulrich 
v. Pent Fäuflic, erworben hatte, wurden von ihm 1699 
feinem Gute Banzin einverleibt. Das Dorf Marfow ijt 1726 
von Anna Maria v. Pens, Wittwe des Rittmeifters Ernit 
Heinrih v. Sule, mit Suftimmung ihres Schwagers, des 
Generals Thomas Friedrih v. Zule auf SZühr, — beiläufig 
des letzten männlichen Sprojien des Gefchledhts, —- an den 
Hofmeifter Freibheren Kurd v. Fübow auf Boldenbow erblic, 
verfauft worden. 


MWeftlih an Dammereez fchließt fich das 
Dorf Derfenow 


an, welcdyes 'politifch dem Umte Wittenburg zugezählt wird, 
firchlich dagegen feit Alters dem Kirchfpiele Blücher im Amte 
Boizenburg angehört hat und heute noch angehört. Im 
Mittelalter wurde Derfenow auch politifch zum Lande Boizen- 
burg gerechnet. So führt das Ratzeburger Sehntenregifter ') 
„Darfenowe” unter den Dörfern »in terra Boyceneburch« 
auf. Und als der Ritter Werner Kranz TÜ ME. jährlicher 
Hebung aus Derjenow an das Klofter zu Eldena verpfändet 
hatte, heißt es in der darüber ertheilten fürftlichen Beitätigungs- 
urfunde vom 6. Dec. 1527:?) »— — redditus — -- -- 


»sitos infra territorium Boyceneburgh in uilla Derse- 
»nNOWwe«, 


, mM. U.8.1L Ar 375, S. 38. 
”) Daff. VII, ir. 4876. 


Ausbreitung der familie. Der Güterbefit. 153 


Die nächte uns erhaltene Nachricht über Derfenomw ift 
die, daß Herzog Albreht V. von Mecklenburg am I. Yov. 
1420 dem Ritter Ulrich (IV) v. Pens 5 ME. Bede aus 
Derfenow auf ewige Zeiten verleiht (Urf. 76). Ob Ulrich 
Pens fhon damals Eigenthümer des Dorfes Derfenow war, 
hat fi nicht aufflären laffen. Um jene 5 ME. Bede führten 
Urhs Kachfommen im Jahre IHAA unter fich einen er- 
bitterten Rechtsftreit, welcher vor dem fürftlichen Gerichte zu 
Wittenburg entfchieden werden follte. Hieraus jcheint hervor- 
jugehen, daß Derfenow zu jener Zeit dem Amte Wittenburg 
bereits 'zugetheilt war. Da folche Derfchiebung der AUmts- 
grenzen im vorliegenden Falle begreiflichyerweife allein den 
Pensen, als Befitsern der Nachbargüter, Dortheile verhieg, fo 
darf angenommen werden, daß Derfenow dem Amte Wittenburg 
einverleibt worden ift, nachdem oder fobald es Pentiiches 
Eigentbum geworden war. 

Bis zum Jahr 1600 ift von Derfenow in den AUcten 
wenig die Rede; in den Roßdienftrollen und Bederegiftern Fommit 
es gar nicht vor. Derfenow war ein Bauerndorf, zwar von 
ftattlihem Umfange, aber mit einer verhältnigmäßig geringen 
Anzahl bebauter Hufen, welcdye vielfah von einer Hand in 
die andere gingen, jedoch nur innerhalb der Familie v. Pen. 
Den erften Gutshof hat Chriftoph Exrnft v. Pent nadı 1614 
dafelbft errichtet auf 5 wüften Hufen und 1 Koffatenftätte. 
Seine Schöpfung ging während des dreißigjährigen Krieges 
beinahe gänzlich wieder zu Grunde. 

Im Jahre 1752 fchloß der Major Marfward Ernit 
v. Pent über fein Gut Derfenow mit dem Kegationsrath 
v. fabrice auf Roggendorf einen antichretifchen Pfandvertrag 
auf 50 Jahre ab für die Summe von 50750 Thlr. Fabrice 


154 Die medlenburgifche familie v. Pent. 


cedirte 1755 den Lontract an den württembergifchen Geh.- 
Rath Ulrich v. Hegendand auf Sierow. Nach mandherlei 
Swilchenfällen verzichteten die Pensifchen Agnaten 1772 auf 
die NReluirung des Gutes, welches feit 1802 fich im Befite 
der Familie v. Kaffert befindet. | 


Das Kirbipiel Wittenburg 
weift nur in der Stadt Wittenburg und in den Dorfe Karft 
alten Pensifchen Befit auf. 


Rarit, 
vormals Karwete oder Karwitte genannt, erfcheint zu 
Anfang des 15. Jahrhunderts, aleihh dem etwa eine Meile 
nördlicher gelegenen Dorfe Woez, als ein Eehngut des uralten, 
im Jahre 1575 erlofchenen Befchlehts v. Hagenow. Dorber 
hat wahrjcheinlich die Knappenfamilie Glavas!) in Karft und 
in Woez Kehnbefis gehabt?). Die Hagenowen, welde in 
Dermögensverfall gerathen waren, verpfändeten zunäcdhit die 
beiden genannten Güter an den Dater des Hans v. Pent zu 
Toddin. Später (1450) verkaufte Reimar v. Hagenow, zu 
Karft gef., feinen gefammten Eehnbefi in WDoez, Puselin ?) 
und Wolde zu erblichem Eigenthum an die Herzogin Katharina 
von Medlenburg, Johanns IV. Wittwe, mit der Ermrichtigung, 
alle von ihm und feinen Dorfahren verfetten Kehngüter ein- 


!) Wappen: ein defectes Ringfiegel von 1553 zeigt im Schilde 
zwifchen zwei Querbalfen drei Ringe oder Rofen., 

») Ein um 1570 abgelaffener Teidy in Karft, „Jfern Sloth“ ge- 
nannt, hat vorher den Xamen „Glavatzenteih“ geführt " ‚Jürgen 
Glavat erhob 1553 auf Grund alter Siegel und Briefe Anfpruk auf 
das Gut Woe;. 

’) Pußelin, untergegangen und der Wittenburger Stadtfeldmarf 
einverleibt. 


Ausbreitung der familie. Der Güterbefig. 155 


zulöfen. Am 2. februar 1452 reluirte die Herzogin Katharina 
zwar das Gut Woez von Hans Pens — wie es fcheint, für 
die Summe von 555 ME. Eiib,, -— nicht aber Karft (rk. 
87 u. 88). Bei diefer Gelegenheit erklärte fih Hans Pent 
für verbunden, der Herzogin oder ihren Söhnen das Gut 
Karft gegen Erlegung des Pfandfchillings von 150 ME, zu 
überantworten. 

Sndejlen wurde Karft feitens der Kandesfürjten zunächit 
nicht gefordert, denn am 11. Kov. 1472 verfchreiben Dolrad 
v. Pent zu Redefin und fein Sohn Ulrich den Kübeder 
Dicarien und Kalandsherren 7 ME. jährlicdyer Rente aus 
„ihrem freien Dorfe und Gütern zu Karwete” gegen ein 
Darlehn von 100 £üb. ME. Dermuthlich hatte Hans Pent 
feine Befigrechte ganz oder theilweife den Dettern Dolrad und 
Ulrich abgetreten. 

Im Jahre 1521 wird zuerft ein fürftlicher Meterhof zu 
Karft erwähnt, welcdyer jedoch nicht mehr als die Hälfte der 
Feldmart umfaßt, während die andere Hälfte als Eigenthum 
der Familien. v. Lügow und v. Pent erfcheint. Um die Mitte 
diefes Jahrhunderts trat Deit Lübow den Reft des Lütowfchen 
Antheils an Chriftoph Pens auf Raguth ab. Hadı dem 
Landbede-Regifter von 1558 waren zu Karft an fürjtlicheh 
Unterthanen vorhanden: 2 Pollbauern und 5 Koflaten, an 
Pengifchen Leuten dagegen: 6 Dollhufener und 1 Koflat. 
Schließlich vertaufchte Jacob Ernft Pent im Jahre 1610 den 
gefammten Pensifchen Befis, —- beftehend in 4'/e Hufen 
fammt Unterthanen und allen Herrlich und Gerechtigfeiten, 
und zum Tarwerthe von 4000 fl. --, gegen gewifle Grund- 
ftüfe und Unterthanen im Dorfe Döbberfen an das fürftliche 
Witthumsamt Wittenburg. 


156 Die medlenburgifhe familie v. Pent. 


In der 

Stadt Wittenburg 
find die Penten ehemals mit Haus und Hof anfäffig gewefen. 
Mit längeren oder fürzeren Unterbrechungen haben dort von 
1412 bis gegen den Ausgang des 16. Jahrhunderts IMit- 
glieder des Pensifchen Befchlehts gewohnt. Dielleicht ift der 
Pensifhe Hof ein Burglehn gemefen; urkundlich beweifen 
läßt es fich nicht. Ueber Befchaffenheit und Lage des Hofes, 
über feine Zubehörungen an Aedern, Wiefen und Weiden, 
wifjen wir nichts. , 

Wenn in den Urkunden jener Zeit nidyt felten „die 
Wittenburger Pengen” genannt werden, fo dürfen wir daraus 
nicht folgern, daß es eine eigene Wittenburger £inie gegeben 
habe. Das ift feineswegs der Fall gewefen, vielmehr ift der 
“Pentifche Hof durch Taufch oder Kauf des Defteren von einer 
£inie des Gefchlehts auf eine andere übergegangen. Die je- 
weiligen Inhaber des Hofes wurden eben als die „Witten: 
burger” Penten bezeichnet. 

Erfter Erwerber des Hofes mag der Ritter Ulrich IV. 
gewefen fein, welcher, wie wir gefehen haben (S. II), 1412 
zum Dogt über Schloß und Dogtei Wittenburg gefest wurde. 
Demnädhft werden Detlev's MWittwe und deffen beiden Söhne, 
Johim und Ulrich, von 1443 bis 1452 als „zu Wittenburg 
wohnhaft” aufgeführt. Auf diefe folgt zunäct (1464 bis 
1500) Ulrich, Helmolds Sohn, darauf (1545) Jochim Pent, 
der Eigenthümer des Butes Quaft, fodann Kurd d. j. (1554) 
und endlih Hans Pont, Dolrad d. &. zu Redefin Sohn. 
Wir fehen alfo, daß eine £inie Wittenburg nicht eriftirt hat. 

In der St. Bartholomaeifirhe zu Wittenburg hatten 
die Penten ihren eigenen Altar, welcher dem heiligen Antonius 


Ausbreitung der familie. Der Güterbefit,. 157 


geweiht war. jn dem Kirchenpifitations-Protofoll von 1554 
heißt es: Altare Antonii der Penfzen, Possessor Ehr Henning 
Penfze, praepositus tho Schwerin, de weth alle de boringhe. 

Don der Pensifchen Kapelle in der Kirche zu Wittenburg 
ift erft die Rede, als fie im Jahre 1582 den Einfturz drohete. 
Herzog Ulrich fah fich endlich veranlagt, „alle Penten fammt 
und fonders" unter Androhung willfürlicher Strafe zur Repa- 
ratur ihrer baufälligen Kapelle zu nöthigen. Nachdem im 
Jahre 1657 mit einem großen Theile der Stadt auch) die 
Kırde durch eine Feuersbrunft zerftört worden war, ift die 
Pensifhe Kapelle nicht wieder aufgebaut worden. 

Hiermit ift die Aufzählung der alten Pensifchen Güter 
im £ande Wittenburg erfchöpft. 


Endlich find noch einige außerhalb der ehemaligen Graf- 
Ihaft Schwerin und zwar im 


Amte Grevesmübhlen 


gelegene Dörfer zu erwähnen, welche in der erften Hälfte des. 
15. Jahrhunderts — wenigftens theilmeife — in Pentifchen 
Bette gewefen find. Wir, nennen zunächft 
Gooftorf, 

Kirdhipiels Grevesmühlen, das im Raßeburger Zehnten- 
regifter von 1251 als »Villa Gozwini in terra Brezen in 
parrochia Gnewesmulne« aufgeführt wird und damals noch 
rein flavifh war. Aus dem Lande Brefen (terra Brezen), 
dem Lande Daffow (Dartzowe) und dem Klüßer Orte (silva 
Clutse) hat fich befanntlich die Dogtei Grevesmühlen gebildet. 

Heute ift Booftorf, welches eine halbe Meile nordwejtlich 
von dem Städtchen Brevesmühlen liegf, ein fürftliches Bauern- 
dorf. Sein Name hat im Kaufe der Zeit erheblihe Wanbd- 


158 Die medlenbnraifhe Familie v. Pent. 


lungen erfahren; aus .Bozwinesdorpe wird GBotswensdorp, 
Gobensdorp, Gofenftorp, Guftorp und endlich Boftorf oder 
Boojtorf. 

Im Ietten Diertel des 15. Jahrhunderts verleiht und 
beftätigt Fürft Heinrich d. j. von Mledlenburg') dem Klofter 
Rehma das Eigenthum von IO Hufen in Bozwinsdorpe. 
Daneben erfcheint die rittermäßige familie von dem oo?) 
mit Befits in Booftorf. 1551 überträgt der Bürgermeifter 
von Lübek, Bruno v. Warendorf, feinem Sohne 4 Hufen in 
Gozwineftorpe, welche er von den Gebrüdern von £oo pfand- 
weife inne hat.°) Ein Marfward von den Ko auf „Bobens- 
torpe” Fonmmt unter der Mannfchaft der Dogtei Grevismühlen 
vor, *) welche fihh 1591 zur Befreiung des gefangenen Königs 
Albredht von Schweden verpflichtet. 

Im Jahre 1456 verfauft der Knappe Hans v. Dent 
„linen Hof zu Ghogenftorpe” als ein freies erbliches Kehn- 
gut, wie er ihm von feinem Bruder Helmold angeftorben 
war, für 746 £üb. ME. an Edfhard v. Quitow. (Urf. 95). 
Erft aus diefem Kaufbriefe erfahren wir, daß auch die v. Pent 
Echnbefis in Booftorf gehabt haben. Nach der Faflung der 
Urkunde will es fcheinen, als ob Helmold v. Pent das Gut 
nicht vom Dater ererbt, fondern Fäuflid erworben habe, 
vielleiht von der Familie von dem £oo, welche jpäter nicht 
wieder in Gooftorf auftritt. Da der ame Pent unter der 
a der Dogtei Grevesmühlen, welche 1591 den Bund 


1) mM. U.-B. II, Ur. 1354, on. III, ir. 2060. 

”) Auch v. £ohe, von dem Koe genannt, im 16. Jahrh. erlofchen. 
Schildzeichen: ein Mühlrad. 

s, m. 1.-3. VII, ir, 5231. 

* M. Jahrb, XXI, 5, 202. 


Ausbreitung der $amilie. Der Güterbefit;. 159 


zur Befreiung König Albrechts abfchloß, vermißt wird, fo mag 
der Hof zu Gooftorf erft nachher in Pensifchen Befit gelangt 
fein. Sicher ift das jedoch durchaus nicht, denn nicht alle 
Dafallen find dem Bunde beigetreten. Ueberdies war der 
Grundbefis gerade in jener nordweftlichen Ede Meclenburgs 
dermaßen zerfplittert, daß Helmold DPent fehr wohl gleichzeitig 
mit dem Klofter Rehna und den v. dem Koo in Gooftorf 
besütert fein fonnte. 

Bis 1620 hat der Pentifche Hof der Familie v. Quitomw 
gehört; feine weiteren Schifale berühren uns nicht. Das 
Klofter Rehna hat fih im Befite feiner Booftorfer Hufen 
bis zu feiner Säcularifation (1552) behauptet. 


Greibendorf 


(Greffefendorp), Kirchfpiels Roggemftorf, im Lande Dafjow, 
wird zuerft urfundlich erwähnt, als der Bifchof von Ratehurg, 
Detlev v. Parfentin, am 6. Januar 1404 den Sehnten aus 
Grefchendorf und einigen anderen Drtfchaften an Heinrich 
v. Quisow auf Dogtshagen Fäuflich überläßt, welchem im 
Jahre 1421 au) Helmold v. Penk zu Tarnemwiß feine 
Hölzung auf "der Grefchendorfer Feldmarf, genannt „das 
Holz der Wedinghe”, fanımt aller Gerechtigkeit erblich verkauft 
(Urf. 77). Daß die Familie v. Pent nody weiteres Grund- 
eigenthum in Grefchendorf gehabt hätte, ift nicht befannt. 
Bis zum Jahre 1480 fahren die Quigows fort, Hufen, 
Hebuugen und Gercchtigfeiten in Grefchendorf anzufaufen; fo 
erwerben fie die hohe Gerichtsbarkeit und‘ die Bede vom 
Landesfürften, drei Höfe von den Bernern (v. Barner), eine 
Beldhebung von Woldemar Schöße zu Dönfendorf, mehrere 
Grundftüfe von Detlev v. d. Eoo, fowie von den Scharfen- 


160 Die medlenburgifhe familie v. Pent. 


bergen. Damit ift die Schaar der Cheilbefiger noch nicht 
vollzählig, denn auch die v. Parkentin und die v. Pleffen zu 
Damshagen hatten je ein Erbe in Grefchendorf, das fie jedoch 
nicht an die Quigows verfauft haben. 

Um die Mitte des 18. Jahrhunderts ift Grefchendorf 
von der großherzoglichen Domänencammer angefauft worden. 


5. Tarnewih, im Kircdhfpiel Klüß, 


Im 15. Jahrhundert werden zwei Dörfer diefes Namens 
unterfchieden: Groß-Tarnewit und IDendih-Tarnewig. Das 
erftere, welches 1404 nicht weniger als 55 Hufen enthält, 
1581 deren jedoch nur 21 aufweift, war ein Kehngut der 
familie v. Tarnewig. Gegenwärtig führt das Dorf den Namen 
Tarnewiterhagen und gehört zu den gräflidh v. Bothmerfjchen 
Fideicommißgütern. Ein*Theil von Groß:-Tarnewis indeflen 
ift um die Mitte des 18. Jahrhunderts mit Büldenhorn c. p. 
zu einen neuen Gute unter dem Namen Ehriftinenfeld ver- 
einigt worden. ?) 

Wendifh-Tarnewit heißt heute einfach Tarnewis und ift 
ein fürftlihes Bauerndorf. Im Jahre 1501 verfauft Fürft 
Heinrich; von Medlenburg das Eigenthum des Dorfes „Slavifch 
Tarneuiß,, dem holfteinifchen Lifterienferflofter Reinfeld, welches 
das Dorf von dem Ritter Eudolf v. Negendant FAuflich erworben 
hatte.?2) Die in Mecdlenburg gelegenen Güter diefes Klofters, 
etwa 16 an der Zahl, wurden nady 1550 durd Herzog 
Johann Albrecht eingezogen. Das Klofter erhob Befchwerde 
und erwirfte 1554 einen Faiferlichen Befehl zur Reftitution. 
Diefe erfolgte. indeffen nicht vollftändig; zwar gelangte das 


", Deral. M. Jahrb. XI, S. 208/209, n. XII, S. 303 ff. 
s Mm. 4.8. V, Nic. 20728. 


Ausbreitung der familie. Der Güterbefit. 161 


Klofter wieder in den Genuß einiger Geld- und Korn- 
hebungen, im Uebrigen aber blieben die Kandesfürfien im 
Befie der Güter und ließen namentlich die Gerichtsbarkeit 
und fonftige Hoheitsrechte durch ihre Dögte verwalten. Die 
hierüber mit dem Klofter entftandenen Jrrungen dauerten ein 
halbes Jahrhundert. Am 25. März; 1605 fam ein Dergleich 
zu Stande zwifchen König Chriftian IV. von Dänemarf und 
Berjog Karl von Mledlenburg, nad weldyem der König die 
gefammten Kloftergüter mit allen Hebungen und Gerechtig- 
feiten dem Herzoge für die Summe von 15000 fl. Fäuflich 
überließ. Ueber „Wendifchen Tarneuiffe” heißt es im Land- 
buche von 1581: „Ahn diefem Dorffe haben At, g. H. hogit 
„nnd feiteft, wohnen darfelbft 6 Bawleutte, haben vnter fich 
„AO houen, thuen den Hern Wagen: unnd Pflogdienft, onnd 
„8 HKogenn den Fußdienft, geben esliche Pechte dem Abt zum 
„aeinefelde zu halber Pacht, aud; Borcydienftgeld [an] Bernt 
„Plefien zum Hogen Schonenberge." Daneben hatten. fie 
jedoch bedeutende Kieferungen an Waturalien an den fürft- 
lichen Dogt in Grevesmühlen zu entrichten. 


Aus zwei Urkunden, bezw. von 1418 und 1421, lernen 
wir, daß zu jener Zeit Helmold v. Pens, welcher in 
‚Grefhendorf und in Gooftorf begütert war, zu Tarnewiß 
gewohnt hat. (Ur. 74 und 77.) Db es Kchn- ober 
DPfandbefis war, welchen er dort inne hatte, erfahren wir nicht. 
Ebenfo bleibt es unaufgeflärt, welches Tarnewiß gemeint ift: 
ob das Klojtergut Wendifch - Tarnewits oder das Kehnkut 
Groß-Tarnewis (Tarnewiserhagen). 


11 


162 Die medlenburgifdhe familie v. Penp. 


Außerhalb der Grenzen Medlenburgs hat Ulrich v. Pens, 
Helmolds Sohn, aus der Redefiner Kinie, ein Burglehn zu 
Plön in Holftein nachweislich feit A481 bis mindeftens [495 
inne gehabt‘) Auf feine Erben fcheint Ulrich, der 1500 
wiederum in der Stadt Wittenburg wohnt, das Kehn nicht 
verftammt zu haben. " 


Das Penker Scld. 


Hachdem wir den ehemaligen v. Pentzifchen Güterbefit 
bis zum Ausgang des 15. Jahrhunderts Fennen gelernt haben, 
erfcheint es angemeffen, auch das räthlelhafte, in einer Urkunde 
vom Jahre I4Y1 erwähnte „Penser Feld" einer Furzen Be- 
fprehung zu unterwerfen. Das Wenige, was über das Pentzer 
Feld urkundlich ficher befannt ift, laffen wir nachftehend folgen. 

Am 28. März 1491 verpfändet Hartwig v. Bülow d. 5., 
zu Wehningen gefeflen, mit fürjtlihem und lehnsvetterlichem 
Confens den beiden Dicarien an der Mariencapelle der Dom- 
firbe zu Schwerin für 600 Küb. ME. eine jährliche Geld- 
hebung von 56 MR. Lüb. im etlichen feiner Dörfer, als in: 
Dredebergesbagben,’) Woyenhaghen,’) Teftorpe *) NTummen- 
dorpe,’) zur Houen,®) Harfenge,') Bantynn und dem Penser 
Delde, — tbeils („endels“) in der Doatei Grevesmüblen, 
theils nicht weit davon („dar vmme langs”) belegen. 


N) Sclesw.-Holft. U.-B. IV, S. 265, Yir. 183. 

2) Sriedrichshagen, Kircipieldorf, U. Grevesmühlen 

®) Boienhagen, Kip. Diedrichshagen, AU. Grevesmühlen. 
*) Teftorf, Kip. Sriedrichshagen, A. Grevesmüblen. 

°, Mummendort, Kirdyfpielsdorf, U. Grevesmühlen. 

») Hofe, Kip. Damshaaen, U. Grevesmüblen. 

') Harfenfee, Kip. Dafjjow, A. Grevesmühlen. 


Ausbreitung der familie. Der Güterbefitz. 163 


Das Derzeichniß der verpfändeten Renten lautet in feinem 
lesten Theile wörtlich folgendermaßen: 


’ tom Harkensze: 


Stropehauer ij mrck. 
tho Bantyn: 

Krylatze ij mrek. iiij 8, vj % vor j ho'n; 

Bolte xv & ane j wytten; 

Burmester ij mrek. vj 8, vj A) vor j ho*n; 

Haueman xxij 8, vj a, vor j ho®n; 

Hans Tewes viij witte van dem Pentzer velde, 

lange Arndt ij & van deme suluen velde, 

Hinrick Abel iljj-witte van deme suluen velde. 

Die Hebungen im DBetrage von 56 Alf. wurden mit 
anderen Renten des Altars der Mariencapelle zu zwei geift- 
lichen £ehen von je 24 ME. vereinigt, deren’ Derleihung dem 
Domcapitel zuftand. Nach dem Kirchenpifitations-Protofolle 
vom 27. Juli 1595 befanden fich zu jener Zeit Er £udolf 
Schelle, Paftor zu Picyer, und Er Heinrich Stampe im 
Genufje der beiden Echen. Die familie v. Bülow hatte dem- 
nach bis 1555 ihre verpfändeten Renten noch. nicht wieder 
eingelöft. 

ah der Faffung des Hebungsverzeichniffes dürfen wir 
annehmen, daß im Jahre 1491 das Pentzer Feld zur Bantyner 
Gemarkung gehört hat. Alfo handelt es fich zunächft darum, 
zu ermitteln, weldhe DOrtichaft unter Bantyı zu verftehen ift. 

Jm Umte Grevesmühlen giebt es weder gegenwärtig 
ein Dorf Bantyn, noch hat es vormals, fo viel wir willen, 
eu foldyes dort gegeben. Wollen wir ein gleich oder Ahnlic) 
benanntes Dorf der Umgegend darunter fuchen, jo haben wir: 
l. Benzin im Amte und Kirchipiele Rehna; 2. Bentin, 
in Urfunden des Mittelalters Bantin genannt, im Kirchipiele 

17° 


164 . Die meclenburaifhe familie v. Pent. 


Döbberfen des Amts Badebufh; 5. Bantin, im Kirchfpiele 
Harrentin, Amts Wittenburg, und endlich 4. bleibt uns nod 
das Dorf Banzin, Kirchipiels Dellahn, Amts Wittenburg, 
zu berüdfichtigen. 


Alle haben fait gleiche Berechtigung, Bentin vielleicht in 
erhöhtem Maße, als dabei ein „Lenter Feld“ erwähnt wird 
und ein Schreibfehler in der Urkunde, welche nicht im Driginale 
vorliegt, vermuthet werden Fönnte. Wir entfcheiden uns jedoch 
für Banzin und zwar aus nachjtchenden Gründen. 


Banzin erjcheint im Jahre 1548 als ein v. Lütow'fches 
£chn!) und bleibt audy während der nächften drei Jahr- 
hunderte ein foldes. Daß gleichzeitig aber auch die Familie 
v. Bülow dort begütert gewefen wäre, ijt zwar nicht urfundlich 
bezeugt, jedocdy nicht unwahrjcheinlich, da fie in dem Wachbar- 
dorfe Dammereez Hufenbefig gehabt hat. Wir erinnern wıs, 
daß ein Hartwig v. Bülow am 27, Oct. 1455 Renten von 
feinen Bauerhöfen zu Dammereez an die Kübecfer Geiftlichfeit 
verpfändete.) Und ferner erinnern wir uns, daß inmitten 
zwifchen Dammereez und Banzin das untergegangene Dorf 
Panit oder Penis gelegen hat, dejfen Feldmarf jenen beiden 
Gütern einverleibt worden tft. Daß die wijte Feldmarf nod) 
lange niady ihrer Theilung den Kamen „Peniter” oder 
„Penser Feld“ geführt haben wird, fan um jo weniger 
bezweifelt werden, als der ame der untergegangenen Ortjchaft 
fih bis in die Gegenwart in dem „Pehnser Teiche” er: 
halten hat.‘) 


n m. U-8. X, Zir. 6852, 
”} Dal. $: ı 
®) Dogl. S. 5. 


Ausbreitung der familie. Der Güterbefit,. 165 


Bei aufmerffamer Betrachtung des Derzeichniffes über 
die verpfändeten Renten von 1491 bemerken wir, daß von 
den Inhabern des Penter Feldes um das Zehn: und Zwanzig- 
fache geringere Abgaben erhoben wurden, als von den lbrigen 
Bufenern. Dadurch wird nicht etwa der mindere Werth des 
Pentzer Feldes bewiefen, fondern das höhere Alter der ge: 
ringeren Hebung, denn in der Dorzeit hat das Geld höheren 
Werth gehabt. Ohne Zweifel ift die Abgabe für das 
Penger Feld feftgefegt worden, als die Drtichaft Penitz noch 
nicht untergegangen war. Das Nentenverzeichniß bietet uns 
noch ein weiteres Seugniß für die dentität des Penter 
Feldes und der Feldmarf des Dorfes Panit in dem Namen 
Abel, welcher von einem der drei Inhaber des Penter Feldes 
geführt wird. Seit der Alteften Zeit bis auf den heutigen 
Tag kommt der Familienname Abel im Kirchfpiele Dellahn vor. 

Wenn das „Penter Feld" nichts Anderes it, als die 
ehemalige Paniter Dorfflur, fo müffen wir Banzin als das 
gejuchte „Bantyn“ gelten laffen. Die abweichende Schreibung 
des Yamens, welche durch einen Kefefehler verfchuldet fein 
mag, darf uns daran nicht hindern. Wir haben freilicy fein 
zweites urfundlices SZeugniß dafür, daß Hartwig v. Bülow 
in Banzin begütert gewejen ift, indeffen war der Grundbejiit 
im fpäteren Mittelalter dermaßen zerjtüdelt, daß fajt feine 
Ortichaft ganz und ungetheilt einem einzigen Herm zugehörte, 
iondern mindeftens einzelnen Hufen und Höfe davon abgetrennt 
waren. Ueberdies waren auch nody die aus dem Eigenthume 
fliegenden Rechte und Befugnilfe in Bezug auf daffelbe Grund: 
ftüf vielfach wieder unter -verfchiedene Herren getheilt, jo daß 
fih oftmals gar nicht ermitteln läßt, wer eigentlich als der 
- wahre Eigenthümer anzufehen ift, zumal da in allen diefen 


- 166 Die medlenburaiicbe Familie vo. Pent. 


Theilungen häufiger Wechfel einzutreten pflegte. Dbgleich 
aljo Banzin ein v. Lübomw'fhes Kehngut war, fo Fonnte 
Hartwig v. Bülow deilenungeachtet Hufen, Höfe und Gercchtig- 
feiten von allerlei Art in dem Gute erb- und cigentbümlich 
befigen. 


Samilienglieder unbeftimmbarer Abfunft. 


. 8 IT. 
eben den Söhnen Ulrihs IV. erfchentt in der erjten 
Hälfte des 15. Jahrhunderts eine Anzahl von Mitgliedern 
des Geichlehts v. Penb, deren genealogifche Stellung aus 
den uns dberlieferten urfundlichen Nachrichten nicht Plar 
zu erfennen if. Die Aufgabe, fie der Stammtafel richtig 
einzufügen, ift um fo Ächwieriger zu löfen, als -die vor: 
handenen Urkunden über die verwandtichaftlichen Beziehungen 
fein Licht verbreiten. Yur in wenigen fällen giebt der Tauf: 
name uns einen, freilich nicht allemal verläßlichen Fingerzeig 
in Bezug auf die Herfunft feines Trägers. Bei mandhem 
unter ihnen bleiben wir in Sweifel, ob er auf Raven I. zurüc- 
zuführen it, oder ob er der Redefiner Kinie angehört. Mit 
Ausnahme von Detlev, der als Stammmwvater des älteren 
Toddiner Haufes anzufehen ift, hat Feiner von ihnen männliche 
Hadfommenichaft hinterlafien. Für die Geichichte der Familie 

find fie von geringer Bedeutung. 


Kamilienglieder unbeftimmbarer Abfunft. Kurd I, 167 


Wir beginnen die Aufzählung der „Unbeftimmbaren” mit 
Kurdl 

Als die Kappen Hennefe Hafenfop zu Rüting und 
Bolte und Joachin, feine Söhne, am 2. Febr. [414 mit dem 
Nathe der Stadt Lübet eine Sühne abichliegen, bürgen für 
fie: der Ritter Johann v. Lügow, Wipert v. Lübow zu Grabow, 
Dolrad v. Kütow und als getster Curd van Penße (llrf. 69). 
Mehr ift über Kurd nicht bekannt. 

mit Ulrihs IV. jüngften Sohne Kurd (IL), der 1455 
zum erften Mal auftritt, fann Kurd I. nicht wohl identijch fein.') 


5 18. 
Hennefe I. 


Hennefe fommt in drei Urfunden vor und zwar immer 
zufamnen mit anderen Stammesgenoffen; allem Feine der drei 
Urkunden enthält die geringfte Undeutung über den verwandt- 
fchaftlihen Zufammenhang der auftretenden Mitglieder des 


Geichledhts. 
Am 20. Dec. 1415 bezeugen, wie auf Seite 112 be- 
richtet wurde, der Ritter Ulrihh IV. und die Hnappen Hans, 


Y) In Mafch's Geich. des Bisth. Ratzeburg, S. 320 flad., findet jüch 
ein Kurd Pent als Domherr zu NRabteburg zur Seit des Bifchofs 
Detlev {v. Parfentin). Kebterer hatte — nad Mafh — mehr Kandaüter 
an fih gefauft, als er bezahlen Fonnte, um die fehlenden Geldmittel 
herbeizufhaffen, verpfändete er (1401) das Schloß Stove mit feinen um- 
fängliben Zubehörungen für 5000 ME. an die Domherren, welde die 
Pfandfumme unter fich aufbrachten, md zwar gaben: Johann v. Lütom 
und fein Bruder 2000 Mf., Kurdv. Pent 1000 ME, Hermann v. Karlow 
900 ME, n. f. w. — Da Mafch nicht angiebt, wo er feine Wiflenfchaft 
geichöpft bat, und da er uns fir die richtige Wiedergabe der Namen 
feine Gewähr bietet, fo Fönnen mir den Domberen Kurd Pent in die 
$Kamiliengeichichte nicht mit aufnehmen. Dielleicht fan die Frage durch 
das großherjogl. Hanpt-Urchto zu Yenftrelig gelöjt werden. 


168 Die mectfenburaifche Familie v. Pent. 


Hennefe, Raven, Joahim und Ulrich d. j. von Pens, daß 
fie ihre mannigfachen rrungen mit der Stadt Kübet durch 
eine allgemeine Sühne beigelegt haben (Ürf. TI). Henneke, 
der hier unter den Knappen die zweite Stelle einnimmt, war 
muthmaßlich, nächft Hans der Aeltefte. Daß er älter war als 
Raven, wird dadurch beftätigt, daß fein Name in einer fpäteren 
Urkunde ebenfalls voran ftehbt. Da Raven fhon I41O felbit- 
ftändig auftritt, fo fann Hennefe faum fpäter als 1585 
geboren fein. : 1 

Ein von Hennefe und Raven gemeinfchaftli ge- 
machter Derjudh, den Bifhyof Johann von Kateburg auf 
Grund eines von deilen Amtsvorgänger, dem Bifchof 
Detlev (v. Parfentin), ausgeftellten Schuldbriefes zur Zahlung 
von 500 ME. Eüb. zu nöthigen, fchlug fehl, indem das 
fürftlih meclenburgifche Bericht unterm IT. Kov. I421 den 
Scyuldbrief des Bifchofs Detlev für bereits bezahlt und darum 
für null und nichtig erflärte (Urf. 78). Als medlenburgifche 
Dafallen waren Hennefe und Raven von dem Bilchofe vor 
den Gerichte ihres Landes auf Herausgabe der ungültigen 
Sculdverfchreibung verklagt worden. 

Im nädjtfolgenden Jahre begegnet uns Hennefe zum 
legten Mal und zwar als Bürge für den Knappen Boldewin 
von dem Kroge, welcdyer mit vielen Genoffen gelegentlicdy eines 
mißlungenen Raubzuges wider Lübet den Städtern in die 
Hände gefallen war. Um fich aus der Befangenichaft zu löfen, 
verfchrieb Boldewin v. d. Kroge, einer der Anführer des 
Unternehmens, fih am 5. Sept. 1422 dem Rathe der Stadt 
Lübef auf 200 Mf. unter Bürgfchaft von: Wipert und 
Helmold v. Lütow zu Grabow, "Kerften v. Halberjtadt, Dogt 
zu Boizenburg, Hennefe und Hans v. Pent, beide „wohn = 


samilienglieder unbeftimmbarer Abfunft. Raven IV. 169 


haft“ zu Redefin. Dort haben fie jedoch nur wähwend 
der Fehden der meclenburgifchen "Dafallen mit den branden- 
burgifhen gewohnt. Dermuthlic ftanden fie damals im 
Dienfte des Ritters Ulrih und gehörten für die Dauer jener 
Kriegsunruhen zur Befagung der Burg. Daß etwa einer 
von ihnen Kehnbefts in der Redefiner Begüterung gehabt 
hätte, ijt nicht erwiefen und nicht einmal wahricheinlich, denn 
als Eigenthbümer von Xedefin erfcheinen nad dem Ritter 
Ulrih IV. ausfchlieglich deffen vier Söhne: Joahim, Dolrad, 
Helmold und Lurd. 

Hans und Raven haben beftimmt nicht dem Redefiner 
Haufe, fondern anderen Linien angehört; dagegen find wir in 
Bezug auf Hennefe's genealogifhe Stellung lediglih auf 
Dermuthungen angemwiefen. Ihn allein feines Namens wegen 
für einen Nachkommen des Knappen Hennefe 1. ($ 9) erklären 
zu wollen, erjchyeint gewagt, weil der Name Hennefe zu jener 
Seit einer der gebräuchlichften in unferm Lande gewefen‘ ift, 
daher fehr wohl aus der mütterlichen familie auf Hennefe 
gelangt fein fonnte. 

Hahfommenfchaft hat Hennefe IL, foviel befannt, nicht 
hinterlaffen. " 


5 19. 


Raven IV. 


In Raven IV. dürfen wir einen NWachfommen des 
Ritters Raven I. vermuthen, weil fein vergleichsweile wenig 
gebräuchlicer Name unter den Sproffen der Kedefiner Einie 
nicht vorfommt, oder doch nicht nachgewiefen ijt. 


170 Die medlenburgifche familie v. Penp. 


+ Zum erften Mal erfcheint Raven IV. in einer Urfunde 
von 1410; deninah fann er ein Sohn des im Jahre 1587 
auftretenden Knappen Raven II. ($ 11) gewefen fein. 

IJn der oben (S. 109 ff.) erwähnten Fehde Herjog 
Erichs d. j. von Sacfen-Kauenburg wider die Kübedfer batte 
Raven v. Pent auf der herzoglichen Seite gefochten und war 
in die Gefangenschaft der Städter gerathen. Um feine Freiheit 
wiederzugewinnen, mußte er Urfehde jchwören, 12. Februar 
1410 (let. 65). Bald folgten neue rerungen zwifchen 
Raven und den £übedern, welche am 20. Dec. 1415 gütlich 
vertragen wurden (llrf, TI). 

An dem großen Raubzuge, welcher in der Woche vor 
Dftern 1422 durch Medlenburger, Miärker und Priegniger 
unter Anführung von Reimar v. Pleffen, Boldewin v, d. Kroge 
und Bans v. Quigow mit vereinten Kräften gegen Kübef ins 
MWerf gefetst wurde, aber dan? der Wachfamkeit der Städter 
PFläslich fcheiterte, haben die v. Pent fich nicht betheiligt ; 
dagegen verbürgten fie fich den Eibedern für die einigen ihrer 
gefangenen freunden auferlegte Schasung. So bürgte Raven 
mit Hans Pens und Gottichalt v. Kleinow für Claus 
v. Karftädt (Urf. 80). 

Es ift jchon erzählt worden (8. 18, 5. 168), daß Hennefe 
und Raven mit ihrer wider den Bifchof von Kateburg vor- 
gebradıten Schuldforderung unterm 17. Yov. 1421 von dem 
medlenburgifchen Gerichte abgewiefen wurden. Unzufrieden 
mit diefem Befcheide vollführte Raven einen Raubzug in die 
Rabeburgifher Stiftsgüter, wobei er drei Gefangene und 
160 Pferde erbeutete (Urf. 85). Solchen Act der Selbit: 
hülfe durfte er, ohne Beforgniß, zur Nechenfchaft gezogen zu 
werden, getroft wagen, denn den Kandesfürften fehlte die 


‚Kamilienglieder unbeftimmbarer Abfunft. Raven IV, 171 


Maht noch mehr als der Wille, ihre unbändigen Dafallen 
in Sucht und Drönung zu halten Gerade während jener 
Händel mit Brandenburg, weldje die Befreiung des vom 
Marfgrafen £riedrich 1. in Befangenfhaft gehaltenen Herzogs 
Johann IV. von Stargard zum Ziel hatten, war das Unwesen 
der Raubfehden, der MWegelagerei und Brandfchasung zu einer 
wahren Sandplage geworden. An den gegen die Bewohner ' 
der Priegnit gerichteten Raub- und Beutezügen haben Bans, 
Raven und Ulrich d. j. v. Penb eifrig mitgewirkt, wie die 
gelegentlih der Kriedensperhandlungen zu Perleberg (1424) 
vorgebrahten Schadensrechnungen ausweifen (Urf. 85). So 
giebt Hans v. Quisow’an, daß ihm und feinen Unterfaffen 
adıt Tage vor Martini 1422 durch Hans, Raven und Ulrich 
‚». Pens, Glavas, Blücher, den Dogt Heinrich v. Ditten und 
deren Helfer und Knechte nicht weniger als 524% fette Schweine, 
50 Kühe und 25 Aderpferde wären geraubt worden, ihre 
Beute hatten die Räuber zum größeren Theile in Redefin 
geborgen. | } 
Kadı dem urfundlichen Zeugniffe der Herzogin Katharina 
von Medlenburg vom Jahre 1424 (Urf. 85) war Raven 
v. Pent in „dern Feibgedinge” der Herzogin Margarete, des 
Herzogs Albrecht V. Wittwe, anfäffig, d. i. in der Dogtei MWitten- 
burg. Ob Raven £ehn- oder Pfandbefiger war, bleibt zweifelhaft, 
da der Hame feines Gutes nirgends genannt wird. 

Hah 1424 tritt Raven hiicht wieder auf. Seine Haus- 
frau wird in einer Urfunde vom 28. Juni 1454 als verftorben 
erwähnt (Urt 154). Durch ihren Tod war dent Berjog 
Heinrih von Mecdlenburg eine jährliche Hebung von 18 ME. 
in den Dörfern Kummer und Göhlen, Ans Grabow, zu- 
gefallen oder „angejtorben“, welche er an Ulrich v. Pens ju 


172 “Die medlenburgifhe Familie v. Pent. 


Borlofen, Joahims Sohn, verpfändete. Ravens Hausfrau wird 
eine Erbjungfer gewefen fein; als eine folche war fie berechtigt, 
die väterlichen Kehngüter bis an ihr Lebensende zu genießen. 
Mit Sicherheit darf angenommen werden, daß fie dem ritter- 
mäßigen Gefchlehte von dem Kroge'!) entitammte, welches 
das Dorf Kummer zu Kehn befaß. Am Tage Gregorii 1406 
verpfändet Heinrich v. d. Kroge dem Klofter Eldena 8 ME. 
jährliher Hebungen aus 6 Höfen in Kummer, die er von 
feinem Dater ererbt hatte, — „alje myf datt myn vader 
quyteft vnd vrygejt sheeruet heft“.?) Das Dorf Böhlen, 
welches füdwärts an Kummer grenzt, wird in der angezogenen 
Urfunde vom 12. März 1406 zum erften Male erwähnt. 
Daß es gleichfalls im Befite der v. d. Kroge gewefen ift, 
erfcheint unzweifelhaft. 

Yahkommenfhaft hat Raven, fo viel wir wiffen, nicht ' 
hinterlaffen. 


8 20. 


Ulrich V. 


Wir haben gefehen, daß der Ritter Ulrich IV. noh amı 
1. Xov. 1405 Ulrich der jüngere genannt wurde, aber jdhon 
am 6. Jan. 1404 Ulrich der ältere heißt, nachdem inzwifchen 
fein Dater, Ulrich III, zur ewigen Ruhe eingegangen war. 
Es gab alfo im Jahre 1404 zuverläffig einen Ulrich v. Pens, 








'), Die v. d. Kroge (Kruge), in der Altmarf und Prieanit zu Haufe, 
im jüdweftlihen Medlenburg vorwiegend pfandgefeffen, find um die Mitte 
des 16. Jahrh. erlofhen. Wappen: im jilb, Schilde ein fpringendes 
fhwarzes Einhorn; Belmzier: ein grünender Baum. (v, Meding, Hacır. 
von adlig. Wappen. T, 5. 505.) 

») Mach dem Original auf Pergament unter den Eidenaer Klofter- 
Urfunden im Baupt-Urchive zu Schwerin, 


Samilienglieder unbeftimmbarer Abfunft. Ulrich V. 173 


den fimften diefes MTamens, der jünger war als Ulrich IV. 
Damit haben wir zwar einen indirecten Beweis für feine 
Eriften;, in Perfon jedody begegnet er erft gelegentlich der 
Ihon mehrmals erwähnten Generalfühne, welche am 20. Dec. 
1415 zwifchen der Stadt Kübef einerfeits und dem Ritter 
Ulrih IV. vo. Pent und fünf feiner Geichlehtsgenoffen anderer: 
feits zu Stande fam; hier nimmt der Knappe Ulrich d. j. 
die letste Stelle ein unter den Dertragichliegenden, auf Joachim, 
des Ritters Ullrich Alteften Sohn, folgend (Urf. TI). 

Zum anderen Male wird Ulrih V. im Jahre 1424 
genannt, indem er angefchuldigt wird, gemeinfam mit Hans 
und Raven v. Pens und ihren Freunden und Helfern acht 
Tage vor Martini 1422 einen Raubzug wieder den Branden- 
burgifhen Dafallen Hans v. Quisow erfolgreih ausgeführt 
zu haben (Urf. 85). 

Da Ulrich fpäter nicht wieder auftritt, fo darf angenommen 
werden, daß er bald nah 1424 den Tod gefunden hat. 

Die frage, ob Ulridh V. etwa der zweitgeborene Sohn 
des Ritters Ulrich gewefen fein möge, läßt fich nicht entjcheiden. | 
Dem gemeinfamen Namen darf nicht mehr Gewicht beigelegt 
werden, als ihm zufonmt. Der. jüngere Ulrich fann einer 
anderen Kinie angehört und dennoch feines reichen und an- 
gefehenen Beichlechtsvetters Namen, etwa als defjen Pathenfind, 
geführt haben. Wie dem nun auch fein mag, es fteht feft, 
dag Ulrih an den zahlreichen Rentenverfchreibungen und 
Derpfändungen der Söhne des Ritters Ulricy nicht betheiligt 
gewefen ift, woraus wir folgern, daß er entweder einer anderen 
£inie angehört hat, oder daß er fchon vor Beginn jener ge= 
Ihäftlichen Wiaßnahmen, d. bh. vor 1455, verftorben: ift. 

LKahfommenfchaft hat er nicht hinterlajfen. 


174 Die medlenburgifbe Kamilie v. Pent. 
$ 20. 


Ermegard. . 


Ermegard bekleidete im Jahre 1430 die Würde einer 
Aebtiffin des Nonnenflofters zu Harrentin. Am I4 Juli des 
genannten Jahres verpflichtet fie fi) fanımt dem ganzen 
Eonvente, Feine Benusung der Klojtergüter vorzunehmen, 
welche der Stadt Kübel zum Vachtheil gereihen möchte 
(Urf. 86). Ueber ihre Herfunft ift nichts befannt. 


Delmolds 1. Nablommen (). 


‚8 22. 


Helmold II. 


Abfeits von feinen Gefchledhtsverwandten ift Helmold 111. 
im nördlichen Theile des Umts Grevesmühlen und zwar in 
den Dörfern Tarnewis, KHooftorf und Grefchendorf begütert 
gewefen (vergl. $ 16, 5. 157 ff.). 

„Helmold van Penfe to Gofenftorp” verbürgt fi) mit 
vier anderen, von Adel dortiger Gegend am 9. Hop. 1415 
für eine Schuld Helmolds v. Pleffen zu Parin (Urf. TO). 
Hwei Jahre jpäter wohnt er zu Tarnewis (UÜrf. 75), indeffen 
hatte er den Hof zu Gooftorf zu eigen behalten. Demmnächjt 
verfauft er am 6. jan. 142] feine Hölzung auf der Brefchen: 
dorfer Feldmarf, die Wedinghe genannt, jammt aller Be: 
rechtigfeit zu erblihem Eigenthume an Heinrid; v. Quitow 


Helmolds I. Yachfommen (?), Belmold TIT, 475 


zu Dogtshagen (Urf. 77). "Endlih am 22. Dec. 1436 
überläßt Hans v. Pent den von feinem verftorbenen 
Bruder Helmold ererbten Hof zu Gooftorf mit Zu- 
behörungen um den Preis von 746 lüb. ME. Fäuflih an 
Etehard v. Quigow (Urf. 96). Was aus dem Befisthum 
im Dorfe Tarmewit geworden ift, melden die Urkunden nicht. 
In Pensifchem Befite wird Tarnewit in der Folge nicht 
wieder gefunden. 

Es unterliegt feinem Hweifel, dag Helmold feine Höfe 
und Hufen in den genannten drei Dörfern als ein erbliches 
£ehn, nicht aber pfandweife befeflen hat. Das ergiebt fich aus 
der Saffung der Haufverträge. Dagegen ift fraglich, ob er 
fine Güter erfauft oder vom Dater geerbt hatte? Wir 
glauben, das Keßtere annehmen zu dürfen, zumal da fchon in 
älterer Seit ein Glied der Familie v. Peng fich in jenem 
Winkel des Landes nachweifen läßt. Wir erinnern uns, daß die 
Kübeter im Jahre 1561 während eines Waffenftillitandes 
unverjehens einen Streifzug in den Klüger Ort unternahmen, 
um fi) gewiffer übelberufener Wegelagerer zu bemächtigen, 
und daß bei diefer Gelegenheit unter Anderen auch Helmold (1.) 
Pen erihlagen wurde (vergl. $ 91. So plöglich und unver- 
mutbhtet wurde der Streich geführt, daß die Ueberrafchten zu 
gemeinfamer Abwehr Feine Zeit fanden; Florefin von Stücd 
wurde in feinem eigenen Haufe ergriffen und alsbald an Ort 
und Stelle geföpft. Daß Helmold Pens nicht etwa zufällig 
erihlagen wurde, jondern daß die Diener der Stadt die Ab- 
ficht und den Auftag hatten, fich feiner zu verfichern, ift um 
jo cher anzunehmen, als er erwiefenermaßen den Kübedern 
Anlaß zu Befchwerden gegeben hatte. Wenn nun Belmold 
im Klüßger Ort angetroffen und getödtet wurde, fo wird er 


176 Die medlenburgifche $amilie v. Penp. 


auch ficherlich dort anfäffig gewefen fein. Da wir 60 Jahre 
fpäter wiederum einen Belmold Pent zwifchen Klüs und 
Daffow mit Gütern angefeflen finden, fo erfcheint die Annahme 
nicht zu fühn, daß diefe Güter eben die von dem erfchlagenen 
Helmold hinterlaffenen find. Wir ziehen zugleich die weitere 
Folgerung, daß wir in Helmold III. und Hans I. die Enfel- 
föhne Helmolds I. vor uns haben. 

Helmolds III. Dater ift nicht namentlich befannt. Wir 
wiffen nichts weiter von ihm, als daß er die Güter Woez 
und Karft bei Wittenburg von der Familie v. Hagenow in 
Pfand gehabt und feinen Pfandbefis auf feinen Sohn Hans 
perftammt hat. 

Männliche Keibeserben hat Helmald ficher nicht hinter- 
lafjen, da nady feinem Ableben das Gut Gooftorf, wie jchon 
gejagt wurde, auf den Bruder übergegangen ift. 


8 23. 
Bans l. 


Hans ift uns fchon mehrmals begegnet; zuerft, als er mit 
dem Ritter Ulrich und den Knappen Hennefe, Raven, Joahim 
und Ulrich d. j. v. Pens am 20. Dec. I415 einen Sühne- 
vertrag mit der Stadt Eibed abihlog (f. 5. 168); demnächit 
bürgte er 1422 für feine von den Kübedern gefangenen 
Freunde Boldewin von dem Kroge und Llaus von Karftädt 
(f. 5. 168), und vollführte in demfelben Jahre einen Raubzug 
in die Priegnis (f. S. ITO). 

Ueber feinen &üterbefit gewähren mehrere Urkunden 
Aufihlug. Am 6. Febr. 1452 bezeugt der Hnappe Hans 
v. Pens, daß die Herzogin Katharina von Mledlenburg, welche 
für ihre noch minderjährigen Söhne das Land regierte, das 


Belmolds I, Uadhfommen (P). Hans 1. 177 


Gut Worz von ihm ausgelöft habe, das „feine Eltern und 
er” nebft dem Gute Karft von den Hagenowen bisher als 
Unterpfand inne gehabt hatten, indem er fich zugleih für 
verbunden "erflärt, der Herzogin auf ihr Begehren aud) das 
But Karft gegen Erftattung des Pfandfchillings- von 150 
£üb. ME. auszuliefern!) (VÜrk. 87). Indefien wurde Karft 
nicht eingelöft, fondern verblieb denn Pfandinhaber Hans Pens. 
Zwei Tage fpäter, am 8. febr., ftellt die Herzogin Katharina 
dem Knappen Hans von Pens, wohnhaft zu Toddin, 
eine bürgliche Derfchreibung aus über 550 Küb. ME, welche 
fie ihm — wohl aus dem eben abgefchloffenen. Handel über 
Woe — fchuldete (Urf. 88). 


Bei diefer Gelegenheit wird der Yame des Dorfes Toddin 
feit 1251 zum erften ANTale urfundlid erwähnt. Toddin ift 
nicht Stammfiß eines Adelsgefchlechts gewefen, fondern ein 
fchwach befiedeltes Bauerndorf; daher fann es nicht. Wunder 
nehmen, wenn fein ame im Laufe von zwei Jahrhunderten 
in Peiner Urkunde genannt wird. Wahrfcheinlich ift Toddin 
nicht früher in Pengifchen Befits gelangt, als das angrenzende 
Pätow oder das nahe gelegene Scharbow, 8. h. erft gegen 
den Ausgang des I4. Jahrhunderts. Demnach würde ent: 
weder Hans Pent oder fein Date als der Erwerber von 
Toddin anzufehen fein. Muthmaßlich war Toddin im I4. Jahr- 
hundert Eigenthum der familie v. Doren, welche u. a. auc 
das Hachhbardorf Pätow befefien hat (vergl. $ 16, 5. 154 ff.). 

Hans Pent erfcheint durchweg als Ulleinbefiger von 
Tobddin, was wir befonders hervorheben wollen, weil bis 
dahin in der Pentifchen Familie die Theilung des Güter- 


») Dergl. 5. 154 mn. 155. 
12 


. 178 Die medlenburgifhe Samilie v. Pent. 


befites yadı Hufen und Hebungen, nicht aber nach ganzen 
“ Dörfern beliebt worden- war. 

Außer Toddin hat Hans einige Hufen im Dorfe Warfow') 
bejeffen, welche er am 6. Yov. 1458 den Lüberfer Dompicarien 
für 100 A. verpfändet (Urf. 99). Da die Hälfte von 
Warfow Eigenthum der Penten des Redefiner Haufes war, 
jo fönnte man vermuthen, daß Warfow durch den erften ge- 
meinfamen Ahnheren auf Hans und feine Redefiner Dettern 
vererbt worden fei. Der erfte gemeinfchaftliche Dorfahr Fann, 
wie ein Blif auf die Stammtafel lehrt, feiner fpäteren als 
der erften uns befannten Generation angehört haben; Warfomw 
müßte alfo fchon im erften Diertel des 14. Jahrhunderts 
Pengifch gemwefen fein. Das ift aber, anderer Bedenken zu 
gefchweigen,. fchon darum nicht glaubhaft, weil es aller Ueber- 
lieferung fchnurftrads zumwiderläuft; gar oftmals wird im 
16. Jahrhundert Redefin als der „uralte Stammfi“, als. 
„Die Wiege des Gefchlechts" gefeiert, während auf Warfow 
foldhye Bezeichnungen niemals angewendet werden. 

Als Helmold III. verjtarb, ohne männliche Keibeserben 
zu hinterlaffen, fiel fein werthvoller Hof in Booftorf in der 
Dogtei Grevesmühlen feinem, fo viel befannt, einzigen Bruder 
Hans erblich zu. Diefer verkauft am 22. Dec. 1456 Gooftorf 
nebft allen Zubehörungen an Edfehard v. Quitow mit der 
Derpflichtung, ihm das Kehn vor dem Kandesheren aufzu- 
laffen (lIrf, 96)... 

Hans erfcheint noch mehrmals, zulett im Jahre 1444, 
als Bürge oder. Zeuge in Angelegenheiten feiner Freunde. 
Hunäcjt bürgt er, am 25. Juli 1456, mit den Redefinern 





Nn9,8 16, 5. 152. 


Das ältere Haus Toddin. Detlev. 179 


Dolrad und Helmold (IV.) v. Pent und vielen anderen Knappen 
für Henning Glavas, als diefer der Herzogin Katharina und 
dem Lüder v. Blücher Urfehde leiftet (Urf. 94). Am 9. Vo. 
1458 gelobt er für £üder v. Eirsomw zu Schbehomw in einer 
Sculdfahe (Urf. 100). Desgleihen am I. Dec. 1459 für 
die Gebrüder v. Züle zu Marfow, als diefe den Kübeder 
Dicarien Renten aus ihren Dörfern Zühr und Perdöhl ver- 
pfänden (Urf. 104). Endlich ift er Zeuge, als Hans v. Lütow 
das Dorf Bandefow bei Boizenburg am 17T. Sept. 1444 an 
Joadyim v. Pent zu Redefin verpfändet (Urf, II). 

Später fonımt Hans nicht wieder vor, indeflen wird er 
erft nad 1452 verftorben fein, da fein Machfolger im Befitze 
von Toddin, Detlevs Sohn Ulrich, 14052 noch in der Stadt 
MWittenburg wohnt und 1455 zuerft in Toddin erfcheint. 


Das Ältere baus Toddin. 


Als erften Befitzer von Toddin aus Pentifschen Hefchlechte 
haben wir Hans I. Fenmen gelernt ($ 25). Er hat Feine 
Kine begründet, denn er ftarb ohne Söhne zu hinterlaffen. 
Seine Eehngüter gelangten zunächft an Ulrich, Detlevs Sohn, 
und wurden weiter auf dejfen Söhne und Enfelföhne vererbt, 
bis im Jahre 1525 die Kinte erlofc 

g 24. 
Detlev. 2 

Erft nad) feinem Tode wird Detlev urfundlich erwähnt. . 
Hunächjt gefchicht dies, als frau Abele, „feligen Detlevs von Penten 


Wittwe”, und ihr ältefter Sohn Joacyim im Jahre 1445 die, 
. 12* z 


180 Die medlenburgifche familie v. Penp. 


Hebung von einigen Hufen in Brahlftorf verpfänden (Ürf. 115). 
Einen zweiten Rentenverfauf, und zwar aus Düffin, fchließen 
Detlevs Söhne, - Joahim und Ulrich, 1452 ab (Urf. 129). 
Unzweifelhaft hatte Detlev die in den genannten beiden Dörfern 
verpfändeten Hufen feinen Söhnen vererbt. 

Als der erfte Rentenverfauf gefhah, wohnte Frau Abele 
mit ihren Kindern in der Stadt Wittenburg; fie war „nu tor 
tydt. bynnen Wpyttenborge wonende”, fo heißt es in dem 
Pfandvertrage. Demnach wird fie zuvor, als Detlev noch am 
£eben war, an einem andern, aber nicht bejtimmbaren Orte 
gewohnt haben. An Düffin oder Brahlftorf dürfen wir dabei 
nicht denfen, denn dort wurden erjt viel jpäter „Wohnhöfe” 
erbaut.’) 
| Detlev v. Pent hat feinen Namen wahrfcheinlich nad 

Detlev v. Parfentin auf Priefchendorf, oder nach deffen Sohn, 
dem Bifchof Detlev 'von Rateburg, getragen. Unverfennbar 
haben zu jener Zeit innige Beziehungen zwifchen den Familien 
v. Pens und v. Parfentin beftanden. ZJunächft trat der 
Ritter Ulrih IV. von Pens als Zeuge und Beiftand für den 
Bifchyof Detlev auf, wie fchon mitgetheilt wurde?) Ferner 
machen wir die Wahrnehmung, dag Hartwig v. Parfentin 
an den Pfandverträgen, weldhe frau AUbele und ihre Söhne 
abjchliegen, als Bürge betheiligt ift. Und noch Detlevs Enfel- 
föhne unterhalten eine enge Verbindung mit den v. Parfentin 
aus dem Haufe Priefhendorf. Mlan wird demnach eine 
Derfhwägerung beider familien als ficher annehmen dürfen. 
Dermuthlich ift die Mutter Detlevs v. Pen eine Schwefter 
des Bifchofs Detlev v. Parfentin gewefen. 


') Dgl. $ 16, 5. 147 —199. 
"Dal. $ ı3, 5. 112. 


Das ältere Haus Toddin. Joachim I. 181 


Ueber Detlevs Herfunft verbreiten unfere urfundlichen 
Nadrichten fein Licht. Während feine Wittwe und Söhne 
zu den Parfentins und den Waderbarths von Kogel in naher 
Beziehung ftehen, bleiben fie auffälliger Weife ihren Gefchlechts- 
vettern völlig fern und bieten fomit Reine Gelegenheit zur 
Aufklärung des genealogifchen Zufammenhanges. 

Im Jahre 1455 tritt Detlevs zweiter Sohn Ulridy als 
Befiter von Toddin auf. Daraus folgt jedoch nicht, daß er 
dem Dorbefitzer, Hans I., als deffen nächftberechtigter Kehn- 
erbe gefolgt war, denn er Ponnte füglich die Anfprüche feiner 
Miterben und Kehnsvettern an fi gefauft haben. So wurde 
mit Toddin verfahren, als im Jahre 1555 Ulrichs Linie 
erlofch, indem Lurd und Dolrad Pent das allen Penten 
gemeinschaftlich zugefallene But Fäuflih übernahmen. 


8 25. 
Joachim, Detlevs Sohn. 


Ueber Detlevs Alteften Sohn Joachim ift wenig befannt, 
fo daß fein Keben fi) nicht genau verfolgen läßt. Am 
d. Auguft 1445 verpfändet er gemeinfam mit Frau bele, 
feiner Mutter, 7 ME. 20 $l. jährliher Rente aus ihren 
2% Hufen Aders und 2 Kathen im Dorfe Brahlftorf an 
Herrn Ertmann Burmefter, Dfftetanten an der Marienfirche 
zu £übet, für 100 £üb. ME. unter Bürgfchaft von: Dito 
Waderbarthb zu Kogel, Hartwig v. Parfentin zu Gudow, 
Hartwig v. Bülow zu Stintenburg und Raven Metefe zu 
füsow (Ur. 115). Die Schuldforderung ging fpäter auf 
den Kaland zu 5. Llemens über und war im Jahre 1492 
anfcheinend noch nicht getilgt (Ur. 224) Bei Gelegenheit 


182 Die medlenburgifhe Familie v.-Pent 


einer Rentenverpfändung aus dem Gute Düffin am 24 Juni 
1452 begegnet uns Joadhim zum zweiten und legten Mal. 
Er erfcheint hier in Befellihaft feines jüngeren Bruders 
Ulrih und nennt fich „Herr” Joachim, "woraus wir fchließen 
‚dürfen, daß er in den geiftlichen Stand getreten war. Auch 
bei diefer Pfandverfchreibung leiften wiederum die Waderbarth 
. und Parfentin Bürsfchaft (Urf. 129). Dielleiht ift Frau 
Abele, Joahims Mutter, eine geborene v. Waderbarth gewejen. 


8 26. 
Ulrich, Detlevs Sohn. 


Als im Jahre 1445 Frau Abele und ihr Sohn Joachim 
v. Peng Renten in Brahlftorf verpfändeten, wird der jüngere 
Sohn Ulrich noch minderjährig und eben darum bei dem 
Handel nicht zugegen gewefen fein. Erft 1452 tritt Ulrich) 
auf und zwar in der Begleitung Joahims (Mr. 129). 
Die Brüder wohnten damals noch; in der Stadt Wittenburg; 
wo die Mutter nach ihres Ehejunfers Ableben fich häuslich 
niedergelaffen hatte. Dom Jahre 1455 an erfcheint Ulrich 
als Befiter des Gutes Toddin. Db ihm das But, etwa als 
nächftem Ugnaten des Dorbefiters Hans v. Pens, erblich 
zugefallen war, oder ob er Toddin von feinen Mliterben 
gefauft hat, bleibt eine offene Frage. m Uebrigen tritt 
Ulridy wenig hervor. Er verbürgt fich für Hartwig v. Bülow 
zu Stove, als diefer am 27. Det. 1455 Hebungen aus 
Dammereezs verpfändet (Ur. 157), und leiftet fpäter 
(15. März 1470) dem Herzog Heinrich IV. von Medtenburg 
denfelben Kiebesdienit (Urf. 175). Im UWovember 1480 
war Ulrich nicht mehr am Keben. Er hinterließ eine Wittwe, 


Das ältere Haus Toddin. Bans. 183 


welhe Abele hieß, gleich feiner Mutter, und zwei Söhne, 
Hans und Joadimt. 


822. - 
Bans. 


Jm Hovember 1480 verpfänden Hans und Joachim 
v. Pens, feligen Ulrihs Söhne, wohnhaft zu Todbin, 
gemeinfam mit ihrer Mlutter Abele fehs ANE. jährlicher 
Hebung aus Toddin und ihren anderen Dörfern für [OO ME. 
an die Lübecfer Dompicarien (UIrf. 202). Ihre Bürgen find: 
Detlev und Benning v. Parfentin, zu Priefchendorf und 
fütgenhof gefeffen, Bernd v. Pleffen zu Grundshagen und 
Urih v. Quisow zu Dogtshagen. Die fhor erwähnten 
nahen Beziehungen zwifchen den Häufern Priefchendorf und 
Toddin treten auch hier zu Tage. Die nachftehende furze 
Stammtafel wird den genealogifchen Zufammenhang der uns 
intereffirenden Glieder des Gefchlehts v. Parfentin ver- 

anfhaulichen. 

Detlev v. Parfentin, 
auf Beleydorf und Priefchendorf. 











1560--1576. 
Detlev, j ° Henning, 
Biihof zu Rageburg. auf Priefchendorf. 
159. 1419. 1588. 1402. 
. Dans, 

auf Priefchendorf, 

1457. ’ 
m Henning, Detlen, 
auf Priefchendorf. „auf Kütgenhof. 


1455. 1481. | 1455. 1481. 


184 Die medlenburgifche Familie 2. Denk, 


Ulrihy) Quisow ließ fi von frau Abele einen fogenannten 
Schadlosbrief ausftellen (27. Wov. 1480), in welchem diefe 
ihm mit ihrem „redeften gude“, d. i. greifbarften Dermögens- 
jtücfen, in den Kanden Wittenburg und Boizenburg für 
jeglihen Schaden, der ihm etwa aus feinem Belübde entjtehen 
möchte, zu haften verfpricht (Urf. 204). 

In der Folge erfcheint Hans als alleiniger Eigenthümer 
von Toddin und Zubehörungen ; fein Bruder Joachim tritt 
als folcher nicht wieder auf. Hanfens Thätigfeit hat fich auf 
die Bewirthichaftung feiner Güter befchräntt. Die Nachrichten 
über ihn betreffen zumeift Geldangelegenheiten und Bürg- 
Ichaftsfachen, bieten aber fein allgemeineres ntereffe. 

Hunächft begegnet Hans am SI. Dct. 1484 als Mit- 
bürge für Ulrich v. Pens zu Ploen, als diefer eine größere 
Anleihe bei der Kübefer Geiftlichfeit maht (Ur. 215). 
Unter Derpfändung einer Rente von 13 ME. aus feinem 
Gute Toddin hatte Hans von dem Kübeder Bürger Hans 
Danfward ein.Darlehn im Betrage von 220 ME. empfangen; 
Danfward überwies diefe Scyuldforderung der Kirche zu 
Hagenow zur Stiftung einer DPicarei, worüber der Bifchof 
von -Rabeburg am 14. Juli 1485 die Beftätigung ertheilt 
(Urf. 214). Bei einem XRentenverfauf aus dem Dorfe 
Mühlenbet, welchen Reimar v.' Blücher am 2. Jan. 1494 
vornimmt, dienen Hans v. Pent zu Tobddin und Hennefe 
v. Pent zu Gorlofen jenem als Zeugen (Ürf. 227). icht 
unerpähnt wollen wir laffen, daß Bans im Jahre 1495 
zu zwei WMalen je eine Tonne Bier aus Roftod bezogen hat. ' 
(Urf. 229). Diefes Bier, das über See in Roftod eingeführt 
wurde, war dazumal bejonders beliebt und fand im ganzen 
Lande willige Abnehmer. 


Das ältere Baus Toddin. Hans. . | 185 


Im Jahre 1500 wird Hans zur Theilnahme an dem 
Brautzuge der Herzogin Sophie, der Tochter "des Herzogs 
Magnus von Medlenburg, nah Torgau zu ihrer Dermäblung 
mit dem Herzoge und nahmaligen Kurfürften Johann von 
Sachen aufgeboten; er hatte unter Beihülfe von Klaus 
v. Pengens frau vier Pferde zu ftellen (Urf. 251). 

Wenige Jahre fpäter fand Hans einen jähen gewaltfamen 
Tod von der Hand Achims von Kütow. Solche blutige 
Gewaltthaten wurden zumeift im Raufche verübt, und fo wird 
es auch im vorliegenden Falle gewefen fein, denn mindeftens 
von Hans Pens wiffen wir gewiß, daß er dem Genufje des 
edlen Gerftenfaftes fehr zugethan war. Der Todtfchlag ift 
wahrfcheinlich im Jahre 1505 gefchehen, Feinenfalls fpäter 
als in der erften Hälfte des nächftfolgenden Jahres, dern im, 
dem Aufgebot der meclenburgifchen KXitterfchaft vom 
Auguft 1506 anläßlich der befannten Zübecer Fehde follen 
„Bans Pengen Söhne zu Toddin“ mit vier Pferden den 
Roßdienft leiften. 

Unterm 15. März 1907 bittet Achim v. Lübow die Kandes- 
fürften um Ermäßigung der von des Entleibten Sippfchaft 
geforderten, für ihn angeblih unerfchwinglihen Sühne. 
Zugleich beflagt er fich, daß die Penten ihm „nach Leib 
und Gut“ trachten, obgleih er zu dem „Unmillen“ und 
Todtfchlag ohne fein Derfchulden gefommen fei (Ürf. 242). 

Herzog Heinrich ließ zwifchen Achim Lügow und Hans 
Pentens Hinterbliebenen einen Dertrag vermitteln unter den 
nachfolgenden Bedingungen. Lütomw foll 300 rh. Gulden an 
"des Eitleibten Mittwe, Sophia, und feine Söhne Ulrid 
und Achim entrichten; ferner foll er zu einem feierlichen 
£eichenbegängnig dreißig adlige Frauen und Jungfrauen 


186 Die medenburgifche Familie v. Pent. 


ftellen, audy 50 Pfund Wachs dazu liefern; und weiter wird 
ihm auferlegt, 50 Paar Schuhe und zwei graue oder weiße 
Wismarfce grobe Tücher an die Armen auszutheilen. 
Endlich foll er eine Wallfahrt nadı Einfiedeln beftellen zum 
Seelenheile des Getödteten. Damit foll die That gefühnt, - 
vergeben und vergeffen fein, bei 1000 fl. Strafe für den 
Humiderhandelnden (Ur. 245). Weldyer familie Hans 
Pengens Wittwe angehört hat, ift nicht zu ermitteln gewefen. 
Sie fommt fpäter nicht wieder vor. Außer den beiden Söhnen 
Ulrich und Achim hat Hans nody eine Tochter hinterlaffen, 
welche jedoch nicht mit Namen befannt ift. 


8 28. 
Joachim, Ulrichs Sohn. 


Joachim, Ulrichs zweiter Sohn, Berpfändete, wie im 
vorhergehenden Paragraphen mitgetheilt wurde, mit feiner 
Mutter Ubele und feinem Bruder Hans am 27. Yopember " 
1480 gewiffe Hebungen in Toddin an die Küberfer Dom- 
vicarien (Urf. 202 und 204). Dermuthlih war Joachim 
bei dem Afchluffe diefes Gefchäfts nicht perfönlich zugegen, 
denn es leidet faum einen Zweifel, daß er jener „Joachim 
de Pengen“ ift, welcher zugleich mit einem Hicolaus de Denten 
am 14. Hovember 1480 auf der Univerfität zu Greifswald 
immatfriculirt worden ift.!) Der Dermerf in der Matrifel, 
daß beide der Schweriner Diöcefe angehört haben, fönnte uns 
irre machen, da Toddin im Rateburger Sprengel lag, wenn 
nicht Joachims Dater auch in den zum Bisthum Schwerin . 
gehörigen Dörfern Warfow und Zachun begütert gewefen 





) m. Jahrb. 49, 5. 79, Ar. 579, 580. 


Das ältere Haus Toddin. Joadim. . 187 


wäre, Joachim mag fich dem Schweriner Sprengel ange- 
fchloffen haben, um den Genuß von Stipendien und die Un: 
wartfchaft auf geiftliche Pfründen zu erlangen, welche ihm 
nur auf diefe Weife erreichbar waren. Höchft unwahrfcheinlich 
ift die Annahme, daß Joahim und Hicolaus Sproffen des 
pommerfhen Gefchlehts v. Pent gewefen fein fönnten, da 
diefe Familie im Jahre 1489 mit Walter v. Pent auf 
Trantow ausgeftorben ift. 

Wer zu jener Zeit fich eine gelehrte Bildung verfchaffen 
wollte, pflegte wohl fchon als Knabe eine Univerfität zu be- 
ziehen, um dort zunächft durch Erlernung der Anfangsgründe 
fi) für die nachfolgenden fachwifjenfchaftlichen Studien gefchicht 
zu machen. eben diefen jugendlichen Studirenden befuchten 
Männer in vorgefchrittenem Kebensalter die Hochichulen. 
icht felten wurde das Studium unterbrochen, um vielleicht 
zu gelegener Zeit und unter günftigeren Umftänden, — oftmals 
an eimer anderen Univerfität —, wieder aufgenommen zu 
werden. Auch Joahim Pent wird faum dem Knabenalter 
entwachfen gewefen fein, als er 1480 zu Greifswald 
„intitulirt“ wurde. Nchtzehn Jahre fpäter taucht er in 
Roftod auf, wo er am 9. Detober 1498 -zum Magiiter 


 .promopirt wird und am 21. December defjelben Jahres 


2 Marf Gebühren entrichtet.’) 

Als Domherrn des Stifts Schwerin finden wir den 
Magifter Joahim Pens 1512 zu Bukow wieder (Urf. 269). 
Im Jahre 1525 war er nicht mehr am £eben, denn es 
wurde über „Herrn Jochim Penten“ Präbende zu Gunften 
eines Underen verfügt (LUrf. 286). 


) Bofmeifter, Roftoter Univ.-Matrifel I, S. 292, 233. 


188 Die medlenburgifche Familie v. Peng. 


8 29. 
Ulrich, Hanfens Sohn. 


Don Hans Pentens beiden Söhnen, Ulrich und Joadint, 
ift Ulrich darum als der Ältere anzufehen, weil fein ame 
in dem Sthnevertrage von 1507 wegen des von Adyim 
Kübow an Hans Pent verübten Todtichlages voranfteht 
(Urf. 245). Ulrich fcheint feinem Dater bald im, Tode 
nachgefolgt zu fein, wenigftens wird er in feiner fpäteren 
Urkunde wieder erwähnt. Sicher tft, daß er Peine männlichen 
£eibeserben hinterlaffen hat, denn als fein Bruder Joachim 
im Jahre 1525 .verftarb, gingen deffen KLehngüter auf die 
Redefiner Linie über. 


$ 50. 
Banfens Tochter. 


Am 5. Juni 1515 wurde zu Wismar die Dermählung 
des Herzogs Heinrich von Mledlenburg mit der Prinzeffin 
Helene von der Pfalz mit vieler Pracht begangen. Zur 
Theilnahme an der feier wurde der Kandadel in großer 
Anzahl entboten. In einem Derzeichniffe der Geladenen 
heißt es: „Jürgen Halberftadt mit der frawen, die fal 
Pengen von Todin fweiter mitbrengen” (Urf. 257). Weitere 
Hahrichten über Hans Penbens Tochter fehlen. Indeflen 
lafjen fich doc aus diefer fcheinbar dürftigen Notiz einige 
nicht unmichtige Folgerungen herleiten. So dürfen wir 
annehmen, daß Hans Pentens Wittwe Sophie nicht mehr 
am XKeben war, da die Tochter unter dem Schuße von 
Jürgen Halberftadts Ehefrau zu den Feftlichfeiten erfcheinen 
follte. Der Ausdruf „Penten von Todin fwejter“ zeigt an, 


Das ältere Haus Toddin. Joadim. 189 


daß es nur noch einen Pent von Toddin gab; Ulrich wird 
damals bereits todt gewefen fein. Wenn ferner Joachim, 
der Befiser von Toddin, nicht gleich feiner Schwefter nach 
Wismar geladen war, fo folgern wir daraus, daß er zu jener 
Heit außerhalb Landes weilte; und in der That tritt Joachim 
erft im Jahre 1518 wieder in Medlenburg auf. Endlich 
darf vermuthet werden, daß die Penten von Toddin mit den 
Halberftadts von Gr.-Brüt verfhwägert gewejen find. 


5 3. 
Joachim, Hanfens Sohn. 

Als Hans Pens 1505 gewaltfam um's £eben Fam, 
mochte fein zweiter Sohn Joachim das HKnabenalter nod) 
nicht überfchritten haben. Mehr als ein Jahrzehnt verftreicht, 
ohne dag Joachim urfundlich wieder genannt wird, Dielleicht 
verfuchte er fich unterdeflen auswärts in Herren- oder Kriegs- » 
dienft, wie das Ublih war. Erjt 1518 finden wir ihn zu 
Toddin und im Alleinbefig der väterlichen Güter. Am 
2%. Sebr. des genannten Jahres verpfändet er der Kirche zu 
Wittenburg 19 ME. jährlicher Geldhebung aus dem Dorfe 
Fahun für 250 Eüb. ME. (rk, 272). Etwa um diefelbe . 
SHeit wird er in den Eheftand getreten fein. 

Hu Toddin erbauete Joachim aus eigenen Mitteln eine 
Kapelle „onib feiner Doreltern undt Eltern feligen Gedehtnuß 
ondt feiner Frawen vndt Machfömlingen Seelen Secligkeit 
willen, zur Ehre Gottes, feiner lieben Mutter Marien vndt 
befondern des heiligen Creußes." Er dotirte die Kapelle mit 
einer jährlichen Geldhebung von I5 ME, welche „zu Behuef 
eines geiftlichen, ehrlichen vndt frommen Priefters” verwendet 
werden follten, „daflır der, Priefter alle Woche eins zum 


190 Die medlenburgifhe Kamilie v. Pent. 


wenigften in der Cappellen Mefje halten fol“. An MTartins- 
tage (Hov. 11) 1520 wurde Joahinıs fromme Stiftung durch 
den Bifchof Heinrich von Ratzeburg beftätigt. 

In einer Roßdienftrolle von Jahre 1521 wird „Joachim 
 Pentze to Todyne”“ unter den, Eingefefienen der BPoatei 
Wittenburg aufgeführt. Zum letten Mal erfcheint er 1524 
und zwar als Dermittler in einer Streitfache zwifchen Chriftoph 
Dog, zum Eindenberge in Pommern gefeffen, und Pafchen 
Pens (von der Redefiner Finie) einerfeits, und zwei „Hengft: 
reitern” des Herzogs Magnus von Sachfen - Kauenburg | 
andererfeits; Joachim verwendet fi zu Gunften der ohne 
triftigen Grund „angerannten“ und gefangen genommenen 
Hengftreiter. 

Hah Joahims Ableben verblieb feine Wittwe, wohl 
auf Grund ihres eingebrachten Brautfchates, zunächft ing 
Befitze der Lehngüter ihres Gemahls. " Jm Jahre 1550 
entrichtet fie, — „de frue van Toddyn“, — 28 Alf. Eandbede 
für ihre Unterthanen in der Jabelheide. Alle Penten zu- 
fanımen hatten in der Jabelheide 99 bedepflichtige Hufen, 
9 Schmieden und Krüge, und 5 Kathen; davon war der dritte 
Theil Joachims Eigenthum gewefen (lIrf. 292). Da Joachim 
feinen männlichen Keibeserben hinterlaffen hatte, fo gingen 
feine chngüter auf die Befchlechtsvettern über, wie auf 
S. 157/158 bereits mitgetheilt worden ift. 

faut einer irrthlimlichen Angabe des meclenburgifchen 
Benealogen v. Hoinkhufen hätte Joahim v. Pent:-Toddin zur 
Ehe gehabt Katharina v. Both a. d..H. Kalfhorft, und 
beider Tochter, Unna, wäre die Gemahlin Bernds v. Plefjen 
zu Arpshagen gewefen. Hoindhufen fügt hinzu: „Joachim 
von Pents und feiner Gemahlin Yamen und Wappen fichet 


Das ältere Haus Toddin. Joachim. 191 


man an der Kanzel der Klüßer Kirche“.) An diefen Mit 
theilungen ift nur das Eine richtig, daß Bernds v. Pleflen 
(zweite) Ehefrau Anna v. Pent geheißen hat. Sie war 
jedoch eine Tochter Heine's v. Pentz-Redefin und der Katharine 
v. Welgin a. d. 5. Weifin, wie fpäter näher dargelegt werden foll. 
Die Wappen und Namen an der Kanzel der Kirche zu 
Klüg, auf weldhe Hoindhufen Bezug nimmt, find noch heutigen 
Tages vorhanden und ftellen eine im Jahre 1587 errichtete 
Uhnentafel des Wipert v. DPleflen und feiner Hausfrau 
Margarete von Barner. dar. Die Kanzel enthält in fünf 
Feldern je zwei Punftreih in Holz gefchnitte Wappen von zehn 
namentlich bezeichneten Perfonen; diefe find: Wipert v. Pleffen 
und feine Ehefrau, die beiden Elternpaare und die vier Hroßmütter. 
Richtig zufammengeftellt ergiebt fi) die folgende Ahnentafel: 


| (£üder v. Pleffen.) 
Bernd v. DPleffen. 


(Arpshagen. ) Arnıgard v. Both 
( Wipert v. Pleffen. (a. d. 5. Kalfhorft). 


(Urpshagen.) (Heine w. N 


Ana v. Pens. ROM.) 
Katharine v. Weltin 


L 
! : (a. d. 5. Weifin). 
(Martin v. Barner- 


Johann v. Barner. Hafchendorf.) 

(Safchendorf.) Sophie v. Bülow 

Margarete v. (a. d. &. Potrems.) 
{ Barner. (XL. v. Pens.) 


Magdalenev. Pent. 
" Anna v. Raben. 


9 v. Koindhufen, Gefch. der Sam. v. Plefien, ee im Banpt- 
Archive zum a 


192 Die medlenburgifhe Samilie v. Pen. 


Die vorftehende Ahnentafel darf als durchaus zuverläfftg 
gelten, deun es ift nicht glaublich, daß die Stifter der Kanzel, 
Wipert Plefjen und feine Gemahlin, über ihre leiblichen Eltern 
und Großeltern irrige Angaben gemadt haben  follten. 
Hoindhufen, welcher die Ahnentafel vielleicht nur aus einem 
mangelhaften Berichte gefannt hat, begeht den Miggriff, 
Heine und Joachim Pens zu vertaufchen, indem er Heine zum 
Dater Magdalenens, Joachim zum Dater Unna’s madıt. 
Urfundlich erweifen läßt fi, daß Anna DPent, Bernd Pleflens 
Hausfrau, Heine's Tochter gewefen ift, während wir nicht 
beweifen Pönnen, daß der Dater von Mlagdalene Pens und 
der Gemahl von Anna v. Raben Joahim Pent von Toddin 
gewefen ift. Freilich ift auch nicht bekannt, daß irgend ein 
anderer Pen im erften Diertel des 16. Jahrhunderts eine 
v. Raben zur Ehe gehabt hätte. Wenngleich Hoinhufen mit 
der Derweclelung von Heine und Joachim einen unliebfamen 
Jerthum begangen hat, fo dürfen wir doch darum nicht feine 
übrigen Nachrichten für unglaubwürdig halten. it es ihm 
auch nicht Selungen, Joachim an der richtigen Stelle unterzu- 
bringen, fo wird er doch gewußt haben, daß Joachim ein Plaß iı 
der Ahnentafel gebühre. Wir müffen uns gegenwärtig halten, 
dag Hoindhufen über einen reichen Dorrath von Familien- 
nachrichten verfügte, welcher uns heute uicht mehr zu Gebote 
fteht. Somit Fönnen wir, unferes Erachtens unbedenflich, 
annehmen, daß Joachim Pentens Ehefrau Anna v. Raben 
a. d. 5. Stück gewefen ift. 

8 52. 2 
Magdalene, 

Magdalene, die Tochter der Unna v. Raben und deren 

muthmaßlichen Gemahls, Joadhim v. Pent auf Toddin, ift 


Das ältere Haus Toddin. Magdalene. 193 


vermählt gewefen mit dem medlenburgifhen Rath Johann 
v. Barner auf Zafchendorf, wie aus der AUhnentafel an der 
Kanzel der Klüßer Kirche erhellt. Aus diefer Ehe find 
entfproffen zwei Söhne, als: Joachim v. Barner auf Zafchen- 
dorf und Ehriftoph v. Barner auf Bülow, fowie eine Tochter 
Hamens Margarete, weldye mit Wipert v. DPleflen auf 
Urpshagen verheirathet gewefen ift. 


194 


Gene- 
ration. 


I. 


IT. 


TI. 


VL 


— 


Raven II, 
Knappe. 
Gr.-Rünz. 
1356. 
(87) 


Raven III. 
Krrappe. 
1587. 
[104] 


Knappe. 
Kummer. 
1410 — 1424. 
ux.TT [von dem 
Kroge.) 
(169) 


Rurd 1. 
Knappe. 
1414. 
[167] 


Ritter. 


Delmold 1. 
Knappe. 
Klüßer Ort. 
f vor 1361. 
88 


Woe3 u. Karft. 
T vor 1415. 
[176] 


—— 
Belmold II. Bans 1. 
Knappe. ° Knappe. 

Gooftorf, YWDoe;, Karft, 
Tarnewiß. Toddin. 








1415. 1215 — 1444. 
f vor 1452. (176) 
[174] 


urn urnnne 























195 


1 B. 
” Uri I 
1329. 
[42] 
muss a 
Uri U. 
Knappe. 
Redefin, 
Boizenburg. 
1541— 1372, 
[68] 
BDennete 1. Ari II, 
Hnappe. Ritter. 
Aeodefin, Redefin. 
Boizenburg. Doigt zu 
1355 — 1373. Badebuld. 
[91] 1557 — 1404. 
: [96] 
YO Joachim I. Dennete II. Mirih IV. PBelmold IL, 
pe. Knappe. Knappe. Nittern. Rath. Knappe. 
1324. 1591. 1415— 1422. Redefin, 1397 — 1404. 
” [105] (167) Barnin. [115] 
’ Doigt zu 
Wittenburg. 
1395 — 1422, 
[106] 
Toadim. Dolrad. Delmold. Rurd. 
Rath. Dogt zu Rath. Rath. Redefin. 
Schwerin. Redefin. Redefin. 1435. 1444, 
dein, Gorlofen. 1432— 1475. 1425— 1464. 
14#15—1473. 
# Beimold. Nlrid. Nlric. Kal Ach i (rich. 
n. urgmann zu - Redefin. 
m Onciefen. ji Plön. Melthof.  Gorlofen. 
| | | 
ie: finien: £inien: £inie: Kinien: Kinien: 
Om. Düffin, Redefin- Melfhof I. Bejendorf,  Toddin IL, 
Melfhof II., Warlit, Brahlftorf, Redefin- 
Raguth. Mütichau, Jefjenit, Krenzlin, 
Dolzrade. 


13* 


196 


Stammtafel ©. 


Das ältere Haus Toddin, 


Detlev. 
t vor 1443. 
Brahlftorf, Düffin. 
ux. Mbele (v. Waderbarth ?) 











1443. 
[(S. 175) 
——Toahim. Mric. 
1443 zu Wittenburg. 1452. 1470. 
1452 Geiftlicher. auf Toddin., 
[S. 181] ux. bele. 
[S. 182) 
- GE 
Dans. Joahim. 
1480. T 1505. 1480. T vor 1525. 
auf Toddin. Magifter. Domherr zu 
ux, Sophia. 1507. Bühom. 
[S. 183] [S. 186) 
Mid Tai. Tonhter N. 
1507. 1507. 1 1525. 1513. 
[S. 188] auf Toddin. [S. 188] 
ux, (Unna v. Rabe 
a.d. B. Stüd.?) 
[S. 189] 
? 
mm mm nn 
Magdalene. 


ux, Johann v. Barner 
auf Safhendorf. 
[S. 192) 


"Die Söhne Ulrichs IV. 197 


Die Söhne Mlrihs IV. 


Der Ritter Ulrich IV. hat, wie fchon mitgetheilt wurde, 
fiher vier Söhne hinterlaffen: Joachim, Dolrad, Helmold und 
Kurd; dagegen bleibt es unentfchieden, ob der Bifchof Micolaus 
v. Pens ihnen als fünfter zugezählt werden darf. jene vier 
fommen in mehreren Urfunden zufammen vor und werden 
als Brüder bezeichnet. Unter Dorbehalt der Wiederlöfung 
verfaufen fie Renten aus Pätow, Scharbow, Dammereesz, 
Brahlftorf, Marfom und Karft in der Dogtei Wittenburg, 
fowie aus Krenzlin, Befendorf, Zahun, Warfow und Kothen- 
dorf in der Dogtei Schwerin, während fein einziges Beifpiel 

einer Derpfändung von Hebungen aus Redefin oder den zu- 
gehörigen Dörfern in der Jabelheide befannt ift. Diefe 
bemerfenswerthe Erfcheinung wiffen wir nicht befriedigend 
zu erflären. 

In der Regel find die Rentenverfäufe entweder von allen 
Brüdern oder doch von mehreren gemeinfam abgefchlofien 
worden. Eine Befistheilung nach Hufen und Hebungen ift 
nicht deutlich erfennbar und war jedenfalls nicht ftreng durch: 
geführt 

Die oben aufgeführten Güter, aus welchen Renten ver- 
pfändet wurden, find zweifellos vom Ritter Ulrich IV. auf 
feine Söhne vererbt worden. Daß diefe neue Kehngüter er- 
worben hätten, wird urkundlich nicht beftätigt. 

In zahlreichen Schuldbriefen werden alle vier Brüder 
„wohnhaft auf dem Schloffe zu Redefin“ genannt; daraus 
folgt indeffen nicht, daß fie fammt und fonders mit Weib 


198 Die meelenburgifche $amilie v. Pen. 


und Kind gleichzeitig auf dem Xedefiner Schloffe wirklich 
gehauft hätten. Der Ausdrut „wohnhaft“ ift gleichbedeutend 
mit eigenthumsberechtigt. So bezeichnet Joachim fi in Schuld- 
verfchreibungen felbft dann noch als „wohnhaft auf dem 
Schloffe zu Redefin“, als er längft in fürftlihem Dienfte an 
der Spise von Dogteien ftand, felbftverftändlih alfo auch 
feinen Wohnfis in.der ihm unterftellten Dogtei genommen hatte. 

Die Ritterwürde hat feiner von Ulrihs Söhnen erlangt. 


8 53. 
Joachim. 

Don Joahim ift fchon erzählt worden, daß er gemein- 
Ihaftli) mit feinem Dater, dem Ritter Ulrih, und nod 
einigen Gefchlehtsgenoffen am 20. Dec. 1415 mit dem 
Rathe der Stadt Kübel eine Sühne abgefdhloffen hat. Bei 
diefer Gelegenheit tritt Joachim zum erften Mal auf. Am 
I. Dec. 1422 bürgt er, als der zehnte von 16 Dafallen, 
für den Herzog Albreht V. von Medlenburg-Schwerin gegen 
die Herzogin Katharine, Johanns IV. Wittwe (Ur. 82). 
Als Herzog Albredit am Ausgange des nächftfolgenden Jahres 
verftarb, übernahm Katharine für ihre beiden, noch minder- 
jährigen Söhne, Heinrich (IV.) und Johann (V.), die Regent: 
fhaft, welche fie vom 6. Dec. 1425 bis zum 26. Sept. 1456 
rühmlich geführt hat. In Katharinens Gefolge erfcheint 
- Joahim v». Pent neben vielen anderen von der meclen- 
burgifchen Mannfchaft, als am 14. Yov. 1425 zu Perleberg 
mit dem Markgrafen Friedrih von Brandenburg ein Der- 
glei abgeichloffen wurde fowohl über die feiner Tochter 
Margarethe, Albrehts V. von Medlenburg Wittwe, von 
Medlenburg zu zahlenden 10,000 fl. Witthumsgelder, als 


Die Söhne Wlrihs IV, Joadyim. 199 


auh über die von medlenburgifcher Seite an Brandenburg 
zu leiftende Entfchädigung wegen verübter Raubzüge (Urf. 85). 
Die räuberifchen Einfälle wurden freilich troßdem fortgefekt; 
fo veranfchlagt der Kath von Perleberg den Schaden, welchen 
Joahim v. Peng und £üder v. Lübow nody im Jahre 1452 
einem Bürger diefer Stadt zugefügt hatten, auf 60 lüb. ME. 
(Urf, 359). 

Unterm 18. Det. 1435 verfchreiben fi) die Herzogin 
Katharina und ihr Sohn Heinrich den Gebrüdern Joachim 
Dolrad, Helmold und Kurd v. Pens auf eine Schuld von 
1520 füb. ME. (Urf. 91). Ueber den Urfprung diefer 
Schuld giebt die Urfunde zwar feine Auskunft, indeifen mag 
es fih um ein vielleicht aus älterer Zeit ftammendes Darlehn 
handeln. 

In dem Zeitraume von 1455 bis 1459 fchliegt Joachim 
gemeinfchaftlich mit feinen Brüdern eine Anzahl von Renten- 
verpfändungen mit den Geiftlichen von Kübef und Schwerin 
ab (Ur. 90, 95, 95, 98, 105), während er gleichzeitig in 
Geihäften derfelben Art als Biürge für einige Glieder der 
Familien v. Lügow und v. Züle eintritt (Urf. LOL, 102, 10). 

Als die Herzoge Magnus und Bernhard zu Sachfen- 
£auenburg am 2. Nov. 1440 dem Johannisflofter zu Kübed 
gewiffe Rechte bezüglihh einiger Dörfer beftätigen, wird 
Joahim v». Pens unter den Zeugen der beiden Herzoge 
genannt (Urf. 106). Daraus darf jedoch nicht der Schluß 
gezogen werden, dag Joachim in fächfifschem Dienfte geftanden 
hätte, denn das ift ficherlich nicht der Fall gewefen, wie auf 
Grund eines ungewöhnlich reichhaltigen urfundlichen Materials 
mit Beftimmtheit behauptet werden darf. Nur wenige 
Monate fpäter begegnet uns Joahim als medlenburgifcher 


20U Die medenburgifche $amilie v. Pent. 


Rath („rathgeue") und als „Amtmann zu Boisenburg" 
(Urf. 107). So nennt er fidh felber, als er am 12. März 1441 
eben IM. jährlicher Hebung aus feinem im Kirdhfpiele 
Boizenburg belegenen Pfandgute Bandefow für 100 lüb. ITTE. 
verfest (Urf. 108). Um IT. Sept. 1444 verpfändet Hans 
v. Fütow zu Dreilüiow, Gumperts Sohn, das Dorf Bandelow 
nebt vier Kathen zu Oldendorf und einem Erbe in Schwartom, 
fo „wie er foldhes von feinem Dater und von feinem Detter 
geerbt hatte”, für eine Schuld von 568 lüb. MM. an Joahim 
v. Pent, „wohnhaft zu Boizenburg“ (Urf. 114). Dffenbar 
handelt es fi) hier um die Prolongation eines älteren, wohl 
jdyon von Bumpert v. Lütomw mit Joachim Pens abgefchloffenen 
Pfandgefhäfts. Loch im Jahre 1455 ift Joachim v. Pens 
im Pfandbefise von Bandefow (Urf. 150), deffen MDieder- 
einlöfung erft 1455 zu Stande gefommen zu fein fcheint, 
als Hans v. Lütbom Bandefom mit Zubehörungen an den 
Herzog Heinrich IV erblich verfaufte. 

Die Dogtei Boizenburg hat Joachim TER bis zum 
Beginne des Jahres 1446 innegehabt, denn laut eines von 
ihm ausgeftellten Reverfes wurde ihm am 9. Juni 1446 
von Herzog Heinrich von Medlenburg-Scwerin das Schloß 
zu Gorlofen fammt allen Zubehörungen zu lebenslänglichem 
freien Mießbrauche und ohne die Derpflichtung zur Rechnungs: 
ablage („junder refenfchop”) auf „Schloßglauben” übertragen, 
d. h. er follte das Schloß feinem Herrn offen halten und es 
gegen deffen Feinde fchirmen und fchügen. Was er für Bau- 
zwede baar aufwenden würde, follte ihm oder feinem Erben 
erftattet werden (rk. 119). 

Das Kirchdorf Borlofen liegt im heutigen Amte Grabow, 
ungefähr 4 Kilometer füdwärts von Eldena, hart am linfen 


Die Söhne Ulrihs IV. Joadhim. 201 


Ufer der alten Elde. Die Feldmarf wird durch den Meyen- 
oder Moingraben -—— vormals die Moene genannt —, einen 
Zufluß der Elde, von der Priegnik gefchieden. Schon 1517 
war das „feite Haus“ zu Borlofen ein Begenftand des Streites 
zwifchen dem Grafen Nicolaus von Schwerin und dem Mlarf- 
grafen Waldemar von Brandenburg’); und in der Folge ift 
noh des Defteren um den Beftts diefer nicht unwichtigen 
Örenzfefte geftritten und gefänpft worden. So eroberte im 
Jahre 1420 Markgraf Sriedrih von Brandenburg das 
Schloß Borlofen; er gab es jedoch wieder heraus, als feine 
Tochter Margarethe am 25. Mai 1425 dem Herzog Albrecht V. 
von Mledlenburg vermählt wurde. 


Die erften, freilich unvollftändigen Nachrichten über die 
Hubehörungen des Schloffes Gorlofen ftamımen aus der 
zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Unterm 22. Junt 1545 
führt Markgraf Friedrich d. j. von Brandenburg Bejchwerde 
bei Herzog Heinrich über „Achim Penten Knecht“ und etliche 
andere mecdlenburgifche Unterthanen, die dem Propfte von 
Salzwedel Pferde geraubt hatten und diefe angeblidy in das 
„den Penten gehörige” Dorf Kerftorp „am Wantenberge” 
gebradjt haben (Urf. 151). Kerftorp ift das nordoftwärts 
mit Borlofen grenzende Kaftorf. Unmittelbar am Wanzeberge 
hegt Kaftorf freilich nicht, falls mıan unter Wanzeberg nur 
die mit diefem Namen bezeichnete Bodenerhebung zmwijchen 
der Rögnis und der neuen Elde verfteht, jedoch wurden 
ju dem Diftrit Wanzeberg auch noch mehrere in der 
HNahbarfhaft von Gorlofen zwifchen der neuen und der 
alten Elde gelegene Dörfer — Krohn, Eiepe, Stud und 


1 m. U.-8. VI, Qe. 3927. 


202 Die medlenburaifhe Familie v. Pen 


Grittel — gerechnet, die dem eigentlichen Wanzeberge faun 
näher liegen, als Kaftorf'). 

Demnädft werden im Jahre 1485 die Einwohner von 
Stud, Eiepe und Grittel, die bis dahin, ebenfo wie die Dorf- 
fchyaft Göhren, zur Burg Borlofen gedient hatten, in folge 
des vom Klofter Eldena erhobenen MWiderfpruches von diefem 
Dienfte befreit, während dem Inhaber der Burg vier Bauern- 
höfe in Göhren als Entihädigung zugemwiefen werden (Urf, 125). 
Dom Jahre 1500 ab wird zwar ein Ilmt oder eine Dogtei 
Gorlofen urfundlid erwähnt, jedoch werden erft 1558 die 
zugehörigen Dörfer namentlicdy aufgezählt. Diefe find: Borlofen, 
Göhren (Bhorne), Dadow, Bord, Kaftorf (Kerftorpe), Strafen 
(Straß) und Wanzlis. In einem Derzeichniffe von 1542 
fommt zu den angeführten Dörfern noch Semmerin hinzu. 

Kaut feines Neverfes wurde Joahim v. Pent die 
. Wußnießung der HJubehörungen lediglich dafür als Entgelt 
verheißen, daß er die Burg in vertheidigungsfähigem Stande 
erhalten und fte eintretenden Falles auch wirflich vertheidigen 
würde. Da rerfchwenderifche Freigebigfeit zju jener Seit nicht 
landestblich war, fo dürfen wir annchmen, daß die Auffünfte 
aus den dem Burgvogte zugewiefenen Ländereien, Gefällen 
und Bebungen fich in befcheidenen Grenzen bewegt haben. 
Immerhin hat Joahim v. Pent fich bis an fein Lebensende 
in befonders hohem WMiaße der Gunft und Gnade feines 
Herrn, Herzog Heinrichs IV., erfreut. Heinrich IV. regierte 
feit 1445, nachdem fein Bruder Johann V. verftorben war, 


) Anm. Es bedarf feines Beweifes, daß mit Kerftorp nicht etwa 
das an der Sude, füdlich von Hagenowerheide belegene, ehemals Pengijche 
Gut Kuftorf gemeint fein Pfönne. Kuftorf heift im 14. Jahrhundert 
„Lurdeftorp”, fpäter Koftorp. 


Die Söhne Ulrihs IV, Joachim. 203 


in Medlenburg- Schwerin allein, während er die Herrichaft 
über das Fürftenthum Wenden mit Heinrich von Mledlenburg- 
Stargard theilte, welcher zur Unterfcheidung Heinrich „der 
ältere” zubenannt wird. Als fürftlicher Rath hat Joachim 
v. Pens an einer überaus großen Anzahl von Regierungs- 
hbandlungen und Angelegenheiten des fürftlichen Haufes als. 
Unterhändler, Bürge oder Zeuge mitgewirkt oder theilge- 
nommen, wie aus den uns überlieferten Urfunden hervor» 
geht.) Licht minderes Dertrauen genoß Joahim von 
Seiten Herzog Heinrichs von Stargard. Als diefer fich 
am 14. April 1461 mit der Parcdhimfchen Beiftlichkeit über 
gewiffe, von den v. Pleffen und anderen in der Dogtei Kübz 
erfaufte Pächte vergleicht, erfcheint Joahim v. Penk, „to 
deme Medepine”, als’ des Herzogs vornehmfter Beiftand 
Ark. 144). . 

Seit dem 6. Dec. 1455 hat er der Dogtei Schwerin 
vorgeftanden und zwar wenigftens bis zum 16. October 1469, 
wo er dem Herzog über feine Derwaltung Rechenfchaft ablegt 
(Ürf. 1727. Hierbei ergab fih für Joachim ein Guthaben 
von 985 ME. 4 $l. Schloß und Art Borlofen waren unter- 
deffen der Dbhut feiner beiden Söhne, Ulrih und Helmold, 
anvertraut. 

Die Mehrzahl der über Joachim vorhandenen Urkunden 
betrifft feine Chätigfeit im fürftlichen Dienfte, während wir 
über feine Privat- und Samilienangelegenheiten, namentlich 
aus feinen fpäteren Lebensjahren, nur fpärliche Nachrichten 
befigen. Unter diefen ift von allgemeineren ntereffe eine 

Y Dal. Urf. Air. 110, 1I6—A18, 120-122, 125—128, 152, 133, 


139, 142, 1435, 145—149, 151, 154, 156, 157, A6l, 165, 164, 166, 169, 
172, 177, 183. 


204 Die meclenburgifhe Kamilie v. Penb. 


Klagefacdye der niederen Beiftlichkeit zu Kübel wider eine 
Anzahl meclenburgifcher Adelsfamilien wegen alter Schulbd- 
forderungen. Es ift fchon mitgetheilt worden, daß Joachim 
v. Pens und feine Brüder, und ebenfo Detlev's Wittwe und 
Söhne, gegen Derpfändung von Gefällen und Hebungen in 
- ihren Gütern wiederholt größere Summen Geldes von den 
Kalandsbruderfchaften und den Dicarien der lübecifchen 
Kirchen aufgenommen hatten. jn gleicher Weife war nahezu 
der gefanımte Adel des weftlichen Mecdlenburgs, —- vornehmlich 
die v. Pleffen, v. Parfentin, v. Buchwald, Schöße, Quigom, 
Vegendanf, v. Bülow und v. Lügow, — den genannten geift- 
lihen Körperfchaften ftarf verfchuldet. Bald wurden den 
Darleihern bei Erhebung der ihnen verfchriebenen Renten 
Schwierigkeiten in den Weg gelegt uird endlich wurden ihnen 
ihre -Sinfen gänzlich vorenthalten. Die alfo Gefchädigten 
führten Befchwerde bei Herzog Heinrich, der am 28. April . 
1456 einen durd; die Sendeboten des lübedifchen Domcapitels 
und die herzoglichen Räthe zwifchen den Dicarien „bynnen 
£ubefe” und einer Anzahl miedlenburgifcher Dafallen, — an 
deren Spite Joahim, Dolrad und Helmold v. Peng figuriren, — 
vereinbarten Dergleich beftätigte. Laut diefes Dergleichs follten 
die Dafallen die rüdftändigen Zinfen unweigerlich entrichten, 
wogegen den Dicarien aufgegeben wird, den über ihre Schuldner 
und deren Bürgen verhängten Kirchenbann (ban vnde fang, 
legeringe')) aufzuheben (Urf, 141). In den nächftfolgenden 
Jahrzehnten wurden die Zinfen, wie es fcheint, einigermaßen 
pünftlidy abgeführt, denn nicht nur liegen feine Klagen aus 
diefer Zeit vor, fondern die Beiftlichfeit ließ fi fogar zu 





') Sanglegeringe, d. i. Derbot des Gottesdienftes, Interdict. 


Die Söhne Ulrihs IV. Joadim. .205 


weiteren Darlehen bereit finden. Die Streitigkeiten begannen 


aufs Weue im Jahre 1492 (Urt. 222). Die von den 


Geiftlihen eingereichten Schuldverzeichniffe zeigen; daß, die 


familie v. Pens ihre alten Scyulden audy jest noch nicht, 


abgetragen hatte (Urf. 223, 224, 225). Derfcdyiedene Der- 
gleiche, welche unter Dermittelung der meclenburgifchen Fürften 
von 1505 bis 1512 zu Stande famen, hatten faum einen 
praftifchen Erfolg, inden die Ritterfchaft die ihnen aufer- 
legten Derpflichtungen: nicht erfüllte. Lnter der Bedingung, 
daß ihmen das Capital innerhalb zehn Jahren zurücgezahlt 
werde, verzichteten im Jahre 1512 die Geiftlihen auf alle 
hinterftelligen Zinfen, die auf 50,000 lüb. ME. angefchwollen 
waren. Um diefe Seit wird es gewefen fein, dag Joadhims 
Enfelfohn, Claus v. Pent zu Quaft, auf einen am 24. Mor. 
1458 über 500 ME. ausgeftellten Schuldbrief feines Groß- 
vaters die Hälfte mit 150 ME. bezahlt hat. Seinem guten 
Beifpiele folgten jedoch nur Wenige nah. Als die lutherifche 
Lehre fi) im weftlichen Mledlenburg immer mehr ausbreitete, 
weigerte der Adel fih mit Entfchiedenheit, den papiftifchen 
Dfaffen das fchuldige Kapital zurüczuzahlen, und diefem Dor: 
fage ift er treu geblieben. Ylach dem Schuldverzeichniffe von 
1529 belief fi) die Forderung der Beiftlichen an Kapital auf 
57,420 ME., davon entfällt auf das v. Pleffenfche Gefchlecht 
der Löwenantheil mit 10,000 ME., auf die v. Pent die 
Summe von 3255 ME. 

Joahim v. Pens, in den Urkunden vielfach Jachim 
und Achim genannt, erfcheint zum legten Mal unter den 
Lebenden am 25. Hop. 1475. An diefem Tage verfchrieb 
Herzog Heinrich feiner Gemahlin Dorothea von Brandenburg 
die Dogteien Badebufh und Grevesmühlen zum Keibgedinge 


206 ° Die medlenburgifche Familie v. Penp. 


‚in Gegenwart von dreizehn Seugen, unter denen Joachim 
v. Pens die dritte Stelle einnimmt, auf die beiden Ritter 
Heimwicdy v. d. Kühe und Mathias v. Bitlow zundcdhft folgend 
(Urt. 185). Joachim, der, wie wir gefehen haben, fhon 1415 
als felbftftändiger Knappe auftritt, wird demnach das hohe Alter 
von etwa 8O Jahren erreicht haben. Joadims Ehefrau 
wird garnicht erwähnt. VDermuthungen darüber anzuftellen, 
welcher familie fie entfproffen fein mag, ift müßig, da die 
Urfunden uns feinen fingerzeig geben. Schon 1455 waren 
Joachims beide Söhne, Ulrich und Helmold, volljährig (Urf.150). 
Db aus feiner Ehe audı Töchter hervorgegangen find, ift nicht 
befannt. i 


S 54. 
Dolrad. 

Dolrad, Ulridys zweiter Sohn, fteht an Bedeutung hinter 
Joahim ($ 55) weit zurüd, während er wiederum mehr 
hervortritt, als feine beiden jüngeren Brüder, Helmold und. 
Kurd. Dolrad begegnet zuerft 1452 (Urf. 89), d. i. fieben- 
zehn Jahre fpäter als Joachim, und erfcheint von da ab in 
regelmäßiger folge bis zum Jahre 1475 in etwa zwanzig 
Urkunden. Diefe find jedoch in ihrer Mehrzahl für die Ge- 
fchichte der Familie v. Pens von geringem Werthe, indem 
Dolrad in ihnen nur als Bürge oder als Zeuge auftritt. Da- 
gegen find diejenigen Urkunden, weldye von den auf S. 197 
und 199 bereits hervorgehobenen Rentenverfchreibungen handeln, 
als wichtig zu bezeichnen, weil fie die Befisverhältniffe aufklären. 
Don 1455 bis 1458 fchliegen Dolrad und feine Brüder ge- 
meinfam eine Reihe von Rentenverfäufen ab'); fomit hatten 


N Ir. Ur. 90, 92, 93, 95, 98. 


Die Söhne Ulrichs IV. Dolrad. 207 


fie ihre väterlichen Güter damals noch nicht unter fich) getheilt. 
für diefe Annahme befigen wir ein weiteres Seugniß in einer 
unterm 18. Dct. 1455 von der Herzogin Katharine von 
Medlenburg auf die vier Gebrüder v. Pent gemeinfchaftlich 
ausgeftellten Schuldverfchreibung über 1520 £üb. ME. 
(Ur. YI) Erft dreißig Jahre jpäter hat Dolrad ohne Mit- 
wirfung feiner Brüder felbftftändig Dfandgefhäfte abgefchloffen. 
Einmal verfauft er den Dicarien der Marienfirche zu Kübe 
(12. Nov. 1468) 28 At. jährlicyer Hebung aus Dammeree: 
für 400 ME, (led. 167), und zum andern verfchreibt er 
Gemeinschaft mit feinem Sohne Ulrich denfelben Dicarien 
(11. Kov. 1472) T ME. Rente aus Karft für 100 lüb. ME. 
(Ur. 180). In beiden Fällen dienen ihm im Klüßer Drte 
anfäffige freunde aus den Familien v. Quisow, v. Parfentin, 
v. Pleffen, v. Bülow und v. Budwal$ als Bürgen. Wie 
die arglofen Geiftlichen fchlieglih von ihren medlenburgifchen 
Schuldnern geprellt wurden, haben wir in $ 55 fchon aus: 
führlihh berichtet. Auch DVolrad v. Pens ift bedauerlicher 
Weife feinen Derpflichtungen nicht gerecht geworden. ” Indeffen 
hat nahmals Ulrich, fein Sohn, mindeftens auf die von 
Joahim, Dolrad und Helmold amı FI. Dt. 1458 bei den 
Dicarien der Marienfirche zu Kübet gemachte Anleihe von 
TOO ME. (Ur. 98) die väterliche Quote mit 258 ME. 5 gl. 
4 Pf. ehrlich bezahlt. 

Don Dolrads Bürgichaftsfachen mag zunächft die Urfehde 
des Knappen Henning Blavat hervorgehoben werden. Am 
25. Juli 1456 mußte Henning Blavatz wegen Zwiftigfeiten mit 
£üder v. Blücher Urfehde leiften. An der Spitze feiner fünfzehn 
Bürgen ftehen Hans Pent-Toddin und die Gebrüder Dolrad 
nnd Helmold v. Pens, obwohl ihnen vermöge Alters oder 


208 Die medlenburgifche $Samilie v. Pent. 


Würde folder Dorrang nicht gebührte. Daraus erhellt, daß 
Henning Glavas, der damals zu Hagenow, aljo in unmittel- 
barer Wähe von Toddin und anderen Pengifchen Gütern, 
wohnte, durch Freundfchaft oder Derfhwägerung der Familie 
v. Pent bejonders nahe geftanden hat. Uebrigens hat fchon 
im Jahre 1422 ein Blavas, -- ob Henning oder fein Bruder 
Heinrich bleibt ungewiß -—, in Gemeinfchaft mit den Penten 
Raubzüge in die Marf unternommen (vgl. S. ITI). 

Als Schuldbürge und Mlitgelober tritt Dolrad mehrfach 
für feine drei Brüder ein (Ürf. I08, 112, 115, 168). Die 
gleiche Gefälligfeit erweift er (12. Mov. 1442) dem Knappen 
Bansv. Lügow zu Brabow (Ürk. III). Im Jahre 1450 begegnet 
Dolrad zuerft im Gefolge feines Kandesfürften (Urf. 126), 
wo er in der folge des Defteren erfcheint. Sein einflußreicher 
Bruder Joachim mochte ihm den Weg zum Hofe geebnet 
haben. SFreilidy befchränkten fich feine Dbliegeiheiten im 
Wefentlichen darauf, für Geldanleihen Herzog Heinrichs Bürg- 
fchaft zu leiften (Urt. 126, 165, 175, 182), oder bei un- 
wichtigeren Regierungshandlungen als Zeuge zu dienen (Urk. 
140, 15l). Dennoch hat Dolrad es zur Würde eines Rathes 
gebracht, wie die unter Ir. IHI abgedrudte Urfunde vom 
16. Febr. 146% beweilt. Dort werden als Zeugen Herzog 
Beinrihs aufgeführt: „onfe redere md leuen getrumen 
Eggart van Quigowe, Jahym, Dolret vnd Helmet van 
Pente, Euder Lußowe, Hinrif vond Hartih van Bulowe* 
u. m. a. 

Am 14. Hov. 1475 erfcheint Dolrad v. Pent zum lesten 
Male unter den Lebenden.“ Erwähhnt mag noc; werden, da 
Dolrad das Schloß zu Redefin ftändig bewohnt zu haben 
fcheint. Don Dolrads Ehefrau ift in den uns zugänglich ge= 


Die Söhne Ulrihs IV. Belmold. 209 


wordenen Urkunden nirgends die Rede. Hacı v. Hoinkhufens 
- Angabe hätte er eine Margarethe v. Bernftein „aus dem Kur: 
fürftenthum Sacfen“ zur Ehe gehabt. Die Bärenftein, auch 
Bernftein und Pernftein genannt, find ein altes mieißnifches 
Adelsgefchleht, das vormals reich begütert und weit ausge- 
breitet gewefen ift. Hoindhufen wird feine Hadricht, deren 
Fuverläffigfeit wir nicht gewährleiften, vermutblich der Ahnen- 
tafel einer Leichenpredigt des IT. Jahrhunderts entlehnt haben. 
Sufolge einer im Jahre 1655 durch den Grafen Chriftian 
Pens feinen Ahnen errichteten Gedächtnißtafel im Dome zu 
Lübet wäre Sophie von Dieregge Dolrads Gemahlin gewefen. 
Die Richtigkeit diefer Ungabe darf um fo eher bezweifelt 
werden, als die Gedächtnißtafel in Beziehung auf die Alteren 
Generationen grobe Irrthlmer enthält. 

Db Dolrad neben feinem Sohne Ulrih, dem Stammpater 
der Kinien Redefin-Warlis und Mütfchau, noch weitere Yladh- 
fonmenfchaft hinterlafien hat, muß dahingeftellt bleiben. 
Immerhin ift die Annahme, daß auch der Priefter Dolrad 
p- Pens zu Wismar fein Sohn gewefen, nicht ganz von der 
Hand zu weifen. 

8. 55. 
Helmold. 

Helmold ift von Ulrichs Söhnen der dritte gewefen, denn 
er wird in allen Urkunden, wo er mit feinen Brüdern zu- 
fanımen vorfommt, ftets nad Dolrad und vor Kurd genannt. 
Sein Hame lautet in der Regel Helmold, ausnahmsweife wird 
Helmod, Helmet und Helmede geichrieben. 

Als die Herzogin Katharina von Mecdlenburg am 14. Kov. 
1425 zu Perleberg den fchon auf 5. 198 mäher bezeichneten 
Dergleih mit dem Markgrafen friedrih von Brandenburg 

14 


210 Die medlenburgifhbe- familie v. Pent. 


abfchließt, ftellt fie zwanzig ihrer Dafallen als Bürgen, darunter 
neben Jocim von Pent auch deflen Bruder Helmold, der. 
hier zum erjten Male urfundlih genannt wird (Urf. 85). 

Die gemeinfhaftlihen Rentenverpfändungen!) Helmolds 
und feiner Brüder wurden bereits in $ 55 und 54 erwähnt; 
ebenfo ift dort über die nachfolgenden Derwidelungen mit der 
lübefifchen Geiftlichfeit das Wilfenswerthe fchort mitgetheilt 
worden. Allein, ohne feine Brüder, verfest „Helmet van 
Pente tom Redefin” am 8. Sept. 1440 vier Mit. jährlicher 
Hebung aus Befendorf für SO lüb. MI. (Urf. 105). Ein 
anderer Schuldbrief Helmolds vom 15. Dec. 1442, deffen 
unflare Faffung WNüßgverftändniffe herbeiführen Fönnte, hat 
folgenden Jnbalt: Helmold bezeugt zunächft, daß der inzwifchen 
verftorbene Dife v. Quigow, zu Tantenhagen gefeffen, 
IV ME. jährlicher Rente in feinem Gute Grevenftein für 
150 ME. verfeßt und diefe 150 ME. ihm, Helmold v. Pens, 
‚als Darlehn gegeben hat; fodann gelobt er, den Quisowichen 
Erben das vorgeftrecte Capital zu verzinfen und nad vor- 
aufgegangener Kündigung zurüchzuzahlen, indem er feine Brüder 
Joachim und Dolrad zu Bürgen fett (Ark. 112). 

Ein von Helmold v. Lübow am 9. Det. I44I abae- 
jchlofjener Derfauf von Hebungen in feinen Gütern Salis und 
Perlin wird uns dadurd wichtig, daß „Helmold van Penten, 
to deme Redepine wonende, bern Dlrifes fone,” unter den 
Mitgelobern aufgeführt wird. Dies ift der einzige fall, wo 
einer der vier Gebrüder als Sohn Ulrichs IV. bezeichnet wird, 

Hwei andere Schuldbürgichaften Helmolds, deren eine er 
für die Gebrüder v. Ale, die andere für feinen Bruder 


Dal. Urf. Tir. 90—493. 93, 98. 


Die Söhne Ulrihs IV. Kurd. 211 


Joahim übernommen bat, bieten nichts Bemerfenswertbes 
(Ur. 102, 105). 

Helmolds Auftreten in einer bereits bei Dolrad erwähnten 
Urfunde vom 16. febr. 1464 (Urf. 151) bringt uns die 
Useberrafhung, daß er in der Würde eines fürftlichen Rathes 
erfcheimt, wiewohl er vorher niemals in Herzog Heinrichs 
Gefolge begegnet war; freilich weifen die Nachrichten, welche 
wir über Helmold befiten, in dem Seitraume von 1445 bis 
1464 arge Lücden auf. Später fommt Helmold nicht wieder 
vor, er wird alfo vermuthlich nicht lange hernach das Seitliche 
gejegnet haben. 

Ueber feine Ehefrau ift gar nichts befannt ; ficher ift, 
daß er verheirathet gewefen ift, denn er hinterließ einen Sohn, 
Namens Ulrich. 


S 56. 
Kurd. 


Ueber Kurd, den jüngjten Sohn des Nitters Ulrich IV. 
von Pens, find nur fpärliche Nachrichten auf uns gefommen, 
was um fo bedauerlicher ift, als alle gegenwärtig noch 
blühenden Sweige des Gefchlehts v. Pens in Kurd ihren 
gemeinfamen Stammovater haben. Kurd tritt wenig hervor 
und hat, wie es fcheint, Fein hohes Kebensalter erreicht. 

Sum erjten Mal wird Kurd urfundlich erwähnt, als die 
Herzogin Katharina von Mecklenburg, die Regentin des Kandes, 
fih am 18. DOctob. 1455 den vier Brüdern v. Pent und zu 
teuer Hand den Gebrüdern Eggerd und Dide v. Quibow, zu 
Dogtshagen und Tankenhagen gefeflen, auf eine Schuld ven 
1520 lüb. MT. verfchreibt (Urf. 91). 
. 14* 


212 Die meclenburgifhe Samilie v. Pent. 


Wahricheinlih find die ebengenannten Quisows und ihr 
Bruder Johann, der Eigenthümer von Butow inı Klüßer Orte 
war, den Penten von Redefin verfchwägert gewefen; mindeftens 
haben zwifchen beiden familien befonders nahe Beziehungen 
obgewaltet, denn wir fehen vorwiegend die Gebrüder v. Quigomw 
für Ulridys Söhne als Mlitgelober und Schuldbürgen eintreten. 

- Die Betheiligung Kurds an den befannten gemeinfchaft- 
lichen Rentenverpfändungen ift auf den einen Fall befhräntt, 
wo alle vier Brüder am 22. Yov. 1455 den Kalands- 
brüdeen von St. Clemens zu Lübet 24 MIR. jährlicher Hebung 
aus Scharbow für 500 Mk. verfchreiben (Urf. 95). Dagegen 
verfauft Kurd für feine eigene Nechnung zunähft am 
21. Hov. 1457 vierundzwanzig IT, Rente aus den Dörfern 
Befendorf, HSachun, Kotendorf und Warfow für 500 A. 
an die lübedifchen Domvicare (Ur. 97); ferner verfegt er am 
5. Dec. 1444 5'/ ME, Rente aus Pätow für 50 ME. an 
die Beiftlichen der „Jacobifirche zu Ebel (Urf. 115). Als 
Schuldbürge begegnet Kurd bei zwei Gelegenheiten; nachdem 
‚er zuerst für feine Brüder Dolrad und Helmold gelobt hat 
(Urk. 95), bürgt er denmächft zufammen mit Helmold » 
Joahim (Urf. 105). 

Untern 5. Dec. 1444 fommt Kurd zum leßten Mal 
lebend vor. Wir hören erjt wieder von ihm, als, lange nach 
feinem Ableben, die lübedifchen Dicare und Kalandsbrüder im 
Jahre 1492 ihre alten Schuldforderungen beizutreiben ver» 
fuchten. Mach den eingereichten VDerzeichniffen war Kurd 
v. Pen zu Redefin den Beiftlichen fämmtliche Darlehen 
fchuldig geblieben (Ur. 225, 224, 225). j 

Kurd hat zwei Söhne nachgelaffen, mit Yamen Hennefe 
und Ulrich. Der eritgenannte ift der Stammmwater der Finien 


Die Söhne Ulrihs IV. Yicolans. 213 


zu Bejendorf, Brahlftorf, Jeffenits und Dolzrade, während die 
Linie Redefin-Krenzlin und das jüngere Haus Toddin von 
Ulrich ihren Urfprung herleiten. 


8 37. 
Xicolaus, 
Bifhof von Schwerin. 

Ticolaus von Peng tft der einzige feines Gefchlechts, 
der die höchfte geiftlice Würde feines Landes erreicht hat. 
Ueber feine Abkunft wiffen wir weiter nichts, als daß er 
unzweifelhaft der medlenburgifchen familie v. Penb an | 
gehört hat und nicht, wie man etwa vermuthen fönnte, aus 
dem ponmerfchen gleichnamigen Beichlechte hervorgegangen ift. 
Selbft wenn man die Angabe eines verdienftoollen älteren Be- 
fchichtsfchreibers'): Micolaus v. Pen fei einer miedlenburgifchen 
Adelsfamilie entjproffen („ex ministerialibus terrae natus‘'), 
nicht als maßgebend gelten laffen wollte, fo befiten wir doch 
zwei Siegelabdrüde des Bifchofs Nicolaus, die ihn als ein 
Glied des medlenburgifhen Gefchlehts beglaubigen. Das 
auf Taf. IV unter \ir. 6 abgebildete Siegel vom Jahre 1480 
ift ein Schildfiegel mit dem Pengifchen Löwen als Wappen- 
figur. Das zweite, bifchöfliche Siegel zeigt die Mutter Gottes 
mit dem Jefusfinde, unten verdect durch zwei Schilde: rechts 
den bifchöflichen, linfs den v. Pensijchen mit einem Bijchofs- 
ftabe hinter dem herausfchauenden Löwen. Die LUmfchrift 
lautet: 

f’ nicolaı epı fwerin <= 
wie die umftehende Abbildung erfennen läßt. 


') Albert Kranz in feiner Metropolis, lib. XII, cap. 16, (franf- 
furt a. M,, 1576.) 


214 Die medlenburgifche Familie v. Pens 


Der Name Nicolaus erfcheint mit dem Biichofe zuerjt 
in der Pensifchen Familie. Bekanntlich pflegten die Ruf- 
namen folchyer Männer, welche fi) Anfehen, Ehre und Ruhm 





gewonnen hatten, mindeftens in den beiden nächitfolgenden 
Generationen ihres Gefchlehts wiederzufehren. Somit dürfen 
wir zuperfichtlidd erwarten, unter den Söhnen und Enfel- 
föhnen der nächjten Blutsverwandten des Bifchofs einem oder 
dem andern mit Ylamen Nicolaus zu begegnen; und in der 
That führen zwei Enfelföhne des uns aus $. 55 befannten 
Dogts zu Schwerin und fürftlichen Rathes, Joahim v. Pens, 
den Hamen Claus, d. i. Uicolaus. Fur Unterfheidung 
werden fie in den Urfunden als Claus, Ulrihs Sohn, und 
Claus, Belmolds Sohn, bezeichnet. Trugen diefe ihre Namen 
nach dem Bifchofe, -— was freilich nicht bewiefen werden fann, 
jedoch wahrfcheinlich ift, — jo wird auch Blutsverwandtichaft 
angenommen werden dürfen. Ein Sohn Joahims Fann der 
Bifhof Nicolaus nicht gewefen fein, wohl aber dejfen Bruder, 
denn Joachim, am Ausgange des 4. Jahrhunderts geboren, 
erfcheint 1475 zum Istten Mal in den Urkunden, während 


Die Söhne Ulrihs IV. Nicolaus, 215 


Nicolaus,, wie Albert Kranz berichtet‘), im Jahre 1479 ein 
hochbetagter Mann — vir grandaevus — war und 1482 
felig verftorben ift. Yicolaus wird demnach um höchitens 
jehn Jahre jünger gewefen fein, als Joachim. 

Kah v. Hoindhufen wäre MHicolaus der Sohn des uns 
aus $ 12 befannten "Knappen Joachim I. v. Peng und der 
Bruder Detlevs ($ 24) gewefen. Gründe für feine willfürliche 
Behauptung weiß v, Hoindhufen nicht beizubringen; daher 
it auch Feine Widerlegung vonnöthen. 

Ueber die Jugendzeit von Kicolaus ift durchaus nichts 
befannt. Ylicolaus hinfte, — „he was pnmechtig vp eynem 
bene”, heißt es in Detmars EChronif?) —, und eben diefes 
förperlihe Gebrechen mag ihn zur Erwählung des geiftlichen 
Standes mitbeftinmt haben. Er muß bereits in reiferen 
Jahren geftanden haben, als er im Mat 1445 die Koftoder 
Univerfität bezog’). Ohne Zweifel wird er mit der erforder- 
lien Dorbildung ausgerüftet gewefen fein, aber wo er fich 
jolhe erworben haben mag, bleibt unaufgeflärt. Eine andere 
deufihe Hocdyichule, als Noftod, fcheint er nicht befucht zu 
haben, wenisftens ijt fein ame bisher in feiner der betreffen- 
den Matrifeln aufgefunden worden, Mad einjährisem Auf 
enthalte zu Roftod wurde er dort (1446) zum Baccalarius 
promopirt!). Den höheren Grad eines Magiiters hat Kicolaus 
fo viel erfichtlich, nicht erlangt. Demmächft begegnen wir ihm 
als Doniherrn zu Schwerin. Dominus Nicolaus Pentze, 


») Alb. Kran;, Metropol. 1. c. 

2) Detmar, II, S. 427. 

) Koffmeifter, Roftod. Univerf. - Matrei, 1, S. 74: „1445, Mai, 
Nicolans Bentze, dedit II marcas.” 

% KHoffmeifter, Roftod. Univerf.-Matrif. I, S. 80: „14+6, Dacealarıi 
promoti: Yicolaus Pente.“ (Tir. IX.) 





216 Die medlenburgifche Familte v. Pent. 


canonicus ecclesie Zwerinensis, und Johannes de 
Aluelde find Zeugen, als am 50: Dec. 1449 des Wismarfchen 
Bürgers Korenz Erdwans Wittwe die durch den Tod des 
Klerifers Peter Kortenafe erledigten Almiffen in S. Nicolai 
zu Wismar einem andern Geiftlichen verleiht.') 

Einen neuen Wirfungsfreis erhielt icolaus, indem er 
zum Propfte des Ionnenflofters zu Rehna, im Bisthume 
Rateburg, erwählt wurde. Als folcher erfcheint er zum erften 
Male in einer Urkunde vom 11. Yov. 1455. (Urf. 158). 
Die Zeit feiner Erwählung läßt fich nicht genau angeben, da 
nicht befannt if, wie lange fein Dorgänger, Heinrich Have- 
mann, der 1455 zur Präpofitur berufen worden war, das 
Amt inne gehabt hat. | 

Das Klofter zu Rehna war für Nonnen des Prämonftratenfer- 
Drdens beftinmt, eines Ordens von ftrenger Obfervansz, defien 
Mitglieder fi) durch Gefittung und einen ehrbaren chriftlichen 
Wandel vortkeilhaft auszeichneten. Das hatte dem Klofter 
Achtung und Anfehen verfchafft, fo daß nicht allein Patricier 
der Stadt Kübel ihre Töchter den Prämonftratenferinnen 
zuführten, fondern daß fogar meclenburgifche Fürftinnen dort 
ihren Aufenthalt genommen haben; für das 15. Jahrhundert 
nennen wir die Prinzefjin Katharina, die Herzogin Dorothea, 
Beinrihs IV. Wittwe, und Prinzeffin Elifabeth, Herzog Ulrichs II. 
von Stargard Kochter.?) | 

Gewiß war es feine leichte Aufgabe, einen für Rehna 
geeigneten Propft aufzufinden, der mit fundiger Hand die 
Derwaltung zu leiten verftand und zugleich den alten Geift 
in der Kloftergemeinfchaft lebendig zu erhalten und zu pflegen 


" Mad dem Original im Stadt-Urchiv zu Wismar; 
»), Mm. Jahrb. XV, S. 299, 300, und L, 5, 84, 85, 91, IL. 


Die Söhne Ulrihs- IV. icolaus. 217 


wußte. In Hicolaus v. Pent hatten die MTonnen eine be: 
fonders glüdfliche Wahl getroffen. Dolle zwanzig Jahre hat 
er feines Amts zu allfeitiger Sufricdenheit gewaltet. Freilich 
ift er audy „eyn erbare Ploef here“ gewefen, wie Detmar 
ihm nachrühmt (llrf. 211). 

licht lange nachdem Kicolaus fein Amt angetreten hatte, 
wurden die reftaurirte Klofterfirhe und der neu errichtete 
Hodyaltar am 10. Oct. 1456 durch den Bifchof Johann II. 
(Preen) von Rateburg geweiht.') - Die Predelle des Hochaltars 
war mit einem figurenreichen Bemälde gefchmücdt, die Anbetung 
der heiligen Jungfrau darftellend. Unter den abgebildeten 
Figuren verdienen der Propft und zwei Prämmonftratenfer- 
Honnen in ihrer DOrdenstracht unfere Beachtung; der Propft 
trägt über einem fchwarzen Unterfleide einen weißen WTantel; 
. ebenfo erfcheinen die Nonnen, deren Tracht durch einen weißen 
Schleier mit rothem Stirnfreuz und durch ein weißes Dortud) 
vervollftändigt wird.?) 

Im Uebrigen hat fi), fo viel wir wiffen, in den zwanzig 
Jahren, wo Yicolaus dem Klofter als Derwefer voraeftanden 
hat, nichts fonderlih Bemerfenswerthes ereignet. Mit feinen 
Tonnen hat Vicolaus in befter Eintracht gelebt, mindeftens 
wird nichts von Zanf und Lnfrieden berichtet. Ebenfo 
wußte Nicolaus Serwürfniffe mit feinen geiftlichen Oberen, 
den Biichöfen von Rageburg und von Schwerin, glüdlich zu 
vermeiden. uch der Kandesfürft fcheint ihm wohlgeneigt 
gemweien zu fein. Als Herzog Heinrih am 16. Dct. 1469 
mit dem Dogte von Schwerin, Joachim v. Pens, Abrehnung 
hält, ift der „würdige Herr Yicolaus Penge" neben den Räthen 


Mm. Jahrb. XX, S. 344. 
»), M. Jahrb, XX, 5. 340, 341. 


218 Die medlenburgifhe Kamilie v. Pent. 


Heinrich und Johann v. Bülow zugegen (Urf. I72). Wieder- 
holt hat Nicolaus dem Herzoge aus den bereiten Mitteln des 
Klofters Darlehen gewährt (UIrf. 142, 158, 186). Renten: 
anfäufe, deren er mehrere für das Klofter abgefchloffen hat, 
liefern den Beweis, daß er ein guter Haushalter gewefen ift 
(Urf. 158, 150, 155, 160, ITI). Hour in einem falle war das 
Klofter gensthigt, eine Summe Geldes aufzuleihen (Urf. 181). 

och am 28. Dec. 1474 erfcheint Hicolaus v. Pent als 
Propft von NRehna (Urf. 186); am 15. Jan. 1476 tft 
Konrad Sidenbefer fchon an feine Stelle getreten. jedoch 
wird Nicolaus noch einmal im Jahre 1479 „PDerwefer des 
Klofters Rehne“ genannt. 


Während Yicolaus feinem Klofter vorftand, tritt er in 
Angelegenheiten des Bisthums Schwerin wenig hervor, wie 
wohl er fchwerinifcher Domherr war. Als Bifchof Werner 
und das Domcapitel von Schwerin am 21. Aug. 1459 dem 
ehemaligen Bifchof Hicolaus I. (Boddefer), der fein bifchöfliches 
Amt niedergelegt hatte, neben anderen Vergünftigungen auch 
den Tiegbrauch der von ihm aus eigenen Mitteln eingelöften 
Kirchengüter zubilligen, fchließt Ylicolaus Pente die Neihe 
der Canonici.!) 

Im Jahre 1474 hat er das Unmut eines Schatmeifters 
(Thefaurarius) inne®) (Urf, 185). Mit Wiffen des Capitels 





N) Ur. im Raths-Ardyiv zu Wismar, abgedr. in MT. Jahrb. XNXLV, 
S. 250 bis 252. 

”) 1474, März 10, Schwerin. — Balthafar, Herzog von Medlenbura, 
Postulatus zu Schwerin, und das Dom-Lapitel dafelbft reverfiren fich 
gegen die Geiftlichfeit des Sprengels weaen einer Gejandtichaft nach Rom 
und der Beihülfe dazu. Die Jovis decima mensis Mareii. 

Schwerinifher Thesaurarius: Wicolaus Pente, canonicus. 

Stettin-pommerjches Irdio, Allgem. geijtl. Urf. Yir. 109b. 


Das ältere Haus Toddin. Nicolaus. 219 


verfaufte er am IT. Jan. 1478 neun lüb. ME. Rente aus 
feiner an der Grube zu Schwerin belegenen Curie an den 
Domherrn Konrad Kofte für 150 ME. (Ur. 194). Für 
diefe Curie empfing er am IO. Sept. 1479, nach feiner Er> 
wählung zum Bijchof, einen andern „Hof“, die Curia epi- 
scopalis (Urf. 200). 
Auf den Bifchof Werner (Wolmers) von Schwerin war 
im Jahre 1474 der Herzog Balthafar von Miedlenburg, 
Heinrichs IV. jüngfter Sohn, als poftulirter Adminiftrator des 
Bisthums gefolgt. Diefer verzichtete am 16. Febr. I4TY auf 
den Bifhofsfis und trat in den weltlichen Stand zurück, um 
fih an der Regierung des Kandes zu betheiligen. Gleichzeitig 
übernahm Yicolaus v. Pent aufs Yleue die Derwaltung feines 
Klofters, die er, bald nachdem Berjog Balthafar zum Bifchof 
gewählt worden war, in Konrad Sidenbefers Hände gelegt 
hatte. für ein zufälliges Jufammentreffen möchten wir das 
niht halten; wahrfcheinlih hatte Balthafar den erfahrenen 
Kicolaus Pent an feine Seite gerufen, um ihn in der 
Verwaltung des Bisthums zu verwenden. Als Balthafar 
refignirte, 309g YWicolaus fi nah Nehna zurüd. Dort war 
doch feines Bleibens nicht lange, denn am Tage nadı 
S. Gregorit (15. März) 1479 wurde er zum Bifchof von 
Schwerin gewählt (llrf. 197). 
Wäre es wahr, was Albert Kranz berichtet’), und was 


Y Ab. Kranzii, Metropolis, Lib, XI, Cap. 16: Sverinensem 
ecclesiam, posteaquam eam dimisit dominus Balthasar, excepit gubernandam 
dominus Nicolaus, cognoimento Pentze, ex ministerialibus terrae natus, 
electus a capitulo, vir grandaevus et regendis monasteriis in illum diem 
exercitatus, vocatus ad hoc ministerium ecclesiaec, iam aere aliquanto 
grauatum alieno, quod nummatus bene et locuples crederetur. Sed non is 
erat apud virum, qui putabatur. thesaurus; vnde ecclesiam triennio guber- 


nauit tranquille, neque diminuens, ncque augens illius proventus. 


220 Die medlenbnrgifbe Samilie v. Pent. 


Hederih, Katomus, Schröder und Frank!) ihm nacherzählen, 
fo hätten die Capitularen allein darum für Micolaus v. Pens 
geftimmt, weil fie ihn irrthlimlicherweife für reih genug 
hielten, aus eigenen Mitteln einige drücdende Schulden ihrer 
Kirche abtragen zu fönnen. Der Chronift Detmar weiß 
degegen von diefem Biftörchen nichts (Ürf. 211). Zudem ift 
es nicht recht glaubhaft, daß die Domherren fidh über die 
Dermögenslage eines der Ihrigen fo gröblich getäufcht haben 
follten, denn Nicolaus bejaß die angeblich bei ihm vermutheten 
Reichthinmer nicht. 

Wie er feine anıtlidye Stellung nicht gemißbraudht hatte, 
um Schäße für fich zu fanımeln, fo mögen feine rechtmäßigen 
Einnahmen zu erheblihen Erfparniffen nicht ausgereicht 
haben. Ieben dem, was die Präpofitur zu Rehna ihm ein- 
bradıte, hatte Micolaus die Hußung feiner Lurie in Schwerin 
und den Genuß des Kirchlehns von S. Jürgen zu Wismar 
(Urt. 196, 197). Daß er noch; andere geiftliche Lehen in 
Befit gehabt hätte, ift wicht befannt. 

Schon amı 14. März, dem erften Tage nad der 
Bifchofswahl, bewarb fich der Dompropft Kicolaus Wittenburg 
um das freigewordene Kirchlehn von S. Jürgen zu Wismar, 
das die Kandesherren als Patrone zu vergeben hatten (Ulrf. 196, 
197). 

Klofterpropft zu Rehna wurde der fchwerinifche Domberr 
Johann a um Thefaurarius in Schwerin rückte der 
Hahn auf. 


Dombherr Reime 


23. Hederih, Bifchöfl. Hiftorie, in Gerdes Samml., 5. 458. — 
Satomus, Chron. des Bisth. Schwerin, Miferpt. — Schröder, Papift, 
Medlenb., II, S. 2500. — D. Strand, Alt- und enes Mledlenbg,, 
Lib. VIIT, Cap. XIX, S. 170. 


Die Söhne Ulribs IV. Xicolans. 221 


für Hicolaus v. Pens galt es nun, da er zum Bifchof 
pojtulirt war, die päpftliche Beftätigung zu erwirfen. Dazu 
war jedoch mehr Geld erforderlich, als ihm oder dem Capitel 
zur Derfügung ftand. Es mußte geborgt werden. Don den 
Domberrn und Magifter Konrad Kofte wurden am 51. März 
240 rhein. Goldgulden entliehen (Ir. 198) und weitere 
100 rhein. Boldgulden am 5. April von Dtto’s v. Dieregge 
zu Wofrent nachgelafjener Wittwe (Ir, 199). Durch den 
Derfauf von 54 lüb. ME. jährlicher Hebungen aus Lübjftorf 
an das Domcapitel zu Güftrow wurden noch 480 Iüb. MT. 
flüffig gemacht (Urf. 195). Diefe drei Sculdverfchreibungen 
hatte das Kapitel mit volljogen. Hachdem die päpftliche 
Beftätigung eingetroffen war, ftellte der Bifchof unterm 
8.,lTtov. 1479 feinen Lapitel einen Schuldbrief aus über 
2000 lüb. ME, die es ihm geliehen hatte zur Befchaffung 
feiner Eonfirmation und „zu anderen Mothfachen“, indem er 
dent Lapitel den Schelfwerder bei Schwerin zums Unterpfand 
feste (Urf. 201). Yicolaus mußte fomit die Koften für feinen 
Krummftab allein bezahlen, während das Kapitel fich 
fchadlos hielt. 

Am 6. Jan. des nächitfolgenden Jahres lieg „Uicolaus, 
van godes gnaden clectus vunde confirmatus der ferfen to 
Swerin*, von feinem Schloffe zu Büsow Ladungen ergeben 
zur Theilnahme an feiner auf den Tag Dorotheae (6. Febr.) 
anberaumten Krönungsfeier. Ein folches, an Bürgermeifter 
und Rath der Stadt Wismar gerichtetes Einladungsfchreiben 
wird im dortigen Rathsarchive aufbewahrt (Ur. 205). Ueber 
den Derlauf der Feier haben wir feine Nachrichten. 

Durh iraend ein unvorfichtiges Beginnen hatte der 


Bifchof den Herzog Magnus wider fihh aufaebradjt und war 


222 Die meclenburatihe familie v. Pent. 


bei diefem „in Drnhulde” gefallen; „um bei feiner fürftlichen 
Bnaden hinwieder Hulde, Hülfe, Troft und Beiftand zu er- 
werben“, verpflichtete fih Micolaus (1481), innerhalb fünf 
Jahre 1000 rhein. Bulden an Herzog Magnus zu zahlen 
und zwar jährlih auf Martint 200 fl. (llrf. 206). Hicolaus 
freilich hat feine Zahlung mehr geleiftet, wohl aber hat jein 
Amtsnachfolger, Bifhof Konrad Kofte, jene Perfchreibung, 
— „istam maledictam literam“ nennt er fie —, im Jahre 
1488 mit 1000 rhein. fl. vom Herzjoge wieder eingelöft. 

Die letten Amtshandlungen des Bilchofs Nicolaus II, 
vom 15. März und II. Yov. 1481, betreffen den Kirchhof 
zu Alt-Wismar (Urf. 207, 210). Hu Unfang des Mlai- 
monats 1482 ift Micolaus felig verftorben (Urf. 211) und 
hat zu Büsow feine leßte Rubeftätte gefunden „neben andern 
feiner Dorfahren auf dent Bifchofsftuhle”, wie David frand 
erzählt. !) 

Nicolaus hat fi) in langjähriger Derwaltung des Klofters , 
Rehna als ein muftergültiger Propft bewährt. Die Dauer 
feiner Regierung des Bisthums Schwerin war zu furz, um 
Großes zu Schaffen, wozu auch die Geldmittel gefehlt haben 
mögen. Doch hat er, wie einige ältere Gefchichtsichreiber 
ihm nadhrühmen, die Kirche „rubiglich” regiert, — ecclesiam 
tranquille gubernavit —, und ihr Dermögen zwar nicht ge- 
mehrt, aber auch nicht vermindert, 

Hu feinem Hacdrfolger als Bifchof von Schwerin wurde 
anı Tage Visitationis Mariae (2. Juli) der thatfräftige und 
reihe Domherr Dr. Konrad Kofte gewählt, der die von feinen 
Dorgängern verpfändeten Stiftsgüter einzulöfen im Stande war. 





') Dav Frand, Alt- und Neues Medlenbg. VIII, Cap. XXI, S. 87. 


Mlrichs IV. Enkelföhne. 223 


Mribs IV. Enteljöhne, 


Urfundlich beglaubigt als Ulrichs IV. Enfelföhne find: 

Ulrich und Helmold, Joahims Söhne, 

Ulrih, Dolrads Sohn, 

Ulrich, Belmolds Sohn, 

Hennefe und Ulrih, Kurds Söhne, 
zufanınıen fechs, darunter vier mit Namen Ulrich. Begreiflicher- 
weife bietet es nicht geringe Schwierigkeiten, die vier Ulrich, 
die vielfach mit- und nebeneinander urfundlich vorfommen, 
fiher zu unterfcheiden, zumal da gleichzeitig noch ein fünfter 
Dertreter diefes Mamens in Ulrich) Pent von Toddin ($ 26) 
in der Hachbarfchaft von Redefin gelebt und gewirft hat. 

Das Stammgut Redefin mit allen Zubehörungen in der 
Jabelheide .erfcheint auch unter Ulrichs Enkeljöhnen noch als 
deren gemeinfames Eigenthum, wogegen in manchen ihrer 
übrigen Güter eine Theilung nah Hufen und BHebungen 
bemerkbar wird. 

Der einzige Ritterfits in der ganzen umfänglichen Begüterung 
bleibt die Burg zu Redefin, deren befchränfte Räumlichkeiten 
freilich nicht fänmtlichen Berechtigten mit ihren Familien 
gleicdyzeitig bequeme Unterfunft gewähren fonnten.  Indefjen 
haben auch nicht alle dort gehauft, jo wohnten ihrer zwei zu 
SBorlofen, ein dritter lebte theils in Plön, theils in Wittenburg 

Erft in der nächitfolgenden Generation wird ein fchlichterner 
Anfang gemacht mit der Auseinandertheilung des Hrundbefites 
nach Gütern fammt den daran haftenden Gerechtigfeiten, als 
da find: Gerichtsbarkeit Wald- und Waflernußung u. dgl. m. 


224 Die medlenburaifche familie v. Pent. 


Funächft fcheiden Befendorf, Warfow, Mielfof und Quaft 
aus, um in den Alleinbefis je eines Familiengliedes überzu- 
gehen. Damit wird erft die Midglichfeit gegeben zur Begrün- 
dung einer „Linie Befendorf”, eines „DHaufes Warfow“ u. f. w. 
So lange jedoh, als Redefin für alle insgefammt Stammfis 
bleibt, Fann felbitverftändlib nur von einem Haufe, dem 
Haufe Redefin, die Rede fein; und obwohl in Ulrichs Enfel 
föhnen gefonderte Kinten in ihren Anfängen fhon vorhanden 
find, fo müffen diefe dennoch unter der Bezeichnung „Baus 
Redefin” zufammengefaßt werden. . 


38. 


IN 


Ulrich, Joacbims Sohn. 


Ulrich, Joachyinıs Altefter Sohn, ift uns im &. 55 fchon 
mehrmals begesnet. SZuerft geihah dies, als Joachim v. Pens, 
zu Gorlofen, in Gemeinfchaft mit feinen Söhnen. Ulrich und 
Helmold anı 14. April 1455 das Gut Bandefow bei Boizen- 
burg für 1200 lüb. MU. an Eagerd v. Quißow verpfändete 
(Urf. 130). Da die beiden Söhne den Handel mit abfcyließen, 
fo waren fie damals jchon volljährig. Ju Ende des nämlichen 
Jahres tritt Joachim an die Spite der Dogtei Schwerin, 
indefjen fein Sohn Ulrich die Burg Borlofen in feine Obhut 
nimmt. „Dirite van Penße, wonhaftidy) tho Borloßen", leiht 
im Jahre 1454 dem allezeit geldbedürftigen Herzog Beinrih IV. 
die anfehnlihe Summe von IOSO rhein. Boldgulden gegen 
eine nrit zehn Bürgen verficherte Schuldverfchreibung (Urf. 155). 
Wegen der Zinfen wird Ulrich auf die nachftehend aufgezählten 
jährliben Gefälle und Hebungen angewiefen: 18 ME. im 
Kummer und Höhlen, die dem Herjzoge von der Hausfrau 


Ulrihs IV. Enfelföhne. Ulrich, Joahims Sohn. 225 


Ravens v. Pens heimgefallen waren '); 16 ME. in Kofen, 
17% ME. im halben Dorfe Leuffow, und weiter in diefen 
beiden Ortichaften 22 Schweine, jedes Schwein zu 8 $l. gerechnet; 
endlih SO Lüb. ME. von der Drbör der Stadt Schwerin, 
zahlbar jährlidh am S. Hiclaustage (Urt. 15%). Die vier 
aufgeführten Dörfer liegen im sftlichen Theile der Jabelheide, 
nahe der Rögniß. 

Jene 1080 rbein. Gulden, die Ulrich Pens dem Herzog 
Heinrich geliehen hatte, entftanımten entweder feinen mütter- 
lichen Erbtheile oder der Mitgift feiner Hausfrau. Gewiß 
ift, daß Ulrich damals längjt vereheliht war, denn fein Sohn 
Claus tritt fchon im Januar 1469 felbitftändig auf. Ueber 
den Hamen feiner Ehefrau find wir nicht unterrichtet. 

Im Jahre 1461 fonmt Ulrich zum letten Male vor, 
indem er neben feinem Dater Joachim v. Pens, Dogt zu 
Schwerin, Tonnies Mienferfen, Dogt zu Weuftadt, und Hans 
p. Ditten, zu Hagenow, dem Klofter Eldena in einer gefchäft- 
lihen Angelegenheit als Seuge dient (Urf. 145). Wicyt lange 
hernach wird Ulrich verftorben fein, denn am 18. März 1462 
erjdyeint wiederum fein Dater als Herr zu Borlofen (Urt 146), 
an defien Stelle fpäterhin Helmold tritt. 

In den Dörfern Leuffow und Kunmer, die Ulrich im 
Jahre 1454 von Herzog Heinrih in Pfand genommen hatte, 
verießt Joachim am 12. Dec. 1468 Renten an die Picare 
der 5. Jacobifirhe zu Kübef (UÜrf. 168) ATuthmaßlich 
handelt Joachim bier in Dormundfchaft für Ulrichs 
Kinder, wenngleih das aus der Faflung der Urfunde nicht 
hervorgeht. 








226 Die medlenburgifche Familie v. Pent. 


Auh wenn wir annehmen, daß Ulrich jung in den 
Eheitand getreten ift, jo werden wir fein Geburtsjahr faum 
fpäter als 1420 anfesen dürfen, da fein Sohn Claus 1469 
bereits wehrhaft war. 


8. 39. 
Helmold, Joachims Sohn. 


Helmold, Joachims zweiter Sohn, hatte am 14. April 1455 
das volljährige Alter fchon erreicht, wie uns aus $. 58 
befannt if. och in reiferen Jahren wendete er fich dem 
Univerfitätsftudium zu. Unter dem Dermerf: „Helmodus Pentze 
de Gorlosen dedit II marcas” ift ee am 12. Dctob. 1465 
zu Rofto immatriculirt worden.!) Sieben volle Jahre fpäter, 
im Winterfemefter I47O, wurde er dort zum Baccalarius 
promopirt.2) Dorher (1468) gelobt er mit feinem heim 
Dolrad Pent zu Redefin und mehreren anderen von Adel 
in einer Schuldfache Herzog Heinrichs IV. für diefen (Urk. 165). 
Er wird hier „Helmyd van Pente to Ghorlofe” genannt. 
Erft am 25. April 1481 begegnet Helmsld zunädhft wieder, 
als er fih zu Schwerin dem Ritter Mathias v. Bülow und 
deffen Gattin, Frau Alheid, auf eine Schuld von IIO Küb. MTE,, 
zahlbar auf nächiten Martini, verfchreibt (UÜrf. 208). Seine 
Bürgen waren: Hans und Bernd v. Kütow-zu Grabow und 
Marfward v. Lüsow zu Prißier. Sum legten Mal erfcheint 
Helmold neben Ulrih v. Pens zu Plön, Claus v. Pens zu 
. Redefin und einigen Anderen als Mitgelober für Buffo v. Lüsomw 
zu Brabow, der am IO. Nov. 1481 aus Bafendorf, Diez und 
Radelübbe Renten verpfändet (Urf. 209, 545). Wenige Jahre 








") Hoffmeifter, Roft. Univ,-Matrif, 1, S. 138. 
*) Ebendort, S. 169. 


Ulrihs IV, Enkelföhne. Ulrich, Dolrads Sohn, 227 


jpätere wird Helmold das Zeitliche gefegnet haben, denn feit 
Dctober 1485 fit Hennefe v. Pens, Kurds Sohn, zu Borlofen 
(Urf. 215). 

Helmolds Ehefrau wird nirgends erwähnt. Zwei Söhne, 
Llaus und Hennefe, haben den Dater überlebt. 

Auffällig ift, daß Helmold fein feiner gelehrten Bildung 
angemefjents Amt befleidet hat. 


8. 40. 
Ulrich, Dolrads Sohn. 


„Dlrit Pente, Dolrades fone”, erfcheint zum erften Male 
in den Urkunden, als er am II. Yov. I4TO mit zehn anderen 
von Adel für Herzog Heinrihh IV. von Meclenburg Bürg- 
ichaft leiftet (rk. IC6). Genau zwei Jahre jpäter verpfänbdet 
er gemeinfam mit feinem Dater 7 ME. jährlicher Hebung 
aus zwei Bauernhöfen- — „twen hauen vnde houen“ — 
im Dorfe Karft bei Wittenburg an die lübifche Geiftlichfeit 
um 100 ME. (Ur. 180). Jhre Mitgelober waren: Eggerd 
v. Quißow zu Dogtshagen, Detlev v. Parfentin zu Kütgenhof, 
Kuno v. Quigow zu Tanfenhagen und Wipert v. Pleffen zu 
Großenhof. Für den Kegtgenannten trat jpäter Hennefe v. Penß, 
Kurds Sohn, als Bürge ein (Urf. 217). 

Am 21. Dec. 1480 ließen die Herzoge Magnus und 
Balthafar, des am 9. März 1477 verftorbenen Herzogs 
Beinrih IV. Söhne, zwei Mitglieder des Gefchlehts v. Züle 
in ihre den Fürften verfallenen, altväterlichen Kehngüter, jedoch 
mit Uusfchluß der beiden Bengerftorf in der Dogtei Boizen- 
burg, durch den Ritter Mathias v. Bülow, Ulrih v. Pens 
und Tyriacus Bifhwang wieder einfegen (Ur. 205). Es 

15* 


228 Die medlenburaifche familie v. Pen. 


bleibt zweifelhaft, ob wir hier Dolrads, Helmolds oder Kurds 
Sohn vor uns haben. 

In zahlreihen, uns überfonmenen Schuldbriefen tritt 
Ulrih, Dolrads Sohn, als Bürge auf. So gelobt er 1485 
für feinen Detter Ulrich, Kurds Sohn (UÜrf. 212); desgleichen 
1484 für Helmolds Sohn Ulrich (Urf. 215). Auch die 
Sandesfürften haben feine guten Dienite in Unfpruch genommen. 
für eine Schuld der beiden Herzoge Magnus und Balthafar 
bürgt Ulrih im Jahre 1487 (Urf. 216); am 18. Juli 
1501 für Balthafar allein (Ur. 254); am 16 Febr. 1504 
und abermals am 26. Dec. 1506 für Balthafar und den 
jungen Heinrich V., der inzwifchen nach dem Tode feines 
Daters Magnus (F 20 Hov. 1505) zur Regierung gelangt 
war (Urf. 546. 259). Enbdlicdy bürgt er noch mehrmals im 
Jahre 1508 für die Herzoge Beinrih V. und Erich (Lrf, 
244 --246). Somit hat Ulrih dreien Generationen feines 
Fürftenhaufes gedient: zuerft Heinrich IV., darauf defjen 
Söhnen, Magnus und Balthafar, und endlich den Enkeln, 
Heinrih V. und Erich II. BE 

Im Jahre IH0T erfcheint Ulrich zuerft in der Würde 
eines fürftlihen Rathes (Urf. 240). Um diefe Seit wird er 
nicht mehr Ulrich, Dolrads Sohn, genannt, fondern „der alte 
Ulrich” — „olde Ulri?” — zur Unterfcheidung von Kurds 
Sohn Ulrich, der feiner Fleinen Keibesgeftalt wegen nicht 
felten „Lütfe Uri” geheißen wird. 

Hady einer Roßdienftrolle aus der Feit der befannten 
£übeder Fehde (1506) foll „olde Diri? Pente* fechs gerüftete 
Dferde jtellen, während „Lütfe Ulrif”, Berthold Lüßomw zu 
Pritier, Hans Pentens Söhne zu Toddin und Cyriacus 
Bifhwang zu Körhow mur je vier Pferde, alle übrigen 


Ulrichs IV. Enfelföpne. Ulrich, Dolrads Sohn. 229 


Dafallen des Landes MWittenburg deren noch weniger auf- 
zubringen haben (Urf. 257). Demnach bat der alte Ulrich 
den größten oder werthvolliten Hufenbefis gehabt. Seine 
Bufen lagen zerftreut in allen den Penten des Redefiner Haufes 
zugehörigen Bütern. Ulrich hat zu Redefin gewohnt, wie vor 
ihm fein Dater. Indeffen mußte er die dortige mit 
feinem Detter, lütfe Ulrich, theilen. 

Ein Rechtsftreit erhob fi) im Jahre 1511 zwifchen olde 
und lütfe Wlrich einerfeits und ihren nächiten Gefchlechts- 
vettern andererfeits über eine jährliche Rente von drei NMlarf aus 
Derfenow. Auf Grund langen, geruhfamen Befitses wollten die 
beiden Ulrich jene Hebung als ihr väterlicdes Erbgut und 
rehtmäßiges Eigenthun angefehen wilfen und weigerten ihren 
Gegnern die Theilnahme am Genuffe der Rente. Durch 
fürftlihen Abfchied wurde ihnen unterm 1% Juni 1511 
aufgegeben, ihre Anfprücdhe vor dem fürftlihen Gerichte zu 
Wittenburg mit fechs unparteiifchen (onberichten) Cehnmannen 
zu erweifen (Urf, 249). Ob ihnen die VBeweisführung ge- 
lungen ift, willen wir nicht, wohl aber finden wir fpäter des 
alten Ulrichs Enfelföhne im Alfeinbefitse des Dorfes Derfenow. 

ah) dem Jahre 1511 fommt Ulrich nicht wieder 
urfundlih vor. Unähnlich feinen Dettern hat der alte Ulrich 
feinen Grundbejtts nicht durdy die übliche Derpfändung von 
Renten mit Schulden bejchwert. Hingegen hat er eine aus 
dem Jahre 1458 ftammende väterlihhe Schuld von 258 
üb. If. abgetragen. 


ı) Jn der Urf. 249, heißt es: Dlrichen Pengen, Dolrades fjone, vnnd 
Orifen, Enrdes fjon, Penngen gebrudern. — Es ıft Mar, daß „gebrudern” 
anf Dolrad und Eurd zu beziehen ift. 


230 Die medfenburgifhe Kamilie ©. Peny. + 5 


Unzweifelhaft ift er ein verftändiger Haushalter gewefen, 
der um fo cher zu Wohlftand gelangen fonnte, als feine 
Hausfrau ihm, wie mit Sicherheit angenommen werden 
darf, ein anfehnliches Dermögen zugebradt hat. Ulrich ift 
vermählt gewefen mit Margarete von Sehftedt, was durch 
den in der Kirche zu Prißier befindlichen Keichenftein Adams 
v. Pent (F 1586), zuverläffig bezeugt wird. Keichenpredigten 
aus dem IT. Jahrhundert laffen Margarete v.' Sehftedt aus, 
dem „Haufe Pordühl in Holftein“ jtammen. Perdöl, im 
Preeger Güterdiftrict, Kip. Bornhöved, belegen, ift jedoch erft 
1538 von Moris v. Sehftedt angefauft worden; bis dahin 
befanden die v. Wahljtorp fich im Befite des Butes. Aus 
Perdöl fann Margarete jomit nicht herftammen. Ein Bruder 
Margaretens ift Detlof v. Sehftedt, der dem NMonnenflofter 
zu Prees von 1497 bis 1528 als Propft vorgeftanden hat. 
Diefer gewährte am 15. Juni 1508 den Herjogen Heinrich) 
und Erich ein, vermuthlic durch Ulridhy ‚Dent vermitteltes 
und durdy diefen verbürgtes Darlehn von H0O0 üb. ME. 
(Urf, 244). Ulrihs Ehe war mit männlicher Nachkommen: 
Schaft reidy gefegnet; nicht weniger al3 fieben Söhne: 
Dolrad, Reimar, Hans, Henning, - Jafpar, Joahitm und 
Ulrih, haben den Dater überlebt. Töchter werden 
echt erwähnt. 

In rafhem Auffhwunge wuchs und gedieh Ulrichs 
Befchlecht, auch jenfeits der meclenburgifchen Grenze fejten 

„Fuß fallend. Auf eine furze Zeit der Blüthe, die in Jaspars 
Lahfoinmmen fi bejonders glänzend entfaltete, folgte ein 
jäher Niedergang. LHachdem der dretgigjährige Krieg den 
Wohlftand der Familie gründlich zerftört hatte, erlofch Yllrichs 
Kinie in ihrem Mannesitamme um 1675. 


Ultichs IV. Enfelföhne. Ulrich, Helmolds Sohn. 231 


sa 
Ulrich, Helmolds Sohn. 


Ulrich, der, foviel befannt, Helmolds einziger Sohn 
gewefen ift, wohnt fhon im April 1464, während fein Dater 
nod; am Leben war, in der Stadt Wittenburg, wo die Familie 
v. Pens Haus und Hof befaß (vgl. 5. 156), und jchuldet 
der dortigen Geiftlichfeit 15 ME. Hauptituhl, und I ME. 
Rente aus Brahlftorf (Urf. 155). Am 9. Mai 1467 wird 
die Schuld auf 20 ME. Kapital und I ME. 9 gl. Hinter- 
ftelliger Rente angegeben (Urf. 162). Als Hans v. Fütomw 
(22. $ebr. 1470) für 400 ME. jährliche Hebungen in Perlin 
und Drei-Lübow verpfändet, fchließt „Ulrid Pens, wanhafftig 
tho Wittenborgh", die Neihe der Mlitgelober (Urf. IT4). 
Desgleichen bürgt er für Herzog Heinricdy IV., als diefer die 
Summe von 200 ME. auf das dei Dimmer aufleiht 
(Urt. 189). 

Unterm 27. Aug. I47I ürfenbet „Dleit van Pengen, 
fnape, wonafftih to Wpyttenbordy*, daß er fein Erbe zu 
Melfhof (Mlellefoch), darauf er gewohnt hatte (dar id vppe 
wande), an Arnd Benefe zu erblihem Eigenthum verfauft 
babe, mit Ausfhluß der jährlichen Pacht und der Dienfte 
(ÜUrf. I79).!) Un die Geiftlichkeit feines MWohnortes Witten- 
burg ftellt Ulrih Pens am 25. März 1477 abermals einen 
Schuldbrief aus und zwar über 50 ME. Hauptftuhl und 


Y) Unfere Urkunde 179 it fcbon in Eifch, Gefchl. v. Verben, 2B, 
sub Tir. 266, S. 235/236, abgedrudt, jedoch mit der, durch einen Kefe- 
fehler verfhuldeten, fehr wefentlichen Abweichung, daf dort Ofri van 
Orten fälfchlich für Ofrik van Pentzen gefet ift. Der in’ Kifch, 
Gefchl. v. Dertzien, 2A, 5. 191, $. 110 abgehandelte Ulrich v. Derben ift 
zu ftreichen, da er ficher nicht eriftirt hat. 


232 Die meelenbnrgifbe familie v. Pent. 


2 ME. Rente in dem Gute Melfhof (Urt. 91). Bald 
hernady verläßt er Wittenburg und läßt fih zu Ploen in 
Holftein nieder, wo er ein Burglehn erworben hatte (Urf. 228). 
„Dlri® vau Pente to Plone” gelobt am 10. Hov. 1481 in 
Schuldbürgichaft für Buffo v. Kükow (Urt. 209). Und zum 
andern Male bürgt „Dirit van Penten, Helmoldes fone, 
wanaftich to Plone in deme lande to Holften*, am 8. Hop. 
1485 für feinen Detter Ulrich), Kurds Sohn, zu Redefin, der 
ce ME, jährlicdyer Hebung aus dem Dorfe Scharbow verkauft 
(Urt. 212). Theils in Scharbow, theils in Paetow ver- 
pfändet Ulrich, Helmolds Sohn, am 51. Dct. 1484 jährliche 
Renten im Betrage von Jo ME. für 600 Aik. an die 
Heiftlichfeit Lübehs. Seine Bürgen waren: Ulrich Pens, 
Dolrads Sohn, Ulrih Pens, Kurds Sohn, Claus Pent, 
Ulrihs Sohn, alle drei wohnhaft zu Redefin, und Hans Pent- 
Ulrichs Sohn, zu Toddin (Urf. 215). Dielleicht ift er der 
Ulrih v. Pen gewefen, der 1488 das But Körhomw zu 
pachten vorhatte, worauf aber der Befiter, Lyriacus 
Bifhwang, nicht eingehen wollte (llrf. 544). 

Hu feinem Kobe darf nicht verfchwiegen werden, daß er 
eine aus dem Jahre 1458 herrührende väterlihe Schuld 
(vgl. Urt. 89) mit 258 ME. 5 Sl. 8 4, an die Dicare der 
Marienkirche zu Füberf ehrlich abgezahlt hat. Freilich führen 
die Geiftlihen Fübefs im Jahre 1492 Beichwerde über ihn, 
als einen fäumigen Habler (Urf. 222). Gegen den Schluß 
des Jahrhunderts Fehrte er nach Wittenburg zurüd, nachdem 
er vermuthlich zuvor das Burglehn zu Ploen verfauft hatte, 
Am 29. Juni 1500 verfchreibt Ulrich v. Pens, Helmolds Sohn, 
wohnhaft zu WMittenburg, einer dortigen DPDicarei 6 ME. 
jährlicdyer Hebung aus zwei Erben im Dorfe Scharbow für 


Ulrihs IV. Enfelföhne. Bennefe, Kurds Sohn. 233 


100 ME. (Ark. 255). Damit endigen unfere Nachrichten 
über Ulrich, Helmolds Sohn. Name und Abfunft feiner 
Frau find völlig in Dunkel gehüllt. Er hat zwei Söhne, 
Paichen und Helmold, fowie eine Tochter, Namens Margarete, 
hinterlafien, was mit Sicherheit angenommen werden darf, obwohl 
es nicht urfundlich zu erweifen ift. Als Pafchen und Helmold, 
zu Melfhof geieffen, ohne männliche Keibeserben verftarben, 
gelangten ihre Lehngüter unter allen Penten des Haufes 
Redefin zur Theilung. Diefe gleichberechtisten Kehnerben 
waren die Hachfommen der Gebrüder: Joachim (S 55), 
Dolrad ($ 54) und Kurd (S 56) v. Pens. Daraus folgt, 
daß Pafchen und Helmold Enfelföhne von Helmold ($ 55) 
gewefen fein müffen. Da aber als Sohn Helmolds allein 
Urih Pent zu Wittenburg und Ploen befannt ift, fo find 
wir berechtigt, diefen für Pafchens und Helmolds Dater 
anzufehen. 


5-42. 
Hennefe, Kurds Sohn. 


Hennefe, der in mehreren Urfunden Kurds Sohn zu 
Redefin genannt wird, fommt nur eim einziges Mlal mit 
feinem Bruder Ulrich zufanmen vor (Hrf. 222). Ber diefer 
Gelegenheit jteht Hennefes Yame voran; daher Surfen wir 
annehmen, daß Bennefe der erjtschorene gewefen ift. 

Hennefe erfcheint am II. Jun I4CO zuerft und zwar 
mit feinem Detter Wlrich d. d. und einigen anderen von 
Adel als Schuldbürge für Herzog Magnus (Ürf. 105), dem 
er in der Folge nody zweimal den nämlichen Dienjt erweift 
(rt. 189, 216). Huch für feine Freunde tft Hennefe 
wiederholt als Schuldbürge eingetreten (Ark. 217, 218, 227). 


234 Die medlenburgifhe familie v. Pent. 


Am 5. Dec. 1475 verfauft Hennefe, „Churdt van Pengen 
Sohn, fnape, wonafftich tom Redeuine”, dem Domcapitel zu 
Schwerin eine Hebung von 7 lüb. ME, aus zwei Erben in 
Scharbow für 100 lüb. ME. (Ürf. 187). Db Hennefe zu 
der angegebenen Feit nody auf dem Schloffe zu Redefin, ge- 
meinfchaftlicy mit feinem Bruder Ulrich und mit feinem Detter, 
Ulrich d. &, wirflih wohnte, oder ob auch im vorliegenden 
Falle das Wort „wohnhaftig” nur das Eigenthumsreht an- 
deuten foll, läßt fich nicht mit Sicherheit entjcheiden. m 
Jahre 1482 lebte und wohnte Hennefe in der Stadt Wismar, 
denn als Kurd Sperling am 7. März 1482 den Dicaren 
an 5. Jürgen zu Wismar 6 ME. Rente aus Jaffewis im 
Klüßer Orte verfeßt, geloben für ihn: Hennefe Pent zu 
Wismar und Dide v. Halberftadt zu Camıbs. !) Aber fchon 
1485 finden wir Bennefe zu Gorlofen als nhaber der 
dortigen Burg, die vor ihm der fürftlihe Rath Joachim 
v. Pens und deffen beide Söhne auf Schloßglauben in ihrer 
Obhut gehabt hatten. Hennefe wird indeffen, gleich feinem 
Hacdyfolger Eyriacus Bifhwang, einen Pfandichilling für 
Gorlojen und die zugehörigen Güter erlegt haben. 

Ueber Gorlofen und feine Zubehörungen ift auf S. 201 flad. 
jchon das Höthige mitgetheilt worden. rrungen, die zwifchen 
Hennefe und dem Klofter Eldena entitanden, als das Klojfter 


') Kurd Sperling zu Gotow [(Gutom] verfauft den gemeinen Dicarien 
an S. Jürgen zu Wismar fir 100 Ib. ME, 6 ME, üb. in 2 Erben im 
Dorfe Jafteruig [Jaffewis]) im Kip. Bogenferden [Bohenfirchen]. 

Mitfiegler: Hennefe Pente zur Wismar, Dide Balnerftadt 
zu Campte. 

Wismar, 1482, des neaften fonnauendeh nha dem fondage Remi- 
niscere ıc. 

Wa dem Copiar des S. Jürgen Klerus im Stadt-Archiv zu Wismar. 


Ufrichs IV, Enfelföhne. Bennefe, Kurds Schn, 235 


die Dörfer Kiepe, Stud und Grittel, die bisher zur Burg 
Gorlofen gedient hatten, für fi} beanfpruchte, wurden durch 
die Herzoge Magnus und Balthafar am 11. Oct. 1485 dahin 
verglichen, daß Hennefe auf die ftreitigen Dienfte zu GBunften 
des Hlofters verzichtete, wofür er durch vier Höfe (baue) 
im Dorfe Göhren entjhädigt wurde (Ark. 215). Bis 
zum Ende des Jahrhunderts verblieb Bennefe Penk 
Inhaber von Gorlofen. Am 21. April 1500 gingen 
„Schloß und Amt“ Gorlofen in den Pfandbefis von Cyriacus 
Bifchwang über. 

Als die Kandesfürften mit dem Ritter Bernd Malskan 
und einigen anderen Maltans in Streit gerathen waren über 
allerlei Gerechtigfeiten in den Maltanfchen Gütern, trat am 
90. Dec. 1491 in Neubrandenburg ein Schiedsgericht zu- 
fanmen, um in der Sache Recht zu fprechen. Ifitglieder des , 
Scyiedsgerichts waren: vier Ritter, zwei Prälaten, act Eehn- 
mannen, darunter Kennefe Pens, und „mehr vnfer gnedigenn 
herenn redere, geftlif ond wertlid" (rt. 220). Demnad 
wäre Hennefe Pent Landrathb gewejen. MHebrigens beweift 
fhon feine Berufung zum Schiedsrichter, daß er hoch in 
Achtung und Anfehen geftanden bat. 

Im Jahre 1495 begleitet Hennefe den Herzog Magnus 
mit 4 Pferden nadı Celle (lIrf. 226). 

Dbgleich Hennefe, fo viel wir wiffen, Feine Anleihen bei 
der lübifchen Geiftlichfeit gemacht hat, fo Blagt diefe (1492) 
dennodh wider ihn und feinen Bruder „rich wegen Deor: 
enthaltung gewiffer Renten (Llrf. 222). „Dermutbhlih wurden 
die Söhne hier für eine Schuld ihres verftorbenen Daters in 
Unfpruch genommen, denn Kurd Pent war feinen Der: 
pflihtungen nicht völlig gerecht geworden. 


236 Die medlenburgifhe Familie v. Pent. 


In einer Urkunde vom 2 Jan. 1494 fommt Hennefe 
zum letten Male lebend vor | 
In der irrthümlichen Annahme, daß Hennefe mit der 
Ritterwürde bePleidet gewefen fei, nennt ihn Katomus „Herr“ 
Henning Pente; aud) v. Hoindhufen macht ihn zum Ritter. 
IJener giebt ihm eine „Baffewizen” zur Ehegenoffin, wogegen 
v. Hoinfhufen Hennefe's Gemahlin Anna v. Boddin aus 
dem Haufe Boddin „genannt gefunden hat“. Beider Angaben 
find unrichtig, "denn Hennefe Pens tft vermählt gewefen mit 
Meienborg Wilde, der älteften Tochter des Wismarfchen 
Bürgermeifters Dietrih Wilde aus deffen zweiter Ehe mit 
Anna Prel, Tochter Heinrich Peels, der ebenfalls Bürger: 
meifter der Stadt Wismar gewefen ijt 
Dietrich Wilde, 


1452 Rathmann, 1464 Bürgermeifter zu Wismar, } 1490. 
ux. (I) Anna peel. 





u — 


1. Dietrib. 2. Jaipar. 3. Moden: 4. Anna, 5. Mar 0. Din: 





Rathmann Rathmann borag. Peter £ofte, gareta, ricus. 
zu zu ‚Bennefe Bürgermeifter Xonne WMagifter. 
Roftiod. Wismar. v. Pent zu zu Wismar. in 
Redefin und Magde- 
Gorlofen. burg. 


Das alte Patriciergefchleht der Wilden tritt zundchft in 
Roftot auf, Später auch in Wismar. Schon 1287 fitt ein 
Hermann Wilde im Rathe der Stadt Noftod.!) Im I4 
Jahrhundert erwerben die Roftocer Wilden die Hüter Jürgens- 
hagen, Yiendorf, halb Sildeniow, Kl. = Kuffewis und die 
Hornsmühle. ?) Ein Siegel Gervin Wilde's von 1514 zeigt 





) M. U.-B. II, Tr. 1889, 
», M. Jahrb. XI, S. 203, 204. 


Ulrihs IV, Enfelföhne. Bennefe, Kurds Sohn. 237 


zwei gefreuzte Pflanzen, in deren vier Winfeln je eine Rofette 
liegt. In der Folge hat die Familie Wilde einen Bo im 
Schilde geführt. ') 

Hweifellos war Hennefe v. Pent jchon mit Mleienborg ?) 
Wilde verheiratet, als er im März 1482 zu Wismar 
wohnte; jedoch hat fidy die Zeit, wo er zur Ehe gefchritten 
it, nicht genauer feftjtellen lafjen. Seine Ehe ijt mit acht 
Söhnen und drei Töchtern gefegnet gewefen. Ihre Hamen 
ind: 1. Kurd, 2. Bennefe, 5. Joahim, 4. Ulrich, 
9. Dietrih, 6. Balthafar, 7. Dolrad, 8. Jaspar, 
9. Elfe, 10. Anna, Il. Ingeborg. Don diefen elf 
Kindern ?ennen Latomus und v. Hointhufen nur zwei: 
Hennefe und Joachim, 

Meienborg hat ihren Gemahl um viele Jahre überlebt, 
foh am 24. Dec. 1528 verläßt Mleienborg, Hennefe 
Pensen zu Gorlofen Wittwe, in ihrer Wohnung in der Papen- 
ftraße, ihren Bruder Jaspar Wilde ihr Erbe beim Schilde 
zu Wismar. ®) 

Da die Familie Wilde wohlhabend war, fo ift anzunehmen, 
daß auch IMleienburg nicht unbemittelt gewefen ift. Eine Erb- 
[haft aus ihrer mütterlichen familie war ihr 1506 zugefallen. 
Am 2. Dec. des genannten Jahres vertragen fi) die Brüder 
Dietrich und Jaspar Wilde für jih und im Namen ihrer 
Schwefter Mleienborg, Hennefe's v. Pens Wittwe, mit den 
Dormündern Gertruds, des Rathmanns Magifter Marfward 


») Medi. Jahrb. XI, Sieael Roftod. Patriciergefchl,, Taf. II, 
Ur. 7, 8. 

”, Meienborg, Meynborg, Mıngeborg, dafjelbe wie Inaeborg. 

* Tach einer Urt. im Stadt-AUrdiv zu Wismar. 


238 Die meelenburgifche Familie v. Pentz. 


Sangdiderid Wittwe, wegen der Erbihaft der Margareta 
Kofte, ihrer Mlutter Schweiter. ') 

Weienborg ift die Stammmutter der gegenwärtig nod) 
blühenden £inie Dolzrade— Jefleniß. 


S 4. 
Ulrich, Kurds Sohn. 


Ulrih, Kurds Sohn, wird in den Urkunden, um ihn 
von feinem gleichfalls zu Redefin wohnenden älteren Detter 
Ulrich, Dolrads Sohn, zu unterfcheiden, zunächjt Ulrich „der 
jüngere”, fpäter „der Feine”, „lutfe“, zubenannt. „Junge Dirid 
van Pengen tome Redewine" gelobt neben mehreren anderen 
von Adel für Herzog Heinrich IV., als diefer am 21. febr. 
1467 fich gegen Jürgen v. Brabow zu Goldberg auf 160 fl. 
Capital und 16 fl. Zinfen verfchreibt (Urf. 159). Yocdh in 
einem zweiten Schuldbriefe Herzog Heinrichs, vom I. April 
1471, wird Ulrich als „de iunghere“ bezeichnet (Urf. 178). 
Am 19. Febr. I4TT verfchreibt fi) die Herzogin Dorothea, 
Heinrichs IV. Gemahlin, gegen Ulrich v. Pent, „Lordes fone”, 
zum Redefin, auf die Summe von 55 N. (Urk. 190). 
Ueber die Entjtehung diefer Schuld giebt die Urkunde Feinen 
Aufihlug. Für feinen Detter Ulrich, Helmolds Sohn, ver- 
bürgt fih Ulrih, Kurds Sohn, in Jahre 1484 und abermals 
im Jahre 1500 (Ur. 215, 255). Für fich felber leiht er 
nur ein Mal Geld auf, indem er anı 8. Tor. 1485 
aus einem Erbe in Scharbow T AM. Rente an die Dicare 
der Jacobifirche zu Kübet für OO ME. verpfändet (Urf. 212). 





") Urf. im Stadt-AUrdyiv zu Wismar. 


Ufrichs IV. Enfelföhne. Ulrih, Kurds Sohn. 239 


Aus einer Befchwerde jener Dicare vom IT. Juni 1492 
geht hervor, daß Ulrich bis dahin weder die Rente, noch das 
Tapital gezahlt hatte (Urt. 222, 225). 

„Pllri? van Pente* und Hennefe Pent begleiteten niit 
je 4 Pferden den Herzog Magnus, als diefer 1495 mit einem 
zahlreichen Befolge eine Reife nadı Celle unternahm und fi 
drei Tage dort aufhielt (rk. 226). Db es fih bier um 
lütfe Ulrich oder den älteren Ulrich handelt, läßt fich nicht 
entjcheiden. Beides ift möglich. 

Um die Prinzeffin Sophie, des Herzogs Magnus Tochter, 
zur feier ihrer Dermählung (1. März 1500) mit dem 
Herzoge und nacmaligen Kurfürften Johann dem Stand: 
haften von Sadıfen nady Torgau zu geleiten, wurden die 
Ritterfhaft und die Städte aufgeboten. Ulrich v. Pens follte 
mit der beträchtlichen Anzahl von fünf Pferden an dem Zuge 
theilnehmen (Urt. 251). Eine fo ftarfe Keiftung pflegte in- 
deflen nur den reicheren Dafallen zugemuthet zu werden; 
daher werden wir annehmen dürfen, daß im vorliegenden 
falle nicht lütfe Ulrich, fondern fein Detter, Ulrich der ältere, 
gemeint war, der, wie auf S. 228 bereits mitgetheilt wurde, 
jehs gerüftete Pferde zum Kriegsdienfte zu ftellen hatte, lütfe 
Ulrich hingegen deren nur vier (lrf. 257). Mlindeftens einer 
der beiden Dettern hat an der Kübeder Fehde theilgenommen 
die wegen der Fifchereigerechtigfeit in der Stepeniß zwifchen 
Medlenburg und der Stadt Eüber entbrannt war, denn 1507 
wurde „Ulrich Penten” die Summe von 50 fl. für erlittenen 
„Pferdeihaden” von Herzog Heinrich vergütet. ") 





ı) Yady einem Rednungsbiche de ao. 1507 im BHaupt-Urcdhive zu 
Schwerin. 


240 Die meclenburgifche Familie v. Pen. 


Als Herzog Heinrich im Frühling 1509 zum Neichstage 
nach Wornis 309, begleitete ihn unter vielen Anderen aud) 
ein „Dlrit van Pengen” (llrf. 247); ob lütfe oder olde 
Ulrich, bleibt zweifelhaft. | 

Die Iette Urkunde, in der Ulrich, Kurds Sohn, vor- 
fommit, ift von 14. Junt HAI datirt und betrifft den fchon 
auf 5. 229 erwähnten Streit der Penten aus dem Haufe 
Redefin um eine jährliche Heldbebung von 5 Mi. in dem 
Dorfe Derfenow (llrf. 249). 

ach den uns vorliegenden urfundlichen Nachrichten er- 
fcheint Mütfe Ulrich Pens minder bedeutend, als fein Bruder 
Hennefe; weder im Dienft feines Kandesberrn noch fonjt hat 
er Hervorragendes geleiftet. Er hat zu Nedefin gefeffen und 
feine Höfe und Hufen verwaltet. Was Albert Kranz vom 
Bilhof Hicolaus gejagt hat, läßt fi audh auf Ulrich an- 
wenden: er hat das Dermögen weder gemehrt noch gemindert. 

B. Katomus beginnt feine „erfte Stanımtafel der Penten 
zu Redefin“ mit Ulrich, dem er eine v. Baffewig zur Gemahlin 
giebt. Ihr Taufname war Ama, wie v. Hoindhufen be: 
richtet. Wenn wir uns jedoch vergegenwärtigen, daß Ulrichs 
Bruder, Hennefe v. Pens (5. 42.) nadı Katomus gleichfalls 
eine v. Baffewig, nach v. Hoindhufen aber Anna v. Boddin 
zur Ehe gehabt haben joll, während er in Wirklichkeit mit 
Meienborg Wilde verchelicht gewefen tft, fo halten wir für 
gerathen, die Angaben diejer beiden Genealogen mit Jweifel 
aufzunehmen. rgend etwas Superläffiges über Ulrihs Ge- 
mabhlin und deren Abfunft it nicht befannt. 

Ulrich hat drei Söhne hinterlajfen: Heine, Kurd und 
DVolrad. Konrad Lüder v. Pens, der eine Anzahl genealogischer 
Arbeiten v. Hoindhufens vervolljtändigt hat, führt auch eine 


Ulrihs IV. Enfelföhne. Dolrad. 241 


Tochter Ulrichs an, Mamens Erdmuth, wofür wir ihm die 
Derantwortung Üüberlaffen müffen. Da Heine im Jahre 1498 
als Dogt über das Amt Plau gefeßt wurde fo dürfen wir 
annehmen, daß fein Dater um I4TO zur Ehe gefchritten 


fein wird. 
Ss. 44. 
Dolrad, 


Pfarrberr zu Wismar, 


Am 4 Mai 1458 wird Dolradus Pente gegen Ent 
rihtung der üblichen Gebühr von zwei ME. auf der Uni 
verfität zu Roftof immatriculirt. Im Jahre 1460 erfolgt 
feine Promopvirung zum Baccalarius !) Demnächft erfcheint 
er zu Wismar als Dechant des „großen Kalands der Herren 
vom Sande zu Mecdlenburg und des Landes zu Brefen“, 
und zwar zuerft amı 21. Juni I4C4°%) mn der Folge 
Ihließt er in der Eigenschaft eines Dechanten wiederholt Renten- 
fäufe für feinen Kaland ab’) (Ark. 540, 541, 542... Als 
Rector oder Kirchherr von 5. Nicolai zu Wismar tritt er in 

N 
einer Urkunde vom 10. Mai 1476 zum erjten Mal auf 
(Urf. 541). Sein Dorgänger im Pfarramte war bis 15. Dec. 
1475 Herr Thomas Rode, fein Nachfolger Marfward Tanke 
feit ficher 1481. 

2) Hoffmeifter, Roftod. Univerf.-Matrif. I, S. 117, 126. — 

*; Mach einer Mittheilung des Kerr Dr, Erull-WMismar. 

°®, 1475 verfauft Binrid v, Quiow zu Gutow dem arofen Kulaude 
zu Wismar 3 ME. 8 fl. Rente aus iendorf, Kfp. Hohenfirchen. (Erxtract 
in einem Üegifter des gr. Kalands im Stadt-Urchiv zu Wismar.) 

Eine mangelhafte, aus d. J. 1604 ftammende hocdydeutiche Heber- 
fetzung des Rentenbriefes nennt als Käufer den Decan Dolrad Pent 


und Die Procuratoren Joh. Gronow und Joh. Bord. — 
16 


242 Die medlenburgifhe familie v. Pent. 


Hur in feltenen fällen pflegen unfere Urkunden einiges 
Kicht über die Abkunft folcher Perfonen zu verbreiten, die in 
der Patholifchen Zeit dem geiftlihen Stande angehört haben. 
Auch über Dolrads Abjtammung find Feine Nachrichten auf 
uns gefommen. Weder Katomus, noch v. Hoindhufen führen 
den Priefter Dolrad v. Pens auf. Somit find wir lediglich 
auf Dermuthungen angemwiefen. Den einzigen, freilich nicht 
allemal zuverläffigen Fingerzeig giebt uns der Taufname. 

Der Ianıe Dolrad erjcjeint zuerjt in der Familie v. Pens 
mit Ulrichs IV. zweiten Sohne Dolrad ($. 5%). Der Pfarr- 
herr Dolrad ift der Sweite diefes Namens. jener ift am 
Ausgange des 14. Jahrhunderts zur Welt gekommen, Pönnte 
alfo fehr wohl der Dater des Priefters Dolrad gewefen fein, 
der 1458 die Hocdhichule zu Roftot bejog und zwifchen 1450 
und 1440 geboren fein mag. 


Redefin. Bifchof von Schwerin, 
1455 — 1444. 1445 —1482, 
[213] 
sennefe. Niri. 
Rath. Redefin. 
ı. Gorlofen 1467 — 1511. 
0—1494. : [238.) 
enborg Wilde. 
s 1528. 
[233.] 





trieb. Baltbalar. Volrad. Jaiper. 8 "Deine. Aurd. Dolrad. (Erdmutb). 
RB 


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_—. _ u 


Anna. 243 


$. 4. 


Anna, 
AHebtiffin des Klofters zu Jvenad, 


Reimar Doß, Bardelofs Sohn, verpfändet im Hopember 
1478 zehn ME. jährlicher Hebung aus feinem Gute Flotow 
(im Amte Stavenhagen) au Heren Michael Weyger, Propft, 
Ssrau Yıma Pensen, Aebtiffin, Katharina Drafen, Priorin, 
und den ganzen Lonvent zu venaf für 100 fund. Mk. 
(LUrf. 192). Weitere Nachrichten über Anna Penß befigen 
wir nicht. leber ihre Abfunft eine Dermuthung auszufprechen, 
halten wir für gewagt, zumal da Anna ebenfowohl der in 
der Hähe von Jpenad gefeffenen ponunerfchen Familie v. Dent 
angehört haben Fann, als dem gleichnamigen meclenburgifchen 
WAdelsgeichlehte, deffen weiblihye Mitglieder die Monnenklöfter 
zu Eldena, Harrentin und Rehna vorzugsweife aufzufuchen 
pflegten. 


16* 


244 Die medienburgifhe Samilie v. Pent, 


Das ältere Daus Melkhof. 


Als Stammvater des älteren Haufes Melfhof ift Ulrich, 
Helmolds Sohnt, anzufehen, der, wie uns aus $. 41 jchon 
befannt ift, vor I47I ein Erbe in Melfhof bewohnte, fpäter 
jedoh in der Stadt Wittenburg und auf einem Burglehn zu 
Ploen feinen Aufenthalt nahm. Ulrih war Eigenthümer 
von Hufen und Höfen in Melfhof, hatte aber im Hebrigen 
Peinerlei Sonderrechte vor feinen Lehnsvettern voraus. Erft 
feine beiden Söhne, Pafchen und Helmold, erfcheinen als die 
Herren und DBejiter des Gutes Mtelfhof mit allen daran 
haftenden Rechten und Pflichten. jhmen ftand die Gerichts: 
barkeit zu, fie mußten aber auch die Lehnpferde ftellen. Daneben 
waren die beiden Brüder in zahlreichen anderen Pensifchen 
Dörfern begütert. 


5 46. 
Pajichen, 


Es jcheint, daß Pafhben anfänglih in ponmmerfchen 
Dienjten geftanden hat. Sunächft faufte er im Jahre 1512 
von Claus Ramin ein Pferd für 25 fl, das fein Bürge, 
Jacob Flemming fchlieglich bezahlen mußte. Die Ramin und 
$lemming jind befanntlich pommerfche Befchlechhter. Deutlicher 
weift auf Pafchens Beziehungen zu Pommern ein Schreiben 
des Herzogs Georg von Pommern-Stettin an Herzog Heinrich 
von Miedlenburg d. d. Garz, 24. Aug. 1528, worin jener 
erflärt, dag er fich zwar nicht erinnere, Pafchen Pent nöc 


Das ältere Haus Melfhof. Pafcen. 245 


etwas zu fehulden, indeffen über die Sache verhandeln wolle, 
wenn er demnächft zur Befichtigung der Landesgrenze zwifchen 
Triebfees und Sülz dorthin Fommen werde. 

In feiner Heimath Mledlenburg begegnet Pafchen zuerft 
im Jahre 1524. Auf der Rüdreife von feinem Schwager 
fudolf Schaf auf Bulgow im Kauenburgifchen fehrt „Pafcha 
Peint“” mit feinem freunde Chriftopb Doß, zum Eindenberge 
in Pommern gefeffen, am 20. Juli 1524 in der Herberge zu 
£auenburg ein. Voß mill einen dort gegenwärtigen Pommer 
Namens Clüwer „greifen“, wird aber durch Bans v. Daldorf 
und andere Kauenburger daran gehindert. Wligmuthig feßen 
Pafchen Pens und Chriftoph Doß ihren Kitt auf Boizenburg 
fort, und als fie unterwegs zweien „Bengftreitern“ des Herzogs 
Magnus von Sacfen-Fauenburg begegnen, rennen fie diefe 
an, verwunden fie, führen fie nach Boizenburg und „vertagen” 
fe, auf Mittwoch nad vincula Petri fih als Gefangene in 
£indenberg zu geftellen. Dem Schifale, zu Redefin im den 
Thurm gefest zu werden, entgehen die Gefangenen allein 
dadurd, daß Joachim v. Pens zu Toddin, der in Boizenburg 
mit ihnen „gezehret” hatte, fi für fie verwendet. Herzog 
Magnus ließ darauf den Herzog Beorg von Pommern durch 
Dermittelung Herzog Heinrichs von Mecdlenburg erfuchen, 
feine Hengftreiter von dem ihnen abgezwungenen Gelöbniffe 
des Einreitens in £indenberg zu entbinden, auch ihnen für 
die erlittene Mißhandlung „gebührlichen Abtrag zu thun“. 

Paihen war in hohem Maße unbändig und gewalt: 
thätig. Drei Anflagen wegen verübter Gewalt werden gleich- 
jeitig wider ihn vors Gericht gebracht. Das (undatirte) Sünden: 
regifter befagt: I) Pafha Pens hat Jafper fineken mit 
Gewalt einen Gaul aus feinem Stall genommen; 2) „Item 


246 Die medlenburgifhe Samilie v. Pent. 


meinem gnedigen Kern, Hertzog? Heinrichen, einen Pauren im 
Dorff Kottendorf jm AUmpt Walsmüle geflagen vnd gewundt; 
5) tem m. 9. 5., Hergogf Albredhten, eglich eichen Hols jm 
Ampt Swerin abhawen ond wegffhuren laffenn“. 

Eine hervorragende Rolle hat Pafchen gefpielt in den 
Handeln mit Sachfen-Lauenburg wegen der ftreitigen Grenzen 
an der Sude und der Rögnis (vgl. $. 16, 5. 145 ff.),. Hoch 
im Jahre 1590 war das Gedächtnig feiner Thaten nicht 
erlofchen, vielmehr Fonnte „mit lebendigen Seugen bezeugt” 
werden, daß „Pafche Pens die andrengenden Sacılen auf 
der NRugis vber die Sude big fur das Ücwehauß gejagt 
vnd zulest mit gefchuß ond langen hafen dreingewaltigt habe“; 
vnd weiter wird bezeugt, daß „Pajcdhe und Helmich Pente 
Reimer Blüchern [zu Preten] ein Schiff voll Holzes vffm 
Bogguit vorbrandt hätten.“ Auch mit dem Komthur der 
Johanniter zu Kraaf, Bern Mlathias v. low, gerieth 
Pajhen in Unfrieden, indem er eine der Komthurei durch 
Gerichtsiprud; zuerfannte Wiefe amı Tage vor Johannis 1552 
unter Anwendung von Gewalt abhüten lie$ Die Güter der 
Konthurei Kraaf bildeten das Kirchfpiel Sulftorf, das weft- 
wärts von den Pensijchen Dörfern Befendorf und FJacyun 
begrenzt wird, wo Pafchen einige Hufen bejaß. 

Db und wie lange Pafchen zu Mielfhof gewohnt hat, 
das zur Hälfte ihm gehörte, bleibt unaufgeflärt. Gewiß: ift, 
daß er fidh alsbald nady feiner Derheirathung mit Barbara 
v. Oldenburg, einer Erbjungfer, auf deren väterlihem Gute 
Dietgeft, bei Büftrow, häuslidy niedergelaffen hat: Pafchens 
Derehelihung hat ficher vor dem Berbfte 1527 ftattgefunden, 
denn am IT. Dct. des genannten Jahres flagt Claus 
v. Oldenburg, Hofmarjhall und Rath Herzog Albrechts, „für 


Das ältere Haus Melfhof. Pafchen. 247 | 


„Tech und feinen Bruder Ewald und ihre Erben auf dem 
„Rathhaufe zu Güftrow vor den Berzjogen Heinrich und 
„breht fammt ihren Räthen in figendem Gerichte und in 
„Gegenwart feines Detters Lütfe v. Oldenburg und Paffen 
„Penten, daß, — nachdem £ütfe feine Tochter Barbara an 
„Paffen Penten ebelih vertraut und ihm zu Ehegift und 
„Brautfchaß alle feine Lehngüter eingethban und mitgegeben, 
„auch Fütfe feine Ehefrau höher und miehr beleibzüchtiget, 
„als üblich — , diefe Beleibzüchtigung und Ehegiftung ohne 
„fein und feines Bruders Ewald MWiffen, Willen, Rath und 
„Dollworth gefchehen, auch der Gewohnheit im Gefchlechte 
„dv. Oldenburg zumiderlaufe, und daß es ebenfo den Privilegien 
„und Freiheiten im Ffürftenthume Wenden widerftreite, Lehn- 
„süter fo hoch zu belaften, den nächiten Kehnserben zum 
„Schaden und Dorfange,;, weshalb Kläger hiemit öffentlich 
„gegen Kütfe's Derfahren protejtirt haben wolle und die von 
„Lütfe gemachte Ehegiftung und Beleibzüchtigung zu annulliren 
„bittet*. Als hierauf nicht fogleich ein gerichtlicher Befcheid 
erfolgte, erneuerten Claus, Ewald, Jürgen, Chriftoffer und 
Dietrih, Gebrüder und Gevettern v. Oldenburg, im Jahre 
1528 den Proteft, nachdem Pafchen Pens fih inzwifchen nicht 
nur in die Güter feiner Ehefrau gefeßt, fondern auch einige, 
Claus v. Didenburg zugehörige Güter an fich geriffen hatte. 
Die Kläger beantragten: erftens, daß Pafchen zunädft bis 
zum Eintreffen der gerichtlichen Entfcheidung der angemaßten 
Sehngüter entjeßt werde, und fürs Zweite, daß der Kandesfürft 
einen Unparteitfchen mit der Derwaltung von Lütfe's Kehn- 
gütern betrauen möge, falls diefer feine Güter nicht perfönlich 
„bewohnen und gebrauchen wolle”. Indeffen drangen die 
Kläger mit ihren Unfprüchen nicht durch. Barbara behauptete 


248 | Die medlenburgifhe $amilie v. Pent. 


fih auch nach dem Abjterben ihres Daters und ihres Ehe- 
junfers im Befise der väterlichen Eehngüter, die nicht un- 
bedeutend waren, da fie vier Kehnpferde ftellen mußte (Llrf. 296). 
Barbara räumte Distgeft erft, nachdem ihr die Hevettern 
v. Oldenburg ihre Rechte‘ baar abgefauft hatten. 

Pafhen v. Pens wird im Jahre 1555 verftorben fein; 
am 29. Juni 1552 war er noch am Keben, im April 1554 
war Barbara bereits Wittwe. Er hat eine Tochter Hamens 
Urfula binterlaffen, die zur Zeit von Pafcbens Tode noch 
in zarten Kindesalter ftand. hr wurden zu Dormündern 
beftellt: zunächit ihres Daters Bruder, Helmold v. Pens: 
Melfhof, als „nächiter Schwertmage”, ferner Eudolf Schad: 
Bülsow, Claus v. Penk-Raguth und Hans v. Pent-Redefin. 
Diefe fchloifen am 12. April 1554 mit Barbara einen Der: 
gleich ab über deren Anfprüche an ihres verftorbenen Mannes 
Yadhlafß. Kaut der getroffenen Dereinbarung übernahm 
Barbara die Summe von etwa 2450 fl., die Pafchen zur 
Uebernahme und Derbefferung von Dietgeft nebft HSubehörungen 
auf feinen Namen aufgelichen hatte, als ihre perfönliche 
Schuld, während die Dormünder für Urfula auf deren Erb: 
gerechtigfeit an die „erblichen und beweglichen Güter in 
„Dietgeft, auch an den Harnifh, foweit folcher nicht zum 
„Beergewette gehört“, verzichteten; jedoch wurden Urfula ihre 
Erbanfprüche an ihre Miutter vorbehalten. Das Heergewette 
nahm Helmold v. Pens „als näcjter Schwertmage nad 
Gewohnheit unferer Lande” an fihb. Barbara erhielt aus 
Pafchens Kehngütern 600 fl. Brautfchat und 500 fl. Beiferung, 
lestere jedoch in Form einer Leibrente von jährli 15 fl. 

och vor 1558 ging Barbara eine zweite Ehe ein und 
zwar mit Jafper v. Bülow auf Siemen. Sie überlebte auch 


Das ältere Baus Melfhof. Belmold. 249 


den zweiten Beniahl (F 1565), denn fie vier Söhne, mit Mamen: 
Mathias, Elitfe, Kevin und Pafchen, geboren hatte. Im Jahre 
1975 war fie noch amı Keben. 


Sa. 
Helmold. 


Helmold, auch Helmuth, Helmet, Helmer, Helmich und 
Helmefe genannt, it muthmaßlih jünger als fein Bruder 
Pafchen, deflen Mame “ wo beide Brüder zufammen ur: 
fundlich vorfommen, jtets voranfteht. 

In einer medlenburgifchen Roßdienftrolle von 1521 wird 
„Belmoldt Pente thom Quafthe” zuerjt erwähnt (lirf. 275). 
Helmold und Pafchen hatten je ein Drittel des Gutes Quajft inne, 
während chim v. Pens, Hennefes Sohn, ebenfalls ein Drittel 
befaß (Urf. 292). 

Das Dorf Quaft, wo Helmold feinen MWohnfiß hatte, 
liegt nördlihb von dem Kirchipielsdorfe Jabel in der uns 
ihon befannten Jabelheide. Die von dürrem Slugfande über- 
decfte Feldmarf von Quaft ift in neuerer Seit zum größten 
Theile mit Kiefern aufgeforftet worden. 

Hadyden Paihen im Jahre 1555 verftorben war, nahm 
Helmold deflen Eehngüter an fih, um fie zunächft für 
Pafdiens binterlaffenes Töchterhen Urfula zu verwalten. 
(Pal. $ 49. 5.256). Damit wurde Helmold Herr und Gebicter 
über den gefammten väterlichen Grundbefiß. Wie bedeutend 
dieier war, erhellt daraus, daß Helmold Pens „zum Mlelfow 
(Melfbof) und Quafte” nad einem Derzeichniffe des „Land 
budyes der Nitterfchaft und des Adels” von 1555 fünf Kehn- 
pferde ftellen mußte. 


250 Die medlenbnrgifhe Familie v. Penp. 


Helmolds Büterbefis wurde noch beträchtlicy erweitert, als 
nady dem Erldfchen der Toddiner Einie (f. d.) deren Güter den 
Dettern des Haufes Redefin erblich zufielen. Die Theilung von 
Land und Leuten gefchah in diefem Falle nicht nadı Kopfzahl der 
£ehnsopettern, fondern nach Stämmen oder Sippfchaften, deren 
vier vorhanden waren: nach den vier Söhnen des Ritters 
Ulrich IV. Helmold empfing dem nad als einziger männ- 
licher Dertreter eines Stammes ein Diertel des gefammten 


Hadhlaffes. 


Hady einer fpäteren Aufzeichnung (von 1571) haben 
Pafhhen und Helmold „Güter und Bauern“ befeflen in den 
Dörfern Befendorf, Alt: und Meu-Zahun, Warjow, Krenslin, 
Scharbow, Pätow, Warlis, Melthof, Kangenheide, Düffin. 
Brablitorf, Dammeree;,, WMarfow, Karft, Garlis, \efow, 
Derfenow, Blücher, Jeffenis, Dolzrade, Benz, Lübtheen, Jabel, 
Bandefow, Trebs, Ranım, Belfh und Hößlow, d. h. in allen 
Pensifchen Dörfern mit Ausnahme von Kothendorf, Toddin, 
Redefin, Quaft und dem erft nadıy 1500 erworbenen Raguth. 
Das vorftehende Derzeichnig gewährt einen lehrreichen Einblick 
in die zu jener Seit Abliche Art der Gütertheilung innerhalb 
der Gefchlechter. Seinen und feines feligen Bruders Theil: 
befis in Quaft hatte Helmold um das Jahr 1557 an Llaus 
v. Pens zu Raguth pfandweife abgetreten, wie aus emenm 
Aufgebot der Ritterfchaft von 1558 hervorgeht. 


Um 1557 wird Helmold feinen Wohnfis von Quaft 
nach Mielthof verlegt haben. in einem Landbede-Negifter 
von 1540 erjcheint Helmold als der alleinige Eigenthümer 
von WMelfhof. An Unterthanen hatte er dort: einen Doll 
hufner, zwei Halbhufner und fechs Diertelhufner, Don zwei 


Das ältere Baus Melfhof. Belmold. 251 


Erben hatte Helmold die Ländereien in vigenen Gebrauch 
genommen und eben deswegen zahlte er feine Bede davon. 

Ungeachtet feines reichen Befiges an Land und Leuten 
gerieth Helmold allmählich in Dermögensperfall, den er durc) 
fchlechtes Haushalten felbft verfchuldet zu haben fcheint. Daß 
er fih etwa durd Schuldgelübde für feine Freunde ruinirt 
haben follte, ift unwahrfheinlich, indem nur ein einziger Fall 
befannt ift, wo er (für Heinrich v. Bülow auf Zibühl) eine 
Bürgfchaft Üubernommen hat (Urf. 510). Dbwohl feftfteht, 
daß Helmold feine - Güter bis zu ihrem vollen 1Derth ver- 
fchuldet hat, fo ift dennoch nicht eine feiner Schuldverfchreibungen 
auf uns gefommen. Der Domfirdhe zu Schwerin ift er durd) 
Derpfändung von Renten verpflichtet gewefen, jedoch nicht in 
bedrohlihem Maße. So fchuldete er fchon im Jahre 1528 
der Domfirdhe 4 2MTE. jährlicyer Hebung aus einem Erbe im 
Dorfe Warfow; 1551 aus Befendorf 5 ME. 15 SL; 1540 
dagesen 15 ME. 5 $l. aus dem nämlichen Dorfe, fowie 
2 Mt. aus Melfhof; 1555 fteht er mit 8 ME. im Schuld- 
buche der Domtfirche verzeichnet (Llrf. 550). 

Aus dem Jahre 1524 liegt der Entwurf einer Ehe- 
beredung zwifchen Helmold v. Pens und Anna, der Torhter 
Raven Sprengels zu Greffe im Amte Boizenburg, vor. Für 
Sprengel bürgten: Jafper v Stralendorf, Jafper Schoetse und 
Wedege Plate. Mlitgelober Helmolds waren: £udolf Schad’ 
Claus v. Pent-Raguth und Achim vo. Pent-Toddin. Aus 
unbefannten Gründen Fam jedoch die verabredete Ehe nicht 
ju Stande; an Stelle Helmolds führte Hans v. Quitsow die 
jenem zugedadhte Braut als Gattin heim. Helmold ift mit 
Elfe v. Gilten verehelicht gewefen. Das alte rittermäßige 
Gefcyleht derer v. Gilten ift im Jahre 1775 ausgeftorben. 


252 Die meclenburgifche Familie v. Pent, 


Sein gleichnamiger Stammfis liegt unfern des Einfluffes der 
Keine in die Aller int Umite Ahlden der Landdroftei Küineburg. 
Der v. Giltenfhe Wappenfchild zeigt im rothen Felde drei 
filberne Kilien, davon zwei Über, eine unter einem mit zwei 
Kleeblättern belegten filbernen Querbalfen. ') 

Blei feinem Bruder Pafchen hatte Helmold außer einer 
Tochter (Anna) Peine weiteren Keibeserben. Er tibertrug 
feiner nrit Wolf v. Ahlefeldt aus Holftein vermählten Tochter 
auf deren Lebenszeit feine gefanımten Cehngüter mit Ausjchluß 
zweier Hufen, die er zu feinem Unterhalte behielt. Am 50. Dee. 
1555 wurde der Ceffionsvertrag durch Herzog Johann Albrecht 
beftätigt (Urf. 572). Um die nämtiche Zeit verpfändete 
Helmold, als Dormund feiner Bruderstochter Urfula, deren 
päterliche Güter feinem Tochtermanne Ahlefeldt für eine Summe 
Geldes, die zwar nicht näher bezeichnet ift, aber zu etwa 
HO0OO AtE. veranfchlagt werden fann. Daneben mußte 
Ahlefeldt fehr beträchtliche Heldmittel aufwenden, um die arg 
verfchuldeten Hüter feines Schwiegervaters wieder frei zu machen. 
So heißt es in einem Türfenfteuer-Regifter von 1558 über 
die Reftanten: „Wulff v. Anefeldt und Helmich Pense, zu 
„Melfhof, haben nur von einem jar geben x fl. xiij $l., aber 
„Diell zu weinig geben, weill Unefeld woll 18000 Marf 
„daruff hatt.“ Diefe Summe ift freilih um mehrere Taufend 
Mark zu hoch geariffen; immerhin hatte Ablefeldt ein be- 
deutendes Capital in die Güter geftecht, fo daß Helmolds 
Gejchlechtspettern nicht ohne guten Grund beforgten, ihr alter 
Samilienbefis möchte fchlieglih in das Eigenthum eines 


') Stammbuch des deutihen Adels, IT, S. 30; v. £edebur, Udelsleric. 
der preuß. Mon. 1, S. 260; Gauhben, Adelsleric. I, S. 497. 


Das ältere Haus Melfhof. Helmold. 253 


Fremden übergehen. Um einer folchen Wendung der Dinge 
rechtzeitig vorzubeugen, befchlofien die Gevettern v. Pens, 
zweiundzwanzig an der Hahl, die Güter alsbald gemein- 
fhaftlih von Ahlefeldt auszulöfen. Ihre zu dtefen Zwece 
mit Ahlefeldt angefnüpften Derbandlungen führten endlich zu 
einer Dereinbarung, laut weldyer jeder der zweiundzwanszig 
Intereffenten 400 fl. zur Einlöfung der mit 15500 ME. 
Schulden befchwerten Güter beifteuern follte. Unterdeffen hatte 
Urfula v. Pent fih mit Dalentin Schaf verehelicht. Sie er 
Plärte fich bereit, gegen Gewährung eines angemeffenen Braut: 
jhaßes auf den ihr gefetlich zuftehenden iegbrauch ihrer 
väterlihen Cehngüter zu verzichten. Da fie fich jedoch über 
die Höhe des Brautfchages mit Ahlefeldt nicht einigen Fonnte, 
fo forderte fie ihre Güter zurück und wurde fchlieglih in diefe 
eingewiefen. Durch diefen Zwifchenfall war das Abrommıen 
der Gevettern v. Pens mit Ablefeldt hinfällig geworden. Es 
folgten neue Unterhandlungen mit Ablefeldt und mit Dalentin 
Schaf. Jener gab feinen Antheil, d. b. Helmolds Güter, 
gegen Zahlung von TOOO Mt. „ond nodh ITOO ME. vor 
Schult ond Brautichats” ohne viele Umftände heraus. Schaf 
wurde erjt 1'/ Jahre fpäter abgefunden und zwar mit einer 
Summe, die, wie berichtet wird, den Werth der Hüter er- 
heblih überftieg. Obwohl Helmold damals noch am Leben 
war, jo fchritten feine Kehnsvettern dennoch unverweilt zur 
Theilung der von ihnen reluirten Güter, wobei es an Zanf 
und gerichtlichen Klagen nicht gefehlt hat Hwei Hufen in 
Quaft waren Belmold zu feinem und feiner Hausfrau notb- 
dürftigen Lebensunterhalt verblieben. Als der fürftlihe Nath 
Hubertus Sieben Hamens der Gefhwiiter v. Neftorff, feiner 


Stieffinder, wegen alter Schuldforderung wider Helmold Flagte, 


254 Die medlenburgifhe familie v. Pent. 


antwortete diefer unterm 29. März 1572: er fei ein armer 
blinder Mann, er fönne weder bezahlen, noch vor Gericht 
erfcheinen, daher möge man ihn in Ruhe laffen. Helmold 
mochte fchon lange zuvor das Augenlicht verloren haben. 
Das erjcheint um fo eher glaublidy, als er nach 1555 faft 
gar nicht mehr hervortritt, auch fein völliger Dermögensverfall 
mag fih auf diefe Weife amı bejten erklären laffen. Helmold 
ift hochbetagt in der zweiten Hälfte des Jahres 1572 
verftorben. 

Mit Helmolds Gütern war nad Kandesgebrauc feinen 
£ehnsvettern zugleih die Derpflichtung überfonimen, Elfe 
v. Gilten, Helmolds Hausfrau, wegen ihres eingebrachten 
Brautfchates und ihrer „fraulichen Gerechtigkeit“ zu befriedigen. 
Bei der Güter- und Schuldvertheilung waren die Hufen Adanıs 
v. Pens zu Warlis und Ulrichs v. Pent zu Bandefow mit 
Elfe's Forderung belaftet worden. Die Schuldner waren als 
wenig pünftlihe Sahler befannt. Allen Bitten, Mahnungen 
und Befchwerden Elje's zum Troß hatte fie ein Jahr nach 
ihres Ehewirths Ableben noch feinen Pfennig erhalten. Hwei 
fürjtlihe Lommiffarien, die abgeordnet wurden, der be: 
dauernswerthen Elfe zu ihrem guten Rechte zu verhelfen, 
richteten ebenfalls nichts aus. Kine gerichtlihe Dorladung 
blieb von Adam und Ulrich unbeachtet. Da endlich rig den 
Herzog Johann Albrecht die Geduld; unterm 25. Sehr. 15T4 
fchreibt er aus Doberan: „er habe gewiffe Nachricht, dag die 
gute alte Wittfrau NMoth und Mangel leide“, darum folle 
ihr der Küchenmeifter zu Wittenburg unverzüglidy von des 
feligen Helmolds chemaligen Gütern zwei Bauhöfe in Brahl- 
ftorf und einen in Düffin zuweilen. Weitere Nachrichten über 
Elfe v. Bilten bejigen wir nicht. 


Das ältere Haus Melfhof. Margarete. 255 


S 48. 
Margarete. 

Wir wiffen aus $ 46. daß im Jahre 1554 Helmold 
v. Pent-Melthof, Ludolf Schad-Bülsow, Klaus v. Penb- 
Raguth und Hans v. Pent- Redefin den nachgelafjenen 
Töchterhen Pafchens v. Pens zu Dormündern verordnet 
wurden. Daß £udolf Schaf in der Reihenfolge der Por: 
miünder an zweiter Stelle erjcheint, deutet entjchieden auf nahe 
verwandtfchaftlihe Beziehungen zwifchen ihm und Pajchen 
Pens. Yun ift, nach v. Hoimdhufens Genealogie der Familie 
v. Schaf, Eulof (Ludolf) Schaf vermählt gewejen mit 
Margarete v. Pens, einer Tochter des Mathias v. Pent zu 
Redefin und der Wlargarete zu Riterow. Diefe Angabe ift 
jedoch nur in ihrem erjten Theile richtig, denn ein Mathias 
v. Pens ift aus jener Zeit anderweitig nicht befannt, und 
v. Hoindhufen fjelbjt hat einen folcyen in feiner Gefchichte der 
Samilie v. Pens nicht aufgeführt. Die Nachricht wird der 
unzuverläffigen Ahnentafel irgend einer Keichenpredist ent- 
nommen fein. Margarete v. Pens, £udolf Schafs Hausfrau, 
ift, wie mit Sicherheit angenommen werden darf, die Schwejter 
Pafcyens, aljo die Tochter von Ulrich, Helmolds Sohn, geweien. 

£udolf Schaf war, nah v. Hoindhufens Bericht, der 
ältefte von den vier Söhnen Joachims. in der brüderlichen 
Erbtheilung empfing Ludolf das But Gilsow in Sachfen- 
Sauenburg, während die beiden anderen väterlichen Güter, 
Hajendahl und Müffen, auf den jüngften Bruder Lorenz über- 
gingen. Aus £udolf Schads Ehe mit Margarete v. Pens 
find fünf Söhne befannt, deren einer den bis dahin in der 
Schaden Familie nicht gebräuchlichen Namen Ulrich, wohl 
nach feinem muütterlihen Großvater Ulrich v. Pens, getragen 


256 Die meclenburgifhe Samilie v. Penp. 


hat. Gleich Pafchen v. Pens hat auch Eudolf Schaf feine 

einzige Tochter Urfula genannt. BDermuthlih bat Paichens 

und Margaretens Mutter den Namen Urfula geführt. 
Mehr ift über Margarete v. Pens nicht zu ermittelt gewefen. 


$. 49. 
Urjula, 

Urfula, das einzige Kind Margaretens v. Oldenburg aus 
ihrer Ehe mit Pafchen v. Pens, bat ihren Namen wahr 
jcheinlich nach ihrer Großmutter von väterlicher Seite getragen. 
Urfula verlor ihren Dater früb, fchon 1555, durdy den Tod. 
Wenige Jahre fpäter (por 1558) fchloß ihre Mlutter ein 
neues Ehebündnig mit Jufper v. Bülow, auf Siemen im 
Umte Bufow gefeffen. 

Kraft des in unferm Sande geltenden Erbjunafernrechts 
hatte Urfula Uniprudh auf den lebenslänglichen Hiegbrauch 
der von ihrem Dater nachaelaffenen Eehngüter.  Sunächft 
nahm ihr Ohein, Helmold v. Pens, ihre Hüter in feine 
Derwaltung und Obhut. Während einer längeren Reihe von 
Jahren entrichtete Helmold allein die auf Melfhof und Zu 
behörungen ruhenden Kandesabgaben, als Noßdienft, Türken 
fteuer und SLandbede. Und als Helmold 15595 Schulden 
halber feine eigenen Lehngüter feiner Tochter und deren Ehe 
manne, Wolf v. Ablefeldt, abtrat, „gab er ihnen auch feines 
felgen Bruders Pafhen Gut dazu.” Diefer für YUrfula 
wenig günftige Suftand währte, wie berich’et wird, „bis Urfel 
Daltin Schaden gefreiet,” was bejtimmt vor 1599 avfchbab. 

Es bedurfte jedoch eimes Scharfen fürftlichen Befehls, um 
Ahlsfeldt zur Herausgabe von YUrfula’s väterlihben Gütern 
willfährig zu machen Erjt von 1562 bis 1568 erjcheint 


Das ältere Haus Melfhof. Anna. 257 


Dalentin Schaf, Urfula’s Gemahl, in den Adelsverzeichniffen 
und Steuerregiftern der Kitterfchaft als Inhaber einer Hälfte 
von Melkhof. Indeilen hat Scha fchen vor 1568, wahr- 
Iheinlih im "Jahre 1967, Namens feiner Ehefrau deren 
£ehngüter an die gefanmiten Bevettern v. Pent gegen eine 
vereinbarte Entichädigung abgetreten. 

Kah v. Hoindhufen, dem wir hier folgen, ift Dalentin 
Schaf der fünfte und jüngfte Sohn Emeke Schafs auf 
Bafthorft in Sachfen-Kauenburg und der Elifabeth v. Dannen- 
berg gewefen. Dalentin erfcheint von 1565 bis 1577 als 
Befiser von Bajthorft. YUrfula hat ihren Gemahl überlebt, 
denn fie fommt als Wittwe noch 1587 gelegentlich einer die 
Mühle zu Milüfjen betreffenden Derhandlung vor. Ihrer 
Ehe find fieben Kinder entfproffen: 1. Barbara, 2. Margarete, 
5. lfabe, 4. Pafcyaftus, 5. Hartwig, 6. Dalentin und 
ce. Helmuth. 

Ss S0. 
Anna. 


Die jpärlichen Yachrichten, die wir über Anna v. Pens, 
Helmolds einziges Kind, befisen, find zum größeren Theile 
in 8 47 fchon mitgetheilt worden. Als ihr Dater ihr im 
Jahre 1555 feine Eehngüter zu lebenslänglichem Niegbrauche 
abtrat, war fie bereits mit Wolf v. Ahlefeldt verheirathet 
(Ur. 572). Vorher wird fie in den Acten nicht erwähnt. 
In den Steuerrollen und Adelsverzeichniffen nach 1555 er- 
Iheint als Inhaber von Melfhof nebft Zubehsrungen nicht 
etwa Unna vo. Pens, fondern ihr Gemahl, Wolf v. Ahlefeldt, 
der, wie a. a. D. fchon berichtet wurde, ungefähr im Jahre 
1569 Helmolds Güter an deffen Eehnspettern gegen die ver- 

17 


258 Die meclenburgifche Familie v. Pent. 


einbarte Entihädigung von SCOO ME. überließ. Schon 
einige Jahre früher (1561 oder 1562) hatte Ahlefeldt die 
Güter Pafchens v. Pens, die er feit 1555 in Pfandbefit hatte, 
deffen Tochtermanne, Dalentin Schaf, einränmen müffen. 
Wahrfcheinlich hat Wolf v. Ahlefeldt fi demnächft in dem 
unweit Kübel belegenen Dorfe LErumefje niedergelaffen 
wenigitens bezeugt feine Hausfrau, Unna, unterm 10. April 
1568, daß der inzwifchen verftorbene Barthold v. Pens, 
Dolrads Sohn, ihr feine und feiner Brüder, aus der Ein- 
löfung der Melkhöfer KEehngüter herrührende Schuld im 
Jahre 1569 zu Crumeffe richtig und baar bezahlt habe 
(Ur. 578). Wider alle Gewohnheit ift, daß Frau Anna fich 
in ihrer Quittung „Unna van Anefeldt, Wulffes frume“ 
benennt anftatt: Anna van Penten, Wulff van Anefeldes 
fruwe. ndeffen ann Fein Zweifel beftehen, daß wir hier 
Helmolds Tochter vor uns haben. Dermuthlid) hat Dolf 
v. Ahlefeldt auh in Erumefje nur Pfandbefis erworben, 
mindeftens hat fi aus den uns zugänglichen Quellen Fein 
Anhalt dafür gewinnen laffen, daß die Familie v. Ahlefeldt 
zu jener Seit Kehnbefis in dem Dorfe Erumeffe gehabt hätte. 

Ueber Wolfs Abfunft ift ebenfowenig etwas Zuverläffiges 
zu ermitteln gewefen'), als über feine und feiner Hausfrau 
fernnere Kebensichicjale. 





' Der in Mollers Gef. der Herren v. Ahlefeldt auf 5. ı+4 ff. 
abgehandelte Wulf v. M., Friedrichs Sohn, auf Bafelau und Kaden, 
+ 1572, foll 1565 Oelgard v. Buchwald zur zweiten Gemahlin genommen 
haben, fann demmadı mit unferm MWulfv U nicht identiich fein. Einen 
zweiten, gleichzeitig lebenden Wnif v. U. Fennt Moller nicht, 


259 


Stammtafel E. 


Das ältere Haus Melthof. 








Niri 
zu Melfbof und Ploen. 
1464— 1500. : 
[231. 
ı. Paicen 2. Belmold 3. Margarete. 
auf Melfhöf. auf Melfhof. ux. £udolf Schad 
1512. t 1533. 1554. + 1573. auf Müffen. 
ux. Barbara v. Oldenburg ux. Elfe v. Gilten. (254. 
a.d. 8. Dietgeft (Gremmelin). 4574. 
1527. 1575. [249.) 
- [244.) 
— —  ————— u 
Nriula. Anna. 
1534. 1587. 1553. 1568. 
ux, Dalentin Schad ux. ZDolf v. Ahlefeldt. . 
auf Baithorft. 1553. 1565. 
1555. 15772. [257.) 
[256.] 


260 


Zufäße und Berickigungen. 


Su $ 9, 9. 95. 

Der Knappe Hennefe T. v. Pens erfcheint nicht in der 
unter Yr. 56 abgedrudten Urkunde vom 18. Juli 1372 
zum legten Mal, fondern in einer, dem Derfaffer erjt jüngit 
zugänglidy gewordenen Urkunde des Hamburger Stadtarchivs 
vom 8 Dec. 1575 (abgedruct unter Yir. 557), werin Hennefe 
den Doniherren zu Hamburg Frieden und Sreundfchaft gelobt, 
indem er das Gleiche von jenen für fich erbittet. 


Su $ 16, S. 140. 

Das Dorf Kangenheide wird zuerft in einenı Landbede- 
Regifter von 1455 erwähnt. Es heißt dort unter Dogtei 
Wittenburg: Langeheyde, non dederunt, Das Nämliche wieder- 
holt fi in dem Bederegifter von 1466. Jm Jahre 1496 
erlegen 5 Mann je 2 $l. Kaiferbede, während 6 Mann 
nichts geben. Das Kandbede-Regifter von 1540 befagt: 
„tor Sangen Beyde, 4 Mann geben 8 $l, 6 Mann geben 


_ 


„+ 8l.; Summa 5 ME. 8 Sl. van 7 Santhouen“. 


Su $ 16, 8. 158. 

Das Dorf Derfenow fomnit allerdings in Bederegiftern 
des 15. Jahrh. vor. Nadı einem foldyen von 1455 hat: 
„villa Dersenouw in territorio Boyszenborch‘“ an bede- 
pflichtigen Einwohnern: 12 Bauern zu je I ME. Bede, 
I Bauer zu 15 $L, 1 Bauer zu 24 $L, 2 zu je8 $l., 
l zu 4 $l. Im Jabre 1479 war Derfenow von 20 bebde- 
pflidtigen Bauleuten bewohnt, die zufanımen 6 ME. 14 $l. 





Snfäte und Berichtigungen. 261 


geben follten. Im Kandbede-Regifter von 1558 werden unter 
„Derginow*" aufgeführt: 18 Mann zu je 1 ME, 5 Mann 
zu je 8 $l., I Hufe war mwült. 


Su & 16, 5. 162 bis 166. 

Unfere Unnahnie, daß das „Penter Feld" mit der ehe: 
maligen flur des untergegangenen Dorfes Panit identifch fei, 
wird noch dadurch beftätigt, daß im Bederegifter von 1455 
der ungewöhnliche ame Erylag ausfclieglih unter den 
Bewohnern von Banzin vorfommt; nicht weniger als drei 
Bauleute führen den Hamen Erylaß, ebenfoviele den Mamen 
Bolten, während in Danımeree; drei Bauern Namens Abel 
und ein Bolten aufgeführt werden. 


Drudfebler- Verzeihniß. 


Seite 18, Zeile 8 1. familie. 
- 2%, - Ilm mn 1. £yoe. 
-»- 29 . 51. Eiren. 


11. 91. Mai (rtatt März). 
9, 8 I. Derwandtichaft. 
103, 2 1. Bonfad (ftatt Bonenfad). 
105, Bv.n. 1. Daf. 
108, » 6 v. u. I. mäber (ftatt unten). 
112, 8 1 Stralendorfen (jtatt Stralendorfern. 
125, 71. Urf. 98. 
174, t 1.8 21. 
-» 202, 8 1. Urf. 215. 
—— 


18 


. 
. 


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Tafel 1. 


Die Pommerfche Familie von Penp. 





I 


1. Xeinfried v. Pent. 2. R. Walther v. Pent. 
1350. 1354. 





3. R. Wolter v. Pent. 4. R. Benning v. Pent. 
1362. 1562. 


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Tafel I. 


Die Mecklenhurgifche Familie von Pent. 





1521. 





5. Raven II. v. Pent. 
1356. 


SE SE 
VHAFSES IC: 













5. Bennefe v. Pent. 
1357. 





1541. 





1357. 





6. Ulrich III. v. Pent, 
1557. 


Tafel I. 


Don Penk und van Marfiel. 





1397. nn. 1397. 









3. Bermann Merzell. 
— 1348, 





4 


4. Hermann v. Marjjell. 5. Beinrih v. Kedingen. 
1395. 


un, cin 


& Som 2. Dans, 
1442. 





(. Ulrich IV. v. Pent. 
1598. 





Ale 1441. 





— 


4. Belmih v. Pent. 5. Hans v. Pent. 
1421. 1432. 





Claus v. Pent. 


Nicolaus v. Pent. r 
1380, 1514. 





Tafel V. 


Bon Penh. 





2. Jahim, Claus’ Sohn. 
1539. 


5. Daniel. 
1620. 





6. Barthold Joadim, 7. David, 
Oberjägermeifter, Generallieut., 
auf Befendorf. 1757. auf Melfhof. 1770. 


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Orkunden und Begeflen. 


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1194. (Dor April 3.) NRabeburg. 2. 3; 


Isfried, Bifchof von Rateburg, beftimmt durch Schieds- 
richter die rateburgifchen Stiftsgüter für den Bifchof 
und das Dom-Lapitel. 


$ In prouineia Wittenburgh! — — — — — — — — 
$ In parrochia Doberse: Rochuth decimam dimidiam, 


Benthin dec, dim. — $ In parrochia Hachenowe: Merchrade 
terciam partem, Todin terciam partem, Puthechowe deci- 
mam dimidiam. — $ In parrochia Vilen: in ipsa uilla terciam 


partem, Bansin terciam partem, Domerace terciam partem, 
Bralistorp decimam dimidiam, Paniz decimam dimidiam, 
Bolbruche decimam dimidiam 


S ai ge au tzav 


Medi. U.-B. I. — Ur. 158. 


a nu nee 


1219. Schmilow. Ar. 2. 


Albert, Graf von Rateburg, erläßt der Kirche zu Rate- 
burg den Zoll von 8 Kaft Salz, und giebt ihr das Dorf 
Schwartenfee, 2 Hufen in Bojow, das Dorf ELofwilch, 
Güter in Boldenfee und 5 Hufen in Chemelin. 

Acta sunt hec in Smilowe, anno dominice incarnacionis 


M’CC’XIX, indictione autem septima. Testium, qui hoc 
1* 


4 


uiderunt et audiuerunt, nomina sunt hec!: Heinricus Racebur- 
gensis episcopus, Godeschalcus prepositus ibidem, Maroldus 
notarius curie, Reinfridus, Heinricus pincerna, Volmarus, 
Walterus, Nikolaus, Reinboldus, Otto senior et Otto iunior 
et alii quam plures, tam laici, quam clerici.. — — — — — 


Medi. U.-B. I, Zir. 249. 





1221. an. 8. Mlegedeberge (bei Plön). Ye. 3, 


Graf Albert von DOrlamünde und BHolftein fchenft den 
Uonnen in Porez die Sehnten von allen feinen Ein- 
fünften aus den Diftricten Plön, Lütgenburg, Oldenburg 
und HKrempe. 


Testes sunt Bertoldus Lubicensis episcopus, — — — — 
- —-  — - —- —- _ -—- ‚ laici: Wipertus dapifer noster, 
Heinricus pincerna, Heinrichus kamerarius, Tymmo praefectus 
Holsatiae, Mardquardus frater suus, Heinricus de Barmestede, 
Godescalcus de Godelande et fratres sui Volquinus et Syricus, 
Voltmarus de Raceborch, Walterus de Penezt, Nicolaus 
de Salem, Heinricus de Belendorp, Remboldus de Salwikesdorp, 
Thidericus advocatus noster in Plone, Edelerus advocatus in 
Öldenborch, Christianus advocatus in Crempene, Luder et frater 
suus Volradus de Riclikesdorp, Benedictus et frater suus Scacko 
de Perdole, Ubbo et fıater suus Emeko, Marquardus de Tra- 
lowe, Veristus de Wilen et Ludolfus de Lanke et alii quam 
plures clerici et laici. Acta sunt haec in Megedeberge in 
communi placito, quod Goding vocatur, anno incarnationis 
MCCXXI, indictione nona, VI Idus Januarii. Datum per 
manus notarii nostri Maroldi. 


Sclesw.-Holft. U.-B. I, S. 195, ir. III der Prezer Urf. 


5 


1222. Mai 20, Travemünde. Ur. 4. 


Albert, Graf von Drlamünde und Holftein, überläßt 
dem Bisthum Kübel die durch den Bifchof Bertold 
angefaufte Mühle zu Sibsdorf. 


Huius facti testes sunt!: Hedewigis comitissa conivnx 
nostra, Eppo prepositus de Poretze, Ludegerus scola- 
sticus lubicensis, Gerhardus canonicus lubicensis, Wernerus 
plebanus de Crempa, Wipertus dapifer, Heinricus camerarius, 
Nicolaus aduocatus de Hamburch, Walterus de Penze, 
Daniel de Wittenburch, FEdhelerus aduocatus in Aldenburch, 
Olaus Gren, et alii quam plures. Datum in portu 'Trauene- 
munde. Anno domini M®. CC’. XXII®. XIII. kal. iunii. per 
manus notarii nostri Maroldi lubicensis canonici. 


£übed. U.-8. II. Abth., XL, pag. 45 u. 46. 


u u 


1230—1234, Zir, 5, 


Regifter der von den Bifchöfen von KRabeburg ver: 
liehenen Zehnten. (Auszug.) 


Ista sunt beneficia epischopalia ab episcoporum parte 
praestita. 


Numerus in marginibus numerum mansorum cuiuslibet uille designat. 


In parrochia Sethorp. 
[S]ethorp ecclesia I, preter quem dimidia uacat episcopo, 
Tsachere dimidia decima uacat preposito, nullum bene- XXI, 
ficium est, 
In Sclauico Tsachere dimidia decima est Walteri XIII. 
de Paniz. 
In Sclauico Sethorp Reinfridus dimidiam decimam 
habet ab episcopo. 


6 


Ista sunt beneficia, que prestita sunt ab episcopo 
in terra Wittenburg. 


In parrochia Tsarnetin. 
Bantin Reinfridus dimidiam decimam habet ab XXXV. 
episcopo. 
In parrochia Nienkerken. 
Torkowe dimidiam decimam habet Reinfridus. IX, 


In parrochia Dobersche. 
[DJobersche ecclesia I, preter quos dimidiam decimam XI. 
habet Coruus, 
Rocut episcopus II, prepositus VII. XVII 


In parrochia Parem. 
Pogresse Walterus II, preter quos dimidiam de- XVII. 
cimam habet prepositus. 


In parrochia Wittenburg. 
Karwete Hildebode II, preter quos dimidia decima XI. 
uacat episcopo. 
Pvtlekowe Johannes II, Reinfridus II. XI. 
Lvzowe Emeze III, episcopus 1, VII. 


In parrochia Hagenowe. 


Bakenthorp Reinfridus dimidiam decimam habet. XII. 
Vis Sclaui sunt, nullum beneficium est. X. 
Potechowe dimidiam decimam habet prepositus. XXIII 


Todin Heinricus Hucsit II, preter quos dimidiam XIII. 
habet prepositus, 

Tsabele Willehelmus 1I, Albertus reliquam partem 
episcopi. 

Scarbowe Walterus dimidiam decimam habet ab XVIH. 
episcopo. 

In parrochia Priscire. 
[PJriscire ecclesia I; episcopo uacant XIIII; XXX. 
Gorezlawe Sclaui sunt; nullum beneficium est. 


7 

Wargeliz Johannes Auca II; tercia pars uacat XX. 
episcopo. 

Goldeniz Nicholaus IIII. [De tribus questio est] XIII. 

Grabeniz Hermannus II; episcopo II uacant, VIIL 

Scarbenowe Sclaui sunt, nullum beneficium est. 

Cetsin Sclaui sunt, nullum beneficium est, 

Zwechowe dimidia decima uacat episcopo. VL 

In parrochia Vilan. 

[Vlilan, ecclesia I, Fridericus I, Theodoricus II, pre- 
positus habet IX. XXXI. 

Clodram Fridericus II, preter quos dimidia uacat XIII. 
episcopo. 

'Tramme. XVl 

Jjesowe Bvrchardus II, preter quos dimidia decima XII. 
uacat episcopo, 

Gansethorp. X. 

Melcohche dimidiam decimam habet Fridericus de 
Medenge. XI. 

Dvssin Johannes Auca II; episcopo III uacant. X, 

Bralizstorp ecclesia Uilan I, Lvze I, prepositus IIII XI. 
habet. 


Domeratse Ölricus II, tercia pars uacat preposito. XX. 
Bansin idem Ölricus II, tercia pars uacat preposito. XVII. 


Bolbruke nullum beneficium est. — — — — — — XII. 
Panitz Walterus I, tercia pars uacat preposito. XI. 
Marsowe Wernerus II, VI uacant episcopo. xXX. 
Sekkevin Sviderus III; episcopo VI uacant. XVII. 


In parrochia Ourchowe. 
(Clvrchowe ecclesia I, Heinricus I et dimidium, XXVI. 
Walterus I et dimidium, episcopo VII uacant. 


Medi. U.-B. I, 375. 


8 


1237. Sebr. 15. Xoftod. Ar. 6. 


Bormwin, fürft von Roftod, verleiht der Abtei Doberan 

Privilegien über Gerichtsbarkeit und landesübliche Dienfte. 

Testes autem hii sunt: Alexander abbas in Nouo Campo, 
Thidericus prepositus, Syfridus decanus, Rodulfus scolasticus, 
Laurentius custos, Ouo et Wernerus canonici Zwerinenses, 
Adam prepositus in Campo Solis, 'Thedelinus prepositus in 
Rune, Walterus et Gerhardus plebani in Rozstok; milites: 
Thitleuus de Godebuz, Johannes de Snakenburg, Heinricus 
Gamme, Nicolaus dapifer, Walterus de Penz, Baroldus, 
Heinricus Grube, Bernardus de Wygenthorpe et alii quam 
plures, tam clerici, quam laic. — — — — — — — — 

Acta sunt hec anno gratie MP CC’ XXX® VII, indictione 
decima, Datum in Rozstok, XV kalendas Martii. 

Medi. U.-8. I, 463. 


ee eV 


1240, April 24. Stolp. Xr. 7. 


Barnim I, Berjog von Ponmern, ninımt von dem 
Bilchofe Conrad von Lamin den bifchöflichen Zehnten 
von 1800 Hufen in den Kandfchaften Prenzlau, Penfun, 
Stettin, Sehden und Pyris zu £ehn u. f. w. Dafür 
überläßt ihm der Herzog mit Zuftimmung feines 
Detters Wartislav III. das Land Stargard in feinen 
alten Grenzen u. f. w., und verwandelt die bisherigen 
Einnahmen des Bisthums Jamin aus den - Höllen, 
Sehnten, Märkten und Münzen der Städte Ufedom, 
Stettin und Pyriß in eine fefte jährliche Rente von 
26 ME. aus den Mlünzftätten in Ufedom und Stettin. 


Testes: [geistliche] — — — — — — — — — — — 
— — ; Laici vero hii! Conradus de Sconenwalde, Johannes 


he) 


de Brelin, Johannes de Boyceneburg, Theodericus de Kotene, 
Albertus de Innesleue, Wedeke, Harnit, Johannes During, 
Walterus de Piriz, Hinricus Vunko, milites 


Pomm. U.-B. I, Air. 377, 5. 304-306. 


LES LITE ILL 


1245. Jun. 18. Kartelow (bei \armen). Ur. 8. 


Der Herzog Wartislav II. von Pommern  beftätigt 
dem Jungfrauenflojter in Clabow nad) deflen Der- 
legung auf den Marienwerder, bei Derchen, die dent 
felben verlichenen Dörfer. 

Huius rei testes sunt: Burchardus prepositus, Woltherus de 
Pentz, Johannes Thurinchus, Hinricus Vrsus, Gerhardus Honech, 
Hinricus de Vitsen, Hinricus de Angen, Gotfridus, tunc ad- 
uocatus noster, et alii quamplures. — —— — — — — — 
Acta sunt hec ab incarnatione domini anno M®, CC, XLV®, 
Datum Cartlowe, per manum Artusii, nostri notari, XIIII®, 
kalend. Julii, indictione IIIa. 


£iih, von Behriche Urf., Bd. I, S. 24/25. Pomm. Urf.-B. 1, Tr. 440. 


En 


1321. Juni 25. Ye. 9. 


Werner von Marfow und Raven von Pens, Ritter, 
verbürgen fich mit dem Ritter Wasmuth Kind dafür, 
dag der Knappe Gerhard von Doren in die Haft 
des Grafen Heinrich von Schwerin zurücdtehren wird, 
falls nicht eine Ausgleihung erfolgt. 

Vniuersis, ad quos presens scriptum peruenerit, nos Wer- 


nerus de Marsowe et Rauen de Penicse, milites, cupimus 
(BE TIONEN, a a 


10 


Das Original im Baupt-Arcive zu Schwerin trägt an Peraament- 
bändern 3 fchildförmige Siegel, abgebildet im Medl. U.-8B. Bd. VI, 
pag. 610, Ar. 4279 n.; 

ı) das Siegel des Ritters Raven von Pent mit einem vorwärts ge- 
fehrten Helme mit 4 ins Quadrat geftellten Federbüfcheln; Umfchrift: 


RT DE. FR u. 
Medi. U.-B. VI, 4279. 


an un nn nn 


1329. Sebr, 1. Noftod, r. 10. 


Mechtild, Wittwe des Ritters Wolder Bernefür, geftattet 
ihrer Schwägerin Gertrud, der Mittwe des Ritters Johann 
Bernefür, ihre Güter in Mönchhagen zu veräußern. 


_— - - - -  —- Et ut hec prescripta ex parte 
mei meorumque heredum ac meorum amicorum inconwulsa 
permaneant et illesa, hii subscripti, videlicet Viricus de 
Penitz, Conradus Preen, marschalkus, Helmoldus de Beneken- 
haghen fidetenus compromiserunt, quemadmodum per appen- 
sionem seu apposicionem sigillorum eorundem protestantur. — 
— — Huius rei testes sunt: Johannes de Axecowe, Hennecke 
Babbe de Wolken, Preen, Marquardus Noscentin, Hennecke 
de Bulowe, armigeri, Bernardus Albus, Otbertus Albus, Her- 
mannus Wokrente, Hermannus apud cimiterium, Hinricus Quast, 
burgenses, ceterique quam plurimi fide digni. Datum Rozstok, 
anno domini MOCCCIXXIX®, in vigilia purificacionis Marie. 

Am Original im NRaths- Archive der Stadt Roftod hängen 
3 Pergamentftreifen, aber nur der erfte träat noch ein Siegel. Es ift 


fhildförmig und zeigt einen vorwärts gefehrten Helm, welder mit ins 
OJuadrat geftellten 4 Biüfchen beftedt ift; Umfchrift: 


[S’.] OLRIQ[I) D4 PAnı[2). 
Medi. U.-8. VII, 5025. 


11 


1335, uli 25. tr, 11. 


Peter, Pfarrer zu Schönberg, verzeichnet auf Befehl 
des Bifchofs Dolrath von KRateburg die DPafallen 
des Stifts Rabeburg nah) den Aufzeichnungen des 
Bifhofs Marquard, (Uuszug.) 


In primis illustres principes Johannes et Ericus duces Saxonie 
vasalli sunt ecclesie Raceburgensis de decima terre Dartzinge 
et de dimidia decima terre Raceburg. 

Item Ludolfus de Lasbeke, miles, et Johannes frater suus, 
armiger, de dimidia decima in Roggelyn. Item Ludolfus 
Lasbeke, miles predictus, de dimidia decima in Slauicali 
Zechere, 

ltem Nicolaus et Henricus comites de Wittenborch et 
Zwerin vasalli sunt ecclesie Raceburgensis, 

Item Gherardus de Dorne, miles, de decima in Ghemelin 
et Radelübbe et de aliis boris suis, 

Item Johannes de Lutzowe, miles, de duobus mansis in 
Peniz. 

Item Wernerus de Marsowe, miles, de dimidia decima in 
Scharbenowe. 

Item Holricus de Blüchere, armiger, de dimidia decima 
in Sapel. 


Medi. U.:8. VIII, Ar. 5612. 


nn 


1341. Juni 10, Dömit. Tr, 12, 


Hermann, Martin und Dietrich Wenkftern, Brüder, ver- 
faufen dem Klofter Eldena das Dorf Platichow. 
——— . Vt autem ista premissa a nostris 


heredibus inconwlsa permaneant, nos predicti fratres Wenke- 
sterne vna cum nostris conpromissoribus, videlicet Virico de 


12 


Penitze, Gherhardo de Massowe ac Gherhardo ac Hartwico 
dictis Kapehinsthe, promittimus data fide domino preposito ac 
priorisse et toto conuentui in Eldena hec omnia firmiter ob- 
seruanda. In lucidius testimonium sigilla nostra presentibus 
sunt appensa Testes huius rei sunt: dominus Hinricus de 
Dannenberghe, miles, dominus Hinricus (plebanus) Vinke, 
plebanus ciuitatis Domenitze, et dominus Hermannus, vicarius 
ibidem, ac consules ciuitatis Domenitze, et Boldewinus et 
Johannes, Conradus et Nicolaus, famuli dicti de Krüghe. 
Datum Domenitze, anno domini MPCCC® quadragesimo 
primo, dominica infra octauas corporis Cristi 
Am Original im Haupt-Urdive zu Schwerin hängen an Pergament- 
ftreifen 7 Siegel. 
1) 2) und 3) die Siegel der 3 Wenffterne: ein fiebenftrahliger Stern. 
4) fhildförmig; ein vorwärts gefehrter Helm mit 2 anfgerichteten 
und 2 feitwärt3 gefehrten Federbüfchen an Stangen anf demfelben, 
wie auf dem Siegel des Ritters Raven von Pent in Zr. 9. 
Umfcrift: 
++ S’. VLRIOI. D& . PANTZ@. 
5) Siegel des Gerhard von Marfow: 2 gefrenzte Federn auf ge- 
gittertem Grunde. 
6) und 7) Siegel der Kaphinaft: rechts gefehrtes fchreitendes Pferd. 


Medi. U.-B. IX, Ur. 6135. 





1345. Jan. 6. Wittenburg. Xr. 13, 


Hicolaus und Dftto, Grafen von Schwerin, beftätigen 
dem Klofter Zarrentin das Patronat über die Kirche 
zu Wittenburg und bitten den Bifchof Dolrath von 
Rabeburg, die genannte Kirche mit ihren Einfünften 
der Tafel der Nonnen ganz zu incorporiren. 

Testes huius rei sunt: Borchardus Lutzow, Ghyso Sprenghel, 


milites, Johan Bekendorpe, Heyneke Bralestorpe, Wydich Wesen- 
berch, Dytleuus, Hermannus et Johannes fratres dicti de Zvle, 


13 


Olricus de Penytze, Arnoldus de Molendino, famuli; — 
— — Datum et actum in ecclesia Wittenborch, anno domini 
M°CCC’XLV®, dominica ante Fabiani et Sebastiani martirum 
beatorum, 


Medi. U.-B. IX, Tr. 6487. 


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1349. April 16, Xr. 14. 


MWedefind, edler Herr vom Berge, und fein Sohn 
MWedefind verheißgen den Grafen Hicolaus (II) von 
Schwerin als Brautihas ihrer Tochter und Schweiter 
200 ME. lsth. Silbers auf nächiten Johannistag zu 
zahlen, 


—_— Alle desse vorscreuenen stucke love wi, her 
Wedekind vnde her Wedekind, heren vorbenomet, mit vnsen 
medeloueren — — — dem eddelen heren greven Nicolawese 
tü Zwerin vnde sinen rechten erfnamen, vnde tü siner vnde 
siner erfnamen hand greven Johanne van Holzsten, greven 
Nicolawese van Tekenenborgh, greven Ötten van Zwerin vnde 
her Nicolawese vanme Lobeke, hern Johanne van Haluer- 
stad, ridderen, vnde Olrike van Penitze, Boldewine vanme 
Lobeke, Ludeken van Blücher, Johanne Bekendorpe, Conrade 
Sperlinge van Slawekestorpe, Conrade Prene, Marquarde Clawen 
vnde Ghodschalke van Tzülowe, Knapen, — — — — — . 
Geschreuen vnde gegheuen — — na Godes bort drutteyn- 
hundert iar in deme negheden vnde vertighesten iare, des 
viften daghes na paschen. 


Zeitfhrift des hifter. Dereins für Wiederfahfen, Jahrg. 1853, 
148 — 1505 umd Wigger, Gef. der Kamilie vo, Blücer, BP. I, 
212, Ar. 29:. 

Anm. Dermuthlih mit der folgenden Urf. (Ir. 15) identifch. 


1 
S. 


ET 


14 


1349. Mai 17. Yr. 15. 


Wedekind, edler Herr vom Berge, und fein Sohn 
MWedefind verheißen dem Grafen Wicolaus (IL) von 
Schwerin als Brauffhaß ihrer Tochter und Schwefter 
zu Johannis 1350 die Summe von 200 Mit. Silbers 
zu zahlen. 


-— u . Alle desse vorschreuenen stucke 
love wı her Wedekind vnde her Wedekind, heren vorbenomet, 
mit vnsen medeloueren — — -—-, deme ceddelen heren 
greven Nicolawese tü Zwerin vnde sinen rechten erfnamen 
vnde tü siner vnde siner erfnamen hand: greven Johanne van 
Holzsten, greven Nicolawese van Tekenenborgh, greven Ötten 
van Zwerin vnde her Nicolawese vanme Lobeke, hern Johanne 
van Haluerstad, ridderen, vnde Olrike van Penitze, Boldewine 
vanme Lobeke, Ludek[e]n van Blücher, Johanne Bekendorpe, 
Conrade Sperlinge van Slawekestorpe, Conrade Prene, Mar- 
quarde, Clawen vnde Ghodschalke van Tzülowe, knapen. — 
— — — — geschreuen vnde gegheuen — na Godes bort 
drutteynhundert iar in deme negheden vnde vertighesten iare, 
des viften sonendaghes na paschen. 

Original im Geh. Staats-Ardhive zu Berlin. Medl. U.-B. X, 
Ar. 6962. 





u nun 


1350, Jan. 5. Kübeck, Tr. 16, 


Der Rath der Stadt LübeR fchließt eine Kandfriedens- 
Einigung mit dem Grafen Dtto von Schwerin auf 
drei Jahre. 


Wy Otto, van der gnade ghodes greue tü Zwerin, bekennen 
— 0. — Dat alle desse vorscreuenen (stucke) 


15 


stücke stede vnde vast bliuen, so loue [wi] dit dessen vor- 
screuenen ratmannen(en) mid vsen medeloueren, dessen achbaren 
knapen Viricus van Penitze vnde Arnde van der Molen, 
vnde hebben vse ingheseghel en mid vser medelouere inghe- 
seghele, de vorghescreuen sin, tü eneme groteren tughe vnde 
orkunde hengen tü desme breue, de ghegheuen vnde screuen 
is tü Lubeke, na ghodes bort dusent iar drehundert iar in 
deme vyftighesten iare, in twelften auende. 

Urf.-B. der Stadt £übed II, S. 878, und Medi. U.-B.X, Ur. 7034. 





ae w v Ss 


1350. März 24. Tr. 17, A. 


Gottfhalf von Barnefow, Dtto Eöwenberg, Hermann 
Bülow und Werner Sprengel, Knappen, geloben den 
Knappen Ulridh von Pens, Heinrich Maltan, Dogt 
zu Wittenburg, Heine Strohfirhen und Johann Stüf 
Waffenftillftand vom 26. März bis zum 4. April. 


Wy Godschalk van Barnekow, Otte Loüwenberch, Herman 
Bülow vnde Werneı Sprengel, knapen, bekennen in desseme 
open breue, dat wy louen in trüwen mit ener sameden hant 
vnde stan vor ene velicheyt vnde vor enen vrede ane ghene- 
gherleyghe arghelist Virik van Penze, Hinrik Moltsan, envoghet 
to’ Wittenborch, Heyne Strokercke vnde Johan Stüken, knapen, 
vor vns vnde vor alle, de dorch vns dün vnde laten willen, 
vnde vortmer vor alle vnses heren man, de wonet in deme 
lande to" Boyzenborch. Desse vrede scal nü anstan in vridaghe 
morghen, de nü erst anstande is, wan it daghet, vnde scal 
waren bette des sondaghes achte daghe na pascen, To ener 
groter betüghinge hebbe wy vnse ynghezeghel vor dessen bref 
ghehenghet. Desse bref is gheuen na den yaren godes düsent 
drehündert vnde in viftegesten yare, des mitwekens na palmen. 


Yadı dem Original im Baupt-Urchive zu Schwerin. Medi. U.-8.X, 
Ur. 7064. 


ee ee 


16 


1350. April 24. Boizenburg. zir. 17. B, 


Ulrih Barnefow, Heinrih von Kobel und Henneke 
Uegendanf, Knappen, geloben dem HKnappen Ulrich 
von Pen& und feinen Helfern einen Waffenftillftand 
auf 8 Tage. 


Ich Vlrich Barnekowe, knape, Hinrik van Lobeke vnd 
Henneke Neghendancken, knapen, bekennen vnde bethügen 
an desseme breue, dat wy stan Vlricke van Pentze vnd allen 
sinen helpern vor enen veleghen dagh vnd vor enen gantzen 
vrede van deme ersten syv’ndaghe, de dar kvmpt na sv’nte 
Ghüriens daghe vort ouer achte daghe, den dagh velich vt, 
svnder arghe list, vor alle, de dorch mi Vlricke Barnekowen 
don vnde laten willen. Dat loue wi Vlrich Barnekowe, Hinrik 
van Lobeke vnd Henneke Neghendancke vorscreuenen knapen 
Virico van Pentze, Heynen Moltzane, deme voghede van 
Wittenborch, vnde groten Ficken van Tzule, knapen, yn trowen 
mit ener samenden hant. Were ouer dat also, dat her Rauen, 
min brüder, moste volghen mineme heren van Mekelenborch 
vnder sinen bannere edder den heren, darmede scolde vnde 
wolde ich Vlrich Barnekowe mine velecheyt vnde minen vrede 
nicht ghebroken hebben. 'To ener grotern bekanntnisse henghe 
wi Vlrich Barnekowe, Hinrik van Lobeke vnd Henneke Neghen- 
dancke vse ynghezeghele vor dessen bref, de ghegheuen is to 
Boycenborch, na godes bort drutteynhundert yar an deme 
vifteghesten yare, des svnnauendes na sv’nte Ghüriens daghe, 
des hilghen martereres. 

Hadı dem Original im Haupt-Urchive zu Schwerin. Medl. U.-B. X, 
Zr. ort. 


ee nn 


1350, Mai 13. Schwerin. Yr. 18, 


Johann III, Fürft von Werle (Goldberg), fället einen 
Sciedsiprudh in Betreff der Fehde der Herzoge Erich 


17 


von Sadıfen und Albrecht und Johann von Medlenburg 
gegen den Grafen Dtto von Schwerin und verheißt die 
noch unerledigten Punkte durch einen Schiedsfprucd zu 
Parhim am 8. Juli zu fchlichten. 


- — —— Vortmer vmme de scelinghe, 
de tuschen hern Rauen Barnkowe vnde Ulrik van 
Pentze is, der scolen se ghan en iewelk tü sinen vrunden 
twen, de vere scolen se ensceden; konen se des nicht dün, 
so scole wy vnd vse veddere hertoghe Albert van Mekelnborch 
se entsceden vp de suluen tid mid minne ofte mid rechte; 
dar scolen ere vanghne an beyden siden dach 
vphebben, wante tü der suluen tid. — — — — — 

Tü tughe desser vorscreuene dinck so henghe wi, her 
Johan van Wenden vorbenümet, vse inghzegel vor dessen bref, 
de ghegeuen vnd screuen is tü Zwerin, na Godes bort durtey/n)- 
hundert iar in dem viftegesten iare, des dunnerdaghes vor 
pinchsten, der hoctid. Hir hebben vse leuen truwen man ouer 
wesen, dat dit ghededinghet is: her Johan Voz, her Hartman 
van Olenborch, riddere, her Godeke van Parchem de perrer 
vnd prouest van Dobertyn, vnd velle andere gude lude. 

Hac dem Original im Hanpt-Archive zu Schwerin. Medi. 11.8. X, 
Ür. 7078. 


ann mmunn 


(1352, April 26. Wismar.) Ar. 19, 


Albredht, Herzog von Mecklenburg, entläßt den Grafen 
Dtto von Schwerin einftweilen bis zum 12, November 


feiner Gefangenfhaft. 


— — — — nn. 0. — m — — u un nn — 


Vortmer so heft me den greuen tü borghe dan bette des 
neghesten daghes sunte Mertens daghe, de neghest tükomende 
2 


18 


is: den hebbet gheborghet druttech riddere vnde knechte siner 
man vnde sosse siner ratmanne van Zwerin. Den greuen heft 
me nü gheantwordet tü der Wismer des greuen mannen; des 
scolen des hertoghen man van Mekelenborghes den greuen tü 
Zwerin velich vüren vor den van Mekelenborch vnde vor sine 
man vnde alle sine hulpere vnde vor al de iene, de dorch 
sinen willen dün vnde laten willen. In sunte Mertens daghe, 
dese nü neghest tükomende is, so scolen des greuen man 
vürere senden tü der Wismer, de scolen des hertoghen denere 
van Mekelenborghes dar vpnemen, wo vele dar riden willen, 
vnde vüren tü Zwerin, dar se den greuen des negesten dages 
sunte Mertens, de nü neghest tükomende is, vpnemen scolen 
vnde wedder velich vüren tü der Wismer; dar scolen van des 
greuen weghene mede riden: Vlrich van Pentze, Volrad van 
Tzüle, Hennyngh Knop, Bergheteheyle, Kersten Bosel vnde 
en ratman van Zwerin, vnde scolen den greuen vnde des van 
Mekelenborghes man vnde denere velich vüren tü der Wismer 
vor al de iene, de dorch des greuen willen dün vnde laten 
willen. Were dat se des nicht en deden, so scolen desse 
drüttech riddere vnde knechte vnde ses ratmanne van Zwerin 
inriden tü der Wysmer, vnde dar nicht vt, ene rechte vengnisse, 
ghelikes ofte se vp enem velde ghevanghen weren, vnde dar 
nicht vt, se en dün dat in des van Mekelenborch willen vnde 
der siner, den se ghelouet hebben. Vortmer des hertoghen 
vanghenen van Mekelenborghes, der de greue vnde sine houet- 
lude vnde sine borghere macht hebben, aldus lange’ dach 
hebben, bi namen her Rauen van Barnekowe vnde sine brudere, 
Droste van Stoue, Helmod van Plesse, hern Helmoldes sone. 
Vortmer de vanghenen, de den greuen afghevanghen sin, der 
de van Mekelenborch vnde sine houetlude macht hebben, also 
lange scolen dach hebben; vortmer Volrad Lützowe vnde de 
sine, de em afghevanghen sin, der de greue vnde Kersten vnde 
Johannes Bosele macht hebben, vnde bi namert Weykesterne'; 
och scolen des greuen vangenen, de Volra(l)d Lützowe vnde 
sine hulpere den greuen afghevangen hebben, der Volrad macht 


19 


heft, also lange, vnde bi namen Heyno Moltzan, dach hebben. 
Were dat desser vorscreuenen vürere welk afghinge binnen 
desser tid ofte buten landes were, den scal men enen ghüden 
anderen man in sine stede setten vnde schicken, also dat vore 
deghedinghet is. Were och, dat dat landen vnde steden witlik 
vnde openbar were, dat de van Mekelenborch ofte de sine 
vp desse vorscreuenen dach den greuen nicht annamen wolden, 
den scolen de vorscreuenen riddere vnde knechte vnde ratmanne, 
de den greuen gheborghet hebben, leddich vnde los wesen. 
Dit hebbet deghedinghet van des hertoghen weghene van 
Mekelenborch: her Benedictus van Aneuelde, her Hinrick van 
Stralendorpe, her Eghard van Bibowe, riddere, Reybern van 
Plesse, knape, her Herman Walmerstorp vnde her Darghessowe, 
ratlude tü der Wismer, van des greuen weghene: Virik van 
Pentze, Volrad van Tzüle, Hennyngh Knop, Bergheteheyle, 
knapen, vnde de ratlude tü Zwerin. 

ah dem Original-Concepte im Baupt-Urchive zu Schwerin. Kifch, 
v, Maltan. Ur. II, 94, und Medi. U.-8. XII, Ar. 7602. 


1352, April 26. Wismar. Tr. 20. 


Weib von Penk und Genofjfen geloben dem Herzog 
Albreht von Medlenburg, ihm den Grafen Otto von 
Schwerin zu Martini wieder zuzuführen. 


In godes namen. Amen. Wy Virich van Pentze, Volrad 
van Tzule, Kerstian Büsel, Knop vnde Berichteheyl bekennet 
openbare, dat wy scholen in sunte Mertines daghe komen to 
der Wismer vnde scholen velich [w]esen dey reyse veder vnde 
vord vnde scholen opnemen hertoghen Albrechtes dener, vu 
vie der mit vns riden villen, vnde scholen dey veligh voren 
to Zwerin. Des negesten daghes sunte Mertines des morgens 
scholen en antworden vnsen heren, greuen Ötten van Zwerin, 
sunder yenegher hande arghelist vnde scholen mit en riden 

2% 


20 


vnde vüren den greuen vnde se alle velich vor alle de ghene, 
dey dor vnses heren des greuen vnde vnse aller willen don 
vnde late[n], sunder yenegher hande harghelist vnde helperede, 
went in dey stat to der Wismer; van he dar kumpt oppe des 
hertoghen hof, so sin wy vnde alle borghen los, dey vor eme 
ghelouet hebben. Were dat vnser welich seeg worde eder 
storue ofte hindert worde, des hey van rechte nethen scolde, 
dar schole wy enen andere[n] nemen so güt an sine stede. 
Dit hebbe wy an tröwen ghelouet vnde louen dat dem her- 
toghen van Mekelenborch vnde den sinen an dessen breue, 
dar wy tho eyner betüghinghe vnse inghesighele hebben 
anghehenghet. Dit is ghescheyn vnde disse bref is gheghiuen 
to der Wismer, na der bord godes M’CCC"’ quinquagesimo 
secundo, des negesten dünredaghes na sunte Marcus daghe. 
Uach dem Original im Haupt-Archive zu Schwerin. Daffelbe trägt 
noch 5 pergamentene Bänder; aber nur an fünfter Stelle hängt noch ein 


Brucftüd eines runden Siegels: in einem Sechspaß ein ftehender Schild 
mit einem rechts auffteigenden Löwen; Umfcrift: 


S' — — — — YLO. 
Medi. U.-8. XII, 7603. 


ee a a 


1352. Oct. 13, Wismar. ir. 21. 


Albrecht II, Herzog von Mledlenburg, verfchreibt der 
Gräfin Ridardis von Schwerin, Gemahlin feines 
Sohnes Albredt III, Stadt und Land Grevesmühlen 
zum £eibgedinge. 
— — — — Dit loue wi hertogh Albert mit vsen truwen 
ridderen her Berndts van Aneuelde vnde her Hinrich Stralen- 
dorpe vntrvwen greuen Ötten van Zwerin vnde Virike van 
Pentze, Volrade van Tzülowe, Henninghe van Tzülowe, 


Henningh Knope, Ludeke Blüchere vnde Hannes Berchtoheylen 
to des greuen hant, stede vnde vast to holdende, vnde hebben 


21 


to ener betüginge vse grote ingheseghele mit vser twiger vor- 
sprokenen trvwen ridderen ingheseghele an dessen bref gheheten 
hengen. Dit is ghedeghedinget to der Wismere na godes 
bort, vnde is desse bref vp gheuen, dritteynhundert iar in 
deme twevndeveftighesten iare, des sunnauendes na sunte 
Dyonisius dage. Darouer was her Berndts van Anevelde, her 
Hinrik Stralendorp, riddere, Ludeke Blucher, Henningh Knop 
vnde Hannes Berchtoheyle vnde mer lude, de der trvwe 
werdich sin, 

Yadı dem Original im Haupt-AUrchive zu Schwerin. Med. U.-8. XII, 
Ar. 7670, und Wigger, Sam. v. Blücher, ir. 302. 


1353. März 18. Kiübed. Tr. 22. 


Dtto, Graf zu Schwerin, und die Stadt LübeR fchliegen 
einen Waffenftillftand auf vier Wochen zur Ausgleichung 
der Streitigfeiten mit des Grafen Mannen. 


Wy greue Otte, van der gnade godes greue tu Zwerin, 
bekennen vnde bethugen openbare in dessem breue, vnde wy 
radmanne van Lubeke bekennen in desser suluen schrift des 
ghelik, dat wy ghedeghedinget hebben vnder vns, alse wy 
greue Otte vorbenomed van vnser manne weghene, de wy 
vordeghedinghen vnde den radmannen in ener schrift ghegheuen 
hebben, de ere mordere nicht en sin, in desser wys, also hir 
na beschreuen steyt: Dat id mit den radmannen vnde mit 
den eren vnde mit den vnsen mannen schal stan an velicheyd 
van desser tyd, alse desse bref gheschreuen is, wente veer 
weken na Paschen, de neghest tokomende is, vnde den dach 
al vd. Men worde wy gheladen van jenegheme here[n] eder 
steden ofte van jemende anders, de in deme landfrede be- 
grepen is edder darin kumpt binnen desser tid, den schole 
wy volghen, alse de landfrede tusecht. Vortiner so schole 
wy greue Otte vorbenomed mit vnsen medeloueren, de hir na 


beschreuen stan, alse [mit] Olrike van Pentze vnde mit 
Henneken, sime sone, Gherlaghe vamme Lobeke, Clawetze 
vamme Kroghe, Godscalke vam Tzulow dem olderen, knape[n], 
vnde Bertheheylen, davor stan vnde stan darvor, dat van deme 
Redevine vnde dardor vnde dor de tzinghelen vnde dor de 
boome, de dartu ligghen, nen schade den radmannen vnde 
den eren schen schal. Were ouer dat Olrik van Pentze vnde 
Henneke, sin son, van hindernisse weghene Hinrikes van 
der Hude, de dat sulue slod mit en heft, nicht keren 
konden, dat dar nen schade van en schege, so scholen se 
altuhand vns greuen Otten vorbenomed ofte den radmannen 
van Lubeke, edder dem se it beuelen van erer weghene, eren 
deel des slotes tome Redevine antworden sunder 
jenegherhande arghelist. Vordmer, wer jenigh man van des 
heren greuen Ötten man vorbenomet, ane vnse mordere, der 
. velecheyd hebben wolde, umme lik to dunde vns vmme de 
schuld, de wy en gheuen, de wille wy velighen, icht se vns 
dat enen dach voretu enbaden. Vnde mit dessen deghe- 
dinghen scholen de breue van deme landfrede noch nenerleye 
deghedinghe ofte handueste ghelemed ofte ghebroken wesen. 
To ener openbaren betughinghe so hebbe wy greue Otte vor- 
benomed vnde wy radmannen tu Lubeke dessen bref mid 
vnser beyder hemelike inghesegele besegheld, vnde vnse me- 
delouere vorbenomed hebben mid vns desse stucke stede vnde 
vast tu holdende den vorbenomeden radmannen, vnde se 
wedder uns gheloued mit handen vnde mit munde entruwen. 
Vnde dessen bref schal vnse ghestlike vader, her Bertram, 
bischop tu Lubeke, de ouer alle desse deghedinghen van bede 
weghene vnser beyder heft gewesen, tu vnser beyder behof 
beholden, de gheschreuen is tu Lubeke, na godes bord drut- 
teyn hundert iar in deme drevndeveftighesten iare, des man- 
daghes na Palmen, 


£üb. U.-8.1, 88. III, Ur. CLXI, und Medi. U.-8. XII, Zr. 7743. 





1854, \uni 28 bis 1356, Mai 12. Tir. 23, 


Prozeß des Geiftlihen Wicolaus Ghyfewitte, als 
Teftamentspollftreders des wail. Sadywalts Gerhard 
von Xoftod, wider den Rath zu Xoftof wegen des 
dem Gerhard fchuldig gebliebenen Salars. 


Der vom Papste Innocenz VI zum Richter in der Streit- 
sache ernannte Abt des Michaelis-Klosters zu Lüneburg, Ulricus, 
fordert die Bürgermeister und Rathmänner der Stadt Rostock 
nach Lüneburg vor sein Gericht. Die Geladenen entschul- 
digen ihr Fernbleiben von Lüneburg mit der Unsicherheit 
des Weges: »propter capitales inimicitias, que vertuntur inter 
»ipsos proconsules, consules et eorum adherentes, ex una, ac 
»strenuos viros Nicolaum de Kroghe, Olricum de Pentze, 
»Hinricum de Hüde ac Vnsune Godowe, armigeros, 
seorumque complices et fautores ac alios potentes, parte ex 
saltera, ac propter viarum discrimina«; sie bitten, einen Ort 
zu wählen, zu welchem sie ungefährdet gelangen können. 


Medi. N.-8. XII, Xr. 7965, 5. 499—508. 


De ee ee DV y vv vv 


1356. März-Mai. Roftod. Tr. 24, 


Acten, betr. die Klage des Geiftlihen Helmold Hovefche 
wider die Stadt Roftod wegen vorenthaltener Gelder 
und Güter. 


4) Mathias Kogghemester, als Rostocker Sachwalt, erklärt 
vor dem Propst Conrad von Seehausen, dass für die Rostocker 
die Fahrt nach und von Seehausen nicht ausführbar sei: 
»propter cspitales et odiosas inimicicias quorundam potentum, 


24 


»videlicet strenuorum virorum Nicolai de Croghe, Olrici de 
»Pentze, Hinrici de Hude, Werneri et aliorum nobilium de 
»Schulenborgh dictorum, Loyonis ac Vnsune Godowe, armige- 
»rorum, eorumque complicum et fautorum ac aliorum nobi- 
»lium, quorum potenciam merito perhorrescunt. 

Medi. U.-8. XIV, Xr. 8201, 5. 23/24. 





1356. uni 15, Tr. 25. 


Raven von Pent verläßt vor dem Herzog Albrecht 
von Medlenburg dem Marfward von Stove alle feine 
Befitungen in Br.-Xünz. 


Omnibus presencia visuris vel audituris ego Rauen dictus 
de Pentze, armiger, cupio fore notum et in hiis scriptis recon- 
gnosco publice protestando, me ex pleno consensu meo proprio 
et omnium heredum meorum iustorum rite et racionabiliter 
resignasse et dimisisse, et presentibus resigno coram nobili 
principe et domino nostro dilecto, domino Alberto, duce Magno- 
polensi, omnia bona mea sita in villa Du’tzen Ro*senitz in 
terra Godebusz cum omni iure libere et solute, que actenus 
sub forma dicta weddeschat possedi et sicuti ad me dino- 
scitur pertinuisse, prouido viro et honesto Marquardo seniori 
dicto de Stoue suisque veris [heredibus] paciffiice et quiete 
perpetue possidenda(m), itaque, quod ego antedictus Rauen 
meique imposteri meorum heredum iustorum prefatum Mar- 
quardum de Stoue suosque heredes in predictis bonis non 
debebimus de cetero aliquo modo aggrauare aut molestare, 
sed vt per me et meos heredes firmiter et inuiolabiliter obser- 
uentur, omni fraude doli postergata. Et in testimonium verius 
omnium euidencium nos Albertus dei gracia dux Magno- 
polensis approbamus in hiis scriptis et protestamur omnia et 
singula supradicta coram nobis data et acta fuisse et finaliter 
perpetrasse nostro sigillo vna cum sigillo prefati Rauen de 


25 


Pentze presentibus litteris appens. enormiter protestando. 
Datum et actum anno domini M’CCC. quinquagesimo VI., feria 
quarta quatuor temporum sacri festi pentecostes, 
Yach dem Original im bifchöflich rateburgifchen Archiv zu Yleuftreliß, 
gedrucdt im Medi. U.»8. XIV, 8237. 
An dem nicht umgefchlagenen Rande der Urkunde hangen: 
ı) das herzogl. Secret, abgebildet in Bd. X des Medl. U.-B., zu 
Ur. 7079; 
2) das Siegel Ravens von Pent; fehildfdrmig mit herausfchauendem 
Belme, welcher mit 2 fenfredhten Büfcheln beftecft ift, quer tiber 
den Helm fiegt eine Stange, welde an jedem Ende einen Büfchel 


trägt. Umfchrift: 
*S’, RAVAN. Däa. Paynüzd. 


1356. Sept. 22. Perleberg. Tir. 26, 


Dtto, Graf von Schwerin und Tedlenburg, fühnt fic 

mit dem Marfgrafen Ludwig dem Römer von Branden- 

burg dahin, daß das Schloß Stavenow abgebrochen wird 

und der Graf das dafelbit neu zu erbauende Haus vom 

Markgrafen zu Echn trägt. 
Ghegheuen to Parleberghe, nach godes ghebort drutteynhvndert 
yar an dem ses vnde veftige(n)sten yare, an sunte Mauricius 
daghe, des hilghen merteleres. Dar by gewesen syn her Rolf 
van Langhen, ridder, her Johan van Scepelice, kerchere to 
Wittenborch, vnze ouerste scriuer, Vlrich van Pentze, Klawes 
van dem Kroghe, Kersten vnde Hannes, brodere genompt 
Bosel, Hennyngh Nygenkerken, Johan Berchteheyle, knapen, 
vnde andere guder lude genoech. 

Gedr. bei Riedel Cod. dipl. Brand. I, 8d. I, 5. 215, aus „dem 


m P. f. Geh. Baus-, Hof- und Staats-Archive zu Wien befindlichen 
Orginal”, und im Medi. U.-8. XIV, 8262. 


nn 


26 


1357. Juli 27. Kenzen. Tir; 37: 


Ulrih von Pent und feine Söhne, Hennefe und Ulrich, 
begeben fit in den Dienft des Herzoas Albrecht von 
Medlenburg zum Kampfe um die Grafichaft Schwerin. 


Wy Olrik vnd mine sone, Henneke vnd Olrik, knapen 
gheheiten van Pentze, bekennen vnd bethugen openbar in 
dessem breue, dat wi vns mit allen vnsen vrunden, de wy 
vormoghen, hebben mit rade vnser negesten ghesat vnd ghe- 
geuen vnd setten in dessen breue, vns dem hochgebornen 
vorsten, her[n] Alberte herthogen tu Mekelenborch, vnd sinen 
eruen tu denste, also dat wi en trüliken denen vnd helpen 
scolen mit vnser gantzen macht ieghen allermalke, nd bi 
namen ieghen deme Greuen van Tekeneborch vnd de Zwe- 
rinschen vnd ere helpere. Vnd wi scolen vns nummer daghen 
edder sünen mit dem seluen greuen vnde den Zwerinschen 
vnd eren helperen, wi en dun dat mit vnses heren vorbe- 
numet herthogen Albertes van Mekelenborch vnd siner eruen 
rade vnd guden willen. Were ok dat wi in sineim] denste 
scaden nemen redeliken, dar scal he vns af nemen; neme wi 
ok vrome, de scal sine wesen. Alle desse dingk stede vnd 
vast tu holdene dat loue wi mit eyner samenden hant dem 
vorbenumeden herthogen vnd sinen eruen in guden truwen 
vnd bi vnser ere, vnd hebben vnse inghesegele tu bokantnisse 
ghehenget vor dessen bref, de ghegeuen is tu Lentzen na 
godes bort drutteinhundert iar in dem seuen vnd veftegesten 
iare des dunredages na sunte Jacobs daghe. 


ad dem Original im Hanpt-Archive zu Schwerin. Don den 
5 eingezogenen Pergamentbändern trägt nur noch der erfte die zer- 
brochene Rücplatte eines fchildförmigen Siegels. 


Medi. U.-B. XIV, 8370. 


ee Ey ZW Wi By Vu vn 


27 


1357. Aug. 20. Kenzen. Tr. 28, 


Ulrih von Pent und feine Söhne, fowie Dietrich 
Mentftern, Knappen, erfennen die Kehnspflichtigkeit 
des Schloffes Redefin gegen Herzog Albrecht von 
Medlenburg an. 


Wy Olrik vnd mine kindere Henneke vnd Olrik var 
Pentze vnd Diderik Wencsterne, knapen, bekennen openbar 
in dessem breue, dat wy vnd vnse eruen scolen vnsem heren, 
dem erbarn vorsten heren Alberte, hertogen tu Mekelenborch, 
vnd sinen eruen mit dem huse tu dem Redeuyne, wanne wy 
en wedder buwen, truliken tu denste sitten vnd tu alle eren 
ghebiden vnd tu erer hant holden vnd en darmede behulpen 
wesen ieghen allermalk. Vnd wi scolen nemande daraf 
scaden edder hinderen ieghen eren willen, dar se vmb iengerleie 
wis tu dedinghe vnd tu maninghe vmb komen moghen. Vnd 
wanne ok vnse vorbenümde here vnd sine erue vns eschet 
edder vnse eruen, so scole wi dat hws em antwerden edder 
breken, wo en dat euenst kumpt. Were ok dat wi en dat hws 
antwerden edder breken scolden, so scal vnse vorbenüm [de] 
here edder sine erue vns edder vnsen eruen de koste, de de 
lude vordün, de vnse here vns seddet dor des huses willen 
tu buwende, wedderleggen, als Vicken Lutzowen duncket rede- 
like sin. Alle desse stucke gantz vnd vast tu holdene loue 
wy vorbenum[de] mit vnsen eruen vnd mit vnsen medeloueren, 
als Merten Wencsterne, Coneke Plote, Wasmud vnd Jorden 
van dem Knesebeke, knapen, vnsem vorbenum[den] heren vnd 
sinen eruen in guden truwen mit eyner samden hant, vnd 
hebben tu thuge desser dingk vnse vnd vnser louere ingesegele 
vor dessen bref gehenget, de ghegheuen is tu Lentzen, na 
godes bord drutteinhundert iar in dem seuenvndveftegesten iare, 
des sondages in den acte daghen vnser vrowen wortemisse. 


28 


ad dem Originale im Haupt-Urchive zu Schwerin. Un einae- 
jogenen Schildftreifen hangen 8 Siegel, deren Umfchriftern meift etwas 
befcbädiat find: 

ı) fehildförmia (Meiner als die beiden folgenden), mit dem herans- 
fhanenden Pentifchen Helme: zwei Auäfte aufrecht feitwärts an 
den Helm aeftedt; ein Doppelguaft wagereht quer unter erftere 
geleat; Umfcrift: 

# S’ VLRIGI D& [PJaynz » & 
2) wie ı), aber Belm rechtsfhauend; Umjchrift: 
+5 I0O:hAA.NI.DAaPanT..d +»: 

3) wie 1) und 2), doch find die Federn einzeln an die Stange ge- 
bunden; Umfcrift: 

-*k S’ VLRIOI x Dad x PdYnzda. 

4) Siegel des Dietrich Wenfftern. 

5) Siegel des Martin Menfftern. 

6) Siegel des Hartwig Plote. 

7) Siegel des Wasmuth Knrefebed. 


Medi. U.-B. XIV, 8382. 


KW De We WW u 


1359. April 27, Tr. 29. 


Albreht, Herzog von Medlenburg, leiftet der Stadt 
£übet Gewähr für den von den v. Pent und ihrem 
Anhange bis zum 25. Juli zu haltenden Frieden. 


Wy Albert, van der gnade Godes herthoghe van Meke- 
lenborch, greue thu Zwerin, bekennen openbare in dessem 
breue, dat wi den wysen mannen, den ratmannen vnde der 
gantzen meynheyt der stad tü Lübeke, stan vor enen gantzen 
vrede vnde ene scekere velegheyt vor vse geträwen Olrike 
van Penicse vnde sine sone vnde ere vedderen vnde 
vor alle de dorch se dün vnde laten willen, vnde vortmer 
vor alle vse ghetruwen man, de in dem lande thu Wyttenborch 
beseten sint, nu van stade anstande wente thu sünte Jacopes 
daghe, de neghest tükomende is, stede vnd vast tü holdende. 
Thu ener groteren wyssenheyd hebbewy vse heymelke ingheseghel 


29 


laten henghen an dessen bref, de gheuen is na Godes bord 
drutteynhunderd jar in deme neghenvndevefteghestem jare, des 
sünauendes in der Paschen weke. 


Yah dem Original auf der Trefe zu Kühe mit anhangendem 
Secret. üb. U.-8. I, Bd. IN, Ur. 528, $. 335, und Medi. 
U.-8. XIV, 8607. 


IT ETELTELTELN Senn 


1361. Junt 16. Schwerin. r. 30. 


Albreht, Herzog von Medlenburg, meldet dem Erz- 
bifchofe Dromold von Riga feine Befchwerden gegen 
die Stadt Elbe und erfucht ihn, darüber zu enticheiden. 


Dit sint de schelinghe, de vns, herteghen Alberdte van 
Mekelenborgch, schelen mit den ratmannen vnde den borgheren 
van Lubeke, 

_— oo Vortmer, alze wy erer liues vnd gho’des 
velich weren vnd in sunderken vrede mid en sethen van vnser 
manne weghene, sint ere denere vnd ghesinne vth ereme brode 
vnde daer wedder in ghereden in vnse land vnde scloghen 
daer vnsen man doet, Helmolde var Penicse, sunder 
recht, de mede in vnseme vrede was lyke anderen vnsen 
mannen, vnde deden dessen doetschlach, alze wy edder de 
vse ny rechtes ouer Helmolde weyghereden, vnd dedent daer 
entbouwen. Alze wy alze vnse manne den von Lubeke tü 
like vnde tü rechten boden hadden vnde beghereden rechtes, 
went wy vnsen vrede beholden willen, wo wi tü rechte scolen, 
vnde desse doetsclach gesche*en is binnen deme vrede van 
eren deneren vnd ghesinde vth ereme brode vnde daer wedder 
in, wer se vns dat icht betheren scolen na vredes rechte, vnd 
went se de handadeghen na der daet vnde daer na, dat 
wi em de dat kundegheden, ghehouet, ghehuset vnde gheheghet 
hebben, wer se icht scolen like sculdich wesen, alze de rechten 
handadeghen, edder wes eyn recht darvmb si. 


30 


— u u Erwerdighe vader vnd leve here, her 
Vromolt, ertzebyscop tü der Ryghe, vmb desse vorscreuenen 
stücke ghere wy rechtes vnd bidden, dat gy vns hir vmb 
entscheyden mid rechte. — — — — — — — — — — 

Ghegheuen vnd screuen vnder vnseme groten ingesegele, 
tu Zwerin, na Godes bort druttienhundert jar in deme en vnd 
sostigesten jare, des negesten daghes sünte Vites. 


£üb. U.-8. I, Bd. II, ir. 395, pag. 406 — 408, und Medi. 
U.-8, XV, 8912. 


ee wi 


1362. Auguft 15. Ungarifch Brod. ir. 31. 


Rudolf, Herzog zu Sacyfen-Wittenberg, läßt das Haus 
Dömis durch den Herzog Albreht von Mledlenburg 
an Ulridy von Pens überantworten. 


Wir Rudolf, von gotis gnaden hertzoge tzü Sassen, dez 
heiligin Römschin rychs vbirste marschalk, tün kunt vnde 
bekennen offinliche in disem briue, daz wir den hochgebornen 
fursten vnde herrin, hertzogin Albrechte von Mekelnburg, vnsern 
libin öhemen, fruntliche gebetin habin vnde heiszin, vnser hüs 
Domnitz inantwortin deme erbern knechte Vlriche von Pentzk, 
deme wir wole truwin vnde gleubin; vnd wanne vnser öheme 
dem egenanten Vlriche vnser vorgenante hus recht vnde rede- 
liche ingeantwortit hat ane alle geferde, so sage wir vnsern 
Ööhemen egenant quyt, ledig vnd loz allir ansprache vmbe 
Domnitz mit orkunde dises briues, vorsigilt mit vnseme anege- 
hangenen ingesigil. Gebin tzu dem Vngerischen Brote, nach 
Cristi geburt dritzenhündert iar darnach in dem tzweyvnde- 
sestzigistin iare an vnsir vrowin tage, als sy tzü hümele vur. 


Medl. U.-B. XV, 9082. 


LS u LEE DE 


31 


1363. Sebr. 14. Yr. 32. 


Dolrad und Lüder von Kübow fchliegen mit der Stadt 
Kübet einen Kandfrieden auf unbeftimmte Zeit unter 
gegenfeitigem Dorbehalt achttägiger Auffündigung. 


Vnde wie Dethlef vnde Borchard, gheheten Lvtzowe, vnd 
Henneke varı Pentze bekennen openbare, dat wie ghelouet 
hebben vnde louen in desser schrift mit den vorbenomeden 
Volrade vnde Ludere Lutzowen, vsen vrunden, dessen vor- 
schreuenen ratmannen vnde borgheren to Lubeke alle de vor- 
benomeden stucke stede vnde vast to holdende sonder arge 
liste, — — — — — — — — — — — — 
na Godes bord dritteynhundert iar in deme 1,XII iare, to 
Vastelauende. 


Yah dem Mundum anf der Trefe gedr. im Küb. U.-B. II, 
Ur. 4355. Medi. U.-B. XV, Ur. 9130, 


1363. Aug. 14. Wismar. Ar. 33. 


Der Knappe Beinrih von der Hude verfauft dem 
Herzog Albreht von Medlenburg die Hälfte des 
Schloffes Redefin und der zugehörigen Dörfer, jedoch 
hat der Herzog das halbe Schloß zu Redefin von den 
DPfandinhabern, den v. Pens und den Wentfternen, für 
210 ME. Eüb., das Gut zu Dolzrade von den v. Pent 
für 40 £üb. ME. zu löfen. 

Ik Hinrik van der Hude, knape, bekenne openbar vor 


mi vnd minen eruen vnd vor allen den genen, die desse sake 
anrurende is, dat ik na rade vnd vulbort miner negsten vrunt 


32 


vnd al dergenen, der er vulbort dartu tu eschende was, hebbe 
verkoft vnd verlaten, verkope vnd verlate in dessem iegen- 
wardigen briue dat halue hüs tu dem Redeuine mit allen 
sinen tobehoringen, als id in siner scheide licht vnd oldinghes 
gelegen heft vnd als ik dat kofte van Gherde van Marsow, 
vnd vortmer al dit nabescreuene güt, als dat halue dorp tu 
Beltzke vnd die molne tu Beltzke, dat halue dorp tu Curde- 
storp, dat halue dorp tu dem Quaste, dat halue dorp tume 
Treptze, dat halue dorp tu Bandekow, dat halue dorp tu der 
Jabele ane den krügh vnd in dem suluen dorpe dri huuen, 
die ik cofte van Helmlod' Büterodden, den haluen dick tu 
Losen, dat dorp tu Pagakes Voltzerode ganz, dat ik kofte 
van Gherde van Marsow vorgenümt, drie del des dorpes tu 
dem Ramme, dat halue dorp tu Lubbtene ane enen hof, vnd 
dat holt dat dar heet Berndsholt ganz, den krügh tu Berkhüde 
vnd die Sudenware half, dem dorluchtigen vorsten, minem 
gnedigen heren hern Albrechte, hertogen tu Meklenborch vnd 
greuen tu Zwerin, vnd sinen eruen vor ene summe pennighe, 
die mi genzliken bereet vnd betalt is tu miner nüge, vnd 
scal vnd wil em des vorbenumden haluen slotes mit sinen 
tuhoringen vnd des vorbenumden gudes mit allen sinen 
tuhoringen waren iar vnd dagh, als en lantrecht is, vnd 
dat van aller ansprake vnd wernisse vntfrien vor alle die 
gene, die vor recht komen willen vnd recht geuen vnd 
nemen; sunder die vorbenumede hertoge Albrecht scal 
Virike gehieten van Peentz vnd sinen kinderen vnd den 
Wenksternen bereiden vnde betalen twe hundert mark vnde 
teine lubische? pennighe, dar en dat vorbenumde halue slot 
van mi vor tu panden steit; ok scal hie den van Peentze 
bereiden vor dat gut tu Voltzerode dat en tu pande steit, als 
mine briue spreken, vnd io nicht bouen virtich mark Lubisch; 
vnde wise minen vorbenumden heren mit der losinghe des 
vorbenumden haluen slotes vnd des vorbenumden gudes an 
die van Peentze vnd die Wenksterne vorbenümt, anders scal 
min vorbenumde here dat halue slot vnd all dat vorscreuene 


33 


güt mit allen sinen tubehoringen ledich vnd los vinden. Alle 
desse vorscreuen stukke loue ik Hinrik van der Hude vor mi 
vnd min eruen dem vorbenumden hertogen Albrechte, minen 
heren, vnd sinen eruen, vnd tu siner hant den duchtigen 
hern Kerstiane Bosel, riddere, Volrad vnd Luder genumet 
Lützow, knapen, vnd gemeinliken sinem ganzen rade stede 
vnd ganz sunder allerleie argelist vnd hulperede tu holdende 
mit orkunde desses iegenwardigen briues, die besegelt is mit 
minem ing[elsegel vnd gegeuen tu der Wismer na godes bort 
drutteinhundert iar in dem drivndsestigesten iare in.-vnser 
vrowen auende, als sie tu hemele genomen wart, 

Yah dem Original im Hanpt-Urdive zu Schwerin. Das ange- 
bängte ziemlich Peine, runde Siegel hat die Stempelplatte verloren. 

Medi. U.-8. XV, Ar. 9187. 


LIE RL LE Zr 


(1371.) Oct. 4. Qr. 34. 


Kemfin v. Pente erfucht den Herzog von Sadıfen und 
den Rath von Eüneburg, ihm einen Dertrauten zu ge- 
heimer Derhandlung nad) Lauenburg zu fenden. 


Salutatione servili premissa. Wethen scolle gy, herre van 
Sassen, vnd gy, bederuen ratmann to Luneborch, dat dy erste 
brief, den gy mi sanden, dy quam mi to spade, dat ik des 
daghes teghen jv nicht kömen mochte, vnde dy ander louebrif, 
. den mi Beyueld brachte, vnd also Beyuelt van mi schyed vnd 
ouer dy Elue quam, da ward he dot slaghen vnd ik reyt des 
vrydaghes to Ertenborch vnd hield dar allen den dach mit 
mines herren rat vnd mit minen vrunden unmaten verlich als 
ed mi leghen is.) Vnde wo gy dat nu holden willet edder 


ı) Sudendorf in Braunfchw. - £üneb. Urf. IV, Ur. 354, giebt: 
„unmaten veelich. Als ed mi leghen is, vnde wo" n. f. w. Aus. 
dem ganzen Zufammenhange ergiebt fih, daf die Kesart „‚veelich‘‘ 
anftatt ‚‚verlich‘‘ widerfinnig ift; Hemfin weigert fich, abermals einen 

8 


84 


moghen, vnde ist, dat ik thegen ju komen scal, so sehe ik 
dat gern, dat gy juwen rat senden wolden theghen mi by 
Louenborch by der joden kerkhoue, wanne ik so verren nicht 
mer ryden darv. Dar wold ik ju berichten aller stucke vnd 
aller mines herren meyninghe. Vnd is dat, dat gy dar nicht 
komen eder senden moghet, so sendet mi enen hemliken 
man, dem gy louet, den fil ik sin ok berichten, vnd 
vnbiedet my dat so tydeliken touoren, dat ik sin ware 
nemem möghe. Scriptum sabbato post Michaelis meo sub 
sigillo. 
Hemkinus de Pentze format. 
Xadı dem Original im Kineburger Stadt-Archive gedr. in Dolger, 


£ineb. U.-3. II, pag. 88, ir. 709, und in Sudendorf Braunfhw.-Lüneb. 
Urf. IV, Qr. 354. Das Siegel ift zerbrödelt. 


u EL 


1372. Mai 31. /ir. 36. 


Wenglav und Albreht, Herzoge zu Sahjen und Füne- 
burg, verfünden, daß fie Stadt und Kand Dömit mit 
den Schlöffern zu Redefin und Gorlofen dent Herzoge 
Albreht von Mledlenburg zu erblihem Befite abge- 
treten haben, und fordern die Einwohner auf, ihrem 
neuen Herren zu huldigen. 


Wy Wentzlav vnd Albrecht, van godes gnaden, hertogen 
to Sassen vnd to Lunemborch, allen vsen leven ridderen, 
knechten vnd guden Juden, papen vnd leyen, borgermeir)steren, 
ratmannen vnd allen gemeynen borgeren, dy in vnser herschap 
to Domenitze, it sy vp sloten, in dy stad, vp vesten eder in 
demsuluen lande to Domenitze beseten synt eder leengud, eder 


Ritt nah Artlenburg zu wagen, weil ein folder über die Mafen 
gefährlih war, aber doch wahrlih nicht, weil er ihn für über die 
Maßen ficher (velich) hielt! 

Sudendorf fett diefe Urkunde in das Jahr 1373. 


35 


jenge ander rechticheit van vns hebben eder van rechtes wegen 
in dem vorbenomeden lande to Domenitze eder vp sloten, vp 
vesten eder in dy stad van vns hebben scholden, sunderlike ok iv 
VIrik van Pentze dem Oldern, Henneken vnd Vlrike den 
Junghen, sinen sonen, ok geheten van Pentze, knapen, 
dy den Redevyn hebben, vnd vortmer ok besunder jv Claws 
van dem Kruge und allen synen vedderen, geheten van dem 
Kruge, dy mede deil hebben eder hebben scolen in Gorlosen 
vnd allen den, dy leen eder rechticheit van vns hebben eder 
hebben scolden in gude, dat to dessen vorbenomeden sloten 
jennich tolicht, enbide wy ewiche selicheit to gode vnd vnse 
vordernisse: wy danken jo mit ganzem vliete vmb [den] träwen 
denst, den juwe elderen vor vnd gy na ye vnseren elderen vnd 
vns bewiset vnd gedaen hebben, vnd kundeyen jv in desen 
briue, dat it nu also gewant is, dat wy hebben gelaten vor 
vns vnd vor alle vnse eruen vnd nakomenden van allen vor- 
benomeden sloten, stad vnd landen vorbenomed vnd van allir 
rechticheit, van aller herschap vnd van al dem, dat vns eder 
vnsen eruen yengerleie wys, it sy in geistliker eder in wertliker 
achte, eder war it an sy, toboren muchte, vnd laten daraff mit 
vorbedachtenem vnd wolberadenem mude to ewichen tiden in 
desem briue vnd latent dem erluchtigen vorsten vnsem leuen 
oeme hern Albrechte, hertogen to Mekelemborch vnd synen 
eruen, vnd wisen jv vnd juwe eruen vnd juwe nakomelynge an 
sy to ewichen tyden by en to donde, to dienende, to volgende 
vnd to erende na desem dage alle tiet, als bederue lude eren 
rechten natuerliken herren to doende, to dienende, to volgende 
vnd to erende boret, vnd bidden, manen vnd eischen jv alle 
vnd eynen isliken besunder ernstliken vnd trüweliken mit desem 
briue, dat gy vnsen vorbenomeden oeme, hertogen Albrechte 
van Mekelemborch vnd synen eruen van stad an, so drade jv 
dit erst gekundeget wert, hirvyp doen vnd sweren eyne trüwe, 
veste erfhuldynge vnd by en to doende in allen dinghen, als 
vorschreuen is; vnd wy laten vor vns, vor alle vnse eruen vnd 
vor alle vnse nakomelynge van al dem, dat vns van desen 

3* 


36 R 


vorbenomeden sloten, stad, vesten, land eder gudes eder erer 
tobehorynghe wegen geistlik eder werlik mochte geboret hebben 
jengerleie wys vnde willen dar nummer meir vp saken, doch 
yo so hebbe wy jv allen daran vorwart, dat dy vorbenomede 
vnse oem hertoge Albrecht to Mekelemborch vnd syne eruen 
jv vnd juwen eruen scalen by allem rechte laten, vnd heft dat 
vns vnd vor vnsem rade gesecht, dat he vnd syne eruen dat 
vullenkomen vnd gerne holden willen. To groter vnd merer 
bekantnusse so hebbe wy vser beyder ingesegelle vor desen 
brieff hengen laten, dy gegeuen is na godes bort drutteyn- 
hundert jar dana in tweyvndseuentichstem jare des nehsten 
mandages na des hilgen lichenams daghe. 

ah dem Original im Geh. und BHaupt-AUrcdive zu Schwerin. 
Angehängt find die beiden ftarf befchädigten Siegel der Herzoge zu 
Sadjfen. 


mn nnnnnrn 


1372. Juli 18, Yır. 36, 


Albrecht, Herzog von Meclenburg, urfundet, dag Ulrich 
v. Pens und feine Söhne Hennefe und Ulrich fi ihm 
mit zehn Kanzenträgern für den objchwebenden Krieg 
unter den mitgetheilten Bedingungen zum Dienfte ver- 
fagt haben. 


Wy Albrecht van godes gnaden hertoge to Mekelemborch, 
greue to Zweryn, to Rostock vnd Stargarden herre, bekennen 
vnd betugen openbar in desem briue, dat wy myt vulbort vser 
eruen, mit vsen leuen getrvwen Vlrike van Pencze, Henneken 
vnd Viriken synen sonen ok geheten van Pencze, dege- 
dinget hebben, datt sy vns vnd vsen eruen holden scolen in vsem 
kryge, dar wy nü ansitten, teyne erer vründe met gleuyen, den 
scolen sy vor schaden staen van vser wegen; dese teyne met 
gleuyen scholen sy bekostegen vnd were dat sy vromen nymen, 
dy vrome were welkerleye wys he were, dar scholen si mede 


37 


legeren den scaden den sy nemen vnd dy koste dy sy doen 
mit desen vorbenomeden teynen mit gleuyen, de sy redeliken 
bewisen mogen; lopt en ouer in den vromen, dy ouerlop scal 
vse wesen; enbrikt en in den vromen, wes en dar an enbrikt, 
dat scolen sy slan vnd rekenen vp hvs, stad vnd land to 
Boyczenborch, dat alrede ere pand is, vor eyne ander summen, 
vnd van demsuluen pande scole wy sy vnd ere eruen nicht 
setten, wy vnd vse eruen enhebben en dy beyden summen ge- 
gulden to eyner tiit vnd dysulue erste brief, den si hebben vp 
de ersten summen, scal dor deses briues willen nergen ange- 
krenket wesen, mer beyde de brieff vnd ok desse breff' scolen 
beyde by gantzer macht blyuen. Des to tuge is vse ingesegel 
an desen brief gehenghet, dy geuen is na godes bort drutteyn- 
hundert jar in dem tweyvndseuentichsten iare des nesten sün- 
dages vor sunte Jacobs dage. 

Yad der im Geh. und Haupt-Arhive zu Schwerin aufbewahrten 
Ausfertiaung auf Pergament mit mehreren Einfchaltungen von anderer 
Hand, 


u 


1376. Jan. 21. Grevesmühlen. Yr. 37. 


Albrecht, König von Dänemark, Albrecht, Heinridy und 
Magnus, Berzoge von Mecklenburg, verbinden fidy mit 
Heinrih (II), Claus und Adolf, Grafen zu Bolftein 
und Stormarn, um diefen das Herzogthum (Sübder-) 
Jütland mit den Infeln Alfen und Kangeland zu ver- 
fhaffen. (Auszug.) 


Wi Albrecht van Godes gnaden der Denen vnd der Wende 
koningh, vnde wi Albrecht derseluen gnade hertoghe to Mekeln- 
borch, greue to Swerin, to Stargharde vnde to Rostok here, 
vnde wi Hinric vnde Magnus, derseluen gnade hertoghen to 
Mekelnborch, bekennen vnde betüghen in dessem breue, dat 
wi vnd vnse eruen vns hebben vorbunden vnde verbinden mit 


38 


craft derses breues to den edeln heren Hinrike vnd Clawese 
vnd Aleue, greuen to Holsten vnde to Stormeren, vnde to eren 
‚ eruen in desser wiis, als hir na gescreuen steit! — — — — 
— — — — — — — — . Alle desse vorscreuenen stücke 
loue wi koningh Albrecht voregenomd vnde wi Albrecht vnd 
Hinrik vnd Magnus vorebenomd hertoghen to Mekelenborch 
vor vns vnde vor vnse eruen, vnde vor vns vnde mit vns vnse 
leuen manne vnd vnse medelouere, de hir na screuen stat, 
alse: Rauen van Barnekow, Hinrik van Bülow, Vicke Moltike, 
— ‚ Gosscalk van Barnekow, riddere, Hartwich 
Küle, Helmold van Plesse, Hennyngh{us) Haluerstad, Hennyngh 
Stralendorp, Olrik van Pentze, Bernhard Lätzow vnd Gherd 
Neghendanke, knapen, — oo oo 
den vorbenomden Holsten heren Hinrike, Clawese vnde Aleue 
Gneuesmolen, na Godes bort dritteynhundert jar in dem ses- 
vndseuentighesten jare in sunte Agneten daghe, der heilighen 
juncvrowen. 

Lad dem Original im Baupt-AUrcdive zu Schwerin gedr. im 
Sclesw.-Holft. U.-8. II, Ur. 244, S. 315/316. 





a u 


1376. Jan. 21. Grevesmühlen. Tr. 38, 


Albredht, König von Dänemark, die Herzoge Albrecht, 
Heinrih und Magnus von Medlenburg übertragen 
den Grafen Heinrih (I.), Llaus und Adolf (VIL) 
von Holftein das Herzogthum Schleswig mit Alfen, 
Kangeland und den riefen und mit den geiftlichen 
Stiftern. (WUuszug.) 
Wi Albrecht, van godes gnaden der Denen vnd der Wende 
koningh, vnd wi Albrecht, derseluen gnade, hertoghe to Mekeln- 


borch, greue to Swerin, to Stargharde vnd to Rostok here, vnd 
wi Hinric vnd Magnus, derseluen gnade hertoghen to Mekeln- 


borch, bekennen vnd betüghen — — — — — — — — 
(Mitgelober): Raven van Barnekow, Hinrik van Bülow, Vicke 
Moltike — — — — — riddere, Hartwich Küle, Helmold 
van Plesse, Hennyngh{us) Haluerstad, Hennyngh Stralendorp, 
Olrik van Pentze, Bernhard Lützow vnd Gherd Neghendanke, 
knapen. — — — — — — — — — -—- — — — — 
Screuen to Gneuesmolen na godes bort dritteynhundert jar in 
dem sesvndseuentighesten jare in sunte Agneten daghe, der 
heilighen juncevrowen, 

Yah dem Original im Banpt-Urchive zu Schwerin. Gedr. im 
Schlesw.-Bolft. U.-8. II, S. 316/317, Ar. 245. 

Jn den 29 Siegeleinfhnitten hangen noch 25 Pergamentbänder, 
von welhen 22 ein Siegel tragen. 

19) eim fchildförmiges Helmfiegel zeigt auf vorwärts gefehrtem Helme 
eine wagerechte und zwei aufrechte Stangen mit Bahnenfedern an 
ihren Enden. Umfcrift: 

. OLRIGQI DA PANT.. 


1376. San. 21. Grevesmühlen. Nr. 39. 


König Albreht von Dänemark, die Herzoge Albrecht, 
Beinrih und Magnus von Medlenburg verpfänden 
den Grafen Heinrich (II.), Claus und Adolf (VII) 
von Bolftein für 30000 ME. Alholm und Ravensburg 
mit ganz £olland, das Land Sire, Kolding, Ripen und 
die Königsfriefen, und verfprechen ihnen daflır fobald 
als möglich fühnen zu verfchaffen. 
(Dieselben Zeugen wie in Nr. 37 und 38). — — — — 
— — — Ulrik van Pentze, Henygh Stralendorpe, Borchard 
Lutzow und Gerd Negendanke, knapen. — — — -—— — — 


Original im Hanpt-Archive zu Schwerin. Gedr. im Schlesw.-BHolft. 
U..8,. II, S. 318—320, Ar. 246. 


40 


1376. Mai 1. Weiden. Tr. 40, 


Der Kaifer Karl IV. verfpricht dem Herzoge Albrecht II. 
von Medlenburg die Zahlung von 6000 ME, brandenb,., 
wogegen diefer ihm die märfifchen Pfandgüter Kieben- 
walde, Zehdenid, Strasburg und. fürftenwerder wieder 
abtreten foll, welche Güter oder 6000 AM. der Herzog 
einer feiner Enkelinnen zum Ehegelde bei der Der: 
mählung mit des Kaifers Sohne, dem Marfgrafen 
Johann von Brandenburg, ausfegen will. (Auszug.) 


Wir Karl van gots gnaden Romischer keyser, zu allen 
tzeiten merer des reichs vnd kunig zu Beheim, fur vns vnd fur 
vnse erben, bekennen vnd tun kunt — — — — — — — 
Zeugen des Herzogs Albrecht von Mecklenburg: die Eren 
Heinrich und Magnus von Mecklenburg, her Achim Ganse 
von Putlist, Henrich von Bulowe, Luder Lutzowe, Krıistan 
Bosel, Rauen Barnekow, Danquart von Bulow, Detlev von Tzule, 
. — — —., Henrich Molteke von Vestinghebrughe, ritter, Hel- 
mold von Plesse, Henrich von dem Loo, Volrad von Tzule, 
Otte Beyenflit, Curt Molteke, Henningh Boyenewe, WVilrich 
von Pentze, — — — —, Wipert Lutzow, knechte. — — 
Geben zu der Weiden nach Cristus geburte drewtzeinhundert 
iare dornach in dem sechsvndsibentzigsten iare, an sante 
. Philippus daghe vnd Jacobs der heiligen czwelfboten, vnsers 
obgenanten keysers Karls riche in dem czweyvndzwentzigsten 
iare vnd vnsers kunig Wentslawes vorgenant kunigrichs in dem 
dreizzehenden iare. 

Uad dem Original im Hanpt-Urcive zu Schwerin. Gedr. bei 
£ifh, v. Maltanfche Urf. II, Ar. 315, und Xiedel, Cod. dipl. Brand. ], 
XXI, S. 465—465. 


en 


41 


1376, Mat 1. Weiden, Ar, 41, 


Karl IV., Römifcher Kaifer, beurfundet feinen Dertrag 
mit Herzog Albrecht II. von Medlenburg wegen Der- 
mählung des Markgrafen Johann mit des Herzogs 
Magnus von Medlenburg Tochter Euphemia oder 
einer anderen meclenburgifchen Herzogin und wegen 
deren Mitgift. (Uuszug.) 


Wir Karl von gotes gnaden Romischer keiser, zu allen 
zeiten merer des reichs vnd kunig zu Beheim, fur vns vnd 
vnser erben, bekennen vnd tun kunt offenlich mit disem 
brue,, — — — — — — — — — — —  — — —_ 
[Zeugen des Herzogs Albrecht]: her Albrecht, kunig zu Sweden, 
her Heinrich vnd her Magnus, herczoge zu Mekelemburg, des 
vorgenanten herczogen Albrechts von Mekelemburg sune, her 
Johans, herczog zu Mekelemburg, des obgenanten herczog 
Albrechtes bruder, her Achym Gans von Putlist, Heinrich 
von Bulow, Luder Luczow, Kyrstian Bosel, Rauen von Barna- 
kow, Dankquart von Bulow, Dyetlev von Zule, — — — —, 
Heinrich Molteke von Westinghenbruge, ritter, Helmold von 
Plesse, Heinrich von dem Loo, Volrad von Czule, Otte Beyen- 
fllet, Churt Molteke, Hennyngh Boyeneue, Vlrich von Pyencze, 
— — — —, Wypert Luczow, knechte, — — — — — — 
Geben,zu der Weyden, nach Crists geburt devasheihundert 
iar dornach in dem sechsvndsibenczigstem iare, an sant Philip 
vnd Jacobs tage der heiligen zwelffboten, vnser, obgenant keiser 
Karls, reiche in dem dreissigstem vnd des keisertums in dem 
zweyvndczwenczigstem iare vnd vnser, kunlilg Wenczlaws vor- 
genant, kunigreichs in dem dreyczehendem iare. 


Yah dem Original im BHaupt-AUrchive zu Schwerin. Die Urfunde 
trägt an Pergamentbändern 48 Siegel. 


u 


42 


1387. Aug. 27. Kübed. r. 42. 


Johann Driberg fywört der Stadt Kübef Urfehde unter 
Bürgfchaft des Ritters Ulrih von Penk und des 
Knappen Raven von Pent. (Uuszug.) 


Vnde wy Olrik van Pentze, riddere, vnde Rauen 
van Pentze, knape, louen in güden truwen mit samender 
hant in desser ieghenwerdighen scrift, dat desse vorscreuene 
Johan Drybergh alle desse vorscreuenen stucke vnde zake stede 
vnde vaste holden schal. Vnde weret zake, dat God vorbede, 
dat des nicht en scheghe, so schole wy louers beyde vnde 
willen, ofte welk vnser van den vorscreuenen raetheren ghees- 
schet worde ofte deden eeschen, bynnen XIIII. daghen daerna 
neest thokomende inkomen by truwen vnde by eren bynnen 
de muren der stad to Lubeck [vnde] daer eyn inlegher to 
holdende vnde daer nicht vt to scheydende hemeliken ofte 
openbare, id en sy mit desser vorbenomeden heren willen vnde 
vulbort, sunder ienegherleyge hulperede edder arghelist. Vnde 
des to tughe so sint vnser aller inghezeghele mit witschop vor 
dessen bref ghehanghen, de ghegheuen vnde schreuen is to 
Lubeck, in deme iare Godes MP CCC® ijar in deme seuen vnde 
achtentighesten iare, des neghesten dinxedaghes na sünte Bar- 
tholomeus daghe des hilghen apostols. 


An dem Original auf der Trefe zu Lübel hängen 3 Siegel: 
ı) Joh. Driberg, eine fchräg rechts aelegte Kanzenfpie. = 
2) Ulrih v. Pent, Siegel rund, 2°/ı» cm. Neber gelehntem Schilde 

mit dem £öwen der Helm mit 4 ins Kreuz gelegten Stangen, die 

am Ende einen Wedel tragen. Ymfcrift: 

S’ OLRIGI. DA. PANGZdE . 
3) Raven v. Pent: Siegel rund, 2°%/ıo cm. Stehender Schild mit 
dem Löwen. Umfchrift: 
+ S’ RAVORNIS (Dd) PANTSAN . 


£ib. U.-8. I, Bd. IV, ir. 488. 


Ka a a ee a ae nn a z 


43 


1388, April 24. Nehna. Tir. 43, 


Henning von Bülow verkauft dem Klofter Rehna feine 
Befitungen und Hebungen zu Benzin. (YUuszug.) 


Ik Henneke van Bülowe van Rogghelyn bekenne open- 
bare, — — — —, dat yk myt gantzer wulbort myner rechten 
eruen hebbe vorkoft tho ewyghen tyden deme erleken manne 
her Erek Svertzen, proueste, vor Berte Külen prioren vnde 
deme gantzen conuente des klosters tho Rene al myn ghöt an 
Bentzyn, — — — — — — — — — — — — 
Dessen ko°’p vnde alle stücke vorschreuen loue yk Hennek 
van Bülow vorschreuen vnde myt my Henneken van Bülow, 
myn sone, myt Hartwych van Bülow, Reddech Schotzen, 
Hennyng Parkentyn, Clawes Parkentyn vnde Detlef Neghen- 
danken, Gherdes sone, myt vzen eruen myt ener sameden hant 
deme erlyken manne her Ereck Svertzen, proueste, vor Berte 
Külen, prioren, vnde deme gantzen conuente des klosters tho 
Rene vnde tho erer truwen hant her Ghotschalke van Zcülow, 
her Vireke van Pentze, her Heydenryke van Bybow, rydderen, 
her Ghert Vrymanstorpe, kerkheren tho Wyttenborch, vnde 
Ghert Neghendanken, knape, tho ewyghen tyden stede vnde 
vast tho holdende sunder generleye arghelist — — — — — 
— — — schreuen vnde geuen — tho Rene na ghodes bort 
drütteynhundert yar an deme achte vnde achteghesteme yare 
an sunte Jurgens daghe des hylghen mertheleres etc. 


Yah dem Original im Haupt-Achive zu Schwerin. Gedr. in 
Schröders Papift. Mecklenburg., S. 1579. 


‘ 
nn u en u Pe PS 


1391. April 6. Wittenburg. Ur. 44, 


Borhard von Lüsomw und fein Sohn Borchard, Kappen, 
fchenfen die Kapelle zum heil. Geifte, welche fie in der 


44 


Ritterftraße zu Wittenburg gebaut haben, der Stadt 
Wittenburg, unter Dorbehalt der Lehnsherrlichfeit über 
die Dicarei an der genannten Kapelle. 


Aller desser dinghe tho tughe vnde tho merer bekentrisse 
so hebben wy Borchart vnde Borchert vader vnde sone vor- 
benomet unse ingheseghele witliken wit gudem willen laten 
henghen vor dessen breff, de gheuen is vnde schreuen tho 
Wittenborch in der stadt an den jaren gades dusentdrehundert 
jar in deme ein vnde neghentighesten jare, des donredaghes na 
deme ersten sondaghe na paschen als men singhet quasimodo- 
. geneti. 'Tughe desser dinghe sint Hans Lutzow, Luder Lutzow, 
vnse leuen vedderen, lange Darwetze vnde Joachim van Pentze, 
knapen, vnde andere vele gude lude tüghen werdigh, papen 
vnde leyen. 


Nach Rudloffs Diplom. Meclenburg. medii aevi., Vol. VI. 





1391. Mai 15. Gadebufch. Yir. 45, 


Mrib von Penk, Ritter, die Stadt Babdebufh und die 
Mannfchaft der Dogtei Gadebufchy verbinden fich mit 
den Herzogen von Mecdlenburg und dem Bifchofe von 
Schwerin und deren Mannen und Städten gegen die 
Königin Margarete von Norwegen zur Befreiung des 
Königs Albreht von Schweden, Herzogs von Mledlen- 
burg, aus der ‚Gefangenfchaft. 
Ik Virik van Pentze, ridder, vnde wy borghermestere 
vnde ratmanne der stad tho Godebutz vnde Henneke van 
Bulowe to Roghelyn, Henneke Scharpenbergh, Bosse Lutzowe, 


Hinrich Gustekowe, Hinrik Curdeshaghen, Luder Blucher, 
Ghoghelowe, Arnt van der Louetze, Hermen Cock, knapen, 


45 


wonaftich an der voghedye tho Godebutz, bekennen vnde be- 
tüghen oppenbare an desseme breue vor vns vnde vor vnze 
eruen, dat wy vns myd gantzer endracht vnde myd ghuden 
wylien hebben vorzettet vnde vorbunden vnde vns zetten vnde 
vorbynden to den dorchluchteghen vorsten vnde heren her 
Johanne dern alderen vnde tho deme erewerdighen vadere an 
ghode Rodelof, byschop tho Zweryn vnde hertoghen tho Meke- 
lenborgh, vnde tho Johanne, Vlrick vnde Albrechte, hertoghen 
tho Mekelenborgh, tho Rostok, Stargarde vnde tho Zwerin 
heren, vnde tho Johane, hertoghen Magnus zone tho Mekelen- 
borgh, hertoghen tho etc. — — —-, vnde vortmer tho vnzes 
heren rade des konynghes vnde tho allen ritteren vnde knechten 
an deme lande tho Mekelenborgh vnde in deme stychte tho 
Zwerin vnde in deme lande tho Stargarde, landen, steden vnde 
sloten, vnde zunderghen tho den erbaren luden borgermestere 
vnde ratman der stede Rostock vnde Wysmer vnde tho eren 
nakomelyngen vnde vortmer tho deme van Bützowe vnde van 
deme Sterneberghe vnde tho allen anderen steden, alzo dat 
wy vnde-alle de ghene, de vnzer heren man zyn vnde en 
denstes plychtich zyn, en myd gantzen truwen scholen vnde 
wyllen beholpen wezen van staden an ieghen de dorchluch- 
teghen vorstynnen vrowen Margreten konynghinnen tho Nor- 
weghene vnde vppe dat rike tho Dennemarken tho zukende, 
dar vnze rechten heren myd vns an deme velde zynt, vnde 
alle ynwonere des rykes, de der zuluen konynghinnen beholpen 
zyn, ze zyn ghestlick edder werlick, beyde hir tho lande vnde 
ouer de see, scholen vnde wyllen vns van den vorbenomeden 
ritteren vnde knechten vnde zunderghen van den van Rostok 
vnde van der Wysmer vnde van allen anderen steden vnde 
eren nakomelynghen nummer .zonen, vreden, daghen edder 
zetten, ere vnze gnedighe here her Albrecht konyngh tho 
Zweden vnde zyn zone vnde ere vrundt vnde de rittere vnde 
kuechte, de myd em ghevanghen zynt, gansliken los zyn vnde 
. ze des kryghes enen gantzen ende hebben. Ock zo schole wy 
edder vnse hulpere, de an desseme kryghe van vnzer weghen 


46 


begrepen zyn, nemende rouen, schynnen edder beschedeghen, 
de vnzer vorbenomeden stede Rostok vnde Wysmer velich ys. 
Were ock dat zick yenich man her vt toghe, de hyr nene 
hulpe vnde volghe- tho duen wolde vnde de dit nycht mede 
beleuen vnde bezeghelen wolde, he were ritter edder knecht, 
he were we he were, dat schollen vnde wyllen wy myd den 
vorbenomeden ridderen vnde knechten vnde steden hulpe tho 
arbeyden vnde helpen, dat ze dar ouer richten, alzo ouer enen, 
de zynen heren vnderweghen let vnde nycht by em deyt, alzo 
em van ere weghen voghet tho dunde. Ock zo schole wy 
vnde wyllen, wo dicke. des: behüf vnde not ys tho varende 
vnde tho reysende vppe dat sulue rike tho Dennemarken vser 
vorbenomeden heren, riddere vnde knechte vnde der stede vnde 
vnze vyande tho zukende vnde argende vnde er hulpere rede 
wezen na vser vorbenomeden heren, ere ratgheuer vnde der 
stede rat, vnde truweliken by en tho blyuende vppe schaden 
vnde vppe vromen, vnde vns nycht tho scedende van den 
reysen, wen wy tho samende komen, wy en duet dat na ereme 
rade vnde en yeslick uppe zyne koste vnde vppe schaden vnde 
vppe vromen. Alle desse vorscreuen dynck, stucke vnde ar- 
ticule loue ik Virick van Pentze vorbenomet vnde wy bor- 
ghermestere vnde ratmanne der stad tho Godebutz vnde wy 
knapen vorbenomet, de wonaftich zyn an der voghedye tho 
Godebutz vor vns vnde vor vnze rechten eruen vnde vor vnse 
nakomelynghe den dorchluchteghen vorsten vnde heren her 
Johan deme olderen, Rodelof byschop tho Zwerin, Johan, 
Ulrick vnde Albrechte, broderen, vnde Johan, hertoghe Magnus 
zone, alle hertoghen tho Mekelenborgh, vnde vses vorbeno- 
meden heren rade, rydderen vnde knechten vnde zunderghen 
den van Rostok vnde van der Wysmer vnde aller anderen 
steden vnde ere nakomelynghe an ghüden louen, truwen vnde 
an eren stede vnde vast by en tho blyuende vnde ze wedder 
by vns, zunder yenegherleye arghelist edder hulperede, in 
desseme breue, dar wy vorbenomet her Vlrick vnde wy bor- . 
ghermestere vnde ratmanne der stat Godebutz vnde wy knapen 


47 


vt der voghedye tho Godebutz, in cuius rei testimonium sigilla 
nostra presentibus sunt appensa. 

Datum Godebutz anno domini millesimo tricentesimo 
nonagesimo primo, feria secunda pentecostes. 


ah dem Originale im Wismarfchen Raths-Ucchive gedr. im 
Medi. Jahrb. XXIII, 5. 199. Don den 11 Siegeln fehlen vier. 
ı) rund, enthält einen linfs gelegten Schild mit einem linfs ge- 
fehrten, ftehenden Löwen. Umfchrift: 
... RIQI D& PANTZ . 


1a9l. Juni 5, Yir. 46. 


Arnd Lügow begiebt fich in den Dienft des Herzogs 
Erih von Sachjfen-Kauenburg und verzichtet auf alle 
Anfprüche gegenüber dem BHerzjoge und dem Ritter 
Ulrich von Pens. 


Ik Arnd Lutzow bekenne openbare in desseme openen 
breue — — — —, dat ik my fruntliken hebbe vorened, 
ghesated vnde ghesad to stedem ewyghen denste deme houghe- 
bornen fursten heren Eryke hertoghen to Sassen dem jungeren 
vnde sinen eruen mynes gnedighen heren; also dat ik mynes 
vorbenomeden heren van Sassen edder siner eruen vygend 
nicht mer werden schal noch enwil. Were auer dat myn eruce- 
borne here vygend wurde desses vorbenomeden mynes heren 
van Sassen edder siner eruen, dar enwil ik edder enschal nenen 
broke ane hebben also lange alse de veyde steyt twischen 
dessen vorbenomeden heren, Vortmer so hebbe ik Arnd vor- 
benomed vnde myne frund mit ghudem willen ouer gheuen 
vnde vorlaten alle schuldinge vnde tosprake de wy to vsem 
vorbenomeden heren van Sassen, to sinen eruen vnde to hern 
Olrike van Pentze hadden vmme des vorendes willen also 
dat ik vnde myne frund dar nicht mer vp saken manen edder 
veyden willen noch enschullen to ewighen tijden. Alle desse 


48 


vorbescreuenen stucke loue ik Arnd Lutzow vorbenomed vnde 
myne eruen mit vsen medeloueren, Floreke Stüke') de junge 
vnde Ydel Blachger gheheten is, louen mit vs vnde wy mit 
en mit ener samenden hand deme vorscreuenen mynen leuen 
heren hern Erike hertoghen to Sassen vnde sinen eruen vnde 
to erer trıwen hand hern Diderik Marschalke, Detlef Gronowen, 
Heynen Schorleken, Ludeken Schacken, Johan Schacken, Got- 
schalke van Tzule vnde Hinrik Schacken stede vast in ghuden 
truwen vnde vnvorbroken to holdende sunder arghelijst edder 
hulperede, to tughe vnde to witlicheit hebbe wy vse jnghe- 
seghele mit willen vor dessen bref ghehengt, de gheuen vnde 
screuen is na godes bord dritteynhundert jar dar na an deme 
dre vnde neghentighistem jare in des hilghen Iyghamme daghe 
der werden hoghtijd. 


Gedr. bei Sudendorf, Braunfchw.-£üneb. Urf. VII, Yir. 94 in Anm, 


a ZZ zu 


1395. uni 17. Kindholm. . Ar. 47. 


Die Herzoge Johann von Medlenburg-Stargard und 
Johann von Mledlenburg » Schwerin urfunden über 
einen von den Sendeboten des Hochmeifters und den 
Rathsjendeboten der Hanjeftädte zwiichen der Königin 
Margarete von Dänemarf und dem König Albrecht 
von Schweden und feinem Sohne Erich vereinbarten 
Frieden, und. verfprechen, denfelben der Königin bis 
1398, September 29, zu halten. (Auszug.) 


ee . Alle desse vorscrevenne stücke unde 
artikele, unde enen jewelken besunderen, love wy, hertoge 
Johan unde hertoge Johan, unde mit uns unse medelovere, 
alse unser vedderen man, konyngh Älbertes man unde hertoge 


Y Sudendorf giebt: Scüke. 


49 


Erikes, unde stede, alse hir na gescreven stan: her Reymer 
van Plesse, her Werner van Axekow, her Olrik van Pentze, 
her Hinrik Brantys, her Wypert Lutzow, her Henning Stralen- 
dorp, her ‘Helmolt van Plesse, her Heydenrik Bibouwe, her 
Johan Lutzow, her Hinrik Molteke, her Johan Stralendorp, her 
Hinrik Stralendorp, her Gert Snakenborchh, — — — — — ; 
her Johan Stokelet; de van Roztok, de van der Wysmer, de 
van deme Stockholme; Henneke Molteke van Strelitze, Hermen 
Lutzow, Luder Lutzow her Wypertes bruder, Hartwich van 
Bulow, Luder Lutzow her Johans bruder, Olrik van Pentze, 
Vicke van Bulow van der Zyme, Reymer Barnekow, — — 
— —, Eggert Rode; de van Zwerin, de van Boycenborch, de 
van Wittenborch, de van Gnevesmolen, de van Gotbüsse, de 
van Grabow, de van Crivisse, de van Gnüyen unde de van 
Ribbenisse: wy alle vorbenomet mit sameder hant, in güden 
trüwen, stede unde vast, sunder jengerleye argelist vnde hülpe- 
rede, to holdende der hocheboren vorstinnen, konynghinnen 
Margareten vorbenomed, unde den eren, de vor den vorbe- 
nomeden vrede gelovet hebben u. s. w. — — — — — — 
to dem Lyntholme na Godes bort dusent jar dre hundert Jar 
dar na in deme vif unde negentigesten jare in deme achtenden 
daghe des hilgen lichammes. 


Gedr. in Hanfe- Receffe IV, Ur. 265, und im Kifh, Kamilie 
v. Oerben I, ir. 11e. 


1395. Juni 17. Kintholm. Tr. 48, 


Drei Exzbifchöfe und neun Bifchöfe urfunden über 
. einen von den Sendeboten des Hocmeifters und den 
Rathsjendebeten der Hanfeftädte zwifchen König Albrecht 
von Schweden und Königin Mlargarte vereinbarten 
Frieden, und verfprechen, denjelben dem Könige bis 
1398, September 29, zu halten. (Uuszug.) 

. 4 


Wy, Jacob van Godes gnaden ertzebissop to Lunden etc. 


— em u u me En mu ei 


Alle desse vorscrevene artikele und stucke — — — — love 
wy Jacob, Hinrik und Wynolt, ertzebisscope, vnde wy Peter, 
Eskilln, — — — bisscope vorbenomet, — — — — — — 


to holdende den eddelen vorsten, koning Alberte und hertighen 
Erike vorbenomet, und den eren, de vor den vrede gelovet 
hebben, de hir na gescreven stan, alse hertoge Johan de eldere 
unde hertoge Johan de junger van Mekelenborch, und hern 
Reymer van Plesse, hern Werner van Axeskow, hern Olrik 
van Pentze, (hier folgen dieselben Zeugen wie in Nr. 47), 
— oo —_ — to dem Lintholme na Godes bort 
1300 jar in dem 95 jare up den achten dach der hochtid des 
hilghen lichames. 


Hanje-Recefle IV, Ar. 262. 


Key 


1395. Sept. 8. Zr. 49. 


Die Herzoge Johann d. U. und Johann d. 5. von 
Medlenburg, 36 Ritter, 49 Knappen und 11 Städte 
beurfunden, daß König Albreht von Schweden und 
fein Sohn Herzog Erih auf die Bürgihaft der Städte 
Lübel, Stralfund, Greifswald, Elbing, Thorn, Danzig 
und Reval hin von der Königin Margarete in Freiheit 
gefetst find und denfelben Stodholm zum Unterpfand 
gegeben haben, und daß fie felbft den Städten, falls 
ihnen Stocdholm entfremdet werden follte, zur Wieder- 
gewinnung defjelben behülflich fein wollen. (Auszug.) 
Wy, Johan, van Godes gnaden hertoge tho Mekelenborch, 
der lande Stargarde vnd Rozstok here, vnd wy, Johan, van 


den sulven gnaden hertoghe tho Mekelenborch, greve tho 
Zwerin etc. wy, Reymer van Plesse, Werner van Axekow, 


51 


Olrik van Pentze, Hinrik Brantys, Wypert Lutzouwe, Hen- 
ning Stralendorp, Helmolt van Plesse, Heydenrik Bibouwe, 
Johan Lutzouwe, Hinrik Molteke, ‚Johan Stralendorp, Hinrik 
Stralendorp, Gert Snakenborch,h — — — —, riddere, wy, 
Henneke Molteke van Strelitze, Herman Lutzouwe, Luder 
Lutzouwe hern Wipertes broder, Hartwich van Bulouwe, Luder 
Lutzouwe her Johans broder, Olrik varı Pentze, Vicke 
Bulouwe van der Syme, Reymer Barnekouwe, — — — —, 
knapen, vnd wy, borgermestere vnd radmanne der stede na- 
screuen, alse Rozstok, Wysmer, Zwerin, Boyseneborch, Witten- 
borch, Godebutze, Gnewesmolen, Grabouwe, Crivitze, Gnoge 
vnd Ribenitze, bekennen vnd betugen openbar in dessem 
jegenwardigen breve, dat — — — — — — — — — — ; 
Tho tughe vnd mer bewaringe, dat al desse vorscreven stucke 
holden werden, so hebbe wy alle vorbenomet vnse ingesegele 
mit vnsem willen vnd rechten witschap ‘gehenget laten in 
dessen jeghenwerdigen breff. Gegeven na Godes bort XIII © 
iar dar na in dem vif vnde negentigesten iare vp vnser vruwen 
dach alse se geboren wart. 


Gedr.: 1) in Kifch, Fam. vo. Oerten I, Xir. 117, nad der Hand- 
Ihrift zu Kedraborg, Fol. 218 f.; — 2) in Banfe-Recefje IV, Xir. 269; 
— 3) in £üb. U.-B. IV, ir. 650, nad einer Orig.-Urf. auf der Trefe. 

Un der Urfunde zu Elibeed hängen 96 Siegel. 

4) Siegel rund, 53 em, im Schilde ein ftehender Löwe; Umfchrift 
zwifchen Perlenfreifen: 
+ har VLRIG + VAN PANUSd o & 
+4) Siegel rund, 2°/ı» cm, im Schilde ein ftehender, linfs gewendeter 
£öwe; Umfcrift zwiichen ftarfen Perlenfreifen: 
+ S + hAR VLRIU + VAN PANSZ& 


ee 


1396. Mai 24. Damgarten. Tr. 50, 


Barnim und Wartislan, Herzoge von Pommern, Brüder, 
befennen fih dem Könige Albrecht von Schweden, Herzoge 
4* 


52 


von Mecdlenburg, und deffen Sohne, Herzog Erich von 
Mecdlenburg, mit 12000 ME. üb. Pf. und 2000 AM. 
fund. Pf. verfchuldet. (AUuszug.) 


Wi Barnym vnde Wartslaf, van ghodes gnaden hertoghen 
tho Stettyn vnde vorsten tho Ruyen, brodere, bekennen vnde 
betughen openbar an dessem breue, dat wi vnde vnse rechten 
eruen schuldich zynt van rechter schult den dorcluchtigen 
vorsteen vnde heren, vnsen leuen omen, hern Albrechte, 
koninghe tho Zweden, vnde hern Ereke, zyme zone, herthoghen 
tho Mekelenborgh, vnde eren rechten eruen twelf dusent mark 
lubischer pennynghe vnde twe dusent mark zundischer pen- 
nynghe, de wi vnde vnse eruen en edder eren eruen scholen 
vnde willen bereden vnde betalen, alze nü tho zunte Mertens 
daghe neghest thokomende vort ouerme iare neghen dusent 
lubische mark, vnde tho deme neghesten zunte Mertens, de 
dar neghest volghende ys, dre dusent lubische mark und twe 
dusent zundische mark. — — — — — — — — 
Alle desse vorescreuenen dynk, stukke vnde articule vnde enen 
esleken besunderen loue wi vorebenomede Barnym "vnde 
Wartslaf, brodere, hertoghen tho Stettyn vorebenomet myt 
vnsen rechten eruen vnde myt vnsen truwen medeloueren, alze 
her Wedeghe Bugghenhaghen, vnse maarschalk, her Hinrik 
van Jasmunde, her Rickolt Rotermunt, her Vicke Bere, riddere, 
Hennyngh Smachteshagen, Tideke van deme Borne, Reymer 
Nyenkerke, — -—— — — Joachym van Pentze, — — — —, 
Hans Zweryn, Merten Leepel tho der Zekertze, yn guden truwen 
myt ener zameden hand stede vnde vast tho hooldende zunder 
arghelyst vnde hulperede den vorbenomeden hern Alberte, 
koninghe tho Zweden, vnde hertoghen Ereke, zyme zone, vnde 
eren rechten eruen, vnde tho erer truwen hand den erebaren 
hıden: her Wypert Lutzowen, her Reymar van Plescze, her 
Wernere van Axecowe, her Vlrike van Pentze, her Helmolde 
van Plesze, her Heydenrike van Bybowe, her Henninghe van 
Stralendorpe, her Zegheband 'T'hune, her Otte Veereggheden, 


53 


her Peter Butzowen, her Henningh Hoghen vnde her Johan 
Storme, ridderen, vnde Henneke vnde Albert Molteken, 
broderen, Volrede van Züle, — — — —, Hans Bybouwen, 
ınde Henneke Basseuyssen, knapen. — — — — — — — 
Damgarde, na godes bort drutteynhundert iar yn deme zoos 
vnde neghenteghesten iare, des mydwekens yn den pynksten. 


Gedr. bei Kifch, v. Behrfche Lirf., Bd. III, pag. 105— 105; Nr. 343. 


Fe ee u u Vu u 


1397. Oct. 18. Schwan. Ur, 51.0 


Balthajar, fürft von Werle, verzichtet wegen feiner 
Gemahlin Euphemia, Tochter des Herzogs Magnus 
von Medlenburg, auf deren Anfprühe an die Lande 
Medlenburg, den Heimfall nah dem Abgange des 
Mannesftammes vorbehalten, und verfchreibt ihr gegen 
den Brautfchas von 4000 ME. Stadt und Land Gold: 
berg zum Keibgedinge. (AUuszug.) 
— loue wy Baltazar vorbenomet vnde wy Johan, van godes 
gnaden here to Werle, syn broder, mit vnsen eruen den hoghe- 
bornen fursten vnde heren koning Albrechte vnde hertoghen 
Johan — -— — vnde to erer truwen hand den erbaren duch- 
tigen luden, heren Reymare van Plesse, heren Helmolde van 
Plesse, hern Heydenrike van Bybow, hern Wernere, van Axkow, 
hern Ulrike van Pentze, hern Hennynge van Stralendorp, 
hern Otten Veeregged vnde hern Johanse van Lutzow, ridderen, 
in guden truwen stede vnde vast to holdende — — — — 
— — — —. Gegheuen vnde ghescreuen to Zywan na godes 
bord drutteynhundert iar darna in deme souenvndeneghentichsten 
iare in Sunte Lucas daghe des hilghen ewangelisten. 
Ya dem Originale im Geh. und Baupt-Ardhive zu Schwerin. 


TE NEE NL 


54 


1397, Dec. 20. Zir. 52, 


Joachim. von Bülow, Knappe, borgt auf fein dem 
Bofle Bresefe und deflen Sohn Wasmod bereits für 
900 AN. Eüb. verpfändetess Gut Bülow (Amts Gade- 
| bufch) von denfelben weitere 400 Mit. £üb. (AUuszug.) 


— — — -- Vnde wi Olrik van Pentze, Wyprecht 
Lützowe vnde Johan Lutzowe, riddere, Olrik vnde Helmich 
ghebrodere gheheyten van Pentze, des vorscreuen hern 
Olrikes sone, vnde Luder Lützowe de jungher, hern Johans 
broder, knapene, bekennen vnde betüghen openbare in desme 
breue, dat wii mit deme vorscreuen Joachim van Bülowe vnde 
sinen eruen mit sameder hand vnuorscheden vnde in ghuden 
trüwen hebben ghelouet vnde louen in desser scrift den vor- 
benömeden Bossen van Bretzeken vnde Wasmöde sinem söne 
——- -— ——_- _ _ . To groterer tuchnisse desse vor- 
screuen stukke so sint vnse ingheseghele an dessen bref ghe- 
henget, de ghegheuen vnde gescreuen is na godes bord dusent 
jare drehündert jare in deme seuen vnde neghentighesten jare 
in sunte "Thomas auende des hilighen apostols. 

Original im Banpt- Archive zu Schwerin. Ungehängt find 
fieben Siegel. . 

ı) Siegel des Joabim v. Bilom; 

2) rundes Siegel, im wenig linfs geneigten Schilde ein ftehender 
linfs gewendeter £öwe mit herausfchauenden - Kopfe und über 
dem Rüden doppelt gemundenem Schweife,; Umfchrift: 

+5 + hidR VILRIGA + VAN PARN.. 
Die etwas bejdädigte Umfchrift ift mach dem mit diefem 
identifchen Siegel 5) ergänzt. 

3) und 4), v. Lühomfche Siegel; 

5) gleidy 2); 

6) Ichildförmig, das Zeichen umdentlih, wohl ein rechtsichauende 
Helm mit zwei aufrecht ftehenden einfachen und einem horizontalen 
Doppelgnaft; Umjchrift, etwas vor der Mittellinie beginnend: 

+5’ hHAaLMDOLDI DA PANTSA . 

?) afproffige £eiter. " 





as zu 


| 55 
1398. an. 6. Xr. 53, 


Heinrih und Wenzlav Benzin, Gebrüder, verkaufen 
dem Klofter Rehma ihre Befißungen zu Benzin und 
'/s Hufe zu Glegow. (Auszug.) 


Wy Heyne Bentzyn vnde Wentslaf Bentzyn, Heynen 
Bentzynes sone, knapen, wonaftich in dem dorpe to Bentzyn, 
bekennen vnde betughen openbare, — — — — — ‚ dat wy 
— — -— — redelken vnde rechtleken hebben verkoft vnde 
vorkopen to ewighen tyden deme erleken manne her Hermene 
Tzamytte, proueste, ver Sophien, pryoren, vnde deme gantzen 
capitele des closters to Rene in deme stichte to Raceborgh 
vosen hoff vnde al vnse güt, dat wy hebben in dem vorbe- 
nomeden dorpe to Bentzyn vnde darto en punt hardes kornes 
vnde twe schillinghe ingheldes Lubescher pennynghe, de wy 
hebben an ener haluen houen vppe deme velde to Gletzowe 
by deme Schonenbergher weghe, — — — — — — — — 
vor veerhündert mark güder Lubescher pennynghe, de vns 
gantzliken vnde degher to vnser noghe betalet synt, — — — ' 
— — — —. Vnde wy Olryk van Pentze, Hynrik Cürdes- 
haghen vnde Hynrik Ghüstekowe, knapen van wapene, 
bekennen vnde betüghen openbare in desser yeghenwardighen 
scrift, dat wy alle desse vorscreuenen stücke myt den vorbe- 
nomeden Heynen Bentzyn vnde Wentslaue Bentzyn vnde eren 
eruen vnghescheden myt ener sameden hant vnde in ghüden 
trüwen hebben ghelouet vnde louen deme erleken manne her 
Hermene proueste, vrüwe Sophyen, pryoren, vnde deme gantzen 
capittele to Rene vnde to erer trüwen hant deme erleken 
vadere in gode hern Detleue, Bischoppe to Raceborgh, her 
Johanne Bulowen, riddere, Hennyngh Parkentfne, knapen, vnde 
Ghert Voghede, borghere to Lubeke, to ewighen tyden stede 
vnde vast to holdende — — — — — — —— {oo — ü 
To ener groteren betüchnisse alle desser vorscreuenen stücke 
so synt vnse yngheseghele myt wytschop ghehenghet vor dessem 


56 - 


breff, de gheuen vnde screuen is na godes bort drütteyn hündert 
yar in deme achte vnde neghenteghesten iare, des sondaghes 
bynnen den achte daghen to twelften. 


Nadı dem Original im BHanpt-Arhive zu Schwerin Don den 
5 Siegelbändern haben 1) und 2)-ihre Siegel verloren; 

3) das Siegel an dritter Stelle ift beichädigt; es ift rund mund zeiat 
in linfs gelehntem Schilde einen linfs gewendeten, fteigenden 
£öwen; Helm Ins gekehrt, mit zwei aufrecht ftehenden und zwei 
wagerecht gelegten, an den Enden mit je einer Blume (oder 
Pfanenfpiegel?) verzierten Stangen; Umichrift: 

S’ OLRIUOI Dd Pd. 

4) Siegel rund, in ftehendem Schilde ein Biefhorn mit Band; 
Umfchrift: 

‚S’ Hınrıcı + . urdeshaghe — 

5) Siegel rund, im Schilde zwei gegen einander gefehrte Klauen (das 
Gubefowfche Wappenbild); Umfchrift unleferlic. 


u u 


© 1398, Juni 18. Schwerin. Yir. 54. 


Die Gebrüder Heinrich), Hartwig und Albrecht Bonenfad 
zu Lanyn, fchwören Urfehde dem König Albrecht von 
Schweden und dem Herzog Johann von Mledlenburg, 
Magnus’ Sohn, fowie dem Hermann v. Kardorf. 
(Auszug.) 


— — — — Vnd wy Ghereke Bonenzak vnd Radeke 
Bonenzak to Scharssyn, Henningh Bonenzak to Hungherstorpe, 
Hinrich Bonenzak tor Moysalle, Hartich Plote, Tydeke van 
Bulowe to Radum, Volrad Sperlingh vgd Ghereke Plote, trüwe 
medelouere louen vnd reden an ghuden trüwen vnsem leuen 
gnedighen heren koning Albrechte vnd hertoghe Johanne vor- 
benomet vnd eren eruen vnd to erer trüwen hant den erbaren 
ridderen hern Viricke van Pentze, her Hennigh van Stralen- 
dorpe, her Hennigh Haluerstade, her Ötten Vereggen, her 
Gerolt Hazenkoppe, her Johann Lutzowen, her Bernde van 


57 


Plesse vnde jungen Ulricke varı Pentze, Hartighe van 
‚Bulowe, Marquert Beyenvlete, Detlef Negendanken, Hinrik 
Quytzowen vnd Henneke van Plessen knapen. — — -—— — 
— —, Vnd des to tughe vnd merer bekantnisse alle desser 
vorscreuen stucke, so hebbe wy vorbenomeden Hinrich, Hartich, 
vnd Albert vnse ingezegele mit vnser vorbenomeden mede- 
loueren ingezegelen henget mit willen vnd wiscop an dessen 
breff, de gescreuen is to Zwerin na godes bort drutteyn hundert 
jar an dem achte vnd negentigestem jare, .des dingstedages na 
sunte Vites daghe. 

Original mit 11 anhängenden Siegeln im Haupt-Alrchive zu Schwerin. 


LEE ELLE LT 


1398. unit 29. Rehna. * Qt. 55. 


Heinrich Buftefow und. fein Sohn gleichen Namens 
verfaufen dem Klofter Rehna die Schadelandmühle für 
59 ME. Tüb. Pfennige. (Auszug.) 


— — — —. Wy Hinrik Gustekow vnde Hinrik Güste- 
kow, Hinrikes sone, wonaftich in deme dorpe to Gustekow, 
knapen van wapene, bekennen vnde betugen — — — —, 
dat ww — — — — hebben-vorkoft vnde vorkopen to eneme 
ewighen kope deme erliken manne her Hermen Tzamytte, 
proueste, vor Sophyen, pryoren, vnde deme gantzen capitele 
des closters to Rene in deme stichte to Raceborgh, vnse molen, 
de Schadelantmole he“, vnde allent, wes wy dar ane hebben 
— . Desse vorbenomeden miolen myd alle erer 
tobehoringhe, alse hir vore screuen steyt, hebbe wy vorkoft 
dem vorbenomeden proueste, pryoren vnde capittel to Rene 
vor neghen vnde veftich mark Lubescher pennynghe, de vns 
gantzleken to vnser noghe betalet synt vnde an vnse nut ghe- 
komen vnde keret synt, — — — — — — — — — — 
Alle desse vorscreuenen stucke loue wy vnde vnse eruen myd 
ener samenden hant dem vorbenomeden proueste, pryore vnde 


58 


deme gantzen capittele to Rene vnde to erer tru’wen hant her 
Olrike van Pentze, ryddere, vnde Olrike var Pentze, 
knape, vnde Ghert Voghede, borghere to Lubeke, in guden 
trüwen stede vnde vast to holdende sunder yennegherhande 
argheliist vnde hulperede geystlikes rechtes edder werlekes — 
—_—  — — — — gheuen vnd screuen — to Rene na godes 
bort drutteynhundert iar in deme achte vnde neghentegesten 
iare, in sunte Peters vnde sunte Pauls daghe, der hilghen 
apostele. j 

Nah dem Original im Baupt-Urchive zu Schwerin. Don den 
beiden an Pergamentftreifen befeftigten Siegeln ift 2) abgefallen. 

I) rund, mit einer unfenntlihen figur im ftehenden Schilde; 

Umfcrift: 
S’ RIN/RJIGI — — QOW. 


1398, Dec. 15. Boizenburg, Tr. 56. 


Dito, Graf von Hoya und Bruchaufen, verfpricht 
feine Tochter Jutta dem Berzoge Johann von 
Medlenburg zur Ehe und fest den Brautfchas auf 
4000 ME. üb. Pf. feft, zahlbar am Morgen des 
Hodyeitstages. (Aluszug.) 


— oo ‚ Dar an vnde ouer sint gewesen to tuge 
vnde to bekanntnisse: her Hinrik, prouest to Ebbekestorppe, 
her Helmold van Plesse, her Olrik van Pentze, her Otto 
Veregghede, riddere, Ludolff van Estorppe, Roleff Klencok, 
Diderik Klenclok, anders geheten Quarter, Otte van Vulle, 
knapen vnde andere vele guder lude.. — — — — — — | 
Boysenborch, na goddes bord dirteynhundert iar darna in deme 
achtevndenegentighesten iare, des neygesten sondaghes na sunte 
Lucien daghe der hilgen ilincvrowe‘n, 

Original im Haupt-Arhive zu Schwerin. 





59 


1400. Juli 7. Gadebufc. Xir. 57. 


Reimar von Karlow fhwört den Berzogen Albrecht, 
König von Schweden, und Johann von Mecklenburg 


Urfehde. (AUuszug.) 


— — — -— Und wy Ludeke Schacken to der Stint- 
borch, Henneke van Ritzerowe, Volrad van Ritzerowe, Hart- 
mann Scharpenberch, Hartich Wakkerbart vnd Henneke van 
Stoue bekennen openbare an dessem breue, dat wy alle mit 
ener sameden hand louet hebben vnde louen an guden truwen 
sunder arch mit Reymer Karlowen den dorluchtigen fursten 
koninge Albrechte vnd hertogen Johanne vnd eren eruen vor- 
benomet, vnd to erer vnd erer eruen trüwen hand den strengen 
erbaren mannen: heren Vlricke van Pentze, heren Helmolde 
van Plessen, heren Reymar Hagenowen, heren Gerolde Hasen- 
coppe, heren Otten Vereggen, heren Johanne Beren vnd heren 
Bernde van Plessen, ridderen, Virike van Pentze vnd 
Henneken van Plesse, :knapen, vor desse vorscreuene sone 
vnd orveyde, dat Reymar Karlowe vorbenomet de holden 
schal vast vnd stede in aller mate, alse vor screuen steyt, 
sünder yengerleye hulperede vnde sunder all acc. — — — 
geuen vnd schreuen to Godebusse na godes bord an deme 
veerteynhunderdesten iare, des midwekens bynnen den achte- 
dagen vnser leuen frowen visitationis. 

Nah dem Original, auf Pergament, im Haupt-AUrdhive zu Schwerin. 
Gedr. bei Kifch, Urf. der Sam. v. Behr, Bd. III, Yir. 357, 5. 125/126. 


Ew 


1401. März 18. Schwerin. Yır. 58, 


Johann Berchteheile, Domherr zu Schwerin, jchwört 
den BHerzogen von Mledlenburg, Albrecht, König von 
Schweden, Johann und Rudolph, Bifchof von Schwerin, 
und dem Dom=Lapitel zu Schwerin Urfehde, ergiebt fich 


60 


ihrer Gnade und überliefert ihnen feine Güter. [lad 
dem Transjumpte des Nathes der Stadt Schwerin, 
d. d. Schwerin 1410, Sebr. 14.] (Uuszug.) 


— — — — Vortmer wy Johan Berchteheile, Johannes 
Strokerke, Vicke vnde Henrik, heten Strokerken, Kersten 
Knop, Otto Beyenvlet, Marquard Beyenulet, Henrik Rauen, 
Gherd Rauen vnde Tonnyes Schoneuelt vorbenomet "louen 
alle desse vorscreuen stücke, zake vnde articule to desser 
vorbenomeden heren fürsten, bisscoppes, cappittels, erer eruen 
vnde nakomelingen trüwen hant den duchtigen lüden hern 
Virike van Pentze, her Henninge van Stralendorpe, her 
Reymere van Hagenowe, her Gerolde Hasencoppe, her Ötten 
Vereggen, her -Johann Beren vnde her Henrik Molteken, 
ridderen, Clawes Sperlinge vnde iüinge Vlrike van Pentze, 
knapen, stede vnde vast to holdende an guden trüwen vnde 
mit ener samenden hant, sünder hulperede vnde gantzeliken 
ane alle argelist.e. — — — — — Zwerin, na godes bort 
verteynhundert iar an dem ersten iare, des vrydages na 
midvasten. | 


Nah dem Original-Transfumpte, auf Pergament, im Haupt-Archive 
zu Schwerin. Gedr. bei Kifch, Behriche Sam.-Urf., Bd. III, ir. 360, 
pag. 129—132. 


ey We yZ y 


1401. Mai 15. Zr. 59, 


Rodolphi Bischoffs zu Zwerin vnd hertzogen zu Mekeln- 
burgk brief, das die Thumbhern vnd gantze Capittel zu 
Zwerin vor ihm und seine Nachkomlinge vor 80 lub. Mark 
H. Olrichen von Pentze vnd seinem Sohne gelobet haben, 
da sie einigen schaden dessfalss nemen, will er denselben 
erstaten. | 

Datum 1401, des Sonntages nach vnsers h. himelfart. 


Clandrians NRegeften der Schweriner Stiftsbriefe. (1603.) 


ey 


61 


1403, ©ct. 31. !ir. 60, 


Jn Deranlaffung eines zwifchen dem Marfgrafen Jobjt 
von Mähren und Brandenburg und dem Herzog 
Erih IV. von Sacdjlen-Lauenburg und deflen Söhnen 
abgefchloffenen Dertrages geloben Henning von Bujte 
und Genoffen, wegen der Dosgteien Arneburg, Tanger- 
münde und Gardelegen den genannten Berzogen 
525 Mt. üb. Pf. am 30. März bezw. 29. Sept. 
1404 in Salzwedel zu zahlen. (AUuszug.) 


Dat loue wy vorbenomede Hennyngh van Buste, Dyderyk 
van Ryntorpe, Claws van Borstel vnde Hans Österholte myt 
ener samenden hant den ergenomeden heren vnde hertoghen 
van Sassen vnde eren rechten eruen vnde to erer truwen 
hant: Hinryke Sacke, Viryke van Pentze, Wernere van dem 
Berghe vnde Hynrike van der Chartow in guden truwen wol 
to holdende in aller wyse alze hier vorgesreuen steyd zunder 
jenegherleye vortoch, hulperede vnde sunder alle Iyst. — — 
— — — — -- — na godes bort virtheynhundert jar dar 
na in dem drudden jare in aller hylghen auende. 
Gedr. in Sudendorf, Braunfchw.-Eiineb, Urf, IN, Ur. 225. 


En 


1403. Xov. 1, Yr, 61. 


Der Knappe Heinrih Sat urfundet über die Be- 
dingungen, unter weldhen er von den XRäthen von 
£übet, Hamburg, Lüneburg und Hannover für eine 
Forderung von 2000 Mi. die Dogtei über das Schloß 
£üdershaufen angenommen hat. 


— —- — — — — Vnde wi Werner van dem Berge, 
Ludeke Schacke, Otte van Urumesse, Hartwich Wackerbard, 


62 


Olrik van Pentze de junge, vnde Hartmann Scharpenberg, 
knapen, bekennen vnde doet witlik in dessem breue, dat wi 
alle desse vorscreuenen stucke vnde en iewelik bisundern vor 
Hinrik Sakke vorbenomet vnde vor syne eruen vnde mit en 
gelouet hebben vnde louet in dessem breue mit samender 
hant den borgermesteren vnde radmannen der vorbenomeden 
veir stede — — — to holdende sunder alle list, hulperede 
vnde weddersprake, vnde to vullenkomener bewisinge aller 
vorscreuenen stüucke hebbe ik Hinrik Sak, sakewolde, vnde wi 
Werner van dem Berge, Ludeke Schacke, Otte van Crumesse, 
Hartwich Wackerbard, Olrik van Pentze de junge vnde 
Hartman Scharpenberg, borgen vnde medelouere, alle vor- 
screuen, vnse ingesegele witliken vnde mit willen gehengen 
laten an dessen breff, de gegeuen is na Godes bord XIIIL* jar 
darna in dem drudden jare, in alle Godes hilgen daghe. 


ach dem Original in Lübet. Mit den anhanaenden Siegeln der 
Bürgen. Siegel Ulrihs v. Pent: rundes Belmfiegel, 2'/; cm; der 
Profilbelm, nadı rechts gewendet, ift mit zwei Stäben beftect, die wieder 
zwei Mal quer überleat find. Die AJuerftäbe find an den Enden mit 
einer Pleinen Blume verfehen. Umfchrift: 


+ S’OL...& VAN pansd & 
Gedr. im £ub. U.-B. I, Bd. 5, Ur. 81, S. 78—81. 


1404. \an. 6. Tr. 62. 


Bernd von Plefien, Ritter, befennt, dem Bürgermeifter 
von Kübek, Jordan Plesfow, und den Rathmännern 
Hermann Darfow und Reyner von Calven 150 Mt. 
üb. Pf. fchuldig zu fein. (AUuszug.) 

— oo Vnde wy Hartwich van Bulow, 


Olrik van Pentze de eldere vnde Helmich van Pentze, 
zin broder, bekennen vnde betughen in dessem breue, dat 


63 


wi loued hebben vnde louen in dessem breue mit hern Bernde 
vorscreuen mit ener sameden hand vor desse vorscreuenen 
anderhalf hundert mark also, wered dat he de anderhalf 
hundert mark lubesch vp der vorscreuenen tyd nicht betalede, 
denne wil wy to Lubeke inriden vnde dar een recht inlegher 
holden, dar nicht wedder vdtoridende, id en si myt der vor- 
screuenen heren willen, alzo langhe dat dat ghelt degher be- 
taled sy — — — {oo oo. . 
Des to tuchnisse hebbe ik Bernd van Plesse, ridder, vorscreuen 
vnde wy Hartwich van Bulowe, Olrik van Pentze de eldere 
vnde Helmich van Pentze, sin broder, vor vns vnde vnse 
eruen vnse ingheseghele mit witschop an dessen breef hengen 
laten, de gheuen is na Godes bord dusend veerhundert darna 
an dem veerden jare, des sonauendes na sunte Pawels daghe 
siner bekeringhe. 


Yadh dem Originale. Die Siegel find fämmtlih abgefchnitten. 
Gedr. im £üb. U.-B., Bd. V, Ur. 92, 5. 91/92, 


a ee 


[1407.] ' Yr. 63. 


Anno 1407 hat Herr Fridericus Schulte, mit dem Bey- 
nahmen Schrammeke genandt | Friderici des Langen Sohn | 
Burg-Mann und Erbherr zu Horneburg geheyrathet Margaretam 
von Laszbeck | Herrn Marqward von Laszbecks | aus Holstein | 
Tochter. Welche Ehe-Stifftung unterschrieben von Bräutigams 
wegen | die ehrliche Knapen: — — — — — — — — | 
Von der Braut wegen | der strenge Ritter Herr Hartig Heste | 
Herr Marivard von Sygghen | Herr Paul Breyde | die ehrlichen 
Knapen Olrich von Pensz | Benck 'Tralonen | Jastram Heste | 
Henning von Wensyn | Dirck von Meynfelde und andere. 


GSedr. in Mufhard, Monum, Nobilitatis antiquae, 5. 467. 


64 


1410. Jan. 20. Kübed. Yr. 64, 


Dertrag zwifchen den Berzogen von Sacdyjen- Lauenburg 
und der Stadt Küber dber Mölln, die Delvenau und 
die Stefnig. (AUuszug.) 


Witlik sij dat de irluchtige hochgeborne vorste vnde here 
here Hinrik hertoge to Brunswijk vride Luneborch vnde sin 
rad vnde der stede radeszendeboden Hamborch vnde L.une- 
borch ghedeghedinget hebben tusschen den, hochgebormen 
vorsten heren Erike deme elderen, Erike vnde Johan sinen 
sones, hertogen to Sassen, vp ene sijd, vnd deme rade, 
borgeren vnde der menheit der stad Lubeke vp de 
anderen sijd, in desser nascreuenen wijse, Tom ersten, dat 
de erbenomeden hertogen to Sassen dem vorbenomeden rade 
vnde borgeren to Lubeke wedderantworden scolen alsodane 
gud dat to Molne genomen wart do se dat den van Lubeke 
affwunnen, id sij bynnen edder buten Molne, in eren sloten 
ofte gebeden, wes dar ane brake ys, dat scholen de genne 
vorbüten, de dar vor gelouet hebben. Vorder, dat alle 
schepe, dede vorbenomeden hertogen to Sassen edder de 
eere den van Lubeke genomen hebben, see siin vp dem 
grauen geheten de Delue, vp dem zee to Molne, ofte vp der 
Elue, edder wor see in eren gebeden ofte in erer woold zyn, 
de scholen altomale vry wesen vnde den gennen antworden 
laten den se tohoren. — — — — — — — — — — — 
Vortmer scholen de erbenomeden hertogen to Sassen dat 
Raszeborger weer, dat Olrik van Pentze togepalet heft, 
wedder vprumen laten, vnde scholen dat blyuen laten in der 
vryheit na inholdinge der breue, de Mornewech borger to 
Lubeke dar vp heft. Vortmer — — — — — — — — 
Desse degedinge sint gescheen to Lubeke vp dem radhuse 
int jar godes dusent verhundert vnde teyne in deme dage 
Ffabianj vnde Sebastianj der hilgen mertelere. — — — — 


Gedr. in Sudendorf, Braunfcbw.-Küneb. Urf. IN, S. 187, Anm. 2. 


Due 


65 


1410. Sebr. 12, ir. 65. 


Die Knappen Dolfwin Scharpenberg, Raven von 
Pens, Jacob Preen und eine Anzahl Bürger und 
Söldner fchwören der Stadt Küber Urfehde. 


Wytlik .sy alle den ghennen, de dessen jegenwardigen " 
breff seen edder horen lesen, dat wy Volqwin Scharpenberch, 
Rauen van Pentze, Jacob Pren, knapen, Clawes Kyt, Hans 
Vos, borger ta Rasseborch, Detleff Vos, Peter Krogher, Hans 
Wend, Henneke Vedder, Diderik Smyt, Hinrik van Gusterde, 
Peter Schutte vnde Peter Schutte, Drewes Schutte, Clawes 
Krosse, Ludolf van Roden, Hartwich Schutte, Herwich Kok, 
Hinrik Rauen vnde ‚Hanseken Kyt bekennen vnde betugen 
openbare in desseme breue, dat wy den erbaren mannen, 
borgermeysteren vnde' radmannen vnde den gemeynen borgeren 
to Lubeke vnde den eren vnde eren nakomelingen ene 
‚rechte orueyde gedan hebben vnde don in kraft desses 
breues van der wegen, also "wy in der Sasseschen heren 
kryge ere gewangene geworden weren, also dat wy ere 
vyende na desser tyd nummermer werden schullen noch en 
willen, ane vmme vnser rechten erffheren willen, efte de mit 
ene to der veyde qwemen. Vnde wy en schullen noch en. 
willen ze vnde de ere vnde eren kopman neynewys be- 
schedigen edder de vnse beschedigen laten, vnde dat ok 
neymande van vnser wegen don laten edder voghen to 
donde, ane allerleyge argelist. Dyt loue wy den vorscreuenen 
borgermeysteren vnde radmannen, eren borgeren vnde den 
eren vnde eren nakomelyngen in guden truwen.stede vnde 
vast vnde vnvorbroken to holdende ane argelist, vnde wy 
hebben en dat also stauedes cedes vppe dessen breff mit 
vpgerichteden vingeren Iyfliken to den hilgen gesworen. Vnde 
desses to merer tuchnisse vnde bekantnisse hebbe wy Volqwin 
Scharpenberch, Rauen van Pentze, Jacob Pren, knapen, 
Clawes Kyt vnde Hans Vos, borger to Rasseborch, vnse 

5 


66 


ingesegele vor vns vnde vor de anderen alle vorbenomed, 
der ze hirto mit'vns bruken, an dessen breff gehenget laten. 
Datum anno Domini millesimo quadringentesimo decimo, 
feria quarta proxima ante dominicam, qua cantatur Re- 
miniscere. 


Original zu Lübed. Mit den 5 anhangenden Siegeln: 

ı) Scharpenberg: Iinfs aelegter, gefchachter Strahl. 

2) Rauen v. Pent: Siegel rund, 2 cm. Im Schilde ein 
anffteigender Löwe mit langem zuridgefchlagenen Schweife. 
Umfcrift: 

S’ RAVvan PAanTZzda 39% 

3) Jacob Preen: 3 Pfriemen mit O®efen. 

4) Claus Kyt: undentlich. 

5) Hans Dos: Hansmarfe. 


Gedr. im £üb. U.-B., Bd. V, Ur. 306, S. 340 u. 341. 





1412, März 23. Schwerin. Yır. 66. 


Albreht, Herzog von Mledlenburg und König von 
Schweden, beftätigt dem Klofter zu Ribnik alle 
Privilegien und das Strandreht. (AWuszug.) 


Wy Albrecht, van godes gnaden der Sweden vnde Gothen 
koningh, hertoge to Meklenborch, greue to Zwerin, to Stargarde 
vnde Rosztok here, bekennen vnde betugen — — — — -—- 
—_— . Vnde des to tüge vnde hogher bekantnisse 
- hebbe wy vorbenomede- koningh Albrech[t] vnse ingheseghel 
witliken henghet laten an dessen breff, gegeuen vnde gescreuen 
to Zwerin, na godes bort verteynhundert iar an deme twelfften 
iare, dar na des negesten dinxtedages na deme sondage in 
der vastene alse me singet Judica. Hir zint an vnde ouer 
wesen vnse leuen truwen ratgeuen: her Otto Veregghe, her 
Vlrik van Pentze, riddere, Bosse Lutzow vnde Wipert 


67 


Lutzow, knapen, vnde Johannes Cremer, vse secretarius, vnde 
vele andere de louen vnde ere werdich sint. 


Nah dem Originale, auf Pergament, im Archive des Klofters 
Kibnit, abgedr. in den Jahrb. des Dereins für medl. Gef. und 
Ultertbumsfunde, Jahrg. 33, S. 109. 


KT 


1412. Juli 2. Tr. 67, 


Revers des Ritters Ulrich v. Pens in Betreff der von 
Agnes, Königin von Schweden, und ihrem Sohne 
Albrecht, Herzoge von Medlenburg, ihm als ihrem 
Dogte übergebenen Stadt, Schloß und Dogtei Wittenburg. 


Ik Olrik van Pentze, Ridder, bekenne vnde betuge 
openbare an desseme breue vor my vnde vor myne eruen, 
dat myne gnedige vrowe, vrowe Agnes, der Sweden vnde 
Gothen koninghinne, hertoghinne to Meklenborch, greuynne 
to Zwerin, to Stargarde vnde Rozstoc vrowe, vnde hertoge 
Albrecht, ere sone, vppe truwe vnde louen my geantwerdet 
‚hebben ere slot, stat vnde vogedye to Wittenborch, dat ik 
ere voget dar wesen scal vnde holden dat sunder rekenscop 
vnde vpslach also, dat my dat nergene vore steit topande, 
des hebben ze my alle iare dar to lecht den tollen vnde 
vtware mit der gülde in deme lande vnde denste, were ouer 
dat ze denstes wor to behoueden, dar schal ik en na moge- 
licheit mede voghen, vnde in. der stat vnde vogedye den 
Iuticken broke gantz, den groten broke halff vnde myner vor- 
benomeden vrowen vnde heren de helfite, ok zo beholden 
myne vorbenomede vrowe vnde here de mole to Wittenborch 
vor sik suluen, dar ik en dre knechte schal ane spisen vnde 
ze scholen my alle iare vte der molen geuen veer lesste 
kornes, de helfite rogghen, de helfite molt, to ver tyden in 
deme iare, de ik dar vth hebben schal, vnde dit iar schal 
an stan to sunte Mycheles dage erst kumpt, zo scholen ze 


b* 


68 


my geuen ene halue last rogghen vnde ene halue last moltes, 
to Winachten ene halue last rogghen vnde ene halue last 
moltes, to paschen ene halue last rogghen vnde ene halue 
last moltes vnde to sunte Johanses dage ene halue last 
rogghen vnde ene halue last moltes, vortmer schal ik vorbe- 
nomede Olrik vryn malent hebben to des slotes behuff vnde 
des iares twe swine, liggende in der molen, vnde wan er 
myn vorbenomede vrowe vnde here ere slot vnde stat van 
my esschen, zo schal ik vnde wil en dat brukelken wedder 
antwerden sunder rekenscop vnde vpslach vnde iennigerleye 
hulperede; vnde des to bekantnisse vnde hogher bewaringe 
hebbe ik vorbenomeder Olrik myn ingesegel witliken henghet 
laten an dessen brefi. Geuen na godes bort verteyn hundert 
iar an deme twelfiten iare dar na, an deme dage Processi 
vnde Martiniani der mertelere. Hir sint an vnde ouer weset 
de strenghen: Otte Veregghe vnde Johan van der Lü, Riddere, 
vnde de duchtigen Otte Pren, Volrat van Tzüle van Cammyn, 
Henningh Hoghe vnde Hartich van Ouwen, knapen, vnde vele 
andere, de ere vnde louen werdich sint. 

ac dem Originale, auf Pergament, im Haupt-AUrchive zu Schwerin. 
Das eingehängat gewefene Siegel fehlt. 


1413. \umt 19. Perleberg. Tr. 68, 


Eheberedung zwifchen Herzog Albreht V. zu Mledlen- 
burg und des Burggrafen Friedrih von Hürnberg 
Tochter Laccilia. (Auszug.) 


Dit sint de degedinge, de de hochgeborne furste herren 
Olrich, hertoge to Meklenborch, gedegedinget heft tusschen 
der hochgebornen furstynnen frawen Agnesen, der Sweden 
vnde Goten konninginnen, hertoghinnen to Meklenborch, 
greuinnen to Zwerin etc, vnde dem hochgebornen fursten 
heren Albrechte, hertogen to Meklenborch etc, koningh 


| 0089 


Albrechtes zone seligher dachtnise, an ener, vnde dem 
hochgebornen fursten, herren Friderige, borchgreuen to 
Nürenberghe, ouersten Vorwesere der marke to Brandenborch 
an der anderen syde in sulker wise, dat de ergenomeden 
hern Friderich Borchgreue to Nürenberghe etc. dem vorbe- 
nomeden hertogen Albrechte syne dochter, de negest der 
oldesten is, Cecilia genomet,' to eme eliken wiue to geuende 
gelouet vnde gesproken hefit, vnde schal vnde wil er to brüt-' 
schatte mede geuen teyn dusent guder rinescher gülden vnde 
schal em de suluen Ceciliam tolegghen bynnen dessen negesten 
na enander volghenden dren iareın — — — — — — — — 


Vnde des to tughe hebbe wy vse ingezeghel vor vs vnde vsen 
sone an dessen breff gehenghet, de geuen is to Perleberghe 
na godes bort verteynhundert jar an dem drutteynden iare 
dar na, des mandages na der hilghen dreualdicheit dage. 
Hir sint an vnde ouer wesct de hochgeborne hern Johan, 
hertoge to Meklenborch, vnse leue bole, vnde vnse truwe rat 
an beyden syden als: Otto Veregghe, Hans Lutzowe, Olrik 
van Pentze, Bernd van Plesse, Mathias Axecowe, riddere, 
vnde Hartich van Bulowe, Gumpert Lutzow vnde vele andere, 
de louen vnde tughes wel wert sint. 


ad dem Originale, auf Pergament, im Baupt-Arcive zu Schwerin. 
Angebänat ift das auf eingelaffener rother Wadhsplatte abaedrücdte runde 
Siegel der Königin Aantes. 


1414, Sebr. 2. fir. 69. 


Der Knappe Hennefe Hafenfop und feine Söhne Bolte 

und Joachim urfunden über ihre mit dem NRathe zu 

Kühe gefchloffene Sühne. (Auszug.) 

—_— Vnde wy her Johan Lutzow, ridder, 
Wipert Lutzow, brodere, wonaftich to Grabow, Volrad Lutzow, 


70 


Curd van Pentze, knapen, louen mit ener sameden hand 
den vorscreuenen heren borgermesteren vnde radmannen der 
stad Lubeke vnde .eren nakomelingen,. dat de erbenomeden 
Hazekoppe zamentliken vnde besunderen alle vorscreuene 
artikele vnde eyn islik besunderen stede vnde vast vnuor- 
broken scholen holden sunder argelist in tokomenden tyden. 
Vnde des to tuge vnde groterm& louen hebbe wy erbenomede 
Henneke, Bolte vnde Joachim, houetmanne geheten Hazekoppe, 
her Johan vnde Wypert Lutzouwen, Volrad Lutzow vnde Curd 
van Pentze, medelouere, vnse ingesegele mit, willen gehenget 
vor dessen breff. Screuen na Godes bord veerteynhundert jar 
darna in dem veerteynden jare, in deme dage vnser leuen 
Vrouwen to Lichtmissen. 


Original mit fieben anhangenden Siegeln im Archiv zu Küibed. 


1) bis 3) Siegel der Hafenfoppen: drei Hafenföpfe im ftehenden 
Schilde; 


7) Siegel rund, 2a cm, im Schilde ein aufgerichteter gefrönter 
£öwe; Umfcrift: 


+ S’ AVRT + VAN + PANTZAn . 


Gedr. im £üb. U.-B. I, Bd. 5, Ur. CDXC, pag. 532 n. 533, 





1415. Nov. 9. r. 70. 


Der Knappe Helmold von Pleffen zu Parin verfauft 

wiederlöslicdy 18 ME. üb. Pf. Rente aus den Dörfern 

Butow und Parin für 200 ME, Iüb. Pf. dem Herrn 

Johann Albendorf, Dicar der Jacobificche zu Lübeck, 

und der ganzen Bruderfchaft. (Uuszug.) 

_ — — — —_ Al desse vorscreuen stucke vnde eyn 
jwelk besundere loue ik Helmold van Plesse vor my vnde 
myne eruen myt mynen borghen vnde medeloueren, alse wy: 


Syuerdt van Bokwolde, wonafftich to Hansstorpe, Bertolt 
Hoykendorpp to dem Broke, Hertich Schotse to deme Swanze, 


71 


Helmold van Pense to Gosenstorpp, Marquard Ternevytze 
to dem Ternevitzer Hagene, louen reden vnde spreken myt 
ener samenden hand eyn vor alle myt vnsen eruen deme 
erghenomeden her Johanne, syneme nakomelinge vnde broder- 
scop, vnde to truwer hant dem proueste, dekene vnde 
capittele to Lubjeke| an guden truwen vnde by eren stede 
vnde vast to holdende sunder alle argelist, — — — — — 
To groter betuchenisse desser vorscreuen stucke so hebbe ik 
Helmold vnde wy medeloueren: Syuerd-van Bokwolde, Bertolt 
Hoykendorpp, Hertich Schotze, Helmold van Pense, 
«Marquard Ternevitze, knapen, vnse jngesegele vor vnsz, 
vnsen eruen, myt gantzer witscop vnde vulbord gehenget 
laten vor dessen brefl, de screuen vnde geuen isz na gadesz 
bord veerteynhundert jar dar na jm deme vyffteyoden jare jn 
Sunte Martens auende des hilligen bisscoppesz. 
Uah einer auscultirten Copie ım Baupt-Uchive zu Schwerin, 





1415. Dec. 20, tie: 71; 


Der Ritter Ulrih und die Knappen Dans, 
Bennefe, Raven, Joahim und Ulrih 8. j. 
von Pent urkfunden über die mit dem Nathe von 
£übe gefcjloffene Sühne. 


Wij Ulrik, ridder, Hans, Henneke, Rauen, Joachim 
vnde Vlrik de junghere, knapen, alle geheten van Pentze. 
Bekennen vnde don witlik allen den yennen, de dessen breff 
zeen vnde werden horende, dat wij vns mit den ersamen 
mannen, borgermesteren vnde radmannen der stad Lubeke, 
vmme allen vnwillen, ansprake, clage vnde schelinge, de wij 
zamentliken efte besundergen mit en vnde tegen zee, ere 
medeborgere, denre vnde de eren, vnde ze mit vns vnde de 
vnsen beth an dessen dach yenigerleye wijs gehat hebben, 
gensliken geulegen, voreniget, gesated vnde gevrundschoppet 
hebben, also dat wij vor vns vnde vnse eruen vnde den 


72 


vnsen den erbenomeden borgermesteren, radmannen, borgeren 
vnde den eren aller ansprake, schuldinge vnde missehegelicheid, 
de wij. zamentliken efte besundergen to en yenigerleye wijs 
beth an dessen dach gehad hebben, degher vnde al hebben 
vorlaten vnde vortegen, alzo dat wij ere beste wetende zee 
vnde de eren in vrundschopp vnde guder handelinge willen 
vorderen wor wij moghen. Alle vorscreuenen stucke loue wij 
erbenomeden Vlrik, ridder, Hans, Henneke, Rauen, Joachim 
vnde Vlrik, knapen, zamentliken vnde besundergen den vor- 
benomeden borgermesteren vnde radmannen der stad Lubceke 
in guden truwen stede vnde vast to holdende sunder argelist, 
vnde hebben des to tuge vnse ingesegele mit willen gehenget 
vor dessen breff, de ghegeuen is na Cristi gebort verteyn- 
hundert vnde vifteyn jare, in deme auende sunte 'Thomases 
des hilgen apostoles. | | 

Original im £üb. Archiv mit fechs anhanaenden Siegeln. Das Siegel 
WUlrichs ift rund, 3,1 cm, Ueber einem gelehnten Schilde mit einem rechts 
fchreitenden Löwen ein Helm, auf welhem zwei Stangen ftehen, die nad 
außen mit drei Pfanenwedeln rechtwinklig beftet find. Die übrigen 
Siegel haben Feine Helme, das 2. nnd 5. einen jchreitenden, die drei 


anderen einen aufgerichteten Löwen im Schilde, Umfcrift bei allen 
unlesbar. 


Gedr. im Lüb. U.-B., Bd. V, Ur. 554, 5. 597/598. 


Fe u y y s 


1416. Jan. 12, Eldena, Ur. 72. 


Abel von Pent, Priorin, und die Klofterfrauen des 
Klofters Eldena bezeugen, daf Achim Wenditern dem 
Klofter Eldena zwei -Wispel Roggen an Geld aus dem 
Dorfe Milow gefchenft hat, wogegen fie geloben, für 
Wendfterns verftorbene Angehörige jährlih an vier 
bejtimmten Tagen fürbitte zu thun. (Wuszug.) 
In godes namen amen. Ik Abele van Pentze priorne 
vnde wy clostervrowen des closters to» der -Eldena in deme 


73 


stichte to Razeburch des hilghen heren sünte Benedictus orden 
bekennen vnde betu’gen openbar in dessen breue — — — 
_- — — — — . Screuen to der Eldena na der bord godes 
virteynhundert yar darna in deme sosteynden yare des sondages 
na der hilghen dryer koninghe dage. | 

Original auf.Pergament im Hanpt-Urchive zu Schwerin. Angehängt 
ift das Meine runde Siegel des Klofters Eldena aus ungeläntertem Wachs. 
Daffelbe zeigt das Agnus dei mit Glorie und Siegesfahne. 


SEELE Te n 


1418. Juli 7. Yr. 73, 


Der Propft und das Dom-Capitel zu Ratseburg fchliegen 
einen Dertrag mit dem Bifchofe Detlev zu Rateburg 
über das demfelben, nachdem er fich von den Hefchäften 
zurücgezogen, zu ertheilende Keibgedinge. (Auszug.) 


— 1 — — Alle desse vorser. stükke loue wy 
prouest, prior vnde capittel gantz vnde vast to holende in 
ghuden truwen, ane alle arghelist, vnde to ‚vses heren 
byschop Detleues vorbenjomet| truwe hand her Clawese van 
Bockwolde, her Olrike var Pentze, ridderen, Clawes 
Parkentine vnde Hans Parkentine, broderen, knapen. — — 
_— - — —_ Vnde desse breff is ghegheuen vnd screuen 
na Godes bort verteynhundert iare an dem achteynden iare 
darna, des donredages in den achte daghen vser leuen 
vrowen visitacionis. 

Original im bifchöfl. Ratzeburg. Archiv zu Neuftreliz. Abgedr. in 
Wigger, Gefh. der Fam. v. Bücher, Bd. I, pag. 508/309, ir. 386. 


1418, Tlov. 25. Ur. 74, 


Der Ritter Bernd von Pleffen zu Arpshagen verfauft 
dem Kicolaus Buftroy, Dicar an der Marienfirhe an 
dem Altar der Bergenfahrer in der Kapelle unter dem 


74 


Churm, und den WUelterleuten der Bergenfahrer eine 
jährliche Rente von 40 ME. aus feinen Gütern Stells- 
hagen und Mieder-Klüß, jenem 24 ME., diefen 16 IM, 


gegen empfangene Zahlung von 500 ME, und unter 
Dorbehalt des Rüdkfaufes. (Auszug.) 


Te Vnde wy Egghard van Bulowe, ridder, 
wonaftich, to Pluscowe, Siuerd van Bokwolde to Johanstorpe, 
Helmold van Pentze to der Tarnevitze vnde Cord van 
Plesse to dem Dammeshagen, knapen, louen myt hern Bernde 
van Plesse, riddere vorbenomet, vnde synen eruen vnde 
nakomelingen myt ener samenden hand vnghescheiden vnde 
eyn iewelik besunderen vor vns alle den vorbenomeden hern 
Nicolao Bustroyen vnde synen nakomelingen olderluden vnde 
ghemenen kopmanne vnde eren nakomelingen vnde den 
holderen desses breues myt eren willen, se syn gheistlik eder 
werlik, alle desse stucke in guden truwen, ok stede vnde 
vast, to holdende, alse vorscreuen is, sunder alle arghelist 
nyer vunde vnde deger sunder alle behelpinge ienigerleie 
rechtes. Des to groterer bekandnisse vnde bewaringhe hebbe 
wy houedman vnde medelouere vorbenomed myt vryen wol- 
beradenen willen vnse inghesegele gehenghet an dessen breff. 
Gegheuen na Godes bord verteynhundert jar in deme 
achteynden iare, vppe sunte Katharinen dach der werden 
hilgen iuncvrowen. 


Original im Archive zu Lübel. Mur das Siegel des Edehard 
v. Bilow hängt no an der Urfunde. 


Gedr. im £üb. U.-B. I, Bd. 6, Ar. TI, pag. III—114. 





1419, Oct, 9, Eldena. r, 75. 


Die Dettern Bumpert d. &. und Gumpert d. j. von 
Alsleben zu Jeldenis verfaufen der Priorin Abele von 


75 


Denk und dem Konvente des Hlofters zu Eldena 
2 ME. üb. jährliher Bebungen aus dem Dorfe 
Sedorf für 20 ME. £ib. (Auszug.) 


Witliken sy al den yennen de dessen breff zeen, horen 
efte lesen, dat wy Ghunperd vnde Ghunperd, olde vnde den 
junghe, vedderen, gheheten van Alsleue, wonachtich to der 
Jeldenytze, bekennen in dessen jeghenwardeghen openen 
breue, dat wy vorkoft hebben vnde jeghenwardich vorkopen 
der erwerdeghen juncvrowen Abelen van Pentze, priornen, 
vnde deme gantzen Co{[n]uente to der Eldena twe lubesche 
mark gheldes — — — — — — — — — — — —_ — 3 
Alle desse vorscreuen stucke loue wy Ghunperd vnde Ghunperd, 
vedderen, gheheten van Alsleue vorbenomed myt vnsen rechten 
eruen ynde myt vnsen truwen medeloueren, also myt Clawes 
Bothine vnde myt Hinrik Klinker, de beyde wonachtig to 
Lenzen, alle myt..ener samenden hand stede vnd vast to 


holdende — — — — der vorbenomeden Abelen van Pentze 
priornen vnde deme gantzen conuente des klosters to der 
Eldena — — — — gheuen vnde screuen — — — — to 


der Eldena na Godes bord verteynhundert jar darna in deme 
neghenteynden jare in sunte Dynneghes daghe des hilghen. 


Original auf Pergament im Haupt-Urdive zu Schwerin. Don den 
vier an Pergamentftreifen der Urkunde angehängten Siegeln find 
ı) und 5) völlig zerdrüct; 
2) aus ungeläutertem Wachs, rund, zeigt einen Helm mit einem 
flug. Umjcrift: 
Fr S’ GVDPARTI DA ALSLAVA. 





1420. Xov, 1, Schwerin, Yr. 76, 


Albreht (V.), Herzog zu Mledlenburg, verleiht Herrn 
Ulrih von Penbte und feinen rechten Erben den 


zwifchen der Sudenbrüfe und dem NRoden Ford bei 
Redefin gelegenen Yfer nebft 3 ME Bede aus 
Derfenow. 


Wy Albrecht van godes gnaden herthoge tho Mecklen- 
borchh — — — — — ‚ bekennen vnde bethugen apenbare 
an dessen’breue vor alszwehme, dat wy na rade vnses truwen 
radesz vmme denstes willen, den vnsz vnse leue getruwe Here 
Vlrich van Pentze zhedan hefft vnde noch dohn kan vnde 
mach tho tokamende tiden, hebben geuen vnde geuen iegen- 
wardigen an desseme breue tho erue den akker, de de licht 
tuszken der Zudenbruggen vnde dem Roden Vorde, vnde de 
dre marck geldesz, de wy hebben jn der bede tho Dertzenow, 
altzo dat disse itzbenomede acker vnde dat holtt schal bliuen 
vnde de vorbenomeden dre marck geldesz by hern Vlrick 
vnde sinen rechten eruen tho ewigen tiden vnde schal vnde 
sine eruen den acker vorbenomet vnd de dre marck geldes 
tho bruken, tho eruen beholden vnde besitten, also wy (se) 
idt bruket vnd vryest beseten hebben vnd vnse eruen bett an 
dissen dach. Allesz tho thuge hebbe wy vnse grote Ingesegel 
mit wittschop hengen laten vor dessen breff, gegeuen tho Zweryn 
na gades bordt verteinhundert jhar, darna jn dem twintigesten 
jhare in alle gades hilligen dage. Hieran vnd auer sin 
gewesen vnse leue getruwen hern Clawes Beuentlowe vnse 
kentzelere vnde Hinrik Splet vnse kokemester, Jaspar Haluer- 
stadt vnse vaget tho Zweryn. 


Locus sigilli 
„principis 


Mach einer Abichrift aus dem 16. Jahrh. im Haupt» Archive zu 
Schwerin. 


77 


1421. Jan. 16. Zr. 77. 


Helmend von Pent, Knappe, wohnhaft zu Tarnewiß, 
verfauft feine zu Grefchendorf belegene Forft an 
Heinrih Quitow. 


Ik Helmend van Pentze, knape, wonachtich tho der 
Tarneuisse, bekenne vnde betughe apenbar — — — —, 
dat ik hebbe vorkoft myn holt, dat jk hadde vppe deme 
velde tho Greskendorpe, dat ghenomet ys dat holt der 
Wedinghe, alse yt beleghen vnde begrepen ys in alle synen 
scheden, jn velde, jn weyde, jn wisken, jn watere, jn stoü- 
wynghe, grot vnde’lüttich, lüttich vnde clene, myt der grünt 
alse yt de wynt weyget, qwit vnde wrigh, tho ewigentiden, 
deme duchtigen knapen Hinrik Qwitzowen vnde synen rechten 
eruen. Desses vorscreuenen holtes schal Hinrik vorscreuen 
vnde syne rechten eruen brüchliken brüken, qwit vnde wrigh 
tho ewyghen tiden, alse jk Helmend vorscreuen vnde myne 
rechten eruen des gewriggest hebben gebrüket vnde bezeten, 
_ — — — — — — — . Alle desse vorscreuene 
stücke loüe’jk Helmend vorscreuen myt mynen rechten eruen 
Hinrike vorscreuen vnde synen rechten eruen stede vnde 
vast tho holdende sunder jenegherleye hulperede, nyewünde 
efte arghelist. Tho ener groter bewysinghe vnde betuchnysse 
desser vorscreuenen stucke so hebbe ik Helmend van Pentze 
— — — — myn jnghezeghel witliken henghet vor dessen 
bref, dede screuen ys na godes bord veerteyn hundert iar 
dar na in deme enentwintegesten jare in die Marcelli pape 
et martyris. 


ac dem Original, auf Pergament, im Haupt-Archive zu Schwerin. 
Das an einerh Pergamentftreifen der Urfunde anhangende runde Siegel 
aus ungeläutertem Wachs zeigt im anfreditem Schilde einen rechts 
fhreitenden Löwen. Umfchrift: 


. xx x @ helmud x dan x pe.... 


78 


1421. Xov. 17. Tr. 78, 


Herzog Albrecht von Mledlenburg bezeugt, daß Hennefe 

und Raven von Pens mit ihrer Klage wider den 
Bifhof Johann von Rateburg wegen eines von dem 
verftorbenen Bifchof Detlev von Rabeburg ausgeftellten. 
Schuldbriefes durch das fürftlich medlenburgifche Bericht 
abgewiefen feien. 


Wy Albrecht van godes gnaden hertoghe to Mekelen- 
borgh, greue to Zwerin, to Stargharde vnde Rosteke der 
lande here, Bekennen vnd betughen openbare in dessem breue 
dat de Erwerdighe in gode, vadir vnd here, Johan, Bischopp 
der Kerke to Raszeborgh, vor vns vnd vnseme sittenden 
richte is ghewiset vppe’ de tijd alse wy ene vnd vnse manne 
Henneken vnd Rauene van Pentzen van beydent syden 
vor vns hadden bescheden myd siner bewysinge, alse vnse 
leuen veddere hertoghe Johan, wy vnd vnser beyder Rede 
em vor recht hadden vunden, vnd was des ouerbadich to be- 
wisende, dat de pennynge, alse de drehundert lubisch mark, 
dar ene de erbenomeden Pentzen vme anspreken, beret vnd 
wol tor noghe betalet sind, vnd dat sines vorvaren Bischopp 
Detleues beseighelde breff ghedodet quid vnd los is, ‚vnde 
alse de esbenomeden Pentzen vppe de tiid nicht vor vnse 
ghericht quemen, dar wy se hadden bescheden, alse z[e dat] 
vor vns annameden: Alse hebbe wy dem vorghenomeden in 
gode heren Bischoppe to Rasseborgh myd rechte to ghevünden 
vnd delet, dat de breff quid leddich vnd los is dar ene de 
erbenomeden Pentzen mede maneden vnd dat ze em zinen 
breff sunder weddersprake wedder scholen andworden, vnde 
hebben des to hogher bekantnysse vnd tuchnisse vnse 
Inghesegele witliken vnde mit willen vor dessen brefl' hangen 
laten, de gheuen. vnd screuen is na godes bord ”verteyn- 
hundert jar dar na in dem en vnd twintighesten jare des 


79 


neghesten mandaghes vor sunte Elizabeth daghe der hilgen 
vrowen. Tughe desser vorscreuen dink sind de hocheborne 
furste vnd here hertoghe Johan, hertoghe to Mekelenborgh, 
vorscreuen, her Bernd van Plosse, ridder, Hinrik Quidsowe, 
Clawes Parkentyn vnd Vicke Velehoue vnde vele anderer 
bedderuer lude de wol tughes vnde louen werdich [s]ind. 
Authenticum im Haupt + Archive zu Weuftrelig mit Reften einer 


pergamentenen Preffel, ftodfledig und namentlih im der Mitte fchwer 
lesbar. 





1422, Sept. 5. [Xübec.] Xr. 79. 


Der Knappe Boldewin von dem Kroge befennt fich zu 
einer Schuld von 200 ME. gegen den Rath von Lübed, 
wegen feiner Koslaffung aus der Gefangenfchaft und 
verfpricht, die Hälfte nächfte Weihnacht, die Hälfte auf 
Dftern zu bezahlen. (Auszug.) 


_ Vnde wy Wypert Lutzowe, Helmold 
Lutzowe, wonafftich to Grabowe, Henneke van Pentze, 
wonafftich to deme Redem’'yne, Kersten Haluerstad, vaged 
to Boytzenborchh Hans van Pentze, wonafftich to deme 
Redem’'yne, vnde Wedige van Tzule, wonafftich to der 
Walsmolen, knapen, louen in crafft desses breues vor vns 
vnde vnse eruen mit ener sameden hand den vorscreuenen 
heren borghermesteren vnde radmannen der stad Lubeke by 
louen vnde truwen stede vnde vast to holdende sunder 
ynsaghe alle desse vorscreuenen stucke samentliken vnde ein 
yslik besunderen, vnde hebben des to merer tuchnisse der 
warheit vnse ingheseghele mit vnsen guden willen ghehenghed ° 
vor dessen bref. Geuen in den jaren vnses Heren dusent 
verhundert twevndetwintich, des. negesten sonauendes vor 
vnser Vrowen dage natiuitatis. 


80 


Original im Archive zu Eübed. Mit jieben anhangenden Siegeln: 
ı) Boldewin v. d. Kroge: im Schilde ein rechts fchreitendes Einhorn; 
2) u. 3) Wipert und Helmold Kübow; i 
4) Bennefe v. Perb: nur nody der rechts fchreitende Kömwe 

Fenntlich ; 
"5) Kerften Halberftadt: im, Schilde eine liegende Mondfichel; 
6) Bans v. Pent: Siegel rund, 2,7 cm, auf ftehendem Schilde der 
mach rechts fchreitende Löwe. Umfchrift zwifchen fehr Fräftigen 
Perlenfreifen: 
S’ Hans » dan 0% pentje os 
7) Wedege v. Taule. 


Gedr. im £üb. U.-B,. I, Bd. 6, Ur. 439, pag. 460. 


nn nennen 


1422. ©ct. 22. [Xübeck,] j Xr. 80. 


Claus Karftede bekennt fih zu einer Schuld von 
40 ME. gegen den Nat von übe wegen feiner 
Soslaflung aus der Gefangenjchaft und verjprict, fie 
zur Hälfte nächite Weihnacht, zur Hälfte nächte Oftern 
zu bezahlen. (Auszug.) 


—_—— — — — Ik Clawes Karstede. Bekenne vnde 
betuge openbare in dessem breue vor alsweme, dat ik vnde 
myne eruen den erbaren heren, borgermeisteren vnde rat- 
mannen der stad Lubeke, rechter witliker scult von myner 
vengnisse vnde schattinghe wegen, also ik ere gevangen was, 
sculdich bin vertich mark lubesch der suluen munte, — — —. 
Vnde wy Hans van Pentze, Rauen van Pentze vnde Got- 

 scalk van Kleinouwe louen in’ craft desses breues [u. s. w. 
die gewöhnliche Verpflichtung zum Einlager und der Schluss.| 
Datum anno Domini MCCCCXXHI”, secundo die post 
Vndecim milium virginuum. 


81 
Hab dem Original im Archive zu Kübel. Mit den vier an- 
bangenden Siegeln: 

ı) Efäus Karftede: im Schilde drei Eifenhüte; 

2) Hans v. Pent: im Schilde ein ftehender Zöwe mit langem 
Schwanz. Umfcrift: 

S' Hans 50% dan == pentje 3 

3) Raven v. Pen: Siegel rund, 2, cm, Schild wie bei dem 

vorigen Siegel. Umjcrift: 


+5’ + raben + ban + penge Fax 
5) Gottfibalf v. Kleinow: Schild: zwei Dogelflauen gegen einander 
gefehrt. 


Gedr. im Lüb. U.-B. I, Bd. VI, Nr. 456, pag. 472. 


1422, XYlov. 18, - Ar, 81, 


Der Ritter Ulrich von Pent ertheilt dem Ritter Heinrich 
von Stralendorff zu Crivis feine Genehmigung zu einem 
wiederlöslichen Derfauf, von 16 ME, jährlicher Rente 
aus dem. Dorfe Barnin an die Kalandsherren zu 
Pardhint. 


Ik her Ulrik van Pentze, rydder, wonachtig to Redeuigen, 
bekenne openbare vnde betüghe an dessem breue vor allen 
Iuden, dat ik myd mynen eruen myne wulbord vnde mynen 
gantzen willen dar to gheue, dat de strenghe duchteghe ridder 
her Hinrik van Stralendorpe, myne leue sunderghe, wonachtig 
to Crywitze, hefit vorkoft to eneme wedderkope vnde bezeghelt 
an eneme breue myd zinem leuen broderen den erwerdighen 
kalandes heren sunte Marien Magdalenen in der stad to 
Parchem sosteyn mark ingheldes jarliker pleghe in deme 
dorpe to Bernyn in houen, in huuen vnde en schal vnde wil 
myd mynen -ruen den vorbenomden kalandes heren vnde 
eren makomelynghen nynerleyge hinder edder wedderstal 
anedän, men allent dat de vorscreuen Stralendorpen in desser 
sake beseghelt hebben, dat schal so blyuen stede vnde vast 


6 


82 


vnde vnthobroken, vnde hebbe des to tughe myn ingheseghel 
henghen laten myd witscop vnde guden willen vor, dessen 
breff, de gheuen vnde screuen is na Godes bord 'verteyn- 
hundert jar dar na in deme twevndetwinteghesten jar in sunte 
Ilseben auende der hilghen wedewen. 


ah dem Original, auf Pergament, im Haupt-Urcchive zu Schwerin. 
Angehängt an einem Pergamentftreifen ift das in feinen unterm Cheile 
ftarf befchädigte Siegel Ulribs v. Peng, aus nngeläutertem Wachs; ab- 
gebildet auf Taf. IV, Xir. 2. Umfcrift: 


S’...... an pesen x 


1422. Dec. 1. Wismar. | YIr. 82. 


Albrecht, Herzog von Meklenburg, gelobt seiner lieben 
»vedderken« Frau Katharinen, Herzogin von Meklenburg, alle 
Pfande zum nächsten S. Martinstag wieder einzulösen, die zu 
Lübeck und Wismar ausstehen und die sein seliger Vetter, 
Herzog Johann, für 1163 Mark versetzt hat, mit den nach- 
geschriebenen Mitgelobern: ‚her Bernde van Plesse, her 
»Matbiese Axecowen, her Hinrike van Stralendorpe, ridderen, 
»Radeke Kerctorpen, Vicken van Stralendorpe, Otte Vereggen, 
»Johann Vereggen, Hans van Bulowen, Wyperd Lutzowen, 
»Jachim van Pentze, Kersten Haluerstad, Clawes van Ortzen, 
»Borchart Lutzowen, Gerde van der »Lü, Henneke Kerctorp 
»vnd Hennyng Haluerstad, knapen, — — — — — . (zheuen 
»vnde screuen tor Wysmare 1422, des neghesten daghes na 
»sunte Andreas daghe des hilghen aposteles.« 


Hach dem Original im Haupt-Urchive zu Schwerin. Gedr. bei 
Lifh, Gef. des Gefhl. v. Berten Ib, pag. 44/45, Ur. CL, 


. .0...83 


1424, . Ir. 83.. 


Kiquidation über die Schäden, welche durch meclen- 
burgifche Fehdezüuge während der Ilesten Jabre in der 
Marf Brandenburg verübt wurden. (WUuszug.) 


Dicz ist der schade, der vns, marggrauen Fridrichen von 
Brandburg, vnd den vnsern gescheen is von vnser swiger 
frawen Katherina, herezoginn zu Meckelnburg, etc, vnd den 
iren ausz dem lannde zu Meckelnburg, sint den friden, die 
nechst zu Perleberg zwischen allen niderlendischen hern vnd 
vns geteidingt worden, des nu auf Bartholomei nechst komen 
Anno etc, vicesimo quarto vir gancze iar wirt. — — — — 
_— Der Wencksterne schade. Item Merteke 
von Borse de heft verlorn XI pferd, also gut als LX marck, 
Item Ill pferd, also gut also XV marck. Item XXVI houede 
vees, also gut also L marck. Item XXII swein, also gut also 
XX marck. Item III pferd, also gut also XX marck. Item 
sein hawsz vnd hof vnd alle sein hawszgherede, also gut also 
LX marck, vnd IIII wispell haueren, de he heft ghegeuen to 
der dingenisze. — — — — Desse schad is vs dem land to 
Mekelborghe, also dy Penczen vnd Beren, Welsyn, Glauassen, 
Hermen Blugher, Bos’, Heine Wentte, de don vogt was to der 
Hermenszfollene, dar is vns alle dy schad aff gheschyn. — 
_—  — — Dyt is dy schad, dy my, Hanse von 
Quitzow, gescheen is van myner vrowen man van Mekellen- 
borch etc. Anno etc. XX11°, achte vor sunte Mertens dage, 
namen my hertoghen Albrechten van Mekellenborch hussfrowen 
man vnd syne knechte, alze Hans, Rauen vnd Viryk geheyten 
dy van Pentz vnd ore Knechte, Glauatz, Blucher vnd ore 
medehulper LXXXIV vette swyn vt den ekkern, vnd dy suluen 
nemen my to der suluen tyd myn armen luden IV scok vetter 
swyn vt de[n] ekkern, F scok koge vnd XXIII akkerperde, vnd 
deden dat vluchteges to der Hermensmollen vnd to dem 
Redeuin, vnd Hinrik van Dytten, dy to der tyd voghet was, 

6* 


84 . u 


. hatte dar ok syne knechte med, vnd dy sulue Hinrik van 
Ditten krech dar XL vetke swyn vnd XII koqueks aue. — — 


— u u un. — [oo — — m ie Ai mn 


Urfchrift.” — MWigger, fam. v. Blücder I, Yir. 402, S. 354 — 326. 


Riedel, Cod. dipl. Brandenb. U, Bd. 4, S. 77, seq. „nad der 


(1424.) Yr. 84. 


Liquidation der Herzogin Katharina von Medlenburg 
über die Schäden, welche ihre Unterthanen dur Be- 
wohner der Marf in den Jahren 1420 bis 1424 er- 
litten haben. 


Desse nagescreuen schade is vns vrowe Katherinen, to 
Meklenborch hertoginnen, vnd vnsen kinderen an deme lande 
to Mecklenborch vnd dessen nascreuen vogedyen gescheen 
bynnen der heren vrede vnd sone van des Markgreuen mannen 
ste der marke to Brandenborch vnd dar wedder in. — — — 
Vortmer so hefft Rauen von Pentzen, de in vnse vedderken 
hertogen Albrechten wedewen liffgedinge ziit, mit synen helpern 
deme bysscoppe van Razeborch vte syne stichte, dat wy vorde- 
gedingen, nomen VIII stighe perde, dre Manne gevanghen vnd 
enen dot geslaghen sik an en vnvorwaret. — — — — — 
Vor alle dessen vorscreuen schaden begere wy vrowe Kathe- 
rina to Meklenborch, dat gi, leue here vnd swegher, vns vor- 
bote, weddertat ifte wandels vmnıe behelpen. 


Yah dem Originale abaedr. in U. f. Riedels Nov. Cod. dipl. 
Brandenb. II, 4, 48--52, Yir. 1496. 


1425. Xov. 14. Perleberg. Tir. 86, 
Marfgraf Friedrih von Brandenburg und fein Sohn 
Johann vergleichen fich mit der Herzogin Katharina 
von Mledlenburg über die von ihr an die Herzogin 


85 


Margarete van Medlenburg, des Markgrafen Friedrich 
Tochter, zu zahlenden 10000 fl. und über die Befferung 
der von ihren Unterthanen begangenen Sriedensbrüche. 
(Auszug.) 


Vnd were sache, das mir egenante frawe. Katharina dieselben 
radmanne der obgenanten vnser stete nicht vermochten, solche 
sprechen vnd verschreibung zu ton, so sullen und wollen wir 
doch vff dem obgenanten tag zu Berlberg dem obgenanten 
vnserm lieben sweher vnd swager vnd der obgenanten frawen 
Margreten vnd allen jren erben dise hernachgeschriben vnsen 
erbern rette vnd manne setzen mit namen: Mathias Axkow, 
Ritter, Claus Sperlingk, Otte Vierecke, Weyprecht Luczaw, Claus 
von Örcze, Henningk Halberstadt vnd Johann Viereck vnd zu 
jn XII vsz den nachgeschriben, das ir also zweinczig wern, 
mit namen: Bernd von Blesse, Ritter, Heinrich von Strplen- 
dorpp, Ritter, Kerstan Halberstat, Vicke von Stralendorpp zcu 
Kriwiez, Curd Halberstat, Joachym von Benczk, Hennicke 
von Blesse zu Warnickau, Curd von Blesse, Hennicke Bacze- 
ficze, Claus Baczeficze, Eckerd von Quiczaw, Claus Borkentyn, 
Heinricke Reuentlaw, Heinrich Reuentlaw, Helmold Luczaw, 
Heyn von Strollendorpp, Radecke Kerckdorpp zu Gnugen, 
Hennicke Kerckdorpp, Woldemar Schutze, Helmold von Bencz, 
Luder Sturme, Curd von der Lue vnd Helmold von Blesse zu 
Baryn, die jn alle dafur sprechen sullen vff ein rechte einleger 


Das ist gescheen vnd der brief ist geben zu Berlberg am mit- 
wochen vor sant Marteins tag Anno domini etc, XXV®, 


ad gleichlautender Bandfchrift abgedr. in Riedel’s Urf.-Samml. der 
Marf Brandenbg. II, 4, Ur. 1522, 5. 94 — 96. 


1430. Juli 14. Yır. 86. 


Irmgard Pens, Aebtiffin, Befe Gronow, Priorin, und 
das ganze Klofter zu Sarrentin verpflichten jich, Feine 


86 


Benugung der Kloftergüter vorzunehmen oder zu ger 
ftatten, welche der Stadt Kübel zum Ylachtheil gereichen 
möchte. 


Wy Ermeghard Pentze, ebdissche, Beke Gronowe, pryore, 
vnde dat gantze conuent der clostervrouwen to Tzerrentin. 
Bekennen vnde betugen opembare in vnde mit desseme breue 
vor allesweme, dat wj — — — — — — — — — — 
desses to merer tuchnisse der warhceid is vnses godeshuses 
ingesegel mit vnser aller eyndrachtliken willen vnde wetenheide 
gehenget vor dessen breff, de gegheuen is in den jaren vnses 
heren Cristi dusent verhundert vnde dortich, des vridages 
na sunte Margareten dage der werden jungfrauwen vnde 
mertelersschen. 


Xah dem Original. Mit anhangendem Siegel. Gedr. in Küb. 
1.8. VII, 5. u. 6. £ief,-Zir. CDV, pag. 380/381. 


1432. Sebr. 6, | Yir. 87, 
Bans von Pens, Knappe, bezeugt, daß die Herzogin 
Katharina von Medlenburg und deren Söhne, die 
Herzöge Heinrich und Johann, das But Woe;, welches 
die Penten von den Hagenowen zu Pfande hatten, 
von ihm ausgelöft haben. 


Ik Hans van Penttze knape bekenne vnd betughe open- 
bare in desseme breue vor allesweme, dat de hochghebome 
vorstinne vnd vrouwe vor Kathefina hertoginne to Meklenborch 
greuynne to Swerin to Stargarde vnde Rozstock der lande 
vrouwe vnd de hochghebornen vorsten vnde heren here Hinrik 
vnde here Johan hertoghen — — — — — — — — _ 
ere sones, myne gnedighen herep; my vnd mynen eruen afghe- 
loset hebben mit alle dat gud to Wottze dat myne olderen 
vnd ik ghehad hebben to weddeschatte von den Haghenouwen 


. 87 


vnnd ik vnnd myne eruen laten dar aff vnde vorlate dat vnnd 
hebben de bur wedder wiset an myne vorben. vrouwen vnde 
gnedighen heren vnnd beholden dar mit alle nicht ane vnnd 
ok nyn Penttze dar wes ane behold sunder dat gud to Kar- 
wete, dat noch steit ander halfi hundert lubessche mark, dat 
de suluen myn gnedighe vrouwe vnde myne gnedighen heren 
vorben. edder ere eruen dar vore losen moghen vnde nicht 
hogher, vnd weret dat dar noch etlike breue vppe dat sulue 
gud Wottze weren, offte vunden worden, mynen olderen vnd 
eren eruen offte my vnd mynen eruen toscreuen, de scolen 
leddich vnde los wesen vnd segghe de leddich vnnd machtlos 
an desseme breue. Ouer desser losinghe sint ghewesen to 
witlicheid de strenghe her Mathias Axkouwe, ridder, vnd de 
duchtighen manne Clawes Sperlingh de oldere, Hennyngh 
Haluerstad, Clawes van Orttzen, knapen, vnde de ersamen 
vorsichtighen manne Hinrik Bantin, Clawes Bokeman vnde 
Clawes Parsouwe, borghermestere to Wittenborch. T'o merer 
bekantnisse so hebbe ik Hans van Penttze vorben. myn 
jngheseghel mit willen vnd witschop henghen heten vnnd laten 
vor dessen brefi vnnd ok hebbe wy vorben. alse her Mathias 
Axkouwe, ridder, Clawes Sperlingh, Henningh Haluerstad, 
Clawes van Örtzen, knapen, Hinrik Bantin, Clawes Bokeman 
vnde Clawes Parsouwe, borghermestere to Wittenborch, vnse 
jngheseghel to witlicheid henghen heten vnde laten vor dessen 
bref. Gheuen vnde screuen na Cristi ghebort verteynhundert 
iar dar na an deme twe vnnd druttigesten iare ame dage 
Dorothee. 


Wa dem Original auf Pergament im Hanpt-Ardive zu Schwerin. 
Angehängt find 7 Siegel in braunem Wads: 
ı) rundes Schildfiegel mit rechtsfchreitendem, herausfchauendem Eöwen. 
Die etwas defecte Umfchrift in Perlenfreifen: 


— — hans » van pentze 


88 . 


1432. Sebr. 8. Yir. 88. 
Katharina, Herzogin zu Meclenburg, befennt für jid 
und ihre Söhne, die Herzöge Heinrih und Johann, 
dem HKnappen Dans von Penk zu Toddin die 
Summe von 550 ME. lüb. Pf. fchuldig zu fein. 


Wy Katherina, van godes gnaden hertoginne to Meklen- 


borgh etc. — — —, bekennen openbare in desseme breue 
"vor vns vnde vnse sones heren Hinrich vnde heren Johanne, 
hertogen to etc. — — —, der wy vormunder sint, dat wii 


mit en vnde eren rechte eruen schuldich sint rechter witliker 
schuld deme duchtighen knapen Hanse van Pentze, wonafftich 
to Toddin vnde synen rechten eruen sostehalff hundert 
lubessche mark pennynghe, de wii offte vnse sones vorbenomede 
edder ere eruen em ofite sinen rechten eruen bereden scolen 
vnde willen to danck vnde tor nüghe nü to alle godes hilghen 
daghe neghest to komende vppe ener stede, wer it em euenst 
kümpt in vnseme lande to Meklenborgh mit guden vnbeworren 
reden pennynghen, alse denne to Lubeke vnde tor Wismar 
ghenghe vnde gheue sint, edder mit also velen noghafftighen 
vorvolgheden panden, de mit alleme rechte vorvolghed sint, 
dar desse vorbenomede Hans van Pentze edder sine rechten 
eruen dessen vorscreuenen summen penninghe mede nemen 
moghen to ener tiid vnde to eneme male an eneme summen, 
van cristen edder van ioden; dit alle vor vnde na screuene 
loue wii, Katherina hertoginne vorbenomed mit vnsen sones, 
heren Hinrik vnde heren Johanne, hertoghen vorscreuene vnde 
mit eren eruen vnde mit vnsen truwen medeloueren, alse mit 
vnsen leuen truwen ratgheuen Wipert Lutzouwen, marsschalk, 
her Mathias Axkouwen, ridderen, Clawes Sperlinghe, Otto 
Veregghen, Henningh Haluerstaden, Clawes van Ortzen, Ker- 
sten Haluerstade vnde Clawes Parkentine, knapen, vnde wy 
truwe medelouere alle vorscreuene louen vnde hebben louet an ' 
desseme breue an guden trüwen mit ener samenden hand, 


89 


de nicht vurder to voruolghende, men ens to enes islik, vnser 
hus vnde hawe deme vorbenomeden Hans van Pentzen vnde 
sinen rechten eruen vnde to siner truwen hand alle den yennen, 
de dessen breff hebben mit sineme offte siner eruen willen, 
he sy ghestlich offte werlik, alle desse stucke vnde articule vor- 
screuen vnde en islik by sik sunder ienigerleie argheliste offte 
hulperede, sunder hinder vnde ane lengher vortoch, stade vnde 
ya wol toholdende: u. en un a 
— — — — Gheuen vnde screuen na godes bord vertein- 
hundert iar dar na an deme twe vnde druthighesten iare des 
vrigdaghes na sunte Dorotheen daghe der hilghen iuncvrouwen. 

ad} dem Original, auf Pergament, im Haupt-Urcive zu Schwerin. 
Die 9 angehängt gewefenen Siegel find nicht mehr vorhanden und die 
Urfunde ift durch einen Einfchnitt Pafjirt. 


ee 


1432.” Dec. 29. Tr. 89. 


Dtto von der Kühe zu Püttellow fchwört der Herzogin 
Katharine von Medlenburg und ihren Söhnen fowie 
feinem Detter Hermann von der Kühe YUrfehde. 
Auszug.) 


— Vnde wy, her Hinrik van Stralendorpe, 
rıdder, Henneke van Plesse to Mutzelmouwe, Reymar Barne- 
kouwe, Helmold van Plesse tome Nyendorpe, Hans Stralendorp 
to Criwetze, Ulrik Lutzouwe, Hinrik van der Lü, Woldemar 
Schottze, Curd Haluerstad, Ecghard Haluerstad, Egghard Quitt- 
zouwe, Luder Luttzouwe, Volrad van Pentze, Bertold Berse, 
Hans Loutzouwe, Johan Quittzouwe, Johan van der Lü, Hin- 
rik Sperlingh vnde Henneke van Piesse tome Nyendorpe, 
knapen, hebben louet vnde louen ieghenwardighe in crafft 
desses breues alle an guden truwen mit ener samenden hand 
mit vnde vor Otto van der Lü bouen‘ screuen vnde sine eruen, 
gheboren vnde vngheboren, vnser gnedighen vrouwen vrouwen 


90 


Katherinen hertoginnen vnde eren sons, vnsen gnedighen heren, 
heren Hinrik vnde heren Johanne, hertoghen vorbenomed vnde 
eren eruen vnde to erer truwen hand Wipert Lutzouwen, her 
Mathias Axkouwen, Ötto Veregghen, vorscreuen, vnde ereme 
ghanttzen rade vnde besunderghen Hermene van der L.ü, deme 
sakwolde vorbenomed vnde sinen eruen desse vorbenomede 
sone vnde orveyde vnde dessen breff vnde all sin inholdent 
stucke vnde articule samend vnde en islik by sik sunder 
ienigherleie hulperede stede vnde vast wol to holdende etc. — 
—_— {oo gheuen vnde screuen — na Godes bord 
verteynhundert iar dar na in deme dre vnde druthtigesten iare 
an sunte Tomas daghe Cantuariensis in dem Winachten. 
ad dem Original, auf Pergament, im Haupt-Ardive zu Schwerin. 
Ungehängt find an 20 Pergamentftreifen 20 runde Siegel aus unge- 
läutertem MWadhs: 
14) rund, in ftehendem Schilde der Faum noch Fenntliche Köwe 
Umfcrift: 
S’ dullert — — peucee . 


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1433. XUop, 27. Ur. 90. 


Joahim, Dolsad und Helmold, Gebrüder von 
Pens, verfaufen den Kalandsbrüdern von St. Clemens 
zu Lübe eine jährliche Rente von 4 ME. aus ihrem 
halben Kirdhydorfe Warfow für 50 üb. ME, unter 
Vorbehalt der Wiederlöfung. 


Wj Joachim, Volradt vnde Helmolt brodere gheheten 
van Pentze, knapen, bekennen vnde betughen apenbare jn 
dessem breue vor alle den de ene szeen edder horen lesen, 
dat wy myt wolberadem eyndrachtigem wyllen vor vns vnde 
vnse eruen rechte vnde redelyken hebben vorkofft vnde vor- 
kopen myt krafft desses breues den erlyken mannen heren vnde 
ghemenen broderen, geystlick vnde werlyck, jn deme kalande 


91 


‚ vnser leuen frouwen, den men plecht to begande vnde to hol- 
dende jn sunte Clementis karcken to Lubeke, vor vyftich marck 
lubescher pennynghe, de wy tor noghe van en entfanghen 
hebbe[n] vnde vorth jn vnse vnde vnser eruen nüdt wytlyken 
ghekamen synth, veer marck jarlyker ewygher renthe lubescher 
pennynghe jn vnde vthe vnsen haluen karckdorpe Warsowe, 
beleghen jn dem stichte to Szweryn, vnde jn allen synen to- 
behorynghen als eth bynnen vnde büthene jn der veltmarcke 
jn syner schede vnde endenn begrepen js, bewechlich vnde 
vnbewechlick, droghe vnde nadt, myt allem rechte vnde richte, 
alse wy dar ane hebben, alszo vrygh, qüyth vnde vnbeworen 
alse vnse vorfahren dat je vrygest ghehadt hebben vnde wy 
noch hebben. Vnde desse veer marck renthe scolen vnde 
wyllen wy vnde vnse eruen ene vnbeworen betalen bynnen 
der stadt Lubeke alle jare jn den achtedagen Sunte Martens 
des hylghen biscoppes vppe vnse egene koste vnde euenture 
ja penynghe alze dar denne ghenge vnde gheue synth. Weret 
dat ene dar jenyghe togerynghe offite gebreck ane worde, so 
* moghen sze syck holden an dyth vorscreuen halue dorp vnde 
gudt vnde jn alle sine tobehoringhe, se syn welkerleyghe sze 
syn, nycht vth ghenamen, vnde moghen des vrygh bruken 
sunder hynder edder beswernysze vnszer vnde vnszer eruen 
edder anders jemandes, so langhe went se ere vorsetenen renthe 
gans dar vth gheboret hebben vnde alle koste vnde therynghe 
hebben wedder namen, alszo dat sze denne vryghe vullemacht 
hebben to pandende vnde to pande to driuende, to vorende 
* vnde wechtobryngende vnuoruolgeth wor sze wylien, vnde 
bruken der pande to erem besten sunder alle naschuldtgenth, 
vnde der pandynghe vnde manynghe, de dar vmme schuedt, 
wyllen vnde scolen wy vnde vnse eruen sze deger scadeloes 
holden; vnde wy wysen sze vnde de hebber desses breues 
myth erem wylien jn de were vnde brukelcken besittynghe 
myt krafft desses breues, vnde scholen vnde wyllen myth vnsen 
eruen ene desser renthe vnde houethsummen vnde(s) des vor- 
schreuen gudes vrygh waren vor alle ansprake enes jewelken 


92 


jeghenwardyghen vnde thokomeden, Jodoch hebbet de suluen 
heren vns vnde vnszenn eruen der gnade ghegunth, dat wy 
desse vorscreuen renthe wedder kopen moghen alle jare jn den 
achtedaghen sunte Mertens vor voftich marck lubesch vnde 
betalen en vppe de suluen tidt an pennynghen alze dar denne 
ghenge vnd gheue synt sunder dat kleyne gelt myth der plich- 
tyghen rente vnde myt allen sculden jn ener szummen bynnen 
der stadt Lubjek] vnbeworen, wo wy en den wedderkopp jn 
den achtedagen to Pynxsten tovoren wytliken to seggen vnde 
vorkundyghen. Alle desse vorscreuen stücke wy Joachim, 
Wolradt vnde Helmoldt van Pentze vorbenomet vor vns 
vnde vnse eruen myth vnsenn truwen medeloueren, alse wy: 
Hans Perkentyn vnde Eggert Quitzouwe, knapen, vor vns vnde 
vnse eruen, lauen vnde segghen, den erbenomeden heren vnde 
ghemeyne[n] kalandes broderen to Sunte Clemente tho Lubeke 
vnde den hebber' desses breues myt erem wylien jn guden 
truwen vnde gantzem lauen myt ener sameden handt vngesceden 
vnde islick vor vns alle stede vnde vast to ho)dende sunder 
alle argelist vnde ane alle were vnde behelpynghe geistlikes vnde ° 
werlikes rechtes. Des to groterer bekantenysse vnde bewa- 
ringhe wy houethman vnde medelouere alle vorbenomed hebbet 
vor vns vnde vnse eruen vnnsze jngesegele eyndrachtlyken vnde 
wetende henget an dessen breffl. Gheuen na godes borth veer- 
teynhundert jare dar na in deme drevndedruttygestenn jare 
des negesten dynxltjedaghes vor sunte Gerdruden daghe der 
hilgen Juncfrouwen. 


Hady einer auscultirten Copie im Haupt-Arhive zu Schwerin. 


a nn 


1435. Oct. 18. Ar 9 


Die Herzogin Katharina und der Herzog Heinrih von 
Medlenburg verfchreiben fich den Gebrüdern Jachim, 


93 


Dolrad, Helmold und Lurd von Penk und zu 
treuer Hand den Brüdern Eggert und Dide von 
Quisow auf 1320 ME. Tüb. 


Wii Katherina hertoginne vnnd Hinrik van godes gnaden 
hertoge to Meklenborg etc. bekennen vnnd dun witlik open- 
bare in desme breue allen luden, de ene seen ofte horen lezen, 
dat wii myd vnsen eruen synt schuldich vnsen leuen truwen 
mannen Jachymme, Folrade, Helmede vnnd Curde brodern 
geheten van Pentze vnnd eren rechten eruen, to truwer hant 
Eggherde vnn Ficken broderen geheten de Quitzouwen vnnd 
den hebbern desses breues, myd eren willen, se synt gestlik. 
ofte werlik, van rechter witliker schult reder leuender pennynge 
twelfhundert lub. mark vnnd twintich mark vnnd hundert der 
suluen munte, de wij, Katherina hertoginne vnnd Hinnrik her- 
toge to Meklenborg ergenant ofte ve eruen, Jachymme, 
Folrade, Helmede vnnd Curde vorbenant vnnd eren eruen 
scholen vnnd willen vmbeworen bereden nu in den negesten 
dren daghen na sunte Mertens dage negest tokomende vort 
ouer eneme iar myd reden pennyngen an sodaner munte, alze 
denne tor tiid to Lubeke vnn tor Wismer ghenge vnnd gheue 
ys, sunder hole pennynge bynnen Lubeke ofte an ener anderen 
stede an vnseme lande to Meklenborg, de en bequeme ys, 
gantz tomale an eneme tzummen to ener tijd sunder jeneger- 
leyge bewernisse ofte lengher vortoch. Alle desse vorsreuen 
stukke vnnd articule loue wij Katherina hertoginne vnnd Hinn- 
rik hertoge to Meklenborg ergenant myd vnsen eruen vnnd 
myd vnsen truwen medeloueren, alze wij her Mathias Axkow, 
ridder, myner gnedigen heren van Meklenborg ammetman, 
Wyperd Lutzow, marschalk, wonaftich to Grabow, Ötte Veer- 
egghe to Swane, Clawes van Örtze to Ghemmelin, Hennyng 
Haluerstad to Cannyn!), Hans van Bulow to Wittenborg, 
Kersten Haluerstad to Boytzenborg, Heyne Stralendorp to Ghol- 


— 


) Eamin,. 4. Wittenburg. 


94 


debe, Clawes Sperling to Clawestorpe') vnnd Hans Stralendorp 
to deme Ghemmele, knapen, alle louen vnnd zeggen Jachymme, 
Folrade, Helmede vnnd Curde vorbenant vnde eren eruen, 
Eggherde vnnd Ficken ergenant vnde den hebbern des breues, 
alze vorscreuen ys, stede vnnd vast myd ener samenden hant 
vnser en vor alle to holdende sunder ienegherleye hulperede, 
argelist, ede, rechtgang ofte daghe dar vmme to holdende 
vnnd de samende hant yo touorn voruolget myd alleme rechte; 
des to tughe vnnd to ener gantzen bekantnisse hebbe wıj 
Katherina hertoginne vnnd Hinrik hertoge to Meklenborg er- 
genant vor vns vnnd vnnse eruen vnse inghesegelen, vnd wij 
vorbenomede medelouere alle endrechliken vnse ingesegelem, 
en iewelk syn eghen, myd gantzen willen gehenget vor dessen 
breff, in den iaren vnsz heren veerteynhundert iar da na in 
deme viif vnnd durtegesten iare, an deme daghe Luce des 
hilgen ewangelisten. | 
ach dem Original, anf Pergament, im Haupt-Archive zu Schwerin. 

Die Urkunde ift durch einen Einfchnitt Paffirt. An Pergamentbändern 
hängen 12 ftarf zerdrüdte Siegel: 

ı) der Herzogin, 

2) des Herzogs, 

3) bis 12) der 10 Sengen. 


1435. Xov. 18. Ur. 92. 


Die Knappen Dolrad und Helmold von Pens, Gebrüder, 
im Kirchfpiele Jabel wohnend, verkaufen den Dicarien 
der St. Jacobifirche zu Kübel eine jährliche Rente von 
12 MR, £üb. aus 3 Hufen und Erben in Befendorf 
für 150 ME. lüb. Pf., unter Dorbehalt des Wieder- 
faufes. (Auszug.) 
Vor allen den jennen de dessen breff zen vnd horen leszen 
bekenne wy Volradt vnd Helmolt, brodere, gheheten beyde 


1) Slawestorpe, d. i. Schlagftorf, A. Medlenburg. 


95 


van Pentzen, wonafltich in dem kerspell tor Jabel, knapen, 
— — — dat wy — — — hebben vorkoft vnd vpgelaten 
— — — twalf marck geldes ewigher jarliker renthe in vnde 
vthe den houen vnd aruen Brandes Bolten vnd Hans Pustorues 
vnd des olden Pomeren, wanaftich alle dre in dem dorpe to 
Besendorppe, belegen in deme kerspell tho Warszow in dem 
Stichte to Sweryn, den erwerdigen hern kerkhern vnd vicarien 
to Lubeke in sunte Jacobes kercken, alse hern Reymere Gantzowe, 
hern Euert Alärdes vnd Johanne Hassen vnd vort ghemenlyken 
alle den anderen vicarien vnd eren nakomelyngen der vorbe- 
nomeden karken, vor anderhalfihundert marck lubescher penynge 
u ee De ee desse vorbenomede heren 
hebben vns van ee gunst vnde vruntscop wegen den 
wedderkop der vorscreuen jarlyker renthe gegunt vnd vnsen 
eruen alle jar wen vns ‚dat bequeme ys eyn gantz jar to vorn 
to toseggende vnd denne den houetsummen myt der ' plychtigen 
renthe vth to geuende bynnen Lubeke — — — — — — 
Alle desse vorscreuen stucke — — — — laue wy Volradt 
‚nd Helmolt van Pentze alse houetlude myt vnsen eruen 
vnd myt vnsen guden truwen medeloueren, alze myt Clawesze 
Parkentyn, Eggerde vnd Vycken brodere gheheten de Quytzowe 
lauen alle vnd seggen myt ener samenden hant — — — — 
stede vnd vast vnd vngebraken to holdende — —. — — — 
na godes bort veerteynhundert jar dar na in dem vyff vnd 
druttygesten jare in dem achten dage Sunte Martens des hilgen 
byschoppes vnd bychtygers. 


Hab einer beglaubigten Abfcrift im Haupt-Urchive zu Schwerin. 


nu u u u u LEGE 


1435, Xov. 22. | Ir. 93, 


Joachim, Dolrad, Helmold und Lord, Gebrüder von 
Pens, Knappen, wohnhaft auf dem Schlofie zu Redefin, 
verfaufen wiederlöslih 24 IE. jährliher Rente aus 


36 


ihrem Dorfe Sharbomw für 300 Mif. üb. den Brüdern 
des Kalandes Unserer lieben frauen an der St. Clemens: 
fire zu £übef. (Auszua.) 


Wj, Joachim, Volradt, Helmolt vnd Cordt, brodere, 
gheheten van Pentzen, knapen, wonaftich vp dem slote to 
dem Redeujne jn dem lande to Mekelenborch, bekennen vnde 
betughen openbare jn dessem breue vor alle den, de ene zeen 
edder horen lesen, dat wy myt sameder handt eyndrachtiges 
wolberaden modes vor ıns vnde vnse eruen recht vnde rede- 
Iyken hebben vorkofft vnde vpplathen myt krafft desses breues 
den: erlyken mannen: Heren Hinrico Holthusen, Heren Johanne 
Spaen, Hern Helmoldo Lachemudten vnde allen anderen 
broderen des kalandes vnser leuen frouwen, den me plecht 
to holdende jn Sunte Clementis karken to Lubeke, jegenwar- 
‚digen wnde tokomeden, vor dre hunderth marck lubesch, de 
se vns an guden guldenen vnde grouen suluer pennynghen 
nogaftighen tellet vnde betalet hebbet, de wy vorth jn vnse 
vndt vnser eruen nottrofftighe nndt hebben gekeret vnde vth- 
gegeuen, veer vnde twyntich marck jarlyker ewigher renthe 
guder pennynghe, also tor tydt to Lubeke ghenge vnde geue 
synth, jn vnde vth vnsen gantzen guderen, dorpe vnde houen 
to Scharbowe, beleghen jn dem lande to Wittenborch jn 
dem karspel to Hagenouwe des stichtes to Raceborch, vnde 
jn allen der suluen guderen tobehorynghen, alse se jn eren 
enden vnde sceden begrepen synt, bewechlick vnde vnbewech- 
lick, myt allen ackeren, wyschen, weyden, holten vnde wateren, 
vnde myt aller grundt, droge vnde nadt, myt allem rechte vnde 
richte vnde slichtes myt aller nudt wnde vryheit, alse vnse 
voruaren vnde wy de suluen gudere je vrygest gehadt hebben, 
nichtes buten beschedende, ınde desse vorscreuen veer vnde 
twyntich marck rente scholen ınde willen wy brodere von 
Pentzen vorbenomed vnde vnse eruen vnder vnse egene koste, 
arbeith ınde euenture vruntivken geuen vnde betalen den erbe- 
nomeden kalandes broderen to Sunte Clemente alle jare jn den 


LU 





97 


achtedagen Sunte Martens des werden biscoppes bynnen der 
stadt Lubeke vnvortogert vnde vnbeworen. — — — — — 
Wanner ock vnser gnedigen heren Hertogen to Mekelenborch 
welck mundich warth, scholen vnde wyllen wy vnde vnse 
eruen den vorbenomeden kalandes broderen desses kopes, so 
werne ene nudt vnde behuff werth, vnser heren bestedinge 
schicken myt eren breuen vnde jngesegelen wol vorwarth jn 
den ersten veer weken alze wy dar vmme gemandt werden 
vnder vnsen egenen kosten vnvorsumeth. Jodoch hebbet se 
vns vnde vnsen eruen gegundt, dat wy de vorsprakenen veer 
vnde twyntich marck rente alle jare jn den achtedaghen Sunte 
Mertens, wan vns dat bequeme js, vor dree hundert marck 
lubesch weddeıkopen moghen, den suluen kalandes broderen 
vnde eren nakamelynghen, hebberen besses breues, myt erem 
wylien de houetsummen myt der pflichtigen renthe vnde myth 
allen schulden thosamende to betalende bynnen der stadt 
Lubeke myt guden pagemente, alze dar denne ghenge vnde 
geue is, buten bescheiden de holen pennynghe, Wy sint ock 
plichtich, en den wedderkop jn den achtedaghen to Paschen 
myt vnsen wytliken vorsegelden breuen to vorne to vorkun- 
digende vnvorsümeth, — — — — — — — — — — — 
Alle desse vorscreuen stucke vnde jslik by syck laue wy 
Joachim, Wolradt, Helmolt vnde Cordt vorbenomed van 
Pentzen, brodere, vor vns vnde vnse eruen myt vnsen truwen 
medeloueren, alze wy: Detlef van Boeckwolde to Johanstorpe 
wanende, Hans Perkentin to Prisendorpe, Vycke Quytzouwe 
tom Tanckenhaghen, alle jm karspele to Dartzouwe, vnde 
Johan Quytzouwe to Gutowe jm karspel tom Dammeshaghen, 
knapen, lauen vnde seggen vor vns vnde vnse eruen myth 
den suluen broderen van Pentzen vnde eren eruen vnghe- 
scheyden myth sameder handt vnde jslik vor vns alle den 
vakenfomeden) kalandes broderen tho Sunte. Clemente tho 
Lubeke — — — — in guden rechten truwen myt gantzeme 
louen stede vnde vast to holdende — — — — — — — 
Des to groteren bekantenysse vnnde bewaringhe wy: Jachim, 


7 


98 


Wolrädt, Helmolt vnndt Cordt van Pentzen brodere, houeth- 
lude, vnde wy medelouere alle vorbenometh, hebbet vor vns 
vnde vnse eruen unsze jngesegele myth eyndrachtigem guden 
wylien hengeth an dessen brefi. Gheuen na godes borth veer- 
teynhundert jare ınde dar na jn dem vyff vnde druttigestenn 
. Jare vppe de auenth Sunte Cecilienn der werdenn hilligenn 
Juncfrouwennn. 


Nah einer bealanbigten Abichrift im Hanpt-Archive zu Schwerin, 


1436. \uli 25. Tr. 94. 


Henning Blavasß leitet der Herzogin Katharine von 
Mecklenburg nebjt ihren Söhnen und dent Küder von 
Blücher Urfehde. (Auszug.) 


— 0 0. — Were ok, dat God vorbede, dat: Hen- 
nyngh Grlauatze desse venghenisse aldus nicht en helde, alse 
vorscreuen steyt, edder syne orueyde vorbreke ierghen wormede, 
zo schal Hennyngh erbenomed edder wii truwen medelouere 
hirna screuen, also Hans van Pentze, Volrad van Pentze, 
Helmolt van Pentze, Hinrik Sprenghel, Werner Marsouwen, 
olde Busse Lützow to L.ützow, Hans Lützow to L.ützow, Henneke 
vnde Otto Wackerbarde, Detleff van Tzule, Johan van Tzule, 
Ronneke, Detleff Pren, Clawes Bokeman, Wyneke Sprynghintghud, 
wanafftig to Wittenborch, vnser gnedighen vrowen vnde heren 
to Mekelenborg edder eren eruen vor de vorbrekinghe der 
orueyde gheuen twehundert I.ubesche mark Lubescher pennynghe, 
wor en dat bequemest is, womme vns dat witlik deyt. 

— — — — — Alle desse vorscreuen stucke vnde 
artikele vnde en iewelk bi zık laue ik, Hennyngh Glauatze 
bauenscreuen, myner vorscreuen gnedighen vrowen vnde heren 
stede vnde vast to holdende; vnde wii louere erbenomed louen 
myd ener zamenden hand ok vnser gnedighen vrowen vnde 
heren an sodaner wise, also vorscreuen is, an guden truwen 


99 


wol to holdende, zunder alle list vnde hulperede ; vnde hebben 
des to groter tüchnisse vnde merer bekanntnisse vnse inghe- 
seghele myd endracht ghehenghet an dessen brefl, de gheuen 
vnde screuen is na der bord (Gades dusent iar veerhundert iar 
in deme sosvndedrutteghesten iare, in zunte Jacobus daghe, 
des hilghen apostels. j 
ad dem Original im Banpt-Urchive zu Schwerin. Daffelbe trägt 
an Pergamentbändern die 16 Siegel des Ausftellers und der 15 Bürgen 
leidlich unverfehrt: 
2) aus gelbem Wachs, rund, im ftehenden Schilde der Pentziiche 
£öwe. Umfcrift: 
hans ban pentze. 
5) aus ungeläutertem Wachs ein rundes Siegel. Yur der Löwe im 
ftebenden Schilde noch erkennbar; 
+) rumd, ein Löwe, wie in 2) nnd 3) rechts gewendet, im ftebenden 
Schilde. Umjcrift: j 
EEE van pyen.e. 


Abgedr. in Wigaer, Gef. der Sam. v. Blücher, Bd. I, pag. 349/350, 
Ür. 327. 


- 


1436. - Dec. 6. Schwerin. Tr. 95, 


Dolrad und Helmold, Gebrüder von Pens, verkaufen 
den Domberren und Dicarien zu Schwerin 20 Mi. £üb. 
jähliher Hebung zur Hälfte aus Warfow und halb 
aus Kothendorf, für 200 ANME. Küb. mit Vorbehalt 
des Wiederfaufs. 


Wy Volradt vnde Helmolt, knapen, brodere heten de 
Pentzen, wanafitich tho dem Redeuine, bekennen vnde betugen 
apenbar jn desszem hreue vor vns vnde vor vnse rechten eruen, 
dath wy nha rade vnde nha vulbordt vser brodere vnde vser 
rechten eruen — — — — — dath ww — — — — 
hebben vorkofft vnde vorlaten tho enem rechten kofiten kope 
den werdigen hern dhomhern vnde vicarien der kerken tho 
Swerin vnde alle eren nhakomelingen twintich Lub. marck 


7’ 


100 


jarliker ghulde vnde jngheldes jn den dorpen Warsow vnde 
Kotendorpe vth to manende vnde vptoborende alle jar tho 
sunte Martens daghe vthe hauen vnde houen dar nu vppe 
buwen vnde wanen to Warsow: Alberth Smyd veer mrck, 
Clawes Roulesck dre mrck, Hermen Schroder dre mrck, tho 
Kotendorpe: Hermen Bulder' viff mrck, Hermen Schroder 
dre mrck, vnde olde Sasse twe mreck, vnde van alle eren nha- 
komelingen, vor drutte halff hundert Lubesche mrck penninghe, 
de vns de vorbenomeden hern dhomhern vnde vicarij an enem 
summen tho vulkamener nuge vnde tho dancke an guden 
reden ghuldenen woll bered vnde betalth hebben, — — — 
Vortmer vmme sundergher fruntschop willen hebben vns vnde 
vnsen eruen de vorbenomeden hern gunth vnde gheuen den 
wedderkop der erschreuen pacht vnde jngheldes jn desser 
nhaschreuen. wyse, alszo wan wy edder vnse eruen de vor- 
schreuen ghulde vnde pacht wedder lösz willen hebben, szo 
scholenn wy edder vse eruen den vorbenomeden hern edder 
erem Collector van erer weghene tho seggen tho Sunte Johannes 
Baptisten daghe tho middenszamer vnde denne darna tho Sunte 
Martens daghe neghest tho kamende wedder gheuen - boreden 
vnde betalen tho Swerin an enem summen, vp ener stede, tho 
ener tidt an ghuden reden gholde druddehalff hundert Lub. 
mrck. mith den verschreuen twintich marcken jarliker ghulde 
vnde jngheldes, — — — — — . Alle desse vorbenomeden 
stucke vnde artikell — — -—- stede vnde vasth tho holdende 
laue wy Volradt vnde Helmoldt van Pentze vorbenomed 
mith vnsen rechten eruen — — — -— ae ae 
Tho groter bekantnisse vnde bewysinghe hebbe wy Volradt 
vnde Helmolt van Pentze vorbenomed vnse jngheseghele myt 
vnsen naschreuen brodern myth witschop hengeth vor dessen 
breff vnde wy Achim vnde Curdt heten de Pentzen, der 
vorbenomeden Volradt vnde Helmoldes broder, be- 
kennen vnde betughen, dath dessze vorbenomede kop vnde 
‚dynck synth gescheen nha vseme rade willen vnde vulbordt, 
des tho witlicheyth vnde witschop hebbe wy alle vorschreuen 


. 101 


vnse jnghesegell mede henghet vor dessen breffl, de gheuen 
vnde schreuen ys tho Swerin na gades borth veerteynhunderth 
jare darna jn deme sosz vnde druttighesten jare jn Sunte 
Nicolaus daghe des hilgen Bisschoppes. 


Nah einer auscultirten Copie, auf Papier, im Baupt-Archive zu 
Schwerin. 


1436. Dec. 22. - Ar. 96, 


Bans von Penk, Knappe, verkauft den von feinem 
Bruder Helmold ererbten Hof zu Booftorf an Egahard 
Quisow für 746 Mf, lüb. 


Ik Hans var Pentze, knape, bekenne vnde betughe 
— — —, dat ik hebbe myt wolberadene mode vorkoft vnd 
vorkope in macht desses breues tho enem rechten erfliken 
blyuenden kope mynen hoff to Ghotzenstorpe vnde al myn 
gud an deme dorpe darsulues, dat my angestoruen vnde an- 
gheuallen ys van myneme brodere Helmolde van Pentze, 
guder dachtnisse, dem duchtigen knapen Eggharde Quitzowen 
vnde synen rechten eruen vor souen hundert lubesche mark 
vnd soosvnduertich mark der suluen munte, de he .my tor 
noghe vnd to danke wolbered heft. Desset vorscreuen gud 
schal he vnde syne eruen hebben myt alle syner thobehoringe,* 
alse id beleghen ys in allen synen enden vnd scheden, an 
holte an watere, — -— — - — — —, alze myn broder 
Helmold vore vnde ik na dat ye vrigest ghehad vnd beseten 
hebben. Ok schal ik vnd wil desses vorbenomeden gudes 
Eggherde erbenant vnde synen eruen waren vnd vntfrigen an [?] 
alle ansprake al der yennen, de an recht kamen willn, de 
recht geuen vnd nemen willn; ok schal ik vnd wil dat leen 
desses gudes Eggherde erbenant efte synen eruen tho ghude 
na holden jar vnd dach efte lenk yfte he des behuff hebbe, 
vnd schal denne dyt boscreuen gud em vorlaten vor vnser 


102 


gnedigen herschopp, wen he dat van my eschet. Hiran vnd 
ouer desseme kope syn ghewesen: Hans van Bulowe, Johan 
vnd Vicke brodere gheheten (uitzowe, knapen. — — hebbe 
ik — — myn ingheseghel — — henghet laten an dessen 
breff, de schreuen vnd gheuen ys na godes bord dusent veer- 
hunde:t jar dar na an deme soos vndruttighesten jare, des 
sondaghes na Sunte Tomases daghe, des hillighen Apostels. 
ach dem Original, auf Pergament, im Baupt-Archive zu Schwerin. 
Das angehängte runde Siegel aus ungeläntertem Wachs zeigt in aufrecht 
ftehendem Schilde einen rechts gewendeten, fchreitenden Löwen. Umfchrift: 


ne un ban pentze. 


TE 


1437. Xop. 21. Zir. 97, 


Der Knappe Cord von Penk zu Redefin verfchreibt 
den Dompicarien zu LübeR für 300 ME. Tüb. eine 
jährliche Rente von 24 Mf. Iüb. aus den Dörfern 
Befendorf, JZahun, Kotendorf und Warfow, 
alle im Kirchjpiele Warfow belegen, unter Dorbehalt 
der Wiederlöfung. (AUuszug.) j 


Ick Korth vann Pentze, knape, wanafftich to deme 
‚Redeuine in deme lande to Wittenborch in dem karspell to 
der Jabell, bekenne vnnde betughe apenbare in dessem breue, 
a ee ‚dat ck — — — — -- vorkofit vnnde 
vppelaten hebbe, — — — — — ‚ den erlikenn mannen: hern 
Bartolde Loddere, herrn Gherde Wittenn, hern Mathiase Zedere, 
herrn Johanne Nighenborch vnnde den anderenn vicarijs in der 
domkerckenn to Lubeke allenn ghemeynlikenn vor drehundert 
marck lubeschh — — —.— —, vervndetwintich marck jar- 
licher ewigher renthe guder penninghe, alse tor tydt bynnen 
Lubeke ghenge vnnde gheue synt, in vnnde vthe mynen na- 
screuenn eruen, husen vnnde houen in dem dorpe Besendorpe, 


103 


alse in dem erue dar Hermen Pomerene in wonet jarlikes souen 
marck to pacht gheuende, in dem kroghe dar Ghodeke inne 
wonet viff marck yarlicken gheuende, vnnde in dem erue dar 
Heyne Meyger inne wonet alle jar ver marck betalende, vort 
in dem dorpe Sargun in den eruenn, dar Bolthe vnnde Hans 
Klenowe inne wonet, jsslick gheuende jarlickes ver marck, vnnde 
in dem dorpe Kutendorpe an dem erue dat Cristoffer be- 
wonet alle jar viff marck betalende, vnnde in dem kotenn den 
Stelter bewonet twe marck jarlikes entrichtende, alle beleghenn 
in dem karspele to Warsow, vonde dar to in dem suluen 
kerckdorpe: in dem erue dar Clawes Molre vppe wonet jarlikes 
twe marck vthredende vnnde vorth in allen dersuluen vorscreuen, 
eruen vnnde gudere tobehoringhen, alse se vppe den veltmarckenn 
‚in eren enden vnnde schedinge begreepen synth, — — —. 
Alle desse vorscreuenn stucke loue ick Korth van Pentze 
vorbenom. vor my vnnde myne eruenn mit vnsenn truwen 
medellojueren, alse wy! Johan (uitzowe, wanafftich to Ghutow 
in deme karspele to deme Dammeshaghenn, Fficke Quitzow 
to dem Tankenhaghenn, Bertram vann Bockwolde to Johannes- 
dorpe, beyde in dem kerspele to Dartzow, knapen, louen vnnde 
segghen — — — stede vnnde vast tho holdende — — —. 
Gheuen na gadesz borth verteynhundert jar vnnde' darna in 
dem seuenvndedurtigestenn jare vppe sunte Cecilien auent der 
werden hillighenn juncfrowen. 


Nah einer beglanbigten Abfchrift im Haupt-Urcive zu Schwerin. 


1438, Oct. 31. . Ar. 98. 


Joahim, Dolrad und Belmold, Gebrüder von 
Denk, Knappen, wohnhaft auf denn Schloffe zu 
Redefin, verkaufen wiederlöslih den Dicarien der 
frauenfirhe zu Kübel eine jährliche Rente von 


104 


49 MP. aus ihren Gütern und Dörfern: Paetow, 
Marfow und Brahlftorf für 700 Me Tüb, 
(Auszug.) 
Wy Joachim, Volraed vnde Helmold brodere gheheten 


van Pentzen, knapen, wonaftich vppe deme Slote to 
Redeuyn in deme karspele to Jabel, Bekennen vnde betughen 


opembare in desseme breue — — — — — ‚ dat wy vor vns 
vnde vnse eruen myt vryghen endrachtigen willen rechte vnde 
redeliken hebben vorkofft vnde vppelaten — — — — -- den 


erliken heren vicariis in vnser vrouwen kerken tho Lubeke 
allen gemenliken vor souen hundert mark lubesch, — — —, 
neghen vnde vertich mark jarliker ewigher rente guder grauen 
penninghe, alse tor tyd bynnen Lubeke ghenghe vnde geue 
synt, jn vnde vthe vnsen dren gantzen dorpen vnde guderen: 
Potekowe, beleghen in deme karspele to Haghenowe, Mar- 
sowe, in deme [karspele] to Villan, vnde Braelstorppe, in 
deme suluen karspele to Villan, des stichtes to Razeborch, 
vnde in allen eren tobehöringhen, bewechlick vnde vnbewechlick, 
Jodoch hebben ze vns vnde vnsen eruen der vruntschop ghegunt, 
dat wy de.vorscreuen rente alle jar in den achtedaghen sunte 
Martens vor souenhundert mark lubesch wedderkopen möghen, 
Alle desse vorscreuen stucke vnde islick by sick loue wy 
Joachim, Volraed vnde Helmolt van Pentzen brodere 
erghenomet vor vns vnde vnse eruen myt vnsen truwen mede- 
loueren, alze wy: Gheuerd Neghendancke, wonaftich in deme 
karspele to deme Clutze, Johan Quytsowe to Gutowe in deme 
karspele Dammeshaghen, Vicke Quytsowe to Tankenhaghen, 
Bertram van Boeckwolde in deme karspele to Darsowe, Bernd 
van Plesse to Roggelin, Hartwich van Plesse to Barnekouwe 
in deme karspele to Gressowe vnde Helmold van Plesse, hen 
Berndes sone, to deme Erpeshaghen in deme karspele to deme 
Clutze des stichtes tho Razeborch, knapen, louen vnde segghen 


105 


-- -——- —— .- — jn gudep truwen myt gantzeme louen stede 
vnde vast to holdende — — — — — — — — — — . 
Gheuen na godes bord veerteynhundert jar vnde darna in 
deme achtevndedruttigesten jare vppe den auend der werden 
hochtyd alle gades hilghen. 


Uah einer beglaubigten Abfhrift im Baupt-Ardive zu Schwerin. 


I un 


1438, Nov. 6. Zr. 99, 


Hans von Peng zu Toddin verfchreibt den Dom- 
picarien zu übe 7 INE. jährlicher Rente aus feinem 
Antheile an dem Gute Warfow für 100 NP. lüb., 
unter Dorbehalt der Wiederldfung. (Auszug.) 


Ick Hans vanın Pentze, wonafftich to Toddin jn dem 
karspele to Haghenowe, beleghenn in dem lande to Wittenborch, 
bekenne vnnde betughe apenbare in dessem breue — — -—, 
dat ick — — — vorkofft vnnde. vpgelaten hebbe, vorkope 
vnnde vplate in krafft desses breues den erlikenn herrn, hern 
Johanne Russen vnnde hernn Bartolde l.oddere, vicarienn in 
des domes kerckenn to Lubeke, vnnde den vicarien ghemeyn- 
likenn darsulues in dem dome vnnde eren nakamelinghen 
souen marck jarliker ewigher renthe lubescher penninghe vor 
hundert lubesche marck guder munte, — — — — — Re 
in vnnde vthe mynen perte des dorpes tho Warsowe, be- 
leghenn in dem lande to Mekelenborch des stichtes to Swerin, 
vnnde vte mynen redestenn guderenn darsulues to Warsowe 
vnnde dersuluen gudere tobehoringhenn, alse se an eren enden 
vnnde schedenn begrepenn vnnde belegenn synth, — — —. 
Ick vnnde myne eruen scholenn ock vnnde willen den vor- 
benom: hernn vicarien vnnde eren nakamelinghenn des vor- 
screuen gudes myt syner tobehoringhenn dar ane desser vor- 
benom: souen marck ewigher jarliker renthe rechthe warenn, 
vry, vnvorkofit vnnde vnvorsath, vnnde beschermen vnnde ent- 


106 


weren vor aller ansprake enes jewelkenn, jeghenwardighenn 
vnnde tokamenden, de to rechte antwerden willen. Ock en- 
schall jck noch en will offte. myne eruen, noch iemanth vann 
vnser weghenn, nenes dinghes neten offte brukenn, id sy sche: 
linghe, veyde, krich, orloghe, both vorbedent, ban edder achte, 
vnnde wat men des anders denckenn offte vthsprekenn mach, 
dar vann vnnde dar mede de vorbenom: vicarien vnnde ere 
nakamelinghe ienigerleye wis mochtenn hindert ofite besche- 
dighet werdenn in betalinghe vnnde entfanghinge der vorscreuen 
souen marck renthe vnnde eres vorbenom: houetstols, — —. 
Alle desse vorscreuen stucke loue ick Hans vanın Pentze 
vorbenom: vor my vnnde myne eruen myt mynen nascreuen 
truwen borghen vnnde medelauerenn, alse wy Hartwich vann 
Krummesse wanafitich to Klempowe!\, Detleff vann Tzule to 
Marsowe, Hans Lutzowe to. Lutzowe vnnde Luder Lutzowe 
to Czwechowe, knapen, louen vnnde segghenn myt Hanse vann 


Pentze erbenomed, — — — — — den vakenomeden hernn 
vicarienn in "des domes kerckenn to Lubeke vnde eren na- 
kamelinghenn — — — — — stede, vast vnnde vnvorbrokenn 
to holdende — — — — — na der borth Cristi verteyn- 


hundert jar vnnde darna in dem achtevndedruttigesten jar 
des donredaghes vor sunte Mertens dage des hillgen Bisschupes. 
Nach einer beglaubigten Abfchrift im Haupt-Urchive zu Schwerin. 


1438.” Top. 9, Ir. 100. 


£üder Lübomw, Knappe, zu Schwehow verfchreibt den 
Donmpicarien zu Lübef 10'/. IMf. jährlicher Rente aus 
Goldenbow im Kirchipiele Camin gegen 150 ME. lüb., 
unter Dorbehalt der Wiederlöfung. (Uuszug.) 


_— Alse wy Hans van Pentze, wanafitich 
to Toddin in deme karspele to Haghenowe, olde Hinrick 


” Klempow bei Rabeburg in Kanenbura. 


107 


Sprengel to Camyn, Hans l.utzowe to Lutzowe, Johan van Tzule 
vnnde Detleff van 'Tzule brodere to Marsowe, knapen, lauen 
vnde segghen myl[t! Luder, Lutzowen vorbenomet vnnde myt 
synen eruen vor vnns vnnde vnnse eruen vngescheden myt 
ener samenden handt vnnde eyn jewelk besunderenn vor vns 
alle denn vakenomeden herenn vicarienn jn des domes kercken 
to Lubeke — — — — — alle desse vorscseuen stucke treu- 
welikenn, stede, vast vnnde vnvorbroken to holdende — —. 
— — — na der bort Christi verteynhundert jar vnnde dar 
na jn deme achte(yn)vndedruttigesten jar des sondaghes vor 
sunte Mertens daghe des hillighenn Bisschuppes. 


Nah eier bealaubigten Abfchrift im Haupt-AUrdive zu Schwerin. 


1438. Yov. 10. Tr. 101, 


Hans Lügomw d. j. zu Brabow verfauft den Dicarien 
von St. Jacob zu Kübel 10', ME. Küb. jährlicher 
Rente aus Bafendorf für 150 ME. Eüb., unter Dor- 
behalt der Wiedereinlöfung. (Auszug.) 


“Ick Hans Lutzouwe, hern Hansses sone, wonaftich to Gra- 
bouwe, knape, bekenne unde betuge — — — — — — —. 
_— Alle desse vorscreuen stucke — — laue ik 
Hans Lutzouwe vorbenomet vor my vnde myne eruen mit vnsen 
truwen medeloueren, alse wy Joachim van Pentze, Wedege 
van Tzüle, Helmodt Lutzouwe, Hans Lutzouwe, broder, Vicke 
Quitzouw vnd Berndt van Plesse, hern Berndes sone, knapen, 
— u oo . Geuen na gades bort verteynhundert jar 
und darme in deme achtevndedruttigesten jare vppe den auent 
sunte Martens der werden hilligen bisscoppes. 


Had einer beglaubigten Abfchrift im Haupt-Arcdive zu Schwerin. 


108 


1438. Ylov. 15. Tr. 102. 


Die Brüder MWedege und Dolrad von Züle verfchreiben 
dem Klofter Marienwolde 7 ME. jährlicher Hebung 
aus dem Dorfe Stralendorf. (Uuszug.) 


Wy Wedeghe van Tzule, to der Merntze wonende, vnde 
Volrad van Tzule, sin broder, knapen, bekennen vnde betughen 
opembare in dessem breue — — -— — — — — — — j 
Alle desse vorscreuen stucke vnde yslyk by syk loue wii We- 
deghe vnde Volrad van Tzule brodere vorbenomet vor vns 
vnde vnse eruen myt vnsen truwen medeloueren, alse wii 
Clawes van Ortzen, Joachym van Pentze vnd Helmold van 
Pentze, brodere, knapen, — — — — — — —. —.. —. — ; 
Des to groterer bekantnisse vnde bewaringhe wii Wedeghe 
vnde Volrad van Tzule houedmanne vnde wy medelouere alle 
vorbenomet hebbet vor vns vnde vnse eruen vnse ingheseghele 
myt endrachtighem guden wyllen wytlyken henghet an dessen 
brefl. Gheuen na godes bord verteynhundert yar vnde darna 
in deme achtevndedruttighesten yare, des neghesten sonna- 
uendes na sunte Mertens dage des hillighen bysschoppes. 


ad) dem Original, auf Pergament, im Haupt-AUrhive zu Schwerin. 
An Pergamentftreifen hangen 5 runde Siegel: 
4) plattgedrüctes v. Pentifhes Siegel mit Schild und Helm; 
5) Schild mit einem fchreitenden, aefrönten Löwen. Umfchrift: 


Ss. Helmich + dan + pentye + +. 


Gedr. in Kifh, Gefch. des Geil. v. Oergen IIb, ir. CXCII, 
pag. 105 bis 107. 


u u 


1438, Nov. 24. Yr. 103. 


Joahim von Pens, Knappe, wohnhaft auf dem 
Scloffe zu Redefin im Kirchipiele Jabel, verfchreibt 
unter Dorbehalt der Wiederlöfung dem Almofenier an 
Herrn Lord Brefewold's Altare in der St. Petersfirche 





109 


zu Kübel, Herrn Dietrich Emefe, 21 ME. jährlicher 
Rente aus feinem Gute Krenzlin im Kirchfpiele 
Picher für 300 ME. lüb. (WUuszug.) 


Ick Joachim van Pentze, knape, wonaftich vp deme 
Slote to Redeuin in deme karspele tor Jabel, B@kenne vnde 
betughe apenbare in desseme breue — — — — — ‚ dat ick 
Ze — vorkofft vnde vppelaten hebbe vnde vorkope, 
vplate vnde verlate myt krafft desses breues deme erliken manne 
hern Diderike Emeken, nu tortyd Elemosinario to hern Cordes 
Brekenwoldes altare in sunte Peters kerken to Lubeke, vor 
drehundert mark lubeschh — — — — -—-,  Eynvndetwintich 
mark jarliker ewygher renthe lubescher pennynghe jn vnde vthe 
mynem gantzen dorpe vnde gude Krentzelin, belegen in deme 
karspele to Pichger des stichtes to Razeborch, vnde in al 
synen tobehoringhen, bewechlick vnde vnbewechlick, als et in 
synen enden vnde schedinghen begrepen is, — — — — —. 
Jedoch hefft he my vnde mynen eruen gegunth, dat wy de 
vorscreuen renthe alle jar in den achtedaghen sunte Martens 
vor drehundert mark lubesch wedderkopen moghen, deme suluen 
hern Diderike vnde den witliken hebberen desses breues de 
houetsummen myt der plichtigen rente vnde myt ‚allen schulden 
bynnen ‚der stad Lubeke vppe de suluen tyd to samende be- 


talende, — — — — — . Alle desse vorscreuen stucke vnde 
eyn jslick by sick loue Ick Jachim van Pentze vorbenomet 
— -.—- —* _ myt vnsen truwen medeloueren, alze wy: 


Helmold vnde Curd brodere, alle‘ geheten varı Pentze, 
wonafftich vp deme suluen vorbenomeden slote to Redeuin, 
knapen, lauen vnde segghen — — — -— — stede vnde vast 
td holdende, = m — — — — . Gheuen na gades bord | 
veerteynhundert jar vnde därna jn deme achte vnde drutti- 
gestef jare vppe Sunte Katharinen auent der hilghen Juncfrouwen. 


Uab einer beglanbigten Abfchrift im Baupt-AUrchive zu Schwerin. 


110 
1439, Dec. 1. Ar. 


Die Brüder Detleff und Johann von Züle zu WMarfow 
im Kirchfpiele Dellan, verjchreiben dem Dicar Kübdele 
Steenbef zu £über aus ihren beiden halben Dörfern 
Zühr und Perdöhl um 200 ME. Iüb. 14 Mif. Rente, 
und feiner Dicaret in der Marienfirhe zu Lübet um 
eine gleihe Summe gleichfalls 14 ME. jährlicher Rente, 
unter Dorbehalt der Wiederlöfung. (WUuszug.) 


—_ — — {o— Vnse truwen medeloueren, alse wy 
Volrad Lutzowe wonaftich to Pressyn,') Hans van Pentze in 
deme kerspele to Haghenowe, Joachim van Pentze to 
Redevine, Luder Blucher to Wittenborch, Werner Weltzouwe 
to Haghenowe, Otte Vackerbard to Kowalle in deme kerspele 
to Starlie, Hans Weltzouwe in deme kerspele to Wittenborch, 
Hans Lutzouwe wonaftich to Lutzowe vnde Luder Luchowe,?) 
Arndes sone, wonaftich to Swechow in deme kerspele to Pressyr, 
knapen, louen vnde segghen uor vns vnde vnse eruen myt den 
vorbenomeden ‚broderen Detleue vnd Johanne van Tzule — 
— — —- — dem vakenomeden hern Ludeken Steenbeken 
vnde synen nackomelinghen to syner vicarie behuf — — — 
stede vnde vast to holdende in aller wyse alse vorscreuen is, 
— — — -—- —, Gheuen na godes bord veerteynhundert 
yar vnde darna in deme neghen vnde druttigheften yare des 
negesten daghes na Sunte Andreas daghe der werden hyliyghen 
apostols, 


ach einer auscnltirten Copie im Hanpt-Urcive zu Schwerin. 


N Pressyr = Prißier. j . 
», Kübomwe. 


111 


1440. Sept. 8. Yir. 105. 


Helmet von Pentze zum Redefin verkaüfft den kalandsz- 
brudern zu Zwerin 4 Mk. rente zu Besendorpe, alsz von 
olde Pamerenen 2 Mk. vnd von Gleuine dem Schmede 2 Mk. 
vor 50 lub. Mk. widerkeufflich. Dat. 1440 vfi Marien gebort. 


Clandrians Regeften der Schweriner Stiftsbriefe im Baupt-Archive 
zu Schwerin. 


1440, op. 2, Kübed, Tr. 106. 


Magnus, Bifchof von Hildesheim und Herzog zu Sachfen, 
Engern und Weftphalen, und Bernhard, Bruder defjelben, 
beftätigen alle dem St. Johannis -Klofter hinfichtlich der 
Dörfer Uteht, Schattin, Wulfsdorf, Beidendorf und 
Blankenjee zuftehenden Rechte, und entfagen ihrerfeits 
allen Anjprüchen auf Keiftungen feitens diefer Dörfer. 
(Auszug.) 


In Godes namen amen. Wi) Magnus, — — — — — 
Tughe desser vorscreuen stucke synt de erbaren wisen heren 
vnde manne, her Borchard Tetze, vnses erbenomeden biscop 
Magnus cancellarius, her Albertus Schutte, vnses erbenomeden 
hertogen Berndes capellan vnde secretarius, Gerd van Crumesse, 
Jachim van Pentze, Hans vnde Otto van Ritzerowe vnde 
Hans Daldorp, vnse leuen getruwen. Datum Lubeke, anno 
Domini millesimo quadringentesimo quadragesimo, in crastino 
omnium sanctorum, nostris sub sigillis in testimonium premis- 
sorum presentibus appensum, 


Nah dem Original gedr. im Küb. U.-8, VII, Ur. 846. 


112 


1441. März 8. ir; 107. 


Heinrih und Johann, Herzoge zu Meclenburg, ver- 
fchreiben ihrer Mlutter, der Herzogin Katharina, Schloß, 
Stadt und Land Badebufh zum Keibgedinge für ein 
Darlehen von 10000 ME. £üb., welches fie von ihrer 
Mutter empfangen haben. (Uuszug.) 


a dar an vnde ouer synt ghewesen vnse 
leuen truwen radgheuen benomeliken: her Mathias Axkouwe, 
ridder, Helmold vnde Luder Luttzouwen, Otto Veregghe, camer- 
mester, Hennyngh Haluerstad, Hans van Bulouwe, Jachim 
Pentze, Hans Stralendorp tom Ghammele, Vicke Haluerstad, 
Curd Sperlingh, de to witlicheyd ock ere ingeseghele henghed 
hebben vor dessen brefft — — — — — —., Gheuen vnde 
screuen na der bort Cristi verteynhundert jar darna in deme 
eynvndevertighesten jar des ersten midwekens in der vasten. 

ac dem Original im Banpt-AUrcdhive zu Schwerin. Don den der 
Urfunde an Pergamentbändern angehängten Siegeln find noch 11 vor- 
handen; das 12. Siegel, — Eurd Sperling’s, — fehlt: | 

y) rundes Siegel des Jahim von Pen aus ungeläutertem 


Wads. Daffelbe zeigt einen redtsgefehrten Köwen mit er 
hobenem Schweife. Umjchrift: 


S’ ITachpım van pent.e 


1441. März 12, Yir. 108. 


Joachim von Pent, UAmtmann zu Boizenburg, Knappe, 
verfauft 7 ME. jährlicher Rente aus feinem Gute 
Bandefow bei Boizenburg für 100 A. Küb. an 
Johannes Swyn unter Dorbehalt des Wicderfaufs. 


 Ick Joachym van Pentze, Amptman to Boysenborch, 
knape, bekenne vnd betuge apenbare in dessem breue — —, 


113 


dat ick — — vorkope vnd vplate — — dem erliken manne 
Johannes Swyne, clerico nu tor tydt des dudeschen kopmannes 
to Bruggen in Vlanderen, vnd synen eruen vor hundert mark 
lubesch,h de he my an guden grauen pagemente to myner 
noge wol gestellet vnd betalet hefil, — — —, souen marck 
jarlyker ewiger renthe lubescher pennynge in vnd vth mynem 
gantzen dorppe vnd gude Brandekowe, belegen in dem 
kerspele t0 Boysenbosch — — — — — — — — _ — 
Doch heft he my der vruntscopp ern dat ick vnd myne 
eruen de vorscreuen renthe alle jar in den achtedagen Sunte 
Martens vor hundert marck lubesch wedderkopen mogen — —. 
Alle desse vorscreuen stucke vnd eyn islyck by syck laue ick 
Jachym van Pentze vorbenomet vor my vnd myne eruen 
myt vnsen truwen medeloueren, alsze wy: Volradt van Pentze, 
Bertram van Bockwolde to Johansdorppe in defn kerspell to 
Dartzow vnd junghe Hynryck van Bulowe in dem kerspele to 
Vredeborneshagen, knapen, lauen vnd seggeen — — — — 
stede vnd vast to holdende, — — — — — — -- — — j 
Geuen na gades bort veerteynhundert jar vnd darna in dem 
eyn vnd vertygesten jare vppe Sunte Gregorius auent des 
werden pawesz. 


ab einer beglanbigten Abjchrift im Hanpt-Archive zu Schwerin. 


nn nn m Pur 


1441, Oct. 9. . Ir. 109. 


Helmold v. £üßow, Knappe, verfauft den Dicarien der 
St. Jacobsfirhe zu Süber 22 ME. jährl. Rente aus 
Gr.-Salis und Perlin für 312 MP, Ihb. unter Dor- 
behalt der Wiederlöfung. (AUuszug.) 


— Alle desse vorscreuen stucke — — — 
loue ik Helmold Lutzouwe vorbenomed — — vor my vnde 
mynen eruen mit vnsen truwen medeloueren alse wy: Hans 
Lutzouwe, dessuluen Helmoldes broder, Wedege van Tzule to 


. 8 


114 


der Walsmolen in deme kerspele to Stralendorpe, Helmolt 
van Pentzen to deme Redevine wonende, hern Olrikes 
sone, Helmold van Plesse to deme Erpeshagen wonende, 
Otte van Rytzerouw wonende to Rytzerouwe vnd Hartich 
Parkentyn wonaftich to Godouwe, knapen, — — — — — 
-—- ——- — — screuen na der bort Christi vnses hernn BER 
verhundert vnde darna in deme envndevertigesten jar ann 
dem dage Dionisij des hilligen martelers. 


Xach einer bealanbigten Abfchrift im Haupt-Archive zu Schwerin. 


1442, ct. 30. Sriedland. Xr. 110. 


Heinrich d. &., Heinrich d. j. und Johann, Herzoge von 
Medlenburg, urfunden, daß auf ihr Geheif der Kath 
der Stadt Friedland dem Markgrafen Friedrich von 
Brandenburg, deifen Brüdern und ihren Erben die 
Erbhuldigung geleiftet hat, dem zwilchen ihnen abge- 
fchloffenen Erbvertrage gemäß. (Auszug.) 


u nn m a u — — mn — u — 


Zeugen:!| Her Hinrik, Eren provest to Vredelandt, Her 
Matthias Axkow, rydder, Luder Lutzowe, Helmold. Lutzowe, 
marschalk, Otte Veregge, Henning Warborch, Curt, Hinrick, 
Henneke und Reymer, alle geheten de van Plessen, Jochim 
Pentze, Hansz Stralendorff, Hans Vlotow, Otte Sperlinck und 
Eggert van Qwutzow, und by unsen steden: Her Berendt van 
. Alem, Her Peter Henneman, borgermeistern to Rostok, Her 
Peter Wilden und Her Ludeke Oldeselle, borgermestern und 
rahtmanne to de Wismar — -— — — —., (Dienstag vor 
Omnium Sanctorum 1442.) 


Nah einer auscultirten Copie vom 28. Februar 1696 im Baupt- 
Archive zu Schwerin. 


A nn 


115 


1442. Xop. 21. Xr. 111, 


Der Knappe Hans Lübow zu Grabomw verkauft an die 
Derwalter von Claus Bröms’ Teftament 10'Y/. ME. 
jährlicher Rente aus je einem Hofe in Perlin und in 
Bafendorf unter Dorbehalt des Rüdfaufs. (WUuszug.) 


'Mitgelober:]) Wedeghe van Tzule, wonaftich to Domese, Wolrad 
van Pense to Redevyn vnde.Luder Lutzowe to Swechowe in 
deme kerspele to Pressijr, knapen, — — — — — — — R 
Gegheuen na der bord vnses heren Cristi verteynhundert yar 
vnde darna in deme twevndevertigesten yare, vppe den 
auend sunte Cecilien der werden hilgen juncvrowen vnde 
“ mertelerynnen. 


Ya dem Original gedr. im £üb. U.-B. VIII, Ar. 104. 


1442, Dec. 13. Ir. 112. 


Helmod von Pens zu Redefin urfundet, daß er dem 
fel. Dife v. Quisow 10 ME. Rente aus dem Dorfe 
Grevenftein jchuldet für ein Darlehn von 130 ME. 


ik Helmod van Pentze, wonaftich to deme Redevine, 
bekenne vnde betughe — — —, dat ik vnde myne rechten 
eruen sin schuldich rechter witliken schult/deme duchtighen 
knapen Vicken (Juitzouwen zeligher dechtnisse vnde sinen 
rechten eruen teyn mark gheldes jarliker rente vor druttich 
mark vnde hundert an deme dorpe to deme Greuenstene, 
de Vicke vorbenomed vor my vnde myne eruen vtesettet” heft 
vnde an myne vnde myner eruen nud 'ghekomen sin, de ik 
Helmod vorbenomed vnde myne eruen Vicken vnde sinen 
rechten eruen vorrenten schal, — — — — — — — _, 
— — — — Vortmer so schal ik Helmod vorbenomed den 

8* 


116 


vorbenomeden summen gheldes Vicken vorbenomed vnde sinen 
rechten eruen wedder schippen den houetstol myt der rente 
wan he ofte sine eruen my ofte mynen ceruen en verendel 
jares to vorne tosecht sunder jenegherleie hinder edder 
hulperede, de my Helmode vorbenomed vnde mynen eruen 
mochten to vromen komen, Vicken ofte sinen eruen mochten 


to schaden komen, etc. — — — — — — —_— 
Alle desse vorscreuen stucke loue ik Helmod vorbenomed 
stede vnde vast to holdende myt mynen eruen vnde myt 
mynen truwen medeloueren, also: Jachim van Pentze, vnde 
Volrad van Pentze, alle vor syk vnde vor ere eruen myt 
ener samenden hant. Des to witscop vnde merer bewisinghe 
so hebbe wy vorbenomde vnse inghezeghejle!' myt witscop 
henget an dessen apenen breffl, dede gheuen vnde screuen is 
na der bord Cristi MPIIII® jar darna an deme twevnde- 
vertighesten jare an deme daghe l,ucien der hilligen Junc- 
vrouwen, 
ad dem Original, auf Pergament, im Hanpt-Arcdyive zu Schwerin. 
An Pergamentbändern bangen 3 runde Siegel aus ungeläutertem Wachs 
1) rechts geehrter, ftehender Löwe. Umfchrift zerdrüdt: 
5 BER 
2) ın einem Dierpaf im rechts gelehnten Schilde ein rechts gefehrter, 
fchreitender £öwe. Ueber dem Schilde der Helm mit Helmdeden 
Auf dem Helme 2 aufrecht ftehende Stangen, durch welde 2 Quer- 
ftangen rechtwinflig gelegt find. Lmichrift: 
.... Heimbanp...- 
3) im Schilde ein auffteigender Löwe. Umfchrift: 
bolrat van pen... 


1443. Aug. 5. Ar. 113. 


Abele von Pens, Detlev's von Penten Wittwe, 
und Joahim von Pens, ihr Sohn, verkaufen 
wiederlöslih dem Ertmar Burmefter, Officianten in 


117 


der Kirche unferer lieben Frauen zu Kübel, 7 ME. 
jährlihher Rente aus ihren Hufen und Kathen zu 
Brahlftorf für 100 MR. üb. Pf. 


Wy Abele van Pentze, salighen Detleues van Pentzen 
wedewe, vnde Joachim van Pentze, ere szone, nt tor tydt 
bynnen Wyttenborghe wonende, Bokennen vnde betughen 
apenbare jn dessem breue vor alle den, de ene szeyn edder 
horen lesen, dat wy vor vns vnde vnse eruen — — — — 
hebben vorkofft vnd vppelaten myt krafit desser scryfit den 
erliken mannen Her FErtmare Burmestere, officianten jn vnser 
leuen fruwen karcken to Lubeke, vor hundert marck lubesch, 
de he vns an guden grauen pagemente to vnser noghe wol 
getellet vnde betalet hefil, de wy vort jn vnse vnde vnser 
eruen nudt ghekeret vnde vthgegeuen hebben, souen marck 
jarliker ewigher renthe lubescher pennyghe jn vnde vthe vnsen 
twen houen ackers vnde twen katen, de nu Theus Tancke 
vnde Ludeke Heyne buwet vnde bewonet, to Braelstorpe vnde 
dar tho jn vnser haluen houe, de de Wynekesche dar buwet, 
vnde jn alle vnsen kothen, dar Arendt Jamer jnne wonet, dar 
suluest jarlykes twyntich schillinck to pacht geuende, belegen 
jn dem kerspele to Vyllaen des stichtes to Raceborch, vnde 
in alle dersuluen guderen, tobehoryngen, bewechlick vnde 
vnbewechlik, alze se in eren enden vnde scheyden begrepen 
sınth midt aller gründt, droge vnde nad, — — — — — 
vnde desse vorscreuen souen mark rente scholen vnde wyllen 
wy Abele van Pentze ınde ivnde) Joachim ere sone vnde 
vnse eruen vnde van vnser wegene de buwere vnde jnwonre 
der vorscteuen ackere vnde kothen, de tor tydt sinth, vppe 
vnse egene koste, arbeit vnde euentuer, deme benomeden hern 
Erdtmare Burmestere vnde den hebberen desses breues myt 
sinem willen vruntlyken betalen bynnen der stadt Lubeke alle 
jare jn den achtedagen Sunte Martens des werden biscoppes 
unvortogerdt vnde vmbeworen, — — — — — — — — . 
Doch hefft he vns vnde vnsen eruen der vruntscup ghegundt, 


118 


dät wy de vorscreuen renthe alle jar jn den achtedagen Sunte 
Mertens vor hundert marck lubesch wedderkopen moghen, 
deme suluen heren Ertmare effte den wytlyken hebberen 
desses breues de houetsummen myth der plichtigen renthe 
vnde myt allen schulden bynnen der stadt Lubeke to 
samende "to betalende, — — — — — — — — — — 
Wy sinth ock plichtich, en den wedderkop jn der hochtyde 
to pynxsten to voren wytlyken to vorkundigen, vnvorsumeth. 
Alle desse vorscreuen stucke vnde jslick by sick laue wy 
Abele vnde Joachim van Pentze vorbenomed vor vns vnde 
vnse eruen myt vnsen truwen medeloueren, alze wy Ötte 
Wackerbarth, wonaftich tom Kowalle jm kerspel tom 
Sterlighge, Hertich Perkentyn wonaftich jn dem kerckdorpe 
to Gudouwe, Hartich van Bulouwe tor Styntborch jm 
dem kerspele tor Nyenkercken, vnde Rauen Meetzke to 
Lutzouwe in dem kerspele to Pakarenthe, knapen, louen 
vnde segghen vor (vor) vns vnde vnse eruen myt den suluen 
Abele van Pentzen vnde Joachim erem sonen vnde myt 
eren eruen vngesceden — —- -—— heren Ertmare Burmestere 
— — — stede vnde vast to holdende -—- — — — — —. 
Des to groterer bekantenisse vnde bewarynghe hebbe wy 
Abele vnde Joachim van Pentze, houetlude, vnde wy 
medelouere alle vorbenomed, vor vns vnde vnse eruen miyt 
eyndruchtighem guden wyllen vnse jngesegele henget an dessen 
bref. Gheuen na gades borth veerteynhundert jare darna 
jn deme dreevndeveertigesten jare vppe Sunte Sixtus auenth' 
des hilgen paueses vnnde merteleres. 


ac einer auscnltirten Copie im Haupt-Arhive zu Schwerin. 


1444. Sept. 17. ir. 114. 


Hans Kütow zu Dreilügow verpfandet das Gut 
Bandefow bei Boizenburg, 4 Kathen zu Dldendorp 


" 119 


und ein Erbe zu Scwartow an acdhim v. Pens, 
Hauptmann zu Boizenburg, für 568 IM, welche 
diefer für ihn gezahlt hat. 


Ik Hans Lutzow, knape, Gumperdes sone, wonaftich to 
Lutzouwe, bekenne vnde betughe — — — —, dat ik myt 
mynen eruen bin schuldich deme duchtegen knapen Jachim 
van Pentze, houetmanne, wonaftich to Boytzenborg, vnde 
synen rechten eruen sostehalfhundert mark vnde achteyn mark 
lubescher munte, de Jachim vorbenomed redelken vor my heft 
vthe gheien vnde in myn vnde in myner eruen nut gantz 
gekomen sint, dar ik em versettet hebbe vnde iegenwardich 
sette in kraft desses breues dat gantze dorp Bandekow, be- 
leghen in der vogedve to Boytzenburg, veer koten to deme . 
Öldendorpe, belegen by Boytzenborg, dar nu vppe wonen to 
desser tiid Heyne Sywerdes, korte Heyne, Hans Meklenborg 
vnde Wobbeke Dannenberges, vnde to Swartow en erue, dar 
nu vppe wont Boddeker, to enemen rechten wedderschatte 
vnde to enemen brukelken pande so vrij to hebbende, alse 
myn vader vnde myn vedder my dat geeruet hebben vnde 
alse ik dat na besetenie) hebbe(n), myt aller tobehoringe, 
vriheit, schede, veltmarke, myt aller grunt, droghe vnde nat, 
myt allerleye rechtigeit, nutheit, de dar van vnde vthkomen 
mogen mit denste, pachte, bede, broke, vischerye, weide, 
wische, mast, holtinge, myt alleme rechte, richte vnde 
vngerichte, myt dem hogesten vnde sidesten richtes nicht 
vthgenomen rouwelken tobrukende gelik erem egendume, 
wente nu to Sunte Mertens daghe negest komende vort ouer 
teyn iaren vnde en nicht to toseggende bynnen desser tiid, 
wan de teyn iare denne al gantz sint vmmekomen, so mach 
ik, Hans vorbenomd, vnde myne eruen, wan vns dat euen 
kummet, vs suluen to brukende vnde nicht vort to vorsettende, 
Jachim vorbenomd vnde sinen eruen toseggen to paschen in 
den veer hilgen dagen vnde dar. negest to deme tokomende 
sunte Mertensdage en bereden sostehalfhundert mark vnde 


120 ö 


achteyn mark an sodaner munte, alze denne tor tüd to 
Lubeke genge vnde geue ys, sunder blafferde vnde hole- 
pennynge, an ener stede an vnser heren lande van Meklen- 
borg, de en bequeme ys, an enem tzummen, sunder al eren 
schaden; ok schole wii dat sulue ghut vorlaten vor vnser 
herschop vnde entvryen vnde rechtwarende wesen van aller 
ansprake enes isliken, de vor recht: komen wil, recht nemen 
vnde gheuen wil, he sy ghestlik ofte werlik, wan se dat van 
vns esschende sint, ok mogen sii dat vorbenumde ghut vordan 
vorpanden ofte vorsetten gestliken ofte werliken luden sunder 
vnse vurder vulbord, wan en euen kummet, den wii vullen- 
komelken scholen holden dessen brefl, oft he en were van 
worden to worden toscreuen vnde alle dunt en hir ane to 
deme besten keren. Al desse vorscreuenen stukke loue ik 
Hans Lutzow vorbenomd myt mynen eruen Jachyme ergenant 
vnde sinen eruen vaste sunder hulperede to holdende. To 
ener witschop hebben hir an vnde ouer wesen vnde gedeghe- 
dinget de duchtege knape Hans van Pentze, de beschedene 
lude Clawes Bukeman vnde Clawes Parsow, borgermestere to 
Wittenborg. To vurder bewaringe hebbe ik, Hans vorbe- 
nomed, vor my vnde myne eruen myn ingesegel gehenget 
vor dessen breff, in den iaren vnses heren veerteynhundert 
iare darna in dem veervndevertegesten iare in deme daghe 
Sunte J,amberdes des hilgen bischoppes. 


ad} dem Original, auf Pergament, im Baupt-Urchive zu Schwerin. 
Das der Urfunde an fchmalem Pergamentbande angehängte Siegel ans 
ungeläutertem Wachs zeigt in aufrecht ftehendem Schilde eine linfs ge 
fehrte Sturmleiter. 


1444. Dec. 4. [16.%] Yır. 115. 


Cord von Pent zu Redefin verfauft den Dicarien der 
St. Jacobsfirhe zu Kübel eine jährlihe Rente von 


121 


3%, ME. üb. aus feinen drei Erben und Hufen in 
Pastow im Kirchfpiele Hagenow für 50 ME. Müb,, 
unter Dorbehalt der Wiederlöfung. 


Ich Kort varı Pentzen, wonaftich to dem Redevyne in 
dem kerspel to der Jabelle des stichtes to Raszeburch, Be- 
kenne vnde betuge apenbar in dessem breue vor alle den, 
de ene zen edder horen leszen, dat yck vor my vnde myne 
eruen rechte vnde reddelyken vorkoft vnde vppe laten hebbe 
myt kraft desser schrift den erlyken hern vicarien in Sunte 
Jacobes kercken to Lubeke allen ghemendlyken vor voftych marck 
Jubesch, de se my an guden grauen pagemente to myner noge 
wol gestellet vnde betalet hebbet, ick de. vort in myne vnde 
myner eruen nuth ghekeret hebbe, veerdehalue marck jarlyker 
ewiger renthe lubescher penynghe in vnde vth mynen dren 
eruen vnd houen, dar nu Clawesz vnde Lutke Hynryck vnde 
Volesche in wanet, to Potkow belegen in dem kerspel to 
Hagenowe des stichtes to Razeburch, vnde in allen eren to 
behordigen, bewechlyck vnde vnbewechlick, alse se bynne 
dorpes vnde vppe der veltmarcke buten in eren enden vnde 
scheden begrepen synt, myt allen ackeren, holten, wyschen, 
weyden vnde myt aller‘ grunt, droge vnde nat, myt allem 
rechte vnde rychte vnde’myt aller nudt vnde vrygheyt, alse 
myne voruaren vnde ick de suluen erue je vrygest gehadt 
hebbe, nychtes buten to beschedende, vnde desse vorgescreuen 
veerdehalue marck renthe scolen vnde wyllen Ick Kort van 
Pentze vorbenomet vnde myne eruen vppe vnse egene koste, 
arbeyt vnde euentur den benomeden hern vicarien bynen des 
stadt Lubeke vruntlyken betalen alle jar in den achtedagen 
Sunte Martens des werdigen byscoppes vnuortogert vnde vnbe- 
woren; scheghe des nycht, dat got vorbede, so scolen vnd 
wyllen ick vnde myne eruen efte jemant van vnser wegene 
vns myt den vorbenomeden guderen vnde eren tobehoryngen 
nene wys beweren to brukende oft@ to netende, men .de 
vorben. hern vicarıiiı mogen se den antasten vnde bruken der 


122 


myt allem rechte, myt aller nudt vnde vrigheyt vredesam 
vnde vnbeworen, also lange went sze ere vorsetene renthe 
ganszlyken dar vth entfangen vnde alle koste, de se dar 
vmme don, weddernamen hebben, szo vaken alse en des 
behoff wart, se mogen ock de suluen rente vnde alle vp- 
kamende koste dar vth panden ofte se wyllen vnde der 
pande vnuorvolget bruken, alse en bequeme ys, sunder allen 
broke vnde nasculdigen ofte hynder enes jewelyken, — — 
— -- — —, doch my vnde mynen eruen de gnade tho be- 
holdende, dat wy desse vorgescreuen renthe alle jar in de 
achtedagen Sunte Martens, wen vns dat bequeme is, vor 
voftych marck lubesch wedder kopen mogen, den suluen heren 
vicarien ofte den wytlyken hebberen desses breues de houet- 
summen myt de plichtigen renthe vnde myt allen sculden 
bynnen der Stadt Lubeke to samende to betalende an guden 
pagemente, alse dar dene ghenge vnd geue ys, butene be- 
scheden de holen vnde klenen pennynge. Wy syn ock 
plychtych, en den wedderkopp in der hochtydt Pynxten to 
voren wytlyken tho vorkundigende vnvorsumet. Alle desse 
vorgescreuenen stucke vnde jslyck by syck laue Ick Kort 
var Pentze vorben. vor my vnde myne eruen myt vnsen 
truwen medeloueren, alsze wy Vollert van Pentze, wonaftig 
to dem Redeuyn, Eggert Quytzowe to dem Vaghedeshagene 
unde Hennynck Parkentyn in dem, kerspell to Dartzowe, 
knapen, lauen vnde seggen vor vns vnde vnse eruen myd 
dem suluen Korde van Pentze vnde ımyt synen eruen vnge 
scheden myt samender hant vnde jslyck vor vns alle den 
vakenomeden hern vicarien in Sunte Jacobes kercken tho 
Lubeke jegenwardigen vnde to kamende vnde den jennen, de 
dyssen brefi hebben myt erem wyllen, sze syn ghestlyck edder 
werlyck, in guden truwen stede vnde vast to holdende in aller 
wyse, alse vorgescreuen is, sunder alle insage vnd argelyst 
vnde ane alle behelpynge vnde were, gestlykes vnde waerlykes 
rechtes. Des tho grotefen bekantenysse vnde bewarynghe ick 
Kort van Pentzen, houetmann, vnde wy medelouere alle 


123 


vorben. hebbet vor vns vnde vnse eruen myth eyndrachtygen 
guden wyllen vnse inghesegele henget an dessen brefl. Gheuen 
na gades bort veerteyenhundert jar vnde darna jn dem veer- 
vndeveertygesten jare vpp Sunten Barbaren Auent der werden 
hylgen Juncfruen. 


Tab einer auscultirten Copie im Haupt-AUrcdive zu Schwerin. 


1445. Sebr. 28. Ur, 116. 


Conrad, Bifchof von Havelberg, fliegt einen Vergleich 
mit den Herzogen von Mledlenburg, Heinrich d. &. und 
Heinrich d. j., über verichiedene zu Mecdlenburg ge- 
börige Güter, welche das Lapitel zu Havelberg von 
den Mönchen des Klofters Umelungsborn erfauft hat. 
(Auszug.) 


Wy Conrad van Gades gnaden Bischop der kercken to 
Havelberge, Prawest vnde gantze Capittel darsuluest, be- 
kennen vnde betugen — — — — — — — — — — — 
‘Hir an vnde auer sint gewesen de erwerdigen heren: ern 
Hinrick Wutenau, Prawest to Hauelberge, ern Hinrick Cran, 
Prawest to Fredelande, her Matthies van Jagow, Ridder, 
Henning Warborg, Otto Veregge, Lüdecke Warnstede vnd 
Achim van Pentze, de desse saken vorschreuen, gededinget 
vnd vns dar in beiden delen in vorscheiden hebben. — — 
— — — —, Gegeuen vnde schreuen na Christi geborth 
veerteynhundert jar dama in deme vifvndevertigesten jare, 
des Sonauends vor Laetare in den vasten, 


Nah Rudloff's Diplomatar, Mecklenburgic. Medii. Aevi. Vol. VII. 


124 


1445. März 11. Neubrandenburg. zu 111: 


Die Herzoge Heinrich d. &. und Heinrich d. j. von 
Medlenburg fchliegen mit der Stadt Wittftof einen 
Dergleih ab über gewilfe Güter, welche die Stadt 
MWittftofdf von den Mönchen des Klofters Lampen 
gefauft hat, indem fie fich gewilfe Rechte vorbehalten. 
(Auszug. ) 

— — — — wy Hinrick de older vnd Hinrick de junger, 
hertogen. tho Meckelnborg etc., bekennen — — — — — —. 
Hir an vnd over geweset zin de erwerdigen heren her Henning 
Wutenau prawest to Havelberge vnd her Hinrick Cran prawest 
to Fredelandt, her Matthias van Jagow ridder, Henningh War- 
borgh, Otto Veregge, Lüdeke Warnstede vnd Achim van 
Pentze, de desse sacke gededinget vnd in vruntschop entwei 
gespraken vnd vorscheiden hebben an beyden deylen. — — 
— — — —. Des to groterm loven vnd merer bekantniss 
hebbe wy vnse ingesegele henged benedden an dessen breft, 
de geven vnde schrewen is tho Nygenbrandenborch nha 
Christi gebort vnses heren dusend jar veerhundert jar darna 
an deme vifvndvertigisten jare, am donrestage na mitfasten. 


Ya Rudloff's Diplomatar. Mecklenburgic. 


1445. Oct. 1. Nehna. ir. 118. 


Heinrih {IV.), Herjog von Medlenburg, überträgt 

feinem Kanımtermeifter, NRatb und Dafallen Dtto 

Dieregge das Dorf Ben; mit DVDorbehalt der Bede. 

(Auszug.) 

— — — —— Gegeuen to Reyne am fridage negest na 
sunte Michaelis dage, anno domini 1445. 


125 


Zeugen: vnse rede vnde leuen truwen Hans van Bulow, 
jachim Pentz, Wedege: van Zule, her Johan Hesse vnse 
protonotarius. 


ah dem Original im Haupt-Urchive zu Schwerin. 


1446, \unt 9. Schwerin. ir. 119, 


Ahim v. Pens urfundet, daß Herzog Beinrich von 
Medlenburg ihm das Schloß zu GBorlofen auf Schloß- 
glauben unter den aufgeführten Bedingungen auf feine 
Kebenszeit verliehen bat. 


Ick Achim Pentz bekenne openbar mit dussem breue 
vor alsweme vor ‘my vnde myne eruen, dat my de hoch- 
geborne furste, Herttoge Hinrick to Mekelnborch vnde greue 
to Swerin etc., van sundergen gnaden vorlenet vnde ingegeuen 
hefft, myne leuedage de wile ik leue, syn slot Gorlosen vnde 
vp slotlouen gedan sunder rekenschop, quit vnde fry, mit aller 
syner tobehoringe myne leuedage to hebben vnde to bruken, 
doch dat dat sulue slot syner gnade apen slot blyue to allen 
synen noden, weret ok sake, dat ik bynnen des vnde by 
mynem leuende wes vorbuwede edder betherde an dem vor- 
benomden slote, to syner gnade, edder des slotes behuff, dat 
bewyslick were, dar ick gelt vor geuen moste, dat scal myn 
here vorgenomet efte syne eruen my efte myne eruen er, wann 
se dat wedder van mynen eruen nemen, sunder alle arch gut- 
licken an eynem summen wedderleggen vnde betalen, wann 
denn syne gnade efte syne eruen dat slot van mynen eruen, 
efte it mit my to valle queme, dat got lange spare, wedder 
nemen wolden, so scholen se mynen eruen dat to Paschen 
vorkundigen vnde en dann to sunte Mertens dage negest 
darna ere geld, efit ik wes darane vorbuwet hedde to des 


126 


slotes behuff, als vorschreuen steyt geuen, so scholen de vor- 
genomden myne eruen dat sulue slot denn myme gnedigen 
heren efte synen eruen mit der wintersat unbeworren wedder 
antwerden vnde geuen sunder arch vnde sunder alle geuerde. 
Des to vrkunde hebbe ik myn ingesegel an dussen brefi heten 
hengen. Daran vnde ouer syn gewesen de duchtigen Otte 
Veeregge, Hans Stralendorp, Otte Sperling, Curd Sperling, 
Wedege van Tzule, Vicke Haluerstad vnd Volrad van Pentz. 
Gegeuen to Zwerin na godes bort viertheynhundert dama in 
deme soszyndevertigesten jare am donnerdage in den pingest- 
hilligen dagen. 


ah dem Original, auf Pergament, im Haupt-Urchive zu Schwerin. 
An einem Pergamentftreifen hängt das wohlerhaltene Siegel, abgedrudt 
in eingelaffener grüner Wachsplatte. Das Siegel zeigt in einem Vierpaf 
unten den fchräge rechts gelehnten Schild mit einem redts gefebrten, 
fchreitenden Löwen. Ueber dem Schilde der Helm mit Helmdeden. Auf 
dem Helme 2 aufrecht ftehende mit Büfcheln verfehene Stangen, durd 
welche 2 ebenjo verzierte Yuerftangen gelegt find. Umfchrift: 


S’ Toachheim dan pent.en 


a ee 


1446. Aug. 15. Yr. 120, 


Claus Bamm auf Alt-Schwerin und feine ‚Frau Gele, 
Kerften Paflow's Tochter, verpfänden nießbräuchlich 
dem Klofter Dobbertin auf die Lebenszeit der Frau die 
derfelben zum Brautfchage verfchriebenen 12 Hufen des 
wüften Hofes Kölpinftorf. (Uuszug.) | 


Ick Claws Gamme wonaftich tom Schwerine in der vogedie 
tho Plawe vnnd Gese myn ehlicke husfrowe, Kersten Passowen 
dochter guder dechtnisse, de in vorgangenen iaren want hadde 
tho Czidderge in der vwogedie tom Goltberge, wy bekennen 


j - 127 
wd betugen apenbar — — — — — — — — — 
Des to tuge vnd groter bewaringe hebbe ick Clawes Gamme 
nd Gese vorbenomet vor vns, vnse eruen, vnse .ingesegele 
wetende hengen laten an dessen breff, de gegeuen is na der 
bort Christi dusent vierhundert sos vnd viertichh, am dage 
vnser leuen frowen erer hemmelfart. Hir an vnd auer sint 
gewesen de duchtigen Otte Vieregge to Wokerenth, Heinrich 
von Plesse to Lubbetze, Henningh Warborch tho Bellin, 
Reimer von Plesse to Prilleuitze, Jochim Pentze to Gor- 
lose, Jochim Plate tho Wesenberch, ‚Reimer von Plesse tho 
Musselmow, Jochim Moltzan tom Wolde vnd mer louen- 
werdige lude. 


Ya einer beglanbigten Abfchrift aus der erften Hälfte des 
16. Jahrh. im Baupt - Archive zu Schwerin. AUbgedr. bei Kifc, 
Malganicbe Urf.-Samml. II, ir. DXNXNI, pag 16t—164. 


1446. Oct. 28. Plau. Ar. 121. 


Heinrich d. &. und Heinrich d. j., Herzoge von Medien: 
burg, vergleichen die zwifchen den Brüdern Joachim 
und Küdefe Malsan, Heinrich Malsan’s Söhnen, und 
dem Mathias Kargow tiber die Dörfer Kargom und 
Mallin objchwebenden Streitigkeiten dahin, daß die 
Malsan beide Dörfer in Befts behalten, dem Mathias 
Kargow und feiner Ehefrau aber einen freien Hof zu 
“ Mallin auf Lebenszeit überlaffen follen. (Uuszug.) 


Von godes gnaden wy Hinrick de older vnde Hinrick 
de iunger, herttogen to Mekelnborch, fursten etc, — - — 
— — — —, Dar ane vnde ouer syn gewesen vnse redere 
vnde leuen truwen Otto Vieregge, Hennyng Warborch, Reymar 
van Plessen, L.udeke Hane, Jachim Plate, Achim Pentz, 


._..__—r- 


128 r 


Hennyng Zechelyn, Hans Peccatel vnde mer louenwerdich. 
Datum Plawe, anno etc. XLVI°® in die’ Symonis et Jude. 


Aus einem Copialbuche aus der erften Hälfte des 15. Jahrh. aus 
der fürftl. Canzlei im Baupt- Archive zu Schwerin. Abaedr. bei Kiic, 
Maltanfche Urf.-Samml. III, Ur. DXXII, pag. 164-166. 


1447, Mai 14. Zir. 122. 


Heinrich d. j., Herzog von Mledlenburg, verpflichtet jich, 
der Herzogin Anna, Wittwe feines Bruders Johann, 
gebornen Herzogin von Pommern, ihr Keibgedinge und 
die Befjerung ihres Brautfchates mit 6500 rhein. 
Boldgulden auszuzahlen. (Uuszug.) 


Wy Hinrick de iunger van godes. gnaden herttoge to 
Mekelnborch etc. vnd graue to Zwerin, bekennen — — — 
— — —, Vnde wy Curd Hobe, ridder, Henning Warborch, 
Otte Vieregge, Hans van Bulow de olde, Hinrick van Bulow 
to Czebule, Reymar var Plessen, Henning Czechelin, Albert 
Schoneuelt, Mathiasz Smeker, Curd Nortman, Hans Stralen- 
dorp to Cryuitze, Gerd Bere, Claws Kerckdorp, Jaspar van 
Bulow, Wedege van Czule, Luder L.ussow, Henning Piccatel, 
Jachim Cruse, Jachim Plate, Ludeke Hane to Basedow, Jachim 
Linstow to Ludekendorp, Jachim Pentz, Eggard Qwitzow, 
Otte Sperling, Vicke Haluerstad, Hardenacke Bibow, Rädeke 
Kerckdorp de olde, Claws van Lesten, Otte Molteke, Gerd 
Basseuitz to Daleuisse, Clawes van Oldenborch, Ludeke 
Moltzan, Vlricks sone, vnde Detleff Negendanck, borgen 
alle vorbenomet, bekennen openbare an dusseme suluen 
breue, dat wy durch bede willen desz durchluchfigen hoch- 
gebornen fursten vnde heren 'hern Hinrickes, herttogen to 
Mekelnborch, herttogen Johans zeligen sone, vnses gnedigen 
leuen heren zakewolden, mit eyner vorvolgeden samenden 


129 


hand gelauet hebben vade lauen iegenwardigen in crafft dusses 
breues der durchluchtigen hochgebornen furstynnen vnde frowen 
frowen Annen, herttogynnen to Mekelnborch, vnser gnedigen leuen 
frowen, hern Joachim, herttogen to Stettin, erme leuen brodere, 
eren eruen vnde deme holdere desses breues tosamende vnde 
eyn iewelick besundergen an guden truwen stede, vast vnde 
unuorbraken wol to holdende alle puncte, stucke vnd artikel, 
in maten als vorscreuen steyd, ane alle argelist, hulperede 
vnde geverde. Vnde desses to bekantnisze vnde tuchnisze 
der warheyd hebben wy irgenanten borgen eyn iewelick be- 
sundergen syn egene ingesigil by des vorbenomeden vnses 
gnedigen herren herttogen Hinrickes, zakewolden, vnde heren 
Hinrick des olderen, herttogen to Mekelnborch, borgen, inge- 
sigil witlicken hengen heten an dessen breff, gegeuen na godes 
bort viertheynhundert darna im souenvndevertigesten iare, am 
sondage Vocem Jucunditatis. " 


Yah dem Original, anf Pergament, im Haupt-Archive zu Schwerin. 
Gedr. bei Kifch, v. Behrfche Sam.-Urf., Bd. IV, Yir. 488, pag. 42-44. 


1448, Mai 25: Zir, 123, 


Jachim von Pens zu Gorlofen befennt, dreien Bürgern 
zu £über 14 MP. jährlicher Rente aus feinem Dorfe 
Bandefow für ein Darlehn von 200 ME. Tüb. zu 
fhulden, und verfpriht, feinen Bürgen, Eggerd 
von Quitow, jchadlos zu halten. 


Ik Jachim van Pentze, wonaftich to Ghorloze, bekenne 
openbare myt mynen eruen vor alle den iennen, de dessen 
bref seen ofte horen lesen, dat ik myd myne eruen bin 
plichtich alle iare verteyn mark geldeszz to geuende to 
Lubfek] to dren vicarien, de nu besitten de Ersamen heren, 
her Emeke Hoppen, her Jurien Jurgesz vnde her Diderk van 
Trauemunde, dar ik vorboret hebbe twe hundert mark lub. 


9 


130 


an redeme gelde vnde vort keret hebbe in myn vnde myner 
eruen beste, desse vorbenomden verteyn mark geldes heft 
Eggerd Quitzow en vorbreuet van myner wegen vor enen 
houetman vnde vorborget vth mynem dorpe to Bandekow, 
belegen by Boytzenborg, to borende alle iar, vnde gheue em 
de macht, de. to borende alle iare vnde vthtovorderende vih 
deme dorpe touorn vor aller vpborunge vnde pleghe, oft 
Eggerd ergenant, syne eruen, edder syne borgen hir van 
schaden nemen, dat god vorbede, so wil ik vnde myne eruen 
nicht bekummern myd deme vorscreuen dorpe, Eggerd erbe- 
nomed vnde syne eruen sint benamen van alleme schaden; 
ok wil ik de rente vorscreuen vthlosen vnde to sunte Merten 
ouer twen iare; schege desz nicht, so mach Eggerd des dorpes 
bruken bed id schüt. To tughe alle worscreuen stukke to 
holdende sunder hulperede hebbe ik Jachmm erbenomet vor 
my vnde vor myne eruen myn ingesegel gehenget vor dessen 
bref in den iaren vnses heren veerteimhundert iar in deme 
achte vnde veertegesten iare in sunte Vrbanus daghe des 
hilgen mertelers. 


Nady dem Original, auf Pergament, im Hanpt-Archive zu Schwerin. 
An einem Peraamentftreifen hängt nody etwa die, Hälfte des Siegels aus 
ungeläntertem Wachs. Das runde Siegel zeigt einen rechts gemwendeten, 
fchreitenden Löwen. Umfchrift: 


1449, April 18, Yr. 124. 


Jahim von Pent zu Gorlofen cedirt den mit 
Hans von Lükow abgefchloffenen Pfandvertrag über 
Bandefow c. p. an Eggerd von Quitow. 


Ik Jachim varı Pentze wonaftich. to Ghorloze bekenne 
openbare in desme breue myt mynen eruen vor allen luden, 
dat ik hebbe vorsettet vnde iegenwardich vorsette to enem 
brukelken pande dat dorpe Bandekow myt den andern 


13] 


ghudern, alze my vnde mynen eruen dat Hans Lutzow, 
Ghumperd Lutzouwen sone, heft vorsettet vorsadanen tzummen 
pennynge, alze de bref'vthwiset, den he my heft dar vp bese- 
gelt, des ghudes to brukende na vthwisinge des breues so 
langhe bed Hans ergenant dat losen efte sine eruen, ik edder 
myne eruen, alse de breff vthwiset, wan my vnde dat mynen 
eruen euen kummet, ik vnde myne eruen scolen Eggerde des 
gudes recht warende wesende vor alle ansprake, wan des not 
ys, sunder hulperede. Des to tughe hebbe ik myn ingesegel 
gehenget vor dessen bref, in den iaren vnses heren veerteyn- 
hundert iar an deme negen vnde vertegesten iare des 
sunauendes in deme Paschen. 


Hach dem Original, anf Pergament, im Haupt-Archive zu Schwerin. 
An dem fehr zerbrödelten Siegel ıft nur noch der rechts aecfehrte Eöwe 
kenntlich; die Umfchrift fehlt. j 


1450. Jan. 20. Yr. 125, 


Der Herzog Heinrih von Nfellenburg Dbelehnt die 
Brüder Dide und Claus von der Kühe mit dem 
erblihen Pfandbefite der Dogteien Sulz; und Marlow 
mit der Bede. (AUuszug.) 


Wy Hinrick van godes gnaden bertoge to Meklen- 
borch etc, bekennen openbar in dessem breue, dat wy — — 
— — — —. Hir hebben an vnde ouer ghewesen de duch- 
tigen manne: Joachim van Pentze, Clawes van Oldenborch 
vnde Herman Kerkdorp, vnse truwen redere. Ghegheuen 
vnde screuen na der bord Jhesu Christi verteynhundert iare 
darna in deme veftigsten iare, am dage’ Fabiani et Sebastiani. 


ad) dem Original, auf Pergament, im Haupt-Acchive zu Schwerin. 
AUbgedr. in den Jahrb. des Dereins f. medl. Gef. ıc., Jahre. XI, 
S. 298, Yir. NIVI, und in Westphalii Specim, Documentor. Ur. XVII, 
pag. 214-216. 


y* 


132 


1450. an. 29. Ar. 126. 
® 
Heinrih, Berzog von Mecklenburg, ftellt dem Webige 
von Zule einen Schuldbrief aus über 1600 ME. lüb. 
Capital und 160 ME. lüb., zahlbar 14 Tage vor dem 
Martinstage 1451. (Uuszug.) 


Alle desse vorscreuen stucke vnde artikele en iewelik by zyk 
laue wy Hinrik van Mekelenborch van gades gnaden myt 
vnzen ceruen Wedeghen van Tzulen vnde zynen eruen myt 
vnzen truwen medeloueren vnde eruen hiir na screuen stän, 
alz her Ber‘nt van Plesse wonachtich to Rogghelin, Otto Veregghe 
to Wokrente, Joachim van Pentze to deme Redeuine, Egg- 
hert Quitzowe to deme Vaghedeshagene, Otto Sperlingk vaghet 
to Zuwerin, Busso van Bulowe to Weningghe, Luder Lutzowe 
to Grabowe, Hinrik van Bulowe to Pluskowe, Ghert Basseuisse, 
Syuer®t van Ortzen, Bertolt Bertze to Rambowe, Volrad van 
Pentze to deme Redeuine, Hennighk Parkenty*n to deme 
Lutke Haue, Henneke Axkowe to deme Gnemere, Hans Schone- 
uelt to Schoneuelde, Detloff Neghendanke, Clawes Lutzowe to 
Grabowe, Werner van Bulowe to Weninghe, Vicko Haluerstät, 
Jaspar Haluerstät to Bruzeuisse, wy alle lauen an guden 
truwen mit zamender händ myt vnseme gnedighen heren 
hertoghe Hinrike van Mekelenborch myt vnsen eruen stede 
vnde vast“ wol to ho!dende zunder argheliste, nyghe uonde, 
— — — —. Des to groterme louen der warheit zo 
hebbe wy hertoghe Hinrik van Mekelenborch, vorste to 
Wende etc. vnse inghezeghele, vor vnde vor vnse eruen, 
vnde vnse truwen medelouere, alzo vorscreuen stän, ere 
inghezeghele vor zyk vnde ere eruen, witliken henghen laten 
an dessen brefi, de gheuen vnde screuen is na gades bor’t 
verteynhundert jär darna an deme vefftigesten iare, des dunre- 
daghes vor vnser leuen vrowen daghe to lichtmissen. 


133 


Yach dem Original, auf durchichnittenem Pergament, im Baupt- 
Arbive zu Schwerin. Die an Pergamentftreifen angehängt gewefenen 
Siegel fehlen fämmtlih. Gedr. in Kifch, Urkundl. Gef. des Gefct. 
v. Deren, Ib, pag. 136—1358, Tr. CCX, 


1452, Jan. 15. Malchin. Tr. 127, 


Heinrich d. d&. und Heinrich d. j., Herzoge von Mleclen- 
burg, vergleihen fih um die 20000 rhein. Gulden, 
welcdye die Herzoge von Stettin für Fräulein Katharina 
von Wenden von den beiden meclenburgifchen fürften 
zwar empfangen haben, welche die Kebteren aber wieder 
zurüdßverlangen. (WUuszug.) 


m —m (m Te m u — — u -—_ — .— mn _—— —{-- — 


Dar an vnde ouer sinde wesen vnse redere vnde leuen ge- 
truwen heren Bernd van Plesse, riddere, heren Hinrick Kran, 
prauest to Vredelande, Henningh Warborch, Jachim van 
Pentse vnde Ludeke Hane. Gegeuen to Malchin, na Godes 
bort veerteynhundert iar darna im twevndeveftigesten iar am 
sunauende negest vor Anthonii. 


Uah dem Original, auf Pergament, im Hanpt-Acchive zu Schwerin. 
Die beiden an Pergamentbändern angehängt geweienen Siegel fehlen. 


1452, März 15. Malchin. Tir. 128, 


. Heinrich 8. &., Herzog von Mledlenburg, verträgt fi 
mit feinem Detter, dem Herzoge Heinrih d. j., über 
die Pfandfumme von Lummerow dahin, daß, wenn 
die DHerzoge von Pommern den meclenburgifchen 
Berzogen die Pfandfumme von 6000 rhein. Gulden 


134 


zurüczahlen werden, von denfelben der Herzog Heinrich 
d. &. ein Drittel, der Herzog Heinrich d. j. zwei Drittel 
haben foll. (Auszug.) 


— {u . Dar an vnde ouer sin gewest de ge- 
strenghen werdigen vnde duchtegen vnse leuen getruwen heren 
Bernd van Plesse, riddere, hern Hinrick Krän, prouest to 
Vredelande, Ludeke Hane, Jacchim van Pentze vnde Hans 
Vlotowe. To orkunde vnde vurder bewaringhe hebben wy 
vnse ingesegel mit willen vnde witschop henghen heten vor 
dessen vnsen breff, gegeuen vnde schreuen to Malchin, am mydde- 
weken na deme sundage Oculi na godes borth veerteynhundert 
iar amme twe vnde veftigesten iare. 


ach dem Original, auf Pergament, im Haupt-Ardyive zu Schwerin. 
Abgedr. bei Eifh, Maltzanfche Urf. II, ir. DL, pag. 233/234. 


unnnn en 


1452. Juni 24, Yir. 129. 


Joahim und Ulrich von Pent verpfänden dem Bernd 
Darfow zu Sübef 8 ME. jährlicher Rente in Duffin 
für 100 üb. ME. 


Ick her Joachim vnde Olrick broder geheten de 
Pentzen, wanaftich tho Wittenborch yn deme Stichte ta 
Ratzeborch, bokennen vnde betugen apenbar -— — — --, 
dat wy vriges vnde wolberaden modes vor vns vnde vnse 
eruen, rechte vnde redelken hebben vorkofft vnde vpplaten 
vnd vorkopen vnde vplaten yn crafft desser scryfft deme 
erliken manne Bernde Darsouwen, borger to Lubeke, vor 
hundert marck lubesch, de he to vnser noge an guden grauen 
pagemente woll getellet vnde betalt heft, de wy vort an vnse 
vnde vnser eruen nuth ghekeret vnde vth gegeuen hebben, 
achte marck jarliker ewygen renthe lubescher pennynge yn 
vnde vth vnsen gantzen guderen to Dussyn, vnde vort yn 


135 
allen dersuluen guderen tobehoringe, bewechlick vnde vnbe- 
wechlick, also se yn eren enden vnde scheden begrepen synt, 
myt allem acker, holten, wieschen, weyden, wateren vnde 
visscherye vnde myt aller grundt, droge vnde nath, myt alleme 
rechte vnde richte, hogesten, middelsten vnde sydesten, in 
halse vnde hant, myt gantzem egendom vnde mit aller nut 
vnde vrigheit, also vnse voruaren vnde wy de suluen gudere 
ye vriest gehat hebben, nichtes buten to beschedende. — — 
— — — —.- Alle desse vorscreuen stucke — — — — 
laue wy her Joachim vnde Olrick vorbenant vor vns vnde 
vnse eruen myt vnsen truwen medeloueren, alse wy Otte 
Wackerbart vnde Hartich Wackerbart Otten sone vnde junge 
Ötte Wackerbard, wanaftich to Kowale, vnde Hartich Parken- 
tyn, wonaftich to Gudowe, vnde Detleff Breyde, wonaftich to 
Cammyn, knapen, louen vnde seggen vor vns vnde vnse eruen, 
myt densuluen her Joachim vnde Olrike geheten de Pentzen 
myt eren eruen vngescheden, myt der samenden hant — — 
— — deme vakenomeden Bernde Darsouwen — — — — 
stede vnde vast vnde vnbrekelik to holdende — - — —. 
Gheuen na der bort vnses heren Cristi verteynhundert jar 
darna an deme twevndeveftigesten an deme dage sunte 
Johannis Baptisten to midd®n sommer. 


Uah 2 gleichlautenden, beglaubigten Abfchriften, auf Papier, im 
Baupt-Archive zu Schwerin. 


1453, April 14,' _ Ar. 130. 


Jahim von Pens zu Gorlofen und feine Söhne Ulrich 
und Helmet verpfänden Bandefow c. p. an Eagert 
von Quigow für 200 ME. üb, 

Ik Jachim van Pentze, wonhafftich to Gorloze, bekenne 


openbare myt mynes sones. Olrike vnde Helmede, ok ghe- 
nomet van Pentze, vnde myt vnsen ernen, dat wii schuldich 


136 
sint van rechter witliker schult Eggerde Quitzouwen vnde 
synen eruen to truwer hant den hebbern desses breues twe- 
hundert lubesche mark, de in vnsen vromen vnde nüt gekomen 
sint, wan dat dorp Bandekow, beleghen bit Botzenborch, dat 
Eggert ergenant vnde sine eruen van vns myt andern ghudern 
van vns hefft to weddeschatte vnde wii van Hans Lutzouwen 
van der Stintborch hebben, alze de breue klarliken vtwisen, 
de Eggert van vns dar vp hefft, wii em, effte Hans Lutzouwen 
erbenant edder syne eruen, kundigen de’ losinge, so scholle 
wii, Jachim, Olrik vnde Helmet ergenant, vnde willen efite 
vnse eruen Eggerde ergenant vnde synen eruen vnde dem 
hebbere desses breues bereden twehundert mark lub. alzodaner 
munte, alzodenne to Lubeke ghenge vnde gheue is, an enen 
summen an ener bequemen stede, sunder vortogheringe to 
holdende, myt ener sameden hant to liken houetluden ane 
ienigerleye hulperede. _ Des to tughe so hebbe wii, Jachim, 
Olrik vnde Helmet vorbenomed vor vns vnde vnse eruen 
vnse inghesegel, en iowelk sin eghen, ghehenget vor dessen 
brefi, in den iaren vnses hern veerteynhundert jar an dem 
drevndeveftigesten des dages 'Tiburcii et Valeriani, der hilgen 
mertelers. 

Ya dem Original, auf Pergament, im Haupt-Archive zu Schwerin. 
Don den der Urfunde angehängt geweenen 3 Siegeln ift nur noch ein 


Brucdftie des dritten Siegels vorhanden, welches einen auffteigenden 
Löwen zeigt. 


1453, Juni 22. Tangermünde, Zr, 131. 


Friedrich d. j., Markgraf von Brandenburg, fchreibt 
an Herzog Heinrich (IV.) von Mledlenburg . wegen 
etlichyer dem Propfte von Salzwedel, Aırtdreas Haffel: 
mann, geraubter und nach Mledlenburg geführter 
Dferde. ‘ 


— — — —, Als wy juwer liue vaste von sodanner 
perde wegin, de dem werdigen vnnsem rade vnde liuen ge- 


137 


truwen ern Andrcasz Hasselman, proueste to Soltwedell, 
gnomen vnd jn juwer liue lant gekomen sint, geschreuen 
hebben etc., darop gij denn juwer .liue antwerde, vnns 
wedder geschicket, schriuen vnd beruren, dat de juwen 
sodanne perde nicht ouer de Elue gefuret noch gehulpen 
schullen hebben etc., als fugen wy juwer liue fruntliken to 
weten, dat wy eigentliken vnderrichtet sin vnd gij) ok anders 
nicht jn der warheit finden schullen, wen dat Streszke, 
Burfient, Korff vnd noch eyner Achym Pentzen knecht yo 
sodanne perde gnomen vnd jn juwer liue land gebracht vnd 
de juwen to Wendeschen Weninge si ouer de Elue mit kanen 
gefuret hebben; dar sulues dun juwer liue vogit to Dompnitze, 
Henneke Duuel genant, vpp der Elue vpp gewardett vnd von 
den gnomen perden dat beste, bruner har, beholden hadde; 
der suluen perde ok megen, so wij berichtet sin, jn eyn 
dorpp Kerstorpp, to behorende den Pentzen, juwer liue 
manen vnd vndersaten, an dem Wantzenberge, by eynen 
Michel gnant gekomen sin, vnd wij ok furder hebben erfaren, 
wo dat Streszke dem gnanten ynnsem proueste sine dorper 
vnd guder schulle gedrowet hebben to bernende etc. vnd he 
doch neynerley schulde edder rechticheide to om kan bebben, 
— — -—— —, Geuen to 'Tangermunde amme fridage decem 
milium militum martyrum, anno etc. quinquagesimo tercio. 
Frederick dy Junger von gots gnaden 
marggreue to Branndenborg vnd Borg- 
graue to Norenberg. 


Yah dem Original im Baupt-Urchive zu Schwerin. Siegel 
abaebrödelt. 


1453. Dec, 6. Schwerin. Yir. 132. 


Heinrich (IV.), Herzog zu Medlenburg, bekennt, daß 
Herr Johann, Abt zu Doberan, 150 ME. Tüb. an 
Dolrad Preen gezahlt habe auf Grund einer herzog- 


138 


lichen, im Befise Preens befindlichen Derfchreibung auf 

das Gut „Boderftorpe" (Beidendorf). (Auszug.) 
Tughe desser dingh synt vnse leuen ghetruwen Joachim van 
Pentze vnse voghetto Zwerin, Bartolt Bartze t0o Rambow, 
Hermannus® Widenbrugghe vnde heren Hinrik Bentzin vnse 
schriuere. Gheuen to Zwerin na den jaren vnses heren 
dusent veerhundert vnd dre vnde vefitigesten jare amm daghe 
sunte Nicolai des hillighen Bisschoppes. | 

ad dem Original, auf Pergament, im Haupt-Urchive zu Schwerin. 
Angehängt das in braunem Wadıs abgedrudte Fleine Siegel (Dreipaf) 
des Herjogs. 


u nn 


1454. Sebruar 5. Tr. 133, 


Heinrich, Herzog von Mecklenburg, beftätigt den durch 
die Gebrüder von Pleffen bewirften Derfauf ihres 
väterlihen Gutes Röggelin an den Bifchof Johann 
von Rateburg. (Ausjug.) 


—- — -—— — -- Dat dit vor vns vnde vor vnsen rade 
aldüsz vorhandet — — — —, hebbe wy Hartich Hinrich 
erbenomet — — — -—- vnse ingesegel mit willen, witschop 


vnd vulbordh henghen laten vor dessen apen brefl, de geven 
vnd screuen ‚is na der borth Christi verteinhundert jare an 
den vieff vnd vefftigsten jare in sunte Agathen dage der 
hilligen Juncfruwen. Hieran vnd ouer hebben wesen vnse 
trıwen Manne vnde Rad: Hans van Bülow, Eggerd Lützow,') 
Joachim van Pentze, Hans Parkentin, Lütteke Bassevitze, 
Ber/t}hold Berse, Lüder Lützow, Hennigk Parkentin vnd vele 
andere vnse truwen Manne. 

Abgedr. in M. D. Schröders „Papiftiihem MNlecdlenburg“, Vol. II, 
S. 2092 bis 2094. 


ı) Es ift Egger d Yuitom zu lefen. 


m 





139 


1454. uni 28. DBoizenburg. Yr. 134. 


Heinrich, Herzog zu Mecdlenburg, verfauft an Ulrich 
von Pens auf Gorlofen für 1000 fl. rhein. die Hebung 
von 18 MP. aus Kummer und Göhlen, weldhe Hebung 
dem Herzoge von Raven von Pengen lWDittwe ange- 
itorben ift, fowie ferner 17'/. ME. aus Keuffow und 
16 ME. aus Cohfen und mehreres Andere, mit Dor- 
behalt des Wiederfaufs. 


Wii Hinrik van godes gnaden hertoge etc. bekennen vnd 
betugen openbare mit dussem vnseme breue — — - —, 
dat wii — — — hebben vorkoft vnd vorlaten — — — to 
eyneme rechten weddeschatte in craft dusses breues vnseme 
leuen getruwen Vlricke van Pentze wonhaftich tho Gorloszen 
vnd sinen rechten eruen vor dusent vulwichtige rinsche gulden 
sette wii, here Hinrik vorbenomt, dem vorbenomden Vlricke 
van Pentze vnd sinen eruen to Kummern vnd Golen achteyn 
mark geldes zunder richt vnd denst, de vns anstoruen sin van 
Rauens van Pentzen husfrowen wegen; im dorpe to Lozen 
sosteyn mark geldes; im haluen dorpe to Loyszow achteynde 
halue mark myt richte vnd denste, hogest vnd sidest, vnd 
myt aller herlicheyt, vns edder vnsen eruen dar nichts ane 
to beholdende, ‘zundern allene de losinge, in vnd vth beyden 
dorpen twevndtwintich swyne, dat swyn to rekende vor achte 
schillinge, dar to sette wii mit vnsen eruen vor dessen vor- 
screuen summen geldes dem vorbenomden Vlricke van Pentze 
vnd sinen eruen veftich lubesche mark geldes iarliker gulde, 
de se boren an vnsen truwen rade to Swerin to allen sunte 
Niclaws dagen touorn van vnser orbare vor vnsem plege, 
desse vorbenomden gulde scholen vnd willen wii, here Hinrik 
vorbenomt vnd vnse eruen, Vlricke van Pentze vnd sinen 
rechten eruen vnd deme hebbere dusses breues mit Vlrickes 


140 - 


edder siner eruen willen recht waren vnd entfryen vor alsweme 
van allen tospraken, geystlicken vnd wertliken, alse vaken alze 
en des noet vnd behuff is. Ok schal vnd kan de vorbenomde 
Virick sine eruen effte hebbere disses breues mit sinem efte 
siner eruen willen desse vorscreuen gudere nicht vorbreken 
konen myt worden efte werken yegen vns efte vnsen eruen; 
ok mach Vlrick vorbenomt edder sine eruen desse vorbe- 
nomde gulde en deyl efte gantz vortan vorpanden, vorsetten, 
weme se willen, geystlik edder wertlik, vor den vorscreuen 
summen geldes, wan es det noet vnd behuff is, geue wii 
vulbort, macht vnd gantze willen tho; jedoch hebben wii vns 
vnd vnsen eruen beholden den wedderkoep, wan vns dat be- 
queme is, so schole wii edder vnse eruen Vlricke vorbenomed 
edder sinen eruen den wedderkoep witlik doen vnd verkundigen 
in den vier hilgen dagen to Paschen mit breuen edder mit 
boden vnd to deme negesten sunte Mertens dage darna to 
dancke weddergeuen vnd bereden dusent vulwichtige Rinsche 
gulden gud an golde vnd darto de iarliken renthe nastande 
gulde vnd orbare, alse vorscreuen is, to zZamende an eynem 
zummen, den houetstoel an Rinschem golde vnd de gebaren 
vnd nastanden renthe an lubeschen schillingern en anders 
nicht to bedende vp einer stede an vnsem lande, dar en dat 
euenst kumpt, zunder Vlrickes vnd siner eruen hinder vnd 
vortoch, vnd we dussen breff hefft mit Vlrickes vnd siner 
eruen willen, he siı geystlik edder wertlick, dem schal he so 
behulplik wesen, eft he eme van worden to worden toscreuen 
were. Alle desse vorschreuen stucke vnd artikel louen wii 
here Hinrik vorbenomet mit vnsen eruen dem vorbenomden 
Viricke van Pentze, sinen eruen vnd to truwer hand 
Jachim varı Pentze vnd sinen eruen vnd deme hebbere 
dusses breues mit erem willen stede vnd vaste to holdende 
zunder jenigerleye argelist, hulperede edder nyefunde. Des to 
tuge vnd furder bewaringe hebben wii vnnsze ingesegel mit 
willen vnd witschop hengen heten benedden an dussen vnsen 
brefi, de gegeuen is to Boyszenborg na godes bort vierteyn- 


141 


hundert iar darna im viervndueftigesten iare des friigdages 
negest na sunte Johannis baptisten daghe. 


ab dem Original, auf Pergament, im Hanpt-Archive zu Schwerin. 
An einen Peraamentbande hänat das mwohlerhaltene Siegel des Herjogs. 


145(4). Dec. 26. Zir, 135. 


Heinrich, Herzog von Medlenburg, verjchreibt fi gegen 
Ulrih von Pent zu Gorlofen auf 1080 rhein, Gulden. 


Wii Hinrick, van gades gnaden hertoghe to Mekelnborg, 
fiorste to Wenden, greue to Zwerin, to Stargherde vnde 
Rostock der lande here, bekennen vnde betughen apembare 
vor alszweme an desseme vnnszeme breue, dat wii mit 
vnnszen eruen rechter witliken schult schuldich sint deme 
duchtigen vnnszeme leuen truwen Olrike van Pentze to 
Gorlosen wonhaftich, sinen eruen vnde to truwer hand 
sineme vadere Achimme van Pentze vnde alle den 
iennen, de dessen breff hebben mit sineme efte siner eruen 
willen, gheystliken efte werltliken, dusent vnde achtentich 
ghenghe rinsche guldene, ful an wicht, gud van golde, de wii 
rede van eme entfanghen vnde vpgebort hebben, vnde vort 
an vnnsze vnde vnser eruen vromen vnde nuth gekeret 
hebben, de wii efte vnsze eruen Olrike, sinen eruen efte 
hebbere desses breues scholen vnde willen to dancke wedder- 
geuen vnde betalen vppe sunte Mertens dach negestkomende 
na ghift desses breues in eneme summen, to ener tid, vppe 
ener stede in vnnszeme lande to Mekelenborg, wor eme, sinen 
eruen efte hebbere desses breues dat bequeme is to borende, 
vnnde anders nicht to bedende, den sin rede rinsche golt 
ouer to tellende vnde to betalende sunder ienighen hinder 
eite vortoch. Dyt loue wy here Hinrick vorbenomet vor vns 
vnde vnnsze eruen mit vnnszen leuen truwen medeloueren, 
alsze Otte Sperlingh, Luder Lutzouwc, Bertelt Bersze, Harde- 


142 


nacke Bibouwe, Siuert van Örtze, Hinrick van Bulouwe, Curd 
Sperlingh, Ludeke Basseuisse, Jasper Haluerstad vnde Juries 
Haluerstad, wii alle louen vor vns vnnde mid vnnszeme 
gnedighen heren bouenscreuen Olrike, sinen eruen vnde deme 
hebbere desses breues mit ener sameden hand de nicht meher 
to voruolghende den ens mid boden efte breuen an vnnsze 
huesze efte iegenwardicheit. Desse vorscreuen stucke vnde 
articule desses breues an guden truwen vnuorbroken wol to 
holdende to merer bekantnisse vnde wiitlicheyt hebben wii 
here Hinrick vnde wii borghen alle mit vnnszeme gnedighen 
heren vnnsze inngesegele mid willen henghen laten an dessen 
‚ breff na Cristi gebort veerteynhundert iar darna in deme viif- 
vndevoftigesten iare, amme daghe Steffani des ersten mertelers. 


Original auf Pergament, durch einen Schnitt cafjirt, im Haupt- 
Archive zu Schwerin. Sämmtlihe Siegel fehlen. Abgedr. bei Kiih, 
Gefchl. v. Oerten, IIb., pag. 154/155, Ur. 218. 


ee ee ee 


(1455.) April 7. Grubenhagen. Tr. 136. 


Küdefe Malsan zu Grubenhagen bittet den Berjog 
Heinrich d. j. von Mecklenburg, durch Abtragung einer 
Schuld von 120 ME. an Achim Pens ihn von der 
Bürgfhaft für den Herzog zu befreien. 


Mynen vnderdanigen willigen denst touorn. Hochgebarne 
forste, gnedighe, leue here. So alse my juwe gnade vakene 
secht heft, alse XX gude marck vnde hundert gude marck to 
Achim Pentzen los to makende, wor vmme gnedeghe, leue 
herre bydde yk juwe gnade noch denstliken, gy my sodane 


gheld noch mochten to Achim los maken, vp dat yk dor 


nyne manynghe mer van Achim vmme liden drofte; dat wil 
yk gerne iegen iuwe gnade vorschulden vnde vordenen, alse 
yk iuwen gnaden des wol plichtich byn, vnde yk bydde des 
iuwer gnaden antwerde, efte gy sodane gheld to Achim willen 


143 


los maken efte nicht. Gade beualen. Screuen tome Gruben- 
haghen vnder mynem ingesegele, des mandaghes in den paschen. 
Ludeke Moltsan 
tome Grubenhaghen. 


Yab dem Original im Banpt-Urchive zu Schwerin. Abgedr. bei 
Sifh, Maltanfche Urk.-Samml. IM, !ir. 558, $. 250/251. 


1455. Oct. 27, !r. 137, 


Hartwig von Bülow zu Stove verfchreibt den Dicarien 
der St. Jacobi-Kirche zu Kübef 7 ME. jährlicher Rente 
aus 2 Hufen zu Danmereez für 100 ME. Eüb. unter 
Dorbehalt des Wiederfaufs. (AUuszug.) 


Ick Hertich van Bulouwe, knape, wonaftich to Stowe, 
bekenne vnd hetuge apenbare in vnd mit dessem breue, dat 
ik vryes willen vnd wolberadenen modes vor my vnd myne 
eruen mit vulbort vnd willen alder, der ik erer vulbort hir 
to bedorfte, rechte vnd redelcken hebbe vorkoft vnd vorlaten, 
vorkope, vplate vnde vorlate in kraft desses breues den erliken 
heren gemeynen vicarijs in Sunte Jacobi kerken bynnen Lubeke 
vnd eren nakomelingen souen mark geldes ewigher iarliker 
renthe in vnde vthe mynen twen houen vnde erue, dede mi 
buwet vnnd bewonet Luetke Dune vnd Werneke Nyelant, to 
Dameretse belegen in dem kerspele Vellaen des stichts to 
Razeborch vnde in allen eren tobehoringhen, droge vnd nat, 
wo men de benomen mack, nichtes nicht buten beschedende, 
bewechlick, vnde vnbewechlick, mit allen ackeren, wisschen, 
weyden, holtinghen vnde weteryngen, mit allem rechte vnde 


gerichte, hogest vnd sidest, in hals vnde in, hant, — —— — 
vor hundert Lubessche mark penninge, de ik dar vor van en 
tor noghe hebbe entfangen, — — —. — — —, doch be- 


beholden dat wy de suluen souen marck geldes, wan idt vns geleuet 
vnde bequeme is, vor hundert marck lubessche marck wedder- 


144 


kopen mogen, — — —. Alle desse vorscreuen puncte vnde elk 
by sick laue jck Hertich van Boulouwe vakenomd vor my vnd 
myne eruen mit mynen truwen borghen vnde loueren alse wy 
Olrick van Pentsze, wonaftich to Toddin, belegen imme 
kerspele to Hagenouwe, vnde Marquart Scharpenberch to 
Walmerstorpe des kerspels tor Hogenkerken des vorbenomeden 


stichts to Razeborch, lauen vnde seggen — — —. De to 
merer getuchnisse vnd warheyt — — -— hebbe ik Hartich 
van Bulouwe — — — vnde wy borghen vnnd loueren vor- 


benomet vor vns vnnd vnse eruen vnse ingesegele witliken 
vnde eyndrachtliken an dessen breff heten hengen int jar 
"vnses heeren veerteynhundert vnde in deme viffvndeuoftigestenn 
jare des mandages vor alle gades hillighen daghe. 


ad einer beglanbigten Abjchrift im Haupt-Archive zu Schwerin. ° 


1455. Uov. 11. Rehna.  .Qr. 138, 


Heinrih, Herzog von Mledlenburg, beftätigt den von 
Pafjchedag Hafencop mit dem Klofter zu NRehna über 
das Gut Käfelow, in Amte Badebufh, abgefchloffenen 
Dfand- und Kaufvertrag. 


Wii Hinrick van gades gnaden Hertoge to Mekelenborch, 
forste to Wenden, greue to Zwerin, Stargherde vnd Rostock 
der lande here, bekennen vnde betughen apenbär vor vn’s 
vnde vnsz eruen an dessem apen breue vor alle den jennen, 
de ene zeen edder horen lesen, alzo de tuchtighe vnse leue 
‚truwe Paschedach Hasecop wanaftich tom Rütinghe befft vor 
pandet vnde vorkoftt den erwerdighen her Nicolao 
Pentze praueste, Pelle Bulow prioren vnd der gantzen 
gheistliker sammelinghe vnde erlike capittel vnses closters 
to Rene*dat ganze dorp Koselow, beleghen an vnsem lande 
an der voghedie to Gadebusse, in dem kerspel to Pocrente, 
alzo de breue clarliken vth wiset, de ze* an beiden ziden dar 


145 


vp vor seghelt hebben, vnde vns vört anghevallen vnde beden 
hefft, wii zodane vorpandinghe vnde köp tolaten bewillen vnde 
vulborden wolden, zo hebbe wii angheze’n zyne bede vnde 
hebben sodane vorpandinghe vnde köp des vorbenomeden 
dorpes, de twuschen Paschedaghe vnde vnsen vorbenomeden 
closter schen vnde vorhandelt ys, tolaten bewillet vnde be- 
vulbordet, ° vnde ieghenwardighen tolaten bewillen vnde 
vulborden ene vort an dessem apen breue, vnde nemen dat 
vorbenomede dorp vort an vnse bescherminghe, alzo wii de 
anderen erfigodere des. vorbenomeden vnses closters an vnsz 
boscherminghe hebben an der besten wiise vor alle de 
ghennen de vmme vnsen willen dön vnde laten willen. 
Vnde .hebben des to tughe vnde groter witschop vnse 
ingheseghel vor vns vnde vnsz eruen witliken henghen heten 
an «dessen apen brefl. Gheuen to Rene an den jaren vnses 
heren dusent veerhundert an deme viiff vnde vefftighesten jare 
an deme daghe Sancti Martini des hilghen bisschoppes. 


ach dem Original, auf Pergament, im BHaupt-AUcchhive zu Schwerin. 


Ungehängt ift das in rother eingelaffener Wachsplatte abaedrndte herzog- 
liche Siegel. , 


IERTAITELATRLEL AS LE 


1456. Sebr, 10, Schwerin. Ur. 139, 


Heinrich, Herzog von Mledlenburg, ‘gelobt, Die Bafie- 
wis und deffen Erben im Befiße von Thorftorf und 
Böffow c. p. zu fchüsen gegen alle und jede Anfprüche 
Dritter, und infonderheit der Jungfrau Ermgard Storm, 
jel. £üder Storms nachgelaffener Tochter. (AUuszug.) 


—_— u [Mitgelober]: Achim von Pentze, 
vnsere voged tho Schwerin, Ötte Sperling, Bartoldt 
Barse tho Rambow, Luder vnndt Clawes genomet de 
Lutzowen tho Grabow, Siuerdt von Örtzen tho Roggow, 
Hinrick von Bulow tho Pluschow, Detleue Negendanck tho 


10 


146 


Eggerstorff, Jurgen Haluerstadt tho Brutze, Woldemer Moltken 
thor Nienkercken, Hinrick von der Luhe tho Buttelkow, Vicken 
Stralendorpen tho Criuitze, her Hinrichs sohn, Berndt von 
Plesse, herr Berendes sohn, thom Groten Haue, Dethleff von 
der Luhe tho Buschmohlen vnndt Hans Stralendorp tho 
Kranckow. — — — -—— — — In vnsem huse tho Schwerin 
na Christi geborth veerteinhundert vnndt jn dem sosz vnndt 
vofttigsten jahre, jn Sunte Scholastica dage der hilligen 
Jungiruwen. 


. Ya einer fpÄteren Abjchrift im Hanpt-Archive zu Schwerin. 


1456. Sebr. 10, Schwerin, ir. 140, 


Beinrih, Herzog zu Medlenburg, verfauft das Gut 
Thorftorf, das Kirchdorf Böffow, fowie Kütfen Chorftorf 
für 4400 ME. Lüb. an Dice von Baffewis. (Uuszug.) 


— u [Zeugen]: vnse rehte vnd leuen ge- 
truwen: Otto Sperlingk, Bartell Barsze tho Rambow, Hans 
Parckentin tho Prischendorfi, Vollerdt von Pentz tho Redefin, 
Cordt Sperling tho Schlagesdorpe, Hinrick von Bulow tho 
Pluszkow vndt Luder Basseuitze tho Mhalszlow. — — — 
— — — Schwerin, nha Christus geborth Ein dusent, veer- 
hundert vnndt jn dem soesz unndt foftigsten jahre, jn sunte 
Scholastica dage der hilligen jungkfrowen, 


Nach einer ipäteren Abfchrift im Haupt-Archive zn Schwerin. 


1456. April 28, Xr. 141, 


Herzog Heinrich von Wiedlenburg beftätigt die zwifchen 
den Sendeboten des Lapitels der Kirchen zu Kübet und 


147 


den herzoglichen Näthen getroffenen Dereinbarungen, 
betreffend gewifle alte Schuldforderungen der Kübeder 
Dicarien gegen eine Anzahl medlenburgifcher Dafallen. 


Wii Hinrik van godes gnaden etc. Betugen vnd bekennen 
opembare in dessem breue vor alswem, dat de erwerdigen heren 
vnse leuen besunderen: meyster Luder Robringh, doctor 
Godfrid Lange vnd her Johan van Mynden, domheren vnd 
sendeboden des Capitels der kerken to Lübeke, vnd de duch- 
tigen vnse rederen vnd leuen getruwen: Hans van Bulowe, 
Eggard Quitzowe vnd Ludeke Basseuisse, in vnser iegen- 
wardicheyd vppe dem slote tom Schonemberge besproken vnde 
gedegedinget hebben twischen den werdigen heren allen 
vicarien bynnen Lubeke vppe ene, vnd den duchtigen vnsen 
leuen getruwen: Jachim, Volrade vnd Helmede van Pentze, 
Johann vnd Detleue van Tzule, Hinrike van Plesse, Hermen 
vnd Thonnyese Blucher, Hinr. und Hanse Weltzowe, Hans 
vnd Hans Lutzowe, Helmede, Henneken, Volrade vnd Lüder 
Lutzowen vnd eren borgen allen in den vogedyen Boytzem- 
borg vnd Wittemborg vnd anderswor in vnsen landen beseten, 
vppe de anderen syden, benomelken van sodanes bannes 
beswaringe vnd sanglegeringe wegen, dar de vorbenomeden 
vicarii de erbenomeden vnse manne mit meren eren mede- 
hulperen vnd borgen vmme ichtes welkes weddeschattes willen, 
den ere der vicarii vorfaren mit densuluen vnsen ınannen 
und eren olderen hiir vormals gekoft hadden vnd en nu, to 
langen tyden verseten, ingebracht hadden, also dat desuluen 
vicarii sodanen ban, sanglegeringe, den se vppe vnse manne 
gefordert hadden, gantz vnd deger scolen affdon vnd nedder- 
slan laten vnd des en ene vullenkomene losinge schicken 
vnder erer eghenen kost, vnd enscolen ok de erbenomede 
vnse manne efte ere borgen furder hiir namals vmme nene 
verseten rente van der wegen manen; men vppe sunte Nicolaj 
dach nu neghestkomende, vnd desgeliken vppe alle sunte Nicolaj 
dage dar neghestfolgende, scolen de erbenomeden vnse manne 


10* 


148 


efte ere eruen densuluen vicarien ere iarlike gulde, da se en 
ane verplichtet sint, gutliken sunder inseggent vthrichten vnd 
betalen bynnen Lubeke na lude erer breue. Weret auer, dat 
jemande van den vicarien dar gebrek van jemande der vnsen 
erbenomed ane worde vnde se vns dat touorn verkundigeden, 
den scolen wii vnd willen na al vnsem vermoge vnderwisen, 
dat he noch sulke schulde vnd weddeschatt eyn islik dem 
sinen betale vnd vthrichte vor der hilgen drier koninge dage 
dar denne neghestfolgende. Weret auer, dat god aftkere vnd 
wii ok vngerne wolden, dat jemand vnser manne vorbenomed 
deme noch denne so nicht endede vnd de vicarii van erer 
nod wegen den edder de in beswaringe des bannes, so se hoghest 
konden, bringende worden mit eren borgen, eyn sulk scal vns 
nicht entjegen, sunder to willen wesen; so beschedelken jcht 
jemand vnser mannen disses wedder queme, dar mogen se id 
mede forderen, alse en dat recht ghift!), Ok enscal em sodan 
verseten togeuene rente nicht togegeuen bliuen, sunder de 
older scal mit der nygen mit eme vpstan vnd affgemanet 
werden; dat allent hebben de vorgenomeden vicarii vnd vnse 
manscop alle vorbenomed "muntliken vulbordet vnd angerumet, 
des allen wii to tuge vnse ingesz[eghele] hebben hengen heten 
an dessen bref. Geuen na Xri bort xilij vnd Ivj iar am 
medweken na Cantate. 


Ya dem Concept, auf Papier, im Haupt-Arcdhive zu Schwerin. 


u ET u u El EEE" 


1457, Nov, 11. Gadebujch. Tr. 142. 


Heinrich IV., Herzog von Mecdlenburg, und feine Ge- 
mahlin Dorothea verfaufen dem KLonvente des Klofters 
zu Rehna 70- ME. jährlicher Hebungen aus der Stadt 


1) Don: „jcht bis „‚ghift‘‘ an den Rand gefchrieben und für das 
Folgende, weldhes durdftriben, fubftitmirt: „‚dat se norgen sanglegeren 
scolen sunder dar men ene suth‘*, 7 fe 


149 


Schwerin und aus den Dörfern Botelsdorf und Pätrow 
um 1000 lub. ME. unter Dorbehalt des Wiederfaufes. 


Wii Hinrick vnde Dorothea, hertige vnde hertiginne to 
Meckelnborg, furste vnde furstinne to Wenden, — — — —., 
Bekennen apenbar vor vns vnse eruen vnde alszwem betugende, 
dat wii reckliken vnde reddelken mit endracht vnde na rade 
vnses truwen rades hebben vorkoft vnde vorlaten, vorlaten 
vnde vorkopen noch jegenwerdigen mit craft desses vnses 
breues den erwerdigen hern Nicolao Pentzen proueste, 
Pellen Bulowen prioren, vnde der gantzen ghestliken samelinge 
des Closters tho Rene vnde allen eren nakomelingen seuentich 
lubsche mark jngeldes jarliker renthe an desser naschreuen 
vnser vpboringe, alse veftich lub. mrk. jarliker vpboringe 
orbar van deme rade to Zwerin vnde twintich lubsche mark 
geldes bede, in deme dorpe to Botleuesstorpe achteyndehalue 
mrk. vnde viff schillinge, benomliken: vth deme erue Hinrick - 
Wintmolres veer mrk. sos schillinge, vth deme erue Hans 
Schroders, dat ok nw Hinrick Wintmolre buwet, dre mrk. twe 
schillinge, vnde vth Jacob Wintmolres erue veer mrk, enen 
schilling, vth Margart Langermans erue ve‘rdehalue mrk. ver 
schillinge, vnde vth Heydemansz erue druddehalue mrk., vnde 
amme dorpe to Poterow, alle belegen in der vogedii to 
Godebusz, an deme erue Hinrik Nigemansz twe mrk. dre 
schillinge, vor dusent lub. mrk., de se vns in guden rinsschen 
gulden ouer gestellet vnde tor nuge wol beret hebben, de 
vort in vnser lande nufticheyt vnde beste gekeret vnde ge- 
kamen sint. Desse vorschreuen seuentich mrk. geldes scholen 
de vorschreuen prauest, priore vnde ghestlike sammelinge 
vpboren alle jar: De veftich mrk.- by deme vorbenomeden 
rade to Zwerin alle jar amme auende der bort Cristi, vnde 
de andern twintich mrk. alle jar tho sunte Michels dage van 
den vorben. luden vıde van allen eren nakomelingen in den 
vorben. dorpen vnde eruen. - — — — - — -- — — 
Alle vorschreuen articlen samentliken vnde besunderen lauen 


150 


wii Her Hinrick hertige vnde Dorothea hertigine vorben. mit 
vnsen eruen den vorschreuenen praueste, prioren vnde gantzen 
ghestlike sammelinge jn guden truwen stede vnde vast to 
holdende sunder jngeggent ') vnde alle argelist, vnde hebben 
des to groteren bewaringe vnse jngesegele endrechtliken vor 
vns vnde vnse eruen mit den jngesegelen der duchtigen vnser 
reder vnde leuen truwen Jachimmes van Pentzen, Eggerdes 
Quitsowen vnde Hinrikes van Bulowen, de hir an vnde ouer 
sint gewesen, vnde hebben des to tuge ere jngesegele mit vnsen 
wetendes hengen heten vor dessen breffl. Gegeuen to Gotbusz 
an den jaren vnses heren dusent verhundert darna amm seuen 
vnde veftigesten, am dage sunte Mertensz des hilgen 
bischoppes. 


Xadı dem Original, anf Pergament, im Hanpt-Ardyive zu Schwerin. 
ur an dem 2. der 5 eingezogenen Pergamentbänder hängt noch das 
Siegel der Herzogin Dorothea. 





1459, .März 11, Schwaan. Tr. 143, 


Heinrich, Herzog von Medlenburg, erneuert und be 
ftätigt die Freiheiten und Privilegien der Stadt Marlow. 
(Auszug.) 


—_— —— —_- Vppe dat alle dusse vorschreuen stucke 
vnnd priuilegia eine gewisse beuestunge moge hebben, so 
hebben wy vnse ingesegell hengen heten vor dussen brieff. 
Desses tuge sindt de werdigenn vnse schriuer vnd lieuen 
getruwen her Hermen Widenbrughe, kerkher tho vnser lieuen 
frowen binnen Rostok, her Hinrick Bentzin vnnde de duch- 
tigen vnse redere vnd lieuen getruwen Jochim von Pentzen, 
Siuertt von ÖOrtzen vnd Hinrick van Bulow vnnd mere loff- 


— 


») Derfchrieben für ‚‚ingeggent‘', 


- 151 


werdige vnser menne. Gegeuen tho Swan, na Christus geburtt 
verteinhundertt vnd in deme negen vnd vefftigesten iare, am 
sondage na mitfasten L.etare. 


ad einer Abfchrift aus dem 16. Jahrh. im Haupt-Urcdive zu 
Schwerin. Abaedr. bei £ifh, Gefchl. v. Oerken IIb., pag. 176/177, 
Ur. 229. 


1461. April 14. Parchim. Yr, 144, 


Heinrih, Herzog zu Mecdlenburg, vergleicht fih mit 
den Kalandsherren und Geiftlicyen der Kiebfrauen- und 
St. Beorgsfirde zu Parhim über gewiffe Pädhte, 
weldye diefe in der Dogtei Eübz von den von Pleflen 
u. U. Fäuflih erworben hatten. (Wuszug.) 


Van gades gnaden wy Hinrick de oldere, hertoge to 
Meckelenborch, furste to Wenden, to Rostock vnde Stargarde 
der lande here, Bekennen vnde betughen apenbar jn desseme 
breue vor alszweme alze vmme de twedracht vnde schelinghe, 
de dar enstan ys twischen vns an de ene syde, vnde den 
kalendes heren broderschop, vicarien vnde der gantzen papheyt 
jn beyden kerken vnszer leuen frowen vnde sunte Jurgen to 
Parchem Zwerinsches stichtes an de anderen syde, van der 
pacht vnde jngheldes weghen, de de suluen papheyt ghekofft 
hadden jn der voghedige to Lubtze van den van Plessen, 
Schaden, Parsowen vnde anderen vrygen luden, hebben de 
duchtighen vnde werdighen Joachim van Pentze, to deme 
Redevine, Joachim van Bulowe to Gometowe, Reymer' van 
Plesse to Tzulowe vnde her Bernd Colbowe, kerkhere to 
sunte Jurigen to Parchim, van vnszer weghen, vnde erwerdighen 
heren her Jacob Lemegowe, official, Nicolaus Struuinck, 
Mattheus Bade vnde Johannes Werle, prestere, van der papheit 
weghen, alszo wilkorde richtere vnde deghedinghes lude na 


152 > 


vulbord beyder parte vorscreuen, begrepen, to ende ghedeghe- 
dinget vnde gantzs gescheden jn aller mathe vnde wisze, alszo 
hir nascreuen steyt! — — 
To groter bekantnisse vnde mer bewaringhe hebbe wy vaken- 
ghenomede here Hinrick vor vns vnde vnse eruen vnse 
jingheseghel myt witschop vnde vulbord heten henghen vor 
dessen breffl, de gheuen ys vnde screuen to Parchim na der 
bord Cristi verteynhundert jar darna in deme en vnde 
sostighesten jar an deme daghe Tiburcii vnde Valeriani der 
hilghen mertelere. 


Nach dem Original, auf Pergament, im Hattpt-Arhive zu Schwerin. 
Siegel nicht mehr vorhanden. 


Be ee ze ze 


1461. Eldena. Yır. 145. 


Das Klofter Eldena verleiht dem Heinrich Safle, genannt 
Heinrich Sülter, und feiner frau das Eigenthum der 
Klofterfaline zu Lonow gegen eine Abgabe von einem 
Scheffel Salz wöchentlih. (Auszug.) 

In Gades namen Amen. Wy Wernerus Gezeuitze, prawest, 
Elizabeth Lutzow, priorynne tor Eldena, vnde de gantze 
conuent dar sulues bokennen vnde betugen apenbar in desseme 
breue, dat -—- — — -- — — — — 
. Hy is an vnde auer weset de ductyghe knape Joachim van 
Pentze to Sweryn vaget, Tonjes Nygenkarken vaget tor 
Nygenstad, Olryck van Pentze to Gorloze, Hans van 
Dytten to Hagenow vnde vele mer andere vrame lude, de 
louen vnde tuges werdych synt. Ghegeuen vnde screuen tor 
Eldena, na Gades borth werteyn huedert iar darna in deme 
LXI iare. 

Nach einer fpäteren Abfchrift, auf Papier, im Baupt-Ardyive zu 


Schwerin. Gedr. in den Jahrb. des Dereins f. medl. Gefdy., Jahre. X1, 
S. zı5/316, C., Ar. LIV. 


153 


1462. März 18. Parchim. Tr. 146, 


Heinrich d. d. und Heinricy d. j., Herzoge von Mledlen- 
burg, verleihen dem Marfchall Eüdefe Maltan zu 
Grubenhagen gewilie Beldhebungen aus den Dörfern 
Dahmen und Sagel nebft einigen Geredhtfamen aus 
Moltow als ein ewiges Erbe, wie die Maltan folches 
bisher von den Fürjten von Werle pfandesweile befellen 
haben. (Uuszug.) 

Wy Hinrik de older vnde Hinrik de iunger, van gades 
gnaden hertogen to Mecklenborch etc., bekennen vnde betugen 
apenbar — — — — — — — — — — — — — _— — 
Hir zint ane vnde auer geweszet: vnsze leuen getruwen vnsze 
radt, alsze Berndt Rör tome Nyenhusze, Lutke Hane to 
Baszedow, Jachym Pentze to Gorlosze vnde Hinrik Hane 
to Kuggelmisse vnde vele mer vnszes rades vnde vnszer manne, 
de wol louen vnde tuges werdich szintt — — — — — 
Geuen vnde screuen to Parchym na gades bordt verteinhundert 
ıar darna in deme twevndesostigesten iar, an deme fridage na 
suntte Gertruden dage der hilligen iunckfrouwen. 


ad; mehreren beglaubigten Abfchriften aus dem 16. Jahrh. im 
Haupt-Urhive zu Schwerin. Abgedr. in Kifh, v. Maltzanfche Urf. III, 
Xr. 581, 5. 298/299. 


1462, März 19. Parchim. Tr. 147. 
Heinrich d. j., Berjog von Medlenburg, berechnet fich 
mit Küdefe Hahn, Dogt zu Plau, über alle Einnahmen 
und Ausgaben, Schulden und Derwendungen, wonad) 
der Herzog dem Lüdefe Hahn 911'/. ME. Stralf. Pre. 
ichuldig bleibt. (Auszug.) 

Int iar vnses heren dusent verhundert vnd in deme 
twevndsostigesten, des fridages na Ghertrudis, leth myn gnedige 


154 


here, hertoge Hinrik van Mekelnborg de iungher, rekenen 
mit Ludeken Hanen, vogede to Plawe, — — — — — — 
Ouer desser rekenscop weren hertoge Albert vnd hertoge 
Johan vnd Jachim van Pentze vnd Ludeke Moltzan vnd 
Johans vnd 'Thomas schriuer. To tuge sint desser schrifte 
twe eyne vt der anderen gesneden eyns ludes. Gescheen to 
Parchim in iare vnd dage bouenschreuen. 


ah dem Original im Haupt-Urdyive zu Schwerin, auf einem 
Stu Keinenpapier, weldyes in verfchiedenen K£inien aus einem anderen 
gefhnitten ift. Gedr. in den Jahrb. des Dereins f. med. Gefh., NV, 
S. 338, Ur. 58. 


Pe 


1462, Dec, 23, Yr. 148. 


Heinrich IV., Herzog von Meclenburg, beurfundet für 
fih und im Namen feiner Söhne die Beilegung aller 
Streitigfeiten, welche zwilhen ihnen und der Stadt 
Wismar beftanden haben, und beftätigt der Stadt 
Wismar ihre Privilegien und Freiheiten. (Auszug.) 


— -— — .— — — Hiir hebben mede bii iegenwardich 
an vnd ouer geweset de duchtighen vnse redere vnd leuen 
getruwen Egghard van (uitzouwe, Joachim varı Pentze, 
Bertold Bertze, Ludeke Basseuisse, Hinrick van Bulouwe, 
Siuerd van ÖOrtzen, her Herman Widenbrugge, kerkhere to 
Rostock, vnd her Hinrick Bentzin, vnse schriuere, Clawes van 
Lubeke, Bernd Cruse, borgermestere, Radeloff T'oyte, radman 
to Rostock, vnd merer lonenwerdige Jude. Geuen vnd screuen 
na der bort vnses heren ]Jhesu Christi MCCCC iar darna in 
deme LXII iare, des negesten donredaghes na sunte 'Thome 
dage des" hilgen apostels. 


ah dem Eoncepte, auf Y/s Bogen Papier, im Haupt-Arhive zu 
Schwerin. Gedr. bei Kiih, Geih. des Gefhl. v. O®erten Ib, 
pag. 195—195, ir. 240. 


155 


1463. Sebr. 5. Marnit. Ar. 149, 


Die Herjoge von Medlenburg fchliegen mit dem Bifchofe 
Wedege von Havelberg einen Frieden und geben fich die 
Derficherung gegenfeitigen Schußes. 


Na Cristi vnnses heren gebort verteynhundert vnde in 
deme drevndsostigesten iare in sunte Aghaten daghe der 
hilgen iuncfrowen is gedegedinget twischen den hochgebornen 
fursten vnde heren hern Hinricke, hern Alberde vnde hern 
Magnese, hertogen to Mekelenborg etc., vnde eren landen 
vnde luden vppe ene, vnde deme erwerdigen in gode vadere 
vnde heren hern Wedighen bisschoppe to Hauelberge vnde 
sinen stichte vppe de anderen siden, in naschreuener wise: 
— [u [oo . Dyt allent is geschen vnde gededinget 
tore Mernitze. Dar by an vnde ouer weren: de strenghe 
vnde eddele Busse Ghans, here to Potlest, vnde de duchtigen 
redere: Joachim van Pentze, Ludeke Hane vnde Ludeke 
Moltzan. — — — — — — i 


Xadı dem Original, auf Pergament, im Haupt-Urdive zu Schwerin. 
Gedr. bei Kifh, Maltanfche Urf. III, Yir. DLXXXVI, pag. 309-311. 


a a 


1463, Iov, 14, Nehna. Zr. 150, 


Anna, des fel. Claus Lübow’s Wittwe, verfauft mit 
Huftimmung der Dormünder ihrer Kinder den Herrn 
Yicolaus von Pent, Propft, Sophia Pleffen, Priorin, 
und dem ganzen Capitel des KHlofters zu Rehna 
7 me. Pf. jährlihher Rente aus dem Dorfe Kl.-Salit 
für 100 ME. Tüb. Pf. (Uuszug.) 

Ick Anna, Clawes lLutzowen nalaten wedewe, bekenne vnde 


betughe apenbar — — —, dat ick — — — myth willen 
vnde vulborth myner kindere vnde nha rade der duchtigen 


156 


knapen Luder Lutzow, saligen Clawes broder, vnde Hans 
Lutzow, her Hanses sone, myner kindere mede vormundere, 
hebbe vorkoft vnde vorlaten — — — — tho enen rechten 
erfikope den erwerdigen hern Nicolao Pentzen, prawest, 
Sophie Plessen, priore, vnde den ganszen Capitle des closters 
tho Rene, belegen jn dem stichte tho Ratzeborch, vnde allen 
eren nakomelingen seuen marck penninghe jarliker renthe vnde 
vpboringhe jmme dorpe tho lutken Szadeweltze jn den houen 
vnde houen de nu thor tydt buwet vnde bosidt Peter Krans 
alle jar tor pacht vp tho borende — — — — — — — 
Ghegeuen to Rene nha borth xpi dusenth verhunderth jn 
deme dre vnde sostigesten jare amme Malnldaghe jn den 
achtedaghe sunte Mertens des hilghen Piscoppes. 


Nady einer Abfchrift, auf Papier, im Haupt-Arhive zu Schwerin. 


1464. $Sebr. 16. Schwerin. Tr. 151, 


Heinrih IV., Herzog von Mledlenburg, überweift feinen 
Söhnen Albreht und Johann zu ihrem bejferen Unter: 
halte die Dogteien Büftrow, Plau, Faage und Staven- 


hagen auf fehs Jahre. (Auszug.) 


Wii Hinrik van godes gnaden hertoge to Mekelnborg, 
furste to Wenden etc., bekennen opembare in desseme breue 
vor alsweme, dat wii na rade vnse truwen redere den hoch- 
gebornen - fursten, vnsen leuen sones, hern Alberde vnd hern 
Johanne, hertogen, fursten vnd heren darsulues, vppe dat sik 
deste beth entsetten vnd bekomen mogen, hebben ingedan 
vnd ouerantwerdet sos yar lang vnse slote, stede vnd vogedye 
to Ghustrowe, Plawe, Lawe vnd den Stouenhaghen, -— — — 
— — — —. Hiir an vnd ouer sint gewesen de duchtigen 
vnse redere vnd leuen getruwen: Eggart van Quitzowe, 
Jachym, Volret vnd Helmet van Pentze, Luder Lutzowe, 
Hinrik vnd Hartich van Bulowe, Ludeke vnd Vicke Basseuisse, 


157 


Siuerd van Ortzen vnd Juries Haluerstad. Des to orkunde 
hebben wii vnse ingesegel hengen heten vor dessen breff. 
Geuen to Swerin, na Crists gebort verteynhundert vnd in 
deme vervndesostigesten iare, amme donredaghe in der vasten. 


ad dem Original, auf Pergament, im Haupt-AUrchive zu Schwerin, 
mit dem angehängten Heinen Siegel des Herzogs auf rother Wachsplatte. 
Das Haupt-AUrciv bewahrt auch die gleichlantende, befiegelte Orig.-Urf. 
defielben Datums, durch welche die Söhne des Herzogs die genannten 
Dogteien annehmen. Diefe Urfunde enthält auch diejelben Xäthe als 
Sengen. Gedr. in Kifh, Gefh. des Gefhl. v. ©ertien IIb,, 
pag. 197/198, Zr. 242. 


1464. März 10. Wilsnad. Tr. 152. 


Kriedrich, Markgraf zu Brandenburg, bittet den Herzog 
Heinrich “(IV.) von Medlenburg, die Lübowen und 
Penten dahin zu halten, daß fie bis auf feine Wieder- 
funft mit den Mlöllendorfen, Reftorfen und Platen 
wegen des Kandes zu Kumlofen friedlich fein mögen. 


Vnnsen fruntliken. denst touoren. Hochgebaren furste, 
liue swager. Wie bidden juwe liue mit allen flijte, gy willen 
mit den juwen, als den Lutzowen to Grabow vnde den 
Pentzen, ernstlike bostellen, sie sodanne saken als sie jegen 
de Mollendorpe, Redstorppen vnde Platen van des landes 
wegen to Kummelosze meynen to hebben, so lange beth wie 
wedder vppe dussen ort edder jn de ÖOlden Marke komen, 
gutliken laten anstan. Willen sie de genanten vmbodedinget 
nicht laten, so sint wie der vnnsen to like vnd rechte mechtich 
vnd willen on dage boscheiden vnde de saken jegen enanderen 
verhoren, vnde on, so vele recht isz, bohulpen werden, vnde 
dat sie bauen sulkes neynerleye togripen effte vngeuerde an- 
stellen, effte sie dar bouen worden komen, will juw liue wol 
merken, wo sie vnns gewand sin, vnd musten sie sunder hulpe 
vnde rath nicht laten sunder on to wedder verholinge mit 


158 


allen vnnsen vermoge behulpen werden; versehn vnns to juwer 
liue wol, sie id [so’] wol verfoge, sodanne ongeuerde neyne 
vortgangk gewynne, wann [t]o sulken fruntliken dagen moge 
werden komen, verdenen wie jegen juwe liue gern. Datum 
Wilsnagk amm Sonnauende na Oculi anno domini etc, 
Ix quarto. 
Frederick van gates gnaden Marggreue 
to Brandenborg, kurfurste etc. 
Dem hochgebarenn furstenn vnnsen liuen swager herrn 
hertogen to Meclemborg, Graue to Swerin vnd fursten to 
Wenden. 


Ua dem Original, auf Papier, im Haupt-Archive zu Schwerin. 
Siegel abgefallen. 


nn 


1464, April 3, Ar. 153, 


Vlrich Pentze zu Wittennborch ist dem pastor vnd vicarien 
ı5 Mk. heuptsum vnnd ı Mk. rennte in Bralstorfi schuldigk 
Anno 1464 desz dinstags ann denn pfingstenn. 


ad dem Difitationsprotofoll der Kirche zu Wittenburg von 1554 
im Haupt-Archive zu Schwerin. 


ee we 


1464, Sept. 9. Doberan. Ar. 154, 


Heinrih, Herzog von Mecdlenburg, und feine Käthe 
veriragen das Klofter Doberan mit Heinrich von Bülow 
zu Plüfhow wegen zweier zu Diedrihshagen und Horit 
gelegener Aderftüce dergeftalt, daß das Klofter die Aeder 
erhält gegen eine dem Heinrich von Bülow zu gemwährende 
Abfindung in Geld. 


Wy Hinrik van gades gnaden hertoge to Mekelnborch, 
— — — —, bekennen apenbare betugende vor alszweme 


159 


in desseme vnseme breue, dat wy vp den dach der vtgiflt 
desser schryft myd vnsen truwen rederen Joachym Pentzen, 
vnseme vagede to Zwerin, vnde Syuerde van ÖOrtzen to 
Rogghow twisschen den erwerdighen -an gode vadere vnde 
heren heren Johanne, abbete, vnde syneme conuente des 
munsters Dobberan vnde ere nakomelinge, van der enen syde, 
vnde vnseme leuen getruwen. Hinrik van Bulow to Pluskow, 
syne eruen vnde nakomelinge, van der andern syde, vmme 
alle schelinge, twedracht vnde manynge, de de vpgenanten 
here abbet vnde closter Dobberan vnde Hinrik van Bulow 
beth an desuluen tiid vnderlanges yn gehat mogen hebben 
ofit entspraten mach wesen, bysundergen vmme twe stukke 
ackers by deme Dyderkeshagen by deme weghe, de dar 
ligghen twysschen Bunen vnde Vlenbroke vnde twisschen 
Clawesz Langen vnde Vlenbroke, — — — — — — — 
tho eneme gantzen ende vnde fruntliken slote vorramet, 
ghesleten vnde gedegedynget hebben — — — — — — ; 
Dat desse vorscreuen vorhandelinge vnde fruntlike slete na 
vulbord beyder parte van vns vnde den vnsen so geschen ys, 
des hebben wy to groterem louen vnse ingesegel myd vul- 
komener wetenheyt hengen heten an dessen brefl. — — — 
_ . Vnde wii Joachym Pentze, vnde Syuerd 
van Ortzen vorgenomet bekennen, dat wy hyr an vnde ouer 
wesen hebben. Des to wytlicheyt hebben wy ok vnse inge- 
segele hengen heten an dessen bref. Gheuen vnde schreuen 
tho Dobberan, na der bort Cristi vnses heren veerteynhundert 
iare darna amme veervndesostigesteme iare, amme werdigen 
sondage negest vnser leuen firouwen dage natiuitatis. 


ad dem Original, auf Pergament, im Baupt-Archive zu Schwert. 
An Pergamentbändern bangen 4 runde Siegel, das erfte anf rother, die 
folgenden auf grünen Wachsplatten: 
I) das fleine Siegel des Herzogs Heinrich; 
2) das Siegel Heinrichs von Bülow; 


160 


3) Siegel mit rechts gelehntem von Pentifchen Wappenfchilde unter 
dem von Pentifchen Helme. Umfcrift: 


Ss’. svachheim . van . pentcen . 
4) Siegel des Sivert von Verben. 


Gedr. bei Kifch, Fam. v. Oertzien IIb., £. 199/200, Ur. 244. 


1465. März 25. [Rehna.] Yir. 155. 


Nicolaus von Pent, Propft zu Nehna, urfundet, daß 
Llaus Briefe zu Rehna eine Rente von 8 $l. aus feinem 
Ader an die Klofterfrau Gefche Groten verfauft habx. 
(Auszug.) 


Ik Nyclaus Pentze, prauest to Rene, do witlik alle 
den jennen, de dessen teghenwordighen breef scholen zeen 
efte horen lesen, dat vor my is ghewesen de vorsichtighe 
man Clawes Briese, jnwoner to Rene, — — — — — — 
In orkunde der warheit hebbe ik her Nyclaus Pentze 
prauest min jnghesz[eghelj witliken henghen heten an dessen 
apenen breefi, de gheuen vnd schreuen is des dinxstedaghes 
na vnser vrouwen daghe Annunciacionis an deme jare verteyn- 
hundert vijffvndesostich. 

ad dem Original, auf Pergament, im Hanpt-Urcive zu Schwerin, 
Pergamentband vorhanden, aber das Siegel fehlt. 


nn 


1465. April 10, | Yr. 156. 


Beinricy IV., Herzog von Mieclenburg, verpfändet feinen 
Antheil, nämlich die Hälfte, der Brüche und des Gerichts 
in Stadt und Sand Parchim, dazu das Dorf Garwig, 


161 


fowie feinen Antheil der Dogtei Parchim für 700 rhein. 
Gulden an die Stadt Pardim. (Uuszug.) 


— — — — — gheven vnde screven na godes bord verteyn- 
hundert jar darna yn deme viffvndesostighesten jare des 
middewekens na deme sondage Palmarum. Hiir over synt 
geweset unse leven getruwen alzo: Achim van Pentze, 
Luder Lutzowe, Vicke Koppelowe vnde vele ander vnser 
guden lude, de tuchnisse vnd loven wol werdich synt. 


Aus Cleemanns Urf, und Alterth. der Stadt Parhim (Manufer.), 
Ch. I, 5. 150, im Hanpt-Ardive zu Schwerin. 


1465. ©ct. 3, Tempzin., Yir. 157, 


Heinrih d. j. (TV.), Herzog zu Nleflenburg, verpfändet 
das höchjte Bericht und die Bede der Dörfer Warnfen- 
hagen, Potfchendorf, Boldberg und Rühn für 600 ME. 
an das Klofter zu Kühn. (Uuszug.) 


—_— Geuen — — tho Temptzin, na 
der bort Christi vnsesz heren dusent veerhundert am viffvnde- 
sosztigesten jare darna am dinxtedage vor Michaelis. Hir 
an vnd ouer sint geweset de duchtigen vnse redere vnd 
leuen getruwen Jochim van Pentzen, voget to Zwerin, 
vnd Hinrick van Bulouwe to Pluszkouw vnd de werdige vnse 
leue getruwe hern Diderick Schulte vnd de vorsichtige Thomos 
Rode vnnse scryuer vnd ok ander werdige heren dede wol 
thuge wert synth. 


Hab einer Lopie, auf Papier, im Hanpt-Archive zu Schwerin. 


11 


162 


1466. Dec, 21. Xehna, Yir. 158, 


Heinrih IV., Herzog von Mledlenburg, verpfändet, mit 
Dorbehalt der Wiedereinlöfung, dent Klofter zu Rehna 
8 ME. jährlicdyer Geldhebung aus dem Dorfe Blesomw 
für 100 MR, lüb. Pf. 


Wii Hinrick van gades gnaden hertoge to Mekelnborgh, 
furste to Wenden vnd g[reue] [to] Zwerin etc. Bekennen apen- 
bare betugende vor vns vnse eruen vnd alszweme, dat wii 
deme werdigen vnsen leuen getruwen hern Nicolawese van 
Pentzen, gemenen vorwesere vnses closters to Rene, vnd 
sinen ewighen nakomelinghen, prauesten tor tiid wesende 
to Rene, to behuff des gadeshuses vnd closters darsulues 
recht vnd reddelken hebben vorkoft vnd vorlaten, vorlaten 
vnd vorkopen jeghenwardigen in craft desses vnses breues 
achte mrk. geldes jarliker gulde lub. penninghe, de wii hebben 
am dorpe to Gletzouwe am haue vnd an den houen, de nu 
tor tiid bawant vnd bebuwet Jacob Gletzouwe darsulues, der 
wii van brakes weghen |['T”]itken Oldewans, wandaghes borg- 
hers to Gadebusze, vor vnsem sittendem gerichte sint recht 
geworden vor hundert mrk. lub. penninghe, de wii tor noghe 
ere der makinghe desses vnses breues hebben entfanghen vnd 
de vortan in vnse vnd vnser eruen nuth vnd behuff gekeret, 
welker achte mrk. geldes jarliker gulde vorscreuen de genante 
her Nicolawes van Pentze vnd sine ewighen nakomelinghen 
to behuflf des suluen gadeshuses vnd' closters to Rene vnd 
darby to ewighen tiiden to bliuende scholen vnd moghen 
vredesam alle jare vppe sunte Martens dach boren, vthmanen, 
bositten, bruken vnd boren vnd de alle jare, wanere eme 
edder sinen ewighen nakomelinghen, des noth vnd behuff 
donde werdt, vthpanden eddes panden lathen sunder vnse, 
vnser amptlude, edder der vnsen jeghensegghent vnd bohinderent, 
vnd de pande driuen, varen vnd vloten, wor en dat euenst 
komende wert; ok scholen vnd willen wii edder vnse eruen eme 


163 


vnd sinen nakomelinghen desser achte mrk. geldes ene gantze 
were wesen vor alle ansprake geystliker vnd werliker parsonen, 
de vor recht komen, recht geuen vnd nemen willen. Jodoch 
is vns vnd vnsen eruen gheghunt vnd beholden de wedderkop 
desser achte mark geldes des wii edder vnse eruen hern 
Nicolawese cdder sinen nakomelinghen den wedderkop vppe 
enen sunte Johans Baptisten dach to myddensammer scholen 
vorkundighen lathen vnd en darna vppe den neghestfolgenden 
sunte Martens dach sodane hundert mark, alse denne to 
Lubeck vnd tor Wiszmer genghe vnd geue sint, mit der 
nastande gulde in enem summen vppe ener stede wedder 
geuen vnd botalen bynnen Rene. Alle desse vorscreuen 
stucke vnd articule vnd en jslik bi syck louen wij Hinrick 
vorbenant vor vns vnd vnse eruen stede vnd vast wol tohol- 
dende sunder alle arghelist vnd alle gheuerde vnd hebben 
dess to orkunde vnse jngeseghel henghen lathen an dessen 
brefi. Geuen to Rene na der bord Cristi vnses. heren verteigen- 
hundert jar vnd soszvndsostigesten jare- am daghe sunte 
Thomae des hilghen apostels. 


Hab dem Original, auf Peraament, im Baupt-Archive zu Schwerin. 
Das angehängt gewejene Siegel fehlt. 


1467, $ebr. 21. r. 159. 


Heinrich, Herzog von Mecklenburg, ftellt dem Jürgen 
von Brabow zu Goldberg einen Schuldbrief aus über 
160 Gulden rhein. Capital nebft 16 Gulden Zinfen, 
(Auszug.) 


— — — -— -— Desse vorscreuene stucke vnd artikele 
vnd enen iewelken bii siick lauen vnde seggen wii here vnd 
hertoge vorgnant Jurigene vnd sinen rechten eruen an guden 
truwen stede vnd vast woll to holdende sunder ienigerleyge 
argeliste oflte geuerde mit vnsen truwen medeloueren, also: 


, 11* 


164 


Woldemer van Plessen tome Brule, Hans Lewetzouw to 
Lewetzouw, Merten Haluerstad to Camptze, Hermen vnd 
Siuerd brodere geheten de Örtzen to Rogghouw, iunge 
Virick van Pentzen tome Redevine vnd Tzabell Stall 
to Ponstorpe, vnd wii borgen alle lauen vnd seggen mit vnd 
vor vnsen gnedigen heren Jurigen vnd sinen rechten eruen 
alle mit ener sameden hand, de samenden hand nicht mer 
den ens to husz vnd to haue to vorfolgende mit baden offte 
mit breuen vnd de’ sameden hand stede vnd vast wol to 
holdende sunder ienigerleyge argeliste offte geuerde, vnd 
hebben des to orkunde vnd mer sekerheit vnse ingesegelle 
alle mit vnses gnedigen hern ingesegele witliken hengen heten 
an dessen vnsen brefi, de geuen is na Cristi gebort dusent 
verhundert aınme souen vnd sosztigesten iar darna amme 
sonauende vor deme sondage Reminiscere etc. 

ad; dem Original, auf Pergament, im Haupt-Urchive zu Schwerin. 


Don den angehängt gemwejenen 8 Siegeln ift nur Ir. 7 noch vorhanden, 
aber jehr undenutlich. 


ee ee ae 


1467, April 5, Yır, 160. 


Berend Küsow, Claus Kütow's Sohn, wohnhaft zu 
Grabow, beurfundet, daß er mit Vorbehalt der Wieder- 
Iöfung verpfändet habe 6 ME. Pf. jährlicher Rente aus 
Roggendorf für 100 IE. üb. Pf. an: Herrn Micolaus 

Pens, Derwefer, Sophie Plefien, Priorin, und an das 

ganze Kapitel des Klofters zu Rehna. (Auszug.) 

Ick Berrend Lutzow Clawes Lutzowen sone wanachtich 
tho Grabow bokenne vnd botughe apenbare — — —, dat 
ick — — — hebbe vorkoft vnde vorlaten — — — jn craft 
desses breues den erwerdighen heren Nicolaum' Pentzen, 
vorwesere, Sophien Plesszen, prioren, vnde deme ganszen 
capittel des closters tho Rene, boleghen amme stichte tho 


* 


165 


Ratzeborch — — — vj marck penningbe jarliker renthe 
amme dorpe tho Roggendorpe jn der vogedighe tho Gadebusz 
— — — vor hunderth marck lübesker penninghe, — — —. 
Gheuen na der bord Christi verteynhundert jar am souenvnd- 
sostigelsteln jare am hilligen sonedage alseme synget (Juasi- 
modogeniti. 


Nady einer Abfchrift, auf Papier, im Haupt-Archive zu Schwerin. 


nt 





1467. Mai 6. Kübed. Tr. 161, 


Beinrih (IV.), Herzog von Mecdlenburg, ftellt dem 
Bürgermeifter und den Rathmannen der Stadt Lübed 
einen Schuldbrief aus über 700 rhein. Gulden, unter 
Bürgfchaft von: 


Eggerde Quitzouw tom Vogedeshagen, - Detleue Parkentin tom 
luttiken Houe bij Darsouw, Bertolde Berse to Rambouw, 
Jachim Pentze voghede to Zwerin, Hinrike van Bulouwe 
to Pluskouw, Hartige van Bulouwe tor Wedewendorpe. 

Gheuen vnde schreuen binnen der ersamen stad Lubeke, 
na der bord Cristi vnses heren dusend verhundert amm 
souenvndesostigesten jare, amm auende der hemeluart vnses 
heren. 


Yad; dem Original, auf Pergament, im Hanpt-Arhive zu Schwerin. 
Die Urfunde ift durch einen Einschnitt caffirt. Angehängt find 7 Siegel: 
I) Siegel des Herjoas; 
2) Jahim Pen: rundes, großes Siegel auf eingeleater grüner 
Wadsplatte, ftarf zerdrüdt;- 
3) Parfentin; 
4) Bars; 
5) Quigow; 


6 und 7) Bülow. 


166 


1467. Mai 9, YIr, 162, 


Vlrich Pentze zu Wittennborch ist dem Pastor vwnnd 
Vicarienn schuldigh 2[o] Mk. heuptstuell, ı Mk. 9 &l. rennthe 
jm dorffe Bralstorfi, datum 1467 desz Sonnabennts nach der 
himmelfarth vnsersz hern. 


ad; der Kegiftratur der Witternburger Kirchenbriefe im Difitations- 
protofoll von 1554 ım Hanpt-2lcchive zu Schwerin. 


1467. uni 26, (Wismar.) ir. 163, 


Bürgermeifter und Rathmannen der Städte Kübel, 
Hamburg und Xoftof beurfunden den vom Herzog: 
Beinrih von Medlenburg und ihren Sendeboten ge 
thanen Ausipruch zwifchen dem Rathe zu Wismar und 
dem Bürgermeifter Peter Kangejohann dafelbft. (Auszjus.) 


— u u am = u — 0 u — 


Wii Hinrik, van godes gnaden Hertoge to Mekelnborch, 
furste to Wenden, vnde greue to Zwerin, der lande Rostock 
vnde Stargarde here etc., In krafft vnde medewerkinge des 
geuers des vredes dorch biwesend vnses leuen sones hertogen 
Magnus vnde ok vnses truwen rades des erwerdigen jn gode 
vaders vnde heren Werners, bisschoppes to Zwerin, des ge- 
strengen her Johann Vereggen, ritters, der duchtigen: Jachim 
van Pentze, Eggerd van (Juitzowe, Hinrik van Bulouw, 
Syuerd van Ortzen vnde Bernd van Plesse, knapen, her 
Arnd Mese, cantzeler des heren bisschoppes to Zwerin, vor- 
benomet, her Hermen Widenbrugge, to vnser leuen "vrouwen, 
her Hinrik Bentzin, to sunte Jacobe bynnen vnser stad 
Rostock kercheren, vnde Thomas Roden, secretari, — — — 
— — — —, Des hebben wy to merer sekerheid vnde vor- 
warınge vnser stede jngesegele witliken gehenget an dessen 


; 167 


brefl, gheuen na der bord Cristi vnses heren dusend veer- 
hundert jare darna jn deme souenvndesostigeistein, amme 
vridaghe neghest na sunte Johannis Baptisten daghe 
syner gebord. . 


Original, anf Pergament, im Mismarfhen Archive. Gedr. in med. 
Jahrb. für Geidy., Jahra. 36, S. 101—106, Ar. VI. 


1467. Aug. 16. Tempzin, Tr, 164, 


Heinrich, Herzog von Medlenburg, bezeugt, daß wailand 

Hardenaf Bibow die Güter zu Bibow, weldye ihm durch 

das Ausjterben des Bejcjlechts der Hardenat angefallen 

find, vor dem Herzoge und feinem Rathe mit Recht ge- 
wonnen habe. (WUuszug.) 

_ —_ — hiir an vnd ouer sint gewesen de 
duchtegen vnse redere vnd leue getruwe Joachim von Pentze 
vnse vaghet to Zwerin, Ludeke Hane, l,udeke Moltzan, 
Clawes van Oldenborgh, Siuerd van Oertzen vnd Hinrick Hane 
vnd gheistliker vnd wertliker mere louen wol werdich. Geuen 
vppe deme haue sunte Anthonii to Temptzin na der .bord 
Cristi vnses heren verteigenhundert vnd amme souen vnd 
sostigesten iare, am sondaghe na deme daghe vnser leuen 
vrouwen erer hemmelfard. 


ad; dem Original, anf Pergament, im Hanpt-Urchive zu Schwerin. 
Gedr. bei Kifh, v. Maltanfche Urf., 3d. IU, ir. DCVI, pag. 345/346. 


We 


1468. Ar. 165. 


Heinrich (IV.), Herzog von Medlenburg, gelobt mit 
Bürgen, an Jaspar von Bülow. auf den nächiten 


168 


Martinitag eine Anleihe von 324 IMf, zurüdzuzahlen. 
(Auszug.) 


— — — — Al desse vorscreuen stucke — — — — 
louen wij, hertoge Hinrik vorbenomet, — — — — myt 
vnszen truwen medeloueren, alsze benomelken Luder Lutzouwe 
to Grabouw, Volrad Pentze to deme Redeuine, Jachim 
Blücher to Preten, Kersten Haluerstad to dem Brusevvtze, 
Helmyd van Pentze to Ghorlose vnde Matthias van 
Bulouwe to der Wedemedorpe; vnde wij borghen alle louen 
myd vor vnszen gnedegen heren — — — — — .  Desses 
to groter bewarynge vnde merer tuchnysse hebbe wij alle 
vosze inghesegele myd wytschop hengen heten benedden im 
deszen vnszen brefl, de gheuen “is na der bord Cristi 
M° CCCC® am LXVIII® iare. 


ah dem durchfchnitienen Originale im Haupt-Archive zu Schwerin. 
Don den 7 Sieaelbändern find noch 4 an der Urfunde, aber ohne Sieael. 
Abgedr. bei Wigger, Gefch. der fam. v. Blücher, Bd. I, Nr. 485. 





u 


1468. Mai 10, Wilsnad, Tr. 166, . 


Ulrich, Herzog von Mledlenburg-Stargard, erneuert mit 
den Herzogen BHeinrih, Albrecht, Johann, Magnus 
und Balthafar den Schloßglauben über das Schloß 
Hummerow und alle Sdrlöffer und Städte des Füriten- 
thums Werle. (Auszug.) 


— oo Hir an vnd auer sint gewesen de 
strenghen vnd duchtigen vnnse reder, leuen getruwen vnd 
andechtigen: her Enghelke Warborg, comptor to Mirow vnde 
Nemerow, her Werner van Bulow, ritter, Jachim von Pentze, 
Lutke Hane, Lutke Moltzan, Clawes von Oldenborg, Henningk 
Piccatel de older, Hinrick Hane, Dethloff Parkentyn, Jachim 
von Blanckenborg, Clawes Hane, Hermen Holtebutel, Kersten 


169 


Haluerstadt, Hinrick vnde Vicke vedderen genomet de Riben, 
Achym Hane vnd mher vnnser manne louen wol werdich, 
Geschyen vnde geuen tor Wilsznacke, na der bort Cristi 
vnses heren vyerteynhunder iar ame achte vnde sostigesteme * 
iare, ame dinxdage na deme sondage alsz men singhet in der 
hilgen kerke Jubilate. 


Yah dem Original im Haupt-Archive zu Schwerin, mit dem an- 
hangenden Siegel des Herjogs Ulrih. Gedr. bei Kifh, v. Maltaniche 
Ur, 85. MI, DCVI, pag. 347/348. 


nn 


1468. Mlov. 12. Yr. 167. 


Dolrad von Pen zu Redefin verfauft den Dicarien 
der St. Marienfirche zu Kübel 28 Mk. Tüb. Pf. jähr- 
liher Rente aus Danmmereez; unter Dorbehalt der 
Miederlöfung für 400 ME, Iüb. Pf. (Auszug.) 


Ick Volraed van Pentzen tom Reduine in deme 
kerspele to Jabele Bekenne vnde betughe apenbare in desseme 
breue vor alszweme, dat ick vor my vnde myne eruen vrygest 
wolberaden modes den erszamen heren vicarien allen gemen- 
liken an vnser leuen vrouwen kerken bynnen TLubeke vor 
veerhundert mark lub. pennynghe, — — —, hebbe vorkofft 
vnde vppelaten, — — —-, achte vnde twintich mark jarliker 
ewigher renthe lub. pennynghe jn vnde vth mynem dorpe tho 
Dummeretze vnde in alle dessuluen dorpes tobehoringhen, 
=— oo -——, Alle desse vorscreuen stucke vnde en 
islick by sick laue jck Volraed van Pentzen vor my vnde 
myne eruen myt vnsen truwen medeloueren, alze wy: Eggherd 
van Quitzouwe tom Vogdeshagen, Hinrick van Bulouwe to 
Pluscouwe, Hartich van Bulouwe to Wedewendorppe, Detleff 
van Bockwolde to Johanstorppe, Hinrick van (Juitzouwe tom 
Voghedeshaghen, Detleff Parkentyn. tom Lutkenhoue, Hennyngh 
Parkentyn tho Prytzendorppe, Kone van (Juitzouwe tom Tanken- 


170 


haghen wonende, knapen, lauen vnde segghen vor vns vnde 
vnse eruen vnghescheden myt samender hant den vakenomeden 
heren vnde vicarien to vnser leuen vrouwen kerken vorbenomet 
'_—- —— stede vnde vast to holdende — — — — — 
Des to groter bekantnisse vnde bewaringhe hebbe wy houet- 
mann vnde medelouere alle vorbenomet vor vns vnde vnse 
eruen myt endrachtighem gudem willen vnse jngesegele 
witliken henghet an dessen brefl, de gheuen is na der bord 
Xpi veerteynhundert jar dama amme achtevndesostigesten 
jare des negesten daghes na Sunte Martens daghe des werden 
Bisschoppes. 


ac einer bealaubigten Abfchrift im BHanpt-Urdyive zn Schwerin. 


1468, Dec. 12. | Yir. 168. 


Joahim von Pens, Knappe, verfauft den Dicarien 
an der St. Jacobifirche zu Lübef 42 ME. lub, jährlicher 
Rente aus feinen Dörfern Leuffow, Buden und Kumnıer 
für 600 ME. füb. unter Dorbehalt der Wiederlöfung. 
(Auszug.) 


Ick Jochym van Pentzen, knape, bekenne vnd betuge 
apenbare in dessem breue vor de ene zeen edder horen lesen, 
dat vck vor my vnde myne eruen vryes wolberadenen modes 
rechte vnde redeliken vorkoft vnde vppelaten hebbe vnde vor- 
kope vnde vplate myt kraft desses breues den erlyken hern 
vicarien in Sunte Jacobes kercken tho Lubeke allen ghemen. 
liken vor soszhundert marck lubesch, de zee my an guden 
grauen pagemente to myner noghe wol ghetellet vnde betalet 
hebbet, de yck vorth ın myne vnd myner eruen nottroftyghe 
nudt ghekert vnde vthe geuen hebbe, twee vnde veertych 


171 


marck jarlvker ewyger renthe lubescher pennynge in vnd vth 
mynen dorpen Loyzowe, dem kerckdorpp, vnde Buden, belegen 
in dem suluen kerspel, unde Kammer in dem kerspell Pychcher 
belegen in de vogedye Sweryn vnde in allen eren tobehoryngen, 
bewechlick vnde vnbewechlyck, alse de suluen dorppe begrepen 
synt in eren enden vnd scedyngen mit allen ackeren, büwet 
nd vngebuwet, myt allem rechte vnd rychte — -——- — —., 
Alle desse vorscreuen stucke vnde islyck bv syck laue ick 
Jochym var Pentze vorbenomed vor my vnde myne eruen 
myt vnsen truwen medeloueren alse wy Eggert Quytzowe, 
Hynryck var Bulowe to Pluscowe, Hartych van Bulowe, 
Volradt van Pentze to dem Redevyne vnde Kone 
Quytzowe, knapen, vnde seggen vor vns vnde vnse eruen 
myt demsuluen Joachym van Pentze vnde myt synen eruen 
vngescheden myt samender hant vnde ıslyck besundergen vor 
vns allen den vakenomeden hern vicarıs in Sunte Jacobes 
kercken to Lubeke jeghenwardigen vnde tokamenden vnde 
den ghenen, de dessen breff hebben myt eren wyllen, se syn 
ghestlyck edder werlyck, in guden truwen myt gantzem louen 
stede vnde vast to holdende in aller wyse alse vorscreuen 
ys vnde nenerleye insage ofte argelyst vnde ock nener 
vthnemynge — — — — — 0-10. 
Des to groter bekantnysse vnde bewarynge hebbe ick Joachym 
van Pentze, houedman, vnde wy medelouere alle vorbenomet 
vor vns vnde vnse eruen vnse ingesegelle myt eyndrachtigen 
guden wyllen henget an dessen brefi. Gegheuen na gades 
bordt veerteynhundert jar vnde darna in deme achtevnde- 
sostygesten jare vppe den auent Sunte Thomas des hylghen 
apostels. 


Mach einer bealaubigten Abfchrift im Baupt-Urchive zu Schwerin. 


172 


1469, Januar, Gadebufch, Tr. 169, 
Aus einem Gadebufcher Umtsregifter. 


Anno domini etc. LXIX ®. 


— — — —  ,—— ——_— — — — — -_— — u — 


Itenı ret myn here van hir altera die circumcisionis wente to 
deme Schonenberge vnde quam wedder in profesto epiphanie', 
vnde was hir myn vrouwe VIII daghe. Worden hir allıke 
wol vodert al auende XLVIIl vnde mer, dede. aff vnde to 
quemen. 


2 m 2 — [m — — — — — u + a —— 


— Eee ze— se, —se | | | be Tu Te 


Item Achim Pentze V perde I nacht, XV 4. 
Item Clawes Pentze II perde I nacht, VI 4. 
Item Reymer Blucher II perde I nacht, VI A. 


Aus dem Original im Haupt-Archive zu Schwerin. Abagedr. in 
Wigger, Gef. der Sam. v. Blücer, Bd. 1, S. at, ir. 488. 


ee ey 


1469, Juli 21, Schwerin. Tir, 170, 


Herzog Heinrih von Mecklenburg verleiht dem Hans 
von Pen, Dogt zu Hagenow, und deifen älteftem 
Sohne, das Dogteihaus Hagenow mit den dazu ge 
hörenden Gütern, adelt ihn und ertheilt ihm und feinen 
Hahfommen das Recht Kehngüter zu erwerben. 


Wii Hinrick van godes gnaden hertoge etc. bokennen 
apenbare botugende — -- —, dat wii den beschedenen vnd 


173 


vorsichtigen unsen vaghed vnd leuen getruwen Hanse van 
Pentzen to Haghenouwe vmme sunderger gunst vnd gnade 
vnd siner truwen denste willen, de he vns vnser herschop 
bewiset vnd gedaen heft vnd noch in tokomende tiden be- 
wisen vnd doen mach, vnd sunderges vmme siner woldat, 
reddelicheit vnd vorsichticheit willen, de vns dar to beweghen, 
vnd sines denstes haluen, den he vns de wile he vnse vaghet 
is gewesen to Dametze, truwelken heft bewiset, geeddelt 
vnd beqweme gemaket, dat he lehn guderen vnd vrige 
guderen moghe to lene entfanghen, hebben, besitten vnd 
bruken vnd de vortan sinen kinderen vnd eruen laten vnd 
eruen,;, vud hebbe[n] eme dar to gegeuen vnd gelent vnser 
vogedienhoff' to Haghenouwe mit dessuluen houes tobe- 
horinghen, nüt vnd vrucht, alse de ligghen in allen eren 
scheden vnd enden, den to hebbende, to besittende vnd to 
brukende de tyd ouer sines leuendes rouwelken vnd vredesam, 
vnd wannere Hans obgenomt in god is vorstoruen, denne 
schal sodane vagedienhoff mit sinen tobehoringhen eruen 
vnd vallen an enen siner sons, de denne leuet vnd de eldeste 
ys, so dat de mach vnd schal ock in bauen schreuener wise 
de tyd ouer sines leuendes besitten, hebben vnd bruken 
vredesam vnd rouwelken sunder vnse, vnser eruen, nakome- 
linge vnd jemandes geggensegghent, vnd bekennen apenbare 
betügende, dat wii van Hanse obgenomet vppe den obge- 
nomten hoff to Haghenouwe to irkantnitze hebben genomen 
vnd rede entfanghen twehundert mark vnd druttich mark mit 
desseme beschede, so, wanere de obgenomte Hans vnd sin 
sone na eme, alse bauenberort is, in god sint vorstoruen, we 
denne den hoff wedder hebben vnd antasten wil, de schal 
sinen vnd sines sons eruen wedder geuen hundert vnd druttich 
mark vnd wes Hans van Pentze vorgenomt in vnsen geboden 
landen vnd herschoppen heft, krigende werdt, mach vnd schal 
he sinen kinderen efte eruen, id sin denne lehngudere ofte 
andere‘ gudere, laten vnd eruen alse bauenberort is vnd siwe 
kindere vnd erüen moghen vnd schalen de vortan eruen, vor- 


174 


kopen ofte vorsetten, de voranderen, geistliken ofte werliken 
parsonen na erem willen vnd to erer nottroft, vnd de bruken, 
besitten vnd hebben vnd de bord ofte jenigherleige en dar 
ane schal nicht schedelick to vorfanghe ofte schedelick wesen 
dar mede wii see gunstigen belenen, darto delen vnd en so 
gunnen tolaten vnd en in aller mathe vnd wise alse bauen- 
berort is, dat bewillen in craft desses voses breues vnd hebben 
des to orkunde vnse ingesegel henggen laten benedden an 
dessen suluen vnsen brefi. Screuen vnd gescheen vppe vnseme 
slate Zwerin na der bord Cristi vnses heren verteigenhundert 
jare vnd am neggenvndsostigesten jare amme auende sunte 
Marie Magdalene. Hir an vnd ouer sint gewesen de erbaren 
duchtige vnd werdige Joachim van Pentze, Harttich van 
Bulouwe vnd "Thomas Rode, cancellarius, vnd mehr loue 
wolwerdich. 


ach dem Original, auf Pergament, im Haupt-Urchive zu Schwerin. 
Das an einem Pergamentbande angehängt aeweiene Siegel des -Herjogs 
Heinrich ift abgefallen und zerbrödelt. 


En a u 


1469. Sept, 21. Zir, 171, 


Hicolaus von Pent, Derwefer des Klofters zu Rehna, 
urfundet, daß Heinrich Beder dem Convente des Klofters 
zu NRehna 3 ME. jährlicher Rente aus feinem Erbe 
unter Dorbehalt der WDiedereinlöfung für 50 NE. ver: 
fauft habe. 


Ick Nicolaus van Pentzen, vorweser des klosters to 
Rene, Bokenne vnd botughe apenbare an dessem apenen breue, 
dat vor my is ghewesen de boscheden man Hinrick Becker 
jnwaner to Rene vnde hefit apenbare bokant, dat he hefit 
vorkofit na mynen willen vnde rade der werdighen Sophien 
van Plessen vnde der gantzen gheystliken sammelingen des 
klosters to Rene vnde alle eren nakamelingen ii) mark 


176 


penninghe lub. iarliker rente vnde tynses in vnde vthe synem 
erue, dat he nu bosith, vnde vth alle des erues tobehoringen, 
alle iare vptoborende in deme vastelauende vnboworen vnde 
vnuortoghert, vor vefftich mark lub. penninghe, de em de 
priore vorbenomet vnde de gheystlike sammelinge em tor 
noghe vnde to dancke wolbotalt vnde ghetelt hefit, de he 
vort an synen vnde syner eruen nuth vnde vramen ghekert 
vnde vthe gheuen hefft, alze he des apenbar vor my bokande; 
desse vorscreuen iii mark moghen de ghenanten priore vnde 
gheystlike sammelinge alle iare panden offte panden Jathen 
vormiddelst des prauestes knechten tor tiid is, wo vakene 
vnde wo vele @n des not vnde behuff is, vnde ere ghelt myt 
den vorscreuen panden maken na eren willen. ÖOck schal 
Hinrick erbenant dat vorscreuen erue nicht hogher vorpanden, 
vorsetten offte vorgheuen dat sche myt der prioren vnde 
gheystliken sammelingen willen vnde vulbord. Desse vor- 
screuen ij} mark gheldes schalen kamen vnde denen alle jar 
ene mark tom pelstz ghelde, de dat man plecht des jares den 
v[rlouwen vmme to delende, vnde de andern ij mark tom 
lichte vor dem hilghen lichamme vppe dat kore to ewighen 
tyden- to bernende wen me sinckt alma redemptoris; vmme 
sunderghe ghunst vnde vruntschop willen, so hefft de priore 
vnd gheystlike sammelinge vorbenonfed em gheghunt den 
wedderkop desser vorscreuen iij mark gheldes in desser wyse, 
wen Hinrick vnde syne eruen vorscreuen de wil vthlozen, so 
he en dat vorkundigen in den achtedaghen sunte Mertens 
vnde en denne wedder gheuen in dem vastelauende neghest- 
kamende vefftich marck myt der plichtigen rente an enem 
summen bynnen Rene in guden grauen pagimente, alzo denne 
to Lub. vnde tor Wismare genghe vnde gheue is, sunder hol- 
ghelt, so schal denn dat vorscreuen erue myt aller to bo- 
horinge quyt vnde vrig wesen. To orkunde aller desser 
verscreuen stucke vnde article hebbe ick Nicolaus vorweser 
des klosters to Rene vorbenomed myn jngheseghel witliken 
henghen heten an dessen apenen brefi, de gheuen vnde 


176 


screuen is na der bord xpi dusent verhundert jare darna am 
neghen ‘vnde sostighesten iare am daghe sunte Mathie des 
hilghen, apostels. 


Nah dem Original, auf Pergament, im Haupt-Urchive zu Schwerin. 
An dem eingehänaten Peraamentbande fehlt das Siegel 


Zu vv 


1469, ©ct. 16. Zr. 172. 


Heinrich IV., Herzog von Mledlenburg, hält Abrechnung 
mit Joachim von Pent, Dogt zu Schwirin. 


In den jaren dusent verhundert vnd amme neghenvnd- 
sostighesten jare amme mandage vor sunte Lucas dage tor 
Wiszmer lethen wy Hinrick van godes gnade hertoge to Mekeln- 
borgh etc. rekenen vormiddelst vnseme schriuere Thomas Roden 
in jeghenwardicheit vnser redere vnd leuen getruwen: Hinrickes 
van Bulouwen, Hartiches van Bulouwen vnd der werdigen her 
Nicolawesz van Pentzen, prauestes to Rene, vnd her Peter 
Denen, mit vnseme vagede Joachimme van Pentzen, also bliuen 
wij van aller rekenschop, de wille Joachim vnse vaghet ghewesen 
is, van allen rekenschoppen der vagedie weghen to Zwerin beth 
in dessen dach, wanner wii eme to her Diderick Wilden tor 
Wiszmer ersten hebben benamen twehundert marck vnd 
viffvndtwintich marck vnd tor Mattesken to Lubeck achtevnd- 
vertigestehalue marck vnd to Cord Strelemanne x rinsche gulden, 
deme suluen Joachimme schuldich: viffhundert marck vnd 
vifvndachtentich marck vnd iiij &; desszto orkünde hebben 
wii dessz cedulen twe vormiddelst deme obgenanten vnszem 
schriuere 'Thomase enes ludes, de ene vth der anderen 
gesneden, schriuen laten. 


Mundum, auf Papier, ohne Unterfchrift, im Haupt-Archive zu Schwerin. 


nn a ET En FE 


177 


1470. Jan. 11. Xir. 173, 


Magnus, Herzog von Medlenburg, verfchreibt fi dem 
Karften von Halberftadt auf 100 ME. und ftellt ihm 
Bürgen. (Auszug.) 


_— oo —_ Alle dysse vorscreuen stucke vnde 
articole samptliken vnde en yewelik bii sik louen vnde segghen 
wy here obgnant stede vnde vast sunder yenigherleye gheuerde 
ofite argheliste wol tho holdende mid vnsen truwen mede. 
loueren, alze Hermen van Ortzen tho Roggouwe, Mathias 
van Bulowen tho’ Wedewendorpe, Olrik vnde Henneke 
gheheten de Pentzen tho deme Redeuine — — 
— — — — — vnde wi vorghenanten alle hebben desz tho 
orkunde vnde merer sekerheid vnse ingheseghele mid vnses 
gnedighen heren ingheseghel witliken henghen heten bonedden 
an dessen breffl, de ghegeuen ys na der bort Christi dusent 
veerhundert vnde amme souentigesten iar, amme donredage 
na Epifanie. 


Yah dem Original, anf einem durchfchnittenen Pergament, im 
Haupt-Arcchive zu Schwerin. Die angehängt gewefenen Siegel fehlen 
fämmtlih. Abgedr, in Liih, Gef. des Gefhl. v. Verben IIb,, 
pag. 228/229, Ur. CCLXT. j 


ee ey sv 


1470, Sebr. 22. !ir. 174, 


Hans von Lütsow verfegt an Johann von Eitow und 
defien frau und Tochter aus den Dörfern Perlin und 
(Drei:) Kütow 30 ME. Küb. jährliher Pacht um 
400 ME. Küb., leiftet demfelben Gewähr und ftellt 
Bürgen. (WUuszug.) 

in a Dat lave ik, Hans Lützow vorbe- 


nomed, myt minen rechten erven vnde myt minen truwen 
medelöveren, de laven myt, als: olde Hans Lützow, her 


12 


178 


Hansens s[ölne,- olde Lüdert Lützow, wanhafftig tho Grabow, 
Borchard von Oertz, wanhafitig tho Gammelin, Harmen von 
Blücher, wanhafftig tho Watzlow,') Harmen von Blücher, 
wanhafftig tho Gadebusch, Ulrick Pentz, wanhafftig tho 
Wittenborgh, wy alle laven, dit stede vnde vast to hollende, 
an guden trüwen, myt einer samenden hand, vör börst vnde 
vor br[öjcke Johan Lützow, Margarethen, siner husvrowen, 
vnde Anneken, syner dochder. — — — — — - 
geven vnde screven — — na der bort Christi veerteyn- 
hundert iar darna in deme s[Öjventigsten iare, an deme daghe 
cathedra Petri. 

. ad einer Abjchrift bei Hoindhufen, Gen.-hiftor. Befchreibung von 
dem adligen Gefchledhte derer von Lütomw (Manufeript), im Haupt-Arcive 
zu Schwerin, pag. 489. Abgedr. in Wigger, Geich. der Sam. v. Blücer, 
Bd. I, pag. 413, Wr. 490. 


1470. März 15, Yir. 175. 


Heinrih (IV.), Herzog von Medlendurg, beurfundet, 
daß er an.Dito Waderbart auf Kogel im Kirchfpiele 
Sterlet 3 ME. jährlicher Rente aus Greven im Kirch: 
fpiele Granzin um 100 MP. wiederfäuflich überlaffen 
bat, und ftellt darauf "denfelben und deffen Erben 
Bürgen. (AUusjug.) | 
= — -— -- —. Vnde vnse leuen ghetruwen 
medelauers de lauen myt vns vor borst vide vor broke. Alse: 
Volred van Pentzen, wanaftich to deme Redeuine, 
Olrik var Pentze, wanaftich to T'oddin, Hermen Blucher, 


wanaftich to der Warschowe, Johfn Lutzowe, wanaftich to 
Lutzowe, wy lauen alle myt ener sameden hand — — — 


») Kies Warfchomw oder Wafdyom. 


179 


Te Gheuen vnde «screffen na der bort Christi 
vertegenhundert iare darna in deme LXX, des donredaghes 
vor Gertrud[is] virginis. 


ad dem durch einen Einfchnitt caffirten Original im Baupt- 
Archive zu Schwerin. Das 1. und 4. der 5 eingehängten Siegelbänder 
haben ihre Siegel verloren, am 2. hängt das runde Siegel Herzogs 
Heinrich, am 3. das runde Siegel Ulrihs von Penb mit 
einem Löwen; am 5. das runde Kühowfche Siegel mit einer Keiter 
von 3 Sproffen. ; 


Abgedr. in Wigger, Gefch. der fam. v. Blücder I, pag. 413/414, 
UÜr. 491. 


.1470,. Nov. 11, u ' r. 176, 
Heinrich, Herzog von WMiedlenburg, urfundet, daß er 
den Hnappen Mathias Ratlow und deffen Hausfrau 
Mette 1400 ME. Kapital und 140 ME. Zinfen 
fchuldet, gelobt Zahlung auf den nächften Martinstag 
‚und ftellt Bürgen. (Auszug) j 


a er a a Alle dee vorgescreuen stucke lauen 
wii Hinrick, hertoge to Mekelnborg vorgescreuen etc. vor vns 
vnde vnse eruen mit vnsen truwen nagescreuen medelaueren, 
alse wy Hartich van Bulouw, Hanses sone, Hinrick van 
Bulouw to Plotschow, Volrad Pren, Kersten Haluerstadt, 
Hinrick Stralendorpp, heren Hinrickes sone, Curd van Plessen 
to Barnekouw, Jurgen Rauen, Hinrick Quiitsouw, Olrick 
Pentze, Volrades sone, Hans Schoneueld vnde Borchard 
van Orssen, knapen. — — — — — — — — — — — 
Desses to merer tuchnisse vnde witlickheid hebben wy Hinrick 
hertoge vorgescreuen etc, vnse ingesegel mit den ingesegelen 
vnser truwen vorgescreuen medelauererr witliken gehengen heten 
nedden an dessen brefil, dede ggıen vnde screuen is na 


12* 


180 


Cristi vnses heren bord verteynhundert iar darna in deme 
souentigesten iare, amme dage Martini des werden bischuppes. 


Nach dem Original, auf Pergament, im Baupt-AUrdive zn Schwerin. 
Die an 15 Pergamentbändern angehängt gewefenen Siegel fehlen. Abgedr. 
An Kifch, Urkundl. Geh. des Gefhl. v. Oerten IIb., pag. 230/231, 
ir. CCLXIH. 


REM TE nn 


1471. Sebr. 26, Schwerin. 26.177: 


Heinrich, Herzog von Mecklenburg, belehnt den Marfchall 

Küdefe Malsan mit den Gütern in Rothipalf, weldyx 
Dethloff Barolt zu Zehlendorf bisher befeffen und an 
den Marfchall verfauft hat. (Auszug.) 


— — — — .— gheuen vnde geschen to Zwerin na der 
borth Christi vnses heren verteyn hundert vnde en vnde souen- 
tigesten iare, am dinstedage amme vastelauende. Hir an vnde 
auer sint gheweasen: de strengen, erbaren vnde duchtigen her 
Lutke Hane, her Jurgen Grabow, her Clawes Hane vnde her 
Matthias van Bulow, ritter, Joachim van Pentze, Clawes van 
Oldenborgh vnde Otte Hane vnde her ’I’homas Rode kentzeler 
vnde mer vnser guden manne louen wol werdich. 


Ya einer gleichzeitigen Abfchrift, auf Papier, im Hanpt-Archive zu 
Schwerin. Abgedr. bei Kiih, Maltanfche Urk. III, DCXIV, pag. 367/368. 


1471. April 1, Schwerin.  r. 178. 


Heinrich, Herzog von Meclenburg, verfchreibt fich feinem 
Rathe Siverd von_Derten auf Roggow wegen einer 


181 


„von deffen verftorbenem Sohne, Hermann von Derken, 
herrührenden Schuldforderung auf 88 rhein. Gulden 
und ftellt Bürgen. (WUuszug.) 

(Mitgelober): Kersten Haluerstade tho Bruseuitze, Jurgen Rauen 
tho Stuke, Hans Schöneuelde tho Schöneuelde vnde Olricke 
van Pentzen deme iungheren tome Redeuine, -— — 
— — -— — Gheuen tho Swerin, na der bord Cristi vnses 
heren verteynhundert iare vnde amme envndsöuentighestem 
iare, amme mandaghe na dem sondaghe, alse men singhet in 
der hilghen kerken Judica. 


ah dem Original, anf Pergament, das durch einen Einfditt 
caffirt ift, im Haupt-Archive zu Schwerin. Die Siegel fehlen fämmtlid. 
Abaedr. im Kifh, Gefch. des Gefhl. v. Oerten’IIb., S. 234/235, 
Ur, CCLXV. . 





1471, Aug. 27. Yr. 179, 


Der Knappe Ulrih von Pent zu Wittenburg verfauft 
fein Erbe im Dorfe Melfof dem Arnd Benefe, 


Wytlick sy alle denjennen, de dussen breff seen efite 
horen lesenn, dat ick Olrick van Pentzen, knape, wanafftich 
tho Wyttenborch, mit minen rechten aruen vorköpe vnde hebbe 
vorkofft vnde vorkope jegenwerdigenn jn krafft dusses breues 
mein arue tho Mellekoch, dar ick vppe wande, alse Arndt 
Beneken vnde sinen rechten aruen tho rechteme arffkope, 
sinen kinderen tho eruende, sunder mine iarlike pacht vnde 
denst, vnde ick Olrick vorbenompt wil em dusses arues 
warende wesen vor alle ansprake vor aldeiennen, de vor 
recht kamen willen, recht geuen vnde' nemen willen, se sindt 
geistlick oder warlick, frouwe efite man. Dusses tho einer 
tuchnusse vnd eine bokantenusse dusser vorbenomden stucke 
vnde articule der warheit so hebbe ick mein ingesegell henghet 


182 


vor dussen apene breff, de gegeuen vnde geschreuen isz nha 
Christi gebort dusent verhundert vnde darnha in deme ein- 
vndesouenstigen jare Jam dage] vor Augustini episcopi et 
confessoris. . 


ad einer etwas flüchtigen Abfchrift aus der erften Hälfte des 
16. Jahrh. im Haupt-Ardive zu Schwerin. 


ey eV 7 


1472, Ziov. 11. Yir. 180, 


Dolrad von Pent und fein Sohn Ulrich von 
Pens zu Redefin verfchreiben unter Dorbehalt ber 
MWiederlöfung den Dicarien der Marienfirche zu Lübed 
eine jährliche Rente von 7 ME. aus dem Dorfe Karft 
im Kirchfpiele Döbberfen für 100 ME. üb. Pf. 
(Auszug.) 


Wy Volraed van Pentzen de vader vnde Vlrick van 
Pentze syn sone tomm Redeuine amm kerspele tor Jabele 
amm stichte to Razeborch Bekennen vnde betughen apenbare 
jn vnde myt dessem breue vor alszweme vor vns vnde vnse 
eruen, dat wy samptliken vnde besunderghen myt vulbord 
vnser gnedighen heren van Mekelenborch entfanghen hebben 
tornoghe van den heren vicarien allen to vnser leuen vrouwen 
kerken to Lubeke hundert mark lubesch, de wy an vnse vnde 
vnser eruen nuth vnde profyt ghekeret hebbet, welke hundert 
mark lubesch half tokamen den erbenomeden vicarien vnde half 
den heren vnde broderen des kalandes sunte Egidien to Lubeke, 
dar vor loue wy jarlikes vppe dat fest Martini den heren 
vicarien bynnen Lubeke souen mark lub. iarliker ewigher 
rente jn vnde vthe vnsem vrighen dorpe vnde guderen to 
Barwete!) in deme :kerspele to Dobortze des stichtes to 
Razeborch vthe den twen hauen vnde houen, de nu tortyd 





1) „‚Barwete‘‘ verfchrieben für Carwete — Karft. 


183 
besitten vnde buwen Heket vnde Grantzin, vnde in der suluen 
eruen vnde houen 'tobehoringen, bewechlik vnde vmbewechlik, 
alse se bynnen vnde buten an eren veltmarken vnde ende- 
scheden begrepen synt, nichtes buten bescheden, also wy gy 
vrygest ghehad vnde beseten hebben, — — -- — — — ; 
Jodoch so hebben de vorscretien heren gegund vns vnde 
vnsen eruen, dat wy de vorscreuen rente alle jar in den 
achtedaghen Sunte Martens vor hundert mark lubesch wedder- 
kopen mogen, — — — — — — — u ae au 
Alle desse vorscreuen- stucke samptliken vnde en jeslik by 
sick loue wy Volraed van Pentze vnde Vlrick van Pentze 
syn sone vor vns vnde vnse eruen myt vnsen truwen mede- 
loueren, Alze wy: Egghert van Quitzowe tom Voghedeshaghen 
am kerspele to Dartzowe, Detleff Parkentin tom Lutkenhaue 
am kerspele to Dartzouwe, Wypgrd van Plesse tom Grotenhaue 
am kerspele Borsowe, Kone Quitzowe tom Tankenhaghen ok 
am suluen kerspele to Dartzowe wanende, knapen, lauen vnde 
segghen vor vns — -— -- — stede vnde vast to holdende, 
-—- oo . Gheuen na der bort Xpi veerteyn- 
hundert jar darna jmme tweyndesouetigesten jare- jn deme 
daghe Sunte Martens des hilghen Bisschoppes. 


Nach einer beglanbigten Abfchrift im BHaupt-Archive zu Schwerin. 


ELLE TELLER ZELTEN 


1473, Xov. 10. Yr. 181, 


HKicolaus von Pens, Propft, Sophia von Pleffen, 
Priorin, und der Convent des Klofters zu Rehna 
verfchreiben den Dicarien der Domfirhe zu Kübel 
14 ME. jährlicher Rente aus dem Dorfe und Gute 
Benzin im Kirchfpiele Rehna für 200 ME. Müb. Pf., 
unter Dorbehalt der Wiederlöfung. (Uuszug.) 


Wy Nicolaus van Pentze, prouest, Sophia vann Plesze, 
priore, vnnde gantze ghemene samelinghe des closters Rene | 


* 


184 


in dem stichte to Raceburch bekenne vnnde betughen apenbare 
in deszem breue — — dat wy — -- — hebben vorkofft 
vnnde vppelaten, vorkopenn vnnde vppelaten jeghenwerdighen 
jn dessem breue den erlikenn herenn Peter vann Dorne, 
Hermannus Hughen vnnde menen vicarien jn deme dome to 
Lubeke — — — — veerteyn marck ewigher jarliker renthe 
lubescher penninghe vor twehundert marck dersuluen penninghe 
— — — — jn vnnde vth vnnsem dorpe vnde gude Bentzyn 
an dem karspel to Rene beleghenn — — — — — — — 
Desz to groteren tuchnisse vnnde vorwaringhe hebbe wy Nicolaus 
prouest vnnde Sophia priore vnnse vnnses Closters jngheseghel 
myth willen vnnde vulborth vnnses gantzen conuentes vnnde 
samelinghe witlikenn henghenn heten an dessenn apene bref‘, de 
ghegeuenn is na der borth KCristi vnnses herenn dusent ver- 
hundert vnnde darna jn deme drevndesouentigesten jare an 
deme auende sunthe Mertens des werdighenn -hillighenn 
Bisschuppes. 


Wach einer beglanbigten Abjchrift im Haupt-AUrcdive zu Schwerin. 


FE RE REN 


1473, Xov, 14, Ar. 182, 


Heinrich, Herzog von Mecklenburg, ftellt dem Herzoge 
Johann von Sacfen-Lauenburg über eine Schuld von 
1100 lüb. ME, welche jchon zum Martinstage 1473 
zahlfällig war, eine neue bürgliche Derfchreibung aus 
auf den nächittommenden Martinstag. (Uuszug.) 


—_— oo Alle. desse vorgeschreuen stucke, puncte 
vnde articule vnde wo de in deme anderen breue ok benomet 
sint, Jauen wy Hinrick hertoge to Mekelnborch etc. vor vnns, 
vnnse eruen vnde nakomelingen mit vnnsen truwen mannen 
vnde nabeschreuen medelaueren stede vnde vaste vnvorbraken 


. 185 


deme vorgesechten herenn Johanne hertogen to Sassen etc., 
vnnseme leuen ohmen, sinen eruen vnde nakomelingen wol to 
holdende, vnde wy: heren Hinrick van der Lü, heren Mathias 
van Bulouwe, rittere, Busse, Frederick vnde Hinrick alle van 
Bulouwen, Luder Lutzouw de oldere, Volrad van Pentze, 
Detleff Parkentin, Siverd van ÖOrtzen, Bernd vnde Wyperd 
van Plessen, alle knapen, lauen vor vns vnde vnnse cruen 
mit eyner sampden hand, vnnser eyn vor alle, desse vor- 
schreuen stucke, wo de benomet vnde in deme anderen breue 
begrepen sint, mit vnnseme gnedigen heren vorbenomet deme 
ergedachten heren Johanne hertogen to Sassen, sinen eruen 
vnde nakomelingen truweliken in eren vnde gelouen wol to 
holdende. — — — — — — — -- — — — — —. — 
—— -- Na Cristi vnses [heren] gebort verteyn- 
hundert iar darna in deme drevndesouentigesten iare, amme 
sondage in den achtedagen sunte Mertens des werden hilligen 
bisschoppes. 


Ua dem Original, auf einem durchfchnittenen Pergament, im 
Haupt Archive zu Schwerin, Die an Pergamentftreifen angehängt ae- 
weienen 12 Siegel fehlen. Ubgedr. bei Eifh, Gejd. des Geil. 
v. Oerben IIb., S. 242— 244, Ur. CCLXXI. 


N nn rn 


1473, Ylov. 23. Grevesmühlen. Nr. 183. 


Heinrich, Herzog zu Mecklenburg, fett feiner Gemahlin 
Dorothea die Dogteien Gadebufh und Grevesmühlen 
als Keibgedinge aus. (Uuszug.) 


_— Geuen wnde gescheen in vnser stad 
Greuesmolen na der gebort Cristi vnses heren verteynghundert 
iar vnde am drevndesouentigesten yar am dage sunte Clementis 
des hilligen pawesz vnd mertelers. Hiir an vnd ouer sint gc- 
wesen de strengen, erbarn vnd duchtigen vnse reder vnd leuen 
getruwen: her Hinrick van der Lü, her Mathias van Boulouwe, 


186 . 


rittere, Joachim van Pentze, l.uder Lutzouwe, Hinrick van 
Bulouwe, Busso van Bulouwe, Radke Kerckdorpp, 'Tytke Hobe, 
Otto Moltke, Siuerd van Ortzen, Bernd van Plessen, Wypard 
van Plessen vnd Hermen Kerckdorpp vnd mer vnser gude- 
mannen louen wol werdich. 


Tach dem Original im Haupt-Ardyive zu Schwerin. 


1474. März 26. Ar. 184. 


Heinrich (IV.), Herzog von Mledlenburg, verfauft an 
den Priefter Johann Brun und die fämmtlichen Dicare 
der Petri-Kirche zu KLüber 10 ME. jährlicher Rente 
aus dem Dorfe Dimmer um 200 WM. Eüb. Pf., unter 
Dorbehalt der Wiedereinlöfung. (Uuszug.) 


“«— — — "— — wy, Hinrick, van Gades gnaden hertoge 
— — -- myt vnsen nascreuen truwen medeloueren. Also wy, 
Hermen Bluchger to Waskow in deme karspel to Wyttenborch, - 
Virick van Pentze to Wittenborch, Helmolt Sulow to 
Sulow in deme karspel to Stralendorpe vnde Hinrick Lutzow 
to Lutzow alle wonafftich lauen myt vnsen eruen alle stucke 
vnde articule bauenscreuen. — — — — — gegheuen vnde 
screuen na Gades bort verteynhundert iar an deme veervnde- 
seuentigesten iare, des sonauendes na mytfasten. 


ah einer Copie aus dem Anfange des 16. Jahrh. im Hanpt- 
Archive zu Schwerin. Abgedr. in Wigger, fam. v. Blücyer, Bd. 1, 
5. 415/416, Fir. 494. 


1474, April 12. Schwerin. Yir. 185. 


Balthafar, Herzog zu Medlenburg und poftulirter 
Bifchof zu Schwerin, trifft mit dem Domcapitel dafelbit 


187 


Anordnungen über die Aufbringung der Koften für 
feine Confirmation zum Bifchof. 


Nos Baltzezar, dei gracia dux Magnopolensis, comes Zwe- 
rinensis, Slauie inferioris princeps ac Rozstok, Stargardie etc. 
terrarum dominus ecclesieque Zwerinensis postalatus, Nicolaus 
Wittenborch decanus, Hermannus Brokman archidiaconus 
Warnensis, Theodericus cantor et Thomas Rode, predicte 
ecclesie administratores Clemens Vltzens, Nicolaus Pentze 
thezaurarius et Reymarus Hane cellerarius, canonici 
et capittulum ecclesie memorate representantes, publice 
recognoscimus per presentes, quod quia pridem ambasiatores 


nostros pro confirmacione seu electione ad sanctissimum in 


Cristo patrem et domindm nostrum dominum Sixtum papam 
quartum eiusque sanctam sedem apostolicam transmissimus 
Datum Zwerin, anno domini millesimo quadringentesimo 
septuagesimo quarto, die Martis duodecimo mensis Aprilis. 


ah dem Diplomatar des Großen Kalands zu St. Marien in 
Roftod, fol. 46. 


ee Te Te Te 


1474. Dec, 28, Schwerin. Tir. 186, . 


Heinrih IV., Herzog von Mledlenburg, verfauft mit 
Huftimmung feiner Gemahlin Dorothea dem Lapitel 
des Hlofters zu Rehna 281/. MR. Tüb. Pf. jährlicher 
Bebungen aus dem Dorfe Srauenmarf, in der Dogtei 
Badebufdy — dem Leibgedinge der Herzogin — belegen, 
für 400 MP. unter Dorbehalt der Wiedereinlöfung. 


Wy Hinrik van godes gnaden hertoghe to Mekelnborch, 
— — — —, Bekennen vnde betughen openbar jn dessem 
breue — — — —, dat wy hebben vorkoft vnde vorlaten, 
vorikolpen vnde vorlaten ieghenwordich in desseme breue dem 


188 


erwerdighen heren Nycolao van Pentzen proueste, Sophyen 
Plessen pryoren vnde der gantzen gheistliken sammelinghe des 
klosters to Rene vnde alle eren nakomelinghen neghenvnde- 
twyntichstehalue marck lubescher penninghe iarliker bede vnde 
jngheldes jn deme dorpe to Vruwenmarke jn der voghedye to 
Godebusse vor verhundert lubesche mark, de de vorschreue/ne] 
her Nicol[ajus prouest vnde Sophye pryoren vnde gantze gheist- 
like sammelinghe vnd capittel des klosters to Rene vnde to der 
noghe an reden tellenden guden lubeschen penninghen wol be- 
talt hebben — — — — — — — — — — — — _ — 
Alle desse vorscreuen stucke vnde articule "laue wy Hinrik 
hertoghe vorbenent vor vns [vnde] vnse rechten eruen den 
vorbenomeden prouest, pryoryn vnde den gantzen kloster to 
Rene [vnde] eren nakomelinghen, an guden truwen stede vnde 
vast wol to holdende sunder ienigherleye hulperede, behelpinghe 
gheistlikes efte wertlikes rechtes sunde[r] alle arghelist. Des to 
merer tuchnisse hebben wy Hinrik vnse jngheseghel[le] vor vns vnde 
vnse eruen laten hen[gen] vor dessen breff, de ghegeuen vnde 
schreuen is to Zwerijn na godes bord dusent veerhundert dama 
am veerundesouentichsten jare vppe der kynder dach, vnde wy 
Dorothea hertoghynne to Mekelnborch, fiorstynne to Wenden, 
Ghreuynne to Zweriin etc, Bewillen, beleuen vnde vulborden 
dessen vorscreuen koep, so doch de guder beleghen synt jn 
vnsem lijfghedinghe der voghedye to Godebus. Des to orkunde 
hebbe wy vnse. jngesegel myt vnses leuen heren jnghesegel heten 
henghen an dessen breff. 


ad dem, Original, auf Pergament, im Haupt-Ardhive zu Schwerin. 
Das Siegel der Herzogin ift no vorhanden, das des Herzogs fehlt. 


mn nanan 


1475. Dec. 5. Tr. 187, 


Henneke Pentze, Churdt van Pentzen Sohn, knape, 
wonafltich zum Redeuine, verkauft den ‘Fhumbhern Capittel 


189 


vnd Vicarien zu Zwerin 7 Mk. lüb. ausz seinem gute, zu 
Scharbow in dem lande zu Wittenborg, alsz von Henneke 
Pluszze 5 Mk. vnd Vicken 2 Mk., vor 100 lub. Mk. wider 
keufflich. 

Datum 1475. Dinstages nach St. Andreaszentage, 


Clandrians Negiftratur der Schweriner Stiftsbriefe, fol. 180 b., im 
Baupt - Achive zu Schwerin. 


1476, E /ir. 188. 


Item in desseme sulven iare: Peter Pense, en slotvoget 
hertich Johannis van Lovenborch, hadde twe vangenen in deme 
stocke sittende vp Lovenborch, de badde he over in deme 
stokke swarliken vnde wolde en vele afschatten, 


Aus Detmars Chronif, II, S. 380. 


nn 





1476, März 1, !ir. 189, 


Magnus, Herzog von Mledlenburg, verfchreibt fich dem 
Curd Sperling d j. auf 100 rhein. Gulden Capital 
und 10 Gulden Zinfen. (Auszug.) 


—_— u Vnde wii Merten Berner, iunghe Siuert 
van ÖOrtzen, Henneke Pentze, iunghe Vicke Stralendorp, 
Jachim van Bulow vnde Gotschalk Klenow, bokennen vnde 
botughen apenbar in»dussem sulfften breue, dat wii ghelouet 
hebben vnde lauen ieghenwardighen in kraft dusses breues 
mit ener samenden hant vor den ergnanten vnsen gnedighen 
leuen heren heren Magnus hertoghen etc. den duchtigen iunghe 
Curd Sperlinghe vnde synen broderen vnde eren rechten eruen, 
Dusses to vurder wiisheit vnde bokantnitse hebbe wii alle 
borghen vnde sakewolden eyn yslick witliken sin ingheseghel 


190 


hengen heten boneden an dessenen openen brefi, dede gheuen 
is na gades bort verteynhundert iar darna in deme soszvnde- 
souentighesterr iar, des fridaghes neghest na sunte Mathiasdaghe 
des hilgen apostels. | 


ah dem Original, auf einem durchfchnittenen Pergament, im 
Haupt-Urdyive zu Schwerin. Angehängt find 7 Pergamentbänder, an 
deren einem das runde Siegel Sinerts v. Verben in eingelegter grüner 
Wadysplatte trägt Die übrigen Siegel fehlen. Abgedr. in Kifch, Gelcl. 
v. Verben, IIb., pag. 261, Ar. CCLXNXXII. ; 


1477, Sebr. 19. Schwerin, Tr. 190. 


Die Herzogin. Dorothea von Medlenburg verfchreibt jich 
an Ulridy von Pen zu Redefin auf eine Schuld von 
33 ME. 


Wii Dorothea van gades gnaden hertoginne etc. — — — 
bekennen apenbare betugende vor vnns, vnse eruen vnd vor 
alszweme, dat wy rechter wydtliker schult schuldich szynt deme 
duchtigen vnsen leuen getruwen Vlrick van Pentczen, Cordes 
‚sone, tom Redevine, vnde synen eruen druttich marck vnde 
dre marck to renthe, de wy efite vnnse eruen eme effte synen 
eruen scholen vnnd wyllen betalen vppe dessen negestkamenden 
sunte Mertens dach edder ene vornogen myd so vole panden, 
‘dar he to cristenen ofite to joden syn geld moge affnhemen; 
dat wy Dorothea ffurstinne obgenomt lauen vnnd seggen mydt 
vnnsen truwen medeloueren stede vnnd vast vnuorbraken sunder 
alle ander argelist wol to holdende vnd wy borgen, nomelcken: 
Vulrjaldt Pren de older, Hinrick Reuentlowe vnd Vicke Blucher, 
seggen vnnd. lauen myt vnseren gnedigen ffrouwen obgenant 
mydt ener szamenden handt in aller mathe vnnd wyse, alse 
bynnen schreuen ys, dat wy Dorothea ffurstinne obgenant mydt 
vnsen borgen vorschreuen vnnse ingesegele to merer bekantznisse 
vnnd orkunde hebben hengen heten benedden an dessen vnnsen 


ze 19 


breff. Geuen vnde screuen to Zwerin am Assche dage na Cristi 
gebort verteynhundert jar vnnd im szouenvndsouentigesten jare. 


ah dem Oriainal im Haupt-Arcchive zu Schwerin. Die 4 ange- 
hänat gewefenen Siegel find nicht mehr vorhanden. 


1477. März 25. Ar. 191, 


VIrich Penntze zu Wittenborch ist dem pastor vnd vicarien. 
schuldigk "30 Mk. heuptstuell vnd ij Mk. rennthe zu Malborch.') 
Datum 1477 desz Midtwochtensz der verkundigung der reinen 
kuschenn Jungkfrauwenn Marien. 


Uns der Regiftratur der Mittenburger Kirchenbriefe im Difitations- 
protofoll von 1555 im Baupt-Urcchive zu Schwerin. 


1478, Xlov. 19, oder 26. . Ur, 192. 


Reymer Doß, Hardelof's Sohn, zu Slotow verpfändet 
dem Klofter venadf eine jährliche Rente von 10 ME. 
aus feinem Gute Slotow für 100 ME. Sundilcd. 
(Auszug.) . 


Ick Reymer Vosz, Hardelofi Vosses szane tho Vlotow, 
Bokenne vnde botughe apenbar jn dessem breue vor alswem 
de ene szeen edder horen lezen, dat ick byn schuldich rechter 
witliker schult den erwerdighen heren Michaeli Weyger 
praweste, vor Anna Pentzen abbatissen, Katherina Draken 
priorissen, deme ghantzen conuentui vnde alle eren nakameren 
to Iucnacke mit mynen rechten eruen hundert sundesche mark 
penninghe, de ze my ere der makynghe desses breues wol 
boreth hebben vnde vort brukliken an myn nüdt vnde bohuff 
ghekaınen zyn, dar ick en vorsettet vnde jeghenwardighen 
vorsette jn kraft desses breues teyn sundesche mark gheldes 


') Derfchrieben für Malkoch, ®d. i. Melkof. 





192 : 


alle ıar to sunte Mertensdäge tho borende jmme dorpe to 
Vlotow alsze vamme haue vnde houen, den nu bowaent vnde 
buwet Hansz Babekeman, viff sundesche mark pennynghe, 
vnde vamme haue vnde houen, den nu bowaent vnde buwet 
Luetke Vestnach, viff sundesche mark, vnde van alle eren 
nakameren vnde schalen de jrbonomede pacht suluen bringen 
yn dat kloster to Iuenacke vfite szenden der abbatissen, de 
denne isz, vfte weme dat denne van desz conuentes weghen 
boualen ysz, sunder jenigherleye weddersegghent, wer ock dat 
disse vorbonomede abbatisse, priorisse, de ganzen conuent 
vffte ere nakamere disse jrbonomeden teyn sundesche mark 
pacht to rechter pachttidt alsze vorgherort ysz nicht krighen 
konden, szo maghen sze de jrbonomeden buren vfite ere 
nakamende laten panden, wo vaken en des nodt vnde bohoef 
ysz, mit weme ze kanen sunder bokeringhe myner edder myner 
eruen, vnde moghen de pande vort laten dryuen, dreghen efite 
voren to Brandenbörch efite to Malchin yn, wor en dat alder 
euenst kummet, to cristen edder to jodden — — — — — 
Dit alle vorscreuen vnde na vnde eyn jewelik by sick laue 
ick vorbonomed Reymer Voesz mith mynen rechten eruen 
vnde mit mynen truwen medelaweren, alze Henningk vnde 
Jochim brodere Neten Pickatelle, erfzeten to Gywetzyn, Hans 
Vosz to Plasten, Henningk ‚Kruse, Jochim Kruszen szane, to 
Verchentyn, vnde Lutke Staelboem to Roszenow, wy alle 
lauen vnde hebben ghelauet, he myt vnsz vnde wy mit em, 
jn ghuden truwen, — — — — — — — — — — — — 
Des to groterme louen vnde merer bokantnissze hebbe ik 
jrbonomede Reymer Voesz vor my vnde mynen eruen myn 
jngheseghel vnde myne truwe medelauere ere jngheseghele mit 
willen vnde witscop heten hanghen vor dissen breff, de ghe- 
gheuen vnde gescreuen is na der bort Cristi vnses heren 
verteynhundert iar achtevndesauentich jar amme dunredaghe 
sunte Katharynen der juncfrowenn. 


Yad einer bealaubigten Abfhrift im Hanpt-Arcdive zu Schwerin. 


nun nun nnnmn 


193 


1478. | Yır. 193. 


Zu ‚Wismar haben gelebet als Pfarrer an St. Nicolai 
Kirche | als Procuratores oder Vorstehar der gemeinen Vica- 
rien, } gedachter Kirchen Hr. Volrath Pentzen | Michael 
Bloydorn und Peter Herder | welche bey Hr. Helmuth von 
Plessen zu Steenhusen Geld belegt. 


Aus Schröder's „Papiftiihem Medlenburg” (8d. IN), 5. 2290. 


PT er 


1478. Jan. 17. Yır. 194. 


Her Nicolaus Pentze 'I’humbher zu Zwerin verkaufft mit 
wissen des Capittels h. Conrado Losten Thumbhern 9 lub. Mk. 
in vnd ausz seinem Thumbhofe belegen an der Groue zu 
Zwerin vor ı50 lub. Mk. 

D. 1478 in S. Antonius tage. 


Elandrians Regiftratur der Schweriner Stiftsbriefe, fol. 1682, im 
Haupt - Archive zu Schwerin. 


1479. ir. 196. 


Nicolaus Bischoff vnd das Capittel zu Zwerin, verkauffen 
dem Capittel zu Güstrow 34 Mk. lüb. ausz Lubstorpe vor 
480o Mk. lüb. Datum 1479. 

Ist eingeloset vnd durchschnitten. 


Llandrians Negiftratur der Schweriner Stiftsbriefe, fol. 128b., im 
Haupt - Archive zu Schwerin. 


1479. März 14. Schwerin. » Yir. 196. 


Albreht und Balthafar, Herzoge von Mecklenburg, 
erfuchen den Herzog Magnus, ihren Bruder, auch 
13 


194 
feinerfeits dem Dompropft Yicolaus Wittenburg zu 
Schwerin das erledigte Kirchenlehn von St. Jürgen in 
Wismar zu verleihen. 


Vnnse fruntlike denste vnd wes wy mehre leues- vnde 
gudes vormogen mit broderlike leue thouoren. Hochgebornne 
furste leue broder, so wy an deme latesten to Lubeck vnsem 
erwerdigen vnde leuen gtruwen her Nicolao Wittenborge, 
vnsem domproueste to Zwerin, lenenden vnde toseden to 
lenende dat erste kercklehenn dat vnns losz werde etc. vnde 
he denne do suluesten ok latest to Zwerin samptlikenn by 
vnns vormaninge dede, dar wy eme en sodans noch to 
bestimden vnde vort toscden to holdenn, Alse fughenn wy 
juwer leue wetenn, dat dy kercke to sunte Jurgenn to der 
Wysmar vormiddelst der kröninge her Nicolaus Pentzenn, 
de to Zwerin des negesten dages na sunte Gregorij in enen 
Bischop gekoren is, losz wert, so is bij vnns gewesenn vnse 
domprouest vorben[omed] vnde vns sodans lofftes vormanet 
vnde vnns demodighenn angeuallen vnde gebeden, em sodan 
kercke, de vnns nu losz wert, lenen mochtenn, alse hebben wy 
eme sodann kercken togesecht vnde louet to lenende bet an 
juw leue, souerne juwe leue dar willenn to geue wille, wor- 
vmme bidden wy fruntlikenn dar ok vulbort vnde willen vmme 
zines denstes willen, den he vnsz gedon hefft vnde noch denen 
‚ kan, wo wy ziner bedoruen, to geuen willenn, dat wy eme 

samptlikenn sodann kercken, wen sy erst losz wertt, to 

segghenn vnde vorlenen mogenn. Dat willen wy allewege 
wedder vmme juw leue sunderges fruntlikenn vordenenn, 
Datum Zwerin am sondage Oculi vnder vnses enes jngesegel, 
anno |xxix, 

Albrecht vnde Baltazar vor gots gnaden hertogenn to 
Meklenborch, fursten te Wenden, grauen to Zwerin Rostock 
vnde Stargarde etc. der lande herenn. 

(Rückseite)! Einem hochgebornnen fursten vnde herm 
herrnn Magnusz hertoge to Meklenborch fursten to Wenden 


195 


[3 
graue to Zwerin Rostock vnde Stargarde etc, der lande herre 
vnsem leuen brodere. 


Nah dem Original im Haupt-Arhive zu Schwerin. 





(1479) März 15. Schwerin. Xr. 197. 


Yicolaus Wittenburg, Propft zu Schwerin, bittet den 
Herzog Magnus zu WMierlenburg, ihm das in folge 
der Erwählung des Heren Wicolaus Pens zum Bifchof 
von Schwerin freigewordene Kirdhlehn an St. Jürgen 
zu Wismar zu verleihen. (Uuszug.) | 


_— Susz, gnedige her, alsz nu desz 
negesten dages na sunte Gregorij her Nicolaus Pentze 
eyn Bisschupp to Zwerin gekoren is, vnd denn der wegen 
vort losz wert juwer gnade kerke to sunte Jurgen tor Wysmer, 
hebbe ik vp juwer gnade trost vnd sunderge touorsicht flitige 
demodige bede gedon an juwer gnade hern broder vmme 
sodan kerken my to lenende, de se my denn vorheten vnd 
vp juwer gnade vulbort, zo ver juwe gnade des to vreden 
synt, tosecht hebben, — — — — — — — — — — — 
Älsz ik denn, gnedige leue her, sunderge gnade gunst vnd 
trost my vorhape to juwen furstliken gnaden vnd nu alle wylle 
schickinge vnd vorleninge dess erbenomeden kerklens an juwe 
gnade genszliken stellet is, bidde ik demodigen juwe gnade, 
my myt sodaner kerken vorlenen wille, erst vnd lest vmme 
godes willen, nicht antosende, ofit ik juwen gnadenn wesz 
denstes dan hadde, offte noch jn tokamenden tiden juwen 
gnaden nach al mynem vormoge denst don vnd bewysen 
mochte, zo ik jn gantzen flite gherne wyl vorplichtet wesen, 
my den vilgnannten juwen gnaden, dede god almechtigen 
ewiger wolfart friste, so ik demodigest vnd denstlikest mach 
hir ane beuelende. 


13* 


196 


Screuen to Zwerin am sondaghe negest na sunte Grogorij 
erbenomed vnder mynem signet, 
Der obgenanten juwer furstliken gnade 
Otmodige dener 
Nicolaus Wittenborch, 
prauest to Zwerin. 
(Auf der Rückseite): 
Dem irluchtighen hochgebornn fursten vnd herm hem 
Magn’esz hertogen to Mechelenborch fursten to Wenden vnd 
greuen to Sweryn etc. Mynem gnedigenwnd holden leuen heren. 


Hadı dem Original, auf Papier, im Hanpt-Urchive zu Schwerin. 


nn nun 


1479. März 31. Schwerin. Yir. 198. 


Nicolaus Electus vnd das Capittel zu Zwerin bekennen 
das Magister Conradus L.oste beider Rechten Doctor vnd 
Archidiacon zu Tribusees, Ihm vnd dem *Stiffte die Confir- 
mation der newlich beschehenen election zu wege zu bringen, 
240 gute volwichtige rinsche goltfl. gelehnet habe, vff nehisten 
Michaelis widerzugeben. Datum Zwerin 1479, die Mercuni 
ultima Martii. 

Die Sigil seind hieuon ab. 


Elandrians NRegiftratur der Schweriner Stiftsbriefe, fol. 179 a., im 
Hanpt » Urdhive zu Schwerin. 


1479. April 5. Schwerin. Xr. 199. 


Nicolaus von Pentzen celectus vnd Capittel zu Zwerin 
bekennen, das sie der wirdigen frawen Vor Annen_ seligen 
Otto Viereggen zu Wokrente nachgelassener witwen schuldig 
sein 100 rinsche goltfl. die sie angewandt bei Bapste Sixto 


” 


197 


des electi confirmation zu erwerben. Vnd wollen vff nehisten 
Martini wider zalen Datum Zwerin 1479 des montages nach 
Palmsontag. 

Ist durchschnitten. 


Elandrians Regiftratur dem Schweriner Stiftsbriefe, fol. 1496, im 
Haupt » Archive zu Schwerin. 


1479. Sept. 10, Ur. 200. 


“ Das Capittel zu Zwerin vbergibt Bischoffen Nicolao einen 
hoff zu Zwerin. Datum 1479 10 mensis*Septembris. 
Hieran ist.desz Capittelsz sigel, der brieff ist sehr locherig, 
vnd ist vberschrieben: 
Littera super curia episcopali. 


Llandrians Regiftratur der Schweriner Stiftsbriefe, fol. 796, im 
Haupt - Archive zu Schwerin. 


u nn nt a 


1479, Nov. 8. Ar. 201. 


Nicolaus von Pentzen ‘clectus vnd confirmatus der 
Kirchen zu Zweryn bekennet das er dem Capittel schuldig 
sey 2000 lüb. marck die sie ihm geliehen zur auffurderung 
seiner Confirmation, vnd andern notsachen Dafür er ihnen 
setzet des Stifites beflossen wehrder die Schelue zu Schwerin. 

Datum 1479 des mandages nach aller Gottsheiligen. 


Clandrians Negiftratur der Schweriner Stiftsbriefe, fol, (6a., im 
Hanpt » Archive zu Schwerin. 


1480, | ir. 202. 


Hans und Johim von Pent, Gebrüder, Ulrichs 
Söhne, zu Toddin verpfänden mit Zuftimmung ihrer 


198 


Mutter Abele den Dompicarien zu Lübel 6 ME. 
jährlicher Yente aus Dorf, Atühle und Hof Toddin, 
fowie aus ihren anderen Dörfern und Gütern, gegen 
100 ME, lüb. Pf. 


Wy Hans vnnde Jochim” vann Pentze, broder, 
Virickes sone, wonafftich to Toddin, jn dem karspele to 
Haghenowe beleghenn, des stichtes to Raceburch im lande 
to Mekelenborch, bekennen vnnde betughenn apenbare in 


dessem breue — — — —, dat wy myt vnser moder vor 
Abelen vrygen wolberadens modes myt willen vnnde vulbörth 
vonser negestenn eruen — — — — hebben vorkofft vnnde 


vppelatenn, vorkopen vnnde vplaten ieghenwardighenn in krafft 
desses breues den erliken hernn: Henrico Veregghen, Hermanno 
Haghen vnnde den ghemeynen vicarien in’ der domkerckenn 
bynnen Lubeck vnnde den hebberen desses breues myt erem 
willenn sosz marck ewigher jarliker renthe lubescher penninghe 
vor hundert marck der suluen penninghe, de se vns in guden 
grauen pagemente to willen vnnde nochafftighen woll to dancke 
ghetellet vnnde betalet hebben, vnnde de wy vorth in vnnse 
vnde vnser eruen nuth vnnde beste sünderghes an betalinghe 
der hundert marck, de Jochim van Bulowe in vnnsen 
guderen hadde, witlikenn ghekereth vnnde vthe geuen 
hebben in vnnde vthe vnnsem dorpe, molen vnnde houe to 
Toddin vnnde vnnsen anderen dorperenn vonde guderenn be- 
nometh vnnde vmbenomet vnnde in vnnde vthe allen dessuluen 
dorpes molen, houen vnnde gudereln] tobehoringhenn, alsze se 
in erenn veltmerckenn, enden (vnnden) vnnde schedenn be- 
grepenn vnnde beleghen synth, — — — — — — — — ; 
Alle desse vorscreuen stucke louen wy Hans vnde Jochim 
van Pentze, broder, myt vnser moder, vor Abelen, 
vorbenometh, vor vnns vnnde vnnse eruen myth vnnsen 
nascreuen truwe[n] medelaueren, alse wy: Detleff Parkentin to 
dem Lutkenhoue by Darsowe, Berndt van Plesse to dem 
srundeshaghenn, Vlrick Quitzowe to dem Vogedeshaghenn 


199 


vnde Henninck Parkentyn to Prissendorpe im karspele to 
Darsowe, knapen, louen vnnde segghenn myth Hansze vnnde 
Jochim varnn Pentze myt erer moder vor Abelen vor- 


benomet — — — — den erbenomeden hernn Henrico 
Veregghenn, Hermanno Hughenn vnnde den ghemenen 
viarien — — — — stede, vast vnnde vnvorbroken woll 
to holdende — — — —. Desz to groteren tuchnisse vnnde 


bewaringhe hebben wy Hans vnnde Jochim van Pentze myt 
vnnser moder vor Abelen alse houetlude vor vnns vnnde 
vnnse eruen vnnses zelighen vaders ingheseghele, des wy vpp 
ditmall hier samptlikenn to brukenn, vnnde wy Detleff 
_ Parkentyn, Berndt vann Plesse, Vlrick Quitzowe vnnde 
Hennicke Parkentin medelauere vorbenometh vor vnns vnnde 
vnnse eruen vnnse ingheseghele eyndrachtlikenn vnnde wetende 
ghehenghet an dessen brefl. Gheuen na gadesborth verteyn- 
hundert jar in deme achtentighestenn jare. 
Yah einer auscultirten Copie im Hanpt-Urchive zu Schwerin. 


1480. Jan. 6. Biübow. Yır. 203. 


Nicolaus, Bifchof von Schwerin, ladet Bürgermeifter 
und Kath von Wismar zu feiner Krönung nach 
Büßow ein. 

Den ersamen vnde wysen hernn borghermesternn vnde 
ratmannen der stad Wyssmer vnnsen sunderghen guden frunden. 

Nicolaus van godes gnaden electus vnde confirmatus der 
kerken to Swerin. 

Vnnsen fruntliken grut mit vormoghe allen guden touornn. 
Ersamen, wijsen, leuen hernn. Na deme willen godes wij 
denken vnnse cronynghe [to] entfangende amme_ hilghen 
sondaghe negest kamende na vnnser leuen frouwen to licht- 
missen, benomelik amme daghe Dorothee, !) in vnser stad 


') 6, Februar, 


200 


Butzouwe, DBidden vnde beghernn wij, leuen hernn, mit 
gantzer andecht, gij vns nicht willen vorsman, men 
leffliken to vns kamen vnde juw myt vnnsen andernn leuen 
frunden frokk maken vnde gudes modes.. Vns des nicht 
enweygerende is vnse gantze beghere. Gode beuolen. Geuen 
vp vnseme slate Butzouwe amme dage Epiphanie anno etc. 
Ixxx vnder vnseme signete. 


Yady dem Original, auf Papier, verfiegelt mit einem Ringftegel mit 
einem Schilde, auf dem ein gefrönter ausfchauender £öwe, im Raths-Archive 
zu Wismar. 


Mitgetheilt von Herrn Dr. Erull zu Wismar, 


ne a 


1480. Tlov. 27, Yr. 204, 


Abele von Pens, Wittwe Ulrihs von Pens zu 
Toddin, gelobt, Ulrih Quisow, weldyer fich für fie 
und ihre Söhne auf 100 ME. Küb. verbürgt hat, mit 
ihrem Befammtvermögen fchadlos zu halten. 


Ik Abel van Pentze, Olrick van Pentzen nagelaten 
wedewe, bekenne jegenwardigen in desseme breue, dat ik myt 
mynen sonsz Hansz vnde Jachim, vanafftich to Tottin in 
deme lande to Wittenborch, wy sammptliken hebben lauen 
heten Vlrick Qwitzouwen to deme Vagedeshagen vor hundert 
Lub. Mk. den erliken heren her Hermen Hagen vnde her 
Hinrik Vereggen, erwerdige viccarien der domkerken to 
Lubek, vnde eren nakomelingen; weret auer, dat God vor- 
bede, dat Vlrick vnde syne eruen jenigen schaden dar afl 
nemen edder deden, den wil ik myt mynen sonsz em vnde 
synen eruen wedder leygen myt myneme redesten gude in 
deme lande to Wittenborch vnde Boysenborch in unszes heren 
lande to Mekelenborch; des to tugenisse hebbe ik myn inge- 
seghel henget vor dessen breffl. Screuen amme jare (DIIII‘ 
Ixxx, am mandage na Katherina der hilligen juncffrowen. 


201 


ah dem Origimal, anf Pergament, im Banpt-AUrchive zu Schwerin. 
Am Pergamentbande hängt ein rundes Siegel aus ungeläutertem Wachs. 
Daffelbe zeigt im Schilde den rechts gefehrten Löwen, mit erhobenem 
Schweife. Umfcrift: 


‘ 


1480. Dec. 21. Hagenow. Yır. 205. 


Promemoria wegen gefchehener Belehnung der beiden 
Allen "mit allen ihren verfallenen Gütern, nur die 
beiden Bengerftorf ausgenommen. (Uuszug.) 


Anno etc. Ixxx amm dage Thome apostoli hebben myne 
g. h. belenet de Tzulen beide to Hagenow vnde isz szo 
bededinget alszo de gnannten Tzul(ow)en orer lehne vorfallenn 
weren vnde vorsumit, hebbenn sy myn g. h. dorch ern .Mattis 
von Bulowen, Olrick van Pentzenn vnde Ciliax Biszwangen 
begnadt vnd en alle guder tom menliken :lehne gelegen, $zo 
en von ollders wegin van erues wegin ang[e]komen isz, vth 
genamen twe dorpen gnandt de beiden Benkerstorp -— — — 


Ve 0 | 


ah dem Concept, auf Papier, im Baupt-Uchive zu Schwerin. 


1481. | Yır. 206. 


Nicolaus Bischoff zu Zwerin, bekönnet, dasz er in vnhulde 
hertzogen Magni zu Mekelnburgk gefallen vnd bey demselben 
hinwider hulde hulffe trost vnd beistand zu erwerben vor- 
pflichtet er sich 1000 rinsche fl. in 5 Jaren, ierlichs vff 
Martini 200 fl. S. f. g. zu geben. Datum 1481. 

Dieser Brief ist durchschnitten und stehet darauff ge- 
schrieben: Pro redemptione istius maledictae literae soluimus 
nos Conradus episcopus mille flor. renens. Illustri principi 


202 


domino Magno Duci Magnopolens. et redemimus ipso die 
apostolorum Philippi et Jacobi anno 88, Mai ı. 


Elandrians Regiftratur der Schweriner Stiftsbriefe im Baupt-Ardive 
zu Schwerin. 





1481. März 15. Bübomw, Tr. 207, 


Nicolaus, Bifchof zu Schwerin, ruft einen wegen der 
Kapelle zum 5. Kreuze auf dem Kirchhofe von Alt 
Wismar gefchloffenen Dertrag auf. (Uuszug.) : 


Nicolaus, dei et apostolice sedis gracia episcopus 
Zwerinensis, — — — — — 1 
In cuius rei euidens testimonium sigillum nostrum pro nobis 
nostrisque successoribus ex certa nostra sciencia presentibus 
est appensum. Datum et actum in castro nostro Butzow 
anrio a natiuitate domini millesimo quadringentesimo octua- 
gesimo primo, die decima quinta mensis Marcii. 


Had; der unbefiegelten Ausfertigung im Wismarfchen Raths-Ardive. 
Gedr. in med. Jahrb. für Gefch., Nahrg. 41, pag. 146, Ur. V. Dafelbft 
find eine Rürzere Saffung von gleihem Datum und eine gleichlautende 
saffung mit dem Siegel des Bifhofs vom 29. Aug. 1481 abaedrudt. 
Das Siegel zeigt den Pentifhen Schild nit dem Bifdyofsftab hinter 
dem Köwen. 





1481. April 25. Schwerin. Tr. 208. 


Helmold von Pent zu Gorlofen verjchreibt fi dem 
Ritter Mathias von Bilow und deflen Ehefrau, 
Alheid, auf 110 Küb. ME. 


Ik Helmold van Pentze, wanafftich to Gorlosen, 
bokenne apenbar botugende vor my vnde myne eruen vnde 


203 


vort vor alsweme, dar des noed donde wert, dat ik myt 
mynen rechten eruen rechter witliker schuld schuldich bin 
deme duchtighen vnde gestrenghen her Mathias van Bulowe, - 
rytter, vnde vor Alheyden, syner ecliken husfrowen, vnde 
eren rechten eruen  edder dem hebbere dessz breues myt 
erem willen hundert gude mrk. lubischer penninge vnde teyen 
mrk. der suluen munte, welker teyen mrk. vnde hundert jk 
efte myne eruen schalen vnde willen dem obgnanten her 
Mathias, rytter, vor Alheyden, syner eeliken husfrowen, edder 
eren eruen boreden gheuen vnde botalen nu vppe den neghest- 
kamenden sunte Mertensdach an enem summen to ener tid 
vppe enem brede in dem lande to Mekellenborch, wor en de 
botalinge euenst vnde boquemest ysz, an guden harden lub. 
schillinghen vnde grauem ghelde sunder holgheld, zo denne 
to Lubeek vnde tor Wismer ghenge vnde gheue sint, wol to 
dancke vnde to vullenkamener noge sunder jennigherleye 
lengher vortoch edder myt sodanen wolwerdighen vnde 
nochafftigen panden, de myt allem rechte vorvolghet sin, 
dar de vorbenomede her Mathias vnde vor Alheyd, syn 
husfrowe, edder ere eruen effte de hebbere myt erem willen 
maghen sodane teyen mrk. vnde ‘hundert nemen vnde baren, 
wor en dat mach steden. Alle desse vorbonomeden stucke 
vnde articlen vnde enen ysliken by sick laue jk Helmold 
van Pentze bauenscreuen vor my vnde myne eruen deme 
obgnanten her Mathias van Bulowen, rytter, vor Alheyden, 
syner eeliken husfrowen, vnde eren eruen efite deme hebbere 
dessz breues myt eren willen myt mynen truwen medelauern 
vnde borghen, alzo wy Hans vnde Bernd to Grabow vnde 
Marquard to Prysser, vedderen, gheheten de Lutzowen, wy 
lauen vnde segghen vor vnsen houetman bauen bonomed myt 
ener samenden hand, de samende hand vngescheden vnde 
vngedelt, men de man ens to sokende, to esschende vnde to 
vorvolghende, to haue effte to huse, myt baden effte breuen, 
so schal de samende hand myt allem rechte vorvolghet wesen, 
de samende hand nicht losz to wesende, de leste pennigh zy 


204 


myt dem ersten vnde aller rente, old vnde nyge, al vnde 
degher bored to vnde botald, zo 'bauenscreuen steyt, an. goden 
‚louen vnde gantzen truwen stede vnde vast to holdende sunder 
jennigerleye jnsegghent, hulperede, nygevunde, argelist vnde 
ane alle gheuerde, dar me dessen breff mede breken mochte, 
gantz efite an enem dele, vnde hebben dessz to groterem 
louen vnde orkunde vnse jngeseghele by vnsen houetmans 
jngeseghel henghen heten an dessen breff, de gheuen vnde 
screuen ys to Zwerin na der bord Christi vnsz hern veerteyn- 
hundert jar, darna in deme envntachtighesten jar, des mydde- 
wekens in dem Paschen. 


ad dem Original, auf Pergament, im Haupt-Archive zu Schwerin. 
Die’ Siegel find nicht mehr vorhanden. 


1481, Tiov, 10, /ir. 209. 


Bufjo von Lütow zu Grabow, Knappe, verfchreibt dem 
Magifter Cord Snuver, Dicar an der Marienkirche zu 
Kübel, für 375 ME. lüb. Pf. eine jährliche Rente von 
22 MM. aus Bafendorf, Dies und Gammelin, unter 
Dorbehalt der Wiederlöfung. 


Ik Busso Lutzouwe Hans sone, knape, wonaftich to 
Grabow, bekenne vnde betuge — — — — — — — — 
Alze wy Hennyngh' Stralendorp to Kriuitze, Helmich van 
Pentzen to Gorlosen, Olrick van Pentze to Plone, 
Clawes van Pentze to dem Redeuine, Hinr. Berssze to 
Rambow, Vicke vnde Joachim Bulouwe to Plusschowe vnde 
Hinrick Bulouw to Gantzkouw, knapen, lauen vnde seggen 
vor vns vnde vnse eruen myt deme suluen Busso Lutzow 
Hans sone, houetmanne, vnde myt sinen eruen myt sameder 
handt vnde eyn jslick vor vns allen vngesceden dem erbenom. 
Mester Korde vnde sinen nakamelingen efite hebbere desses 
breues myt erem wyllienn, geistlick offte werlick, jn gudenn 


205 


truwen, steden vnde vasten louen, vnvorbroken to holdende 
jn aller wyse 'vorbescreuen ane alle argelist; des to orkunde 
vnde sekerer tuchnissze der warheit alle stucke vorscreuen, so 
hebbe ick Busso Lutzouw erbenom. houetman myn jngesegel 
vor my vnde vor myne eruen vnde wy medelouere alle vor- 
» benomet vor vns vnde vnse eruen vnse jugesegele wytlyken 
vnde eyndrachtlyken hengen laten an dessen breffl. Ghegeuen 
na der bort Christi vnses heren veerteynhundert vnde darna 
jn deme eynvndetachtigesten jare vp sunte Martens auendt des 
hilligen bisscuppes. 


Ya einer beglanbigten Abfchrift im Haupt-Urhive zu Schwerin. 


nn 


1481. Xov, 11. ‚ Zr. 210. 


Ao. domini MCCCCLXXXI Martini ep. don wort ghewiget. 
de olde wismersche kerchoff van bischop Nicolaus Pentze 
bischop to Zwerin un des andern jares wart- ghekoren ‚bisckop 
. Conradus Loste in sine stede un makede dat stichte quit vn 
vrig un losede alle de. haue un breue wedder, de dar sine 
vorvare utesettet hadde. 


ah einer Note in einem Copialbuche der St. Hicolaifirche zu 
Wismar. Gedr. in medl. Jahrb. für Gefch., Jahrg. 2, pag. 190. 


.. en 


(1482. Mai.) Zr. 211. 


In dersulven tyd umme dat beghyn Maji starf bisschop 
Pentze van Sweryn. He was, unmechtig vp eynem bene, 
doch was he eyn erbare kloeck here, vnde na em wart ghe- 
koren doctor Conradus Lost, van .der Wysmar bordich, 
visitacionis Marie. He was eyn domhere tho Lubeke vnde 
‚Sweryn, vnde hadde darto knuppel lene ghenoch. 


Aus Detmars Chronif, II, S. 427. 


a a u 


206 


1483. Xov. 8. *: - 25, 319, 


Ulrih von Pent, Kords Sohn, zu Redefin, Knappe, 
verfauft den DPicarien der St. Jacobifirche zu Kübet 
wiederfäuflich eine Rente von 7 ME. aus feinem Erbe 
im Dorfe Scharbow im Kirchfpiele Hagehow für 
100 Mt. Iüb. (WUuszug.) 


Ick Olryck van Pentzen, knape, Kordes sone, wanaftych 
to dem Redevyn, bekenne vnde betuge apenbar in dessem 
breue vor alle den, de ene zen edder horen lesen, dat ick 
vryes wolberaden modes vor my vnde myne eruen rechte 
vnde reddelyken vorkoft vnde vppelaten, vorkope, vplate vnde 
uorlate myt kraft desses breues den erliken hern vicarien in 
sunte Jacobes kercken bynnen Lubeke allen ghemenlyken vnde 
. allen eren nakomelyngen vor hundert mark lubesch, de se my 
in gudem grauen gelde to myner noge vul getellet vnde be- | 
talet hebben, de. ick vort in myne vnde myner eruen nottroftyge 
nüdt gekereth vnde vthe gheuen hebbe, souen mark jarlyker 
ewygher renthe guder pennynge in vnde vth mynem erue in 
dem dorpe Scharbowe in deme kerspell tho Hagenowe in dem 
stichte to Sweryn', dat nu buwet vnd bewanet Beneke Myrowe, 
vnd allen des erues tobehorynghe, bewechlyck vnde vnbe- 
wechlyck, alsz yt bynnen vnde buten vpp synen veltmarckeden 
vnde endesceden begrepen is, myt allen ackeren, holteren, 
wyschen, weyden vnde wateren vnde rychte, ouersten, myddel- 
sten vnde sydesten, yn hals*vnde jn hant, myt gantzem eghen- 
dome, myt aller nudt vnde vrygheyt alsz myne voruaren vnde 
ick dat sulue erue je vryest ghehat hebben, nychtes buten to 
beschedende, vnde desse vorscreuen souen marck rente scal 
vnde wyl yck Olryck van Pentze vorbenomed vnde myne 
eruen vpp vnse egene koste, arbeyt vnde euentur den vorbe- 
nomeden hern vicarien in sunte Jacobes kercken vruntlyken 


207 


geuen vnde. betalen bynnen der stadt Lubeke alle jar in den 
achtedagen sunte Martens des werden biscoppes vnuortoghert 
vnde vnbeworen. — — — — — — — — — — — — i 
Also hebbe jck see vor my vnde myne eruen in der vere vnde 
vredesamen besyttynge des suluen erues vnde gudere, renthe 
vnde houetsummen, wytlyken ghevoret vnde ghesettet vnde 
wyse vnde sette szee dar jn myt kraft desses breuess, — — 
— — — —. Jodoch hebbet se my vnde mynen eruen der 
gnade ghegunth, dat wy de vorscreuen renthe alle jar jn den 
achtedagen sunte Martens vor hundert marck lubesch wedder- 
kopen mogen — — — — — — — — — — — — — . 
Wy synt ock plychtich, en den wedderkopp in den achtedagen 
to Pynxten tovorne wytliken to vorkundygende vnuorsumet 
vnde en denne vppe de vorkundigeden tydt nochaftyge 
entrychtynge sunder eren scaden to donde van allen dyngen 
vnbeworen. Alle desse vorscreuen stucke vnde eyn jslick by 
syck laue ick Olryck van Pentzen vorben. vor my vnde 
myne eruen myt vnsen truwen medeloueren, alse wy: Detleff 
Parkentyn tom Lutkenhaue in dem kerspel to Dartzow, Olryck 
van Pentzen, Helmoldes sone, wanaftich to Plone jn dem 
lande to Holsten, Olryck van Pentzen to dem Redevyne, 
Vollerdes sone, vnde Hartich van Bulowe, Hartiges sone, 
wanaftich to Wedemedorppe jn dem kerspell to Grambouwe, 
knapen, lauen vnde seggen vor vns vnde vor vnsze eruen 
myt dem suluen Olryck van Pentzen vnde myt synen eruen 
vngesceden myt samender hant myt allem richte voruolget 
vnde eyn jslyck vor vns alle den vakenomeden kern vicartis 
in sunte Jacobes kercken bynnen Lubeke — — — — — ; 
in guden truwen myt gantseme louen stede vnd vast to 
holdende in aller wyse vnde mate, alse vorscreuen is — — 
— — — —. Des to groterer bekantenysse vnde bewarynge 
hebbe ick Olryck van Pentze houetman vnde wy medelouere 
alle vorbenomet hebbet vor vns vnde vor vnse eruen vnse 
jnghesegele myt eyndrachtygen guden wyllen wytlyken henget 
an dessen brefl. Geuen na gades bort veerteynhundert jar 


208 


vnde darna jn deme dreevndetachtigesten jar an deme dage 
Wilhadi des werdygen byschoppes. . 


ad einer beglaubigten Abfhrift im Haupt-Ardive zu Schwerin. 


u 


1484, Oct. 31. Kübel. Ur. 213. 


Der Knappe Ulrich von Pent, Helmolds Sohn, zu 
Plön, verfauft wiederlöslih eine Rente von 36 ME. 
lüb. aus feinen Hufen, Erben und Antheilen in den 
Dörfern Scharbow und Pätow den Dicarien der 
St. Jacobifirche zu Lübef für 600 Mit. lub. 


Ick Olryck van Pentzen, knape, Helmoldes sone, 
wanaftich to Plone in dem lande tho Holsten, bekenne 
vnde betuge apenbar in desseme breue vor alsweme, dat ick 
myt vulbort alle der gennen, derer vulbort hyr van rechte to 
behorde, vor my vnde myne eruen vryes wolberadenen modes 
rechte vnde reddelyken vorkoft vnde vppelaten hebbe vnde 
uorkope, vplate, vnde vorlate myt kraft desses breues den 
erlyken vnde erbaren heren allen ghemenen vicarien in sunte 
Jacobes kercken bynnen Lubeke, jegenwardigen vnde allen 
eren nakomelyngen, vor soszhundert marck lubescher pennynge, 
de se my an guden grauen pagemente to myner noghe wol 
ghetellet vnde betalet hebben, de ick vort in myne vnde 
myner eruen nottroftige nüdt gekeret vnde vtegeven hebbe, 
soszvndedruthtich marck jarlyker ewyger renthe lubescher 
pennynge in vnde vth mynen houen vnd eruen vnde andele[n] 
in den dorpen Scharbowe vnde Potkowe, dede belegen synt 
in dem lande to Mekelenborch in dem kerspel to Hagenowe 
vnde in der vogedye to Haghenowe des stichtes to Razeburch, 
wylker houen vnde eruen vnde andeell nu tor tydt buwen, 
bewanen vnde besytten in dem dorpe tho Potkowe Hans 
Eggerdes, dede alle jar gyft vyfi marck pacht vnde denst, 


209 


vnde Hermen Dreyger veer marck vnd veer schyllynge pacht 
vnde denst, vnde de haue acker, de gyfit alle jar twe marck 
twe schyliynge; vnd in deme dorpe Scharbouwe van deme 
erue, dar Gherke vppe wanet, sosz marck myt der vtervar; 
de sulue Gerke gyft noch druddehalue marck van Hynryck 
Euerdes erue; Harmen Blancke gyft sosz mark myt der 
vtervar; Mychel Grotekop souedehalue marck twe schyliynge 
myt vtervar; vnde in alle desser vorscreuen dorperen erue 
vnde houe tobehoryngen, wechlyck vnde vnbewechlyck, alse 
dat bynnen vnde den veltmarckeden buten in synen enden 
vnd sceden begrepen synt, myt allen ackeren, holten, wyschen 
vnd wateren, myt aller gruft, droge vnde nath, myt allem 
rechte vnde rychte, myt aller nüdt vnde vrygheyt, alse my[ne] 
vorvaren vnde jck desuluen erue vnde houe andeel jee vryest 
ghehadt hebben, nychtes buten to bescedende. Vnd desse 
vorscreuen soeszyndedruttich marck renthe scholen vnde wyllen 
jck Olryck van Pentzen vorbenomed vnde myne eruen uppe 
vnse egene kost, arbeyt vnde eventur den vorscreuen hern 
vicarien in sunte Jacobes kercken tho Lubeke jegenwardigen 
vnde eren nakomelyngen vnde den wytlyken hebbern desses 
breues myt erem wyllen bynnen der stadt Lubeke vruntlyken 
betalen alle jar in den achtedagen sunte Martens des werden 
byscoppes vnuortogert vnde vnbeworen ere wy jn den vor- 
screuen houen, eruen vnd andeell jenyges dynges to voren 
bruken ofte neten, — — — — — — . — — — — i 
Doch so hebben se my vnde mynen eruen der vruntscop ghe- 
ghunt, dat wy de vorscreuen renthe alle jar in den achtedagen 
sunte Martens vor soszhundert marck lubesch wedderkopen 
mogen — — — —, den suluen hen vicarien vnde eren 
nakomelyngen vnde den hebbern desses breues, alse vorge- 
screuen ys, den houetsummen myt der plychtigen renthe vnde 
myt allen sculden, kosten vnde scaden bynnen der stadt 
Lubeck to samende to betalende myt guden grauen 
pagemente (to betalende), alse denne dar sulues ghenge 
vnde [gheue] ys, „Alle klene vnde hale gelt buten besceden 


14 


210 


en des jn betalynge nycht to bedende. Wy syn ock plychtich, 
en den wedderkopp vnde jn den veer hylgen dagen to Pynxten 
to vorne wytliken to vorkundiegende vnuorsumet — — --. 
Alle desse vorscreuen stucke samelycken vnde eyn jewelick 
besundergen laue jck Olrick van Pentze, knape, vorbenomed, 
vor my vnde myne eruen myt vnsen getruwen na gescreuen 
medeloueren, alse wy Detleff Parkentyn, wanaftich to dem 
Lutken Haue jn dem kerspell to Dartzowe, Bernt van Plessen, 
hern Berndes sone, to dem Grundeshagen jn dem kerspell to 
dem Klutze, Cord Sparlynck to Gutowe jn dem .kerspelle to 
dem Dammeshagen, Olryck van Pentzen, Volredes szone, 
wanaftich to dem Redevyn jn*dem kerspell to der Jabelen, 
Olryck van Pentzen, Kordes szone, vnde Clawes van 
Pentzen, Olrykes szone, beyde wanende to dem Redevyn 
jn dem kerspell to der Jabellen, Hans van Pentzen, Olrykes 
szone, to Totdyn jn dem kerspell to Hagenow, alle knapen, 


lauen vnde seggen vor vns vnde vnse eruen — — — den 
vorscreuen hern vicarien — — — stede vnde vast vnuor- 
braken to holdende — — —.' Des to merer bekantenisse 


— — — hebbe wy houetmanne vnde medelouere — — — 
vnse jngesegelle wytlyken gehenget an dessen brefi, de ghe- 
geuen vnde gescreuen js na der bordt Cristi, vnses her, 
dusent veerhündert darna jn den veervndetachtigesten jar an 
alle gades hylgen auende jn der stadt Lubeke. 


Yady einer beglaubigten Abfchrift im Haupt-Ardhive zu Schwerin 


u ne en nt 


1485. Juli 14. Qr. 214, 


Johannes, Bifhof von NRatseburg, bejtätigt eine von 
Hans Danfward, genannt Fifcher, Bürger der Stadt 
Kübel, zweds Gründung einer Dicarei in der Kirche 
zu Hagenow gemachte Schenfung einer von Hans von 


all 


Pens aus deffen But Toddin für 220 ATE. lüb, er- 
fauften jährlichen Rente von 13 ME. lüb, 


—_——— — — Johannes, Dei et apostolice sedis gratia 
Episcopus ecclesiae Raceburgensis, — — -— — ad notitiam 
omnium et singulorum, presencium et futurorum, deducimus 
per presentes, quod in nostra constitutus presencia honestus 
vir Hans Danquardes, alias Fischer, citis Lubicensis, singularem 
ad ecclesiam parrochialem opidi Haghenow nostre diocesis 
deuocionem gerens, suppliciter desiderans, Deum et Dominum 
nostrum, qti cuncta largitur de bonis suis, agnoscere et gracias 
eidem agere, In remissionem suorum pectamiaum [sicl], ac pro- 
genitorum suorum animarum ob salutem Deo et nobis Tredecim 
"marcarum lubicensium denariorum perpetuos annuos redditus, 
A valido famulo Hans de Pentzen dicte nostre diocesis In ° 
Curia sua Toddyn, in parochia Haghenowe, supradicta, pro 
dutcentis et viginti marcis lubicensium similium denariorum in 
dicta Curia Toddin et promptioribus bonis et partibus ad 
ipsam Curiam spectantibus et adiacentibus emptos et comparatos, 
et singulis annis per eundem Hans de Pentzen soluendos, 
prout in litteris contractus emptionis et vendicionis desuper 
confectis plenius continetur, pro dote unius no[u]e vicarie per- 
petue, in dicta parochiali ecclesia Haghenowe instaurando pure 
propter deum, et liberaliter obtulit, donavit et assignavit, suppli- 
cans nobis humiliter et deuote quatenus in et ex dictis Tredecim 
marcarum lubicensium perpetuis reditibus ac alijs prouentibus, 
in futurum apponendis per Incolas dicti opidi Haghenowe 
ceterosque parrochianos ibidem inferius designandos, vt puta 
ex vna quaque domo seu hereditate infra limites tocius 
parrochie Haghenow quartam partem vnius modij siliginis, 
quam singulis annis infra octauas sancti martini Episcopi et 
confessoris soluere tenebuntur, et sint- astricti, prout latius 
continetur in litteris principum dominorum magnopolensium ac 
proconsulum et consulum in dicto opido Haghenow coram 
nobis productis vnam nouam perpetvam vicariam in seepedicta 

14* 


212 


parrochiali ecclesia opidi Haghenowe, In honorem dei omni- 
potentis, eiusque matris, benedicte et gloriose virginis Marie, 
sanctorum Andreee apostoli, Erasmi martyris, et Katherine 
virginis, In et ad diüini cultus augmentum de nouo fundare, 
creare, erigere, Instaurare et autorisare dignaremur. Nos igitur 
— — — — — —  vnam perpetuam nouam vicariam in dicta 
parrochiali ecclesia Haghenowe auctoritate nostra ordinaria et 
diocesan de nouo fundamus, creamus, erigimus, instauramus, 
autorisamus et in nomine domini confirmamus, — -= — —. 
Datum et actum lubecae In curia episcopali ibidem. Anno 
a natiuitate domini Millesimo quadringentesimooctuagesimo- 
quinto, Indiction® Tertia, die vero (Juartadecima Mensis Julıj, 
mane hora tertiarum pontificatus Sanctissimi in christo patris 
et domini nostri, domini Innocencij, diuina prouidencia Pape 
octaui, Anno eius primo; presentibus ibidem honorabilibus 
viris dominis wilkino Meyloff, Johanne Arnoldi, presbyteris, 
Bremensis et Lubicensis diocesis, et Henrico Koster clerico 
vxorato lubicensibus testibus, ad premissa vocatis pariterque 
rogatis.  [Notariats-Vermerk: Radolphus Scoppe clericus Race- 
burgensis. (L. S.) 


ah dem Original im Haupt-Ardive zu euftrelit. 


1485. Oct. 11, Eldena. Yir, 215. 


Magnus und Balthafar, Herzoge zu Mledlenburg, 
fchlichten die Zwiftigfeiten, welche zwifchen dem Propit 
und dem Lonvente des Klojters Eldena einerfeits, und 
bennede Pens, Inhaber der Burg zu Gorlofen, anderer- 
feits, wegen einiger Güter und Dörfer bejtanden haben. 


Wii Magnus vnnd Baltasar, gebruder, van Godes gnaden, 
Hertoghen to Mekelinburg etc. — — -—-, bekennen apenbar, 
betugende — — —, dat wii twischen dem werdighen heren 
Hermann Sluter, prawste, vnnde gantzen Couente des closters 


213 


Eldena vppe de enen vnnde den duchtigen vnsen getruwen 
Henneke Pentzen, nu tor tide de borch Gorlosen 
ynhebbende, vppe de anderen siden, vmme  etliker 
twisticheit vnde twedracht see der guder vnnde dorper 
haluen hadden, alze benomeliken: Lipe, Stuke vnnd Grittel 
vnnde ok veer haue bynnen Gorne, gededinget, gehandelt 
vnnd se gantz vnde* entliken vmme vorscheiden vnde vnvor- 
Breckliken to holdende vorewyget hebben, na disser näge- 
screuenen wise! Alze dat sodane dorper vorbenant, alze: 
Lipe, Stuke vnnd Grittel, de vor desz gnannten Pentzen 
tiden pleghen to Gorlosen tor borch to denende, nu mermalsz 
to ewigen tiden mit alle quith vnnde frii mit richte, dinsten, 
mit aller plicht vnnde tobehoringe nichts vthgenamen, scholen 
bliuen by deme gnannten closter tor Eldena, sunder ienigherleye 
beszwaringe des gnannten Henneken ofte siner .nakamelinge 
tho Gorlosen, bohalue de veer haue bynnen Gorne, de wii 
vor den dinst der vorgescreuenen dorper deme vpgnannten 
Henneken vnnde sinen nakamelingen tor wedderlaghe to 
gededinget hebben, also dat Henneke Pentze vnde sine 
nakamelinge vorbenannt der veer haue sick bruken schal 
vnnde inne hebben richte vnnde dinst, heten vnde vorbedent, 
vth vnde inrident glick anderen eren naberen, vthgenamen 
de pacht, rockhoen vnnde dat richte bynnen thuusz, vplatent 
vnd afflatent, dat schal alles blyuen by deme gnannten closter 
vmbohindert. Hiir anne vnde ouer sinth geweset de duchtigen 
vnse leuen getruwen, Clausz Lutzow, marschalk, Achim Scher- 
pinck, Hennicke Balch, vnse knechte, vnnde her Jurgen Lange 
vnse Capellan vnde meren dede tugesz vnde louen werdich 
senth., To orkunde halben etc. — — — — — — — — . 
— — — gegheuen — — — tor Eldena am dinxstedage na 
Dionisii nha der borth "Cristi veerteynhundert darna im vieff- 
vndachtentegisten jare. 

Ya dem Original, auf Pergament, im Haupt-Achive zu Schwerin. 
Ungehängt an einem Pergamentftreifen ein rundes Siegel des Herzogs 
Balthafar. 





214 


1487. Nov. 16. Schwerin, Zr. 216. 


Magnus und Balthafar, Berzoge von Medlenburg, 
verjchreiben fich dem Eimefe Scheftedt zu Mehmten auf 
1000 Mt. lüb., die er den Pogmifchen für Schasung 
hat geben müffen, auf 90 gute ME. für 2 Pferde, 
welche ihm die Pogwifchen genommen haben, und auf 
60 MR. lüb, Rente, im Ganzen auf 1150 gute ME. 
(Uuszug.) j 


—_— oo Dat wy edder vnnse eruen sodanns 
holden willen effte scholen vnnde in der betalinge nicht 
sumich werden, hebben wy Eymbeken vorgnandt vnde sinen 
eruen to borgen gesettet den gestrenngen vnnde wollduchtigen 
mit etliken vnnsen rederen, alle vnse liuen getruwen, benom- 
liken er Mathis van Bulow, ritter, Johanns Sperlingk, Wiperdt 
vnde Helmeth vedderen genandt die Plessen, Vlrick vnnde 
Henneke vedderen genandt die Pentzen, Curdt Sper- 
lingk, Mattis van Ortzen, Jacob Vosz, vaget to Swerin, vnnde 
Henneke Rauen. — — — — Geuen to Zwerin, am frydage 
na Martini, na Christi gebort dusent vierhunderth darnah im 
souenvndeachtigesten iaren. 


ad dem Original, auf einem durdfchnittenen Pergament, im 
Haupt-Urhive zu Schwerin. An Pergamentbändern hangen die Siegel 
der Herjoge in rothem, die Siegel der Bürgen in grünem Macs. Die 
Siegel von Mathias v Bülow, Ulrih v. Pent, Curd v. Sperling 
und Bennefe Baren fehlen; alle Sieael find ftarf zerdräct und faunr in 
den Schilödzeichen erfennbar. Gedr. bei £ifh, Gefchl. v. Verten, IIb., 
"Ar. 295, $. 277/278. 


215 
(1437.) Ur. 217. 


Henneße von Pens, Lords Sohn, urfundet, daß 
er an Wiperts von Pleffen Stelle an für 
Ulrih von Pens leiften wolle. 


Ick Henneke van Pentze, Cordes son, wonafftich 
to Redeuin, bekenne apenbare vnnde betughe in desser 
scrifft vor alswem, dat ick an des duchtighen knapenn Wipert 
van Plessenn stede byn gheghan vnnde vor Olrick vann 
Pentzen houetman vorbenomet hebbe ghelauet vnnde jeghen- 
wardighenn loue an desser scrift myt mynen medelauerenn 
in aller mathe vnnde wyse vnnde alle articule, alse in dem 
vorscreuenn houetbreue begrepenn vnnde beroret synth, vnnde 
en 'jewelk besunderen myth ener samendenn handt vnnde en 
vor, alle, stede vnnde vast to holdende sunder jenigherleye 
insaghe, wedderrede offte :behelpinghe jenighes. Desz tor 
tuchnisse hebbe ick, myn ingheseghele witlikenn ghe- 
hen[gelth [an] dessen breff; ghegheuenn vnnde schreuenn so 
vorberorth ys in dessem houetbreue. 


Ya einer beglaubigten, undatirten Abfchrift im Haupt - Archive 
zu Schwerin. 


1487. Dec. 28. Tr. 218. 


Katharina, Detleff Parfentin’s Wittwe, ftellt an Benedicta, 
. Woldemar Preen’s zu Turow WMWittwe, eine bürgliche 
Schuldverfchreibung aus ber 118 ME, üb. 


Ick Katherina, szelige Detleff Parkentins naghelatene 
wedewe, wanaftich tome Lutkenhaue, bokenne vnde botuge 
apenbar vor alszweme, dat ik myt mynen kinderen schuldich 
bin vnde myt eren eruen, van wegen mynesz seligen Detleff 
Parkentinsz rechter witliker schult, der erliken frouwen vor 


216 

Benedicten Prens, Woldemar Prenes to Turouw szeliger decht- 
nisse nalaten wedewe, vnde eren eruen hundert vnde achteyn 
lubesche mark houetsummen, dar. vor vij lubesche mark rente 
m . Alle disze vorschreuen stucke vnde 
articıde laue ik, Katherina mit mynen kinderen — — — vnde 
myt minen truwen medeloueren, also: Berndt van Pletze tom 
Grundeshaghen, Wypert van Pletzen to Grotenhaue, Hanneke 
van Pentze to Gorloszen, Vicke Stralendorp to Preens- 
berghe, lauen vnd segghen alle myt ener szamende hant vor 


Benedicten vorbenomend — — — — an guden truwen stede 
vnde vast to holdende — — — — — — —, dGeuen vnde 
schreuen — — -—— in den jaren vnses heren veerteynhundert 


iar darna in deme souenvndachtigesten iare in der vnschuldigen 
kindere dage. 


Ya dem Original, auf Pergament, im Banpt-AUrchive zu Schwerin. 
Die angehängt gewefenen Siegel find nicht mehr vorhanden. 


EEE Er 


1490. Dec. 30, Schwerin. "Ar. 218. 


Magnus und Balthafar, Gebrüder, Herjoge zu Mledlen- 
burg, verfaufen wiederlösiih an frau Katharina, 
Claus von Penten Wittwe, und an deren Sohn, 
Claus von Pens, SO ME. lüb. jährlicher Rente aus 
den Sinfen, welche die Fürften von dem KRathe zu 
Badebufch erheben. 


Wy Magnus vnnde Baltazar van gots gnaden hertogenn etc. 
‘bekennen apenbar — — —, dat wy mit wolbedachten guden 
willen vor‘ dertheynhundert margk drevndedortich marck vif 
schillinge vnde ver pennynge Lubscher munte, die vns rede 
betalt vnnde vort in vnnse vnde vnnser erbenomede herschop 
nutte witliken gekamen sint, vorkofft hebben, vnde vorkopen 


217 


. 
in vnde mit craft dits briues der erbarn vnnser lieuen an- 
dechtigenn vnnde getruwen Katherinen, Clawes van Pentzen 
zeliger nagelattenn wedewen, vnde Clawes van Pentzen, eren 
sonen, vnde rechten eruen, 'edder den hebberen desses briues 
mit erem willen, sie sin gestlick efte wertlik, achtentich marck 
geldes jarliker renthe lubescher weringe in vnde vth den tynsen, 
die wy alle jar by vnnde mit deme rade to Gadebusch, vnsen 
lieuen getruwen, hebben; — — — — — — .  ‚Gegeuen to 
Swerin am middeweken na Thome Cantuarensis, na Cristi 
gebort dusent verhundert darna im negentigesten jarenn, 


« Nadı dem Original, auf Pergament, im Hanpt-Ardyive zu Schwerin. 
Das Siegel des Herjogs Magnus fehlt; das Siegel des Herjogs Balthafar 
ijt noch vorhanden. 

® 


ey you 


1491. Dec. 30. Schwerin. Tir, 220. 


Ein landftändifches Schiedsgericht beftimmt einen Termin 
zu Heubrandenburg auf den 14. Febr. 1492 zur Unter: 
fuchung des Streites zwijchen den Herzogen von Mledlen- 
burg, an einem, und den Brüdern Ritter Bernd und 
Lüdefe Malsan und ihrem Detter Bernd Malsan, am 
anderen Theile, über mehrere landesherrliche Berschtiame 
an einigen von den WMaltan befeflenen Gütern in den 
Dogteien Stavenhagen, Penzlin, Maldyin und Waren, 
und über die Güter Zwiedorf und Brefen, welcdye die 
Sandesherren nad dem Ausfterben der Wuften und 
Parfenow als heimgefallene Lehen in Anfpruch nehmen. 
(Uuszug.) 


Wy her Niclawes Hane, her Hinrik van der Lue, her 
Mathias van Bulow, her Hinrick van Plessen, ritter, her Johan 
Tun, deken to Gustrow, her Johan Berner, kerckhere to Gade- 


218 


D s 
busch, Johannes Sperlingk, Hermen Kerckdorp, Wipert van 
Plessen,, Siuert van Örse, Cort Sperlingk, Lutke Moltke, 
Henneke Pentze und Henneke Basse mit mehr vnser 
gnedigenn herenn rederen, gestlfk vnd wertlik, behorlicke 
vnnd angenamede, bewillede vnnd bewulbordede richter desser 
nagescreuen sake, bekennen in macht desses recesses, dat vor 
vns in sitterdem gerichte gekomen sint de irluchtigen, hoch- 
gebarnen forsten vnnd heren heren Magnus vnnd Baltasar, 
gebroder, hertoghen to Mekelenborch — — — — — — ; 
Geschen vnnd gegeuen to Swerin, ame fridage negest vor 


deme 'nien iare, anno etc. XCI”* 
® 
Nah dem Original, auf Papier, im Baupt-Urchive zu Schwerin. 
Gedr. bei Kifh, Geil. v. Maltan, IV, Ur. zı1, S. 209/210. 


ET T 


1492, März 10. Yeuhaus. Tr. 221. 


Johann, Herzog von Sachjen-Kauenburg, befchwert fi 
bei den Herzogen Magnus und Balthafar von Medlen: 
burg über angeblich von den Pengen und deren Unter- 
thanen in der Kraag und in den Gubhtiger und Feeter. 
Hölzungen verübte Brenzverlegungen und Ausfchreitungen. 


Hochgebornn furstenn, fruntliken leuen ohme. Alsz denhne 
am latesten juwe leffden etliker twistunge vnd schelinge haluen, 
dede twischen vnnsz vnnd den van Pentzen etliker schede 
haluen irwosszen ys, an vns hadden geschreuen, so dat wy 
derhaluen na juwer leffden bogeren tiegen juwer leue redere 
de vnszenn, szodanne schede toboseynde amme frydage nigest 
vorgangen vor vastelauende scholden byschikken vnnde szo- 
danne schriffte vppe den middeweken vor vastelauende tiegen 
den auendt vppe vnnszem haue tomme Swartenbecke erst by 
vns erlangeden, darseluest wy alszdho fan vunszen reden sust 


. 


i | 219 


nehmande by vns enhadden, so dat wy vppe dat mall 
enszodans szo kortes nicht mochten boschikken, alsz juwe 
leue vth vnnszenn vorschryfiten woll vterker hebben vor- 
nhamen, vnnde juwer leue dar by tokennende geuen, dat wy 
de vnnszenn des sonauendes vor Inuocavit titlich to fromiddage, 
szodanne schede toboseende, an juwer leffde redere wolden 
vorschikken, deme szo natoghande vnde juwer leue tho willen 
syndt wy alsz. gistern frydage personlick dar by gekamen, 
vppe dat wy seluest alle gelech deste beth boseyn vnnd juwe 
leue redernn eyn egentlick vnde bewiszlick gestaldt dar fan 
vnderrichten, beghan vnde seggen mochten laten, vnnde hebben 
de eldesten hir vmmelanges wonafftich vth den dorpernn dar 
by genahmen vnnde szodanne schede, alsz de alle by eren 
eeden beholden "willen, boseyn vnde recht gegan vnnde jnt 
eerste by Pretem, dar juwer lefide schedinge vnnde de 
vnnszenn tosamende kamen, beteuget, dar denhne marcklike 
mallbome, der ok veyll syndt, de eyne by deme andernn szo 
nha, dat men de olden schede enkede seyn vnd marcken 
mach beth vppe de Tzude, vnnde villichte szodanne mallteken 
by mynschen denkende nicht mogen gemarket vnnde houwen 
szin. Sust, leuen ohme, na dem aueschede hebbnn wy vnrisze 
redere alsz huten dar by geschikket, ouerst fan juwer leue 
rederen, ok. fan den Pentzen, dar nehmandt tor steden ge- 
west was, weten ouerst nicht, in wat meninge enszodanne 
mach weszenn afigestald. Ok leuen ohme klagen wy juwer 
lefiden auer der Pentzen lude, so alsz denhne juwer leffden 
bewust, am latestenn bospraken ‚wart, dat me in den holtingen 
syck des houwendes genszlick entslan scholde, szo lange men 
der auer tosamende geweszenn, de schede boseyn vnde dar 
auer furder gehandelt hadde, dar enbauen hebben de seluesten 
ere lude, alsz beszundernn de fan Bralstorpp, myt eren 
medehulperenn vppe dem vnnszenn woll bauen twe edder.dre- 
hundert foder eken vnde elren holtes»gehouwenn, vnnde dar 
fan vppe dem vnnszen jmm seluesten holte eyne brugge ge- 
lecht, jn wat meninge dat geschen sy, kunnen wy szo grunt- 


220 2 


liken nicht ermarken, dahn alleyne vornehmen wy woll, dat 
se auer de brugghe, wanner ydt buten den winter qweme 
vnde wegk wurde, glick se nhu jmm froste dohn, vnnsze 
holtinge myt walt vorhouwen, vorsoren vnnde vorhaten 
woldenn. Ok vth der fan Gudietze vnde Setze feltmarke 
holtingen vnde rechte vppe desse- side der Suden, dat doch,. 
alsz der Pentzen lude vns woll tostan, ydt vppe dem 
vnnszenn ys vnde derhaluen niwerlde boswer gehadt hebben, 
hebbenn se doch eynen marckliken vnde groten deyll holtes 
gehouwen vnde auer de Suden enwech gebracht. Ok leuen 
ohme klagen wy juwen leffden noch furder, dat dersuluesten 
var Pentzen lude myt gewalt sunder schuldt vnnde vnuor- 
klaget in vnnsze dorpere szin geuallen vnnd de vnnszenn 
hebben vtgepuchet, alsz nomptliken to Laue hebben se eynen, 
genompt Hanborgen, vth szinem husze genahmen eyne exsen, 
eynen fruwen hoyken, eynen ketell, dar men dre emmer 
waters in dohn mochte, eyn swynspet vnde eyn snydemest, 
vnnde Hannsze Dreyger darseluest wonaftich ... . . vnde eyne 
exsen, vnd Hanneken Ficken eyn h[and!bilen, fiurder hebben 
se eynem vor Lake, genompt Fritzenn, vthgepuchet vnde wesz 
fan’ dem szinen genahmen; vor deme alles bidden wy juwe 
leue fruntliken alsz vnnsze leuen ohme, de Pentzen vnde de 
erenn ernstlick vormogen, vnde szo hebbenn se denn vnnszenn 
dat ere weddergeuen vnde vnsz vor sulken schaden, hon vnde 
smaheyt gelick vnnde wandell dohn, szo veyll vnnsz myt 
rechte vnnde bost .. . . horen mach, vnnde dat szodanne 
aueruall vnde schade furder,moge vorbliuen, weret dem szo 
nicht gesch[jege] den vnnszenn dat ere „on genahmen nicht 
wedder wurde, ok dat affgehouwen holt nicht wedder tor 
stedenn gjebrach|t edder betaldt mochte werden, effte szodanns 
furder noch mehr geschege, kunnen juwe leue ermarcken, de 
not... . vnsz darto wurde bodrengende, dat wy desz vppe 
de lenge nicht vorduklen mochten, juwe leue hir jnn syck 
gudtwillich mochte erfynden laten, dat willen wy alle tydt 
myt vnnszenn fruntliken densten |ge)rme vordehnen. 


221 


Datum tomm Nienhusze amm sonauende vor Inuocavit 
Anno domini etc. nonagesimo sec|undo) vnder vnnszem signet. 
Johagn vann gots gnadenn hertoge tho 
Sasszen, Engern vnnde Westphalen, des 
hilligen Romeschen rikes Ertzemarschalck 

etc, 


Nah dem ftarf durchlöcherten Original, auf Papier, im Banpt- 
Archive zu Schwerin. Siegel nicht mehr vorhanden. 


1492. Juni 17. Kübec, Tir. 222, 


Die gemeinen Dicarien der Kirchen tübeds bitten den 
Herzog Magnus von Mleclenburg, diejenigen feiner 
Dafallen, welche den Kirchen zu Lübet Held fchulden, 
zur Bezahlung der Rente anzuhalten. (Wluszug.) 


—_— u wille jwe fruntlike gnade dorch god 
vnde dat rechte recht vnse othmodigen klaghe andechtichliken 
nemen to herten van weghen der twystinghe scheelaftighen 
zake jwer fruntliken ridderscop des landes Mekelenburgh 
etliker by namen: Hern Hinrick van der Luü, Henneke 
vnde Olrick van Pentzen, Cordes sonen, Luder van 
Plessen, Helmich van Pentzen, Marquard Lützow to Prysser, 
Busso Lützow to Lü:sow, Hartich vnde Luder de Lutzowen, 
Johan Schoetze, Otto vnde Clawes van Boeewolden etc. de 
vns armen ghestliken der stad Lubeke vicarien myn den myt 
rechte vnse jarliken renthe, de w{y] gotliken vnde rechtighen 
nach vororlouen des hilghen Romeschen stols jn ere houen 
hebben ghekoft nu mennich jar, teghen god vnde recht myt 
eechliker wald sunder alle vnse schuld jeghen zee vnde de 
e‘ren hebben entholden, dar afi [den]ne vele van den vnsen 
synt voruallen jn vnuorwynliken schaden vnde armod, vnde 


222 


buthen Lubek vorspilden to vordenende daghelikes brod, dar 
ze bi wolmacht den ledemathen cristenmylde hant rekinghe 
pleghen to donde — — — — — we me en ' 
Desser vnser demodighen bede juwer vruntliken gnade eyn' 
skriftlike antward. Vth Lubek, Anno domini etc. xcij, des 
neghesten sondaghes na Pynxten. 

De gantzen ghemeynen vicarij der kerken 

to Lubek. 


ad dem Original im Haupt-Urchive zu Schwerin. 


(1492.') ‚Ur. 293, 


Schuldener der domkercken bynnen Lubeke jnn 
deme vorstendome to Mekelenborch 'wonaftich_ etc. 


(Auszug.) 


Hinrik Plagheman, rathman to Gade- 
busch, hefft ix mrk. houetstols jn 
acket ho» » - 2 2 = 0. . Gadebusch. 
Nicolaus van Pentze, prouest to 
Rene, heft ij“ mrk. houetstols jn 
deme dorpe . Re ra 
Luder Lutzowe to Swechowe hefit 
ijj° mrk. houetstols in den guderen . Goldenbowe. 
Luder Lutzowe de sulfte hefit 1 mrk. 
houetstols än den guderen “2. Bobbetzin. 
Luder Lutzowe, Wiperdes sone, to 
Grabow, hefit ij° mrk. houetstols jn 
enem erue ho. . 2 2...  Roggendorppe. 
vnde jn twen eruen tho . . . . lutken Sadelwetze. 
Hinrik Lutzowe jmme lande wWitten- 
burch heft j° mrk. houetstols jn dem 
haue vnde guderen t0 . . . .  .  Lutzowe. 


Bentzyn. 


223 


Hans Lutzowe, jmme karspele to I,utzowe 
wonaftich, hefft j° mrk. houetstols 
jmme haue vnde guderen t0. . . Lutzowe, 
Cordt van Pentze to dem Redeuin 
heft ij° mrk. houetstols: 
jn drey eruen, husen, houen to Besendorpe., 
vnde jn twen eruen, husen etc. to Sargün. 
vnde jn twen eruen, houen etc.t0o Kutendorpe. 
Hans van Pentze to Toddin heft 
j* mrk. houetstols to synem amparte 
des dorpes . . . Warsowe, 
Hans [vnde] Joachim Pentze heben 
j" mrk. höuetstols in der molen, houen 
vnde guderen to. , . “ Toddyn. 
Hinr. Quitzowe tom Maredashacan hefft 
Ixx mrk. houetstols in enem erue 
0, ee er a ar Neikderen Khilze, 
Summa summarum alle jn der domkercken tho Lubeke: 
ij 11j° xciij mrk. viij &. 


Nah einer beglanbigten Abfchrift im Baupt-Urchive zu Schwerin. 


(1492.) | Yr. 224. 


Schuldener des Kalandes to sunte Clemente bynnen 
Lubeke. (Auszug.) 


xiii. Joachim, Volradt, Helmolt vnd 
Cordt var Pentzen, brodere, 
wonafftich vppe dem slate to dem 
Redeuine hebben iij“ mrk. houetstols 
jm gantzen dorpe vnd have t0 „ „ Scharbouwe. 


224 


xiiijj. Joachim, Volradt, Helmolt van 

Pentzen, brodere, hebben L mrk. 

houetstols jm haluen kerkdorpe t . Warsouwe, 
xvi, Jachim Terneuisse tom 'Terneuisser- 

hagen heft j* mırk. houetstols jm 


Li 


erue 0. 2. 2 2.2.2. 0... Elmenborst. 


— — u | (| (—— | — un. — — — — 


xxj. Abele van Pentze, saligen Detleues 
van Pentze wedewe, vnde Joachim 
van Pentze ere sone, bynnen Wytten- 
borch, hebben j* mrk. jn twen houen 
ackeren vnd twen katen 10 . . . Brahelstorpe 
ah einer beglaubigten Abjchrift im Hanpt-Urchive zu Schwerin. 


(1492) ' Ar. 225, 
Scyuldner der St. Jacobifirche zu Lübef. (Uuszug.) 


De Pentzen. 


item Vollert vnde Helmoldt brodere varı Pentzen 
tenentur vth synen houen Brandes Bolten etc. 


© 


SUR 2.0.08 26, "en serie DDR 
Dat, anno xilij* jm xxxv jJare. 

Item Jochim van Pentzen amptmann to Boysenborch 
tenetur vth synem gantzen dorppe vnde gude 
B(r)andekow. 

SUNENE- is Se un ee er, N 
Dat. anno xiiij* jm xlj jare. 

Item Kordt van Pentzen to dem Redevyn tenetur vth 
synen iij eruen vnde houen to Potkow. 

BERNIE. 37 - 4 je, ser et a Be DE 
Dat. anno xiijj° jm Ixviij ‚are. 


225 


Item Olryck van Pentzen Kordes szone to Redevyne 

tenetur vth synem erue vnde dorppe Scharbowe. 
Summ . 2 22000... ce mrk. 
Dat. anno xiiij“ jm Ixxxiij jare. 

Item Olryck van Pentzen, knape, wanaftich to Plone, 
Helmoldes szone, tenetur vth synem haue.vnde 
andell Potkow vnde Scharbow. 

SUMME - .. nr eat ar ee ar N DEE 
Dat. anno xiiij jm Ixxxiiij jare, 
Summa xvj® marck lubesch. ' 


Uad einer beglaubigten Abfchrift im Baupt-Arhive zu Schwerin. 


“ 


sun annnnrnnen 


1493, Tr. 226, 


Ausgaben für Pferdefutter auf einer Reife des Herzogs 
Magnus 1. von Medlenburg. (Auszug.) 


Vthlosinge to Czelle vp iij nacht geschen vp j perdt tor 
nacht j hymmten hauer facit viij alb. vnde vj A) vor rufoder. 
vj perde Volradt Prin vnde Achim 


Dessin vor hauer vnde rufoder . jgulden xxvij &. 
v perde Gerde Frizen . . . . .  jgulden xvij ß. viij A). 
in) perde Vllricke van Pentzen . . jgulden vjjj ß. 


ij perde xxjx &. Dithloff Kleynowen. 


— m u — u en  — a nn  — 


xj perde Er Hartige vnde Bernde van 


Bulowen . . 2.202.020... Dj floren xiij ß. ij alb. 
iiij perde Henneke Pentz . . . . jgulden viij B. 
iiij perde Achim van Bulowen . . . jgulden viij £. 
iiijj perde Siuerde van Ortzen . . . jgulden viij &. 


— | —— | || (| (m ln mu, m CE (|| m da 
vj perde Er Hinrick van der Luhe . ijgulden minus iij &. 
vj perde Diderick Ror . . . . . ij gulden minus iij &. 
vj perde Hans Pawisz vnde Clawes 

van der Luhe . . . . ....  ijgulden minus ii) &. 
vi Derde Dithloue Parkentin . . jfl. vij ß. 


viij perde Fritze von der Sohulenhorg jfl: xvjß. 


— nn | | u 


— —— m TO ET O1 Dom DE Do [De — 


Xad; einem im Haupt-Archive zu Zune aufbewahrten Rechnungs- 
buche., 


ae u Zus 


1494, Jan. 2. Tir, 227, 


Reimar von Blücher verfauft den Domberren und 
Dicarien zu Schwerin um 100 rhein. Gulden eine 
wiederfäufliche Rente von 9 ME. aus feinem Dorfe 
Mühlenbed. 


. Ick Reymar Blucher, wanaftich to Ghemmelyn, bokenne 
apenbar botughende vor mi, mine eruen vnde vord vor 
alsweme,, — — — — — — — — — — -- — — — z 
vnde wy Henneke van Pentze to Gorloszen vnde Hans 
Pentze to Toddin tor witlicheit hebben ok vnse inghe- 
seghele alle hengen heten bonedden dessen breff, Screuen 
vnde gheuen na der bort Cristi vnses heren veerteynhundert 
darna amme veervndeneghenltig]sten iare, des donredaghes na 
nigen iares daghe. 

Ua einer notariellen Abfchrift aus dem Unfange des 16. Jahrh. 
im Baupt- Archive zu Schwerin. Gedr. bei Wigger, Hei. der Fam. 
v. Blücher, I, Ur. 521, $. 447/48. 


IE a 


227 


1495, Tir. 228, 


Hir volget na de summarie desses gantzen pand- 


registers der lande Sleswick Holsten unde Stormeren. 


De slote des hartichdoms to Holsten. 


— | an a m sm 


— — — — u u —n {u K— mu m mm iii mm 


Borch lene to Plone. 
I heft Ulrich Pense, 
I heft frou Abel Askeberges, 
I heft frou Mette Rantzowen, 


I vuste stede dede zelige her Johan van Alefelde plach to 
hebbende, 
I frouwen Annen Persouwen stede, 


—— HT m Mi ii me km 


[0-0 — —— — — m — — 


Gedr. im fchlesw.-holft. Urf.-B. IV, S. 265, Ur, 183. 


1495, Zir. 229. 


Aus Hans Siver!’s zu NRoftod Rechnungsbuche über 
verfauftes Bier. (Auszug.) 


Item jntiar xcv ys dit nastande ber vor koft vthe Hans 
Syuerdes scepe borgher to Roscke. 


Item de van Parchim . . . 2 2.2... xt. [Tonnen]. 
Item Hinrick Baze . . 2.22 220.0 1 

Item de van Gadebuszz . . 2... . Dt 

Item de van Malchin . . . . 2 2.2... Jjt 

Item de van Brandenborch . . . . . . jt 

Item Jachim Goldenbage . . . 2.2.2... jt 

Item Hans Pentze. . . . 2 2.2.2.2. jt. Restat. 


15* 


———__—__ m mm ee a a ai m mem 


Item Helmeth van Pleszen . . . 2.2... jt. 
Item vth Flintes hollick. 
Item den Nigensteder . . . . 2.2.2. Jjt. 
Item de van Gadebuz . . . 2.2... jt. 
Itam: DIE BeBE.; u. 0 - uni ar Ei 
Item Hans Pentzee . . . 2. 2 220.0 J 
Item de von Vredelande . . . 2. 2.2... jt 
Item Hennigk van der Oste . . . 2... jt 
Tem: VD Geo DER... 2.2 0-0 ie De 
Item Stefien Bülow. . 2. 2 2 0000. Er 
Item Her Hinr, van der Lu. . . 2..." jt 
Item de van Swerin . . ». 2» 20. . Jjt 
Item Diderick Beuenest . . . 2 22... Jjt 
Item Hans Koppelow . . . 2 2 20.2... Jt 
Item Hans van Ditten . . 2. 2 2 22.0 je 
Item Hartich Baltazar . . . 2.2... ]t. Restat. 


ah dem Original im Haupt-Arhive zu Schwerin. 





1498, Ttov, 15, Ur. 230, 


IJnventarium, weldes an Heine von Penk bei 
Antritt feines Amtes als Dogt zu Plau überliefert 
worden ift. 


Dit nagescreuen tuch hordt in de kakene to Plawe vnde 
is vor antwerdet mynes g. h. anghenamen vaghet to Plawe, 
Heyne Pentzen, ammı donredaghe na Mertini anno etc. xcviij”. 


: 229 


xiiij grapen luttick vnd groth. 
vij ketel Iuttick vnde groth, 
vj tynen vathe. 
iii ketelhaken. 
] brandtyszeren. 
j kesser to “ieme hudevathe. 
j szennepmale. 


u — | — un mu ee z — —— — u — u | 


Vittalge’vppe deme kakenbane to Plawe. 
.v hundert -syde speckes vnde iiij syden. 
x side wildtbredes. 
xxxij spete mit äl jn deme spete v äl. 
ij stighe droghe hekede vnde ij. 
xxij droghe brassemen. 
vij tunne szoltes. 
xxvj spete midt mettewusten. 


— u — —  — — ne —— {u [ur nn ——  — — 


Aus den Amtsregiftern im Hanpt-Urchive zu Schwerin. 


uan An nun annm 


1500, | | Zr. 231. 


Aufgebot der Ritterfchaft und der Städte Meclenburgs 
zur Dermählung der Herzogin Sofie von Medlenburg 
mit dem Herzoge, nacmaligen Kurfürften Johann, 
dem Standhaften, von Sadjfen, zu Torgau, 1500, 
März 1. 


Wo vele perde gewest in der reise na Torgow. 


Meckelenborg. 
perde. 
v perde Curdt van Aluensleben. 


230 £ 


Bi Jachim van der Luee to Buttelkow mit sinen vedderen. 
AI 
v. Reymer Blucher. 
iii) Bussze Luttzow, dar to scholen ehfh helpen Hans 
vnde Bussze Luttzow tho Bakendorp. 
iii) Hans van Pentze to Toddin, dar to schal ehm 
helpen Clawes van Pentzen frowe. 
v Virick van Pentze. 
iljj Ötto vnnde Johannes Sperlinck, Otto schal riden, 


—  — |, um | — m  — — | — 


—— di u Me MM ME ME EN ME mm mim MM dm im 


Nah einigen Eremplaren im Baupt-Archive zu Schwerin. Gedr. 
bei £ifh, Fam. von Behr, Bd. 4,5. 167-169. 





1500. Juni 29, Yr. 232. 


Virich Pentze, Helmoldes sohne, ilst|) den burgmeister 
vnd radtman zu Wittennborch, kirchhern vicarien vnnd kirch- 
geschworen 100 mrk. heuptstuell vnnd VI mrk. jerlich rente 
schuldig worden, darfur etliche houe zu Scherbauw, die 
buwen vnd bewanen alsz junge Titke Mirouw' 4 mrk. vnd 
„‚Hansz Grotekop 2 mrk. Burgen: Hannsz Pentze zu Toddinn, 
Bartelt Lutzouw zu Pritzier, Tonniesz Blucher zu Wastgouw, 

1500, jn dem dage apostolorum Petri et Pauli. 

Aus der NRegiftratur der WMittenbüurgifchen Kirchenbriefe im . 


Difitations-Protofoll vom I. 1554. Gedr. in Wigger, fam. v. Blücher, 
I, ir. 529. 





1500. Juni 29, Tr, 233. 


Urih von Pens, Helmolds Sohn, zu Wittenburg, 
verfchreibt dem Rathe und den Vorftehern einer dortigen 


231 


Dicarei 6 ME. jährlicher Rente aus zwei Erben im 
Dorfe Scharbow für 100 MR. 


Wytlick szy alle deiennen de dussen breff seen edder 
horen leszen, dat ick Olrick Pentze, Helmedes sone, 
wanaftich to Wyttenborch, witliken mit wolberaden mode mit 
mynen rechten aruen vorsette vnde late, vorsetten vnde vor- 
laten hebbe, in vnde mit crafit dusses breues den erszamen 
borgemeisteren vnde radtmannen to Wittenborch vnde den 
erszamen vorstenderen seligen her Johan Reutzen [vicarie] be- 
nomliken: Hinrick Winkelmanne, Gerken Boeckmanne, Gerken 
Mollere, Clawesz Gerdesze vnde allen eren ewygen nakömlingen, 
de se an ere stede kesende werden, [sosz] marck geldes jarliker 
ewyger pacht jngeldes vnde plege hebbe ick Olrick vorbenomed 
entfangen hunderth mrk. houetstols, de my de ersame raedt 
vorst[endere] wol to der noge togetellet hebben, de ick vort 
an [my] vnde myner rechten afruen] nutte vnd nodt gekefret] 
hebbe, dusze vj mrk. vorgescreuen geldes schal de ersame 
rfaedt], vorstendere vnde hebber dussen breues mit eren willen 
alle jare vpboren jn den achtedagen sunte Martens jn vnde 
vth deme dorpe Scharbow van den aruen vnde houel[n] 
vnde van al eren ewygen nakomlingen de nu thor tidt bo- 
wanen vnde buwen alsze in Hermen Blancken iii) mrk., jn 
Hans Grotekoppes ij mrk. pacht in guden geue munte vnde 
geldes van alle der ersten pacht vnde geldes, de my vnde 
mynen aruen ankomende sint, ick Olrick vnde myne aruen 
van en nicht toboren, sunder de erbenomde radt, vorstenders 
edder hebber des breues hebben ere vj mrk. vorwech; werdt 
ock behofl, so mach de erbenomde radt panden efite panden 
laten in den besittren des gudes wens en nodt vnde behoff is 
sunder ienigerleie wedderstal, schaden effte broke, vnde de 
pande bringen to Wittenborch oder wor en bequemest ist, 
eren schaden mede toramen vnde dusze vorgescreuene pacht, 
nie vnde olde, mede to nemen lick voruolgendenn panden, 
efite se mit allem rechten voruolget szint; ock wil ick Olrick 


232 


van Pentze mit minen rechten aruen dusze guder waren vnde 
enfrien vor alle tosprake geistlick effte werleck vnuorpandeth 
vnde vnuorgeuen, ock wil ick se entfrien by den he/r|n van 
deme lande lick minen andern güdern, ock dusze bescreuenen 
lude benamen oder vorbrant edder wüste wurden, dat godt 
affkere, szo dat de vorbenomede radt oder forstenders de for- 
screuenen vj mrk. nicht vthquemen, so schal ick Olrick var 
Pentze vnnde mine rechteln] aruen szadane vj mrk. betalen 
vnnd vtgeuen vt minen redesten gude si®nder alle wedder- 
sprake szo lange alsze ick vnnde myne rechten aruen vormane 
vnnd vorki'ndige den wedderkop den mi vnnd mine aruen de 
vorbenomede radt vnde vorstenders ghegunth hebben vmme 
guder fruntschop willen in szodaner wisze: wen ick oder mine 
aruen szodane vj mrk. geldes willen wedder frie [hebben), 
szo schale wi deme erbenomeden rade oder vorstenders den 
wed[derkop] kundigen to sunte Johannis Baptisten dage midd|en] 
sommer deme man ens to hus edder to haue entbedende mit 
baden effte breuen, wene dat leüet vp beyden parten, vnnd 
denne des negesten sunte Martensdage[s] jn den achtendagen 
tobetalende hunderth mrk. lub, mit der bedageden rente, beide 
olt vnde nie, binnen Wittenborch, efft wort deme rade oder 
vorstendern dat b[elquemest ist, vp einen brede, vp einer tidt 
an guden herden grauen gelde, alsze to Lubeke vnnd to der 
Wiszmer genge vnnd geue ist, wol to dancke vnnd to der 
noge vullenkamen wol betalen, vnde woll dusze breff hefft 
mit des rades vnde vorstender willen, deme schal he so bo- 
hülplick weszen, effte he ene van worth to worden toge- 
schreuen were. Alle dusze vorgeser. stucke vnnd erticüle laue 
ick Olrick van Pentze bauen schreuen mit minen rechten 
aruen vnde mit minen truwen medelaueren, alsze Reimer 
Bluchcher wanafftich to ' Gammelin, Olrick van Pentzen, 
Cordes szone, wanafftich to deme Redeuine, Jasper 
Lutzow wanafftich to Bakendorpe, wy lauen alle mit vnsen 
rechten aruen mit vnsen houetmanne bauen screuen mit einer 
szamenden hant vnnde de szamende handt to vorne voruolget 


233 


mit allem rechte, dit stede vnnd faste to holdende deme er- 
benomeden rade vnnde vorstenderen in guden tri'wen sunder 
ienigerleie hulperede, ergelist, niefinde; desses to einer groteren 
tichnisze vnde warheit hebbe ick Olrick van Pentze houet- 
man mein ingeszegel vor mi vnde mine aruen mit den inge- 
szegel miner truwen medelaueren witliken hengen heten vor 
duszen apene[n] brefi, de gegeuen vnnd gescreuen is na der 
bort (S) Christi vns[es] heren dusent viffhunderth jn deme 
dage apostolorum Petri et Pauli etc. 


Yad) einer wenig fpäteren Abfchrift, auf Papier, im Haupt-Archive 
zu Schwerin. 


en nn nn nn A 


1501. Juli 18, Giüftrow. Yir. 234, 


Balthafar, Herzog von Mledlenburg, verfchreibt feiner 
Gemahlin Margarete, geb. Herzogin von Pommtern- 
Stettin, das Schloß Goldberg und jährlidy 1000 rhein. 
Gulden aus Stadt und Dogtei Boldberg als Feibgedinge. 
(Huszug.) 


—_ — — — — Alle vorschreuen stuckke vnnde artykel 
eyn yslick by syck rede vnnde laue wy Baltasar, herthoge 
vnnde forste vorghescreuen, vor vnsz, vnsen eruen vnnde 
nakamelyngen, vnser leuen gemallen frouwen Margareten 
bauenscreuen, ock vnsen leuen swager hertych Bugslaffn vnde 
syner leuen eruen stede, wasth tho holdende vnnde her na 
schreuen, nomelyck her Clawes Hane tho Basedow, — — — 
— — — tho ...... lyn, her Matias van Bulouwen to 
Pokrenthe, her Hynrick [van Plesse tho Czulowe], rydder, 
Dideryck Veregge tho Wokerente, Reymer van Plessen tome 
Erpshagen, Clawes Lutzowen marschalck thom Eckhaue, 
Syuerth van Ortzen tho Roggow, Dideryck Roer thor Meyen- 
borch, Hynrick Rybe tho Galenbeke, Korth Sperlynck tome 
Rutinge, Lutke, Clawes, Johan Moltken tome Strytffelde, 
Wedege Moltzan tome Grubenhagen, Henninck Hobe tho 


234 


Watzkow, Jachym Fyneke tho Karow, Jasper Fyneke [tho] 
Gnemer, Olryck varı Pentze, Fullerdesz sone, tome 
Redeuine, Helmet van Plessen tho Musselmow, Henneke 
Basse to Daluitze, Steffen van Bulouwen to Wenyggen, Eler, 
Wedewe, Hennyck van Oldenborch to Gremmellyn, Hennyck 
Haluerstat to Kampzce, Hansz vnde Klawesz Holsten tome 
Ankerszhagen, Hynricke van Bulouwen tho Czybbule, Achim 
Bere to Nostrow, Clawes, Otto, Jochim van der Iue tho 
Sulten, Ratke Kerdorp to Basse, Merten, Hermen Kotzcen to 
Tetzkaw, Engelke van Helpte to Praustorpe, Achim vnnde 
Hennyck Rybe to Galenbeke myt vnsen eruen vnde erer 
samenden handt reden vnnde lauen vnser gnedigen frouven 
vpgenanth, ock vnsen gnedigen heren hertych Bugslaffe synen 
gnaden eruen alle vorscreuen stucke vnnde artikel vnnde en 
ieder by syck, also truwe borgen vnnde medelauere, gelyck 
vnsen gnedigen heren, stede vnnde vasth vnnde vnnvorbraken 
tho holdende in guden gelouen vnnde truwen, ane alle arghe- 
Iyst vnnde geuerde, — — --— — — 
vnnde desz tho mer sekerheyth hebbe wy Magnus vnnde 
Baltazar brodere, hertoghen tho Mekellenborch etc. houeth- 
lude vnse yngesegelsz, ock wy vpgenanten borgen vor vns 
vnde vnse eruen hebben alle vnsze ingesegele hengeth an 
dyssen apen breyfl, de gegheuen is to Gustrow amme 
sundaghe na aller apostel dage, na godes borth veffiteyngen 
hundert vnnde en. 


Yach zwei ftarf vermoderten Abfchriften ans dem Anfange des 
16. Jahr. im Haupt-Archive zu Schwerin. Ubgedr. bei Kifch, Geich. des 
Gejchl. v. Oerten, 1b, S. 509-312, Ir. CCCNIX. 


man mn nn 


1502, Tiov. 30, Mecklenburg. Tr. 235. 
Magnus und Balthafar, Herzoge von Mledlenburg, 
ertheilen den Bebrüdern Dtto, Hartwig und Achim von 
Pleffen ihre Genehmigung zu dem Derfaufe von 


235 


Barnefow, Sipphufen, Kochelftorf, Käfelew und 
Weitendorf an Bennede von Plefien zu Teffin. 


(Auszug.) 

Wy "Magnus vnde Baltazar, gebrueder, vann gots gnaden 
shertogenn tho Meckelnborch,h — — — —  bekennenn vnde 
betugenn — — — —, dat vor vns sint erschenenn die 


duchtigenn vnse leuen getruwenn Otto, Hartich vnd Achim, 
brodere, gehetenn de Plessenn vonn Barneckow, vnde hebbenn 
vor vns vorlathenn de dre dele jnn den vorscreuenn hauen 
Barneckow vnde Sipphusen, Koechelstorp, Cazelow vnde 
Weitendorpe, ehre dre dee, — — — — — — — — — 
Tho orkunde — — — -- hebbenn wy vpgemeltenn forsient 
vnser eins jnsegel — — — — beneddenn ahnn dussenn 
breff donn hengenn. Hir ahn vnd auer sin gewesenn de 
duchtigenn vnse voge[de] vnde leuenn getruwenn Hennecke 
Pentze, Hans Beuernest vnde Hinrich Holste vnde ander. 
‚ meher de de louen werdich sintt. 

Dat. Meckelenborch am dage AÄndreae na Christi vnses 
herrnn gebordtt veffteinhundert vnd im anderenn jhare. 

Xad; einer fpäteren Copie im Hanpt-Archive zu Schwerin. 


De u vr 


1504, $ebr. 19. Yir. 236. 


Balthafar und Heinrih, Berzoge von Medlenburg, 
verleihen an Hennefe Pent die Unwartihaft auf das 
Gut Mandelshagen nah Ableben feines Befiters 
Arnd Frimerftorp, des Ketten feines Gefchlechts. 


Wi vonn gottis gnadenn Balthasar vnnd Hinrick ge- 
uedderen, hertogenn tho Meckelnborchh — — — — — — 
bekennenn vor jdermenniglich jnn diesem vnserm apenenn 
breue vor vnns, vnse eruenn vnnde nhakamenn, dat wi mit 
godem thitlicken rade, frienn willenn vnnd weten vmme 
mennigfoldiger getruwenn vnd flitigen denste, szo vnns de 


236 


duchtige vnnse leue getruwe Henneke Pentze jnn vorschiner 
thit gedaen vnnd hinfurder donn kan, schall vnnde will, 
. vnnde gnediger thonegunge, szo wi tho eme dragenn, dat 
dorp Mandelszhagen mit aller vnnd jglicher thobehoringhe 
mit haue, houen, pechten, tinszenn, renthenn, busschenn, 
holtzenn, wesen, wathern, weidenn, scehenn, demmenn ,#® 
dickenn, mollenn, vth vnnde jnflothe, wo men die genomen 
mach, ock vpt frigeste vnnd quiteste dat sulue dorp Arnt 
Frimerstorp noch jm leuenn von vns jnt lehen entfangenn, 
bosetenn, gebrucket vnnde benuttet hefft, vnnde itzunt noch 
besittet, gebrucket vnnde benuttet, jt si vorsettet edder vnuor- 
settet, beseten edder vnbeseten, wo datsulue dorp ahnn vns 
vnse herschop mit allen gnaden, frigheidenn, gerechticheidenn 
vppet aller frigeste fallen vnnde kamen mach, em vnnde 
‚sinenn eruenn tho einem rechtenn ahngefalle gegeuen vnnde vor- 
Ihenet hebbenn, vorligenn vnnde geuen gedachtenn Hegnecke 
"Pentzenn vnnde sinen eruen sollick obgemelt dorp Mandelsz- 
hagenn mit aller ‚vnnde jewelcker thobehoringe, wo dat von 
rechte jhe vnnde jhe heruth dem gedachten schlechte de 
Frimerstorpe genandt to gehoret vnnde vp denn gedachtenr 
Arnt Frimerstörp, "alsze denn lesten des geschlechtes gefallen 
vnnde gekamen ist, it si vorsettet edder vnuorsettet, vor- 
kummert eder vnuorkummert, besetenn edder vnbesethenn, 
vnnde furder ahnn vnns vnnde vnse herschop fallen vnnde 
kamenn mach, jnn crafit vnnd macht dusses breues. Wi 
hebbenn vns ock edder vnsen eruen darahn gantz nichtes 
denne den mandenst vnnde dat he sollicke goder edder dorp 
szo vackenn vnnde dicke alse se vorfallen, vonn vns vnser 
herschop jnt lehenn entfangen vnnde gewanlicke plicht don 
scholen, wo ein trw lehemann singm erfheren schuldich vnnde 
plichtich is tho don jnn crafit dusses breues, vnns, vnser 
herschop, ahnn vnser furstlichen oberkeit, vnnde sonst einem 
jdern manne ahn sinem rechtenn an schadenn, vnnde geuenn 
em tho einem inwiser den duchtigen vnsern rath vnnd leuenn 
getruwenn Henningk Hobenn. Des tho vrkunde hebben wj 


237 


‘ 
vnse furstlicke jnsegell ahnn dussen breffi hengenn vnnde 
geuenn lathenn ahm manthage nha Esto Michi jm XV° vnnd 
ferden jhare. 


Uah einer notariell bealanbigten Abjchrift im Haupt » Archive 
zu Schwerin. 


1506, Nr. 237, 


Aus einer medlenburgifhen Roßbdienft - Rolle vom 
Jahre 1506. 


——— u u EEE ji EEE GE Ai GA ji gem Seh mem  jpmmmen — gmmme 


Wittenborch. 
3 [perde] Veidt Lutzow to T,uetzow. 
2 E: Luder Blucher to Wastkow. 
2 . Ewalt Blücher, 
1 „  Zyker to Raden [l. Radow]. 
1 »,  Reymer Braelstorp to 'Tessyn. 
Pauel Weltzsaw. 
2 „ Hertich Blucher. 
6 ,„ olde Virick Pentze | 
4 »  lutke Vlrick Pentze [ 
4 „ Bertolt Lutzow to Pretzer. 
4 „ Hanns Pentzen sone to Toddin 
3 
3 
4 


Lu } 
- 
- 


tom Redevyn. 


„ die Pentzen to Gamelin. 

» Lutzow to Bakendorp. 

= Ciliacus von Biszwang to Korchow., 
Swerin. 


Geiii  mii  ME  (EEEEEEE  mmmE  TudE (ER mens Tr m |  E  geiemie — emrein 


Tach einem Eremplar, auf Peraament, der Schrift nad aus dem 
16. Jahrh., im Haupt-Ardyive zu Schwerin. Gedr. bei Wigger, Gefch. 
der Fam. v. Bfhcher, Bd. I, S. 476/477. 


ET ET TLWERTUENE 


238 


1506. an. 17. Tr. 238. 


Heinrich und Balthafar, Herzoge zu Medlenburg, ver: 
leihen an Heyne Pent die halbe Feldmarf Eeiften 
und geftatten ihm, die andere Hälfte der genannten 
Feldmart von Jacob Moederig zu erfaufen. 


Wy vonn gots gnaden Baltazer vnd Hinrick geuedderen 
hertogen to MeckInborchh, — — — — — bekennen apenbar 
myt dissem breue'— — — — — ‚ dat wy deme duchtigen » 
vnsem leuen gtruven Heyne Pentzen vnde sinen eruen vt 
sonderliken gnaden vnde vmme siner gtruven gedhanen denste, 
de he vns okh hinfuro doen kan, mach, schal vnde wil, de 
haluen veltmarckh to Leesten in der vogedie Plawe myt 
tinszen, renten, pechten, puschenn, holten, wischen, weyden, 
wateren, seen, dvken, vt vnnde jnflut, myt allen tobehoringhen, 
fryheyden, gerechticheydenn, nichts vthgenamen, wo diesuluen 
in eren enden vnnd scheden belegen, vnd wy beseten vnd 
‚gebruket vp dat quittest vnd frigest inne to hebben, to be- 
sitten, to gebrukenn vnd to genetenn gnedichlichen togesegt, 
vorreket vnde vorlehnt hebben, toseggen, vorlehn vnd vorreken 
gemelten Heyne Pentzen vnd sinen- eruen vpgedachte velt- 
march to Lesten myt allen vnd jewelcken tobohorungen, 
frigheydenn, nichts vtgenamen, in aller mathe wo itzt bauen 
berurt is vnde wy boseten vnd gebruket, vppe dat aller 
quittest vnde frigest inne to hebbenn, to bosittenn, to ge- 
bruken vnde to geneten. Wy hebben ehme ock vt gnaden 
vp sin demudich bydden dat ander halff dheyl vp gedachter 
veltmarckh vonn Jacoff Moderitzenn to sich to kopenn, na 
ludt eines kopbreues, darvp gemaket, vorgunnet vnde bowilligt, 
vorgunnen vnde bowilligenn ehme sulckes gegenwardich, alles 
in krafit vnnde macht dusses vnnses breues, doch vnns, vnse 
frustlikenn ouercheyt, gerechticheyt, mande[n]stenn vnde sust eim 
yderman an seim rechtenn ane schadenn. To vrkunde myt 
vnser vpgemeltenn furstenn beyder jngesegell an dussem breff 


239 


gehenget, vorsegelt, geuen to Swerin, sonauent na Felicis inn 
pincis, na Christi vnses leuen herenn geburth vifitehnhundert 
vnd darna jm sosten jare 

Yah einer gleichzeitigen anscultirten Abfchrift, auf Papier, im 
Hanpt - Urhive zu Schwerin. 


fe a Su u Zu Zu 


1506. Dec. 26. Tr. 239, 


Balthafar und Heinrich (V.), Herzoge von Mecklenburg, 
verfchreiben jich den Brüdern Stephan und Andreas 
von Bülow zu Wehningen auf 2000 Boldgulden und 
ftellen ihnen Bürgen. (NUuszug.) 


Ze vnd hebbenn ene hir uor to 
borgen gesettet dusse nageschreuenn vnsze rede vnd leuen 
getrwen, alsze wy: ernn Berent Moltzann, ernn Hinrick vann 
Plesse, ernn Clawes Lutzow, ernn Henningk Haluerstedt, rittere, 
Curdt Rör, Wedige Moltzann, Olrick vann Pentze, Fullerdes 
sone, Henneke Basse, Jurges Haluerstadt, Hanne Rauen, 
Hennigk Hobe vnnd Jasper vann Ortzenn. — — — — — 
Gegeuenn na der gebort Christi vnszes herrn vefiteynhunderdt 
darnha imme anfange des souenden iars, am tage Steflani 
martiris in den hilgen Winachtenn. 

Xadı einer Abfchrift aus der erften Hälfte des 16. Jahrh. im 
Hanpt-Ardive zu Schwerin. Gedr. bei Kifh, Gejh. des Geil. 
v. Derten, IIb, S. 328—330, Tr. CCCNXIX, 


1507, -  Yr. 240. 


Derzeichnig der herzogl. medlenburgifchen IR zur 
Seit der Kübeder Fehde. 
Die Namen der Rethe. 


Er Rhemer Han etc. | doctor, administrator des stiflts zcu 
Er Ulrich Malchow, | _Sweryn. 


240 


Vniuersitet zcu Rostock, _ 
Bernt Moltzan [ Pentzlin. 


Heinrich von Plesse A Bruel. 
Claus Lutzow Eckaff. 
Henning Halberstadt Camptze. 


Helmoldt von Plesse zcu Mutzelmow. 
Vlirich Pentze zcum Redeuin. 
Steffann von Bulow zcu Weningen. 

Curt Ror zcum Nienhausze. 

Reimer Plucher zcu Boicenburg. 

Ciriacus von Biszwang zcu Gorloszen. . 
Jorge Halberstadt zcu Groszen Bruetze. 
Hartich vonn Bulow zcu Wedemendorpe. 
Henning Bassewitz zcu Mashlow. 
Diederich Viregge zeu Wokrente. 

Volrat Pren zcu Steinfelde. 

Mathias von Ortzen zcu Wustrau. 

Jaspar Fineke zcum Gnemar. 

Lutke Moltke zcum Streitfelde. 

Henning Hube zcu Wasthkow. 

Wedege Moltzan zcu Grubenhagen. 
Achim Hane zcu Baszdow. 

Claus von der Lue zcu Gresze. 
Marquart Beer zcu Cammyn. 


Nah einem undatirten Derzeihniß, auf Pergament, im Hanpt- 
Archive zu Schwerin. Gedr. in Kifh, v. Maltanfche Urf., Bd. IV, 
pag. 375, Ur. 795. 


1507, | Ä Zir. 241, 


Aus einem Rechnungsbuche Herzog Heinrihs V. von 
Meclenburg. 


241 


«vij 6. vor Rogke to swartenn Else Pentzenn vnd lutke 
Annecke, 


—— | Üben | (| m (di m ME a ME ci mi gmmmmit mm 


vi fl. Curt von Pentze. 


vj fl. Folert Pentzen geschickt vf pferöt hr zw Swerin 
am tage Egidi. 


Aus dem Rehnunasbuche Herzog Beinrihs V. (1500 bis 1508) 
im Hanpt- Ardive zu Schwerin. 


„una mn wre 


1507. März 15. !ir. 242, 


Ahim Eusow bittet die Herzoge zu Mecdlenburg um 
Ermäßigung der von Hans Pengens Hinterbliebenen 
wegen des von Achim Küßow an Hans Pens verübten 
Todtichlags geforderten Sühne. 


a He Gnedigen herenn, vngetwiuelt j. ff. g. 
isz wol jn frischen gedencken, ick arme knecht leyder to vn- 
willenn vnnd dotslage gekamen byn mith Hans vanın Pentzen 
szeliger, dar ick doch — irkenn’et godt —- szunder myne 
schulde byn bie gekamen vnnde my doch amm jungesten 
thomm vmmeslage to Swerin vor j.=ff. g., j. g. erbar rede 
vnd vnse trowe frunde nha mynem vermoge vorbaden hebbe, 
to uerboten, dat ick szo mith mynemm ehede vorwaren wolde, 
nicht mher vormuchte, desz szie alles nicht wolden vann my 
ahnnhemen, vnnd dar bauen nha mynem liue vnd gude 
bes... .. synn, dat my arme knecht swerlich isz, vp szo- 
dannlick 'vorbeden to dulden, wo demmallesz g. herren 
irbede ick my noch vpp j. fi. g., juwer g. rede, wo bauen 
gescreuen, gnedigen heren, effte szie dat szulue nicht wolden 
vann my vpnhemen, bidde ick gantz demodich vnnd dinstlick, 


16 


242 


j. g. my arme knecht mogen szo gnedich syn vnnd szodanns ® 
to neynen vngnaden keren efite vpnhemen, dat sie myner szo 
vnfoglich ") liues vnnd gudesz mogen syn alsz ick erer vor- 
dyne, ick vmme juwen furstlicken gnaden alsz juwer gnaden 
gehorszamer altrdt willich vngesparth mith liue vnnd gude ge- 
truwer bidde desz juwe gnedige antwerdt. Gescreuen amm 
mandage nha Letare anno etc. septimo, 
EN E 
vnnderthann 
Achim Lutzow. 


Nah dem Original im Haupt-Archive zu Schwerin. 


Zee 


(1507.) Ur. 243. 


Ein Reces des vordragen totschlages halben so 


“ Achim Lutzow an Hans Pentzen bogangen hat. 


Wir Heinrich etc. bekennen offentlich mit disem vnsen 
offenn briffe, das wir Soffien, Hans Pentzens zeige nach- 
gelassenn witwenn, Vlrich und Achim gebrüdern die 
Pentzen, jre sone, an eynem, vnd Achim Lutzowenn anders 
teils, von wegen des todschlags, szo Achim Lutzow an 
Hansen Pentzen begangen, mit beyderseyt wissenn vnd 
willenn betedinget vnd voreinigt habenn, wie hir nachuolgt, 
das Lutzow vor sulch” begangene that iij* rh. gulden an 
golde adir muntze werung diser lande berurter witwen vnnd 
jrenn sonen vff den vmbschlag nach dato dis negstuolgende 
entrichten vnd ehne sulch gelt jn viertzenn tagenn den 
negsten vfl berurte zceit zcubezcalen, genugsamlich. vorburgen 
adir vorschreiben sal, wie js denn klegern mit dem basgefellig- 
sten ist; ouch sal er funffczig juncfrawenn vnnd frawen vom 
adel vfi eyn begengnis, wenn vnd wo wir sulch zcu halden 


% vnfeylich? 


243 


ansetczenn werdenn, brengen, dor zcu xxx pfundt wachs geben, 
alsdenne ouch xxx par schüe vnd ij graw adir weise 
wismarische slechte tucher vndir arme leute teilenn. Item er 
sal ouch eyn fart ken Eynsedlen bestelien, alles zsu heil 
vnnd troste des vorgedachten weylent Hans Pentzen zelgen 
zelen, }) ‚nd da mit sal der todschlag vnd alle die jrthum, 
die sich dar vndir zcwischen den partlıenn vnd den szo diser 
sachen halben vorwant adir vordechtig sint, yantz vnd 
beschlislich gesunt, vorenigt vnd vortragen sein vnd pleiben 
vnd keyn teil kegen dem andern sulchs hinfur weder mit 
worten noch werken jn arge gedencken, noch sulch zcu thuen 
gestaten, bey eyner peen tausent rh. gulden, welch teil 
sulch vorbreche vnd’ nicht hilde, vns vnableslich zcubezcale;;, 
das allen jnhalt dis reces beyde teil jn kegenwertikeit jrer 
fruntschafft stete vnnd vheste zsu halden angeno[me]n vnnd 
bewilligt, des zcu vrkunt zso habenn wir vnser pitzir zcu rug 
vff disen reces drucken vnd angeben lassenn zcu Sweryn am 
tage etc. 


Yadı dem Concept, auf Papier, im Banpt-Ardive M Schwerin. 


En TEE TE TEE 


1508. 13. Juni. Schwerin. Yr. 244, 


Heinrich und Erich, BHerzoge zu Mledlenburg, ver 
jchreiben fi dem Propfte, Ern Detloff Schftedt, der 
Priorin und der ganzen Derfammlung des Klofters 
zu Preeß auf 500 lüb. ME. Hauptftuhl und 25 lüb. ME. 
Rente. (Auszjug.) 

Wytlick sy allen denen gennen, de desszen breff szeen 


edder horen leszen, dat wy Hinrick vnndhe Erick gebrodere 
vnnde vsze eruen van gades gnaden hertogen to Meklenborch, 





) Don anderer Hand auf den Rand gejchrieben: ‚Eine fast sehr 


vnnotige raise'‘. 
® 


16* 


244 


— — -—- — —, witlicker schult schuldich syn deme werdigen 
heren praueste to Poretze, Eren Detloff Szesteden, der priorin 
vnnd gantzen szammelinge to Poretze v“ lub. mrk. houetstols 
vnnd xxv lub. marck rente, — — — — —., Alle dissze 
vorscreuen stucke vnnd articule loue wy Hinrick, Erick vnnd 
vnsze eruen myt vnszen truwen nascreuen medelaueren, alsze: 
Olrick van Pentze, Volrades Szone tom Redeuyn, Jurgen 
Haluestädt, Maties van O*rtzen, Henneke Rauen, vnnd Harde- 
nacke Bibauw, lauen myt szameder handt — — — — —. 
Screuen na godes bordt xv“ vnnd viij jar des dinxstdages 'jn 
den pinxsten, 


Hab einer Abfchrift im Haupt-Arcchiverzu Schwerin. 


(1508.) Yir. 245. 


Lieber getreuer, der negste schult brieff ist etzlichs mangels 
halben, szo gder Probst zu Pretz dorin zu haben vormeynt, 
nicht angenhomen, darumb wir vbir sulch gelt vfi eyn newes 
diesen brieff schreiben vnd vfirichten haben lassen, begem 
gutlich, wollest den vorsiegeln, denn wir dich solcher gelubde 
benhemen (vnd schadlos halten), vnd sulchs dor zu ken dir 
jn gnaden jrkennen wollen. 

Mathias von Örtzen to Wustrow. 
Harrnack Bibow to Westhkenbruggen. 
Georg Halberstat. 

Henke Raben to [Stuke.] 

Virich Pentzen tom Redeuin. 


Dem duchtigen vnnserm 
radt vnd liuen getrewen } 


ah dem Löncept des Canzlers Caspar v. Schoenaih. Der 
eingeflammerte Pafjus ift durchitrichen. 


245 
1508, Nov. 26. Yır. 246. 


Die Herjoge Heinrih und Eridy von Mledlenburg 
fordern ihre NRäthe auf, für fie auf 1000 fl. gegen 
Stephan und Andreas von Bülow Bürgfchaft zu leiften. 


Wy Hinrik vnnd Erik gebruder, vonn gots gnadenn 
hertogen to Mekelnborch, fürsten to Wenden etc., Entbiedenn 
denn gestrengenn vnnd duchtigen vnnsen reten vnd lieuen 
getruen: Berndt Moltzann, Ritter, Vlrik vonn Pentzenn dem 
eltern tom Redefin, Wedegen Moltzann, Georgenn Haluer- 
stadt, Mathias vonn ÖOrtzenn, Casper Finiken, Hinrik Hanen, 
Achim Hanen to Baszdow, Hardenaken Bibowen vnnd Caspern 
von Örtzenn, vnnsen gunstigen grut touorn. Gestrenge vnnd 
duchtigen lieuen getruen, wy hebbenn vnnsem rade vnnd lieuen 
getruen, Stefienn vnnd Andrewesn vonn Bulowen gebrudernn 
vor dusent guldenn, so sie vnns to vnnserm anlıggenn vorm 
jare gelehent, mit jw na lude vnnd inholt dusses bybreues 
einvorstandt vnnd wissinge gedaenn, der haluenn szo ist vnnser 
gutlich begernn an jw semptlik vnnd ein jdernn bleisundern, 
dat gy ein jszlicher sunderlich vor sik vnns to gefallenn sin 
jngesigel newenst vnsere sigele an suluen brieff vp gegen- 
wertiges vnnsers secretarienn Joachim Litzmans anreigenn 
hengenn latenn, des wollenn wy jw gutlich vnnde woll to 
dangke benemen vnnd schadeloes holdenn vnnd dar beneuenns 
jn besundern gunstenn vnnde gnaden kegenn einen jdern er- 
kennen. To vrkunde mit vnnserm torügge vpgedrugtenn pitzer 
besigelt vnndt geuenn is to Swerin am sondach na Katherine, 
Anno domini etc. octauo, ; 


Nach dem Concept im Baupt-Urdive zu Schwerin 


246 


1509. April 29. = Dies BER. 


Aus einem während der Reife Herzogs Heinrich V. von 
Medlenburg zum Xeicdhstage nah Worms aufgejtellten 


Futterregifter. 
Gefuderth amme sundage na misericordia domini to 
Badenwerder. 
ij perde deme kokenmeister myns g. h. hertoge Hinrikes 
knechte vnnd Hintze Koke. .°. . . . 1) himpten. 


iii) hympten vj wagenperden von Dobberan, 
Amm sonnauende na misericord. domini gefudert to 
Badenwerder. 
yv hympten mynemm g. h. 
y deme marschalck, 
y Steffen vann Bulow, 
iijj Helmolt vann Plessze vnnd Hinr. van Oldenborch, 
iii Clawes Lutzow vnd Henningk Haluerstadt, 
ijji Achim und Jasper Fyneken, 
iii Olrick van Pentzen vnd Hanneke Batzen, 
ij Hanns van Aluensleue vnd Claues Hane, 
iii Her Hinrick vann Plesze, 
ij denn Cantzelernn, 
ii} Her Berndt Moltzann, 
ij Wedege Moltzann, 
iii Curdt van Aluensleue vnnd Pöll, 
vj myns g. h. wagen perden, 
vj vor den ruste wagen, 
iii deme kokemeister vnnd Hintze koke vnd Wulfgank, 
ij deme schencken vnnd trumetern. 


Nach einem Rednungsbuche des Herzogs Heinrihs V. im Baupt- 
Ardyive zu Schwerin. 


247 
1509. Mai 10. Oftia. Tr. 248. 


Der Papit Julius II. ertheilt dem Propft von Mlagde- 
burg und den Dfficialen von Magdeburg und Halber- 
ftadt den Auftrag, gegen einige Laien, welche dem 
Pfarrer von Görgelin (bei Plau) Gewalt gethan, jo 
lange den Bann zu verhängen, bis diefem von jenen 
Recht geworden. 


Julius episcopus, seruus seruorum dei, — — — — -——- 
— — — -——, Conquestus et nobis Fredericus Koual rector 
plebanus nuncupatus parrochialis ecclesie plebis nuncupate in 
Gorgelin, Hauelbergensis diocesis, quod’ nobilis vir Heyne 
Pentze, domicellus, Nicolaus Leppin, proconsul opidi 
Plawe, et quidam alii layci ville Gnewstorp, predicte et Sweri- 
nensis diocesis, in eum manuum iniectione eum, dei timore 
postposito, ausu sacrilego temere violenter ceperunt et eum 
acriter verberauerunt et de nonnullis excessibus et 
criminibus apud bonos et graues ut nequam diffamarunt, necnen 
ipsi et Petrus Keuerman laycus et eiusdem Petri uxor, Halber- 
stadensis diocesis, super quibusdam pecuniarum summis, bonis 
hereditariis et rebus aliis iniuriarunt eidem et quasdam alias 
graues iniurias ei irrogarunt, pariter etiam iacturas, per quas 
expensas fecisse et damna grauia se asserit incurrisse, 
Cum autem dictus conquerens, sicut asserit, potentiam dictorum 
iniuriatorum merito perhorrescens, eos infra’ciuitatem sepe dicte 
diocesis Hauelbergensis nequeat conuenire secure, discretioni 
vestre per apostolica scripta mandamus, quatenus, si de manuum 
iniectione ac sacrilego huiusmodi uobis legitime constiterit, 
dictos sacrilegos tam diu appellatione remota excommunicatos 
publice denunctietis et faciatis ab omnibus artius euitari, donec 
iniuriarum passo satisfecerint competenter et — — — — — 
Datum ÖOstie anno incarnationis dominice millesimo quingen- 
tesimo nono, sexto idus Maii, pontificatus nostri anno sexto. 


248 


ad einer Abichrift im Haupt-Acchive zu Schwerin. Gedr. in den 
Medlenburg. Jahrbücern, Jahrg. 23, pag. 246/247, Yr. XNXV, 


vw y.. 


1511, Juni 14. Schwerin. Ur. 249. 


Abihied in Sachen Claus’ und Hennefe's, Gebrüder von 
Pens, zu Quaft, und anderer Pengen an einem, und 
Ulrichs Pens, Dolrad’s Sohn, und Ulrichs Pens, Cord's 
Sohn, zu Redefin, anderen Cheils, wegen 3 ME, jähr: 
liher Padıt aus Derfenow. 


In denn gebreekenn die sick holdenn tuschen Clawes 
vnd Henecken Penntzen gebrudern tom Quaste vnnd andem 
Pentzen, szo sick der haluen beclagen, an einem, Vlrichen 
Pentzen Volrades szone vnnd Vlricken Curdes szon, 
Penntzen gebrudern, tom Redevyn, beclagten, annders, dels, 
vonn wegen drie marck iarlicker pacht tho Dorszenow, irkennen 
wy Hinrick vnnd Albrecht gebruder vonn gotz gnadenn her-: 
togen to Meckelnborch, forsten to Wenden etc., mit vnnszen 
bysittern & rethen: Noch deme vorgenannte Viricke vonn 
Pentzen solcke pechte in langweriger gerowsamer besittinge 
herbracht vnnd sick erbieden, solch vor ehr vederlich erue 
to beholdenn, dat sie solcks, wo sie dat vp den mitwecken 
na Bartholomei schirstkomende vor vnnszem gericht to Witten- 
borch mit szes vnberichten lehnmannen rechtlich erheldet, 
genetten schollen von rechts wegen. Datum Szweryn, am 
sonnauende im Pingsten. Anno domini etc. vndecimo. 





Auf Papier, im Haupt-Ardive zu Schwerin, 


1511. Dec, 26. Wismar, Tr, 250. 
Klaus v. Pent verfpricht, den auf die Pfandfunme 
für Gorlofen nachftändigen Reft von 1484 rhein. Bulden 
auf den Umschlag 1513 zu entrichten, und jtellt Bürgen.' 





249 


Ich Claus Pentze, Helmot Pentzen zeligen son, 
bekenne offentlich mit dissen meynem offen briffe, das ich den 
durchleuchtigen hochgeborenen fursten vnd hern, hern Hein- 
richen vnd hern Albrechten, gebruder, herzogen zu Meckeln- 
burg etc., meynen gnedigen hern, vnd irer f. g. erben vierzcen- 
hundert vnd vier vnd achcezig r. gulden, an muntze werung irer 
f. g. lande, von der stma gelds, dar fur mir ire f. g. das 
schlos vnd vogtey Gorloszen in pfands weise lauts irer f. g. 
vorschreibung vorpfant haben, schuldig bin, welche vierczen- 
hundert vnd vier vnd achczig gulden ich globt vnd vorsprochen 
habe, globe vnd vorspreche, irer f. g. adir iren erben vff 
negsten irer f. g. vmbschlag, wen man die geringer zcal nach 
gots geburt xiij jar schreiben wirt, zu Swerin, Wismar adir 
Gustraw, wohin ich des von iren f. g. vierzcen tag zcuuorn 
irnant werde, an allen weiteren vorzcug williglich in eyner 
suma in behendigen, vnd habe irn f. g. des hir nach geschrieben: 
Er Heinrich von Plessen, Er Claus Lutzow, Henning Halber- 
stat, Ritter, Bertolt Lutzawen vnd Henke Plessen zcu burgen 
vnd selbschuldigen gesatzt, vnd wir itzt genanten geloben vnd 
gereden als burgen vnd selbschuldigen mit eyner gesampten 
vngescheiden hant gemelten vnsern gnedigen hern vnd iren 
erben berurte xiijj hundert vnd viervndachezig gulden vif 
negsten vmbschlag in berurter stete — wohin wir des irnant 
werden, zu bezcalen adir nach gewonheit ir f. g. landen gnug- 
same pfand, dar fur sie sulch gelt vnd dar vff gewachsen 
beweislich schaden wol bekomen mogen, ane allen behelff zu 
antworten, alles bey vnsern gutten trewen vnd waren worten; 
des zu-vrkunt haben wir alle obgeschribene selbschuldige vnd 
bürgen itezlich besunder seinen eigenen ingesigel hengen 
lassen. Zcue Wismar am tage nach Cristi vnsers hern geburt 
tausent f[un]fhundert vnd dar nach im zwelften jar. 


ah dem KLoncept von des Kanzlers v. Schoenaih Hand im 
Haupt-Urcive zu Schwerin. 


250 


(1512.) Yır. 251. 


Lieber getrewer, weil’ wir sampt vnsen lieben ohemen vnd 
swager, dem Churfursten zcu Brandenburg, furgenomen, zcu 
Newen Ropin. eyne vasnacht mit ritterschimpff vnnd ander 
erliger ergetezung zcu halden, dar zcu wir ouch zcu beden-» 
seiten eyn benomliche antzcal juncfrawen vnnd frawen brengen 
werden, szo begern wir mit gutlichem fleis, wollest deyne 
hausfraw, szo wir neben anderen erbar frawen dar zcu ge 
ordnet, sich zcu solcher vasnacht dermaszen schicken, das sie 
sich vff vnser anderwert schrifftlich anzceigen zcu vns an ge 
legen orthe vorfugen vnd ferder mit vnser fruntlichen lieben 
swester, neben andern erbaren juncfrawen vnd frawen, zcu 
berurten freuden reisen moge vnd dareyn gutwillig jrezeigen, 
das seint wir geneigt ken dir jn gnaden zcu beschuldenn. 

[An] Hardenack Vieregken, 
Claws Penczen, 
Woldewan Oldenburg, 
Jorgen Grabow. 


Nah dem Concept des Kanzlers Casp. v. Schöneih im Hanpt- 
Archive zu Schwerin. 


(1512.), Yır. 252. 


Aus der Koftenberechnung der Reife nach Ruppin zum 
Turnier, auf faftnadıt 1512. 


Zerunge nach Rupin als mein g. Hernn midt dem Margkgrauen 
denn hoff do hiltenn anno etc, duod. 

iii) pffert dem Cantzler Caspar vonn Schoneich. 

ij ,„ Antonius von Bredow. 

ij »,, Achim Koszen. 

ij ,„ Doctor Caspar dem artazt, 


251 


ij pftert Dannenberg. 

ij ,„ Pholhardt Penntz. 
iii) , Achim Winterfelt, 

ij „ Hardenack Vireck'), 

ji ,„ Lutke Moltzann. 
viji ,„ meynem g. h. h. Albrecht. 
ii) , Clawes vann ÖOldenborge. 
ij „ Achim Moltzann. 

jj ,„. Henke Holsten, 


Nach den Rehnungsbücern im Baupt-Urchive zu Schwerin. 


—— nu m mn 


1512. Sebr. 8. Schwerin. Yir. 253. 


Pfandvertrag zwifchen Heinricdy und Albrecht, Herzogen 
von Mledlenburg, einerfeits und Claus Pent anderer: 
feits über das Haus Gorlofen. 


Zw wisszenn, das zwischenn vnns Heinrich vnnd Albrechtenn, 
gebrudern, hertzogenn zw Meckelnborch etc., ann eynem vnnd 
Claus Pentzen anders teyls, des hauszes Gorlose halbenn mit 
seyner zugehorung disze nachfolgende handelung vnnd abrede 
gemacht, alszo das wir gemelten hertzogenn genanten Pentzenn 
vnnd seine erbenn berurt haus mit seyner zugehorung fur 
achtvndtzwentzigkhundert gulden vorpfendenn vnnd die bawet, 
szo er zu notturfit vf dem vbirschlosze mit kalcke, steynenn, 
mewer vnnd bawlon thuenn wirt, ausserhalb der vor vnnd 
bawheffe, die er ane vfschlag bawen szol, vorschreybenn wollen, 
doch alszo, wenn wir adir vnnszer erbenn sulch schlos wider 
loszenn wolden, das sulch gebewete zu zweier vnsze rethe 


») Jm andern Derzeidyniß, fteht „Hardenad Bibom.“ 


252 


vnnd zweier seiner frunt irkenntnisz stenn vnnd sich vbir 
zweyhundert gulden reinisch nicht irstrecken, vnnd das er 
vnnd alle seine nachkomendt, wenns zu falle kumpt, vonn 
sulchem hausze pfandtholdung vnnd slosglaubenn thuenn vnnd 
sweren, vnnd ferner ist bethedingt, das gemelter Pentze, zu 
entlicher voltzihung sulcher handelung, vff Oculi negestkunftig 
bey vnns zur Wismar irscheynenn vnnd kegen vfrichtung eyner 
vorschreybung, die wir ime berurter abrede gemesz gebenn 
werdenn, tauszent guldenn vff Letare negestkunftig vnnd 
viertzehnhundert vffenn vmbslag negestkunftig, wenn man der 
weniger zal viertzehenn .schreyben wirt, szampt vier vnnd' 
achzeig reinisch gulden do vonn, als vom hundert sechs gulden 
zu renthe, vorschreyben vnnd vorsichern, des gleichenn denn 
Biswangen ken abtretung berurts hauszes vff vonszer vorhan- 
delung, die wir alsdenne thuenn wollenn, vierhundert reinische 
gulden szampt zewentigk gulden zu renthe auch vf negesten 
vnnszernn vmbschlag zu betzalenn vorwisszen szolle, alles ge- 
trewlich vnnd vnngeferlich, Des zu vrkundt sint diszer 
zcedelnn zcwue gleichs lauts geschriebenn, mit vnnszerm vond 
Pentzen pitzirn vorpetschaflt zu Swerin am szontage nach 
Dorothee Virginis, anno dom. etc. duodecimo, 


ach einer ‚gleichzeitigen Copie auf Papier im Haupt-AUrchive zu 
Schwerin. 


1512, März; 15. Wismar. Yir. 254, 


Revers des Claus Pent in Betreff des zwifchen den 
Herzogen Beinrih und Albrecht einerfeits, und ihm 
andererfeits, abgefchloffenen Pfandvertrages über Schloß 
und Dogtei Gorlojen. 


Ick Clawes Pentze, Helmolt Pentzen zeligen szone, 
bekenne opentlich mit duszem mynem open brieue vor my, 


2000253 


myne eruen vnnd nakameden: nhademe my die dorchluchtigenn, 
hochgebarnnen forsten vnd herrn, herre Hinrick vnd her Albricht, 
gebruder, hertogenn to Meckelnborch etc., dat slot vnnd vogedie 
Gorloszen mit aller szyner in vnd togehorunge vor achtvnd- 
twintichhundert gulden vorpendet vnd dat ouer slot darsuluest, 
“ buten bescheyden die vorwerck, buwhoue vnnd mollen, die ick 
vp mynen kosten buwen schall, dorch my to buwenn laten 
vnnd wes ick an kalck, tegelsteine, buw- vnd mhur-loen wenden 
werde, dat to arkantenusze tweier orer forstliker reder vnnd 
tweyer myner fründe staen schall,' in tidt der afloszinge to 
entrichten bewilligt; doch alszo dat ore forstlicke gnaden edder 
ore nakamenden ouer twehundert gulden, ift sick die hoger 
vorlopen wurde, to geuenn nicht schuldich sin schollen, alles 
ludes vnd inholdes der vorschriuinge dar vmme vpgericht, 
dat ick dargegen oren forstliken gnaden vorspraken vnd to- 
gesecht hebbe, vorspreke vnnd tosegge, oren forstl. gnaden 
vnnd oren eruen vor my vnnd myne eruen hir mit witlick in 
crafit vnd macht duszes mynes brieues vann gemeltem husze 
Gorloszen, getruwe vnnd holt to syne, vnd szo oft vnd dicke 
id to falle kommet, pandtholdinge vnd slot glouen, ock ge- 
wonlike vnnd geborlike ridder vnnd mandinst darvann doen 
vnnd to allen tiden berurt husz Gorloszen vp orer forstl. 
gnaden erfordern, doch vp oren eigenn kosten, tho openen 
vnnd dat sulue, vnd szunderlick in krygeslufften, in geborliker 
vnnd gewonliker achtinge vnd vorsorgenisz hebben, vnd dar 
vp oren forstl. gnaden to entgegenn, edder ane oren willen, 
nhemandes holden edder hebben, vnnd wen ore furstl. gnaden 
vnnd ore eruen my edder mynen eruen vp berurt husz Gor- 
loszen vnd sine togehoringe vp Pasken die loszekundige doen 
vnnd berurde achtvndtwintichhundert gulden, vnd wat an be- 
meltem ouer slate, wo angetoget, vorbuwet, vppen vmmeslach 
dar na entrichten werden, dat alletidt to orem willen vnd 
gefallen staen schall, dat ick vnd myne eruen orenn forstl. 
gnaden vud oren eruen alsdenne vp den suluenn vmmeslach, 
na gedhaner loszkundunge, gegen botalinge der achtundtwintich- 


254 . 


hundert gulden und datjhennige, szo ick, wo bauen bestymmet, 
am ouer slate verbuwet hedde, dat alsdenne dorch ore forstl. 
gnaden reder vnnd myne frunde erkant werden, vnd ifft sick 
die ouer twehundert guldenn erlopenn, dat ore forstl. gnaden 
to solckem ouerlope nicht vorplicht syn schollen, genant slot 
vnd vogedie Gorloszen, mit aller in vnnd togehoringe, quytt 
vnd fry inn aller maten, wo my ore forstl. gnaden szolcks 
itzundt vorpandet vnnd ingedhaen hebben, ane allen widern 
vpslach auetredenn, entrhumen vnd ouerantworden schollen. 
Alles getrwelich vnd vngeferlich. Des to orkunde hebbe ick 
vor my vnd myne eruen witlick myn ingesigil an dussen brieff 
hengen laten, vnnd den gestrengen herrn Hinrick van Plessen, 
ridder, gebeden, dat hei to witschop ock sin ingesigel dar 
by hefft gehangen. "Thor Wismar am mandage nha deme 
szondage Oculi na Christi vnnszes lieuen herrn gebort, im 
vefteinhundersten vnnd twelften jare. 


Uach dem Originale auf Pergament im Haupt-Urchive zu Schwerin. 
Die Urfunde ift dur 2 Einfcnitte caffirt. Don den beiden an Pergament- 
bändern der Urkunde angehängt gewefenen Siegeln fehlt das erfte. 
Das zweite Siegel, auf grüner, eingelaffener Wachsplatte abgedrudt, zeigt 
“im rechts gelehnten Schilde den rechts gefehrten v. Plefjenfhen Stier. 


Dee Zu 


1512. März 15. Wismar, Yir. 255. 


Heinrich und Albrecht, Herzoge zu Mleflenburg, ver- 
pfänden dem Klaus Pens, el. Helmolds Sohn, das 
Schloß und die Dogtei Gorlofen nebjt Zubehör für 
2300 Gulden, 


Wj Hinrick vnd Albrecht gebruder von gots gnaden her- 
toghen to Mekelnborch etc. bekennen — — — — — dat 
wy deme duchtigen vnsem lieuen gtruwen Clawes Pentzen 
vnnd sinen rechten eruen vnse slot vnd vogedie Gorloszen mit 
allenn sinen voruercken, vorhauen, houen, hauen, kathen, 


255 


ackern, moren, geholtenn, wiszen, vischerien, diensten, pechten, 
ouersten vnd neddersten gerichten, gerechticheiden, in- vnd 
togehoringen, wo vnser vorfaren, wy vnd Ciriacus vonn Biswanck 
die von vns quidt vnd fryg innegehat vnd bether beszeten 
vnd genaten hefft, vnnd von olders in eren scheden vnd 
grentzen darto belegen sin, nichts vthgeslaten, vor achtvnd- 
twintichundert gulden renisch munthe weringe vnser lande, die 
hie vns ock wol to dancke betalt vnd vorgnugt heft, in pandes- 
wisze vp nafolgende meninge ingedaen hebben, also dat hie 
angetoget slot vnnd vogedie mit allen sinen gerechticheiden, 
in vnd togehoringen, wo die bauen angetoget vnd vthgedruckt 
sin, vor berurde summa innehebhen, gerowlich besitten, geneten, 
gebruken vnd vns, szo ofte dat, eer vnd vor, den idt von 
vns oder vnsen eruen wedderumme geloset, to falle kumpt, 
panthuldinge vnd slotgelouen, ock geborlike ritterdienste dar 
von doen vnd dat gemelte slot to allen vnsenn noden, doch 
vp vnser kosting, vnser open husz szin schelle. Wy wollen 
ock gmelten Pentzen vor allen den jennigen, die vor recht 
kamen, recht geuen vnd nemen wollen, solch gnant husz mit 
allen sinen in vnnd togehorigen frig, quidt vnd vnansprokich 
geweren vnd darmit gelick anderen vnsen vnderdanen to 
rechte gnediglich schutten vnd vordegedingen. — — — — 
Wo auerst sollick slot durch sin eigenn vororsaken vorloren oder 
vth mutwillen, die bewislick were, vorsumet wurde, szo schollen 
wy emhe darto to antwerden nicht vorplicht sin... Vorpanden 
gmeltem Pehtzen hermit vnszer husz Gorloszen mit allen bauen 
angetogedenn in vnnd togehoringen, wo die bether vnd von 
alders dar to belegen sin, vor achtvndtwintichundert gulden 
munthe weringe vnser lande vnnd verschriuen emhe, darane 
wo berurt to buven, doch dat wy ouer twehundert gulden 
daruor to geuen nicht schuldig sin schollen, vnnd wollen emhe 
dat slot vnd vogedye, wo gemelt, fryg vnnd vnansprokich 
geweren. Ock oft emhe sollick husz ane sin vororsaken vnnd " 
vorsumenisse afgewunnen oder gedrungen, vnd wy emhe sollick 


256 


in jar vnnd dage nicht wedder inantwerden wurden, so vor- 
spreken wy emhe na vthgange dessuluen iares bauengmelte 
achtundtwintichundert gulden, vnd wat hie, als vorbestimpt, 
darane vorbuwet hette, in einer summa gnediglich to entrichten; 
doch alszo, dat gmelter Pentze vnde sine eruen, wen wy, vnse 
eruen, oder nakamende emhe die loeskundiginge vppe Paschen 
touorn doen, dat sie vnns aldenne vp vnsen vmmeslach darna 
gmelt vnse slot vnnd vogedie Gorlosen mit sinen in vnnd to- 
behoringen, wo wy emhe die ingeantwurdet, quit vnd fryg 
kegen betalinge der achtvndtwintichundert gulden, vnd wes sie 
wo bauengedacht daranne vorbuwet hebben wurden, ane 
weigeringe aftreden, entrumen,vnd ouerantwordenn; ock dar 
von szo ofte vnd dicke, dewile idt, wo berurt, nicht geloset 
vnd to falle komenn wert, dar von erfhuldinge vnd slot gelouen, 
ock geborlicke ritterdienste doen vnd vnser open husz to allen 
vnsen noden vp vnse kostung kegen menniglickenn sin laten. 
Alles gjtjruwelich vnd vngeuerlich. Hiran vnnd auer sin ge- 
weszen die gestrengen vnd vesthe vnsere rethe vnnd lieuenn 
gtruwen Hinrick van Plesse, Clawes Lutzow, ritter, vnnd Caspar 
von Schoneich, cantzler. Des to orkunde hebben wy dissen 
vnsen breff mit vnsen anhangenden ingesegelen besigelen vnd 
geuen laten tor Wiszmar am mondage na dem sondage Oculi, 
nach Christi vnsers lieuen heren geborth dusent viffhundert im 


twelfiten jar. 
- 


Hadı dem Oriainal auf Pergament im Haupt-Achive zu Schwerin. 
Die Urkunde ift dur 5 Einfchnitte cafjirt. An einem Pergamentftreifen 
hängt noch der Heberreft eines Siegels. Das zweite Siegel fehlt. 


1512, j Zr. 256. 


# 


Reife zur Dermählung der Herzogin Katharina, Herzogs 
Magnus von Mledlenburg Tochter, mit dem Herzoge 
Heinrich zu Sachjen- Freiberg. 


Zw Habbelberck am Sonabende nach Diuisionis aposto- 

lorum (17. Julii). 
Vszlozunge ein nacht vfis pfert iiij A}. 

vj Caspar von ÖOrsten. 
itjj Matias von Orsten. 
iiij Heinrich Wangelin, 
ij Reimar Passow. 
vj Her Hennigk Halberstadt. 


+ 


mn mu di mem iM Mi ii jmmmiib sm dm mm HM mn  Ammib mim diimmmiih nmmminde 


ilijj Wagenn von Butzaw. 

ij) von Doberann. 

ij Hans von Dieben. e 
iiij Vollert Pentz. 

ij Hardenack Viereck. 

ij dem Docter. 

ij Martin von Walfels, 


Aus einem Rehnungsbuche im Hanpt-Ucchhive zu Schwerin. 


ee ey y u 


1513, Ä Xi. 257, 


feier der Dermählung des . Herzogs Beinrih V. von 
Wtedlenburg mit Helene von der Kur-Pfalz, zu Wismar, 
Juni 5. (Sonntag Bonifacit.) j 


Disse nageschreuen sin gebeden worden, vp M. g. h 
bylager Rehe vnnd Hasen to jagen vnd gen der Wismar to 
schikken. 


17 


258 ö 


Bisschop tho Swerin. Vyt Lutzow, 

Bisschop to Ratzeborgh. Reymar Blucher. 

Henneke Rauen. Hartich Blucher, 

Gert Basseuitze. Hartich Bulow de junger. 
Henneke Basseuitze, Klenouwen. 

Eggert Qwitzow. “ Claws Pentze to Gorlosen. 
—_— Diderick Vieregge. 

Meister to Tempzin. Bertolt Lutzow. 

Pentzen to Gemmelin, Hartich van Bulow. 


Pentzen to Redefin, 


Die Namen der Tornirer. 


Henning Haluerstadt, Ritter. Hans von Aluensleuen. 
Detloff von Bulow, Jorgen Rauen (Stuecke). 
Lippolt *Ortzen. Curt Sperling (tom Ruthinge),. 
Vicke Basseuitz. Henneke von Plesse (Bernekow). 
Hinrick Hane to Pletz. ‚ Bernt Ror (tor Meienborch). 
Henneke Holste. Clemens von Bilow, 
Volrat Pentz. Lutke Quitzow. 
Hardenack Bibow. Rotloff von Bunow. 
Jachim von Bredow. Caspar Örtze. 
Otte von der Lw. Jachim von Bredow. 
Eggert von Quitzow (Vagedes- 

hagen). . 





Verzeichnus derer, die da auf Hertzog Heinrichs zu Mekel- 
borg eheliches beilager haben sollen geladen werden. 
Anno ı513. ’ 
Er Bernt Molczan mit der fraw, tochter vnd son. 


Volrat Pentz. 

Achim Winterfeldt. 

Jorge von der Jhan fraw. 

Henke Rauen fr. tochter, Jorg, sein son, 


259 


Curt Pentze. 
Probst von Eldenaw. 


Henke Pentze zu Hagenow. 
Poppe Blanckenborg. 


— (u me gm mm mm mim  AMMMMMEE MMmE Mi JMMEE MM AMME  AMMME AMMMME Mimi asien 
—— — | | en m ae mm mm jemals 


— [mm non em ee u die ji mm Mu ji GEBE A Aue mie 


—— | | (m m (mm mem Femme mem — m ee ei rim 


Herczog Heinrichen von Sachsen. 
Jorge Halberstat. 
Jaspar von ÖOrtzen. , 
ers Mit vfiwarter, 
Curt Pentze vogt zcu Lübse. 
Probst von Newen Kloster. 
Bischoff von Raczeburg. 
Claus Pentze von Gorloszen. 
Stat Lubeck. 
Burgemeister Kleuenow von Gustrow, 
Des breutgams diener furm tische vnder der malczeit am 
braut tage, 


Hardenack Vieregk | essen tragen. 


Die besteller im frawen zcymmer, das essen vnd trincken vif 
vnd abgetragen werde etc. 
Asschwin von Swicheln. 
17* 


260 


Marquart Behr, 
‘ Reymer Passaw. 

Vnd vff die sollen noch folgendt warten, jm frawen zcymmer 
zcu dienen vnd zcu den sollen sie jr vnd ander edelleut 
knecht zcu hulff haben. 

Achim Preen, 

Achim Pentze. 
Hans Plate. 

Blanck. 

der junge Dannenberg, 


_— — | (| | — ee | — —— m — — | 


Fueter meister für meiner gn, hern lantschafit. 
Hencke Pentze von Hagenow. 
Scherfman, (vogt zcu Ribnitz.) 
Jasper Lost. a 

Die vogt von Lupsze vnd prawest von Niencloster 
schollen sein in des ertzbiscops von Bremen herberge vp sehen 
to hebben, dat siner gnaden gude vthrichtunge gesche. 

Hardenack Vieregk sal mit Volrat Pentzen dem breutigam 
meynem gn. hern hertzog Heinrich essen tragen vnd mit 
Clausen Oldenburg, wen die braut tanzt, für er Henning 
Halberstat ind Clement von Bulawen tanczen. 

Claus Pentz von Gorlosen sal vfien bisschoff von 
Raczeburg in seiner herberg warten, jme notturfit zcu uerordenen. 





(Ein zweites Verzeichniss der geladenen Gäste.) 
Gerüste pferde: vj Er Bernt.Molczan Ritter mit seiner haus- 
frawen vnd tochter. 
vj Claus Lützow, 
vj Steffan von Bulaw mit seiner hausfrawen. 
v Clemens von Bulaw mit der frawen. 


261 


Gerliste pferde iiij Jorge Halberstat mit der frawen, die sal 
Pentzen von Todin swester mit- 
: brengen. 
iij Marquart Behr. 


—— ei m im mim IE MM mi ai ME Mi MM Mm Mi Mimi ame mm 


xx der bischoff von Swerin. 

xx der bischoff von Raczeburg. 

iijj Jaspar Fincke!). 

It. zcu gedencken welche frawen habgn allen 
zcu schreiben, das sie jre swestern, freundyn 
vnd ander von junckfrawen vnd frawen 
gesmuckt mit sich brengen wollen vff den 
wagen. 

Hier nachgeschriebene werden vngerust verschriben vff kleppern’ 
ij Probst zcur Eldenaw. 

ij Johan von Horn. 

ij Curt Pentz vogt zcu Lubse. 

ij Henning Behr. 

ij Henning Balg. 


— | (| dem mm (ein  (jiEMMEE idee mm simmmmm iin mm ABM mem BEE  AMEEEE sms 


— di m Hi dm mm "geile AHEMMEEb MmmmEEM MED MB ME MEN aim HEN sam: 


— um dm  jMimmil mmi il mie sm ME  MmmMER mm ME MM MEN ME ME am 


ii Henke Pentze von Hagenow. 


Meyner gnedigen hern eynrosser. 


Achim v. Bulaw. 
Hans von Bulaw. Br 





in einer Reinfchrift der Kifte fteht: iii) pf. „Claus Pentze to 
Roggute,‘ 


262 


Volrat Pren. 
Jorg Plate, 
Kleynow. 
Achim Pentcze. 


(in Sa. 24.) 
ij’ pferd der pfalzgraff. r 
ij° ,„ Herzog Friedrich und Johann von Sachsen. 
jj° 4 Herzog Heinrich von Sachsen mit seinem Gefolge. 


xl ‚„ des Markgrafen Botschaft. 

j* „ der Herzog von der Lowenburgk. 
XXX  ,, Graf Antonius von Schauenborg. 

jj° ,„ Herzog Heinrich von Braunschweig. 


(Summa Summar., 1800 pferde.) 


Nadı dem Concepte von des Canzlers Caspar v. Schöneih Hand 
im Banpt-Ucchive zu Schwerin. 


ELLE SAL LS STD 


(15139) | Yır. 258. 


Ein Turnierzettel des Herzogs Albrecht von Medlenburg. 


alleyn besessen, allein gefallen. 
Gewin. Fell. 
Regewyh kerbesen. 
iij Er Hans von Denen. ii” 
fenchen wissen sleyer. 
— Bos von der Schulenburg. iiljj 
‚ Roth hut. | 
ll) Hans Berenfelt. ‚., ij 
Bade hemt, 
iij Fritz von der Schulenburg. ii) 


. | | 263 


gense flegel. 


ij Kaphengst. iii) 
, hentschuch.. 
— ‘ Sigemundt Kalenberg. iii) 
fligel widel, 
iij _ Hertzog Albrecht iii) 
Schuch, 


— Schenck Rotloff. — 
gronen hut. 


ij Hans Loszen. 111) i1lj 
esel oren. 
iiij Volradt Pentz. ij 11) 
budel. 
ij Achim von Bulow, ii) 11] 
brustlatz. 


— Hans von Denen. 


Yah einem undatirten Hettel im Banpt-Urchive zu Schwerin. 





mu nn 


1513, Januar 18. NRoftoc, Air. 259. 


Eonfens und Eehnbrief über das von Detlof, Heinrich 
und Henning, Bebrüdern von Preen, an Dolrad von Pens 
zu Redefin für 800 Mi. erblidy verfaufte Dorf jefow 
nebft der wüften Feldmarf zu Scherpenow. 


Wy Hinrick vnd Albrecht gebruder van gots gnaden 
Hertogen to Meckelennborch, fürsten — — — — — ‚ bokennen 
apenbar mit dissem vnnsem openen breue vor ydermennichlick, 
. dat vor vns erschenen sint vnnse lieuen getruwen Detloff, 
Henninck vnnd Hinrick Prene gebruder vnd vnns to erkennen 
geuen, wo sie vmme erer bedrenglicken schult, ock erer 
beteringe willen, deme duchtigenn vnnsem lieuen getruwen 
Volradt Pentzen tom Redeuin dat dorpe Gesow vnnd 
die wuste feltmarke to Scherpenow mit allen eren pechten, 


264 | | ; 


densten, ackernn, wesen, weiden, waternn, szehen, demmen, 
holten, buschen vnd allen andern gerechticheiden, gewonheiden, 
jnn vnd togehoringenn, gnaden vnd rechten, in #ller maten, 
wo sie die jnnegehat, gebruket vnd beseten, erfillick vnnd to 
eynem ewigen kope na vthwisinge eines vpgerichtn kopbreues 
vor achtehundert gude marck vorkofft hedden, derhaluen sie 
solcke guder fryg in vnnse hende vppgelaten, mit vnderdeniger 
bede, dat wy gemeltem Volradt Pentzen vnd sinen rechten 
eruen gemelte dorp vnd gudt Geszow vnd felt to Scherpenow 
mit eren jnn vnd togehoringen, wo die van ehn bet her 
beszethenn, gnedichlick Iyhen woldenn, Also hebben wy, angesen 
ere bedrengelicke nodt, temelicke bede, ock getruwe dienste, 
die sie vnns gedann vnnd hin vor deste getruwlicker don 
schollen vnd wollenn, vnd hebben eme vnnd sinen eruen 
menlicks geslechts berurtt dorp vnd gutt Gesow vnnd dat 
feldt to Scherpenow mit allen eren gerechticheidenn jnn vnd 
togehoringen, wo bauen vthgedrucket, gereiket vnd gelyen, 
lyhen vnd reiken berurtem Volradt Pentzen vnnd sinen rechten 
eruen menlicks geslechts berurtt dorp gut vnd feldt to rechten 
manlehn, dat hie solcks besitten, geneten, gebruken vnnd den 
lenen, sö ofite die to falle kamen, folge don moge, doch vns 
an vnnsen furstlicken ouericheiden, mandiensten vnnd sust jdern 
sinem rechten ane schadenn, Mith orkunde disses breues die 
mit vnsen angehangeden jngesegeln vorsegelt vnnd geuen is 
jn vnnser stadt Rostock na der bortt Cristi jm viertein- 
hundersten vnd drutteidenn jare am dage prisce Virginis. 


ad einer auf Pergament geichriebenen nicht befiegelten und nicht 
unterfchriebenen Urkunde im Hanpt-Urchive zu Schwerin, wo audy das Concept 
einer in einigen wefentlichen Punkten abweichenden, im Uebrigen aber aleich- 
fautenden Urkunde bewahrt wird. In dem Concepte nämlich wird die 
„wüßte Seldmarf zu Scherpenomw“ gar nicht erwähnt, und ferner 
ift nicht die überdies falihe Jahreszahl 1400 in Buchitaben geichrieben, 
fondern „Ao, etc, xiij®”, wie es gebräuchlich war. Die Urfunde auf Per- 
gament mag zu einem betrügerifchen Swede verfaßt worden fein. 


Be a a ZW nn 


265 
1513. März 30, Schwerin. Yır, 260. 


Die Herzoge Heinridh und Albrecht fündigen den mit 
Elaus Pens abgefchloffenen Pfandvertrag über Gorlofen 
zum nächiten Umfchlag auf. 

. 


An Claus Pentzen 
zceu Gorlosen. 

Lieben getrewen, weil wir vnser haus vnd ampt Gorlosen 
vmb vorpfante summa nach vermuge vnserer vorschreibung, 
df& darumb vorreicht, vff schirstkunfftigen vmbschlag zcu losen 
lassen willens sint, szo thuen wir‘ dar vff mit disen briff die 
loskundung vnd begern, wollest alsdenn deyn gelt zcu ent- 
pfangen vnd vff Ostern darnach vnser haus vnd ampt. abzcu- 
treten geschigt, dich wissest darnach zcu richten. Datum 
Swerin, mitwochs in Oster feyertagen, anno etc. tredecimo. 


Ua dem Concepte von der Hand des Canzlers Caspar v. Schöneich, 
im Haupt-Urchive zu Schwerin. 


1514. Sebr. 4. Schwerin. Yr. 261. 


Die Herzoge Heinrich und Albrecht von Wedlenburg 
bezeugen, daß Claus v. Pens ihnen das Haus Gorlofen 
auf Judica wieder einräumen wird, 


Wir Heinrich vnd Albrecht etc bekennen offentlich mit 
diesem brieffe, das wir vns mit vnsern lieben getrewen Claus 
Pentzen vnsers hauses Gorlosen vnd seyner zcugehorung alze 
. vortragen, das er vns solchs vfin sontag Judica negstkunfftig 
allenthalben abtreten vnd mitler zceit zcue gersten vnd hauern 
pflugen lassen solle, do selbst wir ihme auch ane weigerung 
pis obenberurter zceit ane vorhindrung lassen, doch das er 
sich des ampts im mitlern zceit nicht anders den ziemlicher 


266 


vnd gewonlicher weise gebrauchen solle. Des zcu vrkunt 
haben wir vnser pitzir zcu rügk hir vff drucken lassen zcu 
Swerin, sonnabends nach Blasii anno etc, decimo' quarto. 


Ya dem Concepte des Canzlers Caspar v. Schöneich im Hanpt- 
Archive zu Schwerin. s 
« 


1514. Sebr, 7. Schwerin. Tir. 262, 


Die Herzoge Heinrich und Albredht von Mecklenburg 
verpfänden Schloß, Stadt und Dogtei Goldberg auf drei 
Jahre an Klaus v. Pen& für eine Schuld von 2800 
rhein. Gulden. | 


Wy Hinrick vnd Albrecht gebrudere, van gots gnadenn 
Hertogen to Meckelenborch etc., bokennen offentlick vor vns, 
vnsze eruhen vnd nhakamenden, vor jder menglick, dat wy 
dem duchtigen, vnsem lieuen getruwen Clawesen Pentzenn 
vnd synen rechten eruen thwe dusent vnd achthundert gulden, 
rinsche gulden an vnser munthe, ye viervndtwintich schillinge 
vor eynen gulden to rekenn, szo he vnsz to vnseh anliggenn 
gutlick vorgesettet vnd gelegenn, die wy ock entpfangen vnd 
in vnsenn schinbarn nutt vnd framen gewendet hebben, 
schuldig synt; welcke thwe "dusent vnd achthundert gulden 
berurder vnser lande wering wy emhe vp negestkunfftige Ostern 
auer drie jar, wenn mren der weiniger taell nha Christi vnses 
hern gebort souentein wordt schryuen, vnd midler tidt der 
dryer jar iders jars van iderm hundert viff gulden, dat löpt 
in eyner summa hundertvndviertich rinsch gulden angetogeder 
munthe to eynen rechten gewonlicken tinsze, gutlick to ent- 
richten vorheischen vnd togesecht; als wy ock solcks hirmit 
wetentlick doen mit dem bescheide, auescheide vnd vnser 
klarer vorwilligung, dat hy vor solcke berurde thwe dusent 
achtehundert guldenn vnd gemelte renthe vnse schlot, stadt 
vnd vogedie Goltberg mit allen synen jerlicken nuttingen, in- 


267 


vnd thogehorungen, nichts daran vthgeschlaten, tho eynen 
vnderpande innehebben, der gestalt, dat hy solcks berurde 
drie jar lang ampts wysze vorwesenn vnd dem suluen gelick 
„andernn vnsen amptluden getruwelick vorsthaen, dar vp wy 
emhe ock vp vnse kostinge mit souen personen, darin syn 
husfrowe vnd kinder mit ingerekent werden schollen, vnd dreen 
perden, darop wy emhe des jares vier last hauern vnd rhuw 
voder to nottorfit vorreicken laten wollen, doch dat eynes 
landtriders perdt dar inne ock getagen syn scholle, erholdenn 
wollen, vnd emhe van den bereydestenn pechten, nuttungen 
vnd gefellen alle jar jerlick vp ider osterlicke tidt, itzt vp 
Ostern auer eynn jar, der kleynen taell nha Christi gebort im 
veffteinden jare antofangen vnd folgend jerlick berurde jar 
lang, edder szo lange emhe darnha gemelte twe dusent achte- . 
hundert gulden nicht betalt worden, hundert vnd viertich 
guldenn to tinsze emhe menglicks erringe, darsuluest van vnsem 
koeckmester, szo wy ye tor tidt dar hebben werden, entpfangen 
moge, vnd vns vmb dat auerige, vnd alles innemens vnd vth- 
geuens haluen, vp berurdem ampt klarhe reckenschop dem 
suluen koeckenmester in synem bywesen doen lathen vnd vns 
den suluen auerloep, szo vele des synn werdt, ahne wegerung 
volgenn laten scholle. — — — — — — — — —. — — 
Tho Swerynn, ahm sonnauende nha Blasij, nha Christi vnses 
hern gebort veffteinhundert vnd vierteynn jar. 

Nach dem Originol, auf Pergament, im Banpt-Archive zu Schweritt. 
Die Siegel fehlen, die Pergamentbänder find noch vorhanden. 


u EEE 


1514. Sebr. 7. Schwerin. Xir. 263, 
Claus v. Penben Revers betreffend die Derpfändung 
des Amts Goldberg. 


Ick Claues Pentze bekenne opintlick mit dussen .brieue 
vor my, myne eruen vnd nakamendenn, als my die durch- 


268 


luchtigenn hochgebarnen forsten vnd herrn, herr Heinrich vnd 
her Albrecht, gebruder, herthogen to Meckelnborch etc., vor 
die achtvndtwintich hundert rynische guldenn, weringe dusser 
erher forstlikenn gnaden lande, ye vervndtwintich schillinge 
vor eynen gulden to rekenn, so ick erhen forstliken gnaden 
gelehnet, my jerlick mit hundert vnd vertich gulden to vor- 
tinsen, dat slot vnnd vogedie Goltberch ampts wyse vor eyn 
vndirpandt ingedaen hebbenn, alles nha ludt vnd inholt der 
suluenn erher forstliken gnaden vorschriuinge der haluen vor- 
ferdiget, der datum steyt tho Swerin, szonnauends nha Blasıj, 
nha Christi vnses herrn gebort vefteynhundert vnnd verthein 
jar, dat ick dar gegen erhen forstliken gnaden, eren eruen 
vnd nakamenden, vor my vnnd myne eruenn vnnd nhakamenden 
vorheyschen vnnd vorspraken hebbe, vorheysche vnnd vorspreke 
solcks hiemit in crafit dusses brieues, wen erhe forstl, gnade 
edder erhe eruen my edder mynen eruen na vthgangk dreyer 
jar, szo sick vann negestkunftigenn Ostern to rekenn neghest 
nhaeinander eruolgenn werdenn, solcke achtvndtwintich hundert 
guldenn szampt vorsetenn rentenn, szo ennige nhastendich sin 
wurdenn, entrichten; dat ick dargegen ane wedderrede erhen 
forstl. gn. solck slot, stadt vnd ampt Goltberch, mit aller siner 
in vnd togehoringe, szo quidt vnd fry als my solck itzt in- 
gedhaen wert, ane ennigen vpslach willichliken entrhumen vond 
aftreden vnd erhen forstl. gnaden solck ampt, szo lange ick 
berurdes gelds nicht entricht vnnd solcks to einem vndirpande 
innehebben werde, amptswyse getrewlich varwesen vnnd alles 
innhemens vnnd vthgeuens haluenn erhen forstl. gnaden jerlich 
dorch erhen kokemester darsuluest in mynem bywesen reken- 
schop dhoenn laten vnnd den auerlop ouer solcke myne renthe, 
als hundert vnd vertich guldenn, ifft inniger syn wert, erhen 
forstl. gnaden to yder tydt folgen vnnd ouerantwurden sal vnd 
wil, alles getrewlich vnd vngeferlich. Des tho orkunde hebbe 
ick myn 'vnnd vp myne bede to witschop die Gestrenge Er 
Claues Lutzow, ridder, synn ingesigill an dussen brieff witlick 
hengen latenn, de gegeuen is tho Swerin, szondages nha 


269 


Blasij, nha Christi vnnses [hern] gebort vefteinhundert vnnd 
verthein jar. 


ad; dem Original, auf Pergament, im Haupt-Uchive zu Schwerin. 
An Perpamentbändern hängen 2 runde Siegel: 
ı) auf eingelaffener grüner Wachsplatte eine aufrecht ftehende 
Tartfche mit einem rechts auffteigenden Löwen. Umfchrift: 
S + clawes + pentje + 
2) auf grüner Wachsplatte eine rechts gelehnte Tartfche mit 
fchräge rechts gelehnter afproffiger £eiter. Ueberfrift: H.L. 





1514. Oct. 4 Wismar. Ir, 264, 


Abfchied in Sachen Hennefe Penten wider Mathias 
von Derten wegen Mlichtbefolgung einer Urtel, betreffend 
Sehnt-Holz in dem Bute Danzomw. 


In den gebrecken, :die sick holden tuschen Henneke 
Pentzen als klegern an einem, vnd Mathias van Ortzen be- 
clagten anders deils, van wegen etlicks tegeden holtes jn dem 
gude Pantzo, dar vmb szie ermals tuschen einander handelung 
gehat, hebben wy Hinrick.vnd Albrecht, gebruder, van godds 
gnaden hertogen to Meckelnborgh, fursten to Wenden etc,, 
mit vnsen bisittenden rethen erkant, noch deme dersuluen ge- 
brecken haluen tuschen enhe vorhen* ordeil gespraken vnd 
Pentze sick beclaget;, dat der suluigen von Ortzenn keyne 
volthehunge, dat volstreckunge der suluen ordel van genanten 
Örtzen nach erhem vormoghe nochmals geschen, vnd szo 
Ortzen gedachten Pentzen widerumb ennicher vormeint ge- 
rechticheit haluen anspreken wolle, dat hie emhe rechts plegen 
scholle. Datum *jn vnser stadt Wismar am dage Francisci, 
anno dom. etc. xiii)”. 


Nach; einer gleichzeitigen Abfchrift, auf Papier, im Haupt » Ardyive 
zu Schwerin. VV. TI 


270 
1514. Dec. 11. Güftrow. Yr. 265. 


Heinrich und Albrecht, Herzoge zu Mecklenburg, ver- 
fprechen dem Claus Pens, nah Ablauf des Pfand- 
verfrages über die Dogtei Goldberg zu Dftern 1517, 
ihm die Dogtei Wredenhagen auf 7 Jahre Als Pfand 
überweifen zu wöllen., je 


Wy Hinrick vnd Albrecht gebruder von godes gnaden 
Hertogenn to Meckelnborch etc., bekennen oppentlich — — —, 
alse vns vnse leue getrewe Claus Pentze vp vnse slot vnde 
vogediege Goltberg achtevndtwinttig hundert gulden nha -weringe 
vnser Jande, — — —., vorgestrecket vnd geleyenet, vnd wy 
emhe solken houetstol vth denn gefellenn berurdes amptes 
drey jar lang nhaeynander, die sick vp ostern ongeferlich, wen 
men de wenniger tal nha Cristi vnses hernn geburt souenteyne 
schreuen wert, endigenn werdenn, vorpfandet hebbenn, alles 
nha lude vnd inholde der pantferschriuunge, eme derwegenn 
vpgericht, dat wy vns nw mit emhe wyder voreymiget vnd 
vordragen hebbenn, voreynigen vnd vortragenn vns mit emhe 
hiemit in kraft diesses briues, dat wy emhe nha vthgange der 
berurden dreyen jar, dy sick alse® nemelick vp Östernn der 
weniger tal im souenteyen jare vorlopenn vnde vorschienenn 
werdenn, gegen aftredinge vnde entrumynge vnses slotes, 


stedekenns vnde vogedie Goltberg, in maten wy emhe dat . 


ingedaenn, vnde auerantwurdinge der bauengeschreuen Pant- 
vorschriunge, emhe darup vorferdiget, vnse slot vnd vogedie 
Wredenhagen mit pechtenn, gerichtenn, dienstenn, zollenn, 
holtingen, bekenn, viskerienn, den mollen vnd allen anderer 
erer gerechtickeyt, nuttingenn, in- vnd togeheringenn, vnd dar 
tho die halue nuttinge an der mollenn to Robel, ane vorbe- 
holdynge jenniges aflegers, in allenn mhaten wo vnse Rath 
vnd lieue getruwe Diderick Beuernest solcks alles, von vnsem 
vader vnd veddernn, loflicker gedechtnisse vnd folgende, van 


vns beth her to innegehat, genatenn vnde gebruket heft, vor , 


271 
bouenberurte achtvndtwintig hundert guldenn, die emhe vppen 
Goltberg vorschreuenn, souen jarlang — — — — — - inne- 
tohebben, to genieten, to gebrukenn' vnd to bositten, to eynem 
gebrucklicken pande inandwurdenn willen, vorpandenn, vor- 
schrieuenn vnd toseggenn genant. Pentzenn vp gemelts vnse 
slot vnd vogedie Wredenhagen, — — — — — ‚ vp Östernn 
der weniger tal im souenteynden jare, gegen aftredinge.des 
Goltberges vnd ouergeuinge der vorscriuunge dorup ludende, 
— — — — —, Gustrow, mandages nha Concepcionis Marie 


Virginis nha Cristi vnses hern gebort veffteynhundert vnd 
viertehen jar. 


ad; einer gleichzeitigen Abfhrift im. Haupt-Archive zu Schwerin, 


Be We We Se ee N 


1515.° an. 25, Tr. 266. 


Klaus v. Pen zu Raguth verfauft wiederlöslich dem 
Pfarrer Johann Elling und dem Dicarien der Kirche 
zu Gadebufh 2 Pfund oder 40 Schillinge jährlicher 
Pacht aus dem Dorfe Raguth für 50 lüb. IN. 


Ick Clawes Pentze, wanafitich tho Raggüth bekenne 
vnde betughe jn desszeme jegenwardygen breue vor alszweme 
de en szeen, horen edder leszen, dat ick mit mynen rechten 
eruen vnde wolbedachten mode hebbe vorköfft vnde vorlathen, 
jegenwardigen vorkope vnde' vorlathe jn krafft desszes breues 
den erafftigen herenn Er Johan Ellinck, karckheren, vnde allen 
vicarien der karcken tho Gadebusk vnde al eren ewigen 
nakamelingen twe punth jarliker pacht an deme dorpe Ragguth 
vor vefftich marck lub. houetszummen, de ick thor noghe van 
ehn jn guden grauen suluergelde, alsze tho Lubeke vnde thor 
Wiszmer ghenge vnde gheue is, entfangen vnde vpgebarth 
hebbe, jn myne vnde myner eruen nudt vnde' framen ghekert 
hebbe, .dessze twe punth jarliker pacht schalen de vorbe- 


272 

nomeden heren, de nu thor tidt szynt, hebben vnde bruken 
boszytten ahn den eruen vnde houen myt aller thobehoringen 
tho Ragguth fredeszam vpbaren alle jar vp den vmmeslagh 
van den buweren vnde boszitteren nu thor tidt: Hinrick Olde- 
dach twintich schillinge, Hinrick Grothe twintich schillinge, 
vnde van alle eren nakamelingen tho voren vor aller. pacht, 
werth ock szake, dat godt affikere, dat jenich ghebreck wolde 
jn desszen vorbenomeden twen punden, alsz idt vakene schüt, 
szo mogen de vorbenomeden heren sick holden jn myn vnde 
myner eruen alder redesthe gudt, vor ick dat hebbe. — — 
- - -— —-  - - —- . Ock schal vnde wil ick 
Clawes Pentze vorbenomet vnde myne eruen dat gudt vor- 
dhenen vnde entfrigen by den heren lick mynen anderen 
guderen, szo vaken idt behoff is, jedoch hebbe ick Clawes 
Pentze vorbenomet vnde myne eruen den wedderköpp beholden, 
dat ick vnde myne eruen schalen vnde willen vp den 'vmmesz- 
lagh des eynen jars den höuetsummen vth to geuende tho 
voren vpseggen vnde jn deme anderen nauolgende vmmeszlagh 
den houetsummen alsz mit der jarliken vnde aller nastanden 
pacht jn guden grauen szuluer gelde, alsze tho Lubeke vnde 
tor Wiszmer ghenge vnde gheue is, szunder vörtoch to eyner 
tidt an eynen summen bennen Gadebusk vornogen vnde wol- 
betalen. Alle desse articule vnde punchte, eyn jslick be szick, 
laue ick Clawes Pentze myt mynen eruen den erafitigen 
heren Er Johan Ellinck, karckher tho Gadebusck, vnde allen 
vicarien, wo bauenscreuen, sthede vnde vasth wol tho holdende 
szunder alle argelisth jenigerleyge bohelp, gheistlick ofite 
warlikes gherechtes, herengeszetthe, nyge vunde, dar dessze 
breff mochte m[e]de gekrencket werden, ofite worde geszerigeth 
myt vure, water edder wormhale, schal em ‚vnschetlick szyn. 
Des tho merer szekerheit vnde groter tuchenisszen der warheit 
hebbe ick Clawes Pentze vor my vnde myne eruen myn 
jngeszegel henget vor desszen brefi, de gescreuen is na der 
borth Cristi duszenth vyfihunderth vefiteygen jar amme daghe 
Conuers(ac)ionis Pauli. 


273 


Nach dem Original, anf Pergament, im Hanpt Archive zu Schwerin. 
Das eingehängt gemwejene Siegel ijt midyt mehr vorhanden. 


1515. Sebr. 28. Güftrow. Nr. 267. 


Claus Pens erflärt fi) bereit, an Stelle der Dosgtei 
Boldbers -die Dogtei Wredenhagen auf 7 Jahre in 
Pfandbefis zu nehmen.  » 


Ich Claus Pentze bekenne offintlich mit diesem brieffe 
vor mich, myne erben vnd nachkomenden, als ich den durch- 
leuchtigen, hochgebornen fürsten vnnd herren, herrn Heinrichen 
vnd hern Albrechten, gebrudern, hertzogen zu Meckelnborg 
etc. — — -—— achtvndtzwentzighundert gulden heuptstuls jrer 
fürstlichen gnaden landeswerunge, ydern gulden vmb viervnd- 
zwentzig schilling gerechent, fürgesetzt vnd geliehen, vnd 
J. f. gn. mir darfür, slosz, stetlin vnnd vogtey Goltbergk 
ingethaen vnd daraus sulchn heuptstul drey jar lang, die sich 
vff Östern, wen man der weniger zal sibentzehen wirt schreyben, 
endigen werden, mit hundert vnd viertzigk guldenn zuuortzinsen, 
vorschrieben, alles nach vermuge der vorschreybunge, darumb 
vilgericht, vnd sich nu ihre fürstliche gnaden ferrer mit mir 
voreiniget vnnd vortragen, das J. f. g. nach vorlauflung itzt 
berurter jar, mir den Wredenhagen mit seinen pechten, 
dinsten, zollen, holtzungen, fischereien, den mollen vnnd allen 
andern in vnd zugehorungen, ane vorbehaltunge enichs ablegers, 
auch die halbe mollen zu Robel, ın maszen wie das Ditterich 
Bibernest von enhe innegehat, kegen abtretung vnnd entrheu- 
mung des slosses, stetlins vnnd vogtey Goltbergk vnd vor- 
reichung jrer fürstl. gnaden vorschreibung, die ich darüber 
habe, für angetzeigte achtundzwentzig hundert gulden heupt- 
summa, die mir, wie berurt, itzt vffen Goltbergk vorschrieben, 
sieben jar lang, szo ferre mich der almechtige got so lange 
fristet, inn pfandesweyse inzurheumen vorheischenn vnd_ zu- 


18 


274 


ö gesagt; auch eine furstliche vorschreybung, der datum stehet 
Gustrow montages nach Concepcionis Marie virginis nach 
Christi vnsers herrn gebort funftzehenhundert vnnd viertzehen 
jar, darufi genediglichen vorfertigen vnnd vbirantwurten haben 
lassen, — — — — — ‚ das ‘ich dar kegen ]J. f. g. vnnd 
deren erben vorheyschen, zugesagt vnd vorsprochen habe, vor- 
heische, zusage vnnd vorspreche hiermit in crafit des briefis, 
das ich vnd meine erben ]. f. g. vnd ihren erben von gnantem 
slosse vnnd seiner zugehorunge getrew vnd holt sein vnnd, 
so offte vnnd dicke das zu falle kumpt, slosglauben vnnd 
pfanthuldung daruon tluen, vnd das ich sulchs vfi ire kosten 
alletzeit zw oflenen vnd dar zu geburliche vnd gewonliche 
ritterdinste gleich andern iren vndirthanen zu thuen pflichtig 
vnd bereidt sein, auch dasselbe haus mit.der hern vnd andern 
vnuorfallen inwesen behalten, vnd aus den erbstucken berurts 
ampts nicht vorgeben, vorkauffen adir vorandern, szunder bey 
seiner gerechtigkeyt getrewlich nach meinem vermugen behalten, 
vnd nach ausgang der sieben jar, die mirs J. f. g. innetzuhaben 
vorschrieben. Wen mir ]. f. g. adir ire erben die loszkundinge 
im letzten jare, adir in folgenden vmbschlag darnach, zwei- 
tausent vnd achthundert gulden itziger irer landesweringe, 
ydern gulden vor viervndtzwentzig schillinge zu rechen, in 
eyner Summen entrichten vnd betzalen, das ich alsdenne vff 
ostern darnach ]J. f. g. adir iren erbenn gnant slosz mit aller 
obingemelter vnd anderer seiner in- vnd zubehorunge szo queit 
vnd frey in aller massen, wie mir J. f. g. sulchs entrewmen, 
ane alle voranderunge, beswernisz adir vfschlege, williglich 
abtreten vnd entrhewmen vngeweigert sal vnd wil. — — — 
—_— oo — —. Des zu vrkundt habe ich 
meyn angeborne ingesigel wissentlich an diesem brieff hengen 
lassen, der geschrieben vnd gegeben ist zu Güstrow am achte- 
tage in der heyligen Vasten, nach Cristi vnnsers herrn gebort 
funffitzehenhundert vnd funftzehen jar. 

ad dem Original auf Pergament im Baupt-AUgbive zu Schwerin. 
Das an einem Pergamentftreifen angebängte, in arlınem Wachs anf einer 


275 


Unterlaae ans unmaeläntertem Wachs abaedrudte Siegel zeiat im einer 
aufrecht ftehenden Tartiche einen fteigenden, ‚rechts gefehrten Löwen, 


Umfchrift: S + elawes + pentze + 


1515. Wismar. Tr. 268, 


Erkenntniß des fürftlih meclenburgifchen Gerichts in 
Sachen Claus v. Penten und Jürgen v. Preens, Kläger, 
wider Helmold v. Pleffen zu Miüffelmow, Beflagten. 


In den gebreken, die sich holden tuschen vnsem rade 
vnnd liuen gtruwen Helmolt van Plessen to Mutzelmow be- 
clagden eins, Claus Pentzen vnd Jorgen Prene anders dels, 
van wegen etzlichs frowen rats vnd kysten tuges, darumme 
sie emhe vormeinten to belangen vnd sick gemelter Plesse 
kranckheyt haluen hefit entschuldigen laten, hebben wy Hinrick 
van gots gnaden hertoghe tho Meckelnborg ctc. mit vnsen 
bisittenden reten erkant, wo Plesse tokamende vp erforderung 
des kegendels solche sine swacheyt nicht bewislich maken 
wurde, dat hie dar durch deme kegendele in expensis vnd 
costunge vp dissem termyne sines vngehorsames haluen erleden 
nach vnserer taxation vnd meynung to entrichten vorfallen 
vnd emhe vp vnserer ferner ladung rechtlich to antworden 
schuldig, darin ock alsdenne, so viel sich nach ordenynge der 
rechte getemet vnd geborth, gescheen scholle, von rechts wegen. 
Act. — Wiszmar am mandage na Michaelis anno etc. xv”, 

Yad dem Concept im Baupt-Urdive zu Schwerin. Der Schluf,, 
von „Wismar” ab, ift von anderer Band gefchrieben. 

= 
(1512—1539.) Yr. 269. 
Aus einem Rechnungsbuche des Domftifts zu Bütom. 


Bona communia collecta per me Nicolaum Tzolkowen 
* 
anno plebanatus mei, Domini vero millesimo quingentesimo 
duodecimo, 





: 18* 


Prouisores Contubernij Beate Marie Virginis duas marcas 


Natiuitatis Marie. 
Steffen Zachchow Sex marcas Mathei, s 


Magister Jochim Pentze \nam marcam Mathei. 


— | | Bon _—— -_— .— u — — —— — — 


Soluta occasione Bonorum communium, dominica Estomichı. 


Magistro Jochim Pentzen Solui (Juatuor fl. renenses, Die 
Veneris (Juarta fiebruarii post Vesperam in estuario meo 
(Solui) et eidem Sex floren. renens. per medium Elerı 
langen, 


— m 2 — — u. 


Soluta sacrarum ofliciacionum occasione. 
Rectori scholarım Joachim Vryssen pro summa missa quam 
debuisset respexisse pro domino Jochim Pentzen a festo 
pasche vsque Michaelis (Juatuor” mrc. 


Solui — -— — die concordie jn causa Phineken — — — 
X denarios pro duabus stopis cereuisie, quas Magister Jochim 
Pentze soluere recusauit post promissjor)um' de soluendo, 


—— — —— m — ———— mm — — — — — — — — 


In choro Decanı, 


Joachim Pentze. Rector scholarum, 
Hermannus Melberch. = 
Hinricus Sartor. Hinricus Rust. . 


Johannes Betke. 
Sifrigidus' Bunth. 
Johannes Lowe. 
Rodolphus Hoensteen. 
Rector jn Nigenkerke. 


u mein. ie 


277 


Nicolaus Stropaghe. 
Ludolphus Kock. 
Hermannus Rundeshorne, 
“ -Johannes Bartoldi. 
Johannes Rode, 
Theodericus Gherdes. 
Mathias Tanımeke. 
Hinricus Berndes, 
Bernhardus Gronewold. 
Zutpheldus Wardenberch. 
Petrus Tzoldeke, lector. 
Hinricus Dobe, officians. 
Capellanus Senior Cristianus Volsche. . 
Cappellanus Junior. 
Officiatores sacrarum' soluere tenentur. 
Petrus Bentzin, Hermannus Melberch, 


Petrus Wolkow, 
Jochim Pentze. 
Nicolaus Ffranke. H. Melberch. 


Zutpheldus Wardenberch. Marquardus, 
Hinricus Sartoris. 

Sifrigidus’ Bundt. Nic, Tzolkow. 
Johannes Lowe, Nic. Tzolkow. 
Nicolaus Stropaghe. 
Johannes Rutze., Nic. Tzolkow. 


Aus einem in Pergament gebundenen Heft, betitelt „Gemeine 
Berechnung der Monitur zu Bübom von 1512 bis 1539, im Hanpt- 
Urhive zu Schwerin. 


TE 


278 


1517, Sebr. 6. Behren-Lübchin. Ur. 270. 


Eheberedung zwifchen Wedige von Kardorf zu Gnoien 
und Borghard von der Lühe's Tochter Dorothea, fel. - ' 
Henning Penten nachgelaffener Wittwe. 


[Borghard v. d. Lühe zu Sternberg verheisst seiner Tochter 
Dorothea, Henning Pentzen nachgelassener Wittwe, als Mit- 
gift: 400 fl. zum Brautschatz, nebst Kisten und Kistengeräth, 
Seiden- und Bettgewand, Betten und Alles was üblich ist, dazu 
alle fahrende Habe, welche Frau Dorothea bisher in Gebrauch 
gehabt, sowie 500 gute Mark, dafür ihr Wedege v. Kardorf 
Geschmück und Kleidung kaufen soll. — — »Ok ys bfe}- 
»spraken, dat szodane eluenhundert gude mark, de er van 
seres zelghen kyndes, zelghen Henneken Pentzen 
»naglathen dochter, an er gvallen vnde storuen, de 
»deselue Henneke Pentze yn vorscreuen Borghert van der 
sLue Erffguder, nomelich den hof thom Voghelszanghe, myt 
»szampt allen gudern, de he ghedachten wedewen, syner 
‚dochter, vpgdraghen hefft, glecht, ock Wedyghen tho hebben 
shefit mede gsecht denne by deme boschede, wert, dat 
»de -Pentze, efite wor des gsyn mochte, Wedighen bauen- 
»screuen' szulke eluen hundert gude mark myt rechte affwnnen, 
‚Dar schall gdachter Borghert van der Lue effte syne eruen 
»nycht .tho antworden vnde Wedighe vnde syne eruen doruen 
»wedder vmme dar ok nycht tho antworden«e. — [Wedige ver- 
heisst der Braut 100 fl., sowie Sicherheit für den Brautschatz 
von 500 fl. — Borghard v. d. Lühe verschreibt als Sicherheit 
für die 1100 Mark:] smyn erue vnde guder den hauehoff thom 
»Vaghelszanghe myt alle anderen gudern, szo de Henneke 
‚Pentze yn brukynghe hefft ghat, tho eynem brucklyken 
»pande, — — —.« [Bürgen für v. d. Lühe:] »Olde Clawes, Otte 
»vnde Jochim gbroder de van der Lue, Vicke, Johan vnde 

»Cordt ok gbroder vnde veddern de van der Lue vnde Jochim 
“ »Lewetzow«. | 


279 


[Bürgen für Kardorf:] »Rotloff van Bunow, Hennyng vnde 
;Tytke veddern de Hoben, Joachim vnde Clawes gbroder de 
»Kerckdorpe, Titke Vitegest Borghermester tho Gnoyen:. — 
Dat. [Behren-]Lübchin, am Tage Dorotheae Virginis, 1517. — 


Mundum auf Papier, nicht vollzogen. 


1518, Xr, 271. 


Aus einem Derzeichniffe obfchwebender Redhtshändel, 
Anno ı513, 

Clawes Pntzzee — — —-  -.— Kleger. 
Borchardt von der Lue 
mit sampt syner dochter | en boclachte. 
jürgen Bere -— — —- - -. —_ kleger. 
Er Nicolaus Manduuel 
Engelke Deuitze Be u boclagte. : 


Gercke Warborch 


Yah einem Derzeichniffe Anno 1518 anhängiger Klagefahen im 
Banpt-Ardive zu Schwerin. 


np N Ep ER Zw 20 


1518— 1520. Zr, 272. 


Vortzeichnusz vnd Registratur der vorsiegelten briefe, 
dar jnne die vom adell der kirchen zu Wittenborch 
schuldigk. 


— — m u u u — — zu  >s— 


Der Pentzen briue. 
1. 
Jochim von Pentze zu Toddinn hat den bürgermeister 
vnd vicarien der ersten Messen XV Mk. jerlicher gulden gegen 


280 


250 Mk. Lub., die er von ihnen entlehnet, jm dorff Czargun 
von etzlichen paurn jerlichen den 8. nach Martinj auffzuhebenn, 
vnnd do durch einigen vnrath solch gelt von paurnn nicht 
konten auszbracht werden, solche ı5 Mk. jnn alle seinen 
reidesten gutern verschriebenn Anno ı518 am tage Mathie 
Apostoli. [24. Febr.) 

2. 

Clausz Pentze zu Raggutte hat den Vicarienn desz 
lehnnsz der heiligen driejer konnige vor 60 Mk. heuptstuhll 
vnnd jerlich iii) Mk. jm jare 1520 am tage Mathie desz heiligen 
apostels verschriebenn. [25. Febr] » 

Vnnd 50 renisch guldenn hat Clauwsz Pentze zu Schar- 
bouw vonn Busse Lutzowen widtwenn der kirchenn zugehorigk 
bekommen, die er Achim Plessen zum Steinhause desz Vollert 
Plesse seine erbe wordenn vnd bekommen soll habenn, wie 
Clausz Plesse') jm sein todtbette bekannt, alsz der alte 
burgmeister bezeugett. 


Wach der Regiftratur der Mittenburger Kirchenbriefe im Difitattons- 
protocoll von 1554 im Haupt-AUrcchive zu Schwerin. 


1518. Oct. Zir. 273. 
Turmierzettel. 


Gehaltenn rennen vnd Stechen auf Hertzog Fridrichs zu 
Holsten ehelichen beilager zum Kyl. 

Des selbigen Freitags jst gehalten worden ein gesellen 
stechenn von den pumern, Meckelnburg vnd Holstein. 
Gewin. Die Pommern sein gewest:! Verlust. 


11) Wolff Borck Marschalck, j 
Georgenn Massow ist durch vnfal verstort. 


") lies: Pente. 


‘ 
Meckelnburger. 
ij Georg vonn Sperlingenn. iii) 
— Christoff Scharffenstein. ij 
ij Philips Doringer. ii] 
ij Hans Pentze. ij 
Holstein. 
— Marquart Sestede. ij 
_- Wolff Sestede. ij 
Heneck Rantzaw. ii) 
ij Mathias Rantzaw. ill) 
j Sweder Kassenbruck. iin) 


— u m nn = ne u u 


Philips During vnd Hans Pentz gerendt, woll getroffenn, 


Hans Pentz gefallen. 
Marschalck vnd Kersten Halberstatt gerandt, wol getroffen 


vnd alle peide gefallen. 
Had einer Abfchrift im Haupt-Archive zu Schwerin. 


u 


1521. Zir. 274, 


Iglicher furste sal wu nabeschrebin so vile Edelleutte 

vnde pferde mit sich nehemen, erstlich:: 
Hertzeg Heinrich zu Meckelenburg etc. 

J sein gnade selbst. 
j Schreiber. 
j Koch, 
j Snider. 
j Jungen. 
1j Rethe nur iiij pferde. 
ij trosz pferde, ein zum Silber, das ander zu den cleidern., 
ij knechte., j 


282 
’ 


j edelleute ...... . | Krystoffel Qwyttzwoe. 
| Parem Dannenberg. 
Jorgen Rafien. 
Wollert Pren. 
Hans Pentze. 
Hans Sperlinge. 
j Balbier. 
Summa xx pferde. 


Yadı dem Original im Baupt-Arhive zu Schwerin. 


Te a ee ae ee a w  z 


1521, Ur. 275. 
Mecklenburgifche Roßdienft-Rolle vom Jahre 1521. 


Anno etc. XXI°, 
Das Landt zu Meckelnburgck. 


Vogtey Godebusch. " 


_— — mn 0 —— man — (| a u [m — 


Vogtey Wittenborch. 
Luder Blucher to Waskow, 
Achim Blucher to Waskow. 
Claus Braelstorp to Tessin. 
Clawes Pentze tho Roggute. 
Detloff Preen tho Badow. 
Hartich Blucher to Rensow., 
Vyth Lussow tho Lussow, 
Pawel Weltzow 
Wyppert Weltzow 
Curdt vnd Henneke Pentze tho Gemmelyne. 
Jasper vnd Jachim Lussow tho Bakendorp. 
Jachim Pentze to Todyne. 


‚to Weltzow. 


283 


Heyne 

Reymer 

Vallert Pentze tho Redefyne. 
Eggerdt | f 

Achim 

Helmoldt Pentze thom Quasthe. 
Barteldt Lüssow to Prytzir. 

Christoffer Bysewanck tho Karchow. 
Ewaldt Blucher tho Lesen, 


Vogtey Boytzenborch. 
Reymer Blucher tho Preten. 
Jorgen Sprengel to Blucher. 
Rauen Sprengel 
Achim Glauctze tho Gresse. 


Jheremias Gell tho Czernstorp. 


— — — u — — — — — — u — | —— — —— 


Yadı einer Abfchrift im Hanpt-Urchive zu Schwerin. Gedr. in 
Wiager, fam. v. Blücher, I, 5. 522, ir. 594. . 


ee ee ze Se 


1521. an. 20. Grabow. ir. 276, 


Herzog Heinricdy von Mledlenburg beauftragt den Ritter 
Claus von Lütomw, den feiner Gemahlin zum Hofmeifter 
beftinnmten Eurd v. Penk in feinen Dienft einzumweifen. 


Vonn "godds gnaden Hinrick, hertoge tho Meckelnborch 
etc. Vnnsen gunstigen grudt touorn, Gestrenge leue getrwe, 
dweyl wir denne Curdt Pentzen, so voget tho Luptze gewest, 
vor vnnser lieuen gemalhen hofmeister angenamen, bogern deme 
nha, willest, wen hie tho Luptze afbreken wert, als wy vns 
in kortes tho geschene vormuden, ‚nnd sik tho dy vorfogen 
wert, mit emhe derhaluen reden vnnd enhe alsdenne vor erer 
lieue hofmeyster jnwysen;, dor ane deistu vnse touorlatige 


284 


meninge. In gnaden gegen dv to jrkennen. Datum Grabow « 

am sondage Fabiani vnd Sebastiani Anno dnj. etc. xxj. — 

IIn dorso:| Dem Gestrengenn vnnsem rade vnd lieuen ge- 
trwen Claues Lutzowen, riddern, thom Eickhaue. 


Original im Haupt-AUrdive zu Schwerin. 


en 


1522. April 26. Tir. 277. 


Mathias von Deren verfchreibt der St. Unnen-Brüder- 
fchaft der Kirche zu Alt-Gaarz 5 ME. jährlicher Rente 
aus Wuftrow gegen 100 Mf. Kapital und unter 
Stellung von Bürgen. (Auszug.) . 


— Zn mn —— [Pe — [DD -—  D—_——_---0—— 


Alle dusze nascreuen articule vnde stucke vnd vorschreuen 
laue ick Matthiasz van ÖOrtzen mit minen rechten eruen den 
vorstenderen sunte Annen, Hinrich Schonenberge mit sinen 
medebroderen, vnd alle eren nakomlingen stede vnd faste 
vngebrecklich vnd ane alle argeliste by minen ehren vnd 
truwen tho holdende, vnd hebbe tho groterem gelouen vnd 
merer erkentenisze der warheit min ingesegell mit den ingese- 
gelen miner negsten eruen, Borchartt von Örtzen, wonaftich 
tho Helpte, mit sambt sinen sonsz Berndt vnd Marcusz, vnd 
Hansz von Pentzen thom Redevine, de alle vmme miner 
bede willen thor wisschop hebben ere segell vor deszen brefi 
gehenget, de gegeuen vnd schreuen is na der bordt vnsersz 
hern Christi, dusent viffhundertt darna in deme twe vnd 
twintigsten iare, an dem sonnauende in den hilligen achte- 
dagen tho paschenn. — 


Yad; einer beglaubigten Abichrift aus dem Ende des 16. Jahr- 
hunderts im Baupt-Urchive zus Schwerin, Abgedr. bei Liich, Geld. des 
Gefhl. v. Verben IIb, p. 374/375, Ur. CCCLXIX. 


Te 


285 


1522. uni 23. WDredenhagen. Tr. 278. 


Llaus v. Pent, Dogt zu Wredenhagen, ruft die nter- 
vention des Herzogs Heinrich an zum Schuße der Ein- 
wohner des Dorfes Minzow, welche in Folge eines 
Grenzitreits durch den Official von Wittftoc mit dem 
Banne belegt worden find, 


Durchluchtige hochgebarnner furste gnedige here, mine 
vnderdanige gehorsame plichtige vlite boreide dinste zint jwer 
furstliken gnaden alle tidt vorann boreith. Gnedige here, ick 
geue neyne twiuel, j. g. hebbe wol in gnediger andacht, wo 
ick van j. g. forderde to Mirow eyne vorscrifft {vor) jwen g. 
arme luden van (der van) Mynnetzow an den official to Wit- 
stogk, dar denne jwen g. vorscrifte zint tor steden gekamen, 
de denne bomoiget werden dorch eynen, gefomet Tonges 
Stargarde, hebben noch de zuluigen j. g. vorscriffte den arme 
luden nicht drechtlick maghen wesen, besundernn dorch eyne 
aggrauatien, zint geworpen in de bosweringe des bannes, dat 
denne her kummet etliker voren haluen, dat en de Morine an 
erer zidt an deme velde to Mynnetzow, dat zy ankummet, 
wedder genamen hebben, des doch de Vlotouwen vnnd mere 
redeiike *lude bostan, den Morinen nicht ankummet. Gnedige 
here, zo ick vorneme, in deme ick en den ban to Rabel vor 
dem praweste vpstuttede, jn deme Stargardt denne noch eyn 
leddich knecht is, hebben zye eynen duncket vordracht ge- 
maket, de gedachte Stargart mit deme banne schale dat j. g. 
tohoret boschermen, szo doch de zuluigen j. g. arme luden an 
allen enden an eren scheiden werden an gefuchten vnnd dat 
ere willen nemen, von den van Rabell an eynem dele, van 
den Morinen an deme anderen dele, furder dels van den van 
Letzen vnnd to nerghene neynn recht schalen hebben. Hoch- 
gebarnner furste, gnedige |here|, j. f. g. hir wolde gnedigen 
to trachten, de arme lude mochten by libe bliuen vnnd vth 
der censuren des bannes kamen, des ick j. g. vnvormeldet 


286 


nicht wolde laten, de zuluige j. f. g. zye gade alleweldich 
lange zundt vnnd ewich salich bofalen to lucksamiger vnnd 
| wolfardiger regimente. Gescreuen tomme Wredenhägen amme 
auende Johannis Baptiste, Anno etc. xxij‘. — ]. f. & 
j " willige, dener 
Clawes Pentze. 


ah dem Original im Haupt-Archive zu Schwerin. 


ee ww wen 


1523. Juli 5. Schwerin. | Yr, 279. 


Heinrih, Herzog von Medlenburg, verordnet Claus 
£üßow, Jaspar Finefe, Henning Pleffen, Bennefe 
Rabe und Dtto Sperling, um in der Streitfache der 
Thune wider die Herjoge Recht zu fprechen. 


Lieben getrewen, Als vnser bruder vnd wir verlassen nach 
uormoge des heligen Reichs ordenunge vnser beyderseyts den 
Thunen vfi freytag nach visitacionis Marie negstkunftigk nidder 
zu setzen von wegen jrer zusprach, die sie vormeynen zu vns 
zu haben, vnd wir euch derhalben von vnsert wegen Yorordent 
vnd es vorsehen, das vnser bruder zum wenigsten iiij seyner 
Rethe auch neben euch darzu vorordenen vnd niddersetzen 
werde, so haben wir deme nach vnserm voigte zu Swerin 
Henningk Pentzen befolhen, euch an vnser stat der eyde 
vad pflicht zw erlassen, damit jr vns vorwandt, so ferne vnd 
souil euch die vorhindern mochten, jn selben sachen recht zu 
sprechen, Vnd dich Claussen Lutzowen darzu zu einem richter 
benent, bogeren deme nach gutlich, wollet euch neben vnsers 
brudern rethen solicher gerichtlichen handlung beladen vnd jr 
clage, die sie tzweifecht oder dreyfacht euch schriftlich vbir- 
geben werden, entpfahen vnd vns eine abeschrift dauon bey 
gegenwertigen vnserm vogte zuschigken, desgleich auch vnserm 


287 


brudern auch, dar vf wollen wir mit jme vnser antwort jn 
vier wochen darnach schriftlich getzweifachtet euch, Ern 
Clausen, zuschicken, eine zu behalten vnd die andere den 
Thunen zu vbirantwarten, vnd ferner jn deme der ordnung 
gemesz halten, der zuuorsicht, werdet euch hie jnne gutwillig 
jrtzeigen, doranne thut jr vns guten gefallen, In gnaden 
widderumb gegen euch zu jrkennen. Dat. Swerin am Dienstag 
nach Petri vnd Pauli Anno etc. xxiij. — 


An 
Claus Lutzowen, Jasper Fineken, Henninck Plessen, Hennecke 
Raben vnd Otto Sperlingen. 


Ya dem Loncepte des Eanzlers €. v. Schoeneib im Baupt-Arcive 
zu Schwerin. . 5 


zw 


1523. Aug. 1. Roftod, Tr. 280. 


Prälaten, Mannen und Städte der Lande Medlenburg, 
Wenden, Roftot und Stargard ratificiren die an dem- 
jelben Tage geichlofiene Union. (WUuszug.) 


Wy gemeyne prelaten, mannen vnde stede der forstendome 
vnde lande to Meckelnborgh, Wenden, Rosztock vnde Star- 
garde etc., beckennen — — — — — — — — — - —. 
Dewile ouuerss de vorgemelte houetbrefi dorch vnss alle by 
namen vnde tonamen gebreke haluen des spacii ofite rumes 
an deme sülfitten breue, daran men de zegeln hengen scholde, 
nicht mede vorsegelt, vnde doch vorhen myt vnsem getruwen 
hantlofiten in edestat gudes willen mede beuestet iss, so 
_ belauen vnde fulborden wy noch iegenwardigen vortekent, vor 
vnss, vnse geslechte, eruen vnde nakomen, de vorgenante 
voreyninge — —- — vnd in eyn teken vnser fryen bewilli- 
ginge vnse ingesegele — — witliken hyrna vp düsse carten 
vnde nafolgende blade don drücken — — — — bynnen 


288 


Rosztock, amme dage Vincula Petri, in dem iare der mynneren 
tall drevndetwyntich, 


(L. S.) (L. S.) (L. S.) 
Heine Pentz. Johan Vieregk. Herman Kamptz. 
(L. S.) (L. S.) (L. S.) 
Hansz Pentze. Claus Pentz. Reimar Pentz. 
(L. S.) 8 
Curt Pentz. Curt Pentz. 


Uah Hudloffs Abichrift aus dem Original ın „6 Bogen oder 
ı2 Blättern von Pergament in Klein» Folio“.  Lnterfchrieben baben 
2 Comthure, 9 Städte und 281 Dajallen, von den Dafallen jind aber 
nach Rudloff nur 240 Siegel angehängt. Abgedr. in Wigaer, Get. 
der Familie von Blücer, Bd. 1, p. 550, ir, 600. 


1523, Aug. 1. NRoftod. Tr. 281. 


Prälaten, Mannen und Städte der fürftenthümer und 
Sande Medlenburg, Wenden, Rojftof und Stargard 
fchließen, unter Dorausfeßung des Gehorfams gegen die 
Sandesherrfhaft, eine ewige Union zum Schute ihrer 
Privilegien, verpflichten fich zur gemeinfamen Tragung 
aller jedem einzelnen Mitgliede zugefügten Beeinträchti- 
gungen und beftellen zur Abwehr derfelben einen Rath 
aus ihrer Mitte. (AUuszug.) 
— — — —, Unde hebben tho orkunde vnde merer vor 
sekeringe wy Ulricus Malchow, der kerken tho Swerin ad- 
ministrator, Nicolaus, äbbeth tho Dobberan, Nicolaus Francke, 
der vorgeschreuen kerken tho Swerin senior, Bartholdus Moller, 
der domkercken sancti Jacobi bynnen Rostock deken, vnd 
Hinricus Moller, tho Dobbertyn prawest, alse vulmechtige 


beuelhebbere in stede vnd namen aller prelaten; Clawes Lützow 
* 


289 


vnd Hennyngh Haluerstadt, ritther, Melcher Baruoth, kumpther 
to Myrow, Wedighe Moltzan, Clement van Bülow, *Reymar 
Blücher, Jochim Hane, Caspar von Schoneich, Lutke Moltken, 
Matthias van ÖOrtzen, Jasper Fyneke, Wedige van Öldenborgh, 
Jacob Leuetzow, Hinrick Wangelin, Diderick Vlotow, Vicke 
Veeregge, Eggert van Qwytzow, Berndt Ror, Achim van der Lwy, 
Lütke Basszeuitze, Engelke van Helpthe, Volhart Preen vnde 
Clawes Pentze, alsze vulmechtige beuelhebbere aller 
manschop; vnd wy borgermeystere vnde radtmanne der stede 
Rozstock, Wyszmer, Nigenbrandenborch, Güstrow, Parchym 
vnde Swerin, alse vulmechtige beuelhebbere in stede vnd 
namen aller gemeynen stede der vorgeschreuen lande, vnse 
ingesegele vor vns, vnse geslechte vnd fruen vnd vor vnse, 
der prelaten vnde. steder, nakomen vnde alle andere ghemeyne 
stende, ere fruen vnde nakamen wytliken don henghen vor 
dussen bref. —— — — — . Ghegeuen vnde schreuen bynnen 
Rozstock, am dage Vincula Petri, der erste dagh des mantes 


Augusti na Christi geborth am veffteynhundersten vnde dre- 
vndtwyntigesten iare. 


Nah E. U. Rudloffs Abfchrift „ex originali ... . in forma patenti 
maxima, an welchem & dundelrothe feidene ungefchlungene ftarfe Stränge 
durchgefchnüret und ar felbigen 34 rothe wächferne Siegel, fo alle noch 
ganz unverfehrt, eins unter dem andern an jeglichem Strange, befeftiget 


feyn“. Abgedr. in Wigger, Gefch. der Familie v. Blücer, Bd. 1, 
p. 528/529, Nr. 599. 





(1523. Dec. 2.) Yr. 282, 


Johann Vieregge, wanhaftig vnnd erfseten tho Wokrente, 
hefft vorkoft den dohmheren vnnd vicarien der kercken tho 
Butzow vnnd eren nakamelingen: xij mrck. sund. jehrlicher 
pacht jm dorpe Gralow vnnd Stenhagenn vor ij mrck. sund. 
houetsummen, welche xij mrck. vth denn gudern in sinen 
breuen voruateth alle jahr vp S. Martens dach edder vth sinen 
redestenn gudern scholen gehauenn vnnde gepandeth werdenn; 
welckeren brefi he vor sick vnnd sine eruenn vnnd Carstenn 


19 


290 


Preen, burgermeister, "vnnd Heine Pense, wanhaftig tho 
Butzow, hebben vorsegelt, de geschreuenn isz im Jahre 13523 
des midtwekens na Andree. 


Na einem Sculöbuche der Domfirhe zu Bütow im Haupt 
Archive zu Schwerin. 


1524, % Yr. 283, 


Albrecht, Herzog von Mecdlenburg, verfchreibt fich dem 
Ehrijtoph von der Planitz auf 2000 fl. (AUuszug.) 


Vonn gots gnaden Wir Albrecht Hertzogkh zu Megkel- 
burgkh, — — — — — ‚ bekennen für vns, vnser erben vnd 
nachkommen, das wir dem Erbarn vnserm lieben besondernn 
Cristoffen von der . Plaunitz zweitausent gulden an megkel- 


burgischer muntz — -— — schuldig sein, — -- — — — 
— — —, Des zu merer 


ee u ie a Aue — — — 


sicherheit, steter vnd vhesster halltung haben wir ime die 
Erbaren, vnsere Rete vnd lieben getrewen: Marqwarten Beer, 
Clausen Pentzen zum Bredenhagen, Heinrichen Wangelin, 
Heinrichen Stralendorff, Cristoffen Han, Friderichen von Wulken- 
rode, Hennigken Holstein, L.utke Passewitz, Jorgen von der 
Jhane, Georgen von Heilingen, Georgen Plato, Achim Neigen- 
danckh, Heinrichen Hanen zu Pletz, Heinrichen Smecker vnd 
Ewalten vonn Aldenburgkh zu rechten vnuerscheiden burgen 


ni — 0 em —. —— -— 


gesetzet., — — — — — — 
-— — —, Geben Dinstag nach Inuocauit, jnn dem jar als 


man zcallt nach Cristi vnsers herrn geburt Tausent funfhundert 
viervndzweintzigkh. 

Uach dem Originale, auf Pergament, im Haupt-Urchive zu Schwerin. 
Die Urkunde ift durch einen Einfchnitt cafüürt. An (6 Pergamentbändern 


hängen noch 15 Siegel: 
ı) das berjogl. Siegel fehlt 
3) das zu Zir. 267 befchriebene Siegel des Claus Pent. 


. 291 


1524. Dec. 11. Yır. 284, 


Inuentar jn Gnogen Cort Pentzen vnde dem kokenmester 
darselbest vberantwort anno 1524 amme sondage na Nicolai 
episcobj. — 

[Folgt das Verzeichniss.] 


Hah dem Original bei den Amtsacten im Baupt-Urchive zu 
Schwerin. 


[1525] lIr. 285, 
£ehnrolle des Bisthums Schwerin. 


Des Stifts Schwerin 
eingehörige Lehnleute. 
Aus einem alten Vortzeichnuss 
Vicke Hildebrandes 


Heinrich von Bülow zu Zibüll. 

Hans von Bülowen Kinder zu Pruetzen. 

Christoff Moltzan sambt seinem bruder zu 'Trechow. 
Bernt und Curt Rohr :zum Newenhause. 

Die Flotowen zum Stuer. 

Die* Restorffe zum Boltze. 
Carsten und Marcus die Preen zu Lübbetzin. 

Die Viereggen zu Wokrente. 

Lippoldt von Ortzen zu Gorow. 

Sigfrid von Ortzen zu Roggow. 

Achim und Gunter die Fineken zum Gnemer. 
Achim Stralendorf zu Preensberg. 

Balthasar Holste zu Katelbagen. 

Heine Pentze zu Moisalle'). 

") Ao. 1552 fit D. Barolt zu Moifalle nad einer Urf. d. d. Bütom, 
1532, Sept. 18. 


19* 


292 . 


Heinrich Molteke zu Newenkirchen, biszher zu einem Lehen 
‚gewesen. P 
Wach mehreren Abfchriften aus dem 16. Jahrhundert im Haupt- 


Archive zu Schwerin. AUbgedr. in £ifch, Gef. des Geil v. Verben 
Ib, p. 378, Ar. CCCLXXU. 


1585. Yir. 286. 


Hertzog Heinrich von Meckelenborgk Presentation Hermanno 
sehligen gegeben zu Herr Jochim Pentzen Prebende, jn 
welcher er anzeigt, das s. f. g. Bruder, Hertzog Albrecht, 
demselben gleicher gestaldt presentiret hadt, auch das das Jus 
praesentandi dem hertzogen zu Mleckelenborg zustendigk. 
Ao. 1525. 

ltem Hertzog Albrechts Presentation demselbigen Herman 


.sehligen gegeben, jn simili wie oben. . 


Aus dem Roftoder Kirchenvifitirbuch de 1566, 5. 867 b. im Hanpt- 
Archive zu Schwerin. 


ln u 


1525. Jan. 16. Schwerin. Yr, 287. 


Claus Pent befennt, 1400 rhein. Gulden von Herzog 
Heinrich, als defjen Quote auf den Pfandichilling von 
Wredenhagen empfangen zu haben und erflärt fich 
bereit, Wredenhagen zurücdzugeben zu nächiten Dftern, 
falls audy Herzog Albrecht feine Quote von 1400 Gulden 


bezahlt. 
Ick Clawes Pentze bekenne opintlicc — — —, alse 
my die durchluchtigen — — —- her Hinrick vnd her Albrecht, 


gebrodere, hertogen tho Meckelnborch etc., dat Slot vnd 
Vogedie Wredenhagen mit aller syner in vnd togehoringe vor 
achtvndtwintich hundert rinische gulden, Meckelnborger munte, 


293 
weringe dusser lande, jedern gulden vor viervndtwintich schillinge 
tho reken, inholdes orer forstliken gnaden vorschriuinge, in 
pandes wyse ingedhaen vnd my to vorschener geborliker tydt 
vp solck slot vnnd vogedie Wredenhagen solck vmme berurde 
vorpanthe summa wedderumme to losenn, die loeskundinge 
dhoen hebben laten, dat my dar vp hochgemelte, myn gnedige 
herre, Hertoge Hinrick, tho*syner gnaden gebore, solck pandt- 
gelt, alse nemelick virtheinhundert gulden berorder weringe 
in eyner summa, to voller genoge, baer tellen, entrichten, 
botalen, vnnd in myne sekere gewarsam auerantwurden hefft 
laten, hirume ick syne forstlike gnade, syner forstliken gnaden 
eruen vud alle, die derhaluen quittireng nottorftich, solcker 
viertheinhundert gulden houetstols quidt, leddich vnd loes thele, 
sine forstlike gnade, noch niemandes anders, hen, var in 
keynerley wyse noch gestalt to belangen vnnd darto vor my 
vnd myne eruen synen forstliken gnaden togesecht vnd vor- 
spraken, wo ick solcks ock hirmit wetendtlick doe, sinen forst- 
liken gnaden vnd syner forstliken gnaden eruen vnd hoch- 
gemeltem mynen gnedigen hern hertoch Albrechten, gegen 
syner forstlicken gnaden glyckmetigen botalinge, berurt hus 
vnd vogedie Wredenhagen mit aller syner thogehoringe, quecke 
vorrath vnnd huszrathe in aller mathen, wo my solckes 
ingedhaen vnnd auerantwurt is worden, quydt, leddich vnd 
fry, mit sampt der berurden orer forstl. gnaden pandtuorschri- 
uinge, my darumme to gestellet, vp negestfolgende ostern 
aftotredenn, to entrhumen vnnd totostellen, ane alle geferde 
vnd vthtoge Des tho orkunde hebbe ick myn angebarne 
ingesegell witliken an dussen brief hengen laten, de gegeuen 
is tho Swerin, am Mandage Marcelli, nha Cristi vnses heren 
gebort veftheinhundert vnd vifvndtwintich jar. 


Nach dem Original, auf Pergament, im Haupt-Archive zu Schwerin. 
An einem PeraamentBande hängt ein dem zu ir. 267 befcriebenen 
gleiches Siegel des Claus Pent. 


EN 


294 


1525, Sept. 2, Redefin. | ir. 288, 


Heine und Hans, Gevettern v. Pent zu Redefin, erbitten 
von Herzog Heinrih von Mecdlenburg einen anderen 
Termin zur Schlihtung ihrer Grensftreitigfeiten mit der 
Stadt Hagenow. 


Dorluchtighe hochgheborn fotsthe, g. h,, vnsze vorplich- 
tighe wyllighe denste synth j f. g. alle tidt boreidt etc. 
Szo hebbe wy jwer f. g. scriffte an vns ghedan yn aller mathe 
wol vorsthan, szo dath de von Haghenow auer vnsz gheclagt 
hebben mydt mennighfoldigen vnwarhafitighen _claghen, 
ock by. jwen f. g. alsze morghen to yrschynende by dem 
Roden vorde tho neghen slegen vormiddaghs. Dar vpp gheue 
wy jwen f. g. denstliken tho erkennen, dath ytzundes neymanth 
hyr is van vnszen broderen edder fedder, szo j. f. g. wol 
weyth vnsz idt szamliken an vechtet vnde ock yn szodaner 
korthen tidt vnszen fedderen nicht vorwytlyken konen, wor 
vmme bidde wy j. f. g. alsze vnszen g. h., jwe f. g. muchte 
vnsz szo gnedich syn vnde vns eyne ander tidt vnde dach 
ansetten, dat wy vnsze fedderen muchten tho szamende. Dat. 
Redevyn, anno dnj. etc. xxv, desz szunauendes na Egidij. 

Heyne vnde Hans 
Pentze ghefeddere. 

Nah dem Original im Hanpt-Arhive zu Schwerin. Das ftarf 

zerdrückte Siegel zeigt einen aufrecbten Schild, umgeben von einem vielfach 


verjchlungenen Bande. Im Schilde ein rechts gemwendeter Löwe. Jnjchrift 
unleferlich. 


1526, - ir. 289, 


Vortzeichnus Er Herman Tzymermans auszgehende 
schulde. (Auszug.) 

Mynem g. hern zw eigen handen. 
Debita eorum qui mihi obligantur. 


Illustris princeps Albertus dux Magnopolens. tenetur mıhi 
cent. [N]oren., 


295 


* 


Dns. Decanus Zwerinen. tenetur septuaginta floren. 

Dns. Conradus Organista tenetur mihi iij mrk. v 8. iii) A). 
Idem tenetur sex marck. B 

Dns. Johannes Scroder tenetur iij mrk. 

Doctor Lutzow tenetur vij. mrk. 

Titke Schultze proconsul tenetur vij mrk, xiij 8. vj 4. 


— — — eg — — m — — mm u 


Henneke Pentze praefectus tenetur sex for. 
Detloff Preen xx gulden. 

Plebanus jn Wittenborch x flor. 

Yadı dem Original, anf Papier, im Baupt-Ardyive iu Schwerin. 


Be ey 


1527. Sept. 25. Tir. 290. 


Dolrath von dem Brode, welder mit -feinem Knechte 
Jacob Bote wegen eines todeswürdigen Verbrechens 
in Baft gehalten ift, leiftet bei feiner Freilaffung dem 
Herzoge Heinrih V. von Mecdlenburg Urfehde und ftellt 
ihm Bürgen  (2luszug.) 


— -— -——- — , Des zu mehrer sicherhait — — habe 
ich, Volradt vom Bruche, — —- seinen fürstlichen gnaden 
diese hirnach benanten, die erbarnn, meine bruder, oheymen 
vnd gutten freunde, als nemblich Reymar vom Bruche, |w]on- 
haftig zu Swerin, Ewaldt Blucher tho Lesen, Claws Pentze 
tho Raggut, Jochim Pentze tho Rentsow, Hennigke 
Pentze tho Gammelyn, Pawel Weltsow tho Weltsow, Jurgen 
Pluszkow tho Euerickstorpe, Joachim Berenstorp tho Teskow, 
Mauritz Warrenstede tho lLutken Walmestorpe, Jochim Siker 
tho Badow, vor mich vnd vilgedachtem meinen knecht Jacob 
Bocken zu burgenn gesatzt. Vnnd wir itztgenannten burgen 
samptlichen bekennen — — — — in craflt vnd macht 
diesses brieffs, dhene wir zu vrkunt mit vnsern anhangenden 





296 


ingesigeln neben gedachts vom Broke ingesigel vorsigelt 
haben zu Swerin, am mitwochen nach Mathei apostoli, nach 
Christi vnnsers hern gepurt funfizehenhundert vnd siebenvnd- 
swentzigk iar. 


ah dem Original im Baupt-Urdhive zu Schwerin. An den 
Pergamentftreifen hänaen noch alle ı7 Siegel, doc haben mehrere der- 
felben, infonderheit die Pentze'ihen, fein Gepräge mehr. Abaedr. bei 
Wiager, Gef. der fam. von Blüder, Bd. I, p. 551, Ur. 602. 





ee 


1528. Jan. 1. Schwerin. Ar. 291. 


Heinrih V., Herjog von Medlenburg, und fein Bruder, 
Herzog Albreht VII," fchlichten den Streit des Ritters 
Matthias von Derten mit Reimar von Blücher und den 


Gebrüdern von Pent wegen der Einlöfung des Gutes 
Bammelin. 


Wir, Henrich, von Gots gnaden etc. bekennen offentlich 
hiemit, das wir neben vnd mit dem hochgebornen fursten etc., 
vnserm lieben bruder etc., zwischen den gestrengen vnd erbarn 
vnszen rethen vnd lieben getrewen Mathiasen von Ortzen, 
rittern, eins vnd Reimer Bluchern vnd Henninken, Jasparn 
vnd Achim den Penczen, gebrudern, anders teiles, von wegen 
des guts Gemmelyn in der gutte gehandelt vnd sie darvmb 
in der guethe entlich vortragen haben, wie hirnach uolget: 
also, dass Mathias von ÖOrtzenn fur losunge vnd erledung 
angeczeigts guts Gemmelyn mit seiner in- vnd zugehorung vff 





!) Darüber fteht: ‚In simili von h[erzog] Allbrecht]‘‘. Um 17. Octob. 
(Donrestages nha Galli) [15]27 erging in Saden des Ritters Matthies 
von Oerken an Reimar von Blücher der fürftliche Abfchied, die Parteien 
follten nebft den Penten zu Gammelin, als Inhabern des Gutes, zum 
Tage Johannis in den WMeihnachtsfeiertagen (Dec. 27) zu Schwerin er- 
fheinen. Darunter ift vermerkt: „‚Citatio an die Penczen alsdane zu Swerin 
zu irscheinen, Reymer Blucher berurts guts Gemmelyn rechts zu pflegen‘, 


£Eoncept von Schdnaichs Hand). 


| 297 


negsten vmbschlag zur Wismar secHstausend vnd dreyhundert 
marg an ganghaffte|r), muntze neben der vordrung des [bJaues, 
der von den Pentzen doselbst zu Gemmelyn gethan, auch der 
vbermasz der wintersaet, die sie von gedachtem Bluchern mehr 
entpfangen, die zur irkentnis iders teils zweyer irer frunt stehn 
vnd von ine fur angezeigten vmbschlag besichtigt vnd gewirdet 
werden, entrichten, betzalen vnnd vberantworten sollen. Vnd 
wo sich zutruge, das angetzeigts ire beider freunde sich vmme 
die bawte vnd saet, wie gemelt, nicht vergleichen wurden, so 
sollen die gestrengen vnd erbarn vnsere rethe vnd lieben 
getrewen Hennigke Halberstadt, ritter, vnd Hennigke Rauen, 
so gemelter vnser bruder vnd wir auffn freitagk nach trium 
regum zu Gemmelyn eintzukommen vnd volgendes sonabends 
zu handeln, als vor einen .verordenten obman darzu verordent, 
einen theil beyfall zu thun oder ein mehrers zu machen 
macht haben, darbey es ane weigerung plejben sol, also, das 
die summa, so alszdan angeschlagen vnd vbberurter massen 
vergleicht wird, neben der obgemelter heuptsumma von Ortzen 
den Pentzen auff nehisten vmbschlag entricht werden solle. 
Darkegen sollen die Penczen gedachtem Ortzen synen pant- 
brieff vff berurts gut Gemmelyn lautendt, den sie von Bluchern 
bekommen, vfim berurten negsten vmbschlag vorreichen vnd 
ime, ÖOrtzen, dasselbe gut so quyt vnd frey machen, als er 
solchs Reymer Bluchern ingeantwurt vnd abgetreten, vnd iren 
enthalt mit (i)den iren doryn haben pis vff negstuolgendt 
ostern, doch alzo, das sie indes der dinste nich anders ge- 
brauchen sollen, den berneholz zu irer notturfit zu hawen vnd 
ire habe vnnd gutter weg zu furen vnnd zu treiben lassen vnd 
ir viche auszufutern, vnnd also denne vff schirstuolgendt ostern 
solch gut gemeltem Ortzen entlich abeczutreten vnd zu ent- 
reumen; doch also, das sie, die Pentzen, auff mitfasten ge- 
dachtem Ortzen so uil rhaums in gemeltem houe zustellen 
sollen, daran er vnd die seynen ire bequemigkeit haben mogen, 
sein pflugen, sehen vnd ander des guts notturfft nach seinem 
besten zu bestellen ane einich widerrede. Vnd domit sollen 


298 


alle gebrechen, die sich* zwischen ine zu allerseits, als ern 
Matthien von Örtzen, rittern, Reymar Bluchern vnd den an- 
getzeigten Pentzen vnd allen dene, die der sachen verwandt 
vndt verdacht sein mochten, berurts guts Gemmelyn halben 
begeben, vorlauffen vnd zugetragen haben, wie die gnant sein 
mochten, keine ausgeschlossen, in der gutte endlich vortragen, 
entricht vnd voreinigt sein, so das kein theyl das ander be- 
rurter sachen halben, wedder mit noch ane recht, in keinerley 
weise zu belangen haben szolle, alles trewelich vnd vngeferlich. 
Des zu vrkhundt ist dieser vortrag vnter vnsem pitzschier 
zweyfechtigk vorsigelt, vor iederm teyl eynen, vnd geben zu 
Schwerin, am neueniarstage, anno Domini XV°XXVIII. 


Wach dem Concepte (von der Hand Caspars von Schöneich, mi 
zahlreichen Erweiterungen von einer anderen Band) im Baupt-Archive 
zu Schwerin. Ubgedr. in Wigger, Gef. der Familie von Blücher, 
8). 1, pag. 555/534, ir. 604. 





a 


1530. März 15. Schwerin. Yr. 292. 


Pafjdyen Buftevels Bericht an den Herzog Heinrich von 
Medlenburg über feine Derhandlungen mit den Penten 
wegen der zu entrichtenden Kandbede. 


a. 

Durgluchtyger — — — Gnedyger here vnnd forste, yck 
wedt j. f. g. nicht vor tho entholden van wegen der landtbede 
mydt den Pentzen | dar auer byn jck ouermols gereyszet sampt 
J. g. her broders koekemester noch der Jabel vnnd dar de 
Pentze bescheden | szo ys dar nemans geueszen, den alleyne 
Achim vnnd Helmolt vam Quaste, dar mydt jck sampt 
j- g. broder kokemester geredet | vnnd eyne gude mennge 
vo[rjgeholden der ingerumden landtbede eren forsten tho 
geuende noch gewolliker wysze des dat plicte, wanne vnnd 
scede | ock de bede syck mehr errer armen lude haluen dar 
jegen gesettet | den alleyne gen. Pentzen des sze syck denne 


299 


vorbeden wyllichlick to geuende eyn jlslliker xiiijj mrek. vor 
de gantze bede, vnnd de frue van Toddin hefft den 
drudden del, schal geuen thwe mal xilijj mrck, ouers de fruwe 
wyl jck szo vele tegen j. f. g. entschuldigen, sze wyllichlick 
hefft xxx mrck. geboden vnnd dar neuen gesecht, wo er 
fedderen mer geuen, wyl sze ock mer geffen, vnnd alle wat 
sze don, dat suluige wyl sze ock wyllichlick don vnnd van 
den eren folgen laten, den duth vorberurde hebbe jck nicht 
wylien boren sampt j. g. broder kokemester, den dat wyl wyt 
vth dem wege szin noch lude des olden registers, wo j. g. vih 
ingelechten breue werdt vorstande;, wes nu j. g. geszinnet, 
wyl.my j. g. wedderumm schryuen dar anne tho donde, den 
jck vorsze, j. g. broder werde szinem kokemester schryuen, 
Dat. Swerin, Dinstedages noch Reminlijssere Anno xxx. 
j.f g. 
vndertenige gehorszam 
Pasken Gusteuel, 
b. 
Item by deme kerckheren ther Jabel der landtbede haluen 
by ein gelecht. 
xiij mrck. Reymar vnnd Hans de Pentzen vnnd hebben 
eyne houe wust, weren 'sust xiiij mrck. 
xiiiji mrek. Eggert Pentze thom Redeuyn vnnd Henke 
Pentze tho Beszendorp. 
v mrck. Achim Pentze thom (uaste j houe wust. 
viji mrck. Claus ‚Pentze tho Raguth, 
xij mrek. Helmolt Pentze sampt szinem broder thom 
(Juaste, 
xxviii mrck. de frue van 'Tloddin wo wol sze xxx mrek. 
hefft wyllichlick geboden, 
Summa Ixxix mrk. 
Summa Ixxxxix houen, v smede vnnd kruge, iij katen, ludt des 
olden Registers. 
Hab den Originalen im Haupt-Arzhive zu Schwerin. 


ee 


300 


1531.. Jan. 7. Boizenburg, Yır. 293. 


Barthold von Süle, Dogt zu Boizenburg, verpfändet 

wiederlöslih feinen Antheil an Marfow, Perdöhl und 

Zühr auf 12 Jahre für 1100 ME. an die Brüder 
. Jahim und Jasper von Pent zu Renzom. 


Ick Bartoldt van Szulen, vagedt to Boitzenborg, wanafftich 
darsuluest, bekenne und betuge mith mynen rechten eruen mith 
dessem mynen breue, de enhe sen edder horen lesen, dat ick 
mit mynem eruen witlick schuldich vnd plichtig byn den er- 
baren gefestenn Jachim vnd Jasper gebroder de Pentzen 
mith eren eruen, nhu tor tidt wanafftich tho Rensow, eluen- 
hundert mrck. houetstols, de jck an redeme gelde vnd an 
eyneme summen tho Boitzenborg tho dancke vnd tor noge an 
redeme gelde Meklenborgerscker munthe hebbe entfangen vnd 
jck den vorbenomeden summen geldes jn myner vnd myner 
eruen nuth gekeret hebbe, dar vor jck den yorgedachten 
Jasper vnd Jachim gebrodern de Pentzen mith eren eruen 
hebbe gesettet vnd jegenwardigen vorsette jn krafft vnd macht 
desses breues myn andell tho Marsow, also mynen hoff, dar 
jck vormals vp gewaneth hebbe, gifft alle jar vij mrek. pacht, 
einen wosten kathen stede dar by belegen vj ß pacht, einen 
hoff, den nhu buweth vnd bewanet Henneke Maneke, gifft ix £. 
pacht, ein rock hon; ein hoff, den nu buweth vnd bewanth 
Hermen Woldeke gifft xx 8 pacht, ein rock hon; eynen hoff, 
den nu buwet vnd bewant Häns Brockmoller, xxilij 8 pacht, 
eynen hoff, den nhu buwet vnd bewanth Gerke Abell xvij & 
pacht vnd iiijj houen vnd i katen to Predoll vnd twe houen to 
Sure, belegen jn deme kerspell tho Korchow. — — — — 
Desse vorgeschreuen houen vnd houe vnd katen mogen desse 
vordachten Jachim vnd Jasper gebroder de Pentzen mith 
eren eruen twelff jahr lanck bruken von dato desses breues 
mith ‚richte, denste; water, weide, holtinge, wiscken, viskerie, 


301 


jnflothe, vthflothe, mith aller rechticheit vnde nutticheit, so ick 
vnd myne vorolderen aller quites vnd friges betho her hebben 
boseten sunder jenigerley argelist vnd nige jnfunde, vnd alles 
rechtes geferce. Ock scholen de vorbenomeden Jachim vnd 
Jasper, gebroder de Pentzen, vp deme haue tho Marsow, 
dar ick hebbe vpgewanth vnd se willen vpwanen, nicht mer 
vp bouven, alse eyne schune vnd ein kemnade mith eyner 
dorntzen, vnd husz vnd hofl jn synem werde beholden, dath 
seholen alsedenne van jderm parthe twe frunde erkennen vnd 
gensliken entscheden vnd vordragen, wath sodane buweth 
kosteth, dath schall jck Bartoldt van Tzulen mith mynen eruen 
sodanen summen geldes van der buweth mith deme houetstole, 
wo bauen geschreuen, jn eynem summen tho dancke vnd 
thor noge wolbetalen, sunder jenigerley argelist vnd nige jn- 
funde vnd alles geferde. ÖOck so ouerst jn dessem vorbenomeden 
haue vnd houen vnd kathen schaden vth enstunde, dar de 
almechtige godt vor sy, den suluesten schaden schall vns vor- 
dachten Pentzen alleyne tostan vnd nicht den Sulen edder 
eren eruen, vnd will wy Pensen vorgedachten sodane haue, 
houen vnd katen jn sodaner wise vnd gewerde wedder vor- 
andtwerden, den van Szulen, szo wy sodane houen hebben 
entfangen, wen wy sodanen summen van den wedder entfangen; 
so ouerst Bartoldt van Sulen mith synen eruen, edder Jachim 
vnd Jasper gebroder de Pentzen mith eren eruen, de ene 
“dem andern szodane houen nicht lenger lathen, beholden edder 
nicht lenger wolden bruken, szo mach de ene dem andern 
tho seggen van dato desses breues jn deme ellften jare midden 
jn deme sommer tho Sunte Johannis dage, den vort jn deme 
thokumpftigen vmmeslage jn deme twelfiten jahre, alsze des 
sondages na 'Irium Regum, eluen hundert marck houetstols 
schall jck Bartoldt van Szulen mith mynen eruen Jachim vnd 
Jasper gebroder de Pentzen mith eren eruen Mekelnborger 
munthe an eynem summen mith deme summen der gebuethe, 
so vordragen werth, tho Boitzenborg gelden vnd betalen, — 
— — — — — — — — -— --, Des tho merhern vnd 


302 


“ sekern louen hebbe jck Bartoldt van Szule vor myne eruen 
.vnd mith truwer bede vnd tor wittlicheit vnse angebaren segell 
gehenget benedden an spatium desses breues, alszo de erbaren 
geuesthen Reymer vnd Hans gebroder de Pentzsen, 
erffzeten thom Redevin, vnd junge Volradt, erfizeten 
darsuluest, vnd Jachim vnd Marquardt gebroder de Lutzouwen, 
erfizeten tho Pressir, Hinrick Sprengell, erfizeten tho Gresse, 
wy bekennen, dath deme szo geschen ys wo bauen geschreuen 
vnd sodanes schall stede vnd vaste geholden werden sunder 
jenigerley argelist. Geuen vnd schreuen tho Boytzennborg, 
na gades bort dusent viffhundert darnha jn deme ein vnd 
druttigesten jare des anderen dages na Trium Regum. — 


ad einer gleichzeitigen Abfchrift, auf Papier, im Baupt- "Ardive 
zu Schwerin. 


(1532°,) Jr. 294. 


Lommiffarifsher Dergleih zwifhen Joahim und 
Ewald, Gevettern, den Kardorfen zu Granzow wegen 
Theilung des Butes Granzow und der wüften Feldmarf 
Lüchow. (AUuszug.) 


Wy Joachim Passow tho Szwaen, vnd Cordt Pentze tho 
Gustraw vogede des durchleuchtigen hochgebaren fursten vnd 
herren hern Henrichs hertogen tho Meckelnburgh etc. — — — 
Bekennen mytt dessem apenen breue, datt- wy alse Commissarien 
vnd beuelhebber gedachtes vnsers G. H, jn crafft vnd vormoge 
furstlicher Commission tuschen den Erbaren vnd Erentfesten 
Joachim vnd Ehnwold ghefettern den Kerckdorpen tho Grantzow 
erfigeszeten aller erer gebreken mit erer beiden guden weten 
vnd willen jn der gude gehandel, — — — — — — — 


-—. — —— — | — ur . —— — —— 0 (u u m di 


— (m mn — m — m — — m — 


Hach einer defecten Abfchrift im Banpt-Urcive zu Schwerin. 


Pe ee ee We Zu Zw Ze 


1535. an, 1. Schwerin, Ar. 295. 


Albrecht, Herzog von Mecklenburg, verfchreibt fih feinem 
Bruder, dem Herzog Heinrich, in Folge eines zwifchen 
ihnen abgefchloffenen Dertrages auf eine Schuld von 
12000 rhein. Gulden, gelobt Rüdzahlung diefer Schuld 
nach Derlauf von 4 Jahren, und ftellt Bürgen. (Uuszug.) 


— 2 — des zu stetter vnd vhester haltung 
haben wir gedachter hertzog Albrecht gemeltem vnserm lieben 
bruder hertzog Heinrichen, seinen erben vnd mitbenanten diese 
hirnachgeschriben, die strengen vnd erbarn vnsere rethe vnd 
lieben getrewen darfur zu burgen gesetzt vnd setzen die gegen- 
wertigk in crafit dis briefis: — — — -—- — vnnd wir er 
Claus Lutzowe ‘nd er Mathias vonn Örtzenn, beide rittere, 
Hennicke von Plessen, Hennigk Rabe, Achim Hane, Ditloff 
von Bulawe, Lippolt von Ortzen, Lutke vnd Vicke Passeuitz, 
gebruedere, Lutke Malltzan, Georg Malltzan, Dietherich Malltzan, 
Crisostomus Malltzan, Lutke vonn (Juitzawe, Heinrich Stralen- 
dorf, Hanns Sperling, Curdt Sperling, Ewalt-von Oldenburg, 
Achim Lutzawe zu Pritzsthir, Curdt. von der Lue, Öttho von 
der Lue, Hartich von Bulawe zu Wockerent, Cristoffer Hane, 
Hardenagk Vieregge, Achim Lynstaw der junger zu Lutken- 
dorff, Heinrich Hane zu Pletz, Engelcken von Helppte, Vicke 
Yentzkawe, Hennigk Piccatell, Hermann Kerckdorf, Achim 
Leuetzaw zu Lunow, Reymar vnd Achim!) Pentzen zum 


», Jn der Original-Urfunde fteht Achim anftatt Hans. Beweis, 
daß Hans der Bürge war, ift 1) das Siegel umd 2) eine Klage von 
Banfens Sohn, Dolrad, wider des Daters Schadlosbürgen Georg v. Helwig, 
refp. deffen Erben, de ao. 1572, wegen Schadloshaltung. 


304 

Redefin, Bernnt vnd Curdt die Rore zum Newenhawse vnd 
Georg Preenn -- — — — — — — — .ı-- _  — 
gelobenn mit gesambter vngeteilter handt .vnser einer fur alle 
vnd ein ytzlicher besonder, — -— — — — — ein yeder in 


sonderheit mit seinem selbest leibe vnd zwuen pferden vnd 
einem knechte einreiten vnd ein recht einlager, wie einlagers 
recht vnd gewonheit ist, leisten. — — — — Zu Swerin, 
amm tag circumcisionis domini, nach Cristi vnsers herrn geburt 
funfftzehenhundert vnnd funff vnd dreissig iare, 


ad dem durch Einfchnitte caffirten Originale, auf Peraament, im 
BHaupt-Archive zu Schwerin Angehängt find 37 Sieael. 
ı) das Siegel des Berjogs, auf eingelaffener rother YWachsplatte 
Die Siegel der Hengen anf arlıner Wachsplatte: 
33) Neimar Pent, rechts gewendeter £öwe, darüber: +R.P +. 
34) Hans Pent, rechts gefehrter, gefrönter Löwe, darüber : a2 


Te ET 


1535. März 31. Yır. 296. 
Aus einer medlenburgifchen Roßdienft-Rolle. 


1535. 
Am Myttwoch in den Österfeyertagen zu Swerin newer anslack 
. . ” 
etlicher reutter in der lantschafft, 


Vogtey Wittenborgh. 
v pferde Veith Lutzaw, 
ij pferdt Alle Blucher zcue Wastkaw. 
ij pferdt Ewalt Blucher Soen zu Leesz. 
ij pferdt Achim Czyker zu Badaw. 
ij pferdt Hans Bralstorp tho Tessin. 
ij pferdt Pawel Weltzaw zu Weltzaw. 
ii) pferde Hertich Bluchers Soen zu Bodyn vnd Rensaw. 
vj pferde Reymer Pentze zu Redefyn sampt seinen 
Brudern, alt Vlriche sonen. 


305 


ij pf. Cordt, Heyne vnd sein Bruder, des kleynen 
Virichs sonen. 

iii pferdt Achim Lutzaw zu Pritzir. 

ij pferdt Marquardt Lutzaw. 

iiij pferde Bartholomeus Wencksterne zu 'Thodyn. 

iii pferde alle Pentzen zu Besendorp. 

iij pferde Matthias van Ortze zu Gemmelyn. 

ij pferde die Lutzawen zu Bakendorff. 

iii pferde Byszwangs Erben. 


— 0 (| de En Ed A a ie m 


u ee m m a 


viij pferde alle Oldenburge zu Gremmelyn. 
iijj pferde Cristoffer Passaw zu Vitegeste. 
iiijj pferde Paschen Pentzen zelige witwe. 


—— di mn Mm  AMEREE Mmiaiien di di AMMMMMEe AmmmmMe  MmMÄHmME AM AMEMMHE AEG m ame me 


Nach einer Abfchrift a. d. 16. Jahrh. im Haupt-Ardive zu Schwerin. 


TEE u ur 


1535. Juli 4. | Xir. 297. 


Dat foder register vor de ruther, dede jn Denne- 
marken scholden ridenn, angefangen sundages na 
Petrj vnd Paulj, anno etc. xxxv’. — 


Foder register sundages na Petrj vnd Paulj tho Rostock. 
[Pferde] 

j Achim Bulow tho Renszow, 

ij Otto Ilenfelth. 


— Te ne no me ee m  Mimmmn mm mem iii Ti 


306 


[Pferde] 
j Crammon vnd Pressentin tho Borkow. 
vj allenn Pentzenn. 

iii) Jurgen Moltzann., 

vj allenn von der Lue. 


—— ns —— ——— | — LT 


— m mn dem en — — -—_--_ — — 


Dominica ipso die Jacobj [Juli 25] tho Warnemunde 
gefoderth: 
iij Lippolth van Ortzenn. 
ij Jurgen vnd Clawes Grabow. 


Mi m mE iii juli mm Sim se dig Allem me dire mm sm  dmmemme je  jmemme 


— | (| (iu m MM  jummmmmE  dmmimb  MiiiiE TMHiilk Mi ja me ji si mess 


Summa j“xxxvj. 


Mandages gefoderth: 
j Hans Plate, 
j Merten Retzow.. 
j Laurentz vnd Clawes Bulow. 
) Josth Bredow. 


— | | GE a ame ie iii diem dimieieb dem  miimm  Ammemaiie  ammiiie 


— u A EA m ih Me a 


—  — — | — A de u — u —— [m — 


Sunima j°lxxvj perde. 


ah einer gleichzeitigen Abfchrift im Baupt-Arhive zu Schwerin. 


307 


[1535.] Xr. 298, 
Aus’ den Bederegifter des Domftifts Büsow. (Uuszug.) 


Item jn dem ampthe Buttzaw restant von den jaren, wo 
volgen vnd vele vorigen jaren. 


Tho Dudeschen Trechow restat: 
Lix marck bede von xiij jaren, als van etc. xxij jn 


.... 


— [Ten a ee oe — — u  — u — — —— ib | — 


Tho der Moyszalle restat: 
xiij mark lub. von xiij jaren von j wusten erue, Heine 
Pentzen oder die Baroldesche gebruket den acker. 


ad dem Original im Haunpt-Arcive zu Schwerin. 


nn ne nn 


1536. März 9. Preeb. Tr. 299. 


Reimar v. Penk berichtet über eine Geldangelegenheit 
des Herzogs Albreht von Mecdlenburg an Martin 
v. Waldenfels, 


Minen fruntlicken dinst thouorn;, fruntlick leue swager, 
nach vnsen jungsten aflscheide bin jck tho Gottrop gewest, 
dar hebbe jck den keninck vnnd Melcher gefunden, vnd hebbe 
alle mynen flyth vhorgewendet, alsze jck vmmer khonde, so 
hefft szich Melchior in nenen wegen finden willen latenn, men 
dat gelt schall strax vth vnnd reck[nlet vij" marck schadent 
Ick hebbe ouerst so vele gehandelt, dat die burgen schalen 
frisst hebbenn wente vp mitfasten, dat sie denne schalen jn- 
riden der jrsten vorschriuinge nach, des hebbe jck eme de 
thosage doen must, dat he dat nicht mer naschriuen scholde, 


des werde gy houetlude ein jtzlicher seinen burgen woll 
20* 


308 


anthegen latenn vnnd mit dem besten tho dencken so uelt 
alsze dat noth isz. — Geschreuen tho Pretze, des jrstenn 
donnerstags jnn der vasten, anno etc. xxxvj. | 
Reymer van Pentze. 
Dem erbarn vnnd vesten Merten Walfels gesessen tho 
Gorloszen, meinem lieben swager f. g. 


ach einer wenig fpäteren Abfchrift im Haupt-Arcive zu Schwerin. 


1537. an. 8. Dannenberg, Tr. 300. 


Dolrad v. Pens, fel. Ulrihs Sohn, Umtmann zu 
Dannenberg, ftellt den Dicarien der Kirche zu Giefau 
im Stift Lübef eine Schuldverfchreibung aus über 
800 MM. Küb. (Uuszug.) 


Wydtlich, kunt vnd apenbar sy allen den iennen, de dussen 
breff sehen edder horen lesen, dat ich Volrat van Pentze, 
s[eligen] Olrikes soen, ambtman tho Dannenberge, 
vnd myne erven rechter witlicker schult schuldich syn den 
ehrhaftigen ehrn Hinrick vam Hagen vnd synen nafolgeren, 
Vicarien in der karspelkerken tho Gychow, Lubesches stifites, 
offt wydtllilken hebber dusses brefes mit ehrem guden willen 
achte hundert marck Lub. hovetstoels vnd vertich marck ierlicher 
rente, tho bethalende vp negest folgenden vmbslag binnen den 
achte dagen der h. driger kunningen binnen dem Kyle edder 
vp einer anderen *sekeren stede binnen edder buten dem lande 
tho Holstein. — -—- — — — -- — —  — — — — 
Alle dusze vorgeschreven ock nafolgende stucke, punckte 
vnd artickel vnd iszlich besonder lave vnd segge ich Volrat 
vari Pentze vor my vnd mine erven sambt vnd mit mynen 
getreuen nageschreven medelaveren, alsz Hartwich van Bulow, 
erfgeseten tho Pocrepte, vnd Levin van Bulow, erfgeseten tho 
Weningen, Reymar vnd Hans gebroder van Pentze, erfge- 


309 


seten thom Redefvin, semptlich und ein iszlich besonderen 
laven vnd seggen vor vnsz vnd vnsere erven, alle vorge- 
schrevene vnd nafolgende stucke, punckte vnd artickle by 
vnsern eheren, treuen und geloven stede feste vnvorbraken 
woll tho holden, daranne ock vns nichtes entschuldigen scholen, 
kenerley freyheiten, indulten, moratorien, so von papst, keiser, 
koningen edder fursten muchten gegeven werden, noch herren 
vorbot, krich, landesgewonheit vnd kenerley argelist, niefunde, 
wo die von menschensynnen muchten erdacht werden, dar 
kegen tho gebrukende edder tho genetende, und slichtes ane 
alle geistliches edder weltliches rechtes exception edder behelf. 
—_—— — Dannenberge, mondages in den achte 
dagen der h. dreier konnige, jm dusent vifthundert vnd soven 
vnd dertigesten jhare. i 


Ua einer auscultirten Eopie de ao. 1608 im -Haupt-Archive zu 
Schwerin. 


1537. Jan. 19, . Ar. 301, 


Jurgen von Bulow, Henrichs son, erbgesessen zur Gartow, 
schuldtbriefi, darein er bekent, das er Henrich von Stralen- 
dorff vnd seinen rechten erben vnnd jnhabern des briefls 
300 fl. müntz Anno etc. 38 zu betzahlen vnd mit 7 fl. müntz 
jeder hundert zu uerzinsen schuldig, Burgen: Claus Buggen- 
hagen zur Neringe, Marquart Lutzow zu Schwechholte, Volrath 
Sperling zu Schlagsdorfi, Volrath von Bulow zu Plusskow, 
Detleff Berckentin zum Lutkenhoffe, Joachim Pentze zu 
Goszlow erbgesessen, sub dato ı537, den Freitag nach 
Antonij, — 

Regiftratur der Brieffhaften des Schweriner Domheren Jocim von 
‚Wopersnow wall. zu Keet, de ao. 1574, im BHaupt-Urcdive zu Schwerin. 


nn 


310 


1538. Jan. [7—13.] Yır. 302. 


gevin v. Bülow zu Wehningen, feligen Hartwigs Sohn, 
verfchreibt fi) an Heinrich v. Anefeld!) zu WDitmold?), 
Benedicts Sohn, auf 1000 ME. £üb, 


Bürgen: Claws Pentze tho Scerbow, Reimer vnde 
Hans Pentze gebrodere thom Redeui/n], Jochim Lutzow 
tho Pritzier, Marquardth Lutzow tho Schwechow, Ficke van 
(Quitzow thom Vagedeshaue, Jochim Blucher tho Wibendorp, 
Jochim Pentze tho Ruggudth, Laurens Perkentin, Jurgen 
Blucher tho Waskow, Jasper Pentze tho Brahlstorp. 

Im voffteinhundersten vnde achte vnde druttigesten jare, 
inn den .achtedagen der hilgen dryer konninge. 


Ha dem Oriainale, auf Pergament, im Banpt-Urchive -zu Schwerin. 
Don den 12 angehängt gewefenen Siegeln find noch 8 vorhanden; die 
Ar. 1, 10, ı4, ı2 fehlen, 
2) 3) 4) zeigen einen rechts gefehrten aufgerichteten Köwen. Ueber- 
fhrift von Ar. 2: C. P.; von Ar. 3: 1. P. 
9) in rechts gelehnter Tartiche ein rechts gefehrter herausfchauender 
fchreitender Xöwe. 


1538, an. 21. Tir. 303. 


Achim Pentzen zu Raguth Schuldbrieff, darein er 
bekent, das er Volrath vnd Jurgen gebrudern den Sperlingen 
1000 fl. hauptstuel mit 100 fl. reinisch in muntze zu uerzinsen 
schuldig ist. Burgen: Corth von Bulow zu Scharfsdorfl, 
Henrich von Bulow zu Pluszkow, Achim Schosse zum Neuen- 
hoffe ®), Christoffer Stralendorff zu Lutken Kranckow, Vicke 
vnnd Christoffer die Basseuitzen zu Torschdorff, Stellanus 
Plesse zum Grossenhofie, haben gelobt mit leistung sub dato 
Anno etc. 38, montag nach Antonij confessoris. 


" v. Alefeld. *) Wittmold, Ritterant in Holftein, Us Meile NW. 
von Ploen. °) Vienhagen. 


3ll 


Regiftratur der Brieffhaften des Schweriner Domherrn Joadim 
Wopersnow, wail. zu Keeb, de ao. 1574, im Baupt-Urchive zu Schwerin. 





1538. März 12. Schwerin. Tr. 304, 


Aus den Acten in Sachen des Raths und der "Beift- 
lichkeit der Stadt Wittenburg wider Claus v. Penb zu 
Scharbow wegen Schuldforderung. 


Wir Hinrich van godts gnade hertzich thu Mecklenborch, 
furste to Wenden etc., entbeden vnsern leuen getruwen Clawes 
Pentze tho Scharbow vnszen gunstigen grut thuvo*ren, 
Leuer getruwer, vnsze berichten vnssze leuen getruwen vnnd 
andechtichen, burgemeister, rathmanne, kerckswarenvnad vicarien 
tho Wittenborch, wo sze bedacht sin, dick van wegen etlikes 
höuetstols vnnd der haluen etliker jar here vo*rentholden 
rente vör den hochgebarn fursten vnsern leuen broder hern 
Albrechten hertzogen tho Mecklenborg etc. vnnd vns myth recht 
vor to nemende vnder temlikem bident, ehnen solckes 
gnedichliken kegen dir vergunnen; wile wij nimandes denne 
ouer de vnsern rechtes to uerhelpende vorsegge[n] schollen, so 
begheren wy dick myth gemelten klegern twisken hyr buneuen 


baptisten schirst volgende jn der gute verenichen vnnd der- 
wegen gentzelich thofreden stellen, wo ouer nicht vnd dich 
des suluigen to tunde nicht menst schuldich to synde, alsze 
danne wollest op den fridach na gemelten dage Johannis 
baptiste von vnsern leuen broder vns vnnd vnsern beiden 
sides reten doch dick suluest oder dynen vulmechtigen 
anthwurth gerichtlick thor Wismar erschinen geschickt gemelten 
klegern vmir angetogen de tosprake jm rechten entlich thu 
anthwurden, dar tho wy dy ock hyrmyth eyns vor alle 
peremptorie citeren, esken vnde laden, myth ernste warnunghe, 
du erschinest alsden edder nicht, szo werth nicht dester wei- 
nicher vp der kleger ansökent edder jwe vulmechtichen jm 


312 


rechten gehandelt vnnd procedert werden, dat sick syner 
ordeninghe na tho donde egent vnnd geburt, dich dorma 
hebbest tho richten. Datum tho Swerin, sondages nha 
Misericordias domini, anno etc. xxxviij. 


Yach einer gleichzeitigen Abfchrift, auf Papier, im Haupt-Ardive 
zu Schwerin, 





[1539.] Yır, 305. 


Jasper v. Pen zu Warfow bevollmächtigt den Bürger 
Johim Bocholt zu Wismar vor dem Bürgermeifter 
Eurd Mygebur, 300 ME. vom Rath zu empfangenjund 
6 Morgen Ader bei Dammhufen umfchreiben zu laffen. 


Die erbar geueste Jaspar Pentze tho Warsow erfge- 
setenn ist vor deme erszamen vorsichtigen wyszen hern Cord 
Nygebur, burgermeister, personlich erschenen vnd hefit be- 
fulmechtiget vnd yn synen rechten waren procuratorn vnd 
fulmechtiger erwelth vnd gesettet den vornufftigen man Jochim 
Bockholt, burger thor Wyszmar, jegenwardich vnd annemende, 
ehme myt hande vnd munde gheuende fullenkamendhe 
macht vnd mogenheit sine twehundert marck houetstols vnd 
syne so's morgen ackers by Dammenhuszenn bolegen vnd 
ehme nha thobehorich, sich thoschriuen vnd anderhalfihundert 
marck von den erszamenn rhade tho entpfangende vnd alszouort 
de twehundert marck deme rade vnd sich delgen tho 
latende, quitancien in syneme nhamen dar vp tho geuen etc, 
ock desuluen so*sz morgen ackers sich wedder aff vnd deme 
erbarı Marten Zulowen, burgere thor Wyszmar, wedder 
thoschriuen lathen vnd ghemenlich alle andere : dynge darby 
fulmechtich tho donde und tho latende, gleicher wysze die 
vorbenomede Jasper Pentze darsulvest personlich thor stede 
wesende donde offte lathende scholde, konde edder muchte, 
lauende steds vast vnd woll tho holdende, wes alszo durch 


313 


gedachten synen procuratorem darby donde offte latende 
werdet. Als getruwelich anhe alle argelist vnd geuerde. Dyt 
is gescheen in vpgedachten hern burgermeisters \Wanhusze. 


Lach dem Zeugebuch im Stadtardhive zu Wismar. 


wu 


1539. Zr. 306, 
Aus einer medlenburgifchen Mlufterrolle. 





I. 
Der Rüter tzedel, die m. g. h. vorschriben hat, die kumen 


sein vnde aussen bliben im 39 Jar. etc. (Auszug.) 
j perdt Hans Pentze zum Redefyn. 


j  » Reymar Pentze. 

j » Achim Lützow zu Pritzir. 

j »  Jaspar Lutzowen son zu Bakendorf. 
j » Claus Pentze zu Raguth. 


— m u en EEE m — 


j perdt Helmolt Pentze. 
j » Merten von Waldenfels., 
[in Sa. 49 Pferde]. 
II. 

Frygdages na dem Sundage Misericordias Domini Anno 
etc. xxxix syndt desse nafolgende gefodert worden to 
Boitzenborch: 

vij perde Henningk Warborge. 

ij ,„ Volrath Sperlinge. 

j perdt Johan Pletzen. 

j „» Hans Pentzen. 

I: u Henningke Rauen., 

j perdt Marquardt Luczow. 

-j ,„  Helmot Penscze. 

J] »  Wipert Luzow. 
Summa in alles 39- 


314 


IT. 
Dis hernach geschrieben seindt nicht komen, alse m, g. 

h. vor schriben hat ano 39: 

Klawes Pentze. 

Hannes Sperlinge, 

Ötte Ples zur Hockendorff. 

Bernedt Ples zum Damershagen. 

Schos zum Neywen hoffe [Neuenhagen], 

Percketin zu Pretten. 

Hanes von Bulowe zu Plawetzacke [Plüschow). 

Heinricher von Bülow zum Herkense. 

Beranies [i. e. Brandanus) Basshe zu Sthiten. 

Hanes Bulow zu Spornitz [Marnitz]? 

Achem Halberstat zu Pritz [Bruetz]. 


Mad einer Abfchrift im Haupt-AUrchive zu Schwerin. 


nn 


1539. an. [7—13.] Nr. 307. 


Heinrich v. Quigow auf Dogtshagen ftellt dem Heinrich 
von Alefeld zu Wytmolt einen Schuldbrief aus über 
2200 Eüb. ME. Capital und 154 ME, jährlicher Bente. 


Bürgen! Hans Sparlingh tomm Rutingh, Vicke van 
Quitzow erfigesetten tomm Vagedeshagen, Eggerdes sone, 
Jachim Pentze to Ergwthe'), Jachim Swynn van Romplinck, 
Bartholomeus van Aleuelden, Hennekens sone, Clawes 
Wenszynn, Gosstkes sone, Jachim Tarnefittsze to Tarnefitze, 
Hinrich Rantzow, Keyen son, Detlef Berkentyn tomm Lutken- 
haffe vnde Mathias van Hagen tomm Hanshagen. — -— — 

Gegeuen vnde gescreuen nach Cristi vnses heren geborth 
amm vefteynhundersten vnde negen vnde druttigesten jare, in 
den achte dagen der hilligen dryer koninge. 


) Ergwtbe —= Ragnth. 


315 


ad dem Original, auf Pergament, im Baupt-Archive zu Schwerin. 
An Pergamentbändern hängen noch 5 Siegel und zwar: 

() Ovales Siegel in grüner Wachsplatte, Schild mit längsgeftreiften 
@merbalten, darüber: — D T. 

2) Auf arüner Wadsplatte eine fhräge rechts gelehnte Tartfhe mit 
einem, anfceinend gefrönten, rechts gefehrten £öwen. Ueber dem 
Schilde: C IP S. 

3) Schräge rechts getheilte Tartfche, in jeder. Abtheilung ein fechs- 
ftrahliger Stern. MWeberfhrift: EQ. 

4) Unfenntlich. 

5) Siegel des Mathias von Hagen mit Hals und Kopf eines rechts 
gewendeten Bären. MWeberfarift: — V H., 


1540, Oct. 16.  Güftrow. Tr. 308, 


Heinrih Sprengel zu Grefie verpflichtet fich, die den 
Einwohnern und Bauern zu Miendorf abgeswungenen 
Gelder bei dem Rathe der Stadt Boizenburg zu hinterlegen. 
Bürgen: Gevert Moltke zu Strietfeld, Volrad Plessen zu 
Steinhausen, Reimar und Hans Gebrüder die Pentzen 


zum Redefin. 
Datum Güstrow, d. Galli, 1540, 


Original im Haupt-Urdhive zu Schwerin. 





1541. an, 78) Kiel. Yir. 309, 


Werner von Bülow zu Gudow, Detlef Damme zu 
Seftede, Jahim Pente zu Raguth u. m. a. verbürgen 
fich für eine von Dide von Quitow zu Dogtshagen an 
Heinrih Rantau auf 2000 Goldgulden und 120 fl. 
jährlicher Rente ausgeftellte Schuldverfchreibung. (Uuszug.) 


Vor eynenn idermenichlikenn bekennen wy Werner van 
Bulouw, erfigeseten to Godow, Detlef vamme Damme tho 


316 


Sestede, Emkens sone, Jachim Pentze tho Rachute, Bussze 
van Barteszleue, erffgesetenn thor Wulffeszborch, vnd Guntzell 
van Velthem vor vns vnde vnse eruen — — —, datt wy 
dem erbarenn vnd vesthenn Hinrich Rantzouwen, Pawels sone, 
und synen eruen einen -— — brieff, vann wegen Vicke vann 
Quitzowen tom WVagedeshagen, ludende vppe tweedusentt 
vulwichttige rynsche golttgulden houetstols, hundertt vnd twintich 
fulwichtige rinsche golttgulden jarliche rentthe twuschen dato 


-desses brewes vnd inn denn achtedagenn to paschenn 


schirstkamende in Carsten Grypes des burgermeisters huse tom 
Kyll, na lude vnd inholtt eyner copienn — — -- — — 
vorhandtrekett vnd auerandtwerdet hefi. — — — — — — 
Gegeuen nach Christy vnsres heren gebordtt im vefftein- 
hundersten vnde eynnvndeuerstegesten jare, inn den achte- 
dagen der hilligen dre koninge, bynnen dem Kyle. 

Yad dem Original im Haupt-Urhive zu Schwerin. Siegel find nit 


‚mehr vorhanden 





1541. an. 17. ir. 310. 
Heinrih von Bülow auf Zibühl verfchreibt fi auf 
1000 Goldgulden an Chriftoph von der Schulenburg, 
Hauptmann zu Stove. 


Bürgen: Dethloff von Bulow tho Wedtwendorp, Hans 
Sperlinck thom Rutinck, Hartich vann Bulow tho Pokrente, 
Vicke van Quitzow thom Vagedeshagen, Helmet Pentze tho 
Melkochche, Marquart Lutzow tho Schwechow, Achim 
Haluerstadt tho lutken Brutze, Bernt Plesse thom Erpeshagen, 
Christoffer Stralendorp tho Kranckow, Vicke von Bulow tho 
Gudow, | 

Jm »offteinhundersten vnd ein vnd viertigsten jare, in den 
achte dagen na der hilgenn dre konninge vp den dag sancti 
Anthonii. 


Hac einer beglaubigten Abfchrift im Hanpt-Urchive zu Schwerin. 


A a ET 


317 


1541. an. 21. Wismar. Zr. 311, 


Ahim von Blücher, zu Boddin erbgefeflen, bezeugt, daß 
Claus v. Buelen ihm 1100 fl. als Pfandfchilling für 
das But Badomw erftattet habe. (AUuszug.) 


—_— —_ _o —_ Unnd ich Achim Pentz, nhun zur 
zeitt wonhafft zu Wittenburg, habe diessen brieff auch mit 
zur wissenheit versiegelt, Gegeben zur Wissmar, anno dominj 
tausend funffhunderdt eynn vnnd viertzig, donnerstags jm 
vmbschlag. 


Eopie, auf Papier, im Haupt-AUrchive zu Schwerin. 


1542, jan. [7”—13.] Yir. 312. 


Die von Quigow auf Dogtshagen verfchreibt fich an 
Joahim von Hagen zu Mübel auf 400 ME. Capital und 
‚24 ME. jährlicher Rente. 


Bürgen: Werner van Bulow tho Blekede, Jurgen van 
Bulow thor Gartow, Hans van Bulow thor Marnitz, Christofier 
Stralendorp to Kranckow, Mauritz Flotow thomm Stuer, 
Achim Pense tho Rachuet, Güntzel van Velthem tho 'Tritow, 
Hans van Bartensleue, Hanses sone, Mauritz van der Wysch, 
Wulues sone, to Grumtoft, vnde Gunter van Plato to Grabow. 
—_ Na Christi vnses heren gebort im 
Vofteinhundert vnde twe vnde viertigesten jare, in den achte 
dagen der hilligen dryer koninge. 


ach dem Original, auf Pergament, im Hanpt-AUrchive zu Schwerin. 
An Pergamentbändern hängen noch 10 Siegel, Yir. 2 fehlt. 
7) Ahim Penje: nach rechts aufiteigender £öwe. Oben über der 
Mitte des Schildes fteht ein undentliches C, über der linken 
oberen Ede: IP. 


a U u Ve In 


318 


[1543] Ar. 313. 
Aus einem Derzeichniffe der medlenburgifhen Dafallen. 
(Auszug.) 


Newes Landtregister. 
Vogtey Wittenborch. 
Achim Lützow zu Pritzsthir. 
Detloff Lützow zu Pritzsthir. ® 
Marquart Lützow zu Schwechow, 
Claws Pentze') zu Scharbow. 
Helmolt Pentz zu Melkoch. 
Reimer 
Hans die Pentzen zum Redefin. 
Ulrich 
Achim Pentz zu Raggute. 
Achim Pentz zu Wittenburg. 
Er Matthias vonn ÖOrtzen ritter zu Gemmelein. 
‚ Ampt Walszmollen., 
Hennecken Pentzen erben zu Besendorff. 
Hach einer Abfchrift im Hanpt-Urchive zu Schwerin. 


LE a 


1543. an. [7—13.] Yr. 314. 
Dide von Quisow gelobt Achim von Pent auf 
Raguth, welcher fi bei Paul von Alcfeld für eine 
von Dice von Quisow contrabirte Schuld von 400 Golbd- 
dulden verbürgt hat, jchadlos zu halten. 

—_—— —  — —_ —_ Gegeuen vnde gescreuen na Christi 
vnsesz heren geborcht woffteynhundert dar na im dre vnde 
wertigesten jare, in den achte dagen der hilligen dre konnygen. 


4) In einer anderen Abfrift ‚ftcht: „Llawes Penten Erben zu 
Scharbow“, 


319 


ah dem Original im Hanpt-Urdyive zu Schwerin. Siegel nicht 
mehr vorhanden, 


nn 


1543. Sebr. 12. Schwerin, Tr, 315. 


Jochim Blücher, erbgefeffen zu Boddin, verfchreibt fi dem 
Herrn Johann Spryndintgutd, Domheren zu Schwerin, 
auf 100 fl. Hauptftuhl und 5 fl. jährlicher Rente, unter 
Bürgihaft von Jürgen Blücher zu Wafchom, Jocim 
Lübow zu Bafendorf und Ulrich Pente, erbgefefjen 
zu Scharbow. 


[Gegeben zu:] Swerin, na vnses hern geborth dusenth 
vyfihundert -jhm dre vnnd veertigsten jare, ahm mandage na 
Inuocauith. 


Original, auf Pergament, im Haupt-AUrchive zu Schwerin. 


Te ey ve 


1543, ©ct,. 18. Kiel, Yr. 316, 


Joadhim v. Pens zu Raguth befennt, daß er 
Heinridy Rantau, Pauls Sohne, die Summe von 5060 
Küb. ME. fchuldet, welche er in der Woche der heil. 
drei Könige zurüdzuzahlen verfpricht, und ftellt Bürgen. 
Bürgen: Detlef‘ vam Damme tho Sestede, Warner Hane 
tho Baszdouw, Busse van Bartenszleue tor Wulfiesborch, 
Jostes sone, vnde Guntzel van Velthem, Othrauens sone. 
Gegeuen nach Christi vnses herenn gebordtt im vofl- 
teynhundersten vnd drevndeuertigesten jaere, am mydtwekenn 
nha Luce euangeliste, bynnen dem Kyle. 
Wach dem Original auf Pergament im Haupt-Urchive zu Schwerin. 
Die angehängt gewefenen 5 Siegel find nicht mehr vorhanden, 


ee ee 


320 


1544, Juli 15. Ye, 317, 


Jodhim von Pens, fel. Claus Sohn, ftellt an 
Dide von Quikow zu Dogtshagen einen Schadlosbrief 
aus wegen geleifteter Bürgfchaft. (Uuszug.) 

Ich Jochim Pentze, zelligen Clawes szone, erfgeszes zue 
Ragudt, bekenne vohr mich vnd mein erbenn vnd vor 
idermennichlich, dadt ich deme erbahren ernuestenn Vicke 
vohn Qwitzow vnd szeine erben, erfgeszes zum Fogeszhagenn, 
qwittyre vnnd schatlos szage, als dreihunderdt margk, szo 
Vicke vohn Qwitzow vohr 'Tonies vohn Hodenberge gelouedt. 
= Dienstack nach Margretthen, anno xliiij. 


Yah dem Original im Hanpt-AUrdive zu Schwerin. Das beige- 
drudte Siegel zeigt in Iinfs gelehnter Tartfcdhe den redts gefehrten 
£öwen. Ueberfchrift: C. I. P. S. 


1545. Mai 3, Zr. 318. 


Der Müller Hans Bolte zu Brahlftorf, „unter allen 
Penten” wohnhaft, verkauft feine auf dem wüften 
Felde zu Granzin belegene Mühle an Gerfe Benefe 


Zeugen: Ulrich Pentz zu Scharbow, Barthold Züle, 
Herr Joachim Rane, Kirchherr zu Hagenow, u. a. m. 
Datum Sonntag nach Philippi und Jacobi, 1545. 


ad einer auscult. Copie de ao. 1616 im Haupt-Urcdive zu Schwerin. 


u 5 


1545, Juni 18. Seedorf. Zr, 319. 


Dietrich Blome zu Seedorf führt Befchwerde vor Herzog 
Heinrich, daß fein Schuldner Heinrih von Bülow zu 


321° 
Gartsw und deffen Bürgen, darunter einige meclen- 
burgifche Dafallen, zur Derfallzeit der Schuld weder 
gezahlt haben, noch auch der Aufforderung zum Ein- 
lager gefolgt find. (Auszug.) 


Hynrick van Bülow thor Ghartow eyn sachwolt; 
syne borgen nabescreuen alle arfflich: . 
Bosse van der Schulenborch tho Sandouw, 
Christoffer van der Schulenborch nu to Stoue, 
Bernt vnnd Cort Ror tom Nyenhus, 
Volrett Pentsze tom Tremelsbottel arfflich, 
Eggertt. van Quytzouw tom Vagedeshaue arftlich, 
Hartych von Büloüw tho Pokrennthe, 
Frederick van Büloüw Steffens soene.- 
[Dat. Seedorf, 1545, Donnerstag nach Viti.) 


ad dem Original im Baupt-Urdhive zu Schwerin, 


1545, Yov. 16. Köln a. d. Spree, Tir. 320. 


Achim Pens zu Raguth und Genoffen werden vom 
Kurfürften Joachim von Brandenburg bei Heinrich und 
Albrecht, Herzogen von Mecdlenburg, wegen Kandfriedens- 
brudhes verklagt. 


— — — — Liebe oheim, schwegere, bruder vnd gefatter. 
Wiewohl in gemeinen vnd allen beschriebenen rechten, auch 
dem Kay:.vnd des heiligen Reichs offenem, bewilligten, ange- 
nomnen vnd vorkundeten landtfriden, bei peen der acht vnd 
hoher straff vorsehen, das niemands hohes oder nidern stands 
den andern beuheden, bekrigen, berauben, fahen, sein 
befestigung, hofe oder wonungen absteigen, einnehmen, noch 
geuerlicher weis beschedigen, auch niemandt solchen thetern 
rath, hilf, beistandt leisten, oder sie hausen, hegen, noch 
schutzen solle, alles jnhalt bemelts landfridens, vnd ferner 
der rechte vorsehung, auch des heiligen reichs ordnungen etc,, 


21 


-322 


nichts weniger vnd dem allen zuwider gelangen an vns vnser 
lieber getrewer Hans Wenckstern sampt seinen brudern vnd 
freuntschafft mit beschwerlicher klag, das neulichertag, als 
sonnabend nach allerheiligentag, bej nechtlicher weil vnuor- 
mutlich, vnabggsagt, vnuorwaret der ehren, auch vnersucht 
vnd vnuorsagts rechtens, Achim Pentzen zu Ragut, 
heuptman zu Gadebusch, sampt vnd neben jungen 
Fridrichen von Bulow, Clausen von Kloden, Virich Pentzen, 
Heine Pentzen seligen sone, Cristoff Pentzen, Achim 
des weldeners bruder, Friderichen Moltzan vnd andern 
mehr jren anhengern, conspiranten vnd helffern jn vnserm 
churfurstenthumb vnd lande der marcken zu Brandenburg 
vnsern lieben getrewen Bartholomes Wencksternen sein 
behausung mit gewapeneter handt zu rosz und fusz abgestigen, 
darjnnen gefallen, jne sampt dreien knechten geschlagen, 
gefenglich angenohmmen, sein parschafft, hausrath, hab vnd gut, 
so sie funderf, vorderbt, geblundert, zerschlagen, vnd nach 
begangner vorgeslichen vbeltat sampt jren anhengern mit denn 
gefangen vnd dem raub nach E. L. landen, von dannen sie 
auch den einfal gethan, gewendet. Wie E. L. ferrer, wie es 
ergangen, von wannen die fridbrecher vnd mishendler aus- 
getzogen, bej wem sie gehauset, gevorschubt ‚worden vnd jr 
vnterschleiff gehabt, aus jnliegender supplication vornehmen 
werden. Weil don solch boshafftig freuenlich that vnd 
fridbruchig handlung dem rechten vnd obbemelten des heiligen 
reichs landtfriden offentlich zuwider, auch die thetter 
dodurch de facto in der heiligen reichs acht vnd weittere 
peen vnd straff darjnnen ausdrucklich begriffen vermag des 
landtfridens declariret vnnd gefallen, so bitten wir freuntlich 
vnd fleissig, E. L. wolten zu erledigung der gefangnen vnd 
weggefurthen Bartholome Wencksternen vorholffen sein vnd zu 
handhabung fridens vnd rechts denselben fridbrechern jn jren 
landen nachzutrachten allen jren amptleuthen vnd vnterthanen 
ernstlich beuelhen, dieselben, wo sie antrofien, gefenglich 
einziehen vnd vorwharen lassen, domit wir geburlichs, rechtens 


323 . 
an sie bekommen, jndes aber vnd ehr (sie)!) antroffen 'vnd 
jn hafften kommen, jnhalt des landfridens jnen alle jre lehen, 
hab vnd guther, so sie vnter E. L. haben, wie sie dan 
dieselben wegen solcher fridbruchigen vbeltat vorwirckt vnd 
vorfallen, einziehen} vnd sie als aechter vnd fridbrecher haltenn 
vnd zu halten weitter ercleren vnd in dem sich freuntlich, 
fleissig vnd vnweigerlich nach billickeit erzeigen, domit sölch vbel 
vnıd rauberej gestrafit vnd andere, dergleichen zu thun vnd 
furzunehmen, abgeschreckt werden, wie wir vns dan freuntlich 
vorsehen, E. L. hirjnnen an jrem fleis nichts erwinden lassen 
werden, das seindt wir erbottig jn gleichen gegen E. L. 
freuntlich zu uordienen vnd bitten hirauff freuntlich zuuorlessig 
antwort. - 
Datum Coln an der Sprew, montags nach Martini, 
Anno etc. xlv etc. 

Joachim von Gotts gnaden Marggraf zu Branden- 
burg, des hay: Ro: Reichs ErtzCamerer vnd 
Churfurst zu Stettin Pommern etc. vnd jn Schlesien 
zu Crossen Hertzog, Burggraf zu Nurmberg vnd 
Furst zu Rugen. 

ach dem Original im Hanpt-Urchive zu Schwerin. 


av nn. R wo. 


1546. Mär; 3. Bremervörde. Tir. 321. 


Herzog Chriftoph von Braunfchweig-füneburg, Erz- 
bifhof von Bremen, führt Beichwerde bei Herzog 
Heinrich von Medlenburg über deffen Unterthanen Achim 
v. Pens, welder am 25. febr. 1545 das Klofter zu 
Harfefeld mit Gewaltthat, Kirdyenraub und Brandfhatung 
. heimgefucht hat. 
_— oo oo Wir tragen kheinen zweiuel, Euer L. 
wissen sich zu erinnern, welchergestallt derselben vnnter- 


!) „sie“ übergefchrieben. 
1° 


324 


thanner, Achim Penntzen, jm verschinen fünff vnnd viertzigisten 
jare mit allen vnfuegen, freuenttlicher vnnd tadtlicher weise, 
wie ein offenntlicher fridbrecher jnn vnnser closter Hertzvelde 
gefallen, dasselbige mit raub vnndt branndt vfs höchste 
verletzt vnnd beschediget, wie wir Eur’L. solchs domals 
jnn die lennge zugeschrieben vnnd zu erkhennen gegeben, 
vber das wir, damit ie bey vnnsz khein vngelimpf, sondern 
alleine was recht vnnd pillichen mehr dann wir zu thun 
schuldig, gespurth . werden muchte, vnnsz gegen eur L. vnnd 
gemelten Penntzen erbotten, jme deszjenigen, wir jhme zu thunde 
[schuldig], so baldt vnns möglichen, zu befriden, desselbigen 
auch wo nicht ausz denn vrsachen, das vnnsere arme vnnther- 
thannen jnn vnnsern ertz- vnnd stifiten nun ettliche jar her, 
vnnd sonnderlichen denn verschinen "sommer, durch vberzug 
reuter vnnd knecht, auch sonnst teuerung vnzd anndere 
beschwerung jnn verderplichen schaden gefuerth, vnnsz die 
bewilligte steur zu ableinung vnnser schulden nicht entrichten 
mugen, verhindert, ganntz geneigt gewesen, jme sein betagten 
zinsz jnn denn verschinen ostern desz funff vnd viertzigsten 
jars zu entrichten anngebotten, vnnd als ehr die nicht an- 
nemmen wöllen, zu Luneburg bej einem erbarn rath daselbst 
deponirt vnnd hinterlegt, da sie noch in heutigen tag ligen 
vnnd verhannden sein, der zuuersicht, er wurde sich ann gleich 
vnnd recht haben begenuegen lassen, so ist doch Penntze 
daruber vnangesehen solche vnnser vberflussigen @pietens ann 
verschinen donnerstag’) nach Mathie apostoli, als der tag 
anngeprachen, vnuerwarthh seiner ehren, als ein muettwilliger 
fridprecher wider desz heilligenn römischen reichs auszge- 
khundten vnnd hochverpeenten lanndtfriede desselbigen heilligen 
reichs vilfeltige ernnstliche abschiede, vnnd enntlichen wider 
got, ehre, recht vnnd alle pillicheit, mit seinem annhanng, 
helffern vnnd helffershelffiern, abermals vnnd mit mehrer 
gewalt jnn dasselbige vnnser closter Härtzfelde gefallen, nicht 





’) 25. Februar, 


325 


gesettigt, dasselblig mit mordtlichem brannde vnnd raub 
annzutasten, sonndern als ein sacrilegus vnnd khirchen- 
brecher die kirchen daselbst aufgeschlagen, kreutz, khelch 
vnnd anndere heillige reliquien vnnd kleinotten vnnd, das 
erschrecklich vnnd vnchristlich zu hören, das heillige sacrament 
vngeuehret nicht lassen, sonnder mit seiner capsel neben 
annderem guet entfuerth vnnd geraubet, sich auch ann anndern 
vnnsern diennern vnnd vnnterthannen zu Schneuerding') vnnd 
sonnst mit vnpilligem raub, branndschatz- vnnd enntwenndung 
jrer gueter tettlicher vnnd raubischer weise vergriffen, vnnd 
darnach in vnnsern ertz- und stifften vor vnnsern vand aller 
vnnser verwannthen vnnd vnotherthannen offenntlichen abge- 
'sagten feindt, der vnns vnnd dieselben seines höchsten ver- 
mögens ann leib vnnd guet zu uerletzen jnn stetter vbung 
stehen will, declarirt vnnd mit ofnen feindes briuen auszge- 
‘schriben, darjnn er vnns ann vnnsern fürstlichen- ehren aufs 
höchst böszlicher vnnd erdichter weisse, desz wir vnns bey 
römischer kheyserlicher vnnd khunigclicher maiestatten, 
vonsern allergenedigesten herren, auch anndern chur- vnnd 
fürsten, vnnsern herren vnnd freunden, zu beclagen vnnd sunst 
vnnser notturfft nach dogegen zu drachten nicht vnnterlassen 
wöllen, schwerlich verletzt vnnd anngegriffen. Dieweill dann 
solcher vnnerhörter freuell vnnd muettwille billich allen | 
chur- vnnd fursten,. grafen, herren, stetten vnnd stennden, 
vnnd sunst allen christlichen vnnd ehrliebhabenden mennschen 
leidt sein vnnd zu hertzen geen soll, so ersuechen vnnd 
pitten wir Eur L. demnach fruntlich, dieselben wöllen‘ ge- 
melten Penntzen sampt seinen helffern vnnd_ helffershelffern, 
„ so vill derenn jn Eur L. furstenthumben vnnd gebietten be- 
dretten, gefengclichen verstricken vnnd einziehen, vnnd alle 
vnnd iede seine vnnd derselben seiner helffer vnnd helffers- 
helffer erb- vnnd guetter, beweglich vnnd vnbeweglich, wie die 


1) Schneverdingen, Dorf im hannov. Amt Derden, 2 Meilen NW 
von Soltau. 


* 


326 


genannt(en) werden mugen vnnd jnn Eur L. furstenthumben 
vnnd gepietten gelegen, jnn arrest vnnd khomer legen vnnd 
hallten lassen, so lanng wir an jhnen gepurlichs rechts be- 
khomen, vnnd vnnsz zugemessener dath vnnd erlitener scheden, 
wie recht, erhollen mugen, vnnd wiewoll wir vnns verselten, 
Eur L. werden sich jnn dem der pilligkeit gemesz also 
freuntlich vnnd nachbarlich, wie sihe vonn vns gern gethane 
sehen, erzeigen, so pitten wir dannoch dissen Eur L. zu- 
uerlessige vnnd schrifftliche antworth bey gegenwertigen, das 
sein wir jnn gleichem vnnd mehrerm hinwidervmb zuuerdiennen 
willig vmd gevlissen. 
Dat. Vörde, mitwochs denn 3. Marcıj, anno etc. xIvj. 
Christoffer von gots gnaden Ertzbischof- zu 
Bremen, Administrator desz Stiffts Vherden, Hertzog 
zu Braunschweig vnnd Luneburgk. 
Dem hochgebornnen Fürsten, vnnserm frunntlichen 
liebenn Öhemen, herren Heinrichen Hertzogen zu 
Mecklenborg, Fürsten zu Wennden, Grauen zw ' 
Schwerin, Rostock vnnd Stargaıden der Lannden 
herrenn, 
Nach dem Original im Haupt-Arhive zu Schwerin. 


1546. Sept. 20. euklofter. Yr. 322. 


Anna Bernftorf, Priorin, Mette Stralendorf, Sub- 
priorin, und die ganze Derfammlung des Klofters ITeu= 
Flofter führen Befchwerde über ihren Propft Henning 
v. Pent vor dem Berzoge, Heinrih von Medlenburg. 
Durchluchtyghe, hochgebarne furste, g. h., j. f. gn. syn 
vnse gantz flytwyllyghe jnnyge gebeth tho gode deme 
almechtyghen , tovorn. Gnedygher furste vnde here, wy 
hebben j. f. gn. gnedyge scryfte entfangen, data tho Tzerrentyn, 
amm frydage na natiuitatis Marie, anno etc. xlvj, darjnne 


327 


vnser prawest, her Hennynck Pentze, syck beclaghent an 
j. f. gn. gedan, dat he secht, he bebbe vns gegeuen wo van 
olders her vns ghebort, darjnne he ‘de warheyt mercklych 
ghesparet vnd vnder de vote tryth, wenner denne j. f. gn. 
alles jn wetenheyt worden irgrunden, als worden j. f. gn. eyn 
truwe hertzlych bewegent tegen den vnmylden prawest vaten; 
dat denne j. f. gn. etwes mogen weten, wylien" j. f£ gn. dorch 
godt gebeden hebben, de vnderangetzegeden articulen 
gnedych jn eyn gehor nemen tho dusser tydt, vnd tho 
bequemer tydt wyllen wy armen junckfrowen teyn male mher 
antzeygen, dat sych j. f. gn. ock j f. gn. leue here broder 
verwundern werden, vnd wo de prawest myt vnsem kloster 
handelt, wandelt, dryfit vnd deyth wat he wil nach synem 
gefalle, oft dat synes vaders erue were. Gnetygester furste 
vnd here, wy armen junckfrowen geuen j. f. gn. othmodygen 
vnd demodygen to erkennen, kleghelych klagende, da vnse 
prawest her Hennynck Pentze vns armen kyndern nycht gyft 
datjenne, dat vns behort vnd van oldes her nach funderynge 
vnd anfanges vnses cloesters gehath hebben van’ prowesten 
to prowesten des klosters profyth gesocht hebben, dat he 
dagelix torugge stellende myt allem synem flyte. Int erste 
scholde wy hebben dre tunnen bottern von vnsem bwhaue 
thom Nyen Kloster, des hebben wy nu men ij tunnen van 
gekregen, dat vns armen kynderen to groten schaden jreket, 
wente wylle wy nycht hungern, so mogen wy sehn, dat wy 
wat krygen vor gelt; vnse prowest vorkoft de ene tunne 
bottern na der anderen to der Wysmer vnd wy moten dat 
entberen. Thom*andern scholde wy von deme nyen haue 
tom closter gelegen op Martini enen ossen vnd eyn veth swyn 
vnd vij stucke botter, eyn jder stucke x punt, hebben; dyt 
sleyth de prawest vnder vnde ghift vns dyt nycht. Darto 
behort vns xxiiij tegetlemmer, dar kriejgen wy jm jar xlv 
men ix; nu dyth jar xlvj xij lemmere, dath ander sleyth he 
vos vnder. Von allen vnsen rockhonren vnd pachthonren 
krych jder juncfrowe men eyn hon, dat ander sleyt he vnder, 


328 


Tom Brunshouede vnd lutken Waryn, beyde thom closter 
beleghen, alles wat dar van kumpt van ossen, schapen, bottern, 
dat vorkoft he vnd sleyth dat jn syn nuth vnd profyth. Ock 
let he de gose plucken vnd sendet de veddern tor Wysmer, 
de plegen wy jnt kloster to krygende, vnse bedden dar mede 
betern vnd jo besunderen de wy moten vthdon to j. f. gn. 
hofghesynde etc. Ock pleghen wy ij secke vul flasses to 
krygende van deme Brunshouede; nu kryghen wy nycht enen, 
he sent vns darvan so vele he wyl, dat ander na der 
Wysmer syner kokeschen, vnde al dat flasz, dat thom kloster 
gebuwet wert, dat beholt de, prowest vnd sendet na der 
Wysmer, vnd wy moten em alle bedde, laken, deken, 
hantdwelen vnd dyschlaken schycken vth dem kloster vor 
em vnde syn gesynde, so dat dar stede xviij par laken vnd 
deken dachlyck 'ghebruket werden; wen de vorbeddet syn, 
so moten wy dat wedder besorgen vnd moten dat so holden. 
Myt wat fvghe vnd byliycheyt he alles deyt, gheuen wy j. 
f. gn. to erkennen. Ock geuen wy j. f., gn. to erkennen, dat 
syn husz tor Wysmer kostet vnseme gadeshusze dat jar auer 
nycht rynghe, allent dat dar wert vorteret, dat sulue wert van 
vnseme closter darhen gheuoret, nycht by eneme waghene, 
men by twen efte dren tor*tyt. Vns juncfrowen behoret 
j syde speckes myt aller tobehorynge, dar kryghen wy en 
jder ene halue syde, de nycht vele docht, vnd is dat ryngeste 
speck, dat he vnder des gadeshusz specke kan vthsoken laten. 
Darto wert des closters holtynghe jamerlyken vorhowen vnd 
vorkoft tor Wysmer vnd anderweghen, dat neen prowest 
ghedan heft. He is vns eyn bosze prawest‘ beter were he jn 
synem kloster, so wolde vnser kloster güdt so jamerlych nycht 
vorderuen. Ock geyt eyn gemeyne screyge, he hebbe wol 
ij edder iij dusent gulden vor holte ghenamen vnd steket jn 
synen budel, werden j. f. gn. alse vnse gnedyge furste 
behertygen vnd bedenken, wo he vns vnd vnse closter 
vorsteyth. Den sten, den he tom clostere bernen leth, den he 
vaken vorkoft vnd vnse kloster let he voruallen, dat me dar 


329 


drade nycht mer droge jn ghan kan wen id regenet, wo he 
dar by deyt, gheuen wy j. f. gr. torkennen. 

Wy scholden van em ock hebben ene tunne rotschar, 
erweten vnd grutte, alse bockweyten, gerstegrutte vnd hauer- 
grutte, de dar nycht van krycht, synt wy armen kynder; alle 
weyte, de dar ghebuwet wert, dar kryghen wy van men eyn 
_ wygelbroeth vnd eyne pomele. Ock vorkoft he roggen, 
ghersten, weyten, vnd maket alle to ghelde, dat’he kan vnd 
mach; ock let ‘he puntmeel malen vnd vorkoft dat, dat hyr 
nycht gheschen is by jenyghes prowestes tyden, vnd steckt in 
synen budel ghelyck yft idt syn erue were. Vnse water 
werden gefysschet vnd ghenoch gefanghen, men wy kryghen 
dat ryngeste darvan, wen de wade hir tom kloster tagen 
werdt, dar kryghen wy myt alle nycht van, vns wert nycht 
vorgunt, vor vnse geldt darvan to kopende. ]Jm wyntere, 
“wen vnse fysscherkare na deme lande to Wenden geyt, dar 
krygen wy so vele he wil vnd vns gunnet, dat ander sendet 


he tor Wysmer vnd leth vorkopen, vnse kare moth hir vaken 


achte daghe Iygghen, dat he deste mer vorkopen kan, vnde 
wat vns de kare brynget, dat moth stan de nacht auer, dat 
se jo vorderuen er wy se krygen konen, dat neen prowest 
ghedan hef. He beholt ock by syck aller juncfrowen 
prouen, de by.synen tyden ghestoruen vnd vthgetagen synt, 
wol to twyntyghen, vnd wy armen kynder krygen nychts 
des to merer. Hedde he eyn crystlych harte jn synem lyue, 
so dede he dat nycht vnd worde jo behartygen, dat ydt des 
closters gudt is vnd wy ock crystenlude syn. Gnedyger 
furste vnd here, nachdeme dusse prawest syn profyth vnd 
nut sokende, so is jn vnser achtunghe dusse prowest nych 
nutte vor eynen prowest edder vorweser to synde, wente wy 
van em nenerleye vorderynge vorlangen konen to sundergen 
wat vns in dat closter eget, ınyt vnsen pechten blyuen vnse 
bur besyttende, orsake, dat dar nement is, de se vns mant, 
suluen konen wy dat ock nycht don, wy syn nycht mechtych 
noch waghen, perde efte des ryngesten baden. Furder, g. h. 


330 


vnd furste, nachdeme j. f. gn. ock liebe here broder vnse 
lobbelyke landesfursten syn, godt geue to langen jaren jn 
suntheyt, bidden wy armen kyndere, dat j. f. g. gnedych 
wylien j. f. g. geschickeden darby vororden, dat vns dusse 
prowest eyne klare reyne duchtyge rekenschop do van jarn 
to jarn, dat j. f. g. vnd wy armen kyndere mogen wedder- 
stadynge krygen van den holtyngen vnd ander mher, wat he 
vorkoft heft &tc. Wy synt von j. f. g. voruaren van fursten to 
fursten begnadet vnd pryuiligiert, dat wy juncfrowen moghen 
enen prawest kesen, de des closters beste vorwendet, vnd 
nycht sulcken prawest to holdende, de dat syne socht jn synen 
budel. G. f. vnd here, dyt, wo angetoget, wyllen wy armen 
kyndere j, f. g. vp des prawestes syner vnlymplyken berych- 
tunge vnd klagens j. f. g. gedan jn beanthwerdynge gnedygen 
to bedenkende geuen, vorhapende, j. f. g. werden idt vor 
byliych ansehen, vnse wedderberycht gnedygen, alse negest 
godt vnser patrone vnd landesfurste, jo jn vnsen rechtuerdygen 
saken vnd nottrofft ane twyuel vns armen kyndere beschutten 
vnd beschermen werden, dat lon van deme almechtygen jn 
ewycheyt ‚belonet werden, deme wy negest vnsen kleynen 
jnnygen gebyth jn eyn luckselych regimente jn lanckweryger 
gesuntheyt beuelen, Datum thom Nyen Kloster, mandages am 
auende Matthei des hyliygen apostels, vnder des klosters 
sigil, Anno 1546. 
EEE 
arme junckfrowen 
tom Niencloster 

Anna Bernstorp, pryorissa, 

Mette Stralendorp, subpryorissa, 

“vnd de gantze vorsammelynge. 


Hady einer gleichzeitigen Abjchrift im Haupt-Archive zu Schwerin. 


III ET 


331 


1546. Sept. 25. Marin, Yır. 323, 


Heinrich, Herzog von Mledlenburg, fordert den Propft 
von NWeuflofter auf, den von den dortigen, Nonnen 
wider .ihn vorgebraditen Befchwerden abzuhelfen. 


Wfürdiger] l[ieber] a[ndächtiger. Wie vnns denne prio- 
rissa vnd suppriorissa sampt der gantzen samlinge zum Newen- 
closter vff vnnser schreiben geantwortet vnd sich wider euch 
beclagen, werdet jr aus der abschrift jres schreibens, an vns 
gethan, nach der lenge vernemen. Were deme also wie szie 
anzeigen, szo konnen wir solch euer furhaben nicht fur bilich 
ansehen. Begern d/emnach], das jr dasjenige, das szie, die 
juncfrawen, voralters gehabt, erstaten vnd ferner volgen lassen 
wollet. Das ist sampt der pillickeit vnsere meinung. Datum 
zu Warin, szonnabenths nach Mathei apostoli, anno etc. xlvj. 

Ahn probst zum Newencloster. 


ad dem Concept im Hanpt-Urchive zu Schwerin. 


Fe 


Be 
1546. Ylov. 27. Ieuflofter. Ir, 324, 


Heinrih und Albrecht, Herzoge von Mecklenburg, laffen 
den Propft und den Lonvent des Klofters Neuflofter 
über die Keiftungen des Propftes an den Konvent fich 
miteinander vereinbaren. 


Als die durchluchtigen, hochgebornen forsten vnd herren, 
her Hinrick vnd her Albrecht, gebrodere, hertogen tho Meckeln- 
borch etc., vns hirnha benanten ern Gregorien Detleuen, 
preceptor des hwses tho Temptzin, vnd Casparn von Schoneiken, 
cantzlern, befalen, tuschken den werdigen vnd erbarn ern 
Henningen Pentzen, prauest, an einem, vnd priorin vnd 
samlunge des Nienclosters, anders teyls, van wegen etliker ge- 
breken, die sick tuschken ehnen togedragen, gutlick to handelnn 


332 


vnd die in der gude tho uerdragen, dat wy thöm ersten meth 
beidersyds weten vnd willenn sie erhes begeuen wedderwillens 
gutlick vereiniget vnd die tuschen ehnen vpgehafen, so dat 
kein deyl dat andere darvmme ferner hefit to belangen, vnnd- 
dat die prauest den gedachten iunckfrwen vor die halffe syde 
specks, die hie ierlich ieder persone togestelt, in der. slacht- 
tydt teyn swyne so guth vnd dene glick, alse hie ieder tydt 
in syne vnd des klosters kaken to slande plecht laten, vnd des 
ihars tho gewonlicker tydt vier ossen, dar hie thouor nur drei 
gegeuen hat, geuen, vnnd dar hie enen vor gegeuen dre schepel 
gerstengrutte, schal hie enen geuen sosz schepel gersten- 
grutte vnd an stadt der andert halfen schepel. hafergrutte 
. ieder closterperson eyne mathe hauergrutte, vnnd als hie 
die prauest den iunckfrwen eyner des dages dry micken broth 
vnd, des frydages nur twe micken gegeuen, so schal vnd wil 
hie enen des vridages vp ieder persone ock dre micken brodes 
geuen laten. Wat enen auerst sonst tho erher vnderholdunge 
an profiande, vitalien vnd anderm, nichts ausgeslossen, vorhin 
bey seynen vorforn vnd seinen zceyten ins closter gereicht 
worden, dat schal hie enen,*auer obgeschreuene, vnafbrockich 
volnkamlik to gewonlicker vnd geborlicker tydt geuen, ver- 
antwerden vnd folgen laten, so lange beth hochgemelte forsten, 
vnsere gnediye hern, eyne andere ordinantze vnd bestellunge, 
wo idt meth deme vnd anderm geholden schal werden, vp- 
richten laten, dat ere forstlicken gnaden enen to donde vor- : 
beholden hebbenn. Des to orkunde vnde bekentnus hebben 
wy obgemelten hendelers ieder syn pitzschier vp diesen briefl, 
der eyns luds vor ieder deyl eynen getwefechtiget, wetentlick 
drucken laten, die gegeuen is thom Niencloster, sonnauendes 
nha Catherine, na Christi vnses hern gebort vefiteynhundert 
vnd sosz vnd vertich ihar, 


ah dem Original im Baupt-Urchive zu Schwerin, Gedrudt bei 
£ifch, Mecdlenburg. Urf, U, Yir, CLXXVI, pag. 261 und 262. 





333 


1547. Juni 23. Schwerin. Yir, 325, 


Deme Erenthuesten vnnd Erbarn, ern Casparn von 
Schoneichen, furstlichen Cantzeler etc., tom Schonefeldt, 
mynem frundtlichen leuen schwager. 


Myne willige denste alle stedts touorn. Ermuhester grot- 
gunstiger leuer swager, wile j. e. als ein furstlick verordenter 
commissarie tuschen deme erbarn Jurgen Prehen tom Hermansz- 
hagen vnde my anderstheils der schede haluen eynen dach 
sondagen nach Johann baptiste vpper gebrecklich scheide, 
wo j. e. bewust, to holden, ick ouerst bynnen xiiij dagen 
nicht jnhemisch gewesen, vnde hebbes ock (ock) nicht ehr alse 
vp hutigen donredach, alse jn vigilia Johann, dessuluigen to 
weten kregen durch Jurgen von Kurtuitzen frawe etc,, wor- 
vmme, grotgunstige leuer schwager, will ick frundtlick gebeden 
hebben, datt gy nach gelegenheit der sake szodanen dach 
muchten gunstichlich verandern; vnd wes jw vppen ander mall 
leff vnd gefellich is, will ıck alle stets genaw nhakomen vnnd 
dhon, will ock j. e. nicht bergen, datt ick Jurgen Prehen - 
sulues szodanen dach durch synen dener affgesecht hebbe. 
Mynem leuen schwager alle stedts to dienen, erkenne ick my 
schuldich vnd plJichtich. Dat. Tzwerin, jn vigilia Johann, bapt.*, 
anno xlvij. 

Henningus von Pentze. 

Rah dem Original im Hanpt-Urchive zu Schwerin. Das Siegel 
zeigt einen ftehenden, rechts gefehrten, herausfchauenden, gefrönten Löwen. 
Ueber dem Schilde: H. P. 


ee Te a nl 


1550. März 15. Rühn, Tr. 326. 
Georg, Herzog von Medlenburg, fordert den Propft zu 
Heuflofter, Herrn Henning v. Pens, auf, ihm 
6 Dchjen und etliche Fäffer Biers zu liefern. 


Unsern gf[rjuesz zuuom. Erbar vnd wirdiger lieber 
getrewer. Wir haben hiebeuorn ahn euch dhon schriuen vhm 


334 


sex ossen vnd etzlige fathe biers, welchs nichts mith ewch 
fruchtbarlichs hab konnen erschaffen. Derwegen gesinnen 
wir noch gnediglich, jhr wollet dasz vorgeschreuen bier vnd 
ossen bey dage vnd nachte angesichtes breues anhero dhon 
schicken. Wo aber solchs noch ihn vorachtung wirth ge- 
stellet vnd dem keine folge wirt geschen, solt jhr erfaren, 
das wir anders darzw gedencken werden, dasz sunst vorpleiben 
mochte. Darnach habt ewch zurichten vnd daran geschigt 
vnser zuuorlassige meinung. 
Dat. Rhune, ahm sonnabend nach Oculi, anno L. 
Georg Herzog zu mekkburk. 
manu ppria, 
Dem erbarn vnd wirdigen vnsern prowest zum Nien- 
kloster vnnd lieben getrewen her Henninck Pentzen. 
Jhn abwesen ahn dem kuchmeister 
odder befelichhaber. 


Uah dem Original im Baupt-Uchive zu Schwerin. Das Siegel 
ift abgefallen und fehlt. 


en 


1550, April 2. Bibow. | | Yir. 827. 


Herzog Ulrid von Medlenburg, als poftulirter, aber 
noch nicht confirmirter Bifchof von Schwerin, bezeugt, 
daß ihm die Schlüffel zu den Schlöffern zu Bütow und 
Warin interimiftifh unter den mitgetheilten Bebdin- 
gungen übergeben worden find, und verfpricht, dte 
Kirche, das Stift und das Lapitel in ihren Gerechtfamen 
zu fchügen. 


Viricvs von gottes gnaden postulate der kirchen vnd 
stifftes tzu Swerin, hertzogk tzu Megklenburgk, etc." Bekennen 
vnd bethugen vor iedermennigklich, wiewoll die confirmation 
‚ vaoserer postulation jhn der eyle nicht kan ehrhalden werden, 


335. 


vnd die wirgkliche poszeszion desz stifites vor der confirmation 
ehrlangen kunnen, vnd darumb die bischöffliche kirche vnd 
stifft tzu Swerin vnd deszelbigen schlosser, hewser, stede vnd 
gütter jhn keine fahr vnd schaden gesthelt werden müchtenn, 
haben die wirdigen vnd ehrbaren herren Johan Lützaw, der 
rechte doctor, prowest, Hennigk Pentze, dechant, vnd 
Lawrentz Schake, dumbhernn tzu Swerin, alsz itzigk capittell 
daselbest jhn sthadt vnd namen deszelben capittelsz vnsz die 
schluszel tzu den (tzu den) schloszern Butzaw vnd Warin mit 
den sthedten alleine alsz einem conseruator, schützer vnd be- 
schirmer derselben vnd aller andern der kirchen vnd stifft 
gütern, freiheiten vnd gerechtikeiten, vnd aller derer nutzung 
also tzu gebrauchen eingethan vnd befolhen, alse einem lawtern 
schutzhern vnd beschirmern vortzüsthende vnd also vnd in 
keiner andern weise gesthalt vnd masze, also dasz wir durch 
diese befelung vnd einthun mittlertzeitt der ehrlanginge der 
confirmation keiner poszeszion gedachter capittel, kirchen vnd 
stifftes tzu schaden vnd ‚nachteil ahnmaszen wollen oder sollen, 
sunder gedacht capittel jhrer vorigen poszeszion vnd ..aller 
gerechtikeit behalden, darinne bleiben vnd sich der gebrauchen 
lassen, daruon auch gedachte herren vnd capittel vor sich 
vnd jhre nachkümmen vor vnsz herlich bedingen vnd prote- 
stiren, vnd desz tzu vorwiszung soll dasz capittel neben vnsz 
auff den beiden hewsern einen ausz dem capittel resiedirenden 
dumbherren oder einen andern, deme dasz capittel befelch 
geben wirdt, tzur stedte sitzen haben, denen wir mit seinen 
dienern vnd pferden nach hergebrachter gerechtikeit vnd ge- 
wonheit mit hawsinge, fudunge vnd leibes ehrholdinge vnd 
stipendien versorgen sollen vnd wollen, vnd seint auch geneigt, 
willen auch vnd sollen nach ehrlangter confirmation vnd 
poszeszion alle‘ arthikel in gleicher form vnd weise wo vnser 
vorfar vnd sunst auch andere punct, die alszdan die nodt 
oder nutzikeit der kirchen vnd stifftes vnd gedachtes capittelsz 
ehrford ernwerdt vnd vnsern gewiszen vnbeschwerlich tzu loben, 
tzu uersprechen vnd tzu schweren vnweigerlich sein, loben 


:336 


vnd versprechen bei vnsern furstlichen ehren, diesz vor- 
geschrieben semptlich vnd insunderheit vast vnd vnuerbruchlich 
woll tzu halten, tzu vrkundt vnd warheitt mit vnserm jnsiegell 
wiszlich versiegelt tzu Butzaw, mitwochen nach Palmarum, 
anno funfftzig. 
Vlricus postulatus des stifts vnd khirchen zue 
Swerin, herzog zue Meckhe]burg etc., bezeuge 
vnd bekhenne mit diser meiner hirunter 
geschribner hantschrift. 
Original auf Pergament im Haupt:Urchive zu Schwerin. Angebängt 
des Herzog Ulrichs Secretfiegel. 


we 


1550. Juli 15. Schwerin. Yr. 328, 


Herzog Ulrich von Medlenburg, Pojtulat, Dr. Johann 
£ütow, Dompropft, und der Decan Henning v. Pens, 
‚Adminiftratoren des Stifts Schwerin, ertheilen ihre 
Beftätigung Uber das von Jacob Barold an Adyim 
v. Paffow d. &. zu Zidderich für 2400 fl. verkaufte 
Stifts-Kehngut Moifall (Auszug.) 


Wir Virich von gots gnaden hertzogk zu Megklenburgk, 
fürst zu Wenden, postulatt vnd graue zu Schwerin, der lande 
Rostogk vnd Stargardt herr p., vnd wir Johannes Lutzaw, 
der rechte doctor vnd thumbprobst, Henning von Pentze, 
decanus der thumbkirchen zu Schwerin, als vor- 
ordneten administratores jhn namen vnd van wegen des capittels 
daselbst, bekennen vnd thun kunt hiemit offentlich jhn vnd 
mit diesen vnserm brieffe, das der erbar vnser vnd des stifits 
lieber getrewer Jacob Barolt, ehrbsessen zur Moysall, vns be- 
richtet, wesz ehr sein lehengut, in vnserm stieft belegen, Achim 
Passowen erblich vorkauft hette, vns derwegen vmb consens 
vnd bewilligung solches kaufs vntterthenigklich vnd dienstlich 


837 


'ahngelanget; nachdem vns aber vorkummen, als soldt Jacob 
Barolt jhn solchem kauf etzlichen acker, an der gerechtigkeit 
zu dem kirchlehen zur Moysall belegen vnd von vns als itzigen 
postulaten zu uorleihen gehöret, geschlossen, derhalben wir den 
wirdigen ehrn Hennig von Pentzen, decanum zu Schwerin p., 
vnd Hinrich Alekoff, bürger ihn vnser stadt Wiszmar, solchen 
handel zu uorhören vnd eigentlich zu erkunden abgefertiget vnd 
befolen. — — — — — Geben demnach in krafit dieses 
brieffes nach vnd bewilligen, das vielgemelter Barolt gedachten 
kauf seines lehenguttes mit Achim Passowen geschlossen voll- 
ziehe vnd nachsetze, Desz zu mehrer vrkundt haben wir Vlrich, 
hertzog zu Megklenburgk p., vnser fürstlich jngesiegell vnd wir 
gedachten administratores vnsef gewonlich sigillum capituli 
zurücke wissentlich lassen aufdrucken. Geschehen vnd geben 
zu Schwerin, dinstages nach Margarete, anno p. funftzigk. 


Qadh der vom Geh. Archivrath €. fr. Evers vom Originale ge- 
machten Abjchrift im Haupt-Urchive zu Schwerin. 


m nn ee 


1551. Ar. 329, 
Die borunge vff der Schelue vnnd der stadt Schwerin. 


Anno domini M.D.L.]. ego Cristianus Uidemer, ecclesiae 
Swerinen: vicarius etc., vp der Schelue die renthe, vnd hebben 
nichts geben jn vielen jaren gelick wo alhier volget, als nemlich 
die wortzins: 


— | Te ee 


mn in ie ie Er a mm men mm sem mem on un 


. 
de hortis holerum van den Bolhauen 


Henning Pentze . . . . ij ij 
Heinrich Teszzke . . . . . Mjß 
Hans Boldewin . . 2. 2 2 2020.20. Vväj witte, 


Aus dem Kirchenvifitations-Protocoll vom Jahre 1555 über das 
Stift Schwerin, im Hanupt-Archive zu Schwerin. 


En Pe 


22 


338 


[1553.] Yır. 330, 


Registrum maioris collecturae ecclesiae Swerinensis. 


ij marck her Johan Hofmann, 
marck Jochim Wichnann, 
marck Hans Frowwander, 
j marck Heinrich Brockmoller, 
vij marck coquiniarius ducis Vlrici in Butzow, 
xvj marck Hennike Pentzsche zu Beschendorp, 
xvj marck Jochim Pentze tho Wittenborch, 
xvj marck Jasper Pentze, 
viiji marck Helmich Pentze tho Malchoch, 
ij marck junior Vollert Pentze, 
ij marck Jochim Pentze, 
ij marck Jasper Pentze, 
iii marck Reimer Pentze, 
iijj marck Siuert von ÖOrtzenn, 
xxj; marck Harttich von Bulow, 
ii} marck Hans Bralstorp, 
xv marck Jochim Haluerstadt, 
iijj marck Curt Sperling, 
vj marck Cristoffer Bischwang zu Karchow, 
ii marck Vicke Basseuitze zu Maslow, 
ij marck Blucherschke zu Wastkow, 
ij märck N. Blucher zu Lesenn. 
Der eddelude rente betagt vfn vmbschlagk. Summa 
lateris: 137 marck 8 &, 


u 


Aus dem Kirchenpifitations-Protocell vom Jahre 1553 über das 
Stift Schwerin, im Haupt-Archive zu Schwerin. 


we 


- 


339 
1554. Dec. 19. YDismar. Yr. 331. 
Cester Wille des Dompropftes Henning von Penß. 


Jn gades namen amen. Jch Henningus Pentz, doem- 
probest der kirchen Schwerin vnd dechen tho Ratzeborch, 
betrachtende, das des minschen leuendt vp dusser weldt gantz 
brechsam ist, die dodth, dorch vnse vorelderen Adam vnd 
Euam im paradiese dorch den appelbethe vorwrechet, gewisse, 
de stunde auerst des dodes vngewisse, vnd darmit dan nach 
meinem dode meiner haue vnd guder haluen kein vnfrede 
vnd uneinicheit erwachsen, sunder frede vnd einicheit bliuen 
moge, so hebbe jck in betrachtung gemelter orsacken, wowoll 
edlichermaten schwach ann mynem lichamme, jedoch wo 
mechtig myner sinne vnd guder vernunft, ehr jch mit schwarer 
kranckheit beualle vnd in gott vorsterue, van mynen tydlichen 
wolgewunnen gudern, de my de almechtige vth gnaden temlich 
vorlenth, vth egener bewegnusse, frygen willen, wolbedachtes 
vnd beradens modes, vngedrungen, vngetwungen, min testament 
vnd latesten willen jn nachfolgender wyse, wie jch sulckes na 
form der rechte thom krefftigsten vnd bestendigsten don schall, 
kan vnd mag, gesettet vnd geordent, latine nuncupatiuum 
genand, vnd offtwoll jdt alles alse nicht werth noch krefftig 
where, so will jch doch, dath idt thom weinigsten also vele 


. gelde, alse codicillen edder lesten willen jn der alderbesten 


vnd kreftigsten form, wo sick datt na rechte eigend vnd ge- 
boret, vnd betuge darbeneuenst thom ersten, dat jch ihm 
rechten christlichen gelouen alse ein christenminsche vth desser 
werldt mynen affscheid nemen wil, vnd beuhele darvp myne 
seele nhu vnd tho allen tyden jn de hende des almechtigen 
gades, der allerhilligsten jungfrawen Marien vnd aller hilligen 
gades vth andacht vnd innicheit mynes hartenn, demodig- 
lichenn biddende, my alle tydt vnd in meiner lesten stunde 
vor dem bosen fiende tho bewaren vnd tho beschermen, thor 
ewigen salicheit, vnd beuhele mynen lichnam na meinem tode 


y2*r 


340 


der wormigen erden, christlicher wise tho begrauende vnd tho 
beerdigende, vnd geue int erste van mynen tydlichen vnd 
wolgewunnen gudern mynem gnedigen heren, hertoch Vlriche 
tho Mecklenborch vnd administratorn des stiffts Schwerin, alse 
miner ordentlichen ouericheit vnd approbatori dusses mynes 
testaments vnd latesten willens, wye mi och s. f. g. sulches 
gnediglich thogesegt, geue jch hundert gulden munthe. Item 
der doemkercken Schwerin bowete geue jch hundert gulden ' 
munthe; disse hundert gulden sint in einem vorsiegelden 
breffe by Syliacus Rhor thom Nienhuse; de renthe dauon 
schal, wie gemelt, der kirchen pro tempore wesenden bow- 
meister hengegeuen werden. 


Item in den doem tho Ratzeborch der buwete darsuluest 
tho hulpe hundert gulden munthe; de sint och by Syliacus 
Rhor thom Nienhuse luth eines vorsiegelden breues; de renthe 
daruan schal itztgemelter buwete thogekeret werden. 


Item thom Nienkloster geue jch vor eine milde gifft 
hundert marg Lubs., daruan scholen se voftich marck lubesch 
by Siuert van Ortzen vormoge eines vorsiegelden breues finden; ' 
vnd offt wol in densuluen breuen verhundert marck vor- 
schreuen, so ist doch einhundert marck daruon vthgeloset; 
de andern voftich marck schal men bar vth minen redesten 
gudern vnd barschop auerantwerden vnd geuen, myner darby 
_tho gedencken. | 

Item dem rhade thor Wiszmar, tho vorbeteringe der stadt- 
muhren, demmen, steghen vnd wegen, hundert gulden munthe; 
de sint in vorgeschreuen breue by Siuert van ÖOrzen tho 
finden, welckern kundert gulden ein ersame rath van Siuerde 
na erer gelege[n]heit infordern mogen. 

Item Hans Pentze, vor sinen truwen denst, so he my 
gedan, geue jck einhundert gulden munthe, vnd dewyle jck 
em 30 daler gelend, scholen desuluen vor vefitich miarck 
gekortet, vnd sehal der hundert marck haluen mit in Siuert 
van Ortzen briefl' gewyset werden, myner darby tho gedencken. 


341 


Noch geue jck thor Wiszmar int schwarte closter prediger- 
ordens den brodern int gemeine vor eine milde gifft vofftich - 
marck l,ubesch, de men vhon mynem gelde vnd kornpechten 
tho Schwerin nehmen schall, myner darby tho gedencken. 

Vnnd darmidt dan och de armen Christi in dussem minem 
testament nicht vorgeten, so geue vnd thokere jch densuluen 
sostehalffhundert marck Lubesch. Van dusser summe schal ein 
.ersamer rath voftehalffhundert marck Lubesch van Hartich van 
Bulowen thor Wedemendorp vormuege tweier vorsegelden breue 
infurdern vnd vp ehre kamery nemen; de andern hundert 
marck schal men van myner gulden keden, dar de gulden 
flasche inne henget, vnd, wat dar bauen mangeln werdt, an 
geboegeden gulden vth minem schnore nhemen, darmit 
 desuluen hundert marck full mogen werden. Vnnd de renthe, 
de jarlickes van den sostehalffhundert marck kamen wert, alse 
van jeder hundert vieff marck, den vorstenden der armen- 
taffeln -in sunte Niclas kirchen darsuluest thostellen mogen, 
dat durch desuluen vier armen luden, de mine soens dartho 
eres gefallens tho erwelen macht hebben scholen, vnd dar 
idt van enen vorsumet, ein ersame rath des gewaldt vnd 
khore hebbe, einem jeden alle sontage twe pundt botter, alle 
dage ein penning tho brode vtlhghedelet, vnd alle jhar tho 
behoef erer kledinge ein lacken Wiszmarsches wandes ge- 
geuen werde, 

Item vor mine negsten eruen bekenne jch meinenn freundt- 
lichen lieben broder vnd broderkinder, vnd geue einem 
ieden von ehme vor eime milde gifft vnd legatt negenhundert 
gulden munthe, ist sossen thosamende achte dusendt vnd 
einhundert marck Lubesch, vnd will sie derowegen an siegel 
vnd briefe, die jch in eine lade sunderlich verschlutten laten, 
dat se ere geldt daruth mahnen mogen, gewiset hebben. 
Dartho geue jch en thosamende sosz suluer lepel, noch den suluern 
kop edder schewer mit dem insettebekern vnd myne suluern 
schalen, dar se sich vnder einander broderlich vnd vedderlich 
vmme vergleichen mogen. Noch geue jch enen alle my[n] 


342 


huszgerath tho Schwerin vnd Ratzeborch ahn kannen, keteln, 
“ grapen, vathen, bedden vnd beddegewand, buten bescheden dat 
korn vnd geldtpechte, so vorhanden edder my na mynem 
dode thokamen mach, welches mine nabeschreuen testamen- 
tarien verkopen vnd myne pluckschuldt daruan betalen, dat 
auerige jn de hende der armen wenden scholen. Vnd nachdem 
mine seligen leuen broder Reimar vnd Hang Pentzen 
den verguldeden kop edder schewer vth broderlicher gunst 
vnd thoneging nagegeuen, so ist min wille vnd meinung, dat 
desulue na mynem dode Reimars vnd Hansen kindern 
wedderumb verhandreichet werde; den suluern verdeck auerst, 
so jch darup macken laten, geue jck Reimars kindern vth 
sunderlichem verdienste vöruth, den my vele willen vnd denstes 
jn eres saligen vaders huse, desz se noch geneten scholen, 
wedderfharen, wo och alle mynen brodern wol bewust ist. 
Mit dessen legaten vnd milden gefften scholen myne broder 
vnd broderkinder van allen anderen noch bliuenden gudern, 
beweglich vnd vnbeweglich, angesehen desuluen van my na 
anthal desjennen, so jch erfliches anfals bekamen, welches 
ein gar geringe, wo ehr suluest bewust, stadtlich genoch begifftet. 

Item myne dre besten rocke, alse sammiten, dammaschen 
vnd camlotten, gefudert, scholen mine nabeschreuen testamen- 
tarien strax naminem dode verkopen na eren werde vnd dat geldt, 
so daruan jngenamen, armen denstmegden tho eren berade 
tho hulpe na gelegenheit hengeuen. 

Item minen beiden soens, Christoffer vnd Henneken 
Pentzen, geue jck einen jedern dusendt marck, welches jch 
enen jhn vorsiegelden breuen nhu alle by minem leuende 
thogestellet, vnd wil, dat van der helffte der renthe, so uan 
den dusendt marcken mynem sone Henneken jarlichs kamen 
wert, demsuluen de tydt siner vnmundigen jhare tho vnder- 
holding van den vormundern, de jch eme kesen vnd ordenen 
werde, gegeuen vnd de ander helfite von jaren tho jharen, so 
lange hie in eine vniuersitet tho schicken duchtig, tho behuff 
sines studij, dem gantzen geschlechte tho ehren, tho truwen 


343 


handen hindengelegt moge warden. Noch geue jch Christoffer 
einen suluern lepel, jn welches muddel Marien bodeschop 
jugegrauen, vnd Henneken einen suluern lepel, den my selige 
h. Niclas Kopke gegeuen; dartho alle myn husgerath, alse jch 
dat jn mynem huse thor Wiszmar hebbe, geue jch vorgerurten 
meinen beidenn sons, idt sy an kannen, keteln, grapen, fathen 
tellern, bedde vnd beddegewandt, kisten vnd kistengerathe, 
kledern, korn, ‚vitallie, nichtes buten bescheden, ohne was jch 
in dussem mynem testamente daruan vergeuen, broderlich 
vnter sich tho deilende. Item mein gulden kleinoth mit den 
granath rosen auerlathe jch meinem sone Christoffer, by dem 
vnd alse, dat he daruor strax na mynem dode ein lacken 
Wischmarsches wandes kopen vnd sulches armen luden vthdelen 
schole. Vnnd dar idt sich begeue, dat einer van minen sons 
ohne liueseruen vorsterue, Schal sin antheil vp den andern 
nabliuenden leuendigen broder, vnd na erer beider dode, jn- 
deme sich de ahne liueseruen thodragen worde, an myne 
negsten eruen fallen vnd kamen, 

Item miner kokeschen Annen geue jch vor ere lohn vnd 
truwen denst, den se my gedan, twehundert marck Lubesch, 
de my her Jochim Finger, burgermeister, luth eines vorsegelden 
breues schuldigk, daruan se jarlich ere renthe hebben vnd sick 
dersuluen tho erer vnderholdinge gebrucken schal. Dartho 
geue jck er mine beiden boden bei der freschen grouen de 
tydt eres leuendes tho bewanende, des scholen idt er mine 
beiden sons, Christoffer vnd Henneke, tho gelicke jn wesent- 
lichem buwete erholden; daruor scholen na Annen afsteruen 
desuluen boden an gemelte mine sons tho glichen delen fallen 
vnd kamen; wurden se auerst jn der buwete sumich werden, 
schal ein ersame rath alhier dersuluen mechtich wesen, de 
antasten vnd buwen lathen, vnd, wat daruan kan, jn de hende 
der armen wenden. Noch geue jck er einen suluern lepel, 
den my her Johan Ernst seliger, etwan doemher tho Rattze- 
borch, gegeuen; noch ein stande bedde mit einer spondien 
vnd alle syner thohehoringe voruth; noch ein bedde tho 


344 


Henneken syner behof mit syner thobehoringe; ein halffstoueken 
vnd eine quarterskanne, dre vathe van den middelmetigsten, 
twe grapen, dar man jnne tho einem fathe kaken kan, einen 
ketel, dar man fische in seden kan, vnd einen schinkenketel, 
miner dar by tho gedencken. 


Item myner olden Jlseben, vor ehren my gedanen 
truwen vnd langen denst, geue jck er ein stande bedde mit 
siner thobehor vnd einen suluern lepel mit sunte Annen bilde, 
vnd schal der vnderholdinge de tydt eres leuendes by erem 
sone Christoffer, dem jck daruor genochsam thogekeret 
vnd sulckes beualen, gewerdich sin, 


Item min wanhusz thor Wiszmar by den frischen grouen 
auerlathe vnd geue jck minem broder Jasper Pentzen tho 
sinem leuende tho bewanende, doch dat he daruan tein marck 
Lubesch, woruan alle jhar twe marck thor buwete dessuluen 
huses vnd de andern acht marck jn de hende der armen 
scholen gewendet werden, jarlichs geuen vnd ein jhar na 
minem dode Christoffer, de darinne mit siner moder vnd 
Anneken och erem sone wohnen, vnd den armen, wie jch 
gethan, almissen daruth geuen schal, laten moge. Na afsteruen 
auerst Jasper Pentzen schall idt sulue husz mines seligen 
broders Reimars Pentzen sinen kindern den oldesten 
daruan vmb vorgeschreuen hur tho bewanen frig stan. Dar 
se idt auerst eigener person nicht bewanen wolden, so schal 
ein ersame rath tor Wiszmar dessuluen einem cehrlichem 
manne edder frawen vmb de vorgeschreuen hur jnthodonde 
mechtig sin, jodoch datt idt vorerst Christoffer vnd Henneken 
angebaden werde. 

Item Dorotheen Platen, jungfrowen thor Wiszmar, geue 
jck twintich marck Lubesch, myner darby tho gedencken. 

Item Hermanno Munth, notario des capittels tho Schwerin, 
geue vnd thothekene jch vor sinen my gethanen truwen denst 
vnd willen, des jch eme och hirmit tuchnisse geue, minen 
seiger, den jch vnlangst tho Lubeck ferdigen vnd darsuluest 


345 


hern Lorentz Meyer jn vorwarung doen lathen; noch einen 
suluern lepel, den my her Johan Meyer seliger gegeuen, miner 
darbi tho gedencken. 

Item hern Dethloff Christoff, vicarien thor Wiszmar, geue 
jch j drompt roggen vnd vier syde speckes, miner darby tho 
gedencken. 

Item mynem dener Sander geue jck mine koye vnd 
kaluer, de jck tho Moltzan by Rattzebor[ch] hebbe, miner 
darby tho gedencken. 

Vnd so jemendt dit min testament vnd latesten willen 
brechen wolde, so scholen vnd mogen mine nabeschreuene 
testamentarien idt sulue mit alle minen nachbliuenden gudern 
beschermen vnd by fulmacht ehrholden, vnd beholde my och 
gantze vullenkamene macht, ditt min testament vnd latesten 
willen tho wandelende, tho voranderende, jdtliche legata tho 
vorenderende, vnd andere legata tho geuende, so uacken mi 
des geleuet, vnd testameln]tsrecht ist, mit protestation vnd 
beding, dar dit min testament nicht genochsam were na rechte 
eines herlichen testaments, schal idt doch gelden na rechte 
der codicillen vnd anderen schlichten testamenten vnd latesten 
willen. Dem allen nach so kese vnd sette jch vor testa- 
mentarien, minen latesten willen tho exerciiren vnd tho ver- 
folgen, die erbarn, ernuhesten, vorsichtigen vnd uolweisen hern 
Jochim Vinger vnd hern Jochim Schmidt, burgermeistere thor 
Wiszmar, vnd ehre successores nha erem dode de twe oldesten 
burgermeistere thor Wiszmar thor thidt sinde, minen freundt- 
lichen leuen broder Jasper Pentzen, vnd na sinem afsteruen 
miner broder edder broder kinder den oldesten, vnd hern Lorentz 
Schagken, doemhern tho Schwerin vnd Ratzeborch, vnd geue 
einen jeden von ehn einen engelotten tho milder gedechtnisse, 
ehnen hiemit beuhelende, dat se dit min testamente vnd 
latesten willen so vthrichten, alse dat vor gade vnd den luden 
willen bekandt sin.: Des tho mherer orkunde vnd wharheit 
hebbe jck Henning von Pentze vorbenomed dit min testa- 
mente mit eigener handt vnterschreuen vnd mit minem ange- 


346 


bornen pitzier vorsiegeldt und na form der rechte durch 
nabenante mine gonstige hern vnd frunde vnderschriuen, 
buthenvp vorsegeln vnd durch einen offenen notarium tho- 
rugge vpschriuen laten. Datum et actum Wiszmar, midtwekens 
na Luciae, na Christi vnsers leuen heren vnd saligmachers 
gebort vofftein hundert darnha ihn ver vnd vefftigsten jhare. 
Ego Henningus Pentze 
testor supra scripta manu propria. 
[Hier folgen die Zeugen, als: Siegmund Crull, med. Dr.; 
Barold Sandow, consul; Peter van Ecksen, civis Wismar.; 
Sieverd v. Bockwold, vasallus; Jodocus Wittenborg, Detlev 
Christopher und Burghard Schmidt, vicarii eccles. Suerin.) 


ad; 3 beglaubigten Abfchriften im- Hanpt-Urchive zu Schwerin. 





1556. April 16, Güftrow. . Ur, 332. 


Die Derordneten des medlenburgifchen Ausfchuffes be- 
fcheinigen, daß die dem Herzoge Ulrich vom fel. Herrn 
Henning von Pent dargeliehenen 1000 Mark zurüd- . 
gezahlt und die darüber ausgeftellte Driginal-Schuld- 
verfchreibung ausgeliefert worden fei. 


Wir vorordentenn des ausschos der lande Meglenburgk 
etc. bekennen, das wir vonn dem ernuestenn vnnd erbarenn 
Cerstenn Eichstedten, heuptmann, vnnd Christoffern Pentzenn, 
kuchenmeisteren alhier, vff heuten dato her Henning 
Pentzenn seligen brieff auff tausent marck Lub, heuptstuell 
vnd funfftzig mark rente lautendt, welches geldt sie aus beuell 
des durchleuchtigenn, hochgebornen furstenn vnnd hernn, herren 
Vllrichs, hertzogenn zu Meglennburg etc., vnsers gnedigen 
hern, von der lanndbede auszm ampt Güstrow, so sie in vor- 
schienenn viervnndzwenzigsten Februarii vnns vberanthworth, 
innebehaltenn vnnd bezalet vnnd denn briefi” darmit erlediget, 


347 


vnsz zugestellt vnnd vberanttworthet, deme wir auch vonn inenn 
bekommen. Sagen vnnd zelenn sie derwegenn solches erledigten 
vnd vnns zugestellten brieues hirmit quiedt vnd losz. — — 
— — — — Gegeben zu Gustrouw, am dinstage in heiligen 
oesteren, anno sechsvndfunftzig. . 


ad; dem Eoncept im Baupt-Urchive zu Schwerin. 


(1567. Sebr. 1.) Grimmenftein. !lr. 333, 


Herzog Johann Friedrichs II. zu Sachen Schreiben an 
Achim von Pens. 


Von gottes gnadenn Johans Friedrich der ander hertzogk 
zw Sachssenn vnd geborner churforst etc. 

Vhester lieber getrewer, welcher massen vnnd gestaltt 
wir vonn vnsernn vettern hertzogk Augusten vnnd seinem 
gottlosenn anhange, dem pfaffen, ahne alle gegebene vrsache 
ausz lauterem trotz vnnd vbermuth mitt herescrafft vnnd 
gewaldt vberzogenn werden, das wirdestu aus hiruorigem vnserm 
ahn dich gnedigem gethanen schreibenn habenn verstandenn, 
auch desselbigenn sonstenn zur notturfft sein berichtet worden; 
als wehrenn wir wolbedacht gewesenn, dir allerley zu schreibenn, 
so will es doch der feder nicht zuuortrawenn sein. Wie aber 
alle sachen stehen vnnd wie es darumb geschaffen vnnd gewandt, 
das wirdett dich der auch veste vnser rath vnnd lieber getrewer 
Ernst von Mandelszlow allenthalbenn berichtenn, vnnd nachdem 
wir je vnnd allewege ein besonderenn gnedigenn geneigtenn 
willen vnnd vertrawenn zu dir getragenn, also wollen wir auch 
nochmahls keinen zweiffel in dich setzen, du werdest vns in 
kegenwertiger vnserer dranckseligenn noth vnnd gantz vnuer- 
schuldetem vberfahl neben gedachtem vnserm rath Ernst vonn 
Mandelszzlow vnnd denn anderenn vnsernn bestelltenn 
oberstenn vnnd rittmeisternn mitt getrewer furderlichster 


348 


rettung vnnd entsatzung nicht verlassenn, sondernn damit so 
stadtlich vnnd schirstenn als es muglich zu hulff kommenn 
helffenn. Das wollen wir mitt gottes hulffe vmb dich vnnd die 
deinen, mitt gnediger danckbarkeitt hinwieder verschuldenn. 
— — — — — Dat. Grimmenstein denn ı. Februarij, Lxvij. 
Johan Fridrich geborn: curf: 

An Achim von Pentzen, 


Hah dem Original im Haupt-Achive zu Schwerin. 


a ET LELE TE 


[1567.] Yır. 334, 


Hertzogen Johans Friderichen von Sachsen ritt- 
meister, welchen er itzo bestallung zugefertiget, so 


niedergeworffen worden, 


Allart von Hurde!) zu Stormbde vnd Schwartzenrabe im stiffte 
Baderborn ; 

Ernst von Mandelslo; 

Frantz Sparr, ist todt, vnter dem churfursten zu Brandenburg ; 

Achim Bentz ®) zu Fridberg vnter dem Grafen von 
Mansfeldt; 

Adrian Jatzkaw, Pommer; 

Otto von der Malsburg, ein Hesz; 

Bernhardt von Virmundt; ; 

Ascha von Holla, hat pfandtschilling vnter vnserm gnedigen 
hern vnd ist [in] Peine hertzog Adolfis heubtman; 

Joan von Roszingen, Halberstetisch; 

Christoff Pentz zu Raguth Megkelburg; 

Bartel von Mandelszlo, haubtman zu Cotbus; 

Christoff Hunickw°) im lande zu Gericho im stifft Magdeburg; 

Herbaldt Blatisz, ein Bremer oder Paderborner; 

Christoff von Sanne, unter dem churfürsten zu Brandenburg; 


ı) Alard v. Horde. 
») Achim v. Pent-Raguth. 
’) Hünide, 


—- - - Tr nn nn 





349 


Hans Preume !), Megkelburg; 

Christoff von Wustraw, der hertzog von Luneburg vntersas; 

Moritz Frise, vnter hertzog Erichen; 

Hans Frise, soll todt sein, auch unter hertzog Erichen; 
. . von Schlanewitz vnter dem erzstifit Magdeburg; 

. von Stockheim vnter hertzog Erichen; 

Hans Georg von Perlingen; 

Hilmar von (Querner; 

Erich von Mandelslo; 

Bartel von Witzingerode; 

OÖszwaldt von Bodendeck ; 

Sebu Marschalch, 


Obristen, 
Plate von Heluersen, 
Joan von Holla, 
Jacob Grota, vnnd 
Kersten Manteuffell. 


Hady einer Abfchrift im Hanpt-Archive zu Schwerin. 


TEE EEE 


1632, Sept. Im Seldlager bei Sürth. ir. 335. 


Guftan Adolf, König von Schweden, fchenft dem Obrift- 
lteutenant und Hofmeifter Adam Heinrich v. Pens 
die Güter und Dörfer Hermannshagen, Jürgenshagen, 
Höllin, Blambef und Qualig zu erblihem Eigenthum. 


Wir Gustaff Adolph von Gottes gnaden der Schweden, 
Gothen vndt Wenden König, Groszfürst in Finnlandt, Hertzog 
zue Ehesten vndt Carelenn, Herr vber Inngermannlandt; 'Thuen 
kundt, hiermit öffentlich bekennende, das wier aus sonnder- 
bahrenn königlichenn huldenn vnndt gnadenn, vollbedachten 


') Bans v. Preen zu Mödentin, deffen Güter Herzog Ulrich v. M. 
wegen Selonie und Landfriedenbruches 1562 mit Befchlag belegt hatte. 


360 . 


freyen mueth vnndt eigener bewegnus, auch vmb der vnnter- 
thenigenn diennste vnndt trew willenn, so vnns vnndt vnnser 
cron Schwedenn der edle, veste vnndt mannhafte, vnnser 
Obrist Leutnant vnndt vnnsers frawzimmers hoffmeister, be- 
sonnders lieber vnndt getrewer Adam Heinrich Pentz eine 
zeithero geleistet, auch ins kunfftige thun vnndt leisten soll, 
kann oder magk, ganz wiszentlichenn geschenckt vnndt vor- 
ehret habenn, schenckenn vnndt vorehrenn jhme Pentzen hiermit 
vnnd in crafft dies briefes auf bestenndigste weis, als solches 
jmmer geschehen kan, sowohl seinen erben vnndt nachkommen, 
das guth Hermanshagenn nebenn den dorfern Jordenshagen, 
Gollin, Glambecke vnndt Qualitze, sambt allenn pertinentien, 
recht vnndt gerechtigkeiten, nichts ausgenommen, allermaszenn 
es die vorige besizer genuzt vnndt gebraucht, wir aber nun- 
mehro durch gottliche gnedige verleihunng jure belli ann vnns 
gebracht vnndt darmit nach vnnsern königlichenn gerechtenn 
willenn zu disponiren vnndt zu verordnen haben, jnmaszen wir 
jhme Penzen vnndt seine erben in obgedachte gütere, — jedoch 
vnns das. jus superioritatis in alleweg vorbeheltlich —, der- 
gestalt würcklich immittiren vnndt einsezen, das von vnns 
vnndt vnnser cron Schweden er mehrgenandte gütere alsz ein 
gnadengeschenk in vnnterthenigster schuldigster danckbarkeit 
empfangen, erb- vnndt eigenthümblich haben, nuzen, genieszen 
vnndt besizen, vns auch vnndt vnser cron Schweden deswegenn 
jederzeit getrewe, holdt vnndt gewertig sein solle. Maszen 
er sich hierzu in einem ausgefertigten revers mit mehrerm 
verpflicht gemacht hat, gestalt wir jhme vnndt seine erben 
bey dieser vnnser königlichen donation gegen menniglich 
schüzen vnndt manuteniren wollen. Uhrkundtlichenn dieses 
mit vnnserer eigenen handt vnndt königl: secret befestigtenn 
briefs So geschehenn in vnnserm veldtlager bey Fürth, den 

Septembris, des sechzehenhundert zweyvnndtdreiszigsten 
jahres, 


(gez.) Güstavus Adolphus, 


351 


Original, anf Pergament, mit an blau, filber und gelb (?) geflochtener 
Schnur hängendem Siegel von rothem Wache in hölzerner Kapfel, im 
Baupt-Ardive zu Schwerin. 


1643. März 18. Schwerin. Tr. 336. 


Katharina v. Pens, fel. Lurd v. DPenten zu Bammelin 
Wittwe, bittet den Herzog Adolf Friedrih von Mled- 
lenburg um $ürfchreiben an den Prinzen von Dranien 
und an den König von Portugal, zwels Befreiung 
ihres, vor zwei Jahren in die Befangenfhaft türkischer 
Seeräuber gerathenen Sohnes Hartwig. 


Gnediger fürst vnnd herr, 

E. f. g. kan ich ausz hochbekummertem hertzen demutig 
zu berichten nicht vmbhin, wasgestalt, alsz mein sohn Hartig 
Pentze für etlichen jahren in des herr herzogen von 
Brigantz !) dienst kommen, jhr durchl. aber für etwa z jahren 
von der Romisch: kay: Maytt: in arrest genommen vnd dem 
könig in Hispanien nach Italien zugeschicket ist, das bey 
annehmung hochgedachter jhr: durchl: derselben diener 
teutscher nation von denen spanischen ministris abgeschafft 
vnd, indem mein sohn mit recommendationschreiben vnd 
mündtlichen secretis nacher Liszbon an jhrer durchl: herrn 
brudern, den itzigen könig in Portugal, schiffen wollen, von 
den türkischen meerreubern unfern von Barbareyen gefangen 
vnd zum schlauen an den generalen vber die türkische 
gallern nach Arschell ?) gebracht ist, welcher ihn auch solcher 
dienstbarkeit nicht wieder erlaszen will, es sei dan, dasz er 
sich mit 4500 rthlr. rantzionire vnd wieder frey mache. 


!) ‚Herzog Eduard von Braganga, geftorben Ao. 1649 im Gefängnifie 
zu Mailand. 

9) Arfchell — Arfila oder Arcila an der Weftfüfte Marocco’s, ca. 
5 Meilen füdlich von Tanger. 


352 


Wan ich nun, beuohrab bey itzigen meiner kinder güter 
elendiglich ruinirtem zustande, zu weinig oder vielen geldt- 
mitteln leyder nicht gerahten kan, auch andere wege oder 
mittel, wohin ich fliehen oder mich wenden möchte, ohn allein 
zu dem lieben gott vnd e. f. g., nicht weisz, noch für der 
handt ersinnen kan: alsz bitte (ich) e. f. g. ich demiütiglich 
vnd vmb lauter gotteswillen, sie wollen jhr diesz mein 
vnaussprechlich creutz vnd hertzens hohes anliegen iammern 
laszen, mir die grosze gnad erweisen vnd jhr prinzl: hoheit 
von Roanien'), alsz die wegen dero hohen commando in den 
Niederlande[n] ohnzweiflich bey ihrer königl: Maytt: zu Portugal 
in sonderbahrem respect, ersuchen, dasz neben e. f. g. die- 
selbe mit fruchtbarlichen intercessionalen an hochstgedachten 
könig zu Portugal sich meines sohns, vmb der j. königl: 
Maytt: geliebten herr brudern geleisteten trewen dienste 
willen, gnädigst anzunehmen gnedig geruhen, damit mein sohn 
ausz der barbarischen volcker grausamen tyranney vnd vn- 
erträglichen dienstbarkeit etwa durch auswechselung anderer 
gefangenen oder in anderen wegen errettet vnd auf freyen 
fuesz wieder gesetzet werden möge; das wird gott der all- 
mechtige j. f. g. reichlich vergelten; mein sohn. wird diese 
hohe gnade mit vnterthenigen schuldigen diensten zu ersetzen 
die tage seines lebens äuszerst gefliszen sein, vnd ich bin 
es mit meinem täglichen gebehte in demuth zu erwiedern so 
willig alsz schuldig. Datum in e. f. g. statt Schwerin, den 
ı8. Marti, Ao. 1643. 

E. f. g. demütige verbitterin 
Cathrina Pentzen, sehl, Churt Pentzen, 
weiland zu Gemmelin erbseszen, nach- 
gelaszene hochbekümmerte wittwe. 


Original im Haupt-Archive zu Schwerin. 





ı) Roanien = Oranien. 


I)achfräge. 


nu 





Digitized by Go 


1373. Dec. 8, Tr. 337, 


Hennefe v. Pent gelobt den Dombherren zu Hamburg 
Frieden und Freundfchaft und erbittet von ihnen das 
Gleiche für fich. 

Salutem obsequiosam in domino promissam:; Wethen 
scolle gy erborn dumheren to Hamborch, als gy dat van mi 
Henike varı Pentze hebben wellet, dat ik iv vorsegheln scolle, 
dat ik iuwe beste wethen scolle, dat vnbiede ık iv in dessem 
openne briefe, dat ik iv vnd ivwe stycht nicht arghen wil, 
ivwe beste dun vnde wethen, wo ik kan vnd mach, vnd ik 
bidde iv darvmbe, dat gy mi des likes weder dun vnd min 
beste wethen wor gy moghet, vnde des sende ik iv dessen 
openne brief vorseghelt mit minem inghesighel, dat hir an 
hanghet. Datum anno domini millesimo CCC® Lxxiij’, in die 
conceptionis beate virginis Marie. 

ah dem im Stadt-AUrchive zu Hamburg anfbemahrten Original, 
auf Pergament. Un Pergamentftreif hangend das dreiedige Siegel des 
Ausftellers: auf rechtsgefehrtem Helm 2 aufrechte und eine wageredte 
Stange, deren Enden mit Federn beftect find. Umfcrift rechts oben 


beginnend: 
+5 +10 « hHANn+NIS.. d + PANS. 


1427. Sebr. 24. Yr. 338, 


Auseinanderfegung zwijchen dem Kübedfer Bürger 
Johann von KHortheim und Johanns v. Pensen 
Wittwe, frau Abele, über eine Schuldforderung. 
Johannes de Northem coram libro recognouit, se sub- 
leuasse et percepisse a domina Abelep, relicta Johannis 


23° 


356 


de Pentzen, IIF mrc. lub. den. ex eo, quod Johannes, 
filius antedicti Johannis, dictam Abelen fecit citari ad judicium 
spirituale in Stadis ex parte debitorum XVIII mrc. cum tribus 
solidis Lub, Vnde tamen Johannes de Northem nomine sui et 
ex parte prefati Johannis, sui filii, antedictam Abelen et 
ipsius heredes de prefatis debitis XVII mrc. cum tribus 
solidis lub. afluturis temporibus spiritualis aut secularis judicii 
penitus demisit ab omni ulteriori monicione seu impeticione 
quitos et solutos. Et est placitatum per dominos Johannem 
Russenberch et Hinricum Schencking per consilium ad hoc 
deputatos. 


Lac einer Infeription des Liibeder Miederftadibuches vom Jahre 
1427, Mathie. Gedr. im £übeder Urf.-B. VII, Ur. V. 


FW. 





1432, Tir. 339. 


Meberficht der Schäden, welche die Stadt Perleberg von 
medlenburgifcher Seite feit dem Jahre 1424 erlitten 


hat. (Auszug.) 


Desse nabenante schade is vns von Perleberge schyn 
sedder der tyd, dat vrowe Katherina, hertogynne to Mecklen- 
borg. dat land vorstan heft: 

Anno XXX: — — — — — —  — — — — 

Jachim van Pentze vnde Luder Lutzow met den eren 
nymen vnsem burgere Hinrich Dabertzine jm dorpe Rosen- 
hagen synem armen manne was he hadde vnde branden em 
syne schune aff; de schade is geachtet vp 1x Lub. marc. — 


357 


1476. Mai 8, Yir. 340, 


Reymer von Plefjen zu Trefiow, Kfp. Greffow, verfauft 
Beren Dolrad Penfe, Decan des großen Kalandes 
„der heren vamıe lande to Mleflenborch onde des landes 
to Brezen“, vnd den Brüdern des Kalandes für 50 ME. 
£üb. 3". Eüb, ME. jährlih auf Martini aus dem 
Dorfe Köfelow, (Llawes Krelle 2 ME, £utfe MWend 
1 MiR., Bertelt Krelle Koter 8 $l.), Kfip. Greffow, event. 
Hof Treffow, unter Dorbehalt des Rücfaufes. 


Mitsiegler: die Brüder Bernd von Plessen zum Grundes- 
hagen und Wipert von Plessen zum Grotenhaue. 

An deme anderen daghe na sunte Johans daghe vor der 
latinschen porten. 


Original, mit 5 Siegel der v. Pleffen, im Raths-Archive zu Wismar. 


u un u 


1476, Mai 10. Zr, 341, 


Helmold von Pleffen zu Damshagen verfauft Herrn 
Dolrad Penfe, Decan, Kirhherrn zu 5. Nicolai 
zu Wismar, Herrn Johann Borgh, Herrn Hinrich 
Remenfnyder, Procuratoren und Brüdern des großen 
Kalandes des Kandes Brefen, für 50 IM. Eüb. 3'/, ME. 
£üb. jährlidher Hebung in Thomashagen unter Dorbehalt 
des Rücfaufes. 


Mitsiegler: seine Vettern Bernd v. Plessen zum Grunds- 
hagen, Kurd v. Plessen zur Tzirow, Hartwig v. Plessen zur 
Tzurow. 

Des vrigdaghes vor der dominiken Cantate. 

Original, mit 4 Siegeln, im Raths-Urdive zu Wismar. 


ey u 


358 


1478. Nov. 21. Kübed. Ur. 342. 


Honesta domina £uffe, Wittwe des Hans MWittenborch, 
verfauft mit Zuftinnmung ihrer Luratoren Herrn Wolrad 
van Pentezen, Kirdhherrn von 5. Micolai zu 
Wismar, Decan, Johann Borgh, Hinrit Remenfnybder 
und den übrigen Brüdern des großen Kalandes des 
Sandes Brefen für die Hauptfumme von 90 Eüb. ME, 
und die 6 ME. auf Martini 1478 fälliger Einkünfte 
6 ME, Eüb. jährlicher Hebungen im Dorfe Jafteruifjet), 
Kip. Hohenfirchen, und liefert die Urkunde aus. 


Beglaubigt: die sabbati vicesima prima mensis Nouembris. 


Original im Raths-Ardive zu Wismar. 


nn 


1481. Xopv. 10, Tier. 343. 


Buffo v. Lüßow, Hanfens Sohn, zu Grabow, ver- 
fchreibt dem Masgifter Lord Smuver, Dicar an ber 
Marienfiche zu Lübe, Renten aus Bafendorf, Diez 
und Radelübbe, unter Bürgichaft von: 


u. A, Helmich Pentz zu Gorlosen, Ulrich Pentz zu 
Plön, Claus Pentz zu Redefin, 


Original im bifchöfl. £üb, Archiv zu Oldenburg mit anhängenden 
Siegeln: 
ı) Helmih P.: Schild mit ftehendem gefrönten Löwen. Umfchrift 
verdrücdt. 
2) Ulrih P.: Schild mit aufgerichtetem gefrönten Löwen, darüber 
Helm mit Helmdeden, jedoch ohne Helmzier. Umfcdrift auf Bandrolle: 


’„....mele. 
) Jaflewig. 


359 


3) Clawes P.: Schild mit aufgerichtetem (ob gefröntem?) £öwen. 
Umfchrift auf Bandrolle: 
S'’ clawes pentze . 
(Siehe Urf. 209.) 





1488, Juli 25. Boizenburg. Tr. 344, 


Aus einem Briefe des Cyriacus von Bifchwang ztı 
Körhomw an Herjog Magnus von Mlecdlenburg. 


_ ———_— Ock, gnedige here, van wegenn mynes 
gudes to Korchow, Olrick van -Pentzen to vorkopende, is 
hie dar to nicht gesinnet, men tor hure antonemende, des my 
denne also nicht euen kumpt, demodigen bidde, juwe g. will 
by deme meyster tom 'T'ongeshaue vorhoren, efft hie sodans 
annemen wollde, alse twe vor hundert, alle dat gud mit holl- 
tinge vnde anderenn tobehoringen, vnde muchte des eyn 
weten krigen van juwer glnaden. — — — — — — — 
Datum Boytzenborg, am dage Jacobi apostoli, anno etc, 
Ixxxviij0 vnder mynem jngesegel. 

J. f. g. 
williger Ciriacus van Biswang,. 


ad; dem Original im Haupt-Archive zu Schwerin. 


nn 


[Um 1500.] Xr, 345, 


Derzeichnig der Monnen des Klofters Rehna um das 
Jahr 1500. (Uuszug.) 


Desse nascreuen borynge biyfft na alle iar den closter- 
frowen tho Rehne: 
Armgart Pentzen. . . X mrk, 
Margareta Bertzen . . . 2.» 
Leneke van Örtzen Keiie- ER ou 


360 


Mette Quitzowen . . . XIX mrk. 
Katherina Plessen . . . XUI „ 
Gyszell Pentzen . . . X u 
Magdalena Lutzowen . . XVI 
Anna Schonenfeld . . . 2 


—u0 m de MN ui ss em 


[In Summa 25 Klosterfrauen.] 


Gedr. im Medlenbg. Jahrb. XV, 5. 302/303. 


I N LE ELETE 


1504. Sebr. 16. | Ti. 346. 


Balthafar und Heinrih, Herzoge von Mlecdlenburg, 
ftellen den Gebrüdern Steffen und Andreas v. Bülow 
zu Wehningen, Friedrihs Söhnen, einen Schuldbrief 
aus über 1500 £üb. Marf, unter Bürgfchaft von: 


Her Hinrick vann Plessen, ritter, Curdt vnnde Diderick 
Rhor, gebrodere, Olrick vann Pentzenn, Vulredes szeliger 
szone, Helmeth vann Plessen to Muselmow, Henningk vnnde 
Jurges Haluerstadt, gebrodere, Reymher Blucher vnnde 
Henneke Rauen. 

— — — na Cristi vonses hern gebordt jmm vefiteyn- 
hundersten vnnde verden jare, amm szonnauende nha Valentini. 


ad dem Concept im Baupt-Urchive zu Schwerin. 


man 


1507, XYlov. 28, Xr, 847, 
Wirthfchafts- Inventar auf der Burg zu Schwaan, zur 
Seit, als Achim v. Peng dort zum Dogt eingefekt 
wurde, 


Dyth reygister iis vtwissende, wath vnnsse g. h. von 
Meckelnborch heben vp erer gnaden borch to Swan jn kocken 


361 


vnnd keller, korne, husgerath, bedde, lacken, decken vnd auf 
eren gnaden bowhouen, dartho belegen, dat beschreuen iis 
amme sontage vor Ändree, anno etc, jm jare xv® vnd vij, do 
meine g. h. ere g[naden] letten Achim Penntzen jnwiisen to 
eren g[naden] vogede to Swan. Des to tuchniise sunth 
diisser reygister thwe, eins hat vnnsse g. h.,, vnd eins der 
vagede to Swan, 
Vp der borch to Swan: 
[Hier folgt das Verzeichniss.] 


Aus einem Schwaaner Amtsregifter im Baupt-Urchive zu Schwerin. 


aaa nn ann 


(1507—1511.) Yir. 348, 


Was Herzog Heinrich V. während der Zeit, „weyl wir 
vnfer landt, leuthe ond einfhomen mit eynander pngetrent 
gehabt”, für den Herzog Albrecht VIL., feinen Bruder, 
bezahlt hat. (WUuszug.) 


Bis zum Jahre 1510: 
xj gulden vor ein klepper, bequam Vicke Pentze. 
jx gulden Volrath Pentzen vf seinen pferdtschadenn. 
Im Jahre ıg10: 
xxiiij gulden Curt Pentzen von seins nachstendigen pferdt- 
schadens wegenn. 
Im Jahre ı5ı11: 
vj gulden Heyne Pentzen, vogt zu Plawe, Ropinisch 
bier zum Plawe darfür zu schaffen. 


——_ m Te Oo Oo u um u 


Yıady einer Abfhrift im Banpt-Accive zu Schwerin. 


De a a ae De 


362 


1513. Sept. 6, Wismar. Yir. 349, 


Tornirer vffem meckelnburgschen hoff zcur Wismar 
vffen dienstag nach Marcelli gehalden anno etc. XII. 
(Auszug.) 


Mein gnediger her von Meckelnburg. 

Anarx herre zu Willenfels. 

Volradt Pentze (j rot viereckicht gitter mit pfaen- 
federn). 

Hennecke von Plesszen (eyn rath.) 

“Vicke Basseuitz (j wilt swein). 

Gorg Draschewitz (j weisz vnd rot runt kangel). 


— -_——e_— — — u ——— — —_ —— — u | u eu 


Gedr. in £ifch, v. Maltan’fhe Urk., IV, Yir. 827. 


ul u Pu Pen 


1514, an, 19. Wismar. Yr. 350. 


Abjchied in Sachen Achims v. Grabow, Klägers, wider 
Claus v. Pens, Bellagten. 


In den gebrecken, die sick holden tuschen Achim 
Grabowen, cleger, ahn einem, vnd Claws Pentzen, beclagter, 
anders deils, vann wegen etlicker gerechticheit van olde 
Mathias Grabowen zeligen herrurende, darvmme die cleger 
des beclagten husfrowen gedechte to belangen, nademe 
die beclagte angetogen, dat solcks die jrste termyn der vor- 
gewanten clage sy, mit bede, dat emhe frist to der antwurdt 
beth vp negesten rechtsdagh togelaten mocht werden, hebben 
wy Hinrick vnd Albrecht, gebruder, van godds gnaden hertogen 
to Meckelnborgh etc., mit vnsenn bisittenden rethen erkanth, 
dat hie solke frist so lange hebben vnd alsdenne anhe 


363 


enniche wider geuerlike vthtage to solcker clage antwerden 
scholle, van rechtswegen. Actum Wismar, am donredage nha 
Prisce virginis, anno domini etc, xiij. 


Nach dem Original, auf Papier, im Haupt-Arhive zu Schwerin. 


ww ZU W 


[1514,] Tr. 351. 


Abfchied in Sachen der Kloftergeiftlichen zu Marien: 
wolde wider ihre medlenburgifchen Schuldner. . 


An die schuldener des gotshauses Marienwolde, 

Liue getruwe. Wowol wy vnns der billicheit, dat du 
vnsem vorigen vnnd vielfeldigen schriuen nach die bruder sanct 
Brigittenordens des gotshuses tho Marienwolde erer schult 
haluen, so sie nach vormoge gegeuener brieue vnd sigel by 
dy vormeynen tho hebben, vp vorschiene termyne heddest 
tofreden stellen scholen, szo beclagen sie sick doch, dat solchs 
schriuen by dy weinicht angesehn, szundern sie mit solcher 
betalunge deme armen closter to merglichem nachdele bether 
vorsetzlich vpgeholden worden, vnnd darmit solcher vortage- 
lichen vnnd vorsetzlichen vortageringe haluen nicht von- 
noden sin dorfie, pandens to uorhelpen oder enhe jde 
mit geistlichen gerichtstwengen tor betalinge to drengen 
laten, szo sint wy vth gnedigen willen gneigt, vnns in 
eigener personen mit deme handell to beladen, darmit du 
vnnd ander erhe schuldeners solcher vtenliggende schulde 
haluen mit enhe mogen in der gude vordragen werden vnd 
enhe derhaluen vp den dach Gallj schirstuolgende, to fruer 
dagetidt to Gadebus to erschienen, dach ernant vnd ange- 
settet, vnnd begern demena mit ernstem flite, wollest vp 
angetegeden dach Galli to fruer dagetidt solcher handelunge 
to gewarten an vorangetegedem orde tho Gadebus erschienen 
vnd keinswegs vtenbliuen, denne wo denne also nicht geschege 
vnnd vp solchen dinen trotzlichen vngehorsamen vorsetzlich 


364 


wurdest vorharren, szo werden wy georsaket, stracks pandens 
vth dinen gudern touorhelpen oder to uorgunnen, dy mit 
geistlichen gerichtstwengen tor betalinge berurder erher schulde 
to drengen lathen, dy ernstlichen darnach hebbest to richten. 
|An:] Matias van Bulowen nachgelaten wedewen tho Pokerenthe. 

Hartich van Bulowen tho Wedewendorpe. 

Allen Bulowen to Pluskow, 

Claus Lutzowen, ritter tom Eickhaue. 

Heyne Bralstorp to Tessin. 

„ Hartich Blucher to Rentzow, 

Achim Stralendorp to Bolkow. 

Claus Pentze tho Rogguthe 

Ewalt Blucher to Lesenn, 

Berndt vnd Wipert Plessen tom Grotenhaue vnd Erpshagen. 

Curt vnd Henneke Pentze to Gemmelin, 

Hadh dem Loncept, unter den Marienwolder Klofterurfunden, im 
Banpt-AUrchive zu Schwerin, 


EDEN ELLE LE! 


1514. Sreitag t. d. Oftern, Sternberg. Yr. 352. 


Abfchied in Sachyen Borghards v. d. Lühe und Henneke's 
v. Dent wider Mathias v. Derben wegen Gerchtig: 
feiten im Gute Panzow. 


In den gebrecken, die sick holden tuschen Borchart van 
der Lwhe vnd Henneken Pentzen clegern, an einem, vnd 
Mathias van Ortzen, anders deyls, van wegen etzlicker tegeden 
rente vnd etzlichs afgehowen holts vth deme gude Pantzow, 
hebben wy Hinrick vnd Albrecht gebruder, van godds gnaden 
hertogen tho Mecklenborch etc., mit vnsen bysittenden reten 
jrkant, nachdeme Mathias van Ortzen nhagegeuen, die nuttinge 
des guds tho Pantzow eine tydt langk jnne tho hebben, dat hie 
den tegeden vnd die rente, so in der tydt, alse hie die 
nuttinge entfangen, gefallen, van dersuluen nuttinge vorgenugen 
vnd wat gemelte clegere bewisen mogen, dat Ortze an holte 


365 


vngeborliker wise vorhouen, dat hie dat erstaten scholle, van 
rechts wegen. Datum Sterneberge, am frigdage jn Oster hilligen 
dage, anno etc. xiiij”, 


Concept, auf Papier, unter den Zehnacten von Panzom. 


ee ee u 


(Um 1515.) Zir. 3583, 
Aus einer medlenburgifchen Mlufterrolle. 


Disse nagheschreuen ghudenmanne waren tho Butzow to 
der stede. 
Eggharth Vo*ss. 
Vicke Veregghe. 
Baltzer Tzepelinn. 
Hinrick Smeker. 
Woldemar Moltk. 
Achim Karckdorp, 
Hinrick Piccatel. 
ran van Bulow. 
Achimm Veregghe. 
Volreth Pentze. 
Henneke Pentze. 
Clawesz vamme Sze, 
Detlof Neghendancke. 
Hinrick Pre‘n, 
ad einem undatirten Mufterzettel im Haupt-Arcive zu Schwerin. 


TTS 


1516, ©ct. 11. Schönberg. Yr. 354, 


Heinrih, Bifchof von Rateburg, “verleiht dem Priefter 
Laurens Hannemann eine Dicarie des Böttcheramtes 
auf Präfentation deffelben, fundirt in der ATarienfirche 
zu Wismar. 

Te —" Datae' Schonenberg, die sabbati, vn- 


decima mensis Octobris, anno domini millesimo quingentesimo 


366 


sexto decimo, praesentibus ibidem honestis et validis viris: 
domino Conrado Hegere, capellano nostro, et Vlrico Pentzen, 
camerario, testibus ad praemissa vocatis — — — — —. 


Aus dem Copialbuche des Böttcheramtes zu Wismar (von 1606) im 
dortigen Raths-Archive. 


(1520,) Zir. 355. 
Aus einem Schweriner Amtsbuche. 


Hagenow. 
Dit dorp gehort m, g. [h.} mit hogst vnd sydest vnd 
geuen wu hirnha volget. 
Item so gifftt Henneckhe Pentze: 
iiji molden, 
® u) schuffeln, 
ij schopen ein jar vmme dat ander. 
Item de Hagenower sind vorplicht, alle jar m. g. hem 
beyden dry nacht samptlichh in der hertzjacht vttrichting to 
doende, dahr sick ehr f. g. wol werden vertragen, 
Item Henneckhe Pentze moth den swynjegeren alle jar 
ein nacht vtrichting thun vnd nicht den fursten, 


Had dem Original im Haupt-Urhive zu Schwerin. 


Ai 


1520. Jan. 30, Yır. 356, 


Aus den Derhandlungen über die Kandestheilung zwifchen 
den Herzogen Heinrich) und Albrecht von Mledlenburg. 


— | (mm mi  jmMimmE iM TI TEE AM AM ii AM MA ji ME AM a 


Nachverzeichente zwelf von der ritterschaft, so nicht rethe 
sein, vnd die geschickten von nachgeschrieben herren 


367 


solln nach auszweisung des memorials, wo die gutliche handlung 
aufm tag entstunde, alsdann dem rechte gemesz erkentnus thun: 
Diederich Flotaw, 
Lutke Basseuitz, 
Achim von der Lewe, 
Vick Vierl[elghe, 
Hennigk Ber, 
Jacob Leueszaw, 
Leupolt von Ortz, 
Didleff von Bilaw [Bülow], 
Claus Parchentin, 
Achim Pentz, 
Claus von Oldenburg, 
Veit Lutzaw. 


Dat. Donnerstag nach Conversionis Pauli. 


nn 


1520. Juli 9. Mlirow, Yir. 857, 
II. 


Instruction, die man den Stargardischenn rethen obber- 
anthwurthen szol, darnach sie die theilunge szetzenn 
sullenn. 


Vnd das Swerinsche register mit den sumen vnd disem 
vnndterricht soll vberantwert werden: Ern Claus Lussow, 
Henning Haluerstat, Henneke Bentzen zw Hagenow, 
Hinrickh Stralendorp to Goldenbe, vagt vnd kuchenmeister zw 
Swerin vnnd Vickhe Hildebrandt. 

Das Gustrowsche register soll vberantwort werden: 
Henning Balg, Claus von der Lw, Achim von der Lw, Marten 
Bibow vnnd Ern Marten Boyge,; vnnd das Stargardische 


368 


register: Marquart Beern, Henning Beern, Hennrich Wangeliın, 
Claus Bentzen vom Hagenn'!), Ern Johann Muncha'w, Er 
Johann Vogt vnnd kuchenmeister zw Stargard, vff vnnoser, 
H. Heinrichs, credentz, — — — — — — — — — —_ 

Dat. zu Mirow, Montag nach octava visitationis Mariae 
virginis, 


1523. Juli. Yir. 358. 


II. 
Zeugenverhör. 


Am selben tag ist verhört der erbar Claus Bentz. Fr 
sey bey xlviij jar alt, zimlichs vermogens. 

Am selben tag jst verhort der erbar Hennigke Pentze. 
Er sey’ viervndviertzig jar alt, zimlichs vermögen. — — — 
— — —, Er hab’ das ampt Swerin helffen beschreiben. 

Dat. 1523, Juli. 


Yad einer im Baupt-Archive zu Schwerin aufbewahrten Reinfhrift. 


!) Bagen = Mredenhagen. 


369 


1525. April 23. Schwerin. Tr. 359. 


Lutke v. Oldenburg und Curd v. Pentz, Amtmann zu 
Güstrow, erhalten fürstlichen Befehl, sich am nächsten Dienstag 
früh zu Güstrow einzufinden, um mit den von des Herzogs 
Bruder dazu Verordneten gemeinschaftlich die Ruhestörer zu 
verhören, die am jüngst vergangenen Montage in Güstrow 
einen Aufruhr angestiftet haben; auch sollen sie über das Er- 
gebniss der Untersuchung schleunigst schriftlichen oder, münd- 
lichen Bericht erstatten. Datum Schwerin, Sonntags Quasi- 
° modogeniti, Anno etc. XXV, 


Yad dem Eoncept des Canzlers v. Schöneich im Haupt-Archive zu 
Schwerin. 


1526, Jan, 22. Schwan. Xr. 360, 


Herzog Beinrihs von Medlenburg Bejtätigungsbrief 
über das von Achim v. Pent feiner Ehefrau verfchriebene 
Leibgedinge in feinen Gütern auf der Jabelheide. 


Wir Heinrich von gots gnaden etc. bekennen offentlich 
mit diesem vnserm brieffe für vns vnd vnsere erben, das fur 
vns jrschynen seyn vnser rethe vnnd lieben getrewen Hencke 
Raben und Curt Sperling mit anzceigung, das weylant vnser 
lieber getrewer Achim Pentze zeliger ejn testament, szo sie 
vns fürbracht, gemacht, vnd darjn vnder andern begert, das 
wir Annen, seyne eheliche hausfraw vnd itzt nachgelassen 
witwe, mit dem Quast vnd allem seynen gutte die zceit jres 
lebens vnderteniglich mochten beleipgedingen, das wir dem. 
nach gemelte (seine nachgelassen witwen) Anna mit ange 
zceigteln] gutte[rn] zcu Quast vnd allen den guttern vff der 
Gabelheyden jn aller form und masze, ouch mit allen jren 
hoeffen, huben, kathen, eckern, wischen, weyden, geholtzen, 

24 


370 
© 

wassern, sehen, teilch]en, jn vnd ausflussen, molen, molenstetten, 
geholzen, puschen, gerichten, gerechtikeiten, jn vnd zcugeho- 
rungen, nichts dorvon ausgeschlossen, (jn aller maszen) wie 
die guter Achim Pentze bej seynem leben besessen, genossen, 
Jngehat vnd gebraucht hat, genannter frawen die zceit jres 
lebens, wie jn vnsen landen leipgedin[g]s recht vnd gewonheit 
ist, zcu besitzen, zcu genissen vnd zcu gebrauchen, gereicht 
vnd geliehen haben, reichen vnd leihen jre genannter frawen 
gemelte gutter zcum (Juast vnd vfl der Gabelheide mit allen 
jren hoffen, huben, kathen, eckern, wischen, weyden etc. vt 
supra, als leipgedings recht vnd gewonheit ist, die zceit jres 
lebens zcu besetzen, besitzen, geniessen vnd gebrauchen, alles 
jn crafit vnd macht dies vnsers briefis, doch vnsen mandiensten, 
furstlichen obirkeit vnd jden an seinen rechten ane schaden. 
Des zcu vrkunt haben wir vnser jngesigel wissentlich an diesen 
briefl lassen hengen, der gegeben ist zcu N. (Schwan, Montags 
nach Fabiani vnd Sebastiani, Anno etc. xxvj.) 


Yacdh dem Concept des Canzlers Cafp. v. Schöneih im Haupt- 
Archive zu Schwerin. — Das in runde Klammern Eingejchlofjene ijt von 
anderer Hand nacgetragen. 


1531. April 15. Dobbertin. Yr. 361. 


Die Conventualinnen des Klofters Dobbertin bitten den 
Herzog Heinrich V., Herrn Henning v. Peng zum Der- 
wefer ihres Klofters zu beftellen. 


—_ - — — — Gnedige here vnde förste, da jw. fürstl. 
gnaden eyn guth wetenth dreghet, dat wy tho velen malen 
schryfitlick vnde mündligk myt jw. förstl, gn. ratslaget, woll 
jw. förstl. gn. mendhen vns nütte möchte syn vor enen pra- 
vest, heflt vns jw. förstl. gn. vorwyseth van tyden tho tyden, 





871 


hebben jw. förstl. gn. nich könen so gnedich syn den dat 
ere gnade vns thosamende hefft willen raden, dat vns vruwen 
vacken nich wenig bekümmert, wollen jo nich gerne enen 
erwehlen, dat wy wüsten, dat jw. förstl. gn. der eyn mysgefal 
inne dröghe, wente hebben jo bettoher gemarcket vth jw. 
förstl. gn. scrifften ock mündlicken reden, dat jw. förstl. gn. 
unsen closter gantz togedan, dar wy vns daran vertrösten vnd 
gantz vp verlaten, doch könen wy nich bedencken, vth wat 
orsacke jw. förstl. gn. vnse wolmeninghe vnde ansinnendt so 
vngnadelyck annymth, dat juwe gnade eren goden rath nich 
mag myt vns armen kindern dehlen, so jw, förstl. gn. ja woll 
kan dencken, dat vnse closter eynes vorwesers groth bederfit 
hefft, wo woll wy denne enen guden käckemeister hebben, de 
nich vele vorsumeth, doch wor nen frucht is, steyt ith nich woll, 
wor jw. förstl. gn. sülven woll aftonehmende heflt, och an- 
gheseen de vamme adel vnse pächte järlick allenhalven vp- 
gebort vns nich mehr thostaden, alse se geven willen, welk 
vns nene ringhe sorge vnde möge is, hebben nemandt dar wy 
destilven mede könen beschicken, de darüm kan fördern, den 
käckenmester willen se nich darvör ansehn, kan jw. förstl. 
gn. sülven woll dencken, derhalven känen wy enes vorwesers 
nich lanck entbehren, so ist jw. förstl. gn. woll bewust, dat 
vnse wahl steit vp her Henning Pentzen; bidden mit aller 
vnderdanighen gehorsamen demödigheyd, jw. förstl. gn mäghen . 
vergünnen vnde tolathen, dat wy densülven eyn jar lank mägen 
versöcken, nu wy doch anders kenen weten, vnde van vnsen, 
fründen warden toraden, wylien vns in der welynghe beholden 
de macht, dat wy em mäghen verlöff geven, dar wy vermenen, 
dem kloster ni[c/hts to nuth dethe, dar jw. förstl. gnaden in 
der bewillinghe ock wyl wo[l] tho trachten, bitten mit aller 
demödigheit, jw. förstl. gnaden vnse vnderdänighe bede wyl 
guetlyck annemen, desülven fruchtbarheit bey jw. förstl, gnaden 
mägen erlangen, so wy vns gantz verhopen, [wyl] wy myt vnsen 
fiytyghen bede to gade almechtig verdenen, deme wy jw. 
förstl, gnaden lange sundt vnd ewygh selich myt velen lück- 
24° 


372 


selyghen regimente befelen. Datum Dobbertin, des sönnabendes 
nah dem hylghen Paschadaghe, 1531. 
jw. förstl. gnaden 
underdänighe vorbidderen 
Anna Thun, Catharina v. Oertzen 
vnde gantze versamlingk. 
[Aufschrift:] Deme durchlüchtighen hochbaren försten vnd 
herren, here Hinricke, hertoghen tho Mecklenborgh, försten 
tho Wenden, vnsen gnedighen leven heren. 


Yadı einer eigenhändigen Abfchrift v. Hoindhufens in deflen Ge 
fhichte der Familie v. Pent. 


a a 


[1535',] Yir, 362, 


Muster - Tzettel der Reuter zu Megkelburgk etc. 
(Auszug.] 


m -— [mo ok —— en 


Vi alle Pentze zum Redefin ane Helmeke, darunter ein 
koritz vnd junge. 

iii Achim Lutzow, Er Niclaws son, darunter einer mit dem 

partisan, 

ij Achim Halberstad zum Bruetze. 

J Detlof Schacke zu Rambow. 

j Volrat Plesse zum Steinhausse. 

j Achim Fuchs zu Lubbelow mit einem schweinespiess. 
iiij Pflerde] Jurgenn Moltzan zu Penntzelin, darunter ein junge, 


Yah einem undatirten Zettel im Haupt-Ardyive zu Schwerin. 


nu nu nn 


373 
1538, Juni 23. Güftrow. Yir. 363, 


Eurd v. Pens berichtet dem Berzoge Heinrihy V. von 
Mecdlenburg, daß er vom Mlünzmeifter 240 Thaler 
empfangen habe. 


Durchluchtiger hochgeborener furste, g. h., mine willige 
vnd vnderdenige dienst szein j. f, g. alle tidt touorn. G. h., 
wil j. f. g. nicht berghen, dat ick van den muntemester jnn 
summen Il® vnd xl daler entfangen, deruon j. f. g. I° daler by 
auctor ahm jungesten geschicket, des ick j. f. g. nicht wethe 
touorentholden. Dat. Gusterow, ahm sondage na corporis Christi, 
anno etc. xxx viij. 

J. £ g- 
williger vnderdeniger 
Curth Pentze. 


Nah dem Originale im Baupt-Urchive zu Schwerin. Siegel: 
Tartfche mit rechts gefehrtem Zöwen. Darüber; C.P, 


EEE TI TTn 


1540. \uli 19, Keez. Tr. 364, 


Achim v. Passow d.ä. zu Zidderich und Kurd v. Pentz, 
Vogt zu Güstrow, vertragen als fürstliche Commissarien die 
Gebrüder Volrad und Jürgen Sperling zu Schlagstorf mit dem 
Praeceptor des Antoniushauses zu Tempzin wegen des dem 
Hause 'l’empzin im Jahre 1476 für 1800 lüb. Mk. verpfändeten 
Gutes Keez. 


ad einer beglaubigten Abfchrift im Haupt-Arcdyive zu Schwerin, 


a ee en en 


374 


1543, Yir. 365. 


Herzog Magnus von Mledlenburg fordert eine Anzahl 
medlenburgifcher Dafallen auf, ihn zur Feier feiner Der- 
mählung nad} Kiel zu begleiten. 


Magnus etc. 

Erbar lieber getrewer, Als wir am jüngsten mit dir zu 
Swerin vnderredungk gehabt von vnserm ehelichen beylager 
mit der hochgebornen fürstin, frewlein Elisabeth, koniglicher 
wirden zu Denemarck freuntlich lieben schwestern, so wollen 
wir dir hieruff gnediger meynung nicht vorhalten, das wir vns 
mit eynander des tages vereiniget, wan solche/s] eheliches bei- 
lager nach gotlicher ordenung zum Kil sol volnzogen werden!), 
so ist demselben nach vnser gnedigs vnd gutlichs begern, 
du wollest dich mit vier wolgerüsten guten pferden vnd ge- 
schickten tugendhafften knechten, kleydungk, so zum czier, 
pracht vnd ehren gehoren, rüsten, also das du zwischen hier 
vnd Assumptionis?) geschickt sein mugest. Wir wollen dir 
auch mitler zeit das mustermenlin, darnach die kleidung sol 
geschickt vnd geziert sein, ein gut zeit zuuor zuschicken vnd 
darneben anzeigen, vff welchen tag vnd an welchem ort du 
dich zu vns verfugen sollest. Wollest dich hierin gutwillig 
vnd vnbeschwert erzeigen, daran thuestu vns guts gefallen vnd 
sinds geneigt, mit besonderen gnaden kegen dir zu bedenken. 
Wir schicken dir auch hierbeyverwart zween credentz an [die] 
erbarn vnser lieben getrewen die Rore zum Newenhawse vnd 
an Hans Pentz zu Redeuin vnd begern gutlich, wollest 
dich ohngeseumet zu -jhnen verfügen vnnd dergleichen von 
vnserntwegen an sie werben, das sie sich vns zu sonderlichem 
gefallen [vnd] zu vnsern furstlichen ehren mit so viel guten 
pferden vnd wolgerusten tugenthafftigen knechten, wie einge- 
legter zettel auszweiset, zwischen hier vnd Assumptionis rusten 





") Die Dermählung wurde volljogen am 26. Nuguft 1543. 
’) Assumptio beatae virginis Mariae: 15. Unguft. 


375 


wollen, wir wollen jhnen auch das mustermenlin zuschicken 
vnd den tag, an welchem sie sich zu vns verfügen sollen, 
jhnen gut zeit zuuor bericht thuen vnd mit besonder gnade 
vnd gunst kegen sie beschulden. 
(Hier folgt das Verzeichniss von 3ı Vasallen.) 
14. ı. Bernt 
2. Churt 
ı5, Hans Pentzen zum Redeuin. 
16, Jurgen Linstow zu Gartze 
17. Ewalt Camptze zu Dratow, | 
ı8. Achim Wanglin, 
19. Jheronymus Wanglin, | 


\ Ror zum Newenhawse vff' Merten von 
Waldenfelsz. 


vff Christoff Linstow, 


Gleichlautende Schreiben waren gerichtet an: Jürgen 
Wackerbart, Antonius Preen, Merten v. Waldenfels, Christoph 
v. Linstow und Andreas v. d. Lühe. 

Yacdı dem Original im Haupt-Urcdive zu Schwerin. 


Te ne en 


1543. Jan, 17. Yir. 366. 


Kurd und Hans, Gebrüder, Columban und Achim, 
Kurds Söhne, alle geheißen die Sperlinge, zu Schlag- 
ftorf und Nüting, verkaufen ihren halben Theil des 
Gutes Kee; mit dem Wohnhofe an ihre Dettern Dolrad 

und Jürgen Sperling zu Schlagftorf und Keez für 925 

Marf lub, zu erbliem Eigenthum, 

Mitsiegler: de wirdigen vnd erbaren her Henningk 
Pentze, probst thom Nien Closter, Henneke Rauen tho 
Stuke, Dietrich van Plessen thom Nien Haue, de disses kopes 
handeler gewest. Dat. 1543, Antonii. 

Nach einer beglaubigten Abjchrift im Haupt-AUrchive zu Schwerin. 


a en ee 5 


376 


.1543. März 11. Yir. 367, 


Joadim v, Pens, Llaufens Sohn, ftellt Difen 
von Quigomw einen Schuldbrief aus über 250 Gulden 
Capital und 15 Gulden Zinfen. 


Jck Jachym Penntze, Clawes son, bekenne vor my 
vnde mynen eruen myt myner hantschryft, dat yck Vycke 
van Quytzow schuldych byn ii#c gulden an mynte vnde 
xv gulden rente, dy yck [belthallen] wyll vp negest kamenden 
vmmessthalt, vtgeven by my[ner] er vnde truven vnde(r) sunder 
all Vicke van Qvytzow schaden. Desz tho mer geloven hebbe 
yck my[n] angeborren segel gedrvcket vnder my[ne] hantschryft, 
de gegeven [is] am sondage Yudyka jjjj iij. 


Nah dem Original im Haupt-Archive zu Schwerin. Siegel: oval, 
in einer fchräge rechts gelehnten Tartfche ein rechts gefehrter Löwe. 
Umfcrift: C.IP,S. 


EEE LTE 


1544, Jan, 6.—12, Ir. 368, 


Merten v. Waldenfels zu Gorlofen verfchreibt fih an 
Hans Sperling zu Rüting und Jasper v. Pens zu 
Kütfhau, Ulrihs Sohn, auf 3000 Iüb. Marf 
Capital und 7 Procent Sinfen, unter Geftellung von 
Bürgen und mit Derpflichtung zum Einlager. (AUuszug.) 


Wytlych vnd abennbar sy alle denjennen, de dyssen 
breff sen edder horenn lesen, dat jch Merten van Walffelt tho 
Gorlosenn vnd myne erfenn rechter wytlyger bekanther sschult 
sschuldych synt deme erbarenn vnd vessthenn Hans Sperlynck 
thom Rutynck vnd Jassper Pentzen tho Nutsschow, 


m = un nen 


377 


Olrjkes son, vnd erenn erffenn dree dusent lub. marck 
houetstols vnd van dem hunderde ssouenn marck lub. jn 
gudem graffen gelde vnd pagyment, alse tho Lubeke vnd Ham- 
borch vp der wessel denne tor tydt genge und geffe js vnd 
dar eyn jsslych eddelman dem anderenn ful vnd al mede don 
muchte, thom vmbslage jnn dem lande tho Holstenn ane alle 
hale pennynge vnd sunder alle swarenn‘ tho betalenn jn den 
achte dagen der hylilygen dryer konynge [schljrsth kamende 
myth gudem graffen gelde vnd pagyment, alsz vorgeschreflen 
js, edder myth alsso ffelenn fforffolgeden nogelhlafftygen panden, 
dar de erbenomtenn Hans Sperlynck vnd Jasper Pentze 
edder ere erffen mogen mede nemen den summen forgeschreuen 
dysses reden geldes, gans vnd altomal vp eyner stede bynnen 
der Wyssmer, Gustrow, jfit anderenn stede jn dem lande tho 
Mekelenborch, dar jdth den ergemelten Hans Sperlynck vnd 
Jassper Pentzenn edder erenn erffenn behegelych js, er gelth 
vp tho borenn vnd tho entpfangenn — — — — — — — 
Alle disse vorgesschrefien stucke, punkte vnd artyckel sampt A 
eyn jsslich besunderenn laue vnd rede jch Merten van Walffelt 
ergenannt vor mych vnd myne erfienn myth myner getruwen 
nagesschreffen medelauerenn alsse nomelych: Jochim Veregge 
tho Rosseuisse, Johan Veregge erfigesetenn tho Wokrent vnd 
Jurgen van Bredow [tho] Louwenberge, lauen vnd reden vor 
vns vnd vnsse erflien myth eyner ssamenden handt vngescheden- 
eyn vor vnsz allen jn guden truwen, eren vnd geloffen sstede, 
ffast vnd vnuorbraken alles ane argeljsth vnd gefferde ge- 
truwelich wol tho holden — — — — — — — — — —, 

Des tho orkunde der warheyt hebbe jch Merten van 
Walffelt vor mych vnd myne erffen myn ynsigel myth denn 
jngessegelden jffth pytzer myner getruwen vorgeschreffen mede- 
louerenn vor sych vnd ere erffen eyndrechtychlych vnd wytlych 
heten hengen nedden an dyssen breff, de gegeffen js nach 
Chryssty vnsses herenn geborth jm voffteynhunderdestenn vnd 
vervndffertygestenn jar, jn den achte dagen der hyliygen dryer 
konynck. 


378 


(In dorso): An den magyster Symen, wanaftych tho 
Gusstrow, vnssenn gunstygen guden frunde fr. tho handen. 


ad einer gleichzeitigen Abichrift im Hanpt-Urchive zu Schwerin. 


1546. Mai 17. Yr. 369, 


Dolrad Sperling vergleicht fidy mit dem Präceptor des 
Antoniushaufes zu Tempzin, Ern Gregor Detlev, über 
die Fifcheret auf dem Keszer See, etliche Pächte im 
Dorfe Turow und die Anlage eines Zerrans im Keezer 
Bade. 


In den gebreken, de sick hebben erholden twyschenn den 
werden hern Gregorius, itzigen preceptorn des husz sancti 
Anthonij to Temptzin, eyns, vnnd den erbarn Vollert Sperlinck, 
anders deyls, orsake der vischerye jm sehe to Ketze, etzlicher 
pechte jm dorpe to Turowe vnnd eyns newen zarans, kortz- 
lichen gelecht in der Ketzer beke, hebben de werde vnnd 
erbarn her Hennyngh Pentze, probsttomm Nigenkloster, 
Curdt van der Luhe, Hans Pentze vnnd Curdt Sperlinck, 
alse fre[ulntliche handelers van beyden gemelten parthien 
hirto besondergen erwelt, gehandelt, gedediget vnnd entlichen 
voreyniget na disser wyse, dat de parthien vorbenant vor sick, 
jren nakamigen vnnd erben mugenn vnd scholen dat schmaltow 
bruken auer den gantzen sehe, doch der eyne dem andern 
korife to leggen nicht vorfencklich syn. Tomm andern schal 
vnnd wyl Vollert dem hern preceptorn wislichen betalen vefite- 
halff mrk.,, vamm jare schyrst vorschenen vthe dem dorpe 
Turow noch nastendich, vppet jarmarcket tor Wysmar schyrst 
komfftich vnnd hinvor alle jare vthe deme gnanten dorpe 
Turow seuenteyn mark, alse van Tewes Schacht sos mark vnnd 
van Hinrick Blome ver mark, vormuge CCxxv mark houetstuls, 
den der her preceptor luth seghel vnnd breuen van den Prenenn 
jmm selbesten dorpe pandeswyse hefit, vnd so de lude in der 


379 


betalungh der pacht sumich worden, mag der preceptor de 
panden. Tomm drudden hefft der her preceptor vmmb gutter 
naberschop vnnd vorbitt der obgemelten freuntlichenn handelern 
jonerumet edder nachgeuen, dat der zaran, newes gebuwet, 
muge dar blyuenn, dewyle dat disse zaran waret, aber Vollert 
schall eme, so de vorfelt, nycht beteren noch wedderbuwen, 
sonder eyne alfanck mit slothkoruen, we de Halberstade hebben 
gehat, als de beyde burschoppen van Turow vnnd Zarnstorp 
geleichformich betugedenn, mag vor sick vnnd synenn erben 
holden, alle weghe jn desseme handele vorbeholdenn vnser 
g. h. vnnd landesfursten bewyliyge. "Gehandelt mandages na 
Jubilate, anno etc, x!vj. Tor orkunt sint disser schryfite twe 
eyns ludes eynem jdern parthie eyn vorreyket mit iren pit- 
schiren bekrefftiget. 

Yeah dem Original im Haupt-Urchive zu Schwerin. Aufgedruct 


find die Schildfiegel des Präceptors Gregor Detlef nnd Dolrad Sperlings. 
Das erjtere zeigt eine ftififirte Pflanze mit 53 Blüthen. 


u en al 


(1549.) Yır, 370, 
Die hoffkleydung belangendt. | 
Anno 49. 
|Auszug.| 
Andreas Bülow: ı knecht, 
Colbanus Sperlingk: ı knecht vnd yungen. 
Pawel Vyreck: ı knecht, 
Frantz Prygnitz! ı knecht. 
Borchart Rappe: ı knecht. 
Hinrick Peccatel. 
Syluester von Hagen!'). 
Syliacus Pentze. 
Bernt Plesse. 
Hans Bott. 
Fridrich Reder. 
') v. Hanshagen. Wappenbild: ein Bärenkopf, wie die v. Buchwald, 


380 


Cordt Sperling. 

Paschen Negendancke, 
Die Knaben | Brun Vaget. 

Adam Hobe. 

Woldemar Sulow. 


nn 


[1550/51.] \ır. 371. 
- Aus einer Abrechnung zwifchen dem Herzog Johann 
Albrecht von Medlenburg und den Markgrafen Johann 
von Brandenburg, betreffend eine Anzahl geworbener 

Reuter. 

L 
Anricht vnd Nachtgelt, 

Her Georg Gans her zu Potlist ist ausgezogen den 13. Oc- 
tobris, hat 4 meile bis vffen musterplaz vnd is vier nacht 
vffen? musterplaz gelegen, seint 5 nacht, vnd hat 4 pferde 
vnd vff jtzlich pferdt alle nacht 8 schilling gerechent thut die 
SUENI TE, Su ae a ee a a a ee 

Christoffell Driberch ist- ausgezogen den 28, Septembris, 
hat gelegen zu Domptze vnd Neustadt bis vfin 17. Octobris, 
ist zo nacht, hat 7 pferde, hut . . 2.2... 46fl. 168. 

Churt Leuzow ist ausgezogen den 30. Septembris vnd 
gelegen zu Dommiz, Grabow vnd vffn musterplatz biss vffn 
17. Octobris, ist 18 nacht, hat 6 pferde, thut . . . 36fl. 

Henning Luzow ist ausgezogen den ı3. October, hat eine 
tagereise, vier meile, bis zum musterplatz vnd 5 nacht gelegen, 
hat. 5 plerde, ihm: te ae AO 

Churt Penz ist ausgezogen den ı3. Octobris, hat ein 
tagereiss bis zum musterplatz vnd da gelegen bis vffn 17. Oc- 
tobris, seint 5 nacht, hat 5 pferde, thut . . . . 8fl8&. 


|— m En me dei mie Mimi MMMMMHEE AMME im ME dm mb ji Mm mem Sim 


Summa 596 fl 88, 


Muster-Zettell 


13 


nu nn nn a oo [bh an ao 


141 


pferd 


pferde ıı trosze. 


pferd 
pf. 
pf. 
pf. 
pf. 
pf. 
pf. 
pf. 


4 pf. 


2 


I 


Il. 


381 


vff eine ganze monat, vff jedes gerust pferd 


trosz 


trosz 


trosz 


ı trosz 


ı2 fl. vnd troszen 6 fl, 


Werner Hanen . 

Jorg Gans her zu Potlizst 
Reimar Winterfeld 
Bernhart Peckatel . 
Marten Ror . | 
Heinrich Warborch 
Jorg Krasike i 
Achim von der Weide 
Gossel Krusemarke 
Stellan Mundt 
Heinrich Meszeberg 
Werner Einbeck 

Hans Grebenig 
Christof Driberg 
Cordt Lewzaw . 
Hennigk Luzaw . . .. 
Cordt Pentz 

Jochim Weier 

Hans plate 

Jorg Pawisch 

Andreas von Bulaw 


Sma. 


Mathias von Jagow 

Bernt von Bulaw 

Jochim Ewinkel 

Erich von Mandelszen 

Claus, Johan, Rudlof, die Eier 
Brandt von Schwichel 

Bastian Wakeniz 

Wolff von der Schiilenharch 
Jochim Sperlingk 


168 
48 
138 
162 
72 
48 
150 
84 
73 
78 
78 
78 
48 
84 
72 
72 
66 
36 
60 
36 


fl, 





4 pf. 4 einspeinge . . 2.48. 

6 pf. Bastian Wakeniz Bruder . 7z,, 
64 pferd Sma 768f. 
Summarum: 205 pferd, 1 ı trosze, Summarum:! 2526 fl. 


Denn reuthernsodasz wagengeldt versprochen, macht  ı1z fl. 
Werner Hanenals ridtmeisterzu monatlich besoldung 100 fl, 
An abridt vnd nachtgelde jeden reuther bis in sein 
gewarsam vf jedes pferd die nacht 8 ß., macht . ı80fl. 168. 
Summa wartgeldes . . 2 2 2 2 2 2 20.7751. 

Ist alles-in suma: 4290 fl. 


Yah einem Rechnungsbuche im Haupt-Urchive zu Schwerin. 


a 


1553. Dec, 20. Schwerin. Zir. 872. 


Confirmation vber die vbergab, so Helmold Pentz 


mit seinen lehenguetern seiner tochter thutt. 


Von Gottes gnaden Wir Johan Albrecht Hertzogk zu 
Meckelnburgk etc. Bekennen, das vns der erbar vnser lehen- 
man vnd lieber getrewer Helmud Pentze vndertheniglich hat 
borichtenn laszenn, das er nicht mher leibs erbenn dann eine 
einige tochter hette, die er Wolffen von Anefeldt vorehlicht, 
vnd das er willens were, derselben seiner tochter alle seine 
lehengueter zu vbergebenn, zu refutirenn vnd abzutretten, also 
dass sie dieselbenn seine lehengutter die zeit ihres lebens ver- 
muge vnsers landtgebrauchs besitzen vnd geniessen solte, mit 
bitt, das wir solches mochten vorgonnen vnd nachgebenn; 
weil wir dann vnsern vnderthanen jro priuilegia confirmiret, 
sie auch darbei zu handthaben geneigt sein, so haben wir 
demnach solche vbergabe zugelaszen vnd vorgunt, thun es 
auch in crafit vnd macht dieses vnsers brieffes wiszentlich, 
doch vns an vnser furstlichen oberkeitt _vnd ritterdiensten 
vnschedtlich; das zu vrkundt mit vnserm hir anhangendenn 


383 


pitzschier vorsiegelt vnd geben zu Schwerinn, den 2o. monats- 
tagk Decembris, anno etc. Liij. 


Uab dem Original im Hanpt-Ardive zu Schwerin. 


1558, uni 5. Yir. 373, 
Margarete v. Pens, Priorin, und der ganze Convent 
des Klofters Eldena beurfunden, daß fie gegen ein 
vom Berzoge Ulrich ihnen verheißenes Deputat auf alle 
ihre Hebungen Derzicht leiften wollen. (Wluszug.) 


Wir Margreta Pentzen, priorissa, vnd gantze ver- 
samlung des junckfrawenclosters Eldenaw bekennen 
vnnd thun kunt idermenniglich vor vns vnd vnsere erbenn: 
Als dem durchleuchtigen hochgebornnen fürsten vnd hern 
hern Vlrichen hertzogen zu Mecklenburg etc. — — — 
inn teilung der closter kegenwertigen fürstenthumbs vnder andern 
das closter Eldena mit zugefallen; das demnach sein fürstlich 
gnadt mitt vns obgemelter darin begebner junckfrowen kegen 
vorreichung eines jerlichen deputats die tzeitt vnsers lebens 
alle vnsere habende gerechtigkeitenn, hebungen, pechte vnd 
sonstenn darine, was vns vermuge vnser siegell vnd briue, 
(die wir seiner fürstlich gnade den widerumb alle vbergeben 
vnd zugestellet), geburet, mit vnser allerseitz bewilligung vnd 
fulworth vnd genugsamer anhemung abhandeln lassen, deren 
wir vns auch alle gentzlich vortzeihen vnd begeben, — — 
vnd haben — —  vnsers closters jngesegell benedden 
ahn diesen vnsen reuersbrieff gehangen, der gegebenn ist ahm 
tage 'lrinitatis, anno der weiniger tzall acht vnd funfitzigk. 

ach dem Original auf Pergament im Baupt-Arcive zu Schwerin. 
An einem Pergamentbande hängt das runde, Heine Klofterjiegel von 
Eidena aus ungeläutertem Wachs mit eingelaffener jchwarzer Wachsplatte. 
Dafjelbe zeigt ein Agnus dei. Umjcrift: 

+ 5’ CONVANSVS jA]LDANA, 


384 


1559, März 17. Zarrentin. Yr. 374. 


Delle v. Eütow und Margarete v. Pens, Honnen zu 
Sarrentin, bezeugen, die Sinfen von 400 ME. üb. mit 
zwanzig IM. auf Befehl des Herzogs Johann Albredzt 
durch den Küchenmeijter des Umts Wittenburg enıpfangen 
zu haben. 

Wyr Pelle Lutzowen vnd Margareta Pentzen bekennen 


vor vns vnd sunsth allermennichlich, das vns der achtbar 
Jochim Moller, kuchmeister zu Wittenburgk, von wegen vnsers 


“ gnedigen -hern Johans Albrecht, hertzogk zw Mekelnburgk 


etc., entrichtet vnd vorgnugt zwentzigk mark lubisch aufl vier 
hundert mark heubtstoll ierlicher rente, (so Jurgen Frederich 
vann der maltzscisse den junfern entrichtet), so sein f.g. inen 
schrifftlich beuelich gegeben, so haben wir des zu vrkunth 
des closters ingesegell hirunder gedruckt. Gegeben zw Czemtin 
den ı7. Marcij, anno 1559. 

ach dem befiegelten Original im Haupt» Archive zu Schwerin. 
Das in runde Klammern Eingefchlofiene ift fpäter und mit blafferer 
Tinte auf den Rand geichrieben. Das Siegel zeigt die Mutter Gottes 
mit dem Kinde, ftehend. Der untere Theil des Gewandes vom Knie bis 
auf die Füße ift durch einen Schild verdedt, der drei Kleeblätter aus 
einem Auerbalfen bervorwachfend zeigt. 


1559, März 31. Yir. 375, 


Ulrih v. Pen zu Toddin bezeugt, die Summe von 
1000 Kronen aus dem Hachlafje feines „Baftardvetters“ 
Hans v. Pens von Mloris Friefen empfangen zu haben 
(Auszug.) 

Ich Virich Pentz, erbgesesszen zu Toddin jm fursten- 


thumb Meckkelnburg, vor mich, meyne erben vnnd jdermennig- 
lichen hirahn thu kundt vnnd bekenne, die dessen meinen 


385 


brieff szehen oder lesenn horen: Nachdem vorruckter zceitt 
einer, Hans Pentze, ein bastartt, genant, sich jn der kunnig- 
lichen maiestatt zu Hispanien vnd Engellandt vnther des ehrnt- 
vesten vnnd erbarn Moritz Friesen fahenen jn deinsthbestallunge 
gegeben vnnd jn der schlacht Quentin einen gefangen ahn 
sich gebracht, alsse des Conetabelis fendrich, den gedachter 
Moritz Friesen von obgemeltem meynem bastarttvettern ahn sich 
erlangett vnd darfur jhme eine nhamhafftige szummen, wie 
folgen wirt, zu gebende vorsprochen vnnd zugesagett, vnnd ge- 
dachter mein bastartVetter sich mit myr vnd ich mit jhm, 
wie sich das zu rechte gepurtt, vorbrudertt, das vnszer einer. 
den andern szo weith erben szoll, vnd ehr mein vetter vhiel- 
gemelt jn godt vorstorben, szo habe jch, obgemelter Virich 
Pentze, Moritz Friesen vmb solliche szumma myr zu bezalenn 
vielmals angelanget, Moritz Friesen sich dajeghen jn betrach- 
tunge vieler vmbsthende vnd das jch denselben meinen vettern 
allein nicht erben muchte, ein zceither vfigehalten vnnd letzlich 
mir thausent chronen, darvnther eingerechnet seine nhastendige 
beszoldunge, auff nachfolgende condition bezalet vnnd erlegtt, 
der jch jhme seinen erben vor mich vnd meine erben queitt, 
loisz vnnd wol bezaltt szage, rede vnnd gelobe vor mich [vnd] 
meyne erben, Moritz Friesen vnd seinen erben aller ansprache 
der tausent chronen halben, auch szeiner nhastendigen beszol- 
dunge vor vnnd kegen allermenniglich, geborn vnd vngeborn, 
wie die nhamen haben muchtenn, gantz frey schadelosz zu 
halten vnnd zu benhomen trewlich ohne alles gefherde. Zu 
mherem glauben aber habe jch jhm vnd seinen mitbeschreben 
dussze meyne guthe freunthe vor alle artikel diesses briefs, das 
die festichlich gehalten werden sollen, benheben mir vor selb- 
gelter vnnd sachwalden vorordnet vnnd besthellt, thu das auch 
jn craft vnnd macht diesszes briefis; vnnd wir: Achim 
Pentze, Hans“zeligen sone, Frantz von Bulaw, Clemens 
zeligen sone, vnd Berndt von Bulauw, Christoffers zeligen son, 
reden vnnd geloben vor vns, vnszere erbenn, lehenserben vnnd 
jdermenniglich vor alle punct vnd artikel diesses brieffs Ssampt- 


AR 25 
a } (Far 


._ 


386 


lich vnnd sonderlich, auch vnszer ein vor alle vnnd vor vull, 
dar Moritz Friesen vnnd seine erben von jhemants der 
tausent chronen vnnd besoldunge halber angefochten worden, 
schriftlich odder munthlich, wie das nhamen haben konthe 
odder gewinnen muchte, das wir jn vierzehen thagen, wan 
wir von Moritz Friesen vnnd seinen mitbeschreben darumb 
angelanget, de furderrunge vff vnsere kosthen abschaffen sollen 
vnnd wollen, ader ein jder mit seinem selbst leibe, zweien 
knechten vnnd dreien reisigen pferden zu Braunsweigk oder 
Hildeszem jn eine gemhen herberge ‚ wor wir von Moritz 
Frfilesen oder seinen mitgeschreben gefurdert vnd jngeweiset 
werden, einrhiten halten vnd leisthen, wie vnther dem adel 
vnd auch sonst herkomlich, gewohntlich vnnd gebrauchlich ist, 
darausz tags odder nachts nicht scheden, Moritz Friesen vnd 
seine mitbeschreben sein ersth aller forderunge, schadens vnd 
nachteils, szo hierausz erfolgen konthe, „zu guther genoge zu- 
frieden gesthel. — — -- — — Des zu vrkundt vond 
vhester haltung der warheitt haben wir diessen brieff mit 
vnsern eigen handen vntherschreiben vnnd mit vnszern ange- 
bornen pittschafften vorsiegeltt. Gescheen vnnd gegeben nach 
Cristi vnsers lieben hern vnd szalichmachers gepurtt tausent 
funffhundertt vnnd jhnn nheunvnndfunfftigsten jhare, fritages 
jn der hilligen OÖsterwochen etc. 


Ya dem durd das Lapitel des Domftifts zu Hildesheim und 
Bürgermeifter und Rath dafelbft veranftalteten, auscultirten und unter- 
fiegelten CTransfumpte auf Pergament, d. d. 1562, Donnerjtag nad 
Remin., im Haupt-Urchive zu Schwerin. 


ET 


1561. uni 11. Schwerin. Tir. 376, 


Chriftoph Dolbfe in cheliher Dormundfchaft feiner 
Hausfrau Margarete v. Penten, Anna, fel, Dice v. Pensen 
‘ Schwefter, und Anna, jel. Hennefev. Penten Tochter,,be- 


387 


zeugen, von Herzog Johann Albreht von Mecklenburg 
den Kaufpreis für die Sudenmühle und den Sudenfrug 
mit Zubehörungen richtig empfangen zu haben. 


Wir, Christoffer Voltzke ann stadt vond in ehlicher vor- 
mundtschafft meiner hausfrawen Margaretha Pentzenn, Anna, 
Vicke Pentzen seligen schwester, vnnd Anna Pentzenn, 
Hennicke Pentzen seligen tochter, bekennen hiemit offentlich 
fur vnsz, vnser erbenn vnnd erbnemen: nachdem weilandt der 
durchleuchtige vnnd hochgeborne furst vnnd herr Heinrich, 
hertzog zu Meckelnburgk etc. hochloblicher seliger gedechtnusz, 
vnserm vatern, brudern vnnd vetternn denn hofl zu Hagenow 
mit aller gerechtigkeitt ausz gnaden vorschrieben, zu welchem 
hofe jhre vorfahren selig etzlichenn acker, die Suden-mühle 
vnnd den Sudenn-krugk mit aller zubehorunge, sollen erkaufft 
vnnd an sich gebracht habenn, weill wir dann albereit dem 
durchlauchtigen, hochgebornen fursten vnnd hernn, hernn Johans 
Albrechten, hertzogen zu Meckelnburg etc., denn hoff zu Hagenow 
mit aller gerechtigkeit vermuge vnser gegebenn quitantz abge- 
trettenn vnnd eingereumet, vnd sich nun s*. f, g. ferner mit 
vnsz des ackers, der Suden-mollenn, des Suden-krugs vnd 
aller gerechtigkeit, so wir daran haben oder kunfftigk be- 
kommen mochten, vertragen vnnd vorgleichenn, dergestalt, 
das vnsz hochgemelter vnser gnediger herr, fur allenn vnsern 
acker, mollen, krugk, wischen, fur alles rindtviehe, so uiell des 
vorhandenn, vnnd wie das alles namen haben vnnd was man 
sich nochmals erkundenn mochte, fur alle ferner anspruch vnnd 
forderunge eins fur alles dreyhundert vnnd funflvnndvierzig 
thaler bahr vber betzahlet vnnd eigenthumblichen vonn vnsz 
kaufft hatt; die schweine aber vnnd andere bewegliche guter, so 
da vff dem hause zu Hagenow verhandenn, haben wir vnsz vor- 
behalten, sagen derwegen hochgedachten vnsern gnedigen fursten 
vnnd heren hern Johans Albrechten, hertzogenn zu Meckelnburgk 
etc,, solche dreyhundert vnnd funfivnndvierzigk thaler gentzilch 
quidt, ledig vnnd losz, vnnd reumen s', f, g. hiemit in 


388 


crafft diesses brieues vnnd quitantz alle dieselbenn guter, so 
von vnserm vatter, bruder vnnd vetternn auf vnsz geerbt, wirck- 
lich ein, vnnd soll s“, f, g. hinfurt solche guter eigenthumblich 
vnd s’, f. g. besten gach zu gebrauchen, zu geniessenn vnnd 
damit zu gebahrenn macht habenn ohne vnser vnnd vnser erben 
weiter anspruch vnnd vorhinderunge, ohne alles geuerde vnnd 
argeliste. Zu mehrer vrkunth vnnd vorsicherung habe jch 
Christoffer Voltzke, ann stadt meiner ehlichen hausfrawen, mein 
siegell auff diesse quitantz gedruckt, vnnd weili die andernn 
mitterbenn . kein ceigne pitzschafft gehapt, haben sie ausz 
mangell eignes disz auch gebraucht vnnd vnsz mit eignen 
handen vnderschriebenn. Geschehen zu Schwerin, denn xj 
Junij, anno d. der weniger zall einvnndsechszigk. 
Christoffer Volszke Anna Pentzenn 
dit is min eggen hanth. dit is mine egen handt. 


Tadı einer Copie im Baupt-AUrcive zu Schwerin. 


1566. Sept. 13 bis Yiov. 13, Xr. 377. 
Register aller Knechte jn der Besatzung vff der Vestung 
zu Rostogk. 

Heuptman Dinniesz Pentzee . . . 2 2 2020..852 fl. 

Wachtineister : ne Kar a BEN 

Hansz: Redame =: 2-4. 2 Ana a ar BE: 

Dirich von Luneborgk . ... . 2. 2 2 2 22. 0 8A. 

PRDIONE. 2-5. "u. Se eur au aan an te 

Pfeiffer vnnd . 8 fl. 

Trommelschleger 8 fl. 

Jurge von Hannober 6 fl. 

Stockelknecht ; 6. 

5o Doppelsöldner, iedern . 6 fl. 

70 Schützen, iedern.. . 5 fl- 


Aus einem Redhnungsbuche im Haupt-AUrdive zu Schwerin, 


389 


1568. April 10, Tir. 378. 


Anna v. Ahlefeld, Wulfs Ehefrau, bezeugt, daß Bartold 
v. Pens, Dolrads Sohn, feine und feiner Brüder 
Schuld ihr im Jahre 1565 zurückgezahlt habe. 


Ick Anna van Anefeldt, Wulffes fruwe, bekenne in vnnd 
mit desser miner gegeuenen handtschrifft, datt ick im jare Ixv 
tho Krummes van dem erentuhestenn vnd erbaren Barteltt 
Pentze, olde V[u]irades sone thom Redeffin, sin vnd syner 
broder ahndeel geldes tho fullenkamener genoge ock tho rechter 
tidt entfangen vnd vpgebhortt hebbe(in), welches my ock 
Barteltt, dem godt gnade, suluen thogestellt vnd entrichtet 
hefftt, wo min man vnd ick ehme tho der tidt eine genochsame 
quitantzie gegeuen hebben. Solches tho orkundt vnd deı 
warheidt bekrefftinge hebbe ick, Anna van Anefeldt vorgemeltt, 
myn ahngebaren pitzer hier vnden gedrucket vnd mit egener 
handt vnden geschreuen den sonnauendt nha Judica anno 
etc. Lxviij. 
Anne van Anefelt. 
myn egen hant. 


ah dem Original im Haupt-AUchive zu Schwerin. 


15#84/. April 21, Yr. 379, 


Chriftoph v. Pent berichtet dem Herzoge Johann Albreht 
den Fall Botha’s mit dem Brimmenftein. 


FE. f. g. kan ich vnderthenigen nicht verhalten, das ich 
glaubwirdich berichtet worden bin, das das hausz Grimmen- 
stehen sampt der stadt Gota, ohne herzogen Johansz Friderichen 
wissen vnd willen, durch das landtvolck, alse burger vnd 
bauern, fürgangen sunnabendt achte tage, welcher gewesen 
ist der ı2. Aprilis, ist aufgegeben worden vnd dem churfürsten 


390 


von Sachsen vberantworthet; ist auch herzogk Johansz Friderich 
darauf gefangen sampt alle den echteren, so auf dem hause 
gewesen. Solchs jch e. f. g. in vnderthenigkeit eilich nicht 
habe vorhalten wollen, vnd e. f. g. sonsten meine vnderthenige 
gehorsame vnd ganz bereitwillige dienste zu irtzeigen, erkenne 
ich mich in aller vnderthenigkeit schuldigk vnd ganz bereit- 
willigk. Dat. den 2ı. Aprilis in dem Lxyfij jare. 
E. f. g. 
vndertheniger 
Christoff Pentzen. 


ad dem Original im Haupt-Urhive zu Schwerin. 


1576, Xov. 11. Büftrom. Zr. 380. 


Derpfändung des Amts und Klofters Zarrentin an 
Ehriftoph v. Pens auf Raguth und Schwechow. 


Wir Augustus von gottes gnaden hertzogk zu Sachsemn, 
des hailigen römischen reichs ertzmarschalch etc., vnd von 
desselbigen gnaden wir Johans George, margkgraff zu Branden- 
burgk, des hailigen römischenn [reichs) ertzcämmerer etc. 
vnd wir Vlrich, hertzogk zu Meckelnburgk etc., vrkunden vnnde 
bekennen mitt diesem vnserm briefe: nachdem nach tödtlichem 
abgangk des hochgebornen fursten, herrn Johann Albrechten, 
hertzogen zu Meckelnburg, vnsers freundlichen lieben bruders, 
vetters vnd gevatters, wir vns vf s. l. embsiges vnd fleissiges 
anhalten seiner hinterlassenen jungen söhne, ‚herren Johansen 
vnd herrn Sigismunden Augusten, vormundtschaft vnndternommen, 
vnd derohalben durch vns vnd vnsere darzu verordnete räthe 
sr. l. glaubiger vorbescheiden vnd dieselbe ihre angegebene 
schuldposten gebürlichen haben liquidiren lassen, das vnter 
anderen sr, |. glaubigern der erbar vnser lieber besonder vnd 
getrewer Christoffer Pentz zu Ragut vnd Schwechow vff 


391 


jungst zur Wiszmar den funfvndzwantzigstenn May, anno etc. 
sechsvndsiebentzigk gehaltenem liquidationtage auch erschinen 
vnd daselbst sieben tausend thaler haubtsumma rechter, red- 
licher vnd bekendtlicher schuldt, wie sich zu recht eigendt 
vnd gebüret, liquidirt, bescheinett vnd dargethan, deren wir 
ihnen an stadt vnserer mündelein also gestendigk gewesen; 
uns auch ferner mit ihnen dahin verglichenn, das ime vnd 
seinen erben, auf kunfitigen vmbschlagk des sibenvndsibentzigsten 
jahres anzufangenn, wegen obgedachter haubtsumma vonn 
jederm hundertt funff thaler vnnd also viertthalbhundertt thaler- 
zinse aus gemelter vnsern mundelein bereitesten haab vnd 
guetern gewiszlich peraithet vnd gegeben werden sollenn. 
Vnnd damitt er vnd seine erbenn vber vorige inhabende ver- 
schreibung, (so bis zu endtlicher bezahlung ihre krafit vnd 
wirckung behalten vnd zu seinen, Christoff Pentzen, händen 
gelassen werden soll), desto mehr vnd genugsam versichertt, 
als haben wir krafft vnserer tragenden vormundtschafft ihme 
das ambt vnd kloster Zerrentin sambt allen dessen ein vnd 
zugehörigen, inmassen ihm das hiebeuorn von hochermeltem 
vnserm freundlichen lieben brudern, vettern vnnd geuattern 
vorpfendett gewesen, wissentlich vor obgedachte haubtsumma 
vnd jährliche zinse, bis so lange er desselben gentzlichenn von 
vnseren mündelein befridigett, ferner zur vorsicherung hy- 
pothecirt vnd eingesetzett. — — — — — — — — — — 

Zu vrkundt haben wir dise verpflichtung mit vnseren 
secretenn bekrefitigett, doch vns vnd vnseren erbenn vnsched- 
lich. Actum Gustrow, am tage Martini, nach Christi vnsers 
lieben herrn vnd hailandes geburtt im funffzehenhundertt vnd 
sechsvndsibentzigestenn jahre. 


Tach dem Originale im Baupt-Urchive zu Schwerin. 


392 


1578. Ar. 381. 


Derzeichnig der Klofterjungfrauen zu Eldena feit Mienfchen- 
gedenken. " 


Anno 1578, den 5. Septembris beschriebenn, wie viell 
vnnd was für junckfrawenn in diesem kloster Eldenau 
ich, jungkfraw Anna Weisin, bey meiner gedechtnüsz gekandt 
vnd gewesen sein. 

Erstlich” meines ratern schwester Anna Weisin, eine Priorin, 
zu welcher zeitt jch 6 jhar bin alt gewesenn. 

Item hernach 


Diese vermelten jungkfrawen seindt in einem chor ge- 
wesenn. Nun folgen aber die, welche im andern chor gestanden. 
Erstlich Margareta Winterfeldt, : 

Mette Ristero, 
Ilse Winterfeldt, 
Antonia Lutzow, priorin, 
Anthonia Winterfeldt, priorin, 
Anna Schacken, priorin, 
Eleena Schacken, priorin, 
Magdalena Wageln, 
Sophia Wageln, 
Margareta Jagow, 
Gertrudtt Jagow, priorin, 
Margareta Pentzenn, priorin, welche auch noch 
die letztte gewesenn, 

Anna Pentzenn, 
Ilse Quitzowen, 
Agneta Pentzen, 
Anna Kleinow, 

- Beke Ristero, 
Armgartdt Plate, 





393 


Ilse Winterfeldt, 
Ilse Pentzen, 
Floria Jagow, . 
Eupheemia Weisin, 
Magdalena Sprengell, 
Margareta Schacken, 

Welch@ aber noch im leben sein, 
Anna Weisin, 
Engell Ditten, 
Margareta Hagenow. 


Aus dem Geheimen Archiv zu Kopenhagen. "Ubfchrift des Kö- 
niglichen Archiv-Regiftrators Kall Rasmuffen dafelbjt von 1846 im Haupt- 
Archive zu Schwerin. 


1587. Yir. 382, 


Furrehr-Zettell hertzog Christoffer zu Mecklenburgk 
etc., anno 1587, wie er nach Dantzke getzogen vnde 


zue Dobertin gelegen. (Auszug.) 


4 kutzken m. g. fursten vnnd hern, 
4 kutzken m. g. furstinnen vnd frawen, 
3 pf. Detlof Wackerbarth, hofemeister. 
3 pf. Heinrich von Estorff, marschalck. 
Jungkern. 
Hartwich Pentze, m. g. hern schencke. 
Daniel Zuehle, m. g. frawen schencke., 
Hartwich Schacke, dischdiener. 
Gebert Wittorff 
Johan Kerberch 
N, Winterfelt. 


' eszen tragen, 


26 


394 


H. George Spengler, hof-prediger. 
Jonas Wulff, secritarius. 


Yadı einer Reinfchrift im Haupt-Archive zu Schwerin. 


1625. Oct. 25. . Ur, 383. 


Munsterungs-Rolle der mechelnburgschen gesambten 
ritterschafft rossdienste vnnd lehenpferde zu Parchımb 
für dem Wokenthore aufi-der heide den 25. Octobris, ' 


anno, 1625. (Auszug.) 


Pferde 

7 die sembtlichen Halberstaten, 

6 die Penzen, darunter ı Pferd Jacob Ernst Penzen 
zue Crentzelin. 

N Leuin Penzen vnnd Jurgen Daldorff zue Bandekow. 

a Churtt Restorff zu Schönefelde, darunter sein bruder 


Vlrich vnd Alert Weisin zu Malow. 
5 die sembtlichen Raben. 


1 Dietrich von Bulow zue Dambeke. 
N Hans Blucher zue Benz. * 
Hans Dribergk zue Gotmansforde. 
6 die Bulowen zue Pokrent, Holtorff, Hundorff vnd 
Wedendorff, 

1 Hans von Bülow zu Radumb,. 

1 die von Vffeln zu Dutzow vnd Roggendorff. 
Ei die Luzowen zu Priczier vnd Schwechow. 


— —— [0 —-.— — — 1 [nn — —-{-0..- 


Summa aller pferde: 38ı Pf, 
Ua einer gleichzeitigen Reinfchrift im Haupt-AUrchive zu Schwerin. 


395 


Zufähe und Berichkigungen. 


5u Urt. 358, 9. 555/350. 

Die anı 24. Febr. 1427 ausgejtellte Urkunde betrifft 
eine Auseinanderfegung zwiichen dem lübifchen Bürger Johann 
v. Hortheim und frau Abele, Wittwe Johanns v. Pens, 
über eine Schuldforderung. Falls der hier erwähnte Johann 
v. DPent nicht etwa der lüneburgiihen Rathsfamilie v. Pent 
angehört hat, jondern dem meslenburgiihen Beichlehte diefes 
Hamens, fo ift er vielleicht der vor 1415 verftorbene, ander: 
weitig nicht mit Namen genannte Dater von Belmold II. 
($ 22, 5. ICH und Bans 1. ($ 25, S. 176) gewefen. 


u a a 


Drudfebler:Verzeichniß. 


Seite 76, Seile 3 v. u. I. Reuentlowe. 
- 107, + 5v m. |. £ubtomwen (anftatt Lutzomwe). 
- 113, + 51. getellet (anjtatt geftellet). 
- 143, - 1lv u. I. Dune. 
- 152, - 2v. m. |. verteyn hundert. 
- 214, (£ußnote), Seile 3 v. u. I. Rabe (anftatt Baren). 
- 224, Zeile 2 v. u. |. I mrk, (ftatt vje mrk,). 
.- 2, - Ivn. |. xlüj (ftatt Ixviij). 
- 237, - 181. [Badom!, 
- 246, - 10, 11, 12 I. xv, x, x (ftatt yv, y, y). 
- 292, - 81.1825 (ftatt 1585). 
- 389, - 11m. m. |. 1567 (itatt 1572). 
- 3% - Twol.Lxvij (ftatt Lxxij). 


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