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FARCHIBALD CARY COOLIDGE ®
© A:-B-1887 PROFESSOR OF HISTORY
"1908-1928 DIRECTOR OF THE !
_ UNIVERSITY LIBRARY 1910-1928 7
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Schwerin i. M., 1891.
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Vormoarf.
Die Gefchichte der Familie von Pens, deren erften Band
ich hiemit der Deffentlichfeit übergebe, ift durchweg auf ur-
fundlicher Grundlage bearbeitet worden.
Schon im Jahre IGIO hat Bernhard Katomus (Steimmieß),
Rector zu Heubrandenburg, die wenigen ihm zugänglichen
Hachrichten über die rittermäßige Familie von Pent in über-
fichtlicher Form zufamımengeftellt. Um den alten Adel des
Gejchlehts und deffen deutfche Abfunft darzuthun, läßt er die
Penten fchon mit König Heinrich dem Finfler wider die Wenden
der Mark Brandenburg ins Feld ziehen; eine fagenhafte Er-
zählung, die von mehr als adıtzis adligen Familien im
Schwange ging Auf Latomus folgte in der erften Hälfte des
18. Jahrhunderts der befannte meclenburgifche Gencaloge
I. 5. v. Hoindhufen mit einer anfpruchsvolleren Arbeit, die
er auf die vielfach unzuverläffigen Angaben gedrucdter Keichen-
reden ftüßen mußte, weil zu jener Zeit die fürftlichen und ftädtifchen
Archive der freien Forfchung nicht offen fanden. Daher ijt
audy der Hoindhufeniche genealogifche Entwurf für die Ge:
IV
Ichichte der Älteren Seit von geringem Werth. Und grade
die Altere Feit bietet dem Forfcher ungewöhnliche Schwierig-
feiten, denn im 14 Jahrhundert fommen gleichzeitig drei
‚familien von Pens vor und zwar je ein rittermäßiges Ge-
fchleht diefes Namens in Vorpommern und in MTeclenburg,
fowie em dem DPeatricterftande angehöriges in der Stadt
Füneburg. Sie unterfcheiden fi durch ihre Wappen. Eine
Stanmperwandtichaft diefer drei gleichnamigen familien tft
aus den mir befannt gewordenen Urfunden nicht zu erweifen.
Immerhin fehlt es nicht an Umftänden, welche einen gemein-
jamen Urfprung der beiden rittermäßigen Gefchlechter von
Pens anzudeuten fcheinen Unbedenflih haben denn auch
Katomus und v. Hoindhufen die pommerfche und die meclen-
burgifche Familie als Linien eines Gefchledhts behandelt
und fie, ungeachtet der Derichiedenheit ihrer Wappen, durch
einen gemeinfamen Stammoater, WDalther von Panit oder
Pens, vereinigt.
Die gegenwärtige Arbeit ift vornehmlich der Gefchichte
der mecdlenburgiichen Familie von Pent gewidmet und be-
faßt fih daher mit der pommerfchen und der lüneburgifchen
Familie nur fo weit als nöthig it, die Stannmesverfchiedenheit
der drei gleichnamigen Gefchlechter zu erweifen, oder doch —
mit Hülfe der Heraldit — dem Beweife nahe zu bringen.
Db das gelungen ift, mögen Berufene enticheiden.
Das lebhaft emipfundene Derlangen nad dem Befite
einer auf urfundlichen Sorihungen gegründeten Samilien:
gefchichte hatte Herm Friedrih v. Pens auf Schloß Brandis
bei Leipzig veranlaft, mich mit der Ausführung diefer ehren-
vollen, aber jchwierigen Aufgabe zu betrauen. Inden Bert
v. Pent mit rühmenswerther Opferwilligfeit auch die Mittel
V
zur Deröffentlihung meiner anfänglich nicht für den Drudf
beftimmten Arbeit gewährte, hat er fih unfoniehr gerechten
Anfpruch auf den Danf feiner Gefchlechtsgenofien erworben.
Don dent Befichtspunfte ausgehend, daß eine Familien:
gefchichte vor allem den Zwed hat, genau ermittelte und ur-
fundlich beglaubigte Thatfahyen den SKamiliengliedern zur
Kenntnig zu bringen, damit die Nachfommen ein richtiges
Bild von dem Keben ihrer Dorfahren gewinnen fönnen, habe
ich allgemeine Betradhytungen, Erörterungen der inneren Zu
ftände des Landes, fowie Streifzüge in das Gebiet der politi-
fhen Geichichte fo viel als möglich vermieden. mn diefer
Richtung mußte ich mir fchon aus dem Grunde Beichränfung
auferlegen, weil ich den Umfang des Werkes ber ein ge
wifjes Maß nicht durfte hinauswachlen lafien. -
Don den diefem erjten Bande beigegebenen Pentifchen
Urkunden jind nur diejenigen umverfürst, welche für die Be-
fchichte der Familie befonders wichtig erfcheinen, fei es, daß
fie genealogifdhe Beziehungen aufklären, fei es, daß fie über
den Güterbefis Licht verbreiten. Alan wird mein Derfahren
nicht tadeln, wenn man fidy vergegenwärtigt, daß die Ur
Funden des Mittelalters bereits in unferen Urkundenbüchern
. gedrudt vorliegen und daß die Deröffentlichung der fpäteren
Urkunden in abjehbarer Frift erwartet werden darf.
für meine forfhungen hat das Großherzogliche Geheime
und Haupt-Urhiv zu Schwerin fi als die ergiebigite Fund-
grube erwiefen, indeilen haben auch andere Archive werth:
volles Material geliefert. So it mir namentlich -— Danf
der nicht genug zu rühmenden Gefälligfeit des Herrn Dr. Crull
zu Wismar — aus dem dortigen Natbsardhive eine Fülle
wichtiger Nachrichten zugefloffen. Der Inhalt der Haus-
VI
archive der Familie v. Pens, der mir bereitwillig zur Be-
nußung anvertraut wurde, Fonnte für den erften Band nicht
verwerthet werden, weil Fein einziges Schriftftüc hinter die
Mitte des 16. Jahrhunderts zurücdreicht. Manches, was
nachweislich noch im Jahre 1769 im Hadjlaffe des Ober:
. jägermeifters v. Pent vorgefunden wurde, tft inzwifchen ver-
loren gegangen.
Allen Herren im In und Auslande, welde meine
Forfchungen durch Rath oder That freundlich gefördert haben,
fage ich meinen verbindlichften Danf.
$. v. Meyenn.
Samilien äbnliben Namens. .. 2.2... 16
Die Füneburger Rathsfamilie v. Pns .... uw
Die pommerfhe Samilie v. Pent.
1. Der Stammmvater. lDalther von EEE 19
8 2. Walthers Hadhfommen . > 22mm 2 29
ER Da TI 5 an ne ee 33
8 4. Urfprung und Herfunft. Wappenverwandte familien . . . 34
Die medlenburgiihe Samilie v. Pens.
8 1. Erftes Auftreten. BRaven IL, Ritter . 2 2 2 2 2. 39
vm
$ 5. MWappenverwandte Familien:
Samilienglicder unbeitimmbarer Abtunft.
IE a se a Zr ae a
Das Ältere Baus Toddin.
a a a a ne ae a 2
oadıım, Detlevs Sohn . DEE EEE TE
,‚ Ulrich, Detleus Sohn . oo oo nn. 182
IX
. Maadalene
Allgemeine Stammtafel BB . . 2 2 nn m nenn nn. 194
Stammtafel C. des Älteren Baufes Toddin. . . . 2 2 2... 196
“
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Die Söhne Mribs IV.
$ 41. Ulrich,
ennefe, Kurds Sohn
. Ulrih, Kurds Sohn. .
arrherr zu Wismar
Stammtafel D.
$ 45. Anna, Aebtifjin des Klofters zu Jvenad . . . . 2... 248
Das Ältere Baus Meltbof.
Stammtafel E. des älteren Baufes Melthof . . . . 2 2.2... .269
Su Beribtiqungen und Drudiebler-Derzeihnig . . . 260 u. 261
Abbildungen.
5 Siegeltafeln.
Siegel des Bilbofs Wicolaus .
-— 1
Arkunden und Regeften.
DU EEE a ig ie Te
Nadträge ir. 337 —383 355 —394
GSelcHichte des Oelchlechts vw. Penh.
Der I)ame Penf.
Ein Dorf Panitz ericheint zuerft, als sfried, Bifchof
von Rabteburg, im Jahre 1194 durch Schiedsrichter die
Rateburgifhen Stiftsgüter für den Bifchof fowie für das
Domcapitel beftimmt (Urf. I). In der betreffenden Urkunde
heißt es:
In parrochia Vilen: — — — Paniz, decimam
dimidiam [scil. fratribus assignamus], d, bh. im Kirchfpiele
Dellahn wird aus Paniz der halbe FJehnte den Capitularen
überwiesen.
Das jogenannte Nateburger Schntenregifter (Urt. 5)
(um 1251) befagt über Panik:
In terra Wittenburg: — — — In parrochia Vilan:
— — — Panitz, Walterus I., tercia pars uacat preposito
.XIIL, d b. Panit, im Lande Wittenburg, im Kirchipiele
Dellahn, hat I4 Hufen, von einer Hufe hat Walther die
Hebung, der dritte Theil fteht dem Propfte zu.
In einem Derzeichniffe der bifchöflihen Dafallen des
Stifts NRaßeburg vom 25 Juli 1555, auf Befehl des
1»
4 Der Yame Pent.
Biihofs Dolrad angefertigt durch den Pfarrer Peter zu
Schönberg (12.), wird unfer Dorf zum dritten Mal genannt:
-—— — — — Item, Johannes de Lutzowe, miles, de
duobus mansis in Penitz, d. h. der Ritter Johann
v. Lütow trug 2 Hufen in Penis vom Bifchofe zu Kehn.
Aus diefen 5 Urkunden ergiebt fi Folgendes: Panit,
im Kirchipiele Dellahn inı Lande Wittenburg belegen, ift, da
es 14 Hufen hatte, ein Dorf mittlerer Größe gewefen; ferner
war es im ,. 1251 bereits von Deutfchen befiedelt, denn
aus wendijhen Dörfern wurden feine Hebungen verliehen;
im ,. 1555 befand es fi nicht mehr im DBefite der
Samilie v. Peng.
Im XRateburger Sehntenregifter find die Dörfer des
Kirhhfpiels Dellahn in nachitehender Reihenfolge gegeben:
Dellahn, Eloddram, — — — — —, Diüffin, Dammerees,
Banzın, Bolbrufe, Panit, Marfow, Seffevin. Gleich
Panit find Bolbrufe und Seffevin im Mittelalter fpurlos
untergegangen. Keider find die Dorfnanen des Hehnten-
regifters nicht in allen Kirchfpielen dergeftalt planmäßig ge-
ordnet, daß die Aufzählung, mit dem Kirchdorfe beginnend,
von Ort zu Drt ohne Seitenfprünge vorfchreitet. richt felten
vermiffen wir jegliche Ordnung; die Namen räumlich weit
getrennter Dörfer find willfürlih bunt an einander gereiht,
wie 3. B. in den Kirchfpielen Döbberfen und Zarrentin,
Daher ift es unzuläffig, die Lage untergegangener und ver-
fchollener Dörfer allein auf Grund des Sehntenregifters feft-
jtellen zu wollen. Und doch ift die Reihenfolge grade bei
dem Dellahner Kirchipiele eine der natürlichen Lage der Drt-
jhaften entiprechende, Denn glüclicherweife Weife find die
Hamen der Dörfer Bolbrufe, Seffevin und Panis, freilich
Der Yame Penb. 5
in mehr oder minder corrumpirter Geftalt, als $lurnanıen
bis in die Gegenwart im Doltsmunde erhalten geblieben,
und wir dadurh in den Stand gefett, die urfprüngliche Lage
der Dörfer fefttellen zu Bönmnen.
Ein Aderfhlag des zwifchen Dellahn und Goldenbow
‚ belegenen und erft in neuerer Feit errichteten Mleierhofes
‚Sriedrihshof heißt „Siwin” und das dortige Gehslz führt
den Hamen „Siwidöshägen”.') In dem Dermeffungsregifter
über Dellahn vom I. ITIO wird eim nördlich vom Dorfe
Dellahn nahe der Goldenbower Grenze belegenes Territorium
unter dem NManien „der Siegwin” aufgeführt. Sefferin hat
demnadh zwifchen Dellahn und Goldenbow gelegen. Der
größere Theil feiner ehemaligen Flur ftet in Friedrichshof,
der XReft in Dellahn. j |
„Bolbrufe* wird dem Gute Banzin einverleibt worden
fein, denn ein Sdylag der Banziner Feldmarf wird noch gegen-
wärtig der „Bollbrüdichlag" genannt.’)
Der Name Panit oder Penit endlich findet fich wieder
in dem „Pehnzer” oder „Pehnger“ Teiche, welcher an dem
von Banzin nach Dammereez; führenden Wege in annähernd
gleichem Abftande von beiden Butshöfen belegen ift und zum
Gute Dammereez gehört. Ohne Aweifel trägt der Pehnzer
Teich feinen Namen nady dent Dorfe Paniz = Penis, von
deffen Feldmarf er chemals umfcloffen war. Wie Bolbrufe
in Banzin aufgegangen ift, fo wird Penis mit Dammiereez
vereinigt worden fein.
Die form Panis Font ausfchließlih in den beiden
angezogenen Urfunden vor; dagegen findet fih in allen
.’) Va Aufzeihnungen des Herrn Kirchenraths Tapp zu Dellahn.
6 Der Yame Penb.
übrigen Urfünden ein e anftatt des a, alfo: Peniß. Dennoch
wird die Form Panik für die richtige zu halten fein und
zwar deshalb, weil de gefchulten "bifchöflichen Schreiber
beffere Gewähr. bieten für die genaue Wiedergabe eines
wendifchen Ortsngmens ihres Sprengels, als weltliche, der
flavifchen Sprache vielleicht unfundige Schreiber. Diefe
machen denn auch aus Waltherus de Panit einen ID. de
Penezt (1221), W. de Pente (1222), W. de Piriz (1244)
und WM. de Peniz (1245). — In den rügen-pommerfchen‘
Urkunden ift bis um die Mitte des 14. Jahrh. die zwei-
jilbige form Peniz vorberrfchhend, mit den unmwejentlichen
Abweichungen: Penis, Penithz; u. m. a.; daneben findet fich,
aber weniger häufig, das dreifilbige Penisce oder Penicze,
fowie einfilbig Pens oder Penz. Ein Siegel des Henning
v. Pent von 1575 giebt Dence. Am Schluffe des 14. Jahrh.
überwiegt die dreifilbige Form. An deren Stelle tritt im
- 15. Jahrh. zuerft Peente und endlich Pente. Im J. 1489
erlofh das pommerfche Geflecht.
Eine ganz ähnliche Wandlung des Hamens beobadten
wir bei der zuerft im I. 1521 im weitlichen Mledlenburg er-
fcheinenden zweiten Familie v. Pens. Abwecfelnd finden ficd)
in den Urfunden des I4. Jahrh. die Formen Penicze, Peynvyse,
Penite, Penis, Peynze und Pente. Alit Beginn des
15. Jahrh. wird Pente die übliche Schreibart. welche fich
bis in das 18. Jahrh. behauptet. ur die holfteinifchen
Urfunden haben vielfah Pens oder auch Penfje. Im
18. Jahrh. lieg man das ce am Schluffe und ebenjo
das t als überflüfiig wegfallen, Erft in der Yeuzeit hat
man das: t wieder in feine alte Stelle eingefett und
ichreibt: Pent.
Der Name Pent. 7
Sicherlich ift im älterer KHeit der Hame Penb gedehnt
gefprochen worden, etwa: Pehnz oder Pehns; denn einmal
ift in den zweifilbigen Panis, Penis und Peynyz die erfte
Silbe unzweifelhaft lang gewefen, und lang wird fie auch
geblieben fein, nadydem der Name durch Ausftoßung des
Dofals der zweiten Silbe in einen einfilbigen zufammen-
gezogen worden war. für's Zweite finden wir den Namen
nicht felten Peenz und Peint gefchrieben. Endlicdy wird jener
Teicy auf der ehemaligen Paniser Feldmarf noch gegenwärtig
im Dolfsmund „der Pehnßer Teich" genannt.
Dem Dorfe Panit; in Umte Wittenburg hat Walther
v. Paniß, der Stammmvater der ponmerfchen Familie, feinen
Samiliennamen entlehnt. Deil diefer ein Ortsname war,
wurde, wie üblich, das Dorwort de (van, von) vorgefett.
Alle Glieder der vorpommerfchen Familie ohne Ausnahme
haben fih „von“ Pente genannt. Die jüngere medlen-
burgifhe Familie führt gleichfalls das „von“ vor ihrem
Gefchlehtsnamen von ihrem erften Auftreten an; ein ficherer
Beweis, dag auc fie jich nad) einem Drte Pens genannt
hat. Sie läßt jedoch im 16. Jahrh. das „von“ wegfallen,
dem Zeitgefhmadfe Rehnung tragend. Erfjt im 18. Jahrh.
gelangt das Dorwort „von" wieder zu Ehren; man fchreibt
„von Pent“, und nod; lieber franzöftfch „de Pens”. Der Name
der Limeburgifchen Patricierfamilie v. Pent lautet in den
niederdeutfchen Urkunden des I4. u. 15. Jahrh. „van Pente”;
ein Mal abweichend: „van Penfe”.
Der Drtsname Pent ijt Peineswegs auf das Dorf‘
Panit im Lande Wittenburg befchränft. Das Dorf Pönit
in Bolftein, — Amt Ahrensböf, Kirchfpiel Glefchendorf, —
8 Der Name Pent.
hieß ehemals gleichfalls Penze oder Penge ') In der
erften Hälfte des 15. Jahrh. war Pönig im Befite der
familie v. Buchwaldt. Heinrih v. Buchwaldt auf Seedorf
verfaufte im 7. 1462 die Dörfer Pönis und Garfau mit
dem Pöniter See an das Klofter zu Ahrensböf. Ueber die
ältere Befchichte von Pönis hat fich zwar nichts Sicheres
ermitteln laffen, iudeflen erfcheint es nicht unwahrfcheinlich,
daß die im . 1521 in Medlenburg auftretende, jüngere,
Samilie v. Pens von diefem Dorfe ihren Namen trägt, ob-
gleich die urfundliche Beftätigung dafür fehlt, daß jemals ein
Pens im Befige von Pönitz gewefen if. Das ift jedoch
nicht unbedingt ausfchliegend, denn gar manche Familie hat
fi) nadıy einer Ortfchaft genannt, deren Befis ihr nicht nadh-
gewiefen werden fann. Die Familien v. Blücher, v. Brahl-
ftorf, v. Koppelow, v. Cramon, v. Stralendorf, v. Driberg,
v. d. Dften und v. Wangelin erfcheinen in den uns erhalterien
Urkunden niemals als Eigenthlimer der betreffenden gleich:
namigen Güter. Trob alledem Fann nicht bezweifelt werden,
daß jede diefer Familien einjtmals Eigenthumsredhte an den
gleichnamigen Dorfe thatfächlih gehabt habe. Da mandıes
dafür fpricht, daß die jüngere Familie v. Pent aus dem
Bremifhen über Boljtein in Mecklenburg eingewandert ift,
wie nachgewiefen werden foll, fo werden die angedeuteten
Beziehungen zu dem Dorfe Pönis nicht ohne Weiteres von
der Hand gewiefen werden dürfen.
Ein drittes Dorf Pens, I Meile nordöftlich des
Kummerower See's im Demminer Kreife der Provinz Dor-
pommern belegen, trägt feinen Yamen, wie mit Sicherheit
) v.. Schröder und Biernatfy, Topographie von Holftein ıc.,
I, S. 292.
Der Yame Pent. 9
angenommen werden darf, nach jenem Gründer Johannes
v. Pent, Walthers I. älteftem Sohne. Die Angabe eines
älteren Befchichtsfchreibers, !) daß die Familie v. Pens fi
nach dem Dorfe Pent genannt habe, wird fchon dadurd)
widerlegt, daß diefes jünger tft, als jene. Die Urkunden er- '
wähnen das Gefchlecht viel früher, als das Dorf. Juden
fehlt es nicht an Beweifen für die Herkunft der ‚Familie
v. Pens aus dem Dorfe Panis bei Wittenburg.. — Es
finden fi) im Demminer Kreife nocdy einige andere Dörfer,
welhe muthmaßlih nad eingewanderten Gefchlechtern be-
nannt worden find, wie 5. B. Molzahn, Keffin, Diten,
Woltow und Welsien ?) (bei Treptow a. T.); aud; Wildberg
darf vielleicht dazu gerechnet werden. |
Derhinpenis, Virchinipenz, Dirchempeniz, auch fchlicht-
weg Peniß, lautet der wendifhe YTame des Kummeromer
See's, wie er uns in den Urkunden’) des 15. Jahrh. über-
liefert wird. Diefe Benennung fteht jedoch weder mit der
familie v. Pent, nody mit dem Dorfe Pens in irgend
einem urfächlihen SZufammenhange. Dielmehr ift der Name
Dirdhimpenig abzuleiten von dem am Nordufer des
Kummerower See's belegenen Dorfe Derchen, vormals
Dirhim genannt, und von dem Peeneflufie, welcher unweit
des Dorfes Derchen den Sce verläßt.
Der Hame des FSluffes Prene ift das böhmifche Wort
„pena“, welches „piena“ ausgefprodhen wird und polnifch
„piana“, wendifh „pena“, ruffiih „piena”, Bleinrufftfch
) Schwarz, De finibus principatus Rugiae, S. 168, Anm.
*) Die meclenburgifhen $amilien v. Wolfow "und v. Weltien
führen gleibe Schildfigur, eine geflügelte Pferdebremfe. .
. AM. U-B. I 571, 604; Il, 749, 1071.
10 Der Name pPenb.
„pina” lautet. Die Polaben an der Elbe fetten für das
böhmifche e häufig a; aus pena wird alfo polabiih „pana“.
„pPanis“ heißt der pommuerfche Fluß Peene in lateinifch ab-
sefaßten Urkunden des Mittelalters.
Die urfprünglihe Bedeutung des flavifchen Wortes pena
war: Flüffiges, feuchtes. Daraus erflärt fih, daß zahlreiche
Gewäffer in flavifhen Ländern den Mamen Pena, Piena
oder Piana tragen. Im Kaufe der Seit ift die Bedeutung
des Wortes pena auf den engeren Begriff von „Gifcht“
oder „Schaum“ eingefchränft worden.)
Dirhimpenig ift zu deutfch: Derchenfches Gewäffer,
d. h. Dercenfcher See. Die Endfilbe „nit“ findet fich in
Medlenburg in einer großen Anzahl wendifher Badı-,
Flug: und Seenamen, während fie in Dorfnamen felten
vorfommit. ?)
Auf das flavifche Wort pena find aud) die Namen der
beiden Dörfer Panis im Amte Wittenburg und Pönis in
Wagrien zurückzuführen. Die Bedeutung der Hamen Panis
und Pönis ift demnach gleichfalls „Bewälfer“. Der Um-
ı) Nach Schafarif, Slowanske starozitnosti, S. 405, in Kofegarten,
Codex Pommer. diplomat. I, S. 1.
?) Brezenis, Bab im A. Sternberg; Bietnis, Bach bei Pinnomw;
Duzniza = Gr.-Tefjiner See; Jasnit, Bach, Sufluf der Sude; Jafenit,
Bad, fließt im den Dobbertiner See; Köppernig, Bach ‚vor Wismar;
Kipnit, Bach im A. Grabow; £ddnit, Zufl. der Ede; Komenit, Abfl.
des Kohmenfhen See's; Kösnit, Zufl. der Nebel; Kusmusnijia —
£ooftenfcher See; Mildenit, £I.; Parmenit, Bah in den Parumfcen
See; Pretuftniza, Bach, bei Kalübbe; Rednit, $l.; Nofitnig, Bach bei
Dargun; Nuthniz, desal.; Rögnit, Kl; Slonit, FI. zwifhen Sulz und
Tribfees, Smolnit, See bei Mirow; Stavenit, Bad bei Scharpjow;
Stefnit, Fl; Stepenit, £l.; Temnit, Bach bei Meteband; Tepenitz,
Bad in die Warnow; Trismiza, Bach in die Sude; Wafnit, Sufl.. der
Trave. — Dal. Kühnel, flavifche Ortsnamen, im Medibg. Jahrb, 46.
Der Hame Pent. 11
ftand, daß beide Dörfer in der Mähe eines Waflers lagen,
wird ihnen ihre Namen eingetragen haben.
Der fhon oben erwähnte „Pehnzer Teich” auf der che-
maligen flur des Dorfes Paniz liegt am öftlichen Ende einer
fhmalen Yiederung, welche fi weitwärts bis an das Dorf
Teflin. erftreft, dort nach Süden abbiegt und endlich fich mit
dem Thale des Schaalefluffes vereinigt. Yloch vor hundert
Jahren war dicht oberhalb des Pehnzer Teiches ein zweiter
unfängliher Teich") vorhanden, welcher feither eingetrocfnet
und verfchwunden if. Ohne Zweifel waren diefe beiden
Teiche Ueberrefte eines vormals ftattlihen Bewällers, welchem
vor dem 12. Jahrh. der Hame „Daniz“ um fo eher beigelegt
werden durfte, als in dortiger Gegend Kandfeen und größere
Teiche völlig fehlen. Don dem Teiche Paniz ift der Mame
auf das Dorf übertragen worden. ?)
Das holjteinifche Dorf Pönit liegt in wafjerreichem Ge-
lände zwifchen dem großen und dem Fleinen Pöniter See.
Diefe jmd durch einen Waflerlauf miteinander verbunden
und fliegen durch die Gronenberger Au in die Dftfee ab.
Alfo auch hier find alle Dorbedingungen erfüllt, um den
Yamen „Peniß“ zu rechtfertigen.
Die in Medlenburg und in der Mar? Brandenburg zum
Theil mehrfach wiederkehrenden Kocalnamen: Penzin, Penslin,
Penglin, Benz, Benzin, theilen mit dem YHamen Pens
höchitens die Wurzelgemeinfchaft des zu Grunde liegenden
flavifchen Wortes, wenn nicht bei der Kürze des Dofals in
’) Dal, die Schmettan’fche Karte von Medlenburg.
?) Kühnel in „flapifche Ortsnamen in Mecklenburg” (Jahrb. 46)
jeitet Paniz vom altjlav. „Panu” —= Herr ab und giebt Paniz durch
„rahlommen des Pan” wieder.
12 Der Name Penb.
diefen Hamen eine ganz andere Ableitung, deren mehrere den
Sprahforfchern zu Gebote ftehen, vorzuziehen ift.") Daffelbe
gilt für Penzig, — vormals Penczf, auch Penzigf und Peynzf
gefchrieben, — eine Ortihaft in der preußifchen DOber-Faufit,
und ebenfo für Penic und Pencice in Böhmen und desgleichen
für Pentjch, ehemals Penica, in Schlefien, Kr. Strehlen.?) Penz-
horn im Kirchfpiel Soltau, Kanddroftei Füneburg, Provinz
Hannover, hieß im 14. Jahrh. „Penteshorne* und fcheint zu
feiner der Familien v, Pens in Beziehung geftanden zu haben.?)
Endlich findet fih das Wort Pent oder Penz in einer
Anzahl zufammengefetster Ortsnamen in Mittel- und Subd-
deuitfchland. +) Wir nennen bier:
Pentheim, Stadt im ehemaligen Kur-Mlainzifchen,
Denzenreutb, Dorf in der Oberpfalz.
») Kühngl, Slav. Ortsnamen in M., in M. Jahrb. 46, $. 103.
24, 25, (26.
2) Pentiig und Pentih werden von K. Adamy, in „Schlefiide
Ortsnamen”, 2. Anfl., S. 40, mit „Banmftammort” hberfegt.
») In einer Urf., d. d. 22. Mai 1354 (aedr. bei Riedel, II,.2,
S. 354), fommt im Gefolge des Berjogs von Pommern der Ritter
Arnold Kolner von Penyb vor. Die Familie Kolner heit
gegenwärtig v. Köller. Sie führt eine Raute im Wappenfchilde aleich
den pommerjchen v. Schwerin. Welhe Ortfchaft „Penyy” bier
gemeint fein mag, Pönnen wir nicht entfcheiden, Daß im vorliegenden
Salle es fjih um eine Ortfchaft, nicht aber etwa um einen Samilien-
namen handle, leidet gar feuten Sweifel.
*) Die formen, welche nicht flavifchen Urfprunaes find, Rönnen
zum Theil auf das altfächfifhe „bant”, althochd. „panz“ — lat. pagus,
zuridgeführt werden. Dal. Grimm, Gefd., 595 f.; Förftemann, altdentich.
Uamenbuch, II, S. 212/213. — Auch als Tanfname fommt Pent vor.
Im I. 1365 febte Pent Sommerlatte zu Jena. Urf.-B. der Stadt
Jena :c., (herausgegeb. von Dr. J. € X. Martin, ı888), BP. I,
Ar, 321, S. 203 fe — Pent oder Benz, ein Eigenname, —= Benzo,
Berno, Bernzo — Bernhard. S. Grimm, Wörterb. I, 1477,
Der Yame Pent. 13
Penzenau, Mühlengehöft im Salzburgifchen,
Penzberg, Dorf in Oberbaiern,
Penzenricd und Penzenfofen in Niederbaiern,
Penzendorf und Penzenhofen, Dörfer in Mittel
franfen,
Pinzberg, Dorf füdlih von Bamberg.
Keine diefer DOrtfchaften läßt fih mit unferen drei
Sanuilien in Derbindung bringen.
Hamilien des I)amens Penf.
Heben den oben bereits erwähnten beiden rittermäßigen
Gefchlehtern und der Küneburger Rathsfamilie v. Pent be-
segnen noch einige andere, theils bürgerliche, theils adlige
Samilien Namens Pens, weldye wir mit wenigen begleitenden
Bemerfungen an diefer Stelle vorführen wollen.
l. Eine Bürgerfamilie Pens, — ausnabmsmeife wird
Pint geichrieben, — in der Stadt Parhim, läßt jich dort
bis zur Mitte des 16. Jahrh. zurüfverfolgen.
2. Unter dem Hamen Pent von Pentenau ift durd
Diplom vom 14. März 1654 Johann Heinrih Pens in den
Reichsadeljtand erhoben worden. Es hat fich nicht ermitteln
lafien, ob diefer Johann Heinrih Pens identisch tft mit
„I BD. DPenb”, weldher im 5. 1654 als Secretär des
Herzogs Georg von Füneburg vorfommt. Die Familie
Dent v. Pentenau fcheint erlofcben zu fein. Wappen: im
längsgetheilten Schilde rechts in Silber ein frei aufrecht ge=
ftelltes, jedoch an die Theilungslinie ftogendes Stüf eines
goldenen Gatters, welches aus 2 unten fpitigen Kängs- und
2 Querftäben befteht, und linfs in blau ein aufgerichteter
rechts gefehrter goldener Löwe, auf dent Kopfe mit einem
grünen Lorbeerfranze und um den Hals mit einem filbernen,
familien des Namens Pent. 15
mit 5 goldenen Schellen befegten Bande, welcher mit den
Dorderpranfen das Gatter im rechten felde oben an den
£ängsftäben hält. ')
9. Pen; von Dolis, erbländifch-öfterreichifcher Adel-
ftand. Diplom für Johann Pen; f. #. Obriftlieut., mit
„von Dolis”, 1850. ?)
4. Pens von Laldenbadh, altes ulich-Lleve'fches
Geihleht. Wappen: im Schilde 2 in's Andreasfreuz ge
ftellte Hellebarden. ?) Der Name findet fi) auch „Pentße”
gejchrieben (1651). — Der Fönigl. fchwedifche Oberft Moritz
Pens v. Caldenbah fiel in der Schlacht bei Keipzig am
2. Nov. 1642.
9. Pencz;, Georg, hervorragender Mlaler und Kupfer:
ftecher, findet fih im ,. 1525 im Mürnberger Malerbuche
als Meifter eingetragen.‘) Man vermuthet in ihm einen
Schüler Albreht Dürers. Er verjtarb im ). 1550 und
hinterließ Weib und Kind in großer Armuth. Ueber feine
Berfunft ift nichts Sicheres befannt. In den Urfunden
jener Heit wird der Hame auch Pent geichrieben.
2
ws
’; Knefcfe, Adels-Kericon, VII,
nın
°», Deri. S. 92
” Deri. . : 5. 9%
* Allgem. dentiche Biographie, XXNV, 5. 355—355
Hamilien ähnlichen Tamens.
1. Die Herren von Penzig, auch Penczt, Peynzf,
Pensigf gefchrieben, führten ihren Namen nah dem Gute
Penzig, nördlich der Stadt Görlit gelegen, das ihnen nad-
weislih mindejtens feit Mitte des 15. bis Ende des
15. Jahrh. gehörte. Wappen: im blauen Felde ein die
Sadıjfen linfs Fehrender, von Roth und Silber gefhachter
Adlerflügel. ’)
2. Das Adelsgefhleht von Bent, (Benz, Bane;,
Benit, Beynz), erfcheint bereits zu Anfang des 15. Jahrh.
in der Ufermarf. Seinen Namen bat cs nach dem Dorfe
Bent bei Prenzlau. Wappen: Schild: Iinfs gefehrter auf-
rechter doppelihwänziger Köwe, einen Wedel oder Ajt in der
Tate haltend; Helm: zwifchen 2 Hörnern derjelbe Löwe,
wachjend. ?)
" Knotb, Gefh. des Ober-Laufier Mdels, 5. 412, 568. —
Knefchfe, Adels-£ericon, VII, 5. 92.
” v. Sedlig-Meufirh, Preuß. Adels-Kertcon.
Die Lünchurger Pafhsfamilie n. Penß.
Während des 14. Jahrh. faß in der Stadt Füneburg
eine Ratbsfamilie von Pente oder van Penfe. Der Erfte
diefes Gefchlechts, von welchem wir Kunde haben, ift
Johann van Pente, Nathsherr zu Cimeburg von 1555
bis 1571.) Sein Sohn, Johannes de Penße,?) im
Jahre 1564 Dicar an der St. Johannisfirche zu Küneburs,
fommt im Jahre 1588 noh ein Mal vor als „Herr
Johann Pente”.
Werner van Penfe’) ift Kaufmann zu Küneburg
(1580).
Aldych van Penbet) nennt fih „Bürger der Stadt
Küneburs”“ (1595 und 1598).
Ein rundes Siegel’) des Priefters Johann v. Penbe
zeigt im Schilde zwei Querbalten, davon den oberen mit
; Fleinen Kilten bejteft, und am Schildesfuße 1 Kilie.
MjaRU: *S’ TJOnANMNIS .. Da ». PanTZe ..
h) Sudeudorf, braunfchw. - Ihneb. Urf. I, Ye. 500; v. Boden-
bera, Urf. des Miarienflofters Jjenhagen, Yir. 262, 272, 274, 275, 276,
m. U.-B. XIV, 8326.
”% v. Bodenbera, Urf. des Marienflofters Jienhbagen, Yir. 276.
359. — Bittner, Eineb. Patric. unter v. Hagen,
” Sudendorf, PERHMIRIR: Ihmeb. Ur. V, Tir. 169.
” Derf, - VI, fir. 53, 218
°) vo. Kodenbera, Urf, w Marienklofters Jienbagen, ir. 559.
2
18 Die £imeburger Rathsfamilie v. Pent.
Diefe wenig zahlreihe Familie hat fich, fo viel wir
wiffen, über das Gebiet der Stadt Küneburg hinaus nicht
verbreitet; aber audy dort begegnet fie nach dem Jahre 1400
nicht wieder.
Die Präpofition „von“, welche alle Glieder der Küne-
burger familie v. Pente ihrem Namen vorfessten, zeigt an,
daß der Hame Pente ein Localname geweien ift, d. bh. die
famile hat fih nad) dem Dorfe ihrer Derfunft genannt.
Als foldes Fönnen wir indeffen Feine der verfchiedenen Ort:
fhaften Pent mit einiger Sicherheit angeben. Die Familie
mag ebenfowohl aus dem Dften, als aus den Morden in
Küneburg eingewandert fein. — Als Heugnig für rittermäßige
Herfunft Fann das Vorwort „von“ nicht gelten. Johann
„von“ Pente bedeutet nichts weiter, als Johann „aus dem
Drte Pente“. Dielfac wird ein Gefchlecht erft in der Fremde
nad) feinem Heimathsorte benannt worden fein, wie 5. B.
die Kübefer KRathsfamilien: v. Warendorp, !) v. Tribefes,
v. Güftrow, v. Bardewif, v. Uelzen, v. Hadersleben u. m. a.
diefe Hamıen erjt angenommen haben, nacpden fie die Stadt
Warendorf, bezw. Triebfees, Güftrow u. f. w, verlaffen
hatten. — Ein genealogifcher Sufammenhang der Küne-
Durger v. Penbe mit den beiden gleichnamigen rittermäßigen
familien it nirgends erfennbar, Dagegen zeugt die völlige
Derjdyiedenheitt der Wappen wider die Annahme eines
seminfamen Urfprunges.
') gib, Bürgerfiegel des Mittelalters, Heft I:
„‚Giselbertus de Warendorpe, ex diocesi monasteriensi, Lubecae
„Consul electus, Au. MULNV,'
Die pummerfche Hamilie u. Pen.
SI.
Der Stanmpater.
Walther v. Pent.
Die urfundlichen Nachrichten über Walther von Pens
reichen bis in das I. 1219 zurüf. Sunächft begegnen wir
ihm unter der Mannschaft des Grafen Albert von Orlamünde,
eines Schweiterfohnes des Dänenfönigs Waldemar II. und
Statthalters über Hord-Albingien. Als diefer im I. 1219
der Kirche zu Rageburg 2 Dörfer neben einer Anzahl Hufen
fhenft, find als Seugen.gegenwärtig u. A.: Reinfridus und
Waltherus (lIrf. 2). Ihre in dem Schenfungsbriefe nicht an
gegebenen Gefchlehtsnamen laffen fih aus fpäteren Urkunden
mit Sicherheit fejtftellen; der Erftgenannte heißt Neinfried
p. Schorlemer, der Sweite ift Walther v. Pens. jmmitten
einer langen FHeugenreihe erfcheint Walther, als am 8. Jan.
1221 Graf Albert das Honnenflofter zu Prees mit eimer
Schenfung von Sehnten bewidmet (rk. 5). Er wird bier
„Walterus de Penezt” genamıt. Am 20. Mai 1222
überläßt Graf Albert dem Bisthum Küber die Mühle zu
9%
20 Die pommerfdhe familie v. Penp.
Sibsdorf (Urf. 4). Bier folgt in der Reihe der weltlichen Seugen
auf den Dogt von Hamburg zunächft „Walterus de Penze“,
weldyem Daniel von Wittenburg, der Dogt von Dldenburg
u. m. a. fi anfchließgen. Rang und Eebensalter bejtinmmten
die Reihenfolge der Zeugen; daher darf angenommen werden,
dag Walther v. Pent fchon damals ein angefehener Mann
gewefen fei.
Der Name Walther war während des 15. Jahrh. im
Bereiche des heutigen Mecdlenburgs und darüber hinaus
in den angrenzenden Tandftrihen ein wenig gebräudhlicher.
Unter den Dafallen des Grafen von DOrlaminde Fommt
zuperläffig nur ein Walther vor, nämlich unfer Walther.
Aus dent Regifter der von den Bifchöfen von Rateburg
verliehenen Zehnten gebt hervor, dag Walther bischöflicher Kebn-
träger gewefen ift (rk. 5). In dem rateburgifchen Dorfe Klein:
Secher hatte „Walterus de Paniz“ die Hebung des halben
Sehnten; fein Befis im Kande Wittenburg bejtand aus:
2 Hufen in Pogreß, Kipl. Sarrentin, dem halben Hehnten
im Dorfe Sharbow, Kipl. Hagenow, 1 Bufe in Panit,
Kipl. Dellahn, und 1'/s Hufen in Körhomw. In den eben-
genannten Dörfern hat Walther v. Pens ohne Zweifel jchon
Hufen und Hebungen von feinem Kandesfürften zu Kehn be-
jeffen, als ihm der bifchöfliche Sehnte überlaffen ward, denn
der Bifchof pflegte vornehmlich dem landesherrlichen Dafallen,
welcher das betreffende Dorf inne hatte, Sehnten zu verleihen.
Wo in dem fogenannten Sehntenregifter fein anderer bifchöf-
licher Dafall neben Walther v. Pent genannt wird, dürfen
wir annehmen, daß er einziger Kehninhaber des Dorfes ge:
wefen fel. Demnach war Walther v. Pent Alleinbefiser in:
Kl-Secher, Pogreß, Scharbow und Panik, nicht aber in
Die pommerfche familie v. Pent,. 21
Körhow, wo Heinrid; [Hucjit] gleichfalls von 1'/e Hufen die
Hebung hatte.
Erjt im %. 1257 begegnet uns Walther v. Pent
wieder, jedoch auf einem meuen Schauplaße, denn er hatte
inzwifchen feinen Gütern und dent Lande Wittenburg den
Rüden gekehrt. Als (Beinrih) Borwin II, Kürft von
Roftod, amı 27. Febr. 1257 der Abtei Doberan Privilegien
über Gerichtsbarfeit und landübliche Dienfte verleiht, wird
unter den Seugen der „Ritter* Walterus de Penz
genannt (VÜrf. 6).
Walthers 15 Jahre langes Derfchwinden aus meclen:
burgifhen Urkunden, läßt fi) nur verftehen im Sufammen:
hange mit den wichtigen politifchyen Vorgängen, welche in
der Befreiung der füdbaltifchen Länder von der dänifchen
Dperherrihaft im 5. 1227 ihren Abfchlug gefunden, zu:
gleih aber auch Walthers Lehnsheren, den Grafen von
Drlamünde, un Land und Leute gebracht haben.
König Waldemar IL von Dänemarf hatte in den füsd-
lichen Küftenländern der Dftfee jene Eroberungen, welche
fein Dater Waldemar I. und fein Bruder Knud begonnen
hatten, glücklich und gefchiet fortgeführt. Holftein, Ratseburg,
die medlenburgifchen Lande, Rügen und Pommern hatte er
unter feine Botmäßigfeit gezwungen. Während der Welfe
Dtto (IV.) mit Philipp von Hohenftaufen um die Kaijer-
Prone tritt, gefchah es, daß das deutfche Reich durch den
fühnen Dänenfönig vom baltischen Mleere ausgefchloffen
wurde. Als Dtto nah Philipps Ermordung (1208) die
Kaiferwürde erlangt hatte, verfuchte er vergeblich, die ver:
lorenen Eändergebiete wiederzugewinnen. Jndem Waldemar
fi dem jungen Friedrich II, dem Enkel Barbaroffa's, ver-
22 Die pommerfhe familie v. Pent;.
biündete, gelang es ihm, von diefem (im I. 1214) eine Be-
ftätigungsurfunde ') über alle von den Dänen im den zum
römifchen Reiche gehörigen Wendenländern gemachten Er
oberungen zu erhalten. Don feinen Anhängern verlaflen,
308 fih Dtto nad) Braunfchweig, feinem väterlihen Erbe,
zurüf, wo er im 5. 1218 verftarb. Damit durfte
Waldemars Herrfchaft als gefichert gelten.
Im 5. 1204 hatte Waldemar feinen Schweiterfobn,
den jungen Grafen Albert von Drlaminde, zum Statthalter
über Word - Albingien gefett. Diefer erfcheint nicht lanae
hernady als „Graf von Boljtein, Wagrien, Stormarien und
Rabeburg“, ausgeftattet mit den vornehmften Rechten der
Kandeshoheit.) — Die Grafihaft Rateburgs, aus den
5 Ländern Rateburg, Gadebufh und Wittenburg beftehend,
it wahrfcheinlih alsbald nad ihrer Eroberung durch die
Dänen (1201) getheilt worden; während das Land Nabe-
burg in dänifchem Befite verblieb und fpäter dem Drla:
mumnder überwiefen ward, fcheint das Land Gadebufh dem
Fürften Borwin von Medlenburg, das Land Wittenburg
aber dem Grafen Gunzelin II. von Schwerin, beiden zum
Cohn für geleiftete Heeresfolge, als Echn übertragen worden
zu fein. ?) Sicher ift, daß Graf Gunzelin im J. 1204 Be-
fiser des Landes Wittenburg war.*) mn Folge einer Fehde
mit Johann Gans, dem fie die Burg Grabow entriffen
hatten, wurden Graf Gunzelin von Schwerin und fein
Nm.1.8. 1, 218.
») Dal. Ufinger, dentich-dänifche Gefdy., und Waitz, Schlesw.-Holit.
Gel. 1.
3m. MB. 1,
171. — Nfinger, deutfch-dän. Gefc., S. 125.
Nm, U.B. I, 182.
Die pommerihe familie v. Pent. 23
Bruder Beinrih (1) im Auftrage des Dänenfönigs von
Albert von Orlaminde mit Krieg überzogen. !) Sie unter:
lagen. Ihre Fefte Boibtenburg ward zerftört und das
Schwerinifshe Gebiet fchredlih verwüjtet (1207). Das Land
Mittenburg nahm Graf Albert in Befis,. war foll im
. 1210 eine Ausföhnung des Königs Waldemar mit den
Schweriner Grafen ftattgefunden haben, ®) doch ift ungewiß,
ob diefen zugleich das Land Wittenburg zurückgegeben worden
jei.. Im nächitfolgenden Jahre tritt Gunzelin wiederholt im
Gefolge des Drlamünders auf, ?) während Graf Heinrich mit
dem Kaifer Dtto nach Italien gezogen war, Als König
Waldemar fih mit Kaifer Friedrich IT. verbündete, blieben
die Schweriner Grafen der welfiihen Sache treu, was neue
Derwidelungen hervorrief. Wachden die Dänen die gräflich
Schwerinshe Burg Wotmunde zerftört hatten, mußten Gunzelin
und Heinrich fich bequemen, ihr Kand von König Waldemar
zu £chn zu nehmen!) (A2IP. Dielleicht tft ihnen bei diefer
Gelegenheit das Land MWittenburg wieder eingerdumt worden.
Unterftügung findet diefe Annahme in einer Urfunde,®) (d. d.
Schwerin, 6. Mat 1218), nad welder Graf Heinrich von
Schwerin und feine Bemahlin Uudacia dem Benedictinerflofter
vor Stade gewilje Hufen und Bebungen im Dorfe Dellahn
„in ihrem Sande Wittenburg” fchenfen.®) — Waldemar's
natürlicher Sohn, der früh verftorbene Graf Micolaus von
" m. 1-8. 1, 182, Xote.
®) Ibid. I, 198.
” Ibid. I, 201, 206.
*%) Ibid. 1, 217.
5) Ibid. I, 242.
°) Ibid. I, 242, S. 229. Die Edtheit diefer Urfunde unterliegt
jedoch einigem Bedenken. Derdäcdtig ift auch das Fehlen von Zeugen.
24 Die pommerfche familie v. Pent.
Halland, hatte aus feiner Ehe mit der Gräfin Dda von
Schwerin, Gunzelins einzigem Kinde, einen Sohn hinterlaffen.
Für diefen ließ Waldemar, als Gunzelin im 5. 1221 ver:
ftarb, während Graf Heinrih von Schwerin einen Hug ins
Morgenland unternommen batte, Gunzelins Erbe, die halbe
Grafichaft Schwerin durdy Albert von Drlamünde in Befit
und Verwaltung nehmen.!) Auf den Todesfall feines Enfels
beanfpruchte Waldemar für fich diefe Hälfte der Grafichaft
Schwerin, indem er den Grafen Beinrih von der Erbfolge
ausfhlog. Sugleih ward audy Heinrihs Frau in ihrem
Befitse Schwer betroffen, da Waldemar gleichzeitig deren Mutter
ihrer ponmerfchen Erbgüter beraubte. Nadydem Graf Bein-
ri von dem HKreuzjuge heimgefehrt war, bat er vergeblich
den König um Mülderung der harten Maßnahmen. Dod
bald bot fi Gelegenheit, an dem Könige Rache zu nehmen
für die erlittene Unbill. Als diefer im Mat 1225 mit wenigen
Genoffen auf der Infel Eyse im Kleinen Belt der Jagd
oblag, ward er bei nächtliher Weile vom Grafen Heinric)
überfallen und fanımt feinem älteften Sohne gefangen nach
dem feften Schloffe zu Dannenberg in ficheren Gewahrfan
gebradt. Jn der Hoffnung, die an die Dänen verlorenen
Reichslande wiederzugewinnen, trat Kaifer Friedrih in Unter:
handlung mit dem Fühnen Grafen Heinrich über die Aus-
lieferung feiner Gefangenen?) Ein für den König nicht un-
günftiger Dertrag?) (d. d. 4. Juli 1224) ward von dem
inzwifchen zum dänifchen Reichsperwefer erhobenen Grafen von
DOrlamünde verworfen. Aber Albert von Orlamünde wurde
nm. U-B. 1 275.
2, Mm. U.-8. I, 287.
>) mM. U-8. I, 305.
Die pommerfce Familie v. Pent;. 25
in der mörderifchen Schlacht bei Mölln (11. Jan. 1225) vom
Grafen Heinrich und deffen Derbündeten nicht allein gefchlagen,
fondern auch gefangen genommen. Bolftein, Hamburg und
Süber fchüttelten das dänifche Joh ab. Am 17. Hov. 1225
ward ein Vertrag!) unterzeichnet, welcher dem Könige unter
harten Bedingungen die Freiheit wiedergab. Das Fand zwijchen
Eider und Elbe, fowie alle dänischen Eroberungen in den
flavischen Kanden, mit Ausnahme von Rügen, follte Waldemar
zurüfgeben. Ein fchweres Löfegeld ward ihm auferlegt, er
mußte feine Söhne als Geifeln ftellen und Urfehde jchwören.
Kaun in Freiheit gefeßt, ließ Waldemar fich feines Eidfchwurs
vom Papfte Honorius entbinden (26. Juni 1226) ?) und griff
zum Schwerte. In der enticheidenden Schladyt bei Bornhöped
am 22. Juli 1227 von den vereinigten Fürften Korddeutich-
lands befiegt, gab Waldemar feine ehrgeizigen Eroberungs:
pläne endgültig auf. — Graf Albert von Orlamünde ward
erft im 5. 1227 der Haft entlaffen. Die Fefte Lauenburg,
welche feine Getreuen für ihn behauptet hatten, mußte er dem
Herzoge Albert I. von Sadhıfen(-Kauenburg) übergeben. Er
verließ das Land und ift im \. 1245 in Dänemarf finderlos
perjtorben.?)
Hachdemn der junge Graf von Halland feinen Anfprüchen
auf die halbe Grafichaft Schwerin entfagt hatte, ward Graf
Heinrich am 16. Febr. 1227 vom Herzoge Albert von Sachfen
nm. U-B. 1, 31°.
*, m. 1.8. I, 329.
”, Winger, deutfch-din. Geich.; v. Kobbe, Gef. von Kauenba. T,
S. 301. Nach dem pomm. U.B. 1, 5. 275— 282 wäre Marianne,
Berzoa Barnıms I. v. Pommern erfte Gemahlin, des Orlamünders Tochter
gemwejen.
26 Die pommerfche Samilte v. Pent.
mit Schwerin, Boizenburg und Wittenburg nebft Zubehsrungen
belehnt.')
Walther v. Pent wird, gleihh Reinfried v. Schorlemter
und Anderen, auch im Unglüf feinen Heren, dem Grafen
v. Drlamünde, treu zur Seite geftanden haben. Keiner von
des Drlamünders alten Kampfgenoffen bat jihh den neuen
Machthabern angefchlofien. Swar bejtimmt der zweite Der:
trag über die Freilaffung des Königs, (d. d IT. Uov. 1225),
daß allen zu den Dänen Heflüchteten, nachdem fie dem neuen
Herrn Sicherheit geleiftet, ihre Lehngüter zurüderftattet werden
jollten, indeflen wilfen wir nicht, ob ohne Ausnahme dent-
gemäß verfahren worden ift. Ueberdies ift es fraglich, ob
diefe liberale Beftimmung auch auf des erit 2 Jahre fpäter
in Freiheit gejessten Orlamünders Echnleute Anwendung ge
funden hat.
Das NRateburger Schntenregifter, deifen Entjtehung in
die Seit von 1250 bis 1255 fällt, handelt ausschließlich von
bifhöflihem Eehn, belehrt uns alfo nicht dartıber, ob des
Drlamünders Dafallen dur Albert von Sadıfen bezw. durch
den Schweriner Grafen im Befite ihrer Güter thatjächlich
bejtätigt worden find. Wie dem nun auch fein mag, jeden-
falls fcheint Wather v. Pens an der neuen Geftaltung der
Dinge fein Gefallen gefunden zu haben, da er mit Weib und
Kind das Land verließ, feine Eehngüter Fremden überlaffend.
Das Stammgut Panit ift im . 1555 im Befite des Ritters
Johann v. Lüsow, während £udolf v. Kasbef als Eigen-
thümer des im Lande Rateburg belegenen Dorfes Slavifch
Seher (KlZcher) genannt wird (Urf. 5).
m. U.-8. I, 338.
Die pommerfche Familie v. Pent. 27
Die fürften Johann und Borwin von Medlenburg hatten
jfih am 5. Febr. 1256 dem Bifhofe Brunward von Schwerin
perbündet!) zur Wiedergewinnung eines dem Bisthum Schwerin
von Herzog Beinrih dem Kömwen verlichenen Kandftriches
längs der Peene, welchen der Bilchof Konrad von Camin
unter dem Schuße des Fürften Wartislav von Pommern nad
und nach feinem Sprengel einverleibt hatte, Wartislav wurde
zur Herausgabe des ftreitigen Gebiets gezwungen. Um fich
gegen weitere Dergewaltigung zu fichern, fuchte er Schuts bei
den Marfgrafen von Brandenburg. Don diefen nahm er
fein Land zu Echn, nachdem er ihnen die Länder Stargard
und Beferis abgetreten hatte. ?) Dielen deutfchen Rittern wurden
in dem durch ihre Hülfe eroberten Lande Güter verliehen.
So empfing der vornehnifte unter den medlenburgifchen Da:
fallen, der Ritter Thetlev von Gadebufch, das ganze Land
ob, wo er im ). 1242 der gleichnamigen Stadt das lübifche
Recht verlich.?) Imdem den deutfchen Kriegsleuten deutfche
Bauern auf dem Fuße nachfolgten, wurde die Germanifirung
des flarifchen Landes mächtig gefördert. Erfcheint in den
pommerjchen Urkunden bis zum . 1256 fürft Wartislav
ausichlieglih in wendifcher Umgebung, jo weifen in der Folge
die SHeugenreihen überwiegend Deutjche auf; wir nennen bier:
Hahn, v. Maltahn, v. Walsleben, Thuringus (v. Düring),
v. d. Dften, Schönfeld (Sconeuelde), Badelafen, v. Ungern,
v. Upeldorn, Behr, Honig, v. Ertenebord; (Artlenburg), Picht,
Wien und v. Pens.
YMm. 1U-B. 1, 446 u. 458. Dergl. Pommer. U.-B. I, 325, Note,
. 247/248.
”) M. U.-8. I 457.
”, M. U.-B. 1, 539.
Ip
28 Die pommerfche ‚familie v Pent;.
Es fann nicht wohl bezweifelt werden, daß Walther
v. Pent, welcher, wie fchon gejagt wurde, im I. 1257 im
Gefolge der Fürften v. NRoftof erfcheint, — den Kriegsjug
wider Wartislap von Pommern mitgemacht und in dem er:
oberten Sande jene Güter erworben habe, weldye wir nach
feinem Abfterben im Befitse feiner Söhne finden. Ylach 1257
tritt Walther nur noch 2 Mal und zwar ausihlieglih im
Ponmern auf. Sunächit bezeugt er mit vielen Anderen am
24. April 1240 zu Stolp einen zwifchen dem Berjog Bar-
nim I. von Pommern und dem Bifhof von Camin abge
fchloffenen Dertrag (Ur. 7). Er wird bier, durch ein ver-
zeihlihes Derfehen des Schreibers, „Waltherus de Piriz“,
„miles“, genannt, was um fo leichter gefchehen Fonnte, als
in der Dertrags-Urfunde mehrfach von der Ortfchaft Pyrits die
Rede tft. — Als Herzog Wartislav, d. d. Kartelow, 25. Juni
1245, dem Lonnenklofter in Llabow nadı) feiner Derlegung
nach dem Mlarienwerder bei Dercdyen einige ihm fcbon früber
verliebene Dörfer beftätigt (Urf. 8), eröffnet „Woltherus
de Penz”“ die Reihe der weltlihen Feugen.!) Das ift die
letzte fichere urfundliche Nachricht, welche wir über Walther
von Pent baben.
") Die Urf, d. d. Kartelow, ıR. Jumi 1245, abaedr. in M.U.®.1,
571, Kifch, v. Bebrfche Urf. I, 15; Pommer. Hıf.-B. 1, 422, ift eine
salfhung. Man fehe darüber in M. U.-B. III, 1925 u. Pomm. Urf.-B. 1,
422, S. 322 ff. Unter den Heugen diefer Urk. ift: Wolterns de Peni;.
Die pommerjche familie v. Pent,. 29
82.
Walthers Nachfommen.
Auf Walther, welcher im 5. 1245 vom Schauplatße
verfchwindet, folgen in den ponmerfhen und rügenfchen
Urkunden zumächft die Brüder Johannes und Reinfried
v. Pınk. Als am IC. Mai 1248 Jaromar II, fürft von
Rügen, dem Bisthum Schwerin das Dorf Ein verleibt,')
werden unter den Seugen die Ritter Johannes und Neinfridus
de Penis aufgeführt.
Reinfricd, der jüngere Bruder, gründet im Lande Koit
eine Einie, welche fih über ganz Rügen — feitland und
Infel — ausbreitet, während Sohannes vorwiegend bei der
Stadt Demmin — im Circipanien — unter pommerfcher
Berrfchaft gefunden wird.
ou diefen aefellt fih 1258 ein dritter Bruder, Namens
Ernft, welcher im Gefolge des Fürften Jaromar von Rügen
auftritt.) Denmächjt fommt Ernft am 28. Juni 1262
unter der Mannfchaft des Fürften Borwin von Koftos, ?)
im 2). 1264 jedoch bei Barnim von Pommern vor. ®)
Endlihb bezeugt Ermjt zufamımen mit NReinfried einen
von dem Klofter Meuencamp mit dem Domcapitel zu
Riga über gewile rügenfhe Güter am 14. Oct 1266 ab-
sefchloffenen Dergleih.?) In fpäteren Urkunden wird Ernft
nicht wieder erwähnt. Daß Ernjt männliche Hachfommen
«mM U-B 1, 602
®) Domm. 11-B. II, 661
* mM 1N-%B. I, 959.
m. 1-8. II, 101%.
" Pomm U.-B, II, sı2.
30 Die pommerfche familie v. Penb.
hinterlafien habe, ift nicht erweislih. Zwar fommt im J 1552
abermals ein (pommerjcher) Ritter Ernjt v. Pent vor, deflen
Ableben im fogenannten Todtenbuche des Klofters Heuencanmıp
regiftrirt ift,!) jedoch bleibt ungewiß, ob diefer zweite Ernjt
der leiblihe Sohn des Älteren Ernjt oder deffen Bruderfohn
gewefen ift.
Wir find den Spuren Ernft's I. darum Schritt vor Schritt
gefolgt, weil der Genealoge v. HoinFhufen diefen Ernit als
Stammpater der meflenburgtiihen Santlie von Pent auf-
geftellt hat.) Nach v. Hoindfhufens Angabe hat Ernft 2 Söhne
hinterlaffen: Mathias und Ravo. Erjterer ift aber der Märfer
Mathias v. Bens, der zweite ijt der medlenburgifche Ritter
Raven v. Pens.
Es giebt Fein urfundliches Beweisjtüf dafür, daß die
Brüder Johannes, Neinfried und Ernft die Söhne Walthers
gewefen find; da jedoch der Hamıe Walther oder „Wolter“ in
allen Generationen bis zum Ausgange des Hefchlechts wieder:
fehrt, jo genügt das, Waltber I. als Stammiwater zu legitimiren.
Kaum nınder häufig, als Walther, Ffomnit in der Familie
v. Pent der Hame Reinfried vor, welder im 15. Jabrh. jo
wenig gebräuchlih war, daß das meflenburgifche Urfunden-
buch bis zum 5. 1295 nicht mehr als 5 Perfonen dieles
Uamens aufweit, nämlich: den Priefter Reinfried zu Werben,
Reinfried v. Pens und Reinfried v. Schorlemer. Diejer war,
") Pomm. U.-8. II, S. 15; ibid. Sußnote Tr. 9.
2) In den „Matrifeln der pommerjch. Ritterfchaft” von Klempin
und Krab heift es auf 5! 15: „der dritte Bruder Ernft [v. Pentz]) erbte
die von der ‚Kamilie in Medlenburg erworbenen Befitungen.“ Damit foll
gefagt werden, daß Ernft der Stammvater der medlenburaifchen „Kinie“
des Gefchlehts v. P. fei. Urfundlibe Belege haben die Verf. für ibre
Behauptung nicht beigebracht.
Die pommerfche Familie v. Pent;. 31
gleih Walther v. Pens, ein Dafall des Grafen Albert von
Drlamiünde, in deflen Gefolge er von 1210 bis 1224’) eine
hervorragende Stellung einnimmt. Im 5. 1216 ift Schor.
lenıer des Grafen Truchfeß (dapifer); 1222 wird er als Ritter
aufgeführt. Am + Juli 122% unterzeichnet er als Eides-
helfer den erften Dertrag über die Freilaffung des Königs
Waldemar aus der Gefangenschaft des Grafen Heinrich von
Schwerin. Schorlemers Hame ift bier der zweite nach dem
des Grafen von Drlaminde Er war Befiter bifchöflicher
Sehnten?) in den Ländern Rateburg, Wittenburg und Bade-
bush, fowie im Sasdelbande,’) zufammen in ID Dörfern.
Yady damaliger Sitte pflegte dem zweitgeborenen Sohne
der Name des muütterlichben Großvaters beigelegt zu werden.
Da nun Walthers zweiter Sohn Reinfried heißt, jo wird an-
genonmmen werden drfen, daß Walther eine Tochter feines
Hachbars und Krieasgefährten Reinfried v. Schorlemer zur
Ehe achabt habe.
Die Mutter der 5 Brüder v Pens, frau Adelheid,
war im ). 1264 nob am eben.
}
Reinfrieds I. Sohn, gleichfalls Reinfried (IL) auch Rein-
ward, seheifen, erwarb fich großen Ruhm durch feine tapfere
Dertheidigung der Burg zu Koi während des rügenjchen
Erbfolgefrieges (1526-1528). Da feine Hachfonmmen- fich
feit dem 5. 1508 bis zum Erlöjchen des Gefchlechts nadh-
weislicd) im Befite des Burglehns von Koits befanden, fo wird
) m. Q.-8. IL, 199, 201, 210, 221, 222, 2379, 28+4, 303, 308;
B39,
rm. U.8. I, 375.
; Sadelbandia, der fidmweftl. Theil des heutigen Berzogtb. Sacbien-
Sauenburg.
Hm. U.-B. I, 1014.
II
32 Die pommerfche familie v. Pent;.
vermutblich fchon jener Reinfried daffelbe innegehabt haben.
Ihm und den Berren von Putbus ward 1527 die Infel
Rügen für 6000 At. Sund. verpfändet.')
Ein Ritter Wolterus de Peniz, im I. 1512 zuerit
genannt,?) ftirbt 1552. Ibm folgt ein anderer Wolter,
gleichfalls Ritter, von 1554 bis 1565.) Wolter v. Pens,
Reinwards Sohn, verfauft im 5. 1408 fein Gut Udarz auf
Rügen an Raven v. Barnefow. Dabei find als Heugen zur
Stelle: Wolter und Gemefe die Penten, Hans v. Pens und
Wolter v. Pens, auch genannt v. Hagen. Im 5. 1456
font nochmals ein Reinward vor. Mit Wolter». Pens
auf Koi und Trantow!) erlifiht das Gefchleht im 5. 1489.
eben den angeführten Kamen fonmen noch vor: Heinrich
(Heino) und Henning, während die leitenden Hamen der metlen-
burgifchen Familie, Raven und Ulrich, fehlen.
Die familie v. Pens hat außer dem Burglehn mit feinen
Hebungen aus mehreren Dörfern in der Dogtei Kois an Gütern
bejefjien: Trantow, Schmietfow, Safien, Dorbein: (VDerbende),
Poagendorf, Bretwiih, Rafow, Schening, Peiterofe; dazu
fommen in Pommern diefjeits der Peene: Drönnewis, Gehn:
fow und Pens. Das vorftehende Derzeichnig ift feineswegs
erjchöpfend. -—— Bemerkenswerth ift die große Anzahl von
Rittern, weldye aus diefer wenig zahlreihen Familie bervor-
gegangen tft. Darin erfeimen wir mit Recht ein rühmliches
Heugnig für die Tüchtigkeit des Hefchlechts. Die Ritterwärde
..
NS. Bagınibl, Pommer. Wappenb. S. 115 ff.
2, $ıb. U-B. 1, 2, Air. CCCVI
" Pomm. 1.-B. ], Perion.-Regifter, v. Pentz. Riedel 11, 2, 355, +10,
411. — Kilch, Urf. v. Mialtzan, II, 172.
% Kilch, v. Maltan, Ur. IV, Tir. ı, 86.
Das Wappen. 33
verpflichtete jedoch ihren Inhaber zu nicht unerheblichen: Geld-
aufwand, welcher nur von Wohlhabenden beftritten werden
Fonnte. Die familie v. Pens muß denmach mit Glüdßsgütern
reich gefegnet gewefen fein DBeiläufig fei bemerft, dag im
Pommern und Rügen unter der WMannfchaft eine weitaus
größere Anzahl von Nittern gefunden wird, als gleichzeitig
etwa in Metlenburg oder in der Grafihaft Schwerin. Diel-
leicht waren die Anforderungen an den Stand der Kitter dort
geringere als bier.
$ 9.
Das Wappen.
Die vorponmerfche Familie v. Pens hat in ihrem Wappen-
fchilde eine Raubvogelflaue geführt. Eine beftimmte Kage
der Klaue wird auf den Siegeln nicht feitgehalten; allerdings
liegt fie in der Regel wagereht,') — und zwar zumeijt rechts,
feltener links, gewendet, — jedoch erjcheint fie ausnahmsweife
auch abwärts und ebenjo aufwärts gerichtet. °)
Siegel des 14. Jahrhunderts zeigen die Ferfe des Vogel-
fußes von einen nady unten offenen Bande umgeben. (5. Abb.
Taf. I, 2, 5, 4) Dielleicht haben wir in diefem Bande die
£ederfeffel eines Baizvogels (Jagdfalfen) zu erfennen. Auf
Siegeln fpäterer Seit fcheint das Band zu fehlen.) Das
" Abb. Taf. I, 2, 3, 4, nady den Origin. im Geh. m Hpt.-Urch. zu
Schwerin.
*) Kifch, Urf, v. Behr, II, S. 35—37; Siegel des Ritters Heyne
Pente de anno 1369, aufrecht ftehende, Iinfs gefehrte Dogelflane.
®, Bagmihl, Pommer. Wappenb III, Taf. XLI, Yir. ı. Siegel des
Hans v. Pente de anno 1408.
34 Die pommerfhe familie v. Pent.
ältefte Schildftegel ift das auf Taf. I sub Tr. 2 abgebildete
Siegel des Ritters Wolter von Pente aus dem ). 1554."
Die Helmzier ift uns nur aus einem einzigen Siegel-
abdrufe von Jahre 1550 befannt, welcher das Helmfiegel
des Nitters Reinfried II., des tapferen Dertbeidigers von Lois,
darftellt. (21bb. Taf. I, Yir. I.) Die Helmzier diefes Siegels
befteht in einem aus fechs dornigen Stäben zufammengefügten
Geftänge, das auf feinen + aufwärts gerichteten Spisen je drei
DPfauenfedern trägt.
Die Wappenfarben find, da nur Siegel vorlagen, nicht
befannt.
S. 4.
Urjprung und Herkunft. Wappenverwandte
Samilien.
Die familie v. Pens läßt fidy nicht weiter zurüc® ver-
folgen, als bis zum ). 1219, wo Walther v. Pens zum
erften Mal auftritt. Gefchlechtsverwandte IWalthers Fommen
nicht vor, oder find uns doch nicht erfennbar, weil fie nicht
den Hamen v. Pens führen. Auch das Wappen giebt uns
feinen Fingerzeig über die Herfunft der Familie. Swar wird
eine Adlerflaue noch bei manchen anderen Gefchlehtern als
Schildfigur gefunden, nicht aber zugleich der feltfane Pensifche
Helmjhmud. Aus identiichen Schildfiguren allein darf aber nicht
auf Stammesverwandtihaft geichloffen werden.
Eine echte Adlerflaue führen die meclenburgifchen fa-
milten v. Prefientin und v. Hutow. ?) jene erfcheint zuerft im
» m. U.-8. XII, 7890.
2) Yadı dem gleichnamigen Dorfe bei Grevesmüblen benannt. Seit
Anfang des 15. Jahrhunderts erlojhen.
Urfprung und Berfunft. 35
I. 1275; ihre Helmsier ift eine mit der Ferfe aufwärts ge-
richtete Udlerflaue. Das Kleinod der v. Hutow ift nicht befannt.
Sie fommen feit 1285 vor. Swifchen diefen beiden Familien
und den v. Pent läßt fich Feinerlei Derwandtichaft verfpüren.
Heraldiihe Dogelflauen find in Siegelabdrüdfen der älteren
eit nicht immer mit Sicherheit von den fogenannten „Breifen-
Flauen“ zu unterfcheiden. Daher wird es fich empfehlen, aud)
S$amilien mit einer Greifenflaue im Schilde auf ihren Su
fanımenhbang mit den v. Pent zu prüfen. Dor dem . 1500
hat fein medlenburgifcdyes Gejchleht ein foldhes Wappenbild
geführt, während in der Altmarf deren mehrere begegnen:
die v. Salzwedel und die ihnen ftanımverwandten v. Bartow,
v. dem Hnefeber (weiße Kinie) und die von Jeete. Ihr
gemeinfames Wappen zeigt eine quergelegte Greifenflaue im
Schilde und Fähnlein als Helmzier. Eine Greifenflaue führen
auch die v. Kerfow fowohl im Schilde, als zwifchen zwei
Straußenfedern auf dem Belme Zu diefer Gruppe mit der
Greifenflaue gehört endlich noch die Familie von Gladow.')
Diefelbe Schildfigur neben 5 langgeftielten Kilien ‚als Kleinod
findet ich bei der Meißnifchen Adelsfamilie v. Holleufer. —
In Rügen und Pommern führten die Familien YBudde 2) und
Llawe eine rechts gewendete Greifen: oder Dogelflaue.’) Wenn
auch eine gewilje Aehnlichfeit zwifchen den Wappen der ge-
nannten Gefchlechter und dem Pensifchen Wappen nicht zu
verfennen ift, jo berechtigt uns das doch nicht, in verfchiedenen
egenden auftretende Samilien verfchiedenen Wamens in
genealogishe Derbindung zu bringen. Ein in Schild und
S
!) p. Kedebur in „Märfijche Korjbungen“, III, S, 96 ff.
%, p. Bohlen, fam. v. Krafiow, Taf. III, 10a,
®) p. Bohlen, fam. v. Kraffow, Taf. VII, z#b.
3*
36 Die pommerfche Familie v. Pent.
Helm dem Pensifhen gleiches Wappen hat fich bei Feiner
Familie auffinden laffen.
Wenngleich nun auf dem Wege der Wappenvergleichung
die Einwanderung der familie v. Pens aus einem deutfchen
Sande in das Sand Raseburg nicht nachzuweifen ift, fo darf
dennoch nicht ohne Weiteres angenommen werden, daß die
Familie da zu Haufe fei, wo jie zuerft urfundlich auftritt.
War Walthers Ahnherr deutjchen Blutes, fo muß er ein-
gewandert fein, denn die Kandeseingeborenen, die Polaben,
waren flavifcher Hationalität. — Für die flarifche Abfunft
der ‚Familie v. Pens läßt fich geltend machen: einmal ihr
polabifcher Gefchlehtsname und zweitens der undeutfche Typus
ihres Wappens. — Der einem wendifchen Dorfe entlehnte
Gefchlehtsname hat indeflen vielfach eine geringe Beweisfraft
in Bezug auf den Urfprung einer Familie. Ueberdies ftehen
hier den wendifchen Junamen „de Panit“ oder „Pente“ die
deutjchen Taufnamen ihrer erften Träger Walther, Keinfried
und Ernft gegenüber, ‚Freilid} haben zum Chriftenthum
befehrte edle Wenden in der Taufe nicht felten deutfche Namen
angenommen. Daher darf im Bezirfe eines vormals rein
wendifchen Landes aus deutjchen Dornamen nicht unbedingt
die deutichhe Abfunft einer Familie gefolgert werden. Kaum
minder gewagt würde fein, die Hationalität eines Gefchlechts
allein nah dem „Typus“ des Wappens bejtimmen zu wollen.
Unbeftreitbar ift ein erheblicher Bruchtheil der am Aus-
gange des Mittelalters in Mledlenburg anfäfjigen Adels-
sefchlechter flavifchen Urfprunges. Dagegen würde man fehl-
sehen, wenn man alle Kitter und Knappen, welche fich
während des 15. und 14. Jahrhunderts nad wendifchen Ort:
ichaften nennen, für Slaven halten wollte. — Unter feinen
Urfprung und Berfunftl. 37
eingeborenen wendifchen Kandesfürften hat fih in Mledlenburg
der Proceß der Germanifirung im Ganzen friedlih und ges
räufchlos vollzogen. Hadydem die Fürften in der Begünftigung
deuticher Colonifation ihren Dortheil erfannt hatten, riefen fie
Deutjche herbei, „lowohl Kriegsleute und Uderbauer, als auch
Geiftliche”.') Städte und Klöfter wurden gegründet, deutiche
Aderbau-Colonien wurden in's £eben gerufen. Erlangten
dadurh auch die Deutfchen bald das Uebergewicht, jo war
ihre Dertheilung über das Kand doch nicht jo aleihhmäßig,
daß nicht die Wenden in Stande gewefen wären, fich in einigen
Theilen des Kandes fogar in geichloflenen Maffen zu behaupten
und dem weiteren Dordringen der Deutfchen zu wehren. —
Anders in den Grafihaften Raßeburg und Schwerin. Bier
war nicht die Lolonifation des Landes, fondern die Dertreibung
der Wenden und die Germanifirung SweR und Hiel. Heinrich)
von Badewide, der Begründer der Brafichaft Rateburg (1142),
und nach ihm fein Sohn Bernhard trieben mit fchonungslofer
Strenge die Wenden aus dem Kande, das fie mit Deutfchen
befiedelten.?) Fortgeführt wurde die Germaniftrung durch den
Grafen Albert von Drlamünde, in deflen Gefolge wir Walter
von Pent zuerjt auftreten fahen, fo daß im . 1251 das
bifhöflihe Zehntenregifter ?) nur noh acdıt von Slaven be-
wohnte Dörfer aufweijt, nämlich je vier im den Kanden
Raseburg und Wittenburg, im Lande Gadebufch aber Fein
einziges.
Die deutfchen Grafen v. Schwerin verfuhren gegen die
Wenden nicht minder energisch, als die Badewider. Um den
„m. 1.8. I, 256.
2, Helmold I, 91; II, 14; Arnold £ubec. V, 7.
°, m. U.-B. I, 375.
38 Die pommerfche familie v. Penb.
Räubereien der Wenden Einhalt zu thun, befahl Graf Bungzelin,
alle Wenden, welche ohne triftigen Grund abfeits der Land:
ftraßen angetroffen würden, zu greifen und aufzufnüpfen.’)
Schon im 3. I1TI war „alles Sand von der Elbe bis
Schwerin gleihfam in eine einzige deutiche Lolonie umge
wandelt“; jo berichtet als Augenzeuge der Priefter Helmold,®)
Döllig unglaublid erfcheint es, daß innerhalb der Graf:
ichaften Rateburg und Schwerin der wendifche Adel in größerer
Anzahl ih im Befise feiner Kandgüter follte behauptet haben.
Diele edle Wenden waren in den erbitterten Kriessjtigen
gefallen, nicht wenige waren geflüchtet, andere wieder waren
verarmt und verdorben. Ihre Güter wurden von dem Sieger
eingezogen und theils der Kirche übertragen, theils der deutfchen
Mannjchaft verlichen. So hat beifpielsweife Neinfried von
Scyorlenier, der doch zweifellos deutichen Urfprungs ift, in
15 ehemals wendifchen Ortichaften Kehnbefis.’) Unter den
bifchyöflicyen Dafallen des Kateburger Sehntenregifters befindet
fi Fein einziger mit unzweifelhaft wendifchem Vornamen.
ichtsdeftoweniger waren manche diefer bifchöflichen Sehnt:
Dafallen troß ihrer urdeutfchen Dornamen germanifirte Wenden.
So u. U. Thetlev von Gadebufh und wahrfcheinlih auch
Friedrih von Llodram. War doch der Bifhof Brunward
von Schwerin ebenfalls wendifcher AbFunft.
Machen wir aus der vorjtehenden Erdrterung die Muß-
anwendung auf Walther v. Pent, fo möchten wir in ihm
eher einen eingewanderten deutfchen Miiniftertalen vermuthen,
als einen eingeborenen Polaben.
") Belmold, II, ı4.
» Helmold, II, 14.
mM, U-B., 1, 375.
Die merklenburgifche Hamilie u. Penf.
8 1.
Erites Auftreten.
Raven (I.), Ritter.
Die urfundlichen Nachrichten über die meclenburgifche
familie v. Pent nehmen im 5. 1521 ihren Anfang. Der
Erfte diefes Befchlechts ift der Ritter Raven von Penicze,
welher am 25. Juni 1521 mit den Rittern Werner v.
Marfow und Wasmuth Kind Bürgfchaft leiftet für des Kappen
Gerhard v. Doren Nüffehr in die Haft des Grafen Heinrich")
von Schwerin illrf. 91. Un der darüber ausgeftellten Ur-
Funde hängt an zwelter Stelle ein wohlerhaltenes Helmftegel
Navens v. Pent, welches eine quergelegte wagerecdhte und
zwei je feitlih am Helm befeftigte aufrechte Stangen, deren
vier freie Enden mit Büjcheln von Hahnenfedern verziert find,
erfennen läßt. (Abb. Taf. I, Yır. 5). Als am 17. Auguft
iielben Jahres Gerhard v. Doren den Grafen Heinrich (III)
und Nicolaus (IT) von Schwerin Urfehde fhwört für erlittene
" Keinrich III, zweiter Sohn Helmolds III, nach MWiagers Stamm-
tafel der Grafen v. Schwerin im Mi. Jahrb. 54, S. 138/159,
40 Die medlenburgifhe Samilie v. Pentz.
Gefangenfhaft,!) find Werner v. Marfow, Wasmuth Kind
und Johann Schaf feine Bürgen, während Raven v. Pent
fehlt. Diefer erfcheint auch in fpäteren Urkunden nicht wieder.
Die wenigen dem NRitterftande angehörigen Dafallen in
den gräfli Schwerinfchen Kanden find fammt und jonders
aus mehr als einer Urfunde binlänglich befannt. Sie werden
regelmäßig in der Umgebung ihrer Kehnsherren als Seugen
oder als Mlitgelober angetroffen. Da der Ritter Raven v. Pent
nicht ein einziges Mal im Gefolge der Grafen von Schwerin
auftritt, jo muß angenommen werden, daß er ebenjo wenig
zur gräflichen Mannichaft gehört habe, als Johann Schaf
und Wasmuth Kind, welche Lehnleute des Herzogs Erich von
Sachfen-Lauenburg waren. Dagegen war Werner v. Marfow
im Sande Wittenburg, alfo dem Gebiete des Grafen von
Schwerin, anfäfjig. Wenn wir erwägen, daß Ravens Mitbürgen
und ebenfo Gerhard v. Doren fammtlich im Bisthum Rateburg
zu Haufe jind, fo liegt es nahe, Navens Heimath gleichfalls
dort zu vermuihen. Ferner würden wir verfucht fein, Raven
für einen Hachfommen oder Stammesverwandten Walthers
v. Panit zu halten, wenn nicdyt Ravens abweichendes Siegel-
bild dem widerfpräche. Don irgend einem Güterbefise Ravens
wifjen wir nichts. in dem Derzeichnifie der Sehntvafallen
des Bifchofs von Rabeburg aus dem Jahre 1555?) wird der
Hame v. Pent nicht genannt. Dagegen lernen wir aus diefer
Urkunde, daß zwei von Walthers ehemaligen Gütern in fremde
Hände übergegangen waren: das Stammgut Panit gehörte
b) MT. U.-8. VI, 4292,
”, m. U.-8. VII, 5612.
Erftes Auftreten: Raven I. ' 41
dem Ritter Johann v. Lüsomw, Kl.-Fcher dem Ritter Kudolf
v.Kasbef. Dielleiht hat Raven Pfandgüter innegehabt; eigene
kehngüter wird er nicht befeilen haben. Sicherlich hat er feinen
£ehnbefts auf feine Erben verftanmt, denn die nächitfolgende
Generation weift nur Pfandinhaber auf. Auch unter den
Burg- und Kehnsmannen der Lande Boizenburg, Schwerin
und Mittenburg, welche bezw. am 26. April 1547, 1. und
4. December 1558 dem Herzog Albrecht von Mecklenburg
auf den Todesfall der Grafen von Schwerin-Tedlenburg die
Erbhuldigung leiften'), findet fich Fein Pent. Das Alles läßt
darauf Ichliegen, daß Raven v. Pont in der Grafichaft
Schwerin, und namentlih im Kande Wittenburg, nicht be-
gütert gewefen ift. Erjt feine Hachfommen haben dort Grund-
eigenthum erworben und zwar in ausgedehnten Maße.
Der Hame Raven, Ravo oder Walraven wird in der
eriten Hälfte des I4. Jahrhunderts in mehreren mecdlen-
burgifhen Familien gefunden. So lebten gleichzeitig mit Raven
v. Pens: Raven v. Barnefow, Raven Berfhan, Raven v.
Brüfewis u. m, a. — Dagegen ift der Name Raven vor
xm Jahre 1500 weniger gebräuchlih. In dem erlofchenen
fahfen-lauenburgifchen Gefchlechte v. Riterow begegnet je ein
Raven zu Anfang und zu Ende des 15. Jahrhunderts. Auch
im Bentheimifchen, Eimbefifhen und in der Altmark fonmt
der Hame Raven um die Mitte des 15. Jahrhunderts vor.
Unter den Mlinifterialen des Erzbifchofs Gifelbert von Bremen -
eriheint 1277 ein Xitter Raven, auf welchen wir weiter
unten zurüchfonmen werden.?)
m. U-8. X, 6755. XIV, 8535 u. 8537.
», Brem. U.-8, I. Tir. 378.
42 Die medlenburgifche Familie v. Pent.
S 2.
Ulrich 1.
Ulrih) v. Pens, muthmaßlid der Bruder des Ritters
Raven, folgt diefem zunächft. Gleich Raven ift Ulrich aus
nur eimer Urfunde befannt. Als Mlechtild, die Wittwe des
Ritters Wolder Bernefuer, am I. Febr 1529 ihrer Schwägerin
Gertrud, Wittwe des Ritters Johann Bernefuer, die Be-
fugniß ertheilt, ihre Hufen in dem zwifchen NRoftocd und KRibnig
belegenen Dorfe Mönchhagen zu veräußern, bürgen für fie:
Ulrih von Penis, Conrad Preen, Marfchalf des Herzogs
Heinrich II. von Mledlenburg, und Helmold von Benefen-
hagen. (Urf. 10.) Aus der Achnlichfeit feines an der Urkunde
hängenden Siegels mit dem Ravens erfennen wir in Ulrich einen
Gefchlehtsverwandten des Ritters Raven v. Pent. Wenn
das Siegel zufällig nicht mehr vorhanden wäre, fo würde man
Ulridy unbedenflih für ein Glied der vorpommterfchen Familie
v. Pent halten, welche unweit von Mlönchhagen bei der Stadt
Triebfees begütert war.
Der Umftand, dag Ulrich v. Pens für die Wittwe Berne-
fuer als erfter Bürge eintritt, läßt uns um fo eher verwandt:
ichaftlihe Beziehungen zwifchen Beiden annehmen, als die
Pensifchen Dornamen Raven und Ulrih in der nächitfolgenden
jüngeren Generation der Bernefuer erfcheinen. — Die Brüder
Johann, Wolder (d. i. Woldemar) und Marfward Bernefuer
waren im Sadjfen-Lauenburgifchen heimisch und dort zu fiten,
Siebeneihyen und Büchen gefelfen. Das Eigenthbum im Dorfe
Mönchhagen ift ihnen wahrfcheinlih von dem däniichen
Könige Erich (VII) Menved, dem Oberlehnsheren und Schirm-
Ulrich 1. 43
vogte über das Land des Fürften Nicolaus von Roftod, ver-
liehen worden. König Erich, der den fchwachen Micolaus,
„das Kind", alsbald völlig auf die Seite gedrängt hatte, fchaltete
in der Herrichaft Roftod ungebunden wie in eigenem Lande;
er verpfändete die Bede aus zahlreichen Ortfchaften und über-
trug Adligen und Roftoter Bürgern Güter zu Kehn. ") Mehrere
Adelsfamilien find zur Seit Erichs in diefen Theil des Landes
eingedrungen und hier fiten geblieben. Zu ihnen dürfen auch
die Bernefuer ?) gezählt werden, welche außer Mönchhagen
die Güter Dogtshagen, Wilmshagen und freudenberg im
Sande Kibnis erworben haben.
Der Ritter Johann Bernefuer hat nur Töchter hinter
lafjen; dagegen find vom Ritter Wolder zwei Söhne befannt,
Johann und Raven, während der dritte Bruder, Marfward,
deren drei gehabt hat: Georg, Johann und Ulrich’) Das
sm. 1.8, ir. 2828, 2924, 3022, 317%, 3239, 5587.
N Die drei Brüder Johann, Weolder und Marfıward find die erften
urfundlich ficher beglaubiaten Repräfentanten des Gefclechts Bernefner
oder Barnepner. (Ein Nicolaus Bernefuer de anno 1275, deffen Siegel,
5 brennende Sadeln darftellend, in Wejtphalen, Monum. in edit. IV,
Cab, ıs, Yir. 10, abgebildet it, ift apofryph.) Im Jahre 1515 (M.U.-B.
VI, 3657) ericheinen fie zuerft und zwar als Dafallen des Ratzeburatichen
Bifchofs Marfward von Jefow, von welchem der Name Marfıward („Mafe”)
anf die Familie Bernefuer überacgangen zu fein febeint. Ihr Wappen-
bild ift ein fogen. Kenerwedel. Don diefem mag der Name „Bernefuer“
herrühren. Daffelbe Wappen wird bei einer holfteinifchen Familie Stafe
aefunden, (f. Milde, Siegel adl. Gefchl. Taf. 15, 221 u. 222, 5. 150 ff.),
in welcher die Namen Jobann und Doldemar ebenfalls vorfommen, Es
ift wahrfcheinlic, daß die Stafe und Bernefuer gemeinfamen Urfprunges
find, Su Anfang des 16. Jahrhunderts fcheint die Familie Bernefuer
erlofchen zu jein.
», In den Urf, d. d. 2. gebr. 1340 in M. U.-B,. IN, 6027, wird
der dritte Sohn irrthumlich „Marquard“ genannt, während fein Siegel
den richtigen Namen „Olricnus* trägt. Seine Söhne Wolder und Marf-
ward fommen 1575 vor als „zu Dogtshagen wohnend”,
44 Die medlenburgifhe Familie v. Pent.
Dorfommen der Namen Raven und Ulrich in der jüngeren
Generation deutet auf eine Derfchwägerung mit der Familie
v. Pens, dergeftalt, daß entweder die Mlutter!) von Raven
und Ulrich v. Pens eine Bernefuer gewefen ift, oder aber
daß die Mutter der drei Nitter Bernefuer aus Pengifchen
Gefchlechte entiproffen war. Während Ulrich v. Pens in dem
Handel über Mönchhagen darum Bürgfchaft Teijtete, weil er
den beiden MWittwen Bernefuer und ihren damals noch minder:
jährigen Kindern blutsverwandt war, gelobten Conrad Preen
und Helmold v. Benefenhagen?) als Hachbaren oder gute
Freunde des wailand Ritters Wolder Bernefuer. Beide be-
faßen Güter in der Nähe von Miönchhagen.”) Dagegen fcheint
Ulrih v. Pens nicht im Lande Nibnis zu Haufe geweien zu
fein, fondern im Weiten des heutigen AMlecdlenburg.
S 5.
Das Wappen.
Das v. Pensifhe Wappen ift uns durch die zuerft auf-
tretenden Glieder der Familie nicht überliefert, denn diefe haben
ohne Ausnahme nur den Helm mit der Helmzier im Siegel
geführt. Heutigen Tages zeigt das Wappen einen aufgerichteten,
Y% Es ift möglich, da Raven und Ulrich v. Pentz; nicht Brüder
fondern Dettern aeweien find; vielleicht waren ihre Däter Brüder und ihre
Mütter Schweftern. Wahrfceinlich ift das freilich nicht.
” Helmold v. B. fommt mur in diefer einen Urfunde vor. Eine familie
von Benefenhagen ift fonjt nicht befannt, dagegen lebt ein Conrad B.
als Rathsherr in Ribnit (1325) und Henning B, (1324) Bürger dafelbft.
Daf; Helmold zu diefen gehöre, erjcheint zweifelhaft. Der Name Helmold
weift anf die Grafichaft Schwerin, Der Suname B. war jedenfalls dem
Dorfe 8. im A. Ribnitz entlehnt.
°) Conrad Preen hatte u. a, Bejitz in Poppendorf, MT, U.-B., VI, 4043.
Das Wappen. 45
mit vierzehn Boldpfennigen belegten rothen Löwen mit aus»
gefchlagener Zunge und goldener Krone in filbernem Felde,
und auf dem gefrönten Helme vier rechtwinklig verfchränfte,
mit je einem Pfauenfpiegel beftete rothe Stäbe. Die Helm:
defen find filbern und voth.
Ha v. Hoindhufens (F 1746) Angabe war die Fahl
der „goldenen Fleten“ wandelbar, ift jedoch „zu mehrften
Malen auf vierzehn gefetzet gewefen*. Die Stäbe, welche er
„Pifen oder Rennftangen“ nennt, von fhwarzer farbe, be-
fteft er mit Pfauenfedern „von natürlicher Couleur“; die Decken,
fagt er, feien filbern und roth, zuweilen golden und roth.
Bernhard Katomus, welcher im Jahre \61O gefchrieben
hat, berichtet über das Wappen: „Drnd ob wol durdy Gottes
„gnad vnd fegen die Pensen fich alfo gemehret ond aus»
„gebreitet, daß fie fich nicht mehr berechnen fönnen, fo haben
„fie dennoch eine pngetheilte hand vnd einerley wapen, nämlic)
„im Schild einen vothen Kewen mit 14 plafen. _Auffm Helm
„vier Renneftangen creugweiß, ond der baufh vnd helm gelb
„ond roth, vnd fowol auffm Kewenkopff, als auffm Helm
„eine Krone.“ Diefer Befchreibung entfpricht die von ihm ge-
gebene Abbildung nicht völlig, denn anftatt der vier Rennftangen
oder Stäbe fehen wir vier Pfauenfedern Freuzweile gelegt.
Auf mittelalterlihen Schildfiegeln, deren erftes dem Jahre
1587 entjtammt, ftellt fich das v. Pensifche Wappen wefentlich
anders dar. Die Schildfigur ijt im I4 und 15. Jahrhundert
ein herausfchauender ftehender ungefrönter Löwe. (Dogl. Abb.
Taf. III, Yir. 2). Die Boldpfennige find urjprünglich nad)
einer Anfiht nichts Anderes, als eine mißverftandene Un-
"deutung der gelben Färbung des Löwenfelles, während man
vielleicht mit mehr Recht die Andeutung der Schildnägel darin
46 Die medlenburgijhe Familie v. Pent.
jehen kann, mit welchen das rothe Fell oder Eeder auf dem
Holzichilde befeftigt wurde. '; Auf feinem mittelalterlichen
Siegel läßt fi übrigens an der figur des Wappenthieres
die geringfte Spur von Goldpfennigen erfennen; dagegen ift
in einem Siegel des Jahim v. Pens vom Jahre I441.
(vgl. Abb. Taf. II, Yir. 6), die freie Fläche des Schildes mit
vierzehn Nägeln oder Pfennigen bejtreut.
Schon im 15, Jahrhundert nimmt die Ummwandelung des
ungefrönten ftehenden Löwen in einen gefrönten aufgerichteten
ihren Anfang. Um Yusgange des 16. Jahrhunderts erfcheint
zum erften Alale auch der Helm mit Krone.
Das Wappenthier ift während des 14. und 15. Jahr:
hunderts bald rechts, bald linfs gekehrt, und erft in der
fpäteren Seit wird die Wendung nady rechts zur Regel, obwohl
Ausnahmen noch im 17. Jahrhundert vorfommen.
Auf den Alteften Helmfiegeln fieht mıan je eine feitlih am
Helm befeftigte aufrechte Stange, rechtwinklig gefreuzt von einer
dritten quer über den Helm gelegten Stange, deren vier freie
Enden mit Hahnenfederbüfchen verziert find. (Abb. Taf. II
und III. Xir. 1.) Im Jahre 1587 kommen fchon vier Dedel
— zwei wagerechte mit zwei fenfrechten verjchränft — vor
und bleiben von da an feftitehend. Zu Anfang des 16. Jahr-
hunderts war das Beftänge auf dem Helm von rother
farbe. Auf einem Turnier zu Wismar 1515 trug Dolrad
Dens „ein roth viereficht Gitter mit Pfauenfedern" auf feinem
Helme. Etwa um diefelbe Zeit mögen Pfauenfedern an die
Stelle der altväterlihen Hahnenfedern getreten fein. Diefe
werden noch im Jahre 1442 von Jadim Pens geführt.
') v. Rettberg, Befdy. der deutfchen Wappenbilder, S. 47, Anm.
Das Wappen. 47
Auf den Siegeln des 17. und 18. Jahrhunderts find aus
mangelnden Derjtändnig vielfach die Rennftangen durdy vier
Pfauenfedern erfegt. Wo aber Rennftangen beibehalten find,
bleiben diefe unbefiedert. In der Gegenwart bedient fich die
Samilie v. Pens, fo viel wir wiffen, ausihlieglicdy folcher un-
befiederten Rennftangen als Helmfhmud,
Die Willfür der Siegelfteher und Steinmegen hat fchon
in Mittelalter manderlet Abweichungen in der Darftellung
des Kleinods verfchuldet. Ein Beifpiel diefer Art bietet das
unter Yr. 2 auf Taf .IV abgebildete Siegel des Ritters Ulrich
v. Pent aus dem Jahre 1422.
ac Siebmachers Angabe!) follen die „holjteiner” Penten
einen wachjenden Löwen anjtatt des Doppelfreuzes auf dem
Helme geführt haben. Das tft nicht ganz zutreffend, denn eine
bejondere holfteinifche Kinie hat es gar nicht gegeben. Jwar
ind zu verjchiedenen Seiten einzelne Glieder des meclen-
burgifchen Gefchlehts in Holftein eingewandert, aber nur die
Hachfommen von Hans Pens, dem Begründer des Haufes
ütichau, baben fich dort durch mehrere Generationen be-
hauptet. Diefe haben jedoch nachweislih an dem Gefchlechts-
wappen nichts verändert. Ein wadhjender Eöwe als Helmzier
it uns in einem Pensifchen Siegel nicht zu Keficht gefommen,
dagegen findet fich ein foldher und zwar zufammen mit dem
Geftänge in der St. Beorgsfirche zu Wismar auf dem Grab:
fteine des Dompropftes Henning v. Pens (F 1555). Das
Geftänge weicht hier von der üblichen Form erheblih ab,
indem es drei aufrechte durch drei Querftäbe verbundene
Stangen zeigt, welcdye an ihren neun freien Enden je fünf
'; Siebm. Wppb. III, ı5#, ıı.
48 Die meclenburgifcbe Familie v. Pent.
DPfauenfedern tragen. Das Siegel, deifen der Dompropft fich
zu bedienen pflegte, ift dem feiner Gefchlechtsverwandten
durchaus gleih. Daher wird die abenteuerliche Helmzier auf
feinen Grabjteine für eine Erfindung des betreffenden Stein:
meßen zu halten fein. Indejfen Fan nicht wohl bezweifelt
werden, daß in Holjtein, bezw. in Dänemarf einzelne Glieder
der familie v. Pent das Gitterwerf ihres Helmfleinods gegen
einen waclenden Löwen wirflih vertaufcht hatten. Dafür
liegen verfchtedene unverdächtige Jeuaniffe vor.’)
" In v. Bebrs R. Mi. S. 1650 heifit es: »in galea ex aurea quoque
corona insigni dimidium leonem coronatum geril,.«
giteratur-achmweis über das Wappen der familie
v. Penb.
Bagmihl, Pomm. Wppb. III, Taf. 36 und 41.
v. Behr, Res Mecklenb., p. 1650.
Befner, II, 6, 14.
Hellbach, Adels-Keric., TI, 217.
v Boindhufen, Kam. v. Pent; (Mierpt.).
Dejielben Wappen medlba. Udelsfam.
Knefchke, Wppb., III, S. 354
B. Latomus, fam. v. Pent (Nlierpt.).
v. £ehjten, Adel Medlenb., S. 194
Kericon Över adl. Fam. ı Danmark, II, S. 75, n. 105.
Majch, Medlb,. Wppb., XNNXVII, 143.
v. Meding, Hadır. von adl. Wppn. TI, n. 606.
v. Pritzbuer, Index concis., p. 108.
Siebm. Wppb. I, 129, 4; II, 154, 11; V, 149, 3. — Suppl. IV, 2, 3.
Teuer Siebm. III, 3 (Miedlenb,. Adel), S. 16, Taf. 14. (Auf dem
Helme vier befiederte Pfeile [?})
Derf. 11, 3 (Sächf. Adel), Taf. 47: Helmzier: ein wachender Kömwe.
Derf. III, 2b. (Preuf. Adel), S. 294, Taf. 347. Helmzier: vier „weiße“
Sanzen. Das find der Jrrtbimer doch faft zu viele.
Weftphalen, Monumenta inedita, IV, tab. 19, n. 49,
v. Hedlit;-Teufirdh, V, 360.
Urfprung und Herkunft. 49
S 4
Urfprung und Herkunft.
Der Unfundige ift geneigt, gleichnamige Beichlechter, auch)
wenn fie verfchiedene Wappen führen, unbedenklich für ftammes-
verwandt zu halten, während in Wirflichfeit familien mit
gleichlautendem YHamen, aber verfchiedenen Wappen zumeift
nicht aus gemeinfchaftlicher Wurzel entiproffen find. Dftmals
tragen einander völlig fremde Familien ihren gemeinfamen
UÜamen nah zwar gleichnamigen, aber verfchiedenen Lehn-
gütern. An DOrtfchaften mit gleichlautenden Yamen, deutfchen
fowohl als wendifchen, war fein Mangel, So hat es nicht
weniger als acht familien von Hagen gegeben. Man unter-
fcheidet fünf Familien v. Schwerin, davon drei in Mlecklen-
burg einheimifche, und zwar:
I) die in der Stadt Parchim und in Domfühl gefeflenen
v. Schwerin mit einem nadten ringhaltenden Arm als
Schildfigur;
2) die v. Schwerin, genannt von dem l1Wulvesfroge,
welche zwei Schrägbalfen im Schilde führten; und
5) ein aus der Stadt Schwerin ftanımendes gleichnamiges
Geichleht, nad) dem Gute Duscin (Gr.-Teffin) audy von
Duffin benannt, deffen Schild einen mit 5 Hahnenfederbüfchen
befteften Heln zeigt.
ferner find befannt 5 Familien von dem Brofe, 5 fa-
milien v. £ufow und ebenfo 5 Familien von Schönfeld. ')
Kamen, welche von je 2 nicht verwandten Gefchlechtern ge-
führt wurden, find: v. Barnefow, v. Bütow, v. Kröpelin,
v. Kahlden (v. dem Kalande), v. Grabow, v. Bolitein,
" Dal. Erull, Mannschaft, in Mefl, Jahrb. LI.
50 Die medlenburgifhe Familie v. Pent;.
v. Kevebow (v. Lowsom), v. Neuenkirchen (Nienferfen), v. Plate
(Plote), v. Prignis, v. Rambow, v. Roftod (Roftfe), v. Schönow
u.f.w. u.f.w. Die angeführten Beifpiele werden genügen,
um zu zeigen, daß der gemeinfame Hame für die Stanmes-
verwandtfchaft der drei Familien v. Pens an fi} gar nichts
beweilt. | .
Dagegen dürfen Gefchlechter verfchiedener Kamen, aber
gleihen Wappens, welche nahe bei einander faßen oder
ehedem gefeffen hatten, nad der Gleichheit von Helm und
Schild in den allermeiften Fällen als ftanımverwandt angefehen
werden. Urfundliche Beweife ihres gemeinfamen Urfprungs
werden freilih nur felten beigebracht werden fönnen, Tach:
gewiefen ift die Derwandtfchaft der Familien Hahn und
v. Dehow, — Gottichalt v. Dehow und Edchard Hahn find
Brüder gewefen, — Hardenad und v. Bibow, v. Holijtein
und Krufe, Platen und Beverneft. — Mit den Platen und
Beverneft theilen Heimath und Wappenbild die Graevenit und
v. Rathenow. Für diefe vier Gejchlechter darf Derwandtichaft
vermuthet werden. Stanımesgenofien der Hahn und Dechow
find die Hardenat und ». Bibow, wie nicht zu bezweifeln ift.
Als ftammesverwandt dürfen gelten: die v. Bütow, Sepelin
und Hoge; die v. Bülow und v. Brübcow; die v. Hagenow
und v. Kleinow; die v. Kübow und v. Goldenbow; die
v. flotow und v. Schloen; die v. Malgan und Hafenfoppen, die
v. Trebbow und Knop !)
) Die Knop haben den Schild fchräae aeviertet, die v. Trebbow
gepiertet, indeflen findet ji das Gut Trebbow anno 1566 ff. im Befitze
der Knop.
Gleiche Schildfigur führen die v. Altena (Moltenow) und v. Perlin
(einen fchreitenden Hirfch); die v. Kübbersdorf und v. Rambow, (Mauer-
anfer); die v. Barnefow I und Nuze I, (Stiergrind über ı Paar $lügeln);
Urhprung und Herkunft. 51
Eines Stammes und Wappens find erwiefenermaßen
die überelbifchen (Küneburger) Gefchlechter v. Meding und von
dem Kobefe, ferner die v. der Deden und v. Grube, und
ebenfo die Grote und v. Schwerin, die Schaf und v. Eftorff.
Eine befonders große Anzahl von Adelsfamilien gleichen
Wappens aber verjchiedenen Namens, welche für ftanmes-
verwandt gehalten werden, wies ehemals das benachbarte
Holftein!) auf. So führen die Breide, Parkow und Santberg
einen gefrönten Löwen im Schilde; die Hummersbotel, Kale,
Streu; und Wedel ein Mühlrad; einen fteigenden IDolf die
Pogwilh, von der Wifch und Knop IL; ein gefrönter Jung-
frauenadler ift das Siegelbild. der Ryrtorp, von Youwen,
de Plone, Schele und Wiltberg; drei Seeblätter führen die
Seheftedt, Ajcheberg, Odzehude, Schinkel, Smytb, v. Stove und
Swaf; eine Pfeilfpitse, — fogen. „Strahl” — findet fich bei
nicht weniger als 15 familien, deren namentlihe Aufzählung
wir unterlaffen. Wir nennen bier nur die v. Scharfenberg
und v, Jule, weil diefe zugleich in Meclenburg anfällig
gewefen find. Dafjelbe Wappenbild führte die meclenburgifche
$amilte v. Jefow.
die v. Ditten, Srabom II, Roffule und Pafchedag (1 Krebs); die v. Hernin,
v. Trebow, v. Gifomw und v. Edernförde (2 Flügel); die Husfummer,
Ketelhodt und v. Drimannesdorp — Sliemftorf bei Erull, Mannfdhaft, 201
— (3 Keffelhte); v. Schwetzin und v. Koftke I. (gezinnter Schrägbalfen);
v. Xoftfe II., Sreidorf, Smefer, vo. Roggentin, v. Plaften, Snepel v. Benitz
(im gefpaltenen Schilde vorn Y/s Kilie, hinten "/ Adler); Jasmund, Oberg
und Rambow I. (2 blaue NRauten); v. Kanfom und v. Wodenswege
(2 gefrenzte Knebelipiefe); v. Karftorf und v. Kargow (3 Keffelhafen),
die v. Walsleben und v. Erteneborg (3 Jagdhörner), die Rohr und
p. Stavenow (Spitzentbeilung), v. d. Dften und v. falfenhagen (vr. gewellter
Strom, I. ein Schlüffel).
*; Siehe: Milde, Siegel. Holfteinicher Gefchlechter.
4*r
52 Die medlenburgifche Familie v. Pent.
Soldyer Gruppenbildung nad gemeinfamen Schildzeichen
begegnen wir auch unter den märfifchen Adelsgefchhlechtern. ')
Mehr als ein Dutend familien führt eine Greifenflaue, faft
eben fo viele ein Rad, andere Gruppen die Spisentheilung,
das Einhorn, einen Sidhzatbalken neben einem Birch, einen
Wolf und Garbe, den Steighafen u. |. w., u. f. w.
Der Umftand, daß es bisher nur ausnahmsweife ge-
lungen it, den gemeinfanen Urfprung einer zahlreicheren
Gruppe von Wappengenoffen zweifellos nachzuweifen, hat die
Dermuthung entjtehen laffen, daß die Mannfchaft einer Reichs-
oder Kandesburg, oder die Mliniftertalen etwa eines Stifts
oder Grenzbezirts, genoffenfhaftlihh identishe Schildzeichen
geführt haben möchten. Indeffen hat fich für Mledlenburg,
Holjtein und die ehemalige Grafichaft Ratzeburg eine folche
Gepflogenheit noch nicht erweifen laffen. Daher müfjen wir
bis auf Weiteres an dem Sase fefthalten, daß bei Familien
gleihen Scildes und Helmes Stammesverwandtihaft
vermuthet werden darf. Die Spaltung eines Gefchlehts in
Kinien mit verfchiedenen Namen bat fidy in der Weife voll:
zogen, daß ein oder der andere Sproß einer familie den
Hamen eines neu erworbenen Lehns, oder des ihm in der
brüderlihen Erbtheilung zugefallenen Gutes annahm und
den neuen HZunamen auf feine Nachkommen verftanmte, das
alte Gefchlehtswappen beibehaltend. Aus einem befonders
that- und lebensPräftigen Hefchlechte Fonnte auf folhe Art fehr
wohl eine Reihe von Familien mit verfchtedenen Wamen
hervorgehen.
*) Siehe: v. Kedebur, Wdel der Marf Brandenburg in Märfifche
Forfhungen III, u. IV,
Urfprung und Berfunft. 53
Wenngleih an dem alten Gejchlehtswappen felbft im
Falle eines Namenswechlels treu feitgehalten zu werden pflegte,
fo fehlt es andererjeits doch nicht an Beifpielen, daß einzelne
Samilienglieder von dem Stammmwappen abweichende Siegel-
bilder geführt haben, ohne daß uns der Beweggrund erfennbar
wäre.') Dergleihen Abweichungen find unwichtig, wenn fie,
wie zu gefchehen pflegt, mit ihrem Urheber wieder verfchwinden,
Dahingegen wird eine Spaltung des Gefchlehts in gefonderte
£inien herbeigeführt, wenn das neue Siegelbild auf die Söhne
und Enkel vererbt wird. Solcher Fälle find mehrere befannt,
innmerhin bleiben fie Ausnahmen.?)
») So u. a. Otto von der Lühe, — M. 1.3. V., 3044 — (1305),
Wicolaus v. Malln — M 1U.B. V, 2725 — (13501), und Merner
v. Marfom — M. U.-B. VI, 4279 — (1321). Der Ritter Johann v,
Gütblom führt im J. 1500 zwei gefrenzte Wedel — M. U.-B. IV, 2615 —
im Schilde, wie die v. Heidebref, während ein Siegel deflelben Mannes
vom . 1501 einen Feuerftahl — M. U.-B. V, 2747 — oder ein jogen.
„£edermefjer“, das Wappenbild der v. dem Brofe (de Palude), zeigt.
?, Der Ritter Johann v Fermin und feine Kinder aus erfter Ehe
führen das Familienwappen, 2 $lügel, hingegen die Kinder der zweiten
Ehe, fowie deren Machfommen bis zum Erlöfchen des Gefchlechts, einen
fchreitenden £öwen — Erull, Mannfchaft, Ir. 49 —. Bei den 3 Brüdern
Teflemar v. Bonin, Peter v. Kamyf (Kamefe) und Teffan v. Strachemin,
finden wir 3 verfchiedene Siegelbilder (1317). Das Stammmwappen, weldyes
von dem älteften Bruder Teffemar v Bonin geführt wird, zeigt een
Bodsfopf; Teflan v. Strachemin bedient fich eines Siegels mit 3 Bods-
föpfen bis zum J. 1556, wo er zu dem Stammmappen zurüdfehrt; Peter
v. Kamefe endlich hat ein neues Schildzeichen, einen Adler, angenommen,
melches zuletzt im J. 1581 von einem v, Kamefe geführt wird. Später
führt auch diefe Familie wieder den Bodstopf. — Seyler, Gefc. der
Beraldif (Siebm. Wappenb.) Bd. A, Heft4, 5. 238, und Baamihl, pomm.
Wappenb. I, S. 67 ff. — Uehnliches wird bei dem Gefchlechte v. dem
Knefebed beobachtet. Die Söhne Hempe’s nd Paridam's, ferner Boldemwin
der Alte und fein Sohn Jan, führen eine Sreifenflane im Schilde, Buners
Söhne hingegen ein fteigendes Einhorn. — Wach v. Kedebur find die
weiße und die fhwarze Kinie v. d. Knefebef 2 Familien verfchiedenen
Stammes. Dgl. Märf, Sorfdy. II, S. 99,
54 Die medlenburgifhe familie v. Pen.
Als Norm darf gelten, daß Kinien eines Gefchlechts,
welche fi nad dem I. I1TO getrennt haben, in der Regel
daffelbe Wappen führen.) Es wird uns die Frage nahe-
gerüdt: ob nicht etwa audy in der Familie v. Pens durch
den Wechfel des Wappens eine Spaltung in 2, £inien ftatt-
gefunden habe? Endgültig entjcheiden läßt fi) die Frage nicht,
- weil die Urfunden uns feine Antwort geben. Wo aber ur:
fundliche Beweisftüce fehlen, follte das ungewöhnliche Dor-
fommniß eines Wappenwechjels nur dann als ficher angefchen
werden, wenn es durd; ftarfe Brimde unterftütt und glaubhaft
gemaht wird. An fcheinbar gewichtigen Gründen mangelt
es im vorliegenden Falle nicht. So nimmt die meclenburgifche
Samilie v. Peng fpäter die Site des nach Pommern aus-
gewanderten Walther v. Panit ein, während wir nicht er
fahren, wie und wann fie jene Güter im Lande Wittenburg
erworben hat? Mlöglicherweife ift es im Wege regelmäßiger
Erbfolge gefhehen. Für's Andere bleibt es unficher, woher
der Ritter Raven v. Pens feinen Zunamen genommen habe,
wenn er nicht ein NKachfomme oder Gefchlehtsperwandter
Walthers gewefen ift, denn es läßt fich nicht nachweilen, daß
er ein Dorf Pens in feinem Befite gehabt hat. Diefe Wahr-
nehmungen werden uns geneigt machen, die pommerfchen und
die mechlenburgifchen Pente für Kinien defjelben Gefchlehts
zu halten. Da fragt fi) denn zundchjt, welche der beiden
Kinien das angeftammte Wappen gegen ein neues vertaufcht
habe? — Walther I. hat uns feinen Siegelabdrud hinterlaffen,
dagegen befiten wir deren mehrere von feinen Enfelföhnen
) 6. X. Seyler, Gef. der Heraldif, Bd. A., Heft 4, II, 5,
S. 226. — Die frage des Wechfels des Helmkleinods fommt in unferem
Salle nicht in Betradht.
Urfprung und Herkunft. 55
und zwar ein Helmftegel!) des Kitters Reinfried, Burgmannes
zu Kois, vom . 1550, fowie einige Schildfiegel?) der Ritter
Wolther und Henning v. Pent aus den J. 1554 und 1562.
Es fann nicht bezweifelt werden, daß wir im diefen Siegeln
die Wappenzeichen Walthers I. vor uns haben, welche die
Enteljöhne nicht minder hoch in Ehren gehalten haben werden,
als den großpäterlihen YTamen Walther, den wir durch alle
Generationen bis zum Ausgange des Gefchlechts wiederfinden.
Daß aber Walther I., welcher 100 Jahre vor dem erften
medlenburgifchen Pens auftritt, fein väterlicyes Wappen ge-
führt habe, wird zugegeben werden müffen.
Wenn die pommerfche Kinie das Stammmwappen bei-
behalten hat, wie es wahrjcheinlich ift, fo muß nothwendiger
Weife die meclenburgifche „Einie” ein neues Wappen ein-
getaufht haben. it fchon der ftehende Köwe, welcher in
der älteren Zeit von den Pensten im Schilde geführt wurde,
eine nicht eben häufig vorfommende heraldifche Figur, fo ift
die Pentsifche Helmzier durchaus ungewöhnlich?) Die gleichen
NS, Abb. Taf. I, Zir. 1; und M. 1.-8. VII, Ur. 5131.
” 5, Abb. Taf. I, Tr. 2, 3, 4.
») Daffelbe HelmPfleinod wird in Medlenburg gefunden bei:
1. dem Ritter Heinrih von Aderftädt, 1345, val. M. U.-B. IX, 6545;
2. bei dem Knappen Johann von Demete 1545 (MT. U.-B, IX, 6545).
Unter dem £Zandadel fommt nur diefer Johann v. D. vor, dagegen hat
irn der Stadt Parchim eine Rathsfamilie v. Demete bis gegen die Mitte
des 15. Jahrhunderts geblübt. Ihren Mamen hat die familie dem nnter-
gegangenen Dorfe Demetze — bei Blievenftorf im A. Ueuftadt — ent-
lehnt. Die Dornamen: Gerard, Werner und Hermann deuten auf Ein-
mandernng der familie aus dem Veften. Das Schildfiegel ift nicht befannt.
— Aehnlic ift die Ältefte Helmzier der Fam. (v.) Sperling, nämlich
6 $Federbüfche, davon 2 aufrecht und jederfeits 2 wagerecht, M. U.-8,
IX, 6545. Seitwärts je ı $Federbufch und vielleicht oben zwei hatten
de Bremifhen von der Hude. (Dal. Erull, Mannfchaft, 505.)
56 Die medlenburgifhe familie v. Pent.
Wappenzeichen, mit den Pensifhen in Schild und Helm
genau übereinftimmend, finden fih bei dem Bremifchen
Gefchlehte v. Marffel, genannt v. Keding. Als ein Spiel
des Zufalls wird die Identität der Wappen diefer beiden
familien nicht aufgefaßt werden dürfen. Eher fönnte man
vermuthen, daß ein Pent das Marfjelfche Wappen adoptirt
habe. Wie an dem Beifpiele der Familie v. Fernin gezeigt
wurde,!) nahmen die Söhne aus der zweiten Ehe des Ritters
Johann das mütterlihe Wappen an und vererbten es ihren
Hachfommen. Gleiches fönnte fich in der familie v. Pent
in dem Falle zugetragen haben, daß eine WMarffel die Ehe-
genoffin eines Pent gewefen ift.
Iehmen wir an, daß die beiden Familien v. Pens Linien
deffelben Befchlehts find, fo gilt es, zu ermitteln, warn die
Spaltung ftattgefunden habe? Wir fahen die Namen Walther
und Reinfried unter den vorpommterjdhen Pensen unabläffig
wiederfehren, während fie in der meclenburgifchen „Linie” gar
nicht vorfonmen; ebenjo vermiffen wir die leitenden Kamen
der meclenburgifchen Familie, — Raven, Ulrich und Helmold —
bei den Pommern. Das deutet darauf hin, daß der Ritter
Raven v. Pont fein directer Nachtonme Walthers v. Panis
gewefen ift. War er das aber nicht, jo müffen beide Familien,
falls fie wirflicdy gemeinfamen Urjprunges find, fih fon vor
Walther, d. h. in einer mindeftens um einen Grad älteren
Generation, getrennt haben. Don einer folchyen älteren Gene-
ration vermelden freilich die Urkunden nichts, deffen ungeachtet
mag fhon Walthers Dater Befiter des Dorfes Panit und
Träger diefes Namens gewefen fein. falls nun Raven von
einem uns unbekannt gebliebenen Bruder Walthers abftanmıt,
Ss. 53, in Anm, 2,
Urfprung und Herfunft. 57
fo wird zwar fein unvermitteltes Erfcheinen in der GBrafichaft
Schwerin begründet, dagegen erfährt die frage: woher er das
v. Marfjelfhe Wappen hat? feine befriedigende Köfung.
Will man nämlich die Jdentität der Wappen nicht Furzer
Hand für einen Zufall erklären, fo ift man genöthigt, einen
durch Raven von Pent oder feiner Ahnheren vollführten
Wappenwechfel anzunehmen. Das Kettere jedoch erfcheint
nicht minder bedenflich als das Erftere.
Ein urfundlicher Beweis, oder auch nur der Schein eines
foldhen, für eine Marffel-Pensifche Heirath ift nicht vorhanden;
Wappenwechjel aber fann in unferem Sande weit weniger
häufig nachgewiefen werden, als Namenswechfel.
Darum halten wir es fir woahrfcheinlicher, daß ein
v. Marffel feinen Zunamen gegen den feines Gutes Pens
ausgetaufht hat, als daß ein v. Pens das v. Marflelfche
WDappen angenommen hätte.
Die völlige Uebereinftimmung des v. . Pentsifchen und des
v. Marffelfhen Wappens gilt uns deswegen als ein be-
fonders fchwermwiegendes und beweisfräftiges SJeugnig jowohl
für den genealogifhen Zufammenhang jener beiden @e-
fchlehter, als auch wider die Stammeseinheit der zwei
familien v. Pens.
Die in der familie v. Marffel gebräuchlichen Dornamen
— Millefin, Heinrich, Hermann, Küder und Brüning —
fommen bei ihren Wappengenoffen, den mecdlenburgifchen
Pengen, nicht vor. Dagegen wird ein Ritter Raven zu-
fammen mit dem Mlinifterialen Hermann v. Marfjel und in
Derbindung mit dem Dorfe Marffel in einer Urfunde vom
Jahre 1277 erwähnt.) Als nämlich der Erzbifchof Gifelbert
" Brem. 1.8. : Tier. 378.
58 Die medenburgifhe Familie v. Pent.
von Bremen dem Ritter Martin von der Hude einen mit dem
Klofter Eilienthal abgefchloffenen Derfauf einiger Häufer und
Grundftühe im Dorfe Marffel beftätigt, werden im der
lateinifchy abgefaßten Urfunde als Zeugen genannt u. m. U.:
»Albertus de Hutha et Raven, milites, Henricus Sasse et
Hermannus de Mercele, ministeriales nostri.« Der
Ritter Raven, welcher hier ohne Zunamen erfcheint, ift nur
aus diefer einen Urfunde bekannt; daher läßt fich nicht be-
ftimmen, welcher Familie er angehört haben mag.!) Das ift
jedoch von geringer Bedeutung. Die Hauptfache ift, daß der
Dorname des erften Pens in der Keimath feiner Wappen-
genoffen und muthmaßlichen Geichlechtsverwandten hier nad):
gewiefen wird. Denn der Ritter Raven Fein Mlarfjel gewefen
ift, jo fan doch fein Name durch Derfchwägerung auf die
familie v. Marffel übergegangen fein; und wenn Raven
v. Pens vom Stamme der Marfjel war, — was wir auf
Grund feines Wappens annehmen —, fo wird wenigjtens
vermuthet werden dürfen, daß er feinen Dornamen dem Bre-
mifchen Ritter Raven verdanfe,
Es fehlt nicht an Beifpielen, daß felbft leibliche Brüder ver-
fchiedene Sunamen geführt haben. Während der eine Bruder
den Kamen feines neu erworbenen Gutes annahm, behielt der
andere den Gejchlehtsnamen bei.) Wenn Soldes in einer
Anzahl von Gefchlechtern nachweislich fich ereignet hat, fo
') Aus dem Gejdylehte von der Hude wird er nicht gewefen fein,
denn ein Raven v. d. 5. ift nicht befannt. — Dal; Raven hier als
Dorname, nicht als Suname, gebraucht ift, leidet feinen Zweifel.
”) Aus unferer Gegend 3. B. Johann v. Schnafenburg und fein
Bruder Hermann. Ketterer nach feinem Gute „von Nepentin” genannt.
Die Söhne Walravens von Nibterow nennen fi nad ihrem Gute
v. Duvenfee. Daf; ein folder Namensmweczfel nicht ungewöhnlid; war, zeiat
Urfprung und Berfunft. 59
wird in unferem Falle umfomehr die Annahme geftattet fein,
daß ein Glied der Familie v. Marffel feinen Befchlehtsnamen
gegen den Uamen feines Butes Pent ausgewecfelt habe,
als aus dem 14. Jahrhundert noch ein anderer fall eines
HTanıenswechfels (in von Kedingen) fich in der Familie
von Marjfel vorfindet.
DP wir an das holjteinifche Dorf Pönis, oder an
das medlenburgifche Panis zu denfen haben, läßt fich nicht
entjcheiden. Fir Pönit-fann geltend gemacht werden, daß die
familie v. Marfjel im I. Jahrhundert in Holftein heimifch
gewesen ift. Wenngleich der erfte urfundlich beglaubigte Marffel
dort nicht vor 1555 erfcheint, fo mögen doch andere feines
Geichlecdhts ihm voraufgegangen fein. Diefe Annahme wird nicht
zu gewagt erfcheinen, wenn wir uns die alte Derbindung Dith-
marfchens mit den Bremifchen Erzbifchöfen, fowie der Keßteren
Eingreifen in die holfteinifchen Händel gegenwärtig halten.
Das Dorf Pönis, das vormals Pente hieß, war im
15. Jahrhundert Eigenthum der Familie v. Buchwald. Ihre
Dorgänger im Befite find nicht befannt. Dielleicht hat im
15. Jahrhundert ein Marffel in Pönit gefeffen, den Mamen
des Gutes angenommen und auf fene Hachfommen vererbt.
Innerhalb der Grenzen des heutigen WMedlenburg läßt fich
dagegen die Familie v. Marfjel nicht urfundlich nachweifen.
Dennoh fann möglicherweife ein Glied diefes Gefchlechts in
die Grafihaft Schwerin eingewandert fein und das Dorf Panit
erworben haben. Wir haben gefehen, daß Walther v. Panit
die familie v. Süle, Unter zehn Mitgliedern diefer Fam. führen vier (im
3. 1355) nicht den Gefchlechtsnamen v. Züle, fondern den Namen ihrer
Güter; Marfward v. Steinhorft, Dolrad v. Woteriffe (Woterfen),
Dolrad v. Borchardftorf, Mafo Muggespveld. M.U.B. XI, 7798.
60 Die medlenburgifche familie v. Pent.
vor 1857 die Heimath verließ und nad Dorpommern über-
jiedelte. Wer ihm im Befite feines Stammagutes Panit gefolgt
ift, berichten die Urkunden nicht. Erft im 5. 1355 hören
wir wieder von Panis; als Eigenthimer wird Ritter Johann
v. Fütow genannt. jn der Swifchenzeit fonnte füglich ein
v. Marfjel das Dorf Panit bejefjen und deifen Mamen an:
genonmmen haben. YTachweislich find Glieder Bremifcher Adels-
gefchlechter gerade am Ausgange des 15. und zu Beginn des
14. Jahrhunderts in Meclenburg eingewandert; fo die Barden-
fleth, von Staden und von der Hude. Der Ritter Martin
v, d. Hude hat fich fammt feinen Brüdern und Söhnen in
Mecdlenburg niedergelaffen. Das Stammgut diefer Familie,
Ritterhude an der Wümme, grenzt mit dem Dorfe Marfiel;
und auch in Marffel felbit hatten die von der Hude Befisthum
und faßen dort untermifcht mit den v. Marffel. Bringen
wir die engen nachbarlidyen Beziehungen beider familien in
Anfchlag, fo erfcheint es nicht unglaubhaft, daß ein v. Marffel
fih, glei dem Ritter Martin v. d. Hude, nadı Mecklenburg
gewendet habe. Beachtung verdient, daß um die Mitte des
14. Jahrhunderts Heinrich v. d. Hude und Ulrih v. Pent
je eine Hälfte des feiten Schloffes Redefin mit allen Zube-
hörungen gleichzeitig inne haben. Das mag der Zufall gefügt
haben; aber vielleicht haben die Beiden, der alten Derbindung
ihrer Familien in dem gemeinfamen Stanımlande Bremen
Folge gebend, fid} hier landsmannfchaftlich vereinigt.
Aus den vorftehenden Erdrterungen erhellt, daß in unferem
Falle die Heraldif der einzige, aber wohl vertrauenswiürdige
führer zu dem Ausgangspunfte der Familie v. Pens ift,
während fih aus den gegenwärtig befannten Urkunden der
Urfprung diefes Gefchlechts nicht beftimmen läßt.
Wappenverwandte Kamilien. 61
8 5.
Mappenverwandte Samilien.
Die von Marfiel, genannt von Redingen.
Die familie von Marffel — vormals auch v. Mercele,
Merscele, Mierfele, Merzele, Mlergielo genannt — trägt ihren
Kamen nah dem Dorfe Marffel, welches in der Provinz
Hannover, Kanddroftei Stade, Amt Blumenthal, I°%/ı Meilen
NNW. von Bremen am rechten Ufer der Keefte, nahe bei |
£efum gelegen ift.
Der Huname von Kedingen wird zuerft in der zweiten
Hälfte des 14. Jahrhunderts von der Familie v. Marfjel
geführt. — Ihre Wappenzeihen find in Schild und Helm dem
der Familie v. Pent völlig gleich.
Der erfte urkundlich beglaubigte Mann des Gefchlechts
ift Gerward von Mlerfele,') Minifterial des Bremifchen
Erzbifhofs Hartwig II. im J. 1185.
Im 5. 1188 ift der Ritter Willefin v. Mlerfcele®)
Seuge für den Erzbifhof Gerhard II. In gleicher Eigen-
fchaft ericheinen Anno 1202 Johannes und Wilhelm v.
Merzele.’) Jm J. 1218 verkauft Johannes v. Mergielo*t)
dem Klofter Dfterholz einige Güter in Bramel (im Bremer
Diehlande), weldhe er vom Erzbifchofe zu Kehn hatte.
Kiuder v. Mlerfele,d) erzbifchöflicher Mlinifterial, er-
fcheint im 5. 1225 als Zeuge im Gefolge des Erzbifchofs
!; Brem. U.-B, I, 65, und Bamb. U.-8. I, 271.
2) Hamb. U.-B, I, 282, 5, 250,
% Daff. I, 334, S. 292/293.
* Dafi. 1, 18, 5, 363/364.
°, Brem. U.-B. I, 128,
62 Die medlenburaifche familie v. Pent.
Gerhard II. Ebenfo im J. 1226 Brunyngov. Mlersgelo!)
neben den uns bereits befannten: Gerward, Küder, Wilhelm
und Johann. Heinrich v. Mlerfele und feine Brüder über-
laffen Anno 1245 dem Erzbifchofe gewiffe Grunditücdfe in
Marfjel und in Kefumbrod,®) — Johannes, Bruning,
Gerard, Hermann, Johannes, Dietrich und Albero
v. Mergelo find Seugen, als Erzbifchof Hildebold am 22.
Juni 1260 dem Paulsflofter bei Bremen die Dogtei dıber
angefaufte Fändereien im Dorfe Dunge und bei Eefumbroof
überträgt.?) -— Bermann v. .Mercele und der „Xitter
Raven“ find mit m. U. zugegen, als im I. 1277 Erz
bifhof Gifelbert den Derfauf von 2 Häufern nebjt Mühle zu
Marfjel (Mlercele) und der Fifcherei zu Burg an das Klofter
Kilienthal bethätigt.*)
Ein Hermann Alerfel, Knappe, ftellt am 25. Yov.
1551 zu Dldesloe dem Knappen Johann Hummersbüttel
einen Schuldbrief aus über AOO Marf.d) Derfelbe Hermann
Merzel erfcheint im 5. 1548 als Dogt des jungen Grafen
Gerhard von Holftein.®)
Der Knappe Arnold oder Arnd v. Mierfele urfundet
im I. 1556°% und wiederum 1568°) über feinen Pfandbejit
im Dorfe Dahr unweit der Stadt Bremen.
Im I. 157% befennt der Adlige Henning Aiertel,
daß das Klofter Ueterfen in Holftein von feinem Dater feinen
" Brem. 1.-B. I, 143.
2) Daff. I, 222.
°, Brem. 1.8. 1, 502, S. 333/344.
*) Dafj. I, 378,
’», Schlesw.-Holft. U.-B. II, 340, S. 419.
% £üb. 1.-8. II, 130.
”, Brem. U.-8. III, 83, S. 60, und 335, $. 294.
Wappenverwandte Familien. 63
Hof in Horft gefauft habe.) Im I. 1575 verpfändet Graf
Adolf von Holftein den Hof Hainholz (bei Elmshorn) und die
Sehnten zu Schönmoor an den Hnappen Hennete Mersgel
und den Priefter Hermann Mersel für 400 ME. £üb.*) —
Um 50. Mai 1599 verkauft Herzog Gerhard von Schleswig-
boljtein an Herrn Wulf Pogwifh um 500 Me. Eüb. Pf.
kinen auf Fehmarn bei der Burg belegenen Hof, den Herr
Hermann Alerfel vordem befeffen hatte.)
Die Brüder Heinrich und Hermann v. Merzel „anders
geheigen v. Kedingen“ verfaufen am 51. Juli 1588 dem
Nathe der Stadt Bremen eine Kandftrede zwifchen der Kefum
brüfe und der Heerftrage bei Marffel zur Auffchüttung eines
Dammes.t) In einer Urfunde von 29. October 1595)
nennen diefelben Brüder fih nur „v. Kedingen”: „Wy Hinrif
onde Hermen gheheten van Kedinghen”, — während einem
Geihlehtsperwandten, „Kudelef van Mlersle”, der Zuname
v. Kedingen nicht beigelegt wird. Diefe Urkunde trägt die
auf Taf. IH, Ur. 4 und 5 abgebildeten Siegel der Gebrüder
Heinrih und Hermann v. Marffel. Beide Siegel find grob
und ungefchift ausgeführt. Befonders gilt das für die Wappen-
figur, einen herausfchauenden Löwen. Auf dem Siegel des
älteren Bruders, Heinrich, ift der Löwe ftehend dargeftellt,
während Hermann einen aufgerichteten Löwen führt. Dadurd)
wird auf's Tieue beftätigt, daß zu jener Seit die Stellung
) Schröder u. Biernatfi, Topogr. v. Bolftein, I, p. 453.
rn, Daff. 5. 544.
) Schlesw.-Bolft. U.-B. II, 311.
*#, Brem. 1.8. IV, 93,
°, Brem. U.-B. IV, 172, ebenjo auch 1389, Jan, 7, daf, Yir. 103.
w
64 Die medlenburgifhe Familie v. Pen.
des Wappenthiers unwichtig und ohne Bedeutung gewefen ift.')
In beiden Siegeln find oberhalb des Eöwenfopfes 2 bezw. 5
aufrechte fchmale Erhabenheiten wahrnehmbar, welde als
Refte einer Krone gedeutet werden fönnen, freilich aber aud
dur; nachläffige Befiegelung entftanden fein mögen. licht
ohne ntereffe ift, daß die Umfchrift von Yir. 5: S’ Hecnrici
de Kedynge, von Tir. 4 jedoch: S’ Hermanni de Mersele
lautet. Andere Schildfiegel diefer Familie find uns nicht über:
fommen. Die Helmzier ift aus einem einzigen im Kübeder
Archiv aufgefundenen Siegel?) des Hermann v. Marfiel, Dosgt
des Grafen Gerhard von Holjtein, vom 7. 1548, befannt.
Sie ftimmt genau überein?) mit dent v, Pensifchen Simier,
wie diefes im 14. Jahrhundert dargeftellt wurde.
Die Farben des Marffelfjhen Wappens find nicht be-
fannt.*) Mit Konrad v. Keding, welcher um die Mlitte des
15. Jahrhunderts gelebt hat, ift die Familie v. Marfjel, gen.
v. Kedingen, erlofchen.
ı) Dal. M. Jahrb. 33, 5. 202, die Siegel der 3 Gebrüder v. Voß,
wo in jedem Siegel das WWappenthier eine andere Stellung hat.
2) Kb. U.-B 11,2,5.#32. Abgebilder nach Milde, auf Taf. II, Mir. 3.
®, Wenn Milde I. c. fagt: „die Helmzier ähnlich der der Fam.
v. Pent, doc etwas verfcdhieden”, fo ift das irrig. Es wird Milde an
ausreichendem Material zur Dergleichung gefehlt haben.
*) Jn Mufhard, Monumenta Nobilit. antiqu,, $. 400/401, beift es:
„das Wapen der Herren von Marfel, wie Erp. Kindenbrogius berichtet,
„bat im Schilde einen aufgerichteten Löwen vorgejtellet, woraus zu fließen,
daf fie von hoher Abfunft müfen gewefen fein.“ Don der Helmzier ift
feine Rede, von den Wappenfarben ebenfo wenig und zwar darum nicht,
weil Mufhard von beiden nichts gewußt hat. Die beigegebene Abbildung
zeigt in Holzjchnitt in einem weißen Schilde einen fhwarzen Löwen, defjen
lodiges Baar durch weiße Striche zur Anfchanung gebradyt wird. Daraus
darf nicht gefolgert werden, daß Mufhard beabjichtigt habe, die Wappen-
farben der Marffel als fhwarz und filbern zu bezeichnen. Wenn er nicht
auf die Wiedergabe von Wappen, deren Jarben ihm unbefannt waren,
MWappenverwandte Kamilien. 65
Die Samilie von MWeiternbagen.
Das Eichsfeldifhe Gefchlechht v. Wefternhagen, urfundlich
feit dem I). 1200 auftretend, hat feinen gleichnamigen Stanımfit
im Kreife Worbis, Reg.:Bez. Erfurt. In ihrem Wappen:
jchilde führen die v. Wejternhagen einen aufgerichteten weißen
Löwen im blauen Felde. Der Helmfchmuc befteht in % be-
fiederten weißen Pfeilen mit goldenen Bolzen in Doppelfreuz-
form verjchränft. ')
Sonftige Samilien mit Löwenwappen.
Der £dwe, im Mittelalter ein befonders beliebtes Wappen-
thier, wird bei einer großen Anzahl edler Gefchledhter als
Schilöfigur gefunden. So tft auch in Meclenburg und feinen
Hadbarländern Fein Mangel an Adelsfamilien, welche im
Schilde einen Löwen führen. Bei Allen ift der Löwe das Einzige,
was diefe Familien in ihren Wappen mit den Penten gemein
haben; in allen Fällen ift die Helmzier abweichend geftaltet,
während die Wappenfarben der vor dem . 1500 erlofchenen
Gefchlechter entweder gar nicht oder doch ungenügend befannt
find, daher auch nicht zur Dergleichung herangezogen werden
fönnen. Um fo eher dürfen wir uns darauf befchränfen, nur
foldye Befchlechter mit Köwenwappen hier aufzuführen, welche
fhon im 14. Jahrhundert zu der Familie v. Pent in näherer
verzichten wollte, mußte er fie fhwarz in weiß darftellen. Uebrigens giebt
Mufhard in allen Fällen die Farben an, wo fie ihm befannt waren; fo
un. U. bei den von Kobbe, welde einen fhwarzen aufrehten Löwen im
Schilde und einen eben jolhen auf dem Helme führten. — Da die Marfjel
bereits im 15. Jahrhundert ausgeftorben find, fo ift es nicht wahrfcheinlich
dag Mujhard von ihren Wappenfarben Kenntnif gehabt haben jollte,
»), Siebmadher, II, Abth. 9, 5. 20, Taf. 22.
5
66 Die meclenburgifhe Familie v. Pent.
Beziehung entweder erweislich geftanden haben, oder doch nach
den freilih unzuverläffigen Angaben älterer Genealogen ge:
ftanden haben follen.
Die von Berbtebeide, audy; Berichteheyle und Berchtohyle
gefchrieben, welche aus dem Orte Bargteheide in Holftein her-
ftammen, führten im Schilde einen rechts auffteigenden Löwen, ')
welcher in feiner linfen BDordertage ein Blatt hält.) Der
Knappe Johann v. Berchteheyle fommt von 1552 bis 1556
zufammen mit Ulrich v. Pens im Gefolge des Grafen Dito
von Schwerin vor.
Die von Bibader tragen ihren Namen nadı der in der
ehemaligen Brafichyaft Dannenberg am linfen Elbufer belegenen
DOrtihaft Hitader. Schon im I. 1160 begegnet der Ritter
Dietrih von Hitader. Das ältefte uns befannte Schildfiegel,®) |
vom 5. 1528, zeigt einen rechts auffteigenden Edwen. m
I. 1577 ift der Löwe gefchacht *) und wird endlich von grün
und roth fchräge geftreift in weißem Felde, Auf dem Helme
ein wachfender Edwe, deflen Kopf mit grünen ‚$edern befteckt ift.°)
Einen rothen Löwen in filbernem Felde führte die weft-
havelländifche Familie von Barnewis oder von Bernewiß.
Helmzier: 5 Straußenfedern, deren mittlere filbern, die rechte
roth und die linfe blau. ©)
Des märfifhen Gefchlehts von Benz ift schon auf
S. 16 gedacht worden. Die Aehnlichkeit der Hamen und der
äh u die, übrigens unbegründete, Dermuthung ent:
Y m. u. .B, XHI, 7717.
») M. Jahrb. XI, S. 423 ff.
») m. U.-8. VII, 4897.
% £üb. U,-B. IV, S. 367.
®) p. Meding, I, 5. 257.
e) M. Jahrb. XI, S. 423 ff.
Wappenverwandte Familien. 67
fiehen laffen, daß die Familien v. Benz und v. Pent aus
gemeinfamer Wurzel entfproffen jeien.
Das benachbarte Holftein weift neben den Zoikie
v. Marffel und v. Berchteheile noch die folgenden erlofchenen
5 Gefchlehter mit Löwenwappen auf.
Die Bredenvtet,!) welche aus dem Bremifchen eingewandert
zu fein fcheinen, Führten einen ftehenden ungefrönten Edwen
in ihrem Wappenfchilde.
Die Bepenolet,?) nach dem vormals ia Bute Beiden-,
plet in der Wiljtermarfch genannt, find in Mledlenburg in der
. erjten Hälfte des 16. Jahrhunderts, in Holftein fchon früher
ausgeftorben. Siegelbild: ein auffteigender ungefrönter Löwe,
Die * gemeinfame Schildfigur der Familien v. Parkom,
Santberq und Breide war ein herausfchauender, aufgerichteter,
in der Regel gefrönter Löwe.) Helmzier und Wappenfarben
der Pargow und Santberg find nicht befannt. Die Breiden
hatten in rothem Schilde einen filbernen Köwen mit goldener
Krone!) Als Kleinod findet fih ein mit dem Bauche auf
dem Helme befeftigter Eöwe,?) in der Regel jedoch ein wachfender
£öwe mit ausgefchlagener Zunge.®) Dom 7. 1590 bis zum
Ausgange des Hefchlehts in der Mitte des IT. Jahrhunderts
find die Breiden auch im füsöftlichen Medlenburg anfäfjig
gewefen. Den Genealogen des 18. Jahrhunderts ') galten die
», Milde, Taf. 4, fig. #7.
%, Derf. Taf. 4, fig. 51, 52, und MT. Jahrb. XI, S. 423 ff.
” Milde, Taf. 4, fig. 48, 49, 50, 53, 54, 55
- 4% mM. Jahrb. 26, $. 226; v. Pent, fam. v. Breide, Manufcript.
°) Erull, Mannjchaft, S. 120, Yo. 422; und Danmarfs Adels Harbog,
“= £ 6. Drie sam. v. Breide,
?, Deral. v. Boindhufen, Sam. v. Breide, Micrpt.
5*
68 Die medlenburgifhe Familie v. Pent.
Breiden und die Penten als ftanımperwandt. Herporgerufen
ift diefe irrthlimliche Meinung anfcheinend dadurch, daß einzelne
Ölieder der Familie v. Pens in Holftein und Dänemark!) aus
unbefannten Gründen den Breidefchen wachjenden Löwen als
Helmfchmud adoptirt hatten.
8. 6. ;
Ulrich II.
Ulrih II., welcher in zahlreihen Urkunden von 1541
bis 1572 erfcheint, ift in zwiefacher Hinficht von befonderer
Wichtigkeit für die Familie. Erftens ift er, — wie v. Hoind- "
hufen fchreibt, — „der allgemeine Stammmoater des Beichlechts” ;
das will fagen, daß fajt alle Linien, welche es zu einer längeren
Blüthezeit gebracht haben, auf diefen Ulrich mit Sicherheit
zurüdgeführt werden fönnen, während feine eigene Abjfannmung
fish leider nicht feftftellen läßt und es zweifelhaft bleibt, ob er
Ulrichs I. oder des Ritters Raven Sohn gewefen ift.
Für's Andere gewinnt Ulrich II. dadurdy an Bedeutung,
daß er die Burg zu Redefin fanımt ihren Subehörungen, an
Dörfern, Feldern, Wäldern und Gerehtigfeiten erworben und
damit den Wohlftand der Familie auf Jahrhunderte hinaus
begründet hat.
Redefin, jet als Sit des großherzoglichen Kandesgeftüt-
Amts bei Landwirthen und Freunden edler Pferde im Jn-
und Auslande wohlbefannt, liegt etwa zehn Kilometer füdlich
von dem Städtchen Hagenow amı linfen Ufer des Sudeflufles
", Dal. £ericon Över adel. famil. i. Danmarf, Tab. XII, X. 38;
S. 73/74.
Ulrich 11. 69
in der fogen. „Jabelheide", einem überaus fandigen unfrucht-
baren Sandftrihe. Im Mittelalter war Redefin weit und
breit übel berüchtigt wegen der Räubereien, welche von den
Infaffen der dortigen Burg an vorüberziehenden hanftfchen
Kaufleuten verübt wurden. Swar wurde die Burg wiederholt
„gebrochen", d. h. zur Dertheidigung untüchtig gemacht, indeffen
ward jie jedes Mal fchleunigft wieder in wehrhaften Stand
gefeßt. Die Burg, welche feit dem Beginne des 16. Jahr-
hunderts den Hamen „das hohe Haus zu Redefin“ führt,
wurde während des 5Ojährigen Krieges arg verwüftet und ift
fpäter nicht wieder ausgebaut worden. YTacdydem der Junfer
Philipp v. Holftein in den Befits des hohen Haufes und des
zugehörigen Theiles von NRedefin gelangt war, verfaufte er
um das Jahr 1670 die baufällige ruimenhafte Burg ‚auf
Abbruch an den Boizenburger Kaufmann Manefe, Aus einer
fumpfigen Niederung (in der Nähe des Beftüthofes) erhob fich
die rings von einen Waflfergraben umgebene ausgedehnte
Burgftätte, welche durch einen fchmalen Damm von
56 Ruthen Länge mit dem feften Lande verbunden war.
Heute find von der alten Herrlichkeit nur nod) geringe
Spuren vorhanden.
Die Jabelheide oder das „Land Jabele” erftrect fidy von
dem Nögnibfluffe, vormals Walerow genannt, bis an die
Sude und reicht nordoftwärts etwa bis an die Linie Hagenow-
£udwigsluft. Die Landfchaften („terrae”) Jabel, Waninfe
(Weningen), Dömiß, Grabow, Marnis, fowie Cenzen theil-
weife, bildeten das rechtselbifche Gebiet der von Herzog Heinrich
dem Löwen von Sachen errichteten Grafichaft Danneberg.
Als im Jahre 1506 das Dannebergifche Grafenhaus erlofch,
fielen feine Befißungen dieffeits der Elbe, fo viele deren nod)
70 Die medfenburgifche familie v. Pent.
übrig waren, zunächft an die Herzoge von Sachen als Ober:
Iehnsherren zurüd. Schon 1275 war Marnik an den Grafen
Helmold von Schwerin gefommen;') Keßterem gegenüber hatte
fi unterm 2. Auguft 1291 der Graf Hicolaus von Danne-
berg verpflichtet, ihm die von feinem Brüder, dem Grafen
Adolf von Danneberg: Dömit, ererbten Güter zu verfaufen,
während er ihn zugleich ermächtigte, die Güter feines noch
lebenden Bruders, des Grafen Bernhard von Danneberg, zu
erwerben.?) Ferner war im Jahre 1291 die halbe Stadt
Dömig an den Berjog Albreht II. von Sacfen-Mittenberg
verfauft worden ?) und endlich war im Jahre 1295 Grabom
in den Befit des Markgrafen Dtto von Brandenburg über-
gegangen. *)
* Ueber das Land Jabel ift aus der Dannebergifchen Zeit
wenig befannt. Bis zum Jahre 1500 werden im Ganzen
nicht mehr als vier Dörfer diefes Kandftriches urfundlich
erwähnt, nämlich das im Hordoften nahe der Grenze gelegene
Warlow, das ehemals Walerow oder Walrowe hieß, und
ferner die Kircpdörfer Picher, Keuffow und Jabel. Die einzige
Urkfunde,?) weldye von den drei zuletst genannten DOrtfchaften
handelt, betrifft eine rein firchliche Angelegenheit, welche der
Bifchof von Rateburg ohne die Betheiligung der Kandesherren
ordnet. Dagegen verfügen die Grafen von Danneberg zu
mehreren Malen über Warlow. Zuerft bewidmet Graf
Adolf II. im Jahre 1277 die Dömiter Kirche mit gewiffen
"m, U.8. I, 1356. .
” Daff. III, 2127.
®”, Daff. III, 2128.
*) Dafj. III, 2222
5) Daff. III, 2118.
Ulridy II, 71
Hebungen aus der Mühle zu Warlow,') und demnädhft ver-
fauft und verleiht Graf Bernhard I. im Juli 1291 zweien.
Adligen mehrere Hufen in Warlow,?) das er felber als fäd}-
fifches Eehn innehatte. Weitere Acte der Landeshoheit find,
fo viel befannt, vor dem Jahr 1500 weder von den Danne-
bergern, noch von den lachbarfürften in dem Bezirke der
Jabelheide ausgeubt worden. Der befremdliche Mangel an
urfundlichen YTachrichten über das Kand Jabel fcheint anzu-
deuten, daß diefer unfruchtbare Erdenwinfel mit feiner fpär-
lichen und armen wendifchen Bevölferung bis dahin Niemanden
begehrenswerth erfchinen war. Befanntlich hat fi) in der
Jabelheide das. Wendenthum am längften in Mledlenburg
behauptet, denn noch zu Anfang des 16. Jahrhunderts lebten
dort Wenden mit wendifcher Sprache und flavifch-heidnifcher
Sitte.) Erft nachdem Redefin durch die Errichtung einer feften
Burg zu einem ftrategifch wichtigen Plat geworden war, er:
langte die Jabelheide Werth und Bedeutung.
Die Erbauung der Redefiner Burg wird faum vor das
Jahr 1500 gefetst werden dürfen, denn als im Januar 1291
der raub- und fehdeluftige niederfächfifche Adel durch die Stadt
Eüber und die mit ihr verbündeten Fürften gezwungen wurde,
neben fieben der ftärfften Raubburgen im Rateburgifchen auch
Walerow, d. i. Warlow a. d. Rögnis im Lande Jabel, und
das vom Ritter Hermann Ribe neu befeftigte Weningen a. d,
Elbe zu bredyen,*) wird Redefin noch nicht erwähnt; ebenfo-
ıbenig ift von Ketsterem die Rede, als im Jahre 1298 unter
m. 1.8. II, 1441.
®) Daff. III, 21253 u. 2132.
” M. Jahrb. I, 5. 7, Anm.
)m.u.-8. IU, zıo0t, und Grautoff, Detmar's Chronif, I, 165/166.,
72 Die medienburgifhe familie v. Pent.
einem großen Aufwand von Machtmitteln die zwifchen Rögnit
und Elde belegene Ribe'ihe Burg Glaifin nach langwieriger
Belagerung zerftört wurde.') Erft im Jahre 1506 wird die
Burg.zu Redefin genannt. Am 25. Februar 1506 fliegt
der Marfgraf Hermann von Brandenburg mit dem Grafen
Hicolaus und Gunzelin von Schwerin über gemifle Streitig-
feiten einen Dergleich ab ?) und verheißt ihnen für Kriegsfälle
feine Hülfe, namentlih zur Gewinnung der Burg Redefin,
welche der XKitter Ribe innehatte. Es liegt nahe, zu ver-
mutben, daß das mächtige Gefchleht der Kibe (v. Rieben), die
Burg zu Redsfin erbaut habe, etwa Als Erjaß für feine in
Weningen, Warlow und Glaifin zerjtörten Seiten. Das er:
fcheint um fo glaublicdyer, als die Grafen von Danneberg zwar
dem Namen nad, in Wirflichfeit aber die Niben die Herren
des Kandes Jabel geweien find. Lacdydem Johann I. von
Sadhjfen-Kauenburg im Jahre 1285 verftorben war, hatte fein
Bruder, Albredt II. von Sacdıjen- Wittenberg, den Ritter
Hermann Ribe als Statthalter und "Landesvormtnd über
Sahjfen-Kauenburg gejett, da Johanns Söhne noch minder:
jährig waren. Herzog Albredt hatte zugleihh dem Ritter
Hermann XRibe das Eigenthum verliehen über das Land
Darzing, d. i. das heutige hannoverfhe Amt Meuhaus und
über viele Güter jenfeits der Elbe, darunter das Schloß zu
Ditader. Zwar wurde ihm Keßteres wegen verübter Räube-
reien im Jahre 1296 wieder abgenonmen, jedoch verblieb
ihm der Darzing, welden er am 12. Juli 1506 an dte
Berzoge Albreht und Erich I. von Sadıfen » Kauenburg für
1400 Marf verfaufte. Dem flugen und thatfräftigen Hermann
ı, Srautoff, Detmar’s Chronif, I, 173.
» mM. U.8. V, 3066.
Uli II, 73
Kibe fonnte es nicht fchwer fallen, vom Darzing aus fein
Gebiet auf Koften der fchwächlicyen Danneberger zu erweitern.
Er drang längs der Rögnis vor und erbaute oder verftärfte
die Burgen zu Weningen, Blaifin und Warlow, deren Befit
ihm "die Herrfchaft über die Lande Weningen und Jabel
fiherte. Auch nady der Serftörung der Burg zu Glaifin im
Jahre 1298 fcheint zumdchft Niemand den Ribe's das Land
Jabel ftreitig gemadht zu haben. Swar verfügt inı Jahre
1505 Graf Bungelin (V.) von Schwerin aus landesherrlicher
Machtvolllommenheit über einige Hufen in Picher zu Gunften
des Klofters Eldena,') aber erft im Jahre 1506 erhebt er
weitergehende Anfprüche, indem er vom Ritter Ribe die Ueber-
gabe der Burg Redefin verlangt.?) Wahrfcheinlih war Bun-
zelin mindeftens zur Forderung der Deffnung und zum Mlit
befie der Burg wohlberechtigt, denn er wird ohne Zweifel
die Dannebergifchen Güter, auf welche feinem Dater Helmold
im Jahre 1291 das Anfaufsrecht ertheilt ®) war, fpäter er-
worben haben. Muthmaßlich hat die Hälfte der Jabelheide
mit Einfchluß von Redefin zu diefen Gütern gehört. In der
mit dem Mlarfgrafen getroffenen Dereinbarung über die Be-
winnung von Redefin wird in dem für den Grafen von
Schwerin günftigften Falle nur der Erwerb der Hälfte der
Burg vorgefehen. Für die Macht der Familie Ribe zeugt,
daß die Grafen von Schwerin nicht wagten, ohne Bundes-
genoffen mit Bewalt gegen Redefin vorzugehen. In dem Der-
trage der Schweriner Grafen mit dem Markgrafen Hermann
“ vom Brandenburg vom 25. Februar 1506 wird ausdrücklich
nm. U.8, V, 2877.
®) Dafi. V, 30686.
®, Daff. II, 2128.
74 Die medlenburgifche familte v. Pent.
bedungen, daß zunächft mit dem Ritter Ribe über die Aus-
lteferung der Burg Redefin in Büte unterhandelt werde. Als
diefer Weg nicht zum gewünfchten Siele führen wollte, fchritten
die Grafen nicht fogleich zu Bewaltmaßregeln, vielmehr ver-
ficherte Graf Nicolaus (I.) fidy zuvor nodh des Beiftandes der
Markgrafen Dtto und Waldemar von Brandenburg und des
Herzogs Dtto von Füneburg gegen den gefürchteten Ribe und
den mit diefem verbündeten lauenburgifchhen Xitter Detlev
Wulf.!) Graf Nicolaus gewann die Burg, verblieb indeffen
nicht lange in ihrem Alleinbefite, wie aus dem friedens-
pertrage ?) hervorgeht, welhen er am 9. Juli 1511 mit
Herzog Erich von Sacjfen-Lauenburg abfhloß; diefer beitimmt:
daß innerhalb der nächiten Woche dem Herzoge Ericdy die
Hälfte der Burg Redefin mit allem Zubehör, wie er foldye
suvor friedlich befeffen, wieder eingeräumt werde. Der
Ritter Ribe wird demnach eine Hälfte der Burg als lauen-
burgifcher Dafall innegehabt haben.
Dielleicht hatten die beiden fächfifchen Finien — Witten-
berg und Kauenburg — bei der Auflöfung der Grafichaft
Danneberg als Oberlehnsherren das Land JJabel unter fich
getheilt und den Grafen von Schwerin find nur Güter des
Wittenbergifchen Untheils verliehen worden. Die Berzoge von
Sacjfen beider Kinien fuhren fort, in den Kanden Dömis,
Weningen und Jabel?) Regentenhandlungen vorzunehmen und
hörten damit auch nicht auf, als nach 1526 das Land Dömits
pfandesweife an Brandenburg gefommen war und fpäter
(155°) vom Markgrafen Ludwig an die Grafen von Schwerin
„m, U.B,. V, 3118 und 3119.
”) Daff. X, 7269 (Nadıtr.‘.
°) Dafl. V, 3949,
Uih N. 75
verpfändet !) wurde. Erft in dem Bundesvertrage vom
Il. Mai 1572 hat Sachen Land, Haus und Stadt Dömis
mit den Schlöffern zu Gorlofen, Redefin und Weningen —
alfo einfchlieglich der Territorien Jabel und Weningen — an
Medlenburg zu erblihem Befise mit allen Rechten der Kandes-
hoheit abgetreten.
Im Jahre 1554 ericheint Herzog Erihh von Sadılen-
£auenburg als Befiter von Redefin. Daß er ein Anrecht auf
den Alleinbefis von ganz Redefin gehabt habe, geht indeffen
aus der Faflung der betreffenden Urkunde) Feineswegs hervor
und ift auch um fo weniger anzunehmen, als er in dem
Sriedensvertrage von 1511 mehr als die Hälfte der Burg
nicht einmal beanfpruchte. Erich jcheint feine Hälfte jedoch
nicht zu eigener Hand behalten, fondern alsbald verliehen zu
haben und zwar zunädhft an Gerhard v. Marfow, welcher
nah 1546 diefelbe an Heinrich v. d. Hude verfaufte. Kesterer
war, mindeftens feit 1559, auch Pfandbefiter der Hälfte von
Dömit. jnbaber des gräflich Schwerinfchen Cheils von Redefin
war Ulrich v. Pens, der als folcher zwar erft in einer Urfunde
von 1505 erfcheint, jedoch muthmaßlich fchon früher in Redefin
eingefeßt worden ift.
Sum erften Mal tritt Ulrich v. Pens auf, als die Ge-
brüder Hermann, Martin und Dietrich Wenfftern am 10. Juni
1541 zu Dömig dem Klofter Eldena das Dorf: Platfchow
verfaufen (Urf. 12). Hier bürgen für die Wenffterne: Ulrich
- van Penite, Gerhard v. Marfow, Gerhard und Hartwig
genannt die Kaphingfte. — Demnächjt bezeugt am 6. Januar
1545 zu MWittenburg der Knappe Ulrich v. Pent mit mehreren
» Mm. 1.8. VII, 5685 und IX, 5755.
?) Daff. VIII, 5559.
76 Die medlenburgifhe Familie v. Pant.
anderen Dafallen eine von den Grafen Micslaus II. und
Dtto I. von Schwerin dem Ionnenflofter FZarrentin gemachte
Sumwendung (Ürf. 15). Ebenfo ift er zugegen, als der Edle
Herr Wedekind von dem Berge fich verpflichtet, den Braut-
{hat feiner Tochter Elifabeth an deren Gemahl, den Grafen
Hicolaus II. von Schwerin-Wittenburg, auf Johannis 1550
zu entrichten (lrf. I, 15). Aber fchon vor diefem Zeit-
punkte ftarb Graf Nicolaus, ohne Nacfonımen zu hinterlaffen.
Die rehtmäßigen Erben feiner Kande waren feines älteren
Stiefbruders Bunzelin VI. (F 1527) zwei Söhne, Wicolaus III,
Graf von Tedlenburg, und Graf Dtto I., welcher über Schwerin,
Heuftadt, Marnis und das halbe Land Kenzen regierte. Allein
Hicolaus II. hatte am 7. Mär; 1545 zu Sternberg das
Succeflionsrecht auf die Städte und Fänder Crivis und Boizen-
burg und auf alles Andere innerhalb und außerhalb der
Grafichaft, was ihm zufallen möchte, den Fürften Albrecht II.
und Johann von Medlenburg „aus freundfchaft und
Liebe” zugefichert,') ohne auf feine Bruderföhne die mindefte
Rücdfiht zu nehmen. Wahdem Yicolaus verftorben war,
faumte Herzog Albrecht denn auch nicht, das Land in Befit
zu nehmen, worüber es im nächftfolgenden Jahre (1550) mit
dem Grafen Dtto von Schwerin zum Kriege fam.- Ohne Der-
bündete ftand diefer den meclenburgifchen Ffürften, dem Herzoge
Erich II. von Sahjfen- Lauenburg und den v. £übow, den
Befitzern der Herrfchaft Brabow, allein gegenüber. Eine von
ihm mit £übef am 5. Januar 1550 auf 5 Jahre abae-
fchlofiene Kandfriedens-Einigung (Ur. 16) war ausjchlieglich
gegen die Straßenräuber oder Raubfehder gerichtet und ver-
N Mm. U.B. IX, 6289; vergl. audy daff. IX, 6538,
Ulrich I. 77
pflichtete die Stadt Lübe durchaus nicht zur Unterftüßung. des
Grafen gegenüber feinen Bedrängern. Als Eideshelfer Dtto's
werden in dem Dertrage mit Kübef genannt: die Kappen
Ulrih v. Pens und Arnd von der AMöhlen, ein gräflich
Schweriniiher Dafall aus dem Kande Boizenburg. Herrn
Johann von Werle gelang es, fowohl zwifchen den ftreitenden
Fürften (Urf. 18), als auch zwifchen Ulridy v. Pent und den
mit ihm in Fehde liegenden Bebrüdern von Barnefow (Urf. 17),
eine Waffenruhe zu vermitteln (15. März 1550) und dem-
näcdjt (8. Juli) durch einen Schiedsfpruch") den Frieden wieder-
herzuftellen. Als der Krieg indeflen nad furzer Frift von
Heuem ausbrah, nahnı er für den Grafen Dtto eine fehr
ungünjtige Wendung, indem diefer in die Gefangenfchaft des
Herzogs Albreht gerieth, Als eine Folge diefes Unfalles
dürfen wir es betrachten, daß Heinrich v. d. Hude fih am
18. December 1591 unter das Gefinde des mit Albrecht von
Medlenburg verbündeten Herzogs Erich II. von Sadhfen-
Lauenburg, welcher ebenfo wie die Sachfen-Wittenberger die
DOberlehnsherrfchaft über das Land Dömis behauptete, auf:
nehmen lieg und gelobte, demfelben feine Schlöffer Dömit und
Redefin offen zu halten;?) denn obwohl ihm dem Rechte
nach nur die Hälfte des Befites an Redefin zuftand, jo hatte
er doch nach der Hiederlage des Grafen jedenfalls die ganze
Burg in feine Gewalt befommen. Die Dafallen des gefangenen
Grafen vertheidigten jedoch das Fand — und namentlich Stadt
und Schloß Schwerin — fo nahdrüflich, dag Herzog Albrecht
Sriedensverhandlungen anfnüpfte und den Grafen amı 26. April
1552 einjtweiten bis zum 12. Hovember feiner Befangenfchaft
" IM. U.-B, X, 709%.
”) Dafl. XII, 7546.
78 Die medlenburgifche Familie v. Pent.
entlieg (Ur. I9), nachdem Ulrich v. Pens, Dolrad v. Zuüle,
Ehriftian Bofel, Henning Hnop und Johann Berchteheile
gelobt hatten, ihren Herrn, den Grafen Otto, zu Martini in
die Haft zurückzuführen (Urf. 20). Bor Ablauf diefer Frift
fam am 12. October der Friede zu Stande, in welchem der
Graf feine einzige Tochter, Richardis, dem zweiten Sohne des
Herzogs von Mledlenburg, Albrecht dem Jüngeren, zur Ehe
verfprach, ihr einen Brautfchas von 4500 Milarf verbieg und
dafür Stadt und Land Boizenburg zum Pfande feste.) Da-
gegen verfchrieb Herzog Albrecht Stadt und Land Greves-
mühlen feiner Schwiegertochter zum Keibgedinge (Urf. ZT).
Unter den Zeugen des Grafen fteht auch hier wieder Ulrich
v. Pent obenan.
So war denn unter den Fürften der Friede wieder ber-
geftellt und damit Ulrich von Pens in den ruhigen Befit feiner
Hälfte von Redefin wieder gelangt, Aber die Raubfehden des
Adels, namentlich wider die Städte, dauerten fort. Infonderheit
hatten gräfli Schwerinifshe Dafallen an Kübeder Bürgern
arge Gewalt verübt.?2) Um den Raubzügen ein Ende zu
machen, jchloflen die Herzoge von Medlenburg und der Graf
von Schwerin mit Kübek, Wismar, Roftof und adht Kand-
ftädten am 20. Februar 1595 einen Kandfrieden auf 5 Jahre.?)
Die £übeder fcheinen fi alsbald gegen Redefin in Bewegung
gefett zu haben, jedoch gelang es dem Grafen Otto, einen
Waffenftillftand auf vier Wochen zwifchen feinen Mannen und
der Stadt Kübel zu vermitteln (Urt. 22), freilich unter un-
bequemen Bedingungen für die Infaflen der bedroheten Burg.
m. 4.8. XI, 7669.
#) Dajj. XII, 77ıe.
®) Dafl. XIU, 7rı?.
Ulrich IE 79
Hayden den Lübedern zugefichert ift, dag während der Waffen-
ruhe aus Redefin nichts Feindfeliges gegen fie unternommen
werden jolle, heißt es weiter in dem Dertrage: „würde das
„aber dennoch gejchehen, etwa durch Heinrich v. d. Hude,
„weldher mit Ulrih von Penk und feinem Sohne
„Hennefe daffelbe Schloß inne hat, fo follen die Kebt-
„genannten ihren Theil des Schloffes dem Grafen Dito oder
den Bevollmächtigten der Stadt Lübe überantworten.” Die
sriedensverhandlungen des Grafen Dito hatten indeg feinen
Erfolg, denn es ift gewiß, daß die Lüberfer auf diefem Zuge
die Burgen zu Duzow, Redefin und Dömis wirklich zerftört
haben, wie nicht allein der Chronift Detmar!) berichtet, fondern
wie auch anderweitig urkundlich beftätigt wird.?) Da Füber
diefen Kriegszug im Auftrage der verbündeten Städte, namentlich
Roftods, vollführt hatte, jo mußten nachher auch die Roftocer
unter der feindfchaft der Eigner der gebrochenen Burgen und
ihrer Benoffen leiden. Am 28. Juni 1594 weigert, fich der
Rath zu Roftod, einen Bevollmächtigten zu einem Rechtstage
nad; Küneburg zu entjenden wegen der zwifchen ihm einerfeits
und den Kappen: Yicolaus v. d. Kroge, Ulrich v. Pens,
Heinricd; v. d. Hude, Unfune Godow und ihren Freunden und
Helfershelfern andererfeits obwaltenden Todfeindichaft und wegen
der Unficherheit der Kandftragen (Lrf. 25). Aus dem gleichen
Grunde erfchien dem Noftocder Rathe noch im Jahre 1556
eine Reife nach Sechaufen in der Altmarf als nicht ausführbar
(Urf. 24. Zum festen Mal begegnet uns Ulrich von Pent
im Gefolge des Grafen Otto, als diefer am 22. September
1556 zu Perleberg vom Marfgrafen Ludwig dem Römer
», Detmar, £üb. Chron. 1355.
%, £üb. U.-8. IV, ir, 48 und 49.
80 Die medlenburgifche Samilie v. Pent.
von Brandenburg das Haus Stavenow zu Kehn empfängt
(Ark. 26). Wenige Wochen fpäter !) verftarb Graf Dtto II.
ohne einen Sohn zu hinterlaffen. Sein Bruder Kicolaus IIL,
Graf von Tedlenburg, und deffen Sohn, Dtto III, ergriffen
Befis von der Graffchaft Schwerin, jedoch ward ihnen das
Succeffionsreht von Herzog Albreht von Mecklenburg ftreitig
gemadht. Die Grafen fanden Unterftügung bei den Herzogen
von Sachfen-Kauenburg, Erih I. und Erich II, während
Albreht fi) mit dem Herzoge Wilhelm von Braunfchweig-
Lüneburg verbündete. 2) Die Mehrzahl von Dtto’s I. ehe:
maligen Dafallen fchloß fi) den Grafen an, fo die Bofel,
Knop, £übder v. Blücher und Johann Berchteheile, wohingegen
Arnd v. d. Möhlen,?) Hennefe Preen von Davermoor *) und
Ulrich v. Pens fich dem Herzoge von Medlenburg zuwendeten.
Am 27. Juli 1597 begeben fi Ulrich v. Pens und feine
Söhne, Hennefe und Ulrich, zu Kenzen in den Dienft Herzog
Albrehts und geloben „bei ihrer Ehre, ihm mit aller Macht
„treu zu dienen gegen jedermann, namentlich aber gegen den
„Brafen von Tedlenburg und die Schwerinifchen und deren .
Helfer“ (rk. 27). Eines Treubruches an den Grafen hat
Ulrich v. Pens fi) damit nicht fhuldig gemacht, denn Herzog
Rudolf von Sahfen- Wittenberg hatte als Oberkehnsherr den
Söhnen Albredyts, Albrecht d. . und Magnus, die Grafichaft
Schwerin übertragen und gleichzeitig die Dafallen und Städte
aufgefordert, den neuen Kandesherren zu huldigen.?) In
ı) Swifchen dem 10. und 26. October 1356; vergl. Wiager, die
Grafen v. Schwerin, in Medlbg. Jahrb. 34.
2, mM. U.8. XIV, 8377.
») Daff. XIV, 8509, S. 345.
*) Daff. XIV, 8369,
®) Daff. XIV, 8372.
Ulrich IT. 81
einem zweiten, ebenfalls aus Kenzen datirten, Dertrage vom
20. Auguft 1597 verpflichteten fich Ulrich v. Pens, feine beiden
Söhne und Dietridy Wenfitern, dem Herzoge Albrecht „mit
den Haufe zu dem Xederine, wenn fie es wieder aufbauen
werden”, als getreue Eehnmänner zu dienen (Ulrf. 28). Dem-
nah lag die im Jahre 1555 durch die Küberer zerftörte
Burg noch in Trümmern, indeflen ward auf Herzog Albrechts
Befehl mit dem Wiederaufbau alsbald begonnen, fo daß die
Burg vor Ablauf des näcjitfolgenden Jahres (1358) wieder
hergeftellt war.') "Das Auftreten der Wenfftern als Mitbefiser
der Burg ift dadurdy zu erklären, daß Heinrich v. d. Hude
feinen (lauenburgifchen) Untheil von Redefin, wie fpäter gezeigt
werden wird, zwilchen 1555 und 1357 an Ulrich v. Pens
und Dietrich WDenfitern pfandesweife verfauft hatte.
Der Kampf um die Grafichaft Schwerin verlief für die
Medlenburger nicht glüdlih. ASuerft verloren fie Plau an
Erich II. von Lauenburg und deninächft erlitten fie eine blutige
Hiederlage „auf dem Jellande”.?) Herzog Albrecht verzichtete
auf feine Eroberungspläne, fchloß Frieden (1. Dec. 1558)
und faufte wenige Tage fpäter (7. Dec.) zu Plüfchow®) die
Grafihaft Schwerin um 20000 Iöth. Marf Silbers von
icolaus und Dito, Grafen zu Tedlenburg:Schwerin. Mit
dem Herzoge von Sachjen-Lauenburg kam die völlige Aus-
föhnung jedoch erft am 10. Aug. 1560) zu Stande, wobei
diefer allen Kehnsanfprüchen auf die Grafihaft Schwerin
entjagte.
») m. 14.8, XIV, 8534.
2, Wohl bei dem Dorfe Jellen im Kl.-A. Dobbertin.
m. U-B. XIV, 8541.
*% Dafl. XIV, 8776.
82 Die mecdlenburgifhe familie v. Pent.
Als Purz nach diefen Ereigniffen der fehdeluftige Adel
wiederum gegen die Stadt Kübef zu Felde lag, tritt Herzog
Albrecht als Dermittler auf und leiftet am 27. April 1559
der Stadt Gewähr, daß Ulrih v. Pens, „feine Söhne und
ihre Dettern und Anhänger", fowie alle im Lande Witten:
burg Anfäffigen bis zum 25. Juli Srieden halten werden
(Urf. 29). Seit der Serftörung Nedefins im Jahre 1555
hatte Ulrich v. Dent die Kübeder befehdet. Da die Stadt ihm
feinen bei jener Gelegenheit erlittenen Dermögensverluft nicht
erfegen wollte, griff er zum Schwert und that den Städtern
Abbrudy, jo viel er Fonnte. Auch Herzog Rudolf von Sachien
hatte von Kübel Entihädigung gefordert wegen der Ser:
ftörung feiner Fefte Dömis. Er verföhnte fih aber im Jahre
1598") mit der Stadt, indem er feine Anfprüche auf Schaden:
erfaß fallen lieg.
Am 15. Auguft 1562 erfucht Herzog Rudolf von Sachfen
den Herzog Albrecht von Medlenburg, das Haus Dömis dem
„ehrbaren HKnnechte Ulrich von Pens, dem wir wohl glauben
und trauen”, zu überantworten (UÜrf. SI). Es fcheint, daß
Rudolf den Herzog Albreht als Schuß und Schirmheren über
feinen Theil der ehemals Dannebergifihen Lande diefjeits der
Elbe gefegt hatte. Es wird Albrecht obgelegen haben, bier
die Rechte des Wittenberger Haufes namentlich gegenüber den
Anfprüchen der Kauenburger Fürften zu wahren. Durch die
Uebergabe der wichtigen Burg zu Dömis an den erprobten
Kriegsmann Ulrich v, Pent gejchah das in der wirffamjten
Weife. Dafjelbe Ziel hatte Albreht im Auge, als er (1565)
den Wenkiternen den Bau einer feitung auf „dem feigenforbe
„m. U.-8. XIV, 8477, 8478.
Ulrich II. 83
in der Elde” verftattete,’) und ebenfo, als er um diefelbe Seit
von Heinrich v. d. Hude deffen Hälfte von Redefin Fäuflich
erwarb. Diefer war fachhfen-lauenburgifcher Dafall, dem Ber-
zoge aber mußte daran gelegen fein, die feften Pläße des beiden
fächfifhen Kinien gemeinfchaftlichen Gebietes mit ihm unbedingt
ergebenen Männern zu befegen. Hatte auch Heinridy v. d.
Hude feinen Antheil Redefin an Ulrich v. Pent und Dietrich
Wentitern verpfändet, jo Ponnte doch der Herzog von Sachlen-
Kauenburg jederzeit die Wiederlöfung bewirken, Dem ward
dadurch vorgebeugt, daß Herzog Albrecht Redefin Faufte.
Am 14. Auguft 1565 erfcheint der Knappe Heinrich
von der Hude am fürftlihen Hoflager zu Wismar und verfauft
(Ürf. 55) an Herzog Albreht von Mecdlenburg und deffen
Erben das halbe Haus zum Redefin mit allen Zubehörungen,
fo wie er es von Gerd v. Marfow erfauft hatte, und ferner
(„vortmier“) den nachftchend aufgeführten Güterbefiß, als: das
halbe Dorf Belfcy (Beltsfe) mit der dortigen ATühle, die halben
Dörfer Kuhftorf (Lurdeitorp), Quaft, Trebs, Bandefow, Jabel
ohne den Krug, fowie drei Hufen dafelbft, welche er von
Helmold Büterodden ?) gefauft hatte, den halben Teich?) zu
£ofen, das Dorf „zu DPagafes Dolterode"t) ganz, das er von
»m. U-B. XV, 9185. — Der ‚feigenforb darf nadı neneren
forihungen an der Ködnit; bei dem Dorfe Breetz vermutbet werden, alfo
unmeit des Einflujies der alten Elde in die Löcnit;.
?) Ob aus dem im Halberftädtifchen angejeffenen rittermäfigen Ge-
ihlechte v. Bodenrode? Dal. Riedel, Cod. diplom, Brandenb.
°») Der Teich zu Kofen, zwifben &£oien und Belfch belegen, war
fhon zu Ende des 18. Jahrhunderts ausgetrodnet und erfcheint auf der
Schmettanfben Karte von Miedlenburg (1796) als eine mit einzelnen
Bäumen beftandene WDeidefläche.
*) In der lirfunde fteht: „dat dorp tu Pagafes Dolterode ganz“, —
ohne nterpunftionszeichen zwifchen den beiden Ylamen. !DVollte man
annebmen, es handle fidy hier um zwei Dörfer, Pagafes und Dolterode,
5*
84 Die medlenburgifhe Familie v. Pent.
Berd v. Marfow gekauft hatte, drei Theile!) des Dorfes
Ramm, das halbe Dorf Kübtheen mit Ausflug eines Hofes,
das ganze Holz, welches Berndsholt heißt, den Krug zu Berf-
hude?) und die Sudenware?) halb. Das Alfes verkauft Heinrich
v. d. Hude an den Herzog um einen nicht angegebenen Preis,
— „por ene funme pennighe” — und bekennt, volle SJahlung
empfangen zu haben; zugleich leiftet er dem Herzjoge Gewähr
auf Jahr und Tag, wie landesüblih, wegen der verfauften
Güter, welche er von allen Anfprüchen Dritter entfreit zu
überliefern verheißt; jedoch foll der Herzog das halbe Schloß
zu Redefin mit 210 Mark Eüb. Pfennige von den Pfand-
inhabern, Ulrich v. Pens, deffen Söhnen und den Wenkiternen,
einlöfen und weiter foll er an die v. Pens für „das But zu
Dolterode” (Dolzrade), das ihnen verpfändet ift, 40 Marf
£üb. entrichten, aber nicht mehr.
fo gentat es doch nicht, zwifchen die beiden Wamen ein Komma einzu-
falten, man muß vielmehr, der in der Urfunde angemwendeten Methode
gemäß, ergänzen: „vunde dat dorp tu” (scil. Dolterode). Das erfcheint
aber als unzuläffig. Wir müffen demnach vorläufig daran fefthalten, da
eine Ortfchaft den Doppelnamen Pagakes Doltzerode geführt hat, vielleicht
zur Unterfheidung von dem Dorfe Wallersrode oder Doldersrade, das
im £ande Gadebufh gelegen bat. Ein „Pagafe”“ mag Eigenthümer
von Dolzrade (Dolrad’s oder Doltze's Roduna) gemwejen fein. Das
Wort Pagafes fommt allein im diejer Urkunde vor; doch haben
wir ein lautlih verwandtes Wort in »Pigatfchen Hägen“, das fih als
Yame eines Aderftüdes (von etwa 8000 TR. Größe) der feldmarf £ofen
im Dermefjungs-Neg. von 1707 ff. findet. Beachtung verdient, dah in
nnferer Urkunde das „Dorf zu Pagafes Doltzerode auf „den halben Teich
zu £ofen“ unmittelbar folgt. — Aus dem gegenwärtig befannten
urfundlichen Material kann die frage nicht endatltig entfcbieden werden.
) Soll wohl heißen drei Diertel des Dorfes R.
% Spurlos untergegangen. Berfhude maa auf der Feldmarf des
heutigen Kübbendorf gelegen haben.
®) „Ware“ bedeutet Untheil, Berechtigung zu einer Yubung. Suden-
ware ıft demnach die Berechtigung zur Fifcherei zc. in der Sude.
Ulrih U, 85
Aus dem Wortlaute des Kaufbriefes geht nicht mit
Sicherheit hervor, daß die hier aufgeführten halben und ganzen
Dörfer Pertinenzien von Redefin gewefen find.
Andere Dörfer, als die obengenannten, gab es indeffen
in der Mähe von Redefin auf der Jabelheide nicht, daher
müßten die Zubehörungen des Haufes Redefin, jo weit fie aus
Siegenfchaften bejtanden, fidy im Wefentlichen auf die Redefiner
Feldmarf befchränft haben. mn diefem Falle fchiene freilich
die Höhe des Pfandfcillings von Z2IO AM, für die Hälfte von
Redefin auffällig, denn es ift fchlechterdings undenfbar, daß
die Hälfte der Feldmarf Redefin und des feiten Haufes mehr
als den fünffahen Werth des ganzen Gutes Dolzrade
gehabt haben fönne. In der Folge erfcheinen fämmtliche hier
genannten Dörfer — und zwar nicht nur zur Hälfte, fondern
ganz — mit efleniß und Benz als Pertinenzien des Haufes
Redefin. Somit wird die Annahme geftattet fein, daß alle
Dörfer, welche Heinrich v. d. Hude an Herzog Albrecht ver-
faufte, audy fchon damals Zubehörungen von Redefin waren.
Jene Summe Geldes, deren Empfang v. d. Hude befcheinigt,
ift ohne Zweifel: der fogenannte Mehrwert der Güter, d. i.
der Unterfchied zwifchen Kaufpreis und Pfandicdhilling, der im
diefem Falle nicht erheblich gewefen fein mag. Hachdem
Heinrich v. d. Hude feine Güter und die darauf ruhenden
Derpflihtungen an den Mann gebradt hatte, verließ er
Mecdlenburg. für Ulrich v. Pent hatte diefer Handel Peinerlei
Hachtheil zur Folge, denn er blieb in ungeftörtem Befige feiner
Pfandgüter.
Ulrihs Name wird in den nächftfolgenden neun Jahren
in den Urfunden nicht erwähnt. Erft zur Seit des Füne-
burger Erbfolgefrieges taucht er wieder auf. Am 50. Mai
86 Die medlenburgifche Familie v. Pent.
1572 verpflichtet fih zu Küneburg Herzog Albredht von
Meclenburg, den Herzogen Wenzel und Albrecht von Sachfen-
Wittenberg Hülfe zu leiften wider Herzog Mlagnus II. von
Braunfchweig-Lüneburg zur Erlangung des ihnen von Kaifer
Karl IV. verliehenen Fürftenthbums Lüneburg. Dagegen ver-
heißen die fächfifchen Fürften dem Herzoge von Medlenburg
nicht allein ihren Beiftand zur Wiedergewinnung des an Otto
von Brandenburg verlorenen Marnis, fondern fie überlaffen
ihm auch zu erblihem Eigenthum mit allen Hobheitsrechten:
Land, Schloß und Stadt Döntit, die Häufer zu MWeningen und
Neuhaus fanmt dem Lande Darzing und dem ganzen Elbufer,
ferner die Schlöffer zu Gorlofen und Redefin, und endlich
Alles, was ihnen jenfeits der Elbe unterhalb Kenzen gehört. ')
Durch einen offenen Brief (UÜrf. 55), d. d. 31. Mai 1572,
werden alle Einwohner des Landes Dömit, infonderheit die
Knappen Ulrich v. Pens d. Ü., und feine Söhne Hennefe
und Ulrich d. ., welche Redefin inne haben, die v. d. Kruge
von Borlofen und alle übrigen fächftfchen Eehnleute aufgefordert,
dem Herzoge von Mledlenburg als ihrem Herrn die Erb-
huldigung zu leiften. Da Dietrich) Wenfjtern bier nicht mehr
als Theilhaber an Redefin genannt wird und er auch fpäter
nicht wieder als folcher erfcheint, fo darf angenommen werden,
daß nunmehr die Familie v. Pens in den Alleinbefis von
dent ganzen Redefin mit allen Subehörungen gelangt war.
Dermuthlich hatte Ulrich v. Pens den Wenfitern’fchen AUntheil
angefauft. Un Geldmitteln fcheint es ibm nicht gefehlt zu
haben, wie fchon daraus hervorgeht, daß er im Stande war,
im Derein mit feinen beiden Söhnen Land, Haus und Stadt
Y, Sudendorf, Küneb. Urf, IV, Yir. 275.
Raven II. 87
Boizenburg von Herzog Albrecht in Pfand zu nehmen. Am
18. Juli 1572 urfundet Herzog Albrecht, daß Ulrich v. Pent
und feine Söhne Hennefe und Ulrich ihm auf ihre Koften mit
zehn Kanzenträgern dienen wollen in dem Hriege, den er zur
Seit führt; falls der Schaden, den fie etwa erleiden, den Werth
der Hriegsbeute überfteigen würde, fo follen fie aus Land,
Haus und Stadt Boizenburg, welde fie bereits in
Pfand haben, entihädigt werden, auch follen diefe Pfand-
objecte ihnen fo lange überlaffen bleiben, bis ihre Schuld-
forderungen, die alte fowohl, als die neue, gänzlich getilgt fein
werden (Urf. 56). — Mehr ift über die Derpfändung des
£andes Boizenburg an die von Pent nicht befannt. Der
Kriegszug, zu welhem Ulridy und feine Söhne fich hier dem
Herzog Albreht verfagen, galt dem Herzog Magnus „mit der
Kette“ von Braunfhweis., Er war die lebte Priegerifche
Unternehmung des alten Ulrich von Pens, deflen Name in
fpäteren Urkunden nicht mehr erfcheint.
Als Ulrihs Nacdyfommen werden nur feine wiederholt
mit ihm auftretenden beiden Söhne Hennefe und Ulridy genannt.
falls er einen Bruder gehabt hat, fo wird diefer doch im
Jahre 1559 nicht mehr am £eben gewejen fein; das geht
aus der unter Yir. 29 abgedrudten Urkunde hervor, wo allein
von Ulrichs Söhnen und „Dettern“ die Rede ift, eines Bruders
dagegen nicht gedacht wird.
ST.
Raven 11.
Am 15. Juni 15596 verläßt der Hnappe Raven, genannt
von Pente, vor dem Herzog Albrecht von Medlenburg dem
Marfward von Stove alle feine Pfandgüter in dem Dorfe
88 Die medfenburgifhe Familie v. Pen.
Deutfh-Röfenis im Lande Gadebufh, d. i. Br.-Rünz, welches
jedoch heute zum Fürftenthbum Schönberg gehört (Ürk. 25).
Un der Urfunde hängt das auf Taf. II unter ir. 5 ab:
gebildete Helmfiegel. Weitere Nachrichten über diefen zweiten
Raven v. Pens find nicht auf uns gefommen. Dielleicht
war er ein Sohn des Ritters Raven ($ 1); der Hame läßt
das vermuthen. Da er weder ein Bruder Ulrichs IL, noch
deffen Sohn gewefen ift, fo muß er zu den in der Llrfunde
Tr. 29 erwähnten „Dettern” Ulrichs und feiner Söhne ge-
zählt werden.
88.
Helmold 1.
Im Jahre 1555 wurde, wie fchon bei Ulrich I, furz
erwähnt ift, auf Betreiben der Stadt Kübel von den zum
Landfrieden verbündeten Fürften und Städten die Serftörung
gewiffer, die Handelsftraßen zwifchen Kübef und Magdeburg
fperrender, Raubburgen befchloffen und demnäcft vornehmlich
durch die Kübekfer zur Ausführung gebradht. Die feiten
Schhlöffer zu Dubow, Kafjahn, Dömis, Redefin, Mleienburg
und Müggenburg wurden erobert, ihre Wälle und Mauern
gefchleift. Aber die Straßen blieben jo unficher wie zuvor,
namentlich für die Lübifchen Handelsleute, und bald fah Fübe
fih in blutige Fehden mit den erbitterten Eigenthimern der
zerftörten Raubfchlöffer verwidelt. Als die mächtigften und
hartnädigften Feinde der Lübeder erfcheinen die von Kütomw;
diefen zumächft fteht Ulrich v. Pent mit feiner Sippe.
Am 27. April 1599 verbürgte fidy Herzog Albrecht von
Medlenburg dem Rathe der Stadt Kübet für die treue Er-
füllung eines von Ulrich v. Pens, deffen Söhnen und Dettern,
Belmold 1. 89
fowie von fämmtlichen Mannen des Landes MWittenburg mit
der Stadt Lübet auf drei Monate abgefchloffenen Waffen:
ftillftandes (Ulrf, 29). Der Friede fam jedoch nicht zu Stande.
Die Feindjeligfeiten wurden wieder eröffnet und auch der
Herzog jcheint gegen Kübet Partei ergriffen zu haben,
denn unter dem 19. April 1561 beurfundet!) Herzog Albrecht
eine Stundung aller zwifhen ihm felbft und feinen Dafallen
einerfeits und der Stadt Kübef andererfeits obwaltenden
Irrungen bis Pfingjten (16. Mai). Diefen Dertrag brachen die
Kübeter, indem fie während der Waffenruhe einen Streifzug
in den Klüßer Ort ausführten und dort, auf mecklenburgifchem
Gebiete, mehrere Raubfehder erfchlugen. Darauf fanıen
Herzog Albreht und der Kübefer Rath) überein, ihre Streitig-
feiten dem fchiedsrichterlichen Ausfpruche des Erzbifchofs
Dromold von Riga zu unterwerfen.?) Diejem meldete Herzog
Albreht am 16. Juni 1561 feine Befchwerden gegen den
Rath zu Lüber (ÜUrf. 50).
Unter des Herzogs Befchwerden war die zweite: daß des
Raths Diener und Gefinde mitten im Frieden in fein Land
geritten feien und dort feinen Lehnmann, HelmoldvonPenicze,
erfhlagen hätten, obwohl der Herzog ihnen niemals das Recht
wider Helmold verweigert habe. Am II. Dctober 1561
ward endlich zwifchen dem Herzjoge und der Stadt der Friede
gefchloffen, in welchem die Stadt verhieß, alle verfefteten Kchn-
leute des Herzogs, für weldye diefer fich verwenden werde,
frei zu geben; über die anderen aber folle der Herzog Necht
n gib. U.-.8. IM, Ur, 392, und MT, U.-B. XV, 8868,
”, mM. N.-B, NV, Tr. 8911 und 8913.
90 Die medienburgifhe $Samilie v. Pent.
Sprechen. Ferner follten die Freunde der Erfchlagenen und
die von dem Herzoge Eosgebetenen dem Nathe, und wiederum
der Rath jenen, volle Sühne geloben.')
Diefer Sühnebrief war offenbar die Folge des von dem
Erzbifhofe ergangenen Schiedsrichterfpruches, durch welchen
£übef überdies zur Sahlung von 1000 Marf £üb. in Gold
verurtheilt worden war. Der Schiedösipruch felbjt ift zwar
nicht erhalten, docdy lernen wir die mitgetheilte Beftimmung
aus einer Urkunde des Herzogs vom 5. Hopember 1561 2)
fonnen, worin er den richtigen Empfang der ihm vom Er;-
bifchof zugefprochenen Summe von 1000 Mark befcheinigt.
Bei den Frieden vom 11. October 1561 blieben aus-
drüclich die v. Lükom ausbefchieden, welche ihre Fehde gegen
£übef bis zum 14. Februar 1565 fortfesten. An diefem
Tage fchleffen Dolrad und Küder v. Lükomw mit der Stadt
Kübet einen Kandfrieden auf unbeftimmte Zeit unter gegen-
feitigem Dorbehalt achttägiger Auffündigung (Ur. 52). Als
ihre Mlitgelober traten auf Detlev und Borghard v. Kübom
und Hennefe v. Pens, Ulrihs II. Sohn.
Helmold I. v. Pens ift nur aus der oben mitgetheilten
einen Urfunde befannt. Mit Sicherheit darf vermuthet
werden, daß er im Klüßer Drte, wo er von den Kübedern
erfchlagen wurde, auch begütert gewefen ift und daß es eben
feine nachgelaffenen Güter find, welche die Brüder Helmold (1I.)
und Bans (l.) v. Pen& in der erften Hälfte des 15. Jahr-
hunderts in den Dörfern Gooftorf, Grefchendorf und Tarnewis
befagen. ft diefe Dermuthung richtig, fo Fann audy weiter
N gub. 4.8. IN, ir. ar und M. 1.8. XV, 8944,
») £üb. 1.-8. IN, ir. #12 und M, U.8. XV, 8957,
Bennefe 1. 91
als wahrjcheinlidd angenommen werden, daß die Brüder
Helmold II. (Ft 1456) und Hans I. (F nadı 1459) Enfel-
föhne Helmolds I. gewefen find.
Möglicherweife ift der Knappe Raven v. Pens, welcher
im Jahre 1556 feine Güter in dem unweit des Klüßer Orts
gelegenen Dorfe Br.-Rünz verfauft, Helmolds I. Bruder. Daß
aber Beide zu den Redefiner Penten in feinem näheren Der-
wandfchaftsgrade als dem der Detternfchaft ftehen, geht fchon
aus dem Wortlaute des Waffenftillftandspertrages vom 27. April
1559 (Urf. 29) unzweideutig hervor. Dort ift von Ulrich,
feinen beiden Söhnen und feinen Dettern die Rede. Da
nun zu jener Seit das Beichleht v. Pens, fo viel wir wiffen,
nicht mehr als fünf erwachfene Männer zählte, Helmold aber,
wie fein Tod bemweift, in die Kübeder Schde verwidelt war,
fo müffen wir in Raven und Belmold jene Dettern Ulrichs
erkennen. Belmold wäre fomit ein zweiter, muthmaßlich
jüngerer Sohn des Ritters Raven 1.
8.9.
Bennefe 1.
Hennefe, Ulrichs II. Altefter Sohn, tritt zum erften Mal
auf, als Graf Otto von Schwerin und die Stadt Kübef am
18. Mär; 1555 einen Waffenftillftand abichliegen zur Aus-
gleichung der Streitigfeiten mit des Grafen Mannen (Urf. 22).
Bei diefer Gelegenheit erfcheint Hennefe zufammen mit feinem
Dater als Bürge des Grafen und zugleich als Mitinhaber der
Kedefiner Burg. Er war alfo bereits volljährig. Demnach
wird er faum fpäter als im Jahre 1550 geboren fein.
Bei allen für die familie von Pen wichtigen Dorgängen
finden wir Hennefe, und von 1597 an aud feinen Bruder
92 Die medlenburgifhe Familie v. Pent.
Ulrich, in der Begleitung des Daters, während diefer ohne die
Söhne zu erfcheinen pflegt, wo es fih um Angelegenheiten des
Sandesfürften handelt, Pensifche Intereffen aber nicht zur
Frage ftehen. Allein, ohne Dater oder Bruder, wird Hennefe
nur zwei Mal in den Urkunden erwähnt. FZunächjt bürgt er
am 14. Februar 1565 für Dolrad und Füder von Llikom,
als diefe mit der Stadt Fübef einen Kandfrieden abjchliegen
(Urt. 52). Adht Jahre fpäter fehen wir ihn eine politifche,
offenbar mit dem Füneburger Erbfolgeftreit in Sufammen-
hang ftehende Angelegenheit im Auftrage feines Kchnsherrn
betreiben. Unterm 4. October IST richtet er an den Herzog
Albreht von Sadylen-Wittenberg und den Rath der Stadt
£üneburg einen Brief folgenden Inhalts: er habe ihren erjten
Brief zu fpät erhalten, um noch deffelben Tages zu ihnen
fommen zu Fönnen; auch fei Beiveld, der Ueberbringer des
zweiten Schreibens, auf der Rückkehr, als er die Elbe über-
fchritt, erfchlagen worden; darauf fei er felber am freitage
(50. September) nad; Artlenburg geritten, wo er mit feines
Herrn Rath und mit feinen Freunden den ganzen Tag ge
wartet habe, obwohl der Drt Außerft gefahrvoll für ihn ge-
legen fei. falls der Herzog und der Küneburger Rath nadı
einer Unterredung mit ihm verlangten, fo möchten fie, — da
er nicht wage, abermals fo weit zu reiten —, ihren Rath ihm
‚ entgegenfenden nach Kauenburg bei dem Judenfirchhofe; dort
wolle er ihnen über alles berichten und feines Herrn Meinung
fund thun, YMollten fie indeß nicht felber dorthin Fommen, noch
ihren Rath fenden, fo möchten fie ihm heimlich einen vertrauten
Boten fchicten, damit er diefem Bericht erftatte (Urk. 54).
Die Unterfchrift des Briefes lautet Hemfinus de Pente,
jedoch ift Hemfinus ficherlich Fein Anderer, als Hennefe, Ulrichs
Bennefe 1. 93
Sohn. Die geringfügige Abänderung des Hamens, — Hent-
finus anftatt Henefinus —, wird der Kohnfchreiber, welcher
den Brief verfaßte, verfchuldrt haben. Wenn es aber Hennefe
von Pens ift, der hier mit dem Herzog Albrecht von Sadıfen
und der Stadt Eüineburg in Derfehr tritt, fo war fein Auftrag-
geber zweifellos der Herzog Albrecht von Mlecdlenburg '). Don
Anbeginn feiner Regierung hatte Albrecht mit den fürjten
des Wittenberger Haufes in beftem Einvernehmen gelebt,
wogegen er dem Herzog Magnus von Braunfchweig no am
29. Yopember 1569 in der für Mecdlenburg fiegreichen
Schlaht bei Roggendorf feindlich gegenüber geftanden hatte.
Daher fann es nicht Wunder nehmen, wenn Albrecht ins-
geheim den Wittenbergern Dorfchub Ieiftete, als diefe den ernft-
lichen Derfuch machten, das ihnen von Kaifer Karl IV. erblic,
verlichene Fürftenthum Lüneburg dem Herzog Magnus von
Braunfhweig mit Gewalt zu entreißen. Die Anfchläge der
fächfifchen Herzoge wurden mächtig gefördert durch die Stadt
£üneburg, welche guten Grund hatte, fih über Magnus zu
befchweren. Uneingeden? feines Gelöbniffes, Lüneburg bei
feinen Freiheiten und Gerechtigfeiten zu fchüßen, hatte Magnus
die Stadt zum Derzicht auf ihre Privilegien gezwungen. Dadurch
hatte er fich alle Städte entfremdet, die Lüneburger aber zu
offener Feindfchaft wider fich aufgereizt und feinen Gegnern
in die Arme getrieben. Am 2. Sebruar 1571 Sffnete
£ineburg dem Herzog Albredit von Sachjen feine Thore;
Y Sudendorf erflärt in dem Negeft der Urf.-Xir. 35%, Bd. IV feiner
Braunfhw.-Lüneburg. Urf. Hemfin v. Pent für den Abgefandten Erichs
von Sachfen-Kanenburg. Wäre er das gemwefen, fo fonnte der Lüneburger
Dertrauensmann offen in Kauenburg einreiten und es hätte Peiner heim-
liben Zufammenfunft am entlegenen Judenfirhhof bedurft.
94 Die medlenburgifche familie v. Pent.
bald folgten Uelzen und Hannover diefem Beifpiele nad.
Dagegen blieb der Adel des Landes der Sache des Braun-
fchweigers treu, obwohl der Kaifer über Magnus und defien
Anhänger die Reichsacht verhängt hatte. Der in den Praf-
tifen der Wegelagerei wohlbewanderte Kandadel fchnitt der
Stadt Küneburg den freien Derfehr mit der Außenwelt ab,
wie der oben mitgetheilte Brief Plärlich zeigt: der Bote Beiveld
wird auf der Heimreife erjchlagen, Hennefe v. Pens jcheut die
Gefahr eines abermaligen NKittes nach Artlenburg und wagt
nicht, die „Meinung“ feines Herrn einem Briefe anzuvertrauen.
Freilich mochte Küneburg grade zu jener Seit befonders jcharf
vom Feinde bewacht werden, denn die Anhänger des Herzogs
Magnus bereiteten gegen die Stadt einen Handftreich vor, der
am 21. Dftober zur Ausführung gelangte, jedoch ein Fläg-
lihes Ende nahm. Siebenhundert „gute Ritter und Knechte*,
von dem edlen Herrn von Homburg geführt, erjtiegen bei
nächtlicher Weile die Stadtmauern und drangen in Lüneburg
ein, wo fie wider Dermuthen die gefammıte ftreitbare Bürger-
Schaft zu ihrem Empfange gertjtet vorfanden. Diele der
Angreifer wurden niedergemadht, die Mehrzahl geriet in
Gefangenfchaft und mußte mit Schwerem Löfegelde die Freiheit
erfaufen. Ein Waffenftillitand von Kichtmeß bis Walpurgis
(1572) bracdte den Frieden nicht; vielmehr benusten beide
Parteien die Waffenruhe, fi neue Bundesgenoffen zu werben.
Auf des Kaifers Geheiß verbündete fi) Herzog Albrecht
von Medlenburg am 50. Mai 1572 den Berjogen Wenzel
und Albreht von Sachen zur Hülfeleiftung wider Magnus.')
Als Entgelt traten die fächjtschen Fürften ihr gefammtes Ge-
!) Sudendorf, Braunihw.-£üneb. Urf. IV, Yir. 275.
Hennefe 1. 95
biet diefjeits der Elbe mit allen Hoheitsrechten an den Herzog
von Mledlenburg ab. Tages darauf wurden alle Einwohner
des Landes Dömit, infonderheit Ulrih v. Pens und feine
beiden Söhne Hennefe und Ulrich angewiefen, dem neuen
Herrn zu huldigen (Ürf, 55). Die friegführenden Parteien
famen am 6. Juli zu Lüneburg überein, die Entjcheidung.
ihres Streites einem Schiedsgerichte zu übertragen, für das der
Kaifer Zeit und Ort fejtfetsen follte. Ein Waffenftillftand bis
zum I. Auguft wurde am 8. Juli abgefchloffen.') Llnter-
deffen fuhr Albrecht von Mleclenburg fort, zum Kriege zu
rüften; fo bezeugt er unter dem 18. Juli, dag Ulrich v. Pent
und feine Söhne Hennete und Ulrich ihm „in unfen Kriege,
dar wi nu an fitten“, mit zehn Kanzenträgern dienen wollen
(Urf. 56). Der Kaifer hatte die Parteien auf den dritten
XKovember nach Pirna vor das Schiedsgericht entboten, aber
Herzog Magnus folgte der Ladung nicht. Er verfiel abermals
der Reichsacht, das Fürftenthum Lüneburg ward den fächfifchen
Herzogen zugeiprochen. Die Feindfeligkeiten wurden wieder
eröffnet und mit wechfelndem Erfolge geführt. Am 25. Juli
1575 fiel Magnus im Kamıpfe bei dem Dorfe £evefte. Seine
Söhne jesten den Krieg fort, welcher erft, nachdem aucd
Albreht am 28. Juni 1585 vor Ridlingen an der Keine
gefallen war, im Jahre 1588 durch den Sieg bei Winfen zu
Gunften des Haufes Braunfchweig endgültig entjchieden wurde.
Die Urkunde Yr. 56 vom 18. Juli 1572 ijt die Teste,
in welcher Hennefe v. Pens vorkommt, Dielleicht hat er auf
einem Kriegszuge wider Magnus von Braunfchweig den Tod
gefunden. Daß er Hachfommwnichaft hinterlafien habe, ift aus
") Sudendorf, Brannfchw.-Küneb. Urt. IV, 282.
96 Die medlenburgifche Familie v. Pent.
den Urkunden nicht zu erweifen, indeflen mag der Knappe
Joahim I. fein Sohn, Hennefe IL, der von 1415 bis 1422
erfcheint, fein Enkelfohn gewefen fein.
s I0.
Ulrich III, Ritter.
Den dritten Ulrih haben wir fchon in S 6 als den
jüngeren der beiden Söhne Ulrichs II. fennen gelernt. Sein
ame wird zum erjten Mal urfundlih genannt, als Ulrich
v. Pens fi mit Hennefe und Ulrich, feinen Söhnen, am
27. April 1557 zu Eenzen in den Dienft des Berjoss
Albreht von Mledlenburg begiebt (Ürf, 27). Yeben dem
Dater und dem älteren Bruder tritt Ulrich III. wenig hervor
und erft nachdem jene verftorben waren, Fonnte er fih zur
Geltung bringen. Die Gelegenheit dazu boten in erfter Reihe
die Schwedifchen und dänischen Händel, welche freilih für
Meclenburg und fein Fürftenhaus einen unglüdlichen Aus-
gang nahmen.
Als die Schweden ihren König Magnus II. (Smef) der
Regierung entfetst hatten, war es dem Berzoge Albredyt IL
von Mledlenburg, welcher des vertriebenen Magnus Schwejter
Euphemia zur Ehe hatte, gelungen, feinen zweiten Sohn,
Albrecht IIL, auf den fchwedifchen Königsthron zu bringen
[1565] '), Um feine Freiheit wiederzugewinnen, verzichtete
der in Albrehts Gefangenjchaft gerathene Magnus nebjft
feinem Sohne, dem Könige Hafon von NWorwegen, am
14. Ausuft 1571 auf die Herrfchaft über Schweden zu
", Rydberg, Sperge's Traftater II, Yir. 365.
Uri IM. 97
Bunften Albrehts.") Aber auch auf die Krone von Däne-
marf war dem medlenburgifchen fürftenhaufe die Ausficht
eröffnet. Albrehts dAltefter Sohn, Heinrich III, hatte im
Jahre 1561 König Waldenars IV. (Atterdag) Erbtochter,
Ingeborg, heimgeführt; aus diefer Ehe war ein Sohn ent-
fproffen, Albreht IV., welhem König Waldemar in dem
Dertrage vom 14. Aug. 1571 die Thronfolge in Dänemarf
zugefichert hatte.) Die Dänen wählten jedod) nad! Waldemars
Ableben (F 1575) nicht Albrecht IV. zu ihrem König, fondern
Dlaf, den unmündigen Sohn Hafons von Korwegen und der
Margarete von Dänemarf, der jüngeren Tochter Waldemars.
Dabei beruhigte fidy der alte Herzog Albrecht (II.) indeffen
nidıt. Seine Anfchläge wurden von Kaifer Karl begünftigt;
König Wenzel von Böhmen verhieß ihm Unterftügung; ®) der
jugendlihye Albrecht IV. legte fi den Titel eines Königs
von Dänemarf bei und verbündete fih am 51. Jan. 1576
zu ÖGrevesmühlen mit den Grafen Heinrih, Klaus und
Adolf von Holftein zur Eroberung feines Königreiches
(Urf. 57). Den Grafen übertrug er das BHerjogthum
Schleswig mit Aljen, Kangeland u. m. a. als £ohn für
ihre Hülfe (Urf. 38), während er jenen zu gleicher Zeit
mehrere andere dänifche Gebietstheile für 50000 Marf
verpfändete (Ürf. 59). An diefen drei Derträgen hat aud
der Hnappe Dlrif van Pense als Mitbürge theilgenommen.
Um fih und feinem Haufe den Kaifer noch fefter zu
verbinden, überließ der ftaatsfluge Herzog Albrecht II. feine _
märfifhen Pfandgüter Kiebenwalde, Zehdenid, Strasburg
») Aydberg, Sverge's Traftater II, Yir. 399.
”) Nah der Orig.-Urf, im Geb. und Hanpt-Archive zu Schwerin,
®) Rydberg, Sperge's Traftater II, ir. 404.
7
98 Die medlenburgifche Samilie v. Pent.
und Fürftenwerder für 6000 Marf dem Kaifer Karl und
verabredete zugleich (1. Mai 1576) ein Ehebündnig zwifchen
einer feiner Enfelinnen und des Kaifers jüngftem Sohne
Johann, Herzog zu Görlis (Urf. 0, 41). Auch bei diefer
Gelegenheit gelobt der Hnappe Ulrih von Pens
(Pyencze) für feinen Lehnherrn.
Die friegerifhen Unternehmungen wider die Dänen
wurden nicht vom Glüde begünftigt. Eine von Albrecht
ausgerüftete mächtige Slotte ward unterwegs von einem
heftigen Unwetter überrafht und Fehrte unter jchweren
Derluften unverrichteter Dinge heim. Dadurch entmuthigt,
fnüpfte Albrecht mit den Dänen Derhandlungen an, welche
am 21. September 1576 zu einem Dergleihhe mit König
Dlaf und feiner Mutter, Margarete, führten, dergeftalt, daß
die Rechte der beiden Chronanwärter durch fchiedsrichterlichen
Spruch feftgeftellt werden follten. Inzwifchen blieb Dlafs
Wahl in Kraft. Albreht IV. legte den Königstitel wieder
ab und nannte fich fortan Thronerbe zu Dänemarf, Der
Königin Margarete gelang es, den mächtigen Beiftand der
Hanfeftädte für die Sache ihres Sohnes zu gewinnen. _ Damit
aber wurde der Streit -um die däntiche Thronfolge zu Un-
gunften des mecdlenburgifchen Fürftenhaufes entfchieden. Als
Dlaf im Jahre 1587 verftarb, übertrugen die Dänen der
Königin Margarete das Reich, ohne daß König Albrecht von
Schweden, der fi} nach Herzog Heinridhs Tode (F 1585)
‚feines Yeffen Albreht IV, angenommen hatte, foldyes zu
hindern vermochte. Ylachderff der Thronprätendent Albrecht IV.
im I. 1588 geftorben war, fam es zum Kriege zwifchen
Margarete und König Albredht. Bei dem Schloffe Arevall
unweit Falföping in Weit-Bothland ftießen die Heere auf
Ulrich IH. 99
einander (24. Febr. 1589). Albrecht verlor die Schlacht
und geriet) mit feinem Sohne Erich) in die Befangenfchaft
Margaretens. Beide wurden zu ftrenger Haft auf das feite
Schloß Eindholm in Schonen gebradht. Die Schweden, fchon
längjt unzufrieden mit Albrecht, weil er ihmen die Deutfchen
vorzog, wendeten fi Margareten zu; nur Stodholm wurde
ron des Königs Anhängern gehalten. Gütliche LUlnter-
handlungen, » welhe man zundädhjt einzuleiten * verfuchte,
wurden von der Siegerin zurüdßgewiefen. Ein Derfuch, zu
Schiffe aus Mecdlenburg Hülfe zu bringen, mißlang durch
Sturm und Derrätherei. Da riefen die medlenburgifchen
fürjten: der alte Herzog Johann I. von Stargard nebft
feinen vier Söhnen und Johann IV., Magnus’ Sohn, die‘
Ritterfhaft und die Städte ihrer Lande auf zum Bündnif
wider Margareten und die drei nordifchen Reiche bis zur
Befreiung Albredhts. Bereitwillig folgte das ganze Kand
den Rufe; am 15. Mat 1591 traten der Ritter Ulrich
von Pens, die Stadt Gadebufh, Hennefe von Bülow und
andere Knappen der Dostet Gadebuih dem Bunde bei
(Urf. 45). m Roftod und Wismar wurde eine neue flotte .
ausgerüftet, mit welcher der junge Herzog Johann II. von
Stargard nad Schweden fuhr und eine der dänifchen Schanzen
vor Stofholm eroberte, nachdem er unterwegs die Infeln
Bornholm und Gotland gebrandfchast hatte.) Stodholm
zu entjeßen, gelang indeflen nicht. Ohne für die Befreiung
des Königs etwas ausgerichtet zu haben, Fehrte die Jlotte
nah Medlenburg zurüd. Die Aufgabe, die Befagung des
hart bedrängten Schloffes zu Stodholm mit Lebensmitteln
'!) Detmar S. 353.
i*
100 Die medlenburgifhe familie v. Pent.
zu verforgen und gleichzeitig den Feind zu fchädigen, über-
nahm unter dem Schuße der Städte Roftof und Wismar
ein Schaar verwegener Gefellen, befannt unter dem Wamıen
„Ditalienbrüder”, welche jedoch fehr bald der Schifffahrt von
Freund und Feind in der aa Oftfee als Seerdäuber ver-
derblich wurden.
So unleidlih wurde endlich diefe Plage, daß die Königin
Margarete fi zum Sriedensihluffe (IT. Jumt 1595) mit
den Herzogen Johann von Medlenburg-Stargard und Johann
von WMedlenburg - Schwerin bewegen lieg (Urf. 47 u. 48).
Aber erft der Dertrag vom 8. September 1595 brachte dem
Könige Albreht und feinem Sohne Erich die Freiheit gegen
ein £dfegeld von 6OO0O Mark löthigen Silbers, für welches
die Hanfeftädte bürgten; falls das Löfegeld nicht binnen drei
Jahren bezahlt würde, follte entweder der Hönig in die Haft
zurücfehren, oder Stodholm, das inzwifchen den Hanfeaten
als Unterpfand übergeben wurde, der Königin ausgeliefert
werden (UÜrf. 49). Mit den beiden Herzogen gelobten für
die getreue Erfüllung diefer Derträge 56 Ritter, 49 Knappen
und 11 Städte. Unter den 56 Rittern nimmt Dlrif van
DPense die dritte Stelle ein; nur Reimar von Pleffen und
Werner Arefow gehen ihm vor. Ulrich wird alfo nächft
diefen beiden der Altefte Nitter gewefen fein. Mit der Ritter-
würde befleidet erfcheint er urfundlich zum erften Mal, als
Johann von Driberg am 27. Aug. 1587 der Stadt Lübed?
wegen erlittener Haftitrafe Urfehde fchwört unter Bürgichaft
von „Olrit van Pente, riddere", und Raven v. Pens,
Knappe (Urf. 42). Demmäcdft begegnen wir ihm, als am
24. April 1588 Hennefe von Bülow, auf Röggelin gefeffen,
dem Klofter Rehna feine Befttungen und Hebungen im
Ulrich TIT. 101
Dorfe Benzin verfauft; Bülow gelobt dem Propfte, ber
Priorin, dem ganzen Lonvente und zu treuer Hand den
Rittern: Herrn Gottihalt v. Sülow, Herrn Ulrefe van
Pente und Herm Heidenreich v. Bibow, die Derfaufs-
bedingungen pünktlich zu erfüllen (Urt. 45).
Im Jahre 1592 war, wie der Chronift Detmar be-
richtet, !) „grot Prich tuffchen dem hertoge [Erich IV.] van
Saffen, heren to £omwenburh, vonde den Lutzowen“. Der
Ausgang diefer Fehde war für die Lügsws höchft unglüdlich,
denn Herzog Erich brannte ihre Dörfer nieder und brady ihre
Burgen, darunter die feften Käufer zu Prißier und Schwechow;
ferner gewann er Turow, das er behielt und mit feinen Leuten
befegte. Während der Ritter Wipert und die Hnappen
Hermann, Züder und Hans von Lükow fchon im Monat
Auguft deffelben Jahres fi; mit Eric fühnten, folgte Arnd
Lütow erft am 5. Juni 1595 dem Beifpiel feiner Dettern
nad, indem er auf alle Unfprüche gegenüber dem Herzage
und dem Ritter Ulrih von Penk Derzicht leiftete
(Urf, 46). Dermuthlih war Uli v. Pens in feiner
Eigenfhaft als Dogt von Badebufh (vergl. Urk. 45) in
den Streit des Kauenburgers mit Arnd v. Kütow verwickelt
worden.
Hachdem König Albreht durch den Frieden von
Helfingborg (8. September 1595) feine Freiheit wieder-
erlangt hatte, war er nadı Mledlenburg zurücdgefehrt und
hatte zu Badebufh unter dem Titel „König der Schweden
und Gothen“ feine Refidenz aufgefchlagen. In Bemeinfchaft
ı, Detmar I, 5. 359.
102 Die medlenburgifche familie v Pent.
mit feinem Bruderfohne Johann IV. regierte er fortan die
altväterlichen Lande. Bei unterfchiedlichen Derträgen, welche
König Albreht als mecdlenburgifher Regent abgefchloffen
hat, begegnet uns der Nifter Ulrich v. Pens im Gefolge des
Königs. So ift er mit elf medlenburgifchen XRittern und
dreizehn Knappen gegenwärtig, als die jungen Berzoge
Barnim und Wartislav von Pommern, Tochterjöhne
Johanns I. von Stargard, fih am 24. Mat 1596 zu
Damzgarten dem König Albreht und feinem Sohne Eric
auf 12000 Marf £üb. und 2000 Marf Sund. verfchreiben
(Ur. 50). Unter den zahlreihen pommerfchen Dafallen,
welche für ihre Kehnherren gutfagen, befindet fich der Knappe
Joahim von Pens, ein Machfomme Walthers von
DPanit. j
Zu Schwaan fchloffeen am 18. October 1597 König
Albredit und Herzog Johann IV. mit Herm Balthafar von
Werle, der Johanns Schweiter Euphemia zur Ehe genommen
hatte, einen Dertrag über die Anfprüche feiner Gemahlin an
die Lande Meclenburg, fowie über die Sicherftellung des ihr
gewährten Brautfchates von 4000 Marf. Auch hier tritt
Bere Ulrih von Pens im Gefolge des Königs auf und
zwar als der fünfte von acht Rittern (Ürf. HI).
Denmächt verbürgt fih Ulrih von Pens zufanmen
mit feinen Söhnen Ulrich und Helmold, fowie mit den
Rittern Wiprecht und Johann von Eübow und dem Knappen
Füder von Lübow, am 20. December 1597 gegen Bofle
Breßefe für ein dem Knappen Tjoahin von Bülow auf
Bülow, U. Gadebufh, gewährtes Darlehn. von 4OO Marf
£üb. (Urf. 52).
Urich IIT. | 103
Am 18. Juni 1598 fchwören. die Gebrüder Heinrich,
Hartwig und Albert Bonenfad, zu Kanyn!) gefeffen, Urfehde
dem Hönig Albrecht, dem Herzog Johann und — zu ihrer
treuen Hand — fieben Xittern, an ihrer Spige Herrn Ulrich
von Denk, und fehs Hnappen, als deren erfter „der junge"
Ulrih von Pent aufgeführt wird (lIrf. 54). Beide, Dater
und Sohn, find zugegen, als am 29. Juni deffelben Jahres
der Knappe Heinrih Guftefow dem KHlofter Rehna die
Scadelandmühle verfauft (Llrf. 55).
Bei dent Derlöbnig des Herzogs Johann IV. von
Medlenburg mit Jutta, des Grafen Dtto II. von Hoya
Tochter (15. December 1598), waren die Nitter: Helmold
von Pleffen, Ulrih von Pent und Dtto Dieregge Zeugen
des Bräutigams (lUrf. 56). Der Ritter Ulrih von Pent
eröffnet die FSeugenreihe, als Neimar von Karlow am
ce. Juli 1400 zu Gadebufh dem König Albreht und dem
Herzog Johann Urfehde fchwört (rk. 57). Ebenfo fteht
Ulrih an der Spite der Seugen, als .der Schweriner Dome
herr Johann Berchteheile am 18. März 1401 zu Schwerin
den Kandesfürften und dem Bifchofe Urfehde fchwört
(Urf. 58). DBerchteheile hatte die Stiftsherren wider den
Herzog Rudolf von Medlenburg, ihren Bijchof, zu offener
Empörung aufgereizt. Dafür nahm man ihm feine Güter
und verwies ihn für immer des Landes. Die wider-
jpänftigen Domherren zeigten fi) bald wieder gefügig und
bürgten dem „Herrn Wlrih von Pent und feinem
Sohne" far ein Darlehn von SO üb. Mark, welches diefe
dem Bifchofe Rudolf gewährt hatten. Unterm 15. Mai 1401
") Kanyn oder Karnin, gegenwärtig Kleefeld genannt, im A. Schwerin.
104 Die medlenburgifhe Familie v. Penb.
verfpricht der Bifchof, die Domherren und das ganze Lapitel
wegen ihres Belübdes eintretenden Falles fchadfos zu halten
(Urt. 59).
Diefe Urkunde ift zwar die leßte, in welcher Ulrich III.
vorfonmt, doc hat er wahrfcheinlih bis gegen den Aus-
gang des Jahres 1405 gelebt. Wir dürfen diefes. daraus
fchliegen, daß fein Sohn Ulrih (IV.) noch am I. November
1405 Ulrich „der Jüngere”, aber am 6. Januar 1404
fhon Ulrich „der Aeltere” genannt wird.
SI.
Raven III.
Der Ritter Ulrih (IIT.) von Pent und der Knappe
Raven von Pent verbürgen fich für Johann Driberg, als
diefer am 27. Auguft 1587 der Stadt Lübel dafür Urfehde
fhwört: „daß er in ihren Thürmen und Schlöffern gefangen
und gefeffelt gefeffen hatte" (ÜUrf. 42). — Weitere urkundliche
“ Hadrichten über Raven von Pent haben fich nicht ermitteln
laffen.
Wenn Raven der Sohn des Ritters Ulrich gewefen wäre,
fo würden wir, da andere Bürgen nicht auftreten, im Terte
der Urkunde nach den Worten: „Raven van Pente, fnape”
— erwarten dürfen: „bern Dirifes fone,” oder Aehnliches.
Weil ein folder Zufaß fehlt, fo önnen wir: Raven nicht als
Ulrih’s Sohn, fondern nur als feinen Befchlechtsperwandten
gelten laffen. Raven mag dem vornehmeren umd reicheren
Detter oder Dheim als Knappe „aufgewartet“ haben, da defjen
Erftgeborener, Ulrich IV., — der zuerft im Jahre 1595 auf-
tritt —, nody nicht herangewachlen war.
Joahim 1. 105
Die Annahme, daß Ravan III. und Raven II. (vgl. & 7)
identifch fein möchten, ift darum höchft unwahrscheinlich, weil
Raven II. um volle dreißig Jahre früher auftritt, als jener.
Eher fönnte Raven III. der Sohn Ravens Il. gemwefen fein.
Der gemeinfame Name zeugt für ihre nahe Derwandtfhaft.
5 12.
Joachim I.
Borghard von Lüsow und fein Sohn Borghard fchenfen .
am 6. April 1591 die Kapelle zum heil. Beift, welche fie in
der Ritterftraße zu Wittenburg erbaut haben, der Stadt Witten-
burg. Als Zeuge ift zugegen neben mehreren Underen der
Knappe Joadhim von Penge (UÜrf. 44).
Obwohl über Joahim von Pens nichts als das vor-
ftehbend Mitgetheilte befannt ift, fo hat doch diefe dürftige
Kunde für den Genealogen v. Hoinkhufen genügt, Joachim
als den Stammoater der £inien Raguth, Melfhof und Scharbomw-
Warfow aufzuftellen.‘) Das v. Hoindhufen damit nicht das
Richtige getroffen hat, wird weiter unten nachgewiefen werden.
Mir wifjen weder über Joahims Herkunft, noch über feine
Nadfommenfhaft das Allermindefte mit Sicherheit. — Der-
muthet darf allenfalls werden, daß er ein Sohn Henneke's 1.
gewefen fei und daß er in den nordifchen Händeln König
Albrecdhts, wo viel medlenburgifches Blut vergoffen worden - ,
ift, feinen Tod gefunden habe.
*») Dol. v. Hoindhufen, Fam. v. Pent (Mifcrpt.), Stammt. IV.
106 Die meclenburaifche Familie v, Pent.
Ss 15.
Ulrich IV. Ritter.
Ulrich IV. erfcheint im Jahre 1595 zuerft und zwar als
Mitgelober für jene zwifchen Medlenburg und der Königin
Margarete von Dänemarf abgefhloffenen Derträge, welche
dem Könige Albrecht von Schweden und dem Herzoge Erich,
feinem Sohne, Erlöfung von fiebenjähriger harter Gefangen-
haft brachten (Urf. 47, 48, 49). Unter 49 Knappen wird
Uri hier als der fechste aufgeführt. Leber die Frage nad)
Ulrichs Herfunft giebt eine Urfunde vom 20. Dechr. 1597
Auffhluß, weldhe befagt, daß der Ritter Ulrich von Pens
und feine Söhne, die Knappen Ulrich und Helmold von
Pens, Bürgen waren, als Jochim von Bülow auf fein Gut
Biulow eine Summe Geldes anlieh (Urf. 52). Bei diefer
Gelegenheit bedient fihh der Knappe Ulrich des väterlichen
Siegels, während Helmold fein eigenes Siegel benußt. Unter
Bürgihaft von Ulrich von Pens, Heinrich Kurdshagen und
Heinrih Buftefow, „Knappen von Wappen,“ verfaufen die
Brüder Heine und. Wenzlav Benzin am 6. Januar 1598
dem Klofter Rehna ihre Befisungen zu Benzin und eine halbe
Bufe zu Glebom (Ürf. 55). Ulrich führt bier das auf
Taf. IV unter Yir. I abgebildete Siegel mit dem vollftändigen
von Pensifhen Wappen. Als am 18. Junt deffelben \ahres
die Gebrüder Bonenfat fih mit den Kandesfürften fühnen
und ihnen Urfehde fchwören, werden der Nitter Ulrich und
„junge Ulride van Pente” unter den Zeugen genannt
(Ark. 54). Bei dem Derfaufe der Schadelandmühle an das
Klofter Rehna (29. Juni 1598) fehen wir den Ritter Ulrich
pon Pent und den Knappen Ulrih als Zeugen des Klofters
Ulrich IV, 107
auftreten (Urt. 55). Ebenfo find beide zugegen, als der
lauenburgsifhe Dafall Reimar von Karlow am 7. Juli 1400
zu Gadebufh und der Schweriner Dombherr Johann Berchte-
heile am 18. März 1401 zu Schwerin dem König Albrecht
und dem Herzog Johann Urfehde. fchwören (Urf. 57 u. 58).
Sn letterem falle wird der Knappe Ulrich wiederum „der
junge” genannt.
Swei Hrfunden aus dem Jahre 1405 zeigen uns
Ulridy IV. in völlig neuer Umgebung... Swifchen dem Herzoge
Erih IV. von Sachfen-Fauenburg und feinen Söhnen, Erid)
und Johann, einerfeits, und dem Marfgrafen Jobjt von
Mähren und Brandenburg, andererfeits, wurde im Jahre
1405 ein Friedens: und Sreundfhaftspertrag abgeichloffen,
nach weldyem die Herzoge von Lauenburg gegen eine Geld-
entfhädigung auf ihre Anfprüche an die Marf Brandenburg
Derzicht Teifteten.!) Die Herbeifhaffung der erforderlichen
Gelder wurde zu einen Theile den altmärkifchen Städten, ?)
zum anderen Theile den Dogteien vom Marfgrafen jobft
auferlegt. So verpflichteten fih am 1. October 1405 Henning
ron Bufte?) und Benoffen gegenüber den fächfiichen Herzögen
zur Zahlung von 525 Marf £üb. wegen der Dogteien AUrne-
burg, Tangermünde und Gardelegen (Ürf, 60), Als Zeugen
der Herzoge werden genannt: Heinrich Sad, Ulrich v. Pens,
Werner von dem Berge und Heinrich von „der Chartow“.*)
Keiner von ihnen war lauenburgifcher Kehnmann; Heinrich
Sad, Heinrih von Bartow und Werner von dem Berge faßen
"Riedel, Cod. dıplom, Brandbg. II, 3, Ur, 1278.
5, Dafl. U, 5, Ar, 1277.
°, v. Bufte, Büfte, gegenwärtig v. Beuft.
* von Gartomw, val. oben S. 35.
108 Die medlenburgifche Familie v. Pen.
im £üneburgifchen und Ulridy von Pent zu Redefin in der
Jabelheide. Und für die Annahme, daß fie in fächfifchemn
Dienfte geftanden hätten, geben die Urfunden feinen Anhalt.
Der befremdliche Umftand, daß Feine lauenburgifchen
Dafallen für ihre Candesfürften zeugen, läßt uns vermuthen,
daß die Kebteren bei der Ausftellung des Schuldbriefes, welche
zweifellos außerhalb des lauenburger Landes gefchah, nicht
perfönlich zugegen gewefen find, daß vielmehr Heinrih Sad
und feine drei Genoffen in Dollmacht der fächftichen Herzoge
das Gefhäft erledigt haben.
Derfelbe Heinrich Saft urfundet am |. November 1405
über die Bedingungen, unter welchen er von den Räthen von
£be, Hamburg, Lüneburg und Hannover für feine Forde-
rung von 2000 ME. die Pogtei ber das Schloß Lüdershaufen!)
angenommen hat (UÜrf. 61). Die Schlöffer zu Harburg,
Blefede und Lüdershaufen nebft Zubehörungen waren jenen
vier Städten am 21. Dctbr. 597 von den Herzogen Bernhard
und Heinrich von Braunfchweig und Lüneburg bis zun Jahr
1408 verpfändet worden.?) Bürgen und Mltgelober für
Heinrich Sa® waren: Werner von dem Berge, Küdede Schad,
Dtto von Crumeffe, Hartwig Waderbart, „Olrif van Penge
de junge” und Hartmann Scharpenberg. Ulridy von Pens
befiegelte den Dertrag mit dem zur Urfunde ir. 61 unten
befchriebenen Helmfiegel. Der hier vorliegende fall eines
Siegelmechfels ift feineswegs ein feltener. Wlrich „der junge”,
der Benofje Heinrich Sadfs, ift troß des anderen Siegels mit
Ulrih IV., der noch im Jahre 1401 (vgl. Urf. 58) gleich-
falls „der junge” heißt, identifh. Ulrich IV. wurde eben bis
) £üdershaufen, Dorf zwei Meilen nordöftlih von Küneburg.
») Sudendorf, Braunfchweig-£üneburg. Urf. VIII, Ur. 196.
Uli IV. 109
zum Tode feines Daters, des NRitters Ulrich III, „der junge“
genannt; nachher aber heißt er „der ältere“ Ulrich.
Als der Ritter Bernd von Pleffen am 6. Januar 1404
fih dem Bürgermeifter von Kübel, Jordan Plesfow, und
zweien Rathmännern für ein Darlehn von 150 Marf Eüb.
verfchreibt, bürgen- für ihn: Hartwig von Bülow, „Ulrich
von Pen der ältere und Helmidh von Pens, fein
Bruder. Daraus, daß Ulrich jest als der ältere bezeichnet
wird, darf, wie gefagt, nichts weiter gefolgert werden, als daß
der Ritter Ulrich III. zwifchen dem 1. November 1405 und
dem 6. Januar 1404 zu feinen Dätern verfanmelt worden ift.
Im Jahre 1407 fchliegt Herr Friedrich Schulte von der
£üh,') genannt Schrammefe, Burgmann und Erbherr zu
Horneburg?) ein Ehebündnig mit Margarete von Kasbef,
Herrn Marfwards von Kasbef, aus Holftein Tochter, die
Ehejtiftung unterfiegeln „von der Braut wegen“ drei Ritter
und fünf HKnappen, und zwar als erfter Knappe: Ulrich
von Pent (Ur. 65). Diefer wird alfo muthmaßlicy der
familie der Braut verwandt gewefen fein. —
Yachden der leiste Herzog von Wiederfachfen aus der
£inie Mölln-Bergedorf, Erich III., verftorben war, ging fein
Land auf das Haus Sachfen-Kauenburg über. Aber faft Alles
war um hohe Summten verpfändet, namentlich an die Stadt
£übet. Durd den Dertrag vom 12. Juli 1401 gab Kübel
zwar Schloß und Weichbild Bergedorf, die Kirchfpiele Kurslafe
») Die Schulte von der Küh, nicht zu verwechfeln mit dem medlen-
burgifchen Gefchledhte von der Kühe, aehören dem alten Lande an. Wappen:
quergetheilter Schild, oben filbern, unten roth und filber geichacht in drei
Reihen; auf dem gefrönten Helm zwei Adlerflügel. Dal. Muihard,
"Monum. Nobilit. antiqu,
*) Horneburg, $leden, an der Kühe, Landdroftei Stade, Geeft-Kreis.
110 Die medlenburgifhe FKamilie v. Pent.
und Altengamm, Beefthacht und den halben Sadıfenwald, fowie
Erihs II. Antheil am Sande Hadeln und mehreres Andere
an die lauenburger Berjoge, Erihh IV. und feine Söhne
Erih V. und Johann, zurüf, blieb jedoch im Befis von
Stadt, Schloß und Dogtei Mölln.)
Den Pfandfhilling für Mölln zu entrichten, ging über
die Kräfte der Herzoge. Als im Jahre 1409 Zwiltigfeiten
unter der Lübecker Bürgerfchaft ausgebrochen waren, hielt der
jüngere Erich den Seitpunft für günftis, Mölln nebft dem
zugehörigen Gebiete mit Waffengewalt in feine ‚Hand zu
zu bringen. Er fagte den Lübefern Fehde an und bemächtigte
fich des Städtchens Mölln. Zur Abwehr des unvermutheten
- feindlichen Ueberfalles brachte der Rath von Lübet mit Hülfe
holfteinifcher Edelleute,?) welche er auf fehs Mlonate in Sold
nahm, eime zahlreiche Schtar von Kriegsleuten zufammen,
welche im herzoglichen Gebiete arge Derwüftungen anrichteten,
„ende vele vejten vunde dorpen verftorden,” wie der Chronift
berichtet;,”) aucd; Rateburg wurde von ihmen belagert, wobei
viele Einwohner der Stadt ums Keben famen. Endlih am
19. Januar Fam eine Sühne zu Stande unter Dermittelung
des Herzogs Heinrich von Braunfhweig und der Städte Ham-
burg und Lüneburg.) Die Stadt Lübe verblieb im Pfand:
befite von Mölln und verpflichtete fi zu einer jährlichen
Zahlung von 500 ME. an die Herzoge, wogegen diefe die
Sicherheit der Kand- und Wafjerftragen gewährleifteten.
t, Sudendorf, Braunfhweig-£ünebnrg. Urf. IX, Ur. 131.
») Kb. U.-B. V, Yir. 285 bis 287.
”, Srautoff, Detmar II, S. 7.
% gb. U.-B. V, Yir. 294, 295, 296, 297.
Ulrich IV. 1il
Eine der zahlreichen Befchwerden, welche die Kübeder
gegen die Herzoge von Lauenburg gelegentlich des Friedens:
fchluffes vorbringen, bezieht fih auf Ulrih von Pens,
welcher bejchuldigt wird, das Katzeburger Wehr „zugepfählt”
“und dadurdh den Yusnießer, einen Kübefer Bürger Namens
Morneweh, an feinen verbrieften Rechten gefchädigt zu haben
(Urf. 64). Daraus geht hervor, daß Ulridy von Pent dem
Herzoge von Lauenburg Hülfe geleitet hat; und das tft um
fo glaublicher, als nadweislih die Mledlenburger Raven
von Pens, Ulrichs Detter, und Jacob Preen ebenfalls auf
fächfifcher Seite wider Kübef gefochten haben (Ur. 65).
Ueber den Friedensihlug hinaus hat die Derbindung Ulrichs
mit Herzog Erich feinenfalls gedauert.
In Gemeinschaft mit feiner Gemahlin und mit Albredht,
feinem Sohne, beftätigt König Albreht am 25. März; 1412
dem Honnenflofter zu Ribnis alle Privilegien. Gegenwärtig
find des Königs Räthe, — „onfe leuen truwen ratgeuen” —:
Herr Dito Dieregge und Herr Ulrih von Pens, Ritter,
Bofie Füsow und Wipert Citow, Knappen (UIrf, 66). Acht
Tage fpäter, am 51. März, verfchied der König. Für den
noch nicht mündigen Albrecht V. übernahm die Königin Agnes
die Regierung. Sie ernannte den Ritter Ulrich von Pens
zum Dogt über Stadt, Schloß und Dogtei Wittenburg, worlber
diefer am 2. Juli 1412 einen Revers ausftellte (Urf. 67).
Während die Dögte in der Regel ihre Dogteien pfandesweife
innehatten, erfcheint Ulrih) von Pens nad) dem Inhalt feines
Reverjes als ein bejoldeter Beamter, welchem gewille, näher
bezeichnete Gefälle und Hebungen als Entgelt zugewiefen waren.
Am 19. Junt des nächftfolgenden Jahres (1415) wurde
der junge Herzog Albredt V. durch feine Mutter, die Königin
112 Die medlenburgifche familie v. Pent.
Agnes, zu Perleberg verlobt mit Caäcilie, der zweiten Tochter
des Burggrafen Friedrid zu Nürnberg und „oberften Der-
wefers der Mark zu Brandenburg,“ in Gegenwart des Herzogs
Johann ‘von Medlenburg und der Käthe: Dtto Dieregge,
Hans £ügow, Ulrih von Pens. Bernd von Pleffen und
Mathias Arefow, Ritter (Ürf. 68). Uebrigens hat Herzog
Albreht, wie befannt, nicht die ihm verlobte Läcilie ge-
heirathet, fondern deren Schwefter Margarete (1425).
Mancherlei alte Zwiftigfeiten und rrungen zwifchen dem
Ritter Ulrich und feinen Gefchlehtsverwandten, den Knappen
Bans, Hennefe, Raven, Joahim und Ulrih dem
Jüngeren, einerfeits, und der Stadt Küber andererfeits,
wurden durch eine allgemeine Sühne am 20. Dechr. 1415
vertragen und beigelegt (Urf. TI). Als der Propft und das
Dom-Capitel zu Rateburg am 7. Juli 1418 mit ihrem Bifchof
Detlev (von Parfentin) einen Dertrag abfchließen über das
dem Bifchofe nach feinem Rüdirjtte von den Gejchäften zu
gewährende Keibgedinge, ift der Ritter Ulrih von Peng
als Zeuge des Bifchofs zugegen (Urf. 75). Wahrfcheinlich
find die Familien von Parkentin und von Pens mit einander
verfchwägert gewefen und der Ritter Ulrich) war dem Bifchof
Detlev verwandt; wir dürfen das um jo eher-vermuthen, als
der ame Detlev eben zu jener Seit in der Familie v. Pens
auftaucht, wo er bis dahin fremd gewefen war.
Aus den vorjtehend mitgetheilten urfundlichen Nachrichten
gewinnen wir von Ulrich IV, ein Bild, das geeignet ift, uns
mit Befriedigung zu erfüllen. Don Jugend auf rührig und
ftrebfam, in Kriegs- und friedensarbeit erprobt und tüchtig
befunden, erringt er die Ritterwürde, wird demnächt unter die
Ulrich IV. 113
Räthe feines Kandesfürften aufgenommen und endlich als Dogt'
. über ein Amt gefeßt, weil er ein treuer und umfichtiger Der-
walter war. |
Ulrih hat fidh und dem Gefchledhte nicht nur AUnfehen
und Ehren gewonnen, vielmehr weift mandyes darauf hin,
daß gerade er den Grundbefis der familie von Pent durd
Erwerbung umfängliher Kiegenfchaften beträchtlich erweitert
bat. Indeffen find nicht mehr als zwei Urfunden befannt,
. „welche auf Ulrichs Büterbejis Bezug nehmen; die eine diefer
Urkunden betrifft Redefin, die andere das Dorf Barnin bei
Eriviß.
Am 1. November 1420 verleiht Herzog Albrecht V. von
Medlenburg Herrn Ulrich von Pens um feiner vielen getreuen
Dienfte willen zu einem erblichen freien Eigenthum den zwifchen
der Sudenbrüde und dem „Roden Ford”!) belegenen Ader,
fowie drei Mark Bede aus dem Dorfe Derfenom (rk. 77).
Durd diefe Kandfhenfung wurde die Grenze der Rebdefiner
Feldmarf von dem füdlichen Arme der Sude, an deffen linfem
Lfer Hof und Dorf Redefin liegen, bis an den nördlichen Fluß:
arm hinausgerüft; in wirthidhaftlicher Hinficht ein nicht zu
unterfhätender Gewinn für das But. Ueber daffelbe Grund-
ftiif kam es im 16. und IT. Jahrhundert zwijchen den Kandes= .
fürften und der Familie von Pent zu unerquidlichen Steeitig-
feiten, welche wir jpäter noch genau Fennen lernen werden.
Die legte Urkunde, in welcher Ulrih IV. vorkommt,
handelt über das dem Städtchen Erivis benachbarte Dorf
Barnin, vormals Bernin genannt.
») Heute „der Pafauf“ genannt.
114 Die medienburgifhe familie v. Pent;.
Das Dorf Barnin erfcheint zuerft als Befitthum der
aus dem Füneburgifchen ftammenden familie von den Eobeke.
Am 8. September 1562 gab. Herzog Albrecht von Medien:
burg Hof, Dorf und Mühle zu Barnin, welche nach dem
Tode Balduins von dem Kobefe heimgefallen waren, dem
Ritter Machorius Brüfehaver zu £ehn.!) Darauf ift Barnin
in den Befis der von Peng gelangt. Wann und wie fich
das zugetragen hat, ob Ulrich IV. oder fchon deffen Dater
der Erwerber gewefen, darüber haben wir feine Nachricht,
Unterm 18. Wovember 1422 ertheilt der Ritter Ulrich
von Pens, zu Redefin wohnhaft, dem Ritter Heinrich
von Stralendorf die Genehmigung über einen von ihm mit
den Herren vom St. Marien = Magdalenen = Kalande zn
“ DPardhim, unter Dorbehalt des Wiederfaufs, abgefchloffenen
Derfauf von 16 ME. jährlicher Rente aus dem TDorfe
Barnin (Urf. 85). |
An der Urkunde hängt das auf Taf. IV. unter Yir. 2
abgebildete Siegel, welches mit dem zu der Urkunde Ir. TI
befchriebenen identisch ift.
Ulrih von Pens war der Eigenthümer, Heinrih von
Stralendorf der Pfandinhaber von Barnin. Diefe Annahme
wird betätigt durch zwei fpätere, undatirte Aufzeihnungen
im Archive zu Schwerin, deren eine bejagt: daß „Heinrich
„Stralendorf fieben Leute im Dorfe zu Bernin von den
„Penten zu Pfande gehabt hat," während laut der zweiten:
„der Herr von Pothleft und die Parkentinjche die fieben Leute
„im#Dorfe zu Bernin, die von den Penten verfegt waren,”
für fi) beanfpruden. Am Ausgange des 15. Jahrhunderts
» m. 1.8. XV, Xr. 9090.
Belmold TI. ‚115
befand fich die Dogtei Erivis zum größeren Theile in den
Händen von, „Jo" (oder Johann) Gans von Putlig, der
Wittwe von Parfentin und Hans von Stralendorf; der Reft
war landesherrlicher Bejis. Barnin ift nachmals von der
Familie von Pent nicht wieder eingelöft worden, fondern den
Stralendorfern verblieben, bis Henning von Stralendorf im
Jahre 1590 „fein Lehngut” Barnin mit Zubehörungen in
Htlis und Rutenbet an Herzog Johann von Mecdlenburg
für 2000 fl. erblich verfaufte.
Ulrih IV. hat fiher vier Söhne hinterlaffen:
Joahim, Dolrad, Helmold und Eurd; muthmaßlicd,
ift aber auh Wicolaus, welder von 1479 bis 1482 bie
Würde eines Bifchofs von Schwerin befleidet hat, Ulrichs IV.
Sohn gemwefen.
5 14.
Belmovld IL.
Ungleich dürftigere Kunde, als von Ulrih IV., haben
wir von feinem jüngeren Bruder Helmold, der nur zwei Mal .
urfundlih vorfommt. Jm Terte beider Urkunden wird er
Helmich genannt, während die Siegelumfchrift den Namen
Helmold giebt. j
Hunähft bürgt er in Gemeinfhaft mit Dater und Bruder
für Jjoahim v. Bülow, als diefer am 20. Dec. 1597 von
Boffe Bresefe OO ME. anleiht (Ürk. 52). Am 6. Jan.
1404 leiftet er zufammen mit feinem älteren Bruder
Ulrih IV. und Hartwig v. Bülow in einer anderen Schuld-
fache Bürgfchaft für den Ritter Bernd v. Pleffen (Urf. 62).
Damit verfchwindet er vom Schauplase.
g*
116 Die medlenburgifhe Familie v. Pent.
s 18.
Abele,
Priorin des Klofters Eldena.
Diejenigen weiblihen Mitglieder der Familie v. Pent,
welche einem geiftlihen Orden beigetreten "find, haben vor-
wiegend in den ihren väterlihen Gütern nächftgelegenen
Klöftern zu Eldena und zu Zarrentin Aufnahme gefunden.
Yun haben die Klofterurfunden uns zwar die Namen
mancher Monnen aus Pensifhem Stamme überliefert, ein
Mehreres aber nicht. nm den weltlichen Urfunden der
älteren Seit ift faum jemals die Rede von den frauen und
Töchtern, jo daß wir von den Pengifchen Ehefrauen, den
Stammmüttern des Gefchlechts, bis tiber die Mitte des
.15. Jahrhunderts hinaus gar nichts wiffen. Aus den uns
überlieferten Taufnamen läßt fich fomit die Abftammung
der Lonnen nicht feftftellen. - Zudem waren diefe Namen,
— Abele, Jrmgard, Mette, Unna oder Katharina —, aud
in den übrigen Familien des Landes gebräuchlich, jo daß wir
über die Abfunft der Klofterjungfrauen felbft dann noch im
‚ Ungemwiffen bleiben würden, wenn uns die Pengifchen Ehe-
frauen namentlich befannt wären.
Wenn eine Jungfrau den’ Schleier nahm, fo pflegten
ihre nächiten Angehörigen das Klofter mit: einer ange-
mefjenen Schenfung zu bewidmen. Dergleichen Schenfungs-
urfunden geben daher oftmals einen erwünfchten Fingerzeig
in Bezug auf den genealogifhen Zufammenhang. Keider
find jedoch" die Urfundenjchäge der beiden Klöfter Eldena
“und Zarrentin nur zu ihrem geringfteri heile auf uns
Abele, -117
gelangt, und daher ift über irgend eine von der Familie
v. Pens an diefe Klöfter gemachte Zumwendung von Geld
und Gut durchaus hichts befannt.
Troß alledem läßt fi) mit Wahrfcheinlichfeit behaupten,
daß Abele v. Pent, welche in den Jahren I416 und 1419
Priorin des Klofters Eldena war, aus dem nahegelegenen
Redefin herftammt. Sie hat sweifellos bereits in reiferen
Jahren geftanden, als fie die Würde einer Priorin erlangte,
daher fann fie einer jüngeren Generation, als der vierten,
nicht angehört haben. Demnad. wird Abele die Tochter
eines der beiden Nedefiner Pente diefer Generation, des
Ritters Ulrich III. oder feines älteren Bruders Bennefe 1.
(r nah 1572) gewefen fein.
Au die Urkunden, in welchen Abele als Priorin mit
dem Klofterconvente handelnd auftritt, vom 20. Jan. 1416
und 9. Dct. I419 Ark. 72 und 75) ergeben nichts über
ihre perfönlichen Lebensfchijale oder Beziehungen, außer der
Gewißheit, daß fie noch am Keben und im Amte ift. Die
Urfunden find lediglich Bezeugungen über eine Schentung
und einen Kauf zu Gunften des Klofters.
118, Die medlenburgifhe familie v, Pent.
Stammtafel A.
Gene-
ration.
I. 1. Raven. 2. Mei ı
Ritter. 1329.
1521. [42]
II. T. Raven II. 2. DelmoldT. 3. Mrih II
Knappe. T vor 1361. Knappe.
1356. (88) 1541 — 1372.
Gr. Rünz. Redefin.
187] Dogtei
Boizenburg.
168)
an N
III. 1. Raven III. 2. Dennete I.
Knappe. Knappe.
« 1587. 1555 — 1572.
[104] Redefin.
Dogtei
Boizenburg.
(21)
IV. 1. Joabim I. 2. Ulrich IV,
Knappe. Ritter und
1391. Rath.
1105) 1395 — 1422.
Redefin. Bar-
nin. Dogt
zu Witten-
burg.
[106]
V, 1. Joadhim. 2. Doltad. 3. Helmold.
3. Nlrich In.
Ritter.
1357 — 1404.
Redefin.
Dogt zu
Badebufc.
[96] ”
3. DelmoldßU. 4. Xbele.
1397 — 1404. Priorin des
(115) Klofters
Eldena.
1416. 1419.
[116]
4. Curd. 5. Xicolaus.
Anm.: Die in edige Klammern eingefhloffenen Ziffern zeigen die
Seitenzahl an.
Ausbreitung der ‚familie. Der Güterbefit. 119
Ausbreitung der Samilie.
8 16.
Der Güterbefit,.
Bis zum Schluffe des 14. Jahrhunderts erfcheint in den
Urfunden jener Zeit als einziger Grundbefis der Familie
v. Pent die Burg zu Redefin mit ihren zugehörigen Dörfern
und Kiegenfhaften. Diefe Begüterung verbleibt das aus
fchlieglihe Eigenthum der Nachfommen Ulrichs II. Die
übrigen Gefchlechtsgenoffen haben an ihm durchaus feinen
Theil; ob fie auf eigenem Gute gefeflen haben, oder ob fie
nur mit Pfandbefis und Burgmannenredhten fi begnügen
mußten, wiffen wir nicht.
Aber fchon in der erften Hälfte des 15. Jahrhunderts
find die Befisverhältniffe wefentlich anders geftaltet; während
die Söhne Ulrich IV. nicht allein über Redefin, fondern auch
über eine Reihe von Dörfern gebieten, welche nicht zu dem
Stammgut Redefin gehören, fit auch die minder wohlhabende
Detternfhaft auf eigener Scholle; der Grumdbefiß der Familie
ift auf das Zwiefache feines früheren Umfanges angewachlen.
Ein Heberblif über die Pensifchen Güter während der
erften Hälfte des 15. Jahrhunderts wird uns den erftaunlichen
Aufihmwung -der Familie veranfhaulihen und zugleich ein
werthvolles Hülfsmittel darbieten, um aus den Befiß-
verhältniffen die genealogifche Stellung mancher Perfönlichkeit
aufzuflären.
120 Die medlenburgifhe Familie v. Pent,
Redeiin
mit feinen Zubehörungen war nah Ulrihs IV. Ableben
(F nad 1422) auf feine vier Söhne —: Joahim, Polrad,
Helmold und Eurd, — übergegangen. Alle vier Brüder waren
„auf dem Schloffe zu Redefin wohnhaft”, wie die Urkunden
berichten.
Die Dörfer in der Jjabelheide, welche zu Redefin gehörten,
find uns aus $ 6 fchon befannt, mit Ausnahme von:
Rrenzlin,
das unter den von Heinrich von der Hude im Jahre 1565
an Herzog Albrecht von Medlenburg abgetretenen halben und
ganzen Dörfen nicht aufgeführt wird (vergl. Urf, 55).
Krenzlin wird zum erften Mal urkundlich erwähnt, als
Joahim v. Pens am 24. Xov. 1458 „aus feinem ganzen
Dorfe Krengelin”, Kirchfpiels Picyer, im Amte Schwerin, eine
jährlihhe Rente von 21 ME. £üb. dem Almofenier eines
Altars der Petersfirche zu Lübel für 500 ME, verpfändet
(Ur. 105). Schon um die Mitte des 16. Jahrhunderts
unterfcheidet man. indeffen zwei neben einander gelegene
Dörfer diefes Namens, Alt: und Meu-Krenzlin; jenes ift in
berzoglihem Befis, und nur Meu-Krenzlin ift Eigentum
der Familie v. Pent. Wahrfcheinlih hat Joahim v. Pens
mit feinem ganzen Dorfe Krenzlin nichts weiter gemeint,
als den ganzen Pensifchen Antheil, d. h. Neu-Krenzlin.
Heu-Krenzlin war urfprünglid nur Bauerndorf, d. h.
feine gefammte Flur war in einzelnen Kofen an Bauern
ausgethan. Die erfte Gutswirthichaft, verbunden mit einer
Scjäferei, errichtete Dolrad Pens zu Yeu-Krenzlin gegen den
Ausgang des 16. Jahrhunderts, nadydem vier Bauerhufen
Ausbreitung der Familie. Der Güterbefit. 121
durch das Abfterben ihrer Inhaber frei geworden waren.
Sein Sohn Chriftoph Ernft verpachtete das neue Gut an
Mathias von Buelen.
Der dreißigjährige Krieg bradjte aud über Heu-Krenzlin
unfägliches Elend. So heißt es in einem Berichte aus -dem
Jahre 1646: „die Simmer auff dem Hoffe, alß: Wohn-
„bauß, z3wo Scheuren vndt, ein Stal, haben die Payßerl:
„Dolder ao: 1641 we gebrandt, davon anigo gank nichtes,
„auch fein einsiger Jaunpfal vbrig blieben. it auch vor
„dießem eine MWaßermühle hier gewefen, ift aber gant; wed
„sebrandt, die Beke zugewahßen, die Leute todt vd wegf.
„Bwelff Hufener feindt gewefen, die Simmer aber anito alle
„wet gebrandt, die Leute todt”. Erft nady längerer Zeit
murden die nothwendigen Gebäude neu errichtet. Laut einer
„ Suventirung“ vom Jahre 1669 war ein Wohnhaus von
zehn „Bebinden” oder neun „Sach“ fechs Jahre zuvor
‚ erbaut worden. Das Dady war von Stroh und Rohr, der
Fußboden in den Wohnräumen beftand aus „Kehmicdlag”.
Die Wände der jämmerlichen Wirtbichaftsgebäude waren
„mit Strauchwerf gezäunet, nicht einmal gefleibet.“ licht
mehr als zwei Behöfte der Unterthanen waren vorhanden,
Hacdyrden der Befiter, Joahim v: Pent aus d. 5.
Befendorf, im Jahre 1698 ohne Leibeserben verftorben war,
gerieth Heu-Krenzlin in die Hände der Gläubiger und wurde
von diefen 1706 der berzoglihen Cammer für das Gebot
_ von 6000 Thalern zugefchlagen.
Heu-Krenzlin, welches feit 1757 dem Domanial-Amte
Hagenow zugezählt wird, befteht heute aus dem Padıthofe
und dem von 6 .Erbpäcdtern, 9 Büdnern und mehreren
Häuslern bewohnten Dorfe.
122 Die medlenburgifhe familie v. Pens. -
Rirdipiel Warfow.
Das Kirdfpiel Warfow (U. Hagenow), welches cehe-
mals zum überwiegenden Theile Eigenthum der Familie
v. Pent gewefen ift, wird nach Weiten von dem oberen
Saufe der Sude begränzt und der Länge nad) von der
Scwerin-Hagenower Eifenbahn durdhfchnitten. eben dem
Kirchfpielsdorfe Warfow waren Befendorf, Alt- und
Heu-Jahun ganz, Kothendorf aber nur theilweife im
DPengifchen Befige.
I. -Befendorf.
Im Jahre 1557 verkauft Graf Heinridy von Schwerin
feinem Detter, dem Grafen Yicolaus II. von Schwerin, das
Gut Befendorf, fo wie er es von Johann v. Driberg ge-
fauft hatte.) Kicolaus verfchrieb die Länder Erivis und
Hellefen und ferner die drei Kirchfpiele Hagenow, Warfow
und Stralendorf, welche damals „das Land Egypten“ genannt
wurden, feiner Gemahlin, Elifabeth von dem Berge, zum
£eibgedinge. Nachdem KMicolaus verftorben war, übertrug
feine Wittwe, die Gräfin Elifabeth, gegen eine Geld-
entfhädigung ihre Keibgedingsgüter den Herzogen Albrecht
und? Johann von Mledlenburg. ?) Die nachfolgenden
friegerifchen Derwidelungen der medlenburgifchen Fürften
mit den Bruderföhnen des Grafen Nicolaus führten endlich
am 7. Dec. 1558 zu dem befannten Plüfchower Kauf-
vertrage, durch welchen die ganze Graffchaft Schwerin mit
Medlenburg vereinigt wurde. (Dergl. $ 6, 5. 76 bis 81.)
m. U.B. IX, Ze. 5736,
% Daff. IX, Ar. 7051.
" Ausbreitung der familie. Der Güterbefit. 123
Um die für feine Priegerifchen Unternehmungen nöthigen
Geldmittel zu befchaffen, fchritt Herzog Albrecht zur Der-
pfändung von Schlöffern und Dogteien, fowie zum Derfaufe
von Kandgütern. So verfaufte er am 24. Mai 1561 dem
MWernefe Moydin das ganze Dorf Bef endorf zu £ehn für
355 üb. ME. mit dem Rechte der Deräußerung an Jebder-
mann außer an die Geiftlichkeit. ')
Dom Jahre 1455 ab finden wir die Söhne des Ritters
Ulrih IV. v. Pens in gemeinfchaftlihem Befite von Befen-
dorf. Hu mehreren Malen verfaufen fie Renten aus Befen-
dorf an verfchiedene geiftlihe Bruderfchaften zu Lübef und
Schwerin, unter Dorbehalt des Rechtes der Wiedereinlöfung
(Ark. 92, 97).
Auch in der nädjltfolgenden Generation bleibt Befendorf
ungetheiltes gemeinfchaftlihes Eigentum der v. Pent des
Redefiner Haufes. Im Jahre 1506 erfcheint Bennefe
v. Pent, ein Urenfel Ulrihs IV., als der erjte Alleinbefiter
des Gutes. Hennefe ift der Stammovater der Befendorfer
Kinie, welhe IT68 mit dem Oberjägermeifter Barthold
Joahim v. Pens im Mannesjtamme erlofd.
Zum Dortheile feiner Gemahlin Adelheid Benedicta,
geb. v. Ranzau, aber zum Yachtheil feiner Kehnsvettern ver-.
pfändete und cedirte der Finderlofe Oberjägermeifter v.. DPent
am 20. febr. 1756 der herzoglichen Domänen-Cammer die
Büter Befendorf, Warfow und Alt:FZahun mit Unterthanen
und Hufen in Kothendorf, jabel, Trebs, Belih, Kuhjtorf
und Kamm auf 20 Jahre für 90.000 Thlr. I?/s. Swar
protejtirten die Agnaten gegen den ohne ihre Zuftimmung
» m. U»B. XV, Zr. 8896.
124 Die medlenburgifhe Familie v. Pent.
abgefchloffenen Dertrag und Plagten fogar vor dem Neichs-
Lammergerichte, es fam indeflen ein Dergleih zu Stande
und am 8. Dct. 1758 genehmigten die Kehnsvettern den
Pfandvertrag, wogegen der Oberjägermeifter verfprah: erftens
ihnen die Güter Melfhof, Iefow und Kangenheide dereinft
fhuldenfrei zu hinterlaffen, und zweitens die Dettern von der
Derpflichtung zu befreien, die Güter Befendorf, Warfom ıc.
nad Ablauf der Pfandjahre auf Derlangen der herzoglichen
Lammer reluiren zu müfjen. Yachdem der Oberjägermeifter
verftorben (F 15. Dec. 1768) und die Mlelfhöfer Begüterung
in den Befts der Kehnfolger übergegangen war, erflärten
David, Friedrih, Wilken Friedrich und Gotthard Wilhelm,
Gebrüder und Gevettern v. Pens, am 8. Mai IT7I: daß
fie auf die Reluirung der Güter Befendorf und WMWarfow
c. pert. verzichtet und das Kehn aufgelaffen haben wollten.
Befendorf ging dadurch in landesherrliches Eigenthum über
und ift bis auf den heutigen Tag ein Cammer-Padıthof ge-
blieben. Die fandige Feldmarf hat einen Flächeninhalt von
504 Beftaren. Be
2. Warjom.
Die erften urfundlichen Nachrichten ber das Kirchipiels-
sorf Warfow ftammen aus dem 15. Jahrhundert.
Graf Bunzelin von Schwerin fchenft am 2. Juli 1217
der Kirche zu Schwerin I Hufe im Dorfe Warfow,.') Am
6. Juli 1285 belehnt Graf Helmold von Schwerin feinen
Jäger Johann mit 5". Bufen in Warfom.?) In den
Urkunden des nädhitfolgenden Jahrhunderts wird nur das
Kirhfpiel Warfow, nicht das Dorf erwähnt. Jm Jahre
mM. U.-8. I, Ar. 235.
”, Bafj. UI, ir. 1809. .
Ausbreitung der familie. Der Güterbefit. 125
1455 verpfänden die uns fchon befannten Söhne Ulrichs IV.
v. Pens 4 ME. Eüb. jährlicher Rente aus ihrem „halben
Kirchdorfe Warfowe” den Kalandsherren von St. Clemens
zu £übed (Ur. 90). Auf diefe Derpfändung folgt
1456 eine zweite im Betrage von 20 ME. Hebungen je zur
Hälfte aus Warfow und Kothendorf an die Domgeiftlichen
zu Schwerin (Urf. 96). Endlich verfchreibt der Knappe
Hans v. Pens, auf Toddin gefeflen, 7 MP. jährlicher Rente
aus feinem „Untheile” in Warfow (Urf. 99). ° Diefer Antheil
fcheint nicht etwa in Folge einer Gütertheilung innerhalb der
familie v. Pent an den Knappen Hans gefommen zu. fein,
fondern er wird mit der Hälfte von Sachun, — dem fpäteren
Heu:jahun, — von alters her zu dem im Kirchfpiel
Hagenow belegenen Toddin gehört haben. Toddin aber ift,
wie wir fpäter zeigen werden, wahrfcheinlich erft durch Hans
v. Pent fäuflicy erworben worden.
Bis über das Jahr 1500 hinaus blieb Warfow, foweit
es nicht zu Toddin gehörte, gemeinfchaftlihes Eigenthum ber
Söhne und Enkel Ulrihs IV. Um 1550 vertaufht Claus
Pens, Helmolds Sohn, das Dorf Warfom gegen das feinem
rechten Detter Claus, Ulrihs Sohn, gehörige Raguth. Ulric)
und Helmold waren Söhne Joahims, des Alteften Sohnes
Ulrihs IV. Don Claus, Ulrihs Sohn, leitet die Kinte
Warjow-Scharbow ihren Urfprung her,
Ein Ritterfig fcheint vorerft in Warfow nicht errichtet
worden zu fein. HSunächft wird die Familie, weiche in
Scharbow (U. Hagenow) wohnte, eines foldhen nicht bedurft
haben. Jm Amtsbudye vom Jahre 1550 heißt es: „das
dorff [Warfow] gehort den Dengen“; von einem GButshofe
oder adligen Site ift noch nicht die Rede. Dagegen lefen wir
126 Die medlenburgifhe $amilie v. Pent;.
im Kirchenpifitations - Protocoll von 1585 bezüglich der
Hebungen des Paftors zu Warfow: „Junker Heinrich Pellifan
„gibet von 6 wuejten hufen, die zum hofe dafelbft zu
„Warjow gelegt worden, alle jar, jnmaßen foldhs die
„pawern zuuor dauon gegeben haben, 6 Scheffel Roggen;
„6 Bufener geben jder I Scheffel; einige Koffer geben dent
„Paftoren nichts, obwohl fie ader haben.” Heinrich Pellifan,
Scloßrogt zu Schwerin, hatte Warfow nebit Pflugdienften in
Hothendorf und Alt- Zahun während der Mlinderjährigfeit
der Befiter, Kaspar und Detlof v. Pent, in Pfand genommen.
Ein Beriht aus dem Jahre 1646 lautet folgender-
maßen: „Warfow, darin ift „ein adelicher Siß, davon
„befompt der Paftor T'/z Sch. Roggen Schwerinifch Maaße;
2 Bufener, 7 Koflaten liegen wuefte." Seit der Kirchen-
Difitation von 1585 waren aljo wiederum bäuerliche Hufen
dem Gutshofe zugelegt worden. Hwei mwüfte Hufen und
5 Koffatenftellen in Warfow gehörten den Penten von’Befen-
dorf zu. Im Jahre ITOO wurde Warfow als neues Echn
dem Mathias Dietrich v. Pens a. d. 5. Befendorf über-
tragen, da Dtto Friedrich v. Pent, damals der einzige männ-
liche Sproß der Warfjower Linie, die Kchnsmuthung verfeffen
hatte. Der Sohn des Mathias Dietrih war der Oberjäger-
meifter Barthold Jjoahim v. Pens, welder Warjow und
Bejendorf an die herzogliche TCammer verpfändet und dadurch
aus dem Befige der Familie gebracht hat.
. Sadbun,
vormals Sarhun, Sargun, auch Serchun genannt, fommt
zum erften Mal in den Urkunden vor, als Cord v. Denk,
Ulrihs IV, Sohn, am 21. Hovember 1457 eine Geldhebung
*
Ausbreitung der familie. Der Giterbefit. 127
aus diefem Dorfe verfauft (Urf. 97). In den nächft-
folgenden hundert Jahren wird SJadhun nicht wieder erwähnt.
Dafür erfcheinen um 1550 zwei Dörfer diefes Namens: Alt-
und Heu-Sachun.
Gegen den Ausgang des 16. Jahrhunderts erbaut Hennefe
v. Dent-Befendorf einen Meierhof in Alt-Zahun, indeflen
gehört ihm nicht die ganze Ortichaft, denn auch feine Dettern
zu Warfow und Toddin haben dort einige Pflugdienfte. m
Jahre 1607 verkaufte Kaspar Pent-Warfow drei Hufen in
Alt-Zahun an Mathias Pent-Befendorf. Der Pfarrer zu
Warfow hatte im Jahre 1646 aus Alt-Sahun zu heben:
von dem Meierhofe, feligen Mathias Pengen zu Befendorf
Erben gehörig, 8 Scheffel Roggen; von den Bauern und
Unterthanen 5 Scheffel. Demnach werden, da jede volle Hufe
1 Scheffel abgeben mußte, acht Bauerhufen dem Mleierhofe
einverleibt worden fein. Ein Bericht aus demfelben Jahre
befagt: „Alten Zarhun, worinnen die Penten von Befendorff
„einen Meyerhoff haben, ift nun acht Jahr fampt dem Dorffe
„mwufte geftanden, darinnen wohnett ein einiger "Bawr."
Alt-Zahun blieb im Befize der Penge von Bejendorf und
wurde als eine Pertimenz des leßtgenannten Gutes mit diefem
zufammen vom Dberjägermeifter v. Dent „veralienirt“. Begen-
wärtig ift Alt-SJachun ein von Bauern, Büdnern und Häuslern
bewohntes Dorf; der Meterhof ift gelegt worden.
In Reu-Jahun hat Ulrich v. Pent-Toddin vor 1570
eine Schäferei aus „einigen wüften Hufen“ errichtet. Ylach
dem Kirchenpifitations-Protocoll vom Jahre 1585 find es
fünf Hufen gewefen. Es heißt. dort: „under Dirih Pent
„zu Tobddin ift fchuldig zu geben von 5 wueften hueffen, die
„zu feinem hoffe in Xewen Sarchun gelegt worden, — —
128 Die medlenburgifhe Familie v. Pent.
„Do Scheffel Roggen“. Ein Bericht von 1646 lautet folgender-
maßen: „Die Penten von Toddin haben im Mewen Zardhun:
„A wueften Wleyerhoff, darzu gelegt 6 Huffen, 2 wmuejte
„Erben im Dorffe vnd I Katen“. | s
Im Jahre I611 verfaufte Hartwig v. Pens zu Toddin
das But Heuszachun mit den Pertinenzien in Alt-Zachun
für 12000 Thaler erblih an Johann v. Schaf, unter Zu-'
ftimmung der nächiten Eehnsvettern. Am 9. Hovember I61I
wurden Confens und Kehnbrief an Johann v Schad ertheilt.
Hadyun hatte mit einem: halben Pferde Roßdienjt zu leiten.
Dor 1620 verfaufte Johann Schaf fein But Zahun an
Ulrih v. Pens, Hartwigs Sohn, zu Tobddin, welcher am
15. Juli 1622 die Pertinenzien in Alt-FZachun, — beftehend
in 6 Bauleuten mit C'/s Hufen Landes und einigen wiüjten
Kathenijtellen —, für cOOO fl. an el. Mathias Pengen zu
Befendorf Söhne Fäuflih abtrat. Den Bauhof in Tleu-
Hadjun verpachtete Ulrich Pens und zwar zunädft an einen
Scaäfer. Hacdyden Ulrih Pent-Toddin am .\Y. Januar
1641 in zerrütteten Dermögens-Derhältniffen verftorben war,
lieg Herzog Adolf Friedrih von Mecklenburg auf Grund
einer beträchtlichen Beldforderung deffen fammtliche Hüter ein:
jiehen. Antoni 1654 verpfändete Herzog Adolf Friedrich
Hof umd Dorf Heu-Zachun nmebit dem Dorfe Bandenit für
feine Schuld von 25000 Gulden der Domticche zu Schwerin.
Erft im Jahre ITTI gab die Domfirche ihre beiden Pfanbd-
güter wieder an die herjogl. Cammer für 25000 Thaler
Q®/s zurüd. Zu
4. Rotbendorf.
Als Befiter von Antheilen in Kothendorf während des
15. Jahrhunderts werden neben dem Kandesfürften genannt:
Ausbreitung’ der Samilie. Der Güterbefit;. 129
- die $amilien v. Zulow, v. Pens, v. Küsow, Heinrich Samefow
zu Schwerin, Küder Turow und Ulrich v. Siggen.” Am
6. December 1456 verpfänden Dolrad und BHelmold v. Pent
unter Biürafchaft ibrer Brüder Uhim und Lurd den Dom-
herren zu Schwerin 10 Mi. jährlicher Hebung aus drei
Hufen in Kothendorf für I25 Küb. ME. (Ur. 96.) Henning
Pens zu Befendorf und Ulrih Pens -Toddin haben 1569
einen Rechtsitreit mit einem entlaufenen Unterthanen, den fie
in ein „ihnen gemeinfhaftlich gehörendes, vor 4 und mehr
„Jahren niedergelegtes", aber jüngft wieder aufgebautes Erbe
zu Kotbendorf eingefetst hatten.
Demnädhft vertauscht NTathias Pent-Befendorf am JO. Jan.
1602 mit fürftlihem Lonfens je emen Bauern zu Dammereez
und zu Derfenow an Jaspar v. Kükow gegen drei Bauern in
Kothendorf und IOOO ME. Lüb. Jaspar Eütow hatte feine
Ritterfite GBoldenbow und Perlin feinen beiden Söhnen 'ein-
geräumt und fih einen Hof im Dorfe Banzin nebft „drei
Kerlen“ zu Kothendorf vorbehalten. Der weiten Entfernung
halber fonnte er von den Dienjtleiftungen jener drei Anter
tbanen feinen Nuten ziehen, deshalb taufchte er Keute in den
an Banzin grenzenden Dörfern Dammeree; und Derfenow ein.
Kaspar und Detlof Pens auf Warfow haben im Jabre
1589 zu ihrem Antheile in Kothendorf 5 Bauleute oder
Dollhufner und I Kofjaten mit zufammen 5'/. Hufen Ader-
landes, welche jie von „ihren Doreltern”“ ererbt hatten. Da
neben hatten fie ein Anrecht auf die Mitbenusung der
Kothendorfer Hölzung, „YWohld“ genannt, auch ftand ihnen
die Weidegerechtigkeit auf der ganzen Feldmarf zu.
Im Kaufe der Seit hatten die Befitverhältniffe eine
wejentliche . Derfchiebung erfahren. Der anfangs aus nur
9
130 Die medlenburgiihe Familie v. Pent.
drei Koffaten beftehende fürftlihhe Antheil war, nachdem -
Herzog Heinridy in den Jahren A551 und 1556 die Hufen
der Gebrüder Bertram und Jaspar v. Sülow auf Zülow
angefauft hatte, zu dem umfangreichiten unter allen ange-
wachen. Das hatte für die v. Pens und v. £ütow üble
Folgen, indem die mit der Derwaltung des herzoglichen An-
theils betrauten Beamten befliffien waren, die Rechte der
adligen Antheilseigner mehr und mehr zu fchmälern. So
führten die Penten zu Befendorf und Warfow und gleicher-
maßen die Kübows zu Perlin und Hülfeburg von 1589 bis
1602 einen NRechtsftreit wider den Amtmann zu Walsmübhlen
und die fürftlihe Bauernfhaft zu Kothendorf wegen der
Hölzung und Weide auf dem Kothendorfer Felde. Der
Amtmann hatte den Wohld unter feinen „Befehlig” ge-
nommen und den Klägern unterfagt, „fruchtbare Bäume,”
d. i. Eichen und Buchen, zu fällen; Brenn: und Yusholz
follte fortan nur mit Genehmigung des Amtmannes und
nach feiner Anweifung dem Walde entnommen werden.
Weiter wurde den Klägern die Befugniß abgejprochen, ihre
Kühe und Schafe auf den Ländereien der fürftlichen Dorf:
infaffen zu weiden, was doch bis dahin gebräuchlidy gewesen
- war. Gewiß waren die Anordnungen des Amtmannes an
fih nicht unverftändig, aber fie waren- Heuerungen, welche
den uralten Berfommen jchnurftrads zuwider liefen, denn es
war, wie Kaspar Pens ausführt, „landüblih vnd diefer
„Seit wolhergebracht, wo einer vom Adell in einem Dorffe
„+ Hufen hat, daß er dahin einen Bawhoff oder Schäfferey
„lege vnd darauff fo viel Diehe vnd Schaffe, als einer mit
„ven alda gebaweten futter ausfuttern fan, nicht allein
„baben magf, bejondern auch gleihs Kandsgebrauchs, da
Ausbreitung der Familie. Der Güterbeiit,. 131
„die fürftl. Herrfchaft oder einer vom Adell in einem Dorffe,
„jo mit der Feldtmarde Ihrer fürftl. Gnaden Bawhoffs oder
„Ritterfitses grermgett, auch vier oder auch woll weniger Huffen,
„‚beiett oder unbefeßet, daß auff folhe angrensende ‚Feldtmarde
„ sbrer furftl. Bnaden Amptleute ond die von Adell in folchen
„Fällen mit ihren Schafen hueten lagen muegen vndt befugt
„fein, auch nicht verwehret wird.“ Da WDarfow mit Kothen- -
dorf grenzt, wo Kaspar Pent miehr als 4 Hufen mit aller
Herrlich und Gerechtigkeit befaß, jo war er wohlbefugt, feine
Marfow’er Schafe auf der ganzen Feldmiarf zu weiden. Um
des lieben Friedens willen erflärte er, fidy mit denn Warfow
zunädhjit liegenden Theile der Kothendorfer Flur begnügen zu
wollen. Einmüthig verlangten alle Kläger die Theilung des
Wohlds, welche ihnen jedoch nicht gewährt wurde. Die Acten
fchliegen damit, daß 1602 eine Commiffion zur Unterfuchung
und zum Bericht ernannt wird. Der Streit hat für die Kläger
Peinen günftigen- Ausgang genommen, denn im Jahre 1655
durften die v. Pent von Warfow ihr Dieb nur auf ihren
eigenen Grundftücen in Kothendorf weiden.
Die Hebergriffe der fürftlichen Beamten dauerten fort und die
adligen Befitser unterlagen in dem ungleichen Kampfe. od
um [O8 wird den Pensifchen Leuten „fo viel von dem neben
„ihren Aedern ftehenden Holze, als fie mit einer Wendung
„von fehs Dchlen abreichen Fonnten“, zugeftanden; im Jahre
1759 hatten fie fo ziemlich alle alten Gerechtigfeiten verloren.
Dadurd, daß die fürftlihe Cammer im Jahre IT21\ drei
v. £üsomwfche Hufen anfaufte, erlangte der landesherrliche
Befigitand in Kothendorf ein erdrichendes Uebergewidht.
Heunzehn fürftlihen Untertanen ftanden fieben Pentifche
gegenüber.
9
132 Die meclenburgiihe Kamilie v. Pent;
In Jahre 1759 fchritt der Hauptmann und nachmalige
Dberjägermeifter Berthold \oachim v. Pent auf Befendorf zur
Klage wider das Umt Walsmühlen, den Förjter und die fürft-
lihen Untertbanen zu Kothendorf wegen Kränfung gemein-
fchaftliher Gerehtiame. Pent beanfprucht‘ Hleichberechtigung
feiner Keute mit den fürftlichen Untertbanen; insbefondere ver
langt er: Theilnahme am Genuffe der Hölzung, Maftfreibeit,
Berechtigung Plaggen zu hauen; alles Holz, das auf jeinem
Ader wählt; in den „Freiheiten“, dem gemeinfchaftlichen
Eigenthume der gefammmten Dorfichaft, gleich den fürftlichen
Untertbanen roden und jden zu dürfen; agdfreiheit im
Wohld; daß feine jura nicht auf den Tropfenfall jeiner Ge-
baude befchränft werden, daß der fürftliche Förfter nicht
wieder auf feinem Grund und Boden Pfändungen pornehme,
und endlich Erfas für die von den „Lurbatoren" ihm zuge-
fügten Schaden. Es fam zum Deragleihe inı Jahre 1742;
troßden dauerten die Neibereien fort bis der Oberjägermetfter
im Jahre 1056 jene Güter im Kirchipiel Warfow der
berzoglihen Cammer überließ.
Rirbipiel Daacnom.
In Kirdyipiel Hagenow war die Familie v. Pens
während des 15. Jahrhunderts mit den Gütern Sharbow,
DPätow und Toddin angefellen.
I. Sbarbom.
ah dem Rateburger Zehntenregifter von 1251 batte
Walther in dem Dorfe Scharbow (Scarbowe), welches
18 Bufen enthielt, den halben Sehnten vom Bifchofe zu Kehn
(Ark. 5). Wir wiljen bereits, daß diefer Walther identisch it
mit Walther v. Panit, dem Stanmwater der pprpom-
Ausbreitung der Familie. Der Güterbefit. 133
merfhen Kamtlie v. Pens (vergl. S. 20%. Wenn nun das
Dorf Scharbow im 15. ahrbundert im Beftte der niecdlen:
burgiihen familie v. Pens ericheint, fo werden wir geneigt
jein, zu vermuthen, daß Scharbow auf dem Wege der Erbfolge
von Walther v. Panit auf die Söhne des Ritters Ulrichs IV.
gelangt fein möge. Wir haben jedoch einen urfundlichen
Beweis dafür, daß den nicht fo aewefen if. Am 29. Juni
1569 verpfändet Berzog Albreht von Medlenburg dem
Ritter Eüder v Küusom, feinem Marfchall, und deifen Dettern,
den Gebrüdern Wipert und Hermann v. Eitow, für 200 ME.
die Bode aus den Dörfern Sharbow und Prefet im Lande
Mittenburg, „welche ibm gänzlich und rechtmäßig von den
„ebrbaren Leuten, v. Marfow genannt, gefommen und
„angefallen waren.”!) Scharbow ift aljo ein Kehngut
der Familie v. Marfow gewefen und ift dem Kandesfürften
beinigefallen.. Herzog Albredt wird fih nicht darauf
beihränft haben, die Bede aus Scharbow und Prefef
den fütomw's zu verpfänden, vielmehr wird er ihmen auch
die Güter felbft zu erblichen Eigentum verfauft haben.
IM Bezug auf Prefef, weldhes die v. Lütßow auf Hülfeburg
durh Jahrhunderte befeflen haben, ift das unzweifelhaft
zutreffend. u
Am 22. Hov. 1455 verpfändeten die Knappen Joachim,
Doltad, Helmold und Lord, Gebrüder v. Pens, wohnhaft
auf dem Schloffe zu Redefin, in Gemeinfchaft 24 ME. jähr-
liher Hebung aus ihrem Dorfe Scharbow, im Kirchfpiel
Hagenow des Landes Wittenburg belegen, den Brüdern- des
fiebfrauenfalands zu Kübel für 500 ME. Küb. (Urf. 95).
- Ur. im Baupt-Urchive zu Schwerin,
134 Die medffenburgifche Familie v. Pentr
Die Söhne der Gebrüder v. Pent fesen den Rentenperfauf
aus Scharbow fort (1485, 1484 und 1500), jedoch im der
Weife, daß nunmehr jeder feine eigenen Hufen und Hebungen
verfeßt; es hatte font inzwijchen eine Befistbeilung ftattge-
funden. Im Jahre 1558 it Scharbow ein adliger Sis,
welcher von Klaus v. Penbt, dem Begründer der Scharbomw-
Warfow’er Einie, bewohnt wird. ° Schulden halber wurde
Scharbow von Taspars und Detlofs v. Penten Dormündern
im Jahre 1584 an den nächiten volljährigen Agnaten,
Jacob Ernit v. Pens auf Raguth, für 24000 fl. verfauft,
worüber anı 18. Jan. 1585 der lehnsherrlihe Lonfens
ertheilt wurde. Jacob Ernft trat im Jahre 1622 das But
Scharbow nebft den zugehörigen 12 Hufnern und 15 Koffaten
feinen Alteften Sohne Joachim Pen ab. Machdent diefer im
Jahre 1642 von den Kroaten ermordet worden war, ließ Hans
Heinrich v. Bülow auf Holdorf fi auf Grund einer Schuld-
forderung von 12000 fl. Lapital und mehrjährigen Zinfen
in das wüfte But Scharbow, wo fämmtliche Gebäude dar-
niederlagen, immittiren. Antoni I647 erfaufte Bülow das
But Scharbow mit allen Zubehörungen für 25442 fl. zu
erblihem Eigenthum von fel. Jochim Penten Kinder Dor-
miündery. Scharbow, ein höchit werthvolles Gut von YOO
Heftaren Slächeninhalt, befindet fih gegenmwätig im Befige der
Samilie v. Lübbe.
2. Pätom.
Der Name des Dorfes Pätow lautet in feiner älteften
uns überlieferten form Puthechowe oder Potehowe. Aus
Puthehowe wird im Jahre 1194 den Domherren zu Raße-
burg der halbe Zehnte zugetheilt (Urk. 1), welchen im Jahre
Ausbreitung der Familie. Der Güterbefit. 135
1251 der Rateburger Dompropft genießt (Lrf. 5). Pätow
enthielt damals 24 Hufen. Um Uusgange des 15. Jahr
bunderts erfdywint die Familie v. Doren im Befitze von
Pätow. Gerhard v. Doren, auf Gammelin gefeffen, ver:
macht in Gemeinschaft mit feiner Hausfrau zu ihrer beider
Gedähtnig am 5. Febr. 1295 zwei Hufen in Pätow der
Kirhe zu Naßeburg.‘) Im Jahre 1555 leiften die Be-
brüder Beine und Dito v. Doren dem Domcapitel Derzicht
auf den Zins und den Sehnten von © Hufen, fowie auf den
Sehnten von 5'/. Hufen in Pätow, auf welche das Lapitel
berechtigte Anfprüche nachgemwicfen batte.?) Als die Familie
v. Doren bald hernach aus dem weftlihen Mlecdlenburg ver-
Ihwindet, gehen ihre Hüter auf andere Beichlechter über; fo
selangte Gammrelin an die v. Derten, das Dorf Pätow aber
an die v. Pen. Diejen verkauft auch das Rateburger
Domcapitel feine Hebungen und Gerechtigkeiteri in Pätow
und zwar für ZOO ME, weil es angeblih nur geringen
Kugen davon gehabt.) Wach einer Ueberlieferung, welche
zu Anfang des IT. Jahrhunderts in der Familie v. Pens
lebendig war, hat „der Kitter“ Ulrich v. Pens das Dorf
Pätow erfauft. Db Ulrich III. oder IV, gemeint war, bleibt
zweifelhaft. Während des 15. Jahrhunderts, —- von 1458
bis 1484 —, verpfänden die v. Pent des Nedefiner Haufes
wiederholt jährliche Renten aus „ihrem Dorfe" Pätow an
die geiftlichen Bruderfchaften der Stadt Kübel, Demmächit
nm. u.8. II, ir. 2209.
®) Daff. XII, Tir. 8107 u. 8120,
’, Copialbuch des Ratjeb. Domcapitels. Eine andere Befitregiftratur,
die fogen. l.ista bemerft: Item uilla Poticow est vendita illis de Pentzen
pro III © marcis, pro qua pecunia reemit certos mansos in Sterlie et
decimam in Kowall.
136 Die medlenburaifhe ‚Familie v. Pent.
wird Pätow erft im Kandbede-Resifter vom Jahre 1998
wieder urfundlih erwähnt. Damals gab vs dort Y Doll;
hufner, 4 Halbhufner und 1 Koffaten, jedoch weder einen
Meierhof, noch gar einen Kitterfis. Die Zahl der bebauten
Hufen war denmach feit dem Jahre 1251 erheblih. zurüicd-
gegangen.
Der Gebraudb, in Erbfällen die zur Derlaffenihaft ge-
hörigen Hufen, Hebungen und Dienfte jeder Dorffchaft unter
alle Lehmerben gleihmäßig zu vertheilen, führte mit ITotb-
wendigfeit endlich zu einer Schädlihen Zerfplitterung des
Befites. So war auch mit Pätow geicheben, wo in der
zweiten Hälfte des, 16. Jahrhunderts faum zwei Hufner einen
gemeinfchaftlichen Herrn hatten. Erjt Hartwig Pens von Toddin
[1587 — 1621] fchuf darin Wandel, indem er ztelbewußt
vorgehend durch Kauf und Taufh allmählich jaummtliche
Hufen an jih bradıte. Eine Schäferei, welche fein Schwager
Jacob Ernft Pent-Raguthb um 1590 auf 1'/s Bufen er-
richtet hatte, erweiterte er zu einem Mleierhofe. Int „Land:
buche“ von 1606 heißt es: Bartih Penten Mieyerhoff
Pötfow gehört zum Nitterfise Todbdin.
Hartwiss Söhne geriethen durch den dreißigjährigen
Krieg in Dermögensverfall. Im Jahre 1647 bradh über
Pätow der förmliche Loncurs aus. ad einigen Swilchen-
fällen, ‘welche an anderer Stelle mitgetheilt werden follen,
gelangte (I6TO) Pätow, und ebenjo die Pensifhen Güter
Toddin, Grünenhof und Quaft, in den Befit des apanagirten
mgeflenburgifchen Prinzen Friedrich, den Stammwater des
Großherzoglichen Haufes, während gleichzeitig der vegierende
Herzog Ihriftian (Louis) die Allodialität über die Güter
ertheilte. |
Ausbreitung der familie. Der Büterbefih. 137
Herzog Friedrich vererbte die Güter auf feine Söhne
Friedrih Wilhelm, Karl Leopold und Chriftian Ludwig,
welche befanntlih nach einander zur Regierung gelangt find.
Erft unter Chriftian Ludwig fcheinen diefe Güter mit den
fürftlihen Cammergütern vereinigt worden zu fein. j
Gögenwärtig befteht Pätow aus Hof Pätow, Dorf
Pätomw und dem Büdnerdorfe Pätower Steegen mit einem
Gefammt-Arcal von etwa 864 Heftar.
:
9. Toddin.
Das Dorf Toddin, etwa eine halbe Meile füuöweftlih von
Hagenow gelegen, wird zum erjten Mal urfundlid genannt,
als der Bifchof Jsfried von Ratzeburg im Jahre 1194 durch
Schiedsrichter die Rateburger Stiftsgüter für den Bifchof und
das Domcapitel beftimmen laßt (Ürf. Ui; von Toddin wird
der dritte Theil den Donmiherren zugeiprochen. Laut des Rate:
burger Sehntenregifters von 1251 enthielt Toddin 14 Hufen,
davon trug Heinrich Hucfit zwei Hufen vom Bifchofe zu Echn,
während der halbe Sehnte dem Dompropft zuftand. Wer
den Gefchlechte der Hucjit oder Huret, welches noch vor Ab-
lauf des 15. Jahrhunderts aus dem Sande MWittenburg ver-
fchwindet, zunächft im Befise von Toddin gefolgt ift, bleibt
unaufgeflärt. m Jahre 1452 erfcheint als Eigenthlimer
von Toddin der Knappe Dans (l.) von Pent, welcher nicht
der Redefiner Kinie angehört. Llach feinem Finderlofen Tode
folgt ihm (1455) im Befise von Toddin Ulrich v. Pens,
“ Detlev's Sohn, welcher die ältere, mit Joachim ». Pens vor
1555 im Mannesftamme erlofchene Toddiner Kinie begründet
hat. Nach Joahims Ableben gingen feine Lehngüter auf die
Dettern des Kedefiner Haufes über. Diefe nahmen zunädhft
138 Die medlenburgifhe Kamilie v. Pent.
feine Theilung des Gutes Toddin vor, fondern verpfändeten
es gemeinfchaftlihb an Bartholomäus Wendftern a. d. B.
Kenzerwifch, der von 1555 bis 1545 NRoßdienft von Todbdin
geleiftet hat. Nach Ablauf der Pfandjahre Fauften die Brüder
Dolrad Pens zu Nedefin und Lurd Pens, Amtmann zu
Büftrow, gemeinfam das But Toddin von ihren DBettern.
Als der Amtmann Curd bald darauf ohne nıännliche Keibes-
erben aus dem Keben fchied, fiel fein Antheil in Toddin und
in Redefin an Dolrad und Heine’s, des bereits ‚perjtorbenen
dritten Bruders, Sohn Ulrich. Diefe festen fich in der IDeife
auseinander, daß Volrad den. Hof zu Redefin, Ulrich den Hof
zu Toddin übernahm. Diefer Ulrich tft der Stanmwater des
zweiten Toddiner Haufes. Seine Hachfonmenichaft blüht
noch gegenwärtig. —
Su jener Zeit war Toddin, wie berichtet wird, „nur ein
fchlecdyter Bauhof“. Das Kandbede- Regifter weit für das
Sahr 1558 an Bauleuten nicht mehr nad, als zwölf Halb-
hufener, davon vier wit waren. Dagegen gehörte zu Toddin
eine umfänglice Hölzung, der Hoppelberg oder Hopelnberg
genannt, welche aber nicht an Lurd und Dolrad Pent mit-
verfauft wurde, jonpern allen Gliedern des Geichlehts als
gemeinfames Eigenthum verblieb, Indeifen gab der gemein-
Ichaftliche Befts vielfah Anlag zu Sanf und Streit innerhalb
des Geichlechts; darum wurde im Jahre 1580 auf fürftlichen
Befehl zur Theilung des Grundftühs gefchritten. Ulrich Pent
von Toddin und nach ihm (F 1585) fein Sohn Hartwig er-
warben durh Kauf und Taufch faft fämmtliche Antheile des
Hopelnberges.
Einer Angabe aus dem Jahre 1597 zufolge war der
Hopelnberg „zwifchen einer wüften Feldmarf und dem Körchower
Ausbreitung der Familie. Der Giterbefit, 139
„Felde belegen“. In jener wüften Feldmarf darf auf Grund
des Rateburger Hehntenregifters”) das untergegangene Dorf
Mercrade vermuthet werden. Die bezeichnete Dertlichfeit wird
heute, mindeftens zu einen Theile, von der Flur des Gutes
Grünenhof eingenommen, das, nah 1600 von Hartwig Pent
als Meierhof angelegt, fo lange eine Pertinenz von Toddin
blieb, bis im Jahre 1624 feligen Hartwigs vier Söhne —
Ulrih, Dietrih, Adam und Hartwig — die väterlichen Htiter
unter fich theilten. Toddin fiel durch das Koos dem Alteften
Bruder, Ulrich, zu; Dietrich erhielt Japel und Grünenhof mit
dem Hopelnberge, d. b. jo viel damals nody davon übrig war,
doch gingen auch diefe beiden Güter nach Dietrichs erblofen
Tode auf Ulrich über. Als aber Ulrich im Jahre 1645 in
arg zerrütteter Dermögenslage aus dem, Eeben fchied, nahm
Herzog Adolf Friedrich die Güter Toddin und Griunhof in
Beichlag auf Grund einer wahrhaft ungeheuerlichen Schuld-
forderung, welche nur zu ihren geringften Theile berechtigt
war, wie fpäter nachgemwiefen werden foll.
Dadurdh, daß Dietrihs Wittwe, Mlette von Sperling,
wegen ihrer Dotalanfprüche Grinenhof für fich erftritt, Famı
daffelbe nah mancherlei Wechfelfällen durh Ulrihs Sohn
Gottfried wieder ar die Familie.
Miinder befriedigend für die Penten geftaltete fich das
Scicdjal des Gutes Toddin. Hachdem Herzog Adolf Friedrich _
das Gut zunäcft zehn Jahre lang in eigener Derwaltung
behalten hatte, überlieg er daffelbe dem Major Gottfried
von Pent aus Rücficht auf die Anfprüche, welche diefer aus
dem zugebrachten mütterlihen Brautichate geltend machte.
—
rm. u.-B. 1, Ur 375. °
140 Die medlenburgifhe familie v. Pent.
Yicht als Lehnsnachfolger feines Daters — denn er batte
deflen Erbichaft ausaeihlagen — nahm Gottfried Toddin in
Befis, fondern als Gläubiger aus der Perfon feiner verftor-
benen Mlutter. Der formelle Concurs ward eröffnet, aber
nicht zu Ende geführt. Derfauft wurde das Gut nicht, viel-
mehr von Gottfried zugleih im allgemeinen creditorifchen
Interejlfe als Actor communis verwaltet. Nachdem Gottfried
im Jahre 1670 das Zeitliche gefegnet hatte, verkauften feine
Schweftern die ihnen von dem Bruder überfommenen Rechte
an Toddin und Grünenhof dem Herzog Friedrih. Beide
Güter theilten feitdem das bereits erwähnte Schidjal von
Pätow und Quaft.
Auf die von der Familie v. Pens zunähft 1772 und
zum Underen 1856 wegen der genannten vier Güter ange:
itrengten Reluitions- und Revocationsflagen werden wir an
anderer Stelle näher eingehen. Bier fei nur fo viel gefagt,
daß die Kläger in oberer nftans durch Erfenntnig vom
ce. März 1850 des Dber - Uppellationsgerichts zu Noftod
foftenpflichtig abgewielen worden jind.
Toddin und Grünenhof bilden ein werthvolles Befisthum
von 1647 Heft. Brundflähe; davon entfallen auf Hof und
Dorf Toddin 644 Heft., auf den Forit 640 Heft. und 565
Heft. auf das Gut Grünenhof.
Un das Kirchipiel Hagenow fchliegt fi füdweitwärts das
Rirbipiel Pripgier,
welches in der erften Hälfte des 14. Jahrhunderts mit Aus-
nahme zweier Dörfer ganz im Befise des Gefchlehts v. Kütsom
erfcheint. Don den Dörfern diefes Kirchipiels intereffirt uns
zunächit allein
Ausbreitung der familie. Der Giterbefitz. 141
Warlit,
das wahrfcheinlich fchon zu Ende des 14. Jahrhunderts in
das Eigenthum der Familie v. Pent übergegangen ift. In
Urfunden des Mittelalters fommt Warlis (Wargelis) nur
zwei Mal von 1251 ift Johann Gans (Auca) mit zwei
Hufen in Wargelis bifchöflih Rateburgifcher "Tehnträger. ')
Hundert Jahre fpäter (A544) verpfändet der Nitter Burghard
v. Lüsow 22 ME. jährlicher Hebung aus Wargelit.?) Im
nächitfolgenden 15. Jahrhundert wird Warlis gar nicht
urfundlih erwähnt. Dagegen finden wir im 16. Jahr
hundert einige Dettern v. Pens, deren nächfter gemeinfamer
Dorfahr der Elterpater gewefen ift, gleichzeitig im ererbten
Befite von Warlis. Daraus darf gefolgert werden, daß fein
Späterer als eben der Eltervater, nämlich der Ritter Ulrich IV.
(r 1422), das Gut erworben hat.
Während das Sehntenregifter von 1251 zwanzig Hufen
für Warlis angiebt, find deren im Jahre 1540 nur 14
vorhanden; davon waren IO mit Bauleuten, unter welchen
6 Rademacher, befeßt; zwei hatten die Junker in eigene
Benußung genommen. Das Kandbederegifter von 1558
“ verzeichnet gar nur 5 Hufener und 2 Kofjaten, welche fArtımt
und fonders das Rademachergewerbe betrieben. Die geringe
Anzahl der Einwohner, zufammen mit der Art ihrer Erwerbs-
thätigfeit, deutet an, daß die Warliger Gemarfung damals zum
größeren Theile von Wald und Wildnig bedeft gewefen: ift.
Das erfte Zeichen erwachender landwirthichaftlicher Regfamkeit
ift die Anlage von zwei Schäfereien im Jahre 1575. Aber
m. U.-B. I, Wer. 375.
®) Dafi. IX, Xi. 6372.
142 Die medlenburgifhe Familie vo. Pent.
fhon am Ausgange des Jahrhunderts fehen wir auf der
ausgedehnten Feldmarf drei Mleierhöfe errichtet. lachbdent es
unter mancherlei Schwierigkeiten dem dänifchen Oberjt Mlarf:
ward v. Pent gelungen war, jammtliche Gutsantheile von feinen
Dettern Fäuflich zu erwerben, ließ er (1620) jewe drei Meier-
höfe abbrehen und einen neuen großen Wirthichaftshof mit
einem fchönen Herrenhaufe aufführen; auch legte er einen
„Hunjtgarten“ an.
In Jahre 1661 wurde Warlis an den General Grafen
v. Schuls für 25000 Thlr. erblich verfauft und bald nachher
(1668) allodifteirt. Heute ift Warlis ein Fideicommißgut der
Samilie v. Könemann.
Im Rirdipiele Vellabn
ift die Familie v. Pont befonders reich begütert gewefen.
Die jest von der Berlin-Hamburger Eifenbahn durchichnittenen
Güter Melfof, Düffin, Brahlftorf, Kangenheide und
Dammereez, fowie mehrere Hufen in Marfow, waren
ihon im 15. Jahrhundert in Pensifchem Befite; das Gleiche
darf von den nördlich der Sude gelegenen Theile des als
- Fähr- und Sollitelle feiner Seit wichtigen Garlis vermuthet
werden; 1515 wurde efow durh Erbfauf, 1652 Banzin
pfandweife erworben. Mit Ausnahme der Dörfer Dellahn,
Kloddram und ARuhethal (vormals Tramm) ift fomit
das ganze Kirchipiel in den Händen der v. Pent gewefen.
Das Kirchipiel Dellahn bildet die ftöweftlihe Ede des
Kandes Wittenburg.
Die Güter Brahljtorf, Düffin und Kangenheide grenzen
füdwärts an die im (vormals) fachfenslauenburgifchen Amte
Neubaus, dem Derzing, belegenen Dörfer Preten und Sudau.
Ausbreitung der familie, Der Güterbeiit. 143
Die Grenze war jedoch fhon im 15. Jahrhundert ftreitig
und zwar nicht allein zwifchen den Unmwohnern, fondern, in
ihrer Eigenschaft als Kandesgrenze, auch zwifchen den Kandes-
fürften, den Berzogen von Mledlenburg und von Sachfen-
Kauenburg. Den vornehmiten Gegenftand des Streites bildete
die Kraat oder Kraze, ein unmwegfames, fumpfiges Wald:
gebiet, welches fich längs des nördlichen Armes der Sude, die
Saat genannt, erftredte. Den Penten hatte die Kaaf von
jeher als Grenze gegolten, während die Sachfen die ganze
Kraaß für fächfiiches Gebiet erflärten. Wer Recht hatte, laßt
fich nicht entfcheiden. Thatfächlicy haben beide Theile Befitrechte
in der Kraabt ausgeübt, wenn auch nicdyt ohne Widerjpruch der
gegnerifchen Partei; die alten Malbäume waren heimlich oder
mit offener Gewalt zerftört worden, die neu errichteten AMTal-
zeihen aber hatten wenig Beweisfraft. So ftand Behaup-
tung gegen Behauptung, Feine „Partei wollte das Mlindefte
von ihren Anfprüchen aufgeben. Yacmweislih find fchon
1487 vergebliche Derhandlungen gepflogen worden. Als man
mit Argumenten nicht weiter fam, fchritt man zu offener Ge-
wall. Im Jahre 1492 führt Herzog Johann IV. von
Sauenburg Befchwerde über die Penserf von Brahlitorf, welche
nicht nur einige hundert Faden Ellernholz in der Kraat ge-
fällt, fondern* auch gewaltfame Pfändungen in fächjtichen
Dörfern vorgenommen haben. Weiter wird berichtet: „Pafchen
Pent habe (vor 1518) die andrängenden Sachjen über die
Sude gejagt bis vor Heuhaus und zulest mit Gejchit und
langen Hafen drein gewaltigt." Blutige JZufanmenftäße waren
nicht jelten. Da für jede erlittene Unbill an der gegnerifchen
Partei Dergeltung geübt zu werden pflegte, jo herrfchte zu
Seiten ein förmlicher Kriegszuftand zwifchen den Penten und
144 Die merlenburatihe Familie v. Pent.
den fächftifhen Dörfern. Ungünftig für die Penten war, daf
Sufau, als ein fürftlihes Bauerndorf, den Schuß des Amt
mannes von Weubaus in befonderem Maße genog. Wurde
Feindfeliges gegen die Sufauer unternommen, jo bot der
Amtmann alsbald den ganzen Derzing wider die Pensten auf.
Dennoch fcheinen diefe bis gegen 1580 die Oberhand behauptet
zu haben. Wachdem aber franz II. die Regierung angetreten
hatte «28. Jan. 1581), nahm die Sache eine andere Wen
dung. Herzog Franz erflärte die ganze Kraats für fächfiiches
Bebiet, von dem er Feines Fingers Breite abtreten werde, für
jeden Hebergriff der Penten fchwere Abndung androhend. Ein
gefchüchtert riefen die Penten den Schuß und Beiftand Herzog
Ulrihs an. Diefer befahl, Pfändung mit Gegenpfändung zu
erwidern, der Gewalt mit Gewalt zu begegnen, indem er
ihnen für den Hothfall die waftenfähige Mannfchaft der
Uemter Wittenburg und Bgizenburg zur Derfügung jtellte.
Darauf begannen die „Turbationen” auf's Heue. Hachden
ein im Jahre 1590 unternommener Derjuch, durch alıtliche
Derhandlung die Frage zu begleichen, an dem Starrfinn der
Sachen gefcheitert war, wurde I5YI die Sache vor das Reichs
Lammergericht gebradft. Hacdh Uebereinfunft follte während
des Proceffes der Streitort für beide Parteien gefperrt fein;
indefjen wurde diefem Derbote nicht nachgelebt, vrelmehr gingen
beide Theile mit Holzfällungen, Ausübung der Jagd-, IMaft:
und Weidegerechtigfeit vor, angeblich, um fidh „in possessione
zu defendiren". Blutige Auftritte blieben nicht aus, und bald
ftand das, alte Unwejen wieder in voller Blüthe. Der Proce$
vor dem Reichs:-Cammergericht gerietb allmäblich in's Stocden,
neue Derhandlungen der Kandesfürften verliefen erfolglos
gleich den früheren; die Jrrungen dauerten fort. Jm Jahre
Ausbreitung der familie. Der Güterbefit. 145
1659 wurde der Proceß vor dem Reichs -Lammergerichte
wieder aufgenomnten, aber freilih nicht zu Ende geführt.
Endlib .am 29. April 1661 Fam es zu einen Dergleiche
des Inhalts, dag bis auf Weiteres, — unbefchadet jowohl
der beiderfeitigen landesherrlichen Hoheitsrechte, als audy des
reihscammergerichtlichen Erfenntniffes — die Auffüyfte aus
der ftreitigen Hölzung je zur Hälfte dem fürftlichen Amte
Neuhaus und den Penten zugetheilt werden follten. Trotdem
hörten die Turbationen auch jest noch nicht auf.
Erft nahdem im Jahre 1689 das fachfen-lauenburgifche
herriherhaus mit Herzog Julius Franz erlofchen und das
fand an Braunfchweig-Celle gefommen war, gelangte der
200jährige Streit um die Kraas zur Ruhe und endlich in
Dergefienheit. Die Kraag wurde von den fächfifchen Beamten
zu Heuhaus verwaltet, jedoch empfingen die Penten von Zeit
zu Zeit ihren Antheil aus dem Ertrage der Hölzung.
I. Meltof.
Yah dem Rateburger Sehntenregifter von 1251 hatte
Friedrich v. Meding den halben Sehnten von den in „tel:
cohhe* vorhandenen 14 Hufen vom Bifchofe zu KZehn.
Weitere Nachrichten über Melfof aus dem 15. und 14. Jahr-
hundert fehlen. Aus dem 15. wird zundchit berichtet, daß
der Knappe Ulrich v. Pens zu Wittenburg am 27. Aua.
1471 fein Erbe zu „Mellefoch” dem Arnd Benefe verkauft
hat. Jm Jahre 1477 ftellt Ulrich v. Pent der Geiftlichkeit
der Stadt Wittenburg einen Schuldbrief aus über 50 ME.
Hauptjtuhl und 2 Mi. Nente aus „MNaltoch”.
Die Erwerbung Mielfofs durch die v. Pent ift in Duntel
sehüllt. Die Deräußerung diefes fchönen alten Kamiliengufes
10
146 Die medlenburgifche Familie v. Pen.
sefhah im Jahre 1819 durch den wailand Strelißifchen
Minifter Karl Wilhelm Sriedrih David v. Pent, welcher
Melfof mit Kangenheide und efow an den hannoverfchen
Tabinetsminifter von der Deden verfaufte.
Der Hanıe des Gutes Mielfof bat gbenfalls feine Ge-
fchichte.. Er lautet bis zum Uusgange des 16. Jahrhunderts:
Mellecohb, WMelcoh, auch MWlalcocdh, madht dann aber dem
niederdeutfchen „MelEhof” Plat. In jüngfter Zeit ift auf
Antrag der Befiserin des Gutes das bufolifche Mlelfhot, —
di. hochdeutfch Milchhof, — durch; landesherrliche Derfüguna
in Melfof abgeändert worden.
Seit 1875 bilden die genannten drei Güter ein eigenes
Kirchipiel.
2. Kangenbeide.
Süudlih von Melfof liegt das Gut Kangenheide, deflen
ausgedehnte Wiefenfläche bis an die Feldmarf des Dorfes
Sudau im bamnoverfchen Amte Heuhaus reicht. m 2Mittel-
alter hat die Drtichaft Kangenheide, jo viel wir wiffen, nod
nicht eriftirt. Sum erjten .IMal wird, „die lange Heyde”
im Jahre 1522 gelegentlich eimes Streites über die Kandes-
grenze erwähnt. „Im Jahre 1558 war „Kangenheyde, den
Pentenn gehorich”, von 4 Dollhufenern und 6 Halbhufenern
bewohnt. Nachdem Kepin Pent-Melfof alle Bauern durch
Kauf von feinen Dettern erworben hatte, Iegte er um 1618
zu Kangenheide „einen geringen Wlleierhof" an, weldyen er
feiner Hausfrau zur Keibzucht verfchrieb. Wach einem zu=
verläfftgen Berichte von 1619 beftand der neu erbaute Mleier-
hof aus denn Wohnhaufe, einer Korn und einer Heufcheune,
welche von einem Hafelwerfe umfchlofien waren. Dazu ge-
hörten zwei Hufen moorigen und fumpfigen Kandes, weldhe
Ausbreitung der familie. Der Güterbejit. 147
im Winter nicht felten von Waffer überfchwenmt wurden.
Un Dienftleuten werden aufgeführt: 6 Pflugdienfte und
2 Koflaten; erftere hatten je eine halbe Hufe Landes, die
letsteren je Y/a Hufe,
Die erfte Tchnmuthung für Kangenheide gefhah im
Jahre 1755. Bis dahin galt Cangenheide als eine Pertinenz
von Meltof. Beide Güter find bis zur Stunde in einer
Hand vereint geblieben.
Ind
3. Düllim
Aus dem Mittelalter ift über Düffin nichts weiter be-
fannt, als daß 1251 Johann Gans dort zwei Hufen vom
Bifhofe von Rateburg zu Kehn getragen hat. Erjt im
Jahre 1452 wird Düffin wieder urfundlich erwähnt, als
Herr Joachim v. Pens und fein Bruder Ulrich, Detlev's
Söhne, eine jährliche Rente von 8 IM. „aus ihren gefammiten
Gütern zu Duffyn" an einen Lübeder verpfänden. lach dem
Erlöfchen von Detlevs Stamm (1955) fiel Düffin an die
Redefiner Sippfchaft, welche das Gut zunächft in gemeinfamen
Befitse behielt. Im Jahre 1558 wird Düffin von 12 Doll
bufenern und 4 Halbhufenern bewohnt; es gab dort weder
einen Ritterfit, noch einen Bauhof; nicht einmal eine Schäferet
war vorhanden. Dagegen heißt es im Kandbuche von 1606:
Kevin Penten Meyerboff Duffin gehort zum XNitterfise
2Maltoh (Melkof), Schn Jahre hernach fchloß Kevin Pens
mit Boldewin von dem Hnefebet einen Pfand: und Pacht-
contract über fein Gut Düffin auf 7 Jahre in der Weile,
daß er ZOOO fl. als Pfandfchilling und daneben eine jähr-
liche Pachtlunmme von 500 fl. empfing, weil „Duffin jährlich
<50 fl. austraget”, wie es in dem Dertrage heißt. Zu dem
10*
148 Die medtlenburgifche Familie v. Pent,
Bute gehörten IO Pflugdienfte und 9 Koffaten; erftere dienten
wöchentlih 5 Tage mit der Anfpannung und I Tag mit der
Hand, letstere 5 Tage mit „dem Keibe”.
An das Amt zu Wittenburg waren jährlih 2 fl. 8 $l.
“ Königsbede aus Düffin zu entrichten
Yacdydem Düfjin im Jahre 1755 durd Erbfall auf die
Befendorfer Einie übergegangen war, wurde das But 1748
durch den Dberjägermeifter Berthold Joahim v. Pens an
Bernd Joahim v. Bilow auf Camin für 57500 Thlr.
1?/s pfandesweife überlaffen. Als der Oberjägermeifter
v. Pens 1778 Einderlos verftarb, verzichteten die Agnaten
auf die Reluirung des Gutes Düfjin, welches bis auf den
heutigen Tag im Befite der familie v. Bülow verblieben ift.
4. Brablitorf.
Brahlftorf, welches fchon in je einer Urkunde des 12.
und 15. Jahrhunderts vorfommf (Urf. I und 5), erfcheint
in Pensifhem Befitte zuerft, als die Brüder Joachim, Dolrad
und Helmold, Herrn Ulrihs IV. Söhne, am 51. Dctober
1458 aus Paetow, Marfow und „Braelftorp” gewifje
Renten verpfänden. Ausjchliegliche Eigenthümer waren fie
jedoch nicht, denn 1445 verfaufen auch frau Abele, Detlevs
Wittwe, und ihr Sohn Joahim » Pent jährliche Hebungen
„aus ihren Gütern in Braelftorp." Zur Kandbede waren
1558 in Brahljtorf veranlagt: 9 Halbhufener mit je 8 $L,
6 Dollhufener mit je I ME. und | Baumann mit 2 AME.
Schon im Jahre 1958 wird dort ein Wohnhof, wenn auch
fein Nitterfiß, vorhanden gewefen fein, denn in einer Schuld-
jacdye wird „Jasper Pente” zu „Brahlitorf“ als Bürge ge-
nannt. Auf Jasper folgte im Befige diefes Gutes fein
Ausbreitung der familie. Der Güterbefit. 149
Brudersfohn Lurd, der Stifter der Brahlftorfer Einie, welche
1827, mit dem Minifter Carl Wilhelm Friedrich David
». Pent erlofchen if. Das Stammgut Brahlitorf war freilich
ihon ITOT durdy Derfauf an den Major Hans Heinrich
v. Bülow auf Clodram um den Preis von [6650 XAthlr.
aus dem Befite der Pensifchen Familie ausgefchieden. Seit
1859 gehört Brahlftorf den Grafen v. Deynbaufen.
>». Dammereey
Don zwei Hufen in „Domeratfe”“ war im Jahre
1251 Dlricus bifhöflich Rateburgifcher Kehnmann. Ob Dlricus
dent Gefchlehte v. Blücher angehört habe, wie vermuthet
worden ift, muß dahingeftellt bleiben. Aus dem 15. Jahr-
hundert haben wir- nur, diefe eine, aus dem 14. gar feine
Hacricht über Dammeresz. Am 27. October 1455 ver-
pfändet Hartwig v. Bülow zu Store T ME. Rente aus feinen
zwei Hufen und Erben zu Dameretje der Kübeder GeiftlichFeit
unter Bürgfchaft von Hans v. Pent-Toddin. mn der
Folge erfcheinen die ». Bülow nicht wieder als Befiter von
Grundftücden in Dammeres;. Dagegen verfauft am 12. Nov.
1468 Dolrad Pent zu Redefin unter Dorbehalt der Wieder-
einlöfung 28 MR, aus „feinem Dorfe Dummerete und defjen
Subehörungen" an die Dicarien der Marienkirche zu Lübed.
Im £andbederegifter von 1508 heißt es: „Damerete, den
„Penten gehorih: 2 Koffen zu 8 El, 7 Bawleute zu 12 $l.
„wer, AO Bawleute geben ider I ME" Beachtung verdient,
daß 1251 dort fchon 20 Hufen bebaut waren.
Dammereez ift befonders lange ein reines Bauerndorf
geblieben. Erft nach dem SOjährigen Kriege wurden vier
wlfte Bauerngehöfte zu einem Butshofe vereinigt. Laut einer
150 Die mectlenburgifche Familie v. Pent;.
Befchreibung aus dem Jahre 1659 find die unzureichenden
Baulichfeiten von dürftigfter Befchaffenheit gewefen; Yas auf
00 fl. abgefhässte Wohnhaus von 14 furzen Gebimden wer
in Holz, Steinen und Klehmftafen errichtet, theils mit SZiegeln,
theils mit Rohr bedacht, und in feiner ganzen Känge mit
einer Abjeite verfehen. An Wirthichaftsgebäuden waren eine
Scheune, ein Bafhaus und ein Schaffchuppen vorhanden.
Im Jahre 1677 bradyte der fürftl, Eutinfhe Oberhof:
marfchall Barthold v. Parfentin auf Preten ganz Dammereez
durch AUnfauf von den verfchiedenen Antheilseignern in feinen
Befis. Zwölf Bauerhufen, welche er zuerft gefauft hatte, lieg
er allodificiren, während das fpäter erworbene Hauptgut Techn
blieb. Hacyden der Reichsfreiherer Kurd v. Kübow auf
Boldenbow am 15. Hop. ITOO Dammereez für I41OO Thlr.
von dem Etatsrath v. Parfentin Fäuflich erftanden hatte,
verzichtete er fpäter auf die Allodialität der bäuerlichen
Grundftüke und empfing das Ganze als Mannlehn (1TO6).
Gegenwärtig ift Dammereez ein Fideicommißgut der Familie »
v. Kaffert.
6. Marjomw.
Der erjte urfundlich beglaubigte Befiter des nordweftlich
von Dellahn gelegenen Dorfes Marfow ift Werner v. Marfow
(Urf. Zr. 5), welcher bereits im Jahre 1194 als Wittenbur-
siicher Dafall auftritt‘), Auf die v. Marjow folgt die Familie
v. Hüle, die nachweislich fhon 1596 die Güter Marfow,
FSüuhr und Perdöhl im Lande Wittenburg zu eigen befaß und
jih bis 1726 im Bejite von Mlarfow behauptet hat ?).
Darum ift es einigermaßen befremdlich, wenn am SI. Oct.
» m. U.-B. I, Zr, 154.
») mM. Jahrb XII, S. 350 u. 4350— 432.
Ausbreitung der familie. Der Gäterbefit, 151
1458 die Gebrüder Joachim, Dolrad und Helmold v. Pent
den Dicarien der Frauenfirche zu Lüber 49 ME, jährlicher
Nente verpfänden „aus ihren drei ganzen Dörfern: und
Gütern“ Pätow, Marjow und Brahlftorf. Eine. Der-
wechjelung mit dem Pensifchen Dorfe Warfow liegt nicht vor,
denn in unferer Urkunde heißt es ausdrüdlih: WMarfow im
Kicchfpiele Dellahn;. damit ift jeder Zweifel ausgefchloffen.
Die Gebrüder v. Pent haben alfo thatfächlih Befis in
Marfow gehabt, wahrfcheinlich aber. nur Pfandbefit. Keinen:
falls hat ihnen das ganze Dorf gehört, wie aus dem;
Wortlaute der Urfunde hervorzugehen fcheint, denn im Jahre
1458 war erwiefenermaßen Detlof v. Zule Eigenthümer von
Marfow. Wenn gefagt wird, daß die Penten „ihre drei
ganzen Dörfer und Güter” verpfänden, fo heißt das eben
nichts weiter, als: Alles, was fie dort an Land, Leuten und
Öercchtigfeiten befaßen, fer es zu Kehn, fei es pfandweife,
mochte es viel oder wenig fein. m der Folge haben die
Pengen noch wiederholt für fürzere oder längere Dauer in
Marfow Fuß gefaßt. SZunächit verpfändete Barthold v. Züle
im Jahre 1D51 ‚feinen Antheil der Güter Marfow, Zühr
und Perdöhl auf 12 Jahre an die Brüder Joachim und
Jasper v. Pens, zu Gr.-Renzow pfandgefefjen. Kerner finden
wir im Jahre 1580 jieben Gevettern von Pens im Befiße-
von 6 Bauerhufen und einer Koffatenftelle in Marfow;
‚Andefien behaupteten die Sule's mit voller Entjchiedenheit, daß
diefe Hufen den Penten einftmals wiederlöslich verpfändet
worden feien, indem fie fich zugleich anheifhig machten, ihre
Angaben durch Briefe und Siegel zu erhärten. Die Züle's
werden alfo vermuthlich Recht gehabt haben. Das Schiefal
der Pensifhen Hufen an diefer Stelle im Einzelnen ju vers
152 Die medlenburgifche familie v. Pen.
folgen, hat für die Gefchichte der Familie v. Pent fein
Jntereffe. Uur fo viel fei gefagt, daß jene Hufen theils
während des dreißigjährigen Krieges, theils gleich nachher in
fremde Hände übergegangen find. Andere drei Hufen in
Marfow, welche der damalige DObrijtlieutenant Kuno Ulrich
v. Pent Fäuflic, erworben hatte, wurden von ihm 1699
feinem Gute Banzin einverleibt. Das Dorf Marfow ijt 1726
von Anna Maria v. Pens, Wittwe des Rittmeifters Ernit
Heinrih v. Sule, mit Suftimmung ihres Schwagers, des
Generals Thomas Friedrih v. Zule auf SZühr, — beiläufig
des letzten männlichen Sprojien des Gefchledhts, —- an den
Hofmeifter Freibheren Kurd v. Fübow auf Boldenbow erblic,
verfauft worden.
MWeftlih an Dammereez fchließt fich das
Dorf Derfenow
an, welcdyes 'politifch dem Umte Wittenburg zugezählt wird,
firchlich dagegen feit Alters dem Kirchfpiele Blücher im Amte
Boizenburg angehört hat und heute noch angehört. Im
Mittelalter wurde Derfenow auch politifch zum Lande Boizen-
burg gerechnet. So führt das Ratzeburger Sehntenregifter ')
„Darfenowe” unter den Dörfern »in terra Boyceneburch«
auf. Und als der Ritter Werner Kranz TÜ ME. jährlicher
Hebung aus Derjenow an das Klofter zu Eldena verpfändet
hatte, heißt es in der darüber ertheilten fürftlichen Beitätigungs-
urfunde vom 6. Dec. 1527:?) »— — redditus — -- --
»sitos infra territorium Boyceneburgh in uilla Derse-
»nNOWwe«,
, mM. U.8.1L Ar 375, S. 38.
”) Daff. VII, ir. 4876.
Ausbreitung der familie. Der Güterbefit. 153
Die nächte uns erhaltene Nachricht über Derfenomw ift
die, daß Herzog Albreht V. von Mecklenburg am I. Yov.
1420 dem Ritter Ulrich (IV) v. Pens 5 ME. Bede aus
Derfenow auf ewige Zeiten verleiht (Urf. 76). Ob Ulrich
Pens fhon damals Eigenthümer des Dorfes Derfenow war,
hat fi nicht aufflären laffen. Um jene 5 ME. Bede führten
Urhs Kachfommen im Jahre IHAA unter fich einen er-
bitterten Rechtsftreit, welcher vor dem fürftlichen Gerichte zu
Wittenburg entfchieden werden follte. Hieraus jcheint hervor-
jugehen, daß Derfenow zu jener Zeit dem Amte Wittenburg
bereits 'zugetheilt war. Da folche Derfchiebung der AUmts-
grenzen im vorliegenden Falle begreiflichyerweife allein den
Pensen, als Befitsern der Nachbargüter, Dortheile verhieg, fo
darf angenommen werden, daß Derfenow dem Amte Wittenburg
einverleibt worden ift, nachdem oder fobald es Pentiiches
Eigentbum geworden war.
Bis zum Jahr 1600 ift von Derfenow in den AUcten
wenig die Rede; in den Roßdienftrollen und Bederegiftern Fommit
es gar nicht vor. Derfenow war ein Bauerndorf, zwar von
ftattlihem Umfange, aber mit einer verhältnigmäßig geringen
Anzahl bebauter Hufen, welcdye vielfah von einer Hand in
die andere gingen, jedoch nur innerhalb der Familie v. Pen.
Den erften Gutshof hat Chriftoph Exrnft v. Pent nadı 1614
dafelbft errichtet auf 5 wüften Hufen und 1 Koffatenftätte.
Seine Schöpfung ging während des dreißigjährigen Krieges
beinahe gänzlich wieder zu Grunde.
Im Jahre 1752 fchloß der Major Marfward Ernit
v. Pent über fein Gut Derfenow mit dem Kegationsrath
v. fabrice auf Roggendorf einen antichretifchen Pfandvertrag
auf 50 Jahre ab für die Summe von 50750 Thlr. Fabrice
154 Die medlenburgifche familie v. Pent.
cedirte 1755 den Lontract an den württembergifchen Geh.-
Rath Ulrich v. Hegendand auf Sierow. Nach mandherlei
Swilchenfällen verzichteten die Pensifchen Agnaten 1772 auf
die NReluirung des Gutes, welches feit 1802 fich im Befite
der Familie v. Kaffert befindet. |
Das Kirbipiel Wittenburg
weift nur in der Stadt Wittenburg und in den Dorfe Karft
alten Pensifchen Befit auf.
Rarit,
vormals Karwete oder Karwitte genannt, erfcheint zu
Anfang des 15. Jahrhunderts, aleihh dem etwa eine Meile
nördlicher gelegenen Dorfe Woez, als ein Eehngut des uralten,
im Jahre 1575 erlofchenen Befchlehts v. Hagenow. Dorber
hat wahrjcheinlich die Knappenfamilie Glavas!) in Karft und
in Woez Kehnbefis gehabt?). Die Hagenowen, welde in
Dermögensverfall gerathen waren, verpfändeten zunäcdhit die
beiden genannten Güter an den Dater des Hans v. Pent zu
Toddin. Später (1450) verkaufte Reimar v. Hagenow, zu
Karft gef., feinen gefammten Eehnbefi in WDoez, Puselin ?)
und Wolde zu erblichem Eigenthum an die Herzogin Katharina
von Medlenburg, Johanns IV. Wittwe, mit der Ermrichtigung,
alle von ihm und feinen Dorfahren verfetten Kehngüter ein-
!) Wappen: ein defectes Ringfiegel von 1553 zeigt im Schilde
zwifchen zwei Querbalfen drei Ringe oder Rofen.,
») Ein um 1570 abgelaffener Teidy in Karft, „Jfern Sloth“ ge-
nannt, hat vorher den Xamen „Glavatzenteih“ geführt " ‚Jürgen
Glavat erhob 1553 auf Grund alter Siegel und Briefe Anfpruk auf
das Gut Woe;.
’) Pußelin, untergegangen und der Wittenburger Stadtfeldmarf
einverleibt.
Ausbreitung der familie. Der Güterbefig. 155
zulöfen. Am 2. februar 1452 reluirte die Herzogin Katharina
zwar das Gut Woez von Hans Pens — wie es fcheint, für
die Summe von 555 ME. Eiib,, -— nicht aber Karft (rk.
87 u. 88). Bei diefer Gelegenheit erklärte fih Hans Pent
für verbunden, der Herzogin oder ihren Söhnen das Gut
Karft gegen Erlegung des Pfandfchillings von 150 ME, zu
überantworten.
Sndejlen wurde Karft feitens der Kandesfürjten zunächit
nicht gefordert, denn am 11. Kov. 1472 verfchreiben Dolrad
v. Pent zu Redefin und fein Sohn Ulrich den Kübeder
Dicarien und Kalandsherren 7 ME. jährlicdyer Rente aus
„ihrem freien Dorfe und Gütern zu Karwete” gegen ein
Darlehn von 100 £üb. ME. Dermuthlich hatte Hans Pent
feine Befigrechte ganz oder theilweife den Dettern Dolrad und
Ulrich abgetreten.
Im Jahre 1521 wird zuerft ein fürftlicher Meterhof zu
Karft erwähnt, welcdyer jedoch nicht mehr als die Hälfte der
Feldmart umfaßt, während die andere Hälfte als Eigenthum
der Familien. v. Lügow und v. Pent erfcheint. Um die Mitte
diefes Jahrhunderts trat Deit Lübow den Reft des Lütowfchen
Antheils an Chriftoph Pens auf Raguth ab. Hadı dem
Landbede-Regifter von 1558 waren zu Karft an fürjtlicheh
Unterthanen vorhanden: 2 Pollbauern und 5 Koflaten, an
Pengifchen Leuten dagegen: 6 Dollhufener und 1 Koflat.
Schließlich vertaufchte Jacob Ernft Pent im Jahre 1610 den
gefammten Pensifchen Befis, —- beftehend in 4'/e Hufen
fammt Unterthanen und allen Herrlich und Gerechtigfeiten,
und zum Tarwerthe von 4000 fl. --, gegen gewifle Grund-
ftüfe und Unterthanen im Dorfe Döbberfen an das fürftliche
Witthumsamt Wittenburg.
156 Die medlenburgifhe familie v. Pent.
In der
Stadt Wittenburg
find die Penten ehemals mit Haus und Hof anfäffig gewefen.
Mit längeren oder fürzeren Unterbrechungen haben dort von
1412 bis gegen den Ausgang des 16. Jahrhunderts IMit-
glieder des Pensifchen Befchlehts gewohnt. Dielleicht ift der
Pensifhe Hof ein Burglehn gemefen; urkundlich beweifen
läßt es fich nicht. Ueber Befchaffenheit und Lage des Hofes,
über feine Zubehörungen an Aedern, Wiefen und Weiden,
wifjen wir nichts. ,
Wenn in den Urkunden jener Zeit nidyt felten „die
Wittenburger Pengen” genannt werden, fo dürfen wir daraus
nicht folgern, daß es eine eigene Wittenburger £inie gegeben
habe. Das ift feineswegs der Fall gewefen, vielmehr ift der
“Pentifche Hof durch Taufch oder Kauf des Defteren von einer
£inie des Gefchlehts auf eine andere übergegangen. Die je-
weiligen Inhaber des Hofes wurden eben als die „Witten:
burger” Penten bezeichnet.
Erfter Erwerber des Hofes mag der Ritter Ulrich IV.
gewefen fein, welcher, wie wir gefehen haben (S. II), 1412
zum Dogt über Schloß und Dogtei Wittenburg gefest wurde.
Demnädhft werden Detlev's MWittwe und deffen beiden Söhne,
Johim und Ulrich, von 1443 bis 1452 als „zu Wittenburg
wohnhaft” aufgeführt. Auf diefe folgt zunäct (1464 bis
1500) Ulrich, Helmolds Sohn, darauf (1545) Jochim Pent,
der Eigenthümer des Butes Quaft, fodann Kurd d. j. (1554)
und endlih Hans Pont, Dolrad d. &. zu Redefin Sohn.
Wir fehen alfo, daß eine £inie Wittenburg nicht eriftirt hat.
In der St. Bartholomaeifirhe zu Wittenburg hatten
die Penten ihren eigenen Altar, welcher dem heiligen Antonius
Ausbreitung der familie. Der Güterbefit,. 157
geweiht war. jn dem Kirchenpifitations-Protofoll von 1554
heißt es: Altare Antonii der Penfzen, Possessor Ehr Henning
Penfze, praepositus tho Schwerin, de weth alle de boringhe.
Don der Pensifchen Kapelle in der Kirche zu Wittenburg
ift erft die Rede, als fie im Jahre 1582 den Einfturz drohete.
Herzog Ulrich fah fich endlich veranlagt, „alle Penten fammt
und fonders" unter Androhung willfürlicher Strafe zur Repa-
ratur ihrer baufälligen Kapelle zu nöthigen. Nachdem im
Jahre 1657 mit einem großen Theile der Stadt auch) die
Kırde durch eine Feuersbrunft zerftört worden war, ift die
Pensifhe Kapelle nicht wieder aufgebaut worden.
Hiermit ift die Aufzählung der alten Pensifchen Güter
im £ande Wittenburg erfchöpft.
Endlich find noch einige außerhalb der ehemaligen Graf-
Ihaft Schwerin und zwar im
Amte Grevesmübhlen
gelegene Dörfer zu erwähnen, welche in der erften Hälfte des.
15. Jahrhunderts — wenigftens theilmeife — in Pentifchen
Bette gewefen find. Wir, nennen zunächft
Gooftorf,
Kirdhipiels Grevesmühlen, das im Raßeburger Zehnten-
regifter von 1251 als »Villa Gozwini in terra Brezen in
parrochia Gnewesmulne« aufgeführt wird und damals noch
rein flavifh war. Aus dem Lande Brefen (terra Brezen),
dem Lande Daffow (Dartzowe) und dem Klüßer Orte (silva
Clutse) hat fich befanntlich die Dogtei Grevesmühlen gebildet.
Heute ift Booftorf, welches eine halbe Meile nordwejtlich
von dem Städtchen Brevesmühlen liegf, ein fürftliches Bauern-
dorf. Sein Name hat im Kaufe der Zeit erheblihe Wanbd-
158 Die medlenbnraifhe Familie v. Pent.
lungen erfahren; aus .Bozwinesdorpe wird GBotswensdorp,
Gobensdorp, Gofenftorp, Guftorp und endlich Boftorf oder
Boojtorf.
Im Ietten Diertel des 15. Jahrhunderts verleiht und
beftätigt Fürft Heinrich d. j. von Mledlenburg') dem Klofter
Rehma das Eigenthum von IO Hufen in Bozwinsdorpe.
Daneben erfcheint die rittermäßige familie von dem oo?)
mit Befits in Booftorf. 1551 überträgt der Bürgermeifter
von Lübek, Bruno v. Warendorf, feinem Sohne 4 Hufen in
Gozwineftorpe, welche er von den Gebrüdern von £oo pfand-
weife inne hat.°) Ein Marfward von den Ko auf „Bobens-
torpe” Fonmmt unter der Mannfchaft der Dogtei Grevismühlen
vor, *) welche fihh 1591 zur Befreiung des gefangenen Königs
Albredht von Schweden verpflichtet.
Im Jahre 1456 verfauft der Knappe Hans v. Dent
„linen Hof zu Ghogenftorpe” als ein freies erbliches Kehn-
gut, wie er ihm von feinem Bruder Helmold angeftorben
war, für 746 £üb. ME. an Edfhard v. Quitow. (Urf. 95).
Erft aus diefem Kaufbriefe erfahren wir, daß auch die v. Pent
Echnbefis in Booftorf gehabt haben. Nach der Faflung der
Urkunde will es fcheinen, als ob Helmold v. Pent das Gut
nicht vom Dater ererbt, fondern Fäuflid erworben habe,
vielleiht von der Familie von dem £oo, welche jpäter nicht
wieder in Gooftorf auftritt. Da der ame Pent unter der
a der Dogtei Grevesmühlen, welche 1591 den Bund
1) mM. U.-B. II, Ur. 1354, on. III, ir. 2060.
”) Auch v. £ohe, von dem Koe genannt, im 16. Jahrh. erlofchen.
Schildzeichen: ein Mühlrad.
s, m. 1.-3. VII, ir, 5231.
* M. Jahrb, XXI, 5, 202.
Ausbreitung der $amilie. Der Güterbefit;. 159
zur Befreiung König Albrechts abfchloß, vermißt wird, fo mag
der Hof zu Gooftorf erft nachher in Pensifchen Befit gelangt
fein. Sicher ift das jedoch durchaus nicht, denn nicht alle
Dafallen find dem Bunde beigetreten. Ueberdies war der
Grundbefis gerade in jener nordweftlichen Ede Meclenburgs
dermaßen zerfplittert, daß Helmold DPent fehr wohl gleichzeitig
mit dem Klofter Rehna und den v. dem Koo in Gooftorf
besütert fein fonnte.
Bis 1620 hat der Pentifche Hof der Familie v. Quitomw
gehört; feine weiteren Schifale berühren uns nicht. Das
Klofter Rehna hat fih im Befite feiner Booftorfer Hufen
bis zu feiner Säcularifation (1552) behauptet.
Greibendorf
(Greffefendorp), Kirchfpiels Roggemftorf, im Lande Dafjow,
wird zuerft urfundlich erwähnt, als der Bifchof von Ratehurg,
Detlev v. Parfentin, am 6. Januar 1404 den Sehnten aus
Grefchendorf und einigen anderen Drtfchaften an Heinrich
v. Quisow auf Dogtshagen Fäuflich überläßt, welchem im
Jahre 1421 au) Helmold v. Penk zu Tarnemwiß feine
Hölzung auf "der Grefchendorfer Feldmarf, genannt „das
Holz der Wedinghe”, fanımt aller Gerechtigkeit erblich verkauft
(Urf. 77). Daß die Familie v. Pent nody weiteres Grund-
eigenthum in Grefchendorf gehabt hätte, ift nicht befannt.
Bis zum Jahre 1480 fahren die Quigows fort, Hufen,
Hebuugen und Gercchtigfeiten in Grefchendorf anzufaufen; fo
erwerben fie die hohe Gerichtsbarkeit und‘ die Bede vom
Landesfürften, drei Höfe von den Bernern (v. Barner), eine
Beldhebung von Woldemar Schöße zu Dönfendorf, mehrere
Grundftüfe von Detlev v. d. Eoo, fowie von den Scharfen-
160 Die medlenburgifhe familie v. Pent.
bergen. Damit ift die Schaar der Cheilbefiger noch nicht
vollzählig, denn auch die v. Parkentin und die v. Pleffen zu
Damshagen hatten je ein Erbe in Grefchendorf, das fie jedoch
nicht an die Quigows verfauft haben.
Um die Mitte des 18. Jahrhunderts ift Grefchendorf
von der großherzoglichen Domänencammer angefauft worden.
5. Tarnewih, im Kircdhfpiel Klüß,
Im 15. Jahrhundert werden zwei Dörfer diefes Namens
unterfchieden: Groß-Tarnewit und IDendih-Tarnewig. Das
erftere, welches 1404 nicht weniger als 55 Hufen enthält,
1581 deren jedoch nur 21 aufweift, war ein Kehngut der
familie v. Tarnewig. Gegenwärtig führt das Dorf den Namen
Tarnewiterhagen und gehört zu den gräflidh v. Bothmerfjchen
Fideicommißgütern. Ein*Theil von Groß:-Tarnewis indeflen
ift um die Mitte des 18. Jahrhunderts mit Büldenhorn c. p.
zu einen neuen Gute unter dem Namen Ehriftinenfeld ver-
einigt worden. ?)
Wendifh-Tarnewit heißt heute einfach Tarnewis und ift
ein fürftlihes Bauerndorf. Im Jahre 1501 verfauft Fürft
Heinrich; von Medlenburg das Eigenthum des Dorfes „Slavifch
Tarneuiß,, dem holfteinifchen Lifterienferflofter Reinfeld, welches
das Dorf von dem Ritter Eudolf v. Negendant FAuflich erworben
hatte.?2) Die in Mecdlenburg gelegenen Güter diefes Klofters,
etwa 16 an der Zahl, wurden nady 1550 durd Herzog
Johann Albrecht eingezogen. Das Klofter erhob Befchwerde
und erwirfte 1554 einen Faiferlichen Befehl zur Reftitution.
Diefe erfolgte. indeffen nicht vollftändig; zwar gelangte das
", Deral. M. Jahrb. XI, S. 208/209, n. XII, S. 303 ff.
s Mm. 4.8. V, Nic. 20728.
Ausbreitung der familie. Der Güterbefit. 161
Klofter wieder in den Genuß einiger Geld- und Korn-
hebungen, im Uebrigen aber blieben die Kandesfürfien im
Befie der Güter und ließen namentlich die Gerichtsbarkeit
und fonftige Hoheitsrechte durch ihre Dögte verwalten. Die
hierüber mit dem Klofter entftandenen Jrrungen dauerten ein
halbes Jahrhundert. Am 25. März; 1605 fam ein Dergleich
zu Stande zwifchen König Chriftian IV. von Dänemarf und
Berjog Karl von Mledlenburg, nad weldyem der König die
gefammten Kloftergüter mit allen Hebungen und Gerechtig-
feiten dem Herzoge für die Summe von 15000 fl. Fäuflich
überließ. Ueber „Wendifchen Tarneuiffe” heißt es im Land-
buche von 1581: „Ahn diefem Dorffe haben At, g. H. hogit
„nnd feiteft, wohnen darfelbft 6 Bawleutte, haben vnter fich
„AO houen, thuen den Hern Wagen: unnd Pflogdienft, onnd
„8 HKogenn den Fußdienft, geben esliche Pechte dem Abt zum
„aeinefelde zu halber Pacht, aud; Borcydienftgeld [an] Bernt
„Plefien zum Hogen Schonenberge." Daneben hatten. fie
jedoch bedeutende Kieferungen an Waturalien an den fürft-
lichen Dogt in Grevesmühlen zu entrichten.
Aus zwei Urkunden, bezw. von 1418 und 1421, lernen
wir, daß zu jener Zeit Helmold v. Pens, welcher in
‚Grefhendorf und in Gooftorf begütert war, zu Tarnewiß
gewohnt hat. (Ur. 74 und 77.) Db es Kchn- ober
DPfandbefis war, welchen er dort inne hatte, erfahren wir nicht.
Ebenfo bleibt es unaufgeflärt, welches Tarnewiß gemeint ift:
ob das Klojtergut Wendifch - Tarnewits oder das Kehnkut
Groß-Tarnewis (Tarnewiserhagen).
11
162 Die medlenburgifdhe familie v. Penp.
Außerhalb der Grenzen Medlenburgs hat Ulrich v. Pens,
Helmolds Sohn, aus der Redefiner Kinie, ein Burglehn zu
Plön in Holftein nachweislich feit A481 bis mindeftens [495
inne gehabt‘) Auf feine Erben fcheint Ulrich, der 1500
wiederum in der Stadt Wittenburg wohnt, das Kehn nicht
verftammt zu haben. "
Das Penker Scld.
Hachdem wir den ehemaligen v. Pentzifchen Güterbefit
bis zum Ausgang des 15. Jahrhunderts Fennen gelernt haben,
erfcheint es angemeffen, auch das räthlelhafte, in einer Urkunde
vom Jahre I4Y1 erwähnte „Penser Feld" einer Furzen Be-
fprehung zu unterwerfen. Das Wenige, was über das Pentzer
Feld urkundlich ficher befannt ift, laffen wir nachftehend folgen.
Am 28. März 1491 verpfändet Hartwig v. Bülow d. 5.,
zu Wehningen gefeflen, mit fürjtlihem und lehnsvetterlichem
Confens den beiden Dicarien an der Mariencapelle der Dom-
firbe zu Schwerin für 600 Küb. ME. eine jährliche Geld-
hebung von 56 MR. Lüb. im etlichen feiner Dörfer, als in:
Dredebergesbagben,’) Woyenhaghen,’) Teftorpe *) NTummen-
dorpe,’) zur Houen,®) Harfenge,') Bantynn und dem Penser
Delde, — tbeils („endels“) in der Doatei Grevesmüblen,
theils nicht weit davon („dar vmme langs”) belegen.
N) Sclesw.-Holft. U.-B. IV, S. 265, Yir. 183.
2) Sriedrichshagen, Kircipieldorf, U. Grevesmühlen
®) Boienhagen, Kip. Diedrichshagen, AU. Grevesmühlen.
*) Teftorf, Kip. Sriedrichshagen, A. Grevesmüblen.
°, Mummendort, Kirdyfpielsdorf, U. Grevesmühlen.
») Hofe, Kip. Damshaaen, U. Grevesmüblen.
') Harfenfee, Kip. Dafjjow, A. Grevesmühlen.
Ausbreitung der familie. Der Güterbefitz. 163
Das Derzeichniß der verpfändeten Renten lautet in feinem
lesten Theile wörtlich folgendermaßen:
’ tom Harkensze:
Stropehauer ij mrck.
tho Bantyn:
Krylatze ij mrek. iiij 8, vj % vor j ho'n;
Bolte xv & ane j wytten;
Burmester ij mrek. vj 8, vj A) vor j ho*n;
Haueman xxij 8, vj a, vor j ho®n;
Hans Tewes viij witte van dem Pentzer velde,
lange Arndt ij & van deme suluen velde,
Hinrick Abel iljj-witte van deme suluen velde.
Die Hebungen im DBetrage von 56 Alf. wurden mit
anderen Renten des Altars der Mariencapelle zu zwei geift-
lichen £ehen von je 24 ME. vereinigt, deren’ Derleihung dem
Domcapitel zuftand. Nach dem Kirchenpifitations-Protofolle
vom 27. Juli 1595 befanden fich zu jener Zeit Er £udolf
Schelle, Paftor zu Picyer, und Er Heinrich Stampe im
Genufje der beiden Echen. Die familie v. Bülow hatte dem-
nach bis 1555 ihre verpfändeten Renten noch. nicht wieder
eingelöft.
ah der Faffung des Hebungsverzeichniffes dürfen wir
annehmen, daß im Jahre 1491 das Pentzer Feld zur Bantyner
Gemarkung gehört hat. Alfo handelt es fich zunächft darum,
zu ermitteln, weldhe DOrtichaft unter Bantyı zu verftehen ift.
Jm Umte Grevesmühlen giebt es weder gegenwärtig
ein Dorf Bantyn, noch hat es vormals, fo viel wir willen,
eu foldyes dort gegeben. Wollen wir ein gleich oder Ahnlic)
benanntes Dorf der Umgegend darunter fuchen, jo haben wir:
l. Benzin im Amte und Kirchipiele Rehna; 2. Bentin,
in Urfunden des Mittelalters Bantin genannt, im Kirchipiele
17°
164 . Die meclenburaifhe familie v. Pent.
Döbberfen des Amts Badebufh; 5. Bantin, im Kirchfpiele
Harrentin, Amts Wittenburg, und endlich 4. bleibt uns nod
das Dorf Banzin, Kirchipiels Dellahn, Amts Wittenburg,
zu berüdfichtigen.
Alle haben fait gleiche Berechtigung, Bentin vielleicht in
erhöhtem Maße, als dabei ein „Lenter Feld“ erwähnt wird
und ein Schreibfehler in der Urkunde, welche nicht im Driginale
vorliegt, vermuthet werden Fönnte. Wir entfcheiden uns jedoch
für Banzin und zwar aus nachjtchenden Gründen.
Banzin erjcheint im Jahre 1548 als ein v. Lütow'fches
£chn!) und bleibt audy während der nächften drei Jahr-
hunderte ein foldes. Daß gleichzeitig aber auch die Familie
v. Bülow dort begütert gewefen wäre, ijt zwar nicht urfundlich
bezeugt, jedocdy nicht unwahrjcheinlich, da fie in dem Wachbar-
dorfe Dammereez Hufenbefig gehabt hat. Wir erinnern wıs,
daß ein Hartwig v. Bülow am 27, Oct. 1455 Renten von
feinen Bauerhöfen zu Dammereez an die Kübecfer Geiftlichfeit
verpfändete.) Und ferner erinnern wir uns, daß inmitten
zwifchen Dammereez und Banzin das untergegangene Dorf
Panit oder Penis gelegen hat, dejfen Feldmarf jenen beiden
Gütern einverleibt worden tft. Daß die wijte Feldmarf nod)
lange niady ihrer Theilung den Kamen „Peniter” oder
„Penser Feld“ geführt haben wird, fan um jo weniger
bezweifelt werden, als der ame der untergegangenen Ortjchaft
fih bis in die Gegenwart in dem „Pehnser Teiche” er:
halten hat.‘)
n m. U-8. X, Zir. 6852,
”} Dal. $: ı
®) Dogl. S. 5.
Ausbreitung der familie. Der Güterbefit,. 165
Bei aufmerffamer Betrachtung des Derzeichniffes über
die verpfändeten Renten von 1491 bemerken wir, daß von
den Inhabern des Penter Feldes um das Zehn: und Zwanzig-
fache geringere Abgaben erhoben wurden, als von den lbrigen
Bufenern. Dadurch wird nicht etwa der mindere Werth des
Pentzer Feldes bewiefen, fondern das höhere Alter der ge:
ringeren Hebung, denn in der Dorzeit hat das Geld höheren
Werth gehabt. Ohne Zweifel ift die Abgabe für das
Penger Feld feftgefegt worden, als die Drtichaft Penitz noch
nicht untergegangen war. Das Nentenverzeichniß bietet uns
noch ein weiteres Seugniß für die dentität des Penter
Feldes und der Feldmarf des Dorfes Panit in dem Namen
Abel, welcher von einem der drei Inhaber des Penter Feldes
geführt wird. Seit der Alteften Zeit bis auf den heutigen
Tag kommt der Familienname Abel im Kirchfpiele Dellahn vor.
Wenn das „Penter Feld" nichts Anderes it, als die
ehemalige Paniter Dorfflur, fo müffen wir Banzin als das
gejuchte „Bantyn“ gelten laffen. Die abweichende Schreibung
des Yamens, welche durch einen Kefefehler verfchuldet fein
mag, darf uns daran nicht hindern. Wir haben freilicy fein
zweites urfundlices SZeugniß dafür, daß Hartwig v. Bülow
in Banzin begütert gewejen ift, indeffen war der Grundbejiit
im fpäteren Mittelalter dermaßen zerjtüdelt, daß fajt feine
Ortichaft ganz und ungetheilt einem einzigen Herm zugehörte,
iondern mindeftens einzelnen Hufen und Höfe davon abgetrennt
waren. Ueberdies waren auch nody die aus dem Eigenthume
fliegenden Rechte und Befugnilfe in Bezug auf daffelbe Grund:
ftüf vielfach wieder unter -verfchiedene Herren getheilt, jo daß
fih oftmals gar nicht ermitteln läßt, wer eigentlich als der
- wahre Eigenthümer anzufehen ift, zumal da in allen diefen
- 166 Die medlenburaiicbe Familie vo. Pent.
Theilungen häufiger Wechfel einzutreten pflegte. Dbgleich
aljo Banzin ein v. Lübomw'fhes Kehngut war, fo Fonnte
Hartwig v. Bülow deilenungeachtet Hufen, Höfe und Gercchtig-
feiten von allerlei Art in dem Gute erb- und cigentbümlich
befigen.
Samilienglieder unbeftimmbarer Abfunft.
. 8 IT.
eben den Söhnen Ulrihs IV. erfchentt in der erjten
Hälfte des 15. Jahrhunderts eine Anzahl von Mitgliedern
des Geichlehts v. Penb, deren genealogifche Stellung aus
den uns dberlieferten urfundlichen Nachrichten nicht Plar
zu erfennen if. Die Aufgabe, fie der Stammtafel richtig
einzufügen, ift um fo Ächwieriger zu löfen, als -die vor:
handenen Urkunden über die verwandtichaftlichen Beziehungen
fein Licht verbreiten. Yur in wenigen fällen giebt der Tauf:
name uns einen, freilich nicht allemal verläßlichen Fingerzeig
in Bezug auf die Herfunft feines Trägers. Bei mandhem
unter ihnen bleiben wir in Sweifel, ob er auf Raven I. zurüc-
zuführen it, oder ob er der Redefiner Kinie angehört. Mit
Ausnahme von Detlev, der als Stammmwvater des älteren
Toddiner Haufes anzufehen ift, hat Feiner von ihnen männliche
Hadfommenichaft hinterlafien. Für die Geichichte der Familie
find fie von geringer Bedeutung.
Kamilienglieder unbeftimmbarer Abfunft. Kurd I, 167
Wir beginnen die Aufzählung der „Unbeftimmbaren” mit
Kurdl
Als die Kappen Hennefe Hafenfop zu Rüting und
Bolte und Joachin, feine Söhne, am 2. Febr. [414 mit dem
Nathe der Stadt Lübet eine Sühne abichliegen, bürgen für
fie: der Ritter Johann v. Lügow, Wipert v. Lübow zu Grabow,
Dolrad v. Kütow und als getster Curd van Penße (llrf. 69).
Mehr ift über Kurd nicht bekannt.
mit Ulrihs IV. jüngften Sohne Kurd (IL), der 1455
zum erften Mal auftritt, fann Kurd I. nicht wohl identijch fein.')
5 18.
Hennefe I.
Hennefe fommt in drei Urfunden vor und zwar immer
zufamnen mit anderen Stammesgenoffen; allem Feine der drei
Urkunden enthält die geringfte Undeutung über den verwandt-
fchaftlihen Zufammenhang der auftretenden Mitglieder des
Geichledhts.
Am 20. Dec. 1415 bezeugen, wie auf Seite 112 be-
richtet wurde, der Ritter Ulrihh IV. und die Hnappen Hans,
Y) In Mafch's Geich. des Bisth. Ratzeburg, S. 320 flad., findet jüch
ein Kurd Pent als Domherr zu NRabteburg zur Seit des Bifchofs
Detlev {v. Parfentin). Kebterer hatte — nad Mafh — mehr Kandaüter
an fih gefauft, als er bezahlen Fonnte, um die fehlenden Geldmittel
herbeizufhaffen, verpfändete er (1401) das Schloß Stove mit feinen um-
fängliben Zubehörungen für 5000 ME. an die Domherren, welde die
Pfandfumme unter fich aufbrachten, md zwar gaben: Johann v. Lütom
und fein Bruder 2000 Mf., Kurdv. Pent 1000 ME, Hermann v. Karlow
900 ME, n. f. w. — Da Mafch nicht angiebt, wo er feine Wiflenfchaft
geichöpft bat, und da er uns fir die richtige Wiedergabe der Namen
feine Gewähr bietet, fo Fönnen mir den Domberen Kurd Pent in die
$Kamiliengeichichte nicht mit aufnehmen. Dielleicht fan die Frage durch
das großherjogl. Hanpt-Urchto zu Yenftrelig gelöjt werden.
168 Die mectfenburaifche Familie v. Pent.
Hennefe, Raven, Joahim und Ulrich d. j. von Pens, daß
fie ihre mannigfachen rrungen mit der Stadt Kübet durch
eine allgemeine Sühne beigelegt haben (Ürf. TI). Henneke,
der hier unter den Knappen die zweite Stelle einnimmt, war
muthmaßlich, nächft Hans der Aeltefte. Daß er älter war als
Raven, wird dadurch beftätigt, daß fein Name in einer fpäteren
Urkunde ebenfalls voran ftehbt. Da Raven fhon I41O felbit-
ftändig auftritt, fo fann Hennefe faum fpäter als 1585
geboren fein. : 1
Ein von Hennefe und Raven gemeinfchaftli ge-
machter Derjudh, den Bifhyof Johann von Kateburg auf
Grund eines von deilen Amtsvorgänger, dem Bifchof
Detlev (v. Parfentin), ausgeftellten Schuldbriefes zur Zahlung
von 500 ME. Eüb. zu nöthigen, fchlug fehl, indem das
fürftlih meclenburgifche Bericht unterm IT. Kov. I421 den
Scyuldbrief des Bifchofs Detlev für bereits bezahlt und darum
für null und nichtig erflärte (Urf. 78). Als medlenburgifche
Dafallen waren Hennefe und Raven von dem Bilchofe vor
den Gerichte ihres Landes auf Herausgabe der ungültigen
Sculdverfchreibung verklagt worden.
Im nädjtfolgenden Jahre begegnet uns Hennefe zum
legten Mal und zwar als Bürge für den Knappen Boldewin
von dem Kroge, welcdyer mit vielen Genoffen gelegentlicdy eines
mißlungenen Raubzuges wider Lübet den Städtern in die
Hände gefallen war. Um fich aus der Befangenichaft zu löfen,
verfchrieb Boldewin v. d. Kroge, einer der Anführer des
Unternehmens, fih am 5. Sept. 1422 dem Rathe der Stadt
Lübef auf 200 Mf. unter Bürgfchaft von: Wipert und
Helmold v. Lütow zu Grabow, "Kerften v. Halberjtadt, Dogt
zu Boizenburg, Hennefe und Hans v. Pent, beide „wohn =
samilienglieder unbeftimmbarer Abfunft. Raven IV. 169
haft“ zu Redefin. Dort haben fie jedoch nur wähwend
der Fehden der meclenburgifchen "Dafallen mit den branden-
burgifhen gewohnt. Dermuthlic ftanden fie damals im
Dienfte des Ritters Ulrih und gehörten für die Dauer jener
Kriegsunruhen zur Befagung der Burg. Daß etwa einer
von ihnen Kehnbefts in der Redefiner Begüterung gehabt
hätte, ijt nicht erwiefen und nicht einmal wahricheinlich, denn
als Eigenthbümer von Xedefin erfcheinen nad dem Ritter
Ulrih IV. ausfchlieglich deffen vier Söhne: Joahim, Dolrad,
Helmold und Lurd.
Hans und Raven haben beftimmt nicht dem Redefiner
Haufe, fondern anderen Linien angehört; dagegen find wir in
Bezug auf Hennefe's genealogifhe Stellung lediglih auf
Dermuthungen angemwiefen. Ihn allein feines Namens wegen
für einen Nachkommen des Knappen Hennefe 1. ($ 9) erklären
zu wollen, erjchyeint gewagt, weil der Name Hennefe zu jener
Seit einer der gebräuchlichften in unferm Lande gewefen‘ ift,
daher fehr wohl aus der mütterlichen familie auf Hennefe
gelangt fein fonnte.
Hahfommenfchaft hat Hennefe IL, foviel befannt, nicht
hinterlaffen. "
5 19.
Raven IV.
In Raven IV. dürfen wir einen NWachfommen des
Ritters Raven I. vermuthen, weil fein vergleichsweile wenig
gebräuchlicer Name unter den Sproffen der Kedefiner Einie
nicht vorfommt, oder doch nicht nachgewiefen ijt.
170 Die medlenburgifche familie v. Penp.
+ Zum erften Mal erfcheint Raven IV. in einer Urfunde
von 1410; deninah fann er ein Sohn des im Jahre 1587
auftretenden Knappen Raven II. ($ 11) gewefen fein.
IJn der oben (S. 109 ff.) erwähnten Fehde Herjog
Erichs d. j. von Sacfen-Kauenburg wider die Kübedfer batte
Raven v. Pent auf der herzoglichen Seite gefochten und war
in die Gefangenschaft der Städter gerathen. Um feine Freiheit
wiederzugewinnen, mußte er Urfehde jchwören, 12. Februar
1410 (let. 65). Bald folgten neue rerungen zwifchen
Raven und den £übedern, welche am 20. Dec. 1415 gütlich
vertragen wurden (llrf, TI).
An dem großen Raubzuge, welcher in der Woche vor
Dftern 1422 durch Medlenburger, Miärker und Priegniger
unter Anführung von Reimar v. Pleffen, Boldewin v, d. Kroge
und Bans v. Quigow mit vereinten Kräften gegen Kübef ins
MWerf gefetst wurde, aber dan? der Wachfamkeit der Städter
PFläslich fcheiterte, haben die v. Pent fich nicht betheiligt ;
dagegen verbürgten fie fich den Eibedern für die einigen ihrer
gefangenen freunden auferlegte Schasung. So bürgte Raven
mit Hans Pens und Gottichalt v. Kleinow für Claus
v. Karftädt (Urf. 80).
Es ift jchon erzählt worden (8. 18, 5. 168), daß Hennefe
und Raven mit ihrer wider den Bifchof von Kateburg vor-
gebradıten Schuldforderung unterm 17. Yov. 1421 von dem
medlenburgifchen Gerichte abgewiefen wurden. Unzufrieden
mit diefem Befcheide vollführte Raven einen Raubzug in die
Rabeburgifher Stiftsgüter, wobei er drei Gefangene und
160 Pferde erbeutete (Urf. 85). Solchen Act der Selbit:
hülfe durfte er, ohne Beforgniß, zur Nechenfchaft gezogen zu
werden, getroft wagen, denn den Kandesfürften fehlte die
‚Kamilienglieder unbeftimmbarer Abfunft. Raven IV, 171
Maht noch mehr als der Wille, ihre unbändigen Dafallen
in Sucht und Drönung zu halten Gerade während jener
Händel mit Brandenburg, weldje die Befreiung des vom
Marfgrafen £riedrich 1. in Befangenfhaft gehaltenen Herzogs
Johann IV. von Stargard zum Ziel hatten, war das Unwesen
der Raubfehden, der MWegelagerei und Brandfchasung zu einer
wahren Sandplage geworden. An den gegen die Bewohner '
der Priegnit gerichteten Raub- und Beutezügen haben Bans,
Raven und Ulrich d. j. v. Penb eifrig mitgewirkt, wie die
gelegentlih der Kriedensperhandlungen zu Perleberg (1424)
vorgebrahten Schadensrechnungen ausweifen (Urf. 85). So
giebt Hans v. Quisow’an, daß ihm und feinen Unterfaffen
adıt Tage vor Martini 1422 durch Hans, Raven und Ulrich
‚». Pens, Glavas, Blücher, den Dogt Heinrich v. Ditten und
deren Helfer und Knechte nicht weniger als 524% fette Schweine,
50 Kühe und 25 Aderpferde wären geraubt worden, ihre
Beute hatten die Räuber zum größeren Theile in Redefin
geborgen. | }
Kadı dem urfundlichen Zeugniffe der Herzogin Katharina
von Medlenburg vom Jahre 1424 (Urf. 85) war Raven
v. Pent in „dern Feibgedinge” der Herzogin Margarete, des
Herzogs Albrecht V. Wittwe, anfäffig, d. i. in der Dogtei MWitten-
burg. Ob Raven £ehn- oder Pfandbefiger war, bleibt zweifelhaft,
da der Hame feines Gutes nirgends genannt wird.
Hah 1424 tritt Raven hiicht wieder auf. Seine Haus-
frau wird in einer Urfunde vom 28. Juni 1454 als verftorben
erwähnt (Urt 154). Durch ihren Tod war dent Berjog
Heinrih von Mecdlenburg eine jährliche Hebung von 18 ME.
in den Dörfern Kummer und Göhlen, Ans Grabow, zu-
gefallen oder „angejtorben“, welche er an Ulrich v. Pens ju
172 “Die medlenburgifhe Familie v. Pent.
Borlofen, Joahims Sohn, verpfändete. Ravens Hausfrau wird
eine Erbjungfer gewefen fein; als eine folche war fie berechtigt,
die väterlichen Kehngüter bis an ihr Lebensende zu genießen.
Mit Sicherheit darf angenommen werden, daß fie dem ritter-
mäßigen Gefchlehte von dem Kroge'!) entitammte, welches
das Dorf Kummer zu Kehn befaß. Am Tage Gregorii 1406
verpfändet Heinrich v. d. Kroge dem Klofter Eldena 8 ME.
jährliher Hebungen aus 6 Höfen in Kummer, die er von
feinem Dater ererbt hatte, — „alje myf datt myn vader
quyteft vnd vrygejt sheeruet heft“.?) Das Dorf Böhlen,
welches füdwärts an Kummer grenzt, wird in der angezogenen
Urfunde vom 12. März 1406 zum erften Male erwähnt.
Daß es gleichfalls im Befite der v. d. Kroge gewefen ift,
erfcheint unzweifelhaft.
Yahkommenfhaft hat Raven, fo viel wir wiffen, nicht '
hinterlaffen.
8 20.
Ulrich V.
Wir haben gefehen, daß der Ritter Ulrich IV. noh amı
1. Xov. 1405 Ulrich der jüngere genannt wurde, aber jdhon
am 6. Jan. 1404 Ulrich der ältere heißt, nachdem inzwifchen
fein Dater, Ulrich III, zur ewigen Ruhe eingegangen war.
Es gab alfo im Jahre 1404 zuverläffig einen Ulrich v. Pens,
'), Die v. d. Kroge (Kruge), in der Altmarf und Prieanit zu Haufe,
im jüdweftlihen Medlenburg vorwiegend pfandgefeffen, find um die Mitte
des 16. Jahrh. erlofhen. Wappen: im jilb, Schilde ein fpringendes
fhwarzes Einhorn; Belmzier: ein grünender Baum. (v, Meding, Hacır.
von adlig. Wappen. T, 5. 505.)
») Mach dem Original auf Pergament unter den Eidenaer Klofter-
Urfunden im Baupt-Urchive zu Schwerin,
Samilienglieder unbeftimmbarer Abfunft. Ulrich V. 173
den fimften diefes MTamens, der jünger war als Ulrich IV.
Damit haben wir zwar einen indirecten Beweis für feine
Eriften;, in Perfon jedody begegnet er erft gelegentlich der
Ihon mehrmals erwähnten Generalfühne, welche am 20. Dec.
1415 zwifchen der Stadt Kübef einerfeits und dem Ritter
Ulrih IV. vo. Pent und fünf feiner Geichlehtsgenoffen anderer:
feits zu Stande fam; hier nimmt der Knappe Ulrich d. j.
die letste Stelle ein unter den Dertragichliegenden, auf Joachim,
des Ritters Ullrich Alteften Sohn, folgend (Urf. TI).
Zum anderen Male wird Ulrih V. im Jahre 1424
genannt, indem er angefchuldigt wird, gemeinfam mit Hans
und Raven v. Pens und ihren Freunden und Helfern acht
Tage vor Martini 1422 einen Raubzug wieder den Branden-
burgifhen Dafallen Hans v. Quisow erfolgreih ausgeführt
zu haben (Urf. 85).
Da Ulrich fpäter nicht wieder auftritt, fo darf angenommen
werden, daß er bald nah 1424 den Tod gefunden hat.
Die frage, ob Ulridh V. etwa der zweitgeborene Sohn
des Ritters Ulrich gewefen fein möge, läßt fich nicht entjcheiden. |
Dem gemeinfamen Namen darf nicht mehr Gewicht beigelegt
werden, als ihm zufonmt. Der. jüngere Ulrich fann einer
anderen Kinie angehört und dennoch feines reichen und an-
gefehenen Beichlechtsvetters Namen, etwa als defjen Pathenfind,
geführt haben. Wie dem nun auch fein mag, es fteht feft,
dag Ulrih an den zahlreichen Rentenverfchreibungen und
Derpfändungen der Söhne des Ritters Ulricy nicht betheiligt
gewefen ift, woraus wir folgern, daß er entweder einer anderen
£inie angehört hat, oder daß er fchon vor Beginn jener ge=
Ihäftlichen Wiaßnahmen, d. bh. vor 1455, verftorben: ift.
LKahfommenfchaft hat er nicht hinterlajfen.
174 Die medlenburgifbe Kamilie v. Pent.
$ 20.
Ermegard. .
Ermegard bekleidete im Jahre 1430 die Würde einer
Aebtiffin des Nonnenflofters zu Harrentin. Am I4 Juli des
genannten Jahres verpflichtet fie fi) fanımt dem ganzen
Eonvente, Feine Benusung der Klojtergüter vorzunehmen,
welche der Stadt Kübel zum Vachtheil gereihen möchte
(Urf. 86). Ueber ihre Herfunft ift nichts befannt.
Delmolds 1. Nablommen ().
‚8 22.
Helmold II.
Abfeits von feinen Gefchledhtsverwandten ift Helmold 111.
im nördlichen Theile des Umts Grevesmühlen und zwar in
den Dörfern Tarnewis, KHooftorf und Grefchendorf begütert
gewefen (vergl. $ 16, 5. 157 ff.).
„Helmold van Penfe to Gofenftorp” verbürgt fi) mit
vier anderen, von Adel dortiger Gegend am 9. Hop. 1415
für eine Schuld Helmolds v. Pleffen zu Parin (Urf. TO).
Hwei Jahre jpäter wohnt er zu Tarnewis (UÜrf. 75), indeffen
hatte er den Hof zu Gooftorf zu eigen behalten. Demmnächjt
verfauft er am 6. jan. 142] feine Hölzung auf der Brefchen:
dorfer Feldmarf, die Wedinghe genannt, jammt aller Be:
rechtigfeit zu erblihem Eigenthume an Heinrid; v. Quitow
Helmolds I. Yachfommen (?), Belmold TIT, 475
zu Dogtshagen (Urf. 77). "Endlih am 22. Dec. 1436
überläßt Hans v. Pent den von feinem verftorbenen
Bruder Helmold ererbten Hof zu Gooftorf mit Zu-
behörungen um den Preis von 746 lüb. ME. Fäuflih an
Etehard v. Quigow (Urf. 96). Was aus dem Befisthum
im Dorfe Tarmewit geworden ift, melden die Urkunden nicht.
In Pensifchem Befite wird Tarnewit in der Folge nicht
wieder gefunden.
Es unterliegt feinem Hweifel, dag Helmold feine Höfe
und Hufen in den genannten drei Dörfern als ein erbliches
£ehn, nicht aber pfandweife befeflen hat. Das ergiebt fich aus
der Saffung der Haufverträge. Dagegen ift fraglich, ob er
fine Güter erfauft oder vom Dater geerbt hatte? Wir
glauben, das Keßtere annehmen zu dürfen, zumal da fchon in
älterer Seit ein Glied der Familie v. Peng fich in jenem
Winkel des Landes nachweifen läßt. Wir erinnern uns, daß die
Kübeter im Jahre 1561 während eines Waffenftillitandes
unverjehens einen Streifzug in den Klüger Ort unternahmen,
um fi) gewiffer übelberufener Wegelagerer zu bemächtigen,
und daß bei diefer Gelegenheit unter Anderen auch Helmold (1.)
Pen erihlagen wurde (vergl. $ 91. So plöglich und unver-
mutbhtet wurde der Streich geführt, daß die Ueberrafchten zu
gemeinfamer Abwehr Feine Zeit fanden; Florefin von Stücd
wurde in feinem eigenen Haufe ergriffen und alsbald an Ort
und Stelle geföpft. Daß Helmold Pens nicht etwa zufällig
erihlagen wurde, jondern daß die Diener der Stadt die Ab-
ficht und den Auftag hatten, fich feiner zu verfichern, ift um
jo cher anzunehmen, als er erwiefenermaßen den Kübedern
Anlaß zu Befchwerden gegeben hatte. Wenn nun Belmold
im Klüßger Ort angetroffen und getödtet wurde, fo wird er
176 Die medlenburgifche $amilie v. Penp.
auch ficherlich dort anfäffig gewefen fein. Da wir 60 Jahre
fpäter wiederum einen Belmold Pent zwifchen Klüs und
Daffow mit Gütern angefeflen finden, fo erfcheint die Annahme
nicht zu fühn, daß diefe Güter eben die von dem erfchlagenen
Helmold hinterlaffenen find. Wir ziehen zugleich die weitere
Folgerung, daß wir in Helmold III. und Hans I. die Enfel-
föhne Helmolds I. vor uns haben.
Helmolds III. Dater ift nicht namentlich befannt. Wir
wiffen nichts weiter von ihm, als daß er die Güter Woez
und Karft bei Wittenburg von der Familie v. Hagenow in
Pfand gehabt und feinen Pfandbefis auf feinen Sohn Hans
perftammt hat.
Männliche Keibeserben hat Helmald ficher nicht hinter-
lafjen, da nady feinem Ableben das Gut Gooftorf, wie jchon
gejagt wurde, auf den Bruder übergegangen ift.
8 23.
Bans l.
Hans ift uns fchon mehrmals begegnet; zuerft, als er mit
dem Ritter Ulrich und den Knappen Hennefe, Raven, Joahim
und Ulrich d. j. v. Pens am 20. Dec. I415 einen Sühne-
vertrag mit der Stadt Eibed abihlog (f. 5. 168); demnächit
bürgte er 1422 für feine von den Kübedern gefangenen
Freunde Boldewin von dem Kroge und Llaus von Karftädt
(f. 5. 168), und vollführte in demfelben Jahre einen Raubzug
in die Priegnis (f. S. ITO).
Ueber feinen &üterbefit gewähren mehrere Urkunden
Aufihlug. Am 6. Febr. 1452 bezeugt der Hnappe Hans
v. Pens, daß die Herzogin Katharina von Mledlenburg, welche
für ihre noch minderjährigen Söhne das Land regierte, das
Belmolds I, Uadhfommen (P). Hans 1. 177
Gut Worz von ihm ausgelöft habe, das „feine Eltern und
er” nebft dem Gute Karft von den Hagenowen bisher als
Unterpfand inne gehabt hatten, indem er fich zugleih für
verbunden "erflärt, der Herzogin auf ihr Begehren aud) das
But Karft gegen Erftattung des Pfandfchillings- von 150
£üb. ME. auszuliefern!) (VÜrk. 87). Indefien wurde Karft
nicht eingelöft, fondern verblieb denn Pfandinhaber Hans Pens.
Zwei Tage fpäter, am 8. febr., ftellt die Herzogin Katharina
dem Knappen Hans von Pens, wohnhaft zu Toddin,
eine bürgliche Derfchreibung aus über 550 Küb. ME, welche
fie ihm — wohl aus dem eben abgefchloffenen. Handel über
Woe — fchuldete (Urf. 88).
Bei diefer Gelegenheit wird der Yame des Dorfes Toddin
feit 1251 zum erften ANTale urfundlid erwähnt. Toddin ift
nicht Stammfiß eines Adelsgefchlechts gewefen, fondern ein
fchwach befiedeltes Bauerndorf; daher fann es nicht. Wunder
nehmen, wenn fein ame im Laufe von zwei Jahrhunderten
in Peiner Urkunde genannt wird. Wahrfcheinlich ift Toddin
nicht früher in Pengifchen Befits gelangt, als das angrenzende
Pätow oder das nahe gelegene Scharbow, 8. h. erft gegen
den Ausgang des I4. Jahrhunderts. Demnach würde ent:
weder Hans Pent oder fein Date als der Erwerber von
Toddin anzufehen fein. Muthmaßlich war Toddin im I4. Jahr-
hundert Eigenthum der familie v. Doren, welche u. a. auc
das Hachhbardorf Pätow befefien hat (vergl. $ 16, 5. 154 ff.).
Hans Pent erfcheint durchweg als Ulleinbefiger von
Tobddin, was wir befonders hervorheben wollen, weil bis
dahin in der Pentifchen Familie die Theilung des Güter-
») Dergl. 5. 154 mn. 155.
12
. 178 Die medlenburgifhe Samilie v. Pent.
befites yadı Hufen und Hebungen, nicht aber nach ganzen
“ Dörfern beliebt worden- war.
Außer Toddin hat Hans einige Hufen im Dorfe Warfow')
bejeffen, welche er am 6. Yov. 1458 den Lüberfer Dompicarien
für 100 A. verpfändet (Urf. 99). Da die Hälfte von
Warfow Eigenthum der Penten des Redefiner Haufes war,
jo fönnte man vermuthen, daß Warfow durch den erften ge-
meinfamen Ahnheren auf Hans und feine Redefiner Dettern
vererbt worden fei. Der erfte gemeinfchaftliche Dorfahr Fann,
wie ein Blif auf die Stammtafel lehrt, feiner fpäteren als
der erften uns befannten Generation angehört haben; Warfomw
müßte alfo fchon im erften Diertel des 14. Jahrhunderts
Pengifch gemwefen fein. Das ift aber, anderer Bedenken zu
gefchweigen,. fchon darum nicht glaubhaft, weil es aller Ueber-
lieferung fchnurftrads zumwiderläuft; gar oftmals wird im
16. Jahrhundert Redefin als der „uralte Stammfi“, als.
„Die Wiege des Gefchlechts" gefeiert, während auf Warfow
foldhye Bezeichnungen niemals angewendet werden.
Als Helmold III. verjtarb, ohne männliche Keibeserben
zu hinterlaffen, fiel fein werthvoller Hof in Booftorf in der
Dogtei Grevesmühlen feinem, fo viel befannt, einzigen Bruder
Hans erblich zu. Diefer verkauft am 22. Dec. 1456 Gooftorf
nebft allen Zubehörungen an Edfehard v. Quitow mit der
Derpflichtung, ihm das Kehn vor dem Kandesheren aufzu-
laffen (lIrf, 96)...
Hans erfcheint noch mehrmals, zulett im Jahre 1444,
als Bürge oder. Zeuge in Angelegenheiten feiner Freunde.
Hunäcjt bürgt er, am 25. Juli 1456, mit den Redefinern
Nn9,8 16, 5. 152.
Das ältere Haus Toddin. Detlev. 179
Dolrad und Helmold (IV.) v. Pent und vielen anderen Knappen
für Henning Glavas, als diefer der Herzogin Katharina und
dem Lüder v. Blücher Urfehde leiftet (Urf. 94). Am 9. Vo.
1458 gelobt er für £üder v. Eirsomw zu Schbehomw in einer
Sculdfahe (Urf. 100). Desgleihen am I. Dec. 1459 für
die Gebrüder v. Züle zu Marfow, als diefe den Kübeder
Dicarien Renten aus ihren Dörfern Zühr und Perdöhl ver-
pfänden (Urf. 104). Endlich ift er Zeuge, als Hans v. Lütow
das Dorf Bandefow bei Boizenburg am 17T. Sept. 1444 an
Joadyim v. Pent zu Redefin verpfändet (Urf, II).
Später fonımt Hans nicht wieder vor, indeflen wird er
erft nad 1452 verftorben fein, da fein Machfolger im Befitze
von Toddin, Detlevs Sohn Ulrich, 14052 noch in der Stadt
MWittenburg wohnt und 1455 zuerft in Toddin erfcheint.
Das Ältere baus Toddin.
Als erften Befitzer von Toddin aus Pentifschen Hefchlechte
haben wir Hans I. Fenmen gelernt ($ 25). Er hat Feine
Kine begründet, denn er ftarb ohne Söhne zu hinterlaffen.
Seine Eehngüter gelangten zunächft an Ulrich, Detlevs Sohn,
und wurden weiter auf dejfen Söhne und Enfelföhne vererbt,
bis im Jahre 1525 die Kinte erlofc
g 24.
Detlev. 2
Erft nad) feinem Tode wird Detlev urfundlich erwähnt. .
Hunächjt gefchicht dies, als frau Abele, „feligen Detlevs von Penten
Wittwe”, und ihr ältefter Sohn Joacyim im Jahre 1445 die,
. 12* z
180 Die medlenburgifche familie v. Penp.
Hebung von einigen Hufen in Brahlftorf verpfänden (Ürf. 115).
Einen zweiten Rentenverfauf, und zwar aus Düffin, fchließen
Detlevs Söhne, - Joahim und Ulrich, 1452 ab (Urf. 129).
Unzweifelhaft hatte Detlev die in den genannten beiden Dörfern
verpfändeten Hufen feinen Söhnen vererbt.
Als der erfte Rentenverfauf gefhah, wohnte Frau Abele
mit ihren Kindern in der Stadt Wittenburg; fie war „nu tor
tydt. bynnen Wpyttenborge wonende”, fo heißt es in dem
Pfandvertrage. Demnach wird fie zuvor, als Detlev noch am
£eben war, an einem andern, aber nicht bejtimmbaren Orte
gewohnt haben. An Düffin oder Brahlftorf dürfen wir dabei
nicht denfen, denn dort wurden erjt viel jpäter „Wohnhöfe”
erbaut.’)
| Detlev v. Pent hat feinen Namen wahrfcheinlich nad
Detlev v. Parfentin auf Priefchendorf, oder nach deffen Sohn,
dem Bifchof Detlev 'von Rateburg, getragen. Unverfennbar
haben zu jener Zeit innige Beziehungen zwifchen den Familien
v. Pens und v. Parfentin beftanden. ZJunächft trat der
Ritter Ulrih IV. von Pens als Zeuge und Beiftand für den
Bifchyof Detlev auf, wie fchon mitgetheilt wurde?) Ferner
machen wir die Wahrnehmung, dag Hartwig v. Parfentin
an den Pfandverträgen, weldhe frau AUbele und ihre Söhne
abjchliegen, als Bürge betheiligt ift. Und noch Detlevs Enfel-
föhne unterhalten eine enge Verbindung mit den v. Parfentin
aus dem Haufe Priefhendorf. Mlan wird demnach eine
Derfhwägerung beider familien als ficher annehmen dürfen.
Dermuthlich ift die Mutter Detlevs v. Pen eine Schwefter
des Bifchofs Detlev v. Parfentin gewefen.
') Dgl. $ 16, 5. 147 —199.
"Dal. $ ı3, 5. 112.
Das ältere Haus Toddin. Joachim I. 181
Ueber Detlevs Herfunft verbreiten unfere urfundlichen
Nadrichten fein Licht. Während feine Wittwe und Söhne
zu den Parfentins und den Waderbarths von Kogel in naher
Beziehung ftehen, bleiben fie auffälliger Weife ihren Gefchlechts-
vettern völlig fern und bieten fomit Reine Gelegenheit zur
Aufklärung des genealogifchen Zufammenhanges.
Im Jahre 1455 tritt Detlevs zweiter Sohn Ulridy als
Befiter von Toddin auf. Daraus folgt jedoch nicht, daß er
dem Dorbefitzer, Hans I., als deffen nächftberechtigter Kehn-
erbe gefolgt war, denn er Ponnte füglich die Anfprüche feiner
Miterben und Kehnsvettern an fi gefauft haben. So wurde
mit Toddin verfahren, als im Jahre 1555 Ulrichs Linie
erlofch, indem Lurd und Dolrad Pent das allen Penten
gemeinschaftlich zugefallene But Fäuflih übernahmen.
8 25.
Joachim, Detlevs Sohn.
Ueber Detlevs Alteften Sohn Joachim ift wenig befannt,
fo daß fein Keben fi) nicht genau verfolgen läßt. Am
d. Auguft 1445 verpfändet er gemeinfam mit Frau bele,
feiner Mutter, 7 ME. 20 $l. jährliher Rente aus ihren
2% Hufen Aders und 2 Kathen im Dorfe Brahlftorf an
Herrn Ertmann Burmefter, Dfftetanten an der Marienfirche
zu £übet, für 100 £üb. ME. unter Bürgfchaft von: Dito
Waderbarthb zu Kogel, Hartwig v. Parfentin zu Gudow,
Hartwig v. Bülow zu Stintenburg und Raven Metefe zu
füsow (Ur. 115). Die Schuldforderung ging fpäter auf
den Kaland zu 5. Llemens über und war im Jahre 1492
anfcheinend noch nicht getilgt (Ur. 224) Bei Gelegenheit
182 Die medlenburgifhe Familie v.-Pent
einer Rentenverpfändung aus dem Gute Düffin am 24 Juni
1452 begegnet uns Joadhim zum zweiten und legten Mal.
Er erfcheint hier in Befellihaft feines jüngeren Bruders
Ulrih und nennt fich „Herr” Joachim, "woraus wir fchließen
‚dürfen, daß er in den geiftlichen Stand getreten war. Auch
bei diefer Pfandverfchreibung leiften wiederum die Waderbarth
. und Parfentin Bürsfchaft (Urf. 129). Dielleiht ift Frau
Abele, Joahims Mutter, eine geborene v. Waderbarth gewejen.
8 26.
Ulrich, Detlevs Sohn.
Als im Jahre 1445 Frau Abele und ihr Sohn Joachim
v. Peng Renten in Brahlftorf verpfändeten, wird der jüngere
Sohn Ulrich noch minderjährig und eben darum bei dem
Handel nicht zugegen gewefen fein. Erft 1452 tritt Ulrich)
auf und zwar in der Begleitung Joahims (Mr. 129).
Die Brüder wohnten damals noch; in der Stadt Wittenburg;
wo die Mutter nach ihres Ehejunfers Ableben fich häuslich
niedergelaffen hatte. Dom Jahre 1455 an erfcheint Ulrich
als Befiter des Gutes Toddin. Db ihm das But, etwa als
nächftem Ugnaten des Dorbefiters Hans v. Pens, erblich
zugefallen war, oder ob er Toddin von feinen Mliterben
gefauft hat, bleibt eine offene Frage. m Uebrigen tritt
Ulridy wenig hervor. Er verbürgt fich für Hartwig v. Bülow
zu Stove, als diefer am 27. Det. 1455 Hebungen aus
Dammereezs verpfändet (Ur. 157), und leiftet fpäter
(15. März 1470) dem Herzog Heinrich IV. von Medtenburg
denfelben Kiebesdienit (Urf. 175). Im UWovember 1480
war Ulrich nicht mehr am Keben. Er hinterließ eine Wittwe,
Das ältere Haus Toddin. Bans. 183
welhe Abele hieß, gleich feiner Mutter, und zwei Söhne,
Hans und Joadimt.
822. -
Bans.
Jm Hovember 1480 verpfänden Hans und Joachim
v. Pens, feligen Ulrihs Söhne, wohnhaft zu Todbin,
gemeinfam mit ihrer Mlutter Abele fehs ANE. jährlicher
Hebung aus Toddin und ihren anderen Dörfern für [OO ME.
an die Lübecfer Dompicarien (UIrf. 202). Ihre Bürgen find:
Detlev und Benning v. Parfentin, zu Priefchendorf und
fütgenhof gefeffen, Bernd v. Pleffen zu Grundshagen und
Urih v. Quisow zu Dogtshagen. Die fhor erwähnten
nahen Beziehungen zwifchen den Häufern Priefchendorf und
Toddin treten auch hier zu Tage. Die nachftehende furze
Stammtafel wird den genealogifchen Zufammenhang der uns
intereffirenden Glieder des Gefchlehts v. Parfentin ver-
anfhaulichen.
Detlev v. Parfentin,
auf Beleydorf und Priefchendorf.
1560--1576.
Detlev, j ° Henning,
Biihof zu Rageburg. auf Priefchendorf.
159. 1419. 1588. 1402.
. Dans,
auf Priefchendorf,
1457. ’
m Henning, Detlen,
auf Priefchendorf. „auf Kütgenhof.
1455. 1481. | 1455. 1481.
184 Die medlenburgifche Familie 2. Denk,
Ulrihy) Quisow ließ fi von frau Abele einen fogenannten
Schadlosbrief ausftellen (27. Wov. 1480), in welchem diefe
ihm mit ihrem „redeften gude“, d. i. greifbarften Dermögens-
jtücfen, in den Kanden Wittenburg und Boizenburg für
jeglihen Schaden, der ihm etwa aus feinem Belübde entjtehen
möchte, zu haften verfpricht (Urf. 204).
In der Folge erfcheint Hans als alleiniger Eigenthümer
von Toddin und Zubehörungen ; fein Bruder Joachim tritt
als folcher nicht wieder auf. Hanfens Thätigfeit hat fich auf
die Bewirthichaftung feiner Güter befchräntt. Die Nachrichten
über ihn betreffen zumeift Geldangelegenheiten und Bürg-
Ichaftsfachen, bieten aber fein allgemeineres ntereffe.
Hunächft begegnet Hans am SI. Dct. 1484 als Mit-
bürge für Ulrich v. Pens zu Ploen, als diefer eine größere
Anleihe bei der Kübefer Geiftlichfeit maht (Ur. 215).
Unter Derpfändung einer Rente von 13 ME. aus feinem
Gute Toddin hatte Hans von dem Kübeder Bürger Hans
Danfward ein.Darlehn im Betrage von 220 ME. empfangen;
Danfward überwies diefe Scyuldforderung der Kirche zu
Hagenow zur Stiftung einer DPicarei, worüber der Bifchof
von -Rabeburg am 14. Juli 1485 die Beftätigung ertheilt
(Urf. 214). Bei einem XRentenverfauf aus dem Dorfe
Mühlenbet, welchen Reimar v.' Blücher am 2. Jan. 1494
vornimmt, dienen Hans v. Pent zu Tobddin und Hennefe
v. Pent zu Gorlofen jenem als Zeugen (Ürf. 227). icht
unerpähnt wollen wir laffen, daß Bans im Jahre 1495
zu zwei WMalen je eine Tonne Bier aus Roftod bezogen hat. '
(Urf. 229). Diefes Bier, das über See in Roftod eingeführt
wurde, war dazumal bejonders beliebt und fand im ganzen
Lande willige Abnehmer.
Das ältere Baus Toddin. Hans. . | 185
Im Jahre 1500 wird Hans zur Theilnahme an dem
Brautzuge der Herzogin Sophie, der Tochter "des Herzogs
Magnus von Medlenburg, nah Torgau zu ihrer Dermäblung
mit dem Herzoge und nahmaligen Kurfürften Johann von
Sachen aufgeboten; er hatte unter Beihülfe von Klaus
v. Pengens frau vier Pferde zu ftellen (Urf. 251).
Wenige Jahre fpäter fand Hans einen jähen gewaltfamen
Tod von der Hand Achims von Kütow. Solche blutige
Gewaltthaten wurden zumeift im Raufche verübt, und fo wird
es auch im vorliegenden Falle gewefen fein, denn mindeftens
von Hans Pens wiffen wir gewiß, daß er dem Genufje des
edlen Gerftenfaftes fehr zugethan war. Der Todtfchlag ift
wahrfcheinlich im Jahre 1505 gefchehen, Feinenfalls fpäter
als in der erften Hälfte des nächftfolgenden Jahres, dern im,
dem Aufgebot der meclenburgifchen KXitterfchaft vom
Auguft 1506 anläßlich der befannten Zübecer Fehde follen
„Bans Pengen Söhne zu Toddin“ mit vier Pferden den
Roßdienft leiften.
Unterm 15. März 1907 bittet Achim v. Lübow die Kandes-
fürften um Ermäßigung der von des Entleibten Sippfchaft
geforderten, für ihn angeblih unerfchwinglihen Sühne.
Zugleich beflagt er fich, daß die Penten ihm „nach Leib
und Gut“ trachten, obgleih er zu dem „Unmillen“ und
Todtfchlag ohne fein Derfchulden gefommen fei (Ürf. 242).
Herzog Heinrich ließ zwifchen Achim Lügow und Hans
Pentens Hinterbliebenen einen Dertrag vermitteln unter den
nachfolgenden Bedingungen. Lütomw foll 300 rh. Gulden an
"des Eitleibten Mittwe, Sophia, und feine Söhne Ulrid
und Achim entrichten; ferner foll er zu einem feierlichen
£eichenbegängnig dreißig adlige Frauen und Jungfrauen
186 Die medenburgifche Familie v. Pent.
ftellen, audy 50 Pfund Wachs dazu liefern; und weiter wird
ihm auferlegt, 50 Paar Schuhe und zwei graue oder weiße
Wismarfce grobe Tücher an die Armen auszutheilen.
Endlich foll er eine Wallfahrt nadı Einfiedeln beftellen zum
Seelenheile des Getödteten. Damit foll die That gefühnt, -
vergeben und vergeffen fein, bei 1000 fl. Strafe für den
Humiderhandelnden (Ur. 245). Weldyer familie Hans
Pengens Wittwe angehört hat, ift nicht zu ermitteln gewefen.
Sie fommt fpäter nicht wieder vor. Außer den beiden Söhnen
Ulrich und Achim hat Hans nody eine Tochter hinterlaffen,
welche jedoch nicht mit Namen befannt ift.
8 28.
Joachim, Ulrichs Sohn.
Joachim, Ulrichs zweiter Sohn, Berpfändete, wie im
vorhergehenden Paragraphen mitgetheilt wurde, mit feiner
Mutter Ubele und feinem Bruder Hans am 27. Yopember "
1480 gewiffe Hebungen in Toddin an die Küberfer Dom-
vicarien (Urf. 202 und 204). Dermuthlih war Joachim
bei dem Afchluffe diefes Gefchäfts nicht perfönlich zugegen,
denn es leidet faum einen Zweifel, daß er jener „Joachim
de Pengen“ ift, welcher zugleich mit einem Hicolaus de Denten
am 14. Hovember 1480 auf der Univerfität zu Greifswald
immatfriculirt worden ift.!) Der Dermerf in der Matrifel,
daß beide der Schweriner Diöcefe angehört haben, fönnte uns
irre machen, da Toddin im Rateburger Sprengel lag, wenn
nicht Joachims Dater auch in den zum Bisthum Schwerin .
gehörigen Dörfern Warfow und Zachun begütert gewefen
) m. Jahrb. 49, 5. 79, Ar. 579, 580.
Das ältere Haus Toddin. Joadim. . 187
wäre, Joachim mag fich dem Schweriner Sprengel ange-
fchloffen haben, um den Genuß von Stipendien und die Un:
wartfchaft auf geiftliche Pfründen zu erlangen, welche ihm
nur auf diefe Weife erreichbar waren. Höchft unwahrfcheinlich
ift die Annahme, daß Joahim und Hicolaus Sproffen des
pommerfhen Gefchlehts v. Pent gewefen fein fönnten, da
diefe Familie im Jahre 1489 mit Walter v. Pent auf
Trantow ausgeftorben ift.
Wer zu jener Zeit fich eine gelehrte Bildung verfchaffen
wollte, pflegte wohl fchon als Knabe eine Univerfität zu be-
ziehen, um dort zunächft durch Erlernung der Anfangsgründe
fi) für die nachfolgenden fachwifjenfchaftlichen Studien gefchicht
zu machen. eben diefen jugendlichen Studirenden befuchten
Männer in vorgefchrittenem Kebensalter die Hochichulen.
icht felten wurde das Studium unterbrochen, um vielleicht
zu gelegener Zeit und unter günftigeren Umftänden, — oftmals
an eimer anderen Univerfität —, wieder aufgenommen zu
werden. Auch Joahim Pent wird faum dem Knabenalter
entwachfen gewefen fein, als er 1480 zu Greifswald
„intitulirt“ wurde. Nchtzehn Jahre fpäter taucht er in
Roftod auf, wo er am 9. Detober 1498 -zum Magiiter
.promopirt wird und am 21. December defjelben Jahres
2 Marf Gebühren entrichtet.’)
Als Domherrn des Stifts Schwerin finden wir den
Magifter Joahim Pens 1512 zu Bukow wieder (Urf. 269).
Im Jahre 1525 war er nicht mehr am £eben, denn es
wurde über „Herrn Jochim Penten“ Präbende zu Gunften
eines Underen verfügt (LUrf. 286).
) Bofmeifter, Roftoter Univ.-Matrifel I, S. 292, 233.
188 Die medlenburgifche Familie v. Peng.
8 29.
Ulrich, Hanfens Sohn.
Don Hans Pentens beiden Söhnen, Ulrich und Joadint,
ift Ulrich darum als der Ältere anzufehen, weil fein ame
in dem Sthnevertrage von 1507 wegen des von Adyim
Kübow an Hans Pent verübten Todtichlages voranfteht
(Urf. 245). Ulrich fcheint feinem Dater bald im, Tode
nachgefolgt zu fein, wenigftens wird er in feiner fpäteren
Urkunde wieder erwähnt. Sicher tft, daß er Peine männlichen
£eibeserben hinterlaffen hat, denn als fein Bruder Joachim
im Jahre 1525 .verftarb, gingen deffen KLehngüter auf die
Redefiner Linie über.
$ 50.
Banfens Tochter.
Am 5. Juni 1515 wurde zu Wismar die Dermählung
des Herzogs Heinrich von Mledlenburg mit der Prinzeffin
Helene von der Pfalz mit vieler Pracht begangen. Zur
Theilnahme an der feier wurde der Kandadel in großer
Anzahl entboten. In einem Derzeichniffe der Geladenen
heißt es: „Jürgen Halberftadt mit der frawen, die fal
Pengen von Todin fweiter mitbrengen” (Urf. 257). Weitere
Hahrichten über Hans Penbens Tochter fehlen. Indeflen
lafjen fich doc aus diefer fcheinbar dürftigen Notiz einige
nicht unmichtige Folgerungen herleiten. So dürfen wir
annehmen, daß Hans Pentens Wittwe Sophie nicht mehr
am XKeben war, da die Tochter unter dem Schuße von
Jürgen Halberftadts Ehefrau zu den Feftlichfeiten erfcheinen
follte. Der Ausdruf „Penten von Todin fwejter“ zeigt an,
Das ältere Haus Toddin. Joadim. 189
daß es nur noch einen Pent von Toddin gab; Ulrich wird
damals bereits todt gewefen fein. Wenn ferner Joachim,
der Befiser von Toddin, nicht gleich feiner Schwefter nach
Wismar geladen war, fo folgern wir daraus, daß er zu jener
Heit außerhalb Landes weilte; und in der That tritt Joachim
erft im Jahre 1518 wieder in Medlenburg auf. Endlich
darf vermuthet werden, daß die Penten von Toddin mit den
Halberftadts von Gr.-Brüt verfhwägert gewejen find.
5 3.
Joachim, Hanfens Sohn.
Als Hans Pens 1505 gewaltfam um's £eben Fam,
mochte fein zweiter Sohn Joachim das HKnabenalter nod)
nicht überfchritten haben. Mehr als ein Jahrzehnt verftreicht,
ohne dag Joachim urfundlich wieder genannt wird, Dielleicht
verfuchte er fich unterdeflen auswärts in Herren- oder Kriegs- »
dienft, wie das Ublih war. Erjt 1518 finden wir ihn zu
Toddin und im Alleinbefig der väterlichen Güter. Am
2%. Sebr. des genannten Jahres verpfändet er der Kirche zu
Wittenburg 19 ME. jährlicher Geldhebung aus dem Dorfe
Fahun für 250 Eüb. ME. (rk, 272). Etwa um diefelbe .
SHeit wird er in den Eheftand getreten fein.
Hu Toddin erbauete Joachim aus eigenen Mitteln eine
Kapelle „onib feiner Doreltern undt Eltern feligen Gedehtnuß
ondt feiner Frawen vndt Machfömlingen Seelen Secligkeit
willen, zur Ehre Gottes, feiner lieben Mutter Marien vndt
befondern des heiligen Creußes." Er dotirte die Kapelle mit
einer jährlichen Geldhebung von I5 ME, welche „zu Behuef
eines geiftlichen, ehrlichen vndt frommen Priefters” verwendet
werden follten, „daflır der, Priefter alle Woche eins zum
190 Die medlenburgifhe Kamilie v. Pent.
wenigften in der Cappellen Mefje halten fol“. An MTartins-
tage (Hov. 11) 1520 wurde Joahinıs fromme Stiftung durch
den Bifchof Heinrich von Ratzeburg beftätigt.
In einer Roßdienftrolle von Jahre 1521 wird „Joachim
Pentze to Todyne”“ unter den, Eingefefienen der BPoatei
Wittenburg aufgeführt. Zum letten Mal erfcheint er 1524
und zwar als Dermittler in einer Streitfache zwifchen Chriftoph
Dog, zum Eindenberge in Pommern gefeffen, und Pafchen
Pens (von der Redefiner Finie) einerfeits, und zwei „Hengft:
reitern” des Herzogs Magnus von Sachfen - Kauenburg |
andererfeits; Joachim verwendet fi zu Gunften der ohne
triftigen Grund „angerannten“ und gefangen genommenen
Hengftreiter.
Hah Joahims Ableben verblieb feine Wittwe, wohl
auf Grund ihres eingebrachten Brautfchates, zunächft ing
Befitze der Lehngüter ihres Gemahls. " Jm Jahre 1550
entrichtet fie, — „de frue van Toddyn“, — 28 Alf. Eandbede
für ihre Unterthanen in der Jabelheide. Alle Penten zu-
fanımen hatten in der Jabelheide 99 bedepflichtige Hufen,
9 Schmieden und Krüge, und 5 Kathen; davon war der dritte
Theil Joachims Eigenthum gewefen (lIrf. 292). Da Joachim
feinen männlichen Keibeserben hinterlaffen hatte, fo gingen
feine chngüter auf die Befchlechtsvettern über, wie auf
S. 157/158 bereits mitgetheilt worden ift.
faut einer irrthlimlichen Angabe des meclenburgifchen
Benealogen v. Hoinkhufen hätte Joahim v. Pent:-Toddin zur
Ehe gehabt Katharina v. Both a. d..H. Kalfhorft, und
beider Tochter, Unna, wäre die Gemahlin Bernds v. Plefjen
zu Arpshagen gewefen. Hoindhufen fügt hinzu: „Joachim
von Pents und feiner Gemahlin Yamen und Wappen fichet
Das ältere Haus Toddin. Joachim. 191
man an der Kanzel der Klüßer Kirche“.) An diefen Mit
theilungen ift nur das Eine richtig, daß Bernds v. Pleflen
(zweite) Ehefrau Anna v. Pent geheißen hat. Sie war
jedoch eine Tochter Heine's v. Pentz-Redefin und der Katharine
v. Welgin a. d. 5. Weifin, wie fpäter näher dargelegt werden foll.
Die Wappen und Namen an der Kanzel der Kirche zu
Klüg, auf weldhe Hoindhufen Bezug nimmt, find noch heutigen
Tages vorhanden und ftellen eine im Jahre 1587 errichtete
Uhnentafel des Wipert v. DPleflen und feiner Hausfrau
Margarete von Barner. dar. Die Kanzel enthält in fünf
Feldern je zwei Punftreih in Holz gefchnitte Wappen von zehn
namentlich bezeichneten Perfonen; diefe find: Wipert v. Pleffen
und feine Ehefrau, die beiden Elternpaare und die vier Hroßmütter.
Richtig zufammengeftellt ergiebt fi) die folgende Ahnentafel:
| (£üder v. Pleffen.)
Bernd v. DPleffen.
(Arpshagen. ) Arnıgard v. Both
( Wipert v. Pleffen. (a. d. 5. Kalfhorft).
(Urpshagen.) (Heine w. N
Ana v. Pens. ROM.)
Katharine v. Weltin
L
! : (a. d. 5. Weifin).
(Martin v. Barner-
Johann v. Barner. Hafchendorf.)
(Safchendorf.) Sophie v. Bülow
Margarete v. (a. d. &. Potrems.)
{ Barner. (XL. v. Pens.)
Magdalenev. Pent.
" Anna v. Raben.
9 v. Koindhufen, Gefch. der Sam. v. Plefien, ee im Banpt-
Archive zum a
192 Die medlenburgifhe Samilie v. Pen.
Die vorftehende Ahnentafel darf als durchaus zuverläfftg
gelten, deun es ift nicht glaublich, daß die Stifter der Kanzel,
Wipert Plefjen und feine Gemahlin, über ihre leiblichen Eltern
und Großeltern irrige Angaben gemadt haben follten.
Hoindhufen, welcher die Ahnentafel vielleicht nur aus einem
mangelhaften Berichte gefannt hat, begeht den Miggriff,
Heine und Joachim Pens zu vertaufchen, indem er Heine zum
Dater Magdalenens, Joachim zum Dater Unna’s madıt.
Urfundlich erweifen läßt fi, daß Anna DPent, Bernd Pleflens
Hausfrau, Heine's Tochter gewefen ift, während wir nicht
beweifen Pönnen, daß der Dater von Mlagdalene Pens und
der Gemahl von Anna v. Raben Joahim Pent von Toddin
gewefen ift. Freilich ift auch nicht bekannt, daß irgend ein
anderer Pen im erften Diertel des 16. Jahrhunderts eine
v. Raben zur Ehe gehabt hätte. Wenngleich Hoinhufen mit
der Derweclelung von Heine und Joachim einen unliebfamen
Jerthum begangen hat, fo dürfen wir doch darum nicht feine
übrigen Nachrichten für unglaubwürdig halten. it es ihm
auch nicht Selungen, Joachim an der richtigen Stelle unterzu-
bringen, fo wird er doch gewußt haben, daß Joachim ein Plaß iı
der Ahnentafel gebühre. Wir müffen uns gegenwärtig halten,
dag Hoindhufen über einen reichen Dorrath von Familien-
nachrichten verfügte, welcher uns heute uicht mehr zu Gebote
fteht. Somit Fönnen wir, unferes Erachtens unbedenflich,
annehmen, daß Joachim Pentens Ehefrau Anna v. Raben
a. d. 5. Stück gewefen ift.
8 52. 2
Magdalene,
Magdalene, die Tochter der Unna v. Raben und deren
muthmaßlichen Gemahls, Joadhim v. Pent auf Toddin, ift
Das ältere Haus Toddin. Magdalene. 193
vermählt gewefen mit dem medlenburgifhen Rath Johann
v. Barner auf Zafchendorf, wie aus der AUhnentafel an der
Kanzel der Klüßer Kirche erhellt. Aus diefer Ehe find
entfproffen zwei Söhne, als: Joachim v. Barner auf Zafchen-
dorf und Ehriftoph v. Barner auf Bülow, fowie eine Tochter
Hamens Margarete, weldye mit Wipert v. DPleflen auf
Urpshagen verheirathet gewefen ift.
194
Gene-
ration.
I.
IT.
TI.
VL
—
Raven II,
Knappe.
Gr.-Rünz.
1356.
(87)
Raven III.
Krrappe.
1587.
[104]
Knappe.
Kummer.
1410 — 1424.
ux.TT [von dem
Kroge.)
(169)
Rurd 1.
Knappe.
1414.
[167]
Ritter.
Delmold 1.
Knappe.
Klüßer Ort.
f vor 1361.
88
Woe3 u. Karft.
T vor 1415.
[176]
——
Belmold II. Bans 1.
Knappe. ° Knappe.
Gooftorf, YWDoe;, Karft,
Tarnewiß. Toddin.
1415. 1215 — 1444.
f vor 1452. (176)
[174]
urn urnnne
195
1 B.
” Uri I
1329.
[42]
muss a
Uri U.
Knappe.
Redefin,
Boizenburg.
1541— 1372,
[68]
BDennete 1. Ari II,
Hnappe. Ritter.
Aeodefin, Redefin.
Boizenburg. Doigt zu
1355 — 1373. Badebuld.
[91] 1557 — 1404.
: [96]
YO Joachim I. Dennete II. Mirih IV. PBelmold IL,
pe. Knappe. Knappe. Nittern. Rath. Knappe.
1324. 1591. 1415— 1422. Redefin, 1397 — 1404.
” [105] (167) Barnin. [115]
’ Doigt zu
Wittenburg.
1395 — 1422,
[106]
Toadim. Dolrad. Delmold. Rurd.
Rath. Dogt zu Rath. Rath. Redefin.
Schwerin. Redefin. Redefin. 1435. 1444,
dein, Gorlofen. 1432— 1475. 1425— 1464.
14#15—1473.
# Beimold. Nlrid. Nlric. Kal Ach i (rich.
n. urgmann zu - Redefin.
m Onciefen. ji Plön. Melthof. Gorlofen.
| | |
ie: finien: £inien: £inie: Kinien: Kinien:
Om. Düffin, Redefin- Melfhof I. Bejendorf, Toddin IL,
Melfhof II., Warlit, Brahlftorf, Redefin-
Raguth. Mütichau, Jefjenit, Krenzlin,
Dolzrade.
13*
196
Stammtafel ©.
Das ältere Haus Toddin,
Detlev.
t vor 1443.
Brahlftorf, Düffin.
ux. Mbele (v. Waderbarth ?)
1443.
[(S. 175)
——Toahim. Mric.
1443 zu Wittenburg. 1452. 1470.
1452 Geiftlicher. auf Toddin.,
[S. 181] ux. bele.
[S. 182)
- GE
Dans. Joahim.
1480. T 1505. 1480. T vor 1525.
auf Toddin. Magifter. Domherr zu
ux, Sophia. 1507. Bühom.
[S. 183] [S. 186)
Mid Tai. Tonhter N.
1507. 1507. 1 1525. 1513.
[S. 188] auf Toddin. [S. 188]
ux, (Unna v. Rabe
a.d. B. Stüd.?)
[S. 189]
?
mm mm nn
Magdalene.
ux, Johann v. Barner
auf Safhendorf.
[S. 192)
"Die Söhne Ulrichs IV. 197
Die Söhne Mlrihs IV.
Der Ritter Ulrich IV. hat, wie fchon mitgetheilt wurde,
fiher vier Söhne hinterlaffen: Joachim, Dolrad, Helmold und
Kurd; dagegen bleibt es unentfchieden, ob der Bifchof Micolaus
v. Pens ihnen als fünfter zugezählt werden darf. jene vier
fommen in mehreren Urfunden zufammen vor und werden
als Brüder bezeichnet. Unter Dorbehalt der Wiederlöfung
verfaufen fie Renten aus Pätow, Scharbow, Dammereesz,
Brahlftorf, Marfom und Karft in der Dogtei Wittenburg,
fowie aus Krenzlin, Befendorf, Zahun, Warfow und Kothen-
dorf in der Dogtei Schwerin, während fein einziges Beifpiel
einer Derpfändung von Hebungen aus Redefin oder den zu-
gehörigen Dörfern in der Jabelheide befannt ift. Diefe
bemerfenswerthe Erfcheinung wiffen wir nicht befriedigend
zu erflären.
In der Regel find die Rentenverfäufe entweder von allen
Brüdern oder doch von mehreren gemeinfam abgefchlofien
worden. Eine Befistheilung nach Hufen und Hebungen ift
nicht deutlich erfennbar und war jedenfalls nicht ftreng durch:
geführt
Die oben aufgeführten Güter, aus welchen Renten ver-
pfändet wurden, find zweifellos vom Ritter Ulrich IV. auf
feine Söhne vererbt worden. Daß diefe neue Kehngüter er-
worben hätten, wird urkundlich nicht beftätigt.
In zahlreichen Schuldbriefen werden alle vier Brüder
„wohnhaft auf dem Schloffe zu Redefin“ genannt; daraus
folgt indeffen nicht, daß fie fammt und fonders mit Weib
198 Die meelenburgifche $amilie v. Pen.
und Kind gleichzeitig auf dem Xedefiner Schloffe wirklich
gehauft hätten. Der Ausdrut „wohnhaft“ ift gleichbedeutend
mit eigenthumsberechtigt. So bezeichnet Joachim fi in Schuld-
verfchreibungen felbft dann noch als „wohnhaft auf dem
Schloffe zu Redefin“, als er längft in fürftlihem Dienfte an
der Spise von Dogteien ftand, felbftverftändlih alfo auch
feinen Wohnfis in.der ihm unterftellten Dogtei genommen hatte.
Die Ritterwürde hat feiner von Ulrihs Söhnen erlangt.
8 53.
Joachim.
Don Joahim ift fchon erzählt worden, daß er gemein-
Ihaftli) mit feinem Dater, dem Ritter Ulrih, und nod
einigen Gefchlehtsgenoffen am 20. Dec. 1415 mit dem
Rathe der Stadt Kübel eine Sühne abgefdhloffen hat. Bei
diefer Gelegenheit tritt Joachim zum erften Mal auf. Am
I. Dec. 1422 bürgt er, als der zehnte von 16 Dafallen,
für den Herzog Albreht V. von Medlenburg-Schwerin gegen
die Herzogin Katharine, Johanns IV. Wittwe (Ur. 82).
Als Herzog Albredit am Ausgange des nächftfolgenden Jahres
verftarb, übernahm Katharine für ihre beiden, noch minder-
jährigen Söhne, Heinrich (IV.) und Johann (V.), die Regent:
fhaft, welche fie vom 6. Dec. 1425 bis zum 26. Sept. 1456
rühmlich geführt hat. In Katharinens Gefolge erfcheint
- Joahim v». Pent neben vielen anderen von der meclen-
burgifchen Mannfchaft, als am 14. Yov. 1425 zu Perleberg
mit dem Markgrafen Friedrih von Brandenburg ein Der-
glei abgeichloffen wurde fowohl über die feiner Tochter
Margarethe, Albrehts V. von Medlenburg Wittwe, von
Medlenburg zu zahlenden 10,000 fl. Witthumsgelder, als
Die Söhne Wlrihs IV, Joadyim. 199
auh über die von medlenburgifcher Seite an Brandenburg
zu leiftende Entfchädigung wegen verübter Raubzüge (Urf. 85).
Die räuberifchen Einfälle wurden freilich troßdem fortgefekt;
fo veranfchlagt der Kath von Perleberg den Schaden, welchen
Joahim v. Peng und £üder v. Lübow nody im Jahre 1452
einem Bürger diefer Stadt zugefügt hatten, auf 60 lüb. ME.
(Urf, 359).
Unterm 18. Det. 1435 verfchreiben fi) die Herzogin
Katharina und ihr Sohn Heinrich den Gebrüdern Joachim
Dolrad, Helmold und Kurd v. Pens auf eine Schuld von
1520 füb. ME. (Urf. 91). Ueber den Urfprung diefer
Schuld giebt die Urfunde zwar feine Auskunft, indeifen mag
es fih um ein vielleicht aus älterer Zeit ftammendes Darlehn
handeln.
In dem Zeitraume von 1455 bis 1459 fchliegt Joachim
gemeinfchaftlich mit feinen Brüdern eine Anzahl von Renten-
verpfändungen mit den Geiftlichen von Kübef und Schwerin
ab (Ur. 90, 95, 95, 98, 105), während er gleichzeitig in
Geihäften derfelben Art als Biürge für einige Glieder der
Familien v. Lügow und v. Züle eintritt (Urf. LOL, 102, 10).
Als die Herzoge Magnus und Bernhard zu Sachfen-
£auenburg am 2. Nov. 1440 dem Johannisflofter zu Kübed
gewiffe Rechte bezüglihh einiger Dörfer beftätigen, wird
Joahim v». Pens unter den Zeugen der beiden Herzoge
genannt (Urf. 106). Daraus darf jedoch nicht der Schluß
gezogen werden, dag Joachim in fächfifschem Dienfte geftanden
hätte, denn das ift ficherlich nicht der Fall gewefen, wie auf
Grund eines ungewöhnlich reichhaltigen urfundlichen Materials
mit Beftimmtheit behauptet werden darf. Nur wenige
Monate fpäter begegnet uns Joahim als medlenburgifcher
20U Die medenburgifche $amilie v. Pent.
Rath („rathgeue") und als „Amtmann zu Boisenburg"
(Urf. 107). So nennt er fidh felber, als er am 12. März 1441
eben IM. jährlicher Hebung aus feinem im Kirdhfpiele
Boizenburg belegenen Pfandgute Bandefow für 100 lüb. ITTE.
verfest (Urf. 108). Um IT. Sept. 1444 verpfändet Hans
v. Fütow zu Dreilüiow, Gumperts Sohn, das Dorf Bandelow
nebt vier Kathen zu Oldendorf und einem Erbe in Schwartom,
fo „wie er foldhes von feinem Dater und von feinem Detter
geerbt hatte”, für eine Schuld von 568 lüb. MM. an Joahim
v. Pent, „wohnhaft zu Boizenburg“ (Urf. 114). Dffenbar
handelt es fi) hier um die Prolongation eines älteren, wohl
jdyon von Bumpert v. Lütomw mit Joachim Pens abgefchloffenen
Pfandgefhäfts. Loch im Jahre 1455 ift Joachim v. Pens
im Pfandbefise von Bandefow (Urf. 150), deffen MDieder-
einlöfung erft 1455 zu Stande gefommen zu fein fcheint,
als Hans v. Lütbom Bandefom mit Zubehörungen an den
Herzog Heinrich IV erblich verfaufte.
Die Dogtei Boizenburg hat Joachim TER bis zum
Beginne des Jahres 1446 innegehabt, denn laut eines von
ihm ausgeftellten Reverfes wurde ihm am 9. Juni 1446
von Herzog Heinrich von Medlenburg-Scwerin das Schloß
zu Gorlofen fammt allen Zubehörungen zu lebenslänglichem
freien Mießbrauche und ohne die Derpflichtung zur Rechnungs:
ablage („junder refenfchop”) auf „Schloßglauben” übertragen,
d. h. er follte das Schloß feinem Herrn offen halten und es
gegen deffen Feinde fchirmen und fchügen. Was er für Bau-
zwede baar aufwenden würde, follte ihm oder feinem Erben
erftattet werden (rk. 119).
Das Kirchdorf Borlofen liegt im heutigen Amte Grabow,
ungefähr 4 Kilometer füdwärts von Eldena, hart am linfen
Die Söhne Ulrihs IV. Joadhim. 201
Ufer der alten Elde. Die Feldmarf wird durch den Meyen-
oder Moingraben -—— vormals die Moene genannt —, einen
Zufluß der Elde, von der Priegnik gefchieden. Schon 1517
war das „feite Haus“ zu Borlofen ein Begenftand des Streites
zwifchen dem Grafen Nicolaus von Schwerin und dem Mlarf-
grafen Waldemar von Brandenburg’); und in der Folge ift
noh des Defteren um den Beftts diefer nicht unwichtigen
Örenzfefte geftritten und gefänpft worden. So eroberte im
Jahre 1420 Markgraf Sriedrih von Brandenburg das
Schloß Borlofen; er gab es jedoch wieder heraus, als feine
Tochter Margarethe am 25. Mai 1425 dem Herzog Albrecht V.
von Mledlenburg vermählt wurde.
Die erften, freilich unvollftändigen Nachrichten über die
Hubehörungen des Schloffes Gorlofen ftamımen aus der
zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Unterm 22. Junt 1545
führt Markgraf Friedrich d. j. von Brandenburg Bejchwerde
bei Herzog Heinrich über „Achim Penten Knecht“ und etliche
andere mecdlenburgifche Unterthanen, die dem Propfte von
Salzwedel Pferde geraubt hatten und diefe angeblidy in das
„den Penten gehörige” Dorf Kerftorp „am Wantenberge”
gebradjt haben (Urf. 151). Kerftorp ift das nordoftwärts
mit Borlofen grenzende Kaftorf. Unmittelbar am Wanzeberge
hegt Kaftorf freilich nicht, falls mıan unter Wanzeberg nur
die mit diefem Namen bezeichnete Bodenerhebung zmwijchen
der Rögnis und der neuen Elde verfteht, jedoch wurden
ju dem Diftrit Wanzeberg auch noch mehrere in der
HNahbarfhaft von Gorlofen zwifchen der neuen und der
alten Elde gelegene Dörfer — Krohn, Eiepe, Stud und
1 m. U.-8. VI, Qe. 3927.
202 Die medlenburaifhe Familie v. Pen
Grittel — gerechnet, die dem eigentlichen Wanzeberge faun
näher liegen, als Kaftorf').
Demnädft werden im Jahre 1485 die Einwohner von
Stud, Eiepe und Grittel, die bis dahin, ebenfo wie die Dorf-
fchyaft Göhren, zur Burg Borlofen gedient hatten, in folge
des vom Klofter Eldena erhobenen MWiderfpruches von diefem
Dienfte befreit, während dem Inhaber der Burg vier Bauern-
höfe in Göhren als Entihädigung zugemwiefen werden (Urf, 125).
Dom Jahre 1500 ab wird zwar ein Ilmt oder eine Dogtei
Gorlofen urfundlid erwähnt, jedoch werden erft 1558 die
zugehörigen Dörfer namentlicdy aufgezählt. Diefe find: Borlofen,
Göhren (Bhorne), Dadow, Bord, Kaftorf (Kerftorpe), Strafen
(Straß) und Wanzlis. In einem Derzeichniffe von 1542
fommt zu den angeführten Dörfern noch Semmerin hinzu.
Kaut feines Neverfes wurde Joahim v. Pent die
. Wußnießung der HJubehörungen lediglich dafür als Entgelt
verheißen, daß er die Burg in vertheidigungsfähigem Stande
erhalten und fte eintretenden Falles auch wirflich vertheidigen
würde. Da rerfchwenderifche Freigebigfeit zju jener Seit nicht
landestblich war, fo dürfen wir annchmen, daß die Auffünfte
aus den dem Burgvogte zugewiefenen Ländereien, Gefällen
und Bebungen fich in befcheidenen Grenzen bewegt haben.
Immerhin hat Joahim v. Pent fich bis an fein Lebensende
in befonders hohem WMiaße der Gunft und Gnade feines
Herrn, Herzog Heinrichs IV., erfreut. Heinrich IV. regierte
feit 1445, nachdem fein Bruder Johann V. verftorben war,
) Anm. Es bedarf feines Beweifes, daß mit Kerftorp nicht etwa
das an der Sude, füdlich von Hagenowerheide belegene, ehemals Pengijche
Gut Kuftorf gemeint fein Pfönne. Kuftorf heift im 14. Jahrhundert
„Lurdeftorp”, fpäter Koftorp.
Die Söhne Ulrihs IV, Joachim. 203
in Medlenburg- Schwerin allein, während er die Herrichaft
über das Fürftenthum Wenden mit Heinrich von Mledlenburg-
Stargard theilte, welcher zur Unterfcheidung Heinrich „der
ältere” zubenannt wird. Als fürftlicher Rath hat Joachim
v. Pens an einer überaus großen Anzahl von Regierungs-
hbandlungen und Angelegenheiten des fürftlichen Haufes als.
Unterhändler, Bürge oder Zeuge mitgewirkt oder theilge-
nommen, wie aus den uns überlieferten Urfunden hervor»
geht.) Licht minderes Dertrauen genoß Joahim von
Seiten Herzog Heinrichs von Stargard. Als diefer fich
am 14. April 1461 mit der Parcdhimfchen Beiftlichkeit über
gewiffe, von den v. Pleffen und anderen in der Dogtei Kübz
erfaufte Pächte vergleicht, erfcheint Joahim v. Penk, „to
deme Medepine”, als’ des Herzogs vornehmfter Beiftand
Ark. 144). .
Seit dem 6. Dec. 1455 hat er der Dogtei Schwerin
vorgeftanden und zwar wenigftens bis zum 16. October 1469,
wo er dem Herzog über feine Derwaltung Rechenfchaft ablegt
(Ürf. 1727. Hierbei ergab fih für Joachim ein Guthaben
von 985 ME. 4 $l. Schloß und Art Borlofen waren unter-
deffen der Dbhut feiner beiden Söhne, Ulrih und Helmold,
anvertraut.
Die Mehrzahl der über Joachim vorhandenen Urkunden
betrifft feine Chätigfeit im fürftlichen Dienfte, während wir
über feine Privat- und Samilienangelegenheiten, namentlich
aus feinen fpäteren Lebensjahren, nur fpärliche Nachrichten
befigen. Unter diefen ift von allgemeineren ntereffe eine
Y Dal. Urf. Air. 110, 1I6—A18, 120-122, 125—128, 152, 133,
139, 142, 1435, 145—149, 151, 154, 156, 157, A6l, 165, 164, 166, 169,
172, 177, 183.
204 Die meclenburgifhe Kamilie v. Penb.
Klagefacdye der niederen Beiftlichkeit zu Kübel wider eine
Anzahl meclenburgifcher Adelsfamilien wegen alter Schulbd-
forderungen. Es ift fchon mitgetheilt worden, daß Joachim
v. Pens und feine Brüder, und ebenfo Detlev's Wittwe und
Söhne, gegen Derpfändung von Gefällen und Hebungen in
- ihren Gütern wiederholt größere Summen Geldes von den
Kalandsbruderfchaften und den Dicarien der lübecifchen
Kirchen aufgenommen hatten. jn gleicher Weife war nahezu
der gefanımte Adel des weftlichen Mecdlenburgs, —- vornehmlich
die v. Pleffen, v. Parfentin, v. Buchwald, Schöße, Quigom,
Vegendanf, v. Bülow und v. Lügow, — den genannten geift-
lihen Körperfchaften ftarf verfchuldet. Bald wurden den
Darleihern bei Erhebung der ihnen verfchriebenen Renten
Schwierigkeiten in den Weg gelegt uird endlich wurden ihnen
ihre -Sinfen gänzlich vorenthalten. Die alfo Gefchädigten
führten Befchwerde bei Herzog Heinrich, der am 28. April .
1456 einen durd; die Sendeboten des lübedifchen Domcapitels
und die herzoglichen Räthe zwifchen den Dicarien „bynnen
£ubefe” und einer Anzahl miedlenburgifcher Dafallen, — an
deren Spite Joahim, Dolrad und Helmold v. Peng figuriren, —
vereinbarten Dergleich beftätigte. Laut diefes Dergleichs follten
die Dafallen die rüdftändigen Zinfen unweigerlich entrichten,
wogegen den Dicarien aufgegeben wird, den über ihre Schuldner
und deren Bürgen verhängten Kirchenbann (ban vnde fang,
legeringe')) aufzuheben (Urf, 141). In den nächftfolgenden
Jahrzehnten wurden die Zinfen, wie es fcheint, einigermaßen
pünftlidy abgeführt, denn nicht nur liegen feine Klagen aus
diefer Zeit vor, fondern die Beiftlichfeit ließ fi fogar zu
') Sanglegeringe, d. i. Derbot des Gottesdienftes, Interdict.
Die Söhne Ulrihs IV. Joadim. .205
weiteren Darlehen bereit finden. Die Streitigkeiten begannen
aufs Weue im Jahre 1492 (Urt. 222). Die von den
Geiftlihen eingereichten Schuldverzeichniffe zeigen; daß, die
familie v. Pens ihre alten Scyulden audy jest noch nicht,
abgetragen hatte (Urf. 223, 224, 225). Derfcdyiedene Der-
gleiche, welche unter Dermittelung der meclenburgifchen Fürften
von 1505 bis 1512 zu Stande famen, hatten faum einen
praftifchen Erfolg, inden die Ritterfchaft die ihnen aufer-
legten Derpflichtungen: nicht erfüllte. Lnter der Bedingung,
daß ihmen das Capital innerhalb zehn Jahren zurücgezahlt
werde, verzichteten im Jahre 1512 die Geiftlihen auf alle
hinterftelligen Zinfen, die auf 50,000 lüb. ME. angefchwollen
waren. Um diefe Seit wird es gewefen fein, dag Joadhims
Enfelfohn, Claus v. Pent zu Quaft, auf einen am 24. Mor.
1458 über 500 ME. ausgeftellten Schuldbrief feines Groß-
vaters die Hälfte mit 150 ME. bezahlt hat. Seinem guten
Beifpiele folgten jedoch nur Wenige nah. Als die lutherifche
Lehre fi) im weftlichen Mledlenburg immer mehr ausbreitete,
weigerte der Adel fih mit Entfchiedenheit, den papiftifchen
Dfaffen das fchuldige Kapital zurüczuzahlen, und diefem Dor:
fage ift er treu geblieben. Ylach dem Schuldverzeichniffe von
1529 belief fi) die Forderung der Beiftlichen an Kapital auf
57,420 ME., davon entfällt auf das v. Pleffenfche Gefchlecht
der Löwenantheil mit 10,000 ME., auf die v. Pent die
Summe von 3255 ME.
Joahim v. Pens, in den Urkunden vielfach Jachim
und Achim genannt, erfcheint zum legten Mal unter den
Lebenden am 25. Hop. 1475. An diefem Tage verfchrieb
Herzog Heinrich feiner Gemahlin Dorothea von Brandenburg
die Dogteien Badebufh und Grevesmühlen zum Keibgedinge
206 ° Die medlenburgifche Familie v. Penp.
‚in Gegenwart von dreizehn Seugen, unter denen Joachim
v. Pens die dritte Stelle einnimmt, auf die beiden Ritter
Heimwicdy v. d. Kühe und Mathias v. Bitlow zundcdhft folgend
(Urt. 185). Joachim, der, wie wir gefehen haben, fhon 1415
als felbftftändiger Knappe auftritt, wird demnach das hohe Alter
von etwa 8O Jahren erreicht haben. Joadims Ehefrau
wird garnicht erwähnt. VDermuthungen darüber anzuftellen,
welcher familie fie entfproffen fein mag, ift müßig, da die
Urfunden uns feinen fingerzeig geben. Schon 1455 waren
Joachims beide Söhne, Ulrich und Helmold, volljährig (Urf.150).
Db aus feiner Ehe audı Töchter hervorgegangen find, ift nicht
befannt. i
S 54.
Dolrad.
Dolrad, Ulridys zweiter Sohn, fteht an Bedeutung hinter
Joahim ($ 55) weit zurüd, während er wiederum mehr
hervortritt, als feine beiden jüngeren Brüder, Helmold und.
Kurd. Dolrad begegnet zuerft 1452 (Urf. 89), d. i. fieben-
zehn Jahre fpäter als Joachim, und erfcheint von da ab in
regelmäßiger folge bis zum Jahre 1475 in etwa zwanzig
Urkunden. Diefe find jedoch in ihrer Mehrzahl für die Ge-
fchichte der Familie v. Pens von geringem Werthe, indem
Dolrad in ihnen nur als Bürge oder als Zeuge auftritt. Da-
gegen find diejenigen Urkunden, weldye von den auf S. 197
und 199 bereits hervorgehobenen Rentenverfchreibungen handeln,
als wichtig zu bezeichnen, weil fie die Befisverhältniffe aufklären.
Don 1455 bis 1458 fchliegen Dolrad und feine Brüder ge-
meinfam eine Reihe von Rentenverfäufen ab'); fomit hatten
N Ir. Ur. 90, 92, 93, 95, 98.
Die Söhne Ulrichs IV. Dolrad. 207
fie ihre väterlichen Güter damals noch nicht unter fich) getheilt.
für diefe Annahme befigen wir ein weiteres Seugniß in einer
unterm 18. Dct. 1455 von der Herzogin Katharine von
Medlenburg auf die vier Gebrüder v. Pent gemeinfchaftlich
ausgeftellten Schuldverfchreibung über 1520 £üb. ME.
(Ur. YI) Erft dreißig Jahre jpäter hat Dolrad ohne Mit-
wirfung feiner Brüder felbftftändig Dfandgefhäfte abgefchloffen.
Einmal verfauft er den Dicarien der Marienfirche zu Kübe
(12. Nov. 1468) 28 At. jährlicyer Hebung aus Dammeree:
für 400 ME, (led. 167), und zum andern verfchreibt er
Gemeinschaft mit feinem Sohne Ulrich denfelben Dicarien
(11. Kov. 1472) T ME. Rente aus Karft für 100 lüb. ME.
(Ur. 180). In beiden Fällen dienen ihm im Klüßer Drte
anfäffige freunde aus den Familien v. Quisow, v. Parfentin,
v. Pleffen, v. Bülow und v. Budwal$ als Bürgen. Wie
die arglofen Geiftlichen fchlieglih von ihren medlenburgifchen
Schuldnern geprellt wurden, haben wir in $ 55 fchon aus:
führlihh berichtet. Auch DVolrad v. Pens ift bedauerlicher
Weife feinen Derpflichtungen nicht gerecht geworden. ” Indeffen
hat nahmals Ulrich, fein Sohn, mindeftens auf die von
Joahim, Dolrad und Helmold amı FI. Dt. 1458 bei den
Dicarien der Marienfirche zu Kübet gemachte Anleihe von
TOO ME. (Ur. 98) die väterliche Quote mit 258 ME. 5 gl.
4 Pf. ehrlich bezahlt.
Don Dolrads Bürgichaftsfachen mag zunächft die Urfehde
des Knappen Henning Blavat hervorgehoben werden. Am
25. Juli 1456 mußte Henning Blavatz wegen Zwiftigfeiten mit
£üder v. Blücher Urfehde leiften. An der Spitze feiner fünfzehn
Bürgen ftehen Hans Pent-Toddin und die Gebrüder Dolrad
nnd Helmold v. Pens, obwohl ihnen vermöge Alters oder
208 Die medlenburgifche $Samilie v. Pent.
Würde folder Dorrang nicht gebührte. Daraus erhellt, daß
Henning Glavas, der damals zu Hagenow, aljo in unmittel-
barer Wähe von Toddin und anderen Pengifchen Gütern,
wohnte, durch Freundfchaft oder Derfhwägerung der Familie
v. Pent bejonders nahe geftanden hat. Uebrigens hat fchon
im Jahre 1422 ein Blavas, -- ob Henning oder fein Bruder
Heinrich bleibt ungewiß -—, in Gemeinfchaft mit den Penten
Raubzüge in die Marf unternommen (vgl. S. ITI).
Als Schuldbürge und Mlitgelober tritt Dolrad mehrfach
für feine drei Brüder ein (Ürf. I08, 112, 115, 168). Die
gleiche Gefälligfeit erweift er (12. Mov. 1442) dem Knappen
Bansv. Lügow zu Brabow (Ürk. III). Im Jahre 1450 begegnet
Dolrad zuerft im Gefolge feines Kandesfürften (Urf. 126),
wo er in der folge des Defteren erfcheint. Sein einflußreicher
Bruder Joachim mochte ihm den Weg zum Hofe geebnet
haben. SFreilidy befchränkten fich feine Dbliegeiheiten im
Wefentlichen darauf, für Geldanleihen Herzog Heinrichs Bürg-
fchaft zu leiften (Urt. 126, 165, 175, 182), oder bei un-
wichtigeren Regierungshandlungen als Zeuge zu dienen (Urk.
140, 15l). Dennoch hat Dolrad es zur Würde eines Rathes
gebracht, wie die unter Ir. IHI abgedrudte Urfunde vom
16. Febr. 146% beweilt. Dort werden als Zeugen Herzog
Beinrihs aufgeführt: „onfe redere md leuen getrumen
Eggart van Quigowe, Jahym, Dolret vnd Helmet van
Pente, Euder Lußowe, Hinrif vond Hartih van Bulowe*
u. m. a.
Am 14. Hov. 1475 erfcheint Dolrad v. Pent zum lesten
Male unter den Lebenden.“ Erwähhnt mag noc; werden, da
Dolrad das Schloß zu Redefin ftändig bewohnt zu haben
fcheint. Don Dolrads Ehefrau ift in den uns zugänglich ge=
Die Söhne Ulrihs IV. Belmold. 209
wordenen Urkunden nirgends die Rede. Hacı v. Hoinkhufens
- Angabe hätte er eine Margarethe v. Bernftein „aus dem Kur:
fürftenthum Sacfen“ zur Ehe gehabt. Die Bärenftein, auch
Bernftein und Pernftein genannt, find ein altes mieißnifches
Adelsgefchleht, das vormals reich begütert und weit ausge-
breitet gewefen ift. Hoindhufen wird feine Hadricht, deren
Fuverläffigfeit wir nicht gewährleiften, vermutblich der Ahnen-
tafel einer Leichenpredigt des IT. Jahrhunderts entlehnt haben.
Sufolge einer im Jahre 1655 durch den Grafen Chriftian
Pens feinen Ahnen errichteten Gedächtnißtafel im Dome zu
Lübet wäre Sophie von Dieregge Dolrads Gemahlin gewefen.
Die Richtigkeit diefer Ungabe darf um fo eher bezweifelt
werden, als die Gedächtnißtafel in Beziehung auf die Alteren
Generationen grobe Irrthlmer enthält.
Db Dolrad neben feinem Sohne Ulrih, dem Stammpater
der Kinien Redefin-Warlis und Mütfchau, noch weitere Yladh-
fonmenfchaft hinterlafien hat, muß dahingeftellt bleiben.
Immerhin ift die Annahme, daß auch der Priefter Dolrad
p- Pens zu Wismar fein Sohn gewefen, nicht ganz von der
Hand zu weifen.
8. 55.
Helmold.
Helmold ift von Ulrichs Söhnen der dritte gewefen, denn
er wird in allen Urkunden, wo er mit feinen Brüdern zu-
fanımen vorfommt, ftets nad Dolrad und vor Kurd genannt.
Sein Hame lautet in der Regel Helmold, ausnahmsweife wird
Helmod, Helmet und Helmede geichrieben.
Als die Herzogin Katharina von Mecdlenburg am 14. Kov.
1425 zu Perleberg den fchon auf 5. 198 mäher bezeichneten
Dergleih mit dem Markgrafen friedrih von Brandenburg
14
210 Die medlenburgifhbe- familie v. Pent.
abfchließt, ftellt fie zwanzig ihrer Dafallen als Bürgen, darunter
neben Jocim von Pent auch deflen Bruder Helmold, der.
hier zum erjten Male urfundlih genannt wird (Urf. 85).
Die gemeinfhaftlihen Rentenverpfändungen!) Helmolds
und feiner Brüder wurden bereits in $ 55 und 54 erwähnt;
ebenfo ift dort über die nachfolgenden Derwidelungen mit der
lübefifchen Geiftlichfeit das Wilfenswerthe fchort mitgetheilt
worden. Allein, ohne feine Brüder, verfest „Helmet van
Pente tom Redefin” am 8. Sept. 1440 vier Mit. jährlicher
Hebung aus Befendorf für SO lüb. MI. (Urf. 105). Ein
anderer Schuldbrief Helmolds vom 15. Dec. 1442, deffen
unflare Faffung WNüßgverftändniffe herbeiführen Fönnte, hat
folgenden Jnbalt: Helmold bezeugt zunächft, daß der inzwifchen
verftorbene Dife v. Quigow, zu Tantenhagen gefeffen,
IV ME. jährlicher Rente in feinem Gute Grevenftein für
150 ME. verfeßt und diefe 150 ME. ihm, Helmold v. Pens,
‚als Darlehn gegeben hat; fodann gelobt er, den Quisowichen
Erben das vorgeftrecte Capital zu verzinfen und nad vor-
aufgegangener Kündigung zurüchzuzahlen, indem er feine Brüder
Joachim und Dolrad zu Bürgen fett (Ark. 112).
Ein von Helmold v. Lübow am 9. Det. I44I abae-
jchlofjener Derfauf von Hebungen in feinen Gütern Salis und
Perlin wird uns dadurd wichtig, daß „Helmold van Penten,
to deme Redepine wonende, bern Dlrifes fone,” unter den
Mitgelobern aufgeführt wird. Dies ift der einzige fall, wo
einer der vier Gebrüder als Sohn Ulrichs IV. bezeichnet wird,
Hwei andere Schuldbürgichaften Helmolds, deren eine er
für die Gebrüder v. Ale, die andere für feinen Bruder
Dal. Urf. Tir. 90—493. 93, 98.
Die Söhne Ulrihs IV. Kurd. 211
Joahim übernommen bat, bieten nichts Bemerfenswertbes
(Ur. 102, 105).
Helmolds Auftreten in einer bereits bei Dolrad erwähnten
Urfunde vom 16. febr. 1464 (Urf. 151) bringt uns die
Useberrafhung, daß er in der Würde eines fürftlichen Rathes
erfcheimt, wiewohl er vorher niemals in Herzog Heinrichs
Gefolge begegnet war; freilich weifen die Nachrichten, welche
wir über Helmold befiten, in dem Seitraume von 1445 bis
1464 arge Lücden auf. Später fommt Helmold nicht wieder
vor, er wird alfo vermuthlich nicht lange hernach das Seitliche
gejegnet haben.
Ueber feine Ehefrau ift gar nichts befannt ; ficher ift,
daß er verheirathet gewefen ift, denn er hinterließ einen Sohn,
Namens Ulrich.
S 56.
Kurd.
Ueber Kurd, den jüngjten Sohn des Nitters Ulrich IV.
von Pens, find nur fpärliche Nachrichten auf uns gefommen,
was um fo bedauerlicher ift, als alle gegenwärtig noch
blühenden Sweige des Gefchlehts v. Pens in Kurd ihren
gemeinfamen Stammovater haben. Kurd tritt wenig hervor
und hat, wie es fcheint, Fein hohes Kebensalter erreicht.
Sum erjten Mal wird Kurd urfundlich erwähnt, als die
Herzogin Katharina von Mecklenburg, die Regentin des Kandes,
fih am 18. DOctob. 1455 den vier Brüdern v. Pent und zu
teuer Hand den Gebrüdern Eggerd und Dide v. Quibow, zu
Dogtshagen und Tankenhagen gefeflen, auf eine Schuld ven
1520 lüb. MT. verfchreibt (Urf. 91).
. 14*
212 Die meclenburgifhe Samilie v. Pent.
Wahricheinlih find die ebengenannten Quisows und ihr
Bruder Johann, der Eigenthümer von Butow inı Klüßer Orte
war, den Penten von Redefin verfchwägert gewefen; mindeftens
haben zwifchen beiden familien befonders nahe Beziehungen
obgewaltet, denn wir fehen vorwiegend die Gebrüder v. Quigomw
für Ulridys Söhne als Mlitgelober und Schuldbürgen eintreten.
- Die Betheiligung Kurds an den befannten gemeinfchaft-
lichen Rentenverpfändungen ift auf den einen Fall befhräntt,
wo alle vier Brüder am 22. Yov. 1455 den Kalands-
brüdeen von St. Clemens zu Lübet 24 MIR. jährlicher Hebung
aus Scharbow für 500 Mk. verfchreiben (Urf. 95). Dagegen
verfauft Kurd für feine eigene Nechnung zunähft am
21. Hov. 1457 vierundzwanzig IT, Rente aus den Dörfern
Befendorf, HSachun, Kotendorf und Warfow für 500 A.
an die lübedifchen Domvicare (Ur. 97); ferner verfegt er am
5. Dec. 1444 5'/ ME, Rente aus Pätow für 50 ME. an
die Beiftlichen der „Jacobifirche zu Ebel (Urf. 115). Als
Schuldbürge begegnet Kurd bei zwei Gelegenheiten; nachdem
‚er zuerst für feine Brüder Dolrad und Helmold gelobt hat
(Urk. 95), bürgt er denmächft zufammen mit Helmold »
Joahim (Urf. 105).
Untern 5. Dec. 1444 fommt Kurd zum leßten Mal
lebend vor. Wir hören erjt wieder von ihm, als, lange nach
feinem Ableben, die lübedifchen Dicare und Kalandsbrüder im
Jahre 1492 ihre alten Schuldforderungen beizutreiben ver»
fuchten. Mach den eingereichten VDerzeichniffen war Kurd
v. Pen zu Redefin den Beiftlichen fämmtliche Darlehen
fchuldig geblieben (Ur. 225, 224, 225). j
Kurd hat zwei Söhne nachgelaffen, mit Yamen Hennefe
und Ulrich. Der eritgenannte ift der Stammmwater der Finien
Die Söhne Ulrihs IV. Yicolans. 213
zu Bejendorf, Brahlftorf, Jeffenits und Dolzrade, während die
Linie Redefin-Krenzlin und das jüngere Haus Toddin von
Ulrich ihren Urfprung herleiten.
8 37.
Xicolaus,
Bifhof von Schwerin.
Ticolaus von Peng tft der einzige feines Gefchlechts,
der die höchfte geiftlice Würde feines Landes erreicht hat.
Ueber feine Abkunft wiffen wir weiter nichts, als daß er
unzweifelhaft der medlenburgifchen familie v. Penb an |
gehört hat und nicht, wie man etwa vermuthen fönnte, aus
dem ponmerfchen gleichnamigen Beichlechte hervorgegangen ift.
Selbft wenn man die Angabe eines verdienftoollen älteren Be-
fchichtsfchreibers'): Micolaus v. Pen fei einer miedlenburgifchen
Adelsfamilie entjproffen („ex ministerialibus terrae natus‘'),
nicht als maßgebend gelten laffen wollte, fo befiten wir doch
zwei Siegelabdrüde des Bifchofs Nicolaus, die ihn als ein
Glied des medlenburgifhen Gefchlehts beglaubigen. Das
auf Taf. IV unter \ir. 6 abgebildete Siegel vom Jahre 1480
ift ein Schildfiegel mit dem Pengifchen Löwen als Wappen-
figur. Das zweite, bifchöfliche Siegel zeigt die Mutter Gottes
mit dem Jefusfinde, unten verdect durch zwei Schilde: rechts
den bifchöflichen, linfs den v. Pensijchen mit einem Bijchofs-
ftabe hinter dem herausfchauenden Löwen. Die LUmfchrift
lautet:
f’ nicolaı epı fwerin <=
wie die umftehende Abbildung erfennen läßt.
') Albert Kranz in feiner Metropolis, lib. XII, cap. 16, (franf-
furt a. M,, 1576.)
214 Die medlenburgifche Familie v. Pens
Der Name Nicolaus erfcheint mit dem Biichofe zuerjt
in der Pensifchen Familie. Bekanntlich pflegten die Ruf-
namen folchyer Männer, welche fi) Anfehen, Ehre und Ruhm
gewonnen hatten, mindeftens in den beiden nächitfolgenden
Generationen ihres Gefchlehts wiederzufehren. Somit dürfen
wir zuperfichtlidd erwarten, unter den Söhnen und Enfel-
föhnen der nächjten Blutsverwandten des Bifchofs einem oder
dem andern mit Ylamen Nicolaus zu begegnen; und in der
That führen zwei Enfelföhne des uns aus $. 55 befannten
Dogts zu Schwerin und fürftlichen Rathes, Joahim v. Pens,
den Hamen Claus, d. i. Uicolaus. Fur Unterfheidung
werden fie in den Urfunden als Claus, Ulrihs Sohn, und
Claus, Belmolds Sohn, bezeichnet. Trugen diefe ihre Namen
nach dem Bifchofe, -— was freilich nicht bewiefen werden fann,
jedoch wahrfcheinlich ift, — jo wird auch Blutsverwandtichaft
angenommen werden dürfen. Ein Sohn Joahims Fann der
Bifhof Nicolaus nicht gewefen fein, wohl aber dejfen Bruder,
denn Joachim, am Ausgange des 4. Jahrhunderts geboren,
erfcheint 1475 zum Istten Mal in den Urkunden, während
Die Söhne Ulrihs IV. Nicolaus, 215
Nicolaus,, wie Albert Kranz berichtet‘), im Jahre 1479 ein
hochbetagter Mann — vir grandaevus — war und 1482
felig verftorben ift. Yicolaus wird demnach um höchitens
jehn Jahre jünger gewefen fein, als Joachim.
Kah v. Hoindhufen wäre MHicolaus der Sohn des uns
aus $ 12 befannten "Knappen Joachim I. v. Peng und der
Bruder Detlevs ($ 24) gewefen. Gründe für feine willfürliche
Behauptung weiß v, Hoindhufen nicht beizubringen; daher
it auch Feine Widerlegung vonnöthen.
Ueber die Jugendzeit von Kicolaus ift durchaus nichts
befannt. Ylicolaus hinfte, — „he was pnmechtig vp eynem
bene”, heißt es in Detmars EChronif?) —, und eben diefes
förperlihe Gebrechen mag ihn zur Erwählung des geiftlichen
Standes mitbeftinmt haben. Er muß bereits in reiferen
Jahren geftanden haben, als er im Mat 1445 die Koftoder
Univerfität bezog’). Ohne Zweifel wird er mit der erforder-
lien Dorbildung ausgerüftet gewefen fein, aber wo er fich
jolhe erworben haben mag, bleibt unaufgeflärt. Eine andere
deufihe Hocdyichule, als Noftod, fcheint er nicht befucht zu
haben, wenisftens ijt fein ame bisher in feiner der betreffen-
den Matrifeln aufgefunden worden, Mad einjährisem Auf
enthalte zu Roftod wurde er dort (1446) zum Baccalarius
promopirt!). Den höheren Grad eines Magiiters hat Kicolaus
fo viel erfichtlich, nicht erlangt. Demmächft begegnen wir ihm
als Doniherrn zu Schwerin. Dominus Nicolaus Pentze,
») Alb. Kran;, Metropol. 1. c.
2) Detmar, II, S. 427.
) Koffmeifter, Roftod. Univerf. - Matrei, 1, S. 74: „1445, Mai,
Nicolans Bentze, dedit II marcas.”
% KHoffmeifter, Roftod. Univerf.-Matrif. I, S. 80: „14+6, Dacealarıi
promoti: Yicolaus Pente.“ (Tir. IX.)
216 Die medlenburgifche Familte v. Pent.
canonicus ecclesie Zwerinensis, und Johannes de
Aluelde find Zeugen, als am 50: Dec. 1449 des Wismarfchen
Bürgers Korenz Erdwans Wittwe die durch den Tod des
Klerifers Peter Kortenafe erledigten Almiffen in S. Nicolai
zu Wismar einem andern Geiftlichen verleiht.')
Einen neuen Wirfungsfreis erhielt icolaus, indem er
zum Propfte des Ionnenflofters zu Rehna, im Bisthume
Rateburg, erwählt wurde. Als folcher erfcheint er zum erften
Male in einer Urkunde vom 11. Yov. 1455. (Urf. 158).
Die Zeit feiner Erwählung läßt fich nicht genau angeben, da
nicht befannt if, wie lange fein Dorgänger, Heinrich Have-
mann, der 1455 zur Präpofitur berufen worden war, das
Amt inne gehabt hat. |
Das Klofter zu Rehna war für Nonnen des Prämonftratenfer-
Drdens beftinmt, eines Ordens von ftrenger Obfervansz, defien
Mitglieder fi) durch Gefittung und einen ehrbaren chriftlichen
Wandel vortkeilhaft auszeichneten. Das hatte dem Klofter
Achtung und Anfehen verfchafft, fo daß nicht allein Patricier
der Stadt Kübel ihre Töchter den Prämonftratenferinnen
zuführten, fondern daß fogar meclenburgifche Fürftinnen dort
ihren Aufenthalt genommen haben; für das 15. Jahrhundert
nennen wir die Prinzefjin Katharina, die Herzogin Dorothea,
Beinrihs IV. Wittwe, und Prinzeffin Elifabeth, Herzog Ulrichs II.
von Stargard Kochter.?) |
Gewiß war es feine leichte Aufgabe, einen für Rehna
geeigneten Propft aufzufinden, der mit fundiger Hand die
Derwaltung zu leiten verftand und zugleich den alten Geift
in der Kloftergemeinfchaft lebendig zu erhalten und zu pflegen
" Mad dem Original im Stadt-Urchiv zu Wismar;
»), Mm. Jahrb. XV, S. 299, 300, und L, 5, 84, 85, 91, IL.
Die Söhne Ulrihs- IV. icolaus. 217
wußte. In Hicolaus v. Pent hatten die MTonnen eine be:
fonders glüdfliche Wahl getroffen. Dolle zwanzig Jahre hat
er feines Amts zu allfeitiger Sufricdenheit gewaltet. Freilich
ift er audy „eyn erbare Ploef here“ gewefen, wie Detmar
ihm nachrühmt (llrf. 211).
licht lange nachdem Kicolaus fein Amt angetreten hatte,
wurden die reftaurirte Klofterfirhe und der neu errichtete
Hodyaltar am 10. Oct. 1456 durch den Bifchof Johann II.
(Preen) von Rateburg geweiht.') - Die Predelle des Hochaltars
war mit einem figurenreichen Bemälde gefchmücdt, die Anbetung
der heiligen Jungfrau darftellend. Unter den abgebildeten
Figuren verdienen der Propft und zwei Prämmonftratenfer-
Honnen in ihrer DOrdenstracht unfere Beachtung; der Propft
trägt über einem fchwarzen Unterfleide einen weißen WTantel;
. ebenfo erfcheinen die Nonnen, deren Tracht durch einen weißen
Schleier mit rothem Stirnfreuz und durch ein weißes Dortud)
vervollftändigt wird.?)
Im Uebrigen hat fi), fo viel wir wiffen, in den zwanzig
Jahren, wo Yicolaus dem Klofter als Derwefer voraeftanden
hat, nichts fonderlih Bemerfenswerthes ereignet. Mit feinen
Tonnen hat Vicolaus in befter Eintracht gelebt, mindeftens
wird nichts von Zanf und Lnfrieden berichtet. Ebenfo
wußte Nicolaus Serwürfniffe mit feinen geiftlichen Oberen,
den Biichöfen von Rageburg und von Schwerin, glüdlich zu
vermeiden. uch der Kandesfürft fcheint ihm wohlgeneigt
gemweien zu fein. Als Herzog Heinrih am 16. Dct. 1469
mit dem Dogte von Schwerin, Joachim v. Pens, Abrehnung
hält, ift der „würdige Herr Yicolaus Penge" neben den Räthen
Mm. Jahrb. XX, S. 344.
»), M. Jahrb, XX, 5. 340, 341.
218 Die medlenburgifhe Kamilie v. Pent.
Heinrich und Johann v. Bülow zugegen (Urf. I72). Wieder-
holt hat Nicolaus dem Herzoge aus den bereiten Mitteln des
Klofters Darlehen gewährt (UIrf. 142, 158, 186). Renten:
anfäufe, deren er mehrere für das Klofter abgefchloffen hat,
liefern den Beweis, daß er ein guter Haushalter gewefen ift
(Urf. 158, 150, 155, 160, ITI). Hour in einem falle war das
Klofter gensthigt, eine Summe Geldes aufzuleihen (Urf. 181).
och am 28. Dec. 1474 erfcheint Hicolaus v. Pent als
Propft von NRehna (Urf. 186); am 15. Jan. 1476 tft
Konrad Sidenbefer fchon an feine Stelle getreten. jedoch
wird Nicolaus noch einmal im Jahre 1479 „PDerwefer des
Klofters Rehne“ genannt.
Während Yicolaus feinem Klofter vorftand, tritt er in
Angelegenheiten des Bisthums Schwerin wenig hervor, wie
wohl er fchwerinifcher Domherr war. Als Bifchof Werner
und das Domcapitel von Schwerin am 21. Aug. 1459 dem
ehemaligen Bifchof Hicolaus I. (Boddefer), der fein bifchöfliches
Amt niedergelegt hatte, neben anderen Vergünftigungen auch
den Tiegbrauch der von ihm aus eigenen Mitteln eingelöften
Kirchengüter zubilligen, fchließt Ylicolaus Pente die Neihe
der Canonici.!)
Im Jahre 1474 hat er das Unmut eines Schatmeifters
(Thefaurarius) inne®) (Urf, 185). Mit Wiffen des Capitels
N) Ur. im Raths-Ardyiv zu Wismar, abgedr. in MT. Jahrb. XNXLV,
S. 250 bis 252.
”) 1474, März 10, Schwerin. — Balthafar, Herzog von Medlenbura,
Postulatus zu Schwerin, und das Dom-Lapitel dafelbft reverfiren fich
gegen die Geiftlichfeit des Sprengels weaen einer Gejandtichaft nach Rom
und der Beihülfe dazu. Die Jovis decima mensis Mareii.
Schwerinifher Thesaurarius: Wicolaus Pente, canonicus.
Stettin-pommerjches Irdio, Allgem. geijtl. Urf. Yir. 109b.
Das ältere Haus Toddin. Nicolaus. 219
verfaufte er am IT. Jan. 1478 neun lüb. ME. Rente aus
feiner an der Grube zu Schwerin belegenen Curie an den
Domherrn Konrad Kofte für 150 ME. (Ur. 194). Für
diefe Curie empfing er am IO. Sept. 1479, nach feiner Er>
wählung zum Bijchof, einen andern „Hof“, die Curia epi-
scopalis (Urf. 200).
Auf den Bifchof Werner (Wolmers) von Schwerin war
im Jahre 1474 der Herzog Balthafar von Miedlenburg,
Heinrichs IV. jüngfter Sohn, als poftulirter Adminiftrator des
Bisthums gefolgt. Diefer verzichtete am 16. Febr. I4TY auf
den Bifhofsfis und trat in den weltlichen Stand zurück, um
fih an der Regierung des Kandes zu betheiligen. Gleichzeitig
übernahm Yicolaus v. Pent aufs Yleue die Derwaltung feines
Klofters, die er, bald nachdem Berjog Balthafar zum Bifchof
gewählt worden war, in Konrad Sidenbefers Hände gelegt
hatte. für ein zufälliges Jufammentreffen möchten wir das
niht halten; wahrfcheinlih hatte Balthafar den erfahrenen
Kicolaus Pent an feine Seite gerufen, um ihn in der
Verwaltung des Bisthums zu verwenden. Als Balthafar
refignirte, 309g YWicolaus fi nah Nehna zurüd. Dort war
doch feines Bleibens nicht lange, denn am Tage nadı
S. Gregorit (15. März) 1479 wurde er zum Bifchof von
Schwerin gewählt (llrf. 197).
Wäre es wahr, was Albert Kranz berichtet’), und was
Y Ab. Kranzii, Metropolis, Lib, XI, Cap. 16: Sverinensem
ecclesiam, posteaquam eam dimisit dominus Balthasar, excepit gubernandam
dominus Nicolaus, cognoimento Pentze, ex ministerialibus terrae natus,
electus a capitulo, vir grandaevus et regendis monasteriis in illum diem
exercitatus, vocatus ad hoc ministerium ecclesiaec, iam aere aliquanto
grauatum alieno, quod nummatus bene et locuples crederetur. Sed non is
erat apud virum, qui putabatur. thesaurus; vnde ecclesiam triennio guber-
nauit tranquille, neque diminuens, ncque augens illius proventus.
220 Die medlenbnrgifbe Samilie v. Pent.
Hederih, Katomus, Schröder und Frank!) ihm nacherzählen,
fo hätten die Capitularen allein darum für Micolaus v. Pens
geftimmt, weil fie ihn irrthlimlicherweife für reih genug
hielten, aus eigenen Mitteln einige drücdende Schulden ihrer
Kirche abtragen zu fönnen. Der Chronift Detmar weiß
degegen von diefem Biftörchen nichts (Ürf. 211). Zudem ift
es nicht recht glaubhaft, daß die Domherren fidh über die
Dermögenslage eines der Ihrigen fo gröblich getäufcht haben
follten, denn Nicolaus bejaß die angeblich bei ihm vermutheten
Reichthinmer nicht.
Wie er feine anıtlidye Stellung nicht gemißbraudht hatte,
um Schäße für fich zu fanımeln, fo mögen feine rechtmäßigen
Einnahmen zu erheblihen Erfparniffen nicht ausgereicht
haben. Ieben dem, was die Präpofitur zu Rehna ihm ein-
bradıte, hatte Micolaus die Hußung feiner Lurie in Schwerin
und den Genuß des Kirchlehns von S. Jürgen zu Wismar
(Urt. 196, 197). Daß er noch; andere geiftliche Lehen in
Befit gehabt hätte, ift wicht befannt.
Schon amı 14. März, dem erften Tage nad der
Bifchofswahl, bewarb fich der Dompropft Kicolaus Wittenburg
um das freigewordene Kirchlehn von S. Jürgen zu Wismar,
das die Kandesherren als Patrone zu vergeben hatten (Ulrf. 196,
197).
Klofterpropft zu Rehna wurde der fchwerinifche Domberr
Johann a um Thefaurarius in Schwerin rückte der
Hahn auf.
Dombherr Reime
23. Hederih, Bifchöfl. Hiftorie, in Gerdes Samml., 5. 458. —
Satomus, Chron. des Bisth. Schwerin, Miferpt. — Schröder, Papift,
Medlenb., II, S. 2500. — D. Strand, Alt- und enes Mledlenbg,,
Lib. VIIT, Cap. XIX, S. 170.
Die Söhne Ulribs IV. Xicolans. 221
für Hicolaus v. Pens galt es nun, da er zum Bifchof
pojtulirt war, die päpftliche Beftätigung zu erwirfen. Dazu
war jedoch mehr Geld erforderlich, als ihm oder dem Capitel
zur Derfügung ftand. Es mußte geborgt werden. Don den
Domberrn und Magifter Konrad Kofte wurden am 51. März
240 rhein. Goldgulden entliehen (Ir. 198) und weitere
100 rhein. Boldgulden am 5. April von Dtto’s v. Dieregge
zu Wofrent nachgelafjener Wittwe (Ir, 199). Durch den
Derfauf von 54 lüb. ME. jährlicher Hebungen aus Lübjftorf
an das Domcapitel zu Güftrow wurden noch 480 Iüb. MT.
flüffig gemacht (Urf. 195). Diefe drei Sculdverfchreibungen
hatte das Kapitel mit volljogen. Hachdem die päpftliche
Beftätigung eingetroffen war, ftellte der Bifchof unterm
8.,lTtov. 1479 feinen Lapitel einen Schuldbrief aus über
2000 lüb. ME, die es ihm geliehen hatte zur Befchaffung
feiner Eonfirmation und „zu anderen Mothfachen“, indem er
dent Lapitel den Schelfwerder bei Schwerin zums Unterpfand
feste (Urf. 201). Yicolaus mußte fomit die Koften für feinen
Krummftab allein bezahlen, während das Kapitel fich
fchadlos hielt.
Am 6. Jan. des nächitfolgenden Jahres lieg „Uicolaus,
van godes gnaden clectus vunde confirmatus der ferfen to
Swerin*, von feinem Schloffe zu Büsow Ladungen ergeben
zur Theilnahme an feiner auf den Tag Dorotheae (6. Febr.)
anberaumten Krönungsfeier. Ein folches, an Bürgermeifter
und Rath der Stadt Wismar gerichtetes Einladungsfchreiben
wird im dortigen Rathsarchive aufbewahrt (Ur. 205). Ueber
den Derlauf der Feier haben wir feine Nachrichten.
Durh iraend ein unvorfichtiges Beginnen hatte der
Bifchof den Herzog Magnus wider fihh aufaebradjt und war
222 Die meclenburatihe familie v. Pent.
bei diefem „in Drnhulde” gefallen; „um bei feiner fürftlichen
Bnaden hinwieder Hulde, Hülfe, Troft und Beiftand zu er-
werben“, verpflichtete fih Micolaus (1481), innerhalb fünf
Jahre 1000 rhein. Bulden an Herzog Magnus zu zahlen
und zwar jährlih auf Martint 200 fl. (llrf. 206). Hicolaus
freilich hat feine Zahlung mehr geleiftet, wohl aber hat jein
Amtsnachfolger, Bifhof Konrad Kofte, jene Perfchreibung,
— „istam maledictam literam“ nennt er fie —, im Jahre
1488 mit 1000 rhein. fl. vom Herzjoge wieder eingelöft.
Die letten Amtshandlungen des Bilchofs Nicolaus II,
vom 15. März und II. Yov. 1481, betreffen den Kirchhof
zu Alt-Wismar (Urf. 207, 210). Hu Unfang des Mlai-
monats 1482 ift Micolaus felig verftorben (Urf. 211) und
hat zu Büsow feine leßte Rubeftätte gefunden „neben andern
feiner Dorfahren auf dent Bifchofsftuhle”, wie David frand
erzählt. !)
Nicolaus hat fi) in langjähriger Derwaltung des Klofters ,
Rehna als ein muftergültiger Propft bewährt. Die Dauer
feiner Regierung des Bisthums Schwerin war zu furz, um
Großes zu Schaffen, wozu auch die Geldmittel gefehlt haben
mögen. Doch hat er, wie einige ältere Gefchichtsichreiber
ihm nadhrühmen, die Kirche „rubiglich” regiert, — ecclesiam
tranquille gubernavit —, und ihr Dermögen zwar nicht ge-
mehrt, aber auch nicht vermindert,
Hu feinem Hacdrfolger als Bifchof von Schwerin wurde
anı Tage Visitationis Mariae (2. Juli) der thatfräftige und
reihe Domherr Dr. Konrad Kofte gewählt, der die von feinen
Dorgängern verpfändeten Stiftsgüter einzulöfen im Stande war.
') Dav Frand, Alt- und Neues Medlenbg. VIII, Cap. XXI, S. 87.
Mlrichs IV. Enkelföhne. 223
Mribs IV. Enteljöhne,
Urfundlich beglaubigt als Ulrichs IV. Enfelföhne find:
Ulrich und Helmold, Joahims Söhne,
Ulrih, Dolrads Sohn,
Ulrich, Belmolds Sohn,
Hennefe und Ulrih, Kurds Söhne,
zufanınıen fechs, darunter vier mit Namen Ulrich. Begreiflicher-
weife bietet es nicht geringe Schwierigkeiten, die vier Ulrich,
die vielfach mit- und nebeneinander urfundlich vorfommen,
fiher zu unterfcheiden, zumal da gleichzeitig noch ein fünfter
Dertreter diefes Mamens in Ulrich) Pent von Toddin ($ 26)
in der Hachbarfchaft von Redefin gelebt und gewirft hat.
Das Stammgut Redefin mit allen Zubehörungen in der
Jabelheide .erfcheint auch unter Ulrichs Enkeljöhnen noch als
deren gemeinfames Eigenthum, wogegen in manchen ihrer
übrigen Güter eine Theilung nah Hufen und BHebungen
bemerkbar wird.
Der einzige Ritterfits in der ganzen umfänglichen Begüterung
bleibt die Burg zu Redefin, deren befchränfte Räumlichkeiten
freilich nicht fänmtlichen Berechtigten mit ihren Familien
gleicdyzeitig bequeme Unterfunft gewähren fonnten. Indefjen
haben auch nicht alle dort gehauft, jo wohnten ihrer zwei zu
SBorlofen, ein dritter lebte theils in Plön, theils in Wittenburg
Erft in der nächitfolgenden Generation wird ein fchlichterner
Anfang gemacht mit der Auseinandertheilung des Hrundbefites
nach Gütern fammt den daran haftenden Gerechtigfeiten, als
da find: Gerichtsbarkeit Wald- und Waflernußung u. dgl. m.
224 Die medlenburaifche familie v. Pent.
Funächft fcheiden Befendorf, Warfow, Mielfof und Quaft
aus, um in den Alleinbefis je eines Familiengliedes überzu-
gehen. Damit wird erft die Midglichfeit gegeben zur Begrün-
dung einer „Linie Befendorf”, eines „DHaufes Warfow“ u. f. w.
So lange jedoh, als Redefin für alle insgefammt Stammfis
bleibt, Fann felbitverftändlib nur von einem Haufe, dem
Haufe Redefin, die Rede fein; und obwohl in Ulrichs Enfel
föhnen gefonderte Kinten in ihren Anfängen fhon vorhanden
find, fo müffen diefe dennoch unter der Bezeichnung „Baus
Redefin” zufammengefaßt werden. .
38.
IN
Ulrich, Joacbims Sohn.
Ulrich, Joachyinıs Altefter Sohn, ift uns im &. 55 fchon
mehrmals begesnet. SZuerft geihah dies, als Joachim v. Pens,
zu Gorlofen, in Gemeinfchaft mit feinen Söhnen. Ulrich und
Helmold anı 14. April 1455 das Gut Bandefow bei Boizen-
burg für 1200 lüb. MU. an Eagerd v. Quißow verpfändete
(Urf. 130). Da die beiden Söhne den Handel mit abfcyließen,
fo waren fie damals jchon volljährig. Ju Ende des nämlichen
Jahres tritt Joachim an die Spite der Dogtei Schwerin,
indefjen fein Sohn Ulrich die Burg Borlofen in feine Obhut
nimmt. „Dirite van Penße, wonhaftidy) tho Borloßen", leiht
im Jahre 1454 dem allezeit geldbedürftigen Herzog Beinrih IV.
die anfehnlihe Summe von IOSO rhein. Boldgulden gegen
eine nrit zehn Bürgen verficherte Schuldverfchreibung (Urf. 155).
Wegen der Zinfen wird Ulrich auf die nachftehend aufgezählten
jährliben Gefälle und Hebungen angewiefen: 18 ME. im
Kummer und Höhlen, die dem Herjzoge von der Hausfrau
Ulrihs IV. Enfelföhne. Ulrich, Joahims Sohn. 225
Ravens v. Pens heimgefallen waren '); 16 ME. in Kofen,
17% ME. im halben Dorfe Leuffow, und weiter in diefen
beiden Ortichaften 22 Schweine, jedes Schwein zu 8 $l. gerechnet;
endlih SO Lüb. ME. von der Drbör der Stadt Schwerin,
zahlbar jährlidh am S. Hiclaustage (Urt. 15%). Die vier
aufgeführten Dörfer liegen im sftlichen Theile der Jabelheide,
nahe der Rögniß.
Jene 1080 rbein. Gulden, die Ulrich Pens dem Herzog
Heinrich geliehen hatte, entftanımten entweder feinen mütter-
lichen Erbtheile oder der Mitgift feiner Hausfrau. Gewiß
ift, daß Ulrich damals längjt vereheliht war, denn fein Sohn
Claus tritt fchon im Januar 1469 felbitftändig auf. Ueber
den Hamen feiner Ehefrau find wir nicht unterrichtet.
Im Jahre 1461 fonmt Ulrich zum letten Male vor,
indem er neben feinem Dater Joachim v. Pens, Dogt zu
Schwerin, Tonnies Mienferfen, Dogt zu Weuftadt, und Hans
p. Ditten, zu Hagenow, dem Klofter Eldena in einer gefchäft-
lihen Angelegenheit als Seuge dient (Urf. 145). Wicyt lange
hernach wird Ulrich verftorben fein, denn am 18. März 1462
erjdyeint wiederum fein Dater als Herr zu Borlofen (Urt 146),
an defien Stelle fpäterhin Helmold tritt.
In den Dörfern Leuffow und Kunmer, die Ulrich im
Jahre 1454 von Herzog Heinrih in Pfand genommen hatte,
verießt Joachim am 12. Dec. 1468 Renten an die Picare
der 5. Jacobifirhe zu Kübef (UÜrf. 168) ATuthmaßlich
handelt Joachim bier in Dormundfchaft für Ulrichs
Kinder, wenngleih das aus der Faflung der Urfunde nicht
hervorgeht.
226 Die medlenburgifche Familie v. Pent.
Auh wenn wir annehmen, daß Ulrich jung in den
Eheitand getreten ift, jo werden wir fein Geburtsjahr faum
fpäter als 1420 anfesen dürfen, da fein Sohn Claus 1469
bereits wehrhaft war.
8. 39.
Helmold, Joachims Sohn.
Helmold, Joachims zweiter Sohn, hatte am 14. April 1455
das volljährige Alter fchon erreicht, wie uns aus $. 58
befannt if. och in reiferen Jahren wendete er fich dem
Univerfitätsftudium zu. Unter dem Dermerf: „Helmodus Pentze
de Gorlosen dedit II marcas” ift ee am 12. Dctob. 1465
zu Rofto immatriculirt worden.!) Sieben volle Jahre fpäter,
im Winterfemefter I47O, wurde er dort zum Baccalarius
promopirt.2) Dorher (1468) gelobt er mit feinem heim
Dolrad Pent zu Redefin und mehreren anderen von Adel
in einer Schuldfache Herzog Heinrichs IV. für diefen (Urk. 165).
Er wird hier „Helmyd van Pente to Ghorlofe” genannt.
Erft am 25. April 1481 begegnet Helmsld zunädhft wieder,
als er fih zu Schwerin dem Ritter Mathias v. Bülow und
deffen Gattin, Frau Alheid, auf eine Schuld von IIO Küb. MTE,,
zahlbar auf nächiten Martini, verfchreibt (UÜrf. 208). Seine
Bürgen waren: Hans und Bernd v. Kütow-zu Grabow und
Marfward v. Lüsow zu Prißier. Sum legten Mal erfcheint
Helmold neben Ulrih v. Pens zu Plön, Claus v. Pens zu
. Redefin und einigen Anderen als Mitgelober für Buffo v. Lüsomw
zu Brabow, der am IO. Nov. 1481 aus Bafendorf, Diez und
Radelübbe Renten verpfändet (Urf. 209, 545). Wenige Jahre
") Hoffmeifter, Roft. Univ,-Matrif, 1, S. 138.
*) Ebendort, S. 169.
Ulrihs IV, Enkelföhne. Ulrich, Dolrads Sohn, 227
jpätere wird Helmold das Zeitliche gefegnet haben, denn feit
Dctober 1485 fit Hennefe v. Pens, Kurds Sohn, zu Borlofen
(Urf. 215).
Helmolds Ehefrau wird nirgends erwähnt. Zwei Söhne,
Llaus und Hennefe, haben den Dater überlebt.
Auffällig ift, daß Helmold fein feiner gelehrten Bildung
angemefjents Amt befleidet hat.
8. 40.
Ulrich, Dolrads Sohn.
„Dlrit Pente, Dolrades fone”, erfcheint zum erften Male
in den Urkunden, als er am II. Yov. I4TO mit zehn anderen
von Adel für Herzog Heinrihh IV. von Meclenburg Bürg-
ichaft leiftet (rk. IC6). Genau zwei Jahre jpäter verpfänbdet
er gemeinfam mit feinem Dater 7 ME. jährlicher Hebung
aus zwei Bauernhöfen- — „twen hauen vnde houen“ —
im Dorfe Karft bei Wittenburg an die lübifche Geiftlichfeit
um 100 ME. (Ur. 180). Jhre Mitgelober waren: Eggerd
v. Quißow zu Dogtshagen, Detlev v. Parfentin zu Kütgenhof,
Kuno v. Quigow zu Tanfenhagen und Wipert v. Pleffen zu
Großenhof. Für den Kegtgenannten trat jpäter Hennefe v. Penß,
Kurds Sohn, als Bürge ein (Urf. 217).
Am 21. Dec. 1480 ließen die Herzoge Magnus und
Balthafar, des am 9. März 1477 verftorbenen Herzogs
Beinrih IV. Söhne, zwei Mitglieder des Gefchlehts v. Züle
in ihre den Fürften verfallenen, altväterlichen Kehngüter, jedoch
mit Uusfchluß der beiden Bengerftorf in der Dogtei Boizen-
burg, durch den Ritter Mathias v. Bülow, Ulrih v. Pens
und Tyriacus Bifhwang wieder einfegen (Ur. 205). Es
15*
228 Die medlenburaifche familie v. Pen.
bleibt zweifelhaft, ob wir hier Dolrads, Helmolds oder Kurds
Sohn vor uns haben.
In zahlreihen, uns überfonmenen Schuldbriefen tritt
Ulrih, Dolrads Sohn, als Bürge auf. So gelobt er 1485
für feinen Detter Ulrich, Kurds Sohn (UÜrf. 212); desgleichen
1484 für Helmolds Sohn Ulrich (Urf. 215). Auch die
Sandesfürften haben feine guten Dienite in Unfpruch genommen.
für eine Schuld der beiden Herzoge Magnus und Balthafar
bürgt Ulrih im Jahre 1487 (Urf. 216); am 18. Juli
1501 für Balthafar allein (Ur. 254); am 16 Febr. 1504
und abermals am 26. Dec. 1506 für Balthafar und den
jungen Heinrich V., der inzwifchen nach dem Tode feines
Daters Magnus (F 20 Hov. 1505) zur Regierung gelangt
war (Urf. 546. 259). Enbdlicdy bürgt er noch mehrmals im
Jahre 1508 für die Herzoge Beinrih V. und Erich (Lrf,
244 --246). Somit hat Ulrih dreien Generationen feines
Fürftenhaufes gedient: zuerft Heinrich IV., darauf defjen
Söhnen, Magnus und Balthafar, und endlich den Enkeln,
Heinrih V. und Erich II. BE
Im Jahre IH0T erfcheint Ulrich zuerft in der Würde
eines fürftlihen Rathes (Urf. 240). Um diefe Seit wird er
nicht mehr Ulrich, Dolrads Sohn, genannt, fondern „der alte
Ulrich” — „olde Ulri?” — zur Unterfcheidung von Kurds
Sohn Ulrich, der feiner Fleinen Keibesgeftalt wegen nicht
felten „Lütfe Uri” geheißen wird.
Hady einer Roßdienftrolle aus der Feit der befannten
£übeder Fehde (1506) foll „olde Diri? Pente* fechs gerüftete
Dferde jtellen, während „Lütfe Ulrif”, Berthold Lüßomw zu
Pritier, Hans Pentens Söhne zu Toddin und Cyriacus
Bifhwang zu Körhow mur je vier Pferde, alle übrigen
Ulrichs IV. Enfelföpne. Ulrich, Dolrads Sohn. 229
Dafallen des Landes MWittenburg deren noch weniger auf-
zubringen haben (Urf. 257). Demnach bat der alte Ulrich
den größten oder werthvolliten Hufenbefis gehabt. Seine
Bufen lagen zerftreut in allen den Penten des Redefiner Haufes
zugehörigen Bütern. Ulrich hat zu Redefin gewohnt, wie vor
ihm fein Dater. Indeffen mußte er die dortige mit
feinem Detter, lütfe Ulrich, theilen.
Ein Rechtsftreit erhob fi) im Jahre 1511 zwifchen olde
und lütfe Wlrich einerfeits und ihren nächiten Gefchlechts-
vettern andererfeits über eine jährliche Rente von drei NMlarf aus
Derfenow. Auf Grund langen, geruhfamen Befitses wollten die
beiden Ulrich jene Hebung als ihr väterlicdes Erbgut und
rehtmäßiges Eigenthun angefehen wilfen und weigerten ihren
Gegnern die Theilnahme am Genuffe der Rente. Durch
fürftlihen Abfchied wurde ihnen unterm 1% Juni 1511
aufgegeben, ihre Anfprücdhe vor dem fürftlihen Gerichte zu
Wittenburg mit fechs unparteiifchen (onberichten) Cehnmannen
zu erweifen (Urf, 249). Ob ihnen die VBeweisführung ge-
lungen ift, willen wir nicht, wohl aber finden wir fpäter des
alten Ulrichs Enfelföhne im Alfeinbefitse des Dorfes Derfenow.
ah) dem Jahre 1511 fommt Ulrich nicht wieder
urfundlih vor. Unähnlich feinen Dettern hat der alte Ulrich
feinen Grundbejtts nicht durdy die übliche Derpfändung von
Renten mit Schulden bejchwert. Hingegen hat er eine aus
dem Jahre 1458 ftammende väterlihhe Schuld von 258
üb. If. abgetragen.
ı) Jn der Urf. 249, heißt es: Dlrichen Pengen, Dolrades fjone, vnnd
Orifen, Enrdes fjon, Penngen gebrudern. — Es ıft Mar, daß „gebrudern”
anf Dolrad und Eurd zu beziehen ift.
230 Die medfenburgifhe Kamilie ©. Peny. + 5
Unzweifelhaft ift er ein verftändiger Haushalter gewefen,
der um fo cher zu Wohlftand gelangen fonnte, als feine
Hausfrau ihm, wie mit Sicherheit angenommen werden
darf, ein anfehnliches Dermögen zugebradt hat. Ulrich ift
vermählt gewefen mit Margarete von Sehftedt, was durch
den in der Kirche zu Prißier befindlichen Keichenftein Adams
v. Pent (F 1586), zuverläffig bezeugt wird. Keichenpredigten
aus dem IT. Jahrhundert laffen Margarete v.' Sehftedt aus,
dem „Haufe Pordühl in Holftein“ jtammen. Perdöl, im
Preeger Güterdiftrict, Kip. Bornhöved, belegen, ift jedoch erft
1538 von Moris v. Sehftedt angefauft worden; bis dahin
befanden die v. Wahljtorp fich im Befite des Butes. Aus
Perdöl fann Margarete jomit nicht herftammen. Ein Bruder
Margaretens ift Detlof v. Sehftedt, der dem NMonnenflofter
zu Prees von 1497 bis 1528 als Propft vorgeftanden hat.
Diefer gewährte am 15. Juni 1508 den Herjogen Heinrich)
und Erich ein, vermuthlic durch Ulridhy ‚Dent vermitteltes
und durdy diefen verbürgtes Darlehn von H0O0 üb. ME.
(Urf, 244). Ulrihs Ehe war mit männlicher Nachkommen:
Schaft reidy gefegnet; nicht weniger al3 fieben Söhne:
Dolrad, Reimar, Hans, Henning, - Jafpar, Joahitm und
Ulrih, haben den Dater überlebt. Töchter werden
echt erwähnt.
In rafhem Auffhwunge wuchs und gedieh Ulrichs
Befchlecht, auch jenfeits der meclenburgifchen Grenze fejten
„Fuß fallend. Auf eine furze Zeit der Blüthe, die in Jaspars
Lahfoinmmen fi bejonders glänzend entfaltete, folgte ein
jäher Niedergang. LHachdem der dretgigjährige Krieg den
Wohlftand der Familie gründlich zerftört hatte, erlofch Yllrichs
Kinie in ihrem Mannesitamme um 1675.
Ultichs IV. Enfelföhne. Ulrich, Helmolds Sohn. 231
sa
Ulrich, Helmolds Sohn.
Ulrich, der, foviel befannt, Helmolds einziger Sohn
gewefen ift, wohnt fhon im April 1464, während fein Dater
nod; am Leben war, in der Stadt Wittenburg, wo die Familie
v. Pens Haus und Hof befaß (vgl. 5. 156), und jchuldet
der dortigen Geiftlichfeit 15 ME. Hauptituhl, und I ME.
Rente aus Brahlftorf (Urf. 155). Am 9. Mai 1467 wird
die Schuld auf 20 ME. Kapital und I ME. 9 gl. Hinter-
ftelliger Rente angegeben (Urf. 162). Als Hans v. Fütomw
(22. $ebr. 1470) für 400 ME. jährliche Hebungen in Perlin
und Drei-Lübow verpfändet, fchließt „Ulrid Pens, wanhafftig
tho Wittenborgh", die Neihe der Mlitgelober (Urf. IT4).
Desgleichen bürgt er für Herzog Heinricdy IV., als diefer die
Summe von 200 ME. auf das dei Dimmer aufleiht
(Urt. 189).
Unterm 27. Aug. I47I ürfenbet „Dleit van Pengen,
fnape, wonafftih to Wpyttenbordy*, daß er fein Erbe zu
Melfhof (Mlellefoch), darauf er gewohnt hatte (dar id vppe
wande), an Arnd Benefe zu erblihem Eigenthum verfauft
babe, mit Ausfhluß der jährlichen Pacht und der Dienfte
(ÜUrf. I79).!) Un die Geiftlichkeit feines MWohnortes Witten-
burg ftellt Ulrih Pens am 25. März 1477 abermals einen
Schuldbrief aus und zwar über 50 ME. Hauptftuhl und
Y) Unfere Urkunde 179 it fcbon in Eifch, Gefchl. v. Verben, 2B,
sub Tir. 266, S. 235/236, abgedrudt, jedoch mit der, durch einen Kefe-
fehler verfhuldeten, fehr wefentlichen Abweichung, daf dort Ofri van
Orten fälfchlich für Ofrik van Pentzen gefet ift. Der in’ Kifch,
Gefchl. v. Dertzien, 2A, 5. 191, $. 110 abgehandelte Ulrich v. Derben ift
zu ftreichen, da er ficher nicht eriftirt hat.
232 Die meelenbnrgifbe familie v. Pent.
2 ME. Rente in dem Gute Melfhof (Urt. 91). Bald
hernady verläßt er Wittenburg und läßt fih zu Ploen in
Holftein nieder, wo er ein Burglehn erworben hatte (Urf. 228).
„Dlri® vau Pente to Plone” gelobt am 10. Hov. 1481 in
Schuldbürgichaft für Buffo v. Kükow (Urt. 209). Und zum
andern Male bürgt „Dirit van Penten, Helmoldes fone,
wanaftich to Plone in deme lande to Holften*, am 8. Hop.
1485 für feinen Detter Ulrich), Kurds Sohn, zu Redefin, der
ce ME, jährlicdyer Hebung aus dem Dorfe Scharbow verkauft
(Urt. 212). Theils in Scharbow, theils in Paetow ver-
pfändet Ulrich, Helmolds Sohn, am 51. Dct. 1484 jährliche
Renten im Betrage von Jo ME. für 600 Aik. an die
Heiftlichfeit Lübehs. Seine Bürgen waren: Ulrich Pens,
Dolrads Sohn, Ulrih Pens, Kurds Sohn, Claus Pent,
Ulrihs Sohn, alle drei wohnhaft zu Redefin, und Hans Pent-
Ulrichs Sohn, zu Toddin (Urf. 215). Dielleicht ift er der
Ulrih v. Pen gewefen, der 1488 das But Körhomw zu
pachten vorhatte, worauf aber der Befiter, Lyriacus
Bifhwang, nicht eingehen wollte (llrf. 544).
Hu feinem Kobe darf nicht verfchwiegen werden, daß er
eine aus dem Jahre 1458 herrührende väterlihe Schuld
(vgl. Urt. 89) mit 258 ME. 5 Sl. 8 4, an die Dicare der
Marienkirche zu Füberf ehrlich abgezahlt hat. Freilich führen
die Geiftlihen Fübefs im Jahre 1492 Beichwerde über ihn,
als einen fäumigen Habler (Urf. 222). Gegen den Schluß
des Jahrhunderts Fehrte er nach Wittenburg zurüd, nachdem
er vermuthlich zuvor das Burglehn zu Ploen verfauft hatte,
Am 29. Juni 1500 verfchreibt Ulrich v. Pens, Helmolds Sohn,
wohnhaft zu WMittenburg, einer dortigen DPDicarei 6 ME.
jährlicdyer Hebung aus zwei Erben im Dorfe Scharbow für
Ulrihs IV. Enfelföhne. Bennefe, Kurds Sohn. 233
100 ME. (Ark. 255). Damit endigen unfere Nachrichten
über Ulrich, Helmolds Sohn. Name und Abfunft feiner
Frau find völlig in Dunkel gehüllt. Er hat zwei Söhne,
Paichen und Helmold, fowie eine Tochter, Namens Margarete,
hinterlafien, was mit Sicherheit angenommen werden darf, obwohl
es nicht urfundlich zu erweifen ift. Als Pafchen und Helmold,
zu Melfhof geieffen, ohne männliche Keibeserben verftarben,
gelangten ihre Lehngüter unter allen Penten des Haufes
Redefin zur Theilung. Diefe gleichberechtisten Kehnerben
waren die Hachfommen der Gebrüder: Joachim (S 55),
Dolrad ($ 54) und Kurd (S 56) v. Pens. Daraus folgt,
daß Pafchen und Helmold Enfelföhne von Helmold ($ 55)
gewefen fein müffen. Da aber als Sohn Helmolds allein
Urih Pent zu Wittenburg und Ploen befannt ift, fo find
wir berechtigt, diefen für Pafchens und Helmolds Dater
anzufehen.
5-42.
Hennefe, Kurds Sohn.
Hennefe, der in mehreren Urfunden Kurds Sohn zu
Redefin genannt wird, fommt nur eim einziges Mlal mit
feinem Bruder Ulrich zufanmen vor (Hrf. 222). Ber diefer
Gelegenheit jteht Hennefes Yame voran; daher Surfen wir
annehmen, daß Bennefe der erjtschorene gewefen ift.
Hennefe erfcheint am II. Jun I4CO zuerft und zwar
mit feinem Detter Wlrich d. d. und einigen anderen von
Adel als Schuldbürge für Herzog Magnus (Ürf. 105), dem
er in der Folge nody zweimal den nämlichen Dienjt erweift
(rt. 189, 216). Huch für feine Freunde tft Hennefe
wiederholt als Schuldbürge eingetreten (Ark. 217, 218, 227).
234 Die medlenburgifhe familie v. Pent.
Am 5. Dec. 1475 verfauft Hennefe, „Churdt van Pengen
Sohn, fnape, wonafftich tom Redeuine”, dem Domcapitel zu
Schwerin eine Hebung von 7 lüb. ME, aus zwei Erben in
Scharbow für 100 lüb. ME. (Ürf. 187). Db Hennefe zu
der angegebenen Feit nody auf dem Schloffe zu Redefin, ge-
meinfchaftlicy mit feinem Bruder Ulrich und mit feinem Detter,
Ulrich d. &, wirflih wohnte, oder ob auch im vorliegenden
Falle das Wort „wohnhaftig” nur das Eigenthumsreht an-
deuten foll, läßt fich nicht mit Sicherheit entjcheiden. m
Jahre 1482 lebte und wohnte Hennefe in der Stadt Wismar,
denn als Kurd Sperling am 7. März 1482 den Dicaren
an 5. Jürgen zu Wismar 6 ME. Rente aus Jaffewis im
Klüßer Orte verfeßt, geloben für ihn: Hennefe Pent zu
Wismar und Dide v. Halberftadt zu Camıbs. !) Aber fchon
1485 finden wir Bennefe zu Gorlofen als nhaber der
dortigen Burg, die vor ihm der fürftlihe Rath Joachim
v. Pens und deffen beide Söhne auf Schloßglauben in ihrer
Obhut gehabt hatten. Hennefe wird indeffen, gleich feinem
Hacdyfolger Eyriacus Bifhwang, einen Pfandichilling für
Gorlojen und die zugehörigen Güter erlegt haben.
Ueber Gorlofen und feine Zubehörungen ift auf S. 201 flad.
jchon das Höthige mitgetheilt worden. rrungen, die zwifchen
Hennefe und dem Klofter Eldena entitanden, als das Klojfter
') Kurd Sperling zu Gotow [(Gutom] verfauft den gemeinen Dicarien
an S. Jürgen zu Wismar fir 100 Ib. ME, 6 ME, üb. in 2 Erben im
Dorfe Jafteruig [Jaffewis]) im Kip. Bogenferden [Bohenfirchen].
Mitfiegler: Hennefe Pente zur Wismar, Dide Balnerftadt
zu Campte.
Wismar, 1482, des neaften fonnauendeh nha dem fondage Remi-
niscere ıc.
Wa dem Copiar des S. Jürgen Klerus im Stadt-Archiv zu Wismar.
Ufrichs IV, Enfelföhne. Bennefe, Kurds Schn, 235
die Dörfer Kiepe, Stud und Grittel, die bisher zur Burg
Gorlofen gedient hatten, für fi} beanfpruchte, wurden durch
die Herzoge Magnus und Balthafar am 11. Oct. 1485 dahin
verglichen, daß Hennefe auf die ftreitigen Dienfte zu GBunften
des Hlofters verzichtete, wofür er durch vier Höfe (baue)
im Dorfe Göhren entjhädigt wurde (Ark. 215). Bis
zum Ende des Jahrhunderts verblieb Bennefe Penk
Inhaber von Gorlofen. Am 21. April 1500 gingen
„Schloß und Amt“ Gorlofen in den Pfandbefis von Cyriacus
Bifchwang über.
Als die Kandesfürften mit dem Ritter Bernd Malskan
und einigen anderen Maltans in Streit gerathen waren über
allerlei Gerechtigfeiten in den Maltanfchen Gütern, trat am
90. Dec. 1491 in Neubrandenburg ein Schiedsgericht zu-
fanmen, um in der Sache Recht zu fprechen. Ifitglieder des ,
Scyiedsgerichts waren: vier Ritter, zwei Prälaten, act Eehn-
mannen, darunter Kennefe Pens, und „mehr vnfer gnedigenn
herenn redere, geftlif ond wertlid" (rt. 220). Demnad
wäre Hennefe Pent Landrathb gewejen. MHebrigens beweift
fhon feine Berufung zum Schiedsrichter, daß er hoch in
Achtung und Anfehen geftanden bat.
Im Jahre 1495 begleitet Hennefe den Herzog Magnus
mit 4 Pferden nadı Celle (lIrf. 226).
Dbgleich Hennefe, fo viel wir wiffen, Feine Anleihen bei
der lübifchen Geiftlichfeit gemacht hat, fo Blagt diefe (1492)
dennodh wider ihn und feinen Bruder „rich wegen Deor:
enthaltung gewiffer Renten (Llrf. 222). „Dermutbhlih wurden
die Söhne hier für eine Schuld ihres verftorbenen Daters in
Unfpruch genommen, denn Kurd Pent war feinen Der:
pflihtungen nicht völlig gerecht geworden.
236 Die medlenburgifhe Familie v. Pent.
In einer Urkunde vom 2 Jan. 1494 fommt Hennefe
zum letten Male lebend vor |
In der irrthümlichen Annahme, daß Hennefe mit der
Ritterwürde bePleidet gewefen fei, nennt ihn Katomus „Herr“
Henning Pente; aud) v. Hoindhufen macht ihn zum Ritter.
IJener giebt ihm eine „Baffewizen” zur Ehegenoffin, wogegen
v. Hoinfhufen Hennefe's Gemahlin Anna v. Boddin aus
dem Haufe Boddin „genannt gefunden hat“. Beider Angaben
find unrichtig, "denn Hennefe Pens tft vermählt gewefen mit
Meienborg Wilde, der älteften Tochter des Wismarfchen
Bürgermeifters Dietrih Wilde aus deffen zweiter Ehe mit
Anna Prel, Tochter Heinrich Peels, der ebenfalls Bürger:
meifter der Stadt Wismar gewefen ijt
Dietrich Wilde,
1452 Rathmann, 1464 Bürgermeifter zu Wismar, } 1490.
ux. (I) Anna peel.
u —
1. Dietrib. 2. Jaipar. 3. Moden: 4. Anna, 5. Mar 0. Din:
Rathmann Rathmann borag. Peter £ofte, gareta, ricus.
zu zu ‚Bennefe Bürgermeifter Xonne WMagifter.
Roftiod. Wismar. v. Pent zu zu Wismar. in
Redefin und Magde-
Gorlofen. burg.
Das alte Patriciergefchleht der Wilden tritt zundchft in
Roftot auf, Später auch in Wismar. Schon 1287 fitt ein
Hermann Wilde im Rathe der Stadt Noftod.!) Im I4
Jahrhundert erwerben die Roftocer Wilden die Hüter Jürgens-
hagen, Yiendorf, halb Sildeniow, Kl. = Kuffewis und die
Hornsmühle. ?) Ein Siegel Gervin Wilde's von 1514 zeigt
) M. U.-B. II, Tr. 1889,
», M. Jahrb. XI, S. 203, 204.
Ulrihs IV, Enfelföhne. Bennefe, Kurds Sohn. 237
zwei gefreuzte Pflanzen, in deren vier Winfeln je eine Rofette
liegt. In der Folge hat die Familie Wilde einen Bo im
Schilde geführt. ')
Hweifellos war Hennefe v. Pent jchon mit Mleienborg ?)
Wilde verheiratet, als er im März 1482 zu Wismar
wohnte; jedoch hat fidy die Zeit, wo er zur Ehe gefchritten
it, nicht genauer feftjtellen lafjen. Seine Ehe ijt mit acht
Söhnen und drei Töchtern gefegnet gewefen. Ihre Hamen
ind: 1. Kurd, 2. Bennefe, 5. Joahim, 4. Ulrich,
9. Dietrih, 6. Balthafar, 7. Dolrad, 8. Jaspar,
9. Elfe, 10. Anna, Il. Ingeborg. Don diefen elf
Kindern ?ennen Latomus und v. Hointhufen nur zwei:
Hennefe und Joachim,
Meienborg hat ihren Gemahl um viele Jahre überlebt,
foh am 24. Dec. 1528 verläßt Mleienborg, Hennefe
Pensen zu Gorlofen Wittwe, in ihrer Wohnung in der Papen-
ftraße, ihren Bruder Jaspar Wilde ihr Erbe beim Schilde
zu Wismar. ®)
Da die Familie Wilde wohlhabend war, fo ift anzunehmen,
daß auch IMleienburg nicht unbemittelt gewefen ift. Eine Erb-
[haft aus ihrer mütterlichen familie war ihr 1506 zugefallen.
Am 2. Dec. des genannten Jahres vertragen fi) die Brüder
Dietrich und Jaspar Wilde für jih und im Namen ihrer
Schwefter Mleienborg, Hennefe's v. Pens Wittwe, mit den
Dormündern Gertruds, des Rathmanns Magifter Marfward
») Medi. Jahrb. XI, Sieael Roftod. Patriciergefchl,, Taf. II,
Ur. 7, 8.
”, Meienborg, Meynborg, Mıngeborg, dafjelbe wie Inaeborg.
* Tach einer Urt. im Stadt-AUrdiv zu Wismar.
238 Die meelenburgifche Familie v. Pentz.
Sangdiderid Wittwe, wegen der Erbihaft der Margareta
Kofte, ihrer Mlutter Schweiter. ')
Weienborg ift die Stammmutter der gegenwärtig nod)
blühenden £inie Dolzrade— Jefleniß.
S 4.
Ulrich, Kurds Sohn.
Ulrih, Kurds Sohn, wird in den Urkunden, um ihn
von feinem gleichfalls zu Redefin wohnenden älteren Detter
Ulrich, Dolrads Sohn, zu unterfcheiden, zunächjt Ulrich „der
jüngere”, fpäter „der Feine”, „lutfe“, zubenannt. „Junge Dirid
van Pengen tome Redewine" gelobt neben mehreren anderen
von Adel für Herzog Heinrich IV., als diefer am 21. febr.
1467 fich gegen Jürgen v. Brabow zu Goldberg auf 160 fl.
Capital und 16 fl. Zinfen verfchreibt (Urf. 159). Yocdh in
einem zweiten Schuldbriefe Herzog Heinrichs, vom I. April
1471, wird Ulrich als „de iunghere“ bezeichnet (Urf. 178).
Am 19. Febr. I4TT verfchreibt fi) die Herzogin Dorothea,
Heinrichs IV. Gemahlin, gegen Ulrich v. Pent, „Lordes fone”,
zum Redefin, auf die Summe von 55 N. (Urk. 190).
Ueber die Entjtehung diefer Schuld giebt die Urkunde Feinen
Aufihlug. Für feinen Detter Ulrich, Helmolds Sohn, ver-
bürgt fih Ulrih, Kurds Sohn, in Jahre 1484 und abermals
im Jahre 1500 (Ur. 215, 255). Für fich felber leiht er
nur ein Mal Geld auf, indem er anı 8. Tor. 1485
aus einem Erbe in Scharbow T AM. Rente an die Dicare
der Jacobifirche zu Kübet für OO ME. verpfändet (Urf. 212).
") Urf. im Stadt-AUrdyiv zu Wismar.
Ufrichs IV. Enfelföhne. Ulrih, Kurds Sohn. 239
Aus einer Befchwerde jener Dicare vom IT. Juni 1492
geht hervor, daß Ulrich bis dahin weder die Rente, noch das
Tapital gezahlt hatte (Urt. 222, 225).
„Pllri? van Pente* und Hennefe Pent begleiteten niit
je 4 Pferden den Herzog Magnus, als diefer 1495 mit einem
zahlreichen Befolge eine Reife nadı Celle unternahm und fi
drei Tage dort aufhielt (rk. 226). Db es fih bier um
lütfe Ulrich oder den älteren Ulrich handelt, läßt fich nicht
entjcheiden. Beides ift möglich.
Um die Prinzeffin Sophie, des Herzogs Magnus Tochter,
zur feier ihrer Dermählung (1. März 1500) mit dem
Herzoge und nacmaligen Kurfürften Johann dem Stand:
haften von Sadıfen nady Torgau zu geleiten, wurden die
Ritterfhaft und die Städte aufgeboten. Ulrich v. Pens follte
mit der beträchtlichen Anzahl von fünf Pferden an dem Zuge
theilnehmen (Urt. 251). Eine fo ftarfe Keiftung pflegte in-
deflen nur den reicheren Dafallen zugemuthet zu werden;
daher werden wir annehmen dürfen, daß im vorliegenden
falle nicht lütfe Ulrich, fondern fein Detter, Ulrich der ältere,
gemeint war, der, wie auf S. 228 bereits mitgetheilt wurde,
jehs gerüftete Pferde zum Kriegsdienfte zu ftellen hatte, lütfe
Ulrich hingegen deren nur vier (lrf. 257). Mlindeftens einer
der beiden Dettern hat an der Kübeder Fehde theilgenommen
die wegen der Fifchereigerechtigfeit in der Stepeniß zwifchen
Medlenburg und der Stadt Eüber entbrannt war, denn 1507
wurde „Ulrich Penten” die Summe von 50 fl. für erlittenen
„Pferdeihaden” von Herzog Heinrich vergütet. ")
ı) Yady einem Rednungsbiche de ao. 1507 im BHaupt-Urcdhive zu
Schwerin.
240 Die meclenburgifche Familie v. Pen.
Als Herzog Heinrich im Frühling 1509 zum Neichstage
nach Wornis 309, begleitete ihn unter vielen Anderen aud)
ein „Dlrit van Pengen” (llrf. 247); ob lütfe oder olde
Ulrich, bleibt zweifelhaft. |
Die Iette Urkunde, in der Ulrich, Kurds Sohn, vor-
fommit, ift von 14. Junt HAI datirt und betrifft den fchon
auf 5. 229 erwähnten Streit der Penten aus dem Haufe
Redefin um eine jährliche Heldbebung von 5 Mi. in dem
Dorfe Derfenow (llrf. 249).
ach den uns vorliegenden urfundlichen Nachrichten er-
fcheint Mütfe Ulrich Pens minder bedeutend, als fein Bruder
Hennefe; weder im Dienft feines Kandesberrn noch fonjt hat
er Hervorragendes geleiftet. Er hat zu Nedefin gefeffen und
feine Höfe und Hufen verwaltet. Was Albert Kranz vom
Bilhof Hicolaus gejagt hat, läßt fi audh auf Ulrich an-
wenden: er hat das Dermögen weder gemehrt noch gemindert.
B. Katomus beginnt feine „erfte Stanımtafel der Penten
zu Redefin“ mit Ulrich, dem er eine v. Baffewig zur Gemahlin
giebt. Ihr Taufname war Ama, wie v. Hoindhufen be:
richtet. Wenn wir uns jedoch vergegenwärtigen, daß Ulrichs
Bruder, Hennefe v. Pens (5. 42.) nadı Katomus gleichfalls
eine v. Baffewig, nach v. Hoindhufen aber Anna v. Boddin
zur Ehe gehabt haben joll, während er in Wirklichkeit mit
Meienborg Wilde verchelicht gewefen tft, fo halten wir für
gerathen, die Angaben diejer beiden Genealogen mit Jweifel
aufzunehmen. rgend etwas Superläffiges über Ulrihs Ge-
mabhlin und deren Abfunft it nicht befannt.
Ulrich hat drei Söhne hinterlajfen: Heine, Kurd und
DVolrad. Konrad Lüder v. Pens, der eine Anzahl genealogischer
Arbeiten v. Hoindhufens vervolljtändigt hat, führt auch eine
Ulrihs IV. Enfelföhne. Dolrad. 241
Tochter Ulrichs an, Mamens Erdmuth, wofür wir ihm die
Derantwortung Üüberlaffen müffen. Da Heine im Jahre 1498
als Dogt über das Amt Plau gefeßt wurde fo dürfen wir
annehmen, daß fein Dater um I4TO zur Ehe gefchritten
fein wird.
Ss. 44.
Dolrad,
Pfarrberr zu Wismar,
Am 4 Mai 1458 wird Dolradus Pente gegen Ent
rihtung der üblichen Gebühr von zwei ME. auf der Uni
verfität zu Roftof immatriculirt. Im Jahre 1460 erfolgt
feine Promopvirung zum Baccalarius !) Demnächft erfcheint
er zu Wismar als Dechant des „großen Kalands der Herren
vom Sande zu Mecdlenburg und des Landes zu Brefen“,
und zwar zuerft amı 21. Juni I4C4°%) mn der Folge
Ihließt er in der Eigenschaft eines Dechanten wiederholt Renten-
fäufe für feinen Kaland ab’) (Ark. 540, 541, 542... Als
Rector oder Kirchherr von 5. Nicolai zu Wismar tritt er in
N
einer Urkunde vom 10. Mai 1476 zum erjten Mal auf
(Urf. 541). Sein Dorgänger im Pfarramte war bis 15. Dec.
1475 Herr Thomas Rode, fein Nachfolger Marfward Tanke
feit ficher 1481.
2) Hoffmeifter, Roftod. Univerf.-Matrif. I, S. 117, 126. —
*; Mach einer Mittheilung des Kerr Dr, Erull-WMismar.
°®, 1475 verfauft Binrid v, Quiow zu Gutow dem arofen Kulaude
zu Wismar 3 ME. 8 fl. Rente aus iendorf, Kfp. Hohenfirchen. (Erxtract
in einem Üegifter des gr. Kalands im Stadt-Urchiv zu Wismar.)
Eine mangelhafte, aus d. J. 1604 ftammende hocdydeutiche Heber-
fetzung des Rentenbriefes nennt als Käufer den Decan Dolrad Pent
und Die Procuratoren Joh. Gronow und Joh. Bord. —
16
242 Die medlenburgifhe familie v. Pent.
Hur in feltenen fällen pflegen unfere Urkunden einiges
Kicht über die Abkunft folcher Perfonen zu verbreiten, die in
der Patholifchen Zeit dem geiftlihen Stande angehört haben.
Auch über Dolrads Abjtammung find Feine Nachrichten auf
uns gefommen. Weder Katomus, noch v. Hoindhufen führen
den Priefter Dolrad v. Pens auf. Somit find wir lediglich
auf Dermuthungen angemwiefen. Den einzigen, freilich nicht
allemal zuverläffigen Fingerzeig giebt uns der Taufname.
Der Ianıe Dolrad erjcjeint zuerjt in der Familie v. Pens
mit Ulrichs IV. zweiten Sohne Dolrad ($. 5%). Der Pfarr-
herr Dolrad ift der Sweite diefes Namens. jener ift am
Ausgange des 14. Jahrhunderts zur Welt gekommen, Pönnte
alfo fehr wohl der Dater des Priefters Dolrad gewefen fein,
der 1458 die Hocdhichule zu Roftot bejog und zwifchen 1450
und 1440 geboren fein mag.
Redefin. Bifchof von Schwerin,
1455 — 1444. 1445 —1482,
[213]
sennefe. Niri.
Rath. Redefin.
ı. Gorlofen 1467 — 1511.
0—1494. : [238.)
enborg Wilde.
s 1528.
[233.]
trieb. Baltbalar. Volrad. Jaiper. 8 "Deine. Aurd. Dolrad. (Erdmutb).
RB
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_—. _ u
Anna. 243
$. 4.
Anna,
AHebtiffin des Klofters zu Jvenad,
Reimar Doß, Bardelofs Sohn, verpfändet im Hopember
1478 zehn ME. jährlicher Hebung aus feinem Gute Flotow
(im Amte Stavenhagen) au Heren Michael Weyger, Propft,
Ssrau Yıma Pensen, Aebtiffin, Katharina Drafen, Priorin,
und den ganzen Lonvent zu venaf für 100 fund. Mk.
(LUrf. 192). Weitere Nachrichten über Anna Penß befigen
wir nicht. leber ihre Abfunft eine Dermuthung auszufprechen,
halten wir für gewagt, zumal da Anna ebenfowohl der in
der Hähe von Jpenad gefeffenen ponunerfchen Familie v. Dent
angehört haben Fann, als dem gleichnamigen meclenburgifchen
WAdelsgeichlehte, deffen weiblihye Mitglieder die Monnenklöfter
zu Eldena, Harrentin und Rehna vorzugsweife aufzufuchen
pflegten.
16*
244 Die medienburgifhe Samilie v. Pent,
Das ältere Daus Melkhof.
Als Stammvater des älteren Haufes Melfhof ift Ulrich,
Helmolds Sohnt, anzufehen, der, wie uns aus $. 41 jchon
befannt ift, vor I47I ein Erbe in Melfhof bewohnte, fpäter
jedoh in der Stadt Wittenburg und auf einem Burglehn zu
Ploen feinen Aufenthalt nahm. Ulrih war Eigenthümer
von Hufen und Höfen in Melfhof, hatte aber im Hebrigen
Peinerlei Sonderrechte vor feinen Lehnsvettern voraus. Erft
feine beiden Söhne, Pafchen und Helmold, erfcheinen als die
Herren und DBejiter des Gutes Mtelfhof mit allen daran
haftenden Rechten und Pflichten. jhmen ftand die Gerichts:
barkeit zu, fie mußten aber auch die Lehnpferde ftellen. Daneben
waren die beiden Brüder in zahlreichen anderen Pensifchen
Dörfern begütert.
5 46.
Pajichen,
Es jcheint, daß Pafhben anfänglih in ponmmerfchen
Dienjten geftanden hat. Sunächft faufte er im Jahre 1512
von Claus Ramin ein Pferd für 25 fl, das fein Bürge,
Jacob Flemming fchlieglich bezahlen mußte. Die Ramin und
$lemming jind befanntlich pommerfche Befchlechhter. Deutlicher
weift auf Pafchens Beziehungen zu Pommern ein Schreiben
des Herzogs Georg von Pommern-Stettin an Herzog Heinrich
von Miedlenburg d. d. Garz, 24. Aug. 1528, worin jener
erflärt, dag er fich zwar nicht erinnere, Pafchen Pent nöc
Das ältere Haus Melfhof. Pafcen. 245
etwas zu fehulden, indeffen über die Sache verhandeln wolle,
wenn er demnächft zur Befichtigung der Landesgrenze zwifchen
Triebfees und Sülz dorthin Fommen werde.
In feiner Heimath Mledlenburg begegnet Pafchen zuerft
im Jahre 1524. Auf der Rüdreife von feinem Schwager
fudolf Schaf auf Bulgow im Kauenburgifchen fehrt „Pafcha
Peint“” mit feinem freunde Chriftopb Doß, zum Eindenberge
in Pommern gefeffen, am 20. Juli 1524 in der Herberge zu
£auenburg ein. Voß mill einen dort gegenwärtigen Pommer
Namens Clüwer „greifen“, wird aber durch Bans v. Daldorf
und andere Kauenburger daran gehindert. Wligmuthig feßen
Pafchen Pens und Chriftoph Doß ihren Kitt auf Boizenburg
fort, und als fie unterwegs zweien „Bengftreitern“ des Herzogs
Magnus von Sacfen-Fauenburg begegnen, rennen fie diefe
an, verwunden fie, führen fie nach Boizenburg und „vertagen”
fe, auf Mittwoch nad vincula Petri fih als Gefangene in
£indenberg zu geftellen. Dem Schifale, zu Redefin im den
Thurm gefest zu werden, entgehen die Gefangenen allein
dadurd, daß Joachim v. Pens zu Toddin, der in Boizenburg
mit ihnen „gezehret” hatte, fi für fie verwendet. Herzog
Magnus ließ darauf den Herzog Beorg von Pommern durch
Dermittelung Herzog Heinrichs von Mecdlenburg erfuchen,
feine Hengftreiter von dem ihnen abgezwungenen Gelöbniffe
des Einreitens in £indenberg zu entbinden, auch ihnen für
die erlittene Mißhandlung „gebührlichen Abtrag zu thun“.
Paihen war in hohem Maße unbändig und gewalt:
thätig. Drei Anflagen wegen verübter Gewalt werden gleich-
jeitig wider ihn vors Gericht gebracht. Das (undatirte) Sünden:
regifter befagt: I) Pafha Pens hat Jafper fineken mit
Gewalt einen Gaul aus feinem Stall genommen; 2) „Item
246 Die medlenburgifhe Samilie v. Pent.
meinem gnedigen Kern, Hertzog? Heinrichen, einen Pauren im
Dorff Kottendorf jm AUmpt Walsmüle geflagen vnd gewundt;
5) tem m. 9. 5., Hergogf Albredhten, eglich eichen Hols jm
Ampt Swerin abhawen ond wegffhuren laffenn“.
Eine hervorragende Rolle hat Pafchen gefpielt in den
Handeln mit Sachfen-Lauenburg wegen der ftreitigen Grenzen
an der Sude und der Rögnis (vgl. $. 16, 5. 145 ff.),. Hoch
im Jahre 1590 war das Gedächtnig feiner Thaten nicht
erlofchen, vielmehr Fonnte „mit lebendigen Seugen bezeugt”
werden, daß „Pafche Pens die andrengenden Sacılen auf
der NRugis vber die Sude big fur das Ücwehauß gejagt
vnd zulest mit gefchuß ond langen hafen dreingewaltigt habe“;
vnd weiter wird bezeugt, daß „Pajcdhe und Helmich Pente
Reimer Blüchern [zu Preten] ein Schiff voll Holzes vffm
Bogguit vorbrandt hätten.“ Auch mit dem Komthur der
Johanniter zu Kraaf, Bern Mlathias v. low, gerieth
Pajhen in Unfrieden, indem er eine der Komthurei durch
Gerichtsiprud; zuerfannte Wiefe amı Tage vor Johannis 1552
unter Anwendung von Gewalt abhüten lie$ Die Güter der
Konthurei Kraaf bildeten das Kirchfpiel Sulftorf, das weft-
wärts von den Pensijchen Dörfern Befendorf und FJacyun
begrenzt wird, wo Pafchen einige Hufen bejaß.
Db und wie lange Pafchen zu Mielfhof gewohnt hat,
das zur Hälfte ihm gehörte, bleibt unaufgeflärt. Gewiß: ift,
daß er fidh alsbald nady feiner Derheirathung mit Barbara
v. Oldenburg, einer Erbjungfer, auf deren väterlihem Gute
Dietgeft, bei Büftrow, häuslidy niedergelaffen hat: Pafchens
Derehelihung hat ficher vor dem Berbfte 1527 ftattgefunden,
denn am IT. Dct. des genannten Jahres flagt Claus
v. Oldenburg, Hofmarjhall und Rath Herzog Albrechts, „für
Das ältere Haus Melfhof. Pafchen. 247 |
„Tech und feinen Bruder Ewald und ihre Erben auf dem
„Rathhaufe zu Güftrow vor den Berzjogen Heinrich und
„breht fammt ihren Räthen in figendem Gerichte und in
„Gegenwart feines Detters Lütfe v. Oldenburg und Paffen
„Penten, daß, — nachdem £ütfe feine Tochter Barbara an
„Paffen Penten ebelih vertraut und ihm zu Ehegift und
„Brautfchaß alle feine Lehngüter eingethban und mitgegeben,
„auch Fütfe feine Ehefrau höher und miehr beleibzüchtiget,
„als üblich — , diefe Beleibzüchtigung und Ehegiftung ohne
„fein und feines Bruders Ewald MWiffen, Willen, Rath und
„Dollworth gefchehen, auch der Gewohnheit im Gefchlechte
„dv. Oldenburg zumiderlaufe, und daß es ebenfo den Privilegien
„und Freiheiten im Ffürftenthume Wenden widerftreite, Lehn-
„süter fo hoch zu belaften, den nächiten Kehnserben zum
„Schaden und Dorfange,;, weshalb Kläger hiemit öffentlich
„gegen Kütfe's Derfahren protejtirt haben wolle und die von
„Lütfe gemachte Ehegiftung und Beleibzüchtigung zu annulliren
„bittet*. Als hierauf nicht fogleich ein gerichtlicher Befcheid
erfolgte, erneuerten Claus, Ewald, Jürgen, Chriftoffer und
Dietrih, Gebrüder und Gevettern v. Oldenburg, im Jahre
1528 den Proteft, nachdem Pafchen Pens fih inzwifchen nicht
nur in die Güter feiner Ehefrau gefeßt, fondern auch einige,
Claus v. Didenburg zugehörige Güter an fich geriffen hatte.
Die Kläger beantragten: erftens, daß Pafchen zunädft bis
zum Eintreffen der gerichtlichen Entfcheidung der angemaßten
Sehngüter entjeßt werde, und fürs Zweite, daß der Kandesfürft
einen Unparteitfchen mit der Derwaltung von Lütfe's Kehn-
gütern betrauen möge, falls diefer feine Güter nicht perfönlich
„bewohnen und gebrauchen wolle”. Indeffen drangen die
Kläger mit ihren Unfprüchen nicht durch. Barbara behauptete
248 | Die medlenburgifhe $amilie v. Pent.
fih auch nach dem Abjterben ihres Daters und ihres Ehe-
junfers im Befise der väterlichen Eehngüter, die nicht un-
bedeutend waren, da fie vier Kehnpferde ftellen mußte (Llrf. 296).
Barbara räumte Distgeft erft, nachdem ihr die Hevettern
v. Oldenburg ihre Rechte‘ baar abgefauft hatten.
Pafhen v. Pens wird im Jahre 1555 verftorben fein;
am 29. Juni 1552 war er noch am Keben, im April 1554
war Barbara bereits Wittwe. Er hat eine Tochter Hamens
Urfula binterlaffen, die zur Zeit von Pafcbens Tode noch
in zarten Kindesalter ftand. hr wurden zu Dormündern
beftellt: zunächit ihres Daters Bruder, Helmold v. Pens:
Melfhof, als „nächiter Schwertmage”, ferner Eudolf Schad:
Bülsow, Claus v. Penk-Raguth und Hans v. Pent-Redefin.
Diefe fchloifen am 12. April 1554 mit Barbara einen Der:
gleich ab über deren Anfprüche an ihres verftorbenen Mannes
Yadhlafß. Kaut der getroffenen Dereinbarung übernahm
Barbara die Summe von etwa 2450 fl., die Pafchen zur
Uebernahme und Derbefferung von Dietgeft nebft HSubehörungen
auf feinen Namen aufgelichen hatte, als ihre perfönliche
Schuld, während die Dormünder für Urfula auf deren Erb:
gerechtigfeit an die „erblichen und beweglichen Güter in
„Dietgeft, auch an den Harnifh, foweit folcher nicht zum
„Beergewette gehört“, verzichteten; jedoch wurden Urfula ihre
Erbanfprüche an ihre Miutter vorbehalten. Das Heergewette
nahm Helmold v. Pens „als näcjter Schwertmage nad
Gewohnheit unferer Lande” an fihb. Barbara erhielt aus
Pafchens Kehngütern 600 fl. Brautfchat und 500 fl. Beiferung,
lestere jedoch in Form einer Leibrente von jährli 15 fl.
och vor 1558 ging Barbara eine zweite Ehe ein und
zwar mit Jafper v. Bülow auf Siemen. Sie überlebte auch
Das ältere Baus Melfhof. Belmold. 249
den zweiten Beniahl (F 1565), denn fie vier Söhne, mit Mamen:
Mathias, Elitfe, Kevin und Pafchen, geboren hatte. Im Jahre
1975 war fie noch amı Keben.
Sa.
Helmold.
Helmold, auch Helmuth, Helmet, Helmer, Helmich und
Helmefe genannt, it muthmaßlih jünger als fein Bruder
Pafchen, deflen Mame “ wo beide Brüder zufammen ur:
fundlich vorfommen, jtets voranfteht.
In einer medlenburgifchen Roßdienftrolle von 1521 wird
„Belmoldt Pente thom Quafthe” zuerjt erwähnt (lirf. 275).
Helmold und Pafchen hatten je ein Drittel des Gutes Quajft inne,
während chim v. Pens, Hennefes Sohn, ebenfalls ein Drittel
befaß (Urf. 292).
Das Dorf Quaft, wo Helmold feinen MWohnfiß hatte,
liegt nördlihb von dem Kirchipielsdorfe Jabel in der uns
ihon befannten Jabelheide. Die von dürrem Slugfande über-
decfte Feldmarf von Quaft ift in neuerer Seit zum größten
Theile mit Kiefern aufgeforftet worden.
Hadyden Paihen im Jahre 1555 verftorben war, nahm
Helmold deflen Eehngüter an fih, um fie zunächft für
Pafdiens binterlaffenes Töchterhen Urfula zu verwalten.
(Pal. $ 49. 5.256). Damit wurde Helmold Herr und Gebicter
über den gefammten väterlichen Grundbefiß. Wie bedeutend
dieier war, erhellt daraus, daß Helmold Pens „zum Mlelfow
(Melfbof) und Quafte” nad einem Derzeichniffe des „Land
budyes der Nitterfchaft und des Adels” von 1555 fünf Kehn-
pferde ftellen mußte.
250 Die medlenbnrgifhe Familie v. Penp.
Helmolds Büterbefis wurde noch beträchtlicy erweitert, als
nady dem Erldfchen der Toddiner Einie (f. d.) deren Güter den
Dettern des Haufes Redefin erblich zufielen. Die Theilung von
Land und Leuten gefchah in diefem Falle nicht nadı Kopfzahl der
£ehnsopettern, fondern nach Stämmen oder Sippfchaften, deren
vier vorhanden waren: nach den vier Söhnen des Ritters
Ulrich IV. Helmold empfing dem nad als einziger männ-
licher Dertreter eines Stammes ein Diertel des gefammten
Hadhlaffes.
Hady einer fpäteren Aufzeichnung (von 1571) haben
Pafhhen und Helmold „Güter und Bauern“ befeflen in den
Dörfern Befendorf, Alt: und Meu-Zahun, Warjow, Krenslin,
Scharbow, Pätow, Warlis, Melthof, Kangenheide, Düffin.
Brablitorf, Dammeree;,, WMarfow, Karft, Garlis, \efow,
Derfenow, Blücher, Jeffenis, Dolzrade, Benz, Lübtheen, Jabel,
Bandefow, Trebs, Ranım, Belfh und Hößlow, d. h. in allen
Pensifchen Dörfern mit Ausnahme von Kothendorf, Toddin,
Redefin, Quaft und dem erft nadıy 1500 erworbenen Raguth.
Das vorftehende Derzeichnig gewährt einen lehrreichen Einblick
in die zu jener Seit Abliche Art der Gütertheilung innerhalb
der Gefchlechter. Seinen und feines feligen Bruders Theil:
befis in Quaft hatte Helmold um das Jahr 1557 an Llaus
v. Pens zu Raguth pfandweife abgetreten, wie aus emenm
Aufgebot der Ritterfchaft von 1558 hervorgeht.
Um 1557 wird Helmold feinen Wohnfis von Quaft
nach Mielthof verlegt haben. in einem Landbede-Negifter
von 1540 erjcheint Helmold als der alleinige Eigenthümer
von WMelfhof. An Unterthanen hatte er dort: einen Doll
hufner, zwei Halbhufner und fechs Diertelhufner, Don zwei
Das ältere Baus Melfhof. Belmold. 251
Erben hatte Helmold die Ländereien in vigenen Gebrauch
genommen und eben deswegen zahlte er feine Bede davon.
Ungeachtet feines reichen Befiges an Land und Leuten
gerieth Helmold allmählich in Dermögensperfall, den er durc)
fchlechtes Haushalten felbft verfchuldet zu haben fcheint. Daß
er fih etwa durd Schuldgelübde für feine Freunde ruinirt
haben follte, ift unwahrfheinlich, indem nur ein einziger Fall
befannt ift, wo er (für Heinrich v. Bülow auf Zibühl) eine
Bürgfchaft Üubernommen hat (Urf. 510). Dbwohl feftfteht,
daß Helmold feine - Güter bis zu ihrem vollen 1Derth ver-
fchuldet hat, fo ift dennoch nicht eine feiner Schuldverfchreibungen
auf uns gefommen. Der Domfirdhe zu Schwerin ift er durd)
Derpfändung von Renten verpflichtet gewefen, jedoch nicht in
bedrohlihem Maße. So fchuldete er fchon im Jahre 1528
der Domfirdhe 4 2MTE. jährlicyer Hebung aus einem Erbe im
Dorfe Warfow; 1551 aus Befendorf 5 ME. 15 SL; 1540
dagesen 15 ME. 5 $l. aus dem nämlichen Dorfe, fowie
2 Mt. aus Melfhof; 1555 fteht er mit 8 ME. im Schuld-
buche der Domtfirche verzeichnet (Llrf. 550).
Aus dem Jahre 1524 liegt der Entwurf einer Ehe-
beredung zwifchen Helmold v. Pens und Anna, der Torhter
Raven Sprengels zu Greffe im Amte Boizenburg, vor. Für
Sprengel bürgten: Jafper v Stralendorf, Jafper Schoetse und
Wedege Plate. Mlitgelober Helmolds waren: £udolf Schad’
Claus v. Pent-Raguth und Achim vo. Pent-Toddin. Aus
unbefannten Gründen Fam jedoch die verabredete Ehe nicht
ju Stande; an Stelle Helmolds führte Hans v. Quitsow die
jenem zugedadhte Braut als Gattin heim. Helmold ift mit
Elfe v. Gilten verehelicht gewefen. Das alte rittermäßige
Gefcyleht derer v. Gilten ift im Jahre 1775 ausgeftorben.
252 Die meclenburgifche Familie v. Pent,
Sein gleichnamiger Stammfis liegt unfern des Einfluffes der
Keine in die Aller int Umite Ahlden der Landdroftei Küineburg.
Der v. Giltenfhe Wappenfchild zeigt im rothen Felde drei
filberne Kilien, davon zwei Über, eine unter einem mit zwei
Kleeblättern belegten filbernen Querbalfen. ')
Blei feinem Bruder Pafchen hatte Helmold außer einer
Tochter (Anna) Peine weiteren Keibeserben. Er tibertrug
feiner nrit Wolf v. Ahlefeldt aus Holftein vermählten Tochter
auf deren Lebenszeit feine gefanımten Cehngüter mit Ausjchluß
zweier Hufen, die er zu feinem Unterhalte behielt. Am 50. Dee.
1555 wurde der Ceffionsvertrag durch Herzog Johann Albrecht
beftätigt (Urf. 572). Um die nämtiche Zeit verpfändete
Helmold, als Dormund feiner Bruderstochter Urfula, deren
päterliche Güter feinem Tochtermanne Ahlefeldt für eine Summe
Geldes, die zwar nicht näher bezeichnet ift, aber zu etwa
HO0OO AtE. veranfchlagt werden fann. Daneben mußte
Ahlefeldt fehr beträchtliche Heldmittel aufwenden, um die arg
verfchuldeten Hüter feines Schwiegervaters wieder frei zu machen.
So heißt es in einem Türfenfteuer-Regifter von 1558 über
die Reftanten: „Wulff v. Anefeldt und Helmich Pense, zu
„Melfhof, haben nur von einem jar geben x fl. xiij $l., aber
„Diell zu weinig geben, weill Unefeld woll 18000 Marf
„daruff hatt.“ Diefe Summe ift freilih um mehrere Taufend
Mark zu hoch geariffen; immerhin hatte Ablefeldt ein be-
deutendes Capital in die Güter geftecht, fo daß Helmolds
Gejchlechtspettern nicht ohne guten Grund beforgten, ihr alter
Samilienbefis möchte fchlieglih in das Eigenthum eines
') Stammbuch des deutihen Adels, IT, S. 30; v. £edebur, Udelsleric.
der preuß. Mon. 1, S. 260; Gauhben, Adelsleric. I, S. 497.
Das ältere Haus Melfhof. Helmold. 253
Fremden übergehen. Um einer folchen Wendung der Dinge
rechtzeitig vorzubeugen, befchlofien die Gevettern v. Pens,
zweiundzwanzig an der Hahl, die Güter alsbald gemein-
fhaftlih von Ahlefeldt auszulöfen. Ihre zu dtefen Zwece
mit Ahlefeldt angefnüpften Derbandlungen führten endlich zu
einer Dereinbarung, laut weldyer jeder der zweiundzwanszig
Intereffenten 400 fl. zur Einlöfung der mit 15500 ME.
Schulden befchwerten Güter beifteuern follte. Unterdeffen hatte
Urfula v. Pent fih mit Dalentin Schaf verehelicht. Sie er
Plärte fich bereit, gegen Gewährung eines angemeffenen Braut:
jhaßes auf den ihr gefetlich zuftehenden iegbrauch ihrer
väterlihen Cehngüter zu verzichten. Da fie fich jedoch über
die Höhe des Brautfchages mit Ahlefeldt nicht einigen Fonnte,
fo forderte fie ihre Güter zurück und wurde fchlieglih in diefe
eingewiefen. Durch diefen Zwifchenfall war das Abrommıen
der Gevettern v. Pens mit Ablefeldt hinfällig geworden. Es
folgten neue Unterhandlungen mit Ablefeldt und mit Dalentin
Schaf. Jener gab feinen Antheil, d. b. Helmolds Güter,
gegen Zahlung von TOOO Mt. „ond nodh ITOO ME. vor
Schult ond Brautichats” ohne viele Umftände heraus. Schaf
wurde erjt 1'/ Jahre fpäter abgefunden und zwar mit einer
Summe, die, wie berichtet wird, den Werth der Hüter er-
heblih überftieg. Obwohl Helmold damals noch am Leben
war, jo fchritten feine Kehnsvettern dennoch unverweilt zur
Theilung der von ihnen reluirten Güter, wobei es an Zanf
und gerichtlichen Klagen nicht gefehlt hat Hwei Hufen in
Quaft waren Belmold zu feinem und feiner Hausfrau notb-
dürftigen Lebensunterhalt verblieben. Als der fürftlihe Nath
Hubertus Sieben Hamens der Gefhwiiter v. Neftorff, feiner
Stieffinder, wegen alter Schuldforderung wider Helmold Flagte,
254 Die medlenburgifhe familie v. Pent.
antwortete diefer unterm 29. März 1572: er fei ein armer
blinder Mann, er fönne weder bezahlen, noch vor Gericht
erfcheinen, daher möge man ihn in Ruhe laffen. Helmold
mochte fchon lange zuvor das Augenlicht verloren haben.
Das erjcheint um fo eher glaublidy, als er nach 1555 faft
gar nicht mehr hervortritt, auch fein völliger Dermögensverfall
mag fih auf diefe Weife amı bejten erklären laffen. Helmold
ift hochbetagt in der zweiten Hälfte des Jahres 1572
verftorben.
Mit Helmolds Gütern war nad Kandesgebrauc feinen
£ehnsvettern zugleih die Derpflichtung überfonimen, Elfe
v. Gilten, Helmolds Hausfrau, wegen ihres eingebrachten
Brautfchates und ihrer „fraulichen Gerechtigkeit“ zu befriedigen.
Bei der Güter- und Schuldvertheilung waren die Hufen Adanıs
v. Pens zu Warlis und Ulrichs v. Pent zu Bandefow mit
Elfe's Forderung belaftet worden. Die Schuldner waren als
wenig pünftlihe Sahler befannt. Allen Bitten, Mahnungen
und Befchwerden Elje's zum Troß hatte fie ein Jahr nach
ihres Ehewirths Ableben noch feinen Pfennig erhalten. Hwei
fürjtlihe Lommiffarien, die abgeordnet wurden, der be:
dauernswerthen Elfe zu ihrem guten Rechte zu verhelfen,
richteten ebenfalls nichts aus. Kine gerichtlihe Dorladung
blieb von Adam und Ulrich unbeachtet. Da endlich rig den
Herzog Johann Albrecht die Geduld; unterm 25. Sehr. 15T4
fchreibt er aus Doberan: „er habe gewiffe Nachricht, dag die
gute alte Wittfrau NMoth und Mangel leide“, darum folle
ihr der Küchenmeifter zu Wittenburg unverzüglidy von des
feligen Helmolds chemaligen Gütern zwei Bauhöfe in Brahl-
ftorf und einen in Düffin zuweilen. Weitere Nachrichten über
Elfe v. Bilten bejigen wir nicht.
Das ältere Haus Melfhof. Margarete. 255
S 48.
Margarete.
Wir wiffen aus $ 46. daß im Jahre 1554 Helmold
v. Pent-Melthof, Ludolf Schad-Bülsow, Klaus v. Penb-
Raguth und Hans v. Pent- Redefin den nachgelafjenen
Töchterhen Pafchens v. Pens zu Dormündern verordnet
wurden. Daß £udolf Schaf in der Reihenfolge der Por:
miünder an zweiter Stelle erjcheint, deutet entjchieden auf nahe
verwandtfchaftlihe Beziehungen zwifchen ihm und Pajchen
Pens. Yun ift, nach v. Hoimdhufens Genealogie der Familie
v. Schaf, Eulof (Ludolf) Schaf vermählt gewejen mit
Margarete v. Pens, einer Tochter des Mathias v. Pent zu
Redefin und der Wlargarete zu Riterow. Diefe Angabe ift
jedoch nur in ihrem erjten Theile richtig, denn ein Mathias
v. Pens ift aus jener Zeit anderweitig nicht befannt, und
v. Hoindhufen fjelbjt hat einen folcyen in feiner Gefchichte der
Samilie v. Pens nicht aufgeführt. Die Nachricht wird der
unzuverläffigen Ahnentafel irgend einer Keichenpredist ent-
nommen fein. Margarete v. Pens, £udolf Schafs Hausfrau,
ift, wie mit Sicherheit angenommen werden darf, die Schwejter
Pafcyens, aljo die Tochter von Ulrich, Helmolds Sohn, geweien.
£udolf Schaf war, nah v. Hoindhufens Bericht, der
ältefte von den vier Söhnen Joachims. in der brüderlichen
Erbtheilung empfing Ludolf das But Gilsow in Sachfen-
Sauenburg, während die beiden anderen väterlichen Güter,
Hajendahl und Müffen, auf den jüngften Bruder Lorenz über-
gingen. Aus £udolf Schads Ehe mit Margarete v. Pens
find fünf Söhne befannt, deren einer den bis dahin in der
Schaden Familie nicht gebräuchlichen Namen Ulrich, wohl
nach feinem muütterlihen Großvater Ulrich v. Pens, getragen
256 Die meclenburgifhe Samilie v. Penp.
hat. Gleich Pafchen v. Pens hat auch Eudolf Schaf feine
einzige Tochter Urfula genannt. BDermuthlih bat Paichens
und Margaretens Mutter den Namen Urfula geführt.
Mehr ift über Margarete v. Pens nicht zu ermittelt gewefen.
$. 49.
Urjula,
Urfula, das einzige Kind Margaretens v. Oldenburg aus
ihrer Ehe mit Pafchen v. Pens, bat ihren Namen wahr
jcheinlich nach ihrer Großmutter von väterlicher Seite getragen.
Urfula verlor ihren Dater früb, fchon 1555, durdy den Tod.
Wenige Jahre fpäter (por 1558) fchloß ihre Mlutter ein
neues Ehebündnig mit Jufper v. Bülow, auf Siemen im
Umte Bufow gefeffen.
Kraft des in unferm Sande geltenden Erbjunafernrechts
hatte Urfula Uniprudh auf den lebenslänglichen Hiegbrauch
der von ihrem Dater nachaelaffenen Eehngüter. Sunächft
nahm ihr Ohein, Helmold v. Pens, ihre Hüter in feine
Derwaltung und Obhut. Während einer längeren Reihe von
Jahren entrichtete Helmold allein die auf Melfhof und Zu
behörungen ruhenden Kandesabgaben, als Noßdienft, Türken
fteuer und SLandbede. Und als Helmold 15595 Schulden
halber feine eigenen Lehngüter feiner Tochter und deren Ehe
manne, Wolf v. Ablefeldt, abtrat, „gab er ihnen auch feines
felgen Bruders Pafhen Gut dazu.” Diefer für YUrfula
wenig günftige Suftand währte, wie berich’et wird, „bis Urfel
Daltin Schaden gefreiet,” was bejtimmt vor 1599 avfchbab.
Es bedurfte jedoch eimes Scharfen fürftlichen Befehls, um
Ahlsfeldt zur Herausgabe von YUrfula’s väterlihben Gütern
willfährig zu machen Erjt von 1562 bis 1568 erjcheint
Das ältere Haus Melfhof. Anna. 257
Dalentin Schaf, Urfula’s Gemahl, in den Adelsverzeichniffen
und Steuerregiftern der Kitterfchaft als Inhaber einer Hälfte
von Melkhof. Indeilen hat Scha fchen vor 1568, wahr-
Iheinlih im "Jahre 1967, Namens feiner Ehefrau deren
£ehngüter an die gefanmiten Bevettern v. Pent gegen eine
vereinbarte Entichädigung abgetreten.
Kah v. Hoindhufen, dem wir hier folgen, ift Dalentin
Schaf der fünfte und jüngfte Sohn Emeke Schafs auf
Bafthorft in Sachfen-Kauenburg und der Elifabeth v. Dannen-
berg gewefen. Dalentin erfcheint von 1565 bis 1577 als
Befiser von Bajthorft. YUrfula hat ihren Gemahl überlebt,
denn fie fommt als Wittwe noch 1587 gelegentlich einer die
Mühle zu Milüfjen betreffenden Derhandlung vor. Ihrer
Ehe find fieben Kinder entfproffen: 1. Barbara, 2. Margarete,
5. lfabe, 4. Pafcyaftus, 5. Hartwig, 6. Dalentin und
ce. Helmuth.
Ss S0.
Anna.
Die jpärlichen Yachrichten, die wir über Anna v. Pens,
Helmolds einziges Kind, befisen, find zum größeren Theile
in 8 47 fchon mitgetheilt worden. Als ihr Dater ihr im
Jahre 1555 feine Eehngüter zu lebenslänglichem Niegbrauche
abtrat, war fie bereits mit Wolf v. Ahlefeldt verheirathet
(Ur. 572). Vorher wird fie in den Acten nicht erwähnt.
In den Steuerrollen und Adelsverzeichniffen nach 1555 er-
Iheint als Inhaber von Melfhof nebft Zubehsrungen nicht
etwa Unna vo. Pens, fondern ihr Gemahl, Wolf v. Ahlefeldt,
der, wie a. a. D. fchon berichtet wurde, ungefähr im Jahre
1569 Helmolds Güter an deffen Eehnspettern gegen die ver-
17
258 Die meclenburgifche Familie v. Pent.
einbarte Entihädigung von SCOO ME. überließ. Schon
einige Jahre früher (1561 oder 1562) hatte Ahlefeldt die
Güter Pafchens v. Pens, die er feit 1555 in Pfandbefit hatte,
deffen Tochtermanne, Dalentin Schaf, einränmen müffen.
Wahrfcheinlich hat Wolf v. Ahlefeldt fi demnächft in dem
unweit Kübel belegenen Dorfe LErumefje niedergelaffen
wenigitens bezeugt feine Hausfrau, Unna, unterm 10. April
1568, daß der inzwifchen verftorbene Barthold v. Pens,
Dolrads Sohn, ihr feine und feiner Brüder, aus der Ein-
löfung der Melkhöfer KEehngüter herrührende Schuld im
Jahre 1569 zu Crumeffe richtig und baar bezahlt habe
(Ur. 578). Wider alle Gewohnheit ift, daß Frau Anna fich
in ihrer Quittung „Unna van Anefeldt, Wulffes frume“
benennt anftatt: Anna van Penten, Wulff van Anefeldes
fruwe. ndeffen ann Fein Zweifel beftehen, daß wir hier
Helmolds Tochter vor uns haben. Dermuthlid) hat Dolf
v. Ahlefeldt auh in Erumefje nur Pfandbefis erworben,
mindeftens hat fi aus den uns zugänglichen Quellen Fein
Anhalt dafür gewinnen laffen, daß die Familie v. Ahlefeldt
zu jener Seit Kehnbefis in dem Dorfe Erumeffe gehabt hätte.
Ueber Wolfs Abfunft ift ebenfowenig etwas Zuverläffiges
zu ermitteln gewefen'), als über feine und feiner Hausfrau
fernnere Kebensichicjale.
' Der in Mollers Gef. der Herren v. Ahlefeldt auf 5. ı+4 ff.
abgehandelte Wulf v. M., Friedrichs Sohn, auf Bafelau und Kaden,
+ 1572, foll 1565 Oelgard v. Buchwald zur zweiten Gemahlin genommen
haben, fann demmadı mit unferm MWulfv U nicht identiich fein. Einen
zweiten, gleichzeitig lebenden Wnif v. U. Fennt Moller nicht,
259
Stammtafel E.
Das ältere Haus Melthof.
Niri
zu Melfbof und Ploen.
1464— 1500. :
[231.
ı. Paicen 2. Belmold 3. Margarete.
auf Melfhöf. auf Melfhof. ux. £udolf Schad
1512. t 1533. 1554. + 1573. auf Müffen.
ux. Barbara v. Oldenburg ux. Elfe v. Gilten. (254.
a.d. 8. Dietgeft (Gremmelin). 4574.
1527. 1575. [249.)
- [244.)
— — ————— u
Nriula. Anna.
1534. 1587. 1553. 1568.
ux, Dalentin Schad ux. ZDolf v. Ahlefeldt. .
auf Baithorft. 1553. 1565.
1555. 15772. [257.)
[256.]
260
Zufäße und Berickigungen.
Su $ 9, 9. 95.
Der Knappe Hennefe T. v. Pens erfcheint nicht in der
unter Yr. 56 abgedrudten Urkunde vom 18. Juli 1372
zum legten Mal, fondern in einer, dem Derfaffer erjt jüngit
zugänglidy gewordenen Urkunde des Hamburger Stadtarchivs
vom 8 Dec. 1575 (abgedruct unter Yir. 557), werin Hennefe
den Doniherren zu Hamburg Frieden und Sreundfchaft gelobt,
indem er das Gleiche von jenen für fich erbittet.
Su $ 16, S. 140.
Das Dorf Kangenheide wird zuerft in einenı Landbede-
Regifter von 1455 erwähnt. Es heißt dort unter Dogtei
Wittenburg: Langeheyde, non dederunt, Das Nämliche wieder-
holt fi in dem Bederegifter von 1466. Jm Jahre 1496
erlegen 5 Mann je 2 $l. Kaiferbede, während 6 Mann
nichts geben. Das Kandbede-Regifter von 1540 befagt:
„tor Sangen Beyde, 4 Mann geben 8 $l, 6 Mann geben
_
„+ 8l.; Summa 5 ME. 8 Sl. van 7 Santhouen“.
Su $ 16, 8. 158.
Das Dorf Derfenow fomnit allerdings in Bederegiftern
des 15. Jahrh. vor. Nadı einem foldyen von 1455 hat:
„villa Dersenouw in territorio Boyszenborch‘“ an bede-
pflichtigen Einwohnern: 12 Bauern zu je I ME. Bede,
I Bauer zu 15 $L, 1 Bauer zu 24 $L, 2 zu je8 $l.,
l zu 4 $l. Im Jabre 1479 war Derfenow von 20 bebde-
pflidtigen Bauleuten bewohnt, die zufanımen 6 ME. 14 $l.
Snfäte und Berichtigungen. 261
geben follten. Im Kandbede-Regifter von 1558 werden unter
„Derginow*" aufgeführt: 18 Mann zu je 1 ME, 5 Mann
zu je 8 $l., I Hufe war mwült.
Su & 16, 5. 162 bis 166.
Unfere Unnahnie, daß das „Penter Feld" mit der ehe:
maligen flur des untergegangenen Dorfes Panit identifch fei,
wird noch dadurch beftätigt, daß im Bederegifter von 1455
der ungewöhnliche ame Erylag ausfclieglih unter den
Bewohnern von Banzin vorfommt; nicht weniger als drei
Bauleute führen den Hamen Erylaß, ebenfoviele den Mamen
Bolten, während in Danımeree; drei Bauern Namens Abel
und ein Bolten aufgeführt werden.
Drudfebler- Verzeihniß.
Seite 18, Zeile 8 1. familie.
- 2%, - Ilm mn 1. £yoe.
-»- 29 . 51. Eiren.
11. 91. Mai (rtatt März).
9, 8 I. Derwandtichaft.
103, 2 1. Bonfad (ftatt Bonenfad).
105, Bv.n. 1. Daf.
108, » 6 v. u. I. mäber (ftatt unten).
112, 8 1 Stralendorfen (jtatt Stralendorfern.
125, 71. Urf. 98.
174, t 1.8 21.
-» 202, 8 1. Urf. 215.
——
18
.
.
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Tafel 1.
Die Pommerfche Familie von Penp.
I
1. Xeinfried v. Pent. 2. R. Walther v. Pent.
1350. 1354.
3. R. Wolter v. Pent. 4. R. Benning v. Pent.
1362. 1562.
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Tafel I.
Die Mecklenhurgifche Familie von Pent.
1521.
5. Raven II. v. Pent.
1356.
SE SE
VHAFSES IC:
5. Bennefe v. Pent.
1357.
1541.
1357.
6. Ulrich III. v. Pent,
1557.
Tafel I.
Don Penk und van Marfiel.
1397. nn. 1397.
3. Bermann Merzell.
— 1348,
4
4. Hermann v. Marjjell. 5. Beinrih v. Kedingen.
1395.
un, cin
& Som 2. Dans,
1442.
(. Ulrich IV. v. Pent.
1598.
Ale 1441.
—
4. Belmih v. Pent. 5. Hans v. Pent.
1421. 1432.
Claus v. Pent.
Nicolaus v. Pent. r
1380, 1514.
Tafel V.
Bon Penh.
2. Jahim, Claus’ Sohn.
1539.
5. Daniel.
1620.
6. Barthold Joadim, 7. David,
Oberjägermeifter, Generallieut.,
auf Befendorf. 1757. auf Melfhof. 1770.
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Orkunden und Begeflen.
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1194. (Dor April 3.) NRabeburg. 2. 3;
Isfried, Bifchof von Rateburg, beftimmt durch Schieds-
richter die rateburgifchen Stiftsgüter für den Bifchof
und das Dom-Lapitel.
$ In prouineia Wittenburgh! — — — — — — — —
$ In parrochia Doberse: Rochuth decimam dimidiam,
Benthin dec, dim. — $ In parrochia Hachenowe: Merchrade
terciam partem, Todin terciam partem, Puthechowe deci-
mam dimidiam. — $ In parrochia Vilen: in ipsa uilla terciam
partem, Bansin terciam partem, Domerace terciam partem,
Bralistorp decimam dimidiam, Paniz decimam dimidiam,
Bolbruche decimam dimidiam
S ai ge au tzav
Medi. U.-B. I. — Ur. 158.
a nu nee
1219. Schmilow. Ar. 2.
Albert, Graf von Rateburg, erläßt der Kirche zu Rate-
burg den Zoll von 8 Kaft Salz, und giebt ihr das Dorf
Schwartenfee, 2 Hufen in Bojow, das Dorf ELofwilch,
Güter in Boldenfee und 5 Hufen in Chemelin.
Acta sunt hec in Smilowe, anno dominice incarnacionis
M’CC’XIX, indictione autem septima. Testium, qui hoc
1*
4
uiderunt et audiuerunt, nomina sunt hec!: Heinricus Racebur-
gensis episcopus, Godeschalcus prepositus ibidem, Maroldus
notarius curie, Reinfridus, Heinricus pincerna, Volmarus,
Walterus, Nikolaus, Reinboldus, Otto senior et Otto iunior
et alii quam plures, tam laici, quam clerici.. — — — — —
Medi. U.-B. I, Zir. 249.
1221. an. 8. Mlegedeberge (bei Plön). Ye. 3,
Graf Albert von DOrlamünde und BHolftein fchenft den
Uonnen in Porez die Sehnten von allen feinen Ein-
fünften aus den Diftricten Plön, Lütgenburg, Oldenburg
und HKrempe.
Testes sunt Bertoldus Lubicensis episcopus, — — — —
- —- — - —- —- _ -—- ‚ laici: Wipertus dapifer noster,
Heinricus pincerna, Heinrichus kamerarius, Tymmo praefectus
Holsatiae, Mardquardus frater suus, Heinricus de Barmestede,
Godescalcus de Godelande et fratres sui Volquinus et Syricus,
Voltmarus de Raceborch, Walterus de Penezt, Nicolaus
de Salem, Heinricus de Belendorp, Remboldus de Salwikesdorp,
Thidericus advocatus noster in Plone, Edelerus advocatus in
Öldenborch, Christianus advocatus in Crempene, Luder et frater
suus Volradus de Riclikesdorp, Benedictus et frater suus Scacko
de Perdole, Ubbo et fıater suus Emeko, Marquardus de Tra-
lowe, Veristus de Wilen et Ludolfus de Lanke et alii quam
plures clerici et laici. Acta sunt haec in Megedeberge in
communi placito, quod Goding vocatur, anno incarnationis
MCCXXI, indictione nona, VI Idus Januarii. Datum per
manus notarii nostri Maroldi.
Sclesw.-Holft. U.-B. I, S. 195, ir. III der Prezer Urf.
5
1222. Mai 20, Travemünde. Ur. 4.
Albert, Graf von Drlamünde und Holftein, überläßt
dem Bisthum Kübel die durch den Bifchof Bertold
angefaufte Mühle zu Sibsdorf.
Huius facti testes sunt!: Hedewigis comitissa conivnx
nostra, Eppo prepositus de Poretze, Ludegerus scola-
sticus lubicensis, Gerhardus canonicus lubicensis, Wernerus
plebanus de Crempa, Wipertus dapifer, Heinricus camerarius,
Nicolaus aduocatus de Hamburch, Walterus de Penze,
Daniel de Wittenburch, FEdhelerus aduocatus in Aldenburch,
Olaus Gren, et alii quam plures. Datum in portu 'Trauene-
munde. Anno domini M®. CC’. XXII®. XIII. kal. iunii. per
manus notarii nostri Maroldi lubicensis canonici.
£übed. U.-8. II. Abth., XL, pag. 45 u. 46.
u u
1230—1234, Zir, 5,
Regifter der von den Bifchöfen von KRabeburg ver:
liehenen Zehnten. (Auszug.)
Ista sunt beneficia epischopalia ab episcoporum parte
praestita.
Numerus in marginibus numerum mansorum cuiuslibet uille designat.
In parrochia Sethorp.
[S]ethorp ecclesia I, preter quem dimidia uacat episcopo,
Tsachere dimidia decima uacat preposito, nullum bene- XXI,
ficium est,
In Sclauico Tsachere dimidia decima est Walteri XIII.
de Paniz.
In Sclauico Sethorp Reinfridus dimidiam decimam
habet ab episcopo.
6
Ista sunt beneficia, que prestita sunt ab episcopo
in terra Wittenburg.
In parrochia Tsarnetin.
Bantin Reinfridus dimidiam decimam habet ab XXXV.
episcopo.
In parrochia Nienkerken.
Torkowe dimidiam decimam habet Reinfridus. IX,
In parrochia Dobersche.
[DJobersche ecclesia I, preter quos dimidiam decimam XI.
habet Coruus,
Rocut episcopus II, prepositus VII. XVII
In parrochia Parem.
Pogresse Walterus II, preter quos dimidiam de- XVII.
cimam habet prepositus.
In parrochia Wittenburg.
Karwete Hildebode II, preter quos dimidia decima XI.
uacat episcopo.
Pvtlekowe Johannes II, Reinfridus II. XI.
Lvzowe Emeze III, episcopus 1, VII.
In parrochia Hagenowe.
Bakenthorp Reinfridus dimidiam decimam habet. XII.
Vis Sclaui sunt, nullum beneficium est. X.
Potechowe dimidiam decimam habet prepositus. XXIII
Todin Heinricus Hucsit II, preter quos dimidiam XIII.
habet prepositus,
Tsabele Willehelmus 1I, Albertus reliquam partem
episcopi.
Scarbowe Walterus dimidiam decimam habet ab XVIH.
episcopo.
In parrochia Priscire.
[PJriscire ecclesia I; episcopo uacant XIIII; XXX.
Gorezlawe Sclaui sunt; nullum beneficium est.
7
Wargeliz Johannes Auca II; tercia pars uacat XX.
episcopo.
Goldeniz Nicholaus IIII. [De tribus questio est] XIII.
Grabeniz Hermannus II; episcopo II uacant, VIIL
Scarbenowe Sclaui sunt, nullum beneficium est.
Cetsin Sclaui sunt, nullum beneficium est,
Zwechowe dimidia decima uacat episcopo. VL
In parrochia Vilan.
[Vlilan, ecclesia I, Fridericus I, Theodoricus II, pre-
positus habet IX. XXXI.
Clodram Fridericus II, preter quos dimidia uacat XIII.
episcopo.
'Tramme. XVl
Jjesowe Bvrchardus II, preter quos dimidia decima XII.
uacat episcopo,
Gansethorp. X.
Melcohche dimidiam decimam habet Fridericus de
Medenge. XI.
Dvssin Johannes Auca II; episcopo III uacant. X,
Bralizstorp ecclesia Uilan I, Lvze I, prepositus IIII XI.
habet.
Domeratse Ölricus II, tercia pars uacat preposito. XX.
Bansin idem Ölricus II, tercia pars uacat preposito. XVII.
Bolbruke nullum beneficium est. — — — — — — XII.
Panitz Walterus I, tercia pars uacat preposito. XI.
Marsowe Wernerus II, VI uacant episcopo. xXX.
Sekkevin Sviderus III; episcopo VI uacant. XVII.
In parrochia Ourchowe.
(Clvrchowe ecclesia I, Heinricus I et dimidium, XXVI.
Walterus I et dimidium, episcopo VII uacant.
Medi. U.-B. I, 375.
8
1237. Sebr. 15. Xoftod. Ar. 6.
Bormwin, fürft von Roftod, verleiht der Abtei Doberan
Privilegien über Gerichtsbarkeit und landesübliche Dienfte.
Testes autem hii sunt: Alexander abbas in Nouo Campo,
Thidericus prepositus, Syfridus decanus, Rodulfus scolasticus,
Laurentius custos, Ouo et Wernerus canonici Zwerinenses,
Adam prepositus in Campo Solis, 'Thedelinus prepositus in
Rune, Walterus et Gerhardus plebani in Rozstok; milites:
Thitleuus de Godebuz, Johannes de Snakenburg, Heinricus
Gamme, Nicolaus dapifer, Walterus de Penz, Baroldus,
Heinricus Grube, Bernardus de Wygenthorpe et alii quam
plures, tam clerici, quam laic. — — — — — — — —
Acta sunt hec anno gratie MP CC’ XXX® VII, indictione
decima, Datum in Rozstok, XV kalendas Martii.
Medi. U.-8. I, 463.
ee eV
1240, April 24. Stolp. Xr. 7.
Barnim I, Berjog von Ponmern, ninımt von dem
Bilchofe Conrad von Lamin den bifchöflichen Zehnten
von 1800 Hufen in den Kandfchaften Prenzlau, Penfun,
Stettin, Sehden und Pyris zu £ehn u. f. w. Dafür
überläßt ihm der Herzog mit Zuftimmung feines
Detters Wartislav III. das Land Stargard in feinen
alten Grenzen u. f. w., und verwandelt die bisherigen
Einnahmen des Bisthums Jamin aus den - Höllen,
Sehnten, Märkten und Münzen der Städte Ufedom,
Stettin und Pyriß in eine fefte jährliche Rente von
26 ME. aus den Mlünzftätten in Ufedom und Stettin.
Testes: [geistliche] — — — — — — — — — — —
— — ; Laici vero hii! Conradus de Sconenwalde, Johannes
he)
de Brelin, Johannes de Boyceneburg, Theodericus de Kotene,
Albertus de Innesleue, Wedeke, Harnit, Johannes During,
Walterus de Piriz, Hinricus Vunko, milites
Pomm. U.-B. I, Air. 377, 5. 304-306.
LES LITE ILL
1245. Jun. 18. Kartelow (bei \armen). Ur. 8.
Der Herzog Wartislav II. von Pommern beftätigt
dem Jungfrauenflojter in Clabow nad) deflen Der-
legung auf den Marienwerder, bei Derchen, die dent
felben verlichenen Dörfer.
Huius rei testes sunt: Burchardus prepositus, Woltherus de
Pentz, Johannes Thurinchus, Hinricus Vrsus, Gerhardus Honech,
Hinricus de Vitsen, Hinricus de Angen, Gotfridus, tunc ad-
uocatus noster, et alii quamplures. — —— — — — — —
Acta sunt hec ab incarnatione domini anno M®, CC, XLV®,
Datum Cartlowe, per manum Artusii, nostri notari, XIIII®,
kalend. Julii, indictione IIIa.
£iih, von Behriche Urf., Bd. I, S. 24/25. Pomm. Urf.-B. 1, Tr. 440.
En
1321. Juni 25. Ye. 9.
Werner von Marfow und Raven von Pens, Ritter,
verbürgen fich mit dem Ritter Wasmuth Kind dafür,
dag der Knappe Gerhard von Doren in die Haft
des Grafen Heinrich von Schwerin zurücdtehren wird,
falls nicht eine Ausgleihung erfolgt.
Vniuersis, ad quos presens scriptum peruenerit, nos Wer-
nerus de Marsowe et Rauen de Penicse, milites, cupimus
(BE TIONEN, a a
10
Das Original im Baupt-Arcive zu Schwerin trägt an Peraament-
bändern 3 fchildförmige Siegel, abgebildet im Medl. U.-8B. Bd. VI,
pag. 610, Ar. 4279 n.;
ı) das Siegel des Ritters Raven von Pent mit einem vorwärts ge-
fehrten Helme mit 4 ins Quadrat geftellten Federbüfcheln; Umfchrift:
RT DE. FR u.
Medi. U.-B. VI, 4279.
an un nn nn
1329. Sebr, 1. Noftod, r. 10.
Mechtild, Wittwe des Ritters Wolder Bernefür, geftattet
ihrer Schwägerin Gertrud, der Mittwe des Ritters Johann
Bernefür, ihre Güter in Mönchhagen zu veräußern.
_— - - - - —- Et ut hec prescripta ex parte
mei meorumque heredum ac meorum amicorum inconwulsa
permaneant et illesa, hii subscripti, videlicet Viricus de
Penitz, Conradus Preen, marschalkus, Helmoldus de Beneken-
haghen fidetenus compromiserunt, quemadmodum per appen-
sionem seu apposicionem sigillorum eorundem protestantur. —
— — Huius rei testes sunt: Johannes de Axecowe, Hennecke
Babbe de Wolken, Preen, Marquardus Noscentin, Hennecke
de Bulowe, armigeri, Bernardus Albus, Otbertus Albus, Her-
mannus Wokrente, Hermannus apud cimiterium, Hinricus Quast,
burgenses, ceterique quam plurimi fide digni. Datum Rozstok,
anno domini MOCCCIXXIX®, in vigilia purificacionis Marie.
Am Original im NRaths- Archive der Stadt Roftod hängen
3 Pergamentftreifen, aber nur der erfte träat noch ein Siegel. Es ift
fhildförmig und zeigt einen vorwärts gefehrten Helm, welder mit ins
OJuadrat geftellten 4 Biüfchen beftedt ift; Umfchrift:
[S’.] OLRIQ[I) D4 PAnı[2).
Medi. U.-8. VII, 5025.
11
1335, uli 25. tr, 11.
Peter, Pfarrer zu Schönberg, verzeichnet auf Befehl
des Bifchofs Dolrath von KRateburg die DPafallen
des Stifts Rabeburg nah) den Aufzeichnungen des
Bifhofs Marquard, (Uuszug.)
In primis illustres principes Johannes et Ericus duces Saxonie
vasalli sunt ecclesie Raceburgensis de decima terre Dartzinge
et de dimidia decima terre Raceburg.
Item Ludolfus de Lasbeke, miles, et Johannes frater suus,
armiger, de dimidia decima in Roggelyn. Item Ludolfus
Lasbeke, miles predictus, de dimidia decima in Slauicali
Zechere,
ltem Nicolaus et Henricus comites de Wittenborch et
Zwerin vasalli sunt ecclesie Raceburgensis,
Item Gherardus de Dorne, miles, de decima in Ghemelin
et Radelübbe et de aliis boris suis,
Item Johannes de Lutzowe, miles, de duobus mansis in
Peniz.
Item Wernerus de Marsowe, miles, de dimidia decima in
Scharbenowe.
Item Holricus de Blüchere, armiger, de dimidia decima
in Sapel.
Medi. U.:8. VIII, Ar. 5612.
nn
1341. Juni 10, Dömit. Tr, 12,
Hermann, Martin und Dietrich Wenkftern, Brüder, ver-
faufen dem Klofter Eldena das Dorf Platichow.
——— . Vt autem ista premissa a nostris
heredibus inconwlsa permaneant, nos predicti fratres Wenke-
sterne vna cum nostris conpromissoribus, videlicet Virico de
12
Penitze, Gherhardo de Massowe ac Gherhardo ac Hartwico
dictis Kapehinsthe, promittimus data fide domino preposito ac
priorisse et toto conuentui in Eldena hec omnia firmiter ob-
seruanda. In lucidius testimonium sigilla nostra presentibus
sunt appensa Testes huius rei sunt: dominus Hinricus de
Dannenberghe, miles, dominus Hinricus (plebanus) Vinke,
plebanus ciuitatis Domenitze, et dominus Hermannus, vicarius
ibidem, ac consules ciuitatis Domenitze, et Boldewinus et
Johannes, Conradus et Nicolaus, famuli dicti de Krüghe.
Datum Domenitze, anno domini MPCCC® quadragesimo
primo, dominica infra octauas corporis Cristi
Am Original im Haupt-Urdive zu Schwerin hängen an Pergament-
ftreifen 7 Siegel.
1) 2) und 3) die Siegel der 3 Wenffterne: ein fiebenftrahliger Stern.
4) fhildförmig; ein vorwärts gefehrter Helm mit 2 anfgerichteten
und 2 feitwärt3 gefehrten Federbüfchen an Stangen anf demfelben,
wie auf dem Siegel des Ritters Raven von Pent in Zr. 9.
Umfcrift:
++ S’. VLRIOI. D& . PANTZ@.
5) Siegel des Gerhard von Marfow: 2 gefrenzte Federn auf ge-
gittertem Grunde.
6) und 7) Siegel der Kaphinaft: rechts gefehrtes fchreitendes Pferd.
Medi. U.-B. IX, Ur. 6135.
1345. Jan. 6. Wittenburg. Xr. 13,
Hicolaus und Dftto, Grafen von Schwerin, beftätigen
dem Klofter Zarrentin das Patronat über die Kirche
zu Wittenburg und bitten den Bifchof Dolrath von
Rabeburg, die genannte Kirche mit ihren Einfünften
der Tafel der Nonnen ganz zu incorporiren.
Testes huius rei sunt: Borchardus Lutzow, Ghyso Sprenghel,
milites, Johan Bekendorpe, Heyneke Bralestorpe, Wydich Wesen-
berch, Dytleuus, Hermannus et Johannes fratres dicti de Zvle,
13
Olricus de Penytze, Arnoldus de Molendino, famuli; —
— — Datum et actum in ecclesia Wittenborch, anno domini
M°CCC’XLV®, dominica ante Fabiani et Sebastiani martirum
beatorum,
Medi. U.-B. IX, Tr. 6487.
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1349. April 16, Xr. 14.
MWedefind, edler Herr vom Berge, und fein Sohn
MWedefind verheißgen den Grafen Hicolaus (II) von
Schwerin als Brautihas ihrer Tochter und Schweiter
200 ME. lsth. Silbers auf nächiten Johannistag zu
zahlen,
—_— Alle desse vorscreuenen stucke love wi, her
Wedekind vnde her Wedekind, heren vorbenomet, mit vnsen
medeloueren — — — dem eddelen heren greven Nicolawese
tü Zwerin vnde sinen rechten erfnamen, vnde tü siner vnde
siner erfnamen hand greven Johanne van Holzsten, greven
Nicolawese van Tekenenborgh, greven Ötten van Zwerin vnde
her Nicolawese vanme Lobeke, hern Johanne van Haluer-
stad, ridderen, vnde Olrike van Penitze, Boldewine vanme
Lobeke, Ludeken van Blücher, Johanne Bekendorpe, Conrade
Sperlinge van Slawekestorpe, Conrade Prene, Marquarde Clawen
vnde Ghodschalke van Tzülowe, Knapen, — — — — — .
Geschreuen vnde gegheuen — — na Godes bort drutteyn-
hundert iar in deme negheden vnde vertighesten iare, des
viften daghes na paschen.
Zeitfhrift des hifter. Dereins für Wiederfahfen, Jahrg. 1853,
148 — 1505 umd Wigger, Gef. der Kamilie vo, Blücer, BP. I,
212, Ar. 29:.
Anm. Dermuthlih mit der folgenden Urf. (Ir. 15) identifch.
1
S.
ET
14
1349. Mai 17. Yr. 15.
Wedekind, edler Herr vom Berge, und fein Sohn
MWedefind verheißen dem Grafen Wicolaus (IL) von
Schwerin als Brauffhaß ihrer Tochter und Schwefter
zu Johannis 1350 die Summe von 200 Mit. Silbers
zu zahlen.
-— u . Alle desse vorschreuenen stucke
love wı her Wedekind vnde her Wedekind, heren vorbenomet,
mit vnsen medeloueren — — -—-, deme ceddelen heren
greven Nicolawese tü Zwerin vnde sinen rechten erfnamen
vnde tü siner vnde siner erfnamen hand: greven Johanne van
Holzsten, greven Nicolawese van Tekenenborgh, greven Ötten
van Zwerin vnde her Nicolawese vanme Lobeke, hern Johanne
van Haluerstad, ridderen, vnde Olrike van Penitze, Boldewine
vanme Lobeke, Ludek[e]n van Blücher, Johanne Bekendorpe,
Conrade Sperlinge van Slawekestorpe, Conrade Prene, Mar-
quarde, Clawen vnde Ghodschalke van Tzülowe, knapen. —
— — — — geschreuen vnde gegheuen — na Godes bort
drutteynhundert iar in deme negheden vnde vertighesten iare,
des viften sonendaghes na paschen.
Original im Geh. Staats-Ardhive zu Berlin. Medl. U.-B. X,
Ar. 6962.
u nun
1350, Jan. 5. Kübeck, Tr. 16,
Der Rath der Stadt LübeR fchließt eine Kandfriedens-
Einigung mit dem Grafen Dtto von Schwerin auf
drei Jahre.
Wy Otto, van der gnade ghodes greue tü Zwerin, bekennen
— 0. — Dat alle desse vorscreuenen (stucke)
15
stücke stede vnde vast bliuen, so loue [wi] dit dessen vor-
screuenen ratmannen(en) mid vsen medeloueren, dessen achbaren
knapen Viricus van Penitze vnde Arnde van der Molen,
vnde hebben vse ingheseghel en mid vser medelouere inghe-
seghele, de vorghescreuen sin, tü eneme groteren tughe vnde
orkunde hengen tü desme breue, de ghegheuen vnde screuen
is tü Lubeke, na ghodes bort dusent iar drehundert iar in
deme vyftighesten iare, in twelften auende.
Urf.-B. der Stadt £übed II, S. 878, und Medi. U.-B.X, Ur. 7034.
ae w v Ss
1350. März 24. Tr. 17, A.
Gottfhalf von Barnefow, Dtto Eöwenberg, Hermann
Bülow und Werner Sprengel, Knappen, geloben den
Knappen Ulridh von Pens, Heinrich Maltan, Dogt
zu Wittenburg, Heine Strohfirhen und Johann Stüf
Waffenftillftand vom 26. März bis zum 4. April.
Wy Godschalk van Barnekow, Otte Loüwenberch, Herman
Bülow vnde Werneı Sprengel, knapen, bekennen in desseme
open breue, dat wy louen in trüwen mit ener sameden hant
vnde stan vor ene velicheyt vnde vor enen vrede ane ghene-
gherleyghe arghelist Virik van Penze, Hinrik Moltsan, envoghet
to’ Wittenborch, Heyne Strokercke vnde Johan Stüken, knapen,
vor vns vnde vor alle, de dorch vns dün vnde laten willen,
vnde vortmer vor alle vnses heren man, de wonet in deme
lande to" Boyzenborch. Desse vrede scal nü anstan in vridaghe
morghen, de nü erst anstande is, wan it daghet, vnde scal
waren bette des sondaghes achte daghe na pascen, To ener
groter betüghinge hebbe wy vnse ynghezeghel vor dessen bref
ghehenghet. Desse bref is gheuen na den yaren godes düsent
drehündert vnde in viftegesten yare, des mitwekens na palmen.
Yadı dem Original im Baupt-Urchive zu Schwerin. Medi. U.-8.X,
Ur. 7064.
ee ee
16
1350. April 24. Boizenburg. zir. 17. B,
Ulrih Barnefow, Heinrih von Kobel und Henneke
Uegendanf, Knappen, geloben dem HKnappen Ulrich
von Pen& und feinen Helfern einen Waffenftillftand
auf 8 Tage.
Ich Vlrich Barnekowe, knape, Hinrik van Lobeke vnd
Henneke Neghendancken, knapen, bekennen vnde bethügen
an desseme breue, dat wy stan Vlricke van Pentze vnd allen
sinen helpern vor enen veleghen dagh vnd vor enen gantzen
vrede van deme ersten syv’ndaghe, de dar kvmpt na sv’nte
Ghüriens daghe vort ouer achte daghe, den dagh velich vt,
svnder arghe list, vor alle, de dorch mi Vlricke Barnekowen
don vnde laten willen. Dat loue wi Vlrich Barnekowe, Hinrik
van Lobeke vnd Henneke Neghendancke vorscreuenen knapen
Virico van Pentze, Heynen Moltzane, deme voghede van
Wittenborch, vnde groten Ficken van Tzule, knapen, yn trowen
mit ener samenden hant. Were ouer dat also, dat her Rauen,
min brüder, moste volghen mineme heren van Mekelenborch
vnder sinen bannere edder den heren, darmede scolde vnde
wolde ich Vlrich Barnekowe mine velecheyt vnde minen vrede
nicht ghebroken hebben. 'To ener grotern bekanntnisse henghe
wi Vlrich Barnekowe, Hinrik van Lobeke vnd Henneke Neghen-
dancke vse ynghezeghele vor dessen bref, de ghegheuen is to
Boycenborch, na godes bort drutteynhundert yar an deme
vifteghesten yare, des svnnauendes na sv’nte Ghüriens daghe,
des hilghen martereres.
Hadı dem Original im Haupt-Urchive zu Schwerin. Medl. U.-B. X,
Zr. ort.
ee nn
1350, Mai 13. Schwerin. Yr. 18,
Johann III, Fürft von Werle (Goldberg), fället einen
Sciedsiprudh in Betreff der Fehde der Herzoge Erich
17
von Sadıfen und Albrecht und Johann von Medlenburg
gegen den Grafen Dtto von Schwerin und verheißt die
noch unerledigten Punkte durch einen Schiedsfprucd zu
Parhim am 8. Juli zu fchlichten.
- — —— Vortmer vmme de scelinghe,
de tuschen hern Rauen Barnkowe vnde Ulrik van
Pentze is, der scolen se ghan en iewelk tü sinen vrunden
twen, de vere scolen se ensceden; konen se des nicht dün,
so scole wy vnd vse veddere hertoghe Albert van Mekelnborch
se entsceden vp de suluen tid mid minne ofte mid rechte;
dar scolen ere vanghne an beyden siden dach
vphebben, wante tü der suluen tid. — — — — —
Tü tughe desser vorscreuene dinck so henghe wi, her
Johan van Wenden vorbenümet, vse inghzegel vor dessen bref,
de ghegeuen vnd screuen is tü Zwerin, na Godes bort durtey/n)-
hundert iar in dem viftegesten iare, des dunnerdaghes vor
pinchsten, der hoctid. Hir hebben vse leuen truwen man ouer
wesen, dat dit ghededinghet is: her Johan Voz, her Hartman
van Olenborch, riddere, her Godeke van Parchem de perrer
vnd prouest van Dobertyn, vnd velle andere gude lude.
Hac dem Original im Hanpt-Archive zu Schwerin. Medi. 11.8. X,
Ür. 7078.
ann mmunn
(1352, April 26. Wismar.) Ar. 19,
Albredht, Herzog von Mecklenburg, entläßt den Grafen
Dtto von Schwerin einftweilen bis zum 12, November
feiner Gefangenfhaft.
— — — — nn. 0. — m — — u un nn —
Vortmer so heft me den greuen tü borghe dan bette des
neghesten daghes sunte Mertens daghe, de neghest tükomende
2
18
is: den hebbet gheborghet druttech riddere vnde knechte siner
man vnde sosse siner ratmanne van Zwerin. Den greuen heft
me nü gheantwordet tü der Wismer des greuen mannen; des
scolen des hertoghen man van Mekelenborghes den greuen tü
Zwerin velich vüren vor den van Mekelenborch vnde vor sine
man vnde alle sine hulpere vnde vor al de iene, de dorch
sinen willen dün vnde laten willen. In sunte Mertens daghe,
dese nü neghest tükomende is, so scolen des greuen man
vürere senden tü der Wismer, de scolen des hertoghen denere
van Mekelenborghes dar vpnemen, wo vele dar riden willen,
vnde vüren tü Zwerin, dar se den greuen des negesten dages
sunte Mertens, de nü neghest tükomende is, vpnemen scolen
vnde wedder velich vüren tü der Wismer; dar scolen van des
greuen weghene mede riden: Vlrich van Pentze, Volrad van
Tzüle, Hennyngh Knop, Bergheteheyle, Kersten Bosel vnde
en ratman van Zwerin, vnde scolen den greuen vnde des van
Mekelenborghes man vnde denere velich vüren tü der Wismer
vor al de iene, de dorch des greuen willen dün vnde laten
willen. Were dat se des nicht en deden, so scolen desse
drüttech riddere vnde knechte vnde ses ratmanne van Zwerin
inriden tü der Wysmer, vnde dar nicht vt, ene rechte vengnisse,
ghelikes ofte se vp enem velde ghevanghen weren, vnde dar
nicht vt, se en dün dat in des van Mekelenborch willen vnde
der siner, den se ghelouet hebben. Vortmer des hertoghen
vanghenen van Mekelenborghes, der de greue vnde sine houet-
lude vnde sine borghere macht hebben, aldus lange’ dach
hebben, bi namen her Rauen van Barnekowe vnde sine brudere,
Droste van Stoue, Helmod van Plesse, hern Helmoldes sone.
Vortmer de vanghenen, de den greuen afghevanghen sin, der
de van Mekelenborch vnde sine houetlude macht hebben, also
lange scolen dach hebben; vortmer Volrad Lützowe vnde de
sine, de em afghevanghen sin, der de greue vnde Kersten vnde
Johannes Bosele macht hebben, vnde bi namert Weykesterne';
och scolen des greuen vangenen, de Volra(l)d Lützowe vnde
sine hulpere den greuen afghevangen hebben, der Volrad macht
19
heft, also lange, vnde bi namen Heyno Moltzan, dach hebben.
Were dat desser vorscreuenen vürere welk afghinge binnen
desser tid ofte buten landes were, den scal men enen ghüden
anderen man in sine stede setten vnde schicken, also dat vore
deghedinghet is. Were och, dat dat landen vnde steden witlik
vnde openbar were, dat de van Mekelenborch ofte de sine
vp desse vorscreuenen dach den greuen nicht annamen wolden,
den scolen de vorscreuenen riddere vnde knechte vnde ratmanne,
de den greuen gheborghet hebben, leddich vnde los wesen.
Dit hebbet deghedinghet van des hertoghen weghene van
Mekelenborch: her Benedictus van Aneuelde, her Hinrick van
Stralendorpe, her Eghard van Bibowe, riddere, Reybern van
Plesse, knape, her Herman Walmerstorp vnde her Darghessowe,
ratlude tü der Wismer, van des greuen weghene: Virik van
Pentze, Volrad van Tzüle, Hennyngh Knop, Bergheteheyle,
knapen, vnde de ratlude tü Zwerin.
ah dem Original-Concepte im Baupt-Urchive zu Schwerin. Kifch,
v, Maltan. Ur. II, 94, und Medi. U.-8. XII, Ar. 7602.
1352, April 26. Wismar. Tr. 20.
Weib von Penk und Genofjfen geloben dem Herzog
Albreht von Medlenburg, ihm den Grafen Otto von
Schwerin zu Martini wieder zuzuführen.
In godes namen. Amen. Wy Virich van Pentze, Volrad
van Tzule, Kerstian Büsel, Knop vnde Berichteheyl bekennet
openbare, dat wy scholen in sunte Mertines daghe komen to
der Wismer vnde scholen velich [w]esen dey reyse veder vnde
vord vnde scholen opnemen hertoghen Albrechtes dener, vu
vie der mit vns riden villen, vnde scholen dey veligh voren
to Zwerin. Des negesten daghes sunte Mertines des morgens
scholen en antworden vnsen heren, greuen Ötten van Zwerin,
sunder yenegher hande arghelist vnde scholen mit en riden
2%
20
vnde vüren den greuen vnde se alle velich vor alle de ghene,
dey dor vnses heren des greuen vnde vnse aller willen don
vnde late[n], sunder yenegher hande harghelist vnde helperede,
went in dey stat to der Wismer; van he dar kumpt oppe des
hertoghen hof, so sin wy vnde alle borghen los, dey vor eme
ghelouet hebben. Were dat vnser welich seeg worde eder
storue ofte hindert worde, des hey van rechte nethen scolde,
dar schole wy enen andere[n] nemen so güt an sine stede.
Dit hebbe wy an tröwen ghelouet vnde louen dat dem her-
toghen van Mekelenborch vnde den sinen an dessen breue,
dar wy tho eyner betüghinghe vnse inghesighele hebben
anghehenghet. Dit is ghescheyn vnde disse bref is gheghiuen
to der Wismer, na der bord godes M’CCC"’ quinquagesimo
secundo, des negesten dünredaghes na sunte Marcus daghe.
Uach dem Original im Haupt-Archive zu Schwerin. Daffelbe trägt
noch 5 pergamentene Bänder; aber nur an fünfter Stelle hängt noch ein
Brucftüd eines runden Siegels: in einem Sechspaß ein ftehender Schild
mit einem rechts auffteigenden Löwen; Umfcrift:
S' — — — — YLO.
Medi. U.-8. XII, 7603.
ee a a
1352. Oct. 13, Wismar. ir. 21.
Albrecht II, Herzog von Mledlenburg, verfchreibt der
Gräfin Ridardis von Schwerin, Gemahlin feines
Sohnes Albredt III, Stadt und Land Grevesmühlen
zum £eibgedinge.
— — — — Dit loue wi hertogh Albert mit vsen truwen
ridderen her Berndts van Aneuelde vnde her Hinrich Stralen-
dorpe vntrvwen greuen Ötten van Zwerin vnde Virike van
Pentze, Volrade van Tzülowe, Henninghe van Tzülowe,
Henningh Knope, Ludeke Blüchere vnde Hannes Berchtoheylen
to des greuen hant, stede vnde vast to holdende, vnde hebben
21
to ener betüginge vse grote ingheseghele mit vser twiger vor-
sprokenen trvwen ridderen ingheseghele an dessen bref gheheten
hengen. Dit is ghedeghedinget to der Wismere na godes
bort, vnde is desse bref vp gheuen, dritteynhundert iar in
deme twevndeveftighesten iare, des sunnauendes na sunte
Dyonisius dage. Darouer was her Berndts van Anevelde, her
Hinrik Stralendorp, riddere, Ludeke Blucher, Henningh Knop
vnde Hannes Berchtoheyle vnde mer lude, de der trvwe
werdich sin,
Yadı dem Original im Haupt-AUrchive zu Schwerin. Med. U.-8. XII,
Ar. 7670, und Wigger, Sam. v. Blücher, ir. 302.
1353. März 18. Kiübed. Tr. 22.
Dtto, Graf zu Schwerin, und die Stadt LübeR fchliegen
einen Waffenftillftand auf vier Wochen zur Ausgleichung
der Streitigfeiten mit des Grafen Mannen.
Wy greue Otte, van der gnade godes greue tu Zwerin,
bekennen vnde bethugen openbare in dessem breue, vnde wy
radmanne van Lubeke bekennen in desser suluen schrift des
ghelik, dat wy ghedeghedinget hebben vnder vns, alse wy
greue Otte vorbenomed van vnser manne weghene, de wy
vordeghedinghen vnde den radmannen in ener schrift ghegheuen
hebben, de ere mordere nicht en sin, in desser wys, also hir
na beschreuen steyt: Dat id mit den radmannen vnde mit
den eren vnde mit den vnsen mannen schal stan an velicheyd
van desser tyd, alse desse bref gheschreuen is, wente veer
weken na Paschen, de neghest tokomende is, vnde den dach
al vd. Men worde wy gheladen van jenegheme here[n] eder
steden ofte van jemende anders, de in deme landfrede be-
grepen is edder darin kumpt binnen desser tid, den schole
wy volghen, alse de landfrede tusecht. Vortiner so schole
wy greue Otte vorbenomed mit vnsen medeloueren, de hir na
beschreuen stan, alse [mit] Olrike van Pentze vnde mit
Henneken, sime sone, Gherlaghe vamme Lobeke, Clawetze
vamme Kroghe, Godscalke vam Tzulow dem olderen, knape[n],
vnde Bertheheylen, davor stan vnde stan darvor, dat van deme
Redevine vnde dardor vnde dor de tzinghelen vnde dor de
boome, de dartu ligghen, nen schade den radmannen vnde
den eren schen schal. Were ouer dat Olrik van Pentze vnde
Henneke, sin son, van hindernisse weghene Hinrikes van
der Hude, de dat sulue slod mit en heft, nicht keren
konden, dat dar nen schade van en schege, so scholen se
altuhand vns greuen Otten vorbenomed ofte den radmannen
van Lubeke, edder dem se it beuelen van erer weghene, eren
deel des slotes tome Redevine antworden sunder
jenegherhande arghelist. Vordmer, wer jenigh man van des
heren greuen Ötten man vorbenomet, ane vnse mordere, der
. velecheyd hebben wolde, umme lik to dunde vns vmme de
schuld, de wy en gheuen, de wille wy velighen, icht se vns
dat enen dach voretu enbaden. Vnde mit dessen deghe-
dinghen scholen de breue van deme landfrede noch nenerleye
deghedinghe ofte handueste ghelemed ofte ghebroken wesen.
To ener openbaren betughinghe so hebbe wy greue Otte vor-
benomed vnde wy radmannen tu Lubeke dessen bref mid
vnser beyder hemelike inghesegele besegheld, vnde vnse me-
delouere vorbenomed hebben mid vns desse stucke stede vnde
vast tu holdende den vorbenomeden radmannen, vnde se
wedder uns gheloued mit handen vnde mit munde entruwen.
Vnde dessen bref schal vnse ghestlike vader, her Bertram,
bischop tu Lubeke, de ouer alle desse deghedinghen van bede
weghene vnser beyder heft gewesen, tu vnser beyder behof
beholden, de gheschreuen is tu Lubeke, na godes bord drut-
teyn hundert iar in deme drevndeveftighesten iare, des man-
daghes na Palmen,
£üb. U.-8.1, 88. III, Ur. CLXI, und Medi. U.-8. XII, Zr. 7743.
1854, \uni 28 bis 1356, Mai 12. Tir. 23,
Prozeß des Geiftlihen Wicolaus Ghyfewitte, als
Teftamentspollftreders des wail. Sadywalts Gerhard
von Xoftod, wider den Rath zu Xoftof wegen des
dem Gerhard fchuldig gebliebenen Salars.
Der vom Papste Innocenz VI zum Richter in der Streit-
sache ernannte Abt des Michaelis-Klosters zu Lüneburg, Ulricus,
fordert die Bürgermeister und Rathmänner der Stadt Rostock
nach Lüneburg vor sein Gericht. Die Geladenen entschul-
digen ihr Fernbleiben von Lüneburg mit der Unsicherheit
des Weges: »propter capitales inimicitias, que vertuntur inter
»ipsos proconsules, consules et eorum adherentes, ex una, ac
»strenuos viros Nicolaum de Kroghe, Olricum de Pentze,
»Hinricum de Hüde ac Vnsune Godowe, armigeros,
seorumque complices et fautores ac alios potentes, parte ex
saltera, ac propter viarum discrimina«; sie bitten, einen Ort
zu wählen, zu welchem sie ungefährdet gelangen können.
Medi. N.-8. XII, Xr. 7965, 5. 499—508.
De ee ee DV y vv vv
1356. März-Mai. Roftod. Tr. 24,
Acten, betr. die Klage des Geiftlihen Helmold Hovefche
wider die Stadt Roftod wegen vorenthaltener Gelder
und Güter.
4) Mathias Kogghemester, als Rostocker Sachwalt, erklärt
vor dem Propst Conrad von Seehausen, dass für die Rostocker
die Fahrt nach und von Seehausen nicht ausführbar sei:
»propter cspitales et odiosas inimicicias quorundam potentum,
24
»videlicet strenuorum virorum Nicolai de Croghe, Olrici de
»Pentze, Hinrici de Hude, Werneri et aliorum nobilium de
»Schulenborgh dictorum, Loyonis ac Vnsune Godowe, armige-
»rorum, eorumque complicum et fautorum ac aliorum nobi-
»lium, quorum potenciam merito perhorrescunt.
Medi. U.-8. XIV, Xr. 8201, 5. 23/24.
1356. uni 15, Tr. 25.
Raven von Pent verläßt vor dem Herzog Albrecht
von Medlenburg dem Marfward von Stove alle feine
Befitungen in Br.-Xünz.
Omnibus presencia visuris vel audituris ego Rauen dictus
de Pentze, armiger, cupio fore notum et in hiis scriptis recon-
gnosco publice protestando, me ex pleno consensu meo proprio
et omnium heredum meorum iustorum rite et racionabiliter
resignasse et dimisisse, et presentibus resigno coram nobili
principe et domino nostro dilecto, domino Alberto, duce Magno-
polensi, omnia bona mea sita in villa Du’tzen Ro*senitz in
terra Godebusz cum omni iure libere et solute, que actenus
sub forma dicta weddeschat possedi et sicuti ad me dino-
scitur pertinuisse, prouido viro et honesto Marquardo seniori
dicto de Stoue suisque veris [heredibus] paciffiice et quiete
perpetue possidenda(m), itaque, quod ego antedictus Rauen
meique imposteri meorum heredum iustorum prefatum Mar-
quardum de Stoue suosque heredes in predictis bonis non
debebimus de cetero aliquo modo aggrauare aut molestare,
sed vt per me et meos heredes firmiter et inuiolabiliter obser-
uentur, omni fraude doli postergata. Et in testimonium verius
omnium euidencium nos Albertus dei gracia dux Magno-
polensis approbamus in hiis scriptis et protestamur omnia et
singula supradicta coram nobis data et acta fuisse et finaliter
perpetrasse nostro sigillo vna cum sigillo prefati Rauen de
25
Pentze presentibus litteris appens. enormiter protestando.
Datum et actum anno domini M’CCC. quinquagesimo VI., feria
quarta quatuor temporum sacri festi pentecostes,
Yach dem Original im bifchöflich rateburgifchen Archiv zu Yleuftreliß,
gedrucdt im Medi. U.»8. XIV, 8237.
An dem nicht umgefchlagenen Rande der Urkunde hangen:
ı) das herzogl. Secret, abgebildet in Bd. X des Medl. U.-B., zu
Ur. 7079;
2) das Siegel Ravens von Pent; fehildfdrmig mit herausfchauendem
Belme, welcher mit 2 fenfredhten Büfcheln beftecft ift, quer tiber
den Helm fiegt eine Stange, welde an jedem Ende einen Büfchel
trägt. Umfchrift:
*S’, RAVAN. Däa. Paynüzd.
1356. Sept. 22. Perleberg. Tir. 26,
Dtto, Graf von Schwerin und Tedlenburg, fühnt fic
mit dem Marfgrafen Ludwig dem Römer von Branden-
burg dahin, daß das Schloß Stavenow abgebrochen wird
und der Graf das dafelbit neu zu erbauende Haus vom
Markgrafen zu Echn trägt.
Ghegheuen to Parleberghe, nach godes ghebort drutteynhvndert
yar an dem ses vnde veftige(n)sten yare, an sunte Mauricius
daghe, des hilghen merteleres. Dar by gewesen syn her Rolf
van Langhen, ridder, her Johan van Scepelice, kerchere to
Wittenborch, vnze ouerste scriuer, Vlrich van Pentze, Klawes
van dem Kroghe, Kersten vnde Hannes, brodere genompt
Bosel, Hennyngh Nygenkerken, Johan Berchteheyle, knapen,
vnde andere guder lude genoech.
Gedr. bei Riedel Cod. dipl. Brand. I, 8d. I, 5. 215, aus „dem
m P. f. Geh. Baus-, Hof- und Staats-Archive zu Wien befindlichen
Orginal”, und im Medi. U.-8. XIV, 8262.
nn
26
1357. Juli 27. Kenzen. Tir; 37:
Ulrih von Pent und feine Söhne, Hennefe und Ulrich,
begeben fit in den Dienft des Herzoas Albrecht von
Medlenburg zum Kampfe um die Grafichaft Schwerin.
Wy Olrik vnd mine sone, Henneke vnd Olrik, knapen
gheheiten van Pentze, bekennen vnd bethugen openbar in
dessem breue, dat wi vns mit allen vnsen vrunden, de wy
vormoghen, hebben mit rade vnser negesten ghesat vnd ghe-
geuen vnd setten in dessen breue, vns dem hochgebornen
vorsten, her[n] Alberte herthogen tu Mekelenborch, vnd sinen
eruen tu denste, also dat wi en trüliken denen vnd helpen
scolen mit vnser gantzen macht ieghen allermalke, nd bi
namen ieghen deme Greuen van Tekeneborch vnd de Zwe-
rinschen vnd ere helpere. Vnd wi scolen vns nummer daghen
edder sünen mit dem seluen greuen vnde den Zwerinschen
vnd eren helperen, wi en dun dat mit vnses heren vorbe-
numet herthogen Albertes van Mekelenborch vnd siner eruen
rade vnd guden willen. Were ok dat wi in sineim] denste
scaden nemen redeliken, dar scal he vns af nemen; neme wi
ok vrome, de scal sine wesen. Alle desse dingk stede vnd
vast tu holdene dat loue wi mit eyner samenden hant dem
vorbenumeden herthogen vnd sinen eruen in guden truwen
vnd bi vnser ere, vnd hebben vnse inghesegele tu bokantnisse
ghehenget vor dessen bref, de ghegeuen is tu Lentzen na
godes bort drutteinhundert iar in dem seuen vnd veftegesten
iare des dunredages na sunte Jacobs daghe.
ad dem Original im Hanpt-Archive zu Schwerin. Don den
5 eingezogenen Pergamentbändern trägt nur noch der erfte die zer-
brochene Rücplatte eines fchildförmigen Siegels.
Medi. U.-B. XIV, 8370.
ee Ey ZW Wi By Vu vn
27
1357. Aug. 20. Kenzen. Tr. 28,
Ulrih von Pent und feine Söhne, fowie Dietrich
Mentftern, Knappen, erfennen die Kehnspflichtigkeit
des Schloffes Redefin gegen Herzog Albrecht von
Medlenburg an.
Wy Olrik vnd mine kindere Henneke vnd Olrik var
Pentze vnd Diderik Wencsterne, knapen, bekennen openbar
in dessem breue, dat wy vnd vnse eruen scolen vnsem heren,
dem erbarn vorsten heren Alberte, hertogen tu Mekelenborch,
vnd sinen eruen mit dem huse tu dem Redeuyne, wanne wy
en wedder buwen, truliken tu denste sitten vnd tu alle eren
ghebiden vnd tu erer hant holden vnd en darmede behulpen
wesen ieghen allermalk. Vnd wi scolen nemande daraf
scaden edder hinderen ieghen eren willen, dar se vmb iengerleie
wis tu dedinghe vnd tu maninghe vmb komen moghen. Vnd
wanne ok vnse vorbenümde here vnd sine erue vns eschet
edder vnse eruen, so scole wi dat hws em antwerden edder
breken, wo en dat euenst kumpt. Were ok dat wi en dat hws
antwerden edder breken scolden, so scal vnse vorbenüm [de]
here edder sine erue vns edder vnsen eruen de koste, de de
lude vordün, de vnse here vns seddet dor des huses willen
tu buwende, wedderleggen, als Vicken Lutzowen duncket rede-
like sin. Alle desse stucke gantz vnd vast tu holdene loue
wy vorbenum[de] mit vnsen eruen vnd mit vnsen medeloueren,
als Merten Wencsterne, Coneke Plote, Wasmud vnd Jorden
van dem Knesebeke, knapen, vnsem vorbenum[den] heren vnd
sinen eruen in guden truwen mit eyner samden hant, vnd
hebben tu thuge desser dingk vnse vnd vnser louere ingesegele
vor dessen bref gehenget, de ghegheuen is tu Lentzen, na
godes bord drutteinhundert iar in dem seuenvndveftegesten iare,
des sondages in den acte daghen vnser vrowen wortemisse.
28
ad dem Originale im Haupt-Urchive zu Schwerin. Un einae-
jogenen Schildftreifen hangen 8 Siegel, deren Umfchriftern meift etwas
befcbädiat find:
ı) fehildförmia (Meiner als die beiden folgenden), mit dem herans-
fhanenden Pentifchen Helme: zwei Auäfte aufrecht feitwärts an
den Helm aeftedt; ein Doppelguaft wagereht quer unter erftere
geleat; Umfcrift:
# S’ VLRIGI D& [PJaynz » &
2) wie ı), aber Belm rechtsfhauend; Umjchrift:
+5 I0O:hAA.NI.DAaPanT..d +»:
3) wie 1) und 2), doch find die Federn einzeln an die Stange ge-
bunden; Umfcrift:
-*k S’ VLRIOI x Dad x PdYnzda.
4) Siegel des Dietrich Wenfftern.
5) Siegel des Martin Menfftern.
6) Siegel des Hartwig Plote.
7) Siegel des Wasmuth Knrefebed.
Medi. U.-B. XIV, 8382.
KW De We WW u
1359. April 27, Tr. 29.
Albreht, Herzog von Medlenburg, leiftet der Stadt
£übet Gewähr für den von den v. Pent und ihrem
Anhange bis zum 25. Juli zu haltenden Frieden.
Wy Albert, van der gnade Godes herthoghe van Meke-
lenborch, greue thu Zwerin, bekennen openbare in dessem
breue, dat wi den wysen mannen, den ratmannen vnde der
gantzen meynheyt der stad tü Lübeke, stan vor enen gantzen
vrede vnde ene scekere velegheyt vor vse geträwen Olrike
van Penicse vnde sine sone vnde ere vedderen vnde
vor alle de dorch se dün vnde laten willen, vnde vortmer
vor alle vse ghetruwen man, de in dem lande thu Wyttenborch
beseten sint, nu van stade anstande wente thu sünte Jacopes
daghe, de neghest tükomende is, stede vnd vast tü holdende.
Thu ener groteren wyssenheyd hebbewy vse heymelke ingheseghel
29
laten henghen an dessen bref, de gheuen is na Godes bord
drutteynhunderd jar in deme neghenvndevefteghestem jare, des
sünauendes in der Paschen weke.
Yah dem Original auf der Trefe zu Kühe mit anhangendem
Secret. üb. U.-8. I, Bd. IN, Ur. 528, $. 335, und Medi.
U.-8. XIV, 8607.
IT ETELTELTELN Senn
1361. Junt 16. Schwerin. r. 30.
Albreht, Herzog von Medlenburg, meldet dem Erz-
bifchofe Dromold von Riga feine Befchwerden gegen
die Stadt Elbe und erfucht ihn, darüber zu enticheiden.
Dit sint de schelinghe, de vns, herteghen Alberdte van
Mekelenborgch, schelen mit den ratmannen vnde den borgheren
van Lubeke,
_— oo Vortmer, alze wy erer liues vnd gho’des
velich weren vnd in sunderken vrede mid en sethen van vnser
manne weghene, sint ere denere vnd ghesinne vth ereme brode
vnde daer wedder in ghereden in vnse land vnde scloghen
daer vnsen man doet, Helmolde var Penicse, sunder
recht, de mede in vnseme vrede was lyke anderen vnsen
mannen, vnde deden dessen doetschlach, alze wy edder de
vse ny rechtes ouer Helmolde weyghereden, vnd dedent daer
entbouwen. Alze wy alze vnse manne den von Lubeke tü
like vnde tü rechten boden hadden vnde beghereden rechtes,
went wy vnsen vrede beholden willen, wo wi tü rechte scolen,
vnde desse doetsclach gesche*en is binnen deme vrede van
eren deneren vnd ghesinde vth ereme brode vnde daer wedder
in, wer se vns dat icht betheren scolen na vredes rechte, vnd
went se de handadeghen na der daet vnde daer na, dat
wi em de dat kundegheden, ghehouet, ghehuset vnde gheheghet
hebben, wer se icht scolen like sculdich wesen, alze de rechten
handadeghen, edder wes eyn recht darvmb si.
30
— u u Erwerdighe vader vnd leve here, her
Vromolt, ertzebyscop tü der Ryghe, vmb desse vorscreuenen
stücke ghere wy rechtes vnd bidden, dat gy vns hir vmb
entscheyden mid rechte. — — — — — — — — — —
Ghegheuen vnd screuen vnder vnseme groten ingesegele,
tu Zwerin, na Godes bort druttienhundert jar in deme en vnd
sostigesten jare, des negesten daghes sünte Vites.
£üb. U.-8. I, Bd. II, ir. 395, pag. 406 — 408, und Medi.
U.-8, XV, 8912.
ee wi
1362. Auguft 15. Ungarifch Brod. ir. 31.
Rudolf, Herzog zu Sacyfen-Wittenberg, läßt das Haus
Dömis durch den Herzog Albreht von Mledlenburg
an Ulridy von Pens überantworten.
Wir Rudolf, von gotis gnaden hertzoge tzü Sassen, dez
heiligin Römschin rychs vbirste marschalk, tün kunt vnde
bekennen offinliche in disem briue, daz wir den hochgebornen
fursten vnde herrin, hertzogin Albrechte von Mekelnburg, vnsern
libin öhemen, fruntliche gebetin habin vnde heiszin, vnser hüs
Domnitz inantwortin deme erbern knechte Vlriche von Pentzk,
deme wir wole truwin vnde gleubin; vnd wanne vnser öheme
dem egenanten Vlriche vnser vorgenante hus recht vnde rede-
liche ingeantwortit hat ane alle geferde, so sage wir vnsern
Ööhemen egenant quyt, ledig vnd loz allir ansprache vmbe
Domnitz mit orkunde dises briues, vorsigilt mit vnseme anege-
hangenen ingesigil. Gebin tzu dem Vngerischen Brote, nach
Cristi geburt dritzenhündert iar darnach in dem tzweyvnde-
sestzigistin iare an vnsir vrowin tage, als sy tzü hümele vur.
Medl. U.-B. XV, 9082.
LS u LEE DE
31
1363. Sebr. 14. Yr. 32.
Dolrad und Lüder von Kübow fchliegen mit der Stadt
Kübet einen Kandfrieden auf unbeftimmte Zeit unter
gegenfeitigem Dorbehalt achttägiger Auffündigung.
Vnde wie Dethlef vnde Borchard, gheheten Lvtzowe, vnd
Henneke varı Pentze bekennen openbare, dat wie ghelouet
hebben vnde louen in desser schrift mit den vorbenomeden
Volrade vnde Ludere Lutzowen, vsen vrunden, dessen vor-
schreuenen ratmannen vnde borgheren to Lubeke alle de vor-
benomeden stucke stede vnde vast to holdende sonder arge
liste, — — — — — — — — — — — —
na Godes bord dritteynhundert iar in deme 1,XII iare, to
Vastelauende.
Yah dem Mundum anf der Trefe gedr. im Küb. U.-B. II,
Ur. 4355. Medi. U.-B. XV, Ur. 9130,
1363. Aug. 14. Wismar. Ar. 33.
Der Knappe Beinrih von der Hude verfauft dem
Herzog Albreht von Medlenburg die Hälfte des
Schloffes Redefin und der zugehörigen Dörfer, jedoch
hat der Herzog das halbe Schloß zu Redefin von den
DPfandinhabern, den v. Pens und den Wentfternen, für
210 ME. Eüb., das Gut zu Dolzrade von den v. Pent
für 40 £üb. ME. zu löfen.
Ik Hinrik van der Hude, knape, bekenne openbar vor
mi vnd minen eruen vnd vor allen den genen, die desse sake
anrurende is, dat ik na rade vnd vulbort miner negsten vrunt
32
vnd al dergenen, der er vulbort dartu tu eschende was, hebbe
verkoft vnd verlaten, verkope vnd verlate in dessem iegen-
wardigen briue dat halue hüs tu dem Redeuine mit allen
sinen tobehoringen, als id in siner scheide licht vnd oldinghes
gelegen heft vnd als ik dat kofte van Gherde van Marsow,
vnd vortmer al dit nabescreuene güt, als dat halue dorp tu
Beltzke vnd die molne tu Beltzke, dat halue dorp tu Curde-
storp, dat halue dorp tu dem Quaste, dat halue dorp tume
Treptze, dat halue dorp tu Bandekow, dat halue dorp tu der
Jabele ane den krügh vnd in dem suluen dorpe dri huuen,
die ik cofte van Helmlod' Büterodden, den haluen dick tu
Losen, dat dorp tu Pagakes Voltzerode ganz, dat ik kofte
van Gherde van Marsow vorgenümt, drie del des dorpes tu
dem Ramme, dat halue dorp tu Lubbtene ane enen hof, vnd
dat holt dat dar heet Berndsholt ganz, den krügh tu Berkhüde
vnd die Sudenware half, dem dorluchtigen vorsten, minem
gnedigen heren hern Albrechte, hertogen tu Meklenborch vnd
greuen tu Zwerin, vnd sinen eruen vor ene summe pennighe,
die mi genzliken bereet vnd betalt is tu miner nüge, vnd
scal vnd wil em des vorbenumden haluen slotes mit sinen
tuhoringen vnd des vorbenumden gudes mit allen sinen
tuhoringen waren iar vnd dagh, als en lantrecht is, vnd
dat van aller ansprake vnd wernisse vntfrien vor alle die
gene, die vor recht komen willen vnd recht geuen vnd
nemen; sunder die vorbenumede hertoge Albrecht scal
Virike gehieten van Peentz vnd sinen kinderen vnd den
Wenksternen bereiden vnde betalen twe hundert mark vnde
teine lubische? pennighe, dar en dat vorbenumde halue slot
van mi vor tu panden steit; ok scal hie den van Peentze
bereiden vor dat gut tu Voltzerode dat en tu pande steit, als
mine briue spreken, vnd io nicht bouen virtich mark Lubisch;
vnde wise minen vorbenumden heren mit der losinghe des
vorbenumden haluen slotes vnd des vorbenumden gudes an
die van Peentze vnd die Wenksterne vorbenümt, anders scal
min vorbenumde here dat halue slot vnd all dat vorscreuene
33
güt mit allen sinen tubehoringen ledich vnd los vinden. Alle
desse vorscreuen stukke loue ik Hinrik van der Hude vor mi
vnd min eruen dem vorbenumden hertogen Albrechte, minen
heren, vnd sinen eruen, vnd tu siner hant den duchtigen
hern Kerstiane Bosel, riddere, Volrad vnd Luder genumet
Lützow, knapen, vnd gemeinliken sinem ganzen rade stede
vnd ganz sunder allerleie argelist vnd hulperede tu holdende
mit orkunde desses iegenwardigen briues, die besegelt is mit
minem ing[elsegel vnd gegeuen tu der Wismer na godes bort
drutteinhundert iar in dem drivndsestigesten iare in.-vnser
vrowen auende, als sie tu hemele genomen wart,
Yah dem Original im Hanpt-Urdive zu Schwerin. Das ange-
bängte ziemlich Peine, runde Siegel hat die Stempelplatte verloren.
Medi. U.-8. XV, Ar. 9187.
LIE RL LE Zr
(1371.) Oct. 4. Qr. 34.
Kemfin v. Pente erfucht den Herzog von Sadıfen und
den Rath von Eüneburg, ihm einen Dertrauten zu ge-
heimer Derhandlung nad) Lauenburg zu fenden.
Salutatione servili premissa. Wethen scolle gy, herre van
Sassen, vnd gy, bederuen ratmann to Luneborch, dat dy erste
brief, den gy mi sanden, dy quam mi to spade, dat ik des
daghes teghen jv nicht kömen mochte, vnde dy ander louebrif,
. den mi Beyueld brachte, vnd also Beyuelt van mi schyed vnd
ouer dy Elue quam, da ward he dot slaghen vnd ik reyt des
vrydaghes to Ertenborch vnd hield dar allen den dach mit
mines herren rat vnd mit minen vrunden unmaten verlich als
ed mi leghen is.) Vnde wo gy dat nu holden willet edder
ı) Sudendorf in Braunfchw. - £üneb. Urf. IV, Ur. 354, giebt:
„unmaten veelich. Als ed mi leghen is, vnde wo" n. f. w. Aus.
dem ganzen Zufammenhange ergiebt fih, daf die Kesart „‚veelich‘‘
anftatt ‚‚verlich‘‘ widerfinnig ift; Hemfin weigert fich, abermals einen
8
84
moghen, vnde ist, dat ik thegen ju komen scal, so sehe ik
dat gern, dat gy juwen rat senden wolden theghen mi by
Louenborch by der joden kerkhoue, wanne ik so verren nicht
mer ryden darv. Dar wold ik ju berichten aller stucke vnd
aller mines herren meyninghe. Vnd is dat, dat gy dar nicht
komen eder senden moghet, so sendet mi enen hemliken
man, dem gy louet, den fil ik sin ok berichten, vnd
vnbiedet my dat so tydeliken touoren, dat ik sin ware
nemem möghe. Scriptum sabbato post Michaelis meo sub
sigillo.
Hemkinus de Pentze format.
Xadı dem Original im Kineburger Stadt-Archive gedr. in Dolger,
£ineb. U.-3. II, pag. 88, ir. 709, und in Sudendorf Braunfhw.-Lüneb.
Urf. IV, Qr. 354. Das Siegel ift zerbrödelt.
u EL
1372. Mai 31. /ir. 36.
Wenglav und Albreht, Herzoge zu Sahjen und Füne-
burg, verfünden, daß fie Stadt und Kand Dömit mit
den Schlöffern zu Redefin und Gorlofen dent Herzoge
Albreht von Mledlenburg zu erblihem Befite abge-
treten haben, und fordern die Einwohner auf, ihrem
neuen Herren zu huldigen.
Wy Wentzlav vnd Albrecht, van godes gnaden, hertogen
to Sassen vnd to Lunemborch, allen vsen leven ridderen,
knechten vnd guden Juden, papen vnd leyen, borgermeir)steren,
ratmannen vnd allen gemeynen borgeren, dy in vnser herschap
to Domenitze, it sy vp sloten, in dy stad, vp vesten eder in
demsuluen lande to Domenitze beseten synt eder leengud, eder
Ritt nah Artlenburg zu wagen, weil ein folder über die Mafen
gefährlih war, aber doch wahrlih nicht, weil er ihn für über die
Maßen ficher (velich) hielt!
Sudendorf fett diefe Urkunde in das Jahr 1373.
35
jenge ander rechticheit van vns hebben eder van rechtes wegen
in dem vorbenomeden lande to Domenitze eder vp sloten, vp
vesten eder in dy stad van vns hebben scholden, sunderlike ok iv
VIrik van Pentze dem Oldern, Henneken vnd Vlrike den
Junghen, sinen sonen, ok geheten van Pentze, knapen,
dy den Redevyn hebben, vnd vortmer ok besunder jv Claws
van dem Kruge und allen synen vedderen, geheten van dem
Kruge, dy mede deil hebben eder hebben scolen in Gorlosen
vnd allen den, dy leen eder rechticheit van vns hebben eder
hebben scolden in gude, dat to dessen vorbenomeden sloten
jennich tolicht, enbide wy ewiche selicheit to gode vnd vnse
vordernisse: wy danken jo mit ganzem vliete vmb [den] träwen
denst, den juwe elderen vor vnd gy na ye vnseren elderen vnd
vns bewiset vnd gedaen hebben, vnd kundeyen jv in desen
briue, dat it nu also gewant is, dat wy hebben gelaten vor
vns vnd vor alle vnse eruen vnd nakomenden van allen vor-
benomeden sloten, stad vnd landen vorbenomed vnd van allir
rechticheit, van aller herschap vnd van al dem, dat vns eder
vnsen eruen yengerleie wys, it sy in geistliker eder in wertliker
achte, eder war it an sy, toboren muchte, vnd laten daraff mit
vorbedachtenem vnd wolberadenem mude to ewichen tiden in
desem briue vnd latent dem erluchtigen vorsten vnsem leuen
oeme hern Albrechte, hertogen to Mekelemborch vnd synen
eruen, vnd wisen jv vnd juwe eruen vnd juwe nakomelynge an
sy to ewichen tyden by en to donde, to dienende, to volgende
vnd to erende na desem dage alle tiet, als bederue lude eren
rechten natuerliken herren to doende, to dienende, to volgende
vnd to erende boret, vnd bidden, manen vnd eischen jv alle
vnd eynen isliken besunder ernstliken vnd trüweliken mit desem
briue, dat gy vnsen vorbenomeden oeme, hertogen Albrechte
van Mekelemborch vnd synen eruen van stad an, so drade jv
dit erst gekundeget wert, hirvyp doen vnd sweren eyne trüwe,
veste erfhuldynge vnd by en to doende in allen dinghen, als
vorschreuen is; vnd wy laten vor vns, vor alle vnse eruen vnd
vor alle vnse nakomelynge van al dem, dat vns van desen
3*
36 R
vorbenomeden sloten, stad, vesten, land eder gudes eder erer
tobehorynghe wegen geistlik eder werlik mochte geboret hebben
jengerleie wys vnde willen dar nummer meir vp saken, doch
yo so hebbe wy jv allen daran vorwart, dat dy vorbenomede
vnse oem hertoge Albrecht to Mekelemborch vnd syne eruen
jv vnd juwen eruen scalen by allem rechte laten, vnd heft dat
vns vnd vor vnsem rade gesecht, dat he vnd syne eruen dat
vullenkomen vnd gerne holden willen. To groter vnd merer
bekantnusse so hebbe wy vser beyder ingesegelle vor desen
brieff hengen laten, dy gegeuen is na godes bort drutteyn-
hundert jar dana in tweyvndseuentichstem jare des nehsten
mandages na des hilgen lichenams daghe.
ah dem Original im Geh. und BHaupt-AUrcdive zu Schwerin.
Angehängt find die beiden ftarf befchädigten Siegel der Herzoge zu
Sadjfen.
mn nnnnnrn
1372. Juli 18, Yır. 36,
Albrecht, Herzog von Meclenburg, urfundet, dag Ulrich
v. Pens und feine Söhne Hennefe und Ulrich fi ihm
mit zehn Kanzenträgern für den objchwebenden Krieg
unter den mitgetheilten Bedingungen zum Dienfte ver-
fagt haben.
Wy Albrecht van godes gnaden hertoge to Mekelemborch,
greue to Zweryn, to Rostock vnd Stargarden herre, bekennen
vnd betugen openbar in desem briue, dat wy myt vulbort vser
eruen, mit vsen leuen getrvwen Vlrike van Pencze, Henneken
vnd Viriken synen sonen ok geheten van Pencze, dege-
dinget hebben, datt sy vns vnd vsen eruen holden scolen in vsem
kryge, dar wy nü ansitten, teyne erer vründe met gleuyen, den
scolen sy vor schaden staen van vser wegen; dese teyne met
gleuyen scholen sy bekostegen vnd were dat sy vromen nymen,
dy vrome were welkerleye wys he were, dar scholen si mede
37
legeren den scaden den sy nemen vnd dy koste dy sy doen
mit desen vorbenomeden teynen mit gleuyen, de sy redeliken
bewisen mogen; lopt en ouer in den vromen, dy ouerlop scal
vse wesen; enbrikt en in den vromen, wes en dar an enbrikt,
dat scolen sy slan vnd rekenen vp hvs, stad vnd land to
Boyczenborch, dat alrede ere pand is, vor eyne ander summen,
vnd van demsuluen pande scole wy sy vnd ere eruen nicht
setten, wy vnd vse eruen enhebben en dy beyden summen ge-
gulden to eyner tiit vnd dysulue erste brief, den si hebben vp
de ersten summen, scal dor deses briues willen nergen ange-
krenket wesen, mer beyde de brieff vnd ok desse breff' scolen
beyde by gantzer macht blyuen. Des to tuge is vse ingesegel
an desen brief gehenghet, dy geuen is na godes bort drutteyn-
hundert jar in dem tweyvndseuentichsten iare des nesten sün-
dages vor sunte Jacobs dage.
Yad der im Geh. und Haupt-Arhive zu Schwerin aufbewahrten
Ausfertiaung auf Pergament mit mehreren Einfchaltungen von anderer
Hand,
u
1376. Jan. 21. Grevesmühlen. Yr. 37.
Albrecht, König von Dänemark, Albrecht, Heinridy und
Magnus, Berzoge von Mecklenburg, verbinden fidy mit
Heinrih (II), Claus und Adolf, Grafen zu Bolftein
und Stormarn, um diefen das Herzogthum (Sübder-)
Jütland mit den Infeln Alfen und Kangeland zu ver-
fhaffen. (Auszug.)
Wi Albrecht van Godes gnaden der Denen vnd der Wende
koningh, vnde wi Albrecht derseluen gnade hertoghe to Mekeln-
borch, greue to Swerin, to Stargharde vnde to Rostok here,
vnde wi Hinric vnde Magnus, derseluen gnade hertoghen to
Mekelnborch, bekennen vnde betüghen in dessem breue, dat
wi vnd vnse eruen vns hebben vorbunden vnde verbinden mit
38
craft derses breues to den edeln heren Hinrike vnd Clawese
vnd Aleue, greuen to Holsten vnde to Stormeren, vnde to eren
‚ eruen in desser wiis, als hir na gescreuen steit! — — — —
— — — — — — — — . Alle desse vorscreuenen stücke
loue wi koningh Albrecht voregenomd vnde wi Albrecht vnd
Hinrik vnd Magnus vorebenomd hertoghen to Mekelenborch
vor vns vnde vor vnse eruen, vnde vor vns vnde mit vns vnse
leuen manne vnd vnse medelouere, de hir na screuen stat,
alse: Rauen van Barnekow, Hinrik van Bülow, Vicke Moltike,
— ‚ Gosscalk van Barnekow, riddere, Hartwich
Küle, Helmold van Plesse, Hennyngh{us) Haluerstad, Hennyngh
Stralendorp, Olrik van Pentze, Bernhard Lätzow vnd Gherd
Neghendanke, knapen, — oo oo
den vorbenomden Holsten heren Hinrike, Clawese vnde Aleue
Gneuesmolen, na Godes bort dritteynhundert jar in dem ses-
vndseuentighesten jare in sunte Agneten daghe, der heilighen
juncvrowen.
Lad dem Original im Baupt-AUrcdive zu Schwerin gedr. im
Sclesw.-Holft. U.-8. II, Ur. 244, S. 315/316.
a u
1376. Jan. 21. Grevesmühlen. Tr. 38,
Albredht, König von Dänemark, die Herzoge Albrecht,
Heinrih und Magnus von Medlenburg übertragen
den Grafen Heinrih (I.), Llaus und Adolf (VIL)
von Holftein das Herzogthum Schleswig mit Alfen,
Kangeland und den riefen und mit den geiftlichen
Stiftern. (WUuszug.)
Wi Albrecht, van godes gnaden der Denen vnd der Wende
koningh, vnd wi Albrecht, derseluen gnade, hertoghe to Mekeln-
borch, greue to Swerin, to Stargharde vnd to Rostok here, vnd
wi Hinric vnd Magnus, derseluen gnade hertoghen to Mekeln-
borch, bekennen vnd betüghen — — — — — — — —
(Mitgelober): Raven van Barnekow, Hinrik van Bülow, Vicke
Moltike — — — — — riddere, Hartwich Küle, Helmold
van Plesse, Hennyngh{us) Haluerstad, Hennyngh Stralendorp,
Olrik van Pentze, Bernhard Lützow vnd Gherd Neghendanke,
knapen. — — — — — — — — — -—- — — — —
Screuen to Gneuesmolen na godes bort dritteynhundert jar in
dem sesvndseuentighesten jare in sunte Agneten daghe, der
heilighen juncevrowen,
Yah dem Original im Banpt-Urchive zu Schwerin. Gedr. im
Schlesw.-Bolft. U.-8. II, S. 316/317, Ar. 245.
Jn den 29 Siegeleinfhnitten hangen noch 25 Pergamentbänder,
von welhen 22 ein Siegel tragen.
19) eim fchildförmiges Helmfiegel zeigt auf vorwärts gefehrtem Helme
eine wagerechte und zwei aufrechte Stangen mit Bahnenfedern an
ihren Enden. Umfcrift:
. OLRIGQI DA PANT..
1376. San. 21. Grevesmühlen. Nr. 39.
König Albreht von Dänemark, die Herzoge Albrecht,
Beinrih und Magnus von Medlenburg verpfänden
den Grafen Heinrich (II.), Claus und Adolf (VII)
von Bolftein für 30000 ME. Alholm und Ravensburg
mit ganz £olland, das Land Sire, Kolding, Ripen und
die Königsfriefen, und verfprechen ihnen daflır fobald
als möglich fühnen zu verfchaffen.
(Dieselben Zeugen wie in Nr. 37 und 38). — — — —
— — — Ulrik van Pentze, Henygh Stralendorpe, Borchard
Lutzow und Gerd Negendanke, knapen. — — — -—— — —
Original im Hanpt-Archive zu Schwerin. Gedr. im Schlesw.-BHolft.
U..8,. II, S. 318—320, Ar. 246.
40
1376. Mai 1. Weiden. Tr. 40,
Der Kaifer Karl IV. verfpricht dem Herzoge Albrecht II.
von Medlenburg die Zahlung von 6000 ME, brandenb,.,
wogegen diefer ihm die märfifchen Pfandgüter Kieben-
walde, Zehdenid, Strasburg und. fürftenwerder wieder
abtreten foll, welche Güter oder 6000 AM. der Herzog
einer feiner Enkelinnen zum Ehegelde bei der Der:
mählung mit des Kaifers Sohne, dem Marfgrafen
Johann von Brandenburg, ausfegen will. (Auszug.)
Wir Karl van gots gnaden Romischer keyser, zu allen
tzeiten merer des reichs vnd kunig zu Beheim, fur vns vnd fur
vnse erben, bekennen vnd tun kunt — — — — — — —
Zeugen des Herzogs Albrecht von Mecklenburg: die Eren
Heinrich und Magnus von Mecklenburg, her Achim Ganse
von Putlist, Henrich von Bulowe, Luder Lutzowe, Krıistan
Bosel, Rauen Barnekow, Danquart von Bulow, Detlev von Tzule,
. — — —., Henrich Molteke von Vestinghebrughe, ritter, Hel-
mold von Plesse, Henrich von dem Loo, Volrad von Tzule,
Otte Beyenflit, Curt Molteke, Henningh Boyenewe, WVilrich
von Pentze, — — — —, Wipert Lutzow, knechte. — —
Geben zu der Weiden nach Cristus geburte drewtzeinhundert
iare dornach in dem sechsvndsibentzigsten iare, an sante
. Philippus daghe vnd Jacobs der heiligen czwelfboten, vnsers
obgenanten keysers Karls riche in dem czweyvndzwentzigsten
iare vnd vnsers kunig Wentslawes vorgenant kunigrichs in dem
dreizzehenden iare.
Uad dem Original im Hanpt-Urcive zu Schwerin. Gedr. bei
£ifh, v. Maltanfche Urf. II, Ar. 315, und Xiedel, Cod. dipl. Brand. ],
XXI, S. 465—465.
en
41
1376, Mat 1. Weiden, Ar, 41,
Karl IV., Römifcher Kaifer, beurfundet feinen Dertrag
mit Herzog Albrecht II. von Medlenburg wegen Der-
mählung des Markgrafen Johann mit des Herzogs
Magnus von Medlenburg Tochter Euphemia oder
einer anderen meclenburgifchen Herzogin und wegen
deren Mitgift. (Uuszug.)
Wir Karl von gotes gnaden Romischer keiser, zu allen
zeiten merer des reichs vnd kunig zu Beheim, fur vns vnd
vnser erben, bekennen vnd tun kunt offenlich mit disem
brue,, — — — — — — — — — — — — — —_
[Zeugen des Herzogs Albrecht]: her Albrecht, kunig zu Sweden,
her Heinrich vnd her Magnus, herczoge zu Mekelemburg, des
vorgenanten herczogen Albrechts von Mekelemburg sune, her
Johans, herczog zu Mekelemburg, des obgenanten herczog
Albrechtes bruder, her Achym Gans von Putlist, Heinrich
von Bulow, Luder Luczow, Kyrstian Bosel, Rauen von Barna-
kow, Dankquart von Bulow, Dyetlev von Zule, — — — —,
Heinrich Molteke von Westinghenbruge, ritter, Helmold von
Plesse, Heinrich von dem Loo, Volrad von Czule, Otte Beyen-
fllet, Churt Molteke, Hennyngh Boyeneue, Vlrich von Pyencze,
— — — —, Wypert Luczow, knechte, — — — — — —
Geben,zu der Weyden, nach Crists geburt devasheihundert
iar dornach in dem sechsvndsibenczigstem iare, an sant Philip
vnd Jacobs tage der heiligen zwelffboten, vnser, obgenant keiser
Karls, reiche in dem dreissigstem vnd des keisertums in dem
zweyvndczwenczigstem iare vnd vnser, kunlilg Wenczlaws vor-
genant, kunigreichs in dem dreyczehendem iare.
Yah dem Original im BHaupt-AUrchive zu Schwerin. Die Urfunde
trägt an Pergamentbändern 48 Siegel.
u
42
1387. Aug. 27. Kübed. r. 42.
Johann Driberg fywört der Stadt Kübef Urfehde unter
Bürgfchaft des Ritters Ulrih von Penk und des
Knappen Raven von Pent. (Uuszug.)
Vnde wy Olrik van Pentze, riddere, vnde Rauen
van Pentze, knape, louen in güden truwen mit samender
hant in desser ieghenwerdighen scrift, dat desse vorscreuene
Johan Drybergh alle desse vorscreuenen stucke vnde zake stede
vnde vaste holden schal. Vnde weret zake, dat God vorbede,
dat des nicht en scheghe, so schole wy louers beyde vnde
willen, ofte welk vnser van den vorscreuenen raetheren ghees-
schet worde ofte deden eeschen, bynnen XIIII. daghen daerna
neest thokomende inkomen by truwen vnde by eren bynnen
de muren der stad to Lubeck [vnde] daer eyn inlegher to
holdende vnde daer nicht vt to scheydende hemeliken ofte
openbare, id en sy mit desser vorbenomeden heren willen vnde
vulbort, sunder ienegherleyge hulperede edder arghelist. Vnde
des to tughe so sint vnser aller inghezeghele mit witschop vor
dessen bref ghehanghen, de ghegheuen vnde schreuen is to
Lubeck, in deme iare Godes MP CCC® ijar in deme seuen vnde
achtentighesten iare, des neghesten dinxedaghes na sünte Bar-
tholomeus daghe des hilghen apostols.
An dem Original auf der Trefe zu Lübel hängen 3 Siegel:
ı) Joh. Driberg, eine fchräg rechts aelegte Kanzenfpie. =
2) Ulrih v. Pent, Siegel rund, 2°/ı» cm. Neber gelehntem Schilde
mit dem £öwen der Helm mit 4 ins Kreuz gelegten Stangen, die
am Ende einen Wedel tragen. Ymfcrift:
S’ OLRIGI. DA. PANGZdE .
3) Raven v. Pent: Siegel rund, 2°%/ıo cm. Stehender Schild mit
dem Löwen. Umfchrift:
+ S’ RAVORNIS (Dd) PANTSAN .
£ib. U.-8. I, Bd. IV, ir. 488.
Ka a a ee a ae nn a z
43
1388, April 24. Nehna. Tir. 43,
Henning von Bülow verkauft dem Klofter Rehna feine
Befitungen und Hebungen zu Benzin. (YUuszug.)
Ik Henneke van Bülowe van Rogghelyn bekenne open-
bare, — — — —, dat yk myt gantzer wulbort myner rechten
eruen hebbe vorkoft tho ewyghen tyden deme erleken manne
her Erek Svertzen, proueste, vor Berte Külen prioren vnde
deme gantzen conuente des klosters tho Rene al myn ghöt an
Bentzyn, — — — — — — — — — — — —
Dessen ko°’p vnde alle stücke vorschreuen loue yk Hennek
van Bülow vorschreuen vnde myt my Henneken van Bülow,
myn sone, myt Hartwych van Bülow, Reddech Schotzen,
Hennyng Parkentyn, Clawes Parkentyn vnde Detlef Neghen-
danken, Gherdes sone, myt vzen eruen myt ener sameden hant
deme erlyken manne her Ereck Svertzen, proueste, vor Berte
Külen, prioren, vnde deme gantzen conuente des klosters tho
Rene vnde tho erer truwen hant her Ghotschalke van Zcülow,
her Vireke van Pentze, her Heydenryke van Bybow, rydderen,
her Ghert Vrymanstorpe, kerkheren tho Wyttenborch, vnde
Ghert Neghendanken, knape, tho ewyghen tyden stede vnde
vast tho holdende sunder generleye arghelist — — — — —
— — — schreuen vnde geuen — tho Rene na ghodes bort
drütteynhundert yar an deme achte vnde achteghesteme yare
an sunte Jurgens daghe des hylghen mertheleres etc.
Yah dem Original im Haupt-Achive zu Schwerin. Gedr. in
Schröders Papift. Mecklenburg., S. 1579.
‘
nn u en u Pe PS
1391. April 6. Wittenburg. Ur. 44,
Borhard von Lüsomw und fein Sohn Borchard, Kappen,
fchenfen die Kapelle zum heil. Geifte, welche fie in der
44
Ritterftraße zu Wittenburg gebaut haben, der Stadt
Wittenburg, unter Dorbehalt der Lehnsherrlichfeit über
die Dicarei an der genannten Kapelle.
Aller desser dinghe tho tughe vnde tho merer bekentrisse
so hebben wy Borchart vnde Borchert vader vnde sone vor-
benomet unse ingheseghele witliken wit gudem willen laten
henghen vor dessen breff, de gheuen is vnde schreuen tho
Wittenborch in der stadt an den jaren gades dusentdrehundert
jar in deme ein vnde neghentighesten jare, des donredaghes na
deme ersten sondaghe na paschen als men singhet quasimodo-
. geneti. 'Tughe desser dinghe sint Hans Lutzow, Luder Lutzow,
vnse leuen vedderen, lange Darwetze vnde Joachim van Pentze,
knapen, vnde andere vele gude lude tüghen werdigh, papen
vnde leyen.
Nach Rudloffs Diplom. Meclenburg. medii aevi., Vol. VI.
1391. Mai 15. Gadebufch. Yir. 45,
Mrib von Penk, Ritter, die Stadt Babdebufh und die
Mannfchaft der Dogtei Gadebufchy verbinden fich mit
den Herzogen von Mecdlenburg und dem Bifchofe von
Schwerin und deren Mannen und Städten gegen die
Königin Margarete von Norwegen zur Befreiung des
Königs Albreht von Schweden, Herzogs von Mledlen-
burg, aus der ‚Gefangenfchaft.
Ik Virik van Pentze, ridder, vnde wy borghermestere
vnde ratmanne der stad tho Godebutz vnde Henneke van
Bulowe to Roghelyn, Henneke Scharpenbergh, Bosse Lutzowe,
Hinrich Gustekowe, Hinrik Curdeshaghen, Luder Blucher,
Ghoghelowe, Arnt van der Louetze, Hermen Cock, knapen,
45
wonaftich an der voghedye tho Godebutz, bekennen vnde be-
tüghen oppenbare an desseme breue vor vns vnde vor vnze
eruen, dat wy vns myd gantzer endracht vnde myd ghuden
wylien hebben vorzettet vnde vorbunden vnde vns zetten vnde
vorbynden to den dorchluchteghen vorsten vnde heren her
Johanne dern alderen vnde tho deme erewerdighen vadere an
ghode Rodelof, byschop tho Zweryn vnde hertoghen tho Meke-
lenborgh, vnde tho Johanne, Vlrick vnde Albrechte, hertoghen
tho Mekelenborgh, tho Rostok, Stargarde vnde tho Zwerin
heren, vnde tho Johane, hertoghen Magnus zone tho Mekelen-
borgh, hertoghen tho etc. — — —-, vnde vortmer tho vnzes
heren rade des konynghes vnde tho allen ritteren vnde knechten
an deme lande tho Mekelenborgh vnde in deme stychte tho
Zwerin vnde in deme lande tho Stargarde, landen, steden vnde
sloten, vnde zunderghen tho den erbaren luden borgermestere
vnde ratman der stede Rostock vnde Wysmer vnde tho eren
nakomelyngen vnde vortmer tho deme van Bützowe vnde van
deme Sterneberghe vnde tho allen anderen steden, alzo dat
wy vnde-alle de ghene, de vnzer heren man zyn vnde en
denstes plychtich zyn, en myd gantzen truwen scholen vnde
wyllen beholpen wezen van staden an ieghen de dorchluch-
teghen vorstynnen vrowen Margreten konynghinnen tho Nor-
weghene vnde vppe dat rike tho Dennemarken tho zukende,
dar vnze rechten heren myd vns an deme velde zynt, vnde
alle ynwonere des rykes, de der zuluen konynghinnen beholpen
zyn, ze zyn ghestlick edder werlick, beyde hir tho lande vnde
ouer de see, scholen vnde wyllen vns van den vorbenomeden
ritteren vnde knechten vnde zunderghen van den van Rostok
vnde van der Wysmer vnde van allen anderen steden vnde
eren nakomelynghen nummer .zonen, vreden, daghen edder
zetten, ere vnze gnedighe here her Albrecht konyngh tho
Zweden vnde zyn zone vnde ere vrundt vnde de rittere vnde
kuechte, de myd em ghevanghen zynt, gansliken los zyn vnde
. ze des kryghes enen gantzen ende hebben. Ock zo schole wy
edder vnse hulpere, de an desseme kryghe van vnzer weghen
46
begrepen zyn, nemende rouen, schynnen edder beschedeghen,
de vnzer vorbenomeden stede Rostok vnde Wysmer velich ys.
Were ock dat zick yenich man her vt toghe, de hyr nene
hulpe vnde volghe- tho duen wolde vnde de dit nycht mede
beleuen vnde bezeghelen wolde, he were ritter edder knecht,
he were we he were, dat schollen vnde wyllen wy myd den
vorbenomeden ridderen vnde knechten vnde steden hulpe tho
arbeyden vnde helpen, dat ze dar ouer richten, alzo ouer enen,
de zynen heren vnderweghen let vnde nycht by em deyt, alzo
em van ere weghen voghet tho dunde. Ock zo schole wy
vnde wyllen, wo dicke. des: behüf vnde not ys tho varende
vnde tho reysende vppe dat sulue rike tho Dennemarken vser
vorbenomeden heren, riddere vnde knechte vnde der stede vnde
vnze vyande tho zukende vnde argende vnde er hulpere rede
wezen na vser vorbenomeden heren, ere ratgheuer vnde der
stede rat, vnde truweliken by en tho blyuende vppe schaden
vnde vppe vromen, vnde vns nycht tho scedende van den
reysen, wen wy tho samende komen, wy en duet dat na ereme
rade vnde en yeslick uppe zyne koste vnde vppe schaden vnde
vppe vromen. Alle desse vorscreuen dynck, stucke vnde ar-
ticule loue ik Virick van Pentze vorbenomet vnde wy bor-
ghermestere vnde ratmanne der stad tho Godebutz vnde wy
knapen vorbenomet, de wonaftich zyn an der voghedye tho
Godebutz vor vns vnde vor vnze rechten eruen vnde vor vnse
nakomelynghe den dorchluchteghen vorsten vnde heren her
Johan deme olderen, Rodelof byschop tho Zwerin, Johan,
Ulrick vnde Albrechte, broderen, vnde Johan, hertoghe Magnus
zone, alle hertoghen tho Mekelenborgh, vnde vses vorbeno-
meden heren rade, rydderen vnde knechten vnde zunderghen
den van Rostok vnde van der Wysmer vnde aller anderen
steden vnde ere nakomelynghe an ghüden louen, truwen vnde
an eren stede vnde vast by en tho blyuende vnde ze wedder
by vns, zunder yenegherleye arghelist edder hulperede, in
desseme breue, dar wy vorbenomet her Vlrick vnde wy bor- .
ghermestere vnde ratmanne der stat Godebutz vnde wy knapen
47
vt der voghedye tho Godebutz, in cuius rei testimonium sigilla
nostra presentibus sunt appensa.
Datum Godebutz anno domini millesimo tricentesimo
nonagesimo primo, feria secunda pentecostes.
ah dem Originale im Wismarfchen Raths-Ucchive gedr. im
Medi. Jahrb. XXIII, 5. 199. Don den 11 Siegeln fehlen vier.
ı) rund, enthält einen linfs gelegten Schild mit einem linfs ge-
fehrten, ftehenden Löwen. Umfchrift:
... RIQI D& PANTZ .
1a9l. Juni 5, Yir. 46.
Arnd Lügow begiebt fich in den Dienft des Herzogs
Erih von Sachjfen-Kauenburg und verzichtet auf alle
Anfprüche gegenüber dem BHerzjoge und dem Ritter
Ulrich von Pens.
Ik Arnd Lutzow bekenne openbare in desseme openen
breue — — — —, dat ik my fruntliken hebbe vorened,
ghesated vnde ghesad to stedem ewyghen denste deme houghe-
bornen fursten heren Eryke hertoghen to Sassen dem jungeren
vnde sinen eruen mynes gnedighen heren; also dat ik mynes
vorbenomeden heren van Sassen edder siner eruen vygend
nicht mer werden schal noch enwil. Were auer dat myn eruce-
borne here vygend wurde desses vorbenomeden mynes heren
van Sassen edder siner eruen, dar enwil ik edder enschal nenen
broke ane hebben also lange alse de veyde steyt twischen
dessen vorbenomeden heren, Vortmer so hebbe ik Arnd vor-
benomed vnde myne frund mit ghudem willen ouer gheuen
vnde vorlaten alle schuldinge vnde tosprake de wy to vsem
vorbenomeden heren van Sassen, to sinen eruen vnde to hern
Olrike van Pentze hadden vmme des vorendes willen also
dat ik vnde myne frund dar nicht mer vp saken manen edder
veyden willen noch enschullen to ewighen tijden. Alle desse
48
vorbescreuenen stucke loue ik Arnd Lutzow vorbenomed vnde
myne eruen mit vsen medeloueren, Floreke Stüke') de junge
vnde Ydel Blachger gheheten is, louen mit vs vnde wy mit
en mit ener samenden hand deme vorscreuenen mynen leuen
heren hern Erike hertoghen to Sassen vnde sinen eruen vnde
to erer trıwen hand hern Diderik Marschalke, Detlef Gronowen,
Heynen Schorleken, Ludeken Schacken, Johan Schacken, Got-
schalke van Tzule vnde Hinrik Schacken stede vast in ghuden
truwen vnde vnvorbroken to holdende sunder arghelijst edder
hulperede, to tughe vnde to witlicheit hebbe wy vse jnghe-
seghele mit willen vor dessen bref ghehengt, de gheuen vnde
screuen is na godes bord dritteynhundert jar dar na an deme
dre vnde neghentighistem jare in des hilghen Iyghamme daghe
der werden hoghtijd.
Gedr. bei Sudendorf, Braunfchw.-£üneb. Urf. VII, Yir. 94 in Anm,
a ZZ zu
1395. uni 17. Kindholm. . Ar. 47.
Die Herzoge Johann von Medlenburg-Stargard und
Johann von Mledlenburg » Schwerin urfunden über
einen von den Sendeboten des Hochmeifters und den
Rathsjendeboten der Hanjeftädte zwiichen der Königin
Margarete von Dänemarf und dem König Albrecht
von Schweden und feinem Sohne Erich vereinbarten
Frieden, und. verfprechen, denfelben der Königin bis
1398, September 29, zu halten. (Auszug.)
ee . Alle desse vorscrevenne stücke unde
artikele, unde enen jewelken besunderen, love wy, hertoge
Johan unde hertoge Johan, unde mit uns unse medelovere,
alse unser vedderen man, konyngh Älbertes man unde hertoge
Y Sudendorf giebt: Scüke.
49
Erikes, unde stede, alse hir na gescreven stan: her Reymer
van Plesse, her Werner van Axekow, her Olrik van Pentze,
her Hinrik Brantys, her Wypert Lutzow, her Henning Stralen-
dorp, her ‘Helmolt van Plesse, her Heydenrik Bibouwe, her
Johan Lutzow, her Hinrik Molteke, her Johan Stralendorp, her
Hinrik Stralendorp, her Gert Snakenborchh, — — — — — ;
her Johan Stokelet; de van Roztok, de van der Wysmer, de
van deme Stockholme; Henneke Molteke van Strelitze, Hermen
Lutzow, Luder Lutzow her Wypertes bruder, Hartwich van
Bulow, Luder Lutzow her Johans bruder, Olrik van Pentze,
Vicke van Bulow van der Zyme, Reymer Barnekow, — —
— —, Eggert Rode; de van Zwerin, de van Boycenborch, de
van Wittenborch, de van Gnevesmolen, de van Gotbüsse, de
van Grabow, de van Crivisse, de van Gnüyen unde de van
Ribbenisse: wy alle vorbenomet mit sameder hant, in güden
trüwen, stede unde vast, sunder jengerleye argelist vnde hülpe-
rede, to holdende der hocheboren vorstinnen, konynghinnen
Margareten vorbenomed, unde den eren, de vor den vorbe-
nomeden vrede gelovet hebben u. s. w. — — — — — —
to dem Lyntholme na Godes bort dusent jar dre hundert Jar
dar na in deme vif unde negentigesten jare in deme achtenden
daghe des hilgen lichammes.
Gedr. in Hanfe- Receffe IV, Ur. 265, und im Kifh, Kamilie
v. Oerben I, ir. 11e.
1395. Juni 17. Kintholm. Tr. 48,
Drei Exzbifchöfe und neun Bifchöfe urfunden über
. einen von den Sendeboten des Hocmeifters und den
Rathsjendebeten der Hanfeftädte zwifchen König Albrecht
von Schweden und Königin Mlargarte vereinbarten
Frieden, und verfprechen, denjelben dem Könige bis
1398, September 29, zu halten. (Uuszug.)
. 4
Wy, Jacob van Godes gnaden ertzebissop to Lunden etc.
— em u u me En mu ei
Alle desse vorscrevene artikele und stucke — — — — love
wy Jacob, Hinrik und Wynolt, ertzebisscope, vnde wy Peter,
Eskilln, — — — bisscope vorbenomet, — — — — — —
to holdende den eddelen vorsten, koning Alberte und hertighen
Erike vorbenomet, und den eren, de vor den vrede gelovet
hebben, de hir na gescreven stan, alse hertoge Johan de eldere
unde hertoge Johan de junger van Mekelenborch, und hern
Reymer van Plesse, hern Werner van Axeskow, hern Olrik
van Pentze, (hier folgen dieselben Zeugen wie in Nr. 47),
— oo —_ — to dem Lintholme na Godes bort
1300 jar in dem 95 jare up den achten dach der hochtid des
hilghen lichames.
Hanje-Recefle IV, Ar. 262.
Key
1395. Sept. 8. Zr. 49.
Die Herzoge Johann d. U. und Johann d. 5. von
Medlenburg, 36 Ritter, 49 Knappen und 11 Städte
beurfunden, daß König Albreht von Schweden und
fein Sohn Herzog Erih auf die Bürgihaft der Städte
Lübel, Stralfund, Greifswald, Elbing, Thorn, Danzig
und Reval hin von der Königin Margarete in Freiheit
gefetst find und denfelben Stodholm zum Unterpfand
gegeben haben, und daß fie felbft den Städten, falls
ihnen Stocdholm entfremdet werden follte, zur Wieder-
gewinnung defjelben behülflich fein wollen. (Auszug.)
Wy, Johan, van Godes gnaden hertoge tho Mekelenborch,
der lande Stargarde vnd Rozstok here, vnd wy, Johan, van
den sulven gnaden hertoghe tho Mekelenborch, greve tho
Zwerin etc. wy, Reymer van Plesse, Werner van Axekow,
51
Olrik van Pentze, Hinrik Brantys, Wypert Lutzouwe, Hen-
ning Stralendorp, Helmolt van Plesse, Heydenrik Bibouwe,
Johan Lutzouwe, Hinrik Molteke, ‚Johan Stralendorp, Hinrik
Stralendorp, Gert Snakenborch,h — — — —, riddere, wy,
Henneke Molteke van Strelitze, Herman Lutzouwe, Luder
Lutzouwe hern Wipertes broder, Hartwich van Bulouwe, Luder
Lutzouwe her Johans broder, Olrik varı Pentze, Vicke
Bulouwe van der Syme, Reymer Barnekouwe, — — — —,
knapen, vnd wy, borgermestere vnd radmanne der stede na-
screuen, alse Rozstok, Wysmer, Zwerin, Boyseneborch, Witten-
borch, Godebutze, Gnewesmolen, Grabouwe, Crivitze, Gnoge
vnd Ribenitze, bekennen vnd betugen openbar in dessem
jegenwardigen breve, dat — — — — — — — — — — ;
Tho tughe vnd mer bewaringe, dat al desse vorscreven stucke
holden werden, so hebbe wy alle vorbenomet vnse ingesegele
mit vnsem willen vnd rechten witschap ‘gehenget laten in
dessen jeghenwerdigen breff. Gegeven na Godes bort XIII ©
iar dar na in dem vif vnde negentigesten iare vp vnser vruwen
dach alse se geboren wart.
Gedr.: 1) in Kifch, Fam. vo. Oerten I, Xir. 117, nad der Hand-
Ihrift zu Kedraborg, Fol. 218 f.; — 2) in Banfe-Recefje IV, Xir. 269;
— 3) in £üb. U.-B. IV, ir. 650, nad einer Orig.-Urf. auf der Trefe.
Un der Urfunde zu Elibeed hängen 96 Siegel.
4) Siegel rund, 53 em, im Schilde ein ftehender Löwe; Umfchrift
zwifchen Perlenfreifen:
+ har VLRIG + VAN PANUSd o &
+4) Siegel rund, 2°/ı» cm, im Schilde ein ftehender, linfs gewendeter
£öwe; Umfcrift zwiichen ftarfen Perlenfreifen:
+ S + hAR VLRIU + VAN PANSZ&
ee
1396. Mai 24. Damgarten. Tr. 50,
Barnim und Wartislan, Herzoge von Pommern, Brüder,
befennen fih dem Könige Albrecht von Schweden, Herzoge
4*
52
von Mecdlenburg, und deffen Sohne, Herzog Erich von
Mecdlenburg, mit 12000 ME. üb. Pf. und 2000 AM.
fund. Pf. verfchuldet. (AUuszug.)
Wi Barnym vnde Wartslaf, van ghodes gnaden hertoghen
tho Stettyn vnde vorsten tho Ruyen, brodere, bekennen vnde
betughen openbar an dessem breue, dat wi vnde vnse rechten
eruen schuldich zynt van rechter schult den dorcluchtigen
vorsteen vnde heren, vnsen leuen omen, hern Albrechte,
koninghe tho Zweden, vnde hern Ereke, zyme zone, herthoghen
tho Mekelenborgh, vnde eren rechten eruen twelf dusent mark
lubischer pennynghe vnde twe dusent mark zundischer pen-
nynghe, de wi vnde vnse eruen en edder eren eruen scholen
vnde willen bereden vnde betalen, alze nü tho zunte Mertens
daghe neghest thokomende vort ouerme iare neghen dusent
lubische mark, vnde tho deme neghesten zunte Mertens, de
dar neghest volghende ys, dre dusent lubische mark und twe
dusent zundische mark. — — — — — — — —
Alle desse vorescreuenen dynk, stukke vnde articule vnde enen
esleken besunderen loue wi vorebenomede Barnym "vnde
Wartslaf, brodere, hertoghen tho Stettyn vorebenomet myt
vnsen rechten eruen vnde myt vnsen truwen medeloueren, alze
her Wedeghe Bugghenhaghen, vnse maarschalk, her Hinrik
van Jasmunde, her Rickolt Rotermunt, her Vicke Bere, riddere,
Hennyngh Smachteshagen, Tideke van deme Borne, Reymer
Nyenkerke, — -—— — — Joachym van Pentze, — — — —,
Hans Zweryn, Merten Leepel tho der Zekertze, yn guden truwen
myt ener zameden hand stede vnde vast tho hooldende zunder
arghelyst vnde hulperede den vorbenomeden hern Alberte,
koninghe tho Zweden, vnde hertoghen Ereke, zyme zone, vnde
eren rechten eruen, vnde tho erer truwen hand den erebaren
hıden: her Wypert Lutzowen, her Reymar van Plescze, her
Wernere van Axecowe, her Vlrike van Pentze, her Helmolde
van Plesze, her Heydenrike van Bybowe, her Henninghe van
Stralendorpe, her Zegheband 'T'hune, her Otte Veereggheden,
53
her Peter Butzowen, her Henningh Hoghen vnde her Johan
Storme, ridderen, vnde Henneke vnde Albert Molteken,
broderen, Volrede van Züle, — — — —, Hans Bybouwen,
ınde Henneke Basseuyssen, knapen. — — — — — — —
Damgarde, na godes bort drutteynhundert iar yn deme zoos
vnde neghenteghesten iare, des mydwekens yn den pynksten.
Gedr. bei Kifch, v. Behrfche Lirf., Bd. III, pag. 105— 105; Nr. 343.
Fe ee u u Vu u
1397. Oct. 18. Schwan. Ur, 51.0
Balthajar, fürft von Werle, verzichtet wegen feiner
Gemahlin Euphemia, Tochter des Herzogs Magnus
von Medlenburg, auf deren Anfprühe an die Lande
Medlenburg, den Heimfall nah dem Abgange des
Mannesftammes vorbehalten, und verfchreibt ihr gegen
den Brautfchas von 4000 ME. Stadt und Land Gold:
berg zum Keibgedinge. (AUuszug.)
— loue wy Baltazar vorbenomet vnde wy Johan, van godes
gnaden here to Werle, syn broder, mit vnsen eruen den hoghe-
bornen fursten vnde heren koning Albrechte vnde hertoghen
Johan — -— — vnde to erer truwen hand den erbaren duch-
tigen luden, heren Reymare van Plesse, heren Helmolde van
Plesse, hern Heydenrike van Bybow, hern Wernere, van Axkow,
hern Ulrike van Pentze, hern Hennynge van Stralendorp,
hern Otten Veeregged vnde hern Johanse van Lutzow, ridderen,
in guden truwen stede vnde vast to holdende — — — —
— — — —. Gegheuen vnde ghescreuen to Zywan na godes
bord drutteynhundert iar darna in deme souenvndeneghentichsten
iare in Sunte Lucas daghe des hilghen ewangelisten.
Ya dem Originale im Geh. und Baupt-Ardhive zu Schwerin.
TE NEE NL
54
1397, Dec. 20. Zir. 52,
Joachim. von Bülow, Knappe, borgt auf fein dem
Bofle Bresefe und deflen Sohn Wasmod bereits für
900 AN. Eüb. verpfändetess Gut Bülow (Amts Gade-
| bufch) von denfelben weitere 400 Mit. £üb. (AUuszug.)
— — — -- Vnde wi Olrik van Pentze, Wyprecht
Lützowe vnde Johan Lutzowe, riddere, Olrik vnde Helmich
ghebrodere gheheyten van Pentze, des vorscreuen hern
Olrikes sone, vnde Luder Lützowe de jungher, hern Johans
broder, knapene, bekennen vnde betüghen openbare in desme
breue, dat wii mit deme vorscreuen Joachim van Bülowe vnde
sinen eruen mit sameder hand vnuorscheden vnde in ghuden
trüwen hebben ghelouet vnde louen in desser scrift den vor-
benömeden Bossen van Bretzeken vnde Wasmöde sinem söne
——- -— ——_- _ _ . To groterer tuchnisse desse vor-
screuen stukke so sint vnse ingheseghele an dessen bref ghe-
henget, de ghegheuen vnde gescreuen is na godes bord dusent
jare drehündert jare in deme seuen vnde neghentighesten jare
in sunte "Thomas auende des hilighen apostols.
Original im Banpt- Archive zu Schwerin. Ungehängt find
fieben Siegel. .
ı) Siegel des Joabim v. Bilom;
2) rundes Siegel, im wenig linfs geneigten Schilde ein ftehender
linfs gewendeter £öwe mit herausfchauenden - Kopfe und über
dem Rüden doppelt gemundenem Schweife,; Umfchrift:
+5 + hidR VILRIGA + VAN PARN..
Die etwas bejdädigte Umfchrift ift mach dem mit diefem
identifchen Siegel 5) ergänzt.
3) und 4), v. Lühomfche Siegel;
5) gleidy 2);
6) Ichildförmig, das Zeichen umdentlih, wohl ein rechtsichauende
Helm mit zwei aufrecht ftehenden einfachen und einem horizontalen
Doppelgnaft; Umjchrift, etwas vor der Mittellinie beginnend:
+5’ hHAaLMDOLDI DA PANTSA .
?) afproffige £eiter. "
as zu
| 55
1398. an. 6. Xr. 53,
Heinrih und Wenzlav Benzin, Gebrüder, verkaufen
dem Klofter Rehma ihre Befißungen zu Benzin und
'/s Hufe zu Glegow. (Auszug.)
Wy Heyne Bentzyn vnde Wentslaf Bentzyn, Heynen
Bentzynes sone, knapen, wonaftich in dem dorpe to Bentzyn,
bekennen vnde betughen openbare, — — — — — ‚ dat wy
— — -— — redelken vnde rechtleken hebben verkoft vnde
vorkopen to ewighen tyden deme erleken manne her Hermene
Tzamytte, proueste, ver Sophien, pryoren, vnde deme gantzen
capitele des closters to Rene in deme stichte to Raceborgh
vosen hoff vnde al vnse güt, dat wy hebben in dem vorbe-
nomeden dorpe to Bentzyn vnde darto en punt hardes kornes
vnde twe schillinghe ingheldes Lubescher pennynghe, de wy
hebben an ener haluen houen vppe deme velde to Gletzowe
by deme Schonenbergher weghe, — — — — — — — —
vor veerhündert mark güder Lubescher pennynghe, de vns
gantzliken vnde degher to vnser noghe betalet synt, — — — '
— — — —. Vnde wy Olryk van Pentze, Hynrik Cürdes-
haghen vnde Hynrik Ghüstekowe, knapen van wapene,
bekennen vnde betüghen openbare in desser yeghenwardighen
scrift, dat wy alle desse vorscreuenen stücke myt den vorbe-
nomeden Heynen Bentzyn vnde Wentslaue Bentzyn vnde eren
eruen vnghescheden myt ener sameden hant vnde in ghüden
trüwen hebben ghelouet vnde louen deme erleken manne her
Hermene proueste, vrüwe Sophyen, pryoren, vnde deme gantzen
capittele to Rene vnde to erer trüwen hant deme erleken
vadere in gode hern Detleue, Bischoppe to Raceborgh, her
Johanne Bulowen, riddere, Hennyngh Parkentfne, knapen, vnde
Ghert Voghede, borghere to Lubeke, to ewighen tyden stede
vnde vast to holdende — — — — — — —— {oo — ü
To ener groteren betüchnisse alle desser vorscreuenen stücke
so synt vnse yngheseghele myt wytschop ghehenghet vor dessem
56 -
breff, de gheuen vnde screuen is na godes bort drütteyn hündert
yar in deme achte vnde neghenteghesten iare, des sondaghes
bynnen den achte daghen to twelften.
Nadı dem Original im BHanpt-Arhive zu Schwerin Don den
5 Siegelbändern haben 1) und 2)-ihre Siegel verloren;
3) das Siegel an dritter Stelle ift beichädigt; es ift rund mund zeiat
in linfs gelehntem Schilde einen linfs gewendeten, fteigenden
£öwen; Helm Ins gekehrt, mit zwei aufrecht ftehenden und zwei
wagerecht gelegten, an den Enden mit je einer Blume (oder
Pfanenfpiegel?) verzierten Stangen; Umichrift:
S’ OLRIUOI Dd Pd.
4) Siegel rund, in ftehendem Schilde ein Biefhorn mit Band;
Umfchrift:
‚S’ Hınrıcı + . urdeshaghe —
5) Siegel rund, im Schilde zwei gegen einander gefehrte Klauen (das
Gubefowfche Wappenbild); Umfchrift unleferlic.
u u
© 1398, Juni 18. Schwerin. Yir. 54.
Die Gebrüder Heinrich), Hartwig und Albrecht Bonenfad
zu Lanyn, fchwören Urfehde dem König Albrecht von
Schweden und dem Herzog Johann von Mledlenburg,
Magnus’ Sohn, fowie dem Hermann v. Kardorf.
(Auszug.)
— — — — Vnd wy Ghereke Bonenzak vnd Radeke
Bonenzak to Scharssyn, Henningh Bonenzak to Hungherstorpe,
Hinrich Bonenzak tor Moysalle, Hartich Plote, Tydeke van
Bulowe to Radum, Volrad Sperlingh vgd Ghereke Plote, trüwe
medelouere louen vnd reden an ghuden trüwen vnsem leuen
gnedighen heren koning Albrechte vnd hertoghe Johanne vor-
benomet vnd eren eruen vnd to erer trüwen hant den erbaren
ridderen hern Viricke van Pentze, her Hennigh van Stralen-
dorpe, her Hennigh Haluerstade, her Ötten Vereggen, her
Gerolt Hazenkoppe, her Johann Lutzowen, her Bernde van
57
Plesse vnde jungen Ulricke varı Pentze, Hartighe van
‚Bulowe, Marquert Beyenvlete, Detlef Negendanken, Hinrik
Quytzowen vnd Henneke van Plessen knapen. — — -—— —
— —, Vnd des to tughe vnd merer bekantnisse alle desser
vorscreuen stucke, so hebbe wy vorbenomeden Hinrich, Hartich,
vnd Albert vnse ingezegele mit vnser vorbenomeden mede-
loueren ingezegelen henget mit willen vnd wiscop an dessen
breff, de gescreuen is to Zwerin na godes bort drutteyn hundert
jar an dem achte vnd negentigestem jare, .des dingstedages na
sunte Vites daghe.
Original mit 11 anhängenden Siegeln im Haupt-Alrchive zu Schwerin.
LEE ELLE LT
1398. unit 29. Rehna. * Qt. 55.
Heinrich Buftefow und. fein Sohn gleichen Namens
verfaufen dem Klofter Rehna die Schadelandmühle für
59 ME. Tüb. Pfennige. (Auszug.)
— — — —. Wy Hinrik Gustekow vnde Hinrik Güste-
kow, Hinrikes sone, wonaftich in deme dorpe to Gustekow,
knapen van wapene, bekennen vnde betugen — — — —,
dat ww — — — — hebben-vorkoft vnde vorkopen to eneme
ewighen kope deme erliken manne her Hermen Tzamytte,
proueste, vor Sophyen, pryoren, vnde deme gantzen capitele
des closters to Rene in deme stichte to Raceborgh, vnse molen,
de Schadelantmole he“, vnde allent, wes wy dar ane hebben
— . Desse vorbenomeden miolen myd alle erer
tobehoringhe, alse hir vore screuen steyt, hebbe wy vorkoft
dem vorbenomeden proueste, pryoren vnde capittel to Rene
vor neghen vnde veftich mark Lubescher pennynghe, de vns
gantzleken to vnser noghe betalet synt vnde an vnse nut ghe-
komen vnde keret synt, — — — — — — — — — —
Alle desse vorscreuenen stucke loue wy vnde vnse eruen myd
ener samenden hant dem vorbenomeden proueste, pryore vnde
58
deme gantzen capittele to Rene vnde to erer tru’wen hant her
Olrike van Pentze, ryddere, vnde Olrike var Pentze,
knape, vnde Ghert Voghede, borghere to Lubeke, in guden
trüwen stede vnde vast to holdende sunder yennegherhande
argheliist vnde hulperede geystlikes rechtes edder werlekes —
—_— — — — — gheuen vnd screuen — to Rene na godes
bort drutteynhundert iar in deme achte vnde neghentegesten
iare, in sunte Peters vnde sunte Pauls daghe, der hilghen
apostele. j
Nah dem Original im Baupt-Urchive zu Schwerin. Don den
beiden an Pergamentftreifen befeftigten Siegeln ift 2) abgefallen.
I) rund, mit einer unfenntlihen figur im ftehenden Schilde;
Umfcrift:
S’ RIN/RJIGI — — QOW.
1398, Dec. 15. Boizenburg, Tr. 56.
Dito, Graf von Hoya und Bruchaufen, verfpricht
feine Tochter Jutta dem Berzoge Johann von
Medlenburg zur Ehe und fest den Brautfchas auf
4000 ME. üb. Pf. feft, zahlbar am Morgen des
Hodyeitstages. (Aluszug.)
— oo ‚ Dar an vnde ouer sint gewesen to tuge
vnde to bekanntnisse: her Hinrik, prouest to Ebbekestorppe,
her Helmold van Plesse, her Olrik van Pentze, her Otto
Veregghede, riddere, Ludolff van Estorppe, Roleff Klencok,
Diderik Klenclok, anders geheten Quarter, Otte van Vulle,
knapen vnde andere vele guder lude.. — — — — — — |
Boysenborch, na goddes bord dirteynhundert iar darna in deme
achtevndenegentighesten iare, des neygesten sondaghes na sunte
Lucien daghe der hilgen ilincvrowe‘n,
Original im Haupt-Arhive zu Schwerin.
59
1400. Juli 7. Gadebufc. Xir. 57.
Reimar von Karlow fhwört den Berzogen Albrecht,
König von Schweden, und Johann von Mecklenburg
Urfehde. (AUuszug.)
— — — -— Und wy Ludeke Schacken to der Stint-
borch, Henneke van Ritzerowe, Volrad van Ritzerowe, Hart-
mann Scharpenberch, Hartich Wakkerbart vnd Henneke van
Stoue bekennen openbare an dessem breue, dat wy alle mit
ener sameden hand louet hebben vnde louen an guden truwen
sunder arch mit Reymer Karlowen den dorluchtigen fursten
koninge Albrechte vnd hertogen Johanne vnd eren eruen vor-
benomet, vnd to erer vnd erer eruen trüwen hand den strengen
erbaren mannen: heren Vlricke van Pentze, heren Helmolde
van Plessen, heren Reymar Hagenowen, heren Gerolde Hasen-
coppe, heren Otten Vereggen, heren Johanne Beren vnd heren
Bernde van Plessen, ridderen, Virike van Pentze vnd
Henneken van Plesse, :knapen, vor desse vorscreuene sone
vnd orveyde, dat Reymar Karlowe vorbenomet de holden
schal vast vnd stede in aller mate, alse vor screuen steyt,
sünder yengerleye hulperede vnde sunder all acc. — — —
geuen vnd schreuen to Godebusse na godes bord an deme
veerteynhunderdesten iare, des midwekens bynnen den achte-
dagen vnser leuen frowen visitationis.
Nah dem Original, auf Pergament, im Haupt-AUrdhive zu Schwerin.
Gedr. bei Kifch, Urf. der Sam. v. Behr, Bd. III, Yir. 357, 5. 125/126.
Ew
1401. März 18. Schwerin. Yır. 58,
Johann Berchteheile, Domherr zu Schwerin, jchwört
den BHerzogen von Mledlenburg, Albrecht, König von
Schweden, Johann und Rudolph, Bifchof von Schwerin,
und dem Dom=Lapitel zu Schwerin Urfehde, ergiebt fich
60
ihrer Gnade und überliefert ihnen feine Güter. [lad
dem Transjumpte des Nathes der Stadt Schwerin,
d. d. Schwerin 1410, Sebr. 14.] (Uuszug.)
— — — — Vortmer wy Johan Berchteheile, Johannes
Strokerke, Vicke vnde Henrik, heten Strokerken, Kersten
Knop, Otto Beyenvlet, Marquard Beyenulet, Henrik Rauen,
Gherd Rauen vnde Tonnyes Schoneuelt vorbenomet "louen
alle desse vorscreuen stücke, zake vnde articule to desser
vorbenomeden heren fürsten, bisscoppes, cappittels, erer eruen
vnde nakomelingen trüwen hant den duchtigen lüden hern
Virike van Pentze, her Henninge van Stralendorpe, her
Reymere van Hagenowe, her Gerolde Hasencoppe, her Ötten
Vereggen, her -Johann Beren vnde her Henrik Molteken,
ridderen, Clawes Sperlinge vnde iüinge Vlrike van Pentze,
knapen, stede vnde vast to holdende an guden trüwen vnde
mit ener samenden hant, sünder hulperede vnde gantzeliken
ane alle argelist.e. — — — — — Zwerin, na godes bort
verteynhundert iar an dem ersten iare, des vrydages na
midvasten. |
Nah dem Original-Transfumpte, auf Pergament, im Haupt-Archive
zu Schwerin. Gedr. bei Kifch, Behriche Sam.-Urf., Bd. III, ir. 360,
pag. 129—132.
ey We yZ y
1401. Mai 15. Zr. 59,
Rodolphi Bischoffs zu Zwerin vnd hertzogen zu Mekeln-
burgk brief, das die Thumbhern vnd gantze Capittel zu
Zwerin vor ihm und seine Nachkomlinge vor 80 lub. Mark
H. Olrichen von Pentze vnd seinem Sohne gelobet haben,
da sie einigen schaden dessfalss nemen, will er denselben
erstaten. |
Datum 1401, des Sonntages nach vnsers h. himelfart.
Clandrians NRegeften der Schweriner Stiftsbriefe. (1603.)
ey
61
1403, ©ct. 31. !ir. 60,
Jn Deranlaffung eines zwifchen dem Marfgrafen Jobjt
von Mähren und Brandenburg und dem Herzog
Erih IV. von Sacdjlen-Lauenburg und deflen Söhnen
abgefchloffenen Dertrages geloben Henning von Bujte
und Genoffen, wegen der Dosgteien Arneburg, Tanger-
münde und Gardelegen den genannten Berzogen
525 Mt. üb. Pf. am 30. März bezw. 29. Sept.
1404 in Salzwedel zu zahlen. (AUuszug.)
Dat loue wy vorbenomede Hennyngh van Buste, Dyderyk
van Ryntorpe, Claws van Borstel vnde Hans Österholte myt
ener samenden hant den ergenomeden heren vnde hertoghen
van Sassen vnde eren rechten eruen vnde to erer truwen
hant: Hinryke Sacke, Viryke van Pentze, Wernere van dem
Berghe vnde Hynrike van der Chartow in guden truwen wol
to holdende in aller wyse alze hier vorgesreuen steyd zunder
jenegherleye vortoch, hulperede vnde sunder alle Iyst. — —
— — — — -- — na godes bort virtheynhundert jar dar
na in dem drudden jare in aller hylghen auende.
Gedr. in Sudendorf, Braunfchw.-Eiineb, Urf, IN, Ur. 225.
En
1403. Xov. 1, Yr, 61.
Der Knappe Heinrih Sat urfundet über die Be-
dingungen, unter weldhen er von den XRäthen von
£übet, Hamburg, Lüneburg und Hannover für eine
Forderung von 2000 Mi. die Dogtei über das Schloß
£üdershaufen angenommen hat.
— —- — — — — Vnde wi Werner van dem Berge,
Ludeke Schacke, Otte van Urumesse, Hartwich Wackerbard,
62
Olrik van Pentze de junge, vnde Hartmann Scharpenberg,
knapen, bekennen vnde doet witlik in dessem breue, dat wi
alle desse vorscreuenen stucke vnde en iewelik bisundern vor
Hinrik Sakke vorbenomet vnde vor syne eruen vnde mit en
gelouet hebben vnde louet in dessem breue mit samender
hant den borgermesteren vnde radmannen der vorbenomeden
veir stede — — — to holdende sunder alle list, hulperede
vnde weddersprake, vnde to vullenkomener bewisinge aller
vorscreuenen stüucke hebbe ik Hinrik Sak, sakewolde, vnde wi
Werner van dem Berge, Ludeke Schacke, Otte van Crumesse,
Hartwich Wackerbard, Olrik van Pentze de junge vnde
Hartman Scharpenberg, borgen vnde medelouere, alle vor-
screuen, vnse ingesegele witliken vnde mit willen gehengen
laten an dessen breff, de gegeuen is na Godes bord XIIIL* jar
darna in dem drudden jare, in alle Godes hilgen daghe.
ach dem Original in Lübet. Mit den anhanaenden Siegeln der
Bürgen. Siegel Ulrihs v. Pent: rundes Belmfiegel, 2'/; cm; der
Profilbelm, nadı rechts gewendet, ift mit zwei Stäben beftect, die wieder
zwei Mal quer überleat find. Die AJuerftäbe find an den Enden mit
einer Pleinen Blume verfehen. Umfchrift:
+ S’OL...& VAN pansd &
Gedr. im £ub. U.-B. I, Bd. 5, Ur. 81, S. 78—81.
1404. \an. 6. Tr. 62.
Bernd von Plefien, Ritter, befennt, dem Bürgermeifter
von Kübek, Jordan Plesfow, und den Rathmännern
Hermann Darfow und Reyner von Calven 150 Mt.
üb. Pf. fchuldig zu fein. (AUuszug.)
— oo Vnde wy Hartwich van Bulow,
Olrik van Pentze de eldere vnde Helmich van Pentze,
zin broder, bekennen vnde betughen in dessem breue, dat
63
wi loued hebben vnde louen in dessem breue mit hern Bernde
vorscreuen mit ener sameden hand vor desse vorscreuenen
anderhalf hundert mark also, wered dat he de anderhalf
hundert mark lubesch vp der vorscreuenen tyd nicht betalede,
denne wil wy to Lubeke inriden vnde dar een recht inlegher
holden, dar nicht wedder vdtoridende, id en si myt der vor-
screuenen heren willen, alzo langhe dat dat ghelt degher be-
taled sy — — — {oo oo. .
Des to tuchnisse hebbe ik Bernd van Plesse, ridder, vorscreuen
vnde wy Hartwich van Bulowe, Olrik van Pentze de eldere
vnde Helmich van Pentze, sin broder, vor vns vnde vnse
eruen vnse ingheseghele mit witschop an dessen breef hengen
laten, de gheuen is na Godes bord dusend veerhundert darna
an dem veerden jare, des sonauendes na sunte Pawels daghe
siner bekeringhe.
Yadh dem Originale. Die Siegel find fämmtlih abgefchnitten.
Gedr. im £üb. U.-B., Bd. V, Ur. 92, 5. 91/92,
a ee
[1407.] ' Yr. 63.
Anno 1407 hat Herr Fridericus Schulte, mit dem Bey-
nahmen Schrammeke genandt | Friderici des Langen Sohn |
Burg-Mann und Erbherr zu Horneburg geheyrathet Margaretam
von Laszbeck | Herrn Marqward von Laszbecks | aus Holstein |
Tochter. Welche Ehe-Stifftung unterschrieben von Bräutigams
wegen | die ehrliche Knapen: — — — — — — — — |
Von der Braut wegen | der strenge Ritter Herr Hartig Heste |
Herr Marivard von Sygghen | Herr Paul Breyde | die ehrlichen
Knapen Olrich von Pensz | Benck 'Tralonen | Jastram Heste |
Henning von Wensyn | Dirck von Meynfelde und andere.
GSedr. in Mufhard, Monum, Nobilitatis antiquae, 5. 467.
64
1410. Jan. 20. Kübed. Yr. 64,
Dertrag zwifchen den Berzogen von Sacdyjen- Lauenburg
und der Stadt Küber dber Mölln, die Delvenau und
die Stefnig. (AUuszug.)
Witlik sij dat de irluchtige hochgeborne vorste vnde here
here Hinrik hertoge to Brunswijk vride Luneborch vnde sin
rad vnde der stede radeszendeboden Hamborch vnde L.une-
borch ghedeghedinget hebben tusschen den, hochgebormen
vorsten heren Erike deme elderen, Erike vnde Johan sinen
sones, hertogen to Sassen, vp ene sijd, vnd deme rade,
borgeren vnde der menheit der stad Lubeke vp de
anderen sijd, in desser nascreuenen wijse, Tom ersten, dat
de erbenomeden hertogen to Sassen dem vorbenomeden rade
vnde borgeren to Lubeke wedderantworden scolen alsodane
gud dat to Molne genomen wart do se dat den van Lubeke
affwunnen, id sij bynnen edder buten Molne, in eren sloten
ofte gebeden, wes dar ane brake ys, dat scholen de genne
vorbüten, de dar vor gelouet hebben. Vorder, dat alle
schepe, dede vorbenomeden hertogen to Sassen edder de
eere den van Lubeke genomen hebben, see siin vp dem
grauen geheten de Delue, vp dem zee to Molne, ofte vp der
Elue, edder wor see in eren gebeden ofte in erer woold zyn,
de scholen altomale vry wesen vnde den gennen antworden
laten den se tohoren. — — — — — — — — — — —
Vortmer scholen de erbenomeden hertogen to Sassen dat
Raszeborger weer, dat Olrik van Pentze togepalet heft,
wedder vprumen laten, vnde scholen dat blyuen laten in der
vryheit na inholdinge der breue, de Mornewech borger to
Lubeke dar vp heft. Vortmer — — — — — — — —
Desse degedinge sint gescheen to Lubeke vp dem radhuse
int jar godes dusent verhundert vnde teyne in deme dage
Ffabianj vnde Sebastianj der hilgen mertelere. — — — —
Gedr. in Sudendorf, Braunfcbw.-Küneb. Urf. IN, S. 187, Anm. 2.
Due
65
1410. Sebr. 12, ir. 65.
Die Knappen Dolfwin Scharpenberg, Raven von
Pens, Jacob Preen und eine Anzahl Bürger und
Söldner fchwören der Stadt Küber Urfehde.
Wytlik .sy alle den ghennen, de dessen jegenwardigen "
breff seen edder horen lesen, dat wy Volqwin Scharpenberch,
Rauen van Pentze, Jacob Pren, knapen, Clawes Kyt, Hans
Vos, borger ta Rasseborch, Detleff Vos, Peter Krogher, Hans
Wend, Henneke Vedder, Diderik Smyt, Hinrik van Gusterde,
Peter Schutte vnde Peter Schutte, Drewes Schutte, Clawes
Krosse, Ludolf van Roden, Hartwich Schutte, Herwich Kok,
Hinrik Rauen vnde ‚Hanseken Kyt bekennen vnde betugen
openbare in desseme breue, dat wy den erbaren mannen,
borgermeysteren vnde' radmannen vnde den gemeynen borgeren
to Lubeke vnde den eren vnde eren nakomelingen ene
‚rechte orueyde gedan hebben vnde don in kraft desses
breues van der wegen, also "wy in der Sasseschen heren
kryge ere gewangene geworden weren, also dat wy ere
vyende na desser tyd nummermer werden schullen noch en
willen, ane vmme vnser rechten erffheren willen, efte de mit
ene to der veyde qwemen. Vnde wy en schullen noch en.
willen ze vnde de ere vnde eren kopman neynewys be-
schedigen edder de vnse beschedigen laten, vnde dat ok
neymande van vnser wegen don laten edder voghen to
donde, ane allerleyge argelist. Dyt loue wy den vorscreuenen
borgermeysteren vnde radmannen, eren borgeren vnde den
eren vnde eren nakomelyngen in guden truwen.stede vnde
vast vnde vnvorbroken to holdende ane argelist, vnde wy
hebben en dat also stauedes cedes vppe dessen breff mit
vpgerichteden vingeren Iyfliken to den hilgen gesworen. Vnde
desses to merer tuchnisse vnde bekantnisse hebbe wy Volqwin
Scharpenberch, Rauen van Pentze, Jacob Pren, knapen,
Clawes Kyt vnde Hans Vos, borger to Rasseborch, vnse
5
66
ingesegele vor vns vnde vor de anderen alle vorbenomed,
der ze hirto mit'vns bruken, an dessen breff gehenget laten.
Datum anno Domini millesimo quadringentesimo decimo,
feria quarta proxima ante dominicam, qua cantatur Re-
miniscere.
Original zu Lübed. Mit den 5 anhangenden Siegeln:
ı) Scharpenberg: Iinfs aelegter, gefchachter Strahl.
2) Rauen v. Pent: Siegel rund, 2 cm. Im Schilde ein
anffteigender Löwe mit langem zuridgefchlagenen Schweife.
Umfcrift:
S’ RAVvan PAanTZzda 39%
3) Jacob Preen: 3 Pfriemen mit O®efen.
4) Claus Kyt: undentlich.
5) Hans Dos: Hansmarfe.
Gedr. im £üb. U.-B., Bd. V, Ur. 306, S. 340 u. 341.
1412, März 23. Schwerin. Yır. 66.
Albreht, Herzog von Mledlenburg und König von
Schweden, beftätigt dem Klofter zu Ribnik alle
Privilegien und das Strandreht. (AWuszug.)
Wy Albrecht, van godes gnaden der Sweden vnde Gothen
koningh, hertoge to Meklenborch, greue to Zwerin, to Stargarde
vnde Rosztok here, bekennen vnde betugen — — — — -—-
—_— . Vnde des to tüge vnde hogher bekantnisse
- hebbe wy vorbenomede- koningh Albrech[t] vnse ingheseghel
witliken henghet laten an dessen breff, gegeuen vnde gescreuen
to Zwerin, na godes bort verteynhundert iar an deme twelfften
iare, dar na des negesten dinxtedages na deme sondage in
der vastene alse me singet Judica. Hir zint an vnde ouer
wesen vnse leuen truwen ratgeuen: her Otto Veregghe, her
Vlrik van Pentze, riddere, Bosse Lutzow vnde Wipert
67
Lutzow, knapen, vnde Johannes Cremer, vse secretarius, vnde
vele andere de louen vnde ere werdich sint.
Nah dem Originale, auf Pergament, im Archive des Klofters
Kibnit, abgedr. in den Jahrb. des Dereins für medl. Gef. und
Ultertbumsfunde, Jahrg. 33, S. 109.
KT
1412. Juli 2. Tr. 67,
Revers des Ritters Ulrich v. Pens in Betreff der von
Agnes, Königin von Schweden, und ihrem Sohne
Albrecht, Herzoge von Medlenburg, ihm als ihrem
Dogte übergebenen Stadt, Schloß und Dogtei Wittenburg.
Ik Olrik van Pentze, Ridder, bekenne vnde betuge
openbare an desseme breue vor my vnde vor myne eruen,
dat myne gnedige vrowe, vrowe Agnes, der Sweden vnde
Gothen koninghinne, hertoghinne to Meklenborch, greuynne
to Zwerin, to Stargarde vnde Rozstoc vrowe, vnde hertoge
Albrecht, ere sone, vppe truwe vnde louen my geantwerdet
‚hebben ere slot, stat vnde vogedye to Wittenborch, dat ik
ere voget dar wesen scal vnde holden dat sunder rekenscop
vnde vpslach also, dat my dat nergene vore steit topande,
des hebben ze my alle iare dar to lecht den tollen vnde
vtware mit der gülde in deme lande vnde denste, were ouer
dat ze denstes wor to behoueden, dar schal ik en na moge-
licheit mede voghen, vnde in. der stat vnde vogedye den
Iuticken broke gantz, den groten broke halff vnde myner vor-
benomeden vrowen vnde heren de helfite, ok zo beholden
myne vorbenomede vrowe vnde here de mole to Wittenborch
vor sik suluen, dar ik en dre knechte schal ane spisen vnde
ze scholen my alle iare vte der molen geuen veer lesste
kornes, de helfite rogghen, de helfite molt, to ver tyden in
deme iare, de ik dar vth hebben schal, vnde dit iar schal
an stan to sunte Mycheles dage erst kumpt, zo scholen ze
b*
68
my geuen ene halue last rogghen vnde ene halue last moltes,
to Winachten ene halue last rogghen vnde ene halue last
moltes, to paschen ene halue last rogghen vnde ene halue
last moltes vnde to sunte Johanses dage ene halue last
rogghen vnde ene halue last moltes, vortmer schal ik vorbe-
nomede Olrik vryn malent hebben to des slotes behuff vnde
des iares twe swine, liggende in der molen, vnde wan er
myn vorbenomede vrowe vnde here ere slot vnde stat van
my esschen, zo schal ik vnde wil en dat brukelken wedder
antwerden sunder rekenscop vnde vpslach vnde iennigerleye
hulperede; vnde des to bekantnisse vnde hogher bewaringe
hebbe ik vorbenomeder Olrik myn ingesegel witliken henghet
laten an dessen brefi. Geuen na godes bort verteyn hundert
iar an deme twelfiten iare dar na, an deme dage Processi
vnde Martiniani der mertelere. Hir sint an vnde ouer weset
de strenghen: Otte Veregghe vnde Johan van der Lü, Riddere,
vnde de duchtigen Otte Pren, Volrat van Tzüle van Cammyn,
Henningh Hoghe vnde Hartich van Ouwen, knapen, vnde vele
andere, de ere vnde louen werdich sint.
ac dem Originale, auf Pergament, im Haupt-AUrchive zu Schwerin.
Das eingehängat gewefene Siegel fehlt.
1413. \umt 19. Perleberg. Tr. 68,
Eheberedung zwifchen Herzog Albreht V. zu Mledlen-
burg und des Burggrafen Friedrih von Hürnberg
Tochter Laccilia. (Auszug.)
Dit sint de degedinge, de de hochgeborne furste herren
Olrich, hertoge to Meklenborch, gedegedinget heft tusschen
der hochgebornen furstynnen frawen Agnesen, der Sweden
vnde Goten konninginnen, hertoghinnen to Meklenborch,
greuinnen to Zwerin etc, vnde dem hochgebornen fursten
heren Albrechte, hertogen to Meklenborch etc, koningh
| 0089
Albrechtes zone seligher dachtnise, an ener, vnde dem
hochgebornen fursten, herren Friderige, borchgreuen to
Nürenberghe, ouersten Vorwesere der marke to Brandenborch
an der anderen syde in sulker wise, dat de ergenomeden
hern Friderich Borchgreue to Nürenberghe etc. dem vorbe-
nomeden hertogen Albrechte syne dochter, de negest der
oldesten is, Cecilia genomet,' to eme eliken wiue to geuende
gelouet vnde gesproken hefit, vnde schal vnde wil er to brüt-'
schatte mede geuen teyn dusent guder rinescher gülden vnde
schal em de suluen Ceciliam tolegghen bynnen dessen negesten
na enander volghenden dren iareın — — — — — — — —
Vnde des to tughe hebbe wy vse ingezeghel vor vs vnde vsen
sone an dessen breff gehenghet, de geuen is to Perleberghe
na godes bort verteynhundert jar an dem drutteynden iare
dar na, des mandages na der hilghen dreualdicheit dage.
Hir sint an vnde ouer wesct de hochgeborne hern Johan,
hertoge to Meklenborch, vnse leue bole, vnde vnse truwe rat
an beyden syden als: Otto Veregghe, Hans Lutzowe, Olrik
van Pentze, Bernd van Plesse, Mathias Axecowe, riddere,
vnde Hartich van Bulowe, Gumpert Lutzow vnde vele andere,
de louen vnde tughes wel wert sint.
ad dem Originale, auf Pergament, im Baupt-Arcive zu Schwerin.
Angebänat ift das auf eingelaffener rother Wadhsplatte abaedrücdte runde
Siegel der Königin Aantes.
1414, Sebr. 2. fir. 69.
Der Knappe Hennefe Hafenfop und feine Söhne Bolte
und Joachim urfunden über ihre mit dem NRathe zu
Kühe gefchloffene Sühne. (Auszug.)
—_— Vnde wy her Johan Lutzow, ridder,
Wipert Lutzow, brodere, wonaftich to Grabow, Volrad Lutzow,
70
Curd van Pentze, knapen, louen mit ener sameden hand
den vorscreuenen heren borgermesteren vnde radmannen der
stad Lubeke vnde .eren nakomelingen,. dat de erbenomeden
Hazekoppe zamentliken vnde besunderen alle vorscreuene
artikele vnde eyn islik besunderen stede vnde vast vnuor-
broken scholen holden sunder argelist in tokomenden tyden.
Vnde des to tuge vnde groterm& louen hebbe wy erbenomede
Henneke, Bolte vnde Joachim, houetmanne geheten Hazekoppe,
her Johan vnde Wypert Lutzouwen, Volrad Lutzow vnde Curd
van Pentze, medelouere, vnse ingesegele mit, willen gehenget
vor dessen breff. Screuen na Godes bord veerteynhundert jar
darna in dem veerteynden jare, in deme dage vnser leuen
Vrouwen to Lichtmissen.
Original mit fieben anhangenden Siegeln im Archiv zu Küibed.
1) bis 3) Siegel der Hafenfoppen: drei Hafenföpfe im ftehenden
Schilde;
7) Siegel rund, 2a cm, im Schilde ein aufgerichteter gefrönter
£öwe; Umfcrift:
+ S’ AVRT + VAN + PANTZAn .
Gedr. im £üb. U.-B. I, Bd. 5, Ur. CDXC, pag. 532 n. 533,
1415. Nov. 9. r. 70.
Der Knappe Helmold von Pleffen zu Parin verfauft
wiederlöslicdy 18 ME. üb. Pf. Rente aus den Dörfern
Butow und Parin für 200 ME, Iüb. Pf. dem Herrn
Johann Albendorf, Dicar der Jacobificche zu Lübeck,
und der ganzen Bruderfchaft. (Uuszug.)
_ — — — —_ Al desse vorscreuen stucke vnde eyn
jwelk besundere loue ik Helmold van Plesse vor my vnde
myne eruen myt mynen borghen vnde medeloueren, alse wy:
Syuerdt van Bokwolde, wonafftich to Hansstorpe, Bertolt
Hoykendorpp to dem Broke, Hertich Schotse to deme Swanze,
71
Helmold van Pense to Gosenstorpp, Marquard Ternevytze
to dem Ternevitzer Hagene, louen reden vnde spreken myt
ener samenden hand eyn vor alle myt vnsen eruen deme
erghenomeden her Johanne, syneme nakomelinge vnde broder-
scop, vnde to truwer hant dem proueste, dekene vnde
capittele to Lubjeke| an guden truwen vnde by eren stede
vnde vast to holdende sunder alle argelist, — — — — —
To groter betuchenisse desser vorscreuen stucke so hebbe ik
Helmold vnde wy medeloueren: Syuerd-van Bokwolde, Bertolt
Hoykendorpp, Hertich Schotze, Helmold van Pense,
«Marquard Ternevitze, knapen, vnse jngesegele vor vnsz,
vnsen eruen, myt gantzer witscop vnde vulbord gehenget
laten vor dessen brefl, de screuen vnde geuen isz na gadesz
bord veerteynhundert jar dar na jm deme vyffteyoden jare jn
Sunte Martens auende des hilligen bisscoppesz.
Uah einer auscultirten Copie ım Baupt-Uchive zu Schwerin,
1415. Dec. 20, tie: 71;
Der Ritter Ulrih und die Knappen Dans,
Bennefe, Raven, Joahim und Ulrih 8. j.
von Pent urkfunden über die mit dem Nathe von
£übe gefcjloffene Sühne.
Wij Ulrik, ridder, Hans, Henneke, Rauen, Joachim
vnde Vlrik de junghere, knapen, alle geheten van Pentze.
Bekennen vnde don witlik allen den yennen, de dessen breff
zeen vnde werden horende, dat wij vns mit den ersamen
mannen, borgermesteren vnde radmannen der stad Lubeke,
vmme allen vnwillen, ansprake, clage vnde schelinge, de wij
zamentliken efte besundergen mit en vnde tegen zee, ere
medeborgere, denre vnde de eren, vnde ze mit vns vnde de
vnsen beth an dessen dach yenigerleye wijs gehat hebben,
gensliken geulegen, voreniget, gesated vnde gevrundschoppet
hebben, also dat wij vor vns vnde vnse eruen vnde den
72
vnsen den erbenomeden borgermesteren, radmannen, borgeren
vnde den eren aller ansprake, schuldinge vnde missehegelicheid,
de wij. zamentliken efte besundergen to en yenigerleye wijs
beth an dessen dach gehad hebben, degher vnde al hebben
vorlaten vnde vortegen, alzo dat wij ere beste wetende zee
vnde de eren in vrundschopp vnde guder handelinge willen
vorderen wor wij moghen. Alle vorscreuenen stucke loue wij
erbenomeden Vlrik, ridder, Hans, Henneke, Rauen, Joachim
vnde Vlrik, knapen, zamentliken vnde besundergen den vor-
benomeden borgermesteren vnde radmannen der stad Lubceke
in guden truwen stede vnde vast to holdende sunder argelist,
vnde hebben des to tuge vnse ingesegele mit willen gehenget
vor dessen breff, de ghegeuen is na Cristi gebort verteyn-
hundert vnde vifteyn jare, in deme auende sunte 'Thomases
des hilgen apostoles. | |
Original im £üb. Archiv mit fechs anhanaenden Siegeln. Das Siegel
WUlrichs ift rund, 3,1 cm, Ueber einem gelehnten Schilde mit einem rechts
fchreitenden Löwen ein Helm, auf welhem zwei Stangen ftehen, die nad
außen mit drei Pfanenwedeln rechtwinklig beftet find. Die übrigen
Siegel haben Feine Helme, das 2. nnd 5. einen jchreitenden, die drei
anderen einen aufgerichteten Löwen im Schilde, Umfcrift bei allen
unlesbar.
Gedr. im Lüb. U.-B., Bd. V, Ur. 554, 5. 597/598.
Fe u y y s
1416. Jan. 12, Eldena, Ur. 72.
Abel von Pent, Priorin, und die Klofterfrauen des
Klofters Eldena bezeugen, daf Achim Wenditern dem
Klofter Eldena zwei -Wispel Roggen an Geld aus dem
Dorfe Milow gefchenft hat, wogegen fie geloben, für
Wendfterns verftorbene Angehörige jährlih an vier
bejtimmten Tagen fürbitte zu thun. (Wuszug.)
In godes namen amen. Ik Abele van Pentze priorne
vnde wy clostervrowen des closters to» der -Eldena in deme
73
stichte to Razeburch des hilghen heren sünte Benedictus orden
bekennen vnde betu’gen openbar in dessen breue — — —
_- — — — — . Screuen to der Eldena na der bord godes
virteynhundert yar darna in deme sosteynden yare des sondages
na der hilghen dryer koninghe dage. |
Original auf.Pergament im Hanpt-Urchive zu Schwerin. Angehängt
ift das Meine runde Siegel des Klofters Eldena aus ungeläntertem Wachs.
Daffelbe zeigt das Agnus dei mit Glorie und Siegesfahne.
SEELE Te n
1418. Juli 7. Yr. 73,
Der Propft und das Dom-Capitel zu Ratseburg fchliegen
einen Dertrag mit dem Bifchofe Detlev zu Rateburg
über das demfelben, nachdem er fich von den Hefchäften
zurücgezogen, zu ertheilende Keibgedinge. (Auszug.)
— 1 — — Alle desse vorser. stükke loue wy
prouest, prior vnde capittel gantz vnde vast to holende in
ghuden truwen, ane alle arghelist, vnde to ‚vses heren
byschop Detleues vorbenjomet| truwe hand her Clawese van
Bockwolde, her Olrike var Pentze, ridderen, Clawes
Parkentine vnde Hans Parkentine, broderen, knapen. — —
_— - — —_ Vnde desse breff is ghegheuen vnd screuen
na Godes bort verteynhundert iare an dem achteynden iare
darna, des donredages in den achte daghen vser leuen
vrowen visitacionis.
Original im bifchöfl. Ratzeburg. Archiv zu Neuftreliz. Abgedr. in
Wigger, Gefh. der Fam. v. Bücher, Bd. I, pag. 508/309, ir. 386.
1418, Tlov. 25. Ur. 74,
Der Ritter Bernd von Pleffen zu Arpshagen verfauft
dem Kicolaus Buftroy, Dicar an der Marienfirhe an
dem Altar der Bergenfahrer in der Kapelle unter dem
74
Churm, und den WUelterleuten der Bergenfahrer eine
jährliche Rente von 40 ME. aus feinen Gütern Stells-
hagen und Mieder-Klüß, jenem 24 ME., diefen 16 IM,
gegen empfangene Zahlung von 500 ME, und unter
Dorbehalt des Rüdkfaufes. (Auszug.)
Te Vnde wy Egghard van Bulowe, ridder,
wonaftich, to Pluscowe, Siuerd van Bokwolde to Johanstorpe,
Helmold van Pentze to der Tarnevitze vnde Cord van
Plesse to dem Dammeshagen, knapen, louen myt hern Bernde
van Plesse, riddere vorbenomet, vnde synen eruen vnde
nakomelingen myt ener samenden hand vnghescheiden vnde
eyn iewelik besunderen vor vns alle den vorbenomeden hern
Nicolao Bustroyen vnde synen nakomelingen olderluden vnde
ghemenen kopmanne vnde eren nakomelingen vnde den
holderen desses breues myt eren willen, se syn gheistlik eder
werlik, alle desse stucke in guden truwen, ok stede vnde
vast, to holdende, alse vorscreuen is, sunder alle arghelist
nyer vunde vnde deger sunder alle behelpinge ienigerleie
rechtes. Des to groterer bekandnisse vnde bewaringhe hebbe
wy houedman vnde medelouere vorbenomed myt vryen wol-
beradenen willen vnse inghesegele gehenghet an dessen breff.
Gegheuen na Godes bord verteynhundert jar in deme
achteynden iare, vppe sunte Katharinen dach der werden
hilgen iuncvrowen.
Original im Archive zu Lübel. Mur das Siegel des Edehard
v. Bilow hängt no an der Urfunde.
Gedr. im £üb. U.-B. I, Bd. 6, Ar. TI, pag. III—114.
1419, Oct, 9, Eldena. r, 75.
Die Dettern Bumpert d. &. und Gumpert d. j. von
Alsleben zu Jeldenis verfaufen der Priorin Abele von
75
Denk und dem Konvente des Hlofters zu Eldena
2 ME. üb. jährliher Bebungen aus dem Dorfe
Sedorf für 20 ME. £ib. (Auszug.)
Witliken sy al den yennen de dessen breff zeen, horen
efte lesen, dat wy Ghunperd vnde Ghunperd, olde vnde den
junghe, vedderen, gheheten van Alsleue, wonachtich to der
Jeldenytze, bekennen in dessen jeghenwardeghen openen
breue, dat wy vorkoft hebben vnde jeghenwardich vorkopen
der erwerdeghen juncvrowen Abelen van Pentze, priornen,
vnde deme gantzen Co{[n]uente to der Eldena twe lubesche
mark gheldes — — — — — — — — — — — —_ — 3
Alle desse vorscreuen stucke loue wy Ghunperd vnde Ghunperd,
vedderen, gheheten van Alsleue vorbenomed myt vnsen rechten
eruen ynde myt vnsen truwen medeloueren, also myt Clawes
Bothine vnde myt Hinrik Klinker, de beyde wonachtig to
Lenzen, alle myt..ener samenden hand stede vnd vast to
holdende — — — — der vorbenomeden Abelen van Pentze
priornen vnde deme gantzen conuente des klosters to der
Eldena — — — — gheuen vnde screuen — — — — to
der Eldena na Godes bord verteynhundert jar darna in deme
neghenteynden jare in sunte Dynneghes daghe des hilghen.
Original auf Pergament im Haupt-Urdive zu Schwerin. Don den
vier an Pergamentftreifen der Urkunde angehängten Siegeln find
ı) und 5) völlig zerdrüct;
2) aus ungeläutertem Wachs, rund, zeigt einen Helm mit einem
flug. Umjcrift:
Fr S’ GVDPARTI DA ALSLAVA.
1420. Xov, 1, Schwerin, Yr. 76,
Albreht (V.), Herzog zu Mledlenburg, verleiht Herrn
Ulrih von Penbte und feinen rechten Erben den
zwifchen der Sudenbrüfe und dem NRoden Ford bei
Redefin gelegenen Yfer nebft 3 ME Bede aus
Derfenow.
Wy Albrecht van godes gnaden herthoge tho Mecklen-
borchh — — — — — ‚ bekennen vnde bethugen apenbare
an dessen’breue vor alszwehme, dat wy na rade vnses truwen
radesz vmme denstes willen, den vnsz vnse leue getruwe Here
Vlrich van Pentze zhedan hefft vnde noch dohn kan vnde
mach tho tokamende tiden, hebben geuen vnde geuen iegen-
wardigen an desseme breue tho erue den akker, de de licht
tuszken der Zudenbruggen vnde dem Roden Vorde, vnde de
dre marck geldesz, de wy hebben jn der bede tho Dertzenow,
altzo dat disse itzbenomede acker vnde dat holtt schal bliuen
vnde de vorbenomeden dre marck geldesz by hern Vlrick
vnde sinen rechten eruen tho ewigen tiden vnde schal vnde
sine eruen den acker vorbenomet vnd de dre marck geldes
tho bruken, tho eruen beholden vnde besitten, also wy (se)
idt bruket vnd vryest beseten hebben vnd vnse eruen bett an
dissen dach. Allesz tho thuge hebbe wy vnse grote Ingesegel
mit wittschop hengen laten vor dessen breff, gegeuen tho Zweryn
na gades bordt verteinhundert jhar, darna jn dem twintigesten
jhare in alle gades hilligen dage. Hieran vnd auer sin
gewesen vnse leue getruwen hern Clawes Beuentlowe vnse
kentzelere vnde Hinrik Splet vnse kokemester, Jaspar Haluer-
stadt vnse vaget tho Zweryn.
Locus sigilli
„principis
Mach einer Abichrift aus dem 16. Jahrh. im Haupt» Archive zu
Schwerin.
77
1421. Jan. 16. Zr. 77.
Helmend von Pent, Knappe, wohnhaft zu Tarnewiß,
verfauft feine zu Grefchendorf belegene Forft an
Heinrih Quitow.
Ik Helmend van Pentze, knape, wonachtich tho der
Tarneuisse, bekenne vnde betughe apenbar — — — —,
dat ik hebbe vorkoft myn holt, dat jk hadde vppe deme
velde tho Greskendorpe, dat ghenomet ys dat holt der
Wedinghe, alse yt beleghen vnde begrepen ys in alle synen
scheden, jn velde, jn weyde, jn wisken, jn watere, jn stoü-
wynghe, grot vnde’lüttich, lüttich vnde clene, myt der grünt
alse yt de wynt weyget, qwit vnde wrigh, tho ewigentiden,
deme duchtigen knapen Hinrik Qwitzowen vnde synen rechten
eruen. Desses vorscreuenen holtes schal Hinrik vorscreuen
vnde syne rechten eruen brüchliken brüken, qwit vnde wrigh
tho ewyghen tiden, alse jk Helmend vorscreuen vnde myne
rechten eruen des gewriggest hebben gebrüket vnde bezeten,
_ — — — — — — — . Alle desse vorscreuene
stücke loüe’jk Helmend vorscreuen myt mynen rechten eruen
Hinrike vorscreuen vnde synen rechten eruen stede vnde
vast tho holdende sunder jenegherleye hulperede, nyewünde
efte arghelist. Tho ener groter bewysinghe vnde betuchnysse
desser vorscreuenen stucke so hebbe ik Helmend van Pentze
— — — — myn jnghezeghel witliken henghet vor dessen
bref, dede screuen ys na godes bord veerteyn hundert iar
dar na in deme enentwintegesten jare in die Marcelli pape
et martyris.
ac dem Original, auf Pergament, im Haupt-Archive zu Schwerin.
Das an einerh Pergamentftreifen der Urfunde anhangende runde Siegel
aus ungeläutertem Wachs zeigt im anfreditem Schilde einen rechts
fhreitenden Löwen. Umfchrift:
. xx x @ helmud x dan x pe....
78
1421. Xov. 17. Tr. 78,
Herzog Albrecht von Mledlenburg bezeugt, daß Hennefe
und Raven von Pens mit ihrer Klage wider den
Bifhof Johann von Rateburg wegen eines von dem
verftorbenen Bifchof Detlev von Rabeburg ausgeftellten.
Schuldbriefes durch das fürftlich medlenburgifche Bericht
abgewiefen feien.
Wy Albrecht van godes gnaden hertoghe to Mekelen-
borgh, greue to Zwerin, to Stargharde vnde Rosteke der
lande here, Bekennen vnd betughen openbare in dessem breue
dat de Erwerdighe in gode, vadir vnd here, Johan, Bischopp
der Kerke to Raszeborgh, vor vns vnd vnseme sittenden
richte is ghewiset vppe’ de tijd alse wy ene vnd vnse manne
Henneken vnd Rauene van Pentzen van beydent syden
vor vns hadden bescheden myd siner bewysinge, alse vnse
leuen veddere hertoghe Johan, wy vnd vnser beyder Rede
em vor recht hadden vunden, vnd was des ouerbadich to be-
wisende, dat de pennynge, alse de drehundert lubisch mark,
dar ene de erbenomeden Pentzen vme anspreken, beret vnd
wol tor noghe betalet sind, vnd dat sines vorvaren Bischopp
Detleues beseighelde breff ghedodet quid vnd los is, ‚vnde
alse de esbenomeden Pentzen vppe de tiid nicht vor vnse
ghericht quemen, dar wy se hadden bescheden, alse z[e dat]
vor vns annameden: Alse hebbe wy dem vorghenomeden in
gode heren Bischoppe to Rasseborgh myd rechte to ghevünden
vnd delet, dat de breff quid leddich vnd los is dar ene de
erbenomeden Pentzen mede maneden vnd dat ze em zinen
breff sunder weddersprake wedder scholen andworden, vnde
hebben des to hogher bekantnysse vnd tuchnisse vnse
Inghesegele witliken vnde mit willen vor dessen brefl' hangen
laten, de gheuen. vnd screuen is na godes bord ”verteyn-
hundert jar dar na in dem en vnd twintighesten jare des
79
neghesten mandaghes vor sunte Elizabeth daghe der hilgen
vrowen. Tughe desser vorscreuen dink sind de hocheborne
furste vnd here hertoghe Johan, hertoghe to Mekelenborgh,
vorscreuen, her Bernd van Plosse, ridder, Hinrik Quidsowe,
Clawes Parkentyn vnd Vicke Velehoue vnde vele anderer
bedderuer lude de wol tughes vnde louen werdich [s]ind.
Authenticum im Haupt + Archive zu Weuftrelig mit Reften einer
pergamentenen Preffel, ftodfledig und namentlih im der Mitte fchwer
lesbar.
1422, Sept. 5. [Xübec.] Xr. 79.
Der Knappe Boldewin von dem Kroge befennt fich zu
einer Schuld von 200 ME. gegen den Rath von Lübed,
wegen feiner Koslaffung aus der Gefangenfchaft und
verfpricht, die Hälfte nächfte Weihnacht, die Hälfte auf
Dftern zu bezahlen. (Auszug.)
_ Vnde wy Wypert Lutzowe, Helmold
Lutzowe, wonafftich to Grabowe, Henneke van Pentze,
wonafftich to deme Redem’'yne, Kersten Haluerstad, vaged
to Boytzenborchh Hans van Pentze, wonafftich to deme
Redem’'yne, vnde Wedige van Tzule, wonafftich to der
Walsmolen, knapen, louen in crafft desses breues vor vns
vnde vnse eruen mit ener sameden hand den vorscreuenen
heren borghermesteren vnde radmannen der stad Lubeke by
louen vnde truwen stede vnde vast to holdende sunder
ynsaghe alle desse vorscreuenen stucke samentliken vnde ein
yslik besunderen, vnde hebben des to merer tuchnisse der
warheit vnse ingheseghele mit vnsen guden willen ghehenghed °
vor dessen bref. Geuen in den jaren vnses Heren dusent
verhundert twevndetwintich, des. negesten sonauendes vor
vnser Vrowen dage natiuitatis.
80
Original im Archive zu Eübed. Mit jieben anhangenden Siegeln:
ı) Boldewin v. d. Kroge: im Schilde ein rechts fchreitendes Einhorn;
2) u. 3) Wipert und Helmold Kübow; i
4) Bennefe v. Perb: nur nody der rechts fchreitende Kömwe
Fenntlich ;
"5) Kerften Halberftadt: im, Schilde eine liegende Mondfichel;
6) Bans v. Pent: Siegel rund, 2,7 cm, auf ftehendem Schilde der
mach rechts fchreitende Löwe. Umfchrift zwifchen fehr Fräftigen
Perlenfreifen:
S’ Hans » dan 0% pentje os
7) Wedege v. Taule.
Gedr. im £üb. U.-B,. I, Bd. 6, Ur. 439, pag. 460.
nn nennen
1422. ©ct. 22. [Xübeck,] j Xr. 80.
Claus Karftede bekennt fih zu einer Schuld von
40 ME. gegen den Nat von übe wegen feiner
Soslaflung aus der Gefangenjchaft und verjprict, fie
zur Hälfte nächite Weihnacht, zur Hälfte nächte Oftern
zu bezahlen. (Auszug.)
—_—— — — — Ik Clawes Karstede. Bekenne vnde
betuge openbare in dessem breue vor alsweme, dat ik vnde
myne eruen den erbaren heren, borgermeisteren vnde rat-
mannen der stad Lubeke, rechter witliker scult von myner
vengnisse vnde schattinghe wegen, also ik ere gevangen was,
sculdich bin vertich mark lubesch der suluen munte, — — —.
Vnde wy Hans van Pentze, Rauen van Pentze vnde Got-
scalk van Kleinouwe louen in’ craft desses breues [u. s. w.
die gewöhnliche Verpflichtung zum Einlager und der Schluss.|
Datum anno Domini MCCCCXXHI”, secundo die post
Vndecim milium virginuum.
81
Hab dem Original im Archive zu Kübel. Mit den vier an-
bangenden Siegeln:
ı) Efäus Karftede: im Schilde drei Eifenhüte;
2) Hans v. Pent: im Schilde ein ftehender Zöwe mit langem
Schwanz. Umfcrift:
S' Hans 50% dan == pentje 3
3) Raven v. Pen: Siegel rund, 2, cm, Schild wie bei dem
vorigen Siegel. Umjcrift:
+5’ + raben + ban + penge Fax
5) Gottfibalf v. Kleinow: Schild: zwei Dogelflauen gegen einander
gefehrt.
Gedr. im Lüb. U.-B. I, Bd. VI, Nr. 456, pag. 472.
1422, XYlov. 18, - Ar, 81,
Der Ritter Ulrich von Pent ertheilt dem Ritter Heinrich
von Stralendorff zu Crivis feine Genehmigung zu einem
wiederlöslichen Derfauf, von 16 ME, jährlicher Rente
aus dem. Dorfe Barnin an die Kalandsherren zu
Pardhint.
Ik her Ulrik van Pentze, rydder, wonachtig to Redeuigen,
bekenne openbare vnde betüghe an dessem breue vor allen
Iuden, dat ik myd mynen eruen myne wulbord vnde mynen
gantzen willen dar to gheue, dat de strenghe duchteghe ridder
her Hinrik van Stralendorpe, myne leue sunderghe, wonachtig
to Crywitze, hefit vorkoft to eneme wedderkope vnde bezeghelt
an eneme breue myd zinem leuen broderen den erwerdighen
kalandes heren sunte Marien Magdalenen in der stad to
Parchem sosteyn mark ingheldes jarliker pleghe in deme
dorpe to Bernyn in houen, in huuen vnde en schal vnde wil
myd mynen -ruen den vorbenomden kalandes heren vnde
eren makomelynghen nynerleyge hinder edder wedderstal
anedän, men allent dat de vorscreuen Stralendorpen in desser
sake beseghelt hebben, dat schal so blyuen stede vnde vast
6
82
vnde vnthobroken, vnde hebbe des to tughe myn ingheseghel
henghen laten myd witscop vnde guden willen vor, dessen
breff, de gheuen vnde screuen is na Godes bord 'verteyn-
hundert jar dar na in deme twevndetwinteghesten jar in sunte
Ilseben auende der hilghen wedewen.
ah dem Original, auf Pergament, im Haupt-Urcchive zu Schwerin.
Angehängt an einem Pergamentftreifen ift das in feinen unterm Cheile
ftarf befchädigte Siegel Ulribs v. Peng, aus nngeläutertem Wachs; ab-
gebildet auf Taf. IV, Xir. 2. Umfcrift:
S’...... an pesen x
1422. Dec. 1. Wismar. | YIr. 82.
Albrecht, Herzog von Meklenburg, gelobt seiner lieben
»vedderken« Frau Katharinen, Herzogin von Meklenburg, alle
Pfande zum nächsten S. Martinstag wieder einzulösen, die zu
Lübeck und Wismar ausstehen und die sein seliger Vetter,
Herzog Johann, für 1163 Mark versetzt hat, mit den nach-
geschriebenen Mitgelobern: ‚her Bernde van Plesse, her
»Matbiese Axecowen, her Hinrike van Stralendorpe, ridderen,
»Radeke Kerctorpen, Vicken van Stralendorpe, Otte Vereggen,
»Johann Vereggen, Hans van Bulowen, Wyperd Lutzowen,
»Jachim van Pentze, Kersten Haluerstad, Clawes van Ortzen,
»Borchart Lutzowen, Gerde van der »Lü, Henneke Kerctorp
»vnd Hennyng Haluerstad, knapen, — — — — — . (zheuen
»vnde screuen tor Wysmare 1422, des neghesten daghes na
»sunte Andreas daghe des hilghen aposteles.«
Hach dem Original im Haupt-Urchive zu Schwerin. Gedr. bei
Lifh, Gef. des Gefhl. v. Berten Ib, pag. 44/45, Ur. CL,
. .0...83
1424, . Ir. 83..
Kiquidation über die Schäden, welche durch meclen-
burgifche Fehdezüuge während der Ilesten Jabre in der
Marf Brandenburg verübt wurden. (WUuszug.)
Dicz ist der schade, der vns, marggrauen Fridrichen von
Brandburg, vnd den vnsern gescheen is von vnser swiger
frawen Katherina, herezoginn zu Meckelnburg, etc, vnd den
iren ausz dem lannde zu Meckelnburg, sint den friden, die
nechst zu Perleberg zwischen allen niderlendischen hern vnd
vns geteidingt worden, des nu auf Bartholomei nechst komen
Anno etc, vicesimo quarto vir gancze iar wirt. — — — —
_— Der Wencksterne schade. Item Merteke
von Borse de heft verlorn XI pferd, also gut als LX marck,
Item Ill pferd, also gut also XV marck. Item XXVI houede
vees, also gut also L marck. Item XXII swein, also gut also
XX marck. Item III pferd, also gut also XX marck. Item
sein hawsz vnd hof vnd alle sein hawszgherede, also gut also
LX marck, vnd IIII wispell haueren, de he heft ghegeuen to
der dingenisze. — — — — Desse schad is vs dem land to
Mekelborghe, also dy Penczen vnd Beren, Welsyn, Glauassen,
Hermen Blugher, Bos’, Heine Wentte, de don vogt was to der
Hermenszfollene, dar is vns alle dy schad aff gheschyn. —
_— — — Dyt is dy schad, dy my, Hanse von
Quitzow, gescheen is van myner vrowen man van Mekellen-
borch etc. Anno etc. XX11°, achte vor sunte Mertens dage,
namen my hertoghen Albrechten van Mekellenborch hussfrowen
man vnd syne knechte, alze Hans, Rauen vnd Viryk geheyten
dy van Pentz vnd ore Knechte, Glauatz, Blucher vnd ore
medehulper LXXXIV vette swyn vt den ekkern, vnd dy suluen
nemen my to der suluen tyd myn armen luden IV scok vetter
swyn vt de[n] ekkern, F scok koge vnd XXIII akkerperde, vnd
deden dat vluchteges to der Hermensmollen vnd to dem
Redeuin, vnd Hinrik van Dytten, dy to der tyd voghet was,
6*
84 . u
. hatte dar ok syne knechte med, vnd dy sulue Hinrik van
Ditten krech dar XL vetke swyn vnd XII koqueks aue. — —
— u u un. — [oo — — m ie Ai mn
Urfchrift.” — MWigger, fam. v. Blücder I, Yir. 402, S. 354 — 326.
Riedel, Cod. dipl. Brandenb. U, Bd. 4, S. 77, seq. „nad der
(1424.) Yr. 84.
Liquidation der Herzogin Katharina von Medlenburg
über die Schäden, welche ihre Unterthanen dur Be-
wohner der Marf in den Jahren 1420 bis 1424 er-
litten haben.
Desse nagescreuen schade is vns vrowe Katherinen, to
Meklenborch hertoginnen, vnd vnsen kinderen an deme lande
to Mecklenborch vnd dessen nascreuen vogedyen gescheen
bynnen der heren vrede vnd sone van des Markgreuen mannen
ste der marke to Brandenborch vnd dar wedder in. — — —
Vortmer so hefft Rauen von Pentzen, de in vnse vedderken
hertogen Albrechten wedewen liffgedinge ziit, mit synen helpern
deme bysscoppe van Razeborch vte syne stichte, dat wy vorde-
gedingen, nomen VIII stighe perde, dre Manne gevanghen vnd
enen dot geslaghen sik an en vnvorwaret. — — — — —
Vor alle dessen vorscreuen schaden begere wy vrowe Kathe-
rina to Meklenborch, dat gi, leue here vnd swegher, vns vor-
bote, weddertat ifte wandels vmnıe behelpen.
Yah dem Originale abaedr. in U. f. Riedels Nov. Cod. dipl.
Brandenb. II, 4, 48--52, Yir. 1496.
1425. Xov. 14. Perleberg. Tir. 86,
Marfgraf Friedrih von Brandenburg und fein Sohn
Johann vergleichen fich mit der Herzogin Katharina
von Mledlenburg über die von ihr an die Herzogin
85
Margarete van Medlenburg, des Markgrafen Friedrich
Tochter, zu zahlenden 10000 fl. und über die Befferung
der von ihren Unterthanen begangenen Sriedensbrüche.
(Auszug.)
Vnd were sache, das mir egenante frawe. Katharina dieselben
radmanne der obgenanten vnser stete nicht vermochten, solche
sprechen vnd verschreibung zu ton, so sullen und wollen wir
doch vff dem obgenanten tag zu Berlberg dem obgenanten
vnserm lieben sweher vnd swager vnd der obgenanten frawen
Margreten vnd allen jren erben dise hernachgeschriben vnsen
erbern rette vnd manne setzen mit namen: Mathias Axkow,
Ritter, Claus Sperlingk, Otte Vierecke, Weyprecht Luczaw, Claus
von Örcze, Henningk Halberstadt vnd Johann Viereck vnd zu
jn XII vsz den nachgeschriben, das ir also zweinczig wern,
mit namen: Bernd von Blesse, Ritter, Heinrich von Strplen-
dorpp, Ritter, Kerstan Halberstat, Vicke von Stralendorpp zcu
Kriwiez, Curd Halberstat, Joachym von Benczk, Hennicke
von Blesse zu Warnickau, Curd von Blesse, Hennicke Bacze-
ficze, Claus Baczeficze, Eckerd von Quiczaw, Claus Borkentyn,
Heinricke Reuentlaw, Heinrich Reuentlaw, Helmold Luczaw,
Heyn von Strollendorpp, Radecke Kerckdorpp zu Gnugen,
Hennicke Kerckdorpp, Woldemar Schutze, Helmold von Bencz,
Luder Sturme, Curd von der Lue vnd Helmold von Blesse zu
Baryn, die jn alle dafur sprechen sullen vff ein rechte einleger
Das ist gescheen vnd der brief ist geben zu Berlberg am mit-
wochen vor sant Marteins tag Anno domini etc, XXV®,
ad gleichlautender Bandfchrift abgedr. in Riedel’s Urf.-Samml. der
Marf Brandenbg. II, 4, Ur. 1522, 5. 94 — 96.
1430. Juli 14. Yır. 86.
Irmgard Pens, Aebtiffin, Befe Gronow, Priorin, und
das ganze Klofter zu Sarrentin verpflichten jich, Feine
86
Benugung der Kloftergüter vorzunehmen oder zu ger
ftatten, welche der Stadt Kübel zum Ylachtheil gereichen
möchte.
Wy Ermeghard Pentze, ebdissche, Beke Gronowe, pryore,
vnde dat gantze conuent der clostervrouwen to Tzerrentin.
Bekennen vnde betugen opembare in vnde mit desseme breue
vor allesweme, dat wj — — — — — — — — — —
desses to merer tuchnisse der warhceid is vnses godeshuses
ingesegel mit vnser aller eyndrachtliken willen vnde wetenheide
gehenget vor dessen breff, de gegheuen is in den jaren vnses
heren Cristi dusent verhundert vnde dortich, des vridages
na sunte Margareten dage der werden jungfrauwen vnde
mertelersschen.
Xah dem Original. Mit anhangendem Siegel. Gedr. in Küb.
1.8. VII, 5. u. 6. £ief,-Zir. CDV, pag. 380/381.
1432. Sebr. 6, | Yir. 87,
Bans von Pens, Knappe, bezeugt, daß die Herzogin
Katharina von Medlenburg und deren Söhne, die
Herzöge Heinrich und Johann, das But Woe;, welches
die Penten von den Hagenowen zu Pfande hatten,
von ihm ausgelöft haben.
Ik Hans van Penttze knape bekenne vnd betughe open-
bare in desseme breue vor allesweme, dat de hochghebome
vorstinne vnd vrouwe vor Kathefina hertoginne to Meklenborch
greuynne to Swerin to Stargarde vnde Rozstock der lande
vrouwe vnd de hochghebornen vorsten vnde heren here Hinrik
vnde here Johan hertoghen — — — — — — — — _
ere sones, myne gnedighen herep; my vnd mynen eruen afghe-
loset hebben mit alle dat gud to Wottze dat myne olderen
vnd ik ghehad hebben to weddeschatte von den Haghenouwen
. 87
vnnd ik vnnd myne eruen laten dar aff vnde vorlate dat vnnd
hebben de bur wedder wiset an myne vorben. vrouwen vnde
gnedighen heren vnnd beholden dar mit alle nicht ane vnnd
ok nyn Penttze dar wes ane behold sunder dat gud to Kar-
wete, dat noch steit ander halfi hundert lubessche mark, dat
de suluen myn gnedighe vrouwe vnde myne gnedighen heren
vorben. edder ere eruen dar vore losen moghen vnde nicht
hogher, vnd weret dat dar noch etlike breue vppe dat sulue
gud Wottze weren, offte vunden worden, mynen olderen vnd
eren eruen offte my vnd mynen eruen toscreuen, de scolen
leddich vnde los wesen vnd segghe de leddich vnnd machtlos
an desseme breue. Ouer desser losinghe sint ghewesen to
witlicheid de strenghe her Mathias Axkouwe, ridder, vnd de
duchtighen manne Clawes Sperlingh de oldere, Hennyngh
Haluerstad, Clawes van Orttzen, knapen, vnde de ersamen
vorsichtighen manne Hinrik Bantin, Clawes Bokeman vnde
Clawes Parsouwe, borghermestere to Wittenborch. T'o merer
bekantnisse so hebbe ik Hans van Penttze vorben. myn
jngheseghel mit willen vnd witschop henghen heten vnnd laten
vor dessen brefi vnnd ok hebbe wy vorben. alse her Mathias
Axkouwe, ridder, Clawes Sperlingh, Henningh Haluerstad,
Clawes van Örtzen, knapen, Hinrik Bantin, Clawes Bokeman
vnde Clawes Parsouwe, borghermestere to Wittenborch, vnse
jngheseghel to witlicheid henghen heten vnde laten vor dessen
bref. Gheuen vnde screuen na Cristi ghebort verteynhundert
iar dar na an deme twe vnnd druttigesten iare ame dage
Dorothee.
Wa dem Original auf Pergament im Hanpt-Ardive zu Schwerin.
Angehängt find 7 Siegel in braunem Wads:
ı) rundes Schildfiegel mit rechtsfchreitendem, herausfchauendem Eöwen.
Die etwas defecte Umfchrift in Perlenfreifen:
— — hans » van pentze
88 .
1432. Sebr. 8. Yir. 88.
Katharina, Herzogin zu Meclenburg, befennt für jid
und ihre Söhne, die Herzöge Heinrih und Johann,
dem HKnappen Dans von Penk zu Toddin die
Summe von 550 ME. lüb. Pf. fchuldig zu fein.
Wy Katherina, van godes gnaden hertoginne to Meklen-
borgh etc. — — —, bekennen openbare in desseme breue
"vor vns vnde vnse sones heren Hinrich vnde heren Johanne,
hertogen to etc. — — —, der wy vormunder sint, dat wii
mit en vnde eren rechte eruen schuldich sint rechter witliker
schuld deme duchtighen knapen Hanse van Pentze, wonafftich
to Toddin vnde synen rechten eruen sostehalff hundert
lubessche mark pennynghe, de wii offte vnse sones vorbenomede
edder ere eruen em ofite sinen rechten eruen bereden scolen
vnde willen to danck vnde tor nüghe nü to alle godes hilghen
daghe neghest to komende vppe ener stede, wer it em euenst
kümpt in vnseme lande to Meklenborgh mit guden vnbeworren
reden pennynghen, alse denne to Lubeke vnde tor Wismar
ghenghe vnde gheue sint, edder mit also velen noghafftighen
vorvolgheden panden, de mit alleme rechte vorvolghed sint,
dar desse vorbenomede Hans van Pentze edder sine rechten
eruen dessen vorscreuenen summen penninghe mede nemen
moghen to ener tiid vnde to eneme male an eneme summen,
van cristen edder van ioden; dit alle vor vnde na screuene
loue wii, Katherina hertoginne vorbenomed mit vnsen sones,
heren Hinrik vnde heren Johanne, hertoghen vorscreuene vnde
mit eren eruen vnde mit vnsen truwen medeloueren, alse mit
vnsen leuen truwen ratgheuen Wipert Lutzouwen, marsschalk,
her Mathias Axkouwen, ridderen, Clawes Sperlinghe, Otto
Veregghen, Henningh Haluerstaden, Clawes van Ortzen, Ker-
sten Haluerstade vnde Clawes Parkentine, knapen, vnde wy
truwe medelouere alle vorscreuene louen vnde hebben louet an '
desseme breue an guden trüwen mit ener samenden hand,
89
de nicht vurder to voruolghende, men ens to enes islik, vnser
hus vnde hawe deme vorbenomeden Hans van Pentzen vnde
sinen rechten eruen vnde to siner truwen hand alle den yennen,
de dessen breff hebben mit sineme offte siner eruen willen,
he sy ghestlich offte werlik, alle desse stucke vnde articule vor-
screuen vnde en islik by sik sunder ienigerleie argheliste offte
hulperede, sunder hinder vnde ane lengher vortoch, stade vnde
ya wol toholdende: u. en un a
— — — — Gheuen vnde screuen na godes bord vertein-
hundert iar dar na an deme twe vnde druthighesten iare des
vrigdaghes na sunte Dorotheen daghe der hilghen iuncvrouwen.
ad} dem Original, auf Pergament, im Haupt-Urcive zu Schwerin.
Die 9 angehängt gewefenen Siegel find nicht mehr vorhanden und die
Urfunde ift durch einen Einfchnitt Pafjirt.
ee
1432.” Dec. 29. Tr. 89.
Dtto von der Kühe zu Püttellow fchwört der Herzogin
Katharine von Medlenburg und ihren Söhnen fowie
feinem Detter Hermann von der Kühe YUrfehde.
Auszug.)
— Vnde wy, her Hinrik van Stralendorpe,
rıdder, Henneke van Plesse to Mutzelmouwe, Reymar Barne-
kouwe, Helmold van Plesse tome Nyendorpe, Hans Stralendorp
to Criwetze, Ulrik Lutzouwe, Hinrik van der Lü, Woldemar
Schottze, Curd Haluerstad, Ecghard Haluerstad, Egghard Quitt-
zouwe, Luder Luttzouwe, Volrad van Pentze, Bertold Berse,
Hans Loutzouwe, Johan Quittzouwe, Johan van der Lü, Hin-
rik Sperlingh vnde Henneke van Piesse tome Nyendorpe,
knapen, hebben louet vnde louen ieghenwardighe in crafft
desses breues alle an guden truwen mit ener samenden hand
mit vnde vor Otto van der Lü bouen‘ screuen vnde sine eruen,
gheboren vnde vngheboren, vnser gnedighen vrouwen vrouwen
90
Katherinen hertoginnen vnde eren sons, vnsen gnedighen heren,
heren Hinrik vnde heren Johanne, hertoghen vorbenomed vnde
eren eruen vnde to erer truwen hand Wipert Lutzouwen, her
Mathias Axkouwen, Ötto Veregghen, vorscreuen, vnde ereme
ghanttzen rade vnde besunderghen Hermene van der L.ü, deme
sakwolde vorbenomed vnde sinen eruen desse vorbenomede
sone vnde orveyde vnde dessen breff vnde all sin inholdent
stucke vnde articule samend vnde en islik by sik sunder
ienigherleie hulperede stede vnde vast wol to holdende etc. —
—_— {oo gheuen vnde screuen — na Godes bord
verteynhundert iar dar na in deme dre vnde druthtigesten iare
an sunte Tomas daghe Cantuariensis in dem Winachten.
ad dem Original, auf Pergament, im Haupt-Ardive zu Schwerin.
Ungehängt find an 20 Pergamentftreifen 20 runde Siegel aus unge-
läutertem MWadhs:
14) rund, in ftehendem Schilde der Faum noch Fenntliche Köwe
Umfcrift:
S’ dullert — — peucee .
WWW IDEEN
1433. XUop, 27. Ur. 90.
Joahim, Dolsad und Helmold, Gebrüder von
Pens, verfaufen den Kalandsbrüdern von St. Clemens
zu Lübe eine jährliche Rente von 4 ME. aus ihrem
halben Kirdhydorfe Warfow für 50 üb. ME, unter
Vorbehalt der Wiederlöfung.
Wj Joachim, Volradt vnde Helmolt brodere gheheten
van Pentze, knapen, bekennen vnde betughen apenbare jn
dessem breue vor alle den de ene szeen edder horen lesen,
dat wy myt wolberadem eyndrachtigem wyllen vor vns vnde
vnse eruen rechte vnde redelyken hebben vorkofft vnde vor-
kopen myt krafft desses breues den erlyken mannen heren vnde
ghemenen broderen, geystlick vnde werlyck, jn deme kalande
91
‚ vnser leuen frouwen, den men plecht to begande vnde to hol-
dende jn sunte Clementis karcken to Lubeke, vor vyftich marck
lubescher pennynghe, de wy tor noghe van en entfanghen
hebbe[n] vnde vorth jn vnse vnde vnser eruen nüdt wytlyken
ghekamen synth, veer marck jarlyker ewygher renthe lubescher
pennynghe jn vnde vthe vnsen haluen karckdorpe Warsowe,
beleghen jn dem stichte to Szweryn, vnde jn allen synen to-
behorynghen als eth bynnen vnde büthene jn der veltmarcke
jn syner schede vnde endenn begrepen js, bewechlich vnde
vnbewechlick, droghe vnde nadt, myt allem rechte vnde richte,
alse wy dar ane hebben, alszo vrygh, qüyth vnde vnbeworen
alse vnse vorfahren dat je vrygest ghehadt hebben vnde wy
noch hebben. Vnde desse veer marck renthe scolen vnde
wyllen wy vnde vnse eruen ene vnbeworen betalen bynnen
der stadt Lubeke alle jare jn den achtedagen Sunte Martens
des hylghen biscoppes vppe vnse egene koste vnde euenture
ja penynghe alze dar denne ghenge vnde gheue synth. Weret
dat ene dar jenyghe togerynghe offite gebreck ane worde, so
* moghen sze syck holden an dyth vorscreuen halue dorp vnde
gudt vnde jn alle sine tobehoringhe, se syn welkerleyghe sze
syn, nycht vth ghenamen, vnde moghen des vrygh bruken
sunder hynder edder beswernysze vnszer vnde vnszer eruen
edder anders jemandes, so langhe went se ere vorsetenen renthe
gans dar vth gheboret hebben vnde alle koste vnde therynghe
hebben wedder namen, alszo dat sze denne vryghe vullemacht
hebben to pandende vnde to pande to driuende, to vorende
* vnde wechtobryngende vnuoruolgeth wor sze wylien, vnde
bruken der pande to erem besten sunder alle naschuldtgenth,
vnde der pandynghe vnde manynghe, de dar vmme schuedt,
wyllen vnde scolen wy vnde vnse eruen sze deger scadeloes
holden; vnde wy wysen sze vnde de hebber desses breues
myth erem wylien jn de were vnde brukelcken besittynghe
myt krafft desses breues, vnde scholen vnde wyllen myth vnsen
eruen ene desser renthe vnde houethsummen vnde(s) des vor-
schreuen gudes vrygh waren vor alle ansprake enes jewelken
92
jeghenwardyghen vnde thokomeden, Jodoch hebbet de suluen
heren vns vnde vnszenn eruen der gnade ghegunth, dat wy
desse vorscreuen renthe wedder kopen moghen alle jare jn den
achtedaghen sunte Mertens vor voftich marck lubesch vnde
betalen en vppe de suluen tidt an pennynghen alze dar denne
ghenge vnd gheue synt sunder dat kleyne gelt myth der plich-
tyghen rente vnde myt allen sculden jn ener szummen bynnen
der stadt Lubjek] vnbeworen, wo wy en den wedderkopp jn
den achtedagen to Pynxsten tovoren wytliken to seggen vnde
vorkundyghen. Alle desse vorscreuen stücke wy Joachim,
Wolradt vnde Helmoldt van Pentze vorbenomet vor vns
vnde vnse eruen myth vnsenn truwen medeloueren, alse wy:
Hans Perkentyn vnde Eggert Quitzouwe, knapen, vor vns vnde
vnse eruen, lauen vnde segghen, den erbenomeden heren vnde
ghemeyne[n] kalandes broderen to Sunte Clemente tho Lubeke
vnde den hebber' desses breues myt erem wylien jn guden
truwen vnde gantzem lauen myt ener sameden handt vngesceden
vnde islick vor vns alle stede vnde vast to ho)dende sunder
alle argelist vnde ane alle were vnde behelpynghe geistlikes vnde °
werlikes rechtes. Des to groterer bekantenysse vnde bewa-
ringhe wy houethman vnde medelouere alle vorbenomed hebbet
vor vns vnde vnse eruen vnnsze jngesegele eyndrachtlyken vnde
wetende henget an dessen breffl. Gheuen na godes borth veer-
teynhundert jare dar na in deme drevndedruttygestenn jare
des negesten dynxltjedaghes vor sunte Gerdruden daghe der
hilgen Juncfrouwen.
Hady einer auscultirten Copie im Haupt-Arhive zu Schwerin.
a nn
1435. Oct. 18. Ar 9
Die Herzogin Katharina und der Herzog Heinrih von
Medlenburg verfchreiben fich den Gebrüdern Jachim,
93
Dolrad, Helmold und Lurd von Penk und zu
treuer Hand den Brüdern Eggert und Dide von
Quisow auf 1320 ME. Tüb.
Wii Katherina hertoginne vnnd Hinrik van godes gnaden
hertoge to Meklenborg etc. bekennen vnnd dun witlik open-
bare in desme breue allen luden, de ene seen ofte horen lezen,
dat wii myd vnsen eruen synt schuldich vnsen leuen truwen
mannen Jachymme, Folrade, Helmede vnnd Curde brodern
geheten van Pentze vnnd eren rechten eruen, to truwer hant
Eggherde vnn Ficken broderen geheten de Quitzouwen vnnd
den hebbern desses breues, myd eren willen, se synt gestlik.
ofte werlik, van rechter witliker schult reder leuender pennynge
twelfhundert lub. mark vnnd twintich mark vnnd hundert der
suluen munte, de wij, Katherina hertoginne vnnd Hinnrik her-
toge to Meklenborg ergenant ofte ve eruen, Jachymme,
Folrade, Helmede vnnd Curde vorbenant vnnd eren eruen
scholen vnnd willen vmbeworen bereden nu in den negesten
dren daghen na sunte Mertens dage negest tokomende vort
ouer eneme iar myd reden pennyngen an sodaner munte, alze
denne tor tiid to Lubeke vnn tor Wismer ghenge vnnd gheue
ys, sunder hole pennynge bynnen Lubeke ofte an ener anderen
stede an vnseme lande to Meklenborg, de en bequeme ys,
gantz tomale an eneme tzummen to ener tijd sunder jeneger-
leyge bewernisse ofte lengher vortoch. Alle desse vorsreuen
stukke vnnd articule loue wij Katherina hertoginne vnnd Hinn-
rik hertoge to Meklenborg ergenant myd vnsen eruen vnnd
myd vnsen truwen medeloueren, alze wij her Mathias Axkow,
ridder, myner gnedigen heren van Meklenborg ammetman,
Wyperd Lutzow, marschalk, wonaftich to Grabow, Ötte Veer-
egghe to Swane, Clawes van Örtze to Ghemmelin, Hennyng
Haluerstad to Cannyn!), Hans van Bulow to Wittenborg,
Kersten Haluerstad to Boytzenborg, Heyne Stralendorp to Ghol-
—
) Eamin,. 4. Wittenburg.
94
debe, Clawes Sperling to Clawestorpe') vnnd Hans Stralendorp
to deme Ghemmele, knapen, alle louen vnnd zeggen Jachymme,
Folrade, Helmede vnnd Curde vorbenant vnde eren eruen,
Eggherde vnnd Ficken ergenant vnde den hebbern des breues,
alze vorscreuen ys, stede vnnd vast myd ener samenden hant
vnser en vor alle to holdende sunder ienegherleye hulperede,
argelist, ede, rechtgang ofte daghe dar vmme to holdende
vnnd de samende hant yo touorn voruolget myd alleme rechte;
des to tughe vnnd to ener gantzen bekantnisse hebbe wıj
Katherina hertoginne vnnd Hinrik hertoge to Meklenborg er-
genant vor vns vnnd vnnse eruen vnse inghesegelen, vnd wij
vorbenomede medelouere alle endrechliken vnse ingesegelem,
en iewelk syn eghen, myd gantzen willen gehenget vor dessen
breff, in den iaren vnsz heren veerteynhundert iar da na in
deme viif vnnd durtegesten iare, an deme daghe Luce des
hilgen ewangelisten. |
ach dem Original, anf Pergament, im Haupt-Archive zu Schwerin.
Die Urkunde ift durch einen Einfchnitt Paffirt. An Pergamentbändern
hängen 12 ftarf zerdrüdte Siegel:
ı) der Herzogin,
2) des Herzogs,
3) bis 12) der 10 Sengen.
1435. Xov. 18. Ur. 92.
Die Knappen Dolrad und Helmold von Pens, Gebrüder,
im Kirchfpiele Jabel wohnend, verkaufen den Dicarien
der St. Jacobifirche zu Kübel eine jährliche Rente von
12 MR, £üb. aus 3 Hufen und Erben in Befendorf
für 150 ME. lüb. Pf., unter Dorbehalt des Wieder-
faufes. (Auszug.)
Vor allen den jennen de dessen breff zen vnd horen leszen
bekenne wy Volradt vnd Helmolt, brodere, gheheten beyde
1) Slawestorpe, d. i. Schlagftorf, A. Medlenburg.
95
van Pentzen, wonafltich in dem kerspell tor Jabel, knapen,
— — — dat wy — — — hebben vorkoft vnd vpgelaten
— — — twalf marck geldes ewigher jarliker renthe in vnde
vthe den houen vnd aruen Brandes Bolten vnd Hans Pustorues
vnd des olden Pomeren, wanaftich alle dre in dem dorpe to
Besendorppe, belegen in deme kerspell tho Warszow in dem
Stichte to Sweryn, den erwerdigen hern kerkhern vnd vicarien
to Lubeke in sunte Jacobes kercken, alse hern Reymere Gantzowe,
hern Euert Alärdes vnd Johanne Hassen vnd vort ghemenlyken
alle den anderen vicarien vnd eren nakomelyngen der vorbe-
nomeden karken, vor anderhalfihundert marck lubescher penynge
u ee De ee desse vorbenomede heren
hebben vns van ee gunst vnde vruntscop wegen den
wedderkop der vorscreuen jarlyker renthe gegunt vnd vnsen
eruen alle jar wen vns ‚dat bequeme ys eyn gantz jar to vorn
to toseggende vnd denne den houetsummen myt der ' plychtigen
renthe vth to geuende bynnen Lubeke — — — — — —
Alle desse vorscreuen stucke — — — — laue wy Volradt
‚nd Helmolt van Pentze alse houetlude myt vnsen eruen
vnd myt vnsen guden truwen medeloueren, alze myt Clawesze
Parkentyn, Eggerde vnd Vycken brodere gheheten de Quytzowe
lauen alle vnd seggen myt ener samenden hant — — — —
stede vnd vast vnd vngebraken to holdende — —. — — —
na godes bort veerteynhundert jar dar na in dem vyff vnd
druttygesten jare in dem achten dage Sunte Martens des hilgen
byschoppes vnd bychtygers.
Hab einer beglaubigten Abfcrift im Haupt-Urchive zu Schwerin.
nu u u u u LEGE
1435, Xov. 22. | Ir. 93,
Joachim, Dolrad, Helmold und Lord, Gebrüder von
Pens, Knappen, wohnhaft auf dem Schlofie zu Redefin,
verfaufen wiederlöslih 24 IE. jährliher Rente aus
36
ihrem Dorfe Sharbomw für 300 Mif. üb. den Brüdern
des Kalandes Unserer lieben frauen an der St. Clemens:
fire zu £übef. (Auszua.)
Wj, Joachim, Volradt, Helmolt vnd Cordt, brodere,
gheheten van Pentzen, knapen, wonaftich vp dem slote to
dem Redeujne jn dem lande to Mekelenborch, bekennen vnde
betughen openbare jn dessem breue vor alle den, de ene zeen
edder horen lesen, dat wy myt sameder handt eyndrachtiges
wolberaden modes vor ıns vnde vnse eruen recht vnde rede-
Iyken hebben vorkofft vnde vpplathen myt krafft desses breues
den: erlyken mannen: Heren Hinrico Holthusen, Heren Johanne
Spaen, Hern Helmoldo Lachemudten vnde allen anderen
broderen des kalandes vnser leuen frouwen, den me plecht
to holdende jn Sunte Clementis karken to Lubeke, jegenwar-
‚digen wnde tokomeden, vor dre hunderth marck lubesch, de
se vns an guden guldenen vnde grouen suluer pennynghen
nogaftighen tellet vnde betalet hebbet, de wy vorth jn vnse
vndt vnser eruen nottrofftighe nndt hebben gekeret vnde vth-
gegeuen, veer vnde twyntich marck jarlyker ewigher renthe
guder pennynghe, also tor tydt to Lubeke ghenge vnde geue
synth, jn vnde vth vnsen gantzen guderen, dorpe vnde houen
to Scharbowe, beleghen jn dem lande to Wittenborch jn
dem karspel to Hagenouwe des stichtes to Raceborch, vnde
jn allen der suluen guderen tobehorynghen, alse se jn eren
enden vnde sceden begrepen synt, bewechlick vnde vnbewech-
lick, myt allen ackeren, wyschen, weyden, holten vnde wateren,
vnde myt aller grundt, droge vnde nadt, myt allem rechte vnde
richte vnde slichtes myt aller nudt wnde vryheit, alse vnse
voruaren vnde wy de suluen gudere je vrygest gehadt hebben,
nichtes buten beschedende, ınde desse vorscreuen veer vnde
twyntich marck rente scholen ınde willen wy brodere von
Pentzen vorbenomed vnde vnse eruen vnder vnse egene koste,
arbeith ınde euenture vruntivken geuen vnde betalen den erbe-
nomeden kalandes broderen to Sunte Clemente alle jare jn den
LU
97
achtedagen Sunte Martens des werden biscoppes bynnen der
stadt Lubeke vnvortogert vnde vnbeworen. — — — — —
Wanner ock vnser gnedigen heren Hertogen to Mekelenborch
welck mundich warth, scholen vnde wyllen wy vnde vnse
eruen den vorbenomeden kalandes broderen desses kopes, so
werne ene nudt vnde behuff werth, vnser heren bestedinge
schicken myt eren breuen vnde jngesegelen wol vorwarth jn
den ersten veer weken alze wy dar vmme gemandt werden
vnder vnsen egenen kosten vnvorsumeth. Jodoch hebbet se
vns vnde vnsen eruen gegundt, dat wy de vorsprakenen veer
vnde twyntich marck rente alle jare jn den achtedaghen Sunte
Mertens, wan vns dat bequeme js, vor dree hundert marck
lubesch weddeıkopen moghen, den suluen kalandes broderen
vnde eren nakamelynghen, hebberen besses breues, myt erem
wylien de houetsummen myt der pflichtigen renthe vnde myth
allen schulden thosamende to betalende bynnen der stadt
Lubeke myt guden pagemente, alze dar denne ghenge vnde
geue is, buten bescheiden de holen pennynghe, Wy sint ock
plichtich, en den wedderkop jn den achtedaghen to Paschen
myt vnsen wytliken vorsegelden breuen to vorne to vorkun-
digende vnvorsümeth, — — — — — — — — — — —
Alle desse vorscreuen stucke vnde jslik by syck laue wy
Joachim, Wolradt, Helmolt vnde Cordt vorbenomed van
Pentzen, brodere, vor vns vnde vnse eruen myt vnsen truwen
medeloueren, alze wy: Detlef van Boeckwolde to Johanstorpe
wanende, Hans Perkentin to Prisendorpe, Vycke Quytzouwe
tom Tanckenhaghen, alle jm karspele to Dartzouwe, vnde
Johan Quytzouwe to Gutowe jm karspel tom Dammeshaghen,
knapen, lauen vnde seggen vor vns vnde vnse eruen myth
den suluen broderen van Pentzen vnde eren eruen vnghe-
scheyden myth sameder handt vnde jslik vor vns alle den
vakenfomeden) kalandes broderen tho Sunte. Clemente tho
Lubeke — — — — in guden rechten truwen myt gantzeme
louen stede vnde vast to holdende — — — — — — —
Des to groteren bekantenysse vnnde bewaringhe wy: Jachim,
7
98
Wolrädt, Helmolt vnndt Cordt van Pentzen brodere, houeth-
lude, vnde wy medelouere alle vorbenometh, hebbet vor vns
vnde vnse eruen unsze jngesegele myth eyndrachtigem guden
wylien hengeth an dessen brefi. Gheuen na godes borth veer-
teynhundert jare ınde dar na jn dem vyff vnde druttigestenn
. Jare vppe de auenth Sunte Cecilienn der werdenn hilligenn
Juncfrouwennn.
Nah einer bealanbigten Abichrift im Hanpt-Archive zu Schwerin,
1436. \uli 25. Tr. 94.
Henning Blavasß leitet der Herzogin Katharine von
Mecklenburg nebjt ihren Söhnen und dent Küder von
Blücher Urfehde. (Auszug.)
— 0 0. — Were ok, dat God vorbede, dat: Hen-
nyngh Grlauatze desse venghenisse aldus nicht en helde, alse
vorscreuen steyt, edder syne orueyde vorbreke ierghen wormede,
zo schal Hennyngh erbenomed edder wii truwen medelouere
hirna screuen, also Hans van Pentze, Volrad van Pentze,
Helmolt van Pentze, Hinrik Sprenghel, Werner Marsouwen,
olde Busse Lützow to L.ützow, Hans Lützow to L.ützow, Henneke
vnde Otto Wackerbarde, Detleff van Tzule, Johan van Tzule,
Ronneke, Detleff Pren, Clawes Bokeman, Wyneke Sprynghintghud,
wanafftig to Wittenborch, vnser gnedighen vrowen vnde heren
to Mekelenborg edder eren eruen vor de vorbrekinghe der
orueyde gheuen twehundert I.ubesche mark Lubescher pennynghe,
wor en dat bequemest is, womme vns dat witlik deyt.
— — — — — Alle desse vorscreuen stucke vnde
artikele vnde en iewelk bi zık laue ik, Hennyngh Glauatze
bauenscreuen, myner vorscreuen gnedighen vrowen vnde heren
stede vnde vast to holdende; vnde wii louere erbenomed louen
myd ener zamenden hand ok vnser gnedighen vrowen vnde
heren an sodaner wise, also vorscreuen is, an guden truwen
99
wol to holdende, zunder alle list vnde hulperede ; vnde hebben
des to groter tüchnisse vnde merer bekanntnisse vnse inghe-
seghele myd endracht ghehenghet an dessen brefl, de gheuen
vnde screuen is na der bord (Gades dusent iar veerhundert iar
in deme sosvndedrutteghesten iare, in zunte Jacobus daghe,
des hilghen apostels. j
ad dem Original im Banpt-Urchive zu Schwerin. Daffelbe trägt
an Pergamentbändern die 16 Siegel des Ausftellers und der 15 Bürgen
leidlich unverfehrt:
2) aus gelbem Wachs, rund, im ftehenden Schilde der Pentziiche
£öwe. Umfcrift:
hans ban pentze.
5) aus ungeläutertem Wachs ein rundes Siegel. Yur der Löwe im
ftebenden Schilde noch erkennbar;
+) rumd, ein Löwe, wie in 2) nnd 3) rechts gewendet, im ftebenden
Schilde. Umjcrift: j
EEE van pyen.e.
Abgedr. in Wigaer, Gef. der Sam. v. Blücher, Bd. I, pag. 349/350,
Ür. 327.
-
1436. - Dec. 6. Schwerin. Tr. 95,
Dolrad und Helmold, Gebrüder von Pens, verkaufen
den Domberren und Dicarien zu Schwerin 20 Mi. £üb.
jähliher Hebung zur Hälfte aus Warfow und halb
aus Kothendorf, für 200 ANME. Küb. mit Vorbehalt
des Wiederfaufs.
Wy Volradt vnde Helmolt, knapen, brodere heten de
Pentzen, wanafitich tho dem Redeuine, bekennen vnde betugen
apenbar jn desszem hreue vor vns vnde vor vnse rechten eruen,
dath wy nha rade vnde nha vulbordt vser brodere vnde vser
rechten eruen — — — — — dath ww — — — —
hebben vorkofft vnde vorlaten tho enem rechten kofiten kope
den werdigen hern dhomhern vnde vicarien der kerken tho
Swerin vnde alle eren nhakomelingen twintich Lub. marck
7’
100
jarliker ghulde vnde jngheldes jn den dorpen Warsow vnde
Kotendorpe vth to manende vnde vptoborende alle jar tho
sunte Martens daghe vthe hauen vnde houen dar nu vppe
buwen vnde wanen to Warsow: Alberth Smyd veer mrck,
Clawes Roulesck dre mrck, Hermen Schroder dre mrck, tho
Kotendorpe: Hermen Bulder' viff mrck, Hermen Schroder
dre mrck, vnde olde Sasse twe mreck, vnde van alle eren nha-
komelingen, vor drutte halff hundert Lubesche mrck penninghe,
de vns de vorbenomeden hern dhomhern vnde vicarij an enem
summen tho vulkamener nuge vnde tho dancke an guden
reden ghuldenen woll bered vnde betalth hebben, — — —
Vortmer vmme sundergher fruntschop willen hebben vns vnde
vnsen eruen de vorbenomeden hern gunth vnde gheuen den
wedderkop der erschreuen pacht vnde jngheldes jn desser
nhaschreuen. wyse, alszo wan wy edder vnse eruen de vor-
schreuen ghulde vnde pacht wedder lösz willen hebben, szo
scholenn wy edder vse eruen den vorbenomeden hern edder
erem Collector van erer weghene tho seggen tho Sunte Johannes
Baptisten daghe tho middenszamer vnde denne darna tho Sunte
Martens daghe neghest tho kamende wedder gheuen - boreden
vnde betalen tho Swerin an enem summen, vp ener stede, tho
ener tidt an ghuden reden gholde druddehalff hundert Lub.
mrck. mith den verschreuen twintich marcken jarliker ghulde
vnde jngheldes, — — — — — . Alle desse vorbenomeden
stucke vnde artikell — — -—- stede vnde vasth tho holdende
laue wy Volradt vnde Helmoldt van Pentze vorbenomed
mith vnsen rechten eruen — — — -— ae ae
Tho groter bekantnisse vnde bewysinghe hebbe wy Volradt
vnde Helmolt van Pentze vorbenomed vnse jngheseghele myt
vnsen naschreuen brodern myth witschop hengeth vor dessen
breff vnde wy Achim vnde Curdt heten de Pentzen, der
vorbenomeden Volradt vnde Helmoldes broder, be-
kennen vnde betughen, dath dessze vorbenomede kop vnde
‚dynck synth gescheen nha vseme rade willen vnde vulbordt,
des tho witlicheyth vnde witschop hebbe wy alle vorschreuen
. 101
vnse jnghesegell mede henghet vor dessen breffl, de gheuen
vnde schreuen ys tho Swerin na gades borth veerteynhunderth
jare darna jn deme sosz vnde druttighesten jare jn Sunte
Nicolaus daghe des hilgen Bisschoppes.
Nah einer auscultirten Copie, auf Papier, im Baupt-Archive zu
Schwerin.
1436. Dec. 22. - Ar. 96,
Bans von Penk, Knappe, verkauft den von feinem
Bruder Helmold ererbten Hof zu Booftorf an Egahard
Quisow für 746 Mf, lüb.
Ik Hans var Pentze, knape, bekenne vnde betughe
— — —, dat ik hebbe myt wolberadene mode vorkoft vnd
vorkope in macht desses breues tho enem rechten erfliken
blyuenden kope mynen hoff to Ghotzenstorpe vnde al myn
gud an deme dorpe darsulues, dat my angestoruen vnde an-
gheuallen ys van myneme brodere Helmolde van Pentze,
guder dachtnisse, dem duchtigen knapen Eggharde Quitzowen
vnde synen rechten eruen vor souen hundert lubesche mark
vnd soosvnduertich mark der suluen munte, de he .my tor
noghe vnd to danke wolbered heft. Desset vorscreuen gud
schal he vnde syne eruen hebben myt alle syner thobehoringe,*
alse id beleghen ys in allen synen enden vnd scheden, an
holte an watere, — -— — - — — —, alze myn broder
Helmold vore vnde ik na dat ye vrigest ghehad vnd beseten
hebben. Ok schal ik vnd wil desses vorbenomeden gudes
Eggherde erbenant vnde synen eruen waren vnd vntfrigen an [?]
alle ansprake al der yennen, de an recht kamen willn, de
recht geuen vnd nemen willn; ok schal ik vnd wil dat leen
desses gudes Eggherde erbenant efte synen eruen tho ghude
na holden jar vnd dach efte lenk yfte he des behuff hebbe,
vnd schal denne dyt boscreuen gud em vorlaten vor vnser
102
gnedigen herschopp, wen he dat van my eschet. Hiran vnd
ouer desseme kope syn ghewesen: Hans van Bulowe, Johan
vnd Vicke brodere gheheten (uitzowe, knapen. — — hebbe
ik — — myn ingheseghel — — henghet laten an dessen
breff, de schreuen vnd gheuen ys na godes bord dusent veer-
hunde:t jar dar na an deme soos vndruttighesten jare, des
sondaghes na Sunte Tomases daghe, des hillighen Apostels.
ach dem Original, auf Pergament, im Baupt-Archive zu Schwerin.
Das angehängte runde Siegel aus ungeläntertem Wachs zeigt in aufrecht
ftehendem Schilde einen rechts gewendeten, fchreitenden Löwen. Umfchrift:
ne un ban pentze.
TE
1437. Xop. 21. Zir. 97,
Der Knappe Cord von Penk zu Redefin verfchreibt
den Dompicarien zu LübeR für 300 ME. Tüb. eine
jährliche Rente von 24 Mf. Iüb. aus den Dörfern
Befendorf, JZahun, Kotendorf und Warfow,
alle im Kirchjpiele Warfow belegen, unter Dorbehalt
der Wiederlöfung. (AUuszug.) j
Ick Korth vann Pentze, knape, wanafftich to deme
‚Redeuine in deme lande to Wittenborch in dem karspell to
der Jabell, bekenne vnnde betughe apenbare in dessem breue,
a ee ‚dat ck — — — — -- vorkofit vnnde
vppelaten hebbe, — — — — — ‚ den erlikenn mannen: hern
Bartolde Loddere, herrn Gherde Wittenn, hern Mathiase Zedere,
herrn Johanne Nighenborch vnnde den anderenn vicarijs in der
domkerckenn to Lubeke allenn ghemeynlikenn vor drehundert
marck lubeschh — — —.— —, vervndetwintich marck jar-
licher ewigher renthe guder penninghe, alse tor tydt bynnen
Lubeke ghenge vnnde gheue synt, in vnnde vthe mynen na-
screuenn eruen, husen vnnde houen in dem dorpe Besendorpe,
103
alse in dem erue dar Hermen Pomerene in wonet jarlikes souen
marck to pacht gheuende, in dem kroghe dar Ghodeke inne
wonet viff marck yarlicken gheuende, vnnde in dem erue dar
Heyne Meyger inne wonet alle jar ver marck betalende, vort
in dem dorpe Sargun in den eruenn, dar Bolthe vnnde Hans
Klenowe inne wonet, jsslick gheuende jarlickes ver marck, vnnde
in dem dorpe Kutendorpe an dem erue dat Cristoffer be-
wonet alle jar viff marck betalende, vnnde in dem kotenn den
Stelter bewonet twe marck jarlikes entrichtende, alle beleghenn
in dem karspele to Warsow, vonde dar to in dem suluen
kerckdorpe: in dem erue dar Clawes Molre vppe wonet jarlikes
twe marck vthredende vnnde vorth in allen dersuluen vorscreuen,
eruen vnnde gudere tobehoringhen, alse se vppe den veltmarckenn
‚in eren enden vnnde schedinge begreepen synth, — — —.
Alle desse vorscreuenn stucke loue ick Korth van Pentze
vorbenom. vor my vnnde myne eruenn mit vnsenn truwen
medellojueren, alse wy! Johan (uitzowe, wanafftich to Ghutow
in deme karspele to deme Dammeshaghenn, Fficke Quitzow
to dem Tankenhaghenn, Bertram vann Bockwolde to Johannes-
dorpe, beyde in dem kerspele to Dartzow, knapen, louen vnnde
segghen — — — stede vnnde vast tho holdende — — —.
Gheuen na gadesz borth verteynhundert jar vnnde' darna in
dem seuenvndedurtigestenn jare vppe sunte Cecilien auent der
werden hillighenn juncfrowen.
Nah einer beglanbigten Abfchrift im Haupt-Urcive zu Schwerin.
1438, Oct. 31. . Ar. 98.
Joahim, Dolrad und Belmold, Gebrüder von
Denk, Knappen, wohnhaft auf denn Schloffe zu
Redefin, verkaufen wiederlöslih den Dicarien der
frauenfirhe zu Kübel eine jährliche Rente von
104
49 MP. aus ihren Gütern und Dörfern: Paetow,
Marfow und Brahlftorf für 700 Me Tüb,
(Auszug.)
Wy Joachim, Volraed vnde Helmold brodere gheheten
van Pentzen, knapen, wonaftich vppe deme Slote to
Redeuyn in deme karspele to Jabel, Bekennen vnde betughen
opembare in desseme breue — — — — — ‚ dat wy vor vns
vnde vnse eruen myt vryghen endrachtigen willen rechte vnde
redeliken hebben vorkofft vnde vppelaten — — — — -- den
erliken heren vicariis in vnser vrouwen kerken tho Lubeke
allen gemenliken vor souen hundert mark lubesch, — — —,
neghen vnde vertich mark jarliker ewigher rente guder grauen
penninghe, alse tor tyd bynnen Lubeke ghenghe vnde geue
synt, jn vnde vthe vnsen dren gantzen dorpen vnde guderen:
Potekowe, beleghen in deme karspele to Haghenowe, Mar-
sowe, in deme [karspele] to Villan, vnde Braelstorppe, in
deme suluen karspele to Villan, des stichtes to Razeborch,
vnde in allen eren tobehöringhen, bewechlick vnde vnbewechlick,
Jodoch hebben ze vns vnde vnsen eruen der vruntschop ghegunt,
dat wy de.vorscreuen rente alle jar in den achtedaghen sunte
Martens vor souenhundert mark lubesch wedderkopen möghen,
Alle desse vorscreuen stucke vnde islick by sick loue wy
Joachim, Volraed vnde Helmolt van Pentzen brodere
erghenomet vor vns vnde vnse eruen myt vnsen truwen mede-
loueren, alze wy: Gheuerd Neghendancke, wonaftich in deme
karspele to deme Clutze, Johan Quytsowe to Gutowe in deme
karspele Dammeshaghen, Vicke Quytsowe to Tankenhaghen,
Bertram van Boeckwolde in deme karspele to Darsowe, Bernd
van Plesse to Roggelin, Hartwich van Plesse to Barnekouwe
in deme karspele to Gressowe vnde Helmold van Plesse, hen
Berndes sone, to deme Erpeshaghen in deme karspele to deme
Clutze des stichtes tho Razeborch, knapen, louen vnde segghen
105
-- -——- —— .- — jn gudep truwen myt gantzeme louen stede
vnde vast to holdende — — — — — — — — — — .
Gheuen na godes bord veerteynhundert jar vnde darna in
deme achtevndedruttigesten jare vppe den auend der werden
hochtyd alle gades hilghen.
Uah einer beglaubigten Abfhrift im Baupt-Ardive zu Schwerin.
I un
1438, Nov. 6. Zr. 99,
Hans von Peng zu Toddin verfchreibt den Dom-
picarien zu übe 7 INE. jährlicher Rente aus feinem
Antheile an dem Gute Warfow für 100 NP. lüb.,
unter Dorbehalt der Wiederldfung. (Auszug.)
Ick Hans vanın Pentze, wonafftich to Toddin jn dem
karspele to Haghenowe, beleghenn in dem lande to Wittenborch,
bekenne vnnde betughe apenbare in dessem breue — — -—,
dat ick — — — vorkofft vnnde. vpgelaten hebbe, vorkope
vnnde vplate in krafft desses breues den erlikenn herrn, hern
Johanne Russen vnnde hernn Bartolde l.oddere, vicarienn in
des domes kerckenn to Lubeke, vnnde den vicarien ghemeyn-
likenn darsulues in dem dome vnnde eren nakamelinghen
souen marck jarliker ewigher renthe lubescher penninghe vor
hundert lubesche marck guder munte, — — — — — Re
in vnnde vthe mynen perte des dorpes tho Warsowe, be-
leghenn in dem lande to Mekelenborch des stichtes to Swerin,
vnnde vte mynen redestenn guderenn darsulues to Warsowe
vnnde dersuluen gudere tobehoringhenn, alse se an eren enden
vnnde schedenn begrepenn vnnde belegenn synth, — — —.
Ick vnnde myne eruen scholenn ock vnnde willen den vor-
benom: hernn vicarien vnnde eren nakamelinghenn des vor-
screuen gudes myt syner tobehoringhenn dar ane desser vor-
benom: souen marck ewigher jarliker renthe rechthe warenn,
vry, vnvorkofit vnnde vnvorsath, vnnde beschermen vnnde ent-
106
weren vor aller ansprake enes jewelkenn, jeghenwardighenn
vnnde tokamenden, de to rechte antwerden willen. Ock en-
schall jck noch en will offte. myne eruen, noch iemanth vann
vnser weghenn, nenes dinghes neten offte brukenn, id sy sche:
linghe, veyde, krich, orloghe, both vorbedent, ban edder achte,
vnnde wat men des anders denckenn offte vthsprekenn mach,
dar vann vnnde dar mede de vorbenom: vicarien vnnde ere
nakamelinghe ienigerleye wis mochtenn hindert ofite besche-
dighet werdenn in betalinghe vnnde entfanghinge der vorscreuen
souen marck renthe vnnde eres vorbenom: houetstols, — —.
Alle desse vorscreuen stucke loue ick Hans vanın Pentze
vorbenom: vor my vnnde myne eruen myt mynen nascreuen
truwen borghen vnnde medelauerenn, alse wy Hartwich vann
Krummesse wanafitich to Klempowe!\, Detleff vann Tzule to
Marsowe, Hans Lutzowe to. Lutzowe vnnde Luder Lutzowe
to Czwechowe, knapen, louen vnnde segghenn myt Hanse vann
Pentze erbenomed, — — — — — den vakenomeden hernn
vicarienn in "des domes kerckenn to Lubeke vnde eren na-
kamelinghenn — — — — — stede, vast vnnde vnvorbrokenn
to holdende — — — — — na der borth Cristi verteyn-
hundert jar vnnde darna in dem achtevndedruttigesten jar
des donredaghes vor sunte Mertens dage des hillgen Bisschupes.
Nach einer beglaubigten Abfchrift im Haupt-Urchive zu Schwerin.
1438.” Top. 9, Ir. 100.
£üder Lübomw, Knappe, zu Schwehow verfchreibt den
Donmpicarien zu Lübef 10'/. IMf. jährlicher Rente aus
Goldenbow im Kirchipiele Camin gegen 150 ME. lüb.,
unter Dorbehalt der Wiederlöfung. (Uuszug.)
_— Alse wy Hans van Pentze, wanafitich
to Toddin in deme karspele to Haghenowe, olde Hinrick
” Klempow bei Rabeburg in Kanenbura.
107
Sprengel to Camyn, Hans l.utzowe to Lutzowe, Johan van Tzule
vnnde Detleff van 'Tzule brodere to Marsowe, knapen, lauen
vnde segghen myl[t! Luder, Lutzowen vorbenomet vnnde myt
synen eruen vor vnns vnnde vnnse eruen vngescheden myt
ener samenden handt vnnde eyn jewelk besunderenn vor vns
alle denn vakenomeden herenn vicarienn jn des domes kercken
to Lubeke — — — — — alle desse vorscseuen stucke treu-
welikenn, stede, vast vnnde vnvorbroken to holdende — —.
— — — na der bort Christi verteynhundert jar vnnde dar
na jn deme achte(yn)vndedruttigesten jar des sondaghes vor
sunte Mertens daghe des hillighenn Bisschuppes.
Nah eier bealaubigten Abfchrift im Haupt-AUrdive zu Schwerin.
1438. Yov. 10. Tr. 101,
Hans Lügomw d. j. zu Brabow verfauft den Dicarien
von St. Jacob zu Kübel 10', ME. Küb. jährlicher
Rente aus Bafendorf für 150 ME. Eüb., unter Dor-
behalt der Wiedereinlöfung. (Auszug.)
“Ick Hans Lutzouwe, hern Hansses sone, wonaftich to Gra-
bouwe, knape, bekenne unde betuge — — — — — — —.
_— Alle desse vorscreuen stucke — — laue ik
Hans Lutzouwe vorbenomet vor my vnde myne eruen mit vnsen
truwen medeloueren, alse wy Joachim van Pentze, Wedege
van Tzüle, Helmodt Lutzouwe, Hans Lutzouwe, broder, Vicke
Quitzouw vnd Berndt van Plesse, hern Berndes sone, knapen,
— u oo . Geuen na gades bort verteynhundert jar
und darme in deme achtevndedruttigesten jare vppe den auent
sunte Martens der werden hilligen bisscoppes.
Had einer beglaubigten Abfchrift im Haupt-Arcdive zu Schwerin.
108
1438. Ylov. 15. Tr. 102.
Die Brüder MWedege und Dolrad von Züle verfchreiben
dem Klofter Marienwolde 7 ME. jährlicher Hebung
aus dem Dorfe Stralendorf. (Uuszug.)
Wy Wedeghe van Tzule, to der Merntze wonende, vnde
Volrad van Tzule, sin broder, knapen, bekennen vnde betughen
opembare in dessem breue — — -— — — — — — — j
Alle desse vorscreuen stucke vnde yslyk by syk loue wii We-
deghe vnde Volrad van Tzule brodere vorbenomet vor vns
vnde vnse eruen myt vnsen truwen medeloueren, alse wii
Clawes van Ortzen, Joachym van Pentze vnd Helmold van
Pentze, brodere, knapen, — — — — — — —. —.. —. — ;
Des to groterer bekantnisse vnde bewaringhe wii Wedeghe
vnde Volrad van Tzule houedmanne vnde wy medelouere alle
vorbenomet hebbet vor vns vnde vnse eruen vnse ingheseghele
myt endrachtighem guden wyllen wytlyken henghet an dessen
brefl. Gheuen na godes bord verteynhundert yar vnde darna
in deme achtevndedruttighesten yare, des neghesten sonna-
uendes na sunte Mertens dage des hillighen bysschoppes.
ad) dem Original, auf Pergament, im Haupt-AUrhive zu Schwerin.
An Pergamentftreifen hangen 5 runde Siegel:
4) plattgedrüctes v. Pentifhes Siegel mit Schild und Helm;
5) Schild mit einem fchreitenden, aefrönten Löwen. Umfchrift:
Ss. Helmich + dan + pentye + +.
Gedr. in Kifh, Gefch. des Geil. v. Oergen IIb, ir. CXCII,
pag. 105 bis 107.
u u
1438, Nov. 24. Yr. 103.
Joahim von Pens, Knappe, wohnhaft auf dem
Scloffe zu Redefin im Kirchipiele Jabel, verfchreibt
unter Dorbehalt der Wiederlöfung dem Almofenier an
Herrn Lord Brefewold's Altare in der St. Petersfirche
109
zu Kübel, Herrn Dietrich Emefe, 21 ME. jährlicher
Rente aus feinem Gute Krenzlin im Kirchfpiele
Picher für 300 ME. lüb. (WUuszug.)
Ick Joachim van Pentze, knape, wonaftich vp deme
Slote to Redeuin in deme karspele tor Jabel, B@kenne vnde
betughe apenbare in desseme breue — — — — — ‚ dat ick
Ze — vorkofft vnde vppelaten hebbe vnde vorkope,
vplate vnde verlate myt krafft desses breues deme erliken manne
hern Diderike Emeken, nu tortyd Elemosinario to hern Cordes
Brekenwoldes altare in sunte Peters kerken to Lubeke, vor
drehundert mark lubeschh — — — — -—-, Eynvndetwintich
mark jarliker ewygher renthe lubescher pennynghe jn vnde vthe
mynem gantzen dorpe vnde gude Krentzelin, belegen in deme
karspele to Pichger des stichtes to Razeborch, vnde in al
synen tobehoringhen, bewechlick vnde vnbewechlick, als et in
synen enden vnde schedinghen begrepen is, — — — — —.
Jedoch hefft he my vnde mynen eruen gegunth, dat wy de
vorscreuen renthe alle jar in den achtedaghen sunte Martens
vor drehundert mark lubesch wedderkopen moghen, deme suluen
hern Diderike vnde den witliken hebberen desses breues de
houetsummen myt der plichtigen rente vnde myt ‚allen schulden
bynnen ‚der stad Lubeke vppe de suluen tyd to samende be-
talende, — — — — — . Alle desse vorscreuen stucke vnde
eyn jslick by sick loue Ick Jachim van Pentze vorbenomet
— -.—- —* _ myt vnsen truwen medeloueren, alze wy:
Helmold vnde Curd brodere, alle‘ geheten varı Pentze,
wonafftich vp deme suluen vorbenomeden slote to Redeuin,
knapen, lauen vnde segghen — — — -— — stede vnde vast
td holdende, = m — — — — . Gheuen na gades bord |
veerteynhundert jar vnde därna jn deme achte vnde drutti-
gestef jare vppe Sunte Katharinen auent der hilghen Juncfrouwen.
Uab einer beglanbigten Abfchrift im Baupt-AUrchive zu Schwerin.
110
1439, Dec. 1. Ar.
Die Brüder Detleff und Johann von Züle zu WMarfow
im Kirchfpiele Dellan, verjchreiben dem Dicar Kübdele
Steenbef zu £über aus ihren beiden halben Dörfern
Zühr und Perdöhl um 200 ME. Iüb. 14 Mif. Rente,
und feiner Dicaret in der Marienfirhe zu Lübet um
eine gleihe Summe gleichfalls 14 ME. jährlicher Rente,
unter Dorbehalt der Wiederlöfung. (WUuszug.)
—_ — — {o— Vnse truwen medeloueren, alse wy
Volrad Lutzowe wonaftich to Pressyn,') Hans van Pentze in
deme kerspele to Haghenowe, Joachim van Pentze to
Redevine, Luder Blucher to Wittenborch, Werner Weltzouwe
to Haghenowe, Otte Vackerbard to Kowalle in deme kerspele
to Starlie, Hans Weltzouwe in deme kerspele to Wittenborch,
Hans Lutzouwe wonaftich to Lutzowe vnde Luder Luchowe,?)
Arndes sone, wonaftich to Swechow in deme kerspele to Pressyr,
knapen, louen vnde segghen uor vns vnde vnse eruen myt den
vorbenomeden ‚broderen Detleue vnd Johanne van Tzule —
— — —- — dem vakenomeden hern Ludeken Steenbeken
vnde synen nackomelinghen to syner vicarie behuf — — —
stede vnde vast to holdende in aller wyse alse vorscreuen is,
— — — -—- —, Gheuen na godes bord veerteynhundert
yar vnde darna in deme neghen vnde druttigheften yare des
negesten daghes na Sunte Andreas daghe der werden hyliyghen
apostols,
ach einer auscnltirten Copie im Hanpt-Urcive zu Schwerin.
N Pressyr = Prißier. j .
», Kübomwe.
111
1440. Sept. 8. Yir. 105.
Helmet von Pentze zum Redefin verkaüfft den kalandsz-
brudern zu Zwerin 4 Mk. rente zu Besendorpe, alsz von
olde Pamerenen 2 Mk. vnd von Gleuine dem Schmede 2 Mk.
vor 50 lub. Mk. widerkeufflich. Dat. 1440 vfi Marien gebort.
Clandrians Regeften der Schweriner Stiftsbriefe im Baupt-Archive
zu Schwerin.
1440, op. 2, Kübed, Tr. 106.
Magnus, Bifchof von Hildesheim und Herzog zu Sachfen,
Engern und Weftphalen, und Bernhard, Bruder defjelben,
beftätigen alle dem St. Johannis -Klofter hinfichtlich der
Dörfer Uteht, Schattin, Wulfsdorf, Beidendorf und
Blankenjee zuftehenden Rechte, und entfagen ihrerfeits
allen Anjprüchen auf Keiftungen feitens diefer Dörfer.
(Auszug.)
In Godes namen amen. Wi) Magnus, — — — — —
Tughe desser vorscreuen stucke synt de erbaren wisen heren
vnde manne, her Borchard Tetze, vnses erbenomeden biscop
Magnus cancellarius, her Albertus Schutte, vnses erbenomeden
hertogen Berndes capellan vnde secretarius, Gerd van Crumesse,
Jachim van Pentze, Hans vnde Otto van Ritzerowe vnde
Hans Daldorp, vnse leuen getruwen. Datum Lubeke, anno
Domini millesimo quadringentesimo quadragesimo, in crastino
omnium sanctorum, nostris sub sigillis in testimonium premis-
sorum presentibus appensum,
Nah dem Original gedr. im Küb. U.-8, VII, Ur. 846.
112
1441. März 8. ir; 107.
Heinrih und Johann, Herzoge zu Meclenburg, ver-
fchreiben ihrer Mlutter, der Herzogin Katharina, Schloß,
Stadt und Land Badebufh zum Keibgedinge für ein
Darlehen von 10000 ME. £üb., welches fie von ihrer
Mutter empfangen haben. (Uuszug.)
a dar an vnde ouer synt ghewesen vnse
leuen truwen radgheuen benomeliken: her Mathias Axkouwe,
ridder, Helmold vnde Luder Luttzouwen, Otto Veregghe, camer-
mester, Hennyngh Haluerstad, Hans van Bulouwe, Jachim
Pentze, Hans Stralendorp tom Ghammele, Vicke Haluerstad,
Curd Sperlingh, de to witlicheyd ock ere ingeseghele henghed
hebben vor dessen brefft — — — — — —., Gheuen vnde
screuen na der bort Cristi verteynhundert jar darna in deme
eynvndevertighesten jar des ersten midwekens in der vasten.
ac dem Original im Banpt-AUrcdhive zu Schwerin. Don den der
Urfunde an Pergamentbändern angehängten Siegeln find noch 11 vor-
handen; das 12. Siegel, — Eurd Sperling’s, — fehlt: |
y) rundes Siegel des Jahim von Pen aus ungeläutertem
Wads. Daffelbe zeigt einen redtsgefehrten Köwen mit er
hobenem Schweife. Umjchrift:
S’ ITachpım van pent.e
1441. März 12, Yir. 108.
Joachim von Pent, UAmtmann zu Boizenburg, Knappe,
verfauft 7 ME. jährlicher Rente aus feinem Gute
Bandefow bei Boizenburg für 100 A. Küb. an
Johannes Swyn unter Dorbehalt des Wicderfaufs.
Ick Joachym van Pentze, Amptman to Boysenborch,
knape, bekenne vnd betuge apenbare in dessem breue — —,
113
dat ick — — vorkope vnd vplate — — dem erliken manne
Johannes Swyne, clerico nu tor tydt des dudeschen kopmannes
to Bruggen in Vlanderen, vnd synen eruen vor hundert mark
lubesch,h de he my an guden grauen pagemente to myner
noge wol gestellet vnd betalet hefil, — — —, souen marck
jarlyker ewiger renthe lubescher pennynge in vnd vth mynem
gantzen dorppe vnd gude Brandekowe, belegen in dem
kerspele t0 Boysenbosch — — — — — — — — _ —
Doch heft he my der vruntscopp ern dat ick vnd myne
eruen de vorscreuen renthe alle jar in den achtedagen Sunte
Martens vor hundert marck lubesch wedderkopen mogen — —.
Alle desse vorscreuen stucke vnd eyn islyck by syck laue ick
Jachym van Pentze vorbenomet vor my vnd myne eruen
myt vnsen truwen medeloueren, alsze wy: Volradt van Pentze,
Bertram van Bockwolde to Johansdorppe in defn kerspell to
Dartzow vnd junghe Hynryck van Bulowe in dem kerspele to
Vredeborneshagen, knapen, lauen vnd seggeen — — — —
stede vnd vast to holdende, — — — — — — -- — — j
Geuen na gades bort veerteynhundert jar vnd darna in dem
eyn vnd vertygesten jare vppe Sunte Gregorius auent des
werden pawesz.
ab einer beglanbigten Abjchrift im Hanpt-Archive zu Schwerin.
nn nn m Pur
1441, Oct. 9. . Ir. 109.
Helmold v. £üßow, Knappe, verfauft den Dicarien der
St. Jacobsfirhe zu Süber 22 ME. jährl. Rente aus
Gr.-Salis und Perlin für 312 MP, Ihb. unter Dor-
behalt der Wiederlöfung. (AUuszug.)
— Alle desse vorscreuen stucke — — —
loue ik Helmold Lutzouwe vorbenomed — — vor my vnde
mynen eruen mit vnsen truwen medeloueren alse wy: Hans
Lutzouwe, dessuluen Helmoldes broder, Wedege van Tzule to
. 8
114
der Walsmolen in deme kerspele to Stralendorpe, Helmolt
van Pentzen to deme Redevine wonende, hern Olrikes
sone, Helmold van Plesse to deme Erpeshagen wonende,
Otte van Rytzerouw wonende to Rytzerouwe vnd Hartich
Parkentyn wonaftich to Godouwe, knapen, — — — — —
-—- ——- — — screuen na der bort Christi vnses hernn BER
verhundert vnde darna in deme envndevertigesten jar ann
dem dage Dionisij des hilligen martelers.
Xach einer bealanbigten Abfchrift im Haupt-Archive zu Schwerin.
1442, ct. 30. Sriedland. Xr. 110.
Heinrich d. &., Heinrich d. j. und Johann, Herzoge von
Medlenburg, urfunden, daß auf ihr Geheif der Kath
der Stadt Friedland dem Markgrafen Friedrich von
Brandenburg, deifen Brüdern und ihren Erben die
Erbhuldigung geleiftet hat, dem zwilchen ihnen abge-
fchloffenen Erbvertrage gemäß. (Auszug.)
u nn m a u — — mn — u —
Zeugen:!| Her Hinrik, Eren provest to Vredelandt, Her
Matthias Axkow, rydder, Luder Lutzowe, Helmold. Lutzowe,
marschalk, Otte Veregge, Henning Warborch, Curt, Hinrick,
Henneke und Reymer, alle geheten de van Plessen, Jochim
Pentze, Hansz Stralendorff, Hans Vlotow, Otte Sperlinck und
Eggert van Qwutzow, und by unsen steden: Her Berendt van
. Alem, Her Peter Henneman, borgermeistern to Rostok, Her
Peter Wilden und Her Ludeke Oldeselle, borgermestern und
rahtmanne to de Wismar — -— — — —., (Dienstag vor
Omnium Sanctorum 1442.)
Nah einer auscultirten Copie vom 28. Februar 1696 im Baupt-
Archive zu Schwerin.
A nn
115
1442. Xop. 21. Xr. 111,
Der Knappe Hans Lübow zu Grabomw verkauft an die
Derwalter von Claus Bröms’ Teftament 10'Y/. ME.
jährlicher Rente aus je einem Hofe in Perlin und in
Bafendorf unter Dorbehalt des Rüdfaufs. (WUuszug.)
'Mitgelober:]) Wedeghe van Tzule, wonaftich to Domese, Wolrad
van Pense to Redevyn vnde.Luder Lutzowe to Swechowe in
deme kerspele to Pressijr, knapen, — — — — — — — R
Gegheuen na der bord vnses heren Cristi verteynhundert yar
vnde darna in deme twevndevertigesten yare, vppe den
auend sunte Cecilien der werden hilgen juncvrowen vnde
“ mertelerynnen.
Ya dem Original gedr. im £üb. U.-B. VIII, Ar. 104.
1442, Dec. 13. Ir. 112.
Helmod von Pens zu Redefin urfundet, daß er dem
fel. Dife v. Quisow 10 ME. Rente aus dem Dorfe
Grevenftein jchuldet für ein Darlehn von 130 ME.
ik Helmod van Pentze, wonaftich to deme Redevine,
bekenne vnde betughe — — —, dat ik vnde myne rechten
eruen sin schuldich rechter witliken schult/deme duchtighen
knapen Vicken (Juitzouwen zeligher dechtnisse vnde sinen
rechten eruen teyn mark gheldes jarliker rente vor druttich
mark vnde hundert an deme dorpe to deme Greuenstene,
de Vicke vorbenomed vor my vnde myne eruen vtesettet” heft
vnde an myne vnde myner eruen nud 'ghekomen sin, de ik
Helmod vorbenomed vnde myne eruen Vicken vnde sinen
rechten eruen vorrenten schal, — — — — — — — _,
— — — — Vortmer so schal ik Helmod vorbenomed den
8*
116
vorbenomeden summen gheldes Vicken vorbenomed vnde sinen
rechten eruen wedder schippen den houetstol myt der rente
wan he ofte sine eruen my ofte mynen ceruen en verendel
jares to vorne tosecht sunder jenegherleie hinder edder
hulperede, de my Helmode vorbenomed vnde mynen eruen
mochten to vromen komen, Vicken ofte sinen eruen mochten
to schaden komen, etc. — — — — — — —_—
Alle desse vorscreuen stucke loue ik Helmod vorbenomed
stede vnde vast to holdende myt mynen eruen vnde myt
mynen truwen medeloueren, also: Jachim van Pentze, vnde
Volrad van Pentze, alle vor syk vnde vor ere eruen myt
ener samenden hant. Des to witscop vnde merer bewisinghe
so hebbe wy vorbenomde vnse inghezeghejle!' myt witscop
henget an dessen apenen breffl, dede gheuen vnde screuen is
na der bord Cristi MPIIII® jar darna an deme twevnde-
vertighesten jare an deme daghe l,ucien der hilligen Junc-
vrouwen,
ad dem Original, auf Pergament, im Hanpt-Arcdyive zu Schwerin.
An Pergamentbändern bangen 3 runde Siegel aus ungeläutertem Wachs
1) rechts geehrter, ftehender Löwe. Umfchrift zerdrüdt:
5 BER
2) ın einem Dierpaf im rechts gelehnten Schilde ein rechts gefehrter,
fchreitender £öwe. Ueber dem Schilde der Helm mit Helmdeden
Auf dem Helme 2 aufrecht ftehende Stangen, durch welde 2 Quer-
ftangen rechtwinflig gelegt find. Lmichrift:
.... Heimbanp...-
3) im Schilde ein auffteigender Löwe. Umfchrift:
bolrat van pen...
1443. Aug. 5. Ar. 113.
Abele von Pens, Detlev's von Penten Wittwe,
und Joahim von Pens, ihr Sohn, verkaufen
wiederlöslih dem Ertmar Burmefter, Officianten in
117
der Kirche unferer lieben Frauen zu Kübel, 7 ME.
jährlihher Rente aus ihren Hufen und Kathen zu
Brahlftorf für 100 MR. üb. Pf.
Wy Abele van Pentze, salighen Detleues van Pentzen
wedewe, vnde Joachim van Pentze, ere szone, nt tor tydt
bynnen Wyttenborghe wonende, Bokennen vnde betughen
apenbare jn dessem breue vor alle den, de ene szeyn edder
horen lesen, dat wy vor vns vnde vnse eruen — — — —
hebben vorkofft vnd vppelaten myt krafit desser scryfit den
erliken mannen Her FErtmare Burmestere, officianten jn vnser
leuen fruwen karcken to Lubeke, vor hundert marck lubesch,
de he vns an guden grauen pagemente to vnser noghe wol
getellet vnde betalet hefil, de wy vort jn vnse vnde vnser
eruen nudt ghekeret vnde vthgegeuen hebben, souen marck
jarliker ewigher renthe lubescher pennyghe jn vnde vthe vnsen
twen houen ackers vnde twen katen, de nu Theus Tancke
vnde Ludeke Heyne buwet vnde bewonet, to Braelstorpe vnde
dar tho jn vnser haluen houe, de de Wynekesche dar buwet,
vnde jn alle vnsen kothen, dar Arendt Jamer jnne wonet, dar
suluest jarlykes twyntich schillinck to pacht geuende, belegen
jn dem kerspele to Vyllaen des stichtes to Raceborch, vnde
in alle dersuluen guderen, tobehoryngen, bewechlick vnde
vnbewechlik, alze se in eren enden vnde scheyden begrepen
sınth midt aller gründt, droge vnde nad, — — — — —
vnde desse vorscreuen souen mark rente scholen vnde wyllen
wy Abele van Pentze ınde ivnde) Joachim ere sone vnde
vnse eruen vnde van vnser wegene de buwere vnde jnwonre
der vorscteuen ackere vnde kothen, de tor tydt sinth, vppe
vnse egene koste, arbeit vnde euentuer, deme benomeden hern
Erdtmare Burmestere vnde den hebberen desses breues myt
sinem willen vruntlyken betalen bynnen der stadt Lubeke alle
jare jn den achtedagen Sunte Martens des werden biscoppes
unvortogerdt vnde vmbeworen, — — — — — — — — .
Doch hefft he vns vnde vnsen eruen der vruntscup ghegundt,
118
dät wy de vorscreuen renthe alle jar jn den achtedagen Sunte
Mertens vor hundert marck lubesch wedderkopen moghen,
deme suluen heren Ertmare effte den wytlyken hebberen
desses breues de houetsummen myth der plichtigen renthe
vnde myt allen schulden bynnen der stadt Lubeke to
samende "to betalende, — — — — — — — — — —
Wy sinth ock plichtich, en den wedderkop jn der hochtyde
to pynxsten to voren wytlyken to vorkundigen, vnvorsumeth.
Alle desse vorscreuen stucke vnde jslick by sick laue wy
Abele vnde Joachim van Pentze vorbenomed vor vns vnde
vnse eruen myt vnsen truwen medeloueren, alze wy Ötte
Wackerbarth, wonaftich tom Kowalle jm kerspel tom
Sterlighge, Hertich Perkentyn wonaftich jn dem kerckdorpe
to Gudouwe, Hartich van Bulouwe tor Styntborch jm
dem kerspele tor Nyenkercken, vnde Rauen Meetzke to
Lutzouwe in dem kerspele to Pakarenthe, knapen, louen
vnde segghen vor (vor) vns vnde vnse eruen myt den suluen
Abele van Pentzen vnde Joachim erem sonen vnde myt
eren eruen vngesceden — —- -—— heren Ertmare Burmestere
— — — stede vnde vast to holdende -—- — — — — —.
Des to groterer bekantenisse vnde bewarynghe hebbe wy
Abele vnde Joachim van Pentze, houetlude, vnde wy
medelouere alle vorbenomed, vor vns vnde vnse eruen miyt
eyndruchtighem guden wyllen vnse jngesegele henget an dessen
bref. Gheuen na gades borth veerteynhundert jare darna
jn deme dreevndeveertigesten jare vppe Sunte Sixtus auenth'
des hilgen paueses vnnde merteleres.
ac einer auscnltirten Copie im Haupt-Arhive zu Schwerin.
1444. Sept. 17. ir. 114.
Hans Kütow zu Dreilügow verpfandet das Gut
Bandefow bei Boizenburg, 4 Kathen zu Dldendorp
" 119
und ein Erbe zu Scwartow an acdhim v. Pens,
Hauptmann zu Boizenburg, für 568 IM, welche
diefer für ihn gezahlt hat.
Ik Hans Lutzow, knape, Gumperdes sone, wonaftich to
Lutzouwe, bekenne vnde betughe — — — —, dat ik myt
mynen eruen bin schuldich deme duchtegen knapen Jachim
van Pentze, houetmanne, wonaftich to Boytzenborg, vnde
synen rechten eruen sostehalfhundert mark vnde achteyn mark
lubescher munte, de Jachim vorbenomed redelken vor my heft
vthe gheien vnde in myn vnde in myner eruen nut gantz
gekomen sint, dar ik em versettet hebbe vnde iegenwardich
sette in kraft desses breues dat gantze dorp Bandekow, be-
leghen in der vogedve to Boytzenburg, veer koten to deme .
Öldendorpe, belegen by Boytzenborg, dar nu vppe wonen to
desser tiid Heyne Sywerdes, korte Heyne, Hans Meklenborg
vnde Wobbeke Dannenberges, vnde to Swartow en erue, dar
nu vppe wont Boddeker, to enemen rechten wedderschatte
vnde to enemen brukelken pande so vrij to hebbende, alse
myn vader vnde myn vedder my dat geeruet hebben vnde
alse ik dat na besetenie) hebbe(n), myt aller tobehoringe,
vriheit, schede, veltmarke, myt aller grunt, droghe vnde nat,
myt allerleye rechtigeit, nutheit, de dar van vnde vthkomen
mogen mit denste, pachte, bede, broke, vischerye, weide,
wische, mast, holtinge, myt alleme rechte, richte vnde
vngerichte, myt dem hogesten vnde sidesten richtes nicht
vthgenomen rouwelken tobrukende gelik erem egendume,
wente nu to Sunte Mertens daghe negest komende vort ouer
teyn iaren vnde en nicht to toseggende bynnen desser tiid,
wan de teyn iare denne al gantz sint vmmekomen, so mach
ik, Hans vorbenomd, vnde myne eruen, wan vns dat euen
kummet, vs suluen to brukende vnde nicht vort to vorsettende,
Jachim vorbenomd vnde sinen eruen toseggen to paschen in
den veer hilgen dagen vnde dar. negest to deme tokomende
sunte Mertensdage en bereden sostehalfhundert mark vnde
120 ö
achteyn mark an sodaner munte, alze denne tor tüd to
Lubeke genge vnde geue ys, sunder blafferde vnde hole-
pennynge, an ener stede an vnser heren lande van Meklen-
borg, de en bequeme ys, an enem tzummen, sunder al eren
schaden; ok schole wii dat sulue ghut vorlaten vor vnser
herschop vnde entvryen vnde rechtwarende wesen van aller
ansprake enes isliken, de vor recht: komen wil, recht nemen
vnde gheuen wil, he sy ghestlik ofte werlik, wan se dat van
vns esschende sint, ok mogen sii dat vorbenumde ghut vordan
vorpanden ofte vorsetten gestliken ofte werliken luden sunder
vnse vurder vulbord, wan en euen kummet, den wii vullen-
komelken scholen holden dessen brefl, oft he en were van
worden to worden toscreuen vnde alle dunt en hir ane to
deme besten keren. Al desse vorscreuenen stukke loue ik
Hans Lutzow vorbenomd myt mynen eruen Jachyme ergenant
vnde sinen eruen vaste sunder hulperede to holdende. To
ener witschop hebben hir an vnde ouer wesen vnde gedeghe-
dinget de duchtege knape Hans van Pentze, de beschedene
lude Clawes Bukeman vnde Clawes Parsow, borgermestere to
Wittenborg. To vurder bewaringe hebbe ik, Hans vorbe-
nomed, vor my vnde myne eruen myn ingesegel gehenget
vor dessen breff, in den iaren vnses heren veerteynhundert
iare darna in dem veervndevertegesten iare in deme daghe
Sunte J,amberdes des hilgen bischoppes.
ad} dem Original, auf Pergament, im Baupt-Urchive zu Schwerin.
Das der Urfunde an fchmalem Pergamentbande angehängte Siegel ans
ungeläutertem Wachs zeigt in aufrecht ftehendem Schilde eine linfs ge
fehrte Sturmleiter.
1444. Dec. 4. [16.%] Yır. 115.
Cord von Pent zu Redefin verfauft den Dicarien der
St. Jacobsfirhe zu Kübel eine jährlihe Rente von
121
3%, ME. üb. aus feinen drei Erben und Hufen in
Pastow im Kirchfpiele Hagenow für 50 ME. Müb,,
unter Dorbehalt der Wiederlöfung.
Ich Kort varı Pentzen, wonaftich to dem Redevyne in
dem kerspel to der Jabelle des stichtes to Raszeburch, Be-
kenne vnde betuge apenbar in dessem breue vor alle den,
de ene zen edder horen leszen, dat yck vor my vnde myne
eruen rechte vnde reddelyken vorkoft vnde vppe laten hebbe
myt kraft desser schrift den erlyken hern vicarien in Sunte
Jacobes kercken to Lubeke allen ghemendlyken vor voftych marck
Jubesch, de se my an guden grauen pagemente to myner noge
wol gestellet vnde betalet hebbet, ick de. vort in myne vnde
myner eruen nuth ghekeret hebbe, veerdehalue marck jarlyker
ewiger renthe lubescher penynghe in vnde vth mynen dren
eruen vnd houen, dar nu Clawesz vnde Lutke Hynryck vnde
Volesche in wanet, to Potkow belegen in dem kerspel to
Hagenowe des stichtes to Razeburch, vnde in allen eren to
behordigen, bewechlyck vnde vnbewechlick, alse se bynne
dorpes vnde vppe der veltmarcke buten in eren enden vnde
scheden begrepen synt, myt allen ackeren, holten, wyschen,
weyden vnde myt aller‘ grunt, droge vnde nat, myt allem
rechte vnde rychte vnde’myt aller nudt vnde vrygheyt, alse
myne voruaren vnde ick de suluen erue je vrygest gehadt
hebbe, nychtes buten to beschedende, vnde desse vorgescreuen
veerdehalue marck renthe scolen vnde wyllen Ick Kort van
Pentze vorbenomet vnde myne eruen vppe vnse egene koste,
arbeyt vnde euentur den benomeden hern vicarien bynen des
stadt Lubeke vruntlyken betalen alle jar in den achtedagen
Sunte Martens des werdigen byscoppes vnuortogert vnde vnbe-
woren; scheghe des nycht, dat got vorbede, so scolen vnd
wyllen ick vnde myne eruen efte jemant van vnser wegene
vns myt den vorbenomeden guderen vnde eren tobehoryngen
nene wys beweren to brukende oft@ to netende, men .de
vorben. hern vicarıiiı mogen se den antasten vnde bruken der
122
myt allem rechte, myt aller nudt vnde vrigheyt vredesam
vnde vnbeworen, also lange went sze ere vorsetene renthe
ganszlyken dar vth entfangen vnde alle koste, de se dar
vmme don, weddernamen hebben, szo vaken alse en des
behoff wart, se mogen ock de suluen rente vnde alle vp-
kamende koste dar vth panden ofte se wyllen vnde der
pande vnuorvolget bruken, alse en bequeme ys, sunder allen
broke vnde nasculdigen ofte hynder enes jewelyken, — —
— -- — —, doch my vnde mynen eruen de gnade tho be-
holdende, dat wy desse vorgescreuen renthe alle jar in de
achtedagen Sunte Martens, wen vns dat bequeme is, vor
voftych marck lubesch wedder kopen mogen, den suluen heren
vicarien ofte den wytlyken hebberen desses breues de houet-
summen myt de plichtigen renthe vnde myt allen sculden
bynnen der Stadt Lubeke to samende to betalende an guden
pagemente, alse dar dene ghenge vnd geue ys, butene be-
scheden de holen vnde klenen pennynge. Wy syn ock
plychtych, en den wedderkopp in der hochtydt Pynxten to
voren wytlyken tho vorkundigende vnvorsumet. Alle desse
vorgescreuenen stucke vnde jslyck by syck laue Ick Kort
var Pentze vorben. vor my vnde myne eruen myt vnsen
truwen medeloueren, alsze wy Vollert van Pentze, wonaftig
to dem Redeuyn, Eggert Quytzowe to dem Vaghedeshagene
unde Hennynck Parkentyn in dem, kerspell to Dartzowe,
knapen, lauen vnde seggen vor vns vnde vnse eruen myd
dem suluen Korde van Pentze vnde ımyt synen eruen vnge
scheden myt samender hant vnde jslyck vor vns alle den
vakenomeden hern vicarien in Sunte Jacobes kercken tho
Lubeke jegenwardigen vnde to kamende vnde den jennen, de
dyssen brefi hebben myt erem wyllen, sze syn ghestlyck edder
werlyck, in guden truwen stede vnde vast to holdende in aller
wyse, alse vorgescreuen is, sunder alle insage vnd argelyst
vnde ane alle behelpynge vnde were, gestlykes vnde waerlykes
rechtes. Des tho grotefen bekantenysse vnde bewarynghe ick
Kort van Pentzen, houetmann, vnde wy medelouere alle
123
vorben. hebbet vor vns vnde vnse eruen myth eyndrachtygen
guden wyllen vnse inghesegele henget an dessen brefl. Gheuen
na gades bort veerteyenhundert jar vnde darna jn dem veer-
vndeveertygesten jare vpp Sunten Barbaren Auent der werden
hylgen Juncfruen.
Tab einer auscultirten Copie im Haupt-AUrcdive zu Schwerin.
1445. Sebr. 28. Ur, 116.
Conrad, Bifchof von Havelberg, fliegt einen Vergleich
mit den Herzogen von Mledlenburg, Heinrich d. &. und
Heinrich d. j., über verichiedene zu Mecdlenburg ge-
börige Güter, welche das Lapitel zu Havelberg von
den Mönchen des Klofters Umelungsborn erfauft hat.
(Auszug.)
Wy Conrad van Gades gnaden Bischop der kercken to
Havelberge, Prawest vnde gantze Capittel darsuluest, be-
kennen vnde betugen — — — — — — — — — — —
‘Hir an vnde auer sint gewesen de erwerdigen heren: ern
Hinrick Wutenau, Prawest to Hauelberge, ern Hinrick Cran,
Prawest to Fredelande, her Matthies van Jagow, Ridder,
Henning Warborg, Otto Veregge, Lüdecke Warnstede vnd
Achim van Pentze, de desse saken vorschreuen, gededinget
vnd vns dar in beiden delen in vorscheiden hebben. — —
— — — —, Gegeuen vnde schreuen na Christi geborth
veerteynhundert jar dama in deme vifvndevertigesten jare,
des Sonauends vor Laetare in den vasten,
Nah Rudloff's Diplomatar, Mecklenburgic. Medii. Aevi. Vol. VII.
124
1445. März 11. Neubrandenburg. zu 111:
Die Herzoge Heinrich d. &. und Heinrich d. j. von
Medlenburg fchliegen mit der Stadt Wittftof einen
Dergleih ab über gewilfe Güter, welche die Stadt
MWittftofdf von den Mönchen des Klofters Lampen
gefauft hat, indem fie fich gewilfe Rechte vorbehalten.
(Auszug. )
— — — — wy Hinrick de older vnd Hinrick de junger,
hertogen. tho Meckelnborg etc., bekennen — — — — — —.
Hir an vnd over geweset zin de erwerdigen heren her Henning
Wutenau prawest to Havelberge vnd her Hinrick Cran prawest
to Fredelandt, her Matthias van Jagow ridder, Henningh War-
borgh, Otto Veregge, Lüdeke Warnstede vnd Achim van
Pentze, de desse sacke gededinget vnd in vruntschop entwei
gespraken vnd vorscheiden hebben an beyden deylen. — —
— — — —. Des to groterm loven vnd merer bekantniss
hebbe wy vnse ingesegele henged benedden an dessen breft,
de geven vnde schrewen is tho Nygenbrandenborch nha
Christi gebort vnses heren dusend jar veerhundert jar darna
an deme vifvndvertigisten jare, am donrestage na mitfasten.
Ya Rudloff's Diplomatar. Mecklenburgic.
1445. Oct. 1. Nehna. ir. 118.
Heinrih {IV.), Herjog von Medlenburg, überträgt
feinem Kanımtermeifter, NRatb und Dafallen Dtto
Dieregge das Dorf Ben; mit DVDorbehalt der Bede.
(Auszug.)
— — — —— Gegeuen to Reyne am fridage negest na
sunte Michaelis dage, anno domini 1445.
125
Zeugen: vnse rede vnde leuen truwen Hans van Bulow,
jachim Pentz, Wedege: van Zule, her Johan Hesse vnse
protonotarius.
ah dem Original im Haupt-Urchive zu Schwerin.
1446, \unt 9. Schwerin. ir. 119,
Ahim v. Pens urfundet, daß Herzog Beinrich von
Medlenburg ihm das Schloß zu GBorlofen auf Schloß-
glauben unter den aufgeführten Bedingungen auf feine
Kebenszeit verliehen bat.
Ick Achim Pentz bekenne openbar mit dussem breue
vor alsweme vor ‘my vnde myne eruen, dat my de hoch-
geborne furste, Herttoge Hinrick to Mekelnborch vnde greue
to Swerin etc., van sundergen gnaden vorlenet vnde ingegeuen
hefft, myne leuedage de wile ik leue, syn slot Gorlosen vnde
vp slotlouen gedan sunder rekenschop, quit vnde fry, mit aller
syner tobehoringe myne leuedage to hebben vnde to bruken,
doch dat dat sulue slot syner gnade apen slot blyue to allen
synen noden, weret ok sake, dat ik bynnen des vnde by
mynem leuende wes vorbuwede edder betherde an dem vor-
benomden slote, to syner gnade, edder des slotes behuff, dat
bewyslick were, dar ick gelt vor geuen moste, dat scal myn
here vorgenomet efte syne eruen my efte myne eruen er, wann
se dat wedder van mynen eruen nemen, sunder alle arch gut-
licken an eynem summen wedderleggen vnde betalen, wann
denn syne gnade efte syne eruen dat slot van mynen eruen,
efte it mit my to valle queme, dat got lange spare, wedder
nemen wolden, so scholen se mynen eruen dat to Paschen
vorkundigen vnde en dann to sunte Mertens dage negest
darna ere geld, efit ik wes darane vorbuwet hedde to des
126
slotes behuff, als vorschreuen steyt geuen, so scholen de vor-
genomden myne eruen dat sulue slot denn myme gnedigen
heren efte synen eruen mit der wintersat unbeworren wedder
antwerden vnde geuen sunder arch vnde sunder alle geuerde.
Des to vrkunde hebbe ik myn ingesegel an dussen brefi heten
hengen. Daran vnde ouer syn gewesen de duchtigen Otte
Veeregge, Hans Stralendorp, Otte Sperling, Curd Sperling,
Wedege van Tzule, Vicke Haluerstad vnd Volrad van Pentz.
Gegeuen to Zwerin na godes bort viertheynhundert dama in
deme soszyndevertigesten jare am donnerdage in den pingest-
hilligen dagen.
ah dem Original, auf Pergament, im Haupt-Urchive zu Schwerin.
An einem Pergamentftreifen hängt das wohlerhaltene Siegel, abgedrudt
in eingelaffener grüner Wachsplatte. Das Siegel zeigt in einem Vierpaf
unten den fchräge rechts gelehnten Schild mit einem redts gefebrten,
fchreitenden Löwen. Ueber dem Schilde der Helm mit Helmdeden. Auf
dem Helme 2 aufrecht ftehende mit Büfcheln verfehene Stangen, durd
welche 2 ebenjo verzierte Yuerftangen gelegt find. Umfchrift:
S’ Toachheim dan pent.en
a ee
1446. Aug. 15. Yr. 120,
Claus Bamm auf Alt-Schwerin und feine ‚Frau Gele,
Kerften Paflow's Tochter, verpfänden nießbräuchlich
dem Klofter Dobbertin auf die Lebenszeit der Frau die
derfelben zum Brautfchage verfchriebenen 12 Hufen des
wüften Hofes Kölpinftorf. (Uuszug.) |
Ick Claws Gamme wonaftich tom Schwerine in der vogedie
tho Plawe vnnd Gese myn ehlicke husfrowe, Kersten Passowen
dochter guder dechtnisse, de in vorgangenen iaren want hadde
tho Czidderge in der vwogedie tom Goltberge, wy bekennen
j - 127
wd betugen apenbar — — — — — — — — —
Des to tuge vnd groter bewaringe hebbe ick Clawes Gamme
nd Gese vorbenomet vor vns, vnse eruen, vnse .ingesegele
wetende hengen laten an dessen breff, de gegeuen is na der
bort Christi dusent vierhundert sos vnd viertichh, am dage
vnser leuen frowen erer hemmelfart. Hir an vnd auer sint
gewesen de duchtigen Otte Vieregge to Wokerenth, Heinrich
von Plesse to Lubbetze, Henningh Warborch tho Bellin,
Reimer von Plesse to Prilleuitze, Jochim Pentze to Gor-
lose, Jochim Plate tho Wesenberch, ‚Reimer von Plesse tho
Musselmow, Jochim Moltzan tom Wolde vnd mer louen-
werdige lude.
Ya einer beglanbigten Abfchrift aus der erften Hälfte des
16. Jahrh. im Baupt - Archive zu Schwerin. AUbgedr. bei Kifc,
Malganicbe Urf.-Samml. II, ir. DXNXNI, pag 16t—164.
1446. Oct. 28. Plau. Ar. 121.
Heinrich d. &. und Heinrich d. j., Herzoge von Medien:
burg, vergleichen die zwifchen den Brüdern Joachim
und Küdefe Malsan, Heinrich Malsan’s Söhnen, und
dem Mathias Kargow tiber die Dörfer Kargom und
Mallin objchwebenden Streitigkeiten dahin, daß die
Malsan beide Dörfer in Befts behalten, dem Mathias
Kargow und feiner Ehefrau aber einen freien Hof zu
“ Mallin auf Lebenszeit überlaffen follen. (Uuszug.)
Von godes gnaden wy Hinrick de older vnde Hinrick
de iunger, herttogen to Mekelnborch, fursten etc, — - —
— — — —, Dar ane vnde ouer syn gewesen vnse redere
vnde leuen truwen Otto Vieregge, Hennyng Warborch, Reymar
van Plessen, L.udeke Hane, Jachim Plate, Achim Pentz,
._..__—r-
128 r
Hennyng Zechelyn, Hans Peccatel vnde mer louenwerdich.
Datum Plawe, anno etc. XLVI°® in die’ Symonis et Jude.
Aus einem Copialbuche aus der erften Hälfte des 15. Jahrh. aus
der fürftl. Canzlei im Baupt- Archive zu Schwerin. Abaedr. bei Kiic,
Maltanfche Urf.-Samml. III, Ur. DXXII, pag. 164-166.
1447, Mai 14. Zir. 122.
Heinrich d. j., Herzog von Mledlenburg, verpflichtet jich,
der Herzogin Anna, Wittwe feines Bruders Johann,
gebornen Herzogin von Pommern, ihr Keibgedinge und
die Befjerung ihres Brautfchates mit 6500 rhein.
Boldgulden auszuzahlen. (Uuszug.)
Wy Hinrick de iunger van godes. gnaden herttoge to
Mekelnborch etc. vnd graue to Zwerin, bekennen — — —
— — —, Vnde wy Curd Hobe, ridder, Henning Warborch,
Otte Vieregge, Hans van Bulow de olde, Hinrick van Bulow
to Czebule, Reymar var Plessen, Henning Czechelin, Albert
Schoneuelt, Mathiasz Smeker, Curd Nortman, Hans Stralen-
dorp to Cryuitze, Gerd Bere, Claws Kerckdorp, Jaspar van
Bulow, Wedege van Czule, Luder L.ussow, Henning Piccatel,
Jachim Cruse, Jachim Plate, Ludeke Hane to Basedow, Jachim
Linstow to Ludekendorp, Jachim Pentz, Eggard Qwitzow,
Otte Sperling, Vicke Haluerstad, Hardenacke Bibow, Rädeke
Kerckdorp de olde, Claws van Lesten, Otte Molteke, Gerd
Basseuitz to Daleuisse, Clawes van Oldenborch, Ludeke
Moltzan, Vlricks sone, vnde Detleff Negendanck, borgen
alle vorbenomet, bekennen openbare an dusseme suluen
breue, dat wy durch bede willen desz durchluchfigen hoch-
gebornen fursten vnde heren 'hern Hinrickes, herttogen to
Mekelnborch, herttogen Johans zeligen sone, vnses gnedigen
leuen heren zakewolden, mit eyner vorvolgeden samenden
129
hand gelauet hebben vade lauen iegenwardigen in crafft dusses
breues der durchluchtigen hochgebornen furstynnen vnde frowen
frowen Annen, herttogynnen to Mekelnborch, vnser gnedigen leuen
frowen, hern Joachim, herttogen to Stettin, erme leuen brodere,
eren eruen vnde deme holdere desses breues tosamende vnde
eyn iewelick besundergen an guden truwen stede, vast vnde
unuorbraken wol to holdende alle puncte, stucke vnd artikel,
in maten als vorscreuen steyd, ane alle argelist, hulperede
vnde geverde. Vnde desses to bekantnisze vnde tuchnisze
der warheyd hebben wy irgenanten borgen eyn iewelick be-
sundergen syn egene ingesigil by des vorbenomeden vnses
gnedigen herren herttogen Hinrickes, zakewolden, vnde heren
Hinrick des olderen, herttogen to Mekelnborch, borgen, inge-
sigil witlicken hengen heten an dessen breff, gegeuen na godes
bort viertheynhundert darna im souenvndevertigesten iare, am
sondage Vocem Jucunditatis. "
Yah dem Original, anf Pergament, im Haupt-Archive zu Schwerin.
Gedr. bei Kifch, v. Behrfche Sam.-Urf., Bd. IV, Yir. 488, pag. 42-44.
1448, Mai 25: Zir, 123,
Jachim von Pens zu Gorlofen befennt, dreien Bürgern
zu £über 14 MP. jährlicher Rente aus feinem Dorfe
Bandefow für ein Darlehn von 200 ME. Tüb. zu
fhulden, und verfpriht, feinen Bürgen, Eggerd
von Quitow, jchadlos zu halten.
Ik Jachim van Pentze, wonaftich to Ghorloze, bekenne
openbare myt mynen eruen vor alle den iennen, de dessen
bref seen ofte horen lesen, dat ik myd myne eruen bin
plichtich alle iare verteyn mark geldeszz to geuende to
Lubfek] to dren vicarien, de nu besitten de Ersamen heren,
her Emeke Hoppen, her Jurien Jurgesz vnde her Diderk van
Trauemunde, dar ik vorboret hebbe twe hundert mark lub.
9
130
an redeme gelde vnde vort keret hebbe in myn vnde myner
eruen beste, desse vorbenomden verteyn mark geldes heft
Eggerd Quitzow en vorbreuet van myner wegen vor enen
houetman vnde vorborget vth mynem dorpe to Bandekow,
belegen by Boytzenborg, to borende alle iar, vnde gheue em
de macht, de. to borende alle iare vnde vthtovorderende vih
deme dorpe touorn vor aller vpborunge vnde pleghe, oft
Eggerd ergenant, syne eruen, edder syne borgen hir van
schaden nemen, dat god vorbede, so wil ik vnde myne eruen
nicht bekummern myd deme vorscreuen dorpe, Eggerd erbe-
nomed vnde syne eruen sint benamen van alleme schaden;
ok wil ik de rente vorscreuen vthlosen vnde to sunte Merten
ouer twen iare; schege desz nicht, so mach Eggerd des dorpes
bruken bed id schüt. To tughe alle worscreuen stukke to
holdende sunder hulperede hebbe ik Jachmm erbenomet vor
my vnde vor myne eruen myn ingesegel gehenget vor dessen
bref in den iaren vnses heren veerteimhundert iar in deme
achte vnde veertegesten iare in sunte Vrbanus daghe des
hilgen mertelers.
Nady dem Original, auf Pergament, im Hanpt-Archive zu Schwerin.
An einem Peraamentftreifen hängt nody etwa die, Hälfte des Siegels aus
ungeläntertem Wachs. Das runde Siegel zeigt einen rechts gemwendeten,
fchreitenden Löwen. Umfchrift:
1449, April 18, Yr. 124.
Jahim von Pent zu Gorlofen cedirt den mit
Hans von Lükow abgefchloffenen Pfandvertrag über
Bandefow c. p. an Eggerd von Quitow.
Ik Jachim varı Pentze wonaftich. to Ghorloze bekenne
openbare in desme breue myt mynen eruen vor allen luden,
dat ik hebbe vorsettet vnde iegenwardich vorsette to enem
brukelken pande dat dorpe Bandekow myt den andern
13]
ghudern, alze my vnde mynen eruen dat Hans Lutzow,
Ghumperd Lutzouwen sone, heft vorsettet vorsadanen tzummen
pennynge, alze de bref'vthwiset, den he my heft dar vp bese-
gelt, des ghudes to brukende na vthwisinge des breues so
langhe bed Hans ergenant dat losen efte sine eruen, ik edder
myne eruen, alse de breff vthwiset, wan my vnde dat mynen
eruen euen kummet, ik vnde myne eruen scolen Eggerde des
gudes recht warende wesende vor alle ansprake, wan des not
ys, sunder hulperede. Des to tughe hebbe ik myn ingesegel
gehenget vor dessen bref, in den iaren vnses heren veerteyn-
hundert iar an deme negen vnde vertegesten iare des
sunauendes in deme Paschen.
Hach dem Original, anf Pergament, im Haupt-Archive zu Schwerin.
An dem fehr zerbrödelten Siegel ıft nur noch der rechts aecfehrte Eöwe
kenntlich; die Umfchrift fehlt. j
1450. Jan. 20. Yr. 125,
Der Herzog Heinrih von Nfellenburg Dbelehnt die
Brüder Dide und Claus von der Kühe mit dem
erblihen Pfandbefite der Dogteien Sulz; und Marlow
mit der Bede. (AUuszug.)
Wy Hinrick van godes gnaden bertoge to Meklen-
borch etc, bekennen openbar in dessem breue, dat wy — —
— — — —. Hir hebben an vnde ouer ghewesen de duch-
tigen manne: Joachim van Pentze, Clawes van Oldenborch
vnde Herman Kerkdorp, vnse truwen redere. Ghegheuen
vnde screuen na der bord Jhesu Christi verteynhundert iare
darna in deme veftigsten iare, am dage’ Fabiani et Sebastiani.
ad) dem Original, auf Pergament, im Haupt-Acchive zu Schwerin.
AUbgedr. in den Jahrb. des Dereins f. medl. Gef. ıc., Jahre. XI,
S. 298, Yir. NIVI, und in Westphalii Specim, Documentor. Ur. XVII,
pag. 214-216.
y*
132
1450. an. 29. Ar. 126.
®
Heinrih, Berzog von Mecklenburg, ftellt dem Webige
von Zule einen Schuldbrief aus über 1600 ME. lüb.
Capital und 160 ME. lüb., zahlbar 14 Tage vor dem
Martinstage 1451. (Uuszug.)
Alle desse vorscreuen stucke vnde artikele en iewelik by zyk
laue wy Hinrik van Mekelenborch van gades gnaden myt
vnzen ceruen Wedeghen van Tzulen vnde zynen eruen myt
vnzen truwen medeloueren vnde eruen hiir na screuen stän,
alz her Ber‘nt van Plesse wonachtich to Rogghelin, Otto Veregghe
to Wokrente, Joachim van Pentze to deme Redeuine, Egg-
hert Quitzowe to deme Vaghedeshagene, Otto Sperlingk vaghet
to Zuwerin, Busso van Bulowe to Weningghe, Luder Lutzowe
to Grabowe, Hinrik van Bulowe to Pluskowe, Ghert Basseuisse,
Syuer®t van Ortzen, Bertolt Bertze to Rambowe, Volrad van
Pentze to deme Redeuine, Hennighk Parkenty*n to deme
Lutke Haue, Henneke Axkowe to deme Gnemere, Hans Schone-
uelt to Schoneuelde, Detloff Neghendanke, Clawes Lutzowe to
Grabowe, Werner van Bulowe to Weninghe, Vicko Haluerstät,
Jaspar Haluerstät to Bruzeuisse, wy alle lauen an guden
truwen mit zamender händ myt vnseme gnedighen heren
hertoghe Hinrike van Mekelenborch myt vnsen eruen stede
vnde vast“ wol to ho!dende zunder argheliste, nyghe uonde,
— — — —. Des to groterme louen der warheit zo
hebbe wy hertoghe Hinrik van Mekelenborch, vorste to
Wende etc. vnse inghezeghele, vor vnde vor vnse eruen,
vnde vnse truwen medelouere, alzo vorscreuen stän, ere
inghezeghele vor zyk vnde ere eruen, witliken henghen laten
an dessen brefi, de gheuen vnde screuen is na gades bor’t
verteynhundert jär darna an deme vefftigesten iare, des dunre-
daghes vor vnser leuen vrowen daghe to lichtmissen.
133
Yach dem Original, auf durchichnittenem Pergament, im Baupt-
Arbive zu Schwerin. Die an Pergamentftreifen angehängt gewefenen
Siegel fehlen fämmtlih. Gedr. in Kifch, Urkundl. Gef. des Gefct.
v. Deren, Ib, pag. 136—1358, Tr. CCX,
1452, Jan. 15. Malchin. Tr. 127,
Heinrich d. d&. und Heinrich d. j., Herzoge von Mleclen-
burg, vergleihen fih um die 20000 rhein. Gulden,
welcdye die Herzoge von Stettin für Fräulein Katharina
von Wenden von den beiden meclenburgifchen fürften
zwar empfangen haben, welche die Kebteren aber wieder
zurüdßverlangen. (WUuszug.)
m —m (m Te m u — — u -—_ — .— mn _—— —{-- —
Dar an vnde ouer sinde wesen vnse redere vnde leuen ge-
truwen heren Bernd van Plesse, riddere, heren Hinrick Kran,
prauest to Vredelande, Henningh Warborch, Jachim van
Pentse vnde Ludeke Hane. Gegeuen to Malchin, na Godes
bort veerteynhundert iar darna im twevndeveftigesten iar am
sunauende negest vor Anthonii.
Uah dem Original, auf Pergament, im Hanpt-Acchive zu Schwerin.
Die beiden an Pergamentbändern angehängt geweienen Siegel fehlen.
1452, März 15. Malchin. Tir. 128,
. Heinrich 8. &., Herzog von Mledlenburg, verträgt fi
mit feinem Detter, dem Herzoge Heinrih d. j., über
die Pfandfumme von Lummerow dahin, daß, wenn
die DHerzoge von Pommern den meclenburgifchen
Berzogen die Pfandfumme von 6000 rhein. Gulden
134
zurüczahlen werden, von denfelben der Herzog Heinrich
d. &. ein Drittel, der Herzog Heinrich d. j. zwei Drittel
haben foll. (Auszug.)
— {u . Dar an vnde ouer sin gewest de ge-
strenghen werdigen vnde duchtegen vnse leuen getruwen heren
Bernd van Plesse, riddere, hern Hinrick Krän, prouest to
Vredelande, Ludeke Hane, Jacchim van Pentze vnde Hans
Vlotowe. To orkunde vnde vurder bewaringhe hebben wy
vnse ingesegel mit willen vnde witschop henghen heten vor
dessen vnsen breff, gegeuen vnde schreuen to Malchin, am mydde-
weken na deme sundage Oculi na godes borth veerteynhundert
iar amme twe vnde veftigesten iare.
ach dem Original, auf Pergament, im Haupt-Ardyive zu Schwerin.
Abgedr. bei Eifh, Maltzanfche Urf. II, ir. DL, pag. 233/234.
unnnn en
1452. Juni 24, Yir. 129.
Joahim und Ulrich von Pent verpfänden dem Bernd
Darfow zu Sübef 8 ME. jährlicher Rente in Duffin
für 100 üb. ME.
Ick her Joachim vnde Olrick broder geheten de
Pentzen, wanaftich tho Wittenborch yn deme Stichte ta
Ratzeborch, bokennen vnde betugen apenbar -— — — --,
dat wy vriges vnde wolberaden modes vor vns vnde vnse
eruen, rechte vnde redelken hebben vorkofft vnde vpplaten
vnd vorkopen vnde vplaten yn crafft desser scryfft deme
erliken manne Bernde Darsouwen, borger to Lubeke, vor
hundert marck lubesch, de he to vnser noge an guden grauen
pagemente woll getellet vnde betalt heft, de wy vort an vnse
vnde vnser eruen nuth ghekeret vnde vth gegeuen hebben,
achte marck jarliker ewygen renthe lubescher pennynge yn
vnde vth vnsen gantzen guderen to Dussyn, vnde vort yn
135
allen dersuluen guderen tobehoringe, bewechlick vnde vnbe-
wechlick, also se yn eren enden vnde scheden begrepen synt,
myt allem acker, holten, wieschen, weyden, wateren vnde
visscherye vnde myt aller grundt, droge vnde nath, myt alleme
rechte vnde richte, hogesten, middelsten vnde sydesten, in
halse vnde hant, myt gantzem egendom vnde mit aller nut
vnde vrigheit, also vnse voruaren vnde wy de suluen gudere
ye vriest gehat hebben, nichtes buten to beschedende. — —
— — — —.- Alle desse vorscreuen stucke — — — —
laue wy her Joachim vnde Olrick vorbenant vor vns vnde
vnse eruen myt vnsen truwen medeloueren, alse wy Otte
Wackerbart vnde Hartich Wackerbart Otten sone vnde junge
Ötte Wackerbard, wanaftich to Kowale, vnde Hartich Parken-
tyn, wonaftich to Gudowe, vnde Detleff Breyde, wonaftich to
Cammyn, knapen, louen vnde seggen vor vns vnde vnse eruen,
myt densuluen her Joachim vnde Olrike geheten de Pentzen
myt eren eruen vngescheden, myt der samenden hant — —
— — deme vakenomeden Bernde Darsouwen — — — —
stede vnde vast vnde vnbrekelik to holdende — - — —.
Gheuen na der bort vnses heren Cristi verteynhundert jar
darna an deme twevndeveftigesten an deme dage sunte
Johannis Baptisten to midd®n sommer.
Uah 2 gleichlautenden, beglaubigten Abfchriften, auf Papier, im
Baupt-Archive zu Schwerin.
1453, April 14,' _ Ar. 130.
Jahim von Pens zu Gorlofen und feine Söhne Ulrich
und Helmet verpfänden Bandefow c. p. an Eagert
von Quigow für 200 ME. üb,
Ik Jachim van Pentze, wonhafftich to Gorloze, bekenne
openbare myt mynes sones. Olrike vnde Helmede, ok ghe-
nomet van Pentze, vnde myt vnsen ernen, dat wii schuldich
136
sint van rechter witliker schult Eggerde Quitzouwen vnde
synen eruen to truwer hant den hebbern desses breues twe-
hundert lubesche mark, de in vnsen vromen vnde nüt gekomen
sint, wan dat dorp Bandekow, beleghen bit Botzenborch, dat
Eggert ergenant vnde sine eruen van vns myt andern ghudern
van vns hefft to weddeschatte vnde wii van Hans Lutzouwen
van der Stintborch hebben, alze de breue klarliken vtwisen,
de Eggert van vns dar vp hefft, wii em, effte Hans Lutzouwen
erbenant edder syne eruen, kundigen de’ losinge, so scholle
wii, Jachim, Olrik vnde Helmet ergenant, vnde willen efite
vnse eruen Eggerde ergenant vnde synen eruen vnde dem
hebbere desses breues bereden twehundert mark lub. alzodaner
munte, alzodenne to Lubeke ghenge vnde gheue is, an enen
summen an ener bequemen stede, sunder vortogheringe to
holdende, myt ener sameden hant to liken houetluden ane
ienigerleye hulperede. _ Des to tughe so hebbe wii, Jachim,
Olrik vnde Helmet vorbenomed vor vns vnde vnse eruen
vnse inghesegel, en iowelk sin eghen, ghehenget vor dessen
brefi, in den iaren vnses hern veerteynhundert jar an dem
drevndeveftigesten des dages 'Tiburcii et Valeriani, der hilgen
mertelers.
Ya dem Original, auf Pergament, im Haupt-Archive zu Schwerin.
Don den der Urfunde angehängt geweenen 3 Siegeln ift nur noch ein
Brucdftie des dritten Siegels vorhanden, welches einen auffteigenden
Löwen zeigt.
1453, Juni 22. Tangermünde, Zr, 131.
Friedrich d. j., Markgraf von Brandenburg, fchreibt
an Herzog Heinrich (IV.) von Mledlenburg . wegen
etlichyer dem Propfte von Salzwedel, Aırtdreas Haffel:
mann, geraubter und nach Mledlenburg geführter
Dferde. ‘
— — — —, Als wy juwer liue vaste von sodanner
perde wegin, de dem werdigen vnnsem rade vnde liuen ge-
137
truwen ern Andrcasz Hasselman, proueste to Soltwedell,
gnomen vnd jn juwer liue lant gekomen sint, geschreuen
hebben etc., darop gij denn juwer .liue antwerde, vnns
wedder geschicket, schriuen vnd beruren, dat de juwen
sodanne perde nicht ouer de Elue gefuret noch gehulpen
schullen hebben etc., als fugen wy juwer liue fruntliken to
weten, dat wy eigentliken vnderrichtet sin vnd gij) ok anders
nicht jn der warheit finden schullen, wen dat Streszke,
Burfient, Korff vnd noch eyner Achym Pentzen knecht yo
sodanne perde gnomen vnd jn juwer liue land gebracht vnd
de juwen to Wendeschen Weninge si ouer de Elue mit kanen
gefuret hebben; dar sulues dun juwer liue vogit to Dompnitze,
Henneke Duuel genant, vpp der Elue vpp gewardett vnd von
den gnomen perden dat beste, bruner har, beholden hadde;
der suluen perde ok megen, so wij berichtet sin, jn eyn
dorpp Kerstorpp, to behorende den Pentzen, juwer liue
manen vnd vndersaten, an dem Wantzenberge, by eynen
Michel gnant gekomen sin, vnd wij ok furder hebben erfaren,
wo dat Streszke dem gnanten ynnsem proueste sine dorper
vnd guder schulle gedrowet hebben to bernende etc. vnd he
doch neynerley schulde edder rechticheide to om kan bebben,
— — -—— —, Geuen to 'Tangermunde amme fridage decem
milium militum martyrum, anno etc. quinquagesimo tercio.
Frederick dy Junger von gots gnaden
marggreue to Branndenborg vnd Borg-
graue to Norenberg.
Yah dem Original im Baupt-Urchive zu Schwerin. Siegel
abaebrödelt.
1453. Dec, 6. Schwerin. Yir. 132.
Heinrich (IV.), Herzog zu Medlenburg, bekennt, daß
Herr Johann, Abt zu Doberan, 150 ME. Tüb. an
Dolrad Preen gezahlt habe auf Grund einer herzog-
138
lichen, im Befise Preens befindlichen Derfchreibung auf
das Gut „Boderftorpe" (Beidendorf). (Auszug.)
Tughe desser dingh synt vnse leuen ghetruwen Joachim van
Pentze vnse voghetto Zwerin, Bartolt Bartze t0o Rambow,
Hermannus® Widenbrugghe vnde heren Hinrik Bentzin vnse
schriuere. Gheuen to Zwerin na den jaren vnses heren
dusent veerhundert vnd dre vnde vefitigesten jare amm daghe
sunte Nicolai des hillighen Bisschoppes. |
ad dem Original, auf Pergament, im Haupt-Urchive zu Schwerin.
Angehängt das in braunem Wadıs abgedrudte Fleine Siegel (Dreipaf)
des Herjogs.
u nn
1454. Sebruar 5. Tr. 133,
Heinrich, Herzog von Mecklenburg, beftätigt den durch
die Gebrüder von Pleffen bewirften Derfauf ihres
väterlihen Gutes Röggelin an den Bifchof Johann
von Rateburg. (Ausjug.)
—- — -—— — -- Dat dit vor vns vnde vor vnsen rade
aldüsz vorhandet — — — —, hebbe wy Hartich Hinrich
erbenomet — — — -—- vnse ingesegel mit willen, witschop
vnd vulbordh henghen laten vor dessen apen brefl, de geven
vnd screuen ‚is na der borth Christi verteinhundert jare an
den vieff vnd vefftigsten jare in sunte Agathen dage der
hilligen Juncfruwen. Hieran vnd ouer hebben wesen vnse
trıwen Manne vnde Rad: Hans van Bülow, Eggerd Lützow,')
Joachim van Pentze, Hans Parkentin, Lütteke Bassevitze,
Ber/t}hold Berse, Lüder Lützow, Hennigk Parkentin vnd vele
andere vnse truwen Manne.
Abgedr. in M. D. Schröders „Papiftiihem MNlecdlenburg“, Vol. II,
S. 2092 bis 2094.
ı) Es ift Egger d Yuitom zu lefen.
m
139
1454. uni 28. DBoizenburg. Yr. 134.
Heinrich, Herzog zu Mecdlenburg, verfauft an Ulrich
von Pens auf Gorlofen für 1000 fl. rhein. die Hebung
von 18 MP. aus Kummer und Göhlen, weldhe Hebung
dem Herzoge von Raven von Pengen lWDittwe ange-
itorben ift, fowie ferner 17'/. ME. aus Keuffow und
16 ME. aus Cohfen und mehreres Andere, mit Dor-
behalt des Wiederfaufs.
Wii Hinrik van godes gnaden hertoge etc. bekennen vnd
betugen openbare mit dussem vnseme breue — — - —,
dat wii — — — hebben vorkoft vnd vorlaten — — — to
eyneme rechten weddeschatte in craft dusses breues vnseme
leuen getruwen Vlricke van Pentze wonhaftich tho Gorloszen
vnd sinen rechten eruen vor dusent vulwichtige rinsche gulden
sette wii, here Hinrik vorbenomt, dem vorbenomden Vlricke
van Pentze vnd sinen eruen to Kummern vnd Golen achteyn
mark geldes zunder richt vnd denst, de vns anstoruen sin van
Rauens van Pentzen husfrowen wegen; im dorpe to Lozen
sosteyn mark geldes; im haluen dorpe to Loyszow achteynde
halue mark myt richte vnd denste, hogest vnd sidest, vnd
myt aller herlicheyt, vns edder vnsen eruen dar nichts ane
to beholdende, ‘zundern allene de losinge, in vnd vth beyden
dorpen twevndtwintich swyne, dat swyn to rekende vor achte
schillinge, dar to sette wii mit vnsen eruen vor dessen vor-
screuen summen geldes dem vorbenomden Vlricke van Pentze
vnd sinen eruen veftich lubesche mark geldes iarliker gulde,
de se boren an vnsen truwen rade to Swerin to allen sunte
Niclaws dagen touorn van vnser orbare vor vnsem plege,
desse vorbenomden gulde scholen vnd willen wii, here Hinrik
vorbenomt vnd vnse eruen, Vlricke van Pentze vnd sinen
rechten eruen vnd deme hebbere dusses breues mit Vlrickes
140 -
edder siner eruen willen recht waren vnd entfryen vor alsweme
van allen tospraken, geystlicken vnd wertliken, alse vaken alze
en des noet vnd behuff is. Ok schal vnd kan de vorbenomde
Virick sine eruen effte hebbere disses breues mit sinem efte
siner eruen willen desse vorscreuen gudere nicht vorbreken
konen myt worden efte werken yegen vns efte vnsen eruen;
ok mach Vlrick vorbenomt edder sine eruen desse vorbe-
nomde gulde en deyl efte gantz vortan vorpanden, vorsetten,
weme se willen, geystlik edder wertlik, vor den vorscreuen
summen geldes, wan es det noet vnd behuff is, geue wii
vulbort, macht vnd gantze willen tho; jedoch hebben wii vns
vnd vnsen eruen beholden den wedderkoep, wan vns dat be-
queme is, so schole wii edder vnse eruen Vlricke vorbenomed
edder sinen eruen den wedderkoep witlik doen vnd verkundigen
in den vier hilgen dagen to Paschen mit breuen edder mit
boden vnd to deme negesten sunte Mertens dage darna to
dancke weddergeuen vnd bereden dusent vulwichtige Rinsche
gulden gud an golde vnd darto de iarliken renthe nastande
gulde vnd orbare, alse vorscreuen is, to zZamende an eynem
zummen, den houetstoel an Rinschem golde vnd de gebaren
vnd nastanden renthe an lubeschen schillingern en anders
nicht to bedende vp einer stede an vnsem lande, dar en dat
euenst kumpt, zunder Vlrickes vnd siner eruen hinder vnd
vortoch, vnd we dussen breff hefft mit Vlrickes vnd siner
eruen willen, he siı geystlik edder wertlick, dem schal he so
behulplik wesen, eft he eme van worden to worden toscreuen
were. Alle desse vorschreuen stucke vnd artikel louen wii
here Hinrik vorbenomet mit vnsen eruen dem vorbenomden
Viricke van Pentze, sinen eruen vnd to truwer hand
Jachim varı Pentze vnd sinen eruen vnd deme hebbere
dusses breues mit erem willen stede vnd vaste to holdende
zunder jenigerleye argelist, hulperede edder nyefunde. Des to
tuge vnd furder bewaringe hebben wii vnnsze ingesegel mit
willen vnd witschop hengen heten benedden an dussen vnsen
brefi, de gegeuen is to Boyszenborg na godes bort vierteyn-
141
hundert iar darna im viervndueftigesten iare des friigdages
negest na sunte Johannis baptisten daghe.
ab dem Original, auf Pergament, im Hanpt-Archive zu Schwerin.
An einen Peraamentbande hänat das mwohlerhaltene Siegel des Herjogs.
145(4). Dec. 26. Zir, 135.
Heinrich, Herzog von Medlenburg, verjchreibt fi gegen
Ulrih von Pent zu Gorlofen auf 1080 rhein, Gulden.
Wii Hinrick, van gades gnaden hertoghe to Mekelnborg,
fiorste to Wenden, greue to Zwerin, to Stargherde vnde
Rostock der lande here, bekennen vnde betughen apembare
vor alszweme an desseme vnnszeme breue, dat wii mit
vnnszen eruen rechter witliken schult schuldich sint deme
duchtigen vnnszeme leuen truwen Olrike van Pentze to
Gorlosen wonhaftich, sinen eruen vnde to truwer hand
sineme vadere Achimme van Pentze vnde alle den
iennen, de dessen breff hebben mit sineme efte siner eruen
willen, gheystliken efte werltliken, dusent vnde achtentich
ghenghe rinsche guldene, ful an wicht, gud van golde, de wii
rede van eme entfanghen vnde vpgebort hebben, vnde vort
an vnnsze vnde vnser eruen vromen vnde nuth gekeret
hebben, de wii efte vnsze eruen Olrike, sinen eruen efte
hebbere desses breues scholen vnde willen to dancke wedder-
geuen vnde betalen vppe sunte Mertens dach negestkomende
na ghift desses breues in eneme summen, to ener tid, vppe
ener stede in vnnszeme lande to Mekelenborg, wor eme, sinen
eruen efte hebbere desses breues dat bequeme is to borende,
vnnde anders nicht to bedende, den sin rede rinsche golt
ouer to tellende vnde to betalende sunder ienighen hinder
eite vortoch. Dyt loue wy here Hinrick vorbenomet vor vns
vnde vnnsze eruen mit vnnszen leuen truwen medeloueren,
alsze Otte Sperlingh, Luder Lutzouwc, Bertelt Bersze, Harde-
142
nacke Bibouwe, Siuert van Örtze, Hinrick van Bulouwe, Curd
Sperlingh, Ludeke Basseuisse, Jasper Haluerstad vnde Juries
Haluerstad, wii alle louen vor vns vnnde mid vnnszeme
gnedighen heren bouenscreuen Olrike, sinen eruen vnde deme
hebbere desses breues mit ener sameden hand de nicht meher
to voruolghende den ens mid boden efte breuen an vnnsze
huesze efte iegenwardicheit. Desse vorscreuen stucke vnde
articule desses breues an guden truwen vnuorbroken wol to
holdende to merer bekantnisse vnde wiitlicheyt hebben wii
here Hinrick vnde wii borghen alle mit vnnszeme gnedighen
heren vnnsze inngesegele mid willen henghen laten an dessen
‚ breff na Cristi gebort veerteynhundert iar darna in deme viif-
vndevoftigesten iare, amme daghe Steffani des ersten mertelers.
Original auf Pergament, durch einen Schnitt cafjirt, im Haupt-
Archive zu Schwerin. Sämmtlihe Siegel fehlen. Abgedr. bei Kiih,
Gefchl. v. Oerten, IIb., pag. 154/155, Ur. 218.
ee ee ee
(1455.) April 7. Grubenhagen. Tr. 136.
Küdefe Malsan zu Grubenhagen bittet den Berjog
Heinrich d. j. von Mecklenburg, durch Abtragung einer
Schuld von 120 ME. an Achim Pens ihn von der
Bürgfhaft für den Herzog zu befreien.
Mynen vnderdanigen willigen denst touorn. Hochgebarne
forste, gnedighe, leue here. So alse my juwe gnade vakene
secht heft, alse XX gude marck vnde hundert gude marck to
Achim Pentzen los to makende, wor vmme gnedeghe, leue
herre bydde yk juwe gnade noch denstliken, gy my sodane
gheld noch mochten to Achim los maken, vp dat yk dor
nyne manynghe mer van Achim vmme liden drofte; dat wil
yk gerne iegen iuwe gnade vorschulden vnde vordenen, alse
yk iuwen gnaden des wol plichtich byn, vnde yk bydde des
iuwer gnaden antwerde, efte gy sodane gheld to Achim willen
143
los maken efte nicht. Gade beualen. Screuen tome Gruben-
haghen vnder mynem ingesegele, des mandaghes in den paschen.
Ludeke Moltsan
tome Grubenhaghen.
Yab dem Original im Banpt-Urchive zu Schwerin. Abgedr. bei
Sifh, Maltanfche Urk.-Samml. IM, !ir. 558, $. 250/251.
1455. Oct. 27, !r. 137,
Hartwig von Bülow zu Stove verfchreibt den Dicarien
der St. Jacobi-Kirche zu Kübef 7 ME. jährlicher Rente
aus 2 Hufen zu Danmereez für 100 ME. Eüb. unter
Dorbehalt des Wiederfaufs. (AUuszug.)
Ick Hertich van Bulouwe, knape, wonaftich to Stowe,
bekenne vnd hetuge apenbare in vnd mit dessem breue, dat
ik vryes willen vnd wolberadenen modes vor my vnd myne
eruen mit vulbort vnd willen alder, der ik erer vulbort hir
to bedorfte, rechte vnd redelcken hebbe vorkoft vnd vorlaten,
vorkope, vplate vnde vorlate in kraft desses breues den erliken
heren gemeynen vicarijs in Sunte Jacobi kerken bynnen Lubeke
vnd eren nakomelingen souen mark geldes ewigher iarliker
renthe in vnde vthe mynen twen houen vnde erue, dede mi
buwet vnnd bewonet Luetke Dune vnd Werneke Nyelant, to
Dameretse belegen in dem kerspele Vellaen des stichts to
Razeborch vnde in allen eren tobehoringhen, droge vnd nat,
wo men de benomen mack, nichtes nicht buten beschedende,
bewechlick, vnde vnbewechlick, mit allen ackeren, wisschen,
weyden, holtinghen vnde weteryngen, mit allem rechte vnde
gerichte, hogest vnd sidest, in hals vnde in, hant, — —— —
vor hundert Lubessche mark penninge, de ik dar vor van en
tor noghe hebbe entfangen, — — —. — — —, doch be-
beholden dat wy de suluen souen marck geldes, wan idt vns geleuet
vnde bequeme is, vor hundert marck lubessche marck wedder-
144
kopen mogen, — — —. Alle desse vorscreuen puncte vnde elk
by sick laue jck Hertich van Boulouwe vakenomd vor my vnd
myne eruen mit mynen truwen borghen vnde loueren alse wy
Olrick van Pentsze, wonaftich to Toddin, belegen imme
kerspele to Hagenouwe, vnde Marquart Scharpenberch to
Walmerstorpe des kerspels tor Hogenkerken des vorbenomeden
stichts to Razeborch, lauen vnde seggen — — —. De to
merer getuchnisse vnd warheyt — — -— hebbe ik Hartich
van Bulouwe — — — vnde wy borghen vnnd loueren vor-
benomet vor vns vnnd vnse eruen vnse ingesegele witliken
vnde eyndrachtliken an dessen breff heten hengen int jar
"vnses heeren veerteynhundert vnde in deme viffvndeuoftigestenn
jare des mandages vor alle gades hillighen daghe.
ad einer beglanbigten Abjchrift im Haupt-Archive zu Schwerin. °
1455. Uov. 11. Rehna. .Qr. 138,
Heinrih, Herzog von Mledlenburg, beftätigt den von
Pafjchedag Hafencop mit dem Klofter zu NRehna über
das Gut Käfelow, in Amte Badebufh, abgefchloffenen
Dfand- und Kaufvertrag.
Wii Hinrick van gades gnaden Hertoge to Mekelenborch,
forste to Wenden, greue to Zwerin, Stargherde vnd Rostock
der lande here, bekennen vnde betughen apenbär vor vn’s
vnde vnsz eruen an dessem apen breue vor alle den jennen,
de ene zeen edder horen lesen, alzo de tuchtighe vnse leue
‚truwe Paschedach Hasecop wanaftich tom Rütinghe befft vor
pandet vnde vorkoftt den erwerdighen her Nicolao
Pentze praueste, Pelle Bulow prioren vnd der gantzen
gheistliker sammelinghe vnde erlike capittel vnses closters
to Rene*dat ganze dorp Koselow, beleghen an vnsem lande
an der voghedie to Gadebusse, in dem kerspel to Pocrente,
alzo de breue clarliken vth wiset, de ze* an beiden ziden dar
145
vp vor seghelt hebben, vnde vns vört anghevallen vnde beden
hefft, wii zodane vorpandinghe vnde köp tolaten bewillen vnde
vulborden wolden, zo hebbe wii angheze’n zyne bede vnde
hebben sodane vorpandinghe vnde köp des vorbenomeden
dorpes, de twuschen Paschedaghe vnde vnsen vorbenomeden
closter schen vnde vorhandelt ys, tolaten bewillet vnde be-
vulbordet, ° vnde ieghenwardighen tolaten bewillen vnde
vulborden ene vort an dessem apen breue, vnde nemen dat
vorbenomede dorp vort an vnse bescherminghe, alzo wii de
anderen erfigodere des. vorbenomeden vnses closters an vnsz
boscherminghe hebben an der besten wiise vor alle de
ghennen de vmme vnsen willen dön vnde laten willen.
Vnde .hebben des to tughe vnde groter witschop vnse
ingheseghel vor vns vnde vnsz eruen witliken henghen heten
an «dessen apen brefl. Gheuen to Rene an den jaren vnses
heren dusent veerhundert an deme viiff vnde vefftighesten jare
an deme daghe Sancti Martini des hilghen bisschoppes.
ach dem Original, auf Pergament, im BHaupt-AUcchhive zu Schwerin.
Ungehängt ift das in rother eingelaffener Wachsplatte abaedrndte herzog-
liche Siegel. ,
IERTAITELATRLEL AS LE
1456. Sebr, 10, Schwerin. Ur. 139,
Heinrich, Herzog von Mledlenburg, ‘gelobt, Die Bafie-
wis und deffen Erben im Befiße von Thorftorf und
Böffow c. p. zu fchüsen gegen alle und jede Anfprüche
Dritter, und infonderheit der Jungfrau Ermgard Storm,
jel. £üder Storms nachgelaffener Tochter. (AUuszug.)
—_— u [Mitgelober]: Achim von Pentze,
vnsere voged tho Schwerin, Ötte Sperling, Bartoldt
Barse tho Rambow, Luder vnndt Clawes genomet de
Lutzowen tho Grabow, Siuerdt von Örtzen tho Roggow,
Hinrick von Bulow tho Pluschow, Detleue Negendanck tho
10
146
Eggerstorff, Jurgen Haluerstadt tho Brutze, Woldemer Moltken
thor Nienkercken, Hinrick von der Luhe tho Buttelkow, Vicken
Stralendorpen tho Criuitze, her Hinrichs sohn, Berndt von
Plesse, herr Berendes sohn, thom Groten Haue, Dethleff von
der Luhe tho Buschmohlen vnndt Hans Stralendorp tho
Kranckow. — — — -—— — — In vnsem huse tho Schwerin
na Christi geborth veerteinhundert vnndt jn dem sosz vnndt
vofttigsten jahre, jn Sunte Scholastica dage der hilligen
Jungiruwen.
. Ya einer fpÄteren Abjchrift im Hanpt-Archive zu Schwerin.
1456. Sebr. 10, Schwerin, ir. 140,
Beinrih, Herzog zu Medlenburg, verfauft das Gut
Thorftorf, das Kirchdorf Böffow, fowie Kütfen Chorftorf
für 4400 ME. Lüb. an Dice von Baffewis. (Uuszug.)
— u [Zeugen]: vnse rehte vnd leuen ge-
truwen: Otto Sperlingk, Bartell Barsze tho Rambow, Hans
Parckentin tho Prischendorfi, Vollerdt von Pentz tho Redefin,
Cordt Sperling tho Schlagesdorpe, Hinrick von Bulow tho
Pluszkow vndt Luder Basseuitze tho Mhalszlow. — — —
— — — Schwerin, nha Christus geborth Ein dusent, veer-
hundert vnndt jn dem soesz unndt foftigsten jahre, jn sunte
Scholastica dage der hilligen jungkfrowen,
Nach einer ipäteren Abfchrift im Haupt-Archive zn Schwerin.
1456. April 28, Xr. 141,
Herzog Heinrich von Wiedlenburg beftätigt die zwifchen
den Sendeboten des Lapitels der Kirchen zu Kübet und
147
den herzoglichen Näthen getroffenen Dereinbarungen,
betreffend gewifle alte Schuldforderungen der Kübeder
Dicarien gegen eine Anzahl medlenburgifcher Dafallen.
Wii Hinrik van godes gnaden etc. Betugen vnd bekennen
opembare in dessem breue vor alswem, dat de erwerdigen heren
vnse leuen besunderen: meyster Luder Robringh, doctor
Godfrid Lange vnd her Johan van Mynden, domheren vnd
sendeboden des Capitels der kerken to Lübeke, vnd de duch-
tigen vnse rederen vnd leuen getruwen: Hans van Bulowe,
Eggard Quitzowe vnd Ludeke Basseuisse, in vnser iegen-
wardicheyd vppe dem slote tom Schonemberge besproken vnde
gedegedinget hebben twischen den werdigen heren allen
vicarien bynnen Lubeke vppe ene, vnd den duchtigen vnsen
leuen getruwen: Jachim, Volrade vnd Helmede van Pentze,
Johann vnd Detleue van Tzule, Hinrike van Plesse, Hermen
vnd Thonnyese Blucher, Hinr. und Hanse Weltzowe, Hans
vnd Hans Lutzowe, Helmede, Henneken, Volrade vnd Lüder
Lutzowen vnd eren borgen allen in den vogedyen Boytzem-
borg vnd Wittemborg vnd anderswor in vnsen landen beseten,
vppe de anderen syden, benomelken van sodanes bannes
beswaringe vnd sanglegeringe wegen, dar de vorbenomeden
vicarii de erbenomeden vnse manne mit meren eren mede-
hulperen vnd borgen vmme ichtes welkes weddeschattes willen,
den ere der vicarii vorfaren mit densuluen vnsen ınannen
und eren olderen hiir vormals gekoft hadden vnd en nu, to
langen tyden verseten, ingebracht hadden, also dat desuluen
vicarii sodanen ban, sanglegeringe, den se vppe vnse manne
gefordert hadden, gantz vnd deger scolen affdon vnd nedder-
slan laten vnd des en ene vullenkomene losinge schicken
vnder erer eghenen kost, vnd enscolen ok de erbenomede
vnse manne efte ere borgen furder hiir namals vmme nene
verseten rente van der wegen manen; men vppe sunte Nicolaj
dach nu neghestkomende, vnd desgeliken vppe alle sunte Nicolaj
dage dar neghestfolgende, scolen de erbenomeden vnse manne
10*
148
efte ere eruen densuluen vicarien ere iarlike gulde, da se en
ane verplichtet sint, gutliken sunder inseggent vthrichten vnd
betalen bynnen Lubeke na lude erer breue. Weret auer, dat
jemande van den vicarien dar gebrek van jemande der vnsen
erbenomed ane worde vnde se vns dat touorn verkundigeden,
den scolen wii vnd willen na al vnsem vermoge vnderwisen,
dat he noch sulke schulde vnd weddeschatt eyn islik dem
sinen betale vnd vthrichte vor der hilgen drier koninge dage
dar denne neghestfolgende. Weret auer, dat god aftkere vnd
wii ok vngerne wolden, dat jemand vnser manne vorbenomed
deme noch denne so nicht endede vnd de vicarii van erer
nod wegen den edder de in beswaringe des bannes, so se hoghest
konden, bringende worden mit eren borgen, eyn sulk scal vns
nicht entjegen, sunder to willen wesen; so beschedelken jcht
jemand vnser mannen disses wedder queme, dar mogen se id
mede forderen, alse en dat recht ghift!), Ok enscal em sodan
verseten togeuene rente nicht togegeuen bliuen, sunder de
older scal mit der nygen mit eme vpstan vnd affgemanet
werden; dat allent hebben de vorgenomeden vicarii vnd vnse
manscop alle vorbenomed "muntliken vulbordet vnd angerumet,
des allen wii to tuge vnse ingesz[eghele] hebben hengen heten
an dessen bref. Geuen na Xri bort xilij vnd Ivj iar am
medweken na Cantate.
Ya dem Concept, auf Papier, im Haupt-Arcdhive zu Schwerin.
u ET u u El EEE"
1457, Nov, 11. Gadebujch. Tr. 142.
Heinrich IV., Herzog von Mecdlenburg, und feine Ge-
mahlin Dorothea verfaufen dem KLonvente des Klofters
zu Rehna 70- ME. jährlicher Hebungen aus der Stadt
1) Don: „jcht bis „‚ghift‘‘ an den Rand gefchrieben und für das
Folgende, weldhes durdftriben, fubftitmirt: „‚dat se norgen sanglegeren
scolen sunder dar men ene suth‘*, 7 fe
149
Schwerin und aus den Dörfern Botelsdorf und Pätrow
um 1000 lub. ME. unter Dorbehalt des Wiederfaufes.
Wii Hinrick vnde Dorothea, hertige vnde hertiginne to
Meckelnborg, furste vnde furstinne to Wenden, — — — —.,
Bekennen apenbar vor vns vnse eruen vnde alszwem betugende,
dat wii reckliken vnde reddelken mit endracht vnde na rade
vnses truwen rades hebben vorkoft vnde vorlaten, vorlaten
vnde vorkopen noch jegenwerdigen mit craft desses vnses
breues den erwerdigen hern Nicolao Pentzen proueste,
Pellen Bulowen prioren, vnde der gantzen ghestliken samelinge
des Closters tho Rene vnde allen eren nakomelingen seuentich
lubsche mark jngeldes jarliker renthe an desser naschreuen
vnser vpboringe, alse veftich lub. mrk. jarliker vpboringe
orbar van deme rade to Zwerin vnde twintich lubsche mark
geldes bede, in deme dorpe to Botleuesstorpe achteyndehalue
mrk. vnde viff schillinge, benomliken: vth deme erue Hinrick -
Wintmolres veer mrk. sos schillinge, vth deme erue Hans
Schroders, dat ok nw Hinrick Wintmolre buwet, dre mrk. twe
schillinge, vnde vth Jacob Wintmolres erue veer mrk, enen
schilling, vth Margart Langermans erue ve‘rdehalue mrk. ver
schillinge, vnde vth Heydemansz erue druddehalue mrk., vnde
amme dorpe to Poterow, alle belegen in der vogedii to
Godebusz, an deme erue Hinrik Nigemansz twe mrk. dre
schillinge, vor dusent lub. mrk., de se vns in guden rinsschen
gulden ouer gestellet vnde tor nuge wol beret hebben, de
vort in vnser lande nufticheyt vnde beste gekeret vnde ge-
kamen sint. Desse vorschreuen seuentich mrk. geldes scholen
de vorschreuen prauest, priore vnde ghestlike sammelinge
vpboren alle jar: De veftich mrk.- by deme vorbenomeden
rade to Zwerin alle jar amme auende der bort Cristi, vnde
de andern twintich mrk. alle jar tho sunte Michels dage van
den vorben. luden vıde van allen eren nakomelingen in den
vorben. dorpen vnde eruen. - — — — - — -- — —
Alle vorschreuen articlen samentliken vnde besunderen lauen
150
wii Her Hinrick hertige vnde Dorothea hertigine vorben. mit
vnsen eruen den vorschreuenen praueste, prioren vnde gantzen
ghestlike sammelinge jn guden truwen stede vnde vast to
holdende sunder jngeggent ') vnde alle argelist, vnde hebben
des to groteren bewaringe vnse jngesegele endrechtliken vor
vns vnde vnse eruen mit den jngesegelen der duchtigen vnser
reder vnde leuen truwen Jachimmes van Pentzen, Eggerdes
Quitsowen vnde Hinrikes van Bulowen, de hir an vnde ouer
sint gewesen, vnde hebben des to tuge ere jngesegele mit vnsen
wetendes hengen heten vor dessen breffl. Gegeuen to Gotbusz
an den jaren vnses heren dusent verhundert darna amm seuen
vnde veftigesten, am dage sunte Mertensz des hilgen
bischoppes.
Xadı dem Original, anf Pergament, im Hanpt-Ardyive zu Schwerin.
ur an dem 2. der 5 eingezogenen Pergamentbänder hängt noch das
Siegel der Herzogin Dorothea.
1459, .März 11, Schwaan. Tr. 143,
Heinrich, Herzog von Medlenburg, erneuert und be
ftätigt die Freiheiten und Privilegien der Stadt Marlow.
(Auszug.)
—_— —— —_- Vppe dat alle dusse vorschreuen stucke
vnnd priuilegia eine gewisse beuestunge moge hebben, so
hebben wy vnse ingesegell hengen heten vor dussen brieff.
Desses tuge sindt de werdigenn vnse schriuer vnd lieuen
getruwen her Hermen Widenbrughe, kerkher tho vnser lieuen
frowen binnen Rostok, her Hinrick Bentzin vnnde de duch-
tigen vnse redere vnd lieuen getruwen Jochim von Pentzen,
Siuertt von ÖOrtzen vnd Hinrick van Bulow vnnd mere loff-
—
») Derfchrieben für ‚‚ingeggent‘',
- 151
werdige vnser menne. Gegeuen tho Swan, na Christus geburtt
verteinhundertt vnd in deme negen vnd vefftigesten iare, am
sondage na mitfasten L.etare.
ad einer Abfchrift aus dem 16. Jahrh. im Haupt-Urcdive zu
Schwerin. Abaedr. bei £ifh, Gefchl. v. Oerken IIb., pag. 176/177,
Ur. 229.
1461. April 14. Parchim. Yr, 144,
Heinrih, Herzog zu Mecdlenburg, vergleicht fih mit
den Kalandsherren und Geiftlicyen der Kiebfrauen- und
St. Beorgsfirde zu Parhim über gewiffe Pädhte,
weldye diefe in der Dogtei Eübz von den von Pleflen
u. U. Fäuflih erworben hatten. (Wuszug.)
Van gades gnaden wy Hinrick de oldere, hertoge to
Meckelenborch, furste to Wenden, to Rostock vnde Stargarde
der lande here, Bekennen vnde betughen apenbar jn desseme
breue vor alszweme alze vmme de twedracht vnde schelinghe,
de dar enstan ys twischen vns an de ene syde, vnde den
kalendes heren broderschop, vicarien vnde der gantzen papheyt
jn beyden kerken vnszer leuen frowen vnde sunte Jurgen to
Parchem Zwerinsches stichtes an de anderen syde, van der
pacht vnde jngheldes weghen, de de suluen papheyt ghekofft
hadden jn der voghedige to Lubtze van den van Plessen,
Schaden, Parsowen vnde anderen vrygen luden, hebben de
duchtighen vnde werdighen Joachim van Pentze, to deme
Redevine, Joachim van Bulowe to Gometowe, Reymer' van
Plesse to Tzulowe vnde her Bernd Colbowe, kerkhere to
sunte Jurigen to Parchim, van vnszer weghen, vnde erwerdighen
heren her Jacob Lemegowe, official, Nicolaus Struuinck,
Mattheus Bade vnde Johannes Werle, prestere, van der papheit
weghen, alszo wilkorde richtere vnde deghedinghes lude na
152 >
vulbord beyder parte vorscreuen, begrepen, to ende ghedeghe-
dinget vnde gantzs gescheden jn aller mathe vnde wisze, alszo
hir nascreuen steyt! — —
To groter bekantnisse vnde mer bewaringhe hebbe wy vaken-
ghenomede here Hinrick vor vns vnde vnse eruen vnse
jingheseghel myt witschop vnde vulbord heten henghen vor
dessen breffl, de gheuen ys vnde screuen to Parchim na der
bord Cristi verteynhundert jar darna in deme en vnde
sostighesten jar an deme daghe Tiburcii vnde Valeriani der
hilghen mertelere.
Nach dem Original, auf Pergament, im Hattpt-Arhive zu Schwerin.
Siegel nicht mehr vorhanden.
Be ee ze ze
1461. Eldena. Yır. 145.
Das Klofter Eldena verleiht dem Heinrich Safle, genannt
Heinrich Sülter, und feiner frau das Eigenthum der
Klofterfaline zu Lonow gegen eine Abgabe von einem
Scheffel Salz wöchentlih. (Auszug.)
In Gades namen Amen. Wy Wernerus Gezeuitze, prawest,
Elizabeth Lutzow, priorynne tor Eldena, vnde de gantze
conuent dar sulues bokennen vnde betugen apenbar in desseme
breue, dat -—- — — -- — — — —
. Hy is an vnde auer weset de ductyghe knape Joachim van
Pentze to Sweryn vaget, Tonjes Nygenkarken vaget tor
Nygenstad, Olryck van Pentze to Gorloze, Hans van
Dytten to Hagenow vnde vele mer andere vrame lude, de
louen vnde tuges werdych synt. Ghegeuen vnde screuen tor
Eldena, na Gades borth werteyn huedert iar darna in deme
LXI iare.
Nach einer fpäteren Abfchrift, auf Papier, im Baupt-Ardyive zu
Schwerin. Gedr. in den Jahrb. des Dereins f. medl. Gefdy., Jahre. X1,
S. zı5/316, C., Ar. LIV.
153
1462. März 18. Parchim. Tr. 146,
Heinrich d. d. und Heinricy d. j., Herzoge von Mledlen-
burg, verleihen dem Marfchall Eüdefe Maltan zu
Grubenhagen gewilie Beldhebungen aus den Dörfern
Dahmen und Sagel nebft einigen Geredhtfamen aus
Moltow als ein ewiges Erbe, wie die Maltan folches
bisher von den Fürjten von Werle pfandesweile befellen
haben. (Uuszug.)
Wy Hinrik de older vnde Hinrik de iunger, van gades
gnaden hertogen to Mecklenborch etc., bekennen vnde betugen
apenbar — — — — — — — — — — — — — _— —
Hir zint ane vnde auer geweszet: vnsze leuen getruwen vnsze
radt, alsze Berndt Rör tome Nyenhusze, Lutke Hane to
Baszedow, Jachym Pentze to Gorlosze vnde Hinrik Hane
to Kuggelmisse vnde vele mer vnszes rades vnde vnszer manne,
de wol louen vnde tuges werdich szintt — — — — —
Geuen vnde screuen to Parchym na gades bordt verteinhundert
ıar darna in deme twevndesostigesten iar, an deme fridage na
suntte Gertruden dage der hilligen iunckfrouwen.
ad; mehreren beglaubigten Abfchriften aus dem 16. Jahrh. im
Haupt-Urhive zu Schwerin. Abgedr. in Kifh, v. Maltzanfche Urf. III,
Xr. 581, 5. 298/299.
1462, März 19. Parchim. Tr. 147.
Heinrich d. j., Berjog von Medlenburg, berechnet fich
mit Küdefe Hahn, Dogt zu Plau, über alle Einnahmen
und Ausgaben, Schulden und Derwendungen, wonad)
der Herzog dem Lüdefe Hahn 911'/. ME. Stralf. Pre.
ichuldig bleibt. (Auszug.)
Int iar vnses heren dusent verhundert vnd in deme
twevndsostigesten, des fridages na Ghertrudis, leth myn gnedige
154
here, hertoge Hinrik van Mekelnborg de iungher, rekenen
mit Ludeken Hanen, vogede to Plawe, — — — — — —
Ouer desser rekenscop weren hertoge Albert vnd hertoge
Johan vnd Jachim van Pentze vnd Ludeke Moltzan vnd
Johans vnd 'Thomas schriuer. To tuge sint desser schrifte
twe eyne vt der anderen gesneden eyns ludes. Gescheen to
Parchim in iare vnd dage bouenschreuen.
ah dem Original im Haupt-Urdyive zu Schwerin, auf einem
Stu Keinenpapier, weldyes in verfchiedenen K£inien aus einem anderen
gefhnitten ift. Gedr. in den Jahrb. des Dereins f. med. Gefh., NV,
S. 338, Ur. 58.
Pe
1462, Dec, 23, Yr. 148.
Heinrich IV., Herzog von Meclenburg, beurfundet für
fih und im Namen feiner Söhne die Beilegung aller
Streitigfeiten, welche zwilhen ihnen und der Stadt
Wismar beftanden haben, und beftätigt der Stadt
Wismar ihre Privilegien und Freiheiten. (Auszug.)
— -— — .— — — Hiir hebben mede bii iegenwardich
an vnd ouer geweset de duchtighen vnse redere vnd leuen
getruwen Egghard van (uitzouwe, Joachim varı Pentze,
Bertold Bertze, Ludeke Basseuisse, Hinrick van Bulouwe,
Siuerd van ÖOrtzen, her Herman Widenbrugge, kerkhere to
Rostock, vnd her Hinrick Bentzin, vnse schriuere, Clawes van
Lubeke, Bernd Cruse, borgermestere, Radeloff T'oyte, radman
to Rostock, vnd merer lonenwerdige Jude. Geuen vnd screuen
na der bort vnses heren ]Jhesu Christi MCCCC iar darna in
deme LXII iare, des negesten donredaghes na sunte 'Thome
dage des" hilgen apostels.
ah dem Eoncepte, auf Y/s Bogen Papier, im Haupt-Arhive zu
Schwerin. Gedr. bei Kiih, Geih. des Gefhl. v. O®erten Ib,
pag. 195—195, ir. 240.
155
1463. Sebr. 5. Marnit. Ar. 149,
Die Herjoge von Medlenburg fchliegen mit dem Bifchofe
Wedege von Havelberg einen Frieden und geben fich die
Derficherung gegenfeitigen Schußes.
Na Cristi vnnses heren gebort verteynhundert vnde in
deme drevndsostigesten iare in sunte Aghaten daghe der
hilgen iuncfrowen is gedegedinget twischen den hochgebornen
fursten vnde heren hern Hinricke, hern Alberde vnde hern
Magnese, hertogen to Mekelenborg etc., vnde eren landen
vnde luden vppe ene, vnde deme erwerdigen in gode vadere
vnde heren hern Wedighen bisschoppe to Hauelberge vnde
sinen stichte vppe de anderen siden, in naschreuener wise:
— [u [oo . Dyt allent is geschen vnde gededinget
tore Mernitze. Dar by an vnde ouer weren: de strenghe
vnde eddele Busse Ghans, here to Potlest, vnde de duchtigen
redere: Joachim van Pentze, Ludeke Hane vnde Ludeke
Moltzan. — — — — — — i
Xadı dem Original, auf Pergament, im Haupt-Urdive zu Schwerin.
Gedr. bei Kifh, Maltanfche Urf. III, Yir. DLXXXVI, pag. 309-311.
a a
1463, Iov, 14, Nehna. Zr. 150,
Anna, des fel. Claus Lübow’s Wittwe, verfauft mit
Huftimmung der Dormünder ihrer Kinder den Herrn
Yicolaus von Pent, Propft, Sophia Pleffen, Priorin,
und dem ganzen Capitel des KHlofters zu Rehna
7 me. Pf. jährlihher Rente aus dem Dorfe Kl.-Salit
für 100 ME. Tüb. Pf. (Uuszug.)
Ick Anna, Clawes lLutzowen nalaten wedewe, bekenne vnde
betughe apenbar — — —, dat ick — — — myth willen
vnde vulborth myner kindere vnde nha rade der duchtigen
156
knapen Luder Lutzow, saligen Clawes broder, vnde Hans
Lutzow, her Hanses sone, myner kindere mede vormundere,
hebbe vorkoft vnde vorlaten — — — — tho enen rechten
erfikope den erwerdigen hern Nicolao Pentzen, prawest,
Sophie Plessen, priore, vnde den ganszen Capitle des closters
tho Rene, belegen jn dem stichte tho Ratzeborch, vnde allen
eren nakomelingen seuen marck penninghe jarliker renthe vnde
vpboringhe jmme dorpe tho lutken Szadeweltze jn den houen
vnde houen de nu thor tydt buwet vnde bosidt Peter Krans
alle jar tor pacht vp tho borende — — — — — — —
Ghegeuen to Rene nha borth xpi dusenth verhunderth jn
deme dre vnde sostigesten jare amme Malnldaghe jn den
achtedaghe sunte Mertens des hilghen Piscoppes.
Nady einer Abfchrift, auf Papier, im Haupt-Arhive zu Schwerin.
1464. $Sebr. 16. Schwerin. Tr. 151,
Heinrih IV., Herzog von Mledlenburg, überweift feinen
Söhnen Albreht und Johann zu ihrem bejferen Unter:
halte die Dogteien Büftrow, Plau, Faage und Staven-
hagen auf fehs Jahre. (Auszug.)
Wii Hinrik van godes gnaden hertoge to Mekelnborg,
furste to Wenden etc., bekennen opembare in desseme breue
vor alsweme, dat wii na rade vnse truwen redere den hoch-
gebornen - fursten, vnsen leuen sones, hern Alberde vnd hern
Johanne, hertogen, fursten vnd heren darsulues, vppe dat sik
deste beth entsetten vnd bekomen mogen, hebben ingedan
vnd ouerantwerdet sos yar lang vnse slote, stede vnd vogedye
to Ghustrowe, Plawe, Lawe vnd den Stouenhaghen, -— — —
— — — —. Hiir an vnd ouer sint gewesen de duchtigen
vnse redere vnd leuen getruwen: Eggart van Quitzowe,
Jachym, Volret vnd Helmet van Pentze, Luder Lutzowe,
Hinrik vnd Hartich van Bulowe, Ludeke vnd Vicke Basseuisse,
157
Siuerd van Ortzen vnd Juries Haluerstad. Des to orkunde
hebben wii vnse ingesegel hengen heten vor dessen breff.
Geuen to Swerin, na Crists gebort verteynhundert vnd in
deme vervndesostigesten iare, amme donredaghe in der vasten.
ad dem Original, auf Pergament, im Haupt-AUrchive zu Schwerin,
mit dem angehängten Heinen Siegel des Herzogs auf rother Wachsplatte.
Das Haupt-AUrciv bewahrt auch die gleichlantende, befiegelte Orig.-Urf.
defielben Datums, durch welche die Söhne des Herzogs die genannten
Dogteien annehmen. Diefe Urfunde enthält auch diejelben Xäthe als
Sengen. Gedr. in Kifh, Gefh. des Gefhl. v. ©ertien IIb,,
pag. 197/198, Zr. 242.
1464. März 10. Wilsnad. Tr. 152.
Kriedrich, Markgraf zu Brandenburg, bittet den Herzog
Heinrich “(IV.) von Medlenburg, die Lübowen und
Penten dahin zu halten, daß fie bis auf feine Wieder-
funft mit den Mlöllendorfen, Reftorfen und Platen
wegen des Kandes zu Kumlofen friedlich fein mögen.
Vnnsen fruntliken. denst touoren. Hochgebaren furste,
liue swager. Wie bidden juwe liue mit allen flijte, gy willen
mit den juwen, als den Lutzowen to Grabow vnde den
Pentzen, ernstlike bostellen, sie sodanne saken als sie jegen
de Mollendorpe, Redstorppen vnde Platen van des landes
wegen to Kummelosze meynen to hebben, so lange beth wie
wedder vppe dussen ort edder jn de ÖOlden Marke komen,
gutliken laten anstan. Willen sie de genanten vmbodedinget
nicht laten, so sint wie der vnnsen to like vnd rechte mechtich
vnd willen on dage boscheiden vnde de saken jegen enanderen
verhoren, vnde on, so vele recht isz, bohulpen werden, vnde
dat sie bauen sulkes neynerleye togripen effte vngeuerde an-
stellen, effte sie dar bouen worden komen, will juw liue wol
merken, wo sie vnns gewand sin, vnd musten sie sunder hulpe
vnde rath nicht laten sunder on to wedder verholinge mit
158
allen vnnsen vermoge behulpen werden; versehn vnns to juwer
liue wol, sie id [so’] wol verfoge, sodanne ongeuerde neyne
vortgangk gewynne, wann [t]o sulken fruntliken dagen moge
werden komen, verdenen wie jegen juwe liue gern. Datum
Wilsnagk amm Sonnauende na Oculi anno domini etc,
Ix quarto.
Frederick van gates gnaden Marggreue
to Brandenborg, kurfurste etc.
Dem hochgebarenn furstenn vnnsen liuen swager herrn
hertogen to Meclemborg, Graue to Swerin vnd fursten to
Wenden.
Ua dem Original, auf Papier, im Haupt-Archive zu Schwerin.
Siegel abgefallen.
nn
1464, April 3, Ar. 153,
Vlrich Pentze zu Wittennborch ist dem pastor vnd vicarien
ı5 Mk. heuptsum vnnd ı Mk. rennte in Bralstorfi schuldigk
Anno 1464 desz dinstags ann denn pfingstenn.
ad dem Difitationsprotofoll der Kirche zu Wittenburg von 1554
im Haupt-Archive zu Schwerin.
ee we
1464, Sept. 9. Doberan. Ar. 154,
Heinrih, Herzog von Mecdlenburg, und feine Käthe
veriragen das Klofter Doberan mit Heinrich von Bülow
zu Plüfhow wegen zweier zu Diedrihshagen und Horit
gelegener Aderftüce dergeftalt, daß das Klofter die Aeder
erhält gegen eine dem Heinrich von Bülow zu gemwährende
Abfindung in Geld.
Wy Hinrik van gades gnaden hertoge to Mekelnborch,
— — — —, bekennen apenbare betugende vor alszweme
159
in desseme vnseme breue, dat wy vp den dach der vtgiflt
desser schryft myd vnsen truwen rederen Joachym Pentzen,
vnseme vagede to Zwerin, vnde Syuerde van ÖOrtzen to
Rogghow twisschen den erwerdighen -an gode vadere vnde
heren heren Johanne, abbete, vnde syneme conuente des
munsters Dobberan vnde ere nakomelinge, van der enen syde,
vnde vnseme leuen getruwen. Hinrik van Bulow to Pluskow,
syne eruen vnde nakomelinge, van der andern syde, vmme
alle schelinge, twedracht vnde manynge, de de vpgenanten
here abbet vnde closter Dobberan vnde Hinrik van Bulow
beth an desuluen tiid vnderlanges yn gehat mogen hebben
ofit entspraten mach wesen, bysundergen vmme twe stukke
ackers by deme Dyderkeshagen by deme weghe, de dar
ligghen twysschen Bunen vnde Vlenbroke vnde twisschen
Clawesz Langen vnde Vlenbroke, — — — — — — —
tho eneme gantzen ende vnde fruntliken slote vorramet,
ghesleten vnde gedegedynget hebben — — — — — — ;
Dat desse vorscreuen vorhandelinge vnde fruntlike slete na
vulbord beyder parte van vns vnde den vnsen so geschen ys,
des hebben wy to groterem louen vnse ingesegel myd vul-
komener wetenheyt hengen heten an dessen brefl. — — —
_ . Vnde wii Joachym Pentze, vnde Syuerd
van Ortzen vorgenomet bekennen, dat wy hyr an vnde ouer
wesen hebben. Des to wytlicheyt hebben wy ok vnse inge-
segele hengen heten an dessen bref. Gheuen vnde schreuen
tho Dobberan, na der bort Cristi vnses heren veerteynhundert
iare darna amme veervndesostigesteme iare, amme werdigen
sondage negest vnser leuen firouwen dage natiuitatis.
ad dem Original, auf Pergament, im Baupt-Archive zu Schwert.
An Pergamentbändern bangen 4 runde Siegel, das erfte anf rother, die
folgenden auf grünen Wachsplatten:
I) das fleine Siegel des Herzogs Heinrich;
2) das Siegel Heinrichs von Bülow;
160
3) Siegel mit rechts gelehntem von Pentifchen Wappenfchilde unter
dem von Pentifchen Helme. Umfcrift:
Ss’. svachheim . van . pentcen .
4) Siegel des Sivert von Verben.
Gedr. bei Kifch, Fam. v. Oertzien IIb., £. 199/200, Ur. 244.
1465. März 25. [Rehna.] Yir. 155.
Nicolaus von Pent, Propft zu Nehna, urfundet, daß
Llaus Briefe zu Rehna eine Rente von 8 $l. aus feinem
Ader an die Klofterfrau Gefche Groten verfauft habx.
(Auszug.)
Ik Nyclaus Pentze, prauest to Rene, do witlik alle
den jennen, de dessen teghenwordighen breef scholen zeen
efte horen lesen, dat vor my is ghewesen de vorsichtighe
man Clawes Briese, jnwoner to Rene, — — — — — —
In orkunde der warheit hebbe ik her Nyclaus Pentze
prauest min jnghesz[eghelj witliken henghen heten an dessen
apenen breefi, de gheuen vnd schreuen is des dinxstedaghes
na vnser vrouwen daghe Annunciacionis an deme jare verteyn-
hundert vijffvndesostich.
ad dem Original, auf Pergament, im Hanpt-Urcive zu Schwerin,
Pergamentband vorhanden, aber das Siegel fehlt.
nn
1465. April 10, | Yr. 156.
Beinricy IV., Herzog von Mieclenburg, verpfändet feinen
Antheil, nämlich die Hälfte, der Brüche und des Gerichts
in Stadt und Sand Parchim, dazu das Dorf Garwig,
161
fowie feinen Antheil der Dogtei Parchim für 700 rhein.
Gulden an die Stadt Pardim. (Uuszug.)
— — — — — gheven vnde screven na godes bord verteyn-
hundert jar darna yn deme viffvndesostighesten jare des
middewekens na deme sondage Palmarum. Hiir over synt
geweset unse leven getruwen alzo: Achim van Pentze,
Luder Lutzowe, Vicke Koppelowe vnde vele ander vnser
guden lude, de tuchnisse vnd loven wol werdich synt.
Aus Cleemanns Urf, und Alterth. der Stadt Parhim (Manufer.),
Ch. I, 5. 150, im Hanpt-Ardive zu Schwerin.
1465. ©ct. 3, Tempzin., Yir. 157,
Heinrih d. j. (TV.), Herzog zu Nleflenburg, verpfändet
das höchjte Bericht und die Bede der Dörfer Warnfen-
hagen, Potfchendorf, Boldberg und Rühn für 600 ME.
an das Klofter zu Kühn. (Uuszug.)
—_— Geuen — — tho Temptzin, na
der bort Christi vnsesz heren dusent veerhundert am viffvnde-
sosztigesten jare darna am dinxtedage vor Michaelis. Hir
an vnd ouer sint geweset de duchtigen vnse redere vnd
leuen getruwen Jochim van Pentzen, voget to Zwerin,
vnd Hinrick van Bulouwe to Pluszkouw vnd de werdige vnse
leue getruwe hern Diderick Schulte vnd de vorsichtige Thomos
Rode vnnse scryuer vnd ok ander werdige heren dede wol
thuge wert synth.
Hab einer Lopie, auf Papier, im Hanpt-Archive zu Schwerin.
11
162
1466. Dec, 21. Xehna, Yir. 158,
Heinrih IV., Herzog von Mledlenburg, verpfändet, mit
Dorbehalt der Wiedereinlöfung, dent Klofter zu Rehna
8 ME. jährlicdyer Geldhebung aus dem Dorfe Blesomw
für 100 MR, lüb. Pf.
Wii Hinrick van gades gnaden hertoge to Mekelnborgh,
furste to Wenden vnd g[reue] [to] Zwerin etc. Bekennen apen-
bare betugende vor vns vnse eruen vnd alszweme, dat wii
deme werdigen vnsen leuen getruwen hern Nicolawese van
Pentzen, gemenen vorwesere vnses closters to Rene, vnd
sinen ewighen nakomelinghen, prauesten tor tiid wesende
to Rene, to behuff des gadeshuses vnd closters darsulues
recht vnd reddelken hebben vorkoft vnd vorlaten, vorlaten
vnd vorkopen jeghenwardigen in craft desses vnses breues
achte mrk. geldes jarliker gulde lub. penninghe, de wii hebben
am dorpe to Gletzouwe am haue vnd an den houen, de nu
tor tiid bawant vnd bebuwet Jacob Gletzouwe darsulues, der
wii van brakes weghen |['T”]itken Oldewans, wandaghes borg-
hers to Gadebusze, vor vnsem sittendem gerichte sint recht
geworden vor hundert mrk. lub. penninghe, de wii tor noghe
ere der makinghe desses vnses breues hebben entfanghen vnd
de vortan in vnse vnd vnser eruen nuth vnd behuff gekeret,
welker achte mrk. geldes jarliker gulde vorscreuen de genante
her Nicolawes van Pentze vnd sine ewighen nakomelinghen
to behuflf des suluen gadeshuses vnd' closters to Rene vnd
darby to ewighen tiiden to bliuende scholen vnd moghen
vredesam alle jare vppe sunte Martens dach boren, vthmanen,
bositten, bruken vnd boren vnd de alle jare, wanere eme
edder sinen ewighen nakomelinghen, des noth vnd behuff
donde werdt, vthpanden eddes panden lathen sunder vnse,
vnser amptlude, edder der vnsen jeghensegghent vnd bohinderent,
vnd de pande driuen, varen vnd vloten, wor en dat euenst
komende wert; ok scholen vnd willen wii edder vnse eruen eme
163
vnd sinen nakomelinghen desser achte mrk. geldes ene gantze
were wesen vor alle ansprake geystliker vnd werliker parsonen,
de vor recht komen, recht geuen vnd nemen willen. Jodoch
is vns vnd vnsen eruen gheghunt vnd beholden de wedderkop
desser achte mark geldes des wii edder vnse eruen hern
Nicolawese cdder sinen nakomelinghen den wedderkop vppe
enen sunte Johans Baptisten dach to myddensammer scholen
vorkundighen lathen vnd en darna vppe den neghestfolgenden
sunte Martens dach sodane hundert mark, alse denne to
Lubeck vnd tor Wiszmer genghe vnd geue sint, mit der
nastande gulde in enem summen vppe ener stede wedder
geuen vnd botalen bynnen Rene. Alle desse vorscreuen
stucke vnd articule vnd en jslik bi syck louen wij Hinrick
vorbenant vor vns vnd vnse eruen stede vnd vast wol tohol-
dende sunder alle arghelist vnd alle gheuerde vnd hebben
dess to orkunde vnse jngeseghel henghen lathen an dessen
brefi. Geuen to Rene na der bord Cristi vnses. heren verteigen-
hundert jar vnd soszvndsostigesten jare- am daghe sunte
Thomae des hilghen apostels.
Hab dem Original, auf Peraament, im Baupt-Archive zu Schwerin.
Das angehängt gewejene Siegel fehlt.
1467, $ebr. 21. r. 159.
Heinrich, Herzog von Mecklenburg, ftellt dem Jürgen
von Brabow zu Goldberg einen Schuldbrief aus über
160 Gulden rhein. Capital nebft 16 Gulden Zinfen,
(Auszug.)
— — — -— -— Desse vorscreuene stucke vnd artikele
vnd enen iewelken bii siick lauen vnde seggen wii here vnd
hertoge vorgnant Jurigene vnd sinen rechten eruen an guden
truwen stede vnd vast woll to holdende sunder ienigerleyge
argeliste oflte geuerde mit vnsen truwen medeloueren, also:
, 11*
164
Woldemer van Plessen tome Brule, Hans Lewetzouw to
Lewetzouw, Merten Haluerstad to Camptze, Hermen vnd
Siuerd brodere geheten de Örtzen to Rogghouw, iunge
Virick van Pentzen tome Redevine vnd Tzabell Stall
to Ponstorpe, vnd wii borgen alle lauen vnd seggen mit vnd
vor vnsen gnedigen heren Jurigen vnd sinen rechten eruen
alle mit ener sameden hand, de samenden hand nicht mer
den ens to husz vnd to haue to vorfolgende mit baden offte
mit breuen vnd de’ sameden hand stede vnd vast wol to
holdende sunder ienigerleyge argeliste offte geuerde, vnd
hebben des to orkunde vnd mer sekerheit vnse ingesegelle
alle mit vnses gnedigen hern ingesegele witliken hengen heten
an dessen vnsen brefi, de geuen is na Cristi gebort dusent
verhundert aınme souen vnd sosztigesten iar darna amme
sonauende vor deme sondage Reminiscere etc.
ad; dem Original, auf Pergament, im Haupt-Urchive zu Schwerin.
Don den angehängt gemwejenen 8 Siegeln ift nur Ir. 7 noch vorhanden,
aber jehr undenutlich.
ee ee ae
1467, April 5, Yır, 160.
Berend Küsow, Claus Kütow's Sohn, wohnhaft zu
Grabow, beurfundet, daß er mit Vorbehalt der Wieder-
Iöfung verpfändet habe 6 ME. Pf. jährlicher Rente aus
Roggendorf für 100 IE. üb. Pf. an: Herrn Micolaus
Pens, Derwefer, Sophie Plefien, Priorin, und an das
ganze Kapitel des Klofters zu Rehna. (Auszug.)
Ick Berrend Lutzow Clawes Lutzowen sone wanachtich
tho Grabow bokenne vnd botughe apenbare — — —, dat
ick — — — hebbe vorkoft vnde vorlaten — — — jn craft
desses breues den erwerdighen heren Nicolaum' Pentzen,
vorwesere, Sophien Plesszen, prioren, vnde deme ganszen
capittel des closters tho Rene, boleghen amme stichte tho
*
165
Ratzeborch — — — vj marck penningbe jarliker renthe
amme dorpe tho Roggendorpe jn der vogedighe tho Gadebusz
— — — vor hunderth marck lübesker penninghe, — — —.
Gheuen na der bord Christi verteynhundert jar am souenvnd-
sostigelsteln jare am hilligen sonedage alseme synget (Juasi-
modogeniti.
Nady einer Abfchrift, auf Papier, im Haupt-Archive zu Schwerin.
nt
1467. Mai 6. Kübed. Tr. 161,
Beinrih (IV.), Herzog von Mecdlenburg, ftellt dem
Bürgermeifter und den Rathmannen der Stadt Lübed
einen Schuldbrief aus über 700 rhein. Gulden, unter
Bürgfchaft von:
Eggerde Quitzouw tom Vogedeshagen, - Detleue Parkentin tom
luttiken Houe bij Darsouw, Bertolde Berse to Rambouw,
Jachim Pentze voghede to Zwerin, Hinrike van Bulouwe
to Pluskouw, Hartige van Bulouwe tor Wedewendorpe.
Gheuen vnde schreuen binnen der ersamen stad Lubeke,
na der bord Cristi vnses heren dusend verhundert amm
souenvndesostigesten jare, amm auende der hemeluart vnses
heren.
Yad; dem Original, auf Pergament, im Hanpt-Arhive zu Schwerin.
Die Urfunde ift durch einen Einschnitt caffirt. Angehängt find 7 Siegel:
I) Siegel des Herjoas;
2) Jahim Pen: rundes, großes Siegel auf eingeleater grüner
Wadsplatte, ftarf zerdrüdt;-
3) Parfentin;
4) Bars;
5) Quigow;
6 und 7) Bülow.
166
1467. Mai 9, YIr, 162,
Vlrich Pentze zu Wittennborch ist dem Pastor vwnnd
Vicarienn schuldigh 2[o] Mk. heuptstuell, ı Mk. 9 &l. rennthe
jm dorffe Bralstorfi, datum 1467 desz Sonnabennts nach der
himmelfarth vnsersz hern.
ad; der Kegiftratur der Witternburger Kirchenbriefe im Difitations-
protofoll von 1554 ım Hanpt-2lcchive zu Schwerin.
1467. uni 26, (Wismar.) ir. 163,
Bürgermeifter und Rathmannen der Städte Kübel,
Hamburg und Xoftof beurfunden den vom Herzog:
Beinrih von Medlenburg und ihren Sendeboten ge
thanen Ausipruch zwifchen dem Rathe zu Wismar und
dem Bürgermeifter Peter Kangejohann dafelbft. (Auszjus.)
— u u am = u — 0 u —
Wii Hinrik, van godes gnaden Hertoge to Mekelnborch,
furste to Wenden, vnde greue to Zwerin, der lande Rostock
vnde Stargarde here etc., In krafft vnde medewerkinge des
geuers des vredes dorch biwesend vnses leuen sones hertogen
Magnus vnde ok vnses truwen rades des erwerdigen jn gode
vaders vnde heren Werners, bisschoppes to Zwerin, des ge-
strengen her Johann Vereggen, ritters, der duchtigen: Jachim
van Pentze, Eggerd van (Juitzowe, Hinrik van Bulouw,
Syuerd van Ortzen vnde Bernd van Plesse, knapen, her
Arnd Mese, cantzeler des heren bisschoppes to Zwerin, vor-
benomet, her Hermen Widenbrugge, to vnser leuen "vrouwen,
her Hinrik Bentzin, to sunte Jacobe bynnen vnser stad
Rostock kercheren, vnde Thomas Roden, secretari, — — —
— — — —, Des hebben wy to merer sekerheid vnde vor-
warınge vnser stede jngesegele witliken gehenget an dessen
; 167
brefl, gheuen na der bord Cristi vnses heren dusend veer-
hundert jare darna jn deme souenvndesostigeistein, amme
vridaghe neghest na sunte Johannis Baptisten daghe
syner gebord. .
Original, anf Pergament, im Mismarfhen Archive. Gedr. in med.
Jahrb. für Geidy., Jahra. 36, S. 101—106, Ar. VI.
1467. Aug. 16. Tempzin, Tr, 164,
Heinrich, Herzog von Medlenburg, bezeugt, daß wailand
Hardenaf Bibow die Güter zu Bibow, weldye ihm durch
das Ausjterben des Bejcjlechts der Hardenat angefallen
find, vor dem Herzoge und feinem Rathe mit Recht ge-
wonnen habe. (WUuszug.)
_ —_ — hiir an vnd ouer sint gewesen de
duchtegen vnse redere vnd leue getruwe Joachim von Pentze
vnse vaghet to Zwerin, Ludeke Hane, l,udeke Moltzan,
Clawes van Oldenborgh, Siuerd van Oertzen vnd Hinrick Hane
vnd gheistliker vnd wertliker mere louen wol werdich. Geuen
vppe deme haue sunte Anthonii to Temptzin na der .bord
Cristi vnses heren verteigenhundert vnd amme souen vnd
sostigesten iare, am sondaghe na deme daghe vnser leuen
vrouwen erer hemmelfard.
ad; dem Original, anf Pergament, im Hanpt-Urchive zu Schwerin.
Gedr. bei Kifh, v. Maltanfche Urf., 3d. IU, ir. DCVI, pag. 345/346.
We
1468. Ar. 165.
Heinrich (IV.), Herzog von Medlenburg, gelobt mit
Bürgen, an Jaspar von Bülow. auf den nächiten
168
Martinitag eine Anleihe von 324 IMf, zurüdzuzahlen.
(Auszug.)
— — — — Al desse vorscreuen stucke — — — —
louen wij, hertoge Hinrik vorbenomet, — — — — myt
vnszen truwen medeloueren, alsze benomelken Luder Lutzouwe
to Grabouw, Volrad Pentze to deme Redeuine, Jachim
Blücher to Preten, Kersten Haluerstad to dem Brusevvtze,
Helmyd van Pentze to Ghorlose vnde Matthias van
Bulouwe to der Wedemedorpe; vnde wij borghen alle louen
myd vor vnszen gnedegen heren — — — — — . Desses
to groter bewarynge vnde merer tuchnysse hebbe wij alle
vosze inghesegele myd wytschop hengen heten benedden im
deszen vnszen brefl, de gheuen “is na der bord Cristi
M° CCCC® am LXVIII® iare.
ah dem durchfchnitienen Originale im Haupt-Archive zu Schwerin.
Don den 7 Sieaelbändern find noch 4 an der Urfunde, aber ohne Sieael.
Abgedr. bei Wigger, Gefch. der fam. v. Blücher, Bd. I, Nr. 485.
u
1468. Mai 10, Wilsnad, Tr. 166, .
Ulrich, Herzog von Mledlenburg-Stargard, erneuert mit
den Herzogen BHeinrih, Albrecht, Johann, Magnus
und Balthafar den Schloßglauben über das Schloß
Hummerow und alle Sdrlöffer und Städte des Füriten-
thums Werle. (Auszug.)
— oo Hir an vnd auer sint gewesen de
strenghen vnd duchtigen vnnse reder, leuen getruwen vnd
andechtigen: her Enghelke Warborg, comptor to Mirow vnde
Nemerow, her Werner van Bulow, ritter, Jachim von Pentze,
Lutke Hane, Lutke Moltzan, Clawes von Oldenborg, Henningk
Piccatel de older, Hinrick Hane, Dethloff Parkentyn, Jachim
von Blanckenborg, Clawes Hane, Hermen Holtebutel, Kersten
169
Haluerstadt, Hinrick vnde Vicke vedderen genomet de Riben,
Achym Hane vnd mher vnnser manne louen wol werdich,
Geschyen vnde geuen tor Wilsznacke, na der bort Cristi
vnses heren vyerteynhunder iar ame achte vnde sostigesteme *
iare, ame dinxdage na deme sondage alsz men singhet in der
hilgen kerke Jubilate.
Yah dem Original im Haupt-Archive zu Schwerin, mit dem an-
hangenden Siegel des Herjogs Ulrih. Gedr. bei Kifh, v. Maltaniche
Ur, 85. MI, DCVI, pag. 347/348.
nn
1468. Mlov. 12. Yr. 167.
Dolrad von Pen zu Redefin verfauft den Dicarien
der St. Marienfirche zu Kübel 28 Mk. Tüb. Pf. jähr-
liher Rente aus Danmmereez; unter Dorbehalt der
Miederlöfung für 400 ME, Iüb. Pf. (Auszug.)
Ick Volraed van Pentzen tom Reduine in deme
kerspele to Jabele Bekenne vnde betughe apenbare in desseme
breue vor alszweme, dat ick vor my vnde myne eruen vrygest
wolberaden modes den erszamen heren vicarien allen gemen-
liken an vnser leuen vrouwen kerken bynnen TLubeke vor
veerhundert mark lub. pennynghe, — — —, hebbe vorkofft
vnde vppelaten, — — —-, achte vnde twintich mark jarliker
ewigher renthe lub. pennynghe jn vnde vth mynem dorpe tho
Dummeretze vnde in alle dessuluen dorpes tobehoringhen,
=— oo -——, Alle desse vorscreuen stucke vnde en
islick by sick laue jck Volraed van Pentzen vor my vnde
myne eruen myt vnsen truwen medeloueren, alze wy: Eggherd
van Quitzouwe tom Vogdeshagen, Hinrick van Bulouwe to
Pluscouwe, Hartich van Bulouwe to Wedewendorppe, Detleff
van Bockwolde to Johanstorppe, Hinrick van (Juitzouwe tom
Voghedeshaghen, Detleff Parkentyn. tom Lutkenhoue, Hennyngh
Parkentyn tho Prytzendorppe, Kone van (Juitzouwe tom Tanken-
170
haghen wonende, knapen, lauen vnde segghen vor vns vnde
vnse eruen vnghescheden myt samender hant den vakenomeden
heren vnde vicarien to vnser leuen vrouwen kerken vorbenomet
'_—- —— stede vnde vast to holdende — — — — —
Des to groter bekantnisse vnde bewaringhe hebbe wy houet-
mann vnde medelouere alle vorbenomet vor vns vnde vnse
eruen myt endrachtighem gudem willen vnse jngesegele
witliken henghet an dessen brefl, de gheuen is na der bord
Xpi veerteynhundert jar dama amme achtevndesostigesten
jare des negesten daghes na Sunte Martens daghe des werden
Bisschoppes.
ac einer bealaubigten Abfchrift im BHanpt-Urdyive zn Schwerin.
1468, Dec. 12. | Yir. 168.
Joahim von Pens, Knappe, verfauft den Dicarien
an der St. Jacobifirche zu Lübef 42 ME. lub, jährlicher
Rente aus feinen Dörfern Leuffow, Buden und Kumnıer
für 600 ME. füb. unter Dorbehalt der Wiederlöfung.
(Auszug.)
Ick Jochym van Pentzen, knape, bekenne vnd betuge
apenbare in dessem breue vor de ene zeen edder horen lesen,
dat vck vor my vnde myne eruen vryes wolberadenen modes
rechte vnde redeliken vorkoft vnde vppelaten hebbe vnde vor-
kope vnde vplate myt kraft desses breues den erlyken hern
vicarien in Sunte Jacobes kercken tho Lubeke allen ghemen.
liken vor soszhundert marck lubesch, de zee my an guden
grauen pagemente to myner noghe wol ghetellet vnde betalet
hebbet, de yck vorth ın myne vnd myner eruen nottroftyghe
nudt ghekert vnde vthe geuen hebbe, twee vnde veertych
171
marck jarlvker ewyger renthe lubescher pennynge in vnd vth
mynen dorpen Loyzowe, dem kerckdorpp, vnde Buden, belegen
in dem suluen kerspel, unde Kammer in dem kerspell Pychcher
belegen in de vogedye Sweryn vnde in allen eren tobehoryngen,
bewechlick vnde vnbewechlyck, alse de suluen dorppe begrepen
synt in eren enden vnd scedyngen mit allen ackeren, büwet
nd vngebuwet, myt allem rechte vnd rychte — -——- — —.,
Alle desse vorscreuen stucke vnde islyck bv syck laue ick
Jochym var Pentze vorbenomed vor my vnde myne eruen
myt vnsen truwen medeloueren alse wy Eggert Quytzowe,
Hynryck var Bulowe to Pluscowe, Hartych van Bulowe,
Volradt van Pentze to dem Redevyne vnde Kone
Quytzowe, knapen, vnde seggen vor vns vnde vnse eruen
myt demsuluen Joachym van Pentze vnde myt synen eruen
vngescheden myt samender hant vnde ıslyck besundergen vor
vns allen den vakenomeden hern vicarıs in Sunte Jacobes
kercken to Lubeke jeghenwardigen vnde tokamenden vnde
den ghenen, de dessen breff hebben myt eren wyllen, se syn
ghestlyck edder werlyck, in guden truwen myt gantzem louen
stede vnde vast to holdende in aller wyse alse vorscreuen
ys vnde nenerleye insage ofte argelyst vnde ock nener
vthnemynge — — — — — 0-10.
Des to groter bekantnysse vnde bewarynge hebbe ick Joachym
van Pentze, houedman, vnde wy medelouere alle vorbenomet
vor vns vnde vnse eruen vnse ingesegelle myt eyndrachtigen
guden wyllen henget an dessen brefi. Gegheuen na gades
bordt veerteynhundert jar vnde darna in deme achtevnde-
sostygesten jare vppe den auent Sunte Thomas des hylghen
apostels.
Mach einer bealaubigten Abfchrift im Baupt-Urchive zu Schwerin.
172
1469, Januar, Gadebufch, Tr. 169,
Aus einem Gadebufcher Umtsregifter.
Anno domini etc. LXIX ®.
— — — — ,—— ——_— — — — — -_— — u —
Itenı ret myn here van hir altera die circumcisionis wente to
deme Schonenberge vnde quam wedder in profesto epiphanie',
vnde was hir myn vrouwe VIII daghe. Worden hir allıke
wol vodert al auende XLVIIl vnde mer, dede. aff vnde to
quemen.
2 m 2 — [m — — — — — u + a ——
— Eee ze— se, —se | | | be Tu Te
Item Achim Pentze V perde I nacht, XV 4.
Item Clawes Pentze II perde I nacht, VI 4.
Item Reymer Blucher II perde I nacht, VI A.
Aus dem Original im Haupt-Archive zu Schwerin. Abagedr. in
Wigger, Gef. der Sam. v. Blücer, Bd. 1, S. at, ir. 488.
ee ey
1469, Juli 21, Schwerin. Tir, 170,
Herzog Heinrih von Mecklenburg verleiht dem Hans
von Pen, Dogt zu Hagenow, und deifen älteftem
Sohne, das Dogteihaus Hagenow mit den dazu ge
hörenden Gütern, adelt ihn und ertheilt ihm und feinen
Hahfommen das Recht Kehngüter zu erwerben.
Wii Hinrick van godes gnaden hertoge etc. bokennen
apenbare botugende — -- —, dat wii den beschedenen vnd
173
vorsichtigen unsen vaghed vnd leuen getruwen Hanse van
Pentzen to Haghenouwe vmme sunderger gunst vnd gnade
vnd siner truwen denste willen, de he vns vnser herschop
bewiset vnd gedaen heft vnd noch in tokomende tiden be-
wisen vnd doen mach, vnd sunderges vmme siner woldat,
reddelicheit vnd vorsichticheit willen, de vns dar to beweghen,
vnd sines denstes haluen, den he vns de wile he vnse vaghet
is gewesen to Dametze, truwelken heft bewiset, geeddelt
vnd beqweme gemaket, dat he lehn guderen vnd vrige
guderen moghe to lene entfanghen, hebben, besitten vnd
bruken vnd de vortan sinen kinderen vnd eruen laten vnd
eruen,;, vud hebbe[n] eme dar to gegeuen vnd gelent vnser
vogedienhoff' to Haghenouwe mit dessuluen houes tobe-
horinghen, nüt vnd vrucht, alse de ligghen in allen eren
scheden vnd enden, den to hebbende, to besittende vnd to
brukende de tyd ouer sines leuendes rouwelken vnd vredesam,
vnd wannere Hans obgenomt in god is vorstoruen, denne
schal sodane vagedienhoff mit sinen tobehoringhen eruen
vnd vallen an enen siner sons, de denne leuet vnd de eldeste
ys, so dat de mach vnd schal ock in bauen schreuener wise
de tyd ouer sines leuendes besitten, hebben vnd bruken
vredesam vnd rouwelken sunder vnse, vnser eruen, nakome-
linge vnd jemandes geggensegghent, vnd bekennen apenbare
betügende, dat wii van Hanse obgenomet vppe den obge-
nomten hoff to Haghenouwe to irkantnitze hebben genomen
vnd rede entfanghen twehundert mark vnd druttich mark mit
desseme beschede, so, wanere de obgenomte Hans vnd sin
sone na eme, alse bauenberort is, in god sint vorstoruen, we
denne den hoff wedder hebben vnd antasten wil, de schal
sinen vnd sines sons eruen wedder geuen hundert vnd druttich
mark vnd wes Hans van Pentze vorgenomt in vnsen geboden
landen vnd herschoppen heft, krigende werdt, mach vnd schal
he sinen kinderen efte eruen, id sin denne lehngudere ofte
andere‘ gudere, laten vnd eruen alse bauenberort is vnd siwe
kindere vnd erüen moghen vnd schalen de vortan eruen, vor-
174
kopen ofte vorsetten, de voranderen, geistliken ofte werliken
parsonen na erem willen vnd to erer nottroft, vnd de bruken,
besitten vnd hebben vnd de bord ofte jenigherleige en dar
ane schal nicht schedelick to vorfanghe ofte schedelick wesen
dar mede wii see gunstigen belenen, darto delen vnd en so
gunnen tolaten vnd en in aller mathe vnd wise alse bauen-
berort is, dat bewillen in craft desses voses breues vnd hebben
des to orkunde vnse ingesegel henggen laten benedden an
dessen suluen vnsen brefi. Screuen vnd gescheen vppe vnseme
slate Zwerin na der bord Cristi vnses heren verteigenhundert
jare vnd am neggenvndsostigesten jare amme auende sunte
Marie Magdalene. Hir an vnd ouer sint gewesen de erbaren
duchtige vnd werdige Joachim van Pentze, Harttich van
Bulouwe vnd "Thomas Rode, cancellarius, vnd mehr loue
wolwerdich.
ach dem Original, auf Pergament, im Haupt-Urchive zu Schwerin.
Das an einem Pergamentbande angehängt aeweiene Siegel des -Herjogs
Heinrich ift abgefallen und zerbrödelt.
En a u
1469. Sept, 21. Zir, 171,
Hicolaus von Pent, Derwefer des Klofters zu Rehna,
urfundet, daß Heinrich Beder dem Convente des Klofters
zu NRehna 3 ME. jährlicher Rente aus feinem Erbe
unter Dorbehalt der WDiedereinlöfung für 50 NE. ver:
fauft habe.
Ick Nicolaus van Pentzen, vorweser des klosters to
Rene, Bokenne vnd botughe apenbare an dessem apenen breue,
dat vor my is ghewesen de boscheden man Hinrick Becker
jnwaner to Rene vnde hefit apenbare bokant, dat he hefit
vorkofit na mynen willen vnde rade der werdighen Sophien
van Plessen vnde der gantzen gheystliken sammelingen des
klosters to Rene vnde alle eren nakamelingen ii) mark
176
penninghe lub. iarliker rente vnde tynses in vnde vthe synem
erue, dat he nu bosith, vnde vth alle des erues tobehoringen,
alle iare vptoborende in deme vastelauende vnboworen vnde
vnuortoghert, vor vefftich mark lub. penninghe, de em de
priore vorbenomet vnde de gheystlike sammelinge em tor
noghe vnde to dancke wolbotalt vnde ghetelt hefit, de he
vort an synen vnde syner eruen nuth vnde vramen ghekert
vnde vthe gheuen hefft, alze he des apenbar vor my bokande;
desse vorscreuen iii mark moghen de ghenanten priore vnde
gheystlike sammelinge alle iare panden offte panden Jathen
vormiddelst des prauestes knechten tor tiid is, wo vakene
vnde wo vele @n des not vnde behuff is, vnde ere ghelt myt
den vorscreuen panden maken na eren willen. ÖOck schal
Hinrick erbenant dat vorscreuen erue nicht hogher vorpanden,
vorsetten offte vorgheuen dat sche myt der prioren vnde
gheystliken sammelingen willen vnde vulbord. Desse vor-
screuen ij} mark gheldes schalen kamen vnde denen alle jar
ene mark tom pelstz ghelde, de dat man plecht des jares den
v[rlouwen vmme to delende, vnde de andern ij mark tom
lichte vor dem hilghen lichamme vppe dat kore to ewighen
tyden- to bernende wen me sinckt alma redemptoris; vmme
sunderghe ghunst vnde vruntschop willen, so hefft de priore
vnd gheystlike sammelinge vorbenonfed em gheghunt den
wedderkop desser vorscreuen iij mark gheldes in desser wyse,
wen Hinrick vnde syne eruen vorscreuen de wil vthlozen, so
he en dat vorkundigen in den achtedaghen sunte Mertens
vnde en denne wedder gheuen in dem vastelauende neghest-
kamende vefftich marck myt der plichtigen rente an enem
summen bynnen Rene in guden grauen pagimente, alzo denne
to Lub. vnde tor Wismare genghe vnde gheue is, sunder hol-
ghelt, so schal denn dat vorscreuen erue myt aller to bo-
horinge quyt vnde vrig wesen. To orkunde aller desser
verscreuen stucke vnde article hebbe ick Nicolaus vorweser
des klosters to Rene vorbenomed myn jngheseghel witliken
henghen heten an dessen apenen brefi, de gheuen vnde
176
screuen is na der bord xpi dusent verhundert jare darna am
neghen ‘vnde sostighesten iare am daghe sunte Mathie des
hilghen, apostels.
Nah dem Original, auf Pergament, im Haupt-Urchive zu Schwerin.
An dem eingehänaten Peraamentbande fehlt das Siegel
Zu vv
1469, ©ct. 16. Zr. 172.
Heinrich IV., Herzog von Mledlenburg, hält Abrechnung
mit Joachim von Pent, Dogt zu Schwirin.
In den jaren dusent verhundert vnd amme neghenvnd-
sostighesten jare amme mandage vor sunte Lucas dage tor
Wiszmer lethen wy Hinrick van godes gnade hertoge to Mekeln-
borgh etc. rekenen vormiddelst vnseme schriuere Thomas Roden
in jeghenwardicheit vnser redere vnd leuen getruwen: Hinrickes
van Bulouwen, Hartiches van Bulouwen vnd der werdigen her
Nicolawesz van Pentzen, prauestes to Rene, vnd her Peter
Denen, mit vnseme vagede Joachimme van Pentzen, also bliuen
wij van aller rekenschop, de wille Joachim vnse vaghet ghewesen
is, van allen rekenschoppen der vagedie weghen to Zwerin beth
in dessen dach, wanner wii eme to her Diderick Wilden tor
Wiszmer ersten hebben benamen twehundert marck vnd
viffvndtwintich marck vnd tor Mattesken to Lubeck achtevnd-
vertigestehalue marck vnd to Cord Strelemanne x rinsche gulden,
deme suluen Joachimme schuldich: viffhundert marck vnd
vifvndachtentich marck vnd iiij &; desszto orkünde hebben
wii dessz cedulen twe vormiddelst deme obgenanten vnszem
schriuere 'Thomase enes ludes, de ene vth der anderen
gesneden, schriuen laten.
Mundum, auf Papier, ohne Unterfchrift, im Haupt-Archive zu Schwerin.
nn a ET En FE
177
1470. Jan. 11. Xir. 173,
Magnus, Herzog von Medlenburg, verfchreibt fi dem
Karften von Halberftadt auf 100 ME. und ftellt ihm
Bürgen. (Auszug.)
_— oo —_ Alle dysse vorscreuen stucke vnde
articole samptliken vnde en yewelik bii sik louen vnde segghen
wy here obgnant stede vnde vast sunder yenigherleye gheuerde
ofite argheliste wol tho holdende mid vnsen truwen mede.
loueren, alze Hermen van Ortzen tho Roggouwe, Mathias
van Bulowen tho’ Wedewendorpe, Olrik vnde Henneke
gheheten de Pentzen tho deme Redeuine — —
— — — — — vnde wi vorghenanten alle hebben desz tho
orkunde vnde merer sekerheid vnse ingheseghele mid vnses
gnedighen heren ingheseghel witliken henghen heten bonedden
an dessen breffl, de ghegeuen ys na der bort Christi dusent
veerhundert vnde amme souentigesten iar, amme donredage
na Epifanie.
Yah dem Original, anf einem durchfchnittenen Pergament, im
Haupt-Arcchive zu Schwerin. Die angehängt gewefenen Siegel fehlen
fämmtlih. Abgedr, in Liih, Gef. des Gefhl. v. Verben IIb,,
pag. 228/229, Ur. CCLXT. j
ee ey sv
1470, Sebr. 22. !ir. 174,
Hans von Lütsow verfegt an Johann von Eitow und
defien frau und Tochter aus den Dörfern Perlin und
(Drei:) Kütow 30 ME. Küb. jährliher Pacht um
400 ME. Küb., leiftet demfelben Gewähr und ftellt
Bürgen. (WUuszug.)
in a Dat lave ik, Hans Lützow vorbe-
nomed, myt minen rechten erven vnde myt minen truwen
medelöveren, de laven myt, als: olde Hans Lützow, her
12
178
Hansens s[ölne,- olde Lüdert Lützow, wanhafftig tho Grabow,
Borchard von Oertz, wanhafitig tho Gammelin, Harmen von
Blücher, wanhafftig tho Watzlow,') Harmen von Blücher,
wanhafftig tho Gadebusch, Ulrick Pentz, wanhafftig tho
Wittenborgh, wy alle laven, dit stede vnde vast to hollende,
an guden trüwen, myt einer samenden hand, vör börst vnde
vor br[öjcke Johan Lützow, Margarethen, siner husvrowen,
vnde Anneken, syner dochder. — — — — — -
geven vnde screven — — na der bort Christi veerteyn-
hundert iar darna in deme s[Öjventigsten iare, an deme daghe
cathedra Petri.
. ad einer Abjchrift bei Hoindhufen, Gen.-hiftor. Befchreibung von
dem adligen Gefchledhte derer von Lütomw (Manufeript), im Haupt-Arcive
zu Schwerin, pag. 489. Abgedr. in Wigger, Geich. der Sam. v. Blücer,
Bd. I, pag. 413, Wr. 490.
1470. März 15, Yir. 175.
Heinrih (IV.), Herzog von Medlendurg, beurfundet,
daß er an.Dito Waderbart auf Kogel im Kirchfpiele
Sterlet 3 ME. jährlicher Rente aus Greven im Kirch:
fpiele Granzin um 100 MP. wiederfäuflich überlaffen
bat, und ftellt darauf "denfelben und deffen Erben
Bürgen. (AUusjug.) |
= — -— -- —. Vnde vnse leuen ghetruwen
medelauers de lauen myt vns vor borst vide vor broke. Alse:
Volred van Pentzen, wanaftich to deme Redeuine,
Olrik var Pentze, wanaftich to T'oddin, Hermen Blucher,
wanaftich to der Warschowe, Johfn Lutzowe, wanaftich to
Lutzowe, wy lauen alle myt ener sameden hand — — —
») Kies Warfchomw oder Wafdyom.
179
Te Gheuen vnde «screffen na der bort Christi
vertegenhundert iare darna in deme LXX, des donredaghes
vor Gertrud[is] virginis.
ad dem durch einen Einfchnitt caffirten Original im Baupt-
Archive zu Schwerin. Das 1. und 4. der 5 eingehängten Siegelbänder
haben ihre Siegel verloren, am 2. hängt das runde Siegel Herzogs
Heinrich, am 3. das runde Siegel Ulrihs von Penb mit
einem Löwen; am 5. das runde Kühowfche Siegel mit einer Keiter
von 3 Sproffen. ;
Abgedr. in Wigger, Gefch. der fam. v. Blücder I, pag. 413/414,
UÜr. 491.
.1470,. Nov. 11, u ' r. 176,
Heinrich, Herzog von WMiedlenburg, urfundet, daß er
den Hnappen Mathias Ratlow und deffen Hausfrau
Mette 1400 ME. Kapital und 140 ME. Zinfen
fchuldet, gelobt Zahlung auf den nächften Martinstag
‚und ftellt Bürgen. (Auszug) j
a er a a Alle dee vorgescreuen stucke lauen
wii Hinrick, hertoge to Mekelnborg vorgescreuen etc. vor vns
vnde vnse eruen mit vnsen truwen nagescreuen medelaueren,
alse wy Hartich van Bulouw, Hanses sone, Hinrick van
Bulouw to Plotschow, Volrad Pren, Kersten Haluerstadt,
Hinrick Stralendorpp, heren Hinrickes sone, Curd van Plessen
to Barnekouw, Jurgen Rauen, Hinrick Quiitsouw, Olrick
Pentze, Volrades sone, Hans Schoneueld vnde Borchard
van Orssen, knapen. — — — — — — — — — — —
Desses to merer tuchnisse vnde witlickheid hebben wy Hinrick
hertoge vorgescreuen etc, vnse ingesegel mit den ingesegelen
vnser truwen vorgescreuen medelauererr witliken gehengen heten
nedden an dessen brefil, dede ggıen vnde screuen is na
12*
180
Cristi vnses heren bord verteynhundert iar darna in deme
souentigesten iare, amme dage Martini des werden bischuppes.
Nach dem Original, auf Pergament, im Baupt-AUrdive zn Schwerin.
Die an 15 Pergamentbändern angehängt gewefenen Siegel fehlen. Abgedr.
An Kifch, Urkundl. Geh. des Gefhl. v. Oerten IIb., pag. 230/231,
ir. CCLXIH.
REM TE nn
1471. Sebr. 26, Schwerin. 26.177:
Heinrich, Herzog von Mecklenburg, belehnt den Marfchall
Küdefe Malsan mit den Gütern in Rothipalf, weldyx
Dethloff Barolt zu Zehlendorf bisher befeffen und an
den Marfchall verfauft hat. (Auszug.)
— — — — .— gheuen vnde geschen to Zwerin na der
borth Christi vnses heren verteyn hundert vnde en vnde souen-
tigesten iare, am dinstedage amme vastelauende. Hir an vnde
auer sint gheweasen: de strengen, erbaren vnde duchtigen her
Lutke Hane, her Jurgen Grabow, her Clawes Hane vnde her
Matthias van Bulow, ritter, Joachim van Pentze, Clawes van
Oldenborgh vnde Otte Hane vnde her ’I’homas Rode kentzeler
vnde mer vnser guden manne louen wol werdich.
Ya einer gleichzeitigen Abfchrift, auf Papier, im Hanpt-Archive zu
Schwerin. Abgedr. bei Kiih, Maltanfche Urk. III, DCXIV, pag. 367/368.
1471. April 1, Schwerin. r. 178.
Heinrich, Herzog von Meclenburg, verfchreibt fich feinem
Rathe Siverd von_Derten auf Roggow wegen einer
181
„von deffen verftorbenem Sohne, Hermann von Derken,
herrührenden Schuldforderung auf 88 rhein. Gulden
und ftellt Bürgen. (WUuszug.)
(Mitgelober): Kersten Haluerstade tho Bruseuitze, Jurgen Rauen
tho Stuke, Hans Schöneuelde tho Schöneuelde vnde Olricke
van Pentzen deme iungheren tome Redeuine, -— —
— — -— — Gheuen tho Swerin, na der bord Cristi vnses
heren verteynhundert iare vnde amme envndsöuentighestem
iare, amme mandaghe na dem sondaghe, alse men singhet in
der hilghen kerken Judica.
ah dem Original, anf Pergament, das durch einen Einfditt
caffirt ift, im Haupt-Archive zu Schwerin. Die Siegel fehlen fämmtlid.
Abaedr. im Kifh, Gefch. des Gefhl. v. Oerten’IIb., S. 234/235,
Ur, CCLXV. .
1471, Aug. 27. Yr. 179,
Der Knappe Ulrih von Pent zu Wittenburg verfauft
fein Erbe im Dorfe Melfof dem Arnd Benefe,
Wytlick sy alle denjennen, de dussen breff seen efite
horen lesenn, dat ick Olrick van Pentzen, knape, wanafftich
tho Wyttenborch, mit minen rechten aruen vorköpe vnde hebbe
vorkofft vnde vorkope jegenwerdigenn jn krafft dusses breues
mein arue tho Mellekoch, dar ick vppe wande, alse Arndt
Beneken vnde sinen rechten aruen tho rechteme arffkope,
sinen kinderen tho eruende, sunder mine iarlike pacht vnde
denst, vnde ick Olrick vorbenompt wil em dusses arues
warende wesen vor alle ansprake vor aldeiennen, de vor
recht kamen willen, recht geuen vnde' nemen willen, se sindt
geistlick oder warlick, frouwe efite man. Dusses tho einer
tuchnusse vnd eine bokantenusse dusser vorbenomden stucke
vnde articule der warheit so hebbe ick mein ingesegell henghet
182
vor dussen apene breff, de gegeuen vnde geschreuen isz nha
Christi gebort dusent verhundert vnde darnha in deme ein-
vndesouenstigen jare Jam dage] vor Augustini episcopi et
confessoris. .
ad einer etwas flüchtigen Abfchrift aus der erften Hälfte des
16. Jahrh. im Haupt-Ardive zu Schwerin.
ey eV 7
1472, Ziov. 11. Yir. 180,
Dolrad von Pent und fein Sohn Ulrich von
Pens zu Redefin verfchreiben unter Dorbehalt ber
MWiederlöfung den Dicarien der Marienfirche zu Lübed
eine jährliche Rente von 7 ME. aus dem Dorfe Karft
im Kirchfpiele Döbberfen für 100 ME. üb. Pf.
(Auszug.)
Wy Volraed van Pentzen de vader vnde Vlrick van
Pentze syn sone tomm Redeuine amm kerspele tor Jabele
amm stichte to Razeborch Bekennen vnde betughen apenbare
jn vnde myt dessem breue vor alszweme vor vns vnde vnse
eruen, dat wy samptliken vnde besunderghen myt vulbord
vnser gnedighen heren van Mekelenborch entfanghen hebben
tornoghe van den heren vicarien allen to vnser leuen vrouwen
kerken to Lubeke hundert mark lubesch, de wy an vnse vnde
vnser eruen nuth vnde profyt ghekeret hebbet, welke hundert
mark lubesch half tokamen den erbenomeden vicarien vnde half
den heren vnde broderen des kalandes sunte Egidien to Lubeke,
dar vor loue wy jarlikes vppe dat fest Martini den heren
vicarien bynnen Lubeke souen mark lub. iarliker ewigher
rente jn vnde vthe vnsem vrighen dorpe vnde guderen to
Barwete!) in deme :kerspele to Dobortze des stichtes to
Razeborch vthe den twen hauen vnde houen, de nu tortyd
1) „‚Barwete‘‘ verfchrieben für Carwete — Karft.
183
besitten vnde buwen Heket vnde Grantzin, vnde in der suluen
eruen vnde houen 'tobehoringen, bewechlik vnde vmbewechlik,
alse se bynnen vnde buten an eren veltmarken vnde ende-
scheden begrepen synt, nichtes buten bescheden, also wy gy
vrygest ghehad vnde beseten hebben, — — -- — — — ;
Jodoch so hebben de vorscretien heren gegund vns vnde
vnsen eruen, dat wy de vorscreuen rente alle jar in den
achtedaghen Sunte Martens vor hundert mark lubesch wedder-
kopen mogen, — — — — — — — u ae au
Alle desse vorscreuen- stucke samptliken vnde en jeslik by
sick loue wy Volraed van Pentze vnde Vlrick van Pentze
syn sone vor vns vnde vnse eruen myt vnsen truwen mede-
loueren, Alze wy: Egghert van Quitzowe tom Voghedeshaghen
am kerspele to Dartzowe, Detleff Parkentin tom Lutkenhaue
am kerspele to Dartzouwe, Wypgrd van Plesse tom Grotenhaue
am kerspele Borsowe, Kone Quitzowe tom Tankenhaghen ok
am suluen kerspele to Dartzowe wanende, knapen, lauen vnde
segghen vor vns — -— -- — stede vnde vast to holdende,
-—- oo . Gheuen na der bort Xpi veerteyn-
hundert jar darna jmme tweyndesouetigesten jare- jn deme
daghe Sunte Martens des hilghen Bisschoppes.
Nach einer beglanbigten Abfchrift im BHaupt-Archive zu Schwerin.
ELLE TELLER ZELTEN
1473, Xov. 10. Yr. 181,
HKicolaus von Pens, Propft, Sophia von Pleffen,
Priorin, und der Convent des Klofters zu Rehna
verfchreiben den Dicarien der Domfirhe zu Kübel
14 ME. jährlicher Rente aus dem Dorfe und Gute
Benzin im Kirchfpiele Rehna für 200 ME. Müb. Pf.,
unter Dorbehalt der Wiederlöfung. (Uuszug.)
Wy Nicolaus van Pentze, prouest, Sophia vann Plesze,
priore, vnnde gantze ghemene samelinghe des closters Rene |
*
184
in dem stichte to Raceburch bekenne vnnde betughen apenbare
in deszem breue — — dat wy — -- — hebben vorkofft
vnnde vppelaten, vorkopenn vnnde vppelaten jeghenwerdighen
jn dessem breue den erlikenn herenn Peter vann Dorne,
Hermannus Hughen vnnde menen vicarien jn deme dome to
Lubeke — — — — veerteyn marck ewigher jarliker renthe
lubescher penninghe vor twehundert marck dersuluen penninghe
— — — — jn vnnde vth vnnsem dorpe vnde gude Bentzyn
an dem karspel to Rene beleghenn — — — — — — —
Desz to groteren tuchnisse vnnde vorwaringhe hebbe wy Nicolaus
prouest vnnde Sophia priore vnnse vnnses Closters jngheseghel
myth willen vnnde vulborth vnnses gantzen conuentes vnnde
samelinghe witlikenn henghenn heten an dessenn apene bref‘, de
ghegeuenn is na der borth KCristi vnnses herenn dusent ver-
hundert vnnde darna jn deme drevndesouentigesten jare an
deme auende sunthe Mertens des werdighenn -hillighenn
Bisschuppes.
Wach einer beglanbigten Abjchrift im Haupt-AUrcdive zu Schwerin.
FE RE REN
1473, Xov, 14, Ar. 182,
Heinrich, Herzog von Mecklenburg, ftellt dem Herzoge
Johann von Sacfen-Lauenburg über eine Schuld von
1100 lüb. ME, welche jchon zum Martinstage 1473
zahlfällig war, eine neue bürgliche Derfchreibung aus
auf den nächittommenden Martinstag. (Uuszug.)
—_— oo Alle. desse vorgeschreuen stucke, puncte
vnde articule vnde wo de in deme anderen breue ok benomet
sint, Jauen wy Hinrick hertoge to Mekelnborch etc. vor vnns,
vnnse eruen vnde nakomelingen mit vnnsen truwen mannen
vnde nabeschreuen medelaueren stede vnde vaste vnvorbraken
. 185
deme vorgesechten herenn Johanne hertogen to Sassen etc.,
vnnseme leuen ohmen, sinen eruen vnde nakomelingen wol to
holdende, vnde wy: heren Hinrick van der Lü, heren Mathias
van Bulouwe, rittere, Busse, Frederick vnde Hinrick alle van
Bulouwen, Luder Lutzouw de oldere, Volrad van Pentze,
Detleff Parkentin, Siverd van ÖOrtzen, Bernd vnde Wyperd
van Plessen, alle knapen, lauen vor vns vnde vnnse cruen
mit eyner sampden hand, vnnser eyn vor alle, desse vor-
schreuen stucke, wo de benomet vnde in deme anderen breue
begrepen sint, mit vnnseme gnedigen heren vorbenomet deme
ergedachten heren Johanne hertogen to Sassen, sinen eruen
vnde nakomelingen truweliken in eren vnde gelouen wol to
holdende. — — — — — — — -- — — — — —. —
—— -- Na Cristi vnses [heren] gebort verteyn-
hundert iar darna in deme drevndesouentigesten iare, amme
sondage in den achtedagen sunte Mertens des werden hilligen
bisschoppes.
Ua dem Original, auf einem durchfchnittenen Pergament, im
Haupt Archive zu Schwerin, Die an Pergamentftreifen angehängt ae-
weienen 12 Siegel fehlen. Ubgedr. bei Eifh, Gejd. des Geil.
v. Oerben IIb., S. 242— 244, Ur. CCLXXI.
N nn rn
1473, Ylov. 23. Grevesmühlen. Nr. 183.
Heinrich, Herzog zu Mecklenburg, fett feiner Gemahlin
Dorothea die Dogteien Gadebufh und Grevesmühlen
als Keibgedinge aus. (Uuszug.)
_— Geuen wnde gescheen in vnser stad
Greuesmolen na der gebort Cristi vnses heren verteynghundert
iar vnde am drevndesouentigesten yar am dage sunte Clementis
des hilligen pawesz vnd mertelers. Hiir an vnd ouer sint gc-
wesen de strengen, erbarn vnd duchtigen vnse reder vnd leuen
getruwen: her Hinrick van der Lü, her Mathias van Boulouwe,
186 .
rittere, Joachim van Pentze, l.uder Lutzouwe, Hinrick van
Bulouwe, Busso van Bulouwe, Radke Kerckdorpp, 'Tytke Hobe,
Otto Moltke, Siuerd van Ortzen, Bernd van Plessen, Wypard
van Plessen vnd Hermen Kerckdorpp vnd mer vnser gude-
mannen louen wol werdich.
Tach dem Original im Haupt-Ardyive zu Schwerin.
1474. März 26. Ar. 184.
Heinrich (IV.), Herzog von Mledlenburg, verfauft an
den Priefter Johann Brun und die fämmtlichen Dicare
der Petri-Kirche zu KLüber 10 ME. jährlicher Rente
aus dem Dorfe Dimmer um 200 WM. Eüb. Pf., unter
Dorbehalt der Wiedereinlöfung. (Uuszug.)
“«— — — "— — wy, Hinrick, van Gades gnaden hertoge
— — -- myt vnsen nascreuen truwen medeloueren. Also wy,
Hermen Bluchger to Waskow in deme karspel to Wyttenborch, -
Virick van Pentze to Wittenborch, Helmolt Sulow to
Sulow in deme karspel to Stralendorpe vnde Hinrick Lutzow
to Lutzow alle wonafftich lauen myt vnsen eruen alle stucke
vnde articule bauenscreuen. — — — — — gegheuen vnde
screuen na Gades bort verteynhundert iar an deme veervnde-
seuentigesten iare, des sonauendes na mytfasten.
ah einer Copie aus dem Anfange des 16. Jahrh. im Hanpt-
Archive zu Schwerin. Abgedr. in Wigger, fam. v. Blücyer, Bd. 1,
5. 415/416, Fir. 494.
1474, April 12. Schwerin. Yir. 185.
Balthafar, Herzog zu Medlenburg und poftulirter
Bifchof zu Schwerin, trifft mit dem Domcapitel dafelbit
187
Anordnungen über die Aufbringung der Koften für
feine Confirmation zum Bifchof.
Nos Baltzezar, dei gracia dux Magnopolensis, comes Zwe-
rinensis, Slauie inferioris princeps ac Rozstok, Stargardie etc.
terrarum dominus ecclesieque Zwerinensis postalatus, Nicolaus
Wittenborch decanus, Hermannus Brokman archidiaconus
Warnensis, Theodericus cantor et Thomas Rode, predicte
ecclesie administratores Clemens Vltzens, Nicolaus Pentze
thezaurarius et Reymarus Hane cellerarius, canonici
et capittulum ecclesie memorate representantes, publice
recognoscimus per presentes, quod quia pridem ambasiatores
nostros pro confirmacione seu electione ad sanctissimum in
Cristo patrem et domindm nostrum dominum Sixtum papam
quartum eiusque sanctam sedem apostolicam transmissimus
Datum Zwerin, anno domini millesimo quadringentesimo
septuagesimo quarto, die Martis duodecimo mensis Aprilis.
ah dem Diplomatar des Großen Kalands zu St. Marien in
Roftod, fol. 46.
ee Te Te Te
1474. Dec, 28, Schwerin. Tir. 186, .
Heinrih IV., Herzog von Mledlenburg, verfauft mit
Huftimmung feiner Gemahlin Dorothea dem Lapitel
des Hlofters zu Rehna 281/. MR. Tüb. Pf. jährlicher
Bebungen aus dem Dorfe Srauenmarf, in der Dogtei
Badebufdy — dem Leibgedinge der Herzogin — belegen,
für 400 MP. unter Dorbehalt der Wiedereinlöfung.
Wy Hinrik van godes gnaden hertoghe to Mekelnborch,
— — — —, Bekennen vnde betughen openbar jn dessem
breue — — — —, dat wy hebben vorkoft vnde vorlaten,
vorikolpen vnde vorlaten ieghenwordich in desseme breue dem
188
erwerdighen heren Nycolao van Pentzen proueste, Sophyen
Plessen pryoren vnde der gantzen gheistliken sammelinghe des
klosters to Rene vnde alle eren nakomelinghen neghenvnde-
twyntichstehalue marck lubescher penninghe iarliker bede vnde
jngheldes jn deme dorpe to Vruwenmarke jn der voghedye to
Godebusse vor verhundert lubesche mark, de de vorschreue/ne]
her Nicol[ajus prouest vnde Sophye pryoren vnde gantze gheist-
like sammelinghe vnd capittel des klosters to Rene vnde to der
noghe an reden tellenden guden lubeschen penninghen wol be-
talt hebben — — — — — — — — — — — — _ —
Alle desse vorscreuen stucke vnde articule "laue wy Hinrik
hertoghe vorbenent vor vns [vnde] vnse rechten eruen den
vorbenomeden prouest, pryoryn vnde den gantzen kloster to
Rene [vnde] eren nakomelinghen, an guden truwen stede vnde
vast wol to holdende sunder ienigherleye hulperede, behelpinghe
gheistlikes efte wertlikes rechtes sunde[r] alle arghelist. Des to
merer tuchnisse hebben wy Hinrik vnse jngheseghel[le] vor vns vnde
vnse eruen laten hen[gen] vor dessen breff, de ghegeuen vnde
schreuen is to Zwerijn na godes bord dusent veerhundert dama
am veerundesouentichsten jare vppe der kynder dach, vnde wy
Dorothea hertoghynne to Mekelnborch, fiorstynne to Wenden,
Ghreuynne to Zweriin etc, Bewillen, beleuen vnde vulborden
dessen vorscreuen koep, so doch de guder beleghen synt jn
vnsem lijfghedinghe der voghedye to Godebus. Des to orkunde
hebbe wy vnse. jngesegel myt vnses leuen heren jnghesegel heten
henghen an dessen breff.
ad dem, Original, auf Pergament, im Haupt-Ardhive zu Schwerin.
Das Siegel der Herzogin ift no vorhanden, das des Herzogs fehlt.
mn nanan
1475. Dec. 5. Tr. 187,
Henneke Pentze, Churdt van Pentzen Sohn, knape,
wonafltich zum Redeuine, verkauft den ‘Fhumbhern Capittel
189
vnd Vicarien zu Zwerin 7 Mk. lüb. ausz seinem gute, zu
Scharbow in dem lande zu Wittenborg, alsz von Henneke
Pluszze 5 Mk. vnd Vicken 2 Mk., vor 100 lub. Mk. wider
keufflich.
Datum 1475. Dinstages nach St. Andreaszentage,
Clandrians Negiftratur der Schweriner Stiftsbriefe, fol. 180 b., im
Baupt - Achive zu Schwerin.
1476, E /ir. 188.
Item in desseme sulven iare: Peter Pense, en slotvoget
hertich Johannis van Lovenborch, hadde twe vangenen in deme
stocke sittende vp Lovenborch, de badde he over in deme
stokke swarliken vnde wolde en vele afschatten,
Aus Detmars Chronif, II, S. 380.
nn
1476, März 1, !ir. 189,
Magnus, Herzog von Mledlenburg, verfchreibt fich dem
Curd Sperling d j. auf 100 rhein. Gulden Capital
und 10 Gulden Zinfen. (Auszug.)
—_— u Vnde wii Merten Berner, iunghe Siuert
van ÖOrtzen, Henneke Pentze, iunghe Vicke Stralendorp,
Jachim van Bulow vnde Gotschalk Klenow, bokennen vnde
botughen apenbar in»dussem sulfften breue, dat wii ghelouet
hebben vnde lauen ieghenwardighen in kraft dusses breues
mit ener samenden hant vor den ergnanten vnsen gnedighen
leuen heren heren Magnus hertoghen etc. den duchtigen iunghe
Curd Sperlinghe vnde synen broderen vnde eren rechten eruen,
Dusses to vurder wiisheit vnde bokantnitse hebbe wii alle
borghen vnde sakewolden eyn yslick witliken sin ingheseghel
190
hengen heten boneden an dessenen openen brefi, dede gheuen
is na gades bort verteynhundert iar darna in deme soszvnde-
souentighesterr iar, des fridaghes neghest na sunte Mathiasdaghe
des hilgen apostels. |
ah dem Original, auf einem durchfchnittenen Pergament, im
Haupt-Urdyive zu Schwerin. Angehängt find 7 Pergamentbänder, an
deren einem das runde Siegel Sinerts v. Verben in eingelegter grüner
Wadysplatte trägt Die übrigen Siegel fehlen. Abgedr. in Kifch, Gelcl.
v. Verben, IIb., pag. 261, Ar. CCLXNXXII. ;
1477, Sebr. 19. Schwerin, Tr. 190.
Die Herzogin. Dorothea von Medlenburg verfchreibt jich
an Ulridy von Pen zu Redefin auf eine Schuld von
33 ME.
Wii Dorothea van gades gnaden hertoginne etc. — — —
bekennen apenbare betugende vor vnns, vnse eruen vnd vor
alszweme, dat wy rechter wydtliker schult schuldich szynt deme
duchtigen vnsen leuen getruwen Vlrick van Pentczen, Cordes
‚sone, tom Redevine, vnde synen eruen druttich marck vnde
dre marck to renthe, de wy efite vnnse eruen eme effte synen
eruen scholen vnnd wyllen betalen vppe dessen negestkamenden
sunte Mertens dach edder ene vornogen myd so vole panden,
‘dar he to cristenen ofite to joden syn geld moge affnhemen;
dat wy Dorothea ffurstinne obgenomt lauen vnnd seggen mydt
vnnsen truwen medeloueren stede vnnd vast vnuorbraken sunder
alle ander argelist wol to holdende vnd wy borgen, nomelcken:
Vulrjaldt Pren de older, Hinrick Reuentlowe vnd Vicke Blucher,
seggen vnnd. lauen myt vnseren gnedigen ffrouwen obgenant
mydt ener szamenden handt in aller mathe vnnd wyse, alse
bynnen schreuen ys, dat wy Dorothea ffurstinne obgenant mydt
vnsen borgen vorschreuen vnnse ingesegele to merer bekantznisse
vnnd orkunde hebben hengen heten benedden an dessen vnnsen
ze 19
breff. Geuen vnde screuen to Zwerin am Assche dage na Cristi
gebort verteynhundert jar vnnd im szouenvndsouentigesten jare.
ah dem Oriainal im Haupt-Arcchive zu Schwerin. Die 4 ange-
hänat gewefenen Siegel find nicht mehr vorhanden.
1477. März 25. Ar. 191,
VIrich Penntze zu Wittenborch ist dem pastor vnd vicarien.
schuldigk "30 Mk. heuptstuell vnd ij Mk. rennthe zu Malborch.')
Datum 1477 desz Midtwochtensz der verkundigung der reinen
kuschenn Jungkfrauwenn Marien.
Uns der Regiftratur der Mittenburger Kirchenbriefe im Difitations-
protofoll von 1555 im Baupt-Urcchive zu Schwerin.
1478, Xlov. 19, oder 26. . Ur, 192.
Reymer Doß, Hardelof's Sohn, zu Slotow verpfändet
dem Klofter venadf eine jährliche Rente von 10 ME.
aus feinem Gute Slotow für 100 ME. Sundilcd.
(Auszug.) .
Ick Reymer Vosz, Hardelofi Vosses szane tho Vlotow,
Bokenne vnde botughe apenbar jn dessem breue vor alswem
de ene szeen edder horen lezen, dat ick byn schuldich rechter
witliker schult den erwerdighen heren Michaeli Weyger
praweste, vor Anna Pentzen abbatissen, Katherina Draken
priorissen, deme ghantzen conuentui vnde alle eren nakameren
to Iucnacke mit mynen rechten eruen hundert sundesche mark
penninghe, de ze my ere der makynghe desses breues wol
boreth hebben vnde vort brukliken an myn nüdt vnde bohuff
ghekaınen zyn, dar ick en vorsettet vnde jeghenwardighen
vorsette jn kraft desses breues teyn sundesche mark gheldes
') Derfchrieben für Malkoch, ®d. i. Melkof.
192 :
alle ıar to sunte Mertensdäge tho borende jmme dorpe to
Vlotow alsze vamme haue vnde houen, den nu bowaent vnde
buwet Hansz Babekeman, viff sundesche mark pennynghe,
vnde vamme haue vnde houen, den nu bowaent vnde buwet
Luetke Vestnach, viff sundesche mark, vnde van alle eren
nakameren vnde schalen de jrbonomede pacht suluen bringen
yn dat kloster to Iuenacke vfite szenden der abbatissen, de
denne isz, vfte weme dat denne van desz conuentes weghen
boualen ysz, sunder jenigherleye weddersegghent, wer ock dat
disse vorbonomede abbatisse, priorisse, de ganzen conuent
vffte ere nakamere disse jrbonomeden teyn sundesche mark
pacht to rechter pachttidt alsze vorgherort ysz nicht krighen
konden, szo maghen sze de jrbonomeden buren vfite ere
nakamende laten panden, wo vaken en des nodt vnde bohoef
ysz, mit weme ze kanen sunder bokeringhe myner edder myner
eruen, vnde moghen de pande vort laten dryuen, dreghen efite
voren to Brandenbörch efite to Malchin yn, wor en dat alder
euenst kummet, to cristen edder to jodden — — — — —
Dit alle vorscreuen vnde na vnde eyn jewelik by sick laue
ick vorbonomed Reymer Voesz mith mynen rechten eruen
vnde mit mynen truwen medelaweren, alze Henningk vnde
Jochim brodere Neten Pickatelle, erfzeten to Gywetzyn, Hans
Vosz to Plasten, Henningk ‚Kruse, Jochim Kruszen szane, to
Verchentyn, vnde Lutke Staelboem to Roszenow, wy alle
lauen vnde hebben ghelauet, he myt vnsz vnde wy mit em,
jn ghuden truwen, — — — — — — — — — — — —
Des to groterme louen vnde merer bokantnissze hebbe ik
jrbonomede Reymer Voesz vor my vnde mynen eruen myn
jngheseghel vnde myne truwe medelauere ere jngheseghele mit
willen vnde witscop heten hanghen vor dissen breff, de ghe-
gheuen vnde gescreuen is na der bort Cristi vnses heren
verteynhundert iar achtevndesauentich jar amme dunredaghe
sunte Katharynen der juncfrowenn.
Yad einer bealaubigten Abfhrift im Hanpt-Arcdive zu Schwerin.
nun nun nnnmn
193
1478. | Yır. 193.
Zu ‚Wismar haben gelebet als Pfarrer an St. Nicolai
Kirche | als Procuratores oder Vorstehar der gemeinen Vica-
rien, } gedachter Kirchen Hr. Volrath Pentzen | Michael
Bloydorn und Peter Herder | welche bey Hr. Helmuth von
Plessen zu Steenhusen Geld belegt.
Aus Schröder's „Papiftiihem Medlenburg” (8d. IN), 5. 2290.
PT er
1478. Jan. 17. Yır. 194.
Her Nicolaus Pentze 'I’humbher zu Zwerin verkaufft mit
wissen des Capittels h. Conrado Losten Thumbhern 9 lub. Mk.
in vnd ausz seinem Thumbhofe belegen an der Groue zu
Zwerin vor ı50 lub. Mk.
D. 1478 in S. Antonius tage.
Elandrians Regiftratur der Schweriner Stiftsbriefe, fol. 1682, im
Haupt - Archive zu Schwerin.
1479. ir. 196.
Nicolaus Bischoff vnd das Capittel zu Zwerin, verkauffen
dem Capittel zu Güstrow 34 Mk. lüb. ausz Lubstorpe vor
480o Mk. lüb. Datum 1479.
Ist eingeloset vnd durchschnitten.
Llandrians Negiftratur der Schweriner Stiftsbriefe, fol. 128b., im
Haupt - Archive zu Schwerin.
1479. März 14. Schwerin. » Yir. 196.
Albreht und Balthafar, Herzoge von Mecklenburg,
erfuchen den Herzog Magnus, ihren Bruder, auch
13
194
feinerfeits dem Dompropft Yicolaus Wittenburg zu
Schwerin das erledigte Kirchenlehn von St. Jürgen in
Wismar zu verleihen.
Vnnse fruntlike denste vnd wes wy mehre leues- vnde
gudes vormogen mit broderlike leue thouoren. Hochgebornne
furste leue broder, so wy an deme latesten to Lubeck vnsem
erwerdigen vnde leuen gtruwen her Nicolao Wittenborge,
vnsem domproueste to Zwerin, lenenden vnde toseden to
lenende dat erste kercklehenn dat vnns losz werde etc. vnde
he denne do suluesten ok latest to Zwerin samptlikenn by
vnns vormaninge dede, dar wy eme en sodans noch to
bestimden vnde vort toscden to holdenn, Alse fughenn wy
juwer leue wetenn, dat dy kercke to sunte Jurgenn to der
Wysmar vormiddelst der kröninge her Nicolaus Pentzenn,
de to Zwerin des negesten dages na sunte Gregorij in enen
Bischop gekoren is, losz wert, so is bij vnns gewesenn vnse
domprouest vorben[omed] vnde vns sodans lofftes vormanet
vnde vnns demodighenn angeuallen vnde gebeden, em sodan
kercke, de vnns nu losz wert, lenen mochtenn, alse hebben wy
eme sodann kercken togesecht vnde louet to lenende bet an
juw leue, souerne juwe leue dar willenn to geue wille, wor-
vmme bidden wy fruntlikenn dar ok vulbort vnde willen vmme
zines denstes willen, den he vnsz gedon hefft vnde noch denen
‚ kan, wo wy ziner bedoruen, to geuen willenn, dat wy eme
samptlikenn sodann kercken, wen sy erst losz wertt, to
segghenn vnde vorlenen mogenn. Dat willen wy allewege
wedder vmme juw leue sunderges fruntlikenn vordenenn,
Datum Zwerin am sondage Oculi vnder vnses enes jngesegel,
anno |xxix,
Albrecht vnde Baltazar vor gots gnaden hertogenn to
Meklenborch, fursten te Wenden, grauen to Zwerin Rostock
vnde Stargarde etc. der lande herenn.
(Rückseite)! Einem hochgebornnen fursten vnde herm
herrnn Magnusz hertoge to Meklenborch fursten to Wenden
195
[3
graue to Zwerin Rostock vnde Stargarde etc, der lande herre
vnsem leuen brodere.
Nah dem Original im Haupt-Arhive zu Schwerin.
(1479) März 15. Schwerin. Xr. 197.
Yicolaus Wittenburg, Propft zu Schwerin, bittet den
Herzog Magnus zu WMierlenburg, ihm das in folge
der Erwählung des Heren Wicolaus Pens zum Bifchof
von Schwerin freigewordene Kirdhlehn an St. Jürgen
zu Wismar zu verleihen. (Uuszug.) |
_— Susz, gnedige her, alsz nu desz
negesten dages na sunte Gregorij her Nicolaus Pentze
eyn Bisschupp to Zwerin gekoren is, vnd denn der wegen
vort losz wert juwer gnade kerke to sunte Jurgen tor Wysmer,
hebbe ik vp juwer gnade trost vnd sunderge touorsicht flitige
demodige bede gedon an juwer gnade hern broder vmme
sodan kerken my to lenende, de se my denn vorheten vnd
vp juwer gnade vulbort, zo ver juwe gnade des to vreden
synt, tosecht hebben, — — — — — — — — — — —
Älsz ik denn, gnedige leue her, sunderge gnade gunst vnd
trost my vorhape to juwen furstliken gnaden vnd nu alle wylle
schickinge vnd vorleninge dess erbenomeden kerklens an juwe
gnade genszliken stellet is, bidde ik demodigen juwe gnade,
my myt sodaner kerken vorlenen wille, erst vnd lest vmme
godes willen, nicht antosende, ofit ik juwen gnadenn wesz
denstes dan hadde, offte noch jn tokamenden tiden juwen
gnaden nach al mynem vormoge denst don vnd bewysen
mochte, zo ik jn gantzen flite gherne wyl vorplichtet wesen,
my den vilgnannten juwen gnaden, dede god almechtigen
ewiger wolfart friste, so ik demodigest vnd denstlikest mach
hir ane beuelende.
13*
196
Screuen to Zwerin am sondaghe negest na sunte Grogorij
erbenomed vnder mynem signet,
Der obgenanten juwer furstliken gnade
Otmodige dener
Nicolaus Wittenborch,
prauest to Zwerin.
(Auf der Rückseite):
Dem irluchtighen hochgebornn fursten vnd herm hem
Magn’esz hertogen to Mechelenborch fursten to Wenden vnd
greuen to Sweryn etc. Mynem gnedigenwnd holden leuen heren.
Hadı dem Original, auf Papier, im Hanpt-Urchive zu Schwerin.
nn nun
1479. März 31. Schwerin. Yir. 198.
Nicolaus Electus vnd das Capittel zu Zwerin bekennen
das Magister Conradus L.oste beider Rechten Doctor vnd
Archidiacon zu Tribusees, Ihm vnd dem *Stiffte die Confir-
mation der newlich beschehenen election zu wege zu bringen,
240 gute volwichtige rinsche goltfl. gelehnet habe, vff nehisten
Michaelis widerzugeben. Datum Zwerin 1479, die Mercuni
ultima Martii.
Die Sigil seind hieuon ab.
Elandrians NRegiftratur der Schweriner Stiftsbriefe, fol. 179 a., im
Hanpt » Urdhive zu Schwerin.
1479. April 5. Schwerin. Xr. 199.
Nicolaus von Pentzen celectus vnd Capittel zu Zwerin
bekennen, das sie der wirdigen frawen Vor Annen_ seligen
Otto Viereggen zu Wokrente nachgelassener witwen schuldig
sein 100 rinsche goltfl. die sie angewandt bei Bapste Sixto
”
197
des electi confirmation zu erwerben. Vnd wollen vff nehisten
Martini wider zalen Datum Zwerin 1479 des montages nach
Palmsontag.
Ist durchschnitten.
Elandrians Regiftratur dem Schweriner Stiftsbriefe, fol. 1496, im
Haupt » Archive zu Schwerin.
1479. Sept. 10, Ur. 200.
“ Das Capittel zu Zwerin vbergibt Bischoffen Nicolao einen
hoff zu Zwerin. Datum 1479 10 mensis*Septembris.
Hieran ist.desz Capittelsz sigel, der brieff ist sehr locherig,
vnd ist vberschrieben:
Littera super curia episcopali.
Llandrians Regiftratur der Schweriner Stiftsbriefe, fol. 796, im
Haupt - Archive zu Schwerin.
u nn nt a
1479, Nov. 8. Ar. 201.
Nicolaus von Pentzen ‘clectus vnd confirmatus der
Kirchen zu Zweryn bekennet das er dem Capittel schuldig
sey 2000 lüb. marck die sie ihm geliehen zur auffurderung
seiner Confirmation, vnd andern notsachen Dafür er ihnen
setzet des Stifites beflossen wehrder die Schelue zu Schwerin.
Datum 1479 des mandages nach aller Gottsheiligen.
Clandrians Negiftratur der Schweriner Stiftsbriefe, fol, (6a., im
Hanpt » Archive zu Schwerin.
1480, | ir. 202.
Hans und Johim von Pent, Gebrüder, Ulrichs
Söhne, zu Toddin verpfänden mit Zuftimmung ihrer
198
Mutter Abele den Dompicarien zu Lübel 6 ME.
jährlicher Yente aus Dorf, Atühle und Hof Toddin,
fowie aus ihren anderen Dörfern und Gütern, gegen
100 ME, lüb. Pf.
Wy Hans vnnde Jochim” vann Pentze, broder,
Virickes sone, wonafftich to Toddin, jn dem karspele to
Haghenowe beleghenn, des stichtes to Raceburch im lande
to Mekelenborch, bekennen vnnde betughenn apenbare in
dessem breue — — — —, dat wy myt vnser moder vor
Abelen vrygen wolberadens modes myt willen vnnde vulbörth
vonser negestenn eruen — — — — hebben vorkofft vnnde
vppelatenn, vorkopen vnnde vplaten ieghenwardighenn in krafft
desses breues den erliken hernn: Henrico Veregghen, Hermanno
Haghen vnnde den ghemeynen vicarien in’ der domkerckenn
bynnen Lubeck vnnde den hebberen desses breues myt erem
willenn sosz marck ewigher jarliker renthe lubescher penninghe
vor hundert marck der suluen penninghe, de se vns in guden
grauen pagemente to willen vnnde nochafftighen woll to dancke
ghetellet vnnde betalet hebben, vnnde de wy vorth in vnnse
vnde vnser eruen nuth vnnde beste sünderghes an betalinghe
der hundert marck, de Jochim van Bulowe in vnnsen
guderen hadde, witlikenn ghekereth vnnde vthe geuen
hebben in vnnde vthe vnnsem dorpe, molen vnnde houe to
Toddin vnnde vnnsen anderen dorperenn vonde guderenn be-
nometh vnnde vmbenomet vnnde in vnnde vthe allen dessuluen
dorpes molen, houen vnnde gudereln] tobehoringhenn, alsze se
in erenn veltmerckenn, enden (vnnden) vnnde schedenn be-
grepenn vnnde beleghen synth, — — — — — — — — ;
Alle desse vorscreuen stucke louen wy Hans vnde Jochim
van Pentze, broder, myt vnser moder, vor Abelen,
vorbenometh, vor vnns vnnde vnnse eruen myth vnnsen
nascreuen truwe[n] medelaueren, alse wy: Detleff Parkentin to
dem Lutkenhoue by Darsowe, Berndt van Plesse to dem
srundeshaghenn, Vlrick Quitzowe to dem Vogedeshaghenn
199
vnde Henninck Parkentyn to Prissendorpe im karspele to
Darsowe, knapen, louen vnnde segghenn myth Hansze vnnde
Jochim varnn Pentze myt erer moder vor Abelen vor-
benomet — — — — den erbenomeden hernn Henrico
Veregghenn, Hermanno Hughenn vnnde den ghemenen
viarien — — — — stede, vast vnnde vnvorbroken woll
to holdende — — — —. Desz to groteren tuchnisse vnnde
bewaringhe hebben wy Hans vnnde Jochim van Pentze myt
vnnser moder vor Abelen alse houetlude vor vnns vnnde
vnnse eruen vnnses zelighen vaders ingheseghele, des wy vpp
ditmall hier samptlikenn to brukenn, vnnde wy Detleff
_ Parkentyn, Berndt vann Plesse, Vlrick Quitzowe vnnde
Hennicke Parkentin medelauere vorbenometh vor vnns vnnde
vnnse eruen vnnse ingheseghele eyndrachtlikenn vnnde wetende
ghehenghet an dessen brefl. Gheuen na gadesborth verteyn-
hundert jar in deme achtentighestenn jare.
Yah einer auscultirten Copie im Hanpt-Urchive zu Schwerin.
1480. Jan. 6. Biübow. Yır. 203.
Nicolaus, Bifchof von Schwerin, ladet Bürgermeifter
und Kath von Wismar zu feiner Krönung nach
Büßow ein.
Den ersamen vnde wysen hernn borghermesternn vnde
ratmannen der stad Wyssmer vnnsen sunderghen guden frunden.
Nicolaus van godes gnaden electus vnde confirmatus der
kerken to Swerin.
Vnnsen fruntliken grut mit vormoghe allen guden touornn.
Ersamen, wijsen, leuen hernn. Na deme willen godes wij
denken vnnse cronynghe [to] entfangende amme_ hilghen
sondaghe negest kamende na vnnser leuen frouwen to licht-
missen, benomelik amme daghe Dorothee, !) in vnser stad
') 6, Februar,
200
Butzouwe, DBidden vnde beghernn wij, leuen hernn, mit
gantzer andecht, gij vns nicht willen vorsman, men
leffliken to vns kamen vnde juw myt vnnsen andernn leuen
frunden frokk maken vnde gudes modes.. Vns des nicht
enweygerende is vnse gantze beghere. Gode beuolen. Geuen
vp vnseme slate Butzouwe amme dage Epiphanie anno etc.
Ixxx vnder vnseme signete.
Yady dem Original, auf Papier, verfiegelt mit einem Ringftegel mit
einem Schilde, auf dem ein gefrönter ausfchauender £öwe, im Raths-Archive
zu Wismar.
Mitgetheilt von Herrn Dr. Erull zu Wismar,
ne a
1480. Tlov. 27, Yr. 204,
Abele von Pens, Wittwe Ulrihs von Pens zu
Toddin, gelobt, Ulrih Quisow, weldyer fich für fie
und ihre Söhne auf 100 ME. Küb. verbürgt hat, mit
ihrem Befammtvermögen fchadlos zu halten.
Ik Abel van Pentze, Olrick van Pentzen nagelaten
wedewe, bekenne jegenwardigen in desseme breue, dat ik myt
mynen sonsz Hansz vnde Jachim, vanafftich to Tottin in
deme lande to Wittenborch, wy sammptliken hebben lauen
heten Vlrick Qwitzouwen to deme Vagedeshagen vor hundert
Lub. Mk. den erliken heren her Hermen Hagen vnde her
Hinrik Vereggen, erwerdige viccarien der domkerken to
Lubek, vnde eren nakomelingen; weret auer, dat God vor-
bede, dat Vlrick vnde syne eruen jenigen schaden dar afl
nemen edder deden, den wil ik myt mynen sonsz em vnde
synen eruen wedder leygen myt myneme redesten gude in
deme lande to Wittenborch vnde Boysenborch in unszes heren
lande to Mekelenborch; des to tugenisse hebbe ik myn inge-
seghel henget vor dessen breffl. Screuen amme jare (DIIII‘
Ixxx, am mandage na Katherina der hilligen juncffrowen.
201
ah dem Origimal, anf Pergament, im Banpt-AUrchive zu Schwerin.
Am Pergamentbande hängt ein rundes Siegel aus ungeläutertem Wachs.
Daffelbe zeigt im Schilde den rechts gefehrten Löwen, mit erhobenem
Schweife. Umfcrift:
‘
1480. Dec. 21. Hagenow. Yır. 205.
Promemoria wegen gefchehener Belehnung der beiden
Allen "mit allen ihren verfallenen Gütern, nur die
beiden Bengerftorf ausgenommen. (Uuszug.)
Anno etc. Ixxx amm dage Thome apostoli hebben myne
g. h. belenet de Tzulen beide to Hagenow vnde isz szo
bededinget alszo de gnannten Tzul(ow)en orer lehne vorfallenn
weren vnde vorsumit, hebbenn sy myn g. h. dorch ern .Mattis
von Bulowen, Olrick van Pentzenn vnde Ciliax Biszwangen
begnadt vnd en alle guder tom menliken :lehne gelegen, $zo
en von ollders wegin van erues wegin ang[e]komen isz, vth
genamen twe dorpen gnandt de beiden Benkerstorp -— — —
Ve 0 |
ah dem Concept, auf Papier, im Baupt-Uchive zu Schwerin.
1481. | Yır. 206.
Nicolaus Bischoff zu Zwerin, bekönnet, dasz er in vnhulde
hertzogen Magni zu Mekelnburgk gefallen vnd bey demselben
hinwider hulde hulffe trost vnd beistand zu erwerben vor-
pflichtet er sich 1000 rinsche fl. in 5 Jaren, ierlichs vff
Martini 200 fl. S. f. g. zu geben. Datum 1481.
Dieser Brief ist durchschnitten und stehet darauff ge-
schrieben: Pro redemptione istius maledictae literae soluimus
nos Conradus episcopus mille flor. renens. Illustri principi
202
domino Magno Duci Magnopolens. et redemimus ipso die
apostolorum Philippi et Jacobi anno 88, Mai ı.
Elandrians Regiftratur der Schweriner Stiftsbriefe im Baupt-Ardive
zu Schwerin.
1481. März 15. Bübomw, Tr. 207,
Nicolaus, Bifchof zu Schwerin, ruft einen wegen der
Kapelle zum 5. Kreuze auf dem Kirchhofe von Alt
Wismar gefchloffenen Dertrag auf. (Uuszug.) :
Nicolaus, dei et apostolice sedis gracia episcopus
Zwerinensis, — — — — — 1
In cuius rei euidens testimonium sigillum nostrum pro nobis
nostrisque successoribus ex certa nostra sciencia presentibus
est appensum. Datum et actum in castro nostro Butzow
anrio a natiuitate domini millesimo quadringentesimo octua-
gesimo primo, die decima quinta mensis Marcii.
Had; der unbefiegelten Ausfertigung im Wismarfchen Raths-Ardive.
Gedr. in med. Jahrb. für Gefch., Nahrg. 41, pag. 146, Ur. V. Dafelbft
find eine Rürzere Saffung von gleihem Datum und eine gleichlautende
saffung mit dem Siegel des Bifhofs vom 29. Aug. 1481 abaedrudt.
Das Siegel zeigt den Pentifhen Schild nit dem Bifdyofsftab hinter
dem Köwen.
1481. April 25. Schwerin. Tr. 208.
Helmold von Pent zu Gorlofen verjchreibt fi dem
Ritter Mathias von Bilow und deflen Ehefrau,
Alheid, auf 110 Küb. ME.
Ik Helmold van Pentze, wanafftich to Gorlosen,
bokenne apenbar botugende vor my vnde myne eruen vnde
203
vort vor alsweme, dar des noed donde wert, dat ik myt
mynen rechten eruen rechter witliker schuld schuldich bin
deme duchtighen vnde gestrenghen her Mathias van Bulowe, -
rytter, vnde vor Alheyden, syner ecliken husfrowen, vnde
eren rechten eruen edder dem hebbere dessz breues myt
erem willen hundert gude mrk. lubischer penninge vnde teyen
mrk. der suluen munte, welker teyen mrk. vnde hundert jk
efte myne eruen schalen vnde willen dem obgnanten her
Mathias, rytter, vor Alheyden, syner eeliken husfrowen, edder
eren eruen boreden gheuen vnde botalen nu vppe den neghest-
kamenden sunte Mertensdach an enem summen to ener tid
vppe enem brede in dem lande to Mekellenborch, wor en de
botalinge euenst vnde boquemest ysz, an guden harden lub.
schillinghen vnde grauem ghelde sunder holgheld, zo denne
to Lubeek vnde tor Wismer ghenge vnde gheue sint, wol to
dancke vnde to vullenkamener noge sunder jennigherleye
lengher vortoch edder myt sodanen wolwerdighen vnde
nochafftigen panden, de myt allem rechte vorvolghet sin,
dar de vorbenomede her Mathias vnde vor Alheyd, syn
husfrowe, edder ere eruen effte de hebbere myt erem willen
maghen sodane teyen mrk. vnde ‘hundert nemen vnde baren,
wor en dat mach steden. Alle desse vorbonomeden stucke
vnde articlen vnde enen ysliken by sick laue jk Helmold
van Pentze bauenscreuen vor my vnde myne eruen deme
obgnanten her Mathias van Bulowen, rytter, vor Alheyden,
syner eeliken husfrowen, vnde eren eruen efite deme hebbere
dessz breues myt eren willen myt mynen truwen medelauern
vnde borghen, alzo wy Hans vnde Bernd to Grabow vnde
Marquard to Prysser, vedderen, gheheten de Lutzowen, wy
lauen vnde segghen vor vnsen houetman bauen bonomed myt
ener samenden hand, de samende hand vngescheden vnde
vngedelt, men de man ens to sokende, to esschende vnde to
vorvolghende, to haue effte to huse, myt baden effte breuen,
so schal de samende hand myt allem rechte vorvolghet wesen,
de samende hand nicht losz to wesende, de leste pennigh zy
204
myt dem ersten vnde aller rente, old vnde nyge, al vnde
degher bored to vnde botald, zo 'bauenscreuen steyt, an. goden
‚louen vnde gantzen truwen stede vnde vast to holdende sunder
jennigerleye jnsegghent, hulperede, nygevunde, argelist vnde
ane alle gheuerde, dar me dessen breff mede breken mochte,
gantz efite an enem dele, vnde hebben dessz to groterem
louen vnde orkunde vnse jngeseghele by vnsen houetmans
jngeseghel henghen heten an dessen breff, de gheuen vnde
screuen ys to Zwerin na der bord Christi vnsz hern veerteyn-
hundert jar, darna in deme envntachtighesten jar, des mydde-
wekens in dem Paschen.
ad dem Original, auf Pergament, im Haupt-Archive zu Schwerin.
Die’ Siegel find nicht mehr vorhanden.
1481, Tiov, 10, /ir. 209.
Bufjo von Lütow zu Grabow, Knappe, verfchreibt dem
Magifter Cord Snuver, Dicar an der Marienkirche zu
Kübel, für 375 ME. lüb. Pf. eine jährliche Rente von
22 MM. aus Bafendorf, Dies und Gammelin, unter
Dorbehalt der Wiederlöfung.
Ik Busso Lutzouwe Hans sone, knape, wonaftich to
Grabow, bekenne vnde betuge — — — — — — — —
Alze wy Hennyngh' Stralendorp to Kriuitze, Helmich van
Pentzen to Gorlosen, Olrick van Pentze to Plone,
Clawes van Pentze to dem Redeuine, Hinr. Berssze to
Rambow, Vicke vnde Joachim Bulouwe to Plusschowe vnde
Hinrick Bulouw to Gantzkouw, knapen, lauen vnde seggen
vor vns vnde vnse eruen myt deme suluen Busso Lutzow
Hans sone, houetmanne, vnde myt sinen eruen myt sameder
handt vnde eyn jslick vor vns allen vngesceden dem erbenom.
Mester Korde vnde sinen nakamelingen efite hebbere desses
breues myt erem wyllienn, geistlick offte werlick, jn gudenn
205
truwen, steden vnde vasten louen, vnvorbroken to holdende
jn aller wyse 'vorbescreuen ane alle argelist; des to orkunde
vnde sekerer tuchnissze der warheit alle stucke vorscreuen, so
hebbe ick Busso Lutzouw erbenom. houetman myn jngesegel
vor my vnde vor myne eruen vnde wy medelouere alle vor-
» benomet vor vns vnde vnse eruen vnse jugesegele wytlyken
vnde eyndrachtlyken hengen laten an dessen breffl. Ghegeuen
na der bort Christi vnses heren veerteynhundert vnde darna
jn deme eynvndetachtigesten jare vp sunte Martens auendt des
hilligen bisscuppes.
Ya einer beglanbigten Abfchrift im Haupt-Urhive zu Schwerin.
nn
1481. Xov, 11. ‚ Zr. 210.
Ao. domini MCCCCLXXXI Martini ep. don wort ghewiget.
de olde wismersche kerchoff van bischop Nicolaus Pentze
bischop to Zwerin un des andern jares wart- ghekoren ‚bisckop
. Conradus Loste in sine stede un makede dat stichte quit vn
vrig un losede alle de. haue un breue wedder, de dar sine
vorvare utesettet hadde.
ah einer Note in einem Copialbuche der St. Hicolaifirche zu
Wismar. Gedr. in medl. Jahrb. für Gefch., Jahrg. 2, pag. 190.
.. en
(1482. Mai.) Zr. 211.
In dersulven tyd umme dat beghyn Maji starf bisschop
Pentze van Sweryn. He was, unmechtig vp eynem bene,
doch was he eyn erbare kloeck here, vnde na em wart ghe-
koren doctor Conradus Lost, van .der Wysmar bordich,
visitacionis Marie. He was eyn domhere tho Lubeke vnde
‚Sweryn, vnde hadde darto knuppel lene ghenoch.
Aus Detmars Chronif, II, S. 427.
a a u
206
1483. Xov. 8. *: - 25, 319,
Ulrih von Pent, Kords Sohn, zu Redefin, Knappe,
verfauft den DPicarien der St. Jacobifirche zu Kübet
wiederfäuflich eine Rente von 7 ME. aus feinem Erbe
im Dorfe Scharbow im Kirchfpiele Hagehow für
100 Mt. Iüb. (WUuszug.)
Ick Olryck van Pentzen, knape, Kordes sone, wanaftych
to dem Redevyn, bekenne vnde betuge apenbar in dessem
breue vor alle den, de ene zen edder horen lesen, dat ick
vryes wolberaden modes vor my vnde myne eruen rechte
vnde reddelyken vorkoft vnde vppelaten, vorkope, vplate vnde
uorlate myt kraft desses breues den erliken hern vicarien in
sunte Jacobes kercken bynnen Lubeke allen ghemenlyken vnde
. allen eren nakomelyngen vor hundert mark lubesch, de se my
in gudem grauen gelde to myner noge vul getellet vnde be- |
talet hebben, de. ick vort in myne vnde myner eruen nottroftyge
nüdt gekereth vnde vthe gheuen hebbe, souen mark jarlyker
ewygher renthe guder pennynge in vnde vth mynem erue in
dem dorpe Scharbowe in deme kerspell tho Hagenowe in dem
stichte to Sweryn', dat nu buwet vnd bewanet Beneke Myrowe,
vnd allen des erues tobehorynghe, bewechlyck vnde vnbe-
wechlyck, alsz yt bynnen vnde buten vpp synen veltmarckeden
vnde endesceden begrepen is, myt allen ackeren, holteren,
wyschen, weyden vnde wateren vnde rychte, ouersten, myddel-
sten vnde sydesten, yn hals*vnde jn hant, myt gantzem eghen-
dome, myt aller nudt vnde vrygheyt alsz myne voruaren vnde
ick dat sulue erue je vryest ghehat hebben, nychtes buten to
beschedende, vnde desse vorscreuen souen marck rente scal
vnde wyl yck Olryck van Pentze vorbenomed vnde myne
eruen vpp vnse egene koste, arbeyt vnde euentur den vorbe-
nomeden hern vicarien in sunte Jacobes kercken vruntlyken
207
geuen vnde. betalen bynnen der stadt Lubeke alle jar in den
achtedagen sunte Martens des werden biscoppes vnuortoghert
vnde vnbeworen. — — — — — — — — — — — — i
Also hebbe jck see vor my vnde myne eruen in der vere vnde
vredesamen besyttynge des suluen erues vnde gudere, renthe
vnde houetsummen, wytlyken ghevoret vnde ghesettet vnde
wyse vnde sette szee dar jn myt kraft desses breuess, — —
— — — —. Jodoch hebbet se my vnde mynen eruen der
gnade ghegunth, dat wy de vorscreuen renthe alle jar jn den
achtedagen sunte Martens vor hundert marck lubesch wedder-
kopen mogen — — — — — — — — — — — — — .
Wy synt ock plychtich, en den wedderkopp in den achtedagen
to Pynxten tovorne wytliken to vorkundygende vnuorsumet
vnde en denne vppe de vorkundigeden tydt nochaftyge
entrychtynge sunder eren scaden to donde van allen dyngen
vnbeworen. Alle desse vorscreuen stucke vnde eyn jslick by
syck laue ick Olryck van Pentzen vorben. vor my vnde
myne eruen myt vnsen truwen medeloueren, alse wy: Detleff
Parkentyn tom Lutkenhaue in dem kerspel to Dartzow, Olryck
van Pentzen, Helmoldes sone, wanaftich to Plone jn dem
lande to Holsten, Olryck van Pentzen to dem Redevyne,
Vollerdes sone, vnde Hartich van Bulowe, Hartiges sone,
wanaftich to Wedemedorppe jn dem kerspell to Grambouwe,
knapen, lauen vnde seggen vor vns vnde vor vnsze eruen
myt dem suluen Olryck van Pentzen vnde myt synen eruen
vngesceden myt samender hant myt allem richte voruolget
vnde eyn jslyck vor vns alle den vakenomeden kern vicartis
in sunte Jacobes kercken bynnen Lubeke — — — — — ;
in guden truwen myt gantseme louen stede vnd vast to
holdende in aller wyse vnde mate, alse vorscreuen is — —
— — — —. Des to groterer bekantenysse vnde bewarynge
hebbe ick Olryck van Pentze houetman vnde wy medelouere
alle vorbenomet hebbet vor vns vnde vor vnse eruen vnse
jnghesegele myt eyndrachtygen guden wyllen wytlyken henget
an dessen brefl. Geuen na gades bort veerteynhundert jar
208
vnde darna jn deme dreevndetachtigesten jar an deme dage
Wilhadi des werdygen byschoppes. .
ad einer beglaubigten Abfhrift im Haupt-Ardive zu Schwerin.
u
1484, Oct. 31. Kübel. Ur. 213.
Der Knappe Ulrich von Pent, Helmolds Sohn, zu
Plön, verfauft wiederlöslih eine Rente von 36 ME.
lüb. aus feinen Hufen, Erben und Antheilen in den
Dörfern Scharbow und Pätow den Dicarien der
St. Jacobifirche zu Lübef für 600 Mit. lub.
Ick Olryck van Pentzen, knape, Helmoldes sone,
wanaftich to Plone in dem lande tho Holsten, bekenne
vnde betuge apenbar in desseme breue vor alsweme, dat ick
myt vulbort alle der gennen, derer vulbort hyr van rechte to
behorde, vor my vnde myne eruen vryes wolberadenen modes
rechte vnde reddelyken vorkoft vnde vppelaten hebbe vnde
uorkope, vplate, vnde vorlate myt kraft desses breues den
erlyken vnde erbaren heren allen ghemenen vicarien in sunte
Jacobes kercken bynnen Lubeke, jegenwardigen vnde allen
eren nakomelyngen, vor soszhundert marck lubescher pennynge,
de se my an guden grauen pagemente to myner noghe wol
ghetellet vnde betalet hebben, de ick vort in myne vnde
myner eruen nottroftige nüdt gekeret vnde vtegeven hebbe,
soszvndedruthtich marck jarlyker ewyger renthe lubescher
pennynge in vnde vth mynen houen vnd eruen vnde andele[n]
in den dorpen Scharbowe vnde Potkowe, dede belegen synt
in dem lande to Mekelenborch in dem kerspel to Hagenowe
vnde in der vogedye to Haghenowe des stichtes to Razeburch,
wylker houen vnde eruen vnde andeell nu tor tydt buwen,
bewanen vnde besytten in dem dorpe tho Potkowe Hans
Eggerdes, dede alle jar gyft vyfi marck pacht vnde denst,
209
vnde Hermen Dreyger veer marck vnd veer schyllynge pacht
vnde denst, vnde de haue acker, de gyfit alle jar twe marck
twe schyliynge; vnd in deme dorpe Scharbouwe van deme
erue, dar Gherke vppe wanet, sosz marck myt der vtervar;
de sulue Gerke gyft noch druddehalue marck van Hynryck
Euerdes erue; Harmen Blancke gyft sosz mark myt der
vtervar; Mychel Grotekop souedehalue marck twe schyliynge
myt vtervar; vnde in alle desser vorscreuen dorperen erue
vnde houe tobehoryngen, wechlyck vnde vnbewechlyck, alse
dat bynnen vnde den veltmarckeden buten in synen enden
vnd sceden begrepen synt, myt allen ackeren, holten, wyschen
vnd wateren, myt aller gruft, droge vnde nath, myt allem
rechte vnde rychte, myt aller nüdt vnde vrygheyt, alse my[ne]
vorvaren vnde jck desuluen erue vnde houe andeel jee vryest
ghehadt hebben, nychtes buten to bescedende. Vnd desse
vorscreuen soeszyndedruttich marck renthe scholen vnde wyllen
jck Olryck van Pentzen vorbenomed vnde myne eruen uppe
vnse egene kost, arbeyt vnde eventur den vorscreuen hern
vicarien in sunte Jacobes kercken tho Lubeke jegenwardigen
vnde eren nakomelyngen vnde den wytlyken hebbern desses
breues myt erem wyllen bynnen der stadt Lubeke vruntlyken
betalen alle jar in den achtedagen sunte Martens des werden
byscoppes vnuortogert vnde vnbeworen ere wy jn den vor-
screuen houen, eruen vnd andeell jenyges dynges to voren
bruken ofte neten, — — — — — — . — — — — i
Doch so hebben se my vnde mynen eruen der vruntscop ghe-
ghunt, dat wy de vorscreuen renthe alle jar in den achtedagen
sunte Martens vor soszhundert marck lubesch wedderkopen
mogen — — — —, den suluen hen vicarien vnde eren
nakomelyngen vnde den hebbern desses breues, alse vorge-
screuen ys, den houetsummen myt der plychtigen renthe vnde
myt allen sculden, kosten vnde scaden bynnen der stadt
Lubeck to samende to betalende myt guden grauen
pagemente (to betalende), alse denne dar sulues ghenge
vnde [gheue] ys, „Alle klene vnde hale gelt buten besceden
14
210
en des jn betalynge nycht to bedende. Wy syn ock plychtich,
en den wedderkopp vnde jn den veer hylgen dagen to Pynxten
to vorne wytliken to vorkundiegende vnuorsumet — — --.
Alle desse vorscreuen stucke samelycken vnde eyn jewelick
besundergen laue jck Olrick van Pentze, knape, vorbenomed,
vor my vnde myne eruen myt vnsen getruwen na gescreuen
medeloueren, alse wy Detleff Parkentyn, wanaftich to dem
Lutken Haue jn dem kerspell to Dartzowe, Bernt van Plessen,
hern Berndes sone, to dem Grundeshagen jn dem kerspell to
dem Klutze, Cord Sparlynck to Gutowe jn dem .kerspelle to
dem Dammeshagen, Olryck van Pentzen, Volredes szone,
wanaftich to dem Redevyn jn*dem kerspell to der Jabelen,
Olryck van Pentzen, Kordes szone, vnde Clawes van
Pentzen, Olrykes szone, beyde wanende to dem Redevyn
jn dem kerspell to der Jabellen, Hans van Pentzen, Olrykes
szone, to Totdyn jn dem kerspell to Hagenow, alle knapen,
lauen vnde seggen vor vns vnde vnse eruen — — — den
vorscreuen hern vicarien — — — stede vnde vast vnuor-
braken to holdende — — —.' Des to merer bekantenisse
— — — hebbe wy houetmanne vnde medelouere — — —
vnse jngesegelle wytlyken gehenget an dessen brefi, de ghe-
geuen vnde gescreuen js na der bordt Cristi, vnses her,
dusent veerhündert darna jn den veervndetachtigesten jar an
alle gades hylgen auende jn der stadt Lubeke.
Yady einer beglaubigten Abfchrift im Haupt-Ardhive zu Schwerin
u ne en nt
1485. Juli 14. Qr. 214,
Johannes, Bifhof von NRatseburg, bejtätigt eine von
Hans Danfward, genannt Fifcher, Bürger der Stadt
Kübel, zweds Gründung einer Dicarei in der Kirche
zu Hagenow gemachte Schenfung einer von Hans von
all
Pens aus deffen But Toddin für 220 ATE. lüb, er-
fauften jährlichen Rente von 13 ME. lüb,
—_——— — — Johannes, Dei et apostolice sedis gratia
Episcopus ecclesiae Raceburgensis, — — -— — ad notitiam
omnium et singulorum, presencium et futurorum, deducimus
per presentes, quod in nostra constitutus presencia honestus
vir Hans Danquardes, alias Fischer, citis Lubicensis, singularem
ad ecclesiam parrochialem opidi Haghenow nostre diocesis
deuocionem gerens, suppliciter desiderans, Deum et Dominum
nostrum, qti cuncta largitur de bonis suis, agnoscere et gracias
eidem agere, In remissionem suorum pectamiaum [sicl], ac pro-
genitorum suorum animarum ob salutem Deo et nobis Tredecim
"marcarum lubicensium denariorum perpetuos annuos redditus,
A valido famulo Hans de Pentzen dicte nostre diocesis In °
Curia sua Toddyn, in parochia Haghenowe, supradicta, pro
dutcentis et viginti marcis lubicensium similium denariorum in
dicta Curia Toddin et promptioribus bonis et partibus ad
ipsam Curiam spectantibus et adiacentibus emptos et comparatos,
et singulis annis per eundem Hans de Pentzen soluendos,
prout in litteris contractus emptionis et vendicionis desuper
confectis plenius continetur, pro dote unius no[u]e vicarie per-
petue, in dicta parochiali ecclesia Haghenowe instaurando pure
propter deum, et liberaliter obtulit, donavit et assignavit, suppli-
cans nobis humiliter et deuote quatenus in et ex dictis Tredecim
marcarum lubicensium perpetuis reditibus ac alijs prouentibus,
in futurum apponendis per Incolas dicti opidi Haghenowe
ceterosque parrochianos ibidem inferius designandos, vt puta
ex vna quaque domo seu hereditate infra limites tocius
parrochie Haghenow quartam partem vnius modij siliginis,
quam singulis annis infra octauas sancti martini Episcopi et
confessoris soluere tenebuntur, et sint- astricti, prout latius
continetur in litteris principum dominorum magnopolensium ac
proconsulum et consulum in dicto opido Haghenow coram
nobis productis vnam nouam perpetvam vicariam in seepedicta
14*
212
parrochiali ecclesia opidi Haghenowe, In honorem dei omni-
potentis, eiusque matris, benedicte et gloriose virginis Marie,
sanctorum Andreee apostoli, Erasmi martyris, et Katherine
virginis, In et ad diüini cultus augmentum de nouo fundare,
creare, erigere, Instaurare et autorisare dignaremur. Nos igitur
— — — — — — vnam perpetuam nouam vicariam in dicta
parrochiali ecclesia Haghenowe auctoritate nostra ordinaria et
diocesan de nouo fundamus, creamus, erigimus, instauramus,
autorisamus et in nomine domini confirmamus, — -= — —.
Datum et actum lubecae In curia episcopali ibidem. Anno
a natiuitate domini Millesimo quadringentesimooctuagesimo-
quinto, Indiction® Tertia, die vero (Juartadecima Mensis Julıj,
mane hora tertiarum pontificatus Sanctissimi in christo patris
et domini nostri, domini Innocencij, diuina prouidencia Pape
octaui, Anno eius primo; presentibus ibidem honorabilibus
viris dominis wilkino Meyloff, Johanne Arnoldi, presbyteris,
Bremensis et Lubicensis diocesis, et Henrico Koster clerico
vxorato lubicensibus testibus, ad premissa vocatis pariterque
rogatis. [Notariats-Vermerk: Radolphus Scoppe clericus Race-
burgensis. (L. S.)
ah dem Original im Haupt-Ardive zu euftrelit.
1485. Oct. 11, Eldena. Yir, 215.
Magnus und Balthafar, Herzoge zu Mledlenburg,
fchlichten die Zwiftigfeiten, welche zwifchen dem Propit
und dem Lonvente des Klojters Eldena einerfeits, und
bennede Pens, Inhaber der Burg zu Gorlofen, anderer-
feits, wegen einiger Güter und Dörfer bejtanden haben.
Wii Magnus vnnd Baltasar, gebruder, van Godes gnaden,
Hertoghen to Mekelinburg etc. — — -—-, bekennen apenbar,
betugende — — —, dat wii twischen dem werdighen heren
Hermann Sluter, prawste, vnnde gantzen Couente des closters
213
Eldena vppe de enen vnnde den duchtigen vnsen getruwen
Henneke Pentzen, nu tor tide de borch Gorlosen
ynhebbende, vppe de anderen siden, vmme etliker
twisticheit vnde twedracht see der guder vnnde dorper
haluen hadden, alze benomeliken: Lipe, Stuke vnnd Grittel
vnnde ok veer haue bynnen Gorne, gededinget, gehandelt
vnnd se gantz vnde* entliken vmme vorscheiden vnde vnvor-
Breckliken to holdende vorewyget hebben, na disser näge-
screuenen wise! Alze dat sodane dorper vorbenant, alze:
Lipe, Stuke vnnd Grittel, de vor desz gnannten Pentzen
tiden pleghen to Gorlosen tor borch to denende, nu mermalsz
to ewigen tiden mit alle quith vnnde frii mit richte, dinsten,
mit aller plicht vnnde tobehoringe nichts vthgenamen, scholen
bliuen by deme gnannten closter tor Eldena, sunder ienigherleye
beszwaringe des gnannten Henneken ofte siner .nakamelinge
tho Gorlosen, bohalue de veer haue bynnen Gorne, de wii
vor den dinst der vorgescreuenen dorper deme vpgnannten
Henneken vnnde sinen nakamelingen tor wedderlaghe to
gededinget hebben, also dat Henneke Pentze vnde sine
nakamelinge vorbenannt der veer haue sick bruken schal
vnnde inne hebben richte vnnde dinst, heten vnde vorbedent,
vth vnde inrident glick anderen eren naberen, vthgenamen
de pacht, rockhoen vnnde dat richte bynnen thuusz, vplatent
vnd afflatent, dat schal alles blyuen by deme gnannten closter
vmbohindert. Hiir anne vnde ouer sinth geweset de duchtigen
vnse leuen getruwen, Clausz Lutzow, marschalk, Achim Scher-
pinck, Hennicke Balch, vnse knechte, vnnde her Jurgen Lange
vnse Capellan vnde meren dede tugesz vnde louen werdich
senth., To orkunde halben etc. — — — — — — — — .
— — — gegheuen — — — tor Eldena am dinxstedage na
Dionisii nha der borth "Cristi veerteynhundert darna im vieff-
vndachtentegisten jare.
Ya dem Original, auf Pergament, im Haupt-Achive zu Schwerin.
Ungehängt an einem Pergamentftreifen ein rundes Siegel des Herzogs
Balthafar.
214
1487. Nov. 16. Schwerin, Zr. 216.
Magnus und Balthafar, Berzoge von Medlenburg,
verjchreiben fich dem Eimefe Scheftedt zu Mehmten auf
1000 Mt. lüb., die er den Pogmifchen für Schasung
hat geben müffen, auf 90 gute ME. für 2 Pferde,
welche ihm die Pogwifchen genommen haben, und auf
60 MR. lüb, Rente, im Ganzen auf 1150 gute ME.
(Uuszug.) j
—_— oo Dat wy edder vnnse eruen sodanns
holden willen effte scholen vnnde in der betalinge nicht
sumich werden, hebben wy Eymbeken vorgnandt vnde sinen
eruen to borgen gesettet den gestrenngen vnnde wollduchtigen
mit etliken vnnsen rederen, alle vnse liuen getruwen, benom-
liken er Mathis van Bulow, ritter, Johanns Sperlingk, Wiperdt
vnde Helmeth vedderen genandt die Plessen, Vlrick vnnde
Henneke vedderen genandt die Pentzen, Curdt Sper-
lingk, Mattis van Ortzen, Jacob Vosz, vaget to Swerin, vnnde
Henneke Rauen. — — — — Geuen to Zwerin, am frydage
na Martini, na Christi gebort dusent vierhunderth darnah im
souenvndeachtigesten iaren.
ad dem Original, auf einem durdfchnittenen Pergament, im
Haupt-Urhive zu Schwerin. An Pergamentbändern hangen die Siegel
der Herjoge in rothem, die Siegel der Bürgen in grünem Macs. Die
Siegel von Mathias v Bülow, Ulrih v. Pent, Curd v. Sperling
und Bennefe Baren fehlen; alle Sieael find ftarf zerdräct und faunr in
den Schilödzeichen erfennbar. Gedr. bei £ifh, Gefchl. v. Verten, IIb.,
"Ar. 295, $. 277/278.
215
(1437.) Ur. 217.
Henneße von Pens, Lords Sohn, urfundet, daß
er an Wiperts von Pleffen Stelle an für
Ulrih von Pens leiften wolle.
Ick Henneke van Pentze, Cordes son, wonafftich
to Redeuin, bekenne apenbare vnnde betughe in desser
scrifft vor alswem, dat ick an des duchtighen knapenn Wipert
van Plessenn stede byn gheghan vnnde vor Olrick vann
Pentzen houetman vorbenomet hebbe ghelauet vnnde jeghen-
wardighenn loue an desser scrift myt mynen medelauerenn
in aller mathe vnnde wyse vnnde alle articule, alse in dem
vorscreuenn houetbreue begrepenn vnnde beroret synth, vnnde
en 'jewelk besunderen myth ener samendenn handt vnnde en
vor, alle, stede vnnde vast to holdende sunder jenigherleye
insaghe, wedderrede offte :behelpinghe jenighes. Desz tor
tuchnisse hebbe ick, myn ingheseghele witlikenn ghe-
hen[gelth [an] dessen breff; ghegheuenn vnnde schreuenn so
vorberorth ys in dessem houetbreue.
Ya einer beglaubigten, undatirten Abfchrift im Haupt - Archive
zu Schwerin.
1487. Dec. 28. Tr. 218.
Katharina, Detleff Parfentin’s Wittwe, ftellt an Benedicta,
. Woldemar Preen’s zu Turow WMWittwe, eine bürgliche
Schuldverfchreibung aus ber 118 ME, üb.
Ick Katherina, szelige Detleff Parkentins naghelatene
wedewe, wanaftich tome Lutkenhaue, bokenne vnde botuge
apenbar vor alszweme, dat ik myt mynen kinderen schuldich
bin vnde myt eren eruen, van wegen mynesz seligen Detleff
Parkentinsz rechter witliker schult, der erliken frouwen vor
216
Benedicten Prens, Woldemar Prenes to Turouw szeliger decht-
nisse nalaten wedewe, vnde eren eruen hundert vnde achteyn
lubesche mark houetsummen, dar. vor vij lubesche mark rente
m . Alle disze vorschreuen stucke vnde
articıde laue ik, Katherina mit mynen kinderen — — — vnde
myt minen truwen medeloueren, also: Berndt van Pletze tom
Grundeshaghen, Wypert van Pletzen to Grotenhaue, Hanneke
van Pentze to Gorloszen, Vicke Stralendorp to Preens-
berghe, lauen vnd segghen alle myt ener szamende hant vor
Benedicten vorbenomend — — — — an guden truwen stede
vnde vast to holdende — — — — — — —, dGeuen vnde
schreuen — — -—— in den jaren vnses heren veerteynhundert
iar darna in deme souenvndachtigesten iare in der vnschuldigen
kindere dage.
Ya dem Original, auf Pergament, im Banpt-AUrchive zu Schwerin.
Die angehängt gewefenen Siegel find nicht mehr vorhanden.
EEE Er
1490. Dec. 30, Schwerin. "Ar. 218.
Magnus und Balthafar, Gebrüder, Herjoge zu Mledlen-
burg, verfaufen wiederlösiih an frau Katharina,
Claus von Penten Wittwe, und an deren Sohn,
Claus von Pens, SO ME. lüb. jährlicher Rente aus
den Sinfen, welche die Fürften von dem KRathe zu
Badebufch erheben.
Wy Magnus vnnde Baltazar van gots gnaden hertogenn etc.
‘bekennen apenbar — — —, dat wy mit wolbedachten guden
willen vor‘ dertheynhundert margk drevndedortich marck vif
schillinge vnde ver pennynge Lubscher munte, die vns rede
betalt vnnde vort in vnnse vnde vnnser erbenomede herschop
nutte witliken gekamen sint, vorkofft hebben, vnde vorkopen
217
.
in vnde mit craft dits briues der erbarn vnnser lieuen an-
dechtigenn vnnde getruwen Katherinen, Clawes van Pentzen
zeliger nagelattenn wedewen, vnde Clawes van Pentzen, eren
sonen, vnde rechten eruen, 'edder den hebberen desses briues
mit erem willen, sie sin gestlick efte wertlik, achtentich marck
geldes jarliker renthe lubescher weringe in vnde vth den tynsen,
die wy alle jar by vnnde mit deme rade to Gadebusch, vnsen
lieuen getruwen, hebben; — — — — — — . ‚Gegeuen to
Swerin am middeweken na Thome Cantuarensis, na Cristi
gebort dusent verhundert darna im negentigesten jarenn,
« Nadı dem Original, auf Pergament, im Hanpt-Ardyive zu Schwerin.
Das Siegel des Herjogs Magnus fehlt; das Siegel des Herjogs Balthafar
ijt noch vorhanden.
®
ey you
1491. Dec. 30. Schwerin. Tir, 220.
Ein landftändifches Schiedsgericht beftimmt einen Termin
zu Heubrandenburg auf den 14. Febr. 1492 zur Unter:
fuchung des Streites zwijchen den Herzogen von Mledlen-
burg, an einem, und den Brüdern Ritter Bernd und
Lüdefe Malsan und ihrem Detter Bernd Malsan, am
anderen Theile, über mehrere landesherrliche Berschtiame
an einigen von den WMaltan befeflenen Gütern in den
Dogteien Stavenhagen, Penzlin, Maldyin und Waren,
und über die Güter Zwiedorf und Brefen, welcdye die
Sandesherren nad dem Ausfterben der Wuften und
Parfenow als heimgefallene Lehen in Anfpruch nehmen.
(Uuszug.)
Wy her Niclawes Hane, her Hinrik van der Lue, her
Mathias van Bulow, her Hinrick van Plessen, ritter, her Johan
Tun, deken to Gustrow, her Johan Berner, kerckhere to Gade-
218
D s
busch, Johannes Sperlingk, Hermen Kerckdorp, Wipert van
Plessen,, Siuert van Örse, Cort Sperlingk, Lutke Moltke,
Henneke Pentze und Henneke Basse mit mehr vnser
gnedigenn herenn rederen, gestlfk vnd wertlik, behorlicke
vnnd angenamede, bewillede vnnd bewulbordede richter desser
nagescreuen sake, bekennen in macht desses recesses, dat vor
vns in sitterdem gerichte gekomen sint de irluchtigen, hoch-
gebarnen forsten vnnd heren heren Magnus vnnd Baltasar,
gebroder, hertoghen to Mekelenborch — — — — — — ;
Geschen vnnd gegeuen to Swerin, ame fridage negest vor
deme 'nien iare, anno etc. XCI”*
®
Nah dem Original, auf Papier, im Baupt-Urchive zu Schwerin.
Gedr. bei Kifh, Geil. v. Maltan, IV, Ur. zı1, S. 209/210.
ET T
1492, März 10. Yeuhaus. Tr. 221.
Johann, Herzog von Sachjen-Kauenburg, befchwert fi
bei den Herzogen Magnus und Balthafar von Medlen:
burg über angeblich von den Pengen und deren Unter-
thanen in der Kraag und in den Gubhtiger und Feeter.
Hölzungen verübte Brenzverlegungen und Ausfchreitungen.
Hochgebornn furstenn, fruntliken leuen ohme. Alsz denhne
am latesten juwe leffden etliker twistunge vnd schelinge haluen,
dede twischen vnnsz vnnd den van Pentzen etliker schede
haluen irwosszen ys, an vns hadden geschreuen, so dat wy
derhaluen na juwer leffden bogeren tiegen juwer leue redere
de vnszenn, szodanne schede toboseynde amme frydage nigest
vorgangen vor vastelauende scholden byschikken vnnde szo-
danne schriffte vppe den middeweken vor vastelauende tiegen
den auendt vppe vnnszem haue tomme Swartenbecke erst by
vns erlangeden, darseluest wy alszdho fan vunszen reden sust
.
i | 219
nehmande by vns enhadden, so dat wy vppe dat mall
enszodans szo kortes nicht mochten boschikken, alsz juwe
leue vth vnnszenn vorschryfiten woll vterker hebben vor-
nhamen, vnnde juwer leue dar by tokennende geuen, dat wy
de vnnszenn des sonauendes vor Inuocavit titlich to fromiddage,
szodanne schede toboseende, an juwer leffde redere wolden
vorschikken, deme szo natoghande vnde juwer leue tho willen
syndt wy alsz. gistern frydage personlick dar by gekamen,
vppe dat wy seluest alle gelech deste beth boseyn vnnd juwe
leue redernn eyn egentlick vnde bewiszlick gestaldt dar fan
vnderrichten, beghan vnde seggen mochten laten, vnnde hebben
de eldesten hir vmmelanges wonafftich vth den dorpernn dar
by genahmen vnnde szodanne schede, alsz de alle by eren
eeden beholden "willen, boseyn vnde recht gegan vnnde jnt
eerste by Pretem, dar juwer lefide schedinge vnnde de
vnnszenn tosamende kamen, beteuget, dar denhne marcklike
mallbome, der ok veyll syndt, de eyne by deme andernn szo
nha, dat men de olden schede enkede seyn vnd marcken
mach beth vppe de Tzude, vnnde villichte szodanne mallteken
by mynschen denkende nicht mogen gemarket vnnde houwen
szin. Sust, leuen ohme, na dem aueschede hebbnn wy vnrisze
redere alsz huten dar by geschikket, ouerst fan juwer leue
rederen, ok. fan den Pentzen, dar nehmandt tor steden ge-
west was, weten ouerst nicht, in wat meninge enszodanne
mach weszenn afigestald. Ok leuen ohme klagen wy juwer
lefiden auer der Pentzen lude, so alsz denhne juwer leffden
bewust, am latestenn bospraken ‚wart, dat me in den holtingen
syck des houwendes genszlick entslan scholde, szo lange men
der auer tosamende geweszenn, de schede boseyn vnde dar
auer furder gehandelt hadde, dar enbauen hebben de seluesten
ere lude, alsz beszundernn de fan Bralstorpp, myt eren
medehulperenn vppe dem vnnszenn woll bauen twe edder.dre-
hundert foder eken vnde elren holtes»gehouwenn, vnnde dar
fan vppe dem vnnszen jmm seluesten holte eyne brugge ge-
lecht, jn wat meninge dat geschen sy, kunnen wy szo grunt-
220 2
liken nicht ermarken, dahn alleyne vornehmen wy woll, dat
se auer de brugghe, wanner ydt buten den winter qweme
vnde wegk wurde, glick se nhu jmm froste dohn, vnnsze
holtinge myt walt vorhouwen, vorsoren vnnde vorhaten
woldenn. Ok vth der fan Gudietze vnde Setze feltmarke
holtingen vnde rechte vppe desse- side der Suden, dat doch,.
alsz der Pentzen lude vns woll tostan, ydt vppe dem
vnnszenn ys vnde derhaluen niwerlde boswer gehadt hebben,
hebbenn se doch eynen marckliken vnde groten deyll holtes
gehouwen vnde auer de Suden enwech gebracht. Ok leuen
ohme klagen wy juwen leffden noch furder, dat dersuluesten
var Pentzen lude myt gewalt sunder schuldt vnnde vnuor-
klaget in vnnsze dorpere szin geuallen vnnd de vnnszenn
hebben vtgepuchet, alsz nomptliken to Laue hebben se eynen,
genompt Hanborgen, vth szinem husze genahmen eyne exsen,
eynen fruwen hoyken, eynen ketell, dar men dre emmer
waters in dohn mochte, eyn swynspet vnde eyn snydemest,
vnnde Hannsze Dreyger darseluest wonaftich ... . . vnde eyne
exsen, vnd Hanneken Ficken eyn h[and!bilen, fiurder hebben
se eynem vor Lake, genompt Fritzenn, vthgepuchet vnde wesz
fan’ dem szinen genahmen; vor deme alles bidden wy juwe
leue fruntliken alsz vnnsze leuen ohme, de Pentzen vnde de
erenn ernstlick vormogen, vnde szo hebbenn se denn vnnszenn
dat ere weddergeuen vnde vnsz vor sulken schaden, hon vnde
smaheyt gelick vnnde wandell dohn, szo veyll vnnsz myt
rechte vnnde bost .. . . horen mach, vnnde dat szodanne
aueruall vnde schade furder,moge vorbliuen, weret dem szo
nicht gesch[jege] den vnnszenn dat ere „on genahmen nicht
wedder wurde, ok dat affgehouwen holt nicht wedder tor
stedenn gjebrach|t edder betaldt mochte werden, effte szodanns
furder noch mehr geschege, kunnen juwe leue ermarcken, de
not... . vnsz darto wurde bodrengende, dat wy desz vppe
de lenge nicht vorduklen mochten, juwe leue hir jnn syck
gudtwillich mochte erfynden laten, dat willen wy alle tydt
myt vnnszenn fruntliken densten |ge)rme vordehnen.
221
Datum tomm Nienhusze amm sonauende vor Inuocavit
Anno domini etc. nonagesimo sec|undo) vnder vnnszem signet.
Johagn vann gots gnadenn hertoge tho
Sasszen, Engern vnnde Westphalen, des
hilligen Romeschen rikes Ertzemarschalck
etc,
Nah dem ftarf durchlöcherten Original, auf Papier, im Banpt-
Archive zu Schwerin. Siegel nicht mehr vorhanden.
1492. Juni 17. Kübec, Tir. 222,
Die gemeinen Dicarien der Kirchen tübeds bitten den
Herzog Magnus von Mleclenburg, diejenigen feiner
Dafallen, welche den Kirchen zu Lübet Held fchulden,
zur Bezahlung der Rente anzuhalten. (Wluszug.)
—_— u wille jwe fruntlike gnade dorch god
vnde dat rechte recht vnse othmodigen klaghe andechtichliken
nemen to herten van weghen der twystinghe scheelaftighen
zake jwer fruntliken ridderscop des landes Mekelenburgh
etliker by namen: Hern Hinrick van der Luü, Henneke
vnde Olrick van Pentzen, Cordes sonen, Luder van
Plessen, Helmich van Pentzen, Marquard Lützow to Prysser,
Busso Lützow to Lü:sow, Hartich vnde Luder de Lutzowen,
Johan Schoetze, Otto vnde Clawes van Boeewolden etc. de
vns armen ghestliken der stad Lubeke vicarien myn den myt
rechte vnse jarliken renthe, de w{y] gotliken vnde rechtighen
nach vororlouen des hilghen Romeschen stols jn ere houen
hebben ghekoft nu mennich jar, teghen god vnde recht myt
eechliker wald sunder alle vnse schuld jeghen zee vnde de
e‘ren hebben entholden, dar afi [den]ne vele van den vnsen
synt voruallen jn vnuorwynliken schaden vnde armod, vnde
222
buthen Lubek vorspilden to vordenende daghelikes brod, dar
ze bi wolmacht den ledemathen cristenmylde hant rekinghe
pleghen to donde — — — — — we me en '
Desser vnser demodighen bede juwer vruntliken gnade eyn'
skriftlike antward. Vth Lubek, Anno domini etc. xcij, des
neghesten sondaghes na Pynxten.
De gantzen ghemeynen vicarij der kerken
to Lubek.
ad dem Original im Haupt-Urchive zu Schwerin.
(1492.') ‚Ur. 293,
Schuldener der domkercken bynnen Lubeke jnn
deme vorstendome to Mekelenborch 'wonaftich_ etc.
(Auszug.)
Hinrik Plagheman, rathman to Gade-
busch, hefft ix mrk. houetstols jn
acket ho» » - 2 2 = 0. . Gadebusch.
Nicolaus van Pentze, prouest to
Rene, heft ij“ mrk. houetstols jn
deme dorpe . Re ra
Luder Lutzowe to Swechowe hefit
ijj° mrk. houetstols in den guderen . Goldenbowe.
Luder Lutzowe de sulfte hefit 1 mrk.
houetstols än den guderen “2. Bobbetzin.
Luder Lutzowe, Wiperdes sone, to
Grabow, hefit ij° mrk. houetstols jn
enem erue ho. . 2 2... Roggendorppe.
vnde jn twen eruen tho . . . . lutken Sadelwetze.
Hinrik Lutzowe jmme lande wWitten-
burch heft j° mrk. houetstols jn dem
haue vnde guderen t0 . . . . . Lutzowe.
Bentzyn.
223
Hans Lutzowe, jmme karspele to I,utzowe
wonaftich, hefft j° mrk. houetstols
jmme haue vnde guderen t0. . . Lutzowe,
Cordt van Pentze to dem Redeuin
heft ij° mrk. houetstols:
jn drey eruen, husen, houen to Besendorpe.,
vnde jn twen eruen, husen etc. to Sargün.
vnde jn twen eruen, houen etc.t0o Kutendorpe.
Hans van Pentze to Toddin heft
j* mrk. houetstols to synem amparte
des dorpes . . . Warsowe,
Hans [vnde] Joachim Pentze heben
j" mrk. höuetstols in der molen, houen
vnde guderen to. , . “ Toddyn.
Hinr. Quitzowe tom Maredashacan hefft
Ixx mrk. houetstols in enem erue
0, ee er a ar Neikderen Khilze,
Summa summarum alle jn der domkercken tho Lubeke:
ij 11j° xciij mrk. viij &.
Nah einer beglanbigten Abfchrift im Baupt-Urchive zu Schwerin.
(1492.) | Yr. 224.
Schuldener des Kalandes to sunte Clemente bynnen
Lubeke. (Auszug.)
xiii. Joachim, Volradt, Helmolt vnd
Cordt var Pentzen, brodere,
wonafftich vppe dem slate to dem
Redeuine hebben iij“ mrk. houetstols
jm gantzen dorpe vnd have t0 „ „ Scharbouwe.
224
xiiijj. Joachim, Volradt, Helmolt van
Pentzen, brodere, hebben L mrk.
houetstols jm haluen kerkdorpe t . Warsouwe,
xvi, Jachim Terneuisse tom 'Terneuisser-
hagen heft j* mırk. houetstols jm
Li
erue 0. 2. 2 2.2.2. 0... Elmenborst.
— — u | (| (—— | — un. — — — —
xxj. Abele van Pentze, saligen Detleues
van Pentze wedewe, vnde Joachim
van Pentze ere sone, bynnen Wytten-
borch, hebben j* mrk. jn twen houen
ackeren vnd twen katen 10 . . . Brahelstorpe
ah einer beglaubigten Abjchrift im Hanpt-Urchive zu Schwerin.
(1492) ' Ar. 225,
Scyuldner der St. Jacobifirche zu Lübef. (Uuszug.)
De Pentzen.
item Vollert vnde Helmoldt brodere varı Pentzen
tenentur vth synen houen Brandes Bolten etc.
©
SUR 2.0.08 26, "en serie DDR
Dat, anno xilij* jm xxxv jJare.
Item Jochim van Pentzen amptmann to Boysenborch
tenetur vth synem gantzen dorppe vnde gude
B(r)andekow.
SUNENE- is Se un ee er, N
Dat. anno xiiij* jm xlj jare.
Item Kordt van Pentzen to dem Redevyn tenetur vth
synen iij eruen vnde houen to Potkow.
BERNIE. 37 - 4 je, ser et a Be DE
Dat. anno xiijj° jm Ixviij ‚are.
225
Item Olryck van Pentzen Kordes szone to Redevyne
tenetur vth synem erue vnde dorppe Scharbowe.
Summ . 2 22000... ce mrk.
Dat. anno xiiij“ jm Ixxxiij jare.
Item Olryck van Pentzen, knape, wanaftich to Plone,
Helmoldes szone, tenetur vth synem haue.vnde
andell Potkow vnde Scharbow.
SUMME - .. nr eat ar ee ar N DEE
Dat. anno xiiij jm Ixxxiiij jare,
Summa xvj® marck lubesch. '
Uad einer beglaubigten Abfchrift im Baupt-Arhive zu Schwerin.
“
sun annnnrnnen
1493, Tr. 226,
Ausgaben für Pferdefutter auf einer Reife des Herzogs
Magnus 1. von Medlenburg. (Auszug.)
Vthlosinge to Czelle vp iij nacht geschen vp j perdt tor
nacht j hymmten hauer facit viij alb. vnde vj A) vor rufoder.
vj perde Volradt Prin vnde Achim
Dessin vor hauer vnde rufoder . jgulden xxvij &.
v perde Gerde Frizen . . . . . jgulden xvij ß. viij A).
in) perde Vllricke van Pentzen . . jgulden vjjj ß.
ij perde xxjx &. Dithloff Kleynowen.
— m u — u en — a nn —
xj perde Er Hartige vnde Bernde van
Bulowen . . 2.202.020... Dj floren xiij ß. ij alb.
iiij perde Henneke Pentz . . . . jgulden viij B.
iiij perde Achim van Bulowen . . . jgulden viij £.
iiijj perde Siuerde van Ortzen . . . jgulden viij &.
— | —— | || (| (m ln mu, m CE (|| m da
vj perde Er Hinrick van der Luhe . ijgulden minus iij &.
vj perde Diderick Ror . . . . . ij gulden minus iij &.
vj perde Hans Pawisz vnde Clawes
van der Luhe . . . . .... ijgulden minus ii) &.
vi Derde Dithloue Parkentin . . jfl. vij ß.
viij perde Fritze von der Sohulenhorg jfl: xvjß.
— nn | | u
— —— m TO ET O1 Dom DE Do [De —
Xad; einem im Haupt-Archive zu Zune aufbewahrten Rechnungs-
buche.,
ae u Zus
1494, Jan. 2. Tir, 227,
Reimar von Blücher verfauft den Domberren und
Dicarien zu Schwerin um 100 rhein. Gulden eine
wiederfäufliche Rente von 9 ME. aus feinem Dorfe
Mühlenbed.
. Ick Reymar Blucher, wanaftich to Ghemmelyn, bokenne
apenbar botughende vor mi, mine eruen vnde vord vor
alsweme,, — — — — — — — — — — -- — — — z
vnde wy Henneke van Pentze to Gorloszen vnde Hans
Pentze to Toddin tor witlicheit hebben ok vnse inghe-
seghele alle hengen heten bonedden dessen breff, Screuen
vnde gheuen na der bort Cristi vnses heren veerteynhundert
darna amme veervndeneghenltig]sten iare, des donredaghes na
nigen iares daghe.
Ua einer notariellen Abfchrift aus dem Unfange des 16. Jahrh.
im Baupt- Archive zu Schwerin. Gedr. bei Wigger, Hei. der Fam.
v. Blücher, I, Ur. 521, $. 447/48.
IE a
227
1495, Tir. 228,
Hir volget na de summarie desses gantzen pand-
registers der lande Sleswick Holsten unde Stormeren.
De slote des hartichdoms to Holsten.
— | an a m sm
— — — — u u —n {u K— mu m mm iii mm
Borch lene to Plone.
I heft Ulrich Pense,
I heft frou Abel Askeberges,
I heft frou Mette Rantzowen,
I vuste stede dede zelige her Johan van Alefelde plach to
hebbende,
I frouwen Annen Persouwen stede,
—— HT m Mi ii me km
[0-0 — —— — — m — —
Gedr. im fchlesw.-holft. Urf.-B. IV, S. 265, Ur, 183.
1495, Zir. 229.
Aus Hans Siver!’s zu NRoftod Rechnungsbuche über
verfauftes Bier. (Auszug.)
Item jntiar xcv ys dit nastande ber vor koft vthe Hans
Syuerdes scepe borgher to Roscke.
Item de van Parchim . . . 2 2.2... xt. [Tonnen].
Item Hinrick Baze . . 2.22 220.0 1
Item de van Gadebuszz . . 2... . Dt
Item de van Malchin . . . . 2 2.2... Jjt
Item de van Brandenborch . . . . . . jt
Item Jachim Goldenbage . . . 2.2.2... jt
Item Hans Pentze. . . . 2 2.2.2.2. jt. Restat.
15*
———__—__ m mm ee a a ai m mem
Item Helmeth van Pleszen . . . 2.2... jt.
Item vth Flintes hollick.
Item den Nigensteder . . . . 2.2.2. Jjt.
Item de van Gadebuz . . . 2.2... jt.
Itam: DIE BeBE.; u. 0 - uni ar Ei
Item Hans Pentzee . . . 2. 2 220.0 J
Item de von Vredelande . . . 2. 2.2... jt
Item Hennigk van der Oste . . . 2... jt
Tem: VD Geo DER... 2.2 0-0 ie De
Item Stefien Bülow. . 2. 2 2 0000. Er
Item Her Hinr, van der Lu. . . 2..." jt
Item de van Swerin . . ». 2» 20. . Jjt
Item Diderick Beuenest . . . 2 22... Jjt
Item Hans Koppelow . . . 2 2 20.2... Jt
Item Hans van Ditten . . 2. 2 2 22.0 je
Item Hartich Baltazar . . . 2.2... ]t. Restat.
ah dem Original im Haupt-Arhive zu Schwerin.
1498, Ttov, 15, Ur. 230,
IJnventarium, weldes an Heine von Penk bei
Antritt feines Amtes als Dogt zu Plau überliefert
worden ift.
Dit nagescreuen tuch hordt in de kakene to Plawe vnde
is vor antwerdet mynes g. h. anghenamen vaghet to Plawe,
Heyne Pentzen, ammı donredaghe na Mertini anno etc. xcviij”.
: 229
xiiij grapen luttick vnd groth.
vij ketel Iuttick vnde groth,
vj tynen vathe.
iii ketelhaken.
] brandtyszeren.
j kesser to “ieme hudevathe.
j szennepmale.
u — | — un mu ee z — —— — u — u |
Vittalge’vppe deme kakenbane to Plawe.
.v hundert -syde speckes vnde iiij syden.
x side wildtbredes.
xxxij spete mit äl jn deme spete v äl.
ij stighe droghe hekede vnde ij.
xxij droghe brassemen.
vij tunne szoltes.
xxvj spete midt mettewusten.
— u — — — — ne —— {u [ur nn —— — —
Aus den Amtsregiftern im Hanpt-Urchive zu Schwerin.
uan An nun annm
1500, | | Zr. 231.
Aufgebot der Ritterfchaft und der Städte Meclenburgs
zur Dermählung der Herzogin Sofie von Medlenburg
mit dem Herzoge, nacmaligen Kurfürften Johann,
dem Standhaften, von Sadjfen, zu Torgau, 1500,
März 1.
Wo vele perde gewest in der reise na Torgow.
Meckelenborg.
perde.
v perde Curdt van Aluensleben.
230 £
Bi Jachim van der Luee to Buttelkow mit sinen vedderen.
AI
v. Reymer Blucher.
iii) Bussze Luttzow, dar to scholen ehfh helpen Hans
vnde Bussze Luttzow tho Bakendorp.
iii) Hans van Pentze to Toddin, dar to schal ehm
helpen Clawes van Pentzen frowe.
v Virick van Pentze.
iljj Ötto vnnde Johannes Sperlinck, Otto schal riden,
— — |, um | — m — — | —
—— di u Me MM ME ME EN ME mm mim MM dm im
Nah einigen Eremplaren im Baupt-Archive zu Schwerin. Gedr.
bei £ifh, Fam. von Behr, Bd. 4,5. 167-169.
1500. Juni 29, Yr. 232.
Virich Pentze, Helmoldes sohne, ilst|) den burgmeister
vnd radtman zu Wittennborch, kirchhern vicarien vnnd kirch-
geschworen 100 mrk. heuptstuell vnnd VI mrk. jerlich rente
schuldig worden, darfur etliche houe zu Scherbauw, die
buwen vnd bewanen alsz junge Titke Mirouw' 4 mrk. vnd
„‚Hansz Grotekop 2 mrk. Burgen: Hannsz Pentze zu Toddinn,
Bartelt Lutzouw zu Pritzier, Tonniesz Blucher zu Wastgouw,
1500, jn dem dage apostolorum Petri et Pauli.
Aus der NRegiftratur der WMittenbüurgifchen Kirchenbriefe im .
Difitations-Protofoll vom I. 1554. Gedr. in Wigger, fam. v. Blücher,
I, ir. 529.
1500. Juni 29, Tr, 233.
Urih von Pens, Helmolds Sohn, zu Wittenburg,
verfchreibt dem Rathe und den Vorftehern einer dortigen
231
Dicarei 6 ME. jährlicher Rente aus zwei Erben im
Dorfe Scharbow für 100 MR.
Wytlick szy alle deiennen de dussen breff seen edder
horen leszen, dat ick Olrick Pentze, Helmedes sone,
wanaftich to Wyttenborch, witliken mit wolberaden mode mit
mynen rechten aruen vorsette vnde late, vorsetten vnde vor-
laten hebbe, in vnde mit crafit dusses breues den erszamen
borgemeisteren vnde radtmannen to Wittenborch vnde den
erszamen vorstenderen seligen her Johan Reutzen [vicarie] be-
nomliken: Hinrick Winkelmanne, Gerken Boeckmanne, Gerken
Mollere, Clawesz Gerdesze vnde allen eren ewygen nakömlingen,
de se an ere stede kesende werden, [sosz] marck geldes jarliker
ewyger pacht jngeldes vnde plege hebbe ick Olrick vorbenomed
entfangen hunderth mrk. houetstols, de my de ersame raedt
vorst[endere] wol to der noge togetellet hebben, de ick vort
an [my] vnde myner rechten afruen] nutte vnd nodt gekefret]
hebbe, dusze vj mrk. vorgescreuen geldes schal de ersame
rfaedt], vorstendere vnde hebber dussen breues mit eren willen
alle jare vpboren jn den achtedagen sunte Martens jn vnde
vth deme dorpe Scharbow van den aruen vnde houel[n]
vnde van al eren ewygen nakomlingen de nu thor tidt bo-
wanen vnde buwen alsze in Hermen Blancken iii) mrk., jn
Hans Grotekoppes ij mrk. pacht in guden geue munte vnde
geldes van alle der ersten pacht vnde geldes, de my vnde
mynen aruen ankomende sint, ick Olrick vnde myne aruen
van en nicht toboren, sunder de erbenomde radt, vorstenders
edder hebber des breues hebben ere vj mrk. vorwech; werdt
ock behofl, so mach de erbenomde radt panden efite panden
laten in den besittren des gudes wens en nodt vnde behoff is
sunder ienigerleie wedderstal, schaden effte broke, vnde de
pande bringen to Wittenborch oder wor en bequemest ist,
eren schaden mede toramen vnde dusze vorgescreuene pacht,
nie vnde olde, mede to nemen lick voruolgendenn panden,
efite se mit allem rechten voruolget szint; ock wil ick Olrick
232
van Pentze mit minen rechten aruen dusze guder waren vnde
enfrien vor alle tosprake geistlick effte werleck vnuorpandeth
vnde vnuorgeuen, ock wil ick se entfrien by den he/r|n van
deme lande lick minen andern güdern, ock dusze bescreuenen
lude benamen oder vorbrant edder wüste wurden, dat godt
affkere, szo dat de vorbenomede radt oder forstenders de for-
screuenen vj mrk. nicht vthquemen, so schal ick Olrick var
Pentze vnnde mine rechteln] aruen szadane vj mrk. betalen
vnnd vtgeuen vt minen redesten gude si®nder alle wedder-
sprake szo lange alsze ick vnnde myne rechten aruen vormane
vnnd vorki'ndige den wedderkop den mi vnnd mine aruen de
vorbenomede radt vnde vorstenders ghegunth hebben vmme
guder fruntschop willen in szodaner wisze: wen ick oder mine
aruen szodane vj mrk. geldes willen wedder frie [hebben),
szo schale wi deme erbenomeden rade oder vorstenders den
wed[derkop] kundigen to sunte Johannis Baptisten dage midd|en]
sommer deme man ens to hus edder to haue entbedende mit
baden effte breuen, wene dat leüet vp beyden parten, vnnd
denne des negesten sunte Martensdage[s] jn den achtendagen
tobetalende hunderth mrk. lub, mit der bedageden rente, beide
olt vnde nie, binnen Wittenborch, efft wort deme rade oder
vorstendern dat b[elquemest ist, vp einen brede, vp einer tidt
an guden herden grauen gelde, alsze to Lubeke vnnd to der
Wiszmer genge vnnd geue ist, wol to dancke vnnd to der
noge vullenkamen wol betalen, vnde woll dusze breff hefft
mit des rades vnde vorstender willen, deme schal he so bo-
hülplick weszen, effte he ene van worth to worden toge-
schreuen were. Alle dusze vorgeser. stucke vnnd erticüle laue
ick Olrick van Pentze bauen schreuen mit minen rechten
aruen vnde mit minen truwen medelaueren, alsze Reimer
Bluchcher wanafftich to ' Gammelin, Olrick van Pentzen,
Cordes szone, wanafftich to deme Redeuine, Jasper
Lutzow wanafftich to Bakendorpe, wy lauen alle mit vnsen
rechten aruen mit vnsen houetmanne bauen screuen mit einer
szamenden hant vnnde de szamende handt to vorne voruolget
233
mit allem rechte, dit stede vnnd faste to holdende deme er-
benomeden rade vnnde vorstenderen in guden tri'wen sunder
ienigerleie hulperede, ergelist, niefinde; desses to einer groteren
tichnisze vnde warheit hebbe ick Olrick van Pentze houet-
man mein ingeszegel vor mi vnde mine aruen mit den inge-
szegel miner truwen medelaueren witliken hengen heten vor
duszen apene[n] brefi, de gegeuen vnnd gescreuen is na der
bort (S) Christi vns[es] heren dusent viffhunderth jn deme
dage apostolorum Petri et Pauli etc.
Yad) einer wenig fpäteren Abfchrift, auf Papier, im Haupt-Archive
zu Schwerin.
en nn nn nn A
1501. Juli 18, Giüftrow. Yir. 234,
Balthafar, Herzog von Mledlenburg, verfchreibt feiner
Gemahlin Margarete, geb. Herzogin von Pommtern-
Stettin, das Schloß Goldberg und jährlidy 1000 rhein.
Gulden aus Stadt und Dogtei Boldberg als Feibgedinge.
(Huszug.)
—_ — — — — Alle vorschreuen stuckke vnnde artykel
eyn yslick by syck rede vnnde laue wy Baltasar, herthoge
vnnde forste vorghescreuen, vor vnsz, vnsen eruen vnnde
nakamelyngen, vnser leuen gemallen frouwen Margareten
bauenscreuen, ock vnsen leuen swager hertych Bugslaffn vnde
syner leuen eruen stede, wasth tho holdende vnnde her na
schreuen, nomelyck her Clawes Hane tho Basedow, — — —
— — — tho ...... lyn, her Matias van Bulouwen to
Pokrenthe, her Hynrick [van Plesse tho Czulowe], rydder,
Dideryck Veregge tho Wokerente, Reymer van Plessen tome
Erpshagen, Clawes Lutzowen marschalck thom Eckhaue,
Syuerth van Ortzen tho Roggow, Dideryck Roer thor Meyen-
borch, Hynrick Rybe tho Galenbeke, Korth Sperlynck tome
Rutinge, Lutke, Clawes, Johan Moltken tome Strytffelde,
Wedege Moltzan tome Grubenhagen, Henninck Hobe tho
234
Watzkow, Jachym Fyneke tho Karow, Jasper Fyneke [tho]
Gnemer, Olryck varı Pentze, Fullerdesz sone, tome
Redeuine, Helmet van Plessen tho Musselmow, Henneke
Basse to Daluitze, Steffen van Bulouwen to Wenyggen, Eler,
Wedewe, Hennyck van Oldenborch to Gremmellyn, Hennyck
Haluerstat to Kampzce, Hansz vnde Klawesz Holsten tome
Ankerszhagen, Hynricke van Bulouwen tho Czybbule, Achim
Bere to Nostrow, Clawes, Otto, Jochim van der Iue tho
Sulten, Ratke Kerdorp to Basse, Merten, Hermen Kotzcen to
Tetzkaw, Engelke van Helpte to Praustorpe, Achim vnnde
Hennyck Rybe to Galenbeke myt vnsen eruen vnde erer
samenden handt reden vnnde lauen vnser gnedigen frouven
vpgenanth, ock vnsen gnedigen heren hertych Bugslaffe synen
gnaden eruen alle vorscreuen stucke vnnde artikel vnnde en
ieder by syck, also truwe borgen vnnde medelauere, gelyck
vnsen gnedigen heren, stede vnnde vasth vnnde vnnvorbraken
tho holdende in guden gelouen vnnde truwen, ane alle arghe-
Iyst vnnde geuerde, — — --— — —
vnnde desz tho mer sekerheyth hebbe wy Magnus vnnde
Baltazar brodere, hertoghen tho Mekellenborch etc. houeth-
lude vnse yngesegelsz, ock wy vpgenanten borgen vor vns
vnde vnse eruen hebben alle vnsze ingesegele hengeth an
dyssen apen breyfl, de gegheuen is to Gustrow amme
sundaghe na aller apostel dage, na godes borth veffiteyngen
hundert vnnde en.
Yach zwei ftarf vermoderten Abfchriften ans dem Anfange des
16. Jahr. im Haupt-Archive zu Schwerin. Ubgedr. bei Kifch, Geich. des
Gejchl. v. Oerten, 1b, S. 509-312, Ir. CCCNIX.
man mn nn
1502, Tiov. 30, Mecklenburg. Tr. 235.
Magnus und Balthafar, Herzoge von Mledlenburg,
ertheilen den Bebrüdern Dtto, Hartwig und Achim von
Pleffen ihre Genehmigung zu dem Derfaufe von
235
Barnefow, Sipphufen, Kochelftorf, Käfelew und
Weitendorf an Bennede von Plefien zu Teffin.
(Auszug.)
Wy "Magnus vnde Baltazar, gebrueder, vann gots gnaden
shertogenn tho Meckelnborch,h — — — — bekennenn vnde
betugenn — — — —, dat vor vns sint erschenenn die
duchtigenn vnse leuen getruwenn Otto, Hartich vnd Achim,
brodere, gehetenn de Plessenn vonn Barneckow, vnde hebbenn
vor vns vorlathenn de dre dele jnn den vorscreuenn hauen
Barneckow vnde Sipphusen, Koechelstorp, Cazelow vnde
Weitendorpe, ehre dre dee, — — — — — — — — —
Tho orkunde — — — -- hebbenn wy vpgemeltenn forsient
vnser eins jnsegel — — — — beneddenn ahnn dussenn
breff donn hengenn. Hir ahn vnd auer sin gewesenn de
duchtigenn vnse voge[de] vnde leuenn getruwenn Hennecke
Pentze, Hans Beuernest vnde Hinrich Holste vnde ander.
‚ meher de de louen werdich sintt.
Dat. Meckelenborch am dage AÄndreae na Christi vnses
herrnn gebordtt veffteinhundert vnd im anderenn jhare.
Xad; einer fpäteren Copie im Hanpt-Archive zu Schwerin.
De u vr
1504, $ebr. 19. Yir. 236.
Balthafar und Heinrih, Berzoge von Medlenburg,
verleihen an Hennefe Pent die Unwartihaft auf das
Gut Mandelshagen nah Ableben feines Befiters
Arnd Frimerftorp, des Ketten feines Gefchlechts.
Wi vonn gottis gnadenn Balthasar vnnd Hinrick ge-
uedderen, hertogenn tho Meckelnborchh — — — — — —
bekennenn vor jdermenniglich jnn diesem vnserm apenenn
breue vor vnns, vnse eruenn vnnde nhakamenn, dat wi mit
godem thitlicken rade, frienn willenn vnnd weten vmme
mennigfoldiger getruwenn vnd flitigen denste, szo vnns de
236
duchtige vnnse leue getruwe Henneke Pentze jnn vorschiner
thit gedaen vnnd hinfurder donn kan, schall vnnde will,
. vnnde gnediger thonegunge, szo wi tho eme dragenn, dat
dorp Mandelszhagen mit aller vnnd jglicher thobehoringhe
mit haue, houen, pechten, tinszenn, renthenn, busschenn,
holtzenn, wesen, wathern, weidenn, scehenn, demmenn ,#®
dickenn, mollenn, vth vnnde jnflothe, wo men die genomen
mach, ock vpt frigeste vnnd quiteste dat sulue dorp Arnt
Frimerstorp noch jm leuenn von vns jnt lehen entfangenn,
bosetenn, gebrucket vnnde benuttet hefft, vnnde itzunt noch
besittet, gebrucket vnnde benuttet, jt si vorsettet edder vnuor-
settet, beseten edder vnbeseten, wo datsulue dorp ahnn vns
vnse herschop mit allen gnaden, frigheidenn, gerechticheidenn
vppet aller frigeste fallen vnnde kamen mach, em vnnde
‚sinenn eruenn tho einem rechtenn ahngefalle gegeuen vnnde vor-
Ihenet hebbenn, vorligenn vnnde geuen gedachtenn Hegnecke
"Pentzenn vnnde sinen eruen sollick obgemelt dorp Mandelsz-
hagenn mit aller ‚vnnde jewelcker thobehoringe, wo dat von
rechte jhe vnnde jhe heruth dem gedachten schlechte de
Frimerstorpe genandt to gehoret vnnde vp denn gedachtenr
Arnt Frimerstörp, "alsze denn lesten des geschlechtes gefallen
vnnde gekamen ist, it si vorsettet edder vnuorsettet, vor-
kummert eder vnuorkummert, besetenn edder vnbesethenn,
vnnde furder ahnn vnns vnnde vnse herschop fallen vnnde
kamenn mach, jnn crafit vnnd macht dusses breues. Wi
hebbenn vns ock edder vnsen eruen darahn gantz nichtes
denne den mandenst vnnde dat he sollicke goder edder dorp
szo vackenn vnnde dicke alse se vorfallen, vonn vns vnser
herschop jnt lehenn entfangen vnnde gewanlicke plicht don
scholen, wo ein trw lehemann singm erfheren schuldich vnnde
plichtich is tho don jnn crafit dusses breues, vnns, vnser
herschop, ahnn vnser furstlichen oberkeit, vnnde sonst einem
jdern manne ahn sinem rechtenn an schadenn, vnnde geuenn
em tho einem inwiser den duchtigen vnsern rath vnnd leuenn
getruwenn Henningk Hobenn. Des tho vrkunde hebben wj
237
‘
vnse furstlicke jnsegell ahnn dussen breffi hengenn vnnde
geuenn lathenn ahm manthage nha Esto Michi jm XV° vnnd
ferden jhare.
Uah einer notariell bealanbigten Abjchrift im Haupt » Archive
zu Schwerin.
1506, Nr. 237,
Aus einer medlenburgifhen Roßbdienft - Rolle vom
Jahre 1506.
——— u u EEE ji EEE GE Ai GA ji gem Seh mem jpmmmen — gmmme
Wittenborch.
3 [perde] Veidt Lutzow to T,uetzow.
2 E: Luder Blucher to Wastkow.
2 . Ewalt Blücher,
1 „ Zyker to Raden [l. Radow].
1 », Reymer Braelstorp to 'Tessyn.
Pauel Weltzsaw.
2 „ Hertich Blucher.
6 ,„ olde Virick Pentze |
4 » lutke Vlrick Pentze [
4 „ Bertolt Lutzow to Pretzer.
4 „ Hanns Pentzen sone to Toddin
3
3
4
Lu }
-
-
tom Redevyn.
„ die Pentzen to Gamelin.
» Lutzow to Bakendorp.
= Ciliacus von Biszwang to Korchow.,
Swerin.
Geiii mii ME (EEEEEEE mmmE TudE (ER mens Tr m | E geiemie — emrein
Tach einem Eremplar, auf Peraament, der Schrift nad aus dem
16. Jahrh., im Haupt-Ardyive zu Schwerin. Gedr. bei Wigger, Gefch.
der Fam. v. Bfhcher, Bd. I, S. 476/477.
ET ET TLWERTUENE
238
1506. an. 17. Tr. 238.
Heinrich und Balthafar, Herzoge zu Medlenburg, ver:
leihen an Heyne Pent die halbe Feldmarf Eeiften
und geftatten ihm, die andere Hälfte der genannten
Feldmart von Jacob Moederig zu erfaufen.
Wy vonn gots gnaden Baltazer vnd Hinrick geuedderen
hertogen to MeckInborchh, — — — — — bekennen apenbar
myt dissem breue'— — — — — ‚ dat wy deme duchtigen »
vnsem leuen gtruven Heyne Pentzen vnde sinen eruen vt
sonderliken gnaden vnde vmme siner gtruven gedhanen denste,
de he vns okh hinfuro doen kan, mach, schal vnde wil, de
haluen veltmarckh to Leesten in der vogedie Plawe myt
tinszen, renten, pechten, puschenn, holten, wischen, weyden,
wateren, seen, dvken, vt vnnde jnflut, myt allen tobehoringhen,
fryheyden, gerechticheydenn, nichts vthgenamen, wo diesuluen
in eren enden vnnd scheden belegen, vnd wy beseten vnd
‚gebruket vp dat quittest vnd frigest inne to hebben, to be-
sitten, to gebrukenn vnd to genetenn gnedichlichen togesegt,
vorreket vnde vorlehnt hebben, toseggen, vorlehn vnd vorreken
gemelten Heyne Pentzen vnd sinen- eruen vpgedachte velt-
march to Lesten myt allen vnd jewelcken tobohorungen,
frigheydenn, nichts vtgenamen, in aller mathe wo itzt bauen
berurt is vnde wy boseten vnd gebruket, vppe dat aller
quittest vnde frigest inne to hebbenn, to bosittenn, to ge-
bruken vnde to geneten. Wy hebben ehme ock vt gnaden
vp sin demudich bydden dat ander halff dheyl vp gedachter
veltmarckh vonn Jacoff Moderitzenn to sich to kopenn, na
ludt eines kopbreues, darvp gemaket, vorgunnet vnde bowilligt,
vorgunnen vnde bowilligenn ehme sulckes gegenwardich, alles
in krafit vnnde macht dusses vnnses breues, doch vnns, vnse
frustlikenn ouercheyt, gerechticheyt, mande[n]stenn vnde sust eim
yderman an seim rechtenn ane schadenn. To vrkunde myt
vnser vpgemeltenn furstenn beyder jngesegell an dussem breff
239
gehenget, vorsegelt, geuen to Swerin, sonauent na Felicis inn
pincis, na Christi vnses leuen herenn geburth vifitehnhundert
vnd darna jm sosten jare
Yah einer gleichzeitigen anscultirten Abfchrift, auf Papier, im
Hanpt - Urhive zu Schwerin.
fe a Su u Zu Zu
1506. Dec. 26. Tr. 239,
Balthafar und Heinrich (V.), Herzoge von Mecklenburg,
verfchreiben jich den Brüdern Stephan und Andreas
von Bülow zu Wehningen auf 2000 Boldgulden und
ftellen ihnen Bürgen. (NUuszug.)
Ze vnd hebbenn ene hir uor to
borgen gesettet dusse nageschreuenn vnsze rede vnd leuen
getrwen, alsze wy: ernn Berent Moltzann, ernn Hinrick vann
Plesse, ernn Clawes Lutzow, ernn Henningk Haluerstedt, rittere,
Curdt Rör, Wedige Moltzann, Olrick vann Pentze, Fullerdes
sone, Henneke Basse, Jurges Haluerstadt, Hanne Rauen,
Hennigk Hobe vnnd Jasper vann Ortzenn. — — — — —
Gegeuenn na der gebort Christi vnszes herrn vefiteynhunderdt
darnha imme anfange des souenden iars, am tage Steflani
martiris in den hilgen Winachtenn.
Xadı einer Abfchrift aus der erften Hälfte des 16. Jahrh. im
Hanpt-Ardive zu Schwerin. Gedr. bei Kifh, Gejh. des Geil.
v. Derten, IIb, S. 328—330, Tr. CCCNXIX,
1507, - Yr. 240.
Derzeichnig der herzogl. medlenburgifchen IR zur
Seit der Kübeder Fehde.
Die Namen der Rethe.
Er Rhemer Han etc. | doctor, administrator des stiflts zcu
Er Ulrich Malchow, | _Sweryn.
240
Vniuersitet zcu Rostock, _
Bernt Moltzan [ Pentzlin.
Heinrich von Plesse A Bruel.
Claus Lutzow Eckaff.
Henning Halberstadt Camptze.
Helmoldt von Plesse zcu Mutzelmow.
Vlirich Pentze zcum Redeuin.
Steffann von Bulow zcu Weningen.
Curt Ror zcum Nienhausze.
Reimer Plucher zcu Boicenburg.
Ciriacus von Biszwang zcu Gorloszen. .
Jorge Halberstadt zcu Groszen Bruetze.
Hartich vonn Bulow zcu Wedemendorpe.
Henning Bassewitz zcu Mashlow.
Diederich Viregge zeu Wokrente.
Volrat Pren zcu Steinfelde.
Mathias von Ortzen zcu Wustrau.
Jaspar Fineke zcum Gnemar.
Lutke Moltke zcum Streitfelde.
Henning Hube zcu Wasthkow.
Wedege Moltzan zcu Grubenhagen.
Achim Hane zcu Baszdow.
Claus von der Lue zcu Gresze.
Marquart Beer zcu Cammyn.
Nah einem undatirten Derzeihniß, auf Pergament, im Hanpt-
Archive zu Schwerin. Gedr. in Kifh, v. Maltanfche Urf., Bd. IV,
pag. 375, Ur. 795.
1507, | Ä Zir. 241,
Aus einem Rechnungsbuche Herzog Heinrihs V. von
Meclenburg.
241
«vij 6. vor Rogke to swartenn Else Pentzenn vnd lutke
Annecke,
—— | Üben | (| m (di m ME a ME ci mi gmmmmit mm
vi fl. Curt von Pentze.
vj fl. Folert Pentzen geschickt vf pferöt hr zw Swerin
am tage Egidi.
Aus dem Rehnunasbuche Herzog Beinrihs V. (1500 bis 1508)
im Hanpt- Ardive zu Schwerin.
„una mn wre
1507. März 15. !ir. 242,
Ahim Eusow bittet die Herzoge zu Mecdlenburg um
Ermäßigung der von Hans Pengens Hinterbliebenen
wegen des von Achim Küßow an Hans Pens verübten
Todtichlags geforderten Sühne.
a He Gnedigen herenn, vngetwiuelt j. ff. g.
isz wol jn frischen gedencken, ick arme knecht leyder to vn-
willenn vnnd dotslage gekamen byn mith Hans vanın Pentzen
szeliger, dar ick doch — irkenn’et godt —- szunder myne
schulde byn bie gekamen vnnde my doch amm jungesten
thomm vmmeslage to Swerin vor j.=ff. g., j. g. erbar rede
vnd vnse trowe frunde nha mynem vermoge vorbaden hebbe,
to uerboten, dat ick szo mith mynemm ehede vorwaren wolde,
nicht mher vormuchte, desz szie alles nicht wolden vann my
ahnnhemen, vnnd dar bauen nha mynem liue vnd gude
bes... .. synn, dat my arme knecht swerlich isz, vp szo-
dannlick 'vorbeden to dulden, wo demmallesz g. herren
irbede ick my noch vpp j. fi. g., juwer g. rede, wo bauen
gescreuen, gnedigen heren, effte szie dat szulue nicht wolden
vann my vpnhemen, bidde ick gantz demodich vnnd dinstlick,
16
242
j. g. my arme knecht mogen szo gnedich syn vnnd szodanns ®
to neynen vngnaden keren efite vpnhemen, dat sie myner szo
vnfoglich ") liues vnnd gudesz mogen syn alsz ick erer vor-
dyne, ick vmme juwen furstlicken gnaden alsz juwer gnaden
gehorszamer altrdt willich vngesparth mith liue vnnd gude ge-
truwer bidde desz juwe gnedige antwerdt. Gescreuen amm
mandage nha Letare anno etc. septimo,
EN E
vnnderthann
Achim Lutzow.
Nah dem Original im Haupt-Archive zu Schwerin.
Zee
(1507.) Ur. 243.
Ein Reces des vordragen totschlages halben so
“ Achim Lutzow an Hans Pentzen bogangen hat.
Wir Heinrich etc. bekennen offentlich mit disem vnsen
offenn briffe, das wir Soffien, Hans Pentzens zeige nach-
gelassenn witwenn, Vlrich und Achim gebrüdern die
Pentzen, jre sone, an eynem, vnd Achim Lutzowenn anders
teils, von wegen des todschlags, szo Achim Lutzow an
Hansen Pentzen begangen, mit beyderseyt wissenn vnd
willenn betedinget vnd voreinigt habenn, wie hir nachuolgt,
das Lutzow vor sulch” begangene that iij* rh. gulden an
golde adir muntze werung diser lande berurter witwen vnnd
jrenn sonen vff den vmbschlag nach dato dis negstuolgende
entrichten vnd ehne sulch gelt jn viertzenn tagenn den
negsten vfl berurte zceit zcubezcalen, genugsamlich. vorburgen
adir vorschreiben sal, wie js denn klegern mit dem basgefellig-
sten ist; ouch sal er funffczig juncfrawenn vnnd frawen vom
adel vfi eyn begengnis, wenn vnd wo wir sulch zcu halden
% vnfeylich?
243
ansetczenn werdenn, brengen, dor zcu xxx pfundt wachs geben,
alsdenne ouch xxx par schüe vnd ij graw adir weise
wismarische slechte tucher vndir arme leute teilenn. Item er
sal ouch eyn fart ken Eynsedlen bestelien, alles zsu heil
vnnd troste des vorgedachten weylent Hans Pentzen zelgen
zelen, }) ‚nd da mit sal der todschlag vnd alle die jrthum,
die sich dar vndir zcwischen den partlıenn vnd den szo diser
sachen halben vorwant adir vordechtig sint, yantz vnd
beschlislich gesunt, vorenigt vnd vortragen sein vnd pleiben
vnd keyn teil kegen dem andern sulchs hinfur weder mit
worten noch werken jn arge gedencken, noch sulch zcu thuen
gestaten, bey eyner peen tausent rh. gulden, welch teil
sulch vorbreche vnd’ nicht hilde, vns vnableslich zcubezcale;;,
das allen jnhalt dis reces beyde teil jn kegenwertikeit jrer
fruntschafft stete vnnd vheste zsu halden angeno[me]n vnnd
bewilligt, des zcu vrkunt zso habenn wir vnser pitzir zcu rug
vff disen reces drucken vnd angeben lassenn zcu Sweryn am
tage etc.
Yadı dem Concept, auf Papier, im Banpt-Ardive M Schwerin.
En TEE TE TEE
1508. 13. Juni. Schwerin. Yr. 244,
Heinrich und Erich, BHerzoge zu Mledlenburg, ver
jchreiben fi dem Propfte, Ern Detloff Schftedt, der
Priorin und der ganzen Derfammlung des Klofters
zu Preeß auf 500 lüb. ME. Hauptftuhl und 25 lüb. ME.
Rente. (Auszjug.)
Wytlick sy allen denen gennen, de desszen breff szeen
edder horen leszen, dat wy Hinrick vnndhe Erick gebrodere
vnnde vsze eruen van gades gnaden hertogen to Meklenborch,
) Don anderer Hand auf den Rand gejchrieben: ‚Eine fast sehr
vnnotige raise'‘.
®
16*
244
— — -—- — —, witlicker schult schuldich syn deme werdigen
heren praueste to Poretze, Eren Detloff Szesteden, der priorin
vnnd gantzen szammelinge to Poretze v“ lub. mrk. houetstols
vnnd xxv lub. marck rente, — — — — —., Alle dissze
vorscreuen stucke vnnd articule loue wy Hinrick, Erick vnnd
vnsze eruen myt vnszen truwen nascreuen medelaueren, alsze:
Olrick van Pentze, Volrades Szone tom Redeuyn, Jurgen
Haluestädt, Maties van O*rtzen, Henneke Rauen, vnnd Harde-
nacke Bibauw, lauen myt szameder handt — — — — —.
Screuen na godes bordt xv“ vnnd viij jar des dinxstdages 'jn
den pinxsten,
Hab einer Abfchrift im Haupt-Arcchiverzu Schwerin.
(1508.) Yir. 245.
Lieber getreuer, der negste schult brieff ist etzlichs mangels
halben, szo gder Probst zu Pretz dorin zu haben vormeynt,
nicht angenhomen, darumb wir vbir sulch gelt vfi eyn newes
diesen brieff schreiben vnd vfirichten haben lassen, begem
gutlich, wollest den vorsiegeln, denn wir dich solcher gelubde
benhemen (vnd schadlos halten), vnd sulchs dor zu ken dir
jn gnaden jrkennen wollen.
Mathias von Örtzen to Wustrow.
Harrnack Bibow to Westhkenbruggen.
Georg Halberstat.
Henke Raben to [Stuke.]
Virich Pentzen tom Redeuin.
Dem duchtigen vnnserm
radt vnd liuen getrewen }
ah dem Löncept des Canzlers Caspar v. Schoenaih. Der
eingeflammerte Pafjus ift durchitrichen.
245
1508, Nov. 26. Yır. 246.
Die Herjoge Heinrih und Eridy von Mledlenburg
fordern ihre NRäthe auf, für fie auf 1000 fl. gegen
Stephan und Andreas von Bülow Bürgfchaft zu leiften.
Wy Hinrik vnnd Erik gebruder, vonn gots gnadenn
hertogen to Mekelnborch, fürsten to Wenden etc., Entbiedenn
denn gestrengenn vnnd duchtigen vnnsen reten vnd lieuen
getruen: Berndt Moltzann, Ritter, Vlrik vonn Pentzenn dem
eltern tom Redefin, Wedegen Moltzann, Georgenn Haluer-
stadt, Mathias vonn ÖOrtzenn, Casper Finiken, Hinrik Hanen,
Achim Hanen to Baszdow, Hardenaken Bibowen vnnd Caspern
von Örtzenn, vnnsen gunstigen grut touorn. Gestrenge vnnd
duchtigen lieuen getruen, wy hebbenn vnnsem rade vnnd lieuen
getruen, Stefienn vnnd Andrewesn vonn Bulowen gebrudernn
vor dusent guldenn, so sie vnns to vnnserm anlıggenn vorm
jare gelehent, mit jw na lude vnnd inholt dusses bybreues
einvorstandt vnnd wissinge gedaenn, der haluenn szo ist vnnser
gutlich begernn an jw semptlik vnnd ein jdernn bleisundern,
dat gy ein jszlicher sunderlich vor sik vnns to gefallenn sin
jngesigel newenst vnsere sigele an suluen brieff vp gegen-
wertiges vnnsers secretarienn Joachim Litzmans anreigenn
hengenn latenn, des wollenn wy jw gutlich vnnde woll to
dangke benemen vnnd schadeloes holdenn vnnd dar beneuenns
jn besundern gunstenn vnnde gnaden kegenn einen jdern er-
kennen. To vrkunde mit vnnserm torügge vpgedrugtenn pitzer
besigelt vnndt geuenn is to Swerin am sondach na Katherine,
Anno domini etc. octauo, ;
Nach dem Concept im Baupt-Urdive zu Schwerin
246
1509. April 29. = Dies BER.
Aus einem während der Reife Herzogs Heinrich V. von
Medlenburg zum Xeicdhstage nah Worms aufgejtellten
Futterregifter.
Gefuderth amme sundage na misericordia domini to
Badenwerder.
ij perde deme kokenmeister myns g. h. hertoge Hinrikes
knechte vnnd Hintze Koke. .°. . . . 1) himpten.
iii) hympten vj wagenperden von Dobberan,
Amm sonnauende na misericord. domini gefudert to
Badenwerder.
yv hympten mynemm g. h.
y deme marschalck,
y Steffen vann Bulow,
iijj Helmolt vann Plessze vnnd Hinr. van Oldenborch,
iii Clawes Lutzow vnd Henningk Haluerstadt,
ijji Achim und Jasper Fyneken,
iii Olrick van Pentzen vnd Hanneke Batzen,
ij Hanns van Aluensleue vnd Claues Hane,
iii Her Hinrick vann Plesze,
ij denn Cantzelernn,
ii} Her Berndt Moltzann,
ij Wedege Moltzann,
iii Curdt van Aluensleue vnnd Pöll,
vj myns g. h. wagen perden,
vj vor den ruste wagen,
iii deme kokemeister vnnd Hintze koke vnd Wulfgank,
ij deme schencken vnnd trumetern.
Nach einem Rednungsbuche des Herzogs Heinrihs V. im Baupt-
Ardyive zu Schwerin.
247
1509. Mai 10. Oftia. Tr. 248.
Der Papit Julius II. ertheilt dem Propft von Mlagde-
burg und den Dfficialen von Magdeburg und Halber-
ftadt den Auftrag, gegen einige Laien, welche dem
Pfarrer von Görgelin (bei Plau) Gewalt gethan, jo
lange den Bann zu verhängen, bis diefem von jenen
Recht geworden.
Julius episcopus, seruus seruorum dei, — — — — -——-
— — — -——, Conquestus et nobis Fredericus Koual rector
plebanus nuncupatus parrochialis ecclesie plebis nuncupate in
Gorgelin, Hauelbergensis diocesis, quod’ nobilis vir Heyne
Pentze, domicellus, Nicolaus Leppin, proconsul opidi
Plawe, et quidam alii layci ville Gnewstorp, predicte et Sweri-
nensis diocesis, in eum manuum iniectione eum, dei timore
postposito, ausu sacrilego temere violenter ceperunt et eum
acriter verberauerunt et de nonnullis excessibus et
criminibus apud bonos et graues ut nequam diffamarunt, necnen
ipsi et Petrus Keuerman laycus et eiusdem Petri uxor, Halber-
stadensis diocesis, super quibusdam pecuniarum summis, bonis
hereditariis et rebus aliis iniuriarunt eidem et quasdam alias
graues iniurias ei irrogarunt, pariter etiam iacturas, per quas
expensas fecisse et damna grauia se asserit incurrisse,
Cum autem dictus conquerens, sicut asserit, potentiam dictorum
iniuriatorum merito perhorrescens, eos infra’ciuitatem sepe dicte
diocesis Hauelbergensis nequeat conuenire secure, discretioni
vestre per apostolica scripta mandamus, quatenus, si de manuum
iniectione ac sacrilego huiusmodi uobis legitime constiterit,
dictos sacrilegos tam diu appellatione remota excommunicatos
publice denunctietis et faciatis ab omnibus artius euitari, donec
iniuriarum passo satisfecerint competenter et — — — — —
Datum ÖOstie anno incarnationis dominice millesimo quingen-
tesimo nono, sexto idus Maii, pontificatus nostri anno sexto.
248
ad einer Abichrift im Haupt-Acchive zu Schwerin. Gedr. in den
Medlenburg. Jahrbücern, Jahrg. 23, pag. 246/247, Yr. XNXV,
vw y..
1511, Juni 14. Schwerin. Ur. 249.
Abihied in Sachen Claus’ und Hennefe's, Gebrüder von
Pens, zu Quaft, und anderer Pengen an einem, und
Ulrichs Pens, Dolrad’s Sohn, und Ulrichs Pens, Cord's
Sohn, zu Redefin, anderen Cheils, wegen 3 ME, jähr:
liher Padıt aus Derfenow.
In denn gebreekenn die sick holdenn tuschen Clawes
vnd Henecken Penntzen gebrudern tom Quaste vnnd andem
Pentzen, szo sick der haluen beclagen, an einem, Vlrichen
Pentzen Volrades szone vnnd Vlricken Curdes szon,
Penntzen gebrudern, tom Redevyn, beclagten, annders, dels,
vonn wegen drie marck iarlicker pacht tho Dorszenow, irkennen
wy Hinrick vnnd Albrecht gebruder vonn gotz gnadenn her-:
togen to Meckelnborch, forsten to Wenden etc., mit vnnszen
bysittern & rethen: Noch deme vorgenannte Viricke vonn
Pentzen solcke pechte in langweriger gerowsamer besittinge
herbracht vnnd sick erbieden, solch vor ehr vederlich erue
to beholdenn, dat sie solcks, wo sie dat vp den mitwecken
na Bartholomei schirstkomende vor vnnszem gericht to Witten-
borch mit szes vnberichten lehnmannen rechtlich erheldet,
genetten schollen von rechts wegen. Datum Szweryn, am
sonnauende im Pingsten. Anno domini etc. vndecimo.
Auf Papier, im Haupt-Ardive zu Schwerin,
1511. Dec, 26. Wismar, Tr, 250.
Klaus v. Pent verfpricht, den auf die Pfandfunme
für Gorlofen nachftändigen Reft von 1484 rhein. Bulden
auf den Umschlag 1513 zu entrichten, und jtellt Bürgen.'
249
Ich Claus Pentze, Helmot Pentzen zeligen son,
bekenne offentlich mit dissen meynem offen briffe, das ich den
durchleuchtigen hochgeborenen fursten vnd hern, hern Hein-
richen vnd hern Albrechten, gebruder, herzogen zu Meckeln-
burg etc., meynen gnedigen hern, vnd irer f. g. erben vierzcen-
hundert vnd vier vnd achcezig r. gulden, an muntze werung irer
f. g. lande, von der stma gelds, dar fur mir ire f. g. das
schlos vnd vogtey Gorloszen in pfands weise lauts irer f. g.
vorschreibung vorpfant haben, schuldig bin, welche vierczen-
hundert vnd vier vnd achczig gulden ich globt vnd vorsprochen
habe, globe vnd vorspreche, irer f. g. adir iren erben vff
negsten irer f. g. vmbschlag, wen man die geringer zcal nach
gots geburt xiij jar schreiben wirt, zu Swerin, Wismar adir
Gustraw, wohin ich des von iren f. g. vierzcen tag zcuuorn
irnant werde, an allen weiteren vorzcug williglich in eyner
suma in behendigen, vnd habe irn f. g. des hir nach geschrieben:
Er Heinrich von Plessen, Er Claus Lutzow, Henning Halber-
stat, Ritter, Bertolt Lutzawen vnd Henke Plessen zcu burgen
vnd selbschuldigen gesatzt, vnd wir itzt genanten geloben vnd
gereden als burgen vnd selbschuldigen mit eyner gesampten
vngescheiden hant gemelten vnsern gnedigen hern vnd iren
erben berurte xiijj hundert vnd viervndachezig gulden vif
negsten vmbschlag in berurter stete — wohin wir des irnant
werden, zu bezcalen adir nach gewonheit ir f. g. landen gnug-
same pfand, dar fur sie sulch gelt vnd dar vff gewachsen
beweislich schaden wol bekomen mogen, ane allen behelff zu
antworten, alles bey vnsern gutten trewen vnd waren worten;
des zu-vrkunt haben wir alle obgeschribene selbschuldige vnd
bürgen itezlich besunder seinen eigenen ingesigel hengen
lassen. Zcue Wismar am tage nach Cristi vnsers hern geburt
tausent f[un]fhundert vnd dar nach im zwelften jar.
ah dem KLoncept von des Kanzlers v. Schoenaih Hand im
Haupt-Urcive zu Schwerin.
250
(1512.) Yır. 251.
Lieber getrewer, weil’ wir sampt vnsen lieben ohemen vnd
swager, dem Churfursten zcu Brandenburg, furgenomen, zcu
Newen Ropin. eyne vasnacht mit ritterschimpff vnnd ander
erliger ergetezung zcu halden, dar zcu wir ouch zcu beden-»
seiten eyn benomliche antzcal juncfrawen vnnd frawen brengen
werden, szo begern wir mit gutlichem fleis, wollest deyne
hausfraw, szo wir neben anderen erbar frawen dar zcu ge
ordnet, sich zcu solcher vasnacht dermaszen schicken, das sie
sich vff vnser anderwert schrifftlich anzceigen zcu vns an ge
legen orthe vorfugen vnd ferder mit vnser fruntlichen lieben
swester, neben andern erbaren juncfrawen vnd frawen, zcu
berurten freuden reisen moge vnd dareyn gutwillig jrezeigen,
das seint wir geneigt ken dir jn gnaden zcu beschuldenn.
[An] Hardenack Vieregken,
Claws Penczen,
Woldewan Oldenburg,
Jorgen Grabow.
Nah dem Concept des Kanzlers Casp. v. Schöneih im Hanpt-
Archive zu Schwerin.
(1512.), Yır. 252.
Aus der Koftenberechnung der Reife nach Ruppin zum
Turnier, auf faftnadıt 1512.
Zerunge nach Rupin als mein g. Hernn midt dem Margkgrauen
denn hoff do hiltenn anno etc, duod.
iii) pffert dem Cantzler Caspar vonn Schoneich.
ij ,„ Antonius von Bredow.
ij »,, Achim Koszen.
ij ,„ Doctor Caspar dem artazt,
251
ij pftert Dannenberg.
ij ,„ Pholhardt Penntz.
iii) , Achim Winterfelt,
ij „ Hardenack Vireck'),
ji ,„ Lutke Moltzann.
viji ,„ meynem g. h. h. Albrecht.
ii) , Clawes vann ÖOldenborge.
ij „ Achim Moltzann.
jj ,„. Henke Holsten,
Nach den Rehnungsbücern im Baupt-Urchive zu Schwerin.
—— nu m mn
1512. Sebr. 8. Schwerin. Yir. 253.
Pfandvertrag zwifchen Heinricdy und Albrecht, Herzogen
von Mledlenburg, einerfeits und Claus Pent anderer:
feits über das Haus Gorlofen.
Zw wisszenn, das zwischenn vnns Heinrich vnnd Albrechtenn,
gebrudern, hertzogenn zw Meckelnborch etc., ann eynem vnnd
Claus Pentzen anders teyls, des hauszes Gorlose halbenn mit
seyner zugehorung disze nachfolgende handelung vnnd abrede
gemacht, alszo das wir gemelten hertzogenn genanten Pentzenn
vnnd seine erbenn berurt haus mit seyner zugehorung fur
achtvndtzwentzigkhundert gulden vorpfendenn vnnd die bawet,
szo er zu notturfit vf dem vbirschlosze mit kalcke, steynenn,
mewer vnnd bawlon thuenn wirt, ausserhalb der vor vnnd
bawheffe, die er ane vfschlag bawen szol, vorschreybenn wollen,
doch alszo, wenn wir adir vnnszer erbenn sulch schlos wider
loszenn wolden, das sulch gebewete zu zweier vnsze rethe
») Jm andern Derzeidyniß, fteht „Hardenad Bibom.“
252
vnnd zweier seiner frunt irkenntnisz stenn vnnd sich vbir
zweyhundert gulden reinisch nicht irstrecken, vnnd das er
vnnd alle seine nachkomendt, wenns zu falle kumpt, vonn
sulchem hausze pfandtholdung vnnd slosglaubenn thuenn vnnd
sweren, vnnd ferner ist bethedingt, das gemelter Pentze, zu
entlicher voltzihung sulcher handelung, vff Oculi negestkunftig
bey vnns zur Wismar irscheynenn vnnd kegen vfrichtung eyner
vorschreybung, die wir ime berurter abrede gemesz gebenn
werdenn, tauszent guldenn vff Letare negestkunftig vnnd
viertzehnhundert vffenn vmbslag negestkunftig, wenn man der
weniger zal viertzehenn .schreyben wirt, szampt vier vnnd'
achzeig reinisch gulden do vonn, als vom hundert sechs gulden
zu renthe, vorschreyben vnnd vorsichern, des gleichenn denn
Biswangen ken abtretung berurts hauszes vff vonszer vorhan-
delung, die wir alsdenne thuenn wollenn, vierhundert reinische
gulden szampt zewentigk gulden zu renthe auch vf negesten
vnnszernn vmbschlag zu betzalenn vorwisszen szolle, alles ge-
trewlich vnnd vnngeferlich, Des zu vrkundt sint diszer
zcedelnn zcwue gleichs lauts geschriebenn, mit vnnszerm vond
Pentzen pitzirn vorpetschaflt zu Swerin am szontage nach
Dorothee Virginis, anno dom. etc. duodecimo,
ach einer ‚gleichzeitigen Copie auf Papier im Haupt-AUrchive zu
Schwerin.
1512, März; 15. Wismar. Yir. 254,
Revers des Claus Pent in Betreff des zwifchen den
Herzogen Beinrih und Albrecht einerfeits, und ihm
andererfeits, abgefchloffenen Pfandvertrages über Schloß
und Dogtei Gorlojen.
Ick Clawes Pentze, Helmolt Pentzen zeligen szone,
bekenne opentlich mit duszem mynem open brieue vor my,
2000253
myne eruen vnnd nakameden: nhademe my die dorchluchtigenn,
hochgebarnnen forsten vnd herrn, herre Hinrick vnd her Albricht,
gebruder, hertogenn to Meckelnborch etc., dat slot vnnd vogedie
Gorloszen mit aller szyner in vnd togehorunge vor achtvnd-
twintichhundert gulden vorpendet vnd dat ouer slot darsuluest,
“ buten bescheyden die vorwerck, buwhoue vnnd mollen, die ick
vp mynen kosten buwen schall, dorch my to buwenn laten
vnnd wes ick an kalck, tegelsteine, buw- vnd mhur-loen wenden
werde, dat to arkantenusze tweier orer forstliker reder vnnd
tweyer myner fründe staen schall,' in tidt der afloszinge to
entrichten bewilligt; doch alszo dat ore forstlicke gnaden edder
ore nakamenden ouer twehundert gulden, ift sick die hoger
vorlopen wurde, to geuenn nicht schuldich sin schollen, alles
ludes vnd inholdes der vorschriuinge dar vmme vpgericht,
dat ick dargegen oren forstliken gnaden vorspraken vnd to-
gesecht hebbe, vorspreke vnnd tosegge, oren forstl. gnaden
vnnd oren eruen vor my vnnd myne eruen hir mit witlick in
crafit vnd macht duszes mynes brieues vann gemeltem husze
Gorloszen, getruwe vnnd holt to syne, vnd szo oft vnd dicke
id to falle kommet, pandtholdinge vnd slot glouen, ock ge-
wonlike vnnd geborlike ridder vnnd mandinst darvann doen
vnnd to allen tiden berurt husz Gorloszen vp orer forstl.
gnaden erfordern, doch vp oren eigenn kosten, tho openen
vnnd dat sulue, vnd szunderlick in krygeslufften, in geborliker
vnnd gewonliker achtinge vnd vorsorgenisz hebben, vnd dar
vp oren forstl. gnaden to entgegenn, edder ane oren willen,
nhemandes holden edder hebben, vnnd wen ore furstl. gnaden
vnnd ore eruen my edder mynen eruen vp berurt husz Gor-
loszen vnd sine togehoringe vp Pasken die loszekundige doen
vnnd berurde achtvndtwintichhundert gulden, vnd wat an be-
meltem ouer slate, wo angetoget, vorbuwet, vppen vmmeslach
dar na entrichten werden, dat alletidt to orem willen vnd
gefallen staen schall, dat ick vnd myne eruen orenn forstl.
gnaden vud oren eruen alsdenne vp den suluenn vmmeslach,
na gedhaner loszkundunge, gegen botalinge der achtundtwintich-
254 .
hundert gulden und datjhennige, szo ick, wo bauen bestymmet,
am ouer slate verbuwet hedde, dat alsdenne dorch ore forstl.
gnaden reder vnnd myne frunde erkant werden, vnd ifft sick
die ouer twehundert guldenn erlopenn, dat ore forstl. gnaden
to solckem ouerlope nicht vorplicht syn schollen, genant slot
vnd vogedie Gorloszen, mit aller in vnnd togehoringe, quytt
vnd fry inn aller maten, wo my ore forstl. gnaden szolcks
itzundt vorpandet vnnd ingedhaen hebben, ane allen widern
vpslach auetredenn, entrhumen vnd ouerantworden schollen.
Alles getrwelich vnd vngeferlich. Des to orkunde hebbe ick
vor my vnd myne eruen witlick myn ingesigil an dussen brieff
hengen laten, vnnd den gestrengen herrn Hinrick van Plessen,
ridder, gebeden, dat hei to witschop ock sin ingesigel dar
by hefft gehangen. "Thor Wismar am mandage nha deme
szondage Oculi na Christi vnnszes lieuen herrn gebort, im
vefteinhundersten vnnd twelften jare.
Uach dem Originale auf Pergament im Haupt-Urchive zu Schwerin.
Die Urfunde ift dur 2 Einfcnitte caffirt. Don den beiden an Pergament-
bändern der Urkunde angehängt gewefenen Siegeln fehlt das erfte.
Das zweite Siegel, auf grüner, eingelaffener Wachsplatte abgedrudt, zeigt
“im rechts gelehnten Schilde den rechts gefehrten v. Plefjenfhen Stier.
Dee Zu
1512. März 15. Wismar, Yir. 255.
Heinrich und Albrecht, Herzoge zu Mleflenburg, ver-
pfänden dem Klaus Pens, el. Helmolds Sohn, das
Schloß und die Dogtei Gorlofen nebjt Zubehör für
2300 Gulden,
Wj Hinrick vnd Albrecht gebruder von gots gnaden her-
toghen to Mekelnborch etc. bekennen — — — — — dat
wy deme duchtigen vnsem lieuen gtruwen Clawes Pentzen
vnnd sinen rechten eruen vnse slot vnd vogedie Gorloszen mit
allenn sinen voruercken, vorhauen, houen, hauen, kathen,
255
ackern, moren, geholtenn, wiszen, vischerien, diensten, pechten,
ouersten vnd neddersten gerichten, gerechticheiden, in- vnd
togehoringen, wo vnser vorfaren, wy vnd Ciriacus vonn Biswanck
die von vns quidt vnd fryg innegehat vnd bether beszeten
vnd genaten hefft, vnnd von olders in eren scheden vnd
grentzen darto belegen sin, nichts vthgeslaten, vor achtvnd-
twintichundert gulden renisch munthe weringe vnser lande, die
hie vns ock wol to dancke betalt vnd vorgnugt heft, in pandes-
wisze vp nafolgende meninge ingedaen hebben, also dat hie
angetoget slot vnnd vogedie mit allen sinen gerechticheiden,
in vnd togehoringen, wo die bauen angetoget vnd vthgedruckt
sin, vor berurde summa innehebhen, gerowlich besitten, geneten,
gebruken vnd vns, szo ofte dat, eer vnd vor, den idt von
vns oder vnsen eruen wedderumme geloset, to falle kumpt,
panthuldinge vnd slotgelouen, ock geborlike ritterdienste dar
von doen vnd dat gemelte slot to allen vnsenn noden, doch
vp vnser kosting, vnser open husz szin schelle. Wy wollen
ock gmelten Pentzen vor allen den jennigen, die vor recht
kamen, recht geuen vnd nemen wollen, solch gnant husz mit
allen sinen in vnnd togehorigen frig, quidt vnd vnansprokich
geweren vnd darmit gelick anderen vnsen vnderdanen to
rechte gnediglich schutten vnd vordegedingen. — — — —
Wo auerst sollick slot durch sin eigenn vororsaken vorloren oder
vth mutwillen, die bewislick were, vorsumet wurde, szo schollen
wy emhe darto to antwerden nicht vorplicht sin... Vorpanden
gmeltem Pehtzen hermit vnszer husz Gorloszen mit allen bauen
angetogedenn in vnnd togehoringen, wo die bether vnd von
alders dar to belegen sin, vor achtvndtwintichundert gulden
munthe weringe vnser lande vnnd verschriuen emhe, darane
wo berurt to buven, doch dat wy ouer twehundert gulden
daruor to geuen nicht schuldig sin schollen, vnnd wollen emhe
dat slot vnd vogedye, wo gemelt, fryg vnnd vnansprokich
geweren. Ock oft emhe sollick husz ane sin vororsaken vnnd "
vorsumenisse afgewunnen oder gedrungen, vnd wy emhe sollick
256
in jar vnnd dage nicht wedder inantwerden wurden, so vor-
spreken wy emhe na vthgange dessuluen iares bauengmelte
achtundtwintichundert gulden, vnd wat hie, als vorbestimpt,
darane vorbuwet hette, in einer summa gnediglich to entrichten;
doch alszo, dat gmelter Pentze vnde sine eruen, wen wy, vnse
eruen, oder nakamende emhe die loeskundiginge vppe Paschen
touorn doen, dat sie vnns aldenne vp vnsen vmmeslach darna
gmelt vnse slot vnnd vogedie Gorlosen mit sinen in vnnd to-
behoringen, wo wy emhe die ingeantwurdet, quit vnd fryg
kegen betalinge der achtvndtwintichundert gulden, vnd wes sie
wo bauengedacht daranne vorbuwet hebben wurden, ane
weigeringe aftreden, entrumen,vnd ouerantwordenn; ock dar
von szo ofte vnd dicke, dewile idt, wo berurt, nicht geloset
vnd to falle komenn wert, dar von erfhuldinge vnd slot gelouen,
ock geborlicke ritterdienste doen vnd vnser open husz to allen
vnsen noden vp vnse kostung kegen menniglickenn sin laten.
Alles gjtjruwelich vnd vngeuerlich. Hiran vnnd auer sin ge-
weszen die gestrengen vnd vesthe vnsere rethe vnnd lieuenn
gtruwen Hinrick van Plesse, Clawes Lutzow, ritter, vnnd Caspar
von Schoneich, cantzler. Des to orkunde hebben wy dissen
vnsen breff mit vnsen anhangenden ingesegelen besigelen vnd
geuen laten tor Wiszmar am mondage na dem sondage Oculi,
nach Christi vnsers lieuen heren geborth dusent viffhundert im
twelfiten jar.
-
Hadı dem Oriainal auf Pergament im Haupt-Achive zu Schwerin.
Die Urkunde ift dur 5 Einfchnitte cafjirt. An einem Pergamentftreifen
hängt noch der Heberreft eines Siegels. Das zweite Siegel fehlt.
1512, j Zr. 256.
#
Reife zur Dermählung der Herzogin Katharina, Herzogs
Magnus von Mledlenburg Tochter, mit dem Herzoge
Heinrich zu Sachjen- Freiberg.
Zw Habbelberck am Sonabende nach Diuisionis aposto-
lorum (17. Julii).
Vszlozunge ein nacht vfis pfert iiij A}.
vj Caspar von ÖOrsten.
itjj Matias von Orsten.
iiij Heinrich Wangelin,
ij Reimar Passow.
vj Her Hennigk Halberstadt.
+
mn mu di mem iM Mi ii jmmmiib sm dm mm HM mn Ammib mim diimmmiih nmmminde
ilijj Wagenn von Butzaw.
ij) von Doberann.
ij Hans von Dieben. e
iiij Vollert Pentz.
ij Hardenack Viereck.
ij dem Docter.
ij Martin von Walfels,
Aus einem Rehnungsbuche im Hanpt-Ucchhive zu Schwerin.
ee ey y u
1513, Ä Xi. 257,
feier der Dermählung des . Herzogs Beinrih V. von
Wtedlenburg mit Helene von der Kur-Pfalz, zu Wismar,
Juni 5. (Sonntag Bonifacit.) j
Disse nageschreuen sin gebeden worden, vp M. g. h
bylager Rehe vnnd Hasen to jagen vnd gen der Wismar to
schikken.
17
258 ö
Bisschop tho Swerin. Vyt Lutzow,
Bisschop to Ratzeborgh. Reymar Blucher.
Henneke Rauen. Hartich Blucher,
Gert Basseuitze. Hartich Bulow de junger.
Henneke Basseuitze, Klenouwen.
Eggert Qwitzow. “ Claws Pentze to Gorlosen.
—_— Diderick Vieregge.
Meister to Tempzin. Bertolt Lutzow.
Pentzen to Gemmelin, Hartich van Bulow.
Pentzen to Redefin,
Die Namen der Tornirer.
Henning Haluerstadt, Ritter. Hans von Aluensleuen.
Detloff von Bulow, Jorgen Rauen (Stuecke).
Lippolt *Ortzen. Curt Sperling (tom Ruthinge),.
Vicke Basseuitz. Henneke von Plesse (Bernekow).
Hinrick Hane to Pletz. ‚ Bernt Ror (tor Meienborch).
Henneke Holste. Clemens von Bilow,
Volrat Pentz. Lutke Quitzow.
Hardenack Bibow. Rotloff von Bunow.
Jachim von Bredow. Caspar Örtze.
Otte von der Lw. Jachim von Bredow.
Eggert von Quitzow (Vagedes-
hagen). .
Verzeichnus derer, die da auf Hertzog Heinrichs zu Mekel-
borg eheliches beilager haben sollen geladen werden.
Anno ı513. ’
Er Bernt Molczan mit der fraw, tochter vnd son.
Volrat Pentz.
Achim Winterfeldt.
Jorge von der Jhan fraw.
Henke Rauen fr. tochter, Jorg, sein son,
259
Curt Pentze.
Probst von Eldenaw.
Henke Pentze zu Hagenow.
Poppe Blanckenborg.
— (u me gm mm mm mim AMMMMMEE MMmE Mi JMMEE MM AMME AMMME AMMMME Mimi asien
—— — | | en m ae mm mm jemals
— [mm non em ee u die ji mm Mu ji GEBE A Aue mie
—— | | (m m (mm mem Femme mem — m ee ei rim
Herczog Heinrichen von Sachsen.
Jorge Halberstat.
Jaspar von ÖOrtzen. ,
ers Mit vfiwarter,
Curt Pentze vogt zcu Lübse.
Probst von Newen Kloster.
Bischoff von Raczeburg.
Claus Pentze von Gorloszen.
Stat Lubeck.
Burgemeister Kleuenow von Gustrow,
Des breutgams diener furm tische vnder der malczeit am
braut tage,
Hardenack Vieregk | essen tragen.
Die besteller im frawen zcymmer, das essen vnd trincken vif
vnd abgetragen werde etc.
Asschwin von Swicheln.
17*
260
Marquart Behr,
‘ Reymer Passaw.
Vnd vff die sollen noch folgendt warten, jm frawen zcymmer
zcu dienen vnd zcu den sollen sie jr vnd ander edelleut
knecht zcu hulff haben.
Achim Preen,
Achim Pentze.
Hans Plate.
Blanck.
der junge Dannenberg,
_— — | (| | — ee | — —— m — — |
Fueter meister für meiner gn, hern lantschafit.
Hencke Pentze von Hagenow.
Scherfman, (vogt zcu Ribnitz.)
Jasper Lost. a
Die vogt von Lupsze vnd prawest von Niencloster
schollen sein in des ertzbiscops von Bremen herberge vp sehen
to hebben, dat siner gnaden gude vthrichtunge gesche.
Hardenack Vieregk sal mit Volrat Pentzen dem breutigam
meynem gn. hern hertzog Heinrich essen tragen vnd mit
Clausen Oldenburg, wen die braut tanzt, für er Henning
Halberstat ind Clement von Bulawen tanczen.
Claus Pentz von Gorlosen sal vfien bisschoff von
Raczeburg in seiner herberg warten, jme notturfit zcu uerordenen.
(Ein zweites Verzeichniss der geladenen Gäste.)
Gerüste pferde: vj Er Bernt.Molczan Ritter mit seiner haus-
frawen vnd tochter.
vj Claus Lützow,
vj Steffan von Bulaw mit seiner hausfrawen.
v Clemens von Bulaw mit der frawen.
261
Gerliste pferde iiij Jorge Halberstat mit der frawen, die sal
Pentzen von Todin swester mit-
: brengen.
iij Marquart Behr.
—— ei m im mim IE MM mi ai ME Mi MM Mm Mi Mimi ame mm
xx der bischoff von Swerin.
xx der bischoff von Raczeburg.
iijj Jaspar Fincke!).
It. zcu gedencken welche frawen habgn allen
zcu schreiben, das sie jre swestern, freundyn
vnd ander von junckfrawen vnd frawen
gesmuckt mit sich brengen wollen vff den
wagen.
Hier nachgeschriebene werden vngerust verschriben vff kleppern’
ij Probst zcur Eldenaw.
ij Johan von Horn.
ij Curt Pentz vogt zcu Lubse.
ij Henning Behr.
ij Henning Balg.
— | (| dem mm (ein (jiEMMEE idee mm simmmmm iin mm ABM mem BEE AMEEEE sms
— di m Hi dm mm "geile AHEMMEEb MmmmEEM MED MB ME MEN aim HEN sam:
— um dm jMimmil mmi il mie sm ME MmmMER mm ME MM MEN ME ME am
ii Henke Pentze von Hagenow.
Meyner gnedigen hern eynrosser.
Achim v. Bulaw.
Hans von Bulaw. Br
in einer Reinfchrift der Kifte fteht: iii) pf. „Claus Pentze to
Roggute,‘
262
Volrat Pren.
Jorg Plate,
Kleynow.
Achim Pentcze.
(in Sa. 24.)
ij’ pferd der pfalzgraff. r
ij° ,„ Herzog Friedrich und Johann von Sachsen.
jj° 4 Herzog Heinrich von Sachsen mit seinem Gefolge.
xl ‚„ des Markgrafen Botschaft.
j* „ der Herzog von der Lowenburgk.
XXX ,, Graf Antonius von Schauenborg.
jj° ,„ Herzog Heinrich von Braunschweig.
(Summa Summar., 1800 pferde.)
Nadı dem Concepte von des Canzlers Caspar v. Schöneih Hand
im Banpt-Ucchive zu Schwerin.
ELLE SAL LS STD
(15139) | Yır. 258.
Ein Turnierzettel des Herzogs Albrecht von Medlenburg.
alleyn besessen, allein gefallen.
Gewin. Fell.
Regewyh kerbesen.
iij Er Hans von Denen. ii”
fenchen wissen sleyer.
— Bos von der Schulenburg. iiljj
‚ Roth hut. |
ll) Hans Berenfelt. ‚., ij
Bade hemt,
iij Fritz von der Schulenburg. ii)
. | | 263
gense flegel.
ij Kaphengst. iii)
, hentschuch..
— ‘ Sigemundt Kalenberg. iii)
fligel widel,
iij _ Hertzog Albrecht iii)
Schuch,
— Schenck Rotloff. —
gronen hut.
ij Hans Loszen. 111) i1lj
esel oren.
iiij Volradt Pentz. ij 11)
budel.
ij Achim von Bulow, ii) 11]
brustlatz.
— Hans von Denen.
Yah einem undatirten Hettel im Banpt-Urchive zu Schwerin.
mu nn
1513, Januar 18. NRoftoc, Air. 259.
Eonfens und Eehnbrief über das von Detlof, Heinrich
und Henning, Bebrüdern von Preen, an Dolrad von Pens
zu Redefin für 800 Mi. erblidy verfaufte Dorf jefow
nebft der wüften Feldmarf zu Scherpenow.
Wy Hinrick vnd Albrecht gebruder van gots gnaden
Hertogen to Meckelennborch, fürsten — — — — — ‚ bokennen
apenbar mit dissem vnnsem openen breue vor ydermennichlick,
. dat vor vns erschenen sint vnnse lieuen getruwen Detloff,
Henninck vnnd Hinrick Prene gebruder vnd vnns to erkennen
geuen, wo sie vmme erer bedrenglicken schult, ock erer
beteringe willen, deme duchtigenn vnnsem lieuen getruwen
Volradt Pentzen tom Redeuin dat dorpe Gesow vnnd
die wuste feltmarke to Scherpenow mit allen eren pechten,
264 | | ;
densten, ackernn, wesen, weiden, waternn, szehen, demmen,
holten, buschen vnd allen andern gerechticheiden, gewonheiden,
jnn vnd togehoringenn, gnaden vnd rechten, in #ller maten,
wo sie die jnnegehat, gebruket vnd beseten, erfillick vnnd to
eynem ewigen kope na vthwisinge eines vpgerichtn kopbreues
vor achtehundert gude marck vorkofft hedden, derhaluen sie
solcke guder fryg in vnnse hende vppgelaten, mit vnderdeniger
bede, dat wy gemeltem Volradt Pentzen vnd sinen rechten
eruen gemelte dorp vnd gudt Geszow vnd felt to Scherpenow
mit eren jnn vnd togehoringen, wo die van ehn bet her
beszethenn, gnedichlick Iyhen woldenn, Also hebben wy, angesen
ere bedrengelicke nodt, temelicke bede, ock getruwe dienste,
die sie vnns gedann vnnd hin vor deste getruwlicker don
schollen vnd wollenn, vnd hebben eme vnnd sinen eruen
menlicks geslechts berurtt dorp vnd gutt Gesow vnnd dat
feldt to Scherpenow mit allen eren gerechticheidenn jnn vnd
togehoringen, wo bauen vthgedrucket, gereiket vnd gelyen,
lyhen vnd reiken berurtem Volradt Pentzen vnnd sinen rechten
eruen menlicks geslechts berurtt dorp gut vnd feldt to rechten
manlehn, dat hie solcks besitten, geneten, gebruken vnnd den
lenen, sö ofite die to falle kamen, folge don moge, doch vns
an vnnsen furstlicken ouericheiden, mandiensten vnnd sust jdern
sinem rechten ane schadenn, Mith orkunde disses breues die
mit vnsen angehangeden jngesegeln vorsegelt vnnd geuen is
jn vnnser stadt Rostock na der bortt Cristi jm viertein-
hundersten vnd drutteidenn jare am dage prisce Virginis.
ad einer auf Pergament geichriebenen nicht befiegelten und nicht
unterfchriebenen Urkunde im Hanpt-Urchive zu Schwerin, wo audy das Concept
einer in einigen wefentlichen Punkten abweichenden, im Uebrigen aber aleich-
fautenden Urkunde bewahrt wird. In dem Concepte nämlich wird die
„wüßte Seldmarf zu Scherpenomw“ gar nicht erwähnt, und ferner
ift nicht die überdies falihe Jahreszahl 1400 in Buchitaben geichrieben,
fondern „Ao, etc, xiij®”, wie es gebräuchlich war. Die Urfunde auf Per-
gament mag zu einem betrügerifchen Swede verfaßt worden fein.
Be a a ZW nn
265
1513. März 30, Schwerin. Yır, 260.
Die Herzoge Heinridh und Albrecht fündigen den mit
Elaus Pens abgefchloffenen Pfandvertrag über Gorlofen
zum nächiten Umfchlag auf.
.
An Claus Pentzen
zceu Gorlosen.
Lieben getrewen, weil wir vnser haus vnd ampt Gorlosen
vmb vorpfante summa nach vermuge vnserer vorschreibung,
df& darumb vorreicht, vff schirstkunfftigen vmbschlag zcu losen
lassen willens sint, szo thuen wir‘ dar vff mit disen briff die
loskundung vnd begern, wollest alsdenn deyn gelt zcu ent-
pfangen vnd vff Ostern darnach vnser haus vnd ampt. abzcu-
treten geschigt, dich wissest darnach zcu richten. Datum
Swerin, mitwochs in Oster feyertagen, anno etc. tredecimo.
Ua dem Concepte von der Hand des Canzlers Caspar v. Schöneich,
im Haupt-Urchive zu Schwerin.
1514. Sebr. 4. Schwerin. Yr. 261.
Die Herzoge Heinrich und Albrecht von Wedlenburg
bezeugen, daß Claus v. Pens ihnen das Haus Gorlofen
auf Judica wieder einräumen wird,
Wir Heinrich vnd Albrecht etc bekennen offentlich mit
diesem brieffe, das wir vns mit vnsern lieben getrewen Claus
Pentzen vnsers hauses Gorlosen vnd seyner zcugehorung alze
. vortragen, das er vns solchs vfin sontag Judica negstkunfftig
allenthalben abtreten vnd mitler zceit zcue gersten vnd hauern
pflugen lassen solle, do selbst wir ihme auch ane weigerung
pis obenberurter zceit ane vorhindrung lassen, doch das er
sich des ampts im mitlern zceit nicht anders den ziemlicher
266
vnd gewonlicher weise gebrauchen solle. Des zcu vrkunt
haben wir vnser pitzir zcu rügk hir vff drucken lassen zcu
Swerin, sonnabends nach Blasii anno etc, decimo' quarto.
Ya dem Concepte des Canzlers Caspar v. Schöneich im Hanpt-
Archive zu Schwerin. s
«
1514. Sebr, 7. Schwerin. Tir. 262,
Die Herzoge Heinrich und Albredht von Mecklenburg
verpfänden Schloß, Stadt und Dogtei Goldberg auf drei
Jahre an Klaus v. Pen& für eine Schuld von 2800
rhein. Gulden. |
Wy Hinrick vnd Albrecht gebrudere, van gots gnadenn
Hertogen to Meckelenborch etc., bokennen offentlick vor vns,
vnsze eruhen vnd nhakamenden, vor jder menglick, dat wy
dem duchtigen, vnsem lieuen getruwen Clawesen Pentzenn
vnd synen rechten eruen thwe dusent vnd achthundert gulden,
rinsche gulden an vnser munthe, ye viervndtwintich schillinge
vor eynen gulden to rekenn, szo he vnsz to vnseh anliggenn
gutlick vorgesettet vnd gelegenn, die wy ock entpfangen vnd
in vnsenn schinbarn nutt vnd framen gewendet hebben,
schuldig synt; welcke thwe "dusent vnd achthundert gulden
berurder vnser lande wering wy emhe vp negestkunfftige Ostern
auer drie jar, wenn mren der weiniger taell nha Christi vnses
hern gebort souentein wordt schryuen, vnd midler tidt der
dryer jar iders jars van iderm hundert viff gulden, dat löpt
in eyner summa hundertvndviertich rinsch gulden angetogeder
munthe to eynen rechten gewonlicken tinsze, gutlick to ent-
richten vorheischen vnd togesecht; als wy ock solcks hirmit
wetentlick doen mit dem bescheide, auescheide vnd vnser
klarer vorwilligung, dat hy vor solcke berurde thwe dusent
achtehundert guldenn vnd gemelte renthe vnse schlot, stadt
vnd vogedie Goltberg mit allen synen jerlicken nuttingen, in-
267
vnd thogehorungen, nichts daran vthgeschlaten, tho eynen
vnderpande innehebben, der gestalt, dat hy solcks berurde
drie jar lang ampts wysze vorwesenn vnd dem suluen gelick
„andernn vnsen amptluden getruwelick vorsthaen, dar vp wy
emhe ock vp vnse kostinge mit souen personen, darin syn
husfrowe vnd kinder mit ingerekent werden schollen, vnd dreen
perden, darop wy emhe des jares vier last hauern vnd rhuw
voder to nottorfit vorreicken laten wollen, doch dat eynes
landtriders perdt dar inne ock getagen syn scholle, erholdenn
wollen, vnd emhe van den bereydestenn pechten, nuttungen
vnd gefellen alle jar jerlick vp ider osterlicke tidt, itzt vp
Ostern auer eynn jar, der kleynen taell nha Christi gebort im
veffteinden jare antofangen vnd folgend jerlick berurde jar
lang, edder szo lange emhe darnha gemelte twe dusent achte- .
hundert gulden nicht betalt worden, hundert vnd viertich
guldenn to tinsze emhe menglicks erringe, darsuluest van vnsem
koeckmester, szo wy ye tor tidt dar hebben werden, entpfangen
moge, vnd vns vmb dat auerige, vnd alles innemens vnd vth-
geuens haluen, vp berurdem ampt klarhe reckenschop dem
suluen koeckenmester in synem bywesen doen lathen vnd vns
den suluen auerloep, szo vele des synn werdt, ahne wegerung
volgenn laten scholle. — — — — — — — — —. — —
Tho Swerynn, ahm sonnauende nha Blasij, nha Christi vnses
hern gebort veffteinhundert vnd vierteynn jar.
Nach dem Originol, auf Pergament, im Banpt-Archive zu Schweritt.
Die Siegel fehlen, die Pergamentbänder find noch vorhanden.
u EEE
1514. Sebr. 7. Schwerin. Xir. 263,
Claus v. Penben Revers betreffend die Derpfändung
des Amts Goldberg.
Ick Claues Pentze bekenne opintlick mit dussen .brieue
vor my, myne eruen vnd nakamendenn, als my die durch-
268
luchtigenn hochgebarnen forsten vnd herrn, herr Heinrich vnd
her Albrecht, gebruder, herthogen to Meckelnborch etc., vor
die achtvndtwintich hundert rynische guldenn, weringe dusser
erher forstlikenn gnaden lande, ye vervndtwintich schillinge
vor eynen gulden to rekenn, so ick erhen forstliken gnaden
gelehnet, my jerlick mit hundert vnd vertich gulden to vor-
tinsen, dat slot vnnd vogedie Goltberch ampts wyse vor eyn
vndirpandt ingedaen hebbenn, alles nha ludt vnd inholt der
suluenn erher forstliken gnaden vorschriuinge der haluen vor-
ferdiget, der datum steyt tho Swerin, szonnauends nha Blasıj,
nha Christi vnses herrn gebort vefteynhundert vnnd verthein
jar, dat ick dar gegen erhen forstliken gnaden, eren eruen
vnd nakamenden, vor my vnnd myne eruenn vnnd nhakamenden
vorheyschen vnnd vorspraken hebbe, vorheysche vnnd vorspreke
solcks hiemit in crafit dusses brieues, wen erhe forstl, gnade
edder erhe eruen my edder mynen eruen na vthgangk dreyer
jar, szo sick vann negestkunftigenn Ostern to rekenn neghest
nhaeinander eruolgenn werdenn, solcke achtvndtwintich hundert
guldenn szampt vorsetenn rentenn, szo ennige nhastendich sin
wurdenn, entrichten; dat ick dargegen ane wedderrede erhen
forstl. gn. solck slot, stadt vnd ampt Goltberch, mit aller siner
in vnd togehoringe, szo quidt vnd fry als my solck itzt in-
gedhaen wert, ane ennigen vpslach willichliken entrhumen vond
aftreden vnd erhen forstl. gnaden solck ampt, szo lange ick
berurdes gelds nicht entricht vnnd solcks to einem vndirpande
innehebben werde, amptswyse getrewlich varwesen vnnd alles
innhemens vnnd vthgeuens haluenn erhen forstl. gnaden jerlich
dorch erhen kokemester darsuluest in mynem bywesen reken-
schop dhoenn laten vnnd den auerlop ouer solcke myne renthe,
als hundert vnd vertich guldenn, ifft inniger syn wert, erhen
forstl. gnaden to yder tydt folgen vnnd ouerantwurden sal vnd
wil, alles getrewlich vnd vngeferlich. Des tho orkunde hebbe
ick myn 'vnnd vp myne bede to witschop die Gestrenge Er
Claues Lutzow, ridder, synn ingesigill an dussen brieff witlick
hengen latenn, de gegeuen is tho Swerin, szondages nha
269
Blasij, nha Christi vnnses [hern] gebort vefteinhundert vnnd
verthein jar.
ad; dem Original, auf Pergament, im Haupt-Uchive zu Schwerin.
An Perpamentbändern hängen 2 runde Siegel:
ı) auf eingelaffener grüner Wachsplatte eine aufrecht ftehende
Tartfche mit einem rechts auffteigenden Löwen. Umfchrift:
S + clawes + pentje +
2) auf grüner Wachsplatte eine rechts gelehnte Tartfche mit
fchräge rechts gelehnter afproffiger £eiter. Ueberfrift: H.L.
1514. Oct. 4 Wismar. Ir, 264,
Abfchied in Sachen Hennefe Penten wider Mathias
von Derten wegen Mlichtbefolgung einer Urtel, betreffend
Sehnt-Holz in dem Bute Danzomw.
In den gebrecken, :die sick holden tuschen Henneke
Pentzen als klegern an einem, vnd Mathias van Ortzen be-
clagten anders deils, van wegen etlicks tegeden holtes jn dem
gude Pantzo, dar vmb szie ermals tuschen einander handelung
gehat, hebben wy Hinrick.vnd Albrecht, gebruder, van godds
gnaden hertogen to Meckelnborgh, fursten to Wenden etc,,
mit vnsen bisittenden rethen erkant, noch deme dersuluen ge-
brecken haluen tuschen enhe vorhen* ordeil gespraken vnd
Pentze sick beclaget;, dat der suluigen von Ortzenn keyne
volthehunge, dat volstreckunge der suluen ordel van genanten
Örtzen nach erhem vormoghe nochmals geschen, vnd szo
Ortzen gedachten Pentzen widerumb ennicher vormeint ge-
rechticheit haluen anspreken wolle, dat hie emhe rechts plegen
scholle. Datum *jn vnser stadt Wismar am dage Francisci,
anno dom. etc. xiii)”.
Nach; einer gleichzeitigen Abfchrift, auf Papier, im Haupt » Ardyive
zu Schwerin. VV. TI
270
1514. Dec. 11. Güftrow. Yr. 265.
Heinrich und Albrecht, Herzoge zu Mecklenburg, ver-
fprechen dem Claus Pens, nah Ablauf des Pfand-
verfrages über die Dogtei Goldberg zu Dftern 1517,
ihm die Dogtei Wredenhagen auf 7 Jahre Als Pfand
überweifen zu wöllen., je
Wy Hinrick vnd Albrecht gebruder von godes gnaden
Hertogenn to Meckelnborch etc., bekennen oppentlich — — —,
alse vns vnse leue getrewe Claus Pentze vp vnse slot vnde
vogediege Goltberg achtevndtwinttig hundert gulden nha -weringe
vnser Jande, — — —., vorgestrecket vnd geleyenet, vnd wy
emhe solken houetstol vth denn gefellenn berurdes amptes
drey jar lang nhaeynander, die sick vp ostern ongeferlich, wen
men de wenniger tal nha Cristi vnses hernn geburt souenteyne
schreuen wert, endigenn werdenn, vorpfandet hebbenn, alles
nha lude vnd inholde der pantferschriuunge, eme derwegenn
vpgericht, dat wy vns nw mit emhe wyder voreymiget vnd
vordragen hebbenn, voreynigen vnd vortragenn vns mit emhe
hiemit in kraft diesses briues, dat wy emhe nha vthgange der
berurden dreyen jar, dy sick alse® nemelick vp Östernn der
weniger tal im souenteyen jare vorlopenn vnde vorschienenn
werdenn, gegen aftredinge vnde entrumynge vnses slotes,
stedekenns vnde vogedie Goltberg, in maten wy emhe dat .
ingedaenn, vnde auerantwurdinge der bauengeschreuen Pant-
vorschriunge, emhe darup vorferdiget, vnse slot vnd vogedie
Wredenhagen mit pechtenn, gerichtenn, dienstenn, zollenn,
holtingen, bekenn, viskerienn, den mollen vnd allen anderer
erer gerechtickeyt, nuttingenn, in- vnd togeheringenn, vnd dar
tho die halue nuttinge an der mollenn to Robel, ane vorbe-
holdynge jenniges aflegers, in allenn mhaten wo vnse Rath
vnd lieue getruwe Diderick Beuernest solcks alles, von vnsem
vader vnd veddernn, loflicker gedechtnisse vnd folgende, van
vns beth her to innegehat, genatenn vnde gebruket heft, vor ,
271
bouenberurte achtvndtwintig hundert guldenn, die emhe vppen
Goltberg vorschreuenn, souen jarlang — — — — — - inne-
tohebben, to genieten, to gebrukenn' vnd to bositten, to eynem
gebrucklicken pande inandwurdenn willen, vorpandenn, vor-
schrieuenn vnd toseggenn genant. Pentzenn vp gemelts vnse
slot vnd vogedie Wredenhagen, — — — — — ‚ vp Östernn
der weniger tal im souenteynden jare, gegen aftredinge.des
Goltberges vnd ouergeuinge der vorscriuunge dorup ludende,
— — — — —, Gustrow, mandages nha Concepcionis Marie
Virginis nha Cristi vnses hern gebort veffteynhundert vnd
viertehen jar.
ad; einer gleichzeitigen Abfhrift im. Haupt-Archive zu Schwerin,
Be We We Se ee N
1515.° an. 25, Tr. 266.
Klaus v. Pen zu Raguth verfauft wiederlöslich dem
Pfarrer Johann Elling und dem Dicarien der Kirche
zu Gadebufh 2 Pfund oder 40 Schillinge jährlicher
Pacht aus dem Dorfe Raguth für 50 lüb. IN.
Ick Clawes Pentze, wanafitich tho Raggüth bekenne
vnde betughe jn desszeme jegenwardygen breue vor alszweme
de en szeen, horen edder leszen, dat ick mit mynen rechten
eruen vnde wolbedachten mode hebbe vorköfft vnde vorlathen,
jegenwardigen vorkope vnde' vorlathe jn krafft desszes breues
den erafftigen herenn Er Johan Ellinck, karckheren, vnde allen
vicarien der karcken tho Gadebusk vnde al eren ewigen
nakamelingen twe punth jarliker pacht an deme dorpe Ragguth
vor vefftich marck lub. houetszummen, de ick thor noghe van
ehn jn guden grauen suluergelde, alsze tho Lubeke vnde thor
Wiszmer ghenge vnde gheue is, entfangen vnde vpgebarth
hebbe, jn myne vnde myner eruen nudt vnde' framen ghekert
hebbe, .dessze twe punth jarliker pacht schalen de vorbe-
272
nomeden heren, de nu thor tidt szynt, hebben vnde bruken
boszytten ahn den eruen vnde houen myt aller thobehoringen
tho Ragguth fredeszam vpbaren alle jar vp den vmmeslagh
van den buweren vnde boszitteren nu thor tidt: Hinrick Olde-
dach twintich schillinge, Hinrick Grothe twintich schillinge,
vnde van alle eren nakamelingen tho voren vor aller. pacht,
werth ock szake, dat godt affikere, dat jenich ghebreck wolde
jn desszen vorbenomeden twen punden, alsz idt vakene schüt,
szo mogen de vorbenomeden heren sick holden jn myn vnde
myner eruen alder redesthe gudt, vor ick dat hebbe. — —
- - -— —- - - —- . Ock schal vnde wil ick
Clawes Pentze vorbenomet vnde myne eruen dat gudt vor-
dhenen vnde entfrigen by den heren lick mynen anderen
guderen, szo vaken idt behoff is, jedoch hebbe ick Clawes
Pentze vorbenomet vnde myne eruen den wedderköpp beholden,
dat ick vnde myne eruen schalen vnde willen vp den 'vmmesz-
lagh des eynen jars den höuetsummen vth to geuende tho
voren vpseggen vnde jn deme anderen nauolgende vmmeszlagh
den houetsummen alsz mit der jarliken vnde aller nastanden
pacht jn guden grauen szuluer gelde, alsze tho Lubeke vnde
tor Wiszmer ghenge vnde gheue is, szunder vörtoch to eyner
tidt an eynen summen bennen Gadebusk vornogen vnde wol-
betalen. Alle desse articule vnde punchte, eyn jslick be szick,
laue ick Clawes Pentze myt mynen eruen den erafitigen
heren Er Johan Ellinck, karckher tho Gadebusck, vnde allen
vicarien, wo bauenscreuen, sthede vnde vasth wol tho holdende
szunder alle argelisth jenigerleyge bohelp, gheistlick ofite
warlikes gherechtes, herengeszetthe, nyge vunde, dar dessze
breff mochte m[e]de gekrencket werden, ofite worde geszerigeth
myt vure, water edder wormhale, schal em ‚vnschetlick szyn.
Des tho merer szekerheit vnde groter tuchenisszen der warheit
hebbe ick Clawes Pentze vor my vnde myne eruen myn
jngeszegel henget vor desszen brefi, de gescreuen is na der
borth Cristi duszenth vyfihunderth vefiteygen jar amme daghe
Conuers(ac)ionis Pauli.
273
Nach dem Original, anf Pergament, im Hanpt Archive zu Schwerin.
Das eingehängt gemwejene Siegel ijt midyt mehr vorhanden.
1515. Sebr. 28. Güftrow. Nr. 267.
Claus Pens erflärt fi) bereit, an Stelle der Dosgtei
Boldbers -die Dogtei Wredenhagen auf 7 Jahre in
Pfandbefis zu nehmen. »
Ich Claus Pentze bekenne offintlich mit diesem brieffe
vor mich, myne erben vnd nachkomenden, als ich den durch-
leuchtigen, hochgebornen fürsten vnnd herren, herrn Heinrichen
vnd hern Albrechten, gebrudern, hertzogen zu Meckelnborg
etc. — — -—— achtvndtzwentzighundert gulden heuptstuls jrer
fürstlichen gnaden landeswerunge, ydern gulden vmb viervnd-
zwentzig schilling gerechent, fürgesetzt vnd geliehen, vnd
J. f. gn. mir darfür, slosz, stetlin vnnd vogtey Goltbergk
ingethaen vnd daraus sulchn heuptstul drey jar lang, die sich
vff Östern, wen man der weniger zal sibentzehen wirt schreyben,
endigen werden, mit hundert vnd viertzigk guldenn zuuortzinsen,
vorschrieben, alles nach vermuge der vorschreybunge, darumb
vilgericht, vnd sich nu ihre fürstliche gnaden ferrer mit mir
voreiniget vnnd vortragen, das J. f. g. nach vorlauflung itzt
berurter jar, mir den Wredenhagen mit seinen pechten,
dinsten, zollen, holtzungen, fischereien, den mollen vnnd allen
andern in vnd zugehorungen, ane vorbehaltunge enichs ablegers,
auch die halbe mollen zu Robel, ın maszen wie das Ditterich
Bibernest von enhe innegehat, kegen abtretung vnnd entrheu-
mung des slosses, stetlins vnnd vogtey Goltbergk vnd vor-
reichung jrer fürstl. gnaden vorschreibung, die ich darüber
habe, für angetzeigte achtundzwentzig hundert gulden heupt-
summa, die mir, wie berurt, itzt vffen Goltbergk vorschrieben,
sieben jar lang, szo ferre mich der almechtige got so lange
fristet, inn pfandesweyse inzurheumen vorheischenn vnd_ zu-
18
274
ö gesagt; auch eine furstliche vorschreybung, der datum stehet
Gustrow montages nach Concepcionis Marie virginis nach
Christi vnsers herrn gebort funftzehenhundert vnnd viertzehen
jar, darufi genediglichen vorfertigen vnnd vbirantwurten haben
lassen, — — — — — ‚ das ‘ich dar kegen ]J. f. g. vnnd
deren erben vorheyschen, zugesagt vnd vorsprochen habe, vor-
heische, zusage vnnd vorspreche hiermit in crafit des briefis,
das ich vnd meine erben ]. f. g. vnd ihren erben von gnantem
slosse vnnd seiner zugehorunge getrew vnd holt sein vnnd,
so offte vnnd dicke das zu falle kumpt, slosglauben vnnd
pfanthuldung daruon tluen, vnd das ich sulchs vfi ire kosten
alletzeit zw oflenen vnd dar zu geburliche vnd gewonliche
ritterdinste gleich andern iren vndirthanen zu thuen pflichtig
vnd bereidt sein, auch dasselbe haus mit.der hern vnd andern
vnuorfallen inwesen behalten, vnd aus den erbstucken berurts
ampts nicht vorgeben, vorkauffen adir vorandern, szunder bey
seiner gerechtigkeyt getrewlich nach meinem vermugen behalten,
vnd nach ausgang der sieben jar, die mirs J. f. g. innetzuhaben
vorschrieben. Wen mir ]. f. g. adir ire erben die loszkundinge
im letzten jare, adir in folgenden vmbschlag darnach, zwei-
tausent vnd achthundert gulden itziger irer landesweringe,
ydern gulden vor viervndtzwentzig schillinge zu rechen, in
eyner Summen entrichten vnd betzalen, das ich alsdenne vff
ostern darnach ]J. f. g. adir iren erbenn gnant slosz mit aller
obingemelter vnd anderer seiner in- vnd zubehorunge szo queit
vnd frey in aller massen, wie mir J. f. g. sulchs entrewmen,
ane alle voranderunge, beswernisz adir vfschlege, williglich
abtreten vnd entrhewmen vngeweigert sal vnd wil. — — —
—_— oo — —. Des zu vrkundt habe ich
meyn angeborne ingesigel wissentlich an diesem brieff hengen
lassen, der geschrieben vnd gegeben ist zu Güstrow am achte-
tage in der heyligen Vasten, nach Cristi vnnsers herrn gebort
funffitzehenhundert vnd funftzehen jar.
ad dem Original auf Pergament im Baupt-AUgbive zu Schwerin.
Das an einem Pergamentftreifen angebängte, in arlınem Wachs anf einer
275
Unterlaae ans unmaeläntertem Wachs abaedrudte Siegel zeiat im einer
aufrecht ftehenden Tartiche einen fteigenden, ‚rechts gefehrten Löwen,
Umfchrift: S + elawes + pentze +
1515. Wismar. Tr. 268,
Erkenntniß des fürftlih meclenburgifchen Gerichts in
Sachen Claus v. Penten und Jürgen v. Preens, Kläger,
wider Helmold v. Pleffen zu Miüffelmow, Beflagten.
In den gebreken, die sich holden tuschen vnsem rade
vnnd liuen gtruwen Helmolt van Plessen to Mutzelmow be-
clagden eins, Claus Pentzen vnd Jorgen Prene anders dels,
van wegen etzlichs frowen rats vnd kysten tuges, darumme
sie emhe vormeinten to belangen vnd sick gemelter Plesse
kranckheyt haluen hefit entschuldigen laten, hebben wy Hinrick
van gots gnaden hertoghe tho Meckelnborg ctc. mit vnsen
bisittenden reten erkant, wo Plesse tokamende vp erforderung
des kegendels solche sine swacheyt nicht bewislich maken
wurde, dat hie dar durch deme kegendele in expensis vnd
costunge vp dissem termyne sines vngehorsames haluen erleden
nach vnserer taxation vnd meynung to entrichten vorfallen
vnd emhe vp vnserer ferner ladung rechtlich to antworden
schuldig, darin ock alsdenne, so viel sich nach ordenynge der
rechte getemet vnd geborth, gescheen scholle, von rechts wegen.
Act. — Wiszmar am mandage na Michaelis anno etc. xv”,
Yad dem Concept im Baupt-Urdive zu Schwerin. Der Schluf,,
von „Wismar” ab, ift von anderer Band gefchrieben.
=
(1512—1539.) Yr. 269.
Aus einem Rechnungsbuche des Domftifts zu Bütom.
Bona communia collecta per me Nicolaum Tzolkowen
*
anno plebanatus mei, Domini vero millesimo quingentesimo
duodecimo,
: 18*
Prouisores Contubernij Beate Marie Virginis duas marcas
Natiuitatis Marie.
Steffen Zachchow Sex marcas Mathei, s
Magister Jochim Pentze \nam marcam Mathei.
— | | Bon _—— -_— .— u — — —— — —
Soluta occasione Bonorum communium, dominica Estomichı.
Magistro Jochim Pentzen Solui (Juatuor fl. renenses, Die
Veneris (Juarta fiebruarii post Vesperam in estuario meo
(Solui) et eidem Sex floren. renens. per medium Elerı
langen,
— m 2 — — u.
Soluta sacrarum ofliciacionum occasione.
Rectori scholarım Joachim Vryssen pro summa missa quam
debuisset respexisse pro domino Jochim Pentzen a festo
pasche vsque Michaelis (Juatuor” mrc.
Solui — -— — die concordie jn causa Phineken — — —
X denarios pro duabus stopis cereuisie, quas Magister Jochim
Pentze soluere recusauit post promissjor)um' de soluendo,
—— — —— m — ———— mm — — — — — — — —
In choro Decanı,
Joachim Pentze. Rector scholarum,
Hermannus Melberch. =
Hinricus Sartor. Hinricus Rust. .
Johannes Betke.
Sifrigidus' Bunth.
Johannes Lowe.
Rodolphus Hoensteen.
Rector jn Nigenkerke.
u mein. ie
277
Nicolaus Stropaghe.
Ludolphus Kock.
Hermannus Rundeshorne,
“ -Johannes Bartoldi.
Johannes Rode,
Theodericus Gherdes.
Mathias Tanımeke.
Hinricus Berndes,
Bernhardus Gronewold.
Zutpheldus Wardenberch.
Petrus Tzoldeke, lector.
Hinricus Dobe, officians.
Capellanus Senior Cristianus Volsche. .
Cappellanus Junior.
Officiatores sacrarum' soluere tenentur.
Petrus Bentzin, Hermannus Melberch,
Petrus Wolkow,
Jochim Pentze.
Nicolaus Ffranke. H. Melberch.
Zutpheldus Wardenberch. Marquardus,
Hinricus Sartoris.
Sifrigidus’ Bundt. Nic, Tzolkow.
Johannes Lowe, Nic. Tzolkow.
Nicolaus Stropaghe.
Johannes Rutze., Nic. Tzolkow.
Aus einem in Pergament gebundenen Heft, betitelt „Gemeine
Berechnung der Monitur zu Bübom von 1512 bis 1539, im Hanpt-
Urhive zu Schwerin.
TE
278
1517, Sebr. 6. Behren-Lübchin. Ur. 270.
Eheberedung zwifchen Wedige von Kardorf zu Gnoien
und Borghard von der Lühe's Tochter Dorothea, fel. - '
Henning Penten nachgelaffener Wittwe.
[Borghard v. d. Lühe zu Sternberg verheisst seiner Tochter
Dorothea, Henning Pentzen nachgelassener Wittwe, als Mit-
gift: 400 fl. zum Brautschatz, nebst Kisten und Kistengeräth,
Seiden- und Bettgewand, Betten und Alles was üblich ist, dazu
alle fahrende Habe, welche Frau Dorothea bisher in Gebrauch
gehabt, sowie 500 gute Mark, dafür ihr Wedege v. Kardorf
Geschmück und Kleidung kaufen soll. — — »Ok ys bfe}-
»spraken, dat szodane eluenhundert gude mark, de er van
seres zelghen kyndes, zelghen Henneken Pentzen
»naglathen dochter, an er gvallen vnde storuen, de
»deselue Henneke Pentze yn vorscreuen Borghert van der
sLue Erffguder, nomelich den hof thom Voghelszanghe, myt
»szampt allen gudern, de he ghedachten wedewen, syner
‚dochter, vpgdraghen hefft, glecht, ock Wedyghen tho hebben
shefit mede gsecht denne by deme boschede, wert, dat
»de -Pentze, efite wor des gsyn mochte, Wedighen bauen-
»screuen' szulke eluen hundert gude mark myt rechte affwnnen,
‚Dar schall gdachter Borghert van der Lue effte syne eruen
»nycht .tho antworden vnde Wedighe vnde syne eruen doruen
»wedder vmme dar ok nycht tho antworden«e. — [Wedige ver-
heisst der Braut 100 fl., sowie Sicherheit für den Brautschatz
von 500 fl. — Borghard v. d. Lühe verschreibt als Sicherheit
für die 1100 Mark:] smyn erue vnde guder den hauehoff thom
»Vaghelszanghe myt alle anderen gudern, szo de Henneke
‚Pentze yn brukynghe hefft ghat, tho eynem brucklyken
»pande, — — —.« [Bürgen für v. d. Lühe:] »Olde Clawes, Otte
»vnde Jochim gbroder de van der Lue, Vicke, Johan vnde
»Cordt ok gbroder vnde veddern de van der Lue vnde Jochim
“ »Lewetzow«. |
279
[Bürgen für Kardorf:] »Rotloff van Bunow, Hennyng vnde
;Tytke veddern de Hoben, Joachim vnde Clawes gbroder de
»Kerckdorpe, Titke Vitegest Borghermester tho Gnoyen:. —
Dat. [Behren-]Lübchin, am Tage Dorotheae Virginis, 1517. —
Mundum auf Papier, nicht vollzogen.
1518, Xr, 271.
Aus einem Derzeichniffe obfchwebender Redhtshändel,
Anno ı513,
Clawes Pntzzee — — —- -.— Kleger.
Borchardt von der Lue
mit sampt syner dochter | en boclachte.
jürgen Bere -— — —- - -. —_ kleger.
Er Nicolaus Manduuel
Engelke Deuitze Be u boclagte. :
Gercke Warborch
Yah einem Derzeichniffe Anno 1518 anhängiger Klagefahen im
Banpt-Ardive zu Schwerin.
np N Ep ER Zw 20
1518— 1520. Zr, 272.
Vortzeichnusz vnd Registratur der vorsiegelten briefe,
dar jnne die vom adell der kirchen zu Wittenborch
schuldigk.
— — m u u u — — zu >s—
Der Pentzen briue.
1.
Jochim von Pentze zu Toddinn hat den bürgermeister
vnd vicarien der ersten Messen XV Mk. jerlicher gulden gegen
280
250 Mk. Lub., die er von ihnen entlehnet, jm dorff Czargun
von etzlichen paurn jerlichen den 8. nach Martinj auffzuhebenn,
vnnd do durch einigen vnrath solch gelt von paurnn nicht
konten auszbracht werden, solche ı5 Mk. jnn alle seinen
reidesten gutern verschriebenn Anno ı518 am tage Mathie
Apostoli. [24. Febr.)
2.
Clausz Pentze zu Raggutte hat den Vicarienn desz
lehnnsz der heiligen driejer konnige vor 60 Mk. heuptstuhll
vnnd jerlich iii) Mk. jm jare 1520 am tage Mathie desz heiligen
apostels verschriebenn. [25. Febr] »
Vnnd 50 renisch guldenn hat Clauwsz Pentze zu Schar-
bouw vonn Busse Lutzowen widtwenn der kirchenn zugehorigk
bekommen, die er Achim Plessen zum Steinhause desz Vollert
Plesse seine erbe wordenn vnd bekommen soll habenn, wie
Clausz Plesse') jm sein todtbette bekannt, alsz der alte
burgmeister bezeugett.
Wach der Regiftratur der Mittenburger Kirchenbriefe im Difitattons-
protocoll von 1554 im Haupt-AUrcchive zu Schwerin.
1518. Oct. Zir. 273.
Turmierzettel.
Gehaltenn rennen vnd Stechen auf Hertzog Fridrichs zu
Holsten ehelichen beilager zum Kyl.
Des selbigen Freitags jst gehalten worden ein gesellen
stechenn von den pumern, Meckelnburg vnd Holstein.
Gewin. Die Pommern sein gewest:! Verlust.
11) Wolff Borck Marschalck, j
Georgenn Massow ist durch vnfal verstort.
") lies: Pente.
‘
Meckelnburger.
ij Georg vonn Sperlingenn. iii)
— Christoff Scharffenstein. ij
ij Philips Doringer. ii]
ij Hans Pentze. ij
Holstein.
— Marquart Sestede. ij
_- Wolff Sestede. ij
Heneck Rantzaw. ii)
ij Mathias Rantzaw. ill)
j Sweder Kassenbruck. iin)
— u m nn = ne u u
Philips During vnd Hans Pentz gerendt, woll getroffenn,
Hans Pentz gefallen.
Marschalck vnd Kersten Halberstatt gerandt, wol getroffen
vnd alle peide gefallen.
Had einer Abfchrift im Haupt-Archive zu Schwerin.
u
1521. Zir. 274,
Iglicher furste sal wu nabeschrebin so vile Edelleutte
vnde pferde mit sich nehemen, erstlich::
Hertzeg Heinrich zu Meckelenburg etc.
J sein gnade selbst.
j Schreiber.
j Koch,
j Snider.
j Jungen.
1j Rethe nur iiij pferde.
ij trosz pferde, ein zum Silber, das ander zu den cleidern.,
ij knechte., j
282
’
j edelleute ...... . | Krystoffel Qwyttzwoe.
| Parem Dannenberg.
Jorgen Rafien.
Wollert Pren.
Hans Pentze.
Hans Sperlinge.
j Balbier.
Summa xx pferde.
Yadı dem Original im Baupt-Arhive zu Schwerin.
Te a ee ae ee a w z
1521, Ur. 275.
Mecklenburgifche Roßdienft-Rolle vom Jahre 1521.
Anno etc. XXI°,
Das Landt zu Meckelnburgck.
Vogtey Godebusch. "
_— — mn 0 —— man — (| a u [m —
Vogtey Wittenborch.
Luder Blucher to Waskow,
Achim Blucher to Waskow.
Claus Braelstorp to Tessin.
Clawes Pentze tho Roggute.
Detloff Preen tho Badow.
Hartich Blucher to Rensow.,
Vyth Lussow tho Lussow,
Pawel Weltzow
Wyppert Weltzow
Curdt vnd Henneke Pentze tho Gemmelyne.
Jasper vnd Jachim Lussow tho Bakendorp.
Jachim Pentze to Todyne.
‚to Weltzow.
283
Heyne
Reymer
Vallert Pentze tho Redefyne.
Eggerdt | f
Achim
Helmoldt Pentze thom Quasthe.
Barteldt Lüssow to Prytzir.
Christoffer Bysewanck tho Karchow.
Ewaldt Blucher tho Lesen,
Vogtey Boytzenborch.
Reymer Blucher tho Preten.
Jorgen Sprengel to Blucher.
Rauen Sprengel
Achim Glauctze tho Gresse.
Jheremias Gell tho Czernstorp.
— — — u — — — — — — u — | —— — ——
Yadı einer Abfchrift im Hanpt-Urchive zu Schwerin. Gedr. in
Wiager, fam. v. Blücher, I, 5. 522, ir. 594. .
ee ee ze Se
1521. an. 20. Grabow. ir. 276,
Herzog Heinricdy von Mledlenburg beauftragt den Ritter
Claus von Lütomw, den feiner Gemahlin zum Hofmeifter
beftinnmten Eurd v. Penk in feinen Dienft einzumweifen.
Vonn "godds gnaden Hinrick, hertoge tho Meckelnborch
etc. Vnnsen gunstigen grudt touorn, Gestrenge leue getrwe,
dweyl wir denne Curdt Pentzen, so voget tho Luptze gewest,
vor vnnser lieuen gemalhen hofmeister angenamen, bogern deme
nha, willest, wen hie tho Luptze afbreken wert, als wy vns
in kortes tho geschene vormuden, ‚nnd sik tho dy vorfogen
wert, mit emhe derhaluen reden vnnd enhe alsdenne vor erer
lieue hofmeyster jnwysen;, dor ane deistu vnse touorlatige
284
meninge. In gnaden gegen dv to jrkennen. Datum Grabow «
am sondage Fabiani vnd Sebastiani Anno dnj. etc. xxj. —
IIn dorso:| Dem Gestrengenn vnnsem rade vnd lieuen ge-
trwen Claues Lutzowen, riddern, thom Eickhaue.
Original im Haupt-AUrdive zu Schwerin.
en
1522. April 26. Tir. 277.
Mathias von Deren verfchreibt der St. Unnen-Brüder-
fchaft der Kirche zu Alt-Gaarz 5 ME. jährlicher Rente
aus Wuftrow gegen 100 Mf. Kapital und unter
Stellung von Bürgen. (Auszug.) .
— Zn mn —— [Pe — [DD -— D—_——_---0——
Alle dusze nascreuen articule vnde stucke vnd vorschreuen
laue ick Matthiasz van ÖOrtzen mit minen rechten eruen den
vorstenderen sunte Annen, Hinrich Schonenberge mit sinen
medebroderen, vnd alle eren nakomlingen stede vnd faste
vngebrecklich vnd ane alle argeliste by minen ehren vnd
truwen tho holdende, vnd hebbe tho groterem gelouen vnd
merer erkentenisze der warheit min ingesegell mit den ingese-
gelen miner negsten eruen, Borchartt von Örtzen, wonaftich
tho Helpte, mit sambt sinen sonsz Berndt vnd Marcusz, vnd
Hansz von Pentzen thom Redevine, de alle vmme miner
bede willen thor wisschop hebben ere segell vor deszen brefi
gehenget, de gegeuen vnd schreuen is na der bordt vnsersz
hern Christi, dusent viffhundertt darna in deme twe vnd
twintigsten iare, an dem sonnauende in den hilligen achte-
dagen tho paschenn. —
Yad; einer beglaubigten Abichrift aus dem Ende des 16. Jahr-
hunderts im Baupt-Urchive zus Schwerin, Abgedr. bei Liich, Geld. des
Gefhl. v. Verben IIb, p. 374/375, Ur. CCCLXIX.
Te
285
1522. uni 23. WDredenhagen. Tr. 278.
Llaus v. Pent, Dogt zu Wredenhagen, ruft die nter-
vention des Herzogs Heinrich an zum Schuße der Ein-
wohner des Dorfes Minzow, welche in Folge eines
Grenzitreits durch den Official von Wittftoc mit dem
Banne belegt worden find,
Durchluchtige hochgebarnner furste gnedige here, mine
vnderdanige gehorsame plichtige vlite boreide dinste zint jwer
furstliken gnaden alle tidt vorann boreith. Gnedige here, ick
geue neyne twiuel, j. g. hebbe wol in gnediger andacht, wo
ick van j. g. forderde to Mirow eyne vorscrifft {vor) jwen g.
arme luden van (der van) Mynnetzow an den official to Wit-
stogk, dar denne jwen g. vorscrifte zint tor steden gekamen,
de denne bomoiget werden dorch eynen, gefomet Tonges
Stargarde, hebben noch de zuluigen j. g. vorscriffte den arme
luden nicht drechtlick maghen wesen, besundernn dorch eyne
aggrauatien, zint geworpen in de bosweringe des bannes, dat
denne her kummet etliker voren haluen, dat en de Morine an
erer zidt an deme velde to Mynnetzow, dat zy ankummet,
wedder genamen hebben, des doch de Vlotouwen vnnd mere
redeiike *lude bostan, den Morinen nicht ankummet. Gnedige
here, zo ick vorneme, in deme ick en den ban to Rabel vor
dem praweste vpstuttede, jn deme Stargardt denne noch eyn
leddich knecht is, hebben zye eynen duncket vordracht ge-
maket, de gedachte Stargart mit deme banne schale dat j. g.
tohoret boschermen, szo doch de zuluigen j. g. arme luden an
allen enden an eren scheiden werden an gefuchten vnnd dat
ere willen nemen, von den van Rabell an eynem dele, van
den Morinen an deme anderen dele, furder dels van den van
Letzen vnnd to nerghene neynn recht schalen hebben. Hoch-
gebarnner furste, gnedige |here|, j. f. g. hir wolde gnedigen
to trachten, de arme lude mochten by libe bliuen vnnd vth
der censuren des bannes kamen, des ick j. g. vnvormeldet
286
nicht wolde laten, de zuluige j. f. g. zye gade alleweldich
lange zundt vnnd ewich salich bofalen to lucksamiger vnnd
| wolfardiger regimente. Gescreuen tomme Wredenhägen amme
auende Johannis Baptiste, Anno etc. xxij‘. — ]. f. &
j " willige, dener
Clawes Pentze.
ah dem Original im Haupt-Archive zu Schwerin.
ee ww wen
1523. Juli 5. Schwerin. | Yr, 279.
Heinrih, Herzog von Medlenburg, verordnet Claus
£üßow, Jaspar Finefe, Henning Pleffen, Bennefe
Rabe und Dtto Sperling, um in der Streitfache der
Thune wider die Herjoge Recht zu fprechen.
Lieben getrewen, Als vnser bruder vnd wir verlassen nach
uormoge des heligen Reichs ordenunge vnser beyderseyts den
Thunen vfi freytag nach visitacionis Marie negstkunftigk nidder
zu setzen von wegen jrer zusprach, die sie vormeynen zu vns
zu haben, vnd wir euch derhalben von vnsert wegen Yorordent
vnd es vorsehen, das vnser bruder zum wenigsten iiij seyner
Rethe auch neben euch darzu vorordenen vnd niddersetzen
werde, so haben wir deme nach vnserm voigte zu Swerin
Henningk Pentzen befolhen, euch an vnser stat der eyde
vad pflicht zw erlassen, damit jr vns vorwandt, so ferne vnd
souil euch die vorhindern mochten, jn selben sachen recht zu
sprechen, Vnd dich Claussen Lutzowen darzu zu einem richter
benent, bogeren deme nach gutlich, wollet euch neben vnsers
brudern rethen solicher gerichtlichen handlung beladen vnd jr
clage, die sie tzweifecht oder dreyfacht euch schriftlich vbir-
geben werden, entpfahen vnd vns eine abeschrift dauon bey
gegenwertigen vnserm vogte zuschigken, desgleich auch vnserm
287
brudern auch, dar vf wollen wir mit jme vnser antwort jn
vier wochen darnach schriftlich getzweifachtet euch, Ern
Clausen, zuschicken, eine zu behalten vnd die andere den
Thunen zu vbirantwarten, vnd ferner jn deme der ordnung
gemesz halten, der zuuorsicht, werdet euch hie jnne gutwillig
jrtzeigen, doranne thut jr vns guten gefallen, In gnaden
widderumb gegen euch zu jrkennen. Dat. Swerin am Dienstag
nach Petri vnd Pauli Anno etc. xxiij. —
An
Claus Lutzowen, Jasper Fineken, Henninck Plessen, Hennecke
Raben vnd Otto Sperlingen.
Ya dem Loncepte des Eanzlers €. v. Schoeneib im Baupt-Arcive
zu Schwerin. . 5
zw
1523. Aug. 1. Roftod, Tr. 280.
Prälaten, Mannen und Städte der Lande Medlenburg,
Wenden, Roftot und Stargard ratificiren die an dem-
jelben Tage geichlofiene Union. (WUuszug.)
Wy gemeyne prelaten, mannen vnde stede der forstendome
vnde lande to Meckelnborgh, Wenden, Rosztock vnde Star-
garde etc., beckennen — — — — — — — — — - —.
Dewile ouuerss de vorgemelte houetbrefi dorch vnss alle by
namen vnde tonamen gebreke haluen des spacii ofite rumes
an deme sülfitten breue, daran men de zegeln hengen scholde,
nicht mede vorsegelt, vnde doch vorhen myt vnsem getruwen
hantlofiten in edestat gudes willen mede beuestet iss, so
_ belauen vnde fulborden wy noch iegenwardigen vortekent, vor
vnss, vnse geslechte, eruen vnde nakomen, de vorgenante
voreyninge — —- — vnd in eyn teken vnser fryen bewilli-
ginge vnse ingesegele — — witliken hyrna vp düsse carten
vnde nafolgende blade don drücken — — — — bynnen
288
Rosztock, amme dage Vincula Petri, in dem iare der mynneren
tall drevndetwyntich,
(L. S.) (L. S.) (L. S.)
Heine Pentz. Johan Vieregk. Herman Kamptz.
(L. S.) (L. S.) (L. S.)
Hansz Pentze. Claus Pentz. Reimar Pentz.
(L. S.) 8
Curt Pentz. Curt Pentz.
Uah Hudloffs Abichrift aus dem Original ın „6 Bogen oder
ı2 Blättern von Pergament in Klein» Folio“. Lnterfchrieben baben
2 Comthure, 9 Städte und 281 Dajallen, von den Dafallen jind aber
nach Rudloff nur 240 Siegel angehängt. Abgedr. in Wigaer, Get.
der Familie von Blücer, Bd. 1, p. 550, ir, 600.
1523, Aug. 1. NRoftod. Tr. 281.
Prälaten, Mannen und Städte der fürftenthümer und
Sande Medlenburg, Wenden, Rojftof und Stargard
fchließen, unter Dorausfeßung des Gehorfams gegen die
Sandesherrfhaft, eine ewige Union zum Schute ihrer
Privilegien, verpflichten fich zur gemeinfamen Tragung
aller jedem einzelnen Mitgliede zugefügten Beeinträchti-
gungen und beftellen zur Abwehr derfelben einen Rath
aus ihrer Mitte. (AUuszug.)
— — — —, Unde hebben tho orkunde vnde merer vor
sekeringe wy Ulricus Malchow, der kerken tho Swerin ad-
ministrator, Nicolaus, äbbeth tho Dobberan, Nicolaus Francke,
der vorgeschreuen kerken tho Swerin senior, Bartholdus Moller,
der domkercken sancti Jacobi bynnen Rostock deken, vnd
Hinricus Moller, tho Dobbertyn prawest, alse vulmechtige
beuelhebbere in stede vnd namen aller prelaten; Clawes Lützow
*
289
vnd Hennyngh Haluerstadt, ritther, Melcher Baruoth, kumpther
to Myrow, Wedighe Moltzan, Clement van Bülow, *Reymar
Blücher, Jochim Hane, Caspar von Schoneich, Lutke Moltken,
Matthias van ÖOrtzen, Jasper Fyneke, Wedige van Öldenborgh,
Jacob Leuetzow, Hinrick Wangelin, Diderick Vlotow, Vicke
Veeregge, Eggert van Qwytzow, Berndt Ror, Achim van der Lwy,
Lütke Basszeuitze, Engelke van Helpthe, Volhart Preen vnde
Clawes Pentze, alsze vulmechtige beuelhebbere aller
manschop; vnd wy borgermeystere vnde radtmanne der stede
Rozstock, Wyszmer, Nigenbrandenborch, Güstrow, Parchym
vnde Swerin, alse vulmechtige beuelhebbere in stede vnd
namen aller gemeynen stede der vorgeschreuen lande, vnse
ingesegele vor vns, vnse geslechte vnd fruen vnd vor vnse,
der prelaten vnde. steder, nakomen vnde alle andere ghemeyne
stende, ere fruen vnde nakamen wytliken don henghen vor
dussen bref. —— — — — . Ghegeuen vnde schreuen bynnen
Rozstock, am dage Vincula Petri, der erste dagh des mantes
Augusti na Christi geborth am veffteynhundersten vnde dre-
vndtwyntigesten iare.
Nah E. U. Rudloffs Abfchrift „ex originali ... . in forma patenti
maxima, an welchem & dundelrothe feidene ungefchlungene ftarfe Stränge
durchgefchnüret und ar felbigen 34 rothe wächferne Siegel, fo alle noch
ganz unverfehrt, eins unter dem andern an jeglichem Strange, befeftiget
feyn“. Abgedr. in Wigger, Gefch. der Familie v. Blücer, Bd. 1,
p. 528/529, Nr. 599.
(1523. Dec. 2.) Yr. 282,
Johann Vieregge, wanhaftig vnnd erfseten tho Wokrente,
hefft vorkoft den dohmheren vnnd vicarien der kercken tho
Butzow vnnd eren nakamelingen: xij mrck. sund. jehrlicher
pacht jm dorpe Gralow vnnd Stenhagenn vor ij mrck. sund.
houetsummen, welche xij mrck. vth denn gudern in sinen
breuen voruateth alle jahr vp S. Martens dach edder vth sinen
redestenn gudern scholen gehauenn vnnde gepandeth werdenn;
welckeren brefi he vor sick vnnd sine eruenn vnnd Carstenn
19
290
Preen, burgermeister, "vnnd Heine Pense, wanhaftig tho
Butzow, hebben vorsegelt, de geschreuenn isz im Jahre 13523
des midtwekens na Andree.
Na einem Sculöbuche der Domfirhe zu Bütow im Haupt
Archive zu Schwerin.
1524, % Yr. 283,
Albrecht, Herzog von Mecdlenburg, verfchreibt fich dem
Ehrijtoph von der Planitz auf 2000 fl. (AUuszug.)
Vonn gots gnaden Wir Albrecht Hertzogkh zu Megkel-
burgkh, — — — — — ‚ bekennen für vns, vnser erben vnd
nachkommen, das wir dem Erbarn vnserm lieben besondernn
Cristoffen von der . Plaunitz zweitausent gulden an megkel-
burgischer muntz — -— — schuldig sein, — -- — — —
— — —, Des zu merer
ee u ie a Aue — — —
sicherheit, steter vnd vhesster halltung haben wir ime die
Erbaren, vnsere Rete vnd lieben getrewen: Marqwarten Beer,
Clausen Pentzen zum Bredenhagen, Heinrichen Wangelin,
Heinrichen Stralendorff, Cristoffen Han, Friderichen von Wulken-
rode, Hennigken Holstein, L.utke Passewitz, Jorgen von der
Jhane, Georgen von Heilingen, Georgen Plato, Achim Neigen-
danckh, Heinrichen Hanen zu Pletz, Heinrichen Smecker vnd
Ewalten vonn Aldenburgkh zu rechten vnuerscheiden burgen
ni — 0 em —. —— -—
gesetzet., — — — — — —
-— — —, Geben Dinstag nach Inuocauit, jnn dem jar als
man zcallt nach Cristi vnsers herrn geburt Tausent funfhundert
viervndzweintzigkh.
Uach dem Originale, auf Pergament, im Haupt-Urchive zu Schwerin.
Die Urkunde ift durch einen Einfchnitt cafüürt. An (6 Pergamentbändern
hängen noch 15 Siegel:
ı) das berjogl. Siegel fehlt
3) das zu Zir. 267 befchriebene Siegel des Claus Pent.
. 291
1524. Dec. 11. Yır. 284,
Inuentar jn Gnogen Cort Pentzen vnde dem kokenmester
darselbest vberantwort anno 1524 amme sondage na Nicolai
episcobj. —
[Folgt das Verzeichniss.]
Hah dem Original bei den Amtsacten im Baupt-Urchive zu
Schwerin.
[1525] lIr. 285,
£ehnrolle des Bisthums Schwerin.
Des Stifts Schwerin
eingehörige Lehnleute.
Aus einem alten Vortzeichnuss
Vicke Hildebrandes
Heinrich von Bülow zu Zibüll.
Hans von Bülowen Kinder zu Pruetzen.
Christoff Moltzan sambt seinem bruder zu 'Trechow.
Bernt und Curt Rohr :zum Newenhause.
Die Flotowen zum Stuer.
Die* Restorffe zum Boltze.
Carsten und Marcus die Preen zu Lübbetzin.
Die Viereggen zu Wokrente.
Lippoldt von Ortzen zu Gorow.
Sigfrid von Ortzen zu Roggow.
Achim und Gunter die Fineken zum Gnemer.
Achim Stralendorf zu Preensberg.
Balthasar Holste zu Katelbagen.
Heine Pentze zu Moisalle').
") Ao. 1552 fit D. Barolt zu Moifalle nad einer Urf. d. d. Bütom,
1532, Sept. 18.
19*
292 .
Heinrich Molteke zu Newenkirchen, biszher zu einem Lehen
‚gewesen. P
Wach mehreren Abfchriften aus dem 16. Jahrhundert im Haupt-
Archive zu Schwerin. AUbgedr. in £ifch, Gef. des Geil v. Verben
Ib, p. 378, Ar. CCCLXXU.
1585. Yir. 286.
Hertzog Heinrich von Meckelenborgk Presentation Hermanno
sehligen gegeben zu Herr Jochim Pentzen Prebende, jn
welcher er anzeigt, das s. f. g. Bruder, Hertzog Albrecht,
demselben gleicher gestaldt presentiret hadt, auch das das Jus
praesentandi dem hertzogen zu Mleckelenborg zustendigk.
Ao. 1525.
ltem Hertzog Albrechts Presentation demselbigen Herman
.sehligen gegeben, jn simili wie oben. .
Aus dem Roftoder Kirchenvifitirbuch de 1566, 5. 867 b. im Hanpt-
Archive zu Schwerin.
ln u
1525. Jan. 16. Schwerin. Yr, 287.
Claus Pent befennt, 1400 rhein. Gulden von Herzog
Heinrich, als defjen Quote auf den Pfandichilling von
Wredenhagen empfangen zu haben und erflärt fich
bereit, Wredenhagen zurücdzugeben zu nächiten Dftern,
falls audy Herzog Albrecht feine Quote von 1400 Gulden
bezahlt.
Ick Clawes Pentze bekenne opintlicc — — —, alse
my die durchluchtigen — — —- her Hinrick vnd her Albrecht,
gebrodere, hertogen tho Meckelnborch etc., dat Slot vnd
Vogedie Wredenhagen mit aller syner in vnd togehoringe vor
achtvndtwintich hundert rinische gulden, Meckelnborger munte,
293
weringe dusser lande, jedern gulden vor viervndtwintich schillinge
tho reken, inholdes orer forstliken gnaden vorschriuinge, in
pandes wyse ingedhaen vnd my to vorschener geborliker tydt
vp solck slot vnnd vogedie Wredenhagen solck vmme berurde
vorpanthe summa wedderumme to losenn, die loeskundinge
dhoen hebben laten, dat my dar vp hochgemelte, myn gnedige
herre, Hertoge Hinrick, tho*syner gnaden gebore, solck pandt-
gelt, alse nemelick virtheinhundert gulden berorder weringe
in eyner summa, to voller genoge, baer tellen, entrichten,
botalen, vnnd in myne sekere gewarsam auerantwurden hefft
laten, hirume ick syne forstlike gnade, syner forstliken gnaden
eruen vud alle, die derhaluen quittireng nottorftich, solcker
viertheinhundert gulden houetstols quidt, leddich vnd loes thele,
sine forstlike gnade, noch niemandes anders, hen, var in
keynerley wyse noch gestalt to belangen vnnd darto vor my
vnd myne eruen synen forstliken gnaden togesecht vnd vor-
spraken, wo ick solcks ock hirmit wetendtlick doe, sinen forst-
liken gnaden vnd syner forstliken gnaden eruen vnd hoch-
gemeltem mynen gnedigen hern hertoch Albrechten, gegen
syner forstlicken gnaden glyckmetigen botalinge, berurt hus
vnd vogedie Wredenhagen mit aller syner thogehoringe, quecke
vorrath vnnd huszrathe in aller mathen, wo my solckes
ingedhaen vnnd auerantwurt is worden, quydt, leddich vnd
fry, mit sampt der berurden orer forstl. gnaden pandtuorschri-
uinge, my darumme to gestellet, vp negestfolgende ostern
aftotredenn, to entrhumen vnnd totostellen, ane alle geferde
vnd vthtoge Des tho orkunde hebbe ick myn angebarne
ingesegell witliken an dussen brief hengen laten, de gegeuen
is tho Swerin, am Mandage Marcelli, nha Cristi vnses heren
gebort veftheinhundert vnd vifvndtwintich jar.
Nach dem Original, auf Pergament, im Haupt-Archive zu Schwerin.
An einem PeraamentBande hängt ein dem zu ir. 267 befcriebenen
gleiches Siegel des Claus Pent.
EN
294
1525, Sept. 2, Redefin. | ir. 288,
Heine und Hans, Gevettern v. Pent zu Redefin, erbitten
von Herzog Heinrih von Mecdlenburg einen anderen
Termin zur Schlihtung ihrer Grensftreitigfeiten mit der
Stadt Hagenow.
Dorluchtighe hochgheborn fotsthe, g. h,, vnsze vorplich-
tighe wyllighe denste synth j f. g. alle tidt boreidt etc.
Szo hebbe wy jwer f. g. scriffte an vns ghedan yn aller mathe
wol vorsthan, szo dath de von Haghenow auer vnsz gheclagt
hebben mydt mennighfoldigen vnwarhafitighen _claghen,
ock by. jwen f. g. alsze morghen to yrschynende by dem
Roden vorde tho neghen slegen vormiddaghs. Dar vpp gheue
wy jwen f. g. denstliken tho erkennen, dath ytzundes neymanth
hyr is van vnszen broderen edder fedder, szo j. f. g. wol
weyth vnsz idt szamliken an vechtet vnde ock yn szodaner
korthen tidt vnszen fedderen nicht vorwytlyken konen, wor
vmme bidde wy j. f. g. alsze vnszen g. h., jwe f. g. muchte
vnsz szo gnedich syn vnde vns eyne ander tidt vnde dach
ansetten, dat wy vnsze fedderen muchten tho szamende. Dat.
Redevyn, anno dnj. etc. xxv, desz szunauendes na Egidij.
Heyne vnde Hans
Pentze ghefeddere.
Nah dem Original im Hanpt-Arhive zu Schwerin. Das ftarf
zerdrückte Siegel zeigt einen aufrecbten Schild, umgeben von einem vielfach
verjchlungenen Bande. Im Schilde ein rechts gemwendeter Löwe. Jnjchrift
unleferlich.
1526, - ir. 289,
Vortzeichnus Er Herman Tzymermans auszgehende
schulde. (Auszug.)
Mynem g. hern zw eigen handen.
Debita eorum qui mihi obligantur.
Illustris princeps Albertus dux Magnopolens. tenetur mıhi
cent. [N]oren.,
295
*
Dns. Decanus Zwerinen. tenetur septuaginta floren.
Dns. Conradus Organista tenetur mihi iij mrk. v 8. iii) A).
Idem tenetur sex marck. B
Dns. Johannes Scroder tenetur iij mrk.
Doctor Lutzow tenetur vij. mrk.
Titke Schultze proconsul tenetur vij mrk, xiij 8. vj 4.
— — — eg — — m — — mm u
Henneke Pentze praefectus tenetur sex for.
Detloff Preen xx gulden.
Plebanus jn Wittenborch x flor.
Yadı dem Original, anf Papier, im Baupt-Ardyive iu Schwerin.
Be ey
1527. Sept. 25. Tir. 290.
Dolrath von dem Brode, welder mit -feinem Knechte
Jacob Bote wegen eines todeswürdigen Verbrechens
in Baft gehalten ift, leiftet bei feiner Freilaffung dem
Herzoge Heinrih V. von Mecdlenburg Urfehde und ftellt
ihm Bürgen (2luszug.)
— -— -——- — , Des zu mehrer sicherhait — — habe
ich, Volradt vom Bruche, — —- seinen fürstlichen gnaden
diese hirnach benanten, die erbarnn, meine bruder, oheymen
vnd gutten freunde, als nemblich Reymar vom Bruche, |w]on-
haftig zu Swerin, Ewaldt Blucher tho Lesen, Claws Pentze
tho Raggut, Jochim Pentze tho Rentsow, Hennigke
Pentze tho Gammelyn, Pawel Weltsow tho Weltsow, Jurgen
Pluszkow tho Euerickstorpe, Joachim Berenstorp tho Teskow,
Mauritz Warrenstede tho lLutken Walmestorpe, Jochim Siker
tho Badow, vor mich vnd vilgedachtem meinen knecht Jacob
Bocken zu burgenn gesatzt. Vnnd wir itztgenannten burgen
samptlichen bekennen — — — — in craflt vnd macht
diesses brieffs, dhene wir zu vrkunt mit vnsern anhangenden
296
ingesigeln neben gedachts vom Broke ingesigel vorsigelt
haben zu Swerin, am mitwochen nach Mathei apostoli, nach
Christi vnnsers hern gepurt funfizehenhundert vnd siebenvnd-
swentzigk iar.
ah dem Original im Baupt-Urdhive zu Schwerin. An den
Pergamentftreifen hänaen noch alle ı7 Siegel, doc haben mehrere der-
felben, infonderheit die Pentze'ihen, fein Gepräge mehr. Abaedr. bei
Wiager, Gef. der fam. von Blüder, Bd. I, p. 551, Ur. 602.
ee
1528. Jan. 1. Schwerin. Ar. 291.
Heinrih V., Herjog von Medlenburg, und fein Bruder,
Herzog Albreht VII," fchlichten den Streit des Ritters
Matthias von Derten mit Reimar von Blücher und den
Gebrüdern von Pent wegen der Einlöfung des Gutes
Bammelin.
Wir, Henrich, von Gots gnaden etc. bekennen offentlich
hiemit, das wir neben vnd mit dem hochgebornen fursten etc.,
vnserm lieben bruder etc., zwischen den gestrengen vnd erbarn
vnszen rethen vnd lieben getrewen Mathiasen von Ortzen,
rittern, eins vnd Reimer Bluchern vnd Henninken, Jasparn
vnd Achim den Penczen, gebrudern, anders teiles, von wegen
des guts Gemmelyn in der gutte gehandelt vnd sie darvmb
in der guethe entlich vortragen haben, wie hirnach uolget:
also, dass Mathias von ÖOrtzenn fur losunge vnd erledung
angeczeigts guts Gemmelyn mit seiner in- vnd zugehorung vff
!) Darüber fteht: ‚In simili von h[erzog] Allbrecht]‘‘. Um 17. Octob.
(Donrestages nha Galli) [15]27 erging in Saden des Ritters Matthies
von Oerken an Reimar von Blücher der fürftliche Abfchied, die Parteien
follten nebft den Penten zu Gammelin, als Inhabern des Gutes, zum
Tage Johannis in den WMeihnachtsfeiertagen (Dec. 27) zu Schwerin er-
fheinen. Darunter ift vermerkt: „‚Citatio an die Penczen alsdane zu Swerin
zu irscheinen, Reymer Blucher berurts guts Gemmelyn rechts zu pflegen‘,
£Eoncept von Schdnaichs Hand).
| 297
negsten vmbschlag zur Wismar secHstausend vnd dreyhundert
marg an ganghaffte|r), muntze neben der vordrung des [bJaues,
der von den Pentzen doselbst zu Gemmelyn gethan, auch der
vbermasz der wintersaet, die sie von gedachtem Bluchern mehr
entpfangen, die zur irkentnis iders teils zweyer irer frunt stehn
vnd von ine fur angezeigten vmbschlag besichtigt vnd gewirdet
werden, entrichten, betzalen vnnd vberantworten sollen. Vnd
wo sich zutruge, das angetzeigts ire beider freunde sich vmme
die bawte vnd saet, wie gemelt, nicht vergleichen wurden, so
sollen die gestrengen vnd erbarn vnsere rethe vnd lieben
getrewen Hennigke Halberstadt, ritter, vnd Hennigke Rauen,
so gemelter vnser bruder vnd wir auffn freitagk nach trium
regum zu Gemmelyn eintzukommen vnd volgendes sonabends
zu handeln, als vor einen .verordenten obman darzu verordent,
einen theil beyfall zu thun oder ein mehrers zu machen
macht haben, darbey es ane weigerung plejben sol, also, das
die summa, so alszdan angeschlagen vnd vbberurter massen
vergleicht wird, neben der obgemelter heuptsumma von Ortzen
den Pentzen auff nehisten vmbschlag entricht werden solle.
Darkegen sollen die Penczen gedachtem Ortzen synen pant-
brieff vff berurts gut Gemmelyn lautendt, den sie von Bluchern
bekommen, vfim berurten negsten vmbschlag vorreichen vnd
ime, ÖOrtzen, dasselbe gut so quyt vnd frey machen, als er
solchs Reymer Bluchern ingeantwurt vnd abgetreten, vnd iren
enthalt mit (i)den iren doryn haben pis vff negstuolgendt
ostern, doch alzo, das sie indes der dinste nich anders ge-
brauchen sollen, den berneholz zu irer notturfit zu hawen vnd
ire habe vnnd gutter weg zu furen vnnd zu treiben lassen vnd
ir viche auszufutern, vnnd also denne vff schirstuolgendt ostern
solch gut gemeltem Ortzen entlich abeczutreten vnd zu ent-
reumen; doch also, das sie, die Pentzen, auff mitfasten ge-
dachtem Ortzen so uil rhaums in gemeltem houe zustellen
sollen, daran er vnd die seynen ire bequemigkeit haben mogen,
sein pflugen, sehen vnd ander des guts notturfft nach seinem
besten zu bestellen ane einich widerrede. Vnd domit sollen
298
alle gebrechen, die sich* zwischen ine zu allerseits, als ern
Matthien von Örtzen, rittern, Reymar Bluchern vnd den an-
getzeigten Pentzen vnd allen dene, die der sachen verwandt
vndt verdacht sein mochten, berurts guts Gemmelyn halben
begeben, vorlauffen vnd zugetragen haben, wie die gnant sein
mochten, keine ausgeschlossen, in der gutte endlich vortragen,
entricht vnd voreinigt sein, so das kein theyl das ander be-
rurter sachen halben, wedder mit noch ane recht, in keinerley
weise zu belangen haben szolle, alles trewelich vnd vngeferlich.
Des zu vrkhundt ist dieser vortrag vnter vnsem pitzschier
zweyfechtigk vorsigelt, vor iederm teyl eynen, vnd geben zu
Schwerin, am neueniarstage, anno Domini XV°XXVIII.
Wach dem Concepte (von der Hand Caspars von Schöneich, mi
zahlreichen Erweiterungen von einer anderen Band) im Baupt-Archive
zu Schwerin. Ubgedr. in Wigger, Gef. der Familie von Blücher,
8). 1, pag. 555/534, ir. 604.
a
1530. März 15. Schwerin. Yr. 292.
Pafjdyen Buftevels Bericht an den Herzog Heinrich von
Medlenburg über feine Derhandlungen mit den Penten
wegen der zu entrichtenden Kandbede.
a.
Durgluchtyger — — — Gnedyger here vnnd forste, yck
wedt j. f. g. nicht vor tho entholden van wegen der landtbede
mydt den Pentzen | dar auer byn jck ouermols gereyszet sampt
J. g. her broders koekemester noch der Jabel vnnd dar de
Pentze bescheden | szo ys dar nemans geueszen, den alleyne
Achim vnnd Helmolt vam Quaste, dar mydt jck sampt
j- g. broder kokemester geredet | vnnd eyne gude mennge
vo[rjgeholden der ingerumden landtbede eren forsten tho
geuende noch gewolliker wysze des dat plicte, wanne vnnd
scede | ock de bede syck mehr errer armen lude haluen dar
jegen gesettet | den alleyne gen. Pentzen des sze syck denne
299
vorbeden wyllichlick to geuende eyn jlslliker xiiijj mrek. vor
de gantze bede, vnnd de frue van Toddin hefft den
drudden del, schal geuen thwe mal xilijj mrck, ouers de fruwe
wyl jck szo vele tegen j. f. g. entschuldigen, sze wyllichlick
hefft xxx mrck. geboden vnnd dar neuen gesecht, wo er
fedderen mer geuen, wyl sze ock mer geffen, vnnd alle wat
sze don, dat suluige wyl sze ock wyllichlick don vnnd van
den eren folgen laten, den duth vorberurde hebbe jck nicht
wylien boren sampt j. g. broder kokemester, den dat wyl wyt
vth dem wege szin noch lude des olden registers, wo j. g. vih
ingelechten breue werdt vorstande;, wes nu j. g. geszinnet,
wyl.my j. g. wedderumm schryuen dar anne tho donde, den
jck vorsze, j. g. broder werde szinem kokemester schryuen,
Dat. Swerin, Dinstedages noch Reminlijssere Anno xxx.
j.f g.
vndertenige gehorszam
Pasken Gusteuel,
b.
Item by deme kerckheren ther Jabel der landtbede haluen
by ein gelecht.
xiij mrck. Reymar vnnd Hans de Pentzen vnnd hebben
eyne houe wust, weren 'sust xiiij mrck.
xiiiji mrek. Eggert Pentze thom Redeuyn vnnd Henke
Pentze tho Beszendorp.
v mrck. Achim Pentze thom (uaste j houe wust.
viji mrck. Claus ‚Pentze tho Raguth,
xij mrek. Helmolt Pentze sampt szinem broder thom
(Juaste,
xxviii mrck. de frue van 'Tloddin wo wol sze xxx mrek.
hefft wyllichlick geboden,
Summa Ixxix mrk.
Summa Ixxxxix houen, v smede vnnd kruge, iij katen, ludt des
olden Registers.
Hab den Originalen im Haupt-Arzhive zu Schwerin.
ee
300
1531.. Jan. 7. Boizenburg, Yır. 293.
Barthold von Süle, Dogt zu Boizenburg, verpfändet
wiederlöslih feinen Antheil an Marfow, Perdöhl und
Zühr auf 12 Jahre für 1100 ME. an die Brüder
. Jahim und Jasper von Pent zu Renzom.
Ick Bartoldt van Szulen, vagedt to Boitzenborg, wanafftich
darsuluest, bekenne und betuge mith mynen rechten eruen mith
dessem mynen breue, de enhe sen edder horen lesen, dat ick
mit mynem eruen witlick schuldich vnd plichtig byn den er-
baren gefestenn Jachim vnd Jasper gebroder de Pentzen
mith eren eruen, nhu tor tidt wanafftich tho Rensow, eluen-
hundert mrck. houetstols, de jck an redeme gelde vnd an
eyneme summen tho Boitzenborg tho dancke vnd tor noge an
redeme gelde Meklenborgerscker munthe hebbe entfangen vnd
jck den vorbenomeden summen geldes jn myner vnd myner
eruen nuth gekeret hebbe, dar vor jck den yorgedachten
Jasper vnd Jachim gebrodern de Pentzen mith eren eruen
hebbe gesettet vnd jegenwardigen vorsette jn krafft vnd macht
desses breues myn andell tho Marsow, also mynen hoff, dar
jck vormals vp gewaneth hebbe, gifft alle jar vij mrek. pacht,
einen wosten kathen stede dar by belegen vj ß pacht, einen
hoff, den nhu buweth vnd bewanet Henneke Maneke, gifft ix £.
pacht, ein rock hon; ein hoff, den nu buweth vnd bewanth
Hermen Woldeke gifft xx 8 pacht, ein rock hon; eynen hoff,
den nu buwet vnd bewant Häns Brockmoller, xxilij 8 pacht,
eynen hoff, den nhu buwet vnd bewanth Gerke Abell xvij &
pacht vnd iiijj houen vnd i katen to Predoll vnd twe houen to
Sure, belegen jn deme kerspell tho Korchow. — — — —
Desse vorgeschreuen houen vnd houe vnd katen mogen desse
vordachten Jachim vnd Jasper gebroder de Pentzen mith
eren eruen twelff jahr lanck bruken von dato desses breues
mith ‚richte, denste; water, weide, holtinge, wiscken, viskerie,
301
jnflothe, vthflothe, mith aller rechticheit vnde nutticheit, so ick
vnd myne vorolderen aller quites vnd friges betho her hebben
boseten sunder jenigerley argelist vnd nige jnfunde, vnd alles
rechtes geferce. Ock scholen de vorbenomeden Jachim vnd
Jasper, gebroder de Pentzen, vp deme haue tho Marsow,
dar ick hebbe vpgewanth vnd se willen vpwanen, nicht mer
vp bouven, alse eyne schune vnd ein kemnade mith eyner
dorntzen, vnd husz vnd hofl jn synem werde beholden, dath
seholen alsedenne van jderm parthe twe frunde erkennen vnd
gensliken entscheden vnd vordragen, wath sodane buweth
kosteth, dath schall jck Bartoldt van Tzulen mith mynen eruen
sodanen summen geldes van der buweth mith deme houetstole,
wo bauen geschreuen, jn eynem summen tho dancke vnd
thor noge wolbetalen, sunder jenigerley argelist vnd nige jn-
funde vnd alles geferde. ÖOck so ouerst jn dessem vorbenomeden
haue vnd houen vnd kathen schaden vth enstunde, dar de
almechtige godt vor sy, den suluesten schaden schall vns vor-
dachten Pentzen alleyne tostan vnd nicht den Sulen edder
eren eruen, vnd will wy Pensen vorgedachten sodane haue,
houen vnd katen jn sodaner wise vnd gewerde wedder vor-
andtwerden, den van Szulen, szo wy sodane houen hebben
entfangen, wen wy sodanen summen van den wedder entfangen;
so ouerst Bartoldt van Sulen mith synen eruen, edder Jachim
vnd Jasper gebroder de Pentzen mith eren eruen, de ene
“dem andern szodane houen nicht lenger lathen, beholden edder
nicht lenger wolden bruken, szo mach de ene dem andern
tho seggen van dato desses breues jn deme ellften jare midden
jn deme sommer tho Sunte Johannis dage, den vort jn deme
thokumpftigen vmmeslage jn deme twelfiten jahre, alsze des
sondages na 'Irium Regum, eluen hundert marck houetstols
schall jck Bartoldt van Szulen mith mynen eruen Jachim vnd
Jasper gebroder de Pentzen mith eren eruen Mekelnborger
munthe an eynem summen mith deme summen der gebuethe,
so vordragen werth, tho Boitzenborg gelden vnd betalen, —
— — — — — — — — -— --, Des tho merhern vnd
302
“ sekern louen hebbe jck Bartoldt van Szule vor myne eruen
.vnd mith truwer bede vnd tor wittlicheit vnse angebaren segell
gehenget benedden an spatium desses breues, alszo de erbaren
geuesthen Reymer vnd Hans gebroder de Pentzsen,
erffzeten thom Redevin, vnd junge Volradt, erfizeten
darsuluest, vnd Jachim vnd Marquardt gebroder de Lutzouwen,
erfizeten tho Pressir, Hinrick Sprengell, erfizeten tho Gresse,
wy bekennen, dath deme szo geschen ys wo bauen geschreuen
vnd sodanes schall stede vnd vaste geholden werden sunder
jenigerley argelist. Geuen vnd schreuen tho Boytzennborg,
na gades bort dusent viffhundert darnha jn deme ein vnd
druttigesten jare des anderen dages na Trium Regum. —
ad einer gleichzeitigen Abfchrift, auf Papier, im Baupt- "Ardive
zu Schwerin.
(1532°,) Jr. 294.
Lommiffarifsher Dergleih zwifhen Joahim und
Ewald, Gevettern, den Kardorfen zu Granzow wegen
Theilung des Butes Granzow und der wüften Feldmarf
Lüchow. (AUuszug.)
Wy Joachim Passow tho Szwaen, vnd Cordt Pentze tho
Gustraw vogede des durchleuchtigen hochgebaren fursten vnd
herren hern Henrichs hertogen tho Meckelnburgh etc. — — —
Bekennen mytt dessem apenen breue, datt- wy alse Commissarien
vnd beuelhebber gedachtes vnsers G. H, jn crafft vnd vormoge
furstlicher Commission tuschen den Erbaren vnd Erentfesten
Joachim vnd Ehnwold ghefettern den Kerckdorpen tho Grantzow
erfigeszeten aller erer gebreken mit erer beiden guden weten
vnd willen jn der gude gehandel, — — — — — — —
-—. — —— — | — ur . —— — —— 0 (u u m di
— (m mn — m — m — — m —
Hach einer defecten Abfchrift im Banpt-Urcive zu Schwerin.
Pe ee ee We Zu Zw Ze
1535. an, 1. Schwerin, Ar. 295.
Albrecht, Herzog von Mecklenburg, verfchreibt fih feinem
Bruder, dem Herzog Heinrich, in Folge eines zwifchen
ihnen abgefchloffenen Dertrages auf eine Schuld von
12000 rhein. Gulden, gelobt Rüdzahlung diefer Schuld
nach Derlauf von 4 Jahren, und ftellt Bürgen. (Uuszug.)
— 2 — des zu stetter vnd vhester haltung
haben wir gedachter hertzog Albrecht gemeltem vnserm lieben
bruder hertzog Heinrichen, seinen erben vnd mitbenanten diese
hirnachgeschriben, die strengen vnd erbarn vnsere rethe vnd
lieben getrewen darfur zu burgen gesetzt vnd setzen die gegen-
wertigk in crafit dis briefis: — — — -—- — vnnd wir er
Claus Lutzowe ‘nd er Mathias vonn Örtzenn, beide rittere,
Hennicke von Plessen, Hennigk Rabe, Achim Hane, Ditloff
von Bulawe, Lippolt von Ortzen, Lutke vnd Vicke Passeuitz,
gebruedere, Lutke Malltzan, Georg Malltzan, Dietherich Malltzan,
Crisostomus Malltzan, Lutke vonn (Juitzawe, Heinrich Stralen-
dorf, Hanns Sperling, Curdt Sperling, Ewalt-von Oldenburg,
Achim Lutzawe zu Pritzsthir, Curdt. von der Lue, Öttho von
der Lue, Hartich von Bulawe zu Wockerent, Cristoffer Hane,
Hardenagk Vieregge, Achim Lynstaw der junger zu Lutken-
dorff, Heinrich Hane zu Pletz, Engelcken von Helppte, Vicke
Yentzkawe, Hennigk Piccatell, Hermann Kerckdorf, Achim
Leuetzaw zu Lunow, Reymar vnd Achim!) Pentzen zum
», Jn der Original-Urfunde fteht Achim anftatt Hans. Beweis,
daß Hans der Bürge war, ift 1) das Siegel umd 2) eine Klage von
Banfens Sohn, Dolrad, wider des Daters Schadlosbürgen Georg v. Helwig,
refp. deffen Erben, de ao. 1572, wegen Schadloshaltung.
304
Redefin, Bernnt vnd Curdt die Rore zum Newenhawse vnd
Georg Preenn -- — — — — — — — .ı-- _ —
gelobenn mit gesambter vngeteilter handt .vnser einer fur alle
vnd ein ytzlicher besonder, — -— — — — — ein yeder in
sonderheit mit seinem selbest leibe vnd zwuen pferden vnd
einem knechte einreiten vnd ein recht einlager, wie einlagers
recht vnd gewonheit ist, leisten. — — — — Zu Swerin,
amm tag circumcisionis domini, nach Cristi vnsers herrn geburt
funfftzehenhundert vnnd funff vnd dreissig iare,
ad dem durch Einfchnitte caffirten Originale, auf Peraament, im
BHaupt-Archive zu Schwerin Angehängt find 37 Sieael.
ı) das Siegel des Berjogs, auf eingelaffener rother YWachsplatte
Die Siegel der Hengen anf arlıner Wachsplatte:
33) Neimar Pent, rechts gewendeter £öwe, darüber: +R.P +.
34) Hans Pent, rechts gefehrter, gefrönter Löwe, darüber : a2
Te ET
1535. März 31. Yır. 296.
Aus einer medlenburgifchen Roßdienft-Rolle.
1535.
Am Myttwoch in den Österfeyertagen zu Swerin newer anslack
. . ”
etlicher reutter in der lantschafft,
Vogtey Wittenborgh.
v pferde Veith Lutzaw,
ij pferdt Alle Blucher zcue Wastkaw.
ij pferdt Ewalt Blucher Soen zu Leesz.
ij pferdt Achim Czyker zu Badaw.
ij pferdt Hans Bralstorp tho Tessin.
ij pferdt Pawel Weltzaw zu Weltzaw.
ii) pferde Hertich Bluchers Soen zu Bodyn vnd Rensaw.
vj pferde Reymer Pentze zu Redefyn sampt seinen
Brudern, alt Vlriche sonen.
305
ij pf. Cordt, Heyne vnd sein Bruder, des kleynen
Virichs sonen.
iii pferdt Achim Lutzaw zu Pritzir.
ij pferdt Marquardt Lutzaw.
iiij pferde Bartholomeus Wencksterne zu 'Thodyn.
iii pferde alle Pentzen zu Besendorp.
iij pferde Matthias van Ortze zu Gemmelyn.
ij pferde die Lutzawen zu Bakendorff.
iii pferde Byszwangs Erben.
— 0 (| de En Ed A a ie m
u ee m m a
viij pferde alle Oldenburge zu Gremmelyn.
iijj pferde Cristoffer Passaw zu Vitegeste.
iiijj pferde Paschen Pentzen zelige witwe.
—— di mn Mm AMEREE Mmiaiien di di AMMMMMEe AmmmmMe MmMÄHmME AM AMEMMHE AEG m ame me
Nach einer Abfchrift a. d. 16. Jahrh. im Haupt-Ardive zu Schwerin.
TEE u ur
1535. Juli 4. | Xir. 297.
Dat foder register vor de ruther, dede jn Denne-
marken scholden ridenn, angefangen sundages na
Petrj vnd Paulj, anno etc. xxxv’. —
Foder register sundages na Petrj vnd Paulj tho Rostock.
[Pferde]
j Achim Bulow tho Renszow,
ij Otto Ilenfelth.
— Te ne no me ee m Mimmmn mm mem iii Ti
306
[Pferde]
j Crammon vnd Pressentin tho Borkow.
vj allenn Pentzenn.
iii) Jurgen Moltzann.,
vj allenn von der Lue.
—— ns —— ——— | — LT
— m mn dem en — — -—_--_ — —
Dominica ipso die Jacobj [Juli 25] tho Warnemunde
gefoderth:
iij Lippolth van Ortzenn.
ij Jurgen vnd Clawes Grabow.
Mi m mE iii juli mm Sim se dig Allem me dire mm sm dmmemme je jmemme
— | (| (iu m MM jummmmmE dmmimb MiiiiE TMHiilk Mi ja me ji si mess
Summa j“xxxvj.
Mandages gefoderth:
j Hans Plate,
j Merten Retzow..
j Laurentz vnd Clawes Bulow.
) Josth Bredow.
— | | GE a ame ie iii diem dimieieb dem miimm Ammemaiie ammiiie
— u A EA m ih Me a
— — — | — A de u — u —— [m —
Sunima j°lxxvj perde.
ah einer gleichzeitigen Abfchrift im Baupt-Arhive zu Schwerin.
307
[1535.] Xr. 298,
Aus’ den Bederegifter des Domftifts Büsow. (Uuszug.)
Item jn dem ampthe Buttzaw restant von den jaren, wo
volgen vnd vele vorigen jaren.
Tho Dudeschen Trechow restat:
Lix marck bede von xiij jaren, als van etc. xxij jn
....
— [Ten a ee oe — — u — u — — —— ib | —
Tho der Moyszalle restat:
xiij mark lub. von xiij jaren von j wusten erue, Heine
Pentzen oder die Baroldesche gebruket den acker.
ad dem Original im Haunpt-Arcive zu Schwerin.
nn ne nn
1536. März 9. Preeb. Tr. 299.
Reimar v. Penk berichtet über eine Geldangelegenheit
des Herzogs Albreht von Mecdlenburg an Martin
v. Waldenfels,
Minen fruntlicken dinst thouorn;, fruntlick leue swager,
nach vnsen jungsten aflscheide bin jck tho Gottrop gewest,
dar hebbe jck den keninck vnnd Melcher gefunden, vnd hebbe
alle mynen flyth vhorgewendet, alsze jck vmmer khonde, so
hefft szich Melchior in nenen wegen finden willen latenn, men
dat gelt schall strax vth vnnd reck[nlet vij" marck schadent
Ick hebbe ouerst so vele gehandelt, dat die burgen schalen
frisst hebbenn wente vp mitfasten, dat sie denne schalen jn-
riden der jrsten vorschriuinge nach, des hebbe jck eme de
thosage doen must, dat he dat nicht mer naschriuen scholde,
des werde gy houetlude ein jtzlicher seinen burgen woll
20*
308
anthegen latenn vnnd mit dem besten tho dencken so uelt
alsze dat noth isz. — Geschreuen tho Pretze, des jrstenn
donnerstags jnn der vasten, anno etc. xxxvj. |
Reymer van Pentze.
Dem erbarn vnnd vesten Merten Walfels gesessen tho
Gorloszen, meinem lieben swager f. g.
ach einer wenig fpäteren Abfchrift im Haupt-Arcive zu Schwerin.
1537. an. 8. Dannenberg, Tr. 300.
Dolrad v. Pens, fel. Ulrihs Sohn, Umtmann zu
Dannenberg, ftellt den Dicarien der Kirche zu Giefau
im Stift Lübef eine Schuldverfchreibung aus über
800 MM. Küb. (Uuszug.)
Wydtlich, kunt vnd apenbar sy allen den iennen, de dussen
breff sehen edder horen lesen, dat ich Volrat van Pentze,
s[eligen] Olrikes soen, ambtman tho Dannenberge,
vnd myne erven rechter witlicker schult schuldich syn den
ehrhaftigen ehrn Hinrick vam Hagen vnd synen nafolgeren,
Vicarien in der karspelkerken tho Gychow, Lubesches stifites,
offt wydtllilken hebber dusses brefes mit ehrem guden willen
achte hundert marck Lub. hovetstoels vnd vertich marck ierlicher
rente, tho bethalende vp negest folgenden vmbslag binnen den
achte dagen der h. driger kunningen binnen dem Kyle edder
vp einer anderen *sekeren stede binnen edder buten dem lande
tho Holstein. — -—- — — — -- — — — — — —
Alle dusze vorgeschreven ock nafolgende stucke, punckte
vnd artickel vnd iszlich besonder lave vnd segge ich Volrat
vari Pentze vor my vnd mine erven sambt vnd mit mynen
getreuen nageschreven medelaveren, alsz Hartwich van Bulow,
erfgeseten tho Pocrepte, vnd Levin van Bulow, erfgeseten tho
Weningen, Reymar vnd Hans gebroder van Pentze, erfge-
309
seten thom Redefvin, semptlich und ein iszlich besonderen
laven vnd seggen vor vnsz vnd vnsere erven, alle vorge-
schrevene vnd nafolgende stucke, punckte vnd artickle by
vnsern eheren, treuen und geloven stede feste vnvorbraken
woll tho holden, daranne ock vns nichtes entschuldigen scholen,
kenerley freyheiten, indulten, moratorien, so von papst, keiser,
koningen edder fursten muchten gegeven werden, noch herren
vorbot, krich, landesgewonheit vnd kenerley argelist, niefunde,
wo die von menschensynnen muchten erdacht werden, dar
kegen tho gebrukende edder tho genetende, und slichtes ane
alle geistliches edder weltliches rechtes exception edder behelf.
—_—— — Dannenberge, mondages in den achte
dagen der h. dreier konnige, jm dusent vifthundert vnd soven
vnd dertigesten jhare. i
Ua einer auscultirten Eopie de ao. 1608 im -Haupt-Archive zu
Schwerin.
1537. Jan. 19, . Ar. 301,
Jurgen von Bulow, Henrichs son, erbgesessen zur Gartow,
schuldtbriefi, darein er bekent, das er Henrich von Stralen-
dorff vnd seinen rechten erben vnnd jnhabern des briefls
300 fl. müntz Anno etc. 38 zu betzahlen vnd mit 7 fl. müntz
jeder hundert zu uerzinsen schuldig, Burgen: Claus Buggen-
hagen zur Neringe, Marquart Lutzow zu Schwechholte, Volrath
Sperling zu Schlagsdorfi, Volrath von Bulow zu Plusskow,
Detleff Berckentin zum Lutkenhoffe, Joachim Pentze zu
Goszlow erbgesessen, sub dato ı537, den Freitag nach
Antonij, —
Regiftratur der Brieffhaften des Schweriner Domheren Jocim von
‚Wopersnow wall. zu Keet, de ao. 1574, im BHaupt-Urcdive zu Schwerin.
nn
310
1538. Jan. [7—13.] Yır. 302.
gevin v. Bülow zu Wehningen, feligen Hartwigs Sohn,
verfchreibt fi) an Heinrich v. Anefeld!) zu WDitmold?),
Benedicts Sohn, auf 1000 ME. £üb,
Bürgen: Claws Pentze tho Scerbow, Reimer vnde
Hans Pentze gebrodere thom Redeui/n], Jochim Lutzow
tho Pritzier, Marquardth Lutzow tho Schwechow, Ficke van
(Quitzow thom Vagedeshaue, Jochim Blucher tho Wibendorp,
Jochim Pentze tho Ruggudth, Laurens Perkentin, Jurgen
Blucher tho Waskow, Jasper Pentze tho Brahlstorp.
Im voffteinhundersten vnde achte vnde druttigesten jare,
inn den .achtedagen der hilgen dryer konninge.
Ha dem Oriainale, auf Pergament, im Banpt-Urchive -zu Schwerin.
Don den 12 angehängt gewefenen Siegeln find noch 8 vorhanden; die
Ar. 1, 10, ı4, ı2 fehlen,
2) 3) 4) zeigen einen rechts gefehrten aufgerichteten Köwen. Ueber-
fhrift von Ar. 2: C. P.; von Ar. 3: 1. P.
9) in rechts gelehnter Tartiche ein rechts gefehrter herausfchauender
fchreitender Xöwe.
1538, an. 21. Tir. 303.
Achim Pentzen zu Raguth Schuldbrieff, darein er
bekent, das er Volrath vnd Jurgen gebrudern den Sperlingen
1000 fl. hauptstuel mit 100 fl. reinisch in muntze zu uerzinsen
schuldig ist. Burgen: Corth von Bulow zu Scharfsdorfl,
Henrich von Bulow zu Pluszkow, Achim Schosse zum Neuen-
hoffe ®), Christoffer Stralendorff zu Lutken Kranckow, Vicke
vnnd Christoffer die Basseuitzen zu Torschdorff, Stellanus
Plesse zum Grossenhofie, haben gelobt mit leistung sub dato
Anno etc. 38, montag nach Antonij confessoris.
" v. Alefeld. *) Wittmold, Ritterant in Holftein, Us Meile NW.
von Ploen. °) Vienhagen.
3ll
Regiftratur der Brieffhaften des Schweriner Domherrn Joadim
Wopersnow, wail. zu Keeb, de ao. 1574, im Baupt-Urchive zu Schwerin.
1538. März 12. Schwerin. Tr. 304,
Aus den Acten in Sachen des Raths und der "Beift-
lichkeit der Stadt Wittenburg wider Claus v. Penb zu
Scharbow wegen Schuldforderung.
Wir Hinrich van godts gnade hertzich thu Mecklenborch,
furste to Wenden etc., entbeden vnsern leuen getruwen Clawes
Pentze tho Scharbow vnszen gunstigen grut thuvo*ren,
Leuer getruwer, vnsze berichten vnssze leuen getruwen vnnd
andechtichen, burgemeister, rathmanne, kerckswarenvnad vicarien
tho Wittenborch, wo sze bedacht sin, dick van wegen etlikes
höuetstols vnnd der haluen etliker jar here vo*rentholden
rente vör den hochgebarn fursten vnsern leuen broder hern
Albrechten hertzogen tho Mecklenborg etc. vnnd vns myth recht
vor to nemende vnder temlikem bident, ehnen solckes
gnedichliken kegen dir vergunnen; wile wij nimandes denne
ouer de vnsern rechtes to uerhelpende vorsegge[n] schollen, so
begheren wy dick myth gemelten klegern twisken hyr buneuen
baptisten schirst volgende jn der gute verenichen vnnd der-
wegen gentzelich thofreden stellen, wo ouer nicht vnd dich
des suluigen to tunde nicht menst schuldich to synde, alsze
danne wollest op den fridach na gemelten dage Johannis
baptiste von vnsern leuen broder vns vnnd vnsern beiden
sides reten doch dick suluest oder dynen vulmechtigen
anthwurth gerichtlick thor Wismar erschinen geschickt gemelten
klegern vmir angetogen de tosprake jm rechten entlich thu
anthwurden, dar tho wy dy ock hyrmyth eyns vor alle
peremptorie citeren, esken vnde laden, myth ernste warnunghe,
du erschinest alsden edder nicht, szo werth nicht dester wei-
nicher vp der kleger ansökent edder jwe vulmechtichen jm
312
rechten gehandelt vnnd procedert werden, dat sick syner
ordeninghe na tho donde egent vnnd geburt, dich dorma
hebbest tho richten. Datum tho Swerin, sondages nha
Misericordias domini, anno etc. xxxviij.
Yach einer gleichzeitigen Abfchrift, auf Papier, im Haupt-Ardive
zu Schwerin,
[1539.] Yır, 305.
Jasper v. Pen zu Warfow bevollmächtigt den Bürger
Johim Bocholt zu Wismar vor dem Bürgermeifter
Eurd Mygebur, 300 ME. vom Rath zu empfangenjund
6 Morgen Ader bei Dammhufen umfchreiben zu laffen.
Die erbar geueste Jaspar Pentze tho Warsow erfge-
setenn ist vor deme erszamen vorsichtigen wyszen hern Cord
Nygebur, burgermeister, personlich erschenen vnd hefit be-
fulmechtiget vnd yn synen rechten waren procuratorn vnd
fulmechtiger erwelth vnd gesettet den vornufftigen man Jochim
Bockholt, burger thor Wyszmar, jegenwardich vnd annemende,
ehme myt hande vnd munde gheuende fullenkamendhe
macht vnd mogenheit sine twehundert marck houetstols vnd
syne so's morgen ackers by Dammenhuszenn bolegen vnd
ehme nha thobehorich, sich thoschriuen vnd anderhalfihundert
marck von den erszamenn rhade tho entpfangende vnd alszouort
de twehundert marck deme rade vnd sich delgen tho
latende, quitancien in syneme nhamen dar vp tho geuen etc,
ock desuluen so*sz morgen ackers sich wedder aff vnd deme
erbarı Marten Zulowen, burgere thor Wyszmar, wedder
thoschriuen lathen vnd ghemenlich alle andere : dynge darby
fulmechtich tho donde und tho latende, gleicher wysze die
vorbenomede Jasper Pentze darsulvest personlich thor stede
wesende donde offte lathende scholde, konde edder muchte,
lauende steds vast vnd woll tho holdende, wes alszo durch
313
gedachten synen procuratorem darby donde offte latende
werdet. Als getruwelich anhe alle argelist vnd geuerde. Dyt
is gescheen in vpgedachten hern burgermeisters \Wanhusze.
Lach dem Zeugebuch im Stadtardhive zu Wismar.
wu
1539. Zr. 306,
Aus einer medlenburgifchen Mlufterrolle.
I.
Der Rüter tzedel, die m. g. h. vorschriben hat, die kumen
sein vnde aussen bliben im 39 Jar. etc. (Auszug.)
j perdt Hans Pentze zum Redefyn.
j » Reymar Pentze.
j » Achim Lützow zu Pritzir.
j » Jaspar Lutzowen son zu Bakendorf.
j » Claus Pentze zu Raguth.
— m u en EEE m —
j perdt Helmolt Pentze.
j » Merten von Waldenfels.,
[in Sa. 49 Pferde].
II.
Frygdages na dem Sundage Misericordias Domini Anno
etc. xxxix syndt desse nafolgende gefodert worden to
Boitzenborch:
vij perde Henningk Warborge.
ij ,„ Volrath Sperlinge.
j perdt Johan Pletzen.
j „» Hans Pentzen.
I: u Henningke Rauen.,
j perdt Marquardt Luczow.
-j ,„ Helmot Penscze.
J] » Wipert Luzow.
Summa in alles 39-
314
IT.
Dis hernach geschrieben seindt nicht komen, alse m, g.
h. vor schriben hat ano 39:
Klawes Pentze.
Hannes Sperlinge,
Ötte Ples zur Hockendorff.
Bernedt Ples zum Damershagen.
Schos zum Neywen hoffe [Neuenhagen],
Percketin zu Pretten.
Hanes von Bulowe zu Plawetzacke [Plüschow).
Heinricher von Bülow zum Herkense.
Beranies [i. e. Brandanus) Basshe zu Sthiten.
Hanes Bulow zu Spornitz [Marnitz]?
Achem Halberstat zu Pritz [Bruetz].
Mad einer Abfchrift im Haupt-AUrchive zu Schwerin.
nn
1539. an. [7—13.] Nr. 307.
Heinrich v. Quigow auf Dogtshagen ftellt dem Heinrich
von Alefeld zu Wytmolt einen Schuldbrief aus über
2200 Eüb. ME. Capital und 154 ME, jährlicher Bente.
Bürgen! Hans Sparlingh tomm Rutingh, Vicke van
Quitzow erfigesetten tomm Vagedeshagen, Eggerdes sone,
Jachim Pentze to Ergwthe'), Jachim Swynn van Romplinck,
Bartholomeus van Aleuelden, Hennekens sone, Clawes
Wenszynn, Gosstkes sone, Jachim Tarnefittsze to Tarnefitze,
Hinrich Rantzow, Keyen son, Detlef Berkentyn tomm Lutken-
haffe vnde Mathias van Hagen tomm Hanshagen. — -— —
Gegeuen vnde gescreuen nach Cristi vnses heren geborth
amm vefteynhundersten vnde negen vnde druttigesten jare, in
den achte dagen der hilligen dryer koninge.
) Ergwtbe —= Ragnth.
315
ad dem Original, auf Pergament, im Baupt-Archive zu Schwerin.
An Pergamentbändern hängen noch 5 Siegel und zwar:
() Ovales Siegel in grüner Wachsplatte, Schild mit längsgeftreiften
@merbalten, darüber: — D T.
2) Auf arüner Wadsplatte eine fhräge rechts gelehnte Tartfhe mit
einem, anfceinend gefrönten, rechts gefehrten £öwen. Ueber dem
Schilde: C IP S.
3) Schräge rechts getheilte Tartfche, in jeder. Abtheilung ein fechs-
ftrahliger Stern. MWeberfhrift: EQ.
4) Unfenntlich.
5) Siegel des Mathias von Hagen mit Hals und Kopf eines rechts
gewendeten Bären. MWeberfarift: — V H.,
1540, Oct. 16. Güftrow. Tr. 308,
Heinrih Sprengel zu Grefie verpflichtet fich, die den
Einwohnern und Bauern zu Miendorf abgeswungenen
Gelder bei dem Rathe der Stadt Boizenburg zu hinterlegen.
Bürgen: Gevert Moltke zu Strietfeld, Volrad Plessen zu
Steinhausen, Reimar und Hans Gebrüder die Pentzen
zum Redefin.
Datum Güstrow, d. Galli, 1540,
Original im Haupt-Urdhive zu Schwerin.
1541. an, 78) Kiel. Yir. 309,
Werner von Bülow zu Gudow, Detlef Damme zu
Seftede, Jahim Pente zu Raguth u. m. a. verbürgen
fich für eine von Dide von Quitow zu Dogtshagen an
Heinrih Rantau auf 2000 Goldgulden und 120 fl.
jährlicher Rente ausgeftellte Schuldverfchreibung. (Uuszug.)
Vor eynenn idermenichlikenn bekennen wy Werner van
Bulouw, erfigeseten to Godow, Detlef vamme Damme tho
316
Sestede, Emkens sone, Jachim Pentze tho Rachute, Bussze
van Barteszleue, erffgesetenn thor Wulffeszborch, vnd Guntzell
van Velthem vor vns vnde vnse eruen — — —, datt wy
dem erbarenn vnd vesthenn Hinrich Rantzouwen, Pawels sone,
und synen eruen einen -— — brieff, vann wegen Vicke vann
Quitzowen tom WVagedeshagen, ludende vppe tweedusentt
vulwichttige rynsche golttgulden houetstols, hundertt vnd twintich
fulwichtige rinsche golttgulden jarliche rentthe twuschen dato
-desses brewes vnd inn denn achtedagenn to paschenn
schirstkamende in Carsten Grypes des burgermeisters huse tom
Kyll, na lude vnd inholtt eyner copienn — — -- — —
vorhandtrekett vnd auerandtwerdet hefi. — — — — — —
Gegeuen nach Christy vnsres heren gebordtt im vefftein-
hundersten vnde eynnvndeuerstegesten jare, inn den achte-
dagen der hilligen dre koninge, bynnen dem Kyle.
Yad dem Original im Haupt-Urhive zu Schwerin. Siegel find nit
‚mehr vorhanden
1541. an. 17. ir. 310.
Heinrih von Bülow auf Zibühl verfchreibt fi auf
1000 Goldgulden an Chriftoph von der Schulenburg,
Hauptmann zu Stove.
Bürgen: Dethloff von Bulow tho Wedtwendorp, Hans
Sperlinck thom Rutinck, Hartich vann Bulow tho Pokrente,
Vicke van Quitzow thom Vagedeshagen, Helmet Pentze tho
Melkochche, Marquart Lutzow tho Schwechow, Achim
Haluerstadt tho lutken Brutze, Bernt Plesse thom Erpeshagen,
Christoffer Stralendorp tho Kranckow, Vicke von Bulow tho
Gudow, |
Jm »offteinhundersten vnd ein vnd viertigsten jare, in den
achte dagen na der hilgenn dre konninge vp den dag sancti
Anthonii.
Hac einer beglaubigten Abfchrift im Hanpt-Urchive zu Schwerin.
A a ET
317
1541. an. 21. Wismar. Zr. 311,
Ahim von Blücher, zu Boddin erbgefeflen, bezeugt, daß
Claus v. Buelen ihm 1100 fl. als Pfandfchilling für
das But Badomw erftattet habe. (AUuszug.)
—_— —_ _o —_ Unnd ich Achim Pentz, nhun zur
zeitt wonhafft zu Wittenburg, habe diessen brieff auch mit
zur wissenheit versiegelt, Gegeben zur Wissmar, anno dominj
tausend funffhunderdt eynn vnnd viertzig, donnerstags jm
vmbschlag.
Eopie, auf Papier, im Haupt-AUrchive zu Schwerin.
1542, jan. [7”—13.] Yir. 312.
Die von Quigow auf Dogtshagen verfchreibt fich an
Joahim von Hagen zu Mübel auf 400 ME. Capital und
‚24 ME. jährlicher Rente.
Bürgen: Werner van Bulow tho Blekede, Jurgen van
Bulow thor Gartow, Hans van Bulow thor Marnitz, Christofier
Stralendorp to Kranckow, Mauritz Flotow thomm Stuer,
Achim Pense tho Rachuet, Güntzel van Velthem tho 'Tritow,
Hans van Bartensleue, Hanses sone, Mauritz van der Wysch,
Wulues sone, to Grumtoft, vnde Gunter van Plato to Grabow.
—_ Na Christi vnses heren gebort im
Vofteinhundert vnde twe vnde viertigesten jare, in den achte
dagen der hilligen dryer koninge.
ach dem Original, auf Pergament, im Hanpt-AUrchive zu Schwerin.
An Pergamentbändern hängen noch 10 Siegel, Yir. 2 fehlt.
7) Ahim Penje: nach rechts aufiteigender £öwe. Oben über der
Mitte des Schildes fteht ein undentliches C, über der linken
oberen Ede: IP.
a U u Ve In
318
[1543] Ar. 313.
Aus einem Derzeichniffe der medlenburgifhen Dafallen.
(Auszug.)
Newes Landtregister.
Vogtey Wittenborch.
Achim Lützow zu Pritzsthir.
Detloff Lützow zu Pritzsthir. ®
Marquart Lützow zu Schwechow,
Claws Pentze') zu Scharbow.
Helmolt Pentz zu Melkoch.
Reimer
Hans die Pentzen zum Redefin.
Ulrich
Achim Pentz zu Raggute.
Achim Pentz zu Wittenburg.
Er Matthias vonn ÖOrtzen ritter zu Gemmelein.
‚ Ampt Walszmollen.,
Hennecken Pentzen erben zu Besendorff.
Hach einer Abfchrift im Hanpt-Urchive zu Schwerin.
LE a
1543. an. [7—13.] Yr. 314.
Dide von Quisow gelobt Achim von Pent auf
Raguth, welcher fi bei Paul von Alcfeld für eine
von Dice von Quisow contrabirte Schuld von 400 Golbd-
dulden verbürgt hat, jchadlos zu halten.
—_—— — — —_ —_ Gegeuen vnde gescreuen na Christi
vnsesz heren geborcht woffteynhundert dar na im dre vnde
wertigesten jare, in den achte dagen der hilligen dre konnygen.
4) In einer anderen Abfrift ‚ftcht: „Llawes Penten Erben zu
Scharbow“,
319
ah dem Original im Hanpt-Urdyive zu Schwerin. Siegel nicht
mehr vorhanden,
nn
1543. Sebr. 12. Schwerin, Tr, 315.
Jochim Blücher, erbgefeffen zu Boddin, verfchreibt fi dem
Herrn Johann Spryndintgutd, Domheren zu Schwerin,
auf 100 fl. Hauptftuhl und 5 fl. jährlicher Rente, unter
Bürgihaft von Jürgen Blücher zu Wafchom, Jocim
Lübow zu Bafendorf und Ulrich Pente, erbgefefjen
zu Scharbow.
[Gegeben zu:] Swerin, na vnses hern geborth dusenth
vyfihundert -jhm dre vnnd veertigsten jare, ahm mandage na
Inuocauith.
Original, auf Pergament, im Haupt-AUrchive zu Schwerin.
Te ey ve
1543, ©ct,. 18. Kiel, Yr. 316,
Joadhim v. Pens zu Raguth befennt, daß er
Heinridy Rantau, Pauls Sohne, die Summe von 5060
Küb. ME. fchuldet, welche er in der Woche der heil.
drei Könige zurüdzuzahlen verfpricht, und ftellt Bürgen.
Bürgen: Detlef‘ vam Damme tho Sestede, Warner Hane
tho Baszdouw, Busse van Bartenszleue tor Wulfiesborch,
Jostes sone, vnde Guntzel van Velthem, Othrauens sone.
Gegeuen nach Christi vnses herenn gebordtt im vofl-
teynhundersten vnd drevndeuertigesten jaere, am mydtwekenn
nha Luce euangeliste, bynnen dem Kyle.
Wach dem Original auf Pergament im Haupt-Urchive zu Schwerin.
Die angehängt gewefenen 5 Siegel find nicht mehr vorhanden,
ee ee
320
1544, Juli 15. Ye, 317,
Jodhim von Pens, fel. Claus Sohn, ftellt an
Dide von Quikow zu Dogtshagen einen Schadlosbrief
aus wegen geleifteter Bürgfchaft. (Uuszug.)
Ich Jochim Pentze, zelligen Clawes szone, erfgeszes zue
Ragudt, bekenne vohr mich vnd mein erbenn vnd vor
idermennichlich, dadt ich deme erbahren ernuestenn Vicke
vohn Qwitzow vnd szeine erben, erfgeszes zum Fogeszhagenn,
qwittyre vnnd schatlos szage, als dreihunderdt margk, szo
Vicke vohn Qwitzow vohr 'Tonies vohn Hodenberge gelouedt.
= Dienstack nach Margretthen, anno xliiij.
Yah dem Original im Hanpt-AUrdive zu Schwerin. Das beige-
drudte Siegel zeigt in Iinfs gelehnter Tartfcdhe den redts gefehrten
£öwen. Ueberfchrift: C. I. P. S.
1545. Mai 3, Zr. 318.
Der Müller Hans Bolte zu Brahlftorf, „unter allen
Penten” wohnhaft, verkauft feine auf dem wüften
Felde zu Granzin belegene Mühle an Gerfe Benefe
Zeugen: Ulrich Pentz zu Scharbow, Barthold Züle,
Herr Joachim Rane, Kirchherr zu Hagenow, u. a. m.
Datum Sonntag nach Philippi und Jacobi, 1545.
ad einer auscult. Copie de ao. 1616 im Haupt-Urcdive zu Schwerin.
u 5
1545, Juni 18. Seedorf. Zr, 319.
Dietrich Blome zu Seedorf führt Befchwerde vor Herzog
Heinrich, daß fein Schuldner Heinrih von Bülow zu
321°
Gartsw und deffen Bürgen, darunter einige meclen-
burgifche Dafallen, zur Derfallzeit der Schuld weder
gezahlt haben, noch auch der Aufforderung zum Ein-
lager gefolgt find. (Auszug.)
Hynrick van Bülow thor Ghartow eyn sachwolt;
syne borgen nabescreuen alle arfflich: .
Bosse van der Schulenborch tho Sandouw,
Christoffer van der Schulenborch nu to Stoue,
Bernt vnnd Cort Ror tom Nyenhus,
Volrett Pentsze tom Tremelsbottel arfflich,
Eggertt. van Quytzouw tom Vagedeshaue arftlich,
Hartych von Büloüw tho Pokrennthe,
Frederick van Büloüw Steffens soene.-
[Dat. Seedorf, 1545, Donnerstag nach Viti.)
ad dem Original im Baupt-Urdhive zu Schwerin,
1545, Yov. 16. Köln a. d. Spree, Tir. 320.
Achim Pens zu Raguth und Genoffen werden vom
Kurfürften Joachim von Brandenburg bei Heinrich und
Albrecht, Herzogen von Mecdlenburg, wegen Kandfriedens-
brudhes verklagt.
— — — — Liebe oheim, schwegere, bruder vnd gefatter.
Wiewohl in gemeinen vnd allen beschriebenen rechten, auch
dem Kay:.vnd des heiligen Reichs offenem, bewilligten, ange-
nomnen vnd vorkundeten landtfriden, bei peen der acht vnd
hoher straff vorsehen, das niemands hohes oder nidern stands
den andern beuheden, bekrigen, berauben, fahen, sein
befestigung, hofe oder wonungen absteigen, einnehmen, noch
geuerlicher weis beschedigen, auch niemandt solchen thetern
rath, hilf, beistandt leisten, oder sie hausen, hegen, noch
schutzen solle, alles jnhalt bemelts landfridens, vnd ferner
der rechte vorsehung, auch des heiligen reichs ordnungen etc,,
21
-322
nichts weniger vnd dem allen zuwider gelangen an vns vnser
lieber getrewer Hans Wenckstern sampt seinen brudern vnd
freuntschafft mit beschwerlicher klag, das neulichertag, als
sonnabend nach allerheiligentag, bej nechtlicher weil vnuor-
mutlich, vnabggsagt, vnuorwaret der ehren, auch vnersucht
vnd vnuorsagts rechtens, Achim Pentzen zu Ragut,
heuptman zu Gadebusch, sampt vnd neben jungen
Fridrichen von Bulow, Clausen von Kloden, Virich Pentzen,
Heine Pentzen seligen sone, Cristoff Pentzen, Achim
des weldeners bruder, Friderichen Moltzan vnd andern
mehr jren anhengern, conspiranten vnd helffern jn vnserm
churfurstenthumb vnd lande der marcken zu Brandenburg
vnsern lieben getrewen Bartholomes Wencksternen sein
behausung mit gewapeneter handt zu rosz und fusz abgestigen,
darjnnen gefallen, jne sampt dreien knechten geschlagen,
gefenglich angenohmmen, sein parschafft, hausrath, hab vnd gut,
so sie funderf, vorderbt, geblundert, zerschlagen, vnd nach
begangner vorgeslichen vbeltat sampt jren anhengern mit denn
gefangen vnd dem raub nach E. L. landen, von dannen sie
auch den einfal gethan, gewendet. Wie E. L. ferrer, wie es
ergangen, von wannen die fridbrecher vnd mishendler aus-
getzogen, bej wem sie gehauset, gevorschubt ‚worden vnd jr
vnterschleiff gehabt, aus jnliegender supplication vornehmen
werden. Weil don solch boshafftig freuenlich that vnd
fridbruchig handlung dem rechten vnd obbemelten des heiligen
reichs landtfriden offentlich zuwider, auch die thetter
dodurch de facto in der heiligen reichs acht vnd weittere
peen vnd straff darjnnen ausdrucklich begriffen vermag des
landtfridens declariret vnnd gefallen, so bitten wir freuntlich
vnd fleissig, E. L. wolten zu erledigung der gefangnen vnd
weggefurthen Bartholome Wencksternen vorholffen sein vnd zu
handhabung fridens vnd rechts denselben fridbrechern jn jren
landen nachzutrachten allen jren amptleuthen vnd vnterthanen
ernstlich beuelhen, dieselben, wo sie antrofien, gefenglich
einziehen vnd vorwharen lassen, domit wir geburlichs, rechtens
323 .
an sie bekommen, jndes aber vnd ehr (sie)!) antroffen 'vnd
jn hafften kommen, jnhalt des landfridens jnen alle jre lehen,
hab vnd guther, so sie vnter E. L. haben, wie sie dan
dieselben wegen solcher fridbruchigen vbeltat vorwirckt vnd
vorfallen, einziehen} vnd sie als aechter vnd fridbrecher haltenn
vnd zu halten weitter ercleren vnd in dem sich freuntlich,
fleissig vnd vnweigerlich nach billickeit erzeigen, domit sölch vbel
vnıd rauberej gestrafit vnd andere, dergleichen zu thun vnd
furzunehmen, abgeschreckt werden, wie wir vns dan freuntlich
vorsehen, E. L. hirjnnen an jrem fleis nichts erwinden lassen
werden, das seindt wir erbottig jn gleichen gegen E. L.
freuntlich zu uordienen vnd bitten hirauff freuntlich zuuorlessig
antwort. -
Datum Coln an der Sprew, montags nach Martini,
Anno etc. xlv etc.
Joachim von Gotts gnaden Marggraf zu Branden-
burg, des hay: Ro: Reichs ErtzCamerer vnd
Churfurst zu Stettin Pommern etc. vnd jn Schlesien
zu Crossen Hertzog, Burggraf zu Nurmberg vnd
Furst zu Rugen.
ach dem Original im Hanpt-Urchive zu Schwerin.
av nn. R wo.
1546. Mär; 3. Bremervörde. Tir. 321.
Herzog Chriftoph von Braunfchweig-füneburg, Erz-
bifhof von Bremen, führt Beichwerde bei Herzog
Heinrich von Medlenburg über deffen Unterthanen Achim
v. Pens, welder am 25. febr. 1545 das Klofter zu
Harfefeld mit Gewaltthat, Kirdyenraub und Brandfhatung
. heimgefucht hat.
_— oo oo Wir tragen kheinen zweiuel, Euer L.
wissen sich zu erinnern, welchergestallt derselben vnnter-
!) „sie“ übergefchrieben.
1°
324
thanner, Achim Penntzen, jm verschinen fünff vnnd viertzigisten
jare mit allen vnfuegen, freuenttlicher vnnd tadtlicher weise,
wie ein offenntlicher fridbrecher jnn vnnser closter Hertzvelde
gefallen, dasselbige mit raub vnndt branndt vfs höchste
verletzt vnnd beschediget, wie wir Eur’L. solchs domals
jnn die lennge zugeschrieben vnnd zu erkhennen gegeben,
vber das wir, damit ie bey vnnsz khein vngelimpf, sondern
alleine was recht vnnd pillichen mehr dann wir zu thun
schuldig, gespurth . werden muchte, vnnsz gegen eur L. vnnd
gemelten Penntzen erbotten, jme deszjenigen, wir jhme zu thunde
[schuldig], so baldt vnns möglichen, zu befriden, desselbigen
auch wo nicht ausz denn vrsachen, das vnnsere arme vnnther-
thannen jnn vnnsern ertz- vnnd stifiten nun ettliche jar her,
vnnd sonnderlichen denn verschinen "sommer, durch vberzug
reuter vnnd knecht, auch sonnst teuerung vnzd anndere
beschwerung jnn verderplichen schaden gefuerth, vnnsz die
bewilligte steur zu ableinung vnnser schulden nicht entrichten
mugen, verhindert, ganntz geneigt gewesen, jme sein betagten
zinsz jnn denn verschinen ostern desz funff vnd viertzigsten
jars zu entrichten anngebotten, vnnd als ehr die nicht an-
nemmen wöllen, zu Luneburg bej einem erbarn rath daselbst
deponirt vnnd hinterlegt, da sie noch in heutigen tag ligen
vnnd verhannden sein, der zuuersicht, er wurde sich ann gleich
vnnd recht haben begenuegen lassen, so ist doch Penntze
daruber vnangesehen solche vnnser vberflussigen @pietens ann
verschinen donnerstag’) nach Mathie apostoli, als der tag
anngeprachen, vnuerwarthh seiner ehren, als ein muettwilliger
fridprecher wider desz heilligenn römischen reichs auszge-
khundten vnnd hochverpeenten lanndtfriede desselbigen heilligen
reichs vilfeltige ernnstliche abschiede, vnnd enntlichen wider
got, ehre, recht vnnd alle pillicheit, mit seinem annhanng,
helffern vnnd helffershelffiern, abermals vnnd mit mehrer
gewalt jnn dasselbige vnnser closter Härtzfelde gefallen, nicht
’) 25. Februar,
325
gesettigt, dasselblig mit mordtlichem brannde vnnd raub
annzutasten, sonndern als ein sacrilegus vnnd khirchen-
brecher die kirchen daselbst aufgeschlagen, kreutz, khelch
vnnd anndere heillige reliquien vnnd kleinotten vnnd, das
erschrecklich vnnd vnchristlich zu hören, das heillige sacrament
vngeuehret nicht lassen, sonnder mit seiner capsel neben
annderem guet entfuerth vnnd geraubet, sich auch ann anndern
vnnsern diennern vnnd vnnterthannen zu Schneuerding') vnnd
sonnst mit vnpilligem raub, branndschatz- vnnd enntwenndung
jrer gueter tettlicher vnnd raubischer weise vergriffen, vnnd
darnach in vnnsern ertz- und stifften vor vnnsern vand aller
vnnser verwannthen vnnd vnotherthannen offenntlichen abge-
'sagten feindt, der vnns vnnd dieselben seines höchsten ver-
mögens ann leib vnnd guet zu uerletzen jnn stetter vbung
stehen will, declarirt vnnd mit ofnen feindes briuen auszge-
‘schriben, darjnn er vnns ann vnnsern fürstlichen- ehren aufs
höchst böszlicher vnnd erdichter weisse, desz wir vnns bey
römischer kheyserlicher vnnd khunigclicher maiestatten,
vonsern allergenedigesten herren, auch anndern chur- vnnd
fürsten, vnnsern herren vnnd freunden, zu beclagen vnnd sunst
vnnser notturfft nach dogegen zu drachten nicht vnnterlassen
wöllen, schwerlich verletzt vnnd anngegriffen. Dieweill dann
solcher vnnerhörter freuell vnnd muettwille billich allen |
chur- vnnd fursten,. grafen, herren, stetten vnnd stennden,
vnnd sunst allen christlichen vnnd ehrliebhabenden mennschen
leidt sein vnnd zu hertzen geen soll, so ersuechen vnnd
pitten wir Eur L. demnach fruntlich, dieselben wöllen‘ ge-
melten Penntzen sampt seinen helffern vnnd_ helffershelffern,
„ so vill derenn jn Eur L. furstenthumben vnnd gebietten be-
dretten, gefengclichen verstricken vnnd einziehen, vnnd alle
vnnd iede seine vnnd derselben seiner helffer vnnd helffers-
helffer erb- vnnd guetter, beweglich vnnd vnbeweglich, wie die
1) Schneverdingen, Dorf im hannov. Amt Derden, 2 Meilen NW
von Soltau.
*
326
genannt(en) werden mugen vnnd jnn Eur L. furstenthumben
vnnd gepietten gelegen, jnn arrest vnnd khomer legen vnnd
hallten lassen, so lanng wir an jhnen gepurlichs rechts be-
khomen, vnnd vnnsz zugemessener dath vnnd erlitener scheden,
wie recht, erhollen mugen, vnnd wiewoll wir vnns verselten,
Eur L. werden sich jnn dem der pilligkeit gemesz also
freuntlich vnnd nachbarlich, wie sihe vonn vns gern gethane
sehen, erzeigen, so pitten wir dannoch dissen Eur L. zu-
uerlessige vnnd schrifftliche antworth bey gegenwertigen, das
sein wir jnn gleichem vnnd mehrerm hinwidervmb zuuerdiennen
willig vmd gevlissen.
Dat. Vörde, mitwochs denn 3. Marcıj, anno etc. xIvj.
Christoffer von gots gnaden Ertzbischof- zu
Bremen, Administrator desz Stiffts Vherden, Hertzog
zu Braunschweig vnnd Luneburgk.
Dem hochgebornnen Fürsten, vnnserm frunntlichen
liebenn Öhemen, herren Heinrichen Hertzogen zu
Mecklenborg, Fürsten zu Wennden, Grauen zw '
Schwerin, Rostock vnnd Stargaıden der Lannden
herrenn,
Nach dem Original im Haupt-Arhive zu Schwerin.
1546. Sept. 20. euklofter. Yr. 322.
Anna Bernftorf, Priorin, Mette Stralendorf, Sub-
priorin, und die ganze Derfammlung des Klofters ITeu=
Flofter führen Befchwerde über ihren Propft Henning
v. Pent vor dem Berzoge, Heinrih von Medlenburg.
Durchluchtyghe, hochgebarne furste, g. h., j. f. gn. syn
vnse gantz flytwyllyghe jnnyge gebeth tho gode deme
almechtyghen , tovorn. Gnedygher furste vnde here, wy
hebben j. f. gn. gnedyge scryfte entfangen, data tho Tzerrentyn,
amm frydage na natiuitatis Marie, anno etc. xlvj, darjnne
327
vnser prawest, her Hennynck Pentze, syck beclaghent an
j. f. gn. gedan, dat he secht, he bebbe vns gegeuen wo van
olders her vns ghebort, darjnne he ‘de warheyt mercklych
ghesparet vnd vnder de vote tryth, wenner denne j. f. gn.
alles jn wetenheyt worden irgrunden, als worden j. f. gn. eyn
truwe hertzlych bewegent tegen den vnmylden prawest vaten;
dat denne j. f. gn. etwes mogen weten, wylien" j. f£ gn. dorch
godt gebeden hebben, de vnderangetzegeden articulen
gnedych jn eyn gehor nemen tho dusser tydt, vnd tho
bequemer tydt wyllen wy armen junckfrowen teyn male mher
antzeygen, dat sych j. f. gn. ock j f. gn. leue here broder
verwundern werden, vnd wo de prawest myt vnsem kloster
handelt, wandelt, dryfit vnd deyth wat he wil nach synem
gefalle, oft dat synes vaders erue were. Gnetygester furste
vnd here, wy armen junckfrowen geuen j. f. gn. othmodygen
vnd demodygen to erkennen, kleghelych klagende, da vnse
prawest her Hennynck Pentze vns armen kyndern nycht gyft
datjenne, dat vns behort vnd van oldes her nach funderynge
vnd anfanges vnses cloesters gehath hebben van’ prowesten
to prowesten des klosters profyth gesocht hebben, dat he
dagelix torugge stellende myt allem synem flyte. Int erste
scholde wy hebben dre tunnen bottern von vnsem bwhaue
thom Nyen Kloster, des hebben wy nu men ij tunnen van
gekregen, dat vns armen kynderen to groten schaden jreket,
wente wylle wy nycht hungern, so mogen wy sehn, dat wy
wat krygen vor gelt; vnse prowest vorkoft de ene tunne
bottern na der anderen to der Wysmer vnd wy moten dat
entberen. Thom*andern scholde wy von deme nyen haue
tom closter gelegen op Martini enen ossen vnd eyn veth swyn
vnd vij stucke botter, eyn jder stucke x punt, hebben; dyt
sleyth de prawest vnder vnde ghift vns dyt nycht. Darto
behort vns xxiiij tegetlemmer, dar kriejgen wy jm jar xlv
men ix; nu dyth jar xlvj xij lemmere, dath ander sleyth he
vos vnder. Von allen vnsen rockhonren vnd pachthonren
krych jder juncfrowe men eyn hon, dat ander sleyt he vnder,
328
Tom Brunshouede vnd lutken Waryn, beyde thom closter
beleghen, alles wat dar van kumpt van ossen, schapen, bottern,
dat vorkoft he vnd sleyth dat jn syn nuth vnd profyth. Ock
let he de gose plucken vnd sendet de veddern tor Wysmer,
de plegen wy jnt kloster to krygende, vnse bedden dar mede
betern vnd jo besunderen de wy moten vthdon to j. f. gn.
hofghesynde etc. Ock pleghen wy ij secke vul flasses to
krygende van deme Brunshouede; nu kryghen wy nycht enen,
he sent vns darvan so vele he wyl, dat ander na der
Wysmer syner kokeschen, vnde al dat flasz, dat thom kloster
gebuwet wert, dat beholt de, prowest vnd sendet na der
Wysmer, vnd wy moten em alle bedde, laken, deken,
hantdwelen vnd dyschlaken schycken vth dem kloster vor
em vnde syn gesynde, so dat dar stede xviij par laken vnd
deken dachlyck 'ghebruket werden; wen de vorbeddet syn,
so moten wy dat wedder besorgen vnd moten dat so holden.
Myt wat fvghe vnd byliycheyt he alles deyt, gheuen wy j.
f. gn. to erkennen. Ock geuen wy j. f., gn. to erkennen, dat
syn husz tor Wysmer kostet vnseme gadeshusze dat jar auer
nycht rynghe, allent dat dar wert vorteret, dat sulue wert van
vnseme closter darhen gheuoret, nycht by eneme waghene,
men by twen efte dren tor*tyt. Vns juncfrowen behoret
j syde speckes myt aller tobehorynge, dar kryghen wy en
jder ene halue syde, de nycht vele docht, vnd is dat ryngeste
speck, dat he vnder des gadeshusz specke kan vthsoken laten.
Darto wert des closters holtynghe jamerlyken vorhowen vnd
vorkoft tor Wysmer vnd anderweghen, dat neen prowest
ghedan heft. He is vns eyn bosze prawest‘ beter were he jn
synem kloster, so wolde vnser kloster güdt so jamerlych nycht
vorderuen. Ock geyt eyn gemeyne screyge, he hebbe wol
ij edder iij dusent gulden vor holte ghenamen vnd steket jn
synen budel, werden j. f. gn. alse vnse gnedyge furste
behertygen vnd bedenken, wo he vns vnd vnse closter
vorsteyth. Den sten, den he tom clostere bernen leth, den he
vaken vorkoft vnd vnse kloster let he voruallen, dat me dar
329
drade nycht mer droge jn ghan kan wen id regenet, wo he
dar by deyt, gheuen wy j. f. gr. torkennen.
Wy scholden van em ock hebben ene tunne rotschar,
erweten vnd grutte, alse bockweyten, gerstegrutte vnd hauer-
grutte, de dar nycht van krycht, synt wy armen kynder; alle
weyte, de dar ghebuwet wert, dar kryghen wy van men eyn
_ wygelbroeth vnd eyne pomele. Ock vorkoft he roggen,
ghersten, weyten, vnd maket alle to ghelde, dat’he kan vnd
mach; ock let ‘he puntmeel malen vnd vorkoft dat, dat hyr
nycht gheschen is by jenyghes prowestes tyden, vnd steckt in
synen budel ghelyck yft idt syn erue were. Vnse water
werden gefysschet vnd ghenoch gefanghen, men wy kryghen
dat ryngeste darvan, wen de wade hir tom kloster tagen
werdt, dar kryghen wy myt alle nycht van, vns wert nycht
vorgunt, vor vnse geldt darvan to kopende. ]Jm wyntere,
“wen vnse fysscherkare na deme lande to Wenden geyt, dar
krygen wy so vele he wil vnd vns gunnet, dat ander sendet
he tor Wysmer vnd leth vorkopen, vnse kare moth hir vaken
achte daghe Iygghen, dat he deste mer vorkopen kan, vnde
wat vns de kare brynget, dat moth stan de nacht auer, dat
se jo vorderuen er wy se krygen konen, dat neen prowest
ghedan hef. He beholt ock by syck aller juncfrowen
prouen, de by.synen tyden ghestoruen vnd vthgetagen synt,
wol to twyntyghen, vnd wy armen kynder krygen nychts
des to merer. Hedde he eyn crystlych harte jn synem lyue,
so dede he dat nycht vnd worde jo behartygen, dat ydt des
closters gudt is vnd wy ock crystenlude syn. Gnedyger
furste vnd here, nachdeme dusse prawest syn profyth vnd
nut sokende, so is jn vnser achtunghe dusse prowest nych
nutte vor eynen prowest edder vorweser to synde, wente wy
van em nenerleye vorderynge vorlangen konen to sundergen
wat vns in dat closter eget, ınyt vnsen pechten blyuen vnse
bur besyttende, orsake, dat dar nement is, de se vns mant,
suluen konen wy dat ock nycht don, wy syn nycht mechtych
noch waghen, perde efte des ryngesten baden. Furder, g. h.
330
vnd furste, nachdeme j. f. gn. ock liebe here broder vnse
lobbelyke landesfursten syn, godt geue to langen jaren jn
suntheyt, bidden wy armen kyndere, dat j. f. g. gnedych
wylien j. f. g. geschickeden darby vororden, dat vns dusse
prowest eyne klare reyne duchtyge rekenschop do van jarn
to jarn, dat j. f. g. vnd wy armen kyndere mogen wedder-
stadynge krygen van den holtyngen vnd ander mher, wat he
vorkoft heft &tc. Wy synt von j. f. g. voruaren van fursten to
fursten begnadet vnd pryuiligiert, dat wy juncfrowen moghen
enen prawest kesen, de des closters beste vorwendet, vnd
nycht sulcken prawest to holdende, de dat syne socht jn synen
budel. G. f. vnd here, dyt, wo angetoget, wyllen wy armen
kyndere j, f. g. vp des prawestes syner vnlymplyken berych-
tunge vnd klagens j. f. g. gedan jn beanthwerdynge gnedygen
to bedenkende geuen, vorhapende, j. f. g. werden idt vor
byliych ansehen, vnse wedderberycht gnedygen, alse negest
godt vnser patrone vnd landesfurste, jo jn vnsen rechtuerdygen
saken vnd nottrofft ane twyuel vns armen kyndere beschutten
vnd beschermen werden, dat lon van deme almechtygen jn
ewycheyt ‚belonet werden, deme wy negest vnsen kleynen
jnnygen gebyth jn eyn luckselych regimente jn lanckweryger
gesuntheyt beuelen, Datum thom Nyen Kloster, mandages am
auende Matthei des hyliygen apostels, vnder des klosters
sigil, Anno 1546.
EEE
arme junckfrowen
tom Niencloster
Anna Bernstorp, pryorissa,
Mette Stralendorp, subpryorissa,
“vnd de gantze vorsammelynge.
Hady einer gleichzeitigen Abjchrift im Haupt-Archive zu Schwerin.
III ET
331
1546. Sept. 25. Marin, Yır. 323,
Heinrich, Herzog von Mledlenburg, fordert den Propft
von NWeuflofter auf, den von den dortigen, Nonnen
wider .ihn vorgebraditen Befchwerden abzuhelfen.
Wfürdiger] l[ieber] a[ndächtiger. Wie vnns denne prio-
rissa vnd suppriorissa sampt der gantzen samlinge zum Newen-
closter vff vnnser schreiben geantwortet vnd sich wider euch
beclagen, werdet jr aus der abschrift jres schreibens, an vns
gethan, nach der lenge vernemen. Were deme also wie szie
anzeigen, szo konnen wir solch euer furhaben nicht fur bilich
ansehen. Begern d/emnach], das jr dasjenige, das szie, die
juncfrawen, voralters gehabt, erstaten vnd ferner volgen lassen
wollet. Das ist sampt der pillickeit vnsere meinung. Datum
zu Warin, szonnabenths nach Mathei apostoli, anno etc. xlvj.
Ahn probst zum Newencloster.
ad dem Concept im Hanpt-Urchive zu Schwerin.
Fe
Be
1546. Ylov. 27. Ieuflofter. Ir, 324,
Heinrih und Albrecht, Herzoge von Mecklenburg, laffen
den Propft und den Lonvent des Klofters Neuflofter
über die Keiftungen des Propftes an den Konvent fich
miteinander vereinbaren.
Als die durchluchtigen, hochgebornen forsten vnd herren,
her Hinrick vnd her Albrecht, gebrodere, hertogen tho Meckeln-
borch etc., vns hirnha benanten ern Gregorien Detleuen,
preceptor des hwses tho Temptzin, vnd Casparn von Schoneiken,
cantzlern, befalen, tuschken den werdigen vnd erbarn ern
Henningen Pentzen, prauest, an einem, vnd priorin vnd
samlunge des Nienclosters, anders teyls, van wegen etliker ge-
breken, die sick tuschken ehnen togedragen, gutlick to handelnn
332
vnd die in der gude tho uerdragen, dat wy thöm ersten meth
beidersyds weten vnd willenn sie erhes begeuen wedderwillens
gutlick vereiniget vnd die tuschen ehnen vpgehafen, so dat
kein deyl dat andere darvmme ferner hefit to belangen, vnnd-
dat die prauest den gedachten iunckfrwen vor die halffe syde
specks, die hie ierlich ieder persone togestelt, in der. slacht-
tydt teyn swyne so guth vnd dene glick, alse hie ieder tydt
in syne vnd des klosters kaken to slande plecht laten, vnd des
ihars tho gewonlicker tydt vier ossen, dar hie thouor nur drei
gegeuen hat, geuen, vnnd dar hie enen vor gegeuen dre schepel
gerstengrutte, schal hie enen geuen sosz schepel gersten-
grutte vnd an stadt der andert halfen schepel. hafergrutte
. ieder closterperson eyne mathe hauergrutte, vnnd als hie
die prauest den iunckfrwen eyner des dages dry micken broth
vnd, des frydages nur twe micken gegeuen, so schal vnd wil
hie enen des vridages vp ieder persone ock dre micken brodes
geuen laten. Wat enen auerst sonst tho erher vnderholdunge
an profiande, vitalien vnd anderm, nichts ausgeslossen, vorhin
bey seynen vorforn vnd seinen zceyten ins closter gereicht
worden, dat schal hie enen,*auer obgeschreuene, vnafbrockich
volnkamlik to gewonlicker vnd geborlicker tydt geuen, ver-
antwerden vnd folgen laten, so lange beth hochgemelte forsten,
vnsere gnediye hern, eyne andere ordinantze vnd bestellunge,
wo idt meth deme vnd anderm geholden schal werden, vp-
richten laten, dat ere forstlicken gnaden enen to donde vor- :
beholden hebbenn. Des to orkunde vnde bekentnus hebben
wy obgemelten hendelers ieder syn pitzschier vp diesen briefl,
der eyns luds vor ieder deyl eynen getwefechtiget, wetentlick
drucken laten, die gegeuen is thom Niencloster, sonnauendes
nha Catherine, na Christi vnses hern gebort vefiteynhundert
vnd sosz vnd vertich ihar,
ah dem Original im Baupt-Urchive zu Schwerin, Gedrudt bei
£ifch, Mecdlenburg. Urf, U, Yir, CLXXVI, pag. 261 und 262.
333
1547. Juni 23. Schwerin. Yir, 325,
Deme Erenthuesten vnnd Erbarn, ern Casparn von
Schoneichen, furstlichen Cantzeler etc., tom Schonefeldt,
mynem frundtlichen leuen schwager.
Myne willige denste alle stedts touorn. Ermuhester grot-
gunstiger leuer swager, wile j. e. als ein furstlick verordenter
commissarie tuschen deme erbarn Jurgen Prehen tom Hermansz-
hagen vnde my anderstheils der schede haluen eynen dach
sondagen nach Johann baptiste vpper gebrecklich scheide,
wo j. e. bewust, to holden, ick ouerst bynnen xiiij dagen
nicht jnhemisch gewesen, vnde hebbes ock (ock) nicht ehr alse
vp hutigen donredach, alse jn vigilia Johann, dessuluigen to
weten kregen durch Jurgen von Kurtuitzen frawe etc,, wor-
vmme, grotgunstige leuer schwager, will ick frundtlick gebeden
hebben, datt gy nach gelegenheit der sake szodanen dach
muchten gunstichlich verandern; vnd wes jw vppen ander mall
leff vnd gefellich is, will ıck alle stets genaw nhakomen vnnd
dhon, will ock j. e. nicht bergen, datt ick Jurgen Prehen -
sulues szodanen dach durch synen dener affgesecht hebbe.
Mynem leuen schwager alle stedts to dienen, erkenne ick my
schuldich vnd plJichtich. Dat. Tzwerin, jn vigilia Johann, bapt.*,
anno xlvij.
Henningus von Pentze.
Rah dem Original im Hanpt-Urchive zu Schwerin. Das Siegel
zeigt einen ftehenden, rechts gefehrten, herausfchauenden, gefrönten Löwen.
Ueber dem Schilde: H. P.
ee Te a nl
1550. März 15. Rühn, Tr. 326.
Georg, Herzog von Medlenburg, fordert den Propft zu
Heuflofter, Herrn Henning v. Pens, auf, ihm
6 Dchjen und etliche Fäffer Biers zu liefern.
Unsern gf[rjuesz zuuom. Erbar vnd wirdiger lieber
getrewer. Wir haben hiebeuorn ahn euch dhon schriuen vhm
334
sex ossen vnd etzlige fathe biers, welchs nichts mith ewch
fruchtbarlichs hab konnen erschaffen. Derwegen gesinnen
wir noch gnediglich, jhr wollet dasz vorgeschreuen bier vnd
ossen bey dage vnd nachte angesichtes breues anhero dhon
schicken. Wo aber solchs noch ihn vorachtung wirth ge-
stellet vnd dem keine folge wirt geschen, solt jhr erfaren,
das wir anders darzw gedencken werden, dasz sunst vorpleiben
mochte. Darnach habt ewch zurichten vnd daran geschigt
vnser zuuorlassige meinung.
Dat. Rhune, ahm sonnabend nach Oculi, anno L.
Georg Herzog zu mekkburk.
manu ppria,
Dem erbarn vnd wirdigen vnsern prowest zum Nien-
kloster vnnd lieben getrewen her Henninck Pentzen.
Jhn abwesen ahn dem kuchmeister
odder befelichhaber.
Uah dem Original im Baupt-Uchive zu Schwerin. Das Siegel
ift abgefallen und fehlt.
en
1550, April 2. Bibow. | | Yir. 827.
Herzog Ulrid von Medlenburg, als poftulirter, aber
noch nicht confirmirter Bifchof von Schwerin, bezeugt,
daß ihm die Schlüffel zu den Schlöffern zu Bütow und
Warin interimiftifh unter den mitgetheilten Bebdin-
gungen übergeben worden find, und verfpricht, dte
Kirche, das Stift und das Lapitel in ihren Gerechtfamen
zu fchügen.
Viricvs von gottes gnaden postulate der kirchen vnd
stifftes tzu Swerin, hertzogk tzu Megklenburgk, etc." Bekennen
vnd bethugen vor iedermennigklich, wiewoll die confirmation
‚ vaoserer postulation jhn der eyle nicht kan ehrhalden werden,
335.
vnd die wirgkliche poszeszion desz stifites vor der confirmation
ehrlangen kunnen, vnd darumb die bischöffliche kirche vnd
stifft tzu Swerin vnd deszelbigen schlosser, hewser, stede vnd
gütter jhn keine fahr vnd schaden gesthelt werden müchtenn,
haben die wirdigen vnd ehrbaren herren Johan Lützaw, der
rechte doctor, prowest, Hennigk Pentze, dechant, vnd
Lawrentz Schake, dumbhernn tzu Swerin, alsz itzigk capittell
daselbest jhn sthadt vnd namen deszelben capittelsz vnsz die
schluszel tzu den (tzu den) schloszern Butzaw vnd Warin mit
den sthedten alleine alsz einem conseruator, schützer vnd be-
schirmer derselben vnd aller andern der kirchen vnd stifft
gütern, freiheiten vnd gerechtikeiten, vnd aller derer nutzung
also tzu gebrauchen eingethan vnd befolhen, alse einem lawtern
schutzhern vnd beschirmern vortzüsthende vnd also vnd in
keiner andern weise gesthalt vnd masze, also dasz wir durch
diese befelung vnd einthun mittlertzeitt der ehrlanginge der
confirmation keiner poszeszion gedachter capittel, kirchen vnd
stifftes tzu schaden vnd ‚nachteil ahnmaszen wollen oder sollen,
sunder gedacht capittel jhrer vorigen poszeszion vnd ..aller
gerechtikeit behalden, darinne bleiben vnd sich der gebrauchen
lassen, daruon auch gedachte herren vnd capittel vor sich
vnd jhre nachkümmen vor vnsz herlich bedingen vnd prote-
stiren, vnd desz tzu vorwiszung soll dasz capittel neben vnsz
auff den beiden hewsern einen ausz dem capittel resiedirenden
dumbherren oder einen andern, deme dasz capittel befelch
geben wirdt, tzur stedte sitzen haben, denen wir mit seinen
dienern vnd pferden nach hergebrachter gerechtikeit vnd ge-
wonheit mit hawsinge, fudunge vnd leibes ehrholdinge vnd
stipendien versorgen sollen vnd wollen, vnd seint auch geneigt,
willen auch vnd sollen nach ehrlangter confirmation vnd
poszeszion alle‘ arthikel in gleicher form vnd weise wo vnser
vorfar vnd sunst auch andere punct, die alszdan die nodt
oder nutzikeit der kirchen vnd stifftes vnd gedachtes capittelsz
ehrford ernwerdt vnd vnsern gewiszen vnbeschwerlich tzu loben,
tzu uersprechen vnd tzu schweren vnweigerlich sein, loben
:336
vnd versprechen bei vnsern furstlichen ehren, diesz vor-
geschrieben semptlich vnd insunderheit vast vnd vnuerbruchlich
woll tzu halten, tzu vrkundt vnd warheitt mit vnserm jnsiegell
wiszlich versiegelt tzu Butzaw, mitwochen nach Palmarum,
anno funfftzig.
Vlricus postulatus des stifts vnd khirchen zue
Swerin, herzog zue Meckhe]burg etc., bezeuge
vnd bekhenne mit diser meiner hirunter
geschribner hantschrift.
Original auf Pergament im Haupt:Urchive zu Schwerin. Angebängt
des Herzog Ulrichs Secretfiegel.
we
1550. Juli 15. Schwerin. Yr. 328,
Herzog Ulrich von Medlenburg, Pojtulat, Dr. Johann
£ütow, Dompropft, und der Decan Henning v. Pens,
‚Adminiftratoren des Stifts Schwerin, ertheilen ihre
Beftätigung Uber das von Jacob Barold an Adyim
v. Paffow d. &. zu Zidderich für 2400 fl. verkaufte
Stifts-Kehngut Moifall (Auszug.)
Wir Virich von gots gnaden hertzogk zu Megklenburgk,
fürst zu Wenden, postulatt vnd graue zu Schwerin, der lande
Rostogk vnd Stargardt herr p., vnd wir Johannes Lutzaw,
der rechte doctor vnd thumbprobst, Henning von Pentze,
decanus der thumbkirchen zu Schwerin, als vor-
ordneten administratores jhn namen vnd van wegen des capittels
daselbst, bekennen vnd thun kunt hiemit offentlich jhn vnd
mit diesen vnserm brieffe, das der erbar vnser vnd des stifits
lieber getrewer Jacob Barolt, ehrbsessen zur Moysall, vns be-
richtet, wesz ehr sein lehengut, in vnserm stieft belegen, Achim
Passowen erblich vorkauft hette, vns derwegen vmb consens
vnd bewilligung solches kaufs vntterthenigklich vnd dienstlich
837
'ahngelanget; nachdem vns aber vorkummen, als soldt Jacob
Barolt jhn solchem kauf etzlichen acker, an der gerechtigkeit
zu dem kirchlehen zur Moysall belegen vnd von vns als itzigen
postulaten zu uorleihen gehöret, geschlossen, derhalben wir den
wirdigen ehrn Hennig von Pentzen, decanum zu Schwerin p.,
vnd Hinrich Alekoff, bürger ihn vnser stadt Wiszmar, solchen
handel zu uorhören vnd eigentlich zu erkunden abgefertiget vnd
befolen. — — — — — Geben demnach in krafit dieses
brieffes nach vnd bewilligen, das vielgemelter Barolt gedachten
kauf seines lehenguttes mit Achim Passowen geschlossen voll-
ziehe vnd nachsetze, Desz zu mehrer vrkundt haben wir Vlrich,
hertzog zu Megklenburgk p., vnser fürstlich jngesiegell vnd wir
gedachten administratores vnsef gewonlich sigillum capituli
zurücke wissentlich lassen aufdrucken. Geschehen vnd geben
zu Schwerin, dinstages nach Margarete, anno p. funftzigk.
Qadh der vom Geh. Archivrath €. fr. Evers vom Originale ge-
machten Abjchrift im Haupt-Urchive zu Schwerin.
m nn ee
1551. Ar. 329,
Die borunge vff der Schelue vnnd der stadt Schwerin.
Anno domini M.D.L.]. ego Cristianus Uidemer, ecclesiae
Swerinen: vicarius etc., vp der Schelue die renthe, vnd hebben
nichts geben jn vielen jaren gelick wo alhier volget, als nemlich
die wortzins:
— | Te ee
mn in ie ie Er a mm men mm sem mem on un
.
de hortis holerum van den Bolhauen
Henning Pentze . . . . ij ij
Heinrich Teszzke . . . . . Mjß
Hans Boldewin . . 2. 2 2 2020.20. Vväj witte,
Aus dem Kirchenvifitations-Protocoll vom Jahre 1555 über das
Stift Schwerin, im Hanupt-Archive zu Schwerin.
En Pe
22
338
[1553.] Yır. 330,
Registrum maioris collecturae ecclesiae Swerinensis.
ij marck her Johan Hofmann,
marck Jochim Wichnann,
marck Hans Frowwander,
j marck Heinrich Brockmoller,
vij marck coquiniarius ducis Vlrici in Butzow,
xvj marck Hennike Pentzsche zu Beschendorp,
xvj marck Jochim Pentze tho Wittenborch,
xvj marck Jasper Pentze,
viiji marck Helmich Pentze tho Malchoch,
ij marck junior Vollert Pentze,
ij marck Jochim Pentze,
ij marck Jasper Pentze,
iii marck Reimer Pentze,
iijj marck Siuert von ÖOrtzenn,
xxj; marck Harttich von Bulow,
ii} marck Hans Bralstorp,
xv marck Jochim Haluerstadt,
iijj marck Curt Sperling,
vj marck Cristoffer Bischwang zu Karchow,
ii marck Vicke Basseuitze zu Maslow,
ij marck Blucherschke zu Wastkow,
ij märck N. Blucher zu Lesenn.
Der eddelude rente betagt vfn vmbschlagk. Summa
lateris: 137 marck 8 &,
u
Aus dem Kirchenpifitations-Protocell vom Jahre 1553 über das
Stift Schwerin, im Haupt-Archive zu Schwerin.
we
-
339
1554. Dec. 19. YDismar. Yr. 331.
Cester Wille des Dompropftes Henning von Penß.
Jn gades namen amen. Jch Henningus Pentz, doem-
probest der kirchen Schwerin vnd dechen tho Ratzeborch,
betrachtende, das des minschen leuendt vp dusser weldt gantz
brechsam ist, die dodth, dorch vnse vorelderen Adam vnd
Euam im paradiese dorch den appelbethe vorwrechet, gewisse,
de stunde auerst des dodes vngewisse, vnd darmit dan nach
meinem dode meiner haue vnd guder haluen kein vnfrede
vnd uneinicheit erwachsen, sunder frede vnd einicheit bliuen
moge, so hebbe jck in betrachtung gemelter orsacken, wowoll
edlichermaten schwach ann mynem lichamme, jedoch wo
mechtig myner sinne vnd guder vernunft, ehr jch mit schwarer
kranckheit beualle vnd in gott vorsterue, van mynen tydlichen
wolgewunnen gudern, de my de almechtige vth gnaden temlich
vorlenth, vth egener bewegnusse, frygen willen, wolbedachtes
vnd beradens modes, vngedrungen, vngetwungen, min testament
vnd latesten willen jn nachfolgender wyse, wie jch sulckes na
form der rechte thom krefftigsten vnd bestendigsten don schall,
kan vnd mag, gesettet vnd geordent, latine nuncupatiuum
genand, vnd offtwoll jdt alles alse nicht werth noch krefftig
where, so will jch doch, dath idt thom weinigsten also vele
. gelde, alse codicillen edder lesten willen jn der alderbesten
vnd kreftigsten form, wo sick datt na rechte eigend vnd ge-
boret, vnd betuge darbeneuenst thom ersten, dat jch ihm
rechten christlichen gelouen alse ein christenminsche vth desser
werldt mynen affscheid nemen wil, vnd beuhele darvp myne
seele nhu vnd tho allen tyden jn de hende des almechtigen
gades, der allerhilligsten jungfrawen Marien vnd aller hilligen
gades vth andacht vnd innicheit mynes hartenn, demodig-
lichenn biddende, my alle tydt vnd in meiner lesten stunde
vor dem bosen fiende tho bewaren vnd tho beschermen, thor
ewigen salicheit, vnd beuhele mynen lichnam na meinem tode
y2*r
340
der wormigen erden, christlicher wise tho begrauende vnd tho
beerdigende, vnd geue int erste van mynen tydlichen vnd
wolgewunnen gudern mynem gnedigen heren, hertoch Vlriche
tho Mecklenborch vnd administratorn des stiffts Schwerin, alse
miner ordentlichen ouericheit vnd approbatori dusses mynes
testaments vnd latesten willens, wye mi och s. f. g. sulches
gnediglich thogesegt, geue jch hundert gulden munthe. Item
der doemkercken Schwerin bowete geue jch hundert gulden '
munthe; disse hundert gulden sint in einem vorsiegelden
breffe by Syliacus Rhor thom Nienhuse; de renthe dauon
schal, wie gemelt, der kirchen pro tempore wesenden bow-
meister hengegeuen werden.
Item in den doem tho Ratzeborch der buwete darsuluest
tho hulpe hundert gulden munthe; de sint och by Syliacus
Rhor thom Nienhuse luth eines vorsiegelden breues; de renthe
daruan schal itztgemelter buwete thogekeret werden.
Item thom Nienkloster geue jch vor eine milde gifft
hundert marg Lubs., daruan scholen se voftich marck lubesch
by Siuert van Ortzen vormoge eines vorsiegelden breues finden; '
vnd offt wol in densuluen breuen verhundert marck vor-
schreuen, so ist doch einhundert marck daruon vthgeloset;
de andern voftich marck schal men bar vth minen redesten
gudern vnd barschop auerantwerden vnd geuen, myner darby
_tho gedencken. |
Item dem rhade thor Wiszmar, tho vorbeteringe der stadt-
muhren, demmen, steghen vnd wegen, hundert gulden munthe;
de sint in vorgeschreuen breue by Siuert van ÖOrzen tho
finden, welckern kundert gulden ein ersame rath van Siuerde
na erer gelege[n]heit infordern mogen.
Item Hans Pentze, vor sinen truwen denst, so he my
gedan, geue jck einhundert gulden munthe, vnd dewyle jck
em 30 daler gelend, scholen desuluen vor vefitich miarck
gekortet, vnd sehal der hundert marck haluen mit in Siuert
van Ortzen briefl' gewyset werden, myner darby tho gedencken.
341
Noch geue jck thor Wiszmar int schwarte closter prediger-
ordens den brodern int gemeine vor eine milde gifft vofftich -
marck l,ubesch, de men vhon mynem gelde vnd kornpechten
tho Schwerin nehmen schall, myner darby tho gedencken.
Vnnd darmidt dan och de armen Christi in dussem minem
testament nicht vorgeten, so geue vnd thokere jch densuluen
sostehalffhundert marck Lubesch. Van dusser summe schal ein
.ersamer rath voftehalffhundert marck Lubesch van Hartich van
Bulowen thor Wedemendorp vormuege tweier vorsegelden breue
infurdern vnd vp ehre kamery nemen; de andern hundert
marck schal men van myner gulden keden, dar de gulden
flasche inne henget, vnd, wat dar bauen mangeln werdt, an
geboegeden gulden vth minem schnore nhemen, darmit
desuluen hundert marck full mogen werden. Vnnd de renthe,
de jarlickes van den sostehalffhundert marck kamen wert, alse
van jeder hundert vieff marck, den vorstenden der armen-
taffeln -in sunte Niclas kirchen darsuluest thostellen mogen,
dat durch desuluen vier armen luden, de mine soens dartho
eres gefallens tho erwelen macht hebben scholen, vnd dar
idt van enen vorsumet, ein ersame rath des gewaldt vnd
khore hebbe, einem jeden alle sontage twe pundt botter, alle
dage ein penning tho brode vtlhghedelet, vnd alle jhar tho
behoef erer kledinge ein lacken Wiszmarsches wandes ge-
geuen werde,
Item vor mine negsten eruen bekenne jch meinenn freundt-
lichen lieben broder vnd broderkinder, vnd geue einem
ieden von ehme vor eime milde gifft vnd legatt negenhundert
gulden munthe, ist sossen thosamende achte dusendt vnd
einhundert marck Lubesch, vnd will sie derowegen an siegel
vnd briefe, die jch in eine lade sunderlich verschlutten laten,
dat se ere geldt daruth mahnen mogen, gewiset hebben.
Dartho geue jch en thosamende sosz suluer lepel, noch den suluern
kop edder schewer mit dem insettebekern vnd myne suluern
schalen, dar se sich vnder einander broderlich vnd vedderlich
vmme vergleichen mogen. Noch geue jch enen alle my[n]
342
huszgerath tho Schwerin vnd Ratzeborch ahn kannen, keteln,
“ grapen, vathen, bedden vnd beddegewand, buten bescheden dat
korn vnd geldtpechte, so vorhanden edder my na mynem
dode thokamen mach, welches mine nabeschreuen testamen-
tarien verkopen vnd myne pluckschuldt daruan betalen, dat
auerige jn de hende der armen wenden scholen. Vnd nachdem
mine seligen leuen broder Reimar vnd Hang Pentzen
den verguldeden kop edder schewer vth broderlicher gunst
vnd thoneging nagegeuen, so ist min wille vnd meinung, dat
desulue na mynem dode Reimars vnd Hansen kindern
wedderumb verhandreichet werde; den suluern verdeck auerst,
so jch darup macken laten, geue jck Reimars kindern vth
sunderlichem verdienste vöruth, den my vele willen vnd denstes
jn eres saligen vaders huse, desz se noch geneten scholen,
wedderfharen, wo och alle mynen brodern wol bewust ist.
Mit dessen legaten vnd milden gefften scholen myne broder
vnd broderkinder van allen anderen noch bliuenden gudern,
beweglich vnd vnbeweglich, angesehen desuluen van my na
anthal desjennen, so jch erfliches anfals bekamen, welches
ein gar geringe, wo ehr suluest bewust, stadtlich genoch begifftet.
Item myne dre besten rocke, alse sammiten, dammaschen
vnd camlotten, gefudert, scholen mine nabeschreuen testamen-
tarien strax naminem dode verkopen na eren werde vnd dat geldt,
so daruan jngenamen, armen denstmegden tho eren berade
tho hulpe na gelegenheit hengeuen.
Item minen beiden soens, Christoffer vnd Henneken
Pentzen, geue jck einen jedern dusendt marck, welches jch
enen jhn vorsiegelden breuen nhu alle by minem leuende
thogestellet, vnd wil, dat van der helffte der renthe, so uan
den dusendt marcken mynem sone Henneken jarlichs kamen
wert, demsuluen de tydt siner vnmundigen jhare tho vnder-
holding van den vormundern, de jch eme kesen vnd ordenen
werde, gegeuen vnd de ander helfite von jaren tho jharen, so
lange hie in eine vniuersitet tho schicken duchtig, tho behuff
sines studij, dem gantzen geschlechte tho ehren, tho truwen
343
handen hindengelegt moge warden. Noch geue jch Christoffer
einen suluern lepel, jn welches muddel Marien bodeschop
jugegrauen, vnd Henneken einen suluern lepel, den my selige
h. Niclas Kopke gegeuen; dartho alle myn husgerath, alse jch
dat jn mynem huse thor Wiszmar hebbe, geue jch vorgerurten
meinen beidenn sons, idt sy an kannen, keteln, grapen, fathen
tellern, bedde vnd beddegewandt, kisten vnd kistengerathe,
kledern, korn, ‚vitallie, nichtes buten bescheden, ohne was jch
in dussem mynem testamente daruan vergeuen, broderlich
vnter sich tho deilende. Item mein gulden kleinoth mit den
granath rosen auerlathe jch meinem sone Christoffer, by dem
vnd alse, dat he daruor strax na mynem dode ein lacken
Wischmarsches wandes kopen vnd sulches armen luden vthdelen
schole. Vnnd dar idt sich begeue, dat einer van minen sons
ohne liueseruen vorsterue, Schal sin antheil vp den andern
nabliuenden leuendigen broder, vnd na erer beider dode, jn-
deme sich de ahne liueseruen thodragen worde, an myne
negsten eruen fallen vnd kamen,
Item miner kokeschen Annen geue jch vor ere lohn vnd
truwen denst, den se my gedan, twehundert marck Lubesch,
de my her Jochim Finger, burgermeister, luth eines vorsegelden
breues schuldigk, daruan se jarlich ere renthe hebben vnd sick
dersuluen tho erer vnderholdinge gebrucken schal. Dartho
geue jck er mine beiden boden bei der freschen grouen de
tydt eres leuendes tho bewanende, des scholen idt er mine
beiden sons, Christoffer vnd Henneke, tho gelicke jn wesent-
lichem buwete erholden; daruor scholen na Annen afsteruen
desuluen boden an gemelte mine sons tho glichen delen fallen
vnd kamen; wurden se auerst jn der buwete sumich werden,
schal ein ersame rath alhier dersuluen mechtich wesen, de
antasten vnd buwen lathen, vnd, wat daruan kan, jn de hende
der armen wenden. Noch geue jck er einen suluern lepel,
den my her Johan Ernst seliger, etwan doemher tho Rattze-
borch, gegeuen; noch ein stande bedde mit einer spondien
vnd alle syner thohehoringe voruth; noch ein bedde tho
344
Henneken syner behof mit syner thobehoringe; ein halffstoueken
vnd eine quarterskanne, dre vathe van den middelmetigsten,
twe grapen, dar man jnne tho einem fathe kaken kan, einen
ketel, dar man fische in seden kan, vnd einen schinkenketel,
miner dar by tho gedencken.
Item myner olden Jlseben, vor ehren my gedanen
truwen vnd langen denst, geue jck er ein stande bedde mit
siner thobehor vnd einen suluern lepel mit sunte Annen bilde,
vnd schal der vnderholdinge de tydt eres leuendes by erem
sone Christoffer, dem jck daruor genochsam thogekeret
vnd sulckes beualen, gewerdich sin,
Item min wanhusz thor Wiszmar by den frischen grouen
auerlathe vnd geue jck minem broder Jasper Pentzen tho
sinem leuende tho bewanende, doch dat he daruan tein marck
Lubesch, woruan alle jhar twe marck thor buwete dessuluen
huses vnd de andern acht marck jn de hende der armen
scholen gewendet werden, jarlichs geuen vnd ein jhar na
minem dode Christoffer, de darinne mit siner moder vnd
Anneken och erem sone wohnen, vnd den armen, wie jch
gethan, almissen daruth geuen schal, laten moge. Na afsteruen
auerst Jasper Pentzen schall idt sulue husz mines seligen
broders Reimars Pentzen sinen kindern den oldesten
daruan vmb vorgeschreuen hur tho bewanen frig stan. Dar
se idt auerst eigener person nicht bewanen wolden, so schal
ein ersame rath tor Wiszmar dessuluen einem cehrlichem
manne edder frawen vmb de vorgeschreuen hur jnthodonde
mechtig sin, jodoch datt idt vorerst Christoffer vnd Henneken
angebaden werde.
Item Dorotheen Platen, jungfrowen thor Wiszmar, geue
jck twintich marck Lubesch, myner darby tho gedencken.
Item Hermanno Munth, notario des capittels tho Schwerin,
geue vnd thothekene jch vor sinen my gethanen truwen denst
vnd willen, des jch eme och hirmit tuchnisse geue, minen
seiger, den jch vnlangst tho Lubeck ferdigen vnd darsuluest
345
hern Lorentz Meyer jn vorwarung doen lathen; noch einen
suluern lepel, den my her Johan Meyer seliger gegeuen, miner
darbi tho gedencken.
Item hern Dethloff Christoff, vicarien thor Wiszmar, geue
jch j drompt roggen vnd vier syde speckes, miner darby tho
gedencken.
Item mynem dener Sander geue jck mine koye vnd
kaluer, de jck tho Moltzan by Rattzebor[ch] hebbe, miner
darby tho gedencken.
Vnd so jemendt dit min testament vnd latesten willen
brechen wolde, so scholen vnd mogen mine nabeschreuene
testamentarien idt sulue mit alle minen nachbliuenden gudern
beschermen vnd by fulmacht ehrholden, vnd beholde my och
gantze vullenkamene macht, ditt min testament vnd latesten
willen tho wandelende, tho voranderende, jdtliche legata tho
vorenderende, vnd andere legata tho geuende, so uacken mi
des geleuet, vnd testameln]tsrecht ist, mit protestation vnd
beding, dar dit min testament nicht genochsam were na rechte
eines herlichen testaments, schal idt doch gelden na rechte
der codicillen vnd anderen schlichten testamenten vnd latesten
willen. Dem allen nach so kese vnd sette jch vor testa-
mentarien, minen latesten willen tho exerciiren vnd tho ver-
folgen, die erbarn, ernuhesten, vorsichtigen vnd uolweisen hern
Jochim Vinger vnd hern Jochim Schmidt, burgermeistere thor
Wiszmar, vnd ehre successores nha erem dode de twe oldesten
burgermeistere thor Wiszmar thor thidt sinde, minen freundt-
lichen leuen broder Jasper Pentzen, vnd na sinem afsteruen
miner broder edder broder kinder den oldesten, vnd hern Lorentz
Schagken, doemhern tho Schwerin vnd Ratzeborch, vnd geue
einen jeden von ehn einen engelotten tho milder gedechtnisse,
ehnen hiemit beuhelende, dat se dit min testamente vnd
latesten willen so vthrichten, alse dat vor gade vnd den luden
willen bekandt sin.: Des tho mherer orkunde vnd wharheit
hebbe jck Henning von Pentze vorbenomed dit min testa-
mente mit eigener handt vnterschreuen vnd mit minem ange-
346
bornen pitzier vorsiegeldt und na form der rechte durch
nabenante mine gonstige hern vnd frunde vnderschriuen,
buthenvp vorsegeln vnd durch einen offenen notarium tho-
rugge vpschriuen laten. Datum et actum Wiszmar, midtwekens
na Luciae, na Christi vnsers leuen heren vnd saligmachers
gebort vofftein hundert darnha ihn ver vnd vefftigsten jhare.
Ego Henningus Pentze
testor supra scripta manu propria.
[Hier folgen die Zeugen, als: Siegmund Crull, med. Dr.;
Barold Sandow, consul; Peter van Ecksen, civis Wismar.;
Sieverd v. Bockwold, vasallus; Jodocus Wittenborg, Detlev
Christopher und Burghard Schmidt, vicarii eccles. Suerin.)
ad; 3 beglaubigten Abfchriften im- Hanpt-Urchive zu Schwerin.
1556. April 16, Güftrow. . Ur, 332.
Die Derordneten des medlenburgifchen Ausfchuffes be-
fcheinigen, daß die dem Herzoge Ulrich vom fel. Herrn
Henning von Pent dargeliehenen 1000 Mark zurüd- .
gezahlt und die darüber ausgeftellte Driginal-Schuld-
verfchreibung ausgeliefert worden fei.
Wir vorordentenn des ausschos der lande Meglenburgk
etc. bekennen, das wir vonn dem ernuestenn vnnd erbarenn
Cerstenn Eichstedten, heuptmann, vnnd Christoffern Pentzenn,
kuchenmeisteren alhier, vff heuten dato her Henning
Pentzenn seligen brieff auff tausent marck Lub, heuptstuell
vnd funfftzig mark rente lautendt, welches geldt sie aus beuell
des durchleuchtigenn, hochgebornen furstenn vnnd hernn, herren
Vllrichs, hertzogenn zu Meglennburg etc., vnsers gnedigen
hern, von der lanndbede auszm ampt Güstrow, so sie in vor-
schienenn viervnndzwenzigsten Februarii vnns vberanthworth,
innebehaltenn vnnd bezalet vnnd denn briefi” darmit erlediget,
347
vnsz zugestellt vnnd vberanttworthet, deme wir auch vonn inenn
bekommen. Sagen vnnd zelenn sie derwegenn solches erledigten
vnd vnns zugestellten brieues hirmit quiedt vnd losz. — —
— — — — Gegeben zu Gustrouw, am dinstage in heiligen
oesteren, anno sechsvndfunftzig. .
ad; dem Eoncept im Baupt-Urchive zu Schwerin.
(1567. Sebr. 1.) Grimmenftein. !lr. 333,
Herzog Johann Friedrichs II. zu Sachen Schreiben an
Achim von Pens.
Von gottes gnadenn Johans Friedrich der ander hertzogk
zw Sachssenn vnd geborner churforst etc.
Vhester lieber getrewer, welcher massen vnnd gestaltt
wir vonn vnsernn vettern hertzogk Augusten vnnd seinem
gottlosenn anhange, dem pfaffen, ahne alle gegebene vrsache
ausz lauterem trotz vnnd vbermuth mitt herescrafft vnnd
gewaldt vberzogenn werden, das wirdestu aus hiruorigem vnserm
ahn dich gnedigem gethanen schreibenn habenn verstandenn,
auch desselbigenn sonstenn zur notturfft sein berichtet worden;
als wehrenn wir wolbedacht gewesenn, dir allerley zu schreibenn,
so will es doch der feder nicht zuuortrawenn sein. Wie aber
alle sachen stehen vnnd wie es darumb geschaffen vnnd gewandt,
das wirdett dich der auch veste vnser rath vnnd lieber getrewer
Ernst von Mandelszlow allenthalbenn berichtenn, vnnd nachdem
wir je vnnd allewege ein besonderenn gnedigenn geneigtenn
willen vnnd vertrawenn zu dir getragenn, also wollen wir auch
nochmahls keinen zweiffel in dich setzen, du werdest vns in
kegenwertiger vnserer dranckseligenn noth vnnd gantz vnuer-
schuldetem vberfahl neben gedachtem vnserm rath Ernst vonn
Mandelszzlow vnnd denn anderenn vnsernn bestelltenn
oberstenn vnnd rittmeisternn mitt getrewer furderlichster
348
rettung vnnd entsatzung nicht verlassenn, sondernn damit so
stadtlich vnnd schirstenn als es muglich zu hulff kommenn
helffenn. Das wollen wir mitt gottes hulffe vmb dich vnnd die
deinen, mitt gnediger danckbarkeitt hinwieder verschuldenn.
— — — — — Dat. Grimmenstein denn ı. Februarij, Lxvij.
Johan Fridrich geborn: curf:
An Achim von Pentzen,
Hah dem Original im Haupt-Achive zu Schwerin.
a ET LELE TE
[1567.] Yır. 334,
Hertzogen Johans Friderichen von Sachsen ritt-
meister, welchen er itzo bestallung zugefertiget, so
niedergeworffen worden,
Allart von Hurde!) zu Stormbde vnd Schwartzenrabe im stiffte
Baderborn ;
Ernst von Mandelslo;
Frantz Sparr, ist todt, vnter dem churfursten zu Brandenburg ;
Achim Bentz ®) zu Fridberg vnter dem Grafen von
Mansfeldt;
Adrian Jatzkaw, Pommer;
Otto von der Malsburg, ein Hesz;
Bernhardt von Virmundt; ;
Ascha von Holla, hat pfandtschilling vnter vnserm gnedigen
hern vnd ist [in] Peine hertzog Adolfis heubtman;
Joan von Roszingen, Halberstetisch;
Christoff Pentz zu Raguth Megkelburg;
Bartel von Mandelszlo, haubtman zu Cotbus;
Christoff Hunickw°) im lande zu Gericho im stifft Magdeburg;
Herbaldt Blatisz, ein Bremer oder Paderborner;
Christoff von Sanne, unter dem churfürsten zu Brandenburg;
ı) Alard v. Horde.
») Achim v. Pent-Raguth.
’) Hünide,
—- - - Tr nn nn
349
Hans Preume !), Megkelburg;
Christoff von Wustraw, der hertzog von Luneburg vntersas;
Moritz Frise, vnter hertzog Erichen;
Hans Frise, soll todt sein, auch unter hertzog Erichen;
. . von Schlanewitz vnter dem erzstifit Magdeburg;
. von Stockheim vnter hertzog Erichen;
Hans Georg von Perlingen;
Hilmar von (Querner;
Erich von Mandelslo;
Bartel von Witzingerode;
OÖszwaldt von Bodendeck ;
Sebu Marschalch,
Obristen,
Plate von Heluersen,
Joan von Holla,
Jacob Grota, vnnd
Kersten Manteuffell.
Hady einer Abfchrift im Hanpt-Archive zu Schwerin.
TEE EEE
1632, Sept. Im Seldlager bei Sürth. ir. 335.
Guftan Adolf, König von Schweden, fchenft dem Obrift-
lteutenant und Hofmeifter Adam Heinrich v. Pens
die Güter und Dörfer Hermannshagen, Jürgenshagen,
Höllin, Blambef und Qualig zu erblihem Eigenthum.
Wir Gustaff Adolph von Gottes gnaden der Schweden,
Gothen vndt Wenden König, Groszfürst in Finnlandt, Hertzog
zue Ehesten vndt Carelenn, Herr vber Inngermannlandt; 'Thuen
kundt, hiermit öffentlich bekennende, das wier aus sonnder-
bahrenn königlichenn huldenn vnndt gnadenn, vollbedachten
') Bans v. Preen zu Mödentin, deffen Güter Herzog Ulrich v. M.
wegen Selonie und Landfriedenbruches 1562 mit Befchlag belegt hatte.
360 .
freyen mueth vnndt eigener bewegnus, auch vmb der vnnter-
thenigenn diennste vnndt trew willenn, so vnns vnndt vnnser
cron Schwedenn der edle, veste vnndt mannhafte, vnnser
Obrist Leutnant vnndt vnnsers frawzimmers hoffmeister, be-
sonnders lieber vnndt getrewer Adam Heinrich Pentz eine
zeithero geleistet, auch ins kunfftige thun vnndt leisten soll,
kann oder magk, ganz wiszentlichenn geschenckt vnndt vor-
ehret habenn, schenckenn vnndt vorehrenn jhme Pentzen hiermit
vnnd in crafft dies briefes auf bestenndigste weis, als solches
jmmer geschehen kan, sowohl seinen erben vnndt nachkommen,
das guth Hermanshagenn nebenn den dorfern Jordenshagen,
Gollin, Glambecke vnndt Qualitze, sambt allenn pertinentien,
recht vnndt gerechtigkeiten, nichts ausgenommen, allermaszenn
es die vorige besizer genuzt vnndt gebraucht, wir aber nun-
mehro durch gottliche gnedige verleihunng jure belli ann vnns
gebracht vnndt darmit nach vnnsern königlichenn gerechtenn
willenn zu disponiren vnndt zu verordnen haben, jnmaszen wir
jhme Penzen vnndt seine erben in obgedachte gütere, — jedoch
vnns das. jus superioritatis in alleweg vorbeheltlich —, der-
gestalt würcklich immittiren vnndt einsezen, das von vnns
vnndt vnnser cron Schweden er mehrgenandte gütere alsz ein
gnadengeschenk in vnnterthenigster schuldigster danckbarkeit
empfangen, erb- vnndt eigenthümblich haben, nuzen, genieszen
vnndt besizen, vns auch vnndt vnser cron Schweden deswegenn
jederzeit getrewe, holdt vnndt gewertig sein solle. Maszen
er sich hierzu in einem ausgefertigten revers mit mehrerm
verpflicht gemacht hat, gestalt wir jhme vnndt seine erben
bey dieser vnnser königlichen donation gegen menniglich
schüzen vnndt manuteniren wollen. Uhrkundtlichenn dieses
mit vnnserer eigenen handt vnndt königl: secret befestigtenn
briefs So geschehenn in vnnserm veldtlager bey Fürth, den
Septembris, des sechzehenhundert zweyvnndtdreiszigsten
jahres,
(gez.) Güstavus Adolphus,
351
Original, anf Pergament, mit an blau, filber und gelb (?) geflochtener
Schnur hängendem Siegel von rothem Wache in hölzerner Kapfel, im
Baupt-Ardive zu Schwerin.
1643. März 18. Schwerin. Tr. 336.
Katharina v. Pens, fel. Lurd v. DPenten zu Bammelin
Wittwe, bittet den Herzog Adolf Friedrih von Mled-
lenburg um $ürfchreiben an den Prinzen von Dranien
und an den König von Portugal, zwels Befreiung
ihres, vor zwei Jahren in die Befangenfhaft türkischer
Seeräuber gerathenen Sohnes Hartwig.
Gnediger fürst vnnd herr,
E. f. g. kan ich ausz hochbekummertem hertzen demutig
zu berichten nicht vmbhin, wasgestalt, alsz mein sohn Hartig
Pentze für etlichen jahren in des herr herzogen von
Brigantz !) dienst kommen, jhr durchl. aber für etwa z jahren
von der Romisch: kay: Maytt: in arrest genommen vnd dem
könig in Hispanien nach Italien zugeschicket ist, das bey
annehmung hochgedachter jhr: durchl: derselben diener
teutscher nation von denen spanischen ministris abgeschafft
vnd, indem mein sohn mit recommendationschreiben vnd
mündtlichen secretis nacher Liszbon an jhrer durchl: herrn
brudern, den itzigen könig in Portugal, schiffen wollen, von
den türkischen meerreubern unfern von Barbareyen gefangen
vnd zum schlauen an den generalen vber die türkische
gallern nach Arschell ?) gebracht ist, welcher ihn auch solcher
dienstbarkeit nicht wieder erlaszen will, es sei dan, dasz er
sich mit 4500 rthlr. rantzionire vnd wieder frey mache.
!) ‚Herzog Eduard von Braganga, geftorben Ao. 1649 im Gefängnifie
zu Mailand.
9) Arfchell — Arfila oder Arcila an der Weftfüfte Marocco’s, ca.
5 Meilen füdlich von Tanger.
352
Wan ich nun, beuohrab bey itzigen meiner kinder güter
elendiglich ruinirtem zustande, zu weinig oder vielen geldt-
mitteln leyder nicht gerahten kan, auch andere wege oder
mittel, wohin ich fliehen oder mich wenden möchte, ohn allein
zu dem lieben gott vnd e. f. g., nicht weisz, noch für der
handt ersinnen kan: alsz bitte (ich) e. f. g. ich demiütiglich
vnd vmb lauter gotteswillen, sie wollen jhr diesz mein
vnaussprechlich creutz vnd hertzens hohes anliegen iammern
laszen, mir die grosze gnad erweisen vnd jhr prinzl: hoheit
von Roanien'), alsz die wegen dero hohen commando in den
Niederlande[n] ohnzweiflich bey ihrer königl: Maytt: zu Portugal
in sonderbahrem respect, ersuchen, dasz neben e. f. g. die-
selbe mit fruchtbarlichen intercessionalen an hochstgedachten
könig zu Portugal sich meines sohns, vmb der j. königl:
Maytt: geliebten herr brudern geleisteten trewen dienste
willen, gnädigst anzunehmen gnedig geruhen, damit mein sohn
ausz der barbarischen volcker grausamen tyranney vnd vn-
erträglichen dienstbarkeit etwa durch auswechselung anderer
gefangenen oder in anderen wegen errettet vnd auf freyen
fuesz wieder gesetzet werden möge; das wird gott der all-
mechtige j. f. g. reichlich vergelten; mein sohn. wird diese
hohe gnade mit vnterthenigen schuldigen diensten zu ersetzen
die tage seines lebens äuszerst gefliszen sein, vnd ich bin
es mit meinem täglichen gebehte in demuth zu erwiedern so
willig alsz schuldig. Datum in e. f. g. statt Schwerin, den
ı8. Marti, Ao. 1643.
E. f. g. demütige verbitterin
Cathrina Pentzen, sehl, Churt Pentzen,
weiland zu Gemmelin erbseszen, nach-
gelaszene hochbekümmerte wittwe.
Original im Haupt-Archive zu Schwerin.
ı) Roanien = Oranien.
I)achfräge.
nu
Digitized by Go
1373. Dec. 8, Tr. 337,
Hennefe v. Pent gelobt den Dombherren zu Hamburg
Frieden und Freundfchaft und erbittet von ihnen das
Gleiche für fich.
Salutem obsequiosam in domino promissam:; Wethen
scolle gy erborn dumheren to Hamborch, als gy dat van mi
Henike varı Pentze hebben wellet, dat ik iv vorsegheln scolle,
dat ik iuwe beste wethen scolle, dat vnbiede ık iv in dessem
openne briefe, dat ik iv vnd ivwe stycht nicht arghen wil,
ivwe beste dun vnde wethen, wo ik kan vnd mach, vnd ik
bidde iv darvmbe, dat gy mi des likes weder dun vnd min
beste wethen wor gy moghet, vnde des sende ik iv dessen
openne brief vorseghelt mit minem inghesighel, dat hir an
hanghet. Datum anno domini millesimo CCC® Lxxiij’, in die
conceptionis beate virginis Marie.
ah dem im Stadt-AUrchive zu Hamburg anfbemahrten Original,
auf Pergament. Un Pergamentftreif hangend das dreiedige Siegel des
Ausftellers: auf rechtsgefehrtem Helm 2 aufrechte und eine wageredte
Stange, deren Enden mit Federn beftect find. Umfcrift rechts oben
beginnend:
+5 +10 « hHANn+NIS.. d + PANS.
1427. Sebr. 24. Yr. 338,
Auseinanderfegung zwijchen dem Kübedfer Bürger
Johann von KHortheim und Johanns v. Pensen
Wittwe, frau Abele, über eine Schuldforderung.
Johannes de Northem coram libro recognouit, se sub-
leuasse et percepisse a domina Abelep, relicta Johannis
23°
356
de Pentzen, IIF mrc. lub. den. ex eo, quod Johannes,
filius antedicti Johannis, dictam Abelen fecit citari ad judicium
spirituale in Stadis ex parte debitorum XVIII mrc. cum tribus
solidis Lub, Vnde tamen Johannes de Northem nomine sui et
ex parte prefati Johannis, sui filii, antedictam Abelen et
ipsius heredes de prefatis debitis XVII mrc. cum tribus
solidis lub. afluturis temporibus spiritualis aut secularis judicii
penitus demisit ab omni ulteriori monicione seu impeticione
quitos et solutos. Et est placitatum per dominos Johannem
Russenberch et Hinricum Schencking per consilium ad hoc
deputatos.
Lac einer Infeription des Liibeder Miederftadibuches vom Jahre
1427, Mathie. Gedr. im £übeder Urf.-B. VII, Ur. V.
FW.
1432, Tir. 339.
Meberficht der Schäden, welche die Stadt Perleberg von
medlenburgifcher Seite feit dem Jahre 1424 erlitten
hat. (Auszug.)
Desse nabenante schade is vns von Perleberge schyn
sedder der tyd, dat vrowe Katherina, hertogynne to Mecklen-
borg. dat land vorstan heft:
Anno XXX: — — — — — — — — — —
Jachim van Pentze vnde Luder Lutzow met den eren
nymen vnsem burgere Hinrich Dabertzine jm dorpe Rosen-
hagen synem armen manne was he hadde vnde branden em
syne schune aff; de schade is geachtet vp 1x Lub. marc. —
357
1476. Mai 8, Yir. 340,
Reymer von Plefjen zu Trefiow, Kfp. Greffow, verfauft
Beren Dolrad Penfe, Decan des großen Kalandes
„der heren vamıe lande to Mleflenborch onde des landes
to Brezen“, vnd den Brüdern des Kalandes für 50 ME.
£üb. 3". Eüb, ME. jährlih auf Martini aus dem
Dorfe Köfelow, (Llawes Krelle 2 ME, £utfe MWend
1 MiR., Bertelt Krelle Koter 8 $l.), Kfip. Greffow, event.
Hof Treffow, unter Dorbehalt des Rücfaufes.
Mitsiegler: die Brüder Bernd von Plessen zum Grundes-
hagen und Wipert von Plessen zum Grotenhaue.
An deme anderen daghe na sunte Johans daghe vor der
latinschen porten.
Original, mit 5 Siegel der v. Pleffen, im Raths-Archive zu Wismar.
u un u
1476, Mai 10. Zr, 341,
Helmold von Pleffen zu Damshagen verfauft Herrn
Dolrad Penfe, Decan, Kirhherrn zu 5. Nicolai
zu Wismar, Herrn Johann Borgh, Herrn Hinrich
Remenfnyder, Procuratoren und Brüdern des großen
Kalandes des Kandes Brefen, für 50 IM. Eüb. 3'/, ME.
£üb. jährlidher Hebung in Thomashagen unter Dorbehalt
des Rücfaufes.
Mitsiegler: seine Vettern Bernd v. Plessen zum Grunds-
hagen, Kurd v. Plessen zur Tzirow, Hartwig v. Plessen zur
Tzurow.
Des vrigdaghes vor der dominiken Cantate.
Original, mit 4 Siegeln, im Raths-Urdive zu Wismar.
ey u
358
1478. Nov. 21. Kübed. Ur. 342.
Honesta domina £uffe, Wittwe des Hans MWittenborch,
verfauft mit Zuftinnmung ihrer Luratoren Herrn Wolrad
van Pentezen, Kirdhherrn von 5. Micolai zu
Wismar, Decan, Johann Borgh, Hinrit Remenfnybder
und den übrigen Brüdern des großen Kalandes des
Sandes Brefen für die Hauptfumme von 90 Eüb. ME,
und die 6 ME. auf Martini 1478 fälliger Einkünfte
6 ME, Eüb. jährlicher Hebungen im Dorfe Jafteruifjet),
Kip. Hohenfirchen, und liefert die Urkunde aus.
Beglaubigt: die sabbati vicesima prima mensis Nouembris.
Original im Raths-Ardive zu Wismar.
nn
1481. Xopv. 10, Tier. 343.
Buffo v. Lüßow, Hanfens Sohn, zu Grabow, ver-
fchreibt dem Masgifter Lord Smuver, Dicar an ber
Marienfiche zu Lübe, Renten aus Bafendorf, Diez
und Radelübbe, unter Bürgichaft von:
u. A, Helmich Pentz zu Gorlosen, Ulrich Pentz zu
Plön, Claus Pentz zu Redefin,
Original im bifchöfl. £üb, Archiv zu Oldenburg mit anhängenden
Siegeln:
ı) Helmih P.: Schild mit ftehendem gefrönten Löwen. Umfchrift
verdrücdt.
2) Ulrih P.: Schild mit aufgerichtetem gefrönten Löwen, darüber
Helm mit Helmdeden, jedoch ohne Helmzier. Umfcdrift auf Bandrolle:
’„....mele.
) Jaflewig.
359
3) Clawes P.: Schild mit aufgerichtetem (ob gefröntem?) £öwen.
Umfchrift auf Bandrolle:
S'’ clawes pentze .
(Siehe Urf. 209.)
1488, Juli 25. Boizenburg. Tr. 344,
Aus einem Briefe des Cyriacus von Bifchwang ztı
Körhomw an Herjog Magnus von Mlecdlenburg.
_ ———_— Ock, gnedige here, van wegenn mynes
gudes to Korchow, Olrick van -Pentzen to vorkopende, is
hie dar to nicht gesinnet, men tor hure antonemende, des my
denne also nicht euen kumpt, demodigen bidde, juwe g. will
by deme meyster tom 'T'ongeshaue vorhoren, efft hie sodans
annemen wollde, alse twe vor hundert, alle dat gud mit holl-
tinge vnde anderenn tobehoringen, vnde muchte des eyn
weten krigen van juwer glnaden. — — — — — — —
Datum Boytzenborg, am dage Jacobi apostoli, anno etc,
Ixxxviij0 vnder mynem jngesegel.
J. f. g.
williger Ciriacus van Biswang,.
ad; dem Original im Haupt-Archive zu Schwerin.
nn
[Um 1500.] Xr, 345,
Derzeichnig der Monnen des Klofters Rehna um das
Jahr 1500. (Uuszug.)
Desse nascreuen borynge biyfft na alle iar den closter-
frowen tho Rehne:
Armgart Pentzen. . . X mrk,
Margareta Bertzen . . . 2.»
Leneke van Örtzen Keiie- ER ou
360
Mette Quitzowen . . . XIX mrk.
Katherina Plessen . . . XUI „
Gyszell Pentzen . . . X u
Magdalena Lutzowen . . XVI
Anna Schonenfeld . . . 2
—u0 m de MN ui ss em
[In Summa 25 Klosterfrauen.]
Gedr. im Medlenbg. Jahrb. XV, 5. 302/303.
I N LE ELETE
1504. Sebr. 16. | Ti. 346.
Balthafar und Heinrih, Herzoge von Mlecdlenburg,
ftellen den Gebrüdern Steffen und Andreas v. Bülow
zu Wehningen, Friedrihs Söhnen, einen Schuldbrief
aus über 1500 £üb. Marf, unter Bürgfchaft von:
Her Hinrick vann Plessen, ritter, Curdt vnnde Diderick
Rhor, gebrodere, Olrick vann Pentzenn, Vulredes szeliger
szone, Helmeth vann Plessen to Muselmow, Henningk vnnde
Jurges Haluerstadt, gebrodere, Reymher Blucher vnnde
Henneke Rauen.
— — — na Cristi vonses hern gebordt jmm vefiteyn-
hundersten vnnde verden jare, amm szonnauende nha Valentini.
ad dem Concept im Baupt-Urchive zu Schwerin.
man
1507, XYlov. 28, Xr, 847,
Wirthfchafts- Inventar auf der Burg zu Schwaan, zur
Seit, als Achim v. Peng dort zum Dogt eingefekt
wurde,
Dyth reygister iis vtwissende, wath vnnsse g. h. von
Meckelnborch heben vp erer gnaden borch to Swan jn kocken
361
vnnd keller, korne, husgerath, bedde, lacken, decken vnd auf
eren gnaden bowhouen, dartho belegen, dat beschreuen iis
amme sontage vor Ändree, anno etc, jm jare xv® vnd vij, do
meine g. h. ere g[naden] letten Achim Penntzen jnwiisen to
eren g[naden] vogede to Swan. Des to tuchniise sunth
diisser reygister thwe, eins hat vnnsse g. h.,, vnd eins der
vagede to Swan,
Vp der borch to Swan:
[Hier folgt das Verzeichniss.]
Aus einem Schwaaner Amtsregifter im Baupt-Urchive zu Schwerin.
aaa nn ann
(1507—1511.) Yir. 348,
Was Herzog Heinrich V. während der Zeit, „weyl wir
vnfer landt, leuthe ond einfhomen mit eynander pngetrent
gehabt”, für den Herzog Albrecht VIL., feinen Bruder,
bezahlt hat. (WUuszug.)
Bis zum Jahre 1510:
xj gulden vor ein klepper, bequam Vicke Pentze.
jx gulden Volrath Pentzen vf seinen pferdtschadenn.
Im Jahre ıg10:
xxiiij gulden Curt Pentzen von seins nachstendigen pferdt-
schadens wegenn.
Im Jahre ı5ı11:
vj gulden Heyne Pentzen, vogt zu Plawe, Ropinisch
bier zum Plawe darfür zu schaffen.
——_ m Te Oo Oo u um u
Yıady einer Abfhrift im Banpt-Accive zu Schwerin.
De a a ae De
362
1513. Sept. 6, Wismar. Yir. 349,
Tornirer vffem meckelnburgschen hoff zcur Wismar
vffen dienstag nach Marcelli gehalden anno etc. XII.
(Auszug.)
Mein gnediger her von Meckelnburg.
Anarx herre zu Willenfels.
Volradt Pentze (j rot viereckicht gitter mit pfaen-
federn).
Hennecke von Plesszen (eyn rath.)
“Vicke Basseuitz (j wilt swein).
Gorg Draschewitz (j weisz vnd rot runt kangel).
— -_——e_— — — u ——— — —_ —— — u | u eu
Gedr. in £ifch, v. Maltan’fhe Urk., IV, Yir. 827.
ul u Pu Pen
1514, an, 19. Wismar. Yr. 350.
Abjchied in Sachen Achims v. Grabow, Klägers, wider
Claus v. Pens, Bellagten.
In den gebrecken, die sick holden tuschen Achim
Grabowen, cleger, ahn einem, vnd Claws Pentzen, beclagter,
anders deils, vann wegen etlicker gerechticheit van olde
Mathias Grabowen zeligen herrurende, darvmme die cleger
des beclagten husfrowen gedechte to belangen, nademe
die beclagte angetogen, dat solcks die jrste termyn der vor-
gewanten clage sy, mit bede, dat emhe frist to der antwurdt
beth vp negesten rechtsdagh togelaten mocht werden, hebben
wy Hinrick vnd Albrecht, gebruder, van godds gnaden hertogen
to Meckelnborgh etc., mit vnsenn bisittenden rethen erkanth,
dat hie solke frist so lange hebben vnd alsdenne anhe
363
enniche wider geuerlike vthtage to solcker clage antwerden
scholle, van rechtswegen. Actum Wismar, am donredage nha
Prisce virginis, anno domini etc, xiij.
Nach dem Original, auf Papier, im Haupt-Arhive zu Schwerin.
ww ZU W
[1514,] Tr. 351.
Abfchied in Sachen der Kloftergeiftlichen zu Marien:
wolde wider ihre medlenburgifchen Schuldner. .
An die schuldener des gotshauses Marienwolde,
Liue getruwe. Wowol wy vnns der billicheit, dat du
vnsem vorigen vnnd vielfeldigen schriuen nach die bruder sanct
Brigittenordens des gotshuses tho Marienwolde erer schult
haluen, so sie nach vormoge gegeuener brieue vnd sigel by
dy vormeynen tho hebben, vp vorschiene termyne heddest
tofreden stellen scholen, szo beclagen sie sick doch, dat solchs
schriuen by dy weinicht angesehn, szundern sie mit solcher
betalunge deme armen closter to merglichem nachdele bether
vorsetzlich vpgeholden worden, vnnd darmit solcher vortage-
lichen vnnd vorsetzlichen vortageringe haluen nicht von-
noden sin dorfie, pandens to uorhelpen oder enhe jde
mit geistlichen gerichtstwengen tor betalinge to drengen
laten, szo sint wy vth gnedigen willen gneigt, vnns in
eigener personen mit deme handell to beladen, darmit du
vnnd ander erhe schuldeners solcher vtenliggende schulde
haluen mit enhe mogen in der gude vordragen werden vnd
enhe derhaluen vp den dach Gallj schirstuolgende, to fruer
dagetidt to Gadebus to erschienen, dach ernant vnd ange-
settet, vnnd begern demena mit ernstem flite, wollest vp
angetegeden dach Galli to fruer dagetidt solcher handelunge
to gewarten an vorangetegedem orde tho Gadebus erschienen
vnd keinswegs vtenbliuen, denne wo denne also nicht geschege
vnnd vp solchen dinen trotzlichen vngehorsamen vorsetzlich
364
wurdest vorharren, szo werden wy georsaket, stracks pandens
vth dinen gudern touorhelpen oder to uorgunnen, dy mit
geistlichen gerichtstwengen tor betalinge berurder erher schulde
to drengen lathen, dy ernstlichen darnach hebbest to richten.
|An:] Matias van Bulowen nachgelaten wedewen tho Pokerenthe.
Hartich van Bulowen tho Wedewendorpe.
Allen Bulowen to Pluskow,
Claus Lutzowen, ritter tom Eickhaue.
Heyne Bralstorp to Tessin.
„ Hartich Blucher to Rentzow,
Achim Stralendorp to Bolkow.
Claus Pentze tho Rogguthe
Ewalt Blucher to Lesenn,
Berndt vnd Wipert Plessen tom Grotenhaue vnd Erpshagen.
Curt vnd Henneke Pentze to Gemmelin,
Hadh dem Loncept, unter den Marienwolder Klofterurfunden, im
Banpt-AUrchive zu Schwerin,
EDEN ELLE LE!
1514. Sreitag t. d. Oftern, Sternberg. Yr. 352.
Abfchied in Sachyen Borghards v. d. Lühe und Henneke's
v. Dent wider Mathias v. Derben wegen Gerchtig:
feiten im Gute Panzow.
In den gebrecken, die sick holden tuschen Borchart van
der Lwhe vnd Henneken Pentzen clegern, an einem, vnd
Mathias van Ortzen, anders deyls, van wegen etzlicker tegeden
rente vnd etzlichs afgehowen holts vth deme gude Pantzow,
hebben wy Hinrick vnd Albrecht gebruder, van godds gnaden
hertogen tho Mecklenborch etc., mit vnsen bysittenden reten
jrkant, nachdeme Mathias van Ortzen nhagegeuen, die nuttinge
des guds tho Pantzow eine tydt langk jnne tho hebben, dat hie
den tegeden vnd die rente, so in der tydt, alse hie die
nuttinge entfangen, gefallen, van dersuluen nuttinge vorgenugen
vnd wat gemelte clegere bewisen mogen, dat Ortze an holte
365
vngeborliker wise vorhouen, dat hie dat erstaten scholle, van
rechts wegen. Datum Sterneberge, am frigdage jn Oster hilligen
dage, anno etc. xiiij”,
Concept, auf Papier, unter den Zehnacten von Panzom.
ee ee u
(Um 1515.) Zir. 3583,
Aus einer medlenburgifchen Mlufterrolle.
Disse nagheschreuen ghudenmanne waren tho Butzow to
der stede.
Eggharth Vo*ss.
Vicke Veregghe.
Baltzer Tzepelinn.
Hinrick Smeker.
Woldemar Moltk.
Achim Karckdorp,
Hinrick Piccatel.
ran van Bulow.
Achimm Veregghe.
Volreth Pentze.
Henneke Pentze.
Clawesz vamme Sze,
Detlof Neghendancke.
Hinrick Pre‘n,
ad einem undatirten Mufterzettel im Haupt-Arcive zu Schwerin.
TTS
1516, ©ct. 11. Schönberg. Yr. 354,
Heinrih, Bifchof von Rateburg, “verleiht dem Priefter
Laurens Hannemann eine Dicarie des Böttcheramtes
auf Präfentation deffelben, fundirt in der ATarienfirche
zu Wismar.
Te —" Datae' Schonenberg, die sabbati, vn-
decima mensis Octobris, anno domini millesimo quingentesimo
366
sexto decimo, praesentibus ibidem honestis et validis viris:
domino Conrado Hegere, capellano nostro, et Vlrico Pentzen,
camerario, testibus ad praemissa vocatis — — — — —.
Aus dem Copialbuche des Böttcheramtes zu Wismar (von 1606) im
dortigen Raths-Archive.
(1520,) Zir. 355.
Aus einem Schweriner Amtsbuche.
Hagenow.
Dit dorp gehort m, g. [h.} mit hogst vnd sydest vnd
geuen wu hirnha volget.
Item so gifftt Henneckhe Pentze:
iiji molden,
® u) schuffeln,
ij schopen ein jar vmme dat ander.
Item de Hagenower sind vorplicht, alle jar m. g. hem
beyden dry nacht samptlichh in der hertzjacht vttrichting to
doende, dahr sick ehr f. g. wol werden vertragen,
Item Henneckhe Pentze moth den swynjegeren alle jar
ein nacht vtrichting thun vnd nicht den fursten,
Had dem Original im Haupt-Urhive zu Schwerin.
Ai
1520. Jan. 30, Yır. 356,
Aus den Derhandlungen über die Kandestheilung zwifchen
den Herzogen Heinrich) und Albrecht von Mledlenburg.
— | (mm mi jmMimmE iM TI TEE AM AM ii AM MA ji ME AM a
Nachverzeichente zwelf von der ritterschaft, so nicht rethe
sein, vnd die geschickten von nachgeschrieben herren
367
solln nach auszweisung des memorials, wo die gutliche handlung
aufm tag entstunde, alsdann dem rechte gemesz erkentnus thun:
Diederich Flotaw,
Lutke Basseuitz,
Achim von der Lewe,
Vick Vierl[elghe,
Hennigk Ber,
Jacob Leueszaw,
Leupolt von Ortz,
Didleff von Bilaw [Bülow],
Claus Parchentin,
Achim Pentz,
Claus von Oldenburg,
Veit Lutzaw.
Dat. Donnerstag nach Conversionis Pauli.
nn
1520. Juli 9. Mlirow, Yir. 857,
II.
Instruction, die man den Stargardischenn rethen obber-
anthwurthen szol, darnach sie die theilunge szetzenn
sullenn.
Vnd das Swerinsche register mit den sumen vnd disem
vnndterricht soll vberantwert werden: Ern Claus Lussow,
Henning Haluerstat, Henneke Bentzen zw Hagenow,
Hinrickh Stralendorp to Goldenbe, vagt vnd kuchenmeister zw
Swerin vnnd Vickhe Hildebrandt.
Das Gustrowsche register soll vberantwort werden:
Henning Balg, Claus von der Lw, Achim von der Lw, Marten
Bibow vnnd Ern Marten Boyge,; vnnd das Stargardische
368
register: Marquart Beern, Henning Beern, Hennrich Wangeliın,
Claus Bentzen vom Hagenn'!), Ern Johann Muncha'w, Er
Johann Vogt vnnd kuchenmeister zw Stargard, vff vnnoser,
H. Heinrichs, credentz, — — — — — — — — — —_
Dat. zu Mirow, Montag nach octava visitationis Mariae
virginis,
1523. Juli. Yir. 358.
II.
Zeugenverhör.
Am selben tag ist verhört der erbar Claus Bentz. Fr
sey bey xlviij jar alt, zimlichs vermogens.
Am selben tag jst verhort der erbar Hennigke Pentze.
Er sey’ viervndviertzig jar alt, zimlichs vermögen. — — —
— — —, Er hab’ das ampt Swerin helffen beschreiben.
Dat. 1523, Juli.
Yad einer im Baupt-Archive zu Schwerin aufbewahrten Reinfhrift.
!) Bagen = Mredenhagen.
369
1525. April 23. Schwerin. Tr. 359.
Lutke v. Oldenburg und Curd v. Pentz, Amtmann zu
Güstrow, erhalten fürstlichen Befehl, sich am nächsten Dienstag
früh zu Güstrow einzufinden, um mit den von des Herzogs
Bruder dazu Verordneten gemeinschaftlich die Ruhestörer zu
verhören, die am jüngst vergangenen Montage in Güstrow
einen Aufruhr angestiftet haben; auch sollen sie über das Er-
gebniss der Untersuchung schleunigst schriftlichen oder, münd-
lichen Bericht erstatten. Datum Schwerin, Sonntags Quasi-
° modogeniti, Anno etc. XXV,
Yad dem Eoncept des Canzlers v. Schöneich im Haupt-Archive zu
Schwerin.
1526, Jan, 22. Schwan. Xr. 360,
Herzog Beinrihs von Medlenburg Bejtätigungsbrief
über das von Achim v. Pent feiner Ehefrau verfchriebene
Leibgedinge in feinen Gütern auf der Jabelheide.
Wir Heinrich von gots gnaden etc. bekennen offentlich
mit diesem vnserm brieffe für vns vnd vnsere erben, das fur
vns jrschynen seyn vnser rethe vnnd lieben getrewen Hencke
Raben und Curt Sperling mit anzceigung, das weylant vnser
lieber getrewer Achim Pentze zeliger ejn testament, szo sie
vns fürbracht, gemacht, vnd darjn vnder andern begert, das
wir Annen, seyne eheliche hausfraw vnd itzt nachgelassen
witwe, mit dem Quast vnd allem seynen gutte die zceit jres
lebens vnderteniglich mochten beleipgedingen, das wir dem.
nach gemelte (seine nachgelassen witwen) Anna mit ange
zceigteln] gutte[rn] zcu Quast vnd allen den guttern vff der
Gabelheyden jn aller form und masze, ouch mit allen jren
hoeffen, huben, kathen, eckern, wischen, weyden, geholtzen,
24
370
©
wassern, sehen, teilch]en, jn vnd ausflussen, molen, molenstetten,
geholzen, puschen, gerichten, gerechtikeiten, jn vnd zcugeho-
rungen, nichts dorvon ausgeschlossen, (jn aller maszen) wie
die guter Achim Pentze bej seynem leben besessen, genossen,
Jngehat vnd gebraucht hat, genannter frawen die zceit jres
lebens, wie jn vnsen landen leipgedin[g]s recht vnd gewonheit
ist, zcu besitzen, zcu genissen vnd zcu gebrauchen, gereicht
vnd geliehen haben, reichen vnd leihen jre genannter frawen
gemelte gutter zcum (Juast vnd vfl der Gabelheide mit allen
jren hoffen, huben, kathen, eckern, wischen, weyden etc. vt
supra, als leipgedings recht vnd gewonheit ist, die zceit jres
lebens zcu besetzen, besitzen, geniessen vnd gebrauchen, alles
jn crafit vnd macht dies vnsers briefis, doch vnsen mandiensten,
furstlichen obirkeit vnd jden an seinen rechten ane schaden.
Des zcu vrkunt haben wir vnser jngesigel wissentlich an diesen
briefl lassen hengen, der gegeben ist zcu N. (Schwan, Montags
nach Fabiani vnd Sebastiani, Anno etc. xxvj.)
Yacdh dem Concept des Canzlers Cafp. v. Schöneih im Haupt-
Archive zu Schwerin. — Das in runde Klammern Eingejchlofjene ijt von
anderer Hand nacgetragen.
1531. April 15. Dobbertin. Yr. 361.
Die Conventualinnen des Klofters Dobbertin bitten den
Herzog Heinrich V., Herrn Henning v. Peng zum Der-
wefer ihres Klofters zu beftellen.
—_ - — — — Gnedige here vnde förste, da jw. fürstl.
gnaden eyn guth wetenth dreghet, dat wy tho velen malen
schryfitlick vnde mündligk myt jw. förstl, gn. ratslaget, woll
jw. förstl. gn. mendhen vns nütte möchte syn vor enen pra-
vest, heflt vns jw. förstl. gn. vorwyseth van tyden tho tyden,
871
hebben jw. förstl. gn. nich könen so gnedich syn den dat
ere gnade vns thosamende hefft willen raden, dat vns vruwen
vacken nich wenig bekümmert, wollen jo nich gerne enen
erwehlen, dat wy wüsten, dat jw. förstl. gn. der eyn mysgefal
inne dröghe, wente hebben jo bettoher gemarcket vth jw.
förstl. gn. scrifften ock mündlicken reden, dat jw. förstl. gn.
unsen closter gantz togedan, dar wy vns daran vertrösten vnd
gantz vp verlaten, doch könen wy nich bedencken, vth wat
orsacke jw. förstl. gn. vnse wolmeninghe vnde ansinnendt so
vngnadelyck annymth, dat juwe gnade eren goden rath nich
mag myt vns armen kindern dehlen, so jw, förstl. gn. ja woll
kan dencken, dat vnse closter eynes vorwesers groth bederfit
hefft, wo woll wy denne enen guden käckemeister hebben, de
nich vele vorsumeth, doch wor nen frucht is, steyt ith nich woll,
wor jw. förstl. gn. sülven woll aftonehmende heflt, och an-
gheseen de vamme adel vnse pächte järlick allenhalven vp-
gebort vns nich mehr thostaden, alse se geven willen, welk
vns nene ringhe sorge vnde möge is, hebben nemandt dar wy
destilven mede könen beschicken, de darüm kan fördern, den
käckenmester willen se nich darvör ansehn, kan jw. förstl.
gn. sülven woll dencken, derhalven känen wy enes vorwesers
nich lanck entbehren, so ist jw. förstl. gn. woll bewust, dat
vnse wahl steit vp her Henning Pentzen; bidden mit aller
vnderdanighen gehorsamen demödigheyd, jw. förstl. gn mäghen .
vergünnen vnde tolathen, dat wy densülven eyn jar lank mägen
versöcken, nu wy doch anders kenen weten, vnde van vnsen,
fründen warden toraden, wylien vns in der welynghe beholden
de macht, dat wy em mäghen verlöff geven, dar wy vermenen,
dem kloster ni[c/hts to nuth dethe, dar jw. förstl. gnaden in
der bewillinghe ock wyl wo[l] tho trachten, bitten mit aller
demödigheit, jw. förstl. gnaden vnse vnderdänighe bede wyl
guetlyck annemen, desülven fruchtbarheit bey jw. förstl, gnaden
mägen erlangen, so wy vns gantz verhopen, [wyl] wy myt vnsen
fiytyghen bede to gade almechtig verdenen, deme wy jw.
förstl, gnaden lange sundt vnd ewygh selich myt velen lück-
24°
372
selyghen regimente befelen. Datum Dobbertin, des sönnabendes
nah dem hylghen Paschadaghe, 1531.
jw. förstl. gnaden
underdänighe vorbidderen
Anna Thun, Catharina v. Oertzen
vnde gantze versamlingk.
[Aufschrift:] Deme durchlüchtighen hochbaren försten vnd
herren, here Hinricke, hertoghen tho Mecklenborgh, försten
tho Wenden, vnsen gnedighen leven heren.
Yadı einer eigenhändigen Abfchrift v. Hoindhufens in deflen Ge
fhichte der Familie v. Pent.
a a
[1535',] Yir, 362,
Muster - Tzettel der Reuter zu Megkelburgk etc.
(Auszug.]
m -— [mo ok —— en
Vi alle Pentze zum Redefin ane Helmeke, darunter ein
koritz vnd junge.
iii Achim Lutzow, Er Niclaws son, darunter einer mit dem
partisan,
ij Achim Halberstad zum Bruetze.
J Detlof Schacke zu Rambow.
j Volrat Plesse zum Steinhausse.
j Achim Fuchs zu Lubbelow mit einem schweinespiess.
iiij Pflerde] Jurgenn Moltzan zu Penntzelin, darunter ein junge,
Yah einem undatirten Zettel im Haupt-Ardyive zu Schwerin.
nu nu nn
373
1538, Juni 23. Güftrow. Yir. 363,
Eurd v. Pens berichtet dem Berzoge Heinrihy V. von
Mecdlenburg, daß er vom Mlünzmeifter 240 Thaler
empfangen habe.
Durchluchtiger hochgeborener furste, g. h., mine willige
vnd vnderdenige dienst szein j. f, g. alle tidt touorn. G. h.,
wil j. f. g. nicht berghen, dat ick van den muntemester jnn
summen Il® vnd xl daler entfangen, deruon j. f. g. I° daler by
auctor ahm jungesten geschicket, des ick j. f. g. nicht wethe
touorentholden. Dat. Gusterow, ahm sondage na corporis Christi,
anno etc. xxx viij.
J. £ g-
williger vnderdeniger
Curth Pentze.
Nah dem Originale im Baupt-Urchive zu Schwerin. Siegel:
Tartfche mit rechts gefehrtem Zöwen. Darüber; C.P,
EEE TI TTn
1540. \uli 19, Keez. Tr. 364,
Achim v. Passow d.ä. zu Zidderich und Kurd v. Pentz,
Vogt zu Güstrow, vertragen als fürstliche Commissarien die
Gebrüder Volrad und Jürgen Sperling zu Schlagstorf mit dem
Praeceptor des Antoniushauses zu Tempzin wegen des dem
Hause 'l’empzin im Jahre 1476 für 1800 lüb. Mk. verpfändeten
Gutes Keez.
ad einer beglaubigten Abfchrift im Haupt-Arcdyive zu Schwerin,
a ee en en
374
1543, Yir. 365.
Herzog Magnus von Mledlenburg fordert eine Anzahl
medlenburgifcher Dafallen auf, ihn zur Feier feiner Der-
mählung nad} Kiel zu begleiten.
Magnus etc.
Erbar lieber getrewer, Als wir am jüngsten mit dir zu
Swerin vnderredungk gehabt von vnserm ehelichen beylager
mit der hochgebornen fürstin, frewlein Elisabeth, koniglicher
wirden zu Denemarck freuntlich lieben schwestern, so wollen
wir dir hieruff gnediger meynung nicht vorhalten, das wir vns
mit eynander des tages vereiniget, wan solche/s] eheliches bei-
lager nach gotlicher ordenung zum Kil sol volnzogen werden!),
so ist demselben nach vnser gnedigs vnd gutlichs begern,
du wollest dich mit vier wolgerüsten guten pferden vnd ge-
schickten tugendhafften knechten, kleydungk, so zum czier,
pracht vnd ehren gehoren, rüsten, also das du zwischen hier
vnd Assumptionis?) geschickt sein mugest. Wir wollen dir
auch mitler zeit das mustermenlin, darnach die kleidung sol
geschickt vnd geziert sein, ein gut zeit zuuor zuschicken vnd
darneben anzeigen, vff welchen tag vnd an welchem ort du
dich zu vns verfugen sollest. Wollest dich hierin gutwillig
vnd vnbeschwert erzeigen, daran thuestu vns guts gefallen vnd
sinds geneigt, mit besonderen gnaden kegen dir zu bedenken.
Wir schicken dir auch hierbeyverwart zween credentz an [die]
erbarn vnser lieben getrewen die Rore zum Newenhawse vnd
an Hans Pentz zu Redeuin vnd begern gutlich, wollest
dich ohngeseumet zu -jhnen verfügen vnnd dergleichen von
vnserntwegen an sie werben, das sie sich vns zu sonderlichem
gefallen [vnd] zu vnsern furstlichen ehren mit so viel guten
pferden vnd wolgerusten tugenthafftigen knechten, wie einge-
legter zettel auszweiset, zwischen hier vnd Assumptionis rusten
") Die Dermählung wurde volljogen am 26. Nuguft 1543.
’) Assumptio beatae virginis Mariae: 15. Unguft.
375
wollen, wir wollen jhnen auch das mustermenlin zuschicken
vnd den tag, an welchem sie sich zu vns verfügen sollen,
jhnen gut zeit zuuor bericht thuen vnd mit besonder gnade
vnd gunst kegen sie beschulden.
(Hier folgt das Verzeichniss von 3ı Vasallen.)
14. ı. Bernt
2. Churt
ı5, Hans Pentzen zum Redeuin.
16, Jurgen Linstow zu Gartze
17. Ewalt Camptze zu Dratow, |
ı8. Achim Wanglin,
19. Jheronymus Wanglin, |
\ Ror zum Newenhawse vff' Merten von
Waldenfelsz.
vff Christoff Linstow,
Gleichlautende Schreiben waren gerichtet an: Jürgen
Wackerbart, Antonius Preen, Merten v. Waldenfels, Christoph
v. Linstow und Andreas v. d. Lühe.
Yacdı dem Original im Haupt-Urcdive zu Schwerin.
Te ne en
1543. Jan, 17. Yir. 366.
Kurd und Hans, Gebrüder, Columban und Achim,
Kurds Söhne, alle geheißen die Sperlinge, zu Schlag-
ftorf und Nüting, verkaufen ihren halben Theil des
Gutes Kee; mit dem Wohnhofe an ihre Dettern Dolrad
und Jürgen Sperling zu Schlagftorf und Keez für 925
Marf lub, zu erbliem Eigenthum,
Mitsiegler: de wirdigen vnd erbaren her Henningk
Pentze, probst thom Nien Closter, Henneke Rauen tho
Stuke, Dietrich van Plessen thom Nien Haue, de disses kopes
handeler gewest. Dat. 1543, Antonii.
Nach einer beglaubigten Abjchrift im Haupt-AUrchive zu Schwerin.
a en ee 5
376
.1543. März 11. Yir. 367,
Joadim v, Pens, Llaufens Sohn, ftellt Difen
von Quigomw einen Schuldbrief aus über 250 Gulden
Capital und 15 Gulden Zinfen.
Jck Jachym Penntze, Clawes son, bekenne vor my
vnde mynen eruen myt myner hantschryft, dat yck Vycke
van Quytzow schuldych byn ii#c gulden an mynte vnde
xv gulden rente, dy yck [belthallen] wyll vp negest kamenden
vmmessthalt, vtgeven by my[ner] er vnde truven vnde(r) sunder
all Vicke van Qvytzow schaden. Desz tho mer geloven hebbe
yck my[n] angeborren segel gedrvcket vnder my[ne] hantschryft,
de gegeven [is] am sondage Yudyka jjjj iij.
Nah dem Original im Haupt-Archive zu Schwerin. Siegel: oval,
in einer fchräge rechts gelehnten Tartfche ein rechts gefehrter Löwe.
Umfcrift: C.IP,S.
EEE LTE
1544, Jan, 6.—12, Ir. 368,
Merten v. Waldenfels zu Gorlofen verfchreibt fih an
Hans Sperling zu Rüting und Jasper v. Pens zu
Kütfhau, Ulrihs Sohn, auf 3000 Iüb. Marf
Capital und 7 Procent Sinfen, unter Geftellung von
Bürgen und mit Derpflichtung zum Einlager. (AUuszug.)
Wytlych vnd abennbar sy alle denjennen, de dyssen
breff sen edder horenn lesen, dat jch Merten van Walffelt tho
Gorlosenn vnd myne erfenn rechter wytlyger bekanther sschult
sschuldych synt deme erbarenn vnd vessthenn Hans Sperlynck
thom Rutynck vnd Jassper Pentzen tho Nutsschow,
m = un nen
377
Olrjkes son, vnd erenn erffenn dree dusent lub. marck
houetstols vnd van dem hunderde ssouenn marck lub. jn
gudem graffen gelde vnd pagyment, alse tho Lubeke vnd Ham-
borch vp der wessel denne tor tydt genge und geffe js vnd
dar eyn jsslych eddelman dem anderenn ful vnd al mede don
muchte, thom vmbslage jnn dem lande tho Holstenn ane alle
hale pennynge vnd sunder alle swarenn‘ tho betalenn jn den
achte dagen der hylilygen dryer konynge [schljrsth kamende
myth gudem graffen gelde vnd pagyment, alsz vorgeschreflen
js, edder myth alsso ffelenn fforffolgeden nogelhlafftygen panden,
dar de erbenomtenn Hans Sperlynck vnd Jasper Pentze
edder ere erffen mogen mede nemen den summen forgeschreuen
dysses reden geldes, gans vnd altomal vp eyner stede bynnen
der Wyssmer, Gustrow, jfit anderenn stede jn dem lande tho
Mekelenborch, dar jdth den ergemelten Hans Sperlynck vnd
Jassper Pentzenn edder erenn erffenn behegelych js, er gelth
vp tho borenn vnd tho entpfangenn — — — — — — —
Alle disse vorgesschrefien stucke, punkte vnd artyckel sampt A
eyn jsslich besunderenn laue vnd rede jch Merten van Walffelt
ergenannt vor mych vnd myne erfienn myth myner getruwen
nagesschreffen medelauerenn alsse nomelych: Jochim Veregge
tho Rosseuisse, Johan Veregge erfigesetenn tho Wokrent vnd
Jurgen van Bredow [tho] Louwenberge, lauen vnd reden vor
vns vnd vnsse erflien myth eyner ssamenden handt vngescheden-
eyn vor vnsz allen jn guden truwen, eren vnd geloffen sstede,
ffast vnd vnuorbraken alles ane argeljsth vnd gefferde ge-
truwelich wol tho holden — — — — — — — — — —,
Des tho orkunde der warheyt hebbe jch Merten van
Walffelt vor mych vnd myne erffen myn ynsigel myth denn
jngessegelden jffth pytzer myner getruwen vorgeschreffen mede-
louerenn vor sych vnd ere erffen eyndrechtychlych vnd wytlych
heten hengen nedden an dyssen breff, de gegeffen js nach
Chryssty vnsses herenn geborth jm voffteynhunderdestenn vnd
vervndffertygestenn jar, jn den achte dagen der hyliygen dryer
konynck.
378
(In dorso): An den magyster Symen, wanaftych tho
Gusstrow, vnssenn gunstygen guden frunde fr. tho handen.
ad einer gleichzeitigen Abichrift im Hanpt-Urchive zu Schwerin.
1546. Mai 17. Yr. 369,
Dolrad Sperling vergleicht fidy mit dem Präceptor des
Antoniushaufes zu Tempzin, Ern Gregor Detlev, über
die Fifcheret auf dem Keszer See, etliche Pächte im
Dorfe Turow und die Anlage eines Zerrans im Keezer
Bade.
In den gebreken, de sick hebben erholden twyschenn den
werden hern Gregorius, itzigen preceptorn des husz sancti
Anthonij to Temptzin, eyns, vnnd den erbarn Vollert Sperlinck,
anders deyls, orsake der vischerye jm sehe to Ketze, etzlicher
pechte jm dorpe to Turowe vnnd eyns newen zarans, kortz-
lichen gelecht in der Ketzer beke, hebben de werde vnnd
erbarn her Hennyngh Pentze, probsttomm Nigenkloster,
Curdt van der Luhe, Hans Pentze vnnd Curdt Sperlinck,
alse fre[ulntliche handelers van beyden gemelten parthien
hirto besondergen erwelt, gehandelt, gedediget vnnd entlichen
voreyniget na disser wyse, dat de parthien vorbenant vor sick,
jren nakamigen vnnd erben mugenn vnd scholen dat schmaltow
bruken auer den gantzen sehe, doch der eyne dem andern
korife to leggen nicht vorfencklich syn. Tomm andern schal
vnnd wyl Vollert dem hern preceptorn wislichen betalen vefite-
halff mrk.,, vamm jare schyrst vorschenen vthe dem dorpe
Turow noch nastendich, vppet jarmarcket tor Wysmar schyrst
komfftich vnnd hinvor alle jare vthe deme gnanten dorpe
Turow seuenteyn mark, alse van Tewes Schacht sos mark vnnd
van Hinrick Blome ver mark, vormuge CCxxv mark houetstuls,
den der her preceptor luth seghel vnnd breuen van den Prenenn
jmm selbesten dorpe pandeswyse hefit, vnd so de lude in der
379
betalungh der pacht sumich worden, mag der preceptor de
panden. Tomm drudden hefft der her preceptor vmmb gutter
naberschop vnnd vorbitt der obgemelten freuntlichenn handelern
jonerumet edder nachgeuen, dat der zaran, newes gebuwet,
muge dar blyuenn, dewyle dat disse zaran waret, aber Vollert
schall eme, so de vorfelt, nycht beteren noch wedderbuwen,
sonder eyne alfanck mit slothkoruen, we de Halberstade hebben
gehat, als de beyde burschoppen van Turow vnnd Zarnstorp
geleichformich betugedenn, mag vor sick vnnd synenn erben
holden, alle weghe jn desseme handele vorbeholdenn vnser
g. h. vnnd landesfursten bewyliyge. "Gehandelt mandages na
Jubilate, anno etc, x!vj. Tor orkunt sint disser schryfite twe
eyns ludes eynem jdern parthie eyn vorreyket mit iren pit-
schiren bekrefftiget.
Yeah dem Original im Haupt-Urchive zu Schwerin. Aufgedruct
find die Schildfiegel des Präceptors Gregor Detlef nnd Dolrad Sperlings.
Das erjtere zeigt eine ftififirte Pflanze mit 53 Blüthen.
u en al
(1549.) Yır, 370,
Die hoffkleydung belangendt. |
Anno 49.
|Auszug.|
Andreas Bülow: ı knecht,
Colbanus Sperlingk: ı knecht vnd yungen.
Pawel Vyreck: ı knecht,
Frantz Prygnitz! ı knecht.
Borchart Rappe: ı knecht.
Hinrick Peccatel.
Syluester von Hagen!').
Syliacus Pentze.
Bernt Plesse.
Hans Bott.
Fridrich Reder.
') v. Hanshagen. Wappenbild: ein Bärenkopf, wie die v. Buchwald,
380
Cordt Sperling.
Paschen Negendancke,
Die Knaben | Brun Vaget.
Adam Hobe.
Woldemar Sulow.
nn
[1550/51.] \ır. 371.
- Aus einer Abrechnung zwifchen dem Herzog Johann
Albrecht von Medlenburg und den Markgrafen Johann
von Brandenburg, betreffend eine Anzahl geworbener
Reuter.
L
Anricht vnd Nachtgelt,
Her Georg Gans her zu Potlist ist ausgezogen den 13. Oc-
tobris, hat 4 meile bis vffen musterplaz vnd is vier nacht
vffen? musterplaz gelegen, seint 5 nacht, vnd hat 4 pferde
vnd vff jtzlich pferdt alle nacht 8 schilling gerechent thut die
SUENI TE, Su ae a ee a a a ee
Christoffell Driberch ist- ausgezogen den 28, Septembris,
hat gelegen zu Domptze vnd Neustadt bis vfin 17. Octobris,
ist zo nacht, hat 7 pferde, hut . . 2.2... 46fl. 168.
Churt Leuzow ist ausgezogen den 30. Septembris vnd
gelegen zu Dommiz, Grabow vnd vffn musterplatz biss vffn
17. Octobris, ist 18 nacht, hat 6 pferde, thut . . . 36fl.
Henning Luzow ist ausgezogen den ı3. October, hat eine
tagereise, vier meile, bis zum musterplatz vnd 5 nacht gelegen,
hat. 5 plerde, ihm: te ae AO
Churt Penz ist ausgezogen den ı3. Octobris, hat ein
tagereiss bis zum musterplatz vnd da gelegen bis vffn 17. Oc-
tobris, seint 5 nacht, hat 5 pferde, thut . . . . 8fl8&.
|— m En me dei mie Mimi MMMMMHEE AMME im ME dm mb ji Mm mem Sim
Summa 596 fl 88,
Muster-Zettell
13
nu nn nn a oo [bh an ao
141
pferd
pferde ıı trosze.
pferd
pf.
pf.
pf.
pf.
pf.
pf.
pf.
4 pf.
2
I
Il.
381
vff eine ganze monat, vff jedes gerust pferd
trosz
trosz
trosz
ı trosz
ı2 fl. vnd troszen 6 fl,
Werner Hanen .
Jorg Gans her zu Potlizst
Reimar Winterfeld
Bernhart Peckatel .
Marten Ror . |
Heinrich Warborch
Jorg Krasike i
Achim von der Weide
Gossel Krusemarke
Stellan Mundt
Heinrich Meszeberg
Werner Einbeck
Hans Grebenig
Christof Driberg
Cordt Lewzaw .
Hennigk Luzaw . . ..
Cordt Pentz
Jochim Weier
Hans plate
Jorg Pawisch
Andreas von Bulaw
Sma.
Mathias von Jagow
Bernt von Bulaw
Jochim Ewinkel
Erich von Mandelszen
Claus, Johan, Rudlof, die Eier
Brandt von Schwichel
Bastian Wakeniz
Wolff von der Schiilenharch
Jochim Sperlingk
168
48
138
162
72
48
150
84
73
78
78
78
48
84
72
72
66
36
60
36
fl,
4 pf. 4 einspeinge . . 2.48.
6 pf. Bastian Wakeniz Bruder . 7z,,
64 pferd Sma 768f.
Summarum: 205 pferd, 1 ı trosze, Summarum:! 2526 fl.
Denn reuthernsodasz wagengeldt versprochen, macht ı1z fl.
Werner Hanenals ridtmeisterzu monatlich besoldung 100 fl,
An abridt vnd nachtgelde jeden reuther bis in sein
gewarsam vf jedes pferd die nacht 8 ß., macht . ı80fl. 168.
Summa wartgeldes . . 2 2 2 2 2 2 20.7751.
Ist alles-in suma: 4290 fl.
Yah einem Rechnungsbuche im Haupt-Urchive zu Schwerin.
a
1553. Dec, 20. Schwerin. Zir. 872.
Confirmation vber die vbergab, so Helmold Pentz
mit seinen lehenguetern seiner tochter thutt.
Von Gottes gnaden Wir Johan Albrecht Hertzogk zu
Meckelnburgk etc. Bekennen, das vns der erbar vnser lehen-
man vnd lieber getrewer Helmud Pentze vndertheniglich hat
borichtenn laszenn, das er nicht mher leibs erbenn dann eine
einige tochter hette, die er Wolffen von Anefeldt vorehlicht,
vnd das er willens were, derselben seiner tochter alle seine
lehengueter zu vbergebenn, zu refutirenn vnd abzutretten, also
dass sie dieselbenn seine lehengutter die zeit ihres lebens ver-
muge vnsers landtgebrauchs besitzen vnd geniessen solte, mit
bitt, das wir solches mochten vorgonnen vnd nachgebenn;
weil wir dann vnsern vnderthanen jro priuilegia confirmiret,
sie auch darbei zu handthaben geneigt sein, so haben wir
demnach solche vbergabe zugelaszen vnd vorgunt, thun es
auch in crafit vnd macht dieses vnsers brieffes wiszentlich,
doch vns an vnser furstlichen oberkeitt _vnd ritterdiensten
vnschedtlich; das zu vrkundt mit vnserm hir anhangendenn
383
pitzschier vorsiegelt vnd geben zu Schwerinn, den 2o. monats-
tagk Decembris, anno etc. Liij.
Uab dem Original im Hanpt-Ardive zu Schwerin.
1558, uni 5. Yir. 373,
Margarete v. Pens, Priorin, und der ganze Convent
des Klofters Eldena beurfunden, daß fie gegen ein
vom Berzoge Ulrich ihnen verheißenes Deputat auf alle
ihre Hebungen Derzicht leiften wollen. (Wluszug.)
Wir Margreta Pentzen, priorissa, vnd gantze ver-
samlung des junckfrawenclosters Eldenaw bekennen
vnnd thun kunt idermenniglich vor vns vnd vnsere erbenn:
Als dem durchleuchtigen hochgebornnen fürsten vnd hern
hern Vlrichen hertzogen zu Mecklenburg etc. — — —
inn teilung der closter kegenwertigen fürstenthumbs vnder andern
das closter Eldena mit zugefallen; das demnach sein fürstlich
gnadt mitt vns obgemelter darin begebner junckfrowen kegen
vorreichung eines jerlichen deputats die tzeitt vnsers lebens
alle vnsere habende gerechtigkeitenn, hebungen, pechte vnd
sonstenn darine, was vns vermuge vnser siegell vnd briue,
(die wir seiner fürstlich gnade den widerumb alle vbergeben
vnd zugestellet), geburet, mit vnser allerseitz bewilligung vnd
fulworth vnd genugsamer anhemung abhandeln lassen, deren
wir vns auch alle gentzlich vortzeihen vnd begeben, — —
vnd haben — — vnsers closters jngesegell benedden
ahn diesen vnsen reuersbrieff gehangen, der gegebenn ist ahm
tage 'lrinitatis, anno der weiniger tzall acht vnd funfitzigk.
ach dem Original auf Pergament im Baupt-Arcive zu Schwerin.
An einem Pergamentbande hängt das runde, Heine Klofterjiegel von
Eidena aus ungeläutertem Wachs mit eingelaffener jchwarzer Wachsplatte.
Dafjelbe zeigt ein Agnus dei. Umjcrift:
+ 5’ CONVANSVS jA]LDANA,
384
1559, März 17. Zarrentin. Yr. 374.
Delle v. Eütow und Margarete v. Pens, Honnen zu
Sarrentin, bezeugen, die Sinfen von 400 ME. üb. mit
zwanzig IM. auf Befehl des Herzogs Johann Albredzt
durch den Küchenmeijter des Umts Wittenburg enıpfangen
zu haben.
Wyr Pelle Lutzowen vnd Margareta Pentzen bekennen
vor vns vnd sunsth allermennichlich, das vns der achtbar
Jochim Moller, kuchmeister zu Wittenburgk, von wegen vnsers
“ gnedigen -hern Johans Albrecht, hertzogk zw Mekelnburgk
etc., entrichtet vnd vorgnugt zwentzigk mark lubisch aufl vier
hundert mark heubtstoll ierlicher rente, (so Jurgen Frederich
vann der maltzscisse den junfern entrichtet), so sein f.g. inen
schrifftlich beuelich gegeben, so haben wir des zu vrkunth
des closters ingesegell hirunder gedruckt. Gegeben zw Czemtin
den ı7. Marcij, anno 1559.
ach dem befiegelten Original im Haupt» Archive zu Schwerin.
Das in runde Klammern Eingefchlofiene ift fpäter und mit blafferer
Tinte auf den Rand geichrieben. Das Siegel zeigt die Mutter Gottes
mit dem Kinde, ftehend. Der untere Theil des Gewandes vom Knie bis
auf die Füße ift durch einen Schild verdedt, der drei Kleeblätter aus
einem Auerbalfen bervorwachfend zeigt.
1559, März 31. Yir. 375,
Ulrih v. Pen zu Toddin bezeugt, die Summe von
1000 Kronen aus dem Hachlafje feines „Baftardvetters“
Hans v. Pens von Mloris Friefen empfangen zu haben
(Auszug.)
Ich Virich Pentz, erbgesesszen zu Toddin jm fursten-
thumb Meckkelnburg, vor mich, meyne erben vnnd jdermennig-
lichen hirahn thu kundt vnnd bekenne, die dessen meinen
385
brieff szehen oder lesenn horen: Nachdem vorruckter zceitt
einer, Hans Pentze, ein bastartt, genant, sich jn der kunnig-
lichen maiestatt zu Hispanien vnd Engellandt vnther des ehrnt-
vesten vnnd erbarn Moritz Friesen fahenen jn deinsthbestallunge
gegeben vnnd jn der schlacht Quentin einen gefangen ahn
sich gebracht, alsse des Conetabelis fendrich, den gedachter
Moritz Friesen von obgemeltem meynem bastarttvettern ahn sich
erlangett vnd darfur jhme eine nhamhafftige szummen, wie
folgen wirt, zu gebende vorsprochen vnnd zugesagett, vnnd ge-
dachter mein bastartVetter sich mit myr vnd ich mit jhm,
wie sich das zu rechte gepurtt, vorbrudertt, das vnszer einer.
den andern szo weith erben szoll, vnd ehr mein vetter vhiel-
gemelt jn godt vorstorben, szo habe jch, obgemelter Virich
Pentze, Moritz Friesen vmb solliche szumma myr zu bezalenn
vielmals angelanget, Moritz Friesen sich dajeghen jn betrach-
tunge vieler vmbsthende vnd das jch denselben meinen vettern
allein nicht erben muchte, ein zceither vfigehalten vnnd letzlich
mir thausent chronen, darvnther eingerechnet seine nhastendige
beszoldunge, auff nachfolgende condition bezalet vnnd erlegtt,
der jch jhme seinen erben vor mich vnd meine erben queitt,
loisz vnnd wol bezaltt szage, rede vnnd gelobe vor mich [vnd]
meyne erben, Moritz Friesen vnd seinen erben aller ansprache
der tausent chronen halben, auch szeiner nhastendigen beszol-
dunge vor vnnd kegen allermenniglich, geborn vnd vngeborn,
wie die nhamen haben muchtenn, gantz frey schadelosz zu
halten vnnd zu benhomen trewlich ohne alles gefherde. Zu
mherem glauben aber habe jch jhm vnd seinen mitbeschreben
dussze meyne guthe freunthe vor alle artikel diesses briefs, das
die festichlich gehalten werden sollen, benheben mir vor selb-
gelter vnnd sachwalden vorordnet vnnd besthellt, thu das auch
jn craft vnnd macht diesszes briefis; vnnd wir: Achim
Pentze, Hans“zeligen sone, Frantz von Bulaw, Clemens
zeligen sone, vnd Berndt von Bulauw, Christoffers zeligen son,
reden vnnd geloben vor vns, vnszere erbenn, lehenserben vnnd
jdermenniglich vor alle punct vnd artikel diesses brieffs Ssampt-
AR 25
a } (Far
._
386
lich vnnd sonderlich, auch vnszer ein vor alle vnnd vor vull,
dar Moritz Friesen vnnd seine erben von jhemants der
tausent chronen vnnd besoldunge halber angefochten worden,
schriftlich odder munthlich, wie das nhamen haben konthe
odder gewinnen muchte, das wir jn vierzehen thagen, wan
wir von Moritz Friesen vnnd seinen mitbeschreben darumb
angelanget, de furderrunge vff vnsere kosthen abschaffen sollen
vnnd wollen, ader ein jder mit seinem selbst leibe, zweien
knechten vnnd dreien reisigen pferden zu Braunsweigk oder
Hildeszem jn eine gemhen herberge ‚ wor wir von Moritz
Frfilesen oder seinen mitgeschreben gefurdert vnd jngeweiset
werden, einrhiten halten vnd leisthen, wie vnther dem adel
vnd auch sonst herkomlich, gewohntlich vnnd gebrauchlich ist,
darausz tags odder nachts nicht scheden, Moritz Friesen vnd
seine mitbeschreben sein ersth aller forderunge, schadens vnd
nachteils, szo hierausz erfolgen konthe, „zu guther genoge zu-
frieden gesthel. — — -- — — Des zu vrkundt vond
vhester haltung der warheitt haben wir diessen brieff mit
vnsern eigen handen vntherschreiben vnnd mit vnszern ange-
bornen pittschafften vorsiegeltt. Gescheen vnnd gegeben nach
Cristi vnsers lieben hern vnd szalichmachers gepurtt tausent
funffhundertt vnnd jhnn nheunvnndfunfftigsten jhare, fritages
jn der hilligen OÖsterwochen etc.
Ya dem durd das Lapitel des Domftifts zu Hildesheim und
Bürgermeifter und Rath dafelbft veranftalteten, auscultirten und unter-
fiegelten CTransfumpte auf Pergament, d. d. 1562, Donnerjtag nad
Remin., im Haupt-Urchive zu Schwerin.
ET
1561. uni 11. Schwerin. Tir. 376,
Chriftoph Dolbfe in cheliher Dormundfchaft feiner
Hausfrau Margarete v. Penten, Anna, fel, Dice v. Pensen
‘ Schwefter, und Anna, jel. Hennefev. Penten Tochter,,be-
387
zeugen, von Herzog Johann Albreht von Mecklenburg
den Kaufpreis für die Sudenmühle und den Sudenfrug
mit Zubehörungen richtig empfangen zu haben.
Wir, Christoffer Voltzke ann stadt vond in ehlicher vor-
mundtschafft meiner hausfrawen Margaretha Pentzenn, Anna,
Vicke Pentzen seligen schwester, vnnd Anna Pentzenn,
Hennicke Pentzen seligen tochter, bekennen hiemit offentlich
fur vnsz, vnser erbenn vnnd erbnemen: nachdem weilandt der
durchleuchtige vnnd hochgeborne furst vnnd herr Heinrich,
hertzog zu Meckelnburgk etc. hochloblicher seliger gedechtnusz,
vnserm vatern, brudern vnnd vetternn denn hofl zu Hagenow
mit aller gerechtigkeitt ausz gnaden vorschrieben, zu welchem
hofe jhre vorfahren selig etzlichenn acker, die Suden-mühle
vnnd den Sudenn-krugk mit aller zubehorunge, sollen erkaufft
vnnd an sich gebracht habenn, weill wir dann albereit dem
durchlauchtigen, hochgebornen fursten vnnd hernn, hernn Johans
Albrechten, hertzogen zu Meckelnburg etc., denn hoff zu Hagenow
mit aller gerechtigkeit vermuge vnser gegebenn quitantz abge-
trettenn vnnd eingereumet, vnd sich nun s*. f, g. ferner mit
vnsz des ackers, der Suden-mollenn, des Suden-krugs vnd
aller gerechtigkeit, so wir daran haben oder kunfftigk be-
kommen mochten, vertragen vnnd vorgleichenn, dergestalt,
das vnsz hochgemelter vnser gnediger herr, fur allenn vnsern
acker, mollen, krugk, wischen, fur alles rindtviehe, so uiell des
vorhandenn, vnnd wie das alles namen haben vnnd was man
sich nochmals erkundenn mochte, fur alle ferner anspruch vnnd
forderunge eins fur alles dreyhundert vnnd funflvnndvierzig
thaler bahr vber betzahlet vnnd eigenthumblichen vonn vnsz
kaufft hatt; die schweine aber vnnd andere bewegliche guter, so
da vff dem hause zu Hagenow verhandenn, haben wir vnsz vor-
behalten, sagen derwegen hochgedachten vnsern gnedigen fursten
vnnd heren hern Johans Albrechten, hertzogenn zu Meckelnburgk
etc,, solche dreyhundert vnnd funfivnndvierzigk thaler gentzilch
quidt, ledig vnnd losz, vnnd reumen s', f, g. hiemit in
388
crafft diesses brieues vnnd quitantz alle dieselbenn guter, so
von vnserm vatter, bruder vnnd vetternn auf vnsz geerbt, wirck-
lich ein, vnnd soll s“, f, g. hinfurt solche guter eigenthumblich
vnd s’, f. g. besten gach zu gebrauchen, zu geniessenn vnnd
damit zu gebahrenn macht habenn ohne vnser vnnd vnser erben
weiter anspruch vnnd vorhinderunge, ohne alles geuerde vnnd
argeliste. Zu mehrer vrkunth vnnd vorsicherung habe jch
Christoffer Voltzke, ann stadt meiner ehlichen hausfrawen, mein
siegell auff diesse quitantz gedruckt, vnnd weili die andernn
mitterbenn . kein ceigne pitzschafft gehapt, haben sie ausz
mangell eignes disz auch gebraucht vnnd vnsz mit eignen
handen vnderschriebenn. Geschehen zu Schwerin, denn xj
Junij, anno d. der weniger zall einvnndsechszigk.
Christoffer Volszke Anna Pentzenn
dit is min eggen hanth. dit is mine egen handt.
Tadı einer Copie im Baupt-AUrcive zu Schwerin.
1566. Sept. 13 bis Yiov. 13, Xr. 377.
Register aller Knechte jn der Besatzung vff der Vestung
zu Rostogk.
Heuptman Dinniesz Pentzee . . . 2 2 2020..852 fl.
Wachtineister : ne Kar a BEN
Hansz: Redame =: 2-4. 2 Ana a ar BE:
Dirich von Luneborgk . ... . 2. 2 2 2 22. 0 8A.
PRDIONE. 2-5. "u. Se eur au aan an te
Pfeiffer vnnd . 8 fl.
Trommelschleger 8 fl.
Jurge von Hannober 6 fl.
Stockelknecht ; 6.
5o Doppelsöldner, iedern . 6 fl.
70 Schützen, iedern.. . 5 fl-
Aus einem Redhnungsbuche im Haupt-AUrdive zu Schwerin,
389
1568. April 10, Tir. 378.
Anna v. Ahlefeld, Wulfs Ehefrau, bezeugt, daß Bartold
v. Pens, Dolrads Sohn, feine und feiner Brüder
Schuld ihr im Jahre 1565 zurückgezahlt habe.
Ick Anna van Anefeldt, Wulffes fruwe, bekenne in vnnd
mit desser miner gegeuenen handtschrifft, datt ick im jare Ixv
tho Krummes van dem erentuhestenn vnd erbaren Barteltt
Pentze, olde V[u]irades sone thom Redeffin, sin vnd syner
broder ahndeel geldes tho fullenkamener genoge ock tho rechter
tidt entfangen vnd vpgebhortt hebbe(in), welches my ock
Barteltt, dem godt gnade, suluen thogestellt vnd entrichtet
hefftt, wo min man vnd ick ehme tho der tidt eine genochsame
quitantzie gegeuen hebben. Solches tho orkundt vnd deı
warheidt bekrefftinge hebbe ick, Anna van Anefeldt vorgemeltt,
myn ahngebaren pitzer hier vnden gedrucket vnd mit egener
handt vnden geschreuen den sonnauendt nha Judica anno
etc. Lxviij.
Anne van Anefelt.
myn egen hant.
ah dem Original im Haupt-AUchive zu Schwerin.
15#84/. April 21, Yr. 379,
Chriftoph v. Pent berichtet dem Herzoge Johann Albreht
den Fall Botha’s mit dem Brimmenftein.
FE. f. g. kan ich vnderthenigen nicht verhalten, das ich
glaubwirdich berichtet worden bin, das das hausz Grimmen-
stehen sampt der stadt Gota, ohne herzogen Johansz Friderichen
wissen vnd willen, durch das landtvolck, alse burger vnd
bauern, fürgangen sunnabendt achte tage, welcher gewesen
ist der ı2. Aprilis, ist aufgegeben worden vnd dem churfürsten
390
von Sachsen vberantworthet; ist auch herzogk Johansz Friderich
darauf gefangen sampt alle den echteren, so auf dem hause
gewesen. Solchs jch e. f. g. in vnderthenigkeit eilich nicht
habe vorhalten wollen, vnd e. f. g. sonsten meine vnderthenige
gehorsame vnd ganz bereitwillige dienste zu irtzeigen, erkenne
ich mich in aller vnderthenigkeit schuldigk vnd ganz bereit-
willigk. Dat. den 2ı. Aprilis in dem Lxyfij jare.
E. f. g.
vndertheniger
Christoff Pentzen.
ad dem Original im Haupt-Urhive zu Schwerin.
1576, Xov. 11. Büftrom. Zr. 380.
Derpfändung des Amts und Klofters Zarrentin an
Ehriftoph v. Pens auf Raguth und Schwechow.
Wir Augustus von gottes gnaden hertzogk zu Sachsemn,
des hailigen römischen reichs ertzmarschalch etc., vnd von
desselbigen gnaden wir Johans George, margkgraff zu Branden-
burgk, des hailigen römischenn [reichs) ertzcämmerer etc.
vnd wir Vlrich, hertzogk zu Meckelnburgk etc., vrkunden vnnde
bekennen mitt diesem vnserm briefe: nachdem nach tödtlichem
abgangk des hochgebornen fursten, herrn Johann Albrechten,
hertzogen zu Meckelnburg, vnsers freundlichen lieben bruders,
vetters vnd gevatters, wir vns vf s. l. embsiges vnd fleissiges
anhalten seiner hinterlassenen jungen söhne, ‚herren Johansen
vnd herrn Sigismunden Augusten, vormundtschaft vnndternommen,
vnd derohalben durch vns vnd vnsere darzu verordnete räthe
sr. l. glaubiger vorbescheiden vnd dieselbe ihre angegebene
schuldposten gebürlichen haben liquidiren lassen, das vnter
anderen sr, |. glaubigern der erbar vnser lieber besonder vnd
getrewer Christoffer Pentz zu Ragut vnd Schwechow vff
391
jungst zur Wiszmar den funfvndzwantzigstenn May, anno etc.
sechsvndsiebentzigk gehaltenem liquidationtage auch erschinen
vnd daselbst sieben tausend thaler haubtsumma rechter, red-
licher vnd bekendtlicher schuldt, wie sich zu recht eigendt
vnd gebüret, liquidirt, bescheinett vnd dargethan, deren wir
ihnen an stadt vnserer mündelein also gestendigk gewesen;
uns auch ferner mit ihnen dahin verglichenn, das ime vnd
seinen erben, auf kunfitigen vmbschlagk des sibenvndsibentzigsten
jahres anzufangenn, wegen obgedachter haubtsumma vonn
jederm hundertt funff thaler vnnd also viertthalbhundertt thaler-
zinse aus gemelter vnsern mundelein bereitesten haab vnd
guetern gewiszlich peraithet vnd gegeben werden sollenn.
Vnnd damitt er vnd seine erbenn vber vorige inhabende ver-
schreibung, (so bis zu endtlicher bezahlung ihre krafit vnd
wirckung behalten vnd zu seinen, Christoff Pentzen, händen
gelassen werden soll), desto mehr vnd genugsam versichertt,
als haben wir krafft vnserer tragenden vormundtschafft ihme
das ambt vnd kloster Zerrentin sambt allen dessen ein vnd
zugehörigen, inmassen ihm das hiebeuorn von hochermeltem
vnserm freundlichen lieben brudern, vettern vnnd geuattern
vorpfendett gewesen, wissentlich vor obgedachte haubtsumma
vnd jährliche zinse, bis so lange er desselben gentzlichenn von
vnseren mündelein befridigett, ferner zur vorsicherung hy-
pothecirt vnd eingesetzett. — — — — — — — — — —
Zu vrkundt haben wir dise verpflichtung mit vnseren
secretenn bekrefitigett, doch vns vnd vnseren erbenn vnsched-
lich. Actum Gustrow, am tage Martini, nach Christi vnsers
lieben herrn vnd hailandes geburtt im funffzehenhundertt vnd
sechsvndsibentzigestenn jahre.
Tach dem Originale im Baupt-Urchive zu Schwerin.
392
1578. Ar. 381.
Derzeichnig der Klofterjungfrauen zu Eldena feit Mienfchen-
gedenken. "
Anno 1578, den 5. Septembris beschriebenn, wie viell
vnnd was für junckfrawenn in diesem kloster Eldenau
ich, jungkfraw Anna Weisin, bey meiner gedechtnüsz gekandt
vnd gewesen sein.
Erstlich” meines ratern schwester Anna Weisin, eine Priorin,
zu welcher zeitt jch 6 jhar bin alt gewesenn.
Item hernach
Diese vermelten jungkfrawen seindt in einem chor ge-
wesenn. Nun folgen aber die, welche im andern chor gestanden.
Erstlich Margareta Winterfeldt, :
Mette Ristero,
Ilse Winterfeldt,
Antonia Lutzow, priorin,
Anthonia Winterfeldt, priorin,
Anna Schacken, priorin,
Eleena Schacken, priorin,
Magdalena Wageln,
Sophia Wageln,
Margareta Jagow,
Gertrudtt Jagow, priorin,
Margareta Pentzenn, priorin, welche auch noch
die letztte gewesenn,
Anna Pentzenn,
Ilse Quitzowen,
Agneta Pentzen,
Anna Kleinow,
- Beke Ristero,
Armgartdt Plate,
393
Ilse Winterfeldt,
Ilse Pentzen,
Floria Jagow, .
Eupheemia Weisin,
Magdalena Sprengell,
Margareta Schacken,
Welch@ aber noch im leben sein,
Anna Weisin,
Engell Ditten,
Margareta Hagenow.
Aus dem Geheimen Archiv zu Kopenhagen. "Ubfchrift des Kö-
niglichen Archiv-Regiftrators Kall Rasmuffen dafelbjt von 1846 im Haupt-
Archive zu Schwerin.
1587. Yir. 382,
Furrehr-Zettell hertzog Christoffer zu Mecklenburgk
etc., anno 1587, wie er nach Dantzke getzogen vnde
zue Dobertin gelegen. (Auszug.)
4 kutzken m. g. fursten vnnd hern,
4 kutzken m. g. furstinnen vnd frawen,
3 pf. Detlof Wackerbarth, hofemeister.
3 pf. Heinrich von Estorff, marschalck.
Jungkern.
Hartwich Pentze, m. g. hern schencke.
Daniel Zuehle, m. g. frawen schencke.,
Hartwich Schacke, dischdiener.
Gebert Wittorff
Johan Kerberch
N, Winterfelt.
' eszen tragen,
26
394
H. George Spengler, hof-prediger.
Jonas Wulff, secritarius.
Yadı einer Reinfchrift im Haupt-Archive zu Schwerin.
1625. Oct. 25. . Ur, 383.
Munsterungs-Rolle der mechelnburgschen gesambten
ritterschafft rossdienste vnnd lehenpferde zu Parchımb
für dem Wokenthore aufi-der heide den 25. Octobris, '
anno, 1625. (Auszug.)
Pferde
7 die sembtlichen Halberstaten,
6 die Penzen, darunter ı Pferd Jacob Ernst Penzen
zue Crentzelin.
N Leuin Penzen vnnd Jurgen Daldorff zue Bandekow.
a Churtt Restorff zu Schönefelde, darunter sein bruder
Vlrich vnd Alert Weisin zu Malow.
5 die sembtlichen Raben.
1 Dietrich von Bulow zue Dambeke.
N Hans Blucher zue Benz. *
Hans Dribergk zue Gotmansforde.
6 die Bulowen zue Pokrent, Holtorff, Hundorff vnd
Wedendorff,
1 Hans von Bülow zu Radumb,.
1 die von Vffeln zu Dutzow vnd Roggendorff.
Ei die Luzowen zu Priczier vnd Schwechow.
— —— [0 —-.— — — 1 [nn — —-{-0..-
Summa aller pferde: 38ı Pf,
Ua einer gleichzeitigen Reinfchrift im Haupt-AUrchive zu Schwerin.
395
Zufähe und Berichkigungen.
5u Urt. 358, 9. 555/350.
Die anı 24. Febr. 1427 ausgejtellte Urkunde betrifft
eine Auseinanderfegung zwiichen dem lübifchen Bürger Johann
v. Hortheim und frau Abele, Wittwe Johanns v. Pens,
über eine Schuldforderung. Falls der hier erwähnte Johann
v. DPent nicht etwa der lüneburgiihen Rathsfamilie v. Pent
angehört hat, jondern dem meslenburgiihen Beichlehte diefes
Hamens, fo ift er vielleicht der vor 1415 verftorbene, ander:
weitig nicht mit Namen genannte Dater von Belmold II.
($ 22, 5. ICH und Bans 1. ($ 25, S. 176) gewefen.
u a a
Drudfebler:Verzeichniß.
Seite 76, Seile 3 v. u. I. Reuentlowe.
- 107, + 5v m. |. £ubtomwen (anftatt Lutzomwe).
- 113, + 51. getellet (anjtatt geftellet).
- 143, - 1lv u. I. Dune.
- 152, - 2v. m. |. verteyn hundert.
- 214, (£ußnote), Seile 3 v. u. I. Rabe (anftatt Baren).
- 224, Zeile 2 v. u. |. I mrk, (ftatt vje mrk,).
.- 2, - Ivn. |. xlüj (ftatt Ixviij).
- 237, - 181. [Badom!,
- 246, - 10, 11, 12 I. xv, x, x (ftatt yv, y, y).
- 292, - 81.1825 (ftatt 1585).
- 389, - 11m. m. |. 1567 (itatt 1572).
- 3% - Twol.Lxvij (ftatt Lxxij).
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