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Full text of "Textkritik des Neuen Testamentes"

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Textkritik  des 
neuen 


Testaments: 
Übersetzung 

IV. ... 


Caspar  Rene 
Gregory 


* 


THE  PENNSYLVANIA  STATE 

UNIVERSITY  LIBRARIES 


TEXTKRITIK 

DES 

NEUEN  TESTAMENTE^ 

VON 

CASPAR  REN*  GREGORY 

ZWEITER  BAND 

DIE  ÜBERSETZUNGEN  —  DIE  SCHRIFTSTELLER  - 
GESCHICHTE  DER  KRITIK 


LEIPZIG 
J.  C.  HINRICH8'8chb  BUCHHANDLUNG 

1902 


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Fotomechanischer  Neudruck  der  Originalausgabe  1900-1909 
nach  dem  Exemplar  der  Universitätsbibliothek  Leipzig 

ZENTRALANTIQUARIAT 
DER  DEUTSCHEN  DEMOKRATISCHEN  REPUBLIK 

LEIPZIG  1976 

Druck:  Nationales  Druckhaus,  VOB  National.  1055  Berlin  —  DDR 

Ag  509/5/1976  4113 


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Inhalt 


des  zweiten  Bandes. 

Saite 

III.  tibersetsungen   479— 74G 

Einleitung   479—485 

1.  öatliche   485—592 

(1.)  Syrische   487—528 

(2.)  Ägyptische   528—553 

(3.)  Äthiopische   553—565 

(4.)  ArmeniBche   565 — 573 

%  (5.)  Georgische   573—575 

(6.)  Persische   575—578 

(7.)  Arabische   579—592 

2.  Westliche   093— 748 

(1.)  Lateinische   593—729 

a.  Altlateinische   594—613 

b.  Vnlgata   613-729 

(2.)  GothiBche   730—733 

(3.)  Slavische   733—743 

(4.)  Sächsische   744 

(5.)  Fränkische   744—74') 

(6.)  Teutache   745 

(7.)  Böhmische   745—746 

IV.  Kirchliche  Schriftsteller   747—82;} 

1.  Ihr  Zeugnis   747-770 

2.  Ihre  Namen   770—823 

Liste  der  Zeugen  nach  Jahrhunderten  und  Ländern  geordnet  S24— 846 

B.  Kritik. 

I.  Geschichte  der  Kritik   848—993 

1.  Äussere  Form  des  Textes   848— 906 

(1.)  Reihenfolge  .1er  Bücher   848-858 

(2.)  Kapitel   858— 883 

(3.)  Verse   883—895 

(4.)  Interpunktion   895—900 

1.5.)  Rechtschreibung.  Lesezeichen,  Trennung  von  Partikeln   .  900—  906 

2.  Der  ganse  Text   906—993 

(1.)  Vom  Anfang  bij  1500    906—921 

(2.)  1500-1902   921—  993 


oogle 


Unter  den  Handschriften  im 
Nachtrag  ist  1  nicht  mehr 
Korinitta  375,  wie  Bd.  It  8.  VI 
sagt,  sondern  gehört  J.  Bevan 
Braithwaite,  dessen  Sohn 
W.  C.  Braithwaite  mir 
freundlichst  eine  Abschrift  einer 
Kollation  der  Handschrift  mit 
Estienne  1560  verspricht. 


479 


HL 

Übersetzungen, 1 

Der  Gedanke  an  eine  Übersetzung  von  religiösen  Lehren,  Vor- 
schriften, Mahnungen  und  Verheissungen  ist  im  allgemeinen  nicht 
ein  naheliegender  gewesen.  Eine  Religion  war  für  gewöhnlich  mehr 
Sache  des  einzelnen  Stammes  oder  des  einzelnen  Volkes.  Auch 
die  Septuaginta-Übersetzung  des  Alten  Testamentes,  sei  sie  mehr, 
sei  sie  weniger  von  ägyptischen  Herrschern  begünstigt,  war  haupt- 
sachlich für  den  Gebrauch  der  Diaspora- Juden,  war  eher  eine  von 
dem  einen  Volke  verlangte  Übersetzung,  als  eine  für  irgend  ein 
zweites,  ein  anderes  Volk  bestimmte.  Wozu  sollte  man  bald  daran 

1  Bich.  Simon,  Histoire  critique  des  versiuns  du  A*.  T.  Rotterdam  1690;  — 
Jac  Le  Long,  Biblioth,  sacra,  ed.  Match.  Halle  1781—1785;  2.  Teil,  Bd.  1.  2.  3;  — 
E.  F.  K.  Rosenmüller ,  HandbucJ*  für  die  Literatur  der  biblischen  Kritik  und 
Exegese,  Göttingen  1799,  Bd.  3,  8.  89-276;  -  J.  D.  Michaeli«,  Einleitung,  4.  Aug. 
Göttingin  1788,  1.  Teil,  §§  52—89,  S.  359—520,  Herbert  Marsh's  englische  Über- 
aetzung  von  Michaelis  mit  wichtigen  Zusätzen,  London  1819,  Bd.  2,  Kap.  7, 
§§  1—159,  S.  533—638;  —  H.  C.  A.  Hanlein,  Einl.  Erlangen  1794  ,  2.  Teil,  1, 
8.  117-206;  -  L.  Bertholdt,  Einl  Erlangen  1813,  2.  Teil,  §§  191-216,  S  632— 
730;  —  J.  L.  Hug,  Einl.  3.  Ausg.  Stattgart  und  Tübingen  1826,  1.  Teil,  §  61— 
145,  8. 346—  524;  (englische  Übersetzung  mit  Anmerkungen  Moaea  Stuart'a,  Andover, 
Massachusetts  1836v8.  199-301)  4.  Ausg.  1847,  Q§  61—146,  S.  298-464;  —  J.  6. 
Eichhorn,  EM.  Leipzig  1827,  §§  46-82,  Bd.  4,  S.  333  —  Bd.  5,  S.  118;  — 
S.  P.  Tregelles,  Horm'e  Introduction,  11.  Ausg.  London  1863,  Bd.  4,  S.  225-329, 
und  SmitVs  Dictümary  of  the  Bible,  amerikanische  Ausg.  New  York  1870,  Bd.  4, 
S.  3870b— 3396b  unter  „Versions";  —  E.  Reusa,  Gesch.  der  heil.  Sein:  N.  T.  5.  Ausg. 
Braunschweig  1874,  §§  421—456,  2.  Teil,  S.  166—195;  —  F.  H.  A  Scrivener,  Piain 
Mrod,  3.  Ausg.  Cambridge  und  Lond.  1883,  S.  308—415,  4.  Aufl.  von  Kdward 
Miller,  1894,  Bd.  2,  S.  1—166;  —  F.  Bleek,  EM  4.  Ausg.  von  W.  Mangold,  Berlin 
1886,  §  274—290,  S.  927—969;  —  O.  F.  Fritasche,  „Übersetzungen  der  Bibel", 
Schenket s  Bibel-Lexikon,  Leipzig,  Bd.  5  (1875),  8.  565—574,  und  „Bibelüber- 
setzungen", Berxog's  Real-EncykL  2.  Ausg.  Leipaig,  Bd.  2  (1878i,  t».  (437)  447— 
450,  3.  Auag.  Bd.  3  (1897),  S.  1-179;  Westcott  und  Hort  N.  T.  Bd.  2,  Introd. 
S.  78—86.  155-159.  197—201.  205.  206,  und  Append.  S.  3—6;  —  Wetzer  (Streber), 
Bibelübersetzungen",  Wetxer  und  Weite's  Kircheillexikon,  2.  Auag.  Freiburg  im 
Breiigau,  Bd.  2  (1883),  S.  720—723  ,  2.  Ausg.;  —  Llewellyn  J.  M.  Bebb,  Shulia 
bibliea,  Oxford  1885,  Bd.  2,  S.  195-24a 


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480 


A.  Urkunden.   HI.  Übersetzungen. 


denken,  den  Zend-Avesta  oder  die  religiösen  Urkunden  der  Ägypter 
anderen  Völkern  zugänglich  zu  machen?  Aber  das  durch  viele 
Völker  zerstreute  jüdische  Volk  verbreitete  einmal  auf  Veranlassung 
des  ersten  Pfingstfestes,  sodann  in  dem  gewöhnlichen  Verkehr  und 
Leben  die  Kenntnis  der  neuen,  der  christlichen,  Phase  seiner  Religion 
in  weite  Kreise.  Und  diese  neue  Phase  sollte  nicht  auf  Israel  be- 
schränkt bleiben,  sondern  die  ganze  Welt  umfassen.  Daher  konnte 
die  christliche  Fortsetzung  des  Judentums,  ihr  neues  Wesen  an 
zahlreichen  Orten  in  allen  Kulturländern  pflanzend  und  treibend, 
unmöglich  sich  mit  dem  Neuen  Testament  in  der  Ursprache,  in  der 
griechischen  Sprache,  begnügen.  Diese  war  zwar  die  Welt-  und 
Verkehrssprache  jenes  Zeitalters,  aber  das  Christentum  war  keine 
Priesterreligion,  auch  keine  esoterische  Religion,  die  nur  den  Ein- 
geweihten und  den  Gebildeten  ihre  Geheimnisse  mitteilte.  Das 
Volk  musste  in  dem  Hause  Gottes  und  im  eigenen  Hause  das 
Wort  Gottes,  gehört  und  gelesen,  unmittelbar,  ohne  Dolmetscher, 
verstehen. 

Der  Umstand,  dass  Griechisch  in  weitem  Kreise  Umgangssprache 
war,  brachte  mit  sich  die  Möglichkeit,  dass  in  verschiedenen  Län- 
dern mancher  sich  leicht  mit  der  gelegentlichen,  teilweisen  Über- 
setzung des  neutestamentlichen  Textes  befassen  konnte.  Es  ist 
selbstverständlich  dann,  dass  der  Anfang  oder  besser  die  Anfänge 
der  Übersetzung  in  den  einzelnen  Ländern  sich  unserer  Kenntnis 
entziehen.  Man  kann  sich  leicht  vorstellen,  wie  alles  vor  sich  ging, 
mit  welcher  Mannigfaltigkeit,  der  Personen,  der  Zeiten,  der  Orte, 
der  gerade  in  Angriff  genommenen  Bücher  oder  Verse,  der  Vorgang 
sich  abspielte.  Doch  lassen  sich  die  Vermutungen  weder  mit 
bestimmten  Ländern  verbinden,  noch  lassen  sie  sich  aus  der  Litteratur 
belegen.  Einer  übersetzte  etwas  für  sich  aus  litterarischem  Interesse, 
ein  anderer  etwas  für  seine  Familie;  ein  Priester  nahm  ein  Buch 
vor,  worüber  er  gerade  eine  Reihe  von  Homilien  halten  wollte;  ein 
Vorleser  und  Dolmetscher  vertraute  dem  Papier  das  an,  was  er 
sonst  mündlich  und  daher  weniger  überlegt,  weniger  genau,  in  der 
Kirche  vor  versammelter  Gemeinde  vorzutragen  pflegte;  ein  Dol- 
metscher schrieb  seine  Verdolmetschung  nieder,  damit  sie  in  Kachbar- 
gemeinden vorgelesen  werde,  wo  kein  des  Griechischen  mächtiger 
Christ  zu  finden  war.  Keinem  fiel  es  dabei  ein,  dass  er  eine  neue 
Periode  der  Textüberlieferung  dadurch  einführen  half,  und  keiner 
zeichnete  Tag,  Stunde  und  Weise  seiner  Arbeit  auf.  Aus  diesen 
Erwägungen  ist,  meiner  Ansicht  nach,  zu  schliessen,  dass  in  den 
Urzeiten  des  Christentums,  auf  den  grossen  Strassen  des  Verkehrs, 
die  Übersetzungen  leicht  zeitig  entstanden  sein  können,  und  leicht 
in  Gebrauch  gewesen,  ehe  wir  das  aus  unseren  Quellen  feststellen 
können. 


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481 


Ich  weiss  von  keinem  Grunde,  der  es  unmöglich  macht,  dass  die 
syrische  und  die  lateinische  Übersetzung  schon  während  des  zweiten 
Jahrhunderts  entstehen  konnten,  die  ägyptischen  während  des  zweiten 
oder  des  dritten  Jahrhunderts,  die  gotische  während  des  vierten, 
die  äthiopische  während  des  vierten  oder  fünften,  und  die  armenische 
am  Anfange  des  fünften  Jahrhunderts. 

Es  ist  kaum  notwendig  zu  sagen,  dass  die  Übersetzungen  von 
grossem  Wert  sind  für  die  Kritik  des  neutestamentlichen  Textes. 
Häufig  kann  man  deutlich  sehen,  welchen  griechischen  Text,  welchen 
Satz,  welches  Wort  der  Übersetzer  vor  Augen  hatte.  Am  deut- 
lichsten und  sichersten  reden  sie  in  Bezug  auf  das  Vorhandensein 
oder  das  Nicht- Vorhandensein  eines  Wortes  oder  mehrerer  Wörter, 
das  heisst  in  Bezug  auf  Zusätze  zum  ursprünglichen  Texte  oder 
Auslassungen. 

Übersetzungen  gelten  natürlich  unmittelbar  nur  für  die  Quelle, 
aus  der  sie  unmittelbar  fliessen,  für  die  Vorlage,  aus  der  sie  über- 
setzt sind.  Daher  sind  Übersetzungen,  die  nicht  unmittelbar  vom 
griechischen  Texte  herrühren,  nur  mittelbarer  Weise,  nur  auf  dem 
Umwege  der  Übersetzung,  aus  der  sie  stammen,  für  den  griechischen 
Text  zu  verwenden. 

Wenn  wir  an  eine  bestimmte  Übersetzung  herantreten,  um  sie 
thatsächlich  zu  verwerten,  so  entstehen  zuerst  zwei  rem  äusserllche 
Fragen,  die  wir  in  gewissem  Sinne  die  Textkritik  der  Übersetzung 
nennen  könnten.  Einmal  wollen  wir  wissen,  welche  Handschriften 
dieser  Übersetzung  existiren,  und  zweitens,  welche  Ausgaben  von 
ihr  gemacht  worden  sind.  Es  ist  klar,  dass  bei  einer  jeden  der 
Hauptübersetzungen  eine  Lebensarbeit  und  mehr  darin  liegt,  sie 
textkritisch  zu  bewältigen,  die  Handschriften  zu  vergleichen  oder 
vergleichen  zu  lassen,  und  den  richtigen  Text  festzustellen  und 
herauszugeben.  So  viel  auch  in  den  letzten  Jahren  in  dieser  Hin- 
sicht geschehen  ist,  so  bleibt  doch  viel  übrig. 

Eine  der  grossen  Schwierigkeiten  in  Bezug  auf  die  Benutzung 
der  alten  Ausgaben  der  örtlichen  Übersetzungen  lag  in  der  latei- 
nischen Übersetzung  des  herausgegebenen  Textes.  Viele  Gelehrte, 
viele  Textkritiker,  konnten,  können  auch  heute,  die  betreffende 
Sprache,  Syrisch,  oder  Koptisch  oder  Äthiopisch,  nicht  lesen,  und 
waren  auf  jene  lateinische  Übersetzung  angewiesen.  Nun  ist 
dieselbe  aber  nur  selten  zu  dem  Zwecke  gemacht  worden,  um  genaue 
Auskunft  über  Art,  Form,  Stellung  und  Anwendung  eines  jeden 
Wortes  in  der  unbekannten  Sprache  zu  bieten.  Der  Übersetzer 
hatte  für  gewöhnlich  entweder  den  Gedanken,  dass  es  seine  Aufgabe 
sei,  so  weit  es  anginge,  in  seiner  lateinischen  Übersetzung  den  ihm 
geläufigen  Text  des  Neuen  Testamentes  wiederzugeben,  oder  aber 


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482 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


den  Gedanken,  dass  er  aas  dieser  fremden  Sprache  etwas  hübsch 
zu  Lesendes  herausbringen  solle,  dass  er,  ohne  irgend  welche  Rück- 
sicht auf  den  möglichen  Wortlaut  des  vom  östlichen  Übersetzer 
übersetzten  griechischen  Textes,  eine  fliessende  allgemeine  Wieder- 
gabe der  Übersetzung  zu  liefern  habe.  Nun  hat  man  vielfach,  wie 
es  scheint,  gar  nicht  daran  gedacht,  sondern  munter  alles,  was  in  den 
lateinischen  Beigaben  sich  befand,  für  sich  zurechtgelegt  als  unzweifel- 
haften Ausspruch  der  ehrwürdigen  östlichen  Übersetzung  über  den 
griechischen  Text  des  Neuen  Testamentes.  Der  kritische  Apparat 
in  den  Ausgaben  des  griechischen  Neuen  Testamentes  führt  noch  viel 
Ballast  mit  aus  solchen  an  vielen  Stellen  wertlosen  oder,  noch  schlimmer, 
irreführenden  Angaben  der  verdolmetschenden  Herausgeber.  Nur 
bedeutendere  Auslassungen  oder  Zusätze  können  mit  einiger  Sicher- 
heit in  diesen  modernen  lateinischen  Übersetzungen  erkannt  werden. 

Ähnliches  ist  zu  sagen,  oder  es  ist  vor  ähnlichem  zu  warnen, 
in  Hinsicht  auf  den  Versuch  jene  östlichen  Übersetzungen  unmittelbar 
zu  benutzen.  Es  wird  bisweilen  gedacht,  dass  die  neueren,  die 
jüngeren  neutestamentlichen  Textkritiker  die  östlichen  Sprachen 
beherrschen.  Das  ist  nicht  der  Fall.  Einzelne  Männer  haben 
Ahnungen  von  einer  oder  ein  paar  dieser  Sprachen,  und  es  ist  gut 
und  nützlich,  dass  sie  diese  Ahnung  haben.  Aber  die  Vertiefung 
in  eine  Sprache  und  in  ihre  Litteratur,  die  notwendig  ist,  ehe  man 
mit  irgend  welcher  Sicherheit  zum  Beispiel  über  Gewohnheiten  in 
der  Anwendung  von  Ausdrücken,  über  die  mancherlei  Schattirungen 
in  dem  Sinne  von  Satzbildungen,  urteilen  kann,  lässt  sich  nicht  im 
Handumdrehen  durch  Benutzung  einer  Grammatik,  eines  Wörter- 
buches, und  eines  Textes  der  betreffenden  Übersetzung  erlangen. 
Wer  das  meint,  der  hat  nicht  die  sprachliche  Übersicht,  die  einem 
Textkritiker  unbedingt  notwendig  ist,  weiss  zu  wenig,  welche 
Geheimnisse  Wörter  und  Worte  bergen.  Nur  gebildete  Einheimische 
oder  nur  im  Einsaugen  und  Aneignen  der  Litteratur  grau  gewordene 
Gelehrte  können  scharf  und  genau  die  sprachlichen  Feinheiten  und 
die  sprachlichen  Möglichkeiten  in  diesen  Fällen  bestimmen.  Der 
neutestamentliche  Textkritiker  muss  im  gegebenen  Augenblick  das 
nehmen,  das  anwenden,  was  er  aus  den  östlichen  Übersetzungen 
erlangen  kann,  sei  es  aus  den  eben  besprochenen  lateinischen  Bei- 
gaben, sei  es  aus  eigener  unmittelbarer  Arbeit  an  der  Übersetzung 
selbst  —  aber  er  muss  in  dem  einen  wie"  in  dem  anderen  Falle  die 
Unsicherheit  seiner  Schlüsse  auf  die  vom  Übersetzer  gebrauchte 
Form  des  Urtextes  stets  sich  vor  Augen  halten. 

Haben  wir  einmal  die  Übersetzung  in  unserer  Gewalt,  so 
gilt  es  viererlei  feststellen:  das  Alter  der  Übersetzung,  die  Art 
und  die  Fähigkeiten  der  Sprache,  die  Arbeitsweise  des  Übersetzers, 
und  etwaige  Überarbeitungen  der  Übersetzung. 


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Einleitung. 


4S3 


Was  das  Alter  angeht,  so  kann  eine  Übersetzung  nur  für  ihre 
eigene  Zeit  sprechen.  Wir  brauchen  eine  Übersetzung,  um  das  Vor- 
handensein einer  gewissen  Lesart  in  dem  betreffenden  Lande  fest- 
zustellen.  Wir  suchen  besonders  die  Lesarten  der  frühesten  Zeit 
Also,  nur  Übersetzungen,  die  in  den  frühesten  Jahren  gemacht 
worden  sind,  können  das  Vorhandensein  und  die  Verbreitung  der 
Lesarten  in  jenen  Jahren  verbürgen. 

Die  Art  und  die  Fähigkeiten  der  Sprache  sind  genau  zu 
beachten,  wobei  wir  auf  die  eben  gepflogenen  Erörterungen  wieder 
hinweisen.  Die  Frage  wird  sein:  wie  viel  von  dem,  was  in  einem 
griechischen  Satze  steht,  wird  die  betreifende  Sprache  wiedergeben 
können,  wie  viel  wird  sie  ohne  längere  Umschreibung  deutlich 
machen  können?  Der  Artikel  hat  im  Griechischen  viel  zu  bedeuten. 
Was  macht  eine  artikellose  Sprache,  wie  z.  B.  die  äthiopische,  aus 
manchem  griechischen  Satze?  Nehmen  wir  den  Fall  des  Erasmus 
in  seiner  Bückübersetzung  aus  der  Vulgata  derjenigen  Verse  in  der 
Apokalypse,  für  die  seine  einzige  Handschrift  ihn  im  Stiche  liesa. 
Hätte  die  lateinische  Sprache  den  griechischen  Artikel  wiedergeben 
können,  hätte  der  Vulgata-Text  griechische  Artikel  wiedergegeben, 
so  hätte  Erasmus  sich  ein  paar  Schnitzer  erspart  Es  wäre  noch 
auf  den  Gebrauch  von  Fürwörtern  hinzuweisen;  eine  Sprache  wendet 
sie  zum  Überdruss  an,  eine  ändere  braucht  sie  fast  gar  nicht  Die 
betreffenden  Übersetzer  besäen  den  Text  mit  Fürwörtern  (vielleicht 
zum  Beispiel  zum  Ersatz  für  den  Artikel),  oder  jäten  gar  die  aus, 
die  der  griechische  Text  enthält,  und  beide  bleiben  unsichere  Zeugen 
über  Lesarten,  die  Fürwörter  betreffen.  8onst  ist  in  den  Zeit- 
wörtern, in  Tempus  und  Modus,  gewisser  Sprachen  keine  Möglich- 
keit vorhanden,  die  Feinheiten  des  im  griechischen  Satze  Aus- 
gedrückten wiederzugeben.  Es  ist  nicht  nötig  Beispiele  zu  häufen. 
Jeder  wird  sie  für  sich  herbeiziehen  aus  den  ihm  bekannten 
Sprachen. 

Ich  bitte  den  Leser  nunmehr  den  Fall  der  oben  erwähnten 
ungenügenden  lateinischen  Beigaben  zu  überlegen.  Der  griechische 
Text  wird  in  eine  Sprache  übersetzt,  die  vieles  nicht  genau  wieder- 
geben kann,  und  darauf  wird  die  Übersetzung  ins  Lateinische  um- 
gearbeitet, die  Verschiedenes  weder  im  Griechischen  noch  in  der 
anderen  Sprache  andeuten  kann.  Und  schliesslich  kommt  der  Text- 
kritiker und  sucht  durch  das  Lateinische  das  Syrische  oder  das 
Äthiopische  zu  erreichen  und  dadurch  das  Griechische  des  Original- 
textes. Viel  Genaues  könnte  schwerlich  dabei  herauskommen. 

Die  Arbeitsweise  des  Übersetzers  interessirt  uns  sehr.  Ein  sehr 
schlechter  Übersetzer  kann  unter  Umständen  das  Allerbeste  für  den 
Textkritiker  leisten.  Es  ist  zwar  Pflicht  eines  guten  Übersetzers 
seinem  Original  im  Äusseren,  in  Stile  und  Wortfolge,  so  genau  sich 


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484 


A.  Urkunden.  DJ.  Übersetzungen. 


anzuschließen,  wie  Art  und  Gewohnheit  seiner  Sprache  es  ihm 
erlaubt,  aber  eben  nur  so  weit.  Nun  kann  einer  seine  Arbeit  in 
der  Weise  gestalten,  dass  er  den  allgemeinen  Sinn  ergreift  und  dann 
in  völlig  anderer  Form  wiedergibt,  in  einer  Form,  woraus  die  Form 
des  Originals  auch  nicht  erraten  werden  kann.  Das  ist  für  die 
Textkritiker  sehr  unvorteilhaft.  Besser  ist  es,  wenn  der  Übersetzer 
nicht  einmal  die  Sitte  seiner  eigenen  Sprache  beachtet,  sondern  in 
unwissender  Derbheit  Wort  für  Wort  fast  genau  in  der  seiner 
Sprache  fremden  Ordnung  niederschreibt  Aus  einer  in  dieser  Weise 
angefertigten  Übersetzung  kann  der  Textkritiker  viele  Sätze  beinahe 
in  ihrer  ursprünglichen  Gestalt  herauslesen.  Es  kommt  sogar  vor, 
dass  griechische  Wörter  gelegentlich  beibehalten  werden,  und  zwar 
nicht  nur  Hauptwörter,  sondern  auch  Präpositionen,  Bindewörter 
oder  Partikeln.  Es  ist  aber  nicht  notwendig  Arbeit  einer  solchen 
groben  Art  sich  zu  ersehnen,  denn  viel  kann  aus  einer  guten  Über- 
setzung gewonnen  werden,  wenn  der  Übersetzer  nur  auf  Beibehaltung 
der  Form  ausgeht 

Sollte  man  erfahren,  dass  die  Übersetzung  überarbeitet  worden 
ist,  so  ist  zu  erforschen,  ob  der  Überarbeiter  nur  nach  seinem 
eigenen  Kopfe  die  Stilisirung  der  ganzen  Übersetzung  vorgenommen 
hat,  oder  ob  er  die  Verbesserung  der  Übersetzung  durch  Herbei- 
ziehung von  Handschriften  des  Original-Textes  ins  Auge  gefasst 
hat.  Im  letzteren  Falle  fragt  man  weiter,  ob  jene  herbeigezogenen 
Handschriften  älteren  oder  jüngeren  Datums  gewesen  sind. 

Als  man  zuerst  an  die  Herausgabe  eines  gedruckten  Neuen 
Testamentes  ging,  dachte  kein  Mensch  an  den  Gebrauch  von  Über- 
setzungen, abgesehen  von  der  Vulgata,  die  in  den  Händen  und  im 
Gebrauche  aller  Welt  in  West-Europa  war.  Die  Complutensische 
Ausgabe  vom  Neuen  Testamente  bot  die  Vulgata  gleich  neben  dem 
griechischen  Texte  und  benutzte  sie  als  alleinige  Quelle  für  die  in 
den  griechischen  Text  hineingeschobenen  Worte  1  Jo  5,  7.  8.  Die 
zweite  Ausgabe,  die  von  Erasmus,  bot  zwar  des  Herausgebers  eigene 
lateinische  Übersetzung  neben  dem  griechischen  Texte,  doch  fand 
er  auch  in  der  Vulgata  seine  Quelle  für  die  in  seiner  griechischen 
Handschrift  fehlenden  Worte  in  der  Apokalypse  sowie  für  einiges 
sonst.  Beza  bezog  sich  in  seiner  zweiten  Ausgabe,  vom  Jahre  1582, 
auf  die  syrische  Übersetzung,  die  er  aus  der  Ausgabe  des  Tremellius 
zog  (siehe  unten  S.  497).  Die  Antwerpener  Polyglotte  bot  in  dem 
fünften  Bande  vom  Jahre  1571  nicht  nur  den  griechischen  Text  vom 
Neuen  Testamente  und  die  lateinische  Vulgata,  sondern  auch  den 
syrischen  Text  und  zwar  zweimal,  das  eine  mal  in  syrischen,  das 
andere  mal  in  hebräischen  Buchstaben.  Die  Pariser  Polyglotte 
enthielt  im  fünften  Bande  (1.  Teil  1630,  2.  Teil  1633)  den  grie- 
chischen Text,  die  Vulgata,  die  syrische  Übersetzung  mit  lateinischer 


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1.  östliche. 


485 


Beigabe,  und  noch  die  arabische  Übersetzung  mit  lateinischer  Bei- 
gabe. Und  die  Londoner  Polyglotte  fügte  zn  dem  allen,  also 
zum,  griechischen,  lateinischen,  syrischen  und  arabischen,  noch  den 
äthiopischen  Text  (auch  mit  lateinischer  Beigabe)  und  in  den  Evan- 
gelien vollends  den  persischen  Text  mit  lateinischer  Beigabe  hinzu. 
Fell,  in  seiner  vorzüglichen,  wenn  auch  namenlosen  kritischen  Aus- 
gabe vom  Jahre  1675,  wendete  das  Zeugnis  der  Übersetzungen  an, 
und  sein  Schüler  Mi  11  im  Jahre  1707  in  noch  grösserem  Masse. 
BenÜey,  in  seinen  leider  unvollendeten  textkritischen  Vorarbeiten 
am  Anfange  des  achtzehnten  Jahrhunderts,  war  der  erste,  der  die 
Vorzüglichkeit  der  lateinischen  Übersetzung  darthat  Wir  nennen 
noch  als  besondere  Freunde  und  Bearbeiter  der  Übersetzungen 
Tremellius,  Louis  de  Dien1,  Wetstein,  C.  A.  Bode2,  C.  B.  Michaelis, 
J.  D.  Michaelis,  J.  G.  C.  Adler,  G.  C.  Storr,  Tregelles,  J.  B.  Light- 
foot,  Paul  de  Lagarde3,  B.  F.  Westcott,  John  Wordsworth,  Samuel 
Berger,  William  Sanday,  Isaac  H.  Hall,  John  Gwynn,  Peter  Corssen, 
Henry  Julian  White,  George  Horner,  Eberhard  Nestle,  Friedrich 
Bäthgen,  Ernst  von  Dobschütz.  So  viel  im  allgemeinen.  Wir 
wenden  uns  nunmehr  zu  den  einzelnen  Übersetzungen,  die  wir  in 
zwei  Abteilungen  scheiden,  die  östlichen  und  die  westlichen. 


i. 

östliche  Übersetzungen. 

Jesus  ist  im  Osten  geboren,  hat  im  Osten  gelebt,  hat  eine  öst- 
liche Sprache  geredet,  ist  im  Osten  gestorben,  und  seine  Apostel 
sind  alle  im  Osten  zu  Hause  gewesen.  Es  müsste  also  ein  jeder 

i  De  Dieu,  Animadver  s  iones  sive  commentarius  in  quatuor  evangelia,  in  quo 
collatis,  Syri  inprimis ,  Arabis,  Evanyelii  Hebraei,  Vulgati,  Er  asm  i  dt  Bexae 
versionibus,  difficiliora  quaeque  loca  iäustraniur,  dt  tariae  lectiones  conferuniur. 
Accessit  appmdix  in  Matthaeum,  in  quo  cum  praetermissa  quaedam  tum  Aethio- 
picae  versionis  nonnulla  adduntur  dt  expenduntur,  Leiden  1631;  —  In  Acta, 
1634;  In  epistolam  ad  Romano*  .  .  .  Access it  spieilegium  in  reliqwu  eiusdem 
apostoli,  ut  et  catholicaa  epistolos  [und  Apok]  1646.  Aach  Louis  de  Dieu,  Oritica 
sacra,  a  Gerardo  Borstio  edita,  Amsterdam  1693,  S.  311—762,  und  mit  der 
Apokalypse  — 861. 

*  Bode,  Christoph.  Aug.,  Pteudocritica  MiUio-Bengeliana  sive  tractatus 
oriticus  quo  veraionum  aacrorum  orientalium  [Syr  Arr  Pers  Äth  Arm]  .  .  .  alle- 
gationes  pro  variis  N.  T.  Oraeci  lectionibus  a  loh.  Miltio  et  Io.  Alb.  Bengtlio 
frustra  factae  plene  recensentur  refutantur  et  eliminantw  insertis  earundem  rer- 
sionum  veris  aUegationibus,  2  Bde.,  Halle  1767.  1769  ([8]  Bl.,  420  S.,  [8]  Bl., 
552  8.). 

*  Paul  Anton  de  Lagarde,  De  Novo  Testamento  ad  versionum  orientalium 
fidem  edendo,  Berlin  1857,  wieder  yeroffentlicht  in  „Gesammelte  Abhandlungen" 
Leipzig  1866,  S.  85—119. 


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486 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


meinen,  dass  die  östlichen  Übersetzungen  eine  ganz  andere  Bedeu- 
tung für  den  Text  des  Neuen  Testamentes  hätten  als  die  westlichen,  — 
dass  sie  sich  dem  Leben,  den  Worten  und  den  Thaten  Jesu  und 
seiner  Jünger  besser  anschmiegten,  —  dass  sie  alles  deutlicher  und 
richtiger  wiedergeben  müssten.  In  diesem  Gedanken  liegt  etwas 
Wahres.  Jesus  war  ein  Semit,  ein  Jude,  und  kein  Grieche,  und  die 
syrische  Sprache  zum  Beispiel  lag  ihm  näher  als  die  griechische 
Sprache.  Aber  das,  was  die  christliche  Kirche  aus  dem  Syrischen 
in  dieser  Hinsicht  gewinnen  kann,  bezieht  sich  eher  auf  geschicht- 
liche und  exegetische  Erwägungen  als  auf  textkritische.  Jesus  war 
Semit,  doch  ist  das  Neue  Testament  in  seiner  Einkleidung  nicht 
semitisch  sondern  griechisch,  und  verbindet  sich  dadurch  mit  dem 
zwar  indischen  aber  auch  in  der  Folge  europäischen,  westeuropäischen 
Sprachstamm.  Unser  Zweck  in  der  Textkritik  des  Neuen  Testa- 
mentes ist  nicht,  das  festzustellen,  was  Jesus  im  Aramäischen 
gesagt  hat,  auch  durchaus  nicht,  wie  sonderbar  das  manchem  zuerst 
vorkommen  mag,  ob  Jesus  mehr  oder  weniger  oder  anderes  gesagt 
hat,  als  im  griechischen  Neuen  Testamente  steht,  sondern  rein  und 
allein,  so  weit  es  möglich  ist,  den  ursprünglichen  Text  des  grie- 
chischen Neuen  Testamentes  herzustellen.  Fände  man  einmal  ein 
aramäisches  ürevangeliura,  das  erheblich  und  erwiesenermassen  mit 
Recht  von  unseren  griechischen  Evangelien  abwiche,  so  würde  das 
für  den  griechischen  Text  von  keinem  oder  nur  sehr  geringem,  nur 
zufälligem  Interesse  sein.  Genug.  Die  östlichen  Übersetzungen 
stehen  dem  Texte  des  Neuen  Testamentes  und  stehen  uns,  indem 
wir  sie  befragen,  ferner  als  die  westlichen  Übersetzungen. 

Die  bis  jetzt  in  Betracht  gezogenen  östlichen  Übersetzungen 
sind  die  syrischen,  die  ägyptischen,  die  äthiopische,  die  armenische, 
die  georgische,  die  persischen  und  die  arabischen.  Die  drei  letzten 
haben  meiner  Meinung  nach  noch  nicht  bewiesen,  dass  man  etwas 
Wertvolles  für  die  Kritik  des  griechischen  Textes  aus  ihnen  holen 
kann.  Ich  würde  sie  hier  überhaupt  nicht  ausführlich  behandeln, 
wäre  es  nicht  deswegen,  weil  es  berechtigt  erscheint,  sie  ein- 
mal in  einer  gewissen  Breite  den  Gelehrten  vorzuführen,  damit 
sie  ordentlich  untersucht  werden  können.  Später  gedenke  ich  sie 
nur  im  Vorübergehen  zu  erwähnen,  wenn  sie  keine  weitere  Berech- 
tigung ausweisen.  Die  hebräische  Übersetzung  des  Johannes-Evan- 
geliums und  der  Apostelgeschichte,  die  Epiphanius1  erwähnt,  sind 
leider  kaum  etwas  anderes  als  eine  hübsche  Erfindung. 

i  Epiphanius,  Häresie  30,  Kap.  3.  S.  127:  "JWij  6i  nov  xal  xtvet  naltv 
t<paaav  xal  &7tA  tfjc  'EXXrjvtxtfs  diaXixxov  xal  x6  xaxä  laMxwrjv  fUxaXri<f&b>  eis 
'EßQttiöa  ifapi^o^ai  iv  xotq  xwv  'IovSalwv  ya^otf/vkaxloiq,  <prj/il  Sk  xolq  iv  Tiße- 
Qiädtt  xal  ivanoxtla&at  iv  arcoxQvtpotQ,  xiveq  xüav  &nb  'IavSalcuv  rcBmateüxin <w 
ityrrrioavto  tfnXv  xaxä  temoxtfta.  Oi>  fitjv  aXXa  xal  t(bv  ÜQd^iwv  xwv  'AnooröXarv 


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1.  östliche.  (1.)  8yrische. 


4S7 


(1.)  Syrische  Übersetsnngen.1 

Was  Eusebius  sich  gedacht  bat  bei  seiner  Bemerkung  über  ein 
syrisches  Evangelium 2,  das  Hegesipp  erwähnt,  und  was  das  Syrische 
war,  das  Hegesipp  gebraucht  hat,  wissen  wir  nicht.  Ephraem  aber 
Ton  Edessa,  der  373  oder  378  starb,  bezeugt,  dass  die  syrische  Über- 
setzung seiner  Zeit  schon  lange  existirte.  Das  würde  uns  zwingen, 
wenigstens  bis  zum  dritten  Jahrhundert  zurückzugehen,  um  den 
Ursprung  der  Übersetzung  zu  suchen.  Viele  aber  meinen,  dass  sie 
schon  im  zweiten  Jahrhundert  entstanden  sei  und  zwar  in  Edessa, 
weil  jene  Gegend  eine  syrische  Form  des  Neuen  Testamentes 
nicht  gut  entbehren  konnte.  Ich  weiss  von  keinen  Gründen,  die 
diese  Ansicht  unmöglich  machen,  und  finde  sie  in  jeder  Weise  ver- 
standig. 

Tregelles  glaubte  zu  merken,  dass  verschiedene  neutestament- 
liche  Schriften  durch  verschiedene  Übersetzer  bearbeitet  worden 
wären.  Ursprunglich  fehlten  in  dieser  Übersetzung  die  fünf  Bücher 
2  Pe  2  und  3  Jo  Jud  Apok,  die,  wie  wir  wissen,  griechisch  vor- 
handen waren  und  von  den  Syrern  nicht  in  ihren  Kanon  aufgenommen 
wurden.  Dass  die  Kirche  in  Antiochien  diese  Bücher  verwarf,  wissen 

xhy  ßlßXov  ioaavxwq  ernö  EXXadoq  yku>ooij<:  eie  lEßgatda  fttxaßXtf&tToav  X&yoq 
fjjfi»  xal  ixeTae  xeToSai  iv  xolq  ya£o<pvXaxlou;,  ioq  xal  &nb  xovxov  xovq  Ava- 
yvbvxaq  'loväalovq  xoiq  tifitv  ixpijyv oauh>ovq  efc  Xgioxdv  nemoxevxhau 

1  Vgl  Gottlob  Christian  Storr,  Observation**  super  Novi  Testamenti  versio- 
nibus  Syriaeis,  Stattgart  1772;  —  Jak.  Geor.  Christian  Adler,  Kurze  Übersieht 
semer  biblisch-kritischen  Reise  nach  Rom,  Altona  1783,  S.  89—127;  nnd  N.  T. 
versiones  Syriacae  Simplex,  Philox.  et  Hieras,,  Kopenhagen  1789;  —  G.  B.  Winer, 
De  versionis  Novi  Testamenti  Syriacae  usu  criiico  caute  instituendo,  Erlangen 
1823;  —  Friedrich  Uhlemann,  De  versionum  N.  T.  Syriacarum  critico  usu  [„Pro- 
gramm des  Friedrich- Wilhelms-Gymnasiums"  zum  26.  Sept],  Berlin  1850,  S.  36;  — 
J.  P.  N.  Laad,  Otia  Syriaea,  Leiden  1875,  S.  177—233;  —  J.  P.  P.  Martin,  Intro- 
duktion ä  la  oritique  teaäueUe  du  Nouveau  Testament,  partie  theorique,  Paria 
[1883],  S.  97-309;  -  Friedrich  Battagen,  Evangelienfragmente.  Der  griechische 
Text  des  Oweton' sehen  Syrers  wiederhergestellt,  Leipzig  1885;  —  Theodor  Zahn, 
Geschichte  des  neutestamentliehen  Kanons,  Bd.  1,  Teil  1,  Leiprig  1888,  8. 369—429 
und  Bd.  2,  Teil  2,  Heft  1  (1891),  S.  556—564;  —  Eberhard  Nestle,  „Syrische 
BibelQbersetsnngen",  Hsrxog's  Real- Enzyklopädie  für  protestantische  Theologie, 
2.  Aug.  Leipsig,  Bd.  15,  1885,  8. 192-200;  3.  Ausg.  Bd.  3  (1897),  8. 167-178;  — 
William  Wright,  „Syriae  Literatare",  Eneyclopaedia  Britannien,  Edinbarg, 
Bd.  22  (1887),  8.  824—856  (spater  einseln  erschienen:  Ä  short  history  of  Syriae 
iiterature,  London  1894,  mit  einigen  Zusätzen) ;  —  Rubens  Dural,  La  litteratnre 
syriaqne,  Paris  1899;  -  G.  H.  Gwffliam,  „The  materials  for  the  eritidsm  of  the 
Pestaitto  New  Testament,  with  specimens  of  the  Syriae  Massorah",  Studio,  biblica, 
Oxford  1891,  Bd.  3,  8.  47—104. 

a  Enseb.  Kirchengesch.  Bach  4,  Kap.  22,  §  8:  far  xe  xov  xafr'  <Eßgalovq 
ebayyeXIov  xal  xof}  SvgtaxoC  xal  iSlax;  £x  xtfc  'Eßoatfoq  SiaKhexov  xivä  xlthjoty, 
tuaxelvutv  iE  'EBoaltov  kavxöv  nemoxevxhai.  xal  aXXa  de  ibaav  iE  *Iov6alxfic 
avoadov  7iaoaÖ6ata>c  uvnuovevti. 


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4S8 


A.  Urkunden.  III.  Übersetzungen. 


wir  aus  den  Worten  des  Chrysostomus *,  sowie  aus  dem  Umstand, 
dass  Chrysostomus,  soweit  bekannt  ist,  kein  einziges  von  diesen 
Büchern  anführt  Die  Thatsache,  dass  Kosmas  Indikopleustes 1  dies 
vor  der  Mitte  des  sechsten  Jahrhunderts  behauptet,  macht  es  wahr- 
scheinlich, dass  diese  Schriften  nicht  vor  dem  sechsten  Jahrhundert 
übersetzt  worden  sind,  und  sie  kommen  auch  nicht  in  den  Hand- 
schriften vor.  Deshalb  lässt  sich  aus  diesem  Fehlen  der  fünf 
Schriften  kein  Schluss  auf  ein  hohes  Alter  der  Übersetzung  ziehen. 
Hug3  meinte  anderseits,  dass  diese  Schriften  vom  Anfange  an  in 
der  syrischen  Übersetzung  gestanden  hätten,  und  dass  sie  nachher 
allmählich  wegfielen,  aber  dies  scheint  mir,  trotz  Hilgenfeld's  Bei- 
stimmung, völlig  undenkbar. 

So  weit  unsere  Kenntnisse  reichen,  gibt  es  vier  syrische  Über- 
setzungen4, oder,  wie  ich  lieber  sagen  würde,  gibt  es  eine  einzige 
syrische  Übersetzung,  die  verschiedentlich  umgearbeitet  wurde;  denn 
es  lässt  sich  schwer  denken,  dass  die  späteren  Formen  frei  ent- 
standen sind,  ohne  dass  ihre  Anfertiger  von  der  früheren  Arbeit 
etwas  wussten.  Von  den  vier  Formen  scheint  die  späteste  die 
Philoxenisch-Heraklensische  zu  sein,  die  sich  allmählich  in  zwei  der 
Zeit  nach  ein  Jahrhundert  auseinander  fallende  Bearbeitungen 
scheidet.  Eine  andere  Form,  die  wir  die  Palästinische  nennen, 
scheint  ein  wenig  älter  zu  sein.  Die  übrig  bleibenden  zwei  Formen 
sind  die  Peschitta  und  die  Alt-Syrische,  über  deren  Verhältnis, 
chronologisches  wie  litterarisches,  zu  einander  lebhaft  gestritten  wird, 
indem  die  einen  die  alt-syrische  Übersetzung  voranstellen  und  die 
Peschitta  eine  Abwandlung  derselben  sein  lassen,  während  andere 
die  Peschitta  für  die  älteste  Übersetzung  und  die  alt-syrische  für 
eine  unmassgebliche  Überarbeitung  der  Peschitta  halten.  Ich  masse 
mir  kein  endgiltiges  Urteil  an  und  bin  vollständig  bereit  alles 
was  sicher  bewiesen  wird,  sofort  anzuerkennen.  Vorderhand  neige 

»  Chrysostomus,  Swoyiq,  in  Migne,  Patr.  Gr.  Bd.  56,  Sp.  317;  —  vgl  auch 
das  Vorwort  Montfaucon's  zu  dieser  Schrift,  Sp.  307—309,  worin  er  erklärt,  das» 
diese  Bucher  nicht  angeführt  werden. 

2  Kosmas,  Topogr.  Chr.  Buch  7;  Migne,  Patrol.  Gr.  Bd.  88,  Sp.  373 B  [292]: 
erepot  Se  xal  zip  'laxwpov  oi-v  xalq  övol  ravtaiq  [1  Pe  und  1  Io]  Sixovtai'  trepoi 
6h  Ttäoaq  dfyovTar  7t«pa  Sipoiq  dt,  el  fiij  ai  XQÜq  fiövai  al  ngoysypa/xfitrai  oty, 
tvQioxovxar  Xiym  6i/,  *Iax6)fiov  xal  IHtqov  xal  'Iwdvvov'  al  a'/.Xai  yap  ofae 
xeTvrai  nag  avtoZq.  —  Vgl.  noch  besonders  zur  Apokalypse  die  Abhandlung  von 
Isaac  H.  Hall,  „The  Syriac  apocalypse",  Journal  of  the  socieiy  of  biblieal  Utera- 
ture  and  exegtsis  .  .  .  for  June  and  Deeeitiber  1882,  Middleton,  Connecticut  1883, 
S.  134—151,  —  und  John  Gwynn,  wie  unten,  S.  507,  Anm.  2. 

»  Hag  (wie  oben,  S.  479,  Anm.  1),  4.  Ausg.  1  Teil,  S.  3C2— 309,  §§  64. 

*  Wir  können  nichts  Bestimmtes  sagen  über  die  Übersetzung,  oder  besser 
Überarbeitung  der  Übersetzung,  die  Rabülä,  ein  Bischof  von  Edessa  und  ein 
Freund  des  Cyril  von  Alexandrien,  am  Anfange  des  fünften  Jahrhunderts  machte; 
vgl  Wright  (wie  oben,  S.  487,  Anm.  1),  S.  825  a. 


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1.  Östliche.  (1.)  Syrische. 


ich  zu  der  Ansicht,  dass  das  Neue  Testament  schon  im  zweiten 
Jahrhundert  ins  Syrische  ubersetzt  wurde,  und  dass  die  alt-syrische 
die  älteste  Vertreterin  des  syrischen  Textes  ist,  die  wir  kennen. 
Ich  halte  es  auch  nicht  für  ausgeschlossen,  vorausgesetzt  dass  der 
Ausdruck  damals  auf  irgend  einen  syrischen  Text  angewendet 
wurde,  dass  diese  alt-syrische  Form  ihrer  Zeit  „Peschitta"  hiess. 
Das  aber,  was  heute  den  Namen  „Peschitta"  führt,  betrachte  ich  als 
eine  Überarbeitung  des  alt-syrischen  Textes,  wie  sie  leicht,  nach 
der  Vermutung  Westcott's  und  Hort's,  um  die  Mitte  des  dritten 
Jahrhunderts  hat  entstehen  können.  Aus  diesem  Grunde  nehmen 
wir  bei  der  Besprechung  der  einzelnen  Formen  der  syrischen  Über- 
setzungen, a.  die  Alt-Syrische;  —  b.  die  Peschitta;  —  c  die  Palä- 
stinische-, —  und  d.  die  Philoxenisch-Heraklensische,  in  dieser  Reihen- 
folge vor. 

Zum  Schlüsse  nur  die  Bemerkung,  dass  ich  mit  niemand  eifrig 
streiten  werde,  der  meint,  dass  eine  der  späteren  Formen  oder  alle 
wirklich  völlig  selbständige  Übersetzungen  sind.  Ich  glaube,  es 
kommt  bei  Erörterungen  darüber  recht  wenig  heraus. 

a.  Ak-Syrxsche  Übersetzung.  Diese  alt-syrische  Übersetzung  wurde 
zuerst  in  den  vierziger  Jahren  dieses  Jahrhunderts  in  einigen 
Bruchstücken  der  Evangelien  entdeckt  Diese  Bruchstücke  (siehe 
unten,  S.  507)  fand  William  Cureton1  unter  den  Handschriften,  die 
das  British-Museum  im  Jahre  1842  aus  dem  Kloster  der  Maria  der 
Gottesgebärerin  in  der  Nitrischen  Wüste  erhalten  hat,  und  es 

1  Coreton,  Remains  of  a  very  antietä  recension  of  the  four  gospels  in  Syriac, 
hitherto  ttnknoum  in  Europe,  London  1858;  —  Heinr.  Ewald,  Oöttinoische  gelehrte 
Anzeigen,  Gottingen  1858,  Bd.  3,  8.  1712-1716,  und  Jahrbücher  der  Biblischen 
Wissenschaft,  IX.  1857—1859,  Güttingen  1858  ,  8.  69-87;  —  [J.  P.  N.  Land,] 
„Dr.  Cureton's  Syriac  gospels",  Journal  of  sacred  literature  and  biblical  record, 
London  Bd.  8,  1858,  Nr.  15,  Okt.  S.  140—160  (s.  auch- 216— 222);  -  S.  P.  Tre- 
gelles,  „Dr.  Cureton's  Syriac  Gospels",  daselbst  1859,  Jan,  Nr.  16,  S.  407—412; 
s.  auch  8.  461-467,  und  W.  W.  [William  Wright?],  Bd.  10,  1859,  Nr.  19,  Okt., 
S.  154.  155,  und  B.  H.  C.  [Cowper?],  1860,  Nr.  20,  8.  377.  378,  und  Lagarde,  Ge- 
sammelte Abhandlungen,  Leipzig  1866,  S.  91,  Anna.;  —  Christian  Hermansen,  Dis- 
putatio  de  codice  evangeliorum  Syrütcn,  a  Ctiretono  tgpis  descripto,  Kopenhagen 
1859  (S.  3—31  im  akademischen  Programm  zum  5.  Dez.);  —  Le  Hir,  Etüde  sur 
une  ancienne  version  eyriaque  des  ivangiles,  Paris  1859;  —  Joseph  Perles,  Mcle- 
iemata  Peschiithoniana.  Dissertatio  inauguralis,  Breslau  1859  (55  S.);  —  Johannes 
(ans  Versehen  dort  H.)  Gildemeister,  „Ueber  den  Titel  des  Matthaeuis  in  Curetons 
syrischen  Evangelien",  Zeitschrift  der  Deutschen  morgenländischen  Oesellschaft, 
Bd.  13  (Leipzig  1859),  8.  472—475;  —  Gerrit  Wildeboer,  De  waarde  der  syrische 
evangelien  door  Cureton  ontdekt  en  uitgegeten.  Acade misch  proefsckrift.  (Eene 
bijdrage  tot  de  geschiedenis  von  het  ontstaan  der  syrische  Bijbelvertalingen) ,  Lei- 
den 1880;  —  B&thgen,  siehe  oben,  S.  487,  Anm.  1;  —  William  Wright,  Cata- 
logue  of  Syriac  MS8.  in  the  British  Museum,  1.  Teil,  London  1870,  Nr.  cxix, 
S.  73,  und  3.  Teil,  1872,  Vorwort,  8.  xvi,  Anm.  *. 


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490  A.  Urkunden.  III.  Überseteungen. 

gehören  noch  dazu  drei  Blatt1  in  der  Berliner  Königlichen  Biblio- 
thek, die  Heinrich  Brugsch  aus  dem  Osten  brachte.  Die  Handschrift, 
aas  der  diese  Bruchstücke  stammen,  scheint  vom  fünften  Jahrhundert, 
vit-ileicht  zwischen  450  und  470,  zu  sein.  Diesen  wenigen,  83  (von  88), 
Blättern,  die  Cureton  schon  im  Jahre  1848  druckte  und  vielen 
Gelehrten  zugänglich  machte,  erst  aber  im  Jahre  1858  wirklich 
herausgab,  kamen  fünfzig  Jahre  später  178  Blätter  hinzu,  die  eine 
englische  Dame,  Frau  Agnes  Smith  Lewis,  in  Begleitung  ihrer 
Schwester  Frau  Margaret  Dunlop  Gibson,  im  Katharinen-Kloster  auf 
dem  Sinai  entdeckte,  und  die  die  ganzen  Vier  Evangelien  abgesehen 
von  etwa  acht  Seiten  enthalten. 

Die  Curetonfschen  Bruchstücke  erregten  viel  Aufmerksamkeit 
und  ihre  Entstehung  und  kritischen  Beziehungen  wurden  in  recht 
verschiedener  Weise  erklärt. 

Rödiger  meinte,  diese  Übersetzung  wäre  unter  den  Ost- 
Syrern  entstanden  und  später  durch  diejenige  der  West-Syrer  ver- 
drängt, was  nicht  schlecht  zu  der  sonst  vorkommenden  Ansicht 
passt,  dass  •  die  syrische  Übersetzung  in  Edessa  hergestellt  wurde 
und  in  Antiochien  überarbeitet  Der  Text  schien  einen  alten  Hauch 
zu  haben,  als  ob  zu  einer  Zeit  geschrieben,  ehe  die  Kritiker  wach- 
geworden waren,  zu  einer  Zeit,  in  der  man  unbehelligt  jetzt  etwas 
auslassen,  jetzt  etwas  zusetzen,  jetzt  etwas  umändern  konnte.  So 
alt  wäre  sie  freilich  nicht,  wenn  der  geistreiche  Abb6  Martin2 
recht  hätte  mit  seiner  Erzählung  über  Jakobus  von  Edessa  (f  709), 
der  diese  Übersetzung  als  einen  ersten  Versuch  „comme  sa  these 
ponr  le  doctorat  en  täcriture  Sainte"  gemacht  haben  sollte;  aber 
diese  Erzählung  war  die  reinste  Erfindung,  „um  seine  Zuhörer 
anzuspornen",  und  sie  stimmte  in  keiner  Weise  mit  der  Geschichte  oder 
mit  dem  Thatbestande  überein.  Jedermann  gab  zu,  dass  der  Text  mit 
den  ältesten  griechischen  und  lateinischen  Handschriften  überein- 
stimme, und  besonders  mit  den  sogenannten  „westlichen1'  Zeugen3, 
wie  denn  auch  Westcott  und  Hort  der  Ansicht  waren,  dass  der 
Text,  aus  dem  die  früheste  syrische  Übersetzung  gemacht  wurde, 
grösstenteils  ein  westlicher  war,  dass  aber  bei  der  immerwährenden 
Abschrift  neuer  Exemplare  allmählich  einige  alexandrinische  und 

«  Die  Berliner  Bruchstücke  Jo  737-8,19  Lk  15,22—16,12  17,1—23  wurden 
von  Emil  Rödiger,  Monatsbericht  der  König l.  Preussisehen  Akademie  d.  Wissensch, 
zu  Berlin,  1872,  S.  557—659  und  1—6  herausgegeben;  und  dann  von  neuem  ab- 
gedruckt von  William  Wright,  Fragments  of  the  Curetonian  gospels.  Only  one 
kundred  copies  printed  for  private  circulation,  London  [1872]. 

»  J.  P.  P.  Martin  (wie  oben,  S.  487,  Anm.  1),  S.  163—168. 

»  Vgl  TiBchendorf,  Deutsche  Zeitschrift  für  christliche  Wissenschaft,  Berlin 
1856,  Nr.  2.  3,  8. 14  und  17,  und  Tregelles  bei  Smith  (wie  oben,  8.  479,  Anm.  1), 
8.  3392. 


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1.  östliche.  (1.)  Syrische. 


491 


andere  Lesarten  in  den  Text  aufgenommen  worden  waren.  Daher 
stammt  denn  die  weniger  reine  Form,  die  wir  jetzt  in  dem  alt- 
syrischen  Text  vor  Augen  sehen.  Tischendorf  hielt  es  für  wahr- 
scheinlich, dass  dieser  Text  um  die  Mitte  des  zweiten  Jahrhunderts 
entstand,  und  Isaac  H.  Hall  war  derselben  Meinung1.  John 
B.  Crowfoot  glaubte,  dass  Afraates  (336—345)  gerade  diesen  Text 
benutzt  hatte2.  Zahn  (s.  oben,  S.  487,  Anm.  1)  leugnete,  dass 
Afraates  etwas  von  einer  syrischen  Übersetzung  der  Evangelien 
wusste,  ausser  Tatian's  Harmonie.  Baethgen  erkannte  die  Ver- 
wandtschaft zwischen  dem  Texte  des  Afraates  und  dem  Cureton- 
schen  Texte,  behauptete  aber,  —  a.  dass  Tatian  zu  allererst  die 
Harmonie  der  Evangelien  gemacht  habe,  und  zwar  auf  Syrisch,  — 
b.  dass  die  harmonistischen  Lesarten,  die  verkürzten  Stellen,  die 
sogenannten  alexandrinischen  Lesarten,  die  weniger  genaue  mehr 
paraphrastische  Art  des  Ganzen,  und  der  dogmatische  Charakter 
des  Cureton'schen  Textes  zeigten,  dieser  sei  jünger  als  Tatian's 
Harmonie;  —  und  e.  dass  die  Evangelien  selbst  nicht  vor  etwa  dem 
Jahre  250  ins  Syrische  übersetzt  wurden. 

Das  Jahr  1892  vennehrte  das  Material  für  diese  alt-syrische 
Form  des  Textes  durch  die  grossartigen  Entdeckungen  von  Frau 
Agnes  Smith  Lewis  und  Frau  Margaret  Dunlop  Gibson  in  dem 
Katharinenkloster  auf  dem  Berge  Sinai.  Eine  alte  Handschrift, 
deren  Blätter  fast  alle  aneinander  klebten,  wurde  unter  vielen 
anderen  im  Februar  1892  vom  Bibliothekar  Galaktion  Frau  Lewis 
gezeigt  Sie  bemerkte  sofort,  dass  die  Handschrift  überschrieben 
war,  und  dass  die  spätere  Schrift  ein  Martyrologium  war,  und  zwar 
heiliger  Frauen,  während  die  ältere  Schrift  viel  aus  den  drei  ersten 
Evangelien  enthielt;  keine  Seite  aus  dem  vierten  Evangelium  fiel 
ihr  dabei  in  die  Augen.  Darauf  hat  sie  unter  Beihilfe  ihrer  Zwillings- 
Schwester  Frau  Gibson  die  ganze  Handschrift  photographirt  und 

1  L  H.  Hall  bei  Sohaff-Herzog,  A  religio**  eneyelopaedia,  New  York,  B<L  3 
(1884),  „Syriac  literature",  S.  2286  a. 

*  Crowfoot  übersetzte  die  Bruchstücke  ins  Griechische  zurück,  um  zu  zeigen, 
welcher  griechische  Text  als  Vorlage  gedient  hatte:  Fragmente  evangdica,  Teil  1 
[Cambridge],  1870,  Teil  2,  1872,  aber  die  Arbeit  gelang  nicht  sehr  gut,  vgl 
R.  Payne  Smith,  The  Academy,  London  1870,  15.  Dez.  1872,  15.  Dez.  oder  Bd.  2, 
8.  63,  Bd.  3,  8.  470.  Crowfoot  bespricht  die  Anführungen  des  Afraates,  Teil  1, 
8.  5,  und  weist  auf  folgende  Stellen  hin:  Mt  6,19  7,16  15,8  21,44  23,25 
Joh  1,14  Lk  3,6  12,11  19,44  23,43.  —  Friedrich  Bathgen  übersetzte  sie 
wieder  ins  Griechische:  Evangelienfragmente.  Der  griechische  Text  des  Cureton- 
schen  Syrers  tcieder  hergestellt,  Leipzig  1885.  Eine  solche  Rückübersetzung  nützt 
der  Textkritik  wenig,  wenn  sie  nicht  äusserst  sorgfältig  angewendet  wird.  Was 
man  braucht,  ist  eine  kritische  Abhandlung  über  die  einzelnen  Stellen.  Vgl 
auch  Henry  M.  Harman,  Oureton's  fragmente  of  Syriac  gospels"  Journal  of  the 
Society  of  Biblical  IMerature  and  Exegesis,  Boston  1885,  Jun.-Dez.,  S.  28-48. 

3Ü 


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492 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


die  Photographien  mit  nach  Hause,  nach  Cambridge,  England,  getragen. 
Im  Juli  1892  erklärten  die  von  den  Damen  zu  Rate  gezogenen 
Herren  Robert  L.  Bensly  und  F.  Crawford  Burkitt,  dass  die  Blätter 
einen  der  Curetonischen  Übersetzung  verwandten  Text  enthielten, 
und  man  ging  mit  um  so  grösserem  Eifer  an  die  Arbeit  der  Ent- 
zifferung. Bis  zum  Winter  wurden  etwa  dreissig  Seiten  entziffert, 
und  früh  im  Jahre  1893,  vom  8.  Februar  bis  zum  20.  März,  brachten 
Frau  Lewis,  Frau  Gibson,  Herr  und  Frau  Bensly,  Herr  und  Frau 
Burkitt,  und  Herr  J.  Rendel  Harris  im  Katharinen-Kloster  vierzig 
Tage  zu,  in  gelehrter  Arbeit  Die  drei  Herren  schrieben  den  alten 
Text  ab  und  die  Damen  Lewis  und  Gibson  machten  Kataloge  der 
syrischen  und  arabischen  Handschriften  oder  schrieben  andere 
Bücher  ab.  Leider  zwang  die  Arbeit  an  der  Universität  die  Herren 
und  deswegen  die  Gesellschaft  dazu,  die  Arbeit  nach  Besorgung  von 
etwa  vier  Fünfteln  der  Abschrift  abzubrechen.  Auf  Grund  dieser 
Arbeit  erschien:  The  four  Gospels  in  Syriac  transcribed  from  the  Sinaitic 
palimpsest  by  the  lote  R  L.  Bensly  and  by  J.  R  Harris  and  by  F.  C.  Bur- 
kitt  with  an  introduction  by  A.  S.  Lewis,  Cambridge  1894.  XLVI 
(wirklich  XL VIII),  [2]  318  S.  Quart  Jeder  Abschreiber  setzte  seinen 
Namen  unten  auf  die  von  ihm  geschriebenen  Seiten,  wobei  zu 
bemerken  ist,  dass  Bensly  und  Burkitt  so  weit  wie  möglich  sich 
gegenseitig  durch  Nachvergleichung  kontrollirten,  während  Harris  sich 
weigerte  seine  Arbeit  kontrolliren  zu  lassen.  Das  Vorwort  von  Frau 
Lewis  ist  Oktober  1894  datirt  Bald  darauf  erschien  eine  englische 
Übersetzung:  A  transkUion  of  the  Four  Gospels  from  the  Syriac  of  the 
Sinaitic  palimpsest  by  A.  S.  Lewis,  London  und  New  York  1894. 
XXXVI,  [4],  239  S.  Duodez.  Das  Vorwort  ist  vom  Dezember  1894. 
Einiges  ergänzte  Burkitt  aus  neueren  Photographien,  die  Frau  Lewis 
gemacht  hatte.  Doch  konnte  man  die  Verkürzung  der  Arbeit  auf 
dem  Sinai  nicht  aus  den  Photographien  allein  gut  machen.  Daher 
war  eine  neue  Reise  notwendig,  und  Frau  Lewis  und  Frau  Gibson 
haben  im  Februar  und  März  1895  achtundzwanzig  Seiten,  die 
unvollkommen  waren,  genau  gelesen  und  mit  einer  vollständigen 
Übersetzung  nebst  allerlei  Addenda  veröffentlicht:  Some  pages  of  the 
Four  Gospels  re-transcribed  from  the  Sinaitic  palimpsest  with  a  translaüon 
of  the  whole  text  by  A.  S.  Lewis,  London  1896.  XXIII,  (1),  144,  139  8. 
Quart  Die  neugewonnenen  oder  die  korrigirten  Worte  sind  blau 
gedruckt  und  zeigen  wie  viel  (bisweilen  fast  eine  ganze  Spalte) 
wir  diesem  Besuche  schulden. 

Die  Erörterungen  über  die  einschlagenden  Fragen  wurden  auf 
Veranlassung  der  neuen  Funde  immer  eifriger  gepflegt,  doch  hat 
keine  besondere  Verschiebung  in  den  Ansichten  stattgefunden.  Meine 
eigene  Meinung  habe  ich  teilweise  schon  ausgesprochen.  Ob  Tatian 
seine  Harmonie  syrisch  geschrieben  hat,  oder  ob  er  sie  zuerst 


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1.  östliche..  (1.)  Syrische. 


493 


griechisch  herausgegeben  hat,  will  ich  nicht  bestimmen.  Ob  er  sie 
auf  eigene  Faust,  sei  es  beim  ersten  Entwurf  oder  sei  es  nachträg- 
lich, syrisch  übersetzt,  oder  ob  er  eine  vorhandene  syrische  Über- 
setzung benutzt  hat,  will  ich  auch  nicht  entscheiden.  Ich  meine, 
dass  die  alt-syrische  Übersetzung  nicht  weit  von  der  Zeit  Tatians, 
vielleicht  sogar  vor  seiner  Zeit,  entstanden  ist  Dass  seine  Harmonie 
einen  Einfluss  auf  die  etwa  schon  vorher  entstandene  Übersetzuog 
ausüben  konnte,  ist  nicht  nur  denkbar,  sondern  sogar  wahrscheinlich, 
obschon  man  dann  eher  eine  Einwirkung  der  Übersetzung  auf  seine 
Harmonie  erwarten  würde.  Würde  es  aber  bewiesen,  dass  die  alt- 
syrische  Übersetzung  wirklich  nacbtatianisch  wäre,  so  konnte  sie 
immerhin  noch  im  zweiten  Jahrhundert  entstehen,  und  es  ist  kaum 
nötig  zu  sagen,  dass  im  letzteren  Falle  der  Einfluss  der  Harmonie 
auf  die  Gestaltung  des  Textes  fast  selbstverständlich  wäre. 

b.  Die  Peschitta.1  Was  Peschitta  heisst,  was  das  Wort  als  Name 
einer  Übersetzung  sagen  soll,  wissen  wir  nicht  genau.  Das  Wort 
hat  die  Bedeutung  „Einfach".  Es  kommt  in  Handschriften  des 
neunten  und  zehnten 2  Jahrhunderts  vor,  wie  Nestle  sagt,  zuerst  bei 
Moses  bar  Kephas,  der  913  starb.3  Auf  eine  Übersetzung  ange- 
wendet scheint  es  „die  Gebräuchliche  oder  die  Vulgata"  zu  heissen, 
und  zuerst  für  die  ältere  aus  dem  Hebräischen  gelesene  syrische 
Übersetzung  des  Alten  Testamentes  benutzt  worden  zu  sein,  im 
Gegensatz  zu  der  späteren  aus  der  Septuamnta  geflossenen  Über- 
setzung. Später  scheint  der  Name  auf  die  Übersetzung  des  Neuen 
Testamentes  übertragen  worden  zu  sein,  die  mit  jener  „Vulgata" 
des  Alten  Testamentes  verbunden  war.4  Das  Verhältnis  des  jetzt 

1  Vgl  Joh.  Wilh.  Reosch,  Syrus  interpres  cum  fönte  N.  T.  Qraeeo  coüatus, 
Leipzig,  1741  (S.  384);  —  Qlouoester  Ridley,  De  Syriacarum  Novi  Foederis  ver- 
»in num  indole  aioue  usu  disaertatio  Philoxenianam  cum-  Simnlici  e.  duobus  r>er- 
veiustis  codd.  mss.  ab  Amida  transmissis  conferente  G.  R.  London  1761,  wieder 
abgedruckt  aus  der  Bibliothek  und  mit  Anmerkungen  des  J.  D.  Michaelis,  bei 
Joh.  Jak.  Wetstein,  Libelli  ad  crisin  etc.  heraosg.  durch  Joh.  Sal.  Semler,  Halle 
1766,  S.  247—339;  —  Nie.  Wiseman,  Horn»  Syriaeae,  Rom  1828;  —  Job.  Wichel- 
haus, De  Novi  Thstamenii  versione  Syriaoa  antiqua  quam  Peschitho  voeant  libri 
quattuor,  Halle  1850;  —  auch  Richard  Jones,  Textus  evangeliorum  versionis  sim- 
pticis  Syriaeae  col latus  cum  duobus  codieibus  manuscriptis  bihliothecae  Bodleianae, 
Oxford  1805;  —  Joh.  Dav.  Michaelis*,  Ourae  in  versionem  Syriaeam  actuum 
apostolicorum.  Cum  mmectariis  eritieia  de  indole,  eognotionibus  et  usu  versionis 
Syriaeae  tabularum  Novi  Foederis,  Göttingen  1755;  —  Conr.  Ludw.  Ern.  Lohlein, 
Syrus  epütolae  ad  Evhesios  interpres,  in  causa  crüica  dermo  examinatus ,  Er- 
langen 1835. 

8  Theodor  Noeldeke,  Zeitschrift  der  Deutschen  morgenländischen  Gesellschaft 
1878,  8.  589;  —  Nestle,  Literarisches  Centraiblatt,  1879,  Nr.  36,  Sp.  1148. 
*  Nestle  (wie  oben,  S.  487,  Anm.  1),  S.  169—170. 
«  Vgl  Tregelles  bei  Hörne  (wie  oben,  S.  479,  Anm.  1),  &  258.  259. 

32 


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•194 


A.  Urkunden-   IIL  Übersetzungen. 


„Peschitta"  genannten  Textes  zu  dem  Alt-Syrischen  Texte  wird  mit 
der  fortschreitenden  Vergleichung  und  Herausgabe  der  syrischen 
Handschriften  ohne  Zweifel  aufgehellt  werden.  Meiner  Meinung 
nach  ist  es  wahrscheinlich,  dass  die  syrische  Übersetzung  im  zweiten 
Jahrhundert  entstanden  und  in  der  alt-syrischen  Form  existirend, 
dann  oder  bald  darauf  Peschitta  hiess,  obschon  dies,  wie  ich  zu 
bemerken  bitte,  rein  Theorie  ist.  Diese  alte  Form  war  aber  zu  derb 
und  zu  wenig  abgeschliffen  für  die  fortschreitende  Zeit  und  wurde 
nach  späteren  griechischen  Handschriften  umgearbeitet,  so  dass  sie 
schliesslich  teilweise  mit  älteren  teilweise  mit  jüngeren  Zeugen  über- 
einstimmt K  Ich  halte  die  Darstellung  von  Westcott  und  Hort 2  für  die 
wahrscheinlichste,  nämlich,  dass  die  Gewalthaber  oder  die  Lehr- 
vorsteher in  der  syrischen  Kirche  bestellten  oder  wenigstens  be- 
günstigten die  Überarbeitung  des  alten  gebräuchlichen  Textes,  und  dass, 
sobald  die  neue  Form  des  Textes  fertig  war,  die  Mehrzahl  der  alten 
Handschriften  vernichtet  wurde,  so  dass  wir  heute  nur  durch  Zufall,  wie 
Menschen  sagen,  die  eine  oder  die  andere  einmal  auftreiben.  Nach 
der  Meinung  dieser  Gelehrten  wurde  der  griechische  Text  nach  der 
Mitte  des  dritten  Jahrhunderts  oder  am  Anfange  des  vierten  Jahr- 
hunderts vielleicht  durch  Lucian,  der  312  starb,  in  Antiochien  neu- 
bearbeitet, und  darauf,  sei  es  in  Edessa  sei  es  in  Nisibis  sei  es  sogar 
in  Antiochien,  die  syrische  Übersetzung  nach  denselben  Normen 
oder  einfach  nach  der  Norm  des  neubearbeiteten  griechischen  Textes 
auch  neubearbeitet  Sie  sind  nicht  der  Ansicht,  dass  eine  ähnliche 
Bearbeitung  des  syrischen  Textes  um  die  Mitte  des  vierten  Jahr- 
hunderts, nach  der  Norm  der  von  ihnen  angenommenen  zweiten 
Bearbeitung  des  griechischen  Textes  stattfand. 

Assemani  und  Wiseman  meinten  sie  hätten  in  gewissen  Hand- 
schriften eine  Version  gefunden,  die  mit  dem  Namen  „Karkaphen- 
sisch"  zu  belegen  sei.  Die  Handschriften  stammten  aus  dem  Karka- 
phgthä-  oder  Kalvarien-Kloster  im  Dorfe  Maghdal  oder  Mijdal  bei 
Eesh-ainä  oder  Ras-ain,  dessen  Mönche  Karkäphaye  hiessen.  Aber, 
diese  Karkaphensischen  Handschriften  bieten  keine  neue  Version 
sondern  nur  den  gewöhnlichen  Text  und  einen  kritischen  Apparat 
nach  Art  der  jüdischen  Massora  mit  allerlei  Bestimmungen  über 
Grammatik,  Rechtschreibung,  Interpunktion,  und  mit  Lesarten  aus 
syrischen  Handschriften  (im  A.  T.  aus  dem  griechischen  Texte  der 
LXX),  aus  der  heraklensischen  Übersetzung,  und  aus  kirchlichen 
Schriftstellern.  Die  Beschreibung  erinnert  sofort  an  die  kritischen 
Ausgaben  des  griechischen  Neuen  Testaments  im  19.  Jahrhundert. 

»  Vgl.  Tregelles  bei  Smith  (wie  oben,  S.  479,  Anm.  1),  S.  3389.  3390.  Auch 
Bäthgen  (wie  oben,  S.  487,  Anm.  1). 

a  Weutcott-Hort,  N.  T.  [Bd.  2],  Inirod.  §  118.  188—190. 


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1.  östliche.   (1.)  Syrische. 


493 


Man  vermutet,  dass  Jakob  von  Edessa,  der  etwa  im  Jahre  708  starb, 
der  Urheber  des  Werkes  war.1 

Die  Pe3cbitta-t)bersetzung  wurde  zuerst  um  die  Mitte  des  sech- 
zehnten Jahrhunderts  in  Wien  herausgegeben,  aber  die  Anregung 
dazu  rührte  vom  Osten  her.  Der  jakobitische  Patriarch  von 
Antiochien,  Ignatius,  schickte  einen  Priester  aus  Mesopotamien, 
Moses  Marden  („Meredinaeus") 2,  nach  dem  Westen,  um  einen  Gönner 
zu  finden,  der  die  Kosten  der  Drucklegung  des  syrischen  Neuen 
Testamentes  übernehmen  würde.  Moses  suchte  umsonst  in  Rom  und 
in  Venedig,  traf  aber  in  Wien  den  Mann,  den  er  suchte,  in  dem 
aufgeweckten,  freigebigen,  und  sogar  des  Syrischen  kundigen  kaiser- 
lichen Kanzler  Johannes  Albert  Widmanstadt  Moses  und  Widman- 
stadt  besorgten  auf  Kosten  des  Kaisers  die  Ausgabe  des  Textes 
aus  den  Handschriften3,  die  ihnen  zu  Gebote  standen4.   Der  Band 

1  Vgl  J.  P.  P.  Martin,  „Tradition  Korkaphienne  ou  la  Massore  chez  les 
Syriens",  Journal  asiatique,  Paris  1869,  Okt-Nov.  S.  246-379,  und  „notea  mar- 
ginales" S.  19,  4  Nachbildungen,  5  Tafeln.  Man  findet  diese  „Karkaphensische 
Massora"  in  sechs  Handschrillen:  Rom,  Vat.  Syr.  152  vom  Jahre  9S0;  Barber. 
VII,  62;  —  Pari*,  Nat  Syr.  142;  —  London,  Brit  Mus.  Rieh.  7183,  Add.  12178 
(N.  T.  17162).  Lond.  Brit  Mus.  Add.  12138  vom  Jahre  899  ist  von  derselben 
Art,  ist  aber  von  chaldäiach-nestorianischem  Ursprung  und  nicht  karkaphenBisch. 
Vgl  Georg  Hoffmann,  Opuscula  Nestoriana,  Kiel  1880;  ausser  verschiedenen  Bei- 
tragen zur  syrischen  Rechtschreibung  und  Interpunktion  stehen  dort:  S.  85 — 122 
„anonymi  interpretatio  vocum  difficilium  biblicarum",  S.  122—163  „anonyini 
scholia  biblica".  Vgl  auch  Gwilliam  (wie  oben,  S.  487,  Anm.  1);  -  Wright  (wie 
oben  S.  487,  Anm.  1)  S.  826  ab. 

2  Ober  Moses  Marden  and  die  Wiener  Ausgabe  vgl  Andreas  Müller,  Disser- 
tationen duae.  de  Mose  Mardeno,  una;  de  Syriacis  librorum  sacrorum  versionibus 
deque  Viennensi  Antiocheni  textus  Novi  Testamenti  editümc,  altera,  „Coloniae 
Brandenburgicae",  1073,  auch  Symbolae  Syriacae,  Berlin  [1673],  und  Opuscula 
iionnulla  orientalia,  Frankfurt  an  der  Oder  1695,  wo  man  Briefe  von  Moses  aus 
dem  Jahre  1553  findet 

»  Mose«  brachte  mit  nach  dem  Westen  eine  in  der  Stadt  Mozal  am  Tigris- 
Flusse  geschriebene  Handschrift  des  Neuen  Testamentes;  vgl  Andreas  Masius. 
Grammaiica  linguae  Syriacae,  Antwerpen  1573  (Biblia  Polyglotta  Anhcerpiensia, 
Bd.  7,  die  vierte  Reihe  von  Seiten  vom  Ende  des  Bandes),  S.  4.  Ausserdem 
hatte  Widmanstadt  eine  Abschrift  von  zwei  Handschriften,  von  denen  eine  einem 
Augustiner  Mönch  Theseus  Ambrosius  gehörte,  der  früher  Widmanstadt  zum  Be- 
treiben des  Syrischen  angespornt  hatte.  Die  andere  gehörte  Lactantius  Ptolemaeus. 
Ist  es  möglich,  dass  beide  aus  einer  Vorlage  herrührten? 

4  Wilhelm  Postell  ist  kaum  dabei  zu  nennen.  Er  verliess  Wien  schon  im 
Mai  1554,  aus  Furcht  vor  seinen  Feinden,  und  scheint  an  der  Grenze  von  Venedig 
ermordet  worden'  zu  sein,  wie  Widmanstadt  in  seinem  Vorwort  erzahlt.  Ich  habe 
früher  auch  auf  einen  Johannes  Lucretius  hingewiesen ,  den  Müller,  S.  30.  33  b, 
erwähnt  (siehe  auch  die  zwei  letzten  Zeilen  des  Gedichtes  von  Philipp  Gundel 
am  Ende  des  Buches),  aber  mein  gelehrter  Freund  Nestle  erzählt  mir,  dass  dies 
nur  der  sogenannte  „humanistische  Name"  für  Widmanstadt  ist;  vgl  Jos.  Perles, 
Beitrüge  zur  Geschichte  der  hebräischen  und  aramäischen  Studienr  München  1884, 
Gregory,  Textkritik.  32* 


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496 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


erschien  im  Jahre  1555  in  vier  Teilen1:  Evv  Paul  Apg  Kath  (Jak 
1  Pe  1  Jo).    Der  Text  scheint  genau  nach  den  Handschriften 

S.  199:  „LucretiuB  a  Leonsperga".  Perlee  hat  Unrecht  in  der  Behauptung,  does 
„Leonsberg*'  nicht  weit  von  Nellingen,  Widmanstadfs  Geburtsort,  liegt.  Wid- 
manstadt  wird  so  genannt  nach  seiner  Frau  Anna  von  Leonsperg.  Anna  selbst  war 
ein  uneheliches  Kind  des  Herzogs  Ludwig  von  Baiern  und  erhielt  ihren  Namen 
von  dem  Landhaus  des  Herzogs  in  Leonsperg,  etwa  29  Kilometer  von  Straubing. 

>  Liber  Sackosancti  Evangejji  De  Iesu  Christo  Domino  &  Deo  nostro. 
Reliqua  hoc  Codice  comprehensa  pagina  proxima  indicabit.  DIV.  FERDINAXDI 
ROM.  IMPER  ATORIS  designati  iuesu  et  liberalitate,  charactertbus  et  lingua 
Syra,  IESU  CHRISTO  vernanda,  Divino  ipsius  ore  eonsecrata,  et  ä  loh.  Evan- 
f/elista  Hebraica  dieta,  Scriptorio  Prelo  diligenter  Expressa.  —  Dies  ist  der  Titel. 
Darauf  folgt  das  Blatt,  das  vorn  den  Rechtechutz  für  die  Schrift  und  für  den 
Band  tragt,  und  hinten  das  Inhaltsverzeichnis.  Darauf  folgen  dreiundzwanzig 
nicht  numerirte  Blätter  mit  Widmanstadfs  Widmung  an  den  Kaiser.  Dann 
bringen  drei  Blatt  eine  Anmerkung  über  die  Ausgabe  und  „de  erratis  typo- 
graphicis  in  quatuor  evangelistis  emeudandis",  und  über  vier  mit  einem  Stern 
versehene  Stellen,  an  denen  der  syrische  Text  von  dem  gewöhnlichen  griechi- 
schen abweicht,  nämlich  Mt  10,8  vexgov*;  iyeipexe,  27,35  lässt  SWa  nXijQ  .  .  . 
xh'iifov  weg,  Lk  22  lässt  Verse  17  und  IS  weg,  Joh  lässt  den  Abschnitt  Über  die 
Ehebrecherin  weg.  Darauf  beschreibt  ein  Blatt,  wie  Matt  „ad  duo  vetustissima 
exeniplaria"  gedruckt  wird.  Endlich  erscheinen  auf  129  numerirten  Blättern  die 
Vier  Evangelien,  worauf  elf  nicht  numerirte  Blätter  die  Unterschrift  der  Evan- 
gelien, die  Widmung  der  Briefe  Pauli  an  Maximilian  II,  Druckfehler,  und  die 
Liste  der  Briefe  bieten.  Die  nächsten  LXXX  Blätter  enthalten  die  Paulinischen 
Briefe  (Phm  He),  nach  denen  zwei  Blätter  ohne  Nummern  die  Unterschrift  tragen. 
Das  Leipziger  Exemplar  (oder  die  Leipziger  Exemplare)  und  das  Exemplar  in 
Halle  entbehren  hier  die  Blätter,  die  eine  Widmung  der  Apostelgeschichte  an 
Ferdinand  II  brachten.  Achtunddreiasig  Blätter  enthalten  die  Apostelgeschichte. 
Nach  einem  einzigen  nicht  numerirten  Blatte  fehlen  wieder  in  den  oben  er- 
wähnten Leipziger  und  Hallischen  Exemplaren  die  Blätter,  die  die  Widmung 
der  katholischen  Briefe  an  Karl  II  brachten.  Es  ist  eine  Frage,  ob  diese  Wid- 
mungsblätter in  allen  bekannten  Exemplaren  fehlen  (vgl  Nestle,  Syrüche  Gram- 
matik; 2.  Ausg.  Berlin  183S,  S.  21).  Dann  nach  einem  Blatt  mit  dem  Titel  der 
katholischen  Briefe  („Reliquae  sss.  Petri,  Johannis,  et  Judae  epistolae  una  cum 
Apocalypsi,  et  si  extent  apud  Syros,  tarnen  in  exemplarib.  quae  sequuti  sumus, 
defuerunt")  folgen  auf  elf  Blätter  Jak  1  Joh  1  Pet.  Achtundzwanzig  Blätter 
ohne  Nummern  bieten  eine  Liste  der  kirchlichen  Lesestücke  aus  dem  Neuen 
Testamente,  einen  Brief  Widmanstadt's  an  Georg  Gienger  und  Jakobus  Jonas, 
ein  Gedicht  an  Philipp  Gundel,  ein  Gedicht  in  Beantwortung  des  vorhergehenden. 

Tausend  Exemplare  dieser  Ausgabe  wurden  gedruckt.  Ferdinand  behielt 
fünfhundert  für  sich  und  bestimmte  dreihundert  für  die  zwei  Patriarchen,  den 
Antiochenischen  und  den  Maronitischen,  und  zweihundert  für  Moses  Marder. 
Die  kaiserlichen  Exemplare  scheinen  erst  im  Jahre  1502  verkauft  worden  zu  sein, 
denn  der  Drucker  Zimmermann  brachte  sein  Zeichen  und  diese  Jahreszahl  am 
Rücken  des  Titelblattes  an,  was  die  Veranlassung  zur  irrigen  Ansicht  gegeben 
hat,  dass  diese,  oder,  sagen  wir,  eine  Ausgabe  im  Jahre  1562  gedruckt  worden 
sei.  Eines  der  Leipziger  Exemplare  kaufte,  wie  es  scheint,  Zacharias  Schoulte« 
liorlilaios  im  Jahre  1507  für  „3  ff  pf  und  liess  es  155S  einbinden  Das 
andere,  sehr  lückenhafte,  kaufte  Martin  Trost  aus  Wittenberg  (der  ein  syrisches 
Neues  Testament  im  Jahre  10'Jl  herausgab)  im  Jahre  lbll. 


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1.  östliche.   (1.)  Syrische. 


497 


(s.  unten,  S.  513,  Nr.  63  a)  gedruckt  zu  sein;  am  Ende  folgt  eine 
Liste  der  kirchlichen  Lesestücke.  Es  fehlten  in  den  Handschriften 
nicht  nur  2  Pet  2  und  3  Jo  Jud  und  Apok,  sondern  auch  (Mt  10,8; 
27,35)  Lk  22,17.  IS  Jo  8,1—1 1  und  1  Jo  5,7«.  Der  Heidelberger 
Professor  Immanuel  Tremellius  benutzte  die  Wiener  Ausgabe  als 
Vorlage,  unter  Herbeiziehung  einer  Heidelberger  Handschrift,  und 
gab  im  Jahre  1569  ein  syrisches  Neues  Testament  in  hebräischen 
Buchstaben  heraus3.  Dem  syrischen  Texte  fugte  er  eine  lateinische 
Übertragung  bei  und  einen  griechischen  Text  nebst  Beza's  lateinischer 
Übersetzung.  Diese  Ausgabe  wurde  im  Jahre  1571  wiederholt». 
Der  syrische  Text,  den  Guido  Fevre  de  la  Boderie  im  Jahre  1571 
in  der  Antwerpener  Polyglotte  veröffentlichte,  wurde  zweimal  in 
den  Jahren  1573  und  1575  in  Antwerpen  wiederholt  Wenigstens 
im  Jahre  1575  wurden  Lesarten  hinzugefügt,  die  Franz  Rapheleng 
einer  Handschrift  in  Köln  entnommen  hatte.  Und  dieselbe  Aus- 
gabe wurde  auch  zweimal  1584.  1586  in  Paris  wiederholt,  wenn 
nicht  etwa  der  Titel  allein  den  zwei  Jahren  angepasst  wurde.  Nach 
Hug  hat  der  von  Elias  Hutter4  im  Jahre  1599  veröffentlichte  syrische 
Text  gar  keinen  kritischen  Wert  Martin  Trost,  den  wir  oben  in 
einer  Anmerkung  (s.  S.  496)  erwähnt  haben,  gab  im  Jahre  1621 
\m  einigen  Exemplaren  nach  Nestle  auch  1622)  in  Köthen  in  Anhalt 
eine  Ausgabe  heraus  mit  einer  lateinischen  Übertragung  und  mit 
Lesarten  aus  fünf  gedruckten  Ausgaben. 

i  Über  die  Mängel  der  Ausgabe  vgl  Andrea«  Müller  (wie  oben,  8.  495, 
Anm.  2),  S.  31.  32,  wobei  man  sofort  siebt,  dass  Müller  eine  verkehrte  Ansicht 
hegt  über  die  ausgelassenen  Verse.  Siehe  auch  P.  I.  Brune  „Bemerkungen 
über  einige  der  vornehmsten  Ausgaben  der  alten  syrischen  Übersetzung  des  N.  T. 
und  Varianten  zu  den  Evangelien  dieser  Übersetxung  aus  einem  Wolfenbüttler 
Codex",  in  Eichhorn's  Repertorium  für  biblische  und  morgenländische  Lüteratur, 
Teil  15,  Leipzig  1784,  8.  153—168,  Teil  16,  1785,  8.  107—117. 

>  Tremellius,  H  KAINHJIA6HKH.  Testamentum  No\rum.  KPin  Kppvi.  Est 
aulem  interpretatio  Syriaca  Novi  Testament  i,  Hebraeü  typis  descripta,  plerisque  etiam 
loci»  emendata.  Eadem  Laiino  sermone  reddita,  Autor*  Immanuel«  Trtmeüio  . . . 
cuius  etiam  grammatica  Chaldaica  et  Syra  calci  operis  adiecta  est.  Exoudebat 
Uenrious  Stephonus  anno  1569  [ohne  Ort,  aber  Genf  musa  es  Bein].  Es  ist  dies 
ein  grotter  Band,  40,7x27,5  Centimeter,  von  [6]  +  709  +  98  Blättern.  Auf  den 
ofl'enen  swei  Seiten  steht  der  griechische  Text  links,  dann  der  lateinische,  dann 
auf  der  rechten.  Seite  der  lyrische  Text  in  hebräischen  Buchstaben  mit  Vokal- 
punkten, und  endlich  die  lateinische  Übersetzung.  Der  zweite  Petrusbrief, 
2  und  3  Job,  und  Judas  sind  nur  griechisch-lateinisch.  Der  Rand  bringt  Notizen 
oder  Glossen  des  Tremellius  um  den  Gebrauch  des  syrischen  Textes  zu  erleichtern. 

>  Über  diese  und  andere  Ausgaben  vgl  Hug  (wie  oben,  S.  479,  Anm.  1), 
Tregelles  bei  Hörne  (s,  oben,  S.  479,  Anm.  1),  und  Eberhard  Nestle,  Syrische 
Grammatik,  2.  Ausg.  Berlin  1888,  S.  20—27. 

«  Hutter,  Novum  Testamentum  ....  Syriace  Ebraice  Graect  Latine  Cier- 
manice  Bohemice  Italice  Hispanice  Qallice  Anglice  Danice  Polonice,  Nürnberg  1599. 


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498 


A.  Urkuuden.    III.  Übersetzungen. 


Louis  de  Dieu1  veröffentlichte  im  Jahre  1627  in  Leiden  die 
Apokalypse  auf  Syrisch  aus  einer  Leidener  Handschrift,  die  ein 
Inder  namens  Caspar  im  sechzehnten  Jahrhundert  schrieb,  und  ein 
Engländer  Edward  Pococke2  veröffent lichte  ebenfalls  in  Leiden  im 
Jahre  1630  2  Pe  2.  3  Jo  Jud,  aus  einer  Oxforder  Handschrift. 
Diese  fünf  Bücher,  2  Pe  2. 3  Jo  Jud  Apok,  sind  nicht  in  der  Peschitta- 
Übersetzung,  obschon  in  der  Pariser  Polyglotte  1630.  1633,  in  der 
Londoner  Polyglotte  1657  (und  wieder  1698),  und  in  anderen  Aus- 
gaben sie  dem  Texte  dieser  Übersetzung  beigefügt  sind3. 

Der  Abschnitt  über  die  Ehebrecherin,  Jo  7,53—8,11  oder  8,1—11, 
wurde  auch  im  Jahre  1627  durch  Louis  de  Dieu  aus  einer  Hand- 
schrift Ussher's  herausgegeben,  und  von  ihm  übernahmen  die  Lon- 
doner Polyglotte  und  die  späteren  syrischen  Ausgaben  diese  Verse. 
Dieser  Abschnitt  steht  auch  in  der  Handschrift  Barsalibaei  (s.  unten, 
S.  506  *). 

Im  Jahre  1664  veröffentlichte  Ägidius  Gutbir  *  in  Hamburg  eine 
Duodez-Ausgabe  des  syrischen  Neuen  Testamentes,  dem  nachher  (im 
Jahre  1667)  ein  syrisches  Lexikon  und  kritische  Bemerkungen  zum 
syrischen  N.  T.  hinzugefügt  wurden.  Das  Lexikon,  nebst  „Spicilegium" 
und  Anhang  und  jenen  kritischen  Bemerkungen,  wurde  im  Jahre  1706 
in  Naumburg  durch  Johannes  Michael  Gutbir  wieder  herausgegeben. 

1  De  Dieu,  Apocalypsis  sauet i  Johannis,  ex  manu&cripto  exemplari  e  biblio- 
theca  cl.  v.  losephi  Scalig  eri  deprompto,  eharaetere  Syro,  et  Ebraeo,  cum  Version e 
Latina,  et  notit  .  .  .  Leiden  1627;  auch  in  Looii  de  Dien,  Oritioa  saora,  Amster- 
dam 1693,  S.  763—881.  —  Über  die  Apokalypse  vgl  Iiaac  H.  Hall  (wie  oben, 
8.  491,  Anm.  1),  und  John  Owynn,  The  Academy,  London,  1&  Juni  1892,  Bd.  41, 
S.  592  bc,  —  und  unten,  S.  609,  Handsohr.  3. 

*  Pocooke,  Epistolae  quaiuor  .  .  .  ex  ceUberr.  bibliothecat  Bodleianae  Oxon. 
MS.  exemplari  [Orient.  119]  nunc  primum  depromptae,  et  eharaetere  Eebraeo, 
versione  Laiina,  notisque  quibusdam  insignitae,  Leiden  1630  (BL  [4],  S.  66);  es 
ist  ein  Irrtum  zu  meinen,  daaa  dieses  Buch  den  Text  in  syrischen  Buchstaben 
nicht  enthalt.  Vgl  auch  Heinrich  Roloff,  [zwei  Abhandlungen,  in  denen  er]  Ver- 
sionem  Syriaeam  II  epistolae  Iohannis  cum  textu  Oraeeo  .  .  .  confert,  simulque 
Latine  transfert  .  .  .  H.  R.  Wittenberg  1735  (S.  32). 

*  Über  diese  fünf  Bücher  vgl  John  Owynn,  „The  older  Syriao  version  of 
the  four  minor  catholic  epistles",  Hermathena,  Dublin  1890,  Nr.  16,  (Bd.  7), 
S.  281—314,  und  On  a  Syriac  MS.  belonging  to  the  coüeetion  of  arehbishop 
U$»her>  Dublin  18S6,  S.  46,  aus  „Tranaactions  of  the  Royal  Irish  Academy" 
Bd.  27,  VHI;  in  der  ersten  Abhandlung  bespricht  Gwynn  sorgfältig  das,  was  in 
Bezug  auf  diese  Briefe  und  die  syrische  Übersetzung  in  dem  kritischen  Apparat 
in  Tischendoris  N.  T.  Gr.  ed.  VIII.  crit.  mai.  zu  korrigiren  ist. 

*  Vgl  Tregelles  bei  Smith  (wie  oben,  S.  479,  Anm.  1)  und  Assemani, 
Biblioth.  Orient.  Bd.  2,  S.  53.  170. 

9  Der  erste  Titel,  mit  Bildern  geschmückt,  trägt  die  Jahresaahl  1633.  Über 
andere  Ausgaben  (Hamburg  1706,  Frankfurt  1731,  Hamburg  1749),  und  über  die 
Verschiedenheit  in  verschiedenen  Exemplaren  dieses  Buches,  vergleiche  Nestle 
(wie  oben,  S.  487,  Anm.  1),  S.  21-23. 


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1.  östliche.   (1.)  Syrische. 


499 


Im  Jahre  1684  (und  mit  einem  neuen  Titel  im  Jahre  1715)  wurde 
eine  Ausgabe  in  Sulzbach  gedruckt  und  in  Nürnberg  herausgegeben; 
vielleicht  war  es  ein  Abdruck  aus  der  Antwerpener  Polyglotte. 
Endlich  griff  die  römische  Kirche  ein,  um  im  Jahre  1703  in  Rom 
durch  die  „Congregatio  de  Propaganda  fide"  ein  syrisches  und  kar- 
chunisches  Neues  Testament  für  den  Gebrauch  der  Maroniten  heraus- 
zugeben. 

Etwas  mehr  wissenschaftlichen  Sinn  zeigten  Johannes  Leusden 
und  Karl  Schaaf 1  in  ihrem  syrischen  Neuen  Testamente,  das  in 
Leiden  im  Jahre  1708  (in  vielen  Exemplaren  1709)  erschien,  und 
Michaelis  nannte  es  die  „beste  Ausgabe".  Man  findet  die  Lesarten 
daraus  in  Tischendorfs  jditio  octava"  unter  dem  Zeichen  syr»°*. 
Leusden  bestand  darauf,  so  lange  er  lebte,  oder  im  N.  T.  bis  Lk  18,27, 
dass  die  Punkte  mehr  nach  chaldäischer  Art  gesetzt  würden,  aber 
nach  seinem  Tode  liess  sie  Schaff  sich  mehr  an  das  Syrische  an- 
schliessen.  Diese  Ausgabe  war  besser  als  ihre  Vorgänger,  doch 
genügte  und  genügt  sie  lange  nicht  für  die  Verbesserung  des  N.  T. 
Textes  aus  der  syrischen  Übersetzung. 

Christian  Reineccius 2  gab  den  syrischen  Text  des  Neuen  Testa- 
mentes in  Leipzig  im  Jahre  1813  heraus.  Es  scheint  eine  eigene 
Bewandnis  mit  einer  Ausgabe  der  syrischen  Evangelien  und  Apostel- 
geschichte zu  haben,  die  Claude  Buchanan3  in  Broxbourne  im 
Jahre  1815  veröffentlichte.  Tregelles4  sagt,  dass  die  Ausgabe  „sup- 
primirt"  wurde,  und  Nestle  meint,  dass  der  Grund  für  die  Einziehung 
der  Ausgabe  in  den  weniger  passenden  Aufschriften  lag.  Aber  — 
in  der  That  ist  die  Ausgabe  überall  zu  finden.  Man  fragt  sich,  ob 
jemand  die  Exemplare  unter  der  Hand  erlangt  und  veräussert  hat. 
Buchanan  selbst  starb  im  Februar  1815. 

Die  grosse  englische  Gesellschaft,  die  „British  and  Foreign 
Bible  Society",  betrat  dieses  Feld  durch  Übernahme  der  Unkosten 
einer  syrischen  Ausgabe  des  Neuen  Testaments,  die  Samuel  Lee 5  im 

1  Leusden  und  Schaaf,  Novum  .  .  .  Tut.  Syriacum  cum  versione  Latina  , . . 
ad  omnes  edütones  diligenter  rtceneüum;  dk  variis  Uciionibus,  magno  Labore 
coüectü,  adornatum,  Leiden  1708,  Quart;  mit  Anhang  Schaaf  s  Lexicon  Syriacum 
coneordantiale.  Im  Jahre  1717  wurde  die  Ausgabe  wiederholt  mit  einem  neuen 
Titel:  „secunda  editio  a  mendis  purgata",  aber  e«  ist  derselbe  Druck. 

2  Reineccius,  Biblia  saera  quadriiinguia  Novi  Testamenti  .  .  .  Syriacis  ex 
polyglottis  Anglicanis  et  ed.  Schaafii  petitü,  Leipzig  1713  (im  Jabre  1747  mit 
neuem  Titel,  1760  und  1751  mit  dem  Alten  Testamente). 

3  Evangelia  saneta  neenon  acta  apostolorum  Syriace,  cum  interpretatione 
Latina,  Broxbourne  1815.  Über  Buchanan  vgl  Hugh  Pearson,  Memoir  of  life 
and  icritinge  of  Claude  Buchanan,  2.  Ausg.  Oxford  1817  (3.  Ausg.  London  1819). 

*  Vgl  Tregelles  (wie  oben,  S.  479,  Anm.  1),  S  262:  „it  was  thought  advisable 
(on  amply  sufficient  grounds)  to  cancel  wbolly  what  had  been  done". 

5  Lee,  N.  T.  »Syriaee  denuo  recognitum  aique  ad  fidem  codicum  manuscrip- 
torum  emendatum,  London  1816  (Nestle  citirt  über  diese  Ausgabe  »The  Syriac 


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500 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


Jahre  1816  in  London  herausgab.  Lee  ging  zwar  auf  die  Ausgabe 
von  Leusden  und  Schaaf  zurück,  aber  er  korrigirte  die  Vokalpunkte 
in  dem  ersten  Teil  und  verbesserte  den  Text  an  einigen  Stellen 
aus  zwei  Handschriften,  die  jetzt  in  Cambridge  sind,  aus  zweien  in 
Oxford,  die  Jones1  verglich,  aus  Anführungen  Ephräm  des  Syrers, 
und  aus  einem  kirchlichen  Lesebuch  des  Adam  Clark2.  Silvestre 
de  Sacy  veröffentlichte  ein  syrisches  und  karchunisches  Neues 
Testament  im  Jahre  1824  in  Paris3. 

Die  Amerikaner  erschienen  auf  dem  Plan  im  Jahre  1841,  in 
welchem  Jahre  Justin  Perkins  einen  Psalter  und  einige  Fragmente 
des  syrischen  N.  T.  zum  Drucke  brachte,  um  dann  im  Jahre  1846 
ein  syrisches  Neues  Testament,  auf  Kosten  der  „American  Bible 
Society",  in  der  persischen  Stadt  Urmi  herauszugeben,  eine  Ausgabe, 
die  in  den  Jahren  1874,  1878  und  1886  in  New  York4  wiederholt 
wurde. 

Xsaac  H.  Hall,  der  leider  zu  früh  heimgegangene,  veröffentlichte 
in  Baltimore,  Maryland,  im  Jahre  1886,  auf  Kosten  der  Johns  Hop- 
kins Universität,  aus  der  Williams  Handschrift  vom  Jahre  1471,  die 
vier  Briefe  2  Pe  2.  3  Jo  und  Jud  * 

Im  Jahre  1887.  1888  erschien  ein  Altes  Testament  in  zwei 
Bänden  und  ein  Neues  Testament  in  einem  Bande,  uns  an  die 
Propaganda-Ausgabe  vom  Jahre  1703  erinnernd,  insofern  die  katho- 
lische Kirche,  diesmal  durch  die  Dominikaner-Mission,  hier  für  die 
Syrer  eine  Ausgabe  bereitete,  die  in  Mausii  gedruckt  wurde  unter 

New  Testament«  of  the  British  and  Foreign  Bible  Society",  Quarterly  Reeord  of 
the  Trinitarian  Bible  Society,  Nr.  55,  Januar  1874). 

1  Riebard  Jones,  Textua  aacrortnn  evangeliorum  tersionis  simplicis  Syriacae, 
iuxia  edüionem  Schaafianam  collatus  cum  duobus  eiuedem  vetustie  codd.  MSS.  in 
bibliotheca  Bodleiana  repositis,  nee  non  cum  cod.  MS.  commentarii  Gregorii  Bar 
Eebraei  ibidem  adsercato,  Oxford  1805. 

2  Tregelles  erzählt  bei  Home  (wie  oben,  S  479,  Anm.  1),  S.  263  über  Wil- 
liam Greenfields  Ausgabe  der  Evangelien  (bei  Bagster)  im  Jahre  182S  nach 
Massgabe  der  Ausgabe  v  n  Widmanatadt  und  über  die  Nachtrage,  die  nach  dem 
Tode  des  Verfassers  n-  blassig  eingefügt  wurden. 

Henry  F.  Whish  veröffentlichte:  Clavis  Syriaca:  a  key  to  the  ancient  Syriat 
version  called  „Peshito".  of  the  four  gospefa,  London  1883. 

3  Nestle  führt  Ausgaben  der  „Bible  Society"  (wie  es  scheint  „British  and 
Foreign")  London  1826,  —  des  Buchhändlers  Mackintosh  1836,  —  des  Buch- 
händlers Bagster  vom  Jahre  1840  (Nestle  bezweifelt  d\«  Jahr  1840;  ist  dies  viel- 
leicht die  Ausgabe  vom  Jahre  1828,  die  die  Leipziger  Universitäts-Bibliothek  be- 
sitzt? Vgl  die  vorhergehende  Anmerkung),  und  Bagsters  vom  Jahre  1876  an. 

*  Vgl  Isaac  H.  Hall,  Journal  of  the  Society  of  friMical  litcrature  and  exegesis, 
Juni  und  Dez.  1SS3,  S.  150. 

5  Hall,  Williams  manuscript.  The  Syrian  antilegomcna  epistles  .  . .  tcrittett 
A.  D.  1471  hy  Sitleiman  of  Httsn  Keifa,  Baltimore  1S8U  mit  8  Folio-Blättern  und 
17  Photographien. 


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1.  östliche.  (1.)  Syrische. 


501 


der  Aufsicht  von  Clemens  Joseph  David,  dem  Erzbischof  von  Da- 
maskus, und  Georg  Ebed-Jesu  Khayyatb,  dem  Erzbischof  von  Amida. 
Es  ist  interessant  zu  lesen,  wie  Khayyatb  loszieht  gegen  „editionum 
varietatem,  erroribus  ac  mala  fide  passim  scatentium,  qnaeu,  er 
schaudert  sicherlich  es  zu  berichten,  „a  Protestantiam  sectarum  ac 
societatum  typis  prodeunt  et  tanta  cum  animamm  pernicie  per 
omni  am  manus  circumferuntur".  Von  wichtigen  Kollationen  wären 
zu  erwähnen  die  von  Tregelles  besorgte  der  „Rieh"  Handschrift, 
British  Museum  7157,  und  die  durch  Isaac  H.  Hall  in  New  York 
besorgte  der  Handschrift  der  amerikanischen  „College"  in  Beirut». 
Wenn  Hall  sich  nicht  irrte,  so  enthält  diese  Handschrift  in  den 
Evangelien  die  Revision  des  Philoxenos  (s.  unten,  S.  505)  oder  die 
vorheraklensische  Revision,  in  den  anderen  Büchern  den  Peschitta- 
Text;  die  Handschrift  scheint  vom  neunten  Jahrhundert  zu  sein 
und  enthält  auf  203  Blättern:  Mt  12,20— Tit  1,9. 

c.  Palästinische  oder  Jerusalemische  Übersetzung.  Mit  den  zwei 
schon  dargestellten  Formen  des  syrischen  Textes,  der  alt-syrischen 
und  der  Peschitta,  haben  wir  ohne  Zweifel  die  Hauptströme  der 
Überlieferung  in  dieser  Sprache  berührt.  Welche  von  den  zwei  übrig 
bleibenden  die  ältere  ist,  lässt  sich  nicht  mit  voller  Sicherheit  sagen, 
aber  die  palästinische  Übersetzung  scheint  älter  zu  sein,  und  sie  ist 
jedenfalls  in  ihrer  Art  älter  und  altertümlicher  und  derber.  Sie  kommt 
uns  wie  ein  Stück  rauher  Wirklichkeit  entgegen  und  hat  weniger 
wissenschaftlichen  Hang  als  die  philoxenische  oder  besser  die  mit 
allerlei  Lesarten  versehene  heraklensische  Übersetzung.  Bis  vor 
kurzem  blieb  die  besondere  Quelle  für  diese  palästinische  Übersetzung 
ein  Evangelium2  im  Vatikan,  Vat.  Syr.  19  früher  11,  das  im  Jahre 

1  Hall,  The  Academy,  London  1S77,  18.  Aug.  S.  170,  The  Independent,  New 
York  1877,  23.  Aug.,  Proceedings  of  the  American  Oriental  Society,  New  Häven, 
Okt.  1877,  8.  XVI  ff.,  Mai  1882,  S.  HI.  IV,  Journal  of  the  society  of  biblical  litera- 
ture  and  exegesis,  Middleton,  Connecticut  1882,  S.  1 — 26,  und  Syriac  Manuscript, 
Oo speis  of  a  Pre-Harklensian  version,  Acts  and  Epistle»  of  the  Peshitto  Version, 
written  (probably)  beteeen  700  and  900  AD.  By  the  monk  John.  Presented  to  the 
Syrian  Protestant  College  by  1 Abd  tü-Messinh  of  Mardin,  Philadelphia  [1884],  4  Bl, 
3  Photographien  [dies  ist  eine  Art  ProBpeotua]. 

»  Vgl  Weetoott  und  Hort,  N.  T.  Bd.  2,  Introd,  §  218,  8. 157.  Das  Wichtigste 
über  diese  palästinische  Übersetsung  findet  man  bei  J.  P.  N.  Land,  Anecdota 
Syriaca,  Bd.  4,  mit  dem  speziellen  Titel  Otia  Syriaca,  Leiden  187Ö,  8.177-233 
im  lateinischen  Teil,  8.  (103)  114—164. 108  im  syrischen  Teil,  und  dasu  im  An- 
bang 8.  213 — 222  (224),  wo  die  Londoner  und  Petersburger  Bruchstücke  stehen; 
Tafel  n  bietet  die  Schrift  der  jüngeren  Petersburger  Handschrift,  etwa  vom  8.  oder 
9.  Jhdt,  Tafel  IV  der  Älteren  Petersburger  Handschrift  vom  7.-8.  Jhdt,  Tafel  V 
der  Römischen  Handschrift  vom  Jahre  1030,  Tafel  VI  des  Londoner  Blattes  etwa 
de«  9.  Jhdts,  Tafel  VII  der  Londoner  Handschrift  des  10.  Jhdts.  Vgl  auch  Land, 
„De  zoogenoemde  hierosolymitaansche  of  christelijk-pnlaestijnsche  Bijbelvertaling", 


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502 


A.  Urlranden.   III.  Übersetzungen. 


1030  im  Dorfe  Abüd  bei  Jerusalem  geschrieben  wurde.  Dieses  Lese- 
buch wurde  von  Stephan  Assemani1  in  seinem  Katalog  der  Vati- 
kanischen Bibliothek  im  Jahre  1758  beschrieben;  da  aber  die  meisten 
Exemplare  seines  Katalogs  in  einem  Brande  vernichtet  wurden,  so 
war  man  hauptsächlich  auf  die  Schriften  des  Jakob  Georg  Christian 
Adler  angewiesen 2.  Die  Lesestucke  sind  mit  weniger  gewöhnlicher 
Schrift  geschrieben,  so  dass  das  Äussere  gleich  einen  eigentümlichen 
Eindruck  macht  Auf  den  Namen  Jerusalemisches  Evangelium  kam 
man  mit  Rücksicht  auf  den  groben  Dialekt,  der  dem  Chaldäischen 
nahe  steht  und  dem  Dialekt  in  dem  Jerusalemischen  Talmud  ähnelt, 
und  zwar  viel  mehr  ähnelt  als  der  Sprache  der  Peschitta 3.  Übrigens 
werden  griechische  und  lateinische  Wörter  überall  angewendet 
Diese  Vatikanische  Handschrift  gab  Francisco  Miniscalchi-Erizzo 4  in 
Verona  im  Jahre  1861—1864  heraus.  Tischendorf5  fand  im  Osten 
im  Jahre  1853  eine  überschri ebene  Handschrift,  die  nachher  der 
Petersburger  Bibliothek  einverleibt  wurde.  Land  und  Nöldeke 
machten  sich  daran  und  untersuchten  alles  aufs  genaueste,  auch  die 
Londoner  Oberreste,  die  Land  selbst  entdeckte.  Einiges  aus  der 

Veralagen  en  mededeelirujen  der  k.  Acad.  d.  Wetensch.  Afd.  Letterk.  2.  Reihe,  Amster- 
dam 1876,  Teü  5,  S.  196-208;  -  Theodor  Noeldeke,  „über  den  christlich-palästi- 
nensischen Dialect",  Zeitschrift  der  Deutschen  morgenländischen  Gesellschaft,  Bd.  22 
(Leipzig  1868),  S.  443  -  527;  vgl  Sachau,  Sitxg.  des  2.  Febr.  der  Akademie  der 
Wissenseh.  zu  Berlin,  Phüos.-Histor.  Kl.:  „Studie  zur  Syrischen  Barchenliteratur 
der  Damascene".  Syrisch-MelkitiBche  Handschriften  aus  dem  Dorfe  Der-  Atijje: 
ihr  Alter,  Ursprg,  Schrift,  Sprache.  Mehrere  aas  den  Ortschaften  der  Damascene, 
dem  Bisohofsitz  Kara  und  Malüla.  Besonders  Sammigen  v.  Kirchenldrn  auch  mit 
Beeng  auf  die  griechischen  Originale. 

1  Steph.  Evod.  Assemani  und  Joseph  Simon  AsBemani,  BibL  apost.  Vat.  codd. 
mss.  catal  Rom,  Teil  1,  Bd.  2  (1768),  S.  70-103. 

1  Adler,  Kurze  übersieht  seiner  biblisch-kritischen  Reise  nach  Rem,  Altona 
1783,  S.  118—127;  —  Novi  TssUmenH  versiones  Syriacae,  Kopenhagen  1789, 
S.  137—202. 

3  Die  Endung  der  Fürwörter  in  der  dritten  Person  der  Mehrzahl  wird  meisten- 
teils chaldäisch  geschrieben  *o  —  statt  *oie  — ;  der  „status  emphaticus"  der  Haupt- 
wörter in  der  Mehrzahl  endet  U*  —  statt  1€ — ;  die  dritte  Person  in  der  Einzahl  im 
Futurum  hat  präformativisches  Jud  statt  Nun;  vglTregelles  bei  Hörne  (wie  oben, 
S.  479,  Anm.  1),  S.  286.  286. 

*  Miniscalchi-Erizzo,  Evangeliarum  Eierosolymitanwrn  ex  oodice  Vaticano 
Palaestino  deprempsit  edidit  Latin«  vertit  prolegomenis  ac  glossario  adomavit  M.-E. 
2  Bde.  Verona  1861-1864.  Für  Lagarde's  Abhandlang  darüber  und  für  seine 
Ausgabe  vergleiche  unten,  S.  623,  Handschrift  1. 

8  Tischendorf,  Aneed.  sac.  et  pr.  Leipzig  1855  (und  1861),  S.  13,  Nachbildung 
Tafel  I,  Nr.  16  (die  Nachbildung  steht  umgekehrt).  Land  (wie  oben,  S.  601,  Anm.  2), 
S.  233,  meint,  dass  Tischendorf  diese  Blatter  aus  dem  Kloster  der  Iberischen  oder 
Georgischen  Mönche  westlich  von  Jerusalem  gebracht  hat  Tischendorf  erwähnt 
die  Handschriften  in  seiner  Reise  in  den  Orient,  1846,  Bd.  2,  8.  69,  und  Notitia 
1S61,  S.  49  Anm. 


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1.  östliche.  (1.)  Syrische. 


Apostelgeschichte  und  aus  den  paulinischen  Briefen  zeigt  uns,  dass 
die  Arbeit  sich  nicht  auf  die  Evangelien  beschränkte.  Den  in  dem 
Vatikanischen  Evangelium  vorhandenen  Text  hatte  Tischendorf  dem 
fünften  Jahrhundert  zugeschrieben,  Nöldeke  dem  vierten  oder  fünften, 
und  nach  Bearbeitung  aller  Fragmente  meinte  man,  diese  Über* 
setzung  wäre  vielleicht  schon  im  vierten  Jahrhundert,  jedenfalls 
aber  gewiss  vor  dem  Jahre  600  gemacht  und  zwar  zum  Gebrauch 
der  Malchitischen  Kirche  in  Palästina,  das  heisst  der  syrischen 
Kirche,  die  sich  der  Kirche  in  Konstantinopel  anschliesst 

Den  früher  bekannten  Zeugen  für  diese  Form  des  syrischen 
Textes  kommen  heute  noch  vier  hinzu,  wovon  drei  der  grossen  Biblio- 
thek des  Katharinenklosters  auf  dem  Sinai  zugehören.  J.  Rendel 
Harris  fand  auf  dem  Sinai  und  veröffentlichte  im  Jahre  1890  zwei  Blätter 
aus  dem  Galaterbrief,  und  sowohl  Frau  Agnes  Smith  Lewis  im  Jahre 
1892  wie  auch  Harris  im  Jahre  1893  entdeckten  in  derselben  Biblio- 
thek Handschriften  des  Evangeliums,  die  dann  Frau  Lewis  mit  ein- 
ander und  mit  Lagarde's  Ausgabe  des  Jerusalemischen  Evangeliums 
verglich  und  in  schöner  Weise  veröffentlichte1.  Das  vierte  Stück 
besteht  aus  vier  Blätter  Kol  1  Thess  2  Ti  Tit,  die  im  Jahre  1891 
aus  Ägypten  nach  Oxford  kamen  und  von  G.  H.  Gwilliam  1893 
herausgegeben  wurden2. 

Die  palästinische  Form  der  syrischen  Übersetzung  steht  alles 
in  allem  wahrscheinlich  dem  altsyrischen  Texte  näher  als  dem  der 
Pesehitta,  wenn  auch  einiges  aus  der  Peschitta  in  die  palästinische 
Gestaltung  eingedrungen  sein  kann.  Jedenfalls  ist  diese  Form  nicht 
aus  einer  einzelnen  Familie  des  Textes  allein  hervorgegangen.  Sagen 
wir  das  andere:  Die  erste  syrische  Übersetzung  wie  der  griechische 
Text  blieb  nicht  das,  was  sie  zuerst  war,  blieb  nicht  rein  westlich, 
sondern  nahm  Lesarten  anderer  Art  auf.  Die  altsyrischen  Hand- 
schriften bieten  uns  Überreste  einer  frühern,  nicht  überarbeiteten 
Periode  derselben,  die  Peschitta-Handschriften  bieten  uns  die  recht- 
mässige Überlieferung  einer  rechtmässigen  Überarbeitung  der  alten 
Form,  und  die  palästinische  Form  bietet  uns  eine  mehr  provinziale, 
wahrscheinlich  auf  nicht  verbesserte  Handschriften  der  altsyrischen 
Form  zurückgreifende,  Umarbeitung  des  syrischen  Textes. 

1  Agnes  Smith  Lewis  und  Margaret  Dunlop  Gibson,  The  PaUatinian  Syriae 
lectionary  of  the  gospels,  re-edited  from  two  Sinai  MSS.  and  from  P.  de  Lagardes 
edition  of  the  „Evangeliarium  Hierosolymüanum",  London  1S99.  Diese  unermüd- 
lichen Damen  hieten  hier  den  Text  der  sinaitischen  Handschrift  vom  Jahre  1104 
mit  den  Lesarten  der  vatikanischen  Handschrift  vom  Jahre  1030  und  der  sinai- 
tischen Handschrift  vom  Jahre  1118.  Auch  erzählen  sie  über  die  Auffindung  der 
Handschriften  und  stellen  die  Lesarten  für  den  griechischen  Text  fest. 

*  Vgl  unten,  S.  523.  524,  Nr.  5—8. 


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504 


A.  Urkunden.   IN.  Übersetzungen. 


<L  rkilozenisch- HcraJtlensiscfit  Übersetzung.  Bei  dieser,  der  jüngsten 
Form  der  syrischen  Übersetzung  handelt  es  sich  wirklich  um  zwei 
Formen,  und  es  wäre  wahrscheinlich  besser  sie  völlig  getrennt  zu 
behandeln,  wenn  wir  schon  ein  so  klares  Zeugnis  für  die  philoxenische 
Übersetzung  hätten,  dass  wir  sie  mit  Sicherheit  überall  von  der 
heraklensischen  unterscheiden  könnten.  Vielleicht  ist  die  Zeit 
nicht  fern,  zu  der  neue  Zeugen  oder  besseres  Verständnis  der  vor- 
handenen Zeugen  die  Trennung  gestatten  wird.  Wie  es  ist,  redet 
man  von  einer  philoxenischen  oder  einer  philoxenischheraklensischen 
Übersetzung,  behandelt  aber  meistenteils,  wie  es  scheint,  eine  hera- 
klensische. 

Was  wir  Philoxenisch  nennen,  könnten  wir  ebensogut  Poly- 
karpisch nennen,  nur  dass  die  Gefahr  einer  Verwechslung  mit  dem 
alten  Polykarp  vorläge.  Der  monophysitische  Bischof  (488—518) 
von  Hierapolis,  syrisch  Mabbogh,  Mabug,  oder  Manbij,  Philoxenus, 
der  auch  Xenaia  genannt  wird,  ein  Mann  grossen  Eifers  aber  auch 
grosser  Gelehrsamkeit,  liess  den  Chorepiskopus  Polykarp  im  Jahre 
508  eine  Übersetzung  anfertigen.  Es  ist  nicht  nötig  zu  wiederholen, 
dass  dies  selbstverständlich  nur  unter  Berücksichtigung  der  be- 
stehenden Übersetzung  möglich  gewesen  ist;  Polykarp  konnte  nicht 
aus  seiner  Haut  fahren.  Es  ist  schwer  zu  sagen,  gerade  und  genau 
was  diese  von  Polykarp  angefertigte  Übersetzung  gewesen  ist,  denn 
ein  Überarbeiter  oder  ein  Bearbeiter  fand  sich  ein  Jahrhundert 
später  ein,  an  den  wir  uns  wenden  müssen. 

Im  Jahre  616  lebte  als  Flüchtling  in  dem  Kloster  des  heiligen 
Antonius  im  Dorfe  Enaton,  wie  der  Name  sagt,  „neun"  römische 
Meilen,  neuntausend  Schritt  von  Alexandrien,  der  in  Herakiea  in 
Syrien  geborene  Bischof  von  Hierapolis,  Thomas  Heraklensis.  In 
der  Müsse  kam  er  auf  die  Bearbeitung  der  philoxenischen  Über- 
setzung. In  verschiedenen  Handschriften  wird  behauptet,  dass  er 
diese  Übersetzung  mit  zwei  oder  drei1  guten  griechischen  Hand- 
•  Schriften  der  Evangelien,  einer  der  Apostelgeschichte  und  der  (in 
dieser  Übersetzung  sieben)  katholischen  Briefe,  und  zwei  Hand- 
schriften der  paulinischen  Briefe  verglichen  habe.  An  der  That- 
sache,  dass  eine  Vergleichung  stattfand,  ist  nicht  zu  zweifeln,  denn 
wir  haben  die  Ergebnisse  der  Vergleichung  in  den  Handschriften 
mit  den  Lesarten  am  Bande.  Diese  Lesarten  sind  grösstenteils  aus 
guten  Handschriften,  die  zum  Teile  unserer  griechisch-lateinischen 
Handschrift  D  sehr  ähnlich  waren.  Vollständig  ausgestattete  Hand- 
schriften fügen  dem  Texte  Zeichen  nach  Art  derer  in  der  Hexapla 

1  Die  Handschriften  in  Oxford  und  Paris  und  Assemani  1  lesen  „zwei",  die 
Handschrift  der  Angelika-Bibliothek  in  Rom,  der  Rand  von  Assemani  1,  die 
Handschriften  Assemani  2  nnd  Assemani  3,  und  beide  Cambridger  Handschriften 

lesen  „drei". 


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1.  östliche.  (1.)  Syrische. 


505 


des  Origenes  bei:  Sternchen  (Asteriske),  wo  etwas  fehlte,  Spiesse 
(Obeliske),  wo  etwas  auszulassen  war.  Was  hat  Thomas  aber  mit 
dem  Texte  gemacht?  Hat  er  ihn  ganz  oder  fast  ganz  unbehelligt 
gelassen  und  sich  nur  mit  der  Beifügung  der  Zeichen  und  mit  der 
Hinzuf&gung  der  Lesarten  befasst?  Oder  hat  er  ihn  nach  eiuer 
bestimmten  Richtung  verbessert,  und  welches  war  diese  Richtung? 
Sehen  wir  den  Text  an!  In  Hinsicht  auf  Stil,  auf  Wahl  der  Wörter, 
auf  Anordnung  der  Wörter,  und  auf  Satzbau  überbietet  dieser  Text 
fast  alles,  was  wir  sonst  kennen,  in  seinem  übertriebenen  Anschluss 
ans  Griechische,  ohne  die  geringste  Rücksicht  auf  den  Qeist  und 
die  Sitte  der  syrischen  Sprache.  Für  den  Textkritiker  ist  die  Über- 
setzung wie  geschaffen.  In  Bezug  auf  Form  oder  Familie  ist  der 
Text  hauptsachlich  von  der  antiochenischen  Familie,  obscbon  west- 
liche Lesarten  bisweilen  begegnen,  und  obschon  in  den  katholischen 
Briefen  er  mit  den  besseren  Zeugen  übereinstimmt.  Im  Anschluss 
an  Westcott  und  Hort  Hesse  sich  der  Hergang  so  denken.  Polykarp 
nahm  für  seine  Arbeit  den  korrigirten  syrischen  Text,  sagen  wir 
etwa  unsere  Peschitta,  vor,  und  wendete  sich  an  den  griechischen 
Urtext  in  der  ebenfalls  korrigirten  Form.  Das  war  alles  gut  und 
rechtmässig.  Thomas  fand  in  Ägypten  ältere  griechische  Hand- 
schriften, Handschriften,  die  die  syrische  Umarbeitung  vom  dritten 
Jahrhundert  nicht  erfahren  hatten,  Handschriften,  die  dem  Aus- 
rottungseifer der  Freunde  des  verbesserten  griechischen  Textes  ent- 
gangen waren,  vielleicht  sogar  Handschriften,  die  gerade  jenes 
Kloster  durch  Vorliebe  irgend  eines  Mönchs  für  die  alten  Texte 
bis  auf  die  Zeit  des  Thomas  aufgehoben  hatte.  Der  altertümliche 
Text  gefiel  Thomas  und  er  entschloss  sich  die  Übersetzung  des 
Philoxenu8  durch  Einfügung  und  Beifügung  der  Lesarten  des  alten 
Textes  zu  bereichern.  Daher  der  jetzige  Stand  der  Handschriften. 
Das  ist  nur  eine  Kombination;  es  Hessen  sich  viele  ausdenken. 
Vielleicht  erfahren  wir  einmal  aus  den  Handschriften  Näheres 
darüber.  Vermutungen  einzelner  Gelehrter,  dass  sie  pbiloxenische 
Handschriften  entdeckt  hätten,  gingen  wahrscheinlich  fehl.  Bern- 
stein meinte  mit  Unrecht,  er  habe  die  unverfälschte  Übersetzung  des 
Polykarp  in  einer  Angelika -Handschrift  des  vierzehnten  Jahrhun- 
derts gefunden,  aus  dem  er  das  Johannesevangelium  veröffentlichte 

Isaac  H.  Hall  war  der  Ansicht,  dass  er  Polykarps  grundlegende 
Arbeit  für  die  Evangelien  in  der  Williams-Handschrift  gefunden 
hätte  (siehe  oben,  S,  501).  Isaac  H.  Hall  und  John  Gwynn  meinen, 
dass  der  von  Pococke  (s.  oben,  S.  498)  und  von  Hall  (s.  oben,  S.  500) 

1  Georg  Heinrieh  Bernstein,  De  Charklensi  N.  T.  translatione  Syriaca  eom- 
mentatio.  Breslau  1837  (2.  Ausg.  vergrössert  und  verbessert  1854)  und  Das  heilige 
Evangelium  de»  Johanne»,  Syrisch  in  Harklensischer  Übersetzung . . .  nebst  kritischen 
Anmerkungen,  Leipzig  1863. 


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506 


A.  Urkunden.    III.  Übersetzungen. 


herausgegebene  Text  der  bezweifelten  Briefe  2  Pe  2.  3  Jo  Jud  der 
philoxenische  ist.  Gwynn  (s.  oben,  S.  498.  Anm.  3)  gibt  die  Lesarten 
ans  sechzehn  Handschriften  dieser  Übersetzung  der  vier  Briefe,  die 
sicherlich  die  älteste  ist,  die  wir  haben.  Diese  Übersetzung  kann 
ganz  gut  philoxenisch  sein,  denn  eine  solche  Übersetzung  aus  seiner 
eigenen  Zeit  hätte  dem  Blicke  des  Kosmas  Indikopleustes  leicht 
entgehen  können,  und  sie  mag  auch  leicht  die  Quelle  gewesen  sein 
für  die  heraklensische  Übersetzung  dieser  Briefe,  die  White  im 
Jahre  1799  (siehe  unten)  herausgab.  Pococke's,  Hall's,  und  Gwynn's 
Texte  dieser  Briefe  bieten  eine  Sprache  nach  Art  der  in  der  hera- 
klensischen  Übersetzung  gefundenen.  Man  könnte  sie  mit  Castellio's 
lateinischer  Bibel-Übersetzung  vergleichen,  die  ihm  solche  Feindschaft 
verschafft  hat,  weil  er  die  gewohnte  kirchliche  Sprache  verliess  um 
die  Sprache  der  Klassiker  anzuwenden.  Ebenso  hat  die  Sprache 
dieser  syrischen  Zeugen  viel  mehr  Verwandtschaft  mit  der  profanen 
syrischen  Litteratur,  älterer  sowohl  als  jüngerer,  als  mit  den  früher 
geläufigen  Bibeltexten,  ein  Umstand,  der  von  denen  übersehen  wurde, 
die  diese  Briefe  nur  mit  der  Peschitta  verglichen. 

Natürlich  hatte  niemand  im  Jahre  1630,  als  Pococke  diese  vier 
Briefe  herausgab,  an  diese  Übersetzung  gedacht  Gerade  hundert 
Jahre  später,  im  Jahre  1730,  schickte  Samuel  Palmer  aus  Amida  in 
Mesopotamien  zwei  Handschriften  der  heraklensischen  Übersetzung 
nach  England  an  Gloucester  Ridley.  Eine  enthielt  das  ganze  Neue 
Testament  ausser  der  Apokalypse  und  dem  Ende  des  Hebräerbriefs 
und  wurde  von  Palmer  die  heraklensische  genannt;  —  die  andere 
nannte  er  die  Barsalibäus- Handschrift,  weil  sie  Randbemerkungen 
von  der  Hand  des  Dionysius  Barsalibäus,  Bischof  von  Amida  im 
zwölften  Jahrhundert,  bot.  Diese  Handschriften  bildeten  die  Grund- 
lage für  die  drei  Bücher,  die  Joseph  White  in  Oxford  veröffentlichte', 
nämlich  die  Evangelien  in  zwei  Bänden  im  Jahre  1 778,  die  Apostel- 
geschichte und  die  katholischen  Briefe  im  Jahre  1799,  und  die  pauli- 
nischen  Briefe  im  Jahre  1803,  jedes  Mal  mit  einer  lateinischen  Über- 
tragung, mit  Anmerkungen,  und  mit  Lesarten2.  Die  fehlenden  Kapitel 
des  Hebräerbriefes  ersetzte  Robert  L.  Bensly  im  Jahre  1889  aus 
einer  Handschrift,  die  die  Evangelien,  die  Apostelgeschichte,  die 
sieben  katholischen  Briefe,  die  zwei  Klemensbriefe,  und  die  paulinischen 

1  White,-  Saerorum  etangeliorum  versio  Syriaca  Philoxeniana  ex  codd.  mss. 
Ridkanis  in  bibl.  coli.  xVowi  Oxon.  repositis  nunc  primum  edita;  cum  intei-preta- 
tionilms  et  annotationibwi  Josephi  White,  Oxford  1778,  2  Bde. ;  —  Actuum  ajmto- 
lorum  et  epistolarum  tarn  catholicarum  quam  Paulinarum,  versio  Syriaca  Philo- 
xeniana, ex  cod.  ms.  Ridleiano  nunc  primum  edita  cum  interpretationc ...  J.  W. 
Oxford,  1799  und  1803,  2  Bde. 

'  In  Tischendorfs  N.  T.  Gr.  ed.  VIII.  mai.  wird  diese  Ausgabe  als  syrwhit 
oder  als  codb»r»al  bezeichnet. 


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1.  östliche.   (1.)  8yri*che. 


507 


Briefe  enthielt1.  Man  fragte,  ob  die  fehlende  Apokalypse  etwa  schon 
in  dem  Texte  von  Schaafs  Ausgabe  vom  Jahre  1708  vorläge,  eine 
Frage,  die  Tregelles  (wie  oben,  S.  478,  Anm.  1)  behandelte  und  auch 
Gwynn  (s.  unten).  J.  Gwynn  entdeckte  im  Jahre  1892  die  vollständige 
philoxenische  Apokalypse  in  der  Crawford-Handschrift  und  gab  sie 
1897  in  prächtiger  Weise  heraus2.  Bernsteines  Johannesevangeliuni 
ist  oben  erwähnt  worden.  Adler  bot  in  seinem  oben  angefühlten 
Buche  Lesarten  aus  verschiedenen  Handschriften.  Ein  Engländer 
H.  Deane  ftng  an  eine  Ausgabe  vorzubereiten,  musste  aber  mitten 
in  der  Arbeit  wegen  eines  Augenleidens  aufhören3.  Hoffentlich 
übernimmt  ein  anderer  Gelehrter  seine  Kollationen  und  vollendet 
die  Ausgabe.  Ob  John  Gwynn,  der  wie  kein  Anderer  dieses  Gebiet 
beherrscht,  diese  philoxenisch-herakiensische  Ausgabe  besorgen,  oder 
wenigstens  beaufsichtigen  könnte? 

»  Bensly,  The  Harklean  version  ofthe  epistle  to  the  Hebrews  XI,  28— XIII,  25, 
Cambridge  1889.  Vgl  Joseph  Barber  Lightfoot,  S.  Clement  of  Home,  London, 
2.  Aueg.  1890,  Bd.  1,  S.  1 29-130. 

2  Gwynn,  „A  new  Syriac  version  of  tbe  Apokalypse",  The  Aeademy,  London, 
ia  Juni  1892,  Bd.  41,  S.  592 bc;  —  und  „On  a  Syriac  MS.  of  the  New  Testament 
belonging  to  tbe  earl  of  Crawford  and  Balcarres,  and  on  an  inedited  version  of 
the  Apocalypse  therein  contained",  Transactions  of  the  Royal  Irish  Aeademy, 
Bd.  30,  Teil  10,  Dublin  Dez.  1S93,  mit  Nachbildung,  Tafel  21;  —  und  The  Apo- 
calypse of  St.  John,  in  a  Syriac  version  hitherto  unknoten ;  edited  (from  a  ms.  in 
the  library  of  the  Earl  of  Crawford  and  Baicarres),  icith  critical  not  es  on  the 
Syriac  text,  and  an  annotated  reconstruetion  of  the  underlying  Greek  text  by  J.  O. 
To  which  is  prefixed  an  introduetory  dissertation  on  the  Syriac  versions  of  the 
Apocalypse,  by  the  editor,  Dublin  1897.   Mit  einer  Tafel. 

»  Vgl  Scrivener,  Intr*,  Bd.  2.  S.  29. 


Syrische  Handschriften. 

a.  Alt-Syrische. 

1  m   London,  Brit  Mus.  Add.  14,  451  (Wright  119). 
1  '■    Berlin,  kön.  Bibl.  Orient  Quart.  528. 

5.  Jhdt,  30x24,  Perg,  91  Bl,  2  Sp,  22—26  Z;  obne  Vokale;  ausser  ribüi  kommen 
diakritische  Punkte  selten  vor;  Interpunktion  sehr  einfach;  hier  und  dort  Les- 
arten von  spateren  Händen;  Bl.  12—15  und  88  sind  13.  Jhdt,  Bl.  88  aberschrieben: 
Mt  1,  1—8,  22  (?)  [8,  23—10,  31  spaterer  Hand  Pescbitta];  10,  31  (?)-23, 25  Mk  1(3, 
17—20  Jo  1,  1—42?;  3,  5-7. 37;  7,  37-8, 19  (Berlin);  14, 10-12. 15—19.  21-23. 
26-29  Lk  2, 48-3, 16;  7, 33-15, 22;  15, 22-16, 12  und  17, 2-29(Berlin);  17, 23- 
24,  44  [24,  41 — Schluss  von  späterer  Hand  Pescbitta] ;  Bl.  6v — 8r  hat  jemand  nach 
dem  gewöhnlichen  Text  korrigirt.  Ober  den  Text  s.  oben,  S.  489—493.  BL  SS 
bietet  in  der  alteren  Schrift:  10.  Jhdt:  Lk  1, 65—80  aus  einem  Lesebuch.  Es  ist 
nicht  su  übersehen,  dam  Jo  auf  derselben  Seite  anfängt,  auf  der  Mk  schliesst 
Etwa  im  zehnten  Jahrhundert  gehörte  die  Handschrift  dem  Mönch  Habibai  oder 
Habib,  der  das  Buch  dem  Kloster  der  Maria  der  Gotteegeb&rerin  schenkte.  Im 


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508 


A.  Urkunden.  HL  Übersetzungen. 


Jahre  1222  besserte  man  die  Handschriften  in  jenem  Kloster  aus  und  fugte  wahr- 
scheinlich die  späteren  Blätter  bei.  Von  William  Cureton  im  Jahre  1858  heraus- 
gegeben, s.  oben,  S.  490.  Vgl  William  Wright,  Catalogue  of  Syriac  MSS  in  the 
British  Museum,  Teil  1,  London  1870,  S.  73,  Nr.  119  und  über  die  Berliner  Blätter, 
Bd.  3  (1872),  Vorw.  S.  XVI. 

9  Sinai,  Eatharinenkloster,  syrische  Handschrift  30:  überschrieben. 
":  4.  od.  5.  Jhdt  (obere  Schrift  vom  Jahre  697  oder  778),  21,9x15,8,  Perg,  142 
(im  Bande  182)  Bl,  2  Sp,  23.  25.  28  u.  s.  w.  Z;  Hefte  von  5  Doppelblättern:  Vier 
Evangelien;  von  den  ursprünglichen  164  Blättern  fehlen  22  mit  Mt6, 10—8,3; 
10, 15-17, 11;  20,  25-21, 19;  28, 8-Mk  1, 12;  1,  44—2,  20;  4, 18-5, 1;  5, 27—6,4 
Lk  1, 16—38;  5, 29—6, 11  Jo  1, 1-24;  1, 47—2, 15;  4, 38— 5, 5;  5, 27—45;  18, 32— 
19, 48.  Einiges  auf  den  vorhandenen  Blättern  ist  nicht  zu  lesen.  Die  obere 
Schrift  bringt  ein  Hartyrologium  von  weiblichen  Heiligen.  In  Bezug  auf  die 
Entdeckung  dieser  Handschrift  durch  Frau  Agnes  Lewis  Smith  und  Frau  Margaret 
Dunlop  Gibson,  sowie  auf  die  Herausgabe,  siehe  oben,  S.  491  und  492;  Frau  Lewis 
bietet  einen  anziehenden  kurzen  Bericht  über  die  Reisen  nach  dem  Sinai  in  ihrem 
Buche:  In  the  shadow  of  Sinai,  Cambridge  1898.  Harris,  Burkitt,  und  Nestle  setzen 
die  iu  dieser  Handschrift  gebotene  Übersetzung  vor  das  Diatessaron,  Nestle  auch 
vor  die  Curetonische  Übersetzung.  Zahn  ( Theol.  Litbli.  Leipzig  11.  Jan.  1895, 8.21)  sagt, 
sie  gehöre  zwischen  das  Diatessaron  und  die  Curetonische  Übersetzung;  vergleiche 
oben,  S.  487.  491.  —  Vgl  Albert  Bonus,  Collatio  codicis  Leuisiani  rescripti  evan- 
geliorum  sacrorum  Syriacorum  cum  codice  Curetoniano  (Mus.  Brit.  Add.  14,  451) 
cui  adieciae  sunt  lectwnes  e  Peshitto  desumptae,  Oxoniae  1896;  —  Karl  Holzhey, 
Der  neuentdeckte  Codex  Syrus  Sinaitieus  untersucht.  Mit  einem  vollständigen 
Verxeichnis  der  Varianten  des  Cod.  Sinaitieus  und  Cod.  Curetonianus,  München 
1S96;  —  Adalbert  Merx,  Die  vier  kanonischen  Evangelien  nach  ihrem  ältesten 
bekannten  Texte.  Übersetzung  der  syrischen  im  Sinaikloster  gefundenen  Palimpsest- 
handschrift,  Berlin  1897. 


b.  Peschitta. 

Einige  der  syrischen  Handschriften  des  Neuen  Testaments  sind  noch  nicht 
von  nen testamentlichen  Textkritikern  genauer  untersucht  worden  und  tragen  den 
Nauen  Peschitta,  ohne  dass  man  den  Text  genau  kennt  Es  ist  daher  leicht 
möglich,  dass  in  dieser  zweiten  Liste  Handschriften  stehen,  die  andere  Über- 
setzungen als  die  Peschitta  enthalten.  Das  Unsichere  werden  syrische  Forscher 
allmählich  zur  Sicherheit  führen.  Es  ist  selbstverständlich,  dass  in  folgender 
Liste  die  in  den  Prolegomena  zu  Tischendorfs  N.  T.  angewendete  Reihenfolge 
beibehalten  wurde. 

(a.)  Vier  Evangelien. 

Amerika. 

..      Früher  Albert  L.  Long'«,  heute  in  dem  Staate  New  York. 
la:  10.  Jhdt,  36,8x  25,  Perg,  1  Bl,  2  Sp,  26  Z,  Absf  Kan,  Lit:  Lk  21, 30-22, 17. 
Vgl  I.  H.  Hall,  The  Independent,  New  York,  1885,  20.  Aug.  S.  10ö8d.  1009a. 
^  .  t  Ohne  Ort. 

1  D:  8.  Jhdt  (1061  Jahr  Alex,  142  Jahr  der  Söhne  Hagars),  20,3x12,7,  Perg,  420  S, 
1  Sp,  33— 36  Z:  .V.  T.;  rote  Unters  für  jedes  Buch. 
*      Cambridge,  Massachusetts,  Harvard  College. 
1C:  8.  od.  9.  Jhdt:  Ew.   Gehörte  früher  Moore. 
-  ,   Früher  New  York,  Isaac  H.  Hall, 
a  od.  9  Jhdt,  Papier:  Ew. 


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1.  Östliche.   (1.)  Syrische. 


509 


England. 

9    Graf  Crawford  MS.  1. 

Z  :  6.  Jhdt:  Ew.   Vgl  G.  H.  Gwüliam  (wie  oben,  S.  487,  Anm.  1),  S.  54.  55. 
*    (Ag  2  P  2  Agphlx  7  Akpnlx  2)  Graf  Crawford  M8.  2. 

9 :  12.  Jhdt  gegen  Ende,  27,2x  18,4,  Perg,  249  Bl  (238  von  den  ursprünglich 
242  Bl,  und  11  sp  Hd),  2  Sp,  31  Z,  Lit,  Untere:  Ew  (Peschitta)  Apok  (philoxenisch) 
Apg  Kath  (davon  2  Pe  2.  3  Jo  Ju  philoxenisch).  Geschrieben  im  Kloster  Mar  Jakob, 
deb  Einsiedlers  von  Ägypten,  und  Mar  Barshabba,  bei  Salach  in  Turabdin  [Jebel  - 
Tor],  im  Reiche  des  Hesna  Kipha.  Ein  Mönch  Stephan  schrieb  sie  für  einen 
Mönch  Gabriel.  Graf  Crawford  kaufte  diese  Handschrift  in  London  im  Jahre 
1860.  Vgl  John  Gwynn,  „On  a  Syriac  MS.  of  the  New  Testament  in  the  library 
of  the  Karl  of  Crawford,  and  an  inedited  version  of  the  Apocalypse  included  in 
it"  [gelesen  23.  Jan.  1888],  Transactions  of  the  royal  Irisk  academy,  Bd.  30,  Teil  10 
Dublin  1893,  S.  347—418,  —  und  besonders  Gwynn's  mit  ausserordentlichem  Fleisse 
und  Gelehrsamkeit  hergestellte  Ausgabe:  The  Apocalypse  of  St.  John,  in  a  Syriac 
version  hitherto  unknown;  ediied,  (from  a  MS.  in  the  library  of  the  Earl  of  Oraw- 
ford  and  BaJcarres),  with  criiieal  notes  on  the  Syriac  text,  and  an  annotat eci 
reconstruction  of  the  underlying  Greek  text  by  J.  G. ;  to  which  is  prefixed  an  intro- 
duetory  dissertation  on  the  Syriac  versions  of  the  Apocalypse,  by  the  editor,  Dublin 
1897,  8.  CXLVI,  49, 102  in  Gross-Quart,  mit  einer  Tafel.  Gwynn  bezweifelt  nicht, 
das»  diese  Apok  philoxenisch  ist,  wie  auch  die  Briefe  2  Pe  2.  3  Jo  Ju,  wahrend 
er  die  sonst  bekannte  syrische  Apok  für  heraklensisch  hält. 

.    (Ag  3  P  3)  Cambridge,  Univ.-Bibl  Oo.  I.  1.  2  (1.  2  ohne  I?). 

4:  ?  Jhdt:  N.  T.  ausser  der  Apok.  Vgl  Gwynn,  „On  a  Syriac  MS."  (wie  oben, 
Handschrift  3),  S.  6,  Anm. 

.  a  [London,  Gresham  College,  MS.  Norfolk  493  (existirt  die  Hdschr  heute?): 
*  N.  T.  und  Ps  syrisch.  Vgl  Cataloqus  librorum  mss  AngHae  et  Hiberniae, 
Oxford  1697,  Bd.  2.  S.  83.] 

-  (Ag4P4)  London,  Brit  Mus.  Rieh  7157  (Forshall  13). 

d:  768,  Quart,  Perg,  197  BL  2  Sp;  Euth  am  Ende  mut.  Kap,  Abs,  Kan,  Harm 
im  unteren  Rand,  Unters  (Kap,  fiaoz,  axl%  in  Paul):  Ew  Apg  1  Pe  1  Jo  Paul 
(Phm  He);  einige«  ersetzte  eine  »weite  Hand.  Geschrieben  für  Bruder  Jesuzach a 
dur  Sabar  [Jesu?]  im  Kloster  Sabar  Jesu  „quod  est  coenobium  Beth  Kuko,  situm 
ad  Zähem  maiorem  (sive  Lycum,  flurium)  in  regione  Adiabene".  Früher  Claude 
Rieh's,  der  10  Jahre  englischer  Gesandter  in  Bagdad  war.  Es  wurde  nach  seinem 
Tode  gekauft  und  im  Jahre  1825  ins  British  Museum  gebracht.  Forahall  gibt 
zwei  Nachbildungen  in  seinem  Katalog. 

A.  (Ag  5  P  5)  London,  Brit  Mus.  Rieh  7158  (Forahall  14). 

ö:  11.  Jhdt,  Quart,  Perg,  230  Bl;  Untere:  Ew  Apg  JaklPe  Uo  Paul  (Phm  He); 
hier  und  dort  mut:  am  Schlüsse  Abhandlung  (Euseb's?)  über  die  72. 

-  (Ag  6  P  6)  London,  Brit  Mus.  Bich  7159  (Forahall  15). 

':  12.  Jhdt  Quart,  Papier,  276  Bl;  Untere:  Ew  Apg  Jak  1  Pe  1  Jo  Paul  (Phm 
He);  hier  und  dort  mut 

ftt  (Ag  7  P  7)  London,  Brit  Mus.  Rieh  7160  (Forehall  16). 

ö:  1203,  Quart,  Perg,  258  Bl,  2  Sp,  Untere,  Syn  (Erl  u.  Apl):  Ew  Apg  Jak  IPe 
1  Jo  Paul  (Phm  He).  Ein  Mönch  und  Presbyter  Abulpharag,  Sohn  Abrahams, 
aus  Amida  in  Mesopotamien,  vom  Stamme  Abusiad,  schrieb  diese  Handschrift  im 
Kloster  des  Mar  Jakob  Napheshat  (oder  „der  Seelen")  am  heiligen  Berg  in  Edeasa. 

q    London,  Brit  Mus.  Rieh  7161  (Forshall  17). 

V:  10.  Jhdt:  Ew;  mut  überall. 
1ft    London,  Brit  Mus.  Rieh  7184  (Forahall  43). 

AV:  1205:  Ew  mit  Kommentar  des  Dionysius  oder  Jakob  Bar  Salibi,  Bischof  Ton 


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510  A-  Urkunden.   III.  Übersetz  an  gen. 

Amida;  mut  Über  den  Kommentar  des  Dionysius  vgl  Aesemani,  BiU.  Orient. 
Clementino-  Vatic.  Rom,  Bd.  2  (1721),  S.  löba— 211b.  Dadley  Loftus  veröffent- 
lichte vieles  aas  dem  Kommentar  zum  Matt  und  den  ganzen  Kommentar  zum 
Markus,  in  englischer  Übersetzung,  in  Dublin  1072. 1695. 
London,  Brit.  Mub.  Rieh  718«  (Forshall  45). 
*  14.  Jhdt:  Kommentar  des  Gregorius  Barhebrftus  zum  A.  T.  u.  N.  T.  (Ew  Apg 
Jak  1  Pe  Uo  Rö— Eph);  ist  der  biblische  Text  dabei?  Wurde  diese  Handschrift 
vielleicht  von  Richard  Jones,  Textus  evv.  vers.  simpL  Syr.  (wie  oben,  S.  600,  Anm.  1), 
Vorw.  S.  10—17,  erwähnt? 

19    (Ap  8  [Evl  Philox])  London,  Brit.  Mus.  Add.  10,  967  (Forshall  86). 
16 '  ?  Jhdt:  1  Bl:  Lk  24,  39-Ende  u.  Aufcchr  Joh. 
?  Jhdt:  1  Bl:  Apg  25,  23—26,  22. 

?  Jhdt:  1  Bl  aus  einem  phüoxenischen  Lesebuch:  Apg  10,  35—43  Kol 2,  6—16 
Mi  10, 16-19. 

-«    (Ap  9  P  8)  London,  Brit  Mus.  Add.  14, 470  (Wright63). 

d:  5.  od.  6.  Jhdt,  23x14,  Perg,  176  Bl,  2  8p,  40-44  Z;  Kap,  Lit:  En  Paul 
(Phm  He)  Apg  Jak  1  Pe  Uo;  einige  im  9.  Jhdt  ersetzt;  eine  andere  Hand,  wie 
es  scheint,  vom  9.  Jhdt,  schrieb  auf  das  erste  Blatt  Jo  7,  50—8, 12  aus  der 
klensischen  Übersetzung.  Sie  wurde  dem  Kloster  der  Syrer  in  der  Wüste 
Abtes  MakarioB  geschenkt.  Im  10.  Jhdt  war  sie  im  Kloster  der  Maria  der  Gottes  - 
gebärerin.  Vgl  Wright  (wie  oben,  S.  487). 
1 ,  (Ap  10  P  9)  London,  Brit  Mus.  Add.  14,  448  (Wright  64). 
A4'  699  (700),  23x14,  Perg,  209  Bl,  1  Sp,  28-32  Z;  Kap:  EwApg  JaklPt  lJo 
Paul  (Phm  He);  es  fehlt  Mt  1, 1-2, 13;  3, 14-5,  24 ;  8, 26-9, 19  Phil  Kol  1. 2  Th 
1  Ti;  Bl.  64  wurde  im  13.  Jhdt  ersetat;  die  Kapitel  sind:  Mt  22,  Mk  13,  Lk  23, 
Jo  20,  Apg-Kath  32,  Paul  55,  zusammen  165. 


London,  Brit  Mus.  Add.  14,  453  (Wright  68). 

6.  od.  6.  Jhdt,  25x20,  Perg,  182  Bl,  2  Sp,  22-27  Z;  Kap  (zwei  Hände),  lit 


15: 

sp  Hd:  Evv;  schliesst  Jo  20,  25. 
1ft    London,  Brit  Mus.  Add.  14,455  (Wright  67). 

10 :  6.  Jhdt  37x29,  Perg,  135  Bl,  2  Sp,  15-21  Z;  Abs,  Kan,  Harm  am  unteren 
Rande,  einige  Lesarten:  Ew;  vieles  fehlt  (vgl  Wright). 
1?    Lond.  Brit  Mus.  Add.  17, 114  (Wright  68). 

6.  od.  7.  Jhdt  26x17,  Perg,  61  Bl,  2  Sp,  30—40  Z;  Kap  sp  Hd,  Abs  u.  Kan 
zu  Mt  Lit:  Ew,  vieles  fehlt  (vgl  Wright);  BL  33v  enthält  einen  koptischen  Namen. 
1ft    Lond.  Brit  Mus.  Add.  14,549  (Wright  69). 

Aö:  6.  od.  7.  Jhdt,  32x23.  Perg,  197  Bl,  2  Sp,  22-26  Z;  Kap  sp  Hd,  Abs,  Kan, 
Harm  am  unteren  Rande,  Lit  Unters:  Evv. 
1Q    Lond.  Brit  Mus.  Add.  14,  457  (Wright  70). 

A*:  6.  od.  7.  Jhdt,  24X15,  Perg,  200  Bl,  2  Sp,  25-31  Z;  Abs,  Kan,  Harm  am 
unteren  Rande,  Lit  Unters:  Evv.  Sie  gehörte  früher  einem  Presbyter  Gabriel  auB 
der  Umgebung  von  Mosul  und  er  erhielt  sie  von  Lazarus  (?)  aus  der  Provinz 

Tür-'Abdin. 

^    Lond.  Brit  Mus.  Add.  14,  458  (Wright  71). 

W:  6.  od.  7.  Jhdt,  23X15,  Perg,  157  Bl,  2  Sp,  25-33  Z;  Abs,  Kan,  Harm  am 
unteren  Rande,  Lit:  Ew;  es  fehlt  Mt  1, 1—17  Jo  16,  31—17, 21.  Gesehrieben,  wie 
es  scheint,  durch  den  Bibliothekar  Davied  und  verglichen  durch 
Kashiah. 

sl .  Lond.  Brit.  Mus.  Add.  17, 113  (Wright  72). 
Zl'  6.  od.  7.  Jhdt,  32x24,  Perg,  211  Bl,  2  Sp,  19—24  Z;  Kap,  Abs, 
am  unteren  Rande,  Lit:  Ew;  es  fehlt  Mt  1, 1—5, 16;  10, 16—12, 11;  12, 44—14,  3. 
Früher  im  Kloster  der  Maria  der  Gottesgebfixerin  in  der  Wüste  Soete. 


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1.  örtliche.  (1.)  Syrische. 


511 


^    Lond.  Brit  Mub.  Add.  12, 140  (Wright  73). 

W:  6.  Jhdt,  27x22,  Perg,  196  Bl,  2  Sp,  23-26  Z,  Lit  (Kap  bP  Hd  Mt  84  Mk  49 
Lk  88  Jo  45):  Ew;  es  fehlt  Mt  27,  7—28. 
a*.  Lond.  Brit.  Mos.  Add.  14,  452  (Wright  74). 

Ö.  od.  7.  Jhdt,  31x25,  Perg,  152  Bl,  2  8p,  28—32  Z;  Kap  neu  Hd,  Abs,  Kan, 
Harm  am  unteren  Bande,  Lit:  Ew;  einiges  fehlt;  BL  58  überschrieben,  aus 


9.    Lond.  Brit.  Mus.  Add.  12, 137  (Wright  75). 
Z4:  6.  od.  7.  Jhdt:  Ew. 

Lond.  Brit  Mus.  Add.  14,  460  (Wright  76). 

600,  18x12,  Perg,  104  Bl,  1  Sp,  30-37  Z;  Kap,  Lit  sp  Hd:  En;  es  fehlt 
Mt  7, 18-8,  26. 

9ft>  Lond.  Brit  Mus.  Add.  14,  471  (Wright  77). 

Zl>:  615,  21x14,  Perg,  108  Bl,  1  Sp,  30— 38  Z;  Kap:  Ew. 

97    Lond.  Brit.  Mus.  Add.  14, 463  (Wright  78). 

Z4:  7.  Jhdt:  Ew;  einiges  fehlt 

oa    Und.  Brit  Mus.  Add.  14,  450  (Wright  70). 

M:  7.  Jhdt,  31x24,  Perg,  195  Bl,  21-24  Z;  Kan-L,  Abs,  Kan,  Hann  am 
Rande:  Ew\  Mt  mut 

Lond.  Brit  Mus.  Add.  14,  456  (Wright  80). 

&  Jhdt:  Ew\  es  fehlt  Mt  8, 10-9,  2;  am  Rande  viele  Lesarten  aus  der 
klensischen  Cbereetsung  und  aus  der  spateren  Überlieferung. 

w,  Lond.  Brit  Mus.  Add.  17, 118  (Wright  81). 
W:  8.  od.  9.  Jhdt:  Ew\  mut;  fast  nichts  von  Jo. 
,t  m  Lond.  Brit  Mus.  Add.  14,  669  (Wright  82),  Bl.  38—56. 
31 :  9.  Jhdt:  Bruchstücke  aus  den  vier  Ew. 
^g,  Lond.  Brit  Mus.  Add.  12, 177  (Wright  83). 
33 :  1189:  Ew.   Enthalt  einiges  zur  Geschichte  der 
«q    Lond.  Brit  Mus.  Add.  17,  922  (Wright  84). 
iW:  1222  od.  1223:  Ew. 
Mm  Lond.  Brit  Mus.  Add.  14,465  (Wright  85). 

12.  Jhdt:  Ew;  mut  Geschrieben,  wie  es  scheint  durch  Samuel  Bar 
m  Lond.  Brit.  Mus.  Add.  17,  983  (Wright  86). 

1438:  Ew  nebst  einer  arabischen  Uebersetzung  in  syrischer  Schrift;  mut. 
Lond.  Brit  Mus.  Add.  14,  454  (Wright  87). 
öb:  6.  od.  7.  Jhdt:  Mt  Mk  Lk;  mut. 
~7    Lond.  Brit  Mus.  Add.  14,  451  (Wright  88). 
3':  8.  Jhdt:  Mt  Mk  Lk;  mut 

Lond.  Brit  Mus.  Add.  12, 141  (Wright  89). 


88: 


6.  od.  7.  Jhdt:  Mt  Jo;  —6.  und  7.  und  11.  Jhdt:  Lk. 


oq    Lond.  Brit.  Mus.  Add.  14,  459  (Wright  90),  Bl.  1-66. 

*W:  5.  Jhdt:  Mt  Lk.    G.  H.  Gwilliam  verglich  Bie,  Studio  Bibliea  [et  eccles.] 

[vol.  1],  Oxford  1885.  S.  151—171. 

m    Lond.  Brit.  Mus.  Add.  17, 117  (Wright  91). 

W:  5.  od.  6.  Jhdt:  Mt  Mk  1, 1-9, 10. 

±i    Lond.  Brit.  Mus.  Add.  14,  462  (Wright  92). 

41 :  6.  Jhdt:  Mt  Mk. 

A9    Lond.  Brit.  Mus.  Add.  17, 116  (Wright  93). 
*~:  6.  Jhdt:  Mt  Mk;  mut 

Lond.  Brit  Mus.  Add.  14,  461  (Wright  94),  Bl.  1-107. 
43:  6.  Jhdt:  Mt  Mk. 

Gregory,  Textkritik.  83 


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512 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


.  Lond.  Brit  Mob.  Add.  17,  224  (Wrigbt  95),  BL  58—65. 
13.  Jhdt  Papier:  einiges  aus  Aß  Mk  mit  einer  arabischen  Übersetzung. 
(Ag  11  P  10)  Lond.  Brit  Mns.  Add.  17, 115  (Wright  96). 
40 :  6.  Jhdt:  Mt  Jo  He  1, 13-2, 13  Jud  1—13  Apg  7,  30-39. 


^  Lond.  Brii  Mus.  Add.  14, 467  (Wright  97). 

:  10.  Jhdt,  25,4  X 17,  Perg,  1 5  Bl,  2  Sp  (syr-arab),  26—37  Z ;  Kap :  syrisch-arabische 
Bruchstücke  aus  Mt  und  Jo,  aus  einer  Handschrift  (früher  im  Kloßter  der  Maria 
der  Gottesgeb&rerin),  die  Tischendorf  nach  Leipzig  brachte  und  der  Universität«  - 
Bibliothek  einverleibte  (siehe  unten,  Nr.  102),  vgl  Tischendorf,  Aneedota,  Leipzig 
1861,  S.  65,  und  Gildemeister's  Abhandlung:  De  evangdiis  in  Arabicum  e  Simplici 
Syriaca  transkUis,  Bonn  1865. 

Lond.  Brit.  Mus.  Add.  17,  224  (Wright  98),  Bl.  43—57. 
*•*  1173,  Papier:  einiges  aus  Mt  Jo. 
^  Lond.  Brit  Mus.  Add.  14,  669  (Wright  99),  BL  34—36. 

0.  Jhdt:  einiges  aus  Mk  Lk. 

Lond.  Brit.  Mus.  Add.  14,  466  (Wright  100),  Bl.  11—17. 
10.  od.  11.  Jhdt:  einige»  aus  Mk  Lk. 
„    Lond.  Brit.  Mus.  Add.  14, 459  (Wright  101),  BL  67-169. 
W:  530-540,  20,3x12,7,  Perg,  103  Bl,  1  Sp,  25-27  Z:  Lk  Jo. 
_1 1  Lond.  Brit.  Mus.  Add.  14,  461  (Wright  102),  BL  108—212. 
01 :  9.  od.  10.  Jhdt:  Lk  Jo;  mut 

-  ,     Lond.  Brit.  Mus  Add.  14,  669  (Wright  103),  BL  29—33. 
ö-a:  6.  od.  7.  Jhdt:  einiges  aus  Mt. 

b:  Add.  14,  669  (Wright  104),  Bl.  27.  28  :   7.  Jhdt., 


c: 

>> 

14,666  ( 

j» 

105), 

>» 

48       :  10. 

»> 

d: 

»> 

14,  666  ( 

»> 

106), 

>> 

1-10  :  12. 

if 

:  ai 

as  Mt. 

e: 

!> 

14,666  ( 

>> 

107), 

>> 

47       :  12. 

>f 

4 

f: 

ff 

14,  669  ( 

» 

108), 

>> 

26       :  12. 

f» 

g: 

)> 

17,224  ( 

» 

109), 

» 

37-42:  13. 

„  Papier 

Lond.  Brit  Mus.  Add.  14,  464  (Wright  110). 
051  vor  583:  Mk. 

Lond.  Brit  Mus.  Add.  17,  224  (Wright  111),  BL  66. 
**:  13.  Jhdt,  Papier:  Lk  9, 12-17. 
~     Lond.  Brit  Mus,  Add.  17, 119  (Wright  112). 

*  6.  od.  7.  Jhdt:  Jo.   Einst  im  Silvanus-Kloster  bei  Damaskus. 
,A    Lond.  Brit.  Mus.  Add.  14,  669  (Wright  113),  Bl.  37. 
«**  6.  Jhdt:  Jo  9,  2-21. 

Lond.  Brit  Mus.  Add.  14,  668  (Wright  114),  Bl.  30,  31. 
d'a:  9.  Jhdt:  Jo  8,  34—9, 14;  11, 16—12,  3. 
-     Add.  14,  666  (Wright  115),  BL  49.  50. 
D:  10.  od.  11.  Jhdt:  Jo  18,  6—19,  5. 

Add.  14,  524  (Wright  116)  Bl.  3-6. 
C'  11.  od.  12.  Jhdt:  Jo  3,  2-28;  4,  50-52;  5, 1—3. 

(PH)  Lond.  Brit.  Mus.  Add.  17,  225  (Wright  117). 
901  13.  Jhdt:  Jo  Rö;  mut 

,q    (P  12)  Lond.  Brit.  Mus.  Add.  14,  466  (Wright  118),  BL  18—42. 

,W:  11.  od.  12  Jhdt:  Bruchstücke  aus  Jo.  Am  Schlüsse  99  Befehle  des  Herrn 

aus  den  Vier  Evangelien,  und  einiges  aus  Paul. 

,w*    Oxford,  Bodl.  Dawk.  27. 

W:  ?Jhdt,  Quart,  Perg,  131  Bl:  En;  es  fehlt  Mt  1, 1— 8, 16.   Vgl  John  Uri, 


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1.  Östliche.   (1.)  Syrische. 


513 


Bibliothecae  Bodleianae  eodicum  mss.  orientalium  .  .  .  catalogus,  Teil  1,  Oxford 
1787,  syrische  Handschrift  Nr.  18. 
fi1 ,  Oxford,  Bodl.  Hunt.  687. 

01 :  ?Jhdt,  Oktav,  Perg,  224  Bl;  Kap-L,  Lit>  Unters,  i£t6:  Ew;  neue  Hand  er- 
setzte Bl.  1—12  und  die  zwei  letzten  Blatter.  Vgl  Uri  (wie  bei  60),  syrizche 
Handschrift  Nr.  21. 
A9    Oxford,  Bodl.  Marsh  699. 

?  Jhdt  Oktav,  Perg,  108  Bl;  Lit,  8yn(?):  Jo.   Die  Handschrift  Bcheint  zu 
gross  zu  sein  für  Jo  allein.  Vgl  Uri  (wie  bei  60),  syr.  Hdschr.  Nr.  23. 
Oxford,  Bodl.  Pococke  1. 

?  Jhdt,  7,6x5,  Papier,  150  Bl,  in  sehr  kleiner  Schrift;  Kap-L,  Lit:  Evv. 
Vgl  Uri  (wie  bei  60),  syr.  Hdschr.  Nr.  24. 
Au stria  (Österreich). 

ßftr  ^!ien'  kaiB*  0rient  258  C2509)- 

1554,  Perg:  Ew.  Moses  Marden  schrieb  de;  anscheinend  das  für  den  Druck 

der  „editio  princcps"  angewendete  Manuskript;  s.  oben,  8.  495—497,  und  Daniel 
von  Nessel,  Catalogus  . . . ,  Wien  und  Nürnberg  1690,  Teil  6,  8. 16a  161.] 

Batavla  (Holland). 
*j    (Ag  31  P  38)  Amsterdam,  im  Gymnasium. 

M:  1700,  Quart,  Papier(?):  Ew  Apn  Jak  1  Jo  1  Pe  Paul  Geschrieben  in  Indien. 
Früher  Karl  Schaaf  s.   Vgl  Adler,  N.  T.  verst.  Syr.  8.  31.  32. 

-r    (Ag  32  [Antüegomena  Philoxenisch  Ag  8]  P  39)  Amsterdam,  der  Gesellschaft 
der  Remonstranten  MS  184  (Goeje  2791). 

?  Jhdt:  Äpg  Kath  (drei)  Paul  Kaih  (die  übrigen)  1. 2  Clem.  Vgl  Goeje  (wie 
Nr.  67),  und  Gwynn,  On  a  Syriac  MS  (wie  oben,  8. 498,  Anm.  3),  8.  45.  46. 
/»*    Amsterdam,  Gesellschaft  der  Remonstranten  MS  185  (Goeje  2792). 

'  1596:  Evv  syrisch  und  arabisch,  das  Arabische  auch  in  syrischer  Schrift. 
Die  arabische  Übersetzung  ist  der  in  der  Handschrift  Leiden  223,  unser  Arab.  48 
unten,  ähnlich. 

A7.  (Ag33  P41)  Leiden,  Univ.-Bibl.  MS.  Orient  1198  (Goeje  2344). 
°':  Bd.  1:  12.  od.  13.  Jhdt,  Papier:  Ew.   Am  Ende  einiges  Liturgische. 

Bd.  2:  1186,  Papier:  Apg  Jak  Pe  Jo  Paul.  Postell  brachte  diese  zwei  Bände 
aus  Konstantinopel  nach  Venedig  im  Jahre  1550  auf  Kosten  Daniel  Bömberg*». 
Bomberg  nahm  die  Handschrift  „procuratione  Plantini  Colonia  Antwerpianam"  mit, 
um  die  königliche  Polyglotte  besser  auszustatten.  Raphelengius  Bammelte  Les- 
arten aus  dieser  Handschrift  (siehe  oben,  S.  497).  Vgl  M.  I.  de  Goeje,  Catalogus 
eodicum  orientalium  bibliothecae  academicae  LugtL-Bat.  Bd.  5,  Leiden  1873. 

Leiden,  Univ.-Bibl.  MS.  Orient.  1204  (Goeje  2349). 

?Jhdt:  Ew.  „Geschrieben  von  einem  Nestorianer  an  der  Malabar-Küste  und 
vor  dem  Jahre  1724  von  der  Insel  Taprobane  nach  Holland  gebracht"  Geschenk 
Wolpherd  Senguerds.  Vgl  H.  E.  Weyers,  Orientalia,  Leiden.  Bd.  1  (1840),  S.  314. 
fto.  (Ag  32  P  42)  Leiden,  Univ.-Bibl.  MS.  Orient.  1212  (Goeje  2350). 
W:  18.  Jhdt  Anfang,  Papier,  2  Bde:  Ew  Apg  Kath  (drei)  Paul  (Phm  He).  Vgl 
Weijers  (wie  Nr.  68),  S.  322.  323. 

Gallia  (Frankreich). 
7ft>  (Ag  35  P  43)  Paris,  Nat  Syr.  18  (Zotenberg  28). 

*U*  10.  od.  11.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  222  Bl:  Ew  Apg  Jak  1  Pe  1  Jo  Paul.  Vgl 
Hermann  Zotenberg,  Catalogues  des  mss.  syriaques  et  sabeem  (mandaites)  de  la 
biblioth&que  nationale,  Paris  [1874]. 
71    (Ag  36  P  44)  Paris,  Nat  SuppL  Syr.  27  (Zotenb.  29). 

11 '  12.  Jhdt  Oktav,  Perg,  195  Bl,  mut:  Ew  Apg  Kath  (sieben)  Paul  (Phm  He). 

33* 


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514 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


79    (Ag  37  P  45)  Pari»,  Nat  Syr.  13  (Zotenb. 

iZl  1198,  Quart,  Perg,  246  Bl;  Büd,  Syn,  mut:  Ew  Apg  Jak  1  Fe  1  Jo  Paul. 
_    (Ag  38  P  46)  Paris,  Nai  Syr.  14  (Zotenb.  31). 
'3:  1203.  Quart,  Perg,  243  Bl:  Ew  Apg  Jak  1  Pe  1  Jo  Paul  (Phm  He). 
7 A    (Ag  39  P  47)  Paris,  Nai  Suppl.  Syr.  101  (Zotenb.  32). 

1218,  Quart,  Perg,  216  Bl:  Ew  Apg  Jak  1  Pe  1  Jo  Paul.  Vgl  Georg  Hein- 
rieh  August  Ewald,  Abhandlungen  xur  orientalischen  und  biblischen  Literatur,  Teil  1, 
Göttingen  1832,  8.  53—129,  besonders  S.  50. 

Paris,  Nat  Suppl.  Syr.  5  (Zotenb.  33). 
70 :  6.  und  12.  Jhdt,  Quart,  Perg,  126  Bl;  Karp,  Bus-L,  mut:  Ew.   Vgl  Adler, 
N.  T.  versa.  Syr.  S.  14.  15. 
7A    Paris,  Nai  Suppl.  Syr.  91  (Zotenb.  34). 

7b:  7.  Jhdt,  Quart,  Perg  (und  Papier),  138  Bl:  Mt  Mk  Lk;  am  Ende  Jo  12,  30— 

21,  25  anscheinend  von  anderer  Hand. 

mm    Paris,  Nat.  Suppl.  Syr.  43  (Zotenb.  35). 

11 1  1002,  Oktav,  Perg,  214  Bl:  Ew. 

-ft    Paris,  Nat  Syr.  15  (Zotenb.  36). 

78;  10.  Jhdt,  Quart,  Perg,  110  Bl:  Ew.  Vgl  Ewald  (wie  Nr.  74),  8.  56. 
.q    Paris,  Nat.  Syr.  21  (Zot  37). 

12.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  108  Bl;  Harm  am  unteren  Rande:  Aft3,2l— Lk— 
Jo  4, 12. 

™    Paris,  Nat.  Syr.  26  (Zot.  38). 
W:  12.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  119  Bl;  Syn,  mut: 


al    Paris,  Nat  Syr.  19  (Zot.  39). 
81:  1190,  Oktav,  Perg,  265  Bl: 
QO    Paris,  Nat  Syr.  24  (Zot.  40). 
04 :  1191,  Oktav,  Perg,  232  Bl;  Syn,  Büd:  Ew. 
Paris,  Nat  Syr.  25  (Zot  41). 


1195,  Oktav,  Perg,  179  Bl;  Syn,  Bild:  Ew. 

Paris,  Nat  Suppl.  Syr.  4  (Zot  42). 
04 :  1226,  Quart,  Papier,  339  Bl:  Ew  Syr-Arab. 

Paris,  Nat  SuppL  Syr.  16  (Zot  43). 
001  1494,  Quart  Papier,  240  Bl;  Syn:  Ew. 
3-    Parisj  Nat.  Suppl.  Syr.  53  (Zot  45). 

00 :  17.  od.  18.  Jhdt,  Oktav,  Papier,  259  Bl:  Ew.  Vgl  auoh  Paris,  Nat  Suppl.  Syr.  79 
(Zotenberg  1 — 5):  1695:  Bibel,  wie  es  scheint  aus  der  Pariser  Polyglott«  abge- 
schrieben (ob  das  Manuskript  zum  Drucke  der  Polyglotte?);  —  Syr.  17  (Zot.  44): 
1521  in  Rom  geschrieben:  Ew  Syr-Lat;  —  Syr.  31  (Zot  60):  1582,  Oktav,  Papier, 
9B1:  Bruchstück  Koih  (sieben)  und  Jo  7,  53—8, 11  (aus  einer  gedruckten  Aus- 
gabe?); —  dazu  noch  die  neutestamentlichen  Hymnen  Syr.  6  (Zot  13);  Suppl. 
Syr.  89  (Zot  14)  vom  J.  1515;  Syr.  10  (Zot.  16);  Syr.  9  (Zot  19);  Suppl.  Syr.  60 
(Zot  20)  vom  J.  1518;  Suppl.  Syr.  62  (Zot  21);  Syr.  7  (Zot  23). 
Germania  (Deutschland). 

ft«    Berlin,  kön.  Diez  A.  Oct  175. 

ö':  11.  od.  12.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  224  Bl;  Lit:  Ew. 

^    (Ap  49  P  48)  Berlin,  kön.  Orient.  Fol.  355. 

001  1591,  Fol,  Papier,  227  Bl;  Lit:  Ew  Apg  Jak  1  Pe  1  Jo  Paul  (Phm  He).  Hat 
nicht  Jo  7,  53—8, 11  oder  1  Jo  5,  7. 8.  Liest  xwQÜ  teov  statt  teo'c  He  2,  9.  Hei- 
muth  von  Moltke,  der  berühmte  Feldherr,  fand  diese  Handschrift  im  Jahre  1838 
in  der  Nahe  der  Stadt  Sayd  Bey  Kalessi,  die  nicht  weit  von  Diesireh  am  Tigrit*- 
flusse  ist,  und  brachte  sie  nach  Berlin.  Vgl  Eduard  Sachau,  Kurzes  Verzeichnis» 


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1.  örtliche.   (1.)  Syrische.  5(5 

der  Sachau' sehen  Sammlung  syrischer  Handschriften.    Nebst  Übersicht  des  alten 
Bestandes,  Berlin  1885,  S.  XII— XIX,  und  8.  28,  Nr.  5. 
Berlin,  kön.  Petermann  I.  22. 

1764,  Fol?,  Papier,  248  Bl:  Ew  syr-arat  mit  Komm.  Geschrieben  in 
Bethlehem. 

Od    (Ap  60  P  49)  Berlin,  kön.  Sachau  6. 

W:  Jhdt?  (alt),  Papier:  N.  T.  mut 

Q|    (Ap  61  P  60)  Berlin,  kön.  Sachau  24. 

*A>  10.  Jhdt,  Papier:  N.  T. 

09.  Berlin,  kön.  Sachau  89. 

*3:  1693;  Lit:  Ew. 

93:  Berlin,  kön.  Sachau  104:  Ew  (Evl?)  syr-arab. 
q.    Berlin,  kön.  Sachau  141. 

12.  Jhdt:  Ew  (Evl?). 
ojr  #  Berlin,  kön.  Sachau  218. 

1847:  Em;  sonst  viel  Theologisches  darin. 

Berlin,  kön.  Sachau  236. 
W:  15.  Jhdt:  ito  (Evl?). 
q«  Berlin,  kön.  Sachau  301. 
V1,  Jhdt?  (alt):  Ew  Apg  Jak  1  Pe  Uo  Paul. 
qq,  Berlin,  kön.  Sachau  316. 
W:  Jhdt?  (alt):  .Ew»  (Evl?). 
Qö.  Erlangen,  üniv.  MS.  19,  früher  16. 

W:  8.  od.  9.  Jhdt,  Quart,  Perg,  186  Bl:  Ew:  Jo  11,  47—21,  25  ersetzt  auf  Papier 
im  Jahre  124(3,  vielleicht  durch  den  derzeitigen  Besitzer  Paulus  einen  Mönch  aus 
Turabdin.  Jakohus  Fetzer  kaufte  diese  Handschrift  im  J.  1622  in  Damaskus,  und 
vermachte  sie  der  Universität  Altdorf  im  J.  1630.  Vgl  Johannes  Conrad  Irmischer, 
Diplomatische  Beschreibung  der  MSS,  xcelche  sich  in  der  königlichen  Bibliothek 
w  Erlangen  befinden,  Erlangen  1829,  S.  194— 19V;  —  und  Handschriften- Katalog  .  .  . 
Frankfurt  am  Main  und  Erlangen  1862,  8.  4.  5.  Adler  erwähnt  sie,  8. 16. 16. 
10n<  Gotha,  hersogL  MS.  Arab.  17074. 

AW:  Jhdt?  (alt),  25x17,6,  Papier?,  3»/i  Bl:  Bruchstücke  aus  Mt  und  Mk  syr- 
arab.  Vgl  Wilhelm  Peitsch,  Die  arabischen  Handschriften . . .  «*  Gotha,  Gotha, 
Bd.  4  (1883),  S.  531,  Nr.  2850. 

^  A-*  m  Wolfenbuttel,  herzogl.  3.  1.  300.  Augusteus  fbl.  (Heinemann  2045). 

634,  36x28£,  Perg,  288  Bl,  2  Sp:  Ew.  Athanasius  Kirch  er  sagt,  dass  der 
Text  mit  dem  in  der  Antwerpener  Polyglotte  übereinstimmt.  Geschrieben  in  der 
Nahe  von  Damaskus,  vielleicht  im  Saba-Kloster  im  Dorf  Bethali.  Kircher  gab 
sie  dem  Herzog  August  im  Jahre  1666.  Napoleon  brachte  sie  nach  Paria.  Vgl  Otto 
von  Heinemann,  Die  Handschriften  der  herzoglichen  Bibliothek  xu  Wolfenbüttel. 
DL  Die  Augusteischen  Handschriften.  I  Wolfenbüttel  1890,  S.  186—188,  und  Fried, 
rieh  Adolf  Ebert  in  Heinrich  Leberecht  Fleischer's  Catalogus  codd.  mss.  orientt. 
bibl  reg.  Dresdensis,  Leipzig  1831,  S.  76  a— 77  a,  wo  sie  „Guelferb.  Orient  2" 
heisst,  Bruns  beschrieb  sie,  Annales  litterarii  Helms tadiens es,  Helmstadt  1782, 
Bd.  2,  S.  1,  und  bei  Eichhorn,  Repertorium  für  biblische  und  morgenländische 
Literatur,  Teil  15,  Leipzig  1784,  8.  153—168,  Teil  16  (1785),  S.  107-117. 
*sy>m  Leipzig,  Univ.  Cod.  Tischendornanus  12. 

AU5:  10.  od.  11.  Jhdt,  Quart,  Perg,  140  Bl,  2  Sp  syr-arab:  Ew  syr-arab;  von  Mt 
fehlt  der  Anfang,  von  Joh  das  Ende;  16  Blatter  aus  dieser  Handschrift  sind  in 
London,  s.  oben,  S.  512,  Nr.  46.  Vgl  Tischendorf,  Serapeum,  Leipzig  1847,  Heft  4, 
S.  70.  71  unter  Nr.  19,  und  Aneedota,  Leipzig  1865  (auch  1861),  S.  65. 66. 


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516 


A.  Urkunden.   DL  Übersetzungen. 


München,  kön.  Cod.  Syr.  3  (orient  62). 

?  Jhdt,  28x20,  207  BL  2  Sp  wie  es  scheint,  21  Z:  Kw\  Jo  21, 20b— 25  ver- 
loren gegangen.   Joseph  Schönfelder  beschrieb  sie  im  Verzeichmss  der  orienta- 
lischen Handschriften  der  k.  Hof-  und  Staatsbibliothek  in  München,  München  1875, 
&  110-111;  es  wird  nicht  gesagt,  daas  sie  Widmanstadt  gehörte. 
Sehwels. 

1A1    (Ag  53  P  52  [Ak?])  Genf,  Stadt  13. 

1W**  ?  Jhdt  (nicht  alt)  Dnodes,  Papier:  N.  T.   Vgl  Jean  Senebier,  Cataloque  . . . 
des  MSS.  ..dans  labibl.de  lavüle...  de  Oenhe,  Genf  1729. 
Genf,  Stadt  14. 

?  Jhdt,  Quart,  Papier:  Ew.  Vgl  Senebier,  wie  Nr.  104. 
••|u».  Florens,  Laar.  1.  56  (Assem.  1). 

XU0'  (586?),  Fol,  Perg,  292  Bl;  Earp,  KanL  (Kap,  Lit,  Syn  13.  Jhdt),  Abs,  Hann 
unten,  Unters,  fiaot:  Ew\  Mtl,  1 — 23  fehlt.  Geschrieben  durch  R&bula  den 
Kalligraphen  im  Kloster  des  heil.  Johannes  in  der  mesopotamischen  Stadt  Zagba 
(Beth  Zagba);  vgl  über  die  Unterschrift  und  das  Jahr  Adler,  N.  T.  wrss.  Syrr. 
S.  11—13,  mit  Tafel.  Etwa  im  11.  Jhdt  war  sie  im  Kloster  der  heil.  Maria  von 
Maiphuc  in  der  Provinz  Botra,  dann  im  Kloster  der  heil.  Maria  von  Kannubin, 
wo  sie  bis  1497  blieb.  Vgl  Steph.  Evod.  [auch  Ephod.]  Assemani  (und  Ant  Franc 
Gori),  Bibliothecae  Mediceae  Laurentianae  et  Palatinos  oodicum  mm*  (sie)  orien- 
talium  cataloqus,  Florenz  1742,  S.  1—25  mit  26  Tafeln;  vgl  auoh  Ant.  Mar.  Bis- 
cioni,  BibL  Med.-Laur.  cataloqus,  Tomus  1:  codd.  orient.  complecten»,  Florens  1752, 
S.  169—199  mit  26  Tafeln.  Der  Name  Longinus  in  griechischen  Unsialbuchstaben 
auf  dem  Kreuzigungsbild  deutet  auf  griechischen  Ursprung  des  Malers  oder  der 
hier  kopirten  Bilder. 

Florens,  Laur.  I.  58  (Assem.  2). 

8.  Jhdt;  Karp,  Kan*L,  Abs,  Kan,  Lit,  Syn:  Ew.  Diese  Handschrift  war 
früher  im  Kloster  H ardin  der  Tripoli-Diöcese,  dann  im  Kloster  der  heil.  Maria  in 
Janooh,  und  schliesslich  der  heil.  Maria  von  Kannubin.  Vgl  G.  H.  Gwüliam, 
Studia  bibl.  et  eeel.  Oxford  1890.  Bd.  2,  8. 241-272  mit  Nachbildung. 

108:  Florens,  Palat.  Med.  51:  alte  Papierhandschrift;  Mt  Mk  1—4. 

10Q«  ^om»  ^a^"  ^yr*       früher  Nitriensis  1. 

W:  548,  FoL  Perg,  204  Bl;  Harm  unten,  Abs,  Kan,  Unters:  Ew.  Geschrieben 
in  Edessa  in  Mesopotamien  auf  Veranlassung  eines  Eusebius  für  das  Kloster  des 
heü.  Thomas;  gebunden  718  und  wieder  728.  Im  Jahre  1081  im  Scete-Kloster 
der  heil.  Maria.  Vgl  Joseph  Simon  Assemani,  Bibliotheca  orientalis  Clementino- 
Vatieana,  Born  Bd.  1,  1719;  Bd.  2,  1721;  Bd.  3,  Teil  1,  1725,  Teil  2,  1728.  Vgl 
auch  8.  E.  und  J.  S.  Assemani,  Bibliothecae  apost.  Vaticanae  codicum  ms s.  cata- 
logus,  Rom  1758,  Teil  1,  Bd.  2,  S.  27-35;  -  Jak.  Georg  Christian  Adler,  Novi 
Test,  versa.  Syrr.  Kopenhagen  1789,  S.  3—10  mit  Tafel. 
+  *fk,  Rom,  Vat,  Syr.  13,  früher  Nitriensis  2. 

736,  Fol,  Perg,  338  Bl  (Kap  aus  spaterer  Hand),  Harm  unten,  Abs,  Kan, 
Unters:  Ew.  Geschrieben  durch  Johannes  im  Lager  Urema,  verbessert  durch 
Georg  den  Bischof.  Sie  gehörte  Abraham  dem  Bischof  von  Hadeta,  dann  dem 
Presbyter  Lasarus,  der  Mönch  in  Tur-Abdin  aus  dem  Dorf  Beth-Manhem  war  and 
sie  1211  neu  einband,  spater  dem  Scete-Kloster.  Vgl  Assemani,  Bibl.  ap.  Vat. . . . 
catalogus,  Teil  1,  Bd.  2,  S.  36—47;  Adler,  S.  10.  11.  Ist  dieser  derselbe  Lazarus 
wie  der  in  der  Handschrift  19,  oben  S.  510? 

Rom,  Vat  Syr.  14,  früher  1& 

11A:  956,  Oktav.  Perg.  198  Bl:  Ew.  Vgl  Assemani,  Bibl.  ap.  Vat  cataloqus, 

Teil  1,  Bd.  2,  S.  47—49. 


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1.  östliche.   (1.)  Syrische. 


517 


AAAÄ:  1519,  Fol,  Papier,  180  Bl;  Lit:  En.   Geschrieben  in  Rom.  Vgl  Assemani, 

BM.  ap.  Vat  cat.  Teil  1,  Bd.  2,  S.  49—59.] 

119.  (Agö4  P  53)  Rom,  Vat  Syr.  16,  früher  10. 

AA4:  13.  Jhdt  Quart,  Papier,  285  Bl:  En  Apr,  Jak  1  Bf  Mo  Paul  (Phm  He). 
Geschrieben  in  der  Nahe  von  MosuL  Vgl  Assemani,  BibL  ap.  Vat. . .  .  cat.  Teil  1. 
Bd.  2,  S.  59—61,  und  Adler,  N.  T.  versa.  Syrr.  S.  20—23  mit  Tafel. 
w    (Ag  55  P  54)  Rom,  Vat  Syr.  17,  früher  9. 

1A3:  1510,  Oktav,  Papier,  478  Bl:  En  Ap7  Jak  1  Pe  1  Jo  Paul  (Phm  He).  Ge- 
schrieben in  Indien.   Vgl  Assemani,  Bibl.  ap.  Vat  cat.  S.  61—64,  und  Adler, 

S.  24.  25  mit  Nachbildung. 
11  m    Rom,  Vat  Syr.  269. 

AA*:  13.  Jhdt?,  Fol,  Papier,  308  Bl,  2Sp  syr-arab;  8yn:  Evv  syr-arab.  Früher 
Assem.  12. 

Rom,  Vat  Syr.  270. 

0:  1452,  Fol,  Papier,  455  Bl,  2  Sp  syr-arab;  Syn:  En  syr-arab  (Arabisch  in 
syrischer  Schrift).  Geschrieben  im  Dorfe  Adris  auf  dem  Berge  Libanon.  Früher 
Assem.  13. 

IIA«  **°m'  Vat*  8yr* 

7.  Jhdt  Quart,  Perg,  120  Bl:  En;  Jo  8, 1—11  und  Lk  22, 17. 18  sind  nicht 

da.   Früher  Assem.  16. 

Rom,  Vat  Syr.  274. 

XA< '  10.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  300  Bl;  8yn:  En;  hat  weder  Ehebr  noch  Lk  22, 17. 18. 
Früher  AsBem.  17. 

Rom,  Vat  Syr.  407. 

1475,  Fol  Papier,  461  Bl,  2  Sp  syr-arab;  Syn:  En  syr-arab  (Arab  in  syr 
Sehr).  Früher  Assem.  150.  Wir  übergehen  MS  447  Assem.  190:  Apok,  geschrieben 
in  Rom  1590.  und  MS.  455  Assem.  198  vom  15.  Jhdt  aber  heute  verschollen. 

Schweden. 
11Q    Früher  Bensei  7  (heute  in  Upsala?). 

AAy:  ?  Jhdt  Duodea,  Perg,  225  Bl;  Kap  Mt  74  oder  22,  Mk  40  oder  13,  Lk  72 
oder  23,  Jo48  oder  20:  En;  diese  Handschrift  wurde  mit  den  syrischen  Hand- 
Bchriften,  die  in  Damaskus  sind,  verglichen,  was  uns  an  die  griechischen  Hand- 
schriften erinnert,  die  mit  den  Handschriften  aus  der  Bibiothek  des  Pamphilus 
verglichen  wurden.  Vgl  Carl  Aurivill,  Reoensio  codicum  ihn.  ab  Henrioo  Benxelio 
arrhiep.  Upsaliensi  in  Oriente  collectorum,  qttos  eins  post  fata,  in  bibliotheca  sua 
inetrudissima  servabat  Laurentius  Benxelstjema,  episcopue  olim  Arosiensü, 
Upsala  1802. 
19A    Bensei  8. 

AZU'  ?  Jhdt  Oktav,  Papier,  240  Bl,  2Sp;  Kap,  Abs,  Wunder,  Gleichnisse:  En. 
Sehr  verschieden  von  dem  gedruckten  Texte. 

Russland. 
191    Petersburg,  kais.  Orient  619. 

m!  1518,  Quart,  Perg?,  113  Bl:  En.  Der  Text  stimmt  mit  dem  von  Gutbier 
1664  überein.  Geschrieben  in  Rom  durch  Elias  bar  Abraham.  Früher  Dobrowsky'9. 
Vgl  Cataloque  des  nuinuscrits  . . .  orientaux  de  la  bibliothique  imperiale  de  St.  Peters- 
bourq,  Petersburg  1852,  S.  560—561.  Ober  Elias  vgl  S.  E.  und  J.  S.  Assemani, 
BibL  ap.  Vat.  codi,  mss.  not.  Rom  1758,  Teil  1,  Bd.  2,  S.  57,  Nr.  15,  und  S.  23,  Nr.  9. 


122:  ?  Jhdt,  Fol,  Perg,  43  Bl:  Bruchstücke  aus  Mt  Mk  Lk.  Vgl  Tischendorf, 
NotÜia,  Leiprig  186a  8.  65  (IV,  2). 


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518 


A.  Urkunden.  III.  Übersetzungen. 


(b.)  Apostelgeschichte  und  Katholische  Briefe. 
1:  (Pfailox  Evv  1  Pesch  P  1):  Apg  Rath. 

2:  (Evv  3  P  2  Ak  2):  Apg  Pesch  Rath  Philox.  S:  (Ew  4  P  3):  Apg  Kath. 
4:  (Ew  5  P  4):  Apg  Kath.  5:  (Evv  6  P  5):  Apg  Kath. 

6:  (Ew  7  P  6):  Apg  Kath.  7:  (Evv  8  P  7):  Apg  Kath. 

8:  (Erv  12):  Apg.  9:  (Ew  13  P8):  Apg  Kath. 

10:  (Evv  14  P  9):  Apg  Kath.         11:  (Ew  45  P  10):  Apg  Kath. 
Amerika. 

12.  (P  13)  Otica,  New  York,  Robert  S.  Williams. 

155:  1471,  26,2x18,7,  Papier,  151  (152)  Bl,  2  Sp  (21x5,6;  2  Sp  —  12,5),  25  Z; 
Vorw  (aus  Greg  Bar  Hebr),  Kap,  Lit  (Apg  Kath  in  einer  Reihe,  Paul  in  einer 
Reihe),  Unters,  Syn,  Men,  Randglossen :  Apg  Kath  (sieben  Briefe)  Paul  (Phm  He) 
Peschitta  (sind  die  angezweifelten  Schriften  vielleicht  philoxenisch?).  Am  Ende 
stehen  132  Zeilen  zu  Ehren  der  Dreieinigkeit,  geschrieben,  wie  es  scheint,  durch 
einen  Gelehrten,  der  den  Thomaschristen  auf  der  Malnbarküste  angehörte,  der 
aber  gerade  dann  in  Syrien  sich  aufhielt.  Die  alte  Handschrift  mit  jenem  Ge- 
dicht gehörte  einem  Suleiman  in  der  Burg  Husn  Kifa  am  TigrisflusBe  and  die 
vorliegende  Handschrift  wurde  in  jener  Stadt  aus  jener  Handschrift  auf  Kosten 
Davids  des  Syrers  aus  der  Stadt  Horns  abgeschrieben.  William  Frederick  Williams, 
ein  amerikanischer  Missionar  in  der  Stadt  Mardin,  brachte  diese  Handschrift  nach 
Amerika.  Isaac  H.  Hall  untersuchte  sie  genau  und  verglich  viele  Stellen,  Ameri- 
can Oriental  Society,  1884,  Oktober,  S.  XVHI— XXI,  und  „A  Syriac  MS  with  the 
antilegomena  epistles",  Journal  of  the  society  of  biblical  literature  and  exegesü, 
June-Dee.  1884,  Boston  [1885],  8.  87—19. 

England. 

I«.  (P  1*)  London,  Brit  Mus.  Bich  7162  (Forshall  18). 

14.  Jhdt:  Apg  Kath  sieben  Paul  (Phm  He).  Geschrieben  durch  einen  Abraham. 
u.  (P  15  Ak  4)  London,  Brit  Mus.  Bich  7185  (Forshall  44). 

14.  Jhdt:  Apk  Apg  Kath  sieben  Paul  (Phm  He)  mit  Komm  des  Dionys. 
1 .    (P  16  Ag  phlx  10)  London,  Brit  Mus.  Add.  14, 474  (Wright  121). 
10  *  9.  Jhdt;  Kap,  Lit:  Paul  (Phm  He)  Kath  [Jak  2Pe  heraklensiBch]  1  Pe  2.3J6 
Ju  [1  Jo  herakl];  Patristisches. 

1A    (P  17)  London,  Brit.  Mus.  Add.  14,  680  (Wright  1L>2). 

10:  12.  od.  13.  Jhdt;  Kap  in  Apg  Kath  32,  in  Paul  (54);  Lit:  Apg  Jak  IPelJo 
Paul  (Phm  He  wie  es  scheint).   Ein  Basilius  verkaufte  sie  1256. 

17    (P  18)  London,  Brit  Mus.  Add.  14,  681  (Wright  123). 

12.  od.  13.  Jhdt;  Kap  in  Apg  (und  Kath?)  32,  in  Paul  (50);  koptische  Kap 
in  Apg  48  Jak  7  1  Pe8  1  Jo  5  2Pe3;  (Lit,  Syn,  Lesarten  aus  späterer  Hand): 
Apg  Jak  1  Pe  Uo  2.3  Jo  2Pe  (Ju  verloren  gegangen)  Paul  (Phm  He  wie  es 
scheint);  mut. 

1ftt  London,  Brit  Mus.  Add.  17,  226  (Wright  124). 

lö:  13.  od.  14.  Jhdt:  Apg  23, 15-Schluss  Jak  1  Pe  Uo  2  Pe  2.  3  Jo  Ju  mut. 
1Q    London,  Brit.  Mus.  Add.  14,  473  (Wright  125),  Bl.  1—139. 
1V:  6.  Jhdt:  Apg  Jak  1  Pe  1  Jo;  8  Bl  ersefet  im  13.  Jhdt. 
9n    London,  Brit  Mus.  Add.  17, 120  (Wright  126). 
M'  6.  Jhdt:  Apg  Jak  1  Pe  1  Jo. 

London,  Brit  Mus.  Add.  17, 121  (Wright  127). 


21: 


6.  Jhdt;  Lit  Syn:  Apg  Jak  1  Pe  1  Jo. 


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1.  östliche.   (1.)  Syrische. 


519 


fto.  London,  Brit  Mus.  Add.  14,  472  (Wright  128). 

6.  od.  7.  Jhdt:  Apg  Jak  1  Pe  1  Jo.  Eine  Frau  kaufte  sie  im  Jahre  624  für 
12  Kant  {xeQavta)  und  gab  sie  der  Kirche  Gädaltä  oder  Godola. 
™    London,  Brit  Mos.  Add.  18, 812  (Wright  129). 
53 :  6.  od.  7.  Jhdt:  Apg  Jak  1  Pe  1  Jo. 
9.    London,  Brit  Mus.  Add.  14,  738  (Wright  190),  Bl.  6.  7. 
**:  13.  Jhdt:  Apg  12,  20—13,  5. 

ar    London,  Brit  Mus.  Add.  17,  228  (Wright  131),  Bl.  38-64. 
501  13.  Jhdt:  Jak  1  Pe  Uo. 

2«.  London,  Brit  Mus.  Add.  14,  473  (Wright  132),  BL  140—148. 
11.  Jhdt:  2Pe  2.3Jo  Ju.   Geschrieben  durch 


27:  (P51)  ist  Ew  heraklen  7:  Apg  Roth. 
oq,  Oxford,  BodL  A.  2909.  126. 

e°'  ?  Jhdt  Qnart,  Papier,  142  Bl,  2  8p;  Lit  Syn:  Apg  Rath.  Vgl  John  üri, 
Biblioiheeae  Bodleianae  codicum  ms»,  orientalium  . . .  catalogus,  Teil  1,  Oxford 
1787,  Cod.  8yr.  Nr.  19. 

an.  (P  52)  Oxford,  Bodl.  Dawk.  23. 

?  Jhdt,  Quart,  Papier,  16(?)B1;  Lit:  Uo  Ju  Apg  PauL  Vgl  üri  (wie  bei 
28),  Syr.  Nr.  17. 

<wv    Oxford,  Bodl.  Pooocke  280. 

W:  ?  Jhdt,  Quart,  Papier:  2  Pe  2.8  Jo  Ju  in  hebräischer  Schrift;  am  Schlüsse 
Profanea.  Vgl  Uri  (wie  bei  28)  Nr.  78. 

Holland. 

31:  (Ett  64  P  33):  Apg  Rath.  32:  (En  65  Apg  philoxen  8  Paul  39). 

33:  (Ew  67  P  89):  Apg  Rath.  34:  (Ett  69  P  40)  Apg  Rath. 
Frankreich. 

35:  (Ett  70  P  41):  Apg  Rath.  36:  (Ew  71  P  42):  Apg  Rath. 

37:  (Ett  72  P  43):  Apg  Rath.  38:  (Ett  73  P  44):  Apg  Rath. 

39:  (Ett  74  P  45):  Apg  Rath. 

iA.  (P  53)  Paris,  Nat  Suppl.  Syr.  36  (Zot  46). 

1218,  Oktav,  Perg,  190  Bl:  ApgJaklPelJo  Paul  (Phm  He). 
11 .  (P  54)  Paris,  Nat.  Syr.  27  (Zot  47). 

41 '  1398,  Oktav,  Papier,  208  Bl;  Syn:  Apg  Jak  1  Pe  1  Jo  Paul. 
49.  (P  55)  Paria,  Nat.  Syr.  28  (Zot  48). 

1493,  OktaT,  Papier,  222  Bl;  Syn:  Apg  Jak  1  Pe  1  Jo  Paul. 
4«.  (P  56)  Paris,  Nat  Syr.  29  (Zot  49). 

*°*  1502,  Oktav,  Papier,  226  Bl;  8yn:  Apg  Jak  1 Pe  1  Jo  Paul. 
Deutschland. 

h.  (P  57)  Berlin,  kön.  Dies  A.  Quart  105. 

1275,  Quart,  Papier,  170  Bl;  Lit:  Apg  Briefe. 

(P  08)  Berlin,  kön.  Sachau  3. 
4d:  ?  Jhdt  (alt),  ?,  Perg:  Apg  {Jak  1  Pe  1  Jo?)  Paul  (Phm  He). 

Berlin,  kön.  Sachau  18. 

sehr  alt  Perg:  Apg  Jak  1  Pe. 
,7.  (P  59)  Berlin,  kön.  Sachau  84. 

14.— 15.  Jhdt;  Lit:  Apg  Briefe. 
^  (P  60)  Berlin,  kön.  Sachau  201. 
*°*  ?  Jhdt  (alt),  Perg:  Apg  PauL 

49:  (Evv  88  P  48):  Apg  Rath.       50:  (Etv  90  P  49):  Apg  Rath. 


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520 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


51:  (EvvOl  P50):  Äpg  Rath. 

-<*.  (P  61)  München,  kön.  Syr.  8  (Quatremere). 

04 :  6.  Jhdt,  26x18,  61  Bl,  35— 38  Z;  Kap-L,  Aufs,  pttQX,  Unters,  Lit:  Äpg  21, 
39-22,  25  ;  28, 11—31  (crfco«  4149)  Jak  1, 1.  2  1  Kor  9, 17-16,  22  2  Kor  Gal 
Eph  (4,  29—5,  32  fehlt)  Phü  Kol  1.  2  Thea»  lTiml,  1—4;  2, 14—6,  21  2  Tim 
Tit  Phil  1—9  2&5,4— 10,1.  Vgl  Schönfeld  (wie  oben,  S.  516,  Nr.  103),  S.  115. 116. 

Schweiz. 
53:  (En  104  P  62):  Ap<)  Roth. 

Italien. 

54:   (Evv  112  P  63):  Äpg  Kath.       55:  (Evv  113  P  64):  Äpg  Kath. 

(P  65)  Rom,  Vat  Syr.  275. 
°°:  1192,  Quart,  Perg,  127  Bl:  Äpg  Jak  1  Pe  1  Jo  Iiö  1?  (2?)  Kor  Kol  1?  (2?) 
Thes8.     Geschrieben  im  Ahrahamkloster  in  der  Landschaft  der  Hachariter. 
Früher  Assem.  18. 
,«    (P  66)  Rom,  Vat  Syr.  276. 

04  *  1536,  Fol,  Papier,  259  Bl;  Syn:  Äpg  Jak  1  Pe  1  Jo  Paul.  Früher  Assem.  19. 
ro.  (P67)  Rom,  Vat  Syr.  277. 

001  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  111  Bl;  Lit:  Kath  sieben  Paul.  Früher  Assem.  20. 


(c)  Paulinisehe  Briefe. 

» 

1:  (Philox  Ew  1  Pesch  Ag  1).       2:  (Evv  3  Ag  2  Ag  philox  7  Ak  2). 

8:  (Evv4Ag3).       4:  (Ew5Ag4).     5:  (EwÖAgö).    6:  (Ew7Ag6). 

7:  (Evv8Ag7).       8:  (Ewl3Ag9).    9:  (EwHAglO). 
10:  (Ew 45  Agil).   11:  (Ew58).         12:  (Ewö9).       18:  (Agl2). 
14:  (Agl3).       15:  (Agl4Ak4).  16:  (Ag  15  Ag  philox  10). 

17:  (Agi6).      18:  (Agi7). 
Anglla. 

London,  Brit  Mus.  Add.  14, 476  (Wright  133). 
1V:  5  od.  6.  Jhdt;  Rö  hat  21  Kap:  Paul  (Phm  He). 

London,  Brit.  Mus.  Add.  14,  480  (Wright  134). 
m'%  5.  od.  6.  Jhdt;  Kap,  Unters:  Paul  (Phm  He). 
al .  London,  Brit  Mus.  Add.  14,  479  (Wright  135). 

ZL:  534,  22x13,  Perg,  101  Bl:  Paul  (Phm  He).  Geschrieben  auf  Kosten  jeman- 
des aus  der  Stadt  BS'-Aital  in  der  Provinz  Hirns  für  ein  Kloster  in  Edessa. 

.  London,  Brit  Mus.  Add.  14,475  (Wright  136). 
*     6.  Jhdt;  Lit:  Paul  (Phm  He). 
2«.  London,  Brit  Mus.  Add.  17, 122  (Wright  137). 
7601  6.  Jhdt;  Lit:  Paul  (Phm  He);  hie  und  da  mut 

London,  Brit  Mus.  Add.  14,  477  (Wright  138). 
554 :  6.  od.  7.  Jhdt;  Lit  Unters:  Paul  (Phm  He). 
9.    London,  Brit  Mus.  Add.  14,  481  (Wright  139). 
20 :  6.  od.  7.  Jhdt;  Lit:  Paul  (Phm  He);  mut  überall. 
9ß.  London,  Brit  Mus.  Add.  14,  669,  BL  57—59  (Wright  140). 

6.  od.  7.  Jhdt:  2  Kor  7, 1—14  1  Tim  2,  5—3,  9   Eebr  11,  9—27. 

London,  Brit  Mus.  Add.  14,478  (Wright  141). 
Zi:  622:  Paul  (Phm  He);  4  Bl  ersetzt  im  13.  Jhdt  Geschrieben  für  Johanne« 
bar  Sergius  aus  der  Stadt  Halügä  in  der  Provinz  Serag  and  kostete  ihm  14  Karat. 
9ft    London,  Brit  Mus.  Add.  14,  666,  Bl.  56  (Wright  142). 

682:  Hebr  12,  28-13,  25. 


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1.  östliche   (1.)  Syrische.  521 

2g.  London,  Brit.  Mos.  Add.  14, 468,  Bl.  1—20  (Wright  143). 

7.  Jhdt:  Bruchstücke  aus  Rö  1.2  Kor. 

London,  Brit.  Mos.  Add.  14,  666,  BL  51— 55  (Wright  144). 
w*  7.  od.  a  Jhdt:  2  Kor  6, 2-16;  8,  5—10, 15. 
o-, .  London,  Brit  Mos.  Add.  17, 123  (Wright  145). 
ÖL  :  9.  od.  10.  Jhdt  :  Paul  (Phm  He). 

«a.  London,  Brit  Mos.  Add.  14,  468,  Bl.  21—33  (Wright  146). 

ia  od.  11.  Jhdt:  Bruchstücke  aus  2  Kor  Oed. 
•o.  London.  Brit  Mus.  Add.  17,  227  (Wright  147). 

*  1254:  Paul  (Phm  He).  Geschrieben  im  Kloster  Johannes  des  Jüngeren  (Ahbä 
Yuhannän  Ze'ürä)  in  der  Wüst*  von  Scete  durch  Behnam  einen  persischen  Mönch 
aus  der  Stadt  Sigistan;  Behnam  gab  sie  dem  Kloster  der  Maria  der  Gottes- 


London,  Brit.  Mus.  Add.  17,  224,  Bl.  67—70  (Wright  148). 
***  13.  Jhdt:  Röm  1, 1-4,  16 

und  Bl.  71.  72  (Wr.  149):  13.  Jhdt:  Röm  5, 12-6,  22 

und  Bl.  73.  74  (Wr.  151):  13.  Jhdt:  Bebr  12,  5—13,  25. 
„    London,  Brit.  Mus.  14,  691,  Bl.  110—114  (Wright  150). 
00  •  13.  Jhdt:  Röm  15, 14—33   1  Kor  2,  4-5, 10 

und  Add.  14,  738,  Bl.  S.  9  (Wright  152). 

13.  od,  14.  Jhdt  :  Mehr  12. 13—13, 19. 
„ß.  London,  Brit  Mus.  Add,  17,  228.  Bl.  1—37  (Wright  153). 
00 *  13.  Jhdt:  Auszüge  aus  1  Kor— TU  Hebr  Jak  1  Pe. 
«~    Oxford,  Bodl.  Marsh  86. 

941  ?  Jhdt  Quart,  108  Bl,  Txt  rot  Komm  schwan:  Paul  mit  Komm.  Vgl  üri 
(wie  oben,  S.  512.  513,  Nr.  60),  Cod.  Syr.  20. 


88:  (En  64  Ag  31).       89:  (Ew  65  Ag  philox  8). 

40 

41 
44 

47 
50 
53 

57:  (Ag44).     58:  (Ag45).     59:  (Ag47).     60:  (Ag48).     61:  (Ag52). 
Sekweli.  62:  (En  104  Ag  53). 
Italien. 

63:  (Evv  112  Ag  54).  64:  (Evv  113  Ag  55).  65:  (Ag56).  66:  (Ag57). 
67:  (Agö8). 

(d.) 


Paris,  Nat  Syr.  30  (Zot.  50). 

1187,  Oktav,  Papier,  Bl.  214:  Paul  syr-arab 

(Evv  67  Ag  33).        42:  (Evv  69  Ag  34).        48:  (Evv  70  Ag  35). 
(Evr  71  Ag  36).        45:  (Evv  72  Ag  37).        46:'  (Evv  73  Ag  38). 
(Evv  74  Ag  39).        48:  (Evv  88  Ag  49).        49:  (Evv  90  Ag  50). 
(Evv  91  Ag  PI).        51 :  (Evv  herakl  7  Ag  Pesch  27).       52:  (Ag  29). 
(Ag40).  54:  (Ag41).  55:  (Ag  42).  56:  (Ag43). 


Wir  haben  gesehen,  dass  die  griechischen  Lesebücher  im  beweglichen  Kirchen- 
jahr mit  Ostern  anfangen  und  mit  dem  heiligen  Sonnabend  schliessen,  wahrend  im 
unbeweglichen  Kirchenjahr  sie  mit  dem  ersten  September  anfangen  und  mit  dem 
einunddreisBigsten  August  schliessen.  Im  Gegensatz  zu  beiden  Arten  der  griechi- 
schen Teilung  fangen  die  syrischen  Lesebücher  mit  Epiphanias  an  und  schliessen 


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522 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


mit  dem  Totensonntag.  Die  meisten  enthalten  nur  die  Leßestücke  Ar  die  Sonntage, 
denen  bisweilen  die  Wochentagsieseetücke  für  die  Fastenzeit  und  für  die  Auf» 
erstehungswoche  sich  zugesellen.  Die  Lesebücher,  die  nur  für  die  Festtage  be- 
stimmt sind,  fangen  mit  der  Ankündigung  bei  Zacharias  oder  bei  der  Jungfrau, 
oder  mit  der  Geburt  des  Jobannes,  oder  mit  der  Geburt  JeBu  an.  Häufiger  als 
in  den  griechischen  Lesebüchern  findet  man  in  den  syrischen  Lesestücke  aus  dem 
Alten  Testamente  verbunden  mit  Lesestücken  auB  dem  zweiten  Teile  des  Neuen 
Testamentes. 

Für  die  Lesebücher  im  Britischen  Museum  vergleiche  ForshaU's  Katalog 
Handschrift  24  (Bich  7168:  einiges  aus  dem  N.  T.),  —  25  (Bich  7169,  st  ver- 
gleichen, wenn  man  wissen  mochte,  welche  Stücke  in  dem  zwölften  Jahrhundert 
in  der  syrischen  Kirche  vorgelesen  wurden),  —  26  (Bich  7170),  —  28  (Bich  7172),  — 
29  (Bich  7173,  aus  dem  Kloster  des  Mar  Gabriel  bei  MobuI),  -  30  (Bich  7174, 
aus  der  Provinz  MobuI),  —  31  (Bich  7175,  geschrieben  1574),  —  32  (Bich  7176, 
mit  arabischer  Übersetzung,  geschrieben  1683);  —  25.  26.  28  Bind  jakobitiscb, 
und  24.  29.  30.  31.  32  nestorianisch;  —  27  (Bich  7171,  geschrieben  1173)  ist  jakobi- 
tisch  und  aus  der  philoxenisohen  Überseteung.  —  Man  vergleiche  ferner  Florenz, 
Laur.  I.  11;  —  Born,  Vat  Syr.  19  früher  11  (Assemani,  Bibl.  ap.  Vat. . . .  cot. 
Teil  1,  Bd.  2,  S.  70—103),  —  20  früher  64:  Ski  der  Melchiten  vom  Jahre  1215 
(Assemani,  S.  103 — 136),  —  21  früher  41 :  Apl  vom  Jahre  1041  (Assemani,  S.  136 — 
174),  —  22  früher  12:  Apl  vom  Jahre  1301  (Assemani,  S.  174—188),  -  23  Apl 
syr-arab  (Assemani,  S.  188-195);  —  35  (herakl),  —  36  (Ew  herald  und  Paul 
Pesch),  —  und  die  Missalien  25.  26.  28.  29.  31.  32.  33.  34;  —  ferner  Assemani, 
Bd.  1,  S.  582a,  Nr.  5  syr  und  Nr.  6  syr-arab,  und  S.  616a,  Nr.  41;  —  278  früher 
Assemani  21,  —  279  früher  Assem.  22,  —  280  früher  Assem.  23,  —  281  früher 
Assem.  24,  —  352  früher  Assem.  95,  —  445  früher  Assem.  188;  —  Kopenhagen, 
kön.  Syr.-Arab.  1:  nach  griechischem  Bitus;  —  New  York,  früher  Isaac  H.  Hall's 
(ob  jetst  im  Metropolitan  Museum?):  13.  Jhdt,  25x17,5,  Papier,  95  (früher  108)  Bl, 
2  Sp  (17x6;  2  8p  —  12),  mut:  Ski  (Jo  hß6  Mt  Lk  aaß.-xvg.)  nach  der  griechischen 
Ordnung;  der  Text  stimmt  mit  den  meisten  syrischen  Handschriften  überein; 
früher  im  jakobitisch-römischen  Kloster  in  Damaskus;  C.  V.  A.  Van  Dyck,  der 
Amerikaner  in  Beirut,  der  die  Bibel  inB  Arabische  übersetste,  gab  diese  Hand- 
schrift Herrn  Hall  im  Jahre  1877;  Hall  verglich  sie  und  beschrieb  sie  ausführlich, 
Journal  ofthe  American  Oriental  Society,  Bd.  11  (1885),  S.  287—325;  —  New  York, 
William  Hayes  Ward's:  ?  Jhdt,  37,5x62,2,  Perg?,  1  Bl,  2  Sp,  23  Z:  Bruchstück 
au»  Ski  (Mt  Lk  Joh);  s.  I.  H.  Hall,  Journal  of  the  American  Oriental  Society, 
1885,  Mai,  S.  VI,  und  The  Independent,  New  York  1885, 19.  Man,  S.  360  d— 367  a;  — 
Albert  L.  Long,  ein  Amerikaner  in  Konstantinopel  (ob  die  Handschrift  heute  in 
Amerika  ist?):  Perg:  Bruchstücke  Ski:  Mt  16, 18. 19.  2 1  (herakl);  b.  I.  H.  Hall, 
Journal  of  the  American  Oriental  Society,  1885,  Mai,  S.  VI;  -  Boston,  Massa- 
chusetts, „American  Board  of  Commissioners  for  Foreign  Missions":  1216,  23x17,5, 
Papier,  111  BL  2  8p,  19  Z:  Apl;  a.  I.  H.  Hall,  Journal  of  the  aoeiety  of  biblicul 
lüeroture  and  exegesis,  June—Dec.  1888,  Boston  [1889],  S.  1—13;  —  Paris,  Nat 
Syr.  37  (Zot  59):  ?  Jhdt,  Quart,  Papier,  216  Bl:  3  Bruchstüoke  Evl  (Pesch  und 
herakl);  —  Paris,  Nat.  Syr.  22  (Zot.  51):  113a  Quart,  Perg,  118  Bl:  Ski  (herakl); 
fängt  mit  dem  Advent  an;  —  Pesohitta  Ew  12;  —  Berlin,  kön.  Dies.  A.  fol.  38: 
1500,  Fol,  Papier,  295  S,  2  Sp:  Ski;  —  Berlin,  kön.  Dies.  A.  foL  36:  1663,  Fol, 
Chart,  333,  2  Sp:  Ski;  aus  der  Provins  Tripoli;  —  Berlin,  kön.  Orient  fol.  354i 
12. 13. 17.  oder  18.  Jhdt,  Fol,  Papier,  274  Bl,  2  Sp:  Ski  teilweise  von  der  Peschitta, 
teilweise  heraklensisch;  der  grosse  Moltke  kaufte  Bie  im  Jahre  1838  von  dem  Patriar- 
chen von  Mosul;  —  Berlin,  kön.  Sachau  14:  alt,  Perg:  BruchBtück  eines  Lese- 
buchs {Sklt);  —  Berlin,  kön.  Sachau  20:  alt,  Perg:  Bruchstück  Evl;  —  Berlin, 


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1.  örtliche.  (1.)  Syrische. 


523 


kön.  Sachau  32.  3ö.  38:  Exemplare  des  Aplf  40.  42.  44.  46.  4a  50.  54.  56.  74  (arab?). 
76.  100.  128.  197.  304;  —  Bonzel  10  (heute  in  Upsala?):  1497,  Fol:  Evl;  ge- 
schrieben durch  Joseph  den  Diakonus  vielleicht  auf  Wunsch  des  Abtes  Johannes 
aus  der  Stadt  Caphur;  —  Benzel  11:  1555,  Fol:  Evl  syrisch  mit  arabischem  Kom- 
mentar; geschrieben  durch  den  Diakonus  David  Basi  auf  Wunsch  des  Bischofs 
Johannes  Ibn  Marhum  in  der  Provinz  Tripoli;  früher  im  Kloster  Mar  Dgiar  Habas. 


c  Die  palästinische  Übersetzung. 
1 1  Rom,  Vat.  Syr.  19,  früher  11. 

1:  1030,  19x15,  Perg,  196  Bl,  2  Sp:  Evl.  Vgl  S.  £.  und  J.  8.  Assemani,  Biblio- 
theeae  apost.  Vaticanat  codicum  mss  catalogus,  Rom  1758,  Teil  1,  Bd  2,  S.  70 — 103. 
Siehe  oben,  S.  501—503.  Vgl  J.  P.  N.  Land,  Anecdota  Syriaca,  Bd.  4,  Leyden 
1875,  8.  177—181  u.  s.  w.;  Paul  de  Lagarde,  „Das  aramäische  Evangeliar  des 
Vatican",  Nachrichten  von  der  königlichen  Oesetleehaß  der  Wissenschaften  u.  s.  w. 
Göttingen  1891.  S.  140 — 153.  Lagarde's  Ausgabe  erschien  erst  nach  seinem  Tode 
in  seinem  Buche,  Bibliothecae  Syriacae  a  Paulo  de  Lagarde  collectae  quae  ad  philo- 
logiam  aaercm  pertinent,  Güttingen  1892,  S.  257—402;  er  folgt  der  gewöhnlichen 
Ordnung  der  Evangelien.  Vgl  auch  das  Buch  von  Frau  Lewis  und  Frau  Gibeon, 
wie  unten  bei  Nr.  6. 

9    London,  Brit  Mus.  Add.  14664. 

Z:  10.  Jhdt,  26x24  (?),  Perg,  überschrieben  (?),  34  Bl  (davon  18  aas  Evl):  Erl. 
Vgl  Land,  wie  oben,  S.  501,  Anm.  2. 
•    London,  Brit  Mua.  Add.  14450,  Bl.  14. 

3:  9.  Jhdt,  24x18,  Perg:  Sit  26,  48—64.  Land  (wie  oben,  S.  501,  Anm.  2)  be- 
richtet über  diese  Handschrift  und  auch  über  Add.  14*714,  Bl.  140,  das  nicht  mehr 
zu  lesen  ist 

.    Petersburg,  kais. 

7.  od.  8.  Jhdt,  Quart  Perg,  überschrieben,  129  Bl  (davon  29  aus  dem  N.  T.): 
Bruchstücke  Eov  Äpg.  Vgl  Tischendorf,  Anecdota,  Leipzig  1855  (1861),  8. 13,  — 
Notitia,  1860,  S.  49,  -  und  Land  (wie  oben,  S.  501,  Anm.  2). 

5:  aJhdt  22,8x15,2,  Perg,  2  Bl,  2  Sp,  16  Z,  mut:  Qal  2,  3— 5.  (7 f.);  12-14. 
17. 18.  24 — 28  (und  Blatt  v.  J.  1893?);  einiges  davon  fehlt  und  einige  Buchstaben 
aus  Nachbar  versen  sind  zu  lesen.  J.  Rendel  Harris  entdeckte  die  Bruchstücke  und 
gab  sie  heraus,  Biblical  fragments  from  Mount  Sinai,  London  1890,  S.  XIV.  XV. 
65-68,  Nr.  16. 

m    Sinai,  Katharinenkloster. 

ö:  1104,  24x18,  Perg,  156  BL  2  Sp,  24  Z:  Evl;  Bl.  153—156  und  zwei  an  den 
beiden  Deckeln  sind  aus  einem  anderen  palästinisch-syrischen  Lesebuch.  Frau 
Smith  entdeckte  diese  Handschrift .  im  Jahre  1892,  und  sie  und  ihre  Schwester 
Frau  Gibeon  veröffentlichten  sie,  The  Paleetinian  Syriae  lectionary  of  the  gospels 
re-edüed  from  two  Sinai  MSS.  and  from  P.  de  Lagarde's  edition  of  the  n Evan- 
geliar ium  Hierosolymitanum",  London  1899.  Der  Text  dieser  Handschrift  in  der 
Ausgabe  „Codex  B"  wird  vollständig  abgedruckt  und  die  Abweichungen  von 
dem  „Evang.  Hieros."  oder  „Codex  A"  sowie  von  unserer  sofort  folgenden  Nr.  7 
oder  „Codex  C"  werden  in  Spalten,  A  links  und  C  rechts  vom  B-Texte  gegeben. 

m    Sinai,  Katharinenkloster. 

' :  1118,  22x16,  Perg,  156  Bl,  2  Sp,  22-24  Z:  Evl.  J.  Rendel  Harris  entdeckte 
diese  Handschrift  im  Jahre  1893.  Frau  Lewis  und  Frau  Gibson  gaben  die  Les- 
arten in  ihrem  eben  unter  Nr.  6  erwähnten  Buche  heraus:  rechte  Spalte  „Codex  C". 


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524 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


o    Oxford,  Bodleian.  Syr.  c.  4 

8.  Jhdt,  90x21,2,  Perg,  hebräisch  überschrieben,  4  Bl  (und  dazu  1  Bl  aus 
dem  A.  T.),  2  Sp,  22  Z:  Äb/4, 12—18  1  Th  1,  1-3;  4,  3—15;  2  Til,  10—2,  7; 
Tit  1, 11 — 2,  8.  Diese  Blätter  wurden  im  Jahre  1891  auB  Ägypten  gebracht.  Es 
kommt  sehr  selten  vor,  dass  Teile  der  Mischna  auf  Blatter  geschrieben  -werden, 
die  Christen  früher  benutzt  haben.  0.  H.  Gwilliam  gab  den  Text  heraus,  Attec- 
dota  Oxonünsia.  Semitic  series,  Bd.  1,  Teil  5,  Oxford  1893,  mit  Einleitung,  An- 
merkungen, und  zwei  (drei)  photographischen  Tafeln.  Vgl  E.  N.  Bennett,  The 
Acaaemy,  London,  1893,  3.  Juni,  S.  481c— 482  a. 

q    Cambridge,  Frau  Agnes  Smith  Lewis. 

?,  15x10,  Perg,  226  Bl:  Lesestücke  aus  dem  A.  T.  und  auch  aus  Apg  und 
Paul.  Frau  Lewis  erhielt  diese  Handschrift  im  Jahre  1895  und  veröffentlichte  sie 
als  Studie  Sinaitiea  Nr.  VI. 
1A    Cambridge  (Univ.  ?) 

AW:  einige  hebräisch  überschriebene  Blatter  mit  alttestamentlichen  Bruchstücken, 
aber  auch:  2  Ko  3,  2— 6,  9  und  1  Tk  3, 1—13;  4, 1—14.  Dr.  Schechter  brachte 
diese  Blatter  aus  der  Oenizah  in  Kairo  nach  Cambridge.  Vgl  Lewis  und  Gib* 
son  (wie  oben  bei  Nr.  6),  S.  XVII. 


d.  Die  pktloxenisch-heraklensische  Übersetzung. 

Bis  jetzt  ist  es  kaum  möglich  mit  Sicherheit  zwischen  der  früheren  und  der 
späteren  Form  dieser  Obersetzung  zu  unterscheiden.  Isaac  H.  Hall  und  John 
Gwynn  haben  viel  darüber  gearbeitet.  Leider  ist  Hall  jetzt  heimgegangen.  Na- 
türlich ist  folgende  Liste  auch  in  mancher  Hinsicht  ungenau. 

(a.)  Vier  Evangelien. 

Amerika. 

f  t  (Peschitta  Ag  1  P 1)  New  York,  in  der  Bibliothek  der  Union  Theological  Seminary, 
l'  gehürt  aber  dem  Vorstand  des  syrischen  protestantischen  College  in  Beirut 
9.  Jhdt,  27,Öxl&7,  Perg,  203  Bl,  2  Sp,  Kap  (zwei  Reihen  von  Zahlen),  Abs 
(Kau?),  Lit,  Unters  (Kap,  Kan,  Wunder,  Gleichnisse,  Anführungen,  Lesestücke, 
Abs  [?]):  Em  der  philoxenischen  oder  harklensi  sehen  Übersetzung,  Apg  Jak  I  Pe 
Mo  Paul  Peschitta;  es  fehlt  Mt  1, 1—12,  20;  13,28—57;  17,  20—19, 12;  25, 11— 
26,  31  Mk  4,  2-35    Lk  19,  38-20,  21    Jo  8,  31  (Syrisch  20)  -9,  31,  einiges  aus 
1  und  2  Tim,  Tit  1, 10— 3, 15  Phm;  natürlich  fehlen  2  Pe  2.  3Jo  Jud  Joh  7, 
53—8, 11   1  Jo  5, 7.  8.   Früher  in  einem  Kloster  in  Tür  'Abdin.  'Abd-ul-Messiah 
brachte  sie  aus  der  Stadt  Mardin  und  schenkte  sie  dem  amerikanischen  „College" 
in  Beirut    Heute  ist  sie  in  New  York  aufgehoben.    Isaac  H  Hall  verglich 
vieles,   Journal  of  the  American   Orieniai  toeiety,  New  Häven  1877,  Okt 
S.  XVI-X1X. 
England. 

1      (Ag  1  P  1)  Cambridge,  Univ.  Add.  1700. 

la:  1170,  23,7x16,2,  Perg,  216  Bl,  2  Sp,  37—40  Z;  Euth,  Liste  der  Lesestücke: 
Em  Apg  Kath  (sieben)  1.2Clem  Paul  (Phm  He).  Geschrieben  im  Jahre  1170 
durch  Sahda  aus  Edessa  im  Kloster  Mar  Saliba  auf  dem  heiligen  Berg  bei  Edessa 
auf  Kosten  des  Rabban  Basilius  auch  Bar  Michael  von  Edessa  genannt.  Als  die 
Tataren  Kilikien  verwüsteten,  wurde  diese  Handschrift  in  die  Stadt  Siwfts  oder 
Sebaste  getragen,  wo  Rabban  Daniel  bar  Hannum  sie  kaufte  und  im  Jahre  1284 
der  Kirche  des  Mar  Theodor  schenkte.  Sie  gehörte  einmal  dem  Johannes  oder 
Yuhannan  genannt  Stephanus  aus  dem  Ort  Beth  Severine,  bar  Yeshua,  bar  Beh- 


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1.  örtliche.   (1.)  Syrische. 


nam.  In  der  Liste  der  Bücher  des  Parisers  Julius  Mohl,  verkauft  1876  in  Paris 
nach  seinem  Tode,  ist  sie  Nr.  1796.  Robert  L.  Bensly  aus  Cambridge  untersuchte 
sie  genau  und  gab  das  Ende  des  Hebraerbriefo  heraus:  The  Harklean  Version  of 
the  epistle  to  the  Hebrews  chap.  XI.  28 — XIII.  25.  nov>  edited  for  the  first  time 
voiih  itUroduction  and  notes  on  this  Version  of  the  epistle,  Cambridge  1889,  mit 
Nachbildung. 

«   London,  Brit  Mua.  Bich  7163  (Forahall  19). 

Z:  9.  oder  10.  Jhdt,  Fol,  Perg,  36  Bl,  2  8p;  Kap  (Mt  68  Lk  83  Jo  19),  Unters 
nebst  Zahl  der  Wunder  (Lk  22  Jo  8),  der  Gleichnisse  (Lk  27  Jo  5),  der  Zitate 
(Lk  16  Jo  25):  Mt  1, 1-9, 14;  16, 1-23, 6  Mk  5.  24—11, 4  Lk  24,  45- Jo  1,  48; 
11,41-12,12;  15,11—16.13;  21, 14— Ende.    In  der  allgemeinen 
sagt  der  Abschreiber  Thomas,  dass  er  zwei  griechische  Handschri 
hat   ForshalTs  Katalog  enthalt  eine  Nachbildung. 
«.  London,  Brit  Mus.  Bich  7164  (Forshall  20). 

11.  od.  12.  Jhdt;  Lit:  Ew.  Geschrieben  durch  den  Mönch  Gabriel,  Sohn 
des  Mönchs  und  Presbyters  Sergius  „der  von  Geburt  aus  der  Stadt  Caphra- 
salta  war". 

m    London,  Brit  Müs.  Bich  7165  (Forshall  21). 

*:  13.  Jhdt;  Abs,  Hann  unten,  Leaarten,  Unten  (Abs,  Wunder,  Zitate):  Ew;  es 
fehlt  Mt  1, 1—16, 2  Jo  a  45-10, 12;  11,  2—39;  12,  40-13,  21;  13,  33—36;  14. 
10— Ende.  Nach  Jo  16,  18  ist  ein  Blatt  mit  einem  Teü  der  Geschichte  des 
Leidens  des  Herrn  aus  allen  vier  Evangelien  zusammengewoben ;  ein  solcher  Zu- 
kommt nicht  selten  in  philoxenischen  Handschriften  vor;  dies  sind  die 
die  in  dieser  Handschrift  vorkommen:  Mt  26,  4a  41  Lk  22. 43. 44  Mt  26, 
42—50  Jol8,4— 9  Mt26,50  Jo  18, 10. 11  Mt  26, 52-54  Lk22,51  Mt26,5ö 
Lk22.  52.  53  Mt26,  56  Mk  14,  51.  52  Jo  18, 12— 14. 

London,  Brit  Mus.  Bich  7166  (Forshall  22). 
0:  15.  od.  16.  Jhdt;  Kap,  Lit  Unters:  Ew;  es  fehlt  Mt  4,  26-5. 16;  21, 4-16 
Mk  15,  39—44;  eine  neuere  Hand  ersetzt  Mt  1, 1-4, 25;  5, 15—43;  9, 17—35  Jo  7. 
4 — 22;  21,  2 — 16.  Geschrieben  durch  Salomen.  Im  Jahre  1812  kaufte  sie  der 
Diakonus  Josna  der  Sohn  des  Thomas  Sareptan  ans  dem  Dorfe  Beth  Jamaa  Sheba 
von  Gagaeus  (?)  dem  Sohne  des  Cushba  Hubib,  wobei  die  Presbyter  Georg  der 
Sohn  des  Matthäus  aus  Sherin  und  Joseph  des  Cadraschnu  als  Zeugen  dienten. 
~    London,  Brit  Mus.  Bich  7167  (Forshall  23). 

01  16.  Jhdt:  Mt  1, 1—4,  21;  5,  39—6.  9;  6,  29-10, 16;  10, 39—11, 19;  13,  24—41. 
7    (Pesch  Ag  27  P  51)  London,  Brit  Mus.  Add.  17, 124  (Wright  65). 
*'  1234,  24x16,  Perg,  173  BL  2  8p,  36  Z;  Lit,  Syn:  Ew  in  der  heraklensi sehen 
Übersetzung,  und  dann  die  Peschitta-  Übersetzung  Apg  Jak  1  Pe  1  Jo  Paul  (Phm 
He);  es  fehlt  Mt  1, 1—4;  5,  39—21, 4  (5);  21,  35  (36)— 27,  22  (23);  27,  58  (59)— 28, 
20  Mk  1, 1—15, 33  (34).  Geschrieben  durch  Isaak  auf  Wunsch  des  Mönchs  The- 
odor im  Kloster  Na$phi  oberhalb  des  Klosters  des  Anamas  östlich  von  der  Stadt 
Märidin.   Im  Jahre  1516  war  sie  im  Kloster  der  Maria  der  Gottesgebarerin,  und 
zu  der  Zeit  schrieb  Gregörius  der  Metropolit  von  Jerusalem  einige  Anmerkungen 
auf  Wunsch  des  Abte  Severus,  der  viele  Bücher  der  Bibliothek  zuführte, 
g   London,  Brit  Mus.  Add.  14, 469  (Wright  120). 

ö:  934,  34,5x25,7,  205  Bl,  2Sp,  20-27  Z;  Kap  wie  in  griech  Hdschrr,  Abs,  Kan, 
Harm  unten,  hie  und  da  Lit:  Ew.   Geschrieben  durch  den  Presbyter  Johannes 
für  den  Abt  Moses  von  Nisibis  in  der  Wüste  Sorte. 
(Ag  3  P  3)  Oxford,  New  College  333. 

11.  Jhdt  ?,  Papier,  273  Bl,  2  8p;  Kstp,  Kan-L,  Vorw,  Euth:  N.  T.\  ee  fehlt 
He  11,  27—13,  25  Apok.  Früher  Glouccster  Bidley's.  Joesph  White  gab  die  Apg 
und  Briefe  aus  dieser  Handschrift  heraus,  Oxford  1799,  eiche  oben,  &  506. 


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526 


A.  Urkunden.  III.  Übersetzungen. 


1fk    (Ag  4  P  4)  Oxford,  New  College  334. 

1U:  11.  Jhdt,  Fol,  Papier,  197  BL  2  Sp;  Syn:  N.  21;  ei  fehlt  He  Kap  12  and  13 
(und  Apok?). 

f..    Oxford,  BodL  Dawk.  3. 

11 :  ?  Jhdt  Fol,  Perg,  178  Bl,  2Sp;  Harm  unten:  Ew  in  der  heraklensischen 
Übersetzung;  es  fehlt  Mt  1,  \-%,  33  Jo  21, 13-Ende.  Vgl  Uri  (wie  oben,  S.  512. 
513,  Nr.  60),  Cod.  Syr.  Nr.  14. 
1t   #  [Oxford,  Bodl.  Pococke316. 

'  17.  Jhdt,  Fol,  Papier:  Ew  der  heraklensischen  Übenetsung,  geschrieben 
durch  Samuel  Clark  den  Druckereidirektor  in  Oxford.  Vgl  Uri,  Cod.  Syr.  Nr.  10]. 


Paris,  Nat.  suppl.  syr.  87  (Zot  52). 
*:  ÜÖ5,  Oktav,  Papier,  223  Bl;  Kap-L:  Ew. 
Paris,  Nat  suppl.  syr.  20  (Zot  53). 
i^,  12.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  174  Bl:  Ew. 
I  »    Paris,  Nat.  syr.  23  (Zot  54). 

i4:  1192,  Oktav,  Perg,  242  Bl;  Karp,  Kan-L,  Kap-L,  Harm  unten,  Syn:  Ew;  eine 
spätere  Hand  fügte  am  Rande  den  Abschnitt  Aber  die  Ehebrecherin  auB  der 
Übersetzung  des  Abte  Mar-Paul  hinzu.  Vgl  Adler,  N.  T.  verss.  (wie  bei  Nr  23 
unten),  S.  55ffl 

Paris,  Nat  suppl.  syr.  86  (Zot  55). 
ld:  1203,  Oktav,  Perg,  199  Bl;  Kap-L,  Syn  aus  spaterer  Hand:  Ew;  eine  spatere 
Hand  ersetzte  einige  Blatter,  aber  in  der  Peschitta-Übereetznng. 
lß,  Paris,  Nat  syr.  12  (Zot  56). 

A0:  1264,  Quart,  Papier,  191  Bl;  Syn:  Ew;  am  Ende  Jo  steht  Ehebr  (wie  oben 
in  14),  und  die  Briefe  von  Abgar  und  Jesu. 

Paris,  Nat.  suppl.  syr.  14  (Zot  57). 
A* :  14.  Jhdt  Quart,  Papier,  348  Bl:  Evv  syr-arab  (Karchuni).  Scheint 
Handschrirl  vom  Jahre  871  abgeschrieben  zu  sein. 

Paris.  Nat  suppl.  syr.  77  (Zot  58). 
lö:  1480,  Oktav,  Papier,  300  Bl;  Syn:  Ew. 

Deutschland. 

1<k    Berlin,  kön.  Dies  A.  Oct  161. 

1V:  11.  od  12.  Jhdt,  Oktav,  Papier,  241  BL  2  Sp;  Lit:  Ew. 


Früher  in  Altdorf  (beute  in  München?  nicht  auf  der  königlichen  Bibliothek). 
W:  12.?  Jhdt  ?  ,  Perg:  Ew;  eine  spatere  Hand  ersetzte  Jo  11,  48—21,  25.  Vgl 
Adler,  S.  15.  16.   Eine  Hand  vom  Jahre  1244  schreibt  auch  darin. 
Irland. 

«t .  (Ag  5  Ak  1)  Dublin,  Trinity  College  B.  5. 16. 

61 '  15.  Jhdt  Quart,  Papier:  Jo  7,53—8,11  2  Pe  2.3Jo  Jud  Apok;  darnach 
Eph  Syr  „über  die  Liebe  zur  Weisheit  und  Wissenschaft".   Aus  dem  Osten  im 
Jahre  1625  auf  Befehl  des  Erzbischofs  Ussher  gebracht  Louis  de  Dieu  benutzte 
sie.  Walton  schöpfte  Jo  7,  53—8, 11  aus  ihr.   John  Gwynn  behandelte  sie  aus 
führlich,  On  a  Syriac  MS  (s.  oben,  S.  498,  Anm.  3). 

oat  Florens,  Laur.  I.  40  (Assem.  3). 

^  '  757;  (Karp,  Kan-L,  Syn  aus  spaterer  Hand),  Abs,  Kan,  Harm  unten,  Untere 
(Kap,  Abs,  Wunder,  Gleichnisse,  Zitate),  Bild:  Ew.   Früher  im  Kloster  der  heil. 


Rom,  AngeL 

601  13.(?)  Jhdt,  Fol,  Perg,  139  Bl,  2Sp:  Ew.   Der  Text  „weicht  sehr  von  den 


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1.  östliche.  (1.)  Syrische. 


527 


übrigen  [heraklensischen]  ab,  stimmt  aber  häufig  mit  dem  Griechischen  überein"; 
vgl  Jak.  Georg  Christian  Adler,  No*i  Thstamenti  verstörtes  Syriaei  . . .  Kopen- 
hagen 1789,  S.  59—63,  und  S.  74,  Zeile  4.  5. 
9m    Rom,  Vat  Syr.  18,  früher  34. 

M:  1481,  Oktav,  Papier,  184  Bl;  Lit:  Joh.  Früher  im  Kloster  der  Gottesgeba- 

rerin  in  der  Wüste  Soete,  Vgl  Assem.  BibL  ap.  Vat  oat.  Teü  1,  Bd.  2,  S.  66— 7a 

(Ag  6  P  5)  Rom,  Vat  Syr.  266. 
Ä>:  7.  Jhdt,  Quart.  Perg,  226  Bl,  2  Sp;  Syn:  Evo  Apg  Rath  Paul.  Gehörte  früher 
den  Assemani  (daher  A.  9),  von  deren  Erben  die  Papste  Handschriften  kauften. 
Vgl  Mai,  Scr.  vet.  novo  coli.  Bd.  5  (Rom  1831),  die  zweite  Reihe  von  Seiten,  S.  4. 
Dies  scheint  Adler's  Assem.  1  su  sein  mit  den  Evangelien  allein,  vgl  Adler  (wie 
bei  Nr.  23),  S.  63.  64. 
2«    Rom,  Vat  Syr.  267. 

Ä:  8.  Jhdt  Fol,  Perg,  163  Bl,  2  Sp;  Harm  unten,  Syn:  Ew.  Früher  Assem.  10. 
Vgl  Adler  (wie  bei  Nr.  23),  S.  64.  65. 
am,  Rom,  Vat  Syr.  268. 

Z4:  ?  Jhdt,  Fol,  Perg,  172  Bl;  Kan-L,  Harm  unten,  lit,  Syn:  Ew.  Früher 
Assemani  11.   Vgl  Angelo  Mai  Scr.  vet.  nova  colkotio,  Bd.  5  (Rom  1831),  zweite 
Reihe  von  Seiten,  S.  4.  5.  Mai  meinte  Thomas  von  Heraclea  habe  diese  Hand- 
schrift im  Jahre  615  mit  eigener  Hand  geschrieben. 
Rom,  Vat  Syr.  271. 

1492,  Fol,  Papier,  361  Bl,  2  8p  eyr-arab;  Syn:  En  eyr-karchunisch.  Früher 
in  der  Kirche  der  Gottesgebarerin  in  dem  Dorf  Clebinus  auf  Cypern.   Assemani  14. 
Rom,  Vat  Syr.  272. 

1487,  Fol,  Papier,  257  Bl,  2  Sp;  Syn:  Ew.   Assemani  15. 


(b.)  Apostelgeschichte  tmd  katholische  Briefe. 

1:  (Ew  1  P  1).       2:  (Ew  7  P  2).      8:  (Ew  9  P  3).       4:  (Ew  10  P  4). 
5:  (Ew  21  Ak  1).    6:  (Ew  25  P  5).     7:  (Ev  Pesch  3  Ak  philox  2). 
8:  (Ew  Pesch  65).    9:  (Ag  Pesch  2).  10:  (Apg  Pesch  15):  9.  Jhdt:  Jak  2  Pc 
Uo\  Lesarten  am  Rande. 

(c)  Paulinische  Brief*. 

1:  (EwlAgl).  2:(Ew7Ag2).  3:(Ew9Ag3).  4:  (Ew  10  Ag  4). 
5:  (Ew25Ag6). 

(d.)  Apokalypse. 

England. 

1     London,  Brit  Mus.  Add.  17, 127  (Wright  875). 

1:  1088,  24,5x17,7,  Perg,  92  Bl,  1  Sp,  26—33  Z;  über  die  Werke  Galenß  und 
des  Gesius,  die  im  8.  oder  9.  Jhdt  geschrieben  wurden;  72  Kap  wie  bei  Andreas: 
Apok  mit  Komm  (nicht  des  Andreas  oder  Arethas).  Geschrieben  durch  Samuel 
ben  CyriacuB  und  von  ihm  gebunden  im  Jahre  1088  im  jakobitisohen  Kloster  der 
Gottesgebarerin  in  der  nitrischen  Wüste.  Vgl  zu  dieser  Handschrift  Bowie  zu 
den  folgenden  John  Gwynn,  Herm-athena,  Bd.  10,  Nr.  24,  Dublin  1898,  S.  227 — 245. 

2:  (E?vP«*ch  3  AgpbÜox7):  Crawford.  3:  (Ew9  Ag3):  Oxford,  „New  Col- 
lege" 333. 

4:  (Agpeeoh  u  Ppowhlö):  Brit  Mus.  Rieh  7185:  mit  Komm  Bareal. 
-    Oxford,  Bodl.  Thurston  13. 

1628,  Quart,  Papier:  Bruchstück  der  syrischen  Apok  unter  Anderem.  Vgl 
Gregory,  Textkritik.  34 


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528 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


Uri  (wie  oben,  S.  512,  Hde.  60),  syr.  Hdschr.  6.  Nach  Gwynn  ist  diese  Hdschr. 
so  nachlässig  geschrieben,  dass  sie  wertlos  i«t;  auch  betont  er  die  lückenhafte  Art 
des  Textes. 

Holland. 

*    Leiden,  Univ.  MS  Hebr.  Scaliger  18  (Goeje  23451. 

0:  16.  Jhdt,  Oktav,  Papier,  61  Bl:  Apok.  Geschrieben  am  Ende  de«  16.  Jahr- 
hundert* oder  am  Anfange  des  17.  Jhdts,  durch  Caspar  aus  Malabar,  der  auch 
eine  syrische  Taufagendenhandschrift  im  Jahre  1580  schrieb,  die  im  Waisenhaus 
in  Halle  ruht.  Louis  de  Dieu  gab  die  Apokalypse  aus  dieser  Handschrift  heraus 
fs.  oben,  S.  498,  Anm.  1 \.  Vgl  Gwynn,  On  a  Syriac  MS  (wie  oben,  S.  498,  Anm.  3), 
8. 46,  und  in  der  Hcrmathena,  wie  zu  Hdschr  1.  Tregelles  (wie  oben,  S.  479,  Anm.  1) 
S.  280,  behauptet,  dass  dieser  Caspar  auch  die  Hdschr  8  unten  schrieb. 

[Frankreich. 

ft      Paris,  Nat.  suppl.  syr.  79,  Bd.  5  (Zot.  5). 
öa:  1696.   Cf  Gwynn:  wertlos.] 

Irland. 

7:  (Evv  21  Ag  5):  im  J.  1625  geschrieben:  üssher. 
Italien. 

«    Florenz,  Laur.  früher  „Conventus  s.  Maroi  724". 

ö:  1582:  Apok,  mit  Lesarten  und  Glossen  und  der  Unterschrift,  die  diesen  Text 
auf  Thomas  von  Harkel  zurückführt.  Geschrieben  in  Rom  durch  einen  Maro- 
niten  Jacob  aus  der  Stadt  Hesron.  William  Emery  Barnes  %nd,  dass  sie  in  der 
Laurentiana  war,  und  John  Gwynn,  für  den  Barnes  nachgesehen  hatte,  unter- 
suchte die  Handschrift  und  schrieb  darüber  in  der  Rermathena  (wie  bei  Hdschr  1). 
Q    Florenz,  Laur.  Orient.  4,  früher  Med.-Pal.  12,  Assem.  2. 

1611:  Apok.  Geschrieben  in  Rom  durch  einen  Maroniten  namens  Antonius 
aus  drei  Handschriften  (Gwynn  meint:  einer  der  Vier  Evv,  einer  der  Ag  und  Brr, 
und  einer  der  Ak)  im  Collegium  der  Maroniten.   Barnes  sah  sie  (wie  Hdschr  1). 

Rom,  Vat  ABsem.  447  (früher  Assem.  190). 
*      1590:  Apok.  Geschrieben  durch  Gabriel  in  Rom  im  „Collegium"  der  Maro- 
niten, das  Gregor  XIII.  im  Jahre  1584  stiftete  und  das  noch  als  Seminar  dient. 
Barnes  (wie  bei  Hdschr  8)  sah  sie  für  Gwynn. 

Rom,  Vat  Assem.  451:  Apok;  wertlos,  nach  Gwynn;  vielleicht  aus  einer 
gedruckten  Ausgabe  abgeschrieben.   DaB  sollte  leicht  zu  prüfen  sein.] 
Unbekannten  Ortes.   Die  Handschrift,  die  Gabriel  Sionita  benutzte,  als  er 
":  die  Apokalypse  in  der  Pariser  Polyglotte  vom  Jahre  1633  herausgab.  Vgl 
Gwynn  (wie  bei  Hdschr  1),  S.  241. 

Für  die  evangelischen  Lesestücke  vgl  oben,  S.  521—523;  —  ferner:  Rom, 
Barb.  105:  ?  Jhdt,  Fol,  Perg,  176  Bl:  Evl  für  ausgewählte  Tage;  vgl  Adler,  S.  66 
_74;  —  Rom,  Propag.:  1577:  Evl. 


(2.)  Ägyptische  Übersetzungen«. 

Der  heilige  Antonius  hörte  als  Knabe  das  Neue  Testament  in 
der  Kirche  vorlesen,  so  dass  die  koptische  Übersetzung  wenigstens 

i  Vgl  J.  B.  Lightfoot  bei  Scrivener,  Piain  Inirod.  3.  Ausg.  Cambridge  1883, 
S.  365—405,  und  George  Horner  und  A.  C.  Headlam,  Scr«,  Bd.  1,  S.  91—144.  Mein 


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1.  Östliche.  (2.)  Ägpytische. 


529 


um  die  Mitte  des  dritten  Jahrhunderts  vorhanden  war1.  Wenn 
man  aber  den  Umstand  in  Betracht  zieht,  dass  nichts  diese  kirch- 
liche Vorlesung  als  erst  dann  möglich  bezeichnet,  und  wenn  man 
die  geistigen  und  religiösen,  sagen  wir  genauer  die  jüdischen  und 
die  christlichen,  Verhältnisse  in  Ägypten  in  den  ersten  drei  Jahr- 
hunderten tiberlegt,  so  scheint  es  glaubwürdig  zu  sein,  dass  ägyp- 
tische Übersetzungen  schon  vor  dem  Schluss  des  zweiten  Jahr- 
hunderts entstanden2.  Wir  wissen  nichts  von  den  Übersetzern3. 
Drei  Dialekte4  der  ägyptischen  Sprache,  der  boheirische  (alexan- 
drinische,  memphitische,  unterägyptische),  der  saidische  (thebäische, 
oberägyptische),  und  der  faijuniische,  werden  in  drei  Übersetzungen 
angewendet  Die  boheirische  und  die  saidische  Übersetzungen  scheinen, 
eine  jede  selbständig,  direkt  aus  dem  Griechischen  geflossen  zu  sein, 
während  die  faijumische  vielleicht  gegen  Ende  des  dritten  Jahr- 
hunderts aus  der  saidischen  hervorging 5.  Die  Geschichte  aber  sowie 
die  Art  dieser  dritten  Übersetzung  lässt  sich  noch  nicht  genau 
feststellen. 

lieber  Freund  Horner  hat  mir  bei  Besprechung  der  ägyptischen  Übersetzungen 
in  den  Prolegomena  zu  dem  N.  T.  Tischendorf  e  in  der  gütigsten  Weise  beige- 
standen, aber  aus  übergrosser  Bescheidenheit  mich  gezwungen,  seinen  Namen 
in  meinen  Korrektur-Bogen  zu  tilgen.  Nachdem  aber  sein  Name  von  Anderen 
an  die  Öffentlichkeit  gebracht  worden  ist,  freue  ich  mich  ausserordentlich,  ihn 
hier  öffentlich  zu  nennen  und  ihm  zu  danken  (vgl  The  Academy,  London  1894, 
S.  377b).  Vgl  Woide-Ford,  Appendix  ad  editioyiem  N.  T.  Chr.  e  cod.  ms.  Alexandrino, 
Oxford  1799. 

1  Hermann  Weingarten,  Der  Ursprung  des  Mönchtums,  Gotha  1877,  S.  10—22, 
fasst  die  Antonius-Geschichte  anders  auf,  aber  ich  kann  ihm  nicht  beistimmen 
und  ich  freue  mich  dabei,  mich  auf  das  Urteil  meines  in  der  Geschichte  der  Kirche 
selten  bewanderten  Kollegen  Albert  Hauck  berufen  zu  können. 

*  Stern  meint,  dass  die  ägyptische  Übersetzung  erst  gegen  Ende  des  dritten 
Jahrhunderts  entstand;  vgl  die  zweitfolgende  Anmerkung.- 

3  Agapius  Bsciai,  der  Bischof  von  Cariopolis,  fand  ein  saTdisches  Exemplar 
von  Hiob,  das  die  Stücke  nicht  enthielt,  die  Origenes  aus  Theodotion  schöpfte. 
Daraus  scheint  zu  folgen,  dass  die  saidische  Übersetzung  dieses  Buches  älter  als 
Origenes  ist   Vgl  Monileur  de  Borne,  26.  Okt.  1883. 

*  Für  eine  Gliederung  der  Formen  der  ägyptischen  Sprache  vergleiche  die 
Ausführungen  Ludwig  Stern's,  „Koptische  Sprache  und  Literatur"  bei  Ersch  und 
Gruber,  Allgemeine  Enzyklopädie  der  Wissenschaften  und  Künste,  Teil  39,  Leipzig 
1886,  S.  26b— 36a;  daneben,  S.  25a— 26b  findet  man  Bernhard  Pünjer's  Artikel 
über  die  koptische  Kirche.  Vgl  auch  Jakob  Krall  in  Karabacek's  Führer  durch 
die  Ausstellung  (der  Papyrus  Erzherzog  Rainer),  Wien  1894,  8.  38,  —  und  be- 
sonders H.  Hyvernat,  ., Etüde  sur  lee  versions  coptes  de  la  bible",  Revue  biblique 
internationale,  Paris  Bd.  5  (1896),  S.  427-433.  540-569,  Bd.  6  (1897),  S.  48-74. 
Hyvernat  zählt  fünf  Übersetzungen,  boheirisch,  saldisch,  faijumisch  und  dazu 
mittelägyptdsch  und  akhtnimisch. 

5  Stern  ist  der  Ansicht,  dass  die  saidische  zuerst  angefertigt  wurde,  darauf 
die  boheirische,  und  schliesslich  die  subsahidische,  sagen  wir  nebensahidische,  die 
wir  die  faijumische  nennen. 

34* 


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530 


A.  Urkunden.  III.  Übersetzungen. 


Die  ägyptischen  Übersetzungen  haben  in  den  Schicksalen  der 
koptischen  Kirchen  eine  seltene  aber  auch  eine  hervorragend  gun- 
stige Behandlung  erfahren.  Einmal  bewirkte  die  Trennung  zwischen 
den  Jakobiten  und  den  Melkiten  eine  vollständige  Scheidung  der 
koptischen  Christen  von  der  konstantinopolitanischen  Kirche,  und 
diese  Scheidung  verhinderte  die  Beeinflussung  der  Übersetzung  in 
Alexandrien  durch  die  Änderungen  aller  Art  in  Kleinasien  und 
Syrien.  Zweitens  rückten  hundertfünfzig  Jahre  später  die  Araber 
ein  und  fingen  an  die  koptische  Sprache  zu  verdrängen,  was  wieder 
zur  Folge  hatte,  dass  die  alte  Übersetzung  rein  blieb.  Und  drittens 
waren  die  Textkritiker  des  zwölften  Jahrhunderts  in  Ägypten  ein- 
sichtig genug,  den  Wert  dieser  alten,  reinen  Übersetzung  zu  erkennen 
und  ihr  treu  zu  bleiben.  Die  älteste  koptische  Handschrift  mit  einer 
Jahreszahl  ist  vom  Jahre  1174,  und  sie  enthält  den  alten  Text 
Ferner,  so  wenig  man  es  auch,  von  der  späteren  Geschichte  Ägyp- 
tens ausgehend,  erwarten  würde,  so  ist  es  doch  der  Fall,  dass  fest 
alle  ägyptischen  Handschriften  Zeichen  einer  guten  Kritik  des  Textes 
bieten,  und  Fehler,  die  man  merkt,  werden  verbessert  oder  wenig- 
stens angezeigt  Die  Unterschrift  in  einer  Handschrift  vom  Jahre 
1250  sagt  deutlich,  dass  der  Schreiber  Gabriel  den  Text  treu  und 
fleissig  gereinigt  habe  von  allen  verderblichen  Änderungen  der 
Griechen,  der  Syrer  und  Anderer.  Die  koptischen  Handschriften 
sind  schwer  zu  datiren,  aber  die  meisten,  die  wir  haben,  sind 
zweifellos  verhältnismässig  jung,  und  trotzdem  ist  der  Text  ver- 
hältnismässig korrekt 

a.  Boheirische  Übersetzung.  Diese  ist  im  Dialekt  Unter- 
ägyptens *,  nach  dem  arabischen  Namen  benannt,  wiewohl  wir  sie 
auch  als  memphitische  oder  sogar  als  alexandrinische  hätten  nennen 
können.  In  früherer  Zeit  kannte  man  nur  diese  Übersetzung,  und 
deshalb  wurde  die  Abkürzung  kop  für  „koptische"  für  diese  Über- 
setzung angewendet  und  dann  auch  nach  Entdeckung  der  saidischen 
Übersetzung  beibehalten.  Das  geht  nicht  länger.  Man  muss  jede 
Übersetzung  mit  ihrem  richtigen  Namen  belegen.  Die  Form  der 
Sprache  war  nicht  ungeeignet  zu  einer  Übersetzung  aus  dem 
Griechischen.  Wenn  die  Sprache  das  richtige  Wort  nicht  bot,  und 
unter  Umständen  auch,  wenn  die  Sprache  es  bot,  entlehnte  der 
Übersetzer  den  Ausdruck  der  griechischen  Sprache.  Bemerkenswert 
ist  der  Umstand,  dass  diese  Sprache  nicht  zwischen  Lesarten  unter- 

1  Vergleiche  dagegen  Ludwig  Stern,  den  in  koptischen  Dialekten  gelehrten 
Berliner,  Koptische  Grammatik,  Leipzig  1880,  8.  1.  2  und  11—15.  Nach  Joseph 
Kvodius  Assemani,  Bibl.  Med.  Laut,  et  Pal.  cat.  Florenz  1742,  S.  54,  beweist  ein 
koptisches  Martyrologium,  dass  die  Bibel  im  vierten  Jahrhundert  (etwa  im  Jahre  336) 
aus  dem  Griechischen,  Chaldäischen,  Hebr&ischen  in  die  koptische  Sprache  durch 
die  Mönche  in  der  Thebals  übersetzt  worden  sei. 


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1.  östliche.    (2.)  Ägyptische. 


531 


scheiden  kann,  die  das  Partizip  und  die  das  Vernum  finitum  auf- 
weisen. Ferner  giebt  es  kein  Passiv;  daher  werden  griechische 
Passive  durch  die  dritte  Person  des  Plurals  des  Aktivs  unpersönlich 
angewendet  wiedergegeben.  Bisweilen  wird  die  dritte  Person  des 
Singulars  angewendet,  wenn  ein  Subjekt  im  Singular  mit  in  Betracht 
gezogen  werden  kann.  Auch  ersetzt  die  qualitative  Form  des  Zeit- 
worts gelegentlich  das  Passiv.  Nach  der  Meinung  Lightfoot's  ist 
diese  Übersetzung  vorzüglichster  Art;  für  kritische  Zwecke  zog  er 
sie  der  alt-syrischen  und  der  alt-lateinischen  Übersetzung  vor,  und 
glaubte,  sie  böte  den  besten  Text 

Die  boheirische  Übersetzung  enthält  das  ganze  Neue  Testament, 
aber  sie  lässt  die  Apokalypse  an  zweiter,  geringerer  Stelle  stehen; 
für  gewöhnlich  ist  die  Apokalypse  für  sich  abgeschrieben  worden 
und  nicht  mit  den  übrigen  Büchern,  und  sie  fehlt  in  den  koptisch- 
arabischen Vokabularien.  Zu  dieser  Behandlung  der  Apokalypse 
ist  zweierlei  zu  bemerken.  Einmal,  dass  die  griechische  Kirche 
nicht  wesentlich  anders  als  die  koptische  verfahren  ist,  insofern  sie 
das  Buch  vielfach  für  sich  oder  gar  unter  Profanschriften  hat  ab- 
schreiben lassen;  genauer  gesagt,  insofern  die  griechische  Kirche 
sich  um  das  Buch  wenig  bekümmert  hat,  und  es  nicht  hat  in  die 
Lesebücher  aufnehmen  lassen,  sondern  es  einzelnen  Christen  über- 
lassen sich  Abschriften  so  oder  so  zu  verschaffen.  Zweitens  ist 
diese  Haltung  der  Ägypter  leicht  verständlich,  wenn  man  die  Kritik 
des  Dionysius  von  Alexandrien  (blühte  233—265)  über  die  Autorität 
der  Apokalypse  1  vernimmt 

Was  die  Reihenfolge  der  Schriften  im  Neuen  Testament  betrifft, 
so  steht  das  ganze  Neue  Testament  so:  Ew  Paul  Kath  Apg.  Die 
Evangelien  folgen  der  gewöhnlichen  Ordnung:  Mt  Mk  Lk  Jo;  doch 
bringen  die  Vokabularien  häufig  die  Reihenfolge:  Jo  Mt  Mk  Lk, 
eine  Reihenfolge,  die,  wenn  .ich  nicht  irre,  sich  an  die  Anordnung  der 
Evangelien  in  den  kirchlichen  Lesebüchern  anschliesst.  Die  pau- 
linischen  Briefe  bieten  grösstenteils:  Thess  Heb  Tim;  —  und  die 
katholischen  Briefe:  Jak   1.  2  Pe   1.  2.  3  Joh  Jud. 

Den  Anfang  der  Benutzung  der  koptischen  Lesarten  scheint 
Fell  (8.  unten,  B.  I.  2.  (2.))  gemacht  zu  haben.  Er  erhielt  im  Jahre 
1675  boheirische  Lesarten  von  Thomas  Marshall  (*  1621,  f  1685).  Mar- 
shall starb,  ehe  er  eine  Ausgabe  der  koptischen  Evangelien  besorgen 
konnte.  Mill  benutzte  Lesarten  aus  Marshall's  Notizen  (MS  3.  4.  5, 
unten,  S.  538),  und  Lesarten,  die  Ludwig  Pick  aus  Pariser  Hand- 
schriften (Paris,  Nat  331.  336.  398)  geschöpft  hatte.  David  Wilkins  *, 

1  Dionysias  von  Alexandrien  bei  Eueeb,  Kirckengeschichte,  7,  25, 1  ff.  (vgl  3, 
28,  3  und  7,  24,  3). 

*  Wükine,  N.  T.  Aegyptium  vuigo  Coptieum  ex  MSS  Bodleianis  descripsit, 
cum  Vaticanis  et  Parisiennbus  contulit,  et  in  Ixitinum  sermonem  eonvertit  D.  W. 


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532 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


daher  in  den  kritischen  Apparaten  cop*  oder  wilk,  von  Geburt  ein 
Preusse  namens  „Wilke",  veröffentlichte  1716  in  Oxford  das  bohei- 
rische  Neue  Testament  mit  einer  lateinischen  Übersetzung,  doch  war 
seine  Arbeit  so  fehlerhaft,  dass  bisweilen  der  Text  gar  nicht  mit 
sich  selbst  übereinstimmt,  und  dass  die  lateinische  Übersetzung  nicht 
mit  dem  boheirischen  übereinstimmt  Tattam  korrigirte  einiges  in 
dem  Texte  der  Evangelien,  wie  er  bei  Wilkins  stand,  mit  Hilfe  der 
unten  als  Evv  11  bezeichneten  Handschrift,  und  veröffentlichte  ihn 
in  London  1829  für  die  „British  and  Foreign  Bible  Society"  in  einer 
boheirisch-arabischen  Ausgabe  der  Evangelien.  —  Ferner  schickte 
La  Croze  an  Ben  gel  einige  Lesarten  aus  Berliner  Handschriften,  wäh- 
rend Woide  eine  Kollation  von  dem  ersten  Kapitel  des  Markus  aus 
einer  Berliner  Handschrift  bot1. 

Moritz  Gotthilf  Schwartze 2  gab  die  boheirischen  Evangelien  in 
den  Jahren  1846  und  1847  in  Leipzig  heraus,  unter  Benutzung  von 
zwei  Berliner  Handschriften  (s.  unten  Evv  26  und  27),  und  Herbei- 
ziehung des  griechischen  Textes  Tischendorfs,  Lachmann's  und  des 
Codex  Ephraemi.  Auch  im  Jahre  1847  erschien  unter  den  Auspizien 
der  „Society  for  promoting  Christian  knowledge"  eine  Ausgabe  der 
boheirischen  Evangelien,  die  Henry  Tattam,  ein  Geistlicher  der  eng- 
lischen Kirche,  für  den  Patriarchen  von  Ägypten  und  dessen  Kirche 
besorgte.  Tattam  benutzte  eine  Handschrift  des  Patriarchen,  Hand- 
schriften, die  er  selbst  besass,  und  Curzon's  Handschriften,  doch  konnte 
er  natürlich  bei  dem  praktischen  Zwecke  keine  Lesarten  geben.  Der 
Titel  war:  The  book  ofthe  four  holy  gospels,  [London?]  1847.  Der  zweite 
Band  erschien  fünf  Jahre  später:  The  second  book  of  Ute  N.  T.  1852. 

Schwartze  starb  allzu  früh  für  die  Wissenschaft,  im  Jahre  1848. 
Alexander  von  Humboldt  schenkte  Paul  Boetticher  (nachher  Paul 
de  Lagarde  genannt)  Schwartzes  Exemplar  des  boheirischen  Neuen 
Testamentes  von  Wilkins,  in  dem  Schwartze  seine  Kollationen  auf- 
gezeichnet hatte.  Boetticher  veröffentlichte  die  Apostelgeschichte 

Oxford  1716.  Lightfoot  macht  darauf  aufmerksam,  dass  Wilkins  die  boheirischen 
Worte  für  %va  xavx*jowuai  1  K°  13,  3  durch  „ut  comburar"  übersetzte,  und  dass 
infolgedessen  Henry  Tattam  in  seinem  Wörterbuch  die  Bedeutung  „incendere"  für 
tgorigoT  setzt  und  diese  Stelle  anführt,  trotzdem  dass  jenes  Zeitwort  stets  „loben" 
oder  „verherrlichen"  bedeutet. 

»  Woide,  Appendix  (wie  unten,  S.  535),  S.  [13]— [18]. 

3  Schwartze,  Quatuor  evangelia  in  dialecto  Linguae  Copticae  Memphitica  per- 
scripta,  ad  oodd,  MS.  Copticorum  in  regia  bibliotheca  Berolinensi  adservatorum 
nee  non  Hbri  a  WilJcinsio  emissi  fidem  edidit,  emendatnt,  adnotationibus  eritieis 
et  grammaticis ,  rariantibue  lectionibus  expositis  atque  texiu  Coptico  cum  Oraeeo 
[N.  T.  Tischendorfs  vom  Jahre  1841,  Lachmann's  vom  Jahre  1842,  „Codex  Kphraemi" 
in  Tischendorfs  Ausgabe  vom  Jahre  1843]  comparato  imtriurit  M.  0.  S.  Leipzig 
(Mt  Mk  1846,  Lk  Jo  1847).  Vgl  über  Schwartze  das  InteüigenxUaU  zur  allge- 
meinen Literaturxeitung,  Halle  und  Leipzig  1849,  Nr.  1,  Sp.  1-8. 


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1.  Östliche.  (2.)  Ägyptische. 


533 


und  die  Briefe  in  Halle  im  Jahre  1852,  ohne  lateinische  Übersetzung, 
aber  mit  Lesarten  am  Rande  K  Für  die  Ausgabe  der  paulinischen  Briefe 
benutzte  Boetticher  Schwartzes  Kollationen  von  zwei  englischen  Hand- 
schriften (Tattam's  und  Curzon's,  s.  unten,  S.  644,  Bit  Apg  4  und  6; 
Boetticher  setzte  irrigerweise  voraus,  dass  cur,  Schwartzes  Abkürzung 
für  Curzon,  auf  Cureton  [s.  oben,  S.  489]  ausginge,  eine  sehr  nahe 
liegende  Konjektur),  einer  Pariser  (j?,  s.  unten,  S.  545,  Bit  Apg  8),  drei 
Berliner  (s.  unten,  S.  545,  Brr  Apg  13.  14. 15).  —  Für  die  katholischen 
Briefe  und  die  Apostelgeschichte  hatte  er  jene  Kollationen  der  zwei 
englischen  Handschriften,  und  er  selbst  kollationirte  zwei  Pariser  Hand- 
schriften (p  und  m,  s.  unten,  S.545,  Brr  Apg  11. 12).  Schwartze  hatte  sorg- 
fältig gearbeitet  und  Lightfoot  lobte  die  Genauigkeit  seiner  Kollation 
der  boheiri8Chen  Evangelien,  worin  er  Fehler  Woide's  und  Ford's 
korrigirte,  doch  hatte  er  zu  wenige  Handschriften  gehabt,  und  es 
war  recht  ungeschickt  jenen  dreifachen  griechischen  Text  in  den 
Evangelien  herbeizuziehen,  so  dass  seine  Ausgabe  viel  zu  wünschen 
übrig  liess.  Boetticher's  zwei  Bande,  die  ausser  Schwartzes  Kolla- 
tionen die  Kollationen  Boetticher's  von  den  Pariser  (von  Paris  aus 
zu  dem  Zwecke  nach  Halle  geschickt)  und  den  Berliner  Hand- 
Schriften  enthielten,  wurden  leider  von  wissenschaftlichen  Kreisen 
verschmäht.  Es  hatte  nämlich  ein  Gelehrter  die  ihm  fehlende 
Fähigkeit,  Boetticher's  Arbeit  zu  verstehen,  durch  unfehlbare  Sicher- 
heit ersetzt,  und  eine  ausserordentlich  absprechende  Anzeige  von 
den  Bänden  geliefert2.  Jene  Anzeige  wurde  von  der  gelehrten  Welt 
und  vom  Kultusministerium  als  eine  gerechtfertigte  Leugnung  der 
wissenschaftlichen  Befähigung  des  hochbegabten  Mannes  ange- 
sehen, und  seine  Karriere  war  zu  Ende8.  Jene  unüberlegte  An- 
zeige war  ein  schwerer  Stoss  für  die  koptisch-neutestamentlichen 
Studien.  Wäre  jene  Anzeige  nicht  geschrieben,  oder  anders,  den 
Verdiensten  des  Buches  gemäss,  geschrieben  worden,  so  hätten  wir 
heute  ein  ganz  anderes  Werkzeug  für  die  Bearbeitung  der  östlichen 
Übersetzungen,  denn  Boetticher  wollte  nicht  nur  die  koptischen, 
sondern  auch  die  syrischen,  armenischen,  und  äthiopischen  Über- 
setzungen kritisch  untersuchen.  Auf  jene  Anzeige  hin,  verbunden 
mit  zwei  anderen  ähnlicher  Art,  verweigerte  ihm  der  Kultusminister 
ein  Stipendium,  die  weitere  Herbeiziehung  von  Pariser  Handschriften, 
sowie  andere  Förderung  seiner  wissenschaftlichen  Laufbahn. 

1  Boetticher,  Acta  apostolomm  Coptice,  Halle  1862;  Epistulae  Noti  Testa- 
menti  Coptice,  Halle  1852. 

a  Brugsch,  Zeitschrift  der  Deutschen  morgenländüchm  Gesellschaft,  Leipzig 
1853,  Bd.  7,  S.  115—121. 

3  Lagarde ,  Aus  dem  deutschen  Gelehrtenleben.  Aktenstücke  und  Glossen, 
Göttingen  1880,  S.  25—65.  73—77.  Dort  findet  man  eine  Liste  der  Fehler  in  jener 
Anzeige.  In  Verzweiflung  verkaufte  Boetticher  seine  koptischen  Hefte  als  Maku- 
latur, s.  dort,  S.  64. 


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534  A.  Urkunden.   HL  Übcrateungen. 

b.  Saidische  Übersetzung.  Dieser  saidische  Dialekt,  der  Dialekt 
yon  Oberägypten,  nach  dem  arabischen  Namen  genannt,  wird  auch  als 
thebäi  scher  bezeichnet  K  Er  scheint  erst  im  achtzehnten  Jahrhundert 
in  Westeuropa  bekannt  geworden  zu  sein.  Der  Übersetzer  borgte 
griechische  Wörter  vielleicht  noch  mit  grösserer  Freiheit  als  der 
Anfertiger  der  boheirischen  Übersetzung,  doch  folgt  er  dem  Grie- 
chischen in  der  Satzbildung  weniger  treu  und  er  lässt  die  Bindewörter 
häufig  aus.  Diese  Übersetzung  ist  derber  als  die  boheirische.  Light- 
foot  dachte,  dass  für  kritische  Zwecke  dem  Text  dieser  Übersetzung 
allein  der  der  boheirischen  vorzuziehen  wäre.  Sie  enthält  westliche 
Lesarten,  wie  man  sie  nennt,  häufiger  als  die  boheirische  und  weniger 
häufig  als  die  alt-syrische  und  die  alt-lateinische  Übersetzung.  Light- 
foot  konnte  keine  Verwandtschaft  zwischen  der  boheirischen  und 
der  saidischen  Übersetzung  entdecken;  um  aber  ein  Urteil  darüber 
zu  ermöglichen,  druckte  er  bei  Scrivener  (3.  Ausg.  S.  353.  354;  4.  Ausg. 
Bd.  2,  S.  139)  in  gleichlaufenden  Spalten  Apg  17, 12—16  boheirisch 
und  saldisch  ab. 

Diese  Übersetzung  enthält  das  ganze  Neue  Testament,  behandelt 
aber  die  Apokalypse  wie  die  boheirische  Übersetzung  sie  behandelt, 
indem  sie  fast  immer  für  sich  abgeschrieben  wird,  und  indem  in  den 
Vokabularien  sie  nicht  unter  den  heiligen  Schriften  steht. 

Soweit  die  Vokabularien  ein  Urteil  zulassen,  war  die  Reihenfolge 
der  Teile  des  Neuen  Testaments:  Ew  Paul  Eath  Apg.  Die  Voka- 
bularien ordnen  die  Evangelien:  Jo  Mt  Mk  Lk,  vielleicht  wegen  der 
Ordnung  in  den  Lesebüchern  (vgl  oben,  S.  336),  denn  die  Bruchstücke 
der  Bücher  selbst  bestätigen  nicht  diese  Ordnung.  Unter  den  pau- 
linischen  Briefen  stand  Heb  zwischen  2  Eo  und  Qal,  und  nicht  nach 
Öal  wie  in  der  Handschrift,  aus  der  die  vatikanische  Handschrift  B 
abgeschrieben  wurde. 

Folgende  Bruchstücke  des  saidischen  Neuen  Testaments  sind 
heute  bekannt  (vgl  Zoega  [wie  unten,  S.  536,  Anm.  4],  S.  203—206, 
Ciasca  [wie  unten,  S.  536,  Anm.  5],  Bd.  1.  S.  X.  XI).  Scr4,  S.  134  ft, 
und  Hyvernat  (wie  unten,  8.  538). 

JA  1,1 — 28,11.13.18.20,  vielleicht  enthält  ein  von  Headlam  aus  Arne- 
lineau  nicht  genau  angegebenes  Bruchstück  die  fehlenden  sieben 
Verse  Jftl,l— 17.30— 2,1.2-4.7— 9;  2,12-9,16;  9,19—15,41;  16,20, 
etwa  66  Verse  fehlen  L*l,l— 22,1.6— 24,53,  es  fehlen  etwa  fünf 
Verse      Jo  vollständig  ohne  Ehebr. 

Apg  1,1—28,4.9—23,  es  fehlen  also  nur  etwa  13  Verse  /aM,l 
-2,4;  2,8—3,14;  4,11—17;  5,7—20  JPel,3;  1,13—6,14  es  fehlen 
also  etwa  12  Verse      2Pe  1.2.3  Jo  sind  vollständig  Jul—20. 

1  Stern  (wie  oben.  S.  530,  Anm.  1)  unterscheidet  zwischen  einer  aahidiachen 
and  einer  Bubsahidiechen  Übersetzung  des  Neuen  Testaments,  und  schreibt  die 
borgianiechen  Bruchstücke  vom  Evangelium  Johannis  der  subsahidi sehen  zu. 


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1.  östliche.    (2.)  Ägyptische. 


535 


Ä?ml,10— 12.25.26— 2,25.28— 3,13.20— 4,4;  6,4—12,15;  13,7—14,23; 
15,10—30  I£bl,2— 6,4,7,36— 14,21.27.28;  15,3— 33.41— 45;  16,16—21 
2JK>6,1— 6;  10,5;  10,7—13,13  Ga/1,1— 6,18  J^Äl,l-6,24  PArtl,l— 
—4,23  &>M,1— 3,1;  3,5— 4,18  1  ThAss\,\— 5,28  2  Thess\, 1—2,13;  3,14 
—18  ll'img&uz  2 7Vm  1,1—16;  2,19—3,5  Phmb — 8  fiel, 1—8.14; 
2,11;  2,14—3,3;  4,7—14;  5,12—6,10;  7,11-21;  9,2—4.20—23.24—28; 
10,5—30.34—36;  11,5—7  und  11—22;  12,1—13,25. 

4pofcl,8;  1,13— 2,2.6— 8.10— 11,17;  12,14—14,13;  16,17—19;  17,12— 
17;  18,13—18;  19,6—21,10;  21,24—22,21. 

R.  Taki,  der  Bischof  von  Arsinoe  brachte  in  seinem  Buche, 
Rudimenta  linguae  Coptae  sive  Aegyptiacae  ad  usum  collegii  Urbani  de 
Propaganda  fide,  Rom  1778  viele  Stellen  aus  dem  saudischen  Alten 
und  Neuen  Testament,  ohne  dass  wir  wissen,  woher  er  sie  geschöpft 
hat;  Schwartze  (s.  oben,  S.  532)  behauptete,  dass  Tuki  einiges  Sai- 
disches  aus  der  arabischen  Übersetzung  für  sich  hergestellt  hätte. 
Tregelles  benutzte  Tuki  in  der  Apokalypse  und  es  ist  möglich,  dass 
Tischendorf  aus  Tregelles  schöpfte.  S.  C.  Malan,  The  gospel  according 
to  John  translated  from  the  eleven  oldest  versions  except  the  Latin,  London 
1862,  benutzte  alle  die  Stellen,  die  Tuki  bot.  Woide  versprach 
schon  im  Jahre  1778  eine  Ausgabe  der  Oxforder  Bruchstücke  des 
saidischen  Neuen  Testaments  und  gab  einige  Lesarten  heraus 
(s.  unten,  S.  547,  Nr.  7),  aber  er  starb  im  Jahre  1790  ohne  das  Buch 
erledigt  zu  haben.  Henry  Ford  besorgte  es  für  ihn:  Appendix  ad 
editionem  Novi  Testamenti  Oraeci  e  codiee  MS  Alexandrino  o  C.  Q.  Woide 
desoripti,  in  qua  continentur  fragmenia  Novi  Testamenti  iuxta  mterpreta- 
tionem  dialedi  superioris  Aegypti  quae  Thebaica  vei  Sahidica  appeüatur, 
e  codicibus  Ozoniensibus  maxime  ex  parte  desumpta,  cum  dissertatione  de 
versione  bibliorum  Aegyptiaca,  Oxford  1799.  Ausser  den  Bruchstücken 
aus  neutestamentlichen  Handschriften  fügte  Woide  einiges  aus  fol- 
genden Büchern  bei:  —  Saidisch  ;s  Vokabularium,  Paris.  Nat  MS 
copt.  44;  —  eine  gnostische  Abhandlung  Über  das  Geheimnis  der 
griechischen  Buchstaben,  geschrieben  im  Jahre  1393  durch  Seba, 
Oxford,  Bodl.  MS.  Hunt  393,  Quart,  Papier,  vgl  Ford's  Vorwort  bei 
Woide,  S.  Vif.  und  S.  [21],  Anm.  a;  —  Bruce's  Papyrus,  der  zwei 
gnostische  Werke  enthält,  heute  Oxford,  BodL  Bruce  96,  und  der 
auch  alt-  und  neutestamentliche  Stellen  bietet  (diese  zwei  Werke 
veröffentlichte  Karl  Schmidt,  Gnostische  Schriften  in  koptischer  Sprache 
aus  dem  Codex  Bruoianus  herausgegeben,  übersetzt  und  bearbeitet  [Geb- 
hardt und  Harnack,  Texte  und  Untersuchungen,  Bd.  8,  Teil  1  und  2], 
Leipzig  1892,  S.  XII  und  692);  —  Pistis  Sophia  früher  Askew's  und 
jetzt  im  Britischen  Museum,  auch  mit  alt-  und  neutestamentlichen 
Stellen  (Woide  gab  einige  davon.  Schwartze  schrieb  die  Handschrift 
ab,  und  Petermann  veröffentlichte  sie  aus  Schwartzes  Notizen, 
Berlin  1853);  so  weit  über  Woide's  Appendix. 


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536 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen 


In  den  Jahren  1785  uud  1790  veröffentlichte  Johannes  Aloysius 
Mingarelli1  einige  ueutestamentliche  Stellen  aus  Venediger  Hand- 
Schriften,  im  Jahre  17S9  Agostino  Antonio  Giorgi2,  ein  Augustiner 
Mönch,  Bruchstücke  des  Evangeliums  des  Johannes  aus  einer  Bor- 
gianischen  Handschrift,  und  in  demselben  Jahre  M.  Friedrich 
Munter3  Borgianische  Bruchstücke  der  paulinischen  Briefe.  Im 
Jahre  1 806  citirte  Griesbach  im  zweiten  Bande  seines  Neuen  Testa- 
ments zu  Apg 24,22.  23;  25,6;  27,14  Kol  2,2  saidische  Lesarten,  die 
Lightfoot  in  keinem  Drucke  von  saidischen  Bruchstücken  finden 
konnte,  und  er  vermutete,  Jass  diese  auch,  wie  die  Stellen  Giorgi's 
und  Münter's,  aus  Borgianischen  Handschriften  herrührten.  Das 
Jahr  1810  brachte  ein  Buch  des  Danen  Georg  Zoega4  (Zoega  war 
schon  heimgegangen)  mit  drei  Bruchstücken.  In  letzter  Zeit  sind 
die  Forscher  wieder  auf  das  Koptische  ausgegangen  und  Charles 
Ceugney  (s.  unten,  8.  548,  Hdschr.  12),  Urbain  Bouriant  (s.  unten, 
S.  551,  Hdschr.  89.90),  E.  Amelineau5,  Gaston  Maspero  (s.  unten, 
S.  548,  Hdschr.  13.  14),  Kossi  (s.  unten,  S.  551,  Hdschr.  83),  und 
Oscar  von  Lemm  (s.  unten,  S.  551.  Hdschr.  85 — 88)  haben  viele 
Bruchstücke  des  Neuen  Testamentes  veröffentlicht.  Folgende  Bruch- 
stücke hat  Amelineau  in  der  Zeitschrift  für  ägyptische  Sprache  und 
Alterthumskunde,  XXIV,  Leipzig  1886,  S.  41—56  veröffentlicht: 
-LA  1,1—  2,49;  3,5— 8;  6,36— 48;  7,(11)12— 17. 36— 50;  11,27—32.37—52; 
14,12—35;  16,1-7;  17,7-18;  19,30—21,38;  22,7—9;  24,41—53;  — 

1  Mingarelli,  Aejyptiorum  eodicum  rdiquiae  Veneiiis  in  bibliotheca  Naniana 
asservatae,  Bologna,  Heft  1,  1785,  S.  VI— LXII .  und  Heft  3,  1790,  S.  (?). 

a  Giorgi,  Fragmentum  evangelii  s.  Ioanuis  Graeco-Copto-Thebaicwm  saectdi 
iv  . . .  ex  Veliterno  Museo  Borgiano,  Rom  1789. 

3  Münter,  Comnumtatio  de  indole  versionis  Novi  Testamenti  Sahidicae.  Ac- 
cedunt  fragmenta  epistolarttm  Pauli  ad  Timotheum  ex  membranis  Sahidicis  Mitsei 
Borgiani  Vclüris,  Kopenhagen  1789. 

*  Zoega,  Catalogtts  eodicum  Copticorum  memuscrip  forum  qui  in  Museo 
Borgiano  Vcläris  atlservantur,  Rom  1810. 

5  Amelineau  in:  Recucil  de  travaux  etc  (6.  unten)  und  Zeitschrift  für  ägyp- 
tische Sprache  etc  (s.  unten).  Agostino  Ciasca,  der  in  Sacrorum  bibliorum  frag- 
menta Capto- Sahidica  musei  Borgiani ...  Bd.  1,  Rom  1885,  Bd.  2,  1889,  Bruch- 
stücke aus  dem  Alten  Testament  bietet,  erörtert  die  von  Amelineau  angefangene 
Ausgabe  („Frapnente  de  la  version  thgbaine  de  l'6criture",  in  Recucil  de  travaur 
re/atifs  ä  la  philoh'W  et  ä  la  arcMoh'/ie  igyptiennes  et  assyriennes,  VII,  4  [l8So], 
S.  197-217  und  VIII,  S.  10-62),  Bd.  2,  S.  LVIII  und  vergleicht  Amelineau'«  Aus- 
gabe mit  den  Handschriften  8.  LIX— LXXVII.  In  dieser  Kollation  behandelt 
Ciasca  nicht  die  neutestamentlichen  Bruchstücke,  die  Amelineau:  „Fragmente 
thebaines  inödite  du  nouveau  testament"  Zeitschrift  für  ägyptische  Sprache  und 
AUerthumskutide,  Leipzig  1886,  S.  41—50.  103—114;  1887,  S.  47—57.  100—110.  125 
—135;  1888,  8.  90-105  herausgab,  aber  man  hat  keine  Veranlassung  voraus- 
zusetzen, dass  diese  besser  edirt  sind  als  jene  anderen  Bruchstücke,  von  denen 
Ciasca  bezeugt,  das*  sie  „innumeros  lectiones  a  codieibus  prorsus  alienas"  ent- 
halten. 


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I 


1.  östliche.   (2.)  Ägyptische.  537 

S.  103—114:  Jol.l-Q;  2,13-3,18;  6,15—21;  13,1—17,6;  18,1—15; 
20,30—21,25  ^24,19—26,10  (vieles  verloren  gegangen);  27.11—27; 
—  XXV,  1887,  S.  47— 57:  Äö6,20— 7,21;  8,15—38;  9,7-24;  11,31— 
12?9  IKo  1,2—31;  12,9—31;  14,4—21;  15,3-33  2  Ko  10,7— 12,9; 
13,1—13  GW  1,1—2,8;  6,16—18;  —  S.  100—110:  #/>M,l— 4,17;  5,5— 
6,23  Pkül,l— 4,22  Koll.l—  2,15;  3,17— 4,6;  —  S.  125— 135:  lTkess 
ganz  2Thcss\,\ — 2,13:  3,14—18  1  Tim  1,1— 5,20;  6,4—21  2Timl,l 
—16;  3,10—16:  —  XXVI.  1S88,  S.  96— 105:  Fei, 1-8;  9,24—28; 
10,5—30;  11,5—7;  12,1—13,25  Jcdl,l—2,1  ^oA'3,20— 6,3;  7,1—12; 
S,5 — 9,2;  12,14—14,13.  Diese  zerstreuten  Bruchstücke  aus  alter  und  aus 
neuerer  Zeit  sind  kaum  genau  genug  bearbeitet  für  kritische  Zwecke. 

c.  Faijumlsche  Übersetzung.  Lightfoot1  stimmte  Schwartze- 
bei  in  der  Meinung,  dass  der  faijuraische,  nach  ihm  der  baschmurische, 
Dialekt,  auch  Elearchisch  und  Ammonisch  und  Oasitisch  genannt, 
wirklich  ein  Dialekt  ist  und  nicht  nur  ein  aus  dem  Boheirischen 
und  dem  Saidischen  zusammengestoppeltes  Idiom3,  und  er  meinte, 
dass  die  Baschmurer  im  Delta  des  Nils  gelebt  hätten,  nicht  in  der 
ammonischen  Oase.  Stern  meinte  dagegen,  dass  der  faiju mische,  nach 
ihm  der  subsahidische,  Dialekt  der  Stadt  Memphis  eigen  wäre.  Jetzt 
aber  haben  die  Fayumer  Papyri  gezeigt,  dass  diese  Übersetzung 
nach  el-Faijüm  zu  versetzen  ist4. 

Folgende  Bruchstücke  dieser  Übersetzung  sind  entdeckt  und 
veröffentlicht  worden:  Mt 5,46-6,19  «Tb 4,28— 34.  36.  40;  4,43—53 
iJTo6,19— 9,16;  14,33-15,35  £^6,18-24  PÄt/1,1— 2,2  1  Thea»  1,1 
—3,6   J3e5,5— 9;  5,13-6,3;  6,8—11;  6,15—7,5;  7,8—13;  7,16—10,22. 

Wir  haben  keine  Veranlassung  uns  mit  der  Unterscheidung 
zwischen  Faijumisch  und  Mittel-Ägyptisch  zu  befassen,  so  lange  die 
Fachleute  selbst  darüber  in  Zweifel  sind,  wie  Hyvernat  bezeugt. 
Was  aber  die  akhmimische  Übersetzung  angeht,  so  ist  zu  bemerken, 
erstens,  dass  die  koptischen  Gelehrten  nach  den  Verbindungen  dieser 
Übersetzung  noch  suchen,  und  zweitens,  dass  die  vorhandenen  Bruch- 
stücke vom  N.  T.,  Jak  4,12.  13,  Judll — 20,  und  ein  Bruchstück  zu  Icurz, 
um  bestimmt  zu  weiden,  unsere  Neugierde  noch  wenig  erregen. 

»  Lightfoot  bei  Scrivener,  Inir*  S.  401—404. 

3  Moritz  Gotthilf  Schwartze,  Dos  alte  Aegypten,  Teil  1,  Heft  2,  Leipzig  1843, 
S.  1039  f.,  besonders  S.  2034;  vgl  auch  Stein,  Koptische  Grammatik,  Leipzig  1880, 
S.  14,  und  seine  Abhandlung  (wie  oben,  S.  529,  Anni.  4),  S.  33,  Anm.  76,  und  Zeit- 
schrift für  ägyptische  Sprache  und  Alterthumskunde  XXIV,  Leipzig  1886,  S.  129 
— 135,  oder  Appendix  zur  Abhandlung  über  die  Apokalypse  des  Sophonja. 

3  So  wird  Peyron  citirt,  Grammatica  linr/uae  Copticae,  S.  XX,  die  mir  nicht 
zur  Verfügung  steht,  und  in  seinem  Lexicon  liwjuae  Copticae,  Turin  1S35,  S.  XIX, 
redet  er  ähnlich  über  diesen  Dialekt. 

4  Vgl  Krall,  wie  oben,  S.  529,  Anm.  4.  W.  E.  Crum  und  F.  G.  Kenyon,  Journ. 
of  theol.  studies,  Bd.  1,  Hft.  3,  London  Apr.  1900,  S.  415—433,  bes.  41G-418,  reden 
von  unbestimmt  vielen  „mittelägyptiechen"  Übersetzungen. 


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538 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


Koptische  Handschriften. 

Für  das  Verständnis  der  Art  und  Weise  der  koptischen  Handschriften  des 
Neuen  Testaments  und  für  wertvolle  Einzelheiten  über  eine  grosse  Anzahl  von 
diesen  Handschriften,  s.  [George  Horner],  The  Coptic  version  of  the  New  Testa- 
ment, vol.  1,  Oxford  189S,  S.  XXXVII— CXL VIII.  H.  Hyvernat,  wie  oben,  8.  529, 
Anm.  4,  bietet  lehrreiche  Listen  der  Handschriften  und  ihres  Inhaltes. 


a.  Boheirische  Übersetzung. 

(a.)  Vier  Evaivjelien. 
j  >  Oxford,  Bodl.  Huntingdon  11. 

1:  12.  Jhdt,  Txt  25,3x17,5,  Papier,  457  Bl,  2  Sp  kopt-arab,  20  Z;  kopt  Kap, 
Bild:  Ew  boh-arab;  Text  sehr  gut  (s.  unten,  Hdschr  33,  Paris,  kath.  Inst);  am 
Rande  spätere  Zusätze.  Geschrieben  1174  durch  den  Mönch  Johannes.  Lightfoot 
untersuchte  sie.  A.  C.  Headlam  verglich  einige  Stellen  [Lloyd -Sanday]  Komm 
Testamenttm,  Oxford  1889,  App.  III,  S.  182—190.  George  Horner  verglich  sie  1892. 

9    Oxford,  Bodl.  Huntingdon  20. 

£:  14.  Jhdt,  Txt  24,2x17,3,  Papier,  333  Bl,  1  Sp,  24  Z;  kopt  und  griech  Kap, 
Abs,  Kan,  Bild:  Ew.  Lightfoot  untersuchte  sie.  Headlam  (wie  bei  1)  verglich 
einige  Stellen.   George  Horner  verglich  Mt  1890. 

.    Oxford,  BodL  171,  Marshall  Or.  5. 

3:  14.  Jhdt,  Txt  24,7x17,5,  Papier,  265  Bl,  1  Sp,  27  Z;  kopt  und  griech  Kap, 
Abs,  Kan,  Bild:  Ew.  Der  Kirche  von  St.  Michael  in  Alexandrien  im  Jahre  1498 
geschenkt.  Petraeus  sohrieb  Hdschr.  27  aus  dieser  Handschrift  ab.  Lightfoot 
untersuchte  sie.   Headlam  verglich  einige  Stellen.   Horner  verglich  Mt  1890. 

.    Oxford,  BodL  166,  Marshall'  Or.  6. 

*:  1320,  Txt  23,8x10,5,  Papier,  285  Bl,  1  Sp,  26.  27  Z;  kopt  und  griech  Kap, 
Abs  (nicht  Kan),  Bild,  inut:  Ew;  im  Jahre  1641  schrieb  jemand  noch  einige  Blatter 
am  Ende,  die  auch  das  Jahr  1320  bezeugen.  Lightfoot  untersuchte  sie.  Headlam 
verglich  einige  Stellen.   Horner  verglich  sie  1392. 

,    Oxford,  Bodl.  16,  Marshall  Or.  99. 

ö:  16.  Jhdt,  Txt  11,3x7,  Papier,  192  Bl,  1  Sp,  12— 14  Z;  hie  und  da  kopt  Kap 
und  Abs,  Bild:  Joh.  Lightfoot  untersuchte  sie.  Headlam  verglich  einige  Stellen. 
Horner  verglich  sie  1892. 

-  a  Oxford,  Bodl.  Bruchstücke. 

oft:  o.  Hunt  278  (im  Einband):  2  Bl,  Perg,  mut:  Lk  13, 12-34. 

b.  Äthiopisoh-syrisch-armenisch-boheirisches  Bruchstück:  14.  (?)  Jhdt,  Papier, 
1  Bl:  Lk  7,  37-44. 

e.  Boheirisch-griechisch-arabisches  Bruchstüok:  12.  (?)  Jhdt,  1  Bl,  Papier: 
Joh  14, 26-15,  2. 
»    London,  Brit  Mus.  Orient  425. 

1308,  Txt  21,1x14,3,  Papier,  168  Bl,  2  Sp  boh-arab,  33  Z;  Kan-L,  kopt  und 
griech  Kap,  Abs,  Kan,  Bild,  mut:  Mt  Mk  Joh  19,  6—20, 13;  21,  13-25  boh-arab; 
einst  waren  die  Ew  vollständig;  es  steht  noch  Anderes  in  der  Hdschr.  Ein  Mönch 
Johannes  schrieb  sie  Seite  für  Seite  aus  einer  Handschrift,  die  jetzt  in  dem 
„katholischen  Institut"  in  Paris  aufgehoben  wird.  Früher  gehörte  sie  dem  Erx- 
dekan  Tattam.  Lightfoot  untersuchte  sie.  Headlam  (wie  bei  1)  verglich  einige 
Stellen.  Horner  verglich  Mt  im  Jahre  1890. 

-  (Brr  Apg  19)  London,  Brit  Mus.  Orient  426. 

*  13.  Jhdt  Quart,  Papier:  .Joh  1, 13 — 21,25  boh-arab;  am  Ende  unter  Anderem 


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1.  östliche.   (2.)  Ägyptische. 


539 


Eph4, 1— 3  JtfM6, 13— 19  1*19,1—10.  Früher  Tattam  (s.  6).  Lightfoot  unter- 
suchte sie.   Headlam  verglich  einige  Stellen.  Horner  verglich  Jo. 
ft    London,  Brit.  Mus.  Orient.  1001. 

ö:  12.(?)Jhdt,  Txt  21x12,5,  Papier,  270  Bl;  Vorw,  Kap-L,  kopt  und  griech 
Kap,  Abs,  Kan,  Bild:  Evv  boh-arab;  eine  spatere  Hand  ergänzte  einige  Blätter 
am  Anfang.  Athanasius  der  Bischof  von  Apotheke  oder  Abutige,  der  (s.  Bl.  125  b) 
im  Jahre  1792  die  Handschrift  dem  Kloster  des  heil.  Antonias  schenkte,  erklärte 
Bl.  77b  und  264b,  dass  die  Handschrift  im  Jahre  1192  geschrieben  worden  sei, 
aber  sie  scheint  nicht  so  alt  su  sein.  Das  Britische  Museum  kaufte  sie  21.  Mai 
1869  von  N.  Nassif.  Lightfoot  untersuchte  sie.  Headlam  verglich  einige  Stellen. 
Horner  verglich  Mt  Mk  1892. 

a    London,  Brit  Mus.  Add.  5995  (Bieu  795). 

14.  (?)  Jhdt,  Txt  32,7x17,5,  Papier,  240  Bl  2  Sp  kopt-arab,  31—  33  Z;  kopt 
Kap  (MtlOl  Mk54  Lk86  Jo46),  Abs,  Kan,  Büd,  mut:  Evv  boh-arab;  einige 
Blätter  wurden  im  Jahre  1474  ergänzt  für  das  Kloster  Äl-Baramua  oder  des  Mari- 
mus und  Dometius  in  der  Wüste  Schihat  oder  Scete  in  dem  nitrischen  Thal. 
Ibrahim  ein  Sohn  Simeons  erneuerte  die  Handschrift  im  Jahre  1776.  Lightfoot 
untersuchte  sie.  Headlam  (wie  bei  1)  verglich  einige  Stellen.  Vgl  (Rieu,)  Oat. 
codd.  mss.  orr.  qui  in  Mus.  Brit.  asservantur.  Part  secunda.  Supplementum,  Lon- 
don 1871.  Horner  verglich  Mt  1890. 
lft    (Brr  Apg  18)  London,  Brit  Mub.  Add.  14740 A. 

1W:  13.  Jhdt,  Bruchstücke:  Aß  2, 8—42  Lk 8, 2—7. 8-10.  13—18  2  Ko  4, 2—5, 4 
Epk  2, 10—19;  2,  21—3, 11   1  Thesa  3,  3—6;  3, 11-4, 1.  Die  Epheser-Bruchstücke 
scheinen  die  ältesten  zu  sein;  der  Band  enthält  einige  minderwertige  boheirißche 
und  armenische  Bruchstücke. 
■I  j  m  London,  Brit.  Mus.  Orient.  1315. 

U:  1208,  Txt  18,3x14,1,  Papier,  457  Bl,  2  Sp  boh-arab,  22  Z;  Karp,  Kan-L, 
Vorw,  Kap-L,  kopt  und  griech  Kap,  Abs,  Kan,  Bild  :  Evv  boh-arab.  Ein  gewisser 
Georg  schrieb  sie.  Der  Kirche  vom  heil.  Georg  in  Dayr  el  Ttn  bei  Kairo  ge- 
schenkt. GehOrte  dem  Patriarchen  in  Kairo  in  Jahre  1816  (s.  unten  Hdschr.  IIa). 
Lightfoot  untersuchte  sie.  Headlam  verglich  sie.  Horner  verglich  Mt  1890. 
11   t  London,  British  and  foreign  bible  society. 

11  a:  1816,  Oktav,  Papier;  Karp,  Kan-L,  Vorw,  Kap-L,  Abs,  Kan:  En  boh-arab. 
Geschrieben  für  die  Bibel-Gesellschaft  im  Jahre  1816  aus  einer  Handschrift,  die 
damals  dem  Patriarchen  von  Kairo  gehörte,  heute  aber  im  Britischen  Museum 
sich  befindet  (Brit.  Mus.  1315,  s.  oben  Hdschr.  11);  sie  enthält  den  heutigen  kop- 
tischen Text.  Man  brauchte  sie  für  die  Ausgabe  der  Evangelien  (s.  oben,  S.  532). 
Lightfoot  untersuchte  rie.  Headlam  verglich  sie. 
■I«    London,  Brit.  Mus.  Orient.  1316. 

12:  1663,  Fol,  253  Bl;  Kan-L,  Vorw,  Kap-L,  Bild:  Ew  boh-arab.  Stimmt  mit 
der  Hdschr.  des  katholischen  Instituts  in  Paris,  geschrieben  durch  Abu  el  Manna 
(s.  unten,  Hdschr.  23).  Der  Kirche  der  heil.  Maria  und  Georg  im  griechischen 
Viertel  von  Kairo  im  Jahre  1721  geschenkt.  Lightfoot  sah  sie.  Headlam  ver- 
glich sie. 

1 «    London,  Brit.  Mus.  Orient  1317. 

Ai>:  1814,  Oktav,  414  Bl;  Karp,  Kan-L,  Vorw,  Abs,  Kan,  Büd:  Ew  boh-arab. 
Geschrieben  durch  einen  Presbyter  Johannes,  und  zwar  wahrscheinlich  aus 
Hdschr.  8  (Brit  Mus.  1001).   Lightfoot  sah 


London,  Brit.  Mus.  Orient.  3381. 
14:  13.  JhO,  Txt  28,2x19,  Papier,  306  Bl,  1  Sp,  52  Z;  kopt  Kap  (Aufechr  sp  Hd 
arabisch),  Abs,  Kan,  Bild:  Ew.  Ein  Viktor  schrieb  rie.  Im  Jahre  1793  erneuert 
durch  einen  gewissen  Moses  auf  Wunsch  des  Bischofs  von  Abutig  At 


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540 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


(s.  Hdecbr.  8).  Früher  in  Esna  in  Oberägypten.  Lieder  kaufte  sie  von  dem  Bischof 
von  Luxor  und  brauchte  sie,  als  er  das  boheirische  Neue  Testament  for  the 
„Society  for  the  promotion  of  Christian  knowledge"  1847—1852  druckte.  Geden 
kaufte  sie  1864  von  Lieder  und  das  Britische  Museum  kaufte  sie  im  Jahre  1886. 
Headlam  verglich  sie. 
*  w ,  Graf  von  Crawford  und  Balcarres. 

10 :  14.  Jhdt,  Txt  24,7x10,5,  Papier,  291  Bl,  1  Sp,  25  Z;  kopt  und  griech  Kap, 
Abs,  Kan(?):  Evv.  Ein  Mönch  Georg  ersetzte  einige  Blätter  im  Jahre  1824; 
saldische  Formen  kommen  vor.  Simon  aus  Tampete  schrieb  sie.  Dem  Kloster 
des  heil.  Bishoi  in  der  nitrischen  Wüste  im  Jahre  1514  geschenkt.  Horner  ver- 
glich Mt  1891. 

1ft  [London,  Brit  Mus>.j  Parham  116. 117.  118  (in  dem  Parham- Katalog,  S.  29, 
Ato:  Nr.  9. 10. 11),  oder  Mt  121  Lk  123  Jo  122. 

13.  Jhdt,  Txt  25,5x18,  Papier,  Mt  134  Bl,  Lk  129  Bl,  Jo  101  Bl,  25— 2<5  Z 
(Vorw,  Kap-L,  kopt  Kap  für  Jo),  Abs,  Kan,  Bild:  Mt  Lk  Jo  boh-arab;  früher  in 
einem  Bande;  Mk  fehlt;  eine  spätere  Hand  ergänzte  einiges  am  Anfang  und  Ende 
von  Mt.  Der  Kirche  der  heil.  Maria  von  Zuaylah  in  Kairo  im  Jahre  1495  ge- 
schenkt. Lightföot  sah  sie.  Headlam  verglich  sie.  Horner  verglich  Mt  1890. 
^  [Lond..Brit  Mus.]  Parh.  122  (Kat  S.  29,  Nr.  14)  oder  126. 
lil  1676—1730,  Txt  10x7,5,  Papier,  333  Bl;  Vorw,  Kap-L,  kopt  und  griech 
Kap,  Abs,  Kan,  Bild:  Ew  kopt-arab;  in  einer  sehr  kleinen  und  zierlichen  Schrift. 
Der  Text  stimmt  mit  Hdschr.  16  und  38  Überein.   Lightföot  sah  sie. 

Die  Parham  Handschrift  102  (Kat  S.  27,  Nr.  1)  des  Jahres  888  enthält  nicht 
Mt  Mk,  sondern  Stellen  aus  den  Ew  mit  einer  Kette  aus  den  Vätern;  vielleicht 
ist  sie  aus  einer  griechischen  Handschrift  übersetzt.  Parham  106  (Kat  S.  28,  Nr.  5) 
enthält  weder  Joh  noch  anderes  Biblisches.  Lightföot  konnte  Parham  Kat  S.  29, 
Nr.  13,  nicht  finden ;  sie  soll  Mt  mit  einer  arabischen  Übersetzung  enthalten  und 
in  Kairo  aus  einem  Kodex  des  Patriarchen  abgeschrieben  worden  sein. 

1ft>  Paris,  Nat  copt  13. 

lö:  1178  und  1180,  Txt  32,6x17,3,  Perg,  286  Bl  (Seiten  kopt-arab-syr  numerirtl, 
2Sp,  35  Z;  Kan-L  (am  Ende),  kopt  und  griech  Kap,  Abs,  Kan,  Bild:  Ew.  Die 
Lesarten  sind  häufig  etwas  eigenartig.  Geschrieben  durch  den  Bischof  Michael 
von  Damietta.  Früher  in  der  Kirche  der  Maria  der  Gottesgebärerin  in  Damietta. 
Lightföot  sah  sie.  Horner  verglich  sie  1893. 
1Q    Paris,  Nat  copt  14  (früher  Regius  336?). 

191  l3.(?)Jhdt  Txt  27,7x19,  Papier,  334  Bl,  2  Sp,  26-29  Z;  kopt  und  griech 
Kap,  Abs,  Kau,  Bild:  Evv  boh-arab.  Der  Text  stimmt  grösstenteils  mit  dem  von 
Hdschr.  30  (Vat  9)  überein,  und  ähnelt  dem  in  Hdschr.  31  ^Vat  10).  Lightföot 
sah  sie.  Horner  verglich  sie  1893. 

Paris,  Nat  copt.  14  A. 
iya:  1593,  Fol,  Papier;  Büd:  Ew  boh-arab.    Aus  Hdschr.  19  (Paris  14)  abge- 
schrieben. 

t>n    Paris,  Nat  copt  15,  früher  Colbert  2913  und  Reg.  330.  3. 

1216,  Txt  25,4x18,  Papier,  294  Bl,  25  Z;  Kap,  Abs,  Kan,  Lit,  Büd.  mut: 
Ew;  eine  sp  Hd  ersetzte  einige  Blätter.  Nachlässig  geschrieben,  aber  sofort  kor- 
rigirt  Sie  hat  eigenartige  Lesarten.  Lightföot  sah  sie.  Horner  verglich  sie  1S93. 

a-i .  Paris,  Nat.  copt.  16,  früher  de  la  Mare  579  oder  Reg.  330.  2. 
Äi:  1204,  Txt  24,4x14,9,  Papier,  371  Bl,  2  Sp,  26  Z;  Vorw,  Kap-L,  kopt  und 
griech  Kap,  AbB,  Kan,  Bild:  Ew  boh-arab.  In  Schrift  und  Lesart  der  Hdschr.  29 
(Vat  8)  und  33  (Paris,  kath.  Inst)  ähnlich.  Lightföot  sah  sie.  Horner  verglich 
sie  1893. 


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1.  Östliche.    (2.)  Ägyptische.  541 

i>r)<  Paria,  Nat.  copt  59,  früher  St  Germain  25. 

1228,  Txt  25,6x18,  Papier,  337  Bl,  26.  27  Z;  kopt  und  griech  Kap,  Abs,  Kan, 
Bild,  mut:  Ew;  Jo  1, 1—10,  26  fehlt.  Der  Text  ist  dem  in  Hdschr.  33  (Paris, 
kath.  Inst.)  ähnlich.  Der  erste  Abschreiber  in  der  Hdschr.  26  (Diez)  benutzte 
diese  Handschrift  als  Vorlage.  Sie  gehörte  dem  Mönch  Johannes  in  der  östlichen 
Wüste,  von  dem  ein  Geistlicher  in  der  Kirche  vom  heil.  Michael  in  Kairo  namens 
Gabriel  sie  kaufte.  Früher  Seguier's  und  Coislin's ;  Coislin  schenkte  sie  der  Kirche 
von  St  Germain  im  Jahre  1732.   Lightfoot  sah  sie.   Horner  verglich  sie  1893. 

Paris,  Nat  copt.  60. 

Ä>:  17.(?)  Jhdt,  Txt  25x17,5,  Papier,  217  Bl,  28—31  Z;  Mt  Mk  Lk  kopt  und 
griech  Kap,  Abs,  Kan;  Jo  kopt  Kap  (nicht  Abs,  Kan):  Ew.  Der  Text  in  Mt  Mk  Lk 
stimmt  ungefähr  mit  dem  emendirten  Text  in  Hdschr.  26  (Diez) ;  Jo  ist  auf  älteres 
Papier  geschrieben  und  hat  einen  anderen  Text  Abu  el  Manna  (s.  oben  Hdschr.  12) 
schrieb  sie;  er  war  Diakonus  in  der  Kirche  der  heil.  Maria.  Bernard  de  Mont- 
faucon  kaufte  sie  am  11.  Aug.  1698  in  Venedig.  Lightfoot  sah  sie.  Horner  ver- 
glich sie  1892. 
o4    Paris,  Nat  copt  61. 

**:  16.(?)  Jhdt,  Txt  15,8x10,6,  Papier,  150  Bl,  15  Z;  Kap,  Abs,  Kan,  Bild,  mut: 
Joh;  einiges  fehlt  einiges  durch  den  Buohbinder  in  Unordnung  gebracht  Light- 
foot sah  sie. 

,)r    Paris,  Nat  copt  62. 

Ä>:  14.  Jhdt,  Txt  22,3x14  oder  19,9x14,  Quart,  68  Bl;  derselbe  Abschreiber 
scheint  S.  1—20,  23  Zeilen,  mit  grösseren  Buchstaben  geschrieben  zu  haben,  S.  21 
— 53,  21  Zeilen,  mit  kleineren  Buchstaben,  und  S.  53 — 66,  21  Zeilen,  wieder  mit 
grösseren  Buchstaben;  Kap  1  —  14,  einige  Abs:  Joh;  ziemlich  alt;  am  Anfang 
arabische  Wörter  und  grammatikalische  Glossen  sind  zwischen  die  Zeilen  ge- 
schrieben. Lightfoot  sah  sie.  Horner  verglich  sie  1893. 
2j».  Berlin,  kön.  Orient  Diez  A.  fol.  40. 

13.  Jbdt,  Fol,  Papier;  Abs,  Kan  (überall  aasgelassen):  En;  von  zwei  Ab- 
schreibern, von  denen  der  eine  die  Hdschr.  22  (Paris  59),  der  andere  einen  Text 
der  dem  in  Hdschr.  16  (Parham  121. 123)  ähnlich  ist  als  Vorlage  benutzte;  eine 
dritte  Hand  ergänzte  einiges;  der  Text  ist  sehr  gut;  saldische  Formen  begegnen. 
Schwartze  verglich  sie  (s.  oben,  S.  532),  Vorw.  S.  XH1  f. 
2~    Berlin,  kön.  Orient,  quart  165.  166.  167.  168. 

*  1662,  Quart,  Papier:  Hdschr.  166  enthält  Lesestücke  aus  den  Ew,  und  166 
enthält  Mt,  167  Mk,  168  Lk,  doch  übergehen  Hdschrr.  166.  167.  168  die  Stellen, 
die  in  165  vorkommen.  Petraeus,  ein  Leidener,  schrieb  diese  Handschriften  im 
Jahre  1662  aus  Hdschr.  3  (Marshall  5)  ab.  Schwartze  verglich  sie  (s.  oben,  S.  532), 
Vorw.  S.  IX. 

*>ft.  GM*"ae>en>  üniv.  kopt  1  (orient  125«). 

M:  1774,  40x27  und  Txt  32x21,  Papier,  194  Bl,  1  Sp,  30  Z;  kopt  und  griech  Kap 
(griech  ohne  Nummer,  aber  eine  Zeile  des  Textes  rot) :  Ew.  Abgeschrieben  aus  einer 
Handschrift  vom  Jahre  1073.  Dem  Kloster  der  heil.  Bishoi  in  der  nitrischen  Wüste 
geschenkt.  Ibrahim  von  Kairo  schrieb  sie  im  Jahre  1774  auf  Wunsch  deB  Atha- 
nasius Bischof  von  Abutige  (s.  oben  Hdschrr.  8  und  14)  ab.  Vgl  Lagarde,  Orien- 
tcUial,  Göttingen  1879,  S.  4,  aus  Abhandlungen  der  königlichen  Gesellschaft  der 
Wissenschaften  in  Göttinnen,  Bd.  24.  Vgl  Verxeichniss  (wie  oben,  S.  149,  Ew  89), 
I,  3,  S.  388:  MS.  2—8  sind  Lesebücher.  Horner  verglich  Mt  1891. 
qa,  Rom,  Vat  Copt  8,  früher  Raymundi  I. 

13.  Jhdt  Fol,  Papier,  355  Bl;  Vorw,  Kap-L,  kopt  und  griech  Kap,  Abs,  Kan, 
Bild,  mut:  Ew  boh-arab.  Der  Text  ist  dem  von  Hdschr.  21  (Paris  16)  ähnlich. 
Ai  cadius,  der  Sohn  des  Johannes,  ersetzte  einige  Blätter  im  Jahre  1587  auf  Wunsch 


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542 


A  Urkunden.   III.  Obersetzungen. 


des  Diakonua  Salib.    Früher  Nr.  1  des  Giovanni  Bapt.  Raymnndi,  der  sie  der 
Bibliothek  vermachte.    Vgl  Mai,  Scriptorum  veterum  novo,  colleclio ,  Bd.  5,  Ho  in 
1831,  zweit«  Reihe  von  Seiten,  S.  120—121.   Horner  verglich  sie  1801. 
rt/v    Rom,  Vat  Copt  9,  früher  Raymnndi  IV. 

öü:  1205,  Txt  25,6x17,  Papier,  504  Bl;  Karp,  Kan-L,  Kap-L,  kopt  und  griech 
Kap,  Abs,  Kan,  Bild:  Ew  boh-arab.  Geschrieben  durch  Georg,  vielleicht  den- 
selben, der  Hdschr.  11  (Brit  Mus.  1315)  schrieb.  Im  Jahre  1270  schenkte  sie  der 
Diakonus  Michael  Abu  Habkah  dem  Kloster  des  heil.  Antonius  in  der  ostlichen 
Wüste,  wie  der  Patriarch  von  Alexandrien,  Gabriel,  im  Kolophon  erzählt  Sie  ge- 
hörte den  koptischen  Patriarchen  Johannes  im  Jahre  1506  und  Gabriel  im  Jahre  1526, 
und  im  Jahre  1537  wurde  sie  in  der  Kirche  der  heil.  Sergius  und  Bacchus  in 
Alexandrien  niedergelegt.  Sie  wurde  im  Jahre  1594  nach  Italien  gebracht  und 
im  Jahre  1614  der  vatikanischen  Bibliothek  einverleibt.  Vgl  Mai  (wie  Hdschr.  29), 
S.  122—125.  Horner  verglich  sie  1893. 
^  t  Rom,  Vat.  Copt  10,  früher  Raymnndi  VI. 

13.  od.  14.  Jhdt,  Txt  19,8x12,  Papier,  504  Bl,  20  Z;  kopt  und  griech  Kap, 
Abs,  Kan,  Bild:  Ew  boh-arab.   Der  Text  stimmt  in  der  Hauptsache  mit  dem  in 
Hdschr.  19  (Paris  14)  überein.   Vgl  Mai,  S.  125.   Horner  verglich  Mt  1891. 
Rom,  Vat  Copt  11,  früher  des  Pietro  de  Valle  VI. 

1346,  Txt  18,8x12,3,  Papier,  112  Bl,  23  Z;  Kap,  Abs,  Kan,  Bild:  Joh  kopt- 
arab.   Vgl  Mai,  S.  125  und  Assemani,  Bibl.  Orient.  Clem.-Vai.  Rom  1719,  Bd.  1, 
S.  587  a,  Nr.  6.  Horner  verglich  sie  1893. 
qo.  Paris,  katholisches  Institut 

1250,  19,8x14,5,  Papier,  237  Bl,  2  Sp,  33  Z;  Kan-L,  Kap,  Abs,  Kan,  Büd 
(die  Evangelisten,  und  10  Seiten  mit  grossen  Bildern):  Ew  boh-arab.  Der  Text 
ist  dem  in  Hdschr.  1  (Hunt  17),  21  (Paris  16),  und  22  (Paris  17)  ähnlich.  Ein 
Mönch  und  Presbyter  Gabriel  schrieb  sie.  Im  Jahre  1750  wurde  sie  der  Kirche 
des  heil.  Merkur  in  Kairo  (s.  unten,  Hdschr.  39)  geschenkt  Amelineau  kaufte  sie. 

Benzel  9  (heute  in  Upsala?). 
54:  ?  Jhdt  Quart,  Papier:  Ew.  Vgl  Aurivill,  Reeenaio  codiewn  (wie  oben,  S.  517, 
Hdschr.  119). 

«,    Petersburg,  kais.  Orient  624. 

50 :  ?  Jhdt  Fol,  Perg(?),  29  Bl:  Joh  mut.   Früher  Dobrowsky's.   Vgl  Oatalogue 
des  manuscriis  . . .  orientaux  de  la  biblioth&que  imperial  publique  de  St.  Petersburg, 
Petersburg  1852,  S.  565. 
q£    Kairo,  Patriarch  12  und  14. 

^  1184,  Txt  27x18,6,  Papier,  290  Bl,  23  Z;  kopt  und  griech  Kap,  Abs,  Kan, 
Bild:  Ew.  Athanasius  der  Bischof  von  Abutige  (s.  oben,  Hdschr.  8. 14.  28)  liesB 
im  Jahre  1794  die  Stellen  Mt  1, 1—5,  25  Lk  10,  2—27;  22,  52—66;  24,  53— Jo  1, 
31 ;  19,  24 — 21,  25  ersetzen,  und  er  bezeugt  das  Jahr  1184.  Dem  Kloster  des  heil. 
Antonius  in  der  Östlichen  Wüßte  geschenkt  Horner  verglich  sie  1893. 
am    Kairo,  Patriarch  12  und  14. 

3* :  1291,  Txt  26,9x18,  Papier,  409  Bl,  24.  25  Z;  kopt  und  griech  Kap,  Ahe,  Kan, 
Bild:  Ew  boh-arab.  Geschrieben  durch  den  Diakonus  Barsuma.  Im  Jahre  1329 
dem  Kloster  des  heil.  Barsuma  al  'Aryan  genannt  AI  Shaharän  geschenkt  Aus- 
gebessert im  Jahre  1878  durch  Michael  von  Akhmlm,  einen  Münch  im  Kloster 
unserer  lieben  Frau  von  Siryany  in  der  nitrischen  Wüste,  auf  Wunsch  des  hun- 
dert und  zwölften  Patriarchen  namens  Cyrill.  Horner  verglich  Mt,  Mk  Kap  1, 
Lk  Kap  24,  Jo  Kap  8  im  Jahre  1893. 
ao    Kairo,  Patriarch. 

dö:  18.  Jhdt  Txt  22,8x13,  Papier,  342  Bl,  29  Z;  Karp,  Kan-L  (am  Ende  Mk), 
Vorw,  Kap-L,  kopt  und  griech  Kap,  Abs,  Kan,  Bild:  Ew  boh-arab.  Der  Text 


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1.  örtliche.  (2.)  Ägyptische.  643 

dem  von  Hdachr.  17  (Parham  126)  überein.  Geschrieben 
Michael  Pilatos,  der  im  Jahre  1714  die  Hdachr  Bit  Apg  22  schrieb.  Horner  ver- 
glich Mt  1—4  und  einige  Stellen  aas  den  anderen  Evangelien  1893. 
m,  Kairo,  in  Alt-Kairo,  in  der  Kirohe  des  heil.  Merkur  Abu  Sephin. 

1327,  Txt  27,5x17,8,  Papier,  306  Bl,  27  Z;  kopt  und  griech  Kap,  Abs,  Kau, 
Büd:  Ew.  Der  Text  in  Mt  stimmt  mit  dem  in  Hdschr.  U  (Brit  Mos.  3381) 
überein.  Geschrieben  durch  Thomas.  Der  Kirohe  des  heü.  Merkur  geschenkt. 
Horner  verglich  Mt  1893. 

<H    Kairo,  in  Alt-Kairo,  in  der  Kirohe  AI  MualLigah. 

1267,  Txt  26,4X19,  Papier,  382  Bl,  25  Z;  Vonr  Lk,  Kap,  Ab8)  Kan,  Büd, 
mut:  Ev*  boh-arab;  Mt  1, 1—4, 5  Mk  1, 1—7  Jo  1,  1-21  fehlt;  eine  sp  Hd 
setzte  einige  Blatter.    Geschrieben  durch  einen  Mönch  und  Presbvt« 
Hause  Ihn  'Assala.    Horner  verglich  Mt  Mk  1893. 
,  1 .  Kairo,  Patriarch. 

41:  1272,  Txt  24,9x17  und  25,7x18,  Papier,  328  Bl;  Kap,  Abs, 
Mt,  Bild,  mut:  En.  Der  Text  in  Mt  stimmt  mit  Hdachr.  3  (Marshall  5)  aberein. 
Geschrieben  durch  Simon  Ibn  Nasir;  eine  sp  Hd  ersetzte  Mt 
Mt  Mk  1893. 

Kairo,  Patriarch. 
Ä:  14.  Jhdt,  Quart,  Papier  (?):  Lk  boh-arab;  Text 
(s.  oben,  Hdachr.  8. 14.  28.  36)  liesa  diese  Handschrift 

Kairo,  Patriarch. 
451  1719:  En  boh-arb. 
44:  :  1753  :  Evv  boh-arab. 

^r.  *•  1818,  Pol,  Papier;  Vorw,  Kan-L,  Kap-L:  Em  boh-arab;  Text  minder- 

wertig.  Geschrieben  durch  den  Diakonus  Ibrahim  ibn  Siman,  der  die 
Hdachr.  9  (Brit  Mus.  5995)  und  die  Hdschr.  28  (Gott  125, 4)  erneuerte. 

46:  :  1835:  Ew  boh-arab. 

47:  :  1839:  Ew  boh-arab. 

48:  :  1846:  Et». 

ja,  :  1802:  Aß  Mk.    Aus  Hdschr.  37  abgeschrieben  durch  den  Presbyter 

Hanin,  der  im  Jahre  1803  die  Hdschr.  14  (Brit  Mus.  3381)  verglich;  er  lebte 
in  dem  griechischen  Viertel  in  Kairo. 

50:  :  1814;  Vorw:  Mt  Mk. 

51:  :  Aß. 

52:  :  1796,  Fol,  Papier;  Karp:  Mt. 

58:  :  1811,  Oktav:  Mt. 

54:  :  1833,  Quart:  Mt.  Der  Text  soll  vom  1&  Jhdt  sein. 

55:  :  1811,  Oktav:  Mk. 

56:  :  1811,  Quart:  Lk  Jok 

57:  :  1820:  Lk  Jok. 

58:  :  1826:  Lk  Jok. 

59:  :  19.  Jhdt,  Quart,  Vorw:  Lk  Jok. 

60:  :  19.  Jhdt:  Joh. 

«I  #  ,  Alexandrien,  Domkirche  tum  heü.  Markos. 

'  18.  Jhdt,  Fol:  Et»  boh-arab.  Von  derselben  Hand  wie  Hdschr.  38  und 
bietet  denselben  Text 

62:  :  19.  Jhdt:  Mt  Mk  boh-arab. 

63:  :  1861:  Joh  boh. 

Gregory,  Textkritik.  35 


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544  h..  Urkunden.  HI.  Übersetzungen. 

Dayr  al  Mubarraq  «wischen  Manfalüt  und  Siüt  (der  nächste  Bahnhof  nebst 
W:  Telegraphenamt  ist  Nasaly  Ganüb). 

1345,  Txt  22,5x14,2,  Papier,  27  Z;  Karp  am  Ende,  kopt  und  griech  Kap, 
Abs,  Ean,  Lit  Bild,  mut:  £W  boh-arab;  minderwertiger  Text. 

Brüssel,  Bollandisten. 
001  1235:  -Ek*;  fest  die  Hälfte  von  Lk  fehlt,  auch  Kap.  22  n.  23.  Vgl  Hyvernat 
bei  Vigouroud  mit  photographißcher  Nachbildung.   BoheiriBch  oder  saldisch? 
^    Paris,  Nat  kopt.  (129«):  Bl.  49. 65  und  ?. 

W:  8.  Jhdt,  vgl  oben,  S.  71,  Btv  T»:  Lk  21,  36;  22, 1.  2  Jo  1,  24—28  (28—32); 

3, 10-17.  Vgl  E.  Amehnean,  „Notices  des  manusorits  coptes  de  la  bibliotheque 

nationale  renfermant  des  textes  bilingues  du  nouveau  testament",  Notices  et  ex- 

traits,  Bd.  34,  Paris  1895,  S.  363—428  mit  sechs  Tafeln,  s.  auch  oben,  S.  69—72. 

Ew  Ti— Tr.    Bei  diesen  griechisch-k  optischen  Handschriften  ist  das  Koptische 

gewöhnlich  vorn  am  Blatt,  am  recto,  das  Griechische  hinten,  am  veno. 

A,    Paris,  Nat  kopt  (129»):  Bl.  76. 

67 :  9.  Jhdt,  vergl  oben,  8.  71,  Ew  T«:  Jo  4, 52—5,  7. 

-3    Paris,  Nat  kopt  (12910):  BL  96. 

W:  (9.  Jhdt?),  vgl  oben,  S.  71,  Ew  To :  Jo  20,  26.  27.  30. 


(b.)  Briefe  und  Apostelgeschichte. 
^  .  (Ak  1)  Oxford,  Bodl,  Hungtingdon  43. 

1:  1682,  Fol,  Papier:  Paul  Kath  Apg  Apok  boh-arab.  Lightfoot  sah  sie.  Headlam 
verglich  einige  Stellen  (wie  oben,  S.  538,  Hdschr.  1). 

a,  Oxford,  Bodl.  Huntingdon  203. 

?  Jhdt  Quart  Papier,  mut;  Paul;  einiges  am  Anfang  und  Ende  von  sp  Hd; 
Tit  2,  7—3,  15  und  noch  einige  Blätter  fehlen.  Wilkins  (e.  oben,  S.  531,  Anm.  2) 
beschrieb  sie  ungenau.  Lightfoot  sah  sie  und  Headlam  verglich  einige  Stellen. 

~    Oxford,  Bodl.  Huntingdon  122. 

3:  1286,  Quart,  Papier,  mut:  Paul  (Rfl  8,  29— 2  Ti  1,  2).   <no^q*x  schrieb  sie. 
Lightfoot  sah  sie  und  Heo-dlam  verglich  einige  Stellen. 
,    London,  Brit  Mus.  Orient  424. 

*:  1308,  Quart,  Papier:  Paul  Kath  Apg  kopt-arab;  es  gibt  Korrekturen  in  Rot. 
Yunas  Aba  Said  schrieb  sie  ab,  und  zwar  Paul  aus  einer  von  dem  Hischof  von 
Sammanuda  Abt  Yuhanna,  und  Kath  Apg  aus  einer  von  Jurja  ibn  Saksik  (Za* 
gazig '?)  geschriebenen  Handschrift,  die  beide  aus  einer  vom  Patriarchen  Abba 
Gabriel  geschriebenen  Handschrift  vom  Jahre  1250  herzustammen  scheinen. 
Früher  des  Erzdekans  Tattam  (M.  G.  Schwartze  verglich  sie)  daher  „tattamianus"  bei 
Boetticher  (s.  oben,  S.  533);  Boetticher  bezeichnete  die  roten  Korrekturen  t*. 
Lightfoot  sah  sie  und  Headlam  verglich  einige  Stellen. 

-    London,  Brit  Mus.  Orient.  1318. 

0:  15.  Jhdt,  Txt  35,6x18,1,  Papier,  294  Bl:  Paul  kopt-arab;  es  fehlt  Rö  1, 1—5, 
15  He  13,  21—25.   Headlam  (wie  oben,  S.  538,  Hdschr.  1)  verglich  einige  Stellen. 

fi>  London,  Brit  Mus.  Parham  120  (Parham  Kat.  S.  29,  Nr.  12). 

0:  15.  Jhdt  Fol,  Papier  :  Paul  (He  Tim)  Kath  Apg  kopt-arab.  Verglichen  aber 
nicht  sehr  genau  durch  Schwartze,  daher  Boettiohers  „curetonianus"  Btatt  „curzo- 
nianue"  als  Auflösung  für  Schwartze's  „cur1'  in  seiner  Kollation.  Lightfoot  sah 
sie.  Headlam  verglich  einige  Stellen;  er  setzt  die  Nummer  Parham  124  (die 
Parham-Nmmnern  scheinen  immer  wieder  geändert  worden  zu  sein). 

~    London,  Brit  Mus.  Parham  121  (Parham  Kat.  S.  29,  Nr.  13). 

*'  15.  Jhdt,  Quart,  Papier;  Bild:  Paul  (Phil  He)  Kath  Apg  kopt-arab.  Light- 
foot Bah  sie.   Headlam  verglich  einige  Stellen  unter  der  Nummer  Parham  125. 


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1.  Östliche.   (2.)  Ägyptische. 


545 


ft    Paris,  Nat  copt  17,  früher  332. 

ö:  12.  Jhdt  Txt  24,2x16,3,  Papier,  272  Bl,  2  8p,  24  Z;  kopt  and  griech  Kap, 
Bild:  Paul  (He  Tim)  kopt-arab;  „antiquus  et  eleganter  scriptuB";  sp  Hd  ersetzt 
Rö  Kap  1  and  Tit  Ende  nebst  Phm.  Lightfoot  sah  sie  and  fragte,  ob  sie  nioht 

Boetticher's  p  sein  könne. 
a    Paris,  Nat  copt  63. 

V:  18.  Jhdt,  Txt  25,3x16,  Papier,  153  Bl,  18p,  29  Z;  Kap,  Bild:  Paul.  Qe- 
Bchrieben  1660,  gekauft  11.  Aug.  1698  in  Venedig  durch  Bernard  de  Montfauoon. 
1ftt  Paris,  Nat.  copt  64. 

1V:  ?  Jhdt  Txt  26,5x17,8,  Papier,  212  Bl,  27  Z;  Bild:  Paul  kopt-arab.  Früher 
in  der  Bibliothek  der  Stadt  Saamaise  and  gekauft  1752  durch  Sallier  für  die 
königliche  Bibliothek. 

11  m  Paris,  Nat  copt.  66. 

11 :  17.  Jhdt  Txt  19x13,  Papier,  169  Bl,  1  Sp,  22  Z;  kopt  und  griech  Kap,  Ab», 
Bild:  Kaih  Apy;  gelegentliche  arabische  Anmerkungen  am  Rand.  Geschrieben 
im  Jahre  1609.  Früher  Seguier'B,  dann  Coislin's.  Boetticher  (wie  oben,  S.  532.  533) 
verglich  diese  Handschrift,  die  zu  dem  Zweck  nach  Halle  geschickt  worden  war, 
und  bezeichnete  sie  als  p. 
19    (Ak  5)  Paris,  Nat  copt.  65. 

lZ:  17.  Jhdt,  Txt. (1.  Teil)  25,2x15,5,  und  (2.  Teil)  25,3x16,3,  Papier,  103  Bl, 
(1.  Teü)  27  Z  und  (2.  Teil)  32  Z;  Abs  in  Apg,  Bild:  Apok  Kaih  Apg.  Ein  Presbyter 
Johannes  bat  sie  geschrieben.  Die  Apokalypse  scheint  von  einer  anderen  Hand 
geschrieben  worden  zu  sein.  Montfauoon  kaufte  ßie  am  2.  Aug.  1698.  Boetticher 
(s.  oben,  S.  533)  verglich  sie  und  bezeichnete  sie  als  m. 
1«    Berlin,  kön.  Orient  115. 

13:  ?  Jhdt  Fol:  Kol  Tht*s  Phm  Hb  Tim  Ii  kopt-arab.  Boetticher  (s.  Hdschr.  12) 
verglich  sie  unter  dem  Zeichen  m. 
Berlin,  kön.  Orient  116. 

?  Jhdt  Fol:  Rö  Kor  kopt-arab.   Boetticher  (s.  Hdschr.  12)  verglich  sie  unter 
dem  Zeichen  m. 
j  „ .  Berlin,  kön.  Onent.  109. 

17.  Jhdt  Quart  Papier?:  Eph  Phil.    Petraeus  ans  Leiden  schrieb  sie  im 
Jahre  1660.   Boetticher  (s.  Hdschr.  12)  verglich  sie  unter  dem  Zeichen  m. 
1ft    Rom,  Vat  Copt.  12,  früher  Raymundi  II. 

lö:  14.  Jhdt  Fol,  Papier,  423  Bl :  Paul  (Phm  He  wie  Hdschr.  7)  Kaih  Apg  kopt- 
arab.   Vgl  Mai  (wie  S.  542,  Hdschr.  29),  S.  125  f. 
■I«    Rom,  Vat  Copt  13,  früher  Raymundi  III. 

A* :  13.  Jhdt  Fol,  Papier,  261  Bl:  Paul  (He  Tim)  kopt-arab.  Vgl  Mai  (wie  S.  542, 
Hdschr.  29),  8. 1271 

*n    Rom.  Vat.  Copt  14,  früher  Raymundi  V. 

iö:  1358,  Quart  Papier,  350  Bl:  Paul  (He  Tim)  Kaih  Apg  kopt-arab.  Ein  Mönch 

Michael  schrieb  sie  in  der  Stadt  Bembge;  das  letzte  Blatt  im  Jahre  1504  ersetst 

Vgl  Mai  (wie  S.  542,  Hdschr.  29),  S.  128f. 

19:  (Ew  10):  Bruchstücke  aus  2  Ko  Eph  1  Th. 

20:  (Ew7):  Eph  4, 1-3. 

.  Kopenhagen,  kön.  Orient  19. 

?  Jhdt:  Qal  Eph  Phil  kopt-arab.  Vgl  Johannes  Erichsen,  Udsigt  over  den 
gamle  manuscript-aamling  i  det  ttore  hongelige  bibliothek,  Kopenhagen  1786,  S.  5. 

Kairo,  Patriarch. 

SZ:  1714,  Txt  23x17,  Papier,  400  Bl,  4  Sp,  29  Z;  VorwPaul:  Brr  Ap7.  Michael 
Pilatoa  (wie  S.  543,  Hdschr.  38)  schrieb  sie. 

35* 


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546 


A.  Urkunden.  HL  Übersetzungen. 


Kairo,  Patriarch. 

1864,  Txt  34,5x213,  328  Bl,  4Sp,  33  Z:  Ib  ans  Hdgchr.  22  abgeschrieben 
durch  3Azir  von  Bagdad  auf  Befehl  des  Bischof*  Markus  von  Alexandrien  und 
der  Kirche  des  heiligen  Markus  in  Alexandrien  gewidmet 
Kairo,  Patriarch. 


*  (a.)  1722, 
(6.)  1774  J: 

(a\  1701/ 


Brr  Apg  kopt-arab  drei  Exemplare. 

(c.)  1791' 

24:  Kairo,  Patriarch:  Brr  Apg;  schlecht  geschrieben. 

Dayr  al  Muharraq. 
S0:  1829,  Fol  Papier:  Paul  Kath  Apg  Apok  kopt-arab. 

Dayr  al  Muharraq. 

12.  Jhdt  Txt  25,6x18,2,  Papier,  432  Bl,  24  Z;  kopt  und  griech  Kap,  Bild, 
sehr  schön  geschrieben:  Brr  Apg  (Paul  hat  die  Reihenfolge  He  Tim);  Bö  und 
1  Ko  1, 1—16, 12  8p  Hd;  viele  Randbemerkungen;  der  Hdschr.  22  ähnlich.  Horner 
verglich  sie  1893. 

Dayr  al  Muharraq. 

*  14.  Jhdt,  Txt  26x18,5,  Papier,  25  Z;  kopt  und  griech  Kap,  Bild:  Brr  (Phm 
He)  Apg.   Horner  verglich  Bö  und  1  Ko  1893. 

Wien,  kais.  Papyrus  Bainer,  Invent  kopt  Perg.  Nr.  311. 
Ä5:  5.  Jhdt  39x31,  Perg,  2  Bl:  Eebr  2, 10-3,  2.   Vgl  Jakob  Krall,  in  Karaba- 
cek's  Führer  durah  die  Ausstellung.  Papyrus  Erxherxog  Rainer,  Wien  1894,  S.  42, 
Nr.  106.   Ob  boheirisch  oder  saidisch? 


(c.)  Apokalypse. 

1:  (Brr  Ag  1):  Apok. 

a    Graf  von  Crawford  und  Balcarres. 

*  1375,  Fol,  .Papier,  Bild:  Apok  kopt-arab;  am  Ende  steht  „der  Segen,  der  vor 
der  heiligen  Apokalypse  gesprochen  wird";  einiges  am  Rande  korrigirt  Ge- 
schrieben durch  einen  Mönch  Peter.  Früher  Tattam's  (s.  oben,  S.  532,  auch  Anm,  2 
von  S.  531).  Lightfoot  sah  sie. 

-    London,  Brit  Mus.  Parham  123  (Parham  Kat  S.  29,  Nr.  15). 

16.  (?)  Jhdt  Pol»  Papier:  Apok  kopt-arab  und  Segen  (s.  Hdschr.  2);  nicht  gut 
geschrieben.   Eb  sieht  so  aus,  als  ob  das  Jahr  1389  und  der  Name  des  Ab- 
schreibers Matth aeus  Abrahams  Sohn  aus  der  Vorlage  abgeschrieben  worden 
waren,  denn  die  Handschrift  scheint  jung  zu  sein.    Lightfoot  Bah  sie. 
*    London,  Brit  Mus.  Parham  124  (Parham  Kat  S.  29,  Nr.  16). 

1321,  Duodez,  Papier:  Apok  kopt-arab  (boheirisch,  und  nicht  wie  der  Kata- 
log sagt  sardisch);  sp  Hd  ersetzte  einiges  am  Anfang. 

5:  (Brr  Ag  11):  Apok, 
m    Paris,  Nat  oopt  91. 

":  15.  (?)  Jhdt  Txt  14^x93,  Papier,  133  BL  17  Z:  Apok  kopt-arab.  Die  Unter- 
schrift scheint  1401  su  sein;  ob  sie  1601  sein  sollte?  Geschrieben  durch  Yuhanna 
ibn  Farag  Allah.  Dem  Kloster  Anba  Bißhoi  in  der  nitrischen  Wüste  geschenkt 
Lightfoot  sah  sie. 

Lightfoot  fand  keine  Apok  in  der  Handschrift  Paris,  Nat  oopt  34,  früher 
Delaware  581,  Reg.  342,  3. 
n    Rom,  Angelica  C.  1.  9. 

41  15.  Jhdt  Quart  (?):  Apok  kopt-arab.  Lightfoot  sah  sie. 
q    Rom,  Propag.,  früher  Borg.  IV. 

ö:  ?  Jhdt  (neu),  Oktav,  Papier,  mut:  Apok  1, 12-2, 26;  3,  9-22, 12  kopt-arab. 


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1.  östliche.   (2.)  Ägyptische.  547 


Vgl  Zoega,  Catalo'jua  codd.  Copticorum  MSS  qui  in  miiseo  Borgiono  Velitris 
adservantur,  Rom  1810,  S.  3,  und  Engelbreth,  „Kurzes  Verzeichnis«  der  coptisohen 
Handschriften,  die  Bich  im  Museum  des  gelehrten  Cardinais  Borgia  zu  Rom  be- 
finden und  Fragmente  von  den  heiligen  Schriften  des  A.  und  N.  T.  enthalten", 
in  (Ämmon,  Hanlein,  Paulus)  Neues  theologisches  Journal,  Nürnberg  1795,  Bd.  6, 
Stfiok  7,  S.  834-844. 
«    Rom,  Vat.  Copt  15. 

V:  14.  Jhdt,  Fol,  Papier,  59  Bl:  Apok  kopt-arab;  auch  „ordo  dominio 
nun".  Vgl  Mai  (wie  oben,  8.  542,  Hdachr.  29),  S.  130,  und  Joe.  Sim. 
Eibl.  Orient.  Clem.  Vat.  Rom  1725,  Bd.  3,  Teil  1,  8.  624b,  Nr.  34. 
..A    Rom,  Vat.  Copt  16,  früher  Raymundi  XI. 

1345,  Quart,  Papier:  Apok  kopt-arab.   Geschrieben  durch  Johannes  Sohn 
des  Abul-Menna.  Vgl  Mai  (a.  oben,  8. 542,  Hdschr.  29),  S.  130  f. 
1 1     Paris,  Nat  oopt  34. 

11 :  ?Jhdt,  Quart,  Papier:  Apok.  Enthalt  viel  liturgisches.  Die  Apok  steht 
am  Ende. 

19    Petersburg,  kaia.  Orient  625. 

kZt  12.  Jhdt,  Oktav,  Papier,  91  Bl:  Apok  kopt-arab.  Früher  Dobrowsky's. 
18:  Rom,  Angeliea  A.  6. 1  (Narducci  45) ;  vgl  Ouillaume  Bonjour  (?),  Studio  Coptica. 
14:  Rom,  Angeliea  F.  IV.  14:  Quart,  kopt-arab;  vgl  Schola,  Reise,  8. 133. 
15:  Rom,  Angeliea  Q.  18  (Narducci  621)  (?). 
IG:  Kairo,  Patriareh:  Fol:  Apok.  Völlig  neu. 

■|-,  Paria,  Louvre  Museum  kopt  Hdschr.  4.  Vgl  Jean  Cledat,  „Fragment  d'une 
veraion  oopte  de  l'apocalypse  de  saint  Jean",  Revue  de  Porient  ehritien,  4.  Jhg. 
Paris  1899,  Nr.  2,  8.  263—279.  Ob  dieses  Stück  boheirisch  oder  saldiaoh  iat, 
ich  nicht;  das  Bruchstück  bietet  die  Abschnitte  289  bis  297  (nach 
weiss  ich  freilich  nicht);  die  Nummer  ottf  scheint  zu  fehlen. 


b.  Saidische  Übersetzung. 

*  t   London,  Brit  Mus.  Papyrus  XIII. 

1:  ?  Jhdt,  ABl:  Joh  20, 1—29.   Lightfoot  verglich  sie. 

9    Oxford,  Bodl.  MS  Gr.  Lii  c.  1,  früher  George  HornerY 

*:  9.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Mt  4, 1-6.  Siehe  oben,  8.  67.68:  Hdschr.  Tt 

.    Oxford,  BodL  Hunt  4. 

5:  ?  Jhdt  Fol, ,  Papier:  Brnchatücke  aus  Joh.  Woide  verglich  sie  (a.  oben,  8. 535). 
±    Oxford,  Bodl.  Hunt  394. 

*:  14.  Jhdt  Oktav:  Bruchstücke  aus  Apg  Rath;  geschrieben  im  Jahre  1315  (?); 
verglichen  durch  Woide  (wie  3). 
,    Oxford,  Bodl.  Hunt  3. 

?  Jhdt  Fol,  Papier:  Lesebuch?;  verglichen  durch  Woide  (wie  3). 
f.    Oxford,  Bodl.  Hunt  5. 

0:  ?  Jhdt  Fol,  Papier,  Lesebuch?;  verglichen  durch  Woide  (wie  3). 
m    Oxford,  Clarendon  Press,  früher  Woide's. 

•:  ?Jhdt:  1*12,5—13,23  JoA8,22— 82  saldisch  und  griechiaoh-aaidiaoh  (a. 
oben,  8.  75,  Hdschr.  Twolds).  Woide  veröffentlichte  einige  Lesarten  bei  Johannes 
Andreas  Cramer,  Beyträge  zur  Beförderung  theologischer  und  andrer  wichtiger 
Kenntnisse,  Kiel  und  Hamburg  1778,  Teil  3,  8.  36—100. 

g    Graf  von  Crawford  und  Balcarrea  I. 

ö:  a  Jhdt,  Perg,  6  Bl:  Mk  6, 19—14,  26.  Früher  Tattam'a.  Lightfoot  verglich 


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548  A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 

sie.  E.  Amelineau  gab  sie  nebet  Hdscbr.  9. 10. 11  heraus:  „Fragments  coptee  du 
nouveau  teatament  danB  le  dialect  thebain",  Reeueil  de  travaux  relatifs  ü  la  Philo- 
logie et  ä  ParchSologie  egyptiettnee  et  assyriennes,  V,  Pari»  1884,  S.  105—139. 
~    Graf  von  Crawford  und  B&lcarree  II. 

V:  5.  Jbdt,  Perg;  Abs,  Kan,  Aufs:  Lk  3,  8—6,  37.    Früher  Tattam's.  Lightfoot 
verglich  sie.   Amelineau  (wie  8)  gab  sie  heraus. 
.1»    Graf  von  Crawford  und  Balcarres  III. 

1U:  8.  (?)  Jhdt,  Perg:  Lk  17, 18-19,  30.    Früher  Tattam's.    Lightfoot  verglich 
sie.   Amelineau  (wie  8)  gab  sie  heraus, 
f.«    Graf  von  Crawford  und  Balcarres  IV. 

11:  5.  Jhdt,  Fol,  Perg,  8  Bl:  Gal  1, 14—6, 16.   Früher  Tattam's.   Lightfoot  ver- 
glich sie.   Amelineau  (wie  8)  gab  sie  heraus. 
1a.  Paris,  Nat  a.  copt  68:  Mt  16, 13—20; 
13  *  b.  copt.  78:  Mt  25, 1-13  Mk  13,  7-14, 5; 
e.  copt  102:  Lk  3,  21—4,  9; 

<L  copt.  78:  Joh  2,  6—11. 18—22  [Lightfoot  aus  copt  102:  Joh  17, 17—20  boh- 
arab  -4^7,51—8,3]   He  9,  2— 10; 

e.  copt  102:  Apok  1, 13 — 2,2.  Diese  hat  Charles  Ceugney  herausgegeben: 
„Quelques  fragmente  coptes-thebains  inedits  de  la  bibliotheque  nationale",  Reeueil 
de  travaux  relatifs  ä  la  philologie  et  ä  l'archeologie  Sgyptienties  et  assyriettnes,  II, 
Paris  1880,  S.  94—105.  Es  ist  eigentümlich,  dass  Ceugney  nichts  über  die  Bruch- 
stücke  Jo  17, 17-26  und  Ag  7,  51-8,  3  sagt  die  Lightfoot  in  102  angibt. 

Paris  (Gaston  Maspero's?). 
13:  10.— 13.  (?)  Jhdt.  Fol,  1  Bl  (S.  91.  92):  Mt  25, 14—31,  und  8.  oder  9.  Jhdt: 
Lk  8,51—9, 18.  Maspero  veröffentlichte  sie,  Reeueil  (wie  12),  VII,  Paris  1886, 
S.  (46)  47-48. 

-  j    Paris  (Gaston  Maspero?). 

A*:  ?  Jhdt:  Äpg  9,  36—10, 10  1  Pe  4, 12-14  Rö  6, 4-6,  doch  sind  überall  nur 
einige  Buchstaben  von  den  Zeilen  übrig  geblieben.  Maspero  gab  sie  heraus: 
„Fragments  etc",  Reeueil  (wie  12),  VI,  Paris  18S5,  S.  35—37. 

1 .    Neapel,  Nat  B.  1. 17.  [143]. 

10:  ?  Jhdt,  6  Bl:  Mt  23, 15-25,  19  Lk  17, 7-34  Jo  8, 55-9, 18.  Oskar  von  Geb- 
hardt untersuchte  diese  Blatter  für  mich  im  April  1882,  uud  sagt,  dass  die  Blattei* 
in  der  siebzehnten  Kapsel  sind,  und  dass,  obwohl  die  Nummer,  vielleicht  aus 
Nachlässigkeit,  fehlt,  diese  Blätter  Anspruch  auf  Nummer  143  haben.  Sind  diese 
Blätter  das  Ende  des  Lukas  und  der  Anfang  des  Johannes,  die  Tischendorf  an- 
führt, Notitia,  Leipzig  1860,  S.  65?  Vgl  Markus  Kabis,  Bulletin  de  Vimtitut 
wyptien,  Alexandria  1861,  Nr.  5,  S.  56—60. 
Rom,  Propag.,  früher  Borg.  33. 

2  Bl,  mut:  Mt  1,  22 — 3,8.  Vgl  Zoega,  Catalogus  codicum  Copticorum  mss 
qui  in  museo  Borgiano  Velitris  adservantur,  Rom  1810,  Bruchstück«  des  N.  T. 
S.  180-192. 

17:  34:  Quart,  1  Bl:  Mt  4,  24-5, 14. 


18 
19 

20 

21 
22 
23 


 35:  2  Bl,  mut:  Mt  5,  22-34.  40-40  ;  0,  2-26.  29-7,  2  ;  7,  2-16. 

 36:  Fol,  3  Bl:  Mt  0,  6-8,  4. 

 37:  Fol,  5  Bl:  Mt  7,  7—10,  2.   Woide  gab  sie  heraus  (s.  oben.  S.  535). 

S.  8—^14. 

 38:  4  Bl:  Mt  8,  32—9,  15;  21, 11—22. 13. 

 39:  11  Bl:  Mt  9,  38—11,  25;  12,  31—15.  5. 

 40:  2  Bl:  Mt  15,  2S-16,  6;  17, 10-26. 


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39 
40 
41 

42 


1.  östliche.  (2.)  Ägyptische.  549 

24:  41:  3  Bl:  Mt  16, 19-18, 19. 

25:   42:  6  Bl:  Mt  16,  24-20,  7. 

26:   43:  16  Bl:  Mt  18,  16-19,  24;  25,  21-26,  23  Mk2, 13-9, 16. 

27:  44:  2  Bl:  Mt  20,  26-21, 31. 

28:   45:  2  Bl:  Mt  22,  6-23, 9. 

29:   46:  Fol,  6  Bl:  Mt  23, 15—25,,  19  Lk  17,  7—39  Jo  8,  55—9, 18. 

90:  47:  Fol,  3  Bl:  Mt  25,  41—26, 67. 

81:  48:  2  Bl:  Mt  27,  40-  28, 10. 

S2:  49:  2  Bl:  Mk  5,  22—6,  3;  6,  6—7,  26. 

58;  50:  8  Bl:  Mk  10,  46—13,  28  Jo  7,  30—9,  41  ohne  Ehebr. 

34:  51;  Fol,  8  Bl:  Mk  10,  46-12,  40. 

85:   52:  2  Bl,  mut:  Mk  14,  69-16, 19;  15,  21-23.  25-30.  32-35. 

 53:  1  Bl,  mut:  Lk  1, 1-15. 

37:   54:  6  Bl:  1*1,15-2,41. 

 56:  1  Bl,  mut:  Lk  1,  32-74. 

 66:  Fol,  2  Bl:  Lk  1,  80-2,  49. 

 57:  Fol,  2  Bl:  Lk  3,  5—4,  39. 

 58:  Lk  5,  7—6, 4a 

 59:  Quart,  12  Bl:  L*8,36— 9,41;  12,39—14,9.  Woide  (wie  20),  S.47— 50, 

veröffentlichte  8,  36 — 8,  41,  und  ersetzte  die  Lücken  in  geiner  Handschrift  aus 
dem  anderen  Bruchstück,  S.  55—64. 

48:   60:  1  Bl:  Lk  9,  22-40. 

44:  61:  3  Bl:  Life  13, 1-14, 10;  15, 1-24. 

45:   62:  12  Bl:  Lk  14, 1-16,  7;  19,  5-20,  28. 

 63:  Quart ,  18  Bl :  IM  19, 44-21,  36    lJo\t  2-5, 15    2  Jo  5-Ende 

8  Jo  ganz  Jak  1, 1—2, 1  in  dieser  Reihenfolge. 

17.  64:  Fol,  15  Bl:  Lk  20, 10-21,  24;  22,  32-49;  23,  48-24,  7;  24,  24— 

*':  Ende  Jo  1, 1-6;  2, 13—3, 18;  8, 38—9, 28;  10,  2—16. 

jq  65:  eine  sehr  alte  griech-kopt  Hdschr,  21  Bl:  1*22, 12—23,  11  sal- 

401  disch  Jo  6,  21-58;  6,68-8,23  saldisch,  ohne  Ehebr.  Über  den  griechi- 
schen Text,  siehe  oben,  S.  66,  Hdschr.  TV  Aug.  Ant.  Georgi  gab  die  Bruchstücke 
des  Johannes  mit  grosser  Gelehrsamkeit  heraus:  Fragmentum  evcmgeliie.  Johannis 
Graeeo-Copto-Thebaicum  .  .  .  Rom  1789. 

49:   66:  1  Bl:  Lk  22,  25—23,  3. 

50:   67:  Fol,  3  Bl:  Lk  23, 14-24,  32. 

51:  68:  2  Bl  mut:  Jo  7,  37-8,  25  ohne  Ehebr]  10, 21-11, 13. 

52:   69:  Oktav,  4  Bl:  Jo  8,  24-39;  18,  31-19,  4;  19, 17-20,  2. 

53:   70:  2  Bl:  Jo  9,3-10,1. 

54:  71:  Quart,  1  Bl:  Jo  9, 11-27. 

55:   72:  Quart,  1  Bl:  Jo  9,  12-22. 

56:   78:  Oktav,  6  Bl  überschrieben,  mut:  Jo  12,  36-13,2;  19,  38-21,  23. 

57:   74:  Fol,  5  Bl:  Jo  12,  38-13,  31;  14,  29—16, 10;  16,  29—17, 15. 

58:   75:  1  Bl:  Jo  12,  47  -13, 17. 

59:   76:  15  Bl,  sehr  mut:  Jo  13,  2—15,  20;  16, 10—19,  38. 

60:   77:  Oktav,  1  Bl:  Jo  21, 18-Ende. 


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550  A-  Urkunden.  III.  Übersetzungen. 

61:  78:  3  Bl:  Ag  16,  26-17, 16;  27, 11-27. 

62:   79:  Fol,  4  Bl:  Ag  23, 17—26, 10. 

IL«.   80:  28  Bl:  Äff  6, 5— 8,38   iJ&»10,13— 14,21;  15,3-28  2Ä>10,7— 

W:  Ende  He  1, 1-6;  12,1— Ende  OoJ  1,1— 3,10  Eph  6, 19— Ende  Pkü  (fehlt 
1, 1—6?  Tgl  Engelbreth  S.  XXV;  hat  Engelbreth  diese  Handschrift  mit  Hdschr.  65 
verwechselt?)  gans  Soll,  1—2,  7;  3, 8—4, 6  in  dieser  Reihenfolge.  Engelbreth 
veröffentlichte  1  Kor  16,  6—33  (wie  unten,  S.  662,  Hdachr.  4),  8.  XXV  und  63—73. 
Zoega  gab  Eph  5,  21 — 33  aus  dieser  Handschrift  heraus,  mit  Lesarten  aus  68  und 
69  (wie  oben,  S.  536),  8.  218.  219. 

64:  81:  3  Bl:  Äff  9,  7-24;  11,  31-12, 10  1  Ko  1,  3-19. 

 82:  7  Bl:  1  Ko  9,  9-12,  22   Pkü  1 , 6-23.    Engelbreth  verglich  1  Ko 


9,  9—16  (wie  unten,  8.  552.  Hdscbr.  4),  S.  XXV  und  53—67 
lichte  auß  dieser  Handschrift,  wenn  ich  nicht  irre,  Phil  1,  6—23. 

66:   83:  Fol,  1  Bl:  1  Ko  12,  6—27. 

67:   84:  Fol,  1  Bl:  1  Ko  16, 6—82. 

 86:  Fol,  4  Bl:  6W6, 1— Ende    Eph  1, 1—6,  6.  Über  Eph  6,  21—33 


AQ.  86:  16Bl;  ^  2,  5-3,  3;  4,5-28;  5,21—6,12    J  Th  1,  4— Ende 

W:  2  Th  1, 1—2, 12;  8, 14— Ende  1  TV  gant  2  Ti  1, 1— 10.  Aus  dieser  Hand- 
schrift veröffentlichte  Friedrich  Munter,  ein  Dane,  1  Ti  1, 14— 3, 16;  6,4—21 
2  Ti  1, 1—16,  Commmtatio  de  indole  verrionu  Nävi  Tentammti  Sahidicae,  Kopen- 
hagen 1779,  8.  92—112.  Über  Eph  5,  22—83  siehe  Hdachr.  63.  Engelbreth  ver- 
öffentlichte 1  Th  1, 4—3, 6  (wie  unten,  8.  552,  Hdsohr.  4). 

70:   87:  Fol,  4  Bl:  Apk  8,  20—6,  3;  7, 1—9,  2. 

 88:  Fol,  3  Bl:  Apk  12, 14—14, 13.  Am  Rande  stehen  die  Angaben  für 

die  kirchlichen  Lesestücke,  was  selten  in  griechischen  Handschriften  der 
Apokalypse  vorkommt,  wenn  ich  nicht  irre. 

 89:  Oktav,  2B1:  Jj*19,7— 18;  20,  7—21,  3.   Herausgegeben  durch 

Zoega  (wie  oben,  8. 548,  Hdsohr.  16),  8.  219. 220. 

7tt  90:  2  Bl,  aus  einem  Lesebuch:  Lk  1,  29—38    Ps  47    Es  9,  2—10. 

491  Engelbreth  veröffentlichte  He  9,  2-10  (wie  unten,  8.  662,  Hdsohr.  4), 
8.  137-141. 

74:  gl;  Oktav,  1  Bl,  aus  einem  Lesebuch:  Ps  20, 3—7  Lk  2,  40-50. 

 92:  1  Bl,  mut,  aus  einem  Lesebuch:  Lk  18,  28-34    Ps  88,  20-28 

40 '  2  Ti  3, 10— 16. 

7A  93:  2B1,  mut,  aus  einem  Lesebuch:  1*19,4—10;  7,11—17;  7,27— 

'0:  32  Jo  12, 12—23;  4,  6-15;  6, 15-23. 

-~  94:  6  Bl,  aus  einem  Lesebuch:  Lk  22,  66-23,9  Ps  34,  9—25  Mt  27, 

fi:  23—27  M 15,  6-14  1*23,13—25  Jo  19, 1—16  Je»  50,  2— 11. 

~ft  95:  2  Bl,  aus  einem  Lesebuch:  Jak  2,  8— 13    Ag  6, 12—21    P«  14 

*ö:  Mt  4,  23-6, 15. 

mq  96:  3  Bl,  mut,  aus  einem  Lesebuch:  Jo  (19,  23—27  griechisch)  19, 17— 

4*:  24satdisch  Ps  131,  (10-12  gr)  9-12  (Aß  16, 13—20;  3,  3—11  gr)  (Mk  12, 
35—37  gr).  Über  den  griechischen  Text,  s.  oben,  8.  67,  Hdsohr.  Td. 

 97:  1B1,  aus  einem  Lesebuch:  Jo  (20,  30-31  gr)  20,  24— 31  saldisoh 

(Fsfrag  gr). 

 96:  Fol,  Papier,  4B1,  aus  einem  koptisch-arabischen  Lesebuch:  1*22, 

öl:  14—30  Ps  100,  6.  7  Jo  13,  21—30  Jes  31,  9—32, 5. 

 99:  Papier,  189  Bl,  aus  einem  koptisch -arabischen  Lesebuch;  folgende 

Bruchstücke  des  Neuen  Testamentes:  Aft21,23-27  ;  22,1-24;  23,13—24;  23,29— 


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1.  östlich«.   (2.)  Ägyptische. 


551 


24, 51;  25,14-28,13  ;  26, 17-27,56  Mk  13,32-14,16  (13,  32-14,  2  zweimal);  14, 
26—15, 41  Lk  7,36-49;  11,  37-52;  13,  22—30;  21, 1-6;  21,  34-38;  22,  7—13; 
22,  31-23,  49;  23,  62—56  Jo  6,  27-59;  8, 12—28;  8,  51—59;  10, 14—21;  10,  23— 
42;  11, 46—52;  11,  56—56;  12, 1—8;  12,  35—43;  13, 1-30;  13,  33—17, 26;  18,  3— 
19, 42  1  Ko  1,  23-2,  8;  11,  23-32  Gal  3, 1-14;  6, 14-16  Eph  2, 13-18  Phü 
2,  0-11  Kol  1, 12-23;  2, 13—15  1  Ti  4,  9—5, 10  Be  9,  24—28;  10,  5—10;  11, 
5—7.  Engelbreth  veröffentlichte  He  9,  24—28;  10,  5—10  (wie  unten,  S%  552, 
HdBchr.  4),  &  XXVI.  147—153. 
ßo.  Turin  (Univ.  ?). 

00 :  Papyrus-Bruchstück:  Lk  1,5—19.  Herausgegeben  durch  Rossi  (1885?);  vgl 
Amelineau,  Zeitschrifl  für  ägyptische  Sprache  und  Alterthumskunde,  XXIV,  Leip- 
zig 1886,  S.  43,  Anm.  *,  der  Le  Cairt  6.  Apr.  1886  anführt 

Bruchstücke  früher  in  der  nanianischen  Bibliothek  in  Venedig  veröffentlicht 
ö*'  durch  J.  A.  Mingarelli  (•.  oben,  8.  536);  man  weiss  nicht,  wo  sie  jetzt  sind: 
Mt  18,  27—21, 15  Mk  11,  29-15,  32  Jo  9, 17-13, 1 ;  die  Bruchstücke  aus  Mt  und 
Jo  wurden  wieder  herausgegeben  durch  Woide. 
qc    Petersburg,  kais. 
™'  ?  Jhdt:  Lesebuch: 
L  Bö  1,10-12  Mt  15, 12—14  1  Th  5, 8—10  Mk  18, 35.  36 
II.  Mt  4,  6.  7   Bs  10,  34-36  Lk  12,  33-36.  39-40 
IIL  J2fe*5,19-21  PAtf3,l&19 

IV.  Mt  28, 10-12  JW13,7.8  Mt  5,  33-36 

V.  Jß6,8  PM/3,17  (^pA6,1.2?)  BphS,  16-19. 

Veröffentlicht  durch  Oskar  von  Lemm,  Bruchstücke  der  sahidischen  Bibelüber- 
setzung. Nach  Handschriften  der  kaiserlichen  öffentlichen  Bibliothek  xu  St. 
Petersburg,  Leipeig  1885,  und  „Sieben  sahidiBche  Bibelfragmente",  Zeitschrifl  für 
ägyptische  Sprache  und  Alterthumskunde,  XXIII,  Leipzig  1885,  8. 19-22. 
jw.  Petersburg,  kais,:  Mk  14,  36-38.  40.  41. 48.  61.  62.  67.  68;  15,  1.  6.  7. 13—26. 
°°:  29—40.  41.  42.  44-47 ;  16,  2.  3.  6-8.  IL  12. 20.  Veröffentlicht  durch  Oskar  von 
Lemm,  in  dem  Buche :  ttudes  archeologiques,  linguistiques,  et  historiques  didiees  ä 
Mr.  le  Dr.  C.  Leemane,  Leiden  1885,  8.  95-102.  Wo  sind  die  Bruchstücke  Lk 
24, 1—7. 11—17. 19—24.  29—35. 39-44.  49-53  Jo  1,4— 10;  2,1-8.11-15.19-24; 
3,1—6. 9 — 15. 18—29,  von  denen  Amelineau  sagt,  dass  Lemm  sie  herausgegeben  hat? 

Petersburg,  kaiserliche  Gesellschaft  der  Liebhaber  der  Palaographie:  Prov 
ö':  11,16—12,13  Jol0,8—  29;  12,48— 13,9.  Veröffentlicht  durch  Oskar  von 
Lemm,  „Sahidische  Bibelfragmente  I",  Bulletin  de  ?  academie  imperiale  des 
sciences  de  8(.  Pitersbourg,  XXIII  .(Neue  Reihe  I),  Petersburg  1890,  S.  257-268. 
«ja    Petersburg,  W.  Golenischeff. 

001  P»  49, 14—50,  13;  118,  162—119, 1  Mk  6, 46-9, 2  Kol  4,  2—18  1  Th  1, 
1-6  Jak  2,  23-3, 14.  Veröffentlicht  durch  Lemm,  „Sahid.  Bibelfr.  II",  Bulletin 
(wie  87),  8.  371-391.  Beide  Sammlungen  wurden  aus  Deir-el-Abjad  nach  Petere- 
gebracht. 

Kairo,  Boulaq  Museum  I. 

:  32x18:  Mt  7, 13—8,  31  14  24,12—26.  Veröffentlicht  durch  ürbain  Bou- 
riant,  „Fragmente  de  mss  thebains  du  musee  de  Boulaq",  Pecueii  de  travauz  re- 
latifs  ä  la  phüologie  et  ä  Varchiologie  egyptiennes  et  ossyriermes,  IV,  Paris 
1882,  S.  1-4. 

Kairo?  Aus  zerstreuten  Notizen  bei  Ciasca  und  Amelineau,  bald  ohne  Na- 
men  des  Herausgebers,  bald  ohne  den  Titel  des  Buches,  scheint  Bouriant 
folgende  Bruchstücke  des  Neuen  Testamentes  aus  Kairo  veröffentlicht  zu  haben: 
Mt  14,  18 — 15,  18,  M&moires  publies  par  les  membres  de  la  mission  archiologique 
francaise  au  Caire,  Paris  1887,  Bd.  1,  Heft  3,  S.  395  ff.  Mk  G,  11—12   Lk  1, 11— 


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552 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


17.  57—80  daselbst,   Lk  1,  30—68;  nach  Ludwig  Stern  (wie  oben,  S.  529,  Anm.  4) 
ist  dieses  Bruchstück  von  U.  Bouriant  herausgegeben  worden  „Lee  papyrus 
d'Akhmim?"  daselbst  Paris  1885,  Bd.  1,  Heft  2,  S.  242—304.  Jo  3, 1—8  ^8, 
26—40;  13, 17—25   He  10, 19-30   1  Jo  5,  5—14  daselbst  (Heft  3?). 
q.|    Berlin,  kön.  or.  oct.  408. 
VI:  London,  Brit.  Mas.  Or.  3518. 

5.  Jhdt,  sehr  klein,  Perg,  429  8,  10  oder  11  Z,  8—13  Groesschrift-Bchst  in 
der  Zeile:  Apok  1  Jo  Phii;  mut  Herausgegeben  v  on  Heinrich  Goussen,  Apocalypsis 
s.  Johannis  apostoli  versio  sahidica.  Accedunt  pauca  fragmenta  genuina  Dia- 
tessaroniana  (Studio,  theologiea,  Heft  1),  Leipzig  1895. 


c  Faijumische  Übersetzung. 
.    London  (?)  W.  M.  Flinders  Petrie. 

1:  ?Jhdt,  17,5x11,  Perg,  Aufs:  Aß  11,  27.  28;  12,1—3.  6-10.12.  13.  Aus 
Fayyum  nach  England  gebracht  durch  Petrie.  W.  G.  Crum  veröffentlichte  sie, 
Coptie  manuscripte  brottght  from  the  Fayyum,  London  1893,  S.  1—2. 

^    London  (?)  W.  M.  Flinders  Petrie. 

":  4.  Jhdt,  10x7,8,  Perg,  1  Sp:  (a.):  Jak  4, 12. 13.  -  (b.):  Jud  17-20.  —  (c.)? 
Herausgegeben  durch  Crum  (wie  1),  S.  3—5. 
rt,  Paris  Nat. 

'  2ß  5,  46—6, 19.  Veröffentlicht  durch  Gaston  Maspero,  Recneil  etc.  (wie  oben. 
S.  551,  Hdschr.  89),  XI,  1889,  S.  116.  Früher  in  der  Bibliothek  Deir  Amba-Shenoudah, 
in  einer  Handschrift,  aus  der  Bouriant  einige  Blätter  herausgab. 

,    Rom,  Propag.  früher  Borg.  Basmyr.  2. 

?  Jhdt,  Quart,  Perg,  1  Bl,  2  Sp:  Jo  4,  28-34.  36-40.  43-53;  mut  Vgl  Zoega 
(wie  oben,  S.  548,  Hdschr.  16),  S.  139  und  den  Text  von  ihm  herausgegeben,  S.  149. 
150,  und  Engelbreth,  Fragmenta  Basmxtrico-  Coptiea  V.  et  N.  T.  quae  in  museo 
Borgiano  Velitris  astertaniur,  cum  reliqui»  versionibus  Aegyptiin  contulit,  Latine 
rertit  nee  non  criticie  et  philologieis  adnotationibus  illwstravit  W.  F.  E.  Kopen- 
hagen 1811,  S.  20 — 156;  Engelbreth  gibt  für  seine  vielen  Bruchstücke  den  „basch- 
murischen"  und  den  boheirischen  Text  und  an  einigen  Stellen  noch  den  saidischen; 
dazu  kommen  Lesarten  aus  dem  griechischen  Text. 

m    Rom,  Propag.  früher  Borg.  Basmyr.  3. 

9  ?  Jhdt,  Quart,  Perg,  9  Bl,  2  Sp;  Kap,  Lit,  Orn:  /  Ao  6, 19-(7,  6.  7. 8.  33.  34 
raut)-(9,  7.  8)-9, 16  [9,  9-16  veröffentlichten  schon  1789  Giorgi  (wie  oben,  S.  536). 
und  Münter  (wie  oben,  S.  53ö)]  14,  33—15, 35  Eph  6, 18—24  Phil  1, 1  -  2, 2  1  Th  1, 
1-3,  6  He  5,  4-9;  5,  13— 6, 3;  6,  8—11;  15— (19.  20.  7,  l)-7.  5;  7,  8— (9)-l3; 
10-(23-27)-(8,  3-5)-(9,  10.  11.  17)-(10,  1.  2);  (6-8);  (13-15);  10,  22.  Vgl 
Zoega  (wie  oben,  S.  548,  Hd»chr.  16),  S.  139.  140  und  Text  von  ihm  herausgegeben, 
R.  151—168,  und  Engelbreth  (wie  oben,  Hdschr.  4). 

«    Kairo,  Bouriant. 

0:  a.  Je»  29,  24  -37,  3;  -  6.  35x29,  4  Bl,  2  Sp,  40  Z:  Aß  13,  35-14,  8  Mk  8, 
24-9, 12;  -  e.  2  Bl:  2  Ko  12,  0-13, 13  He  1, 1-3  in  dieser  Reihenfolge.  Ver- 
öffentlicht durch  Bouriant  „Fragments  Bachmouriques",  Memoires  de  l'institut 
Kggptien,  Bd.  2,  Teil  2,  Kairo  1889,  S.  567  -  604. 

~t  London,  Brit.  Mus.  Or.  5707. 

4 '  6.  Jhdt;  vgl  oben,  S.  123:  Tw:  Ja  3,3—4,49  gr-kopt;  einiges  fehlt;  die  Lücken 
im  Koptischen  sind  natürlich  teilweise  andere  als  die  im  griechischen  Texte;  der 
koptische  Text  stimmt  grösstenteils  mit  dem  griechischen  überein. 


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1.  östliche.   (3.)  Äthiopische. 


553 


üher  die  arabisch-koptischen  Lesestücke  vgl  Mai,  Scriptorwn  rcierum  nora 
colleetio,  Bd.  5,  Rom  1831,  S.  15-34  der  zweiten  Reihe,  und  MS.  Vat.  Arab.  15 
früher  7,  vom  Jahre  1338.  Siehe  auch  Paris  Nat.  copt.  19:  Erl  und  Apf  für  die 
Fastenzeit,  copt  20  wie  copt  19,  copt.  21:  Erl  und  Apl  für  die  vier  Monate  nach 
Ostern,  —  auch  Florenz,  Palat-Med.  6:  1396:  Lesestücke  aus  Ps  Ag  Rath  Paul 
Ew.  Die  koptischen  Lesebücher  fangen  vom  Monat  Thoth  an,  das  heisst  vom 
28.  August 


(3.)  Die  Äthiopische  Übersetzung. 

August  Dill  mann  meinte,  dass  diese  Übersetzung  aus  dem 
griechischen  Text,  und  zwar  zwischen  dem  vierten  und  dem  sechsten 
Jahrhundert,  für  die  axumitische  Kirche  in  Abyssinien,  durch  mehrere 
Übersetzer  angefertigt  worden  sei,  aber  nicht,  wie  die  Christen 
dort  sich  es  vorstellen,  durch  die  Hand  des  ersten  Bischofs,  Fru- 
mentius.1  Nach  Dillmann  folgt  diese  Übersetzung  dem  griechischen 
Text  aufs  genaueste,  sogar  bis  auf  die  Reihenfolge  der  Wörter. 
Häufig  aber  sieht  man,  dass  der  Übersetzer  des  Griechischen  nicht 
völlig  mächtig  war,  und  dass  deshalb  viele  Fehler  in  den  Text 
eingeschlichen  sind.  Nachher,  und,  wie  es  scheint,  mehr  als  einmal 
wurde  die  Übersetzung  korrigirt,  damit  sie  besser  mit  dem  Geiste 
der  äthiopischen  Sprache  übereinstimme,  und  einen  besseren  Sinn 
gebe.  Dillmann  ist  geneigt  zu  denken,  dass  diese  Überarbeitung 

1  Vgl  Christian  Bened.  Michaelis,  De  versione  Aethiopica  X.  Testatnenti 
generatim,  §X;  es  ist  das  Vorwort  zum  Buche  des  Christoph  Aug.  Bode,  Evan- 
gelittm  sea/iuiitm  Matthaettm  ex  versione  Aetkiopiei  interpretis  .  .  .  cum  Graea 
ipsiue  fönte  stiidiose  contvlit  atqite  pltirimü  .  .  .  ohserrationilms  .  .  .  Hhtstravit 
C.  A.  B.  Halle  1749  (Bl.  [16],  S.  193  Quart);  —  Aug.  Dillmann,  „Aetbiopische 
Bibelübersetzung"  in  Herzog's  Real-Ent  'tUojM'idie,  2.  Ausg.  Leipzig  1877,  Bd.  1, 
S.  203-206,  in  der  3.  Ausg.  Bd.  3,  189T;  S.  87-90  von  F.  Prätorius;  -  Ignatius 
Guidi,  „Le  traduzioni  degli  Evangelii  in  arabo  e  in  etiopico",  Atti  della  R.  Aeca- 
demia  dei  Lincei  anno  CCLXXV.  18SS.  Serie  qaarta.  Ciasee  dt  scienxe  utorali, 
storirfie  e  filologiclte ,  Bd.  4,  Rom  1888,  S.  5— 37,  besonders  33-37.  Vielleicht 
kannte  schon  Chrysostomus  diese  Übersetzung,  Homil.  in  loh.  II,  2,  0}  >era,  Montf. 
Ausg.  Bd.  8,  S.  10,  wenn  nicht,  was  wahrscheinlich  ist  er  nur  rhetorisch  geredet 
hat.  Gildemeister,  der  meint,  dass  die  Übersetzung  aus  dem  sechsten  oder  siebenten 
Jahrhundert  stammt,  betont,  dass  der  Text,  wenn  er  aus  dem  Griechischen  ge- 
flossen sei,  vielfach  entweder  aus  dem  Syrischen  oder  aus  dem  Arabischen  inter- 
polirt  ist,  was  auch  Dillmann,  S.  204,  behauptet  Job  Ludolf  (s.  unten,  8.  564, 
Hdschr.  89),  S.  297.  299,  meint,  dass  es  mehrere  äthiopische  Obersetzungen  ge- 
geben habe;  Platt  gibt  dies  nicht  zu  (s.  unten,  8.  559,  Hdschr.  1),  S.  10—18.  Hein- 
rich Goussen  bezieht  sich  auf  Evodius  Assemani's  Urteil,  dass  die  äthiopische 
Übersetzung  ans  der  koptischen  Bibel  Ktamme,  und  behauptet:  „Facile  nobis  erat 
tibi  demonstrare  Aethiopicae  Apocalypsis  Aethiopem  primttm  ex  versione  Sahidica 
ortum  duxisse,  velut  alterum  ex  versione  Boheirica  (redacta)  intrusum  esse  com- 
pertum  est",  vgl  Goussen  {wie  oben,  8.  552,  Hdschr.  91),  8.  VII. 


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A.  Urkunden.  III.  Übersetzungen. 


hauptsächlich  geschah  nachdem  im  vierzehnten  Jahrhundert  die 
äthiopische  Sprache  nicht  mehr  im  täglichen  Verkehr  verwendet 
wurde.1  Die  Erneuerer  des  Textes  benutzten  die  koptischen  und 
arabischen  Übersetzungen.  Das  war  Dillmann's  Meinung  und  ich 
schliesse  mich  ihm  an.  Die  Frage  ist  aber  höchst  schwierig  zu 
beantworten  und  es  ist  durchaus  nötig  auch  die  Meinung  des  anderen 
äthiopischen  Gelehrten  Johannes  Gildemeister  (f  1890)  anzuführen, 
der  die  Sache  ganz  anders  beurteilte.2  Er  teilte  mir  in  einem 
Briefe  vom  20.  April  1882  aus  Bonn  die  Gründe  mit,  warum  er  die 
Ansicht  verwarf,  dass  die  wenigen  axumitischen  Christen  etwa  um 
das  Jahr  326  die  Übersetzung  gemacht  hätten,  und  warum  er  meinte, 
dass  sie  erst  im  sechsten  oder  siebenten  Jahrhundert  durch  mono- 
physitische  Syrer  hergestellt  worden  sei  Ich  lasse  die  betreffenden 
Stellen  aus  seinem  Briefe  folgen: 

„  .  .  .  Über  das  Alter  der  Äthiopischen  Übersetzung  hatte  ich 
Tischendorf  am  26.  Okt  1854  geschrieben,  wie  ich  aus  einem  zu- 
fällig bewahrten  Concept  sehe. 

Die  allgemeine  Annahme,  dass  dieselbe  in  das  vierte  Jahrhundert 
zu  setzen  sei,  beruht  auf  zwei  Argumenten. 

1.  nimmt  man  an,  dass  der  doch  gewiss  sehr  sporadischen  und 
partiellen  Bekehrung  von  Axüm  326  gleich,  wie  bei  heutigen  Missio- 
naren, habe  eine  Bibelübersetzung  folgen  müssen,  also  noch  im  vierten 
Jahrhundert. 

2.  stützt  man  sich  auf  die  Aussage  des  Chrysostomus,  dass  zu 
seiner  Zeit  das  Evangelium  Johannis  in  die  Sprachen  von  ftvQia 
td-vt}  bereits  übersetzt  sei,  auch  in  das  Persische  und  Indische.  Das 
ist  Rhetorik,  aus  der  sich  keine  Thatsache  folgern  lässt 

An  allen  sonstigen  etwaigen  Zeugnissen  fehlt  es. 

Eine  Anzahl  Wörter  für  christliche  Hauptbegriffe,  mit  denen, 
aller  Unterricht  anfangen  musste,  sind  in  der  Bibelübersetzung  nicht 
äthiopisch,  sondern  syrischer  und  nur  syrischer  Form.  Z.  B.  hai- 

1  Die  äthiopische  Sprache  wurde  durch  die  amhariBche  Sprache  ersetzt.  Die 
amharische  Übersetzung  ist  in  keiner  Weise  zu  kritischen  Zwecken  zu  gebrauchen. 
Vgl  über  die  amharische  Obersetzung  Platt,  Biblia  sacra  Amharice,  London  1844; 
—  Frans  Praetorium,  Die  amharische  Sprach»,  Halle  1879,  S.  2;  —  Zotenberg  (wie 
unten,  S.  562,  Hdschr.  60),  S.  2 Ib.  Das  Bruchstück  Lk  1, 1—13  ans  der  amhari sehen 
Übersetzung  von  J.  H.  Mai  lateinisch  übersetzt  (vielleicht  aas  Ludolfs  Notizen 
abgeschrieben),  erschien  bei  Schmidt,  Bibliothek  für  Kritik  und  Exegese  de»  N.  T. 
und  älteste  Christengeschichte,  [Herborn  und  Hadamar]  1796  [1797},  Bd.  1,  Stück  2, 
S.  307—310-  Das  Bruchstück  war  in  der  Bibliothek  der  Universität  in  GieBsen, 
Nr.  11  fol.  (heute  Nr.  decelxxii;  vgl  J.  V.  Adrian,  Caial,  codd.  m«.  bibL  Qiu. 
Frankf.  1840,  S.  258),  aber  Professor  Stade  in  Gieesen  untersuchte  die  Handschrift 
für  mich  und  versicherte  mir  April  1882,  dass  das  Blatt  nicht  mehr  darin  sei. 

3  Es  war  Gildemeister,  der  die  Lesarten  der  äthiopischen  Übersetzung  für 
Tischendorf  untersuchte. 


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1.  örtliche.  (3.)  Äthiopische. 


555 


manot  Glaube  l^oi^w»,  arami  Heide  [für  i&vixog  0EXXr\v  *EXXt\- 
vlatrjg,  ßaQßaQoq]  |l£e£t  Armenier,  welche  Bezeichnung  ja  nur  in 
Syrien  möglich  war,  örith  Pentateuch  )^o|,  siol  Hades,  Po-».;  das  i 
für  äbaj  ist  nur  durch  Vermittelung  des  Syrischen  erklärlich. 

Daraus  folgt,  dass  die  ersten  christlichen  Lehrer  der  Habessiuier 
und  die  Schöpfer  ihrer  Kirchensprache  Syrer  gewesen  sein  müssen, 
dass  jene  Ausdrücke  schon  eingebürgert  waren,  als  die  Übersetzung 
aus  dem  Griechischen  gemacht  ward,  und  diese  kann  also  nicht  auf 
die  ersten  alexandrinischen,  also  griechischen  Bekehrer  zurückgeführt 
werden.  Es  sind  zwei  getrennte  Zeitperioden,  die  der  Bildung  jener 
kirchlichen  Sprache  und  die  der  Übersetzung  anzunehmen. 

Solche  Syrer  können  wohl  nnr  Monophysiten  gewesen  sein. 
Überhaupt  ist  die  christliche  Bekehrung  der  Äthiopier  erst  um  500 
und  zwar  durch  Monophysiten  erfolgt  Auch  später  noch  lässt 
sich  in  Habessinien  der  Gegensatz  zwischen  syrischen  und  alexan- 
drinischen  Monophysiten  nachweisen.  Die  Ausführung  dieses  Satzes 
bedürfte  aber  einer  so  ausführlichen  Erörterung,  dass  dazu  ein  Brief 
nicht  wohl  hinreichen  würde;  ich  darf  das  also  hier  nur  als  These 
aufstellen. 

Die  äthiopische  Bibelübersetzung  zeigt  auch  eine  so  mangel- 
hafte Kenntniss  des  Griechischen,  dass  unmöglich  ist,  diese  könne 
in  einem  Jahrhundert,  in  welchem  nationale,  ich  meine  alexan- 
drinische,  Griechen  mit  den  Eingeborenen  in  Verbindung  standen, 
stattgefunden  haben;  sie  ist  nur  möglich  in  einer  schon  isolirten 
Kirche,  in  der  die  gelehrte  Kenntniss  des  Griechischen  schon  ab- 
starb. Beispiele,  zu  Hunderten  möchte  ich  sagen,  von  dem  äusserst 
geringen  Verständniss  finden  Sie  z.  B.  in  den  Noten  zu  Ludolfs 
Psalmenausgabe,  und  doch  waren  die  Psalmen  nach  der  Bolle,  die 
sie  in  der  orientalischen  Kirche  immer  gespielt  haben,  gewiss  eins 
der  zuerst  übersetzten  Bücher.  Ebenso  im  N.  T.  Nur  zwei  Beispiele. 
Act  20,15  fasste  der  Übersetzer  avxtxQvq  als  Eigennamen,  23,31 
*AvttxaxQlq  als  „benachbarte  {avtl)  Stadt*  auf.  Hiernach  wird  man 
gewiss  sechstes  und  siebentes  Jahrhundert  als  frühesten  Termin 
annehmen  müssen. 

Ich  glaube  selbst,  dass  schon  arabische  Lehnwörter  sich  finden. 
Der  Satan  heisst  äthiopisch  „saitän",  arabisch  schait&n  (s  und  sch 
sind  im  Äthiopischen  zusammengefallen).  Dies  erklärt  sich  weder 
aus  dem  Griechischen,  noch  dem  Syrischen.  Wollte  man  annehmen, 
das  Wort  sei  aus  Äthiopien  nach  Arabien  gekommen  (im  Koran), 
so  giebt  es  doch  noch  andere  Bedenklichkeiten.  'Pv/tq  wird,  wo  es 
im  N.  T.  vorkommt,  mit  sak'at  gegeben,  dies  hat  im  Äthiopischen 
keine  Wurzel  und  ist  das  arabische  aikkat  Zum  sichern  Zeichen, 
dass  es  Fremdwort  ist,  dient,  dass  es,  mit  Verkennung  der  Feminin- 


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556 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


endung  des  Arabischen  -at,  indem  man  das  t  als  radical  anffasstc, 
im  Plural  (pluralis  fractus)  askuät  bildet  Strassen,  namentlich  enge 
waren,  nach  der  ganzen  Beschaffenheit  des  Landes  und  Lebens,  bei 
den  Äthiopen  wohl  nicht  heimisch  (allerdings  giebt  es  andere  Wörter 
für  jtXareta,  wie  nmtt).  Wäre  dies  durchzuführen,  so  kämen  wir 
in  noch  spätere  Zeit"'      So  weit  aus  dem  Briefe  Gildemeisters. 

Wie  oben  gesagt,  schliesse  ich  mich  der  Ansicht  Dillmann's  an. 
Die  von  Gildemeister  geltend  gemachten  Gründe  scheinen  mir  nicht 
den  von  ihm  befürworteten  Schluss  zu  erhärten.  Man  sieht  freilich, 
dass  die  Wörter,  die  er  hervorhebt,  syrische  oder  aramäische  sind, 
aber  ihre  Herkunft  wird  durch  den  Umstand  festgestellt,  dass  sie 
jüdisch-aramäisch  sind.  Und  sie  führen  uns  durchaus  nicht  auf  die 
syrischen  Monophysiten  als  die  Urheber  der  äthiopischen  Bibel  oder 
als  die  Schöpfer  der  christlich-äthiopischen  Sprache.  Jene  judisch- 
aramäische  Färbung,  jene  Anklänge,  sind  ein  Beleg  dafür,  dass  in 
sehr  früher  Zeit  die  Juden  aus  dem  südlichen  Arabien  sich  nach 
Äthiopien  wendeten,  oder  sonst,  dass  die  Axumiten  in  Abessinien 
von  Hause  aus  irgend  wie  den  Juden  ähnlich  waren,  und  dass  die 
Christen  daselbst  einige  Ausdrücke  brauchten,  die  von  jenen  geborgt 
waren.2 

Die  äthiopische  Übersetzung  enthält  das  ganze  Neue  Testament, 
nebst  den  Briefen  des  Clemens  von  Rom  und  der  Synodus3. 

*  Am  Ende  dieses  Briefes,  in  dem  er  auch  über  die  arabischen  Übersetzungen 
spricht,  schreibt  Gildemeister  folgenden  sehr  treffenden  Satz:  „Im  Gänsen  sollte 
man  freilich  diese  arabischen  und  äthiopischen  Übersetzungen  nicht  in  die  Varianten- 
sammlungen aufnehmen,  ehe  nicht  über  jede  besondere  und  ausführliche  kritische 
Arbeiten  im  Zusammenhang  verfasst  sind,  die  feststellen,  was  wirklich  als  Variante 
Wert  hat,  si  tanti  est." 

*  Die  Pariser  Handschrift,  Nationalbibl.  Aeth.  113  (Zotenberg  113),  vom 
16.  Jhdt:  Reftäatio  haeresittm,  bietet  uns  einzelnes  über  den  Ursprung  der  äthio- 
pischen Übersetzung.  Auf  Blatt  52  verso  fängt  „Photini  haeresis"  an.  wobei  über 
das  Evangelium  im  Äthiopischen  erzahlt  wird;  —  Blatt  66  ff.  führt  die  neun  heiligen 
Manner  an,  die  das  äthiopische  Alte  und  Neue  Testament  nach  Rom  trugen;  — 
das  Alte  Testament  ist  gefabelt  als  auä  dem  Hebräischen  übersetzt,  zur  Zeit,  als 
die  Königin  vom  Süden  Salomon  besuchte;  —  was  das  Neue  Testament  angeht,  so 
wurde  es  aus  dem  Griechischen  übersetzt  vor  der  Lehre  des  Nestor,  ehe  Leo's 
Lehre  gebildet  wurde,  vor  der  synodalen  Zusammenfassung,  nämlich  der  chalce- 
donischen  Bischöfe,  und  es  ist  deswegen  eine  reine  Übersetzung. 

In  Betreff  der  jüdisch-aramäischen  Wörter  sollte  man  das  lesen,  was  Dill- 
mann Über  die  Fremdwörter  in  äthiopischen  Schriften  geschrieben  hat,  in  seinem 
Lexieon  Unguae  Aethiopieae,  Leipzig  1865,  Sp.  XXII. 

9  Über  das  Buch  mit  dem  Namen  „Synodus"  vergleiche  man  Job  Ludolf 
(Leutholf),  Historia  Aethiopica,  Frankfurt  am  Main  1081,  Buch  III,  Kap.  4,  Ab«.  27; 
—  Ludolf,  Ad  suam  kist.  Aeth.  antehac  editam  Comme utarius,  Frankfurt 
am  Main  1691,  Buch  TU,  Kap.  4,  Nr.  XXX,  S.  301— 340  (James  Bruce,  Travel*, 
3.  Ausg.,  Edinburgh  1813,  Bd.  2,  S.  410  ist  von  geringer  Bedeutung).  Eb  ist  dieses 
Buch  die  „Konstitutionen  der  Apostel",  die  Bruce  für  die  einschlagenden  Fälle 


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1.  Östliche.   (3.)  Äthiopische 


557 


Der  Leiter  bei  der  Herstellung  der  ersten  Ausgabe  des  äthio- 
pischen Neuen  Testaments  war  Tesfa-Zion,  ein  Mönch  des  Ordens 
Takla-Haimanöt  ans  dem  Kloster  Dabra-Libanös  auf  dem  Berge 
Libanon,  von  Geburt  ein  Äthiopier  ans  Malhez  (?).  Er  reiste  von 
Jerusalem  nach  Rom  mit  zwei  anderen  Mönchen  aus  jenem  Kloster, 
Tank'a  Wald  und  Za-selase*,  und  brachte  äthiopische  neutestament- 
liche  Handschriften  dahin.  Weitere  drei  gesellten  sich  zu  ihnen  in 
Italien:  Peter  Paulus  (Walther  Aretin)  ein  Archidiakonos  aus  Kon- 
stantinopel, ein  gewisser  Bernard,  und  nach  Ludolf  Marianus  Vic- 
torias.1 Das  Werk  erschien  in  zwei  Bänden  in  den  Jahren  1548. 
1549  und  zwar  in  Rom.2  Die  paulinischen  Briefe  füllten  den  zweiten 
Band  aus  und  die  übrigen  Bücher  den  ersten  Band.  In  der  Apostel- 
geschichte fehlten  einige  Stellen,  besonders  Apg  9,29— 10,32;  26,8 — 
28,31;  und  das  haben  die  Heransgeber  ans  der  lateinischen  Über- 
setzung genommen  und  ins  Äthiopische  übersetzt;  sie  reden  davon, 
dass  sie  dabei  auch  das  Griechische3  berücksichtigt  haben,  aber 
das  ist  wahrscheinlich  nur  eine  Selbsttäuschung  gewesen.  Man 
hatte  gute  Handschriften,  doch  konnten  die  Setzer  natürlich  kein 
Äthiopisch,  sodass  der  Band  durch  viele  Fehler  verunstaltet  ist 
Im  Jahre  1654  gaben  Johann  Georg  Nissel  und  Theodor  Petraei  die 
Briefe  von  Jakobus,  Judas,  und  Johannes  arabisch  und  äthiopisch, 
mit  lateinischen  Übersetzungen  versehen,  in  Leiden  heraus.4 

Jene  römische  Ausgäbe  der  sechs  Gelehrten  wurde  von  Walton 
in  seiner  Polyglotte  (s.  unten,  B.  I.  2.  [2])  wieder  abgedruckt  mit 
einer  lateinischen  Übersetzung,  die  Dudley  Loftus  und  Edmund 

„das  geschriebene  Gesetz  des  Landet"  nennt  Sie  werden  so  eng  mit  der  Bibel 
verbanden,  dass  der  König  David  tarn  Beispiel  dem  Alvarez  sagte,  er  habe 
81  heilige  Bacher  (46  des  A.  T.  und  35  des  N.  T.),  wobei  er  die  8  Bacher  der  Kon- 
stitutionen  mit  den  27  Büchern  des  N.  T.  zasammenfasste ,  and  dass  Tesfa-Zion 
auf  dem  Titel  seiner  Ausgabe  des  äthiopischen  N.  T.  es  für  nötig  hielt  m  sagen : 
„ich  habe  die  Neue  Schrift  zum  Drucke  gebracht  aber  ohne  die  Synodus".  Dffi- 
mann'e  Schüler,  Winand  Fell,  veröffentlichte  aus  der  Synodas  *  Canones  apostolorum 
Aethiopiee,  Leipsig  1871,  mit  einer  lateinischen  Übersetzung,  Zar  Sinödös  vgl 
Zotenberg,  Catabgue,  Paris  1877,  S.  141—143:  MS  121. 1. 

»  Vgl  Job  Ludolf,  Lexieon  Ethiopo-latinum,  2.  Ausg.  Frankfurt  a.  M.  1699, 
Praef.  Fol.  (8)  Vorderseite:  „Corollarium". 

tola  Pauli  ad  Hebmeos  tatittim  cum  con- 
cordantiis  evangelistantm  Eusebii  et  numeratione  untnium  verkomm  (mindern. 
Missale  cum  benedictiorte  .  .  ,  Quae  omnia  Fr.  Petrus  Aethiops  .  .  .  ruravit,  Rom 
1548.  Epistolae  XW.  divi  PauH . . .  cum  verstörte  Latina  1549.  Vgl  Ignatius 
öuidi,  „La  prima  stampa  del  Nuovo  Testamente  in  Etiopico  fatta  in  Roma  nel 
1548—1549",  Archivio  detla  B.  Societä  Romano,  di  storia  patria,  Rom  1886,  Bd.  9. 

>  Vgl  Ludolf,  Hüt.  Aeth.  Buch  III,  Kap.  IV,  Abs.  7—14. 

*  Nissel  und  Petraei,  Iaeobi  apostoH  epistnlae  ctrtkohcae  versio  Arabica  et 
Aethiopica . . .  Leiden  1654,  and  in  demselben  Jahre  einteln  htdae  ap.  ep.  et  Io~ 


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55S 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


Castell  machten.  War  die  Ausgabe  vod  Born  schlecht,  so  war  diese, 
nach  Ludolf,  noch  schlechter  und  die  lateinische  Übersetzung 
ausserordentlich  ungenau.  Christoph  August  Bode,  dessen  ausführ- 
liche Arbeit  über  das  Matthäus-Evangelium  vom  Jahre  1749  wir  oben 
(s.  S.  553,  Anm.  1)  erwähnt  haben,  veröffentlichte  im  Jahre  1753, 
mit  Übergehung  der  Druckfehler,  eine  sehr  genaue  lateinische  Über- 
setzung.1  Die  „British  and  Foreign  Bible  Society*1  benutzte  die 
Gelehrsamkeit  Thomas  Pell  Platt's,  um  im  Jahre  1826  die  Evan- 
gelien, und  im  Jahre  1830  die  übrigen  Schriften  des  Neuen  Testa- 
ments äthiopisch  herauszugeben.2   Platt  verglich  dabei  die  Hand- 
schriften, die  er  erreichen  konnte.  Leider  waren  diese  Handschriften 
nicht  sehr  gut;  Dillmann  erklärt,  dass  die  jüngeren  Handschriften 
auf  das  willkürlichste  verschlimmbessert  worden  sind.  Ausserdem 
waren,  und  sind  zum  Teile  noch,  die  Vorschriften  jener  Bibelgesell- 
schaft der  Anwendung  eines  kritischen  Urteils  recht  hinderlich,  und 
sie  gestatteten  kein  Vorwort  und  keine  Anmerkungen.  Daher  konnte 
diese  Ausgabe  der  kritischen  Wissenschaft  nicht  genügen.  Die 
römische  Ausgabe  ist  die  einzige  brauchbare,  aber  sie  muss  wieder 
mit  den  Handschriften  verglichen  werden.    Platt  besorgte  für 
Tregelles  Notizen  über  einige  Lesarten  in  den  Evangelien 3;  für  die 
Apostelgeschichte  und  die  Briefe  hatte  Platt  nur  eine  Handschrift, 
die  die  Bibelgesellschaft  besass.  Tregelles  fand  eine  weitere  Unter- 
stützung von  seiten  L.  A.  Prevost's,  der  Platt's  Text  mit  Walton's 
Text  für  ihn  verglich.  Was  Tischendorf  angeht,  so  haben  wir  schon 
bemerkt,  dass  Johannes  Gildemeister  ihm  beistand.  Gildemeister 
nahm  Tischendorfs  Neues  Testament  vom  Jahre  1849,  notirte  die 
Stellen,  an  denen  Tischendorf  darin  die  äthiopische  Übersetzung 
angeführt  hatte,  und  verglich  an  diesen  Stellen  die  römische  Aus- 
gabe und  die  Ausgabe  von  Platt  Aus  dieser  Darstellung  ist  es 
klar,  dass  eine  kritische  Ausgabe  des  äthiopischen  Neuen  Testaments 
sehr  zu  wünschen  ist  Die  Evangelien  sind  natürlich  besonders 
wichtig,  aber  ihr  Text  ist  in  vielen  Handschriften  sehr  verderbt 
Wer  will  daran  gehen  und  einen  guten  Text  schaffen? 

1  Bode,  Hörnum  . . .  Testamentum  ex  versione  Aethiopici  interpreiis  in  bibliü 
polyglottis  Anglicanis  editum  ex  Aethiopica  lingua  in  Jjatinam  transtulit  C.  A.  B. 
Braunachweig  1753;  hei  F.  Praetorins,  Aethiopische  Grammatik  [Porta  Kngg.  orr. 
Vü\,  Karlsruhe  und  Leipzig  1886,  S.  25,  findet  man  den  Titel  der  lateinischen 
Übersetzung  mit  den  Jahren  1752.  1755  und  der  Kollation  mit  dem  Griechischen 
mit  dem  Jahre  1753;  leider  habe  ich  die  Bücher  nicht  gesehen. 

2  Evangelia  sancta  Aethiopice.  Ad  codicum  mss.  fidem  edid.  T.  P.  P.  London 
1826;  —  N.  T. . .  .  Aethiopice,  Ad  codicum  manuscriptorum  fidem  edidit  T.  P.  P. 
London  1830. 

*  Tregelles  bei  Hörne  (s.  oben,  S.  479),  S.  318,  Anm.  2,  gibt  Rechenschaft 
über  die  von  Platt  benutzten  Handschriften. 


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1.  östliche.  (3.)  Äthiopische.  559 

Äthiopische  Handschriften. 

England. 

1  London,  „British  and  Foreign  Bible  Society"  MS.  3. 
*  Bruchstücke  aus  Mt  Li;  neulich  hat  ein  Englander  aus  einer  Pariser  Hand- 
schrift das  ersetzt,  was  in  Lk  fehlt.  Vgl  Thomas  Pell  Platt,  A  catalogue  of  the 
Ethiopic  biblical  manuscripts  in  the  royal  library  of  Paris,  and  in  the  library  of 
the  British  and  Foreign  Bible  Society;  also  some  account  of  those  in  the  Vatiean 
library  at  Borne.  Wiih  remarks  and  extracts.  London  1823.  Platt  erwähnt,  S.  7, 
eine  eigenhändige  schriftliche  Anmerkung  Job  Ludolfs  in  dem  Pariser  Exemplar 
von  seinem  „Commentarius",  die  Heinrich  Wilhelm  Ludolfs  Zeugnis  über  die 
äthiopischen  Bücher  in  dem  Hospiz  der  Abeeinnier  in  Rom  beibringt,  aber  es  gibt 
unter  diesen  Büchern  keine  neutestamenüiche  Handschrift 

2:  London,  „British  and  Foreign  Bible  Society"  MS.  4:  Mt  Mi. 

3.  4  5:  MS.  5.  6.  7:  drei  Exemplare:  Jo. 

-  MS.  8:  Apok.    Die  Nummern  13:  Mk  Jo  und  14:  Mk  sind  ganz  neue 

Handschriften. 
7#  London,  Brit  Mus.  Orient.  781  (Wright  2). 

41  17.  Jhdt,  36x35,  Perg,  209  Bl,  2  Sp,  40  Z;  Karp;  Kan-L,  Büd:  Oktateueh 
Ew  (Bl.  94—154) ;  Bl.  155—209  enthalten  verschiedenes  Theologisches.  Vgl  William 
Wright,  Catalogue  of  the  Ethiopic  manuscripts  in  the  British  Museum  acquired 
sinoe  the  year  1847,  London  1877,  und  seinen  Artikel  „List  etc.",  Zeitschrift  der 
Deutschen  morgenländischen  Gesellschaft,  Leipzig  1870,  Bd.  24,  8.  599-616. 

ft<  London,  Brit.  Mus.  Orient  496  (Wright  20):  Bl.  173— 17a 

ö:  17.  Jhdt,  17x15,  Perg,  6  (178)  Bl,  2  Sp,  25  Z:  1. 2  Pe  1. 2.  3  Jo  Jak  Jud; 
Bl.  3— 172  enthalten  vieles  aus  dem  A.  T. 

<*    London,  Brit.  Mus.  Orient  507  (Wright  33). 

*:  15.  Jhdt,  33x25,  Perg,  149  Bl,  2  Sp,  25.  26  Z;  Bild:  Ew.  Vgl  Ignatius  Guidi 
(wie  oben,  S.  553,  Anm.  1),  S.  35,  der  ddrt  Mt  1, 18—25  herausgab.  D.  S.  Margoliouth 
verglich  diese  Handschrift  an  einigen  Stellen  für  [Lloyd-Sanday],  Novum  Testa- 
mentum,  Oxford  1889,  App.  DJ,  S.  192—199. 
1ft    London,  Brit.  Mus.  Orient  518  (Wright  34). 

AU:  1655,  28x26,  Perg,  173  Bl,  2  Sp,  20  Z;  Karp,  Kan-L,  Vorw,  Kap-L:  Ew. 

Margoliouth  verglich  einige  Stellen. 

11    London,  Brit.  Mus.  Orient.  510  (Wright  35). 

1A:  1664-1665,  44x40,  Perg,  238  Bl,  3  Sp,  21  Z;  viele  Büd:  Ew.  Margoliouth 
verglich  einige  Stellen. 

London,  Brit  Mus.  Orient.  515  (Wright  36). 
1Ä:  1675—1676,  29x26,  Perg,  191  Bl,  2  8p,  21  Z;  Karp,  Kan-L,  Vorw,  Kap-L, 
Büd:  Ew. 

1«>  London,  Brit  Mus.  Orient  511  (Wright  37). 

lö:  17.  Jhdt,  37x32,  Perg,  217  Bl,  3  Sp,  20  Z;  Karp,  Kan-L,  Vorw,  Kap-L:  Ew. 

Margoliouth  verglich  einige  Stellen. 

1 .    London,  Brit  Mos.  Orient  512  (Wright  38). 

14:  17.  Jhdt,  31X28,  Perg,  135  Bl,  3  Sp,  25  Z;  Karp,  Kan-L,  Vorw,  Kap-L:  Ew. 

Margoliouth  verglich  einige  Stellen. 

1-    London,  Brit  Mus.  Orient  513  (Wright  39). 

1D:  17.  Jhdt,  33x27,  Perg,  217  Bl,  2  Sp,  19.  20  Z;  Karp,  Kan-L,  Vorw,  Kap-L: 

Ew.  Margoliouth  verglich  einige  Stellen. 

1ß.  London,  Brit  Mus.  Orient  514  (Wright  40). 

10 :  17.  Jhdt,  33x29,  Perg,  226  Bl,  2  Sp,  18  Z;  Karp,  Kan-L,  Vorw,  Kap-L:  Ew. 
Margoliouth  verglich  einige  Stellen. 

Gregory,  Textkritik.  36 


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560 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


.«    London,  Brit  Mus.  Orient.  516  (Wright  41). 

17.  Jhdt  28x24,  Perg?,  194  Bl,  2  Sp,  20  Z;  Vorw,  Bild:  Ew.  Margoliouth 
verglich  einige  Stellen. 

1ft    London,  Brit.  Mus.  Orient  517  (Wright  42). 

10 :  17.  Jhdt,  33x27,  Perg?,  123  Bl,  2  Sp,  26.  28  Z;  Karp,  Kan-L,  Vorw,  Kap-L: 

Ew.  Margoliouth  verglich  einige  Stellen. 

1Q    London,  Brit.  Mus.  Orient.  519  (Wright  43). 

W:  17.  Jhdt,  28x25,  Perg,  231  Bl,  2  Sp,  19.  20  Z;  Karp,  Kan-L,  Vorw,  Kap-L:  Ew. 

London,  Brit.  Mus.  Orient.  508  (Wright  44). 
2Ü:  17.  Jhdt,  50x37,  Perg,  287  Bl,  3  Sp,  20-27  Z;  Karp,  Kan-L,  Vorw,  Kap-L, 
Bild:  Ew. 

91    London,  Brit  Mus.  Orient  509  (Wright  45). 

Z1:  18.  Jhdt,  39x36,  Perg,  160  Bl,  3  Sp,  23-30  Z;  Vorw:  Ew.  Margoliouth 
verglich  einige  Stellen. 

London,  Brit  Mus.  Orient  525  (Wi  ght  46). 
Ä;  15.  Jhdt,  16x14,  Perg,  109  Bl,  2  Sp,  13-20  Z:  Jo. 

London,  Brit  Mu6.  Orient  520  (Wright  47). 
Z3:  17.  Jhdt  36x33,  Perg,  267  Bl,  2  Sp,  13. 14  Z;  Büd:  Jo. 
9A    London,  Brit  Mus.  Orient  521  (Wright  48). 
**:  17.  Jhdt  31x27,  Perg,  153  BL  2  Sp,  13  Z:  Jo. 
9-    London,  Brit.  Mus.  Orient.  523  (Wright  49). 
Ä:  17.  Jhdt  17x15,  Perg,  79  Bl,  2  Sp.  16  Z:  Jo. 
^    London,  Brit  Mus.  Orient  522  (Wright  50). 

18.  Jhdt,  22x16,  Perg,  92  Bl:  Jo. 

~-    London,  Brit  Mus.  Orient.  524  (Wright  51). 
Zi  :  18.  Jhdt  15x13,  Perg,  83  Bl,  2  Sp,  15  Z:  Jo. 
f9ft  London,  Brit  Mus.  Orient  733  (Wright  52). 

1855-1865,  36x30,  Perg,  158  Bl,  2  Sp,  18  Z:  Mt  Mk  Amharisch.] 

London,  Brit  Mus.  Orient.  526  (Wright  53). 
**:  17.  Jhdt,  36x31,  Perg,  95  Bl,  3  Sp,  30  Z:  Paul  (Phm  He)  Ag  Apk  Rath. 
Margoliouth  verglich  einige  Stellen  und  numerirte  sie,  wie  es  scheint  aus  Ver- 
sehen, 520.  Wie  er  dazu  kommt,  zu  behaupten,  dass  Orient  526  und  527  die 
einzigen  Handschriften  der  Briefe  und  Apostelgeschichte  im  Britischen  Museum 
seien,  ist  mir  nicht  verstandlich. 
«~    London,  Brit  Mus.  Orient.  529  (Wright  54). 

M:  17.  Jhdt,  28x24,  Perg,  197  Bl,  3  Sp,  27-29  Z;  Vorw  zu  Paul:  Paul  (Phm 
He)  Kath  Ag  Apk. 

%i    London,  Brit  Mus.  Orient  531  (Wright  55). 

3i:  17.  Jhdt,  21x18,  Perg,  200  Bl,  2  Sp,  20—23  Z:  Kath  Apk  Ag  Paul  (Phm  He). 
London,  Brit.  Mus.  Orient  527  (Wright  56). 

18.  Jhdt,  27  x23,  Perg,  138  Bl,  3  Sp,  22  Z:  Paul  (Phm  He)  Kath  Ag  Apk. 
Margoliouth  verglich  einige  Stellen. 
„„    London,  Brit  Mus.  Orient.  532  (Wright  57). 

66    18.  Jhdt,  21x19,  Perg,  128  Bl,  2  Sp,  19-22  Z:  Apk  Rb'  —  ITh  3, 12  Ag. 

London,  Brit.  Mus.  Orient  530  (Wright  58). 
M    17.  Jhdt,  15x13,  Perg,  184  Bl,  2  Sp,  19.  20  Z;  Vorw  zu  Paul:  Ag  Paul 
(Phm  He). 

London,  Brit  Mus.  Orient  528  (Wright  59). 
w*  18.  Jhdt,  27  X22,  Perg,  120  Bl,  2  Sp,  19-23  Z;  Vorw  zu  Paul:  Ag  Paul 
(Phm  He). 

„fi    London,  Brit  Mus.  Orient  533  (Wright  60). 
001  vor  1730,  38x35.  Perg,  115  Bl,  3  Sp,  19  Z:  Apk. 


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1.  östlich«.   (3.)  Äthiopische. 


561 


London,  Brit  Mas.  Orient.  697  (Wright  207):  BL  225-256. 
97 :  15.  Jhdt  40x31,  Perg,  32(262)  Bl,  2  Sp,  29—34  Z:  Apk;  vorher  Homilien. 
Siehe  euch  das  erste  Blatt. 

_    London,  Brit  Mos.  Orient  600  (Wright  208):  BL  137—148. 

3Ö:  17.  Jhdt  41x37,  Perg,  12  (160)  Bl,  3  Sp,  29  Z:  Apk;  vorher  Homilien. 

»a    London,  Brit  Mos.  Orient  598  (Wright  209):  Bl.  177—192. 

W:  1708-1711,  39x34,  Perg,  16  (208)  BL  3  Sp,  25.  26  Z:  Apk;  vorher  Homilien. 

JA    London,  Brit.  Mos.  Orient  599  (Wright  210):  BL  158—168. 

40 :  1721—1730,  37x35,  Perg,  11  (168)  BL  3  Sp,  28—32  Z;  Apk;  vorher  Homilien. 

lt    London,  Brit  Mos.  Orient  601  (Wright  211):  Bl.  100—106. 

41 :  18.  Jhdt,  36x30,  Perg,  7  (120)  BL  ?  Sp,  35-41  Z:  Apk;  vorher  Homüien. 

i9    London,  Brit  Mus,  Add.  16, 190  (Dillmann  8). 

42 :  ?  Jhdt  Quart»  Perg,  155  Bl  (drei  Abschreiber  BL  1-15,  16—147,  148-155), 
BL  16 — 147  haben  3  Sp;  Karp,  Abs  ohne  Nr,  Unters:  Ew.  Sie  gehörte  einem 
Anastasius,  und  nachher  einem  Bere'sanftX.  Vgl  August  Dillmann,  Catalofjus  codd. 
mss.  orientt.  qui  in  museo  Britannico  asservantur,  pars  3,  Codices  Aethiopieos 
amplectens,  London  1847. 

4»    London,  Brit  Mos.  Add.  11,  293  (Dillmann  9). 

43 :  ?  Jhdt  Perg»  92  BL  Kap:  Jo.  Am  Ende  einiges  Theologische.  Margolionth 
verglich  einige  Stellen. 

London,  Brit  Mos.  Add.  16,  220  (Dillmann  11). 

?  Jhdt,  Qnart,  Perg,  46  Bl,  2  Sp:  Kette  zu  Mt,  ohne  dass  der  Text  voll- 
ständig ist.    Am  Anfang  eine  Tafel  zur  Berechnung  des  Osterfestes,  wie  es  scheint 
von  anderer  Hand  1613  (1249?).   Gehörte  früher  einem  Bährja  Christos. 
,r>  Oxford,  Bodl.  Dillmann  10  and  11. 

401  18  Jhdt  Quart  Perg»  74  und  75  Bl;  Karp,  Kan-L,  Vorw,  Kap-L:  Ew. 
...  Oxford,  BodL  Dillmann  12  und  13. 

401  18.  Jhdt  Quart,  Perg,  81  und  75  Bl:  Ew.  Vgl  Aug.  Dülmann,  Oat.  codd. 
mss.  bibl.  Bodl.  Oxon.  pars  7.    Codices  Aethiopici,  Oxford  1848. 

.  Oxford,  BodL  Dillmann  14  und  15:  Kath  (1.  2  Pe  1.  2.  3  Jo  Jak  Jud)  Apk 
*' 1  aus  dem  Koptischen)  Ag  Paul  (Phm  He);  am  Ende  Euth,  wie  es  scheint  sehr 
reich  ausgestattet 

Österreich. 

lftt  Wien,  kaie.  MS.  Aeth.  10. 

401  ?  Jhdt  Quart,  Perg,  156  Bl,  Karp,  (Kan-L?),  Vorw:  Ew.  Vgl  Priedr.  Müller, 
„Die  äthiopischen  Handschriften  der  k.  k.  Hof- Bibliothek  in  Wien'4,  Zeitschrift 
der  Deutschen  morgenländischen  GeseUschafl,  Leipzig,'  Bd.  16  (1862),  S.  553 — 557. 
1Q,  Wien,  kais.  MS.  Aeth.  20. 
**'  ?  Jhdt  Oktav,  Perg,  117  Bl,  2  Sp:  Jb. 
Frankreich. 

Antoine  d'Abbadie  MS.  Aeth.  2. 
001  ?  Jhdt  (nicht  alt),  29x26,  Perg,  162  Bl:  Ew.    Vgl  Ant.  d'Abbadie,  Cat. 
raisonne  de  mss  Äthiopiens,  Paris  1859. 

„ .  —  MS.  Aeth.  9:  ?  Jhdt,  24x21,  168  Bl,  2  Sp:  Paul  (Phm  He)  Ag  Kath 

01 '  (1.  2  Pe  1.  2.  3  Jo  Jak  Jud)  Apk  (58  Kapitel). 

52:  —  MS.  Aeth.  47:  ?  Jhdt  20x18;  Karp,  Kan-L,  Kap-L:  Erc. 

—  MS.  Aeth.  82:  19.  Jhdt  7,7x8,1,  Perg,  72  Bl,  2  Sp;  Bild:  Ecr.  Abbadie 
00 :  nennt  den  Text  verdorben.  Ist  er  vielleicht  alt? 
54:  —  MS.  Aeth.  95:  ?  Jhdt  8,6x8,7,  Perg,  110  Bl:  Ew. 
55:  -  MS.  Aeth.  111:  BL  1-36:  Jo. 
56:  —  MS.  Aeth.  112:  8x8,  Perg:  Ew. 

36* 


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562 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


57:  —  MS.  Aeth.  119:  20x17,  Perg,  153  Bl:  Paul  (Phm  He)  Ag  Apk. 

^  -  MS.  Aeth.  164  :  23x  21,  Perg,  208  Bl:  Paul  (Phm  He)  Kath  (1. 2  Pe  1.2. 

00  *  3  Jo  Jak)  Apk  Ag  (Ag  hat  316  Abschnitte). 

—  MS.  Aeth.  173:  9x9,  Perg,  110  Bl:  Ew.  MSS.  24  und  191  enthalten 


CA 

Kommentare  zu  den  Ew. 
^    Paris,  Nat  Aeth.  22  (Zotenberg  32). 

W:  13.  Jhdt,  29,3x18,4,  Perg,  207  Bl,  2  Sp,  27  Z;  Karp,  Kan-L,  Abhandlung 
über  die  Evangelienharmonie,  Kap,  Aufs,  Abs,  Kan,  oxty  (9700  im  Ganzen),  Bild: 
Ew;  Text  ißt  alt,  sagt  Zotenberg  und  auch  Ignatius  Quidi  (wie  oben,  S.  553,  Anm.  1), 
S.  35—36.  Vgl  Zotenberg,  Cataloyue  des  manuscrits  ähiopiens  (Gheex  et  Amha- 
rique)  de  la  bibliothique  nationale,  Paris  [1877]. 
ft1  m  Pariß,  Nat.  Aeth.  130  (Zotenb.  33). 

61 :  17.  Jhdt,  28,3x22,  Perg,  172  Bl,  2  Sp,  21  Z;  Einleitung,  Karp,  Kan-L,  Ab- 
handlung über  Harmonie,  Vorw,  Kap-L:  Ew.   Zotenberg  bietet  einige  Lesarten 
und  erklärt  den  Text  für  emendirt;  vgl  Ignatius  Guidi 
A9<  PariB,  Nat  Aeth.  23  (Zotenb.  34). 

ö2:  1794,  25,8x15,6,  Papier,  258  Bl,  1  Sp,  20-  25  Z;  Einleitung,  Karp,  Kan-L, 
Abhandlung  über  Harmonie,  Vorw,  Kap-L:  Ew;  der  Text  stimmt  grösstenteils 
mit  dem  von  PariB,  Aeth.  130  (s.  oben,  Hdechr.  61). 

Paris,  Nat  Aeth.  21  (Zotenb.  36). 
W:  1483,  33,5X23,  Perg,  202  Bl,  2  Sp,  27.  28  Z;  Karp,  Abhandlung  über  Har- 
monie, Kap-L  (am  Ende  eines  jeden  Evangelium)  Aufs,  Abs:  Ew.   Zotenberg  be- 
zeugt, dass  der  Text  teilweise  alt  teilweise  emendirt  ist    Geschrieben  in  Kairo. 

PariB,  Nat  Aeth.  117  (Zotenb.  36). 
W:  18.  Jhdt,  9x8,5,  Perg,  138  Bl,  2  Sp,  22  Z  etwa:  Ew,  der  Text  bietet  Les- 
arten aus  verschiedenen  Familien. 

Paris,  Nat.  Aeth.  151  (Zotenb.  37). 
™:  19.  Jhdt,  26x24,  Perg,  184  Bl,  2  Sp,  19  Z;  Einleitung,  Karp,  Abs,  Kan, 
Vorw,  Bild:  Ew.   Text  gemischt 

Paris,  Nat  Aeth.  33  A  (Zotenb.  38). 
W:  17.  Jhdt,  32,2x22,  Papier,  163  Bl,  2  Sp,  20  Z:  Mt  mut  Mk  1k  1, 1-2, 21; 
der  Text  stimmt  grösstenteils  mit  Aeth.  21  (vgl  oben,  Hdschr.  63). 
fi7    Paris,  Nat  Aeth.  20  (Zotenb.  39). 

°':  16.  Jhdt  12,8x10,9,  Papier,  244  Bl,  2  Sp,  13  Z;  Aufs,  Abs,  Kan:  Mt  Mk; 
der  Text  grösstenteils  wie  in  Aeth.  21  (b.  oben,  Hdschr.  63). 
Paris,  Nat  Aeth.  143  (Zotenb.  40). 

14.  Jhdt,  33x21,5,  Perg,  27  Bl,  2  Sp,  24  Z;  LA  9,  23—11,  2a;  11,  18b-13,13; 
13,  29—20,  25;  eigenartiger  Text 

Paris,  Nat  Aeth.  24  (Zotenb.  41). 

16.  Jhdt  20x17,9,  Perg,  102  Bl,  2  Sp,  20—23  Z;  Kap  in  Apk  Kath,  Unters 
Ag,  Vorw  am  Ende  Apk:  Ag  Apk  Kath;  der  Text  gehört  der  korrigirten  Über- 
setzung an. 

7ft.  Paris,  Nat  Aeth.  26  (Zotenb.  42). 

<w'  15.  Jhdt  21x14,5,  Perg,  102  Bl,  2  Sp,  22  Z;  Kap  (72  in  Ag):  Kath  Ag;  der 
Text  ist  älter  als  der  in  MS.  Aeth.  24  (s.  oben,  Hdschr.  69). 
71 .  Paris,  Nat.  Aeth.  25  (Zotenb.  43). 

41 '  15.  Jhdt,  14x11,3,  Perg,  69  Bl,  1  Sp,  14—16  Z:  Kath;  dazu  drei  kirchliche 
Lesestücke  aus  He  Ag  Jo;  der  Text  wie  in  Aeth.  26  (s.  oben,  Hdschr.  70). 
«g.  Paris,  Nat.  Aeth.  28  (Zotenb.  44). 

iZ:  16.  Jhdt  18x12,8,  Papier,  65  Bl,  2Sp,  15  Z:  Kath;  der  Text  teilweise  wie 
in  Aeth.  24  (unserer  Hdschr.  69)  teilweise  wie  in  Aeth.  26  (unserer  Hdschr.  70). 
andere  Hand  schrieb  am  Anfang  5  kirchliche  Leeestücke  aus  Ko  He  Jo  Ag. 


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1.  östliche.    (3.)  Äthiopische. 


563 


...  Pari«,  Nat  Aeth.  27  (Zotenb.  46)  und  Aeth.  127  (Z.  165). 
'9:  1378,  23x16,5,  Perg,  162  Bl,  (174  mit  den  Blattern  12—23  aas  Aeth.  127 
früher  gestohlen  auB  dieser  Handschrift),  2  Sp,  19  Z;  Kap,  Lit:  Paul  (He  Tim); 
der  Text  ist  verschieden  tob  dem  der  Londoner  Ausgabe  and  stimmt  häufiger 
mit  dem  Texte  der  römischen  AuBgabe  überein.  Geschrieben  in  Jerusalem  auf 
Wunsch  des  Mönchs  Gabra-Kreetös,  der  dem  Abessini  sehen  Kloster  vorstand. 
« -    Paris,  Nat  Aeth.  29  (Zotenb.  46). 

14.  Jhdt,  25x16,  Perg,  120  Bl,  2  Sp,  24  Z;  Kap:  Paul  (He  Tim).  Früher  in 
der  Wüste  Scete. 

« .  Paris,  Nat  Aeth.  30  (Zotenb.  47). 

'0:  18.  Jhdt,  21x18,  Perg,  100  Bl,  2  Sp,  22  Z:  Paul  (Phm  He);  der  Text  stimmt 
häufiger  mit  dem  Text  der  Londoner  Anagabe  überein. 
7A.  Paris,  Nat  Aeth.  31  (Zotenb.  48). 

*0,  16.  Jhdt  18,2x15,  Perg,  31  Bl,  2Sp,  20  Z:  Apk\  der  Text  stimmt  grössten- 
teils mit  dem  Text  der  Londoner  Ausgabe  überein. 
77.  Paris,  Nat  Aeth.  116  (Zotenb.  71):  BL  26—93. 
":  17.  Jhdt  27x25,  Perg,  68  (118)  Bl,  2Sp,  15  Z:  Jo;  enthalt  Ehebr. 
,ft>  Paris,  Nat.  Aeth.  127  (Zotenb.  165):  BL  8-11. 

to'  ?  Jhdt,  22,8x15,3,  Papier:  ÄÖ5,  löb—8,9a;  die  korrigirte  Überscttung. 

Deutschland. 

Berlin,  kön.  Dillmann  20. 
iV:  ?  Jhdt  (neu),  32,5x29,  Perg,  237  Bl,  2  Sp,  19.20Z;  Karp,  Kan-L,  Vorw, 
Kap-L:  Ew.  Dieser  sehr  verdorbene  Text  muss  genauer  untersucht  werden;  vgl 
Dillmann,  Verxeichnisa  der  abessinischen  Handschriften  (Handschr.-Verxeichn. 
Bd.  3),  Berlin  1878,  8.  12—14. 

Berlin,  kön.  M8.  or.  qu.  415  (Dillmann  21),  BL  5— 57v. 
w*  18.  Jhdt  22x20,  Perg,  89  Bl,  2  Sp,  18. 16. 17  Z:  Jo.   M8.  or.  fbl.  445  (Dill- 
mann 22) :  Ew  im  Tigrifier  Dialekt;  der  Text  ist  ganz  neu  und  aus  einer  europaischen 
Übersetzung  gezogen. 

Dresden,  kön. 

01  *  ?  Jhdt  Quart,  Perg,  80  Bl  :  Lesestüoke  aus  dem  A.  T.  und  N.  T.  Vgl  Tischen- 
dorf, Serapeum,  Leipzig  1847,  Nr.  4,  S.  74,  wo  sie  41  numerirt  ist  und  Anecdota 
1855  (und  1861),  S.  76,  Nr.  3. 

Frankfurt  am  Main,  StadtbibL  8. 

19.  Jhdt,  24x17,  Papier,  140  S,  1  Sp,  18  Z:  Jo  [nicht  Lk]  in  tigrinischer 
Sprache.  Vgl  Lazarus  Goldschmidt  Die  Abessinüchm' Handschriften  d.  StdtbM. 
xu  Frkf.  a.  M.  Berlin  1897:  S.  22. 

Eduard  Rüppell,  Reise  in  Abyaeinien,  Frankfurt  am  Main,  Bd.  2  (1840), 
S.  403—410  (411),  gibt  eine  Liste  der  äthiopischen  Bücher,  die  er  der  Frankfurter 
Stadtbibliothek  schenkte.  Es  ist  kein  N.  T.  dabei,  abgesehen  von  jenem  vor 
wenigen  Jahren  übersetzten  Johannesevangelium.  Rüppell  bemerkt  S.  410,  das& 
er  in  Abessinien  selten  Handschriften  des  ganzen  N.  T.  gesehen  habe,  doch  sehr 
häufig  der  Vier  Evangelien.  Das  würde  auch  für  die  griech.  Handschriften  stimmen. 

Göttingen,  Üniv.-Bibl.  MS.  äthiop.  4. 
0C *•  17.  Jhdt  13x8,5,  Perg,  71  Bl,  1  Sp,  20  Z,  Lit:  Jo.   Gekauft  1889  in  Göt- 
tingen.  Vgl  Verxeichniss  (wie  oben,  S.  149,  Ew  89),  L  3,  S.  309. 310. 
Leipzig,  Univ.  cod.  Tischend.  16. 
Unter  anderem  Koptischen:  Bruchstücke  des  N.T. 
München,  kön.  Aeth.  25. 
°**  ?Jhdt,  36x  30,  Perg,  158  Bl,  2  Sp.  18  Z;  Vorw,  Kap-L (?),  130  grosse  Bilder 
(13x22):  Mt  Mk.    Der  Text  weicht  an  vielen  Stellen  von  Platt's  Text  ab.  Ge- 
kauft 1874  oder  1875.  Vgl  Trumpp.  Verxeiehniss  der  orientalischen  Handschriften 


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564 


A.  Urkunden.   HL  Übersetzungen. 


der  k.  Hof-  und  Staatsbibliothek  in  München.  Nebst  Anhang  (auch  unter  dem 
Titel  Catalogtis,  Bd.  1,  Teil  4),  München  1875,  auf  der  Seite,  die  auf  Seite  184  folgt. 
q.    München,  kön.  Aeth.  28. 

001  ?  Jhdt  (alt),  15x14,  Perg,  120  Bl,  2  Sp,  12. 13  Z;  Untere:  Jo.  Dazu  ein  apo- 
kalyptisches Buch  und  einiges  über  Maria.  Gekauft  1874  oder  1875.  Vgl  Trumpp 
(wie  Hdschr.  84),  zweite  Seite  nach  S.  184. 

86:  Heinrich  Ewald,  „Ueber  die  Aethiopischen  Handschriften  zu  Tübingen",  Zeit- 
schrift für  die  Kunde  des  Morgenlandes,  Bonn,  Bd.  5  (1844),  S.  164—201,  erwähnt 
S.  173,  Nr.  12,  eine  Handschrift  der  Evangelien,  die  Krapf  nach  Tübingen  trug; 
ich  weiss  nicht,  wo  sie  jetzt  iBt  Der  zweite  Tübinger  Katalog,  den  Ewald  ver- 
öffentlichte, Zeitschrift  der  Jteutschen  morgenländischen  Gesellschaft,  Leipzig,  Bd.  1 
(1846),  S.  1—43,  enthalt  nichts  Neutestamentiiches. 
ftA  A     iStrassburg,  Univ. 

mAl  ?  Jhdt,  Oktav  (sehr  klein),  91  Bl,  2  Sp:  Jo  auf  Bl.  0-87;  Bl.  1-8  und  88 
—91  enthalten  Gebete.    Julius  Euting  schrieb  24.  Dez.  1895  darüber  an  meinen 
lieben  Freund  Friedrich  Oswald  Kramer. 
SfiR    Stuttgart,  kgl.  cod.  Orient.  0.68. 

?  Jhdt:  Jo.   Karl  Steiff  schrieb  darüber  am  28.  Dez.  1895  an  Friedrich 
Oswald  Kramer. 

Italien, 
nn    Florens,  Palat  Med.  16. 

ö':  ?Jhdt  („in  sehr  alten  abessinischen  Buchstaben"):  Hö  Gal  1.  2  Ko  EphKol 
1.2  Th  Phil  TU  1.2  Tim  Phm  He.  Gehörte  früher  Antonio,  einem  Presbyter 
„Madensis".  „Huic  codici  respondent  b.  Pauli  epistolae  .  .  .  Romae  a.  1584  im- 
pressae".  Ludolf  erwähnt  diese  Handschrift  in  jener  handschriftlichen  Anmerkung, 
vgl  Platt  (wie  oben,  S.  559,  Hdschr.  1),  S.  7.  8. 
qo,  Rom,  Vat.  Aeth.  1. 

00 :  ?  Jhdt,  Fol,  Perg,  217  Bl:  Ew-,  enthält  auch  das  Offizienbuch  der  Äthiopier, 
einige  Schriften  des  Clemens  Romanus,  eine  äthiopische  Chronologie,  einige  General* 
konzilien.  Vgl  Angelo  Mai,  Scripiorum  veterum  nova  colieetio,  Bd.  5,  Rom  1831, 
zweite  Reihe  von  Seiten,  S.  94. 

(Rom,  Vat  Aeth.  3  und  6:  twei  Exemplare  des  Neuen  Testamentes  1548  und 
1549  in  Rom  gedruckt] 
Rom,  Vat  Aeth.  21. 

?  Jhdt,  Oktav,  Papier,  114  Bl:  Paul  1.2  Pe.   Vgl  auch  Job  Ludolf,  Oom- 
mentarius  (wie  oben,  S.  556,  Anm.  3),  S.  299,  wo  er  von  den  äthiopischen  Hand- 
schriften spricht,  die  einst  in  Rom  im  Hospiz  der  Abessinier,  aber  damals  (er 
schreibt  „ut  audivi")  in  die  vatikanische  Bibliothek  gebracht  waren:  8.  N.  T.  — 
ö.  Vier  Ew.  —  10.  Briefe  Pauli  und  Peiri.  —  11.  1.  2  Pe    1.2  Jo  Jud  He.  — 
12.  Apk.   Ist  Vat.  Aeth.  21  Ludolf 's  10? 
<M.    Rom.  Vat  Aeth.  25. 
™   ?  Jhdt,  Quart  Perg,  262  Bl:  Ew. 
Qi    Rom,  Vat.  Aeth.  38. 
V1:  ?  Jbdt,  Duodez,  Papier,  304  Bl:  Lk  Jo. 
q9    Rom,  Vat  Aeth.  47. 

?  Jhdt  Duodez,  Perg,  215  Bl:  Jo  Apk. 
Rom,  Vat  Aeth.  49. 
?  Jhdt,  Sedez,  Perg,  130  Bl:  Apk. 
qj,  Rom,  Vat  Aeth.  54. 

?  Jhdt  Duodez,  Perg  und  Papier,  235  Bl:  Apk: 
Rom,  Vat.  Aeth.  67. 
™ :  ?  Jhdt,  Perg,  160  Bl:  Jo  Apk. 


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1.  östliche.    (4.)  Armenische. 


Q*    Rom,  Vat  Aeth.  68. 

?  Jhdt,  Perg,  122  Bl:  Jo  Äpk. 
Petersburg,  Asiatisches  Institut  (Dorn). 

?  Jhdt,  Quart,  Perg,  100  Bl:  Jo  Äpk,    Der  Text  des  Johannes  weicht  von 
dem  1826  in  London  gedruckten  Text  ab.  Gehörte  früher  dem  russischen  Gesandten 
Graf  von  Suchtelen  in  Stockholm.  Vgl  B.  Dorn,  Bulletin  scientifxque  (wie  Hdschr.  98), 
Bd.  2  (1837),  Nr.  19,  Sp.  302-304. 
qq    Petersburg,  kais.  MS.  Aeth.  3. 

1426,  Fol,  Perg,  165  Bl:  Ew.  Früher  im  Kloster  der  Abessinier  in  Jerusalem. 
Enthält  ein  Inventarium  des  Klosters  mit  Katalog  der  Bücher.  Gehörte  Dubrowsky 
Vgl  B.  Dorn,  „Über  die  Aethiopischen  Handschriften  der  öffentlichen  kaiserlichen 
Bibliothek  zu  St  Petersburg"  (1837  in  der  Akademie  vorgelesen),  Bulletin  scienii- 
fique  publie  par  l'Academie  imperiale  des  sciences  de  St.  PHersbourg,  Bd.  3  [1838], 
Nr.  10,  8.  [4-8]  und  Sp.  146-151,  und  Catahgm  (wie  oben,  S.  517,  Hdschr.  121), 
a  553—557,  wo  aus  Versehen  das  Jahr  1526  gesetzt  wird. 

99:  Petersburg,  kais.  MS.  Aeth.  4:  ?  Jhdt,  Sedes,  Perg,  145  Bl:  Jo. 
100:  Petersburg,  kais.  MS.  Aeth.  5:  ?  Jhdt,  Duodez,  Perg,  149  Bl:  Jo. 
1411    Petersburg,  kais. 

AWA*  ?  Jhdt,  Perg:  Jo.  Vgl  Tischendorf,  NotÜia,  1860,  S.  69. 


Über  die  kirchlichen  Lesestücke  unter  den  Äthiopiern  vgl  diese  Handschriften: 
London,  Brit  Mus.  Add.  16,  249  (Dillmann  26). 

19.  Jhdt:  Die  Reihenfolge  der  Synopsis  oder  die  Lesestücke  für  jeden  Tag 
der  Monate  aus  dem  Alten  und  dem  Neuen  Testament  Geschrieben  auf  Wunsch 
Johannes  Ludwig  Krapf 's  (vgl  oben,  S.  564,  Hdschr.  86). 

London,  Brit  Mus.  Add.  16,  250  (Dillmann  27). 

19.  Jhdt:  PasBionsakten  oder  die  Lesestücke  in  den  Offizien  der  grossen 
Woche.  Diese  Handschrift  wurde  auch,  wie  die  vorige,  auf  Wunsch  Krapf 's  ge- 
schrieben. In  dieser  Handschrift  wird  ein  Dekret  des  Abtes  Gabriel,  der  im 
Jahre  1131  Patriarch  wurde,  erwähnt,  über  die  Weise,  die  Lesestücke  in  der 
grossen  Woche  zu  lesen.  Auch  wird  die  Vermehrung  der  Lesestücke  durch  den 
Abt  Peter,  den  Erzbischof  von  Behensa,  erzählt. 

Paris,  Nat  Aeth,  129  (Zotenb.  167). 

Bl.  17-20:  ?  Jhdt  113x8,5,  Papier:  Bruchstück  EvL 

BL  21—27:  ?  Jhdt,  10x8,  Papier:  Bruchstück  Evl. 

Leipzig,  Univ.  MS.  Tischendorf.  17. 

Etwa  1800,  FoL  150  Bl:  Lesestücke  aus  dem  Ä.  T.  und  N.  7. 
Siehe  oben,  Hdschrr.  81.  82.  83. 


(4.)  Armenische  Übersetzung. 

In  alter  Zeit  benutzten  die  Armenier  die  syrische  Bibel.  Am 
Anfang  des  fünften  Jahrhunderts  gingen  sie  darauf  aus,  eine  Über- 
setzung für  sich  zu  machen.  Mesrob  und  der  armenische  Patriarch 
Isaak  waren  die  Führer.  Sie  haben,  wie  es  scheint,  zuerst  einige 
Bücher  aus  dem  Syrischen  übersetzt.  Dann  aber  im  Jahre  431 
wohnten  zwei  von  Mesrob's  Schülern,  Johannes  „Ekelensis"  und 


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566 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


Joseph  „Palnensis",  dem  Konzil  von  Ephesus  bei.  Dort  erhielten  sie 
griechische  Handschriften,  die  sie  mit  nach  Hause  brachten.  Mesrob 
und  Isaak  verstanden  sofort  den  Unterschied  zwischen  dem  syrischen 
und  dem  griechischen  Texte  und  verwarfen  die  schon  aus  dem 
Syrischen  angefertigten  Übersetzungen.  Johannes  und  Joseph  wurden 
nach  Alexandrien  geschickt,  um  Griechisch  genau  zu  treiben,  und 
darauf  haben  sie  das  ganze  Neue  Testament  unmittelbar  aus  dem 
Griechischen  ins  Armenische  tibersetzt.1  Diese  unsichere  Dar- 
stellung mag  gelten,  bis  die  neu  und  kräftig  aufstrebende  Schule 
armenischer  Gelehrsamkeit  in  Etzschmiadzin  die  Akten  vollständiger 
erforscht  haben  wird.2 

Wenn  man  die  nahen  Beziehungen  der  Armenier  zu  den  Syrern 
in  Betracht  zieht,  so  ist  es  nicht  auffallend,  dass  die  armenische 
Übersetzung  des  Neuen  Testamentes  einige  Lesarten  aufweist,  die 
aus  dem  Syrischen  herzustammen  scheinen.  Jene  alten  syrischen 
Anfänge,  jene  ersten  Stücke,  die  aus  dem  Syrischen  übersetzt  wurden, 
ehe  man  den  griechischen  Text  hatte,  aber  auch  sonst  der  enge  Ver- 
kehr mit  der  syrischen  Kirche  können  leicht  schuld  an  syrischen 
Lesarten  sein.  Sie  wurden  zwar  verworfen,  sobald  man  griechische 
Handschriften  erlangte,  und  doch  können  sie  noch  teilweise  bei  der 
Übersetzung  aus  dem  Griechischen  benutzt  worden  sein.  Es  ist 
auch  möglich,  dass  spätere  Korrektoren  diese  Lesarten  hineinkorri- 
girt  haben.  Die  allgemeinen  Beziehungen  scheinen  mir  aber  das 
wichtigste  zu  sein.  Keiner  der  Übersetzer  des  griechischen  Textes 
ins  Armenische  hatte  vom  Anfang  seiner  Studien  an  irgend  einen 
anderen  Text  zur  Verfügung  gehabt  als  den  syrischen,  und  dessen 
Lesarten  werden  jedem  so  geläufig  gewesen  sein,  dass  er  sie  leicht 
in  die  neue  Übersetzung,  bald  mit  bald  ohne  Willen,  hineinfugte. 
Man  hat  gefabelt,  dass  König  Haitho  im  dreizehnten  Jahrhundert 
den  armenischen  Text  abändern  Hess,  um  ihn  mit  dem  lateinischen 
Text  in  Einklang  zu  bringen,  aber  Tregelles  verwarf  den  Gedanken. 
Die  Bestandteile  dieser  Übersetzung  sind  nach  der  Ansicht  von  West- 
cott  und  Hort  a.  alte  westliche  Lesarten,  von  denen  viele  mit  dem 
Alt-Lateinischen  statt  mit  der  Vulgata  übereinstimmen;  —  6.  ur- 
sprüngliche, nicht  westliche;  —  &  antiochenische.  La  Croze  nannte 
die  armenische  Übersetzung  „die  Königin  der  Übersetzungen",  weil 
sie  das  Griechische  aufs  beste  wiedergäbe. 

Niemand  wird  daran  zweifeln,  dass  die  Armenier,  bei  ihrer 
engen  Verbindung  mit  den  Syrern,  in  derselben  Weise  wie  die  Syrer 

»  Eine  andere  Darstellung  findet  man  bei  Simon,  Eisloire  crüique  des  versions 
du  N.  T.   Rotterdam  1690,  S.  203*— 205b. 

'  Vgl  F.  C.  Conybeare,  Journal  of  philology,  Bd.  23,  Nr.  46,  Cambridge  1895, 
S.  241—259,  und  J.  Armitage  Robinson,  Tkefc  and  studies,  Bd.  3,  Nr.  3,  Cambridge 
1895,  S.  72-98. 


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1.  östliche.   (4.)  Armenische. 


567 


(s.  oben,  S.  494)  biblisch-kritische  Studien  getrieben  haben.  Die 
armenischen  Geistlichen  werden  ursprünglich,  so  müsste  jeder  an- 
nehmen, denselben  Bildungsgang  wie  die  syrischen  Geistlichen  ge- 
habt haben.  Nachdem  die  Anfertigung  und  Anwendung  einer  eigenen 
armenischen  Übersetzung  des  Neuen  Testamentes  sie  mehr  von  den 
Syrern  und  der  syrischen  Kirche  gesondert  hatten,  lag  die  Möglich- 
keit vor,  eine  grössere  Eigenheit  in  der  Ausbildung  der  Geist- 
lichkeit und  in  den  Beschäftigungen  der  Theologen  zu  pflegen.  Aber 
bis  jetzt  sind  wir  für  das  alles  auf  Vermutungen  angewiesen,  und 
ich  weiss  nichts  über  biblische  Studien  der  Armenier  zu  be- 
richten, die  weiter  als  das  siebzehnte  Jahrhundert  zurückgehen.  Die 
oben  erwähnten  armenischen  Gelehrten  werden  diese  Lücke  ohne 
Zweifel  bald  ausfüllen  und  durch  eine  feste  Kette  der  geschicht- 
lichen Ereignisse  das  fünfte  mit  dem  siebzehnten  Jahrhundert  ver- 
binden. Im  siebzehnten  Jahrhundert  waren  die  Handschriften  der 
armenischen  Bibel  sehr  selten  und  ausserordentlich  teuer  geworden. 
Oskan  versicherte  Richard  Simon,  als  sie  im  Jahre  1670  zusammen 
waren,  dass  vor  der  Drucklegung  eine  vollständige  Bibel  im 
Armenischen  fünfhundert  „ecus"  kostete.1  Infolgedessen  beschloss 
die  armenische  Synode  vom  Jahre  1662,  einen  Geistlichen  nach  dem 
Westen  zu  schicken  und  die  Bibel  drucken  zu  lassen.  Sie  bestimmten 
dazu  einen  Geistlichen  aus  der  Stadt  Erivan  bei  dem  Berg  Ararat 
namens  Oskan.  Oskan  reiste  nach  Rom  und  verweilte  dort  längere 
Zeit,  ohne  dass  er  irgend  wie  zum  Ziel  gelangen  konnte.  Schliess- 
lich aber  im  Jahre  1666  veröffentlichte  er  in  Amsterdam  die  erste 
Ausgabe  der  armenischen  Bibel.2  Jemand,  ich  weiss  nicht  wer,  be- 

»  Vgl  Simon,  ffistoire  critique  des  lersions  du  Nouveau  Testament,  Rotter- 
dam 1690,  S.  196  a. 

a  Divinitm  inspiratutn  V.etN.  71,  concinnatum  ab  antiquis  nostris  etveri- 
tatem  amantibus  interpretibus,  ex  mandnto  inclyti  domini  Agopi  [Iacobi],  Arme- 
norum  patriarchat,  concordans  cum  veteribua  divinüua  inspiratis  bibliis,  ad  com- 
munem  omnium  utilitatem  editum  per  verbi  domini  ministrum  Osgan  Erivan 
Amstelodami  typia  sancti  Ettmiateni  et  satacti  Sergii  anno  redemptoris  1660, 
Armenorum  1115  mensis  Martü  11.  Vgl  Le  Long-Masch,  BibUoth,  saera,  Halle 
1781,  Teil  2,  Bd.  1,  S.  174.  175.  Im  Jahre  1668  erschien  das  Nene  Testament 
wieder,  diesmal  in  Oktav.  La  Croxe  schrieb  im  Jahre  1718  aus  Berlin  einen  Brief 
an  Beausobre  nnd  L'Enfent,  Prefaee  generale  sur  le  Nouveau  Testament,  Bd.  1, 
S.  otari.  ooxii  (Hag  hat  es  Bd.  1,  S.  171),  in  dem  er  von  Oskan's  AuBgabe  des  Neuen 
Testaments  spricht  nnd  von  Oskan  seibat:  „il  savoit  an  pea  de  Latin,  &  n'avoit 
aucon  goöt,  ni  aucane  critiqae.  II  n'a  ä  la  verite"  rien  changä,  ni  retranche  dans 
son  Edition;  mais  lorsqn'il  a  tronve  quelque  chose  de  plos  dans  la  Volgate  il  ne 
a'est  fait  aacan  scrapale  de  le  foarrer  dans  eon  Edition.  11  l'avoue  mftme  dans 
nne  de  ses  Preiacee,  &  s'en  feit  mal  a  propos  honneor.  .  .  .  Le  beau  Manascrit 
Armenien  des  qaatre  Evangiles  que  j'ai  trouve  a  la  Bibliotheque  da  Roi,  &  qae 
j'ai  copie  pour  mon  usage,  m'a  exactement  informe'  de  tootes  les  additions  dont 
cet  Evftque  Armenien  a  interpolö  son  Edition.  A  mon  grand  regret,  j'e  n'ai  aacan 
Manascrit  des  Actes,  &  des  Epttres." 


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568 


A.  Urlranden.   III.  Übersetzungen. 


hauptete,  dass  schon  vor  1666  eine  Ausgabe  in  der  Stadt  Gugha  bei 
lspahan  erschienen  sei,  aber  mein  Frennd  der  Archimandrit  Kara- 
pet  ter  Mkrtschian  leugnet  dies.  Bis  zum  Jahre  1789  scheinen  alle 
Ausgaben  der  Oskanischen  gefolgt  zu  sein. 

Im  Jahre  1789  veröffentlichte  Johannes  Zohrab  in  Venedig 1  ein 
armenisches  Neues  Testament,  und  im  Jahre  1805  eine  ganze  BibeL 
Diese  Bibel  ist  geeignet  zu  beweisen,  dass  bei  den  Armeniern  die 
Bibel-Kritik  in  hohem  Ansehen  stand.  Hoffentlich  erfahren  wir 
einmal  aus  armenischen  Quellen  Genaueres  über  die  Vorbereitungen 
zu  dieser  Ausgabe.  Eine  Handschrift  in  der  kaiserlichen  Bibliothek 
in  Wien  (Armen.  4)  ist  vielleicht  für  Zohrab  geschrieben  worden, 
wenn  wir  nicht  anders  denken  wollen,  dass  auch  andere  Armenier 
zu  derselben  Zeit  kritischen  Studien  oblagen.  Diese  Handscnrift 
enthält  Kollationen  von  Handschriften  in  der  Bibliothek  vom  heiligen 
Jakob  in  Jerusalem  mit  der  Venediger  Bibelausgabe  vom  Jahre  1733, 
Kollationen,  die  Sargis  Malian  aus  der  Stadt  Ha^schin  im  Jahre 
1773  besorgte.  Ein  Vergleich  dieser  Handschrift  mit  Zohrab's  Aus- 
gabe würde  vielleicht  zeigen,  ob  sie  zusammengehören.  Was  auch 
denn  die  Art  der  Vorbereitungen  zu  Zohrab's  Ausgabe  vom  Jahre 
1805  gewesen  sein  mag,  so  bot  sie  am  unteren  Rande  Lesarten 
aus  Handschriften.  Für  das  Neue  Testament  benutzte  Zohrab  zwan- 
zig Handschriften,  folgte  aber  grösstenteils  einer  Handschrift,  die 
in  Kilikien  im  Jahre  1310  geschrieben  war.  Zohrab  war  der 
Ansicht,  dass  die  Apokalypse  nicht  vor  dem  achten  Jahrhundert  ins 
Armenische  übersetzt  wurde.2  Die  Ausgabe  Petersburg  1814,  Serampor 
1817,  und  Moskau  1834  weiss  ich  nur  zu  nennen.  Nach  dem  Kata- 
log3 der  Mechitari8ten  in  Venedig  veröffentlichten  sie  eine  neue 
Ausgabe  in  den  Jahren  1847—1863.  Die  ganze  Bibel  erschien  im 
Jahre  1859,  aber,  wie  es  scheint,  mit  dem  Jahre  1860  auf  dem  Titel. 
Ich  kann  1847—1863  und  1859.  1860  nicht  zusammenreimen.  Eine 

1  N.  T... .  Armenice  editum  a  Johanne  Zohrabio,  doctore  Arrneno ,  Venedig  1789. 

a  Heinrich  Goussen,  vgl  oben,  S.  552,  He.  91,  versprach,  als  zweites  Heft  seiner 
„Studia  theologica":  „Apocalypsis  s,  Johannis  versio  Armeniaea  ontiquissima", 
aber  ich  habe  das  Heft  nicht  gesehen.  In  dem  oben  angeführten  ersten  Hefte 
schreibt  er,  datsü  diese  armenische  Apokalypse  ihm  vor  kurzem  aus  einer  ostlichen 
Bibliothek  gebracht  sei;  er  fährt  fort:  „mirae  vetastatis  ezemplar  babuißse  videtur 
feratem!  —  Scias  enim  Apooalypsim  qualis  hodie  in  Nov.  Test.  Armeniaco  eistet, 
recensionem  esse  saeculi  XII.  a  s.  Nerse  Lambronenn  facta  in  secundum  textum 
Andreae  Cappadocis  seu  eum  qui  dicunt  reeeptum.  —  Initü  aeeipe  haec:  »Apo- 
calypsis Joannis  Evangelistae,  quam  vidit  Beati  qui  audiunt  et  faciunt  ra  in  ea 
scripta;  tempus  enim  prope  est.  A  Joanne  Septem  ecclesüs  etc.'  —  finis:  ,Dicit 
qui  testatur  haec  esse:  Etiam,  ecce  venio  cito.  Veni  Domine  Jesu  Christe.  Gratia 
Domini  noßtri  Jesu  Christi  cum  omnibus  sanetis.  Amen." 

»  Catalogue  des  livres  de  l'imprimerie  armenienne  de  Saint-Laxare,  Venedig 
1876,  S.  26. 


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1.  östliche.    |4.)  Armenische. 


569 


Anfrage  bei  dem  gelehrten  Leontius  Alishan  auf  S.  Lazzaro  brachte 
mir  unter  Datuni  vom  4.  Mai  18S2  die  Antwort,  dass  die  neueste 
Ausgabe  des  Neuen  Testaments  aus  der  Bibel- Ausgabe  hergenommen 
se^  und  dass  diese  Bibel- Ausgabe  die  besten  Lesarten  biete.  Da 
aber  Alishan  hinzufügte,  dass  die  Ausgabe  von  1805  die  Lesarten 
vortrage,  so  scheint  der  Schluss  gerechtfertigt,  dass  keine  der  späteren 
Ausgaben  Lesarten  biete. 

Mili 1  zog  seine  Angaben  Über  die  armenische  Übersetzung  aus 
William  Quise  und  Louis  Picques.  Wetstein  erhielt  seine  Notizen 
von  La  Croze;  Griesbach  seine  von  Bredenkamp  aus  Hamburg,  der 
Zohrab's  Ausgabe  vom  Jahre  1789  verglich;  und  Scholz  seine  von 
Cirbied  dem  Professor  des  Armenischen  in  Paris  und  von  Wiener 
Mechitaristen,  die  Zohrab's  Ausgabe  vom  Jahre  1805  verglichen, 
nach  Tregelles,  nur  nachlässig  verglichen.  Tregelles2  war  im  stände, 
seine  Ausgabe  des  griechischen  Neuen  Testaments  durch  die  Notizen 
zu  bereichern,  die  Charles  Rieu  ihm  lieferte;  Rieu  verglich  das 
griechische  Neue  Testament  mit  Zohrab's  Ausgabe  vom  Jahre  1805 
unter  Berücksichtigung  der  Lesarten  am  Bande.  Tregelles  erklärt, 
dass  weder  Zohrab's  Ausgabe  noch  diese  armenische  Übersetzung 
überhaupt  eine  besondere  lateinische  Färbung  aufweise.  WasTischen- 
dorf  angeht,  so  benutzte  er  für  seine  siebente  Ausgabe  einerseits 
die  Lesarten  in  Scholz's  N.  T.  Gr.,  die  wir  eben  erwähnt  haben, 
und  anderseits  handschriftliche  Notizen  in  Griesbach^  Exemplar 
von  Wetstein's  N.  T.  Gr.  aus  der  Universitäts-Bibliothek  in  Leipzig. 
Für  seine  achte  Ausgabe  übernahm  Tischendorf,  wenn  ich  nicht  irre, 
die  Lesarten  aus  Tregelles. 

i  Mill,  N.  T.  Gr.  Ausgabe  von  Küster,  Amsterdam  1710,  „Prolegomena", 
§  1402-1404.  1508.  1509. 

>  Tregelles  bei  Hörne  (wie  oben,  S.  479,  Anm.  1)  S.  312-315. 


Armenische  Handschriften. 

Die  Mechitaristen  in  Wien  haben  einen  Katalog  sämtlicher  armenischen 
Handschriften,  soweit  es  möglich  ist,  sowohl  in  Europa  wie  auch  im  Osten  in 
Angriff  genommen.  Die  Kataloge  für  die  königliche  Bibliothek  in  München  und 
die  kaiserliche  in  Wien  sind  schon  erschienen  (s.  unten,  Hdschr.  19  und  Hdschr.  46). 
Balian  hat  einen:  Cataiogue  des  manuncrüa  armSniens  en  Turquie,  Heftl,  Kon- 
stantinopel, bei  K.  Bagdadlian,  14  rue  Soul  tan  Hamam,  1892,  Cot.  des  mss  arm. 
du  monasiere  armSnien  St.  SarJris  ä  (Xsarie,  Heft  2,  1893,  Cot. . . .  de  Figlise 
arminienne  St.  Marie  ä  Charte  et  de  Fialiee  arm.  St.  George  ä  Kerchihire,  — 
angefangen,  aber  in  armenischer  Sprache,  die  ich  noch  nicht  lesen  kann,  so  dass 
ich  in  diesem  Augenblick  den  Katalog  bei  Seite  lassen  muss. 

Leider  haben  die  Türken  in  den  letzten  Jahren  manche  armenische  Hand- 
schrift vernichtet.  Ein  Augenzeuge,  eine  amerikanische  Ärztin,  erzählte  mir  von 
einer  grossen  Sammlung  von  Handschriften,  die  ein  armenischer  Priester  aus  der 


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570 


A  Urkunden.  III.  Übersetzungen. 


ganzen  Umgegend  zusammengebracht  hatte,  und  die  von  den  türkischen  Soldaten 
vor  ihren  Augen  verbrannt  wurden. 

Das  Beispiel  der  Mechitaristen  sollte  Nachahmer  finden.  Es  wäre  schön, 
wenn  man  in  ähnlicher  Weise  daran  ginge,  die  Übrigen  orientalischen  Hand- 
schriften in  Europa  und  im  Osten  kurzgefaßt  zu  beschreiben. 

Amerika. 

.«     Boston,  Massachusetts,  S.  Brainard  Pratt 
1:  1262,  Perg,  Bild:  Evv. 

England. 

2<   London,  Brit  Mus.  Add.  15411. 

55 '  1321,  13,4x10,  Perg,  312  Bl:  Ew.  D.  S.  Margoliouth  verglich  einige  Stellen, 
(Lloyd-Sanday)  Novum  Testamentum,  Oxford  1889,  App.  III,  S.  190—192.  Daher 
die  hier  gegebene  Beschreibung  der  Handschriften  2 — 17. 

«    Lond.,  Brit  Mus.  Add.  18549. 

■  ■  1279,  21,2x17,5,  Perg,  310  Bl:  Ew  Apk  Paul  Ag  Kath.   Margoliouth  ver- 
einige  Stellen. 


^.  Lond.,  Brit.  Mus.  Add.  19727. 

1166,  23,1x15,  Papier,  308  Bl:  Evv.  Margoliouth  verglich  einige  Stellen. 
.    Lond.,  Brit.  Mus.  Add.  19730. 

°*  13.  Jhdt  23,7x17,5,  Papier,  186  Bl:  N.  T.  ohne  die  Evangelien  (Margoliouth 
gibt  die  Reihenfolge  nicht);  einige  apokryphisohe  Schriften  sind  darin.  Margoliouth 
verglich  einige  Stellen. 

ft<  Lond.,  Brit.  Mus.  Add.  21932. 

°*  10.  od.  11.  Jhdt,  27,5x20,6,  Perg,  244  Bl:  Ew.  Margoliouth  verglich  einige 
Stellen. 

«    Lond.,  Brit.  Mus.  Add.  27489. 

*:  13.  Jhdt,  18,4x12,5,  Perg,  203  Bl,  mut:  Evv;  jemand  ersetzte  viele  Blätter 
im  17.  Jhdt.   Margoliouth  verglich  einige  Stellen. 
«    Lond.,  Brit.  Mus.  Or.  81. 

ö*  1181,  21,2x15,9,  Perg,  376  Bl:  Ew.  Margoliouth  verglich  einige  Stellen, 
q.  Lond.,  Brit.  Mus.  Or.  2283. 
1295,  Papier:  Evv. 
Lond.,  Brit  Mus.  Or.  266S. 
1U*  1437,  Papier:  Ew. 
11#  Lond.,  Brit  Mus.  Or.  2678. 
11 :  1207,  Papier:  Ew. 
19    Lond.,  Brit  Mus.  Or.  2679. 
AÄ:  1281,  Papier:  Ew. 


Margoliouth  verglich  einige  Stellen. 


■I«    Lond.,  Brit  Mus.  Or.  2681. 
AD"  1486,  Papier:  Ew. 
*a    Oxford,  BodL  Arm.  d.  1. 

i4:  15.  Jhdt  60x46,  Papier,  277  Bl:  Ew.  Margoliouth  verglich  einige  Stellen. 
*m    Oxford,  Bodl.  Arm.  d.  3. 

10:  15.  Jhdt  23,4x16,2,  Papier,  292  Bl:  Ew.  Margoliouth  verglich  einige  Stellen. 
*n    Oxford,  Bodl.  Arm.  d.  5. 

L*:  12.  und  13.  Jhdt,  26\8xl8,7,  Bl.  1—256  Papier,  13.  Jhdt,  Bl.  257—325  Perg, 
12.  Jhdt:  Ew.   Margoliouth  verglich  einige  Stellen. 

Oxford,  BodL  Arm.  d.  6. 
141  1568,  26,2x18,8,  Papier,  367  Bl;  Bild:  Ew.   Margoliouth  verglich 
Stellen. 


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1.  Östliche.   (4.)  Armenische. 


571 


1ft    Gehörte  früher  dem  Herzog  von  Sussex  (wo  ist  Hie  heute?). 
'    1251,  13,7x8,7,  Perg,  311  Bl;  Kan-L,  Büd:  Ew.  Vgl  Thomas  Joseph 


Pettigrew,  Bibliotheca  Sussexiana.  A  descriptive  catalogue  .  .  .  ,  London  1827, 
8.  LXXVt 

Österreich. 

Wien,  kais.  Arm.  16. 

1V:  1613,  40,5x28,  Papier,  409  Bl,  2  Sp,  37  Z:  Lesebuch  (Erl?  oder  aus  A.  T. 
und  N.  T.  ?).  Vgl  JaoobuB  Dashian,  Orfo/op  Ar  armenischen  Handschriften  in 
der  k.  k.  Hofbibliothek  tu  Wien,  Wien  1891,  8.  [v]  a. 

10   .  [^ien<  kaia.  Arm.  22:  Bl.  1 — 170:  -Ew  aus  einer  Handschrift  der  Berliner 
königliohen  Bibliothek  durch  La  Croze  abgeschrieben.  Vgl  Dashian,  S.  [v]  a, 

and  Friedrich  Müller,  „Die  armenischen  Handschriften  der  kais.  Wiener  Hof- 
bibliothek« Deutsche  Vierteljahr sschrift  für  englisch- theolog  ürhe  Forschung,  VII, 
Gotha  1864,  S.  348.  349.] 
Dänemark. 

Kopenhagen,  kön.  Armen.  1. 
W:  12.  od.  13.  Jhdt  FoL  Papier,  161  Bl:  Paul  (He  Tim).  Zwei  altere  Blatter 
enthalten:  Ml  8,  6-26  und  10, 8-26. 

Frankreich. 

m  (  Paris,  Nat  Arm.  7. 

251 :  ?  Jhdt  (alt),  Fol,  Papier,  Unzialbchetbn:  Ew\  einiges  fehlt  bei  Mt  und  Jo. 
Aus  Konstantinopel.   Vgl  Catalogu*  codicum  msa  bibliothecae  regiae,  Paris  1739, 
Bd.  1,  8.  76b. 
99t  Paris,  Nat.  Arm.  8. 

Ä:  ?  Jhdt  (alt),  Fol,  Papier,  üniialbchstbn:  Mt  Mh  Lk;  es  fehlt  Mt  Kap.  1—5, 
Mk  16, 1—12  Lk  Kap.  22 — 24.  Aus  Konstantinopel. 
na.  PariB,  Nat.  Arm.  9. 

w'  11.  Jhdt,  Fol,  Perg;  Euth:  Ag  Rath  Paul  Apk  griech  armen.  S.  oben,  8.  285, 
Ag  301.  Hat  Nene«  eine  armenische  Übersetzung  beigefügt? 
q.    Paris,  Nat.  Arm.  10. 

15.  Jhdt,  Quart,  Papier:  Paul  Kath;  sie  enthalt  jene  unechten  Briefe  der 

und  des  Paulus. 
Paris,  Nat  Arm.  10  A. 

15.  Jhdt,  Oktav,  Perg;  Karp,  Kan-L,  BÜd:  Ew. 
Deutschland. 

9J>    Berlin,  kön.  MS.  or.  Peterm.  L  136  (Karamians  4),  BL  119-446. 
a0'  1661,  Quart,  Papier,  328  Bl:  Kath  Apk  Ag  En  PauL  Vgl  N.  Karamianz, 
Verxeichniss  der  armenischen  Handschriften  der  königlichen  Bibliothek  zu  Berlin 
(Bjmdschrißen-Verxeichniss,  Bd.  10),  Berlin  1888. 

 MS.  or.  Minut  287  (Karamianz  5),  BL  100— 264b. 

51  •  1358,  Quart,  Papier,  271  Bl,  2  Sp,  24  Z:  PauL 

 MS.  or.  Minut  291  (Karamianz  6). 

1450,  Quart,  Papier,  316  Bl;  Kan-L,  Abs,  Kan,  Harm  unten:  Ew.  Ehebr 
am  Ende  des  Johannes  beigefügt.  Zwei  ältere  Bruchstücke  enthalten,  das  eine 
etwas  aus  den  Brr,  das  andere  Lk  15,  3  ff. 

oq.  MS.  or.  Peterm.  I.  138  (Karamianz  7). 

15.  Jhdt,  Quart,  Perg,  258  Bl;  Karp,  Kan-L,  Abs,  Kan,  Harm  unten:  Ew. 

an.  MS.  or.  Minut  285  (Karamianz  8). 

1432,  Quart,  Papier,  246  Bl:  Ew.  Darin  4  Bl:  19.  Jhdt,  Perg:  Lk  16, 3-26. 

«I  MS.  or.  Minut.  268  (Karamiana  9). 

i:       J  --r,353Bl:£W.  Zwei  ältere  Blätter,  Perg,  bieten:  A 16, 16-22. 


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572 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


 MS.  or.  Quart  382  (Karamianz  10). 

kurz  nach  1506,  Quart,  Papier,  313B1;  Karp,  Kan-L,  Abs,  Ean,  Harm  unten:  Ew. 

«»  MS.  or.  Minut  261  (Karamianz  11). 

6m  16.  Jhdt  Quart,  Papier,  269  Bl;  Karp,  Kan-L,  Abe,  Kan,  Harm  unten:  Ew. 

m  MS.  or.  Minut.  279  (Karamianz  12). 

M:  16.  Jbdt,  Quart,  265  Bl;  Karp,  Kan-L,  Abs,  Kan:  Ew.  Vier  alte  Pergament- 
blatter darin  enthalten:  Lk  11,  42ff.;  12,  6flF. 

 MS.  or.  Minut  281  (Karamianz  13). 

16.  Jbdt,  Quart,  Papier,  229  Bl;  Abs,  Harm  unten:  Ew. 

 MS.  or.  Minut     288  (Karamianz  14):  1601:  Ew. 

 „     „  Peterm.  1. 149  (        „       15):  1623:  Ew  Apk. 

 „     „  Minut.     272  (        „       16):  1635:  Ew. 

 „    „      „        266  (       „       17):  1670:  Ew. 

274  (        „       18):  1678:  Ew. 
(        „       19):  1**4:  Ew. 


35 

36 
37 


»    »>  »> 


Quart     12  (       „       20):  18.  Jbdt:  Evr. 
337  (        „       21):  1707:  Ew. 


4© 
41 

42 
43 

Vgl  auch  die  Bruchstücke  aus  dem  Neuen  Testament  in  den  Handschriften, 
Karamianz  56.  75.  79.  87.  92.  93.  94  numerirt 

Leipzig,  Stadtbibl.  SL  fol.  10. 
44 :  ?  Jhdt  Fol,  Papier,  187  Bl:  Ew.  Geschrieben  durch  Gregorius  den  Presbyter. 

Leipzig,  Gregory. 

40 :  10.  Jhdt  (?),  42,3x30,1,  Perg,  28  Bl,  2  Sp,  21  Z,  Unzialbchstbn;  Abe,  Harm 
unten:  Mt  21, 21—25,  9;  27,  65—28, 13   Mk  1, 1—6, 14;  9, 14—10, 14. 
•  n    München,  kün.  Arm.  1. 

40 :  1278,  18x12,8,  Perg,  304  Bl,  2  Sp,  19  Z;  Karp,  Kan-L,  Kap-L,  Vorw  zu  Mt 
Lk  (ohne  Zweifel  Abs),  Harm  unten,  Bild:  Ew.  Johannes,  ein  Bißchof,  Bchrieb 
sie  1278  und  Arrakhel  Hnasandentz  malte  die  Bilder;  verkauft  1292;  im  Jahre 
1468  der  Kirche  des  heil.  Basilius  auf  der  Insel  Cypern  geschenkt  Vgl  J.  H.  Peter- 
mann, Verxeichniss  der  orientalischen  Handschriften  der  k.  Hof"  und  Staatsbiblio- 
thek in  München  (Cataioyus  etc.  Tomi  primi  pars  quaria)  München  1875,  S.  120. 
121,  und  Gregorius  Kalemkiar,  Catalog  der  armenischen  Handschriften  in  der 
L  Hof-  und  Staatsbibliothek  xu  München,  W»en  1892,  S.  Via. 
^     [München,  kön.  Arm.  5:  Bl.  9  a— 15  b. 

40  a:  1539,  133x9,9,  Papier,  7  Bl:  Lesestücke  aus  den  Ew.    Früher  Albert 


München,  kön.  Arm.  21. 
4* :  15.  Jhdt  22x15,  Papier,  560  Bl,  2  Sp,  20  Z:  Ew.  Vgl  Kalemkiar,  S,  VUI  ab- 


Widmanstadt's.] 
München 
15.  Jhdt 
Italien. 

Florenz,  Laur.  I.  2  (Biscioni  11). 
401  ?Jhdt,  Quart,  Papier,  279  Bl:  Ew  (Evl?).   Vgl  Antonio  Maria  Biscioni. 
Bibliothecae  Medieeo-Laurentianae  cataiogus.    Tomus  1:  Codices  orientales  com- 
plectens,  Florenz  1752,  S.  8  b. 
.„    Rom,  Vat  Armen.  1. 

4*:  1629,  Quart  Papier:  A.  T.  und  N.  T.   Vgl  Angelo  Mai,  Seriptorum 
nova  colleetio,  Bd.  5,  Rom  1831,  zweite  Reihe  von  Seiten,  S.  239. 
-~    Rom,  Vat  Armen.  10. 

W:  1301:  Ag  Kath.  Geschrieben  in  Perusia  durch  einen  gewissen  David. 
51:  Venedig,  San  Lazzaro:  1319:  A.  T.  und  N.  T. 

52:  Venedig,  San  Lazzaro:  1332:  A.  T.  und  N.  T. 


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1.  östliche.   (5  )  Georgische. 


573 


53:  Venedig,  San  Lazzaro:  1284:  N.  T. 

54—60:   Venedig,  San  Laszaro:  N.  T.  sieben  Exemplare. 

ß|a  Venedig,  San  Lazzaro  MS.  1144. 

°i:  902,  33,9x27,9,  Perg,  ünzbchstb,  2Sp  (24,1x8,9;  2  Sp  —  20,2),  14  Z;  Karp, 
Kan-L,  Abs,  Harm  unten:  Ew.   Ich  sah  sie  am  8.  März  1886. 
«9    Venedig,  San  Lazzaro  MS.  887. 

X>m,  :  1007,  Fol,  Perg,  2  8p:  Ew.   Ich  sah  sie  am  8.  März  1886 

*«    Venedig,  San  Lazzaro  (ohne  Nummer)  „Evangelia  magna". 

W:  12.(9.?)  Jhdt,  46,6x36,5,  Perg,  2  Sp  (30,5x103;  2Sp— 24,2),  11 Z;  Karp,  Kan-L, 

Harm  unten:  Ew.  Eine  sp  Hd  ersetzte  einige  Blatter.  Ich  sah  sie  am  8.  Marz  1886. 

^  Venedig,  San  Lazzaro:  1184:  Evv. 

Das  Kloster  San  Lazzaro  hat,  ausser  diesen  Handschriften,  etwa  vierund- 
sechzig  Handschriften  der  Evangelien,  Ober  die  wir  Genaues  erfahren  werden, 
sobnld  der  grosse  Wiener  Katalog,  oben,  S.  569,  fertig  ist. 

Russland. 

Karapet  ter  Mkrtzschian  war  so  freundlich  und  teilte  mir  einiges  aus  folgen- 
dem armenischen  Buche  mit:  Katalog  der  Handschriften,  die  in  der  Bibliothek  des 
heiligen  Thrones  in  der  Stadt  Etxschm  iadx  in  liegen,  auf  Befehl  des  katholischen 
Patriarchs  aller  Armenier  Matthaeus,  auf  Kosten  des  Lehrers  Hakob  Karinian, 
des  Eremiten  aus  der  Stadt  Erxeroum,  für  die  theologische  Schule  in  Etxschmiadxin, 
Tiflis  1863:  4B1,  230  S.  Quart.  Daniel  Wardapet  („Wardapet"  ist  ein  Mönch,  der 
„Doctor"  ist)  Shanazarian  schrieb  diesen  Katalog.  Karinian  ordnete  das  ganze  und 
besorgte  den  Druck. 

Die  Handschriften  147—178  enthalten  zweiunddreissig  Bibeln  (aus  welchen, 
wenn  ich  nicht  irre,  neun  wie  folgt  datirt  sind:  1151,  1253,  1290,  1292,  1295, 
1297,  1305,  1308,  1400). 

Die  Handschriften  179—221  bieten  Teile  der  Bibel;  179  ist  1271  geschrieben, 
183  im  Jahre  1203. 

Die  Handschriften  222—363  sind  hundertzweiundvierzig  (142)  Exemplare  der 
Vier  Evangelien.  Die  Handschrift  222  wurde  im  Jahre  989  geschrieben,  ist  aber 
in  einem  elfenbeinernen  Einband  aus  dem  dritten  oder  vierten  Jahrhundert. 
Handschrift  223  ist  1308  geschrieben,  229  im  Jahre  1035. 

Die  Handschriften  1068—1239  enthalten  Kommentare,  die  meisten  zu  Büchern 
des  Alten  Testaments,  einige  zu  Büchern  des  Neuen  Testaments. 

Archimandrit  Karapet  erklärt,  dass  die  Bibliothek  heute  durch  von  allen 
Seiten  hergesammelte  Bücher  viel  grosser  geworden  ist,  dass  man  sobald  wie 
möglich  einen  neuen  Katalog  in  Angriff  nehmen  werde,  dass  aber  das  Katalogi- 
siren  schwer  sei,  weil  viele  grosse  Sammelbande  vorhanden  seien,  *o  dass  zum 
Beispiel  die  Handschrift  918  hundertneunundsechzig  Nummern  aufweise,  die  Hand- 
schrift 920  vierhundertvierzehn  Nummern. 


(5.)  Georgische  Übersetzung. 

Wir  wissen  wenig  von  dieser  Übersetzung. 1  Christen  waren  in 
Iberien  schon  in  den  Jahren  320—330  vorhanden.    Sie  scheinen 

1  Siehe  oben,  S.  4  und  486.  Vergleiche  zu  dieser  Übersetzung  Johann  Gott- 
fried Eichhorn,  „Von  der  Georgischen  Bibelübersetzung",  Allgemeine  Bibliothek 
der  biblischen  Literatur,  Leipzig  1787,  Bd.  1,  S.  153-169;  Eichhorn  schöpfte  aus 
einer  römischen  Quelle. 


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574 


A.  Urkunden.  III.  Übersetzungen. 


aber  sich  mit  der  Bibel  in  anderen  Sprachen  begnügt  zn  haben, 
denn  man  sagt,  dass  die  Georgische  oder  Grusinische  oder  Iberische 
Übersetzung  erst  im  sechsten  Jahrhundert  angefertigt  wurde,  und 
zwar  aus  griechischen  Handschriften.  Andere  meinen,  dass  der  Text, 
der  im  Jahre  1743  in  Svenzga,  einem  Vorort  von  Moskau,  veröffent- 
licht wurde,  entweder  aus  dem  Armenischen  floss,  oder  später  aus 
dem  Armenischen  und  dem  Slavischen  interpolirt  wurde.  Zenker 
sagt,  dass  sie  aus  dem  Slavischen  herstammt 1  Unter  solchen  Um- 
ständen ist  die  Anfuhrung  der  Lesarten  dieser  Übersetzung  fast 
zwecklos;  wir  müssen  ganz  anders  über  Ursprung  und  Art  der  Über- 
setzung unterrichtet  sein,  ehe  wir  sie  kritisch  anwenden  können. 

Diese  Übersetzung  erschien  zuerst  im  Drucke  im  Jahre  1723  in 
Moskau.  Die  Ausgabe  von  1743  haben  wir  eben  erwähnt.  Eine 
Ausgabe  in  kirchlichen  Buchstaben  erschien  1816  in  Petersburg,  und 
mit  demselben  Text  aber  in  weltlichen  Buchstaben  im  Jahre  1818. 2 
Julius  Heinrich  Petermann3  gab  den  Philemonbrief,  aus  der  Ausgabe 
von  1816,  im  Jahre  1844  heraus. 

1  Zenker,  Bibliotheca  orientalü,  Leipzig  1861,  Bd.  2,  S.  171. 

2  Franz  Karl  Älter,  Über  georgxanüche  Literatur,  Wien  1798,  bietet  Les- 
arten aus  der  Ausgabe  von  1743.  S.  C.  Malan,  The  gospel  aecordituj  to  John  trans- 
lated  from  the  eleven  oldest  versions  except  the  Latin,  London  1862. 

8  Petermann,  Pauli  episttda  ad  Philemonem  speeiminis  loco  ad  fidem  versionum 
orienialium  veierum  una  cum  earwn  textu  originali  Oraeee  ediia,  Berlin  1844; 
Das  Buch  ist  Kupferstich. 


Georgische  Handschriften. 

Scholz  und  auch  Tischendorf  erzählen  (Scholz,  Biblisch-kritische  Reise, 
Leipzig  und  Sorau  1823,  S.  148. 149;  —  Tischendorf,  Reise  in  den  Orient,  Leipzig 
1846,  Bd.  2,  S.  69)  über  die  georgischen  Handschriften  im  Heiligenkreuzkloster 
bei  Jerusalem;  Scholz  spricht  von  vierhundert  Handschriften,  wovon  die  meisten 
biblische  Bücher  enthalten  sollen;  heute  notire  ich  unten  vierzehn,  die  ausdrück- 
lich den  biblischen  Text  bieten.  Malan  erwähnt  die  Handschriften  im  Kloster 
von  Etzschmiadzin  beim  Berge  Ararat. 

1 .  Rom,  Vat  Clem.  Assem.  1,  S.  587  a,  Nr.  2. 

1:  ?  Jhdt,  Quart,  Perg,  303  Bl:  Ew. 

„    Rom,  Vat.  Clem.  Assem.  1,  S.  587  a,  Nr.  3. 

4:  ?  Jhdt,  Quart,  Papier,  178  Bl:  Ew. 

«    Rom,  Vat.  Iber.  1. 

ö:  ?  Jhdt  (alt),  Quart,  Perg:  Ew;  vgl  Angelo  Mai,  Scriptorum  veierum  novo 
collectio,  Bd.  5,  Rom  1831,  zweite  Reihe  von  Seiten,  S.  242. 
.    Jerusalem,  Kreuzkloster,  georgisch  7. 

4:  11.— 12.  Jhdt,  26,2x21,8,  Perg,  282  Bl,  2  Sp,  Lit:  En.  Vgl  A.  A.  Tsaga- 
reli,  Svyedyeniya  o  pamyatnikakh  Orusinskoi  Pismennosti,  Vyp.  II,  Petersburg 
1889;  —  ich  benutze  nur  „Professor  Teagareli's  catalogue  of  the  Qeorgian  ma- 
nnscripts  in  the  monastery  of  the  Holy  Cross  at  Jerusalem.  Tranalated  from  the 


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1.  örtliche.  (6.)  Persische.  575 

RuBsian  by  Oliver  Wardrop",  Journal  of  biblical  titeraiure,  Bd.  12,  Teil  2,  Boston, 
Massachusetts,  1893,  S.  168-179. 
~    Jenas.  Kreuzkloster,  georg.  8. 

0:  13.— 14.  Jhdt,  24x20,6,  Perg,  246  Bl:  Ew.  Vgl  Tsagareli  (wie  Hs4),  8. 169. 
*    Jenu.  Kreuzkloster,  georg.  9. 

0:  12.-13.  Jhdt,  27,2x19,7,  199  Bl,  Perg:  Ew;  mat  An£   Geschrieben  durch 
Maiimu«  aas  Tao.   Vgl  Tsagareli  (wie  Hs  4),  8.  169. 
ma  JeruB.  Kreuzkloster,  georg.  10. 

':  12.— 14.  Jhdt,  26x19,7,  Perg,  212  Bl;  Lit:  Ew.  Vgl  Tsagareli  (wie  Hs4), 
8  170. 

q    JeruB.  KreazkloBter  11. 

ö:  12.-13.  Jhdt,  23,2X18,8,  Perg,  469  Bl,  2  8p,  Lit,  Bild:  Ew.    Vgl  Tsaga- 
reli, wie  Hs  7. 
_    Jerus.  Kreuzkloster  12. 

*:  11.  Jhdt,  17,5X13,1,  Perg(?),  142  BL  Abs,  Lit;  gr  Bebst  in  Farbe:  Ew;  nur 
noch  neun  Blatt  von  Mt,  daß  übrige  vollständig.   Vgl  Tsagareli,  wie  Hs  7. 
■1«    Jeros.  Kreuzkloster  13. 

1U:  14.— 16.  Jhdt,  klein  Quart,  Papier:  Ew.   Vgl  Tsagareli,  wie  Hs  7. 
U.  J«™  Kreuskloster  14. 

12.-13.Jhdt,  23,2x15,3,  Perg,  B42B\;  6yn:  Apg  Brr.  Vgl  Tsagareli,  wie  Hs  7. 
.f«    Jerus.  Kreuzkloster  15. 

1S:  11.  Jhdt,  25x20,6,  Perg,  244  Bl:  Apg  Brr.  Am  Ende  ein  Zusats  Aber  die 
Auffindung  der  Hs  im  13.  oder  im  16.  Jhdt  in  Jerusalem.  Vgl  Tsagareli,  wie  Ha  7. 
ja    Jerus.  Kreuzkloster  16. 

13 :  12.-13.  Jhdt,  37,2x28,4,  Perg,  56  BL  2  Sp:  ApL  Vgl  Tsagareli,  wie  Hs  7. 
jj    Jerus.  Kreuzkloster  17. 

14:  13.— 15.  Jhdt,  23,1x17,5,  Perg,  162  Bl:  Apg  Brr.  Vgl  Tsagareli,  wie  Hs  7. 
.»    Jerus.  Kreuzkloßter  18 

15:  14.-16.  Jhdt,  klein  Quart,  Papier:  Apg  Brr;  mut  Ende.  Vgl  Tsagareli, 
wie  Hb  7. 

■|*    Jerus.  Kreuzkloster  19. 

15.— 16.  Jhdt,  Quart,  Papier:  Apg  Brr.   Vgl  Tsagareli,  wie  Hs  7. 
^  _  <   Jeruß.  Kreuzkloster  20. 

*  1755,  klein  Quart,  Papier:  Apg  Brr.  Geschrieben  Juli  1755  in  Tiflis  durch 
den  Priester  Nicholas  Chachikashirli.   Vgl  Tsagareli,  wie  Hb  7. 


(6.)  Persische  Übersetzungen. 

Man  möchte  wirklich  meinen,  dass  die  Perser  eine  alte  Über- 
setzung der  Bibel  hätten  haben  müssen.  Sie  wurden  in  ganz  früher 
Zeit  mit  dem  Evangelium  vertraut,  und  man  sieht  gar  nicht  ein, 
warum  sie  Jahrhunderte  lang,  wie  erzählt  wird,  sich  mit  der  syri- 
schen Übersetzung  hätten  begnügen  sollen.  Vorderhand  aber  ist 
der  Gelehrte  nicht  da,  der  uns  die  alte  Übersetzung  nachweist,  und 
wir  erfahren  durch  Stephan  Evodius  Assemani1,  dass  es  zwei  oder 
drei  Übersetzungen  der  Evangelien  gibt,  die  sich  auf  das  ganze  Neue 

1  Assemani,  BibL  Med.  Law.  et  Pal.  codi.  mss.  orientt.  Florenz  1742,  8. 60.  61. 
Gregory,  Textkritik.  37 


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576 


Ä.  Urkunden.   ELI.  Übersetzungen. 


Testament  erstrecken  sollen.  Alle  drei  sind  jungen  Datums,  eine  durch 
einen  unbekannten  Verfasser  etwa  im  vierzehnten  Jahrhundert  aus 
dem  Griechischen  gemacht,  die  zweite  etwa  im  Jahre  1341  durch 
Simon,  den  Sohn  des  Joseph  Altabrizi  oder  Tauriner,  einen  persi- 
schen Christen,  aus  dem  Syrischen,  die  dritte  gar  etwa  im  Jahre 
1739  oder  Anfang  1740,  auf  Befehl  des  Schah  Nadir,  des  persischen 
Kaisers,  in  der  Stadt  Ispahan,  aus  dem  Lateinischen'. 

Abraham  Wheloc2  veröffentlichte  den  Anfang  jener  ersten  aus 
dem  Griechischen  im  vierzehnten  Jahrhundert,  wie  es  scheint,  ge- 
machten Übersetzung,  nämlich  das  Matthäusevangelium,  im  Jahre 
1652.  Wheloc  starb  über  der  weiteren  Arbeit  im  Jahre  1654  und 
Pierson  vollendete  das  Werk  im  Jahre  1657.  Für  die  Herstellung 
des  Textes  brauchten  Wheloc  und  Pierson  drei  Handschriften,  die 
aus  dem  Osten  nach  den  Universitäten  Oxford  und  Cambridge  ge- 
bracht worden  waren.  Eine  scheint,  nach  Scrivener,  in  Oxford  ge- 
wesen zu  sein,  Laud.  A.  96,  eine  andere  in  Cambridge,  Univ.  Gg.  V.  26, 
geschrieben  1607,  und  die  dritte  in  Oxford,  Pococke  128  (s.  unten, 
Hdschr.  3)3  im  Jahre  1341  geschrieben.  Diese  letzte  Handschrift 
bietet  die  Übersetzung  eines  syrischen  Textes.  Walton  benutzte 
diese  Handschrift  für  seine  Polyglotte  und  fügte  eine  von  Samuel 
Clark  gemachte  lateinische  Übersetzung  sowie  Anmerkungen  Thomas 
Grave's  hinzu.  Tischendorf  entnahm  die  von  ihm  angeführten  per- 
sischen Lesarten  dem  Buche  Christoph  August  Bode's4. 

1  Über  diese  dritte  Übersetzung  vergleiche  B.  Dorn,  Bulletin  de  la  classe 
historico-philologique  de  l'acadhnie  imp.  des  sciences  de  St.  Peiersbourg,  Bd.  5 
(1848),  Nr.  5.  6  (101. 102),  Sp.  65—82.  Dorn  scheint  Handschriften  aus  dem  asia- 
tischen Museum  der  Petersburger  Akademie  benutzt  zu  haben,  eine  387 — 392 
numerirt,  die  andere  392a.;  vgl  Caialogue  (wie  oben.  S.  542,  Hdschr.  35),  S.  243. 
Vgl  auch  Le  Long-Masch,  Biblioih.  saera,  Teü  2,  Bd.  1,  S.  164. 

2  Wheloc,  Quatuor  evangeliorum  . . .  vtrsio  Pertrica,  Syriacam  et  Arabicum 
suavissime  redolens,  ad  verba  et  mentem  Qraeci  textus  fideliier  et  venwte  con- 
einnata  eodd.  tribus  mss.  ex  Oriente  in  academias  utrasque  Anglorum  perlatis, 
operose  invicem  diligenterque  eollatis  per  A.  W.   London  1657. 

*  Catalogi  librorum  manuscriptorum  Angliae  et  Hibemiae  in  unum  collecti, 
Oxford  1697,  Bd.  1,  Teil  1,  S.  275,  Bodl.  XI,  5453.  Scrivener  sagt,  dass  eine  andere 
persische  Handschrift  früher  dem  Erzbischof  Bancroft  gehörte,  dann  in  Lambeth 
war,  und  schliesslich  nach  1646  in  Cambridge. 

4  Bode,  Evangelium  [Mt  Me  Le  loh]  ex  versione  Persici  interpreiis  in  bibliis 
polyglottis  Anglicis  editum  ex  Persieo  idiomate  in  Latinum  transtulü  simulque 
de  Persica  quatuor  evangeliorum  versione  generatim  praefatus  est  C.  A.  B.  Helm- 
stadt 1750  und  1751  in  vier  Teilen. 


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1.  Örtliche.   (6.)  Persische. 


577 


Persische  Handschriften. 

England. 

j  t  Cambridge,  Emanuel  College  MS.  64. 
*  Papier:  Ew.  Vgl  Oatalogi  hbrorum  mss  AngHae  et  Hibemiae,  Oxford  1697, 
Bd.  1,  Teil  1,  S.  90b. 
a.  Cambridge,  Univ.  Qg.  V.  26. 

1607:  Ew.   Siehe  oben,  S.  576. 
.    Oxford,  BodL  Poeoeke  241  (Ethe  1835). 

1341,  213x15,  Papier,  170  Bl:  Ew  aas  dem  Syrischen.  Es  ist  dieselbe 
Übersetzung  wie  bei  Walton  (s.  unten,  B.  I.  2.  (2.)),  der  mehrere  Angaben  über 
diese  Handschrift  macht,  Bd.  1,  „Prolegomena",  S.  102.  Vgl  (Eduard  Sachau  und ) 
Hermann  Ethe\  Catalogus  of  the  Persian . . .  MSS  in  the  Bodleian  library  {Cot. 
oodd.  mss  bibl.  Bodl.  pars  XUI),  Teil  1,  Oxford  1889. 
4    Oxford,  BodL  Orient  189  (Etae*  1836). 

*'  ?Jhdt(neu):  iß.  Dieselbe  Übersetzung  wie  in  Hdschr.  3  (Ethe  1835);  eine 
lateinische  Übersetzung  ist  beigefügt. 

.    Oxford,  BodL  Laad.  Or.  2  (Eth6  1837). 

?  Jhdt:  Ew;  dieselbe  Übersetzung  wie  die,  die  J.  Aumer  (s.  unten,  Hdschr.  17, 
München  41  d),  S.  133,  Nr.  340  bat  Ist  dies  vielleicht  die  frühere  Laud.  A.  96 
(a.  oben,  S.  576)? 

fi>  Oxford,  Bodl.  Orient  587  (Ethe  1838). 

b:  ?  Jhdt:  Ew.  Dieselbe  Übersetzung  wie  die  in  Hdschr.  5  (Ethe  1837). 
-    Oxford,  Bodl.  Hyde  12  (Ethe  1839). 

1722:  Ew.   Dieselbe  Übersetzung  wie  die  in  Hdschr.  0  (Ethe  1838). 
g.  Oxford,  Bodl.  Elliott  13  (Ethe  1839). 
'  ?  Jhdt  (neu) :  Ew.   Diese  Übersetzung  ist  verschieden  von  den  anderen,  die 
die  Bodleianischen  Handschriften  enthalten,  auch  von  der,  die  Henry  Martyn  1811. 
1812  machte,  die  man  in  den  Handschriften  Elliott  14  (Ethe  1833)  und  Ouseley 
Add.  66  (Ethe  1834)  findet. 

Österreich. 

n    Wien,  kais.  49. 

?Jhdt,  Quart,  Papier:  Psalmen  Ew.   Vgl  Nessel,  Catalogus  bibliothecae 


Wien  und  Nürnberg  1690,  Teil  VII,  8.151a. 
lft.  Wien,  kais.  Flügel.  1550,  BL  105-201. 
V*  ia  Jhdt(?),  Oktav:  Ew  aus  dem  Französischen  übersetzt  Vgl  Flügel,  Die 
arabischen,  persischen  und  türkischen  Handschriften  der  .  . .  HofbibHothek  xu  Wien, 
Wien,  Bd.  3  (1867),  S.  11.   Joseph  von  Hammer,  Codices  Arabicos  Persieos  Turei- 

cos  bibl  Vindobon.  recensuit  J.  de  H.  Wien  1820,  8.  60,  Nr.  546,  gab  das 

zweite  Kapitel  des  Matthäus  aus  dieser  Handschrift  heraus. 

Hollaad. 

11#  Leiden,  Univ.  MS.  675  Warn.  (Ooeje  2393). 

?  Jhdt:  Ew.   Vgl  M.  J.  de  Ooeje,  Catalogus  codicum  orientalium  biblio- 
thecae  academtcae  Lugduno-Batavae,  Bd.  5,  Leiden  1873,  S.  90. 
I«.  Leiden,  üniv.  MS.  701  Warn.  (Qoeje  2394). 

A2:  ?  Jhdt:  Ew;  nicht  dieselbe  Übersetzung  wie  die  in  Hdschr.  11  (675  Warn.). 
*m    Leiden,  Univ.  MS.  291  Warn.  (Goeje  2395). 

13 :  ?  Jhdt:  Ew;  dieselbe  Übersetzung  wie  die  in  Hdschr.  12  (701  Warn.). 

Frankreich. 
1 .    Paris,  Nat  Pers.  2. 

14:  ?  Jhdt  Pol,  Papier:  Ew.   Vgl  Cot.  Paris,  1739,  Bd.  1,  8.  269. 

37* 


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578 


A.  Urkunden.  III.  Übersetzungen. 


1  -  Paris,  Nat.  Pere.  3. 

lö:  13.  Jhdt,  Fol,  Papier:  Lk, 

lft  Paris,  Nat  Pere.  4. 

lb:  1663,  Oktav,  Papier:  Ew. 

Deutschland. 

17    München,  kön.  MS.  Orient.  41  d  (Aumer340). 

17 :  1804,  28x22,  Papier,  291  BL  11  Z:  Ew.  Der  Text  stimmt  nicht  mit  dem 
Texte  in  Walton's  Polyglotte.  Geschrieben  durch  Mirzä  'Abdallah  (für  einen 
Engländer  namens  West).  Gekauft  1838.  Vgl  Cot.  oodä.  mss  bibl.  reo.  Mona- 
coisis, Um.  1,  pars  3,  eodd.  Persicos  oomplectens  [auch  unter  dem  Titel:  Die 
persischen  Handschriften  . . .  besehrieben  von  Joseph  Aumer],  München  1866,  8. 133. 

Italien. 

Floren*,  Palat  Med.  17. 

16.  Jhdt:  Ew  mut;  „epitome  harmoniae  qnattaor  evangeliorum  ex  mente 
Eusebii  Pamphili"  (ist  das  nur  Kan-L?);  vier  Vorworte  cum  N.  T.  (wohl  zu  den 
vier  Ew)  und  ein  Kommentar  zum  Joh  von  dem  armenischen  Patriarch  Stepha- 
nua,  der  diese  Handschrift  schrieb;  über  Stephanus  und  die  persischen  Über- 
setzungen vgl  Aßsemani,  Bibl.  Med,  Laar,  et  Pal  eodd.  ms*,  orienti.  Florenz  1742, 

8.  60.  61.  Diese  Handschrift  bietet  eine  frühere  Übersetzung  aus  dem  Syrischen. 
10.  Florenz>  P*l*t.  Med.  19. 

neu:  Mi  persisch  aus  dem  Griechischen. 
Florenz,  Palat  Med.  23. 
neu:  Mt  persißch  aus  dem  Syrischen. 
91  m  Florenz,  Palat  Med.  33. 
*1:  ?  Jhdt:  Ew  pere. 

22:  [Rom,  Vat  Pere.  1:  Ew  aus  dem  Französischen  oder  Lateinischen.] 
9„    Rom,  Vat  Pen.  2. 

16.  Jhdt  Fol,  auf  Seide,  113  Bl:  Ew.  Geschrieben  in  der  Nähe  von  Golconda. 
Vgl  Angelo  Mai,  Seriptorum  veterum  nova  eoUectio,  Bd.  4,  Rom  1831,  S.  630. 

9.  Rom,  Vat  Pere.  3. 

**:  1592,  Quart,  Papier,  60  Bl:  Matt.   Geschrieben  in  Aleppo. 
9K    Rom,  Vat  Pere.  4,  früher  1,  früher  Lat  3774. 
*°:  1312,  Oktav,  Papier,  80  Bl:  Matt. 
9f>    Rom,  Vat  Pere.  56. 
40 :  15.  Jhdt,  Oktav,  Papier,  217  Bl: 


o-    Petersburg,  kais.  Orient.  248. 

Zi:  1318,  Oktav,  Papier  (?),  211  Bl:  Ew.  Der  Text  stimmt  nicht  mit  dem  Text 
in  der  Londoner  Polyglotte.  Früher  Eusebius  Renaudot'a,  dann  Dubrowsky^s. 
Vgl  Gataiogue  (wie  oben,  S.  542,  Hdschr.  35),  S.  241—243,  wo  einiges  aus  der 
Handschrift  geboten  wird.  Über  zwei  Handschriften  im  asiatischen  Museum  der 
Petersburger  Akademie  siehe  oben,  S.  576,  Anm.  1. 

Türkei. 

Konstantinopel,  äylov  tdtpov  Pap.-Ker.  231. 
M:  1789,  34x24,  Papier,  156  Bl:  Etl  Vgl  Pap.-Ker.  (wie  oben,  S.  253,  Ew  1311), 
Bd.  4,  S.  196. 


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I 


1.  östliche.  (7.)  Arabische.  579 

(7.)  Arabische  Übersetzungen1. 

Wir  wissen  durchaus  nicht,  wann  eine  arabische  Obersetzung 
zuerst  gemacht  wurde.  Wir  haben  keine  Spuren  von  arabischen 
Übersetzungen,  die  vor  der  Zeit  Muhammeds  augefertigt  wurden, 
und  Johannes  Gildemeister  leugnete2,  dass  die  Wüstenbewohner 
Übersetzungen  kannten.  Dagegen  gibt  er  zu,  dass  die  Araber  des 
Ghassanidenreicb.es  gelehrt  waren  und  einer  solchen  Arbeit  fähig. 
Jedenfalls  scheinen  die  Übersetzungen  nicht  lange  nach  Muhammed 
einzusetzen,  denn  wir  haben  Handschriften,  die  man  früher  als  das 
Jahr  850  datiren  möchte.  Paul  de  Lagarde,  ein  Mann,  der  sich  um 
die  orientalischen  Sprachen  sehr  verdient  gemacht  hat,  äussert  sich 
hierüber  folgendermassen»:  „arabicam  versionem  quae  in  orientis 
regionibus  facta  sit  (ni  fallor)  unam  tantum  habemus,  eam  vero  ad 
trium  nationum  usus  accommodatam14;  —  an  einer  anderen  Stelle 
sagt  er  von  den  arabischen  Übersetzungen:  „qnarum  ratio  eadem 
mihi  esse  videtur  quam  recensionum  latinarum  esse  NicoL  Wisema- 
nus  08tenditu.  Die  arabischen  Evangelien,  die  man  heute  in  den 
gedruckten  Ausgaben  findet,  bieten  in  der  Hauptsache  einen  und 
denselben  Text  und  zwar  einen  unmittelbar  aus  dem  griechischen 
Text  geschöpften4,  wenn  auch  an  einzelnen  Stellen  er  mit  dem  syri- 
schen oder  mit  dem  memphltischen  Texte  übereinstimmt*.  Es  gibt 
eine  andere  Übersetzung,  ebenfalls  aus  dem  Griechischen  geschöpft, 
in  der  vatikanischen  Handschrift  Arab.  13,  von  der  Scholz  schrieb; 

1  Über  die  arabischen  Übersetzungen  vergleiche  man  Hug,  Einleitung  u.  s.  w. 
4.  Ausg.  Stuttgart  nnd  Tübingen  1847,  Bd.  1,  S.  378—402;  —  und  Johannes  Gilde- 
meieter,  De  evangeliis  in  Arabicum  e  simplici  Syriaca  translatis,  Bonn  18C5;  anoh 
Gildemeiuter'B  Catalogus  manuscriptorum  Arabioorum  bibliothecae  Bonnensis,  Bonn 
1873,  Heft  4,  S.  64,  Anm.  *;  —  dazu  noch  die  Worte  Cornelias  V.  A.  Van  Dyck's, 
eines  Amerikaners,  die  Isaac  H.  Hall  veröffentlichte,  Journal  of  (he  American 
Oriental  society,  Bd.  11,  Nr.  2,  New  Häven  1885,  S.  276-286;  —  und  schliesslich 
Martin  Klamroth,  Der  Auszug  aus  den  Evangelien  bei  dem  arabischen  Historiker 
laeqübt.  Dissertatio  festalis  gymnasii  QuMmiani,  Hamborg  1885,  &  [117. 118] 
und  Ignatius  Guidi,  „Le  traduzioni  degli  Evangelii  in  arabo  e  in  etiopico",  Atti 
della  R.  aceademia  dei  Lincei  (s.  oben,  8.  533,  Anm.  1),  vierte  Reihe,  Bd.  4,  8.  6—37. 

a  Gildemeißter,  De  ew.  in  Ar.  e  simpl.  Syr.  transl.  8.  30.  31. 

8  Lagarde,  De  novo  testamento  ad  versionum  orientalium  fidem  ederuio,  Berlin 
1857,  S.  3;  diese  Abhandlung  erschien  wieder  in  dem  Buche,  Gesammelte  Abhand- 
lungen, Leipzig  1866,  wo  man  S.  90  mit  einer  neuen  Anmerkung  suchen  soll. 

*  Gildemeister  zerstörte  die  fabelhaften,  von  Juynboll  im  Jahre  1838  auf- 
genommenen, Erzählungen  über  arabische  Evangelien,  die  in  Spanien  aus  der 
lateinischen  Vulgata  übersetzt  gewesen  sein  sollten.  Er  zeigte,  De  ew.  u.  s.  w. 
(8.  42—48  und  8.  Ul),  dass  die  Franequer  Handschrift  aus  der  römischen  Ausgabe 
abgeschrieben  worden  ist,  und  dass  Johannes  von  8evüla  keine  Übersetzung  an- 
gefertigt habe. 

8  Vgl  Hug,  EmL  (s.  oben,  S.  479,  Anm.  1),  8.  379-393. 


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580 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


diese  Übersetzung  ist  nicht  sehr  genau;  vieles  wird  je  nachdem  aus- 
gelassen oder  hinzugefügt;  dem  Anscheine  nach  hat  Daniel  Philen- 
tolus  sie  angefangen  und  sein  Sohn  Gabriel  Philokalus  sie  vollendet 
in  der  Stadt  Emesa.  Eine  andere  Übersetzung,  wie  es  scheint 
beider  Testamente,  hat  Abulfarag  Abdalla  Ben  Altib  seinen  Kommen» 
taren  beigegeben,  eine  aus  dem  syrischen  Texte  gemachte1.  Unsere 
Kenntnis  einer  anderen  aus  dem  Syrischen  der  Pescbitta  fliessen- 
den Übersetzung  der  Evangelien  schulden  wir  einerseits  Tischendorf, 
der  die  betreffende  Handschrift  aus  dem  Osten  nach  Petersburg 
brachte,  und  andererseits  Gildemeister,  der  sie  in  dem  hier  so  häufig 
angeführten  Hefte  De  evangeUia  ausführlich  behandelte2.  Die  übrigen 
Bücher  des  Neuen  Testamentes  in  einer  arabischen  unmittelbar  aus 
dem  Griechischen  stammenden  Übersetzung  fand  man  in  einer  Hand- 
schrift, die  ein  Priester  Joseph  Carmelita  aus  Aleppo  hatte  kommen 
lassen.  Sie  wurde  zuerst  in  der  Pariser  Polyglotten-Bibel  und  dann 
in  der  Londoner  veröffentlicht  Nach  Hug  hat  ein  einziger  Über- 
setzer, ein  Afrikaner,  die  Apostelgeschichte,  die  paulinischen  Briefe 
und  die  katholischen  Briefe  übersetzt,  während  jemand  anders  die 
Apokalypse  besorgte.  Jene  oben  erwähnte  vatikanische  Handschrift 
enthält  auch  eine  aus  dem  Griechischen  hergeleitete  arabische  Über- 
setzung der  Apostelgeschichte,  der  katholischen  Briefe  und  der 
paulinischen  Briefe.  Die  gleich  nachher  zu  erwähnende  von  Erpenius 
besorgte  Ausgabe  des  arabischen  Neuen  Testaments  bietet  die  Apostel- 
geschichte, die  paulinischen  Briefe,  die  katholischen  Briefe  und  die 
Apokalypse  in  einer  aus  dem  Syrischen  genommenen  Übersetzung. 
Sie  ist  aus  einer  Leidener  Handschrift  abgedruckt,  hat  aber  in  Ag 
Paul  Kath  Lesarten,  die  aus  einer  Oxforder  Handschrift  herzu- 
stammen scheinen.  Es  ist  bei  dieser  Übersetzung  interessant  zu 
bemerken,  dass  Ag  Paul  Jak  1  Pe  1  Jo  aus  der  Pescbitta  geschöpft 
sind,  während  2  Pe  2. 3  Jo  Jud  Ak  aus  einer  anderen  syrischen  Über- 
setzung3 ihre  Abstammung  zu  leiten  scheinen,  vielleicht,  wie  Hug 
meint,  aus  einer  heute  durchaus  unbekannten.  —  Stephan  Evodius 
Assemani  meinte,  dass  es  nur  zwei  arabische  Übersetzungen  des 
Neuen  Testamentes  gäbe,  nämlich,  o.  die  Alexandrinische,  aus  dem 
Griechischen  gemacht,  von  den  Melchiten  und  Koptiten  gebraucht, 
und  in  den  Pariser  und  Londoner  Polyglotten  abgedruckt,  und  b.  die 
Antiochenische,  aus  dem  Syrischen  gemacht,  von  den  syrischen  Nesto- 
rianern,  den  Chaldäern,  den  Jakobiten  und  den  Maroniten  gebraucht, 

1  Vgl  Hug,  Eini.  S.  385,  und  Gildemeister,  De  ew.  S.  36. 

J  Vgl  Hug,  EinL  S.  381—385,  und  siehe  auch  die  Handschrift  London,  Brit. 
Mus.  Harl.  5474,  im  Jahre  1288  geschrieben,  wozu  [Cureton]  Catcdogus  eodd.  ms*, 
orientt.  u.  s.  w.  Teil  2,  London  1846,  S.  16  b,  zu  vergleichen  ist. 

•  Dies  ist  mit  den  neueren  Arbeiten  Hall's  undGwynn'sXs.  oben,  8.486,  Anm.  3) 
zu  vergleichen. 


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1.  östliche.  (7.)  Arabische. 


581 


und  in  Rom  im  Jahre  1703  aus  der  Handschrift,  Florenz  Palat 
Med.  2  abgedruckt 

Die  erste  Ausgabe 1  der  arabischen  Evangelien  erschien  in  Rom 
im  Jahre  1590,  mit  dem  Jahre  1591  am  Ende  beigefügt,  und  die 
zweite  erfolgte  in  demselben  Jahre  mit  einer  zwischenzeiligen  latei- 
nischen Übersetzung,  die  Antonius  Sinaita  machte.  Der  Herausgeber 
war  Giov.  Bapt  Raymundi.  Das  Buch  wurde  wieder  mit  frischen 
Titelblättern  in  den  Jahren  1619  und  1774  zum  Verkaufe  angeboten. 
Am  Anfange  des  siebzehnten  Jahrhunderts  fing  Leiden  an.  Zuerst 
erschienen  dort  einzelne  Briefe,  wie  zum  Beispiel  der  Brief  an  Titus 
im  Jahre  1612  mit  einer  zwischenzeiligen  lateinischen  Übersetzung 
von  der  Hand  des  Johannes  Antonida  Alemarian,  und  in  demselben 
Jahre  die  drei  Johaonesbriefe  mit  einer  lateinischen  Übersetzung 
von  William  BedwelL  Im  Jahre  1615  kamen  der  Brief  an  die  Römer 
und  der  Brief  an  die  Galater,  und  im  Jahre  1616  das  ganze  Neue 
Testament  von  Erpe  besorgt  Erpe  benutzte  eine  Handschrift 
(s.  unten,  Hdschr.  43)  vom  Jahre  1342  (1343),  die  anscheinend  aus 
der  Florentiner  Handschrift  101  (s.  unten,  Hdschr.  90)  abgeschrieben 
wurde.  Auf  Wunsch  Erpe's  verglich  Franz  Rapheleng  diese  Hand- 
schrift Scaligers  mit  einer  anderen  Handschrift  der  Apostelgeschichte 
und  der  Briefe,  während  Erpe  selbst  sie  mit  seinen  eigenen2  Hand- 
schriften verglichen  zu  haben  scheint  Man  findet  Erpe's  arabischen 
Text  wieder  in  den  boheirisch-arabischen  Evangelien,  die  die  Bibel- 
gesellschaft in  London  im  Jahre  1829  herausgab. 

Die  grosse  Pariser  Polyglotte  erschien  im  Jahre  1645  mit  dem 
arabischen  Texte  der  Evangelien  aus  der  römischen  Ausgabe  oder 
auch  aus  den  Pariser  Handschriften  Regius  (Nat)  27  und  Coislin  239 
(s.  unten,  Hdschr.  62  und  65),  —  und  der  anderen  Bücher  des  Neuen 
Testaments  aus  der  oben  (8.  5S0)  erwähnten  Handschrift,  die  Joseph 
Carmelita  aus  Aleppo  hatte  kommen  lassen.  Die  englische,  Lon- 
doner, Polyglotte  von  Walton  im  Jahre  1657  übernahm  diesen  Pariser 
Text,  und  der  Text  der  Newcastle-upon-Tyne- Ausgaben  von  1811 
und  1816  wurde  Walton  entnommen,  abgesehen  von  dem,  was  nach 
den  Regeln  der  Bibelgesellschaft  geändert  werden  musste.  Eine 
Oktavausgabe  veröffentlichte  die  Bibelgesellschaft  in  London  1813, 

1  Über  diese  Ausgabe  vergleiche  man  Johannes  Gildemeister,  De  evv.  S.  III. 
42.43  Anm.  und  Catal.  S.  64  Anm.;  —  auch  Lagarde  (wie  unten,  Hdschr.  36), 
S.  IX— XI;  —  und  Zenker,  Bibliotkeca  Orientalin,  Leipzig  1846,  S.  184—190. 

»  Lagarde  (wie  unten,  S.  585,  Hdschr.  36),  S.  XX,  Anm.*  behauptet,  dass 
Erpe's  Handsohriften  verkauft  und  nach  Cambridge  geschickt  wurden.  Und  er 
hat  Recht.  Vgl  Cataiogi  librorum  rrus.  Angliae  et  Hibeniiae,  Oxford  1697,  Bd.  2, 
S.  173.  Da  steht:  „Auctuarium  e  bibliotheca  v.  cl.  Thomae  Erpenü",  und  anter 
den  dort  angegebenen  arabischen  Handschriften  findet  man:  2448.9:  Evv  „charactere 
Syro".   2469.30:  Ew.   2470.31:  Evv. 


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582  A.  Urkunden.  HI.  Übersetzungen. 

die  wiederholt  von  neuem  gedruckt  worden  ist.  Eine  arabische 
Bibel  wurde  in  Rom  im  Jahre  1650  (man  vergleiche  Zenker  I,  S.  184) 
gedruckt,  erschien  aber  erst  1671  mit  zahlreichen  Korrekturen,  und 
daraus  entnahm  man  die  vom  Verleger  Richard  Watts  besorgte  Lon- 
doner Ausgabe  des  Neuen  Testaments  vom  Jahre  1820  und,  nach 
Lagarde,  die  Londoner  Bibel  vom  Jahre  1860'.  Im  Jahre  1703  ver- 
öffentlichte Faustus  Nairon  in  Rom  das  Neue  Testament  karschunisch 
und  syrisch,  aus  einer  kyprischen,  nicht  aus  einer  medicaeischen 
Handschrift;  diese  Ausgabe  wiederholte  de  Sacy  in  Paris  im  Jahre 
1823  (auch  das  Karschunische  einzeln)  auf  Wunsch  der  Bibelgesell- 
schaft —  Die  Ausgabe  der  Evangelien  in  Aleppo  (?)  im  Jahre  1706 
(auch  eines  evangelischen  Lesebuches  im  Jahre  1706),  die  Ausgabe 
Negri's  für  die  „Society  for  promoting  Christian  knowledge"  London 
1727  (nicht  durch  Negri  verdorben),  und  das  evangelische  Lesebuch 
von  Mar  Hanna  vom  Jahre  1770  (im  Kloster  des  heil.  Johannes  am 
Berge  Kesrowan)  bieten  alle  ungefähr  denselben  Text  und  zwar  aus 
einer  Handschrift  oder  aus  mehreren  Handschriften,  die  sonst  nicht 
verwendet  worden  sind.  Stephan  Evodius  Assemani2  versichert, 
dass  viele  Stellen  verfälscht  sind  in  der  arabischen  Ausgabe  des 
Neuen  Testaments  von  London  1725,  die  ein  englischer  Kaufmann 
Channel  besorgte.  Das  Neue  Testament  erschien  in  Calcutta  im  Jahre 
1816;  das  Leipziger  Exemplar  trägt  vorn  die  Bemerkung  „cnra  N. 
Sabat".  Tattam  und  Cureton's  boheirisch-arabische  Ausgabe  in  Lon- 
don 1847—1852  schöpfte  aus  der  Schuairischen  Ausgabe  von  1776, 
nur  dass  gelegentlich  Wörter,  die  den  koptischen  Wörtern  ähnlich 
sind,  aus  einer  bei  dem  koptischen  Patriarchen  aufbewahrten  Hand- 
schrift, eingefügt  wurden.  Im  Jahre  1864  gab  Paul  de  Lagarde  die 
arabischen  Evangelien  aus  einer  Wiener  Handschrift  heraus  (s.  unten, 
Hdschr.  36).  Tischendorf  benutzte  für  die  arabischen  Lesarten  ein 
Exemplar  des  Mill-Kttster  „N.  T.  Gr.",  aus  der  Bibliothek  des  Halle- 
schen Waisenhaus,  mit  Randbemerkungen  des  Christian  Benedict 
Michaelis,  die  häufig  die  Erpenischen  Lesarten  wiedergaben. 

1  Ich  habe  irgendwo  die  Bemerkung  gefunden,  dasB  Christian  Friedrich 
Schnorrer  eine  arabische  Auegabe  der  Bibel  in  Bukarest  im  Jahre  1700  erwähnt. 
Er  erwähnt  freilich,  in  seiner  Bibliotheca  orabica,  Halle  1811,  S.  368.369,  dass 
im  Jahre  1714  ein  Grieche  Alexander  Helladias,  dem  Lelong,  Masch,  J.  D.  Michaelis, 
und  Assemani  folgen,  Ton  einer  Aasgabe  der  arabischen  Bibel,  Bukarest  1700, 
redet,  aber  er  behauptet,  dass  keine  solche  Ausgabe  erschienen  ist,  und  dass,  ent- 
schuldbar wie  der  Grieche  war,  Assemani  durchaus  nicht  su  entschuldigen  war: 
„at  non  excusari  potest  in  Asßemanio  temeritas,  qua  videri  voluit  librum  se  ita 
cognitum  habere,  ut  de  versionis  etaam  indole  posset  pronuntiare". 

J  Assemani,  BibL  Med.  Laut,  et  Pal.  codd.  mes.  ortentt.  Floren«  1742,  S.  65. 


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1.  Ostliche.   (7.)  Arabische. 


583 


Arabische  Handschriften. 

England. 

j    Cambridge,  Univ.  6.  5.  27. 
1:  1285:  Ew.1? 

2:  Cambridge,  Univ.  G.  5.  33:  Ew. 

«    London,  Gresham  College,  MS.  Norfolk  494. 

Em  arab.  Vgl  Catalogus  liororum  tnss  Angliae  et  Hiberniae,  Oxford  1697, 
S.  83b. 

*    London,  Gresham  College,  MS.  Norfolk  516. 
*  Kuik  arab  in  syrischen  Bachstaben. 

m    London,  Brit  Mos.  Arundel.  Orient.  7  (Forshall.  Carshnn.  2). 

Ö:  1609. 1610:  Paul  (Phm  He)  Ag  Jak  1  Pe  1  Jo.  Geschrieben  durch  Kyriakns, 
einen  Mönch  und  Presbyter,  Sohn  des  Mönchs  Abdalcarim  aas  dem  Lager  Man- 
suri  bei  Mardam.  Die  Aufschrift  des  Jacobus  fängt  an :  „der  erste  Brief  aas  den 
sieben  katholischen  Briefen". 

«    London,  Brit  Mus.  Arnndel.  Orient.  20  (Careton  11). 

1280,  Quart,  Papier,  154  Bl;  allgemeines  Vorwort  «n  den  Evangelien,  Kan-L, 
Vorw,  Kap-L  (Mt93  Mk  54  Lk86  Joh46),  Unters,  8yn:  Ew.  Geschrieben  in 
Damaskus  im  Hause  einer  koptisch- ägyptischen  Frau,  aus  einer  arabischen  Hand- 
schrift durch  den  Abt  Akhristatulus  (Christodnlus),  den  Metropoliten  der  Stadt 
Dimyat  (Damietta),  genannt  Ibn  Aldahiri.  Das  Synaxarium  folgt  der  Reihen- 
folge des  koptischen  Jahres,  fangt  vom  Monat  Thoout  an,  und  bietet  die  Lese- 
stücke für  die  Festtage,  für  das  heilige  Fasten,  und  für  die  Sonnabende,  Sonntage, 
Mittwochs,  und  Freitage.  Vgl  (Cureton)  Catalogus  codd.  ms*  orientt.  qui  in  Museo 
Britannico  cuiervantur,  pars  2,  codd.  Arr  amplectens,  London  1846. 
London,  Brit.  Mos.  Add.  11858  (Cnreton  12). 
'  1337,  Quart,  Papier,  205  Bl;  Arg  zu  Mt,  Kap-L,  Unters,  Bild:  Ew.  Ge- 
schrieben durch  den  Diakonus  Yasuf,  den  Sohn  des  Waliy-'uldaulah  Mikhäil,  den 
Sohn  des  Doktors  Fajl-'ullah,  bekannt  unter  dem  Namen:  „Schreiber  des  Schatzes". 
Gehörte  früher  dem  „Collegium  de  Propaganda  tide"  als  Geschenk  des  Ersbischofa 
von  Uskub  Peter  Boydam. 

g.  London,  Brit  Mas.  Add.  9061  (Cureton  13). 

15.  Jhdt  Quart,  Papier,  154  Bl,  geschrieben  in  westlicher  Schrift;  Vorw  aus 
Hieronymus,  Kap  (Mt  28  aber,  wie  es  scheint,  nicht  die  heutigen,  Mk  13,  Lk  21, 
Jol4):  Ew;  mut  Am  Ende  ist  eine  Synopse  der  Bücher  des  Aristoteles  „de 
physica  auscultatione". 

q,  London,, Brit  Mus.  Arundel.  Orient.  19  (Cureton  14). 

1616,  Oktav,  Papier,  419  Bl;  Kap  (Mt  101  Mk  54  Lk86  Jo  46  Ag48  eto), 
Unters:  Ew  Ag  Paul  (Phm  He)  Kath  (sieben  in  gewöhnlicher  Reihenfolge)  Psal- 
men und  Hymnen.  Geschrieben  durch  Taljah  den  Sohn  des  Parochen  Hüran 
Alhamawi  Am  Ende  von  Ag  steht  eine  Anmerkung  über  Paulus  alB  sum  zweiten 
Mal  auf  Geheiss  Neros  nach  Rom  geführt. 

London,  Brit  Mus.  HarL  5474  (Cureton  15). 
A     1288,  Quart,  Papier,  210  Bl;  Vorw  eu  Paul  oder  Leben  des  Paulus,  pagr  (?), 
Unters:  Paul  (Phm  He)  Kath  (die  rieben  in  gewohnter  Reihenfolge)  Ag.  Am 
Ende  Ag  Anm.  wie  Hdschr.  9. 
U,  London,  Brit.  Mus.  Sloan  1796  (Cureton  16). 

11 :  17.  Jhdt  Duodez,  Papier,  65  Bl:  TU  Phm  mit  einer  lateinischen  Obersetzung. 
Ig.  London,  Brit  Mus.  Add.  7086  (Cureton  17). 

1398,  Quart,  Papier,  56  Bl:  Apok.  Geschrieben  in  Alexandria  aus  einer  Hand- 
schrift der  PatriarchaKKircbe  mit  Namen  AI  Mu'allakah.  Ein  Bischof  von  Orense  (?) 


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584 


A.  Urkunden.   1IL  Übersetzungen. 


Ambrosius  von  Melita  schickte  diese  Handschrift  „ex  ci  vi  täte  Cayri  ad  dominos 
reverendise.  Cnriales  sanctae  Inquisitionis". 
1«    Früher  Marsden's. 

191  ?Jhdt,  Quart,  Papier?:  Ew.  Vgl  William  Marsden,  BMiotheca  Marsdemana 
phüolotfiea  et  Orientalin.  A  eatalogue  ete,  London  1827,  S.  301b. 
-  *    Oxford,  BodL  Hunt.  615. 

?  Jhdt  Oktav,  Papier,  275  Bl:  Ew  arabisch  aus  dem  Griechischen  übersetzt 
aber  in  rabbinischen  Buchstaben.  Vgl  John  üri,  Bibliothecae  Bodleianae  codicum 
mas  orientalium . . .  eatalogue,  Teil  1,  Oxford  1787,  Hebräische  Hdschr.  8. 15,  Nr.  79. 

1_>  Oxford,  Bodl.  Maresc.  138. 

ld:  1579,  Oktav,  Papier,  166  Bl:  Ew  arabisch  (?)  geschrieben  in  Jerusalem.  Vgl 
Uri,  syr.  Hdschrr.  S.  5,  Nr.  22. 

«    Oxford,  Bodl.  Maresc  426. 
lt>:  1544,  Fol,  Papier,  204  Bl,  2Sp:  Ew  Ag  Kath  sieben  Paul  (PhmHe)  arabisch 
aus  dem  Syrischen.   Geschrieben  in  der  Stadt  Hardin.   Vgl  Uri,  syr.  Hdschrr. 
S.  4,  Nr.  15. 

17<  Oxford,  Bodl.  Marsh.  167  (üri  Arab.  22). 

14 '  ?  Jhdt,  Fol,  Papier,  288  Bl;  kopt  Kap:  Ew  „e  Graecis,  vel  potius  Copticis, 
oodioibus  expressa".  Vgl  Uri  (wie  Hdschr.  14),  »weite  Reihe  von  Seiten,  S.  32a. 
I «    Oxford,  Bodl.  Seid.  3202.  A.  69  (Uri  Arab.  23). 

10 ;  1326,  Fol,  Papier,  230  Bl;  griech  Kap:  Ew  aus  dem  Koptisohen.  Geschrieben 
in  Ägypten,  im  Kloster  Schahrar.. 

Oxford,  Bodl.  Aroh.  Seid.  A.  68  (Uri  Arab.  24). 
L9:  1285,  Fol,  Papier,  238  Bl;  Syn;  Ew  aus  dem  Koptischen  mit  koptischen  An- 
merkungen. 

,i(v    Oxford,  Bodl.  Hunt.  118  (Uri  Arab.  25). 

1259,  Fol,  Papier,  330  Bl;  Kan-L  am  Ende,  koptVorw:  Ew  mit  koptischen 


,  Oxford,  Bodl.  Hunt.  262  (üri  Arab.  26). 
alt,  Fol,  Papier,  262  Bl:  Ew  mit  Kette.  Im  Jahre  1575  war  rie  in  der 
Bibliothek  des  Mönchs  Abu  Musa. 

Oxford,  BodL  Laud.  A.  132  (Uri  Arab.  27). 
?  Jhdt,  Fol  Papier:  Paul  (Phm  He)  1.  2.  3  Jo  1.2  Pe  Jud  Jak. 
M.  Oxford,  Bodl.  Seid.  3203  (üri  Arab.  28\ 

ai  ?  Jhdt,  Quart,  Papier,  288  Bl:  Paul  (Phm  He)  Kath  (in  gew  Reihenfolge)  Ag 
aus  dem  Koptischen.   Geschrieben  im  Kloster  des  heil.  Antonius. 
9.    Oxford,  Bodl.  Marsh.  575  (Uri  Arab.  29). 

1256,  Quart,  Papier,  215  Bl:  Ew. 
91  .  Oxford,  Bodl.  Laud.  A.  70  (üri  Arab.  30). 

**a:  17.(?)  Jhdt,  Quart,  Papier,  70  Bl:  1.2.3Jo  mit  Vorwort  und  Überseteung 
Bedwell's  (s.  oben,  S.  581). 

9- ,  Oxford,  BodL  Laud.  A.  61  (üri  Arab.  31). 
Ä>*  ?  Jhdt,  Quart,  Papier,  160  Bl:  Ew. 

Oxford,  Bodl.  Hunt  366  (üri  Arab.  32). 

1478,  Oktav,  Papier,  180  Bl;  Kan-L,  Vorw:  Ew. 
9-    Oxford,  BodL  Hunt.  571  (üri  Arab.  33). 
Zi'  ?  Jhdt,  Oktav,  Papier,  60  Bl:  Apok  mit  Paraphrase. 
9ft    Oxford,  Bodl.  Laud.  A.  2  (üri  Arab.  34). 

?  Jhdt,  Oktav,  Papier,  12  Bl:  1  These. 
^    Oxford,  Bodl.  Orient  265  (Nicoll  14). 

^:  1348,  Fol,  Papier,  174  Bl;  Vorw:  Ew.   Die  Erpenische  Cberseteung.  Vgl 


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1.  östliche.   (7.)  Arabische. 


585 


Alexander  Nicoll,  Bibl.  Bodkianae  eodd.  mss  orientalium  catalogus,  Teil  2,  Bd.  1, 

Oxford  1821,  S.  16b— 19a,  Nr.  14. 

^    Oxford,  Rod!  Orient.  299  (Nicoll  15). 

W:  1564.  Fol,  Papier,  175  Bl;  Vorw,  Kap-L:  Ew.  NicoU  gibt  das  Gebet  des 
Herrn  und  den  Anfang  von  Lukas. 

«t  #  Oxford,  Bodl.  Orient.  301  (Nicoll  16). 

31 :  1705,  Fol,  Papier,  118  Bl:  Ew.  Verschieden  von  den  gedruckten  Über- 
setzungen. 

„9    Oxford,  Bodl.  Canonic.  Orient.  129  (Nicoll  17). 

1284,  Fol,  Papier,  210  Bl;  Euth,  8yn:  Paul  (Phm  He)  Kath  Ag.  Stimmt 
ungefähr  mit  dem  Text  Erpen's. 

Oxford,  Bodl.  Orient  333  (NicoU  18). 
33 :  18.Jhdt,  Fol,  Papier,  100  Bl:  Paul  (Phm  He)  Kath  ^1,1—14,26.  Von 
derselben  Hand  -wie  Hdschr.  31  (Orient  301).   Obersetzt  aus  dem  Syrischen. 

Oxford,  Bodl.  Orient  549  (NicoU  19). 
■   :  1492,  Quart,  Papier,  266  Bl:  Evl.   Der  Text  stimmt  nicht  mit  den  Ausgaben 


Uberein. 

Oxford,  Queen's  College  MS.  351. 
30:  16.  Jhdt  Quart  Papier,  408  Bl:  N.  T. 


36 


Wien,  kais.  Lambec  Or.  43  (NeBeel  44,  A.  F.  97,  Hammer  545,  Flügel  1544). 
Lagarde  14.  Jhdt,  Flügel  8.  oder  9.  Jhdt,  Oktav,  Papier,  217  Bl,  16  Z;  Kan-L, 
Vorw,  Leben  der  EvangeUsten,  Eap-L,  Kap  (Mt  101,  Mk54,  LkS6,  Jo46),  0x1%'. 
Ew.  Lesarten  aue  dem  ägyptischen,  syrischen,  griechischen  (?  siehe  Lagarde 
S.  XI)  Text  sind  an  den  Rand  geschrieben.  Früher  Seb.  Tengnagel's,  der  sie  1605 
der  Bibliothek  vermachte.  Vgl  Peter  Kirsten,  Vitae  ev'tarum  . . .  Breslau  1608, 
und  Notae  in  evang.  s.  Matt . . .  Breslau  1611 ;  Peter  Lambec,  Commentarii  dt.. . 
bibliotheca  caesarea  Vindobonensi,  Wien  1665,  Buch  1,  S.  171—173;  Daniel  von 
Nessel,  Oatalogus  bibliothecae  caesarea»  manuseriptorum,  Wien  und  Nürnberg  1690, 
Teil  VII  [orientt],  S.  150b.  151a;  Joseph  von  Hammer,  Codices  Arabiens  Fersieos 
Turcicos  bibl.  caes.-reg.  Palat.  Vindobon.  recensuü  L  de  H.  Wien  1820,  S.  60.  61 
(warum  Hammer  Über  Ag  und  2  Ko  redet,  weiss  ich  nicht);  Gustav  Flügel,  Die 
arabischen,  persischen  and  türkischen  Sandschriften  der  . . .  Hofbibliothek  zu 
Wien,  Wien,  Bd.  3  (1867),  S.  6.  Paul  de  Lagarde  gab  die  ganze  Handschrift 
heraus:  Die  vier  Evangelien,  arabisch  aus  der  Wiener  Handschrift  herausgegeben, 
Leipzig  1864,  mit  sehr  reichlichen  Prolegomena. 

37:  Wien,  kais.  Flügel  1545:  13.  od.  14.  Jhdt,  47  Bl:  Bruchstücke  aus  Mt  Mk. 
38:  Wien,  kais.  Flügel  1546  und  1547:  ?Jhdt,  18  Bl:  Bruchstücke  aus  Mk  Lk. 
Holland. 

qQ  Amsterdam,  Gesellschaft  der  Remonetranten  MSS.  190  und  189  (Goeje  2793 
W:  und  2794). 

Der  erste  Band  enthält:  Ew  (Erpe's  Text),  der  andere:  Apok  arabisch  in 
einer  europäischen  Schreibweise.  Vgl  M.  J.  de  Goeje,  Oatalogus  eodieum  orienta- 
lium bibliothecae  academicae  Lugd.-Bat.  Bd.  5,  Leiden  1873,  S.  310. 

„\ .  Leuwarden  MS.  Arab.  5  (Goeje  2785). 

W 1  1610:  Ew  Erpe's  Text  Vielleicht  wurde  diese  Handschrift  aus  einer  ge- 
druckten Ausgabe  abgeschrieben;  jedenfalls  entstand  sie  in  Amsterdam,  durch  die 
Hand  des  Abdo-1-Aziz  ihn  Mohammed  für  Johannes  Paget;  sie  gehörte  Jacobus 
Rhenferd  (f  1712),  und  dann  der  Akademie  in  Franequer.  Vgl  Lagarde  (wie 
Hdschr.  43),  S.  IX.  X  Anm.,  und  Goeje  (wie  Hdschr.  39). 


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586 


A.  Urkunden.  III.  Übersetzungen. 


Leiden,  Akademie  der  Wissenschaften  (Jong  142). 
41 :  ?  Jhdt,  Quart,  Papier,  360  Bl;  Euth:  Paul  (Tit  [Phm?]  He)  Kath  Ag.  Der 
Text  stimmt  mit  dem  Erpe's  überein.  Im  Jahre  1597  gehörte  sie  Johannes 
Boreel  aus  Middelburg,  nachher  Walraven,  und  schliesslich  Willmet  Sie  scheint 
schon  1654  in  der  Bibliothek  der  Universität  von  Leiden  gewesen  zu  sein.  Es 
war  dies  die  Handschrift,  woraus  Nissel  und  Petraeus  1.  2.  3  Jo  Jud  emendirten, 
für  ihre  Ausgabe  dieser  Briefe  im  Jahre  1654.  Vgl  P.  de  Jong,  Catalogus  codd. 
orient.  bibl.  acad.  regiae  scientiarum  . . .  Leiden  1862,  S.  180-183. 
.9>  Leiden,  Univ.  MS.  243  Scaliger  (Goeje  2368). 

s.  oben,  S.  387,  Evl  6.   Die  Ubersetzung  der  Evangelien  ist  dieselbe  wie  die 
Erpe's.   Vgl  Goeje  (wie  Hdscbr.  39). 
*a    Leiden,  Univ.  MS.  217  Scaliger  (Goeje  2369). 

43:  15.  Jhdt  (1342?):  N.  T.  Die  Reihenfolge  ist  Evv  Paul  Kath  Ag  Apok.  Erpe 
schöpfte  sein  Neues  Testament  hieraus  (vgl  oben,  S.  581).  Lagarde  verglich  sie 
mit  einer  Wiener  Handschrift.  Die  vier  Evangelien  arabisch,  Leipzig  1864,  S.  XX 
— XXXI;  er  sagt  nichts  über  jenes  Jahr,  aber  er  glaubt  kaum,  dass  die  Hand- 
schrift vor  1400  geschrieben  ist 
Mst  Leiden,  Univ.  MS.  619  Warn.  (Goeje  2370). 

?  Jhdt:  Ew.   Lagarde  hat  diese  „alte"  Handschrift  nicht  gebraucht 
«    Leiden,  Univ.  MS.  214  Scaliger  (Goeje  2371). 

401  17.  (?)  Jhdt:  26  Kap  aus  Mt,  9  aus  Mk;  dieselbe  Übersetzung,  wie  es  scheint, 
wie  in  Hdsohr.  43  (Seal.  217).  Vielleicht  in  Holland  geschrieben  (vgl  Lagarde 
[wie  Hdschr.  43],  S.  IX,  Anm.).  Früher  Rapheleng's. 
4*    Leiden,  Univ.  MS.  255  Soaliger  (Goeje  2372). 

40 :  1582:  Lk  und  Jo.  Dieselbe  Übersetzung  wie  die  in  Hdschr.  43  (Seal.  217). 
17.  Leiden,  Univ.  MS.  218  Soaliger  (Goeje  2373). 

*'  *  ?  Jhdt:  Mk.  Dieselbe  Übersetzung  wie  die  in  Hdschr.  43  (Seal  217).  Früher 
Rapheleng's. 

^  Leiden,  Univ.  MS.  223  Scaliger  (Goeje  2374). 

4Ö:  16.  Jhdt:  Ew.  Eine  eklektische  Übersetzung.  Vgl  Lagarde  (wie  Hdschr.  43), 
S.  XVHI— XIX. 

40.  Leiden,  Univ.  MS.  225  Scaliger  (Goeje  2376). 

1179:  Ew.  Über  diese  Übersetzung  vgl  Goeje.   Lagarde  (wie  Hdschr.  43), 
S.  XIX.  XX,  untersuchte  diesen  Text  aus  unbekannten  Gründen  nicht  naher. 
—    Leiden,  Univ.  MS.  Orient.  1571  (Goeje  2377). 

W'  1331,  Bild:  Ew.  Dieselbe  Übersetzung  wie  in  Hdschr.  49  (Seal.  225).  Früher 
Palm's. 

e-t ,  Leiden,  Univ.  MS.  561  Warn.  (Goeje  2378). 

?  Jhdt:  Ew.  Diese  Übersetzung  ist  verschieden  von  denen  in  den  anderen 
Leidener  Handschriften.  Die  Einteilung  des  Textes  ist  syrisch, 
»o.  Leiden,  Univ.  MS.  252  Soaliger  (Goeje  2380). 
*  ?  Jhdt  (neu) :  Apok,  nicht  die  Übersetzung  Erpe's. 

Schultens  MS.  Orient.  1. 
0ö:  1331,  Quart,  Perg,  216  Bl;  Bild:  Ew\  es  fehlt  Mt  2, 12-23.  Am  Ende 
stehen  verschiedene  Stücke,  die  Bezug  auf  die  Verehrung  der  Maria  haben.  Vgl 
Catalogus  librorum  ac  tnss  bibliothecae  Sc h idtensia n at ,  qua,  dum  in  vivis  erat, 
usus  est  loh.  Heinr,  van  der  Palm . . .  [Leiden,  April  1841,  wurde  die  Bibliothek 
verkauft]  S.  185.  186.  306.  309. 

Frankreich. 

r,  Paris,  Nat.  17,  früher  332:  Paul  kopt-arab,  s.  oben,  S.  545,  Hdschr.  8;  Hug, 
°*:  Einl.  4.  Aubg.  Stuttgart  und  Tübingen  1847,  Teil  1,  S.  386—388,  veröffent- 
lichte Philem  aus  dieser  Handschrift;  der  Text  ist  aus  dem  Memp hitischen. 


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1.  östliche.  (7.)  Arabische. 


587 


_      Paria,  Nat.  arab.  21. 

0d:  1340,  Fol,  Papier:  Paul  Jak  J(und2?)P«  Jud  ^arabisch;  der  Text  ist 


Koptischen  übersetzt  und  wurde  dann 
dirt  Vgl  Schob,  Reite,  8.  51.  69. 
Paris,  Nat.  arab.  22. 

™>:  ?  Jhdt,  Fol,  Papier:  Paul  Kath  (sieben?)  arabisch  aus  dem  Koptischen  über- 
setzt und  nach  syrischen  Handschriften  emendirt.  Ag  arab.  Vgl  Scholz,  Reise, 
S.  51.  59. 

Paris,  Nat.  arab.  23. 

?  Jhdt,  Fol,  Papier:  Apk  arabisch  aas  dem  Griechischen;  es  folgt  ein  Kom- 
mentar *nr  Apokalypse,  in  dem  Hippolyt  von  Portus  häufig  erwähnt  wird. 
Paris,  Nat.  arab.  24. 
?  Jhdt,  Quart,  Papier:  Jo. 
Paris,  Nat.  arab.  24  A. 
1545  (1262?),  Quart»  Papier;  Vorw:  Ew. 
rR0     Paris,  Nat  arab.  24  B. 

töyÄ:  17.  Jhdt:  Ew  durch  einen  Maroniten  Abulmauvahheb  Jaakub  (t  1092) 
übersetzt] 

-~    Paria,  Nat.  arab.  26. 

W:  1583,  Quart,  Papier:  Ag  Paul  Kath.  Vgl  Scholz,  Reise,  S.  51.  60. 
M  .  Paris,  Nat.  arab.  26. 

01 :  ?  Jhdt,  Quart,  Papier  :  Apl  au  den  Festtagen  für  Melchiten. 
Paris,  Nat.  arab.  27. 

?  Jhdt,  Oktav,  Papier;  Kan-L,  Vorw:  Ew,  wie  es  scheint  aus  dem  Kopti- 
schen übersetzt,  aber  nach  dem  Syrischen  und  Griechischen  emendirt. 

63:  Paris,  Nat  arab.  27 A:  Jo. 

64:  Paris,  Nat  arab.  74:  1645:  Ew. 

65:  Paris,  Nat  Coisl.  239:  Ew. 

66:  Paria,  Nat  Coisl.  244:  1330:  Ag  Brr.   Vgl  Scholz,  Reue,  S.  51.  60. 
Paris,  Nat  suppl.  syr.  11  (Zot  61). 

1746,  Quart,  Papier,  58  Bl:  Lesestücke  zu  den  Festtagen  aus  Paul.  Vgl  H. 
Zotenberg,  Caialogues  des  mss  syriaques  ...  de  la  bibliothique  nationale,  Paris [1874]. 

Paris,  Nat  copt  42. 
°°:  ?  Jhdt  Oktav,  Papier:  Apok  arab.   Vorher  Gebete  und  Hymnen. 

Deutschland. 

Berlin,  kön.  Diez. 

1266 (?),  mut:  N.  T.  aus  dem  Syrischen.  Vgl  Julius  Heinrich  Petermann, 
Pauli  epistola  ad  Philemonem  speeiminis  loco  ad  fxdem  rersionum  orientalium 
veterum  una  cum  earum  textu  original*  Graece  edita,  Berlin  1844,  S.  III,  gestochen. 

«ö.  Berlin,  kön. 

Paul  aus  dem  Koptischen.  Vgl  Petermann  (wie  oben). 
71  .  Dresden,  kön.  MS.  Or.  9. 

17.  Jhdt,  Fol,  Papier,  122  Bl:  Ew.  Geschrieben  in  der  Moldau.  Nach 
Reiske  ist  der  Text  von  der  Erpenischen  Familie  aber  geeignet  zur  Emendation  des 
Textes  Erpe's.  Vgl  Johannes  Jak.  Reiske,  „MSS  GXXXV  orientalium  biblioth. 
elector.  Dresdenßiß  catalogus",  Memorabilien ,  von  H.  E.  G.  Paulus  hr&g,  Heft  4, 
Leipzig  1793,  S.  4. 

71h    Göttingen,  Univ.-Bibl.  arab.  102  (orient  I25a). 

*1D:  1798,  21,5x15,5,  Papier,  260  Bl,  1  Sp,  13  Z;  Kap  (Mt  101  Mk54  Lk  86 
Jo  46) :  Ew.  Der  Text  ist  Erpe  nfiher  als  der  römischen  Außgabe. 


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5SS 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


Anbfi.  Biso!.    Gekauft  1878  von  Brugsch.    Vgl  Verxeichniss  (wie  oben,  8.  149, 

Etv  89),  I,  3,  8  359. 

71  103  (Orient  125'). 

*1C:  1810,  24^x15,5,  Papier,  363  BL  1  Sp,  17  Z;  koptische  Einteilung:  Ew  mit 
Komm.   Aua  Anba  BiAoY  (wie  71b)  I,  3,  8.  369—361. 
71  .  104  (Orient  125»). 

4lQ:  17./18.  Jhdt,  25,5x16,5,  Papier,  322  Bl,  1  8p,  15  Z:  Paul  Kath  Äg.  Aus 
Anba  BisoT  (wie  71b),  8.  361.  362. 
ma.  Gotha,  herzogl.  MS.  Or.  Möll.  156. 

?  Jhdt,  in  syrischen  Buchstaben:  Jo  in  der  Übersetzung  Erpe's.  Vgl  Wil- 
helm Peitsch,  Die  arabischen  Handschriften  ...ku  Gotha,  Gotha,  Bd.  4  (1883), 
8.  563,  Nr.  2889. 

73:  Gotha  MS.  Arab.  1707 d:  s.  oben,  8.  515,  Nr.  100. 
74:  Gotha  MS.  Arab.  Moll  145.  146:  Mt  arab-lat 


- .   t  Wolfenbüttel  Orient  31  und  32  Gud.  Gr. 

'4a:  16.  Jhdt,  Fol,  Papier:  Paul  Kath  Aph.  Früher  in  Paris. 

mw    Leipzig,  Univ.  Tischend.  12. 

*  10.  oder  11.  Jhdt,  Quart,  Perg,  130  Bl,  syr-arab,  mut:  Ew  aus  dem  Syri- 
schen übersetzt   Vgl  Tischendorf,  Äneodota,  1855,  S.  65.  66.  Joh.  Gildemeister 
schrieb  sehr  ausführlich  über  diese  Handschrift,  De  evangeliis  in  Arabicum  e 
simplici  Syriaca  translatis,  Bonn  1865. 
~«    Leipzig,  Univ.  Tischend.  31. 

'0:  9.  Jhdt,  Quart,  Perg,  2  Bl:  Mt  10,  9-11,  4  und  14, 13-15,  2;  nach  Heinrich 
Leberecht  Fleischer  sind  dies  Brachstücke  einer  sonst  unbekannten  arabischen 
Übersetzung,  Zeitschrift  der  Deutschen  morgen  ländischen  Gesellschaft,  Leipzig  1854, 
Bd.  8,  8.  585  f.;  Tischendorf,  Anecdota,  1855,  S.  70. 


mm,  Leipzig,  Univ.  cod.  Tischendorf.  27. 
?  Jhdt,  Fol,  Papier,  25  Bl:  Brachste 


Brachstück  Paul  aus  dem  Koptischen  übersetzt. 
mn    Leipzig,  Univ.  Tischendorf.  37. 

<ö:  13.  Jhdt  Fol,  Papier,  13  (17)  Bl:  Bruchstücke  aus  Paul  und  Kath-,  der  Text 
von  Paul  (nicht  von  Kath)  ist  dem  Texte  Erpe's  nicht  ähnlich;  Tischendorf  brachte 
sie  nach  Europa,  Anecdota,  1855,  8.  71. 
m^m  Leipzig,  Uni  7.  Tischendorf.  38. 

13.  Jhdt  Pol,  Papier,  8  Bl:  Bruchstücke  aus  Paul  aus  dem  Koptischen  Über- 
setzt; Tischendorf  brachte  sie  aus  dem  Osten,  Anecdota,  1855,  8.  72.  73.  Vielleicht 
verwandt  mit  Hdschr.  54  und  70  oben. 

™    München,  kön.  cod.  or.  41  (Aumer  238). 

0V*  1393  oder  1394  ,  28x21,  Papier,  97  Bl,  1  Sp,  20  Z:  Ew.  Wenn  die  Hand» 
schrift  Recht  hat,  so  ist  der  Text  im  Jahre  946  durch  Isaak  ben  Balishak  (?)  aus 
Cordoba  übersetzt  worden,  ohne  Zweifel  aus  dem  Lateinischen.  Früher  Widman- 
stadt's,  der  BL  1  behauptet,  dass  diese  Übersetzung  verschieden  sei  „a  vulgata  et 
usitata  Arabum  versione".  Vgl  Aumer,  Die  arabischen  Handschriften  der  k.  Hof- 
und  Staatsbibliothek  in  München  (Catalogus . . .,  tomi primi pars  secunda),  München 
1866,  S.  78. 

ja-,  m  München,  kön.  Quatremere  216  (Aumer  239). 

01 :  1770,  21,5x15,  Papier,  133  Bl,  17  Z:  Ew.  Durch  den  Bischof  Jeremias  von 
Damaskus  geschrieben. 

München,  kön.  Quatremere  480  (Aumer  240). 
:  19.(?)Jhdt  11,5x8,2,  Papier,  210  Bl,  15  Z:  Ew. 
qa    München,  kön.  cod.  Arab.  240a. 

öö'  19.  (?)  Jhdt,  33,5x22,5,  Papier,  96  BL  19  Z:  Bruchstücke  aus  Ew.  Vgl  Per- 


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1.  Ortliche.   (7.)  Arabische. 


569 


xeichniss  der  orientalischen  Handschriften  der  k.  Hof-  und  Staatsbthliothck  in 
München  (Catalogus  .  . .,  tomi  primi  pars  qiiaria),  München  1875,  S. 155,  Nr.  947. 

Italien. 

Gubbio,  Stadtbibl.  MS.  18. 

17.  Jhdt:  Ew.  Vgl  G.  Mazzatinti,  Inventar*  dei  manoscritti  delle  hibliotecJte 
d'Italia,  Forli  1890,  S.  122. 
ftr>  Florenz,  Palat.  Media  2. 

00 :  1611:  Ew  Paul  (Phm  He)  Kath  (7)  Äpok.    Die  karschunische  Übersetzung, 
das  Arabische  mit  syrischen  Buchstaben  geschrieben.  In  Rom  durch  Antonio,  den 
Sohn  Euphimian's,  für  Giov.  Bupt.  Raymundi  auB  drei  Exemplaren  des  Kollegs 
der  Maroniten  abgeschrieben, 
jy.    Flor.  Palat.  Medic.  3. 

05 :  ?Jhdt:  Rö  1.2Ko   Gal  Eph.    Die  Übersetzung  ist  „Alexandrina"  nach 
Assemani.  Diese  Handschrift  ist  Scholz'e  Medic.  1,  Reise,  S.  87.  89 — 91,  wo  er  einen 
Abschnitt  aus  1  Kor  bietet. 
Flor.  Palat.  Medic.  9. 

*  Ag  aus  dem  Griechischen;  sie  gehörte  Giov.  Bapt.  Raymundi,  und  er  schrieb 
seine  lateinische  Übersetzung  zwischen  die  Zeilen.  Scholz,  Reise,  S.  87.  89,  numerirt 
sie  Medio.  25. 

88:  Flor.  Palat  Medic  11:  Mt  aus  dem  Griechischen. 
Flor.  Palat  Med.  14. 

?  Jhdt:  Paul  (Phm  He)  Jak  1.  2.  3  Jo  1.2  Pe  Jud  Ag  aus  dem  Koptischen. 
Johannes  ein  Gerichtsnotar  in  Alexandrien  schrieb  sie. 
Flor.  Palat.  Med.  20. 

*  1580:  Ew  aus  dem  Koptischen.  Tante  der  Handschrift  Leiden  217  Scaliger 
(s.  oben,  S.  586,  Hdschr.  43)  aus  dem  Erpe  1616  die  Ew  herausgab.  Denn  Hdschr.  43 
ist  abgeschrieben  aus  einem  Exemplar  „cuius  descriptor  ait  se  id  descripsisse  ex 
alio  exemplari  emendato,  exarato  manu  Ioannis  episcopi  Copton:  qui  Ioannes  dicit 
se  Buum  descripsisse  ex  eniendatissinio  exemplari,  quod  ediderat  Nesiulaman,  filius 
Azalkefati".  Nach  Assemani  wurde  diese  Übersetzung  durch  Nesiulaman  vor  dem 
elften  Jahrhundert  aus  dem  Koptischen  übersetzt.  Dies  ist  Scholz's  Flor.  Med.  101 
des  Jahres  1272,  vgl  Scholz,  Reise,  S.  87.  88. 

M.  Flor.  Palat  Med.  24. 

'  neu :  1.  2  Tim  He  Jak  1.2  Pe  Jud  aus  dem  Griechischen.  Geschrieben  durch 
einen  gewissen  Wilhelm  für  Giov.  Bapt  Raymundi.   Dies  scheint  Medic.  226  bei 
Scholz,  Reise,  S.  87.  91.  92,  zu  sein, 
g^.  Flor.  Palat  Med.  25. 

?  Jhdt:  Ew  aus  dem  Griechischen.    Diese  Übersetzung  der  Evangelien  er- 
schien in  Aleppo  im  Jahre  1708  auf  Kosten  des  Athanasius  von  Antiochien,  dem 
Patriarchen  der  griechischen  Melchiten. 
g«    Flor.  Palat  Med.  29. 

?  Jhdt:  Apok  aus  dem  Griechischen  (nach  Assemani;  vgl  auch  oben,  S.  586, 
Hdschr.  52,  Leid.  252).  Ist  dies  Scholz's  Medic  410,  Reise,  S.  87.  92.  93,  wo  er  einen 
Abschnitt  gibt? 

nj    Floren»,  Medic  61. 

Ag  Brr.   Schok,  Reise,  S.  87.  88,  gibt  einige  Lesarten, 
o»  >  Mailand,  Ambros.  B.  20. 1. 

15.  Jhdt:  memph-syr  äth-arab-(armen):  Brr.  Scholz,  Reise,  8.  73.  74,  gibt 
einige  Lesarten  a'is  Kath. 

Rom,  Minerva  IV,  187,  in  CC. 
™:  1009. 1010,  Quart,  Papier:  Ew.  Scholz,  Reise,  S.  132. 133. 


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590 


A.  Urkunden.    III.  Übersetzungen. 


Q.    Rom,  Minerva  IV,  191,  in  CC. 

V' :  11.  Jhdt,  Quart,  Papier:  Ew.  Scholz,  Reise,  8. 132-136,  lobt  den  Text  dieser 
Handschrift  als  vorzüglich. 
Rom,  Vat  10. 

1717:  Aß.  Geschrieben  durch  Clemens  Caraccioli.  Vgl  Assemani,  S.  634  b, 
und  Mai. 

qq    Rom,  Vat  11. 

W:  1708:  Ew;  Scholz,  Reise,  S.  117.  128.   Geschrieben  durch  Caraccioli. 
1ft0    Rom,  Vat  12. 

lUU:  1711.  gegchrieben  durch  Clemens  CaracciolL  Scholz,  Reise,  S.  117. 
127. 128. 

(Paul)  Rom,  Vat.  Arab.  13  früher  71. 

8.  Jhdt  (so  Mai,  andere  9.),  Fol,  Perg,  178  Bl,  in  kufischen  Buchstaben; 
Aß  1, 1—28, 11  Mk  5, 19-16,  8  Lk  mut,  Paul  (Phm  He).  Der  Text  ist  gut  Ge- 
schrieben durch  Justus  den  Sohn  Leo's  des  Sohnes  AbilualidL  Vgl  Assemani  I, 
1,  S.  629  b,  Scholz,  Reise,  S.  117—127  (Scholz  gibt  einige  Lesarten  und  einige  Ab- 
schnitte); Hug,  Einl.  §  107,  S.  450  -452;  Angelo  Mai,  Seriptorum  veterum  riova 
eolleeHo,  Bd.  4,  Rom  1831,  zweite  Reihe  von  Seiten,  8. 11—13. 

101a:  [Rom,  Vat  Arab.  14  früher  1:  12.  Jhdt  Fol,  Papier,  123  Bl:  Diatessaron,] 
1ft9>  Rom,  Vat  Arab.  15  früher  17. 

lUZ:  1338  ^Scholz  1334),  Fol,  Papier,  135  Bl:  Ew.  Geschrieben  für  eine  koptische 
Kirche;  gehörte  früher  dem  Bischof  Leonard  Abel  von  Saida.  Vgl  Scholz,  Reise, 
S.  117. 128. 129.    Mai  bietet  Notizen  über  die  kirchlichen  Leeeetilcke  auB  dieser 
Handschrift:  a.  Mai,  S.  15-34. 
iM    Rom,  Vat  Arab.  17  früher  8. 

11» :  10oe>  Quart,  Papier,  299  Bl:  Lk  Jo  Mt  Mk.   Diese  Übersetzung  ist  eigen- 
tümlich und  sein  Stil  nähert  sich  dem  des  Koran. 
IAA    R°m<  ^Rt-  Arab.  18  früher  9. 

993  (Scholz  1005),  Quart,  Papier,  93  Bl:  Li  aus  dem  Koptischen  übersetzt. 
Geschrieben  in  Kairo.    Vgl  Scholz,  Reise,  S.  117. 13L 
1AR    Rom,  Vat  Arab.  20  früher  12. 
1UD:  16.  Jhdt,  Quart  Papier,  117  Bl:  Jg. 
1ftf.    Rom,  Vat  Arab.  21  früher  14. 

1W:  ?  Jhdt  Fol,  Papier,  204  Bl:  Paul  (Phm  He)  „e  Syriaco",  Kaih  Jg.  Geschrieben 
durch  Wilhelm  einen  Tunesier.    Vgl  Scholz,  Reise,  S.  131. 
hm.  Rom,  Vat  Arab.  22  früher  15. 

*  1472  (so  Mai,  Scholz  l&szt  sie  durch  Moses  im  Jahre  1288  geschrieben  sein), 
Quart,  Papier,  201  Bl:  Paul  (Phm  He)  „e  Syriaco",  Kaih  Jg.  Geschrieben  in 
Kairo.   Vgl  Scholz,  Reise,  S.  131.  132. 
10R»  **°m'  Vat  Arab.  23. 

IUö:  1274>  Oktav,  Papier,  323  Bl:  Paul  Kaih  Ag.  Geschrieben  im  Kloster  des 
heil.  Merkur.  Vgl  Scholz,  Reise,  S.  132. 

1W:  1640.  1646,  Fol,  Papier,  305  Bl:  J.  T.  und  N.  T. 

^°m>  V&t  Arab.  25  und  26. 
11V:  1715,  Quart,  Papier,  155  und  110  Bl:  Aß  Lk  und  Mk  arab  und  malaisch. 
1t1    Rom,  Vat  Arab.  27. 

14.  Jhdt  Oktav,  Papier,  83  Bl:  Jg. 
119<  Rom,  Vat  Arab.  28- 
112 :  13.  Jhdt  Qnart,  Papier,  192  Bl:  Paul. 
11«    Rom,  Vat  Arab.  29. 
Ald:  1341,  Fol(?)  Papier,  183  Bl:  Paul  (Apl?). 


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1.  östliche.   (7.)  Arabische. 


591 


11  -  Rom,  Vat.  Arab.  30. 

17.  Jhdt  Quart,  Papier,  72  Bl:  Kath  Apok. 

f.*-.  Rom,  Vat.  Arab.  31. 

Uö:  16.  Jhdt,  Oktav,  Papier,  65  Bl:  Apok. 

iift  Rom,  Vat  Arab.  93  früher  67:  ein  Bruchstück  von  Eph.   Vgl  Vat/  Arab. 

llt>:  174,  Bl.  272. 

117  Rom,  Vat  Arab.  118. 

11  *:  1323,  Quart,  Papier,  79—96  Bl:  Apok. 

llft  Rom,  Vat  Arab.  406. 

■Uö:  1335,  Oktav,  Papier,  3-48  (49?)  Bl:  Apok. 

11Q  Rom,  Vat  Arab.  433. 

16.  Jhdt  Fol,  Papier,  108  Bl:  Paul  Ag  Kath. 
19A  R°m>  Vat  Arab.  459. 

1W:  1298,  Oktav,  Papier,  56  Bl:  Apok  mit  Komm, 

-toi.  ^°m>  ^a^-  ^raD-  467. 

AS5A:  17.  Jhdt  Fol,  Papier,  114  Bl:  Ew.   Geschrieben  in  Venedig, 

jgg.  Rom,  Vat  Arab.  483  und  557. 

17.  Jhdt  Oktav,  Papier,  88  und  88  Bl:  Jo  zwei  Exemplare. 
19«  Rom,  Vat  Arab.  501. 

A~*:  16.  Jhdt,  Oktav,  Papier,  86  Bl:  Jo. 

A9A'  ^°m>  ^ftk  Arab.  513. 
1<54:  17.  Jhdt  Oktav,  Papier,  161  Bl:  Paul. 
Rom,  Vat  Arab.  517. 

17.  Jhdt  Oktav,  Papier,  191  Bl:  Paul  Kath  Ag  Apok. 
Rom,  Vat  Arab.  559. 

?  Jhdt  Quart,  Papier,  289  Bl:  Bruchstücke  Ew  aus  zwei  Handschriften. 
A*'*  17.  Jhdt,  Oktav,  Papier,  176  Bl:  Paul 

1SÖ*  17.  Jhdt,  Sedez,  Papier,  241  Bl:  Mt  Mk  Jo. 

129«  ^°m'  Vat"  Arab' 

'  1291,  Fol,  Papier,  257  Bl:  Ew.   Geschrieben  in  Kairo.  Früher 

19A.  R°m>  Vat  Arab.  611. 

1ÖU:  1714,  Fol  Papier,  133  Bl:  Eri: 

130a:  [Rom,  Vat  Arab.  613:  18.  Jhdt:  Apok  mit  Komm  des  Cornelius  aLapide.] 
j        Venedig,  Marc.  11. 

L0X'  Ag  Kath  Paul  gr-lat-arab;  s.  oben,  S.  272,  Ag  96. 
^„2,  Benzel  5  (heute  Upsala?). 

d  '  1265:  Ew  Paul  Kath  Ag  Apok;  es  fehlt  Mt  1, 1—10,  28  1  Jo  3, 15—3  Jo  6 
Apok  3, 15—9,  8.  Früher  gehörte  sie  dem  Kloster  Falamand  und  der  Kirche  Mar 
Giar  Habas.   Vgl  Aurivill  (wie  oben,  S.  517,  Hdschr.  119). 
j««,    Benzel  6  (Upsala?). 
1091  ?  Jhdt,  Quart:  Ew  arabisch. 
Russland, 

Petersburg,  kais.  Orient  1. 

1036,  Quart,  Perg,  220  Bl:  Ew.  Vgl  Catalogue  des  manusorits  . . .  orientaux 
de  la  bibliotheque  imperiale  publique  de  St.  Päersbourg,  Petersburg  1852,  S.  1. 
185*  *>e*er8Dar8'  ka*"'  Orient.  2. 

13.  Jhdt,  Quart,  Papier,  194  Bl:  Ew.    Der  Text  stimmt  grösstenteils  mit 
dem  Erpe's.   Aus  der  Stadt  Erzerum. 
^ßg.  Petersburg,  kais. 

892,  Fol,  Perg,  226  Bl;  mut:  Paul;  bietet  ungefähr  denselben  Text  wie 
Gregory,  Textkritik.  3g 


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592 


A.  Urkunden.    III.  Übersetzungen. 


Erpe's  Ausgabe,  aber  doch  mit  älteren  Formen.  Tischendorf  brachte  sie  aus  dem 
Osten  nach  Europa  in  zwei  Teilen,  Anecdota,  1855  (und  1861),  S.  13. 14;  Notiiia, 
1860,  S.  67.  Heinrich  Leberecht  Fleißcher  behandelte  ßie,  Zeitschrift  der  Deutschen 
morgenländischen  Oesellschaft,  Leipzig  1854,  Bd.  8,  8.  584—587;  vgl  auch  Frans 
Delitzsch,  Commentar  xum  Briefe  an  die  Hebräer . . .  Leipzig  1857:  Fünfter  An- 
hang, S.  764-768. 

...    Epiphaniue  Bischof  vom  Jordan  10. 

13 ' ;  18.  Jhdt,  Fol,  Papier (?),  156  Bl:  En  (JEW?).  Vgl  Koikyl.  (wie  oben,  S.  258: 
Ew  1364),  S.  168. 


Ober  die  arabisch  koptischen  Leeestttoke  vgl  Mai,  Scriptorum  vetentm  nova 
coUectio,  Rom  1831,  Bd.  4,  S.  15—34  der  zweiten  Reihe:  aus  MS.  Vafc.  Arab.  15 
früher  7,  des  Jahres  1338;  —  und  über  die  arabisch-syrisoh-melchitischen  S.  35 
—60  aus  MS.  Vat  Arab.  16  früher  25,  12.  Jhdt:  Evl  (vgl  Scholz,  Reise,  S.  117. 
129);  S.  560:  MS.  612, 15.  Jhdt:  Apl;  —  und  Über  di«  arabisch-syrisch-jakobi tiechen 
8.  61-71  aus  MS.  Vat  Arab.  19  früher  11  vom  Jahre  1539;  —  und  nach  der  Art 
der  Nineviten:  MS.  Arab.  29  vom  Jahre  1341:  Paul;  —  und  nach  der  Art  der 
Römer:  De  Rossi  MS.  Arab.  3,  17.  oder  18.  Jhdt,  Oktav,  Papier:  Evl,  vgl  Giov. 
Bapt.  De  Rossi,  AI  SS.  Codices  Hebraiei  biblioth.  I.  B.  De- Rossi  ,  .  .  Parma  1803. 


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593 


2. 

Westliche  Übersetzungen. 

Es  hat  eigentlich  wenig  Wert,  dass  wir  von  westlichen  Über- 
setzungen in  der  Mehrzahl  reden.  Wir  haben  nur  Bruchstücke  der 
gotischen  Übersetzung,  und  die  slavische,  sächsische,  fränkische, 
teutsche,  und  böhmische  sind  alle  von  sehr  untergeordneter  Bedeu- 
tung; von  diesen  fünf  gilt  das,  was  ich  oben,  S.  486,  von  den  geor- 
gischen, persischen,  und  arabischen  gesagt  habe.  Es  verbleiben 
dann  nur  die  lateinischen  Übersetzungen,  die,  um  uns  für  das  Fehlen 
der  anderen  zu  trösten,  uns  eine  schier  unendliche  Aufgabe  bieten. 

(1.)  Die  lateinischen  Übersetzungen». 

Angesichts  der  Mannigfaltigkeit  der  Erscheinungen  unter  den 
vorhieronymianischen  Texten,  bei  dem  Vorhandensein  von  mehreren 
Überarbeitungen  der  vorhieronymianischen  Übersetzung  oder  von 
mehreren  vorhieronymianischen  Übersetzungen;  —  angesichts  der 
zahllosen  verwildert  grassirenden  Formen  des  nachhieronymianischen 
Textes,  mit  jeder  denkbaren  Mischung  der  alten,  der  hieronymia- 
nischen,  und  der  noch  jüngeren  Lesarten;  —  angesichts  der  erst 
ganz  späten  Beschränkung  des  Namens  „Vulgata"  auf  die  hierony- 
miani8che  Überarbeitung,  oder  wenn  man  will  der  erst  späten  An- 
wendung dieses  Namens  auf  diesen  Text;  —  und  angesichts  des 

1  Man  muss  hier  die  grossen  und  kleinen  Schriften  der  Philologen  vergleichen, 
insofern  sie  die  nachklassische  lateinische  Sprache  ausführlich  behandeln;  z.  B. 
Franz  Kaulen,  Handbuch  zur  Vulgata.  Eine  systematische  Darstellung  ihres  latei- 
nischen Sprachcharakters,  Mainz  1870,  S.  XII  und  280;  —  Gustav  Kofftnanne, 
Geschichte  des  Kirchen-Lateins ,  Erster  Band,  Entstehung  und  EnttcickeJung  des 
Kirchenlateins  bis  auf  Augustinus- Hieronymus,  Breslau,  Heft  1, 1879;  Heft  2, 1881; 
—  Hermann  Rönsch,  „Zur  vulgaren  und  biblischen  Latinität",  Zeitschrift  für  die 
österreichischen  Gymnasien,  XXX,  Wien  1879,  Nr.  11,  S.  806-811  (Rönsch  schrieb 
häufig  in  dieser  Zeitschrift  über  das  Spatlatein  oder  Kirchenlatein);  —  Günther 
Alexander  Ernst  Adolf  Saalfeld,  De  bibliorum  sacrorum  Vulgatae  editionis  Graeci- 
tate,  Quedlinburg  1891,  S.  XVI  und  180;  —  besonders  Peter  Corssen,  „Bericht 
über  die  lateinischen  Bibelübersetzungen",  Jahresbericht  über  die  Fortschritte  der 
elastischen  Altertumswissenschaft,  Leipzig  1899,  Bd.  101,  S.  1-83. 

38* 


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594 


A.  Urkunden.  III.  Übersetzungen. 


Umstaudes,  dass  erst  sehr  spät  der  sogenannte  „Vulgatau-Text  einen 
einigermassen  einheitlichen  oder  erkennbaren  und  fassbaren  Charakter 
gewann,  —  wäre  es  vielleicht  wünschenswert,  die  Besprechung  des 
lateinischen  Textes  des  Neuen  Testamentes  in  drei  Teile  zu  zer- 
legen, alt-lateinisch,  mittel-lateinisch,  und  neu-lateinisch.  Hieronymus 
bietet  zwar  in  einer  Weise,  geschichtlich  überlegt,  einen  Einschnitt, 
aber  einmal  sind  die  Bezeichnungen  vorhieronymianisch  und  nach- 
hieronymianisch  unerträglich,  und  zweitens  sind  die  Handschriften 
auch  nach  seiner  Zeit  in  solchem  Masse  nicht  nach  seinem  Spruche, 
dass  sein  Name  nicht  besonders  gut  für  sie  passt.  Man  könnte  den 
Namen  alt-lateinisch  für  das  alles  anwenden,  was  vor  der  Zeit  des 
Hieronymus  vorhanden  gewesen  zu  sein  scheint,  miitel-lateinisch  für 
alles  von  Hieronymus  bis  Alcuin  oder  sogar  bis,  sagen  wir,  zu  den 
etwas  mehr  stereotyp  werdenden  Handschriften  des  elften  oder 
zwölften  Jahrhunderts,  und  neu-lateinisch  für  alles  spätere.  Diese 
Frage  ist  aber  eine,  die  nur  Fachmänner  wie  John  Wordsworth 
(Samuel  Berger  hatte  ich  geschrieben,  heute  aber  ist  er  nicht  mehr 
unter  uns,  vgl  unten,  bei  der  Vulgata),  und  Peter  Corssen  befrie- 
digend behandeln  können,  und  ich  bleibe  vor  der  Hand  in  meiner 
Kärrnerarbeit  bei  der  herkömmlichen  Zweiteilung. 

Bis  vor  kurzem  redete  man  von  Itala-Handschriften  und  Vulgata- 
Handschriften.  Aber  der  Name  Itala  ist  völlig  unsicher.  Und  wenn 
auch  Augustin  wirklich  diesen  Namen  geschrieben  hätte,  so  wüssten 
wir  nicht,  welche  Übersetzung  er  damit  bezeichnen  wollte'.  Und 
wenn  wir  wüssten,  genau  welche  Form  der  Übersetzung  er  so 
genannt  hätte,  so  passte  der  Ausdruck  auch  dann  ebenso  wenig  für 
alle  vorhieronymianischen  Übersetzungen,  wie  er  jetzt  passt,  wo  wir 
gar  nichts  über  ihn  wissen.  Wir  teilen  die  Formen  der  lateinischen 
Ubersetzung  in  die  alt-lateinische  oder  vorhieronymianische  und  die 
Vulgata  oder  Hieronymianische. 


a.  Die  alt-lateinische  Übersetzung  K 

Wenn  man  von  der  lateinischen  Sprache  hört,  so  denkt  man 
unwillkürlich  und  naturgemäss  an  Italien  und  Rom.   Wendet  man 

»  Hat  F.  C.  Burkitt,  „The  Old  Latin  and  the  Itala",  Texts  and  Studüs,  Bd.  4, 
Nr.  3,  Cambridge  1896,  VIII,  96  S,  Recht,  so  brauchte  Augustin  die  Vulgata.  Siehe 
besonders  Burkitt's  „Note"  S.  78. 

2  Viele  wertvolle  Abhandlungen  über  die  altlateinische  Übersetzung  sind 
eng  mit  den  Ausgaben  von  einzelnen  Handschriften  verbunden  und  werden  des- 
halb unten  bei  Aufzählung  jener  Handschriften  angeführt  werden.  Hier  genügt 
ein  Hiuweis  auf  einige  allgemeinere  Arbeiten:  Westcott,  Smith' s  Dictionary  of  the 
Biblc,  amerikanische  Ausgabe,  New  York  1S76,  Bd.  4,  S.  3451»— 3459»  unter  dem 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,   a,  Alt-Latein. 


595 


sich  aber  an  die  ersten  christlichen  Gemeinden  und  fragt  man,  wo 
Gemeinschaften  zu  finden  waren,  deren  Mitglieder  im  alltaglichen 
Leben  lateinisch  zu  sprechen  gewohnt  waren,  so  erinnert  man  sich 
gleich  daran,  dass  nicht  nur  in  Rom  und  Italien,  sondern  auch  in 
Afrika  und  in  Gallien  es  um  die  Mitte  des' zweiten  Jahrhunderts 
viele  Christen  gab,  die,  obwohl  sie  teilweise  von  Hause  aus  Grie- 
chisch sprachen,  teilweise  als  Christen  Griechisch  in  der  Kirche 
mit  leidlicher  Freiheit  vorlesen  und  verstehen  konnten,  doch  im 
täglichen,  engen  Verkehr  hauptsächlich  Lateinisch  sprachen  oder 
mit  Lateinisch  Sprechenden  zu  thun  hatten.  Als  die  Zeit  fortschritt 
und  die  Anzahl  derer,  die  nur  Lateinisch  aber  kein  Griechisch  ver- 
standen, wuchs,  so  hätte  in  irgend  einem  dieser  drei  Länder,  Italien, 
Nordafrika,  oder  Gallien,  eine  lateinische  Übersetzung  des  Neuen 
Testaments  entstehen  können.  In  Rom  war  die  Anzahl  der  Grie- 
chisch Redenden  wahrscheinlich  im  Verhältnis  bei  weitem  am 
grössten;  und  in  Gallien  waren  einerseits  viele  die  Griechisch 
redeten,  andererseits  breitete  sich  das  Christentum  dort  vielleicht 
langsamer  aus  und  die  dortige  Bildung  war  überhaupt  geringer  als 
in  Rom;  —  in  Nordafrika  dagegen  breitete  sich  das  Christentum 
rasch  aus,  und  es  gab  in  früher  Zeit  viele,  die  Griechisch  schlechthin 
nicht  verstehen  konnten,  viele  Gemeinden,  in  denen  man  Gottesdienst 
nach  Gottesdienst  die  Lesestücke  aus  der  heiligen  Schrift  für  das  Volk 
mündlich  übersetzen  musste.  Die  vielen  Abweichungen  von  einander, 
die  die  alt-lateinischen  Handschriften  aufweisen,  führten  leicht  zu  dem 
Gedanken,  dass  es  mehrere  Ur-Übersetzungen  ins  Lateinische  ge- 
Wort Vulgate-,  —  Frituche  u.  Nestle,  Herzog- Hauck's  Realencyk.  1881,  Bd.  8, 
S.  433—440,  1897,  Bd.  3,  S.  24—58;  —  Ronach,  Rala  und  Vuigata,  Marburg  1875, 
Das  N.  T.  Tertullians,  Leipzig  1871;  (auch  „Ital*  Studien",  Zeitschrift  f.  wissen- 
schaftliche Theologie,  Leipzig  1881,  Bd.  24,  S.  198-204,  1882,  Bd.  25,  S.  104-109, 
und  „Die  ältesten  lateinischen  Bibelübersetzungen  nach  ihrem  Werte  für  die  la- 
teinische Sprachwissenschaft",  in  den  Coliectanea  philologa,  Bremen  1890,  S.  1—20); 
—  Ziegler,  Die  lateinischen  Bibelübersetzungen  vor  Hieronymus  und  die  Mala  des 
Augustinus,  München  1879;  —  Westcott,  A  gener al  survey  of  Ute  history  of  the 
casum  of  the  New  Testament,  Teil  1,  Kap.  3,  §  2,  5.  Ausg.  Cambridge  und  London 
1881,  S.  248-  269;  —  Scrivener,  A  piain  introduction  ...  3.  Ausg.  London  1883, 
S.  338 — 365;  in  der  vierten,  die  Edward  Miller  herausgab,  besorgte  Henry 
Julian  White  die  lateinischen  Übersetzungen,  4.  Ausg.  1894,  Bd.  2,  S.  41—90;  — 
Wordsworth  und  William  Sanday  und  H.  J.  White,  Old-Latin  biblical  texte,  Oxford  I, 
1883;  II,  1886;  III,  1888,  auch  eine  Anzeige  davon,  die  Peter  Corssen  schrieb, 
Omimgiache  gelehrte  Anzeigen,  Göttingen  1889,  Bd.  1,  S.  299—319,  auch  Sanday, 
The  Acodemy,  London  1889,  Bd.  1,  S.  323a— 324b;  —  Hugo  Linke,  Studien  zur 
Itnla  [Programm  des  evangelischen  Stadt-Gymnasiums  zu  s.  Elisabeth]  Breslau 
1889;  -  Friedrich  Zimmer,  „Ein  Blick  in  die  Entwickelungsgeschichte  der  Itala", 
Theologisehe  Studien  und  Kritiken,  Gotha  1889,  Bd.  2,  S.  331—355;  ich  weiss  nichts 
über  „The  Latin  versions  of  the  gospels"  Church  Quarterly  Review,  London  1890, 
Okt.  S.  85—105. 


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596  A.  Urkunden.   1IL  Übersetzungen. 

geben  habe  Es  mag  sein.  Anch  so  wäre  das  Vorhandene  zu  er- 
klären. Doch  scheint  eine  einzige  afrikanische  Übersetzung  zu 
genügen,  um  die  vielen  Fragen  über  die  Arten  und  die  Verwandt- 
schaft der  Arten  des  lateinischen  Textes  möglich  und  verstandlich 
zu  machen,  ohne  dass  wir  von  zwei  oder  drei  Ur-Übersetzungen  reden. 
Es  ist  wahrscheinlich,  dass  diese  Übersetzung  allmählich  gemacht 
wurde  und  nicht  auf  einmal  auf  Geheiss  eines  Bischofs,  und  dass 
dies  die  Verschiedenheiten  zwischen  den  verschiedenen  Büchern 
verursacht  hat1.  Wir  finden  diese  alte  afrikanische  Übersetzung 
bei  dem  Übersetzer  des  Irenäus,  bei  Tertullian,  Cyprian,  Victorin, 
Lactanz,  Juvencus,  Firmicus  Maternus,  Hilarius  Diaconus,  Hilarius 
von  Portiere,  Lucifer  von  Cagiiari,  Optatus,  Ambrosius,  Hieronymus, 
Rufinus,  und  Primasius,  besonders  bei  Tertullian,  Cyprian,  den  beiden 
Hilarius,  und  Lucifer2. 

Die  afrikanischen  Übersetzer  verrichteten  ihre  Arbeit  in  ein- 
facher Weise.  So  weit  es  anging,  behielten  sie  die  griechischen 
Wörter,  die  Ordnung  der  Wörter,  und  die  Verbindung  der  Wörter 
bei,  wie  sie  diese  im  griechischen  Text  vor  sich  hatten.  Für  die 
Textkritik  ist  das  recht  vorteilhaft.  Wir  sehen  beinahe  den  grie- 
chischen Text  sich  in  dem  lateinischen  wiederspiegeln.  Sehr  häufig 
stimmt  der  Text  der  alt-lateinischen  Übersetzung  in  seiner  nicht 
emendirten  Form  mit  dem  der  sogenannten  „westlichen"  Hand- 
schriften überein8. 

Wir  haben  gesagt,  dass  diese  afrikanische  Übersetzung  aller 
Wahrscheinlichkeit  nach  allmählich  entstand.  Das  ist  so  zu  denken: 
an  dem  einen  und  dem  anderen  Ort  wird  ein  Geistlicher  oder  ein 
Vorlesei*  müde  der  wiederholten  freien  mündlichen  Übersetzung  der 
in  den  Gottesdiensten  vorgelesenen  Lesestücke.  Darauf  hin  fängt 
er  an,  eine  Übersetzung  niederzuschreiben.  Zuerst  greift  er  viel- 
leicht zu  den  am  häufigsten  vorkommenden  Stellen.  Er  übersetzt, 
als  ob  er  es  frei  vortrüge,  und  er  schreibt  den  lateinischen  Text 
an  den  Rand.  Mit  der  Zeit  geht  die  Übersetzung  immer  weiter 
und  schliesslich  sind  an  verschiedenen  Orten  ganze  Bücher  in  latei- 
nischer Sprache  vorhanden.  Andere  hören  davon  und  wollen  selbst- 
verständlich davon  profltiren.  Irgend  ein  Geistlicher  fasst  zusammen, 
redigirt,  emendirt  Andere  schreiben  ab  und  etnendiren  gleichzeitig 
für  sich.  Es  dauert  nicht  lange  und  kein  Mensch  hört  mehr  vom 
Griechischen,  jeder  aber  weiss,  dass  es  viele  Unterschiede  in  dem 

»  Mill,  N.  T.  Gr.  Küster**,  Ausgabe,  Amsterdam  1710,  Prolegomena  §3  513 
-605,  und  die  Arbeiten  Wordsworth's,  Sanday's,  und  Wbite's. 

2  Über  die  vom  Papst  Hilarus  besorgte  Bibel  und  über  das  Wort  „biblio- 
theca"  vgl  den  Brief  Samuel  Berger's  an  De  Rossi,  „La  bible  du  pape  Hilarus", 
Bulletin  ciitique,  XIII,  8,  Paris  15.  April  1892,  8. 147—152. 

3  Vgl  Tischendorf ,  Evangelium  Paiatinum,  Leipzig  1847,  S.  XVI  fit 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,  a.  Alt-Latein. 


597 


Texte  gibt  Augustin  klagt  für  seine  Zeit  über  die  verschiedenen 
und  vielen  Exemplare  und  an  einer  Stelle 1  lobt  er  die  kirchlichen 
Handschriften  der  gewohnten  Übersetzung,  wobei  er  den  afrika- 
nischen Text  ins  Auge  gefasst  zu  haben  scheint.  Die  einmal  fertige 
Übersetzung  findet  dann  ihren  Weg  nach  Italien  und  nach  Gallien 
und  nach  Britannien,  wo  es  leicht  sein  kann,  dass  sie  hier  oder  dort 
Teil-Übersetzungen,  Bücher-  oder  Abschnitt-Übersetzungen  vorfand, 
die  zu  fernerer  Emendirung  Veranlassung  boten,  besonders  um  das 
Provinzielle  aus  Afrika  auszumerzen  und  um  das  Provinzielle  der 
anderen  Orte  einzufügen.  Aus  dieser  Emendation  der  Handschriften 
in  Italien,  Britannien,  Gallien  stammt  der  Widerstreit  der  alt-latei- 
nischen Handschriften,  wie  wir  sie  jetzt  kennen.  Über  diese  Unter- 
schiede, über  die  daraus  hervorgehenden  Gestaltungen  des  Textes, 
wissen  wir  noch  nicht  sehr  genau  zu  berichten.  Es  wäre  aber  zum 
Beispiel  möglich,  dass  der  Übersetzer  von  Irenaus,  dem  Lyoner 
Bischof,  uns  den  Anfang  einer  solchen  emendirten  Übersetzung  böte, 
also  eine  gallische  Recension.  Mehrere  der  britischen  Handschriften 
sind  seit  den  Tagen  Bentley's  durch  englische  Gelehrte  untersucht 
worden2.    Um  aber  sichere  Schlüsse  über  das  Verhältnis  dieser 
britischen  Recension  zur  alt-lateinischen  einerseits  und  zur  Vulgata 
andererseits  ziehen  zu  können,  muss  man  sowohl  alle  britischen 
Handschriften  vergleichen,  um  zu  wissen,  was  ihnen  gemeinsam  ist,  wie 
auch  alle  anderen  vergleichen,  um  zu  wissen,  was  nur  den  britischen 
eigen  ist.  Was  die  italienische  Recension  angeht,  so  ist  sie  anschei- 
nend nur  in  wenigen  Handschriften,  wie  die  von  Brescia  und  die 
von  München  noch  vorhanden.  Dafür  aber  ist  sie  berühmt  als  mit 
dem  bis  dahin  gebräuchlichen  Namen  für  die  vorhieronymianischen 
lateinischen  Texte  verbunden  und  in  den  Streit  über  den  Ursprung 
des  lateinischen  Textes  verwickelt   Augustin  in  seinem  Buche 
de  doctrina  Christiana,  2,22(1 5),1,  schrieb  nach  einer  Lesart  seiner 
Woite:  „In  ipsis  autem  interpretationibus  Itala  ceteris  praeferatur; 
nam  est  verborum  tenacior  cum  perspicuitate  sententiae".  Ob  das 
Wort  „Itala"  oder  „illa"  oder  sonst  etwas  sein  soll,  weiss  man  kaum. 
Ist  „Itala"  richtig,  dann  führt  uns  das  Wort  nach  Italien  und  zwar 
nach  Norditalien,  nach  der  Lombardei 3,  was  sehr  gut  damit  zu  ver- 

1  Augustin,  De  consensu  evangelistarum,  2, 128  (66). 

*  Westcott  bei  Smith  bietet  einiges  aus  diesen  Handschriften;  vergleiche 
aber  besonders  John  Wordsworth,  Bischof  von  Saliabury ,  Novum  lkstammtttm  . . . 
Latme,  Oxford  Matt  1889,  Mk  1801,  Lk  1893,-  Joh  1895.  Epilogus  1898,  die  erste 
wahrhaft  kritische  Ausgabe  der  lateinischen  Form  des  evangelischen  Textes. 

9  Westcott  führt  J.  Kenrick  an,  Theo  log  icai  Review,  Juli  1874,  der  beweist, 
dass  „Itala"  soviel  heisst  wie  „Longobardica".  Vgl  ferner  Peter  Corssen,  „Die 
vermeintliche  ,Itala"  und  die  Bibelübersetzung  des  Hieronymus",  Jahrbücher  für 
protestantische  Theologie,  1881,  3,  S.  507—519. 


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A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


binden  wäre,  dass  Augustin  der  Schüler  des  Bischofs  von  Mailand, 
Ambrosius,  war.  Augustin  wird  dann  diese  Form  des  lateinischen 
Textes  mit  nach  Afrika  gebracht  haben.  Wir  finden  eine  von  ihm 
in  seinen  Schriften  benutzte  Becension  auch  in  den  Akten  des 
Konzils  von  Karthago  vom  Jahre  416  und  in  den  Schriften  des 
Kapreolus,  der  im  Jahre  430  Bischof  von  Karthago  wurde '.  West- 
cott  und  Hört's  Unterscheidung  zwischen  drei  Arten  des  Textes 
ist  sehr  ansprechend  Sie  finden  eine  Afrikanisch«  Art  in  den  von 
Tertullian  und  Cyprian  angeführten  Bruchstücken  der  heiligen  Schrift, 
eine  Ew-opäische  Art,  die  im  vierten  Jahrhundert  in  Westeuropa 
und  besonders  in  Norditalien  verwendet  wurde,  und  eine  Italische 
oder  Italienische  Art,  die  nach  der  Mitte  des  vierten  Jahrhunderts 
in  Augustin's  Werken  angeführt  wird2.  Diese  Arten  des  Textes 
werden  unten  bei  der  Beschreibung  der  Handschriften  häufig  an- 
geführt werden. 

Können  wir  eine  Ausgabe  des  alt-lateinischen  Textes  ver- 
anstalten? Nein!8  Die  Handschriften  sind  viel  zu  verschieden  von 
einander.  Viele  der  Handschriften  sind  lückenhaft  oder  sind  nur 
Bruchstücke,  und  der  Ursprung  der  Übersetzung  oder  der  Über- 
setzungen, sowie  die  Geschichte  derselben  ist  ganz  unsicher.  Alles, 
was  wir  unter  den  gegenwärtigen  Umständen  erzielen  können,  ist 
die  Herstellung  von  genauen  Ausgaben  der  einzelnen  Handschriften. 
Dadurch  wird  es  uns  allmählich  möglich,  die  Schicksale  der  Über- 
setzung durch  die  Jahre  und  durch  die  Länder  hindurch  weiter  zu 
verfolgen. 


Altlateinische  Handschriften. 

(a.)  Vier  Evangelien. 

Vercelli,  Domkirche. 
a:  4.  Jhdt,  25,5x16,  Perg,  2  Sp,  24  Z,  mut:  Ew;  die  Reihenfolge 
ist  Mt  Jo  Lk  Mk;  vieles  fehlt  in  Mt  Kap  20— 27  (25,1—16  ist  ganz 
weg),  in  Jo  in  Kap.  5.7  auch  19,41  und  20,2,  in  Lk  (1,1—12  fast 
ganz  weg)  an  den  Stellen  1,26—73;  6,9.  12;  9,14;  11,4—11  (fast 
alles);  12—25  (alles);  12,38—59  (alles),  in  Mk  1,22—34  und  4,17-24 
(alles);  4,26—5,19;  15,15—16,20  (alles);  eine  zweite,  aber  eine  alte 

1  Ziegler,  Die  lateinischen  Bibelübersetzungen  vor  Hieronymus  itnd  die  Italu 
des  Augustinus.  Ein  Beitrag  zur  Geschichte  der  heiligen  Schrift,  München  1879.  S.  60. 

>  Vgl  Weetoott  und  Hort,  N.  T.  [Bd.  2]  Intr.  8.  78-84.  §§  108-117,  und  John 
Wordsworth,  Old-Latin  bihlical  texts.  No.  II,  Oxford  1883,  S.  XXXI  ff. 

*  Doch  vgl  Friedrich  Zimmer,  „Der  Galaterbrief  im  altlateinischen  Text,  als 
Grundlage  für  einen  textkritischen  Apparat  der  Vetus  Latina",  Theologische  Studien 
und  SkixKen  aus  Ostpreussen,  Königsberg,  Bd.  1  (1887),  S.  1—81. 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,   a.  Alt-Latein. 


599 


Hand  ersetzte  Mk  16,7—20;  der  Text  ist  gut  und  nach  Westcott  und 
Hort  von  der  europäischen  oder  primitiven  Übersetzung,  mit  vielen 
echt  afrikanischen  Lesarten  durchsetzt  (mehr  kann  man  auf  einem 
Tisch  kaum  verlangen).  Diese  Handschrift  scheint  im  vierten  Jahr- 
hundert geschrieben  worden  zu  sein,  vielleicht  durch  Euseb  den 
Bischof  von  Vercelli,  der  im  Jahre  371  als  Märtyrer  starb.  Sie 
bietet  die  alte  nicht  emendirte  Übersetzung.  Sollten  wir  nicht 
meinen,  dass  sie,  nebst  den  Handschriften  in  Verona  und  Bobbio 
aus  Afrika  nach  Italien  gebracht  wurde,  so  weist  sie  darauf  hin, 
dass  Augustin's  „Itala",  die  er  in  Mailand  fand  und  nach  Afrika  trug, 
auch  nach  dem  Westen  zu  Aufnahme  fand,  denn  Vercelli  liegt  zwischen 
Mailand  und  Turin.  Im  Jahre  1738,  wie  mir  mein  lieber  Freund 
Ernst  von  Dobschütz  mitteilt,  verglich  sie  Ruggieri  für  einen  Dom- 
herrn in  Verona  Joseph  Bianchini.  Giovanni  Andrea  Irico 1  gab  sie 
1748  heraus2,  Bianchini3  im  Jahre  1749.  Nach  Tregelles  istlrico's 
Ausgabe  viel  genauer  als  Bianchini's.  Die  Handschrift  lag  lange 
in  der  Sakristei  und  wurde  viel  behandelt  und  zerrissen,  so  dass 
kaum  mehr  als  Fetzen  übrig  bleiben,  und  die  sind  natürlich  schwer 
zu  lesen4.  Sie  ist  jetzt  in  einem  kleinem  Kaum,  eine  Treppe  hoch 
glaub'  ich,  in  seidenem  Band  übers  Kreuz  versiegelt  und  in  einem 
Glaskasten  auf  einem  Tisch.  Johannes  Boisheim  gab  sie  heraus: 
Codex  Vercelknsis,  Quattuor  evangelia  U.  S.  w.  Christiania  1894.  Ich 
habe  sie  in  Februar  1886  gesehen. 

Chur,  im  Rhaetischen  Museum. 
*2'-  5.  Jhdt,  27,5x21,8  (?),  Perg,  2B1:  L*ll,ll-29;  13,16-34;  der 
Text  ist  dem  der  Vercelli-Handschrift  sehr  ähnlich. 

B.  Hidber,  Professor  in  Bern,  fand  diese  Blätter  in  dem  bischöf- 
lichen Archiv  in  Chur,  in  gewissen  „thecae  cuiusdam  scriptoriae 
operculis"  eingeklebt  Ernst  Ranke  (f  1888)  veröffentlichte  diese 
Bruchstücke,  Ouriensia  evangelii  Lucani  fragmtnta  Latina  e  membranis 
eruta  atque  adnotationitnis  ülustrata ,  quibus  aecedü  tabula  photograpkica, 
Marburg  1872.  Vgl  Ranke,  „Ein  kleiner  Italafund",  Theol  Stud  und 
Kritiken,  Gotha  1872,  S.  505—520;  Hermann  Rönsch,  Zeitschrift  für 
wissenschaftliche  Theologie,  1873,  S.  455—457.  Pierre  Batiffol  ver- 
öffentlichte, Note  sur  un  evangÜiare  de  Saint- Gall,  Paris  1884.  John 

1  Der  Name  ist  Irico,  nicht  Irici,  wie  Tregelles  und  Scrivener  schreiben; 
Tgl  Lombardi,  Storia  della  lett.  italiana  nel  secolo  XVIII,  Venedig  1832,  Bd.  4, 
8. 170;  —  und  Bernardino  Peyron's  Brief  bei  Knut  Ranke,  Curientia  ev.  Luc.  fragm. 
Marburg  1872,  S.  8. 9. 

3  Irico,  Sacrosanctus  evangeliorum  codex  s.  Eusebii  Magni . . .  Mailand  1748. 
»  Bianchini,  Ecangeliarium  quadrupler  .  .  .  Rom  1749;  wieder  abgedruckt 

bei  Migne,  PatroL  Lot.  Bd.  12,  8p.  9—948. 

4  Vgl  die  Briefe  vom  Grafen  Kduardo  de  Mella  und  von  Bernardino  Peyron 
bei  Ranke,  Ouriensia  ev.  lAtc.  fragm.  Marburg  1872,  .S.  8.  9. 


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600 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


Wordsworth  gab  sie  wieder  heraus,  Old  Latin  biblical  texte.  No.  II,  Ox- 
ford 1886,  S.XXXIV— XXXVII  undCCXIII-CCXXVIII  und  79-82. 

,f  ,  .  Sankt  Gallen,  Kloster  MS.  1394,  Bd.  1,  BL  56.  51. 
a.2  grüner  n):  ßl  53  M  5g  59  69_7?  75  76  79_82.  g5.  86  (und 

MS.  172,  BL  256)  und  Vadiana  oder  Stadtbibliothek  70. 

5.  Jhdt,  32x26  (?),  Perg,  15l/2  Bl,  2  Sp,  24  Z,  ünzialbchst  12—18 
auf  der  Zeile:  Jßl7,l— 5.  14—18;  17,19—18,20;  19,20—21,3;  26,56— 
60.  69—74;  27,62—64;  27,66—28,3.  8—20  «to(19,13— 17.  24-27  mut) 
19,28-42  Jffc7,l3— 31;  8,32—9,9;  13,2—20;  15,22—16,13.  Der  Text 
ist  von  der  europaischen  Recension. 

Lachmann  sprach  von  diesen  Bruchstücken,  N.  T.  Gr.  Berlin  1842, 
Bd.  1,  S.  XII.  Tischendorf  schrieb  alles  ab.  Pierre  Batiffol  veröffent- 
lichte, sie  „Fragmenta  Sangallensia",  Berne  archiologique,  Paris  1885, 
Bd.  4,  S.  305—321  mit  Nachbildung  (der  Artikel  erschien  auch  ein- 
zeln), und  das  Bruchstück  aus  der  Stadtbibliothek,  ich  weiss  nicht 
warum  p2  bezeichnet,  in  Note  sur  un  evangüiare  de  Saint- Oaü,  Paris 
1884,  S.  8.  Henry  J.  White,  Wordsworth's  Genosse,  besorgte  eine 
in  jeder  Hinsicht  vorzüglich  und  reichlich  ausgestattete  Ausgabe, 
Old  Latin  biblical  texte.  No.  II,  Oxford  188G,  S.  XXIII— XXXI  und 
CLXVII— CCII  und  55—72,  mit  Nachbildung.  Wordsworth's  Aus- 
gabe von  avDop  wurde  in  der  That  gedruckt  vor  Batiffol's  Ausgabe 
und  Wordsworth  und  White  brauchten  Tischendorfs  Abschriften, 
die  sie  von  seiner  Wittwe  gekauft  hatten. 

Batiffol  sah,  dass  diese  Blätter  aus  derselben  Handschrift  wie  a, 
sind,  Peter  Corssen,  Göttingüehe  gelehrte  Anzeigen,  Göttingen  1889, 
Bd.  1,  S.  316—318,  befestigte  Batiffol's  Ansicht  durch  eine  feine 
mathematische  Aufstellung,  und  White,  der  zuerst  gezweifelt  hatte, 
untersuchte  selbst  die  Bruchstücke  und  gab  zu,  dass  alles  aus  der 
einen  Handschrift  herrühre,  „The  Coire  and  St  Gall  fragments  of 
the  Old-Latin  Version  of  the  gospels",  The  Academy,  London  1889, 
17.  Aug.  Bd.  2,  S.  104b. 

(f  üh      V  Sankt  Gal,en>  Zoster  MS.  1394,  Bd.  1,  BL  91.  92. 
a-2  ^ir   er  o):  ?  J}i^  3l><22  Perg.  i//cl6>14_ 20;  merowingische 

Schrift;  Rückseite  leer. 

Lachmann  (wie  bei  fr.  n)  erwähnte  das  Bruchstück.  Tischen- 
dorf schrieb  es  ab.  Batiffol  gab  es  heraus  (wie  bei  a^  fr.  n),  auch 
White  (wie  bei  a2  fr.  n),  S.  XXXIII  und  CCII-CCV  und  73—74. 

tfrnh  -  Sankt  öallen>  Kloster  MS.  1394,  Bd.  2,  S.  430—433. 
a2  tiruner  p):  g  jhdt>  191><17t         2Bl:  Joll,16— 44;  die  Schrift 

ist  irisch;  scheint  aus  einer  Totenmesse  herzurühren.  Tischen- 
dorf  schrieb  sie  ab.  Forbes,  Arbuthnott  miseal,  Burntisland  1864, 
S.  XLVm,  Haddam  und  Stubbs,  Councils  and  ecclesiastical  documente 
relating  to  Great  Britain  and  Ireland,  Oxford  Bd.  1  (1869),  App.  Gt 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,    a.  Alt* Latein. 


601 


S.  197,  und  Henry  J.  White  (wie  bei  a2  fr.  nj,  S.  XXXIII  und 
CCVI-CCXII  und  75—77,  veröffentlichten  das  Bruchstück. 
.    Verona,  Bibliothek  des  Domkapitels. 

5.  Jhdt,  Quart,  Perg,  Silberschrift,  inut:  Ew;  es  fehlt  Mt  1,1— 11; 
15,12—23;  23,18—27  Jo  7,44— 8,12  Lk  19,26— 21,29  Mk  13,9—19; 
13,24 — 16,20;  der  Text  ist  von  der  europäischen  Form. 

Bianchini  gab  sie  heraus  (wie  Hdschr.  a).  Vgl  den  Brief  des 
Ignatius  Zenti  bei  Ranke  (wie  oben  Hdschr.  a2). 

Paris,  Nat  254,  früher  Colb.  4051. 
C:  12.  Jhdt,  26x17,  Perg,  149  Bl,  2  Sp,  40  Z:  Ew  (eine  spätere 
Hand  fugte  die  anderen  Bücher  hinzu,  aber  in  der  Vulgata-Form); 
der  Text  ist  gut  und  von  der  europäischen  Form,  und  dazu  ver- 
wandt mit  dem  der  Handschrift  ff*.  Pierre  Sabatier  gab  sie  1751 
heraus !,  dann  Johannes  Belsheini,  Codex  Colbertinus  Parisiensis.  Qua- 
tuor  evangelia  ante  Eieronymum  Latine  translata  post  editionem  Pein 
Sabatier  cum  ipso  codice  collatam  denuo  edidit  3.  B.  Christiania  1888, 
S.  139. 

,    Cambridge,  Bezae  (s.  oben,  S.  43—47). 

Man  mus8  sich  hüten,  diesen  lateinischen  Text  des  „Codex 
Bezae"  für  etwas  selbständiges  zu  halten.  Denn  der  lateinische 
Text  ist  grösstenteils  dem  griechischen  angepasst,  gleich  gemacht 
worden.  An  einigen  Stellen,  die  wie  es  scheint  durch  Zufall  über- 
sehen worden  sind,  findet  man  Zeichen  eines  anderen  Textes,  aber 
es  ist  noch  nicht  sicher  wie  dieser  frühere  lateinische  Text  ursprüng- 
lich ausgesehen  hat  oder  wie  er  zu  kennzeichnen  ist  J.  Bendel 
Harris,  A  study  of  Codex  Bezae ,  oder  Codex  Bezae.  A  Study  of  the 
80-called  uestern  text  of  the  New  Testament  [Texts  and  Studies,  vol.  II, 
no.  7],  Cambridge  1891,  S.  VUI  und  272,  meint,  dass  das  Verhältnis 
umzukehren  ist,  und  dass  der  griechische  Text  durchaus  von  dem 
lateinischen  Texte  abhängig  ist.  aber  seine  Gründe  genügen  nicht, 
um  dies  zu  beweisen.  Vgl  eine  Abhandlung,  die  wahrscheinlich  von 
William  Sanday  geschrieben  wurde,  The  Guardian,  London  1892, 
Nr.  2424,  18.  Mai,  S.  742c— 744a  und  Nr.  2425,  25.  Mai,  S.  786b— 
788  a.  —  Vgl  auch  in  Bezug  auf  diese  Handschrift  Frederick  Henry 
Chase,  The  Old  Syriac  elevient  in  the  text  of  Codex  Bezae  [in  the  Acts], 
London  1893,  S.  XVI  und  160.  Auch  muss  man  ferner  William 
Sanday's  Ausführungen,  Old  Latin  biblical  Texts.  Ao.  II,  Oxford  1886, 
S.  95—122,  herbeiziehen;  er  behandelt  den  Text  von  k  ausführlich 
und  bespricht  dabei  die  anderen  Texte. 


1  Sabatier,  Bibliorum  sacrorum  Latinae  tersione*  antiquae,  Bd.  3,  Paris  1751. 
Vgl  Ernst  Ranke,  Curiensio  ev.  Luc.  fragrn.  Marburg  1872,  S.  9. 10,  und  Samuel 
Berger,  Histoire  de  la  Vulgate  etc,  Paris  1893,  S.  74—76  und  402 


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602 


A.  Urkunden.  III.  Übersetzungen. 


5.  Jhdt,  Fol,  Perg,  mut:  M  12,49— (Mt  13,13—23  ist  das  Dubliner 
Blatt)  14,11;  (14,11—21  in  Abschrift);  14,22—24,49;  28,2—20  Jo\A— 
18,12;  18,25—21,25  ZA  1,1— 8,30;  8,48—11,4;  11,24-24,53;  J/M,20— 
4.8;  4,19—6,9;  12,37—40;  13,2.  3.  24—27.  33—36.  Der  Text  ist  sehr 
gut  und  scheint  aus  der  afrikanischen  Übersetzung  hervorzugehen, 
vgl  Westcott  und  Hort,  .V.  T.  [Bd.  2]  Intr.  8.  81,  §  113. 

Hort  zeigte,  dass  die  Handschrift  im  achtzehnten  Jahrhundert 
in  Trient  war,  „The  codex  Palatinus  of  the  Old-Latin  go speis",  The 
Academy,  London,  14.  Aug.  1880,  S.  117c— 118b.  Jeder  Gelehrte 
sollte  diesen  Brief  von  Hort  lesen,  damit  jeder  an  seinem  Teile  die 
Papiere  des  Simon  de  Magistris,  des  Areval  und  des  Bonelli,  und 
die  übrigen  Blätter  dieser  Handschrift  suchen  helfe.  Im  Juli  1762 
wurde  die  Handschrift  von  Trient  nach  Korn  an  Giuseppi  Bianchini 
geschickt,  der  sie  im  selben  Jahre,  wie  es  scheint,  durch  Giuseppi 
Martines  abschreiben  lies».  Hugo  Linke1  hat  diese  Abschrift  in 
Born  in  der  Vallicelliana-Bibliothek  als  U.  66  vorgefunden.  In  Trient 
wieder  wurde  die  Handschrift  in  „secretiori  tabulario  episcopali" 
aufbewahrt  und  von  dort  nach  Wien  ins  Archiv  gebracht,  und  vom 
Archiv  im  Jahre  1806  in  die  kaiserliche  Bibliothek.  Tischendorf 
veröffentlichte  sie,  Evangelium  PalaHnum,  Leipzig  1847,  S.  XXVII 
und  456  mit  Nachbildung.  Das  Dubliner  Blatt  wurde  durch  James 

H.  Todd  einige  Jahre  vor  1847  in  Dublin  gekauft.  Am  25.  Januar 
1847  hielt  er  einen  Vortrag  über  das  Blatt  vor  der  „Royal  Irish 
Society",  sechs  Tage  vor  der  Veröffentlichung  des  Buches  von 
Tischendorf  in  Leipzig  am  31.  desselben  Monats;  Todd  veröffent- 
lichte den  Text  des  Blattes  in  den  Akten  jener  Gesellschaft  Tischen- 
dorf wusste  nichts  von  jenem  Blatte  bis  nach  der  Herausgäbe  des 
ersten  Bandes  seines  N.  T.  Or.  e<L  VIII.  crit.  moi,  als  T.  Graves  Law 
ihm  darüber  schrieb.3  L&ngere  Zeit  konnte  man  das  Blatt  in  der 
Bibliothek  nicht  finden;  schliesslich  hat  Thomas  French4  es  entdeckt 
und  T.  E.  Abbott  es  herausgegeben.*  Hugo  Linke  veröffentlichte 
einiges  aus  jener  Abschrift  in  der  Vallicelliana.  Johannes  Belsheim 
veröffentlichte  diese  Handschrift  wieder,  Evangelium  Palatinum, 
Christiania  1896,  VIII  und  96  S. 

1  Linke,  „Neue  Bruchstücke  des  Evangelium  Palatinum'',  Säxungsberichte 
der  philosophisch-philologischen  und  der  historischen  Classe  der  königlieh  bayerischen 
Akademie  der  Wissenschaften  xu  München,  München  1893,  Heft  2,  S.  281-287. 

>  Todd,  Proceedings  of  the  royal  Irish  academy,  Duhlin  1847,  Bd.  3,  S.  374 
—381.  J.  O.  Westwood  erwähnte  die  Handschrift,  Palaeoyraphia  Sacra  pictoria, 
London  1843— 184Ö,  auf  Seite  vier,  Nummer  24. 

3  Law,  „A  stray  leaf  of  the  codex  Palatinus",  The  Academy,  London  1879, 

I.  Marz,  S.  I90bc. 

*  Ingram,  Proceedings  of  the  royal  Irish  academy,  2.  Reihe,  Duhlin  1880, 
Bd.  2,  S.  22.  23. 

5  3.  ohen,  8.  85,  die  Handschrift  Z  mit  Bruchstücken  von  Mt 


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2.  Westliche.  (1.)  Lateinische,   a.  Alt-Latein.  603 

f  Brescia,  Bibliothek  des  Kapitels. 

6.  Jhdt,  Quart,  Perg,  Silberschrift,  mut:  Ew;  es  fehlt  Mk  12,5 — 
13,32;  14,70-16,20.  Der  Text  ist  von  der  italienischen  Recension; 
vgl  Westc-Hort  (wie  Hdschr.  e),  §  113,  und  Wordsworth,  S.  XXXII. 

Herausgegeben  durch  Bianchini,  Evang.  quadr.  Rom  1749.  Vgl 
Ranke,  Curiensia  er.  Luc.  fragm.  Marburg  1872,  S.  7. 8.  John  Words- 
worth veröffentlichte  diese  Handschrift  unter  dem  Texte  der  Vul- 
gata-Übersetzung  der  Evangelien  in  seiner  Ausgabe  des  lateinischen 
Neuen  Testaments,  Oxford  1889  (s.  unten,  S.  622—634)  als  einen 
Text,  der  vielleicht  dem  von  Hieronymus  emendirten  Texte  sehr 
ähnlich  ist  Vgl  F.  C.  Burkitt,  „The  Vulgate  gospels  and  the 
codex  Brixianns",  Journal  of  theological  studies,  London,  Bd.  1,  Nr.  1, 
Okt  1899,  S.  129—134.  Zu  der  Einleitung,  die  sich  auf  einen 
gotischen  Text  bezieht,  vgl  Moritz  Haupt,  Opuscula,  Bd.  2,  Leipzig 
1876,  S.  407—412  (aus  dem  Jahre  1869). 
n ,  Petersburg,  kaisM  früher  Corbey  21. 

ff  :  10.  Jhdt1,  Oktav,  Perg,  39  Bi:  ML  Der  Text  ist,  besonders  von 
dem  neunten  Kapitel  an,  sehr  verschieden  von  dem  der  Vulgata- 
Übersetzung  und  bietet  vielleicht  einen  gallikanischen  Übergang 
von  dem  älteren  zum  jüngeren  Texte.  Das  Verhältnis  kann  aber 
das  umgekehrte  sein,  so  dass,  wie  Westcott  und  Hort  (wie  oben, 
Hdschr.  e)  §  114  meinen,  der  Text  aus  der  Vulgata  herstamme  und 
mit  Lesarten  aus  Handschriften  der  alten  Übersetzung  ausgestattet  sei. 

Diese  Handschrift  war  früher  in  dem  Kloster  Corbey  2  in  der 
Picardie.  Sie  wurde,  und  zwar  als  erste  alt-lateinische  Handschrift, 
von  Jean  Martianay3  im  Jahre  1695  herausgegeben  und  dann  von 
Augustine  Calmet  (wie  Hdschr.  ff2),  S.  303—311  im  Apparatus  zum 
Kommentar  zur  Apokalypse,  Bianchini  (s.  f),  Sabatier,  und  Migne4. 
Im  Jahre  1881  veröffentlichte  Johannes  Belsheim  sie  wieder,  Das 
Evangelium  des  Matthaeus  nach  dem  lateinischen  Codex  ffx  Corbeiensis 
auf  der  kaiserlichen  Bibliothek  xu  St.  Petersburg  von  Neuem  in  verbesserter 
Gestalt  herausgegeben  von  J.  B.  Nebst  einem  Abdruck  des  Briefes  Jacobi 
nach  Martianays  Ausgabe  von  1695,  Christiania  1881. 
-2.  Paris,  Nat.  17225  früher  Corbey  195. 

n  :  7.  Jhdt,  Quart,  Perg,  mut:  Ew;  es  fehlt  Mt  1,1— 11,16  Lk9,48— 

1  Oskar  von  Gebhardt,  der  diese  Handschrift  in  Petersburg  untersuchte,  ver- 
sicherte mir,  dass  sie  vom  10.  Jahrhundert  sei,  und  nicht  vom  neunten,  wie  Mar- 
tianay  meinte,  noch  vom  achten,  wie  Ranke  (wie  bei  Hdschr.  f)  meinte. 

2  Über  die  Bibliothek  in  Corbey  vgl  Leopold  Debile,  „Recherche?  sur  l'ancienne 
bibliotheque  de  Corbie",  Memoire*  de  l'aeademie  des  inseriptions  et  beäes- lettre*, 
Paris,  Bd.  24,  Teil  1  (1861),  S.  2(56— 342. 

•  Martianay,  Vulgata  antiqua  Latina  et  Itala  versio  evangäii  secundum 
Matthaeum  u.  s.  w.  Paris  1695. 

*  Migne,  Patrologia  Latina,  Bd.  12,  Paris  1S45. 


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604 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


10,20.  21 ;  11,45—12,6.  7  Jo  17,15—18,9;  20,22—21,8.  Der  Text  dieser 
alten  Übersetzung  ist  von  der  europäischen  Recension;  vgl  Weste-Hort 
(wie  Hdschr.  e)  und  Wordsworth  (wie  Hdschr.  g1). 

Augustine  Calmet ',  Commentarius  Uteralis  in  omnes  libros  Novi 
Testamenti  LaHnis  titteris  traditus  a  Ioanne  Dominico  Mansi,  Würzburg, 
Bd.  2  [1787],  S.  276—302  (s.  auch  Calmet's  Dies,  in  Vulgatam  [wie 
anten,  S.  613,  Anm.  2],  S.  391b.  392  a)  gibt  Lesarten  aus  allen  vier 
Evangelien,  Bianchini  (s.  S.  599,  Anm.  3)  die  Lesarten  für  Jo  Lk 
Mk,  und  Sabatier  wieder  aus  allen  vier  Evangelien  (s.  oben,  S.  601, 
Anm.  1).  Paul  Meyer,  der  Pariser  Gelehrte,  untersuchte  die  Hand- 
schrift für  Ernst  Bänke2.  Wellington  Tyler  sagt,  dass  Tischendorf 
nnd  Tregelles  hänfig  von  einander  abweichen  in  den  aus  fP  an- 
geführten Lesarten.  Johannes  Belsheira  veröffentlichte  sie,  Codex  ff1 
Corbeiensis  sive  quatuor  evangelia  ante  Hieron ymum  translata  .  .  .  Cbl'i- 
stiania  1887,  S.  VIII,  127;  vgl  Samuel  Berger,  Bulletin  eritique,  Paris 
1891,  S.  302.  303. 

u  Paris,  Nat  Lat  11553,  früher  Saint  Germain  15. 
*  :  8.Jhdt,  39,3x33,  Perg,  191  Bl:  Ew.  Der  Text  scheint  von 
der  alten  Übersetzung  zu  sein;  vgl  Wordsworth,  S.  XXX— XLIH;  er 
führt  Westcott  und  Hort  an  als  der  Meinung,  dass  der  Text  ursprüng- 
lich aus  der  Vulgata  herrühre  und  dann  mit  Lesarten  aus  der  alt- 
lateinischen Übersetzung  vermischt  sei. 

Martianay  (s.  ff1)  zog  die  Lesarten  für  Mt  aus  dieser  Hand- 
schrift und  Bianchini  folgte  ihm.  Sabatier  (s.  S.  601,  Anm.  1)  führt 
sie  durch  die  ganzen  vier  Evangelien  an.  Nach  Westcott  wurde 
diese  Handschrift  für  Bentley  {(i)  verglichen.  Sie  enthält  das  ganze 
N.  T.,  sowie  einiges  aus  dem  A.  T.  und  drei  Blatt  des  Hirten. 
Westcott  ist  geneigt  zu  vermuten,  dass  der  Text  etwa  gallikanisch 
sei  Wordsworth  veröffentlichte  das  Matthäusevangelium  aus  dieser 
Handschrift,  Old  Latin  biblical  texte.  No.  J,  Oxford  1883,  S.  XLIII 
und  79;  vgl  Berger  (wie  Hdschr.  ffa),  und  Histoire  de  Ja  Vulgate  pen- 
dant  les  premiers  stiele*  du  moyen  äge,  Paris  1893,  S.  65—72. 

2   Paris,  Nat.  Lat.  13169,  früher  Saint  Germain  2. 
g  :  lO.Jhdt,  21,5x14,  Perg,  166  Bl,  24-30  Z;  Bl.  118-166  Jo 
Bind  älter:  Ew.  Der  Text  scheint  von  der  alten  Übersetzung  zu  sein, 
aber  Westcott  und  Hort  meinen,  dass  er  gerade  wie  der  Text  von  g 1 
zu  beurteilen  sei.   Vgl  W.-H.  und  Wordsworth  (wie  Hdschr.  g  ); 

1  Diese  und  andere  Abhandlungen  dieses  sehr  gelehrten  Mönchs,  eines  Bene- 
dictiners  von  der  Congregatio  de«  heil.  Vannus  und  des  heil.  Hydulphus  erschienen 
in:  Nouveües  diasertations  importantes  et  curieuses  mar  plusieurs  questions  qui 
n'ont  point  £U  touchies  dam  le  Commentaire  Litterai  sur  tous  les  livres  de  V  Anden 
et  du  Nouveau  Testament,  Paris  1720.  Die  Handschrift  steht  S.  405—447. 

*  Ranke,  Curiensia  ewmgelii  Lucani  frtv/menta  Latina,  Marburg  1872,  S.  10. 


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2.  Westliche.    (1.)  Lateinische,    a.  Alt-Latein. 


605 


Berger  hält  den  Text  für  irisch;  vgl  seine  Histoire  de  la  Vulgate, 
Paris  1893,  S.  48. 

Sabatier  (a.  a  601,  Anm.  1)  gibt  Lesarten  überall 

-    Rom,  Vat  7223  früher  Claromontanns. 

Ä:  5.  Jhdt,  24x20,  Perg  (Mt  BL  66),  mut:  Jß;  es  fehlt  1,1-3,15; 
1 4,33—1 8,12  (die  übrigen  Evangelien  sind  von  derVulgata-Übersetzung). 
Der  Text  ist  grösstenteils  von  der  europäischen  Übersetzung. 

Gekauft  durch  Pio  VI  (1775—1798).  Sabatier  (s.  S.  601,  Anm.  I) 
gab  Auszüge.  Angelo  Mai  veröffentlichte  die  ganze  Handschrift, 
Scriptorum  veterum  nova  ooüectio,  Rom  1828,  Bd.  3,  S.  257-288,  Jo- 
hannes Boisheim  das  Matthäus-Evangelium,  Evangelium  secundum 
Matthaeum  .  .  .  Christiania  1892,  aus  (Kristiania  Videnskabs-Selskabs 
Forhand  ling  er  for  1892.    No.  5. 

,    Wien,  kais.  Lal  1235. 

5.  od.  6.  Jhdt  (Boisheim  7.  Jhdt  am  Ende),  26x19,  Perg,  Purpur 
und  Silber,  142  Bl,  mut:  Lk  (sie  schreibt  „secundum  Lucanum")  10,6— 
23,10  lft2,17— 3,29;  4,4-10,1;  10,33—14,36;  15,33—40.  Der  Text 
ist  vielleicht  von  der  europäischen  Recension. 

Aus  Neapel  nach  Wien  gebracht.  Bianchini  gibt  einige  Les- 
arten. Alter  veröffentlichte  die  Bruchstücke  oder  besser,  um  mit 
Lachmann  zu  reden,  versteckte  sie1  „in  temporariis  quibusdam 
libellis",  Neues  Repertorium  f.  bibl.  u.  morgenl.  Literatur,  Jena  1791, 
Bd.  3,  S.  115—170,  und  bei  Paulus,  MemorabiHen,  Leipzig  1795,  Bd.  7, 
S.  58 — 96.  Johannes  Belsheim  veröffentlichte  sie,  Codex  Vindobonensis 
membranaceus  purpureus  .  .  .  Antiquissimae  evangelwrum  Lucas  et  Mord 
translaUonis  Latinae  fragmenta.  Cum  tabula,  Leipzig  1885,  S.  VIII 
und  71. 

.    Turin,  Nat  G.  VII.  15  früher  Bobbio. 

5.  od.  6.  Jhdt,  18,7x16,7,  Perg,  96  Bl,  mut:  3f*8,8— 11. 14— 16; 
8,19-16,8  3ßl,l— 3,10;  4,2—14,17;  15,20-36.  Der  Text  ist  sehr 
gut  und  ist  von  der  afrikanischen  Recension. 

Man  sagt,  dass  sie  Columban  gehörte  (t  615),  der  das  Kloster 
Bobbio  gründete.  Ferd.  Flor.  Fleck,  Anecdota  maximam  partem  sacra 
[oder  Wissenschaftliehe  Reise,  Bd.  2,  Teil  3]  u.  s.  w.  Leipzig  1837, 
S.  1—109,  gab  sie  sehr  nachlässig  heraus,  Tischendorf  genauer, 
Jahrbücher  der  Literatur.  Anz.-Blatt,  Wien  1847—1849,  Bd.  120,  S.  43— 
56,  Bd.  121,  S.  50—72,  Bd.  123,  S.  40—46,  Bd.  124,  S.  1—8,  Bd.  126, 
S.  1 — 71.  Tischendorf  ging  für  seine  achte  Ausgabe  des  N.  T.  Gr. 
auf  seine  Notizen  zurück,  weil  einiges  ungenau  gedruckt  war. 
Sie  wurde  sehr  genau  herausgegeben  durch  John  Wordsworth 
unter  Beihilfe  von  William  Sanday,  Old-Latin  biblical  tezts.  No.  II, 

1  Wie  Lachmann  seiner  Zeit  das  Vorwort  7,u  der  ersten  Ausgabe  sein  ob 
N.  T.  Gr.  in  den  Theol.  Stud.  u.  Krit.  versteckt  hatte. 


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606 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


Oxford  1886,  S.  V— XXII  und  XLII— CLXVI  und  1—54  und  95—122, 
mit  Tafel. 

.  Breslau,  in  der  Kirche  der  heil.  Elisabeth  früher  Rehdiger's 
'  (nicht  Rhed.). 

7.  Jhdt,  Quart,  Perg,  295  Bl,  mut:  Ew\  es  fehlt  Jo  16,13— 21,25. 

Mt  und  Mk  gab  J.  E.  Scheibel  heraus,  Codex  quatuor  evangeliorum 
Latinus  Rhedigeranus,  MatÜiaeus  et  Marcus.  Cum  textu  Graeco  ei  editione 
vulgata  coUatua,  Breslau  1763,  S.  18.  David  Schulz  beschrieb  sie, 
De  codice  IV  evangeliorum  bibliothecae  Rhedigeranae  in  quo  vetus  Latina 
terato  continetur,  Breslau  1814,  S.  65,  mit  Tafel  Auch  Friedrich 
Haase  veröffentlichte  sie,  Evangeliorum  quattuor  vetus  Laiina  inter- 
pretatio  ex  cod.  Rehdigerano  nunc  primum  edita  [es  gibt  drei  Stück  oder 
eher  sechs,  die  in  Universitats-Programmen  1865—1866  erschienen 
sind],  Breslau  1865—1866,  296  Sp.  Ernst  Ranke  bereitete  einen 
kritischen  Kommentar  zu  Uaase's  Ausgabe  vor. 

Rom,  Sessorianu8  LVm  im  Heüigen-Kreuz-Kloster,  BL  1 — 154. 
m*  8.— 9."  Jhdt,  Quart,  Perg:  enthält  Lesestücke  aus  allen  N.  T. 
Schriften,  ausser  3  Jo  He  Philem,  und  aus  dem  Brief  an  die  Lao- 
dicener.  Der  Text  ist  dem  Text,  den  Priscillian  brauchte,  ähnlich, 
und  Hort  schrieb  mir,  dass  er  geneigt  war,  diese  Übersetzung  für 
eine  spanische  Recension  zu  halten  oder  für  eine  Parallel-Recension 
zu  der  europäischen.  Diese  Handschrift  weiss  nichts  von  jener 
Interpolation  lJo  5,7.8  über  die  drei  himmlischen  Zeugen. 

Dieses  Buch  ist  bekannt  als  das  sogenannte  Pseudo-Augustinische 
Speculum.  Es  scheint  vom  achten  oder  neunten  Jahrhundert  zu 
sein.  Vgl  Härtel,  Cypriani  opera,  Teil  3,  Wien  1871,  S.  XXV 
und  34;  Reifferscheid',  Bibliotheca  patrum  Italica,  Bd.  2,  S.  129;  Reiffer- 
scheid, „Die  römischen  Bibliotheken",  Sitzungsberichte  d.  philos.-hist 
Claase  d.  Akademie  zu  Wien,  Wien  1865,  Bd.  1,  S.  753.  Mai  bot 
einige  Lesestücke  in  seinem  Spicilegium  Romanum,  Rom  1843,  Bd.  9, 
Append.  2,  S.  61—75  und  80 — 86,  und  veröffentlichte  das  Ganze  in 
Nova  patrum  bibliotheca,  Rom  1852,  Bd.  1,  Teil  2,  S.  I— VIII  und 
1—117  mit  Tafel;  Franz  Weihrich  veröffentlichte  es  wieder  unter 
Benutzung  von  vier  anderen  Handschriften  (unter  diesen  waren 
13  Blatt  früher  Libri-Ashburnham,  heute  in  Paris,  die  der  seltene 
Blick  von  Hort  erkannte  als  mit  m  und  mit  Sabatier's  Fleury-Hand- 
8chriften  10  und  12  verbunden),  Corpus  scriptarum  eccleaiasticorum 
Latinorum,  Bd.  12  [Aug.  Opp.  IH,  1],  Wien  1887,  S.  XXXIV-L  und 
291—700;  vgl  Weihrich's  Ausführungen  in  der  Zeitschrift  für  die 
Österreichischen  Gymnasien,  XL,  Wien  1889,  Nr.  10,  S.  908  Anm. 
Johannes  Belsheim  veröffentlichte  die  neutestamentlichen  Bruch- 
stücke für  sich  nach  der  Reihenfolge  der  N.  T.  Bücher,  Fragmenta 
Novi  TeatamenH  .  .  .  ex  libro  .  .  .  Speculum  in  den  Videnskabs-  Selskabet 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,   a.  Alt-Latein. 


607 


Skrifter.  II.  Historisk-filosofisk  Klasse.  1899.  Nr.  2,  und  auch  einzeln, 
Christiania  1899,  54  S. 

München,  kön.  Lat.  6224,  früher  Freisingen. 
q:  6.  Jhdt,  25,1x21,1,  Perg,  251  Bl,  2  Sp,  20  Z,  16-20  Buchst  auf 
der  Zeile,  mut:  Ew\  es  fehlt  Mt3,15— 4,25;  5,25—6,4;  6,28—7,8 
JolO,H— 12,39  Lk23,22-36;  24,11—39  Mkl,7-22;  15,5-36.  Der 
Text  ist  von  der  italienischen  Übersetzung. 

Tischendorf  schrieb  sie  ab.  Henry  J.  White,  Wordsworth's 
Genosse,  benutzte  Tischendorfs  Abschriften  und  veröffentlichte  sie, 
Old  Latin  biblical  texts.  No.  III,  Oxford  1888,  mit  Nachbildung  und 
reichhaltigen  Erörterungen;  vgl  Hort,  Claxsical  Review,  London  1889, 
S.  11—12. 

Dublin,  Trin.  Coli.  A.  4.15,  früher  Ussher's. 

r:  6.  Jhdt,  18,7x1 3/7,  Perg,  mut:  Mt  Jo  Lk  Mk.  Der  Text  scheint 
von  der  europäischen  Recension  zu  sein. 

Thomas  Kingsmill  Abbott  veröffentlichte  sie,  Evangeliorum  versio 
antehieronymiano  er  codice  Isseriano  (Dublinenst),  adiecta  collatione 
codicis  Ussetiani  alterius.  Accedit  versio  Yulgata  sec  cod.  Amiaiinum 
cum  rarietote  cod.  Kenanensis  (Book  of  Keils)  et  cod.  Durmachensis 
(Book  of  Durrow),  Dublin  188-1,  2  Teile,  S.  XLII  und  379  mit  Nach- 
bildung, und  3798Wel — 863  mit  Nachbildung,  aus  der  anderen  Ussher- 
Handschrift;  vgl  Samuel  Berger,  Revue  celtique,  Paris,  Bd.  6  (1883— 
1885».  S.  348-357. 

Mailand,  Ambrosiana  C.  73  inf. 

8:  6.  Jhdt  23x20,  Perg,  4  Bl:  LJfcl7,3— 29;  18,39-19,47;  20,46— 
21,22;  einiges  fehlt.  Der  Text  scheint  von  der  europäischen  Recension 
zu  sein. 

A.  M.  Ceriani  gab  sie  heraus,  Monumenta  sacra  et  profana  ex 
codicibus  praesertim  bibliotfiecae  Ambrosianae,  Mailand  1861,  Bd.  1, 
S.  1—  S,  und  Wordsworth,  Old  Latin  biblical  texts.  No.  II.  Oxford 
1886.  S.  XXXVIH.  XXXIX  und  CCXXIX— CCXLVIII  und  83—88. 

Bern,  Univ.-Bibl.  611,  Bl  143  und  144. 

6.  Jhdt  Fol,  Perg  überschrieben,  2  Bl,  2  Sp,  23  (?)  Z:  M  l,2— 
23;  2.22—27;  3.11—18.  Der  Text  ist  von  der  europäischen  Recen- 
sion, und  steht  den  Handschriften  ff-b-i  näher  als  einerseits  der 
Handschrift  c  oder  a,  viel  näher  als  andererseits  der  Handschrift 
e.  Mkt,U  lasst  lytvfTo  weg  mit  »  D  ff  mt;  2,26  lässt  Jtma  weg 
mit  BD. 

Hermann  Hagen,  ein  Berner  Professor,  entdeckte  und  veröffent- 
lichte diese  Bruchstücke,  ,.Ein  Italafragment  .  .  .",  Zeitschrift  für 
wissenschaftlicJie  Theologie,  Leipzig  1884,  S.  470—484.  Wordsworth 
veröffentlichte  sie  wieder  mit  seiner  gewohnten  Genauigkeit,  Old 
Latin  biblical  texts.  No.  II,  Oxford  1886,  S.  40—41  und  CCXLIX— 
CCLIV  und  89—94. 

Gregory,  Textkritik.  30 


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608 


A.  Urkunden.  III.  Übersetzungen. 


Wien,  kais.  Lat  502  am  Anfang. 

T:  7.  Jhdt,  23,5x16,5,  Perg,  1  Bl:  Jo  19,27-20,1 1.  Am  24.  und 
25.  Oktober  1887  schrieben  der  Anonymus  I.  S.  und  Henry  J.  White 
das  Blatt  ab,  und  veröffentlichten  es,  Od  Latin  bibUcal  Uxts.  No.  III, 
Oxford  1888,  S.  161—166. 

(W.  H.:  =  j)  früher  in  Sarezzano,  in  der  Kirche,  jetzt  nach  Paul 

a"  Corssen  in  Florenz  auf  der  Laurenziana. 

5.  Jhdt,  Fol,  membr,  Purpurperg,  Silberschrift,  mut:  enthält 
etwa  ./bl,38— 3,23;  3,33— 5,20;  5,29- (6,49- 7,32);  8,6—9,21;  der  Text 
scheint  von  der  europäischen  Recension  zu  sein.  Sie  soll  durch  Bufin 
einen  Sarezzaner  Anachoreten  geschrieben  sein.  Die  Handschrift  war 
in  jener  Kirche  schon  im  Jahre  1585.  Guerrino  Amelli,  Vice-Custos 
an  der  Ambrosiana  in  Mailand,  beschrieb  sie,  Un  anüchissimo  codiee 
biblico  Latino  purpureo  conservato  neüa  chiesa  di  Sarezxano  presso  Tortona, 
Mailand  1872.  Amelli  gab  Jo3,5.6;  4,6—8.9.10.11.12.14.15.16—18.19— 
21;  5,4  heraus  und  wollte  das  ganze  bald  herausgeben. 

fi:  siehe  Nachtrag. 

(b.)  Apostelgeschichte. 

d:  Cambridge,  s.  oben,  S.  601. 

Oxford,  Laud,  s.  oben,  S.  97—99.    Andreas  Christian  Hwiid, 
Libellus  criticus  ...  Kopenhagen  1785,  S.  67— 155,  gab  den  latei- 
nischen Text,  anscheinend  aus  Hearne  geschöpft,  heraus. 

, .  Stockholm,  Gigas. 
g  (ApoKj:  ia  Jhd^  Dudjk  wftr  geneigt  zu  denken,  da88  die8e  Hand- 
schrift im  Jahre  1239  beendet  wurde:  enthält  unter  anderem  die 
lateinische  Bibel,  im  Neuen  Testament  sind  Apg  und  Apok  von  der  alten 
Übersetzung,  vielleicht  von  der  europäischen  Recension;  es  ist  sehr 
schön,  dass  wir  hier  diese  beiden  Bücher  vollständig  in  alt-lateinischem 
Texte  erhalten.  Der  Text  ist  kaum  verschieden  von  dem,  den 
Lucifer  brauchte  oder  vom  Mailander  Bruchstück  g'1,  vgl  Weste- 
Hort  X.  T.  [Bd.  2]  Intr.  §  116  und  App.  S.  5.  Der  Text  der  Apo- 
kalypse ist  dem  der  Vulgata-Übersetzung  viel  näher  als  der  Text 
der  Apostelgeschichte  und  scheint  italienischer  Art  zu  sein. 

Diese  Handschrift  war  früher  in  Böhmen  und  wurde  im  Jahre 
1648  als  Kriegsbeute  zusammen  mit  dem  „Codex  Argenteus",  heute 
in  Upsala,  aus  Prag  nach  Schweden  gebracht  Man  findet  die 
Geschichte  dieser  Handschrift  bei  Beda  Dudik,  Forschungen  in 
Schweden  für  Mährens  Geschichte,  Brünn  1852,  S.  207—235.  Johannes 
Belsheim  veröffentlichte  Ag  und  Apok,  Die  Apostelgeschichte  und  die 
Offenbarung  Johannis  in  einer  alten  lateinischen  Übersetzung  aus  dem 
„Gigas  librorumu  auf  der  königlichen  Bibliothek  zu  Stockholm.  Zum 
ersten  Mal  herausgegeben  von  J.  B.  Nebst  einer  Vergleichung  der  übrigen 
neutestamenÜichen  Bücher  in  derselben  Handschrift  mit  der  Vulgata  und 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,   a.  Alt-Latein.  g(>9 

mit  anderen  Handschriften,  Christiania  1879;  vgl  Oskar  von  Gebhardt, 
Theologische  Literalurzeitung,  Leipzig  1SS0,  Sp.  185—187. 

Mailand,  Ambrosiana. 
ft:  10.  oder  11.  Jhdt:  ,^6,8-7,2;  7,51-8,4.   Der  Text  ist  von  der 
europäischen  Becension. 

Ceriani  gab  sie  heraus,  Monumenta  sacra  et  profana,  Mailand, 
Bd.  1,  Heft  2  (1866),  S.  127.  128. 

<"F-  h  a    v\  Paris»  Nat  6400  G»  früher  5367. 

H  (iiscn.  reg  u  Apo&j:  ?  Jhd^  24><l8  Perg  öberschrieben,  33  (aus 

193)  Bl  (es  gibt  in  der  Handschrift  einiges  aus  Boethius  und  aus 
Isidor):  Apok  1,1— 2,1;  8,7—9,12;  11,16-12,5;  12,6—14;  14,15—16,5 
^3,2—4,18;  5,23-7,2;  7,42—8,2;  9,4—23;  14,5-23;  17,34-18,19; 
23,8—24;  26,2—27,13  7/'<s4,17-5,14  2Pt\,l— 2,6  JJol,8-3,20. 
Der  Text  ist  von  der  afrikanischen  Recension;  vgl  Westcott  und 
Hort  N.  T.  [Bd.  2]  Intr.  §  116,  und  App.  S.  5,  unter  h,  und  Hort, 
Classical  Review,  London  1889,  S.  11.  12. 

Früher  im  Kloster  des  heil.  Benedict  von  Fleury.  Sabatier 
(s.  oben,  S.  601,  Anm.  1)  Bd.  3,  S.  507  gab  einiges  aus  Ag  Kap.  3 
und  4  heraus.  VanSittart,  Journal  of  phüology,  London  und  Cambridge, 
Bd.  2  (1869),  S.  240—246,  und  Apok  Bd.  4  (1872),  S.  219—222,  ver- 
öffentlichte die  von  Sabatier  übergangenen  Stellen.  Henri  Oniont, 
Bibliotheque  de  l'eeole  des  chartes,  Paris  1883,  Bd.  44,  S.  445—451,  gab 
zwei  Blätter  aus  Apok  heraus:  Apok  1,1—2,1  und  8,7—9,12.  Bels- 
heim  veröffentlichte  die  Bruchstücke  in  Appendix  epistularum  Pauli' 
narum  ex  codiee  Sangermanensi  Petropolitano,  in  quo  continetur  I.  OoUatio 
epp.  Pftulinarum  cum  cod.  Claromont.  Pürisiensi;  II.  PaUmpsestus  Pari- 
siensis,  fragmenta  Act  app.,  epp.  Peiri,  ep.  loh.  primae,  Apocalijpseos  loh., 
ex  codiee  rescripto  Parisiensi  eruit  et  edidit  1.  B.  Christiania  1887. 
Samuel  Berger  behandelte  diese  Handschrift  sehr  ausführlich,  Revue 
de  ttUologie  et  de  Philosophie,  Lausanne  1886,  Heft  ß,  S.  545—582,  und 
veröffentlichte  alle  die  Bruchstücke  wieder,  Le  pdlimpseste  de  Fleurg, 
Paris  1889,  S.  45,  mit  Nachbildung,  vgl  Berger's  Zusätze,  Bulletin 
critique,  Paris  1891,  S.  303  und  304,  Anm.  1.  Vgl  auch  Peter  Corssen, 
Der  Cyprianische  Text  der  Ada  apostolorum  [Gymn.  Scltöneberg-Berlin 
West].  [Progr.  1892.  Nr.  67.)  Berlin  1892. 
m:  Speculum,  s.  oben.  S.  606. 

Paris,  Nat  Lat  321. 
p:  13.  Jhdt,  19x16,  Perg,  2  Sp,  30  Z:  (N.T.)  davon  altlat:  Apg  1,1— 
13,6  und  28,16—31.  Die  übrige  Handschrift  ist  Vulgata.  Samuel 
Berger  hat  die  alt-lateinische  Oase  in  dieser  jungen  Handschrift  ent- 
deckt und  diese  alten  Teile  veröffentlicht,  1,1-13,7  und  28,16—31 
in  „Un  ancien  texte  latin  des  Actes  des  Apotres  retrouve  dans  un 
manuscrit  provenant  de  Perpignan-*,  Noifces  ef  eximüs  des  ms*,  de  la 
bü>Hoth':que  nationale,  Bd.  35,  l.  Teil.  Paris  1806,  S.  169— 2nS,  und 


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610 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


2S,16-31  in  Milanges  Julien  Havel,  Paris  1895,  S.  9-14;  in  den 
Kotices  bespricht  Berger  die  Handschriften  der  Apg.  Der  Text  ist 
in  gewissen  Hinsichten  dem  Texte  von  e  ähnlich.  Zum  ganzen  Bande, 
vgl  unten  Vulgata-Handschrift  1246.  Vgl  Friedrich  Blass,  Theol.  Stud. 
v.  Krit.  69.  Jhg.  Bd.  1,  Gotha  1896,  a  436—471,  der  die  Handschrift 
weiter  bearbeitete. 

Wien,  kais.  16,  früher  Recent.  85,  früher  Bobbio. 

5.  Jhdt,  überschrieben:  einiges  aus  Ag  Kap. 23. 27. 28  Jak  1,1— 5; 
2.21.22;  3,13—18;  4,1.2;  5,19.20   lPe\,\— 12. 

Aus  Neapel  nach  Wien  im  Jahre  1717  gebracht  Tischendorf 
veröffentlichte  sie,  Jahrbücher  der  Literatur,  Anz.-Blatt,  Wien,  Bd.  120 
(1S47).  S.  36—43;  auch  Johannes  Belsheim,  „Fragmenter  af  Apost- 
lcrnes  Gjerninger,  Jakobs  Brev  og  Ist  Petri  Brev  i  den  aeldste 
latinske  Bibeloversaettelse  efter  en  Palimpsest  i  det  keiserlige  Hof- 
bibliothek i  Wien",  Theol.  Tidsskrift  for  den  evang.  luth.  Kirke  i  Norge, 
3.  Reihe,  Christiania  1886,  Bd.  1,  Heft  3,  S.  307  —  326  (was  ist: 
„Fragmenter*'  etc  daselbst,  neue  Reihe,  Bd.  10,  Heft  3,  S.  289—346?) 
w>  Wernigerode,  Graf  Stolberg  Z  a  81. 

15.  Jhdt,  Oktav,  Papier:  K.  T.  Aus  Böhmen.  Blass  untersuchte 
diese  Hds  und  erklärt,  dass  sie  (ich  setze  voraus,  dass  er  nur  oder 
hauptsächlich  von  der  Apg  redet)  dem  Vulgata-Text  ähnlicher  ist 
als  die  Hds  p.  Vgl  Blass,  Th.  St.  u.  Kr.  wie  bei  p,  und  Acta  ajrosU 
Leipzig  1S96.  S.  XXV.  XXVI. 

,  Oxford.  Bodl.  3418,  Seiden  30. 
X,:  7.  oder  S.  Jhdt,  22;5xl8,  Perg,  Unz,  107  Bl  1  Sp,  24-26  Z: 
Ag;  es  fehlt  14,26—15,32;  der  Text  ist  gut. 

Bentley's  x2.  Westcott  beschrieb  sie,  Smiths  Dictionary  of  the 
Bible,  amer.  Ausg.  New  York  1876,  Bd.  4,  S.  3458b,  mit  Nachbildung. 
Vgl  Samuel  Berger,  Histoire  de  la  Vulgate  pendant  les  premters  siecles 
du  moijen  oge,  Paris  1893,  S.  44  und  398. 

(c.)  Die  Katholischen  Briefe. 

Petersburg,  kais.  Q.  v.  1. 39,  früher  Saint  Germain  625,  früher  Corbey. 
n:  10.  Jhdt,  24x19,  Perg,  (Jak  Bd.  2,  Bl.  89-93):  Jak. 

Veröffentlicht  durch  Martianay  (s.  oben,  S.  603,  Anm.  3)  und  aus 
Martiauay  durch  Sabatier  und  durch  Johannes  Belsheim,  Das  Evan- 
gelium des  Matthaeus  .  .  .  Nebst  einem  Abdruck  des  Briefes  Jacobi  nach 
Martianays  Ausgabe  von  1695,  Christiania  1881,  S.  61—69.  Oskar 
von  Gebhardt  [Gebhardt  und  Harnack],  Barnabae  epistula,  2.  Ausg. 
Leipzig  1878,  S.  XXIV— XXV,  beschrieb  die  Handschrift  genau. 
Schliesslich  im  Jahre  18S3  veröffentlichte  Belsheim  diesen  Brief  aus 
der  Handschrift,  Der  Brief  des  Jakobus  in  alter  lateinischer  lieber  sei  xung .. . 
Christiania  1883,  S.  15  (aus  Theologisk  Tidsskrift  for  den  eiangelisk- 


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2.  Westliche,   r  1.)  Lateinische,   a.  Alt-Latein. 


611 


lutherske  Kirke  i  yorge,  neue  Reihe,  Bd.  9,  Heft  2).  Vgl  auch  John 
Wordsworth,  „The  Corbey  St.  James  (ff),  and  its  relation  to  other 
Latin  versions,  and  to  the  original  language  of  the  epistle",  Studia 
biblica,  (Bd.  1,]  Oxford  1885,  S.  113—150;  Wordsworth  neigt  zu  der 
Meinung,  dass  dieser  Brief  aramäisch  geschrieben  wurde;  —  derselbe 
Band  bietet  ausserdem,  S.  233—263,  Sanday's  Abhandlung  über  diese 
Handschrift 

München,  kön.  Clm.  [6220. 6230. 6277]  6436,  früher  Freisingen  236. 
q:  6.  Jhdt:  2  Pe  1,8- 19;  2,20—3,7;  4,10— 2  Fe  1.4  /  Jo  3,8-5,21; 
der  Text  scheint  nach  Ziegler  derselbe  zu  sein,  wie  der  Text,  drn 
Fulgentius  von  Rüspe  (468 — 533)  gebraucht  hat;  Westcott  und  Hort 
fragen,  ob  diese  Bruchstücke  vielleicht  von  der  italien.  Recension  sind. 

1  Pe  1,8—19  und  2,20—3,7  findet  man  nur  im  Abdruck  im  Kleister, 
womit  die  Blätter  früher  in  den  Deckel  von  Clm.  6230  eingeklebt 
wurden;  Ziegler  las  die  Worte,  im  Spiegel  wieder  richtig  gestellt, 
mit  der  Lupe,  und  veröffentlichte  die  Bruchstücke,  Bruchstücke  einer 
vorhieronymianischen  Uebersetxung  der  Fetrusbriefe,  München  1877.  Kleine 
Reste  des  Textes  von  1  Pe  4.10—2  Pe  1,4  waren  früher  in  dem  Ein- 
band der  Handschriften  Clm.  6220.  6277;  Ziegler  las  sie,  ergänzte 
den  Text  fast  vollständig  durch  Konjektur,  und  veröffentlichte  den 
Text  in  jenem  selben  Buch.  Ferner  haben  wir  aus  derselben  alten 
Handschrift  1  Jo  3,8—5,21,  auf  Blätter  23  und  24  in  Clm.  6436,  s. 
unten  Paul  r,  die  Ziegler  in  dem  dort  erwähnten  Buch  herausgab. 
Diese  Blätter  sind  deswegen  sehr  wertvoll,  weil  nach  dem  Speculum 
(m),  nach  dem  pseudohieronymianischeu  Prolog  zu  Kath  (in  der  Fuldaer 
Handschrift,  s.  unten),  nach  der  La  Cava-Handschrift  vom  9.  Jhdt 
(s.  unten),  nach  den  Schriften  des  Fulgentius  vom  6.  Jhdt,  und  nach 
den  Schriften  des  Vigilius  vom  5.  Jhdt,  sie  den  Ursprung  des  Ein- 
schubs  1  Jo  5,7  deutlich  beleuchten. 

vgl  Ag;  Tischendorf  las  Jak  1,1—5  [Eichenfeld  noch  2,21.  22, 
8:  Jahrb.  d.  LH.  Anx.-Blait,  Bd.  26,  S.  35];  3,13-18;  4,1.  2;  5,19.  20 
1  Pe  1,1—12. 

-d.)  Die  Paulini$chen  Briefe. 

• 

.    Claromontanus,  s.  oben,  S.  105— 109 :  Dp*u1.  Herausgegeben  durch 
:  Sabatier,  aber  nicht  genau;  Tischendorf  veröffentlichte  sie.  Vgl 
Peter  Corssen  (wie  unten,  Hdschr.  f). 

Petersburg,  früher  Saint  Germain,  s.oben,  S.  109. 110:  Ep»01.  Heraus- 
gegeben durch  Sabatier,  aber  nicht  genau.  Johannes  Belsheim 
gab  sie  heraus,  Epistulae  Paulinae  ante  Hierontjnmm  Laline  translatae 
ex  codice  Sangermanensi  Gh'.-Lai.,  olim  Parisicnsi,  minc  Frtropolitano, 
Christiania  1885,  S.  VII  und  87,  mit  Nachbildung. 
f<  Augiensis,  s.  oben,  S.  110—111:  Fp»u1.    Herausgegeben  durch 
Scrivener.    Ziegler,  Italafragmente  der  Faulinischm  Briefe.  S.  2^. 


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612 


A.  Urkunden.  III.  Übersetzungen. 


Anm.  2,  bezeugt,  dass  diese  Handschrift  nur  in  Rö  und  1  Kor  einen 
Text  bietet,  der  nicht  mit  dem  Text  der  Vulgata-Übersetzung  über- 
einstimmt; in  den  anderen  Büchern  steht  der  Vulgata-Text  mit 
wenigen  Variationen.  Hort  hatte  vor,  diese  Handschrift  genauer  zu 
untersuchen;  er  dachte,  dass  sie  einen  Vulgata-Text  biete,  der  mit 
Lesarten  aus  dem  altlateinischen  Texte  vermischt  wurde;  vgl  ferner, 
was  er  sagt  in  dem  Journal  ofPhäology,  1871,  Bd.  3,  S.  68.  Vgl  auch 
Peter  Corssen,  Epislularum  Paulinarum  Codices  Qraece  et  Latine  scrip- 
ios  Auaiensem  Bornerianum  Claromontanum  examinavit  tnter  st  compa- 
ravü  ad  communem  originem  revocavit  P.  C.  Spedmen  primum  ad  pro- 
gramma  gymnasii  Ieverensis  additum  (Kiel  1887).  fProgr.-Nr.  618.]; 
Spec.  alt.  1889  [Progr.-Nr.  629];  —  und  Friedrich  Zimmer,  „Der  Codex 
Augiensis  Fp»u1  eine  Abschrift  des  Bornerianus  Gp**1",  Zeitschrift  für 
wiss.  Theologie,  XXX,  Leipzig  1887,  S.  76—91. 

Boernerianus,  s.  oben,  S.  111—114.  Herausgegeben  durch  Mat- 
thaei.  Hort  meinte,  dass  g  aus  zwei  Quellen  fliesse,  einer  des 
reinen  altlateinischen  Textes,  einer  des  veränderten  Textes.  Vgl 
Hermann  Rönsch,  „Die  Doppelübersetzungen  im  lateinischen  Texte 
des  Codex  Boern.  der  Paul.  Briefe",  Zeüschrift  für  wissenschaftliche 
Theologie,  XXV,  Leipzig  1882.  S.  488  -509,  XXVI,  1883,  S.  73—99 
und  309—344;  —  Peter  Corssen  (wie  oben,  Hdschr.  f). 

Wolfenbüttel,  herzogl.  Weissemburg  64. 
gue:  6.Jhdt,  überschrieben:  Bö  11,33— 12,5;  12,17—13,1;  14,9—20; 
15,3—13. 

Herausgegeben  durch  Knittel  (8.  oben,  8.  63),  ülphüas  versio 
Gothioa  nonnuüorum  capitum  ep.  Paul  ad  Rom.  u.  8.  w.  Braunschweig 
1762  mit  dem  Gotischen,  und  durch  Tischendorf,  Aneodota  sacra, 
Leipzig  1855,  S.  153—158. 
m:  Speculum,  s.  oben,  S.  606. 

München,  kön.  Clm.  6436  und  Univ.  (Nr.  ?),  früher  Freisingen  236. 

6.  Jhdt,  26  Blätter  aus  Einbänden  herausgenommen  durch  J. 
Andr.  Schmeller:  Rö  14,10—15,13  1  Ko  1,1—27;  1,28—3,5;  6,1—7,7; 
15,14—43;  16,12—27  2  Ko  1,1-2,10;  3,17—5,1;  7,10—8,12;  9,10— 
11,21;  12,14—13,10  Qal  2,5— 4,3;  6,5—17  £jpÄ  1,1— 13;  1,16—2,16; 
6,24  Phil  1,1 — 20  1  Tim  1,12— 2,15;  5,18— 6,13  Äs  6,6— 7,5;  7,8— 8,1; 
9,27—11,7.  Der  Text  scheint  von  der  (Itala-  ?)Übersetzung  zu  sein, 
die  Augustin  liebte. 

Tischendorf  las  einiges  zuerst  im  Jahre  1856  und  benutzte  es 
in  der  siebenten  Ausgabe  seines  Neuen  Testamentes,  Deutsche  Zeit- 
schrift für  christliche  Wissenschaft  und  christliches  Leben,  1857,  Nr.  8, 
S.  57—61.  Leo  Ziegler  veröffentlichte  alles,  Italafragmente  der  Pauti- 
nischen  Briefe  u.  8.  w.  Marburg  1876.  Karl  Schnorr  von  Karoisfeld 
fand  im  Jahre  1892  in  der  Universitäts-Bibliothek  in  München  noch 
zwei  Blätter  aus  dieser  Handschrift,  die  Wölfflin  dann  mit  einem 


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2.  Westliche.    (1.)  Lateinische,    b.  Vulgata. 


613 


philologischen  Kommentar  veröffentlichte;1  sie  enthalten  Gal3£— 
4,3;  6,5—17  Eph  1,1—13. 

2>  München,  kön.  Clm.  6436,  früher  Freisingen  236. 
T  1  7.  Jhdt:  Phil  4,11—23   1  Thess  1,1—10. 

Ziegler  (s.  Hds.  r)  fand  und  veröffentlichte  diese  Bruchstücke. 

3t  Göttweig. 

r:  ?  Jhdt,  Perg,  2  Bl:  Äö  5,16— 6,4;  6,6— 6,19  OalAfi— 19;  4,22— 5,2. 
Der  Text  ist  von  der  europäischen  ßecension. 

Veröffentlicht  durch  Hermann  Rönsch  Jtalafragmente  des  Römer- 
und  Galaterbriefes  aus  der  Abtei  Göttweig.  Textabdruck  nebst  Ein- 
leitung und  kritischen  Anmerkungen",  Zeitschrift  für  unssensckafthehe 
Theologie,  XXII,  Leipzig  1879,  S.  224—238;  vgl  Samuel  Berger,  Bulle- 
tin critique,  VIT,  5,  Paris  1.  Marz  1886,  S.  89—90. 

Oxford,  Bodl.  Land.  108.  E.  67. 
*2 :  9.  Jhdt:  Paul-,  es  fehlt  He  11,34— 13,25;  der  Text  ist  dreimal 
emendirt  worden;  er  geht  häufig  mit  d;  1.  2  Thess  stehen  vor  Kol, 
vgl  Augustin,  de  doetrina  chrietiana  2,13;  Westcott  beschrieb  sie  (s. 
oben,  S.  610:  Hdschr.  x,). 


(e.)  Apokalypse, 

Stockholm,  Qigas,  die  einzige  vollständige  altlateinische  Apoka- 

lypse;  s.  oben,  S.  608,  Hdschr.  g*p«. 
m:  Speculum,  8.  oben,  S.  606. 

Paris,  s.  oben,  S.  609:  h*P«.  Westcott  und  Hort's  h,  von  der  afri- 
refir'  kanischen  Recension. 

Die  Apokalypse  ist  auch  dem  Kommentar  des  Primasius  zu  ent- 
nehmen, vgl  unten,  A.  IV.:  Primasius. 


b.  Vuloata.'1 

Die  Verderbnis  und  die  Verwirrung  in  dem  Texte  der  lateini- 
schen Bibel  wurde  im  vierten  Jahrhundert  mehr  und  mehr  lästig. 

1  Wölfflin,  „Neue  Bruchstücke  der  Freisinger  Itala",  Sitzungsberichte  der 
philosophisch-philologischen  und  der  historischen  Clause  der  königlich  bayerischen 
Akademie  der  Wissenschaften  xu  München,  München  1893,  Heft  2,  S.  253-280. 

*  Ausser  den  oben,  S.  594,  angeführten  Bachern,  vgl  Aug.  Calmet,  „Disser- 
tatio  in  Vulgatam",  Prolegomena  u.  a.  w.  Bd.  2,  Lneca  1729,  App.  S.  390—397;  — 
O.  F.  Fri tische,  bei  Herzog  (wie  oben,  S.  595),  Bd.  8,  S.  445—472,  und  Eberhard 
Nestle,  3.  Ausg.,  Bd.  ^eiprig  1897,  S.  36—49  (24—58);  —  Georg  Riegler,  Kritüche 
Geschichte  der  Vulgata,  Sukbach  1820  (dieses  Buch  wurde  geschrieben,  um  auf 
eine  von  Leander  van  Ess  im  Jahre  1814  gestellte  Preisfrage  au  antworten,  die 
mit  dem  Titel  des  Buches  des  van  Ess  vom  Jahre  1824  gleich  lautete;  vgl  Riegler'a 
und  van  Ess's  Vorworte);  —  Leander  van  Ess,  Pragmatisch-kritische  Geschichte 
der  Vulgata  im  Allgemeinen,  und  zunächst  in  Beziehung  auf  das  Irientische  Beeret. 


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614 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


Wie  es  scheint,  hat  im  Jahre  382  der  Papst  Damasus  von  Hierony- 
mus aus  Stridon  verlangt,  dass  er  einen  neuen  lateinischen  Text 
aus  den  alten  Handschriften  anfertige,  damit  die  Wahrheit  unter 
jener  Verschiedenheit  der  Worte  nicht  leide.  Hieronymus  übernahm 
diese  grosse  Aufgabe  mit  Eifer  und  brachte  schon  im  Jahre  384 
seinem  Gönner  und  Vorsteher  den  ersten  Teil  des  Werkes:  „evan- 
gelia. . .  codicum  Graecorum  emendata  conlatione,  sed  veterum.  Quae 
ne  multum  a  lectionis  Latinae  consuetudine  discreparent,  ita  calamo 
temperavimus  ut  his  tantum  quae  sensum  videbantur  mutare  cor- 
rectis  reliqua  manere  pateremur  ut  fuerant".  Er  hat  die  Evan- 
gelien, die  in  sehr  schlechter  Verfassung  waren,  sehr  genau  nach 
seinem  Plane  hergestellt.  Die  übrigen  Bücher  des  Neuen  Testa- 
mentes nahm  er  in  den  nächsten  Jahren,  vielleicht  im  nächsten  Jahre 
durch,  aber  er  hat  sie  nicht  so  fleissig  emendirt.  Seine  Überarbeitung 
des  Textes  dieser  Bücher  bietet  kaum  neue  Lesarten,  die  er  aus 
dem  Griechischen  zog,  sondern  nur  gefeiltere  und  feinere  lateinische 
Redewendungen.  Den  meisten  gefiel  diese  neue  Übersetzung  gar 
nicht,  gerade  wie  Hieronymus  es  vorausgesagt  hatte:  „Quis  enirn 
doctus  pariter  vel  indoctus,  cum  in  manus  volumen  adsumpserit,  et 
a  saliva  quam  semel  inbibit  viderit  discrepare  quod  lectitat,  non 
statim  erumpat  in  vocem,  me  falsaiium,  me  clamans  esse  sacrilegum, 
qui  audeam  aUquid  in  veteribus  libris  addere  mutare  corrigere?"1 
Lange  kam  sie  nicht  zur  Geltung.  Zur  Zeit  Gregor's  des  Grossen 
(t  604)  brauchte  der  heilige  und  apostolische  Stuhl  beide  Übersetzungen; 
das  sind  also  zwei  Jahrhunderte.  Dann  soll  sie  im  neunten  Jahr- 
hundert endlich  die  Herrschaft  erlangt  haben.  Wo  aber,  und  in 
welcher  Reinheit  oder  Unreinheit  des  Textes?  Die  Angelsachsen 
hielten  zum  alten  Texte,  und  wie  viele  Handschriften  haben  sie  ab- 
geschrieben! Wie  steht  es  damit,  wenn  wir  sehen,  dass  die  colber- 

(Jder:  Ist  der  Katholik  f/esetzlich  an  die  Vulgata  yelmnde>i?  Tübingen  1824;  — 
Carlo  Vercellone,  Variae  lectiones,  Rom,  Bd.  1, 1860,  Bd.  2, 1864;  —  Franz  Kaulen, 
Geschichte  der  Vulgata,  Mainz  1868;  —  Carl  Paucker,  De  latinüate  beati  Hieronymi 
obserrationea  od  nominum  verborumque  usum  pertinentes,  Berlin  1881;  —  Henri 
Go elzer,  Ittude  lexicoqraph ique  et  grammatieale  de  la  latinitt  de  Saint  Jtrome, 
Paris  1884;  —  Gottfried  Hoberg,  De  saneti  Hieronymi  ratione  interpretanda  Bonn 
1886  [Freiburg  im  Brefogau,  Herder]. 

1  Man  findet  ein  drastisches  Beispiel  der  Aufnahme  des  alttestamentlieben 
Textes  des  Hieronymus  in  dem  hübschen  Brief  Augustins  an  ihn,  der  10  oder 
bei  Migne  71  numerirt  wird.  Ein  Bisohof  brachte  eine  hieronymianieche  Lesart 
(Jonas  4,  6)  zum  Vortrag.  Das  Volk  wütete  darüber  und  zwang  den  Bischof  die 
Juden  zu  befragen.  Die  Juden  behaupteten,  dass  das  Hebräische  mit  dem  Grie- 
chischen und  Lateinischen  [natürlich  „dem  landläufigen"]  übereinstimmte.  „Quid 
plura?  Coactus  est  homo  [nämlich  der  Bischof]  velut  mendacitatem  corrigere, 
volens,  post  magnum  periculum,  non  remanere  sine  plebe."  Am  Ende  des  Briefs 
gibt  Augustin  sein  Urteil  über  Hieronymus'  Arbeit  über  die  Evangelien,  und  bittet 
ihn,  die  Septuaginta  ins  Lateinische  zu  übersetzen. 


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*J.  Westliche.   (1.)  Lateinische,   b.  Yulgata.  515 

tinische  Handschrift  c  den  alten  Text  enthält,  obschon  sie  im  elften 
Jahrhundert  geschrieben  wurde? 

Greifen  wir  zum  Namen.  Man  spricht  bisweilen,  als  ob  sie  von 
Hieronymus  als  Vulgata  benannt  worden  wäre  und  diesen  Namen 
stets  getragen  hätte.  Sehen  wir  nach.  Der  Name  „Vulgata"  ge- 
hörte einst  der  sogenannten  Septu^ginta-Übersetzung,  dem  griechi- 
schen Alten  Testamente,  und  dann  der  lateinischen  Übersetzung 
dieses  griechischen  alttestamentlichen  Textes1.  Man  redet  davon, 
dass  die  Übersetzung  des  Hieronymus  im  siebenten  Jahrhundert  als 
Vulgata  galt  Ich  habe  das  auch  wiedergegeben  in  den  Prolegomena 
zu  Tischendorfs  X.  T.  Gr.  ed.  VIII.  crit.  mai.  S.  972,  aber  niemand 
hat,  so  weit  ich  weiss,  die  Sache  in  Rücksicht  auf  die  dort  herbei- 
gezogenen späteren  Zeugen  weiter  untersucht.  Ich  weiss  nicht,  wo 
im  siebenten  Jahrhundert  der  Name  vorkommt,  und  bis  mir  deutliche 
Stellen  gezeigt  werden,  bleiben  mir  die  späteren  Zeugen  für  das 
Nicht- Vorhandensein  des  Namens  sehr  beachtenswert  Das  früheste 
hierher  Gehörende,  das  ich  gefunden  habe,  ist  in  Roger  Bacon,  der 
für  das  dreizehnte  Jahrhundert  spricht  (*  1214  f  1294).  Fritzsche  - 
fuhrt  Bacon's  Worte  an,  worin  er  ohne  Namen  von  einer  „versio'4 
sagt:  „haec  quae  vulgatur  apud  Latinos",  und  „illa  quam  ecclesia 
recipit  his  temporibus".  Sehen  wir  uns  aber  Bacon  näher  an3.  In 
seinem  „Compendium  studii",  Kap.  8,  S.  485,  spricht  er  von  den 
Fehlern  „quos  reprehendit  [Hieronymus]  in  translatione  vulgata".  Da 
ist  es  klar  genug,  1.  dass  das  Wort  nicht  als  Eigenname  verwendet 
wird,  sondern  als  Beiwort  zu  „translatio",  und  2.  dass  das  Wort 
nicht  auf  die  Übersetzung  des  Hieronymus  geht,  sondern  auf  den 
von  Hieronymus  emendirten  alten  Text  Gerade  dieser  letzte  Punkt 
wird  dann  durch  einen  in  demselben  Kapitel  vorhergehenden  Satz 
erhärtet,  S.  484,  worin  er  jene  zu  korrigirende  Übersetzung  „trans- 
latio antiqua"  nennt.  Also,  hier  ist  keine  einzig  dastehende  „Vulgata"; 
gäbe  es  aber  eine,  so  wäre  sie  nicht  die  Übersetzung  des  Hierony- 
mus. Vielleicht  möchte  man  aber  auf  Kap.  6,  S.  436.  437,  hinweisen. 
Hier  wird  eine  bestimmte  Stelle  in  der  Übersetzung  des  Hieronymus 

1  Hieronymus  hat  in  seinem  Kommentar  zum  Jesaias,Buchl6,Emleitung(Migne. 
Fair.  hat.  Bd.  24,  Sp.  548B  [4?,  667—668],  eine  noch  weitere  Anwendung:  „liquido 
confitentes  in  Hebraico  [hos  versioulos]  non  haberi,  nec  esse  in  Septuaginta  inter- 
pretibus,  sed  in  editione  vulgata,  quae  Graeoe  xo/vij  dicitur,  et  in  toto  orbe  diversa 
est".  Er  redet  dabei  von  den  „Graeciae  tractatores",  so  dass  man  überhaupt  an 
Griechisches  hier  denkt  Kann  er  aber  hier  an  die  eben  erwähnte  lateinische 
Übersetzung  denken? 

2  Fritesche  (wie  oben,  S.  613,  Anm.  2),  S.  448. 

3  Bacon,  Fr.  Rogeri  Bacon  opera  quaenam  hactenus  inedita,  London,  Bd.  1, 
1859.  Dieser  Band  von  Bacon  enthält  vieles  über  die  lateinische  Cberaetzung  und 
über  den  Charakter  der  hebräischen,  der  griechischen,  und  der  lateinischen  Sprache. 
Vgl  Martin  (wie  unten,  8.  617). 


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616 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


vorgenommen  und  dabei  gesagt:  „moderni  vcro  theologi,  Hebraeum 
ignorantes,  tenent  interpretationem  vulgatam",  doch  sieht  man  sofort, 
dass  dies  dem  Wort  und  nicht  der  Übersetzung  gilt,  denn  Bacon 
fährt  fort  „quae  nulla  est".  Ich  führe  nur  noch  eine  Stelle  aus  ihm 
an,  wo  er,  S.  92,  schreibt:  „Nam  pro  maiori  parte  [textus]  est  cor- 
ruptus  in  exemplari  vulgato,  quod  est  Parisiensi".  Hier  ist  wieder 
keine  „Vulgata"  im  strengen  Sinne;  es  ist  ein  Exemplar  etwa,  das 
verbreitet  ist,  oder  aber  „das  Verbreitete"  genannt  wird.  Roger 
Bacon  im  dreizehnten  Jahrhundert  weiss  nichts  davon,  dass  die  Über- 
setzung des  Hieronymus  schlechtweg  „Vulgata"  genannt  wird.  Und 
Erasmus  in  der  zweiten  Ausgabe  seines  Neuen  Testamentes,  vom 
Jahre  1519,  schreibt  am  Rande  der  vorausgeschickten  „Apologia", 
S.  64:  „VulgaUi  novi  testamenti  aeditio,  Hieronymi  non  est".  Wenn 
nun  im  zweiten  Kanon  der  vierten  Sitzung  des  Konzils  von  Trient 
„ex  omnibus  Latinis  editionibus,  quae  circunferuntur"  eine  Ausgabe 
hervorgehoben  wird  als  „haec  ipsa  vetus  et  vulgata  editio,  quae 
longo  tot  seculorum  usu  in  ipsa  ecclesia  probata  est",  so  ist  es  klar, 
dass  man  sich  keine  Rechenschaft  gab  Aber  den  wirklichen  Stand 
des  alten  Textes  und  gar  nicht  wusste,  wieviel  von  Hieronymus  in 
den  gebräuchlichen  lateinischen  Handschriften  vorlag.  Der  Form 
nach  aber  erhielt  am  8.  April  1546  die  vorausgesetzte  „vetus  et  vul- 
gata editio"  volle  Autorität:  „lnsuper  eadem  sacro  sancta  synodus 
con8ideran8  non  parum  utilitatis  accedere  posse  ecclesiae  dei  si  ex 
omnibus  Latinis  editionibus,  quae  circunferuntur,  sacrorum  librorum, 
qnaenam  pro  auctentica  habenda  sit,  innotescat,  statuit  et  decemit, 
ut  haec  ipsa  vetus  et  vulgata  editio,  quae  longo  tot  seculorum  usu 
in  ipsa  ecclesia  probata  est,  in  pubücis  lectionibus,  disputationibus, 
praedicationibus,  et  expositionibus  pro  auctentica  habeatur,  et  ut 
nemo  illam  reijcere  quovis  pretextu  audeat,  vel  praesumat". 

Wer  wissen  möchte,  wie  das  Dekret  des  Konzils  aufgenommen 
wurde,  der  vergleiche  Martin  Chemnitz,  Examen  coneilii  Tridentini, 
Frankfurt  am  Main  1574,  2.  Ausg.  1578,  und  auf  der  anderen  Seite 
zum  Beispiel  Diego  Payva  Dandrada  [Andrada],  DefenMo  Tndentinae 
fidei,  Köln  1550,  Buch  4:  „de  vulgatae  Latinae  editionis  auetoritate", 
S.  575—709.  Wie  wenig  der  Name  „Vulgata"  dann  feststand,  erhellt 
aus  Chemnitz's  „vulgaris  editio",  und  daraus  dass  Andrada  „vulgata 
Latin  a  editio"  so  wie  „vulgatus  interpres"  schreibt. 

In  unserer  Suche  nach  der  Bezeichnung  „Vulgata"  sind  wir  mit 
grossen  Schritten  durch  die  Jahrhunderte  geeilt.  Kehren  wir  zurück, 
so  sehen  wir  deutlich,  dass  der  Text  des  Hieronymus  nicht  rein  bis 
auf  das  Konzil  von  Trient  gekommen  war,  dass  der  vom  Konzil  ge- 
billigte Text  ein  Mischgebilde  war  und  nicht  der  Text  des  Hiero- 
nymus. Wir  haben  oben  von  dem  Gebrauch  der  beiden,  des  alten 
sowohl  wie  des  des  Hieronymus,  um  die  Wende  des  6.  und  7.  Jahr- 


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2.  Westliche.  (1.)  Lateinische,   b.  Vulgata. 


617 


hunderte  in  Rom  gesprochen,  aber  schon  vor  dieser  Zeit  hatte 
Kassiodor  versucht,  den  verdorbenen  Text  zu  verbessern,  wobei  man 
sich  denken  würde,  dass  er  als  unterrichteter  Gelehrter  sicherlich 
den  hieronymiani8chen  Text  benutzte,  und  dass  es  dieser  Text  war,  der 
so  schlecht  war.  Karl  der  Grosse  betraute  Alcuin 1  ebenfalls  mit  der 
Verbesserung  des  Textes  und  nahm  aus  seinen  Händen  im  Jahre  801 
ein  einendirtes  Exemplar  an.  Theodolf2,  der  Bischof  von  Orleans 
(787—821),  Langfranc,  Erzbischof  von  Canterbury  (1069—1089),  Ste- 
phan II  Harding3,  Bischof  von  Citeaux  (f  1134)  und  der  Kardinal 
Nicolaus  (1150)  versuchten  jeder  in  seiner  Weise  die  von  ihm  be- 
merkten Fehler  auszumerzen.  Im  dreizehnten  Jahrhundert  erschienen 
die  Comctoria  biblica.  Das  erste  ging  von  der  Pariser  theologischen 
Fakultät  aus,  etwa  im  Jahre  1230;  es  wurde  auch  das  „Correctorium 
Senonense"  genannt,  weil  der  Erzbischof  von  Sens  es  zum  Gebrauch 
in  Frankreich  billigte.  Bald  nachher,  etwa  1236  oder  1240,  kam  das 
Correctorium  des  Prediger-  oder  Dominikaner-Ordens,  unter  der  Auf- 
sicht von  Hugo  von  Sankt  Caro.  Und  dann  folgte  das  Correctorium 
der  Minoriten  oder  Franziskaner  und  der  Carthäuser  Roger  Bacon 
(t  1294)  griff  den  verdorbenen  Text  etwa  im  Jahre  1266  lebhaft  an, 

1  über  die  Geschichte  des  lateinischen  Textes  und  besonders  über  die  Arbeit 
der  Verbesserung,  Kmendirung,  oder  Korrigirung  desselben  vergleiche  man  Carlo 
Vercellone,  „Dei  correttorii  biblici  della  biblioteca  Vaticana,  Dissertaxioni  acca- 
demiche  di  vario  argomento,  Rom  1864,  S.  35 — 40;  —  Albert  Drossel,  Die  vati- 
kanischen Correctorien  der  Vulgata",  Theologische  Studien  und  Kritiken,  Gotha 
1865,  Bl.  1,  S.  369—374;  —  Samuel  Berger,  „De*  essais  qui  ont  6t6  faits  ä  Paris 
au  treizieme  siecle  pour  corriger  le  texte  de  la  Vulgate",  Revue  de  thiologie  et  de 
Philosophie,  Lausanne  1883,  Jan.  S.  41—66,  und  De  l'histoire  de  la  Vulgate  en 
France,  Paris  1887,  S.  16,  und  höchst  ausführlich,  Histoire  de  la  Vulgate  pendant 
les  premier*  Steeles  du  moyen  dge,  Paris  1893,  S.  XXIV  und  443;  —  James  Isidore 
Monibert,  „Emendations  and  corrections",  Jmrnal  of  the  society  of  biblical  literaiure 
and  exegesis,  Juni  und  Dez.  1884,  S.  93-125;  -  J.  P.  P.  Martin,  „La  Vulgate 
latine  au  XUIe  siecle,  d'apres  Roger  Bacon",  Le  Musion,-  VII,  Löwen  1888,  S.  88 
—107,  S.  169— 190,  S.  278—291,  S.  381—393,  und  „Le  texte  pariBien  de  la  Vulgate 
latine",  Le  Museon,  VIII,  1889,  S.  444—466,  IX,  1890,  8.  301—31«;  —  Heinrich 
Denifle,  „Die  Handschriften  der  Bibel-Correctorien  des  13.  Jahrhunderte",  Archiv 
für  Literatur-  und  Kirchengeschichte  des  Mittelalters,  IV,  Freiburg  im  Breisgau  1888, 
8. 263—311  und  471-601;  —  Eberhard  Nestle,  „Die  Hirschauer  Vnlgata-Revision", 
Tlteoloffische  Studien  au*  Württemberg,  X,  Ludwigsburg  1889,  8.  305  -  311;  — 
L.  Salembier,  Une  page  inidite  de  l'histoire  de  la  Vttlgate,  AmienB  1890,  S.  XVI 
und  98  aus  der  Revue  des  sciences  eeclesiastique*;  —  Ernst  von  DobsohUtz,  Studien 
xur  Textkritik  der  Vulgata,  Leipzig  1894;  —  Job.  Heidenreich,  Der  N.  T.  Text  bei 
Cyprian  verglichen  mit  dem  Vidgata-Text,  Bamberg  1900. 

3  Vgl  Leopold  Delisle,  „Les  bibles  de  Theodulfe",  Bibliotheque  de  l'icole  des 
Charte*,  XL,  Paris  1879,  8.  5-43. 

3  J.  P.  P.  Martin,  Saint  tltienne  Harding  et  les  premiers  recenseurs  de  la 
Vulgate  latine  Theodtdfe  et  Alcuin,  Amiens  1887  (aus  Revue  de*  sciences  eeclesias- 
tiques, 1887?). 


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61g  A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 

und  erwähnte  einen  Ungenannten,  der  sich  vierzig  Jahre  lang  mit 
der  Verbesserung  des  Textes  abgegeben  hatte;  dieser  Ungenannte  war, 
wie  es  scheint»  der  Verfasser  des  „Conrectorium  Vaticanum" Die 
Correctoria  fuhren  Lesarten  aus  griechischen  Handschriften  an,  und 
Lesarten,  die  alte  Schriftsteller  billigen.  Der  Text  wurde  aber  in 
seiner  schriftlichen  Überlieferung  nicht  besser,  sondern  schlechter. 

Folgende  Correctoria  werden  von  Heinrich  Denifle,  Archiv  für 
Literatur-  und  Kirchengeschichte  des  Mittelalters,  Freiburg  im  Breisgau, 
1888,  S.  264—266  aufgezählt  Sie  werden  hier  wiedergegeben,  um 
zum  Studium  der  Correctoria  anzulocken.  Die  Unterschiede  zwischen 
den  Klassen  A— N  findet  man  bei  Denifle. 

Österreich. 

Wien,  kais.  Lat.  1217:  1434,  Bl.  2 ff.   Klasse  A. 
 Lat.  1612:  13.-14.  Jhdt,  BL  lff.   Klasse  D. 

Frankreich. 

Paris,  Arsenal  94:  13.  Jhdt,  Bl.  lff.  Klasse  A. 

 131:  13.  Jhdt,  Bl.  lff.  Klasse  G. 

—  Nat  Lat  3218:  13.  Jhdt,  Bl.  137  ff.  Klasse  A. 

 Lat  15554:  Bl.  1—146.   Klasse  C. 

 :  BL  147—253.   Klasse  F. 

 Lat  16719-16722:  13.  Jhdt.  Klasse  B. 

Toulouse,  Stadtbibl.61:  15.  Jhdt,  Bl  lff.  Klasse  M. 
  402:  13.  Jhdt,  BL  lff.  Klasse  D. 

Deutschland. 

Cuse,  Hospiz,  Fol.  13:  1446,  BL  lff  Klasse  A. 
Leipzig,  Univ.  105:  13.  Jhdt,  Bl.  lff.  Klasse  A. 
Nürnberg,  Stadtbibl.  Cent  I.  47:  Ende  14.  Jhdt,  BL  110-126. 
Klasse  A. 

 Cent  I.  47:  Ende  14.  Jhdt,  BL  127ff.   Klasse  L. 

1  Vgl  Martin  (wie  oben,  S.  617,  Anm.  I);  doch  legt  Martin  zu  viel  Gewicht 
auf  Bacon's  Worte.  Vgl  auch  Carlo  Vercellone,  „Dei  correttorii  biblici  della 
biblioteca  vaticana,  dissertazione  .  .  .  letta  il  27  giugno  1857",  in  Disseriaxioni 
della  punlijicia  aeeademia  romana  (Ii  archeologia,  Bd.  14,  Rom  1860,  S.  211— 229. 
Bacon  (wie  oben,  S.  615,  Anm.  3),  S.  93 — 94  klagte  mit  Recht  über  diese  allge- 
meinen Korrekturversuche:  „Et  in  hoc  aggravatur  haec  corruptio,  quod  quilibet 
corrigit  pro  sua  voluntate.  Nam  quilibet  lector  in  ordine  Minorum  corrigit  ut 
vult;  et  eimiliter  apud  Praedicatores;  et  eodem  modo  saeculares.  Et  quilibet 
mutat  quod  non  intelligit,  quod  non  licet  facere  in  li'oris  poetaruin.  Sed  Praedi- 
catores maxime  intromiserunt  se  de  hac  oorrectione.  Et  iam  sunt  viginti  anni 
et  plure8  quod  praesumpserunt  £acere  unam  correctionem ,  et  redegerunt  eam  in 
scriptiB.  Sed  postea  fecerunt  aliam  ad  reprobationem  illius;  et  modo  vacillant, 
plus  quam  alii,  neecientes  ubi  sunt.  Unde  eorum  correctio  est  pessima  corruptio 
et  destructio  teztus  dei;  et  longe  minus  malum  est  et  sine  cemparatione  uti 
exemplari  Parisiensi,  non  correcto,  quam  correctione  eorum  vel  aliqua  alia". 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,   b.  Vulgata. 


619 


Schweis. 

Einsiedeln,  MS.  28:  14.  (?)  Jhdt,  BL  49ff:  Auszüge.  Klasse  N. 

 MS.  28:  14.  Jhdt,  BL  171  ff:  Auszüge.  Klasse  D. 

Spanien. 

Sevilla,  Colombina  V.  129.8:  18.-14.  Jhdt,  BL  lff.   Klasse  D. 
Italien. 

Florenz,  Laurentiana  Plut.  XXV,  sin.  MS. 4:  13.(?)  Jhdt,  BL  101— 
107,  mut.   Klasse  E. 

 BL  108b— 17S:  12.  Jhdt  Klasse  D. 

 B1.2llff.  Klasse  G. 

Padua,  Antoniana  492:  14.  Jhdt   Klasse  K. 

Rom,  Borgia  (?  Burghes.)  82:  14.  Jhdt:  zwei  Korrektorien.  Klasse  I. 

—  Vat  Lat  3466:  13.  Jhdt,  BL  lff.   Klasse  D. 

 Lat  4240:  13  Jhdt,  BL  lff.   Klasse  E. 

 Ottob.  293:  13.— 14.  Jhdt,  BL  1.   Klasse  A. 

Turin,  Univ.  I.  V.  2:  13.  Jhdt,  BL  lff.  Klasse  A. 

 K.  V.  39:  14.  Jhdt  BL  1.   Klasse  D. 

Venedig,  Marco  Lat  cl.  I.  cod.  140:  14.  Jhdt,  BL  85  ff.  Klasse  1). 

 cod.  141:  13.  Jhdt,  BL  1-119.   Klasse  D. 

 cod.  141:  13.-14.  Jhdt,  BL  121-390.   Klasse  H. 

Im  Jahre  1440,  zu  welcher  Zeit  ungefähr  die  erste  Ausgabe  der 
sogenannten  Vulgata-Ubersetzung  erschien,  verglich  Lorenzo  della 
Yalle  1  griechische  Handschriften,  um  den  lateinischen  Text  zu  kor- 
rigiren,  und  Erasmus  veröffentlichte  die  „Annotationes"  Valle's  2  im 
Jahre  1505.  Die  ersten  Ausgaben3,  die  wirklich  einen  aus  Hand- 
schriften emendirten  Text  boten,  waren,  wenn  wir  die  compluten- 
6ische  Polyglotte  ausnehmen,  die  von  Robert  Estienne  Paris  1528. 
1532.  1534.  1540.  1545.  1546,  Genf  1555.  1557;  die  beste  Ausgabe  ist 
die  vom  Jahre  1540  K 

1  Wagenmann,  „Laurentius  Valla'*',  Herzog' 8  Real-Encykl.  2.  Ausg.  Leipzig 
lSbl,  Bd.  8,  S.  491-495. 

5  Valla,  Annotationes  in  Latinam  N.  T.  interpretationem  ex  collatione  Grae- 
cormit  exemptarinm,  Paris  1505;  „In  N.  T.  ex  diversorum  utriusque  linguae  codi- 
c  .m  collatione  annotationes,  cum  prituis  utiles",  Opera,  Basel  1540,  S.  S03b— 895b. 

3  Dies  ist  nicht  der  Ort,  um  die  vielen  unkritischen  Ausgaben  zu  besprechen, 
uie  im  fünfzehnten  Jahrhundert  erschienen.  Vgl  Walther  Arthur  Copinger,  In- 
cunahula  bihlica  or  tht  firmt  half  Century  of  the  Ixitin  l/ible,  beini)  a  bihfity/rap/iical 
aceoont  of  the  tan'tius  editinns  of  the  Latin  biblc  bettceen  J4ö0  and  1500  tcith  an 
apjteudix  containinfi  u  chnmologieal  list  of  the  edüum*  of  the  sixtcenth  Century, 
London  1802  (S.  X,  22d;  W  Taf.  in  fol  ).  Per  Verfahr  ist  als  Advokat  ohne 
Zweifel  besser  mit  den  Gesetzen  über  Bücher  und  Buchhändler  vertraut,  als  sein 
Buch  ihn  mit  bibliographischer  Wissenschaft  vertraut  ausweist. 

*  John  Wordsworth.  <Hd  fjttiu  Libtval  ful*.  N>.1,  Oxford  1S83,  S.  47— 54, 
„Appendix  I.  Codices  a  Robfito  Stepbano  (et  Pesüderio  Erasmo)  in  editionibus 
biblioruui  Latinormu  adbibiti",  erörtert  die  Arbeit  meines  großen  Vorgängers  und 
zeigt,  wie  er  die  Handschriften  bei  <b-:-  Korrekluv  ">•-  Texte*  verwendete. 


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620 


A.  Urkunden.  III.  Obersetzungen. 


Jenes  Dekret  des  Konzils  von  Trient  vom  Jahre  1546  spornte 
die  Gelehrten  der  römisch-katholischen  Kirche  dazu  an,  genaue  Aus- 
gaben des  lateinischen  Textes  zu  veranstalten.  Johannes  Heilten, 
unter  Beihilfe  der  Löwener  Theologen  und  unter  der  Aegide  des 
Kaisers  Karl  V,  veröffentlichte  in  Löwen  schon  im  Jahre  1547  den 
lateinischen  Text  nebst  Lesarten.  Diese  Ausgabe  fand  eine  Nach- 
folgerin in  der  stattlicheren  Ausgabe,  die  dieselben  Theologen  be- 
sorgten unter  der  Führerschaft  des  Franz  Lucas  1  von  Brügge  (Lucas 
Brugensis)  in  der  Antwerpner  Polyglotten-Bibel  im  Jahre  1573. 

Die  Sixtiniseh-Ctementiniseheti  Ausgaben. 

Wenn  Westcott  und  Hort  Recht  haben  mit  ihrer  Ansicht,  so 
wurde  eine  Revision  des  Neuen  Testaments,  wenn  nicht  der  ganzen 
Bibel,  in  der  syrischen  Kirche  im  dritten  Jahrhundert  gemacht,  und 
die  revidirte  Form  des  Textes  wurde  durch  kirchliche  Autorität  so 
vollständig  in  Gebrauch  genommen,  dass  bald  fast  jedes  Exemplar 
des  nicht  revidirten  Textes  beseitigt  wurde.  Ob  dies  in  der  syrischen 
Kirche  geschah  oder  nicht,  so  geschah  es  offenkundiger  Weise  am 
Ende  des  sechzehnten  Jahrhunderts  in  der  römischen  Kirche.  Manche 
Privatausgabe  des  lateinischen  Textes,  privat  als  nicht  von  der 
oberen  kirchlichen  Autorität  ausgehend,  war  schon  erschienen. 
Vielleicht  dachten  Lucas  von  Brügge  und  seine  Freunde,  dass  ihre 
Ausgabe  die  vollkommene  wäre,  im  Sinne  des  Konzils  von  Trient 
Aber  schon  zwölf  Jahre,  ehe  die  Antwerpener  Polyglotte  erschien, 
vielleicht  sogar  noch  früher,  hatten  Gelehrte  in  Rom  selbst  sich 
über  die  Arbeit  gemacht.  Im  Jahre  1561  beriefen  sie  Paolo  Manucci 
(Manutius;  den  berühmten  Sohn  des  berühmten  Aldus  Manutius  aus 
Venedig)  nach  Rom,  um  den  Druck  der  lateinischen  und  griechischen 
Bibel  würdig  zu  besorgen.  Jahre  lang  wurde  der  griechische  Text 
des  Alten  Testamentes  und  der  lateinische  Text  der  ganzen  Bibel 
bearbeitet  Das  griechische  Alte  Testament  erschien  im  Jahre  1587, 
und  dann  legte  sich  der  Papst  Sixtus  V  mit  allem  Eifer  auf  die 
Emendation  des  lateinischen  Bibeltextes.  In  seiner  Bulle  „Aeternus 
ille"  vom  1.  März  1589,  die  das  Vorwort  zur  Ausgabe  bildete,  Hess 
Sixtus  nach  längeren  Ausführungen  sich  folgendermassen  vernehmen: 
„ex  certa  nostra  scientia,  deque  apostolicae  potestatis  plenitudine 
statuimus,  ac  declaramus  eam  Vulgatam  sacrae,  tarn  veteris,  quam 
novi  Testamenti  paginae  Latinam  editionem,  quae  pro  authentica 
a  Conciiio  Tridentino  recepta  est,  sine  ulla  dubitatione,  aut  contro- 

1  Vgl  Paul  de  Lagarde,  Die  vier  Eeungelieu  arabisch  aus  der  Wiener  Hand- 
schrift herausgege/jen,  Leipzig  1804,  S.  XI,  Anm.  f,  wo  er  Über  die  nofatimies  des 
Lucas  sagt:  „die  allein  brauchbare  Originalausgabe  (Antwerpen  1560  ,  470  seiten 
klein  quart)  ist  eins  der  seltensten  und  nützlichsten  bücher,  die  ich  kenne;  für 
die  kritik  der  lateinischen  bibelübersetzungen  geradezu  unentbehrlich." 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,   b.  Vulgata. 


621 


versia  censendam  esse  hanc  ipsam,  quam  nunc,  prout  optime  fieri 
poterit,  emendatanr  et  in  Vaticana  Typographia  impressani  in  uni- 
versa  Christiana  Rep.  atque  in  omnibus  Christiani  orbis  Ecclesiis 
legendam  evulgamua,  decernentes  eam  prius  quidem  nniversali  sanctae 
Ecclesiae,  ac  sanctorum  Patrum  consensione,  deinde  vero  Generalis 
Concilii  Tridentini  decreto,  nunc  demum  etiam  Apostolica  nobis  a 
domino  tradita  anctoritate  comprobatam,  pro  vera,  legitima,  authen- 
tica  et  indubitata,  in  omnibus  publicis  privatisque  disputationibus, 
s{x(  lectionibus,  praedicationibus,  et  explanationibus  recipiendam 
v^  et  tcnendam  esse".  Das  Jahr  der  Ausgabe  war  1590.  Trotz 
der  Darlegungen  jener  Bulle  war  doch  die  sixtinische  Ausgabe 
nicht  das,  was  sie  sein  sollte.  Bellarmin  schlug  vor,  und  er  setzte 
es  durch,  die  Ausgabe  neu  zu  bearbeiten,  als  ob  Sixtus  selbst 
gewillt  gewesen  wäre  und  verordnet  hätte,  das  ganze  Werk  ein- 
zuziehen. Bequem  wie  diese  Täuschung  war,  so  verhinderte  sie 
unter  anderem  mit,  dass  Bellarmin  später  als  Heiliger  kanonisirt 
wurde.1  Diese  neue  Ausgabe  sah  das  Licht  im  Jahre  1592  unter 
Clemens  VIII  durch  die  Hand  des  Toletus,  mit  den  Typen  des  Aldo 
Manucci,  Sohn  des  oben  erwähnten  Paolo  Manucci.  Im  Jahre  159» 
und  1598  sind  emendirte  Ausgaben  erschienen.  Der  Text  dieser 
clementinischen  Ausgaben  vom  Jahre  1592  oder  1593  oder  1598  war 
allen  früheren  Ausgaben  in  Bezug  auf  Reinheit  Oberlegen.  Doch 
war  dieser  Text  keineswegs  rein,  keineswegs  so  fleissig  revidirt 
worden,  wie  nötig  war.2 

Seine  Heiligkeit  Papst  Leo  der  Dreizehnte  hat  die  Werke  des 
heiligen  Thomas  neu  herausgeben  lassen.  Er  hat  einen  weiten  Blick 
und  ist  selbst  ein  grosser  Gelehrter.  Wie  schön  wäre  es,  wenn  er 
eine  neue  Ausgabe  des  lateinischen  Textes  der  Bibel  veranstalten 
wollte. 

Wir  haben  von  dem  Dekret  des  Konzils  von  Trient  und  von 
den  kirchlich  amtlichen  Ausgaben  gesprochen.  Fragen  wir  nach 

»  Eberhard  Nestle,  Ein  Jubiläum  der  lateinischen  Bibel,  Tübingen  18Ü2, 
8. 17,  meint,  dass  die  Jesuiten  die  Ausgabe  eingehen  Hessen,  weil  sie  Sixtus  V 
böse  waren,  dass  er  Bellarmin's  „De  dominio  papae  directo"  auf  den  Index  ge- 
setzt hatte. 

3  Thomas  James,  Bellum  papale  »ive  Concor  dia  discors  Sixti  Qninii  et  Clc- 
mentis  Octavi  circa  Hieronymianam  editimem,  London  1600  (die  Leipziger  Aus- 
gabe ist  mit  der  Hand  aus  1000  in  1606  korrigirt;  wie  es  scheint,  wurde  das  Buch 
häufig  wieder  aufgelegt;  ein  zweites  Exemplar  in  Leipzig  ist  vom  Jahre  1678); 
John  Edmund  Cox  gab  diese  Schrift  in  London  im  Jahre  1840  heraus,  druckte 
jene  Bulle  „Aeternus  ille"  ab  und  verglich  die  zwei  Ausgaben  mit  einander,  wo- 
von jede  durch  die  Autorität  der  römischen  Kirche  gestützt  wurde.  Vergleiche 
ausserdem  Leander  van  Ess  (wie  oben,  S.  613,  Anm.  2),  Carlo  Vercellone,  Vuriae 
lectiones  Vulgata»  Latinae  bibliorum  editioni»,  Rom  18<j0,  Bd.  1,  „Prolegomena", 
Weatcott  bei  Smith  (wie  oben,  S.  594,  Anm.  2). 


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622 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


den  wichtigeren  Privatarbeiten.  Martianay  und  Antoine  Pouget, 
als  Benedictiner  und  zwar  Mauriner,  gaben  die  ganze  Bibel  im 
Jahre  1693  in  Paris,  als  ersten  Band  der  Werke  des  Hieronymus, 
heraus.  Bentley  brachte  es  nicht  zu  einer  Ausgabe,  aber  er  war 
es,  der  zuerst  deu  Gedanken  fasste,  dass  man  eine  Nonn  für  den 
wahren  griechischen  Text  in  der  Übereinstimmung  der  nach  alten 
lateinischen  Handschriften  gereinigten  lateinischen  Übersetzung  mit 
den  alten  griechischen  Handschriften  finden  würde.  Auch  arbeitete 
er  selbst  unverdrossen  über  die  lateinischen  Handschriften  und  trieb 
John  Walker  zu  derselben  Arbeit  an.1  Vallarsi,  in  seiner  Ausgabe 
der  Werke  des  Hieronymus  vom  Jahre  1734  in  Verona,  bot,  nach 
Massstabe  der  ihm  zur  Verfügung  stehenden  Handschriften  einen 
guten  Text  Die  erste  ordentliche  kritische  Ausgabe  brachte  das 
Neue  Testament  von  Lachmann  im  Jahre  1841.  Bentley's  Vorsatz 
wurde  durch  Lachmann,  wenn  auch  in  bescheideneren  Grenzen  ver- 
wirklicht. Lachmann,  mit  der  Unterstützung  des  jüngeren  Philipp 
Buttmann2,  verglich  die  lateinischen  Handschriften,  und  besorgte 
selbst  den  Text  und  die  Hinzufügung  der  Lesarten.  Es  war  eine 
schone,  ehrenvolle  Arbeit;  sein  Text  war  der  reinste,  der  bis  dahin 
erschienen  war.  Tischendorf  gab  lateinische  Handschriften  heraus 
und  verglich  manche  lateinische  Handschrift,  um  ihr  Zeugnis  bei 
der  Gestaltung  des  griechischen  Textes  zu  verwenden,  auch  ver- 
öffentlichte er  den  lateinischen  Text,  aber  er  ging  gar  nicht  daran, 
einen  neuen,  reinen  Text  zu  bestimmen.  Westcott  erforschte  die 
ganze  Frage  in  Bezug  auf  den  lateinischen  Text  und  bot  eine  licht- 
volle Besprechung  davon 3,  aber  seine  Arbeiten  über  den  griechischen 
Text  und  noch  mehr  seine  seelsorgerischen  Bemühungen  um  das 
Wohl  des  Volkes  haben  ihn  von  weiterer  Befassung  mit  diesem 
Gegenstand  zurückgehalten.  Peter  Corssen  hat  sich  eingehend  mit 
den  Handschriften  des  lateinischen  Textes  beschäftigt,  viele  verglichen, 
und  ihre  Geschichte  erforscht.  Im  Jahre  1S85  gab  er  den  Galater- 
brief  heraus,  als  Muster  für  eine  vollständige  Ausgabe  des  latei- 
nischen Neuen  Testamentes.4 

Ungefähr  im  Jahre  1877  plante  ein  Engländer,  John  Words- 

1  Vgl  unten,  B.  I.  2.  <2)  bei  Bentley;  —  auch  Westcott  bei  Smith  (wie  oben, 
S.  594.  Anw.  2  ,  und  John  Wordsworth,  Ott!  Latin  biblical  text*.  No.  I,  Oxford  1883, 
und  Wordsworth,  Xovum  Testamentum  .  .  .  Latine,  Teil  1,  Heftl,  Oxford  1889, 
S.  XY-XXVII. 

»  Vgl  unten,  B.  I.  2.  (2)  und  Theologische  Studien  und  Kritiken,  Gotha  1830, 
S.  817— S45. 

3  Westcott  wie  oben,  S.  594,  Anm.  2. 

4  Cor$6en,  Epistola  ad  Qalalas.  Ad  fidem  optimorum  codicutn  ]'id'/atae 
recof/notit,  prolef/omettis  instruxit,  Vulgatmn  cum  antiquioribus  versicnibns  coui- 
pomvit  P.  C.  Berlin  18S5,  S.  55.  Vgl  Samuel  Berger,  Bulletin  critique,  VII.  5, 
Paris  1886,  1.  Marz,  S.  84  -90. 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,   b.  Vulgata. 


623 


worth,  ein  Grossneffe  des  Dichters,  Sohn  und  Neffe  von  Bischöfen, 
ein  Mann  eingehender  Kenntnisse  der  klassischen  Sprache,  eine 
neue  Ausgabe  des  lateinischen  Neuen  Testamentes.  Er  benutzte 
den  gediegenen  Rat  Westcotts,  bearbeitete  die  Vorarbeiten  Bent- 
ley's  und  Walker's,  und  kündigte  seinen  grossen  Plan  am  2.  No- 
vember 1882  in  einem  Prospekt  an:  „The  Oxford  critical  edition  of 
the  Vulgate  New  Testament4*.  Damals  war  er  „Tutor  in  Brasenose 
College"  in  Oxford,  im  Jahre  1883  wurde  er  Professor  in  Oxford, 
und  im  Jahre  1885  Bischof  von  Salisbury.  Nachdem  er  die  Grund- 
lage für  die  neue  Ausgabe  hatte  erweitern  helfen  durch  den  Anfang 
einer  Reihe  von  Ausgaben  alt-lateinischer  Handschriften  (s.  oben, 
S.  594.  595,  Anm.  2),  veröffentlichte  er  endlich  im  J.  1889  in  Oxford 
das  erste  Heft  des  lang  erwarteten  Textes:  Novum  Testamentum  Domini 
nostri  Iesu  Christi  Latine,  secundum  ediüonem  saneti  Hieronymi,  ad  codicum 
manuscriptorutn  fidem  recensuit  Johannes  Wordsworth,  S.  T.  P.,  episcopus 
Sarisburiensis,  in  operis  societatem  adsumto  Henrico  Iuliano  White,  A. 
societaiis  s.  Andrtae,  coüegii  theologici  Sarisburiensis  vice- principali.  Partis 
prioris  fasciculus  primus:  Evangelium  secundum  Matthaeum,  Oxford,  Cla- 
rendon Presse,  1889,  S.  XXXVIII  und  170;  —  Heft  2,  Mc,  1891 ;  —  Heft  3, 
Lc,  1893;  —  Heft  4,  Jo,  1895;  —  Heft  5,  Epilogus,  1898.  Der  Titel  des 
ganzen  Bandes  lautet,  nach  dem  Namen  White,  coüegii  Mertonensis  socio. 
Pars  prior  —  Quattuor  evangelia  —  und  trägt  die  Jahreszahl  1889—1898. 

Das  Vorwort  gibt  genaue  Auskunft  über  die  Arbeit  der  Heraus- 
geber, über  die  Handschriften  und  die  Ausgaben,  die  sie  anführen, 
und  über  die  Form  des  Textes.  Dann  bringt  S.  1  den  Brief  des 
Hieronymus  an  Damasus,  S.  5  jene  Notiz  „Sciendum  etiam  ne  quis 
ignarum",  S.  6  Euseb's  Brief  an  Karpianus,  S.  7  EuseVs  Canones, 
S.  11  den  Prolog  aus  dem  Kommentar  des  Hieronymus  zu  Matt, 
S.  15  den  Prolog  eines  Unbekannten  zu  Matt:  „Matthaeus  ex  Iudaeis", 
S.  18  die  Kapitel  zu  Matt  in  sechs  Spalten,  S.  40  den  Anfang  von 
Matt  aus  der  Handschrift  g1,  und  aus  der  Handschrift  Sankt  Gallen  49. 
Das  Evangelium  des  Matthäus  füllt  S.  41 — 170;  -das  Beiwerk  zu  Mk 
S.  171—188;  Markus  S.  189—268;  das  Beiwerk  zu  Lk  S.  269—306, 
Lukas  S.  307—483(484);  das  Beiwerk  zu  Jo  S.  485—506,  Johannes 
S.  507—649(650).  Der  Text  der  Evangelien  ist  in  zwei  Spalten  und 
in  Sinnzeilen  (nach  Muster  der  Amiata -Handschrift)  geteilt,  wäh- 
rend der  Text  der  Brescia-Handschrift  unten  in  einer  Spalte,  und 
dann  ein  sehr  reicher  kritischer  Apparat  in  zwei  Spalten  steht 
Der  Epilogus  füllt  S.  651—779  aus  und  enthält  folgende  neun 
Kapitel:  „I.  De  codieibus  Graecis  quibus  s.  Hieronymus  usus  fuerit" 
„II.  De  novis  additamentis  quoad  Codices."  „III.  Capitula  nova." 
„IV.  De  patria  et  indole  codicum  nostrorum."  „V.  De  textus  historia." 
„VI.  De  regulis  a  nobis  in  textu  constituendo  adhibitis."  „VIT. 
Miscellanea  quaedam."  „VIII.  Emendanda,  corrigenda,  et  addenda." 

Gregory,  Textkritik.  40 


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624 


A..  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


„IX.  Indices  verboram  et  Dominum  propriorum  orthographiae  maxime 
causa  confecti."  Die  Regeln  der  Herausgeber  sind:  „I.  übi  Codices 
nostri  in  partes  eant,  lectio  quae  in  veteribus  Latinis  non  apparet 
probabilior  est"  „II.  Codices  qui  cum  graecis  kBL  concordant 
plerumque  textum  Hieronymianum  ostendunt"  „III.  Vera  lectio  ad 
flnem  victoriam  reportal"  „IV.  Cum  brevior  lectio  probabilior  sit, 
Codices  AFH*MY  plerumque  praeferendi  sunt"  Folgende  sind  die 
vom  den  Herausgebern  in  den  Evangelien  angeführten  Handschriften, 
mit  Hinweis  auf  die  Bezeichnung  oder  Nummer  unten  bei  uns: 

A:  Amiatinu8,  am,  S.  626.  L:  Lichfeldensis,  139. 

B:  Bigotianus,  1237.  M:  Mediolanensis,  2082. 

8T:  Beneventanus,  240.  JF:  Martini-Turonensis,mt,S.631. 

C:  Cavensis,  cav,  S.  628.  0:  Oxoniensis,  bodl,  S.  628. 

D:  Dubliniensis,  1968.  P:  Perusinus,  pe,  S.  631. 

A\  Dunelmensis,  117.  Q:  Eenanensis,  1972. 

E:  Egertonensis,  mm,  S.  631.  R:  Rushworthianus,  502. 

SP:  Epternacen8is,  1269.  S:  Stonyhurstensis,  523. 

F:  Fuldensis,  fuld,  S.  629.  T:  Toletanus,  toi,  S.  632. 

G\  p       f  \\m  ßl>  S-  604*  ü:  ültratraiectinus,  707. 

g«/:  rar*  naL  11ÖM  \1276.  V:  Vallicellianus,  vaUic. 

H:  Hubertianus,  256.  W:  Willelmi,  233a. 

B:  Theodulfianus,  1266.  X:  Corporis  Christi,  19. 

I:  Ingolstadiensis,  ing,  S.  630.  Y:  Lindisfarnensis,  155. 

J:  Foroiuliensis,  for,  S.  629.  Z:  Harleianus,  harl. 

K:  Karohnus,  242. 

Der  jüngere  der  beiden  Herausgeber,  H.  J.  White,  muss  jetzt 
die  Hauptlast  auf  sich  nehmen.  Er  ist  von  Salisbury  nach  Oxford 
zurückgekehrt,  um  sich  vollständig  diesen  Studien  zu  widmen.  Gott 
gebe,  dass  die  Ausgabe  ungestört  zu  Ende  geführt  werde.  Die 
ganze  westliche  Kirche  wird  dankbar  sein,  den  Text  des  Hieronymus 
in  solcher  Reinheit  wieder  zu  haben. 

Folgende  Ausgabe  des  gelehrten  Kapuziners  Michael  Hetze- 
nauer zeigt  uns,  wie  die  römisch-katholische  Kirche  die  Vulgata 
heutzutage  liest:  Novum  Testamentum  vulgatae  editionis.  Ex  Vati- 
canis  editionibus  earumque  correctorio  critice  edidit  P.  Mich.  Hetze- 
nauer, O.  C.  Cum  approbatione  ecclesiastica.  [Studium  biblicum 
Novi  Testamenti  catholicum.  Libri  critici]  Innsbruck  1899.  656  8. 
Oktav. 

Wir  wenden  uns  jetzt  zu  den  Handschriften  des  lateinischen 
Textes  jüngerer  Art  Hierbei  benutze  ich  die  Reihenfolge,  die  ich 
in  den  Prolegomena  zu  Tischendorfs  Neuem  Testament  benutzt  habe, 
und  lasse  die  von  Tischendorf  angeführten  Handschriften  voranstehen, 
denn  erstens,  haben  viele  diese  selben  Abkürzungen  für  die  Hand- 


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2.  Westliche.    (1.)  Lateinißche.   b.  Vulgata. 


625 


Schriften  gebraucht,  und  zweitens,  wäre  es  verkehrt,  die  weitere 
Reihe  der  numerirten  Handschriften  zu  stören,  am  diese  vorher- 
gehenden einzufügen.  Alsdann  folgen  eben  die  von  mir  früher  auf- 
gezeichneten Handschriften,  um  einen  Hinweis  auf  Handschriften  zu 
gewähren,  bis  jemand  sich  daran  macht  eine  wirklich  einigermassen 
erschöpfende  Liste  anzufertigen.  Viele  Gelehrte  verkennen  den  Wert 
einer  solchen  Liste,  es  darf  aber  nicht  vergessen  werden,  dass  eine 
möglichst  erschöpfende  Liste  zuerst  gemacht  werden  sollte,  damit 
man  nach  Anfertigung  der  ausgewählten  Listen  nicht  alle  Tage  auf 
andere  angeblich  wertvolle  Handschriften  hier  und  dort  aufmerksam 
gemacht  werde.  Eine  volle  Liste  ist  nötig  zu  Ausmerzungs-Zwecken. 
Mancher  hat  darauf  hingewiesen,  dass  die  Liste  der  lateinischen 
Handschriften  in  den  Prolegomena  2228  Handschriften  enthielt.  Man 
hätte  schreiben  sollen  2228  Nummern.  Man  übersah,  dass  diese  nur 
zu  allgemeinen,  vorläufigen,  aufklärenden  Zwecken  angefertigte  Liste 
nicht  selten  mehrere  (9  und  38  und  63  bemerke  ich  in  diesem  Augen- 
blick) Handschriften  unter  einer  Nummer  aufzählt  Die  gegenwärtige 
Liste  enthält  noch  manche  weitere  Handschrift  unter  denselben 
Nummern.  Es  ist  dazu  wahrscheinlich,  dass  bei  genauerem  Nach- 
sehen man  noch  interessante  Handschriften  unter  den  als  gering- 
fügig aufgezeichneten  entdecken  wird.  Man  vergesse  nicht,  dass  die 
in  den  verschiedenen  Katalogen  angegebenen  Jahrhunderte  häufig  auf 
Grund  nur  geringerer  paläographischer  Erfahrung  den  Handschriften 
zuerkannt  werden,  und  schreibt  einer  „6.  Jhdt"  für  eine  Handschrift 
vom  zwölften  Jahrhundert,  so  schreibt  ein  anderer  vielleicht  „14.  Jhdt" 
für  eine  Handschrift  vom  neunten  Jahrhundert 

Wie  in  aller  handschriftlichen  Arbeit,  so  muss  man  auch  hier 
Klassen  suchen,  und  diese  Klassen  müssen  dann  weitergeführt  werden 
an  der  Hand  von  inneren  Merkmalen,  aber  häufig  auch  von  rein 
äusserlichen  Merkmalen  unterstützt.  Vercellone's  Liste  ist  haupt- 
sächlich alttestamentlich Westcott's2  Liste'  ist  sehr  wertvoll;  sie 
unterscheidet  drei  Klassen,  altlateinische  Handschriften,  Handschrif- 
ten der  emendirten  Übersetzung,  und  Vulgata-Handschriften.  Samuel 
Berger's  ausgewählte  Liste3  wird  lange  gute  Dienste  leisten. 

Bei  diesen  Handschriften  der  Vulgata  muss  ich  vor  allem  meines 

1  Vercellone,  Variae  lectiottes,  Rom  1860. 

1  Westcott,  Smith' 8  Diciionary  of  the  bible,  unter  „Vulgate"  (wie  oben, 
S.  594,  Anm.  2).  Hier  möchte  ich  eine  Bemerkung  Westcott's  über  die  kritische 
Verwendung  der  lateinischen  Texte  anbringen.  Er  erklärt,  dass  die  Verschieden- 
heiten zwischen  den  altlateinischen  Lesarten  und  denen  des  Hieronymus  nur  in 
den,  von  Hieronymus  fleisßiger  geänderten,  Vier  Evangelien  Schlüsse  auf  Ver- 
schiedenheiten im  Griechischen  gestatten.  In  den  anderen  Büchern  sind  die  latei- 
nischen Ausdrücke  verschieden,  ohne  dass  das  Griechische  anders  ist,  oder  ohne 
sichtbare  Änderung  der  griechischen  Lesart. 

»  Berger,  Hisloire  de  la  Vulgate,  Paris  1893,  S.  374-422. 

40* 


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626 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


lieben  Freundes,  des  im  Juli  1900  allzufrüh  heimgegangenen,  Samuel 
Berger  gedenken.  Er  hatte  mich  immer  wieder  mit  Notizen  über 
die  lateinischen  Handschriften  versehen.  An  dieser  Stelle  muss  ich 
aus  dem  längst  fertig  liegenden  Manuskript  den  Satz  ausstreichen, 
in  dem  ich  den  Wunsch  aussprach,  die  „Acad^mie  des  Inscriptions 
et  Belles-Lettres"  möchte  ihn  mit  der  Bearbeitung  einer  Liste  der 
lateinischen  Handschriften  des  Neuen  Testaments  betrauen.  Er 
wollte  diese  Bogen  in  Korrektur  durchsehen. 


Die  Handschriften  der  Vulgata-Übereetzung. 

(a.)  Vier  Evangelien. 

Florenz,  Lauren tiana,  früher  in  Amiata  1. 
*m:  etwa 700 geschrieben,  50x34x20  (ohne Einband),  Perg,  1029  Bl, 
2  Sp,  43  oder  44  Z:  A.  T.  und  N.  T.\  der  Text  ist  sehr  gut  und  ent- 
hält viele  angelsächsische  und  irische  Lesarten. 

Geschrieben  kurz  vor  dem  Jahre  716  auf  Befehl  Ceolfrid's,  des 
Abts  von  Jarrow,  der  sie  nach  Rom  tragen  wollte,  aber  am  25.  Sep- 
tember des  Jahres  716  in  Langres  starb.  Wahrscheinlich  brachten 
Ceolfrid's  Begleiter  die  Handschrift  nach  Rom.  Sie  war  lange  im 
Cistercienserkloster  in  Monte  Amiata,  und  wurde  dann  nach  Florenz 
gebracht  Angelo  Maria  Bandini  beschrieb  sie  ausführlich,  Biblio- 
theca  Leopoldina  Laurentiana  . . .  [sive  Supplementum  ad  catalogwn  . . . 
bibliothecae  Laurentianae]  Florenz,  Bd.  1  (1791),  Sp.  617.  701—732.  Im 
Jahre  1840  veröffentlichte '  Ferdinand  Florens  Fleck  eine  Kollation 
mit  der  Clementinischen-Ausgabe,  die  er  imJahre!834  mit  zwei  Freun- 
den gemacht  hatte.  Tischendorf  verglich  sie  genau  im  Jahre  1843, 
Tregelles  im  Jahre  1846,  und  Tischendorf  verglich  dann  seine  Notizen 
mit  denen  von  Tregelles  und  veröffentlichte  im  Jahre  1850  (wieder- 
holt 1854)  in  Leipzig  das:  Novum  Testamenlum  Latine  . . .  ex  celeber- 
rimo  cod.  Amiatino  . . .  Erst  vor  wenigen  Jahren  hat  man  die  wahre 
Geschichte  der  Handschrift  erforscht,  durch  Hilfe  De  Rossi's,  Corssen's, 
und  Hort's. 

Über  diese  Handschrift  vergleiche  man  K.  L.  F.  Hamann,  Zeit- 
sekriß für  wissenschaftliche  Theologie,  Leipzig  1873,  S.  596  (hält  die 
Handschrift  für  jünger  als  das  damals  angesetzte  sechste  Jahr- 
hundert); —  Lagarde,  The  Academy,  London  2.  Sept  1882,  Bd.  22, 
S.  172a  b,  und  Mittheüungen  fl],  Göttingen  1884,  S.  379.  380;  —  Gio- 
vanni Baptista  De  Rossi,  Bullettino  di  archeologia  cristiana,  Rom  1882, 
S  137.  159,  und  Archive«  de  l'orient  Latin,  II,  S.  439—455,  und  „Com- 
mentatio  de  origine  kistoria  indieihus  serinii  et  bibliothecae  sedis  aposto- 

1  Fleck,  N.  T.  Vulgatae  edüionis,  Leipzig  1840,  mit  den  Lesarten  der  Amiata- 
Handschrift,  eingeleitet  durch  eine  Besprechung  jener  Handschrift 


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2.  Westliche.  (1.)  Lateinische,   b.  Vulgata. 


627 


licae",  Rom  1886  aus  dem  ersten  Band  über  die  „bibliotheca  Pala- 
tino- Vaticana",  S.  I— CXXXII,  und  besonders  „La  bibbia  offerta  da 
Ceolfrido  abbate  al  sepolcro  di  s.  Pietro,  codice  antichissimo  tra  i 
superstdti  delle  biblioteche  della  sede  apostolica",  S.  1 — 22,  mit  Tafel 
(vgl  auch  Nachbildung  bei  Zangemeister  und  Wattenbach,  Exempla 
codicum  Latinorum,  Heidelberg  1876,  Tafel  35),  im  Buche  „AI  sommo 
ponteföce  Leone  XIII  omaggio  giubiiare  deüa  bibHoteca  Vaticana",  Rom 
1888;  —  Peter  Corssen,  „Die  Bibeln  des  Cassiodorius  und  der  Codex 
Amiatinus",  Jahrbücher  für  protestantische  Theologie,  Leipzig  1883,  Bd.  9, 
S.  619—633,  und  Epistula  ad  Galatas,  ad  fidem  optimorum  codicum  vul- 
gatae  recognovit,  prolegomenis  instruxü,  vulgatam  cum  antiquioribus  ver- 
sionibus  comparavit  P.  C.  Berlin  1885,  S.  7.  8,  und  „Der  Codex  Amia- 
tinus und  der  Codex  grandior  des  Cassiodorius",  Jahrbücher  für  pro- 
testantische Theologie,  XVII,  4,  Leipzig  1891,  S.  611— 644;  —  Ernst 
Ranke,  „Blicke  auf  die  Geschichte  der  lateinischen  Bibel  im  Mittel- 
alter", Theologische  Literaturxeitung,  Leipzig  1886,  Nr.  26,  Sp.  611—621; 
1887,  Nr.  12,  Sp.  268—278;  Nr.  16,  Sp.  379—385;  —  Samuel  Berger, 
Revue  celtique,  Bd.  6,  S.  352,  Bulletin  critique,  Paris  1886,  S.  85  ff.,  De 
Vhistoire  de  la  Vulgate  en  France,  Paris  1887,  S.  4;  —  Louis  Duchesne, 
Bulletin  critique,  Paris  1886,  1.  September,  S.  323;  —  Leopold  DeliBle, 
Bibliotheque  de  l'icole  des  chartes,  Paris  1885,  (46),  S.  318,  1886,  (47), 
8.670,  1887,  (48),  S.  171.  172,  und  Oompte-rendu  de  Vaoadimü  des  inscrip- 
tions  et  belles-lettres,  Paris  1887,  S.  150.151;  —  John  Wordsworth, 
„The  date  and  history  of  the  great  Latin  bible  of  Monte  Amiata", 
The  Aoademy,  London  1887,  12.  Februar,  S.  111c— 113b  (und  The 
Guardian,  London  1887,  16.  Februar,  S.  263  abc).  Auf  diese  Abhand- 
lung folgten  Briefe  von  William  Sanday,  Martin  Rule,  Henry  Julian 
White,  Fenton  John  Anthony  Hort,  E.  Maunde  Thompson,  G.  F.  Browne, 
K.  L.  F.  Hamann,  J.  0.  Westwood,  Peter  Corssen  in  The  Academy, 
London  1887,  19.  Febr.  S.  130c—  131c;  26.  Febr.  S.  148a— 150c; 
5.  März,  S.  165c-167b;  12.  März,  S.  183c- 184c;  30.  Apr.  S.  309a— 
310b;7.Mai,  S.327bc;  11.  Juni,  S.  414a— 415c;  1888,  7.  Apr.  S.  239c— 
240b;  14.  Apr.  8.257c-25Sa;  5.  Mai,  S.  307c— 308b;  26. Mai,  S.361bc; 
1889,  19.  Jan.  S.  41a— 43  a;  26.  Jan.  S.  59  a  b.  —  Henry  Julian  White 
fasste  alles  zusammen  „The  codex  Amiatinus  and  its  birth-place", 
Studio  bibkea  et  ecclesiastica,  Bd.  2,  Oxford  1890,  S.  273—308,  mit  einem 
Appendix  von  William  Sanday:  „The  Italian  origin  of  the  codex 
Amiatinus  and  the  localizing  of  Italian  MSS",  S.  309—324.  Vgl  auch 
Theodor  Zahn,  Geschichte  des  Neutestamenüichen  Kanons,  Bd.  2,  Teil  1, 
S.  278—284;  Samuel  Berger,  Eistoire  de  la  Vulgate  etc,  Paris  1893, 
S.  37—38.  201. 

,  im  Kloster  des  heil.  Andreas  bei  Avignon. 

Vgl  Martianay  (wie  oben,  S.  603,  Anm.  3)  und  Calmet  (wie 
oben,  S.  613,  Anm.  2). 


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628 


A.  Urkunden.    III.  Übersetzungen. 


...    Oxford,  BodL  857,  oder  D.  2. 14. 

7.  Jhdt:  Ew;  es  fehlt  Mt  1,1— 4,14;  8,29—9,18  Jo  21,15— 25. 
Ähnlich  der  Handschrift  19  (siehe  unten).  Westcott's  27.  Words- 
worth's  0.  I.  S.,  F.  Madan,  G.  M.  Youngnian  verglichen  sie. 

La  Cava  MS.  14. 

9.  Jhdt,  32x26,5,  Perg,  303  Bl,  3  Sp,  54  Z:  A.  T.  und  N.  T.; 
der  Text  ist  von  der  Vuigata-Übersetzung  vermischt  mit  spanischen 
Lesarten. 

Geschrieben  durch  Danila.  Sie  ist  in  dem  Trinitäts-Kloster  des 
Benedictiner-Ordens  in  La  Cava  (nahe  „Corpo  di  Cava")  bei  Neapel. 
Sie  wurde  beschrieben  in  Lettera  delT  abbate  de  Rozan  su  de'  libri  e 
msc.  preziosi  eonservaH  neüa  biblioteca  della  ss,  Trinita  di  Cava  de'  Tirreni, 
Neapel  1822,  S.  128ff.  Tischendorf  sah  sie  Leo  Ziegler  sah  sie  1874 
und  erklärte,  der  Text  wäre  nicht  der  reine  Vulgata-Text,  Bruch- 
süieke  (wie  oben,  S.  611)  S.  653-660.  Nach  Ziegler  wollten  die 
Mönche  sie  herausgeben.  Eine  auf  Befehl  Leo's  XII  gemachte  Ab- 
schrift ist  in  der  vatikanischen  Bibliothek  Nr.  8484.  John  Words- 
worth verglich  das  Neue  Testament  in  den  Jahren  1878—1879;  in 
seiner  Ausgabe  des  lateinischen  Neuen  Testaments  trägt  sie  den 
Buchstaben  C.  Vgl  Samuel  Berger,  Histoire  de  la  Vulgate,  Paris  1893, 
S.  14  und  379. 
,  Demidow. 

12.  oder  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  272  Bl,  2  Sp:  Bibel  (Ew  P 
Ag  K  Ak). 

Früher  PauPs,  des  Sohnes  des  Gregorius  Demidow.  Matthäi  ver- 
öffentlichte das  ganze  Neue  Testament  in  seinem  .V.  T.  Gr.,  vgl  seine 
Caih  S.  XXX-XXX11I. 

München,  kön.  Clm.  14000,  früher  IV.  33,  früher  im  Kloster  des 
heil.  Emmeram  in  Regensburg. 

870,  43x32,  Perg,  unz,  126  Bl,  2  Sp,  40  Z,  Goldschrift,  vorzüg- 
liche Bilder:  Ew. 

Im  Jahre  870  durch  Berengar  und  Linthard  auf  Befehl  Karl's 
des  Kahlen  geschrieben.  Früher  im  Kloster  des  heil  Dionysius  bei 
Paris.  Der  Kaiser  Arnulf  schenkte  sie  dem  Kloster  des  heil.  Emme- 
ram. Ein  Benedi ctiner- Mönch  und  Regensburger  Professor,  Colomann 
Sanftl,  schrieb  Dissertatio  in  aureum  ac  pervetustum  ss.  evangeliorum 
eodicem  ms.  monasterii  s.  Emmerami  Ratisbonae,  Regensburg  1786  (8  Bl), 
252  S,  (2  Bl),  mit  drei  Tafeln,  in  der  er  sehr  ausführlich  über  diese 
Handschrift  handelte  und  Lesarten  aus  anderen  Handschriften  bot 
(vgl  erl,  iac,  trevir).  Vgl  Samuel  Berger,  Histoire  de  la  Vulgate,  Paris 
1893,  S.  295—297  und  396. 
,  Erlangen:  Bov.  August  Friedrich  Pfeiffer,  Professor  in  Erlangen, 
r  :  bot  einige  Lesarten  aus  dieser  Handschrift,  Beyträge  zur  Kennt- 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,   b.  Yulgata.  629 

nies  alter  Bücher  und  Handschriften,  I,  Hof  1783,  die  dann  Sanftl  (s. 
Hdschr.  em),  S.  76,  Anm.  d,  auszog.  Vgl  unten  Hdschr.  1525. 

für  Fr6ju8* 

6.  oder  7.  Jhdt:  (mit  den  Bruchstücken  von  Mk  in  Prag  and 
Venedig)  Bov;  es  fehlt  Jo  19,29—40;  20,19—21,25. 

Veröffentlicht  (ausser  den  Prager  und  Venediger  Stücken)  durch 
Bianchini  (s.  oben,  S.  599,  Anm.  3),  Append.  S.  CDLXXII1— DLXI.  Do- 
browsky  veröffentlichte  aus  Prag  Mk  12,21 — 16,20  im  Jahre  1778  (s. 
unten,  B.I.2(l.)Anf.).  Die  Venediger  Bruchstücke  (der  andere  Teil  von 
Mk)  sind  fast  völlig  zu  Grunde  gegangen;  vgl  Sebastian  Seemiller, 

Programme,  theohgioum  nolitiam  oontinens  de  antiquissimo  codice 


a  Marc.  XII,  12.  usque  ad  finem  huius  eixmgtlii  excerpsit,  et  critice 
suit  S.  &  Ingolstadt  1784.  Nach  VanSittart,  Journal  of  Phüology, 
London  und  Cambridge  1869,  Bd.  2,  S.  245,  ist  die  Handschrift  der 
Evangelien,  Paris,  Nat  17226  dieser  Handschrift  sehr  Ähnlich.  Words- 
worth's  N.  T.  Lax.  braucht  das  Zeichen  J  für  diese  Handschrift 
.  .  früher  „Fossatensis"  Saint  Germain,  heute  Paris,  Nat.  Lat  1 1 959. 
088:  8.  Jhdt,  48,5x37,5,  Perg,  409  Bl,  2  Sp,  52  Z:  A.  T.  und  N.  T.\ 
der  Text  ist  Alcuins. 

Geschrieben  durch  jemand  aus  der  Schule  von  Tours.  Man 
meint,  dass  sie  schon  im  zehnten  Jahrhundert  dem  Grafen  Borigon 
gehörte,  der  sie  der  Abtei  des  heil.  Maur  an  der  Loire  (Kloster 
Glanna  oder  Glannafolium)  schenkte.  Nachher  gehörte  sie  als  „Fossa- 
tensis" dem  Kloster  des  heil.  Maur  an  der  Marne,  und  dann  kam  sie 
'  nach  Saint  Germain.  Sabatier  (s.  oben,  S.  601,  Anm.  1),  Bd.  3,  S.  XXXV, 
führt  ihre  Lesarten  an.  Vgl  Samuel  Berger,  Histoire  de  la  Vulgate, 
Paris  1893,  S.  213—215  und  400. 
Fulda. 

6.  Jhdt:  enthalt  das  ganze  N.  doch  sind  die  Evangelien  in 
einer  Harmonie  mit  einander  in  Abschnitten  verbunden.  Diese  Har- 
monie ist  weit  verbreitet  in  den  Handschriften  in  verschiedenen 
Sprachen.  Der  Text  ist  sehr  gut 

Etwa  im  Jahre  540  auf  Wunsch  Victors  von  Capua  geschrieben. 
Johannes  Fried.  Schannat,  Vindemiae  Utterariae  colUotio  prima,  Fulda 
und  Leipzig  1723,  S.  218—221  erwähnt  sie.  Lachmann  benutzte  sie, 
N.  T.  Or.  Bd.  1,  S.  XXVIf.  Vgl  Emst  Bänke,  Speeimen  codicis  Novi 
Testamenti  Fuldensis  (akademische  Gratulationsschrift  von  der  Uni- 
versität Marburg  an  die  Universität  Berlin  zum  fünfzigsten  Jahres- 
tag im  Jahre  1860),  Marburg  1860,  mit  Tafel.  Vgl  Ernst  Ranke, 
Codex  Fuldensis,  Marburg  und  Leipzig  1868,  mit  Nachbildungen. 

Paris,  Nat  „Nouv.  acquis."  Lat.  1587,  früher  S.  Gatiens  de  Tours  8. 
g      8.  oder  9.  Jhdt,  29x24,  Perg,  109  Bl,  1  Sp,  29  Z:  Ew. 

Geschrieben  durch  einen  Irländer;  früher  in  Sankt  Gatiens  von 


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©30  A.  Urkunden.  III.  Übersetzungen. 

Tours.  Calmet  (s.  oben,  S.  604),  S.  448—488  (ans  Versehen  im  Bache 
288),  bietet  ausgewählte  Lesarten  am  Ende  seines  Kommentars  zur 
Apok  „Varietez  de  lecons,  qui  ont  ete  tirees  de  deux  anciens  manu- 
scrits;  Tun  de  saint  Gatiens  de  Tours,  no.  8.  et  l'autre  de  Marmou- 

tier,  no.  87  Ces  varietez  nous  ont  6te  envoyees  par  le  R.  P.  Dom 

Leon  le  Chevalier,  Prieur  de  saint  Maur  sur  Loire."  Daher  haben 
Bianchini  und  Sabatier  (wie  oben,  S.  601,  Anm.  1,  vgl  seinen  Bd.  3, 
8.  XXXV)  Lesarten  geschöpft.  Tischendorf  benutzte  Sabatier.  Der 
Dieb  Libri  stahl  das  Buch  und  es  wurde  der  Ashburnh am- Bibliothek 
einverleibt  Später  ist  es  wieder  nach  Frankreich  zurückgewandert 
und  in  die  Nationalbibliothek  gebracht  Vgl  Samuel  Berger,  Eistoire 
de  la  Vtdgate,  Paris  1893,  S.  46  und  410. 

Wolfenbüttel,  Weissenburg  76. 
gue:  5.  Jhdt,  überschrieben:  Lesebuch.    Vgl  Tischendorf,  Anecdota 
saora  et  prof.  Leipzig  1855,  S.  164—169. 

Halle,  Univ.  Ya.  2.  F. 

15.  Jhdt:  Biblia. 

Tischendorf  führt  sie  Ag3,18  28,31  an.   Oskar  von  Gebhardt, 
damals  in  Halle,  gab  mir  Nachricht  über  sie. 
,    ,  Lond.,  Brit  Mus.  Harl  1775,  früher  Paris  reg^  4582. 
fiärl:  6.  oder  7.  Jhdt,  17,8x12,1,  Perg,  468  Bl,  1  Sp,  25  Z:  Ew;  der 
Text  ist  sehr  gut 

Jean  Aymon  scheint  diese  Handschrift  im  Jahre  1707  aus  der 
Pariser  Bibliothek  gestohlen  zu  haben;  von  ihm  kaufte  sie  Robert 
Harley.  Bentley's  Z.  Griesbach  bot  ausgewählte  Lesarten,  in  seinen 
Symbolae  criticae,  Halle  1785,  Bd.  1,  S.  305—326,  woraus  Tischen- 
dorf schöpfte.  Verglichen  für  Wordsworth,  X.  T.  Lot.,  wie  Bentley  Z, 
durch  Henry  J.  White  und  Friedrich  Baron  von  Hügel  im  Jahre  1884. 
Nachbildung  bei  Westcott  (vgl  oben,  S.  594,  Anm.  2),  und  im  Cata- 
logue  of  ancient  manuscripts  in  the  British  Museum.  Part  II.  Laiin, 
London  1884.  S.  14  a— 15a  und  Tafel  3. 

.      Regensburg,  Kloster  des  heil.  Jakobus  der  Schotten  (heute  in 
München?) 
9.  Jhdt:  Ew. 

Sie  soll  dem  heil.  Anschar  gehört  haben  und  war  lange  in  der 
Kirche  in  Bremen.  Sie  gehörte  Franz  Wilhelm  Graf  von  Warten- 
berg, Kardinal  und  Bischof  von  Regensburg.  Vgl  Colomann  SanfÜ, 
LHssei-taiio  (wie  oben,  Hdschr.  ein),  S.  73,  Anm.  b.  Tischendorf 
schöpfte  seine  Kenntnis  von  ilir  aus  Sanftl. 
München.  Univ.  29  fol.  früher  Ingolstadt 
g:  9.  Jhdt,  32,5x22,4,  Perg,  137  Bl,  2  Sp,  31  Z:  Em;  es  fehlt 
Mtl,l— 22,39;  24,19—25,14    Lk 7,44— 9,48;  10,7—13,1    Jol,l— 21. 

Beschrieben  durch  Seemiller  (8.  oben,  S.  629,  Hdschr.  for),  der 
Lesarten  aus  Mk  12,21— 16,20  gibt  Tischendorf  verglich  das  Ganze 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,  b.  Vnlgata.  53^ 

im  Jahre  1844.  Wordsworth's  I.  Ernst  von  Dobschütz  untersuchte 
sie  genau  im  Jahre  1893,  verglich  einige  Stellen,  und  behandelte 
die  Schrift  und  die  Ornamente,  Studien  zur  Textkritik  der  Vulgata, 
Leipzig  1894,  S.  1—32  mit  zwei  Nachbildungen, 
j       Paris,  Nat  Lat  9427  früher  LuxeuiL 

8.  Jhdt:  Lesestücke  für  die  Messe  durch  das  ganze  Jahr. 
Mabillon  fand  sie  in  Luxeuil  im  Benedictiner  Kloster  zum  heiL 
Vito  und  veröffentlichte  die  Anfänge  und  Schlüsse  der  Lesestücke  in 
seinem  Buche  De  lüurgia  Oallicana,  Paris  1685,  Buch  2,  S.  97—173, 
sowie  Lesarten,  Appendix  altera,  S.  471—477.   Tischendorf  schöpfte 
die  Lesarten  aus  Sabatier,  Bibliorum  ss.  Lotinae  versiones  antiquae, 
Bd.  3,  Paris  1751.  Man  vergleiche  dort  S.  494,  am  Ende  der  „Admo- 
nitio"  zur  Ag.   Vgl  auch  Louis  Duchesne,  Origines  du  culte  chrtHen, 
Paris  1889,  8.  147. 
...  8.  Michael;  Berger  schrieb  mir,  dies  sei  wahrscheinlich  Saint- 
Mihiel  in  Lothringen.  Tischendorf  führte  sie  aus  Sabatier 
an  (wie  Hdschr.  lux)  zu  Lkl,46.   Vgl  Weihrich,  Stzgsb.  ph.-h.  Cl 
Wien  1883,  103,  S.  50. 

London,  Brit  Mus.  Egerton  MS.  609,  früher  Marmoutier  87. 
10—11.  Jhdt:  Ew\  es  fehlt  Mk6,56— 16,20  Lk  1,1— 11,1. 
Westcott  ist  geneigt  zu  denken,  dass  der  Text  die  emendirte  galli- 
kanische  Übersetzung  ist 

Tischendorf  schöpfte  die  Lesarten  aus  [Calmet,  Bianchini]  Sa- 
batier (s.  oben:  Hdschr.  lux). 

M  „Breviarium  Mozarabicum",  das  Tischendorf  aus  Sabatier  (s. 
mmx  oben,  Hdschr.  lux)  zu  Lk  1,46  ff.  anführte.  Jean  Mabillon  be- 
handelt das  mozarabische  Missale,  De  Hturgia  Oallicana,  Paris  1685, 
S.  391 — 395  und  440—457;  Vgl  Maximae  bibliothecae  veterum  patrum  . . . 
8upplementum,  Bd.  27,  Leiden  1677,  S.  657  a — 670  a,  wo  Eugenio  de 
Bobles  aus  Toledo  angeführt  wird,  der  ein  Buch  £ber  Francisco  de 
Ximenes  in  Toledo  1604  herausgab. 

Tours,  Stadt-Bibl.  22,  früher  S.  Mart  247. 
mart:  9.  Jhdt,  31x23,5,  Perg,  unz,  289  Bl,  2  Sp,  25.26  Z;  Gold- 
es ilft:  Em. 

Tischendorf  benutzte  die  Lesarten,  die  Sabatier  (s.  oben:  Hds.lux) 
aus  Mk  Lk  Jo  bot.  Wordsworth's  W.   Youngman  verglich  sie. 
Vgl  Sarauel  Berger,  Histoire  de  la  Vulgate  pendant  les  premiers  siedes 
du  moyen  dge,  Paris  1893,  S.  47  und  420. 
Perugia. 

^er*  Ein  sehr  altes  Purpur-Bruchstück  (Bianchini  6.  Jhdt):  LA- 1,26 — 
2,46;  3,4—16;  4,9—22;  4,28—5,36;  8,11—12,7;  einiges  fehlt  daraus; 
Bianchini  gab  die  Überreste  heraus  (a.  oben,  S,  599),  Append.  S.  DLXI 
— DLXX1I,  mit  Nachbildung, 
präg:  s.  oben,  S.  629,  Hdschr.  for. 


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A.  Urkunden.    III.  Übersetzungen. 

Paris,  Nat  Lat  1 1955,  früher  Saint  Germain  777  und  663  oder  664  \ 
reg:  7.  oder  8.  Jhdt,  27x22,  Perg,  Purpur  und  Gold,  57  Bl,  20  Z: 
Jß6,2— 26,42;  27,49—28,20   üJb9,46— 11,13;  12,23—16,20. 

Stephanus  nannte  sie  Ge.  aar.  Walker  verglich  sie  für  Bentley. 
Tischendorf  verglich  sie.  Vgl  Berger  (wie  oben,  8.  630,  Hdschr. 
gat),  S.  269.  408. 

.Sankt  Gallen  1395. 

6.  Jhdt:  mehrere  Bruchstücke  der  Evangelien;  der  Text  ist 
sehr  gut. 

Vgl  Tischendorf  Deutsche  Zeitschr.  (wie  S.  612,  Hdschr.  r),  Berlin 
1857,  Nr.  7,  S.  54  b— 55b. 
.        Turin,  Nat  F.  VI.  1,  früher  Bobbio. 

UKr:  7.  Jhdt,  Quart,  94  Bl,  1  Sp:  Ew;  es  fehlt  Mtl,l— 13,34;  der 
Text  ist  sehr  gut. 

Amadeo  Peyron  schickte  mehrere  Lesarten  an  Tischendorf, 
Aneedota  sacra,  Leipzig  1855,  S.  160,  und  er  führte  sie  einige  Mal 
am  Anfange  Mk  in  seinem  N.  T.  Gr.  ed.  VIII.  erü.  mai  an.  Vgl 
Bernardinö  Peyron,  Rivista  di  ßlologia,  I,  Born  1873,  S.  53 — 58(71), 
den  Johannes  Draseke,  Zeitschrift  für  toissensohaßliche  Theologie,  XXX, 
1,  Leipzig  1887,  S.  71—76  auszog. 

Das  Zeichen  „T"  —  „Taurinense"  bedeutete  für  Stephanus  eine 
Handschrift  aus  Evreux  „s.  Taurini";  vgl  Wordsworth  (wie  S.  604, 
Hdschr.  g>),  S.  XXVI,  Anm.  1,  und  S.  50.  „Ist  diese  Paris,  Nat 
Lat  257?"  habe  ich  in  den  Prolegomena  gefragt;  Berger  schrieb 
mir,  dass  das  nicht  der  Fall  sei 

Madrid,  Nat,  früher  Toledo  2,  1. 

8.  Jhdt,  43,8x33,  Perg,  375  Bl,  3  Sp,  63—65  Z,  in  gotischer 
Schrift:  Bibel;  der  Text  ist  von  der  Vulgata-Übersetzung,  mit  spa- 
nischen Lesarten  vermischt 

Verglichen  im  Jahre  1588  durch  Christopher  Palomares,  dessen 

Kollation  Bianchini  herausgab,  Vindiciae  canonicarum  scripturamm 
vulgatae  Latinae  versionis,  Rom  1740,  S.  LV. 

. .  #  Trier.  Tischendorf  führte  einige  Lesarten  aus  Sanftl  (s. 

r:  oben,  Hdschr.  em)  und  Bengel  an;  mir  ist  es  aber  nicht 
klar,  ob  Sanftl  die  Handschrift  anders  als  durch  Bengel  kannte. 
.    .  Tours,  StadtbibL  23,  früher  S.  Martin  Nr.  174. 
tur:  9.  Jhdt,  29x23,5,  Perg,  193  Bl,  1  Sp,  21  Z:  Ew.  Vgl  mt,  und 
Berger  (wie  S.  630,  Hdschr.  gat),  S.  285  und  420. 

...  Born,  Vallicell.  B.  6:  9.  Jhdt:  Bibel  Die  erste  unter  den 
ya  '  Handschriften  Alcuin's.  1  Jon  5,7.8  aus  der  „Mantissa"  des 
Filippo  Vitali  bei  Bianchini  (wie  S.  599,  Anm.  3),  S.  DLXVII. 
Wordsworth's  V;  verglichen  für  ihn  durch  I.  S.  im  Jahre  1883. 

.  Rom,  Vatikan,  früher  Regin  Suec.  11,  aus  Sabatier  (a,  oben, 
™:  S.  631,  Hdschr.  lux)  zu  Lk  1,46  ff.  angeführt. 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,    b.  Vulgata.  633 

^  Der  zwischen  die  Zeilen  der  griechische*.  Handschrift  A  geschrie- 
bene lateinische  Text;  vgl  oben,  Bd.  1,  S.  66.  87. 

(b.)  Apostelgeschichte,  Briefe,  Apokalypse. 

demid:  s.  oben,  S.  628,  Hdschr.  demid. 

fl    m  Fleury:  Fetzen  von  Ag,  die  Tischendorf  aus  Sabatier  anführt; 

vgl  Sabatier  (wie  Hdschr.  lux)  S.  494,  und  S.  600,  wo  er  von 
der  Fleury-Hand  schrift  Nr.  129  spricht 

Paris,  Nat  Lat.  1 1964,  früher  Saint  Germain  24. 
german .  ^  Jhdt:  Apg.  Vorw  von  Zacharias  Chrysopolitanus. 

Tischendorf  schöpfte  die  Lesarten  aus  Sabatier's  Buch  (wie  oben, 
S.  631,  Hdschr.  lux);  vgl  z.  B.  Ag7,l. 

gue:  s.  oben,  S.  630,  Hdschr.  gue. 

hal:  s.  oben,  S.  630,  Hdschr.  hal. 

,    .   London,  Brit.  Mus.  Harley  1772. 

9.  Jhdt,  28,7x18,1,  Perg,  146  Bl,  1  Sp,  27—31  Z:  Paul  (Phm 
He)  Kath  Apok;  es  fehlt  3Jo  und  Ju;  der  Text  ist  gut,  aber  er  ist 
nach  Westcott  von  der  alt-lateinischen  Übersetzung  und  nicht  aus 
der  Vulgata;  jedenfalls  sind  alte  Lesarten  darin. 

Bentley's  M.  Jean  Aymon  scheint  sie  ans  der  königlichen 
Bibliothek  in  Paris  im  Jahre  1707  gestohlen  zu  haben.  Graf  Robert 
Harley  kaufte  sie  von  Aymon.  Verglichen  durch  Griesbach,  Symb. 
crit.  (s.  oben,  S.  630:  Hds.  harl),  Bd.  1,  8.  326—382.  Vgl  A  eatalogue 
of  the  HarUian  mss,  London  1808,  Bd.  2,  S.  211—218;  Catalogue  (wie 
oben,  S.  630,  Hdschr.  harl),  S.  3a 

laud-  ^x^or^'         Land.  Lat  108:  veröffentlicht  durch  Johannes 
Belsheim,  Acta  apostolorum  ante  Hieronymum  latins  translata  ex 
codice  latino-graeco  Laudiano  Oxoniensi  denuo  edidit  I.  H.  Christiania 
1893;  s.  unten,  Hdschr.  442. 

Ii    4-*«e'  Leipzig,  Univ.;  8.  unten,  Hdschr.  1613—1628. 

p      *  drei  Handschriften  der  Apokalypse.    Verglichen  durch 
Matthäi,  Apoe  Append.  S.  229—238  und  310—334. 
lux:  8.  oben,  S.  631,  Hdschr.  lux. 

Wien,  kais.  Lat  1274,  früher  Lat  theoL  287. 
1079,  28x20,5,  Perg,  160  Bl,  1  Sp,  21— 24  Z:  Paul  (Kol  Laod). 
Geschrieben  durch  Marianus  Scotus.  Alter  verglich  sie,  Bd.  2, 
S.  1040—1080.   Ich  sah  sie  am  3.  Okt.  1893. 

.      Kardinal  Passionei  A.  3. 
passion:  m  m,  A  T  nnd  K  T  ^Eyy  Ag  Kftth  Afe  p  iphm  He^ 

Vgl  Giuseppi  Bianchini,  Evangeliarium  quadruplex,  Rom  1749,  Teil  1, 
Bd.  2,  Bl.  DLXXb,  mit  Nachbildung  [vor]  nach  S.  DLIX;  s.  auch 
DLXVb. 


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534  A.  Urkunden.  DI.  Übersetzungen. 

.  Sankt  Gallen  908. 
an*  etwa  7.  Jhdt  (so  schrieb  mir  Berger):  ein  überschriebenes  Bruch- 
stück Phil  Kol  Eph  1  Thess  1  Tim. 

Vgl  Tischendorf,  Deutsche  Zeitschrift  für  christliche  Wissenschaft 
und  christliches  Leben,  Berlin  1857,  S.  54  b.  55  a. 

Ulm  1  und  2:  zwei  Ulmer  Handschriften.  Eine  gehörte  früher 
R.  Kraft  von  Delmensingen,  und  scheint  heute  Lond  Brit  Mus. 
Add.  11852:  A.  T.  Paul  Ag  Kath  Apok  zu  sein.  Diese  zwei  führte 
Tischendorf  zu  1  Jo5,7f,  N.  T.  Qr.  ed.  VIII.  crit.  mai.  B<L  2,  S.  338,  an 
aus  Bengel,  kleine  Ausgabe,  Tübingen  1753  (vgl  Prolegomena  zu 
Tischendorf;  S.  1285).   Vgl  Berger  (wie  S.  635,  Hds.  5),  S.  126-127. 

„    Rom,  Vallicelliana:  Bibel  Vgl  Bianchini  (wie  oben,  Hdschr. 
vaiucen:  passion),  Bl.  DLXVb,  siehe  auch  B.  25,  Bl.  DXCIXv,  b. 

tcaAiiK  Wolfenbüttel,  herzogl.  Weissenburg  76;  s.  oben,  S.  630, 
weissen»:  Hdachr  gue 

Auch  Weissenburg  99,  zu  lJo5,7f,  bei  Tischendorf;  N.  T.  Qr.  ea\ 
VIII.  crit.  mai.  Bd.  2,  S.  338. 


Diese  Handschriften  der  Vulgata  hat  Tischendorf  im  kritischen 
Apparat  angeführt  Ich  habe  sie  noch  so  stehen  lassen,  teilweise 
um  die  folgenden  einmal  angewendeten  Zahlen  nicht  zu  stören  (ein 
Vulgata-Forscher  muss  alles  anders  umarbeiten),  und  teilweise  um 
diese  als  eine  Art  ausgewählte  Gruppe  gelten  zu  lassen. 


Einige  Vulgata-Handschrlften. 

Die  folgenden  Handschriften  sind  nach  Ländern  oder  Völkern 
geordnet  Eine  solche  Anordnung  kann  einmal  brauchbar  sein  für 
Handschriften  aller  Sprachen.  Man  soll  jedem  grösseren  Lande  seine 
Nummer  geben,  und  die  kleineren  Länder  zusammengruppirt  unter 
einzelne  Nummern  stellen,  um  nicht  über  9  hinauszugehen.  Dann 
wird  der  Anfang  der  Nummer  ein  für  allemal  in  allen  möglichen 
Handschriften  sofort  anzeigen,  wo  die  betreffende  Handschrift  zu 
finden  ist.  Wenn  man  die  lateinischen  Ländernamen  anwendet,  so 
könnten  die  Handschriften  in  Amerika  01.02.03  . . .  010.011  . . .  0100 
u.  s.  w.,  die  Handschriften  in  Austro-Hungaria  11. 12  . . .  110. 111 . . . 
1100  u.  s.  w.  numerirt  werden. 

Bisweilen  sind  unten  Handschriften  aufgezeichnet  worden  aus 
Bibliotheken,  die  sich  heute  anderswo  befinden  oder  völlig  zerstreut 
sind.  Dies  ist  geschehen,  um  zur  Aufsuchung  des  jetzigen  Aufent- 
haltsortes der  Handschriften  anzuspornen. 

Die  Handschriften  entbehren  mehr  als  einmal  die  Psalmen  und 
die  Evangelien,  weil  diese  immer  wieder  in  den  gottesdienstlichen 
Büchern  zur  Hand  waren. 


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2.  Westliche.  (1.)  Lateinische,   b.  Vulgata.  635 

Der  Sinn  ist  derselbe,  ob  A.  T.  und  N.  7%  oder  ob  A'&e/  steht 
Nattirlich  bedingen  häufig  die  äusserst  sparsamen  Notizen  in  den 
Katalogen  eine  sehr  dürftige  Vorführung  der  Handschriften.  An- 
dererseits habe  ich  für  gewöhnlich  der  Kürze  halber  die  Lücken 
nicht  angegeben. 


1  Cambridge,  Massachusetts,  Harvarder  Universität,  früher  Lewis 
A:  Cass's. 

12.  Jhdt:  N.  T.\  der  Text  ist  gut.   Ich  erhielt  die  Notizen  über  die  Har- 
varder Handschriften  von  meinem  lieben  Freund  und  Gönner  dem  1884  heimge 
gangenen  Ezra  Abbot. 

o.  Harvard. 

ä*  13.  oder  14.  Jhdt:  Bibel-,  der  Text  ist  nicht  gut 

«  Cambridge,  Harvard,  früher  Hawte. 

8.  Jhdt:  Lesebuch;  der  Text  ist  gut 
^.  New  York,  Astor-Bibliothek. 

14.  Jhdt:  A.  T.  und  K.  T.,  wie  es  scheint,  mit  Ausnahme  der  Apok  (Evv  P 
[Phm  He]  Ag  K).  Vgl  James  Isidor  Mombert,  Journal  of  the  Society  of  biblical 
literature  and  exegesis,  Juni  und  De*.  1884,  $.  99— 100. 

-   08wego,  New  York,  Th.  Irwin. 

8.  Jhdt,  Purpurperg,  Goldschrift:  Ew.  Früher  Hamilton  251. 
Vgl  Wilhelm  Wattenbach  „Ueber  die  mit  Gold  auf  Purpur  geschrie- 
bene Evangelienhandschrift  der  Hamilton'schen  Bibliothek",  Süxunge- 
berichte  der  königlichen  Preussischen  Akademie  der  Wissenschaften  zu  Berlin, 
1889,  12  und  13,  S.  143—156;  —  und  Samuel  Berger,  Hietoire  de  la 
Vulgate  pendani  les  premiers  Steeles  du  moyen  äge,  Paris  1893,  S.  36.  37. 

Ohne  Zweifel  gibt  es  andere  Handschriften  in  Amerika.  Ein 
einzelner  Kaufmann,  ein  Deutscher,  den  ich  kenne,  hat  viele  Kisten 
von  Büchern  und  Handschriften.  Aber  die  meisten  der  wohlhabenden 
Amerikaner,  die  immer  wieder  durch  Europa,  Asien  und  Afrika 
reisen,  haben  keine  Ahnung  von  dem  Wert  von  Handschriften  und 
kaufen  nur  gedruckte  Bücher  auf 


ft,  Borden,  Kent,  Robert  Plot  2889.16. 

°*  Quart:  Bibel.  Vgl  Catalogi  librorum  mss.  Angliae  et  Hibemiae,  Oxford  1697, 
Bd.  2,  8.  73  b. 

7.  Bristol,  Stadt-Bibi  1565.13. 

Fol:  Bibel   Vgl  Catalogi  (wie  oben,  Hdschr.  6),  Bd.  2,  &  40. 
8:   1566.14:  Oktav:  Bibel. 

«   Cambridge,  Caius  und  Gonvile  College,  früher  College  des  heil 
Benedict  1320.44:  Bibel  Den  Katalog  von  James  für  Caius  und 
Gonvile  habe  ich  noch  nicht  einsehen  können. 

10:  -  —  1322.46:  Bibel  „scripta  per  senatum  monachorum  Wigorniae". 
11:   1350.73:  Bibel. 


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636 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


19  Cambridge,  Caius  und  Gonvile  College,  früher  College  des  heil.  Benedict 
lml  1413.286(?):  7.  Jhdt(?):  Ew>  „tanta  vetustate,  ut  characteres  Rom. 


13:   1664.197:  E*v  „cnm  elegantissimis 

\a.  —  Caius  und  Gonvile  College  I.  42  (691.1). 

1  :  Bibel.   Vgl  Catalogi  librorwn  mss.  Angliae  et  Hibemiae,  Oxford  1697, 

Bd.  1,  Teil  3,  S.  107. 

15:  H.  42  (692.2):  Bibel. 

16:  L.  9  (716.26):  Kaih  mit  Glosse. 

17:  L.  33  (717.27):  Paul  mit  Glosse. 

18:  C.  28  (1065.1):  Bibel. 

ja.  Corpus  Christi  College  286. 

'  6.-7.  Jhdt:  Ew;  der  Text  ist  gut  und  sehr  gut  korrigirt  Man 
sagt,  dass  Gregor  der  Grosse  sie  an  Augustin  schickte.  Vgl  J.  Good- 
win,  Publications  of  Cambridge  AnUquarian  Society,  Cambridge  1847. 
Westcott  23.  Wordsworth's  X. 

20-  ~  -  297' 

8.  Jhdt:  einiges  aus  JoM,l— 10,29  und  L*4,5— 23,26;  der  Text  ist 
halbesweges  zwischen  dem  irischen  Texte  und  der  reineren  Vulgata. 
Goodwin  (wie  Hdschr.  19)  veröffentlichte  Bruchstücke  aus  Jo.  West- 
cott 24. 

g|.  —  Emanuel  College  21—26: 

sechs  Exemplare:  A.  T.  und  K.  T.    Vgl  Catalogi  librorwn  mss.  Angliae  et 

Oxford  1697,  Bd.  1,  Teil  2,  S.  90a. 
 43:  Fol,  Perg:  A.  T.  und  N.  T. 

23:   69—72  vier  Exemplare:  A.  T.  and  N.  T.  (71  mut). 

Für  Cambridge,  Fitswüliam  Museum,  s.  unten,  Nr.  2229—2236. 

m     —  Jesus  College  3:  Q.  A.  3,  früher  No.  1. 

13.  Jhdt,  32,5x23,1,  Perg,  356  Bl,  2  Sp,  54  Z:  A.  T.  (auch  4  Esra)  N.  T. 
(Et? — Apk;  James  gibt  nicht  die  Reihenfolge  näher  an).  Vgl  M.  B,  James,  A 
descr.  catal.  ofthe  MSS  in  the  library  of  Jesus  College,  Cambridge,  Cambridge 
1895,  S.  2.  3. 

2ih.  9:  Q.  A.  9. 

15.  Jhdt,  29,4x183,  Perg,  241  Bl,  2  Sp,  42  Z:  A.  1.  En  Paul  (Kol  Laod) 
Kaih  Apg  Apk.   Vgl  James,  S.  6.  7. 

 11:  Q.  A.  11. 

m'  13.  Jhdt,  27,8x18,8,  Perg,  254  Bl,  2  Sp,  60  Z:  A.  T.  Mt  Mk  Lk,  mut  Anf 
Mt  AnfMk  EndeLk.  Vgl  James,  S.  8-10. 

ud  40:  Q*  R  24' 

**u*  12.  Jhdt,  21,3x12,8,  Perg,  114B1,  lSp,  17Z:  Apg  mitGlosse.  Vgl  James,  8.60. 
—  S.  John's  College  C.  23. 

9.  Jhdt:  Ew;  derText  ist  gut  u.  sorgfaltig  geschrieben.  Westcott  26. 

OK  v      —  King's  College  2. 

*  14.  Jhdt,  30x20,7,  Perg,  496  Bl,  2  Sp,  51  Z:  A.  T.  Ew  Paul  (Phm  He) 
Apg  Kaih  Apk.  Vgl  M.  B.  James,  A  deser.  eatal.  of  the  MSS  other  than  oriental 
in  the  library  of  King's  College,  Cambridge,  Cambridge  1895,  S.  1-5. 


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2.  Weßtliche.   (1.)  Lateinische,  b.  Vulgata. 


637 


26 

27 

28 
29 


IT  h*  Cambridge,  Kings  College  25. 
^      D*  13.-14.  Jbdt,  21,9X15,  Perg,  426  M,  2  Sp,  64  Z:  X  7.  iV.  T.;  „The 
order  of  books  is  as  usual".   Warum  gibt  er  nicht  die  Reihenfolge  an?  Ohne 
Zweifel:  Evv  Paul  Apg  Kath  Apk,  denn  James  nennt  dies  bei  26:  „the  normal 
order".   Vgl  James,  S.  42.  43. 

*k  K>  C:  13.  Jhdt,  21.9x15,3,  Perg,  349  Bl,  2  Sp,  55  Z:  A.  T.  Ew  Paul  (Phm 
He)  Apg  Kath  Apk   Vgl  James,  S.  43-46. 

—  Pembroke  Hall  1958.29. 

Ag  Apk  mit  Glosse. 

 1960.31:  Paul  mit  Glosse.   1963.34:  Ew  mut  mit  Glosse.  208(3.158: 

Jo  mit  Glosse.    Vgl  2159.231. 

 2140.212:  Kol;  „probatissimum  exemplar". 

—  Peterhouse  30. 

13.  Jhdt,  40x29.1,  Perg,  249  Bl:  Paul  mit  Glosse;  mut  Vgl  Montague 
Rhodets  James,  A  descriptive  catalogue  of  the  rnanuscripta  in  the  Hbrary  of  Peter- 
houet  . . .,  Cambridge  1899,  S.  49;  die  Maasse  scheinen  sehr  gross  zu  sein;  James 
sagt  nichts  darüber,  aber  er  gibt  wahrscheinlich  Zoll  an,  die  ich  in  Centimeter 
umschreibe.  —  Die  Handschrift  froher  (i.  Rat.  des  Jahres  1697)  1722.60  ist 
schollen. 

80:   38:  14.  Jhdt,  39,4x25,4,  Perg,  96  Bl:  Joh  1, 1—16,  5  mit  Glosse. 

 44:  13.  Jhdt,  37,6x24,7,  Perg,  383  Bl,  2  8p,  59  Z:  Bibel  (auch  4 

He  Apg  Jak). 

 45:  13.  Jhdt,  40x26,9,  Perg,  2  Sp,  60  Z:  Bibel  (4  Esra;  Evv  Apg 

Rath  Paul  Apk). 

^   46  (1930.268):  13.  Jhdt,  45,7x32,2,  Perg,  304  Bl,  1  Sp,  58  Z:  Bibel 

"1C*  (Ew  P  Apg);  mut  sohlieest  Apg  18, 17;  Rath  scheinen  zu  fehlen. 

Q1  ,  72:  13.  Jhdt,  63 (?  35)x22,l,  Perg,  180  Bl,  Txt  24  Z,  Glosse  47  Z: 

öia-  Lk  Jo  mit  Glosse. 

o,  ö.   221  (1919.257):  13.  Jhdt,  26,5x18,6,  Perg,  120  Bl,  1  Sp,  Txt  20  Z: 

01  °*  Paul  (Phm  He)  mit  Glosse. 

—  Sidney-Sussex  College,  83.  A.  4.21  [746]. 

13.-14.  Jhdt,  23,8x16,3,  Perg,  554  Bl,  2  Sp,  46  Z:  A.  T.  Ew  Paul  (Phm 
He)  Apg  Kath  Apk.   Vgl  M.  R,  James,  A  descr.  catal.  of  the  MSS  in  the  Hbrary 
of  S-S  G,  Oambr.  Cambridge  1895,  S.  67. 
„o.  96.  A  5.11  [758]. 

M*  um  1300,  42,8x21,6,  Perg,  404  Bl,  2  Sp,  56  Z:  A.  T.  (auch  4  Esra,  Bensly's 
C.  11)  Ew  Paul  (2  These  Laod  Tim  Tit  Phm  He)  Apg  Kath  Apk. 


31a: 
31b: 


34 


37 
38 


4<) 
41 
42 
43 


—  Trinity  College  29:  Mt  Mk  mit  Glosse. 

 30:  Lk  mit  Glosse. 

 33:  Paul  mit  Glosse. 

  201.23:  Mt  Mk  mit  Glosse. 

 218.40:  Mt  mit  Glosse. 

  234.16:  Mt  Mk  mit  Glosse. 

  243.25:  A.  T.  und  N.  T. 

  250.32:  Paul  mit  Glosse. 

  260.5:  Paul  mit  Glosse  «wischen  den  Zeilen. 

  264.9:  Paul  mit  Glosse. 


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638 


A.  Urkunden.  III.  Übersetzungen. 


u 

45 
46 
47 
48 
49 
50 
51 
52 
53 
54 
55 
56 
57 
58 


—  435.24: 

—  437.26: 

—  463.22: 

—  482.13: 

—  495.26: 


61 


Cambridge  Trinity  College  289.34:  Jo  mit  Glosse. 

 "319.1:  A.  T.  und  N.  T. 

  320.2:  Paul  mit  Glosse. 

  322.4:  Em  mit  Glosse. 

  323.5:  Brr  mit  Gloßse. 

  339.21:  Em  mit  Glosse. 

 421.10:  Paul  mit  Glosse. 

  434.23:  Bruchstück  Mt  mit  Glosse. 

Ag  mit  Glosse. 
Jo  mit  Glosse. 
Paul  mit  Glosse. 
A.  T.  und  N.  T. 
Em. 

  555.5:  Apok. 

  565.15:  N.  T.  mut. 

  578.28:  Apok. 

  586.36:  A.  T.  und  N.  T. 

  588.38:  N. 

  627.37  und  628.38:  A.  T.  und  N.  T. 

 B.  10,4,  iv  (vgl  oben,  Hdscbr.  56?):  9.  Jhdt:  Ew;  der  Text 

ist  gut  Bentley's  T.  Westcott  25. 

 B.  10,5:  9.  Jhdt,  sächsische  Schrift:  JJTo7,32— IThessi?);  ge- 
mischter Text  Früher  Neville's.  Bentley's  S,  Hort  verglich  sie. 
Cambridge,  Univ.  6  (Dd.  I.  6). 

14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  339  Bl,  2  Sp,  50—56  Z:  A.  T.  und  N.  T.  (Evv  Ag  Apok 
He  4, 4— Ende  Kath).  Vgl  A  eatalogue  of  (he  manuscripts  preserved  in  ihe  library 
of  ihe  university  of  Cambridge,  Cambridge  (5  Bde  und  Index,  1856.  1857.  1858. 
1861. 1867. 1867),  Bd.  1,  S.  8. 

 14  (Bd.  I.  14):  14.  Jhdt,  Fol,  401  Bl,  2  Sp,  58  Z:  A.  T.  und  N.  T.  (Ag 

W>#  nach  Paul). 

 29  (Dd.  V.  52):  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  333  Bl,  2  Sp,  57  Z:  A.  T.  und 

N.  T.\  es  fehlt  Mt  Mk  1,1—9,25  (Phm  He;  Ag  nach  Paul). 

  446  (Dd.  V1H.  12):  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  464  Bl,  2  Sp,  53  Z:  A.  T.  und 

N.  T.  (Phm  He;  Ag  nach  Paul). 

  588  (Dd.  X.  29):  14-  Jhdt,  Quart,  Perg,  439  Bl,  2  Sp,  44  Z:  A.  T.  und 

N.  T.  (Phm  He;  Ag  nach  Paul). 

  764  (Dd.  XII.  47):  14.  Jhdt,  Duodez,  Perg,  502  Bl,  2  Sp,  46  Z:  A.  T. 

und  N.  T.  (Phm  He;  Ag  nach  Paul). 

71    794  (Dd.  XIII.  6):  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  325  Bl,  2  Sp,  63  Z,  mut:  A.  T. 

n:  und  N.  T.  (Phm  He;  Ag  nach  Paul). 

889  (Dd.  XV.  35):  15.  Jhdt,  Duodez,  Perg,  476  Bl,  2  Sp,  52  Z:  A.  T. 


64: 
65: 


67: 


70: 


72: 


und  N.  T. 


7«   898  (Ee.  I.  9):  (13.?)  15.  Jhdt,  Quart,  Perg,  285  Bl,  2  Sp,  60  Z:  A.  T. 

*3:  und  N.  T. 

74:   905  (Ee.  1. 16):  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  349  Bl,  2  Sp,  57  Z:  A.  T.  und  N.  T. 


75: 


 941  (Ee.  H.  23):  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  394  Bl,  2  Sp,  59  Z:  A.  T.  und 

N.  T.  (Phm  He;  Ag  nach  Paul). 


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2.  Westliche.    (1.)  Lateinische,   b.  Vulgata. 


639 


,ft  Cambridge,  Univ.  1045  (Ee.  IV.  28):  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  300  Bl,  2  8p,  58  Z: 
lö:  A.  T.  und  N.  7.  (Kath  Ag). 

 1118  (Ee.  VI.  2ö):  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  459  Bl,  BL  1—106  1  Sp,  41 Z, 

77 :  BL  108— Ende  2  Sp,  48—53  Z:  A.  T.  und  N.  T. 

7ft>  .1120  (Ee.  VI.  28):  13.  Jhdt,  Duodez,  Perg,  116  Bl,  18p,  16  Z:  Ruth 

70 :  Ag  mit  Gloaee. 

  1236  (Fl  HI.  28):  etwa  1300,  Fol,  Perg,  229  Bl,  2  Sp,  59  Z:  Paul  mit 

Glosse 

~Q     [         1285  (Ff.  IV.  42):  9.  Jhdt,  Quart,  Perg,  103  Bl,  1  8p,  28  Z:  Ett 

'ya:  durch  einen  Preebyter  Juvencus  fast  Wort  für  Wort  überwkt  oder  „evan- 


gelische Geschichte".] 

80:   1323  (Ff.  V.  33)  :  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  116  BL.  lSp,  19  Z:  Lk  mit  Glosse. 

  1357  (Ff.  VL  19):  15.  Jhdt,  Duodea,  Perg,  567  Bl,  2  8p,  42  Z:  A.  T. 

öl:  und  N.  T.  (Phm  He;  Ag  nach  Paul). 

  1358  (Ff.  VI.  20):  15.  Jhdt,  Duodei,  Perg,  453  Bl,  2  8p,  47  Z:  A.  T. 

:  und  N.  T.  (Apok  nach  Ag). 

  1383-1387  (Fi  VL  45-49):  15.  Jhdt,  Duodez,  Perg,  5  Bde,  478  Bl, 

W:  2  Sp,  50  Z:  A.  T.  und  N.  T.  (Phm  He;  Ag  nach  Paul). 

  1398  (Gg.  1.  3):  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  375  BL  2  8p,  59  Z:  A.  T.  und 

N.  T.  (Phm  He;  Ag  nach  Paul). 

^  1416  (Gg.  1.  21):  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  87  Bl,  1  8p,  16  Z:  Ag  mit 

00 '•  Glosse. 

^   1422  (Gg.  I.  27):  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  406  BL  2  8p,  51  Z:  A.  T.  und 

°°*  N.  T.  (Phm  He;  Ag  nach  Paul). 

R7   1532  (Gg.  IV.  33):  Bl.  1-46:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  46  (aus  90)  BL 

lSp,  36Z:Ptarf(PhmHe). 

  1684  (Gg.  VL  15):  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  506  Bl,  2  8p,  47  Z:  A.  T.  und 

W*  N.  T.  (Phm  He;  Ag  nach  Paul). 

.  1614  (Gg.  VL  45):  14.  Jhdt,  Duodea,  Perg,  538  BL  2  Sp,  52  Z:  A.  T. 

*  und  N.  T.  (Phm  He;  Ag  nach  Paul). 

 1617  (Hh.  I.  3):  14  Jhdt,  Quart,  Perg,  367  Bl,  2  Sp,  52  Z:  A.  T.  und 

W:  iV.  T.  (Phm  He;  Ag  nach  Paul). 

ftl ,   1807  (IL  IV.  10):  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  346  Bl,  2  Sp,  55  Z:  A.  T.  und 

*A*  N.  T.  (Phm  He;  Ag  nach  Paul). 

02 .   1837  (Ii.  V.  2):  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  257  Bl,  2  Sp,  53  Z:  A.  T.  und  iV.  T. 

(Phm  He;  Ag  nach  Paul). 

Qo.  1891  (IL  VI.  12):  14.  Jhdt,  Duodez,  Perg,  469  Bl,  2  Sp,  50  Z:  A.  T.  und 

W*  N.  T.  (Phm  He;  Ag  nach  Paul). 

 1901  (IL  VI.  22):  14.  Jhdt,  Duodea,  Perg,  299  Bl,  2  Sp,  55  Z,  sehr  kleine 

Schrift:  A.  T.  und  N.  T.  (Erv  Paul  Kath  Ag  Apok). 

,  1911  (Ii  VI.  32):  8.-9.  Jhdt:  Mt  1, 1—7, 23  iftl,  1—5, 36 

'  Lk  1, 1—4,2  Jo  ganz;  Westcott  nannte  sie  ß  und  hielt  den  Text 
für  einen  emendirten  irischen  Text  und  dem  Text  der  Vulgata-Über- 
setzung  näher  als  der  Text  der  Handschrift  a  (unserer  96);  sie  ent- 
hält viele  alte  und  eigentümliche  Lesarten.  Mit  vielen  anderen 
irischen  Handschriften  schreibt  diese  Handschrift  Mt  1, 17  „Finit 
prologus",  und  dann  „Incipit  evangelium".  Sie  war  früher  im  Kloster 
Deer  oder  Deir  in  Aberdeenshire  und  wird  deshalb  Book  of  Deer 
genannt  Veröffentlicht  durch  John  Stuart,  Edinburgh  1869. 

Gregory,  Textkritik.  41 


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$40  A.  Urkunden.  1IL  Übersetzungen. 

^  Cambridge,  Univ.  1958  (Kk.  L  24):  8.  Jhdt,  Quart,  Perg,  118  Bl, 
1  Sp,  21  Z:  Life  1,15—24,53    Jo  1,18—20,17.    Irische  Schrift 

Bentley's  X.  Westcott's  a  und  von  der  irischen  oder  britischen  Recen- 

sion.  Westcott  (wie  oben,  8.  594,  Anm.  2)  bietet  eine  Nachbildung. 

_  i960  (Kk.  L  25):  14.  Jbdt,  Fol,  Perg,  221  Bl,  1  Sp,  45  Z,  mut,  swei 

W:  Hände:  A.  T.  und  N.  T. 

 1971  (Kk.  H.  8):  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  236  Bl,  18p,  18  Z:  Mt  Mk  mit 

W:  Glosse. 

 1961  (Kk.  IL  18):  14.  Jbdt,  FoL  Perg,  248  Bl,  2  Sp,  28  Z:  Paul  (Phm 

W:  He)  mit  Gloiwe. 

1ftn   2023  (Kk.  IV.  8):  16.  Jhdt,  Fol,  Perg,  340  BL  2  Sp,  58  Z:  A.  T.  und 

1W:  N.  T.  (Phm  He;  Ag  nach  Paul). 

«Hrt.   2062  (Kk.  V.10):  15.  Jhdt,  Fol,  Perg(?),  361  Bl,  2  8p,  57  Z:  A.  T. 

lül:  und  N.  T.  (Phm  He;  Äg  nach  Paul). 

  2080  (Kk.  V.  18):  Vi  Jhdt,  FoL  Perg,  141  BL  2  Sp,  30  Z:  Paul  (Phm 

1UZ:  He)  mit  Glosse. 

^     [  2139  (LL  L  10):  8.  Jhdt:  enthält  das  Leiden  und  die 

luza.  j^üfeygtehmjg  aU8  den  vier  Evangelien.  Geschrieben  an- 
scheinend für  den  Bischof  von  Lindisfarne,  Ethelwald.  Westcott's 
(wie  oben,  S.  594,  Anm.  2)  22.] 

iM   2263  (Mm.  L  2):  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  810  BL  2  Sp,  40  Z :  A.  T.  und 

1U5:  N.  T.  (Phm  He;  Ag  nach  Paul). 

IAA  2318  ^  IU*  2>:  13'        Fo1'  Per*'  381  B1«  2  SP»  06  Z:  X  T* 

iih:  ^  r  ^Phm  He;  Ag  nftch  Pftul^ 

iAS   2370  (Mm.  IV.  22):  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  548  Bl,  2  Sp,  49  Z:  A.  1. 

und  N.  T. 

  2421  (Mm  V.  16):  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  114  BL  1  Sp,  16  Z:  Mt  mit 

1U0-  Glowe. 

1n-   2599  (Nn.  ü.  37):  13.  Jhdt,  FoL  Perg,  83  Bl,  1  Sp,  16Z:  Mt  mit  Glosse; 

1W'*  ee  fehlt  1,1-3,12. 

1J|ß  Cheltenham,  Phillipps  3007. 

1W:  10.  Jhdt:  Ew  (?V 

10»:   4558  :  9.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ew. 

110:   4626:  12.  Jhdt,  Duode»,  Perg:  Apok  Kön  Chron. 

111:   4635:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  A.  T.  und  N.  T. 

112:   4723:  Apok  mit  Glowe. 

118:   4735  :  9.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Ew.  Berthilde  genannt 

114*  Coventry,  Schule  1446,1. 

Fol:  Bibel.  Vgl  Catalogi  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  6),  Bd.  2,  S.  33a. 

m  Durham,  Cathedrale  A.  II.  16. 

110:  8.  Jhdt,  35x24,  Perg,  134  Bl,  2  Sp,  29  Z:  Ew  mut;  der  Text 
ist  gut  Bentley's  K.  Westcott's  28.  Wordsworth's  A.  Vgl  Berger, 
S.  381. 

Ilfi-  ^  n#  17, 

8.  Jhdt,  34,5x27,  Perg,  111  Bl:  Bruchstücke  Ew;  der  Text  ist 

gut.  Bentiey's  g.  Westcott's  29. 

117   192.127:  Fol:  A.  T.  von  Dan  an,  N.  T.  Vgl  Catalogi  (wie  oben, 

AU:  8.  635,  Hdschr.  6),  Bd.  2,  S.  7b. 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,  b.  Vulgata.  641 


118 
119 

120 

121 
122 


127 


Durham,  Cathedrale  198.131:  Fol:  N.  T.  Vorher  Bteht  das  A.  T.  in  3  Bdn. 

  197.132:  ein  Teil  des  A.  71,  N,  T. 

  196.133:  A.  T.  and  N.  T. 

  199.134:  A.  T.  und  K  T.  mit  Glosse. 

  284.219:  Fol:  £r».  Ist  dies  Westcott's  28? 

  285.220:  Fol:  En  mit  Glosse. 

  286.221:  Fol:  Ew.  Ist  dies  Westcott's  29? 

  288.223:  Quart:  Ew. 

  388-387.321-322:  Fol,  2  Bde:  i.  2. 3  Jo  mit  Glosse. 

  388-391.323-328:  Fol,  4  Bde:  J6  mit  Glosse. 

Vergleiche  mit  diesen  115 — 127  Thomas  Rud's,  Codicum  mss  eccleaiae 
calhedrali»  Dunelmeruis  catalogu»  clasaicus,  Durham  1825,  S.  9 — 12.  Dar  kam, 
Cath.  A.  II.  1:  (12.?  9.?)  Jhdt,  Fol,  Perg,  u*c,  4  Bde,  713  Bl:  Bibel;  —  A.  II.  2 
12.?  9.?  Jhdt»  Fol,  Perg,  vnc,  294  BL  2  Sp:  Teü  A,  7*.,  N.  T.;  -  A.  IL  3 
14.  Jhdt,  FoL  Perg:  Bibel;  —  A.  II.  4:  Teil  A.  7».,  N.  T.  (?);  -  A.  IL  15:  En 
mit  Glosse;  —  [A.  II.  18:  Mt  Mk  mit  Glosse;  —  A.  II.  19:  Paul  mit  Glosse;  — 
A.  HL  25:  Mt  Jo  mit  Glosse;  —  A.  IV.  aiO:  Mt  mit  Glosse;  11.12:  Mk  zwei 
Exemplare  mit  Glosse;  13.14:  Lk  zwei  Exemplare ;  16:  Jo  mit  Glosse] ;  —  A.  IV.  8: 
14,  Jhdt»  Quart,  Perg:  Ew  und  Mk,  Teü  A.  71;  -  A.  IV.  15:  10.  (?)  Jhdt,  Quart, 
Perg:  Jo;  —  A.  IV.  30:  15.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  Bibel. 

York,  Cathedrale  33.38. 

Quart:  A.  T.  and  N.  T.  Vgl  Cataiogi  (wie  oben,  S.  635,  Hdsohr.  6),  Bd.  2, 8. 4  a. 

129    Bton  College  1,2:  Bk.  1. 1,2  [1829.31J. 

13.  Jhdt,  4L3x28&  Perg,  176+ 160 Bl,  28p,  58Z:  A.  71  Ew  Paul (Phm: 
He)  Apg  1, 1-3, 10.  Vgl  M.  K  James,  A  descripttve  catalogue  of  the  MSS  m  th# 
library  of  Eton  College,  Cambridge  1895,  S.  1. 

129b  25:  Bk*  3-  L 

13.  Jhdt,  33x23,4,  Perg,  2  8p:  A.  T.  Ew  Paul  (Phm  He?)  Apg  Kath  Apk. 

Vgl  James  (wie  129a),  8. 11—13. 

129e-  26:  Bfc  3*  2* 

C*  12.— 13.  Jhdt,  33,4x22,6,  Perg,  362  Bl,  3  Sp:  A.  T.  Ew  Apg  Kath  Apk 

Paul  (Phm  He)  Laod.   Vgl  James,  8. 13. 14. 

12od.  179. 

13.— 14.  Jhdt,  15x10,  Perg,  542  BL  2  Sp:  A.  T.  Ew  Paul  Kath  Apg  Apk 
(dies  scheint  die  Reihenfolge  zu  sein).  Diese  Hds  enthalt  4  Esra,  steht  aber  nicht 
in  Ben«ly»s  Liste.  Vgl  Junes,  S.  112-114. 

Exeter,  Cathedrale  2064.10. 

2  Bde,  mut:  Bibel 

131<  Hereford,  Cathedrale. 

8.-9.  Jhdt,  mut:  Etn>\  der  Text  ist  gut  and  ist  von  der  emen- 
dirten  irischen  Übersetzung.  Westcott  nennt  sie  £  und  gibt  eine 
Nachbildung.  Dies  scheint  1797.205  in  Cataiogi  (wie  oben,  S.  635, 
Hds  ehr.  6)  zu  sein. 

 1812.20:  Fol:  Mt  mit  Glosse.  161351:  Fol:  Mk  mit  Glosse.  1614.22: 

Quart:  Lk  mit  Glosse.  1615.23:  Fol:  Lk  mit  Glosse.  1617.25:  Fol:  Jo  mit 
Glosse.  1618.2(3:  Fol:  Ag  mit  Glosse,  161957:  Fol:  Kath  Apok  mit  Glosse.  1620.28: 
Fol:  Ag  mit  Glosse.  1621-1623.29-31:  Fol:  Paul  mit  Glosse,  drei  Exemplare. 

41« 


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642 


A.  Urkunden.    III.  Cbensetiunge.n 


139 


1626.34:  Fol:  Apok  Cant  mit  Glowe.  Vgl  Oataiogi  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  6), 
Bd.  2,  S.  43b. 

133:  Hereford,  Catbedrale  1630.38:  Fol:  Bibel. 
134:   1631.39:  Fol:  Paul  Rath. 

13r   Holkham,  Norfolk. 

nenn  Exemplare  der  Bibel.  Vgl  W.  Roacoe,  „8ome  account  of  the  library 
at  Holkham«,  Transactions  of  the  royal  »oeiety  of  liierature,  Bd.  2,  Teil  1  (London 
1832),  8.  365.  356  (352-379). 

Lambeth,  Erzbischof. 

10.  Jhdt,  16x11,  Perg,  216  Bl,  1  8p,  20— 25  Z:  Ew\  „Book  of 
Mao  Durnan"  genannt  Vgl  Berger,  8.  390. 
1t7  Litchfield,  Cathedrale. 

7.  oder  8.  Jhdt:  Mi  Mk  Ufcl,  1—3,9;  der  Text  ist  von  der  emen- 
dirten  irischen  Übersetzung.  „Book  of  SL  Chad?.  Bentley's  West- 
cott's  7.  Scrivener  veröffentlichte  sie.1  Wordsworth's  L. 
Lincoln,  Cathedrale,  10.  Jhdt:  Ag  Apok.  Bentley's  §. 
London,  Gresham  College  2956.57. 

Mt  mit  Glowe,   Vgl  Catahgi  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  6),  Bd.  2,  S.  75b. 

140:   2976.77:  Bibel. 

141:   2977.78:  Bibel. 

142:   3083.184:  ein  Teil  des  AT.  T.  (ist  sie  lateinisch  ?). 

143:   3100501:  Ew  (Evl?). 

144:   3140.241:  Bibel  mit  Bildern. 

145:   3176.277) 

146:   3192.293 

147:   3200.301}:  fönt  Bibeln. 

148:   3211.312 

149:   3243.344, 

150:   3275376:  Jak  mit  Glosse;  —  auch  3276.377:  Apok  Paul  mit  Glosse. 

London,  Lincoln's  Inn  5776.1. 

Fol:  Bibel.   Vgl  Oataiogi  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  6),  Bd.  2,  S.  179a. 
  5577.2:  Fol:  Bibel 

Leider  habe  ich  nur  wenige  Bände  ans  den  Katalogen  des 
Britischen  Museums  zur  Verfügung.  Einiges  über  besonders  gute 
Handschriften  habe  ich  aus  den  Büchern  von  Westcott  und  Berger 
gezogen. 

^k«  London,  Brit  Mus.  Cotton,  Nero  D.  4. 

:  8.  Jhdt,  33,5x25,5,  Perg,  258  Bl,  2  Sp,  24  Z,  angelsächsische 
Schrift:  Eov  mit  einer  zwischenzeiligen  nordhumbrischen  Glosse. 
Lindisfarne  oder  S.  Cuthbert's  Evangelien  genannt  Bentley's  Y. 
G.  Stevenson  und  G.  Waring  veröffentlichten  sie,  The  Lindisfarne  and 

1  Oxlex  s.  Ceaddae  Latimis.  Evangelia  sss.  Matfhaei,  Marti,  Lucae  ad 
cap.  1IL  9  oomplectens,  circa  septimum  vel  octavum  saeculum  scriptum,  in  ectlesia 
cathedrali  Liehfieldiensi  servatus.  Cum  eodiee  versionig  Vulgatae  Amiatino  oon- 
tulit,  prolegomtma  conscripsit  F.  H.  A.  S.   Cambridge  1887,  mit  drei  Tafeln. 


151 

152 


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2.  Wertliche.  (1.)  Lateinwehe.  b.  Vulgata.  643 

Rushworth  gospels,  4  Bde,  Durham  und  London  1854 — 1865.  Ober 
Skeate's  Ausgabe  siehe  unten  die  sächsische  Übersetzung.  Vgl  Cata- 
logue  (wie  unten,  Hdschr.  158),  S.  15a— 18a  und  Tafeln  8—11,  und 
Berger  (wie  S.  994,  Hdschr.  5),  S.  385.  Wordsworth's  Y. 
1  -  .   London,  Brit  Mus.  Cotton,  Otho  C.  5. 

1M:  8.  Jhdt,  Fetzen  von  64  Bl:  Bruchstücke  von  Mt  Mk\  der  Text 
ist  gemischt  aus  reinerer  Vulgata  und  aus  der  irischen  Familie. 
Westcott's  4.  Vgl  Catalogue  (wie  unten,  Hdschr.  158),  S.  20. 

lß5.  Titus  A.  22. 

Quart,  Perg,  382  Bl:  Bibel.  Vgl  A  catalogue  of  the  manuscripts  in  (he 
Cottonian  library  deposited  in  the  British  museum,  London  1802,  S.  515  a. 

™  Tiberius  A.  2:  10.  Jhdt,  23,7x17,5,  Perg,  216  Bl:  Ew; 

'  bietet  viele  alte  Lesarten.  „Coronation  Book"  genannt  Bent- 
ley's  E.  Westcott's  20.  Vgl  Catalogue  (wie  unten,  Hdschr.  158), 
S.  35a— 37a. 

157:  Appendix  3:  Fol,  Perg,  86  Bl:  Mt  mit  Glosse. 

1M  Egerton  768. 

9.(?)  Jhdt,  27,5x17,5,  Perg,  112  Bl,  1  Sp,  24  Z:  Lk  Jo;  enthält 
gute  Lesarten.  Westcott's  17.  Vgl  Catalogue  of  aneient  msa  in  the 
British  museum.   Port  II.  Latin,  London  1884,  8.  33. 

IM«  873, 

9.  Jhdt,  29,3x18,7,  Perg,  149  Bl  1  Sp,  30 Z:  Ew\  der  Text  ist 

gut.  Geschrieben  in  Deutschland.  Westcott's  18.  Man  findet  aus- 
gewählte Lesarten  im  Catalogue  (wie  Hdschr.  158). 

-~  Landsdown  437:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel   Vgl  A  catalogue  of  the 

Landsdoume  manuscripts  in  the  British  museum,  London  1819. 

1ft1  Landsdown  438:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel.  Da«  „Comma  Iohanneum" 

101 :  Uo5,7.8  fehlt. 

lß2<  Landsdown  453:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel.  Da«  „Comma  Iohanneum" 

wurde  später,  aber  durch  den  Abschreiber  selbst  hinzugefugt 

163  Harley  46' 

Quart,  Perg:  Mt  Mk  mit  Glosse;  —  auch  50:  Fol,  Perg:  Mk  mit  Glosse;  — 

auch  234;  Quart,  Perg:  Jo  mit  Glosse;  —  auch  276:  Quart,  Perg:  Jo  mit  Glosse; 

-  auch  2791:  13,  Jhdt,  Quart:  Mt  Mk  mit  Glosse;  -  auch  313«:  12.  Jhdt,  Perg: 

Jo  mit  Glosse;  —  auch  3250:  13.  Jhdt,  Perg:  Mt  mit  Glosse;  —  auch  3431: 

13.  Jhdt,  Perg:  Mt  mit  Glosse;  —  auch  3653:  13.  Jhdt,  Perg:  Jo  mit  Glosse;  — 

auch  3939:  12.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Jo  mit  Glosse.  Vgl  A  catalogue  of  the  Harleian 

in  the  British  museum,  London,  Bde.  1-3  1808,  Bd.  4  (Indices)  1812. 


164:   223:  Quart,  Perg:  Apok  mit  Komm  Beda's. 

  404 :  Perg:  N.  T.  mit  Glosse. 

 Ö07:  Quart,  Perg:  Bibel. 

  547:  Quart,  Perg:  Ew  gallikanisches  Ps. 

 613:  Fol,  Perg,  ohne  Kapiteleinteilung:  Bibel  (Evv  Ag  K  Ak  P>, 

—   659:  Fol,  Perg:  Patü  mit  reichlicher  Glosse;  —  auch  1524:  Fol,. 

Perg:  Paul  mit  Glosse;  —  auch  3131:  12.  Jhdt,  Perg:  Paul  (auch  Laod) 
mit  Glosse;  -  auch  3249:  14.  Jhdt,  Perg:  Paul  mit  Glosse;  -  auch  5140:  12.  Jhdt* 
Quart,  Perg:  Paul  mit  Glosse. 


166 
167 
168 

169 


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644 


A.  Urkunden.    IIL  Übersetzungen. 


17ft  London,  Brit  Mus.  Harl.  1023:  13.  Jhdt,  29x18,5,  Perg,  146  Bl,  1  Sp,  28  Z, 
1       irische  Schrift:  Ew;  der  Text  ist  von  der  irischen  Reoen»ion.  Nachbildung 


bei  Weatcott.  Vgl  Berger,  Histoire  de  la  Vulgate,  Pari*  1893,  8.  387. 


171 

172 

173 
174 
175 
176 
177 
178 

179 


  1034:  Quart,  Perg:  Bibel  (ausser  den  Ps). 

  1280:  Quart,  Perg:  Bibel  (gallikaniachei  Ps);  1  Jo5,7.8  am 

Rande. 

  1287:  Perg:  Bibel  (auueer  den  Ps);  Enr  K  P  AgAk. 

  1297:  Perg:  Bibel  (gallikanisches  P«). 

 1661:  Quart,  Perg:  Bibel. 

  1772:  vgl  oben,  S.  690,  Hdechr.  harL 

  1775:  vgl  oben,  8.  690,  Hdechr.  harL 

  1793:  Quart,  Perg:  Bibel  (ausser  den  Ps). 

  1802:  12.  Jhdt,  Perg,  16,5x12,5,  156  Bl,  1  Sp,  25-90  Z:  Ew.  Qe- 

schrieben  in  Irland.  Bentley's  W.  Nachbildung  bei  Westcott  Vgl  Berger, 
Histoire  de  la  Vuigate,  Paria  1893,  S.  44  und  387. 

180:   2351:  Quart,  Perg,  französische  Schrift:  Bibel. 

181:   2353:  Quart,  Perg:  Bibel 

182:   2442:  14.  Jhdt,  Perg:  Deut—Brr. 

18$:   2786:  14.  Jhdt:  Bibel. 

184-  2m 

m'  8.-9.  Jhdt,  36,5x24,5,  Perg,  Goldschrift,  208  Bl,  2  Sp,  32  Z: 
Ew-  der  Text  ist  gut  Bentley's  M,.  Westcott's  6.  Vgl  Oatahgue 
of  ancient  mss  in  the  Briiiah  museum.  Port  27.  Latin,  London  1884, 
S.  22b— 24b  nnd  Tafeln  39-41,  nnd  Berger  (wie  oben,  Hdschr.  170), 
S.  387. 

1fi&.   2790. 

9.  Jhdt,  32x22,  Perg,  271  Bl,  1  Sp,  22  Z:  Ew\  der  Text  ist 
gut  Westcott's  9.  Vgl  Caialogue  (wie  Hdschr.  184),  S.  24b— 25a 
nnd  Tafel  44,  nnd  Berger  (wie  Hdschr.  170),  S.  388. 

Iftfi-   2795. 

9.  oder  10.  Jhdt,  27,5x21,2,  Perg,  rote  Schrift,  241  Bl,  1  Sp, 
21  Z:  Ew;  der  Text  ist  jüngerer  Art  Westcott's  10.  Vgl  Oatahgue 
(wie  Hdschr.  184),  S.  31. 

9.  Jhdt,  26x20,  Perg,  Goldschrift,  175  Bl,  1  Sp,  25  Z:  Em;  der 
Text  ist  jüngerer  Art  Westcott's  7.  Vgl  Oatahgue  (wie  Hdschr.  184), 
S.  28.  29,  und  Berger  (wie  Hdschr.  170),  S.  388. 


191 
192 
193 
194 


  2798.2799:  11.  Jhdt:  Bibel  (Et*  Ag  K  P  Ak). 

  2803.2804:  12.  Jhdt,  Bibel;  es  fehlen  Kath  Apok. 

  2806:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  Bibel 

  2807:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Bibel 

  2808:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Bibel 

  2809:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Bibel. 

 2810:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Bibel. 


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2.  Westliche  (1.)  Lateinisch«,   b.  Vulgata.  545 

195.  London,  Brit  Mus.  HarL2811: 14.  Jhdt  Quart,  Perg:  Bibel  (am  Ende  „explicit 
'  bibliotheoa"). 


1% 

197 
Id8 
199 


201 


 2812:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  Bibel. 

 2813:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Bibel. 

 2814:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  Bibel 

 2815:  14.  Jhdt,  Duodes,  Perg:  Bibel  (Btt  sind  aber  eine  Harmonie). 

 2816:  14.  Jhdt,  Duode*,  Perg:  Bibel 

 2818:  14.  Jhdt»  Quart,  Perg:  Bibel 

14.  Jhdt,  Duodes,  Perg:  Bibel 

10.  Jhdt,  Quart,  Perg;  Bild:  Ew. 
  2821:  10.  Jhdt,  Quart,  Perg;  Bild:  Ew. 

  2822:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Bibel    Das  „Comma  Iohanneum" 

1  Jo5,7.8«shlt 

»m.   2823:  9.  Jhdt,  23,6x15,6,  Perg,  150  Bl,  1  8p,  28  Z:  En; 

'  der  Text  ist  gut  Westcott's  11.  Vgl  Cauüogue  (wie  Hdschr. 
184),  8.  29b— 30a. 

207:   2824:  14.  Jhdt,  Quart»  Perg:  Bibel. 

  2826:  14.  Jhdt»  Quart»  Perg:  Bibel 

  2826:  9.  oder  10.  Jhdt,  23,1x18,1,  Perg,  150  Bl,  1  Sp, 

26  Z:  Ew\  der  Text  ist  gut  Bentley's  Hs.  Westcott's  12.  Vgl 
Catalogu*  (wie  Hdschr.  184),  8.  32  b— 33  b. 


210 
211 


214 
215 

216 

217 

218 
219 
220 


  2827:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg 


Bibel. 
Bibel 

Paul    Früher  Conrad  Peutinger's. 


  2828-  14,  Jkdt)  Quart,  Perg 

  2829:  IL  Jhdt,  Quart  Perg 

  2830:  10.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Ew. 

  2831:  11.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  Ew. 

  2832:  14.  Jhdt»  Quart,  Perg:  Bibel   Es  fehlt  1  Jo  ö,  7.  8. 

 2S33.2834:  13.  Jhdt,  Pol,  Perg:  Bibel  (auch  Laod).  Früher  in  der 

Cathedrale  in  Angers. 

  2836.2837:  16.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel  (es  fehlen  die  Ew;  ent- 
halt Laod). 

  2839.2840:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel 

  3047:  15.  Jhdt,  FoL  Perg:  Paul  Rath. 

  3252:  14.  Jhdt»  Perg:  Ag  Kalk  Äpok  mit  Glosse. 

  3488:  14.  Jhdt  Perg:  Bibel 

 3815:  15.  Jhdt  Perg:  Bibel. 

223:   4087:  14.  Jhdt  Perg:  Bibel. 

224:   4747:  13.  Jhdt  Pol,  Perg:  Ew. 

aor.   4772^773:  13.  Jhdt  51x37,  Perg:  Bibel  Es  fehlt  das  „ 

Iohanneum"  Uo5,7.8.   Früher  im  Kloster  „Monspelienae"  des  I 
kaner-Ordens.   Vgl  Berger  (wie  Hdschr.  5),  8.  388. 

226:   5367:  14.  Jhdt  Perg:  Bibel. 

227:   5416:  Papier:  Jb. 

  7551:  8.  Jhdt:  Bruchstücke  Lktfalh.  Bentley's  y  und  a. 


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646  Urkunden.   IU.  Übersetzungen. 

™.  London,  Brit  Mus.  „Royal"  1  A.  XVI:  11.  Jhdt:  Äg  Brr  Äpok{t)\  der  Text 
ist  gut.  Westcott's  2*ct. 

 „Royal"  1  A.  XVIII:  10.  Jhdt,  25,6x18,1,  Perg,  199  Bl, 

1  Sp,  26 — 31  Z:  Ew;  der  Text  bietet  alte  Lesarten.  „Codex 
Athelstani"  genannt   Früher  in  Canterbury.   Bentley's  0.  West- 
cott's 13.  Vgl  Catalogue  (wie  S.  644,  Hdschr.  184),  S.  37. 
M1  „Royal"  1  B.  VH. 

S>1:  8.  Jhdt,  27,8x21,2,  Perg,  155  Bl,  2  Sp,  28—32  Z:  Ew;  der  Text 
ist  sehr  gut  Bentley's  H.  Nachbildung  bei  Westcott  (seine  Hand- 
schrift 3)  und  in  Catalogue  (wie  Hdschr.  184),  S.  19b— 20a  und  Tafel  16. 
Ä    -  -  3oyal"  l  B. 

1254:  Ew.   Wordsworth's  W. 

tt  „Royal"  1  D.  III. 

10.  Jhdt  32,5x21,  Perg,  166  Bl,  1  Sp,  24—27  Z:  Ew;  der  Text 
ist  dem  in  Hdschr.  23t  (1  B.  VII)  ähnlich.  Westcott's  14.  Vgl 
Berger  (wie  S.  635,  Hdschr.  5),  S.  386. 

 »Royal  1  D.  IX:  11.  Jhdt:  Ew;  der  Text  ist  gut.   „Canutfs  Buch" 

genannt   Bentley's  A.  Weetcotf«  21. 

«yu.  „Royal"  1  E.  VI. 

m'  8.  Jhdt,  46,5x35,  Perg,  77  Bl,  2  Sp,  42  Z:  Ew;  der  Text  ist 
vorzüglich  und  von  der  britischen  Familie.  Bentley's  P.  Westcott's  2. 
Vgl  Catalogue  (wie  S.  644,  Hdschr.  184),  S.  20b-22b  und  Tafeln  17. 18. 

 „Royal"  1  E.  VII.VIII. 

10.— 11.  Jhdt:  Bibel  Bentley's  R.  Westcott's  2Mbl 

 „Royal"  2  A.  XX:  einige  LeBestücke  aua  Etv;  der  Text  ist  gut 

Westcott's  & 

 „Royal"  2  F.  I:  12.  Jhdt:  Paul  mit  Komm;  enthalt  viele  alte  Les- 
arten.  Bentley's  B. 

 Add.  5463. 

9.  Jhdt,  35x27,  Perg,  240  Bl,  2  Sp,  23  Z  Txt:  Ew;  der  Text 
ist  gut  Bentley's  F.  Nachbildung  bei  Westcott,  seine  Nummer  5, 
und  in  Catalogw  (wie  S.  644,  Hdschr.  184),  S.  18a— 19a  und  Tafel  7. 
Wordsworth's  „Beneventanus";  vgl  sein  N.  T.  Heft  3,  Lc,  S.  307. 

tioQ.  9381. 

10.  Jhdt,  26x17,5,  Perg,  141  Bl,  1  Sp,  30.31  Z:  Ew;  bietet 
einige  Lesarten  eigentümlicher  Art  Gehörte  früher  dem  heiligen 
Petrocius  in  Bodmin,  in  Cornwall  unter  den  Kelten.  Westcott's  19. 
Vgl  Catalogue  (wie  Hdschr.  184),  S.  34  a— 35  a. 

 10546. 

m'  9.  Jhdt,  50,5x36,5,  Perg,  449  Bl,  2  Sp,  50  Z:  Bibel  (Ew  Ag  K 
P  [Phil  Thess  Kol  Tim  Tit  Phm  He)  Ak);  der  Text  ist  Alcuin's. 
Die  Bibel  Karl's  des  Grossen  genannt  Früher  im  Kloster  „Moütier- 
Grand-Val"  unweit  Basel.  Vgl  Catalogue  (wie  Hdschr.  184),  S.  1— 4b 
und  Tafeln  42.  43;  —  Berger  (wie  S.  635,  Hdschr.  5),  8.  389.  Words- 
worth's K. 


237 
238 


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2.  Westliche.  (1.)  Lateinische,  b.  Vulgata.  647 

^   London,  Brit  Mus.  Add.  11848. 

'  9.  Jhdt,  30x23,5,  Perg,  219  Bl,  1  Sp,  23  Z:  Ew;  gut  geschrie- 
ben und  korrigirt;  der  Text  ist  dem  in  Hdschr.  158  (Cotl  Tib.  A.  2) 
ähnlich.  Nach  Berger  gehörte  sie  früher  dem  heil  Cornelius  von 
Compiegne.  Westcott's  15.  Vgl  Catalogue  (wie  Hdschr.  184),  S.  26  a— 
28  a;  —  Berger  (wie  S.  635,  Hdschr.  5),  S.  389.  390. 
24.2-  11849. 

****  9.  oder  10.  Jhdt,  22x18,  Perg,  183  Bl,  1  Sp,  25  Z:  Ew;  der 
Text  ist  jüngerer  Art.   Westcott's  16.  Vgl  Catalogue  (wie  S.  644, 
Hdschr.  184),  S.  31b-32b. 
  11852. 

9.  Jhdt,  23,5x17,  Perg,  215  Bl,  1  Sp,  23—25  Z:  Paul  Ag  Rath 
Apok\  der  Text  ist  gut  Vgl  Berger,  Histoire  de  la  Vulgate,  Paris 
1893,  S.  390. 

 16410. 

1292,  Fol,  Perg:  ein  Teü  des  A.  T.,  N.  T. 
«...  16616:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Mk  mit  Glosse;  —  auch  16690: 

13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  An  mit  Glosse;  —  auoh  16942:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg: 
Paul  mit  Glosse;  —  auoh  16976—16978:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  3  Bde:  Bibel  mit 
Glosse;  —  auch  17378. 17379:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde:  Ew  mit  Glosse. 
m.  17182,  BL  100-175  (Wright  530). 

512:  der  zweite  Teil  der  Werke  des  Aphraates.  FoL  175  enthalt  ein  latei> 
nisobes  Brnehstuck:  6.  Jhdt,  10,9x5,6,  Perg,  3  Vj  Z:  Lk  12, 23. 24.  32.  Lk  12,  23 
24  geben  wir  hier.  Vgl  William  Wright,  Catalogue  u.  s.  w.  (wie  oben,  S.  508). 


ESCAET  CORPUS 
QUAM  ÜEST1ME 

[NTUM]  CONSI 

247 
248 
249 
250 


251 

252 
253 

254 


QUIA  COMPLACÜ 
IT  PATRIUE8TRO 
DARE  [VOBIS  REG] 

  17737. 17738:  etwa  1170,  Fol,  Perg,  2  Bde:  Bibel. 

  17739:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Ew. 

  17982:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  mut:  Ew. 

  18300: 11.  Jhdt,  Oktar,  Perg:  Paul.  Früher  im  Kloster  Georgenberg. 


  18633:  etwa  1300,  Fol,  Perg:  Apok  mit  einer  metrischen  fran- 
zösischen Obersetsung  und  einem  französischen  Kommentar  in  Prosa. 

  18720:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel, 

  18860:  13.  Jhdt,  Duode«,  Perg:  Bibel. 

  24142. 

9.  Jhdt,  32,5x24,5,  Perg,  3  Sp,  62  Z:  einiges  aus  dem  A.  7% 
Ew  Paul  (Phm  He)  Jak  ii>e  1,1—4,3.  Früher  in  der  Abtei  des 
heiligen  Hubertus  bei  Liege.  Sie  ist  verwandt  mit  der  sogenannten 
Bibel  des  Theodulf,  vgl  Leopold  Delisle,  Les  bibles  de  Theodulfe,  Paris 
1879,  S.  30;  —  Catalogue  (wie  S.  644,  Hdschr.  184),  S.  5b— 8a;  — 
Berger  (wie  S.  635,  Hdschr.  5),  S.  390.  Wordsworth's  H. 

255:   28106. 28107:  1097,  Fol,  Perg,  2  Bde,  228  +  240  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

Für  weitere  MSS  im  Brit  Mus.  siehe  unten  Nr.  2237—2248. 
9.ß<  —  Sion-Bibl.  4083.19:  Oktav:  Bibel   4096.32:  Ew  (E?l)  latei- 
0:  nisch.  Vgl  Catabgi  (wie  S.  635,  Hdschr.  6),  Bd.  2,  S.  107  a. 


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648 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


2»^.  London,  „in  aedibus  Iacobaeis"  (heute  im  Britischen  Museum?  Vielleicht 


„Royal"?)  7724.2:  da«  Ende  des  A.  T.,  N.  T.   Vgl  Catalogi  (wie  S.  «36, 
Hdsohr.6),  Bd.  2,  8.239. 

258:   7725-7728.  3-«:  Bibel  in  vier  Exemplaren. 

259:   7729.7:  En  sächsische  Schrift. 

—  —  7730—7731.  8—0:  Bibel  in  swei  Exemplaren. 

  7732.10:  Paul  mit  Glosse.  7733.11:  Evp  mit  Glosse.  7734.12:  Paul 

mit  Glo&se. 
  7738.14:  Ew. 

  7738.16:  A.  Z,  En  mit  Glosse.  —  7744.22:  Mk  Mt  mit  Glosse.  — 

774937:  Lk  Jo  mit  Glosse.  —  7762.30:  Mt  mit  Glosse,  Rath.  —  7761.19: 
Erv  mit  Glosse. 


264 
265 

266 


  7763.41:  Lk, 

    7764.42:  Paul. 

  7766.43:  Mt  Mk  mit  Glosse.  -  776947:  En  mit  Glosse.  -  7772.60: 

Ag  Brr  mit  Glosse.  -  7776-7778.  64-66:  Mt  Jo  Mk  mit  Glosse.  — 
7782.60:  Paul  mit  Glosse.  -  7788.66:  Mt  mit  Glosse. 
  776644 


270 
271 


  7779.57 


Bibel  in  riet  Exemplaren. 


  7791.69  J 

  7796.74:  Lk  Jo  PauL 

—  „Society  of  Antiquaries"  MS.  80. 

14.  Jhdt,  Fol,  Perg:  A.  T.  und  N.  T.  Vgl  [Henry  EUis,]  A  eatahgue  of 
MSS  in  the  hbrory  of  the  eoeiety  of  amtiquariee  of  London,  London  1816. 

m     &d ctiöst/© Sit^L*^ tb \ \)  1 *  71i4ds4s 
*rö*  Quart.  Bibel. 
274:  7160.6:  Oktav:  Bibel 

27ß.  Naworth,  in  Cumberland,  gehörte  dem  Grafen  Carlioli  634.24. 

Oktav,  A.T.xuAN.  T.  Vgl  Oaialogi (wie oben,  S.  636,  Hdschr.  6),  Bd.  2, 8. 15a. 

2«fi<  Norwich,  Joh.  Moore  (heute  teilweise  in  der  Universität  Caxn- 
0:  bridge,  schrieb  mir  Berger)  9187.1. 
Fol,  Perg:  Bibel 


277 
278 
279 
280 
281 

282 
28S 
2M 
285 
286 
287 


Perg:  Bibel  in  vier  Exemplaren. 


Fol,  Perg:  Bibel  in  drei 


  91882:  Fol 

 9189.3:  Quart 

 91904:  Oktav 

 919L6:  Quart 

  9209.23:  Quart,  Perg: 

  9267.81 

  9272.86 

  9294.108 

  9363.167:  Fol,  Perg:  ein  Teil  des  A.  T.  (N.  T.?). 

  9666.470:  Quart,  Perg:  Bibel. 

  9860.664:  alt,  Oktav,  Perg:  Evt: 

Oxford,  Univ.  College  MS.  20. 

13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  693  Bl,  2  Sp:  A.  T.  und  N.  T.  Vgl  Henry  O.  Coxe, 
2  Teile.  Oxford  1852. 


288 


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2.  Wertliche.   (1.)  LateimBche.   b.  Vulgata. 


649 


Oxford,  Univ.  College  MS.  58:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  217  Bl: 

 MS,  106:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  625  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

 MS.  116:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  395  Bl:  A.  T.  «weiter  Teil  und  M  T. 

—  BaUiol  College  MS.  1. 

13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  392  Bl:  A.  T.  (ausser  Ps)  und  N.  T. 

 MS.  2:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  523  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

 MS.  241:  12.-14.?  Jhdt,  Fol,  Perg,  BL  190-244:  Ag  mit  Glowe. 

 MS.  330:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  462  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

 MS.  348:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  538  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

 MS.  351:  13.  Jhdt,  Fol  Perg,  404  Bl:  A.  T.  und  N.  T.  (He  Laod). 

—  Merten  CoUege  MS.  7. 
13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  370  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

 MS.  208.207:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  653  Bl:  A.  T.  und  AT.  T. 

 MS.  211:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  139  Bl:  Lk  Jo  mit  Glosse. 

 MS.  213:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  254  Bl:  E*r. 

 MS.  236:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  448  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

—  Exeter  CoUege  MS.  5. 
13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  333  Bl:  A.  T.  und  tf.  T. 

 Ma  86:  13.  Jhdt,  Fol,  Pergr  283  Bl:  A.  T.  und  N.  T.  (Erv  Ag  Kath 

Apok  Paul). 

—  Oriel  College  MS.  9. 

13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  461  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

 Ma  77:  13.  Jhdt,  FoL  Perg,  359  Bl:  A.  T.  und  A*.  T. 

 M8.  78:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  406  Bl:  A.  7*.  und  A:  T. 

—  Queen's  CoUege  MS.  55. 

13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  568  Bl:  A.  2*.  Ew  Ag  Kath  PatU  Laod  Apok. 

 MS.  70:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  626  Bit  A.  T.  und  K.  T. 

 MS.  316.323:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  257  Bl:  M  Mk  Lk  mit  Glosse. 

 MS.  344:  12.  Jhdt,  Quart,  Perg:  A.  T.  ein  Teil  und  Paul  Kath. 

 MS.  358:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  809  Bl:  A.  T.  und  A'.  T. 

—  New  CoUege  MS.  1. 

13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  407  Bl:  A.  T.  und  A7.  T. 

314:  MS.  2:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  340  Bl:  A.  T.  und  A*.  T. 

315:  MS.  3-6:  13.  Jhdt,  FoL  Perg,  4  Bde:  A.  T.  und  A'.  T. 

316;  MS.  7:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  300  Bl:  A.  T.  und  A'.  T. 

317:  MS.  8-13:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  6  Bde:  A.  T.  En  Patä  Kath  Ag  Apk. 

S18:  MS.  26:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  224  Bl:  Ew. 

319:  MS.  27:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  189  Bl:  Ag  Kath  Apok. 

320:  MS.  28:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  135  Bl:  Patä  Kath. 

321:  MS.  54:  12.  Jhdt,  Quart,  Perg,  68  Bl:  Jo  mit  Glowe. 

322:  MS.  55:  12.  Jhdt,  Quart,  Perg,  138  Bl  :  Jo  Apok  mit  Glosse. 

323:  MS.  56:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  116  Bl:  Jo  mit  Glosse,  (Apk?). 

-oi.  —  Lincoln  College  MS.  Lat.  23. 

13.  Jhdt»  Fol,  Perg,  554  Bl:  A,  I.  und  N.  T. 
325:  MS.  24:  14.  Jhdt,  FoL  Perg,  404  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 


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650 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


327 
328 

m 
330 


333 


Oxford,  All  Souls'  College  MS.  1. 

14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  372  Bl:  A.  T.  (ausser  Pb)  Ew  Paul  Ag  Kath  Apok. 

 MS.  2:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  394  Bl:  A.  T.  und  X.  T. 

 MS.  3:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  337  Bl:  A.  T.  und  .V.  T. 

 MS.  4:  ?  Jhdt,  Fol,  Perg,  4  Bde,  mut:  A.  T.  und  X.  T. 

 MS.  5:  13.  Jhdt,  Pol,  Perg,  198  Bl:  Hiob  Ag  Kath  Apk  mit  Glosse. 

 MS.  8:  14.  Jhdt,  Fol.  Perg,  247  Bl:  Mt  Jo  Paul  Apk  mit  Glosse. 

 MS.  9:  11.  Jhdt,  Fol,  Perg,  116  Bl:  Paul  mit  Glosse. 

—  Magdalen  College  MS.  Lat.  1. 

14.  Jhdt,  Quart,  Papier,  492  Bl:  A.  T.  Ew  Paul  Ag  Kath  Apk. 

 MS.  Lat.  2:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  574  Bl:  A.  T.  und  X.  T.  (Ew  Ag 

Kath  Paul  Apok). 

 MS.  Lat  118:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  BL  1-32:  Paul 

 MS.  Lat.  130:  13.  Jhdt,  Fol.  Perg,  269  Bl:  Lk  Jo  Mt  Mk  mit  Glosse. 

 MS.  132:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  123  Bl:  Ag  Kath  Apk  mit  Glosse. 

—  Brasenose  College  MS.  1. 

13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  514  Bl  :  A.  T.  und  AT.  T. 

 MS.  2:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  762  Bl:  A.  T.  und  X.  T. 

 MS.  3:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  357  Bl:  A.  T.  (ausser  Pb)  und  X.  T. 

 MS.  4:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  495  Bl:  A.  T.  (ausser  Ps)  und  -V.  T. 

 MS.  5:  18.  Jhdt,  Quart,  Perg,  439  Bl:  A.  T.  und  X.  T. 

—  Corpus  Christi  College  MS.  1. 
13.  Jbdt,  Fol,  Perg,  474  Bl:  A.  T.  und  X.  T. 

 MS.  2:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  368  Bl:  A.  T.  und  X.  T. 

 MS.  3:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  447  Bl:  A.  T.  und  X.  T. 

 MS.  13. 14:  16.  Jhdt,  Fol,  Perg,  530  Bl:  Ew  Ag  Paul  Kath  Apk. 

 M&  122:  11.  Jhdt,  22x14,5,  Perg,  117  Bl,  1  Sp,  31  Z:  Ew-,  der  Text 

ist  irisch.    Benüey's  C.   Westcott's  t.    Vgl  Berger  (wie  oben,  S.  635, 

Hdschr.  5),  S.  399. 

—  Trinity  College  MS.  20. 

11.  Jhdt,  Fol,  Perg,  105  Bl:  Mt  Hiob  Apok  mit  Glosse. 

 MS.  24:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  329  Bl:  A.  T.  und  JV.  T. 

 MS.  84:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  210  Bl:  4.  T.  und  X.  T. 

—  John  the  Baptist's  College  MS.  4. 

14  Jhdt,  Fol,  Perg,  524  Bl:  A.  T.  Ew  Paul  Ag  Kath  Apk. 

 MS.  8:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  299  Bl:  Biob  Ag  Kath  mit  Glosse. 

 MS.  9:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  247  Bl:  En  mit  Gloase. 

 MS.  29:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  478  Bl:  A.  T.  und  X.  T. 

 MS.  39:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  155  Bl:  Mt  Mk  mit  Glosse. 

 MS.  48:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  319  Bl:  A.  T.  Ew  Ag  Kath  Apk  Paul. 

 MS.  100:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  329  Bl:  A.  T.  (ausser  Ps)  Em  Ag  Kath 

Apk  Paul. 

 MS.  101:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  158  Bl:  Mk  Lk  Jo  mit  Glosse. 

 MS.  110:  14.  Jhdt.  Fol,  Perg,  370  Bl:  A.  T.  und  X.  T. 

 M8.  111:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  113  Bl:  Mt  mit  Glosse. 

 M&  123:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  572  Bl:  A.  T.  und  X.  T. 


337 
338 

339 
MO 
341 
342 

343 

344 
345 
346 

347 


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356 

357 


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2.  Westliche.  (1.)  Lateinische,  b.  Vulgata.  651 

Oxford,  John  the  Baptist's  CoUege  MS.  129:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  84  Bl:  Jo 
mit  Glosse. 

 MS.  193:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  374  Bl:  A.  T.  (ausser  Ps)  und  X.  T. 

 MS.  194:  11.  Jhdt,  Quart,  Perg,  05  Bl:  Ew. 

 MS.  207:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  «42  Bl:  A.  T.  und  X.  T. 

—  Jesus  College  MS.  55. 

13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  644  Bl:  A.  T.  (ausser  Ps)  und  X.  T. 

 MS.  56:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  423  Bl:  A.  T.  und  A'.  T. 

 MS.  59:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  497  Bl:  A.  T.  und  X.  T. 

 MS.  91:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  346  Bl:  A.  T.  und  X.  T.  bis  zum 

2  Kor  10, 13. 

 MS.  98:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  166  Bl:  Jo  und  Lk  mut  mit  Glosse, 

Aß  1, 1-«,  27. 

—  —  MS.  103:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  200  Bl:  Mi  Mk  Jo  mit  Glosse. 
 MS.  104:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  184  Bl:  Ew. 

 MS.  105  und  106:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  220  Bl:  Lk  und  Jo  mit  Glosse. 

 M8.  107:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  143  Bl:  Mt  mit  Glowe  Jo. 

 MS.  108:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  116  Bl:  Ag  mit  Glosse. 

Wadham  College  MS.  1.  . 

1244,  Fol,  Perg,  447  Bl:  A.  T.  und  X.  T. 

 M8.  2:  11.  Jhdt,  Quart,  Perg,  130  Bl:  Ew. 

 MS.  9:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  446  Bl:  A.  T.  und  X.  T. 

—  BodL  Canonici  MS.  Lat.  Bibl.  1. 

13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  252  Bl:  Mt  Mk  Jo  Lk  Paul  (Phm  He)  Rath  Ag  Apk. 

 2:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  163  Bl:  Ew  Apk  Ag  Kath  Paul. 

 3:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  419  Bl:  A.  T.  und  X.  T.  (Paul  vor  Ag). 

 4:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  175  Bl :  Ew  Ag  Kath  Apk  Paul  (Phm  He?). 

 5:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  345  Bl:  A.  T.  und  X.  T.  bis  Anfang  Eph. 

 6:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  269  Bl:  A.  T.  und  X.  T. 

 7:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  203  Bl:  Ew  Ag  Kath  Apk  Paul  Laod. 

 8:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  271  Bl:  X.  T.  (E?v  Ag  Kath  Apk  Paul) 

und  vieles  aus  A.  T. 

 10:  13.  Jhdt»  Quart,  Perg,  409  Bl:  A.  T.  und  X.  T. 

 11:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  552  Bl:  A.  T.  und  X.  T.  (auch  Laod). 

 12:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  448  Bl:  A.  T.  und  X.  T. 

 13:  14.  Jhdt»  Quart,  Perg,  111  Bl:  Ew. 

 14:  u.  Jhdt,  Quart,  Perg,  130  Bl:  Ag  Paul  Kath  Apk. 

 15:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  465  Bl:  A.  T.  und  iV.  T. 

 16:  15.  Jhdt,  Quart»  Perg,  166  Bl:  X.  T.  (Kol  Laod). 

 17:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  205  Bl:  A.  T.  ein  Teil  und  tf.  T. 

 18:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  262  Bl:  X.  T. 

 19:  15.  Jhdt,  Quart,  Perg,  189  Bl:  Ew. 

 21:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  562  Bl:  A.  T.  und  X.  T. 

  24.  25.  26:  15.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  592  Bl:  Ag  Kath  Paul  (auch 

Laod)  Apk  Mk  Jo. 

 31:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  BL  1-88:  Paul  (Phm  He)  Ag  Jak, 


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652  A.  Urkunden,  m. 

Oxford,  BodL  Canonici  MS.  Lat  BibL  34:  13.  Jhdt,  Fol»  Perg,  280  Bl:  Paul. 

 36:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  394  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

  38:  1427,  Fol,  Perg,  372  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

 39:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  118  Bl:  Paul-,  endet  He  8,  8. 

 40:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  160  Bl:  Paul. 

 41 :  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  509  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

 44b:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  491  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

 46:  12.  Jhdt,  Quart»  Perg,  159  Bl:  Ew. 

 47:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  460  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

 48:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  492  Bl:  A.  71  und  N.  T. 

 40:  u.  Jhdt,  Quart,  Perg,  533  Bl:  A.  T.  und  iv*.  T. 

 50:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  277  Bl:  12 Proph    1.2  Makk  Ew  Paul 

Aq  Kath  Apk. 

 51:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  119  Bl:  Ew. 

 52:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  541  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

 53:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  189  Bl:  fünf  Bücher  Solomonis  Ag  mit 


  54.  55:  1425,  Fol,  Perg  und  Papier,  766  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

  56:  1265,  Fol,  Perg,  449  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

 57:  13.  jhdt,  Fol,  Perg,  494  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

 59:  ]3.  jhdt,  Fol,  Perg,  503  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

  60:  1178:  Fol,  Perg,  136  Bl;  Bild:  iW. 

 72:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  378  Bl:  A.  T.  (ausser  Pb)  und  N.  T. 

(Apok  Ag). 

 74:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  114  Bl:  Paul  mut  (Phm  He)  Ag  Kath  Apk. 

 76:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  176  Bl:  Ps  N.  T. 

 77:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  400  Bl:  A.  T.  (ausiter  Pt)  und  N.  T. 

 78:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  429  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

 79:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  485  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

 80:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  426  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

 81:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  371  Bl:  A.  T.  und  N.  T.  (Apk  Paul). 

 82:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  126  Bl:  Ag  Bruchstücke  Kath  Bruch- 
stücke Apk  Paul  (auch  Laod). 

 83:  13.  Jhdt,  Oktar,  Perg,  428  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

 84:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  416  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

 89:  12.  Jhdt,  Quart,  Perg,  231  Bl:  Paul 

 92:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  492  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

—  BodL  D  OrviUe  X.  1.  6, 23. 

Oktav,  Perg:  A.  T.  und  N.  T. 

—  BodL  IV.  Land  B.  516.35. 

Oktav:  Bibel.  Vgl  Calalogi  (wie  oben,  8.  635,  HcUchr.  6),  Bd.  1,  S.  51.  -  642. 
161:  Teil  A.T.,  (N.  T.?). 

435:  C.  677.25:  N.  T. 

436:  67&26:  Bibel. 

437:   757.115:  Fol:  Bibel. 


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2.  Wörtlich«.   (1.)  Lateinisch«,  h.  Vulgata.  353 

Oxford,  BodL  IV.  Land  D.  810.43:  Bibei. 

439:   867.100:  Ag  Apk. 

440:  XL  971.48:  Ew. 

441:   979.56:  Fol:  N.  T. 

44«.   990.67,  heute,  wie  es  scheint,  Land  Lat  108. 

9.  Jhdt,  26x20,  Perg,  117  Bl,  1  Sp,  21  Z:  Paul.  Vgl  Berger 
(wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  5),  S.  398. 

443:   1007.84:  Paul. 

444:  P.  1098.61:  Ew. 

445:   1144.107:  alt,  Pol:  Bibel. 

446:  O.  1191.26:  N.  T. 

AAn.   1221.66:  Kalk  Paul  mit  Glowe;  —  1237.72:  Lk  mit  Glosse:  — 

1242.77:  Rath  mit  Glosse. 


  1257.92:  Kalk  Apk  mit  Glosse. 

440.  H.  1315.92,  heute  Land  Lat  102. 

•  10.  Jhdt,  29.5x19,  Perg,  210  Bl:  Ew;  der  Text  bietet  viele 
irische  Lesarten.  Vgl  Berger  (wie  oben,  &  635,  Hdschr.  5),  S.  54 
und  398. 

450:  I.  142636:  alt,  Fol:  Bibel. 

451:  K.  1483.57:  Paul. 

452:  V.  Digb.  1610.9:  Bibel. 

45S:   1752.151:  Ag  mit  Glosse. 

454:   1830229:  Bibel. 

455:  VL  BodL  A.  1.  1848.9:  Bibei. 

456:   1849.10:  Bibel. 

457:   1850.11:  Teil  A.  T.,  N.  T. 

458:   1862.13 

4,59:   1853.14 \  Oktav:  Bibel  in  drei  Exemplaren. 

m 

461 
462 

463 

464 
465 
466 

467 
468 


470 
471 
472 
473 

474 


  1853.14 

  1855.16 

 A.  2.  1858.1:  Oktav:  Bibel 

  1890.18:  N.  T.  (Ew  Ag  K  P  [Kol  Laod]  Ak). 

 A.  7.  1936.3:   Jo  „iuxta  eam  translationem  quam  Augustinus 


 B.  2.  1967.2:  Bibel  (Ew  Ag  K  Ak  P). 

  19883:  Bibel. 

  1974.9:  Ew  „litt  Saxonias". 


 B.  5.  2029.12  ) 

  2031.14     }:  Bibel  i 

  2032.15.  •  J.  .  .  (au< 


in  drei  Exemplaren, 
(auch  Laod). 


 B.  6.2044.12:  Ew. 

Z  Z  Z  2066  10} :  BiM      Zwei  ExemPlaren- 


 C.  4.  2085.2:  Paul  mit 

  2094.11:  Kath  mit  Glosse;  —  auch  C.  5.  2096.2:  Apo*  mit  GL; 

—  2098.4:  Paul  mit  Ol.;  —  2110.16:  Ag  Kath  mit  Ol.  Apok;  —  auch  C.  6. 


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654  A.  Urkunden.  III. 

2113.3:  Mt  Mk  mit  GL ;  -  2115.5:  MtLk  mit  GL;  -  2117.7:  MkKath  mit  QU  — 
C.7.  2132.9:  Lk  Jo  mit  GL;  —  2133.10:  A^  mit  GL  AVA  ohne  GL  Äpok  mit  Glosse. 
475:  Oxfor^Bodl.  VLBodL  C  7.  2125.2}  WC:  ^  in  Ewei  Eiemp  w 

.«>  D.  7.  2238.2:  Mt  mit  Glosse;  -  2239.3.  Rath  Apok  mit  GL;  — 

auch  F.  3.  2387.20:  Mt  mit  GL;  -  auch  F.  11.  2516.21:  Lk  mit  GL;  - 

2532.37:  Mt  Mk  mit  Glosse. 

478:  F.  3.  2392.25:  Fol:  Bibel. 

 F.  6.  2426.2427.7.8:  Bibel  (Ag  K  Ak  P  [Theas  Kol  Tim  Tit  Phm 

*  He]  Ett);  Psalmen  auB  einer  swiefaohen  Übersetzung.    Diese  Handschrift 

scheint  heute  Auel  E.  infra  1  und  2  su  sein:  52,3x35,7,  Perg,  2  Bde,  315  und 

316  BL   Vgl  Berger  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  5),  8.  399. 

480:  F.  11.  2510.24:  Bibel  (Ett  P  [Phm  He]  Ag  K  Ak). 

481:   2571.76:  Rath  Apok  mit  Glosse. 

 super  D.  1.  Art:  262930:  Lk  Jo  mit  Komm;  -  auch  268738:  Jo 

mit  Komm. 

  263839:  tit:  Apok  mit 


484 


487 

488 
489: 


491 

492 


  2698.99:  sehr  alt:  Evt. 

  2700.101:  alt:  Bibel  (Etv  Ag  K  P  [Kol  Laod  . . .  Phm  He]  Ak); 

1  Jo  5,  7. 8  ist  nicht  da. 
  2703.104:  alt:  Bibel;  Ag  nach  P. 

  2719.120:  Ew. 

 „in  archivo«  A.  2991.2:  Bild:  Apok  (Lat?). 

  30503051.61.62:  BibeLm  swei  Exemplaren. 

  307536:  Bild:  Apok. 

 VIL  Seiden  snp.  3418.30. 

8.  Jhdt,  22,5x18,  Perg,  107  Bl,  1  8p,  24— 26  Z:  Ag.  Nach- 
bildung bei  Westoott  Vgl  Berger  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  5), 
S.  398.  399.   (3394.6:  Em  lat?). 

4(M:  VHL  3497.7:  Bibel. 

495:   355 1.61 :  Mk  Lk  mit  Glosse;  —  3895.15:  Lk  mit  Glosse. 

  3569.69:  Apok, 

  3563.73 

  3564.74 

  3587.121:  Oktav 

  3611.145:  alt 

  3700.234 

  3946.14  oder  Auct.  D.  2.  19. 

9.  Jhdt,  mnt:  Ew  mit  nordhumbrischer  Glosse  zwischen  den 
Zeilen;  es  fehlt  Lk  4,  29—8,  38;  der  Text  ist  ein  emendirter  irischer 
Text  Oespels  of  Mac  Regol  oder  „codex  Bnshworthianus"  genannt 
Bentley'B  %.  J.  Stevenson1  veröffentlichte  Lesarten,  aber  er  hat  nicht 

1  Stevenson,  The  Lindiafame  (St.  Outhberf)  gospels  u.  a.  w.  Durham  und 
London  1857  und  darnach;  vgl  Westoott  (wie  oben,  S.  594,  Anm.  2),  8.  3475b  und 
Anm.  a;  Westcott's  6. 


497 
498 
499 
500 
501 

502 


Bibel  in  fünf 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,  b.  Vulgata.  655 


505 

506 

507 
508 
509 

510 


genau  gearbeitet  Besser  scheint  die  Arbeit  W.  W.  Skeat's  zu  sein 
in  seiner  Ausgabe  der  sächsischen  Evangelien,  Cambridge  1887  [sie], 
1871,  1874,  1878.  Wordsworth's  R.  Wordsworth  selbst,  J.  Johnson, 
und  G.  M.  Youngman  verglichen  sie. 
Oxford,  BodL  VIII.  4047.22  .ßibel. 
 4053.28:  Oktav  | 

  4086.61:  Quart  \:  Bibel  in  drei  Exemplaren. 

  4089.64  J 

  4096.71:  Ew.  > 

  4100.70:  Fol:  Bibel. 

 X.  Marshall.  5275.43:  in  4:  Eov  Äg  Jak  1.2.3Jo  .lud. 

 Rawlinson  167. 

8.  Jhdt,  32x24,5,  Perg,  106  Bl,  1  Sp,  22  Z.   Vgl  Berger  (wie 
oben,  S.  635,  Hdschr.  5),  S.  399. 
511:  -  Aahmolean  Mus.  8187:  1499,  Oktav,  Perg:  Bibel. 

512:   8197.753:  Perg;  Bild:  Äpok. 

Shrewsbury  4009.5. 

Lk.   Vgl  Oatalogi  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  6),  S.  104  a. 

 4013.9:  Fol:  Mt  Jo. 

 4015.11:  Äpok. 

  4022.18:  Bibel  mut  (N.  T.?). 

  4027.23:  Bibel. 

Salisbury,  Kathedrale  949.23. 

Bibel  in  swei  Exemplaren.    Vgl  Catalogi  (wie  oben,  S.  635,  Hdachr.  6), 
Bd.  2,  S.  24b. 

519:   956.30:  Äpok. 

520:   959.33:  Bruchstück  Ä.  T.  und  N.  T. 

521:   998.72:  Ew. 

ma*.  Silso,  Bedfordshire,  Antony  Kent  1. 

Bibel.  Vgl  Catalof»  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  ü),  Bd.  2,  8.  391  a. 
.g.  Stonyhurst,  Sankt  Cuthbert 

ÖZ5:  7.  Jhdt:  Jo\  der  Text  ist  sehr  gut  und  stimmt  sehr  häufig  mit 
der  Amiatinischen  und  der  Lindisfarne-Handschrift  überein.  Hort 
meinte,  die  Stonyhurst-  und  Lindisfarne- Handschriften  wären  aus 
einer  von  zwei  der  Amiata-Handschrift  gleichen  Handschriften  ab- 
geschrieben worden,  die,  in  den  Kirchen  von  zwei  Lieblings- 
klöstern Ceolfrid's  aufbewahrt,  ohne  Zweifel  vernichtet  wurden,  als 
die  Dänen  England  verwüsteten.    Diese  Handschrift  wurde  im 
Jahre  1105  im  Grabe  des  heiligen  Cuthbert  gefunden;  Nachbildung 
bei  Westcott  (wie  oben,  S.  594,  Anm.  2),  seine  Handschrift  30.  Words- 
worth's S;  er  verglich  sie  im  Jahre  1879. 
.9A  Stow-Langtoft,  Suffolk,  Symonds  d'Ewes  9886.26. 
,)~4  Bibel.   Vgl  Cataloai  (wie  S.  635,  Hdschr.  6),  S.  38üa. 
  9969.109:  .V/  Mk  mit  Glosse. 


513 

514 
515 
516 
517 

518 


525 
526 


  10038.178:  sehr  altes  Exemplar:  Bibel. 

Gregory,  Textkritik.  42 


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656 


A  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


528 
529 


Sussex  MS.  Lat.  1. 

12.  oder  13.  Jhdt,  28,7x18,7,  Perg,  337  Bl:  A.  T.  und  N.  T.  Die  Reihen- 
folge ist  Evv  Ag  K  P  (Phm  He)  Ak.  Vgl  Thomas  Joseph  Pettigrew,  Bibliotheca 
Suisexiana.    A  deseriptive  catalogue  . . .  Bd.  1,  Teil  1,  London  1827. 

—  MS.  Lat  2:  12.  oder  13.  Jhdt,  18,7x11,2,  Perg,  348  Bl,  2  8p:  A.  T.  und 
Ar.  T.  Die  Reihenfolge  ist  Ew  Ag  K  P  (Laod  nach  Kol;  Phm  He)  Ak. 

—  HS.  Lat  3: 12.  oder  13.  Jhdt,  22,5x15,  Perg,  396  Bl,  2  Sp:  A.  T.  und  N.  T. 

—  MS.  Lat  4: 12.  oder  13.  Jhdt,  20x12,5,  Perg,  513  Bl,  2  Sp:  A.  T.  und  N.  T.\ 
4  Esr  ist  darin. 

—  MS.  Lat  5: 12.  oder  13.  Jhdt  27,5x18,7,  Perg,  482  Bl,  2  Sp:  A.  T.  und  N.  T. 

—  MS.  Lat  6:  12.  oder  13.  Jhdt,  26,2x17,5,  Perg,  521  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 
Früher  Caesar  de  Missy's,  „Codex  MS.  D"  (s.  oben,  S.  139,  Hdschr.  44). 

—  MS.  Lat  7:  13.  Jhdt  20,6x13,1,  Perg,  318  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

—  MS.  Lat  8:  13.  Jhdt,  15,6x10,  Perg,'  622  Bl,  2  Sp:  A.  T.  und  N.  T. 
Reihenfolge  wie  528  (Sussex  2). 

—  MS.  Lat  9:  13.  Jhdt,  16,6x10,  Perg,  651  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

—  MS.  Lat  10:  13.  Jhdt  18x113,  Perg,  490  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

—  M8.  Lat  11:  13.  oder  14.  Jhdt,  47,5x32,5,  Perg,  327  Bl,  2Sp:  A.  T. 
und  N.  T.  mit  Komm.    Die  Reihenfolge  ist  Evv  P  (Phm  He)  Ag  K  Ak. 

Trotter  Brocket  t  besäe«  sie  früher. 

-<lftt  —  MS.  Lat  12:  14.  Jhdt,  18,7x12,5,  Perg,  513  Bl,  2  8p:  A.  T.  und  N.  T. 
000 :  Reihenfolge  wie  in  537  (Sussex  11). 


531 

533 

534 

535 
536 

537 


539: 


—  MS.  Lat  13:  14.  Jhdt,  35x22,5,  Perg,  500  Bl,  2Sp:  A.  T.  und  N.  T. 
Die  Reihenfolge  ist  Evv  P  (Phm  He)  Ag  K  Ak. 

-iA>  —  MS.  Lat  14:  14.  Jhdt,  35  x23,7,  Perg,  647  Bl,  2  8p:  A.  T.  und  N.  T. 
54U:  Die  Reihenfolge  ist  Evv  P  (Phm  He)  Ag  K  Ak.  Justin  schrieb  sie  (auf 
WunBch  des  Magisters  Stephan  aus  der  Stadt  Therm  .  .  .). 

,t  —  MS.  Lat  15:  15.  Jhdt,  50x  33,7,  Perg,  389  Bl;  Büd:  A.  T.  und  N.  T. 
041 :  Die  Reihenfolge  ist  Ew  P  (Phm?  He)  Ag  K  Ak.  Scheint  in  Frankreich 
geschrieben  worden  zu  sein. 

_.k)>  —  MS.  Lat  16:  1419,  45x31,2,  Perg,  4Bde,  189.190. 178. 155 Bl:  A.  T. 

und  N.  T.    Geschrieben  im  Dorfe  „Wyk  de  Duuratede"  in  der  Provinz 
Utrecht, 

543:  -  MS.  Lat.  38:  12.  Jhdt  26,2x18,7,  Perg,  191  Bl:  Ew. 
544:  -  MS.  Lat  39:  14.  Jhdt  22,5x17,5,  Perg,  214  Bl:  Ew. 
545:  -  MS.  Lat.  40:  14.  Jhdt,  32,5x21,2,  Perg,  218  Bl:  Ew  mit  Glosse. 

-  MS.  Lat  41 :  Lk\  —  42:  Ag;  —  43.44:  Paul  sweimal;  -  45:  Rath,  samt- 
liehe  Bücher  mit  Glosse. 

Worcester,  Cathedrale  837.162. 
04 ' :  TohA.  T.  und  N.  T.  Vgl  Oatalogi  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr. 6),  Bd.  2,  8. 20b. 

Westrainster,  Cathedrale  1265.175. 

040 :  A.  T.  und  N.  T.   Vgl  Oatalogi  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  6),  Bd.  2,  8.  29. 

549:   1266.176:  A.  T.  und  N.  T. 

  1285—1290.  195—200:  ich  weiss  nicht,  ob  diese  Handschriften  den 

Text  oder  nur  eine  Glosse  enthalten;  sie  bringen  Text  oder  Glosse  für 

Matt,  Matt  Mk,  Lk,  Ag,  Apk  Brr  Ag,  Apk. 

gg-   Winton,  Cathedrale  1322.2. 

Bibel.  Vgl  Oatalogi  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  6),  Bd.  2,  S.  30a. 

Hier  setzen  wir  einige  Handschriften,  die  früher  in  englischen 


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2.  Wertliche.  (1.)  Lateinische,  b.  Vulgata. 


657 


553: 

554: 
555: 

556: 


Privatbibliotheken  sich  befanden;  hoffentlich  wird  man  sie  in  öffent- 
lichen Bibliotheken  wiederfinden  können. 

John  Ayres,  London  7132.7133.1.2:  Fol,  2  Bde:  Bibel.  Vgl  Cata- 
logi (wie  Hdschr.  551),  Bd.  2,  S.  222  a. 

—  7137.6:  Oktav:  Bibel. 

Richard  Brideoake,  Oxfordshire  4036.2:  Quart:  Bibel  Vgl  Cata- 
logi,  Bd.  2,  S.  104  b. 

—  4037.3:  Oktav:  Bibel. 

Robert  Burscough  in  Toton  7620.1 :  Bibel  in  zwei  Exemplaren. 
Vgl  Catalogi,  Bd.  2,  S.  232  a. 
Walter  Chetwynd  aus  Ingestria,  Staffordshire  4063.21:  Oktav, 
ö57:  Perg:  Bibel.   Vgl  Catalogi,  Bd.  2,  S.  105b. 
--g.  Basil  Graf  Denbigh  1472.10. 

Fol,  Perg:  Apok  mit  einer  metrischen  französischen  Obersetzung  und 
franzosischen  Paraphrase.   Vgl  Catabf/i,  Bd.  2,  S.  36a. 

Thomas  Gale  (heute  Bodleian?)  6022.188. 

Perg:  Bibel.    Vgl  Ca/aloyi,  8.  189—191. 

—  6023.189:  Fol:  Bibel. 

—  6024.190:  Oktav,  Perg,  3  Bde:  Bibel. 

  6028.194:  Perg:  Lk  (lat?). 

  6091.257:  Fol,  Perg;  Bild:  Bibel. 

  6119.285:  Fol,  Perg:  Bibel. 

John  Hob  3792.1:  Lk  mit  Glosse.   Vgl  Catalogi,  Bd.  2,  S.  97. 

—  3811.20:  Fol,  2  Bde:  Bibel. 
Abraam  Seiler  3771.2. 


559 

560 
561 
562 


564 


567 

568 

569 
570 
571 
572 
57S 

574 

575 
576 
577 
578 
579 
580 
581 

582 
583 


Paul  mit  Glosse.  Vgl  Cataloyi  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  6),  Bd.  2,  S.  9a 
Charles  Theyer,  Gloucestershire  6388.18:  Mt  Mk  mit  Komm. 
Vgl  Catalogi,  Bd.  2,  S.  198b. 

—  6403.33:  Paul  mit  Kette. 

—  6432.62:  Bibel  mit  doppeltem  Psalter. 

—  6433.63:  Ew. 

—  6438.68:  Bibel 

—  6450.80:  Bibel. 

—  6459.89:  Mk  mit  Glosse.  6465.95:  Jo  mit  Gl.  6466.96:  Lk  mit  Gl. 
6469.99:  Ag  mit  Gl.   6497.127:  Mt  mit  Gl.   6513.143:  Pmd  mit  Gl. 

—  6462.92  :  Bibel. 

—  6484.114:  Bibel. 

—  6492.122:  Bibel. 

—  6523.153:  Paul. 

—  6545.175:  Bibel  (Laod;  es  fehlen  Ps). 

—  6549.179:  Bibel. 

—  6675.305:  Bibel. 

Radulph  Thoresby  von  Leeds  7564.1:  Bibel.  Vgl  Catalogi  (wie 
oben,  S.  635,  Hdschr.  6),  Bd.  2,  S.  229a. 

—  7588.1:  Bibel. 


42 


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658 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


K      l'l'i  H  I  i 

592: 


-q.  Thomas  Wagstaffe:  3462.1:  sehr  alt,  Perg:  Bibel  (Ew  Ag  Ak 

;  K  P).   Vgl  Catalogi,  Bd.  2,  S.  85  a. 

-Q-  Henry  Worseley,  London:  6945.97:  Oktav,  Perg:  Bibel  Vgl 

&ÖÖ:  Catalogi,  Bd.  2,  S.  214b. 

586:  Richard  Wide,  Manchester:  7154.3:  Quart:  Bibel. 

587:  —  7155.4:  Oktav:  Bibel. 

588:  -  7158.7:  Oktav,  „Maiusculo  charactere":  Bibel. 
Österreich. 

ggg.  Kloster  Admont  in  der  Steiermark  MS.  568. 

14.  Jhdt,  Perg:  Jo  mit  Glosse.  Vgl  Gustav  Haenel,  „Ungedruckte  Hand- 
scbriften-Kataloge",  Archiv  für  Philologie  und  Paedagogik,  Leipzig  1840,  Bd.  6,  S.432. 
Cremifanensis:  8.  Jhdt,  31x20,  Perg,  331  Bl,  2  Sp,  23  Z,  unz: 
Eev.  Vgl  Arneth  (wie  unten,  S.  662,  Hdschr.  698),  S.  107—113, 
und  Weissbrodt  (wie  Hdschr.  607),  der  die  Vorzüge  dieser  Hand- 
schrift durch  sorgfältige  Vergleiche  darthut 
_ü1  Cremifanensis:  9.  Jhdt,  Perg:  Ew.  Vgl  Arneth  (wie  Hdschr.  590), 
991  S.  113  f. 

Kremsier,  erzbischöfl.  Bibl.  MS.  Lat  1. 

14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  387  Bl,  2  Sp:  Bibel.  Vielleicht  in  Burgund  geschrieben, 
gehörte  diese  Handschrift  „claustro  beate  Elizabeth  ord.  frat.  minorum  de  Iaurino" 
(bei  Raab),  woher  im  Jahre  1450  Augustin  der  Bischof  von  Györben  („IaurinensiB") 
sie  borgte.  Im  Jahre  1595  schenkte  sie  Fr.  Matthias  Borhy,  „Minister  provinciae 
Hungariae  s.  Mariae",  dem  Peter  Zokoly  de  Szokol.  Im  Jahre  1740  gelangte  die 
Handschrift  aus  der  Stadt  Glatz  durch  Schenkung  des  Grafen  von  Waldstein,  eines 
Verwandten  des  Bischofs  Jacob  Ernst  von  Olmfitz,  in  die  Kremsier-Bibliothek. 
Vgl  B.  Dudik,  BibHotliek  und  Arohiv  im  fürsterzbischöflichen  Sehloase  zu  Kremsier, 
Wien  1870,  S.  44-46. 

KM.  Kloster  Sankt  Florian  MS.  XI.  1. 

11.  Jhdt,  Fol,  Perg,  358  Bl,  2  Sp:  ein  Teü  des  A.  71,  Apok  Kath  Ag.  Vgl 
Albin  Czerny,  Die  Handschriften  der  Stiftsbibliothek  St.  Florian,  Linz  1871,  S.  1. 

5tH:  —  XI.  5:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  242  Bl,  2  Sp:  A.  71,  Ew  Ag  Kath  Apk  Paul. 

595:  —  XI.  10:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  421  Bl,  2  Sp:  A.  T.  und  N.  T. 

596:  —  XI.  34:  16.  Jhdt,  Oktav,  Papier,  294  Bl:  Evv  mit  Glosse  (Jo  ohne  Glosse). 

597:  -  XL  40:  14.  Jhdt,  Fol,  Papier,  Bl.  1-84:  Ew. 

598:  -  XI.  47:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  Bl.  181-330:  N.  T. 

599:  -  III.  1:  11.  Jhdt,  Fol,  Perg,  110  Bl:  Ew.   Czerny,  S.  238. 

600:  —  III.  221:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  499  Bl,  2  Sp:  A.  T.  und  N.  T.  Czerny,  S.  246. 

601:  -  III.  222:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  516  Bl,  2  Sp:  A.  T.  und  X.  T. 

yp.  —  in  Kapsel  13  und  14:  9.  Jhdt,  Quart,  4  Bl:  Mk  12,  21—13, 12 

und  Bruchstück  Apok  aus  Kap  18—20. 
™     Kloster  Melk,  MS.  32  (A  38),  Bl.  1-115. 

"  *  15.  Jhdt,  Papier  u.Perg(?),  115  aus  582B\  .  Aj>g  Kath  Apk.  Vgl  Catalogus  codi- 
cum  mss.  qui  in  bibl.  monasterii  MeUicensis  O.  S.  B.  servantur.  I,  Wien  1889,  S.  68. 69. 
ß^..  Kloster  Melk,  MS.  47  (B.  11),  Bl.  127b— 251b. 
WÄÜ'  1400,  Papier,  r£5  Bl  aus  256:  X.  T.  mit  Glossen  hie  und  da,  in  der  Apk 
Gilbert's  Glossen. 


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2.  Westliche.  (1.)  Lateinische,  b.  Vulgata. 


659 


Ossegg,  Cistercienserkloster. 

14.  Jhdt,  Fol,  284  Bl:  N.  T.  Vgl  Bohuslaw  Baibin,  Bohemia  facta.  Opus 
posth.  ed.  ab  Raphaele  Ungar,  Teil  3,  Prag  1780,  S.  205.  Die  von  Baibin  in  diesem 
Bache  beschriebenen  böhmischen  Bibliotheken  enthielten  zweifellos  Handschriften 
der  lateinischen  Bibel.  Vgl  Bernh.  Wohlmann  bei  Qeell  und  Janausehek, 
Bernardina.  II.  Die  Handschriften  ...  Bd.  2,  Wien  1891,  S.  129. 
Für  weitere  Cistercienser-Klöster,  s.  unten,  Nr.  2323 — 2354. 

Pest,  National-Museum,  früher  Jankovich's. 
10.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Apok  mit  Komm.1 


 :  12.  Jhdt,  Quart,  Perg:  A.  T.  und  N.  T.   Haenel,  S.  594.  595. 

606:  :  14.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Rath.   Haenel,  S.  597. 

Prag:  siehe  unten,  Hdschr.  2249. 

ßjy.     Spalato,  im  Archiv  des  Dom-Kapitels. 

7.  oder  8.  Jhdt,  32x24,  Perg,  309  Bl,  2  Sp,  ?  Z:  Bm>;  es  fehlen 
etwa  20  Bl,  Mt  1, 1—15;  4, 21—8, 3  Mk  15, 46—16, 20  Jo  18,  t2— 21, 25. 
Vgl  Giovanni  Devich,  L'evangeliario  spalatense  deW  archivio  eapitolare 
di  Spalato,  Spalato  1893—1894,  S.  1—111  mit  Nachbildung  (ein  An- 
hang zum  17.  Jhgg.  des  BuüetHno  di  areheologia  e  storia  Dalmata,  Spalato 
1894),  der  eine  Kollation  mit  dem  Texte  der  Vulgata  bietet 
Wien,  kais.  383. 

6075  ?  Jhdt,  Perg,  Bruchstück  Ew.   Vgl  W.  Weissbrodt,  De  eodioe 

Cremifanensi  millenario  et  de  fragmentis  evangeliorum  Vxndobonensibu* 
n.  383  (SaUsburgensibue  400)  Norimbergensibus  n.  27932  oommentatio. 
Partie.  I  [Index  lectionum  Lycei  Hoeiant],  Braunsberg  1887,  S.  3—24,  — 
1891,  S.  3—10,  —  1896,  S.  3—16;  die  Schluss-Abhandlung  erscheint 
wahrscheinlich  im  Monat  August  1901. 

(^nA   448:  Bl.  82-119:  Mt  1, 1—8,  IG  mit  Glosse;  —  1055:  Kaih  mit  Glosse; 

W8:  1081:  Mt  Lk  mit  Glosse;  -  1082.5:  Mt  mit  Glosse;  —  1085:  Bibel  m.  GL; 

—  1066.3  und  6:  Apok  Rath  m.  GL;  —  1090:  Mt  m.  GL;  —  1091  und  1092:  Jo 
zweimal  m.  GL;  — 1098:  Lk  m.  GL;  —  1099:  Paul  m.  GL;  —  1102:  Paul  m.  GL;  — 
1103:  Kaih  m.  GL;  —  1108.1109:  Jo  sweimal  m.  GL;  —  1121:  Apok  m.  GL;  — 
1126:  Apok  m.  GL;  -  1128:  Apok  m.  GL;  -  1157:  Apok  m.  GL;  -  1195:  J» 
— i  Ko  3,13  m.  GL;  —  1197:  Mt  Lk  m.  GL;  —  1214:  Lk  m.  GL;  —  1226:  Apok 
m.  GL;  —  1236*:  Lk  m.  GL;  —  1237:  Jo  m.  GL;  —  1239:  Paul  Kaih  m.  GL;  — 
1246:  Ag  m.  GL;  —  1251:  Rath  m.  GL;  —  1252:  Mk  m.  GL;  —  1256.1257.1259. 
1260:  Paul  m.  GL  in  vier  Exemplaren;  —  1267:  Mt  m.  GL;  —  1268:  Paul  m.  GL; 

—  1271.1272:  Kaih  m.  GL  iwei  Exemplare;  —  1273.1275:  Paul  m.  GL  swei 
Exemplare;  —  1274:  Mk  m.  GL;  —  1277:  Mt  Lk  m.  GL;  —  1279:  Jo  m.  GL;  — 
1280.  Apok  Jak  m.  GL;  —  1283:  Jo  m.  GL;  —  1307:  Mt  m.  GL;  —  1367:  Kaih 
m.  GL  (iwei);  —  1374:  Paul  m.  GL;  —  3615:  Ew  m.  GL;  —  4869:  Paul  m. 
Komm.;  —  154193:  Apok  m.  GL  Vgl  Tabulae  codioum  mss  praeter  Oraecos  et 
Orientale»  in  bibliotheca  Palatina  Vindobonensi  asservatorum,  Wien  1864 ff.;  Tgl 
auch  Michael  Denis,  Cod.  mss  theoL  bibl.  Palat.  Vmdob.  Lot.  Wien  1793. 

609:   497:  Bl.  1—24:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Ag. 

610:  r  502:  ein  Blatt:  8.  Jhdt:  Jo  19,  27—20, 11. 


»  Vgl  Gustav  Haenel,  „Ungedruckte  Handschriften-Kataloge",  Archiv  für 
Philologie  und  Paedagogik,  Leipsig  1837,  Bd.  5,  S.  591-039,  besonders  S.  592. 


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650  ^  Urkunden.  III. 

Wien,kais. 732:  B1.64— 116:9. Jhdt,  Fol,  Perg:  Rö  IKo  2Thess 
Phm, 

  737:  B1.92— 150:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  2Ko-2Thess. 

 751:  BL  78— 128:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ag  Jak  IPe. 

  859:  ein  Blatt:  8.  Jhdt:  IKo  14,  28 ff. 

  903. 

6.  Jhdt,  Fol,  Perg,  82  Bl:  IKo  1,  14— Phm  He. 

  949:  zwei  Blätter:  10.  Jhdt?:  Jff26,34— 49   Iffc  16,1— 8. 

 971:  ein  Blatt:  10.  Jhdt?:  Lk  1, 62 — 2, 4. 

  989:  ein  Blatt:  9.  Jhdt:  Rö2,9— 19. 

  1089:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  369  Bl:  ein  Teil  des  A.  T.  und  AT.  71 

  1094:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  473  Bl:  Bibel. 

  1095:  14.  Jhdt»  Quart,  Perg,  480  Bl:  Bibel. 

  1096:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  319  Bl:  Bibel.    Enthalt  die  Verse  des 

Theodulf  von  Orleans. 

  1097:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  100  Bl:  Bibel. 

 1101:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  599  Bl:  Bibel 

 1105:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  499  Bl:  Bibel  ausser  Ps. 

 1111:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  380  Bl:  Bibel. 

 1113.3:  12.  Jhdt,  Quart,  Perg,  Bl.  64—168:  Evv. 

  1115:  1247,  Quart,  Perg,  582  Bl:  Bibel.   Geschrieben  durch  Henri  de 

Nemours. 

 11194:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  325  Bl:  Bibel. 

 1120:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  496  Bl:  Bibel. 

 1122:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  453  Bl:  Bibel. 

 1123:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  411  Bl:  Bibel. 

 1124:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  ein  Teil  des  A.  71,  Paul  Kath. 

 1125:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  717  Bl:  Bibel 

 1127:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  509  Bl:  Bibel. 

 1131:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  101  Bl:  Mt  1.1—2,20   Lk  10, 19— Ende 

Jo   Bruchstück  Rö  und  1  Kor. 

 1135:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  344  Bl:  Bibel 

 1136:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  393  Bl:  Bibel. 

 1137:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  160  Bl:  N.  T. 

  1138.1139. 1142. 1143:  14.  Jhdt:  Bibel  in  vier  Exemplaren. 

 1141.  1144:  13.  Jhdt:  Bibel  in  zwei  Exemplaren. 

 1145:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  275  Bl:  ein  Teil  des  A.  T.,  N.  T. 

 1146:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  Bl.  1—7  :  Apok. 

  1148.  1149. 1150.  1151  (13.).  1165.  1156:  14.  (13.)  Jhdt:  Bibel  in  sechs 

Exemplaren. 

 1153:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  103  Bl:  K  T. 

 1163:  12.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  116  Bl:  Paul. 

  1167.1168:  11.  Jhdt,  54x  35,5,  Perg,  171  Bl,  2  Sp,  53  Z:  A.  71,  K.  T. 

Vgl  Berger,  S.  421. 

  1174:  1333,  Fol,  Perg,  280  Bl:  N.  T. 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,   b.  Vulgata.  561 

Wien,  kais.  1178:  14.  Jhdt,  Pol,  Perg,  134  Bl:  N.  T. 

  1181:  1443,  FoL  Perg,  435  Bl:  Bibel. 

  1182:  1363,  Fol,  Perg,  191  Bl:  Evv  Goldechrift. 

 1184:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  299  Bl:  ein  Teil  Ä.  T.,  N.  T. 

 1189:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  370  Bl:  Bibel. 

 1190. 

9.  Jhdt,  35,5x27,5,  Perg,  292  Bl,  3  Sp,  50—60  Z:  Bibel  Vgl 
Berger  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  5),  S.  421. 

 1191:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  522  Bl:  Bibel. 

 1192:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  64  Bl:  ein  Teil  des  A.  T.,  Rath. 

 1193:  9.  Jhdt,  Fol,  Perg,  128  Bl:  Ew. 

  1194:  1472,  Fol,  Perg,  419  Bl:  Bibel. 

 1196:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  494  Bl:  Bibel. 

  1202:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  191  Bl:  Dan  12  Proph  Ew  Paul  Ag 

Kath  Apk. 

  1203:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  319  Bl:  ein  Teil  des  A.  T.,  N.  T. 

 1211:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  449  Bl:  Bibel. 

 1213:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  150  Bl:  Evv. 

  1215:  1394,  Fol,  Perg,  265  Bl:  Bibel. 

  1217:  1434,  Fol,  Perg,  367  Bl:  BibeL 

 1221:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  317  Bl:  ein  Teil  des  A.  T.t  N.  7!(?) 

  1222:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  443  Bl:  Bibel. 

  1223:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  476  Bl:  Bibel. 

  1224. 

8.  Jhdt,  Fol,  Perg,  205  Bl;  Bild:  Ew. 

  1228:  1460,  Fol,  Perg,  409  Bl:  Bibel. 

 1219. 

9.  Jhdt,  Fol,  Perg,  196  Bl:  Ew. 
  1234. 

9.  Jhdt,  Fol,  Perg,  223  Bl:  Ew. 

  1238:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  374  Bl:  ein  Teü  des  A.  T.,  N.  T. 

 1241:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  363  Bl:  Bibel. 

  1244:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  192  Bl:  Ew. 

  1253:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  430  Bl:  Bibel. 

  1263:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  104  Bl:  En. 

  1270:  12.  Jhdt:  Bruchstück  Ew. 

  1324:  12.  Jbdt,  Quart,  Perg,  141  Bl:  Apk  mit  Komm. 

  1490:  Fol,  Perg:  Mt  20, 1-16;  5,  43-6,  4  1  Kor  10,  2-4  2 Kor  11, 

19-25. 

  2206:  Quart,  Perg,  uns,  2(?)  Bl:  Bruchstück  Ew.  -  2502:  Bruch- 
stück {N.  T.t). 

  2672. 

8.  Jhdt,  Fol,  Perg,  1  Bl:  Bruchstück  1  Kor. 
683:   3110:  Fol,  2(?)B1:  Bruchstück  Lk  2Ko. 


682: 


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662 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


684 
685 
686 
687 
688 
689 


693 
694 
695 


Wien,  kais.  3690:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  281  Bl:  N.  T. 

  3698:  1410,  Fol,  Papier,  334  Bl  :  AT.  71   3897:  Ew(?). 

  4249:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  342  Bl:  Bibel  (Laod).  4260:  Kath  (?). 

  4441:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  349  Bl:  ein  Teil  des  A.  T.,  N.  T. 

  4457.2:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  Bl.  245— 293:  Paid. 

  4807:  1456,  Fol,  Perg  und  Papier,  435  Bl:  Bibel. 

  4808:  14.  Jhdt,  Fol,  Papier,  294  Bl:  ein  Teil  des  A.  T.,  K  T. 

  6062.5:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  Bl.  192-304:  N.  T. 

  13757:  1446,  Fol,  Papier,  439  Bl:  Bibel. 

 15170:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  8B1:  Bruchstück  Tob  Jen  Ar,  Brr  ApoL 

 15216:  5.  Jhdt,  Fol,  Perg,  unz,  7  Bl:  Bruchstück  Mk  Lk. 

 15419.3:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg(?),  Bl.  111-145. 

Wien,  Privatbibl.  des  Kaisers  29644. 

15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  234  Bl:  N.  T.  Vgl  [M.  A.  Becker,]  Die  Sammlungen 
der  vereinten  Familien-  und  Privat-Bibliothek  Sr.  M.  des  Kaisers,  Bd.  1,  Wien  1873, 
Sp.  IX. 

697:   45:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  125  Bl;  Bild:  Ew. 

MH  Wien,  kais.  Schatzkammer. 

ow:  8.  Jhdt(?),  35x26,  Purpurperg,  236  Bl,  26  Z,  Goldschrift:  Ew. 
Genannt  „Evangelia  sacramenti".  Früher  in  Aachen.  Vgl  I.  von  Arneth, 
„Ueber  das  Evangeliarinm  Karl's  des  Grossen  in  der  k.  k.  Schatz- 
kammer . . .",  Denkschriften  der  kaiserlichen  Akademie  der  Wissenschaften. 
Philosophisch-historische  Classe.  XIII,  Wien  1864,  S.  85— [90— 107]— 134 
mit  fünf  Tafeln,  —  Berger  (wie  S.  635,  Hdschr.  5),  S.  421. 

Holland. 

Leiden,  Univ.  14.  D  (GeeL  312). 

'  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  516  Bl,  2  Sp:  A.  T.  und  N.  T.  Sie  gehörte  Isaak  Lelong, 
Nr/13. 

7nft  196.  A  (Geel.  313):  15.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  397  Bl,  2  Sp  :  A.  Z  und  N.  T. 

iWl  Ifl.  Lelong's. 

mM .  136.  A  (GeeL  314):  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  273  Bl,  2  Sp:  letzter  Teil 

*U1:  des  A.  T.,  und  N.  T.  Die  Reihenfolge  ist  Evv  Ag  Ak  K  P  (Phm  He).  Früher 
im  Kloster  Wiblingen.   Is.  Lelong's  Nr.  3. 

7(V2.  F.  14.  G  (Geel.  319):  12.-13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  17  Bl:  Matt  mit  GloBse. 

'U5S:  Einst  im  Kloster  Wiblingen.   Is.  Lelong's  Nr.  15. 

-ß*  136.  C  (Geel.  329):  12.  Jhdt,  Quart,  Perg,  54  Bl:  Kath  mit  Glosse. 

Früher  im  Kloster  Wiblingen.   Is.  Lelong's  Nr.  4. 

7(U.  Utrecht,  Univ.  MS.  Eccl.  230,  früher  293g  (Tiele  29). 

13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  261  Bl,  2  Sp:  A.  71  und  N.  T.  In  Frankreich,  wie  es 
scheint,  geeckrieben.  Gehörte  dem  Kloster  „ordinis  canonicorum  regularium  in 
Traiecto,  ex  legato  magistri  Bernardi  Wten  enghe  canonici  Traiectensis".  Vgl 
(P.  A.  Tiele),  Catalogus  codd.  mss.  bibliothecae  universitatis  Rheno-Traiectinae, 
Utrecht  1887,  MS.  29. 

7Ar  MS.  Eccl.  8,  früher  289a  (Tiele  30):  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  270  Bl,  2  Sp: 

Hiob-Makkab  und  N.  T.  Früher  Peter's  van  der  Meer  „praepoaiti  Embri- 


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2.  Westliche.  (1.)  Lateinische,   h.  Vulgata.  603 

7ftA  Utrecht,  Univ.  MS.  EccL  486  (Tiele  31):  1464—1476,  Fol,  Perg,  6  Bde,  303. 
iUb:  2?a  208. 283.  304  Bl:  A.  T.  und  N.  T.  Geschrieben  auf  Wunsch  Hennann 
Droem's  Decan  von  S.  Maria  in  Utrecht. 

7(V7  MS.  EccL  484,  früher  280a  (Tiele  32),  Bl.  94-105:  7. oder 

mi:  8.  Jhdt,  Fol.  Perg:  Matt  1,1— 3.3  Jo  1,1-21.  Wordsw.  U.  Der 
vordere  Teil  der  Handschrift  ist  der  berühmte  Psalter,  Latin  Psalter, 
Lond.  1873  (1875?). 

.-0,  MS.  Eccl.  207,  früher  287h  (Tiele  33):  1475,  Fol,  Perg,  144  Bl:  X  7. 

Die  Reihenfolge  ist  Evv  Ag  Ak  P  (Phm  He).  Geschrieben  durch  Romer 
einen  Karthäuser  Mönch  im  Utrechter  Hause. 

 MS.  Eccl.  242,  früher  292t  (Tiele  34):  12.  Jhdt,  Quart,  Perg,  95  Bl: 

<W:  Paul  (Phm  He)  mit  Glosse.   Früher  „monasterii  s.  Pauli  in  Traiecto". 


«1«  Bruges,  Stadtbibl.  1. 

12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  339  Bl:  A.  T,  und  X.  T.  Früher  in  der  Abtei  von  Dun. 
Vgl  J.  Laude,  Oatalogue  . . .  des  manuscrits  de  la  bibliotheque  publique  de  Bruges, 
Bruges  1859. 

711  §  6:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  310  Bl:  Esdr.-Makk  und  X.  T.  Früher  in  der 

*iA:  Abtei  von  Dun. 

Brüssel,  MS.  Burgund.  138. 
'  15.  Jhdt:  Paul.   Vgl  Inventaire  des  mss  de  faneienm  bibliothique  royalc 
des  ducs  de  Bourqogne^   Xo.  1—18000,  Brüssel  und  Leipzig  1840.    Ich  bin  nicht 
klar  über  die  Handschriften  106. 107. 127. 137.  167. 195.  488.  4680.  4681.  4684.  4688. 
64i*8.  7449.  7523. 10514. 


713 

714 
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733 
734 


—  146:  15.  Jhdt:  X.  T. 

—  202:  1471:  Ag  Brr. 

—  204.  205:  15.  Jhdt:  Ag  Brr  Apk. 

—  211:  15.  Jhdt:  A.  T.  und  X.  T. 

—  350:  14.  Jhdt:  A.  T.  and  X.  T. 

—  384:  1423:  X  T. 

—  456:  14.  Jhdt:  Epv  Kath. 

—  830:  14.  Jhdt:  A.  T.  und  X.  T. 

—  972.  973:  18.  Jhdt:  Paul  Rath  mit  Glosse. 

—  2036:  13.  Jhdt:  Mt. 

—  2053:  14.  Jhdt:  A.  T.  und  X.  T. 

—  2076:  12.  Jhdt:  Ew  mit  Glosse. 

—  2663:  14.  Jhdt:  A.  T.  und  X.  T. 

—  2815:  12.  Jhdt:  Jo  mit  Glosse. 

—  3641:  10.  Jhdt:  Paul 

—  3931:  15.  Jhdt:  Paul 

—  3938:  13.  Jhdt:  Jo  mit  Glosse. 

—  3939:  14.  Jhdt:  A.  T.  und  X.  T. 

—  4693:  14.  Jhdt:  Apk  mit  Glosse. 

—  4802:  12.  Jhdt:  Mk  {Mt?)  mit  Glosse. 

—  4805:  12.  Jhdt:  Jo  mit  Glosse. 

—  5127:  12.  Jhdt:  Apk  mit  Glosse. 


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664 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


785:  Brüssel,  MS.  Burgund.  6484:  14.  Jhdt:  Paul  mit  Glosse. 

786:   6617:  14.  Jhdt:  A.  T.  und  N.  T. 

757:   5627:  14.  Jhdt:  A.  T.  und  N.  T. 

738:  6666  und  6663:  12.  und  11.  Jhdt:  Bruchstück  Jo. 


739 
740 
741 
742 
743 


763 


7454.  7455.  7456:  1464:  A.  T.  und  N.  T.,  wie  es  scheint. 
7502:  14.  Jhdt:  Ew  mit  Glosse. 
8318:  14.  Jhdt:  A.  T.  und  iV.  T. 
8428:  14.  Jhdt:  A.  T.  und  N.  T. 
8882:  14.  Jhdt:  A.  T.  und  N.  T. 


744:   9108-9110:  12.  Jhdt:  A.  T.  und  N.  T. 

745:   9111-9114:  14.  Jhdt:  A.  T.  und  N.  T. 

746:   9115—9118:  14.  Jhdt:  A.  T.  und  N.  T. 

747:   9153—9155:  1463:  A.  T.  und  N.  T.f 

748:   9156:  13.  Jhdt:  A.  T.  und  N.  T. 

749:  9157:  14.  Jhdt:  A.  T.  und  N.  T. 

750:   9167:  1458:  N.  T. 

751:   9175:  14.  Jhdt:  N.  T. 

752:   9200:  13.  Jhdt:  Paul  mit  Gloaee. 

758:   9883:  14.  Jhdt:  A.  T.  und  N.  T. 

754:   10517-10524:  14.  Jhdt:  acht  Exemplare  des  A.  T.  und  N.  T. 

755:   10527:  13.  Jhdt:  Ew. 

756:   10545:  14.  Jhdt:  Ä.  T.  und  N.  T. 

757:   10610:  14.  Jhdt:  A.  T.  und  N.  T. 

758:   10730:  15.  Jhdt:  A.  T.  und  N.  T. 

759:   10753:  13.  Jhdt:  A.  T.  und  N.  T. 

760:   14317  und  14318:  11.  Jhdt:  Jo  Apk. 

761:   14680:  14.  Jhdt:  A.  T.  und  N.  T. 

762:   15002:  14.  Jhdt:  A.  T.  und  N.  T. 

Gent,  Stadt-  und  Univ.-Bibl.  423. 

13.  oder  14.  Jhdt,  32«,  Perg:  A.  T.  und  N.  T.  Vgl  Jules  de  Saint-Genois, 
Catahgue  ...des  mss  de  la  bibliotteque  de  la  ville  et  de  l'unicersiti  de  Qand,  Gent 
1849-1852. 

764:   424:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  A.  T.  und  N.  T. 

765:   425:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  A.  T.  und  N.  T. 

766:   427:  12.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  Apk  und  Cant. 

7ft7.  Liege,  Univ.  MS.  224  und  225  (Grandjean  1). 

12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde,  296  und  267  Bl,  2  8p:  A.  T.  und  N.  T.  Die 
Reihenfolge  ist  Ew  Ag  K  Ak  P.  Früher  in  der  Ahtei  St  Trond.  Vgl  [M. 
Grandjean,]  Bibliotheque  de  runiversiti  de  Lüge.  Oataioffue  des  manuscrüs. 
Liege  1875. 

Wfio  HS.  119  und  196  (Grandj.  3):  1460,  Fol,  Papier,  371  und  433  Bl, 

1W:  2  Sp,  A.  T.  und  iSr.  T.  Die  Reihenfolge  ist  Ew  P  Ag  C  Ak.  Geschrieben 
durch  den  Priester  Pierre  Morel.  Früher  in  S.  Maria  oder  S.  Remigius  „prope 
Rupem  fortem  in  Fammenna",  nachher  bei  den  Brüdern  des  heiligen  Kreua- 
Klosters  in  St.  Huy. 


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2.  Westliche.  (1.)  Lateinische,  h.  Vulgata. 


665 


Liege,  Univ.  MS.  430  (Grandj.  4):  10.  Jhdt,  Fol,  Perg,  142  Bl: 
Ew.  Sie  gehörte  dem  Bischof  Notker  von  Liege,  der  sie  der  Kirche 
des  heil.  Johannes  gab;  die  Domherren  jener  Kirche  schenkten  sie 
Gnillanme  Baron  de  Crassier.  Nachher  gehörte  sie  einem  Domherrn 
David,  dann  einem  gewissen  Sacre,  dessen  Sohn  sie  der  Bibliothek 
in  Liege  schenkte.  Vgl  Montfaucon,  Bibliotheca  bibliothecarum,  Paris 
1739,  Bd.  1,  S.  604b— 605b. 

77ft>  MS.  363  (Grandj.  5):  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  171  Bl:  Ew.   Früher  in 

*'U:  der  Abtei  Everboden. 

...  MS.  295  (Grandj.  6):  15.  Jhdt,  Fol,  Perg  and  Papier,  164  Bl,  2  Sp: 

' il:  Ew  Ag  Paul  Rath  Apk.  Früher  im  Kloster  des  heiligen  Kreuzes  in  St.  Huy. 

 MS.  285  (Grandj.  31),  Bl.  46-65:  12.  Jhdt,  Quart,  Perg,  20  Bl:  Apk 

'  '  *:  mit  Scholien. 

Dänemark:  s.  unten,  Handschrift  2250—2281. 

Frankreich. 

™.  Abbeville,  Stadtbibl.  1  (19). 

491  14.  Jhdt:  A.  T.,  Mk  Kap.  Q-Lk  Ende.  Vgl  Gatalogue  gtneral  des  mss  des 
bibliotheques  publique*  de  Frone«.  Departements.  IX,  Paris  1888,  S.  408. 

Abbeville,  Stadtbibl.  4  (1). 
774:  8.  Jhdt,  35x25,  Pnrpurperg,  188  Bl,  2  Sp,  32  Z,  Goldschrift: 
Ew  mnt   Vgl  Catalogue  (wie  Hdschr.  773),  S.  409,  und  A.  Ledieu, 
Catalogue  analytique  des  mss  de  la  bibliothique  d' Abbeville,  Aurillac  1885, 
S.  3—20. 

775-   5  <18)' 

12.  oder  13.  Jhdt,  35x24,3,  Perg,  105  Bl,  2  8p:  Oal  6, 7— He  12, 13. 
77ft  Avranches,  Stadtbibl.  28. 

"°:  13.  Jhdt,  24x17,  Perg,  232  Bl:  Paul  Vgl  Gat.  (wie  oben,  Hdschr.  773), 
DSp.  X,  8. 16. 

m,  Sens,  Stadtbibl.  2. 

12.  Jhdt,  42,4x29,  Perg,  209  Bl,  2Sp:  ein  Teil  des  A.  T.,  Ag  Apok  Paul 
1. 2Pe  Jak  Uo  (mut).   Vgl  Oat.  (wie  oben,  Hdschr.  773),  S.  148. 149. 

T7ft.  3:  13'  mt>  30,5x19,8,  Perg,  205  Bl:  iäw(?);  -  auch  170:  Apok 

1  iö'  mit  Glosse. 

77f.  Alby,  Stadtbibl.  21. 

14.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel  Vgl  Gustav  Haenel,  Catalogi  Hbrorwn 
mss  qui  in  bibliothecis  Gaüiae,  Helvetica,  Belgii,  Briianniae  M.,  Bispaniae, 
Lusitaniae  assenuntur ,  nunc  primum  edili,  Leipzig  1830,  Sp.  15 — 17, 
und  Catalogue  (wie  Hdschr,  850),  S.  485. 

780:   22:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel 

781:   23:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde:  N.  T.  (24:  K  T.t). 

782:   45:  11.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Apok  Ps  Gant  Bekenntnis  (des  Jahres  1312?). 

783:   47:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Gant  Ag  Rath. 

784:   49:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  Gant  Apok. 

Alencon,  Stadtbibl  53. 

12.  Jhdt,  42,5x29,  Perg,  4  Bde:  A.  T.  (ausser  Ps),  Paul  (Phm  He)  Ag  Kath 
Apok  Ew  Ps.  Vgl  Gat.  (wie  oben,  Hdschr.  773),  DSp.  II,  8.  509. 


785 


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ßfö  A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


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788 
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790 


Aleneon,  StadtbibL  54:  13.  Jhdt,  32,8x  22,  Ferg,  415  Bl:  Bibel. 

 55:  13.  Jhdt,  24,5x16,  Perg,  354  Bl:  Bibel  ausser  Ps  (Eft  Ag  K  P  Ak). 

 56:  13.  Jhdt,  34  x23,  Perg,  398  Bl:  Bibel. 

 57:  13.  Jhdt,  17,5x11,  Perg,  478  Bl:  Bibel. 

 70:  Apok  mit  Gl.;  —  85:  En  mit  OL;  -  87-89:  Mt  Mk  mit  Gl. 

drei  Exx.;  -  90:  Lk  mit  GL;  —  91:  Lk  Jo  mit  GL;  —  93:  Kath  Ag  mit 
GL;  —  94:  Kath  Ag  Apok  mit  GL 

791:   84:  9.  Jhdt,  24x16,  Perg,  131  Bl:  Ew. 

792:   130:  1710,  29,5X18,8,  Papier,  640  Bl:  ein  Teil  des  A.  71,  N.  T. 

mna.  Amiens,  StadtbibL  1. 

13.  Jhdt,  24,2x16,  Perg,  394  Bl,  2  8p:  Bibel  (Evt  P  Ag  K  Ak).  Vgl 
[E.  Coyecque]  Catalogue  general  des  mss  des  bibHotheques  publique»  de  France. 
Departements.    Tome  XIX,  Amiens,  Pariß  1893. 

794:  2:  13.  Jhdt,  20,3x13,  Perg,  431  BL  2  Sp:  Bibel  (EAgPK  Ak). 

795:   3:  15.  Jhdt,  30x20,5,  Perg,  295  Bl,  2  Sp:  Bibel  (E  P  Ag  K  Ak). 

796:   4:  13.  Jhdt,  18,3x12,  Perg,  549  BL  2  Sp:  Bibel  (E  P  Ag  E  Ak). 

797:   5:  13.  Jhdt,  37  x26,  Perg,  487  BL  2  Sp:  Bibel  (E  P  Ag  K  Ak). 

798:   13:  12.  Jhdt,  41,8x28,  Perg,  BL  196—202:  Apok. 

799:  14:  12.  Jhdt,  39x27,  Perg,  BL  154— 168,  2  8p:  Ag. 

800:   16:  12.  Jhdt,  34x22,  Perg,  BL  36—43,  1  Sp:  Ag. 

Mi  23:  13.  Jhdt,  49x33,5,  Perg,  308  Bl,  2  8p:  ein  Teil  de«  A.  7!,  En 

ÖUA'  Ag  Rath  Paul  Apk. 

 24:  10.  Jhdt,  27,5x20,  Perg,  135  Bl,  1  Sp:  Ew.  Früher 

in  Corbey. 

m%  25:  10.  Jhdt,  30x23,7,  Perg,  184  Bl,  1  Sp:  Ew.  Früher 

ÖU3:  Corbey  143A. 

 26:  9.  Jhdt,  29x21,  Perg,  103  Bl,  2  Sp:  Ew.  Früher 

im:  Corbey  144A. 

805:   27:  11.  Jhdt,  24,6x14,  Perg,  114  BL  1  Sp:  Mt.  Früher  Corbey  219  A. 

806:   28:  12.  Jhdt,  34,3x24,  Perg,  BL  1—53,  2  Sp:  Ag  Kath  Apok. 

 70:  13.  Jhdt:  En  mit  Glosse;  —  71:  13.  Jhdt:  Jß  Mk  mit  GL;  — 

807 :  73:  13.  Jhdt:  Mt  mit  GL;  —  75:  13.  Jhdt:  Lk  Jo  mit  GL 
808:   79:  12.  Jhdt,  31,6x21,  Perg,  BL  129—144:  Ag. 

 86:  13.  Jhdt,  Bl.  3-44:  Kath  mit  GL?  -  «2:  13.  Jhdt:  Kath  Apok 

ÖW:  mit  GL;  —  93:  12.  Jhdt:  Apok  mit  GL 

810:   569:  12.  Jhdt,  36x25,  Perg,  BL  103—158:  Paul  Kath. 

 KohL  pag.  456,  „fonde  Leeealopier"  1  (11):  18.  Jhdt,  BL  26-68:  Apok 

ÖAA:  mit  GL 

812,  Kohl.  pag.  461  „fonds  Lescalopier"  5  (15) :  9.  Jhdt,  34,4x  19,5, 

Perg,  116  Bl:  Ew.  Im  13.  Jahrh.  gehörte  sie  dem  Mönch  Angelo 
de  Cassia.  Auch  37  (1672):  9.  Jhdt,  2  Bl:  Lk  22, 56-23, 11;  24,7-32. 

Angers,  StadtbibL  1. 
813:  9.  Jhdt,  45x34,  Perg,  2  Bde,  421  BL.  2  Sp,  50.51  Z:  Bibel  Vgl 
Berger  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  5),  S.  220  und  375. 
MA  —  —  2:  9.  Jhdt,  48,5X35,5,  Perg,  2  Bde,  631  Bl,  2  Sp,  45  Z: 
öl*:  Bibel.   Vgl  Berger  (wie  Hdschr.  5). 


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2.  Westliche.  (1.)  Lateinische,   b.  Vulgata. 


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819 
820 
821 

822 
823 

824 


M.  Angers,  StadtbibL  20:  9.— 10.  Jhdt,  30,5x21,  Perg,  125 Bl,  1  Sp, 
ölö:  31  Z:  Ew.  Vgl  Berger  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  5),  S.  48 
und  375. 

Klß.  Du  Puy,  StadtbibL  1  (8065). 

ö  °*  13.  Jhdt,  22,9x15,  Perg,  373  Bl:  Bibel  mut  (En  P  Ag  K  Ak).   Vgl  Cot. 
(wie  unten,,  Hdschr.  1383),  S.  338-340. 
ftl7  —  Kathedral-Schatz. 

öl7:  9.  Jhdt,  32,5x23,5,  Perg,  348  Bl:  Bibel  genannt  des  Theodulf. 
Vgl  Berger  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  5),  S.  171.412. 

r1q.  Clennont-Ferränd,  StadtbibL  1. 

12.  Jhdt,  52,5x  37,  Perg,  254  Bl,  2  8p:  ein  Teil  des  A.  T.,  Ew  Ag  Kath 
Apok  Paul.   Vgl  Cot.  (wie  oben,  S.  665,  Hdschr.  773),  Dep.  XIV,  Paris  1890,  S.  1. 
 15—19:  13.  Jhdt:  Ew  Apok  mit  Glosse. 

 20:  13.  Jhdt,  19x13,  Perg,  454  Bl,  2  Sp:  Bibel  (Evv  P  Ag  K  Ak). 

 21:  13.  Jhdt,  18,8x12,5,  Perg,  593  Bl,  2  Sp :  Bibel  (Evv  P  Ag  K  Ak). 

 22:  14.  Jhdt,  18x12,5,  Perg,  386  Bl,  2  Sp:  Bibel  (Evv  P  Ag  K  Ak). 

  25  (23):  13.  Jhdt,  18.5x12,  Perg,  473  Bl,  2  Sp:  Bibel  (Evv  P  Ag  K  Ak). 

St.  Yrieix,  Archiv  der  Provinz  von  Vienne  P. 

12.  Jhdt,  58x40,  Perg,  376  Bl:  A.  T.,  Ew—Kol.  Vgl  Catalogue  (wie  unten, 
Hdachr.  1018),  S.  358 

Arras,  StadtbibL  3. 

13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel  mut  Vgl  Catalogue  (wie  unten,  S.  668,  Hdschr.  850), 
Bd.  4,  Paris  1872,  S.  10. 

 19:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Proph  Paul  Ag. 

 48:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg:  ein  Teil  des  A.  71,  Ag  Apok. 

 53:  Ew  mit  Glosse,  auch  110.181.447.448;  —  56:  Mt  mit  Gl.;  - 

59:  Mt  Mk  mit  GL,  auch  111.951;  —  63:  Lk  mit  Gl.,  auch  125.593.715. 
—  90:  Paul  mit  Gl.,  auch  534.932;  —  220:  Ag  Kath  Apok  mit  GL;  —  797: 
Apok  Kath  mit  Gl.;  -  1028:  Jo  mit  GIobbc. 

 104:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ew. 

 219:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel. 

  233:  9.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Ew. 

  308:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel. 

 341:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  N.  T. 

  435:  11.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel. 

  440:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  ein  Teil  des  A.  T.,  Paul. 

 501:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel. 

  743:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Bibel. 

 919:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel. 

  994:  14.  Jhdt,  Fol  Perg:  Ew. 

St  Omer,  StadtbibL  3. 

12.  Jhdt  Fol,  Perg:  N.  T.  Vgl  Catalogue  ginSral  des  mss  des  bibliothegues 
publiques  des  departemerUs,  Bd.  3,  Paris  1861,  S.  12. 

 4:  13.  Jhdt  Quart  Perg:  ein  Teil  des  A.  T.,  N.  T. 

 5:  13.  Jhdt  Quart,  Perg:  ein  Teil  des  A.  T.,  X.  7\(?). 


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ggg  A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 

„  St  Omer,  StadtbibL  39:  Ag  mit  Glosse,  auch  17a  172;  -  210:  Mt  Mk  mit 
m6:  Glosse ;  —  212 :  Paul  mit  GL ;  -  274 :  Mt  mit  GL,  auch  375 ;  -  281 :  Jo  mit  Gl. 
844:   87:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Paiä  Kath  mut 

845:   99:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ew. 

846:   342bta:  9.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Mt. 

H47.  d'Eu,  StadtbibL  1. 

°*<*  15.  Jhdt,  17x12,2,  Perg,  411  Bl:  En  Paul  Ag  Kath,   Vgl  Cat.  (wie  oben, 
S.  065,  Hdschr.  773),  Dip.  I,  S.  286. 
^40.  Soissons,  StadtbibL  74  (66). 

ÖW*  13.  Jhdt,  26,9x18,8,  Perg,  521  Bl,  2  Sp:  Bibel;  der  Text  ist  Alcuin's.  Vgl 
Cat.  (wie  unten,  Hdschr.  951),  S.  89. 

o.a.   77(69):  Mt  Mk  mit  Glosse;  -  78(70):  Lk  mit  GL;  -  80(72):  Paul 

mit  GL 
RÄft#  Autun,  Seminar  3. 

™:  8.  Jhdt,  32x24,5,  Perg,  188  Bl,  2  Sp,  26—32  Z:  Ew.  Vgl 
Catalogue  genircd  des  mss  des  bibliotheques  des  dtparlements,  Bd.  1,  Paris 
1849,  S.  9.  10,  und  Berger,  Ristoirt  de  la  Vulgate  pendant  les  premieis 
Steeles  du  moyen  äge,  Paris  1893,  S.  70.  375. 

851:  4:  8.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ew. 

852:  5:  9.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ew. 

85$:  47:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Paul  mit  Glosse. 

854:   146 A:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg:  BibeL 

™  Aurillac,  StadtbibL  9  (1). 

13.  Jhdt,  22x14,5,  Perg,  364  Bl:  Bibel.   Vgl  Catalogue  (wie  oben,  Hdschr. 
773),  S.  187.  188. 

Orleans,  StadtbibL  7  (4). 

12.  Jhdt,  143x11,  Perg,  669  Bl,  2  Sp:  Bibel  (En  P  [Phm  He]  Ag  K  Ak); 
fehlt  Jak?  Vgl  Cat.  (wie  oben,  S.  665,  Hdsohr.  773),  Dep.  XII,  Paris  1889,  S.  2. 

o-,  8  (5):  12.  Jhdt,  33,2x21,8,  Perg,  330  Bl,  2  Sp:  Bibel  (Evv  Ag  K  Ak 

00     P  [Phm  He]  Ps). 

fteft.  9  (6):  12.— 13.  Jhdt,  Quart(?),  Perg,  446  BL  2  und  4  Sp:  Bibel  (Evv 

ö00,  Ag  K  P  [Phm  He]  Ak). 

Qra  11  (8):  13.  Jhdt,  23,8x17,  Perg,  432  Bl,  2  Sp,  Bibel  mut  (Evv  P 

Ag  K  Ak). 

 12  (9):  15.  Jhdt,  25,5x16,5,  Perg,  367  Bl,  2Sp:  Bibel  (Evv  P  [Phm 

He]  Ag  E  Ak). 

Rßl.  13  (10):  13.  Jhdt,  55x  35,7,  Perg,  503  Bl,  2  Sp:  ein  Teü  des  A.  T., 

001 '  Ew  Ag  Kath  Paul  Apk. 

862:   19  (16):  unz,  BL  26-32:  Bruchstück  Paul 

863:  20  (17):  11.— 12.  Jhdt,  26,9x22,3,  Perg,  148  Bl:  En. 

864:   21  (18):  12.  Jhdt,  21x15,  Perg,  107  Bl:  Paul. 

n»,  Auxerre,  StadtbibL  1  (1). 

13.  Jhdt,  18,9x13,6,  Perg,  390  BL  2  Sp:  Bibel.   Vgl  Cat.  (wie  oben,  S.  665, 
Hdschr.  773),  D6p.  VI,  Paris  1887,  S.  6. 

866:   2  (2):  13.  Jhdt,  21,4x14,2,  Perg,  319  Bl,  2  Sp:  Bibel. 

™.  Bourges,  StadtbibL  2. 

13.  Jhdt,  14,5x93,  Perg,  583  Bl:  Bibel;  P  vor  Ag.   Vgl  Cat.  (wie  oben, 
S.  665,  Hdschr.  773),  Dep.  IV,  Paris  1886,  S.  4. 


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2.  Westliche.   (1.)  «Lateinische,   b.  Vulgata. 

ftᎠ Bourges,  Stadtbibl.  3:  12.  Jhdt,  50X35,5,  Perg,  391  Bl:  A.  T.,  Em  Ag  Kath 
ÖW5:  Apk  Paul  Brr. 


869 
870 
871 
872 
873 
874 

875 

876 

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 4:  14.  Jhdt,  31,5x22,  Perg,  616  Bl:  Bibel-,  P  K  Ag. 

 5:  13.  Jhdt,  14,5x10,4,  Perg,  462  Bl:  Bibel;  P  vor  Ag. 

 6.7  (6):  12.  Jhdt,  47,5x35,  Perg,  2  Bde,  629  Bl:  Bibel;  P  vor  Ag. 

 8  (7):  14.  Jhdt,  22,2x14,5,  Perg,  338  Bl:  Bibel]  P  vor  Ag. 

 10  (9):  14.  Jhdt,  12,5x8,  Perg,  635  Bl:  Bibel;  P  vor  Ag. 

 12  (11):  12.  Jhdt,  25,8x16,2,  Perg,  130  Bl:  Evt>. 

 61  (55):  IJc  mit  Glosse;  —  65(59):  Jfc»mitGl.;  -  67-69(61):  Paul 

mit  Gl.;  —  351  (291):  Kath  mit  Gl. 

  99(89):  12.  Jhdt,  21,2x14,4,  Perg,  Bl.  141-158:  Kath. 

Avignon,  Stadtbibl.  77. 

Fol,  Perg,  2  Bde:  Bibel.  Früher  gehörte  sie  dem  Papet  Clemens  VII.  Vgl 
Haenel  (wie  S.  665,  Hdschr.  779),  Sp.  50. 

878:  Fol,  Perg,  Bild:  Bibel 

879:   1271,  Oktav,  Perg:  Bibel. 

880:   14.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  Bibel 

qq+,  Bayern,  Stadtbibl.  49. 

001  *  13.  Jhdt,  17,7X11,8,  Perg,  517  Bl,  2  8p:  Bibel  (Paul  Ag).   Vgl  Cot.  (wie 
oben,  S.  665,  Hdschr.  773),  Dep.  Z,  S.  321. 
Beaune,  Stadtbibl  1  (1). 

11.  oder  12.  Jhdt,  47,6x33,7,  Perg,  280  BL  2  Sp:  ein  Teil  des  A.  f.,  Ew 
Ag  Kath  Paul  Apk.    Vgl  Cot.  (wie  oben,  S.  668,  Hdschr.  865),  S.  250.  251. 

8&3:   23  (24):  13.  Jhdt,  31x20,8,  Perg,  460  Bl,  2  Sp:  Bibel. 

884:   38  (37):  13.  Jhdt,  20x14,  Perg,  474  Bl,  2  Sp:  Bibel 

885:   57  (56):  13.  Jhdt,  16,8x20,  Perg,  516  Bl,  2  Sp:  Bibel. 

886:   58  (57):  13.  Jhdt,  19,8x24,  Perg,  375  Bl,  2  Sp:  Bibel. 

™.  Archiv  der  Provinz  „Cöte-d'Or"  1. 

1323,  24x16,  Perg,  630  Bl:  Bibel    Vgl  Catalogue  (wie  unten,  Hdschr. 
1018),  S.  362. 

qqq,  Boulogne-8ur-mer,  Stadtbibl.  2. 

öö°*  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bl:  Bibel  mut  (Evv  P  K  Ag).  Vgl  Catalogue  (wie 
oben,  S.  668,  Hdschr.  850),  Bd.  4,  Paris  1872,  S.  571. 


889 
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892 
893 
894 


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898 
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900 


 3. 4:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde:  Bibel. 

 5:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel. 

 6:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel. 

 7:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel. 

 8:9.  Jhdt,  Quart,  Perg,  1  Sp,  29  Z:  Ew. 

 9:  11.(9.?)  Jhdt,  Fol,  Perg,  1  Sp,  33  Z:  Ew. 

 10:  9.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde,  1  Sp,  26  Z:  Ew. 

 11:  11.(9.?)  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Sp,  27  Z:  Ew. 

 12:  9.  Jhdt,  24,5x20,5,  Perg,  57  Bl,  2  Sp,  26  Z,  Gold- 
schrift: ML  Vgl  Berger,  S.  378. 

 13:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  101  Bl,  2  Sp,  40  Z:  Ew. 

 14:  12.  Jhdt,  Fol.  Perg,  2  Bde,  215  Bl,  1  Sp,  28  Z:  Etv. 

 15:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Kath, 


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670 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


QA1  Bordeaux,  Stadtbibl.  Fol,  Perg:  Bibel.  Vgl  Haenel  (wie  oben,  S.  665, 
W1:  Hdechr.  779),  Sp.  83.  Vgl  nunmehr  unten,  Nr.  2355  ff, 


909 

910 
911 
912 

913 


o^.  Bourg,  Stadtbibl.  1  (1). 

12.  Jhdt,  49x30,  Perg,  187  Bl,  2  8p:  Mk  Lk  Jo  Paul  Ag  Kaih  Apok.  Vgl 
Oat.  (wie  oben,  S.  668,  Hdsohr.  865),  S.  215. 216. 

  37  (29):  13.  Jhdt,  20x14,  Perg,  113  Bl,  2  Sp:  ein  Teil  des  A.  T.,  Ew 

Wi>:  Ag  Apk  Kath  Paul. 

wu<  Caen,  Stadtbibl  1  (344,  in  fol,  10). 

W**  14.  Jhdt,  37x22,  Perg,  476  Bl,  2Sp:  Bibel.  Vgl  Cot.  (wie  oben,  S.  667, 
Hdsehr.  818),  8.  232. 

905:   2  (345,  in  4,  10):  14.  Jhdt,  24x16,5,  Perg,  291  Bl,  2  Sp:  Bibel. 

Tours,  Stadtbibl.  MS.  1—7. 

13.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  sieben  Exemplare  des  A.  T.  und  N.  T.  Vgl  A.  Dorange, 
CeUalogue  ...des  mss.  de  la  bibliotheque  de  Tours,  Tours  1875. 

907:  —  MS.  8:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg:  A.  T.  und  N.  T. 

-  MS.  11:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  A.  T.  und  N.  T. 

-  MS.  12:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  A.  T.  und  N.  T. 

-  MS.  13:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  A.  T.  und  N.  T. 

—  MS.  16:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  A.  T.  und  Mt—lKo  Anf. 

—  MS.  17:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  A.  T.  und  Mt— Ag. 

—  MS.  22:  9.  Jhdt,  Quart,  Perg,  Goldschrift:  Ew.  Früher  in 
S.  Martin  von  Tours  Nr.  247.    Die  französischen  Könige  von 

Ludwig  VII.  im  Jahre  1137  bis  Ludwig  XIV.  im  Jahre  165*0  legten 
den  Eid  auf  dieses  Buch  ab,  als  sie  das  erste  Mal  als  Abte  und  Dom- 
herren der  Kirche  des  heil  Martin  in  Tours  aufgenommen  wurden. 
Vgl  oben,  S.  631,  mark 

gt .  —  MS.  23:  9.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Ew.   Früher  in  S.  Martin 

von  Tours  Nr.  147.   S.  oben,  S.  632,  tur. 
915:  —  MS.  24:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  Paul  mut;  enthalt  anderes  Theologisches. 
916:  —  MS.  25:  12.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Ew. 

o17.  Cambrai,  Stadtbibl.  278  und  279  (268). 

11.  oder  12.  Jhdt,  52x35,6,  Perg,  2  Bde,  342  Bl,  2Sp:  ein  Teil  des  A.  T., 
Ag  Kath  Apk  Paul.  Vgl  Cai.  (wie  oben,  S.  665,  Hdsehr.  773),  Dip.  XVII,  Pari« 
1891,  S.  106. 

a1ß   281-285  (270):  13.  Jhdt,  36,7x26,2,  Perg,  5  Bde:  A.  T.,  Kath  Apk 

*AÖ*  Ag  Makk  Etn  . 

919:   321  (303):  13.  Jhdt,  25x17,2,  Perg,  404  Bl,  2  Sp:  Bibel;  Evv  P  Ag  K  Ak. 

q.>ft .   324  (306) :  Lk  mit  Glosse ;  —  329  und  330  (311.312) :  Mk  zwei  Exemplare 

y"{,:  mit  Glosse;  —  334  (316):  Mt  mit  GL;  —  335  und  336  (317.318):  Jo  swei 
Exemplare  mit  Glosse;  —  338  (320):  Lk  mit  GL;  —  340  (322):  Jo  mit  GL;  — 
342  (324):  Kath  mit  GL;  —  344  (326):  Lk  mit  GL;  -  354  und  355  (335.386):  Mt 
Mk  swei  Exemplare  (mit  Glosse;  —  357  (338):  Paul  mit  GL;  —  397  (375):  Paul 
mit  GL;  —  401  (377):  Jo  Mk  mit  GL;  —  408  (384):  Kath  mit  GL;  —  451  (422): 
Mt  mit  GL;  —  463  (434):  Mt  mit  GL;  —  465  (436):  Mk  mit  GL 

  327  (309). 

9.  Jhdt,  24,7x18,6,  Perg,  193  Bl:  En.  Früher  in  der  Kathedrale 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,   b.  Vulgata. 


671 


Kr.  135.  VglBerger  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  5),  S.  378.  Hdschr.  270 
(260)  enthält  ein  Bruchstück  von  Jo  aus  dem  9.  oder  10.  Jahrhundert 
q«o.  Cambrai,  Stadtbibl.  328  (310):  13.  Jhdt,  21,7x14,4,  Perg,  343  Bl,  2  Sp: 
UZZ:  Bibel;  der  Text  der  Universität. 

uo«   345  und  346  (327):  13.  Jhdt,  45,6x31,5,  Perg,  2  Bde,  739  Bl,  2  Sp: 

Bibel;  Evv  P  Ag  K  Ak. 

a*A.   386  (364)' 

10.  Jhdt,  31,1x23,  Perg,  48  Bl  1  Sp;  Bild:  Apk.  Früher  in  der 

Cathedrale  Nr.  165. 

q2_   395  (373):  9.  Jhdt,  30,5x19,8,  Perg,  112  Bl,  Txt  rot:  Apk 

m:  mit  Beda's  Komm.  Vgl  Hdschr.  422  (397  bis)  und  830  (735), 
Bl.  99—104. 

926:   462  (433):  9.  Jhdt,  33,2x23,5,  Perg,  154  Bl,  1  Sp:  Ew. 

™   1208  (1084):  9.oder  10.  Jhdt,  27,5x19,  Perg,  111  Bl,  1  Sp: 

Mk  mit  kurzem  Komm. 

Carca8Sonne,  Stadtbibl.  1  (2796). 
*SÖ'  14.  Jhdt,  17,6x11,9,  Perg,  518 Bl,  2Sp:  Bibel  Vgl  Cot.  (wie oben, Hd»chr.773), 
Dtp.  Xm,  Paris  1891,  S.  171. 

929:   2  (2263):  14.  Jhdt,  21,5x16,  Perg,  144  Bl:  Bibel. 

^  Chartres,  Stadtbibl  23  (31). 

10.  Jhdt,  32,5x22,  Perg,  115  Bl:  Mt  Mk.  Früher  in  der  Abtei 
des  heiL  Vaters  in  Chartres.  Vgl  Cot.  (wie  oben,  S.  665,  Hdschr.  773), 
mp.  XI,  Paris  1890,  S.  10. 

931:   30  (73):  12.  Jhdt,  36x23,  Perg,  Bl.  1-24:  Ag  Rath. 

  33  (100):  12.  Jhdt,  31,3x21,2,  Perg,  Bl.  1-58,  2  Sp:  Paul. 

 51  (76):  Paul  mit  Glosse;  —  174  (208):  Mt  Mk  mit  GL;  —  169  (180): 

Lk  mit  GL;  —  206  (232):  Äff—  Phil 3, i  mit  Komm.;  —  210  (252):  Jo  mit 
GL;  —  220  (236):  Paul  mit  GL;  —  246  (249):  Ag  mit  GL;  —  402  (414):  Kath 
Ag  Apk  mit  Gl. 

  52  (78):  8.  Jhdt,  30x19,5,  Perg,  unz,  4  Bl  stichometrisch 

geschrieben:  Bruchstück  Jo. 

<  64  (5):  10.  Jhdt,  29,5x19,5,  Perg,  141  Bl:  Ew. 

  120  (103):  11.— 12.  Jhdt,  21x13,5,  Perg,  BL  176:  En. 

  139  (157):  12.  Jhdt,  46x  30,5,  Perg,  2  Bde,  464  Bl:  Bibel  (Ew  Ag 

K  Ak  P). 

  165  (201):  14.  Jhdt,  34,5x23,  Perg,  567  Bl:  Bibel  (Ew  P  Ag  K  Ak). 

  221  (250):  13.  Jhdt,  24,5x17,5,  Perg.  395  Bl:  Bibel  (Evv  Ag  P  K  Ak). 

  337  (375):  14.  Jhdt,  23x16,  Perg,  603  Bl:  Bibel 

  338  (376):  14.  Jhdt,  23,7x16,5,  Perg,  380  Bl:  Bibel. 

  385  (390):  13.  Jhdt,  Bd.  11:  Chron-Eccles  Ag  Jak  Apk;  —  Bd.  12: 

Ew,  —  Bd.  13:  Lk  Jo;  —  Bd.  14—18:  Paul  fünfmal;  —  Bd.  19:  Ag  Kath  Apk. 

  395  (259):  13.  Jhdt,  29x19,  Perg,  411  Bl,  2  Sp:  Bibel. 

  495  (67):  11.  Jhdt,  50x33,  Perg,  2  Bde,  481  Bl,  2  Sp:  Bibel  (Etv 

P  K  Ag  Ak  Pß).  Vgl  Berger  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  5),  S.  379. 
Charleville,  Stadtbibl.  77. 

12.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel.  Vgl  Haenel  (wie  oben,  S.  665,  Hdschr.  779),  Sp  119. 

 78:  Quart,  Perg:  Bibel. 

Gregory,  Textkritik.  43 


934 
935 


939 
940 
941 


943 
944; 

945 


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672 


A.  Urkunden.    III.  Übersetzungen. 


947:  Charleville,  Stadtbibl.  79:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg: 
",U8:   80—83:  Bibel  in  vier  Exemplaren. 

Carpentras,  Stadtbibl.  1.  2. 

Oktav,  Perg:  Bibel  in  zwei  Exemplaren.  Vgl  Haenel  (wie  oben,  S.  665, 
r.  779),  Sp  116. 

Semur,  Stadtbibl.  8  (8). 

12.  Jhdt,  25,6x15,7,  Perg,  53  Bl:  Jo  mit  Glosse;  —  12  (12):  Mt  mit  Gl. 
Vgl  Oat.  (wie  oben,  S.  668,  Hdaohr.  865),  S.  300.  301. 

Chalons-snr-Marne,  Stadtbibl.  9  (10). 
VD1:  12.  Jhdt,  24,7X17,4,  Perg,  201  Bl:  Kaik  Lk  mit  Glo8Be.  Vgl  Cot.  (wie  oben, 
S.  665,  Hdschr.  773),  Dep.  III,  Paris  1885,  S.  5.6. 

«so.      Maris,  StadtbibL  22. 

TO  14.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Mt  mit  Glosse.  Vgl  Haenel  (wie  oben,  8.  665, 
Hdschr.  770),  8p.  198. 

953:   76:  10.  Jhdt,  Quart,  Perg:  N.  T. 

954:  107:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Paul. 

955:   108:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Uc 

956:   116:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Mt. 

957:   142:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  Bibel 

958:   129:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Paul. 

959:   216:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel. 

960:   262.265:  16.  Jhdt,  Fol,  Perg,  8B1:  Bibel  in  zwei  Exemplaren. 

961:   274:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel. 

St  Die,  StadtbibL  2. 

12.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel.   Vgl  Oataiogue  (wie  oben,  S.  667,  Hdschr.  840), 
S.  477. 

963:   61:  13.  Jhdt,  Duodez,  Perg:  Bibel 

ou-.  Djjon,  Stadtbibl.  1  (1). 

13.  Jhdt,  39,2x25,  Perg,  577  Bl,  2Sp:  Bibel;  P  vor  Ag;  Laod  zweimal. 
Vgl  Oat.  (wie  oben,  8.  665,  Hdschr.  773),  Dep.  V,  S.  1. 

965:   2  (2):  11.  Jhdt,  52x37,  Perg,  505  Bl,  2  Sp:  Bibel  (Ew  Ag  K  Ak  P). 

M  3  (3):  13.  Jhdt,  40,5x25,9,  Perg,  216  Bl,  2  Sp:  Bibel  (Ak  Ew  P  Ag 

yW)-  K  Makk). 

%7:  4  (4):  13.  Jhdt,  26x17,5,  Perg,  440  Bl,  2  Sp:  Bibel;  P  vor  Ag. 

968:  5  (5):  13.  Jhdt,  28,4x19,4,  Perg,  326  Bl,  2  Sp:  Bibel;  P  vor  Ag. 

%9:  e  (6):  13.  Jhdt,  22,5x15,2,  Perg,  428  Bl,  2  Sp:  Bibel. 

970:   7  (7):  13.  Jhdt,  14x9,  Perg,  672  Bl,  2  Sp:  Bibel. 

971:  8  (8):  14.  Jhdt,  24,6x17,5,  Perg,  530  Bl,  2  und  3  Sp:  BibeL 

Q-0  9-11  (9):  14.  Jhdt,  46,7x32,9,  Perg,  3  Bde,  858  Bl,  2  Sp:  Bibel 

*7<J:  (ausser  Ag). 

 12—15  (9  bis):  1109,  47,4x32,6,  Perg,  4  Bde,  601  Bl,  2Sp:  Bibel 

*<ö'  (Ew  Ag  K  P  Ak).   „S.  Stephani"  genannt  Vgl  Martin,  wie  oben,  S.  617, 
Anm.  1. 

974:   16-21  (10),  Bd.  9-12:  Uc  Jo  Paul  Ag  Kath  Apk  mit  Glosse. 

a7v  Döle,  Stadtbibl.  15. 

13.  Jhdt,  15,9x10,5,  Perg,  484  Bl,  2  Sp :  Bibel.  Vgl  Oat.  (wie  oben,  Hdschr.  773), 
DSp.  XIII,  Paris  1891,  S.  381. 


962 


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980 


2.  Westliche.  (1.)  Lateinische,  b.  Vnlgata,  673 

976:  Döle,  StadtbibL  16:  13.  Jhdt,  17,7x11,9,  Perg,  397  BL  2Sp:  Bibel. 

977:  i7:  13.  Jhdt,  15,1X10,4,  Perg,  443  Bl,  2  Sp:  Bibel 

 18:  13.  Jhdt,  16,6x11,8,  Perg,  434  BL  2  Sp:  Bibel. 

 19:  13.  Jhdt,  113X16,9,  Perg,  486  Bl,  2  Sp:  Bibel 

Douai,  StadtbibL 

Perg,  Fol:  Bibel  in  vier  Exemplaren.  Vgl  Haenel  (wie  oben,  S.665,  Hdschr.  779), 
Sp.  149.  Auch:  Quart,  Perg:  Bibel  mit  OL;  —  Ew  zweimal  mit  GL;  —  Ag  Apk 
mit  OL;  —  Paul  mit  OL;  —  Mt  Lk  mit  OL;  —  Mk  Lk  mit  OL;  -  Katk  mit  OL 

981:  :  Duodez,  Perg:  N.  T. 

982:  :  Fol,  Perg:  Ew  drei  Exemplare. 

983:  :  Quart,  Perg:  Ag  Apk,  ein  Teil  des  A.  T. 

964:  :  FoL  Perg:  Paul  Äff. 

 12:  8.-9.  Jhdt,  28,5x18,5,  Perg,  111  Bl,  2  Sp,  30  Z:  Ew. 

Vgl  Berger  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  5),  S.  91.  380.  Ohne 
Zweifel  ist  diese  Handschrift  anter  den  oben  von  Haenel  erwähnten, 
tivreux,  StadtbibL  20. 

13.  Jhdt,  19,5xl3£,  Perg,  BL  56—94:  Ag.  Vgl  Cot.  (wie  oben,  S.  665, 
.773),  Dtp.I,  S.413. 

oR7.  24:  12.  Jhdt,  21x14,5,  Perg,  BL  82—105:  Ag  mit  GloB«e;  —  74:  Paul 

mit  OL;  —  75:  Paul  mit  OL;  -  84:  Paul  mit  GL;  —  91:  Jo  Lk  mit  GL 
988:   51:  12.  Jhdt,  22,5x143;  Perg,  131  Bl:  Paul. 

QfiQ.  Fano  s.  Michael  (wahrscheinlich  St  Mihiel  in  Lothringen)  1. 

13.  Jhdt,  FoL  Perg:  Bibel.  Vgl  Catalogue  (wie  oben,  8.  667,  Hdschr.  840), 
8.  511. 

990:  a  2:  11.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel. 

tili:  *  11:  Ag  Apk  Epp  mit  Glosse;  —  21:  Jo  mit  GL 

au».  Havre,  StadtbibL  322  (A.  25). 

'  11.  Jhdt,  29x18,8,  Perg,  84  Bl:  Mt  Mk  Lk.  Vgl  Gat.  (wie  oben,  Hdschr.  986). 
8.329. 

ag»  Grasse,  StadtbibL  1  (519-R.  1). 

15.  Jhdt,  15X10,  Perg,  634  Bl:  Bibel  (Ew  P  Ag  K  Ak).  Vgl  Cot.  (wie 
oben,  8.  667,  Hdschr.  818),  S.  424.425. 

Grenoble,  StadtbibL  1. 
W:  9.  Jhdt»  30,2x25,  Perg,  2  Bl:  Lk  19, 21-44;  20,42—21,19.  Die 
Schrift  ist  der  in  den  Tours-Bibeln  ähnlich  (z.  B.  Quedlinburg,  s. 
unten,  Hdschr.  1859).  Vgl  Gau  (wie  oben,  S.665,  Hdschr. 773),  Dep.  VII, 
Paris  1889,  S.  1. 

995:  2:  13.  Jhdt,  30x20,  Perg,  344  Bl,  2  Sp :  A.     Ew  Paul  Ag  Katk  Apk. 

9%:  3:  13.  JhdV 20,8x14,3,  Perg,  468  Bl,  2  Sp:  Bibel. 

997:   4:  13.  Jhdt,  32,3x24,5,  Perg,  330  Bl,  2  Sp:  Bibel. 

998:   5:  13.  Jhdt,  20x13,7,  Perg,  494  Bl,  2  Sp:  Bibel. 

999:   6:  13.  Jhdt»  (Quart?),  Perg,  532B1,  2Sp:  Bibel. 

1000:   7:  14.  Jhdt,  31,2x22,  Perg,  477  BL  2  Sp:  Eibel. 

1001:  8:  14.  Jhdt,  24,3x16,7,  Perg,  408.  Bl,  2Sp:  Bibel 

1008:  9:  14.  Jhdt,  29,5x20,5,  Perg,  620  Bl,  2  Sp:  Bibel. 

1008:  10:  14.  Jhdt,  24,4x15,6,  Perg,  451  Bl,  2  Sp:  Bibel;  -  11:  N.  r.(?). 

43  • 


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$74  A-  Urkunden.   HL  Überseteungen. 

iAiV.  Grenoble,  Stadtbibl.  14:  12.  Jhdt,  54,2x  35,2,  Perg.  330  Bl,  2  Sp:  ein 

1W4:  Teil  des  j  Ty  Paul  Evv 

1005:   15:  12.  Jhdt,  55  x37,  Perg,  282  Bl,  2  Sp:  Ag  Kath  Apk  Kö  Chron. 

1006:   17 :  12.  Jhdt,  (Quart?),  Perg,  25C  Bl,  2  Sp :  ein  Teil  des  A.  T.,  Ew  Paul. 

uur  23:  14.  Jhdt,  47x29,3,  Perg,  353  Bl,  2  Sp:  ein  Teil  des  A.  T.,  Ag 

1UÜ<:  AVA  Apk  Kö  Chron. 

1008:   25:  12.  Jhdt,  50^x33,7,  Perg,  170  Bl,  2  Sp:  Af,  Kath  Apk  Paul  Evv. 

UMVk  261  12.  Jhdt,  49,7x32,2,  Perg,  184  Bl,  2  Sp:  Evv  Paul  An  Kath 

W™  '-  Apk  Jes  Jer. 

1010:  28:  13.  Jhdt,  44x30,  Perg,  204  Bl,  2  Sp :  Molk  Apk  Kath  Ag  Paul  Ew. 

1011:  29:  13.  Jhdt,  20,9x14,2,  Perg.  257  Bl:  N.  T.  (Evv  Ag  K  Ak  P). 

*      ,  30:  16.  Jhdt,  17,8x12,  perg,  233  Bl:  Ew;  -  31:  15.  und  16.  Jhdt: 

1U1Ä:  Ag  Kath  Apk;  -  38:  Mk  mit  Glowe;  -  39:  Lk  mit  Gl.;  -  40.41:  Jo 
aweimal  mit  Glosse. 

lftl«.  Lille,  Stadtbibl.  D.  14. 

1W1JI:  14.  Jhdt,  Perg:  BiM.   Vgl  Haenel  (wie  oben,  S.  665,  Hdschr.  779),  Sp.  187. 

1014:  B.  A.  108:  Quart,  Papier:  Paul. 

1015:  D.  15:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Bibel. 

1016-  D*  13:  1264,  Fo1,  Perg'  4  Bde:  Bibd'  Früher  «ehörte  rie  den  Brüdern 

1UJ.O.  deg  pre(Jigeror<jenfl  m  mie. 

Uifm  15:  12.  Jhdt,  31x22,5,  Perg,  133  Bl:  Ew.   Vgl  Berger  (wie  oben, 

WL4  :  S.  635,  Hdschr.  5),  S.  385. 

livtft«  Archiv  des  „Departement  du  Jura"  3. 

1  '  :  12.  Jhdt,  25x15,  Perg,  142  Bl:  Mk  Jo  mit  Glosse;  -  4:  Lk  mit  Gl.;  - 
o:  Paul  mit  Gl.  Vgl  Catalogue  des  mss  coneerves  dam  les  depots  d'archives  d6- 
pattementnles  communales  et  hospitaliere* ,  Paris  1886,  S.  162.  Alle  die  Hand- 
schriften der  „Archive»  departementales  du  Jura"  -stammen  aus  der  Abfti  von 
ySt  Claude.  Die  Hauptstadt  des  Bezirks  ist  Lons-le-Saunier. 

1441<v   Lamballe,  Stadtbibl.  6. 

m"'  13.  Jhdt,  18x13,  Perg,  Bl.  1-32:  Paul  mut  Ag  Kath  Apk.  Vgl  Oat.  (wie 
oben,  S.  668,  Hdschr.  867),  S.  111. 

1030*  ^,aon'  stadtbibl.  45. 

13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  ein  Teil  des  A.  71,  Paul  Kath  apokryphische  Korinther - 
briefe.  Vgl  Catalof/ue  g&neral  des  mss  des  bibliotheques  publique«  dee  dSpartemetUe, 
1,  Paris  1849,  S.  79. 


i 

1022 

im 


 62:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ew. 

 63:  9.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ew. 

 63  bis:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ew. 

 66:  11.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Mt  mit  Glosse.  Auch  69.70.71.73.74.  — 

76:  Jo  Mk  mit  Gl.;  77:  Jo  mit  Gl.,  auch  78.82.85.473;  —  89:  Li  mit  GL, 
auch  90;  —  91:  Mi  mit  Gl.,  auch  95;  —  102:  Apk  mit  GL;  —  108:  I'aul  mit 
Gl.;  -  112  Kath  Hohel  Apk  mit  Gl. 

1025:  in:  13.  jhdt,  Quart,  Perg:  Kath  Apk  7bb  Ruth. 

1026:   472:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel. 

1027:   473  bis:  9.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  Mt  ML 

U).>Q.  Lisieux,  Stadtbibl.  18. 

13.  Jhdt,  21x13,5,  Perg,  349  Bl,  2  Sp:  Bibel.  Vgl  Cot.  (wie  oben,  8. 665, 
Hdschr,  773),  Dep.  X,  S.  262. 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,   b.  Vulgatn.  675 

1VZ*;  15.  Jbdt,  Oktav,  Perg:  Bilxl.  Vgl  Haenel  (wie  oben,  S.  065,  Hdschr.  779), 
8p.  385. 

1030:  2  und  3:  15.  Jhdt,  Oktav,  Perg;  Bild:  Bibel  in  zwei  Exemplaren. 

1031:  4:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ew. 

*ajk>.  Louviers,  StadtbibL  1. 

AWÖ*  14.  Jhdt,  31x21,5,  Perg,  579  Bl,  2Sp:  Bibel.  Vgl  CW.  (wie  oben,  S.  073, 
Hdschr.  986),  S.  366. 

1033:  2:  13.  Jhdt,  32,3x19,  Perg,  378  Bl,  2Sp:  Bibel. 

WM   ^yon,  StadtbibL  328. 

8.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel  Vgl  Haenel  (wie  oben,  S.  665,  Hand- 
schrift 779),  Sp.  193. 

1035:   329  :  9.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel 

1036:   330:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  BilieJ. 

  331.332—333.334—336.337  (2Bdej:  13.-14.  Jhdt,  Quart  und  Oktav, 

Perg:  Bibel,  wie  es  scheint,  in  sieben  Exemplaren. 

  338.339.340: 13.  Jhdt,  Quart  u.  Oktav,  Perg:  BtVWin  drei  Exemplaren. 

  341.342:  13.  Jhdt,  Quart  und  Fol,  Perg:  BUxtl  in  zwei  Exemplaren. 

  343-346:  14.  Jhdt,  Fol  und  Quart  und  Oktav,  Perg:  Bibel  in  drei 

Exemplaren. 

  346347:  15.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Bibel  in  zwei  Exemplaren. 

  348:  1467,  Fol,  Perg:  Bibel. 

  349:  1489,  Duodez,  Perg:  Bibel. 

  350:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel. 

  357:  9.  Jhdt,  28x20,  Perg,  239 Bi,  lSp,  21-22  Z:  Ew. 

Vgl  Berger  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  5),  S.  391. 

  358:  16.  Jhdt,  Fol,  Perg;  Bild:  N.  T. 

  859.360:  Quart  und  Oktav,  Papier:  N.  T. 

  365:  12.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Paul. 

Marseilles,  StadtbibL  1  (Eb.  265). 

13.  Jhdt,  24,2x16,1,  Perg,  440  Bl,  2  Sp:  Bibel;  Evv  Ag  K  Ak  P  (Phm  He 
Vgl  Cot.  (wie  oben,  S.  665,  Hdschr.  773),  Dep.  XV,  Paris  1892,  S.  1.2.  , 

 2  (Eb.  250):  14.  Jhdt,  27,3x20,  Perg,  326  Bl,  2  Sp:  Bibel;  Ew  Ag  P 

(Phm  He)  E  Ak. 

 11—22  (Ea.  61):  14.  Jhdt,  Perg,  12  Bde:  Ä.  T.,  Ew  Paul  mit  Glosse. 

 52  (Eb.  263):  14.  Jhdt,  14,3x10,  Perg,  194  Bl:  Paul. 

  1230  (Aa.  36):  14.  Jhdt,  29,3x22,5,  Perg,  Bl.  127-257:  Paul. 

Meaux,  StadtbibL 

Bibel.  Vgl  Haenel  (wie  oben,  S.  665,  Hdschr.  779),  Sp.  214. 
Moulins,  StadtbibL 

14.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel  „quibus  usus  est  episcopus  Molinensis  in  con- 
cilio  Constantiensi".   Vgl  Haenel  (wie  oben,  S.  665,  Hdschr.  779),  Sp.  247. 

Montpellier,  Biblioth.  der  medizinischen  Schule  H.  7. 

13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde:  Bibel    Vgl  Haenel  (wie  oben,  S.  665,  Hand- 
79),  Sp.  232. 

 H.  10.195.283:  14.  Jhdt,  Fol  u.  Oktav,  Perg:  Bibel  in  drei  Exemplaren. 


1037 

1038 
1039 

1040 

1041 
1042 
1043 
1044 

1045 

1046 
1047 
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1049 

Laod) 

1050 

1051 
1052 
1053 

1054 
1055 


1056 

sehr. ' 
1057 


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1 

676  A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 

Ift&ft-  Montpellier,  Biblioth.  der  medizinischen  Schule  H.  153:  9.  Jhdt, 

JWÖÖ:  Quart,  Perg:  Mt  Mk. 

1069:  H.  155:  Mt  mit  Glosse. 

1060:  H.  11:  Fol,  Perg:  Paul 

—  StadtbibL 

13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Bibel. 

10ß*>-  Nantes,  StadtbibL  1. 

1270  .  43,1x29,2,  Perg,  457  Bl,  2  Sp:  Bibel;  der  Text  ist  jener  der  Um- 
versität  Vgl  Auguste  Molinier,  Cataloque  general  des  mss  des  bibl.  pull,  de  France. 
Departements.    Ihme  XXII.   Nantes-  Quimper-Bresi,  Paris  1893. 

w„  2:  13.  Jhdt,  13,3x19.2,  Perg,  461  Bl,  2  Sp:  Bibel;  der  Text  igt  der 

AUOa*  der  Universität 

HKU  Nancy,  StadtbibL  1—3  (323). 

1UD*'  14.  Jhdt,  27,8x20,  Perg,  Bd.  3,  Bl.  1-279  (?):  N.  T.  mut.  Vgl  Oat.  (wie 
i,  S.  668,  Hdschr.  867),  S.  124. 


1(W».>  —  Cathedral-Schatz. 
1Uöo:  9.  Jhdt,  30,5x22,  Perg,  227  Bl:  Ew.  Vgl  Berger  (wie  oben, 
S.  635,  Hdschr.  5),  S.  247.396. 

1066«  Nimea,  StadtbibL 

Fol,  Perg:  Bibel  Vgl  Haenel  (wie  oben,  8.  666,  Hdschr.  779),  Sp.  2Ml 

10ß7.  Nice,  StadtbibL  1. 

1UD<*  14.  Jhdt,  17,6x30,  Perg,  320B1,  2Sp:  Bibel  mut  Vgl  CW.  (wie  oben, 
S.  G67,  Hdschr.  818),  S.  434.435. 

Neufchatel  en  Bray  1—5. 

13.  Jhdt,  37x27,  Perg,  5  Bl:  A.  T.,  Ew  Ag  Apk  Kath  Paul  mut.  Vgl 
Gat.  (wie  oben,  S.  673,  Hdschr.  986),  S.  348. 

iftßQ-  Pa"s»  Arsenal  1—3. 

mV'  12.  Jhdt,  43x30,  Perg,  3  Bde:  Bibel;  P  am  Ende.  Vgl  Henri  Martin, 
Catabffue  des  mss  de  la  bibliotheque  de  Varsenal,  Bd.  1,  Paris  1886,  S.  1.2. 

1070 

1071 

1072 

1073 


 4:  12.  Jhdt,  40x28,  Perg,  288  Bl:  Bibel. 

 5-8:  15.  Jhdt,  44x31,  Perg,  4  Bde:  Bibel. 

 9  und  10:  12.  Jhdt,  44x32,  Perg,  187  Bl:  Bibel. 

 33:  12.  Jhdt.  26x16,  Perg,  458  Bl:  Bibel;  P  am  Ende. 

 35:  Paul  mit  Glosse;  —  (51  B:  Lk  mit  Gl.  (mut);  —  77:  BL  1—65: 

Bruchstück  Paul  mit  GL;  —  88:  Mt  mit  GL;  —  89:  Jo  mit  GL;  —  90: 
Aa  Kath  Apk  mit  GL;  —  91:  Kath  mit  GL;  —  92,  Bl.  1—32:  Apk  mit  GL;  — 
143:  Evv  mit  GL;  -  144.145:  Mt  Lk  mit  GL;  —  147.149.150.151:  Paul  in  vier 
Exemplaren  mit  Glosse;  —  241:  Kath  mit  GL 


1074 


1075 
1076 
1077 
1078 
1079 
1080 
1081 
1082 


 65:  13.  Jhdt,  24x16,  Perg,  361  Bl:  Bibel  ausser  Ps  (Apk  Baruch). 

 66:  14.  Jhdt,  26x18,  Perg,  432  Bl:  Bibel. 

 67:  13.  Jhdt,  24x18,  Perg,  446  Bl:  Bibel. 

 68:  14.  Jhdt,  20x14,  Perg,  493  Bl:  Bibel 

 69:  13.  Jhdt,  19x13,  Perg,  570  Bl:  Bibel. 

 70:  13.  Jhdt,  20x15,  Perg,  492  Bl:  Bibel;  Laod  Baruch. 

 71:  14.  Jhdt,  21X15,  Perg,  505  Bl:  Bibel. 

 76:  9.  Jhdt,  27,2x18,2,  Perg,  158  Bl:  Ew  mut 


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2.  Westliche.   (1.)  Uteinisohe.   b.  Vulgata.  677 


1085:  Paris,  Arsenal  115:  13.  Jhdi,  14x9,  Perg,  735  Bl:  Bibel. 

1084:  116:  14.  Jhdi,  12x9,  Pag,  41«  Bl:  Bibel  mnt. 

1085:   117:  13.  Jhdt,  14x9,  Perg,  518  Bl:  Bibel 

1086:   118:  13.  Jhdi,  15x10,  Perg,  515  Bl:  Bibel 

1087:   119:  13.  Jhdi,  17x12,  Perg,  370  Bl:  Bibel. 

1088:   126.127:  17.  Jhdi:  Paul. 

1089-  ö79:  12*  ^  M><36'  Per»  218  K:  K'  Z  (Btt  P      K  Ge* 

hörte  früher  Louis  d'Orleana. 

1090:   588:  14.  Jhdt,  34x24,  Perg,  423  Bl:  Bibel 

1091:   589:  12.— 13.  Jhdt,  35x24,  Perg,  474  Bl:  Bibel 

1092:   590:  14.  Jhdi,  29x20,  Perg,  683  Bl;  riele  Bild:  Bibel. 

 591:  12.  Jhdt,  30x20,  Perg,  230  Bl,  1  8p,  23  Z:  Ew. 

  592:  12.  Jhdt,  34x23,  Perg,  207  Bl,  1  Sp,  24  Z:  Ew.  Vgl  Berger 

(wie  oben,  S.  635,  Hdsohr.  6),  8.  410, 

lm.   599  :  9.  Jhdt,  26x19,  Perg,  178  Bl,  2  Sp,  Goldschrift: 

*  Ew.  Ew-Buch  Karls  des  Grossen  genannt  Vgl  Berger,  &  411. 

1096:   764:  13.  Jhdi,  18x13,  Perg,  492  Bl,  2  Sp:  Bibel. 

 1171:  13.  Jhdi,  23x15,  Perg,  478  Bl,  2  8p;  Büd:  Ew.  Vgl  Berber, 

a  41L 


1094 


1097 


 1184:  12.  Jhdt,  32x21,  Perg,  124  Bl,  2  Sp:  Ew. 

1099  ~~  S*  Greo«vi*v«.  Kohler  1—2. 

12.  Jhdt,  51,7x88,  Perg,  2  Bde,  304  und  291  Bl:  Bibel  (ErrAgKP 
[Thea«  Kol  Tim  Tit  Phm  He]  Ah).  Vgl  Charles  Kohler,  Caialogue  des  manuecriU 
de  la  bibliotheque  Saint*- Genevieve,  Paris  1893,  Bd.  1. 

iiaa.  KohL  4—6:  12.  Jhdi,  45x33,  Perg,  3  Bde,  590  Bl:  Bibel  (P  {Phm 

*  He  Laod]  Ak  Ag  K;  es  fehlen  die  Err).  Vgl  Berger,  &  412. 

1101.  KohL  8~10:  12.  Jhdt,  52,5  x  36,  Perg,  3  Bde,  876  Bl:  Bibel  (Evr 

"VA*  Ag  K  P  [Phm  He]  Ak). 

1102-  KohL  U-12:  1S-         42,8(44,2)x32,5(31),  Perg,  2  Bde,  421  Bl: 

AAWB*  Bibel  (Evr  P  [Phm  He]  Ag;  e8  fehlen  K  Ak). 

HA«.  KohL  1*:  M.  Jhdt,  833x23,  Perg,  542  Bl:  Bibel  (Brr  P  [Phm  He] 

Ag  K  Ak). 

1104:  ~  ~  K0hL  151  14« Jhd*>  34,6X24,  Perg,  565  Bl:  Bibel  (Err  P  [Phm  He] 
W  Ag  K  Ak). 

1106:  KohL  17:  10.  Jhdt,  29,9x19,5,  Perg,  155  Bl:  Ew. 

1106*  KohL  18:  13»  Ädt,  29,7x19,5,  Perg,  170  Bl:  Paul  (Phm  He)  Ag 

Rath  Apk. 

H(W.  Kohl-  39.40:  13.  Jhdi:  Ew  mit  Oloeie;  —  KohL  72:  13.  Jhdt:  Ew 

mit  GL;  —  KohL  73:  13.  Jhdi:  M  Mk  mit  OL;  -  KohL  76:  13.  Jhdt: 
Ag  Kaih  Apk  mit  GL 

110g.  KohL  1176:  13.  Jhdt,  19,8X14,5,  Pe,.gi  342  ßl:  Bibel  (Evr  Ag  P 

[Phm  He]  K  Ak). 

1109-  KohL  1177:  14-  Ädt.  26.5x20,  Perg,  638  Bl:  Bibel  (Etv  P  [Phm 

*AW-  He  Laod]  Ag  K  Ak). 

1110-  KohL  1178:  13.-14  Jhdt,  18,7x13,  Perg,  591  Bl:  Bibel  (Etv  P 

"v*  [Phm  He]  Ag  K  Ak). 

1111-  117Ö:  13- Jhdt,  21,5x14,7,  Perg,  571  Bl:  Bibel  (Evr  P  [Phm 

He]  Ag  K  Ak). 


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678 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


Paris,  S.  Genevieve,  Kohl.  1180:  13.-14.  Jhdt,  22,1x15,  Perg,  377  Bl: 
III*.  (Evt  P  [Phm  He]  Ag  K  Ak). 


111  q  KohL  1181 :  ^-l4-  Ädt,  28,5x17,7,  Perg,  439  Bl.  5tW  (Evt  P 

nid.  [phm  He^  ^  K  Ak) 

1<H .  Kohl.  1182:  13.  Jhdt,  22,2x14,  Perg,  484  Bl:  Bibel  (Evt  Ag  K  P 

AAA**  [Phm  He]  Ak). 

 Kohl.  1183:  13.  Jhdt,  19,4x15,  Perg,  564  Bl:  Bibel  (Evt  P  [Phm 

1Ll9'  He]  Ag  K  Ak). 

111ft  KohL  1184:  14.  Jhdt,  22,6x14,5,  Perg,  538  Bl:  Bibel  (Evt  P  [Phm 

A1A0:  He]  Ag  K  Ak). 

 Kohl.  1185:  13.  Jhdt,  21,7x15,2,  Perg,  339  Bl:  Bibel  (Ett  P  [Phm 

111     He]  Ag  K  Ak). 

111A.  KohL  1187:  14'  Ädt»  26,5x18,3,  Perg,  141  Bl:  Dan  12 Proph 

liAÖ*  1.2Makk  Ew  Paul  (Phm  He)  Ag  Kath  Äpk. 

1119:  KohL  1189:  13.  Jhdt,  22x14,  Perg,  149  Bl:  Jto. 

1120.  KohL  1190:  9.— 10-  Jhdt,  25,4x17,5,  Perg,  209  Bl:  Ew. 

Gehörte,  wie  es  scheint»  dem  Kardinal  Ottoboni;  vgl  Lelong, 

Bibliotheca  eacra,  3.  Ausg.  1723,  Bd.  1,  8.  248. 

 KohL  1204:  13.  Jhdt:  Mt  Mk  mit  Glowe;  —  Kohl.  1208:  13.  Jhdt: 

Kath  mit  GL;  -  Kohl.  1207:  12.  Jhdt:  Kath  mit  GL;  —  KohL  1206:  12.- 

13.  Jhdt:  Äpk  Kath  mit  Gl. 

1122-  ID8titut  1°  4,  1. 

AAÄ5,  Quart,  Perg:  Mt.  Vgl  Haenel  (wie  oben,  8.  665,  Hdtchr.  779),  Sp.  295. 

11231  2:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Mt. 

1124:  4:  Quart,  Perg:  Jb. 

1125:  5:  Quart,  Perg:  Kath. 

1126:  6:  Quart,  Perg:  Brr. 

1127:  in  12, 1.  2.  3. 4:  Bibel  in  4  Exemplaren. 

1128«  ~"  BibL  Mazarine  1-2  (Mol.  1.2). 

11.  Jhdt,  54,3x38,  Perg,  2  Bde,  214  und  247  Bl,  2  Sp:  Bibel  (Ett  K  P 
Ag  Ak).  Der  Text  ist  Alcuin's.  Vgl  Auguste  Molinier,  Catalogue  des  manuscrite 
de  la  bibHothique  Maxarine,  Paris  1885,  Bd.  1,  S.  1.  Dieser  Katalog  ist  deswegen 
wichtiger,  weil  Samuel  Berger  dem  Herausgeber  beigestanden  und  die  Familien 
der  Texte  unterschieden  zu  haben  scheint. 

1129-  6,7  (Mo1,  3,4):  12,  Jhdt'  Wx36»8»  Per*»  2  Bl,  326  und  327  Bl, 

2  Sp:  Bibel;  die  Ett  scheinen  zu  fehlen;  Ag  K  Ak  P;  der  Text  ist  Al- 
cuin's. Vgl  Berger  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  5),  S.  411. 

11tA.  29  (Mol.  5):  13.  Jhdt,  34,8x25,  Perg,  362  Bl,  2  Sp:  Bibel;  der  Text 

AAW'  ist  Alcuin's. 

.  35  (Mol.  6):  13.  Jhdt,  39,2x26,5,  Perg,  549  Bl,  2  8p:  Bibel;  der  Text 

AAÖ1,  ist  der  der  UniTersitat  Paris. 

1112.  38  ^  7>:  1S"  Jhdk»  33,6x24,3,  Perg,  601  Bl,  2  8p:  Bibel;  Text 

AAÖS*  der  UniTersitat. 

 42  (MoL  8):  13.  Jhdt,  37,7x24,3,  Perg,  438  Bl,  2  Sp:  Bibel;  Text 

der  Universität. 

11<u.  615  (Mol.  9)  :  13.  Jhdt,  31,8x21,8,  Perg,  488  Bl,  2  Sp:  Bibel;  Text 

der  Universität 

 616  (Mol.  10):  13.  Jhdt,  30,3x21,3,  Perg,  584  Bl,  2  Sp:  Bibel;  Text 

AA0°*  der  Universität. 


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2.  Wörtliche.   (1.)  Lateinische,   b.  Vulgata.  679 


11 M.    PÄri-'  BibL 

Xiao*  2  8p:  Bibel; 


620  (Mol.  12):  13.  Jbdt,  90,5x21,  Perg,  272  Bl, 
Text  Alcuin's. 

11f~   624  (Mol.  13):  13.  Jhdt,  27x19,5,  Perg,  546  Bl,  2  8p:  Bibel;  Text 

113 ':  der  Universität 

11<ft   626  (Mol.  14):  13.  Jhdt,  24^x16,9,  Perg,  434  Bl,  2  Sp:  Bibel;  Text 

lli5ö:  der  Universität. 

llJ|9.   627  (Mol.  15):  13.  Jhdt,  22,6x14,5,  Perg,  484  Bl,  1  Sp:  Bibel;  Text 

der  Universität. 

11JA   628  (MoL  ll>):  13.  Jhdt,  23x15,5,  Perg,  453  Bl,  2  Sp:  Bibel;  Text 

A1W:  der  Universität 

1111  629  (MoL  17):  13'  ^  22,1x14,6,  Perg,  453  Bl,  1  Sp:  Btfe/;  Text 

1141  *  der  Universität. 

  632  (MoL  18):  13.  Jhdt,  20,2x14.8,  Perg,  390  Bl,  2  Sp:  Bibel;  Text 

145 :  der   **"* 


  633  (MoL  19):  13.  Jhdt,  21x14,  Perg,  380  Bl,  2  Sp:  Bibel;  Text 

1140  •  der  Universität. 

1111   634  Q*01'  2°):  18-  Jhdt»  22x14,9,  Perg,  471  Bl,  2  Sp:  2K6e/;  Text 

der  Universität. 

111R.   635  (Mo1  a):  13'  Ädt»  20x13,  Perg,  663  Bl,  2  Sp:  Bibel;  Text 

AA*°*  der  Universität 

114«.  686  (MoL  22^:  1S-  Jhdt'  WxH,  Per*  331  BL  2  und  3  8p:  Bibel; 

1140 '  Text  der  Universität 

1117.   637  (MoL  23):  13.  Jhdt,  10x133,  Perg,  501  Bl,  2  Sp:  Bibel  (Ew 

AA*' '  Ag  K  Ak  P);  Text  der  Universität. 

11ift.   640  (MoL  24):  13.  Jhdt,  14,7x10,3,  Perg,  412  Bl,  2  Sp:  Bibel;  Text 

AA*°    der  Universität 

11  IQ  641  ^  2ß):  14  Jhdt»  14»1x9,5,  Perg,  577  Bl,  2  8p:  iKM;  Text 

der  Universität 

11J5A.  64Ö  (MoL  26):  13.  Jhdt,  28x19,  Perg,  504  Bl,  2  8p:  Bibel;  Text 

Aleuin's. 

UM .  34  (MoL  2?):  1S-  ^  373x29,9,  Perg,  452  Bl,  2  Sp,  mot:  Bibel; 

XMX'  Text  dar  Universität 

11r2.  «22  (MoL  28):  12.  Jhdt,  23,1x13,1,  Perg,  285  Bl,  2  Sp:  Bibel;  Text 

AOÄ'  der  Universität 

 32  (MoL  29):  14.  Jhdt,  39,2x26,7,  Perg,  552  BL  2  Sp:  Bibel;  Text 

AAW>*  der  Universität 

11JU-  618  (Mo1  3°):  14*         31,3x20,3,  Perg,  438  BL  2  Sp:  von 

xio».  9       Text  der  Universität. 

11  AK.  621  (MoL  3l):  u-  Jndt»  18,1X11,7,  Perg,  362  Bl,  2  Sp:  ÄW;  Text 

AA00,  der  Universität. 

  623  (MoL  32):  14.  Jhdt  26,7x18,5,  Perg,  397  Bl,  2  Sp:  Bibel;  Text 

AAO°*  der  Universität 

UM*   638  (MoL        14         1?xl2,  Perg,  390  Bl,  2  and  3  Sp:  ÄW; 

AAO,•  Text  der  Universität 

11Kft.  33  (MoL  34):  14.  Jhdt,  38x24,1,  Perg,  441  Bl,  2  Sp:  Bibel;  Text 

AA00,  der  Universität. 


 6  (MoL  48):  U-  ^  12'  ^  ^.Sx38'2»  Perff»  246  Bl,  2  Sp: 

AAÖ**  aas  dem  JL  T.,  N.  T. 

1160-  3  and  4  (MoL  44  and  45):  12.  Jhdt,  50,7x36,5,  Perg,  261  and 

247  Bl:  einiges  aas  dem  A.  T.,  X.  T.  ausser  den  Evangelien. 

 73  (MoL  46):  13.  Jhdt,  44,6x31,2,  Perg,  157  Bl:  Ende  des  Ä.  7., 

OA*  N.  T.;  Text  Alcuin's. 


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680 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


Paria,  Bibl.  Mazarine  37  (Mol.  48):  15.  Jhdt,  43,9x29,7,  Perg,  260  Bl, 
2  Sp:  End«  des  Ä.  71,  N.  7!;  Text  der  Unirerat&t 

  686  (Mol.  61):  14.  Jhdt,  17,2x12,  Perg,  247  Bl,  2  Sp:  N.  T.  Vgl 

Auguste  Molinier,  Oatalor/ue  des  manuscrits  de  la  bibliotheque  Maxarine, 
Paris,  Bd.  1,  1885. 


1162: 
1163: 


1164 
1165 
1166 

1167 


1168 
1169 
1170 

1171 

1172 
1173 
1174 
1175 
1176 
1177 
1178 
1179 
1180 
1181 
1182 

1183 


 718  (Mol.  62):  16.  Jhdt,  18,6x12,8,  Perg,  149  Bl,  1  8p:  Paul. 

  720  (MoL  63):  16.  Jhdt,  19,8x14,  Papier,  296  Bl,  1  8p:  Paul 

 -721  (Mol.  64):  16.  Jhdt,  14x10,  Perg,*  190  Bl,  1  Sp:  Paul  KaUi. 

  639  (MoL  70):  13.  Jhdt,  23x16,3,  Perg,  528  Bl,  1  Sp:  Bibä  mit 

Glosse. 

  673  (Mol.  86):  13.  Jhdt,  21,2x14,2,  Perg,  182  Bl,  2  Sp:  Esra  Kath 

mit  Glosse. 

 146  (Mol.  109):  13.  Jhdt,  31,4x21,8,  Perg,  460  Bl,  2  Sp:  N.  T. 

(ausser  Paul)  mit  Glosse. 

  194. 151.  152  (MoL  110. 111. 112):  13.  Jhdt:  Ew  mit  Glosse.  Drei 

Exemplare. 

  703. 696.  697.  700.  701. 166  (MoL  113—118):  12.  und  13.  Jhdt:  Mt  mit 

Glosse.    Sechs  Exemplare. 

  168. 698  (MoL  119. 120):  13.  Jhdt:  Mt  Mk  mit  Glosse. 

  687  (MoL  121):  12.  Jhdt  Mt  und  13.  Jo:  Jß  Jo  mit  Glosse. 

  692  (MoL  122):  12.  Jhdt:  Lk  mit  Glosse. 

 186  (MoL  123):  13.  Jhdt:  Ag  Kath  Äpk  mit  Glosse. 

  708  (Mol.  124):  13.  Jhdt:  Kath  mit  Glosse. 

 712.  713  (MoL  125. 126):  12.  Jhdt:  Paul  mit  Glosse.  Zwei  Exemplare. 

  1057  (MoL  127):  13.  Jhdt:  Kath  mit  Glosse. 

 187  (MoL  128):  13.  Jhdt:  Kath  Äpk  mit  Glosse. 

 1128  (Mol.  129):  13.  Jhdt  Ak  und  12.  Ag:  Äpk  Ag  mit  Glosse. 

  704  (MoL  130):  12.  Jhdt:  Äpk  Bokel  mit  Glosse. 

  165. 170. 189. 181  (MoL  141-144):  13.  Jhdt:  N.  T.  mit  Glosae. 

Paris,  Nat  Lat  1. 

9.  Jhdt,  49,5x37,5,  Perg,  423  Bl,  2  Sp,  51  Z:  Bibel,  „die  erste 
Karls  des  Kahlen"  genannt  Vgl  Catalogus  codicum  mss  bibliothecae 
regia*.  Pars  teriia.  Tomas  tertius,  Paris  1744,  S.  1,  und  Samuel  Berger, 
Bistoire  de  la  Vulgate  . . .,  Paris  1893,  S.  215.  220.  399. 

1184-  2:  9*  Jhdt'  43><33'5»  PerS'  444  Bl'  2  SP»  52  Z:  mbel 

'  (ausser  Bö  Kath  Apk)  „die  zweite  Karls  des  Kahlen"  genannt. 

Vgl  Berger,  S.  399.  400. 

llgß.  3:  9.  Jhdt,  48,5x37,5,  Perg,  409  BL,  2  Sp,  52  Z:  Bibel, 

'  „des  Grafen  Rorigon"  genannt  Vgl  Berger,  S.  400. 

llgß.  4:  9.— 10.  Jhdt,  53,5x33,  Perg,  2  Bde,  429  Bl,  2  Sp, 

40—48  Z:  A.  71,  Mt  24,  45— Mk  9,  28  aus  den  Ew  und,  wie  es 
scheint,  die  übrigen  Bücher  des  Neuen  Testamentes. 

—  5:  10.  Jhdt,  50,5x39,  Perg,  2  Bde,  344  Bl,  2  Sp,  51  Z: 


1187: 


1188: 


Bibel,  genannt  die  erste  des  Sankt  MartiaL  Vgl  Berger,  S.  400. 

 6:  10.  Jhdt,  48x33,5,  Perg,  4  Bde,  566  Bl,  3  Sp,  50. 

51  Z:  Bibel,  genannt  von  Bodis.   Vgl  Berger,  S.  400. 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,   b.  Vulgata. 


681 


Paris,  Nat.  Lat  7:  11.  Jhdt,  51x34,6,  Perg,  366  Bl,  2  Sp,  60  Z:  Bibel, 
Mazarine  genannt 

 8:  11.  Jhdt,  53x37,5,  Perg,  490  Bl,  2  Bde,  50  Z:  Bibel  (ausser 

Apok),  genannt  die  zweite  Sankt  Martials.   Vgl  Berger,  S.  401. 

 9:  12.  Jhdt»  Pol,  Perg:  ein  Teil  des  A.  71,  N.  T. 

 10:  12.-13.  Jhdt,  57x37,  Perg,  364  BL  2  Sp,  60  Z:  Bibel 

;  n_i7:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel  in  neben  Exemplaren. 

 18-42:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel  in  fünfundzwanzig  Exemplaren. 

 43:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel  (es  fehlt  Eph-He). 

 44:  15.  Jhdt,  Fol  Perg:  Bibel  (ausser  2  Pe— Jud  Apk). 

 47:  11.  Jhdt,  49x37,  Perg,  176  Bl:  ein  Teü  de«  A.  T.,  N.  T.  mut. 

Vgl  Berger,  S.  401. 

 89:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg:  ein  Teü  des  A.  T.,  Ag  Kath  Apk  Bö. 

 45  und  93:  9.  Jhdt,  50,5x34,  Perg,  2  Bde,  523  Bl,  2  Sp, 

42  Z:  Bibel.  Vgl  Berger  (wie  oben,  &  635,  Hdschr.  5),  S.  401. 
 97:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  ein  Teü  des  A.  T.,  Paul  (Laod). 

 99:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Jo  Bedra»  Mk  mit  GL 

 50  und  104:  11.  Jhdt,  57,5x29,5,  Perg,  2  Bde,  391  BL  2  Sp,  54— 

58  Z:  Bibel   Italienischen  Ursprungs,  vgl  Berger,  8.  401. 

 111:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg:  ein  Teil  des  A.  71,  NT. 

 116:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  ein  Teü  des  A.  71,  N.  T. 

 135:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg:  ein  Teil  des  A.  T.,  Ag  Kath  Paul  Apk. 

 137:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Proph  Mk  Lk  Jo  Kath  Paul  Apk. 

 140:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Proph  N.  T. 

 150:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  ein  Teü  des  A.  T.,  Ag  Kath  Apk 

 156:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg:  ein  Teü  des  A.  T.,  N.  T.  mit  Glosse;  - 

159:  ein  Teü  des  A.  T.,  Paul  mit  Glosse. 

 161 — 167:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Bibel  in  sieben  Exemplaren. 

  168—182:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Bibel  in  fünfzehn  Exemplaren 

(182  entbehrt  Ak). 

 197:  15.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Auszüge  aus  dem  A.  T.  und  N.  T. 

  198—234:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  Bibel  in  siebenunddreissig  Exem- 

plaren. 

  242:  12.  oder  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  unter  anderem  Kath  Rö. 

  247:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  ein  Teü  des  A.  71,  N.  T. 

  250:  9.  Jhdt,  49x36,5,  Perg,  105  BL.  2  Sp,  50  Z:  N.  T. 

Vgl  Berger,  S.  402. 

  261.262:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  N.  T.  in  zwei  Exemplaren. 

  253:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  ein  Teil  des  A.  71,  N.  T. 

  254:  12.  Jhdt,  26x17,  Perg,  149  Bl,  2  Sp,  40  Z:  N.  T.  Vgl  Berger, 

S.  402. 

  255:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg:  N.  T. 

  256:  7.  Jhdt,  31,5x21,  Perg,  177  BL  2  Sp,  30  Z:  J5fot>; 

es  fehlt  Lk  18, 39— 22,64;  Jo7,39  —  Schluss  ersetzte  jemand 
im  10.  Jhdt  Vgl  Berger,  S.  402. 

1222:   257:  9.  Jhdt,  30x24,  Perg,  200  Bl,  1  Sp,  26-32  Z:  Ew 


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662 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


Paris,  Nat  Lat  258—260:  9.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ew  in  drei 
Exemplaren. 

  266:  9.  Jhdt,  28x19,  Perg,  149  Bl,  1  Sp,  30  Z:  Ew. 

U      Vgl  Berger,  S.  402. 

  262:  9.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ew. 

  263:  9.  Jhdt,  29x22,  Perg,  129  Bl,  1  Sp,  20  Z:  JW25, 

37— Mk  10,37    Lk  1,1— Jo  14,20.   Vgl  Berger,  S.  402. 

1227:   264.265:  9.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Em  in  zwei  Exemplaren. 

  266:  9.  Jhdt,  32,5x25,5,  Perg,  221  Bl,  2  Sp,  27  Z:  Ew. 

genannt  Lothar's.   Vgl  Berger,  S.  403. 

  267.268:  9.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ew  in  zwei  Exemplaren. 

  269:  9.  Jhdt,  22,5x13,5,  Perg,  276  Bl,  1  Sp,  2t  Z:  Ew. 

Vgl  Berger,  S.  403. 

1231:   270—272:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ew  in  drei  Exemplaren. 

1232:   273  und  275:  11.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ew  in  iwei  Exemplaren, 

1*<«   274:  9'  Jhdt'  31><23»  Per£»  161  B1:         (es  feWt  An* 

U33:  fang  Mt  und  Lk  1,1— 18,22). 

1234:   276.277:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ew  in  zwei  Eemplaren. 

1235:  -  -  278:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ew. 

1236:          279.280:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ew  in  zwei  Exemplaren. 

1*37-   281.298:  8.  Jhdt,  35x26,5,  Perg,  265  Bl,  1  Sp 

'  Ew.    Genannt  „Codex  Bigotianns".    Wordsworth's  B. 
ßerger,  S.  403. 


1223: 


1225: 
1226: 


1228: 
1229: 
1230: 


21  Z: 
Vgl 


1238: 


  283-285: 14. Jhdt,  Fol,  Perg:  Mt  Mk  mitGlosee;  —  2S7.288:  Mt  swei- 


mal  mit  Gl.;  -  289:  Lk  Jo  mit  GL;  -  290-293:  Lk  viermal  mit  Gl.;  — 
294—296:  Lk  Jo  dreimal  mit  Gl.;  —  297:  Lk  Äpk  mit  Gl.;  —  298-300:  Jo  drei- 
mal mit  Gl.;  —  301:  Jo  Mk  mit  Gl.;  —  302.303:  Jo  Lk  zweimal  mit  GL;  —  304: 
Jo  mit  Komm.;  —  307:  Ag  Rath  mit  GL;  —  308:  Ag  Kath  Äpk  mit  GL;  —  310— 
314:  Paitl  fünfmal  mit  GL;  —  316:  Kath  mit  GL;  —  318:  Äpk  Proph  mit  GL; 
-  330:  Mt  mit  GL;  -  331.332:  Jo  zweimal  mit  GL;  -  338.339:  Kath  zweimal 
mit  GL;  —  298 A:  Jo  mit  Gl. 

  286:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Mt. 

  305:  11.  Jhdt,  31,5x24,  Perg,  146  Bl,  2  Sp,  30  Z:  Ag  Kath  l\wl 

Äpk.   Vgl  Berger,  S.  403. 

  306:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Äg  Äpk  Kath  Ew. 

  309:  11.  Jhdt,  26x18,  Perg,  1Ö4  Bl,  1  Sp,  28-30  Z:  Paul  An  Kath 

Äpk  Höhet.   Vgl  Berger,  S.  403. 

 315:  12.-13.  Jhdt,  49x27,5,  Perg,  90  Bl,  2  Sp,  42  Z:  Kath  Ag  Apk. 

Vgl  Berger,  S.  403. 

 317:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Apk. 

  319—320:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg:  K.  T.  in  zwei  Exemplaren. 

 321:  13.  Jhdt,  19x16,  Perg,  240  Bl,  2  Sp,  30  Z:  N.  T.  (Erv  Ag  P 

K  Ak).   Vgl  Berger,  S.  404,  und  s.  oben,  S.  609:  h*Pg,  und  papg. 

  322:  1422,  Quart,  Perg:  N.  T. 

  323:  9.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Ew  „ad  usuhi  Caroli  Calvi" 


1239 

1240 
1241 
1242 

1243 

1244 
1245 

1246 

1247 
1248 


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2.  Westliche.  (1.)  Lateinische,  b.  Vulgata. 


683 


1253 


1258 
1259 
1260 
1261 
1262 

1263 


r""4*:  40  Z:  Ew.  Vgl  Berger,  S.  404. 

1250:   325:  11.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Etv. 

1251:   326:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Ew. 

1252:   327:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Äpl: 

  328:  11.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Mt  Mk  U>  [auch  329:  16.  Jhdt:  Bruchit 

Mt  Mk). 

1253a:  [          334:  17.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Ag.] 

1254:   335:  8.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Paul. 

1255:   336:  12.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Paul. 

1256:   337:  15.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Rö   1.2Ko  Oal. 

1257:   340:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Apk. 

 341:  13.  Jhdt,  18x11,5,  Perg,  254  Bl,  2  Sp,  27-29  Z:  N.  T.  Vgl 

Berger,  8.  404. 

  342:  13.  Jhdt,  16x11,5,  Perg,  180  Bl,  2  Sp,  B\Z:  N.  T.  Vgl  Berger. 

-  -  343:  13.  Jhdt,  19,5x12,5,  Perg,  301  Bl,  2  Sp,  26  Z:  N.  T.  Vgl 
Berger,  S.  404. 

  344:  15.  Jhdt»  19,5x12,5,  Perg:  Paul  Rath. 

  233 A:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  Bibel.    Vgl  Oatalogus  (wie  oben, 

8.  680,  Hdschr.  1183),  Bd.  4,  S.  497. 

  2328:  8.-9.  Jhdt,  27,5x17,5,  Perg,  125  Bl,  2  Sp,  33— 

35  Z:  Rath.  Früher  in  S.  Martial  in  Limoges.  Berger,  S.  405. 

Die  folgenden  Pariser  Handschriften  habe  ich  aus  dem  so  häufig 
schon  erwähnten  unvergleichlichen  Handbuch  Samuel  Berger's,  Hiatoire 
de  la  Vulgaie  pendant  les  premiers  Steeles  du  moyen  äge,  Paris  1893, 
S.  405—410,  genommen,  wo  man  mehr  über  diese  Bücher  finden  wird. 
1264:   8849:  9.  Jhdt,  40x28,5,  Perg,  267  Bl,  2  Sp,  27  Z:  Ew. 

1*65-   8850:  8*  Jhdt(?)'  36><26>  Perg,  235  Bl,  2  Sp,  32  Z,  Gold- 

~   '  schrift:  Ew  genannt  Sankt  Medards. 

1266-   9380  :  9*  Jbdt'  32 ><23»  Purpurperg,  349  Bl,  2  Sp,  62  Z, 

A55W>:  Goldschr.:  Bibel  genannt  Theodulfs.  Wordsworth's  S.  Vgl, 
Delisle  (wie  oben,  S.  617,  Anm.  2). 

 9383:  8.  Jhdt,  31x25,  Purpurperg,  264  Bl,  1  Sp,  17- 

1267:  20  Z:  Ew. 

1268:   9385:  9.  Jhdt(?),  31x25,  Perg,  180  Bl,  2  Sp,  26  Z:  Ew. 

1269-   9389:  8*  JMt'  35»5><25>5'  Perg,  223  Bl,  2  Sp,  25  Z:  Ew 

genannt  Echternach.   Wordsworth's  3\ 

l?7ft   9397'  BL  25~60:  9- Jhdt,  28,5x21,5,  Perg,  6  Bl,  2  Sp 

lzm  22— 25Z;  Jß5,14-15,28  Mk  1,1-5,32 ;  —  BL 61-84:  12. Jhdt 
Jßl, 1—23,30. 

1271:   10439:  8.  Jhdt,  7x5,2,  Perg,  263  Bl,  1  Sp,  11  Z:  Jo. 

1272:   10440  :  9.  Jhdt,  21,5x14,  Perg,  116  Bl,  1  Sp,  26  Z:  Paul. 

127t  U504.11505:  822,  52,5x34,  Perg,  2  Bde,  414  Bl,  2  Sp, 

Z  ö:  54—56  Z:  Bibel. 


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684  A.  Urkunden.  III.  Übersetzungen. 

1274-  Paris'  Nat>  Lat  11532-H533:  9.  Jhdt,  44,5x35,5,  Perg,  2  Bde, 
6  **  459  (?)  Bl,  2  Sp,  47  Z:  Äfc/  von  Corbey. 

1275:   11534.11535:  12.  Jhdt,  46,5x32,5,  Perg,  2  Bde,  693  Bl,  2  Sp,  43. 

44  Z:  Bibel. 

1276:   11553:  g1:  s.  oben,  S.  604. 

1277:  -  -  11932:  13.-14.  Jhdt,  35x21,  Perg,  541  Bl,  2  Sp,  40.41  Z:  Bibel. 
im.  H955:  8.  Jhdt,  27x22,  Purpurperg,  54  Bl,  1  Sp,  20  Z, 

*  Goldschrift:  Mi  6,2-26,42;  27,49-Ende  Mk  9,46— 11,13;  12,23 
—Ende. 

1279:   13169:  g>:  s.  oben,  S.  604. 

 13174:  9  Jhdt»  25x20,  Perg,  139  Bl,  1  Sp,  20  Z:  Ag 

Rath  Ew. 

1281:   14407:  9.  Jhdt,  33x26,  Perg,  141  Bl,  2  Sp,  33  Z:  Ew. 

1282:   16262:  13.  Jhdt,  21,5x16,5,  Perg,  488  Bl,  2  Sp,  49  Z:  Bibel. 

1285:  ~  ~~  1674116742:  12-  Jhdt»  38x27,  Perg,  2  Bde,  410  Bl,  2Sp,  35.36  Z: 
BibtL 

1284:   17226:  7.  Jhdt,  30,5x23,  Perg,  206  Bl,  2  Sp,  22  Z:  Em  mut 

M.   17227:  9.  Jhdt,  27,5x19,  Perg,  232  Bl,  2  Sp,  21  Z:  Ew 

1<ww*  Adalbald's. 

1286:   17968:  9.  Jhdt,  23x17,5,  Perg,  169  Bl,  1  Sp,  26  Z:  Ew. 

19Ä7-  "fonds  BalM«"  271:  11.  Jhdt,  49,5x34,5,  Perg,  8B1,  1  Sp,  47  Z: 

lZöi'  Brachst  Makk  PauL 

1288-  PerPignan»  StadtbibL  1  (41). 

*  12.  Jhdt,  31.3x23,  Perg,  155  Bl:  &m.  Vgl  Cat.  (wie  oben,  S.  665,  Hand- 
sehr.  773),  Ddp.  XW,  Paris  1891,  S.  79. 

128Ö«  ^ms»  StadtbibL  1.2. 

:  9.  Jhdt,  42x34,  Perg,  2  Bde,  449  Bl,  2  Sp,  46*47  Z:  Bibel  Hincmar 
schenkte  sie  der  Kathedrale.  Vgl  Haenel  (wie  oben,  S.  665,  Hand- 
schr.  779),  Sp.  390,  und  Berger  (wie  oben,  S.  683,  nach  Hdschr.  1263), 
S.  ?81  und  412. 


1290 
1291 
1292 
1293 
1294 
1295 
1296 
1297 


 3— 6:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  11  Bde:  Bibel  in  vier  Exemplaren. 

 7:  Oktav,  Perg:  Bibel 

 8-10:  12.  Jhdt,  Fol  u.  Quart,  Perg,  4  Bde:  Bibel  in  drei  Exemplaren. 

 13:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Pkw*  ein  Tefl  dee  A.  T. 

 15:  Fol,  Papier:  ein  Teil  des  A.  T.  und  N.  T. 

 23:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg:  N.  T. 

 24:  9.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Ew. 

 26:  Quart,  Perg:  Brachst  Jo  Evt. 

 27:  Oktav,  Perg:  Apk. 

12qfta-  36:  9.  Jhdt:  Ew.  Hincmar  schenkte  sie  dem  Kloster 

'  StThierry. 

1298b:  38:  9.  Jhdt:  Ew.  Silberschrift  auf  Purpurpergament 

1298c:  41:  10.  Jhdt:  Ew;  angelsächsische  Schrift. 


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2.  Weltliche.   (1.)  Lateinische,   b.  Vulgata.  685 

1oqo-  üüm*>  Stadtbibl.  54.55:  N.  7.(?)  mit  Glosse;  —  86.88:  Ew  zweimal  mit 
1^n,:  Komm;  —  92:  Jo  mit  OL;  -  95—99:  Paul  fünfmal  mit  Glosse;  - 
111.112:  Apk  zweimal  mit  OL 

1  MO  R°uen»  StadtbibL  1  (A.  4). 

10UU*  11.  Jhdt,  49,5x35,  Perg,  350  Bl,  2  Sp:  Bibel  ausser  Evv  (Ag  K  Ak  P).  Vgl 
Cot.  (wie  oben,  S.  665,  Hdschr.  773),  Dep.  I,  S.  1. 

1oa1  2und3(A.3):  11.  Jhdt,  46,4x24,5,  Perg,  2  Bde,  437  Bl,  2Sp:  Bibel 

1WL'  (Ag  Ak  K  P  Ew). 

1<W9  4—6  (JL      12'  Jhdt'  66><37'  Per8»  3  B*6«  770  B1.  J(?)  Sp:  A.  T., 

AiHIZ:  4?  Ja*  IPe  1, 1-8  P«  ZXm  Exech  12Proph  Jes  Jer  Ew. 

1308:   7  (A.  5) :  12.  Jhdt,  49,5x34,  Perg,  204  Bl,  2  Sp:  A.  T.,  Ew  bis  Jo  16, 15. 

1304:   8(A.  6):  11.  Jhdt,  48,6x34,2,  Perg,  238 Bl,  2Sp:  A.  T.,  Mt-Lk  10,2. 

im  9  (A.  223):  13.  Jhdt,  31,6x21,  Perg,  328  Bl,  2 Sp:  Bibel  (Evv  Ag  K  P 

lö{h)    [Laod]  Ak). 

1306:   10  (A.  32):  13.  Jhdt,  29x19,5,  Perg,  374  Bl,  2  Sp:  Bibel  (P  vor  Ag). 

1<UW.  11  (Al  W)'  13>  Jhdt«  41,2x26,6,  Perg,  374  Bl,  2  Sp:  Bibel  (Evv  Ag 

AiH"'  KP  Ak). 

1<Mft.  12  <A- 157):  13'  Jhdt>  34,5x21,5,  Perg,  704  Bl,  2  Sp:  2«&d  (Ew  P 

10UÖ*  Ag  K  Ak). 

1«ao  13  und  14  (A.  311):  13.  Jhdt,  28x18,5,  Perg,  2  Bde,  725  Bl,  2  Sp: 

ldW    Bibel  (Ag  vor  P). 

1310:  15  (A.  238):  13.  Jhdt,  29,5x  20,8,  Perg,  401  Bl,  2  Sp:  Bibel  (P  vor  Ag). 

1311:  je      439).  13.  j^t,  23x15,8,  Perg,  377  Bl,  2  Sp:  Bibel  (P  vor  Ag). 

iqio.  I7  (A.516):  13.  Jhdt,  18,8x11,4,  Perg,  577  Bl,  2  Sp:  Bibel  (P  vor 

Ag;  Ak  Laod). 

1313:  18  (A.  549):  13.  Jhdt,  16x10,2,  Perg,  666  Bl,  2  Sp:  Bibel  (P  vor  Ag). 

1314:  19  (A  588):  13.  Jhdt,  13,5x8,5,  Perg,  635  Bl,  2  Sp:  Bibel  (P  vor  Ag). 

1315:  20  (A.  555):  13.  Jhdt,  17x11,4,  Perg,  612  Bl,  2  Sp:  Bibel  (P  vor  Ag). 

«•1A.  22  (A.  117):  12.  Jhdt,  37,5x26,2,  Perg,  238  Bl,  2  Sp:  Rö-Eph  Oen 

Aöl°-  Exod  Lev  Ag  Apk  Kath. 

131?.  25  (A.  110):  9.— 10.  Jhdt,  37,6x28,5,  Perg,  277  Bl,  2  Sp: 

ein  Teil  des  A.  T.,  Ag  Kath  Apk  Paul. 

 27  (A.  544):  13.  Jhdt,  17,2x11,5,  Perg,  320  Bl,  2  Sp:  ein  Teil  den 

lölö.  Ä  ^  Apk  Kath  paul 

1319:  28  (A.  14):  11.  Jhdt,  35,2x26,5,  Perg,  177  Bl,  1  Sp:  Ew. 

1320:   29  (A.  165):  11.  Jhdt,  34,5x25,8,  Perg,  145  BL  1  Sp:  Ew. 

1321:   30  (A  436):  11.  Jhdt,  21,8x12,4,  Perg,  177  Bl,  1  Sp:  Ew. 

1322:   31  (A.  24):  11.  Jhdt,  31,6x19,5,  Perg,  183  Bl,  1  Sp:  Ew  Paul. 

1323:   32  (A.  21):  12.  Jhdt,  33x  25,  Perg,  192  Bl,  1  Sp:  Ew. 

1324:   33  (A.  320):  9.  Jhdt,  27,5x18,  Perg,  99  Bl,  1  Sp:  Paul. 

1o«e.  36  (A.  327):  Mk  mit  Qlosee;  —  54  (A.  62):  Ag  Kath  Apk  m.  GL;  — 

9Z9:  66  (A  258):  Jo  m.  OL;  —  83  (A.  64):  Ew  m.  GL;  —  84  (A.  80):  Ew  m. 
GL;  —  85-89  (A.  163.351.363.405.392):  Mt  m.  Gl.  fünfmal;  —  90-92  (A.  116 114. 
151):  Mt  Mk  m.  GL  dreimal;  -  93  (A.  380):  Life  m  GL;  -  94—96  (A.  150.168.170): 
Lk  Jo  m.  GL;  —  97  (A  250):  Jo  Mk  m.  GL;  —  98  (A.  441):  Jo  m.  GL;  —  99 
(A  130):  Ag  Kath  Apk  m.  GL;  —  100.101  (A  212.510):  Ag  m.  GL  zwei  Exemplare; 
—  102  (A  442):  Ag  Apk  m.  GL;  —  103—105  (A  54.440.451):  Paul  m.  GL;  —  106 
(A  332):  Paul  Kath  ni.  GL;  -  107  (A.  534):  Kath  m.  GL;  -  108  (A.  429):  Apk  m.  GL 


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OSO 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


1™  Rouen,  Stadtbibl.  3015  (Leber.  1):  13.  Jhdt,  12,2x8,  Perg,  732  Bl,  2  Sp: 
134b:  Bibel  (P  vor  Ag).  Vgl  Cot.  (wie  oben,  S.  665,  Hdschr.  773),  Dep.  II,  8.  71. 
t™.  La  Rochelle,  Stadtbibl.  569  (4156). 

12.  Jhdt,  15,5x10,8,  Perg,  653  Bl,  2  8p:  Bibel  (Ew  P  Ag  K  Ak);  „ex- 
plicit  bibliotheca".  Vgl  Cot.  (wie  oben,  8.  665,  Hdschr.  773),  Dep.  VIII,  Pari*  1889, 
S.  197.198. 

1«oq.  Rhodez,  Stadtbibl. 

Quart,  Perg:  Jo  mit  Glowe.  Vgl  Haenel  (wie  oben,  S.  665,  Hdschr.  779), 
Sp.  411.  t  Auch  Eatk(V)  na.  Gl. 

»Epeniay,  Stadtbibl.  1. 
13Ä,:  9.  Jhdt,  26,5x21,  Perg,  178  Bl,  1  Sp,  23  Z,  Goldschrift:  ^w. 
Vgl  Berger  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  5),  S.  382. 
1„ort  Spinal,  Stadtbibl.  15. 

12.  und  15.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel.  Vgl  Gatalogue  (wie  oben,  S.  667, 
Hdschr.  H4Q),  8.  403. 

1551:   79:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ag  Paul  Apk. 

1332:   201:  11.  Jhdt,  Fol,  Purpurperg,  25  Bl,  Goldschrift:  Mk. 

l<m*  Toulon,  Stadtbibl.  1. 

1442,  31,4x22,8,  Perg,  333  Bl,  2  Sp:  Bibel  (K  vor  P).  Vgl  Cot.  (wie  oben, 
S.  667,  Hdschr.  818),  8.  383.384. 

u  Toulouse,  Stadtbibl.  10  (mut)  147.1 66.U3.1 17.124.400.461  (Haenel, 
13M:  wie  oben,  S.  665,  Hdschr.  779). 
Fol  und  Quart  und  Oktav,  Perg;  Bild:  Bibel  in  acht  Exemplaren. 

1355:  14:  Fol,  Perg,  4  Bde:  Bibel  mit  Glosse. 

1336:   73.211.268.271  (alt)  352.592:  Perg:  Bibel  in  sechs  Exemplaren. 

1337:   272:  Oktav,  Perg:  AT.  T. 

I«-«.  Troyes,  StadtbibL  27. 

12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  5  Bde:  Bibel. 


 28:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde:  Bibel. 

1<UA>  48:  13'  Jhdt'  Fo1,  Per?:  ÄM'  mit  Komm'  auch  79.90.121.131.169. 

1JHU:  175. 176. 233. 238. 393.  (431).  453;  —  81:  Ew  m.  Gl.,  auch  82.120.m251;  — 
263:  Ml  m.  GL,  auch  555.1119.1216.1479;  —  132:  Mt  Mk  m.  Gl.,  auch  220.484. 
548;  -  623:  Mk  m.  Gl.,  auch  871.1040;  -  747:  LJc  m.  GL,  auch  760.932.1083. 
1214.2260;  —  87:  Lk  Jo  m.  GL,  auch  157.449.475.516.1029;  —  1478:  Jo  Mk  m.  GL; 
—  1023  bis  Jo  m.  GL,  auch  1039.1054.1092.1166.1181.1379.1411;  —  83:  Ag  Kaih 
Apk  m.  GL,  auch  124.228;  —  1409:  Kaih  Apk  m.  GL,  auch  1597;  —  1096:  Kaih 
m.  GL,  auch  1132.1228.1481.1491.1605.1620;  -  389:  Paul  m.  GL,  auch  393,512.626. 
803.880.1026;  -  757  :  Apk  m.  GL,  auch  934.1223.1552. 
1541 
1542 
1543 
1344 
1345 
1346 
1547 
1348 
1549 


 57:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel. 

 101 :  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel. 

 138:  9.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ew. 

 149:  13.  Jhdt,  FoL  Perg:  BibeL 

 291 :  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel. 

  458:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde:  Bibel. 

  482:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  119  Bl:  Ew. 

  492:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  339  Bl:  Bibel. 

  577:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  326  Bl:  Bibel. 


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2.  Westliche.  (1.)  Lateinische,  b.  VulgaU. 


687 


1363 


1350:  TroyeB,  8tadtbibl.  049:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  162  Bl:  Ag  [Rath  m.  GL). 

1351:   857:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  117  Bl:  Apk  Brr  [Rath  und  Ag  m.  GL). 

1852:  885:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  110  Bl:  Ew. 

1353:   960:  909,  Fol,  Perg,  149  Bl:  Ew. 

1354:   1025:  l2.Jhdt,  Quart,  Perg,  UiOBl:  ein  Teil  des  A.  T.,  Jo  Ag  Kath  Patä. 

1355:   1027:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Mt  (Jo  m.  GL). 

1356:   1123:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Bibel. 

1357:   1299:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Bibel. 

1358:   1382:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Paul  Jes  Hobel  Klaget  Kath. 

1359:   1690:  12.  Jhdt,  Quart,  Perg,  177  Bl:  N.  T. 

1360:   1852:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  515  Bl:  Bibel. 

1361:   1906:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  338  Bl:  N.  T. 

1362:   2391:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  240  Bl:  ein  Teil  de«  A.  T.,  N.  T. 

—  Kathedral-Scbatz  2. 
9.  oder  10.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ew. 
1364:   3:  10.  Jhdt,  Quart,  Perg,  74  Bl:  Jo  Mt. 

Valenciennes,  Stadtbibl.  1—5  (1). 

12.  Jhdt,  50,3  x  33,5,  Perg,  5  Bde:  Bibel  (E?v  Ag  K  Ak  P  [auch  Laod]). 
Vgl  Oat.  gen.  de»  mss.  des  bibl.publ.  de  France.   Departements,  Bd.  25,  S.  193.  194. 

1366-  ~  -  9-11  (4>- 

iUW-  12.  Jhdt,  49x34,6,  3  Bde,  122+139+136  Bl,  2  Sp:  A.  T.,  Ag  K  Ak  P. 

1367-  ~  -  6-7  (2)' 

aw< '  16.  Jhdt,  36,6x25,  Perg,  2  Bde,  380+365  Bl,  2  Sp:  Bibel  (Evv  Ag  P  K 
Ak).   Geschrieben  für  Georges  d'Egmond,  Abt  von  Saint-Amand  von  1526—1659. 

1368:   8  ^' 

13.  Jhdt,  22,2x14,8,  Perg,  394  Bl,  2  Sp:  Bibel.   Der  Ünivereitäte-Text. 

1369-  ~  -  17 

12.  Jhdt,  28,2x18,9,  Perg,  Bl.  1-22,  2  Sp:  Paul. 

1370a-   69  (62)- 

±olv*  9.  Jhdt,  26x20,3,  Perg,  149  BL.  2  Sp:  Ew. 

1370b-  93  W 

a,v"*  11.  Jhdt,  30x22,  Perg,  140  Bl,  2  Sp:  Ew. 

1371-  75 

12.  Jhdt,  24,6x16,6,  Perg,  152  Bl,  2  Sp:  Mt  mit  Gl.;  —  74(67):  Mt.  Mk 
mit  GL;  —  75  (68):  Mt  Jo  Ak  Bokel  mit  Gl;  -  78  (71):  Lk  Jo  mit  GL;  -  79  (72): 
Jo  mit  GL;  —  91  (84):  Apok  mit  Gl. 

99  ^9^" 

xot*'  9.  Jhdt,  27,2x20,1,  Perg,  40  Bl,  Bild  (spanische  Kunst?):  Apk. 
1070.  Valognes,  Stadtbibl.  1. 

13.  Jhdt,  22,8x15,5,  Perg,  524  Bl,  2  Sp,  A.  T.  und  N.  T.  Vgl  Catalogue 
(wie  oben,  S.  665,  Hdschr.  773),  Departements  X,  Paris  1889,  S.  137. 

1874:   2:  13.  Jhdt,  36x23,5,  Perg,  258  Bl,  2  Sp:  A.  T.  und  N.  T. 

117V  Ve80Ql>  Stadtbibl.  5. 

°*  14.  Jhdt,  153x10,9,  Perg,  522  Bl,  2  Sp:  Bibel.  Vgl  Cal.  (wie  oben,  S.  668, 
Hdschr.  865),  S.  405. 

Gregory,  Textkritik.  44 


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688 


A.  Urkunden.  III.  Übersetzungen. 


im. 


1«7fi,  Besancon,  Stadtbibl.  XIII.  e.  1. 

1Ait*'  13.  Jhdt, Quart, Perg:  Bibel.  VglHaenel  (wie oben,  S.665,  Hdschr.  779),  Sp. 78. 

1377:  e.  2:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel. 

1378:  e.  3:  1467,  Fol,  Perg:  Bibel. 

1379:  e.  4:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  2  Bde:  Bibel. 

1$80:  e.  5:  15.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Bibel. 

1381:  e.  6:  15.  Jhdt,  Duodez,  Perg:  Bibel 

1382:  suppl.  43:  Fol,  Perg:  Paul  Ag  Apk  Em  Ps. 

Vitry-le-Francois,  Stadtbibl.  12  und  13. 

13.  Jhdt,  Rö  Qal  mit  GloBse.   Vgl  Cot.  (wie  oben,  S.  665,  Hdschr.  773), 
Dip.  XIII,  Paris  1891,  S.  16;  -  auch  53:  Paul  m.  Gl.;  -  55:  Mt  m.  Gl. 
1384:   75:  13.  Jhdt,  17,4x11,7,  Perg,  391  Bl:  Bibel. 

1W,  Vendöme,  Stadtbibl.  1. 

13.  Jhdt,  32x21,5,  Perg,  434  Bl,  2Sp:  Bibel.  Vgl  Cat.  (wie  oben,  S.  672, 
HdBchr.  951),  S.  396. 

1386:   2:  10.  Jhdt,  33,2x23,8,  Perg,  158  Bl:  Mv. 

1«ft7  183:  13'  Jhdt'  2°x13>  Perg,  169  Bl:  ein  Teil  des  A.  T.,  Ew  Ag 

13ö':  Rath  Apk  Paul. 

1388:   184:  12.  Jhdt,  21,5x12,5,  Perg,  BL  1—129:  Kaih  Paul  Apk. 

UftO  185 :  13*  Jhdt'  15.5x11,5,  Perg,  210  Bl:  ein  Teü  des  A.  T.,  En  Ag 

1Ö8V:  paul  K(Uh 

Deutschland. 

Altdorf,  s.  u.  Hds.  2312. 

Büdesheim,  Gymnasium  Josephinum  MS.  18*. 
AiW:  13.  oder  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  600[?]  Bl,  2  Sp,  43  Z:  A.  T.  und  N.  T.  Vgl 
Joseph  Godehard  Müller,  Nachricht  über  die  Bibliothek  dts  Gymnasii  Josephini 
. . .  [Programma],  Hildesheim  1876  [Progr.  1876,  Nr.  248],  S.  7. 

1<t91-  A.u£sbur£»  Stadtbibl  MS.  4. 

14.  Jhdt  (1390?),  Oktav,  Perg,  571  Bl:  A.  T.  und  N.  T.  Vgl  O.  C.  Mexger, 
Geschichte  der  . . .  Kreis-  und  StadÜnhliothek  in  Augsburg,  Augsburg  1842. 

1392:  MS.  55:  1521,  Fol,  Papier,  2  Bde,  746  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

1393:  MS.  56:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  2  Bde,  665  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

1394:  MS.  92:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  316  Bl:  (A.  T.  und)  N.  T. 

1395:  MS.  180:  15.  Jhdt,  Quart,  Papier,  283  Bl:  Paul  mit  Komm. 

1..qfi  Bamberg,  Stadtbibl.  A.  I.  5  (Jaeck  206). 
WWK  9.  Jhdt,  47,6x34,6,  Perg,  420  Bl,  2  Sp,  50  Z;  Bild:  A.  T.  und 
N.  T.  ausser  der  Apokalypse.  Uo  5, 8  nicht  darin.  Auf  Geheiss 
Alcuin's  geschrieben.  Aus  der  Bibliothek  der  Cathedrale  in  Bamberg 
A.  5.  Vgl  Heinrich  Joachim  Jaeck,  Beschreibung  von  . . .  Bandschriften 
.  .  .  in  der  öffentlichen  Bibliothek  xu  Bamberg,  Nürnberg  1831,  Sp.  VII 
—IX.  32.  33,  und  Berger  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  5),  S.  376. 

 A.  I.  20  (Jaeck  207):  1263,  Fol,  Perg,  425  Bl,  2  Sp,  50  Z:  A.  T. 

und  N.  T.   Aus  der  Bibliothek  der  Abtei  von  Langheim. 

 A.  I.  1  (Jaeck  208):  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  399  Bl:  A.  T.  und  N.  T.\ 

1<WÖ:  Makk  nach  Est,  dann,  wie  es  scheint,  Proph  Ag  Eath  Apk  Paul  Ew. 
Aus  der  Bibl.  der  Cathedr.  in  Bamb.  A.  1. 


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2.  Wertliche.   (1.)  Lateinische,   b.  Vulgata. 


689 


i«qq.  Bamberg,  StadtbibL  A.  I.  6  und  7  (Jaeck  209):  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde, 
ßl  2  gp  ^  z.  A  T  und  K  T    Gehörte  früher  Conr.  8chalar,  Archi- 
diakonus  in  Basel.   Aub  der  Bibliothek  der  Gathedrale  in  Bamb.  A  6.  7. 

14nft  A.  I.  9  (Jaeck  211):  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  495  Bl,  2  Sp,  51  Z;  Bild: 

MW:  Ä  T  un(J  K  T   Aug  der  BiWiothek  der  Cathedr.  in  Bamb.  A.  9. 

14Ä1 .  A.  I.  10  (Jaeck  212):  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  488  Bl,  2  Sp,  48  Z:  A.  T. 

und  N.  T.  Aus  der  Bibhoth,  von  Langbeim. 

1412-  A*  L  19  (Jaeck  2U):  13-  J^1»  Qn*rt.  P«fff  370  Bl,  2  Sp,  54  Z: 

1WZ:  ^  T  und  ^  y   Aug  der  Bibliotha  der  Cathedr.  in  Bamb.  A.  15a 

1403-  A"  l'  2-4  (Jaeck  215):  1389,  Fol,  Perg,  3  Bde:  A.  T.  und  N.  T. 

Geschrieben  durch  Conrad  AUex  von  Eggolsheim  im  Kloster  „Neonkirchen 

am  Brand".   Ans  der  Biblioth.  der  Cathedr.  in  Bamb.  A.  2—4. 

1404-  A*  1  21  ^Jaeck  216^:  14'  Jhdt'  0ktav»  Pm*'  420  B1»  2  SP'  51  Z; 

Bild:  A.  T.  und  N.  T.   Aus  der  Biblioth.  der  Franziskaner  in  Bamb. 

14A&  A  1.  22  (Jaeck  217):  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  1516  (?516)  Bl,  2  8p, 

50  Z;  Büd:  A  T.  und  .V.  7*.   Aus  der  Biblioth.  der  Jesuiten. 

14ftfi-  A.  IL  19  (Jaeck  264). 

9.  Jhdt,  Quart,  Perg,  231  Bl,  1  Sp,  24  Z:  Ew.  Aus  der 
Biblioth.  der  Cathedr.  Bamb.  A.  13. 

140ft  Heller  409  (J.  H.  MS.  theol.  29  (III.  104)). 

13.  Jhdt,  15,5x11,  Perg,  527  Bl,  2  Sp,  49  Z:  A.  T.  und  JV.  7*.  Nahe 
verwandt  mit  Hds  1402  oben.  Vgl  Friedrich  Leitschub,  Katalog  der  Handschriften 
der  königl.  Bibliothek  zu  Bamberg,  Bd.  2,  Leipzig  1887,  S.  118. 

1407:  A  II.  20  (Jaeck  265):  13.  Jhdt: 

14ftR  A.  I.  16  (Jaeck  266). 

AWÖ:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg,  165  Bl.  1  Sp,  28  Z:  Ew.  Aus  der  BibL 
der  Cathedr.  in  Bamb.  A.  10. 

14W:  10.  Jhdt,  Quart,  Perg,  205  Bl,  1  Sp,  27  Z:  Ew.  Aus  der  BibL 
der  Cathedr.  in  Bamb.  A.  12. 

Jaeck  268—273:  12.  und  13.  Jhdt:  sechs  Exemplare  von  Mt  mit  Glosse; 
—  274  und  275:  12.  und  13.  Jhdt:  zwei  Exemplare  von  Lk  m.  GL;  —  276:  Mk 
m.  GL;  —  277  und  278:  13.  Jhdt:  Mk  und  Jo  m.  GL;  —  279:  12.  Jhdt:  Jo  m. 
GL;  —  280—288  (vgl  311):  neun  Lesebücher  aus  den  Evangelien;  —  292—295: 
vier  Exemplare  von  Paul;  —  300 — 303:  vier  Exemplare  von  Kath  mit  Glosse;  — 
304308-310:  Lesebücher  aus  den  Briefen;  —  311-313:  drei  Exemplare  der^>*. 
Ii**.  Berlin,  kön.  Lat  Meerman  1  (PhilL  1644). 

12.  Jhdt,  Txt  42x28,  Perg,  2  Bde,  295  und  266  BL  2  Sp:  A.  T.  und  N.  T. 
(Ew  Paul  Ag  Eath  Apk).  Vgl  Valentin  Rose,  Verxeichniss  der  lateinischen  Hand- 
schriften der  königlichen  Bibliothek  xu  Berlin.  Erster  Band.  Die  Meerman- Hand- 
schriften des  Sir  Thomas  Phiüipps,  Berlin  1893. 


1411 
1412 

1413 

1414 
1415 

1416 


 2  (PhilL  2001):  14.  Jhdt,  Txt  10x7,  Perg,  451  Bl,  2Sp:  A.  T.  u.  N.  7*. 

 3  (PhilL  2003):  14.  Jhdt,  Txt  10,5x7,  Perg,  108  Bl,  2  Sp:  N.  T. 

 5  (PhilL  1659):  10.  Jhdt,  Txt  30x23,  Perg,  126  BL, 

2  Sp:  Proph  Paul  (Phm  He). 

 8  (PhilL  1647):  12.  Jhdt,  Txt  23x17,  Perg,  54  BL  3  Sp:  Höhet  Apk. 

 10  (PhilL  1648):  11.  Jhdt,  20x15,  Perg,  144  Bl:  Ew. 

 11  (PhilL  1725):  13.  Jhdt,  Txt  15x6  (mit  Komm  20x13);  Perg, 

143  Bl:  Mt  mit  Glosse. 

44* 


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690 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


1117<  Berlin,  kön.  Lat  Meerman  12  (Phill.  1649):  13.  Jhdt,  Txt  17x15,5,  Perg, 
14A':  152  Bl,  3  Sp:  Lk  mit  Glosse. 

ft  48  (PhilL  1650):  10.  Jhdt,  Txt  23x17,  Perg,  148  Bl: 

MW:  Kath  mit  Glosse  Paul. 

1419-  ~~  Lat  the°l  foL  l:  9-  °der  10'  Jhdtf  4Ü><29'3»  Per&  128  B1> 
1  Sp,  31  Z:  Ew.   Berger  schrieb  mir,  dass  dies  der  Codex 

Witekind  sei  Professor  Ernst  von  Dobschütz  aas  Jena  zog  den 

Berliner  Katalog  aus  und  untersuchte  einige  der  Handschriften 

für  mich. 

1419a:  [  fol.  3:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg,  221  Bl:  EvL] 

144W:  Früher  im  Kloster  des  Predigerordens  in  Calcar. 

1191  fol.  5:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  364  Bl:  A.  T.  und  X.  T.  (Evv  Ag  K  Ak 

1421 :  Paul  [Pbm  He]).   Man  sagt,  dass  die  Tochter  des  Kaisers  Otto  U. 
Handschrift  im  Kloster  Gandersheim  Bchrieb. 


1422 
1423 

1424 

1425 

1426 


 foL  6:  1514—1517,  Fol,  Perg,  4  Bde:  A.  T.  und  X.  T. 

 fol.  7:  1446,  32x20,  Papier,  275  Bl,  2  Sp:  N.  T.  (Erv  P  Ag  K  Ak). 

 fol.  8:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  635  Bl:  Bibel  (En  Ag  K  Ak  P  [Phm 

He  Laod]). 

 fol.  9:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  233  Bl:  Bibel. 

 fol.  15:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  355  Bl:  Paul  mit  Komm,  auch  16.352. 

446.447.448;  —  287:  Err  m.  GL;  —  360:  Mt  m.  Gl.;  —  191:  Mk  m.  Gl.; 
-  316:  Lk  m  GL,  auch  365;  -  422:  Lk  Jo  m.  GL;  -  192:  Paul  m.  GL;  - 
oct.  62:  Apk  m.  GL;  -  fol.  497:  Jo  m.  GL 


 fol  18:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg,  165  Bl:  Ew. 

 fol.  25:  11.  Jhdt,  Fol,  Perg,  237  Bl:  Ew. 

 fol.  62:  9.  Jhdt,  Fol,  Perg,  258  Bl:  Bibel  (En  P  [Phm 

He]  Ag  K  Ak). 

 fol.  63:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  175  Bl:  X.  T. 

 fol.  67:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  166  Bl:  X.  T. 

 fol.  70:  1464,  FoL  Perg,  194  Bl:  X.  T. 

 fol.  72:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  197  Bl:  Bibel. 

 fol.  73:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  302  Bl:  Bibel. 

 foL  74:  14.  Jhdt,  26,3x18,  Perg,  587  Bl:  Bibel  (Evv  Ag  K  P  [Phm 

He]  Ak). 

 fol.  90:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  115  Bl:  Apk, 

 fol.  166:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  144  Bl:  X.  T. 

 fol.  198:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  224  Bl:  Paul. 

 fol.  204:  16.  Jhdt,  Fol,  Papier,  302  Bl:  Bibel  „Gen— Ag". 

 fol.  260:  9.  Jhdt,  Fol,  Perg,  241  Bl,  Goldschrift:  Em. 

 foL  283:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg,  179  Bl:  Ew. 

 foL  336:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg,  193  Bl:  Bibel  Jes— He". 

 fol.  359:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg,  121  Bl:  Ew. 

 fol.  366:  9.— 10.  Jhdt,  27,3x21,  Perg,  94  BL,  2  Sp,  23  Z: 

Paul  (Phm  He).  Eine  irische  Handschrift,  fälschlich  Liudger 
zugeschrieben. 


1427 
1428 

1429 

1430 
1431 
1432 
1433 
1434 

1435 

1436 
1437 
1438 
1439 
1440 
1441 
1442 
1443 

1444 


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(1.)  Lateinische,  b.  Vulgata.  691 

1446: 
1446: 
1447: 

1448: 


Berlin,  kön.  Lat  theol.  fol.  375: 13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  126  Bl,  2  Sp,  24  Z :  Em. 

 fol.  379:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  544  Bl:  Bibel 

 foL  481:  9.— 10.  Jhdt,  31x24,4,  Perg,  149  Bl:  Brr. 

 fol.  494:  13.  Jhdt:  Brachst  Paul;  -  fol.  519:  13.  Jhdt:  Brachst 

Kaih  Apk. 

 fol.  505.506:  1470,  Fol,  Papier,  46Ü  Bl:  Bibel  (Evv  P  [Phm  He]  K 

Ag  Akt. 

 fol.  519:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bl:  Bruchrt  Kaih  Apk. 

 quart.  4:  9.  Jhdt,  Quart,  Perg,  164  Bl:  Ew.  Erasmus 

benutzte  diese  Handschrift  in  der  zweiten  Ausgabe  seines 
als  „Cod.  Corsendonck". 

 quart.  5:  10.  Jhdt,  Quart,  Perg,  196  Bl:  Ew. 

 quart.  33:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  529  Bl:  Bibel. 

 quart.  34:  14.  oder  15.  Jhdt,  Quart,  Perg,  561  Bl:  Bibel. 

 quart.  35:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  344  Bl:  Bibel. 

 quarl  103:  15.  Jhdt,  Quart,  Perg,  465  Bl:  Bibel. 

 quart.  139:  9.  (?)  Jhdt,  Quart,  Perg,  145  Bl:  Ew.  Die 

Schrift  ist  irisch,  schrieb  mir  Berger. 

 oct  2:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  200  Bl:  Evt. 

 oot  3:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  682  Bl:  Bibel  (Ew  P  [Phm  He]  Ag 

K  Ak). 

 oct.  4:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  684  Bl:  Bibel. 

 oct.  5:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  599  Bl:  Bibel. 

 oct.  6:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  529  Bl:  Bibel. 

 oct.  7:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  657  Bl:  Bibel.    Geschrieben  durch 

Albregard  Lombardua. 

 oct  8:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  530  Bl:  Bibel. 

 oct  9:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  682  Bl:  Bibel. 

 oot  70:  15.  Jhdt  Oktav,  Perg,  528  Bl,  2  Sp,  53  Z:  Bibel  (Evv  P 

[Phm  He]  Ag  K  Ak). 

 oct.  106:  1227,  Oktav,  Perg:  N.  7. 

 oct  121:  13.  Jhdt  Oktav,  Perg.  491  B\:.N.  T. 

 Diez  fol.  58:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg:  En. 

 Diez  fol.  65:  13.  Jhdt  Fol,  Perg:  ein  Teil  de»  A.  T.,  Paul. 

 Diex  oct  35:  12.  Jhdt  Oktav,  Perg:  Bibel. 

1471a:  Hamilton  82:  9.  Jhdt:  Bibel 

1472-  Bonn'  Univ'  134  a  (Klette  263). 

'  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  419  Bl,  2  Sp,  57  Z:  A.  T.  und  N.  T.  Gelangte  au 
die  Bibliothek  im  Jahre  1853  als  Legat  des  Joh.  Martin  Aug.  Scholl.  Vgl  An- 
ton Klette,  Oatal.  eMroffraphorum  in  bibl.  aead.  Bonnemi,  Hft.  2,  S.  65,  im 
akademischen  Programm  mm  15.  Okt  1859. 

1473-  Brei*enau  MS.  1. 

Oktav,  Perg,  A.  T.  und  K  T.   Vgl  Johannes  Heinr.  von  Seelen,  BibKo- 
theca  Breitenaviana,  Lübeck  1747,  Bd.  3,  Teil  8,  S.  243. 

1474-  Carlsruhe'  herzogl.  Reichenau  211. 

*  9.  Jhdt,  24,5x16:  Ew  mut.  Vgl  Berger  (wie  unten,  Hdschr. 
1479)  S.  383. 


1449 
1450 

1451 

N.  T 
1452 
1453 
1454 
1455 
1456 

1457 

1458 

1459 

1460 
1461 
1462 

1463 

1464 
1465 

1466 

1467 
1468 
1469 
1470 
1471 


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692 


A.  Urkunden.  III.  Übersetzungen. 


147V  ^eitz,  Stifts-Bibliothek,  MS.  theoL  5. 

13.  Jhdt,  28x22,  Perg,  144  Bl:  Ew.  Vgl  Philipp  Wegener,  Verzeichnis* 
der  auf  der  Zeitxer  Stiftsbibliothek  befindlichen  Handschriften  [Oster-Programml, 
Zeit*  187R. 

1476-  —  KapitelbibL  4  früher  14. 

1423,  30,5x22,  Perg,  321  Bl:  ein  Teil  de*  A.  T.,  N.  T.  Vgl  Fedor  Bech, 
Verxeiehniss  der  alten  Handschriften  und  Drucke  in  der  Domherren-Bibliothek 
xu  Zeit*,  Berlin  1881. 

1477:   5  früher  16:  15.  Jhdt»  30,5x22,  Papier,  253  Bl:  Weish  Ew. 

1478-  Colmar'  Stadtbibl.  38. 

9.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Ew  Paul  Vgl  Gustav  Haenel,  Cato> 
logi  u.  8.  w.  Leipzig  1830,  Sp.  141. 
1 Köln,  Cathedrale  1. 

9.  Jhdt,  50x35,5,  Perg,  382  Bl,  2  Sp,  51  Z:  A.  T.  uud  N.  T. 
Vgl  Philipp  Jaffe  und  Wilhelm  Wattenbach,  Ecclesiae  metropolüanae 
Coloniensis  Codices  manuscripti,  Berlin  1874,  und  Berger,  Hütoire  de  la 
Vulgate  .  .  .  Paris  1893,  S.  379. 

1ljaft  2:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  339  Bl:  A.  T.  und  N.  T.  (Ew  Paul  [Phm 

A4ÖU:  He]  Ag  Kath  Apk). 

 12:  11.  Jhdt,  Fol,  Perg,  210  Bl;  Bild:  Ew. 

 13:  8.  Jhdt,  Fol,  Perg,  195  Bl;  Bild:  Ew. 

 14:  io.  Jhdt,  Fol,  Perg,  215  Bl;  Bild:  Ew. 

  21.22.23.24.26:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Mk  Lk  Jo  Ag  Kath  Apk  Paul 

mit  Glosse. 


1481 
1482 
1483 

1484 

1485 
1486 
1487 

1488 


1489 


 25:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  111  Bl:  Paul  mit  Glosse. 

 56:  9.  Jhdt,  Quart,  Perg,  139  Bl;  Bild:  Ew. 

 144:  10.  Jhdt,  Quart,  Perg,  133  Bl:  Ew  (?). 

 218:  11.  Jhdt,  Fol,  Perg,  217  Bl;  reich  an  Bild:  Ew.  Geschenk 

des  Johannes  Wilhelm  Knott,  Geistlichen  in  Heimenheim  (f  1872). 

Koblenz,  Stadtbibl.  MS.  1. 

9.  oder  10.  Jhdt,  Fol,  Perg,  319  Bl,  2  Sp,  42—45  Z;  Bild: 
zweiter  Teil  des  A.  T.,  N.  T.  (Ew  Ag  Kath  Paul  [Eph  LaodJ  Apok). 
Vgl  Ernst  Dronke,  Beiträge  zur  Bibliographie  .  .  .  oder  Merkwürdig- 
keiten der  Oymnaaial-  und  der  städtischen  Bibliothek  xu  Koblenz,  Teil  1, 
Coblenz  1837,  S.  85-91. 

1AQft  MS.  2  [im  J.  1852  schrieb  Dronke  „2  und  3"]:  1281,  Fol,  Perg,  2  Bde, 

2  Sp,  39  Z:  A.  T.  und  N.  T.  (Etrv  Paul  Ag  Kath  [Apk?]).  Simon,  Dekan 
in  Mains,  schrieb  das  Buch. 

11Q1  M.  3:  1402,  Quart,  Perg,  411  Bl,  2  Sp,  47  Z:  A.  T.  und  N.  T.  (Ew 

A**A:  Paul  Ag  [Kath  Apk?]).  Johannes  von  Northeim  schrieb  das  Buch  in 
Mainz.  Dronke  aber  selbst  später,  lieber  die  Qymnasialbibliothek  . . .  Coblenz  1852, 
bezeichnete  diese  Handschrift  als  B,  und  war  geneigt  zu  meinen,  dass  ein  anderer, 
nicht  jener  Johannes,  sie  geschrieben  habe. 

1492«  Donaueschingen,  fürstl.  BibL  177  (L.  8). 

13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  490  Bl,  2  Sp:  A.  T.  und  N.  T.  Geschrieben  durch 
Cambio  de  Vicentia.   Vgl  K.  A.  Barack,  Die  Handschriften  der 
hergüehen  Bibliothek  xu  Donaueschingen,  Tübingen  1865. 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,  b.  Vulgata.  693 
1AQ*    Donaueschingen,  fürstL  Bibl.  178:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg„  875  Bl,  2  Sp: 

1494:  188:  15.  Jhdt,  Duodet,  Perg,  218  Bl:  2VT.  T. 

1495:   203  und  207:  Evl;  —  199  und  208:  Apl. 

Uftfi-  Dresden,  kön.  A.  47. 

15.  Jhdt,  Fol,  Perg  und  Papier (?),  520  Bl,  2  Sp:  Bibel;  Kol  Laod;  Phm 
He;  Paul  Ag;  1.2Pe  yor  Jak?;  enthält  den  Hirten  des  Hennas.  Vgl  Franz  Schnorr 
von  Carolsfeld,  Katalog  der  Handschriften  der  königlichen  'öffentlichen  Bibliothek 
xu  Dresden,  Bd.  1,  Leipsig  1882,  S.  10. 

1497 
1498 
1499 
1500 
1501 
1502 
1503 
1504 


1506 
1507 

1508 


 A.  54:  11.  Jhdt,  Fol,  Perg,  190  Bl: 

 63:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg,  137  Bl;  Bild:  Ew. 

 A.  67:  1418,  Fol,  Perg,  351  Bl,  2  Sp:  Bibel. 

 A.  86.87:  1453,  Fol,  Perg,  2  Bde:  Bibel. 

 A.  94:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  154  Bl;  Bild:  Ew. 

 A.  134:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  423  Bl,  2  8p:  Bibel. 

 A.  179:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Bibel 

 A.  188:  15.  Jhdt,  Quart,  Perg,  2  Sp:  Btbel. 

 A.  197:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  392  Bl,  2  Sp:  Bibel. 

 A.  201:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  2  Sp:  Bibel. 

 A.  202:  14.— 15.  Jhdt,  Fol,  Peig,  2  Sp:  Bibel. 

Erfurt,  Amplonius  Oct  18. 

13.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  A.  T.  und  N.  T.  Vgl  Wilhelm  Schum,  Beschrei- 
bendes Verxeichnüs  der  Amplonianischm  Handschriften -Sammlung  xu  Erfurt, 
Berlin  1887. 

1509:  Oct.  19:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  A.  T.  (und  N.  T.1). 

1510:  Quart  76:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Mk  mit  Komm. 

1511:  Quart.  78:  12.  Jhdt  Quart,  Perg:  Mk  Jo  mit  Komm. 

1512:  Fol.  54:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Lk  Jo  mit  Komm. 

151S-  Erlangeü'  Univ-  MS.  H.  ra.  490  (Irmischer  121). 

"  12.  Jhdt  Fol,  Perg,  393  Bl,  2  Sp,  53  Z;  Bild:  A.  T.  und  AT.  T.  (Evv  Ag 
Kath  Apk  Rfi  Phil  Kol  Thess).  Vgl  Jon.  Conrad  Irmischer,  Handschriften- Katalog 
der  königlichen  Universitäts- Bibliothek  xu  Erlangen.  Frankfurt  am  Main  und  Er- 
langen 1852,  S.  19.  20. 

 (Irmischer  122— 124) :  14.— 15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  3  Bde:  (einiges  auts 

AOX*'  dem  A.  T.)  Ag  Kath  Apk. 

t«v  (Irmischer  128-129):  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde:  (einiges  aus  dem 

xoyo'  A.  T.)  Ag  Kath. 

i5lß.  (Irmischer  131):  14.  Jhdt,  Fol,  Perg:  (viel  aus  dem  A.  T.)  N.  T. 

AW*  „usque  ad  Ep.  ad  Hebr." 

 (Irmischer  141):  9.  Jhdt,  Fol,  Perg,  125 %  Bl,  2  Sp, 

1D1'    Bild:  Ew. 

1518:  (Irmischer  159):  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  113  Bl:  Ag  mit  Glosse. 

1519*  (Innischer  231):  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  47Ü  Bl:  A.  T.  und  N.  T.  Ge- 
hörte dem  König  Matthias  Corvin,  der  sie  der  Bibliothek  in  Buda  schenkte. 

lra»-  (^mischer  260):  11.  Jhdt,  Quart,  Perg  :  Mt  mit  Glosse.  Vgl  Pfeiffer 

x*,ÄVt  (wie  unten,  Hdschr.  1525  [467]),  S.  25,  der  einige  Lesarten  bietet. 
1521:  (Irmischer  276):  9.  oder  10.  Jhdt,  Quart,  Perg,  118B1:  Ew. 


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694  A.  Urkunden.  III.  Übersetzungen. 

1522:  Erlangen,  Univ.  (Inniaoher  278):  11.  Jhdt:  Kath  mit  Glosse. 

1523:  (Irmischer  282):  12.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  507  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

1524:  (Irmischer  428):  11.  und  12.  Jhdt:  Apk  mit  Glosse. 

lß9.  (Innischer  467):  9.  Jhdt,  Fol,  Perg,  164  Bl,  1  Sp,  25  Z: 

löwd:  Ew;  es  fehlt  Mtl,l—  2,14  Mkl,l-16.  Vgl  Johannes  Ludwig 
Hocker,  Bibliotkeca  Beüsbronnensis,  Nürnberg  1731,  S.  2,  Hdschr.  4; 
August  Friedrich  Pfeiffer,  Beyträge  zur  Kenntnis*  alter  Bücher  und 
Handschriften.  Iy  Hof  1783,  S.  1-32. 

iit*«  (Irmischer  525  526):  8.  oder  9.  Jhdt,  Quart,  Perg,  2  Bde, 

1526:  U7  B1.  ^ 

 (Innischer  588):  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  508  Bl:  A.  T.  und  .V.  T. 

'  Nach  Irmischer  ist  der  Text  an  vielen  Stellen  verschieden  von  dem  Texte 
der  Vulgata.  Irmischer  Denutzte  das  Buch  von  J.  Bartholomaus  Biederer,  Nach- 
richten zur  Kirchen-,  Gelehrten-  und  Bächergeechichte,  Altdorf  1760,  Bd.  3,  S.  120 
— 149,  das  einige  Ledarten  bietet. 


1528: 


 firmischer  610.611):  14.  Jhdt,  Fol,  Papier,  2  Bde,  008  Bl,  2  Sp:  A.  T. 


und  N.  T.  (Ew  Paul  [Phm  He  Laod]  Ag  Kath  Apk). 

1529:  (Irmischer  612.613):  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  2 Bde,  781  Bl:  A.  T.  u.  N.  T. 

1Mft  (Irmischer  828.829):  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  2  Bde,  460Vj  Bl:  A.  T. 

und  .V.  T. 

Fnmkfurt  am  Main,  Gyranasial-Bibl.  VI,  1,  a  und  ß: 

12.  Jhdt:  Brachst  Jo  7, 10-31. 
1M2-  Frankfurt  am  Main,  Stadtbibl. 

?  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ag  Kath  Apk  Lk  mit  Glosse.  Vgl  Joh.  Jak.  Lucius, 
Cot.  bibl.  pub.  Moeno-Francofurtensis,  Frankfurt  am  Main  1728,  zweite  Reihe  von 
Seiten,  S.  442. 

153S:  ?  Jhdt,  Fol,  Perg:  A.  T.  und  A".  T. 

1534:  ?  Jhdt,  Oktav,  Perg:  A.  T.  und  .V.  T. 

153-  Frankfurt  an  der  Oder,  früher  Univ.  Arch.  I.  4:  Bibel.  Vgl 

Johannes  Christoph  Beckman,  Memoranda  Francofurtana 
Frankfurt  an  der  Oder  1676. 

1536:  Arch.  I.  21:  Bibel. 

irv37-  Freyberg  in  Sachsen,  Schule  MS.  (1  bei  Hecht). 

M  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  10(?)  Bde:  vieles  aus  dem  A.  7!,  Mt  Jft(?)  Paul  mit 
GL  Früher  gehörte  sie  den  Minoritenhrüdern  in  Freyberg.  Vgl  Friedrich  Aug. 
Hecht,  Litterarische  Nachricht  von  einigen  Handschriften . . .  in  der  Freybert/er 
Schulbibliothek . . .  Freyberg  (1603). 

1538:   3:  ?  Jhdt,  Fol:  A.  T.  und  .V.  T. 

 4:  16.  Jhdt,  Quart,  3  Bde:  A.  T.  und  N.  T.  mit  Komm. 

 5:  16.  Jhdt,  Quart:  N.  T.  mit  Komm. 

Giessen,  Univ.  B.  S.  MS.  216. 

13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  404  Bl,  2  Sp:  A.  T.  und  N.  T.  (Paul  [Phm  He]  Ag 
Kath  Apk  Ew).  Vgl  J.  Valentin  Adrian,  Oatalogus  eodicum  mss.  bibliothecae 
academicae  Oissensis,  Frankfurt  am  Main  1840,  S.  197.198. 

1542:  B.  G.  XV.  2:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  476  Bl,  2  Sp:  A.  T.  und  N.  T. 

1543:  B.  G.  (3)  31:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  250  Bl:  Ew. 

1544:  B.  G.  (3)  23:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  159  Bl:  Paul  (Phm  He). 


1540 
1541 


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2.  Westliche.    (1.)  Lateinische,    b.  Vulgata. 


695 


1545:  Giesaen,  Univ.  B.  G.  XV.  77:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  289  Bl:  Paul  (Phm  He). 
Für  Güttingen,  siehe  unten,  Nr.  2282—2294. 

1>4fl-  Gotha,  nerz°gl-  Bibl-  1  nnd  2. 

l<Hn'  ?  Jhdt,  Fol,  Perg:  A.  T.  und  X.  T.  Vgl  Ernst  Salomon  Cyprian,  Oata- 
totjus  cofit'cttm  tnanuscriptorum  bibliothecae  Gothanae,  Leipzig  1714. 

1547:   3:  1391,  Fol,  Perg:  A.  T.  und  X.  T. 

1548:   4  und  5:  Fol,  Perg:  A.  T.  und  .V.  71 

1549:   6  und  7:  Fol,  Perg:  ,1.  7'.  und  X.  T.   Zwei  Exemplare. 

1550:   8:  1292(9),  Fol,  Perg:  A.  T.  und  .V.  T. 

1551:  17:  Fol,  Perg:  Ew. 

1552:  18:  Fol,  Perg:  Paul. 

1553:  36:  Fol,  Perg:  Ew. 

1554:   37:  Fol,  Perg:  Mt  mit  Gloue. 

1555:   41:  Fol,  Perg:  Paul  mit  Glosse. 

1«A  42:  1456,  Fol,  Perg:  Paul  mit  Glosse.   Enthalt  Nr.  43  den  Text 

A00ö:  von  Paul? 

1557:   44:  Fol,  Perg:  Paul  mit  Glosse. 

1558:   46:  Fol,  Perg:  Apk  mit  Glosse. 

1559:   47:  Fol,  Perg:  Apk  mit  Glosse. 

1560:  MS.  Chart,  fol.  2:  1462:  A.  T.  und  X.  T. 

1561:  MS.  Chart,  fol.  20:  Ew. 

1562:  MS.  membr,  min.  1:  .1.  T.  und  .V.  T. 

1568:  MS.  membr,  min.  2:  .1.  T.  und  X.  T. 

1564:  MS.  membr,  min.  4:  A.  T.  und  X.  T. 

156d:  MS.  membr,  min.  14:  Etc. 

1566:  MS.  membr,  min.  15—19:  Mt  Mk  Jo  Rath  Apk  mit  Glosse 

Wolfenbüttel,  herzogl.  Bibl.  4  Heimst  (Heinemann  4). 
1287—1295,  49,5x  35,  Perg,  275  Bl:  Kath  Apk  Paul  (Phm  He;  Phil  und 
Laod  fehlen  zum  grösseren  Teil)  Ew.    Vgl  Otto  von  Heinemann,  Die  Hand- 
schriften der  Im-Kof/Hrhnn  Bibliothek  zu  WotfenbiUtel.  I.   Die  Helmetedter  Hand- 
schriften.  I,  Wolfenbüttel  1884. 

1  w+q  22  Heimst  (Heinem.  25) :  1474,  40x28,  Papier,  409  Bl:  (mit  Heinem. 

10WV.  ^  A  T  und  ^  T  {Evy  paul  rphm       Ag  Kath  Apk) 

1569-   53  Helm8t-  (Heinem-  °°):  n-  Jhdt«  35  x22,  Perg,  201  Bl:  Apk  Kath 

*  Äff  und  verschiedenes  aus  dem  A.  T. 

1— 0>  65  Heimst  (Heinem.  80):  1194,  33x22,5,  Perg,  181  Bl; 

ot  '  schöne  Bild:  Ew.  Heinemann  in  seinem  Katalog  (I,  1,  18S4) 

gibt  eine  Nachbildung;  vgl  auch  C.  P.  C.  Schöneraann,  Hundert 

Merkwürdigkeiten  d  herxgl  Bibl  zu  Wolfcnb.  Hannover  184Ö,  Nr.  45, 

S.  36-38. 

  201.202  Heimst.  (Heinem.  234.235):  15.  Jhdt,  30x  20,5,  Perg,  A.  T. 

10 <1:  2  Sp,  aber  das  N.T.  1  Sp:  J.  T.  und  X.  T.  (Evv  Apk  1.2Jo  Jud  Paul 
[Tit  He;  fehlt  Phm?]  Jak  1.  2  Pe  Ag). 

1—.>  321  Heimst  (Heinem.  356):  10.  Jhdt,  28x19,  Perg, 

~:  174  Bl:  Ew.  MS.  363  Heimst.  (Heinem.  400)  enthält  ein  Blatt 
aus  Mt  Kap.  27,  wie  es  scheint,  vom  10.  Jhdt. 


1567 


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696 


A.  Urkunden.   HI.  Übereeteungen. 


Wolfenbüttel,  hereogl.  BibL,  425  Heimst.  (Heinem.  460):  13.  Jhdt  21x20, 
10 '3:  Perg,  127  Bl;  Bild:  Ew. 

IfVM-   426  Helm8t  (Heinem-  46!):       Jhdt,  28,5x20,  Perg, 

171  Bl;  schöne  Bild:  Ew.  Heinemann  gibt  eine  Nachbildung, 

CaL  I,  1,  S.  332. 

  427  Heimst  (Heinem.  462):  10.  Jhdt,  25,5x18,5,  Perg, 

1Ö7Ö:  19  Bl:  Ew. 

1fWA   447  Heimst  (Heinem.  482):  12.  Jhdt,  28x19,5,  Perg,  162  Bl:  Mt 

10  'b:  Mk  Lk  mit  Komm. 


1577: 


  557  Heimat.  (Heinem.  605) :  15.  Jhdt,  21,5x15,  Papier,  271  Bl:  Ew 

Paul  (These  Laod  und  Phm  He)  Ag  Kath  Apk. 

1-_ft   603  Heimst.  (Heinem.  651):  15.  Jhdt,  22x15,  Papier,  109  Bl:  Apk 

1&78:  j  2Jo  Brnchgt  Lk  Jak  2. 2Pe  3Jo  und  einiges  aus  dem  A.  T. 

1579:  mo Heimst  (Heinem.  1217):  13.— 14.  Jhdt,  17x13,  Perg,  252 Bl:  Ew. 

i-fin  1152  Heimst.  (Heinem.  1260):  14.  Jhdt,  16x11,5,  Perg,  235  Bl:  A.  T. 

1ÖW:  und  N.  T.  (Etv  Paul  Ag  Kath  Apk  1-3). 

-tftfil  1160  Heimst  (Heinem.  1268):  1418,  15,5x10,5,  Papier,  311  Bl:  Ew 

1081 :  Paul  (Tit  He;  fehlt  Phm?)  Kath  Ag  Apk. 

1Kft9.   1332  Heimst  (Heinem.  1446):  14.  Jhdt,  16x12,  Perg,  392  Bl:  A.  T. 

1004 :  und  N.  T.  (am  Schlüsse  Apk  Ag). 

1*0«   1333  Heimat.  (Heinem.  1447):  14.  Jhdt,  14,5x10,5,  Perg,  438  Bl: 

ioöj:  A  T  und  K  T 

  1334  Heimst.  (Heinem.  1448):  14.  Jhdt.  17,5x12,5,  Perg,  377  Bl: 

1084:  A  T  und  ^  T 

m  .qp   1335  Heimst.  (Heinem.  1449):  14.  Jhdt  17x12,  Perg,  418  Bl:  A.  T. 

10801  und  N.  T. 

1(yiA  A.  d.  Augusteus  fol.  (Heinem.  1569)  :  13.— 14.  Jhdt»  47,5x34,  Perg, 

lOÖO:        B1>  2  3p:  Ew         (phm  He)  Apk  Kath  Ag. 

1 -  j«,  1.  3.  1.  Aug.  fol.  (Heinem.  1683):  1315,  42,5  x  30,  Perg,  317  Bl:  A.  T. 

1001 :  und  N.  T.  (E?v  Paul  [Phm  He]  Kath  Ag  Apk). 

1-ftfl  5.  2.  Aug.  fol.  (Heinem.  2062):  13.  Jhdt,  33,7x24,  Perg,  471  Bl, 

A05ö:  2  8p:  A.  T.  und  N.  T.  (Ew  Paul  [Phm  He]  Ag  Kath  Apk). 

Es  gibt  viele  andere  Handschriften  in  der  Wolfenbüttler  Biblio- 
thek, die  noch  nicht  in  den  Katalog  aufgenommen  worden  sind. 

1  ego.  Halberstadt,  Gymnasial-Bibl.  cathedral.  1  und  2. 

13.  Jhdt,  54x37,  Perg,  2  Bde,  281  Bl,  2  Sp;  Bild:  A.  T.  (ausser  Ps)  Paul 
Apk  Kath  Ag.  Vgl  O.  Schmidt,  Die  Handschriften  der  Gymnasial -Bibliothek. 
Osterprogramm,  Halberstadt  1878,  S.  8—38. 

 28:  14.  Jhdt,  22x15,  Perg,  329  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

 29:  15.  Jhdt,  31x22,  Papier,  2  Bde,  259.253  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

(Ew  Paul  Ag  Kath  Apk). 

 38:  12.— 13.  Jhdt,  24x15,  Perg,  62  Bl  (vorher  Btehen  andere  Sachen 

auf  73  Bl):  Ag  mit  Glosse. 

 45: 15.  Jhdt  31x22,  Papier,  434  Bl:  Ew  (Jo  Mt  Lk  Mk)  Brr  Ag  Apk. 

 46:  11.  Jhdt,  29x21,  Perg,  161  Bl:  Ew  (M  M  L  J). 

 47:  12.-13.  Jhdt  25,5x17,  Perg,  107  (171)  Bl:  Mt  mit  Glosse. 

 48:  13.  Jhdt,  23x15,  Perg,  108  Bl:  Mk  mit  Glosse. 

 49:  15.  Jhdt,  21x14,  Papier,  176  (339)  Bl:  Ew  mit  Glosse. 


1590 
1591 

1592 

1593 
1594 
1595 
15% 
1597 


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.     2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,  b.  Vulgata.  697 

i'Qfl.  Halberstadt,  Gymnasial  Bibl.  cathedral.  50:  13.  Jhdt,  26x18,  Perg,  60  Bl: 

Jo  mit  Glosse.  Waren  die  Handschriften  47.48.50  früher  vereinigt? 
1599:   51:  12.-13.  Jhdt,  27x16,  Perg,  48  Bl:  Kaih  mit  Glosse. 

1600:   52:  15.  Jhdt,  22x16,  Papier,  216  (288)  Bl:  Paul  mit  Glosse. 

lß01 .  Hameln,  Gymnasial-Bibl.  MS.  ? 

?  Jhdt,  28x20,  Perg,  etwa  150  Bl:  Ew.  Vgl  Bachof,  Die  Handschriften 
und  älteren  Drucke  der  Gymnasialbibliothek  [Oster- Programm],  Hameln  1876, 
S.  4—6. 

1fi02-  Hannover»  StadtbibL  MS.  1. 

14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  519  Bl,  2  Sp:  A.  T.  und  .V.  T.  Gehörte  einst  Ger- 
hard Molan,  dem  Abt  von  Loccum.  Vgl  Eduard  Bodemann,  Die  Handschriften 
der  köniqlichen  öffentlichen  Bibliothek  xu  Hannover,  Hannover  1867. 

1603:  MS.  2:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  488  Bl,  2  Sp:  A.  T.  und  N.  T. 

1W**  fehlt  Ro— Kol  2.  Gehörte  früher  dem  Abt  Gerhard  Molan,  der  das  Buch 
von  Clamor  „von  dem  Baach"  erhielt. 

1605:  MS.  4:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  418  Bl,  2  Sp:  A.  T.  und  N.  T. 

1606-  Würzbur&  Univ-  MP-  th-  f-  61- 

8.  Jhdt:  ML  Früher  in  der  Cathedrale.  Georg  Schepss  gab 

mir  freundlich  Nachrichten  über  die  Würzburger  Handschriften. 
Vgl  SchepBS,  Die  ältesten  Evangelienhandschriflen  der  Würzburger  Uni- 
versitätsbibhothek,  Würzburg  1887,  und  K.  Köberlin,  Eine  Würz- 
burger Evangelienhandschrift  .  .  .  Augsburg  1891. 

1607:  Mp.  th.  f.  65:  8.  Jhdt:  Ew.  Früher  in  der  Cathedrale. 

1608:  Mp.  th.  f.  66:  8.  Jhdt:  Ew.  Früher  in  der  Cathedrale. 

 Mp.  th.  £  67:  Ende  des  7.  Jhdt:  Ew.  Früher  in  der 

Cathedrale, 

lßm«  68 :  6-  J^t:  Ew'  Soll  früher  dem  heiligen 

'  Burkard  von  Würzburg  gehört  haben.  Einst  in  der  Cathedrale. 

1611:  Mp.  th.  q.  1:  9.  Jhdt:  Ew.   Früher  in  der  Cathedrale. 

1fil?  —r  —  Mp.  th.  q.  la:  6.  Jhdt:  Ew.  Soll  im  Besitz  des  heiligen 
Kilian,  des  Apostels  der  Franken,  gewesen  sein.  Früher  in 
der  Cathedrale. 

Jena,  Univ.  MS.  Blect  theoL  foL  3:  10.  Jhdt,  27,1x22,7, 
Ibiza:  perg  12g      24  z.  ^ 

1ft19h-  5:  U*         u><30>  Per&-  127  B1»  2  SP:  K  T'  OEvr  P  Ak  K  Ag); 

IblZD:  _  7_n.  14gl>  5  Bde.  gfci.  _  13.  15  48,6x35,  Perg,  206  Bl, 

2  Sp,  38  Z:  ein  Teil  des  A.  T.,  Ew;  —  15:  14.  Jhdt,  46x33,  Perg,  224  Bl,  2  Sp, 
27  Z:  Proph  Paul  Ag  Apk  Jer.  Die  Nachricht  über  diese  Jenaer  Handschriften 
verdanke  ich  Ernst  von  Dobschfltz. 

Leipzig,  Univ.  1.2. 
10A0*  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde,  408  und  453  Bl:  Bibel.    Geschrieben  durch 
Martin  genannt  Kortzeck.  Früher  in  Naumburg. 

1A1A  3:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  496  Bl,  2  Sp:  Bibel  (Ew  P  [Phm  He]  Ag 

AW*:  K  Ak).  MatthSi's  6  in  Apk;  vgl  seine  Apk,  S.  229-238  und  die  LeBarten, 

8.  310—334;  Tgl  oben,  S.  633,  Hdschr.  lips. 

1615:  4.5:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  2  Bl:  Bibel. 


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698  A-  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 

1616: 
1617: 


1618 
1619 

1620 
1621 

1622 
1623 

1624 


Leipzig,  Uni?.  6:  15.  Jbdt,  Fol,  Perg,  477  Bl:  Bibel 

 7:  H.Jhdt,  Quart,  Perg,  603  Bl:  Bibel.     Früher  im  Kloster  der 

heiligen  Maria  in  Celle. 

 8:  14.  Jhdt,  Duodez,  Perg,  591  Bl:  Bibel. 

 9:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  311  Bl:  ein  Teil  des  A.  T.,  N.  T. 

 29:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  260  Bl:  ein  Teil  des  A.  T.,  N.  T.  Im 

Jahre  1490  gehörte  sie  Johannes  Kiene  de  Jobow  (so!). 

 30:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  172  Bl:  ein  Teil  des  A.  T.,  N.  T.  ausser  Ag. 

 31:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  156  Bl:  N.  T.  (Evv  P  [Phm  He]  Ag  Ak  K). 

Mattb&i's  5  in  Apk  (wie  oben,  Hdschr.  1614). 

 32:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  171  Bl:  N.  T.  (Evv  P  Ag  K  Ak). 

  33:  1408,  Fol,  Papier,  132  Bl:  N.  T.  (Evv  P  Ag  K  Ak).  Geschrieben 

„in  domo  decani  hradiscensis  et  plebani  in  Sobotka  ecclesiae  s.  Mariae 
Magdalenae  . . .  per  Nioolaum  sacerdotem  de  Bor"  kurz  vor  dem  Auszug  eines 
Teiles  der  Universität  aus  Prag  nach  Leipzig. 

lft.,v  36:  10.  oder  11.  Jhdt,  Quart,  Perg,  139  Bl:  Ag  Apk 

1D"°*  Jak  lPe\,\—  4,3.  Enthält  den  Namen  des  Abts  Windolf. 
Früher  in  der  Kirche  in  Pegau. 

1626«  ~  ~"  74 :  13,  Jhdt'  Fo1'  Per&'  170  B1:  E"  mit  GloMe»  ftUCa  75.76  a.81; 
idäo.  _  78.  Mt  m  Q1  auch  ?9;  m  m  m  61  ^  auoh  82;  _  gg.  m  m 

Gl.;  —  84:  Mk  Jo  m.  Gl.;  —  85:  Lk  m.  GL,  anch  86;  -  87:  Lk  Jo  m.  GL;  — 
88:  Lk  Ag  m.  GL;  -  90:  An  Kath  Apk  Hiob  m.  GL;  -  91:  Paul  m.  GL,  auch 
92-93.94.(163);  -  95:  Kath  m.  GL,  auch  96.315;  —  97:  Apkm,  GL,  auch  1264b(?). 

1627:  76:  9.  oder  10.  Jhdt,  Quart,  Perg,  223  Bl:  Bw. 

A0*0,  Glowe?).   Matthäi  in  Apk  (s.  oben,  Hdschr.  1614). 

1629*  LuneDur&  S.  Michael  MS.  88.89.90. 

*  *  11.  oder  12.  Jhdt,  Quart,  Perg,  jeder  Band  150  Bl:  Etv  in  drei  Exemplaren. 
Geschrieben  in  dem  11.(10.?)— 12.  Jhdt  durch  den  Abt  Riddag,  den  Mönch  Eaduvius 
Basan,  und  einen  anonymen  Mönch,  im  Kloster  des  S.  Michael  (im  Jahre  955  be- 
gründet). Uber  diese  Handschriften  vgl  Adolf  Martin,  Beiträge  vur  Kenntniss  der 
Bibliothek  des  Klosters  St.  Michaelis  in  Lüneburg,  Lüneburg  1827,  S.  1.2.68—70. 
112,  der  ein  Buch  von  Gebhard  anführt:  Dissertatio  secularis  de  re  lUerana 
coenobii  s.  Michaelis,  Lüneburg  1755. 

Iß.«*   Magdeburg,  Dom-Gymnasium  MS.  60,  Bl.  109—155. 

*  *  15.  Jhdt,  30,7x22,  Papier:  Mt  mit  Glosse.  Vgl  Dittmar,  Die  Hand- 
schriften und  alten  Drucke  des  Dom- Gymnasiums,  Magdeburg  1878,  S.  35. 

1ß«l .  MS.  237  :  13.  oder  14.  Jhdt,  29,8x20,9,  Perg,  BL  1—156:  Paul  (Phm 

1001 '  He);  BL  156-187  enthalten  einen  Komm  *u  Paul. 

16S2-  MS'  275:  10,  Jhdt'  29'4x21'S\  Perg,  226  BL,  22  Z:  Ew. 

Gehörte  früher  den  Domherren  von  Walbeck.  Vgl  Dittmar, 
Verxeichniss  der  dem  Dom- Gymnasium  xu  Magdeburg  gehörenden  Hand' 
Schriften,  Magdeburg  1580  [Progr.  1880,  Nr.  199],  S.  99—101. 

1633-  ^ayhingen,  des  Fürsten  (Dettingen- Wallerstein. 

8.  Jhdt:  Ew.  Angelsächsische  Handschrift  Vgl  Berger  (wie 
oben,  S.  692,  Hdschr.  1479),  S.  393,  und  Wilhelm  Wattenbach,  An- 
xeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit,  Nürnberg  1869,  Sp.  289. 


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2.  Weltliche.   (1.)  Lateinische,   b.  Vnlgata. 


699 


1634-  ^arbur&  Univ.  D.  2. 

13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  159  Bl:  Jo  und  Mk  mit  Glosse;  andere  Stücke  ver- 
schiedener Art  sind  darin.  Früher  im  Kloster  der  Maria  der  Jungfrau  von  Aulee- 
burg.  Vgl  Carl  Friedr.  Hermann,  Catalogus  (sum  Festtag  der  Universität  20.  Aug. 
1S38),  Marburg  1838,  S.  13.14. 

1635:  D.  3:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  167  Bl:  Paul  mit  Glosse. 

Metz,  StadtbibL 

Fol,  Perg:  BibeL  Vgl  Haenel  (wie  oben,  S.  665,  Hdschr.  779),  Sp.  216. 
Dies  scheint  die  Hdschr.  Mett  7  bei  Berger  zu  sein:  9.  Jhdt,  45x33,  Perg,  2  Sp, 


40  Z 
1637 
1638 
1639 
1640 
1641 
1642 
1643 
1644 
1645 
1646 


1647 


ein  Teil  des  A.  7%  N.  T.   Vgl  Berger  (wie  S.  G92,  Hdschr.  1479),  S.  393. 
Quart,  Perg:  Bibel. 
15.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel. 
Fol,  Perg:  Ew. 
Fol,  Perg:  Paul  Ag. 
12.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Mt  mit  Komm. 
Quart,  Papier:  Ew. 

Apk  mit  Komm. 


15.  Jhdt,  Quart,  Perg: 
Oktav,  Papier:  Ew. 
Quart,  Perg:  Lk. 
Quart,  Perg:  Ew. 

München,  kön.  Lat  47. 

14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  572  Bl:  Bibel.  Vgl  Carl  Halm  und  Georg  Laubmann, 
Catalogus  codicum  Jxitinorum  bMiothecae  regiae  Monacensis,  München  1868—1881. 
{Cot.  codd.  ms*,  bibl.  reg.  Mon.  IH,  1— IV,  4). 

IfiJft   335:  Z*  mit  Glosse;  —  2587:  Apk  m.  GL;  —  3099:  Paul  m. 

Ibtt):  QL;  _  g^g.  K  T  m  Q1 .  _  ^QQ.  Rath  Apk  m  Q1 .  _  3707.  Kaih  ^ 

GL,  auch  3738.4598;  -  3720:  Jo  m.  GL;  -  3733:  Apk  m.  GL;  -  3743:  Paul  m. 
GL;  —  3816:  Lk  m.  GL;  —  3820:  Mk  m.  GL;  —  3836:  Lk  Jo  m.  GL;  —  3839: 
Paul  m.  GL,  auch  4565^675.6216.14158.14327.1600Ü.17042.l7043.1762ö.l8531»,18532*. 
21215.21657.22228;  -  4568:  Apk  m.  GL,  auch  12647.14109.18664.19104.22258;  — 
4575:  Mt  Mk  Jo  m.  Gl;  -  4578:  Bibel  m.  GL;  -  4579:  Mt  Mk  m.  GL;  -  4598: 
Kaih  m.  GL,  auch  22274;  —  5522:  Jo  m.  GL,  auch  13077-22281;  -  6206:  Mt  m.  GL, 
auch  13069.14353.14455.14507.17044.22028;  —  6213:  Mk  m.  GL,  auch  14262;  — 
6234:  Rath  Jo  m.  GL;  —  7620:  Lk  m.  GL;  —  7626:  Apk  Paul  m.  GL,  auch  7027; 
—  9546:  Paul  Kaih  m.  GL;  —  10026:  Mt  Lk  m.  GL;  —  10027:  Jo  Lk  m.  GL;  — 
12243:  Paul  Kaih  Apk  Ag  m.  GL;  -  14305:  N.  T.  m.  GL;  -  14433:  Jo  m.  GL, 
auch  19125;  —  18318:  Brr  Mt  m.  GL 

1649:   357:  14/ Jhdt,  Quart,  Perg,  356  Bl:  BibeL 

1650:   828:  11.  Jhdt,  Fol,  Perg,  307  Bl;  Bild:  Ew. 

1651:   836:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  420  Bl;  Bild:  BibeL 

1652:   926:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  471  Bl:  Bibel. 

  2747 :  lö-  Jhdt»  Fo1»  ^1*»«.  168  Bl:  Bibel  „insolito  librorum 


1654:   2754:  15.  Jhdt.  Oktav,  Perg,  697  Bl:  Bibel. 

1655:   2821:  16.  Jhdt,.  Oktav,  Perg,  9-17  Bl:  2  Tim  Tit  lJo  Jud. 

1656:   2830:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier:  Apk, 

1657:   2936:  1460,  Fol,  Papier.  482  Bl:  Bibel. 


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7D0 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


1664 
1665 


1658:  München,  kön.  Lat.  2962:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  238  Bl:  Ew. 

1659:   3242:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  239  Bl:  .V.  T. 

1660:   3301:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  284  Bl:  Bibel 

1661:   3723:  1432,  Quart.  Perg,  140  Bl:  Ew. 

 3811:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  465  Bl:  Bibel. 

 3744:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  93  Bl:  ML 

  3837:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  365  Bl:  Bibel. 

  3901:  11.— 12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  236  Bl:  Bibel.    „Liber  enormis 

magnitudinis  a.  1241  ab  Henrico  protonotario  ducis  Bavariae  ecclesiae  [ca- 
thedrali  Augustanae]  dono  datns  est" 

irar   445t:  9-  Jhä^  30.5x21,  Perg,  155  Bl:  Ew.  Früher 

in  Bamberg. 

1667:  4452;  ii.  Jhdt.  Fol,  Perg,  203  Bl;  Bild:  Ew. 

1668:   4453:  11.  Jhdt,  Fol,  Perg,  276  Bl;  Büd:  Ew. 

1669:   4454:  11.  Jhdt,  Fol,  Perg,  257  Bl;  Bild:  Ew. 

1670:   4484:  11.  Jhdt,  Quart,  Perg,  524:  Bibel. 

1671:   4501:  1446,  Fol,  Perg,  351  Bl:  Bibel. 

1672:   4566:  9.-10.  Jhdt,  Fol,  Perg,  193  Bl:  Ew. 

lß7«   4577:  8.-9.  Jhdt,  Fol,  Perg,  95  Bl:  Paul  fünfzehn 

Briefe.   Vgl  Berger  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  5),  S.  395. 

1674:   4587:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  305  Bl:  X.  T. 

1675:   4617:  12.— 13.  Jhdt.  Quart,  Perg,  Bl.  24—48:  Apk. 

1676:   4627:  13.— 14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  Bl.  9-483:  Bibel. 

1677:   4713:  1473,  Fol,  Papier,  Bl.  1-121:  N.  T. 

1678:   4777:  15.  Jhdt,  Quart,  Papier,  162  Bl:  Paul  Ag  Kath  Apk. 

1679:   5121:  12.  Jhdt,  Quart,  Perg,  139  Bl:  Brr. 

1680:   5201:  1426,  Fol,  Papier.  Bl.  1-197:  AT.  T. 

1681:   5208:  1420,  Fol,  Papier,  295  Bl:  N.  T. 

1682:   5240:  1393,  Quart,  Papier,  185  Bl:  Rö-Apk. 

1683-   5250 :  9— 10,  Jhdt»  Quart»  Per8»  205  Bl:  Früher 

in  der  Parochialkirche  in  Bürten,  die  dem  Kloster  in  Au  an- 
gehört. 

1684:   5501:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  219  Bl:  ein  Teil  des  A.  T.  und  N.  T. 

1685:   5520:  14.— 15.  Jhdt,  Fol.  Perg,  344  Bl:  Bibel. 

1686:   5523:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  114  Bl:  Apk  {Kath  m.  Gl.). 

1687:   5560:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  621  Bl:  Bibel. 

1688:   5599:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  269  Bl:  N.  T. 

1689:   5847:  1463,  Fol,  Papier,  344  Bl:  N.  T. 

1690:   5865:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  498  Bl:  Ag. 

1691:   5992:  13.-14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  206  Bl:  Bibel. 

1692:   6101:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  533  Bl:  Bibel. 

1693:   6141:  10.— 11.  Jhdt,  Quart,  Perg,  162  Bl:  Ew. 

1694:   6204:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  179  Bl:  Ew. 

1695:   6207.6208:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  294  Bl,  2  Sp:  Bibel. 


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2.  Wertliche.   (1.)  Lateinische,   b.  Vulgata. 


701 


16%:  München,  kön.  Lat  6212:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg,  122  Bl:  Ew. 

1697:  6215:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg,  184  Bl:  Ew. 

1698:   6224:  q:  s.  oben,  S.  607. 

1699-   6229:  8*~9-  Jhdt»  Qaart»  Per&  135  B1'  2  SP:  PaüL 

'  Vgl  Berger  (wie  oben,  3.  635,  Hdschr.  5),  S.  395. 

1700:  ,6230:  9.  Jhdt,  Quart,  Perg,  126  Bl:  Ag  Rath  Apk. 

1701:  "6236:  10.— 11.  Jhdt,  Quart,  Perg,  166  Bl:  Paul  Apk. 

1702:   6436:  r:  s.  oben,  S.  612. 

1708:   6480.6481:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  2  Bde,  809  Bl:  Bibel. 

1704:   6486:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  363  Bl:  N.  T. 

1705:   6832:  11.  Jhdt,  Fol,  Perg,  165  Bl:  Ew. 

1706:   6902:  1500,  Fol,  Perg,  Bl.  81-130:  Rö—2Ko2,\. 

1707:   6917:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  400  Bl:  Bibel. 

1708:   7203:  1333,  Fol,  Perg,  485  Bl:  Bibel. 

1709:   7206:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  461  Bl:  Bibel.   (7384:  Ew'i) 

1710:  7413:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg  und  Papier,  659  Bl:  Bibel.  (7502:  Ew'i) 

1711:  7711:  15.  Jhdt,  Quart,  Papier,  Bl.  16-42:  Mt. 

1712:   7774:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  402  Bl:  Bibel. 

171$:   7871:  1462,  Fol,  Papier,  477  Bl:  Bibel. 

1714:  8114:  9.-10.  Jhdt,  Quart,  Perg,  42  Bl:  Paul. 

1715:  8131:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  351  Bl:  ein  Teil  des  A.  T.,  N.  T. 

1716:   8202:  15.  Jhdt,  Quart,  Perg,  409  Bl:  Bibel. 

1717:   8272:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  178  Bl:  Ert. 

171  ö.  8328:  1421.  Fol,  Perg,  279  Bl:  ein  Teil  des  A.  71,  N.  T.  Auch 

A<AÖ-  8540*:  1693:  Ew. 

1719:   8685.8686:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  749  Bl:  Bibel. 

1720:   8687:  1445,  Fol,  Papier,  190  Bl:  ,V.  T. 

1721:   8714:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  209  Bl:  N.  T. 

1722:   8716:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg.  366  Bl:  Bibel. 

1723:   9475:  11.  Jhdt,  Quart,  Perg,  226  Bl:  Ew. 

1724:   9476:  11.  Jhdt,  Quart,  Perg,  217  Bl:  Ew. 

1725-   9544:  9'  Jhdt'  Fo1'  Perg»  160  Bl:  M  L2Kor 

Kol  Laod  Eph  Phil  L2Thess  1.2  Tim  Tit  Phm  He  1,1—  9,27. 

1726:   9547:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  120  Bl:  N.  T.  (ausser  Ev?)  Laod. 

1727:   9687:  14.  Jhdt,  Quart.  Perg,  442  Bl:  Bibel. 

1728:   10001.10002:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde,  515  Bl:  Bibel. 

1729:   10004:  13.-14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  415  Bl:  Bibel. 

1730:  W80fc44,  Jhdt,  Quart,  Perg,  543  Bl:  Bibel. 

1781:   10010:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  544  Bl:  Bibel. 

1732:  —  —      10011  :  U.  Jhdt,  Oktav.  Perg,  626  Bl:  Bibel. 

1733-   10019 :  144G'  Fo1,  Perg'  137  B1:  N'  T'   Geschrieben  in  Deventer 

durch  Peter  Fexen  von  Hoorn  im  Hause  des  Florencius. 
1,34:   10020:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  211  Bl:  N.  T. 

1735:  10021 :  12-~13"  Jhdt»  Qa*rt»  Per*  203  B1:  Evv-   Gehörte  früher 

den  Jesuiten  in  Paderborn. 


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702 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


1736:  München,  kön.  Lat  10023:  12.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  255  Bl:  Ew. 

1737:  —   10024:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg.  172  Bl:  Bibel. 

1738:   11019:  11.  Jhdt,  Fol,  Perg,  93  Bl:  Lh  Jo. 

17*Q   11034.11035:  1400,  Fol,  Papier,  2  Bde:  Bibel.   11099:  18.  Jhdt, 

1.2  Tim  Tit. 

1740:   11225:  15.  Jhdt,  Fol.  Papier,  Bl.  184-  332:  Ä".  T. 

1741:  11318:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  532  Bl:  Bibel. 

1742:  11331:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  482  Bl:  Bibel. 

1743:   11402:  1444—1448,  Fol,  Papier,  BL  125-301:  X.  T. 

1744:   11403:  1458— 1400,  Fol,  Perg,  BL  1— 01(?):  X.  T. 

1745:   11404:  1460,  Fol,  Perg,  BL  1-178.  205  -  372:  A".  T. 

1746:   11703:  1470-1473,  Quart,  Papier,  BL  26—156:  Ew. 

1747:  11723:  1487,  Quart,  Papier,  BL  221-263:  Mt  Jo  Lk. 

1748:   12201:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  207  Bl:  Ew. 

1749:   12241:  15.  Jhdt,  FoL  Papier,  BL  179—239:  X.  T. 

1750:   12242:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  BL  1-149:  X.  T. 

1751:   12303:  15.  Jhdt.  Fol,  Papier,  BL  1—35:  Paul  Apktf). 

1752:   12672:  14.  Jhdt,  Duodez,  Perg,  571  Bl:  Bibel. 

1753:   12693.12694:  1477-1479,  Fol,  Papier,  831  Bl:  Bibel. 

1754:   12704:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  BL  1-162:  X.  T. 

1755:   12741:  10.— 11.  Jhdt,  Fol,  Perg.  253  Bl:  Bibel 

17*a.   13001 :  10— 11.  Jhdt,  Fol,  Perg,  275  Bl:  ein  Teil  des 

1,00  Ä.  7;  N.  T. 

1757:   13601:  11.  Jhdt,  Fol,  Perg,  119  Bl:  Ew. 

1758:   13803:  1345,  Fol,  Perg,  126  Bl:  {Mk  m.  Gl.)  Jo. 

1759:   13113:  14.— 15.  Jhdt,  Quart,  Perg,  397  Bl:  Bibel. 

1760:   13513:  1458,  Fol,  Papier,  Bl.  268—287:  Ag. 

1761:   13591:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  245  Bl:  AT.  7. 

1762:   13601:  11.  Jhdt,  Fol,  Perg,  119  Bl;  Bild:  Ew. 

1763:   14000:  em:  s.  oben,  S.  628. 

1764:   14002:  1347,  Fol,  Perg,  194  Bl:  ein  Teil  dea  A.  T.,  X.  T. 

1765:   14023:  15.  Jhdt.  Fol,  Papier,  649  Bl:  Bibel 

1766:   14081:  15.-16.  Jhdt,  Fol,  Papier,  199  Bl:  Paul  Rath. 

1767:   14167:  15.  Jhdt,  FoL  Papier:  Bl.  92-215:  X.  T. 

1768-   14179:  9*  Jhdfc'  Fo1'  Perg'  127  B1:  Pmd  ^  GL  Vgl 

Berger  (wie  oben,  S.  635,  Hdschr.  5),  S.  396. 

1769:   14222:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg,  199  Bl:  Ew. 

1770:   14267:  11.— 12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  196  Bl:  Ew. 

1771.   14345:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg,  117  Bl:  Paul  (Laod); 

Bö  m.  GL 

1772:   14402:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  606  Bl:  Bibel. 

  14451 ;  i3- Jodt,  Quart,  Perg,  BL  1-4:  Uo.   Auch  14462:  12.- 

U49'  13.  Jhdt:  Kaih. 

1774:   14530:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  638  Bl:  Bibel. 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,   b.  Vulgata.  703 

Mönchen,  kön.  Lat  14562:  15.  Jhdt,  Quart,  Papier,  186  Bl:  N.  T. 

  14650:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  384  Bl:  Bibel 

  15408:  9.— 10.  Jhdt,  Fol,  Perg,  188  Bl:  Ew. 

  15400:  15.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  560  Bl:  Bibel 

  15507:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  322  Bl:  Bibel 

  15701:  1428,  Fol.  Perg,  508  Bl;  reichl  Büd:  Bibel  Früher  in 

Salzbarg  im  Palast. 

  15904:  11.— 12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  215  Bl:  Ew. 

  15959:  11.— 12.  Jhdt,  Quart,  Perg,  172  Bl:  Ew. 

  16001:  1466,  Fol,  Perg,  468  Bl  :  Bibel. 

  16003:  11.  Jhdt,  Fol,  Perg,  134  Bl:  Ew. 

  16008:  13.— 14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  605  Bl:  Bibel. 

  16009:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  452  Bl:  Bibel. 

  16030:  1333,  Quart,  Perg,  Bl.  97  ff:  Paul  Kath. 

 16160:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  438  Bl:  Bibel 

  16446:  1404,  Fol,  Papier,  245  Bl:  N.  T. 

  16463:  1415,  Fol,  Papier,  Bl.  375-426:  Paul. 

 17011:  9.  Jhdt,  Fol,  Perg,  203  Bl:  Ew  (kaum  Evl). 

  17040:  11.  Jhdt,  Fol,  Perg,  89  Bl:  Paul  Äplc  Kath  Ag.  Sind 

1. 2. 3  Jo  vor  Kath  wiederholt? 

  17041:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  Bl.  1-45:  Kath  Apk  1.2.8 Jo  Äff. 

  17045:  12.  Jhdt,  Quart,  Perg,  82  Bl:  Apk. 

  17221:  1454,  Fol,  Papier,  237  Bl:  N.  T. 

  17552:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  443  Bl:  ein  Teil  des  A.  T.,  (Patä 

m.  GL)  A/f  Apk  Kath. 

  18001.18002:  1338-1341,  Fol,  Perg,  2  Bde,  660  Bl:  Bibel  Wen- 

ceslaua  „conventualis  ad  s.  Crucem  in  Praga  scripsit". 

  18006:  11.  Jhdt,  Fol,  Perg,  193  Bl:  Ew. 

  18032:  15.  Jhdt>  Fol,  Papier,  611  Bl:  Bibel. 

 18106:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  130  Bl:  Ew. 

 18128:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  255  Bl:  N.  T.  (ausser  Ett). 

 18134:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  204  Bl:  N.  T. 

  18530*:  11.-12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  BL  1-127:  Paul  Kath. 

  18662:  1442,  Quart,  Papier,  244  Bl:  N.  T. 

  18663:  1412,  Quart,  Papier,  344  Bl:  N.  T. 

  18736:  15.  Jhdt,  Quart,  222  Bl:  Ew  Paul 

 19101:  9.  (8?)  Jhdt,  Fol,  Perg,  245  Bl:  Ew. 

 19102:  15.  Jhdt,  Quart,  Perg,  436  Bl:  Bibel 

 19103:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  473  Bl:  Bibel. 

 19218.  11.  Jhdt,  Fol,  Perg,  193  Bl:  Ew.    Geschrieben  durch 

Ellinger  von  Tegernsee. 

  19827:  15.  Jhdt,  Oktav,  Papiar,  BL  28—60:  Mt. 

  21255:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  195  Bl:  Ew. 

 21261:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  561  Bl;  Büd:  Bibel  Eine 

Handschrift. 

Orsgory,  Textkritik.  45 


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1818: 
1819: 


704  A..  Urkunden.    III.  Übersetzungen. 

1814:  München,  kön.  Lat  21268:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  Bl.  1-10:  Äpk. 

1815:   21408:  1463,  Fol,  Papier,  BL  1-156:  N.  T.;  Bl.  353-367:  Äpk. 

1816:   21503.21504:  12,-13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  467  Bl:  Bibel  (ausser  Efv). 

1817:   _  -  -  21580:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  168  Bl:  Ew. 

  21621.21622:  1458,  Fol,  Papier,  526  Bl:  Bibel.  „Scripsit  loh. 

Diettingen  plebanus  in  Parr." 

 21771:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  374  Bl:  ein  Teil  des  A.  T.,  N.  T. 

„Scripsit  Petrus  Schemberger  tunc  scriptor  in  Mulhausen." 

1820:   22006:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  270  Bl :  ein  Teil  des  Ä.  T.,  N.  T.  (mutV). 

1821:   22021:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg,  188  Bl:  Ew. 

1822:   22044:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  267  Bl:  Ew. 

1825:   22257:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  188  Bl:  Paul  (Mk  mit  Glosse). 

1824:   22311:  11.  Jhdt,  Fol,  Perg,  153  Bl:  Ew. 

1825:   22353:  1452-:t54,  Fol,  Papier,  BL  1-85:  Ew. 

1886:   23040:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  292  Bl:  Proph  T. 

1827:   23341:  12.  Jhdt,  Quart,  Perg,  151  Bl:  Ew. 

1828:   23342:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  165  Bl:  Ew. 

1829:   23343:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  187  Bl:  Ew. 

1ftSA.   23351 :  U-  Jhdt>  0ktav»  Per8»  407  B1:  B*beL   Eine  italienische 


1831:   23352:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  407  Bl:  Bibel. 

1832:   23352»:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  624  Bl:  Bibel 

183S:   23353:  15.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  490  Bl:  Bibel 

1834:   23354:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  505  Bl:  Bibel 

1835:   23355:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg.  581  Bl:  Bibel. 

1836:   23357:  15.  Jhdt»  Oktav,  Perg,  401  Bl:  Bibel 

1837:   23358:  11.— 12.  Jhdt,  Quart,  Perg,  208 Bl:  Ew.  Auch  23422:  Kalk. 

1838:   23681:  9.  Jhdt,  Fol,  Perg,  245  Bl;  Bild:  Ew. 

1839:   23759:  1444,  Fol,  Perg,  Bl.  1-184:  N.  T. 

1840:   23S33:  1455,  FoL  Papier,  BL  246-  268:  Äpk. 

1841:   24813:  1464, Quart, Papier,  273 Bl :  N.  T.  Auch 26605: 16.  Jhdt:  N.  T. 

1842:   26634:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier:  Ew. 

1843-   27270:  8"  Jhdt>  35><25>5'  Per&  51  B1*  2  SP>  23  Z: 

'  Bruchstück  Ew.  Vgl  Berger,  Bistoire  de  la  Vulgate . . .  Paris  1893, 

S.  396. 

lg44.  Münster,  Pauliua-Bibl.  5. 6. 7. 8  (Ständ.  2). 

'  13.  Jhdt,  47,4x35,  Perg,  4  Bde,  141. 149. 156. 150  Bl,  2  Sp:  Ä.  T.  und  2V.  T. 
Vgl  Joseph  Stander,  Chirographorum  in  i-egia  bibliotheea  Paulina  Monas teriensi 
catalogui,  Breslau  1889. 

1845:   726  (Stand.  3^:  14.  Jhdt,  14,7x10,  Perg,  649  Bl,  2  Sp:  Ä.  T.  und  N.  T. 

io«,   105.106  (Stfind.  4):  15.  Jhdt.  31,5x21,5,  Papier,  591  Bl:  Ä.  T.  (ausser 

io*o.  ps)  und  K  T  (Evv  Brr  Ag  Aj)k; 

1847-  9  (St&nd-  9>:  12-  Jhdt»  45,1x31,  Perg,  96  Bl,  2  Sp:  ein  Teil  des 

mt '  Ä.  T.,  Paul  Ag  1, 1—9, 35. 

1848:   276  (Ständ.  10):  10.  Jhdt,  26x20,  Perg,  113  Bl:  Ew  mut 


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2.  Westliche.  (1.)  Lateinische,  b.  Vulgata. 


705 


IftlQ  Münster,  Paulina-Bibl.  142  (Stand.  12):  15.  Jhdt,  30,6x21,7,  Papier,  256  Bl: 
lö**-  Paul  Kath  Dan  mit  Glowe. 

1ftSA  131  (Stand.  13):  15.  Jhdt,  31x22,  Papier,  249  Bl:  Paul  Kath  mit 

Poatflle  des  Nicola«  de  Lyra. 

1851*  ^flrnber£'  StadtbibL  MSS.  cent  V.  append.  43.  b. 

'10.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Ew.  Der  Text  stimmt  mit  dem  in 
harl  (wie  oben,  S.  630)  ü oerein,  vgl  Griesbach,  Symbolae  criticae, 
Halle  1785,  Bd.  1,  S.  307  ff.  Christoph  von  Murr  verglich  sie.  Vgl 
Friedrich  Wilhelm  Ghillany,  Index  rarissimorum  aliquot  Ubrorum 
mss  .  .  .  quo8  habet  bibliothcca  publica  Noribergensis . . .  Nürnberg  1846, 
S.  64—66  mit  Nachbildung. 

1ftr9.  cent  IV.  4:  12.  (9.?)  Jhdt,  Quart,  Perg:  Ew.  Vgl 

Ghillany,  S.  66  mit  einer  grossen  Tafel. 

1ftr-  cent  III.  15a:  12.  Jhdt,  Quart,  Perg:  En.   Vgl  Ghillany,  S.  67.68 

Nachbildung  und  Tafel. 

1854:  Solg.  form,  quat  1:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  2  Sp:  Bibel. 

«o-r.  —  Germanisches  Museum. 

8.(?)  Jhdt,  32x20,  Perg,  24(28)  Bl,  2  Sp,  27  Z:  Li5,19— 33; 
6,7— (10)(1 1)-(13)(14)— (17)(20X21)(23)(27)(28)(32)— 35.  45— 7,(1)— 21. 
34— (37X39)(40)(43)(46)(50);  8,(l)-(3)(5)-9.21-(25)-41.54— 9,(1)— (4) 
(5X8)(10X12)(15)(16)-21.33— 59;  10,11-(13)(17)(20)(22X29)(32)— 35; 
11,5— (10)-17.(52)- 12,10.24— 49;  13,4-16;  19,28—20,20;  21,4-16; 
22,40— 53;  24,17— 31  Jo  1,19— 33.  Bernhard  Dombart  verglich  diese 
Blätter,  „Ueber  den  Codex  Norimbergensis",  Zeitschrift  für  wissen- 
schaßliche  Theologie.  XXIY,  Leipzig  1881,  S.  455—481  und  511.512; 
bitte  S.  511.  512  zu  beachten.  Wilhelm  Weissbrodt  veröffentlichte 
diese  Bruchstücke  (s.  oben,  S.  659,  Handschrift  607)  im  Jahre  1887, 
S.  4—17,  und  ich  habe  die  Verse  seiner  Ausgabe  entnommen. 

1ft5ß-  Ö8naDrttc^  Gymnasium  Carolinum  MS.  [29]  A.  c.  60. 

1456.  Fol,  Papier,  168  Bl:  N.  T.  (Ew  Paul  [Phm  He]  Ag  Kath  Apk).  Vgl 
Thyen,  Die  Bibliothek  des  Oymnasii  Carolini.  II,  Osnabrück  1876  (Progr.  1876, 
Nr.  255],  8.  4. 

Schopf01"**»  MS.  1 — 3. 

12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  412  Bl,  2  Sp:  A.  T.  und  N.  T.  (Ew  Ag  Kath  Apk 
Paul).    Vgl  P.  Böhme,  Nachrichten  über  die  Bibliothek  der  Ixindesschule  Pforta. 

77.  Handschriften  . . .  Beilage  xum  Jahresbericht  Naumburg  an  der  Saale  1883, 

S.  4  [Progr.  1883,  Nr.  223.  1]. 

1858-  ^08en'  IteczyrisWanteche  Bibl.  IT.  K.  a.  18(209). 

14.  oder  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  357  Bl,  2  Sp,  von  verschiedenen  Schrei- 
bern: A.  T.  und  .V.  T.  Vgl  M.  E.  Sosnoweki  und  L.  Kurtemann,  Katalog  .  .  . 
Posen  1885,  Bd.  1,  S.  CCXLV1U. 

iftro  Quedlinburg  MS.  1. 

8.  Jhdt  (740?),  Fol,  Perg,  Goldschrift,  unz:  Ew.  Vgl  Tobias 
Eckhard,  Codices  mss  Quedlinburgenses  .  .  .  Quedlinburg  1723,  S.  4. 
Stephan  Beysel  aus  Freiburg  untersuchte  sie  genau.  Neulich  sah 
sie  Hermann  Hering,  Professor  in  Halle. 

45* 


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706  A.  Urkunden.  HL  Übersetzungen. 


1860 
1861 
1862 
1863 
1864 


1865 


Quedlinburg  MS.  2:  11.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ew. 


 MS.  4 

 MS.  6 

 MS.  6 

 MS.  7 


?  Jhdt,  Perg:  A.  T.  Evv  Bö— Kol. 
?  Jhdt,  Papier,  4  Bde:  A.  T.  und  N.  T. 
?  Jhdt,  Quart,  Perg:  Ew. 
?  Jhdt,  Fol,  Perg:  Evv. 
Greifswald,  Marienstift-Gymn.  MS.  18. 

1473,  31,7x21,  Papier,  303  Bl,  2  Sp:  unter  den  Bachern  des  A.  T.  findet 
man  Apk  Ag  Paul  (Phm[?]  He)  Kath,  Geschrieben  durch  Henninghus  Kakan  im 
Dorfe  „Tanglim".  Vgl  Hugo  Lemcke,  Die  Handschriften  und  alten  Drucke  des 
Marienstifts  Gymnasiums,  Teil  1,  Greifswald  1879  [Progr.  1879,  Nr.  114],  S.  28. 

iftAA  MS- 19 :  1B-  Ädt>  28,5x19,5,  Papier,  152  Bl:  M  T.  (Paul  [Phm  He] 

1ÖW>:  Apk  Kath  Ag  En). 

1ftß7  Schlettstadt,  Stadtbibl.  13. 

imt'  15.  Jhdt,  Fol,  Papier  (und  Perg?):  Bibel.  Vgl  Oatalogue  (wie  oben,  8.  667, 
Hdschr.  840),  S.  550. 

1868:   44:  15.  Jhdt,  Quart,  Papier:  Ag  Brr  Apk. 

1869:   117:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Bibel 

1R70*  Stargard,  kön.  und  Gröning.  Gymnasium  MS.  1. 

1Ö'U:  ?  Jhdt,  Fol,  Perg:  A.  T.  und  N.  T.  Vgl  Rudolf  Kuhnke,  Berieht  über 
die  auf  der  Bibliothek  des  . . .  Gymnasiums  zu  Stargard  in  Pommern  vorhandenen 
....  Bandschriften  Stargard  1877  [Progr.  1877,  Nr.  107],  S.  5. 

1871:  MS.  9:  1457,  Fol,  Perg:  Paul  Evv. 

1872:  MS.  19:  ?  Jhdt,  Fol,  Papier,  220  Bl:  Evv  Paul  Ag  Apk  Kath  Auf. 

1873:  MS.  33:  ?  Jhdt,  Fol,  Papier:  A.  T.  und  N.  T. 

1«71  Stuttgart,  kön. 

lö74:  9.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bl:  Ew.  Vgl  Johannes  Friedrich  le  Bret, 

De  usu  versionis  Latinae  veteris  in  ccclesia  christiana  oecasione  codicum 
Stuttgardiensium ,  Tübingen  1786.  Diese  Bibliothek  enthält  viele 
andere  biblische  Handschriften. 

1ft7V  Trier'  Stadtbibliothek  MS.  2. 

Aö'°-  12.(?)  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde,  547  Bl,  2  Sp,  40  Z:  A.  T.  und  N.  T.  ausser 
Ps  und  Evv;  (Ag  Apk  Kath  Paul  [Phm  He]).  Vgl  Max  KeufTer,  Besehreibendes 
Verxeichniss  der  Handschriften  der  Stadibibliothek  xu  Trier,  Teil  1,  Trier  1888, 
8.  1—3. 

1876:  MS.  3:  14.  Jhdt,  19x12,9,  Perg,  398  Bl,  2  Sp,  59  Z:  A.  T.  und  2V.  T. 

1R77-  MS*  22:  »Ada-Codex":  8.  Jhdt,  36,5x24,5,  Perg,  172  Bl, 

Goldschrift;  Bild:  Ew  (Mt  Mk  Lk  Jo).  Vgl  Keuffer,  wie 
oben,  S.  18—25  und  Carl  Menzel,  P.  Corssen,  H.  Janitschek, 
A.  Schntttgen,  F.  Hettner,  Carl  Lamprecht,  Die  Trierer  Ada-Hand- 
schrift bearbeitet  und  herausgegeben,  Leipzig  1889,  mit  38  Tafeln;  vgl 
Berger,  Bulletin  critique,  Paris  1890,  Nr.  12,  S.  227—232. 

ia-?ft  23:  9-  Jndt»  30,6x22,5,  Perg,  2  Bde,  233  Bl,  1  Sp, 

W78:  25  Z:  Ew. 

1879:   29:  12.  Jhdt:  Mt  mit  GL;  -  auch  35:  Paul  mit  Gl. 

1880:   31:  8.(?)  Jhdt,  26,2x21,6,  Perg,  74  BL.  1  Sp,  19  Z:  Apk. 


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2.  Westliche.   (1.)  LateiniBchc.  b.  Vulgata. 


707 


1ftßn  Trier,  Stadtbibliothek  MS.  34:  14.  u.  15.  Jhdt,  30x21,2,  Papier:  Bl.  135— 
iwua.  147.  Kath  (14  BL  162_218:  /fcstf  (15.  Jhdt). 

Weimar,  grosshzgL  BibL  cod.  foL  1. 
lööl:  9.  Jhdt;  35,8x27,5,  Perg,  53  Bl,  1  Sp,  24  Z,  Goldschrift:  Ew. 
Wernigerode,  8.  unten,  Handschrift  2315—2322. 

Schweis. 

Kloster  Rheinau  14  (19). 

10.  Jhdt:  Ew.  Vgl  Haenel  (wie  oben,  S.  665,  Hdschr.  779), 
Sp.  735. 

™    Basel,  StadtbibL  A.  N.  1.3. 

löö5:  9.  Jhdt,  52,5x38,  Perg,  174  Bl,  ?  Sp,  51  Z:  Makk—Apk.  Vgl 
Berger,  S.  376. 

IftftJ.  B.  IX.  15  und  X.  15:  Oktav,  Perg:  Ag  zweimal.    Vgl  Haenel  (wie 

1004 :  oben,  S.  665,  Hdschr.  779),  Sp.  673.574. 

lftft_  B.  II.  5*:  Fol,  Perg:  Brr  Ag  Apk  mit  Glowe;  —  B.  VH.  3  and  12: 

imö:  Kath  zweimal  m.  Ol.;  —  B.  VH.  12:  Mk  Lk  Jb  Kath  m.  OL;  —  B.  VL  13: 
Paul  m.  GL 

1öflÄ  B.1.1:  FoLPerg:  ein  Teü  des  A.  T.,  £Ve  Ag  Kath  Paul  (Tit[Phm?] 

1000 :  He)  Apk. 

1  aß-  B.  L  4:  1445,  Pol,  Perg:  Proph  Ag  Kath  Apk.  Geschrieben  in  Basel 

100 «:  duroh  Heinrich  von  Vullenho. 

1ftftft  B.  I.  6:  10.  Jhdt,  48x34,5,  Perg,  128  HL,  1  Sp,  40  Z: 

1550 '  Paul  Ag  Apk  Kath,  ein  Teü  des  A.  T.  Vgl  Berger,  S.  376. 

1889:  B.  VL  24  und  28:  Quart,  Perg:  Bibel  sweimal 

1890:  B.  a  1.2:  Pol,  Perg,  2  Bde:  Bibel 

1891:  — .  —  B.  IX.  38:  Oktav,  Perg:  Kath. 

1892:  B.  IL  10:  1418,  Pol,  Perg:  Ew. 

 B.  LT.  11:  9.  Jhdt,  29,5x21,  Perg,  182  Bl:  Ew.  Vgl 

Berger,  S.  376. 

18M:  A.  HL  23  und  24:  Fol,  Papier:  Bibel. 

1fW-  Bern,  Bongarsiana-BibL  MSS.  3  und  4. 

W:  9.  Jhdt,  45,5x35,5,  Perg,  2  Bde,  209  und  154  Bl,  2  Sp,  51  Z: 
A.  T.  und  N.  T.  mut  (Ew  Ag  K  P  [Phm  He]  Ak).  Vgl  Hennann 
Hagen,  Cot.  codi.  Btrnensium,  Bern  1874,  und  Berger,  S.  377. 

1896:  MS.  B.  51 :  13.— 14.  Jhdt,  Oktav,  Papier,  662  Bl:  A.  T.  and  N.  T. 

1RQ7  MS.  A.  9:  10.  Jhdt,  44,5x35,  Perg,  329  BL,  2  Sp,  54  Z: 

1W!  A.  T.  und  N.  T.  mut  (Ew  P  [Phm  He]  K  Ag  Ak).  Vgl  Berger, 
S.  377. 

 MS.  A.  32:*13.-14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  420  Bl:  A.  T.  und  N.  T.  mut. 

Geschenk  des  Louis  Frederic  de  Arbonier  1695. 

1ft<*9-  MS"  B*  51 :  13-"~14-  Jhdt»  Oktav,  Papier,  662  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

low:  Am  Ende  der  Brief  ^  ^  j^aod. 

IQftft«  MS*  A*  73 :  13«~14-  Jh*1*'  Duodes,  Perg,  475  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

AWU:  Im  Jahre  1556  schenkte  sie  Simon  Lütold  aus  Erlenbach  in  „septemvalli- 
bus"  dem  Jonas  Dannmatteus. 

iqft|.  MS.  85:  9.  Jhdt,  Quart,  Perg,  147  Bl,  Bild  (Piper  ver- 

öffentlichte  sie,  Berlin  1860):  Ew. 


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708 


A.  Urkunden,   III.  Übersetzungen. 


iqi»  Bei*n»  Bongarsiana-Bibl.  MS.  199,  BL  1.  2:  10.  Jhdt,  Quart, 
ws"  Perg,  2  Bi:  Bruchstück  N.  T. 

1<M«  MS*  334:  10-— l2- Jhdt»  (iuart.  Per&  356  BI;  ^  (12.  Jhdt), 

Li-  (11.— 12.  Jhdt)  Bm/  zweimal  (BL  240—352  10.  Jhdt,  BL  8b 
—156  11.-12.  Jhdt)  mit  Scholien. 

1Q(U  MS.  348  :  9.  Jhdt,  Quart,  Perg,  218  Bl;  Bild  (Piper  ver- 

AW*'  öffentlichte  sie,  Berlin  1860):  Ew. 

1905:  MS.  038:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  367  Bl:  A.  T.  and  N.  T. 

1906:  MS.  647:  13.  und  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  464  Bl:  Ä.  T.  und  N.  T. 

19<r<  MS. 671: 9.  Jhdt,  16x11,5,  Perg,  77  Bl,  1  Sp,  »2—36  Z:  Ew. 

Angelsachsische  Schrift;  BL  75.  76  steht  einiges  in  sächsischer 
Sprache,  vielleicht  aus  dem  Tagebuch  irgend  eines  Klosters,  z.  B. 
„Aethelweard  jubet  ut  Ceolbreht  duas  decimae  Bedwinensis  partes 
tradat."  Vgl  Berger,  S.  377.  378;  Berger  teilte  mir  den  Satz  also  mit 
1Qftft  Einsiedeln,  Kloster  S.  Benedicta  19. 

1WÖ:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel,  Vgl  Haenel  (wie  oben,  S.  665, 
Hdschr.  779),  Sp.  662. 

1909:   68:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel 

1910:  124:  10.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  N.  T.  mut 

1911:  31;  1420,  Fol:  Bibel. 

1912:   445:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Bibel 

1913:   435:  11.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel 

1914:  ?  :  14.  Jhdt,  Fol,  Papier:  Bibel. 

Samuel  Berger  zeichnet  folgende  Handschriften  auf,  die  viel- 
leicht schon  unter  anderen  Nummern  beschrieben  worden  sind. 

Einsiedeln,  Kloster  S.  Benedicta  1:  10.  Jhdt,  48x37.5,  Perg: 

Bibel 

im-  5  und  6:  l0,  Jhdt'  28'5><19<5>  Per&»  2  Bde»  567  B1: 


1918: 


1917:  17:  10.  Jhdt,  28,5x19,5,  Perg,  383  Bl:  Ew. 

Sankt-Gallen,  KlosterbibL  MS.  2. 

8.  Jhdt,  25x16,  Perg,  568  S:  Num  Deut  Ag  Apk.  Geschrieben 
teilweise  durch  einen  Mönch  Winithar.  Vgl  Gustav  Scherrer,  Ver- 
zeichnis der  Handschriften  der  Stiftsbibliothek  von  St.  Gallen,  Halle  1875, 
und  Berger,  S.  413. 

1Q1Q  MS.  17:  9.— 10.  Jhdt,  Quart,  Perfc  342  S:  Matt  Jftl,l- 

y      3,27.  Vgl  Berger,  S.  414.  Siehe  oben,  Bd.  1,  8.  60: 

 MS.  37:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  720  S:  Proph  N.  T. 

 MS.  49:  9.  Jhdt,  22x17,5,  Perg,  314  S,  2  Sp,  25  Z: 

Ew.   Mk  hat  94  Kapitel,  Lk  20,  Jo  14.  Berger,  S.  416. 

 MS.  50:  9.— 10.  Jhdt,  Quart,  Perg,  534  S:  Ew. 

 MS.  51:  8.  Jhdt,  29,5x22,  Perg,  268  S,  1  Sp,  24.  25  Z: 

Ew.  Irische  Schrift  Vgl  Berger,  S.  416. 
 MS.  52:  9.  Jhdt,  Perg,  286  S:  Ew. 


1922 
1923 
1924 


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1927 

1928 

1929 
1930 

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1935 
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1938 

1939 
1940 

1941 

1942 
1943 

1944 


2.  Wörtliche.  (1.)  Lateinische,   b.  Vulgata.  709 

Sankt  Gallen,  KlosterbibL  MS.  53:  9.— 10.  Jhdt,  40x23,5,  Perg, 
305(304)  8:  EvL 

 MS.  54:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg,  185  S:  JEW  zu  den  Fest- 
tagen. 

 MS.  57—59:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  3  Bde,  170  und  160 

und  224  S,  3  Sp:  Mt  Mk  Lk  mit  Komm. 

 MS.  60:  8.  Jhdt,  27x10,5,  Perg,  70  S,  l  Sp,  26  Z: 

Jo.  Irische  Schrift.  Vgl  Berger,  S.  416. 

 MS.  61:  12.  and  13.  Jhdt,  Pol,  Perg,  344  S,  38p:  Jo  zweimal  und  Mk. 

 MS.  62:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  222  S,  3  Sp:  Jo. 

 MS.  63:  9.  Jhdt,  22x19,  Perg,  320  S,  160  Bl,  2  Sp, 

22  Z:  Paul  Ag  Kaih  (es  fehlt  2.3Jo)  Apk.  Uo5,7.8  fehlt  im 
Text   Vgl  Berger,  S.  416.  417. 

 MS.  66:  BL  153-216:  12.  Jhdt,  Quart,  Perg,  3  Sp:  Kaih  mit  Komm. 

Jud  steht  vor  Johannes. 

 MS.  66:  12.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  64  S:  Kath  mit  Komm. 

 MS.  67:  12.  Jhdt,  Quart,  Perg,  216  S:  Paul  mit  Komm. 

 MS.  68,  BL  207—404:  9.  Jhdt,  23x17,  Perg,  198  BL. 

1  Sp,  23  Z:  Paul  Vgl  Berger,  S.  417. 

 MS.  69,  BL  6-216:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Paul  mit  Glosse. 

 MS.  70:  8.  Jhdt,  28x20,5,  Perg,  258  S,  1  Sp,  26—29  Z: 

Paul  Vgl  Berger,  S.  417. 

 MS.  71:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  284  8,  3  Sp:  Paul  mit  GloBse. 

 MS.  72:  9.  Jhdt,  30x25,  Perg,  336  S,  2  Sp,  24  Z:  Paul 

Ag  Kaih  Apk,   Vgl  Berger,  S.  417. 

 MS.  74:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  300  8,  3  8p:  Apk  Kath  Jo. 

 MS.  75:  9.  Jhdt,  54x39,  Perg,  840  S,  2  Sp,  51.  52  Z: 

A.  T.  und  N.  T.  Es  fehlt  Uo  5,7.8.  Vgl  Berger,  S.  417. 

 MS.  76: 12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  8588:  A.  T.  und  N.  T.  Enthalt  1  Jo  5,7.8. 

 MS.  80:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg,  305  S:  Pent  Jos  Jud  Paul  Ag. 

 MS.  83:  9.  Jhdt,  41x30,5,  Perg,  418  S,  2  Sp,  27  Z: 

Paul  Ag  Kath  Apk.  Geschrieben  zwischen  841  und  872.  Vgl 
Berger,  &  417.  418. 

1945:  MS.  531,  BL  213 ft :  1406,  Fol,  Papier:  Ag. 

1944V  MS*  907,  8- 237— 297.  303—318:  8.  Jhdt,  25x17,  Perg: 

Jak  1.2Pe  1.2.3 Jo   4*1,1—7,2.   Vgl  Berger,  S.  418. 

1947-  M9,  908,  S*  77—2l9:  6-  Jk**»  Q1""**»  Per8»  21  B1»  2  SP' 

'  zweimal  überschrieben:  Eph  Phil  Kol  ITheas  lTim.  Die  erste 

Schrift  scheint  ein  Martyrologium  zu  sein;  dann  wurden  die  Briefe 

Pauli  geschrieben,  und  schliesslich  ein  lateinisches  Vocabularium. 

104Ä  —  StadtbibL  1394,  S.  101—104:  9.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bl,  20  Z: 

Lk  Kap  1—3. 

14UA'  MS-  1395'  S'  7~ 327 :  6*         <^ttart'  Perg:  ^  esfehlt 

Mt  1,1— 6,20  Jo  17,18— 21,25.    S.  440.441  sind  ein  Blatt  aus 

Paul:  JfoJ3,5— 24  in  irischer  Schrift  Vgl  Berger,  S.  418. 


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710 


A.  Urkunden.   III.  Obersetzungen. 


iqsa  Sankt  Gallen,  StadtbibL  MS.  1398,  S.  238—249:  10.  Jhdt, 
M:  Fol,  Perg,  6  Bl:  ^1,1—5,36.  Vgl  Berger,  S.  418.  Man  achte 
besonders  auf  eine  Notiz  bei  Berger,  S.  419,  über  eine  Handschrift 
des  9.  Jahrhunderts  im  Archiv  des  Klosters  von  Sankt  Gallen,  die 
die  Nummer  1  trägt 

—  Vadiana-Bibl.  B.  K.  6. 
mi:  10.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Ew.   Vgl  Haenel  (wie  oben,  S.  665, 
Hdschr.  779),  Sp.  732. 

1952:  B.  K.  7  und  9:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Bibel  zweimal. 

VKa'  9.  Jhdt,  60x38,  Perg,  423  Bl,  2  Sp,  58  Z:  A.  T.  und  X.  T. 

(Ew  Ag  Kath  Apk  Paul).   Die  Aufschrift  für  1  Jo  ist  Johannis 

epistola  ad  Spartos".  Vers  8,  in  1  Jo  7.8,  geht  vor  Vers  7,  und  Vers  7  hat 

„in  terra"  nicht.   Vgl  J.  Senebier,  Catal  des  MSS  u.  s.  w.  Genf  1729, 

S.  51—60,  und  Berger,  S.  383.  G.  1875. 

1954:  MS.  n.  2:  14.  oder  lß.  Jhdt,  Fol,  Perg:  A.  T.  und  N.  T. 

1955:  MS.  II.  3:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg:  A.  T.  und  X.  T. 

1956:  MS.  II.  4:  14.  oder  15.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  A.  T.  und  N.  T. 

1QH,  MS.  II.  5:  ?  Jhdt,  Oktav,  Perg:  A.  T.  und  KT.;  Ag  ist  swischen 

AW'*  He  und  Kol. 

19/W  MS-  U'  6:  8'  JhäA*  ^xaOA  Perg,  238  Bl:  Ew.  Vgl 

AWÖ*  Senebier  (wie  Hdschr.  1953),  S.  61—63,  und  Berger,  S.  383. 
iqKQ.  Lausanne,  Kantonal-Bibl.  U.  964. 

13.  oder  14.  Jhdt,  33,5x24,5,  Perg,  509  Bl,  2  Sp,  46—53  Z:  A.  T.  und 
N.  T.    Vgl  Catalogue  de  la  bibliothtque  cantonale  vaudoise.    VI.  Theologie,  Lau- 
sanne 1855,  und  Berger,  S.  384. 
1qfift.  Lausanne,  Univ.  5. 

1WV>  14.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Bibel.  Vgl  Haenel  (wie  oben,  S.  665,  Hdschr.  779), 
Sp.  733. 

1961«  ^ur**  Abtei  von  S.  Benedict. 

1266,  Quart,  Papier:  Bibel.   Johannes  Grusch  schrieb  sie. 

196*-  Schaff  hausen,  S.  Johannis-BibL  MS.  5. 

™'  ?  Jhdt,  Pol,  Perg:  Apk  Kath  Ag,  ein  Teil  des  A.  T.  Vgl  Gustav  Haenel, 
Archiv  für  Philologie  und  Paedagogik,  Leipaig  1840,  Bd.  6,  S.  452—458. 

1968:  MS.  6:  Fol,  Perg:  A.  T.  und  N.  T. 

1964:  MS.  7:  Oktav,  Perg:  A.  T.  und  N.  T. 

1965:  MS.  8:  Quart,  Perg:  Ew. 

1966:  MS.  9:  Quart,  Perg:  Mt  Jo  mit  Glösa 

ioß7-  ^"cn'  Kantonal-Bibl.  C.  1. 

9.  Jhdt,  48x37,  Perg,  416  Bl,  2  Sp,  50  Z:  Bibel.  Vgl  Berger. 

S.  422. 

Irland. 

iqäq  Dublin,  Trinity  College  Armagh. 

LWÖ:  812,  19,5x15,  Perg,  221  Bl,  2  Sp,  34  Z:  X.  T.  (Evv  Ag  K 
Ap  P);  der  Text  ist  der  emendirte  irische.  „Book  of  Armagh"  ge- 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,  b.  Vulgata.  711 

nannl  Westcott's  ij.  Wordsworth's  D,  für  den  G.  M.  Youngman 
1883  sie  abschrieb.  Vgl  Berger,  Histoire  de.  la  Vulgate  .  .  .  Paris 
1893,  S.  380. 

19R9-  ^u^a»  Royal  Irish  Academy1. 

8.  Jhdt:  Ew.  Westcott's  Westcott  citirt  Petrie*  und 
O'Curry8.  Diese  Handschrift  nennt  man:  „Domhnach  Airgid".  West- 
cott's t  scheint  r  zn  sein,  oben,  S.  607. 

1Q7ft.  Dublin,  Trinity  College,  A.  4.  6:  8.  Jhdt:  Ew.  Ussher's  „a/ter". 
1W'U:  Westcott's  x(?).  Abbott  verglich  sie,  vgl  oben,  S.  607,  Hdschr.  r. 
 ?  9.  Jhdt,  16x11,5,  Perg,  ?  Bl,  2  Sp,  26-44  Z:  Ew. 

*  „Book  of  Moling  (Mulling)"  genannt.  Vgl  Berger,  S.  380; 
auch  Abbott,  Eermatkena,  Bd.  8,  Dublin  1893,  S.  89.  90.  Berger  hielt 
1968  und  1971  für  zwei  der  wichtigsten  irischen  Handschriften. 
H.  J.  Lawlor  veröffentlichte  in  den  Proceedings  of  the  society  of  anti- 
quaries  of  SooÜand  1894 — 95,  und  darin  einzeln:  Notes  on  some  non- 
biblical  matter  in  the  Book  of  Mulling,  Edinburgh  1895,  S.  11—45,  einen 
Spahn  aus  seinen  Vorarbeiten  für  ein  grösseres  Werk.  Diesem 
grösseren  Werke  gab  er  die  bescheidene  Aufschrift:  Charters  on  the 
Book  of  Mulling,  Edinburgh  1897.  Abgesehen  von  ausserordentlich 
sorgfältigen  Untersuchungen  Uber  die  Herstellung  und  die  Geschichte 
des  Textes  wie  er  vorliegt,  bietet  Lawlor,  S.  30—41,  eine  eingehende 
Besprechung  der  Abschnitte  in  dieser  Handschrift,  —  S.  42—75 
einen  Vergleich  der  Hauptlesarten  mit  denen  anderer  wichtiger 
Handschriften,  wie  r*"  1972. 1973,  und  dem  Codex  Claromontanus,  — 
S.  76—128,  eine  peinlich  genaue  Ausgabe  der  alt-lateinischen  Stücke,  — 
und  S.129 — 144,  eine  Abhandlung  über  die  Verwandtschaftsbeziehungen 
des  alt-lateinischen  Textes  in  seiner  irischen  Form.  Zu  den  alt-latei- 
nischen Bruchstücken,  siehe  unten  im  Nachtrag:  fi. 

1*72-  A.  1.  6:  7.  oder  8.  Jhdt,  Perg:  Ew.  „Book  of  Keils" 

*  genannt.4   Wordsworth's  Q. 

1  J.  H.  Bernard,  „On  some  recently  discovered  fragments  of  an  old  Latin 
venion  of  holy  scripture",  Proceedings  of  the  Royal  Irish  Academy,  Reihe  3,  V. 
II.  2  [1892],  S,  166—168  bespricht  einige  neuere  Funde;  in  Tranaactions  of  the 
Royal  Irish  Academy,  Bd.  30,  Dublin  1893,  beschreibt  er  MS.  1969. 

>  Petrie,  Tranaactions  of  royai  Irish  academy,  Dublin  1838,  Bd.  18. 

>  O'Curry,  Lectures,  Dublin  1861,  8.  321  ff.,  wo  auoh  eine  Nachbildung  ge- 
geben wird. 

•  Westwood,  Palaeographia  saera,  London  1843—1846,  bietet  viele  Nach- 
bildungen aus  irischen  Handschriften.  Vergleiche  auoh  die  lateinisch-sächsischen 
Evangelien,  die  [Kemble,  Hardwick,]  Skeate  herausgab,  Cambridge  Mt  [1868]  1887, 
Mk  1871,  Lk  1874,  und  Nachbildungen  im  Buche  National  MSS.  of  Inland,  South - 
ampton  1874,  und  Arthur  West  Haddan  und  William  Stubbs,  Councils  and 
ecelesiastical  documents  relatinr/  to  Oreat  Britain  and  Ireland,  Oxford  1869,  Bd.  1, 
Append.  O:  „Latin  versions  of  the  Holy  Scriptures  in  use  in  the  Scoto-Britannic 
churches",  S.  170-198.  Vgl  Abbott  (wie  oben,  S.  607,  Hdschr.  r),  für  eine  Kollation. 


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712 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


197„   Dublin,  Trin.  Coli.  A.  4.  5:  8.  Jhdt,  Perg:  Ew.  „Book  of  Dur- 
row"  genannt  Abbott  verglich  sie  (wie  oben,  S.  607,  Hdschr. 
r);  siehe  auch  Abbott,  Hermatkena,  Bd.  86,  Dublin  1893,  S.  199—202. 

1^74-  A*  4*  23:  9'        17'5><14»  Per£:  Ew-  „Book  of  Dimma" 

genannt  Vgl  Berger,  S.  381,  wo  man  auch  etwas  über  das 
Buch  „Stowe  Missal"  in  der  „Royal  Academy44  in  Dublin  finden  wird. 
Für  andere  Handschriften  in  Dublin,  siehe  unten,  Hs.  2295—2311. 


1984 
1985 


1Q7r   Barcelona,  Carmeliter-BibL 

1*<d'  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel. 
1976:  Oktav,  Perg:  Ew. 

1977*  ^iD^otnek  des  E8curials. 

Ag  Brr  mit  Glosse.  Vgl  Antonio  de  sancto  Iosepho  (oder  Vyfllegas),  „Cata- 
logn8  mss  bibl.  Scorialensis",  Magazin  für  die  neue  Historie  und  Geographie 
(Büsching),  Hamburg  1771,  Teil  5,  S.  107-184;  und  Plüer,  daselbst,  Teil  4  (1770), 
S.  379-410. 

1978:  —  sechs  Exemplare  des  A.  T.  und  N.  T. 

1979:  -  ein  Teü  des  A.  71,  N.  T.         1980:  -  N.  21  1981:  -  Ew. 

1982:  —  zwei  Exemplare  der  Ag. 

1983:  —  drei  Exemplare  der  Apk. 

—  Quart,  Perg,  Goldschrift:  Ew.  Früher  Matthias  Corvin's.  Vgl  Haenel 
(wie  oben,  S.  665,  Hdschr.  779),  Sp.  924. 

Leon,  Archiv  der  Cathedrale  6. 

10.  Jhdt,  37x24,  Perg,  275  Bl,  2  Sp,  38-55  Z:  ein  Teil  des 
A.  7/„  K  T.  Vgl  Berger,  S.  384. 

iqsä  15:  7* Jhdt»  31»5><2lt  Per8  überschrieben,  184  Bl,  l  Sp, 

W0,  31 Z:  Bruchstück  A.  T.,  2 Kor  Uo  Ag  Kol  Vgl  Berger,  S.  384. 

1Qft7  —  Archiv  der  Kirche,  wie  es  scheint,  S.  Isidor's  de  Legione. 
y8Z:  960,  47x34,5,  Perg,  517  Bl,  2  Sp,  51  Z:  Bibel.   Vgl  Berger, 

S.  384.  385. 

lQ«ft  1,3:  1169'  51»5x3ö,  Perg,  3  Bde,  2  Sp,  etwa  45  Z:  BibeL  Vgl 

iyöö:  Berger,  S.  385. 

iuqq  Madrid,  Nat  E.  R.  1. 

1WW  13.  Jhdt,  56x40,  Perg,  2  Bde,  2  Sp,  51  Z:  Bibel.  Vgl  Berger,  S.  392. 

im  E.  R.  8:  13.  Jhdt,  58,5x39,5,  Perg,  428  Bl,  2  Sp,  58-62  Z:  Bibel, 

1WU-  „de  Avila"  genannt   Vgl  Berger,  S.  392. 

HMH»  "~  Univ'  31'    "   " ~~ 

9.  Jhdt,  49,5x36,5,  Perg,  339  Bl:  Bibel,  genannt  „die  erste 

complutensische".  Vgl  Berger,  S.  392.  Vgl  ferner  Uber  die  Bibel- 
Handschriften  in  Alcala  Samuel  Prideaux  Tregelles,  An  acoount  of 
the  printed  text  of  the  Qreek  New  Testament,  London  1854,  S.  15. 16, 
wo  man  auch  eine  alte  Handschrift  findet:  Perg,  Paul  mit  Glosse. 

19Ö2-  32;  9*  oder  10*  Jhdt'  51'5><38'  PerS»  137  B1»  3  SP' 

64.  65  Z:  Bibel,  genannt  „die  zweite  complutensische4'.  Vgl 

Berger,  S.  392. 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,   b.  Vulgata. 


713 


Madrid  Akademie  der  Geschichte  F.  186. 
10.  Jbdt,  34x27,  Perg,  250  Bl,  2  Sp,  43  Z:  Bibel,  genannt 
„sancti  MiQaniu.  Vgl  Berger,  S.  393. 
1Qai  ~  Archäologisches  Museum  485. 

JW*'  12.  Jhdt,  53x36,  Perg,  2  Sp,  50  Z:  Bibel,  genannt  „de  Osca  (Huesca) 
Silos";  Tgl  P.  Savi,  „Le  lectionnaire  de  Silos.  Contribation  ä  l'etade  de  l'histoire 
de  la  Vulgate  en  Espagne",  Revue  biblique  trimestrieüe.  II,  Pari«  Juli  1893, 
S.  305—  328;  eine  Anzeige  des  Baches  von  Moxin,  Liber  comicus  eive  kctionarius 
missae  quo  Toletana  ecclesia  ante  annoe  MCC  utebatur  [Anecdota  Maredsotana.  I], 
Maredsous  1893. 

Toledo,  der  grösseren  Kirche  1.1. 

13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Bibel.  Auch  13.   Vgl  Haenel  (wie  oben,  S.  665, 
Hdßcbr.  779),  Sp.  984. 


1996 
1997 
1998 
1999 
2000 
2001 


2003: 


 1.2  und  4:  15.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Bibel  zweimal. 

 1.5  und  8  und 9  und  10:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  Bibel  in  4  Exemplaren. 

 1.6  und  7:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  Bibel  zweimal. 

 2.3:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel. 

 2. 1:  8.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel. 

 2.4-9: 13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel  in  sechs  Exemplaren.  (1.11:  Bibell). 

Valencia,  Stadtbibi  134. 

Fol,  Perg:  Bibel  Vgl  Haenel  (wie  oben,  8.  665,  Hdsohr.  779),  8p.  1002. 

  20-38  und  152—166:  Fol  und  Quart  und  Oktar,  Perg:  Bibel  mit 

Glosse  in  nennandzwanzig  Exemplaren. 


Twin,  Univ.  M&  Lat  1  (b.  VL  42). 

14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  512  Bl:  A.  T.  und  N.  T.  Vgl  Giuseppe  Pazini,  Codices 
mss.  bibliotheeae  regii  Taurinenns  Athenern,  Turin  1749,  Teil  2,  S.  1. 

 2  (b.  VI.  43):  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  547  Bl:  A.  T.  und  K  T. 

 5  (c  VI.  4):  13.  Jhdt',  Fol,  Perg,  221  Bl:  ein  Teil  des  A.  7!,  Paul 

(Phm  He). 

 6  (c.  VI.  5):  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  499  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

 7  (c  VI.  6):  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  471  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

 8  (c  VI.  7):  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  245  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

 10  (c.  VI.  9):  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  175  Bl:  Äff  Kath  Apk  Kön. 

 18  (o.  VL  18):  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  166  El  :  Mt  2ßc  mit  Gloaze. 

 26  (d.  III.  9):  12.  Jhdt,  FoL  Perg,  157  Bl:  Ben. 

 681  (d.  II.  2):  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  304  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

  682  (d.  II.  3):  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  471  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

  683  (d.  II.  4):  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  344  Bl:  A.  T.  und  .V.  T. 

  684  (d.  H.  5):  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  340  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

  685  (d.  IL  6):  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  436  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

 691  (d.  n.  11):  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  229  Bl:  N.  T.  (Evv  Ag  Kath 

Apk  Paul). 

  692  (d.  II.  12):  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  172  Bl:  Evv  Kath  Ag  Apk. 

  693  (d.  II.  13):  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  102  Bl:  Ew. 

  694  (d.  IL  14):  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  178  Bl:  Evv  Ag  Kath  Apk 

Paul  Prov  Eccl. 


2004 
2005 

2007 
2008 
2009 
2010 
2011 
2012 
2013 
2014 
2015 
2016 
2017 

2018 

2019 
2020 

2021 


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714 


A.  Urkunden.   Hl.  Übersetzungen. 


2027 
2028 


2022:  Turin,  Univ.  MS.Lafc.695  (d.U.  15):  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  ?0B1:  Kath  Apk  Ag. 

2023:   696  (d.  IL  16):  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  82  Bl:  Paul  Hohel  Klage!  Kath. 

2024:   702  (d.  II.  22):  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  75  Bl:  Apk  Hohel  mit  Glosse. 

2025:   705  (d.  II.  25):  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  120  Bl:  JA  mit  Glosse. 

  706  (d.  II.  26):  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  70  Bl:  JA;  mit  Glosse. 

  707.708.709  (d.  II.  27-29):  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  72.89.103  Bl:  Jft 

Lk  Jo  mit  Glosse. 

 710  (d.  II.  30):  12.  Jhdt,  Quart,  Perg,  92  Bl:  Jb  mit  Glosse. 

2028  a:  [  711  und  712:  zwei  Exemplare  Paul?] 

 713  (d.  n.  33)  und  714  (d.  II.  34):  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  158  und 

119  Bl:  zwei  Exemplare  von  Paul  mit  Glosse. 

  744  (d.  HI.  29):  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  205  Bl:  Paul  mit  Glosse. 

9AÄ1  914  (f.  IV.  23):  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  542  Bl:  A.  T.  und  K.  T. 

-UÖA-  (Paul  Ag). 

2038:   1075  (d.  I.  1):  14.  Jhdt»  Oktav,  Perg,  634  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

2033:   1078  (d.  I.  10):  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  77  Bl:  Mk  mit  Glosse. 

oma.  Cesena,  Malatestiana-Bibliotheca  plut.  V.  MS.  8. 

14.  Jhdt,  Fol?,  Perg:  A.  T.  und  N.  T.  (Evt  Ag  Kath  Paul  [Phm  He]  Apk). 
Vgl  Giuseppe  Maria  Muccioli,  Catalogua  eodicum  mt$.  Maloteationae  Caesenatis 
bibliothecae  fratrum  minorum  conventualium  ftdei  cuttodiaeque  concreditae,  Cesena 
1780,  8.  24—27. 

2035:  VII.  2:  13.  Jhdt:  En  mit  Komm. 

2086:  VIL  4:  14.  Jhdt:  L*(?)  mit  Glosse. 

2037:  XXI.  1-4:  13.  Jhdt:  A.  T.t  D*v  Kath  Apk, 

«aoo.  Monte  Cassino,  tabularii  35.  / 

ÄUa°"  14.  Jhdt,  35x25,  Perg,  1020  8:  A.  T.  und  2V.  T.  (Evy  Paul  [Phm  He]  Ag 
Kath  Apk).  Vgl  Bibliotfteoa  Casinensie,  [Monte  Cassino]  1878,  Bd.  1,  8.  313—352. 
Auch  Handschrift  236:  Mt  Paul,  237.238:  JA  zweimal,  239:  JA  Jft,  241:  Lk,  243: 
Apk,  244:  Paul,  alle  mit  Glosse;  vgl  daselbst,  Bd.  4  ,  8.  278—  300  mit  Nach- 
bildungen. 

2039-  Florenz«  Laur-  ni-  Kapsel  1. 

W  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  A.  T.  und  N.  T.  Früher  auf  dem  Sinai  Vgl  Ant 
Mar.  Bisoioni,  Bibliothecae  Med.-Laur.  catalogue.  Tomus  1:  Codices  Orientale* 
complectene,  Florens  1752,  S.  121a.  (  • 

2040-  ~~  Bil>L  Medicea  Laurentiana  XV.  1. 

*WÄW*  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  424  Bl,  2  Sp:  Bibel  (Evt  Ag  K  Ak  P  [Phm  He]).  Vgl 
Angelo  Maria  Bandini,  Catalogue  eodicum  Latvnorum  bibl.  Med.-Laur.  Florens 
1774,  Bd.  1,  Sp.  143—147. 


2041 
2042 
2043 
2044 


2047 
2048 
204* 


 3:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  457  Bl:  Bibel  (P  vor  Ag). 

 4:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  511  Bl:  Bibel 

 5:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  656  Bl:  Bibel. 

 6:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  523  Bl:  Bibel. 

 7:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  519  Bl:  Bibel. 

 8:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  313  Bl:  Bibel. 

 9:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  482  Bl:  Bibel. 

 10;  12.  Jhdfc,  Fol,  Perg,  427  Bl:  Bibel  (Evv  Ag  K  Ak  P  [Phm  He]). 

 11:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  414  Bl:  Bibel  (P  vor  Ag). 


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2.  Westliche.  (1.)  Lateinische,  b.  Vulgata.  715 

4>ftKA  Floren»,  Bibl.  Medioea  Laurentiana  XV.  15—17:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  3  Bde, 
£[m:  N  T>  192  B1.  BiM  (Evv  p  Ag  K  Ak);  Ps  iweimal. 

i  XVIL  17:  11.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  70  Bl:  Kath  mit  Glowe,  auch  XIX. 

24,  XX.  49;  —  XIX.  18:  Jo  Apk  m.  OL;  —  XIX.  19.20.21:  Jo  dreimal  m. 
GL;  —  XIX.  22.23:  Apk  »weimal  m.  GL;  —  XX.  23 *  Paul  m.  GL;  —  XXL  33:  Aß 
m.  GL;  —  XXI.  3435:  Lk  tweimal  m.  GL;  —  XXI.  36.37:  Mk  tweimal  m.  GL; 
—  XXIII.  5.7Ä9.10.11.12.13:  Paul  achtmal  m.  GL;  —  t.  CrucU  X.  «in.  8:  Mt  m. 
GL;  —  b.  Cr.  HL  dexL  9-11:  Ew  Paul  Ag  Kath  Apk  m.  GL;  —  a  Cr.  IV.  dext  4: 
Ew  m.  GL;  —  s.  Cr.  V.  dext  3:  N.  T.  m.  GL;  —  b.  Cr.  V.  dext  4:  Mt  m.  GL, 
auch  7:  Evv  m.  GL,  auch  8:  Apk  Kath  Ag  m.  GL,  auch  9.10.11:  Paul  dreimal 
m.  GL,  auch  X.  1.2:  Evv  Kath  Ag  Apk  Paul  m.  GL;  —  Aedil.  Flor.  eccl.  3:  Paul 
m.  GL,  auch  37:  Kath  m.  GL;  —  Loop.  Stroka.  9:  Kath  Apk  m.  GL;  —  Loop.  Med. 
FesuL  5:  Paul  m.  GL;  —  Leop.  Med.  Palat.  21:  Paul  m.  Gl. 


2052 
2053 


 XVIL  26:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  81  Bl:  Ew. 

 27:  10.  Jhdt,  Fol,  Perg,  150  Bl:  Ew. 

 XLX.  8:  15.  Jhdt,  Quart,  Papier,  181  Bl:  Paul  (Phm  He)  Ag  Kath 

Apk,  ein  Teil  det  A.  T. 

 XXI.  38:  10.  Jhdt,  Quart,  Perg,  163  Bl:  Ag  Apk  Kath, 

ein  Teil  des  A.  T. 

 XXÜI.  6:  15.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  173  Bl:  Paul 

 XXV.  1:  12.  Jhdt,  Fol,  Perg,  209  Bl:  ein  Teil  de*  A.  T.,  N.  T.  (Etv 

Ag  K  Ak  P  [Phm  He]). 

 2:  11.  Jhdt,  Fol,  Perg,  197  Bl:  ein  Teil  dea  A.  T.,  N.  T.  (Evv 

Ag  K  Ak  P  [Phm  He]). 

 5:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  BL  71—136:  Paul  Kath. 

 s.  Crock  I.  dext.  3:  13.  Jhdt,  FoL  Perg,  163  Bl:  N.  T.  (Ew  P  [Phm 

He]  Ag  E  Ak). 

 IV.  dext  1:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  462  Bl:  Bibel  (Ew  P  [Phm  He] 

Ag  K  Ak). 

 V.  dext  1:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  484  Bl:  ÄW(Ett  P  [Phm  He] 

Ag  K  Ak). 

 12:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  141  Bl:  Ew  Ag  Kath  Apk  Paul. 

 VL  dext.  1:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  434  Bl:  Bibel  (Etv  P  Ag  K  Ak). 

 VII.  dext  2: 13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  292  El? Bibel  (Ew  P  K  Ag  Ak). 

 XIX.  dext  10:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  BL  470—476:  Jb  Kap.  13 


2068 


2070 
2071 
2072 
2073 
2074 
2075 


 129:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  543  Bl:  Bibel  (Ew  Ag  K  P  [Phm 

He]  Ak). 

 130:  13.  Jhdt  Oktav,  Perg,  468  Bl:  Bibel  (Evv  P  [Phm  He]  Ag 

K  Ak).   Auch  135:  Qal. 

 MugelL  de  Nemore  2:  11.  Jhdt,  Fol,  Perg,  BL  108—163:  Ew. 

 Leop.  Gadd.  37:  13.  Jhdt  FoL  Perg,  210  Bl:  N.  T.  (Ew  P  Ag  K  Ak). 

 100:  13.  Jhdt  Fol,  Perg,  516  Bl:  Bibel 

  204:  14.  Jhdt  Oktar,  Perg,  478  Bl:  Bibel  (Ew  P  Ag  E  Ak). 

 Stroaa.  5:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  478  Bl:  Bibel. 

 6:  15.  Jhdt  Pol,  Perg,  143  Bl:  Ew. 


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716 


A.  Urkunden.  III.  Übersetzungen. 


<wv«ft  Florenz,  Bibl.  Medicea  Laurentiana  Med.  Fesul.  1:  13.  Jhdt,  Fol,  Feig, 
M4*:  377  Bl:  Bibel. 

2077:   2:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  329  Bl:  ein  Teil  des  A.  71,  N.  T. 

™Q  Med.  Palat  1:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  603  Bl:  Bibel  (Etv  P  Ag 

K  Ak). 

<>^^.  Genua,  Bibl.  Carolina  40  (3.10.8). 

"  *  1428:  Bibel.  Vgl  Friedrich  Blume,  Bibliotheea  librorum  mes  Balicu, 
Göttingen  1834,  S.  3. 

iHm  Cava  de'Tirreni,  Dreieinigkeitskloster  MS.  14. 

8.  Jhdt,  32x26,  Perg,  303  Bl,  3  Sp,  55.  54  Z:  A.  T.  und  N.  T. 
(Evv  Paul  [Phin  He]  Kath  Ag  Apk).  Vgl  Bernardo  Caietano  de 
Aragonia,  Codex  diphmaticus  Cavensü,  Neapel  1873,  Appendix,  S.  I— VI. 
1—32  mit  zwei  (3?)  Tafeln. 
«>Qgi .  Bevagna,  Kommunal-Bibliothek  2747. 

*  15.  Jhdt,  15x11,  Perg:  Gen  Exod  Lev  Evv  Paul.   Vgl  Mazzatinti,  /«- 
ventari  dei  manoieritti  delle  biblioteehe  d'Italia,  Forli  1800,  S.  279. 
Mg*  Maüand-  Ambrosiana  C.  39  inf. 

6.  Jhdt:  Evv  (?).  John  W.  Burgon  sah  sie.   Fortunata  Villa 
schrieb  sie  für  Wordsworth  ab,  der  sie  M  nennt. 

 E.  26  inf:  9.  oder  10.  Jhdt,  44,5x29,5,  Perg,  307  Bl, 

2  Sp,  42-44  Z:  Chron—PauL   Vgl  Berger  (wie  oben,  S.  635, 
Hdschr.  5),  S.  394. 

<WU  E'  53  inf-:  10* Jhdt»  48'5><38'  Per&  169  B1*  2  SP»  49~ 

51  Z:  A.  T.—3Kor.  Vgl  Berger. 

*08V  1  61  Slip' 

mVO°'  8.  Jhdt,  22,5x17,  Perg,  92  Bl,  1  Sp,  21-39  Z:  Ew.  Eine 
irische  Handschrift.    Sie  enthält  ein  überschriebenes  Bruchstück 
des  Ulfilas,  s.  unten,  S.  732,  Nr.  2.  Vgl  Berger. 
Sltift-  ~~»  Bibl  Trivukiana  MS.  2139. 

<fo»  eodici  manoscritti  della  Trivuhiana  >  Turin  1884,  S.  435. 

2087:  MS.  454:  12.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  273  Bl:  N.  T. 

9S^A  Monza,  Kollegial-Archiv  G.  1. 

ZWÖÖ:  9.  Jhdt,  51x37,5,  Perg,  391  Bl,  2  Sp,  51  Z:  Bibel.  Vgl  Berger, 
S.  394.  395. 

QQ  lf:  10.  Jhdt,  26x19,  Perg,  51  Bl,  1  Sp,  26  Z:  Bruch- 

-ww:  stück  des  A.  T.  und  A*.  T.   Vgl  Berger,  S.  395. 
«^w*  Padua,  Bibl.  von  S.  Antonio  224. 

MWl  14.  Jhdt,  Duodez.  Perg,  237  S(B1?),  2  Sp;  Kapitel  wieder  geteilt:  N.  T.\ 
es  fehlt  Ag  und  Apk.  Vgl  Ludovico  M.  D.  Minciotti,  Cotalof/o  dei  eodici  mann- 
scrifti .  . .  di  sant'  Antonio  dt  Padova,  Padua  1842,  S.  73. 


2091 


2094 


  225:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  345  S,  2  Sp:  ,1.  T.  und  N.  T. 

  228:  11.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  70  8:  Mk  mit  Glosse. 

  233:  11.  Jhdt,  Qoart,  Perg,  70  S:  Lk;  Glosse  von  neuer  Hand. 

  249:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  215  8,  2  Sp:  Mt  mit  Glosse. 

  250:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  492  S,  2  Sp:  A.  T.  und  .V.  7. 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,  b.  Vulgata, 


717 


2105 

3106 
3107 

3108 

3109 

3110 


-MVOß  B^1«  von  S.  Antonio  257.258:  13.  Jhdt  Pol,  Perg,  488  S,  2  Sp:  A.  T. 

~*m:  und  N.  7. 

3097:   259:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  565  8,  2  Sp:  A.  T.  und  N.  T. 

2098:   267:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  147  S:  Lk  Jo  mit  GloBse. 

2099:   278:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  107  S:  Lk  mit  Glowe. 

2100:   283:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  201  8:  Mt  Mk  mit  Glowe. 

2101:   300:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  160  8,  2  Sp  :  Lk  mit  GIobbc 

3103:  332:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  330  8,  2  Sp:  Paul  mit  Glowe. 

2103:   333:  13.  Jhdt:  Kaih  1.2Kor  Qal. 

2104:   338:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  399  S,  2  Sp:  Paul  mit  Glosse. 

  339:  8.  oder  9.  Jhdt,  Quart,  Perg,  161  S:  Paul;  Lesarten 

am  Rande. 

  340:  10.  Jhdt,  Quart,  Perg,  203  S:  Paul. 

 341:  11.  Jhdt,  Quart,  Perg,  181  8:  Paul 

  343:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  146  8:  Mk  Mt  Jo  Kap  10-Ende 

mit  Glosse. 

  344:  12.  Jhdt,  Quart,  Perg,  97  8:  Jo  Kaih. 

Palermo:  ich  weiss  nicht,  was  folgendes  Buch  enthält:  „Di  un 
codice  critico  deüa  Bibbia  Volgaia,  trascritto  nel  stcolo  XII; 
con  fotografU  del  codice  stesso,  Palermo,  tip.  Virzi,  1880  (25  S.  Oktav)". 
*f-|f .  Parma,  De-Rossi  MS.  Lat.  1. 

13.  oder  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  2  Sp:  Bibel.   Vgl  Giovanni  Bapt.  De- 
MS8.  Codices  Heiratet  biblioth.  I.  B.  De-Rossi  .  .  .  Parma  1803. 

 MS.  Lat  2:  14.  oder  15.  Jhdt,  Perg,  2  Sp:  Bibel;  Paul  vor  Ag. 

 MS.  Lat.  3:  13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  2  Sp:  Bibel. 

 MS.  Lat  4:  14.  Jhdt,  Duode«,  Perg,  2  Sp:  Bibel  (En  Paul  Ag 

Kafch  Apk). 

 M&  Lat  11:  15.  Jhdt  Quart,  Papier:  N.  T. 

 MS.  Lat  12:  15.  oder  16.  Jhdt  Oktav,  Perg:  Ew. 

 MS.  13:  Em  mit  Komm. 

 MS.  14:  Bruchstück  Ag  Jak. 

 MS.  15:  Paul  Kaih. 

Pistoja,  Archiv  der  Domherren  (2). 

10.  Jhdt,  Fol,  Perg:  ein  Teil  des  A.  7%  Rath  Apk  Paul  (Phm 
He).  Vgl  Francesco  Antonio  Zacharia,  Biblioiheca  Pistoriensis,  Turin 
1752,  S.  4. 

2121:  (3):  Ag  Kaih  Paul 

3133:  (10—13):  Mk  Jo  Jak  Uo  Paul  mit  Komm. 

9123*  ^oin'        Alexandrina  MS.  1. 

"  12.  Jhdt  Fol,  Perg,  211  Bl,  2  Sp:  ein  Teil  des  A.  T.,  Faid  Apk  Kaih 
(ausser  Jak)  Ag.  Vgl  Henri co  Narducci,  Caialogus  codicum  mss  praeter  Orien- 
tale* gut  in  bibliotheea  Alexandrina  Romae  adsertantur,  Rom  1877,  S.  1. 

«m.  219:  13.  oder  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  239  Bl:  A.  T.  und  N.  T.  — 

Vgl  MS.  102,  Nr.  96  —  Bl.  407r-415v:  Bruchstück  Mt. 

mok.  —  bibL  Angelica  A.  5.  2  (Narducci  29). 

10.  Jhdt,  20,6x13,6,  Perg,  199  Bl:  Em.  Vgl  Henrico  Nar- 


Rossi, 

3113 
3113 

3114 

3115 
3116 
3117 
3118 
3119 

2120 


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718 


A.  Urkunden.  III.  Übersetzungen. 


(iucci,  Caicdogus  codicum  mss  praeter  Qraecos  et  orientales  in  bibliotheca. 
Angelica  olim  coenobii  8.  A.ugustini  de  urbe  .  .  .  privatis  impensis  .  .  . 
edidü  H.  N.  Bd.  1,  Rom  1693. 

040ft  Rom,  bibl.  Angelica  A.  5.  6  (Nard.  32):  14.  Jhdt,  173x12,  Perg,  46?  Bl, 
2136:  2  Sp:  A.  T.  und  N.  T. 

 A.  6.  7  (Nard.  33):  14.  Jhdt,  16,5x11,2,  Perg,  517  Bl,  2  Sp:  A.  T. 

nnd  N.  T. 

2128:  A.  5.  8  (Nard.  34):  14.  Jhdt,  16,3x10,8,  Perg,  136  Bl:  Evv. 

 A.  5.  9  (Nard.  35):  14.  Jhdt,  21x14,  Perg,  78  Bl,  2  Sp:  En  Paul 

Z1J9:  (phm  He)  Äg  Jak  12Pt 

 A.  5. 13:  (Nard.  38):  14.  Jhdt,  15,6x11,3,  Perg,  475  Bl,  2  Sp:  A.  T. 

und  N.  T. 

M_.  A.  5. 14  (Nard  39):  11.  oder  12.  Jhdt,  16,6x10,9,  Perg,  179  Bl: 

.131:  (Harmonie  der  Evv)  Kath  Paul  (Phm  He)  Ag. 

~  a  3.17  (Nard.  122):  11.  Jhdt,  27,3x17,7,  Perg,  156  Bl:  Paul 

-13*:  mit  QlosBe. 

 D.  5. 14  (Nard.  445):  13.  Jhdt,  19,7x123,  Perg,  80  Bl:  Kath 

-135;    mit  G10866. 

2154:  Q.  7.16  (Nard.  813):  16.  Jhdt,  17,5x12,4,  Perg,  38  Bl:  Mt  Mk. 

 T.  1.  9  (Nard.  1272):  11.  Jhdt,  55,6x36,4,  Perg,  312  Bl:  A.  T.  Ag 

*130:  Kath  Apk  Paul  (Phm  He). 

 T.  1. 11  (Nard.  1274).  11.  Jhdt,  60x40,  Perg,  221  Bl,  2  Sp:  ein 

Teil  des  A.  T.,  X.  T.  (Ew  Ag  Kath  Apk  Paul  (Phm  He)). 

91  «17  ~~  Collegio  SS.  Blasio  e  Carolo. 

£l9<:  10.  Jhdt:  Bibel;  der  Text  ist  Alcuin's.  Vgl  Vercellone  (wie 
oben,  S.  613.614,  Anm.  2),  dem  sie  F  ist  Auch  bei  Vercellone  GRS  V; 
enthalten  sie  alle  das  N.  T.? 

—  S.  Paul  ausser  der  Mauern. 

9.  Jhdt,  44x36,  Perg,  333  Bl,  2  Sp,  59  Z:  Bibel.  Der  Text 
ist  von  der  Becension  Alcuin's.  Die  Handschrift  wurde  von  denen 
gebraucht,  die  auf  Wunsch  des  Papstes  Pius  IV  den  Text  der  Vul- 
gata-Übersetzung  korrigirten.  Vercellone's  C.  Vgl  Berger,  S.  412. 
413.  Nachbildung  bei  Bianchini  (s.  oben,  S.  599),  S.  DLXXVI. 
2139:  —  Vat.  Lat  41:  9.  Jhdt:  Ew.   Vgl  Bianchini. 

9tÄA  Lat.  43:  9.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Ew.    Vgl  Bianchini, 

£1W  BL  DCI  v,  a,  mit  Tafel. 

91 11  Lai  4210: 1L  Jhdt:       EoM  Jo  Pmd  V«1  ßi«wchini,  BL  DCIV  v,  b, 

*A*A-  mit  Tafel. 

9| A9  Lat  7016:  9.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ew.    Vgl  Bianchini, 

<S14Z:  Bl.  DCIV  v,  b. 

—  Vat-Palat  Lat  1. 

1        15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  499  Bl:  Bibel.   Vgl  Henry  Stevenson,  Sohn,  Codices 


Palatini  Latini  bibliothecae  Vatieanae,  Rom  1886,  Bd.  1,  S.  1. 

2144:  3-5:  9.  Jhdt,  Fol,  Perg,  3  Bde,  408  Bl:  Bibel. 

2145:  e-7:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde,  475  Bl:  Bibel. 

2146:  8:  1419,  Fol,  Papier,  427  Bl:  Bibel. 

2147:  11:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  179  Bl  .  Bibel  (Laod). 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,   b.  Vulgata. 


719 


2148:  Rom,  Vat,-Palat  12:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  228  Bl.  ein  Teü  des  A.  T.,  X.  T. 

2149:  13:  15.  Jhdt,  Quart,  Perg,  453  Bl:  Bibel. 

2150:  15:  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  443  Bl:  Bibel. 

2151:  18:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  391  Bl:  Bibel. 

2152:  19:  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  332  Bl:  Bibel. 

2153:   20:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  446  Bl:  Bibel. 

21U-  21.22.23:  14.  Jhdt,  Oktav  und  Duodez,  Perg,  389.263.613  Bl: 

4194.  ßfci  jn  drei  Exemplaren. 

2155:   25:  14.  Jhdt,  Duodez,  Perg,  102  Bl:  A.  T.,  iV.  T.  ausser  Ag. 

2156:   44:  11.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  143  Bl:  .V.  T. 

k>1_  46:  8.  Jhdt,  Quart,  Perg,  149  Bl:  Ew.  Jonathan  schrieb 

■  sie.  Nachbildung  bei  Bianchini,  BL  DCIII. 

9 15g  47:  9.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  156  Bl:  Ew.  Nachbildung 

'  bei  Bianchini. 

2159:  48:  12.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  133  Bl:  Ew. 

2160:  49:  12.  Jhdt,  Quart,  Perg,  147  Bl:  Evv.  Nachbildung  bei  Bianchini. 

2161:  50:  9.  Jhdt,  Fol.  Perg,  125  Bl:  Lk  Jo. 

21ft*>-  51:  11.  oder  12.  Jhdt,  Quart,  Perg,  119  Bl:  Evv  mit  GloBse;  —58: 

4A0~:  Äi/  Rath  Apk  m.  GL;  —  87:  Mt  Mk  m.  Gl.,  auch  88;  —  89:  Lk  Jo  m. 
GL;  —  90:  Rath  Apk  Ag  m.  GL,  auch  95  (Ak  K  Ag);  —  94  (auch  91  mut):  Paul 
m.  GL;  —  93:  Kalk  m.  GL;  —  120:  Evv  m.  GL;  —  121:  N.  T.  m.  GL  (Laod). 

2163:   53—54:  11.  Jhdt,  Duodez,  Perg,  2  Bde,  359  Bl:  Ew  Brr. 

»ifU  57:  9-oder  10.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  173  Bl:  Paul  Nach- 

bildung  bei  Bianchini 

91ft-  78:  11.  Jhdt.  Oktav,  Perg,  BL  100-136:  Kalk  ausser  Jud  (Jak 

Ä1D0,  zweimal). 

*1fifi-  ~~  V&t  ReS-  Lat  4  (1034)- 

9.  Jhdt:  Ew.  Vgl  Bianchini,  BL  DCI  v,  a,  mit  Tafel 

9ifi7  Lat  10:  10-  Jndt:  ^  v8l  BianchiaL,  BL  DCIV  r,  b, 

*™4'  mit  Tafel. 

91Aft  Lat.  14:  10.  Jhdt:  Ew.  Vgl  Bianchini,  Bl.  DCIV  r,  a, 

41WJ:  mit  Tafel. 

9fßQ  Lat  17:  10-  Jhdt:  Bruchstück  Ew  Ag  Rath.  Vgl  Bian- 

chini,  BL  DCI  v.  DCII  r,  mit  Tafel. 

91,n  Lat  29:  sehr  alt,  Quart,  Perg.   Ag  Rath  Paul  endigt 

&xm  Ephl,10.  Vgl  Bianchini,  Bl.  DXCI. 

mA  Lat  96:  9.  Jhdt:  Apk  mit  Komm.  Vgl  Bianchini,  BL  DCIH 

zm:  mit  Tafel. 

2172:  Urb.  Lat  3:  10.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Ew. 

217o.  Savignano  di  Romagna,  Kommunal-Bibliothek  MS.  20. 

*A  15.  Jhdt,  19x13,  Perg,  BL  1—81:  Mt  Lk  Jo.  Vgl  G.  Mazzatinti,  luven- 
tari  dei  manoscritti  delk  biblioteche  cTItalia,  Forli  1890,  S.  89. 

2174:  MS.  62:  14.  Jhdt,  17x12,  Perg:  A.  T.  und  N.  T. 

217V  Subiaco,  Bibliothek  der  Abtei  MS.  58  (56). 

SA'0:  14.  Jhdt,  32x23,  Perg:  Paul  mit  Komm.  Vgl  Mazzatinti  (wie 
oben),  S.  172. 

Gregory,  Textkritik.  46 


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720 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


Subiaco,  Bibliothek  der  Abtei  MS.  63  (61):  14.  Jhdt,  32x21,  Perg:  A.  T. 
und  K.  T. 

2177:   72  (70):  12.  Jhdt,  32x  20,  Perg,  134  Bl:  Paul  mit  Komm. 

^r.«   80  (78):  14.  Jhdt,  30x20,  Perg,  2  Sp,  51  Z:  ein  Teil  de*  A.  T., 

«H8:  y  t.  (Evv  Ag  Paul  Kath  Apk). 

2179:   81  (79):  14.  Jhdt,  30x21,  Perg,  504  Bl,  2  Sp,  50  Z:  A.  T.  und  N.  T. 

2180:   94  (89):  14.  Jhdt,  29x21,  Perg,  126  Bl,  3  Sp:  Lk  mit  Glowe. 

2180a:  [          99  (94):  13.  oder  14.  Jhdt,  27x18,  Perg:  En?) 

2181:  117  (114):  12.  Jhdt,  27x18,  Perg,  Txt  1  Sp,  18  Z:  Paul  mit  Glosse. 

2182:  136  (132):  11.  Jhdt,  24x15,  Perg,  1  Sp,  29  Z:  Paul  (Phm  He). 

2188:   203  (199):  13.  Jhdt,  21x12,  Perg,  2  Sp,  22  Z:  N.  T. 

2184:   238  (235):  12.  Jhdt,  20x14,  Perg:  Kath  mit  Komm. 

•>i«r   Venedig,  s-  Marco  MS.  Lat  1—2. 

10.  Jhdt,  63x42,  Perg,  2  Bde,  399  Bl,  2  Sp,  58  Z:  A.  T.  nnd 
X  T.  (Ew  Ag  Kath  Apk  Paul  [Phm  He]).  Vgl  Antonio  M.  Zanetti, 
Latina  et  Iialica  d.  Marti  biblioiheca  codicum  msa  .  .  .  [Venedig]  1741; 
Nachbildung  steht  S.  1.  Vgl  auch  Giuseppi  Valentineiii,  Bibliotheca 
manuscripla  ad  8.  Marti  Vene  darum.  Codices  mss.  Laiini,  Venedig  1868, 
Bd.  1,  S.  193. 

.hoä  3~6:  12-  Jhdfc»  56,8x36,7,  Perg,  4  Bde,  1085  Bl,  2  Sp,  40  Z: 

91ft,  7:  13.  Jhdt,  16,9x11,5,  Perg,  342  Bl,  2  Sp,  54  Z:  Bibel  (Ew 

•18  #:  p  Ag  K 

oiqq  8:  14'  Jhdt'  20,9x14.  Perg,  411  Bl:  Bibel  (Evv  P  Ag  K  Ak). 

^löö:  Geschrieben  in  Frankreich. 

2189:  9:  14.  Jhdt,  21x14,3,  Perg,  504  Bl:  A.  T.  nnd  N.  T.  (P  vor  Ag). 

2190:  10: 14.  Jhdt,  18,4x13,3,  Perg,  518  Bl:  A,  T.  und  N.  T.  (P  vor  Ag). 

2191:  11 : 14.  Jhdt,  23,8x16,8,  Perg,  561  Bl:  A.  T.  und  M  T.  (P  vor  Ag). 

2192:  12:  14.  Jhdt,  18,2x13,2,  Perg,  399  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

kMft4  14:  14.  Jhdt,  17,7x12,5,  Perg,  370  Bl,  2  Sp:  A.  T.,  En  Paul 

-~m:  Kath  Ag. 

2195:  15: 14.  Jhdt,  31x22,3,  Perg,  515  Bl,  2  Sp:  Bibel  (Ew  P  Ag  K  Ak). 

2196:  16:  14.  Jhdt,  13,8x9,  Perg,  609  Bl:  Bibel  (Ag  vor  P). 

2197:  17:  15.  Jhdt,  34x23&  P«g,  601  Bl:  A.  T.  und  N.  T.  (P  vor  Ag). 

*1Qft  18-19:  15.  Jhdt,  27,2x19,  Perg,  2  Bde,  680  Bl:  A.  T.  und  N.  T. 

(Evv  P  Ag  K  Ak). 

91QO  20:  15.  Jhdt,  13,5x8,2,  Perg,  891  Bl,  2  Sp:  Bibel  (Ew  P  Ag  K 

Z1™:  Ak  wie  es  scheint). 

.KMVt  21:  16.  Jhdt,  19,2x13,2,  Perg,  443  Bl:  Bibel  (Ew  P  [Tit  Laod] 

ZWW:  Ag  K  Ak. 

^1   22-23:  15.  Jhdt,  49,8x35,2,  Perg,  2  Bde,  597  Bl:  Bibel  (ausser 

"ÄP1:  Evv);  P  Ag  K  Ak. 

 76:  12.  Jhdt,  15,4x9,4,  Perg,  210  Bl:  Epp  Ag  Kalh  Apk  Paul. 

 77:  13.  Jhdt,  32x21,7,  Perg,  247  Bl:  Ew  Paul  Apk  Ag  Kath 

mit  französischer  ÜberseUung. 


2203: 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,  b.  Yulgata. 


721 


•>  >ftl-  Ven*%  S-  Marco  MS-  Lafc-  78:  14-  Jhdk»  12x7,3,  Perg,  237  Bl:  Ew  Ag 
Apk  Kath  Paul. 

2205:   79:  14.  Jhdt,  22x14,3,  Perg,  Bl.  45-113:  Apk  Evv. 

 84:  13.  Jhdt,  37,2x23,  Perg,  128  Bl,  3  Sp:  Lk  Jo  m.  GL;  — 

85:  Aß  Kath  m.  Gl.;  —  86:  Aß  Mk  m.  GL;  —  87:  Jo  Mt  mut  m.  Gl:  — 

89:  Mk  m.  GL;  —  92:  Jb  m.  GL;  —  95:  tt»u/  Kath  m.  GL;  —  90-100:  Paul 

fönfinal  m.  GL;  -  112:  Kath  m.  GL 

k*>(n«  Venedig,  Naniana  Lat  1. 

V'  14.  Jhdt,  Duode«,  Perg:  .1.  T.  und  .V.  T.  Vgl  Giacomo  Morelli,  Codices 
mt»  Latini  bibliothecae  Kanianae,  Venedig  1776,  S.  1. 

2208:  Lat  2:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  A.  T.  und  N.  T. 

Portugal. 

Alcobaca,  Kloster-Bibliothek  MS.  1. 

11.  oder  12.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  607  Bl:  A.  T.  und  N.  T.  (Evv  Paul  [Phm 
He]  Ag  Kath  Apk).  Vgl  Index  codicitm  bibliothecae  Ateobatiae  \.  .  .  Lwboa 
1775,  8.  1-6. 

-*iu:  ^Elrv  paul  ^phin  Hej  Aj?  Kath  Apkj 

 3:  11.  oder  12.  Jhdt,  Quart,  Perg,  542  Bl,  2  Sp:  A.  T.  und  N.  T. 

ZS1L :  (Evv  Paul  [Phm  He]  Ag  Kath  Apk). 

4H>12-  7: 13" Jhdt' Fo1,  Perg' 279  B1' 2  Sp:  Paw/  A°  Äpk  Kaih  Ev9,  MS* 4-6 

enthalten  das  A.  T.  von  derselben  Hand. 

M4.   405:  ?  Jhdt,  Quart,  Perg:  A,  T.  und  2V".  T.  (Evv  Paul  [Pinn  He] 

~51i>-  Ag  Kath  Apk). 

2214:   408-410:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  5  Bde:  A»  T.  Paul  Ag  Kath  Ew. 

k>21V  97 ;  14,  Jhdt>  Folt  Porg:  Paui  mit  Komm*  v»1  Haenel  (wie  oben, 

8.  665,  Hdachr.  779),  Sp.  1018. 

"Iß*  kisboa,  fc°"n.  Bibl.  L  3.  2. 

13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel.  Vgl  Haenel  (wie  oben,  S.  665,  Hdeohr.  779), 
Sp.  1030. 

2217:  1.  3.  3:  14.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  Bibel. 


2218-  Peter8Durfr  kais-  F-  L  8  (Gallert  7). 

8.  oder  9.  Jhdt,  Fol,  Perg,  214  Bl;  Büd  von  einem  irischen 
Künstler:  Ew.  Früher  S.  Germain  MS.  108.  Vgl  Nouveau  traiU  de 
diplomatique,  Paris,  Bd.  2  (1755),  S.  114. 115,  Bd.  3  (1747),  S.  226—230. 
380 — 382;  —  John  Obadiah  Westwood,  FacsimHes  of  the  mmiatures 
and  Ornaments  of  Anglo-Saxon  and  Irish  manuscripts,  London  1886;  — 
Karl  Gillert,  „Lateinische  Handschriften  in  St  Petersburg",  Neues 
Archiv  der  Gesellschaft  für  ältere  deutsche  Geschichte  künde,  Hannover, 
Bd.  5  (1880),  S.  241—265,  auch  S.  598—617,  Bd.  6  (1881),  S.  497—512. 

oalft  Q.  I.  31:  9.  Jhdt,  Quart,  Perg,  171  Bl;  Büd:  Ew. 

Ä51":  Früher  Peter  Dubrowsky's. 


Glasgow,  Univ.-BibL 

Fol,  Perg:  Bibel.  Vgl  Haenel  (wie  oben,  S.  665,  Hdeohr.  779),  Sp.  784. 
 Oktav,  Perg:  Bibel. 

46* 


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722  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 

Glasgow,  H untenan  Museum  (auch  in  der  Universität,  niclä 
*'  aber  mit  der  Univ.-BibL  verbunden)  S.  8.  154. 
Oktav,  Perg:  Ag. 
2223:  S.  10. 169:  Duodez,  Perg:  Bibel. 

2224:  S.  10. 175:  Jb. 

Schweden. 
Stockholm,  kön. 

6.-7.  Jhdt,  teilweise  Purpur  und  Gold:  Ew\  es  fehlt  Lk21,8 — 
30;  der  Text  scheint  von  der  Vulgata-Übersetzung  zu  sein,  aber 
hier  und  da  nach  der  alten  Übersetzung  emendirt 

Vielleicht  durch  Irländer  in  Italien  geschrieben,  wurde  diese 
Handschrift  durch  Alfred  der  Cathedrale  von  Canterbury  geschenkt 
Im  Jahre  1690  kaufte  sie  Johannes  Gabriel  Sparvenfeldt,  ein  schwe- 
discher Gelehrter,  aus  der  Bibliothek  des  Markgrafen  von  Liehe  in 
Madrid  und  schenkte  sie  der  Bibliothek  in  Stockholm.  Johannes 
Belsheim  veröffentlichte  sie  mit  Unterstützung  der  Gesellschaft  der 
Wissenschaften  in  Christiania:  Codex  aureus  u.  s.  w.  Christiania  1878, 
mit  fünf  Tafeln.  Vgl  Oskar  von  Gebhardt,  Theologische  Literaturzeitung, 
Leipzig  1878,  Sp.  359—363;  F.  J.  A.  Hort,  The  Academy,  London. 
24.  Aug.  1878,  S.  194  c;  John  Wordsworth,  Old-Latin  biblical  texts, 
No.  /,  Oxford  1883,  S.  XXXII,  Anm.  1. 
229«.  Upsala,  Univ.  1.  2. 

*  1434—1436,  Fol,  Perg,  2  Bde:  A.  T.  und  N.  T.  Durch  Christian  Blumeu- 
roth  in  der  Stadt  Brauwenberg  für  die  Kirche  in  Ertneland  auf  Wrnsch  Friedrich 
SalendorfFs,  des  Domherrn  und  Cantors  der  Kirchen  in  Ermeland  und  Breslau, 
geschrieben.  Früher  in  der  Bibliothek  in  Ermeland.  Vgl  Oscar  Julius  Aug. 
Almquist,  Codd.  mss.  Latt.  UM.  reg.  aead.  Upsaliensis,  Upsala  1836  (Praeses  Joh. 
Heinr.  Schröder). 

2227:  3:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier:  N.  T.  muL 

2228:   4:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Qal-He. 

Cambridge,  England,  Fitzwilliam  Museum  MS.  1. 

13.  Jhdt,  38  x24,7,  Perg,  478  Bl,  2  Sp,  48  Z:  A.  T.  En  P  {Phm  He)  Apg 
K  Apk.  Vgl  Montague  Rhodos  James,  A  descriptive  catalogue  of  the  manuseripts 
in  the  Fitxtcilliam  Museum,  Cambridge  1896,  S.  1—6. 

»oon  2:  1290,  22,8x16,5,  Perg,  462  Bl,  2  Sp,  50  Z:  A.  T.  En  P  {Phm  He) 

!K3W:  Ag  K  Ak. 

™1  3:  13.— 14.  Jhdt,  22,8x15,2,  553  Bl,  2  Sp,  46  Z;  französisch:  Bibel; 

3531  *  letztes  Blatt  der  Apk  fehlt. 

22S2 •  4:  13  — 14,  Ädt»  19x12,7,  Perg,  379  Bl,  2  Sp,  52  Z:  Bibel;  letztes 

Bl  der  Apk  spaterer  Hand.  Gehörte  dem  Card.  Auto  ine  Perrenot  de  Granvelle, 

Ersbischof  von  Besanpon  tl586. 

 5:  Ende  13-  Ädfc»  18,3x13,3,  Perg,  530  Bl,  2  Sp:  A.  T.  En  P  {Phm 

~~*5:  He)  Ag  K  Ak. 

2234:  6:  12.  Jhdt,  22,5x15,  Perg,  203  Bl,  2  Sp:  En  Apg  Apk  Kath  Paul. 

22S&*  7:  13,  Jhdt'  16^xll>5'  Per8»  125  Bl,  1  Sp,  27  Z:  MtMkLk  Jo.  Von 

££Ou.  Qj^njbron  fai  Tournay. 

»SA-   237 :  12*  J1**'  l7.öxll,6,  Perg,  383  Bl,  1  Sp,  23  Z:  En  Apg  Kaih 

fc""30-  Apk  Paul  {Phm  He). 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,  b.  Vulgata.  723 
London,  Brit  Mns.  Add.  19896. 

15.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Apk;  in  Deutschland  geschrieben.    Add.  22493: 
14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  4  Bl  aus  der  Apk  mit  Glosse. 
>>.)9q  .  21921. 

11.— 12.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Evv  mut;  in  Deutschland  geschrieben. 

2289:  12.  jhdt,  Quart,  Perg:  JoA  mit  Komm.  Früher  im  Kloster  Parc  bei  Löwen. 
.>91A-   24682' 

~~  '  13.  Jhdt,  Quart,  Perg:  Paul  mit  Komm  nebst  zwischenteiliger  Glosse; 
schliesst  1  Ti  6, 17.  „Liber  ecclesiae  sancte  Mariae  sanctique  Potentini  in  Steynuelt" 
(. Steinfeld  in  Oldenburg).  -  24112  (s.  oben,  S.  213:  Evv  694)  enthalt  einige  Bruch- 
stücke eines  lateinischen  Textes. 

>u\  ■    26796' 

14.  Jhdt,  Quart,  Perg:  A.  T.  (fangt  3  Kö  7,37  an)  N.  7*. 
  26797. 

"  14.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel;  sehr  beschädigt. 
  26872. 

15.  Jhdt,  Oktav,  Perg):  Mt  Apk  Kath;  Bruchstücke,  durch  Feuer  beschädigt. 
  27694. 

"  13.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  Bibel;  wahrscheinlich  in  Frankreich  geschrieben. 
  27926. 

"  12.  od.  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Lk  Joh;  es  fehlt  Lkl,  1-4.  In  Deutschland 
geschrieben.  Früher  im  Kloster  Heiningen  bei  Hildesheim. 

2246:   28626- 

13.  Jhdt,  Duodez,  Perg:  Bibel.   In  Frankreich  geschrieben, 
jg^y.   29276,  Bl.  163  ff. 

9.  od.  10.  Jhdt,  Fol,  Perg  überschrieben:  Rö  1.2 Kor  Apk; 
Bruchstücke. 

•>24ftn-   30046* 

13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  274  Bl,  2Sp:  Bibel.   Früher  im  Marienkloster  in 

Rimmerode  bei  Treves. 

—   30357. 

'  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  265  Bl:  Bibel  bis  Eph.   In  Italien  geschrieben.  Früher 

im  Augustiner-Kloster  „de  Monte  Regali". 

•>248c-   30935:  Bl  94_  107* 

15.  Jhdt,  Oktav,  Papier,  15  (aus  371)  Bl:  Apk  mit  Glosse.    Früher  im 

Karthäuser- Kloster  in  Erfurt. 

2248 d-   31830. 

13.  Jhdt,  klein  Oktav,  Perg,  480  Bl:  Bibel.  In  Italien  oder  Süd-Frank- 
reich geschrieben.  Gehörte  einem  Dominikaner -Kloster.  William  Burges  ver- 
machte diese  und  sechzehn  weitere  Hss  dem  Brit.  Mus. 

2248  e-   32124* 

13.  Jhdt,  klein  Fol,  Perg,  327  Bl:  Bibel  (Kath  Paul). 
*249«  ^ra&  *m  Stifte  Strahov. 

9.  Jhdt,  29,3x18  (Deckel),  Perg,  219  Bl:  Ew.  Bl.  2  steht  am 
Rande  oben:  „Codex  s.  Martini  supra  litns  moselle.  si  quis  eum  ab- 
stulerit  anathema  sit".  Vgl  Joseph  Neuwirth,  frEm  Evangeliar  aus 
der  Carolingerzeit  im  Stifte  Strahov  zu  Prag",  Mütheilungm  der 


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724 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


k.  k.  Central-  Commission  zur  Erforschung  und  Erhaltung  der  Kunst- 

und  historischen  Denkmale,  14.  Jhgg.  Neue  Folge,  Wien  18S8,  S.  88—91, 

mit  drei  Nachbildungen.  Nestle  wies  darauf  hin  bei  Hauck,  Realenc. 
Dänemark. 

Kopenhagen,  königl.  Bibl.  alte  kgl.  Samml.  Fol.  2. 
"Ä0U:  ?  Jhdt,  Fol,  295  Bl:  Bibel.   Diese  und  die  folgenden  lateinischen  Hand- 
schriften des  Neuen  Testamentes  in  der  königlichen  Bibliothek  in  Kopenhagen 
notirte  mein  lieher  Freund  Emst  von  DobBchüts  für  mich  an  der  Hand  des  hand- 
schriftlichen Katalogs. 

 Fol  3:  ?  Jhdt,  Fol,  356  Bl:  Gen-2Chr  Jhd  Neh  Tob  Mh  Seth 

"Ä>1:  Hwmr  Weish-Sir  Proph  Makk  Evv  Ap</  Kath  Apk  Paul  3  Esdr.  F.  Rost- 


gaard  kaufte  sie  in  Florenz  im  Jahre  1699. 

99\9  Fo1 

ZM6'  Evv  Paul 

Dekans  Berthold, 


 Fo1,  4:  1255,  Fo1,  3Bde>  241+230+218  Bl:  Bibel  (Bd.  3:  Makk 

j»vv  pauj       R^th.  Geschrieben  3255  durch  Karl  auf  Wunsch  des 


2254 
2255 


 Quart 


1306 
1307 
1308 


?Jhdt:  drei  Bibeln. 


2256:  Quart  1309: 13.  Jhdt:  Bibel  (FiW  Paul  (Tit  Laod  Phm)  Apg  Kath  Apk>. 

2257:  Oktav  3375:  ?  Jhdt:  Bibel  (Evv  Apg  Kath  Apk  Paul  Hiobi. 

2258:  Oktav  3376:  ?  Jhdt  .  Bibel. 

2259:  Thott  Samml.  Fol.  1:  ?  Jhdt:  Bibel. 

*9ßA  23:  1408-1410,  Fol:  Bibel.   Geschrieben  140S-1410  durch 

Bruder  Nikolaus  von  Delf. 
2261:   4.5:  1472,  Bibel. 

2262:  Quart  1:  Anfang  des  14.  Jhdt  :  Bibel. 

 2:  ?  Jhdt:  Gekauft  1356  durch  Binder  Wilhelm  Franzi?» 

£ZXi9'  von  Leyden. 

2264:   3:  ?  Jhdt:  Bibel. 

2265) 
2266 
2267 
2268 
2269 

2270:  alte  kgl.  Sammig.  Fol.  1310:  ?  Jhdt,  Perg:  Hiol>-Apk  (ohne  Ps). 

2271:  Thott  Sammig.  Fol.  11:  ?  Jhdt,  Perg:  X  T. 

»>«y~»>.  alte        Sammig.  Fol.  10:  Anfg.  des  11.  Jhdts:  Evv.  Durch  Nikolaus 

Hemming  dem  Nikolaus  „Nikolaidae"  aus  Colding,  und  später  durch  Gun- 
claeus  Rosenkranz  dem  Joachim  Gersdorf  geschenkt 


 Oktav  {  i  >:  fünf  Bibeln. 


2273 
2274 
2275 
2276 
2277 
2278 
2279 

2280 


 Fol.  11:  ?Jhdt,  132  Bl,  2  8p:  Ew. 

 Quart  1325:  10.— 11.  Jhdt:  Em. 

 Thott  Sammig.  Fol.  12:  ?  Jhdt,  Kan-L:  Evv. 

 Quart  21:  12.  Jhdt:  Evv. 

 22:  11.  Jhdt:  Ew. 

 alte  kgl.  Sammig.  Quart  1327:  ?  Jhdt:  Mt  mit  zwischenzeiliger  Glosse. 

 neue  kgl.  Sammig.  Fol.  2:  12.— 14.  Jhdt:  Lk  mit  Glosse. 

 alte  kgl.  Sammig.  Fol.  13:  ?  Jhdt,  91  Bl:  Paul  mit  Glosse.  Aus  der 

Bibliothek  des  Klosters  Cismar. 


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2.  Westliche.  (1.)  Lateinische,   b.  Vulgata. 


725 


*><MM  Kopenhagen,  königl.  Bibl.  alte  kgl.  Sammig.  Fol.  15:  15.  Jhdt,  Papier, 
•Zöi:  21  m.  Apk 

t«oa.  Göttingen,  Univ.-BibL  MS.  theol  1. 

14./15.  Jhdt,  Bd.  1:  41x29  und  Bd.  2  :  43  x  30.  Perg,  2  Bde,  299  +  305  Bl, 
2  Sp:  A.T.  und  N.  T.  (Apg  nach  Heb).  „Liber  biblie  domni  Johannis  plebani 
ecclesie  sancte  Marie  Magdalene  in  Vgezd  sub  monte  petrino  finitua  feria  sexta 
post  saloa  popnli  per  manus  Vene  de  Meronicz."  Vgl  Verzeichnis*  (wie  oben, 
S.  149,  Evv  89),  8.  320. 

**>8V  2:  14'  Jhdt'  14><10,  Per&»  660  B1,  2  SP:  Bibel  (Ap&  vor  Jakl> 

Französische  Schrift.    Erwähnt  werden  die  Namen  „dompni  Johannes", 

„de  Radyng",  „William  Duncomb"  1675,  „liber  R.  Warfilde  ex  dono  Johannis 

Bullock".   Erhalten  1796  aas  der  Bibliothek  des  Zollschreibers  Süllow  in  Hameln. 

5*°**  lelmus  Coppere  de  Gymbornemynstre  presbyter"  scheint  sie  dem  Kloster 
von  Fyscherton  „iuxta  Sarum"  geschenkt  zu  haben.  Andere  Namen  darin :  William 
de  Middelton,  John  de  Anstye(?)  Rector  der  Kirche  in  Littleton,  Robert  Holcot 
„Cursor"  und  „lector  Saram",  Dr.  Bradwardynus.  Sie  gehörte  Caesar  de  Missy, 
London  1748.  Joh.  Reinhold  Förster  schenkte  sie  der  Bibliothek  im  Jahre  1776. 

92g5.  4:  14.  Jhdt,  14,5x9,5,  Perg,  II-f-605  Bl:  Bibel.    Mitglieder  der 

Familie  Theronde  um  1400  werden  erwähnt  Dr.  Hugo  Leye  schenkte  sie 
einem  Benediktiner  -  Mönch  Hugo  im  Kloster  Winchecombe  in  Oloucestershire. 
Missy's  und  Forstels. 

9<>ÄA.  5:  13.A4.  Jhdt,  16,5x10,5,  Perg,  465  Bl,  2  Sp:  Bibel  (Heb  Apg 

"°  Jak).  Fransösische  Schrift,  C(?).  A.  Schlüters!,  dann  Joachim  Heinrich 
von  Bülow*s,  dann  Gött. 

0287-  75  1*11»  46x32,  Perg,  464  Bl,  2  Sp:  Bibel  (Apg  vor  Apk).  Er- 

u"u"-  1803. 


*>*88-   37:  10-"~lL  Jhdt»  24x17,5,  Perg,  163  Bl,  1  Sp;  Kan-L, 

"  Kap-L,  Vorw  (Mt  fehlt),  Kan:  Ew.  Früher  in  der  St.  Bar- 
tholomäuskirche in  Roden  in  Waldeck.  Fürst  Friedrich  von  Wal- 
deck schenkte  sie  der  Bibliothek  im  Jahre  1799. 

—  —  38:  10.  Jhdt,  29,5x23,  Perg,  202  Bl:  Ew.  „Ilefelt  1550." 

1811  aus  dem  Nachlass  H.  P.  C.  Henke's  in  Helmstedt  gekauft 

 47:  14.  Jhdt,  21,5x16,  Perg,  49  Bl:  Apg.   „Monasterii  b.  Mariae 

Magdalene  extra  muros  Hildensem."   1758  in  Hildesheim  ersteigert 

k»91-  49:  13-  Jhdt,  31x22,  Perg,  150  Bl:  Paul  mit  Komm.  „Magistri 

Tiderici  canonici  s.  Marie  in  Hildenesheim". 

9*»  ö0:  13  ~U-         27><18>  Per&.  I93  B1:  P**1-  Missy's  und  Forstels 

esvc'  (wie  oben,  Nr.  2284). 

99QH  61 :  15§  Jhdfc»  ^x2!»  PaPiw»  91  aus  306  Bl:  Paul  Apk  Kath  Ajy/ 

(Apk  hmeingeschoben).  In  Gera  1799  aus  der  Schoeberschen  Bibliothek 

erstellen;. 

*><U-  52:  14- ^  22x15 A  Perg,  103  Bl:  PaulißTkees  CW)  Kalh.  Aus 

Hildesheim  (wie  oben,  Nr.  2290). 

•>2Q.V  Dublin,  Trinity  College  A.  1. 1. 

13.  Jhdt.  Perg:  N.  T.  (Ew  Ag  E  Ak  P)  Ps. 

k>ooß-  —  —  A.  1.  2. 

™"  14.  Jhdt,  40x  25,6,  Perg:  Bibel  (Evv  P  Ag  K  Ak).  Professor  Thomas 
Kingsmill  Abbott  hat  mir  freundlichst  genaue  Auskunft  über  diese  lateinischen 
Handschriften  in  Trinity  College  gegeben. 


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726  A.  Urkunden.   III.  Übersetsungen. 

•>5K»7   Dublin,  Trinity  College  A.  1.  4. 
™* '  15.  Jhdt,  37,5x25,  Perg:  Bibel  (Evv  P 


2298 
2299 
2300 

K  P 
2301 

2302 

2303 

2304 

2305 

2306 


Ag  K  Ak). 

 A.  1.  7. 

'  14.  Jhdt,  333x23,8,  Perg:  Erv  mit  Glosse. 

—  —  A.  1.  14. 
*  14.  Jhdt,  36,3x25,  Perg:  Bibel  (Evv  P  K  Ag  Ak). 

 A.  2.  2. 

etwa  1300  ,  32,5  x  22,5,  Perg:  ein  Teil  des  .1.  T.  und  das  A*.  T.  (Evv  Ar 
K  P  [These  Kol]  Ak). 
 A.  4.  3. 

etwa  1300,  25x17,5,  Perg:  Mk\,  3—7,  13;  10,  4—11,  40  mit  Glosse. 
 A.  4.  14. 

11.  Jhdt  Ende,  20x13,8,  Perg:  Ew. 
 A.  4.  17. 

15.  Jhdt,  17,5x12,5,  Perg:  Bibel  (Evv  P  K  Ag  Ak). 
 A.  4.  18. 

15.  Jhdt,  17,5x12,5,  Perg:  Bibel  (Ew  P  (auch  Laod]  Ag  K  Ak). 

 A.  4.  19.  , 

15.  Jhdt,  Perg:  X.  T.  (Evv  P  Ag  K  Ak);  auch  ein  Bruchstück  von  2  Makk. 
 A.  5. 1. 

etwa  1300,  22,8x16,3,  Perg:  Bibel  (Evv  P  [ThesB  Kol]  Ag  K  Ak). 

—  a  2. 13. 

14.  Jhdt,  26,3x18,8,  Perg:  Bibel  (Evv  Ag  P  K  Ak). 
 K.  4.  18. 

14.  Jhdt,  16,3x11,3,  Perg:  Bibel  {Urv  Ag  P  K  Ak). 
 K.  4.  21. 

14.  Jhdt,  15x10,  Papier:  Bibel  (Evv  P  Ag  K  Ak). 
 K.  4.  31. 

14.  Jhdt,  30x20,  Perg,  Büd:  Äpk. 
 L.  1.  6. 

14.  Jhdt,  27,5x18,4,  Perg:  Bibel  (Evv  P  Ag  K  Ak). 
früher  Altdorf,  Univ.  (heute  München?). 

13.  Jhdt,  Oktav,  „3  starke  Finger  dick",  2  Sp,  50  Z:  Bibel.  (Baumgarten, 
Nachr.  v.  merkte.  Büchern,  Bd.  11,  8.  379 f.  471  f.,  und  in  Hist.-krit.  Nachr.  v.  d. 
braunschw.  BibelsammL  S.  702 f.  u.  7131)  Johann  Bartholomaus  Biederer,  Nach- 
richten \l  i.  w.  Bd.  3,  Altdorf  1766,  S.  125—149. 

mi«,  Dietelmair. 

~*10'  13.  Jhdt,  Oktav,  „3  starke  Finger  dick",  2  Sp,  50  Z:  Bibel.  Biederer  (wie 
Hds.  2312),  S.  249-258. 

2.WA'  Dietelmair. 

13.  Jhdt,  „Grossquart,  einer  Hand  dick",  Perg,  2  Sp,  43.  44.  48.  50  Z: 
Bibel.   Riederer  (wie  Hds.  2312),  S.  373—381. 

o«ik.  Wernigerode,  Graf  Stolberg  Za  10. 

14.  (?)Jhdt,  Grossfol,  Perg:  Proph  Mt—2Kor.  Früher  im Ilsenburger Kloster. 
Vgl  Ernst  Förstemann,  Die  OrUflich  Stolhergieche  Bibliothek  ~.u  Wenivtetodc, 

1866,  S.  76. 

 Za  11. 

"  14.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel. 


2311 
2312 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,   b.  Vulgata.  727 
»%V1-  Weruigerode»  Graf  Stolberg  Za  12. 

M      13.  od.  14.  Jhdt,  Duodez,  Perg:  Bibel;  mut.   Sehl-  schön  geschrieben. 
•>Ä1R-  Za  13. 

M      14.(?)  Jhdt,  Fol,  Perg:  A.  T.  Matt  bis  Kol. 
.>«iq.  Za  14. 

~°x  1454,  Fol,  Perg:  Hiob  N.  T.(?).  Geschrieben  ,,u  domo  clericoram  Zwoll» 
»u  d.  1454". 

2320*  ^a 

14.  (?)  Jhdt,  Fol,  Perg:  Bibel.  „Istam  bibliam  comparavit  communis  clei-us 
beneficiatus  in  Stolberg  pro  se  et  suis  sequacibus." 

ssn-  Za  36> 

9.  (?)  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ew.   Fr.  E.  Boysen  in  Quedlinburg 

schenkte  sie  der  Bibliothek  im  Jahre  1673. 

mm,  ~~"      Za  37. 

M£"  15.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Ew. 

•>323-  ßeun'  stifts"Bibl-  MS-  3- 

13.  Jhdt,  Duodez,  Perg,  572  Bl,  2  Sp:  Bibel.  Für  oder  in  einem  FransiB- 

kan er- Kloster  geschrieben.    Vgl  Anton  Weis  bei  [Benedict  Gsell  und  Leopold 
Janauschek],  Kenia  Bernardina.  II,  oder:  Die  Handschriften- Verxeiohnisse  der 
Cietercieneer-Stifte  ...  Bd.  1,  Wien  1891,  S.  8. 
nu.  MS.  80.  6.  (Bl.  83r-234r). 

15.  Jhdt,  klein-Fol,  152  (aus  238)  Bl,  2  Spr  iV.  T. 

Wien,  Stift  Heiligenkreuz(-Neukloster)  MS.  3. 

•  14.-15.  Jhdt,  gross-Fol,  165  Bl,  2  8p:  X.  T.  Vgl  Gsell  (wie  Hs.  2323),  S.  123. 
.  MS.  4. 

*'  15.  Jhdt,  groM-Fol,  476  Bl,  2  Sp:  Bibel.   Vgl  Hdi.  2325. 

0Q97.  "HS,  156. 

*  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  424  Bl,  2  Sp  :  Bibel.  Vgl  Gsell  (wie  Hds.  2323),  S.  160. 
 MS.  179. 

"  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  433  Bl,  2  Sp:  Bruchstück  A.  T.,  X.  T.  bis  Apg  24, 10 
( K  vor  Apg).  Vgl  Gsell  (wie  Hds.  2323),  S.  165. 

.>«9.o.  Wien,  Stift  (Heiligenkreuz-)Neukloster  MS.  D.  4. 

14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  515  Bl,  2  Sp:  Bibel  (ohne  Ps).   Vgl  Eugen  Bill 
bei  Gsell  und  Janauschek  (wie  Hds.  2323),  S.  283. 

>330-  MS  D- 24' 

14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  228  Bl,  2  Sp,  54  Z:  Bruchstück  A.  T.f  X.  T.  Vgl 

Bill  (wie  Hds.  2329),  S.  286. 
 MS.  D.  26. 

*°°A*  15.  Jhdt,  Quart,  Perg,  342  Bl,  2  Sp,  55  Z:  Bibel  (K  nach  Ak).  Vgl  Bill, 
wie  Hds.  2330. 

l>as2.  Stift  Zwettl  MS.  3. 

14.  Jhdt,  gross-Fol,  Perg,  240  Bl,  2  Sp:  JCön  Chron  Mt  Mk  1, 1-11,  33. 
Vgl  Stephan  Roseler  (wie  Hds.  2323),  S.  301. 

.)ooa,  —  MS.  5  und  6. 

l2.Jhdt,  gross.Fol,Perg,265+l63Bl,28p:  Je*- Mal  Paul  Apk  Rath  Ap?/  Ew. 

oqqi.       MS.  81. 

15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  318  Bl,  2  Sp:  Bibel  (diese  Hs  scheint  das  N.T.  zu 
enthalten).   Rössler,  8.  331.  332. 


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728  A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 

Stift  Zwettl  MS.  82. 

S.  332. 


15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  292  Bl,  2  Sp:  Bruchstück  des  A.  T.,  N.  T.  Rössler, 


>>mc.  —  MS.  216. 

13.  Jhdt,  Quart,  Perg,  586  Bl,  2  Sp:  Bibel.   Roseler,  S.  374. 


.m~    -  MS.  217. 

15.  Jhdt,  Quart,  Papier,  150  (aus  302)  Bl,  2  Sp:  .V.  T.  Ruth. 

—  MS.  250. 

13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  267  Bl,  2  Sp:  Bibel.   Rössler,  S.  385. 

—  MS.  251. 

13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  317  Bl,  2  Sp:  Bibel.   Rössler,  S.  385. 
.>QiA.  —  MS.  368- 

~ow*  15.  Jhdt,  Oktav,  Papier,  250  Bl,  2  Sp:  N.  T.   Rössler,  S.  429. 
9*41.  Stift  Lilienfeld  MS.  10. 

14.  Jhdt,  Duodei,  Perg,  336  Bl,  2  Sp:  Bibel.  Vgl  Conrad  Schimek  (wie 
Hds.  2323),  S.  488. 

  MS.  11. 

14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  406  Bl,  2  Sp:  Bibel. 

—  MS.  12. 

14.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  399  Bl,  2  Sp:  Bibel 
Mii.  —  MS.  188. 

~m'  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  260  Bl,  2  Sp:  A.  T.  mut,  N.  T.  8chimek,  S.  539. 

Stift  Wilhering  MS.  16. 
*°*0,  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  434  Bl,  2  Sp:  Bibel.    Vgl  Otto  Grillnberger  (wie 
Hds.  2323),  Bd.  2,  S.  12. 

—  MS.  17. 

15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  194  Bl:  En  Apk  Rath  Faul  Äpg. 

9«47.  —  MS.  18. 

*  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  166  (aus  256)  Bl,  1  Sp:  N.  T.  -  MS.  137,  Bl.  23-61 : 
13.  Jhdt:  Lk. 

■>348-  Stift  0sse&&  MS-  72- 

1318,  Fol,  Perg,  354  Bl,  2  Sp:  Bibel.  Geschrieben  durch  Franciscus  „scrip- 
torem  de  Wsserub  in  Bobowits  . . .  impensis  Johannis  presbyteri  dicti  Gaudentius 
tunc  plebani  ecclesiae  in  Bobowitz."  Vgl  Bernhard  Wohlmann  (wie  Hds.  2323;, 
Bd.  2,  S.  145.  146. 

Stift  Hohenfurt  MS.  LXXIII. 
"  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  446  Bl  :  Bibel  (Apg  nach  P).  Vgl  Raphael  Pavel  (wie 
Hds.  2323),  Bd.  2,  S.  191. 

13.  Jhdt,  Oktav,  Perg,  165  Bl,  2  Sp:  A.  Z,  En  P  Ajx,.   Pavel,  8.  203. 

SSftl-      MS'  CLV-^LIX- 

'  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  285  +  333  +  236  +  258+179  Bl:  A.  T.,  K  T.  (Ag  Ak 

K  [Apokr  A.  T.]  En  Paul.   Pavel,  S.  218.  219. 

9350.  —  MS.  64  (die  Hdss.  auf  Papier  sind  arabisch  numerirt). 

*  15.  Jhdt,  Quart,  Papier,  298  Bl:  X.  T.  Gehörte  im  J.  1575  „Andreas 
Zigarthe  Sylesius  Qlogoviensis  Majori*". 

2*—.  Stift  Stams  MS.  42. 

'  1489,  Quart,  Perg,  430  Bl,  2  Sp:  Bibel.  Vgl  (Adolf  Hamack  und  A.  G. 
wie  Hds.  2323*  Bd.  2,  S.  473. 


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2.  Westliche.   (1.)  Lateinische,   b.  Vulgata. 


729 


Stift  Sclilierbach  MS.  15. 
m9°*'  14.  Jhdt,  Quart,  Perg,  154  Bl,  2  Sp:  Alt  Lk  Jo  Alk.  Vgl  Benedict  Hofinger 
(wie  Hds.  2323),  3.  487. 

Bordeaux,  Stadtbibl.  MS.  1. 

11.  Jhdt,  54,5x18  [ohne  Zweifel  ein  Druckfehler  im  Katalog],  Perg,  2  Bde, 
405  Bl,  2  Sp:  A.  T.,  Apf/  Kath  Paul  (Phm  He?).  Frflhei-  in  der  Abtei  La  Saure. 
Vgl  Camille  Couderc,  Cat.  ?/en.  des  mss.  des  bilA.  pitbl.  de  France.  Departements. 
Bd.  XXIII.   Bordeaux,  Paria  1894,  S.  1—3. 

->Xtä-  2- 

mOV9'  14.  Jhdt,  29x20,  Perg,  451  Bl,  2  Sp:  A.  71,  Ew(?)  A<i  K  P  Ak. 

14.  Jhdt,  35x24,  Perg,  467  Bl,  2  Sp:  A.  T.,  Evv  P  A<j  K  Ak. 
 10- 

12.  Jhdt,  28,2x19,2,  Perg,  104  Bl,  2  Sp:  Ew. 
•>45Q.  —  — 

12.  Jhdt,  22x13,7,  Perg,  238  Bl,  2  Sp:  JBrr  (Bl.  1—56),  Theologisches, 
Pö  Ue  1.2Kor  Oal  Eph  Phü  Kol  1.2Thess  1.2Tim. 

2M0*  12' 

11.  Jhdt,  33x25,  Perg,  93  Bl,  2  Sp:  A7  K  Ak  P. 
 49. 

'  13.  Jhdt,  36x24,7,  Perg,  160  Bl:  Lk  Jo  mit  Glosse;  —  50:  IM  Jo  m.  Gl: 

-  51:  IJc  Jo  Ak  m.  Gl;  -  52:  Lk  m.  Gl.;  -  53:  Alt  Alk  m.  Gl.;  -  55:  Ak  Jak 
1.2Pe  1.2.3Jo  Ak  m.  Gl.;  —  61:  Paul  m.  Komm  Peter  Lombard's,  so  auch  63; 

—  62:  Paul  m.  Komm;  —  540:  Bruchstück  Apk  m.  Komm. 

2362-   998' 

15.  Jhdt,  25^x17,5,  Perg,  164  Bl:  Ew.  Scheint  früher  in  Bordeaux  ge- 
wesen su  sein.  Im  J.  1834  war  sie  in  der  „bibliotheca  Conoviana  Dublinii",  ge- 
bunden durch  James  Adams  in  Dublin.  Gekauft  von  J.  Tulard  in  Paris  im  Juni 
1879.   Vgl  Couderc,  S.  547.  548. 

Rennes,  Stadtbibl  1  (1). 
"  13.  Jhdt,  40x25,  Perg,  384  Bl,  2  Sp:  A.  T.,  Evv  A>j  Ak  A*  lohne  Zweifel 
nach  der  Blattzahl  auch  Paul).    Vgl  Alphonse  Vetault,  Cat.  neu.  des  mss.  des 
bibl.  pitbl.  de  France.  Departements.  Bd.  XXIV,  Paris  1894,  S.  3.  4. 
 2  (2). 

13.  Jhdt,  13,9x9,5,  Perg,  381  Bl,  2  Sp:  Bibel  mut. 
 3  (3). 

13.  Jhdt,  12x8,  Perg,  634  Bl,  2  Sp:  A.  T„  Ew  P  Ag  K  Ak. 
 4  (4). 

13.  Jhdt,  18x12,5,  Perg,  605  Bl,  2  Sp:  Bibel. 
 5  (15). 

13.  Jhdt,  13,2x9,1,  Perg,  629  Bl:  Bibel. 
Vitri,  StadtbibL  1. 

13.  Jhdt,  21x15,6,  Perg,  84  Bl:  Jo  mit  Gl.  Vgl  Cat.  (wie  Hs.  23G3„  S.  267. 
Epernay,  Stadtbibl.  2  (2). 

etwa  1100,  28,2x23,  Perg,  171  Bl:  Evv.  Vgl  Cat.  (wie  Hs.  2363»,  S.  326. 
Für  die  Hs  Epernay  Nr.  1,  siehe  oben,  Nr.  1329. 


im 

2366 
2367 


Vielleicht  füge  ich  noch  einige  Vulgata-Handschriften  im  Nachtrage  bei. 


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730 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


(2.)  Die  gotische  Übersetzung«. 

Die  gotische  Bibelübersetzung  geht  auf  den  Bischof  Wulfila 
zurück,  der  im  Jahre  310  geboren  wurde  und  im  Jahre  380  starb; 
andere  meinen  311—381  oder  313— 383 2.  Er  übersetzte  den  grössten 
Teil  der  Bibel  um  die  Mitte  des  vierten  Jahrhunderts.  Der  grie- 
chische Text,  den  er  für  das  Neue  Testament  benutzte,  scheint  in 
der  Hauptsache  antiochenisch  gewesen  zu  sein,  aber  mit  vielen 
westlichen  Lesarten  und  mit  einigen  alten  nicht-westlichen.  Er 
schloss  sich  eng  an  den  griechischen  Text  an.  Bisweilen  brauchte 
er  lateinische  Wörter,  bisweilen  griechische.  Die  Beschränktheit 
der  Uberreste  dieser  Übersetzung  erschwert  alle  Schlüsse  über  ihr 
Schicksal  und  ihre  Geschichte.  Von  dem  neunten  bis  zu  dem  sech- 
zehnten Jahrhundert  scheint  kein  Mensch  etwas  von  dieser  Über- 
setzung gewusst  zu  haben. 

Wir  haben  nur  eine  Handschrift  der  vier  Evangelien,  und  sie 
ist  mehr  Bruchstück  als  eine  vollständige  Handschrift.  Dazu  kommen 
Bruchstücke  der  paulinischen  Briefe. 

Die  Reihenfolge  der  Evangelien  in  jener  Handschrift  ist  die 
westliche,  und  dieser  Umstand,  verbunden  mit  gewissen  Lesarten 
und  Einschiebungen,  führte  einige  Gelehrte  dazu  zu  denken,  dass 
diese  Übersetzung  im  fünften  Jahrhundert  oder  noch  später,  wäh- 
rend die  Goten  in  Italien  und  Spanien  verweilten,  nach  der  alt- 
lateinischen Übersetzung3  und  zwar  der  italienischen  Recension 

i  Vgl  Hug,  Eint.  §§  130—142,  4.  Ausg.  Stuttgart  und  Tübingen  1847,  Bd.  1, 
S.  431—460,  und  Eduard  Sievers,  „Gotische  Literatur"  im  Buche  von  Hermann 
Paul,  Qrundriss  der  germanischen  PhHolof/ie,  Bd.  2,  Teil  1,  Strasburg  1889, 
S.  80— 70. 

*  Zu  Wulfila  vgl  Friedr.  Kauflmann,  „Aus  der  Schule  des  Wulfila",  Texte 
und  Untersuchungen  zur  altgermanischen  Religionsgeschichte.  Texte,  Band  1, 
Strasburg  1899. 

3  Vgl  Ernst  Bernhardt,  Kritische  Unterxnclntnr/en  ülter  die  gothische  Büiel- 
übersetxtmg ,  Meiningen  1864. 1869,  —  Vulftla  oder  die  gotuche  Bibel.  Mit  dem 
entsprechenden  griechischen  Text . . .,  Halle  1875,  —  [kleine  Ausgabe]  Die  gotische 
Bibel  des  Vulßla  . . .  Textabdruck  mit  Angabe  der  handschriftlichen  Lesarten,  tiefet 
Glossar,  Halle  1884;  —  Wilhelm  Bangert,  Der  Einfluss  lateinischer  Quellen  auf 
die  gothische  Bibelübersetzung  des  Ulfita,  Rudolstadt  1880  [Programm:  1880,  Nr. 603] ; 
—  Carl  Marold,  „Kritische  Untersuchungen  über  den  Einfluss  der  lateinischen  auf 
die  gotische  Bibelubersetzung",  [Dissertation]  Königsberg  1881,  und  Germama, 
Wien  1881,  neue  Reihe,  Bd.  14,  S.  129-172,  Bd.  15,  S.  23-60,  und  „Stichometrie 
und  Leseabschnitte  in  den  gothischen  Epieteltexten",  Königsberg  1890;  —  vgl 
auch  A.  Kisch,  „Der  Septuaginta-Codex  des  Ulfilas",  Monatsschrift  für  Geschichte 
und  Wissenschaft  des  Judenthums,  Breslau  1873,  Bd.  22,  S.  42—46.  85—89.  215 
—219;  —  Ohrloff,  „Die  alttestamentlichen  Bruchstücke  der  gotischen  Bibelüber- 
setzung. Eine  kritische  Untersuchung",  Zeitschrift  für  deutsche  Philologie,  Halle 
1S76,  Bd.  7,  S.  251—295;  —  Friedrich  Kauflmann,  „Beitrage  zur  Quellenkritik  der 
gotischen  Bibelübersetzung",  Zeitschrift  für  deutsclie  Philologie,  Halle  1897  [1896], 
Bd.  29,  S.  306  -337;  1898  [1897],  Bd.  30,  8.  145-183;  1899  [1898],  Bd.  31.  S.  178 


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2.  Westliche.   (2.)  Gotische. 


731 


derselben  emendirt  worden  sei.  Dieser  Schlass  ist  aber  kein 
zwingender.  Denn  die  bemerkte  Ähnlichkeit  könnte  daher  rühren, 
dass  sowohl  Wulfila  als  auch  seine  Korrektoren  griechische  Hand- 
schriften vor  sich  hatten,  die  dem  italienischen  Texte  der  lateinischen 
Übersetzung  ähnlich  waren. 

Man  behauptet,  dass  der  Hebräerbrief  nicht  übersetzt  wurde. 
Es  gibt  aber  einige  Worte  aus  diesem  Briefe  in  der  Mailand-Rom- 
Handschrift  (siehe  unten,  Hdschr.  2).  Diese  könnten  zwar  von  einem 
anderen  Übersetzer  herrühren,  doch  darüber  wissen  wir  ja  nichts. 
Bis  jetzt  hat  man  keine  Bruchstücke  der  Apostelgeschichte,  der 
katholischen  Briefe,  oder  der  Apokalypse  gefanden.  Folgende  Frag- 
mente kennt  man: 

*   Upsala,  Universität,  „Codex  Argenteus". 

6.  Jhdt,  187  Bl,  Purpur  und  Silber:  enthält  Bruchstücke  aus 
Mt  Jo  Lk  Mk. 

Diese  Handschrift  wurde  vielleicht  in  Nord-Italien  geschrieben. 
Das  erste,  was  wir  darüber  wissen,  ist,  dass  im  sechzehnten 
Jahrhundert  sie  im  Kloster  Werden  in  Westfalen  war.  Damals 
haben  Antoine  Morillon  (der  Schreiber  des  Cardinais  de  Granvelle) 
und  Arnold  Mercator  einiges  aus  der  Handschrift  abgeschrieben. 
Am  Ende  des  Jahrhunderts  war  sie  in  Prag,  wo  Richard  Strein 
(gestorben  1601)  sie  sah.  Im  Jahre  1648  wanderte  sie  als  Kriegs- 
beute nach  Schweden  und  Stockholm  und  wurde  entweder  der 
Königin  Christina  oder  ihrem  Bibliothekar  Isaak  Voss  geschenkt; 
jedenfalls  war  sie  im  Jahre  1655  in  Holland  bei  Voss  und  wurde 
dort  durch  Derrer  abgeschrieben.  Im  Jahre  1662  wurde  sie  vom 
Grafen  Magnus  Gabriele  de  la  Gardie  gekauft  und  der  Universität 
von  Upsala  geschenkt.  Franciscus  Junius  veröffentlichte  den 
gotischen  Text  aus  Derrer's  Abschrift,  zusammen  mit  den  angel- 
sächsischen Evangelien,  die  ein  Engländer  Thomas  Marshall  edirte, 
in  Dordrecht  im  Jahre  1665. 1   Im  Jahre  1854  gab  Andreas  Upp- 

— 194.  Diese  eingehenden,  klare  Ausführungen  Kauffmann's  bringen  den  Beweis 
für  die  oben  behauptete  antiochenische  Art  des  von  dem  gotischen  Übersetzer  an- 
gewendeten griechischen  Textes. 

1  Junius,  QucUtuor  .  .  .  evangdiorum  verstörtes  perantiquae  duae,  Goihica 
scilicet  et  Arujlosaxonica :  quarum  illam  cx  .  .  .  codioe  argenteo  nunc  primutn 
deprotnsit  F.  1,  hanc  autem  ex  codi.  mss.  coüatis  emendatius  recudi  curavit  T.  M. 
Anghis,  cuius  etiam  observationes  in  idramque  versionem  sulmcctuntur . . .  Dord- 
recht 1665,  wiederholte  Ausgabe  Amsterdam  1684.  Auch  Evangdia  .  .  .  Qotkute 
translata,  nunc  cum  paraUelis  versionibus,  Sueo-  Qotkica,  Norraeana  seu  Islandica 
et  Vvlgata  Latina  edita . . .  cura  et  studio  Georgii  Stiernhjelmi,  Stockholm  1671; 
Ss,  evv.  versio  Uothica  . . .  cum  interpret.  et  annot.  Erici  Benxetii,  non  ita  pridem 
archiep.  Upsaliensis,  edidit  .  .  .  Edwardus  Lye,  Oxford  1750;  Iohannis  ab  Ihre 
scripta  versionem  Ulpkilanam  . . .  ilhtstrantia  . . .  edita  ab  Ant.  Frid.  Büsching, 
Berlin  1773;  ülfilas  Oothische  Bibelübersetzung  . . .  [mit  Hilfe  von  Friedrich  Carl 


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732 


A.  Urkunden.  III.  Übersetzungen. 


ström  1  diese  Bruchstücke  heraus.  In  Bezug  auf  eine  Vorrede  vgl 
oben,  S.  003,  die  Handschrift  f.  Ich  sah  sie  im  Jahre  1891. 
Mailand,  Ambrosiana  I.  61  sup.  ) 


Turin,  Nat  J 

6.  Jhdt:  enthält  Bruchstücke  aus  Mt  Jo  (einiges  aus  Lk  Mk)  raui 
Angelo  Mai  entdeckte  im  Jahre  1817  die  Mailander  Bruchstücke 
von  zwei  gotischen  Handschriften  in  fünf  überschriebenen  Hand- 
schriften, die  aus  Bobbio  stammten,  und  veröffentlichte  ein  Specimen 
daraus  im  Jahre  1819  in  Mailand  unter  Beihilfe  des  Grafen  Carlo 
Octavio  Castülionaei.  Castillionaei 3  gab  alles  heraus,  und  zwar: 
2  Kor  im  Jahre  1829,  Rom  lEor  Eph  1834,  Gal  Phil  Kol  lTh  1835, 
2Thess  Tim  Tit  Philem  1839,  nur  dass  Johannes  Ferdinand  Mass- 
mann Bruchstücke  des  Kommentars  zu  Joh,  von  denen  einige  in 
Rom  in  einer  vatikanischen  Handschrift  sind,  in  München  1834  ver- 
öffentlichte; dieser  Kommentar  bietet  viel  aus  Joh  und  citirt  Mt  Lk 
Mk  und  Hebr.  Reifferscheid  entdeckte  in  Turin  vier  (zwei)  zur  Mai- 
lander Handschrift  gehörige  Blätter  und  Massmann  las  sie,  Ger- 
mania, Wien  1868,  neue  Reihe,  Bd.  1,  S.  271—284;  sie  bringen  Bruch- 
stücke aus  Gal  Kol 

3>  Wolfenbüttel.  „Codex  Carolinus"  genannt,  früher  in  Bobbio.  Got- 
Lat.  überschrieben. 

6.  Jhdt:  enthält  einiges  aus  Bö;  Franz  Anton  Knittel  fand  die 
Bruchstücke  und  gab  sie  1762  heraus  (s.  oben,  S.  63,  Über  das  Latei- 
nische vgl  gut,  oben,  S.  630);  Johannes  Ihre  gab  sie  heraus,  Upsala 
1763 ,  und  sie  erschienen  wieder  in  Büsching's  Buch  vom  Jahre 
1773;  Zahn  veröffentlichte  sie  zusammen  mit  den  Upsala-Bruch- 
stttcken  (s.  oben,  S.  731,  Anm.  1). 

Fulda  und  W.  F.  H.  Reinwald]  herausgegeben  von  Johann  Christian  Zahn,  Weissen- 
fels  1806.  Beda  Dudik,  Forschungen  in  Schweden  für  Mährens  Geschichte,  Brünn 
1852,  S.  315—317,  meinte,  diese  Handschrift  sei  „»wischen  den  JJ.  360  und  380  ge- 
schrieben" worden.  J.  A.  Schmeller  veröffentlichte  Matthäus  Stuttgart  1827,  und 
W.  W.  Skeat,  The  gospel  of  St.  Mark  in  Gothic  according  to  the  translation  vtade 
by  Wulfila  in  the  fourth  Century.  With  o  grammaiical  introduction  and  glossarial 
index,  London  1882. 

*  Uppström,  Codex  Ärgenteus,  Upsala  1854;  er  fügte  im  Jahre  1857  sehn  Blatt 
hinzu,  die  ein  Dieb  zurückgegeben  hatte.  Gabelents  und  Löbe,  Uppström' s 
codex  ärgenteus.  Eine  Nachschrift  xu  der  Ausgabe  des  UlfUas,  Leipzig  1800. 
Im  Jahre  1868  veröffentlichte  sein  Sohn  Wilhelm  Uppström  Bruchstücke  der  Briefe 
Pauli  und  des  Alten  Testaments;  der  Sohn  besorgte  auch  die  zweite  Ausgabe  des 
Matt  in  Stockholm  im  Jahre  1874.  Vgl  ferner  Ignatius  Peters,  „Die  Zahl  der 
Blätter  des  Codex  argenteuB",  Germania,  Wien  1885,  neue  Reihe,  Bd.  18,  S.  31«— 315. 

3  Castülionaei,  Ulphiiae  Gothica  versio  ep.  <L  Pauli  ad  Cor.  sec.  quam . . . 
edidit  C.  0.  C.  Mediolani  1829;  —  Gothicae  versionis  epistularttm  divi  Pauli  ad  Ro- 
manos ad  Oorinthios  primae  ad  Ephesios  quae  super  sunt  ex  Ambrosianae  biblio- 
thecae  palimpsesHs  deprompta  cum  adnotationibus  edidit  C.  0.  C.  Mailand  1834. 


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» 


2.  Westliche.  (2.)  Gotische.   (3.)  Slavische. 


733 


Alle  Bruchstücke  wurden  gesammelt  und  herausgegeben  durch 
Hans  Conon  von  der  Gabelentz  und  August  Julius  Loebe,  ülfihs, 
Altenburg  und  Leipzig  1836—1843  (lateinisch  übersetzt  von  F.  Teni- 
pestini,  Paris  1848),  vgl  auch  oben,  S.  732,  Anm.  1,  Nachschrift  u.  8.  w.; 
Friedrich  Ludwig  Stemm,  Ulfilas,  Paderborn  1858  (die  5.  Ausgabe 
besorgte  Moritz  Heyne  1872);  Massmann,  Ulfilas,  Stuttgart  1857  (das 
Lateinische  bei  Massmann  ist  aus  dem  N.  T.  Triglottum  des  Teschen- 
dorf); Bernhardt,  wie  oben,  S.  730,  Anm.  2;  6.  H.  Balg,  The  first 
Teutonic  (Oermanic)  JBible  translaled  chiefly  from  ihe  Oreek  by  the  Gothic 
bishop  Wulfüa  in  the  fourth  Century  and  the  other  remains  ofthe  Gothic  language. 
Edited,  vrith  an  introduction,  a  syntax,  and  a  glossary,  Milwaukee,  Wis- 
consin (1890?). 

Dies  sind  die  Bruchstücke:  Jfatt3,ll;  5,8;  5,15—6,32;  7,12—10,1; 
10,23—11,25;  25,38-26,3;  26,65-27,19.42— 66  Markus  1,1—6,30;  6,53 
—12,38;  13,16—29;  14,4—16;  14,41—16,12  Lukas\,\— 10,30;  14,9— 
16,24;  17,3—20,46  Johannes  1,29;  3,3—5.23-26.29—32;  5,21—23.35— 
38;  5,45—11,47;  12,1—49;  13,11—19,13  Äöm6,23;  7,1—8,10;  8,34— 
11,1;  11,11—12,5;  12,8—14,5.9—20;  15,3— 13;  16,21— 24  IKormth  1,12— 
25;  4,2—12;  5,3—6,1;  7,5—28;  8,9-9,9;  9,19—10,4;  10,15—11,6.21— 
31;  12,10—22;  13,1—12;  14,20—27;  15,1—35.46—16,24  2Korinthl,l— 
13,13  Galat\,\— 7;  1,20—3,6;  3,27—6,18  Ephes  1,1— 5,11.17-29;  6,8— 
24  Philipp  1,14—2,8;  2,22—4,17  Kolossifi— 29;  2,11—4,19  IThess 
2,10—5,28  2Thess\,\ — 2,4;  2,15—3,18  1  Timoth  1,1—5,14.16—6,16 
2Timothl,l— 4,16    7**1,1— 2,1    PhiUmll— 23. 


(3.)  Slavische  Übersetzung1. 

Man  glaubt,  dass  die  slavische  Übersetzung  des  Neuen  Testa- 
mentes von  Cyrill  herstammt  Von  Geburt  war  er  aus  Thessalonich 
und  sein  ursprünglicher  Name  war  Constantin,  während  er  den  Bei- 
namen „Philosoph"  hatte.  Um  und  nach  der  Mitte  des  neunten 
Jahrhunderts  predigte  er  unter  den  Chazaren  im  Cherronesus  am 
Schwarzen  Meere.  Dort  fand  er  die  Reliquien  des  heiligen  Klemens; 
diese  brachte  er  dann  mit  sich  nach  Konstantinopel,  nach  Mähren, 
und  schliesslich  nach  Rom,  wo  er  starb.  Nach  der  gewöhnlichen 
Überlieferung  war  es  im  Jahre  862,  dass  Rastislaw,  der  Herzog 
von  Mähren,  Constantin  dorthin  berief,  um  dort  das  Evangelium  zu 
verbreiten.  Constantin,  den  wir  nunmehr  mit  dem  bekannteren 
Namen  Cyrill  bezeichnen  werden,  wurde  etwa  im  Jahre  863  zum 
Apostel  der  Slaven  an  der  Donau,  und  sein  Bruder  Methodius 
gesellte  sich  zu  ihm.  Die  slavischen  Buchstaben  wurden  bestimmt 
und  geformt,  wobei  hauptsächlich  griechische  Buchstaben  das  Vor- 

«  Vgl  Leskien,  Hauch' s  Realencyklopädie,  Leipzig  18Ö7,  Bd.  3,  8.151—167. 


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734 


A.  Urkunden.   III.  ÜbersetBunffen. 


* 


bild  abgaben.  Die  Brüder  veranstalteten  eine  slavische  Übersetzung 
des  Neuen  Testaments.  Ob  sie  das  ganze  Neue  Testament  zu  der 
Zeit  übersetzten,  ist  nicht  sicher.  Vielleicht  haben  sie  zuerst  nur 
die  kirchlichen  Lesestücke  (Evl  und  Apl)  übersetzt,  so  dass  die 
Apokalypse  gar  nicht  in  Betracht  kam.  Sie  übersetzten  selbst- 
verständlich unmittelbar  aus  dem  Griechischen,  und  brauchten  als 
Vorlagen  griechische  Handschriften,  die  grösstenteils,  wie  es  scheint, 
von  der  antiochenischen  Familie  waren.  Nach  Dobrowsky's  Ansicht 
kam  diese  Übersetzung  zu  den  Bussen  ungefähr  um  das  Jahr  988, 
das  Jahr,  in  dem  der  Herzog  Wladimir  getauft  wurde.  Mit  der 
Zeit  wurden  mancherlei  Änderungen  in  der  Sprache  und  in  dem 
Texte  vorgenommen,  besonders  nach  der  Mitte  des  vierzehnten 
Jahrhunderts.  Daher  unterschied  dann  Dobrowsky  in  den  Hand- 
schriften drei  Recensionen.  Die  jüngste  ist  die,  die  im  Drucke 
erschienen  ist  und  für  gewöhnlich  gebraucht  wird. 

Wetstein  führte  einiges  aus  dieser  Übersetzung  an.  Alter' 
sammelte  einige  Lesarten.  Matthäi2  bot  die  Lesarten  zur  Apo- 
kalypse. Der  Hauptsammler  aber  der  slavischen  Lesarten  war 
Dobrowsky,  der  solche  Lesarten  sowohl  aus  Handschriften  als  auch 
aus  Ausgaben  zusammensuchte  und  Griesbach 3  darbot  Tischendorf 
benutzte  Griesbach  für  seine  achte  grosse  Ausgabe  des  K  T.  Gr. 

Dobrowsky4  unterscheidet  drei  Arten  von  Ausgaben  des  sla- 
vischen Textes: 

1.  Alte  Ausgaben;  weniger  genau;  abgedruckt  aus  jüngeren 
Handschriften  unter  Wiederholung  auch  deren  Schreibfehler:  a.  Em, 
veröffentlicht  in  Ugrowlachia  1512,  auf  Befehl  des  Herzogs  Joh. 
Basaraba;  b.  Em,  Wüna  1575;  c.  BMa  Ostrogimsia  1581;  d.  Em, 
Moskau  1614  (die  Alter  benutzte  zu  Joh  Kap.  1—14,  vgl  oben, 
auf  dieser  Seite);  e.  Biblia,  Moskau  1663,  Abdruck  aus  der  Ostro- 
giensischen  Ausgabe. 

2.  Ältere  Ausgaben  zwar,  doch  sorgfaltig  nach  dem  gewöhnlichen 
griechischen  Texte  emendirt:  a.  N.  T.  Wilna  1623;  b.  Ewt  Leopolis  1644. 

3.  Neuere  Ausgaben:  eine  Revision  des  landläufigen  slavischen 
Textes,  die  auf  Befehl  Peters  I  am  Anfange  des  achtzehnten  Jahr- 
hunderts unternommen  und  schliesslich  im  Jahre  1751  vollendet 

1  Alter,  N.  T.  Vienna  1787,  Bd.  1,  S.  403-  411  bietet  Lesarten  su  Joh  Kap.  1 
— 14  aus  der  slavischen  Außgabe,  Moskau  1614;  S.  1122 — 1156  zu  den  Ew  aus 
der  Wiener  Handschrift,  kaiserL  BibL  COCLVI;  S.  1157—1194  zu  den  Ew  aus  der 
Handschrift  Wien,  kais.  CCCLV;  Bd.  2  (1786),  S.  968—1039  su  Ag  Paul  Kath  aus 
der  Handschrift  Wien,  kais.  Orient.  CI;  grösstenteils  sind  aber  diese  Lesarten  nur 
verständlich  für  die,  die  mit  der  slavischen  Sprache  vertraut  sind. 

3  Matthai,  Apoc,  Riga  1785,  Append.  2,  S.  343—388. 

»  Dobrowsky  bei  Griesbach,  N.  T.  Gr.  Bd.  1  (1796),  S.  CXXVH— CXXXI1, 
Bd.  2  (1806),  S.  XIX-XXI  und  XXXII-XXXIX. 

*  Dobrowsky  bei  Griesbach,  N.  T.  Gr.  Bd.  1,  8.  CXXXI.  CXXXH. 


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2.  Westliche.   (3.)  Slavische. 


735 


wurde:  doch  haben  nicht  alle  Ausgaben  des  Neuen  Testamentes, 
die  nach  dem  Jahre  1751  gedruckt  wurden,  diese  Revision  über- 
nommen. 

Bisweilen  scheint  Dobrowsky  mit  grösserer  Sicherheit  über  die 
Familien  oder  Recensionen  des  Textes  zu  reden,  als  der  beschränkte 
Umfang  seiner  Kollationen  es  ihm  eigentlich  gestattete. 

Zur  Zeit  Dobrowsky's  waren  aber  die  palaeo-slovenischen  oder 
die  südslavischen  Handschriften  noch  nicht  bekannt,  aus  denen  die 
russischen  Handschriften  abgeschrieben  oder  übersetzt  wurden,  so 
dass  heute  seine  Kollationen  und  seine  Thesen  nicht  mehr  genügen. 
Doch  gibt  es  niemand,  der  das  ganze  Gebiet  besonders  ins  Auge 
gefasst  hat.  Dafür  haben  viele  Gelehrte  einzelne  Handschriften 
verglichen  oder  herausgegeben,  vor  allen  Ignaz  Jagic  und  Alexander 
Gorskij  (siehe  unten,  S.  740.  741,  Hdschr.  43—79). 

Es  gibt  altslavischc  Handschriften  sowohl  in  glagolitischer  als  auch 
in  cyrillischer  Schrift  und  zwar  schon  aus  dem  zehnten  oder  elften 
Jahrhundert.  Wir  verdanken  Ignaz  Jagirf  die  Ausgabe  von  zwei 
altslavischen  Büchern:  Qmttuor  ccangäia.  Uodicem  Glagoliticum  olim 
ZograpJiensem  nunc  Pelropohtanum.  characteribus  Gifrülicis  transcriptum 
notis  criticis  prokgomenis  apj>cndicibus  auetum  edidit  V.  1.  Berlin  1879, 
mit  drei  Tafeln;  —  Quattuor  evangeliorum  versionis  Palaeo-Slovenicae 
codicem  Marianum  Qlagoliticum  characteribus  GyriUicis  transcrijiium  edidit 
V.  I.  Berlin  1833,  mit  drei  Tafeln.  Dieser  „Codex  Marianus"  ist 
heute  in  dem  Rumiantzeffschen  Museum  der  Stadt  Moskau.  Ver- 
gleiche ferner  Ignaz  Jagic*,  „Das  altslo venische  Evangelistarium 
Pop  Sava's",  Archiv  für  slavische  Phüologie  [1881],  V,  4,  S.  580—612. 
Vgl  Sbornik  stalej  aeademiae  Petropolitanae,  Teil  3,  S.  916  (S.  16?, 
Heft  6?),  1868.  Schon  zweimal  erschien  das  Evangelium  Assemania- 
num  vel  Vaticanum,  das  erste  Mal  in  Agram  im  Jahre  1865  von 
Franz  Raeki  besorgt,  mit  einer  Tafel,  und  das  zweite  Mal  in  Rom 
im  Jahre  1878  von  Johannes  Crnöid  besorgt,  mit  einer  Tafel;  es  ist 
in  lateinischer  Schrift  umgeschrieben. 

Die  russischen  Handschriften  sind  in  cyrillischer  Schrift  ge- 
schrieben. Von  diesen  ist  das  Evangelium  Ostromirianum  in  den 
Jahren  1056—1057  geschrieben  worden;  dieses  Evangelium  ver- 
öffentlichte Alexander  Vostokov  in  Petersburg  im  Jahre  1843  mit  vielen 
Tafeln;  dann  aber  erschien  im  Jahre  1889  in  Petersburg  eine  photo- 
lithographische Ausgabe.  Ein  anderes  Exemplar  ist  das  Tetraevan- 
gelium Gahcianum,  das  Amphilochij  in  Moskau  im  Jahre  1882.  1883 
herausgab.  Aemilian  Katuzniacki  veröffentlichte  in  seinem  Buche 
Monumenta  linguae  Palaeo-Slovenicae  coüecta  et  in  lucem  edita  cura  et 
opera  Ae.  K.  Bd.  1,  Wien  und  Tetschen  1888,  das  Evangelium  Putna- 
num  des  13.  oder  14.  Jahrhunderts. 

Die  serbischen  Handschriften  verwenden  die  cyrillische  Schrift 

Gregory,  Textkritik.  47 


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736 


A.  Urkunden.   IIJ.  Übersetzungen. 


Man  vergleiche  zum  Beispiel  das  Tetraevangelium  Nikoljanum,  eine 
Handschrift  des  vierzehnten  Jahrhunderts  im  serbischen  Kloster 
Nikojja,  das  Georg  Danicld  in  Belgrad  im  Jahre  1864  herausgab. 
Ein  Äjwstü  aus  einer  Handschrift  vom  Jahre  1324  im  Kloster  Sisa- 
tovac  wurde  von  F.  Miklosich  in  Wien  1853  veröffentlicht 

Die  kroatischen  kirchlichen  Lesestücke,  in  glagolitischer  Schrift 
geschrieben,  wurden  von  Johannes  Berdiö  aus  Missalen  und  anderen 
kirchlichen  Büchern  gesammelt:  ülomei  Svetoga  Pisma  edidü  I.  B.  e 
ms8  Qlagoliticis  recensionis  Oroaticae,  Teil  5,  Prag  1864—1871.  Der 
Text  dieser  Lesestücke  scheint  nach  der  lateinischen  Vulgata  um- 
gearbeitet worden  zu  sein. 


Slavische  Handschriften. 

Zuerst  gebe  ich  die  Liste  Dobrowsky's  nach  Griesbach,  denn  diese  Hand- 
schriften werden  hier  und  dort  in  Ausgaben  oder  Kommentaren  nach  Dobrowsky's 
Nummern  angeführt  Darauf  lasse  ich  dann  eine  nomerirte  Liste  einiger  an- 
derer, besondere  russischer  Handschriften  folgen.  Natürlich  ist  diese  Liste  durch- 
aus nicht  Tollständig.  Sie  bat  den  Zweck,  einerseits  eine  Ahnung  davon  zu 
geben,  in  welchem  Masse  und  wo  slavische  Handschriften  des  Neuen  Testamentes 
vorhanden  sind,  und  andererseits  Theologen,  die  des  Sla vischen  mächtig  sind, 
dazu  anzureisen,  diese  und  andere  Handschriften  zu  untersuchen.  Dabei  wird 
niemand,  der  das  beachtet,  was  ich  oben,  S.  4  und  S.  486,  über  drei  östliche 
und  fünf  westliche  Übersetzungen  gesagt  habe,  glauben,  dass  ioh  besonders  viel 
aus  irgend  einer  davon  erwarte.  Um  aber  das  Gebiet  nicht  willkürlich  zu  ver- 
schliessen,  stehen  hier  von  einem  Kärrner  zusammengeraffte  Listen,  die  alle 
Beteiligten  veranlassen  sollen,  den  Wert  dieser  Text- Oberlieferungen  festzustellen. 
Bringt  man  nichts,  so  muss  meiner  Ansicht  nach  die  Erwähnung  jener  acht 
Übersetzungen  bei  der  Kritik  des  griechischen  Textes  so  gut  wie  aufhören. 
Nebenbei  werfen  sie  vielleicht  Licht  auf  die  Geschichte  der  syrischen  und  der 
lateinischen  oder  auch  anderer  Übersetzungen,  aber  das  geht  uns  nur  mehr 
mittelbar  an. 

Die  Petersburger  Akademie  der  Wissenschaften,  die  so  viel  für  die  Wissen- 
schaft geleistet  hat,  würde  sich  neue  Verdienste  erwerben,  wenn  sie  sämtliche 
slavischen  Handschriften  der  Bibel  in  genauer  Weise  katalogisiren  Hesse.  Jeder- 
mann weiss,  welch  grossen  Beitrag  eine  solche  Liste  überhaupt  für  die  Geschichte 
der  slavischen  Sprachen  liefern  würde. 


(a.)  Evangelien. 

I !    Aloys  Hanka  in  Olmütz :  Leetionarium  am  Ende  eines  Irmologium  des 
81  :  13.  Jhdts;  der  Text  scheint  von  der  westlichen  Familie  zu  sein.  Dobrowsky 
verglich  in  den  Evv  vier  Kapitel  und  einiges  aus  21  anderen  Kapiteln. 
Haar.  Petersburg  (?):  Evangeliarium,  geschrieben  durch  einen  Diaconus  Gre- 
1_         *  gorins  im  Jahre  1056 — 1057;  herausgegeben  durch  Vostokov,  Petersburg 
1843,  verglichen  durch  Muralt,  N.  T.  Hamburg  1848,  S.  LI  II. 

12>  Petersburg,  Akademie  der  Wissenschaften;  14.  Jhdt:  Evangdiarium  ;  im 
81  '  Jahre  1317  geschrieben;  der  Text  ist  alt,  aber  häufig  verderbt;  Dobrowsky 
verglich  Mt  und  Jo  grösstenteils  und  etwa  drei  Kapitel  ans  Mk  Lk. 


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2.  Westliche.   (3.)  Slavische. 


737 


limr  fu\o  Ire«,  ^i™8»  10-  Jhdt:  Err;  diese  Handschrift  „olim  in  regum 
81  (Hier  81  .  franoorum  oleo  inunguendorum  solemnibus  uti  solebat 
ecclesia  Remensii";  sie  wurde  durch  Silvestre,  Paris  1843,  und  durch  Hanka, 
Prag  1846  herausgegeben,  und  durch  Alter  (wie  bei  sl1«"»'),  S.  LI  IL  LIV  ver- 
glichen. Vgl  Cerf,  L'evanglliaire  slave,  manmerü,  dii  Dtxte  du  *acre  conserve 
o  la  bibliothkque  de  la  ville  de  Keims,  Reims  1881. 

,3    Petersburg,  Akad.  d.  Wiss.:  14.  Jhdt:  Ew,  der  Text  ist  eigentümlicher 

*  Art  und  grösstenteils  den  jüngeren  griechischen  Handschriften  angepasst. 
1 4a  Prag,  Gelasiua  DobnerV  15.  Jhdt:  Ew,  vielleicht  in  Serbien  geschrieben; 

*  die  Lesarten  sind  neuerer  Art,  aber  die  Ausdrücke  sind  häufig  älterer 
Art  Dobrowsky  verglich  Mk  Lk  und  sehn  Kap  aus  Mt. 

16   Wien,  kaie.  356:  15.  Jhdt:  Ew,  der  Text  ist  von  der  späteren  Familie;  vgl 
S1  :  Alter  wie  oben. 
16.  Wien*  kais.  355:  16.  Jhdt:  Etv;  geschrieben  in  der  Moldau  etwa  im  Jahre 
1535;  der  Text  ist  von  der  späteren  Familie;  vgl  Alter.  Ich  weiss  nicht, 
wo  Wien,  kais.  Orient.  06:  Ew:  ist.   Vgl  Nessel,  Catalofits  .  .  .  Wien  und 
Nürnberg  169a  Teil  VII,  S.  154a. 
...  Dobrowsky's,  früher  Theodor  Baus's:  16.  Jhdt:  Evv;  der  Text  ist  von  der 

*  jüngsten  Familie,  die  in  fast  allen  Ausgaben  vorkommt;  Dobrowsky  unter- 
suchte sie  gelegentlich  in  Mk  und  Lk  und  verglich  Joh. 

.8a  Moskau,  Synodal-Bibl.,  früher  in  der  Druckerei-Bibl.  19:  12.  Jhdt:  Ew, 
81  :  der  Text  ist  von  der  westlichen  Familie  und  stimmt  grösstenteils  mit  sl» 


und  sla  Überein;  im  Jahre  1144  geschrieben;  Dobrowsky  verglich  ausgewählte 
Stellen. 

,9>  Moskau,  Synode,  früher  Druckerei  11:  12.  Jhdt:  Ew  (Evl?);  Dobrowsky 

'  verglich  einige  Verse  in  Mk. 
-10.  Moskau,  Kloster  des  Ersengels  oder  „Czudoul":  14.  Jhdt:  N.  T.\  der  Me- 
*  tropolit  Alexius  soll  die  Handschrift  geschrieben  haben;  eigentümliche 
alte  Lesarten  sind  oft  nach  guten  griechischen  Handschriften  verbessert  worden ; 
Dobrowsky  verglich  Lk  Kap.  1  und  24  und  einiges  aus  22. 

(b.)  Apostet'/eschicJite  und  Briefe. 

8l':  siehe  obeu,  sl1  in  Evv;  enthalt  die  kirchlichen  Lesestücke  aus  Ag  Paul  Kath. 
„.  Moskau,  Synodal-Bibl.  6;  13.  Jhdt  (1220):  Rö  1.2 Kur  Oal  Eph  1,1-4,4  mit 

Kommentar;  Dobrowsky  verglich  ausgewählte  Stellen. 
13,  Moskau,  Synode,  früher  Druckerei  10,  kaum  12.  Jhdt:  Praxap;  der  Text  ist 
dem  von  sl1  ahnlich;  Dobrowsky  verglich  einige  Kapitel  aus  Ag  lim  Jak 
und  verschiedene  Stellen  in  Uoh  2Pe. 

|3mr>  Petersburg,  kais.  Q.  v.  I.  5:  13.  Jhdt:  Paul  Kath  Ag;  verglichen  durch 
81       :  Alter  (vgl  sl>nar  in  Evv),  S.  LIV. 
-4.  Moskau,  Synode,  früher  Druckerei  24:  14.  Jhdt  (1370):  Praxap;  naht  sich 
im  Texte  sl1  und  sl3;  Dobrowsky  verglich  einige  Abschnitte  aus  Ag  Kap.  1. 
ai5.  G*01^  Bibay,  Czinoota  in  Ungarn:  15.  Jhdt:  Ag  Kath  Paul;  bietet  die 
"       1       -  des  Textes;  Dobrowsky  verglich  die  ganze  Handschrift, 


gl 6.  Moskau,  Synode  620:  N.  T.  ausser  Apk;  stimmt  mit  sl7  unten;  Dobrowsky 
'  sah  diese  Handschrift. 

I?<  Petersburg,  Akad.  der  WiBs.:  16.  Jhdt  (etwa  1548):  Ag  Kath  Paul;  diese 
Handschrift  bietet  die  jüngste  Familie  des  Textes,  der  nahe  stehend,  die 


die  ersten  Ausgaben  enthalten.  Dobrowsky  verglich  sie  besonders  an  den  Stellen, 
die  auf  Griesbach'»  innerem  Rande  notirt  sind. 

47* 


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738 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


018.  ^ien»  kais.  101:  Ag  Kath  Paul;  der  Text  ist  von  der  Mittel-Familie,  etwas 
jünger  als  der  Text  in  sl»  und  besser  korrigirt;  vgl  Alter,  wie  oben,  S.  734. 
-9>  Kloster  der  Auferstehung  bei  Moskau:  Praxap;  der  Text  ist  alt  und  dem 
Text  der  Hsa.  sl3  und  sl*  ähnlich;  Dobrowsky  untersuchte  einige  Stellen. 
8l'°:  ygl  sl10  in  Evv;  Dobrowsky  verglich  verschiedene  Stellen  in  den  Briefen. 

«in.  Venedig  S.  Marco  627:  15.  Jhdt:  Evv  Apk  Ag  Kath  Pattl;  He  folgt  auf 
:  lTh;  es  fehlt  He  1,6—13,25  1.2Tim  Tit  Philem;  der  Text  ist  etwas  jünger 
als  der  Text  der  Handschrift  sl»;  sie  scheint  in  Serbien  oder  Bulgarien  geschrie- 
ben «u  sein;  Dobrowsky  untersuchte  verschiedene  Stellen. 


(c)  Apokalypse. 

Ii.  Moskau,  Synode:  15.  Jhdt  (1499):  Bibel  vollständig;  Dobrowsky  konnte 
diese  Handschrift  nicht  vergleichen,  aber  er  meinte,  dass  sie  die  Vorlage 
für  die  zwei  folgenden  Handschriften  gewesen  sei,  und  dase  diese  drei  die  ein- 
zigen Handschriften  der  ganzen  Bibel  in  ganz  Russland  seien. 

p.  Moskau,  Synode:  16.  Jhdt  (1558):  Bibel  vollständig;  Apk  ist  aus  dem  Korn- 

*  mentar  des  Andreas  genommen;  Dobrowsky  verglich  die  drei  ersten  Kapitel 
der  Apk. 

.3    Moskau,  Synode:  Bibel  vollständig;  Apk  stimmt  mit  sl3  Überein;  Dobrowsky 

*  scheint  die  ganze  Apk  verglichen  zu  haben. 

.4<  Moskau,  Synode:  Apk  mit  Komm  des  Andreas;  der  Text  ist  von  einer 

*  anderen  Familie  als  sl2  und  sl3  und  nähert  sich  mehr  dem  Texte  von  sl10 
unten;  doch  ist  der  Text  interpolirt  aus  der  älteren  slavischen  Übersetzung  und 
aus  jüngeren  griechischen  Handschriften. 

|6.  Moskau,  Synode  605:  Apk  mit  Komm  des  Andreas;  von  derselben  Familie 
wie  sla  und  sl3. 

,6>  Bibel  in  Moskau  im  Jahre  1663  herausgegeben,  wiederholt  aus  der  Ostro- 
giensiBchen  AuBgabe  vom  Jahre  1581;  Dobrowsky  widerspricht  einigem, 


das  Matthai  (s.  oben,  S.  734,  Anm.  2)  über  diese  Ausgabe  schrieb. 
,7   N.  T.  in  Moskau  1783  herausgegeben;  bietet  an  vielen  Stellen  den  Text 

*  der  alten  Ausgaben. 

,8>  Bibel  in  Moskau  1759  herausgegeben;  der  Text  ist  nicht  verschieden  von 
:  dem  Texte  anderer  korrigirter  Bücher,  die  nach  dem  Jahre  1751  erschienen; 
Dobrowsky  brauchte  diese  Ausgabe  bei  seinen  Kollationen  der  Handschriften  in 
Russland. 

l9<  Bibel  in  Moskau  1778  herausgegeben;  nicht  verschieden  vonsl',  auch  nicht 

*  von  der  Moskauer  Ausgabe  vom  Jahre  1762,  die  Matthäi  benutzte. 

Sl10:  vgl  oben,  sl"  in  Ew. 

8111:  vgl  oben,  sl11  in  Ag  und  Brr;  stimmt  besonders  mit  sl3  überein. 


Soweit  Dobrowsky's  Handschriften.   Jetzt  die  anderen. 

I.  Leipzig,  Stadtbibl.  81.  fol.  4. 

A:  ?  Jhdt,  Fol,  Perg,  163  Bl:  Apl. 

2:  SL  foL  5:  ?  Jhdt,  Fol,  Perg,  298  Bl:  Apl. 

o.  München,  kön.  cod.  Slav.  1  (1125). 

1492,  Fol,  Perg,  267  Bl,  Vorw  desThphyl:  Ew  altslavisch.  Geschrieben  für 
Stephan,  den  Fürsten  von  der  Moldau,  durch  den  Diaconus  Theodor  Mricheskoula 
in  irgend  einem  Kloster  in  Deutschland.  Die  Handschrift  gehörte  im  Jahre  1637 
Peter  Mogila,  Metropolit  von  Kiew  und  Galixien,  der  sie  der  Kirche  der  heiligen 


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2.  Westliche.   (3.)  Slavische. 


739 


Maria  in  Kiew  schenkte.  Vgl  Catalogus  cudd.  mss.  bibl.  reg.  Monacensü,  Bd.  7, 
München,  1858,  8.  327. 1 

*   Rom,  Vat  Slav.  3. 

13.  Jhdt,  Perg:  Evl.  Vgl  Angelo  Mai,  Scriptorum  vetcrum  nova  collectio, 
Bd.  5,  Rom  1831,  zweite  Reihe  von  Seiten,  S.  105. 106. 

5:  Slav.  4:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Evl. 

6:  Slav.  5:  14.  Jhdt,  Fol,  Papier,  2:«  Bl:  Ew. 

.  Slav.  6:  16.  Jhdt,  Fol,  Papier,  voll  von  Fehlern:  Evl.  Gehörte  früher 

*  der  Königin  von  Schweden. 

fi  Slav.  7:  15.  Jhdt,  Oktav,  Papier,  8  Bl  (in  irgend  einer  Handschrift 

ö:  die  Blatter  49-56):  L*  10,1 -11,41. 

q.  Moskau,  Bibl.  des  neohierosol.  Klosters  der  Auferstehung  117. 
16.  oder  17.  Jhdt,  Fol,  Papier,  840  Bl:  Ew  mit  Komm.   Vgl  Amphilocmj, 
Ikscriptio  bihliothecae  monasterii  Neohierosolomüici  Resurr ectionis,  Moskau  1875. 

10:   1:  1120—1128,  Fol,  Perg,  2  Bde,  231  Bl:  JSW. 

11:  2:  14.  Jhdt,  Perg,  2  Bde,  326  Bl:  Evl. 

12:  3:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde,  137  Bl:  Evl. 

18:  4:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde,  258  Bl:  Evl. 

u.  5:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde,  153  Bl:  Apl.    Siehe  ohen,  S.  738, 

Dobrowiky's  sl». 

.i-   —  Rumiantzeffsche8  Museum  8. 

10'  13.  oder  14  Jhdt,  Oktav,  Perg,  110  Bl:  Äpk  mit  Komm  deB  Andr.  Caes. 
Vgl  Alexander  Vostokov,  Descriptio  codicum  manuscriptortim  Rpsaicorum  et  Sla- 
vonieorum  in  museo  Rumiantxovico,  Petersburg  1842. 

16:   9:  1495,  Quart,  Papier,  431  Bl:  Apl. 

17:  10  und  11:  16.  Jhdt:  zwei  Exemplare  der  Apl. 

18:   103:  1164,  Quart,  Perg,  2  Bde,  270  Bl:  Evl. 

19:  104:  12.  oder  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde,  158  Bl:  Evl. 

30:  —  —  105:  1270,  Fol,  Perg,  2  Bde,  167  Bl:  Evl. 

21:  106:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde,  167  Bl:  Evl. 

22:   107:  13.  oder  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde,  161  Bl:  Evl. 

23:   108:  13.  oder  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde,  117  Bl:  Evl 

24:  109:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde,  158  Bl:  Evl. 

25:  110-114:  14.  Jhdt:  fünf  Exemplare  des  Evl. 

26:  115:  15.  oder  16.  Jhdt,  Quart,  Perg,  276  Bl:  Evl. 

27:   116:  1544,  Quart,  Papier,  357  Bl:  Evl 

28:  117:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde,  128  Bl:  Ew. 

29:   118:  1401,  Quart,  Perg,  2  Bde,  215  Bl:  Ew. 

30:  119:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  200  Bl:  Ew. 

31:  120:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  306  Bl:  Ew. 

32:  121:  15.  Jhdt,  Quart,  Perg,  245  Bl:  Ew. 

33:   122:  15.  Jhdt,  Quart,  Papier,  225  Bl:  Ew. 

34:   123:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier,  469  Bl:  Ew  Apl. 

*  München,  kön.  Cod.  Hungarious  (1140):  1466,  Quart,  Papier,  208B1,  2Sp; 
Bild:  Ew  hungarisch.  Früher  Joh.  Albert  Widmanstadt's.  Diese  Handschrift  er- 
schien vollständig  in  Buda  im  Jahre  1842.  Vgl  Catalogus  (wie  Hdschr.  3),  S.  332. 


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740  Urkunden.  III.  Übersetzungen. 


36 
37 


40 
41 

43 


Moskau,  Rumiantzeflschee  Museum  134:  15.  Jhdt,  Quart,  Papier,  360  Bl:  Evr. 

 126:  15.  Jhdt,  Quart,  Papier,  189  Bl:  Ew. 

 126:  15.  Jhdt,  Quart,  Papier,  236  Bl:  Ew. 

 127:  16.  Jhdt,  Fol,  Papier,  289  Bl:  Ew. 

  128—143:  16.  Jhdt:  sechzehn  Exemplare  der  Ew. 

  144:  1609:  Ew. 

 146:  1819:  Ew. 

  472:  1522,  Fol,  Papier,  558  Bl:  IJc  und  J6  mit  Komm  Thphyl. 

—  Synodal-Bibliothek  Gorskij  1  (915). 

1499,  Fol,  Papier,  1002  Bl  (Vorw  16,  Txt  986):  A.  T.  und  AT.  T.    Vgl  Ale- 
Gorskij,  Desrriptio  eodicvm  manuscriptorum  in  bibliotheca  synodali  Mos- 
cttensi,  pars  1.   Libri  liturgid,  Moskau  1855.  S.  3. 

 Gorskij  2  (21):  1558,  Fol,  Papier,  1041  Bl:  A.  T.  und  X.  T.  Vgl 

**:  Hdschr.  45  [Gorsk.  3]. 

ak.  Gorskij  3  (30):  16.  Jhdt,  Fol,  Papier,  1013  Bl:  A.  T.  und  N.  T.  (N.  T. 

Bl.  667  ff.).  Gorskij  bebandelt  die  Handschriften  43—45  ausführlich,  8.3—161. 

 Gorskij  20  (404):  1144,  Quart,  Perg,  260  Bl:  Ew.  Vgl  Gorskij,  S.  208— 

40 '  215.  234—264.  Siehe  oben,  S.  737,  Dobrowsky's  sl«. 

4-  Gorskij  26  (742):  1383,  Quart,  Perg,  282  Bl:  Ew.  Vgl  Gorskij,  8.  224- 

227.  234-  264. 

 Gorskij  33  (922):  16.  oder  16.  Jhdt,  Quart,  Papier,  326  Bl:  Ew.  Vgl 

*°'  Gorsky,  8.  266.  266.  284-292. 

IQ.  Gorskij  34  (399):  16.  Jhdt,  Quart,  Papier,  494  Bl:  Ew.  Vgl  Gorskij, 

V*  S.  266.  267.  284-292. 

 Gorskij  36  (810):  16.  Jhdt,  Quart,  Papier,  336  Bl:  Ew  Apl  {Äff  Kath 

ou'  Paul?).  Vgl  Gorskij,  8.  267-273.  284—202. 

 Gorskij  3«  (74^:  16.  Jhdt,  Fol,  Papier,  478  Bl:  Ew.    Vgl  Gorskij, 

01  *  8.  274.  284-202. 

R9  Gorskij  37  (62):  1637,  Fol,  Papier,  406  Bl:  Ew.  Vgl  Gorskij,  S.  274— 

05  *  276.  284-292. 

 Gorskij  39  (400):  16.  Jhdt,  Quart,  Papier,  283  Bl:  Ew.  Vgl  Goreky, 

09 '  S.  277.  27a  284—292. 

r .  Gorskij  40  (11):  16.  Jhdt,  Fol,  Papier,  2  Bde,  317  Bl:  Ew  Apl  (Atj 

°**  Kath  Patd?)  Vgl  Gorskij,  8.  278.  279.  284—292. 

 Gorskij  41  (398):  16.  Jhdt,  Quart,  Papier,  877  Bl:  Ew.  Vgl  Gorskij, 

°°*  S.  279.  280.  284-292. 

ka  Gorsk|j  42  (63):  16.  oder  17.  Jhdt,  Fol,  Papier,  413  Bl:  Ew.  Vgl 

06:  Gorskij,  8.  280.  281.  284-292. 

 Gorsky  43  (739):  17.  Jhdt,  Oktav,  Papier,  276  Bl:  Ew.  Vgl  Gorsky, 

Ö     S.  281-283.  284—292. 

 Gorskij  44  (61):  17.  Jhdt,  Fol,  Papier,  711  Bl:  Ew.   Vgl  Gorskij, 

S  283  —292. 

Ii  _  Gorsky  21  (740):  1307,  Fol,  Perg,  2  Bde,  127  Bl:  IM.  Vgl  Gorslqj, 
091  S.  215-217.  234—264. 

 Gorskjj  22  (67):  1364,  Fol,  Perg,  2  Bde,  188  Bl:  Evt.  Vgl  Gorskij, 

S.  218.  219.  234— 264. 

A1  Gorskij  23  (70):  1355,  Fol,  Perg,  2  Bde,  176  Bl:  JEW.   Vgl  Gorsky, 

W:  S.  220.  221.  234-264. 

 Gorsk|j  24  (68):  1357,  Fol,  Perg,  2  Bde,  178  Bl,  von 

04 :  Händen:  EvL   Vgl  Gorsky,  S.  221-223.  234-264. 


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2.  Wertliche.  (3.)  Slavische.  74 1 

Moskau,  Synodal-Bibliothek  Gowky  26  (69):  1358,  Fol,  Perg,  2  Bde,  221  Bl: 
W*  Evl.   Vgl  Gorakij,  S.  223.  224.  234—264. 

^  Gowky  27  (71):  1409,  Fol,  Perg,  219  Bl:  Evl.  Vgl  Gowkij,  S.  227— 

M:  229.  234—264. 

 Gowky  28  (64):  14.  Jhdt,  Perg,  2  Bde,  134  Bl:  AW.   Vgl  Gorekij, 

W:  8.  229—231.  234—264. 

ftA  Gowky  2«  (65):  14.  oder  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde,  17ö  Bl:  Evl.  Vgl 

W    (Jorsky,  &  231.  232.  234-264. 

 Gowky  3U  (401):  14.  oder  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde.  132  Bl:  Evl. 

0'•  Vgl  Gowky,  S.  232—264. 

 Gowky  31  (66):  14.  oder  16.  Jhdt,  Papier,  2  Bde,  164  Bl:  Evl.  Vgl 

GorBky,  S.  233—264. 
ft0.  Goreky  32  (403):  16.  Jhdt,  Quart,  Papier,  219  Bl:  Evl.   Vgl  Gowkij, 

S.  264.  266.  284—292. 

-ft  Gor8kij  38  W)-  16-  Jhdfc«  Fo1»  PaPier'  2  Bde- 154  B1:        y&  Qorekü' 

<W*  S.  276.  277.  284—292. 

 Gowky  46(722):  1307,  Quart,  Perg,  2  Bde,  180  Bl:  Äpl.  Vgl  Gorekij, 

il:  8.  292-294.  299-314. 

 Gortklj  46  (15):  1309-1312,  Fol,  Perg,  2  Bde,  129  Bl:  Apl.  Vgl 

's*  Gowkij,  S.  294— 29a  299—314. 

 Gowky  47  (14):  16.  Jhdt,  Fol,  Papier,  2  Bde,  204  Bl:  Apl,  Vgl  Gowkij, 

S.  298-314. 

 Gowky  48  (357):  16.  Jhdt,  Fol,  Papier,  352  Bl:  Apl.   Vgl  Gowkij, 

S.  315.  316.  828-339. 

m»  Gowkij  49  (13):  16.  Jhdt,  Fol,  Papier,  614  Bl:  Apl   Vgl  Gowky, 

40'  8.  816.  317.  826-339. 

mAt  Gowky  50  (721):  16.  Jhdt,  Quart,  Papier,  257  Bl:  Apl.  Vgl  Gowky, 

'°-  &  317-319.  326-839. 


 Gowky  51  (16):  16.  Jhdt,  Fol,  Papier,  406  Bl:  Apl  (mut?).  Vgl 

1  * '  Gowky,  S.  319—323.  326-339. 

7ft.  Gowky  62  (368):  16.  Jhdt,  Quart,  Papier,  272  Bl:  Apl.  Vgl  Gowkij, 

,ö*  S.  324.  325.  326-339. 

 Gowky  53  (725):  16.  oder  17.  Jhdt»  Quart,  Papier,  314  Bl:  Apl.  Vgl 

Gowkij,  S.  325-339. 

qq.  —  Undolskovische  BibL  961. 

11.  Jhdt,  Quart,  Perg,  2  Bl:  Bruchstack  Evl.  Vgl  A.  E.  Viktorov,  Coüeetio 
codiewn  manttseriplorum  Sla v 0 - Russicor um  Undoltkoviana,  Moekau  1870;  —  und 
Codices  Slavo-Rusnci  B.  M.  UndoUkovii,  Moskau  1870.  Sind  diese  Handschriften 
in  Moekau  im  Rumiantzeffscben  Museum? 

81:   962. 964.  985.  1275:  12. 13. 14.  Jhdt,  Perg:  Bruchstück  Evl. 

82:   1046:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg,  17  Bl:  Bruchstück  EvL 

83:   1184. 12ia  1276:  16.  Jhdt:  drei  Exemplare  des  Evl. 

84:  19:  16.  Jhdt  (1407?),  Fol,  Papier,  508  Bl  :  Evl. 

85:  11:  16.  Jhdt,  sehr  klein,  Papier,  682  Bl:  Apl. 

86:  21:  15.  Jhdt,  Quart,  Papier,  448  Bl:  Apl. 

87:   1291:  1674,  Quart,  Papier,  268  Bl:  Ew. 

88:  10:  16.  Jhdt,  Quart,  Papier,  284  Bl:  Ew. 

89:   20:  15.  Jhdt,  Quart,  Papier,  384  Bl:  Lk  mit  Komm  Thphyl. 

90:  22:  17.  Jhdt,  Quart,  Papier,  17?  Bl:  Kalk  mit  Komm. 


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742 


A.  Urkunden.    IN.  Übersetzungen. 


91: 


Moskau,  Undolskovische  Eibl.  23:  17.  (18.?)  Jbdt,  Quart,  Papier,  2G8  Bl:  Apk 


mit  Komm  Andr  Caes. 
92:   24:  18.  Jbdt  (1717?),  Fol,  Papier,  24  Bl:  Apk  mit  Komm. 

Wilna,  Stadtbibl.  1. 

11.  Jhdt,  Quart,  Perg,  10  Bl :  Bruchstück  Evl.   „Evangelium  Tyrovskovia- 


93 


mim";  chromolithographisch  herausgegeben  Wilna  1869.  Vgl  Th.  Dobrianskij, 
Descriptio  eodicum  manuacriptorum  Ecclesiostico- Slavicorum  et  Ihtssic/rum  in 
bibliothecc,  publica  Wilnenai,  1882. 

94:  2  früher  3:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  178  Bl,  2  8p:  Evl. 

95:  4  früher  7:  15.  Jhdt.  Fol,  Perg,  11  Bl:  Bruchstück  Evl. 

96:  8:  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  1  Bl,  2  Sp:  Bruchstück  Evl. 

97:  9.  io.  11—14:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg:  sechs  Exemplare  des  Evl. 

98:   23—25:  16.  Jhdt:  drei  Exemplare  de«  Apl. 

99:   26:  18.  Jhdt:  Äpl. 

100:   27:  14.  Jhdt:  Evl. 

101:   28-33:  15.  Jhdt:  sechB  Exemplare  des  EvL 

102;  34—41:  16.  Jhdt:  acht  Exemplare  des  Evl. 

103:   42—46:  17.  und  18.  Jhdt:  fünf  Exemplare  des  Evl. 

 20  frühef  60  oder  31:  18.  Jhdt,  Fol,  Papier,  82  Bl:  Apk  mit  Komm 

Andr  Caes. 

 21:  16.  Jhdt:  Apl  (Ag  Kath  Paul?)  mit  Komm. 

 22:  15.  Jhdt:  Apl. 

Archangel,  Pastoral-Seminar  6. 

13.  Jhdt,  Fol,  Perg:  EvL  Vgl  A.  E.  Viktorov,  DeseripHo  eodioum  manu- 
acriptorum  in  bibliotheeia  Ruaaia»  aeptentrionalia,  Petersburg  1890,  der  die  Hand- 
schriften 107—136  beschreibt. 


104 

105 
106 

107 


108 
109 
110 

111 

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113 
114 
115 
116 
117 
118 
119 
120 
121 

122 

123 
124 


 MS.  7:  14.  Jhdt,  Fol,  Perg,  2  Bde:  (Evl.). 

 MS.  8:  15.  Jhdt,  Quart:  Ew. 

 MS.  9:  1533,  Fol  :  Ew. 

Sijsk,  Klosterhibl.  1. 

1339,  Fol,  Perg  :  Evl. 

 MS.  2:  15.-16.  Jhdt,  Fol:  EvL 

 MS.  3:  1576,  Oktav:  Evl. 

 MS.  4:  17.  Jhdt,  Fol:  Evl. 

 MS.  5:  16.  Jhdt,  Fol:  Evl. 

 M8.  6:  16.  Jhdt,  Fol:  Ew. 

 MS.  7:  16.  Jhdt,  Quart:  Ew. 

 MS.  8:  16.  Jhdt,  Quart:  Ew. 

 MS.  9:  16.  Jhdt,  Quart:  Ew. 

 MS.  10:  16.  Jhdt,  Fol:  Ew. 

 MS.  11:  15.  Jhdt,  Quart:  ApL 

Solowetsk,  Klosterbibl.  1. 
15.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Evl. 

 MS.  2:  1551,  Fol:  Evl. 

 MS.  3:  17.  Jhdt,  Fol:  Erl. 


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181 

132 

133 

134 
135 
136 


(2.)  Westliche.  i3.)  Slavische.  743 

v?-  Belozersk,  Kloster  des  Cyrill  1. 

1ÄO*  16.  Jhdt,  Fol:  Evl. 

126:  MS.  2:  15.  Jbdt,  Oktav,  Perg:  Ew. 

127:  MS.  3:  15.  Jhdt,  Fol,  Papier:  Ew. 

128:  MS.  4:  15.  Jhdt,  Oktav,  Perg:  Ew. 

129:  MS.  5:  15.— 16.  Jhdt,  Oktav,  Papier:  Etv. 

130:  MS.  6:  15.  Jhdt,  Fol,  Perg:  Apin  Ag  K  P?). 

Koljazin,  Klosterbibl.  MS.  1. 
1533,  Fol:  EvL 

 MS.  2:  15.  Jhdt,  Quart,  Papier:  Evl. 

Rjazan,  Seminar-Bibl.  MS.  1  früher  9. 
1467,  Fol:  Evl. 

 MS.  2  früher  10:  15.  Jhdt,  Fol:  Ew. 

 MS.  3  früher  15:  15.  Jhdt,  Quart:  Ew. 

 MS.  4  früher  8:  16.  Jhdt,  Fol:  Ew. 

Vgl  auch  B.  Lamanskij,  De  codicibus  normullia  Slavonicis  Bel&tradiae, 
Zagrabio*  et  Vindol'onae ,  cum  observaHonibu»  philologicü  et  kietoriois.  Supple- 
mentum  voluminis  sexti  aetorum  academiae  seientiarum  imperial™,  Nr.  1,  Peters- 
burg 1864:  Bibl.  Min.(?)  63:  12.  oder  13.  Jhdt,  Fol,  Perg,  201  Bl:  Evl  (Jo  Mt  Lk). 

..07.  Jerus.  Kloster  Abraam  1. 

(1173?),  42x27,5,  Papier,  341  Bl,  1  Sp  (31x11),  22  Z:  Ew  slavisch.  Vgl 
Koikyl.  (wie  oben,  S.  258:  Ew  1364),  S.  03;  KoikyL  nennt  diese  Ha  ein  Evl,  aber 
seine  Notisen  zeigen,  dass  sie  Ew  ist;  sie  ist  auf  Befehl  des  Johannes  Eustratios, 
Fürst  von  der  Moldau,  und  seiner  Frau  Katharina  von  einem  Mönch  Tarasios  im 
Kloster  lPofinovoxtv  geschrieben  und  dem  Kloster  Kaalv  geschenkt  worden.  Was 
es  mit  dem  Jahre  für  eine  Bewandtnis  hat,  weise  ich  nicht,  da  die  Moldau  erst 
um  1350  entstand. 

138«  

Aö°'  16.  Jhdt,  33,7x23,7,  Perg,  259  Bl,  1  Sp,  21  Z:  Ew.  Aus  der  Moldau- 
walachei.  Vgl  Koikyl.  (wie  Hds.  137),  S.  95. 

139-  3* 

13.  Jhdt,  32,7  x  20,6,  Papier,  377  Bl,  1  Sp  (22x12),  18  Z:  Ew.  Aus  den 
Donauprovinzen.   Vgl  Koikyl.  (wie  Hdschr.  137),  S.  96. 

140- 

AW"  15.  Jhdt,  29x19,8,  Papier.  ?  Bl,  1  Sp  (20x43  [13?],  21  Z:  Evl  nach  Koikyl. 
aber  „den  vorhergehenden  gleich14. 

j      Konstantinopel  aylov  xa<pov  Pap.-Ker.  417. 

141  *  1546  .  32x23.  Perg?,  286  Bl,  1  Sp  (22x14),  20  Z:  Ew.  Pap.Ker.  (wie 

oben,  S.  253,  Ew  1311),  Bd.  4,  S.  391.  392. 

142.  Eton  College  40:  Bk.  4.  4. 

**'  15.  Jhdt,  28,1x21,3,  Papier,  289  Bl,  1  Sp,  19  Z:  Ew  mut  Anf  und  Ende. 
Vgl  James  (wie  oben,  S.  641,  Hdschr.  129  a),  S.  20. 

1 .0.  London,  Brit  Mus.  Add.  32162. 
*°*  15.  Jhdt,  klein-Fol,  Perg,  134  Bl:  Ew;  mut  Anf  Ende. 


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744  A.  Urkunden.   III.  Obersetzangen. 


Jüngere  europäische  Übersetzungen,  Kinder  der  lateinischen 

Yulgata. 

(4.)  Sächsische  oder  angelsächsische  Übersetzung. 

Das  Neue  Testament  scheint  mehrmals  ins  Sächsische  übersetzt 
worden  zu  sein,  und  zwar  zum  Teil  wenigstens  schon  im  achten 
Jahrhundert  Beda  übersetzte  das  Evangelium  Johannis  in  seinem 
Todesjahr  735.  Und  Tischendorf  schätzte  die  Hss.  der  sächsischen 
Evangelien,  die  er  in  London  sah,  als  vom  achten  Jahrhundert 
Doch  wurde  nicht  der  griechische  Text  sondern  der  lateinische  als 
Vorlage  gebraucht,  so  dass  diese  Übersetzung  gar  keine  Stimme 
bei  der  Feststellung  des  griechischen  Textes  hat.  Ihr  Wert  liegt 
in  ihrem  Zeugnis  über  die  lateinischen  Handschriften,  die  man 
damals  in  England  benutzte.  Die  Evangelien  (die  allein  übrig 
blieben)  erschienen  in  einer  Ausgabe  durch  Matthew  Parker,  mit 
Vorwort  des  John  Foxe,  London  1571;  einer  durch  William  Lisle, 
London  1638;  durch  Marshall  (s.  oben  S.  731,  Anm.  1),  Dordrecht 
1665;  durch  Benjamin  Thorpe  \  London  1842;  durch  John  M.  Kemble 
und  Charles  Hardwick  und  Walter  W.  Skeat2,  Cambridge  M  1858 
und  wieder  1887,  Mk  1871,  Lk  1874,  Joh  1878.  Mill  benutzte  Mar- 
shall's  Notizen.  Tischendorf  berief  sich  auf  diese  Übersetzung 
hauptsächlich  an  den  Stellen,  an  denen  sie  mit  den  alteren  Hand- 
schriften der  Vulgata-Übersetzung  oder  auch  der  alt-lateinischen 
Übersetzung  übereinstimmt;  vgl  Lk 8,46;  9,55;  10,11;  11,37.40;  13,35; 
22,61;  23,15. 


(5.)  Frlnkische  Übers>txung. 

Die  fränkische  Übersetzung  des  Evangelium  des  Matthäus  aus  einer 
Sangallenser  Handschrift  des  neunten  Jahrhunderts  wurde  von  Jo- 
hannes Andreas  Schmeller  im  Jahre  1827  herausgegeben:  EvangeUi 
secundum  Matthaeum  versio  Franciea  saec.  IX,  necnon  Ootkica  saec  IV. 
quoad  super est.    Das  Evangelium  des  h.  Matthaei  im  Hochdeutsch  des 

1  Thorpe,  Da  halgan  godspel  on  Bnglisc.  The  Anglo-Saxon  Version  of  the 
holy  goapels,  edited  front  the  original  'manuscripts,  London  1842.  Vgl  auch  Karl 
Wilhelm  Bouterwek,  Die  vier  Evangelien  in  aU-nordhumbrischer  Sprache.  Aus 
der  jetzt  zum  erstenmal*,  vollständig  gedruckten  Inierlinearglosse  in  St.  Cuthbert's 
Evangelienbuche  hergestellt,  mit  einer  ausführlichen  Einleitung,  einem  reichhaltigen 
Glossare,  sowie  einigen  Beilagen  versehen  und  herausgegeben  von  E.  W.  B.  Güters- 
loh 1857. 

3  Skeat,  The  f/ospel  aceording  to  St.  Matthew  in  Anglo-Saxon,  Northumbrian, 
and  Old  Mercian  perstans,  synt/ptieally  arranged,  icith  collations  exJtibiting  all  the 
readings  of  all  the  ?nanuscripts.  A  neu/  edition,  Cambridge  1887;  —  ...  Mark 
in  Anglo-Saxon  and  Northumbrian  rersions  .  .  .  1871. 


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2.  Westliche.  (4.)  Sächsiache.  (5.)  Fränkische.  (6.)  Teutsche.  (7.)  Böhmische.  745 

9.  Jahrh.  aus  dem  St.  QaUer  Codex  der  Tatianischen  Evangelienharmonie, 
mit  Vergleichung  der  Schilterschen  Ausgabe  des  Oxforder  Manu  Scripts 
zusammengestellt  u.  s.  w.,  Stuttgart  und  Tübingen  1827,  S.  106. 1 


(6.)  Teutsche  Übersetzung. 

Diese  Übersetzung,  in  der  That  eine  fränkisch-baiersche  Über- 
setzung, steht  in  der  Handschrift  in  Wien,  kais.  3093*  (und  in  zwei 
Blättern  in  Hannover,  Stadt-BibL  MS.  I.  20),  die  früher  im  Kloster 
Monsee  war,  geschrieben,  wie  es  scheint,  im  Anfange  des  neunten 
Jahrhunderts.  Vgl  Fragmenta  TheoHsca  versionis  antiquissimae  evangeüi 
s.  Matthaei  .  .  .  E  membranis  Monseensibus  bibliotkecae  Palatinos  Vindo- 
bonensis  edidenmt  Stephanus  Endlicher  et  Hoff  mann  Fallersieb  ensis, 
Wien  1834;  2,  Ausgabe  durch  H.  F.  Massmann,  Wien  1841;  und 
George  Allison  Hench,  einen  Amerikaner,  The  Monsee  fragments. 
Nevjb/  collated  text  witk  introrfvetion,  notes,  grammatical  treatise  and  ex- 
luntstive  gbssary  and  a  photolithographie  faesimile,  Strassburg  1890, 
S.  212,  mit  Tafel.2 


(?.)  Böhmische  Übersetzung. 

Joseph  DobrowBky 8  unterschied  eine  ältere  und  eine  zweite  Recen- 
sion  der  böhmischen  Übersetzung.  Die  ältere  findet  man  in  einer  Dres- 
dener Handschrift  ohne  Jahr,  einer  Leitmeritz-Breslauer  des  Jahres 
1411,  einer  im  Olmtttzer  Lyceum  von  1417,  —  die  jüngere  in  einer 
Olmtttzer  ohne  Jahr,  und  einer  Leitmeritzer  des  Jahres  1429. 
Eine  Handschrift  in  Prag  im  Bmmaub-Kloster  vom  Jahre  1416  in 
glagolitischer  Schrift  (unten  bei  Jungmann  S.  91,  Nr.  506)  steht  in 
der  Mitte  zwischen  diesen  beiden  Recensionen.  Nach  Dobrowsky's 
Ansicht  wurde  jene  Dresdener  Handschrift  der  ältesten  Übersetzung 
(sie  ist  heute  in  der  königlichen  Bibliothek,  war  aber  früher  im 

1  Vgl  auch  Joseph  Haupt,  „Bruchstücke  einer  althochdeutschen  Uebereetzung 
der  vier  Evangelien",  Germania,  Wien  1869,  Bd.  14,  S.  440—466,  und  Friedrich 
Keinz,  „Ueber  einige  althochdeutsche  Bruchstücke",  Sitxunga berichte  der  königlicli 
bayerischen  Akademie  der  Wissenschaften  xu  München,  München  1869,  Bd.  1  (des 
Jahres  18G9),  8.  (537)  646-656,  und  Carl  Tomaneta,  Zeitschrift  für  deutsche  Philo- 
logie, Halle  1882,  Bd.  14,  Heft  3,  S.  257—285. 

3  S.  1 — 142  erschienen  auch  einzeln  in  StrasBburg  in  demselben  Jahre  als 
eine  Dissertation,  die  bei  der  philosophischen  Fakultät  der  Johns-Hopkins-Uni- 
versität, Baltimore,  Maryland  eingereicht  wurde. 

9  Joseph  Dobrowsky,  „Ueber  den  ersten  Text  der  böhmischen  Bibelüber- 
setzung nach  den  altern  Handschriften  derselben,  besonders  nach  der  Dresdener", 
Nettere  Ahhandluiy/en  der  königlich  böhmischen  Gesellschaft  der  Wissenschaften , 
Prag  1796,  Bd.  3,  7>»pfotna/wM-Ft»tomcA-Z^^af^^  Theü,  S.  240—266. 


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746 


A.  Urkunden.   III.  Übersetzungen. 


Besitz  der  Familie  Leskowetz)  etwa  zwischen  den  Jahren  1390  und 
1410  geschrieben. 

Die  böhmische  Bibel  scheint  zuerst  im  Jahre  1488  in  Prag  bei 
Johannes  Pytlik,  Severin  Kramar,  Johannes  „von  Störchen",  und 
Mathias  „vom  weissen  Löwen"  gedruckt  worden  zu  sein.  Vgl  Raphael 
Carl  Ungar,  Allgemeine  böhmische  Bibliothek,  Prag  1786,  S.  15 — 18, 
der  S.  18—20  eine  andere  Ausgabe,  im  Jahre  1489  in  Kuttenberg 
bei  Martin  von  Tissnow  gedruckt,  beschreibt  Ungar  meint  oder 
schliesst  aus  dem  Kolophon,  dass  das  Neue  Testament  auf  böhmisch 
zuerst  im  Jahre  1475,  vielleicht  in  Prag  gedruckt  wurde;  vgl  bei 
ihm  S.  63—72.  Vgl  auch  Johannes  Gottlieb  Eisner,  ..Periculum 
historico-ecciesiasticum,  quo  succincta  diversorum  verbi  divini  codi- 
cum  Bohemicorum  delineatio  exhibetur,  Berlin  1768"  im  Museum 
Haganum,  Bd.  4,  Teil  1,  S.  225 — 268,  der  über  Ausgaben  und  nicht 
über  Handschriften  schreibt;  Gottfried  Johannes  Dlabacz,  Nachricht 
von  einem  bisher  noch  unbekannten  böhmischen  Neuen  Testamente  (aus 
den  Abhandlungen  der  königlich  böhmischen  Gesellschaft  der  Wissen- 
schaften, Bd.  5.  historischer  Theit),  Prag  1816,  S.  12  mit  Tafel,  der 
über,  die  zweite  Ausgabe  redet  und  über  die  Ausgaben  in  den  Jahren 
1497. 1518. 1527;  S.  11  wird  die  Ausgabe  des  Jahres  1475  so  erwähnt» 
als  ob  sie  in  Pilsen  erschienen  wäre. 


Böhmische  Handschriften. 
Prag,  Univ.  A.  10. 

1450—1460  (?),  Oktav,  Perg,  2  Sp:  Bibel.  Vgl  Joseph  A.  Hanslik, 
Geschichte  und  Beschreibung  der  Frager  Ühiversitäts-Bibliothek,  Prag  1851. 

 A.  7:  1741,  Fol,  Perg,  347  Bl:  Sirach  Kap.  45  —  Apok. 

Bei  Joseph  Jungmann,  Hisioria  literaturae  Bohemicae,  Prag  1849, 
findet  man  Notizen  über  folgende  Handschriften  des  Neuen  Testa- 
mentes: 

S.  16,  Nr.  3:  10.  Jhdt:  Ew  (Evl?);  —  Nr.  4:  14.  Jhdt:  Ew  (Evl?);  — 

Nr.  8:  11.  oder  12.  Jhdt:  Ew  (Evl?); 
S.  38,  Nr.  107:  14.  Jhdt:  Bibel;  —  Nr.  108:  1391:  Bibel; 
S.39,  Nr.  118:  14.  oder  15.  Jhdt:  Ew  (Evl?);  —  Nr.  119:  14.  oder 

15.  Jhdt:  Paul;  -  Nr.  120:  14.  Jhdt:  Ew  (Evl?);  —  Nr.  12t: 
14.  Jhdt:  Evl  böhm-lat; 

S.  91,  Nr.  504:  15.  Jhdt:  Bibel;  —  Nr.  506:  1416:  Bibel  glagolitisch;  — 
Nr.  510:  Bibel;  —  Nr.  511:  15.  Jhdt:  Bibel;  —  Nr.  512.  514.  516. 
517.  518.  (S.  92)  522.  525.  527.  531.  533.  534:  elf  Exemplare  der 
Bibel; 

S.  92.  93,  Nr.  539—566:  N.  T.  (achtundzwanzig  Exemplare); 

S.  94,  Nr.  587:  1411:  Paul;  —  Nr.  593:  15.  Jhdt:  Evl;  -  Nr.  595: 

16.  Jhdt:  Ew;  -  Nr.  597:  1505:  Evl  Apl 


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747 


IV. 

Die  kirchlichen  Schriftsteller. 

r 

l. 

Ihr  Zeugnis. 

Es  hat  jede  der  vier  Klassen  von  Zeugen  ihre  eigene  Bedeutung 
für  die  Arbeit  über  den  Text  des  Neuen  Testaments.  Gleich  an 
Bedeutung  sind  sie  nicht  Bei  den  kirchlichen  Schriftstellern,  die 
für  gewöhnlich  wie  hier  an  letzter  Stelle  stehen,  fallt  das  persön- 
liche Element  stark  ins  Gewicht  Ihr  Zeugnis  ist  bisweilen  beson- 
ders wertvoll  für  die  Geschichte  des  Textes  und  für  die  Frage  nach 
der  geographischen  Verbreitung  der  Lesarten. 

Es  wäre  zu  wünschen,  dass  die  kirchlichen  Schriftsteller  eine 
eingehende  und  zugleich  zusammenfassende  Behandlung  von  text- 
kritischer Seite  erführen.  Ich  habe  selbst  in  den  Prolegomena  zu 
Tischendorfs  achter  Ausgabe  des  N.  T.  Gr.  einen  Beitrag  dazu  liefern 
wollen  und  deswegen  auch  mit  der  Herausgabe  des  letzten  Teiles 
der  Prolegomena  gezögert  Doch  musste  ich  jenes  Mal  davon  ab- 
sehen und  heute  wage  ich  kaum  mehr  daran  zu  denken,  angesichts 
der  täglich  sich  mehrenden  Ansprüche  an  Zeit  und  Kraft  Für 
diese  Arbeit  wäre  einer  der  alten  Polyhistoren  am  Platze.  Mit 
Sprachkenntnissen  ausgerüstet,  müsste  er,  wie  ein  Hegesipp  der 
Forschung,  von  Edessa  nach  Carthago,  von  Alexandrien  nach  Lyon, 
von  Arabien  nach  Kleinasien  eilen ,  und  die  kirchliche  Literatur  bis 
auf  ihre  letzten  Wurzeln  erschöpfend  bearbeiten. 

(1.)  Die  bisherige  Benützung  des  Zeugnisses  der  Schriftsteller. 

Man  hätte  erwarten  können,  dass  bei  den  ersten  Anfängen  der 
Drucklegung  des  griechischen  Neuen  Testamentes  der  Geist  der 
neuen  Zeit  sich  geltend  gemacht  und  in  Ablehnung  aller  Autorität 
den  Text  rein  aus  den  Handschriften  hergestellt  hätte.  Nichts  lag 
aber  dem  Veranstalter  der  Polyglotte  von  Alcalä  ferner  als  eine 
Abneigung  gegen  Autorität,  und  der  Humanist  Erasmus  war  gelehrt 
genug,  nm  zu  erkennen,  dass  eine  solche  geschichtliche  Aufgabe  nur 


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748 


A.  Urkunden.    IV.  Schriftsteller. 


unter  Benützung  aller  erreichbaren  Zeugen  gelöst  werden  konnte. 
Die  Complutensis  vom  Jahre  1514  brachte  zwar  fast  keine  An- 
merkungen und  doch  führte  sie  bei  1  Kor  15,50  den  Brief  des  Hiero- 
nymus an  Minei-vius  und  Alexander  über  die  Auferstehung  des 
Fleisches  an,  und  für  Uoh5,7  berief  sie  sich  auf  Thomas  von  Aquino 
und  auf  den  Abt  Joachim.  Erasmus  nahm  sich  ausgesprochenermassen 
vor,  den  Text  zu  bestimmen  „ad  probatissimorum  omnium  suttragiis 
autorum,  vel  citationem,  vel  emendationem,  vel  enarrationem,  nempe 
Ürigenis,  Chrysostomi,  Cyrilli,  Hieronymi,  Ambrosii,  Hilarii,  Augustini". 
In  seinen  „Adnotationes"  finden  wir  bei  Mt 24,30— 44  folgende  Bei- 
spiele seiner  genauen  Beachtung  der  von  den  kirchlichen  Schrift- 
stellern angeführten  Lesarten:  (Vers  30)  „Gloriam  certe  legit  Hiero- 
nymus, citans  hunc  locum  in  commentariis  Zachariae";  (36)  „ex 
homiliis  Origenis  quas  scripsit  in  Matthaeum,  apparet  illum  addidisse 
filium";  „ad  eundem  modum  legit  Augustinus  in  homiliis  . . .  cumque 
hoc  Hilarius  cum  ait  in  expositione  canonis  .  .  .  Legit  et  interpre- 
tatur  eodem  modo  Chrysostomus.  Denique  et  Hieronymus  ipse  in 
progressu  enarrationis  sequitur  hanc  lectioneni";  (43  <pvXax$)  ..ita 
legit  Origenes  in  homiliis";  (44  ort  J  ojQa  ov  öoxtirt  6  . . .  *(>x*töO 
,4ta  legit  Chrysostomus,  etiamsi  secus  Vulgarius." 1  Sonst  beruft 
sich  Erasmus  auf  Ambrosius,  Athanasius,  Augustin.  Cyprian,  Gregor 
von  Nazianz,  Origenes,  und  Theodoret  als  Zeugen  für  die  richtige 
Gestalt  des  Textes. 

Die  katholischen  Herausgeber  wandten  sich  an  die  kirchlichen 
Schriftsteller.  Dafür  haben  wahrscheinlich  die  Reformirten  sie  ver- 
schmäht. Keineswegs.  Beza,  der  Geistliche  der  Küche  in  Genf, 
widmete  seine  Ausgabe  des  griechischen  Neuen  Testaments  der 
Elisabeth  „Angliae,  Franciae,  Hiberniae  et  circumiacentium  insularum 
reginae"  und  schrieb:  „etiam  veterum  tum  Graecorura  tum  Latinorum 
et  recentiorum  quoque  doctissima  scripta  diligenter  contuli:  a  quibus 

1  Man  hat  bisweilen  gemeint,  das«  Erasmus  „Vulgarius"  schrieb,  statt  Theo- 
phylakt, weil  er  das  Wort  Theophylakt  für  ein  Beiwort  hielt.  Ich  glaube  e*  kaum. 
Erasmus  benutzte  zwar  wie  seine  Zeitgenossen  die  richtige,  sogenannte  „neu- 
griechische", Aussprache  des  Griechischen  und  er  würde  ohne  Zweifel  das  grie- 
chische B  wie  V  ausgesprochen  haben.  Aber  ich  bin  geneigt  zu  denken,  dass  die 
Erklärung  eine  viel  einfachere  ist  In  Basel  habe  ich  nämlich  eine  Handschrift 
von  Theophylakt  gefunden,  deren  Anfang  kaum  mehr  zu  lesen  war,  um  den  Ver- 
fasser zu  erkennen.  Dafür  aber  war  aus  alter  Zeit  auf  dem  Vorderdeckel  die 
deutliche  lateinische  Aufschrift:  „Vulgarius",  die  leicht  auf  einen  solchen  Fehler, 
wie  der  dem  Erasmus  zugeschriebene  zurückzuführen  wäre,  noch  leichter  aber 
auf  ein  Unleserlichsein  des  Theophylakt  und  das  sich  Begnügen  mit  dem  noch 
kenntlichen  „Bulgarius".  Man  könnte  auch  fragen,  ob  Theophylakt  als  o  fiovl~ 
yugtog  sonst  genannt  wurde,  das  h  eis  st  xot*  <?£o;(iJv.  Die  betreffende  Handschrift 
hatte  Erasmus  zur  Hand  und  er  wendete  die  alte  Aufschrift  an,  wahrscheinlich 
ohne  zu  ahnen,  dass  es  einen  Bulgaren,  geschweige  den  Theophylakt  bezeichnete. 


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1.  Ihr  Zeugnis. 


740 


mc  plurimum  adiutum  esse  ultro  profiteor*'.  Doch  wendete  Beza  sie 
viel  seltener  als  Erasmus  an.  Franz  Lucas  von  Brügge  war,  wenn 
ich  nicht  irre,  der  erste,  der  die  griechischen  und  lateinischen 
Schriftsteller  in  einer  Sammlung  von  Lesarten  zum  griechischen 
Neuen  Testament  anführte;  er  schätzte  sie  sorgfältig  nach  ihren 
Verdiensten  ab.  Hugo  de  Groot  (Grotius,  geboren  1583,  gestorben 
1645)  benützte  in  seinen  Lesarten  aufs  freieste  das  Zeugnis  der 
griechischen  und  lateinischen  Schriftsteller.1 

Jetzt  trat  endlich  das  ein,  was  man  schon  lange  hätte  erwarten 
können.  Die  kirchlichen  Schriftsteller  wurden  angegriffen.  Im 
Jahre  1639  behandelte  Daniel  Heinsius2,  im  Vorwort  zu  seinen 
„Sacrae  exercitationes",  die  Citate  der  Väter  aus  dem  Neuen  Testa- 
ment Sein  Zweck  dabei  war  aber  nicht  der,  den  Wert  ihres  Zeugnisses 
für  die  Feststellung  des  richtigen  Textes  hervorzuheben.  Das,  was 
sie  vielfach  bezeugten,  war  ihm  durchaus  zuwider.  Er  fand  sich 
mit  ihnen  in  der  Weise  ab,  dass  er  ihre  groben  Fehler  darstellte 
und  darin  einen  Grund  erblickte,  ihr  Zeugnis  zu  vernachlässigen. 
Bald  trat  Jean  de  Croi3  auf  und  behauptete  „Heinsium  ne  millesi- 
mam  quidem  sacri  textus  partem  intelügere",  doch  wusste  de  Croi 
selbst  kaum,  wie  er  das  Zeugnis  der  Väter  zur  Bestimmung  des 
neutestamentlichen  Textes  verwenden  sollte.  Auf  diesen  Streit, 
der  grosse  Belesenheit  und  viel  Scharfsinn  an  den  Tag  brachte,  sonst 
aber  von  geringem  Belang  war,  können  wir  hier  nicht  weiter  ein- 
gehen. Heinsius,  de  Croi,  und  der  bis  in  dieses  Jahrhundert  populäre 
Daill64  schätzten  das  Zeugnis  der  Väter  ausserordentlich  gering. 
Glücklicherweise  schlug  das  bei  den  grossen  Herausgebern  des 
griechischen  Neuen  Testamentes,  wie  Fell  und  Mill,  nicht  durch. 
Mill's  grossartige  Ausgabe  brachte  manchen  Beleg  aus  den  Schriften 
der  Väter  und  das  Vorwort  dazu  behandelte  sie  ausführlich.  Die 
festländische  Ausgabe  von  Mill,  Küster's  Mill,  bot  ferner  einen 
schönen  Brief  des  berühmten  Jean  le  Clerc,  in  dem  er  einerseits  die 
Lesarten  des  Methodius  von  Patara  und  des  Optat  von  Milah  unter- 
suchte, und  andererseits  sehr  verständig  das  Zeugnis  der  kirchlichen 

1  de  Groot,  Polyglotte  Londinensia,  Traet.  XV. 

a  Heinsius,  Sacrarum  exercÜationum  ad  Novum  Tkstamentum  libri  XX.  In 
quibux  contextus  sacer  Uiustratur,  st  patrum  aliorumque  xenientiae  exam  inantur  . . . 
Leiden  1639,  Fol.  Über  die  Lesarten  der  kirchlichen  Schriftsteller  aus  dem  Neuen 
Testamente,  vergleiche  S.  (2)— (IS);  2.  Ausg.,  Cambridge  1640,  „Prolegomena", 
S.  2—13. 

8  de  Croi,  Sacrarum  et  historiearum  in  Novum  Foedus  observatiomtm,  pars 
prior:  in  qua  Dan.  Bemsii  proleaomena  . . .  perpenduntur  .  .  .  Genf  1645.  Über 
die  V&ter,  siehe  Kap.  16-29,  S.  121—221. 

*  Daille,  De  usu  patrum  .  .  .  libri  duo  Latine  e  QaUico  nunc  primum  a  I. 
MeUayero  reddüi;  ab  auetore  recogniii,  aueti,  et  emendati,  Genf  1655,  Buch  2, 
Kap.  3,  8.  245-248. 


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750 


A.  Urkunden.   IV.  Schriftsteller. 


Schriftsteller  besprach.  Whitby\  der  Anfeinder  Mill's,  griff  die  Väter 
besonders  an.  indem  er  Mill  angriff;  in  seinem  Appendix  zählt  er 
die  Lesarten  des  Hilarius  auf,  aber  nur  um  sie  zu  verwerfen.  Son- 
derbar war  es  nicht,  dass  der  Herausgeber  Gerhard  von  Mastricht 
I„G.  D.  T.  M.  D.)  kaum  irgend  welchen  Raum  in  der  Kritik  den 
Vätern  gönnte.  Nattirlich  verhehlt  sich  kein  Mensch,  dass  die  An- 
greifer der  Väter  in  der  Behauptung  Recht  haben,  dass  die  Väter 
an  vielen  Orten  die  heiligen  Schriften  ungenau  anführen.  Das  weiss 
ein  jeder  Kritiker.  Das  ist  etwas,  worüber  sich  nicht  streiten  lässt. 
Das  verringert  aber ,  nicht  das  Gewicht  ihres  Zeugnisses  für  manche 
Lesart,  die  sie  getreulich  nach  den  ihnen  bekannten  Handschriften 
anführen.  Die  Anhänger  des  sogenannten  „Textus  receptus"  sind 
grösstenteils  Verehrer  der  Väter,  doch  vergessen  gerade  sie  bis- 
weilen, dass  dieser  Text,  den  sie  um  jeden  Preis  festhalten  wollen, 
an  vielen  Stellen  dem  sicheren  Zeugnis  altehrwürdiger  Kirchen- 
schriftsteller nicht  entspricht 

Bengel 2  schätzte  die  kirchlichen  Schriftsteller  hoch.  Er  wider- 
legte die  Anklagen  des  Heinsius,  de  Croi,  Rechenberg,  und  Whitby. 
In  seinen  kritischen  Werken  folgte  er  Mill  und  Wetstein  und  führte 
das  Zeugnis  der  Väter  reichlich  an.  In  demselben  Sinne  schrieb 
Castus  Innocens  Ansaldi,  vom  Prediger-Orden,  De  authenticis  sacramm 
scripturarum  apud  88.  patres  lectionibus  libri  duo  ad  88.  d.  nostrum 
Bene/lictum  XIV.  pont.  max.  (Verona)  1747  vorsichtig,  scharfsinnig, 
reichlich.3  Der  Streit,  in  dem  er  stand,  ging  von  dem  Zeugnis 
Tertullian's  über  Jol,13  aus,  wobei  Ansaldi  meinte,  dass  die 
Lesart  „natus  est'4  ein  Beispiel  der  altlateinischen  Übersetzung 
brächte.4  Petrus  Barsanus  dagegen  wollte  nichts  anderes  als  eine 
Nachlässigkeit  des  Schriftstellers  darin  finden.  Von  da  ausgehend 
behandelte  Ansaldi  die  ganze  Sache  und  verkündigte  vielleicht  mehr 

1  Whitby,  Examen  variantium  lectionum,  London  1710,  Bach  1,  Kap.  1  (in 
der  Ausgabe  Leiden  1733),  S.  1—43;  über  Hilarius,  App.  S.  376—405. 

2  Bengel,  N.  T.  Gr.  Tübingen  1734,  vgl  im  Appendix  „Introductio  in  crisin  N.  T." 
am  Knde  des  Buches,  §  XXXII,  ohse.  II— IV,  S.  389.  390,  obs.  XX,  S.  401—419,  be- 
sonders considd.  VI.  VII,  8. 413—416;  in  seinem  Buche  Apparat  us  criticus,  Tübingen 
1763,  suche  S.  23.  24  und  36—65.  —  Hier  fuge  ich  auch  Semler's  „Adnota- 
tiones"  in  seiner  Ausgabe  von  Wetstein's  Prolvjomcna,  Halle  1764,  S.  169—222, 
und  von  Wetstein's  Libelli  ad  crisin  aique  interpretationem  N.  71.  Halle  1706, 
S.  183 ff.  197  ff.  bei. 

3  Im  Jahre  1798  schrieb  E.  F.  E.  Rosenmüller,  Handbuch  für  die  Literatur 
der  biblischen  Kritik  und  Exegese,  Göttingen,  Bd.  2,  S.  268:  „noch  immer  die  vor- 
züglichste [Schrift]  über  diesen  Gegenstand".  Vgl  auch,  was  Johann  Darid  Michaeli» 
über  Ant-aldi  schrieb,  Einleitung/  in  die  göttlichen  Schriften  den  neuen  Bunde*, 
erster  Teil,  3.  Ausg.  Göttingen  1777,  S.  619.  620  (in  Marsh's  Übersetauug,  2.  Ausg. 
Bd.  2,  S.  373,  Kap.  9.  Sect.  2). 

4  Ansaldi,  De  loco  Ioannis,  aliter  aique  habet  Vtdyata  a  nonnuliü  patribu* 
lecto,  dissertatio,  Brixen  1746. 


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1.  Ihr  Zeugnis. 


751 


als  gerade  nötig  war  die  Genauigkeit  der  Väter. 1  Christian  Benedict 
Michaelis2  untersuchte  besonders  die  Stellen  der  heiligen  Schrift, 
die  Irenäus  anführte.  Wäre  es  möglich,  diese  Geschichte  der  Be- 
nützung der  kirchlichen  Schriftsteller  weiter  auszuspinnen,  so  müsste 
hier  Johann  Jacob  Griesbach3  ausfuhrlich  besprochen  werden,  der 
dieses  wie  so  viele  Gebiete  der  Textkritik  in  vorzüglicher  Weise 
beleuchtete.  Der  fleissige  aber  berüchtigte  Christian  Friedrich 
Matthäi  schüttete  die  Gefasse  seines  Zorns  über  Bengel,  Semler, 
und  Griesbach  aus,4  bot  aber  in  seinen  eigenen  Ausgaben  viele 
Beiträge  zur  Benützung  der  kirchlichen  Schriftsteller.  Johann 
Severus  Vater5  griff  dann  Matthäi  an  und  untersuchte  die  Citate  des 
Cyrill  von  Alexandrien  aus  den  fünf  ersten  Kapiteln  des  Evan- 
geliums des  Johannes.  Johannes  Friedrich  Schleusner  zielte  zwar  in 
seinen  „Opuscula"  auf  die  Citate  aus  der  Septuaginta-Übersetzung 
des  Alten  Testamentes,6  doch  trug  er  viel  zum  Verständnis  dieser 
Citate  im  Neuen  Testamente  bei,  besonders  in  seinen  Observation^ 
de  patrum  Oraecorum  audoritate.   Heinrich  Carl  Alexander  Hänlein 7 

1  Hier  weise  ich  auf  das,  was  Pierre  Sabatier,  Bibliorum  saerorum  Latinae 
verstörtes  antiquae\  Reims  1743,  Bd.  1,  Vorwort,  S.  XXXVI — XXXVIII,  schrieb. 

a  C.  B.  MichaeliB,  Tractatio  critica  de  variis  leetionibus  N.  T.  caute  coüigendis 
et  diiudicandis,  Halle  1749.  —  Vgl  auch  Wetstein'B  Ausfährungen  über  kirchliche 
Schriftsteller,  sowohl  in  seiner  Ausgabe  selbst  als  auch  in  dem  von  Semler  besorgten 
zweiten  Abdruck  oder  Einzeldruck  aus  der  Ausgabe  des  Neuen  Testaments  heraus, 
Libelli,  S.  86—92  (auch  8.  69—86).  —  Das  Buch  von  Justus  Wessel  Rumpaeus, 
Gommentatio  critica  ad  libros  Novi  Ttstamenti  in  genert,  Leipzig  1730;  2.  Ausg. 
1757  (dem  Buche  J.  G.  Carpsov's  Introduciio  ad  libros  propheticos  Bibliorum  V.  T. 

4.  Ausg.,  Leipzig  1757,  beigefügt),  ist  kritiklos,  doch  sind  die  Citate  wertvoll, 
vgl  S.  277  ff.  311  ff. 

8  Griesbach,  Dissertatio  critica  de  codieibus  quatuor  evangeliorum  Origenianis, 
erster  Teil  1771,  in  seinen  Opmcid.  acad.  Jena  1824,  Bd.  1,  S.  226  ff.,  besonders 
268—300;  —  Ourarum  in  bist,  textus  Oraeei  epiatolarum  Pauli  specimen  1, 1777, 
in  Opusc.  Bd.  2,  S.  1  ff.,  besonders  S.  37—42.  79—82;  —  Cotnmentarius  critieus 
in  textum  Qraeeum  N.  T.  Partus.  IIt  Jena  1811,  S.  XXV  f.  Vgl  auch  J.  D.  Michaelis 
(wie  oben,  S.  750,  Anm.  3,  und  die  4.  Ausg.  1788).  —  Vgl  Benedict  Bendtsen,  Spe- 
cimen exeroitationum  crit.  in  V.  T.  libros  apocryphos  e  scriptis  patrum  et  anti- 
quis  versionibus,  Göttingen  1789. 

*  Matth&i,  lieber  die  sogenannten  Reeensionen  .  .  .  Ronneburg  und  Leipzig 
1804,  8.43—47.  62—69.  71  ff.,  auch  S.  8  und  S.  12  Anm.;  vgl  über  Oecumenius 

5.  31  und  über  Theophylakt  S.  42  Anm.  Vieles  bietet  Matthai  in  seinen  Ausgaben 
des  Neuen  Testamentes. 

5  Vater,  Spieüegium  observationum  ad  imtm  patrum  Oraecorum  in  critica 
Novi  Ikstamenti  pertinentium.  2  Teile.  Königsberg  1810.  1811.  —  Vgl  auch 
Friedrich  Wilhelm  Edel,  Gotiatio  critica  iocorum  Novi  Ttstamenti  quae  in  actis 
coneiiiorum  Oraeeontm  laudantur,  Strassburg  1811. 

•  Schleusner,  Opuscula  critica  ad  versiones  Oraecas  V.  T.  pertinentia,  Leipzig 
1812,  besonders  S.  12—74. 

'  Hanlein,  Handbuch  der  Einleitung  in  die  Schriften  des  N.  T.  2.  Ausg. 
Erlangen  1801—1809,  §§  77.  78,  S.  243-254. 

Gregory,  Textkritik.  48 


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762 


A.  Urkunden.   IV.  Schriftsteller. 


und  Leonhard  Bertholdt1  führten  diese  Stadien  nicht  viel  weiter, 
viel  weiter  dagegen  Johann  Gottfried  Eichhorn,2  und  besonders  der 
sehr  gelehrte  Johannes  Leonard  Hug3  und  der  Amerikaner  Andrews 
Norton.4  Carl  August  Credner5  beschäftigte  sich  mit  den  Stellen, 
die  bei  Justin  dem  Märtyrer  und  in  den  Clementinischen  Homüien 
angeführt  sind.  Justin's  Werke  erforschte  mit  grossem  Erfolg  Carl 
Semisch.6  Adolf  Hilgenfeld7  untersuchte  vor  einem  halben  Jahr- 
hundert sowohl  Justin  als  die  Clementinischen  Homilien  und  Marcion. 
Ferner  haben  John  Scott  Porter,8  Samuel  Davidson,9  Samuel  Pri- 
deauz  Tregelles,10  Frederick  Henry  Ambrose  Scrivener,11  und  John 
William  Burgon12  sich  diesen  Untersuchungen  gewidmet.  Brooke 
Foss  Westcott,13  heute  Bischof  von  Durham,  bietet  in  seinem 
Buche  über  den  Kanon  des  Neuen  Testamentes  vieles  über  die  Citate 
bei  Justin  dem  Märtyrer  und  in  den  Clementinischen  Homilien,  so 
wie  auch  in  der  Abhandlung  zu  Chrysostomus  „über  das  Priester- 
tum".  Mein  heimgegangener  Freund  und  Gönner  Ezra  Abbot14  ver- 
öffentlichte einiges  über  die  kirchlichen  Schriftsteller  im  Appendix 
zu  dem  Buche  Norton's  und  in  verschiedenen  anderen  Abhandlungen. 

»  Bertholdt,  Historisch  kritische  Einleitung  . . .  Teil  2,  Erlangen  1813,  S.  740ff. 

a  Eichhorn,  Einleitung  in  das  N.  T.  Bd.  5,  Leiprig  1827,  S.  119—167. 

s  Hug.  Einleitung  in  die  Schriften  des  Neuen  Testaments,  4.  Ausg.  Teil  1 
(1847),  §  7,  S.  32  -35. 

*  Norton,  The  evidences  of  the  genuineness  ofthe  gospels,  Boston  1837,  Bd.  1, 
S.  194 ff.,  und  „Note"  E,  S.  ccvii— ccxxxi  (2.  Ausg.  Cambridge  1846,  S.  210 ff.  und 
S.  ccxiv— ccxxxviii). 

5  Credner,  Beiträge  zur  Einleitung  in  die  biblischen  Schriften.  2  Bde.  Halle 
1832—1838;  Bd.  2  untersucht  das,  was  aus  der  LXX-Übersetzung  angeführt  wird. 

«  Semisch,  Die  apostolischen  Denkwürdigkeiten  des  Märtyrers  Justins,  Harn- 
bürg  und  Gotha  1848;  vgl  besonders  S.  207—232. 

7  Hilgenfeld,  Kritische  Untersuchungen  über  die  Evangelien  Justin's,  der 
clementinischen  Homilien  und  Marcions,  Halle  1850,  S.  46  ff.  63  ff. 

8  Porter,  Principles  of  textual  criticism,  London  1848,  S.  375—390. 

»  Davidson,  A  treatise  of  biblical  criticism  ...  Bd.  2  (1853),  8.  362—370. 

10  Tregelles,  An  introduetion  to  the  textual  criticism  of  the  New  Testament, 
London  1856,  S.  329—342.  In  seiner  Ausgabe  des  griechischen  Neuen  Testamentes 
hat  er  die  Hauptschrifteteller  angeführt 

11  Scrivener,  A  piain  introduetion  to  the  criticism  of  the  New  Testament, 
3.  Ausg.  London  1883,  S.  416—421,  4.  Ausg.  Bd.  2,  London  1894,  8.  167—174. 

12  Burgon,  The  last  twelve  terses  of  St  Mark,  Oxford  und  London  1871,  S.  269 
— 287,  wo  er  Über  Victor  von  Antiochien  redet.  Burgon  arbeitete  viel  über  die 
Werke  der  Väter  und  bereitete  ausserordentlich  grosse  Listen  der  von  den  Vätern 
citirten  SchriftKtellen  vor. 

13  Westcott  A  general  survey  of  the  history  of  the  eanon  of  the  New  Tsttatnent, 
5.  Ausg.  London  1881;  vgl  über  Justin  und  die  Clementinischen  Homilien  S.  96 — 
179,  und  über  des  Chrysostomus  Traotat  „über  das  Priestertum"  S.  XXX,  Anm.  1. 

>«  Abbot  bei  Norton,  Statement  of  reasons,  neue  Ausg.  Boston  1856,  S.  455 
Anm.  456  Anm.;  auch  im  Artikel  über  Jol,  18,  Bibliotheca  Sacra,  Andover  1861, 
S.  855.  856,  und  Unitarian  Review,  Juni  1875,  S.  568  (einxeln  gedruckt  S.  8). 


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1.  Ihr  Zeugniß. 


753 


James  Scott1  behandelte  die  Citate  in  scharfsinniger  Weise  und 
William  Sanday 2  besprach  nicht  nur  im  allgemeinen  die  Citate  bei 
den  christlichen  Schriftstellern  in  den  frühesten  Zeiten,  sondern  auch 
aufs  genaueste  die  Citate  in  den  Werken  Justin's  des  Märtyrers  und 
in  den  Clementinischen  Homilien.  Was  lateinische  Schriftsteller 
angeht,  so  haben  Rönsch  (besonders  über  Tertullian),  Sanday,  White, 
Corssen,  und  Andere,  die  oben  bei  Gelegenheit  der  lateinischen  Ober- 
setzung genannt  wurden,  viel  geleistet 

Soweit  die  Übersicht  über  die  Geschichte  der  Benützung  des 
Zeugnisses  der  kirchlichen  Schriftsteller  zur  Bestimmung  des  grie- 
chischen Textes  des  Neuen  Testamentes. 


(2.)  Relativer  Wert  der  Handschriften,  Übersetzungen,  nnd  kirch- 
lichen Schriftsteller. 

Die  griechischen  Handschriften  des  Neuen  Testamentes  reichen 
uns,  so  weit  sie  alt  und  rein  sind,  unmittelbares  Zeugnis  über  seinen 
Text  dar.  Hätten  wir  alle  griechischen  Handschriften  des  Neuen 
Testamentes,  die  je  geschrieben  worden  sind,  vollständig  vor  uns,  so 
brauchten  wir  nichts  weiter,  weder  liturgische  Bücher,  noch  Über- 
setzungen, noch  kirchliche  Schriftsteller,  denn  dann  lägen  die  Origi- 
nale vor  uns,  und  alle  Abweichungen  von  ihnen  würden  nur  ge- 
schichtlich-literarisches Interesse  für  uns  haben.  Hätten  wir  sogar 
eine  geordnete  Reihe  von  sicher  datirbaren  griechischen  Hand- 
schriften aus  den  Hauptstädten  der  christlichen  Überlieferung  und 
bis  zu  der  Mitte  des  zweiten  Jahrhunderts  zurückreichend,  so  könnten 
wir  fast  alles  sonst  entbehren.  Das  ist  aber  nicht  der  FalL  Wir 
haben  aus  früherer  Zeit  nur  wenige  zerstreute  Handschriften,  häufig 
gehen  auch  die  ältesten  griechischen  Handschriften  auseinander,  und 
keine  von  ihnen  ist  mit  Sicherheit  zu  datiren  oder,  an  einen  Ort  zu 
binden.  Es  thut  Not  zu  wissen,  woher  eine  Lesart  stammt,  wann 
sie  entstanden  ist,  wann  und  wo  sie  geherrscht  hat  Hier  greifen 
die  Übersetzungen  ein  und  zwar  zuerst  und  hauptsächlich  um  uns 
das  Land,  in  dem  die  Lesart  benützt  wurde,  festzustellen.  Eine  zum 
Beispiel  in  einer  syrischen  Handschrift  vorhandene  Lesart  mnss 
einmal,  zur  Zeit  des  Übersetzers  oder  zur  Zeit  eines  Emendators  in 
Syrien  bekannt  gewesen  sein.  Wenn  die  Handschrift  sogar  mit 
einer  bestimmten  Landschaft  oder  Stadt  verbunden  werden  kann, 

1  Scott,  Principles  of  New  Testament  quotation  establiahed  and  applied  to 
biblical  science,  Edinburgh  1875,  vgl  Teil  YJL 

3  Sanday,  The  gospels  in  the  second  Century,  London  1876;  Aber  Citate  im 
allgemeinen  siehe  Kap.  II,  S.  16 — 67,  Aber  Justin  S.  113  ff.,  über  die  Clementinischen 
Homilien  S.  163ff.  —  Vgl  auch  Llewellyn  J.  M.  Bebb,  Studio  biblica  et  ecclesüistiea, 
Oxford  1885,  Bd.  2,  S.  195—240,  und  die  Literatur  in  der  Liste  unten,  bes.  zu  Clem  AX 

48* 

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754 


A.  Urkunden.    TV.  Schriftsteller. 


so  ist  dann  die  Feststellung  der  geographischen  Beziehungen  der 
darin  enthaltenen  Lesarten  noch  genauer.  Doch  sagen  uns  die  Über- 
setzungen an  und  für  sich  nichts  Klares  über  die  Zeit  der  betreffenden 
Lesarten.  Nur  eine  datirte  Handschrift  einer  Übersetzung  würde 
die  Zeit  in  so  weit  bestimmen.  Können  wir  aber  einen  kirchlichen 
Schriftsteller  für  eine  Lesart  beibringen,  so  haben  wir  mit  einem 
Male  beides,  Ort  und  Zeit,  festgelegt  Zeigt  er  uns  nicht  sicherlich 
das  Ursprungsland  der  Lesart,  so  zeigt  er  uns  ein  Land,  in  dem  sie 
vorhanden  gewesen  ist.  Zeigt  er  uns  nicht  ohne  Zweifel  das  Jahr,  in 
dem  die  Lesart  entstand,  so  gibt  er  uns  ein  Jahr  oder  eine  Reihe 
von  Jahren  an,  während  welcher  sie  geherrscht  hat.  Das  ist  beides 
sehr  wichtig  für  die  Geschichte  des  Textes. 

Man  wendet  aber  mit  vollem  Rechte  ein,  dass  eine  jede  Les- 
art oder  eine  jede  zweifelhafte  Stelle  nicht  so  glücklich  ist,  von 
einem  kirchlichen  Schriftsteller  angeführt  zu  werden.  Was  nützen 
in  solchen  Fällen  die  Schriftsteller?  Sie  nützen  mittelbar.  An 
solchen  Stellen  muss  man  auf  die  Beschaffenheit  der  Zeugen  zurück- 
gehen, auf  die  Gewohnheit  der  betreffenden  Zeugen,  wie  de  aus 
anderen  Stellen  hervorgeht,  an  denen  man  die  Schriftsteller  wirklich 
zu  Rate  ziehen  kann.  Denn,  wenn  wir  die  griechischen  Hand- 
schriften, die  verschiedenen  Übersetzungen,  und  die  Schriftsteller 
mit  einander  vergleichen,  so  kommt  es  vor,  dass  wir  bisweilen  ein 
Urteil  über  die  Zeugen  selbst  fällen  können.  Wir  können,  durch 
das  häufige  oder  stete  Zusammengehen  eines  Zeugen  mit  einem  be- 
stimmten Schriftsteller,  davon  überzeugt  sein,  dass  dieser  Zeuge, 
auch  wo  wir  des  Schriftstellers  Zeugnis  nicht  haben,  das  bietet, 
was  der  Schriftsteller  geboten  haben  würde,  wenn  er  die  Stelle  an- 
geführt hätte. 

Die  Schriftsteller  können  dann  von  grossem  Werte  sein  bei 
unserem  Urteil  über  Lesarten,  die  die  griechischen  Handschriften 
uns  geboten  haben.  Weiter  dürfen  wir  aber  von  ihnen  nichts  ver- 
langen. Allein  genügen  sie  nicht  Sie  müssen  die  Handschriften 
unterstützen,  aber  sie  dürfen  selber  nicht  Handschriften  sein  wollen. 
Sie  dürfen  Unterschiede  feststellen,  sie  dürfen  aber  kein  Urteil  föllen. 
Hält  dies  auch  gut  für  die  Stellen,  an  denen  der  ursprüngliche  Text 
verloren  zu  sein  scheint?  Ja.  Denn  die  Schriftsteller  sind  ver- 
mutlich alle  jünger  als  solche  in  sämtlichen  Handschriften  vor- 
handene Verderbnis  und  sie  können  uns  kein  eigenes  Zeugnis  vom 
Urständ  des  Textes  geben.  Ihre  Lesarten  dort  können  höchstens 
als  beachtenswerte  Konjekturen  gelten.  Es  ist  trotz  dieser  letzten 
Ausfuhrungen  selbstverständlich,  dass  die  Schriftsteller  einen  höheren 
Wert  haben,  wo  die  Handschriften  in  geringerem  Masse  zur  Ver- 
fügung stehen. 

In  Bezug  auf  die  Apokalypse  entsteht  eine  eigenartige  Frage, 


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1.  Ihr  Zeugnis. 


755 


nänilich  in  wie  fem  in  der  Mehrzahl  der  Zeugen  wir  einen  Text 
haben,  der  von  einem  oder  von  zwei  Kommentatoren  des  Buches 
abhängig  ist 

(3.)  Welche  Schriftsteller  <sind  zu  benüt/.enV 

Man  spricht  für  gewöhnlich  von  dem  Zengnis  der  ., Väter"  in 
Bezug  auf  den  Text.  Wer  sind  die  „Väter"?  Die  römische  Kirche 
stellt  nach  einer  engeren  Fassung  des  Wortes  acht  Namen  von 
Vätern  auf:  Vier  sind  griechische:  Athanasius,  Basilius,  Gregor  von 
Nazianz.  und  Chrysostomus;  —  vier  lateinische:  Ambrosius,  Hiero- 
nymus, Augustin,  und  Gregor  der  Grosse.  Diese  bieten  oder  ver- 
dienen in  einem  hervorragenden  Masse  orthodoxe  und  vorzügliche 
Lehrschriften,  ausgezeichnete  Heiligkeit  des  Lebens,  kirchliche 
Gutheissung,  und  hohes  Altertum. 1  Eine  solche  Unterscheidung  hat 
für  die  Kritik  des  Textes  nicht  die  geringste  Bedeutung.  Die 
römische  Kirche  wendet  natürlich  das  Wort  „Vater"  auch  in  einem 
weiteren  Sinne  an,  wenn  sie  auch  immerhin  manchem  wichtigen 
Schriftsteller  als  mehr  oder  weniger  häretisch  den  Namen  ver- 
weigert Um  einem  jeden  gerecht  zu  werden,  wird  hier  in  der 
Hauptsache  die  Bezeichnung  „kirchliche  Schriftsteller"  angewendet, 
wenn  das  Wort  „Vater"  nicht  der  Kürze  wegen  eingestellt  wird. 
So  weit  über  den  Namen. 

Ob  Vater  oder  ob  nur  Lehrer  oder  ob  nur  Schriftsteller,  wer 
soll  Zeugnis  abgeben?  Jeder  einzelne,  der  etwas  bezeugen  kann. 
Wir  haben  hier  schlechthin  nichts  mit  Lehre  zu  thun,  sondern  mit 
einer  Thatsache.  Es  handelt  sich  nicht  um  eine  Meinung,  um  eine 
Ansicht,  sondern  um  das  Sehen,  das  Gesicht,  um  Erkennung  eines 
vor  den  Augen  liegenden  Dinges.  Deshalb  ist  es  uns  völlig  gleich- 
giltig.  ob  der  Schriftsteller  die  Lehre  der  Kirche  eifrig  bewahrt  oder 
nicht  Ein  Orthodoxer,  ein  Ketzer,  ja.  ein  Heide  sogar,  sagte  ein 
Heide  etwas  über  eine  neutestamentliche  Stelle,  hat  gleichen  Wert 
Folglich  ist  der  Orthodoxe  eben  so  wertvoll,  wenn  er  eine  Lesart 
verwirft,  wie  wenn  er  sie  verteidigt,  —  und  ein  Ketzer  eben  so 
wertvoll,  wenn  er  eine  Lesart  gutheisst,  wie  wenn  er  sie  angreift 
Wir  fragen  einfach:  welche  Lesart  war  zu  jener  Zeit  an  jenem  Orte 
in  den  Handschriften,  und  kümmern  uns  gar  nicht  darum,  wer  das 
uns  bezeugt  Mehr  als  einmal  haben  Orthodoxe  sich  geirrt,  als  sie 
die  in  den  Handschriften  der  Ketzer  enthaltenen  Lesarten  verdammt 
haben.  Natürlich  haben  die  betreffenden  Häretiker  die  fraglichen 
Lesarten  nicht  durch  höhere  kritische  Einsicht  und  durch  umfassen- 

*  Vgl  Joseph  Nirschl,  Ijchrhuch  thr  l'nirohtgh:  utnl  Putrislik,  Mainz  IsM. 
M.  1,  S.  3— <>. 


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756 


A.  Urkunden.   IV.  Schriftsteller. 


dere  Kenntnis  des  Textes  für  sich  bestimmt.  Es  sind  das  nur  die 
Lesarten  gewesen,  die  in  den  ihnen  überlieferten,  und  von  ihnen 
benützten  und  hochgeschätzten  Handschriften  enthalten  waren. 

An  und  für  sich  gilt  das  Zeugnis  eines  jeden  Schriftstellers  aus 
einer  jeden  Periode.  Doch  befassen  wir  uns  besonders  mit  der 
frühesten  Zeit.  Wir  wollen  wissen,  was  vorging,  und  was  vorhanden 
war,  ehe  der  jüngere  Text  seine  Gestalt  annahm,  und  wir  wollen 
auch  den  Prozess  der  Gestaltung  dieses  jüngeren  Textes  aufs  ge- 
naueste verfolgen.  Es  interessiren  uns  dann  hauptsächlich  die  vier 
Jahrhunderte  vom  ersten  bis  zum  vierten  Jahrhundert,  sagen  wir 
vom  Jahre  30  bis  zum  Jahre  430.  Durch  die  Hilfe  der  Schriftsteller 
wollen  wir  Länder  und  Zeiten  durchforschen  und  die  versteckten 
Pfade  aufspüren,  die  die  Lesarten  des  neutestamenüichen  Textes 
gewandelt  sind. 


(4.)  Wie  sind  die  Lesarten  der  Schriftsteller  sn  bestimmen  und 

anzuwenden? 

Wenn  wir  den  Wert  einer  in  dem  Buche  eines  Schriftstellers 
entdeckten  Lesart  abschätzen  wollen,  so  müssen  wir  ein  doppeltes 
untersuchen,  zuerst  die  Gewohnheit  des  Schriftstellers  und  sodann 
die  Art  der  Schrift  Ein  Schriftsteller  schreibt  genau.  Man  sieht, 
dass  er  jedes  Wort  abwiegt  Man  erkennt  Citat  für  Citat  dass  er 
seinem  Texte  genau  gefolgt  ist  Vielleicht  sondert  er  die  Anführungen 
durch  irgend  welche  Formel  ab,  oder  lässt  sie  in  irgend  einer  Weise 
aus  dem  Texte  sich  hervorheben.  Ein  anderer  schreibt  nachlässig. 
Man  sieht  es  seinen  eigenen  Sätzen  an.  Man  erkennt  es  auch  an 
seiner  Behandlung  der  Worte  Anderer  und  der  heiligen  Schrift. 
Trifft  er  von  ungefähr  den  Sinn,  so  sind  ihm  die  Worte  in  ihrem 
genauen  Bestand,  in  ihrer  Reihenfolge,  in  ihrer  syntaktischen  Bil- 
dung völlig  einerlei  Im  allgemeinen  würde  man  sagen,  dass  ein 
zur  Exegese  geneigter  Mann  viel  eher  die  Wörter  aus  einem  Buche 
genau  anfuhren  würde.  Seine  Thätigkeit  ist  mehr  buch-  und  schreib- 
mässig.  Ganz  anders  würde  es  mit  einem  Redner  sein,  der  im  Flusse 
der  Rede  viel  weniger  gewöhnt  ist,  viel  weniger  in  der  Lage  ist, 
scharf  auf  jedes  Wort  zu  achten.  Leicht  stellen  sich  seine  eigenen 
Ausdrücke  an  die  Stelle  des  Schriftwortlautes.  Dasselbe  gilt  für 
die  Schriften.  Eine  exegetische  Schrift,  in  der  jedes  Wort  geprüft 
wird,  in  der  es  sich  gerade  um  die  feinen  Unterscheidungen  und 
Unterschiede  zwischen  Wörtern  handelt,  wird  aller  Wahrscheinlich- 
keit nach  genaue  Citate  aufweisen.  Eine  dogmatische  oder  eine 
polemische  Schrift  weicht  leichter  vom  Wortlaut  ab,  einmal  aus 
geringer  Genauigkeit  und  einmal  aus  leicht  vorkommender  Befangen- 
heit, leicht  aufsteigender  Neigung  für  eine  der  eigenen  Ansicht 


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1.  Ihr  Zeugnis. 


757 


günstige  Textform.  Erbauungsschriften  werden  dann  eine  noch 
weniger  wertvolle  Abstufung  bilden.  Der  allgemeine  Sinn  ist  das 
einzige,  der  Wortlaut  ist  bedeutungslos.  Solche  Bücher  sind,  so  zu 
sagen,  geschriebene  Predigten  und  teilen  deren  geringe  Achtung  für 
Genauigkeit  Predigten  dann  selbst  und  Reden  einer  jeden  Art,  wie 
wir  es  beim  Redner  bemerkt  haben,  wenden,  drehen,  flechten,  und 
zerteilen  die  Schriftausdrücke  in  einer  den  Zuhörer  berauschenden, 
den  Textkritiker  zur  Verzweiflung  treibenden  Weise. 

Abgesehen  von  solchen  Erwägungen,  ist  weiter  zu  bemerken, 
dass,  indem  Schriftsteller  und  Abschreiber  wie  irrende  Menschen, 
auch  wenn  sie  das  Buch  vor  sich  haben,  Stellen  falsch  wieder- 
geben, —  sie  um  so  leichter  das  thun,  wenn  sie  aus  dem  Gedächtnis 
citiren.  Bei  einem  Wort  fügen  sie  etwas  hinzu,  bei  einem  anderen 
lassen  sie  etwas  weg,  bei  einem  dritten  stellen  sie  etwas  um,  seien 
es  einzelne  Wörter  oder  seien  es  ganze  Sätze.  Dazu  ändern  sie 
Wörter,  einzelne  oder  viele,  oder  gar  Sätze.  Sie  sagen  ziemlich 
dasselbe  mit  anderen  Worten  wie  „der  Pfarrer  auch",  oder  sie  sagen 
etwas  ganz  anderes,  aber  mit  ziemlich  denselben  Worten.  Auf  diese 
Weise  entstehen  endlose  Verschiedenheiten. 

Immer  wieder  reden  und  schreiben  Theologen  und  Pfarrer  über 
diese  Erscheinungen,  als  ob  die  alten  Schriftsteller  sonderbar  nach- 
lässig gewesen  wären,  als  ob  sie  viel  weniger  sorgfältig  vorgingen, 
als  Schriftsteller  und  Theologen  von  heute.  Sie  irren  sich.  Wir 
sind  auch  Menschen.  Beobachtet  Einer  sich  selbst  genau  ohne 
irgend  welche  Voreingenommenheit  beim  Sprechen  und  beim  Schreiben, 
so  wird  er  bald  ähnliche  Fehler  bei  sich  merken.  Fehler,  die  ich 
sonst  gemacht  habe,  interessiren  niemand;  die,  die  in  diesem  Buche 
unfreiwillig  vorliegen,  sieht  jeder  andere  eher  als  ich.  Dafür  habe 
ich  aber  zwei  Fälle,  die  hervorragende  Gelehrte  betreffen;  einmal 
handelt  es  sich  um  die  Schrift,  einmal  um  Worte  Augustin's.  Charles 
Hodge,  ein  seiner  Zeit  sehr  bekannter  theologischer  Professor  in  den 
Vereinigten  Staaten  von  Nordamerika,  wollte  in  seiner  grossen,  drei- 
bändigen „Systematic  Theology"  gewisse  Worte  aus  Gen.  3,15  an- 
führen. Er  war  von  Hause  aus  Exeget  und  im  allgemeinen  sehr 
peinlich  in  Hinsicht  auf  den  Wortlaut  der  Schrift»  und  er  las  in 
seiner  Bibel  sehr  fleissig.  Trotzdem  schrieb  er  die  Worte  also1: 
„The  seed  of  the  woman  shall  bruise  the  serpent's  head."  In  der 
That  hört  man  diese  Worte  sehr  häufig  in  England  und  in  Amerika, 
und  viele  meinen,  dass  sie  biblische  Worte  sind.  Sie  sind  es  aber 
nicht  Als  jenes  Buch  durch  die  Presse  ging,  war  ich  täglich  in 
der  Umgebung  des  Verfassers  und  ich  machte  ihn  darauf  aufmerksam, 

1  Hodge,  Systematic  theolof/y,  New  York,  London,  und  Edinburgh  1872, 
Bd.  1,  S.  38. 


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75S 


A.  Urkunden.   IV.  Schriftsteller. 


dass  jene  Worte  nicht  biblisch  sind.  Zuerst  bestand  er  darauf, 
dass  sie  biblisch  wären.  Schliesslich,  als  ich  seine  Bibel  ihm  vor- 
legte, gestand  er,  dass  sie  nicht  biblisch  wären.  Und  jetzt  kam  das 
Eigentümliche:  trotz  aller  Peinlichkeit  mit  dem  Schriftwort,  liess  er 
diese  doch  am  Ende  stehen;  sie  boten  den  Sinn  des  Schriftwortes 
und  es  war  ihm  zu  schwer,  sich  von  diesem  langgewöhnten  Ausdruck 
zu  trennen.  Ich  bitte  die  Kritiker  zu  bemerken,  dass  er  keinen 
anderen  hebräischen  Text,  auch  keinen  anderen  griechischen  Text 
für  Gen.  3,15  hatte,  als  den  gewöhnlichen.  Das  andere  Beispiel  ist 
in  der  wertvollen  „Geschichte  der  Vulgata"  von  Professor  Franz 
Kaulen.  Bei  der  Besprechung  der  alt-lateinischen  Übersetzung  führt 
er  einmal  die  ihm  völlig  gut  bekannten  Worte  des  Augustin  über 
die  „Itaia"  an:  »verborum  tenacior  cum  perspieuitate  sententiae". 
An  einer  anderen  Stelle  1  aber  gibt  er  sie  also  wieder:  „verborum 
tenacior  cum  sermonis  perspieuitate".  Wäre  das  ein  evangelischer 
Text  in  einer  Schrift  des  zweiten  Jahrhunderts,  so  würde  die  neue 
Form  ohne  Zweifel  ein  Zeichen  „eines  anderen  Evangeliums"  sein. 
Aus  diesen  Beispielen,  wie  aus  ähnlichen,  die  dem  Leser  in  den 
Sinn  kommen  werden,2  lernt  man  die  Nachlässigkeit  der  altkirch- 
lichen Schriftsteller  gelinder  beurteilen,  wie  auch  die  Möglichkeit 
verschiedener  Anführungen  aus  einem  und  demselben  Text. 

Führt  ein  Schriftsteller  längere  Stücke  an,  so  ist  es  fast  sicher, 
dass  er  sie  aus  einer  Handschrift  abschreibt,  dass  er  sie  nicht  aus 
dem  Gedächtnis  niederschreibt  Ähnlich  findet  man  häufig  in  sehr 
alten  Handschriften  von  Homilien,  dass  der  Predigt-Text  sorgfältig 
am  Anfang  einer  jeden  Homilie  geschrieben  steht 

Die  Stellen  aus  den  Evangelien  Matthäus,  Markus,  und  Lukas, 
die  einander  fast  gleich  lauten,  sind  sehr  schwer  zu  bestimmen.  Sehr 
häufig  sagt  der  Schriftsteller  nicht,  welches  Evangelium  er  gerade 
jetzt  vorhat  anzuführen,  —  häufig  wusste  er  selbst  nicht  deutlich, 
aus  welchem  Evangelium  er  schrieb,  —  und  häufig,  wenn  er  wusste, 
welchem  Evangelium  er  etwas  entnahm,  mischte  er  mit  dessen  Text 
unbewusster  Weise  Worte  aus  einem  anderen  Evangelium,  oder 
änderte  die  Sätze  unversehens  nach  Art  eines  anderen  Evangeliums. 
In  einem  solchen  Falle  ist  eigentlich  uns  oder  dem  Schriftsteller 
selbst  das  Evangelium  zweifelhaft,  die  Stelle  selbst  ist  zweifelhaft, 

i  Kaulen,  Geschichte  der  Vulf/ata,  Mainz  1868,  S.  12a 

3  Ezra  Abbot,  in  seiner  ausgezeichneten  Arbeit  Ober  The  authorahip  of  the 
fourih  ffospel:  external  evidences,  Boston  1880,  S.  39—41,  gibt  neun  Stellen  ans 
den  Schriften  des  englischen  Theologen  Jeremy  Taylor  (*1G13  flßö?)  an,  an  denen 
er  Jo3,3-5  citirt.  Natürlich  hat  Taylor  keine  anderen  Evangelien  als  die  be- 
kannten vier  zur  Verfügung  gehabt,  und  der  englische  Text  war  ihm  geläufig. 
Trotzdem  stimmt  keim  von  den  neun  Stellen  mit  dem  englischen  Text  überein, 
und  nur  xtrei  stimmen  mit  einander  überein. 


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1.  Ihr  Zeugnis. 


759 


die  Lesarten  sind  zweifelhaft.  Vielleicht  wird  einmal,  nachdem  alle 
die  Stellen  genau  durchgenommen  worden  sind,  ein  klareres  Urteil 
möglich  sein  über  die  harmonistischen  Stellen.  Bis  dahin  wird  jeder 
besonnene  Mensch  vorsichtig  in  seinen  Feststellungen  über  diese 
verwirrten  Lesarten  sein. 

Wenn  gewisse  Stellen  von  demselben  Schriftsteller  wiederholt 
gleichlautend  angeführt  werden,  oder  wenn  sogar  mehrere  in  ver- 
schiedenen Gegenden  schreibende  Schriftsteller  dieselben  Stellen 
gleichlautend  anführen,  dann  sind  die  Lesarten  sehr  zu  beachten. 
Man  geht  natürlich  besonders  sicher,  wenn  ein  Schriftsteller  in  so 
vielen  Worten  genaue  Rechenschaft  über  die  verschiedenen  Lesarten 
zu  seiner  Zeit  in  seinem  Vaterland  ablegt 


(.").)  Die  griechischen  Schriftsteller. 

Eine  der  grössten  Schwierigkeiten  in  der  Benützung  der  Hand- 
schriften der  Werke  der  griechischen  Schriftsteller  zu  textkritischen 
Zwecken  liegt  in  dem  Umstand,  dass  gerade  die  biblischen  Stellen 
sehr  leicht  durch  Abschreiber  der  ihnen  geläufigen  Textform  an- 
gepasst  werden.  Die  erste  Frage  bei  einer  Handschrift  ist  dann, 
ob  der  Abschreiber  die  angefahrten  Texte  genau  so  abschrieb,  wie 
er  sie  in  der  Vorlage  fand,  oder  ob  er  sie  nach  dem  ihm  am  besten 
bekannten  Texte  abänderte.  Es  ist  zum  Beispiel  bisweilen  klar 
aus  einem  Kommentar  oder  aus  einer  Predigt  oder  Rede,  dass  der 
Kommentator  oder  der  Redner  einen  ganz  anderen  Text  vor  sich 
hatte,  als  den,  der  jetzt  am  Kopfe  des  Abschnittes  vorliegt.  Stellt 
man  das  auf  diese  Weise  bei  einzelnen  Stellen  fest,  so  fühlt  man 
sicher,  dass  dieselbe  Art  Umänderung  stattgefunden  hat,  auch  wo 
der  Zusammenhang  sie  nicht  verrät.  Auch  bei  längeren  Abschnitten 
werden  die  Abschreiber  häufig  nicht  verfehlt  haben,  den  ihnen  be- 
liebten Text,  statt  des  in  der  Vorlage  vor  ihren  Augen  geschriebenen 
Textes,  einzuschieben.  Es  ist  nicht  nötig  weiter  zu  betonen,  wie 
sehr  diese  Gewohnheit  den  Wert  von  einigen  Handschriften  ver- 
ringert, und  die  Arbeit  des  Textkritikers  erschwert 

Natürlich  sind  die  Handschriften  der  kirchlichen  Schriftsteller 
in  derselben  Weise  wie  die  neutestamentlichen  Handschriften  mit 
kritischer  Sorgfalt  zu  bearbeiten,  nach  ihrem  Alter  abzuschätzen, 
und  mit  den  Übersetzungen,  wenn  die  betreffenden  Werke  übersetzt 
worden  sind,  zu  vergleichen.  Bei  solchen  Übersetzungen  dieser 
Werke  geschah  es  noch  häufiger  als  bei  dem  einfachen  Abschreiben 
der  griechischen  Handschriften,  dass  der  Übersetzer  den  ihm  be- 
kannten neutestamentlichen  Text,  nunmehr  in  der  anderen  Sprache 
längst  vorhanden,  einfach  in  den  übersetzten  Kommentar  einsetzte. 


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760 


A.  Urkunden.   IV.  Schriftsteller. 


Eine  solche  Übersetzung  der  Schriftsteller  bietet  dann  in  keinem 
Fall  ZeugDis  für  den  ursprünglich  vom  Schriftsteller  verwendeten 
griechischen  Text,  sondern  je  nachdem  für  die  lateinische  oder 
syrische  oder  koptische  Übersetzung. 

Wie  steht  es  bei  den  Ausgaben?  Hier  kommt  der  eben  gerügte 
Übelstand  wieder  zum  Vorschein.  Nehmen  wir  zum  Beispiel  Philip 
Edward  Pusey's  Ausgabe  des  Kommentars  CyrilTs  von  Alexandrien 
zum  Johannesevangelium.  Heyse  schrieb  die  Haupthandschrift  für 
Pusey  in  Italien  ab.  Bald  nach  dem  Anfange  der  Abschrift  hörte 
er  auf,  die  längeren  Schriftstellen  aus  der  Handschrift  abzuschreiben, 
und  er  schickte  nach  Oxford  bloss  Anfang  und  Ende  der  Stelle.  Den 
übrigen  Text  ergänzte  der  wahrhaftig  wissenschaftliche  Herausgeber 
in  Oxford  aus  einem  gedruckten  Neuen  Testamente!  Das  ist  zum 
verrückt  werden.  Wenn  so  etwas  in  Oxford  im  Jahre  1872  ge- 
schehen konnte,  wie  viel  mehr  in  den  früheren  Ausgaben  der  kirch- 
lichen Schriftsteller,  in  denen  häufig  der  heilige  Text  geändert  wurde, 
ohne  dass  wir  eine  Ahnung  davon  haben. 

Wir  haben  neue  kritische  Ausgaben  der  griechischen  Schrift- 
steller nötig,  bei  denen  alle  Mittel  zur  Vollkommenheit  angewendet 
werden.  Gerade  die  ersten  Jahrhunderte  gehen  uns  besonders  an. 
Deswegen  ist  es  für  die  Textkritik  des  Neuen  Testamentes  ausser- 
ordentlich erfreulich,  dass  mein  Freund  Adolf  Harnack  in  der  könig- 
lichen Akademie  in  Berlin  eine  Ausgabe  der  griechischen  kirchlichen 
Schriftsteller  vom  Anfang  der  Kirche  bis  zur  Mitte  des  vierten 
Jahrhunderts  unternommen  hat1  Es  ist  unnötig  zu  sagen,  dass 
Harnack's  unübertreffliche  Literaturgeschichte 2  jener  ersten  Jahr- 
hunderte ein  unentbehrliches  Hilfsmittel  für  alle  Forschungen  über 
die  kirchlichen  Schriftsteller  jener  Zeit  ist 

o.  Die  nachapostolische  Periode.  Zu  dieser  frühen  Zeit  wird  kein 
Mensch  erwarten,  dass  die  neutestamentlichen  Schriften  viel  ange- 
führt werden.  Es  war  ja  erst  dann,  dass  die  normative  Art  dieser 
Schriften  allmählich  erkannt  und  anerkannt  wurde.  Dazu  gesellt 
sich  der  Umstand,  dass  während  dieser  Zeit  wenige  Bücher  von  den 
im  allgemeinen  nicht  literarisch  gerichteten  Christen  geschrieben  wur- 
den. Und  schliesslich  sind  noch  wenigere  von  diesen  Schriften  erhalten. 
Wir  können  die  Bücher  aus  den  Jahren  vor,  sagen  wir,  175  n.  Chr., 

»  Die  griechischen  christlichen  Schriftsteller  der  ersten  drei  Jahrhunderte 
herausgegeben  von  der  Kirchenväter-  Commission  der  königlich  preussischen  Akademie 
der  Wissenschaften,  Bd.  1,  Leipzig  1897. 

J  Harnack,  Adolf,  Geschichte  der  aUchrisÜichen  Literatur  bis  Eusebius.  Erster 
Theil:  Die  Überlieferung  und  der  Bestand,  Leipzig  1893;  —  Zweiter  Theil:  Die 
Chronologie.  Erster  Band,  Die  Chronologie  der  Literatur  bis  Irenaus,  nebst  ein- 
leitend n  Untersuchungen,  Leipzig  1897. 


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1.  Ihr  Zeugnis. 


761 


vor  Irenäus,  eher  zur  'Entscheidung  von  kanonischen  Fragen  als 
zur  Entscheidung  von  textkritischen  Fragen  verwenden. 

Die  allererste  Schrift,  wenn  wir  der  gewöhnlichen  Ansicht  folgen, 
das  Schreiben  der  Kirche  in  Rom  an  die  Kirche  in  Korinth,  der 
sogenannte  erste  Klemensbrief,  war  hart  daran  selbst  für  eine  nor- 
mative Schrift  zu  gelten,  galt  vielleicht  eine  Zeit  lang  hier  und 
dort  für  normativ.  Sie  berührt  häufig  Schriftstellen  in  einer  all- 
gemeinen Weise,  sehr  selten  aber  so,  dass  die  Textkritik  daraus 
Nutzen  ziehen  kann.  Einige  der  angeführten  Stellen  sind  in  keiner 
Weise  zweifelhaft  in  Bezug  auf  ihren  Text,  und  an  anderen  Stellen 
ist  die  Anführungsweise  derart  frei,  dass  nur  der  Sinn  wieder- 
gegeben wird,  ohne  Rücksicht  auf  den  genauen  Wortlaut  Man  hatte 
noch  nicht  das  Gefühl,  dass  die  neutestamentlichen  Schriften  heilige 
Schriften  sind,  und  die  Form  ihrer  Aussagen  wurde  weniger  be- 
achtet Die  Briefe  des  Ignatius,  der  sogenannte  Barnabasbrief, 
und  der  Hirt  des  Hermas  sind  vom  Klemensbrief  und  von  einander 
recht  verschieden,  doch  gilt  von  ihnen  in  Beziehung  auf  den  neu- 
testamentlichen  Text  ziemlich  dasselbe,  wie  vom  Klemensbrief. 
Der  Philosoph  und  Märtyrer  Justin  hatte  in  seinem  an  die  Juden 
gerichteten  Werke,  dem  „Dialog  mit  Tryphon"  sehr  viel  Gelegenheit 
das  Alte  Testament  anzuführen  und  die  Gelegenheit  redlich  gebraucht 
Dagegen  hatte  er  nur  wenig  Veranlassung  die  heilige  Schrift  herbei- 
zurufen, als  er  seine  Apologie  an  den  heidnischen  Kaiser  abfasste. 
Einiges  Neutestamentüche  wendet  er  doch  an.  Eine  Stelle  ist  lehr- 
reich in  ihrer  nachlässigen  Weise  den  Text  zu  benutzen,  denn  in 
ihr  vermischt  Justin  Jon 3,3 — 5  und  Matt  18,3. 1  Christian  Friedrich 
Matth äi  geht  so  weit,  dass  er  behauptet,  Justin  habe  in  seinen 
echten  Schriften  den  Text  des  Neuen  Testamentes  stets  gefälscht, 
mit  Ausnahme  der  einen  Stelle  Matt 5,20. 2  Die  clementinischen 
Homilien  führen  jene  selbe  Stelle  Jon  3,3 — 5  an  und  vermischen  sie 
in  ihrer  eigenen  Weise.  Die  „Didache"  oder  „Die  Lehre  der 
Apostel"  bietet  vieles  von  Interesse  für  die  Textkritik,  wahrt  aber 
den  freien  Standpunkt  der  früheren  Zeit  einem  erst  normativ  wer- 
denden Texte  gegenüber.  Was  die  Vier  Evangelien  angeht  und 
besonders  die  drei  synoptischen  Evangelien,  so  hat  die  Harmonie, 
die  Verbindung  der  vier  Evangelien  in  ein  einzelnes  Buch,  die 
Tatian  der  Syrer  machte,  sicherlich  stark  dazu  beigetragen  den 
evangelischen  Text  zu  verderben.  Viele  meinen  jetzt,  dass  diese 
Harmonie  ursprünglich  in  syrischer  Sprache  hergestellt  wurde;  ich 
neige  immer  noch  zu  dem  Glauben,  dass  sie  in  der  griechischen 

'  Vgl  hierzu  Ezra  Abbot,  The  aut/torship  of  the  fourth  gospel,  Boston  1880, 
S.  2S-41. 

2  Matthai,  Über  die  sogenannten  Itecensionen  .  .  .  Ronnebarg  und  Leipzig 
1804,  S.  64. 


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7G2 


A.  Urkunden.   IV.  Schriftsteller. 


Sprache  verfasst  wurde.  Tatian  war  ein  gereister  Mann  und  wusste 
gut,  wie  allgemein  die  Kenntnis  der  griechischen  Sprache  war.  Und 
er  hat  schwerlich  gemeint,  dass  eine  solche  Schrift  nur  für  Syrien 
wertvoll  wäre,  hat  schwerlich  gemeint,  dass  eine  Schrift  aus  der 
Provinz  in  einer  Provinzialsprache  verfasst  in  der  Lage  sein  würde, 
ihre  Wdtmission  zu  erfüllen.  Wir  haben  zwar  den  griechischen 
Text  nicht.  Vielleicht  findet  mau  ihn  einmal.  Von  der  Zeit  Tatian's 
an  hatte  man,  so  lange  Tatian's  Werk  benützt  wurde,  stets  eine 
andere  Möglichkeit  bei  evangelischen  Stellen  zu  erwägen.  Denn  die 
Abschreiber  von  Handschriften  und  die  kirchlichen  Schriftsteller 
hätten  dann  einerseits  die  Textstellen  für  sich  frei  vermengen 
können,  oder  andererseits  auch  sie  bereits  vermengt  aus  der  Har- 
monie übernehmen  können.  Das  Buch  „Philosophoumena"  oder 
.»Widerlegung  aller  Häretiker*4,  das  Hippolyt  zugeschrieben  wird, 
scheint  eine  wahre  Fundgrube  von  Material  zu  sein,  insofern  wir 
darin  manchen  neutestamentlichen  Satz  finden,  der  von  einem  oder 
dem  anderen  der  bekannten  und  unbekannten  Häretiker  des  zweiten 
Jahrhunderts  angeführt  worden  ist  Eine  so  zeitige  und  so  sichere 
Verwendung  der  bestimmten  Lesarten  würde  von  grosser  Bedeutung 
sein.  Leider  scheint  es  jetzt,  dass  einige  der  anscheinend  aus  den 
Schriften  der  Häretiker  herstammenden  Abschnitte,  nicht  von  Hippolyt 
zwar,  sondern  von  einem  Gewährsmann  Hippolyte  hergestellt,  „frei 
erfunden4*  worden  sind,  und  deswegen  nicht  den  vermuteten  Wert 
haben. 

b.  Die  Lugduno-Alexandrinüche  Periode.  Unsere  Bezeichnung  für 
diese  Periode  ist  keine  besonders  glückliche.  Wir  rechnen  zu  dieser 
Periode  etwa  die  Jahre  175  bis  315  und  haben  den  Wohnort  der 
drei  grössten  Männer  darin,  Irenäus  von  Smyrna  und  Lyon  und 
Klemens  sowie  Origenes  von  Alexandrien,  den  Namen  bestimmen 
lassen.  WTir  hätten  auch,  in  anbetracht  des  Umstandes,  dass  Antiochien 
wahrscheinlich  gegen  Ende  dieser  Periode  deutlicher  theologisch 
aufgetreten  ist,  das  Beiwort  „Antiochenisch"  beifügen  können. 

Irenäus,  der  im  Jahre  202  starb,  ist  ein  Richtpunkt  für  die 
Wünsche  der  Textkritiker.  In  seinem  grossen  Werke  „gegen  alle 
Häresien44  hat  er  viele  neutestamentliche  Stellen  angeführt  und  sein 
hohes  Altertum  verleiht  seinem  Zeugnis  grosses  Interesse.  Was  hat 
er  aber  geschrieben,  welchen  Text  hat  er  angeführt?  Denn  nur 
Bruchstücke  von  seinem  Werke  sind  griechisch  vorhanden,  und  zwar 
grösstenteils  durch  Epiphanius  allein,  am  Ende  des  vierten  Jahr- 
hunderts überliefert  Da  haben  zwei  Jahrhunderte  mit  dem  Texte 
spielen  können,  ehe  Epiphanius  ihn  benutzte.  Was  hat  Irenäus 
selbst  geschrieben?  Das  Meiste  von  seinem  Werke  ist  nur  lateinisch 
erhalten,  und  von  diesem  lateinischen  Texte  werden  wir  später  zu 
reden  haben.   Wir  erhalten  viel  aus  ihm,  trotz  allen  Zweifels,  und 


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1.  Ihr  Zeugnis. 


763 


wir  sind  froh  darüber.  Doch  möchten  wir  mehr  haben.  Wir 
wünschen  uns  das  ganze  Werk  und  zwar  griechisch  in  einem  guten 
alten  Text.  Schön  wäre  es,  wenn  wir  herausfinden  könnten,  ob  er 
Handschriften  mit  aus  Smyrna  nach  dem  Westen  gebracht  hat.  Ich 
bezweifle  nicht,  dass  er  sie  mitgenommen  hat. 

Der  zweite  in  dieser  Periode  ist  Klemens  von  Alexandrien,  der 
vielleicht  ans  Athen  stammte.  Seine  allseitige  Belesenheit  und  seine 
planmässig  angelegten  Schriften  passen  gut  zu  dem  ersten  einiger- 
massen  bekannten  theologischen  Lehrer.  Er  weiss,  dass  sein  Spruch 
wichtig  ist,  und  er  überlegt  ihn  sorgfältig.  Er  führt  fortwährend 
alle  möglichen  Schriftsteller  in  bunter  Reihe  an,  alttestamentliche, 
neutestamentliche,  und  klassische.  Das  hat  sein  Gutes  für  die  Kritik 
des  Textes.  Wir  erfahren,  wie  er  das  Neue  Testament  anfuhrt,  aber 
zu  gleicher  Zeit,  wie  er  das  Alte  Testament  und  wie  er  die  Klassiker 
anfuhrt  und  darin,  in  diesen  beiden  letzten,  haben  wir  ein  Bild  und 
einen  Massstab  zur  Beurteilung  seiner  Weise  das  Neue  Testament 
anzuführen. 

Der  dritte  ist  Origenes  von  Alexandrien,  jener  wunderbar  ge- 
lehrte, rührige,  thätige  Geist,  der  an  Kraft  und  Fleiss  alle  tiberragte, 
der  die  heiligen  Schriften  und  sogar  deren  Text  mit  unausgesetzten 
Bemühungen  immer  von  neuem  bearbeitete,  und  dessen  eigene 
Schriften,  wenn  vollständig  erhalten,  eine  Bibliothek  für  sich  bilden 
würden.  Schade  ist  es,  dass  viele  von  seinen  Büchern  von  der 
Kirche  als  häretisch  verachtet  und  geächtet  wurden  und  dass  sie 
deshalb  verloren  gegangen  sind.  Wir  haben  Teile  der  Arbeit  über 
den  Text  des  Alten  Testamentes  noch  in  den  Händen.  Schwerlich 
hat  er  die  Hand  von  dem  neutest  am  entlichen  Texte  zurückgehalten. 
Man  hat  davon  gefabelt,  dass  ein  neutestamentlicher  Text  aus  seinen 
Werken  hergestellt  worden  ist  oder  dass  die  Lesarten  zum  Neuen 
Testamente,  die  er  in  seinen  Werken  bevorzugte,  von  anderer  Hand 
in  neutestamentliche  Handschriften  eingetragen  worden  sind.  Ich 
meine  lieber,  dass  er  selbst  die  textkritische  Bearbeitung  des  Neuen 
Testamentes  besorgt  haben  wird.  Auf  welches  Mass  seine  Arbeiten 
ausgingen,  lässt  sich  nicht  sagen.  Zu  erwarten  wäre  es,  dass  sie 
viel  weniger  ausgedehnt  sein  würden,  als  die  zum  Alten  Testament, 
denn  das  Alte  Testament  blickte  auf  Jahrhunderte  der  schriftlichen 
Überlieferung,  und  es  war  in  einer  fremden  Sprache  geschrieben. 
Wir  haben  schon  gesagt,  dass  seine  Lesarten,  Lesarten,  die  er  reich- 
lich überlegt  und  geprüft  hat,  in  gewissen  Handschriften  zu  finden 
sind,  ob  er,  oder  ob  jemand  anders  sie  in  den  Text  hinein  gebracht 
hat.  Dazu  kommt  als  zweites,  dass  an  einigen  Stellen  in  einigen 
neutestamenüichen  Handschriften  Asterisken,  Obeln  und  andere 
Zeichen,  wie  er  sie  in  seiner  alttestamentlichen  Arbeit  anwendete, 
gefunden  werden.  Diese  beweisen  mit  Sicherheit  nichts,  da  sie  AU- 


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764 


A.  Urkunden.   IV.  Schriftsteller. 


gemeingut  sind,  doch  können  sie  Überreste  seiner  Beschäftigung 
mit  dem  neutestamentlichen  Texte  sein.  Auf  sein  textkritisches 
Urteil  kommt  es  uns  nicht  im  geringsten  an.  Einige  Stellen  in 
seinen  Kommentaren  zeigen,  wie  man  den  Text  geradezu  verderben 
kann.  Ein  klares  Beispiel  liegt  in  seinem  Kommentar  zu  Jon  1,28 
vor.1  Die  Handschriften  sind  ihm  nichts  im  Vergleich  mit  seinen, 
auf  eigenen  Reisen  beruhenden  geographischen  Überlegungen,  und 
besonders  im  Vergleich  mit  den  allegorischen  Gründen,  die  er  in 
Namen  und  Wörtern  findet  als  auf  das  Heil  und  die  Geschichte  des 
Heils  angewendet.  Dafür  ist  aber  sein  Zeugnis  über  die  Lesarten 
in  den  Handschriften  von  grösstem  Werte.  Aus  wie  früher  Zeit 
kann  manche  Handschrift  gewesen  sein,  die  er  in  die  Hand  genommen 
hat!  Wie  frühzeitig  sind  die  Schriftsteller,  bei  denen  er  diese  und  jene 
Lesart  gefunden  hat!  Wie  schade,  dass  so  viele  seiner  Werke  ganz 
verloren  gegangen,  oder  nur  lateinisch,  oder  nur  in  Bruchstücken  vor- 
handen sind;  über  die  lateinische  Übersetzung  mehr  nachher. 

Diese  drei,  Irenäus,  Klemens,  Origenes,  sind  die  Hauptnamen 
aus  jener  Zeit.  Wären  unsere  Nachrichten  aus  Antiochien  nicht  so 
dürftig,  so  wäre  es  möglich,  dass  einige  würdige  Genossen  für  diese 
drei  dort  gefunden  werden  könnten.  Doch  sind  Athenagoras,  Dio- 
nysius und  Petrus  von  Alexandrien,  Methodius  von  Tyrus,  Gregor 
der  Thaumaturg  von  Neu-Cäsarea,  un<i  Theophilus  von  Antiochien, 
trotz  des  geringen  Umfanges  der  von  ihnen  hinterlassenen  Werke 
oder  von  ihren  bis  auf  uns  erhaltenen  Werken,  nicht  zu  vernach- 
lässigen. Marcion  findet  Erwähnung  nachher  in  Verbindung  mit 
seinem  aufmerksamen  Gegner  Tertullian. 

c  Die  Nixänische  Periode.  Die  Literatur  der  Jahre  zwischen 
etwa  315  und  dem  Ende  des  fünften  Jahrhunderts  ist  zwar  nicht 
schlechthin  vollständig,  doch  fehlen  nunmehr  die  Werke  der  kirch- 
lichen Schriftsteller  keineswegs  in  dem  Masse  wie  in  der  früheren 
Zeit  ünd  die  Werke  dieser  Schriftsteller  führen  den  Text  des 
Neuen  Testamentes  in  reichlichem  Masse  an.  Leider  aber  bieten 
die  meisten  von  ihnen  an  den  meisten  Stellen  einen  überarbeiteten 
Text  Sie  sind  eher  Zeugen  der  nunmehr  im  Wesentlichen  ab- 
geschlossenen Geschichte  des  Textes  und  sie  bieten  uns  nur  geringe 
Belege  für  den  Gang,  den  Werdegang,  dieser  Geschichte.  Wir 
finden  jetzt  berühmte  Schriftsteller  überall,  in  Syrien  zu  Antiochien, 
in  Palästina  zu  Cäsarea,  in  Ägypten  zu  Alexandrien,  auf  Cypern  zu 
Salamis,  in  Thrazien  zu  Konstantinopel,  in  Kappadozien  zu  Cäsarea, 
und  so  durch  weitere  Provinzen. 

Ein  Mann  beansprucht  viel  Aufmerksamkeit:  Chrysostomus,  der 
berühmte  goldene  Mund  der  Küche  in  Konstantinopel.  Es  ist  wahr- 

»  Origenes,  In  evangelium  Ioannis  commentariorum  pars  I  [Opera,  ÄQ8g.  von 
Lommatzsch],  Berlin  1831,  8.  237-243;  es  ist  „tomue  VI,  24.25«. 


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1.  Ihr  Zeugnis. 


765 


scheinlich,  dass  gerade  in  seiner  Geburtsstadt,  in  der  Stadt,  in  der 
er  auch  Diakonus  und  Presbyter  wurde,  in  Antiochien,  die  Haupt- 
recensionen  des  neutestamentiichen  Textes  gemacht  wurden.  Haupt- 
recensionen,  sage  ich,  nicht  weil  sie  die  besten  waren,  sondern  weil 
sie  diejenigen  waren,  die,  durch  die  Autorität  der  Kirche  und  des 
Staates  in  Antiochien  und  in  Konstantinopel  befördert,  alle  Neben- 
buhler aus  dem  Felde  schlugen.  Anteil  an  der  Gestaltung  des  neu- 
testamentiichen Textes  hatte  Chrysostomus  nicht,  denn  diese  Ge- 
staltung war  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  schon  beendet,  ehe  er 
lesen  lernte.  Doch  ist  sein  Zeugnis  interessant  und  wertvoll  Er 
war  zwar  ein  Redner,  er  war  aber  auch  ein  scharflesender  und 
scharfdenkender  und  scharfschreibender  Exeget  Die  langen  Ab- 
schnitte, die  seinen  Predigten  zu  Grunde  lagen,  und  die  in  guten 
Handschriften  den  einzelnen  Predigten  an  der  Spitze  stehen,  sind 
sehr  dienlich  um  den  Text,  den  er  und  seine  Umgebung  damals  be- 
nützten, festzustellen.  Dazu  sind  die  Handschriften  seiner  Werke 
fast  zahllos.  Tischendorf  benützte  für  sein  Neues  Testament  ed. 
VIII.  crü.  mai.  eine  Handschrift  des  6.  Jahrhunderts  aus  Wolfenbüttel, 
die  die  Homilien  zum  Matthäus-Evangelium  enthält  Christian 
Friedrich  Matthäi  verglich  viele  Handschriften  des  Chrysostomus.' 
Dieselbe  antiochenische  Schule  wurde  von  Theodor  von  Mopsuestia 
und  von  Theodoret  von  Kyros  vertreten.  Die  wichtigen  Über- 
lieferungen der  alexandrinischen  Schule  fanden  Vertreter  in  Euseb 
von  Cäsarea  in  Palästina,  und  in  Didymus  und  Athanasius  und  Cyrill 
von  Alexandrien.  Euseb  und  Cyrill  führen  den  neutestamentiichen 
Text  sehr  reichlich  an.  Epiphanius  in  Salamis  auf  Cypern  steht 
der  alexandrinischen  Schule  nah.  Basilius  der  Grosse  aus  Cäsarea 
in  Kappadozien  erschien  auch  auf  dem  Plan  und  brachte  einige 
Zeit  in  Konstantinopel  zu.  Sein  Freund  Gregor  von  Nazianz 
trieb  literarische  und  theologische  Studien  in  Cäsarea  in  Palästina, 
in  Alexandrien,  und  in  Athen.  Und  sein,  des  Basilius,  Bruder  Gregor 
von  Nyssa  in  Pontus  vertiefte  sich  in  die  Schriften  des  Origenes, 
um  die  heilige  Schrift  in  seinem  Geiste  und  mit  seinem  Wissen  zu 
erforschen.  Ein  ägyptischer  Diakonns  namens  Euthalius,  dessen 
Namen,  Stand  und  Land,  bestritten  werden,  legte  sich  darauf,  den 
Text  der  Apostelgeschichte  und  der  Briefe  in  gute  Verfassung  zu 
bringen,  nicht  aber  in  dem  Sinne,  dass  er  einzelne  Lesarten  unter- 
suchte, sondern  dass  er  die  ganze  Einrichtung  des  Textes,  seine 
äussere  Gestalt  in  den  Handschriften,  und  das  dazu  gehörige  Bei- 
werk, teüs  fest  bestimmte,  teils  vielleicht  neu  aufstellte 2. 

i  Matthai,  Thess  Tim,  Riga  1785,  bietet  in  dem  nichtpaginirten  (S.  19)  Vor- 
wort „in  onmes  d.  Pauli  epietolas",  eine  Abhandlung  „de  Chrysostomo,  ceterisque 
interpretibns,  eorumque  codicibus  mss". 

*  Zu  Euthalius  vgl  unten  B.  L  1.  (2.) 


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766 


A.  Urkunden.   IV.  Schriftsteller. 


d.  Spätere  Jahrhunderte.  Wir  haben  keine  Veranlassung  viele 
Schriftsteller  aus  den  späteren  Jahrhunderten  herbeizurufen.  Andreas 
von  Kreta  und  sein  Trabant  Arethas  behandelten  die  Apokalypse 
und  haben  den  Text  dieser  Schrift  fast  vollständig  in  der  Hand. 
Es  bleibt  noch  festzustellen,  wie  viel  wir  von  dem  Text  wissen, 
der  nicht  durch  sie  beeinflusst  worden  ist  Die  „heiligen  Parallelen" 
des  Johannes  Damascenus  enthalten  sehr  viele  neutestamentliche 
Stellen.  Und  schliesslich  wären  die  kettenartigen  Kommentare  des 
Ökumenius,  des  Theophylakt,  und  des  Euthymius  Zigabenus  zu  er- 
wähnen, in  denen  sie  teils  durch  Auszüge  aus  älteren  Schriftstellern, 
teils  durch  eigenen  Scharfsinn  den  Text  ausfuhrlich  besprechen. 

e.  Ketten.  Matthäi  brachte  in  seinen  Ausgaben1  des  Neuen 
Testamentes  viele  Scholien.  Die  Scholien  sind  die  Anfänge  eines 
Kommentars.  Aus  Scholien  werden  dann  Auszüge,  die,  als  an  die 
Schriftstellen  angereiht,  Ketten  oder  „Catenae"  heissen.  Diese  ent- 
halten bisweilen  textkritischen  Stoff.  Wir  haben  sie  in  Hand- 
schriften des  achten,  neunten,  und  zehnten  Jahrhunderts.  Cassiodor, 
vom  Ende  des  fünften  Jahrhunderts,  und  Prokop  von  Gaza,  vom 
Anfang  des  sechsten  Jahrhunderts,  scheinen  solche  Sammlungen  ver- 
anstaltet zu  haben.  Tregelles2  meinte,  durch  fein  ausgedachte 
Gründe  beweisen  zu  können,  dass  Handschriften,  die  am  Rande  eine 
Kette  aufweisen,  einen  besonders  alten  und  reinen  Text  bieten. 
Seine  Gründe  reichten  jedoch  nicht  zu  diesem  Schluss  aus. 

Die  Ketten  ziehen  am  häufigsten  Origenes  und  Chrysostomus 
aus,  und  dann  eine  Wolke  von  Zeugen  aus  jeder  Zeit  Anfangs 
setzten  grösstenteils  die  Verfertiger  von  solchen  Ketten  ein  Zeichen 
bei  jedem  Citat,  aus  dem  man  den  Namen  des  Schriftstellers  ersehen 
konnte,  der  das  betreffende  Citat  geschrieben  hatte.  Diese  Zeichen 
wurden  später  nicht  selten  verwechselt,  so  dass  Worte  des  Ammianus 
dem  Ammonius  zugeschrieben  wurden  oder  des  Ammonius  dem 
Ammianus;  Worte  Gregors  von  Nyssa  dem  Gregor  von  Nazianz, 
oder  umgekehrt;  Worte  des  Severianus  dem  Severus,  oder  umgekehrt 
Ebenso  wird  Theodoret  mit  Theodor  verwechselt,  und  dann  die  vier 
Theodor  untereinander,  der  antiochenische,  der  herakleotische,  der 
Mönch,  und  der  von  Mopsuestia8. 

1  Mattbai,  6.  unten,  B.  I.  2.  (2.) 

*  Tregelles,  Codex  Zacynthius,  London  1861,  S.  IV  t  und  111  f. 

*  Für  die  Ketten  des  Neuen  Testamentes  muss  man  vor  allem  die  acht  Bande 
von  Gramer  vornehmen  (siehe  in  der  SchriflBtellerliste  unten  Catenae).  Sonst  wären 
zu  vergleichen:  Johannes  Christoph  Wolf,  Catenas  patrum  Oraecorum  easque 
potissimum  tnss  .  .  .  ex  eodicibus  quibusdam  Anglicanis  enidüis  eontemplandaa 
sistent  ei  apeeimina  quaedam  earum  exhitximnt  [W.  et  disdpulus], . . .  Wittenberg 
1712;  -  Johannes  Georg  Walch,  BMiotheca  patristica, . . .  Jena  1770,  S.  193-19«, 
neue  Ausg.  durch  Johannes  Traugott  Lebrecht  Dan»,  Jena  1834,  8.  247—254;  — 


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767 


(6.)  Die  lateinischen  Schriftsteller. 

Natürlich  sind  die  lateinischen  Schriftsteller  zuerst  Zeugen  für 
die  lateinische  Übersetzung,  die  alt-lateinische  und  die  Vulgata,  je 
nachdem.  Der  Hauptzeuge  für  Alter,  Häufigkeit  der  Anführungen, 
und  Genauigkeit  ist  Tertullian.  Sehr  auffallend  ist  seine  eigenartige 
Reihenfolge  der  Bitten  im  Gebet  des  Herrn,  die  sonst  nirgends 
bezeugt  ist.  Die  Überreste  von  Marcion  sind  grösstenteils  in  den 
Schriften  Tertullians  zu  suchen. 

Das  bringt  uns  überhaupt  auf  die  Frage  der  lateinischen  Über- 
setzungen von  den  Werken  anderer,  besonders  griechischer  Schrift- 
steller. Man  hat  gemeint,  dass  der  Übersetzer  des  Irenäus  zur  Zeit 
Tertullian's  geschrieben  habe.  Ich  vermag  immer  noch  nicht  Westcott 
und  Hort  beizupflichten,  die  raeinen,  dass  er  ins  vierte  Jahrhun- 
dert gesetzt  werden  muss.  Ob  Tertullian  die  lateinische  Über- 
setzung des  Irenäus  gebraucht  hat  oder  nicht,  sie  kann  doch  schon 
zu  seiner  Zeit  vorhanden  gewesen  sein.  Dieser  Übersetzer  interessirt 
uns  deswegen  besonders,  weil  er  uns  zeigt,  dass  eine  Übersetzung 
den  Text  reiner  geben  kann,  als  ein  Schriftsteller,  der  einen  anderen 
Schriftsteller  anführt  Er  hat  die  Schriftstellen,  die  Irenäus  an- 
führte, genauer  in  seiner  Übersetzung  wiedergegeben,  als  Epiphanias, 
Theodoret,  und  Anastasius  Sinai ta  sie  wiedergegeben  haben  in  ihren 
griechischen  Anführungen  dieser  Stellen  aus  den  Werken  des 
Irenäus.  Zum  Beispiel  vergleiche  man  in  dem  Apparat  von  Tischen- 
dorfs N.  T.  Qr.  ed.  VW.  crit.  mai.  Matt  1,18.  Siehe  auch  Joh  1,1-3, 1 
eine  Stelle,  die  von  diesen  Schriftstellern  weniger  genau  angeführt 
wird.  Anastasius  hat  am  Schluss  ovöh  tv,  o  yiyovev  gegen  den  latei- 
nischen Übersetzer,  und  man  weiss,  dass  Irenäus  o  yiyovev  zum 
Folgenden  zog.  Die  Übersetzer  füllen  einen  grossen  Raum  bei 
Origenes  aus,  denn  ihnen  allein  schulden  wir  manche  Schrift  Leider 
haben  sie  den  ihnen  häretisch  vorkommenden  Origenes  gehörig,  das 
will  sagen  durchaus  ungehörig,  korrigirt,  das  will  sagen  korrumpirt 
Trauern  wir  nur  nicht,  denn  ohne  diese  Korrektur  hätten  wir  viel- 
leicht nicht  einmal  so  viel  wie  dies  erhalten.  Über  andere  lateinische 

Johannes  Albert  Fabricius,  Bibliotheca  Oraeca,  herausgegeben  durch  G.  C.  Harles, 
Hamburg  1802,  Bd.  8,  S. 637— 700;  über  Ketten  im  Neuen  Testament  S.  669—700  ;  — 
Johannes  Augustus  Noesaelt,  De  catmis  patrum  Graecorum  in  Novum  Testamentum 
observationes,  Halle  1762  [Opwsce.  ad  hüt.  eeel.  Heft  3,  Halle  1817,  S.321f.];  - 
Otto  Fridolin  Fritzsche,  „Exegetische  Sammlungen"  bei  Herzog-Hauck,  Real- 
encykltypädie  für  protestantische  Theologie  und  Kirche,  2.  Ausg.  Leipzig,  Bd.  4 
(1879),  S.  449—453  ;  3.  Ausg.  von  Georg  Heinrici,  „Catenen",  Bd.  3  (1897),  8.  754 
— 767;  —  Hans  Lietzmann,  Catenen.  Mitteilungen  über  ihre  Geschichte  und  hand- 
schriftliche Überlieferung.  Mit  einem  Beitrag  von  Hermann  üsener,  Freiburg  im 
Breiagaa  1897. 

1  Irenaus,  Ausg.  Massuet,  S.  191;  Stieren,  S.  470. 471;  bes.  S.  470,  Anm.  b. 
Gregory,  Textkritik.  49 


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768 


A.  Urkunden.    IV.  Schriftsteller. 


Übersetzer  brauchen  wir  hier  nicht  ausführlich  zu  reden,  zum  Bei- 
spiel über  den  Übersetzer  des  Ägypters  Orsiesius  und  den  Uber- 
setzer des  Jakobus  von  Nisibis. 

Kehren  wir  von  den  Übersetzern  und  den  Übersetzungen  zu 
den  lateinischen  Schriftstellern  zurück.  Cyprian  ist  eine  Schatz- 
kammer für  Textkritiker.  Er  führt  die  heiligen  Schriften  beider 
Testamente  häufig  und  ausführlich  an.  Man  hat  mehr  von  der 
Schrift  als  von  Cyprian.  Die  Länge  der  Abschnitte  bedingt  auch, 
dass  er  die  Handschriften  der  Schriften  vor  Augen  gehabt  hat,  um 
ordentlich  abzuschreiben.  Solche  grosse  Stellen  führt  man  nicht  aus 
dem  Gedächtnis  an.1  Für  die  Apokalypse  haben  wir  Victorinus. 
Tichonius  oder  den  Pseudo-Tichonius,  Hieronymus,  Apringius,  und 
vor  allen  Primasius.2  Sonst  wären  Hilarius,3  Ambrosius,  Augustin, 
Pelagius,  Vigilius,  und  Priscillian  zu  nennen. 

Die  Gelehrten,  die  im  Auftrage  der  Wiener  Akademie  der 
Wissenschaften  die  lateinischen  kirchlichen  Schriftsteller  heraus- 
gegeben haben  und  noch  herausgeben,  machen  sich  sehr  verdient, 
um  die  biblische  Wissenschaft  durch  die  neuen  Texte  und  den 
reichhaltigen  Apparat.  Ihre  Verdienste  würden  in  einigen  Fällen 
grösser  sein,  wenn  sie  sich  etwas  mehr  mit  der  bisweilen  sehr  stark 
in  die  Wagschale  fallenden  Kritik  des  angeführten  biblischen  Textes 
befassen  wollten.  Der  Text  ist  nicht  leichthin  zu  bestimmen.  Härtel 
hat  wirklich  zum  ersten  Male  manche  alt-lateinische  Lesart  in  den 
gedruckten  Text  des  Cyprian  hereingebracht  Doch  hat  er  etwas 
mehr  als  billig  ist  den  „Codex  Sessorianus"  für  massgebend  an- 
gesehen, der  aus  einer  guten  Form  des  Cyprianischen  Textes 
hervorging,  der  aber  häufig  weit  von  jenem  guten  Texte  sich  ent- 
fernt  hat. 


(7.)  Die  syrischen,  ägyptischen,  armenischen  und  anderen  Schrift- 
steller. 

Hierher  gehören  Fragezeichen  und  Wünsche.  Wir  im  Westen 
benutzen  die  grossartigen  Früchte,  welche  griechische  Gelehrsamkeit, 

1  Zu  Cyprian  vgl  oben,  S.  609,  die  Handschrift  h  der  Apostelgeschichte  und 
das  dort  erwähnte  Buch  Coraen's;  siehe  auch  Wordsworth's  Old-Latm  biblical 
texts,  I— III,  Oxford  1883—1888. 

2  Für  diese  Schriftsteller  vgl  Johannes  Haussleiter  (siehe  unten  in  der  Schrift- 
steller-Liste unter  Primasius),  „Die  Commentare  des  Victorinus,  Tichonius,  und 
Hieronymus  cur  Apokalypse.  Eine  literargeschichtliche  Untersuchung",  Zeit- 
schrift für  kirchliche  Wissenschaft  und  kirchliches  Leben,  Leipzig  1886,  Nr.  5, 
S.  239—257 ;  vgl  Hugo  Linke,  Studien  zur  Itala.  I.  Die  vorhieronymian ische  Über- 
lieferung der  Offenbarung  Johannes.  Programm  des  städtischen  evangelischen 
Gymnasiums  xu  S.  Elisabeth  [Progr.  1889,  Nr.  164],  Breslau  1889. 

3  Vgl  A.  Zingerle,  „Die  lateinischen  Bihelcitate  bei  S.  Hilarius  von  Poitiers", 
Kleine,  philologische  Abhandlungen  von  A.  Z.  IV,  Innsbruck  1887,  S.  75—89. 


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1.  Ihr  Zeugnib. 


769 


griechische  Wissenschaft,  griechische  Frömmigkeit  aus  der  Anwen- 
dung der  griechischen  Profanwissenschaft  im  Dienste  der  christ- 
lichen Kirche  gezogen  hat  Vom  Osten  dagegen  wissen  wir  bis  jetzt 
nur  wenig,  und  das  ist  grösstenteils  Stückwerk.  Trotzdem  kann  man 
es  sich  nicht  anders  denken,  als  dass  schon  zu  einer  sehr  frühen 
Zeit  Antiochien,  jene  zweite  Hauptstadt  des  römischen  Reiches,  jene 
Hochburg  der  Bildung,  auch  einen  nachhaltigen  Einfluss  ausgeübt 
habe  auf  die  weiteren  syrischen  Hauptstädte  wie  Edessa  und  Nisibis. 
Es  muss  Christen  und  christliche  Wissenschaft  dort  gegeben  haben. 
Wir  haben  schon  Zeichen  davon  in  syrischen  Handschriften  ge- 
funden,1 dass  syrische  Theologen  sich  in  der  genauesten  Weise  mit 
der  Kritik  des  Textes  befasst  haben,  wobei  sie,  fast  nach  jüdisch- 
masoreti scher  Art,  alles  anfs  peinlichste  in  Betracht  genommen  haben. 
Solche  Arbeiten  sind  ohne  Zweifel  die  Vorarbeiten  für  die  Recen- 
sionen  des  neutestamentlichen  Textes  gewesen,  die  nach  Westcott 
und  Hort  um  die  Mitte  des  dritten  und  des  vierten  Jahrhunderts  in 
Antiochien  hergestellt  worden  sind.  Um  das  alles  aber  aufzuhellen  ist 
viel  Arbeit  nötig.  Isaac  Hall  ist  heimgegangen,  möchten  Gwynn, 
und  B&thgen,  undOwilliam,  und  Merx,  and  Holzhey,  und  Bonus,  selbst 
vieles  noch  erforschen  und  einen  Nachwuchs  sich  erziehen,  der  die 
Arbeit  fortsetzen  kann. 

Dass  christliche  Wissenschaft  in  Ägypten  geblüht  hat,  weiss 
man.  Wie  viel  noch  aus  koptischen  Handschriften  zu  erlangen  sein 
wird,  bleibt  noch  festzustellen.  Horner,  Schmidt,  von  Lemm,  Maspero, 
Ceugney,  Bouriant,  Amelineau,  Rosai  sind  dabei,  was  gewonnen  wer- 
den kann,  zu  gewinnen. 

Ohne  Zweifel  wird  Äthiopien  einiges  noch  liefern.  Möchte 
Friedrich  Oswald  Kramer1  nicht  nur  das  Alte  Testament,  sondern 
auch  das  Neue  von  seinen  äthiopischen  Forschungen  profitiren  lassen. 
Ich  habe  selbst  auf  vielen  Seiten  dieses  Buches  seine  ausserordent- 
lichen bibliographischen  und  kirchlich-literargeschichtlichen  Kennt- 
nisse mir  zu  Nutze  gemacht 

Armenien  bringt  unbedingt  vieL  Die  armenische  Kirche-  schied 
sich  zeitig  von  der  griechischen  und  behielt  ihre  eigene  Überlieferung. 
Trotz  der  die  christlichen  Völker  des  Westens  beschämenden  Ver- 
wüstungen des  christenfeindlichen  Türken,  bleiben  doch  noch  in 
Armenien  grosse  Bibliotheken,  vornehmlich  in  der  Akademie  in 
Etzschmiadzin.  Die  gelehrten  Armenier,  die  in  den  letzten  Jahren 
für  das  Ansammeln  weiterer  Handschriften  gesorgt  haben,  sorgen 
auch  jetzt,  soweit  die  ihnen  zur  Verfügung  stehenden  knappen 

1  Vgl  oben,  S.  494.495. 

1  Kramer,  Die  äthiopische  Übersetzung  des  Zacharias.  Text  xttm  ersten  Male. 
Kritik  des  Septuagintatextes.    Erstes  Heft,  Leipzig  1898. 

49* 


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770 


A.  Urkunden.   IV.  Schriftsteller. 


Mittel  es  erlauben,  dafür  dass  junge  Gelehrte  herangezogen  werden, 
um  die  in  diesen  Bibliotheken  verborgenen  Schätze  zu  heben  und 
zum  Nutzen  der  Kirche  herauszugeben.1  Was  man  erwarten  darf, 
ist  aus  dem  schon  Gelieferten  zu  schliessen.  Erinnern  wir  uns  nur 
an  den  Kommentar  des  Ephrem  Syrus  zu  Tatian's  Diatessaron,  der 
schon  im  Jahre  1826  in  Venedig  armenisch  gedruckt  wurde,  —  an 
die  Apologie  des  Aristides,  —  an  die  Akten  des  Apollonius,  —  und 
an  die  Überlieferung  des  Aristion  als  Verfasser  der  zwölf  letzten 
Verse  des  Markus-Evangeliums.2 

1  Einer  der  HauptfÜhrer  der  jüngeren  Theologen  ist  der  Arobimandrit  Karapet 
ter  Mkrteschian,  der  in  Leipzig  den  Doktor  der  Philosophie  und  in  Marburg  den 
Lizentiaten  der  Theologie  sich  erworben  hat. 

1  Gefunden  durch  P.  C.  Conybeare  in  einer  Handschrift  in  Etzschmiadzin, 
The  Expositor,  Edinburgh  1893,  Okt.  8.  241— 254;  —  vgl  Adolf  Harnaok,  Theo- 
logische Literaturxeüung,  Leipzig  1893,  11.  Nov.,  8p.  661-564. 


Folgende  Liste  masst  sich  nicht  an,  die  für  die  Textkritik  brauch- 
baren Namen  erschöpft  zu  haben,  aber  sie  lasst  keinen  mit  Willen 
weg.  Sie  möchte  denen  dienen,  die  sich  mit  der  Sache  näher  be- 
fassen, und  diese  durch  eine  bessere  Liste  ersetzen  wollen. 

Wer  einen  Schriftsteller  über  neutestamentliche  oder  auch  alt- 
testamentliche  Stellen  befragen  will,  der  verlasse  sich  nicht  auf  die 
Listen  der  Schriftsteller  in  den  Ausgaben,  denn  sie  sind  selten  irgend 
wie  zuverlässig.  John  W.  Burgon  hat  grosse  Listen  angefertigt, 
vgl  Edward  Miller  im  Vorwort  zu  John  William  Burgon's  The  tro- 
ditional  iext  of  the  holy  gospels  vindicated  and  established,  London  1896, 
S.  VIII. 

A 

AoaelDB  Monophthalmus,  ein  Schaler  Euseb's  und  nach  dem  Tode  Euseb's  sein 
Nachfolger  als  Bischof  von  Cäsarea  im  Jahre  340;  er  starb  etwa  366.  Unter 
anderem  schrieb  er  sechs  Bücher  ovufjilxxwv  ^rjxTjfidxwv.  Er  wird  aus  den 
Ketten  citirt. 

„Acta  apostolorum"  bei  Tischendorf:  Acta  apostolorum  apocrypha,  Leipzig  1851; 
vgl  B,  A.  Lipsius,  Die  apokryphen  Apostelgeschichten  .  .  .  Braunschweig  1883 
— 1890;  R.  A.  Lipsius  und  Maximilian  Alfred  Bonnet,  Acta  apostolorum  apo- 
crypha, 1.  Teil,  Leipzig  1891;  —  Adolf  Hilgenfeld,  Actus  apost.  extra  eanonem 
recsptum,  Berlin  1899. 

,.  Acta  Barnabae":  kaum  vor  Konstantin  dem  Grossen  im  Jahre  275  geschrieben ; 
die  gebrauchliche  Recension  wurde  vor  478  hergestellt;  bei  Tischendorf:  Acta 


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2.  Ihre  Namen:  Acacius— Ambrosius. 


771 


apostolorum  apocrypha,  Leipzig  1861,  S.  64 — 74,  und  S.  XXVI — XXXI;  vgl  R.  A. 
Lipoms,  Die  apokryphen  Apostelgeschichten  und  Apostel  legenden ,  II,  2,  Braun- 
schweig 1887,  S.  270—320. 

Act»  oonciliorum :  vgl  die  Aasgabe  von  Jean  Hardoin  (von  der  Gesellschaft  Jesu), 
Paris  1714,  und  Giovanni  Dominioo  Mansi  (*  Lucca  1602,  f  1769),  Sacrorum 
conciliorum  nova  et  ampJissima  collectio,  Florenz  1759  bis  (Venedig)  1788, 
in  eintmddreisBig  Banden. 

„Act»  martyrum":  bei  Rainart:  Acta  martyrum,  hrsg.  durch  Bernard  Baillie, 
Verona  1731. 

„Acta  Pilati"  in  einer  Doppel-Becension  a  und  b  bei  Tischendorf:  Bvangelia  apo- 
crypha, Leipzig,  1.  Ausg.  (1853),  S.  203—300;  2.  Aosg.  (1876),  S.  210—322. 

Akten  des  Karpus,  des  Papylus  and  der  Agathonike,  eine  Urkunde  aus  der  Zeit 
M.  Aurel's  untersucht  von  Adolf  Harnack,  Texte  und  Untersuchungen^  Bd.  3, 
Hft.  3.  4,  Leipzig  1888,  S.  433—465  (466). 

Adimantus:  aus  dem  dritten  Jahrhundert,  einer  der  zwölf  Jünger  des  Manes  (Manes 
blähte  etwa  277),  der  hauptsächlich  in  Afrika  lebte.  Augustin  schrieb  ein  Bach 
gegen  ihn,  worin  viele  der  Worte  des  Adimantus  vorkommen;  vgl  unten  August  in. 

Afrikanui:  Julius  Afrikanus,  vielleicht  von  Geburt  aus  Afrika,  lebte  zur  Zeit 
Heliogabal's  (218-222)  and  des  Alexander  Severus  (222—235);  er  brachte  fast 
sein  ganzes  Leben  in  Emmaus  in  Palastina  in;  anter  Beihilfe  Heliogabal's  er- 
neuerte er  die  Stadt  und  nannte  sie  Nikopolis;  er  schrieb  ftlnf  Bücher  über 
Chronographie;  vgl  Smith  and  Waoe,  unter  dem  Wort  „Afticanus",  und  Adolf 
Harnack,  Die  Zeit  de»  Ignatius . . .  Leipzig  1878,  and  Heinrich  Geizer,  Sexius 
Iuliua  Africanus  und  die  byzantinische  Chronographie,  Leipzig,  I,  1880,  II.  1, 
1885,  H  [2]  Nachtrüge  1898.  Euseb  bringt  verschiedenes  von  ihm.  Bei  Galland, 
Bd.  2,  S.  337-376,  bei  Migne,  Patrol.  Or.  Bd.  10,  Sp.  63-94.  Semen  Brief  an 
Ariatidea  über  die  sich  widerstreitenden  Genealogien  des  Herrn  findet  man 
bei  Routh,  Bd.  2,.S.  228,  bei  Migne,  Bd.  10,  Sp.  51;  vgl  Friedrich  Spitta,  Brief 
des  Julius  Africanus  an  Aristides,  Halle  1877. 

Agapetutt  rOmischer  Bischof  in  den  Jahren  535.536;  fünf  Briefe  von  ihm  bei 
Mansi,  Bd.  8,  S.  856.865.848.860.921,  bei  Migne,  Patrol.  Lot.  Bd.  66,  Sp.  31-80. 

Alexander:  Bischof  von  Alexandrien  etwa  vom  Jahre  313  bis  zum  Jahre  326,  ein 
Gegner  des  Arius;  zwei  Briefe  von  ihm  sind  vorhanden,  über  die  arianiscbe 
Häresie  und  über  die  Depositum  des  Arius;  bei  Galland,  Venedig  1788,  Bd.  4, 
S.  441—456,  bei  Migne,  Patrol.  Or.  Bd.  18,  Sp.  547—582. 

Alexander:  nach  Photins  soll  er  in  Lykopolis  in  Ägypten  etwa  am  Anfange  des 
vierten  Jahrhunderts  Erzbischof  gewesen  Bein;  er  schrieb  einen  Traktat  wpoc 
tä{  uavtxaiov  <Jö*£ac;  bei  Combefie,  Bibliothecae  Oruecorum  patrum  aitcluarium 
novissimum,  Paris  1672,  zweiter  Teil,  S.  3—21,  bei  Galland,  Venedig  1788,  Bd.  4, 
S.  71—88,  bei  Migne,  Patrol.  Or.  Bd.  18,  Sp.  411—448;  bei  August  Brinkmann, 
Contra  Manichaei  opiniones  disputatio,  Leipzig  1895. 

Ambrosius:  Bisohof  in  Mailand  374—397.  Seine  Werke  erschienen  in  5  Bdn  in 
Rom  1580.1588,  auch  gaben  sie  die  Benediktiner  Mönche  der  Kongregation 
S.  Maur,  Paris  1686.  1600,  in  zwei  Bänden  heraus;  eine  Ausgabe  erschien  in 
Venedig  in  4  Bdn  Fol  1748—1751 ,  eine  andere  in  8  Bdn  Quart  1781. 1782  an- 
scheinend mit  ziemlich  demselben  Text  wie  die  Pariser  Ausgabe;  —  Migne,  Patrol 
Lot.  Bd.  14-17  (1845);  -  Karl  Schenkl,  Wien,  Bd.  1,  1896.  Migne  gibt  die 
Seiten  der  Benediktiner  Ausgabe.  Wir  notdren  hier  die  Hauptsachen  aus  der 
Benediktiner  Ausgabe. 

abel:  de  Abel  et  Cain  libri  duo  (Bd.  1,  Sp.  181 — 224). 

abr:  de  Abraham  patriarcha  libri  duo  (Bd.  1,  Sp.  277-352). 


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772 


A.  ürknnden.    IV.  Schriftsteller. 


apol  dav:  apologia  prophetae  David  ad  Theodosium  Augußtum  [vom  Jahre  385] 

(Bd.  1,  Sp.  673—734). 
bened  patri:  de  benedictionibua  patriarcharum  Uber  unua  [vom  Jahre  387]  (Bd  1, 

Sp.  511-532). 

hon  mort:  de  hono  mortis  Uber  unus  [vom  Jahre  387]  (Bd.  1,  Sp.  383—414). 
cain:  siehe  abel. 

elia:  de  Elia  et  ieianio  liher  unus  (Bd.  1,  Sp.  531 — 562). 

ep:  epistalae  (Bd.  2,  Sp.  733-1108). 

ezhort  virg:  exhortatio  virginitatis  (Bd.  2,  Sp.  275—302). 

fid:  de  fide  ad  Gratianum  Augustnm  libri  qainque  [377  angefangen,  fertig  370] 

(Bd.  2,  Sp.  439-596). 
fid  res:  de  exoessu  fratris  Satyri  Ubri  duo,  quorum  alter  de  fide  resurrectionis 

vocatur  (Bd.  2,  Sp.  1109-1170). 
fug:  de  fuga  aaeculi  Uber  onus  [bald  nach  dem  Jahre  387  geschrieben]  (Bd.  1, 

Sp.  415—440). 

hex:  in  hexaemeron  libri  sex  [im  Jahre  389  geschrieben]  (Bd.  1,  Sp.  1—142). 

iacob:  de  Iacob  et  beata  vita  libri  dao  (Bd.  1,  Sp.  439—480). 

incarn:  sermo  de  incarnationiB  dominicae  sacramento  [etwa  vom  Jahre  382J 
(Bd.  2,  Sp.  699—730). 

inst  virg:  de  Virginia  inatitutione  ad  Euaebium  Uber  unus  oder  Benno  de  vir- 
ginitate  perpetua  S.  Mariae  (Bd.  2,  Sp.  247—274). 

interp:  de  interpellatione  lob  et  Davidia  Ubri  quattuor  (Bd.  1,  Sp.  621—672). 

ioB:  de  Ioaepho  patriarcha  Uber  unns  (Bd.  1,  Sp.  479—510). 

isaac:  de  Isaac  et  anima  Uber  unua  (Bd.  1,  Sp.  353—384). 

lapa  virg:  de  lapau  Virginia  oonsecratae  (Bd.  2,  Sp.  301—320). 

lue:  commentarioruni  in  evangeUum  aecundum  Lucam  Ubri  decem  [vom  Jahre 
386]  (Bd.  1,  Sp.  1257-1544). 

myat:  de  myateriis,  oder  de  iis  qui  mysteriia  initiantur  Uber  unua  [vom  Jahre 
387]  (Bd.  2,  Sp.  319—342);  einige  bestreiten  die  Verfasaerachaft  des  Ambrosius. 
Oudin,  Commentarius  de  scriptoribus  ecclesiae  antiquis,  Leipzig  1722,  Bd.  1, 
Sp.  1827 — 1920,  schreibt  dieses  Buch  „de  mysteriös"  und  die  Bechs  Bücher  „de 
aacramentia"  dem  Ambrosius  „Caturcensis  GalUarum  episcopus",  am  Ende  dee 
achten  Jahrhunderts  zu  und  gab  sie,  Sp.  1861—1920,  heraus  unter  diesem 
Titel:  „sermones  aeu  tractatua  septem  de  sacramentis".  Beide  Werke  scheinen 
nicht  lange  nach  der  Zeit  des  Ambrosius  und  nicht  weit  von  Mailand  ent- 
standen zu  sein. 

noe:  de  Noe  et  arca  Uber  imperfectus  (Bd.  1,  Sp.  225  -278). 

obit  theodos :  oratio  de  obitu  Theodosii  imperatoris  [gehalten  im  Jahre  395] 

(Bd.  2,  Sp.  1195—1214). 
obit  valent:  de  obitu  Valentiniani  oonsolatio  (Bd.  2,  S.  1171 — 1196). 
off:  de  offieiia  ministrorum  libri  trea  [geBchrieben  etwa  391]  (Bd.  2,  Sp.  1—142; 

siehe  auch  ein  vorgesetztes  Blatt). 

par:  de  paradiso  Uber  unus  [geschrieben  bald  nach  374]  (Bd.  1,  Sp.  143— 1821. 
poenit:  de  poenitentia  libri  duo  [etwa  384  geschrieben]  (Bd.  2,  Sp.  385  —440). 
ps:  enarratdonea  in  Paalmoa  duodeeim  [1.35 — 40.43.45.47.48.61]  (Bd.  1,  Sp.  733 

—968);  und  expositio  in  Pealmum  118  (Bd.  1,  Sp.  967—1258). 
sacram:  de  Bacramentia  Ubri  sex  (Bd.  2,  Sp.  341—386);  entweder  von  Ambrosius 

oder  von  einem  seiner  Schüler;  vgl  Sabatier,  Bd.  1,  S.  XLVI;  vgl  oben  myst. 
serm  cont  aux:  sermo  contra  Auxentium  de  Basüicia  tradendie  [im  21.  Brief] 

(Bd.  2,  Sp.  861-874). 
airic:  Brief  42  (bei  Galland,  Bd.  7,  S.  542  unter  dem  Titel  „«scriptum  Ambroeii 


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2.  Ihre  Namen:  Ambrosius— Anastasius. 


773 


aliorumque  episooporum  ad  Siricium  papam")  in  der  Benediktiner  Ausgabe, 
Bd.  2,  Sp.  967  (aus  Veraehen  ist  Brief  41  auch  . 42  numerirt). 

spir  sanc:  de  Spiritu  Sancto  libri  tres  [etwa  381  geschrieben]  (Bd.  2,  Sp. 595— 700). 

tob:  de  Tobia  oder  ad  versus  foeneratores  über  unus  [vom  Jahre  386]  (Bd.  1, 
Sp.  587—622). 

vidu:  de  viduis  über  unus  (Bd.  2,  Sp.  185—210). 

virg:  de  virginitate  über  unus  (Bd.  2,  Sp.  211 — 246). 

virgg:  de  virginibus  ad  Marcellinam  sororem  suam,  libri  tres  (Bd.  2,  Sp.  141 — 184). 
virg  devot:  übellus  ad  virginem  devotam  (Bd.  2,  App.  Sp.  365—368;  bei  Migne, 
Bd.  17  (4),  Sp.  580c);  kaum  von  Ambrosius. 

Ambrst:  Ambrosiaster  oder  Pseudo- Ambrosius,  vielleicht  Faustinus  (vgl  unten 
Faust),  ein  römischer  Presbyter,  der  nach  der  Mitte  des  vierten  Jahrhunderts 
blühte  und  folgendes  Buch  schrieb  oder  zusammenraffte :  „commentaria  in  tre- 
decim  epistulas  beati  Pauli",  das  den  Werken  des  Ambrosius  beigesellt  wird; 
in  der  Benediktiner  Ausgabe,  Bd.  2,  Append.  Sp.  21— 318,  bei  Migne,  PairoL 
Lot.  Bd.  17,  Sp.45 — 508.  Über  Ambrst  vgl  Joseph  Langen,  De  eommentariorum  in 
epistolas  Paulinas  qui  Ambrosii  et  quaestionum  bibliearum  quae  Augustini 
nomine  feruntur  scriptore  dissertaiio  [akademisches  Programm  zum  3.  August 
1880],  Bonn  S.  44  Quart. 

Amnionitis;  zwei  dieses  Namens  sind  zu  unterscheiden: 
(1.)  Ammonius,  ein  alexandrinischer  Philosoph,  der  ums  Jahr  220  blühte.  Diesem 
Ammonius  werden  die  Canones  zugeschrieben,  die  man  Ammonische  nennt,  die 
aber,  nach  dem  Beispiel  Lloyd's  und  Westootf  s,  John  William  Burgon  (The  last 
tu-elve  verses  of  the  gospel  according  to  S.  Mark,  Oxford  1871,  S.  126—132,  205 
— 311)  mit  Recht  dem  Euseb  zuschreibt.  Ammonius  stellte  eine  Harmonie  der 
Vier  Evangelien  her,  ein  Diatessaron  oder  Monotessaron,  das  Cave  und  Tischen- 
dorf  richtig  für  das  Monotessaron  erkannt  haben,  das  Victor  von  Capua  früher 
Tatian  zuschrieb  (vgl  Galland,  Bd.  2,  S.  546—604);  es  ging  längst  verloren.  Über 
diesen  Ammonius  siehe  Cave,  Bd.  1,  S.  109  f. 

(2.)  Ammonius,  ein  Presbyter  und  Ökonom  in  Alexandrien,  der  ums  Jahr  458 
blühte.  Tischendorf  in  der  siebenten  Ausgabe  seines  Neuen  Testamentes,  wie 
es  scheint  mit  Alford  und  Scrivener,  verwechselte  diesen  viel  jüngeren  Ammonius 
mit  dem  vorhergehenden.  Dieser  jüngere  Ammonius  wird  aus  den  Ketten  citirt; 
vgl  Cramer,  Bd.  2,  S.  IV  ff.;  Cave,  Bd.  1,  S.  4451 ;  Wetstein,  N.  T.  Gr.  Amster- 
dam 1751,  Bd.  1,  Proll.  S.  76;  Smith,  Dietionary  of  Greek  and  Roman  biography, 
London  1849,  Bd.  1,  S.  145.  Sonderbarer  Weise  fehlen  beide  Ammonius  bei 
Smith  und  Wace,  Dietionary  of  Christian  biography,  London  1877,  Bd.  1.  Bruch- 
stücke aus  Ammonius  bietet  Migne,  Patrol.  Gr.  Bd.  85,  Sp.  1361—1610. 
Amphtlochius :  Bischof  von  Ikonium,  blühte  ums  Jahr  370.  Seine  Werke  gaben 
heraus  :  Fraucois  Combefis,  Paris  1644,  FoL,  und  Galland,  Bd.  6,  S.  457—514,  und 
Migne,  Patrol.  Gr.  Bd.  39,  Sp.  (9)  35-130. 

iambi  ad  Seleucum:  epistula  iambis  scripta  ad  Seleucum  [früher  Gregor  von 
Nazianz  zugeschrieben]. 
Anastasius:  vielleicht  ein  Münch  auf  Sinai,  Bischof  von  Antiochien  vom  Jahre 
559,  vertrieben  570,  als  Feind  der  Aphthartodoceten  oder  Incorrupticolen,  im 
Jahre  593  wieder  eingesetzt,  gestorben  598;  ihm  folgte  ein  anderer  Anastasius, 
auch  vielleicht  ein  sinaitiBcher  Münch,  der  im  Jahre  610  Btarb.  Dem  Anastasius 
Antiochenus  werden  fünf  Heden  unsicheren  Datums  und  unsicheren  Verfasserg 
zugeschrieben,  die  Canisius  herausgab:  Leetiones  anliquae,  hrsg.  von  Basnage. 
Antwerpen  1725,  Bd.  1,  S.  428 — 464,  und  „sermonibus  quattuor"  bei  Galland, 
Bd.  12,  S.  233—257,  bei  Migne,  Patrol.  Gr.  Bd.  89,  Sp.  1309-1362.  Vergleiche 
über  die  Anastasii  Oudin,  Bd.  1,  Sp.  1479—1492  und  1663-1666;  Cave,  Bd.  1, 


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774 


A.  Urkunden.   IV.  Schriftsteller. 


S.  631.650.599;  Edmund  Venables,  bei  Smith  und  Waee,  Bd.  1,  S.  109.110.  Oudin 
meint  wie  Cave,  das»  drei  Anastasii  Mönche  auf  Sinai  in  den  Jahren  561  [richtig 
569],  599,  und  etwa  685  Patriarchen  von  Antiochien  wurden;  Edmund  Venabi  ck 
meint,  dass  die  zwei  ersten  Patriarchen  von  Antiochien  waren,  aber  nie  Mönche 
auf  Sinai,  und  der  dritte  ein  Mönch  auf  Sinai,  aber  niemals  Patriarch,  doch 
zeigt  er  nicht,  warum  wir  die  Überlieferung  einer  engen  Verbindung  zwischen 
Antiochien  und  dem  Sinai-EloBter  verwerfen  sollten.  Wir  sagen,  diese  Verfasser 
und  diese  Bücher  sind  nicht  sicher  zu  beschreiben.  Vgl  J.  B.  Kumpfmüller, 
De  Anastasio  Sinaiia,  Würzburg  1865,  und  die  Receneion  Steita's,  Jahrbücher 
für  Deutsche  Theologie,  Bd.  13,  S.  526—532. 

Anastasias  Sinai ta:  ein  Mönch  im  Sinai-Kloster,  vielleicht  auch  Ersbischof  von 
Antiochien  oder  Patriarch,  schrieb  zwischen  677  und  686;  er  wird  häufig  mit 
anderen  gleichen  Namens  verwechselt,  siehe  oben  Anast&ntl. 

bönyo'i  oder  Wegführer  gegen  die  Acephaler,  Severianer,  und  Theodotianer,  die 
nur  eine  Natur  in  Christo  zugeben;  herausgegeben  griechisch  und  lateinisch 
von  Gretser,  Ingolstadt  1606,  und  bei  Migne,  Potrol.  Qr.  Bd.  89,  Sp.  35—310. 
qaaestiones  et  responsiones  154  de  variis  argumentis  in  S.  Scripturam;  heraus- 
gegeben griechisch  und  lateinisch  von  Gretser,  Ingolstadt  1617;  lateinisch  in 
Bibliotheea  patrum  Lugduneneis,  Bd.  19,  8. 808  f. ;  griechisch  und  lateinisch  bei 
Migne,  Potrol.  Qr.  Bd.  89,  Sp.  811—824.  Tischendorf  veröffentlichte  ein  Bruch- 
stück aus  einer  Coislin-Handscbrift,  Anerdota  sacra  et  profana,  Leipzig  1855, 
8. 120  f.  Vgl  auch  Mai,  Seriptorum  veterum  nova  eoüeetio,  Rom  1825,  Bd.  1, 
S.  369-376,  und  MPQ,  Bd.  89,  Sp.  825-1202. 
Anastasius:  Abt  des  Klosters  des  h.  Euthymius  in  Palästina,  blühte  749  (andere 
sagen  875).    Ein  ihm  zugeschriebenes  Buch  gegen  die  Juden  veröffentlichte 
Canisius,  Lectiones  antiquae,  Bd.  3,  Teil  1,  S.  123,  neue  Ausg.  Bd.  2,  Teil  3,  S.  9 
—48,  Mai,  Seriptorum  veterum  nova  eoüeetio,  Bd.  7  (1833),  8.  207—244,  Migne, 
Patrol.  Qr.  Bd.  89,  Sp.  1203—1288.  Fabricius  meint,  dieses  Buch  sei  nicht  von 
diesem  Anastasius,  weil  der  Verfasser  direkt  behauptet,  dass  mehr  als  acht- 
hundert Jahre  verflossen  sind,  seit  Jerusalem  zerstört  wurde. 

Andreas:  Bischof  von  C&sarea  in  Kappadozien,  vielleicht  am  Ende  des  fünften 
Jahrhunderts.  Seine  'Eouiivtta  e/c  xrjv  AnoxaXvytv  scheint  der  erste  griechische 
Kommentar  zur  Apokalypse  gewesen  zu  Bein.  Friedrich  Sylburg  gab  sie  heraus 
als  Anhang  zur  Ausgabe  des  Kommentars  des  Chrysostomus  zu  den  paulinischen 
Briefen  [Heidelberg]  1596,  Fol.,  und  Migne,  Potrol  Qr.  Bd.  106,  Sp.  (199)  207 
— 486,  wiederholte  sie  aus  Sylburg.  Über  Andreas  und  die  Handschriften  seines 
Kommentars  vgl  Franz  Delitzsch,  Handschriftliche  Funde,  Leipzig  1861,  Heft  1, 
S.  10,  Leipzig  1862,  Heft  2,  S.  29—44;  —  Rettig,  „Die  Zeugnisse  des  Andreas 
und  Arethas  . . .",  Theologische  Studien  und  Kritiken,  Hamburg  1831,  S.  734;  — 
Welte,  unter  dem  Wort  „Andreas"  im  Supplement-Heft  des  kirchlichen  Lexikons. 

a:  „Codex  Augustanus",  heute  in  München  kön.  Graec.  544:  14.  Jhdt,  Sylburg 
gibt  die  Lesarten  im  Appendix;  vgl  Delitzsch,  2,  S.  31—34. 

bav:  „Codex  Bavaricus",  heute  München  Graec  23:  16.  Jhdt,  bei  Sylburg;  vgl 
Delitzsch,  2,  S.  38.39. 

c:  „Codex  Coislinianus  224":  10.  Jhdt,  Tischendorf  verglich  den  Text.  Cramer 
benutzte  diese  Handschrift  für  seine  Ausgabe  der  Kette,  aber  er  verschmähte 
leider  fast  vollständig  diesen  sehr  guten  Text;  vgl  Delitzsch,  2,  S.  40—42. 

p:  „Codex  Palatinus",  heute  im  Vatikan  346:  15.  Jhdt,  aus  dem  die  Ausgabe 
Sylburg's  geschöpft  ist;  vgl  Delitzsch,  2,  S.  29.43.44. 

Tischendorf  trug  im  Jahre  1859  noch  eine  Handschrift  des  Andreas,  vom  15.  Jhdt, 
nach  Petersburg,  Notitia  u.  s.  w.  Leipzig  1860,  S.  60,  Nr.  7. 


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2.  Ihre  Namen:  Anastasius  Sinaita— Aphraates. 


775 


Andreas  von  Kreta:  von  Gebort  ein  Damascener,  ein  Mönch  in  Jerusalem,  Erz- 
biscbof  von  Kreta,  blühte  etwa  850  (andere  sagen  635—680).  Seine  Werke  ver- 
öffentlichte Combefis,  Paris  1644,  Fol.;  Galland,  Bd.  13,  S.  93—184.  Migne, 
PatroL  Or.  Bd.  97,  Sp.  (789)  805—1444  Über  sein  Datum  vgl  die  Gründe  Oudin's, 
Bd.  1,  8p.  174-188,  und  Edmund  Venables's  Konjektur  bei  Smith  und  Wace, 
Bd.  1,  S.  111.112. 

Anonym™*:  eine  namenlose  Erklärung  der  Apokalypse,  in  AuguBtin'g  Werken, 
Benediktiner  Ausg.  Pari8  1700,  Bd.  3,  Teil  2,  Append.  8.143;  zweite  Pariser 
Ausg.  1837,  Bd.  3,  Teil  2,  8p.  3107-  3160,  bei  Migne,  PatroL  Lot.  Bd.  3,  Teil  2, 
Sp.  2417-2452. 

Anonymlap»:  namenloser  Traktat  an  den  Häretiker  Novatianus  (etwa  255j:  „quod 
lapsis  epee  veniae  non  est  deneganda";  bei  Galland,  Bd.  3,  Sp.  371— 376,  bei 
Migne,  Patrol.  Lot.  Bd.  3,  Sp.  (1203)  1205—1218. 

Ansbert:  Ambrosius  Ansbertus  (Ansebertus,  Autbertos,  Autpertus,  Amalbertus), 
Bischof  von  Autun  nach  der  Mitte  des  achten  Jahrhunderte,  dem  ein  Kom- 
mentar zur  Apokalypse,  im  Appendix  des  zweiten  Bandes  der  Pariser  oder 
Benediktiner  Ausgabe  der  Werke  des  Ambrosius  zugeschrieben  wird,  Sp.  (497) 
499—590;  auch  bei  Migne,  PL,  Bd.  17,  Sp.  (763)  765  -97a  Der  Verfasser  selbst 
nennt  sich  Berengand. 

Antiochus:  ein  Mönch  des  Klosters  des  heil.  Sab»,  blühte  614. 
Horn:  nuvSixTTft  rifc  dy/cr?  ypo^C»  ISOHomüien;  bei  Fronton  leDuo,  Bibüo- 
iheea  veterum  patrum,  Paris  1624,  Bd.  1,  8. 1019—1252,  bei  Migne,  Patrol. 
Gr.  Bd.  89,  Sp.  (1411)  1415—1856. 
Antitaktae:  so  nannte  Clemens  von  Alexandrien  einige  Häretiker;  siehe  Smith 
und  Waee,  Bd.  1,  S.  123.124. 

Antonius  Melissa;  (der  Name  Melissa  ist,  irre  ich  nicht,  wirklich  der  Titel  seines 
Buches)  unsicheren  Datums  (Cave  etwa  1140;  Oudin  8.  Jhdt;  vgl  Graste,  Allge- 
meine Literärgeschichte,  Dresd.  und  Leipzig,  Bd.  2,  Teil  1,  S.  235  f.).  UnoftYn- 
(lOYtvpäxQiv . . .  Sententiarum  sive  capitum,  theologicorum  praedpue,  tomi  3, 
per  Antonium  et  Maximum  monachos  olim  coUecti . . .  [Conrad  Gesner]  Zürich 
1546;  auch  in  Ausgaben  des  StobauB  wie  Frankfurt  1581  und  Genf  1600.  Migne, 
Patr.  Or.  Bd.  130. 

Apelles:  Gnostiker,  Marcion's  Schüler,  blühte  in  Alexandrien  ums  Jahr  188.  Bei 
Hippolyt,  vgl  HippphH. 

Aphraates:  Jakobus  Aphraates  (Aphrahat,  Farhad),  Bischof  im  Kloster  Mar  Mat- 
thaus bei  Mosul ;  er  schrieb  zwischen  337  und  345  und  ohne  Zweifel  spater.  Seine 
Homilien  sind  syrisch  vorhanden:  HomUies  of  Aphraates,  Bd.  1,  f?y  riech  durch 
William  Wright,  London  1869  herausgegeben.  Die  englische  Übersetzung  fehlt 
noch.  Jean  Parisot,  Demonstration^  I—XXII,  Paris  1894  [R.  Graffin's  Patro- 
logia  Syriaea  1. 1],  bietet  eine  vornehme  mit  Lesarten  versebene  Ausgabe  des 
syrischen  Textes  mit  einer  lateinischen  Übersetzung,  nebst  ausführlicher  Be- 
sprechung des  Lebens,  der  Werke,  und  der  Lehre  des  Aphraates,  sowie  der 
Handschriften,  die  benutzt  wurden.  Ein  Stück  Benediktiner  Arbeit.  Aus  den 
zweiundzwanzig  Homilien  haben  wir  achtzehn  im  Armenischen  unter  dem  Namen 
des  Jacobus  von  Nisibis,  die  N.  Antonelli,  Born  1756,  herausgab ;  Galland,  Bd.  5, 
8. 1— CLXIV.  Vgl  Schönfelder,  „Aus  und  über  Aphraates",  Theologische  Quar- 
iabschrift,  Tübingen,  Bd.  6,  S.  195—208;  GuBtav  Bickell,  Ausgewählte  Schriften 
der  syrischen  Kirchenväter  [Bibliothek  der  Kirchenväter],  Kempten  1874,  S.  7— 
151;  Georg  Bert,  Aphrahat' s,  des  persischen  Weisen,  Homilien.  Aus  dem  Syri- 
schen übersetzt  und  erläutert  [Gebhardt  und  Harnack,  Texte  und  Untersuchungen. 
m,  3.  4],  Leipzig  1888,  S.  III— LH  und  1-431. 


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776  A-  Urkunden.   IV.  Sohriftsteller. 

Apollinaris:  der  Name  zweier  Theologen;  der  Vater  ist  in  Alexandrien  am  An- 
fang des  vierten  Jahrhunderte  geboren  und  wurde  nach  dem  Jahre  335  Pres- 
byter von  Laodicea;  der  Sohn  war  Bischof  yon  Laodicea  und  dann  Häretiker, 
und  starb  etwa  392.  Der  Sohn  schrieb  eine  Metaphrase  der  Psalmen.  Er  wird 
in  den  Ketten  angeführt:  bei  Galland,  Bd.  5,  S.  357 — 457,  bei  Migne.  Patroi 
Gr.  Bd.  33,  Sp.  (1309)  1313—1538;  bei  Arthur  Ludwich,  Königsberg  (Ps.  1—3: 
1880;  Ps.  6—8:  1881)  [Acad.  Alb.  Regim.  1880.  II  und  1881.  II]-  Vgl  Johannes 
Dräseke  in  Gebhardt  und  Harnack's  Texte  und  Untersuchungen,  Bd.  7  (1892), 
Heft  3/4  (XIV,  494  S.). 

Apollonias:  unbekannten  Vaterlandes,  schrieb  er  vielleicht  um  210  ein  Buch 
gegen  die  Kataphryger.  Sein  Zeugnis  über  die  Apokalypse  des  Johannes  bietet 
Euseb,  Kirchengeschichte,  Buch  5,  Kap.  18,  §  14;  vgl  auch  Galland,  Bd.  2,  S.  199. 
200,  und  Migne,  Patrol.  Gr.  Bd.  5,  Sp.  (1375)  1381—1386. 

Apponlus:  auch  „AponiuB",  ein  lateinischer  Schriftsteller,  der  um  die  Mitte  des 
sechsten  oder  am  Ende  deß  siebenten  Jahrhunderts  einen  Kommentar  zum  Hohe- 
lied schrieb,  in  dem  man  viele  Citate  aus  dem  Neuen  Testamente  findet;  Bdblio- 
theca  maxima  patrum,  Lyon  1677,  Bd.  14,  S.  98 ff.  gibt  die  Bücher  1—6;  Mai, 
Spicilegium  Romanum,  Rom  1841,  Bd.  5,  S.  1—85,  fügt  noch  die  Bücher  7—9 
(9  sur  Hälfte)  hiniu.  Vgl  auch  Grässe,  Allgemeine  Literärgeschichte,  Bd.  2, 
S.  257. 

Aprlnglni:  auch  Aprigius,  Bischof  von  Beja  in  Portugal  (Pax  Julia;  —  Badajoz 
in  8panien,  Pax  Augusta,  beansprucht  „Apringius  ecclesiae  Paceneis  episcopus" 
für  sich),  der  etwa  540,  einen  Kommentar  sur  Apokalypse  schrieb.  J.  L.  Mos- 
heim hatte  ein  Exemplar  dieseB  Kommentars  aus  einer  Kopenhagener  Hand- 
schrift, die,  wie  man  meinte,  nachher  verbrannt  wurde,  abgeschrieben;  dieses 
Exemplar  benutete  J.  A.  Bengel  in  seinem  Pundamentum  criseos  Apocalypseos, 
aus  dem  wie  es  scheint  Griesbach  und  Scholz  Lesarten  zogen.  Bengel  erklärte, 
die  Handschrift  sei  vielfach  interpolirt  gewesen,  biete  nur  die  spanischen  Lee- 
arten der  lateinischen  Apokalypse,  und  weiss  nichts  von  Apringius;  vgl  Bengel, 
Fundamentum  criseos  Apocalypseos ,  XIV  und  XXII,  3,  Apparatus  criticus  ad 
Not  u  m  Ttstamentum,  2.  Ausg.  durch  P.  D.  Burk,  Tübingen  1763,  S.  494  und 
501.  Nunmehr  haben  wir  aber  eine  Ausgabe  der  Handschrift  von  Marius  Ferotin, 
Apringius  de  B6ja%  Son  commentaire  de  PApoealypse.  J&crü  sous  Theudis,  rot 
des  Wisigoths  (531—548).  Pubiii  pour  la  premiere  fois  oYapres  k  manusorit 
unique  de  t universiti  de  Gopenhague.  Avec  deux  planches,  Paris,  1900.  Biblio- 
theque  patrologique  publiee  par  Ulysse  Chovalier.  1]  (XXIV,  90  S.).  Vgl  Katalog 
(wer  den  Arnamagnaeanske  handskriftsamling,  Bd.  2,  Kopenhagen  1894,  S.  209;  — 
Wilhelm  Bousset,  „Nachrichten  über  eine  Kopenhagener  Handschrift  (Arna- 
magnaeanske  Legat  1927.  AM.  795,  4»«)  des  Kommentars  des  Apringius  zur 
Apokalypse",  Nachrichten  von  der  legi.  Geselhch.  der  Wissenschaften  xu  Güt- 
tingen. Pküol.-hist.  Klasse,  1895,  S.  187—209,  der  das  Jahr  1132  für  das  Jahr 
der  Abschrift  hält.  Nur  der  Kommentar  zu  Apok  1,  1 — 5,  7  und  18.  6 — 22,  21 
scheint  von  Apringius  zu  sein.  Wae  dazwischen  liegt,  ist  von  Viktorin  durch 
Hieronymus  überarbeitet 

Arator :  aus  der  Nähe  von  Genua,  nach  dem  Jahre  541  war  er  Subdiakonus  in  Born; 
etwa  im  Jahre  544  schrieb  er  eine  apostolische  Geschichte  aus  Lukas  in  zwei 
Büchern  in  heroischem  Verse;  bei  Galland,  Bd.  12,  S.  93—115  (116),  bei  Migne, 
Patrol.  Lot.  Bd.  68,  Sp.  81-252. 

Archelaus:  Bischof  der  Stadt  Chascar  in  Mesopotamien,  blühte  um  278;  bei 
Galland,  Bd.  3,  S.  563—610,  bei  Migne,  Patrol.  Gr.  Bd.  10,  Sp.  (1405)  1429- 1528. 
,,disputatio  habita  in  Chascar  civitate  Mesopotamiae  adversus  Manetem";  Za- 
cagni  gab  sie  lateinisch  heraus  in  Collectaneis  monumentorum  veterum,  Rom 


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2.  Ihre  Namen:  Apollinaris— Athanasius. 


777 


1698,  und  Fabricius  in  den  Werken  Hippolyt'»  1718,  und  Routh,  Kell.  Sacra», 
Bd.  ö,  2.  Ausg.  (Oxford  1848),  S.  3—206. 

Arethftfl:  Erzbischof  von  C&sarea,  blühte  um  900  (vgl  J.  C.  T.  von  Otto,  „üeber 
das  Zeitalter  des  Erzbischofs  Aretbas",  Zeitschrift  für  wissenschaftliche  Theo- 
logie, XXI,  Leipzig  1878,  8.  539.  540,  Adolf  Harnack,  Texte  und  Untersuchungen, 
Leipzig  1883,  Bd.  1,  Teil  1.  2,  S.  36—46,  und  Oskar  von  Gebhardt,  daselbtt, 
Teil  3,  S.  154 — 196).  Er  schrieb  eine  Kette  zur  Apokalypse,  mit  vielem  aus 
Andreas  von  Casare a.  Herausgegeben  in  Verona  am  Ende  der  Catenae  Oecu- 
menii,  1532;  durch  Morelli  am  Ende  der  Werke  des  Oekumenius,  Paris  1631, 
ohne  Zweifel  aus  der  Veroneser  Ausgabe,  unter  Zusatz  einer  lateinischen  Über- 
setzung; durch  Cramer,  Catenae,  Bd.  8  (Oxford  1840),  8.  171—582,  aus  einem 
Codex  BaroccianuB,  und  nach  Cramer  korrigirt  durch  Migne,  Patrot.  Gr.  Bd.  106, 
Sp.  (485)  493-783;  durch  Theokletes  Pharmakides,  (N.  T.)  Bd.  7,  Athen  1845. 

Aristides :  „Marcianus  Aristides,  ein  Athener,  Philosoph  und  christlicher  Apologet 
zur  Zeit  des  Antoninus  Pius  (138 — 161).  Das  Neue  Testament  wird  von  ihm 
nicht  nach  dem  Wortlaut  angeführt  Folgendes  aus  der  Literatur  wird  den 
Leser  in  den  Stand  setzen,  sich  über  das  Buch  zu  unterrichten.  Vgl  Adolf 
Harnack,  Hauckts  Realencyklopädie,  Bd.  2,  S.  46.  47,'  und  Oes  eh.  d.  aÜ-chr.  Lit., 
Leipzig  1893,  Bd.  1,  S.  96-99,  und  Chronol,  8. 271—273;  —  Sancti  Arütidis  ser- 
mones  duo,  quorum  orijinalis  textus  desideratur  ex  antiqua  Armenica  venione 
nunc  primum  in  Latinam  litvjuam  translati,  Venedig  1878;  —  Himpel,  Theo- 
logische Quartalschrift,  Tübingen  18S0.  S.  109 -- 127;  —  Ludwig  Rummler,  De 
Aristidis  phiiosophi  Atheniensis  eermonibus  duobus  apologetieis ,  Posen  1881 
(Sehulprogr.  1881,  Nr.  142);  —  J.  Rendel  Harris,  The  apology  of  Aristides  . . . 
from  a  Syriao  MS.  With  an  appendix  containing  the  main  portion  of  the  ori- 
ginal Greek  text  by  J.  Armitage  Robinson  (Texte  andetudies,  Bd.  1,  Nr.  1),  Cam- 
bridge 1891  (V,  118,  30  S.  gr.-8);  —  Richard  Raabe.  „Die  Apologie  des  Aristi- 
des'. Aua  dem  Syrischen  übersetzt  u.  s.  w."  bei  Gebhardt  u.  Harnack ,  Texte  u. 
ünt.  Bd.  9,  Hft.1,  Leipzig  1892;  —  Schönfelder,  Theologische  Quartalschrift, 
Tübingen  1892,  S.  531—557;  —  Edgar  Hennecke,  „Die  Apologie  des  Aristides", 
Gebhardt  u.  Harnack,  Texte  u.  Unt.  Bd.  4,  Heft  3,  Leipzig  1893;  -  Reinhard 
Seeberg,  Die  Apologie  des  Aristides  untersucht  und  tviederhergeste Ut ,  Erlangen 
und  Leipzig  (Forschungen  zur  Geschichte  des  JV.  T.  Kanons,  Tl.  5)  1893,  auch: 
Der  Apologet  Aristides.  Der  Text  seiner  uns  erhaltenen  Schriften  nebst  ein- 
leitenden Untersuchungen  über  dieselben,  Erlangen  und  Leipzig  1894. 

Arlug:  Presbyter  in  Alexandrien  etwa  um's  Jahr  315,  gestorben  336,  der  Vater 
des  Arianismus.  Bei  Epiphanius,  Panaria,  Haer.  48  und  49  (68  und  69),  Oehler's 
Ausg.  Berlin  1860,  Bd.  1,  Teil  2,  S.  568—731. 

Arnobius:  der  Jüngere,  ein  Presbyter  in  Gallien,  Semipelagianer,  blühte  etwa  460. 
trin:  „Arnobii  ...  et  Serapionis,  conflictus  catholici  cum  Serapione  de  Deo  trino 
et  uno",  MPL.  Bd.  53,  Sp.  (237)  239—322. 

Asterius :  aus  den  Ketten,  war  von  Geburt  ein  Kappadozier  und  Heide  und  wurde 
im  Jahre  304  Christ;  er  war  ein  eifriger  Arianer,  der  nach  Hieronymus  Kom- 
mentare zu  den  Psalmen,  Evangelien,  und  zum  Römerbrief  schrieb. 

Athanasius:  geboren  in  Alexandrien  etwa  296,  Bischof  von  Alexandrien  im  Jahre 
328  (Andere  326),  vier  Mal  im  Exil,  starb  373.  Die  Benediktiner  von  S.  Maur 
veröffentlichten  seine  Werke  in  zwei  Teilen,  in  drei  Bände  geteilt,  in  Paris  1698, 
und  Montfaucon,  in  der  Gollectio  nova  patrum,  so  wie  andere  Forscher  brachten 
grosse  Supplemente  dazu;  dann  wurde  alles  wieder  veröffentlicht  in  Padua  im 
Jahre  1777.  Vgl  Galland,  Bd.  5,  S.  159—241,  bei  Migne,  P.  Q.  Bde  25—28. 
contra  Apollinarium  libri  duo  [nach  dem  Tode  des  Apollinaris  vielleicht  im 
Jahre  372  geschrieben]  (Bd.  1,  S.  735—762). 


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778 


A.  Urkunden.   IV.  Schriftsteller. 


ep.  ad  Castor:  «siehe  Pseudo-Ath 

ep.  ad  Dracont:  epistula  ad  Dracontium  [etwa  354  geschrieben]  (Bd.  1,  S.  207 

-211). 

epistulae  festales  (eooraorueat);  Bruchstücke  bei  Coßmae  Indikopleustes,  Topo- 
graphia  christiana,  Buch  10,  S.  316 — 319;  siehe  „Athanasia  opera"  Padua  1777, 
Bd.  3,  S.  78-81,  und  Galland,  Bd.  5,  S.  217—219.  William  Cureton  ver- 
öffentlichte diese  Briefe  im  Syrischen:  The  festai  Utters  of  Athanasius,  Lon- 
don 1848;  deutsche  Ausgabe  durch  F.  Larsow:  Die  Festbriefe  des  heiligen 
Athanasius,  Leipzig  und  Göttingen  1802;  syrisch  und  lateinisch  bei  Mai, 
Nova  patrum  bibiiotheca,  Bd.  6  (Rom  1853),  8.  1—168. 

lue:  Bruchstücke  des  Kommentars  cum  Lukas  aus  Ketten  (Bd.  3,  S.  32 — 36), 
siehe  auch  Mai,  Nov.  patr.  MW.  Bd.  2  (Rom  1844),  S.  566-584. 

ps:  expositiones  in  psalmos  (Bd.  1,  S.  801—1002). 

tri:  liber  de  trinitate  et  epiritu  saneto;  früher  dem  Vigilius  Tapsensis  zuge- 
schrieben; etwa  365  verfasst  (Bd.  1,  S.  773—783)  nur  lateinisch;  kaum  von 
Athanasius, 
virg:  siehe  Pseudo-Ath;  vielleicht  echt 
Athenagoras :  Philosoph  in  Athen;  blühte  um  177.  Bibiiotheca  veterum  patrum, 
Paris  1624,  Bd.  1,  S.  50—104;  in  [Prud.  Maranus],  Iustini  Optra,  Paris  1742; 
Galland,  Bd.  2,  8.  1—58;  J.  C.  T.  Otto,  Jena,  1857.    Vgl  Eduard  Schwärt*, 
Athenagorae  libellus  pro  Christianis.    Oratio  de  'resurreetione  cadaverum  [Geb- 
hardt und  Harnaok,  Texte  und  Untersuchungen  IV,  2%  Leipzig  1891;  vgl  Adolf 
Harnack,  Die  U eberlief trung  der  griechischen  Apologeten  des  2.  Jahrhunderts 
. . .  [Texte  und  Untersuchungen.  I, 1. 2\  Leipzig  1882  [1883].  Migne.  Patrol.  Or. 
Bd.  6,  Sp.  890-1024. 

legat:  legatio  sive  supplicatio  pro  Christianis. 
resurr:  de  resurreetione  mortuorum. 
auet  de  bapt:  siehe  Ps-Baa. 

auctdupl  mart:  „auotor  libri  de  duplici  martyrio  ad  Fortunatum";  bei  Härtel, 
Cypriani  opera,  Wien  1871,  Teü  3,  Sp.  220-247,  und  Migne,  Patrol.  Lot.  Bd.  4, 
Sp.  881—906. 

auet  mans:  ,,auctor  tractatus  de  XLII  mansionibua  filiorum  Israel";  vielleioht 
vom  Anfang  des  achten  Jahrhunderts  (vgl  Sabatier,  Bd.  1,  S.  LXII);  in  den 
Werken  des  Ambrosius,  Benediktiner- Ausgabe,  Bd.  2,  Append.  Sp.  1—20;  und 
bei  Migne,  Patrol.  Lot.  Bd.  17,  Sp.  9-40. 

auetnovAt:  siehe  vorher  anonym  laps 

auetor  prologl  galeatl  in  epistulas  oatholioas  Pseudo-Hieronymiani,  wenigstens 
des  sechsten  Jahrhunderts,  vgl  Ranke,  Cod.  Fuldensis,  S.  399,  und  Tischendorf, 
N.  T.  Gr.  ed.  VIIL  crit.  mai.  Bd.  2,  8.  338  unter  Uoh5,7;  Werke  des  Hiero- 
nymus, Ausg.  von  Vallarsi,  Bd.  10,  S.  1057.  Dieser  Prolog  ist  in  der  Hand- 
schrift r  des  sechsten  oder  siebenten  Jahrhunderts,  vgl  Ziegler,  Balafragmente, 
S.  4  ff.  50. 

auet  sing  cler:  auetor  libri  de  singnlaritate  clericorum;  bei  Härtel,  Cypriani 
opera,  Teil  3  [Corpus  scriptorum  ecclesiasticorum  Latinorum,  Bd.  3,  Teil  3, 
Append.],  Wien  1871,  S.  173—220  (über  die  Zeit  des  Verfassers,  siehe  daselbst, 
S.  LXIV),  und  Migne,  Patrol.  Lot.  Bd.  4,  Sp.  835—870;  in  Opp.  Aug.  6, 625—634. 

auetor  Speculi:  s.  oben,  S.  606,  Hdsohr.  m,  und  Weihrioh's  Buoh. 

auet  voo  gen:  de  vooatione  omnium  gentium  libri  dno;  eine  anonyme  Schrift, 
etwa  440  entstanden,  häutig  ohne  Grund  dem  Prosper  Aquitanus  zugeschrieben; 
bei  Migne,  Patrol.  Lot.  Bd.  17,  Sp.  1073—1152;  über  den  Verfasser  vgl  Sp.  639— 
648;  aus  Versehen,  wie  eB  scheint,  ein  zweites  Mal  bei  Migne,  Bd.  51,  Sp.  639 
—722  abgedruckt 


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2.  Ihre  Namen:  Athenagoras— Augustin. 


779 


Ang:  Aureüus  Augustinus  Bischof  yon  Hippo,  geboren  354,  gestorben  430.  Die 
Benediktiner  von  S.  Maar  gaben  seine  Werke  heraus,  Paris  1679 — 1701,  in 
11  Bden  Fol.;  «weite  Pariser  Antrabe,  vergrössert  nnd  verbessert,  Paris  1836 
—1830, 11  Bde  in  17 Teilen;  —  bei  Migne,  PatroLLat.  Bd.  32— 46  nnd  SuppL  Bd.  47. 
Ich  notire  im  folgenden  die  Bde  der  ersten  Benediktiner  Ausgabe, 
aot  fei  maniob:  de  actis  cum  Feiice  Manichaeo,  libri  dno  (Bd.  8). 
adim:  contra  Adimantom  Manichaei  discipalum,  über  anas  (Bd.  8).  Vgl  Joseph 

Zycha,  Corpus  scriptorum  eccksiasticorum,  Wien,  Bd.  25. 
ad  donat  post  coli:  ad  Donatistas  post  collationem,  über  unus  (Bd.  9). 
ad  simpli:  de  diversis  quaestionibus  ad  Simpücianam,  libri  duo  (Bd.  6). 
advers  leg:  contra  adrersarium  legis  et  prophetarum,  übri  dno  (Bd.  8). 
bon  coning:  de  bono  coniagaü,  Über  unus  (Bd.  6). 
bon  vidui:  de  bono  ridoitatiB,  Uber  unus  (Bd.  6). 

civ:  de  civitate  Dei,  übri  viginti  dno  (Bd.  7).  Auch  von  B.  Dombart  heraus- 
gegeben, Leipzig  1863. 

coli  carth:  gesta  collationis  Carthaginiensis  (vom  Jahre  411)  inter  Cathoücos  et 
Donatistas,  §  242,  CoUat.  diei  m.  bei  Optatos  de  schismate  Donaiistartan 
Buch  VII,  AnBg.  von  Dnpin,  Antwerpen  1702,  S.  312;  in  der  ersten  Bened. 
Ausg.  Bd.  9,  App.  Sp.  63D;  in  der  zweiten  Bened.  Ausg.  Bd.  9,  App.  Sp. 
1163 A;  Migne,  Bd.  43,  Sp.  833. 

conf:  confessionum  Übri  tredecim  (Bd.  1). 

coning  adult:  de  coniugiis  adnlterinis,  lihri  dno  (Bd.  6). 

cons:  de  consensu  evangelistarum,  übri  quattuor  (Bd.  3,  Teü  2). 

cont  adim:  siehe  adim 

contin:  de  continentia,  Uber  nnns  (Bd.  6). 

contr  crescon:  siehe  crescon 

contr  ep  mani:  contra  epistulam  Manichaei  quam  vocant  fundamentum,  liber 
nnns  (Bd.  8). 

cont  2  ep  pelag:  contra  duas  epißtulas  Pelagianorum  ad  Bonifaerara,  libri  quat- 
tuor (Bd.  10). 

contr  faust:  contra  Faustum  Manichaeum,  übri  triginta  tree  (Bd.  8). 
contr  iuUan:  contra  IuUanum  haeresis  Pelagianae  defensorem,  übri  sex  (Bd.  10). 
contr  Utt  petil:  contra  Utteras  Petiüani  Donatifitae  Cirtensis  epiBCopi,  Ubri 
tres  (Bd.  9). 

cont  maxim :  oontraMaximinum  haereticum,  Arianorum  epiecopum,  libri  duo  (Bd.  8). 
cont  mendac:  contra  mendacium,  Uber  uuub  (Bd.  6). 
cont  parm:  contra  epistulam  Parmeniani,  Ubri  tres  (Bd.  9). 
corr  et  gr:  de  correptione  et  gratia  ad  Yalentinum  et  cum  illo  monaohos  Adru- 
metinos  (Bd.  10). 

crescon:  contra  Cresconium  grammaticum  partis  Donati,  Ubri  quattuor  (Bd.  9). 
de  agone  Christiano,  Uber  unus  (Bd.  6). 
de  civ  dei:  stehe  civ 

de  octo  quaest  Dulcetii :  de  ooto  Dulcetii  quaestionibus,  Uber  unus  (Bd.  6). 

deut:  quaestionee  in  Deuteronomium  (Bd.  3,  Teil  1,  Sp.  4151). 

de  verb  domini:  sermones  de  verbis  domini.  In  der  Basler  Ausgabe  von  1569 
findet  man  diese  „sermones",  Bd.  10,  Sp.  5 — 247  susammen.  In  der  Benedik- 
tiner Ausgabe  werden  sie  in  echte,  zweifelhafte,  und  unechte  von  einander 
geschieden  und  mit  anderen  verbunden.  Vgl  „Sermonum  ordo  vetus",  Ser- 
mones 1 — 65  „de  verbis  Domini"  am  Anfange  der  ersten  Benediktiner  Aus- 
gabe, und  die  Liste  der  „sermones"  nach  dem  Vorwort  im  5.  Bde  der  Bened. 
Ausg.  —  vgl  auch  in  der  zweiten  Benediktiner  Ausgabe,  Bd.  5,  Teil  2,  Append. 
„Sermonum  ordo  novus"  u.  s.  w.  (1.)  „Sermones  de  Bcripturis",  überall,  i  B. 


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780  A-  Urkunden.   IV.  Schriftsteller. 

serm.  liv.  lxi.  lxix;  -  (2.)  „Sermones  dubii",  serm.  ceclxvii;  -  (3.)  Appendix, 
„Sermones  de  acripturis",  Beim,  lxxii,  lxxv,  a.  8.  w. 

de  volont  dei:  „Uber  de  praedestinataone  et  gratia  qui  intitulatur  de  Voluntate 
Dei",  vgl  Auguatin'ß  Opera,  Baaler  Ausg.  1569,  Bd.  7,  Sp.  1206—1221;  erste 
Bened.  Ausg.  B<L  10,  Append.  Sp.  49—60;  »weite  Bened.  Ausg.  Bd.  10,  Teü  2, 
Append.  erster  Teil,  Sp.  2269—2234;  Migne,  Patrol.  LaL  Bd.  45,  Sp.  1665— 
1G78-   Die  Benediktiner  lassen  die  Aufschrift  „de  Voluntate  Dei"  weg. 

div  quaes:  de  diversis  quaestionibua  ad  Simpliciannm,  libri  duo  (Bd.  6). 

doct  ehr:  de  doctrina  Christiana,  libri  quattuor  (Bd.  3,  Teil  1). 

donat:  de  baptismo  contra  Donatistas,  libri  Septem  (Bd.  9). 

enchir  ad  Laurent:  enchiridion  ad  Laurentium  sire  de  fide,  sp$,  et  charitate, 
über  unus  (Bd.  6). 

ep:  epistnlae  (Bd.  2). 

ep  parm:  siehe  cont  parm 

exod:  qoaestdones  in  Exodnm  (Bd.  3,  Teü  1). 

fid  et  oper:  de  fide  et  operibas,  liber  unua  (Bd.  6). 

forte n:  acta  aeu  disputatio  contra  Fortunatum  Manichaeum,  liber  uuub  anno 

392  soriptus  (Bd.  8).   Vgl  Zycha  (wie  bei  adim). 
gal:  expositio  epistnlae  ad  Galatas,  liber  unus  (Bd.  3,  Teil  2). 
gen:  de  Geneai  ad  litteram,  libri  dnodeeim  (Bd.  3,  Teil  1). 
gest  pelag;  de  gestis  Pelagii  ad  Aurelium,  liber  unus  (Bd.  10"). 
gra:  de  gratia  et  libero  arbitrio  ad  Valentinum,  et  cum  ülo  monacboB  Adru- 

metinoa,  liber  unus  (Bd.  10). 
ioh:  in  Iohannis  evangelium,  tractatus  CXXIV  (Bd.  3,  Teil  2,  Sp.  207—602 

[1  Jo— 656]). 
iudic:  quaestiones  in  iudices  (Bd.  3,  Teil  1). 
iulian:  siehe  contr  iulian 

leg  et  proph:  contra  adversarium  legis  et  prophetarum,  libri  duo  (Bd.  8). 

litt  petil:  siehe  contr  litt  petil 

maximin:  siehe  contr  maxim 

mendac:  contra  mendacium,  liber  unus  (Bd.  6). 

mor  eccl:  de  moribus  ecclesiae  catholicae  et  de  moribus  Manichaeorum,  libri 

duo  (Bd.  1). 
mor  mani:  siehe  mor  eccl 

nat  boni:  de  natura  boni  contra  Manichaeos,  liber  unus  (Bd.  8). 
nat  et  gra:  de  natura  et  gratia  contra  Pelagium  ad  Timasium  et  Iacobum,  liber 
unus  (Bd,  10). 

nupt  et  conc:  de  nuptiis  et  coneupiscentia  ad  Valerium,  libri  duo  (Bd.  10). 
op  imp:  contra  aecundam  Inliani  responsionem,  imperfectam  opus  sex  libros 

complectens  (Bd.  10). 
op  mon:  de  opere  monachorum,  liber  unus  (Bd.  6). 

peco  merit:  de  peccatorum  meritis  et  remissione,  et  de  baptismo  parvulorum 

ad  Marcellinum,  libri  tres  (Bd.  10). 
praed  ss:  de  praedestinatione  sanetorum  ad  Prosperum  et  Hilarium,  liber  onus 

(Bd.  10). 

ps:  enarrationes  in  Psalmos  (Bd.  4). 

qnaest  genes,  levit  u.  s.  w.:  quaestiones  in  Genesim',  Leviticum,  u.  a.  w.  (Bd.  3, 
Teil  1)  und  vgl  Joaeph  Langen  (wie  oben,  S.  773:  bei  Ambrst). 

quaest  ew:  qnaestionuni  evangeliorum,  libri  duo  (Bd.  3,  Teil  2). 

zom:  epistnlae  ad  Romanos  inchoata  expositio  (Bd.  3,  Teil  2,  Sp.  673£);  auch 
expositio  quarundam  propositionum  ex  epistula  ad  Romanos,  cap.  XXIX  (Bd.  3, 
Sp.  660d). 


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2.  Ihre  Namen:  Augustin— Basilius. 


781 


senn:  sermonee  (Bd.  5). 

serm  dorn:  de  seraone  Domini  in  monte  secundum  Matthaeum,  libri  dno 
(Bd.  3,  Teil  2). 

spir  et  litt:  de  spiritu  et  Httera  ad  Marcellinum,  liber  unas  (Bd.  10). 
tract:  in  epistnlam  Iohannis  ad  Parthos,  tractatus  decem  (Bd.  3,  Teil  2). 
tri:  de  tri ni täte,  libri  quindecim  (Bd.  8). 

onit:  ad  Catholioos  epistula  contra  Donatistas,  vnlgo  de  nnitate  ecclesiae,  Uber 
nnns  (Bd.  9) 

ntil  ored:  de  utilitate  credendi,  ad  Honoratum,  liber  unus  (Bd.  8). 
utüit  ieinn:  de  utilitate  ieiunii,  tractatus  onus  (Bd.  6). 
vera  relig:  de  vera  religione,  liber  unus  (Bd.  1). 
virgin:  de  Bancta  virginitate,  liber  unus  (Bd.  6). 
Avlt:  Alcimue  Ecdicius  Avitus,  Erzbischof  von  Vienne,  geboren  etwa  450,  ge- 
storben 523(526?).  Vgl  Heinrich  Denkinger,  Aleimua  Ecdicius  Avüus  . . ,  Genf 
1890.  Bei  Galland,  Bd.  10,  S.  697—800;  Migne,  Patrol.  hat.  Bd.  59,  Sp.  323— 
398;  Rudolf  Peiper,  AI.  Ecd.  Aviti  . . .  opera  [Monument a  Oermaniae  Historien. 
VT,  2],  Berlin  1883. 

B 

Bar  Hebraeus:  GregoriuB  Bar  Hebraeus  oder  Abulpharagius,  geboren  1226  in  Meli- 
tina  in  Mesopotamien,  Sohn  eines  jüdischen  Arztes  Aaron,  daher  Bar  Hebraeus 
genannt  „Annum  aetatis  vioeeimum  agens,  Gnbae  in  Mesopotaxnia  ab  Ignatio 
Syrorum  Iaeobitarum  patriarcha,  episcopus  consecratur,  et  paulo  poet  ad  eccle- 
ßiam  Lacabenae  prope  urbem  Melitinam,  mox  ad  episoopatum  Aleppi  in  Syria 
translatns,  ab  altero  Ignatio  Iaeobitarum  patriarcha  obtinuit  dignitatem  Maphri- 
ani,  seu  PrimatuB  Orientis,  hoc  est  Chaldaeae,  et  Assyriae,  nec  non  axtremarum 
Mesopotamiae  partium,  quae  Antiochenae  Iaeobitarum  sedi  obediunt."  Ge- 
storben am  30.  Juli  1286.  Er  gehörte  den  Monophysiten.  Über  seine  Werke 
vgl  Steph.  Erod.  Assemani,  Bibliolh.  Medic.  Laurent,  et  Paiatin,  eodd.  MSS. 
Orient,  catal  Florens  1742,  &  101—112;  bei  Assemani,  Bd.  2,  &  244b— 321  [463a]. 

Hamabas:  Barnabasbrief,  vielleicht  um  130  geschrieben.  Gebhardt,  Harnack, 
Zahn,  Patr.  apost.  opera,  Heft  1,  Teil  2,  2.  Ausg.  Leipzig  1878;  P.  Ladeuse, 
„L'epitre  de  Barnabe",  Revue  d'kist.  ecd.,  Bd.  1,  Löwen  1900,  8.  31—40.  212 
—  25;  Harnack,  Gesch.  d.  aUehr.  Lit.  1.T1.  8.58-62,  und  Chronot.  8.  410ff.  436 ff. 

Bars:  Dionysius  (zuerst  Jakobus  genannt)  Barsalibaeus,  ein  Sjrer,  ein  Jakobit, 
Erzbischof  von  Amida  heute  Diar  Bekr,  gestorben  1171;  bei  Assemani,  Bd.  2. 
8.  156a— 211b.  Vgl  John  Gwynn,  Sermathena,  Dublin,  Bd.  6,  8.  397—418  und 
Bd.  7,  8.  145. 

Bagllides:  ein  Alexandriner,  Begründer  einer  gnostischen  Sekte,  blühte  zur  Zeit 
Adrian's,  117—138,  vielleicht  auch  des  Antoninus  Pius.  Bei  Epiphanius  und 
Hippolyt,  siehe  Epiph  und  HipppMl. 

Bas:  Basilius  der  Grosse,  Bischof  von  Casarea  in  Kappadozien,  geboren  329,  ge- 
storben 379.    Die  Benediktiner  Ausgabe  seiner  Werke  besorgte  Julien  Garnier, 
Paris  1721—1730,  3  Bde,  FoL;  ich  gebe  die  Bände  and  Seiten  dieser  Ausgabe 
bei  den  einseinen  Abhandlungen, 
bapt:  siehe  Ps-Bas  (Bd.  2,  Append.  8.  624-673). 
constitt:  constitutiones  monasticae  (Bd.  2,  S.  533 — 582). 
epp:  epistulae  (Bd.  3,  8.  69—467). 
eth:  ethica  siehe  mor 

eunom:  libri  quinqne  quibus  Eunomii  apologeticus  evertitur  (Bd.  1,  S.  205—322) 
hexa:  homQiae  novem  in  hexaemeron  (Bd.  1,  8.  1—88). 


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782 


A.  Urkunden.    IV.  Schriftsteller. 


lib  arb:  sermo  de  libero  arbitrio  (Bd.  2,  Append.  S.  613—616). 
monast:  constitutiones  monasticae  (Bd.  2,  8.  533 — 582). 
mor:  moralia  (Bd.  2,  S.  230—323). 
reg  brev:  regalae  brevius  tractatae  (Bd.  2,  S.  401—532). 
reg  fus:  regulae  fueius  tractatae  (Bd.  2,  S.  327  —401). 

spir:  über  de  spiritu  sanoto  ad  S.  Amphilochium  Ioonii  episoopom  (Bd.  3,  S.1 — 68). 
virg:  homilia  sea  epistula  ad  virginem  lapsam  (Bd.  2,  S.  740 — 742). 
jjagse^euc;  Basilius,  Metropolit  von  Selencia  in  Isaurien,  blühte  448;  bei  Migne, 
Patrol.  Gr.  Bd.  85,  Sp.  9-618. 

orat:  orationeB;  erschienen  in  Leiden  1506,  in  zwei  Banden;  lateinisch  von 
Claude  Dausquey  Übersetzt  Leiden  1604;  in  Bibliotheca  patrum  Coloniensis, 
Bd.  V,  und  Lugdunensis,  Bd.  VHI,  S.  428,  1677;  griechisch-lateiniBch  besorgt 
von  Johannes  Zonara,  Paris  1622,  Pol.  am  Ende  der  Werke  von  Gregor  dem 
Thaumaturg. 

Bed:  Beda  der  Ehrwürdige,  ein  Engländer,  geboren  672,  gestorben  785.  Ba- 
silius Johannes  Herold  veröffentlichte  seine  Werke,  Basel  1563  in  8  Bdn  (Köln 
1688  in  8  Bdn);  —  J.  A.  Giles,  London  1843  in  12  Bdn;  —  Migne,  Patrologia 
Laima,  Bd.  90—95;  Mayor  nnd  Lumby's  Ausgabe  kenne  ich  nicht 
retract:  retractatione6  et  quaestiones  in  acta  apoBtolorum. 

Bryeimius:  Joseph  Bryennius,  von  Konstantinopel,  ein  Mönch,  blühte  1420. 
orationes  duodeviginti  de  divinissima  Trinitate. 

€ 

Caelest:  Caelestin  Bisohof  von  Rom  422— (Cave  423)  432.  Bei  Galland,  Bd.  9, 

S.  285—346. 

ep  ad  synod  Eph:  epistula  ad  synodum  Ephesinam  anno  431  habitam.  Bei 
Galland,  Bd.  9,  S.  324—327. 
Cnesar  Caesarius  von  Nazianz,  Bruder  Gregors  von  Nazianz,  geboren  etwa  330,  ge- 
storben 368,  ist  ohne  Grund  ftlr  den  Verfasser  folgender  Dialoge  gehalten  worden, 
dial:  dialogi  quattnor  quibus  continentur  explicationes  quarundam  quaestio- 
num  de  rebus  gravibus.   Bei  Fronton  le  Duo,  Bibliotheca  veterwn  patrum, 
Paris  1624,  Bd.  1,  8.  545-724;  bei  Galland,  Bd.  6,  8.  3—152;  bei  Migne, 
Patrol  Gr.  Bd.  38,  Sp.  851—1190. 
Caing,  siehe  unten  Gaius 

CalUst:  Calüst,  zuerst  ein  Freund  des  Sabellius,  nachher  trieb  er  eine  eigene  Hä- 
resie, wenn  wir  Hippolyt  trauen  sollen,  Bischof  von  Rom  218—223;  bei  Hip- 
polyt (siehe  Hipp  Phil)  Callist's  Gegner. 

Can:  Canones  der  Apostel;  bei  Cotelier,  Patrum  qui  iemporibus  apottolicis  flo- 
ruerunt  opera,  (Paris  1672)  Ausg.  von  Clerious,  Antwerpen  1698,  Bd.  1,  S.  424 
—478;  siebe  auch  Bd.  2,  Append.  S.  1—182;  Galland,  Bd.  3,  S.  237—248;  Herrn. 
Theod.  Bruns,  Canones  apostolorum  et  conciliorum  veterwn  selecti  (auch  unter  dem 
Titel  Bibliotheca  ecclesiastica,  Bd.  1,  auch  Can.  ap.  et  conc.  saeculorum  IV.  V. 
VI.  V1L),  Berlin  1839,  Teil  1,  S.  1—13. 

canonmorat:  „Fragmentum  Muratorianum",  etwa  um  das  Jahr  200  geschrieben,  ein 
Bruchstück  einer  Liste  der  neu teetam entlichen  Bücher.  Bei  Galland,  Bd.  2, 
S.  208;  bei  Bouth,  Bd.  1,  S.  989—434.  Herausgegeben  von  Samuel  Prideaux 
TregelleB,  Oxford  1867,  B.  F.  Westcott,  A  gencral  survey  of  the  hittory  of  the 
canon  of  the  New  Testament,  5.  Ausg.  Cambridge  und  London  1881,  8.  211—220 
und  521-T-638,  Adolf  Harnack,  Zeitschrift  für  Kirchengeschichte  (1879),  Bd.  3, 
S.  595.  596;  vgl  auch  seine  Abhandlung  daselbst,  S.  358—408. 


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2.  Ihre  Namen:  Bas— Cedren. 


783 


Capreolus,  Bischof  von  Carthago,  blühte  431.  Bei  Sirmond,  Opera  varia,  Paris 
1696,  Bd.  1,  Sp.  333 f.;  bei  Qalland,  Bd.  9,  S.  490—496;  bei  Migne,  Patrologia 
IxUina,  Bd.  53,  Sp.  843-868.  Vgl  Ziegler's  Buch:  Ralafragmente  der  pauli- 
nischen  Briefe,  Marburg  1876,  S.  26  ff. 

Carpoeras,  oder  nach  Irenaeus  Carpocrates,  ein  Gnostiker  oder  Pseudo-Gnostiker 
in  Alexandrien  am  Anfang  des  zweiten  Jahrhunderts.  Bei  Epiphanius,  Panaria, 
Buch  1,  Band  2,  Har.  27. 

Gass:  Johannes  Cassian,  geboren  in  Gallien,  von  römischen  Eltern  (Cave  sagt: 
auß  Rcythischer  Familie  und  geboren  in  Athen);  besuchte  den  Osten  vor  dem 
Jahre  385,  starb  etwa  435.  Seine  Werke  erschienen  in  Basel  1575,  sonst  zum 
Beispiel  in  Rom  1611  mit  Anmerkungen  von  Alardus  Gazee  (Gazey,  Gazet, 
Gazaeuß),  in  Douay  1616  mit  Kommentar  von  Gazee  und  Anderen,  wieder- 
holt in  Magna  bibliotheca  veterum  patrum  Köln  1618,  Bd.  5,  Teil  2  und  einzeln 
Paris  1846.  Bei  Migne,  Potr.  Lot.  Bd.  49.  50;  bei  Michael  Petschenig,  Iohannis 
Cassumi  opera.  1.  IL  [Corpus  scrr.  eecl.  Latt.  Bd.  17  und  13],  Wien,  1888 
und  1886. 

Casslod:  Magnus  Aurel iue  Cassiodorius,  Senator,  aus  Italien,  geboren  inSquillace 
in  Calabrien  etwa  480  (Andere  470),  Prafekt,  Patrizier,  Konsul,  schliesslich 
Abt  des  von  ihm  gestifteten  Klosters  Vivarium  in  Calabrien,  gestorben  viel- 
leicht um  575.  Vgl  Wilh.  Sigismund  Teuffei,  Geschichte  der  römischen  Literatur, 
§  483,  5.  Ausg.  neubearb.  v.  Ludw.  Schwabe,  Leipzig  1890,  S.  1246—1253.  Bei 
Garet,  Rouenl679;  Migne,  Patrol.  Lot.  Bd.  69,  Sp.  421,  bis  zum  Ende  von  Band  70. 
compl:  complexiones;  er  schrieb  darüber:  „post  complexiones  in  epistulis  apo- 
stolorum  et  actibus  apostolorum  et  apocalypsi  quas  brevissimas  explanationea 
decursas  ad  amantissimos  orthographos  discutiendoa  anno  aetatis  meae  nona- 
ge8imo  tertio  (etwa  im  Jahre  572)  perveni".   Maffaei  gab  sie  heraus  in  Flo- 
renz 1721,  Samuel  Chandler  in  Rotterdam  1723.   Bei  Migne,  Bd.  70,  Sp.  1321 
—1418. 

institut:  über  de  institutione  divinarum  litterarum;  etwa  544  geschrieben.  Bei 

Migne,  Bd.  70,  Sp.  1105—1150. 
ps:  expositio  in  psalterium.  Bei  Migne,  Bd.  70,  Sp.  8—1056. 
cat:  über  die  „Catenae"  vgl  oben,  S.  760,  und  Cramer,  Gatenae  Graeeorum  patrum 
in  Novum  Testamentum,  Oxford  1840,  in  8  Banden,  8°.  Petrus  Possinus,  von  der 
Gesellschaft  Jesu,  veröffentlichte  die  Ketten  zu  MatthäuB,  Symbolarwn  in  Mai- 
thaeum  tomiis  prior  exhibens  oatcnam  . . .  Toulouse  1646,  tbmus  alter  quo  con- 
tinetur  eatena  patrum  Graeeorum  triginta  collectore  Nieeta  episcopo  Serraruvt 
interprete  Balthasare  Corder io  .  .  .  Toulouse  1647  —  und  zu  Markus,  Catena 
Graeeorum  patrum  in  evangelium  secundum  Mar  cum  . . .  Accessere  coliationes 
Graeei  contextus  [siehe'  Carj/ophilue  unten  in  dem  Sachregister  . . .]  Rom  1673. 
Victor  von  Antiochien^  Kette  zu  Markus,  wurde  von  C.  F.  Matthäi,  Moskau 
1775,  in  zwei  Bdn.  herausgegeben;  Mai  veröffentlichte:  owayaryij  i&jyt'iaeatv  efc 
to  xatä  Aovxüv  Syiov  evayyiXiov,  Scriptorum  veterum  nova  coliectio,  Rom  1837, 
Bd.  9,  S.  62C— 724.  Das  Buch:  Catena  sexaginta  quinque  Graeeorum  patrum 
in  s.  Lueam  . . .  a  Balthasare  Corderio,  Antwerpen  1628,  war  nur  lateinisch. 
Balthasar  Cordier  aus  Antwerpen,  Mitglied  der  Gesellschaft  Jesu,  veröffent- 
lichte: Catena  patrum  Graeeorum  in  sanetum  Ioannem  ex  antiquissimo  Graeco 
codice  MS.  nunc  primum  in  lucem  edita  . .  .  Antwerpen  1630.  Wetstein,  Novum 
Testamentum  Graecum,  Prolegomena,  S.  79,  sagt  von  Cordier:  „videtur  autem 
in  textu  exhibendo  inagiß  secutus  Codices  typis  editos  quam  lectionem  MS.  sui 
codicis". 

Cedren :  Georgius  Cedrenus  ein  griechischer  Mönch  blühte  um  1075  und  schrieb : 
Annales  sive  compendium  historiarum  ab  orbe  condito  usque  ad  Isaaci  Com- 
Oregory,  Textkritik.  50 


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7S4 


Ä.  Urkunden.    IV.  Schriftsteller. 


neni  tempora  annumque  Christi  1057.  Herausgegeben  von  Wilhelm  Xylander, 
Basel  1566;  Migne,  Patrol.  Gr.  Bd.  121. 122. 
Oelsas:  schrieb  dXnfHje  Xoyoe  etwa  178;  Bruchstücke  bringt  Origenes,  Contra 
Celsiim ;  vgl  Keim,  Celsus'  Wahres  Wort,  älteste  Streitschrift  antiker  Weltan- 
schauung u.  s.  w.   Zürich  1873. 
Cereal :  Cerealis  Afer,  Bischof  von  Castellum  in  Numidien,  blühte  um  487. 
maximin:  libellus  contra  Maximinam  Arianum;  erschienen  in  Antidot  um  contra 
diversas  omnium  fere  saeeulorum  haereses,  Basel  1528,  Bl.  226a — 230a;  Migne. 
Patrol.  Lot.  Bd.  58,  S.  755-768. 
Chromatius,  Bischof  von  Aqoileia,  blühte  um  402. 
matth:  tractatus  octodecim  in  Matthaei  evangelinm;  bei  Galland,  Bd.  8.  S.  331 
-352. 

Chron:  Chronicon  paschale,  früher  Alexandrinum  genannt,  von  einem  unbekannten 
Verfasser  etwa  630  geschrieben.  Herausgegeben  durch  Charles  du  Fresne 
(Ducange),  Paris  1689.  und  Ludwig  Dindorf,  Bonn  1832,  in  2  Bdn. 

Chrysocephal:  siehe  Macar 

Chrysologus:  Petrus  Chrysologus  wurde  Bischof  von  Ravenna  im  Jahre  433  and 
starb  vor  451  (häufig  wird  falschlich  behauptet,  dass  er  erst  am  Annage  des 
sechsten  Jahrhundert«  starb).  Er  schrieb  176  Homilien  und  einen  Brief  an  den 
Archimandriten  Eutyches.  Diesen  Brief  gab  Gerhard  Voss  griechisch  und  la- 
teinisch heraus  am  Ende  der  Werke  des  Gregor  Thaumaturgus,  Mainz  1603. 
MPL  52, 9-680. 

Chr:  Johannes  Chryeostomus,  geboren  in  Antiochien  etwa  347,  im  Jahre  381 
Diakonus  in  Antiochien,  im  Jahre  386  Presbyter  in  Antiochien,  Bischof  von 
Konstantinopel  vom  Jahre  398  bis  zum  Jahre  404,  im  Exil  gestorben  im  Jahre 
407.  Seine  Werke  veröffentlichte  Henry  Savile,  in  8  Bänden,  Eton  1612;  Ber- 
nard Montfeucon,  in  dreizehn  Banden,  Paris  1718—1738,  2.  Ausg.  [Garnier], 
Paris  1835—1839;  Migne,  dreizehn  Bände,  Paris  1863,  Patrol.  Gr.  Bde.  47—64; 
sein  Buch  „über  Pfingsten"  bei  Mai,  Spicilegiwn  Romanum,  Rom  1840,  Bd.  4, 
S.  LXVHI— LXXVI;  Bruchstücke  des  Kommentars  zu  Sprüchen  bei  Mai,  Nota 
patrum  bibliotheca,  Born  1847,  Bd.  4,  S.  153-201  der  zweiten  Reihe. 
Die  Homilien  des  Chryaostomus  zu  Matthäus  gab  Frederick  Field,  Oxford  und 
London  1839,  in  3  Bden  gr.-8,  heraus,  auch  veröffentlichte  er  die  Homilien  des 
Chrysostomus  über  die  pauliniscben  Briefe. 

(innam:  Johannes  Cinnamus,  Schreiber  oder  Notar  des  Kaisers  Manuel  I.  Com- 
nenus;  er  blühte  um  1160  und  schrieb:  Hütoriarum  libros  septem.  Dieses  Werk 
veröffentlichte  Charles  du  Fresne  (Ducange),  Paris  1670,  und  A.  Meineke, 
Bonn  1836. 

Clandias:  Claudius,  falschlich  Antissiodorensis  oder  Altissiodorensis  oder  Autis- 
siodorensis  (Auxerre)  genannt,  ist  Claudius  Bischof  von  Turin,  der  im  Jahre 
820  blühte;  er  schrieb  einen  Kommentar  zum  Galaterbrief  816.  Der  Kommentar 
erschien  in  Paris  1542,  8°;  in  Maatia  bibliotheca  vcterum  patrum,  Köln  1618, 
Bd.  9,  S.  64-89;  bei  Migne,  Patrolofjia  Latina,  Bd.  104.  Der  Prolog  einer 
Kette  zu  Matthäus  erschien  bei  Mai,  Nova  patrum  bibliotheca,  Bd.  1,  &  501— 
504;  vgl  „praefatio  ad  cat  patr.  in  Mt"  bei  Mai,  Spicilegiwn  Romanum,  Bd.  4, 
S.  301-305.  Vgl  Joseph  Barber  Lightfoot,  Galaiians,  London  1866,  2.  Ausg. 
S.  231,  und  Louis  Laville,  Claude  de  Turin  . . .  Toulouse  1889,  and  Bartholo- 
maeus  Rostaing,  Essai  sur  Claude  de  Turin,  S.  Quentin  1889. 

(1.)  Clemrom:  ClemenB  Romanus.  Nach  ihm  nennt  man  zwei  Schriften:  eine  ein 
Brief  der  römischen  Gemeinde  an  die  korinthische  Gemeinde,  vielleicht  etwa 
im  Jahre  95  geschrieben,  wahrscheinlich  von  Clemens  verfasst,  —  die  andere 
nicht  wie  lange  gesagt  ein  zweiter  Brief  an  die  Korinther,  sondern  eine  Ho- 


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2.  Ihre  Namen:  Cohns— Clem- AI. 


785 


niilie  vielleicht  zwischen  130  und  160  geschrieben;  über  dieBe  Schriften  vgl  Geb- 
hardt und  Harnack's  Buch:  Clementis  Romain  ad  Cbrinthioe  quae  dieuntur 
epietulae  [Fair.  app.  opp.  Heft  1,  Teil  1],  2.  Ausg.  Leipzig  1876  und  Joseph 
Barber  Lightfoot,  The  apostolic  falbere.  Part  1,  London  1890  in  zwei  Bänden. 
Bei  Cotelier,  Patrum  qui  tcmporibus  apostolicis  ftorueruni  opera,  (PariB  1672) 
hrsg.  v.  Clerious,  Antwerpen  1698,  Bd.  1,  S.  125—188,  2.  Ausg.  Amsterdam  1724. 
Vgl  Tischendorf,  Appendix  eodieum  ceieberrimorum  Sinaitici  Vaticani  Alexan- 
drini, Leipzig  1867.  Oermain  Morin  gab  eine  lateinische  Übersetzung  aus  einer 
Handschrift  des  11.  Jhdts,  im  Seminar  der  Diöcese  Florennes,  heraus:  S.  de- 
mentia . . .  epietulae  versio  Ixitina  antiquissima.  Anecdota  Maredsolana,  Bd.  2, 
Slaredsoua,  Provinz  Namor,  1894  (XVII,  75  S.  Quart). 

Martyrium:  Cotelier,  Patrum  qui  temporibus  apostolicis  floruerunt  opera,  (Paris 
1672),  hrsg.  v.  Clericus,  Antwerpen  1698,  Bd.  1,  S.  804—810. 
(2.)  Clem:  Clementinen,  wie  wenigstens  drei  ebionitische  Schriften  unbekannten 
Verfassers  genannt  werden,  bei  Cotelier,  Patrum  qui  temporibus  apostolicis 
floruerunt  opera  (Paris  1672)  hrsg.  v.  Clericus,  Antwerpen  1698,  Bd.  1,  S.  479—803. 
hom:  zwanzig  Homilien,  herausgegeben  von  Dressel,  Gottingen  1853;  Paul  de 
Lagarde,  Leipzig  1865;  Galland,  Bd.  2,  8.  605—770  (vor  Dressel  fehlte  der 
letzte  Teil  der  neunzehnten  und  die  zwanzigste  Homilie).  Für  die  Citate  in 
diesen  Homilien  vergleiche  oben,  S.  752.  753,  Credner,  Hilgenfeld,  Westcott, 
und  Sanday. 

recogn:  „recognitionum  libri  decem",  oder  „Acta  Petri",  geschrieben  vielleicht 
zwischen  218  und  231  oder  wenigstens  sehr  vermehrt;  nur  der  lateinische 
Text  des  Rufin  und  der  syrische  Text  sind  erhalten.  Bei  Cotelier  (wie  oben); 
Galland,  Bd.  2,  S.  209-336.  Das  Syrische  veröffentlichte  Paul  de  Lagarde, 
London  1861. 

epit:  „Epitome",  aus  den  Homilien  und  den  Recogn  itionen,  herausgegeben  durch 
Cotelier;  siehe  auch  Tischendorf:  Anecdota  saera  et  profana,  Leipzig  1855, 
S.  77 — 93,  und  wiederh.  Ausg.  1861;  swei  Epitomen  veröffentlichte  Dressel, 
Leipzig  1859;  siehe  Lagarde  oben  unter  hom 
(3.)  Clem- AI:  Titus  Flavius  Clemens  von  Alexandrien;  geboren  in  Athen,  erst 
heidnischer  Philosoph,  dann  Christ,  reißte  er  viel;  er  wurde  Presbyter  in 
Alexandrien  und  Schüler  des  Pantaenus ,  schliesslich  folgte  er  Pantaenus  etwa 
im  Jahre  189  als  Vorsteher  der  katechetisohen  Schule  in -Alexandrien;  vor  Ver- 
folgung fliehend  besuchte  er  im  Jahre  202  Jerusalem,  Antiochien  und  Kappa- 
docien,  kehrte  dann  nach  Alexandrien  zurück,  wo  er  zwischen  212  und  220  starb. 

Seine  Werke  wurden  von  Petrus  Victorius,  Florenz  1550  herausgegeben,  die 
„editio  princeps";  griechisch -lateinisch  von  Friedrich  Sylburg,  Heidelberg  1592; 
Paris  1641;  Köln  1688;  John  Potter,  Oxford  1715;  Wilhelm  Dindorf,  Oxford 
1869,  in  4  Bdn. 

Für  die  neutestamentlichen  Lesarten  Clemens'  vgl  Griesbach,  Symbolae  eri- 
tioae,  Bd.  1,  1785,  Bd.  2,  1793;  —  Adolf  Scheck,  De  fontibue  Clementi»  Ale- 
xandrini (Schulprogr.  1889,  Nr.  804),  Augsburg  1889;  —  Otto  Stahlin,  Obser- 
vationen criticae  in  Clem.  Alex.  Erlangen  1890;  —  Hermann  Kutter,  Clemens 
Alexandrxnus  und  das  Neue  Testament,  Glessen  1897;  —  P.  Mordaunt  Barnard, 
Quis  dives  salvetur  re-edited  together  with  an  introduciion  on  the  mss  of  de- 
mente tcork*  {Robinson' s  Texte  and  Studie»,  Bd.  5,  Nr.  2),  Cambridge  1897  (XXX, 
66  S.  gr.-S);  —  und  besonders  P.  M.  Barnard,  7%«  biblieal  text  of  Clement  of 
Alexandria  in  the  four  gospels  and  the  acte  of  the  apostles  eolleoted  and  edited 
by  P.  M.  B.,  with  an  introduciion  by  F.  C.  Burkitt  (Robimon'e  Texte  and  studies, 
Bd.  V,  Nr.  5),  Cambridge  1899  (XIX,  64  S.  gr.-8). 
eclog:  &  t<0v  noo<pt]Ttx<öv  ixXoyal. 

50» 


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786  A-  Urkunden.  IV.  Schriftsteller. 

ström:  t<3v  xaxä  xijv  dXiföfj  iptXoaoyiav  yy<ooxix<Sv  vnouvijudxatv  axpotfiaxetf. 

theodot:  ix  x<Sv  ßi  odoxo  v  xal  rflc  avtcxoXutiiq  xaXovnhvq  dtdaaxaXiaf  xaxä 
tovc  Ovale vxlvov  xpovouc  bitxouat. 

int  u.  s.  w. :  „interpretatio  Latina"  der  Kommentare  des  Clemens;  diese  Kom- 
mentare waren  ein  Teil  der  vnoxvnaäotu;.    Herausgegeben  durch  Theodor 
Zahn,  Supplement  um  Clementinum  [Forschungen  zur  Geschichte  des  neutesta- 
mentUcken  Kanons.  III],  Erlangen  1884,  8.  61  ff.  und  130ff. 
„collatie  Carthaginensis  inter  Catholicoe  et  DonatiBtas  anno  411  habita".  Bei 

Harduin,  Acta  oonciiiorum,  Paris  1715,  Bd.  1,  Sp.  1043  —  1190;  bei  Galland, 

Bd.  5,  S.  571-670. 

Columba.  Irlander,  stiftete  das  Benediktiner-Kloster  in  Luxeuil  in  Burgund,  dann 
Bobbio  in  Italien,  und  starb  am  21.  Nov.  614. 

Const:  apostolische  Constitutionen:  acbt  Bücher  aus  verschiedenen  nicht  genau 
bestimmbaren  Zeiten;  bei  Cotelier,  Patrum  qui  temporibus  apostolicis  floruentrU 
opera  (Paris  1672),  Ausg.  ron  Clericus,  Antwerpen  1698,  Bd.  1,  8.  189—423. 
Bei  Mansi  (wie  oben,  S.  771,  „ac-a");  Galland,  Bd.  3,  S.  1—272;  Hermann 
Theodor  Bruns,  Canones  app.  u.  s,  w.  Berlin  1839;  Wilhelm  Ueltaen,  Schwerin 
und  Rostock  1853;  Christian  Carl  Josias  Bunsen,  Analecta  ante-Nioaena ,  Lon- 
don, Bd.  2  (1854),  S.  33—47,  Bunsen  allein  brachte  Bücher  1— 6_so  tum  Drucke, 
dass  er  die  alte  Grundlage  der  Schrift  vor  Augen  stellte,  auch  hat  Paul  Boet- 
ticher  (Lagarde)  die  syrische  Übersetzung  für  Bnnsen  untersocht;  Giovanni  Bap- 
tista  Pitra,  Iuris  ecclesiastici  Oraecorum  hiatoria  et  monumeiita,  Rom,  Bd.  1, 
(1804),  S.  (45)  111—422,  mit  vielen  Lesarten;  Paul  A.  de  Lagarde,  Constitutiones 
apostolorum,  Leipzig  1862;  Franz  Xaver  Funk,  Die  apostolischen  Konstitutionen) 
eine  litterar-historische  Untersuchung,  Rottenburg  am  Neckar  1891. 

Cornelius:  Bischof  von  Rom,  blühte  um  251.  Bei  Galland,  Bd.  3,  S.  333—361; 
vgl  auch  Härtel  (wie  unten,  Cyp). 

Cosmas :  Indicopleustes,  blühte  um  535;  schrieb  Xptoxtavtx^  xonoyoaifia  navxog 
xoouov;  bei  Galland,  Bd.  11,  S.  399  —591.  Cosmas  kommt  auch  vor  bei  Theo- 
dosius,  Bischof  von  Alexandrien,  bei  Galland,  Bd.  11. 

Cyp:  Thascius  Caecilius  Cyprianus,  zum  Bischof  von  Carthago  etwa  248  einge- 
setzt; starb  258.  Seine  Werke  veröffentlichten  Johannes  Andreas,  Bischof  von 
Aleria,  Rom  1471  („editio  princepe");  Berthold  Rembolt  und  Johannes  Water- 
loes, Paris  1512;  Erasmus,  Basel  1520,  wieder  1530  und  Köln  1544;  Latinus 
Latinius  '(hei  Joecher  Latiniua  Latinus)  bei  Paolo  Manacci,  Rom  1563;  Guil- 
laume  Morel,  Paris  1564;  Pamel  (Härtel  schrieb:  „optimam  Morelii  editionem 
pessima  Pamelii  secuta  est")  Antwerpen  1568;  Rigault,  Paris  1648;  John  Fell 
und  John  Pearson,  Oxford  1682  (diese  Ausgabe  wurde  wiederholt  in  Bremen 
1690);  Etienne  Baluze  (Prudentius  Maranus  vollendete  das  Werk),  Paris  1726; 
Migne,  Patrol.  Lot.  Paris  1836,  Bd.  4  (Härtel  tadelt  diese  Aasgabe);  David 
Johannes  Heinrich  Goldhorn  [Gersdorfs  Bibliotheoa  patr.  eccl.  Lot.  seleeta.  Bd.  2), 
Leipzig  1838  (gelobt  durch  Härtel);  einige  Schriften  Cyprian's  „de  oatholicae 
ecclesiae  unitate"  u.  s.  w.  veröffentlichte  Krabinger,  Tübingen  1853,  andere  1859; 
die  letzte  und  beste  Ausgabe  von  Cyprian  besorgte  Wilhelm  Härtel,  Wien  1868, 
1871,  3  Teile.  Über  Cyprian's  Schriften  vgl  Rönsch,  Zeitschrift  für  historische 
Theologie,  1875.  S.  86 ff,  und  William  Sanday  „The  Cheltenham  list  of  the  ca- 
nonical  books  of  the  Old  and  New  Testament  and  of  the  writings  of  Cyprian", 
Studio  bihlica  et  ecclesiastica.  III,  Oxford  1891,  S.  217—303,  mit  Appendix  von 
C.  H.  Turner,  S.  304—325.  Vgl  Karl  Goetz,  Geschichte  der  cijprianischen  Lit- 
teratur  bis  xu  der  Zeit  der  ersten  erhaltenen  Handschriften  (Marburger  Dr.-Dis- 
sert)  Basel  1891;  —  Edward  White  Benson,  Cyprian.  Iiis  life,  his  times,  bis 
work,  London  1897;  —  Giovanni  Mercati,  Palcuni  nuovi  süss idi  per  la  cri- 


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2.  Ihre  Namen:  collatio — (1)  Cyrill* 


787 


tica  del  testo  di  S.  Oipriono,  Born,  „de  propag.  fide",  1899  (VII,  109  S.  gr.-4), 
vgl  Adolf  Harnack,  Theologische  Liter  aturxeitung,  Leipzig  1899,  Nr.  18,  8p.  515 
—518;  —  Joh.  Heidenreich,  Der  n eutes tamentliche  Text  bei  Cyprian  verglichen  mit 
dem  Vtüqata-Text,  Bamberg  1900. 

cleric:  de  singularitate  clericorum;  unecht;  bei  Härtel,  Teil  3,  S.  173—220;  siebe 
Cave,  S.  128b. 

de  eccles  onit:  de  eatholicae  ecclesiao  unitate;  im  Jahre  251  geschrieben;  bei 

Härtel,  Teil  1,  S.  207-233. 
ep:  „epistulae"  bei  Härtel,  Teil  2,  S.  465-841. 
ep  cleric:  siehe  clerio 

hab  virgg:  de  habita  virginum;  im  Jahre  248  geschrieben,  bei  Härtel,  Teil  1, 

S.  185—205. 

orat  dorn:  de  dominica  oratione;  im  Jahre  252  geschrieben;  bei  Härtel,  Teil^l, 
S.  205—294. 

test:  ad  Qoirinam  testimonia;  erstes  and  zweites  Bach  im  Jahre  248  geschrie- 
ben, drittes  Buch  im  Jahre  249;  bei  Harte!  Teil  1,  S.  33-184,  Tgl  William 
Sanday,  Ohl  Latin  biblical  texte.  No.  II,  Oxford  1886,  8.  XLIII.  Vgl  C.  Wun- 
derer, Bruchstücke  einer  afrikanischen  Bibelübersetxung  in  der  pseudocypria- 
nischen  Schrift  Exhortatio  de  paenitentia  neu  bearbeitet,  Erlangen  1889,  und 
Franz  Weihrich,  Zeitschrift  für  die  österreichischen  Gymnasien,  Wien  1889, 
Bd.  40,  S.  906—908. 

(1)  Cyrill,  Bischof  Ton  Alexandrien  vom  Jahre  412  bis  tum  Jahre  444.  Seine 
Werke  veröffentlichte  Jean  Aubert,  Paris  1638,  in  sechs  Banden;  Mai  bringt 
vieles,  Nova  patrum  bibliotheca,  Rom  1844,  Bd.  2,  8.  1—500,  Bd.  3  (1845),  8. 1 
— 452,  und  wieder  1—290.  Die  Lesarten  aus  Fragmenten  sind  häufig  sehr 
zweifelhaft.  Vgl  Migne,  PatroL  Gr.  Bd.  68-77;  Migne  allein  gibt  alles  in 
vollster  Weise,  auch  eine  Kollation  der  Fragmente. 

abac:  Abaouc;  Kommentar  zu  den  zwölf  Propheten;  nach  Pontanus  und  Aubert 

(Bd.  3)  veröffentlicht  durch  Philip  Edward  Pusey,  Oxford  1862,  2  Bde. 
act:  „acta"  oder  tu  noaxtixa  ttjc  otxovfuvutrj^  rolxtjc,  ow66ov  xfjQ  iv  'Etpiotp 

ovyxQoxifttloric;  erschienen  bei  Hieronymus  Commelinus  im  Jahre  1591  und 

im  5.  Bd.  des  Aubert. 
ador:  de  adoratione  et  cultu  in  spiritu  et  veritate  [libri  septendecim;  Bd.  1, 

S.  1—632  der  zweiten  Reihe, 
am:  siehe  abac 

anthrop:  adversus  Anthropomorphitas;  Bd.  6,  S.  363  —  398  der  zweiten  Reihe, 
apol:  apologeticuB  pro  duodecim  capitibus  adversus  orientales  episcopos;  Bd.  6, 

8.  157—200. 

capp  thdt:  explanatio  sive  apologia  duodecim  oapitum  [gegen  Theodoret]  Ephesi 
pronuntdata;  Bd.  6,  S.  145-157  und  „ad  Evoptium",  S.  200—260  (nicht  252). 

deipar:  sermo  adversus  nolentes  confiteri  sanctam  virginem  esse  deiparam;  bei 
Mai,  Nova  patrum  bibliotheca,  Bd.  2,  8.  76 — 100. 

de  recta  fide:  de  recta  fide,  Uber  ad  Theodosium  iniperatorem;  Bd.  5,  Teil  2, 
S.  1-180  der  dritten  Reihe. 

epp:  epistulae,  Bd.  5,  Teil  2,  8.  1—213  der  iweiten  Reihe. 

esai.  Kommentar  zum  Jesaias,  fünf  Bücher;  Bd.  2. 

excerpt:  exoerpta  Cjrilli;  bei  Mai,  Nova  patrum  bibliotheca,  Bd.  2,  S.  476— 492. 

fest  pasch:  homiliae  in  festum  paechale,  Bd.  5,  Teil  2,  S.  1-350. 

fid:  (siehe  de  recta  fide);  vgl  „fragmentum  de  fide"  bei  Pusey  (wie  zu  joh), 

Bd.  3,  S.  538—541. 
glaph:  glaphyra;  Kommentar  zum  Pentateuch;  Bd.  1,  S.  1—433. 
habac:  siehe  abac 


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788 


A.  Urkunden.    IV.  Schriftsteller. 


hom:  homiliae  diversae;  Bd.  5,  Teil  2,  S.  350—417.   Vgl  auch  die  Bruchstücke 

bei  Pusey  (wie  zu  „ioh"),  Bd.  3,  S.  452—475, 
incarn:  de  incamatione  unigeniti  dialogus;  Bd.  5,  S.  678 — 714  und  770—804, 

bei  Mai,  Nova  pairum  bibliotheca,  Bd.  2,  S.  32-74 
ioel:  siehe  abac 

ioh:  Kommentar  zum  Johannisevangelium  in  dreizehn  Büchern  (Bd.  4,  S.  1 — 1123), 
veröffentlichte  Philip  Edward  Puaey,  Oxford  1892,  in  3  Bdn;  man  hüte  sich 
davor  zu  glauben,  daes  der  Text  des  Neuen  Testaments  in  dieser  Auegabe 
aus  einer  Handschrift  geflossen  'sei;  denn  der  Herausgeber  in  Oxford  fügte 
aus  einer  gedruckten  Auegabe  den  Schrifttext  hinzu,  den  Heyse,  der  die  Hand- 
schrift in  Italien  für  Pusey  abschrieb,  nur  durch  Anfang  und  Sehluse  ange- 
geben hatte,  s.  oben,  S.  760. 

iul:  „contra  lulianum  übri  decera",  etwa  433  geschrieben;  Bd.  6,  S.  1—362. 

lue:  Bruchstücke  des  Kommentars  zum  Lk,  veröffentlicht  von  Cordier,  Cramer, 
Mai,  Nova  pairum  bibliotheca,  Rom  1844,  Bd.  2,  S.  115—444,  mit  fortlaufendem 
Texte;  viele  Blätter  fehlen;  ins  Englische  aus  dem  Syrischen  durch  R,  Payne 
Smith  übersetzt,  Oxford  1869,  in  zwei  Teilen,  syrisch  und  englisch. 

mal:  siehe  abac 

mich:  siehe  abac 

nest:  adversus  Nestorii  blasphemias  libri  quinque;  Bd.  6,  S.  1—143. 
ose:  siehe  abac 

quod  um»:  quod  unus  est  Christus;  Bd.  5,  S.  714—778;  bei  Pusey  (wie  zu  joh), 

Bd.  3,  S.  455-458. 
soph:  siehe  abac 

theod:  (siehe  oben:  capp  thdt);  vgl  bei  Pusey  (wie  zu  joh)  die  Bruchstücke  der 
Bücher  gegen  Theodor  von  Mopsuefstia,  Bd.  3,  S.  511—537. 

theB:  thesaurus  sive  de  sanota  et  consubstantiali  trinitate;  Bd.  5,  S.  1—388 
(nicht  382). 

trin:  de  saneta  et  vivifica  trinitate;  Bd.  6,  S.  1—35  der  dritten  Reihe  und  Dia- 
loge, Bd.  5,  S.  383-677(778);  bei  Mai,  Nova  pairum  bibliotheca,  Bd.  2,  S.  1-31, 
vgl  Mai,  Scriptorttm  vderum  nova  coüectio,  Bd.  8,  Append.  S.  27—58(149). 

unus:  siehe  quod  unus 

zach:  siehe  abac 

(2)  Cyrill,  Bischof  von  Jerusalem  vom  Jahre  350  biB  zum  Jahre  386,  obechon 
drei  Mal  vertrieben.  Seine  Werke  veröffentlichte  Jean  Prevost,  Paris  1631; 
Thomas  Miller,  Oxford  1703;  Antoine  Auguste  Toottee  oder  die  Benediktiner, 
Paris  1720  (wiederholt  Venedig  1763);  Wilhelm  Karl  Reischl,  München  1848; 
Migne,  Patrol.  hat.  Bd.  33;  Photius  Alexandrides,  Jerusalem  1867  und  1868 
in  2  Bdn.  Vgl  J.  Th.  Plitt,  De  Oyrilli  Hierosolymitani  orationibus  quae  ex- 
tant  catecheticis,  Heidelberg  1855. 

die  „oratio  de  occursu  Domini  et  de  Simeone"  erschien  bei  Fron  ton  le»Duc,  Biblio- 
theca veterum  pairum,  Paris  1624,  Bd.  2,  S.  849—854  (unter  der  Nummer  856). 

D 

Dam:  Johanne»  Damascenus,  zur  Zeit  des  Kaisens  Leo  des  Isauriers  (717—741) 
war  er  bei  einem  Saracener  Fürsten  Kanzler  oder  noajTooCußokof,  nachher 
Münch  in  S.  Saba,  gestorben  nach  754;  vgl  Joseph  Langen,  Johannes  von  Da- 
maskus, Gotha  1879.  Seine  Werke  veröffentlichte  Marcus  Hopper,  Basel  1559 
(wiederholt  1576);  Michael  Lequien,  Paris  1712  in  zwei  Bänden;  Migne,  PatroL 
Gr.  Bd.  94-96. 

fid:  de  fide  orthodoxa  libri  quattuor. 


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2.  Ihre  Namen:  (2)  Cyrill— Didynms. 


789 


hom  in  ficum:  homilia  in  ficum  arefactam. 

iniagg:  „de  sacris  imaginibus  orationes  tree",  im  Jahre  730  geschrieben. 

nest:  contra  Neetorianos  über.  .Argumenta  contra  Negtorianos"  veröffentlichte 
Johannen  Wegelin,  Augsburg  1611. 

par:  „parallelorum  opus,  sex  eclogae  sive  ooBectanea  ex  S.  Scriptura  sanctisque 
patribus  deprompta  et  in  loeos  commune*  digeeta".    Vgl  Friedrich  Loofs, 
Studien  über  die  .  .  .  Parallelen,  Halle  1892;  Karl  Holl  bei  Gebhardt  und 
Harnaok,  Texte  und  Untersuchungen,  N.  F.  Bd.  1,  Heft  1  (XVI,  392  S.  Leipzig 
1897).    Über  die  Pariser  Handschrift  Nat  Gr.  923  vgl  J.  P.  P.  Martin,  De- 
scription  technique  des  mss  grees  . . .  Paris  1884,  S. 14—18.  J.  Bendel  Harris 
beschrieb  diese  Handschrift  auch.   Ähnliche  und  verwandte  Parallelen  findet 
man  in  der  Rupefucaldensis  -  Handschrift  des  siebenten  oder  sechsten  Jahr- 
hunderts, heute  in  Berlin, 
sabb:  oratio  de  Sabbato  sancto. 
Trisagio:  epistola  de  Trisagio. 
demetrl:  „Pelagii  epistola  ad  Demetriadem";  herausgegeben  von  Johann  Salomo 

Semler,  Halle  1780:  bei  Migne,  Patrol.  Lot.  Bd.  21. 
Descens  Chr:  „evangelii  Nicodemi  pars  altera"  oder  „Descensus  Christi  ad  in- 

feros".   Bei  Tischendorf,  Evangelia  apocrypha,  Leipzig  1853,  S.  301 — 311. 
Dlad:  vgl  Marcus  Diad 

Dlalmtro:  „Dialogus  contra  Marcionita«  et  alios";  der  Name  Adamantius  unter 
den  Redenden  führte  früher  zu  dem  falschen  SchluBs,  daBs  Origenes  die  Schrift 
geschrieben  habe;  geschrieben  gegen  Ende  des  dritten  Jahrhunderts,  heraus- 
gegeben durch  Johannes  Rudolf  Wetetein,  Basel  1674  und  Charles  Delarue  in 
den  Werken  des  Origenes  Bd.  1,  S.  800—871.  Vgl  über  diesen  Dialog  und  über 
die  Handschriften,  in  denen  er  Bich  findet,  Fenton  John  Anthony  Hort  bei 
Smith  und  Wace,  A  dietionary  of  Christian  biography,  London,  Bd.  1  (1877), 
S.  39  b— 41a,  unter  „Adamantius.  2". 

Dialmkoed:  siehe  Theodoret  dial 

Dial  tri»:  siehe  Theodoret 

Dliache.  öidax*)  to5v  dcvdexa  dnoaxohov,  eine  Schrift  (aus  Ägypten?),  die  man  je 
nachdem  so  frühzeitig  wie  das  Jahr  70  oder  so  Bpät  wie  das  Ende  des  zweiten 
Jahrhunderts  datirt,  sagen  wir  140.  Der  Bisohof  von  Nikomedien  Philotheos 
Bryennius  veröffentlichte  sie  zuerst  in  Konstantinopel  im  Jahre  1883;  vgl  sonst 
Adolf  Harnack,  Texte  und  Untersuchungen,  Bd.  2.  Heft  1,  Leipzig  1884,  und 
Die  Chronologie  der  altchristlichen  Litteratur  bis  Eusebius,  Leipzig  1897,  S.  428 
—438,  —  auch  G.  Wohlenberg,  Die  Lehre  der  zwölf  Apostel  in  ihrem  Verhältnis 
zum  neutestamentlichen  Schrifttum,  Erlangen  1888. 

Dtdymng  von  Alexandrien,  geboren  309  oder  314,  gestorben  394  oder  399.  Bei 
Galland,  Bd.  6,  S.  261-318;  bei  Migne,  Patrol.  Gr.  Bd.  39,  Sp.  131-18UJ. 
enarrationes:  „breves  enarrationes  in  epistulas  canonicas";  über  diese  siehe 
Lücke's  „Commentatio  critica",  Göttingen  1829.  1832,  in  vier  Abteilungen, 
auch  bei  Migne,  Bd.  39,  Sp.  1731—1748.  Über  2  Kor  und  Joh  vgl  Mai,  Nova 
patrum  bibliotheea,  Rom,  Bd.  4  (1847),  S.  114-152,  und  über  Prov,  Bd.  7 
(1854),  S.  57-71. 

mani:  Uber  adversuB  Manichaeos.  Von  Turrianns  ine  Lateinische  übersetzt, 
wurde  dieses  Buch  von  Canisius  herausgegeben,  Antiquae  lectiones  (Ingol- 
stadt 1601,  Bd.  5,  S.  17),  2.  Ausg.,  durch  Basnage  besorgt,  Antwerpen  1725, 
Bd.  1,  S.  197—216.  Combefis  veröffentlichte  es  griechisch  und  lateinisch, 
Bibliotheeae  Oraeeorum  patrum  auetuarium  novissimum,  Paris  1672,  Teil  2, 
S.  21—32.  Galland,  wie  oben,  wiederholte  die  Übersetzung  des  Combefis. 


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79U 


A.  Urkunden.   IV.  Schriftsteller. 


ps:  „expositionis  in  psalmos  fragmenta";  bei  Mai,  Nova  patrinn  bibliotheca, 

Rom  1854,  Bd.  7,  Teil  2,  Sp.  131-311. 
spir:  de  Spiritu  Sancto  Uber  unus,  sancto  Hieronymo  interprete. 
tri:  „de  Trinitate  libri  tres",  von  Giovanni  Aloysi  (oder  Luigi)  Mingarelli,  Bo- 
logna 1769  herausgegeben.  Guericke  verglich  die  Lesarten  für  das  N.  T.,  Coni- 
meniatio  de  schola  Alexandrina,  Halle  1824,  Bd.  2,  S.  33-47. 

Diodoral,  von  Geburt  Antiochener,  Bischof  von  Tarsus  etwa  vom  Jahre  379  bis 
390.  Seine  tahllosen  Schriften  sind  soweit  man  weiss  verloren.  Vielleicht  findet 
man  einmal  einiges  von  ihm  in  syrischen  oder  armenischen  Klöstern.  Grie- 
chische Ketten  bringen  Bruchstücke  ans  ihm  und  Marius  Mercator  bietet  einiges. 
Bruchstücke  aus  dem  Kommentar  zu  den  Psalmen  findet  man  bei  Mai,  Nova 
patrum  bibliotheca,  Rom,  Bd.  6,  Teil  2  (1853),  S.  240—258. 

Dlogn :  Brief  an  Diognet  von  einem  Unbekannten,  vielleicht  vom  Ende  des  zweiten 
Jahrhunderts;  Harnack  sagt  zwischen  180  und  240,  s.  seine  Chronologie,  Leipzig 
1893,  8.  513-517.  Vgl  J.  Quarry,  Hermatkena,  Bd.  9,  Dublin  1896,  S.  318— 
357,  der  Hippolyt  als  Verfasser  vorschlagen  möchte.  Veröffentlicht  durch 
Bansen  (wie  zu  „const"),  Bd.  1  (1854),  S.  157—340;  Otto  in  den  Werken  Justin'» 
des  Märtyrers;  bei  Gebhardt  und  Harnack,  Patr.  app.  opp.  Leipzig,  Heft  1, 
S.  206—226. 

Dionys  aiex:  Dionysius  von  Alexandrien,  geboren  am  Ende  des  zweiten  Jahrhun- 
derts, etwa  im  Jahre  232  Vorsteher  der  katechetischen  Schule  in  Alexandrien, 
etwa  vom  Jahre  247  Bischof  von  Alexandrien,  gestorben  265.  Er  schrieb  viel ; 
nur  Bruchstücke  und  Briefe  sind  noch  vorhanden,  grösstenteils  bei  Euseb,  vgl 
Euseb,  Hist.  eccl.  Buch  7  überall.  Bei  Fronton  le  Duc,  Bibliotheca  veterum 
patrum,  Paris  1624,  Bd.  1,  8.  273—309;  bei  Galland,  Bd.  3,  8.  479-537;  Bd.  14. 
Append.  8.  110—118;  bei  Routh,  Bd.  4,  S.  393—454.  Simon  de  Magistris  ver- 
öffentlichte eine  vorzügliche  Ausgabe,  Rom  1796.  Vgl  Mill,  Notum  Testamen- 
mm  Graecum,  Oxford  1707,  S.  LXVHI  und  XIX— XXI,  Ausg.  von  Küster, 
Amsterdam  1710,  §§  719  und  162—180. 

can:  epistula  canonica  ad  Basilidem  episcopum  Pentapolitanum  de  diversis 
capitibus. 

ep  contrpaulsamos:  epistula  ad  Paulum  Samosatenum  una  cum  responsionibu* 

ad  Pauli  Samosateni  decem  quaestiones. 
de  mart:  libellus  de  martyrio  ad  Origenem. 
paul  samos  quaeist  oder  resp:  siehe  oben  ep  contr  paul  samos. 
Dionysias  Barsali baeus:  siehe  oben,  bars 

Dionysia»  Pseudo-Areopagita  oder  Pseodo- Dionysius,  ein  unbekannter  Schrift- 
steller vielleicht  vom  Ende  des  vierten  Jahrhunderts.   Sein  Text  ist  noch  un- 
sicher. Bei  Balthasar  Cordier,  Antwerpen  1634  (wiederholt  Venedig  1755  in 
zwei  Banden);  Migne,  PcUrol.  Gr.  Bd.  3.  4. 
de  cael  hier:  de  caelesti  hierarchia;  herausgegeben  Florenz  1516. 

„Docetae",  eine  gnostische  Sekte  des  zweiten  Jahrhunderts,  deren  Lehre  bei  Hip- 
polyt dargestellt  wird;  siehe  HippphU. 

doctrina  apostolorum,  ein  syrisches  Buch  vom  Ende  des  vierten  Jahrhundert», 
durch  William  Cureton  herausgegeben,  Ancient  Syriao  docwnent»,  London  1864. 

Dorotheas,  ein  Archimandrit  in  Palästina  vom  Ende  des  sechsten  Jahrhunderts, 
schrieb  „expositiones  et  doctrinas  diversas  animabus  perutilea"  oder  „disserta- 
tiones  etbicas  et  aeceticas  viginti  quattuor".  Bei  Fronton  le  Duc,  Bibliotheca 
reterum  patrum,  Paris  1624,  Bd.  1,  S.  748-869;  bei  Galland,  Bd.  12,  S.  368-469; 
MPG,  Bd.  88. 

Druthm:  Chrestien  Druthmar,  Grammaticus  genannt,  ein  Benediktiner  Mönch  des 
Klosters  Corbie,  blühte  vielleicht  etwa  um 840 (860?),  schrieb  einen  Kommentar  zum 


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2.  Ihre  Namen:  Diodorus— Eucherius. 


791 


Matthäus-Evangelium  (Lk  Joh).  Erschien  Strasburg  1514;  Hagenau  1530;  in 
Magna  bibliotheca  veterum  patrrtm,  Köln  1618,  Bd.  9,  Teil  1 ;  bei  Migne,  Patrol. 
Lat.  Bd.  106;  Bibliotheca  patrum  Bd.  15,  S.  86. 

£ 

„Eblonitae",  die  Ebioniten,  eine  jüdisch- christliche  Sekte,  deren  Evangelium  Epi- 
phaniu«  anfuhrt 

„Enkratltae",  die  «m  die  Mitte  des  zweiten  Jahrhunderte  die  Kirche  verliessen, 

und  denen  Titian  eich  anschloes;  bei  Hippolyt,  sifhe  HipppMl. 
ep  lugd:  siehe  Lugdun 

Ephraem  der  Syrer  blühte  um  370.  starb  378.  Seine  Werke  veröffentlichte  Ed- 
ward Thwaites  griechisch,  Oxford  1709;  griechiach  syrisch  lateinisch  Oiuaeppe 
Simon  Assemani  und  Pietro  Benedetti,  Rom  1732—1746,  3  Bände  Syr,-Lat  und 
3  Bände  Gr.-Lat.  Die  Hymnen  und  Predigten  veröffentlichte  Joseph  Lamy, 
Mecheln  1882-1889,  3  Bde;  Carmina  Nisibena,  Gustav  Bickell,  Leipzig  1866. 
Vgl  die  Übersetzung  von  Pius  Zingerle  (Bibliothek  der  Kirchenväter)  Kempten 
1870-1876,  3  Bde.  Seinen  Kommentar  zu  den  Paulinischen  Briefen  veröffent- 
lichten die  Mechitarist- Vater:  S.  Bphraem  Syri  oommeittarii  in  epistolas  D. 
Pauli  nunc  primum  ex  Armenio  in  Latinum  sermonem  a  patribus  Mech  äaristi 
translati,  Venedig  1893.  Für  seinen  Kommentar  zum  Diatessaron,  vgl  unten: 
Tatian,  und  siehe  J.  Bendel  Harris,  Fragments  of  the  commentary  of  Ephrem 
Synt$  upon  the  Diatessaron,  London  1895,  —  und  J.  Hamlyn  HUI,  Ä  disser- 
tation  on  the  goepel  commentary  of  S.  Ephraem  the  Syrian  xcith  a  tcriptural 
index  to  hie  works,  Edinburgh  1896.  Über  den  syrischen  Text  des  Neuen  Testa- 
ments, den  Ephraem  benutzte,  dem  Texte  der  Peeohitta  verwandt,  vgl  F.  H. 
Woods  „An  examination  of  the  New  Testament  quotations  of  Ephrem  Synu", 
Shtdia  bibliea  et  eocleeiastica.  III,  Oxford  1891,  8. 106—138  (siehe  auch  daselbst 
rBd.  1]  1885,  3. 173. 174). 

Eplphanei,  von  Geburt  Alexandriner,  nach  Clemens  ein  Führer  der  Karpotra- 
tianer,  blühte  zur  Zeit  Hadrian's  oder  des  Pius. 

Epiphanlus,  von  Geburt  aus  Palästina,  Bischof  von  Salamis  auf  Cypern  (die 
Stadt  hiees  nachher  Constantia),  vom  Jahre  368  ab,  starb  402.  Seine  Werke 
veröffentlichte  Petau,  Paris  1622,  wiederholt  1682;  Wilhelm  Dionysius  Dindorf, 
Leipzig  1859—1862,  in  fünf  Bänden;  Migne,  Patrol.  Gr.  Bd.  41—43.  Vgl  Richard 
Adalbert  Lipsius,  Zur  Quellenkritik  des  Epiphanias,  Wien  1865. 
ancor:  „Ancoratua,  sive  de  fide  sermo",  etwa  im  Jahre  372  geschrieben, 
cant:  Kommentar  zu  Cantica. 
de  Cataphrygis:  Biehe  haer 

de  pond  et  mens:  „de  ponderibus  et  mensuris  Uber";  Lagarde  veröffentlichte 
dies  „primum  integrum  et  ipsum  Syriacum"  mit  einer  deutschen  Übersetzung, 
Göttingen  1880. 

haer:  „Panaria  eorumque  anacephalaeosis" ;  „Panarium  sive  adversus  baereaes 
octoginta"  besorgt  von  Franz  Oehler,  Berlin  1859—1861,  und  Wilhelm  Din- 
dorf, Leipzig  1859  ff. 

eplstad  rsfeai:  Brief  im  Jahre  362  an  den  Perserkönig  durch  Athanasius  geschickt 

Bei  Galland,  Bd.  5,  S.  239.  240. 
epl  st  orientall  ad  Symm:  siehe  Orientaliurn  ep. 
Epltom:  siehe  Clem  (2). 

Euehering,  Bischof  von  Lyon  vom  Jahre  434  ab,  starb  etwa  454.  In  Biblio- 
theca patrum,  Lyon  1677,  Bd.  6;  auch  bei  Migne,  Patrologia  Latma,  Bd.  50, 
S.  685—1213. 


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792 


A.  Urkunden.   IV.  Schriftsteller. 


lib.  formul:  de  formulis  spiritualis  intellegentiae,  Uber  ad  Veranum  filiuui. 
quaest.  in  N.  T.:  libri  dao  ad  Veranum  filium. 

Eulogius,  Presbyter  in  Antiochien,  Patriarch  von  Alexandrien  vom  Jahre  581  ab, 
starb  608.  Eine  Predigt  von  ihm  nun  Palmsonntag  steht  bei  Photius,  Biblio- 
theca,  oodd.  182.  208.  226-227;  in  Galland,  Bd.  12,  S.  300—909(310);  in  Migne, 
PatroL  Gr.  Bd.  86,  S.  2907—2964. 

Kunomtng,  geboren  in  Daoora  bei  Cäsarea  in  Kappadoxien,  wurde  im  Jahre  360 
Bischof  von  Kyxflras,  war  Arianer,  wurde  vertrieben  und  exüirt;  starb  schliess- 
lich hochbetagt  in  seinem  Geburtsort. 

ix&eoif  hIoxhbq:  im  Jahrew383  dem  Theodosius  vorgelegt,  bei  Joh.Alb.Fabriciua, 
Bibüotheca  Graeca,  Hamburg  1729,  Bd.  8,  Ben.  5,  Teil  4,  Kap.  23,  8.  253—260. 
dnokoyetatof:  gegen  die  nix&nische  Lehre  der  Dreieinigkeit,  bei  Fabricius, 
S.  260-307;  auch  bei  Migne,  Patroi.  Gr.  Bd.  30,  Sp.  835-868. 
(1)  Eusebius  Pamphili,  Bischof  von  Cäsarea,  vielleicht  etwa  270  geboren,  gestor- 
ben etwa  340.  Seine  Werke  veröffentlichte  Migne,  PatroL  Gr.  Bd.  19—24,  Wil- 
helm Dindorf,  Leipzig  1867,  in  vier  Bänden. 

ad  marin:  „quaestione«  ad  Marinum";  Bruchstücke  bei  Mai,  (Sor.  vet.  novo  coü. 
vgl  unten  bei  „lue")  Nova  patrum  bibliotheca  Bd.  4,  S.  255—267,  Supplementa 
S.  283—303;  bei  Migne,  Patrol.  Gr.  Bd.  22,  S.  879  ff. 

can:  „canones  sacrorum  evangeliorum  decem";  bei  Migne,  Bd.  22,  S.  1274 ff.; 
vgl  auch  unten,  B.  II.  2. 

const:  „oratio  de  laudibus  Constantini",  im  Jahre  335  gehalten,  herausgegeben 
durch  Heinichen,  Leipzig  1830,  wieder  1869. 

dem:  „de  demonstratione  evangelica  libri  vigintd",  heute  nur  zehn  übrig;  er- 
schienen Paris  1628;  Köln  1688;  bei  Gaisford,  Oxford  1852. 

ecl:  „eclogarum  propheticarum  de  Christo  libri  quattuor"  (nicht  vollständig), 
herausgegeben  durch  T.  Gaisford,  Oxford  1852. 

es:  Kommentar  xum  Jesaias ;  bei  Montfaucon,  Collectio  nova  patrum,  Paris  1707, 
Bd.  2,  S.  347;  bei  Migne,  Patrologia  Graeca. 

hist:  „historiae  ecclesiasticae  libri  decem",  etwa  im  Jahre  324  geschrieben, 
herausgegeben  durch  Robert  Estienne,  Paris  1544,  griechisch-lateinisch,  wie- 
derholt Genf  1612;  durch  Valesius,  Paris  1659,  und  wieder  1671;  William 
Reading,  Cambridge  1720;  Andreas  Stroth,  Halle  1779;  Heinichen,  Leipzig 
1827,  und  wieder  1868  ff;  Burton,  Oxford  1838;  Albert  Schwegler,  Tübingen 
1852,  der  den  Text  tu  reinigen  suchte;  Lammer,  Schaffhauseti  1859;  Bindorf, 
Leipzig  1871. 

bist  martyr  pal:  siehe  mart  pal 

laud  Const:  siehe  const 

lue:  Kommentar  zum  Evangelium  des  Lukas;  Bruchstücke  bei  Mai,  Scriptorum 
veterum  nova  collectio,  Bd.  1,  Teil  1,  S.  107—178,  und  Nova  patrum  biblio- 
theca, Bd.  4,  S.  159-207  ;  bei  Migne,  PatroL  Gr.  Bd.  24,  Sp.  529—604. 

marc:  „contra  Marcellum  libri  duo,  iussu  Bynodi  Constantinopoli  anno  336  ha- 
bitae  scripti";  herausgegeben  von  Gaisford,  Oxford  1852. 

marin:  siehe  ad  marin 

mart  pal:  „de  martyribus  Palaestinae,  liber  singularis",  häufig  verkürzt  wie 
ein  Anhang  zum  sechsten  Buch  der  Kirchengeschichte.  William  Cureton 
fand  das  ganze  Buch  in  einer  syrischen  Handschrift  -und  veröffentlichte  es 
syrisch  und  englisch:  History  of  the  martyr e  in  Palestine  by  Eusebius  . . ., 
London  1861;  —  Bruno  Violet,  Die  palästinischen  Märtyrer  des  Eue.  r.  Caes, 
ihre  aus führlichere  Fassung  u,  deren  Verhältnis  zur  kürzeren,  Leipzig  1S96 
[Gebhardt  u.  Harnack,  Texte  u.  Unters.  Bd.  14,  Heft  4]. 

rojell  siehe  marc 


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2.  Ihre  Namen:  Eulogius— Euthymius. 


793 


onomast:  „onomaBtioon  sive  locorum  biblicorum  Dominum  catalogus".  Heraus- 
gegeben von  Lareow  und  Parthey,  Berlin  1862;  Paul  de  Lagarde,  Göt- 
tingen 1870. 

pasch:  „de  festo  paschali  Uber".  Bruchstücke  bei  Mai,  Nova  patrum  biblio- 
theea,  Bd.  4,  S.  208-216;  bei  Migne,  Patroi.  Gr.  Bd.  24,  8p.  693-708. 

praep:  „praeparationis  evangelicae  libri  quindecim",  herausgegeben  durch  Fran- 
coie  Vigier,  Paris  1628,  wieder  Köln  1688;  Heinichen,  Leipzig  1842;  Gaisford, 
Oxford  1843. 

ps:  Kommentar  zu  den  hundertfünfzig  Psalmen;  den  ersten  Teil  veröffentlichte 
Montfeucon  (wie  oben  bei  esai),  das  übrige  Mai,  Nova  patrum  bibliotheca. 
Bd.  4,  8.  67—107,  auch  Migne  (wie  oben), 
reliq:  „reliquiae"  bei  Mai,  wie  unter  ps,  8.  313—320. 
res:  „de  resurrectione",  nur  lateinisch;  bei  Galland,  Bd.  4,  Sp.  479 — 497. 
rufin:  Rufin's  Obersetzung  von  Euseb's  Kirchengeechichte,  angefertigt  bald  nach 
400;  bei  Pictro  Tomniaso  Cacciari,  Rom  1740,  der  einen  besseren  Text  gibt, 
aber  noch  nicht  gut  genug, 
etephsnppl:  „quaestiones  et  solutiones  ad  Stephanum  circa  evangelia";  bei  Mai 
Nova  patrum  bibliotheca,  Rom  1847,  Bd.  4,  8.  217  -  254;  Supplementa,  8.268— 
282;  Bruehstflcke  bei  Migne,  Patrol.  Gr.  Bd.  22,  Sp.  879  -  936. 
theoph:  „theophania",  aus  der  „demonstratio  evangelica"  verkürzt  (siehe  oben 
„<fem").   Lee  gab  eine  syrische  Obersetzung,  London  1842,  heraus  und  eine 
englische  Übersetzung  mit  Anmerkungen,  Cambridge  1843.    Mai  bietet  grie- 
chische Bruchstücke,  Nova  patrum  bibliotheca,  Bd.  4,  S.  108-159  und  S.  310-31 2. 
(2)  Eusebius ,  Bißchof  von  Emesa  in  Phönicien  etwa  vom  Jahre  341  ab,  starb 
etwa  360.  Die  vorhandenen  griechischen  Schriftchen  veröffentlichte  Johannes 
Chr.  Gottlieb  Augusti,  Elberfeld  1829;  Migne,  Patrol.  Gr.  Bd.  86,  Sp.  461—562. 
Eustathias,  zum  Bischof  von  Antiochien  vom  Konzil  von  Nizfta  im  Jahre  325 
eingesetzt,  bald  nachher  durch  Schliche  der  Arianer  vertrieben.   Bei  Galland, 
Bd.  4,  S.  539—583,  wo  auch  ein  Bruchstück  aus  Theodoret  steht,  S.  575;  bei  Migne. 
Patrol.  Gr.  Bd.  18,  Sp.  609—1064.  Vgl  Albert  Jahn,  bei  Gebhardt-Harnack, 
Texte  und  Untersuchumen.  II,  4,  Leipzig  1886. 
Euthalius,  ein  Ägypter  (?),  Bischof  der  Stadt  Sulce  auf  Sardinien  (?),  blühte 
etwa  458,  besorgte  eine  hervorragende  kritische  Arbeit  über  die  Apostelge- 
schichte, die  katholischen  Briefe,  und  die  vierzehn  Briefe  Pauli.  Lorenzo  Zacagni 
gab  diese  Schrift  mit  ausführlichem  Kommentar  heraus,  Rom  1698.  Siebe 
Galland,  Bd.  10,  S.  197-315  [320];  Migne,  Patrol.  Gr.  Bd.  85,  Sp.  619-790. 
Vgl  unten,  B.  I.  1.  (2.) 
argum:  „argumentum  epistulae  alicuius". 
capp:  „capita"  „summa  capiium". 

elench:  „elenchus  lectionum  et  eorum  capitum  atque  testimoniorum,  quae  in 
actibus  et  epistulis  continentur". 

porf:  die  neuere  Schrift  einer  überschriebenen  Handsohrift,  deren  altere  Schrift 
die  Handschrift  P  der  Apostelgeschichte  und  der  katholischen  Briefe  ist; 
siehe  oben,  S.  102.  103.  Diese  jüngere  Schrift  vom  Jahre  1301  enthält  fast 
den  ganzen  Kommentar  des  Euthalius  zu  der  Apostelgeschichte  und  zu  den 
paulmischen  Briefen,  und  den  vollständigen  Text  dieser  Bücher;  vgl  Tischen- 
dorf, Monumenta  sacra  inedüa,  Bd.  5,  S.  XII  f. 

prol:  prologus. 

Eutherlus,  Metropolit  von  Tyana,  blühte  um  431,  ein  Gegner  des  Cyrill  von 
Alexandrien,  ein  Freund  des  Nestorins,  doch  kein  Freund  der  Häresie  des 
Nestorius.   Siehe  Schulz's  Ausgabe  der  Werke  Theodoret's  (vgl  unten,  Thdt). 

Euthymius  Zigabenus  oder  besser  Zygadenus,  ein  Mönch  in  Konstantinopel,  blühte 


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794 


A.  Urkunden.   IV.  Schriftsteller. 


am  1110,  schrieb  einen  Kommentar  zu  den  vier  Evangelien;  bei  Galland,  Bd.  14, 
277 — 336;  in  Bib/iotheoa  veterum  pairum,  Lyon  1677,  Bd.  19,  S.  474— 728; 
herausgegeben  durch  Christian  Friedrich  Matthai,  Leipzig  1792;  Theokletee 
Pharmakides,  '/f  xuivif  Aa&tjxv,  Bd.  1  und  2,  Athen  1842-   Seine  Kommentare 
zu  Paul  Kath  gab  Nioephorus  Kalogeras,  Athen  1887,  in  zwei  Bdn  heraas. 
Über  den  Komm  zu  Kath  vgl  Matthai  (wie  unten,  B.  I.  2.  (2.)),  Cath,  S.  XXX. 
panopl  dogm:  „orthodoxae  fidei  dogmatica  panoplia  adversus  omnes  haereses"; 
Bruchstück,  siehe  Galland  wie  oben;  in  Bibliotheca  maxima  veterum  patrum, 
Lyon  1677,  Bd.  19,  S.  6—235. 
victor  de  Massiiianis  anath  7 :  „victoria  et  triumphus,  de  impia  et  multiplici  exsecra- 
bilium  Ma*>salianorum  secta,  qui  et  Phundaitae  et  Bogomili,  neonon  Euchitae, 
Enthusiastae,  Encratitae  et  Marcionitae  appellantur";  siehe  Galland  wie  oben. 
Evagrius  Ponticus,  geboren  in  Ibora  im  Jahre  345.  Er  war  Archidiakonus  in 
Konstantinopel  und  nachher  Mönch  in  Scetis  in  Ägypten;  starb  398;  bei  Galland, 
Bd.  7,  8.  551—581.   Aus  Ketten. 
„Erangelta  apocrypba"  wie  der  Hebräer  (unten),  Nazaräer,  Ebioniten,  nach  den 
Ägyptern,  das  Protevangelium  des  Jacobus,  das  Evangelium  de«  Thomas,  die 
Acta  Pilati  cum  Descensu  ad  inferos.   Bruchstücke  bei  Clemens  von  Alexan- 
drien, Origenes,  Euseb,  und  besonders  bei  Epiphanias  und  Hieronymus.  Evan- 
gelia  apocrypha,  Tischendorf,  Leipzig  1853;  wieder  1876. 
Evangelium  des  Petrus:  vgl  Adolf  Harnack,  BrucJistücke  des  Evangeliums  und 
der  Apokalypse  des  Petrus,  2.  Aufl.  Leipzig  1893,  Oskar  von  Gebhardt,  Das 
Evangelium  und  die  Apokalypse  des  Petrus.   Mit  20  Tafeln.   Leipzig  1893, 
Rudolf  Hofmann,  bei  Hauck,  PealencyUopädie,  3.  Aufl.  Bd.  1,  Leipzig  1896,  8.663. 
„Evangelium  secundum  Hebraeos",  bei  Tischendorf,  Notitia  editionis  oodieis  bibii- 
orum  Sinaitici,  Leipzig  1860,  S.  58;  siehe  Mül,  Xovum  Testamentum  Oraece, 
Oxford  1707,  S.  XXXI f.,  Küstcr's  Ausgabe,  Amsterdam  1710,  Proll.  §§251—258; 
siehe  Irenaeus,  adv.  haer.  1, 26  und  3, 11  und  Epiphanius  haer.  30, 13.  Die  Bruch- 
stücke wurden  veröffentlicht  von  E.  B.  Nicholson,  The  gospel  acoordxng  to  ths 
Hebretcs,  London  1879  Adolf  Hilgenfeld,  Novum  Testamentum  extra  oanonem 
reeeptum,  2.  Ausg.  Leipzig  1884;  Rudolf  Handmann,  bei  Gebhardt  u.  Harnack, 
Texte  und  Untersuchungen.  Bd.  5,  Heft  3,  Leipzig  1883,  S.  1—142. 

F 

Facundns:  Bischof  von  Henniana  in  Afrika  in  der  Provinz  Byzaoena,  blühte 
etwa  um  das  Jahr  540  und  lebte  noch  im  Jahre  571;  er  schrieb  zwölf  Bücher 
„pro  defensione  trium  capitulorum"  und  musste  wegen  dieses  Werkes  den  Rest 
seines  Lebens  in  Zurüokgezogenheit  verbringen.  Veröffentlicht  durch  Jacobus 
Sirmond,  Paris  1629,  Oktav,  wieder  1696;  Galland,  Bd.  11,  S.  663-821;  Migne, 
Patrol.  Lot.  Bd.  57. 

Fastldlus,  ein  Brite,  blühte  um  das  Jahr  420.  Er  war  Pelagianer;  er  schrieb 
„ad  Fatalem  quendam,  de  vita  Christiana  librum  unum,  alium  de  viduitate  ser- 
vanda". Siehe  N.  Bonwetsch  bei  Hauck,  BeaUEncykhpädie  für  protestantisch* 
Theologie,  3  Ausg.  Leipzig  1898,  Bd.  5,  S.  780. 781.  Bei  Galland,  Bd.  9,  S.  479-489. 

Faustinus:  ein  römischer  Presbyter  zur  Zeit  deB  Luciferianischen  Schismas  um  das 
Jahr  383. 

arian:  „ad  Gallam  Placidiam  de  trinitate  sive  de  fide  contra  Arianos  Uber  Sep- 
tem capitulis";  —  oder,  „ad  personam  Flacillae  reginae  (vor  386),  adversus 
Arianos  et  Macedonianos  libri  septem";  bei  Galland,  Bd.  7,  S.  439—460  [474]; 
bei  Migne,  Patrol.  Lot.  Bd.  13,  Sp.  37—80. 
Faustus,  ein  Afrikaner  von  Mileve,  Bischof  der  Maniobaer,  blühte  etwa  um  da« 


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2.  Ihre  Namen:  Evagrius— Gelaaius. 


795 


Jahr  400.   Seine  häretische  Schrift  ist  in  Augustin's  Entgegnung  enthalten; 
siehe  oben,  Jiy«mtr  nuut.   Vgl  Migne,  Patrol.  ImI.  Bd.  20,  Sp.  401-479. 
Firmle,  siehe  Matern. 

Firmllianus,  im  Jahre  233  Bischof  von  Casarea  in  Kappadozien,  ein  Freund  des 
Origenes;  seinen  Brief  an  Cyprian  findet  man  bei  Cyprian  lateinisch,  vielleicht 
durch  Cyprian  selbst  übersetzt. 

Fortun  ati an us,  aus  Afrika,  Bischof  von  Aquileia  in  Italien,  blühte  etwa  340; 
bei  Angustin;  siehe  oben,  „Aug  fortan." 

Fulbertas,  geboren  etwa  950,  vom  Jahre  1007  ab  Bischof  von  Chartres  in  Frank- 
reich, gestorben  1029;  bei  Migne,  Pairol.  Lat.  Bd.  140,  Sp.  163—374. 
ep':  sein  erster  Brief,  der  von  der  Dreieinigkeit,  der  Taufe,  und  dem  Abend- 
mahl  handelt. 

(1)  Fulgentius,  aus  Afrika,  geboren  etwa  468,  etwa  vom  Jahre  508  ab  Bischof 
von  Rüspe,  gestorben  533.  Seine  Werke  veröffentlichte  Sirmond,  Paris  1612; 
Chifflet,  Dyon  1649;  (Mangeant),  Paris  1684;  Migne,  Patrol.  Lat.  Bd.  65, 
Sp.  103—960.  Vgl  Emil  Jungmann,  „Die  Zeit  des  Fulgentius",  Rheinisches 
Museum  für  Philologie,  Frankfurt  am  Main,  neue  Reihe,  Bd.  32,  S.  564—577  (vgl 
Jungmann,  Coniectanea  Fubientiana,  Leipzig  1872). 

ad  monim:  „ad  Monimum  libri  tres";  bei  Migne,  Sp.  153 — 206. 
arian:  „contra  Arianos  Über  unus";  bei  Migne,  Sp.  205—224. 
ep:  „epistulae";  bei  Migne,  Sp.  303—498. 

ep  ad  Ferrand:  „epistula  ad  Fulgentium  Ferrandum";  bei  Fulgentius  Ferrandus, 

in  Galland,  Bd.  11,  S.  317-398;  Migne,  Sp.  380-435. 
fab  fragm:  „contra  gesta  quae  ad  versus  eum  Fabianus  haereticus  falsa  confin- 

xit  libri  decem";  nur  Bruchstücke  übrig;  bei  Migne,  Sp.  749—834. 
fid  cath:  „pro  flde  catholica  adversum  Pintam  episcopum  Arianum  liberunuB"; 

bei  Migne,  Sp.  707—720. 
incarn:  „de  incarnatione  filii  dei  et  vilium  animalium  auctore,  ad  Scarilam, 

liber  unus";  bei  Migne.  Sp.  573-602. 
rem  pecc:  „de  remissione  peccatorum  ad  Eutbymium  libri  duo";  bei  Migne, 

Sp.  527—574. 

tras:  „ad  Trasimundum  regem  Vandalorum  libri  tres,  anno  507  scripti";  bei 

Migne,  Sp.  223—304- 
veritpraed:  „de  veritate  praedestinationis  et  gratiae  Dei,  libri  tres";  bei  Migne, 

Sp.  603—672. 

(2)  Fulgentius  Ferrandus,  Schüler  des  Fulgentius  von  Rüspe,  gestorben  vor  dem 
Jahre  547;  bei  Qalland,  Bd.  11,  S.  317— 398. 

G 

Gaius  von  Rom,  blühte  um  210.  Bei  Euseb,  Historia  ecclcsiastica,  und  bei  Galland, 
Bd.  2,  S.  203-208.  Vgl  Adolf  Harnack  bei  Hauck,  Real-Ejin,klopädie  für  pro- 
testantische  Theologie,  3.  Ausg.  Bd.  3,  Leipzig  1897,  S.  638.  039,  und  Geschichte 
der  aÜchristlicften  Literatur  bis  Eusebius,  Bd.  1,  Leipzig  1893,  S.  601—003;  vgl 
auch  John  Gwynn,  Hermathena,  Dublin,  Bd.  6,  S.  397  ff'.,  der  ein  Bruchstück 
aus  Hippolyte  „Capita  contra  Gaium"  dort  syrisch  und  englisch  veröffentlichte. 

Gaudentius,  etwa  vom  Jahre  387  ab  Bischof  von  Brescia. 
serm:  „sermones  sive  tractatus  quindecim  ad  Benevolum".  Veröffentlicht  durch 
Paul  Galeard,  Augsburg  1757;  bei  Migne,  Patrol.  Lat.  Bd.  20,  Sp.  791— 100G. 

Gelasiug,  von  Geburt  aus  Kyzikus,  Bischof  von  Cäsarea  in  Palästina,  blühte  um 
476,  schrieb  eine  Geschichte  des  Konsils  von  Nisaa  in  drei  Banden.  Erschien 
suerst  in  Paris  1599.   Bei  Migne,  Patrol.  Gr.  Bd.  85,  Sp.  1179-1360. 


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790 


A.  Urkunden.    IV.  Schriftsteller. 


1.  Gennadias,  einundzwanzigster  Bischof  von  Konstantinopel  in  den  Jahren 458—  471. 
Er  schrieb  Kommentare  tu  verschiedenen  Büchern  des  Alten  Testamentes  und 
zu  Paul,  auch  Homilien.   Bei  Oecumenius  und  in  den  Ketten  zu  finden. 

2.  Gennadlus,  Presbyter  von  Marseille,  blühte  gegen  Ende  des  fünften  Jahr- 
hunderts, setzte  das  Buch  des  Hieronymus  „de  viris  illustribus"  fort  und  schrieb 
„epistulam  de  fide  sua  seu  de  dogmatibus  ecclesiasticis  ad  Gelaeium  papam", 
auch  Ober  die  Apokalypse,  über  die  Tausend  Jahre,  gegen  Nestorius,  gegen 
Pelagiu«,  gegen  alle  Häresien.  Sein  Buch  „de  dogmatibus  ecclesiasticis"  gab 
Oehler  heraus,  Corpus  haereseologieum,  Berlin  1866,  Bd.  1,  S.  333 — 356.  Bei 
Migne,  Patrol.  Lot.  Bd.  58,  Sp.  492—979.  Den  Katalog  „virorum  inlustrium" 
veröffentlichte  Wilhelm  Herding,  Leipzig  1879;  —  Ernest  Cushing  Richardson, 
Texte  und  Untersuchungen,  Bd.  14,  Hft.  1,  Leipzig  1896. 

Geometr:  (Georg?)  Geometres  häufig  in  den  Ketten  angeführt,  wie  z.  B.  Lk2,40 
in  catmai. 

Georgias  Scholarius,  auch  Gennadias  genannt,  ein  Grieche,  vielleicht  ein  Kon- 
etantinopolitaner,  blühte  um  das  Jahr  1463.   Bei  Migne,  Patrol  Or.  Bd.  160. 

1«  Germanus,  Bischof  von  Kyzikus;  vom  Jahre  715  ab  Patriarch  von  Konstante 
nopel,  im  Jahre  730  vertrieben  wegen  seiner  Verteidigung  von  Abbildungen 
und  Bildern;  starb  vielleicht  im  Jahre  740.  In  seinem  Buche  „Theoria  rerum 
ecclesiasticarum",  bei  Fronton  le  Duc  BMiotheca  veterum  patrum,  Paris  1624, 
Bd.  2,  (S.  131—166),  S.  146,  hat  er  ein  Bruchstück  vom  griechischen  Irenaeus 
uns  überliefert.  Andere  schreiben  dieses  Buch  dem  folgenden  Germanus  II  zu. 

2.  Germanus  II  oder  Junior,  geboren  in  Anaplus  in  der  Propontis,  ein  Münch, 
etwa  vom  Jahre  1222  ab  Patriarch  von  Konstantinopel,  1240  abgesetzt,  1254 
wiedereingesetzt;  starb  vielleicht  in  demselben  Jahre.  Bei  Cotelier,  Ecclesiae 
Graecae  monumenta,  Paris  1681,  Bd.  2. 

Gildas,  der  Weise,  aus  Bath  in  England,  blühte  vielleicht  um  das  Jahr  581, 
schrieb  ein  klagendes  Buch  über  die  Verwüstung  Britanniens;  bei  Galland, 
Bd.  12,  S.  189-220;  bei  Migne,  Patrol  Lot.  Bd.  69,  Sp.  329  -392. 

Glykas:  Michael  Glykas  (6  rivxä)  blühte  etwa  um  das  Jahr  1120;  er  schrieb 
theologische  Dissertationen,  Briefe,  und  vier  Bücher:  B/ßXoq  xqovix^  vom  An- 
fang bis  zum  Jahre  1118. 

(1)  Gregor  der  Grosse,  geboren  etwa  im  Jahre  540,  im  Jahre  570  wurde  er  durch 
den  Kaiser  Justinus  den  Jungeren  zum  Prfttor  von  Rom  ernannt;  zwischen  den 
Jahren  573  und  577  wurde  er  Münch;  im  Jahre  590  wurde  er  zum  Bischof  von 
Rom  eingesetzt;  er  starb  604.  Seine  Werke  veröffentlichte  Sammarthanus  (vom 
Benediktiner  Orden),  Paris  1705',  in  4  Bdn.  Fol.;  Galliccioli,  Venedig  1768 ff. 
4  Bde;  Migne,  Patrol  Lot.  Bd.  75-79. 

dial :  „dialogorum  de  vita  et  miraculis  patrum  Italicorum  et  de  aeternitate  ani 
marum  libri  quattuor",  etwa  im  Jahre  593  geschrieben. 

(2)  Gregor,  Bischof  von  Nazianz  etwa  vom  Jahre  370,  starb  389.  Seine  Werke 
veröffentlichte  Morel,  Paris  1609. 1630. 

amor  paup:  „oratio  de  pauperum  amore". 
apol:  „apologeticu8  de  fuga  sua". 

eunom:  „de  theologia  orationes  quinque  contra  Eunomianos  et  Macedonianos". 
pentecoet:  „oratio  in  s.  pentecosten". 

(3)  Gregor,  etwa  vom  Jahre  370  Bischof  von  Nyssa.  Seine  Werke  wurden  heraus- 
gegeben durch:  Fronton  le  Duc,  Paris  1615  (Appendix  durch  Jacobns  Gretser. 
Paris  1618;  die  Ausg.  erschien  wieder  1638);  Galland,  Bd.  6,  S.  515—716;  MPQ, 
Bd.  44—46;  Franz  Oehler,  Halle  1865.  Vgl  Mai,  Nova  patrum  bibliotkeca, 
Bd.  4,  S.  1 — 53. 

adv  ari:  „sermo  adversus  Arium  et  Sabellium",  Mai,  SoHptorum  vetertim  nova 


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2.  Ihre  Namen:  Gennadiuß— Hegesipp. 


797 


coliectio,  Rom,  Bd.  8  (1833),  (Append.)  S.  1-9;  „contra  Macedonianos4',  S.  10 
—25,  Novapatrum  bibliotheea,  Rom  1847,  Bd.  4,  8. 1—15;  anderes  von  Gregor 
bis  8.  53. 

an  im  et  res:  „de  anima  et  resurreotione  dialogus";  bei  Jo.  Chph.  Wolf,  Anee- 
dota  Qraeea,  Hamburg  1722,  Bd.  2,  8.  274-348,  Bd.  3  (1723),  S.  1-47;  bei 
Johannes  Georg  Krabinger,  Leipzig  1837. 

antirrh:  „antirrheticuB  adversas  Apolünarem";  Galland,  Bd.  6,  8.  517 — 577. 

cant:  „in  Cantdca  Canticorum  explanatio". 

eecles:  „in  Ecclesiastem  conciones  octo". 

eunom:  „contra  Eunomium  libri  tredecim". 

orat  IL  in  Gen  1,  28:  „oratio  catechetica". 

orat  de  virg:  „oratio  de  virginitate  vera  et  corrupta". 

orat  dorn:  „de  oratione  dominica  homiliae  qninque". 

resurr:  siehe  „anim  et  res." 

steph:  „oratio  in  8.  Stephanum  protomartyrem". 

(4)  Gregor  Theodor  Thanmatnrguß,  geboren  in  Neocasarea  in  Kappadozien,  be- 
suchte Alexandrien  Athen  Beirut  und  Cäsarea  in  Palastina,  wurde  zum  Bischof 
von  Neocasarea  etwa  im  Jahre  240  eingesetzt,  starb  im  Jahre  265(270 i.  Seine 
Werke  gab  Gerhard  Voss  heraus,  Maina  1604,  4»;  Paris  1620-1622  in  Fol; 
Galland,  Bd.  3,  8.  377  -  469;  MPO,  Bd.  10,  Sp.  963-1232.  Vgl  Victor  Ryesel, 
Gre</orius  Thaumaturgus ,  sein  Leben  und  seine  Schriften,  nebst  einer  Ueber- 
setxung  zweier  bisher  unbekannten  Schriften  Gregors  aus  dem  Syrischen,  Leipzig 
1880.  ' 

anath:  „capita  duodecim  de  fide,  cum  anathematismis".  Nicht  Gregorys,  denn 
sie  behandeln  die  Häresien  des  Nestorins  (von  428)  und  Eutyches  (von  448). 

annun:  „in  annuntiationem  a>  Dei  genetricis  Bermones  tres".  Nicht  Gregor's. 

canon:  „epistula  canonica,  de  iis  qui  in  barbarorum  incureione  idolothyta  come- 
derant  et  alia  quaedam  peccata  commiserant";  Orthodoxographa  sanctorum 
patrum  monumenta,  Basel  1569,  Bd.  2,  8.  22 f.;  bei  Voss,  8.  118-134;  Gal- 
land, Bd.  3,  8.  400-412;  Routh,  Reliquiae  sacrae,  2.  Ausg.  Oxford  1846, 
Bd.  3,  8.  251—283. 

fiiooc.  ntaxtQ:  bei  Lagarde  (siehe  unten:  Titmaal). 

i 

HArmenopulus:  Constantin  Harmenopulus,  Sebastus,  „Nomophylax"  und  Richter 
in  Thessalonica.  Er  blühte  um  die  Mitte  des  vierzehnten  Jahrhunderts.  Seine 
Bemerkungen  über  die  Ansichten  der  Häretiker,  die  su  verschiedenen  Zeiten 
aufgetreten  sind,  findet  man  bei  Fronton  le  Duo,  Bibliotheca  veterum  patrum, 
Paris  1624,  Bd.l,  S.  533—538  (539),  griechisch-lateinisch,  lateinisch  nur  in  Biblio- 
theca maxima  veterum  patrum,  Lyon  1677,  Bd.  19,  S.  968b — 960h. 

Haymo  oder  Aimo,  vom  Jahre  841  ab  Bischof  von  Halberstadt,  gestorben  853. 
Schrieb  unter  anderem  einen  Kommentar  zu  den  Briefen  Pauli.  Bei  Migne, 
Patrol  Lat.  Bd.  116—118. 

apoc :  Kommentar  zur  Apokalypse  in  sieben  Buchern ;  dieser  Kommentar  scheint 
von  einem  anderen  Haymo  aas  späterer  Zeit  herzurühren;  vgl  Cave,  Bd.2,  8.28. 
Hebr  Evg:  siehe  Evgl  sec  Hebr. 

Hegesipp,  geboren  im  Osten,  lange  im  Westen,  blühte  etwa  um  170;  bei  Gal- 
land, Bd.  2,  S.  59-67.  Vgl  Carl  Weizsäcker  bei  Hauck,  Realencykhpädxe,  Bd.  7, 
Leipzig  1899,  8.  531—535;  —  Adolf  Harnack,  GescJiu-hte  der  aÜchristUchen  Lite- 
ratur, Teil  1,  S.  483—485,  Teil  2,  Chronologie,  Bd.  1,  S.  311-313. 


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79S 


A.  Urkunden.  IV.  SehrifUteller. 


flenoch:  vgl  Chr.  Friedrich  August  Dillmann,  Uber  Henoch  Aethiopice,  Leipzig 
1851,  und  Das  Buch  Henoch  übersetzt  und  erklärt,  Leipzig  1851;  —  vgl  Harnack, 
Qesch.  d.  altchr.  Lit.  1.  Tl.,  S.  852,  und  Chronologie,  Bd.  1,  S.  563.  504. 

Heracleon,  ein  Gnoetiker,  blühte  vielleicht  um  das  Jahr  170.  Angeführt  bei  Cle- 
mens AlexandrinuB  und  bei  Origenes;  Origenes  bietet  viel  aus  dem  Kommentar 
Heracleon's  zum  Johannisevangelium.  Vgl  A.  E.  Brooke,  The  Fragments  of 
Heracleon  newly  edited  from  Ihe  MSS.  with  an  introditetion  and  notcs  (Robin- 
son* s  Texts  and  studies,  Bd.  1,  Nr.  4),  Cambridge  1891.  [VI],  112  S.  gr.  8. 

Hermas:  der  Hirt  des  Hermas,  in  Rom  135-^155  geschrieben.  Vgl  oben  Barn, 
und  s.  Harnack,  Chronologie,  Bd.  1,  S.  257—267. 

Hermias,  ein  christlicher  Philosoph  des  zweiten  Jahrhunderts,  Andere  sagen 
später;  in  Bibliotheea  veterum  patrum,  PariB  1624,  Bd.  1,  S.  187—191;  bei  Gal- 
land, Bd.  2,  S.  68—73;  bei  J.  C.  T.  Otto,  Corpus  apologetarum  Christiamrttm 
saeculi  secundi,  Jena  1872,  Bd.  9,  S.  1—31. 

1.  Hesychius,  zuerst  Presbyter,  dann  Patriarch  von  Jerusalem,  gestorben  im  Jahre 
609;  er  schrieb  unter  anderem  otix^QOv  täv  iff  no&prfitöv.  In  Maxima  biblio- 
theea veterum  patrum,  Lyon  Bd.  12  (1677),  S.  52—205;  bei  Migne,  Patrol.  Gr. 
Bd.  93,  Sp.  781—1560.  Vgl  auch  Oritieorum  saerorum  [Bd.  8]  . . .  supplemen- 
tum,  Bd.  1,  Frankfurt  am  Main  1700. 

lev:  „ezplanationis  in  Leviticum  libri  septem",  nur  noch  lateinisch  übrig, 
quaest:  „collectio  quaestionum,  excerpta  ex  evangeliis  consonantia  Hesychii". 

Griechisch-lateinisch  bei  Cotelier,  Eecksiae  Oraecae  monumenta,  Paris,  Bd.  3 

(1687),  Teil  1. 

8.  Hesychlug,  Bischof  von  Salona  (Spalato)  in  Dalmatien  vom  Jahre  405  ab  und 
ßtarb  etwa  im  Jahre  429. 

ep  ad  Aug:  „epistula  ad  Augustinum",  unter  den  Briefen  Augustin's  Nummer  79. 

Hieraoas.  ein  Ägypter,  blühte  etwa  im  Jahre  302;  Bruchstücke  aus  seinen  Schriften 
bei  Epiphanius,  Panaria,  haer.  67  (47).  Vgl  George  Salmon,  in  Smith  und  Wace's 
Dictionary  of  Christian  Biography,  Bd.  3,  8.  24.  25. 

Hier:  Sophronius  Eusebius  Hieronymus,  geboren  in  Strido  in  Dalmatien  im  Jahre 
329  (Andere  341),  studirte  in  Rom,  besuchte  Gallien,  reiste  im  Jahre  372  nach 
dem  Osten,  wurde  im  Jahre  379  Presbyter  in  Antiochien,  besuchte  Konstan- 
tinopel im  Jahre  380,  Rom  im  Jahre  382,  reiste  wieder  im  Jahre  385  nach  dem 
Osten,  besuchte  Ägypten,  gründete  ein  Kloster  in  Bethlehem,  starb  420.  Seine 
Werke  veröffentlichten  die  Benediktiner  von  S.  Maur,  Paris  zwischen  1693  und 
1706,  in  fünf  Banden;  und  Dominico  Vallarsi,  Presbyter  in  Verona,  Verona  zwi- 
schen 1734  und  1742,  in  elf  Banden  Fol.  (Bd.  9  und  10  enthalten  die  Bibel  in 
der  Vulgata),  wieder  in  Quart,  Venedig  1762-1772.  Migne,  Patrol.  Lat.  Bd.  22 
—30.  Seine  Schrift  „de  viris  inlustribus"  veröffentlichte  Ei  nest  Cushing  Richard- 
son,  Leipzig  1896.  Hieronymus  borgte  sehr  viel  von  Origenes,  besonder*  in 
seinen  Kommentaren,  und  bietet  deshalb  stillschweigend  manche  Origenes-Lesart 
abac:  „commentt  in  Abacuc  libri  duo"  (Ben.  Bd.  3,  ValL  Bd.  6,  Sp.  587-670). 
algas:  „ad  Algasiam  de  quaestt.  undeeim"  (Ben.  Bd.  4,  Vall.  Bd.  1,  Sp.843— S83). 
amo:  „commentt.  in  Arnos  libri  tres"  (Ben.  Bd.  3,  Vall.  Bd.  6,  Sp.  219-358). 
„commentatio  Christiano  cuilibet  utilis",  bei  Galland,  Bd.  7,  S.  527-530. 
damas:  „epistulae  sex  ad  Damasum  papam"  (Ben.  Bd.  4,  ValL  Bd.  1,  Sp.  38-S7 
und  158-171). 

dan:  „comm.  in  Danielen",  etwa  407  geschrieben  (Vall.  Bd.  5,  Sp.  617— 73G).  ^ 
dial  adv  Luciferianos:  „altercatio  Luciferiani  etOrthodoxi,  adversus  Luciferianos", 

etwa  378  geschrieben  (Ben.  Bd.  4,  Vall.  Bd.  2,  Sp.  169-202). 
ecclesiast:  „commentarius  in  librura  Ecclesiasten",  etwa  390  geschrieben  (Ben. 

Bd.  2,  Vall.  Bd.  3,  Sp.  381-498). 


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2.  Ihre  Namen:  Henoch— Hieronymus. 


ep  ad  Ctesiphon:  „epistula  ad  Ctesiphontem  adversuß  Pelagianos,  etwa  415  ge- 
schrieben (Vall.  Bd.  1,  Sp.  1019—1036). 

ep  ad  mar  cell:  „epietulae  ad  Marcellam"  (Ben.  Bd.  4  und  Bd.  2,  Vall.  Bd.  1); 
er  schrieb  oft  an  sie. 

ep  ad  Minervinm  et  Alexandram:  „epistula  ad  Minervium  et  Alexandrum  mo- 
nacho«",  gegen  Ende  des  Jahre«  406  geschrieben  (Ben.  Bd  4,  Vall.  Bd.  1, 
8p.  793-809). 

ep  ad  prineip:  „epistulae  ad  Prinoipiam  virginem"  (Ben,  Bd.  4,  Vall.  ein  Brief 

vom  Jahre 397,  Bd.  l,Sp.  371—391,  der  andere  vom  Jahre  412,  Bd.1,  8p. 944— 954). 
eph:  „commentariorum  in  epistulam  ad  Ephesios  libri  tres",  etwa  388  geschrieben 

(Ben.  Bd.  3,  Vall.  Bd.  7,  8p.  537-684). 
epitaph  Paulae:  „epistula  ad  Eustochium  virginem,  epitanhium  Paulae  matris", 

im  Jahre  404  geschrieben  (Ben.  Bd.  4,  ValL  Bd.  1,  Sp!  684—719). 
esai:  „commentariorum  in  Esaiam  prophetam  libri  duodeviginti",  etwa  im  Jahre 

410  geschrieben  (Ben.  Bd.  3,  Vall.  Bd.  4,  Sp.  1—832). 
eustooh:  „epistula  ad  Eustochium  de  custodia  virginitatis",  im  Jahre  384  ge- 
schrieben (Ben.  Bd.  4,  ValL  Bd.  1,  Sp.  87—124). 
ezech:  „commentariorum  in  Esechielem  prophetam  libri  quatnordecim",  etwa 

im  Jahre  411  geschrieben  (Ben.  Bd.  3,  Vall.  Bd.  5,  Sp.  1—616). 
gal:  „commentariorum  in  epietulam  ad  Galatas  libri  tree",  etwa  im  Jahre  388 

geschrieben  (Ben.  Bd.  4,  Vall.  Bd.  7,  Sp.  367—536). 
hebr :  „Uber  de  situ  et  nominibus  locorum  Hebraicorum"  (Ben,  Bd.  2,  ValL  Bd.  3, 

Sp.  121 — 300);  vgl  die  Ausgaben  von  Euseb's  Onomasticon. 
hedib:  „epistula  ad  Hedibiam  de  quaestionibus  duodecim",  etwa  im  Jahre  407 

geschrieben  (Ben.  Bd.  4,  Vall.  Bd.  1,  Sp.  811-843). 
helvid:  „Uber  adversus  Helvidium  de  perpetua  virginitate  beatae  Mariae",  etwa 

im  Jahre  383  geschrieben  (ValL  Bd.  2,  Sp.  203—230). 
hie  rem:  „commentariorum  in  Hieremiam  prophetam,  libri  sex",  etwa  im  Jahre 

416  geschrieben  (Ben.  Bd.  3,  Vall.  Bd.  2,  Sp.  833-1096). 
ioel:  „commentariorum  in  Ioel  prophetam  Uber  unus"  (Ben.  Bd.  3,  ValL  Bd.  6, 

Sp.  165—218). 

iovin:  „adversus  Iovinianum  libri  duo",  etwa  im  Jahre  398  geschrieben  (ValL 

Bd.  2,  Sp.  231—384). 
lucif:  siehe  „dial  adv  Luoiferianos". 

mulach:  „commentariorum  in  Malachiam  prophetam  Uber  unus"  (Ben.  Bd.  3, 
Vall.  Bd.  6,  Sp.  939-986). 

marc:  „in  Marci  evangelium,  vgl  Morin,  wie  unten  bei  „ps". 
mar  cell :  siehe  ep  ad  marceil 

mich:  „commentariorum  in  Michaeam  prophetam  libri  duo"  (Ben.  Bd.  3,  ValL 

Bd.  6,  Sp.  431-532). 
matth :  commentariorum  in  evangelium  Matth aei  Ubri  qoattuor",  etwa  im  Jahre 

398  geschrieben  (Ben.  Bd.  4,  Vall.  Bd.  7,  Sp.  1—244). 
naum:  „commentariorum  in  Naum  prophetam  [Uber  unus"  (Ben.  Bd.  3,  Vall. 

Bd.  6,  8p.  533-586). 
nom  hebr:  „Uber  de  interpretatione  nominnm  Hebraicorum"  (Ben.  Bd.  2,  VaU. 

Bd.  3,  Sp.  1-120);  vgl  Ens  Onomast,  und  Paul  de  Lagarde,  Onomastica 

Sacra  alterum  edüa,  Göttingen  1887. 
opt  gen  interpr:  „epistula  adPammachium  de  optimo  genere  interpretanda  (ValL 

Bd.  1,  Sp.  303-316). 
pelag:  „dialogus  sab  persona  Attici  Catholici  et  CritobuU  haeretici  adversus 

Pelagianos  Ubri  tres  cum  prologo"  (Ben.  Bd.  4,  VaU.  Bd.  2,  Sp.  675—792). 
Gregory,  Textkritik.  51 


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800 


A.  Urkunden.    IV.  Schriftsteller. 


philem:  „commentariorum  in  epistulam  ad  Philemonem  über  unus"  (Ben.  Bd.  4, 

Vall.  Bd.  7,  Sp.  741-764). 
ps:  „über  in  expositionem  Psalmornm"  mit  Unrecht  Hieronymus  zugeschrieben 
(Ben.  Bd.  2,  Vall.  Bd.  7,  Append.  Sp.  403—422  [426].    Vgl  auch  Germain 
Morin,  Anecdota  Maredsolana,  Bd.  3.  Hft.  2,  Maredsous  1897. 
breviarium  in  ps:  „breviarinm  in  Psalterium"  mit  Unrecht  Hieronymus  zuge- 
schrieben (Ben.  Bd.  2,  Vall.  Bd.  7,  Append.  Sp.  1—402). 
quaest  Hebr:  „über  Hebraicarum  quaestionum  in  Genesim",  etwa  im  Jahre  388 

geschrieben  (Ben.  Bd.  2,  Vall  Bd.  3,  Sp.  301—780). 
tit:  „comm.  in  ep.  ad  Tit.  liber  unus"  (Ben.  Bd.  4,  Vall.  Bd.  7,  Sp.  685—740). 
Hilarius  von  Poitiers,  etwa  im  Jahro  310  (Andere  320)  geboren,  vom  Heiden- 
tum zum  Christentum  bekehrt,  im  Jahre  354  zum  Bischof  von  Poitiers  ernannt; 
im  Jahre  356  wegen  beiner  Angriffe  auf  die  Arianer  in  Phrygien  vertrieben, 
wurde  er  im  Jahre  360  wieder  eingesetzt;  ein  eifriger  Verteidiger  des  nizani- 
schen  Glaubens;  er  starb  368.  Seine  Werke  veröffentlichten  die  Benediktiner 
von  S.  Maur  [P.  Coustant],  Paris  1693;  und  Sc.  Maft'ei,  Verona  1730;  und  Migne, 
Patrol.  Lat.  Bd.  9.  10.  Bruchstücke  auch  bei  Galland,  Bd.  5,  S.  83—93;  und 
bei  Mai,  Nova  pairum  bibliotheca,  Bd.  1,  S.  471—493. 
matth:  „commentarii  in  evangelium  Matthaei". 

ps:  „conimentarii  in  Psalmos".   Herausgegeben  durch  Anton  Zingerle  [Corpus 

scriptorum  ecclesiasticorum  Latinorum  XXII],  Wien  1891. 
trin:  „de  trinitate  libri  duodecim". 
Hilarian:  Quin  tu«  Julius  Hilarianus,  Chronist  und  Chiliast,  blühte  vielleicht  um 
das  Jabr  397;  er  schrieb  eine  Chronologie  oder  „libelluni  de  mundi  duratione"; 
bei  Galland,  Bd.  8,  S.  235—238. 
Hincmar,  Bischof  von  Rheims,  etwa  vom  Jahre  845  ab;  er  starb  882. 
Hippolyt  von  Rom,  vielleicht  Bischof  von  Portas,  blühte  um  220.   Vgl  Adolf 
Harnack,  Geschichte  der  altchristlichen  Literatur  bis  Eusebius,  Bd.  1,  Leipzig 
1893,  S.  ijOo— 646.   Seine  Werke  veröffentlichten  (iuillaume  Morel,  Paris  1556; 
Johann  Albert  Fabricius,  Hamburg  1716,  wieder  abgedruckt  bei  Galland,  Bd.  2, 
S.  409—499  und  Migne.  Patrol.  Gr.  Bd.  10,  Sp.  261—962  (bei  Fronton  le  Duc, 
Bibliotheca  reterum  patnim,  Paris  1624,  Bd.  2,  S.  342—363  steht  die  Schrift  „de 
consummatione  mundi  et  de  Antichritto"  i.   Paul  Anton  de  Lagarde,  Hippolyti 
Bomani  quae  feruntur  omnia  Graece,  Leipzig  und  London  1858.    G.  Nath. 
Bonwetsch  und  Hans  Achelis,  Hippolytus  Werke.  I.Band  :  Exegetische  und  homi- 
letisclw.  Schriften,  Leipzig  1897.    Vgl  Funk,  „Zur  Philosophumena  -  Frage ,  Lit. 
Bundschau,  Freiburg  i.  Br.  1881,  Nr.  2.  Sp.  33— 38;  George  Salmon  bei  Smith 
und  Wace,  A  dictionary  of  christimi  bio'/raphy,  Bd.  3,  London  1882,  S.  85  b — 
105b;  Salmon,  „The  cross-references  in  the  'Philosophumena'",  Hermatheno, 
Bd.  5,  Dublin  und  London  1885,  S.  3S9 — 402;  H.  Staehlin  in  Gebhardt  und 
Harnack's  Texte  und  Unter suchuw/en,  Bd. 6  (Leipzig  1891),  Heft  3  (1890),  S.  1—108; 
vgl  auch  daselbst  Harnack,  S.  121—133;  Hans  Achelis  bei  Gebhardt  und  Harnack, 
Texte  und  Untersuchumen,  N.  Y.  Bd  1,  Heft  4  (VIII,  233  S.  Leipzig  1897). 
adv  plat:  „iidversus  Platonem  de  causa  universi"  (Gall.  Bd.  2,  p.  451—454). 
antichr:  „demonstratio  de  Antichristo  et  in  Susannam",  bei  Marquard  Gude, 
Paris  16»)1;  Coinbefis,  Bibliothecae  Graecomm  patrutn  auetuarinm  novissi- 
mum,  Paris  1IJT2,  Teil  1,  S.  26—62  (Gall.  Bd.  2,  S.  417—442,  Lag.  S.  1—36). 
Vgl  Adolf  Harnack,  „lieber  eine  in  Moskau  entdeckte  und  edirte  altbulga- 
rische Version  der  Schrift  Hippolyt*  ,de  Antichristo'",  Zeitschrift  für  die 
historische  Theolonie,  Leipzig  1875.  S.  38-61. 
cantic:  „commentarius  in  Cuntica  Canticorum"  (Lag.  S.  200);  vgl  Tischendorf, 
Anecdota  sacra  et  profana,  wiederholte  Ausg.  Leipzig  1861,  S.  227. 


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2.  Ihre  Namen:  Hilarius— Ignatius. 


801 


charism:  neol  xaoiouaxwp  (Gall.  Bd.  2,  S.  500—513);  ein  Bruchstück  aus  den 

Apost  Constt.  VIII.;  kaum  Hippolyt'«, 
ohri  et  antichri:  siehe  antichr 

oonsumm:  „oratio  de  oonsammotione  mundi  et  Antichrist»  ac  secundo  Domini 
adventu".   Vielleicht  Pseudo-Hippolyt  (Lag.  S.  92—123). 

dan:  „commentarius  in  Danielem"  (Lag.  S.  151 — 187);  vgl  Otto  ßardenhewer, 
Des  heiligen  Hippolyts  von  Rom  Oommentar  xum  Buche  Daniel,  Freiburg  im 
Breisgau  1877;  Eduard  Bratke,  Das  neuentdeckte  vierte  Buch  des  Daniei- 
Oommeniars  von  Hippolytus,  Bonn  1891;  George  Salmon,  Hermafhena,  Bd.  8, 
Dublin  1893,  S.  161—190;  N.  Bonwetsoh  in  Gebhardt  und  Harnack's  Texte 
und  Untersuchungen,  N.  F.  Bd.  1.  Heft  2  (IV,  86  S.  Leipzig  1897). 

fin  mund:  siehe  oonsumm 

gen:  Bruchstück  des  Kommentars  zur  Genesis  (Bd.  2,  S.  477— 4M). 

noet:  „contra  haeresim  Noeti  cuiusdam"  (bei  G.  Voss,  Miscellanea  sanctorum 
aliquot  patrum,  Mainz  1604  (am  Ende  der  Ausgabe  von  Gregor  dem  Thau- 
maturgen),  S.  58-71.   Gall.  Bd.  2,  S.  454-465,  Lag.  S.  43-57). 

phil:  „philosophumena  sive  refutatio  omnium  haeresium";  nach  Emm.  Miller, 
Oxford  1851  (der  die  Schrift  Origenes  zuschrieb)  veröffentlichten  sie  Ludwig 
Duncker  und  F.  G.  Schneidewin,  Göttingen  1859.  Das  erste  Buch  behandelt, 
die  Ansichten  der  Philosophen,  daher  jemand  das  ganze  ungeschickterweise 
„Philosophumena"  nannte. 

prov:  „commentarius  in  Proverbia"  (Mai,  Nova  patrum  Wdiothcca,  Bd.  7  (1854), 
S.  71—76;  Lag.  S.  196-200?). 

ps:  „commentarius  in  Psalmos"  (Lag.  S.  187—196). 

susann:  „exporitio  in  historiamSusannae"  (Gall.  Bd.  2,  S.  442—447,  Lag.  145-151). 
theoph:  „homilia  in  sanctam  theophaniam"  (Gall.  Bd.  2,  S.  491— 504  Lag. 
S.  36—43). 

Historia  Lausiaca,  eine  dem  Mönche  und  Bischof  Pachomius  zugeschriebene, 
teilweise  aus  früheren  Schriften  zusammengetragene  Geschichte  der  Mönche  in 
Ägypten  und  in  Palästina,  die  nicht  mit  Rufin's  „Historia  monachorum"  zu  ver- 
wechseln, auch  nicht  unmittelbar  zu  verbinden  ißt.  Das  Jahr,  das  Datum,  ist 
unsicher;  sagen  wir  fünftes  Jahrhundert.  Paul  Ernst  Lucius,  „Die  Quellen  der 
älteren  Geschichte  des  ägyptischen  Mönchtums",  Zeitschrift  für  Kirchengeschichte, 
Bd.  7,  Gotha  1885,  S.  163—198  lässt  Rufin,  Palladius,  und  auch  Sozomenus  auf 
eine  ältere  Schrift  zurückgehen,  die  vermutlich  einem  ägyptischen  Mönche  vom 
4.  Jahrhunderte  zuzuschreiben  ist.  Vgl  auch  E.  Amelineau,  De  historia  Lau- 
siaca ....  Adjeeta  sunt  quaedam  Itujus  historiae  coptica  fragmenta  tnedita, 
Paris  1887,  und  Erwin  Preuschen,  Paladins  und  Rufinus,  Giessen  1897. 

Horn:  siehe  Clem  (2). 

I 

Maring:  siehe  Vigvar 

Ignatius  von  Antiochien,  lebte  am  Anfang  des  zweiten  Jahrhunderts.  Bei  Cotelier, 
Patrum  qui  temporibus  apostolicis  floruerunt  opera,  (Paris  1672)  Ausg.  von 
Clericus,  Antwerpen  1698,  Bd.  2,  S.  1—178,  siehe  auch  den  Appendix  zum  Bande, 
8.  183—448;  bei  Dressel,  Patrum  apostolicorum  opera,  2.  Ausg.  Leipzig  1863; 
Zahn  [Gebhardt,  Harnack,  Zahn],  Patrum  apostolicorum  opera,  Heft  2,  Leipzig 
1876;  Lightfoot,  2.  Ausg.  London  1889,  in  drei  Bänden, 
antioch:  „ad  Antiochenses". 

ad  heron:  „ad  Heronem  ecclesiae  Antiochenae  diaoonum". 
eph:  „ad  Ephesiou". 

51* 


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802 


A.  Urkunden.   IV.  Schriftsteller. 


magn:  „ad  Magnetdos". 

philad:  „ad  Philadelphenos". 

philipp:  „ad  Philippenses". 

rom:  „ad  Romanos". 

sniyrn:  „ad  Smyrnaeos". 

tars:  „ad  Tarsenees". 

trall:  „ad  Trallianoe". 
Innoeenz  I,  im  Jahre  401  als  Bischof  von  Rom  eingesetzt.    Migne,  Patroi.  Lot. 

Bd.  20,  Sp.  457—638,  Bd.  33,  3p.  779—788;  Briefe  bei  Galland,  Bd.  8,  Sp.  541—612. 
Irenaeas,  aus  Kleinasien,  geboren  vor  130,  Bißchof  von  Lyon,  schrieb  sein  Buch 

gegen  die  Häresien  etwa  um  das  Jahr  180.  Grösstenteils  nur  in  lateinischer 

Übersetzung  vorhanden. 

Ausgaben:  Erasmus,  Hasel  1526;  Fr.  Feuardent,  Paris  1639;  Grabe,  Ox- 
ford 1702;  Rene  Masraet,  Paris  1712;  Adolf  Stieren,  Leipzig  1853;  W.  Wigan 

Harvey,  Cambridge  1857.    Vgl  Adolf  Harnack,  Geschichte  der  altehristUchen 

Literatur  bis  Eusebius,  Teil  1,  Leipzig  1893,  S.  263—288  und  sonst^  auch  Teil  2, 

Chronologie,  Bd.  1,  8.  320— (381).  517—522. 

Chr.  Matthäus  Pfaff  wollte  in  einer  Turiner  Handschrift  unter  dem  Namen 
des  IrenäuB  gewisse  Bruchstücke  gefunden  haben,  die  er  veröffentlichte, 
und  die  ans  seinem  Buche  in  alle  Ausgaben  des  Irenaus  übergingen;  diese 
Bruchstücke  Bind  aber  nicht  von  Irenaus  sondern  von  Pfaff,  vgl  Adolf  Har- 
nack, Die  Pfaff sehen  Irenaus -Fragmente  als  Fälschungen  Pfaffs  nachge- 
wiesen, T.  u.  U.  Neue  Folge,  5.  Bd.  3.  Hfl.  Leipzig  1900.  a  1—69. 

adv  haer:  „adversus  haereees  Hbri  quinqae",  Epiphanias  schrieb  grosse  Ab- 
schnitte des  ersten  Buches  ab;  die  übrigen  haben  wir  nur  in  lateinischer 
Übersetzung. 

gnoat:  Stieren  sammelte  im  Appendix  die  Bruchstücke  der  Gnostiker,  die  bei 
Irenaus  angeführt  wurden. 

Isaak  der  Katholik,  ein  Armenier,  blühte  vielleicht  am  das  Jahr  1150;  bei  Gal- 
land, Bd.  14,  S.  411—446. 

Isalas,  Abt  von  Scete,  blühte  vielleicht  um  die  Mitte  des  vierten  Jahrhunderts; 
er  schrieb  neunundzwanzig  Reden  oder  Predigten;  bei  Galland,  Bd.  7,  8.  277 
-321  [329];  vgl  dort,  S.  VI;  bei  Migne,  PatroL  Gr.  Bd.  40,  8.  1103-1214. 

Isidor  von  Pelusium,  ein  Ägypter,  blühte  zwischen  412  und  431.  Drei  Bücher 
seiner  Briefe  über  die  Auslegung  der  heiligen  Schriften  veröffentlichte  Jean 
Chatard,  Paris  1585,  mit  der  lateinischen  Übersetzung  des  im  Jahre  1581  ver- 
storbenen Jacques  de  Billy.  Conrad  Rittershos  gab  diese  wieder  heraus  and 
ein  viertes  Bach  dazu,  Heidelberg  1605  (wieder  1615);  das  fünfte  Buch  besorgte 
Andreas  Schott,  Frankfurt  1629;  alle  fünf  erschienen  Paris  1638.  Migne,  Patroi. 
Gr.  Bd.  76,  Sp.  1—1674. 

J 

Jak^t$Ib:  Jakobus,  schon  vor  dem  Konzil  von  Nizaea  Bischof  von  Nisibis,  Btarb 
338;  man  schreibt  ihm  achtzehn  Homilien  and  einen  Synodal  -  Brief  zu;  bei 
Galland,  Bd.  5,  S.  I-CLXIV;  Assemani,  Bd.  1,  S.  17-24,  leugnet  fast,  daes 
Jakobus  von  Nisibis  irgend  etwas  schrieb,  and  meint,  daas  er  oft  mit  Jakobus 
von  Sarug  verwechselt  werde. 

Jakssrng:  Jakobus  von  Sarug,  Bischof  von  Batnae  in  Mesopotamien  vom  Jahre 
519  bis  «um  Jahre  521,  vgl  Assemani,  Bd.  1,  S.  283b— 340  a 

Job:  Jobius,  ein  Mönch,  lebte  etwa  um  das  Jahr  530;  er  schrieb  obtovofuxi] 
noayfictxela;  Bruchstücke  aus  seinen  Schriften  findet  man  bei  Photius. 


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2.  Ihre  Namen:  Innocenz  L— Juvencus. 


803 


Johannes,  Erzbischof  von  Thessalonica ,  blühte  um  680;  bei  Galland,  Bd.  13, 

8.  185—197. 

(1)  Julian,  der  Kaiser  and  Apostat,  geboren  331,  gestorben  363.  Vgl  Cyrill  von 
Alexandrien,  „iul".  Vgl  F.  K.  Hertlein,  Opp.  h*L  Leipzig  1875. 1876,  2  Bde;  — 
K.  J.  Neumann,  Proleg.  Lpsg  1880,  hd.  imp.  libri  contra  Chr.  Lpzg  1880,  Kai». 
Jul.  BB.  geg.  d.  Ohr.  Lpzg 1880;  —  W.  Vollert,  Beitrage  xur  Förderung  christlicher 
Theologie,  3.  Jhgg.  6.  Hfl.   Gütersloh  1809,  111  S.  gr.-a 

(2)  Juliaa,  ein  Italiener,  Bischof  eine«  Städtchens  in  Italien,  wegen  Pelagianismus 
abgesetzt;  lebte  zwischen  417  and  450.   Augustin  führt  ihn  an. 

(3)  Julian,  Bischof  von  Toledo  680—690.  Er  'schrieb  riel.  Nur  sein  Leben  des 
Hildefons  ißt  vorhanden. 

Julias,  PapBt  von  Rom  vom  Jahre  337  ab,  starb  362.  Athanasius  bringt  zwei 
von  seinen  Briefen  in  „Apologia  de  fuga";  bei  Galland,  Bd.  5,  S.  1-15.  Andere 
vorhandene  Schriften  scheinen  von  den  Apoll  in  aristen  untergeschoben  zu  sein. 

Jnnlllas,  ein  afrikanischer  Bischof,  blühte  etwa  550;  er  schrieb  zwei  Bücher  „de 
partibus  divinae  legis";  diese  erschienen  Basel  1545  (1546?);  Frankfurt  an  der 
Oder  1603;  bei  Galland,  Bd.  12  ,  8.  77—92;  und  bei  Heinrich  Kihn,  Theodor 

Textausgabe  von  des  letzteren  Instituta  regularia  divinae  legis,  Freiburg  i.  Br. 
1880  (die  „Instituts"  erschienen  auch  einzeln). 

(1)  Jufttu  der  Märtyrer,  ein  Samaritaner  aus  der  Stadt  Neapolis,  ein  bekehrter 
Heide,  schrieb  zur  Zeit  des  Antoninus  Pius  und  starb  als  Märtyrer  in  Rom. 

Seine  Werke  veröffentlichten  Robert  Eetienne,  Paris  1551  („editio  princope"); 
Friedrich  Sylburg,  Heidelberg  1593;  Frederic  Morel,  Paris  1615,  wieder  1636; 
irgend  jemand  Köln  oder  richtiger  Wittenberg  1686  sehr  schlecht  (siehe  Ottos 
Prolegomena);  Styan  Tbirlby,  London  1722;  Prodentius  Maranus,  ein  Mönch 
der  Congregation  von  S.  Maar,  des  Ordens  des  heil.  Benedikt,  Paris  1742  (wieder 
mit  wenigen  Änderungen  Venedig  1747  und  durch  Andreas  Galland,  Bibliotheca 
veterum  patrum,  Venedig  1765,  Bd.  1);  Johannes  Carl  Theodor  Otto,  Jena 
1842—1847,  wieder  1847—1850,  zum  dritten  Male  1876—1879;  Migne,  Patrol. 
Gr.  Bd.  6,  Sp.  1—800  und  1181—1600;  ausgewählte  Schriften  veröffentlichte 
Joh.  Ernst  Grabe,  Oxford  1700;  H.  Hntchin,  Oxford  1703;  Samuel  Jebb, 
London  1719. 

apol:  „apologiae  (sive  apologiae  duae)  pro  Christianis"  (Otto  1. 1). 

dial:  dialogus  cum  Tryphone  Iudaeo"  (Otto  1.  2);  Apologie  und  Dialog  auch 

bei  Galland,  Bd.  1,  S.  411-608. 

coh:  „cohortatio  ad  Gentiles"  (Otto  2);  wahrscheinlich  von  Apollinaris  von  Lao- 
dicea  geschrieben. 

or  ad  gent:  „oratio  ad  Gentiles  vel  ad  Graecos"  (Otto  2) :  Verfasser  zweifelhaft. 

quaest:  siehe  Ps-Just  und  Qaaeet  und  Orthodqu 

rect  fid:  siehe  Ps-Just 

resurr:  de  resurrectione  (Otto  2.  Append.). 

tryph:  siehe  dial 

zen:  „epiatula  ad  Zenam",  vgl  Ps-Just. 

(2)  Justin,  ein  Gnostiker,  bei  Hippolyt,  siehe  Hipp  phü. 

Juvenon».  ein  Spanier,  Diohter  und  Presbyter,  schrieb  im  heroischen  Verse  vier 
Bücher  über  die  evangelische  Geschichte;  er  blühte  etwa  ums  Jahr  330.  Heraus- 
gegeben durch  FaustusArevalus,  Rom  1792;  Carl  Marold,  Leipzig  1886;  Johannes 
Huemer,  Corpus  seriptorum  ecclesiasHcorum  Latinorum  XXIV,  Wien  1871. 
Bei  Galland,  Bd.  4,  S.  [585]  601—630.  Über  Jovencus  siehe  Sabatier,  Bd.  1. 
S.  XLHff. 


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804 


A.  Urkunden.   IV.  Schriftsteller. 


K 

Kerygra*  Petri:  vielleicht  vom  Anfange  de«  zweiten  Jahrhunderts  und  aus  Ale- 
xandrien. Vgl  Ernst  von  Dobschütz,  Das  Kerygma  Petri  kritisch  untersucht, 
Texte  und  Untersuchungen,  Bd.  11,  Leipzig  1894,  Heft  1  (1893),  VII,  162  S. 

L 

Lactant :  „Lucius  Caelius  Firmianus  Lactantius",  ein  Afrikaner,  geboren  etwa  260, 
vielleicht  bald  nach  290  ging  er  nach  Nikomedien  und  etwa  307  nach  Gallien, 
wo  er  etwa  340  starb.  Galland,  Bd.  4,  S.  225—436;  sein  Werk  divinae  institu- 
tiones  et  epitome  divinarum  institutionum  veröffentlichte  Georg  Brandt  [Corp. 
scrr.  eccl.  Ixit.  XIX,  1],  Wien  1890,  die  Schrift  „de  mortibus  persecutorum" 
veröffentlichten  Brandt  und  Georg  Laubmann  [Corp.  XXVII,  1.  2],  Wien  1893. 
Die  biblischen  Leearten  des  Lactanz,  die  besondere  aus  dem  Alten  Testament 
stammen,  bespricht  Rönsch,  Zeitschrift  für  die  historische  Theologie,  Leipzig  1871, 
S.  631-629. 

Leo  I,  der  Grosse,  Papst  von  Rom  vom  Jahre  440  ab,  starb  461.  Seine  Werke 
wurden  veröffentlicht:  Köln  1561;  durch  Paschasius  Qnesnel,  Lyon  1700;  durch 
Pietro  und  Qeronimo  Ballerini,  Venedig  1753—1757,  in  3  Bdn;  durch  Giovanni 
Dominico  und  Giacomo  Coleti,  Venedig  1778;  durch  Migne,  Patrol.  Lot.  Bd.  54. 
serm:  sermones. 

ep  ad  Flavianum:  durch  Voss,  Misceüanea  sanctorum  aliquot  patrum,  Mainz 
1604  (am  Ende  der  Ausgabe  von  Gregor  dem  Thaumaturgen),  S.  144—164 
[183];  Fronton  le  Duc,  Bibliotheca  veterum  patrum,  Paris  1624,  Bd.  1,  S.  485- 
493;  Migne,  Bd.  54,  S.  751-782. 

(1)  Leontius,  Advokat  in  Byzanz,  ein  Mönch,  blühte  um  die  Mitte  des  sechsten 
Jahrhunderte.  „De  sectis"  bei  Fronton  le  Duc,  Bibliotheca  veterum  patrum, 
Paris  1624,  Bd.  1,  S.  493—533;  Canisius,  Lectiones  antiquae,  Ausg.  von  Basnage, 
Antwerpen  1725,  Bd.  1,  8.525-630;  Galland,  Bd.  12,  S.  623-718;  vgl  Friedrich 
Loofs,  Leontius  von  Byxanx  und  die  gleichnamigen  Schriftsteller  der  griecltisehen 
Kirche  (Gebhardt  und  Harnack,  Texte  und  Untersuchungen.  III,  1.2],  Leipzig 
1897  [1888]. 

(2)  Leontius  von  Jerusalem:  vgl  Angelo  Mai,  ScriptotTtm  veterum  novo,  collectio, 
Rom  Bd.  9,  S.  410—610,  wo  man  seine  Schrift  gegen  die  Nestorianer  findet. 

Llberatus,  ArchidiakonUB  von  Carthago,  blühte  um  da»  Jahr  7>54.  Bei  Galland, 
Bd.  12,  S.  119—188;  MPL,  Bd.  68,  Sp.  WW— NW. 

„Luclferns",  Bischof  von  Cagliari  auf  Sardinien,  vier  Mal  exilirt,  btarb  371. 
Maxima  bibliotheca  veterum  patrum,  Lyon  1677,  Bd.  1,  S.  180—253.  Seine 
Schriften  veröffentlichten  Giov.  Dominico  und  Giacomo  Coleti,  Venedig  177s ; 
Galland,  Bd.  6,  S.  153-260;  Migne,  Patrol.  hat.  Bd.  13,  Sp.  765-104«;  Härtel, 
Corpus  scriptorum  ccclesiasticorum  Latinorum.  XIV,  Wien  1SS0;  Härtel  allein 
gibt  die  Anfuhrungen  aus  der  heiligen  Schrift,  wie  es  sien  vrfhM. 
athan:  „pro  saneto  Athanaeio,  libri  duo". 

Lugdun  ep:  Brief  der  Kirchen  Lyon  und  Vienne  etwa  im  Jahre  1.7  geschrieben 
Bei  Euseb,  Historia  ecclesiastica,  Buch  5,  Kap.  1,  §  15. 

M 

(1  j  Makarius  senior,  Magnes,  ein  ägyptischer  Presbyter,  blühte  um  das  Jahr  373. 
Galland,  Bd.  7,  S.  1—254.  Vgl  Theodor  Zahn,  Zeitschrift  für  Kirchengeschichte, 
Gotha  1878.  Bd.  2,  S.  450-459. 


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2.  Ihre  Namen:  Kerygina  Petri— Marcus  Diadochus. 


805 


cust  cord:  „de  custodia  cordis  Uber", 
elev:  „de  elevatione  mentis  Uber". 

hom:  „homiliae  spirituales  quinquaginta  de  integritate  quae  deoet  Christiano*". 

orat:  „de  oratione  über". 

pat:  „de  patientia  et  dUcretione  liber". 

(2)  Makarius  Chrysocephalus,  Erzbischof  von  Philadelphia,  vielleicht  im  vier- 
zehnten Jahrhundert;  Ober  die  Zeit  dieses  Makarius  siehe  J.  A.  Fabricius,  Biblio- 
theca  Graeea,  Ausg.  von  Harles,  Hamburg  1802,  Bd.  8,  8.  676-677,  der  meinte, 
vielleicht  mit  Unrecht,  dasö  Makarius  im  Jahre  1351  blühte;  siehe  Cave,  Bd.  2 
am  Ende,  Dissertatio  1,  S.  12.  Bruchstücke  des  Clemens  von  Alexandrien  zu 
Lk  9,  54,  bei  Galland,  Bd.  2,  8.  153-157.  Über  Or  siehe  Or  und  siehe  Galland, 
Bd.  14,  Append.  8.  86. 

(3)  Makarius  der  Erste,  Bischof  von  Jerusalem  311  (312)  -333  (bis  zwischen  331 
und  335).   Man  findet  ihn  bei  Gelasius  und  im  Konzil  von  Nizäa. 

MakedontuB,  im  vierten  Jahrhundert,  von  Hause  aus  ein  Federzchmücker, 
wurde  Priester  und  dann  Bischof  in  Konstantinopel;  er  leugnete  die  Gottheit 
des  heiligen  Geistes;  seine  Anhänger  hiessen  Makedonianer  oder  „Pneumato- 
machi" ;  er  wurde  in  einem  Strassenkampf  erschlagen ;  man  hatte  damals  äusserst 
wirksame  „theologische"  Gründe,  um  Einem  den  Standpunkt  klar  zu  machen. 

Äanes,  ein  Perser,  Häretiker,  blühte  277;  bei  Epiphanius. 

Manlchael,  die  Schüler  des  Manes.  Vgl  „disputationes  Manichaei  cum  Christaano", 
Mai,  Nova  patr.  bibl.  Bd.  4  (1847),  Teil  2,  S.  80-110  (113). 

mans:  siehe  auct  maus. 

Manuel  Caleca,  ein  Grieche  und  Mönch,  blühte  um  1360;  siehe  Cave,  Bd.  2, 
Append.  S.  65 f.  Seine  Schrift  „de  essentia  et  operatione"  findet  man  bei  Com- 
befis,  Bibliothecae  Graecorum  patrum  auctuarium  notnssimwn,  Paris  1672,  Teil  2, 
8. 1-67  und  S.  118-134  der  zweiten  Beihe,  und  „de  fide  deque  prindpiis  Catho- 
licae  fidei",  8. 182—297. 

Maras,  Bischof  von  Amida  im  Jahre  520,  etwa  ein  Jahr  später  vertrieben  als 
Monophysit;  siehe  Assemani,  Bd.  2,  S.  48a-53b. 

Marcellus,  Bischof  von  Ancyra  in  Galatien,  blähte  um  330,  starb  3725  bei  Ens»»". 

Marcion,  aus  Pontus;  um  die  Mitte  des  zweiten  Jahrhunderts  in  Rom  wird  er 
antyüdisoher  Gnostiker;  bei  Tertullian,  Origenes,  Hippolyt,  Epiphanius;  vgl 
Mill,  Novum  lestamentum  Graeeum,  Oxford  1707,  Proll.  8.  XXXIII— XXXVI; 
Hilgenfeld,  Zeitschrift  für  wissenschaftliche  Theologie,  Leipzig  1855,  8.426—484  , 
Nitzsch,  Zeitschrift  für  die  historische  Theologie,  1860,  S.  285—288;  Theodor 
Zahn,  Geschichte  des  Neutestament  liehen  Canons.  II,  2, 1,  Erlangen  und  Leipzig 
1891,  8.  409—520;  Adolf  Harnack,  Geschichte  der  altchristlichen  Literatur, 
Leipzig  1893,  Teü  1,  8. 191-197,  und  das  Register  unter  Marcion,  auch  Teil  2, 
Chronologie,  Bd.  1,  S.  297—311.  591. 

Marcton  taten  angeführt  in  den  Dialogen  des  Adamantius  (wie  oben,  S.789,  dialraaro 
vgl  Hort). 

(1)  MArem  der  Gnostiker,  lebte  im  Westen  nach  der  Mitte  des  zweiten  Jahr- 
hunderts; bei  Irenäus  und  Hippolyt. 

(2)  Marcus,  ein  Ägypter,  Mönch,  blühte  am  Ende  des  vierten  Jahrhunderts; 
Fronton  le  Duo,  Bibliotheea  veterum  patrum,  Paris  1624,  Bd.  1,  S.  869—984; 
Galland,  Bd.  8,  S.  1-104,  siehe  dort  auch  S.  III.  IV. 

de  lege  Bpir:  „de  paradiso  et  lege  spirituali"  (Paris  1624,  Bd.  1,  S.  871-888). 
de  poenit:  „de  poenitentia"  (Paris  1624,  Bd.  1,  8.  907-  917). 
disput:  „disputatio  cum  quodam  causeidico"  (daselbst,  8.  964—981). 

(3)  Marens  Diadochus,  ein  ägyptischer  Bischof,  blühte  im  Jahre  356;  er  soll  einen 
„sermo  contra  Arianos"  geschrieben  haben;  diesen  veröffentlichte  griechisch 


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806 


A  .  Urkunden.    IV.  Schriftsteller. 


und  lateinisch  Johannes  Rudolf  Wetetein,  Amsterdam  1694;  mit  Übersetzung 
von  Giovanni  Baptist*  Gallicciolli  bei  Galland,  Bd.  5,  S.  242-  249;  MPG,  Bd.  65, 
Sp.  1141-1210. 

Marco b Ii.  Schüler  des  Marcus  Gnosticus;  bei  Irenäus  und  Hippolyt 
Marina  Mercator,  aus  Apulien  oder  vielleicht  bub  Afrika,  blühte  um  das  Jahr 
418,  Gegner  den  Nestorras,  übersetzte  die  Predigten  und  andere  Schriften  des 
Nestorius  ins  Lateinische;  Garnier,  Paris  1673;  Baiute,  Paris  1684;  Galland, 
Bd.  8,  S.  613-738;  MPL,  Bd.  48. 
Matern:  „Julius  Firmious  Maternus",  blühte  vielleicht  um  340. 
prof  relig:  „de  errore  profanarum  religionum  ad  Constantium  et  Constantem 
Augustes";  Jacobus  Ousel,  Minueii  Felicia  Octavius,  Leiden  1652  (wieder 
1672);  durch  Gronovius,  Leiden  1709;  Galland,  Bd.  5,  S.  21—39;  Gehler, 
Leipsig  1847;  MPL,  Bd.  12,  Sp.  971-1048;  Conrad  Bursian,  Leipzig  1856; 
Carl  Halm  [Corp,  ser.  eecl.  Lot.  II),  Wien  1867,  S.  73-137. 
Maxlniinu8*ri*n :  siehe  Augcont  maxim 
Maximus,  Bischof  von  Turin,  blühte  um  422. 
hom  Homilien:  Köln  1535  („editio  princeps");  Rom  1564;  Mamma  bibliotheca 
veterum  patrum,  Lyon  1677,  Bd.  6,  S.  1— 49a;  Bruno  Bruni,  Rom  1784;  Qal- 
land,  Bd.  9,  S.  347-395;  MPL,  Bd.  57. 
Maximai  Confessor,  ein  Konstantinopolitaner,  geboren  im  Jahre 580,  suerst  Sekretär 
des  Kaisers,  eine  Zeit  lang  Abt,  dann  im  Exil,  starb  662.   Seine  Werke  ver- 
öffentlichte Combefis ,  Paris  1675,  in  2  Bdn;  MPG,  Bd.  90.  91.   Seine  Scholien 
tu  Dionysius  dem  Areopagiten  stehen  in  Cordier's  Ausgabe  des  Dionysius, 
dial:  „dialogi  quinque  de  sanota  Trinitate". 

diu*:  „de  variis  diffioüibus  locis  es.  pp.  Dionysii  et  Gregorii".  Diese  „quaestio- 
nes"  veröffentlichte  Frans  Oebler,  Halle  1857  {Äneodota  Graeea,  Bd.  1). 

mystag:  „de  eoolesiasÜca  mystagogia  aive  liturgiae  expositio";  Augsburg  1599 ; 
Fronton  le  Duo,  Bibliotheca  veterum  patrum,  Paria  1624,  Bd.  2,  S.  166—197. 

trin:  siehe  dial 

MeleHos,  von  Geburt  Armenier,  Bischof  von  Sebaste,  im  Jahre  360  Bischof  von 
Antiochien;  seine  berühmte  Predigt  findet  man  bei  Epiphanius,  Panarium,  3, 1, 
Haer.  73,  Kap.  29—33;  Galland,  Bd.  5,  S.  100—104. 

Melito,  Bisohof  von  Sardis,  blühte  um  170.  Bruohstücke  bei  Euseb;  siehe  auch 
Galland,  Bd.  1,  S.  677—679;  Martin  Joseph  Routb,  Keligwae  sacrae,  2.  Ausg. 
Oxford  1846,  Bd.  1,  8.  113-153  und  J.  C.  T.  Otto,  Corpus  apologeiarum  chri- 
ttianorum  saeeuli  secundi,  Jena  1872,  Bd.  9,  S.  374—478.  Die  „Clavis",  die 
Pitra  im  „Spicilegium  Solesmense"  herausgab,  ist  unecht  oder  stark  interpolirt. 

Methodius  Eubulius,  Bischof  von  Tyrus  (oder,  wie  Andere  meinen,  von  Olympia 
in  Lycien),  blühte  um  290;  er  war  ein  Gegner  der  Lehre  des  Origenes;  er  starb 
ak  Märtyrer  311  in  Chalcis  in  Griechenland  (in  Coele- Syrien?).  Vgl  Ignas 
Jagi6,  „Die  neuesten  Forschungen  über  die  slavisohen  Apostel  Cyrill  und  Me- 
thodius", Archiv  für  abwische  Philologie,  Berlin,  Bd.  4,  S.  97—128. 

Seine  Werke  veröffentlichte  Combefis,  Paris  1644,  in  den  Werken  des  Am- 
philoohius;  Galland,  Bd.  3,  S.  663—832;  Migne,  Patrologia  Graeea,  Bd.  18,  wo 
auch  die  Bruchstücke  aus  Epiphanius  und  Photius  stehen;  Albert  Jahn,  Halle 
1865.    Vgl  G.  Nathanael  Bonwetsch,  Methodius  von  Olympus.  1.  Schriften,  Er- 
langen und  Leipzig  1891,  der  altslavische  Handschriften  benutzte, 
conv:  „convivium  deoem  virginum  sive  de  castimonia",  Combefis,  Bibliothecae 
Graeeorum  patrum  mictuarium  novissimum,  Paris  1672,  Teil  1,  S.  64—162. 
resurr:  „de  resurrectione  liber  contra  Origenem",  Bruchstücke, 
sym  et  an:  „oratio  de  Symeone  et  Anna";  Einige  leugnen,  dass  Methodius 
diese  Rede  schrieb. 


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2.  Ihre  Namen:  MarcoBÜ — ökumeniae. 


807 


virg:  siehe  oonv. 

Michael  Cerularius,  im  Jahre  1043  Patriarch  von  Konstantinopel .  starb  1068. 

Cotelier,  Eoelesiae  Oraeoae  monumenta,  Paris  1681,  Bd.  2. 
„Monoimus  Arabs",  siehe  Hippvhi). 

Montan  epi»c:  „Montanorum  episoopns"  bei  Euseb  und  in  „Conlatdo  Carthagi- 
niensis". 

Mutianus  Scholasticus,  blühte  etwa  am  550,  übersetzte  vierunddreissig  Homilien 
des  Chrysostomuß  ins  Lateinische. 

N 

Naasseni,  die  Schlangenverehrer,  die  sich  auch  Gnostiker  nannten;  bei  Hippolyt, 
siehe  Hippphü. 

Nasar«*:  „Evangelium  der  Nazaraer",;  die  Nazaräer  waren  eine  judenchriatliche 
Sekte  am  Anfange  deB  zweiten  Jahrhunderts,  die  nur  das  Evangelium  des  „Mat- 
thäus" oder  der  „Hebräer"  anerkannte;  ein  Bruchstück  bei  Hieronymus,  siehe 
Hier*»*;  vgl  Adolf  Hilgenfeld,  Evangeliorum  Mwndum  Hebraeos  u.  s.  w.  [Novum 
Tettammtum  extra  canonem  receptum],  2.  Ausg.  Leipzig  1884,  letztes  Heft,  S.  14. 

Nestorlus,  ein  8yrer,  Presbyter  in  Antiochien,  dann  im  Jahre  428  Bischof  von 
Konstantinopel;  vertrieben;  starb  im  Exil.  Bei  Cyrill  und  bei  Marius  Mercator 
(Ausg.  von  Garnier). 

Nlcephorus,  Patriarch  von  Konstantinopel  im  Jahre  806,  als  Bilderverehrer  im 
Jahre  815  vertrieben  und  daher  Confessor  genannt,  Btarb  im  Jahre  828.  MPO, 
Bd.  100,  Sp.  9—1068;  —  Mai,  Nov.  patr.  b%bL  Bd.  5  (1849). 
„ohronographiae  breviarium",  bei  Georg  Syncellus,  Bonn  1829,  Bd.  1,  8.  735 
-788;  -  MPO,  Bd.  100,  Sp.  995-1060. 

Nlcetas  Serron,  suerst  Bisohof  von  Serrae  in  Macedonien,  dann  Metropolit  von 
Heraclea  Perinthus  in  Thracien,  blühte  im  elften  Jahrhundert,  schrieb  einen  Kom- 
mentar su  den  Reden  des  Gregor  von  Nasianz  und  verfasste  mehrere  Ketten. 
Vgl  Mai,  Nova  patr.  bibl.  Bd.  4. 

Hicon,  ein  Armenier,  Mönch,  blühte  ums  Jahr  961,  starb  etwa  um  das  Jahr 
998;  er  schrieb  ein  Buch  „de  impia  pesaimorum  Armeniorum  rebgione"; 
J.  B.  Cotelier,  Patrum  .  . .  apostolioorum  opera,  Antwerpen  1698,  Bd.  1,  S.  235 
—236,  und  in  „appendice  prima  monumentorum  ad  constitutiones  apostolicas"; 
bei  Galland,  Bd.  3,  8.  249-251. 

SUus  Asceta,  Prftfekt  von  Konstantinopel,  nachher  Münch  auf  dem  Sinai,  lebte 
im  Jahre  430.  MPO,  Bd.  79. 

Nonnus  Panopolitanus,  ein  Ägypter,  blühte  etwa  um  das  Jahr  410;  er  schrieb 
eine  Paraphrase  deB  Evangeliums  des  Johannes.  Sie  wurde  veröffentlicht  durch 
Erhard  Hedene,  Basel  1571;  Friedrich  Sylburg,  Heidelberg  1596;  Frans  Passow, 
Leipzig  1834;  MPO,  Bd.  43,  Sp.  615—1284;  Augustin  Scheindler,  Leipzig  1881. 

Novatianus,  ein  Presbyter  in  Rom.  im  Jahre  252  zum  Bischof  einer  schismatischen 
Partei  gemacht,  gründete  die  Sekte  der  Katharer.  Galland,  Bd.  3,  S.  285—323; 
MPL,  Bd.  3. 

0 

Ükumenius,  Bischof  von  Triooa  in  Theasalien,  unsicheren  Datums,  vielleicht  vom 
Ende  des  zehnten  Jahrhunderts,  verfasste  einen  Kommentar  oder  eine  Kette 
sum  Neuen  Testamente  aus  den  Schriftstellern  von  Papias  bis  Aretas ;  die  Kette 
zu  der  ApostelgeBchiobte  und  den  Briefen  ist  vorhanden.  Veröffentlicht  durch 
Donatus,  Verona  1532,  Fol.,  wieder  1562.  Auch  Paris  1631,  Fol.;  MPO,  Bd.  118, 


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808 


A.  Urkunden.   IV.  Schriftsteller. 


Sp.  9-1332,  Bd.  119,  Sp.  9-722;  Theokletes  Pharmakidea,  lH  xcuvii  Statoptri, 
Bd  3—6,  Athen  1842.  1843.  1843.  1844. 

Oljmplodom»,  Diakonus  in  Alexandrien,  blühte  vielleicht  am  das  Jahr  501; 
er  schrieb  unter  anderem  einen  kurzen  Kommentar  zum  Ecclesiastes ;  bei  Fronton 
le  Duc,  Bibliotheea  veterum  patrum,  Paris  1624,  Bd.  2,  8.  602 — 680. 

Optatug,  ein  Afrikaner,  Bischof  von  Mileve,  blühte  etwa  um  368.  Ausgaben: 
Johannes  Cochlaeus,  Mainz  1549,  Franoois  Balduin,  Paris  1563,  wieder  1569, 
Louis  Ellies  Dupin,  Paris  1700,  wieder  in  Amsterdam  1701,  zum  dritten  Male 
Antwerpen  1702.  Galland,  Bd.  5,  S.459— 509  [603];  MPL,  Bd  11, 8p.  759—1508;  — 
Carl  Ziwsa  [Corpus  scriptorum  eeclesiasticorum  Latinorum  XXVI],  Wien  1893. 
donat:  „de  schismate  Donatistarum  ad  versus  Parmenianum  sectae  Donati«ticae 
Carthagine  episcopum,  libri  septem". 

„Opus  Imperfektum  in  Matthaeum",  früher  falschlich  dem  Chrysostomus  zuge- 
schrieben, aber  einem  A rianer,  wie  es  scheint,  zuzuschreiben;  nur  lateinisch 
vorhanden;  unsicher,  ob  lateinisch  oder  griechisch  verfaBst.  Vgl  George  Salmon, 
Smith  and  Wace's  Dictionary  of  Christian  biography,  Bd.  4,  London  1887, 
S.  510a— 514b,  unter  Pseudo-Chrys.;  er  wäre  nicht  abgeneigt,  den  arianischen 
Bischof  Maximinus,  der  einmal  mit  Augustin  konferirte,  für  den  Verfasser  zu 
halten.  Friedrich  Kauffmann,  „Ein  neues  Denkmal  der  gothisohen  Literatur", 
Beitage  xur  Allgemeinen  Zeitunu,  München  1897,  Nr.  44  ,  24.  Febr.  8.  4a— 6a, 
halt  Wulfila  für  den  Verfasser,  und  setzt  die  Zeit  der  Abfassung  zwischen  381 
und  383.  MS.  Cambridge,  Peterhouse  136,  Bl.  1—128.  144,  Bl.  1—77. 

Oreslesls,  Mönch  und  Abt  von  Tabbenna  in  Oberägypten,  blühte  um  344;  Über 
ihn  siehe  Basnage  bei  Canisius,  Lectionee  antiquae.  Antwerpen  1725,  8. 163—167, 
besonders  166.  Galland,  Bd.  5,  S.  4<v-51;  MI>G,  Bd.  40,  Sp.  867-896  und 
Bd.  103,  Sp.  451-476. 

Origenes,  geboren  in  Alexandrien  im  Jahre  186,  Vorsteher  der  katechetiachen 
Schule  in  Alexandrien  schon  im  Jahre  203,  besuchte  Born,  Arabien,  Palästina, 
im  Jahre  231  vertrieben,  gründete  er  eine  Schule  in  Cäsarea;  er  litt  viel  als 
Gefangener  für  seinen  Glauben,  starb  254  in  Tyrus.  Ausgaben:  Charles  Delarue, 
Paris  1733-1749,  in  vier  Bdn  (wieder  in  Würzburg  1780—1787  in  awölf  Bdn); 
Carl  Heinrich  Eduard  Lommatzsch,  Berlin  1831 — 1848,  in  fünfundzwanzig  Bdn ; 
MPQ,  Bd.  11 — 17  (Migne  gibt  viele  in  den  früheren  Ausgaben  fehlende  Bruch- 
stücke). Paul  Koetsohau  und  Erich  Klostermann,  Omgenes  Werke.  I—III.  Bd., 
Leipzig  1899. 1901.  Pierre  Daniel  Huet  veröffentlichte  die  Kommentare  des  Ori- 
gnes  zur  heiligen  Schrift  Ronen  1668,  Paris  1679.  Vgl  auch  Giovanni  Baptista 
Pitra,  Analecta  saera,  Bd  3  (Rom  1883),  S.  1—588. 

cant:  „commentarius  in  Cantica  Canticorum";  lateinisch  vorhanden,  aber  auch 

griechische  Bruchstücke, 
contr  cels:  „contra  Celsum  libri  octo".   Herausgegeben  durch  David  Hoeschel, 

Augsburg  1605;  William  Spencer,  Cambridge  1677;  Paul  Koetschau  {Or. 

ehr.  Schrifist.  Bd.  2.  3),  Leipzig  1899,  vgl  Koetschau,  Textüberliefervng ,  in 

Texte  und  Untermehuru/en,  Bd.  6  (Leipzig  1891),  Heft  1  (VII,  157  S.  1889), 

und  Krit.  Bemerkungen,  Lpzg.  1899. 
ezech:  „in  Ezechielen!  tomi  25  homiliarum";  lateinisch,  aber  auch  griechische 

Bruchstücke. 

ier:  Homilien  zu  Jeremias;  vgl  E.  Klostermann  in  Gebhardt  und  Harnack's 
Texte  und  Untere.  N.  F.  Bd  1,  Heft  3  (VI,  116  S.  Leipzig  1897),  und  s.  oben. 

int:  „interpretatio  Latina",  teils  von  Hieronymus,  teils  von  Rufin,  teils  von  einem 
unbekannten  aber  alten  Schriftsteller,  wie  die  Kommentare  zu  Matthäus. 

iob:  „in  lobum  homiliae". 

ioh:  „comm.  in  loh";  A.  E.  Brooke,  Cambridge  1896,  2  Bde. 


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2.  Ihre  Namen:  Olympiodorus— Paulue. 


809 


Mt:  „commentariuB  in  Matthaeum". 

Lk:  „commentarius  in  Lucam",  neununddreissig  Homilien  zu  Lk  übersetzte 
HieronymoB,  vgl  Hieronymus,  Ausg.  von  Vallan>i,  Bd.  7,  Sp.  245—366. 

phil:  „Philocalia,  ex  Origenis  seriptis  a  Gregorio  et  Baßiii o  ezcerpta  facta". 
Vgl  Paul  Koetechau,  Die  Textültcrlieferung  der  Bücher  des  Origenes  gegen 
Celsus  in  den  Handschriften  dieses  Werkes  und  der  Phiiokalia  [Gebhardt  und 
Harnack,  Texte  und  Untersuchungen.  VI,  1],  Leipzig  1889[  1891],  und  J.  Annitage 
Robinson,  The  Philocalia  of  Origen.  The  text  revised  with  a  critical  intro- 
duetion  and  indices,  Cambridge  1693. 

princ:  „ntQl  äo%üv  „de  prineipiis"  liber  quattuor  anno  233  scripti".  Abgesehen 
von  Bruchstücken,  nur  lateinisch. 

prov:  „Bruchstücke  zu  den  „Proverbia  Salomonis",  bei  Tischendorf,  Notitia 
editionis  codicis  bibfiorum  Sinaüioi,  Leipzig  1860,  S.  74 — 122,  und  bei  Mai, 
Nova  patrum  bibliotheca,  Rom  1864,  Bd.  7,  Teil  1,  S.  1 — 56. 
Orot:  Paulus  Orosius,  ein  Spanier,  Presbyter  in  Tarragona,  blühte  um  das  Jahr 

416.   MPL,  Bd.  31,  Sp.  635— 1216;  Carl  Zangemeister,  Corpus  scriptorum  tcele- 

siasticorum  Lalinorum,  V,  Wien  1882. 

contr  pelag:  „apologeticus  contra  Pelagianos  de  arbitrii  übertäte";  in  Magna 
tnbliotheca  patrum,  Köln  1622,  Bd.  15,  8.  144—156. 
Orthod«}»:  aiehe  Pa-Iust. 

P 

Paclanui,  ein  Spanier,  Bischof  von  Barcelona,  blühte  etwa  ums  Jahr  370.  Gal- 
land, Bd.  7,  S.  255—276;  MPO,  Bd.  13,  Sp.  1051—1094. 
ep:  „epistulae  tree  ad  Sympronianum  Novatianum". 
paraen:  „paraenesis  sive  exhortatorius  libellue  ad  paenitentiam". 
serm  bapt:  „serino  de  baptismo". 

Fall  adln«,  aus  Galatien,  geboren  368,  vielleicht  Bischof  von  Helenopolis  in  Bitby- 
nien,  besuchte  viele  Lander,  schrieb  einen  Dialog  über  das  Leben  und  den 
Wandel  des  Johannes  Chrysostomus,  siebe  Montfauoon's  und  andere  Ausgaben 
der  Werke  des  Chrysostomus,  bei  Galland,  Bd.  8,  8.  257—330. 
hist  lau«:  „hiatoriu  Laueiaca  seu  de  sanotorum  patrum  vitis  ad  Lausum  eubi- 
culi  praefectum,  anno  circiter  421  scripta";  bei  Cotelier,  Monumenta  ecclesiae 
Oraecae,  Parin  1086,  Bd.  3,  8.  158;  MPG,  Bd.  34,  Sp.  991—1278;  vgl  oben, 
S.  801 :  Historia  Lausiaca. 

Pamphilus,  aus  Phönizien,  Presbyter  in  Cäaarea  und  Gründer  der  Bibliothek  in 
Cäsarea,  blühte  um  294,  starb  als  Märtyrer  im  Jahre  309.   Galland,  Bd.  4, 
S.  1  —  48.   Siehe  auch  die  Ausgaben  der  Werke  des  Origenes. 
apol:  „apologetici  pro  Origine  libri  quinque",  nur  lateinisch  vorhanden, 
de  actis:  „expositio  capitum  Actuum  apoatolorum",  bei  Montfaucon,  Bibliotheca 

Coisliniana,  Paris  1715,  S.  78—82. 
pass:  „acta  passionis  Pamphili";  Galland,  Bd.  4,  8.  41 — 47;  siehe  Cureton, 
History  of  the  martyr*  in  Palestine,  London  1861,  S.  36—45. 

Paplas,  Bischof  von  Hierapolis  in  Phrygien,  ein  Freund  Polykarp's,  starb  163. 
Bruchstücke  bei  Kuseb  und  bei  Theophylakt.  Galland,  Bd.  1,  S.  318.  319; 
Routh,  Rcliquiae  sacrae,  Oxford,  2.  Ausg.  Bd.l  (1846),  S.l— 44;  Gebhardt,  Harnack, 
Zahn,  Patrum  apostoficontm  opera,  Heft  1,  Leipzig  1875,  S.  180—196.  Die 
lateinischen  Papias-  Schriften  sind  von  einem  Papias  des  elften  Jahrhunderts 
auch  in  Hierapolis,  aber  aus  der  Lombardei;  er  war  ein  gut  bewanderter  Gram- 
matiker und  schrieb  ein  Vokabularium  oder  Elementarinm. 

Paulus  von  Samo^ata,  vom  .fahre  ab  Bischof  von  Antiochien;  er  wurde  als 
Häretiker  abgesetzt. 


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810 


A  Urkunden.   IV.  Schriftsteller. 


(1)  Paalln:  Pontius  Paulinus  Meropius,  geboren  353  in  Bordeaux,  ein  Schüler  des 
AuBOniuB ,  nachher  Senator  in  Born,  im  Jahre  381  getauft,  im  Jahre  393  »um 
Presbyter  gemacht,  spater  Bischof  von  Nola  in  Campanien  (daher  Nolanus), 
gestorben  431.  Seine  Werke  erschienen  mit  Anmerkungen  von  Fronton  le  Duo 
und  Heribert  Rosweyd,  Antwerpen  1622;  durch  Jean  Batiste  le  Brun,  Paris 
1685;  MPL,  Bd.  61,  Sp.  11-936. 

ep  ad  Sever:  „epistala  ad  Se  verum  Sulpicium". 

(2)  FmIIb «Bbr:  Paulinus,  Diakonus  und  Notar  des  Ambrosius,  blühte  um  das 
Jahr  420,  schrieb  ein  Leben  des  Ambrosius;  Galland,  Bd.  9,  S.  21—31  [42];  in 
der  Benediktiner  Ausgabe  der  Werke  des  Ambrosius,  Bd.  2,  Append.  Sp.  I— XIV. 

Pelagiug,  ein  Brite,  besuchte  Rom  am  Anfang  des  fünften  Jahrhunderts;  im  Jahre 
405  fing  er  an  eine  neue  Häresie  zu  verbreiten;  im  Jahre  408  war  er  in  Sici- 
lien,  411  in  Hippo,  nachher  in  Ägypten  und  in  Palästina;  man  weiss  nicht,  wo 
und  wann  er  starb.   Vgl  MPL,  Bd.  69. 

com:  „commentarii  vel  expositionis  in  epistulas  Paulina»  libri  quattuordecim"; 

diese  sind  sehr  mutilirt  und  sind  unter  dem  Namen  des  Hieronymus  unter 

dessen  Werken  herausgegeben  worden, 
demetr:  „epistula  ad  Demetriadem  de  virginitate".  Herausgegeben  von  Johann 

Salomo  Semler,  Halle  1785. 

Peraten,  eine  christliche  astrologische  Sekte,  durch  Hippolyt  im  fünften  Buche 
der  Refutatio  omnium  haereaxum  erwähnt;  siehe  Hipp  plül. 

Perpetua:  das  Martyrium  der  Perpetua,  einer  afrikanischen  Heiligen  vom  Ende 
des  zweiten  Jahrhunderts.  Robinson  hält  eB  für  wahrscheinlich,  dass  Tertullian 
selbst  dieses  Martyrium  verfasst  hat.  Vgl  J.  Armitage  Robinson,  The  passion 
of  S.  Perpetua  newly  edited  from  the  mss.  tcith  an  introduction  and  notea,  to- 
geiher  toith  an  appendix  eontaming  the  original  Latin  text  of  the  Scillitan  mar- 
tyrdom  [Text*  and  studies,  Bd.  1,  Nr.  2),  Cambridge  1891,  IX,  131  S.  gr.-8. 

(1)  Petra*,  vom  Jahre  300  ab  Bischof  von  Alexandrien,  starb  als  Märtyrer  im 
Jahre  311;  Galland,  Bd.  4,  S.  89-113;  Routh,  Bd.  4,  S.  19-82;  MPO,  Bd.  18, 
Sp.  451—522. 

can:  „canones  quattuordecim  qui  supersunt  ex  libro  de  paenitentia". 

(•2)  Petrin,  Junior,  geboren  in  Kallinikum  in  Mesopotamien;  vom  Jahre  578  Pa- 
triarch der  Monophysiten  in  Antiochien;  starb  im  Jahre  591;  siehe  Assemani, 
Bd.  2,  S.  69  a— 82  b. 

Philastriug  oder  Philaster,  vielleicht  ein  Italiener;  er  reiste  in  vielen  Ländern 
und  wurde  zum  Bischof  von  Breacia  eingesetzt;  er  blühte  um  380. 
haer:  „liber  de  haeresibus" ;  bei  Johann  Albert  Fabricius,  Hamburg  1721;  Gal- 
land, Bd.  7,  S.  475—521;  Oehler,  Corpus  haereseologieum,  Berlin  1856,  Bd.  1, 
S.  1—185;  MPL,  Bd.  12,  Sp.  1049-1310. 

Phlleas,  ein  Ägypter,  Bischof  von  Thmuis,  starb  als  Märtyrer  311;  er  schrieb 
einen  Brief  an  die  Thmuitaner.  Bei  Euseb  bei  Galland,  Bd.  4,  S.  65—  6b;  bei 
Routh,  Bd.  4,  S.  83—111. 

Philo,  unbekannten  Ursprunges,  in  Rom,  wie  es  scheint,  Diakonus,  auf  Cypern 
etwa  im  Jahre  401,  durch  Epiphanius  als  Bischof  von  Carpasia  ordinirt.  Er 
schrieb  einen  Kommentar  zum  Hohelied.  Bei  Michele  Angelo  Giacomelli,  Rom 
1772;  Galland,  Bd.  9,  Append.  S.  713-769;  MPG,  Bd.  40,  Sp.  9-154. 

Phllokalla:  «ehe  OrPhil 

Phüoponus:  Jobannes  Philoponus,  ein  Grammatiker  in  Alexandrien,  Gründer  der 
häretischen  Sekte  der  Tritheiten,  blühte  um  das  Jahr  601,  schrieb  „de  mundi 
creatione  libros  septem  et  disputationem  de  paschate";  bei  Balthasar  Cordier, 
Wien  1630,  und  aus  ihm,  bei  Galland,  Bd.  12,  S.  471-622. 


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2.  Ihre  Namen:  Pauünus-Possidius. 


811 


Phoebadlw  oder  Phoegadius,  ein  Gallier,  Bischof  von  Agen  in  „Aquitania  se- 
cunda«;  blühte  etwa  ums  Jahr  359.  lebte  noch  im  Jahre  392.  Sabatier  lobt  da«, 
was  Phoebadiu8  citirt  „non  ex  memoria  ab  auctore  prolata,  sed  attente  ex- 
cerpta  ab  ipsis  litterarum  paginis,  studioseque  descnpta". 
contr  Arian:  „liber  contra  Arianos";  bei  Caspar  Barth,  Frankfurt  1623;  Gal- 
land,  Bd.  5,  S.  260-266;  MPL,  Bd.  20,  Sp.  9-30(50). 

Pkotins,  im  Jahre  858  Patriarch  von  Konstantinopel,  exilirt  zwischen  den  Jahren 
869  und  878;  wieder  Bischof  dort;  im  Jahre  886  wieder  vertrieben,  starb  er, 
wie  es  scheint,  Iran  darauf.   MPO,  Bd.  101 — 104. 

amphil:  „Amphilochia  sire  in  ßacras  litteras  et  quaestiones  et  diatribae  ad 
Amphilochium  saoctissimum  Cyzici  metropolitam,  qni  variarum  quaestionum 
Solutionen)  ad  trecentarum  usque  numerum  tempore  tentationum  flagitavit"; 
siehe  Mai,  Seriptorum  veierum  nova  coUectio,  Rom  1825,  Bd.  1,  Sp.  193 — 361, 
und  Bd.  9,  S.  1—158;  MPO,  Bd.  101.  Sp.  1—1190  und  1277-1296.  Einige« 
gab  Jobann  Christoph  Wolf,  am  Ende  seiner  Ourae  phüologicae  et  erüieae 
in  epp.  Oath,  et  Apoc.,  2.  Ausg.  Hamburg  1741,  8.  651—815,  zuerst  heraus. 

ep:  „epistularum  libri  trea",  MPO,  Bd.  102,  Sp.  585—1024. 

ep  ad  Thdorum:  bei  Migne  ist  diese  Amphil  quaest  219,  Bd.  101,  Sp.  992. 

roani:  „narrationis  de  Manichaeis  recens  repullulantibuß  libri  quattuor".  Mont- 
faucon,  Bibliotheea  Coisliniana,  Paris  1715,  8.  349—375;  MPO,  Bd.  102,  Sp.  9 
-264;  Jo.  Chph.  Wolf,  Anecdota  Oraeea,  Hamburg  1722,  Bd.  1,  S.  1-216. 
Bd.  2,  S.  1—285. 

Die  Bibliothek  des  Photius,  die  so  viele  Bruchstücke  aus  den  Schriften  früherer 
Zeit  bringt,  steht  MPO,  Bd.  103,  Sp.  9-1596,  Bd.  104.  Sp.  9-430. 
Pistis  Sophia,  ein  koptisches  Buch  in  dem  sahidischen  Dialekt  aus  der  Valen- 
tinianischen  Schule  des  dritten  Jahrhnnderts ;  der  Text  ist  „Marcosianae  mixtus 
serior".  Das  Buch  ist  in  einer  Handschrift,  die  früher  Anthony  Askew  gehörte, 
und  jetzt  in  London  im  Britischen  Museum  sich  befindet.  Moritz  Gotthilf 
Schwartze  schrieb  die  Handschrift  ab,  und  J.  H  Petermann  veröffentlichte  sie, 
Berlin  1853;  vgl  Adolf  Harnack,  Texte  und  Untersuchungen  VII,  2,  Leipzig 
1891  [1892],  S.  1—114;  vgl  hierzu  Carl  Schmidt,  „Gnoetische  Schriften  in  kop- 
tischer 8prache",  Texte  und  Untersuchungen,  Bd.  8,  Leipzig  1892,  Heft  1.  2: 
XU,  692  S. 

Polykarp  von  Smyrna,  starb  im  Jahre  155  oder  166.  Cotelier.  Patrum  qui  tempo- 
ribus  apostolieie  floruerunt  opera,  (Paris  1672)  Ausg.  von  Clericus,  Antwerpen 
1698,  Bd.  2,  8. 182 — 204;  Drossel,  Patrum  apostolicorum  opera,  2.  Ausg.  Leipzig 
1863;  Zahn  (Gebhardt,  Harnack,  Zahn),  Patrum  apostolicorum  opera,  Heft  2, 
Leipzig  1876,  S.  101—172;  Joseph  Barher  Lightfoot,  2.  Ausg.  London  1889.  Vgl 
Adolf  Harnack,  Die  Chronologie  der  aÜehritÜichen  Literatur,  Bd.  1,  S.  325—356. 
phil:  „epistnla  ad  Philippenses*',  bald  nach  1  lö  geschrieben, 
mart:.  „martyrium  Polycarpi  sive  epistula  ad  Smyrnensem  ecolesiam  de  martyrio 
Polycarpi". 

Polykratee,  Bischof  von  Ephesus,  blühte  um  196;  er  schrieb  einen  Brief  an  Viktor 
und  die  römische  Kirche;  Bruchstücke  bei  Euseb.  Galland,  Bd.  2,  S.  160—162; 
Martin  Joseph  Reuth,  Reliquiae  sacrae,  Oxford,  2.  Ausg.  Bd.  2  (1846),  S.  9—36. 

Porphyrlms  von  Tyrus,  ein  Philosoph,  blühte  nach  der  Mitte  des  dritten  Jahr- 
hunderts; er  schrieb  fünfzehn  Bücher  gegen  die  Christen,  die  länget  unter- 
gegangen sind.  Vgl  Wagenmann,  „Porphyrius  und  die  Fragmente  eines  Un- 
genannten in  der  athenischen  Makarinshandschrift",  Jahrbücher  für  Deutsche 
Theologie,  Gotha  1878,  Bd.  23,  S.  269-314. 

PosHldtus  oder  Possidonius ,  ein  Afrikaner,  Bischof  von  Calama,  das  südwestlich 
von  Hippo  liegt,  blühte  um  430;  er  schrieb  das  Leben  Beines  intimen  Freundes 


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812 


A.  Urkunden.    IV.  Schriftsteller. 


Augustin  und  eine  Liste  der  Schriften  Augustin's.  Vgl  die  Ausgaben  von  Augu- 
stin's  Werken. 

„Praedestinatus",  ein  Buch  vom  fünften  oder  sechsten  Jahrhundert,  von  einem 
unbekannten,  wie  es  scheint,  gallischen  Verfasser.  Teschendorf,  in  den  Prole- 
gomena  zum  N.  T.  Gr.  ed.  VII.  orit.  mai.  8.  CCLXVI1I,  schrieb  es  Vincenz  von 
Lerins  zu,  Guericke,  Handbuch  der  Kirchengesch ichte ,  6.  Ausg.  Leipzig  1846, 
Bd.  1,  S.  461,  dem  Arnobius  minor  (etwa  vom  Jahre  461),  Cave  dem  Primarius, 
der  um  550  blühte.  Herausgegeben  durch  Jacques  Sirmond,  Paris  1643,  Gal- 
land, Bd.  10,  S.  357—399;  MPL,  Bd.  53,  Sp.  583—692;  „Uber  primus  de  haere- 
sibus"  auch  durch  Frans  Oehler,  Corpus  haeresenlogieum ,  Berlin  1856,  Bd.  1, 
S.  227-268. 

„Praedieatio  Petri",  ein  apokryphisches  Buch  des  zweiten  Jahrhunderts,  das 
Clemens  von  Alexandrien  und  Andere  erwähnen.  Vgl  Adolf  Hilgenfeld,  Noemi 
Tvstamentum  extra  canonem  receptum,  2.  Ausg.  Leipzig  1884,  Heft  4,  S.  51 — 65. 

Primasius,  ein  Afrikaner,  Bischof  von  Suse  (heute  Hamamet  in  Tuuib),  blühte 
um  die  Mitte  des  sechsten  Jahrhunderts;  vgl  Johannes  Haussleiter,  Leben  und 
Werke  des  Bisehofs  Primasius  von  Hadrumetitm  [Schulprogramm  1887,  Nr.  810], 
Erlangen  1887. 

apoc:  „commentaria  mysticae  expositionis  in  Apocalypsira  ad  Castorium".  Heraus- 
gegeben von  Winter,  Basel  1544  {Bibl.  max.  vatr.  Bd.  10  folgte  der  Pariser 
Ausgabe  aus  einer  mutilirten  Handschrift);  MPL,  Bd.  68,  Sp.  407—936;  Hauss- 
leiter,  „Die  lateinische  Apokalypse  der  alten  afrikanischen  Kirche",  For- 
schungen xur  Geschichte  des  neutestammtlichen  Kanons.  IV,  Erlangen  und 
Leipzig  1891,  S.  1—224.  Die  Kommentare  zu  den  paulinischen  Briefen,  die 
den  Namen  dee  Primasius  führen,  sind  von  einem  anderen  Verfasser. 

PrlgclHian,  ein  spanischer  Bischof  vom  4.  Jahrhundert;  seine  Schriften  wurden 
von  meinem  heimgegangenen  Freunde  Georg  Schepss  in  der  Würzburger  Biblio- 
thek entdeckt  Siehe  Schepss,  PriseiUian,  ein  neuaufgefundener  Lot.  Schrift- 
steller des  4.  Jahrhunderts.  Vortrag,  Würzburg  1886,  mit  Nachbildung,  und 
„Die  Sprache  Priscülians",  Archiv  für  lateinische  Lexikographie,  Leipzig  Bd.  3, 
S.  309—328,  und  besonders  Priscilliani  qtuie  super  sunt  maximam  partem  nuper 

detexit  adiectis  commentariis  criticis  et  indicibus  primus  edidü  G.  8  [Corpus 

script.  eccl  Lot.  Bd.  18].  Wien  1889;  —  auch  Friedrich  Paret,  PrisoiUianus, 
ein  Reformator  des  4.  Jahrhunderts,  Würzburg  1891,  S.  VIII,  302;  —  Johanne« 
Paul  Dierioh,  Die  Quellen  xur  Geschichte  PrisciUians,  Breslau  1897. 

Proclus,  vom  Jahre  434  ab  Bischof  von  Konstantinopel,  starb  446;  siehe  Anti- 
dotum  contra  diversas  . . .  haereses,  Basel  1528,  Bl.  176  a— 181  a;  Fronton  le  Duc, 
Bibliotheca  veterum  patrum,  Paris  1624,  Bd.  1,  S.  309  [irrig  289  gedruckt]— 318 ; 
Galland  Bd.  9,  S.  601-704. 

Prokopius,  aus  ftaza,  ein  Sophist,  blühte  etwa  um  das  Jahr  520. 

esai:  „antiquorum  in  Esaiam  prophetam  commentariorum  epitome";  Jean  Curter 
gab  sie  heraus  aus  einer  sehr  mutilirten  Handschrift,  Paris  1580;  MPG,  Bd.  87. 
Promlsslones :  Buch  eines  unbekannten  Verfassers  „de  promissionibus  et  prae- 

dictionibus  Dei",  früher  dem  Prosper  von  Aquitanien  zugeschrieben,  etwa  um 

das  Jahr  453  in  fünf  Teilen  geschrieben;  MPL,  Bd.  51,  Sp.  729—858,  wo  Sp.  729 

—734  man  sehr  scharfsinnig  den  Verfasser  bespricht 

dim  temp:  „dimidium  temporis  ad  cuius  finem  implendae  Bunt  visiones  in  scrip- 
turis  sanctis  factae  de  Antichristo" ;  ein  Teil  des  vierten  Buches  „de  promia- 
sionibus". 

glor:  „de  gloria  regnoque  sanctorum";  ein  Teil  des  fünften  Buches. 
Prosper  von  Aquitanien,  ein  Laien-Bekampfer  der  Pelagianer  und  Semipelagianer, 


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2.  Ihre  Namen:  Praedestinatus  -Pseudo-Clemens. 


813 


blühte  im  fünften  Jahrhundert,  starb  etwa  im  Jahre  455.  Seine  Werke  er- 
schienen in  Paris  1671;  „Bassani"  1782;  MPL,  Bd.  51. 

Prud:  Aurelias  Pradentius  Clemens,  ein  Spanier,  christlicher  Dichter,  geboren 
im  Jahre  348,  gestorben  vielleicht  um  das  Jahr  410.  Seine  Werke  erschienen 
in  Venedig  1501;  durch  Faustus  Arevali,  Rom  1788.1789,  in  zwei  Banden; 
Galland,  Bd.  8,  S.  433-542;  MPL,  Bd.  59,  Sp.  567-1078  und  Bd.  60,  Sp.  1—59«. 
Die  Gedichte  veröffentlichte  Albert  Drossel,  Leipzig  1860. 

Psellus:  Michael  Psellus,  ein  Konstantinopolitaner,  blühte  um  die  Mitte  des  elften 
Jahrhunderts.  Unter  vielem  anderen  schrieb  er  Gedichte,  einen  Kommentar 
oder  Kette  zum  Hohelied,  Kapitel  Uber  die  Dreieinigkeit,  und  Anmerkungen 
zu  Gregor  von  Nazianz. 

Pft'Ath:  dem  Athanasius  fälschlich  zugeschriebene  Werke;  in  der  Benediktiner  Aue  - 
gäbe  der  Werke  des  Athanasius,  Paris  1689,  Bd.  2. 

castor:  „epistulae  duae  ad  Castorem";  nichts  als  Cassian's  Institute  ins  Grie- 
chische übersetzt  (Ben.  S.  366—386;  Padua,  Bd.  2,  S.  309—329). 

cont  Babell:  „de  aeterna  filii  et  spiritus  sancti  cum  Deo  exißtentia  et  contra 
Sabellianoß.  Opus  ex  homilia  vicesima  septima  Basilii"  (Ben.  S.  36—48;  Padua, 
Bd.  2,  S.  28—37). 

dial  trin:  „de  sancta  Trinitate  dialogi  quinque";  Andere  schreiben  diese  dem 
Mönch  Maximus  zu,  der  im  Jahre  645  blühte,  Andere  dem  Theodoret,  der 
im  Jahre  423  blühte  (Ben.  S.  471-539;  Padua,  Bd.  2,  S.  406—473). 

dispu:  „disputationis  cum  Ario  coram  Probo  iudice,  libri  duo".  Dieses  latei- 
nische Werk  wurde  durch  Vigilius  Tapsensis  geschrieben  (Ben.  S.  631 — 642; 
Padua,  Bd.  2,  S.  561—696;  und  unter  den  Werken  des  Vigilius,  MPL,  Bd.  62, 
Sp.  155—180). 

maced:  „über  forma  dialogi  conscriptus,  in  quo  colloquuntur  Orthodoxus  et 
Macedonianus  Pneumatomachus"  (Ben.  S.  540—  557  [560);  über  den  Verfasser, 
ob  er  Theodoret  sei,  siehe  S.  540);  siehe  auch  ,,dial  trin"  und  „Thdrt  dial". 

occurs  dorn:  „sermo  in  occursum  Domini,  post  Nestorii  tempora  soriptus"  (Ben. 
S.  415—426;  Padua,  Bd.  2,  S.  355—365). 

pass:  „in  passionem  etcrucem  Domini"  (Ben.  S.80— 110;  Padua,  Bd.  2,  S.61— 84). 

quaest  anttoch :  „ad  Antiochum  principem,  de  multis  et  necessariis  quaesttonibus 
in  divina  scriptura  controversis,  quas  nemo  Christianus  ignorare  debet"  (Ben. 
S.  268—306;  Padua,  Bd.  2,  S.  217-253). 

serm  cont  omn  haer:  „sermo  contra  omnes  haereses"  (Ben.  S.  230—238;  Padua, 
Bd.  2,  S.  181-189). 

synops:  „Synopsis  sacrae  soripturae".   Ein  altes  vorzügliches  Werk  (Ben.  S.  124 

-204;  Padua,  Bd.  2,  S.  95-156). 
tri:  „de  Trinitate  ad  Theophilum"  (Ben.  S.  601-609,  siehe  S.  602;  Padua,  Bd.  2, 

8.  530-550). 

virg:  „de  virginitate  sive  de  ascesi"  (Ben.  S.  110—124;  Padua,  Bd.  2,  S.  84-95). 
Pe-Aag   Pseudo- Augustinus;  „expositio  in  Apooalypsim",  in  Augustin's  Werken, 

Benediktiner  Ausgabe,  Antwerpen  1700,  Bd.  3,  Teil  2,  Append.  8.  143  a. 
Pseudo-Basillus;  in  den  Werken  des  Basilius  (siehe  Äw)  Bd.  1  Append.  und 

Bd.  2  Append. 

bapt:  „de  baptismo  libri  duo";  bei  Basilius,  Bd.  2  Append.  S.  624—673;  über 
den  Verfasser,  siehe  Garnier  im  Vorwort  zu  jenem  Bande,  §  12,  S.  LXXVII — 
LXXXV,  in  der  zweiten  Pariser  Ausg.  vom  Jahre  1839  durch  Gaume  besorgt, 
S.  LXXX— LXXXVIU. 

PseudVChrysoBtomus;  in  den  Werken  des  Chrysostomus  (siehe  Ckr). 
pseudopr:  „de  pseudoprophetis",  aus  der  Ausgabe  Savile'B. 

Ps-Clem:  siehe  Clem  (2) 


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814 


A.  Urkunden.    IV.  Schriftsteller. 


Pseudo-Cyprian:  vgl  C.  Wunderer,  Bruchstücke  einer  afrikanischen  Bibelüber- 
setxuny  in  der  pseudocyprianischen  Schrift  Exhortatio  de  paenitentia  neu  be- 
arbeitet [Programm  der  königl.  baierschen  Studienanstalt.  Progr.  1889.  Nr.  811], 
Erlangen  1889. 

Pseado-Cyrill. 

trin:  „de  trinitate",  bei  Migne. 
Ps-Dion":  siehe  Dion  *reop 

Ps-Hler:  der  Verfasser  des  Prologue  galeatutj  in  epistulas  catholicae";  dieser  Prolog 
wird  in  vielen  Handschriften  der  hieronymianischen  Übersetzung  des  Neuen  Testa- 
ments vorgesetzt 

Pseuto-Hlppolyt. 

de  antichrist:  siehe  Hipp  ;  der  Traktat  ist  echt 

consumm  mundi:  „oratio  de  consummatione  mnndi  et  Antichristo  et  secundo 
Domini  adventu";  bei  Lagarde  (siehe  Hipp)  S.  92 — 123. 
Pseado-JuHÜn ;  über  die  Ausgaben,  siehe  Just. 
expos:  „expositio  rectae  fidei  (Otto  3,  1). 
fid:  siehe  expos 

qaaest:  „quaestiones  Chrietianae  ad  Gentiles",  (0.3,2),  und  „quaeetionei  Gen- 

tiles  ad  Christian  ob"  (0.3,2);  siehe  resp. 
reot  fid:  siehe  expos 

resp  orthod.  „responsiones  ad  orthodoxos  de  quibusdam  necessariis  quaestioni- 

bus"  (0.  3,  2). 
zen:  „epistula  ad  Zenam  et  Serennm"  (0.  3,  2). 

Ps-Nyss:  Pseudo-Gregor  (von  Nyssa). 
resurr:  „de  anima  et  resurrectione  dialogus  anno  circiter  378  Bcriptus". 

Pseudo-Theodulus  (Theodulus  war  ein  Presbyter  oder  Bischof  in  Coele-Syrien, 
der  im  Jahre  492  starb).  Eine  Kette  zum  Römerbrief  bei  Qrynaeus,  Orthodoxe- 
grapha  sanctorum  patrum  monumenta,  Basel  1569,  wird  falschlich  dem  Theo- 
dulus zugeschrieben. 

Pseudo-Titus  (Bostrenris) ;  siehe  Tit 

Ptolemaeus,  ein  valentinianischer  Gnostiker,  blühte  nach  der  Mitte  des  zweiten 
Jahrhunderts;  bei  Irenaeus  und  Epiphanius,  Panaria,  Haer.  XXXIII.  (XIII). 
flor:  „epistula  ad  Floram". 

Q 

„Quaettioaes  Veteris  et  Novi  Teetamenti",  ein  lateinisches  Werk  des  vierten 
Jahrhunderts,  vielleicht  durch  einen  Presbyter  Faustan  in  Rom  geschrieben,  vgl 
Joseph  Langen,  wie  oben,  unter  „Ambrst";  in  Augustin's  Werken,  Benediktiner 
Ausgabe,  Antwerpen  1700,  Bd.  3,  Teil  2,  Append.  Sp.  29  ff. 

QuaeBt»ntioch :  siehe  Pseiuio-Ath  quaest 

Quaeit  orthod :  siehe  Pseudo-Justntp  orthod 

Quart  odecimanl  eine  Kirche  in  Kleinaeien,  die  erklarte,  dass  Christus  das  Abend- 
mahl am  vierzehnten  Nisan  gehalten  habe;  bei  Hippolyt,  siehe  Hippel 

R 

RabanuB  Maurus,  aus  Franken,  geboren  im  Jahre  785,  im  Jahre  822  Abt  von 
Fulda,  im  Jahre  847  Bischof  von  Mainz,  gestorben  im  Jahre  856.  Seine  Werke 
veröffentlichte  Jakobus  Pamelius,  Köln  1628,  6  Bande;  MPL,  Bd.  107—112. 

Rebapt:  „über  de  rebaptismate",  ein  lateinisches  Werk  vom  vierten  Jahrhundert, 
unter  den  Werken  Cyprian's  herausgegeben ;    Galland,  Bd,  3,  S.  362—370. 


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2.  Ihre  Namen:  Pseudo- Cyprian—  Salvian. 


815 


Vgl  Härtel,  [„Cypriani  Opera"]  Corpus  soriptorum  ecciesiasticorum  Latinorum, 
III,  3,  Wien  1871,  S.  69—1*2.  Vgl  Johannes  Ernst,  „Wann  and  wo  wurde  der 
,Liber  de  rebaptismate'  verfasst?".  Zeitschrift  für  katholische  Theologie,  Bd.  20, 
Heft  2,  Innsbruck  1896,  S.  193—255.  Wilhelm  Schüler,  Der  ps eudocyjrrianisch e 
IVactat  „de  rebaptismate"  nach  Zeit  und  Ort  seiner  Entstehung  untersucht, 
Marburg  1897  ,  8.  56,  meint,  dass  dieser  Traktat  im  Jahre  256,  nach  der  Sep- 
tember-Konferenz in  Carthago,  in  Italien  geschrieben  wurde. 

Recoguelem;  siehe  dem  (2) 

Resporth:  siehe  Pseudo-Just 

RuOnus  Toranius,  ein  Italiener.  Presbyter  in  Aquileia,  nachher  Mönch,  lebte 
mehr  als  zwanzig  Jahre,  vielleicht  von  371  bis  397  im  Osten,  und  starb  etwa 
um  das  Jahr  410.  Er  schrieb  viel  und  übersetzte  viele  Werke  der  griechischen 
Schriftsteller  ins  Lateinische,  zum  Beispiel  das  Buch  des  Origenes  mgl  dox<*>y 
und  viele  der  Kommentare  des  Origenes,  des  Basilius  monastische  Regel  und  acht 
Homilien,  zehn  Werke  des  Gregor  von  Nazianz,  die  Sentenzen  des  Sixtus  oder 
Xystus,  des  Evagrius  Sentenzen  und  sein  Buch  „ad  virgines",  die  clemenÜni- 
echen  Recognitionen,  des  Pamphilus  und  des  Eusebius  Apologie  für  Origenes, 
den  Osterkanon  des  Auatolius  von  Alexandrien  und  Euseb's  Kirchengeechichte. 
Vgl  William  Henry  Fremantle,  bei  Smith  und  Wace,  Ä  dietionary  of  Christian 
hiography,  Bd.  4,  London  1887,  S.  555-561.  Die  Übersetzung  der  Kirchenge 
schichte  Euseb's  veröffentlichte  Pietro  Tommaso  Cacciari,  Rom  1740.  MPL,  Bd.  21. 
benedpatr:  „de  benedictdone  ludae  et  reliquorum  undecim  patriarcharum,  libri 

duo  ad  Paulin  um  Nolanum";  bei  Orynaeus,  Monumenta  sanctorum  patrum 

orthodoxographa,  Basel  1509,  Teil  2,  S.  1066. 
exp  symb:  siehe  symb 

„praefatio  ad  Macarium  in  Apologeticum  sancti  Pamphili  Martyris  pro  Origene" 

bei  Galland,  Bd.  4,  S.  7. 
symb:  „expositio  symboli  ad  Laurentium  episcopum";  unter  den  Werken  Cy- 
prian^ Oxford  1682  (vierte  Reihe  von  Seiten);  Venedig  1728. 

Rupert,  ein  Mönch,  blühte  um  das  Jahr  Uli,  Abt  des  Klosters  in  Deutz  bei 
Köln,  starb  im  Jahre  1135.  Seine  Werke  erschienen  Mainz  1631,  2  Bde,  Venedig 
1748 — 1751,  4  Bde;  MPL,  Bd.  167 — 170.  Ausser  vielem  anderen  schrieb  er  einen 
Kommentar  zur  Apokalypse  in  zwölf  Büchern;  erschien  Nürnberg  1526. 

Rurlclus  Senior,  ein  Gallier  von  Geburt,  wurde  im  Jahre  484  Bischof  von  Limoges. 
Er  schrieb  zwei  Bücher  von  Briefen,  die  Canisius  in  seinen  Lectiones  antiquae, 
Basnage's  Ausgabe,  Antwerpen  1725,  S.  369—407,  herausgab. 

S 

Salomo  von  Bosra:  Shelemon  aus  Khilät  oder  Akhlät  am  Van-See,  blühte  etwa 
um  das  Jahr  1222.  Vgl  William  Wright  (wie  oben,  S.  487,  Anm.  1),  S.  855a. 
Sein  Buch  von  teils  theologischen  teils  geschichtlichen  Lesefrüchten  heisst 
„Apis".  Vgl  Assemani,  Bibliotheca  oricntalis,  Bd.  8,  Teil  1,  S.  309—324.  Den 
syrischen  und  arabischen  Teil  übersetzte  J.  M.  Schönfelder  ins  Lateinische  und 
beleuchtete  alles  mit  Anmerkungen,  Bamberg  1866.  E.  A.  W.  Budge  veröffent- 
lichte das  Buch  syrisch  und  englisch,  Oxford  1886. 

Salvian,  ein  Gallier,  blühte  etwa  vom  Jahre  440  an;  er  war  Presbyter  in  Marseille 
und  starb  vielleicht  gegen  Ende  des  fünften  Jahrhunderts.  Vgl  Wilhelm  Albert 
Zschimmer,  Salvianus  der  Presbyter  von  Massilia  und  seine  Schriften,  Halle 
1875,  und  Johannes  B.  Ullrich,  De  Salviani  scripturae  sacrae  versionibus  (Schul- 
programm 1893,  Nr.  829),  Neustadt  a.  Haardt  1893.  Seine  Werke  erschienen 
bei  Conrad  Rittershus,  Altdorf  1611,  wieder  Nürnberg  1623;  bei  Etienne  Baluze 
Gregory,  Textkritik.  52 


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816 


A.  Urkunden.    IV.  Schriftsteller. 


(3.  Ausg.),  Paris  1684;  Bremen  1688;  Galland,  Bd.  10,  S.  1-102;  MPL,  Bd.  53, 
8p.  9 — 238;  Carl  Halm  [Monttmenta  Oermaniae  historica],  Berlin  1877;  Franz. 
Pauly,  Corpus  scriptorum  ecclesiasticorum  Ixitinorum  VIII,  Wien  1883. 
avarit:  „adversus  avaritiam  praesertim  clericorum  et  sacerdotum  libri  quattuor, 
ad  Salonium  episcopnm". 

Sednlins  (nicht  Caelius  SednliuB,  der  christliche  Dichter,  der  im  fünften  Jahr- 
hundert blühte),  ein  Schriftsteller  unbekannten  Datums,  dem  wir  eine  Kette 
oder  einen  Kommentar  zu  den  Briefen  Pauli  verdanken.  Vielleicht  ist  er  jener 
Sedulius  Scotus,  der  um  das  Jahr  818  geblüht  haben  soll, 
ro:  „in  epistulam  ad  Romanos". 

„senlores"  oder  die  Presbyter  bei  Irenaeue. 

Serapion,  ein  Ägypter,  erst  Mönch,  nachher  Bischof  von  Thmuita,  blühte  um  das 
Jahr  347,  starb  etwa  im  Jahre  358;  bei  Canisius,  Lectiones  antiquae,  Ausg.  von 
Basnage,  Antwerpen  1725,  Bd.  1,  S.  35—55;  Galland,  Bd.  5,  S.  52—62. 
manich:  „über  contra  Manichaeos". 

Sethlaner:  gnostische  antyüdische  Sekte  de6  zweiten  Jahrhunderts,  wie  es  scheint; 
bei  Hippolyt. 

Seveiian,  ein  Syrer,  Bischof  von  Gabala  in  Nordsyrien  an  der  Küste,  blühte 
etwa  um  das  Jahr  400.  Er  verweilte  in  Konstantinopel,  zuerst  ein  Freund  des 
Chry80stomus,  nachher  sein  bitterer  Feind;  seine  Schriften  sind  teilweise  unter 
den  Werken  des  Chrysostomus  herausgegeben  worden;  auch  wird  er  in  den 
Ketten  angeführt.  Johannes  Baptista  Aucher  gab  seine  Homilien  zuerst  heraus 
aus  der  alten  armenischen  Übersetzung  ins  Lateinische  übertragen,  Venedig 
1827.   MPG,  Bd.  65,  Sp.  9-30. 

creat  mund:  „de  creatione  mundi  orationes  sex"  bei  Combefis,  Bibliolheem 
Graecorum  paJrum  aucluarium  notüsimum,  Paris  1672,  Teil  1,  S.  211—291  [297\ 
sig:  „de  sigillis  librorum  oratio". 

Severus,  geboren  in  Sozopolis  in  Pisidien,  ein  monophysitischer  Mönch,  im  Jahre 
512  zum  Patriarchen  von  Antiochien  durch  Anastasius  gemacht,  floh  im  Jahre  518 
nach  dem  Tode  des  Anastasius  nach  Alexandrien,  und  starb  dort  im  Jahre  538 
(539 ?  542?).  Man  schreibt  ihm  kaum  mit  Recht  das  Bruchstück  zu,  „de  con- 
cordantia  evangelistarum  circa  ea  quae  in  sepulcro  Domini  contigerunt",  auch 
„de  Sabbatis  et  de  varietate  exemplorum  S.  Marci  evangelistae";  bei  Galland, 
Bd.  11,  S.  219—226.  Die  Ketten  bieten  viele  griechische  Bruchstücke  von  ihm. 
Viele  von  seinen  Werken  sind  in  London  im  Britischen  Museum  in  syrischen 
Handschriften ;  vgl  auch  Assemani.  Mai  giebt  Bruchstücke,  Scriptorum  reterum 
noca  coüectio,  Bd.  9,  Rom  1837,  S.  725  —760;  Ctassicorum  auctorum  e  vaticanüt 
eodicibus  editorum  tomus  X,  Rom  1838,  S.  408—473;  Spicüegium  Romanum, 
Rom  1844,  Bd.  10,  S.  211-223. 

Simon  Magna,  ein  Samaritaner,  blühte  im  Jahre  35;  bei  Hippolyt.  Daher  die 
Simonianer. 

Siricius,  ein  Römer,  vom  Jahre  385  ab  Bischof  von  Rom,  starb  im  Jahre  398. 
ep:  „epistulae  sex";  bei  Galland,  Bd.  7,  S.  531 — 550;  MFL,  Bd.  13,  Sp.  1131 
—1196:  über  Siricius  und  die  Echtheit  seiner  Briefe  siehe  Migne,  Sp.  1115— 1132. 

Soerates  Scholasticus,  ein  Konstantinopolitaner,  blühte  um  das  Jahr  440,  schrieb 
eine  Kirchengeschichte  in  sieben  Büchern  von  dem  Anfang  bei  Constantin  bis 
zum  Jahre  439.  Veröffentlicht  durch  Heinrich  Valesius,  Mainz  1677;  Reading 
(siehe  die  Ausgaben  von  Euseb);  Robert  Husscy,  Oxford  1853;  MPQ,  Bd.  67, 
Sp.  9—842.  Vgl  Friedrich  August  Holzhausen,  Commentatio  de  fonübus,  quibus 
Soerates,  Soxomcnus,  ac  Tkeodoretus  in  scribenda  historia  Sacra  usi  sunt,  ad- 
iuncta  eortim  epicrisi,  Göttingen  1825. 


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2.  Ihre  Namen:  Sedulius— Tatian. 


817 


Soiom:  Hermias  Sozomenus,  wie  es  scheint  ein  Palästiner,  in  Beirat  und  dann 
in  Konstantinopel  Rechtsanwalt ,  schrieb  etwa  um  das  Jahr  440  neun  Bücher 
über  die  Kirchen geschichte  von  hundertfünfzehn  Jahren,  vom  Jahre  324  ab. 
Erschien  bei  Valerius  und  Reading  (wie  Soc) ;  Robert  Hussey,  Oxford  1860;  MPG, 
Bd.  67,  Sp.  843—1066. 

Speculum:  „Speculum  vel  libri  de  speculo",  ein  anonymes  Werk,  das  Mai  mit 
Unrecht  dem  Augustin  zuschrieb.  Mai  fand  es  in  einer  Handschrift  in  der  Biblio- 
thek des  heiligen  Kreuzes  von  Jerusalem  in  Rom  und  gab  es  heraus:  Nova 
patrum  bibliotheea,  Rom  1852,  Bd.  1,  Teil  2,  S.  I— VIII  und  1—117.  Vgl  Augu- 
stin's  Werke  (wie  oben,  S.  779),  Bd.  6,  S.  625  -  634.   Vgl  Hdschr.  m  oben,  S.  606. 

Soldat,  wie  es  scheint  ein  Mönch,  unbekannten  Datums,  vielleicht  vor  dem  Jahre 
976,  schrieb  ein  „lexicon  magnum  verborum  et  rerum",  Cambridge  1705  in  drei 
Bden.  Fol.  durch  Ludolf  Küster;  1834 f.  Oxford  durch  Thomas  Oaisford;  1843 
— 1853  Halle  durch  Gottfried  Bernhardy  herausgegeben. 

Symmachus,  von  Geburt  Samaritaner,  nachher  von  Religion  erst  Jude  sodann 
Ebionit,  blühte  etwa  um  das  Jahr  201;  er  fertigte  eine  griechische  Übersetzung 
des  Alten  Testaments  an. 

Syn*»t:  „epistula  synodi  Antiochenae  anno  209  congregatae,  ad  Paulum  Santo- 
säten  um  missa";  bei  Routh,  Bd.  3,  S.  285—367. 

Synanoyr:  „aynodus  Semi-Arianorum  Ancyrana  secunda  anno  358  habita";  ihren 
Brief  giebt  Epiphanius  Haer.  LIII  oder  LXXIU,  Kap.  2—11,  bei  Petau,  S.  846 
—860;  bei  Oehler,  Bd.  2,  Teil  1,  S.  70—95. 

Syncell:  Georg,  Münch,  b  SvyxeXXoQ  (Sekretär  des  Patriarchen),  blühte  um  das 
Jahr  792. 

cbron:  ixloyla  'iQovoyoa<pia<:,  von  der  Schöpfung  biB  zum  Jahre  284;  heraus- 
gegeben durch  Jacques  Goar,  Paris  1652;  Wilhelm  Dindorf,  Bonn  1829,  in 
2  Bden. 

„Synopsis  sacrae  soripturae",  vgl  Ps-Ath 

T 

Taraslug,  ein  Konstantinopolitaner,  Sekret&r  des  Kaisers,  obschon  Laie  im  Jahre 
784  zum  Patriarchen  ernannt  und  Weihnachten  784  eingewiesen,  starb  im  Jahre 
806.  Er  schrieb  einen  Brief  gegen  den  Verkauf  der  Ordination,  der  grie- 
chisch und  lateinisch  bei  Galland  erschien,  Bd.  13,  S.  372— 37ti;  MPO,  Bd.  98, 
Sp.  1371—1500. 

Tatian,  ein  Syrer,  Sophist,  bereiste  viele  Lander;  nachher  bekehrt,  war  er  als 
Christ  ein  Jünger  Justin's  des  Märtyrers  in  Rom;  nach  dem  Tode  Justin's 
soll  er  in  Mesopotamien  die  neue  Häresie  der  Knkratiten  oder  Hydroparastaten 
gegründet  haben;  er  blühte  um  die  Mitte  des  zweiten  Jahrhunderte.  Er  ver- 
fasse eine  Harmonie  der  Evangelien  (Diatessaron),  die  in  Syrien  viel  benutzt 
wurde.  Ephraem  des  Syrer's  Kommentar  zu  dieser  Harmonie  erschien,  Venedig 
1876  lateinisch  aus  dem  Armenischen  durch  Johannes  Baptista  Aucher  (f  1854  ) 
und  Georg  Moesinger  besorgt,  Evangelii  concordantis  exposilio  facta  a  sancto 
Ephraem  o  doctore  Syro.  Augustino  Ciasca  veröffentlichte  den  Text  Tatian 's 
arabisch  mit  lateinischer  Übersetzung,  Rom  1888,  J.  Hamlyn  Hill  englisch  aus 
dem  arabischen  Texte,  Edinburgh  1893.  Vgl  Ernst  Sellin,  Forschungen  IV  (wie 
oben,  S.  812,  unter  Primasius),  8.  225—246. 

oratio  advers us  Graecos,  etwa  im  Jahre  170  geschrieben,  ehe  er  die  Kirche 
verliess;  herausgegeben  durch  Fronton  le  Duo,  Bibliotheea  veter  um  patrum, 
Paris  1624,  Bd.  1,  S.  160-187;  William  Worth,  Oxford  1700,  8«;  üalland, 
Bd.  1,  S.  627-671;  J.  C.  T.  Otto,  Jena  1851;  Eduard  Schwarz  bei  Gebhardt 

52* 


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SIS 


A.  Urkunden.    IV.  Schriftsteller. 


und  Harnack,  Texte  und  Un  t  er  suchungen ,  IV,  I,  Leipzig  1888.   Vgl  Adolf 
Harnack,  Texte  und  Untersuchungen,  1, 1.  2,  1882,  S.  196—232. 
Tert:  Quintus  Septimioß  Florens  Tertullian,  geboren  in  Cartbago  etwa  im  Jahre 
150  oder  145  (vgl  Ernst  Noeldechen,  Zeitschrift  für  wissenschaftliche  Theologie. 
XXIX,  Leipzig  1886,  8.  207—223),  «um  Presbyter  ernannt  etwa  192,  vielleicht 
im  Jahre  199  Montanist  geworden,  starb  ungefähr  im  Jahre  240. 

Seine  Werke  veröffentlichte  Beatus  Rhenanus,  Basel  1521;  Ren6  Laurencc 
de  la  Barbe,  Paris  1580;  Nicole  Rigault,  Paris  1675  (wieder  Venedig  1744);  J.  S. 
Semler,  Halle  1770—1775,  6  Bde.;  MPL,  Paris  1844,  Bd.  1-3;  F.  Oehler,  Leipzig 
1853.  1854,  3  Bde.;  August  Reifferscheid  und  Georg  Wiasowa,  Corpus  scrip- 
torum  eccteiasticorum  Latinorum.  XX,  Teil  1,  Wien  1890;  siehe  Hermann 
Rönsch,  Das  Neue  Testament  Tertullians,  Leipzig  1871;  Albert  Hauok,  Tertul- 
lians Leben  und  Schriften,  Erlangen  1877;  C.  H.  A.  Kellner,  „Organischer  Zu- 
sammenhang und  Chronologie  der  Schriften  Tertullians",  Der  Katholik,  LIX, 
Mainz  1879,  Bd.  2,  S.  561—589,  und  Ghronologiae  Tertuilianeae  supplemcnta, 
Bonn  1890;  Adolf  Harnack,  „Zur  Chronologie  der  Schriften  Tertullians",  Zeit- 
schrift für  Kirchenges ch ichte,  Gotha  1878,  Bd.  2,  S.  572  -583;  J.  Schmidt,  „Ein 
Beitrag  zur  Chronologie  der  Schriften  Tertullians  und  der  Proconsaln  von 
Afrika",  Rheinisches  Museum  für  Philologie,  neue  Reihe,  Bd.  46,  1  [Frankfurt 
am  Main  1891],  S.  77-98;  G.  Nathanael  Bonwetach,  Die  Schriften  Tertullians 
nach  der  Zeit  ihrer  Abfassung,  Bonn  1878;  Ernst  Noeldechen,  „Die  Abfassungs- 
zeit der  Schriften  Tertullians",  in  Gebhardt  und  Harnack's  Texte  und  Unter- 
suchungen, Bd.  5  (Leipzig  1889),  Heft  2  (1888),  S.  1—164,  Noeldechen.  „Tertul- 
lian's  Gegen  die  Juden  auf  Einheit,  Echtheit,  Entstehung  geprüft",  71«.  U.  Bd.  12, 
1895,  Heft  2  (1894),  [1.  Teil]:  IV,  92  S. 

anim:  de  anima  —  apol:  apologeticus  —  bapt:  de  baptismo  —  carn:  de  carne 
Christi  —  coron :  de  Corona  militis  —  cult  fem:  de  cultu  feminarum,  libri 
duo  —  exb  cast:  de  exhortatione  castitatis  —  fug:  de  fuga  in  persecutione 
—  gnost:  contra  Gnosticos  Scorpiace  —  hermog:  adversus  Hermogenem  — 
idol:  de  idololatria  —  ieiun:  de  ieiunio  adversus  psychicos  —  adv  lud:  ad- 
versus Iudaeos  —  marc:  adversus  Marcionem  libri  quinque  —  monog:  de 
monogamia  —  orat:  de  oratione  —  pat:  de  patientia  —  praescr:  de  prae- 
scriptione  haereticorum  —  prax:  adversus  Praxean  —  psych:  de  ieiunio  ad- 
versus psychicos  —  pud:  de  pudicitia  —  res  carn:  de  resurrectione  carnis  — 
»corp:  contra  Gnosticos  Scorpiace  —  spect:  de  spectaculis  —  uxor:  ad  uxo- 
rem  libri  duo  —  virg:  de  virginibus  velandis. 
Testamen ta  duodeeim  Patriarcbarum",  geschrieben  im  zweiten  Jahrhundert, 
erschienen  bei  Grabe,  Spicilegium  es.  patrum,  ut  et  haereticorum,  Oxford  1698 
(wieder  1714);  Fabricius,  Codex  pseudepigraphus  V.  T.  Hamburg  1713,  wieder 
1722;  Galland,  Bd.  1,  S.  193—242;  Robert  Sinker,  Cambridge  1869,  mit  Appen- 
dix  1879. 

Thalasslas,  ein  griechischer  Mönch  und  Abt  in  Lybien  um  die  Mitte  des  siebenten 
Jahrhunderts;  er  schrieb  „Hekatontadee  seu  centuriae  quattuor  ad  Paulum  Pres 
byterum  de  sincera  caritate,  vitae  continentia,  et  regimine  mentis",  Galland, 
Bibliotheca  patrum  Bd.  13,  8.  1—20;  MPÖ,  Bd.  91,  2,  Sp.  1423—1480. 

(1)  Theodor  von  Antiochien  oder  Mopsuestia,  Presbyter  von  Antiochien,  nachher 
vielleicht  im  Jahre  392  Bischof  von  Mopsuestia  in  Kilikien,  spater  von  der 
priechiseben  Kirche  für  den  Vater  des  Nestorianismus  gehalten,  starb  etwa  um 
das  Jahr  420.  Seine  Werke  veröffentlichte  Eduard  Friedrich  Victor  von  Wegnern, 
Bd.  1,  Berlin  1834;  siehe  O.  F.  Fritzsche,  De  Tfieodori  Mopsuestensis  vita  et 
scriptis  commentatio  historico-theologica.  Halle  1836,  8°,  und  Theodori  episcopi 
Mopsuesteni  in  Notmm  Testamentum  commentariorum  quae  reperiri  potuerunt, 


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2.  Ihre  Namen:  Tertullian—  Theodoret. 


819 


Zürich  1847;  H.  Swete,  Theodori  epiecopi  Mopsuesteni  in  epietolae  b.  Pauli  cvm- 
mentarii.  The  Latin  Version  tcith  the  Qreek  fragments,  Cambridge  Bd.  1,  1880, 
Bd.  2,  1882.  Migne's  Ausgabe  von  Theodor  ist  wertvoll,  MPO,  Bd.  66.  Vgl 
Eduard  Sachau,  Fragmente  Syriaea  e  codieibus  mutet  Britatmioi  Nitriaeis 
edviit  atque  in  Latinum  sermonem  vertit  E.  8.  Leipzig  1869.  Vgl  Lightfoot 
(wie  unten,  S.  822:  Viktorin),  S.  229.  230. 

amos:  „commentarii  in  dnodeeim  minores  prophetas" ;  bei  Mai,  Scriptorum  vcfc- 
rum  nova  oolleriio,  Rom  1825,  Bd.  1,  S.  41—104,  und  Rom  1832,  Bd.  6,  8.  V 
-XXII  und  1-312,  und  Nova  patrum  bibliotheea,  Rom  1854,  Bd.  7,  S.  1—389 
(und  zu  den  Psalmen ,  zu  Joh,  zu  2  Kor — S.  408);  ferner  findet  man  einiges 
zu  Rö  bei  Mai,  Spicilegium  Romanum,  Bd.  4  (1840),  8.  499 — 573,  und  zu  den 
Ps,  Nova  patrum  bibliotheea,  Bd.  3  (1845),  8. 453—456.  Vgl  auch  „catcord" 
s.  oben,  8.  783. 

„de  incarnatione  contra  Apollinarium" :  bei  Mai,  Bd.  6. 

(2)  Theodor  Heracleotes  (Heraclea  ist  eine  Stadt  [ErekiiJ  in  Thraoien  am  Marmara 
Meere),  blühte  als  Bischof  seiner  Vaterstadt  im  Jahre  334,  und  starb  viel- 
leicht im  Jahre  358.  In  den  Ketten!  Einiges  zu  Jesaiaß  steht  bei  Mai,  Nova 
patrum  bibliotheea,  Bd.  6  (1853),  Teil  2,  8.  214-239. 

Thdormon;  siehe  Thdor'tud 
Thdornops;  siehe  Thdorant 

(3)  Theodor  Studita,  geboren  in  Konstantinopel  im  Jahre  759,  im  Jahre  781 
Mönch,  794  Abt;  wiederholt  exilirt  wegen  seiner  Heftigkeit  gegen  die  Gegner 
der  Bilder,  starb  er  im  Jahre  826;  er  war  sehr  gelehrt.  Sein  Leben  durch  einen 
Mönch  Michael  beschrieben,  findet  man  bei  Mai,  Nova  patrum  bibliotheea,  Bd.  6 
(1853),  Teil  2  ,  8.  293—363.  Seine  Schriften:  MPO,  Bd.  99.  Die  kleine  Kate- 
ohese  erschien  zuerst  griechisch  durch  Immanuel  Auvray  und  A.  Tougard,  Paris 
1891.  Ergänzungen  findet  man  bei  Mai,  Nova  patrum  bibliotheea,  Rom  1849, 
Bd.  5,  S.  I— VI  und  1—160  der  letzten  Reihe  in  diesem  Bande;  Briefe  und 
Bruchstücke,  Bd.  8  (1871),  8.  1-244. 

„antirrheticus",  S.  1—144:  „apologeticus  pro  sanotorum  imaginibus",  S.  1—142 
der  zweite  Reihe  von  Seiten;  „apologia  minor",  S.  1—4  der  dritten  Reihe. 
Theodoret,  ein  Syrer,  geboren  gegen  Ende  des  vierten  Jahrhunderte,  Mönch, 
vielleicht  im  Jahre  420  zum  Bischof  von  Cyrus  in  Syrien  ernannt;  als  Freund 
des  Neetorius  und  Gegner  Cyrillus  wurde  er  im  Jahre  449  vertrieben,  aber 
450  wieder  eingesetzt;  er  starb  etwa  im  Jahre  457.   Häufig  in  den  Ketten  an- 
geführt  Seine  Werke  veröffentlichte  Jacques  Sirmond  in  4  Bdn,  Paris  1642 
(Jean  Garnier  einen  fünften  Band  1684);  Joh.  Lud.  Schulze.  Halle  1769-1774. 
Galland,  Bd.  9,  S.  403—422;  MPO,  Bd.  80—84.   Seine 'Kirchengeschichte  gab 
Heinrich  Valesius  heraus,  Mainz  1679;  Thomas  Gaisford,  Oxford  1854.  Von 
seinem  Kommentar  zu  den  Briefen  Pauli  erschien  der  erste  Teil  Oxford  1852. 
amos:  „commentarius  in  duodeeim  prophetas",  geschrieben  zwischen  den  Jahren 
426  und  429. 

our:  „de  ourandis  affectionibus  Graecorum  libri  duodeeim",  vom  Jahre  427. 

dial  trin:  „dialogi  duo  contra  AnomaeoB,  tres  contra  Macedonianos,  duo  contra 
ApoUinaristas";  diese  sind  nicht  von  Athanasius  (siehe  Pseudo-Ath),  auch 
nicht  vom  Mönche  Maximus,  sondern  von  Theodoret  (unter  den  Werken  des 
Athanasius,  Ausg.  Paris  1698,  Bd.  2  ,  8.  471-557  [560];  Padua  1777,  Bd.  2. 
8.  406—493). 

eranistes:  „contra  haereticos  dialogi  tres";  diese  veröffentlichte  Gentian  Hervet, 
Venedig  1548. 

monach:  „epistula  ad  monachos  qui  sunt  in  Euphratesia,  OsrhoCna,  Phoenice, 
Syria,  Cilicia";  bei  Galland,  Bd.  9,  S.  405—412. 


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820 


A.  Urkunden.    IV.  Schriftxk-Uer. 


quaest  in  levit:  „quaestiones  in  Leviticum  inter  quaestiones  in  Octateuchum", 
nach  dem  Jahre  353  geschrieben. 
Theodosins,  zum  Bischof  von  Alexandrien  im  Jahre  r>30  ernannt,  ein  Mono- 

pbyeit ;  zweimal  vertrieben ;  er  lebte  in  der  Nahe  von  Konstantinopel ;  er  starb  etwa 

um  das  Jahr  508.  Er  bietet  Bruchstücke  der  Topographie  des  Cosnias ;  siehe  Oosm. 
<l>Theodot,  Bischof  von  Ancvra  in  Galatien,  ein  Gegner  des  Nestorius,  blühte 

um  das  Jahr  430;  Galland,  Bd.  9.  S.  423—478;  MPG,  Bd.  77. 
'2>Theodot  von  Byzanz,  blühte  etwa  um  das  Jahr  Uli.';  er  floh  nach  Rom  und 

soll  der  erste  gewesen  ßein,  der  die  Gottheit  Christi  öffentlich  geleugnet  hat; 

er  kommt  bei  Clemens  von  Alexandrien  vor.    Auszüge  ans  den  Notizen  des 

Francis  Combeh's  erschienen  bei  Johannes  Albert  Fabricius,  Biblwthem  Oraeca, 

Hb.  Tr,  Hamburg  1708,  S.  134—184. 
Theodotianl:  Anhänger  des  Theodot  von  Byzanz  vom  Jahre  192. 
Theognostus,  ein  Alexandriner,  nach  Pierius  Vorsteher  der  Schule  in  Alexandrien, 

blühte  etwa  283.    Bruchstücke  au*  seinen  sieben  Büchern  von  vnoxvnwaeic 

brachte  Galland,  Bd.  3,  S.  662;  Ronth  (wie  oben,  S.  797,  Gregor  Tbaumcanon,, 

S.  407—422. 

(1)  Theophanes,  oder  auch  Isaak,  Homologetes  oder  Confessor  genannt,  geboren 
in  Konstantinopel  im  Jahre  75S,  Mönch,  dann  Abt,  wegen  Bilderverehrung 
in  Fessoln  gelegt,  starb  etwa  im  Jahre  816.  Er  führte  die  Chronographie  des 
Georgius  Syncellus  vom  Jahre  284  weiter  bis  zum  Jahre  813.  Veröffentlicht 
durch  J.  Classen,  Bonn  1839. 1841,  in  2  Bdn;  MPG,  Bd.  108.  109.  Oudin  leugnet, 
daes  diese  Chronographie  von  Theophanes  sei. 

i2)  Theophanes,  Erzbischof  von  Nizäa  etwa  um  das  Jabr  1347.  Seine  Werke: 
MPG,  Bd.  15*»,  Sp.  279-3D0. 

(1)  Theophilus,  vom  Jahre  385  an  Bischof  von  Alexandrien,  verdammte  die  Lehren 
des  Origenes,  starb  412;  Galland,  Bd.  7,  S.  001—652. 

(2)  Theophilus,  von  Geburt  Heide,  etwa  vom  Jahre  16!»  an  der  sechste  oder  siebente 
Bischof  von  Antiochien,  gestorben  etwa  im  Jahre  181;  Bibliothem  vetentm 
patntiN,  Paris  1624,  Bd.  1,  S.  104—160;  Galland,  Bd.  2,  S.  77-143. 

nutol:  „de  fide  Christi anomm  et  adversus  eins  calumniatores,  libri  tree  ad  Auto- 
lycum,  gentilem  doetum":  herausgegeben  durch  Conrad  Gesner,  Zürich  1546, 
.I.Fell,  Oxford  16S4;  J.  Chr.  Wolf,  Hamburg  1724;  in  der  Bened.  [Prud.  Maran.] 
Ausg.  von  Justin,  Haag  1742,  S.  338—401.  601;  J.  C.  T.  Otto,  Jena  1861;  Otto 
veröffentlichte  Bruchstücke  von  Kommentaren  zu  den  Vier  Evangelien  von  einem 
Theophilus,  den  Einige  für  diesen  Bischof  von  Antiochien  halten  (vgl  Theodor 
Zahn.  Der Eran>ielicnkommentor  des  Theophilus  von  Antiochien,  Erlangen  1883), 
der  aber  vielleicht  am  Ende  des  fünften  Jahrhundert«  schrieb;  vgl  Adolf  Hai  - 
nack,  Der  un'tehliche  Evangelienrommentar  des  Theophilus  von  Antiochien, 
Leipzig  1883,  und  Theologische  Literaturxeitung,  Leipzig  1886.  Nr.  17,  Sp.  404 
— 405. 

Theophylakt,  ein  Konstantinopolitaner,  Erzbisehof  von  Achrys  (Okrida),  der  ersten 
Kirche  in  Bulgarien,  lebte  im  Jahre  1077;  er  schrieb  Kommentare  hauptsäch- 
lich aus  den  Werken  des  Chrysostorous  gezogen.  Seine  Werke  veröffentlichten 
Giovanni  Franc.  Bened.  Maria  de  Rubeis  und  Bonif.  Finetti,  Venedig  1754— 
1763.  in  vier  Bänden;  MPG,  Bd.  123—120.   Sein  Kommentar  zu  den  Evan- 
gelien erschien  in  Rom  1542,  zu  den  Briefen  Pauli  durch  Augustin  Lindsell 
.(mit  einer  lateinischen  Übersetzung  des  Philippus  Montanus),  London  1636. 
bfsind  Kommentare  zu  der  Apostelgeschichte  unter  den  Werken  Theophylakt's 
herausgegeben,  die  verschiedene  Textkritiker  als  1.  2.  3  bezeichnet  haben  und 
den  (ilauben  erzeugt,  dass  Theophylakt  einmal,  zweimal,  dreimal  die  betref- 


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2.  Ihre  Namen:  Theodoeius— Viktor  von  Antiochien. 


821 


fende  Lesart  biete.    Man  soll  der  Venediger  Ausgabe  nicht  trauen,  vgl  Qbt~ 
tingisehe  gelehrte  Ansteigen,  1762,  S.  1059—1063. 
Thomas. 

ev  Tbom:  „Evangelium  Thomae" ;  bei  Tischendorf,  BvangeUa  apoaypha,  Leipzig 

1853,  S.  134-170;  2.  Ausg.  1876,  S.  140-180. 
„actus  Thomae";  bei  Tischendorf,  Acta  apostolorum  apocrypha,  Leipzig  1851, 

S.  190 — 234;  —  Max  Bonnet,  Supplementum  codicis  apocryphi.  I,  Leipzig  1893. 
Tlchonlnf),  oder  Tyconius,  ein  Afrikaner,  vielleicht  ein  Freund  der  Donatisten, 
blühte  etwa  ums  Jahr  390;  vgl  Johannes  Haussleiter  (wie  oben,  S.  768,  Anm.  2); 
und  TraugotVHahn,  Tyconius- Studien.   Ein  Beitrag  Mir  Kirchen-  und  Dogmen- 
geschichte des  vierten  Jahrhunderts,  Leipzig  1900. 

homil :  „commentarius  in  Apocalypsim  homiliis  octodecim  comprehensus" ;  steht 
unter  den  Werken  Augustin's,  fälschlich  ihm  zugeschrieben. 

reg:  „de  septem  regulis«;  bei  Galland,  Bd. 8,  S.  105-129;  MPL,  Bd.  18,  Sp.  13-66. 
Timotheus,  Erzbischof  von  Alexandrien  in  den  Jahren  381 — 385.   Galland,  Bd.  7, 

8.  345;  Mai,  BMiotheca  nova  patrum,  Bd.  2,  8. 541 ;  MPO,  Bd.  33,  S.  1293—1310. 
Titus,  Bischof  von  Bostra  in  Arabien,  blühte  etwa  ums  Jahr  362,  starb  etwa  im 

Jahre  371.   Seine  Werke  veröffentlichte  oder  übersetzte  wenigstens  Francesco 

de  Torr  es  (Turrianus)  (wieder  in  BMiotheca  patrum,  Köln  1618,  Bd.  4,  8. 1057 

-1060);  Galland,  Bd.  5,  S.  267-356;  vgl  bei  Canisius,  Leetiones  antiquae,  Ausg. 

von  Basnage,  Antwerpen  1725,  S.  56—162. 

manich:  „libri  quattuor  contra  Manichaeos";  das  vierte  Buch  und  ein  Teil  des 
dritten  fehlen.  Paul  Anton  de  Lagarde,  Titi  Bostreni  contra  Manichaeos  libri 
quattuor  St/riaoe,  Berlin  1859,  und  Titi  Bostreni  quae  ex  opere  contra  Mani- 
chaeos in  cod.  hamburgensi  servata  sunt  ftraece,  aecedunt  Iulii  Romani  epi- 
stulae  et  Oregorii  Thattmaturgi  xaxa  uipoq  nloxic,,  Berlin  1859. 
Fast  alle  Ketten  zum  Lukasevangelium  bringen  reichlich  Bruchstücke  von 
seinem  Kommentar  dazu,  der  die  Grundlage  dieser  Ketten  zu  bilden  scheint, 
vgl  „expositio  in  Lucam"  bei  Fronton  le  Duc,  BMiotheca  veterum  patrum, 
Paris  1624,  Bd.  2,  8.  762— 836. 

y 

Valentin,  ein  Ägypter,  Gründer  einer  gnostischen  Schule,  lebte  in  Alexandrien, 
Rom  und  auf  Cypern,  blühte  vielleicht  um  das  Jahr  125;  angeführt  bei  Irenaus, 
Tertullian,  Hippolyt,  und  Clemens  von  Alexandrien;  Grabe  sammelte  die  Bruch- 
stücke; vgl  Adolf  Hilgenfeld,  Die  Ketxergeschichte  des  ürchristenthums,  Leipzig 
1884,  S.  283  ff. 

„Valentinlani",  die  Anhänger  Valentin'»;  bei  Hippolyt  und  Irenaus. 

Valerias,  von  Geburt  Gallier,  Bischof  von  Cimiez  bei  Nizza,  blühte  in  den 
Jahren  439—455;  er  schrieb  zwanzig  Homilien  und  einen  par&netischen  Brief 
an  die  Mönche  über  die  Tugenden  und  die  Ordnung  der  apostolischen  Lebre. 

Seine  Werke  veröffentlichte  Jacques  Sirmond,  Paris  1612,  8°  (siehe  auch 
Sirmond's  Werke  Bd.  1,  S.  004 f.);  Galland,  Bd.  10,  S.  123—158. 

(1)  Yiktant:  Viktor  von  Antiochien,  blühte  vielleicht  ums  Jahr  40ü  oder  wie  An- 
dere meinen  430;  er  schrieb  oder  er  flickte  zusammen  aus  alten  Schriftstellern 
einen  Kommentar,  eine  Kette,  zum  Evangelium  des  Markus;  dieser  Kommentar 
steht  in  vielen  Kleinschrift- Handschriften  der  Evangelien,  z.  B.  12.  19.  25.  34. 
39.  77,  entweder  ganz  oder  verkürzt.  Diesen  Kommentar  auf  Lateinisch  mit 
Titus  von  Bostra's  Kommentar  zum  Lukas  veröffentlichte  Th.  Peltanus,  Ingol- 
stadt 1580;  Bibliotheca  patrum  maxima,  Lyon,  Bd.  4,  S.  370 f.;  diesellie,  Köln, 
Bd.  4  ,  8.  295—337;  in  der  Kette  zu  Markus,  die  Possinus  (vgl  oben,  catposs) 


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822 


A  Urkunden.  IV.  Schriftsteller. 


herausgab;  im  Buche  BlxxoQoq  npeaßwipov  jivrtoxeias  xal  aXlatv  ttvcöv  cry<W 
naxioorv  i^ytjatq  el$  xo  xaxa  Mapxov  ayiov  evayy&iov  im  Jahre  1775  durch 
Chr.  Friedrich  Matthai  aus  Moskauer  Handschriften  (siehe  oben,  S.  783,  catmotq)  j 
bei  Craroer  (wie  oben,  S.  783,  cat);  vgl  John  William  Burgon,  The  last  twelve 
verses  of  S.  Mark,  Oxford  und  London  1871,  S.  269-290. 

(2)  Viktcap:  Viktor,  Bischof  von  Capua,  blühte  etwa  ums  Jahr  045,  Übersetzte  ins 
Lateinische  eine  anonyme  Evangelienharmonie,  die  er  dem  Tatian  zuschrieb. 

(3)  Vlktrom:  Viktor,  Bischof  von  Rom,  etwa  um  das  Jahr  189—199,  De  aleatoribus, 
früher  Cyprian  zugeschrieben  und  in  seinen  Werken  herausgegeben,  vgl  Adolf 
Harnack,  Der  paeudocyprianische  Tradol  „de  aleatoribus"  die  älteste  lateinische 
christliche  Schrift,  ein  Werk  des  römischen  Bisehofs  Victor  I,  (Saec.  II),  Leipzig 
1888,  bes.  S.  55  die  neutestamentlichen  Zitate. 

(4)  Vikttaii:  Viktor,  einAfrikaner,  Bischof  von  Tunun  in  Afrika,  blühte  um  die  Mitte 
des  sechsten  Jahrhunderte;  er  war  fast  immer  im  Exil  oder  im  Gefängnis;  er 
starb  nach  dem  Jahre  565.  Er  schrieb  eine  Chronik  von  der  Schöpfung  bis 
zum  Jahre  566.  Bei  Canisius,  Lectiones  antiquae,  MPL,  Bd.  68,  Sp.  937—962. 
Labbe  meinte,  er  wäre  der  Verfasser  der  Schrift  de  poenitentia,  die  am  Ende 
von  vielen  Ausgaben  der  Werke  des  Ambrosius  steht,  zum  Beispiel  in  der  Bene- 
diktiner Ausgabe,  Paris  1690,  Bd.  2  Append.  Sp.  589—606;  aber  andere  Ge- 
lehrte, wie  Cave  undOudin,  folgen  Gennadius  und  schreiben  dieses  Buch  dem 
Viktor  Bischof  von  Cartenna  in  Mauritania  zu,  der  etwa  um  das  Jahr  460  blühte. 

Viktorin.  GaiusMariuB  (so  schreibt  Hieronymus;  Andere  schreiben  Marius  Fabius) 
Viktorin,  ein  berühmter  Römer,  Lehrer  der  Rhetorik,  Lehrmeister  Augustin's, 
zuerst  Heide,  zum  Christentum  vor  dem  Jahre  361  übergetreten.  Er  schrieb 
viel.  Lightfoot  (Oalatians,  S.  227)  neigt  zu  der  Ansicht,  dass  Viktorin 's  Kom- 
mentare zu  Gal  Phil  Eph  die  ersten  lateinischen  Kommentare  zu  den  Briefen 
Pauli  waren.  Seine  Werke  veröffentlichte  Galland,  Bd.  8,  8.  131-202;  MPL, 
Bd.  8,  Sp.  999—1310.  Vgl  Joseph  Barber  Lightfoot,  St.  PatWs  episüc  tu  the 
Oalatians,  London  1892,  S.  231.  232. 

Viktoria,  von  Geburt  vielleicht  ein  Grieche,  Bischof  von  Pettan  in  Pannonien 
(nicht  in  Aquitanien),  blühte  um  das  Jahr  290;  er  starb  als  Märtyrer  etwa  im 
Jahre  303;  bei  Galland,  Bd.  4,  S.  49—64;  vgl  Zahn  (wie  oben,  S.  786),  im  Index, 
unter  Victorin.,  und  Haussleiter  (wie  oben,  S.  768,  Anm.  2). 
apoc:  Kommentar  zur  Apokalypse;  entweder  nicht  Viktorin's,  oder  interpolirt. 
Zahn  scheidet  zwischen  zwei  Recensionen. 

Vigilius,  ein  Afrikaner,  Bischof  von  Tapsus,  blühte  um  484.  Seine  Werke  bei 
MPL,  Bd.  62,  Sp.  95-544. 

ari  et  sab:  „contra  Arianos  etc  dialogus,  tribus  libris  comprehensus  sive  in  alter- 
cationibus  tribus  ab  Athanasio  contra  Arium,  Sabellium,  et  Photium  ad  Pro- 
bum  iudicem  habitis",  früher  dem  Vigilius  von  Trient  zugeschrieben;  MPL, 
Bd.  62,  8p.  179—238. 

cutych:  „contra  Eutychen  libri  quinque,  synodum  Chalcedonensem  defendentes". 
Einige  schreiben  sie  dem  Vigilius  von  Trient  zu;  MPL,  Bd.  62,  Sp.  95— 154. 

trin:  „de  Trinitate  libri  duodecim",  die  Vigilius  im  Namen  des  Athanasius  heraus- 
gab; MPL,  Bd.  62,  Sp.  257-334. 

varimad:  „de  Trinitate  adversus  Varimadum  (mit  umgestellten  Buchstaben  für 
Marivadum)  libri  tres",  die  Vigilius  unter  dem  Namen  des  Idacius  Clai-us 
gegen  Marivadus  einen  arianischen  Diakonus  herausgab;  in  Antidotum  contra 
diversas  . . .  haerests,  Basel  1528,  Bl.  121b— 147b;  MPL,  Bd.  62,  Sp.  351—434. 
Yocatg«»»:  ,Jiber  de  vocatione  gentium",  riebe  oben,  S.  778:  auct  voc  gen. 


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2.  Ihr«  Namen:  Viktor  Ton  Capua— ZonarHi. 


828 


Z 

Zacharias ,  wie  man  meinte  Bischof  von  Melitene  in  Armenien,  etwa  um  das 
Jahr  540;  Land  aber  bewies,  dau  er  wirklich  Zacharias  von  Mitylene  anf 
Leebos  sei,  und  griechisch  geschrieben  habe;  bei  Aasemani ,  Bibl.  orient.  Bd.  2, 
8.  64b— «2b;  und  an  Jo  7,  Ö2ff.  8.  62b;  bei  Land,  Anecdota  Syriaca,  Bd. 3,  Leiden 
1870.  Vgl  nach  J.  P.  N.  Land,  Joanne*  Bischof  von  Ephesos,  Leyden  1866, 
8.  36—38. 

Zeno,  ein  Afrikaner,  BiBchof  von  Verona,  blühte,  wie  es  scheint,  um  die  Mitte 


„sermonee  aexaginta  aeptem";  bei  Galland,  Bd.  6,  8.  106-168;  MPL,  Bd.  11, 
Sp.  9—760. 

Zonar:  Johannes  Zonaraa,  anerst  Sekretär  der  Kaiser  Johannee  und  Manuel  Com- 
nenus,  dann  Mönch,  blähte  etwa  am  das  Jahr  1110;  unter  vielem  anderen  schrieb 
er  ein  Lexikon,  das  J.  H.  A.  Tittmann,  Leipaig  1808,  4»,  in  2  Teilen,  and  Friedrich 
Wilhelm  Stur»,  Grimma  1818.  1820,  4», 


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824 


A.  Urkunden. 


Liste  der  Zeugen 
nach  Jahrhunderten  und  Ländern  geordnet 


Bei  wissenschaftlicher  Arbeit  sucht  man  Klarheit  zu  gewinnen. 
Entsteht  eine  Frage  in  Bezug  auf  eine  Lesart  zu  einer  bestimmten 
Zeit,  an  einem  bestimmten  Ort,  bei  einem  bestimmten  Schriftsteller, 
so  möchte  man  gleich  wissen,  welche  Zeugen  in  der  Umgebung 
jener  Zeit,  jenes  Ortes,  jenes  Mannes  angerufen  werden  können.  Und 
wenn  man  das  ganze  Gebiet  beherrschen  will,  so  ist  es  notwendig, 
das  Heer  der  Zeugen  in  geordneten  Reihen  vor  sich  zu  mustern. 
Nun  ist  es  leider,  bei  der  Unsicherheit  in  dem  Felde  dtr  älteren 
Kirchengeschichte,  in  vielen  Fällen  nicht  leicht  zu  entscheiden,  wie 
einzelne  Zeugen  eingestellt  werden  sollen.  Doch  muss  man  ver- 


geude Aufstellung  bietet  einen  Anhalt  für  zweckmässigem  Vorschläge. 
Die  Kritik  dieser  Liste  kann  einer  besseren  die  Wege  bahnen. 

In  den  Prolegomena  zu  Tischendorf  habe  ich  die  Zeugen  nach 
Jahrhunderten  zögernd  aufgestellt,  mehr  als  die  Lösung  eines  einmal 
gegebenen  Versprechens,  als  weil  die  Liste  selbst  mir  schliesslich 
so  viel  bot,  wie  ich  gehofft  hatte.  Jene  Liste  hat  eine  freundliche 
Aufnahme  gefunden  und  ich  wage  nunmehr  eine  dürftige  geogra- 
phische Einteilung.  Solche  Kleinigkeiten  können  die  Übersicht  über 
die  verwirrende  Anzahl  von  Zeugen  leichter  machen.  Vorschläge 
in  Bezug  auf  die  Zuweisung  der  schon  bestimmten  oder  der 
am  Ende  eines  gegebenen  Jahrhunderts  unbestimmt  gelassenen 
Zeugen  werden  mir  willkommen  sein.  Hoffentlich  werden  die  Fort- 
schritte der  griechischen  Paläographie  in  den  nächsten  fünfzig 
Jahren  es  möglich  machen,  die  griechischen  Handschriften  auch  mit 
einiger  Sicherheit  geographisch  zu  bestimmen. 

Es  ist  kaum  nötig  die  Leser  daran  zu  erinnern,  dass  die  Ver- 
teilung der  Zeugen  nach  Jahrhunderten  eine  sehr  unsichere  ist 
Wenn  man,  bei  der  Datirung  einer  Handschrift,  einer  Übersetzung, 
oder  eines  Schriftstellers,  zwischen  zwei  Jahrhunderten  schwankt, 
so  wird  hier  das  frühere  der  zwei  Jahrhunderte  angenommen.  Einige 
Handschriften  der  Übersetzungen  werden  auch  aufgezählt 

Wir  fragen  nach  den  Handschriften,  Übersetzungen,  und  Schrift- 
stellern, und  wir  nennen  die  Länder  in  dieser  Reihenfolge:  Syrien, 
Ägypten,  Kleinasien,  Konstantinopcl.  Macedonien,  Griechenland,  Ita- 
lien, Nordafrika,  Spanien,  Gallien.  Donauländer,  Britannien,  Irland. 


Auch  eine  fehlerhafte,  ungenü- 


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U«te  der  Zeugen. 

Erstes  Jahrhundert. 


825 


Schriftsteller 
Clement«  von  Rom 


Zweites  Jahrhundert. 


Qbersetsungen 


_  * 


alt  syrische 


boheirische 
saniische 


Scbriftbteller 


Syrien 

Ignatius 
Hegesiipp  (Rom) 
Justin  (Rom) 
Triam 

Tbeophilus  von  Antiochien 
Manes  (Persien) 

Ägypten 


mens  von  Alexandrien 


Cle 

Didache 


Apellea 
Baeilides 

Valentin  (und  Koni) 
Ptolemaus? 


Antitakten? 
Karpokrates 


Klein- Asien 

Polykarp 
Pupiaa 

die  Presbyter  bei  Irenaus 

Polykrates 

Melito 


Griechenland 

Aristides 
Athenagora* 


Italien 

Marcion  (aus  Kleinasien) 
Theodot  (  „  „  j 
Viktor  von  Rom 


826 


A.  Urkunden. 


Ubersetzungen 

Schriftsteller 

alt  lateinische 

Nordafrika 

Akten  der  Perpetua  (von  Tertullian?) 

Gallien 
Irenaus  (aas  Kleinasien) 

-~   

WO? 

Brief  an  Diognet 

Heracleon 

Hermiaa 

Doceten 

Enkratiten  (Rom?) 

Markosier 

Naawener 

Peraten 

Valentinianer 

DritteB  Jahrhundert. 

Übersetsungen 

Schriftsteller 

Syrien 

JuliuB  AfrikanuB  Porphyriufl 
Archelaus                                    Paulus  von  Samosata 
Methodius  (auch  KWnasien) 

Ägypten 

Orlgenes  (und  Syrien) 

Dionysius  von  Alexandrien  Adimantus 
Ammonius  der  Philosoph               Pistis  Sophia 
Petrus  von  Alexandrien 
Alexander  von  LykopoUs 
Theognostus 

Klein-Asien 

Gregor  Thaumaturgus 
Finnilianue 

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Liste  der  Zeugen. 


827 


Griechische 
Handschriften 

Ü  bersetzun  gen 

Schriftsteller 

• 

Italien 

Hippolyt  Callistos 

Cornelius 
Gaios 
Novatian 

Nordafrika 
Tertulllan 
Cyprian 

! 

:  Pannonien 

;  Viktorin 

WO? 

Apollonius  (Kleinasien?) 
'  apostolische  Konstitntionen 

Viertes  Jahrhundert. 


Griechische 
Handschriften 

< 

Übersetzungen  Schriftsteller 

4 
■ 

Syrien 

Aphraates  Akakius 

Ephram  Pamphüus 

Jakobus  von  Eusebius  von  Cäsar ea 

NiBibis    Cyrill  von  Jerusalem 
Titas  v.  Bob-  Chrysostomns  (und  KP) 

tra(Ara-  Diodor  Hieronymus 

bien)      Eusebius  Emesenus 
Eustatbius 

Meletius  von  Antiochien 
Makarius  von  Jerusalem 

^  B 
Ts  Tt  To 
To  ptnl 

Evl  1043 

äthiopische 

Ägypten 

Alexander  von  Alexandrien 
Anas 

Athanasius 

Didymus 

Evagrius  (auch  Kleinasien  und  KP) 

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828 


A.  Urkunden. 


Griechische  , 
Handschriften 

Tbenetzungen  j 

Schriftsteller 

Theophilus  von  Alexandrien 
Timotheus  von  Alexandrien 

• 

Makarius  Magnee 

Markus  Diadochua  (auch  Rom 

Markus  Monachns 

Thalassius  (Libyen) 

Isaias 

Serapion 

Antonias 

Orsiesia 

Phileas 

und  Nordafrika) 

  .  . 

Klein-lsien 

Amphilochius 
Asterius 

Basilius  der  Grosse 
Apollinarias  Vater  und  Sohn 
Caesarius  von  Nazianz 
Epiphanias  aus  Cypern 
Eunomius 

Gregor  von  Narianz 
Gregor  von  Nyssa 
Marcellus 

   _ 

nüiisiaiitiiiopei 

Makedonius 

Macedonien 

Theodor  von  Herakles 



  - 

Italien 

altlateinische 
Handschrift 
a 

Ambrosius 

Ambrosius  ter 

Fortunatianus 

Gaudentius 

Julius 

Luciferas 

Paulinus 

Philastrius 

Siricius 

Viktorin 

Zeno 

Quaestiones  Vet  et  Novi  Te« 

jtam. 

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LiBte  der  Zeugen. 


Griechische 
Handschriften 

Übersetzungen 

Schriftsteller 

Nordafrika 

Augustin 

Faustuß  Manichaus 

Optatus 

Tichonius 

Bach  „de  Rebaptismate" 

Spanien 

Juvencus 

Pacian 

Priscilliao 

Gallien 

Hilarius 

Laktana  (auch  Nordafrika) 

f*)inpna.H  ihr 

gothiBche 

Donaal&nder 

wo? 

Faustinus  (Italien?) 

Maternus 

Maximinue 


Fünftes  Jahrhundert 


Griechische 
Handschriften 

mtmpmm'**            ^*  mm  9  ^m  w  mm 

Übersetzungen 

Schriftsteller 

Syrien 

1b 

alteyr  1 

syr  Pesch  13. 
15.  39.  40 
paul  19.  20 

Theodoret 

Viktor  von  Antiochien 

Gelaaius  (auch  Kleinasien) 
Seroian  von  Gabala  (und  KP) 

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83U 


A.  Urkunden. 


Griechische 
Handschriften 


Schriftsteller 


AC" 
T»  Tg  Twot 


basro  2 


*ahid  9.  11 

1 


Ägypten 

Nonnus 

Cyrill  ton  Alexandrien 

Ammoniuß  Presbyter 
Euthalius 

Isidor  von  Pelusinm 
Nilus  (Sinai) 
Hibtoria  Lausiaca 


armenische 

Kleln-Asien 

Andreas  von  Cäsaren 
Theodor  von  Mopsuestia 

Basilius  von  Seleukia 
Theodot  von  Ankyra 
Eutherius  von  Tyana 
Palladias 

Philo  Karpasiu8  aus  Cynern 

Konstantinopel 

* 

Oennadius 
Nestorius 

Proklus 

Sokrates 

Italien 

Chromatius 
Chrysologus 
Cöleetin 

Innocenz 

Julian  der  Pelagianer 
Leo  der  Grosse 

Marius  Mercator  (NordafrikaVj 


Maximus  von  Turin 
Rufin  (und  Syrien) 
Zosimus 

Nordafrika 

Capreolue 

Fulgentlns 

Viktor  von  Vita 

Vigilius  von  Tapsus 

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Liste  der  Zeugen. 


831 


Griechische 
Handschriften 

Oheraetanngen 

j  Schriftsteller 

Spanien 

Cerealie 
Orosins 
Prüden  tias 

Gallien 

Arnobius 
A  Titus 
Caesian 
Eucherius 

Prosper 
Salvian 
Valprian 

das  Buch:  „Praedeatinatus" 

Britannien 

_J 

Fastidius 
Pelagiue 

iftpgbrr  1710U 

Ii.  f.  8 
Q  Qp»al 


WO? 


alfclat 
ajhehikn 
s*pg 


Sedulius 


I 


Vulg  694 


Gregory,  Textkritik. 


53 


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832 


A.  Urkunden. 


Sechstes  Jahrhundert. 


Griechische 
Handschriften 


Übersetzungen 


Schriftsteller 


Syrien 


syrisoh- 
!  philoxenisohe 


Anastasius  von  Antiochien 
Dorotheas 

Hesychius  von  Jerusalem 


Marius 


8yrpe»cb2. 16.    Jakob  von  Sarug 
17.  18. 19.  20.   Petrus  der  Jüngere 
21.  22.  23.  24.  Prokop 

36.  38,41.42.    Severus  von  Antiochien  (auch  Kleinasien  u.  Ägypten) 
j  43.  45.  4a  50.  I 
J  52.  53.  56.  56.  ' 
'75.  106.  109. 

apgl9.20.21. 
(  22.23.52. 

paul  21.  22. 

23.  24.  25-  26. 


Eulogius  von  Alexandrien  (auch  Syrien) 
i  Kosmas  Indikopleustes 
Olympiodor 

„Chronikon  paschale"? 

Klein-Aslen 

Zacharias 


KonslHütinopel 

Leontius  ? 


TwEvl349.943 


Ägypten 

Anastasius  Sinai ta 


Italien 


Agapetus 

Apponius? 

Arator 


<  Gregor  der  Grosse 
Viktor  von  Kapua 


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Liste  der  Zeugen. 


833 


Griechische 
Handschriften 

übersetsungen 

Schriftsteller 

Nordafrika 

Facundus 

Ferrandus 

Janilius 

Liberatus 

Prlmasius 

Viktor  von  Tunun 



.  _ 

_  .  . 

Spanien 

Apringios 

Gallien 

Casarius  von  Arle« 

Britannien 

:  


Üevy  «et 
HPMd  14.  7 

NN»  Opaol 
Ob  panl  O 
Pevr  R 
Tb  oek 
Z  0oefg 


Ä/  4001?). 


lat  vet 
d  f  q  r  s  t 
apg  d  e 
kath  q 
panl  d  goe  r 

vulgata 
for  fuld 
gneleot  harl 
per  6an  19. 
246. 615. 1610. 
1612.  1947. 
1949.  2062. 


gothica  1.  2.  3 


Gildas 


Irland 

Columba  (auch  Gallien  und  Italien) 
WO? 


53 


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A.  Urkunden. 

Siebentes  Jahrhundert. 


Griechische  |  , 
HandBchnften:ÜberWt*Un«en 


Schriftsteller 


Syrien 

Antiochus 
Leo  von  Byxanx 


syrische 
von  Thomas 
von  Heraklea 

syr  hier  4    '  ~  ~ — 

syr  pesch  14.  25.  26.  27.  28.  76.  101.  116. 
panl  27.  28.  29.  30. 


eyr  phil-her  25 


Td  Th  Tl  T* 


1«  F»  G*ct 
15  a  Od0»b 
Rpaal  W*  1  m  n 

Evl  243.  269. 
316.  354.  355. 
559b.  565. 


Ägypten 

Johannes  Philoponus 

Konstantinopel 

Maximus  der  Bekenner 


Macedonien 

Johannes  von  Theesalonika 


Griechenland 

Andreas  von  Kreta 


_ 


Italien 

Martin 
WO? 


altlat 
Plovi 
apg  reg  x, 
paul  r1 
apok  reg 


Vulgata 
bodl  reg  taur  1 

137.  523.  707.  1221.  1284.  1457.  1609.  1972.  1986. 


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Liste  der  Zeugen. 


835 


Achtes  Jahrhundert. 


Handschriften 


Obersetsungen 


Schriftsteller 


Tm  TP  T« 


1«  «  B»pok  Eevr 

Lew  Oh 
Sapg  «PP 
W»bk 

y      v  a 


£W36.135.242. 
293.  362.  360. 
486b.  609.526. 
559a.  563. 627. 
749. 


ayrUer  5.  8. 

gyrpesoh  5.  29. 

30. 37.  99. 107. 
110. 

gyrph-her 22.26. 


■ah  8.  ia  13b. 


Syrien 

Anastasius  der  Abt 
Johannes  von  Damaskus 


Ägypten 


Konstant  inopel 

Germanus 
Georgius  Synkellus 
Tarasius 


arab  101. 

altlat 
g1  m  p 

Vulgata 


Griechenland 

Elias 


Italien 

Paulinus  von  Aquileia 


Gallien 

Ansbert 


Britannien 

Beda  der  Ehrwürdige 


WO? 


am  fosB  gat  lux  toi  3.  5.  20.  96.  96.  (102a).  116.  116.  131.  153. 
164.  184.  228.  231.  234.  238.  493.  602.  610.  59a  610.  614.  669. 
682.  698.  774.  86a  861.  934.  986.  1034.  1237.  1254.  1263, 1265. 
1267. 1269. 1271. 127a  1444. 1526.  1606.  1607.  1608.  1633.  1673. 
1699. 1843. 1855.  1859.  1877. 1880.  1918.  1923.  1928.  1937.  1946. 
1958. 1970. 1973.  2000.  2080.  2085.  2106.  2167.  2218. 


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836 


A.  Urkunden. 


Neuntes  Jahrhundert. 


Griechische 
Handschriften 

Handschriften 
der  Übersetzungen 

Schriftsteller 



Syrien 

syrhler  3 

— 

  .-=:•.- S- 

syr  Pesch  1.  31.  51.  57  a 
apg  15 
paul  31 

syr pn -her  2 

Ti  Tl  Tb  To  T* 
Tb  paol 

Ägypten 

■ 

! 

  ( 

Eonstantinopel 

a 

Maeedonien 

Griechenland  i 

Andreas  von  Kreta  (ob  650?) 

Italien 

Claudiui  von  Turin 

I 


Gallien 

Druthmar 
Hinkmar 


Deutschland 

fränkische  .  Haymo 

deutsche 


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Liste  der  Zeugen. 


837 


Griechische 
Handschriften 


wo! 


Fp*«ü  Gb  »pg  Gp«ü 

Hm  Kerr  Kbrr 
L»Pg  brr  M«tv 
Npanl  0»eff 
P»M  brr  apok  V 
Wcdefgho  X  Xb 
TA  All 


£«933.256.461.566. 
566.567.892.108011161.  S 
1295.  1360. 1422. 1500.  ;. 

Äpf/  112.  323.  374. 
498.  502,  509. 

.EW17.84.46.68.64. 
66.66.72a.127.13ai52. 
172(k»nm4.Jlidt).173. 
182.  194.  206».  237». 
244. 245b. 246. 247.248. 
249.  250.  286. 296. 312. 
317. 353. 362. 368, 370. 
454.490.511.514.641. 
542.  543.  566. 567. 580. 
640. 668.  672. 689. 703. 
720. 73a  733. 805. 806. 
807. 808. 83a  845. 907. 
965. 1069. 


Apl  13. 70t 
80.  84. 


70b.  73. 


136 


altlat 
paul  e  f  g 

Vulgata 
cav  em  iac  ing  mt  ter  vallic 
tanpaal  25.  63.  64.  109.  113. 
159.  185.  186.  187.  206.  209. 
235.  239.  240.  241.  242.  243. 
254.  442.  611.  618.  664.  667. 
671.  672.  791.  804.  812.  813. 
814.  815.  817.  831.  846.  852. 
893.  (804?).  895.  (896?).  897. 
913.  914.  921.  924.  925.  926. 
927.  994.  1022.  1027.  1035. 
1045. 1058.  1065.  1082.  1095. 
1120. 1183.  1184.  1185.  1186. 
1199. 1216.  1222.  1223.  1224. 
1225. 1226.  1227.  1228.  1229. 
1230. 1233.  1248.  1249.  1264. 
1266. 126a  127a  1272.  1273. 
1274. 1280.  1281.  1285.  1286. 
1289. 1317.  1324.  1329.  1343. 
1363. 1396.  1406.  1419.  1429. 
1447. 1461.  1474  1478.  1479. 
1482.  1486.  1489.  1517.  1521. 
1526. 1611.  1627.  1666.  1672. 
1683. 1714.  1725.  1768.  1777. 
1791. 1807.  1838.  1874.  187a 
1881. 1883.  1893.  1895.  1901. 
1904. 1907.  1919.  1921.  1922. 
1924. 1925.  1931.  1935.  1939. 
1941.  1944.  1948.  1963.  1967. 
196a  1971.  1974.  1991.  1992. 
2083.  2084.  20S&  2138.  2139. 
2140.  2142.  2144.  216a  2161. 
2164. 216C.  2171.  2219.  2247. 
2249.  2312. 


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838 


A.  Urkunden. 


Zehntes  Jahrhundert. 


Griechische  Handschriften 

i 
i 

der  Übersetzungen  , 

Schriftsteller 

Syrien 

8yrhlw2 
syrpeachla.9.46.  49. 

*7h  70   7ft  öl  109 

111.  117. 

paul  32 

syrpb-her  8 

Tk 

Ägypten 

Bah  13  a 



Klein-Aaien 

arm  6.  45.  61. 

i 

Griechenland 

q«yv  H«^  Ob  8  U  6h 

Evv  1. 14.  24. 27.  29.  34. 63.  86.  91.  92. 
100. 104. 106. 115. 126. 136. 144. 151. 161. 
175. 215. 221.  237. 253. 264.  269. 262.  274. 
299. 307. 308.  309.  314.  331.  338.  344.  360. 
364. 371.  397.  405. 411. 420. 435. 47&  481. 
64a  564. 668. 684.  605.  607.  603.  626. 627. 
62a  629.  630. 662. 669. 832. 838.  882.  948. 
994.  1073.  1076.  1077.  1078.  1079.  1097. 
1100. 1120. 1143.  1166.  1172.  1187.  1190. 
1194. 1203. 1207.  1211.  1216.  1220.  1222. 
1223. 1225. 1266.  1281.  1311.  1313.  1340. 
1346. 1347. 1351.  1356.  1357.  137a  1379. 
1412. 1417. 1421.  1424.  1444.  1452.  145a 
147a  1478. 

Jpg  10.  15.  16.  17.  46.  7a  84.  86.  87. 
122. 126. 14a  159. 16a  221. 236.  317.  324. 
32a  334.  384.  389.  390. 394. 403.  505. 

wol 

arab  75.  76.  104. 

altlat 
fft  ga 

kath  ff 
paul  ra 

Vulgata 
mm  136. 156. 158. 170. 
203.204.213.230.232. 
449.604613.616. 617. 
769.802.803.827.930. 
935.  953.  95a  1031. 
1036.1105.1187.118a 
1203.1231.1244. 1353. 
1364.1386. 140a  1409. 
1413.  14ia  (1419a.) 
1427.1440.1441.1442. 
1443.1452.1409.1483. 
1487.1572.1574.1575. 

Antonius  Melissa 
Suidae 

L 

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Liste  der  Zeugen. 


839 


Handschriften 
der  Übersetzungen 


Schriftsteller 


Paul  20.  69.  71. 101.  123. 168.  217.  362. 
408.  407.  413.  480. 

Apok  142.  170.  183.  1626. 

Evl  63«TT  l.  2.  6.  24.  36.  40.  41.  42.  46. 
47.  49. 111.  116.  116.  123.  139.  150.  156. 
174.  175.  179.  181.  183.  196.  206.  246  a. 
251. 262.  266.  284.  292.  296.  300.  309.  338. 
366.  367.  368.  359.  363.  373.  398b.  426. 
444  a.  462  a.  455.  467.  473.  480.  481.  482. 
483.  484.  485.  62ü.  527 ab.  538.  545.  546. 
562. 570.  637.  704,  722. 79a  799. 844. 847. 
849.  909.  934.  944.  946. 

Apl&.  40.  103.  110 


1612a.   1625.  1632. 

1693.1696.1697.1700.1 

1701.1755.1756.1769. 

1771.1821.1851.1882.  i 

1888.1897.1902.1903. 

1908.1909.1910.1915. 

1916.1917.1926.1943. 

1950.1951.1986.1987. 

1993.2063.2065.2120. 

2125.2137.2167.2168. 

2169.2172.2185.2288. 


Elftes  Jahrhundert. 


Kon8tantinopel 

Psellus 

Makedonien 

Niketaa  (Nioetae) 


Griechenland 

Kedrenus? 

Bulgarien 

Theophylakt  (aus  KP) 


WO? 

Ew  8. 12.  20.  23.  25.  26. 
28.35.36.37.39.  40.  41.49. 
50.  65.  67.  72.  75.  77.  83.  89.  108.  112.  113.  114.  126.  127.  133.  137.  142.  143.  145. 
148.  150.  168.  169.  163.  164.  169.  174  177.  181.  186.  194.  196.  197.  200.  207.  208. 
210.  212.  213.  226.  230.  23a  239.  241.  247.  249.  251.  252.  271.  272.  276.  277.  278. 
300.  301.  343.  345.  348.  350.  362.  354.  357.  375.  376.  389.  391.  404.  406.  422.  42Ö. 
430.  433.  436.  437.  450.  451.  464.  467.  470.  474.  475.  476.  490.  491.  497.  504.  506. 


Digitized  by  Go 


S40 


A.  Urkunden. 


Griechische  Handschriften 


507.  515.  516.  517.  523.  526.  527.  528.  529.  530.  535.  539.  547.  549.  559.  563.  569. 
583.  585.  596.  602.  603.  604.  609.  611.  612.  613.  616.  617.  620.  621.  623.  624.  631. 
032.  633.  634.  635.  641.  642.  643.  651.  653.  655.  657.  660.  661.  667.  670.  672.  680. 
082  687.  099.  700.  707.  708.  709.  711.  712.  717.  746.  753a.  754.  756.  773.  776.  780. 
785.  788.  796.  809.  810.  831.  870.  871.  873.  884.  887.  894.  895.  899.  901.  937.  991. 
1006. 1012.  1014.  1028.  1051.  1055.  1056.  105a  1074.  1103.  1110.  1123.  1141.  1157. 
1162. 1163.  1164.  1167.  1168.  1179.  118a  1190.  1192.  1199.  1210.  1212.  1214.  1219. 
1221. 1224.  1257.  1271.  1274.  1275.  1276.  1277.  1289.  1293.  1300.  1309.  1312.  1314. 
1316.  1317.  1319.  1320.  1321. 1322.  1324.  1332.  1333.  1343.  135a  1364.  1369.  137a 
1C34.  1392.  1405.  1411.  1413. 1426.  1433.  1435.  1437.  143a  1439.  144a  144a  1449. 
1450.  1455.  1464.  1471.  1473.  1479.  1481.  148a  1485.  1486.  1506.  1510.  1513.  1514. 
1518.  1519.  1520.  1523. 


Äpg  7.  9. 11. 12.  22.  2a  25.  29.  30.  40.  42.  61.  66.  68b.  73.  74.  79.  88.  89.  98.  100. 
m.  114.  115.  127.  128.  140.  166.  157.  158.  173.  179.  185.  191.  192.  203.  204.  223. 
235.  239.  241.  242.  243.  244.  250.  252.  301.  303.  304.  310.  316.  3ia  319.  329.  330. 
332.  335.  359.  381.  385.  39a  395.  495.  500.  514. 


Pauli.  23.  27.  47.  83.  100.  102.  110.  111.  112.  119.  157.  15a  159.  195.  208.  29<>. 
373.  380.  390.  391.  392.  402.  415.  481. 


Apok  »a  95.  140.  152. 

EpI  3.  4.  6.  20.  32.  33.  4a  4a  60.  71.  loa  121.  125.  137.  141.  156.  171.  186.  188. 

190.  204.  206.  208.  212.  233.  238.  263.  254.  265.  267.  28a  291.  294  306.  310.  322. 

329.  334.  335.  341.  372.  374.  377.  401.  402.  409.  441.  447.  461.  46a  466.  470.  471. 

472a.  477.  47a  486 d.  488. 497.  531. 532.  536.  639.  644.  57a  633.  638.  669.  662.  663. 

666.  700.  701.  702.  724.  726.  731.  738.  761.  76a  764.  766.  76a  769.  797.  800.  813. 

815.  816.  817.  828.  835.  84a  861.  652.  863.  856.  857.  858.  859.  861.  86a  864.  865. 
869.  87a  871.  872.  875.  876.  877.  912.  951. 


Äpl  2.  4. 14  41.  60.  71.  79. 85.  94.  95.  104.  105.  109.  124.  136.  160.  163.  171. 


Zwölftes  Jahrhundert. 


Schriftsteller 


Syrien 

Dionysius  Banalibaeus 


Konstantinopel 


Zigabentu 


Deutschbind 


Rutpert 


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Liste  der  Zeugen. 


841 


Griechische  Handschriften 


WO? 

Erv  2.  3.  7.  9. 11. 15. 19.  21.  22.  31.  32.  43.  44.  46.  48.  57.  59.  64.  66.  68.  71.  73.  76. 
78.  SO.  84. 87.  95. 98. 105. 111. 116.  119.  120.  122.  123.  124.  129.  132.  134.  13a  139. 
140.  146.  156.  157.  160.  162.  173.  178.  179.  183.  187.  188.  191.  193.  196.  199.  202. 
211.  217.  224.  225.  22a  231.  240.  242.  244.  245.  255.  261.  264.  265.  267.  268  269. 
270.  275.  279.  280.  281.  282.  297.  298.  304.  308.  310.  311.  315  317.  319.  320.  329. 
330.  332.  334.  337.  346.  347.  351.  353.  355.  360.  374.  387.  392.  395.  396.  401.  407. 
408.  419.  421.  431.  438.  439.  440.  443.  459.  460.  468.  471.  485.  495.  499.  502.  505. 
509.  510.  513.  514.  518.  520.  524.  531.  532.  533.  536.  543.  550.  551.  552.  556.  560. 
570.  571.  572.  574.  580.  587.  610.  614.  615.  619.  622.  625.  036.  637.  638.  639.  640. 
«44.  654.  658.  659.  662.  666.  668.  671.  673.  674.  676.  678.  688.  692.  702.  713.  719. 
720.  721.  733.  736.  747.  748.  750.  752.  753b.  760.  765.  76a  770.  771.  774.  777.  778.  779. 
782.  787.  791.  793.  799.  800.  804.  808.  812.  813.  816.  822.  826.  828.  329.  843.  847. 
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1460. 1463.  1465.  1467.  1468.  1472.  1474.  1475.  1476.  1484.  1487.  1488.  1489.  1490. 
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Apn  2.  24.  26.  28.  33.  36.  51.  53.  56.  64.  68  a.  80.  83.  97.  103.  130.  133.  134.  136. 
142.  149.  155.  166.  175.  182.  188.  206.  225.  226.  227.  232.  233.  245.  249.  307.  309. 
326.  355.  357.  367.  380.  386.  388  391.  491.  496.  501.  504. 

Phut  54.  81.  82.  84.  172.  376e.  379.  384  .  396.  398  409.  414.  470.  493.  515. 


ApokVi.  18.  65.  90.  143.  179. 


Evl  13.  16.  18.  21.  29.  31.  37.  44.  67.  68.  69.  70.  73.  74.  75.  76.  77.  7a  80.  83. 
85.  94. 104. 107. 117. 120. 122. 124.  126.  129.  136.  144.  145.  146.  151.  176.  186.  189. 
191.  198.  200.  202.  207.  209.  210.  211.  214.  216.  219.  232.  237.  240.  241.  256.  261. 
266.  268  275.  279.  285a.  297.  301.  302a  b.  303.  305.  307.  311.  314..  318  319.  321. 
33a  337.  342.  344.  351.  361.  364.  365.  366.  369.  375.  376.  378.  404.  408.  411.  412. 
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534.  537.  550.  573.  574.  576.  62a  629.  634.  635.  636.  639.  641.  651.  654.  65a  664. 
(iöö.  0137.  673.  675.  696.  697.  698.  699.  710.  725.  729.  735.  736.  737.  742.  744  74a 
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Api  15.  23.  25.  2G.  45.  58.  64.  75.  77.  86.  91.  97.  107.  111.  113.  115.  116.  120.  123. 
130.  146.  152.  15S.  173. 


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842 


A.  Urkunden. 

Dreizehntes  Jahrhundert. 


Griechische  Handschriften  j  Schriftsteller 


Syrien 

Gregor  Bar  Hebr&us. 

Salomo  von  Bostra  in  Arabien 


WO? 

Ew  4.  6.  10.  13.  38.  51.  \ 

52.  55.  60.  74.  85.  107.  118.    -  _  

121.  128.  136.  141.  152.  154.  165.  166.  167.  168.  170.  176.  184.  192.  198.  204.  218. 
219.  227.  233.  234.  248.  250.  258.  260.  263.  266.  273.  283.  284.  290.  291.  292.  293. 
294.  295.  303.  305.  333.  339.  341.  342.  359.  361.  362.  365.  382.  388.  390.  403.  410. 
427.  428.  449.  456.  457.  468.  465.  466.  472.  473.  477.  479.  482.  483.  484.  496.  500. 
501.  503.  506.  511.  519.  534.  537.  538.  542.  544.  553.  554.  567.  558.  661.  573.  576. 
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689.  691.  693.  695.  696.  697.  703.  704.  706.  706.  710.  714.  715.  725.  726.  729.  732. 
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943.  944.  945.  946.  947.  949.  964.  967.  968.  970.  971.  972.  975.  983.  992.  997.  1000. 
1001. 1004.  1008.  1009.  1011.  1015.  1016.  1021.  1022.  1025.  1031.  1034.  1035.  1041. 
1045. 1047.  1050.  1062.  1057.  1087.  1091.  1096.  1101.  1102.  1105.  1112.  1113.  1122. 
1126. 1129.  1137.  1148.  1149.  1153.  1171.  1173.  1174.  1177.  117a  1184.  1205.  1208. 
1213. 1215.  1226.  1229.  1238.  1258.  1261-  1265.  126a  1283.  1285.  1287.  1292.  1294. 
1296. 1297.  1298. 1335. 1337. 1339.  1841.  1342.  1352.  1365.  136a  1370b.  1372.  1377. 
1385. 1387.  1398.  1399.  1400.  1402.  1404.  1406.  1420.  142a  1436.  144a  1441.  1442. 
1453. 1456.  1459. 1461.  (1462?).  1466. 1469. 1477. 1480.  1482.  1497.  1501.  1504.  1511. 
1515. 1524. 


Apg  18.  21.  37.  3a  5a  59.  69.  85.  96.  101.  118.  119.  120.  121.  137.  184.  214.  222. 
224.  228.  230.  231.  24a  306.  320.  333.  344.  352.  353.  356.  360.  361.  362.  366.  369. 
370.  372.  376.  378.  387. 

Paul  76.  103. 163.  171.  189.  291.  378.  381.  383.  386.  393.  399.  401.  416.  482. 


Äpok  36.  61.  146.  155.  177. 

 ■ 

Bei  7.  9.  10.  11.  12.  15.  19.  25.  26.  28.  30.  72.  84.  103.  105.  106.  110.  113.  119. 
134. 140. 154. 157.  159.  16a  166.  168.  169.  170.  177.  187.  190a.  192.  199.  201.  203. 
213.  215.  217.  221.  222.  229.  230.  231.  234.  235.  236.  239.  257.  25a  259.  263.  273. 
276.  27a  287.  288.  29a  299.  306.  323.  324.  325.  326.  331.  333.  339.  340.  342.  345. 
347.  371.  399a.  405.  407.  410.  424b cd.  427.  438.  443.  44a  456.  472o.  476.  486a. 
489.  491.  495.  496.  499.  503.  516.  518.  535.  540.  547.  549.  551.  553.  564.  579.  630. 
631.  632.  652.  653.  656.  657.  671.  67a  677.  679.  680.  690.  691.  692.  714.  715.  716. 
727.  72a  739.  741.  745.  750.  756.  762.  790.  791.  792.  795.  8ia  819.  820.  821.  822. 
889.  896.  902.  903.  904.  910.  911.  924.  928.  929.  930.  932.  93a  93a  937.  940. 


Apl  11.  24.  61.  66.  72.  74.  76.  83.  101.  108.  112.  118.  121.  132.  löa  157.  172. 


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Liate  der  Zeugen.  $43 

Vierzehntes  Jahrhundert. 


Mir» 


Griechische  Handschriften 


Epp  5.  16.  18.  46.  53.  54.  109.  131.  147.  153.  155.  171.  180.  182.  185.  189.  190. 
201.  209.  214.  220.  222.  22a  232.  235.  243.  246.  312.  316.  318.  323.  324.  326.  340. 
349.  358.  363.  367.  369.  370.  381.  386.  393.  394.  402.  409.  412.  413.  414.  415.  416 
417.  426.  434.  452.  453.  454.  455.  462.  463.  469.  48a  488.  489.  492.  494.  498.  512. 
521.  540.  541.  546.  577.  578.  581.  582.  586.  588.  589.  594.  600.  618.  645.  64a  649. 
656.  686.  690.  698.  701.  716.  7ia  727.  728.  730.  731.  734.  738.  740.  741.  743.  75a 
761.  762.  763.  764.  766.  769.  772.  781.  783.  784.  786.  789.  790.  794.  795.  797.  802. 
806.  807.  815.  8ia  819.  824.  833.  834.  836.  837.  839.  842.  845.  846:  848.  851.  852. 
85a  864.  866.  867.  888.  889.  890.  891.  903.  904.  907.  926.  92a  93a  951.  952.  953. 
954.  959.  960.  966.  969.  977.  978.  981.  982.  984.  986.  990.  995.  996.  999.  1002.  1005. 
1019. 1020.  1023.  1026.  1029.  1032.  1033.  1036.  1037.  1038.  1039.  1040.  1042.  1043. 
1053. 1059.  1081.  1062.  1072.  1075.  1082.  1083.  1084.  1089.  1092.  1093.  1094.  1095. 
1104.  1106.  1108.  1109.  1111.  1114,  1117.  1119.  1121.  1133.  1136.  1140.  1147.  1156. 
1159. 1165.  1175.  1181.  1182.  1183.  1189.  1193.  1196.  1206.  1227.  1234.  1235.  1236. 
1242. 1252.  1262.  1263.  1267.  1269.  1270.  1284.  1299.  1326.  132a  1330.  1331.  1336. 
1345. 1348. 1354.  1363. 1366.  1382.  1391.  1394.  1395.  1398.  1397.  1403.  1406a.  1410. 
1446.  1447.  1492.  1493.  1496.  1503.  1506.  1512.  (1516?). 


Apg  20.  62.  63.  67.  81.  99.  12a  125.  129.  154.  161.  162.  163.  168.  169.  176.  183. 
215.  218.  219.  220.  229.  240.  246.  251.  302.  306.  312.  313.  315.  325.  345.  347.  348. 
351.  354.  35a  364.  368.  371.  375.  392.  400.  497.  499.  50a  510.  512. 


And  85.  124. 125. 125a.  175.  207.  213.  214.  371.  372.  376a  b.  385.  387.  394.  397. 
4O0.  408.  410.  417.  472.  490.  507. 


Apok  35.  43.  67.  79.  80.  96.  100.  149.  151.  169.  171.  178.  506. 


Etl  8.  22.  27.  60.  51.  62.  79.  81.  82.  86.  87.  88.  89.  91.  92.  95:  101.  102.  109.  114. 
118.  128.  131.  132.  133.  142.  158.  160.  164.  167.  178.  180.  184.  193.  218.  220.  223. 
224.  22a  227.  264.  270.  280.  281.  282.  285b.  289.  290.  304.  313.  315.  320.  327.  328. 
328a.  332.  336.  346.  367.  398.  399b.  403.  406.  413.  414.  415.  422.  435.  439.  444b. 
446.  457.  466.  46a  494.  507.  529.  548.  552.  554.  560.  572.  582.  650.  655.  660.  669. 
670.  674.  678.  681.  682.  685.  688.  694.  695.  705.  723.  732.  734.  740.  743.  746.  747. 
753.  760.  761.  788.  789.  801.  824.  831.  833.  836.  873.  885.  887.  888.  891.  899.  m. 
913.  918.  919.  921.  927.  941.  944  a.  053. 


Apl  22.  27.  30.  46.  49.  51.  68.  81.  87  a.  8a  100.  106.  119.  125.  131.  139.  144.  145. 
169.  174. 


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644 


A.  Urkunden. 


Fünfzehntes  Jahrhundert. 


Griechische  Handschriften 


Ew  9a.  17.  30.  30a.  47.  66.  68.  69.  70.  79.  94.  96.  99.  117.  130.  149.  205.  205a. 
285.  286.  287.  288.  313.  368.  373.  377.  379.  380.  400.  418.  444.  446.  447.  448.  486. 
493.  625.  545.  565.  675.  692.  699.  664.  694.  722.  723.  724.  735.  739.  742.  801.  817. 
841. 844. 853.  865. 880. 881.  883.  885. 886.  955.  958.  961.  962.  1017.  1018.  1027. 1060. 
1116. 1130.  1131.  1132.  1136.  1158.  118a  1202.  1232.  1233.  1237.  1247.  1249.  1250. 
1259. 1260.  1264.  1272.  129a  1383.  138a  1389.  1418.  1419.  1431. 


Aat  4.  27.  46.  60.  72.  116.  138.  139.  174.  216.  217.  237.  23a  305.  311.  321.  322. 
327.  331.  350.  363.  399.  415.  503. 


Paul  177.  196.  197.  202.  293.  294.  350.  374.  375.  376d.  388.  395.  404.  4U5.  418.  47] . 


Apoc  12.  21. 2a  31.  32.  38.  41.  49.  5a  58.  59.  62.  73.  101.  137.  13&  147.  148. 
15a  154.  169..  161.  163.  164. 


EvlbS.  54.  66. 57.  98. 138.  161.  162.  165.  196.  197.  225.  228.  277.  302c.  350.  367. 
416.  418.  420.  431.  468.  461.  476.  512.  52a  630.  565.  556.  557.  66a  575.  649.  661. 
683.  684.  686.  687.  757.  759.  796.  825.  826.  827.  832.  837.  862.  874.  890.  892.  893. 
894.  897.  900.  905.  914.  915.  917.  920.  931.  946. 


Apl  5. 3a  50.  63.  87b.  89.  92.  93.  98.  99. 117. 122. 135. 137. 140. 142.  164.  165.  511. 


Sechszehntes  Jahrhundert. 


Griechische  Handachriften 

Ev  61.  9a  97.  101.  (HO.)  296.  335.  336.  372.  383—386.  39a  399.  423.  424.  432. 
445.522.  562.  595.  606.  646.  665.  745.  755.  803.  821.  859.  861.  876.  879.  967.  1030. 
1044. 1065.  1066.  1067.  1068.  1069.  1070.  10&a  1107.  1115.  1239.  1253.  1362.  1367. 
1370.  1370a.  1371.  1381.  1414. 


Apg  165.  171.  172.  234.  314.  364.  373.  379.  413.  416.  420. 


ft*W54a  66.  129.  151.  160.  161.  162.  164.  165.  389.  393a  403.  47a  483. 

Apok  63.  72.  77.  79  a.  81.  136.  139.  141.  144.  146.  153.  157.  158.  160.  162.  175. 
176.  182.  184. 

Evl  14.  66.  90.  93.  96.  99.  100.  272.  274.  417.  419.  436.  440.  492.  49a  500.  502. 

506.  55a  561.  569.  581.  644.  693.  706.  707.  708.  711.  712.  717.  719.  754.  755.  880. 


Apl  34  42.  96. 114. 127. 129. 134.  141. 149.  150.  151.  159.  162.  168.  167.  168.  265. 


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Liste  der  Ziagen.  845 

Siebzehntes  Jahrhundert. 


Griechische  Handuchriften 
Em  289.  849.  868.  958.  963.  979.  988.  1024.  1063.  1086.  1134.  1303. 
Apg  346.  513. 
I'uul  513. 

Äpok  167.  172.  173.  174. 

J5W  58.  262.  271.  462.  479.  487.  501.  504.  571.  577.  643.  645.  646.  647.  648.  709. 
713b.  718.  721.  899.  908.  925.  948. 

Apl  12&  133.  138.  143.  148. 

Achtzehntes  Jahrhundert. 

Griechische  Handschriften 

Evv  1064.  1139.  1325.  1327. 

^340. 
^lpo*168. 

JEU  423.  506.  508.  713  a. 

Sohlussbemerkung. 

Wollte  man  peinlich  genaue  Schlüsse  aus  der  vorhergehenden 
Aufstellung  über  die  Zeugen  ziehen,  so  wäre  das  völlig  irreführend. 
Indem  einige  Handschriften  nur  geringe  Bruchstücke  bringen,  die 
Datirungen  nicht  sicher  sind,  und  gewisse  Schriftsteller  wenig  bieten, 
müssen  wir  mit  aller  Vorsicht  unserer  Zusammenfassung  nur  einen 
skizzirenden  Wert  beilegen.  Feiner  darf  nicht  vergessen  werden, 
dass  für  die  späteren  Jahrhunderte  weder  die  Masse  der  christ- 
lichen Schriftsteller  noch  die  Masse  der  Handschriften  der  Über- 
setzungen oben  verzeichnet  sind.  Sie  haben  ihr  Gewicht  für  ge- 
schichtliche Fragen,  doch  hat  man  so  viel  an  den  für  diese  Zeit  in 
grosser  Anzahl  vorhandenen  griechischen  Handschriften,  dass  man 
sich  um  die  anderen  Zeugen  weniger  kümmert. 

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S46 


A.  Urkunden. 


Das  erste  Jahrhundert  bietet  ans  bisjetzt  mit  Sicherheit  als 
Zeugen  nur  den  einen  Schriftsteller  Klemens  von  Rom,  während 
das  zweite  Jahrhundert  nach  meinem  Dafürhalten  4  Übersetzungen  und 
mehr  als  30  Schriftsteller  oder  Gruppen  von  Schriftstellern  aufweist, 
nur  dass  die  Hippolyt-Anführungen  vielfach  zweifelhafter  Art  sind. 
Das  dritte  Jahrhundert  stellt  die  stattliche  Zahl  von  26  Schrift- 
stellern ein,  um  uns  die  werdende  Geschichte  des  Textes  zu  erhellen. 
Im  vierten  Jahrhundert  fangen  die  griechischen  Handschriften  an, 
und  zwar  7  Handschriften  oder  Bruchstücke  von  Handschriften, 
worunter  die  2  Haupthandschriften  fct  und  B  sich  befinden.  Dazu 
kommt  eine  Übersetzung,  und  eine  Handschrift  von  einer  Über- 
setzung, während  gegen  70  Schriftsteller  die  Untersuchung  erleich- 
tern. Das  fünfte  Jahrhundert  reicht  uns  16  griechische  Hand- 
schriften oder  Bruchstücke,  einschliesslich  der  Handschriften  A  und 
C,  dar.  Diese  16  werden  unterstützt  von  einer  Übersetzung,  19 
Handschriften  von  Übersetzungen,  und  gegen  50  Schriftstellern. 
Hiermit  findet  ein  gewisser  Abschluss  der  Reihe  der  grossen  Zeugen 
statt,  mit  denen  später  nur  etwa  die  Handschriften  D  der  Evangelien- 
Apostelgeschichte  und  D  der  paulinischen  Briefe  so  wie  die  philoxe- 
nisch-heraklensische  Übersetzung  verglichen  werden  können. 

Die  Handschriften  fangen  an  sich  zu  vermehren.  Im  sechsten 
Jahrhundert  haben  wir  30  griechische  Handschriften,  1  Übersetzung. 
66  Handschriften  von  Übersetzungen,  und  31  Schriftsteller.  Das 
siebente  Jahrhundert  bringt  24  griechische  Handschriften  oder  Bruch- 
stücke. 1  Übersetzung,  35  Handschriften  von  Übei Setzungen,  und 
7  Schriftsteller.  Im  achten  Jahrhundert  erhalten  wir  31  grie- 
chische Handschriften,  88  Handschriften  von  Übersetzungen,  und 
11  Schriftsteller,  —  im  neunten  Jahrhundert  124  griechische  Hand- 
schriften, (2  abgeleitete  Übersetzungen. )  181  Handschriften  von  Über- 
setzungen, und  6  Schriftsteller,  —  im  zehnten  Jahrhundert  247  grie- 
chische Handschriften,  120  Handschriften  von  Übersetzungen,  und  4 
Schriftsteller,  —  im  elften  Jahrhundert  468  griechische  Handschriften, 
und  4  Schriftsteller,  —  im  zwölften  Jahrhundert  619  griechische  Hand- 
schriften, und  4  Schriftsteller,  —  im  dreizehnten  Jahrhundert  572  grie- 
chische Handschriften,  und  zwei  Schriftsteller,  —  im  vierzehnten  Jahr- 
hundert 500  griechische  Handschriften,  —  im  fünfzehnten  Jahrhundert 
238  griechische  Handschriften,  —  im  sechzehnten  Jahrhundert  159  grie- 
chische Handschriften ,  —  im  siebzehnten  Jahrhundert  47  griechische 
Handschriften,  und  im  achtzehnten  Jahrhundert  10  Handschriften. 
Die  Handschriften  aus  dem  16.,  17.  und  IS.  Jahrhundert  habe  ich 
früher  häufig,  vielleicht  zu  Unrecht,  nicht  verzeichnet;  sonst  wäre 
die  Anzahl  hier  grösser. 


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947 


B. 

Kritik. 

Die  Urkunden  des  Textes  des  Neuen  Testamentes  liegen  nun- 
mehr in  allgemeiner  Übersicht  vor  uns.  Der  Urtext  des  Neuen 
Testamentes  ist  wenigstens  annähernd  vollständig  in  diesen  Zeugen 
aufbewahrt  Stelle  nach  Stelle  aber  bietet  in  den  verschiedenen 
Zeugen  verschiedene  Formen.  Man  kann  nicht  leicht  erkennen, 
welches  die  wahre  Lesart,  die  Urlesart,  ist  Es  ist  vielleicht  bis- 
weilen die  Frage,  ob  die  Urlesart  überhaupt  noch  vorhanden  ist 
Die  Entscheidung  auf  diesem  Gebiet,  die  Arbeit  über  diese  Ur- 
kunden ist  Aufgabe  der  Kritik.  Die  Kritik  muss  die  Zeugen  be- 
fragen und  auf  ihr  Zeugnis  hin  den  Text  feststellen. 

Es  empfiehlt  sich,  die  „Kritik"  in  zwei  Teilen  vorzuführen,  die 
die  Vergangenheit  und  die  Zukunft  darzustellen  haben.  Der  eine 
Teil  bietet  die  Geschichte,  der  andere  die  Anwendung  der  Kritik. 
In  der  Geschiebte  betrachten  wir  zuerst  die  äussere  Form,  um  zu 
erfahren,  wie  die  Vergangenheit  die  Bücher  geordnet,  die  Kapitel 
und  die  Verse  eingeteilt,  und  die  Sätze  getrennt  oder  verbunden 
hat.  Zu  gleicher  Zeit  widmen  wir  einige  Worte  der  Rechtschreibung 
und  den  Lesezeichen.  Sind  diese  äusserlichen  Dinge  erledigt,  so 
schreiten  wir  fort  zu  der  Geschichte  der  Behandlung  der  einzelnen 
Lesarten  in  dem  ganzen  Texte  des  Neuen  Testaments,  und  fragen, 
was  die  Alten  damit  gemacht,  und  schliesslich,  was  die  Neuen,  die 
Druckerschwärze  kennenden  „wissenschaftlichen"  Menschen,  damit 
angefangen  haben.   Das  berührt  die  Vergangenheit 

Mit  der.  Vergangenheit  können  wir  nur  geschichtlich  verfahren. 
Die  Vergangenheit  ist  gewesen.  Sie  kann  nie  wieder  sein.  Origenes 
und  Hieronymus,  Erasmus  und  Beze,  Mill,  Bengel,  und  Lachmann 
mögen  ihre  Entscheidungen  getroffen  haben,  wie  sie  wollen,  wir 
können  uns  weder  das  Schlechte  dabei  zur  Last  legen  noch  das 
Gute  auf  unsere  Rechnung  schreiben.  Das  ist  Vergangenheit  Vor 
uns  liegt  die  Zukunft.  Mit  ihr  haben  wir  zu  thun.  Wir  müssen 
sie  bestimmen.  Wir  sind  für  sie  verantwortlich.  Sie  gehört  uns. 
Um  unserer  Verantwortlichkeit  zu  entsprechen,  haben  wir  zuerst 
unsere  Arbeitsweise  zu  entwerfen,  und  sodann  an  die  Arbeit  zu  gehen. 

Gregory,  Textkritik.  54 


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84S 


L 

Geschichte  der  Kritik. 

L 

Äussere  Form  des  Textes. 

(1.)  Reihenfolge  der  Bücher.1 

Das  werdende  Christentum  ging  auf  das  Judentum  zurück.  Im 
ersten  Augenblick  haben  die  Christen  an  eine  eigene  Litteratur 
nicht  gedacht  Die  heiligen  Bücher  der  Juden  waren  ebenfalls  die 
heiligen  Bücher  der  Christen.  Mit  den  heiligen  Büchern  Israels  war 
der  Gedanke  an  einen  Bund  verknüpft  (2  Mos.  24, 7:  der  Dekalog 
rrnsjn  -*o  xb  ßißliov  zfjq  öiad^xrjg;  —  2Kön.23,2.3:  die  ganze 
Thora),  an  einen  „alten"  Bund,  der  dem  neuen  Bund  in  Christo  teil- 
weise als  lebendige  "Wurzel  diente,  teilweise  als  veralteter  Vorgänger 
wich.  Auf  diese  Weise  lag  die  Bezeichnung  „Schriften  des  Alten 
Bundes",  „Alter  Bund",  „Alte  Schriften"  für  jene  Bücher  nah,  auch 
ohne  den  Vergleich  mit  anderen  neueren  Büchern.  Sobald  aber  die 
Christen  eigene  Bücher  unter  sich  entstehen  sahen,  sobald  diese 
eigenen  Bücher  sich  im  Gebrauche  zu  befestigen,  sich  zusammenzu- 
schliessen  anfingen,  da  war  es  selbstverständlich,  dass  „Altes"  und 
„Neues"  einander  gegenübergestellt  wurden,2  und  ebenso  selbstver- 

1  Vgl  Humfred  Hody,  De  biblionzn  textibus  orijinalibus,  Oxford  1705,  Bach  4, 
Kap.  4,  de  librorum  biblicorum  numero  ac  ordine,  S.  644 — 664,  and  Gustav  Volk- 
mar, in  Credner's  Geschichte  des  Neutestamentlichen  Kanon,  Berlin  1860,  S.  337 
— 416,  besonders  393—416.  Siehe  auch  B.  F.  Westcott,  A  general  survey  of  the 
history  of  the  Canon  of  the  New  Testament,  5.  Ausg.  London  1881,  S.  521 — 579,  mit 
den  hervorragendsten  Listen  der  Bücher  aas  den  ersten  acht  Jahrhunderten,  und 
besonders  Theodor  Zahn,  Geschichte  des  Neuiestamenttiehen  Kanons,  Bd.  2, 1.  Heft, 
Erlangen  und  Leipzig  1890,  S.  343-383. 

J  Vgl  des  Origenes  Kommentar  zum  Matthäus,  „Tomas  2",  Opera,  Ausg.  v. 
Lommatzsch,  Bd.  3,  S.  3:  yroi  naXaiwv  ngof  xatvdf  [yoa<f*t<;];  S.  5:  otovzai 
uvuQUoatov  dvai  zg  xatvy  t^v  naXaidv;  —  Eußeb,  Kirchengesch.  V,  17,  3:  r 
naXaid  und  tj  xaivrj  aus  den  Worten  eines  asiatischen  Montanisten;  —  IV,  26, 13 
die  Worte  MeWs  naXaia  ßißXta. 


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1.  Äussere  Form  des  Textee.   (1.)  Reihenfolge  der  Bücher. 


849 


bu&ndlich,  dass  der  Ausdruck  „neuer  Bund44  auf  die  neuen  Schriften 
angewendet  wurde.  Der  Bund  wurde  in  Anknüpfung  an  Gal  3,15 — 18 
und  Heb  9, 15  (xal  öia  xovxo  öiad-rptris  xcuvrjg  fieölzrjg  köxlv)  ZU 
einem  „Testament1'  und  als  solches,  als  rechtskraftiges  Dokument, 
zu  einem  „Instrumentum"  in  der  älteren  lateinischen  Überlieferung 
von  Tertullian  bis  Augustin. 1  Das  Alu  Testament  der  Christen  ent- 
hielt das  Gesetz  und  die  Propheten,  und  ihr  Neues  Testament  ent- 
halt entsprechenderweise:  „novam  legem  evangelii  et  novum  sermo- 
nem  apostolorum".  Die  eine,  grundlegende,  Abteilung  war  „das 
Evangelium"  oder  „die  Evangelien"  oder  „das  evangelische  Instru- 
ment", —  und  die  andere  anwendende  Abteilung  war  „der  Apostel" 
oder  „die  Apostel"  oder  „das  apostolische  Instrument",  oder  „die 
apostolischen  Instrumente".2  Fast  alle  Zeugen  stellen  das  Evan- 
gelium voran. 

Natürlich  haben  wir  hier  nicht  mit  Fragen  des  Kanons  zu  thun, 
ob  das  eine  oder  das  andere  Buch  unter  die  neutestamentlichen 
Bücher  gehört,  und  folglich  berühren  wir  nicht  die  Apokryphen. 
Es  liegt  uns  ob,  die  Reihenfolge  der  fünf  Teile  des  Neuen  Testa- 
mentes, dann  der  Vier  Evangelien,  dann  der  katholischen  Briefe, 
und  schliesslich  der  paulinischen  Briefe  zu  besprechen.  Es  wird 
dem  Leser  klar  sein,  dass  einige  der  unten  aufgeführten  Reihenfolgen 
einfach  aus  Nachlässigkeit  entstanden  sind. 

Diese  anscheinend  durchaus  äusserliche  Frage  der  Reihenfolge 
verbindet  Vergangenheit  und  Zukunft,  und  ich  verlasse  einen  Augen- 
blick die  Geschichte,  um  ein  Wort  zu  sagen  in  Bezug  auf  die  Reihen- 

»  Klemens  von  Alexandrien,  Strom.  6,  15,  125  (8.  803 P):  xavwv  <fe  ixxXy 
oiaoxixoq  ij  owyila  xal  q  avpamvla  voftov  xt  xal  npotprjxäv  x§  xaxä  n}v  xov 
xvolov  naoovolav  naoaSidouivg  durih}«?;  —  Origenes,  tuqI  doxäv  IV,  1:  Ötltov 
y(>a<pä}v,  xifc  XiyofibnfS  naXaiäq  6ta&yxij$  xal  tijc  xaXov/ilvrjs  xatvijs',  —  Tertullian, 
Adverstts  Marcionem  Buch  4,  Kap.  1  und  6;  Ado.  Praxean  Kap.  15;  De  resur- 
reclione  tarnt* ,  Kap.  39;  —  ferner  Euseb,  Kireheriqeschichte,  IV,  26,  12:  naXcua 
Siatoqxti;  auch  V,  17,  2  Euseb*:  xaivri  6ta&r}xij. 

2  Klemens  von  Alexandrien,  Strom.  6. 11,  88  (S.  784P):  Xdßoiq  fav  xal  iXlatq 
ftovoixijv  aviHptavtav  tt/v  ixxXijaiaaxtXTjv  vouov  xml  Tcgo^pTjxah>  ouov  xal  dno- 
axoXotv  avv  xal  x$  evayyelitp;  Strom.  VII,  3,  §  14,  S.  836  Ausg.  v.  Potter;  V,  5, 
8  31,  8.  664;  VI,  11,  §  88,  S.  784;  Tertullian,  Adversus  Praxean,  Kap.  15;  De  pu- 
dicitia,  Kap.  12;  De  resurrectione  camis,  Kap.  39.  Vgl  Irenaus,  Oontra  haereses, 
Buch  1,  Kap.  3,  §  6,  Ausg.  v.  8tieren,  Leipzig  1853:  ix  tcüv  evayyeXixiöv  xal  xäv 
dnoaxoXtxiöv ;  —  Origenes,  Komm.  z.  Matt.  „Tom.  2"  (aus  Philokalia),  Opera, 
Ausg.  v.  Lommatzsch,  Berlin,  Bd.  3  (1834),  S.  4:  |?  evayyeXixiSv  nobq  dvtooxo- 
kuedq,  $  dnooxoXtxöv  ntf?  daoaxoXtxds  [d.  h.  yoafpaq];  —  8.  5:  ?  xov  dnoaro- 
Xov  zw  evayyeXltp;  —  Brief  an  einen  alexandrinisohen  Freund,  „Tom.  17",  S.  9: 
„quali  purgatione  Marcion  evangelia  purgavit  vel  apostolum";  —  „Adamantii 
dialogus  de  recta  in  Deum  fide",  Abschn.  2,  AuBg.  v.  Lommatzsch,  Bd.  16,  8.  305 : 
dno  xov  evayyeXlov  xal  xoG  dnooxoXov  zweimal.  Hippolyt,  Refutatw  haeresium 
Buch  7,  Kap.  38:  xo*v  <ft  evayytXlwv  y  xov  dnoaxoXov. 

54* 

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B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 

folge  der  Bücher  des  Neuen  Testamentes  in  den  heutigen  Ausgaben 
sowohl  des  griechischen  Textes  als  auch  der  im  Volksgebrauche  sich 
befindenden  Übersetzungen.  Es  scheint  mir,  als  ob  die  Theologeu 
aller  Kirchen  und  aller  Länder  sich  darauf  legen  sollten,  die  Reihen- 
folge dieser  Bücher  auf  diejenige  der  besten  Überlieferung  in  der 
Ursprache  zurückzuführen.  Wir  sollten  es  dazu  bringen  können,  dass 
jeder  iu  jedweder  Sprache,  in  dem  Augenblick  wo  er  ein  Neues  Testa- 
ment in  die  Hand  nimmt,  sofort  weiss,  wo  er  jedes  Buch  antreffen 
wird.  Es  ist  dies,  wenn  ich  nicht  irre,  etwas  das  weder  gegen  die 
Vorschriften  des  Konzils  von  Trient  noch  gegen  die  der  Wissen- 
schaft bisweilen  lästigen  Bestimmungen  der  „Britischen  und  Auslän- 
dischen Bibel -Gesellschaft"  Verstössen  würde.  In  dem  deutschen 
Neuen  Testament  haben  wir  dabei  vor  allem  mit  der  völlig  ver- 
kehrten „deuterokanonischen"  Stellung  des  Hebräerbriefes,  des  Jako- 
busbriefes, und  des  Judasbriefes  zu  brechen.  Aus  dem  hier  Folgen- 
den wird  hervorgehen,  dass  die  Reihenfolge  der  Bücher  im  Neuen 
Testamente  diese  sein  sollte:  Eov  (Mt  Mk  Lk  Jo)  Apg  Kaih  (Jak 
1.2Pe  1.2.3Jo  Jud)  Paul  (Rö  1.2Ko  Gal  Eph  Phil  Kol  1.2Thess  Heb 
1.2Tim  Tit  Phm)  Apok. 

Kanonische  Rücksichten  haben  hier  nichts  zu  bedeuten.  Eine 
einheitliche  Gestaltung  in  einem  Falle,  der  so  viele  verschieden  ge- 
artete Kreise  berührt,  kann  nur  durch  Hinweis  auf  die  Überliefe- 
rung erreicht  werden.  Hier  kann  nur  der  Ausspruch  von  einer 
..ersten  Ausgabe"  einer  „editic  princeps",  sich  Geltung  schaffen. 
Und  die  griechischen  Handschriften  stehen  an  der  Stelle  einer 
solchen  „editio  princeps".  Dass  die  thatsächliche  Anwendung  der 
richtigen  Reihenfolge  nicht  über  Nacht  erfolgen  kann,  wird  keinem 
entgehen.  Das  Wichtige  ist  die  Aufstellung  und  die  Anerkennung 
des  Grundsatzes.  Seine  Anwendung  wird  dann  Sache  der  einzelnen 
Gruppen  von  wissenschaftlich  Unterrichteten  in  den  verschiedenen 
Ländern  und  Kirchen  sein. 

(1.)  Ew  Apg  Kaih  Paul  Apok. 

Die  Reihenfolge  in  fast  allen  griechischen  Handschriften,  wie 
ABC  und  den  Kleinschrift- Handschriften,  ist  Evv  Apg  Kath  Paul 
Apok,  und  diese  Reihenfolge  bezeugen  auch,  obschon  hie  und  da 
irgend  ein  Teil  fehlt,  Athanasius'  (330),  Cyrill  von  Jerusalem2  (350), 
der  unechte  Kanon  oder  der  Katalog,  der  dem  Konzil  von  Laodicea 

1  Athanasius,  Opera,  Benediktiner  Ausg.  Padua  1777,  Bd.  1,  Teil  2,  S.  767 
Hde,  aus  dem  Feutbrief  39,  des  Jahres  366  oder  367. 

2  Cyrill  von  Jerusalem,  Catecheta,  IV,  36  (Andere  22);  Migne,  Patrol.  Or. 

Bd.  33,  Sp.  500. 


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1.  Äussere  Form  des  Textes.   (1.)  Reihenfolge  der  Bücher.  g5J 


vom  Jahre  363  zugeschrieben  wird,1  die  Peschitta,2  Philastrius 3  (380), 
die  „Itala"  bei  Cassiodor4  (540),  Leontius5  (etwa  590),  der  Index 
„über  die  sechzig  Bücher"  u.  s.  w.  (xsqi  t&v  g  ßißilcuv,  den  (Ji<acstit>- 
ne8  des  Anastasius  Sinaita  in  einer  Pariser  Handschrift  beigefügt \H 
Johannes  Damascenus7  (730),  Pseudo- Athanasius 8  (etwa  vom  zehnten 
Jahrhundert),  Pierre  Maurice  von  Clugny  (1156),9  Ebediesu10  (1318  \ 
neun  lateinische  Handschriften  bei  Hody,  das  Bach  „Ermenemnata 
vocum  V.  et  N.T.".11  Dieser  Reihenfolge  sind  Lachmann,  Tischeu- 
dorf,  Tregelles  und  Westcott-Hort  gefolgt,  so  dass  sie  die  heute 
angenommene  Reihenfolge  für  das  griechische  Neue  Testament  ist. 

Die  Handschriften  «,  Ew  61.69.90.522  (Apg  20:  Paul  Apg  Kath), 
■ei  p  »   ir  Air       Epiphanius,12  die  syrische  Peschitta  Handschrift 

Lond.  Brit  Mus.  Add.  14,470),  Hieronymus,  Buche- 
rius  von  Lyon13  (435),  das  „correctorium  biblicum"  in  Leipzig,14 
einige  lateinische  Handschriften  (wie  die  von  Fulda  vom  Jahre  546, 
fünf  bei  Hody,  eine  in  der  Kathedral-Schule  in  Halberstadt  Nr.  30  Fol, 
eine  des  Samuel  Ives  Curtiss.  Professor  in  Chicago  in  Nord-Amerika). 


1  Konzil  von  Laodicaea,  Canon  LX\  in  den  meisten  Handschriften  ein  Teil 
des  L1X.  Kanons;  Manu,  Saerorum  oonciliorum  nova  . , .  eoliectio,  Florenz  1759  ff., 
Bd.  2,  Sp.  Ö74.  Über  diesen  untergeschobenen  Kanon  vgl  besonders  B.  F.  West- 
cott,  wie  oben,  8.  431—439. 

»  Nach  Isaac  H.  Hall  und  Eberhard  Nestle;  —  auch  in  der  Handschritt 
Florens,  Palat.  Med.  26,  geschrieben  im  Jahre  1277  aus  einer  Handschrift,  die 
Gregor  Bar  Hebraeus  selbst  im  Jahre  1271  schrieb. 

•  Philastrius,  De  haereses,  Kap.  88;  Oehler,  Corpus  hatreseoloqicum,  Berlin 
1866,  Bd.  1,  S.  83.  Er  bietet  die  Reihenfolge:  Kvv  Apg  Paul  Kath,  fugt  aber 
hinsu:  „quae  Septem  actibus  apostolorum  coniunctae  sunt." 

«  Cassiodor,  De  institutione  divinarum  lüterarum  Kap.  14,  bei  Migne,  Patro/. 
Lat.  Bd.  70,  Sp.  Il25bc. 

•  Leontius,  Dt  sectis,  Act  2,  Kap.  4,  bei  Galland,  Bibliotfteca  veterum  patrnm, 
Venedig  1765  ff.,  Bd.  12,  S.  629. 

•  Bei  Cotelier,  Patres  Apostolici,  2.  Ausg.  durch  LeClerc  1724,  Bd.  1,  S.  107, 
und  Hody,  De  bibl.  text.  S.  649,  Sp.  44,  aus  der  Barocci  Handschrift  206. 

7  Johannes  Damascenus,  De  fidc  orthodoxa,  IV,  17,  bei  Migne,  PatroL  Gr.  Bd.ü4, 
Sp.  1180. 

•  Pseudo-Athanasius,  Synopsis  saerae  soripturae,  Kap.  47—73,  At/ianasii 
Opera,  Ausg.  der  Bened.  Paris  1698,  Bd.  2,  S.  177—201,  Ausg.  Padua  Bd.  2,  S.  136 
-165;  vgl  Credner,  Zur  Geschichte  des  Kanons,  Halle  1847,  S.  127—147. 

•  Siehe  unten,  S.  853,  Ann».  13. 

»o  Ebediesu,  Carmen,  Kap.  2,  bei  Aseeman.  Bibliotk  oriental,  Rom  1725,  Bd.  3, 
Teil  1.  S.  8-12. 

"  Ermeneum.  in  der  Oxforder  Bodley  Handschrift  NE.  C.  4.  5,  nach  Hody, 
wie  oben,  S.  653,  Sp.  103. 

u  Epiphanius,  Roer.  76,  Kap.  11  („AStü  Conftä.  V"),  S.  941  Ausg.  Petau's. 

»  Eucherius,  Instruetiones  ad  Sedonium,  Buch  1,  Kap.  2,  bei  Migne,  Patro/. 
Lat.  Bd.  50,  Sp.  796-812. 

»  Universitäts-Bibliothek  MS.  105  (früher  R.  I.  T.  S.  n.  6),  Bl.  32b-3G». 


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852 


B.  Kritik.  L  Geschichte  der  Kritik. 


Alexander  Necham»  (1215),  William  Brito2  (1325),  ^ammotrectus"» 
bieten  die  Reihenfolge  Ew  Paul  Apg  Kath  Apok. 

Die  apostolischen  Canones,4  die  memphitische  und  sahidische 

FPIf  .  A.  Übersetzung,5  Augustin,»  Innocenz  I7  (410),  Juni- 
js.rA.AgAE     üus8  (550))  ^  dritte  Konzil  yon  Toledo9  (5g9) 

Isidor  von  Hispala10  (600),  Eugenius  III  von  Toledo11  (637),  Ilde- 
fons 12  (657),  Johannes  von  Salisbury ,3  (1 165),  Gregor  Bar  Hebraeus 14 
(1286),  zwei  lateinische  Handschriften  bei  Hody,  die  lateinische 
Handschrift  in  Halberstadt  (1461)  Nr.  45,  ordnen:  Ew  Paul  Kath 
Apg  Apok. 


'  Necham,  Libri  hibliothecae  oder  expositiones  hibliothecae,  in  einer  Oxforder 
Bodley  Handschrift  (aaper  D.  i.  art.  75).  nach  Hody,  wie  oben,  S.  656,  Sp.  87. 

i  William  Brito,  Oorrectwne»  nommum  Hebr.,  in  einer  Lambeth- Handschrift, 
nach  Hody,  wie  oben,  S.  657,  Sp.  95. 

3  Mamraotrectus,  Venedig  1506,  Bl.  175b — 203*.  Mammotrectus  oder  besser 
Mammothreptus  (auch  Mamatractue,  Mammetrectus)  ist  ein  Schatz  aller  Dinge, 
die  ein  Kleriker  wissen  sollte,  geschrieben  oder  zusammengestellt,  wie  es  scheint, 
durch  Johannes  Marohesinus  etwa  im  Jahre  1300.  Vgl  Grasse,  Lehrbuch  einer 
allgemeinen  IAterärgeschiohte,  Bd.  2,  Teil  2,  S.  202.  203;  Grasse,  Trieor  de  Uvres 
rare»  u.  s.  w.  Dresden,  Bd.  4  (1863),  8.  357»,  anter  „Mammetractus";  Samuel  Berger, 
De  glosaariis,  Paris  1879,  S.  31—56. 

«  Canones  apostolici,  Kan.  84  (oder  85,  oder  76) ,  bei  Mansi,  Conciü.  Bd.  1 , 
8p.  48. 

5  Memphitische  und  Bahidische  Übersetzungen,  Biehe  Zacagni,  Col/cctunca 
monn.  vett.  ecclesiae  Oraeeae  ac  Latinae,  Rom  1698,  S.  LXXIVf. ;  und  beson- 
ders Lightfoot  bei  Scri vener,  Intr.*  S.  343.  351,  Intr*  (Horner  and  Headlam) 
S.  124.  137. 

«  Augustin,  De  doetrvna  Ohrütiana,  Buch  2,  Kap.  8  (oder  13);  Opp.  2.  Ausg. 
der  Benedikt,  in  Paris,  Bd.  3,  Sp.  49. 

7  Innocenz  I,  „Ad  Exsuperium  episcopum  Tolosanum",  Buch  6,  §  13;  Galland, 
Bibl.  vett.  patr.  Bd.  8,  S.  564*. 

«  Junilius,  De  partibue  divinae  Unis,  Kap.  6  und  10;  Galland,  wie  oltett,  Bd.  12, 
S.  81;  doch  hat  er  Kap.  3,  8.  79.  80:  Ew  Apg. 

9  „Concilium  Toletanum  III",  Kan.  1 ;  Mansi,  Coneill.  Bd.  9,  Sp.  992. 

10  Isidor,  In  libros  V.  et  N.  lest,  prooemia  Kap.  86 — 109,  bei  Migne,  Patrof. 
Lot.  Bd.  83,  Sp.  175—180  [S.  213—219].  Auch  Efymol.  VI,  1,  2,  bei  Migne,  P.  L. 
Bd.  82,  Sp.230ff.;  De  ecel.  offieiü  1, 11,  §  6;  12,  §§  11. 12,  bei  Migne,  P.  L.  Bd.  83, 
Sp.  740  ff. 

«  Eugenius  HI,  Opusco.  Teil  2,  Gedicht  59,  Versus  in  bibliotheca,  bei  Migne, 
Patrol.  Lot.  Bd.  87,  Sp.  394. 

13  Ildefons,  De  cognitione  baptismi,  Kap.  79,  bei  Migne,  Patrol.  Lot.  Bd.  96, 
Sp.  140. 

»  Joh.  Salisb.  Bischof  von  Chartres,  EpisHda  143  (oder  172,  oder  26),  bei 
Migne,  Patrol  Lot.  Bd.  199,  Sp.  126. 

M  Gregor  Abulpharag  oder  Bar  Hebraeus,  Ecel.  Antioch.  Syr.  Nomoeanon, 
Kap.  7,  §  9,  bei  Angelo  Mai,  Script,  vett.  nova  collectio,  Bd.  10  (Rom  1838),  Teil  2, 
S.  53 f.;  er  hat  hier  die  Reihenfolge  Ew  Paul  Kath  [Const.  der  Apost]  Apg;  — 
für  eine  andere  Reihenfolge  von  ihm  siehe  oben,  S.  851,  Anm.  2. 


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1.  Äussere  Form  des  Textes.   (1.)  Reihenfolge  der  Bücher.  853 


Die  Reihenfolg«  Evv  Apg  Paul  Kath  Apok,  die  man  heute  in 
F  A   p  ir  At      ^en  wesÜicneQ  Übersetzungen  findet,1  bezeugen 

^  *      das  Muratorische  Fragment,2  Euseb,3  Gregor  von 

Nazianzum,4  Amphilochius,*  das  Konzil  von  Karthago  vom  Jahre 
397,6  Rufin7  (410),  das  Konzil  von  Karthago  vom  Jahre  419,8  die 
Amiata- Handschrift  der  Vulgata  etwa  vom  Jahre  700,  Alcuin9 
(780),  Nicephorus10  (806),  Hugo  von  S.  Victor  »  (1120),  Pierre  de 
Riga12  (1170),  und  die  Handschriften  Apg  4. 68. 119. 120. 134. 2 14. 2 15. 
220.223.  Diese  Reihenfolge  wurde  verwendet  in  den  Ausgaben  des 
griechischen  Neuen  Testamentes  von  Erasmus,  Gerbel,  Cephalaeus, 
Estienne,  Beze,  und  den  Elzeviers  und  sicherlich  in  den  meisten 
Ausgaben  der  Vulgata-Übersetzuug,  nach  dem  Dekret  des  Konzils 
von  Trient  vom  Jahre  1546  (4.  Sitzung),  und  daher  ging  sie  in  die 
westlichen  Übersetzungen  über.  Pierre  Maurice  (der  Ehrwürdige) 
von  Clugny13  benutzte  den  Grund  für  diese  Reihenfolge  in  seinem 
Streite  gegen  die  häretischen  Petrobrusianer:  „quia  Pauli  epistulae 
non  solum  maioris  voluminis,  sed  et  sublimioris  doctrinae  sunt,  licet 
non  sie  ordinentur  in  canone". 

Folgende  Reihenfolgen  kommen  hie  und  da  vor:  Evv  Apg  Kath 


I  Die  moscovitische  Übersetzung  hat,  nach  Hody,  die  Reihenfolge  Ew 
Apg  Kath  Paul  Apok.  Die  gedruckte  armenische  Übersetzung  hat  die  Reihen- 
folge der  Vulgata. 

3  „FVagmentum  Muratorianwn",  bei  Routh,  ReKq.  sacr.  2.  Ausg.  Oxford  1846, 
Bd.  1,  S.  394.  395. 

3  Euseb,  Kircheng.  III,  25,  §§  1.  2. 

4  Gregor  von  Na«.  Carmim,  Buch  1,  Abschn.  1,  Gedicht  XII,  31;  Migne, 
Patrol.  Gr.  Bd.  37,  Sp.  474. 

»  Amphiloohius,  Epistula  [oder  lamb*)  ad  Seletteum  Vers  290  ff.,  vgl  Amphi- 
lockii  Opp.  Ausg.  von  Combefis,  Paris  1644,  S.  132  f.,  und  Galland,  Bibl.  vett.patr. 
Bd.  6,  S.  495.    Viele  schreiben  diese  dem  Gregor  von  Nazianzum  zu  und  sie 
stehen  unter  seinen  Werken,  Garmina,  Buch  2,  Abschn.  2,  Gedicht  VIII,  Bene 
diktiner  Ausgebe. 

»  Konzil  von  Karth.  vom  Jahre  397,  Kap.  47  [24];  Mansi,  Ooneiü.  Bd.  3, 
Sp.  891;  besser  bei  Weetcott.  • 

7  Rufin,  Commentarius  in  symbolum  apostolorum  Kap.  37,  bei  Migne,  Patroh 
Lot.  Bd.  21,  8p.  374     [S.  100]. 

8  Konzil  von  Karth.  vom  Jahre 419,  Com.  29,  bei  Mansi,  wie  oben,  Bd. 4,  8p. 430. 
«  Alcuin,  dorm.  VI,  bei  Migne,  Patr.  Lot.  Bd.  101,  Sp.  734  [8.  208  Froben.]. 
10  Nicephorus,  Stiehometrie  am  Ende  seiner  Chronographie,  bei  Credner,  Zur 

Geschichte  des  Kanons,  Halle  1847,  8.  119,  und  Migne,  Patrol.  Gr.  Bd.  100,  Sp.  1057. 

II  Hugo  von  8.  Vikt  De  seripturis  et  scriptoribus  sacris,  Kap.  6,  bei  Migne,  Patr. 
hat.  Bd.  175,  Sp.  15. 

1S  Pierre  de  Riga  in  Rheims,  Aurora  (Paraphrase  des  A.  und  N.  T.  in  Vers), 
in  der  Oxforder  Bodley-Handschrift,  super  D.  1.  art.  103,  bei  Hody,  wie  oben,  S.  655, 
Sp.  83. 

13  Pierre  von  Clugny,  Traet.  oder  Epist.  cont.Petrobrtisianos;  bei  Migne,  Patrol. 
Lot.  Bd.  189,  Sp.  736». 


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S54 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


Apok  Paul  in  drei  lateinischen  Handschriften  bei  Hody;  —  Evv  Apg 
Paul  Apok  Kath  bei  Gelasius1  und  bei  Ivo  (1092); 2  —  En  Apg 
Apok  Kath  Paul  in  Evv  175;  —  Evv  Paul  Kath  Apok  Apg  in  der 
Stichometrie 3  der  Handschrift  Dp»u1  und  in  der  lateinischen  Oxforder 
Bodley-Handschrift  Hatton  64,  nach  Hody;  —  Evv  Paul  Apok  Kath 
Apg  bei  Jean  Beleth'  (1162);  —  Jon  Apok  1.2.3Joh  in  Ew  368;  — 
Apg  Kath  Paul  Evv  Apok  in  Evv  1.  209.  393  »cheint  (Apg  Kath 
Paul  Ew  in  Handschriften  der  syrischen  Massora  Paris  64,  London 
Brit.  Mus.  7183  und  12178; 5  Evv  592:  Kath  Paul  Evv);  -  Apg 
Kath  Apok  Paul  Ew  in  einer  lateinischen  Handschrift  bei  Hody;  — 
Apg  Kath  Apok  Evv  Paul  in  einer  lateinischen  Handschrift  bei  Hody; 
—  Apg  Paul  Kath  Evv  in  Evv  51.  234;  —  Paul  Evv  Apg  Kath  bei 
Chryso8tomu8.6 

(2.)  Mt  Mk  Lk  Jo. 

Bei  weitem  die  best  bezeugte  Reihenfolge  der  Evangelien  Mt 
Mk  Lk  Jo  steht  in  fast  allen  griechischen  Handschriften  und  in 
dein  Muratorischen  Fragment  (etwa  200),  wird  bestätigt  durch  Ire- 
naus,7 Origenes,8  Gregor  von  Nazianzum,  Athanasius,  das  Konzil 
von  Laodicea  vom  Jahre  363  im  Pseudo- Kanon  oder  Katalog,  das 
Konzil  von  Karthago  vom  Jahre  397,  die  Kanones  der  Apostel,  Am- 
philochius,  Leontius,  Johannes  Damascenus,  Nicephorus,  Pseudo- 
Athanasius, —  und  durch  Augustin,  Hieronymus,  Rufin,  Eucherius 
von  Lyon,  Cassiodor,  Isidor  von  Hispala,  Iunilius,  und  das  Dekret 
von  Gelasius,  —  und  Ebediesu.  s 

Die  Reihenfolge  Mt  Jo  Lk  Mk,  das  heisst,  mit  den  Aposteln 
in*  JnTfcirir  voran,  Anden  wir  in  der  griechisch -lateinischen 
;l  J0LK  "      Handschrift  in  der  Handschrift  X,  in  Ew 

in  den  altlateinischen  Handschriften  a  b  e  f  ff a  q,  in  der  gothi- 


»  Gelasius  bei  Credner,  Zur  Geschichte  des  Kanons,  Halle  1847,  S.  19;..  196; 
über  das  Dekret  des  Gelasius  and  die  römischen  Konzilien  von  den  Jahren  494 
und  496  siebe  besondere  Mansi,  Conciil.  Bd.  8,  Sp.  145—176,  und  Credner,  Gesch. 
des  Neutest.  Kanon,  1860,  S.  287—201. 

2  Iyo  Bischof  von  Chartres,  Decretwn,  Teil  4,  Kap.  62,  bei  Migne,  Patrol.  Isit. 
Bd.  161,  Sp.  276  f. 

*  Siehe  oben,  S.  106.  107,  Hdsohr.  D. 

4  Jean  Beletb,  Rationale  divinorum  offioiorum,  Kap.  60;  Migne,  Patrol.  Lot. 
Bd.  202,  Sp.  66,  und  bei  Guillaume  Durand,  Rationale  divinorum  officiorum  in 
vielen  Ausgaben. 

»  Nestle  in  HaucVs  Reatencyklopädie*,  Bd.  3,  S.  174  (1897). 

s  ChrysostomuB,  Synopsis  V.  et  N.  lest..  Opera,  zweite  Benediktiner  Ausg. 
Paris.  Bd.  6,  S.  373  [318  ab]. 

'  Irenaus,  Contra  haereses  III,  1,  §  1;  Euseb,  Hist.  cccl.  V,  8,  §§  2-4. 

>  Origenes  bei  Euseb,  Hist.  eccl.  VI,  25,  §§  3—7. 


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1.  Äussere  Form  des  Texten.   (1.)  Reihenfolge  der  Bücher. 


855 


sehen  Übersetzung  und  in  den  apostolischen  Konstitutionen;1  —  auch 
gibt  diese  Reihenfolge  der  Titel  der  Verse  von  Gregor  von  Nazianznm 
an  in  der  Handschrift  536;  x?  &ctvfiaoTa'  xaQct  fiar&aim  imavvri  xl 
xai  Xovxä  xai  paQxa>'  Diese  Ordnung  würde,  wie  eben  gesagt,  im 
allgemeinen  auf  die  Voranstellung  der  Apostel  ausgehen,  und  im 
zweiten  Teile  (Lk  Mk)  auf  die  Voranstellung  des  längereu  der  zwei 
übrigen  Evangelien.  Man  würde  geneigt  sein,  iu  der  Voranstellung 
des  Lukas  ein  Stück  Überlieferung  aus  dem  zweiten  Jahrhundert 
zu  finden,  während  der  Vorherrschaft  des  Paulus  als  „des  Apostels*', 
nur  dass  dies  nicht  in  Einklang  zu  bringen  wäre  mit  der  fast  aus- 
schliesslich lateinischen  und  also  petrinischen  Anwendung  dieser 
Reihenfolge;  denn  die  Lateiner  müssten  eigentlich  Markus  den  Be- 
gleiter Petri  voranstellen,  gerade  wie  sie  in  den  katholischen  Briefen 
1.2Petrus  vorangestellt  haben.  Einen  interessanten  Beleg  für  die 
Reihenfolge  Mt  Jo  bringt  der  eifrige  Bearbeiter  der  lateinischen 
Handschriften  Wilhelm  Weissbrodt2  in  Braunsberg,  aus  dem  Vor- 
worte zu  Joh  in  der  Handschrift  1498  (oben  S.693)  oder  Dresden,  kön. 
Bibl.  A.  63;  die  Worte,  die  in  anderen  bekannten  Handschriften  niuti- 
lirt  vorkommen,  lauten;  „Qui  etsi  }  om  evangelium  scripsisse  dicitur. 
tarnen  dispositione  canonis  ordinati  post  Matheum  ponitur,  quoniam 
quae  in  deo  novissima  sunt  non  velut  extrema  numero,  sed  plenitu- 
dinis  opere  perfecta  suni  Tarnen  post  omnes  evangelium  scripsit: 
et  hoc  virgine  debebatur".  Druthmar 3  (870)  sagt:  „Potest  ipse  ordo 
evangeliorum  ideo  sie  haberi,  ut  unus  apostolus  sit  in  capite  alter 
in  fine,  et  illi  duo  qui  inter  ipsos  habentur  auetoritatem  ab  ipsis 
duobus  habeant.  Vidi  tarnen  librum  evangelii  Graece  scriptum,  qui 
dicebatur  saneti  Hilarii  fuisse,  in  quo  primi  erant  Matthaeus  et 
Ioannes,  et  prius  [post]  aiii  duo.  Interrogavi  enim  Euphemium  Grae- 
cum cur  hoc  ita  esset  Dixit  mihi:  In  similitudinem  boni  agricolae, 
qui  quos  fortiores  habet  boves  primo  iungit".  Diese  Ordnung  kommt 
auch  in  den  Handschriften  mit  Scholien  Nr.  12  u.  13  bei  Matthäi  vor.4 

vt  Ja  Mb  T  t      An  die  vorhergehende  Reihenfolge  schliesst  sich 
0  1   U      die  Reihenfolge  Mt  Jo  Mk  Lk  in  der  Stichometrie 
der  Handschrift  Di,aul  eng  an.  Diese  Stichometrie  scheint  sehr  alt 
za  sein,  denn  sie  enthält  als  Begleiter  der  kanonischen  Schriften 


1  Constitut.  apost.  Buch  2,  Kap.  67,  hei  Mansi,  wie  oben,  Bd.  1,  Sp.  361. 

1  Weissbrodt,  Observationes  de  versionibu*  toripturae  sacrae  Latinis  miscellae. 
Partioula  I,  Brauiisberg  1887,  S.  3—11.  Hier  findet  man  alle  Vorworte  und  alle 
Kapitel- Aufschriften  aus  jener  Handschrift.  Auoh  gibt  der  Verfasser  vier  Bruch- 
stücke des  A.  T.  aus  Magdeburg  und  Quedlinburg,  und  einige  Bemerkungen  über 
„contrire"  und  über  „is,  hic,  ille"  in  den  lateinischen  Bibelhandschriften. 

*  Druthmar,  Expos,  in  Matth.  Kap.l,  bei  Migne,  Pairol.  Lot.  Bd.  106,  Sp.l266&. 

«  Matthai,  Epp.  ad  Theas,  et  od  Tim.  Riga  1785,  S.  223,  Anm.  8,  wo  er  die 
Reihenfolge  daher  leitet,  dass  Matthäus  und  Johannes  suerst  ausgelegt  wurden. 


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B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


die  apokryphischen  Bücher,  den  Brief  des  Barnabas,  den  Hirten  des 
Hermas,  die  Akten  Pauli,  die  Offenbarung  Petri,  und  dementsprechend 
muss  diese  Reihenfolge  auch  alt  sein. 

T   m  Lk  Mk      Die  Reinenfol?e  Jo  Mt  Lk  Mk  findet  man  bei  Cnry" 
0  "  sostomus  und  in  einer  lateinischen  Handschrift  des 

Jahres  1461  in  der  Halberstadter  Dom-Schule  Nr.  45.  Diese  Reihen- 
folge stimmt  mit  Tertullian's  Worten  überein:1  „Fidem  ex  apostolis 
Iohannes  et  Matthaeus  insinuant,  ex  apostolicis  Lucas  et  Marcus 
instaurant"  Man  könnte  vermuten,  dass  diese  Reihenfolge  mit  der 
Reihenfolge  in  den  Lesebüchern  verbunden  wäre,  siehe  oben,  S.  339. 
Hier  schliesst  sich  auch  die  Reihenfolge  Jo  Mt  Mk  Lk  in  den  mem- 
phitischen  und  sahidischen  Vokabularien 2  an. 

Ausserdem  kommen  folgende  Reihenfolgen  vor:  —  Jo  Lk  Mt  Mk 
in  der  Handschrift  Evv  90  (Jo  Lk  Mt  in  der  Handschrift  Evv  399);3 
—  Jo  Lk  Mk  Mt  (früher  irrtümlich  X  zugeschrieben)  scheint  ange- 
deutet zu  sein  in  den  Bobbio -Turiner  Bruchstücken  von  Markus 
und  Matthäus;  —  MtMkJoLk  in  der  syrischen  Handschrift,  aus 
der  nitrischen  Wüste,  die  William  Cureton  herausgab. 

(3.)  Jak  Pe  Jo  Jud. 

Die  Katholischen  Briefe  sind  im  Vergleich  mit  den  Paulinischen 
Briefen  später  und  mehr  allmählich  zu  einem  einzelnen  Buch  zu- 
sammengefugt worden.  Die  geläufigste  Reihenfolge  schon  im  vierten 
Jahrhundert  war  Jak  Pe  Jo  Jud.  Alle  griechischen  Handschriften 
haben,  so  weit  ich  mich  besinnen  kann,  diese  Reihenfolge  und  dazu 
Athanasius,  der  unechte  Kanon  des  Konzils  von  Laodicea  vom  Jahre 
363,  Gregor  von  Nazianzum,  Cyrill  von  Jerusalem,  Epiphanius, 
Euthalius,  Hieronymus,  Amphilochius,  Leontius,  Isidor,4  Johannes 
Damascenus,  Nicephorus,  Pseudo- Athanasius,  Ebediesu  (Jak  Pe  Jo). 

Manche  andere  Reihenfolge  mag  ebenso  alt  sein.  Hier  ist  es 
nicht  unsere  Aufgabe,  jede  auf  ihre  Heimat  zurückzuverfolgen.  Be- 
fremden wird  es  niemand,  dass  in  den  anderen  Reihenfolgen  vor- 
nehmlich Petrus  an  die  Spitze  gestellt  wird,  und  dass  solche  Petrus- 
Reihenfolgen  besonders  im  Westen  gepflegt  worden  sind.  Folgende 


1  Tertullian,  Arltersus  Mar  dauern,  4,  2. 

2  Vgl  Lightfoot  bei  Scrivener,  A  piain  introduction  u.s.  w.  2.  Aufl.  S.  343.  351. 
s  Vgl  Irenaus,  Contra  haereses,  III,  11,  §  8,  Ausg.  von  Stieren,  Leipzig  1853, 

Bd.  1,  S.  468-470. 

4  Nach  Westcott.  Doch  scheint  Isidor  in  Areval's  Ausgabe  folgende  Reihen- 
folgen auzugeben:  Pe  Jo  Jak  Jud  Etym.  6, 1 ;  —  Pe  Jak  Jo  Jud  Etym.  6,  2;  —  Jak 
Pe  Jo  Jud  De  offic.  1,  11;  —  Pe  Jak  Jo  Jud  De  offie.  1,  12;  —  Jo  Pe  Jud  Jak 
7n  libb.  V.  ae  N.  T.  prooemia  (so  Areval,  doch  Jak  Pe  Jo  Jud  bei  Westcott).  Vgl 
Credner,  Geschichte  des  N.  T.  Kanon  S.  291—293. 


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1.  Äussere  Form  des  Textes.   (1.)  Reihenfolge  der  Bücher.  g57 

sind  zu  verzeichnen:  —  Jak  Jud  Pe  Jo  in  der  Handschrift  Apg  33;  — 
Pe  Jak  Jo  Jud  in  der  Handschrift  *P  (s.  oben,  S.  94. 95),  in  der  alt- 
lateinischen Übersetzung  bei  Cassiodor  (Pe  Jak  Jo  ohne  Jud)1  im  so- 
genannten Dekret  des  Gelasius,  in  der  Stichometrie  der  Handschrift 
Dp*»1,  und  bei  Ivo,  Bischof  von  Chartres;  —  Pe  Jak  Jud  Jo  bei  Rufin 
(vergleiche  Jud  Jo  im  Muratorischen  Bruchstack);  —  Pe  Jo  Jud  Jak 
bei  Philastrius,2  Augustin,  Ildefons;  —  Pe  Jo  Jak  Jud  in  den  Canones 
der  Apostel,  beim  Konzil  von  Karthago  vom  Jahre  397  (so  bei  West- 
cott:  Mansi  hat  Pe  Jo  Jud  Jak),  und  dem  Konzil  von  Karthago  vom 
Jahre  419,  bei  Hieronymus  wie  von  Cassiodor  angeführt,  bei  Bar 
Hebraeus,3  Eugenius  IV  (1444),  dem  Konzil  von  Trient;  [ —  Pe  Jud 
Jak  Jo  in  der  altlateinischen  Obersetzung  bei  Cassiodor  nach  Areval;] 
—  .lo  Pe  Jud  Jak  bei  Innocenz;  —  (l.2.3Jo  Jak  in  der  sahidischen 
Handschrift  Rom,  Propag.  Borg.  63). 

(4.)  Die  Briefe  Pauli:  Theas  Heb  Tim. 

Bei  einer  so  langen  Reihe  von  Briefen  ist  es  nicht  verwunder- 
lich, dass  Zufälliges,  wie  zum  Beispiel  falsches  Zusammenbinden  in 
den  Exemplaren,  woraus  eine  Handschrift  abgeschrieben  worden 
ist,  oder  Willkürliches,  wie  zum  Beispiel  die  Vorliebe  eines  Ab- 
schreibers für  einen  besonderen  Brief,  die  Entstehung  von  vereinzelt 
vorhandenen  Reihenfolgen  verursacht  hat  Abgesehen  von  solchen 
ohne  Nachfolger  gebliebenen  Eigentümlichkeiten,  zeigen  die  pauli- 
nischen  Briefe  selten  andere  Verschiedenheiten  als  die,  die  die 
Stellung  des  Hebräerbriefs  betreffen.4  Von  diesen  könnte  man  viel- 
leicht die  zwei  hauptsächlichsten  die  griechische  und  die  lateinische 
nennen.  Die  griechische  Reihenfolge  ist  Thess  Heb  Tim.  Diese  be- 
zeugen die  Handschriften  »ABCHP 17. 23. 47. 57. 71. 73. 77. 80. 166. 189. 
196.292,  die  Handschriften  der  memphitischen  Übersetzung,  Atha- 
nasius, der  unechte  Kanon  des  Konzils  von  Laodicea  vom  Jahre  363, 
Cyrill  von  Alexandrien,  Theodoret,  Euthalius,  Cosmas  Indikopleustes, 
Johannes  Damascenus,  Pseudo- Athanasius.  Die  lateinische  Reihen- 
folge ist  Tim  Tit  Philem  Heb.  Diese  bezeugen  die  Handschriften 
DE  KL.  das  Konzil  von  Karthago  vom  Jahre  397,  Augustin,  Hiero- 
nymus in  den  Homilien  des  Origenes  und  in  mehreren  Handschrif- 
ten, zum  Beispiel,  Am  Fuld,  Amphilochius,  Eucherius  von  Lyon, 

1  Nach  vier  Handschriften  bei  Weetoott 

2  Phüastrius,  Haereset,  Kap.  88. 

3  Doch  hat  die  Handschrift  Florenz,  Palat  Med.  26  vom  Jahre  1277,  aus 
einer  von  der  eigenen  Hand  Gregore  Bar  Hebraeus  im  Jahre  1270  geschriebenen 
Handschrift  abgeschrieben,  die  Reihenfolge  Jakl.  2Pe  1  Jo. 

«  Vgl  hierzu  Tischendorf,  N.  T.  Or.  ed.  VUL  erit.  mai.  Bd.  2,  Leiprig  1872, 
S.  779.  780. 


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85b 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik, 


die  Kirche  von  Nisibis,  der  Gebrauch  der  Araber,1  Ebediesu,  Juni- 
lius,  Ivo,  Ildefons,  und  die  fast  stete  Gewohnheit  der  Lateiner.  — 
Ausserdem  finden  wir  nach  der  Aufstellung  der  Kapitel  in  der  Hand- 
schrift B  die  Reihenfolge  Gal  Heb  Kph,  in  der  sahidischen  Über- 
setzung Kor  Heb  Gal  (z.  B.  cod.  Borg.  80),  in  der  ltala  bei  Cassiodor 
Kol  Heb  Thess,  und  in  der  Handschrift  Paul  115  Rö  Heb  Kol.  So 
weit  der  Hebräerbrief. 

Einige  Reibenfolgen  betreffen  die  ganze  Reihe  der  Briefe  Pauli 
1  >as  Muratorische  Bruchstück  hat  Kor  »Eph  Phil  Kol  Gal  Thess  Rö 
Phn  Tit  Tim  Laod  Alexand  [Heb?];  —  Epiphanius,  wo  er  über  Mar- 
cion schreibt,  hat  an  einer  Stelle  2  Gal  Kor  Rö  Thess  Eph  Kol  Philem 
Philip  Laod,  an  einer  anderen3  Rö  Eph  Kol  Laod  Gal  Kor  Thess 
Philem  Phüip  Tim  Tit  Heb;  —  die  Fuldaer  Handschrift,  Augustin, 
Ildefons  haben  Rö  Kor  Gal  Eph  Phil  These  Kol  Tim  Tit  Philem 
Heb;  -  Cassiodor  Rö  Kor  Gal  Phil  Eph  Kol  Heb  Thess  Tim  Tit 
Philem;  —  das  sogenannte  Dekret  des  Gelasius  Rö  Kor  Eph  Thess 
Gal  Phil  Kol  Tim  Tit  Philem  Heb;  —  die  Handschrift  Rö  Kor 
Gal  Eph  Kol  Phil  Thess  Tim  Tit  Philem  Heb;  —  die  Stichometrie 
in  der  Handschrift  Dp»»1  Rö  Kor  Gal  Eph  Tim  Tit  Kol  Philem;  — 
die  Handschrift  Panl  115  Rö  Heb  Kol  Thess  Philip  Tim  Tit  Philem 
Eph  (^1  Kor. 


2. 

Die  Kapitel. 

tl.)  Alte  Einteilungen. 

Wir  wissen  nicht  wann,  wo,  wie,  oder  durch  wen  die  Schriften 
des  Neuen  Testaments  zuerst  in  Kapitel  geteilt  wurden.4  Klemens 
von  Alexandrien5  schreibt,  vielleicht  schon  vor  dem  Jahre  195,  über 
1  Ko6, l  ff.,  und  nennt  diese  Worte  ftayloTr/p  xsQtxoxrjp,  wobei  er  eine 
feste  Einteilung  im  Sinne  zu  haben  scheint.  Tertullian  vor  dem 

1  Nach  Zacagni,  Gollectanea  monttmentorum  . . .  Rom  1696. 

2  Epiphanius,  Hnereeu  42,  Kap.  9,  Ausg.  von  Oehler,  Bd.  1,  Teil  1,  8.566  [310]. 

3  Epiphanias,  Kap.  10,  S.  586  [321]. 

*  über  die  Kapitel  vergleiche  Jean  Croi,  Sacrarum  et  hittoricamm  in  Novum 
Foedue  observationum  pars  prior,  Genf  1646,  S.  22—60,  und  in  Tischendorf,  N.  T. 
Gr.  ed.  VIII.  orit.  mai.  Leipaig,  Bd.  1,  1869,  Bd.  2,  1872,  die  Unterschriften  der 
Bücher  im  kritischen  Apparat.  Mit  grosser  Ausführlichkeit  behandelt  sie  Otto 
Sohmid,  über  verschiedene  Eintheihtngen  der  heiligen  Schrift,  imbesondere  Über 
die  Capitel-Eintheihtng  Stephan  Langtone  im  XIII.  Jahrhunderte,  Graz  1S92, 
120  S.  gr.  8. 

»  Klemens  von  Alexandrien  Strom.  7, 14,  §  84,  Dindorf  s  Ausg.  Oxford  1869, 
Bd.  3,  S.  325,  Z.  15.  16  [S.  883  oder  S.  318]:  tuyloxtiq  6°  oionq  xijq  neQixonfc. 
Vgl  Strom.  4.  9,  $  73  [S.  596  oder  215]. 


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2.  Die  Kapitel.   (1.)  Alte  Einteilungen.  $59 

Jahre  199  spricht  „de  illo  capitulo  . . .  primae  ad  Corinthios",  wo 
er  lKo7,12— 14  ins  Auge  fasst;1  vor  dem  Jahre  207  tadelt  er  den 
Irrtum  der  Häretiker:  „est  hoc  sollemne  . . .  haereticis  . . .  alicuius 
capituli  ancipitis  occasione  adversus  exercitum  sententiarum  instru- 
menti  totius  armarrV  Dionysius  von  Alexandrien3  (f  265)  schreibt 
über  die  Apokalypse:  xivkq  fikv  ovv  xa>v  xqo  ypcop  rftixr\oav  xat 
aveoxsvaoav  xavxij  rb  ßißXlov,  xad-*  huzcxov  xetpaXatov  duv&vvovxtc 
ayvcoOxov  xe  xat  aovXXoyiüxov  axoyalvovxsq,  ipevdea&al  xe  xijv  £xt- 
ypa<prjp.  Diese  Schriftsteller  scheinen  auf  bestimmte  zu  ihrer  Zeit 
vorhandene  Einteilungen  hinzuweisen,  aber  wir  finden  keine  An- 
gaben, die  die  Einschnitte  feststellen.  Es  ist  nur  nötig  daran  zu 
erinnern,  dass  jede  Einteilung  von  diesen  oder  auch  von  anderen 
ähnlichen  Schriften  an  gewissen  Haupteinschnitten  in  der  Trennung 
mit  jeder  anderen  Einteilung  Übereinstimmen  wird. 

A.  In  den  Evangelien. 
(a.)  Die  fjrbeeeren  Kapitel. 

r 

Die  Kapitel-Einteilung  der  Evangelien  im  Griechischen  ist  von 
seltener  Einmütigkeit  Fast  immer  finden  wir  in  den  Handschriften 
der  Evangelien,  wie  ACNRZ,  die  Einteilung,  die  in  Matthäus  68, 
Markus  48,  Lukas  83,  Johannes  18  Kapitel  hat  Jedes  Kapitel  hat 
seine  Aufschrift  um  den  Inhalt  anzugeben,  wie  Mk  Kap.  18  =  7,1—23 
xfqI  Tfjq  xaQaßaoemg  xrjq  kvxoXfjq  xov  d-eov,  Kap.  19  =  7,24—30 
xtQi  xfj$  ipotPixlooTjq,*  Kap.  20  =  7,31—37  xsol  xov  ßoyytXaXov.  Die 
Aufschrift  wird  mit  der  Zahl  des  Kapitels  auf  den  oberen,  unteren, 
oder  Seiten-Band  geschrieben,  wie  in  ANZ,  und  eine  Liste  der  Auf- 
schriften steht  am  Anfang  eines  jeden  der  Vier  Evangelien,  wie  in 
ACR.  In  Aufzählungen  werden  diese  grösseren  xtyaXcua  bisweilen 
rixXoi,  tituli  (oder  breves)  genannt,  wie  auch  bei  Suidas,  der  diese 
Kapitel  xlxXovq,  und  die  nachher  erwähnten  Abschnitte  xeyaXata 
nennt  Doch  kommt  die  Bezeichnung  xlxXot  bei  den  Kapitel-Listen 
in  griechischen  Handschriften  äusserst  selten  vor.  In  der  Grösse 

'  Terfcullian,  Ad  uxorem,  2,  2,  Oehler's  Ausg.  Leipsig  1853,  Bd.  1,  S.  685. 

2  Tertullian,  De  pudieitia,  Kap.  16  gegen  Ende;  wie  oben,  Bd.  1,  S.  829; 
die  Jahre  für  die  Schriften  Tertullian's  stammen  aus  Bonwetsch.  Ich  übergehe 
die  Worte  Tertullian'u,  de  carne  Christi,  Kap.  19,  weil  ee  nicht  sicher  ist.  das* 
„capitulum"  dort  etwa«  anderes  als  Satz  oder  Ausdruck  oder  Äusserung  bedeutet. 

3  Dionysius  von  Alexandrien  bei  Euseb,  Kirehengeeckichte,  7,  25,  §  1. 

*  So  in  den  Handschriften  A  und  d;  dagegen  in  dem  Novum  Testamen  tum 
Graece  des  Rob.  Estienne  (1546,  1549,  1550),  John  Mill  (1707,  1710),  C.  F.  Matthai 
(1788, 1803),  Tregelles  (1857-79)  ist  Mk  Kap.  18  -  7, 1-24;  Kap.  19  -  7,  25-30 
—  eine  unpassende  Einteilung. 


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860  B.  Kritik.  I.  Geschichte  der  Kritik. 

sind  die  xtpakcua  sehr  verschieden,  zum  Beispiel:  Mt  Kap.  55  =  22, 
41—46;  Kap.  56  =  23,1—24,2. 

Man  hat  viel  darüber  hin-  und  htrgeredet,  dass  diese  Kapitel 
die  Anfänge  der  Bücher  nicht  umfassen,  indem  das  erste  Kapitel 
in  Matthäus  mit  unserem  Kap.  2, 1  einsetzt,  in  Markus  mit  1, 23,  in 
Lukas  mit  2,1,  und  in  Johannes  mit  2,1.  Hill1  meinte,  der  Ab- 
schreiber habe  die  Aufschrift  des  jedesmaligen  ersten  Kapitels  über- 
gangen, weil  er  sie  nachher  in  besonders  schönen  Buchstaben  her- 
stellen wollte,  habe  sie  aber  schliesslich  vergessen.  Griesbach2 
dachte,  dass  die  Aufschrift  am  Anfang  fehlte,  weil  die  Aufschrift 
für  das  ganze  Buch  sie  ersetzte,  wie:  ivccryiXiov  xaxa  Mad-fralov, 
oder  xQbq  'Pmfialovg  ixtoxoXrj.  Die  Sache  scheint  recht  einfach  zu 
sein,  und  in  der  Aufschrift  des  ersten  Kapitels  des  Römerbriefs  an- 
gedeutet zu  sein.  Wir  lesen  bei  Röl,18:  xqwxov  pexa  xb  xqooI- 
piov,  xsqI  XQloemg  xyq  xaxa  k&v&v  rcöv  ov  qrvZaoöotncov  xa  <pv- 
aixa.1  Msra  xb  xQoolfuov;  die  ersten  Sätze  der  meisten  Bücher 
(anders  stehen  die  Nummern  der  Aufschriften  in  Apg  Jak  1  Pe  2  Pe 
1  Jo  2  Ko  Eph  1  Th  Heb  Apok)  bilden  ein  „Prooeminm"  oder  Ein- 
leitung zum  Buche  und  tragen  deswegen  keine  Kapitel -Nummer. 
Dasselbe  ist  häufig  der  Fall  in  gedruckten  Büchern,  in  denen  irgend 
eine  nicht  numerirte  Einleitung  dem  ersten  Kapitel  vorangeht 

Dieser  allgemein  gebräuchlichen  griechischen  Kapiteleinteilung 
der  Evangelien  gegenüber  finden  wir  einige  zerstreut  und  vereinzelt 
vorkommende  Einteilungen.  Eine  ist  wahrscheinlich  sehr  alt,  weil 
sie  in  der  grossen  alten  Handschrift  B  und  in  der  Handschrift  S 
vorkommt.  Sie  hat  in  Matthäus  170  Kapitel,  in  Markus  62,  in  Lukas 
152,  und  in  Johannes  80.  Wie  die  gewöhnlichen  Kapitel,  so  sind 
auch  diese  sehr  verschieden  in  der  Länge:  Matt  Kap.  136  =  24,1.2; 
—  Kap.  137  -=  24,3—35;  —  Kap.  138  =  24,36—44;  —  Kap.  139  = 
24,  45 — 51.  Andere  Abweichungen  von  der  geläufigen  Einteilung 
rühren  am  häufigsten  von  Schreibfehlern  der  Abschreiber,  —  bis- 
weilen aber  von  den  Kapiteln  irgend  einer  Auslegung,  die  in  der  vor- 
liegenden Handschrift  oder  in  einer  ihrer  Quellen  mit  abgeschrieben 
worden  war,  —  oder  bisweilen  von  den  Kapiteln  einer  Ubersetzung 
wie  zum  Beispiel  der  hieronymianischen  lateinischen  Übersetzung. 

Makarius  Chrysocephalus 4  hat  60  Xoyovg  in  Matthäus.      In  der 

»  Hill,  N.  T.  Gr.  Küster's  Ausg.  Amsterdam  1710,  Proll.  Absata  355. 

2  Griesbach,  Commentariua  erittcus,  Teil  2,  Jena  1811,  S.  50. 

s  Vergleiche  hiermit  das  „Book  of  Deer"  (b.  oben,  S.  639,  Hs  95).  Darin  steht, 
wie  in  vielen  anderen  Handschriften  irischer  Abstammung,  bei  Matt  1,17:  „finit 
prologus",  und  dann  „incipit  evangelium".  Scrivener  weist  auf  dieselbe  Er- 
scheinung in  den  Institutionen  und  Digesten  des  „Corpus  iuris  civilis". 

*  Makarius,  bei  Fabricius,  Bibliotkeca  Graeca,  Ausg.  von  Harles,  Hamburg 
1802,  Bd.  8,  S.  678.  679. 


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2.  Die  Kapitel.   (1.)  Alte  Einteilungen. 


861 


Handschrift  Ew  273  habe  ich  87  Kapitel  in  Matthäus  gefunden,  für 
die  ich  keine  Erklärung  weiss;  z.  B.  d  Mtl,l,  —  0  1,11,  —  /  1,22,  — 
(T  2,1,  —  b  2,4,  —  2,11,  —  g  2,17,  —  ff  2,20,  —  3,11,  i  3,13,  ta  4,2. 
Die  Handschrift  Evv  131  hat  in  Mt74,  in  Mk46,  in  Lk57,  in  Jo  18 
Kapitel.  In  der  Handschrift  Ew  444  werden  die  Kapitel  wieder 
geteilt,  wie  zum  Beispiel  Mt  Kap.  19  =  10,1—11,1  in  dreizehn  Teile. 
Die  Amiata- Handschrift  der  Vulgata-Übersetzung  hat  in  Mt88,  in 
Mk46,  in  Lk94,  in  Jo  45  Kapitel;  die  Giessener  Handschrift  der^Vul- 
gate  DCLX  (Adrian's  Katal.)  hat  in  Mt28,  in  Mkl3,  in  Lk21,  in 
Jo  14  Kapitel  Druthmar 1  zahlt  in  Mt81.  Mk47,  Lk79,  Jo  14  Titel 

(b.)  Die  kleineren  Kapitel  oder  die  Abschnitte. 

Euseb,  angeregt  durch  das  Beispiel  des  Ammonius,  teilte  jedes 
Evangelium  in  Kapitel  oder  Abschnitte,  Mt355,  Mk233,  Lk342, 
Jo232.2  Die  Nummern  dieser  Abschnitte  ordnete  er  in  zehn  Ka- 
nones  in  einer  solchen  Weise,  dass  der  Leser  leicht  sehen  konnte, 
ob  eine  gegebene  Erzählung  auch  in  anderen  Evangelien,  und  in 
welchen  anderen,  vorhanden  wäre,  und  wo  sie  darin  zu  finden  wäre. 
Er  erklärte  den  Plan  ausfuhrlich  in  dem  Brief  an  Karpianus.  Die 
in  jedem  Evangelium  fortlaufenden  Fummern  der  Abschnitte  wur- 
den an  den  Rand  geschrieben  nnd  unter  der  Nummer  steht  jedes- 
mal die  Nummer  des  Kanons,  dem  der  Abschnitt  angehört  Der 
Brief  des  Eusebius  an  Karpianus  und  die  Liste  der  Kanones,  die 
unten  geboten  werden,  wurden  dann  wie  ein  Vorwort  am  Anfang 
der  Evangelienhandschrift  abgeschrieben.  Die  Abschnitte  und  die 
entsprechenden  Nummern  der  Kanones  findet  man  in  verschiedenen 
Ausgaben  des  griechischen  Neuen  Testaments,  auch  in  Tischendorfs 
,editio  octavaw  und  in  seiner  „academica".  Diese  kleinen  Ab- 
schnitte wurden  früher  dem  Ammonius  zugeschrieben,  und  ich  habe 
sie  selbst  fälschlich  aus  Macht  der  Gewohnheit  in  den  Prolegomena 
zu  Tischendorf  Amm  bezeichnet  Doch  hat  Lloyd8  im  Jahre  1827 
sie  dem  Euseb  mit  Recht  zugeschrieben,  und  Brooke  Foss  West- 
cott,  so  wie  John  William  Burgon5  haben  Lloyd  beigestimmt 

Bisweilen  sind  die  Abschnitte  Eusebs  sehr  kurz.  Vierundzwanzig 
Mal  gibt  es  zwei  Abschnitte  innerhalb  eines  einzelnen  heutigen  Verses: 

1  Druthmar,  Expositio  in  Mt  ;  Migne,  Patrol.  hat.  Bd.  106,  Sp.  1266a.  Über 
die  alten  Titel,  Abschnitte,  und  dergleichen  in  den  lateinischen  Bibeln  siehe  be- 
sonder« Job.  Mar.  ThomauuB  [sonst  Cari,  italienisch  Tommasi],  Opera  omnta,  Bd.  1 , 
Rom  1747;  vgl  Tischendorf,  Codex  Amiatinu»,  Leipzig  1864,  S.  XX,  Anm.  1.  Vgl 
auch  Wetetein,  N.  T.  Gr.  Bd.  1,  Proll.  S.  82;  Proll.  Ausg.  von  Semler,  S.  224. 

»  Auf  diese  1162  Kapitel  weist  das,  was  Epiphanias  sagt,  hin:  Äneoratus, 
Kap.  50  (ziaaaoa  elalv  edayyika,  xt<pa\altov  gcA/aur  kxaxbv  k&xovta  &vo),  und 
Pseudo-CaesariuB,  Dial.  1,  Antwort  39.   Vgl  auch  Druthmar  wie  oben. 

*  Lloyd,  N.  T.  Or.  Oxford  1827,  „monitum",  S.  VIII— XI;  —  Burgon,  The  last 
ttcelve  verses  of  tke  gospel  aeeording  to  S.  Mark,  Oxford  und  London  1871. 


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S62 


B.  Kritik.   I.  Geschieht*  der  Kritik. 


Mtll,27;  14,23;  19,28;  26,39:  Mkl3,t4;  15,1.20;  Lk6,21;  12,33;  21,23; 
Jo6,63;  11,55;  15,20.21;  17,25;  18,15.16.28.37;  19,15.16;  21,12.16.17.  Der 
eine  Vers  Jol9,6  enthält  drei  Abschnitte.  Hat  das  Johannes- Evan- 
gelium die  Mehrzahl  der  sehr  kurzen  Abschnitte,  so  hat  es  auch  zur 
Wiederherstellung  des  Gleichgewichts  die  längsten  Abschnitte.  Ab- 
schnitt 18  bei  ihm  =  1,44-2,11;  —  Abs.  24  =  2,19— 3,22;  —  Abs. 
33  =  4,  5—42;  —  Abs.  75  =  6,70—7,27;  -  Abs.  86  =  7,45— 8,19a;  — 
Abs.  89  =  8,  21  —  10,14;  —  Abs.  92  =  10,16—38;  —  Abs.  94  =  10,41 
—11,52;  —  Abs.  153  =  16,33-17,24. 

Die  Handschrift  st  hat  die  Abschnitte  und  die  Kanones  £usebs 
von  zweiter  Hand  aber  sehr  alt.  —  Die  Handschriften  AEGLNSU 
\  W*WW*W»rAG*&>fre*An£<P*PQz  haben  sowohl  die  Abschnitte 
als  auch  die  Kanones  und  so  auch  eine  grosse  Anzahl  der  Kleiu- 
schrift-Hand8chriften.  —  Die  Abschnitte  aber  nicht  die  Kanones 
findet  man  in  den  Handschriften  CDFHIKOPQRWbW«WkYZ0«e'  1. 
2. 6. 9. 9a.  13. 15. 16. 17. 22. 23.  26.  32.  34.  38.  39.  51.  54.  59.  60.  68.  76.  84. 
85.98.  105.  109.  111.  114.  116.  117.  119.  120.  121.  123.  127.  131.  133.  135. 
137. 144. 151. 153. 154. 156. 162. 176. 178. 185.  187.  190.  193.  194.  207.  209. 
217.218.261.266.272.274.  281.282.293.298.  301.  344.  346.  349.  350.  365. 
367. 373. 382. 406. 407. 409.  410. 414. 427. 440.  446.  471.  477.  485.  491.  499. 
500. 50t.  503. 508. 515.  517. 518. 533. 537. 541. 544.  548.  550.  552.  557.  558. 
565. 578. 579.  580. 587. 590. 592. 593. 595. 599. 650.  651 .  677.  679.  683.  686. 
688.690. 691. 693. 697.  698.  706. 710.  715. 717. 725.  726.  731.  732.  745.  750. 
752. 760. 765. 766. 783. 784. 785. 791. 794. 795. 796.  803.  806.  812.  823.  827. 
831. 844. 845.  851. 852. 856. 860. 864. 870. 880.  S96.  897.  906.  907.  922.  923. 
«90.992.  999.  1000.  1096.  1263.  1420.  1447.  1457.  1459.  1463.  1464.  1465. 
1466.  1475.  1484.  1491.  1495.  1497.  1498.  1502.  1504.  1505.  1515.  1520, 
doch  haben  K  440  und  andere  dieser  Handschriften  die  Liste  der 
Kanones  und  485  hat  den  Brief  an  Karpianus.  In  den  Palimpsesten 
sind  die  Kanones  wahrscheinlich  ursprünglich  mit  Zinnober  ge- 
schrieben worden  und  dann  abgerieben  oder  abgewaschen  (vgl  Eusebs 
Brief  an  Karpianus:  öiä  xiwaßaQEWQ).  Ausserdem  bieten  die  Hand- 
schriften EMTbWd,  199.  262.  264.  655,  und  einige  andere  Kleinschrift- 
Handschriften,  die  Rehdiger- Handschrift  der  altlateinischen  Über- 
setzung, die  Upsala-Handschrift  der  gotischen  Übersetzung,  und  viele 
Handschriften  der  syrischen  Peschitta  am  unteren  Rande  eine  „Har- 
monie", wenn  ich  so  sagen  darf,  für  jede  einzelne  Seite,  wie  folgt: 


Mt 


Mk 


Lk 

Oft 


Oo 


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2.  Die  Kapitel   (1.)  Alte  Einteilungen. 


S63 


Der  aufmerksame  Leser  wird  sehen,  dass  unter  Mt  ö«f  oben 
stehen  sollte,  und  zwar  nur  ox  unter  Mk  gegenüber,  —  dass  Mt  ois 
und  Mk  pae<T  sich  entsprechen,  —  dass  Mt  aif  und  Mk  qxb  den 
vier  Abs  bei  Jo  entsprechen,  wobei  aber  qv  zuletzt  stehen  muss,  — 
und  dass  Mt  oig  Mk  qi£  und  Lk  op  zusammengehören. 

Von  den  eben  erwähnten  Handschriften  mit  der  harmonischen 
Tafel  auf  jeder  Seite  hat  die  Handschrift  E  auch  die  Kanones  Euseb's, 
und  die  Handschrift  655  nicht  nur  die  Kanones,  sondern  auch  die  Liste 
der  Kanones.  Andere  Handschriften,  wie  zum  Beispiel  die  Giessener 
Vulgata-Handschrift  DCLX,  haben  die  Kanones,  und  die  Liste  der 
Kanones,  und  am  Rande  neben  der  Nummer  eines  jeden  Abschnittes 
die  Nummern  der  gleichen  Abschnitte  in  den  anderen  Evangelien. 

Der  folgende  Text  des  Briefes  Euseb's  an  Karpianus  ist  den 
Prolegomena  zu  Tischendorfs  N.  T.  „editio  aeptima"  entnommen. 
Tischendorf  bestimmte  den  Text  nach  der  Handschrift  M  (siehe  oben, 
S.  56)  vom  9.  Jhdt,  und  der  Handschrift  Ew  564.  Ich  füge  einen 
seltenen  wenn  auch  unbedeutenden  Zusatz  hinzu  aus  den  Hand- 
schriften Ew  77.  108.  717. 

Evotßioq  Kaoxiavm  äyaxijxm  dösX<pm  iv  xvolm  xalgstv. 

'Appmviog  (ikv  6 1  'AXegavöoevg  xoXXijv  mg  elxog  <piXoxovlav  xai 
öjtovöijv  eloayrjoxmg  to  öiä  xeoadomv  fßilv  xaxaXiXoixev  evayytXiov, 
toö  xarä  Max&alov 2  rag  6(iO(pmvovq  xmv  Xoixmv  evayysXtaxmv  xe- 
Qtxoxaq  xaoa&dg,  mg  l£  dvdyxtjg  Ovftßfjvat  xov  xr\g  axoXovHag  eIq- 
fibv  xmv  xgimv  öiay&aofivat  ooov  ixl  x<p  vg>et  xr\g  dvayvmaemg' 
iva  öl  omCfifiivov  xal  xov  xmv  Xoixmv  öi  oXov  ompaxog  X€  xai 
UQfiov  elöivai  lxot$  *ov?  olxslovg  ixdoxov  svayyeXtöxov  xoxovg,  kv 
olg  xarä  xmv  avxmv  7]vix&*}0'av  rptXaXrjfrmq  elxelv,  ix  xov  xovrj- 
fiaxoc  xov  xQoetQtjfiivov  ävönog  dXr)<pmq  d<poo/iag  xafr'  txtoav  tut- 
d-oöov  xavovag  dexa  xov  doid-ftov  öisxciQa£dz  ooi  xovg  vxoxsxaypt- 
vovg.  mv  o  plv  xomxog  xsquxsi  doid-fiovq  iv  olg  xä  xaQaxXyoia 
elorjxaOiv  ol  xiooaoeg.  Maxd-alog  Mdoxog  Aovxäg  'imdvvqg'  6  ösv- 
xeQog,  kv  m  ol  xoslg,  Max&alog  Mänxog  Aovxäg'  o  xolxog,  iv  co  ol 
xoelg,  Max&alog  Aovxäg  'imavvrjg'  6  xtxaQxog,  iv  q>  ol  xotlg,  Max- 
d-alog Mdoxoq  'imdvvrjg'  6  xipxxoc,  iv  m  ol  övo,  Maxf) atog  Aovxäg' 
6  %xxoq,  iv  m  ol  övo,  Maxdaloq  Mäoxog'  6  tßöofwc,  Iv  a>  ol  övo. 
Maxd-alog  *ImävvT)g'  6  oyöoog,  iv  cp  ol  övo,  Aovxäg  Vdnxog'  o  t-va- 
xog,  iv  m  ol  övo,  Aovxäg  'imävvrjg'  o  ötxaxog.  iv  a>  *  txaOTog  avrotv 
xeot  xtvmvb  lölmg  dviyoatytv.  avxrj  uhv  ovv  y  xutv  vxoTtrayiih'ov 
xavbvmv  vxodsoig.    r/  öl  Oa<pr)q  avxrov  öujyijOh  iariv1'  ijö:.  /'*/' 

1  Einige  Hss  tilgen  6  2  Ew  215  tilgt  tw  y.uxa  ftaxihtlov         1  Kv  v  ■_»!*. 

ixÜQafr  *  Ew  215  otf  5  Sonst  negl  xiwv  txuoxoc  - »rrwr  "  '^l 
tilgt  iaxtv 

Gregory,  Textkritik.  V 


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864 


B.  Kritik.   T.  Geschichte  der  Kritik. 


hxaoxm  xcöp  xeöooqcop*  BvayyeXlcop .  doi&fioq  xiq  xooxBixai,2  xaxa 
fiigoq  aQXopevoq  axb  xov*  xqcoxov,  slxa  6*vxioov  xäl  tqItov,  xäl 
xad-sgrjs  xQoXmv  61  oXovA  fiixQ1  x0*>h  xiXovq  xwp  ßtßXlcop6  xa&* 
Ixaörov  6h  aQi&ubv  vxocrjfielcooic  xQÖxeixai 7  6ia  xiPPaßaQBwq,*  6t}~ 
Xovoa  ip  xolcp  tmv  64xa  xavovmv  xelftevog  6  doiQ-ftoq  xvyxaPBi.  °^ov 
sl  fikv  a,  öfjXov  coq  ip  xcp  xq&xco'  ei  6h  ff ',  kv*  xcp  6evx£o<p'  xal 
ovxcog  10  (iixQ1  x<*iV  6ixa.  el  ovp  dvaxxv^aq  %p  xt  xatv  xsooaQcov 
evayyeXtoDP  6xoiop6rjxoxe  ßovXq&slrjq  fotiöxijoal1*  xipi  <p  ßovXu  xe- 
(paXcuq>,  xal  yvcövai  xlvtq  xa  xaoaxXrjoia  elQrpcaOiP,  xal  xoiiq  olxtl- 
ovq  Iv  txaöxcp  12  xoxovq  tvoelP,  ip  olq  xaxa  xcöp  ovxcop  ^pix^oap, 
yq  ix^«C13  xeoixoxrjq  dvaXaßmv  xop  xqoxsI/upop  aoi&fiOP,  ixitfl- 
xqöaq  xb  avxbp  bp6opu  h  xq>  xapopi  op  jJ  6ial*  xov  xippaßaoemq 
vxoarjfislcooiq  vxoßißXrpcsp ,  efotf 16  php  svfrvq  ix  xcop  ixl  fistcoxov 
xov  xapopoq xQojQaycöv  6xoooin  r«18  xal  xlp$q  xbqI  ov  fyxeiq1*  elotj- 
xaoip'  ixiCxrjoaq  6h  xal  xolq  x<dp  Xoixüp  tvayyBXlmp  aQid-polq  xotq 
h  x<p  xapopi  op  ixt'xsiS  aQt&pä  xaoaxBifiipotq,  ixi$r}xr)Oaq  xe 20  av- 
xovq  Ip6op  ip  xolq  olxeloiq  hxaoxov  B^ayytXlov  roxotq,  xa21  xaoa- 
xXrjüia  Xiyopxaq  avxovq22  evorjoeiq.'** 

Die  Handschriften  Evv  77. 108.  717  fügen  hinzu: 
Küpopsq  6h  xQOOTjyoQev&ijoap,  6ta  xb  Bvd-hq  avxmp  xal  axQißiq' 
wöxeq  yao  l&vxepioi  xiol  yoaftualq  xalq  I6laiq  sv&vxiot  xQcoftevoi.  ovx 
icöot  xop  t>ovp  xeotxXapäöd-ai  xov  axooaxov'  äXXct  xooq  xi\p  6(io- 
yrnvlav  ayovotp  avxbp,  xatv  ipBX&Biöwp  ywvmv  xolq  svayyeXioxatq. 

J.  P.  P.  Martin24  bringt  aus  der  Peschitta- Übersetzung  den 
syrischen  Text  des  Zusatzes,  den  er  wie  folgt  übersetzt:  MCes  nom- 
bres  ont  ete  ajoutes  alin  que  les  paroles  des  quatre  ävangeüstes  ne 
cessassent  pas  de  se  suivre  l'une  Tautre  sans  quoi  la  suite  de  la 
lecture  serait  interrompue.  Ces  nombres  peuvent  Stre  rapproches 
les  uns  les  autres,  de  maniere  ä  pouvoir  faire  connaitre  que  les 
evang61istes  sont  d'accord,  sans  que  la  lecture  et  l'ordre  des  mots 
des  quatre  evangelistes  cessent  de  demeurer  intacts.  —  Fin  de  la 
lettre  d'Eusebe  explicant  les  canons." 

1  Evv  215  tilgt  xtcauQwv  2  Evv  215  ngoaxtitat  >  Evv  215  tilgt 
xol  *  Evv  215  tilgt  olov  5  Evv  215  tilgt  xov  •  Sonst  xov  ßtßklov 
7  Evv  215  tilgt  nQoxuxai  8  Evv  215  fügt  iyxeixat  bei  8  Evv  215  h 
10  Sonst  ovxo)  xa&eiijq  u  Sonst  imarfjvat  11  Evv  215.  504  olxtlovq  hxa- 
oxov i»  Evv  215  fytu;  "  Evv  215  tilgt  tvöov  »  Evv  215  Uta  statt 
ij  Sid  »  Ew  215  log  "  Evv  215  noooi  «  Sonst  xe  aasgelassen 
*•  Sonst  xtvts  xcc  naQankrioia  dg^xaoiv  »<>  Evv  215  6%  11  Ew  215  tilgt 
to         32  Sonst  tilgt  man  avxovt        *»  Einige  Handschriften  fügen  hinzu  ^p- 

QQtOO  iv  XVQltp 

2«  Martin,  Introduetion  ä  la  criiique  textuelle  du  N.  T.  Partie  thiorique  [l], 
Paris  [1883],  S.  X.  XI.  XIII  P.  S.  —  Vgl  ferner  zu  den  Abschnitten  in  den  syri- 
schen Handschriften  G.  H.  Qwilliam  in  Stwlia  bibliea  et  eecbsiastica,  Bd.  2,  Ox- 
ford 1890,  S.  241-272. 


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2.  Die  Kapitel.   (1.)  Alte  Einteilungen. 


865 


KANCON  A\ 


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8ö6 


B.  Kritik.   I.  Geschieht«  der  K  '  ik. 


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2.  Die  Kapitel.   (1.)  Alte  Einteilungen. 


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868 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


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200 

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232 

22 

41 

60 

78 

97 

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2.  Die  Kapitel.  (1.)  Alte  Einteilungen. 


869 


Die  Abschnitte  am  Schlüsse  des  Markus-Evangeliums. 

Die  Anzahl  der  Abschnitte  im  Markus-Evangelium  schwankt 
zwischen  231  und  242.  Diese  Schwankung  hat  keine  Verbindung 
mit  einer  allgemeinen  Verschiedenheit  in  der  Einteilung  der  Ab- 
schnitte. Sie  beruht  allein,  wie  es  scheint,  auf  dem  ursprüng- 
lichen Fehlen  der  Verse  IC,  9—20,  das  heisst,  darauf,  dass  diese 
Verse  in  Euseb's  Exemplar  nicht  vorhanden  waren. 

Tm  folgenden  nenne  ich,  soweit  ich  kann,  die  Handschriften 
nach  der  letzten  Abschnittzahl,  die  sie  an  dem  oder  jenem  Verse  des 
sechzehnten  Kapitels  des  Markus- Evangeliums  aufweisen.  Man 
darf  dabei  nicht  vergessen,  dass  Nachlässigkeit  hier  wie  an  anderen 
Orten  vorkommt  Doch  bieten  uns  diese  Zahlen  eine  Handhabe  für 
die  Beurteilung  der  Benutzung  von  Mk  16,9—20  in  der  Kirche.  In 
den  übrigen  drei  Evangelien  ist  nichts  derartiges  zu  bemerken;  sie 
weisen  Fehler  in  der  Numerirung  auf,  doch  haben  diese  Fehler 
nichts  Gruppenartiges  an  sich.  Die  Schwankungen  in  den  Nummern 
hier  zeigen  deutlich,  dass  diese  Verse  nicht  zu  gleicher  Zeit  mit 
Mk  1,1— 16,8  numerirt  worden  sind. 

Man  achte  ferner  darauf,  dass  diese  Schlusszahlen  einen  ge- 
wissen, nicht  einen  schlechthin  sicheren,  Fingerzeig  geben  für  die 
Giuppirung  der  Handschriften.  Eine  Handschrift,  die  Abschnitt  234 
mit  Vers  8  anfängt,  ist  eher  verwandt  mit  denen,  die  ebenfalls  dort 
den  letzten  Abschnitt  haben,  als  mit  denen,  die  Abschnitt  241  bei 
Vers  20  als  letzten  Abschnitt  bringen. 

Abschnitt       Vers  Handschriften 

231  .  .   .  9   .  .  .   557.  558  =  2  Handschriften. 

232  .   .   .   6   .   .   .   AU  286. 446. 542. 577. 760(8).  1094  =  8  Hand- 

schriften. 

233  ...  8   ...  K  (etwa  spätere  Hand)  LS  am  11(7).  14.  22. 

32.  37.  40.  45.  108.  127.  129.  132.  133.  134. 
137  txt.  169.  186.  188.  195.  208.  219.  265. 
269.  276.  338.  347.  351.  358.  360.  375.  388. 
405.  411.449.475.501(19).  506.  (511[9]).  527. 
535. 579(5).  585.  678.  682.  702.  707.  711.  761. 
782.  809.  816.  872.  892.  896.  990. 1001.  1096 
(7  Ende).  1272  —  60(61)  Handschriften. 

234  .   .    .   9   .   .    .    rj(13)/73(19).  5.  6.  9(8).  13.  15.  24.  28.  29. 

43.  44.  63.  65.  71.  76.  (118).  121(8).  125.  127. 
129. 131. 132.  133.  134.  137  comm.  140.  148. 
158.  169.  178.  180(19).  183.  186.  188.  190. 
195.  199.  202.  213.  220.  263.  268.  270.  273. 
277.  278.  284.  287.  294.  342.  346.  349.  365. 


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870 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


Abschnitt       Vers  Handschriften 

367.  371.  395.  408.  409.  414.  416.  417.  438. 
470.484.490.  500.  507.  517.  539.  559.  583. 
584.  590.  651.  652.  657.  661.  668.  679.  681. 
703.  712.  718.  745.  752.  766.  774.  788.  795. 
799.  800.  823.  826.  827(12).  828.  838.  900. 
905.  906.  923.  989.  995.  1071  =  106  Hand- 
schriften. 

235  .   .   .  12   .   .   .   67.282.331.  408(Burg).  472(14).  544.  773.  780. 

864(9)  =  9  Handschriften. 

236  .   .   .  12    .   .   .    1.  75(13).  119.  165.  171.  1S4.  185  Unters.  192. 

209.  211.  217.  264.  348(11).  476(15).  491. 
513.  564.  570.  693.  829.  852.  898(14)  = 
22  Handschriften. 

237  .   .   .  15   .   .   .    10(14).  20(Burg).  21.  163.  164.  187.  215.  266. 

280.  300.  339.  344.  345(16).  537(14).  566. 
593.  6(50.  686.  691.  698.  709.  715.  748.  813 
(14).  829  Unters.  895.  1091  (14)  =  27  Hand- 
schriften. 

238  .  .  .  15  .  .  .  502  (Burg).  778(20)  —  2  Handschriften  zu 

verschiedenen  Versen. 

239  .   .   .  17   .   .   .   Cr  274. 556(20).  563(16).  595(17).  897(20).  907 

(20).  1268  (19)  =-  8  Handschriften  zu  ver- 
schiedenen Versen. 

240  ...  19   ...   HM  2.  8.  26.  51.  72.  144(9).  159.  162.  193.  299 

(8b).  389.  403.  422.  427.  440.  471.  473.  504. 
518.  587.  647.  677.  717.  765.  775(9).  796(9). 
807  —  29  Handschriften. 

241  .   .   .  20   .   .   .   CEKV  7. 27.  34. 38. 39. 46. 64. 74. 116. 117. 121. 

123.  135.  151.  153.  155.  156.  179.  185** 
194.  198.  207.  212.  234.  260.  261.  267.  275. 
279.  292.  293.  350.  373.  376(21).  390.  412. 
413.  420.  445.  447.  474.  508  (9  b).  509.  533. 
538.  578.  588.  655.  658.  659.  662.  692.  695. 
699.  716.  750.  776.  783.  785.  839.  851.  899. 
922.  1000  —  68  Handschriften. 

242  ...  20   ...   31  (Burg).  343.  6S8  —  3  Handschriften. 

Die  Zahl  231  in  zwei  Hss  bei  Vers  9,  sowie  die  Zahl  232  in  acht 
Handschriften  bei  Vers  6(8)  ist  nicht  zu  beachten;  das  ist  blos  Zu- 
fall; nur  ist  solcher  Zufall  eher  möglich,  wenn  die  Zahlen  der  ent- 
sprechenden Vorlage  bei  Vers  8  aufhörten,  als  wenn  diese  Zahlen 
sich  bis  Vers  20  fortsetzten.  Die  Zahl  233  in  siebenundfünfzig  Hand- 
schriften bei  Vers  7  oder  8  ist  ein  Zeichen  des  damaligen  Abschlusses 


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2.  Die  Kapitel.   (1.)  Alte  Einteilungen. 


871 


des  Evangeliums  mit  Vers  8.  Diese  Zahl  233  ist  dann  auch,  wenn 
ich  nicht  irre,  die  gewöhnliche  höchste  Zahl  für  Markus  in  den 
Kanones,  und  sie  wird  verlangt  durch  die  (oben,  S.  861,  Anni.  2)  er- 
wähnte Angabe  von  Epiphanius  und  Casarius. 

Die  Zahl  234  in  hundertsechs  Handschriften  verlangt  besondere 
Aufmerksamkeit  Sie  steht  beim  achten  Verse  oder  beim  neunten, 
aber  auch  beim  neunzehnten.  Jedenfalls  weist  sie  auf  den  Schluss 
mit  Vers  acht,  für  denjenigen,  der  die  Abschnitte  geteilt  und  nume- 
rirt,  das  heisst  für  Euseb.  Die  Sache  verhält  sich  so:  a.  Ist  die 
Zahl  bei  Vers  8,  so  wird  niemand  bestreiten,  dass  eine  neue  Zahl 
dann  bei  Vers  9  mit  dem  neuen  Ansatz  zu  erwarten  wäre.  b.  Ist 
die  Zahl  bei  Vers  9,  so  wird  jeder  zugeben,  dass  von  rechts  wegen 
nach  den  Grundsätzen  der  Einteilung  weitere  Abschnitte  bis  Vers  20 
eingeteilt  und  numerirt  werden  müssten.  Wie  erklären  wir,  dass 
diese  Abschnitte  nicht  eingeteilt  wurden?  Der  Grund  ist,  dass  Euseb 
Vers  9—20  nicht  vor  sich  gehabt  hat,  und  dass  ein  Abschreiber  die 
Abschnittzahl  von  Vers  8  auf  Vers  9  als  den  bedeutenderen  Ein- 
schnitt verschoben  hat.  Ähnlich  verhält  es  sich  mit  Vers  19  (dessen 
wiederholte  Bezeichnung  ich  zögere  für  einen  Schreibfehler  meiner 
Feder  zu  erklären).  Ein  Abschreiber  hat  das  Fehlen  der  weiteren 
Zahlen  nach  Vers  8  sich  nicht  zurechtlegen  können,  und  er  hat  diese 
Zahl  auf  den  grossen  Einschnitt  verlegt,  bei  welchem  Jesus  gen 
Himmel  fährt 

Die  Zahl  235  in  acht  Handschriften  beim  12.(9. 14.)  Vers  ist 
entweder  ohne  besondere  Bedeutung,  oder  wie  frühere  Zahlen  zu 
erklären,  und  dasselbe  mag  für  die  häufiger  vorkommenden  Zahlen 
236  in  einundzwanzig  Handschriften1  beim  12.  (11. 13.  14. 15.)  Verse 
und  237  in  fünfundzwanzig  Handschriften  beim  15.  (14.  16.)  Verse, 
sowie  für  die  sporadische  Zahl  238  in  drei  Handschriften  beim  15. 
(20.)  Verse,  die  Zahl  239  in  sieben  Handschriften  beim  17.  (19.  20.) 
Verse  und  für  die  in  siebenundzwanzig  Handschriften  stehende  Zahl 
240  beim  19.  (8  b.  9.)  Verse  der  Fall  sein.  Die  Zahl  242  in  drei  Hand- 
schriften bei  Vers  20  ist  zweifellos  Zufall. 

Am  meisten,  von  den  Zahlen  nach  dem  achten  Verse,  verlangt 
die  Zahl  241  in  einundsechzig  Handschriften  bei  Vers  20  Beachtung. 
Wären  die  Verse  9—20  im  Markus -Evangelium  Eußeb's  vorhanden 

>  Scrivener  und  Andere  haben  diese  Zahl  236,  die  Suidas  unter  dem  Worte 
tlxkoi  angibt,  für  die  richtige  Zahl  gehalten.  Ware  sie  die  ursprüngliche  Zahl 
gewesen,  so  wilre  es  Bchwer  zu  erklaren,  warum  sie  sich  nunmehr  nur  in  einund- 
zwanzig unter  den  bekannten  Handschriften,  und  zwar  nur  in  Kleinschrift-Hand- 
schriften, befinde,  und  dazu  je  nachdem  beim  11.  13.  14.  oder  15.  Verse.  Die 
Zahl  236  {ak^')  bei  Suidas  ist  wahrscheinlich  ein  Schreibfehler  aus  einer  Suidas-Hand 
schrift,  indem  ein  Abschreiber  5'  und  V  in  irgend  welchen  sich  ähnelnden  Formen 
verwechselt  hat. 


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S72 


Ii.  Kritik.    I.  Geschichte  der  Kritik. 


gewesen,  dann  müsste  diese  Zahl  von  ihm  gesetzt  worden  sein,  und 
rnüsste  die  eben  beobachtete  Verwirrung  der  Zahlen  ebensowenig 
hier  wie  bei  Matthäus,  Lukas,  oder  Johannes  vorkommen.  Diese 
Zahl,  die  häufiger  als  alle  anderen  nach  Vers  8  (9)  vorkommt,  ist  die 
Zahl  der  Abschnitte,  die  ein  Unbekannter  für  die  in  seiner  Hand- 
schrift vorhandenen  Verse  9 — 20  gesetzt  hat  Sollte  der  oben  ge- 
zogene Schluss  in  Bezug  auf  die  Zahl  234  richtig  sein  —  und  ich 
sehe  nicht  ein,  wie  er  umgangen  werden  kann  — ,  dann  ist  die  An- 
zahl von  Handschriften,  die  233  haben,  denen  hinzuzufügen,  die  234 
haben,  um  die  Gesammtzahl  der  Gegner  der  Verse  9—20,  als  dem 
Euseb  bekannt,  zu  gewinnen.  Diese  Gesammtzahl  von  hundertf&nfzig 
Handschriften  überwiegt  dann  erheblich  die  Zahl  der  vierundsechzig 
Handschriften,  die  241  schreiben,  oder  zusammen  mit  denen,  die  240 
schreiben,  einundneunzig,  sowenig  eine  solche  Frage  durch  die  Zahl 
der  Handschriften  entschieden  werden  kann. 

Die  richtige  Zahl,  die  von  Euseb  gesetzte,  ist  aller  Wahrschein- 
lichkeit nach  233  und  zwar  beim  achten  Verse.1 

Die  Anzahl  der  Abschnitte  für  Mt,  Lk,  und  Jo  schwankt  hie 
und  da  in  den  Handschriften.  Bei  Matthäus  findet  man  352  und 
bis  360,  bei  Lukas  342  bis  349,  und  Johannes  hat  bisweilen  nur  231. 
Bei  Matthäus  und  Lukas  mag  gelegentlich  ein  paar  Abschnitte 
weiter  eingeteilt  worden  sein,  doch  sind  für  gewöhnlich  Schreib- 
fehler die  Ursache  der  Verschiedenheit  in  den  Zahlen.  Bei  Johannes 
bin  ich  geneigt  zu  denken,  dass  nie  etwas  Anderes  als  Nachlässig- 
keit die  Zahl  232  als  Schlusszahl  hat  verschwinden  lassen. 

Die  syrische  Peschitta  hat  in  vielen  Handschriften  folgende  Ab- 
schnitte Mt426  Mk290  Lk402  Jo271.2 


B.  In  der  Apostelgeschichte  und  in  den  Katholischen  Briefen. 

In  den  Evangelien  sind  wir  betreffs  der  Kapiteleinteilung  haupt- 
-p  . .  sächlich  auf  Vermutung  verwiesen.   Für  die  Apostel- 

a  geschichte  und  für  die  katholischen  Briefe  finden  wir 

dagegen  in  den  Handschriften,  dass  die  Entstehung,  oder  die  all- 
gemeine Anwendung,  oder  die  genauere  Feststellung  der  grösseren 


«  Vgl  Tiachendorf,  N.  T.  Or.  ed.  VIII.  crit.  mai.  Bd.  1,  S.  404—406.  Tischen- 
dorf legt  ein  gewisses  Gewicht  auf  die  beigesohriebene  Xanonzahl.  Diese  Zahl 
sollte  beachtet  werden.  Ich  lasse  sie  heute  aas  dem  Spiel  ans  zwei  Gründen, 
erstens,  weil  die  Kanon  zahlen  häufig  überhaupt  fehlen,  häufig  sehr  nachlässig  ge- 
schrieben werden,  und  zweitens,  weil  ich  nicht  glaube  genaue  Angaben  darüber 
zu  haben. 

'  Vgl  Burgon,  The  last  ttoelve  verses  of  the  gospel  aecordmg  to  Mark,  Oxford 
und  London  1871,  S.  309,  und  Adler,  _V.  T.  versiones  Syriaeae,  Kopenhagen  1789, 
S.  4.  53  f.  63,  und  siehe  oben,  8.  864,  Anm.  24. 


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2.  Die  Kapitel.  (1.)  Alte  Einteilungen. 


873 


Kapitel  immer  wieder  mit  einem  Euthalius 1  verbunden  wird.  Albert 
Ehrhard*  bestritt  in  einer  geistreichen  und  sehr  ausführlich  begrün- 
deten Abhandlung,  dass  ein  Euthalius  anzunehmen  sei,  und  ent- 
schied sich  dafür,  dass  Evagrius  aus  Pontus,  der  gegen  Ende,  des 
4.  Jahrhunderts  in  Ägypten  lebte,  diese  Arbeit  verrichtet  habe. 
Ernst  von  Dobschütz3  trat  dagegen  für  den  hergebrachten  Namen 
„Euthalius*4  ein,  obschon  er  geneigt  ist  einem  Evagrius  eine  gewisse 
nachträgliche  geringe  Bearbeitung  oder  Überarbeitung  der  Be- 

1  Das  Werk  des  Euthalius  gab  Loren/.o  Aleesandro  Zacagni,  CoUectanea 
monttmentorutn  veter  um  eeclesiae  Giaecae  ac  Isiiinae,  Rom  1698,  4°,  zuerst  voll- 
ständig heraus.  Den  Text  entnahm  ei  der  Alexandrino- Vatikanischen  Handschrift 
179  (Apg  40)  verglichen  mit  Vat.  367  (Apg  73)  und  1050  (Apg  150).  Pur  die  Vor- 
worte verglich  er  auch  die  Handschriften  Urbin.  3  (Apg  79)  und  Vat  363  (Evv  133 
Apg  71)  und  1761  (Apg  15S),  für  die  Vorworte  zu  den  Briefen  Pauli  benutzte  er 
auch  die  Handschriften  Vat.  761  (Paul  81)  und  Alex.-Vat.  32  (früher  J.  H.  Boecler's 
Paul  89).  Zacagni's  Ausgabe  wurde  wieder  abgedruckt  bei  Galland,  Biblioth,  reit, 
patr.  Bd.  10,  8.  197—320,  aber  ohne  sein  Vorwort,  und  bei  Migne,  Pairol.  Or. 
Bd.  85,  Sp.  627—790,  der  auch  Anderes  wogliess. 

Zacagni  und  Andere  haben  gemeint,  dass  Euthalius  seine  Arbeit  zur  Apostel- 
geschichte in  oder  nach  dem  Jahre  490  gemacht  habe,  in  welchem  Jahre  Atha- 
nasius der  Jüngere,  Celetea  genannt,  Bischof  von  Alexandrien  wurde,  aber,  dass  die 
nachher  zu  erwähnende  Arbeit  zu  den  Briefen  Pauli  im  Jahre  458  vollendet  wurde. 
Aber  im  Vorwort  zur  Apostelgeschichte  sagt  unser  Verfasser,  dass  er  die  Arbeit 
zu  den  Briefen  Pauli  „kurz  vorher  (nQciijv)  an  einen  unserer  Vater  in  Christo" 
geschickt  habe,  und  dass  die  Arbeit  „nur  eben"  (Ivcryjroc)  gemacht,  er  auch  die 
Arbeit  zur  Apostelgeschichte  „kurz  darauf  oder  „sofort"  (aikixa  töjra)  besorgt 
habe  (Zacagni,  S.  404.  405).  Auch  bemerkt  er,  dass  er  selbst  jung  ist  (yjutlq  ol 
vioi  XQOvmv  xe  xal  uufhjuaratv,  Zac  8.  428).  Dass  Allee  verbietet  uns  den  Zeit- 
raum von  dreissig  Jahren  zwischen  diese  beiden  Arbeiten  einzuschalten.  Die 
ganzen  Verhaltnisse  werden  erklärlicher,  wenn  wir  mit  Dobschütz  und  Robinson 
an  eine  Überarbeitung  der  ursprünglichen  Arbeit  des  Euthalius  denken  können. 
Galland  glaubte,  dass  der  Athanasius,  den  Euthalius  anredet,  jener  Presbyter  von 
Alexandrien  war,  der  Sohn  von  Cyrill's  Bruder,  der  Dioscorus  im  Konzil  von  Chal- 
cedon  vom  Jahre  451  anklagte.  Ein  Euthalius,  entweder  ein  Archidiakonus  oder 
ein  Diakonus  (Mansi,  OoneilL  Bd.  C,  Sp.  1096),  wohnte  diesem  Konzil  bei. 

Euthalius  hebst  Bischof  von  Sulce,  inlaxonot  Sovkxijt,  in  einer  der  Hand- 
schriften Zacagni's,  Alex.-Vat.  179  in  Evv  506  (oovXxijc),  in  Apg  40,  und  in  Apg 
205.  317.  393.  Die  Handschrift  Vat  367  in  Apg  und  1761  im  Vorwort  zu  den 
Briefen  Pauli  nennen  ihn  öiäxovov.  Viele  Handschriften  geben  keinen  Namen. 
Georg  Wobbermin,  Texte  und  Untersuchungen,  Bd.  17  (N.  F.  2),  Hft.  3b,  S.  3,  fand 
in  einer  Handschrift  in  der  Laura  auf  dem  Athos,  ah  Aufschrift  für  eine  dogmatische 
Abhandlung:  'Ev&aXlov  iitiax6nov  oovXxnc,  iuoXoyia  neol  xijc,  6q9o66£ov  nioreac., 
und  meint,  dass  dieser  Euthalius  der  Euthalius  der  Kapitel  sei  und  zwischen  650 
und  700  Bisehof  in  Sulla  oder  Sulchi  auf  Sardinien  gewesen  sei. 

a  Ehrhard,  „Der  Codex  H  ad  epistulas  Pauli  und  ,Euthalios  diaconoa", 
Centralblatt  für  Bibliothekswesen,  8.  Jhgg.  9.  Hft.  Leipzig,  Sept.  1891,  S.  385-411. 

3  Dobschütz,  „Ein  Beitrag  zur  Euthaliusfrage",  Centralblatt  für  Bibliothek*  - 
weisen,  10.  Jhgg.  9.  Hft.  Leipzig  1893,  S.  49 -7a 


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874 


B.  Kritik.    I.  Geschichte  der  Kritik. 


raühungen  des  Euthalius  zuzuschreiben.  J.  Rendel  Hanns 1  suchte 
a  und  besonders  B  mit  Euthalius  und  Cäsarea  zu  verbinden.  Wil- 
helm Bousset2  besprach  eingehend  das  Verhältnis  des  Euthalius 
zur  Handschrift  H  der  paulinischen  Briefe,  und  die  Lesarten  dieser 
Handschrift  im  Vergleich  mit  denen  der  übrigen  Haupthandschriften 
jener  Briefe,  wobei  er  eine  engere  Verwandtschaft  zwischen  H  und 
äc  konstatirte,  die  er  auf  die  Handschrift  des  Pamphilus  in  Cäsarea 
zurückführt.  Frederic  C.  Conybeare*  brachte  die  armenische 
Überlieferung  herbei,  fand  darin  die  treueste  Wiedergabe  der  Hand- 
schrift des  Pamphilus,  und  erklärte  Euthalius  habe  nicht  im  Jahre 
458  sondern  im  Jahre  396  seine  redaktionellen  Bemühungen  ge- 
pflegt J.  Armitage  Robinson 4  beruhigte  sich  dabei,  dass  wir,  bis 
eine  ordentliche  Ausgabe  von  Euthalius  vorliegt,  annehmen  dürfen, 
Euthalius.  Anfangs  Diakonus  irgendwo,  später  Bischof  von  Sulca 
[Sulce,  Sulci,  Sulchi?],  habe  nach  dem  Jahre  323  und  vor  dem  Jahre 
350  gewisse  Teile  dieser  redaktionellen  Arbeit  besorgt,  und  dass 
vielleicht  im  Jahre  396  Evagrius  in  Cäsarea  die  Arbeit  des  Eutha- 
lius revidirt  und  verkürzt  habe.  Von  Dobschütz 6  brachte  nun* 
mehr  die  syrische  Überlieferung  in  die  Debatte  und  fasste  dann  alles 
kurz  zusammen  in  der  Realencyklopädie,*  ähnlich  wie  Robinson  eine 
ältere  kürzere  Bearbeitung  vor  dem  Jahre  396  und  eine  längere 
vom  Jahre  396  annehmend,  wovon  die  zweite  die  Stichometrie  bringe. 
Die  Berliner  Kommission  für  die  Herausgabe  der  griechischen  kirch- 
lichen Schriftsteller  könnte  mit  Vorteil  für  die  Schriftwissenschaft 
von  Dobschütz  beauftragen  eine  vollständige  Ausgabe  des  Euthalius 
und  seiner  Überarbeiter  zu  machen. 

Als  Diakonus  in  Alexandrien  (?)  scheint  Euthalius  auf  Wunsch 
eines  von  ihm  als  „Bruder"  angeredeten  Athanasius  eine  Ausgabe 
der  Apostelgeschichte  und  der  katholischen  Briefe  herausgegeben 
zu  haben.  Er  teilte  jede  Schrift  in  Kapitel,  xe<palaia,  und  diese 
häufig  in  noch  kleinere  Teile,  die  er  utQixal  vxoöiaigiauq  nennt 
Euthalius  oder  sein  Überarbeiter  gab  auch  den  Anfang  und  den 
Schluss  der  Lesestücke,  avayv&oeig,  an.  Und  er  fügte  vorn  eine 
Liste  der  Aufschriften  der  Kapitel,  tx&eoiq  xeyaXalcov  (Zacagni, 

1  Harri«,  Stichometry,  London  1893,  S.  76—89. 

2  Boasset,  Textkritische  Studien  [Texte  und  Untersuchungen,  Bd.  11,  Hit  4], 
Leipzig  1894,  S.  45—73:  „Der  Kodex  Pamphili". 

«  Conybeare,  „On  the  oodez  Pamphili  and  date  of  Euthalius",  Journal  of 
phüology,  London  und  Cambridge  1895,  Bd.  23,  S.  241—259. 

*  Robinson,  „Euthaliana",  Texts  and  studüs,  Cambridge,  1895,  Bd.  3,  Nr.  3, 
X,  104(-120)  S. 

8  Dobschütz,  „Euthaliusstudien",  Zeitschrift  für  Kirchengeschichte,  Bd.  19, 
Hft.  2,  Gotha  (1898)  1899,  S.  107—154. 

•  Dobschütz,  „Euthalius"  in  Hauck's  Bealencyklopädie,  Bd.  5,  Leipzig  1898, 
S.  631-633. 


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2.  Die  Kapitel.   (1.)  Alte  Einteilungen. 


875 


S.  428.  487.  493  u.  s.  w.),  hinzu,  oder  eine  Liste  des  Inhalts  der  Kapitel 
und  der  noch  kleineren  Einteilungen  der  Kapitel.  Der  Apostel- 
geschichte und  dann  der  ganzen  Sammlung  der  katholischen  Briefe 
schickte  Euthalius  oder  sein  Überarbeiter  eine  Aufzählung,  dvaxtya- 
Xalcaaig,  der  kirchlichen  Lesestücke  voraus,  die  die  Nummer  der 
Kapitel,  den  Anfang  der  Lesestücke  sowie  den  Schluss,  und  die 
Anzahl  der  axtxot  in  einem  jeden  Lesestücke  angab  (Zac.  S.  411.  478); 
auch  eine  Doppelliste  der  Anführungen  aus  der  heiligen  Schrift, 
d-eimv  (iaQTvQtcijv ,  und  aus  anderen  Schriften,  die  in  der  Apostel- 
geschichte (Zac.  S.  414),  und  die  in  den  katholischen  Briefen  (Zac. 
S.  480)  enthalten  sind. 1 

Euthalius  hat  in  der  Apostelgeschichte  40  Kapitel,  im  Jakobus* 
Brief  6,  lPe8,  2Pe4,  Uo7,  2Jol,  3Jol,  Ju4  (in  den  katholischen 
Briefen  zusammen  31);  von  diesen  Kapiteln  sind  wieder  geteilt,  in 
der  Apg  24,  in  Jak  3,  lPe2,  2Pe1,  Uo5,  2Jol,  3Jol,  Jul;  es  hat  zum 
Beispiel  das  zweite  Kapitel  der  Apg  eine  Unterabteilung,  das  dritte 
fünf  Unterabteilungen  (Zac.  S.  429);  in  der  ganzen  Apostelgeschichte 
giebt  es  48  Unterabteilungen  {vxoöiaiQtouQ),  in  Jak  9,  lPe5,  2Pel, 
UoS,  2Jol,  3Jol,  Jul.  Es  ist  zu  beachten,  dass  viele  Kapitel  nicht 
wieder  geteilt  sind,  und  dass  das  erste  Stück  eines  wiedergeteilten 
Kapitels  nicht  unter  die  vxoöiaiQiauq  gerechnet  wird. 

Diese  Kapitel  des  Euthalius  in  der  Apostelgeschichte  und  in 
den  Briefen  entsprechen  den  grösseren  x£<palaioig  oder  xlxXoiq  in 
den  Evangelien,  und  werden  in  derselben  Weise  in  vielen  griechi- 
schen Handschriften  gefunden.  Ferner  aber,  ausser  der  eben  er- 
wähnten Einteilung  der  Apostelgeschichte  in  40  Kapitel,  notirte 
Euthalius  am  Rande  seiner  Handschrift  eine  andere  Einteilung  in 
36  Kapitel,  und  gab  den  Anfang  eines  jeden  Kapitels  am  Ende  der 
&x&4ota>q  xe<paiai<Dv  (Zacagni,  S.  438).  Niemand,  so  weit  ich  weiss, 
scheint  bemerkt  zu  haben,  dass  diese  Einteilung  der  36  Kapitel  ziem- 
lich dieselbe  ist  wie  jene  ältere  der  zwei  Einteilungen  der  Apostel- 
geschichte in  der  berühmten  vatikanischen  Handschrift  B,  denn  31 
von  36  Kapiteln  fangen  an  derselben  Stelle  an  in  jeder  Einteilung;3 
die  Ausnahmen  sind  die  Kapitel  des  Euthalius  5,  8,  16,  29,  31.  Die 
spätere  Einteilung  der  Apostelgeschichte  in  der  vatikanischen  Hand- 

1  Zacagni  behandelt  ausführlich  die  Arbeit  des  Euthalius,  Collectanea,  Vor- 
wort 8§58.59,  S.  LXXIff. 

2  Zum  Beispiel  hat  Apostelgeschichte  xe<p.  ff  •=>  Apg  1, 15—26,  die  Aufschrift: 
UktQOv  dtaXoyog  ngog  xovq  ixa&iftev&hzas  ntpl  fkcvazov  xal  anoaroX^q  "lovöa 
rov  ngoäoxov.  'Ynoötatyeoiq  a  fangt  Vers  23  an  und  hat  die  Aufschrift:  'Ev  (jt 
negl  dvxeiaayotyijg  Max&lov  xkijQio&ivTOQ  x&QlXl  tooC  <b<*  ngoatv^ffq.  So  hat 
auch  xt<p.  y  =  Apg  Kap.  2,  fünf  vnoSiaigiaetq ,  die  Vers  14.  17.  22.  37.  42  (An- 
dere 44)  anfangen. 

3  Die  zwei  Einteilungen  in  der  vatikanischen  Handschrift  findet  man  in 
X.  T.  ex  retmtiss.  cod.  Vat.  secundis  cttris  editum  [von  Carlo  Veroellone],  Rom  1859. 


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876 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


schrift,  in  69  Kapitel,  stimmt  grösstenteils  mit  der  Einteilung  der 
Apostelgeschichte  überein,  die  die  zweite  Hand  in  der  sinaitischen 
Handschrift  K  hier  und  da  (bis  Apg  15,40)  beifügte.1  Auch  in  den 
katholischen  Briefen  hat  die  vatikanische  Handschrift  B  eine  dop- 
pelte Einteilung:  nach  der  älteren  Einteilung  hat  Jak  9,  lPe8,  Uo  11, 
2  Jo  1,  3Jo  1,  Ju  2  Kapitel  (die  ältere  Einteilung  kommt  nicht  in  2Pe 
vor);  nach  der  jüngeren  Einteilung  sind  die  Kapitel,  ausser  an  einer 
Stelle,  grösser  in  Jak  5,  lPe  3,  2Pe  2,  Uo  3,  2Jo  2  (die  jüngere  Ein- 
teilung fehlt  in  3Jo  und  Ju). 

In  den  lateinischen  Handschriften  weichen  die  alten  Einteilungen 
der  Apostelgeschichte  und  der  katholischen  Briefe  sehr  von  einander 
ab.  Die  ältesten  Handschriften  der  Vulgata-Übersetzung,  die  von 
Ajniata  und  Fulda,  bieten  folgende  Kapitel:  Apg  70  (Fuld  74),  Ja  20, 
lPe21,  2Pell,  lJo20,  2Jo5,  3Jo5,  Ju7.  Man  findet  andere  Ein- 
teilungen in  dem  Katalog,  den  Wetstein  aus  Martianay  schöpfte.2 

In  der  Ridley-Handschrift  der  Philoxenischen  oder  besser  der 
Herakiensischen  syrischen  Übersetzung  hat  die  Apostelgeschichte 
33  Kapitel.8 

Man  hat  häufig  gemeint,  Euthalius  habe  selbst  die  Einteilung 
der  Apostelgeschichte  in  40  Kapitel  besorgt.  Das  ist  unsicher,  und 
scheint  unwahrscheinlich  zu  sein,  wenn  wir  folgendes  überlegen: 

1.  Obschon  Euthalius  die  Akzente  (xb  dvayvmvat  xaxa  xqoo- 
cpöiav),  die  ex&BOiq  der  Kapitel  mit  deren  Inhalt,  die  dvaxBg>aXaia>oiQ 
der  Lesestücke,  die  doppelte  Liste  der  Anfuhrungen  aus  der  heiligen 
Schrift,  und  ganz  besonders  die  Einteilung  des  Textes  der  Apg  Kath 
(wie  auch  Paul)  in  kurze  Zeilen  oder  oxlxovg  zum  bequemeren  Lesen 
(vgl  Zacagni,  S.  404.  405)  für  sich  in  Anspruch  nimmt,  so  hat  er  doch 
nirgendwo  behauptet,  dass  er  der  Urheber  der  Kapitel-Einteilung  wäre: 
ivayxoq  £/t*o/  ys  xr\v  xb  xmv  xoa&mv  ßlßXov  ayux  xai  xa&oXix&v  ixioxo- 
Xmv  dvayvmval  xb  xaxa  xooomölav,  xai  xcög  dvaxsg>aXaicoOao{rcu,  xai 
öibXbIv  xovxoov  exaaxTjg  xbv  vovv  XBxxopeowc;,  xoooixat-aq,  aÖBXipe 
'A&avaoiB  xooog>iXioxaxs,  xai  xovxo  doxvarq  iya>  xai  xDoirv/icog  xbxoi- 
fpccoq,  cxotx^ov  xb  ovv&bIg  xovxcov  xb  vg>oe  xaxa  xtjp  tfiavxov  ot#i- 
fiexQlav  xqoc  Bvorjfiov  dvdyvcooiv,  öiBxefiipdprjv  kv  ßoaxBl  ™  txaoxd 
ooi,  xai  [in  drei  Handschriften  fehlt  xai]  xaxy  dxoXov&lav  kxB-ifuvoQ 

i  Ober  diese  Einteilungen  vgl  Tischendorf  N.  T.  Gr.  ex  Sinaiiieo  eodice, 
Leipzig  1865,  S.  XXXVI,  Anm.  1,  und  N.  T.  Vat.  S.  XXX,  und  Weetcott-Hort,  The 
N.  T.  in  the  original  Greek.  Mroduction,  Cambr.  und  Lond.  1881,  [Bd.  2],  8.  2(58, 
Absah  349;  WH  weisen  darauf,  dasB  die  vatikaniscb-sinaitiache  Einteilung  die- 
selbe  wie  die  in  der  Handschrift  von  Amiata  sei. 

*  Wetstein,  K  T.  Gr.  Bd.  1,  Amsterdam  1751,  Proll.  8.  82,  oder  Prolegomena, 
Ausg.  von  Semler,  Halle  1764,  S.  224.   Vgl  auch  Jos.  Mar.  Tommasi  Opera,  Bd.  1. 

•  Vgl  Gloucester  Ridley,  De  Syriacis  Novi  Foederis  versionibus  dissertatio, 
Absebn.  XIII,  bei  J.  J.  Wetstein,  LibeUi  ad  crüin  atque  interp.  K  T.  Ausg.  Ton 
Semler,  Halle  1766,  S.  304. 


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2.  Die  Kapitel.    (1.)  Alte  Einteilungen. 


877 


oXiyooxrjv  avaxe<paXal<DOiv  (Zacagni,  S.  4U9f),  —  tya>  6i  xoi  oxtxijöbv 
xag  xa&oXixag  xa&  kgfjg  kxtoxoXag  avayvcoGofiai,  xr\v  xä>v  x€(pa- 
Xalcov  Ix&eoiv  afia  xäi  fcimv  paQXVQtmv  pexolaK  hvd-ivöe  xoiovpevog 
(Zacagni,  S.  477).  Noch  dazu  muss  man  aus  der  Thatsache,  dass 
er  die  schon  vorhandene  Einteilung  in  36  Kapitel  an  den  Kand 
setzt,  ohne  die  Einteilung  in  40  Kapitel  für  sich  zu  beanspruchen, 
den  Schluss  ziehen,  dass  die  Vierzig-Einteilung  auch  schon  vorhan- 
den war. 

2.  In  dem  Vorwort  zu  den  Briefen  des  Paulus  sagt  Euthalius, 
dass  er  einem  jeden  Brief  eine  Summe  der  Kapitel  (xooxa£ofiev  xr\v 
xcav  xtq>alala>v  ix&eoiv)  vorsetzen  werde,  die  ein  gewisser  früherer 
Schriftsteller  gemacht  habe  (Zacagni,  S.  528,  und  536  Anm.  2).  Nun 
heisst  das,  dass  Euthalius  mit  dem  Worte  sx&eoiq  nicht  die  Kapitel- 
Einteilung  ins  Auge  fasst,  sondern  eine  kurze  Zusammenstellung 
des  Inhaltes  der  Kapitel.  Daher  müssen  die  Kapitel  aller  Wahrschein- 
lichkeit nach  noch  älter  als  jener  Schriftsteller  sein.  Wahrschein- 
lich dachte  Euthalius  an  jenen  älteren  Schriftsteller,  vielleicht  auch 
an  die  Verfasser  der  Kapitel-Aufschriften,  die  den  Vier  Evangelien 
vorgesetzt  werden,  als  er  im  Vorwort  zu  der  Summe  der  Kapitel 
der  Apostelgeschichte  schrieb:  kx  xaxtocuv  fj/itig  xal  ÖiöaoxaXcov  xbv 
xQOJtov  xal  xbv  xvxov  <og>eXr]fi£voi,  tyxetQ°vfi£V  ftexolcog  xyde  xmv 
xeyitXcdcov  txfr£<j€i  x.  x.  X.  (Zacagni,  S.  428). 

In  der  Handschrift  Apg  15  (Coislin  25)  hat  die  Euthalianische 
Summe  der  Kapitel  in  der  Apostelgeschichte  (Zacagni,  S.  428)  diese 
Aufschrift:  hc&eoig  xe<paXalcov  xdov  xoa&wv  xov  UafiqpiXov.1  Mont- 
faucon  hielt  diese  Aufschrift  für  echt  Tregelles  schloss  daraus,  dass 
nicht  nur  die  Ixfreoig  xegxxXaicov  und  die  Kapiteleinteilung  selbst  in 
der  Apostelgeschichte,  sondern  auch  die  stichometrische  Anordnung 
sowohl  der  katholischen  als  auch  der  paulinischen  Briefe  dem  Pam- 
philus  zuzuschreiben  wäre.2  Es  ist  leicht  möglich,  dass  jene  Worte 
xov  UafiylXov  in  der  Coislin-Handschrift  25  daher  stammen,  dass 
Euthalius  am  Ende  seiner  Ausgabe  der  Apostelgeschichte  und  der 
katholischen  Briefe  schrieb,  er  habe  sein  Buch  mit  den  genauen 
Exemplaren  aus  der  Bibliothek  des  Euseb  [des  Freundes]  des  Pam- 
philus  von  Cäsarea  verglichen:  avxeßXfj&ri  6k  xwv  xoa&cov  xal  xa~ 
froXixcöv  kxioxoXäp  xb  ßißXlov  xobg  xa  axQißf}  avxlyQcupa  xrjg  Iv 
Kcuaaoela  ßißXiod-rjxqg  Evaeßlov  xov  üafiqplXov  (Zacagni,  S.  513). 
Diese  Worte  gestatten  nicht  den  Schluss  des  Tregelles,  dass  Eutha- 
lius die  ^ceg>aXaia  aus  einer  Handschrift  des  Pamphilus  abge- 
schrieben habe".3 

1  Montfoucon,  Bibliotheca  Coisliniana,  Paria  1715,  S.  78. 
>  8.  P.  Tregelles,  Mroductwn  to  the  textual  criticiam  of  the  N.  T.  London 
1856,  8.  27  ff.  32. 

»  Trogelle«,  wie  oben,  S.  27.J 


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87S 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


C.  In  den  Briefen  des  Paidtis. 

Jemand,  den  Euthalius  als:  xareQ  zifiicoxaze  anredet  (Zacagni, 
S.  515,  vgl  S.  404.  405),  verlangte,  dass  er  die  Briefe  des  Paulus  be- 
arbeite. Daraufhin  hat  Euthalius  eine  stichometrisch  angeordnete 
Ausgabe  dieser  Briefe  besorgt  Er  setzte  jedem  Briefe  eine  Summe 
der  Kapitel  vor,  nicht  seine  eigene  Arbeit,  sondern  „mit  grosser  Mühe 
von  einem  unserer  gelehrtesten  Väter,  einem  Christus  liebenden 
ausgearbeitet".  Am  Anfange  des  ganzen  Bandes  gab  er  eine  Liste 
der  Lesestücke  und  eine  zwiefache  Liste  der  Anführungen  aus  der 
heiligen  Schrift  und  aus  anderen  Schriften,1  denen  ähnlich,  die  wir 
oben,  S.  875,  beschrieben  haben.  Mill  vermutete,  und  ihm  sind  einige 
gefolgt,  dass  jener  namenlose  Vater  Theodor  von  Mopsuestia  wäre, 
dessen  Schriften  zur  Zeit  des  Euthalius  von  vielen  für  häretisch 
gehalten  wurden.2 

Die  Kapiteleintei\ung  im  Texte  des  Euthalius  ist  höchst  wahr- 
scheinlich älter  als  die  Summe  der  Kapitel,  da  Euthalius  nur  die 
Summe,  Zx&soiq,  dem  namenlosen  Vater  zuschreibt  Die  Kapitel  sind: 
Rol9,  1Ko9,  2Koll  (oder  10),  Gal  12,  Eph  10,  Phil 7,  Kol  10,  lTh7, 
2Th6,  Heb  22,  lTi  18,  2Ti9,  Tit6,  Philem2  =  148  (oder  147).  In 
der  Liste  der  Kapitel  hat  2Ko  11,  in  der  Liste  der  Lesestücke  nur 
zehn  Kapitel.  Im  Römerbrief  ist  nur  ein  einziges  Kapitel  wieder 
geteilt,  in  IK06,  2Ko3,  Koll,  2Th2,  Heb  5,  lPe2.  Es  gibt  von 
diesen  kleineren  Abteilungen  in  Ro6,  IK0I6,  2Ko4,  Koll,  2Th3, 
Heb  8,  lTi2  =  40. 

Die  vatikanische  Handschrift  B  hat  in  den  Briefen  des  Paulus 
eine  doppelte  Reihe  von  Kapiteln.  Die  ältere  betrachtet  die  Briefe 
als  ein  Buch  und  zählt  die  Kapitel  der  Reihe  nach  vom  Anfange 
des  Römerbriefes  an,  nur  dass  die  Nummern  der  Kapitel  in  dem 
Hebräerbrief  den  Nummern  derer  im  Galaterbrief  sich  anschliessen. 
Da  aber  in  dieser  Handschrift  der  Hebräerbrief  selbst  nach  2Th 

1  Euthalius,  Vorwort  xu  den  Briefen  des  Paulus,  Kap.  2  (Zacagni  S.  528): 
xafP  hxdaxt}v  6h  owxofiatq  httaxoXijv  iv  rote  kgijs  nQOxa&ptv  xyv  xtöv  x«pa- 
Xalwv  $x&eoiv  kvl  xiöv  <to<p<oxax<ov  xtvl  xal  tpiXozeioxy  [zwei  Handschriften  haben 
■tcdv)  naxepatv  rjfxujv  nenovrjfxivTjv,  ov  prjv  dXXd  xal  ri?v  xiöv  dvayvdtoecov  dxQi- 
ßeaxdxrjv  xofujv,  xr\v  xe  [drei  Handschriften  xtjv  6h]  x<öv  Ittlatv  paQxvQKÖv  evanö- 
6txxov  tvQtaiv  y/xtl<;  xexvoXoyrjaavxsi  dvext-tpaXaioiodpt&a  [eine  Handschrift  dva- 
xe<puXat<oo6iue&a}.  —  „Liste  der  Lesestücke"  am  Ende  (Zacagni,  S.  54) v  6ttZXov 
r«?  dvayvtioe«;  xal  ioxiziou  näaav  xfjv  dnoaxoXixrjv  ßißXov  dxQiß&s  xaxet  nev- 
xrjxovxa  oxlxovq,  xal  xd  xupaXaia  hxdoxrft  dvayvwota>$  itaplfhjxa,  xai  xät  iv 
avxy  <fSQOfxkvag  (iaoxvQlaq,  ht  6h  xal  oaatv  axl%o)v  rj  dvdyvtooiq  xvyxdvci.  Vgl 
S.  414.  405. 

2  Vgl  Mill,  N.  T.  Gr.  Küster's  Ausg.  Amsterdam  1710,  Proll.  §§905-907; 
H.  B.  Swete  begnlndet  dies  auch,  Theodori  ep.  Mopst  wt.  in  epp.  b.  Pauli  com- 
mentarii,  Cambridge  1880,  Bd.  1,  S.  LXI. 


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1.  Äussere  Form.   (2.)  Die  Kapitel,   a.  Alte  Einteilungen.  879 

steht,  so  müssen  wir  schliessen,  dass  die  Vorlage  der  Handschrift  B 
den  Hebräerbrief  nach  dem  Galaterbrief  hatte;  in  der  Saidischen 
Übersetzung  steht  er  vor  dem  Galaterbriel  Diese  .alte  Einteilung 
in  der  vatikanischen  Handschrift  gibt  dem  Römerbrief  21  Kapitel, 
1Ko21,  2Koll,  Gal5,  Heb  11,  Eph6,  PhiU,  Kol 6,  lTh4,  2Th4;  — 
die  neuere  Einteilung  in  derselben  Handschrift  hat  im  Römerbrief 
8  Kapitel,  lKoll,  2Ko8,  Gal4,  Eph3,  Phü2,  Kol3,  lTh2,  2Th2; 
wir  wissen  nicht,  wie  viele  Kapitel  der  Hebräerbrief  nach  der  neueren 
Einteilung  hatte,  da  der  Brief  mit  Kapitel  9,  14  abbricht 

Die  lateinischen  Handschriften  weisen  grosse  Verschiedenheit 
in  der  Kapiteleinteilung  auf.  Die  Amiata-  und  Fulda-Handschriften 
haben  im  Römerbrief  51  Kapitel  (so  Fuld  im  Texte),  lKo72,  2Ko28, 
Gal37,  Eph31,  Phil  19,  Kol 29  (Fuld31),  lTh25,  2Th9,  lTi30,  2Ti25, 
Tit  10,  Phü  4,  Heb  in  Am  29,  in  Fuld  125  mit  einer  älteren  Einteilung 
in  12  Kapitel.  Die  Kapiteleinteilung  in  vielen  alten  lateinischen  Hand- 
schriften im  Römerbrief  berührt  nur  Rö  Kapp.  1—14  mit  der  Doxo- 
logie  16,25(24)— 27  (die  in  vielen  griechischen  Handschriften  sofort 
nach  Kapitel  14  folgt),  so  dass  die  Kapitel  15  und  16  ausgeschlossen 
sind.  Dies  ist  der  Fall  in  der  Liste  der  Kapitel,  die  dem  Briefe  in 
der  Amiata-Handschrift  vorgesetzt  wird.  In  der  Fulda-Handschrift 
umfassen  die  Kapitel  1 — 23  in  der  Liste  die  Kapitel  1 — 14  von  heute, 
und  die  Kapp.  24—51  umfassen  die  Kapp.  9,1—14,23  und  16,24—27 
wie  in  der  Amiata-Handschrift.1  Folgende  Einteilung,  die  Bianchini 
aus  der  Handschrift  Reg.-Vat  9  zog,  scheint  sehr  alt  zu  sein:  Ro9, 
lKoll,  2Ko6,  Gal5,  Eph6,  Phil 5,  lTh6,  2Th2,  Kol3,  lTi6,  2Ti3, 
Tit 2,  Philenil,  Heb  12.  In  den  Handschriften  werden  diese  Ein- 
teilungen „tituli44  oder  „capitula"  oder  „breves"  genannt,  ohne  Unter- 
schied der  Bedeutung.2  Wettstein3  gibt  andere  Einteilungen,  die 
für  den  Römerbrief  zum  Beispiel  30  oder  36  oder  50  Kapitel 
bieten,  lKor  25,  28,  73.  In  den  Briefen  des  Paulus  hat  die  Ridley- 
Handschrift  der  syrischen  Philoxenischen  oder  Herakiensischen  Über- 
setzung das  Vorwort  des  Euthalius  und  seine  Kapiteleinteilung.4 

D.  In  der  Apokalypse. 

Die  Apokalypse  wurde  am  Ende  des  fünften  Jahrhunderts 
durch  Andreas,  Erzbischof  von  Cäsarea  in  Kappadocien,  in  24  loyovs 

1  Man  findet  mehr  über  die  lateinischen  Handschriften  bei  Lightfoot,  Journal 
of  Philology,  London  und  Cambridge  1871,  Bd.  3,  S.  196—202,  und  bei  Westcott- 
Hort,  X.  T.  in  the  original  Qreek,  Cambridge  und  London  1881,  [Bd.  2],  S.  111. 
112  im  Appendix,  und  in  Wordsworths  Ausgabe  der  Vulgata,  wovon  die  Evan- 
gelien schon  vorliegen,  vgl  oben,  S.  623. 

2  Vgl  Giuseppi  Bianchini,  Vindiciae  canon.  scripturarum ,  Rom  1740, 
S.  CCLXXXI. 

»  Wettstein,  s.  oben,  &  876,  Anm.  2. 

*  Vgl  Ridley  (wie  oben,  S.  876,  Anm.  3),  S.  306  Ausg.  von  Semler. 
Gregory,  Textkritik.  56 


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860 


B.  Kritik.  I.  Geschichte  der  Kritik. 


(ZTQ~),  nach  der  Zahl  der  Presbyter  Apok4.4.  und  in  72  =  24x3 
xtfpalauL  wegen  der  dreifachen  Einteilung  des  menschlichen  Geistes, 
geteilt.  Andreas  selbst  erklärt  die  Einteilung  folgendermassen:  [tjfisic] 
dieXopxtg  xi}v  xaQOvcav  XQayfiaxBiav  tlg  Xoyovq  x6 xal  oß'  xs<pa- 
?.ata.  6ict  xt]P  TQifitQrj  xmv  xo  [xQsoßvttQoip]  vxootaatp,  ocofuttoc  xal 
yvyJis  xal  jtvBvfiarog^  Vergleiche  ausserdem  die  Worte  des  Dio- 
nysius von  Alexandrien,  oben,  S.  859. 

Die  Amiata-  und  Fulda-Handschriften  teilen  die  Apokalypse  in 
25  Kapitel;  andere  lateinische  Handschriften  bieten  22,  23,  24.  41. 
43  KapiteL2 

b.  Die  heutige  Einteilung  im  Westen.» 

Gilbert  Genebrard,  Professor  in  Paris  im  Jahre  1579,  schrieb 
die  Kapiteleinteilung  den  Scholastikern 4  zu,  die  etwa  im  Jahre  1243 
mit  Hugo  dem  Kardinal  von  S.  Caro  die  Konkordanz  abfassten.  Er 
schliesst  dies  aus  dem  Umstand,  dass  die  vorherlebenden  Theologen 
diese  Kapitel  nicht  zu  kennen  scheinen,  während  die  späteren  Theo- 
logen Alexander  Alesius,  Albertus  Magnus,  Bonaventura,  und  andere 
sie  anwendeten.  An  einer  anderen  Stelle 5  lässt  er  Hugo  selbst  den 
Verfasser  sein:  ..Hugo  Cardinalis  S.  Sabinae,  antea  Barchinonensis 
monachus,  scripsit  in  universam  scripturam  commentaria  iuxta  quadru- 
plem sensum,  utens  numerali  citatione  et  enumeratione  capitumr 
quam  nunc  habemus."  „Primus  ex  ordine  Praedicatorum  ad  cardi- 
nalatum  assumptus,  primus  in  capitula  libros  sacros  distinxit"6 

So  nennen  denn  heute  die  Meisten  Hugo  als  Verfasser  dieser 
Einteilung,  aber  mit  Unrecht  Es  gibt  nicht  viele  Zeugen  für  Hugo. 
Jacques  Quetif  und  Jacques  £chard,7  die  sehr  ausführlich  über  Hugo 

1  Andreas,  Comm.  in  Apoc.  Vorwort  bei  Migne,  Patrol.  Or.  Bd.  106,  S.  220  *> 

2  Vgl  Wettstein,  s.  oben,  S.  876,  Anm.  2. 

3  Vgl  besonders  Otto  Schmid,  Über  verschiedene  Einteilungen  der  lieiligen 
Schrift,  insbesondere  über  die  Capitel- Einteilung  Stephan  Langtom  im  XIII.  Jalir- 
hunderte,  Graz  1892. 

*  Genebrard,  Chronographiae  lihri  qitatttior,  Köln  1581,  Buch  4,  S.  970. 
3  Genebrard,  wie  oben,  S.  972. 

8  Vgl  Bibliotheea  sancla  a  f.  Sixto  Senensi,  ordinis  praedicatorum  ex  prar- 
eipuis  catholieae  tcchsiae  auctorilnts  collecta  et  in  octo  libros  digesta  .  . .  Ausg. 
von  John  Hay,  einem  Schottlander,  der  Gesellschaft  Jesu,  Lyon  1593,  S.  249b: 
„Hugo  Carensis  vel  ex  opido  [so]  S.  Cari,  vel  de  S.  Theodorico,  Barchinonensis 

[Barclinonensis?]  episcopus   (in  concordantii«)  sängulas  divinae  scripturae 

dictiones  declinabiles  secundum  consequentiam  literarum  accuratissima  diligentia 
digessit,  annotatis  non  solam  libris,  sed  etiam  librorum  capitulis,  et  capitulorum 
lineis  in  quibus  unaquaeque  desiderata  dictio  contineretur"  (unter  Mitarbeit  von 
vielleicht  fünfhundert  Vätern). 

7  Quetif  und  Echard,  Seriptores  ordinis  Praedicatorum,  Paris  1719,  Fol.,  Bd.  1, 
S.  194—209.   Conrad  von  Halberstadt  benutzte  nachher  für  die  kürzeren  Kapitel 


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1.  Äussere  Form.   (2.)  Die  Kapitel,   b.  Heutige  Einteilung.  ggf 

reden,  schreiben  ihm  nur  die  Einteilung  eines  jeden  Kapitels  in 
kleinere  Teile  zu,  die  mit  den  sieben  Buchstaben  ABCDEFG  be- 
zeichnet werden.  Daunou  sogar,  obschon  er  bei  seinem  Bericht  Über 
Langton 1  geneigt  ist,  die  Kapiteleinteilung  Hugo  zuzuschreiben,  sagt 
nachher,  wo  er  über  Hugo2  berichtet,  garnichts  darüber. 

Die  Kapiteleinteilung  besorgte  Stephen  Langton,  Kardinal  und 
Erzbischof  von  Canterbury  (gestorben  1228).  Oudin,3  Wright,4  Hook,* 
und  Hardy 6  erwähnen  eine  Oxforder  Handschrift,  BodL  487  (früher 
NE.  c  2.  6,  auch  BodL  2067),  BL  110,  die  Falconer  Madan  auf  jener 
Bibliothek  freundlichst  für  mich  verglich,  und  die  ich  später  selbst 
untersuchte:  ,4228.  Magister  stephanus  de  langueton  archiepiscopus 
cantuariensis  obiit  qui  biblia  apud  parisium  quotavit7  libros  reginm 
exposuit.  vita  regis  Ricardi  dictavit.  multaque  alia  industriae  sitae 
Volumina  post  se  reliquit"  Die  Handschrift  scheint  im  Jahre  1448 
geschrieben  worden  zu  sein.  Ungefähr  dieselben  Worte  linden  wir 
bei  Henry  von  Knyghton,9  der  ums  Jahr  1395  blühte,  und  es  ist 
leicht  möglich,  dass  diese  Worte  in  jener  namenlosen  Handschrift 
aus  Knyghton  herrühren. 

Francis  Godwin  (*  1561  f 1633) 9  spricht  wie  folgt  von  Stephen: 
„Sacram  Bibliam  primus  omnium  dicitur  in  capitula  distinxisse,  or- 
dinem  ab  eo  constitutum  sequentibus  omnibus,  quae  usquam  inde  ab 
eo  tempore  fuerunt  ecclesiis."  Vielleicht  ging  Godwin,  wie  in  der 
That  Thomas  Pope  Blount  (1694),  Johannes  Pitseus  (1619),  Johannes 
Bale  (1557),  Johannes  Leland  (f  1552),  auf  Nikolaus  Trivet  (al.  Tripos, 

bloss  die  vier  Bachetaben  abcd,  und  jene  sieben  dann  für  die  längeren,  und  die 
Herausgeber  sind  ihm  gefolgt. 

1  Daunou,  Hist.  litt,  de  Ja  France,  Bd.  18,  8.  63:  „Topinion  la  mieux  etablie 
est  que  ces  moyens  de  trouver  et  de  rapprocher  des  textes  semblables  ou  paral- 
leles sont  dus  ä  Hugues  de  Saint-Cher,  ainsi  que  nous  l'exposerons  dans  1'article 
concernant  ce  dominicain." 

2  Daunou,  daselbst,  Bd.  19,  8.  38  ff. 

»  Casimir  Oudin,  Oomm.  de  seripioribus  eeel.  aniiquis',  Leipzig  1722,  Bd.  2, 
Sp.  1702;  Oudin  liest,  aber  falsch:  „apud  Parisios  locavit". 

*  Thomas  Wright,  Bioyraphia  Britannica  literaria,  Änglo-Norman  period, 
London  1846,  S.  444.  445  und  Anm. 

3  W.  F.  Hook,  Lives  of  tke  archbishops  of  Ganterbury,  London  1862,  Bd.  2, 
S.  677.  678. 

6  Thomas  Duff  Hardy,  Descriptive  catalogue  of  materials  relai triff  to  the  his- 
tory  of  Great  Britain  and  Ireland,  London  1871,  Bd.  3,  S.  73,  Anm.  *. 

7  Ducange  (Du  Fresne),  Ausg.  von  Henschel,  Paris  1845»  Bd.  5,  S.  570b,  fuhrt 
keine  Stelle  für  das  Zeitwort  quotare  {„in  capitula  et  versiculos[?]  distanguere") 
an  ausser  dieser,  die  von  Knyghton  genommen  zu  sein  scheint.  Es  Läge  nahe, 
„quotavit"  für  „connotavit"  zu  halten,  doch  scheint  das  Wort  sicher  zu  sein. 

8  Henry  von  Knyghton  (oder  Knighton),  De  eventibus  Angliae,  Buch  2, 
Kap.  34,  bei  Roger  Twysden,  Hut.  Anglicanae  scriptores  X,  London  1652,  Sp.  2430f. 

9  Godwin,  De  praesulibtis  Angliae  comm.  London  1616,  S.  126. 

56* 


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SS2 


B.  Kritik.  I.  Geschichte  der  Kritik. 


Triveth,  Trivett,  Trevet)  zurück,  der  im  Jahre  1258  geboren,  im 
Jahre  1328  gestorben  zu  sein  scheint.  Triyet  schrieb 1  über  Stephen: 
„Hic  super  totam  Bibliam  postillas  fecit  et  eam  per  capitula,  quibus 
nunc  utuntur  moderni,  distinxit.*4  Die  Frage  scheint  nunmehr  durch 
die  vortreffliche  Schrift  Otto  Schmid's  sicher  gelöst  zu  sein  und 
zwar  zu  Gunsten  Langtons.  Denn  Schinid  bringt  aus  der  Pariser 
Nationalbibliothek  Ms.  lat.  14,  417  eine  Liste  der  Kapitel,  die  wahr- 
scheinlich aus  der  Mitte  des  13.  Jahrhunderts  stammt,  und  die  Auf- 
schrift trägt:  „Capitula  Canthuar.  archiepiscopi  super  bibliotec" 2 
Hoffentlich  bringen  weitere  Forschungen  in  Paris,  Cambridge,  Canter- 
bury,  Oxford,  und  London  neue  Beweise  für  Langton.  Schmid  bringt 
sehr  gute  Gründe  für  die  Annahme,  dass  Langton  die  Einteilung 
etwa  im  Jahre  1204  oder  1205  machte.3  üugo  konnte  leicht  die 
Kapiteleinteilung  von  dem  älteren  Stephen  übernehmen,  da  beide 
in  Paris  die  Bibel  bearbeiteten,  wo  Hugo  Stephen's  Handschriften 
zur  Hand  hatte.  Und  es  lag  besonders  nahe,  dass  weniger  genau 
Unterrichtete  nicht  nur  die  ABCDEFG -Einteilung  der  Kapitel,  son- 
dern auch  die  Kapitel  selbst  Hugo  zuschrieben.  Einige  haben 
behauptet,  dass  die  Kapitel  durch  den  Erzbischof  Lanfranc  von 
Canterbury  (gestorben  1089)  eingeteilt  wurden,  doch  finde  ich  keinen 
alten  Zeugen  für  ihn;  es  wäre  nicht  sonderbar,  wenn  jemand  Lang- 
ton's  Namen  mit  Lanfranc's  verwechselt  hätte,  da  beide  Erzbischof 
in  Canterbury  waren.4 

Aus  den  lateinischen  Bibeln  ging  diese  Einteilung  in  einige 
wenige  der  spät  im  Westen  geschriebenen  griechischen  Handschriften 
über  und  dann  in  die  gedruckten  Ausgaben  des  griechischen  Neuen 
Testamentes.  Über  die  Verschiedenheiten  der  Kapiteleinteilung  in 
den  Ausgaben  und  Übersetzungen  vergleiche  unten,  „Die  Verse". 

Die  Einteilung  trifft  schlecht  an  folgenden  Stellen:  Mt9,38— 10,1, 
doch  sind  diese  getrennt  sowohl  in  den  Abschnitten  als  auch  in  den 
grösseren  Kapiteln;  Mtl  5.39— 16,1  auch  in  den  Abschnitten;  Mt  19,30— 
20,1,  auch  in  den  Abschnitten  und  in  den  grösseren  Kapiteln:  Mk2,23 
—28—3,1—5:  2,27.28  und  3,1—5  sind  in  den  Abschnitten  verbunden, 
aber  nicht  in  den  grösseren  Kapiteln;  Mk8,38— 9,1  gesondert  in  den 
Abschnitten,  aber  nicht  in  den  grösseren  Kapiteln;  Lk20,45— 47— 

1  Trivet,  Annales  sex  r&jiim  Aw/liae  (Ausg.  von  Anthony  Hall,  Oxford  1719, 
S.  182),  Ausg.  von  Thomas  Hog,  London  1S45,  S.  216.  über  die  bessere  Schreib- 
weise seines  Namens  Trevet  vgl  daselbst  S.  I.  XVII.  XVIII. 

2  Schmid  (wie  oben,  S.  880,  Anm.  3),  8.  56—100,  bes.  S.  58. 
*  Schmid,  S.  93.  94. 

4  Rabanas  Maurus,  Abt  von  Fulda  und  Erzbischof  von  Mainz,  schrieb  einiges 
in  dem  Vorwort  zu  seinem  Kommentar  zum  Matthäus  (Migne,  Patrai.  Lat.  Bd.  107, 
Sp.  729  d— 730  d)  über  die  alten  Kapitel  und  über  die,  die  er  selbst  bestimmt  hatte 
aber  das  alles  hat  kaum  eine  Beziehung  zu  der  heutigen  Einteilung. 


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1.  Äussere  Form.   (3).  Die  Verse. 


883 


21,1—4  (vgl  Mkl2,41— 44)  auch  in  den  grösseren  Kapiteln;  die  Ab- 
schnitte verbinden  20,47  und  21,1—4;  Apg4,32— 37— 5,1— 11;  Apg 
7,60-8,1»;  !Ko3,16-23-4,l— 5;  lKolO,33-ll,l;  2Ko4,16— 18— 5,lff.; 
2Ko6,18— 7,1;  Kol3,25— 4,1. 


(3.)  Die  Verse.1 

Tch  wiederhole  hier,  fast  unverändert-,  die  unübertreffliche  Ab- 
handlung meines  verewigten  Freundes  und  Gönners: 

Ezba  Abbot 

Über  die  Unterschiede  zwischen  den  Ausgaben  des  griechischen  Neuen 
Testaments  in  der  Verseinteilung. 

Viele  Schriftsteller  haben  sich  geirrt  in  ihrer  Darstellung  der 
Geschichte  der  Einteilung  des  Textes  der  heiligen  Schrift  in  Verse. 
So  haben  nach  Jahn,  Bertholdt  und  Anderen,  Tischendorf *  und  Eeuss3 
behauptet,  dass  jene  Einteilung  erst  von  Robert  Estienne  in  seiner 
im  Jahre  1548  herausgegebenen  Ausgabe  der  lateinischen  Vulgata- 
Übersetzung  gemacht  worden  sei;  De  Wette 4  und  Keil 3  schreiben  155S. 
Doch  ist  weder  in  dem  einen  noch  dem  anderen  Jahr  eine  Ausgabe  der 
Vulgata- Übersetzung  aus  Estienne's  Presse  hervorgegangen.  Andere 
erklären  irrigerweise,  dass  die  lateinische  Bibel  im  Jahre  1545.  An- 
dere schliesslich,  dass  sie  erst  im  Jahre  1557  in  Verse  geteilt  ge- 
wesen sei.  William  Wright  behandelte  diese  Frage  sehr  genau  in 
öm>v  Cyelopaedia  of  Biblical  literature  edited  by  John  Kitto,  London  1845, 
unter  dem  Worte  ..Verse";  in  der  dritten  Ausgabe  jenes  Werkes, 
vom  Jahre  1870,  wurde  dieses  Kapitel  in  ungenauer  Weise  verkürzt. 

Folgendes  ist  eine  kurze  Zusammenfassung  des  Thatbestandes. 
Man  sagt,  dass  die  Numerirung  der  masoretischen  Verse  im  Alten 
Testament  zuerst  durch  den  Rabbi  Isaak  Nathan  besorgt  sei.  damit 
er  eine  hebräische  Konk  ianz  leicht  und  knapp  herstellen  könne. 
Sein  Werk  wurde  1448  vollendet  und  erst  im  Jahre  1524  in  Venedig 
gedruckt.6  Das  „Quincuplex  Psalterium",  Paris  1509  durch  Jacques 
Le  Fevre  d'Etaples  aus  der  Presse  des  älteren  Henri  Estienne 
herausgegeben,  ist  die  erste  Ausgabe  irgend  eines  Teiles  des  Alten 

1  Vgl  auch  hier  Otto  Schmid  (wie  oben,  S.  880,  Anm.  3),  S.  106—117. 

2  Tischendorf,  Herxof/'s  Realencykl.  1.  Ausg.  Bd.  2,  S.  174. 

3  Reuse,  Gesch.  d.  heilv/eii  Schriften  N.  T.  5.  Ausg.  Braunschweig  1874,  £  3*7. 
*  De  Wette,  Einleit.  in  das  A.  T.  7.  Ausg.  Berlin  1852,  Bd.  1,  S.  112. 

3  Keil,  Einleit.  in  das  .1.  T.  2.  Ausg.  Frankfurt  am  Main  1859,  S.  518. 

c  Vgl  besonders  H.  K.  Bindseil,  Concord.  Homer,  specimen,  Halle  1867,  S.  XVT 
und  XVIII  Anm.  Auch  (Herzog- iHauck's  üW<r//c//Z/.  3.  Ausg.  Lpzg.  Bd.  10.  1902?, 
S.  C0G  Z.  17  ff. 


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B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


Testaments,  in  der  die  inasoretischen  Verse  mit  arabischen  Zahlen 
versehen  sind.  Die  erste  Ausgabe  der  ganzen  Bibel  in  Verse  ein- 
geteilt ist  die  lateinische  Übersetzung  des  Santes  Pagnini,  gedruckt 
in  Lyon  1528.  Seine  Einteilung  war  aber  in  den  Apokryphen  und 
im  Neuen  Testament  sehr  verschieden  von  der  heute  gebräuchlichen. 
Die  Verse  waren  zwei  oder  drei  Mal  so  lang;  keine  andere  Aus- 
gabe scheint  diese  Einteilung  angewendet  zu  haben. 

Die  erste  Ausgabe  des  Neuen  Testaments  in  die  heute  üblichen 
Verse  geteilt  wurde  durch  Robert  Estienne  in  Genf  im  Jahre  1551 
in  zwei  sehr  kleinen  (16°)  Bänden  gedruckt.  Der  griechische  Text 
war  in  der  Mitte  der  Seite,  während  die  lateinische  Übersetzung 
des  Erasmus  auf  der  einen  Seite  und  die  Vulgata  des  Hieronymus 
auf  der  anderen  Seite  stand.  Henri  Estienne  der  Sohn  erzählt, 
dass  diese  Verseinteilung  grösstenteils  „inter  equitandum"  gemacht 
wurde,  als  sein  Vater  von  Paris  nach  Lyon  reiste.  Ähnlich  wie  bei 
Rabbi  Isaak  Nathan  oben,  so  wurde  diese  Einteilung  besorgt  als 
Vorarbeit  zum  Index  des  Neuen  Testaments,  den  Henri  der  Sohn 
zu  Ende  führte  und  im  Jahre  1594  herausgab;  siehe  Henri  Estienne's 
Worte  in  dem  Vorwort  zu  diesem  Index  oder  Konkordanz.  Noch 
etwas  fasste  Robert  Estienne  ins  Auge,  als  er  diese  Verseinteilung 
vornahm:  „quod  hac  ratione  utraque  translatio  posset  omnino  e  regione 
Graeco  contextui  respondere";  siehe  das  Vorwort  zu  seinem  Neuen 
Testament  vom  Jahre  1551.  Pie  erste  Ausgabe  der  ganzen  Bibel 
in  die  heute  gebräuchlichen  Verse  geteilt  war  Robert  Estienne's 
Ausgabe  der  Vulgata -Übersetzung,  in  Genf  im  Jahre  1555  („VIII. 
Idvs  Aprilis")  gedruckt,  in  Oktav;  jene  Einteilung  war  gemacht 
worden  wegen  des  biblischen  Indexes  oder  der  Konkordanz,  die  in 
demselben  Jahre  herausgegeben  worden  ist.  Diese  Einteilung  be- 
findet sich  auch  in  jener  wunderschönen  Ausgabe,  auf  schönem 
Papier  und  mit  schönen  Typen,  der  Vulgata-Übersetzung,  die  Robert 
Estienne  in  Genf  im  Jahre  1557  in  drei  grossen  Bänden  druckte. 
Es  war  dies  die  achte  und  letzte  Ausgabe  der  lateinischen  Bibel, 
die  Robert  Estienne  herausgab; 1  ausser  der  Vulgata  in  dem  Alten 
Testament  bot  sie  die  Übersetzung  des  Pagnini  mit  Anmerkungen, 
die  dem  Vatablus  zugeschrieben  werden,  und  in  dem  Neuen  Testa- 
ment die  Übersetzung  des  Beze  mit  seinen  Anmerkungen.  Die  erste 
Ausgabe  des  französischen  Neuen  Testaments 1  in  Verse  geteilt  druckte 

1  Vgl  Jacques  Le  Long,  Bibl.  sacra,  Ausg.  von  Masch,  Bd.  3,  S.  191  ff. ;  und 
Knoch,  Hist.-erü.  Xackr.  v.  d.  Braunscfuc.  BUxlsamml.  Wolfenbüttel  1754,  Bd.  1, 
S.  876-891. 

3  Vgl  Isaao  H.  Hall,  „Note  on  early  veree  divistons  of  the  New  Testament", 
Joitrnal  of biblical  lüerature,  Bd.  10  ([BoBton,]  1891),  Teil  1,  S.  65—69,  über  die 
Verse  in  dem  französischen  Neuen  Testament  vom  Jahre  1554  :  „apud  C[onradum] 
B[adium]"  [in  Genf?  in  Basel  (so  Le  Long)?]  gedruckt. 


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1.  Äussere  Form.   i3.j  Die  Verse. 


8S5 


Robert  Estienne  im  Jahre  1552,  in  zwei  kleinen  Oktavbänden  ;  diese 
Ausgabe  enthielt  in  gleichen  Spalten  die  französische  Übersetzung, 
die  Olivetanus  machte  und  die  Calvin  revidirte,  und  die  lateinische 
Übersetzung  des  Erasmus;  die  französische  Bibel  scheint  zuerst  so 
eingeteilt  gewesen  zu  seiu  in  der  Ausgabe  der  Genfer  Übersetzung, 
die  Robert  Kstienne  in  Genf  im  .lahre  1553  in  Folio  druckte.1  In 
der  italienischen  Sprache  scheint  die  erste  Übersetzung,  die  die  Verse 
des  Estienne  hat,  diejenige  gewesen  zu  sein,  die  der  unglückliche 
Märtyrer  Giovanni  Luigi  Paschale  machte,  und  die  ohne  Ort  aber 
vielleicht  in  Genf  im  Jahre  1555  erschienen  ist.2  Das  erste  hollän- 
dische Neue  Testament  mit  diesen  Versen  wurde  in  Emden  bei  Gel- 
lius  Ctematius  im  Jahre  1556  (8°)  herausgegeben;  die  holländische 
Bibel  wurde  so  eingeteilt  in  Emden  1560  (4°). 3  Das  erste  englische 
Neue  Testament  mit  Versabteilung  war  die  Übersetzung  des  William 
Whittingham  in  Genf  1557  gedruckt;  die  englische  Bibel  ist  zuerst 
so  eingeteilt  worden  in  der  Genfer  Übersetzung,  die  im  Jahre  1560 
vollendet  wurde;  in  dieser  Ausgabe  des  Neuen  Testaments  war  die 
Übersetzung  sehr  verschieden  von  der  in  der  Ausgabe  vom  Jahre 
1557.  In  Beze's  erster  Ausgabe  der  lateinischen  Übersetzung  des  Neuen 
Testaments  in  Genf  1557  (dieses  Jahr  findet  man  auf  der  letzten 
Seite;  im  Titel  steht  1556)  erschienen,  das  heisst,  im  dritten  Band 
der  lateinischen  Bibel,  die  Robert  Estienne  in  jenem  Jahre  heraus- 
gab, benutzte  Beze,  mit  einigen  Abweichungen,  die  Versabteilung 
Estienne's.  In  seiner  ersten  Ausgabe  des  Neuen  Testaments  im 
Griechischen,  nebst  seiner  lateinischen  Übersetzung  und  seinen  An- 
merkungen, die  im  Jahre  1565  in  Genf  in  Folio  erschien,  und  in 
vielen  seiner  späteren  Ausgaben  wich  Beze  mehrfach  von  der  Vers- 
abteilung Estienne's  ab,  und  gerade  diese  Ausgaben  von  Beze  haben 
viel  gethan,  um  die  Yersabteilung  bekannt  zu  machen,  die  bald  nach- 
her mit  allgemeiner  Zustimmung  angenommen  worden  ist  Beze 
wich  also  an  mehreren  Stellen  von  Estienne  ab,  und  spätere  Heraus- 
geber folgten  ihm.  besonders  die  Elzeviere,  die  auch  eigene  Ver- 
schiedenheiten einführten.  Auch  bieten  die  vor  Estienne's  Ausgabe 
vom  Jahre  1551  oder  die  bald  nachher  gemachten  Übersetzungen 
in  die  modernen  Sprachen  noch  andere  Unterschiede  in  der  Vers- 
einteilung. 

1  Vgl  Baumgarten,  Nachr.  von  merhcürd.  Büchern,  Halle  1752,  Bd.  2,  S.377f. 

379  ff 

J  „Est  mihi  N.  T.  Gallico-Italicum,  editnm  a.  1555  ap.  Giovan  Luigi  Paschale, 
quod  est  distinetum  hodierna  distinetione  versuum."  Leusden,  Philol.  Hebr.-Or. 
Utrecht  1670,  Bisa.  DU,  §  12,  8.  21.  Paschale  wurde  in  Rom  im  Jahre  1560  wegen 
seines  evangelischen  Glaubens  verbrannt 

»  Vgl  Ieaac  Le  Long,  Boelc-Zacd  der  Nederduyt.  Bybels,  Amsterdam  1732, 
S.  716;  vgl  S.  703f.  711  f.  667 f. 


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SS6  B-  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


Die  Unterschiede  zwischen  den  späteren  Ausgaben  des  grie- 
chischen Neuen  Testaments  und  der  Ausgabe  Estienne's  in  Bezug 
auf  die  Yersabteilung  sind  von  keinem  kritischen  Herausgeber  fest- 
gestellt worden.  Ein  Hauptgrund  dafür  mag  wahrscheinlich  in  der 
Seltenheit  die3er  Ausgabe  liegen.  Ks  ist  selbstverständlich,  dass  diese 
Ausgabe  als  Norm  gelten  muss,  als  in  dieser  Hinsicht  gewisser- 
massen  eine  „editio  princeps".  Kein  Herausgeber  darf  von  dieser 
Verseinteilung  ohne  die  allerzwingendsten  Gründe  abgehen.  Jede 
Verschiedenheit  der  Einteilung  ist  festzustellen  und  auf  die  ürein- 
teilung,  soweit  irgend  thunlich,  zurückzufuhren. 

Diese  Verschiedenheit  der  Verseinteilung  in  Ausgaben  des  grie- 
chischen Textes  und  der  Übersetzungen  des  Neuen  Testamentes 
findet  an  vielen  Stellen  statt,  und  doch  wird  sie  von  den  Meisten 
vernachlässigt  oder  sie  ist  ihnen  nicht  bekannt  Sie  ist  aber  sehr 
störend.  Die  Wörter  und  die  Worte,  die  in  den  betreffenden  Verser 
stehen,  werden  in  Konkordanzen,  in  Wörterbüchern,  in  Grammatiken, 
in  Kommentaren,  in  allerart  Schriften  mit  verschiedenen  Versnum- 
mern  angeführt,  und  daraus  entstehen  Schwierigkeiten  und  eine 
Unsicherheit  die  schwer  zu  heben  sind.  Wer  soll  die  richtige  Vers- 
nummer  angeben?  Welche  von  den  in  den  Händen  eines  Einzelnen 
liegenden  Ausgaben  hat  die  richtige  Numerirung? 

Um  Klarheit  hierüber  zu  schaffen,  wird  im  folgenden  die  Aus- 
gabe Estienne's  vom  Jahre  1551  mit  der  Elzevier-Ausgabe  vom 
Jahre  1633  (der  ersten,  die  die  Verse  im  Texte  eingeteilt  bietet)  und 
mit  Tischendorfs  edüio  octava  critica  maior  aus  den  Jahren  1869 — 
1S72  verglichen.  Daneben  wird  dann  die  Verschiedenheit  von  gegen 
fünfzig  hervorragenden  Ausgaben  des  griechischen  Neuen  Testa- 
mentes und  einiger  Übersetzungen  angegeben. 


Herbeigezogene  Ausgaben  und  Übersetzungen. 

Zcvhenschlüsscl 


A 

4. 

D 

37. 

K 

17. 

T 

28. 

AI 

2:». 

Elz 

7. 

L 

21. 

Th 

23. 

2 

EST 

1. 

Lu 

35. 

Tn 

19. 

H't.>  und  B 

3. 

F 

9. 

10. 

Tr 

27. 

Be 

12. 

G 

lü. 

Mas 

11. 

V 

36. 

fii 

15. 

Oe  und  Gen 

32.33. 

Mt 

14. 

W 

13. 

Bl 

24. 

H 

22. 

Sch 

18. 

Wd 

20. 

Bp 

34. 

HE 

5. 

Scr 

29. 

We 

6. 

Cour 

8. 

Ja 

38. 

St 

20. 

WH 

30. 

Liste  nach  der  Zelt  geordnet. 

Ausgrtlien. 

1.  EST:  Robert  Estienne,  N.  T.  Gr.  et  Lat.  1.^51 :  Bibüa  (Vulg.)  1555,  8".  Wo  sie 
auseinandergeben,  EST">i,  Est». 


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1.  Äussere  Form.  (3.)  Die  Verse. 


8S7 


2.  Bö?:  Theodore  de  Beze,  N.  T.  Lat.  1557  (im  Titel  1556),  Fol. 

3.  Bto:  Theodore  de  Beze,  N.  T.  Gr.  et  Lat  Fol.  1565, 1582, 1588  (in  vielen  Exem- 

plaren 1589),  1596;  8«,  1565,  1567,  1580,  1590. 
(B  Wo  diese  Ausgaben  auseinandergehen,  wird  die  Verschiedenheit  angegeben  ; 
wenn  aber  alle  de  Bi>ze's  Ausgaben,  mitsamt  der  lateinischen  Ausgabe  vom 
Jahre  1557,  Übereinstimmen,  dann  steht  nur  „B". 

4.  A:  „N.  T.  Graece"  in  der  Polyglotten-Bibel  von  Antwerpen,  Bd.  5  (1571)  und 

Bd.  6  (1572),  Fol. 

5.  HE:  Henri  Estienne,  N.  T.  Gr.  1576. 

6.  We:  „Divime  Script  omnia  Gr.   Francofurti,  apud  Andr.  Wecheli  heredes." 

1597,  Fol. 

7.  Eis:  Elzevier- Ausgaben  des  N.  T.  Gr.  aus  den  Jahren  1624,  1633,  1641,  1650, 

16G2,  1670,  V78.  Wenn  sie  auseinandergehen,  so  wird  das  Jahr  gesetzt. 

8.  Cour:  Etienne  de  Courcelles,  N.  T.  Gr.  1658.  Es  erschien  auch  1675, 1685, 1699. 

9.  F:  John  Fell,  N.  T.  Gr.  Oxford  1675. 

10.  M:  John  Mill,  N.  T.  Gr.  Oxford  1707,  Fol.;  auch  die  Ausg.  von  Ludwig  Küster, 

Amst.  und  Leipzig  (auch  Rotterd.)  1710,  Fol. 

11.  Mas:  G.  von  Mastricht  („G.  D.  T.  M.  D.")  N.  T.  Gr.  2.  Ausg.  1735.  (1.  Ausg. 

1711.) 

12.  Be:  Job.  Alb.  Bengel,  N.  T.  Gr.  1734,  4«. 

13.  W:  Jo.  Jac  Wetstein,  N.  T.  Gr.  1751—52,  Fol. 

14.  Mt:  C.  F.  Matthäi,  N.  T.  Gr.  et  Lat,  1782—88;  N.  T.  Gr.  1803—7.    Wo  sie 

auseinandergehen,  Mt»,  Mt». 

15.  Bi:  A.  Bircb,  Quatuor  Evangelia.  1788,  4°. 

16.  G:  Jo.  Jac  Griesbach,  N.  T.  Gr.  2.  Ausg.  1796— 1808  („ed.  maior");  Leipzig 

1805  [1806]  {,,*&.  minor41);  Bd.  1,  3.  Ausg.  von  D.  Schulz,  1827.  Wo  sie 
auseinandergehen,  Gmst,  Qmin,  Q«7. 

17.  E:  G.  C.  Knapp,  N.  T.  Gr.  2.  Ausg.  1813;  4.  Ausg.  (Thilo  und  Rödiger),  1829. 

(Andere  Auag.  1797,  1824,  1840.) 

18.  Sch:  H.  A.  Schott,  N.  T.  Gr.  et  Lat.  3.  Ausg.  1825  ;  4.  Ausg.  von  Baumgarten- 

Crusius,  1839  (Schw).   (Frühere  Ausgaben  1805,  1811.) 

19.  Tn:  Jo.  A.  H.  Tittmann,  N.  T.  Gr.  Stereotypausg.  1828.  (Andere  Ausgaben 

1820,  24,  31.) 

20.  Sz:  Joh.  M.  A.  Scholz,  N.  T.  Gr.  1830-1836,  4«. 

21.  L:  C.  Lachmann,  N.  T.  Gr.  Stereotypausg.  1831  („ed.  minor",  auch  in  den  Jahren 

1837,  1846);  „ed.  maior",  „Gr.  et  Lat."  1842—1850. 

22.  H:  A.  Hahn,  N.  T.  Gr.  1840,  12°;  1841,  mit  den  Versen  getrennt.  16».  —  „Post 

Lachm.  et  Tisch,  denuo  diligenter  reoognovit",  1861.  Wo  sie  auseinander- 
gehen, H'i,  Hoi. 

23.  Th:  C.  G.  W.  Theile,  N.  T.  Gr.  1844;  11.  Stereotypausg.  von  Oskar  von  Geh- 

hardt, 1875.  Wo  verschieden,  Th«,  Th'ö. 

24.  Bl:  S.  T.  Bloomfleld,  „Gr.  Test,  with  English  notes",  9.  Ausg.  1855.  (1.  Au3g. 

1832.) 

25.  AI:  Henry  Alford,  „Gr.  Test  with  Engliah  notes",  Bd.  1.  2,  6.  Ausg.  1868— 

1871;  Bd.  3,  5.  Ausg.  Bd.  4,  4.  Ausg.  1871.  (1.  Ausg.  1849-1861.) 

26.  Wd:  Chrtstopher Wordsworth,  „Gr. Test,  with  Engl,  notes";  Evangelien,  5.  Ausg. 

1866;  Appstelg.  4.  Auag.  1864;  paulin.  Briefe,  4.  Ausg.  1866;  kath.  Briefe 
und  Apok.  3.  Ausg.  1864.   (1.  Ausg.  1856—60.) 

27.  Tr:  S.  P.  Tregellea,  N.  T.  Gr.  et  Lat.  Teil  1—6,  1857—72  ,  4».  (Teil  7,  Pro- 

legomena  und  Addenda,  1879.) 
£>.  T:  (L.  F.)  Const  (von;  Tischendorf,  N.  T.  Gr.  1869—1872;  auch  seine  früheren 
kritischen  Ausgaben,  1841  [1840],  1849,  1859;  und  die  Handausgaben,  die 


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688 


B.  Kritik.   I.  «ieschichfce  der  Kritik. 


im  Jahre  1873  bei  Tauchnitz,  Brockhaus,  und  Mendelssohn  herausgegeben 
wurden.   Wo  verschieden,  T41  u.  s.  w. 

29.  Scr:  F.  H.  i'A.)  Scrivener,  „N.  T.  textus  Stephanici  A.  D.  1550.    Ed.  aact.  et 

emend."   Cambridge  1877. 

30.  WH:  B.  F.  Westcott  und  F.  J.  A.  Hort,  „The  N.T.  in  Greek  the  text  revised 

. .  .  [Bd.  1].  Text.  Cambr.  und  Lond.  1881.  r Diese  ausgezeichnete  Ausgabe 
zeigt  die  Schwierigkeit  mit  den  Versen  umzugehen;  als  Hort  aus  den  Kor- 
rekturen zu  dieser  Stelle  in  den  Prolegomena  zu  Tischendorf  erfuhr,  dass 
die  Westcott -Hort- Ausgabe,  gegen  ihren  Wunsch,  an  vielen  Stellen  eine 
falsche  Verseinteilung  hatte,  so  bat  er  mich  eiligst,  die  Ausgabe  un  jeder 
Stelle  mit  der  Angabe  für  Estienne  zusammenzustellen.  Ich  zögerte,  bis 
er  mir  schrieb,'  dass  die  Änderungen  in  den  Platten  wirklich  gemacht  worden 
seieu.  Eigentlich  hatte  ich  Korrektur -Abzüge  verlangen  müssen.  Seine, 
mir  unbekannten,  Mitarbeiter  hatten  ihn  unwisaenderweise  getäuscht,  und 
es  blieben  auch  in  dem  abgeänderten  Druck  verschiedene  irrige  Verse.  Ich 
hatte  Proll.  S.  173  geschrieben:  „Stephanum  constanter  nunc  sequitur  haec 
editio;  qui  vero  numeri  in  exemplaribus  prius  divenditis  ad  sedes  alienas 
migraverant  in  serioribuB  ad  Stephani  normam  revocati  sunt."  Infolge 
aber  der  durch  die  Änderung  veranstalteten  Verwirrung  musste  ich  in  den 
Corrigenda,  S.  1304  Verschiedenes  aus  beiden  Druckeu,  WH»  und  WH» 
angeben.  G.] 

Uberseixuiv/cn. 

31.  Est»  und  Bä7;  siehe  oben,  Nr.  1  und  2. 

32.  Ge:  N.  T.  Anglice  (von  William  Whittingham  i,  Genf  1557. 

33.  Gen:  Die  Genfer  englische  Übersetzung  der  Bibel,  Genf  1560.    „Ge"  heisst 

„Ge"  und  „Gen"  wenn  sie  zusammengehen. 

i34.  Bp:  Die  englische  Übersetzung  in  der  sogenannten  „Bishops'  Bible",  1568. 
Hier  wurde  die  zweite  Londoner  Ausgabe  von  1572  gebraucht,  Fol. 

35-  Lu:  Luthers  deutsche  Übersetzung.  Unter  den  Ausgaben  mit  Verseinteilung 
war  die  älteste,  die  Goez  finden  konnte,  diejenige,  die  bei  Feyerabend, 
Frankfurt  am  Main,  1582,  8°,  erschien.  [Aber  Eberhard  Nestle,  Evaivje- 
liaches  Kirchenblatt  für  Württemberg,  Stuttgart,  9.  März  1895,  S.  79b,  er- 
klärt, dass  die  erste  Ausgabe  mit  der  Verseinteilung  in  Heidelberg  im  Jahre 
156S,  in  Quart,  gedruckt  wurde,  und  die  zweite  in  Frankfurt  am  Main  im 
Jahre  1575,  in  Oktav.  G.]  Hier  wird  die  Verseinteilung  in  der  Ausgabe 
von  Bindseil  und  Niemeyer,  1854 — 55,  benutzt. 

36.  V:  „Biblia  sacra  Vulgatae  editio nis",  Rom  1592,  Fol. 

37.  D:  „La  Bibbia,  cioe,  i  libri  del  Vecchio  e  del  Nvovo  Test  traslatati  da  Gio. 

DiodatL"  1607,  Fol. 

38.  Ja:  Die  englische  Bibel  des  Königs  Jakobus,  die  sogenannte  „authorized  Ver- 

sion". 1611,  Fol.  Hier  wurde  der  „Exact  reprint",  Oxford  1833,  4",  benutzt. 


Einundfünfzig  Ausgaben  des  griechischen  Neuen  Testaments  und  neun  Über- 
setzungen wurden  untersucht. 


(  )  zeigt,  dass  der  Versanfang  in  der  betreifenden  Ausgabe  unsicher  ist,  weil 
die  Verse  nur  durch  Nummern  am  Rande  unterschieden  werden.  Aus  diesem 
Grunde  muss  man  in  den  Ausgaben  von  Schott,  Scrivener,  Westcott-Hort 
häufig  unsicher  sein,  und  in  ganz  unsicheren  Stellen  werden  sie  nicht  an- 
geführt 

anm  zeigt,  dass  eine  Anmerkung  den  Zweifel  im  Texte  hebt 


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1.  Äussere  Form.   (3.)  Die  Verse. 


8S9 


Unterschiede  in  der  Verseinteilung. 

Bei  jeder  Stelle  werden  zuerst  aus  Estienne  1551  die  Worte  angegeben,  die 
verschiedene  Herausgeber  verschiedenen  Versen  zuerteilen,  bisweilen  mit  Lesarten. 
Grösstenteils  steht  zuerst  der  Vers,  in  dem  die  Worte  bei  Estienne  selbst  sind. 

Matt  2,1.2  Aiyovteg, 

Vers  2,  EST  B  A  HE  We  Elz*  M  Bi  L  AI  Tr  T  (ausser  T«)  Scr;  Ge  Bp 
V  D  Ja. 

Vers  1,  ElzM.u.66.«».70.78  Cour  F  Mas  Be  W  Mt  G  (Gmln)  K  Sch  Tn  Sz 
T«  H  Th  Bl  Wd;  Lu. 

—  5,4.5  MaxaQioi  ol  Ttrv&ovirec ...»  Maxüpiot  oi  itpqete  *.  t.  A. 

Diese  Verse  werden  vertauscht  durch  Ltxt  (gegen  Lrand)  Tr  und  T  (ausser 
T*i);  so  EBt*»  und  V.  WHrand  geben  den  vertauschten  Worten  das 
Zeichen  H  h  welche  den  Anspruch  erheben,  wenigstens  vorderband 
dem  Texte  beigesellt  zu  werden".  L  behalt  die  früheren  Verstauen  bei. 

—  9,23.24  Myu  avxol;  [Lesart  foeytv], 

Vers  24,  EST  B  A  HE  We  Elz  Cour  F  Mab  Be  W  Mt  G»lo  K  Tn  T*i  H 

Th  AI  Tr;  Ge  Bp  Lu  D  Ja. 
Vers  23,  M  Bi  Gmal  Sch  L  Bl  Wd  T  (ausser  T*i);  V. 

—  16,5.6  Kai  od  ^  rtptjffff  xbv  naxiga  ai-xov  i?  xtjv  piyre>a  abrov'  (Lesarten) 

Vers  6,  EST  A  We  AI  Tr;  Ge  Bp  Lu  V  Ja. 

Vera  5,  B  HE  Elz  Cour  F  M  Mas  Be  W  Mt  Bi  G  K  Sch  Tn  Sz  L  H  Tb 
Bl  Wd  T  Scr;  D. 

—  21,1.2  Atywv  avxols, 

Vers  1,  ElzM.*i. 

Vers  2,  die  übrigen  Ausgaben. 

  25.26  Eav  etnw/Jiev,  i$  ovgavot'  iget  rjutv,  Staxl  ovv  ovx  imoxevoaxe  atJroT ; 

Vers  26,  T;  V. 
Vers  25,  die  Übrigen. 

—  28,13.14  Oval  6h  v/tZV  ...  ort  xkelexe  . . .  "Oval  vfdv  . . .  ort  xauoMtxt  . . . 

So  EST  B  HE  Elz  Cour  F  Mas  Be  Wut  Th  (aber  Vers  14  in  Klammern 

eingeschlossen);  Ge  Bp  Lu  V  D  Ja. 
Vers  13,14  werden  vertauscht  durch  A  We  M  Wrand  Mt  Bi  G  (aber  G 

tilgt  Vers  14)  K  Sch  Tn  Sz  H  Bl  Wd  Scr.   Von  diesen  behalten  G  K 

Sz  H  die  früheren  Verszahlen  bei. 
Vers  14  wird  getilgt  durch  Goo  L  Al  Tr  T  WH.   Von  diesen  numeriren  L 

AI  Tr  WH  (nicht  T)  Vers  13  mit  der  Nummer  14. 

—  28,8.9       de  btoQtvovxo  dnayyelXat  rote  pathftalq  avzoV, 

Vers  8,  EST«  B«  A  Trw>m;  Lu. 

Vers  9,  B«5  HE  We  Elz  Cour  F  M  Mas  Be  W  Mt  Bi  G  K  Sch  Tn  Sz  H 
Th  Bl  Alsum  Wd  T»nm  Scr;  G  Bp  Ja.  Die  Worte  werden  getilgt 
von  Est 65  GOO  L  AI  Tr  T  WH;  V  D;  und  werden  in  Klammern  von 
Bl  eingeschlossen. 

Mark  8,19.20  Kai  ipxovtcu  [Lesart  l'ojterat]  elf  olxov 

Vers  20,  EST  A  Elz»«.o«.70.78  Cour  F  Mas  Mt  Bi  G  K  Sch  Tn  Sz  H  Th  Bl 

Wd  Tr  Tta«öha7S;  Lu  V  D. 
Vers  19,  B  HE  We  Elz**.M«i  M  W  Be  L  AI  T  (ausser  TtanetaM);  Ge  Bp  Ja. 

—  6,27.28  0  de  [Lesart  Kai]  dmk&uv  dnexapakiaev  atirbv  4v  xy  yvlaxg. 

Vers 27,  EST  B57  A  Tr  WH*;  Ge  Bp  Lu  V  Ja, 

Vers  28,  B<S5  HE  We  Elz  Cour  F  M  Mas  Be  W  Mt  Bi  G  K  Sch  Tn  Sz  L 
H  Th  Bl  AI  Wd  T  Scr  WHi;  D. 


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890 


B.  Kritik.   1.  (ieschichte  der  Kritik. 


Markl 8,8.9  ap/crt  atdlvatv  xavxa. 

Vers  8,  EST  B»7  A  Tr  WH;  Ge  Bp  Lu  V  Ja. 

Vers  9,  B«5  HE  We  Elz  Cour  F  M  Mau  Be  W  Mt  Bi  0  K  Sch  Tn  Sz  L  H 

Th  Bl  AI  Wd  T;  D. 
Luk4,18.19  xtjqv&xi  [xijQv&xt]  alxfiaXtaxoiq  atpeoiv,  xal  xwpXolq  dvdß).ti{ftv ,  <ctco- 

oxelXat  xe&oavafte'vovq  4v  diplaet, 
Vers  18,  EST*!  B  HE  Elz  Cour  F  Mas  Be  W  Mt«  G  K  Bl  Wd  Tr  Scr  WH; 

Ge  Bp  Lu  Ja. 

Vers  19,  Est&s  A  We  M  Mti  Bi  Sch  Tn  Sz  L  H  Th  AI  T;  V  D. 

—  6,17.18  Ol  tjX&ov  dxotioai  avxov,  xal  la&ijvai  dnd  x<Sv  voawv  aixwv 

Vers  18,  EST  A  Tr  WH«;  Lu  V. 

Vers  17,  B  HE  We  Elz  Cour  F  M  Mas  Be  W  Mt  Bi  G  K  Sch  Tn  Sz  L  H 
Th  Bl  AI  Wd  T  Scr  WHi  ;  Ge  Bp  D  Ja. 

—  7,18.19  Kai  nQoaxaXeodpevo$  Svo  xivctq  xeSv  fia&rjxd/y  avxov  6  ^Iwawrjq, 

Vers  18,  ESTsi  B  HE  Elz  Cour  Be  Tr  WH«;  Lu. 

Vers  19,  Est&s  A  We  F  M  Mas  W  Mt  Bi  G  K  Sch  Tn  Sz  L  H  Th  Bl  AI 
Wd  T  Scr  WHi;  Ge  Bp  V  D  Ja. 

—  10,21.22  Kai  axoa<pelq  npoq  xov$  fiathfxaq,  eint, 

Vers  21,  EST"  We  Cour  F  Mas  W  Bi  Mt«  K*nm  Bl  Wd  Tranm. 
Vers  22,  M  Mti  Gmln  anm  Schanm  Sz  L  H  Th  [Al]  T  Scr;  Gen  Jarand.  Ge- 
tilgt  durch  Est»  B  A  HE  Elz  Be  G  Sch  Tn  Tr  WH;  Ge  Bp  Lu  V  D  Ja. 

—  14,3.4  Ol  öh  fyovxaoav. 

Vers  4,  EST  B  A  HE  We  Elzss.u  Be  K  Tn  H  Th  AI  Tr;  Ge  Bp  Lu  V  D  Ja. 
Vers  3,  Elz»o.o«.70.78  Cour  F  M  Mas  Mt  Bi  Gm»»  Sch  Sz  Bl  Wd  T. 

  34.35  KaXov  to  aXas  •  •  •  **  Oixe  eis  yi\v  . . . 

Elz  (alle  Augaben)  machen  einen  Vers  aus  diesen  zweien  und  teilen  des- 
wegen daa  Kapitel  Mos  in  vierunddreissig  Verse. 

—  10,41.42  Aiywv, 

Vers  42,  EST«  B  A  HE  We  Elz  Cour  F  Mas  Be  W  Mt«  K  Tn  H  Th  Bl 

AI  Wd  Tr;  Ge  Bp  Lu  D  Ja. 
Vers  41,  Est»  M  Mtt  Bi  Gmai  Sch  L  Sz  T;  V. 

—  22,66.67  Alyovxeq,  El  cv  el  6  Xoioxoq;  eine  [\.  v.  elnbv]  yfitv. 

Vers  67,  EST  B  A  HE  We  Elz  Cour  F  Mas  Be  W  Gmln  G«?  Mt*  K  Tn  Sz 
H«  Th  Bl  Wd  Tr  Scr  WH;  Ge  Lu  D;  aber  Bp  Ja  lesen  „saying,  «'Art 
thou"  U.  6.  w. 
Vers  60,  M  Mti  Bi  Gmat  Sch  L  H«i  AI  T;  V. 
Luk24,45.46  xal  einer  avxoXq, 

Vers  45,  EST«  im  griechischen  Texte,  Tr. 
Vers  46,  EST*»  im  lateinischen  Texte,  die  übrigen. 
Jol,3R39  Ti  Zipelte:  Ol  6h  elnov  avxü,  Paßßl,  (o  Xtyexai  eopTivevdttevov,  k6a- 
oxaXe)  nov  iiivetq; 
Vers  38,  EST  BM  A  We  Tr  WH;  Ge  Bp  Lu  V  D  Ja. 
Vers  39,  BW  Elz  und  die  Übrigen;  Ti  \r[tetxt  .  . .  niveiq  wird  zu  einem 
Vers  für  sich  und  die  Verse  39—51  EST  —  Verse  40—52  Elz  u.  i.  w. 

—  4,35.36  tjSfj.  T  WH  verbinden  9*7  mit  Vers  36,  und  leson      6  »t^Xatv  x.  t.  X. 

Auch  Trrand. 

—  0,11.12  AneX9u>v  <Je  [Lesart  ovv)  xal  vttpdpevoq  dveßXexpa. 

Vers  12,  Eksa  Be. 
Vers  11,  die  übrigen. 
Apg2,10.11  IovSaToi  xe  xal  nooa^Xvxot, 
Vers  11,  EST  A  We  Tr;  Lu  V  D. 
Vei>  10,  die  übrigen,  aber  Tn)  (WH). 


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1.  Äussere  Form.   (3.)  Die  Verse. 


891 


Apg2,47.  3,1  Entxoavxo  6h  IHxqoq  x.  x.  A. 

L  AI  Tr  T*i.7i  (ausser  T«  W)  WH  (so  auch  Est55  V)  verbinden  im- 
xoavxo  mit  2,47,  tilgen  ry  ixxXrjala,  und  lesen  in  3,1  Ilixooe  6h  xal 
Www  x.  x.  X.  L  T«i  WH*  (nicht  WHi)  behalten  doch  die  früheren 
Verazahlen  bei. 

—  8,19.20  Onatt  av  iX&moi  xaigol  dvayv$eto<;  and  nooawnov  xov  Kvgtov, 

Vers  20,  KST  A  We  G»in  K  Sch  Th  Tr;  Lu  V. 
Vers  19,  die  Übrigen. 

—  5,8.9  H  6h  eine,  Nal,  xoaovxov. 

Vers  9,  Klz  (**•)  aa.«. 
Vers  8,  die  übrigen. 
^  —  39.40  Enelo&rioav  6h  adxtp' 

Vers  39,  KST  A  G**i  Sch  Sz  Tr;  V. 
Vers  40,  die  Übrigen. 

—  11,25.26  Kai  evgwv  avxov  rjyayev  avxbv  eis  Avxioxetav. 

Vers  26,  EST  B"  A  We  Tr  8cr  WH;  Ge  Bp  Lu  Ja. 
Vers  25,  B06  HE  Eh  Cour  F  M  Mas  Be  W  Mt  <i  K  Sch  Tn  Sz  L  H  Th 
Bl  AI  Wd  T;  V  D. 

—  18,32.33  Ort  xavxr/v  6  Seoq  ixnenXygaxe  xolq  xixvoiq  avxwv  y/iTr,  dvaoxyoas 

Iqoow, 

Vers  33,  EST  Bm  A  We  Gmin  K  Sch  Tn  H«  Th  Tr  WH»;  Ge  Bp  Lu  V  D  Ja. 
Vers  32,  B6ft  HE  Elz  Cour  F  M  Mas  Be  W  Mt  Gmal  Sz  H6i  L  Bl  AI  Wd 

T  Scr  WH«. 

—  18,38.30  xal  dno  ndvuov  wv  ovx  ySwqd-ijxe  iv  tcf»  v6ft<p  Motoiatq  6txaitoftf}vat, 

Vers  33,  EST  B57  A  We  Gmin  K  Tr  WH*;  Ge  Lu  V. 
Vers  39,  B6S  HE  Klz  Cour  F  M  Mas  Be  W  Mt  Gast  Sch  Tn  Sz  L  H  Th 
Bl  AI  Wd  T  Scr  WHi;  Gen  Bp  D  Ja. 

—  18,12.13  Aiyovxeq, 

Vers  12,  Elz».«. 
Vers  13,  die  Übrigen. 

—  19,40.41  Kai  yag  xtv6vvevofuv  . . .  xavtr^q.  «Jf«2  Tctörec  eln<ov,  dniXvae  t^v 

ixxXrjolav. 

Vers  40  ist  Kai  yag  . . .  ixxXrjolav  in  EST  BM-«s.8i.88.»8  Bmlntt  A««  HE 
We  Elz  Cour  F  Mas  W  Mt*  G»»i  K  Sch  Tn  Sz  H  Th  T;  Lu  V  D. 

Vers  41  fangt  mit  Kai  xavxa  an  in  A»"  M  Be  MU  Gml»  L  Bl  AI  Wd 
Tr  Scr  WH;  Ge  Bp  Ja. 

BminG7.eo.so,  verbinden  Estienne's  Verse  4.5  zu  einem -Vers  und  numeriren 
Estienne's  Verse  6 — 40  mit  den  Zahlen  5—39,  nur  dass  in  BminM  die 
drei  letzten  Verse  dieses  Kapitels  durch  einen  Druckfehler  falsch  nume- 
rirt  sind. 

—  24,2.3  JloXXfjs  ttgijvrji  xvyzdvovxeq  6ia  aov  xal  xaxog&otfidxwv  [Lesart  6tog- 

&wfitix<ov]  ytvo(*&va>v  Tt5  H&vei  xovtq)  6iä  rijt  orjg  ngovoiaq. 
Vers  2,  EST  B»  Tr  WH;  Ge  Bp  V  Ja. 
Vers  3,  die  Übrigen. 

 18.19  Ttvhq  6h  [Elz  tilgt  6h]  dno  xfr  Aoia^  IovoaTot, 

Vers  19,  EST  B"  A  We  Gmio  Sch;  Bp  Lu  V  D. 
Vers  18,  die  Übrigen. 

In  EST".«  und  B»7  wird  Vers  19  als  19.20  oder  „19  et  20"  numerirt,  sodass 
die  Verse  21—28  EST  =  20—27  Elz  u.  s.  w.  Die  Doppelnumerirung 
dieses  Verses  19  scheint  aus  einer  Einschiebung  an  dieser  Stelle  in  vielen 
Exemplaren  der  lateinischen Vulgata-Übersetzung hervorgegangen  zusein. 
In  Estu  werden  folgende  Worte  (die  im  Griechischen  als  fehlend  ange- 


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892 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


geben  werden)  znm  Anfange  des  19.  Verses  geschlagen:  —  , JEt  apprehen- 
derunt  me,  clamantes,  &  dicentes,  Tolle  inimicum  nostrü."  Diese  selbe 
Einschiebung  wird  in  der  Six tiner  Ausgabe  der  Vulgata- Übersetzung 
(1590)  gefunden,  aber  nicht  in  der  Clemen tiner  (1592). 

In  Ge  Gen  wird  Vers  18  in  zwei  Verse  geteilt;  Vers  19  fängt  an:  „Neither 
with  multitude",  so  dass  die  Verse  20-28  (ie  u.  s.  w.  —  19-27  Ja. 
Röm  1,29.30  tpi^vgiaxag, 

Vers  29,  EST  B&7  A  AI  Tr;  Ge  Bp  Lu  V  Ja. 

Vers  30,  die  Übrigen. 

—  8,20.21  in*  iXniöf 

Vers  20,  EST  B*7  A  We  M  Mt  G  Sch  Sz  L  H  Th"  AI  Tr  T  WH;  Ge  Bp 
Lu  V  Ja.  Aber  (J  Sch  Ss  H  Th'&  AI  Tr  setzen  ein  Komma  nach  4X- 
n/&,  und  L  Th**  T  WH  haben  keinen  Punkt. 

Vers  21,  B«5  HE  Elz  Cour  F  Mas  Be  W  K  Tn  Bl  Wd  Scr;  D. 

—  9,11.12  ovx  i$  fpyo>v,  dXX'  ix  tov  xaXovvxoq, 

Vers  12,  EST  A  Tr;  Lu  V. 

Vers  11,  die  Übrigen.  (Bei  Sch  fängt  Vers  12  an:  "Ort  b  futSwv.) 
IKo  7,33.34  iiepiotarai  »/  yvvij  xal  17  nag&ivo;  [Lesarten]. 

Vers  33,  EST51;  Lu.  —  Est»  A  Sz  Tr.  auch  V  D,  schliessen  nur  fiefdgioxat 
an  Vers  33  an. 

Vers  34,  die  Übrigen. 
2Ko  1,6.7  Kai  y  iXnlg  fjfsäv  ßtßaia  xmip  v/itöv 

Vers  7,  EST  A  We  Gm»i  Sch  Sz  WH*;  (ie  Lu  V  Ja. 

Vers  6,  die  Übrigen. 

—  2,10.11  Iva  pij  7i?.eovexTij&(üM€v  vtcö  tov  oazavS' 

Vers  11,  EST  B57  A  M  Mti  G  K  Sch  Tn  Sz  L  H  Th  Bl  AI  Wd  Tr  T  Scr 

WH;  Ge  Bp  Lu  V  Ja. 
Vers  10.  B«*  HE  We  Elz  Cour  F  Mas  Be  W  Mt*;  D.  In  Ge  (nicht  in  Gen) 

fängt  Kap.  2  mit  1,23  an;  die  Nummern  2,1.2  werden  den  Versen  1,23. 

24  und  2,3—19  den  Versen  2,1—17  beigesetzt 

—  —  12.13  Ovx  £0/17x8  aveotv  r*p  nvtvftati  pov,  xtft  (tri  evQtlv  fte  Tlxov  tov 

döeXipov  fiov 

Vers  13,  EST  B*7  a  M  L  Tr  T  Scr  WH;  Ge  Bp  Lu  V  Ja. 
Vers  12,  B65  HE  We  Elz  Cour  F  Ma*  Be  W  Mt  G  K  Sch  Tn  Sz  H  Th  Bl 
AI  Wd;  D. 

—  6,14.15  xQlvavxas  zovxo,  öu  ei  eis  vnig  navxtov  dni&avev,  ap«  oi  ndvxeg  drei' 

&avov. 

Vers  14,  EST  B"  A  We  GmJn  K  Sch  Tn  H  Th  Tr  WH«;  Ge  Bp  Lu  V  Ja. 
Vers  15,  B«  HE  Elz  Cour  F  M  Mas  Be  W  Mt  Gmai  Sz  L  Bl  AI  Wd  T 
Scr  WHi;  D. 

—  8,13.14  Ev  ti3  vxv  xatQ<5  xo  vfi&v  ntplooevfia,  eis  to  ixelvotv  voxigrifta, 

Vers  14  EST  A  Tr  WH*;  Lu  V.  —  B&?  <  Jmal  Sch  Sz,  und  Ge  Bp  Ja.  rechnen 

auch  zu  Vers  14  die  vorhergehenden  Worte  dXX'  i£  laöxrjxos. 
Vers  13,  B«  HE  We  Elz  T  WHi  und  die  übrigen. 

—  10,4.5  XoytQuovq  xa&aiooZvtts, 

Vers  4,  EST  A  Sch  Tr;  V. 
Vers  5,  die  Übrigen. 

—  11,8.9  Kai  naowv  npos  vftäs  xal  vorepqfrtlq,  ov  xaTevdoxijea  ovSevof 

Vers  9,  EST  BM  A  We  Wd  Tr  WH*;  Ge  Bp  Lu  V  D  Ja. 
Vera  8,  B»  HE  Elz  T  WHi  und  die  Übrigen. 
Gal  2,19.20  Xotoxy  oweoxavQwfÄtti. 

Vers  19,  EST  Bm  A  Gmin  K  Tn  Th  Tr;  Ge  Bp  Lu  V.  -  Mt«  rechnet  zu 


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1.  Äussere  Form.   (3.)  Die  Verse. 


893 


Vers  19  auch  die  folgenden  Worte:  $w  de,  otixixt  iytu,      de  iv  ipol 

Vers  20,  Bö*  HE  We  Elz  T  und  die  Übrigen;  Ja. 
Oal 5,22.23  JtQqöxrjs,  iyxpdxeta' 

Vers  23,' EST  B*7  A  M  Gmai  Sch  Sz  L  H  Th  AI  Tr  T  Scr  WH;  Ge  Bp  V  Ja. 

Vers  22,  Bß*  HE  We  Elz  Cour.F  Mas  Be  W  Mt  Gnün  K  Tn  Bl  Wd;  Lu  D. 
Eph  1,10.11  iv  avx<p. 

Vers  10,  EST  Bs?  A  We  M  Gmai  Sch  St  L  H  Bl  AI  Wd  Tr  T  Scr;  Ge  Bp 
Lu  V  Ja 

Vers  11,  B65  HE  El»  Cour  F  Mas  Be  W  Mt  K  Tn  Th;  D. 

—  2,14.15  xyv  ex&Qttv  iv  rjjf  ooqxI  avxov- 

Vers  14,  EST  A  BiM8  Tr  WH»;  Lu  V. 
Vers  15,  die  Übrigen. 

—  8,17.18  iv  dydny  i$$t$a>ftivoi  xal  xe^e;itXia*fiivot. 

Vers  17,  EST  Bs?  a  Sch  Th  Tr  WH»;  Ge  Bp  Lu  V  Ja. 
Vers  18,  B«5  HE  We  Elz  T  WHi  und  die  Übrigen. 
Phil  1,16.17  Ol  ßkv  i$  ieitetat  .  .  .  rot«  teapole  fiov.  "Oi  de  i$  aydnijq  .  . . 
xtlfiai. 

G  K  Sch  Tn  Sz  L  H  Th  AI  Wd  Tr  T  WH  (so  auch  Estfs  und  V)  tauschen 
Verse  16  und  17  um,  mit  Ausnahme  der  Worte  ol  phv  und  ol  de,  und 
lesen  ol  phv  e*£  dydnrjq  x.  x.  X.  Hol  de  i£  iot&cia*;  x.  x.  X.  Von  diesen 
behalten  G  K  Lmin  H  Tn**  die  früheren  Verstahlen  bei. 

—  2,7.8  xal  a%r\fiaxi  tvot&ele  &v&gomog. 

Vers  7,  EST  B"  A  G"»»l  Sch  S»  Tr  T  (ausser  T«)  WH;  Ge  Bp  Lu  V  D. 
Vers  8,  B66  HE  We  Elz  Cour  F  M  Mas  Be  W  Mt  0»^  K  Tn  L  H  T«  Th 
Bl  AI  Wd  Scr;  Ja. 

—  8,13.14  'iv  de,  to  fthv  onlota  intXav&avoftevoQ,  xoTq  de  eVuroootov  intxxetvo- 

Vers  13,  EST  B57  A  Bl  Wd  Tr  Scr  WH«;  Ge  Bp  Lu  V  Ja. 

Vers  14,  B«5  HE  We  Elz  T  WHt  und  die  Übrigen. 
Kol  1,21.22  Nwl  de  dnoxax^XXa^ev  [1.  v.  dnoxaxtjXXdyijxt) 

Vers  22,  EST  A  We  Tr  WH*;  Lu  V  D. 

Vers  21,  die  Übrigen. 
IThess  1,2.3  ddtaXtbtxoK 

Vers  2,  EST  A  Bl  AI  Wd  Tr  WH»;  Lu  V.  Aber  EST"  A  Tr  WH«  ver- 
binden dieses  Wort  mit  dem  Worte  /tvrjfiovevovxt^. 

Vers  3,  B  HE  We  Elz  T  WHi  und  die  Übrigen.  Aber  Ge  verbindet  das 
Wort  mit  den  vorhergehenden  Worten. 

—  2,6.7  dvväfievot  iv  ßdptt  elvai  <oj  Xpiaxov  dnooxoXot' 

Vers  7,  EST  B«  A  Gmai  Sch  Sz  Tr  WH»;  Ge  Bp  Lu  V. 
Vers  6,  die  Übrigen. 

 11.12  HaoaxaXowxeq  vfiäq  xal  naoafiv&ov/uevot, 

Vers  12,  EST  Bw  a  Tr  WH»;  V. 

Vers  11,  die  Übrigen  Bl  Wd,  mit  Ge  Bp  Ja,  schliessen  auch  xal  fiaoxvoo- 
Htvot  in  Vers  11  ein. 
Philem  11.12  Ov  dvinepya' 

Vers  12,  EST  B57.66.88.88.98  A  Gmai  Sch  Sz  Tr  WH;  Ge  Bp  V  D  Ja. 
Vers  11,  BnHn65.67.B0.«>  HE  We  Elz  Cour  F  M  Mas  Be  W  Mt  K  Tn  L  H 
Th  Bl  AI  Wd  T;  Lu. 

  23.24  Mdoxoq, 

Vers  24,  EST  B  A  HE  We  (siehe  unten)  M  Be  Mti  Goal  K  Sch  Sz  L  H 
Th  AI  Tr  T;  Ge  Bp  Lu  V  D  Ja. 


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894 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


Vers  23,  Elz  C  our  F  Mas  Bl  Wd.  —  Elz»«  W  (jmin  Mt«  Tn  Scr  sind  unsicher. 
We  macht  aus  den  Versen  IS.  19  einen  einzigen,  sodass  We  Verse  19—22 

—  EST  Verse  20-23.    We  verbindet  auch  die  Vers«  24.  25  unter  der 

Nummer  23. 

Heb  1,1.2  En*  koyüxtov  il.  v.  ia%öxov\  x<5v  ^ftegäiv  xovxmv  iXäXrjatv  fj/üv  iv  vhp, 
Vers  2,  EST  B"  A  Gmai  Sch  Sz  Tr  Scr  WH;  Ge  Bp  Lu  V  D  Ja. 
Vers  1,  BW  HE  We  Elz  Cour  F  M  Mas  Be  Mt  Gmin  K  Sch  Tn  L  H  Th 
Bl  AI  Wd  T. 

—  8,9.10  Teaoaodxovxa  txrj 

Vers  10,  EST  A  Tr  WH«;  V. 
Vers  9,  die  Übrigen. 

—  7,20.21  6t  fikv  yag  x*°9^S  bgxtufioalat  sialv  lentis  ytyovoxw 

Vers  20,  EST  B*'  A  We  M  Mti  Gmal  Sch  Sz  L  H6i  AI  IV  T  WH;  Ge  Bp 
Lu  V  D. 

Vers  21,  B«  HE  Elz  Cour  F  Mas  Be  W  Mt«  G«in  K  Tn  H«  Th  Bl  Wd 

Scr;  Ja. 

—  10,22.23  xal  XeXovfiivot  [1.  v.  XeXovoftivoi]  vo  adtfia  vöaxt  xa^aotp, 

Vers  22,  EST  BM  A  We  Gm*l  Sch  Tn  Sz  H  AI  Tr  Scr;  Ge  Bp  Lu  V  D  Ja. 
Vers  23,  BW  HE  Elz  Cour  F  M  Mas  Be  W  Mt  Gmln  K  L  Th  Bl  Wd  T. 

—  12,22.23  TtavTfyvQH 

Vers  22,  EST  B«  A  We  Tr;  Ge  Bp  Lu  V. 

Vers  23,  Be*  HE  Elz  T  und  die  Übrigen.  Aber  Be  G  K  L  H"  Th  Bl  AI 
T  tilgen  das  Komma  nach  dem  Worte  äyyiXatv  und  verbinden  ayyiXatv 
mit  navTjyvQtt. 

AI  schliesst  xal  pvoidoiv,  dyyiXtov  navjjyvQit  in  Vers  23  ein. 
lPet2,7.8  Kai  Xl&os  ngoaxofxftaxoq,  xal  nixoa  axavSdXov 

Vers  8,  EST  B"  A  Gmai  Sch  Tn  Sz  H  Tr  Scr  WH;  Ge  Bp  Lu  V  Ja. 

Vers  7,  B65  HE  We  Elz  Cour  F  M  Mas  Be  W  Mt  K  L  Th  Bl  AI  Wd  T;  D. 
lPet8,15.16  Mtxa  TtprcvrrfzoQ  xal  tpoßov, 

Vers  16,  EST  B&7  A  Tr;  Ge  Bp  Lu  V. 

Vers  15,  die  übrigen.  Bi598  schliesst  auch  oweiörjoiv  fyovzeS  uya&ijv  in 
Vers  15  ein. 

Uo  2,13.14  r<fa<p<o  (Lesart  lypery«)  hplr,  naidla,  ort  iyvtoxaxe  xov  naxiga. 

Vers  14,  EST  B57.86.8t.88  »8  A  We  Tr  WH;  Ge  Bp  V  D. 

Vers  13,  Bmin65.67.80.90  HE  Elz  T  und  die  übrigen. 
Apok 2,27.28  &c  *&yd>  ttXij<pa  naget  xov  naxoos  pov 

Vers  28,  EST  Bs?  A  Gm»i  Sch  Sz  Tr  WH«;  Ge  Bp  Lu  V. 

Vera  27,  B«5  HE  We  Elz  Gmin  T  WHi  und  die  Übrigen. 

—  17,9.10  xal  ßaaiXelq  inxa  tlatv. 

Vers  9,  EST  Bä7  A  Sch  Tr  WH«;  Ge  Bp  Lu  V  D. 
Vers  10,  die  übrigen. 

—  18,16.17  Ort  fitü  wqu  rjQWÜ&ri  6  toaovtog  nXovxof 

Vers  17,  EST  B&7  a  We  Gmai  Sch  Sz  Tr;  Ge  Bp  Lu  V  Ja. 
Vers  16,  B«*  HE  Elz  Gmin  T  und  die  Übrigen. 


Diese  zweiundsiebzig  Stellen  sind,  wie  es  scheint,  alle  Stellen,  an  denen  Elz 
1633  und  T  „editio  VHI"  sich  unterscheiden  in  der  Verseinteilung  von  St  1551. 
Es  gibt  andere  Stellen,  in  denen  entweder  einige  griechische  Ausgaben  des  Neuen 
Testaments  (zum  Beispiel  Mill's  Ausgabe),  oder  einige  der  Übersetzungen  ungefähr 
vom  sechzehnten  Jahrhundert  (Ge  Bp  Lu  Ja),  oder  die  Vulgata  in  der  Clenien- 
tiner  Ausgabe  von  diesen  dreien  abweichen. 


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1.  Äussere  Form.   (4-)  Interpunktion. 


895 


In  den  folgenden  Stellen  bezeichnen  die  fetten  Zahlen  den  Vers,  dem  die 
Ausgaben  oder  Übersetzungen  die  Worte  oder  Sätze  übertragen  ans  dem  Verse, 
in  dem  sie  bei  EST  Elz  T  sind. 

Matt  10,2.8  1axa>ßo{  6  xov  Zeßeöalov,  xal  'Iwawrje  6  döeX<p6c,  avxov-  MV; 

—  20,4.5  Ol  de  änilttov,  Scr,  Ge  Bp  Ja;  —  22,41.42  Xtyatv,  M  Gmai.  Mark 
9,1—50  —  8,39.  9,1—49  Ln  V;  —  12,14.15  öäftev  ij  m  owftev;  Ge  Bp  Ja.  Luk 
1,73.74  xov  öovvat  wiv  Ge  Ja;  —  9,42  —  42.48  („Et  increpavit")  V,  und  43.44 
»-  44  V;  —  [Nestle,  Evangelisches  Kirchenblatt  für  Württemberg,  Stuttgart,  9.  März 
1895,  S.  79b,  bemerkt,  dass  Bindseil  Lk9.56.57  eine  falsche  Einteilung  habe, 
Luther  aber  die  richtige];  —  16,22.23  eV  xal  aöq  (tilgt  xal)  V  („et  sepultus  est 
in  infemo");  —  17,35.36  —  35  V,  37  —  36.37  V  Joh4,  18.14  oc  dav  nlg  ix  xov 
vöaxoq  ov  iya)  öwaa»  avx<p,  ot)  fttj  dixp^oy  [Lesart  -osi]  elc,  xdv  al<5v*'  V;  —  6,51 

—  51.62  („si  quis"  u.  s.  w.)  V  und  52—71  =  53-72  V;  —  11,34.86  Atyovoiv 
avxijr  Kvou,  i(f%ov  xal  äfr.  MMU;  —  56.57  -  56  V;  -  13,80.31  i?v  6e  vi*  «o« 
iSfjk&e.   We  M  fie  Mt  Th  Scr. 

Apo7,55.56  =-  55  V  AuBgg.  von  Van  Ess,  T,  aber  nicht  so  in  den  römischen 
Ausgaben  von  1592,  1861  (Vercellone);  57—60  56—59  V  Ausgg.  von  Van  Ess, 
T,  aber  nicht  die  röm.  Ausgg.  1592,  1861;  —  7,60.  8,1  SavXos  &  r^v  owevtoxäv 
tg  dvaioioei  avxov.  V;  —  8,7  —  7.8  („multi  autem")  V  Ausgg.  von  Van  Ess,  T, 
und  8.9  —  9  Ausgg.  von  Van  Ess,  T,  aber  nicht  die  römischen  Ausgg.  1592,  1861 ; 

—  8,19.20  Mxqoc.  ih  ebu  npdc  avxov,  V;  —  9,28.29  Kai  [Lesart  tilgt  xal) 
7ta$$Tjoia$6(ievo<;  iv  xtp  ovo  pari  xov  Kvoiov  'Iijoov  [Lesart  tilgt  'IrjooH)  B  HE 
Be  Scr,  Ge  Bp  Ja;  —  13,80.31  V  („qui  visus  est  per  dies  multos  his");  —  14,6.7 

—  6  V,  und  8-28  —  7-27  V;  —  16,37.88  V  G,et  ipsi  nos  eiiciant");  —  24,12.18 
ovxe  xaxi  xijv  noXtv  V. 

Röm  1,9. 10  navxoxe  inl  xätv  noootvxöv  ftov  Ja;  —  3,25.26  iv  rp  ävo%y 
xov  9eov,  Lu  Ja.  2  Ko  13,12  =  12.18  {ä<mä%ovxai  x.  x.  X.)  Bp  Ja,  und  13  —  14 
Bp  Ja.  Phil4,21.22  kand^ovxai  xßSs  ol  ovv  ipol  ä6tX<poL  Est&s  V.  IThess 
4,11.12  —  11  V  Ausgg.  von  Van  Ess,  T,  und  13—18  =■  12—17  V  Ausgg.  von  Van 
Ess,  T,  aber  nicht  die  röm.  Ausgg.  1592,  1861.  2Thesb 2,10.11  —  10  V  Ausgg. 
von  Van  Ess,  T,  und  12—17  =  11—16  V  Ausgg.  von  Van  Ess,  T,  aber  nicht  die 
röm.  Ausgg.  1592,  1861.  1Tim6,21  -  21.22  (Hzaon  x.  x.  X.)  Gmai  Sch  Sz  H  AI 
Tr  T4»  50  und  „N.  T.  triglott."  1854.  B57.W  82.88.fl8  numerirt  die  Unterschrift  von 
lTi  als  6,22.    3  Joh14.15  -  14  Ge  Bp  V  Ja.    Apok12,18.  13,1  —  13,1  Lu  Ja. 

Bei  Luther  fängt  Jfe9  mit  9,2  an;  1K611  mit  11,2;  2Ko2  mit  1,23  (so  Gel«"); 
2Ko\\  mit  10,17;  Oal%  mit  5,25;  Ao/4mit4,2;  Heb5  mit  4,14;  Apokll  mit  11,3; 
12  mit  11,15;  13  mit  12,18  (so  Ja). 

Hier  schliesst  Ezra  Abbot's  Aufsatz  über  die  Verse. 


(4.)  Interpunktion.« 

Man  ist  es  gewohnt  bei  der  Textkritik,  die  Augen  immer  wie- 
der nach  den  alten  Unzialhandschriften  zu  richten.   Sie  sind  alt, 

1  Vgl  C.  H.  A.  Lipsius,  Grammatische  Untersuchungen  über  die  biblische 
Gräcität.  Über  die  Lesezeichen,  Leipzig  1863,  S.  67—112;  -  Hug,  Einleitung  in 
die  Schriften  des  Neuen  Testaments,  4.  Ausg.  Stuttgart  1847,  S.  213-217;  —  Paul 
Wilhelm  Schmiedel,  Winer's  Grammatik  des  N.  T.  S}>rachidiom$,  8.  Aufl.  Leipzig 
[1894],  §  7, 1.  2. 

Gregory,  Textkritik.  57 


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S96 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


ehrwürdig,  glaubenswert.  Bei  der  Interpunktion  aber  nützen  sie 
uns  nur  wenig.  Die  ältesten  wie  kB  haben  nur  wenige  Punkte  vonr 
erster  Hand.  Die  Wörter  sind  nicht  als  solche  getrennt  (vgl  oben, 
S.  14. 15).  Gelegentlich  fängt  ein  neuer  Gegenstand  mit  einer  neuen 
Zeile  an  wie  in  K,  oder  folgt  auf  einen  geringen  leeren  Raum  wie 
in  ß.  Kein  Mensch  wird  sich  wundern,  dass  dann  später  der  ein- 
fache Punkt  zuerst  daran  kommt  wie  zum  Beispiel  häufig  von  zweiter 
Hand  in  kB  und  von  erster  Hand  in  ACHWQZS  Bisweilen  er- 
scheinen dann  wie  in  AÖ°  ein  Komma  und  ein  Doppelpunkt.  Die 
Handschriften  NRW»  benutzen  den  Punkt  ziemlich  gleichwertig, 
ob  oben  oder  unten  am  Buchstaben  oder  ob  in  Mittelhöhe. 

Die  Interpunktion  ist  vollständiger  in  den  Handschriften  KLO 
SVY#Kb,rMPau,Bftp°k,  in  denen  ein  Punkt  hoch  gesetzt  die  grösste 
Trennung  bezeichnet  dann  in  die  Mitte  gesetzt  eine  geringere  Tren- 
nung und  unten  die  geringste;  auch  kommen  in  diesen  Handschriften 
das  Komma  und  der  Doppelpunkt  weniger  selten  vor.  Das  Frage- 
zeichen kommt  vor  dem  neunten  Jahrhundert  selten  oder  gar- 
nicht  vor. 

Die  Handschriften  Fp^Gp«1^  benutzen  den  Punkt  sehr  häufig. 
So  hat  F  zum  Beispiel  in  lTi3,16: 

Y 

OMOAOrOM€NCDC  •  MGHA  •  GCTIN  . 

w  H 
TO  .  THC  .  eyCGßlAC  •  MICTGf ION  • 

OC  •  G<j>ANI  If  COOI I  •  GN  .  CA}' Kl  GAIKAI 

Das  sieht  gerade  wie  eine  alte  Inschrift  aus  mit  jedem  Wort  von 
dem  folgenden  durch  einen  Punkt  getrennt.  Die  Punkte  in  G  sind 
äusseret  nachlässig  gesetzt  oder  weggelassen,  wie  zum  Beispiel  in 
iTh  5,23.24: 

TO  CCÜMA  .  AMGMPITCÜC  .  GN  TH 

nAfoyoA  Toy  Ky  hmcon  iy 
xpy .  THfHeei .  oictoc  .  o  •  ka 

ACON  YMAC.    Oc  KAI  DOIHCe 

Da  wir  von  der  Interpunktion  reden,  so  müssen  wir  auch  von 
etwas  Ähnlichem  reden,  von  der  thatsächlichen  Unterbrechung  des 
Wortgefüges,  von  den  Sinnzeilen,  von  den  Kola  und  Kommata,  von 
dem,  was  in  einem  Sinne  Stichometrie  oder  Zeilenwesen  genannt 
werden  kann.  Das  erste  dabei  ist  Verwahrung  einzulegen  gegen 
eine  durchaus  falsche  Ansicht  über  gewisse  Angaben  in  den  Hand- 
schriften. Das  erste  ist  zu  erhärten,  dass  die  in  den  Handschriften 
erwähnten  aztxot  nichts  mit  dieser  Stichometrie  zu  schaffen  haben. 


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1.  Äussere  Form.  (4.)  Interpunktion. 


S97 


Das  Wort  crlxog  heisst1  zuerst  die  Gruppe  von  Worten,  die  in  Prosa 
auf  eine  Zeile  geschrieben  sind,  und  der  Ausdruck  für  dasselbe  in 
gebundener  Bede  ist  Ibrog.  Charles  Graux  untersuchte  diese  Sache 
aufs  Genaueste  und  zahlte  in  vielen  Schriften  die  Wörter,  die  Sylben, 
und  sogar  die  einzelnen  Buchstaben.  Dadurch  stellte  er  fest,  dass 
ein  ötlxog,  ob  in  heiligen  oder  in  alltäglichen  Schriften,  etwa  36 
Buchstaben  enthielt  Die  Alten  brauchten  diesen  arftos  als  Längen - 
mass  für  Bucher,  ganz  gleich  ob  Gedicht  oder  Prosa.  Diogenes 
Laertius2  berichtet,  dass  die  Werke  des  Aristoteles  445270  cxlxot 
enthalten,  Hieronymus,3  dass  die  Werke  Gregor's  von  Nazianz 
dreissig  Tausend  Verse  enthalten.  Nöldeke  erzählt  bei  Gardthausen, 
dass  ein  ähnliches  Längenmass  noch  heute  den  Lohn  der  Abschreiber 
in  Ostindien  bestimmt  Sie  werden  nach  der  Anzahl  von  „Versen" 
bezahlt,  nach  der  Anzahl  von  „slok"  („slok"  ist  eine  Gedichtzeile), 
ob  das  abgeschriebene  Buch  Gedichtzeilen  hat  oder  nicht.  Ähnlich 
finden  wir  die  Leistungen  des  deutschen  Setzers  nach  dem  „Kegel  ', 
dem  Geviertbuchstaberi  könnte  man  sagen,  gemessen.  Der  englische 
Setzer  nennt  den  Geviertbuchstaben  selbst  „m",  und  redet  dann 
vom  „eins".  Das  ist  alles  Raum  mass,  ob  ,.slokM  oder  „Kegel"  oder 
„emM  oder  örfyoc.  Euseb4  sagt  uns,  dass  der  Brief  Jesu  an  Abgar 
wenige  arlxot  enthält.  Origenes5  behauptet,  dass  Paulus  wenige 

»  Suicer,  Tliesaurus,  Amsterdam  1682,  unter  dem  Wort  azinös  Bd  2,  Sp.  1023 
—1037;  (—  Über  die  axl/oi  bei  den  Juden,  vgl  Simon,  Histoire  crüique  du  texte 
du  Nouveau  Testament,  Rotterdam  1689,  S.  421;)  —  F.  Ritsehl,  Alexatulrinische 
Bibliotheken,  Breslau  1838,  S.  91—136;  —  Eduard  Reusa,  Herzog' s  Real-Encyklo- 
püdie  für  protesiant.  T/ieologie  und  Kirche,  Gotha  1862,  Bd.  15,  S.  85—88,  unter 
dem  Worte  Stichomeirie ;  —  Charles  Graux,  Xouvelles  recherches  sur  la  sticho- 
mltrie,  Revue  de  philologie,  Pariß  1878,  Bd.  2,  S.  97-143;  -  V.  Gardthausen, 
Griechische  Palüographie,  Leipzig  1879,  S.  127—133;  —  F.  Blase,  Zur  Frage  ülter 
die  Sticfiometrie  der  Alten,  und  Stichomeirie  und  Kolometrie,  Rheinisches  Museum, 
neue  Reibe,  Bd.  24,  S.  524-532  und  Bd.  34,  S.  214—236;  —  Wachsmuth,  Sticho- 
meirie und  kein  Ende,  Rheinisdies  Museum,  neue  Reihe,  Bd.  34,  Heft  3,  S.  481— 
484;  —  M.  Schau»,  „Zur  Stichometrie",  Hermes,  16,2,  Berlin  1881,  S.  309—315;  — 
H.  Dich,  „Sticbometrisches",  Hermes,  17, 3,  Berlin  1882,  S.  377—384;  —  Theodor 
Birt,  Das  antike  Buchwesen  in  seinem  VerhäUniss  xur  Literatur  . . .  Berlin  1882, 
Kap.  4:  „Die  Buchzeile",  S.  157  -222,  Kap.  5:  „Die  Buchseite",  S.  223-285;  — 
Karl  Fuhr,  Rheinisches  Museum,  37,  Frankfurt  am  Main  1882,  S.  468—471;  — 
Ludwig  Friedlander,  [Anzeige  von  Birt]  Literarisches  Centraiblatt,  Leipzig,  12.  Aug. 
1882,  Nr.  33,  Sp.  1113-1115;  —  F.  Haverfield,  The  Academy,  Bd.  22,  London 
1882,  2.  Sept  S.  172b. 

*  Diogenes  Laertius,  De  vita  et  moribus  phihsophorum  Buch  5,  Kap.  2S. 

3  Hieronymus,  Catalogus  scriptorum  eccles.  Kap.  117. 

4  Euseb,  Kirchengeschichte  1,  13,  §  9:  okiyoaxlxov  fihv  nokvAvvdftov  Ah 

4  Origenes  bei  Euseb,  6,  25,  §8,  7. 10:  Jlavkos  . . .  ov6h  ndoaic  fypayev  a'iq 

i6t'6a&v  ixxXrjoictq,  «AP.«  xal  alc  fyoaycv,  oklyovq  axlxovq  tnioifiXtv  [Jo- 

57* 


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893  B.  Kritik.  I.  Geschichte  der  Kritik. 

oxlxoi  an  die  Kirchen  schickte,  dass  Johannes  einen  Brief  von  sehr 
wenigen  cxlxot  zurückliess,  und  dass  der  zweite  und  dritte  Brief 
des  Johannes  keine  hundert  oxlxoi  ausmachen.  Das  sind  alles  oxlxoi, 
die  einen  bestimmten  Raum  angeben.  Soweit  ich  weiss,  werden 
keine  anderen  oxlxoi  in  den  Unterschriften  der  neutestamentlichen 
Schriften  erwähnt  (wenn  auch  bisweilen  oxlxoi  tjocoXxol  oder  „he- 
roische Verse*4  einem  Buche  beigefügt  werden).  In  den  Handschriften 
der  Evangelien  wird  das  Wort  Qrjfiaxa  in  demselben  Sinne  ange- 
wendet Dann  und  wann  bietet  eine  Handschrift  die  Anzahl  sowohl 
der  oxlxoi  als  auch  der  fäftaxa,  natürlich  aus  verschiedenen  Quellen 
geschöpft.  Wie  ähnlich  die  beiden  sind,  erhellt  aus  dem  Umstand,  dass 
zum  Beispiel  in  Matthäus  2560  oxlxoi  und  2522  fäfiaxa,  und  in 
Markus  1616  oxlxoi  und  1675  fäfiaxa  gezählt  werden. 

Soweit  haben  wir  gewissermassen  verneinend  geredet  Das  ist 
alles  nicht  Interpunktion.  Das  ist  alles  nicht  die  Stichometrie, 
von  der  Theologen  häutig  reden.  Euthalius,  den  wir  oben  erwähnt 
haben,1  hat  die  Apostelgeschichte  und  die  Briefe  herausgegeben 
unter  Beifügung  der  Akzente,  und  mit  den  Worten  so  in  Zeilen 
verteilt,  dass  diejenigen  Worte,  die  in  der  Rede  am  engsten  mit  einan- 
der verbunden  waren,  auf  einer  Zeile  standen.  Hiermit  zielte  er  be- 
sonders auf  die  Bequemlichkeit  der  öffentlichen  Vorleser  in  den 
Kirchen:2  nomxov  6r\  ovv  iymys  xi]v  axooxolixqv  ßlßXov  oxoixiöbv 
(oxtxrjöop)  ävayvovg  xs  xai  yoayac.  Und  wieder:  svayxog  ifiol  ys 
xr\v  xs  xmv  noa^swv  ßlßXov  apa,  xai  xa&oZixcäv  kxioxolmv  ava- 
yvmval  xs  xaxa  xooocpölav  xai  xwg  avaxsg>aZaia>oao&ai  xai  ötskslv 
xovxmv  hxaoxrjg  xbv  vovv  .  .  .  oxoixijöov  (gxixtjöov)  xs  ovv&stg  xov- 
rcov  xb  vg>og  xaxa  xijv  kpavxov  ovfifisxQlav  jiobq  svorj/iov  avayvmoiv. 
Soweit  es  die  Briefe  Pauli  angeht,  scheint  Euthalius  auf  Griechisch 
einem  syrischen  Schriftsteller  gefolgt  zu  sein.3  Wer  die  Evangelien 
zuerst  in  oxlxoi  verteilte,  wissen  wir  nicht 

Wir  finden  eine  solche  Schreibweise  durch  oxlxoi  oder  kurze 
Verse  in  den  Handschriften 4  Deyv  »p«E»P8DP*alHi*ttl.  Zum  Beispiel 
schreibt  Dp»u1  1Ko13,5— 8  also: 

OYKACXHMONei 
ÖY^HTeiTAiSAYTHC 

ÖYnApo2.YNeTAI 

hannes]  xaxaXiXoms  xai  imaxoX^v  ndw  oXlywv  axlyav  . . .  nXitv  ovx  dal  ot^<wk 
tcfHpottQat  [2  Jo  und  3  Jo]  kxexov. 
»  Euthalius,  vgl  ohen,  S.  873. 

1  Euthalius  bei  Zacagni,  CoUectanea  monummtorum  teterum  ecclesiae,  Rom 
1698,  S.  404.  409.   Vgl  oben,  S.  872-87a 
3  Zacagni,  daselbst,  S.  536,  Anm.  2. 
*  über  die  Handschrift  E&pg  siehe  oben  S.  97. 


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1.  Äussere  Form.   (4.)  Interpunktion. 


SS9 


ÖYAOrfceTAITOKAKON 

ÖYXAipeieniTHAAlKIA 

CYNXAireiAGTAAAHeiA 

nANTAcrrerei  • 

nANTAnicTGYe 

nANTAeAnkei 

nANTAynoMeNei 

HArAnn 

ÖYAenoTeeKniriTei  + 

Die  lateinische  Übersetzung  in  dieser  Handschrift  ist  ebenso 
geschrieben: 

NONAMBITIOSAEST 
NONQÜAERITQÜAESÜASUNT 
NONINMTATÜR  n.  s.  w. 

Die  Handschrift  D«™  »p*  benutzt  ausserdem  hier  und  dort  einen 
Punkt  und  bisweilen  einen  grossen  Buchstaben  an  Stellen,  an  denen 
eine  Trennung  nach  dem  Sinne  mitten  in  der  Zeile  stattfindet,  wie 
zum  Beisp  el  Jo21,21.22: 

KeoyTocAeTi .  AereiAyTcooiHc 

und  lateinisch: 

DMEHICAÜTEMQUID  .  DICITILLIIHS 

Jedermann  wird  einsehen,  dass  die  sehr  alten  Handschriften  uns 
für  gewöhnlich  im  Stiche  lassen,  wenn  wir  peinlich  auf  Kleinig- 
keiten in  der  Interpunktion  eingehen  wollen.  Ebenso  klar  ist  es, 
dass  Handschriften  wie  F  und  G  für  Fragen  der  Interpunktion  nichts 
taugen.  Gibt  es  dann  überhaupt  ein  handschriftliches  Gebiet,  worin 
Zeugen  für  die  Interpunktion  im  allgemeinen  zu  finden  sind?  Sind 
die  oben  erwähnten  Handschriften  ELOSV  u.  s.  w.  irgend  zu  ge- 
brauchen? Es  ist  Sitte  dies  zu  verneinen.  Ich  will  zugeben,  dass 
die  meisten  Handschriften  in  ihrer  Interpunktion  nicht  meisterhaft 
sind;  das  sind  auch  die  wenigsten  Abhandlungen  und  Bücher  von 
heutzutage,  trotz  aller  Anstrengungen  der  Druck-Korrektoren.  Es 
ist  aber  daran  zu  erinnern,  dass  die  Interpunktion  in  den  Hand- 
schriften unser  einziger  Schutz  vor  lauter  Willkür  ist  Und  es  ist 
nicht  zu  vergessen,  dass  wir  sehr  sorgfältig  interpunktirte  Hand- 
schriften haben.  In  jedem  Falle  des  Zweifels  sollte  man  die  gut 
besorgten  Handschriften  herbeiziehen  und  erfahren,  was  sie  an  der 
betreffenden  Stelle  thun.  Es  mag  sein,  dass  das  Alles  spät  ist,  alles 


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9(10 


B.  Kritik.  I.  Geschichte  der  Kritik. 


Massora.  Dennoch  ist  die  Sitte  der  griechischen  Jahrhunderte  nicht 
ungehört  abzuweisen.  Die  früheste  griechische  Sitte,  die  Modula- 
tionen der  griechischen  Sätze,  wie  sie  zur  Zeit  der  noch  lebenden 
Apostel  in  Ephesus  und  Korinth  und  Rom  und  Alexandrien  vorge- 
lesen wurden,  hat  auch  ibren  Einfluss  auf  diese  Interpunktion 
gehabt. 

In  neuerer  Zeit  ist  die  Neigung  grösser  geworden,  die  Punkte 
überhaupt  selten  zu  setzen,  die  Einteilung  der  Untersätze  dem  Leser 
zu  überlassen.  Die  Anwendung  grosser  Buchstaben  für  den  An- 
fang einer  Anführung,  einer  Aussprache,  ob  mit  oder  ohne  vorher- 
stehenden Punkt,  wie  yiyQaxrai  Owe  |  yiyQaxrai  yaQ  Kvqiov  \  Xtyrnv 
'Oftola  wird  häufig  verpönt,  und  die  Ausgaben  drucken  einfach:  yi- 
YQaxraf  ovx  |  yiyQaxrai  yaQ'  xvqiov  \  Xiycav  opiola.  Diese  weniger 
auffallende  Schreibweise,  die  man  heute  für  vornehmer  hält,  schliesst 
sich  eng  an  die  Gepflogenheiten  der  Handschriften,  die  man  in 
folgenden  Zeilen  aus  einer  ganz  gewöhnlichen  Kleinschrift- Hand- 
schrift sich  wiederspiegeln  sieht;  Evv  254,  schreibt,  Bl.  145  recto, 
Z.  3.  4  aus  Jo8,10.11:  xXyv  rrjs  yvvatx6g,f  elxr  yvvai.  xov  dcTv 
ovfclg  oe  xarixQlvev;  r)  de,  elxev  ovöag  xs'  elxe  de  avtfj  o  ig'  ovöe 
lyo'j  08  xaxaxQlvco. 

Viele  Stellen  im  Neuen  Testamente  sind  strittig;  vgl  zum  Bei- 
spiel Jo  1,3.4  und  Rö9,5. 


(5.)  Rechtschreibung,  Lesezeichen,  Trennung  von  Partikeln. 

Die  Bestimmung  über  den  Einzelfall  in  der  Rechtschreibung, 
im  Gebrauche  der  Lesezeichen,  oder  in  der  Trennung  oder  Verbin- 
dung von  Partikeln,  ist  Sache  der  kritischen  Ausgaben  des  neu- 
testamentlichen  Textes,  sofern  sie  nicht  unten  in  B.  II.  gelegentlich 
zur  Sprache  kommt  Hier  handelt  es  sich  um  einige  allgemeine 
Sätze  oder  um  geschichtliche  und  handschriftliche  Gewohnheiten.' 

A.  Jiechtsehreibung. 

Die  Frage  nach  der  Rechtschreibung  im  griechischen  Neuen 
Testament  ist  eine  ungemein  schwierige.  Zweifelhafte  Wörter  sind 
selten  sicher  festzustellen.  Glücklicherweise  schadet  das  alles  in 
den  meisten  Fällen  nicht  sehr  viel.  Doch  möchten  wir  in  unserem 
heiligen  Buch  alles  ganz  richtig  haben.  Wären  einige  von  uns  in 
Korinth  gewesen,  als  der  heutige  Erste  Korintherbrief  ankam,  so 
hätten  wir  sicherlich  keinen  Anstand  genommen,  eine  der  Provinz 

»  Vgl  Schmiedel,  Wittels  Grammatik,  Leipzig  [1804],  §  5  und  §  6;  -  Blas«, 
Grammatik  des  N.  T.  Griechiscft,  Göttingen  1800,  §  3-5. 


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1.  Äussere  Form.   (5.)  Rechtschreibung,  Lesezeichen,  Partikel t rennung.  901 

oder  der  Person  des  Schreibers  Pauli  eigentümliche  Schreibweise 
eines  Wortes  darin  stillschweigend  zu  ändern.  Ebensowenig  würde 
ein  alexandrinischer  oder  antiochenischer  Purist  am  Anfang  des 
dritten  Jahrhunderts  gezögert  haben,  dasselbe  zu  thun,  sei  es,  das* 
er  meinte  ein  verschriebenes  Exemplar  vor  sich  zu  haben,  sei  es, 
dass  er  fest  überzeugt  war,  die  Urniederschrift  in  Händen  zu  haben. 
Durch  fehlerhafte  Niederschrift,  durch  fehlerhafte  Abschriften,  durch 
allerlei  gelehrte  und  ungelehrte,  schulmässige  und  volksmässige,  all- 
gemein giltige  und  provinziale,  bewusste  und  unbewusste  Änderungen 
hindurch  ist  der  Text  in  mannigfaltiger  Rechtschreibung  uns  über- 
liefert worden.  Der  Prozess  hat  mit  der  ersten  Abschrift  ange- 
fangen, er  wird  genau  genommen  erst  mit  der  letzten  von  fehl- 
baren Menschen  besorgten  Ausgabe  aufhören. 

Der  allgemeine  Gedanke  ist,  dass  wir  notwendigerweise,  wenn 
wir  sie  hätten,  die  ursprüngliche  Niederschrift  eines  jeden  neutesta- 
mentlichen  Buches  genau  fortpflanzen  würden,  wenn  ich  auch  kaum 
wlisste.  wie  man  die  Beibehaltung  von  offenbaren  Fehlern  würde 
rechtfertigen  künneu,  wenn  solche  etwa  vorkämen.  Indem  aber  die 
soeben  erwähnte  Verwirrung  und  Unsicherheit  eingetreten  ist,  so 
hat  man  das  Gefühl,  dass  die  Rechtschreibung  nunmehr  frei  zu  be- 
stimmen ist  Man  könnte  sagen:  „Die  heilige  Urkunde  haben  wir 
in  fehlerhafter  Form  überkommen.  Wir  sind  verpflichtet,  sie  so  voll- 
kommen wie  möglich  weiter  zu  geben.  Wir  wollen  gleichmässig 
von  Matthäus  Kap.  1  bis  Apokalypse  Kap.  22  die  bewährteste  klas- 
sische Rechtschreibung  durchführen".  Oder  man  könnte  eine  dem 
Zeitalter  der  Apostel  angemessene  Schreibweise  ebenfalls  gleich- 
massig  durch  das  ganze  Neue  Testament  anwenden.  Der  erste  Weg 
wäre  der  leichtere  und  würde  der  Herausgabe  eines  glatten  wenig 
Anstoss  erregenden  Textes  dienlich  sein.  Der  zweite  Weg  wäre 
schwieriger,  diente  aber  besser  der  Ortsfarbe  der  Entstehung  des 
Neuen  Testaments.  Wer  sich  für  den  einen  oder  den  anderen  dieser 
zwei  Wege  entscheiden  könnte,  der  würde  am  Ende  eine  einheit- 
liche Gestalt  in  seinem  Neuen  Testamente  vor  sich  sehen.  Wir  sind 
aber  ebensowenig  berechtigt,  den  einen  wie  den  anderen  Weg  ein- 
zuschlagen. Wir  sind  gezwungen,  durch  alle  Unsicherheiten  hindurch, 
mit  Hilfe  unserer  ältesten  Zeugen,  uns  möglichst  den  Urschriften 
zu  nähern.  Jeder  Schrift  müssen  wir  suchen,  so  weit  das  nun  einmal 
angeht,  ihre  eigentümliche  Schreibweise  zu  lassen.  Wir  brauchen 
nicht  bange  darüber  zu  sein,  ob  sich  verschiedene  Schreibweisen  bei 
verschiedenen  Schreibern  der  Diktate  Pauli  werden  nachweisen  lassen. 
Erwarten  wird  man,  dass  die  grössere  Vertrautheit  mit  der  grie- 
chischen Sprache,  die  Lukas,  Paulus,  und  der  Verfasser  des  Hebräer- 
briefs aufweisen,  auch  zu  einer  richtigeren  Schreibweise  in  ihren 
Schriften  geführt  haben  wird  Die  eigentümliche  Stellung  der  Apo- 


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902 


B.  Kritik.  I.  Geschichte  der  Kritik. 


kalypse,  sowohl  in  ursprünglicher  ausserordentlicher  Hochschätzung 
wie  auch  in  nachheriger  jahrhundertelanger  Vernachlässigung  von 
Seiten  der  griechischen  Kirche,  wird  schwerlich  ohne  Einfluss  auf 
die  Schreibweise  der  Wörter  in  diesem  Buche  geblieben  sein. 

Die  Handschriften  bleiben  selbstverständlich  unser  einziger  Halt 
in  der  Rechtschreibung.  Ihr  Zeugnis  ist  aber  nicht  ohne  Verstand 
anzuwenden.  Die  Einzelhandschrift  ist  auch  in  dieser  Hinsicht  im 
allgemeinen  zu  prüfen,  damit  man  wisse,  was  sie  zu  thun  pflege, 
damit  man  erfahre,  was  ihre  Neigung  ist  Und  die  Einzelstelle  ist 
andererseits  in  ähnlicher  Weise  in  Verbindung  mit  der  Art  der  ganzen 
Schrift,  mit  der  festzustellenden  oder  der  zu  ahnenden  Sitte  des 
Schriftstellers  zu  betrachten. 

ß.  Die  Akzente. 

Wie  bei  der  Interpunktion  so  auch  bei  den  Akzenten1  bieten 
uns  die  ältesten  Handschriften  keinen  Halt.  Die  ersten  Zeichen 
dafür,  dass  man  in  Prachthandschriften  diese  den  Grammatikern 
längst  bekannten  Lesehülfsmittel  anbrachte,  sind  vielleicht  die  nicht 
ganz  bestimmten  Worte  des  Euthalius  (vgl  oben,  S.  876).  Wirklich 
nachweisen  können  wir  die  Akzente  erst  in  Handschriften  etwa  vom 
siebenten  Jahrhundert 

Man  findet  keine  Akzente  aus  erster  Hand  in  den  Handschriften 
der  Evangelien  «ABCDF»nbNO»Oc04PQRT*TbTcT<iWoZ/J  (fast  keine) 
gabede^;  der  Apostelgeschichte  und  der  katholischen  Briefe  kABCD 
EF»I  (zum  Teil),  der  paulinischen  Briefe  »ABCDF  (fast  keine)  F»G 
(fast  keine)  HIOObQ,  der  Apokalypse  MAC.  Einen  geringen  Anfang 
der  Anwendung  von  Akzenten  findet  man  in  der  Handschrift  D  der 
Evangelien,  in  der  ein  Cirkumfiex  bisweilen  vorkommt,  und  vielleicht 
in  der  Handschrift  N  der  Lvangelien.  In  der  Handschrift  A  der  Evan- 
gelien und  F  und  G  der  paulinischen  Briefe,  die  mit  einander  verwandt 
sind,  begegnet  man  dem  Cirkumfiex,  besonders  über  dem  Vokal  «, 
doch  in  keiner  Weise  nach  den  strengen  Regeln  verwendet. 

Man  findet  dagegen  Akzente,  die  sei  es  in  den  oben  erwähnten 
Handschriften  durch  Korrektoren  beigefügt,  sei  es  in  anderen  von 
dem  ursprünglichen  Abschreiber  gesetzt  worden  sind,  in  den  Hand- 
schriften der  Evangelien  2  B»C»EFGHKLM00*0O'SUVW»Wl,W*W«X 
Yr8**e*AIl,  der  Apostelgeschichte  und  der  katholischen  Briefe  B3C*H 

*  Vgl  C.  H.  A.  Lipsius,  Grammatische  Untersuchungen  über  die  biblische 
Graecitüt.  lieber  die  Lesezeichen,  Leipzig  1863 ;  Paul  Wilhelm  Schmiedel,  Winer's 
Grammatik  des  X.  T.  Sprachidwms,  8.  Aufl.,  Leipzig  [1894],  $  6, 1—9;  V.  Gardt- 
hausen,  Griechische  Paläographie,  Leipzig  1879,  S.  270 — 287. 

2  Ober  die  Handschrift  K  siehe  die  Ausgabe  vom  Jahre  1863,  S.  XXIII  und 
Anm.  3,  und  die  Ausgabe  vom  Jahre  1865,  S.  XXXV  und  Anm.  1. 


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1.  Äussere  Form.   (5.)  Rechtschreibung,  Leseteichen,  Partikeltrennung.  903 


KLP,  der  paulinisehen  Briefe  B^C^D^EH^LMNP,  und  der  Apokalypse 
BC3P.  Einige  dieser  Handschriften,  unter  den  früheren,  setzen  die 
Akzente  in  sehr  willkürlicher  Weise  wie  KLW»,  andere  wie  D5*** 
und  B*p°*  in  nur  wenig  genauer  Weise.  Eine  Hauptschwierigkeit 
in  der  ganzen  Erörterung  über  die  Akzente  und  in  der  Feststellung 
der  Akzente  liegt  darin,  dass  die  Vergloicher  der  Handschriften  nur 
selten  die  Akzente  berücksichtigt  haben. 

Es  ist  nicht  unsere  Aufgabe  in  diesem  Augenblick  alle  zweifel- 
hafte Akzentuirungen  vorzuführen.  Einige  findet  man  in  den  Pro- 
legomena  zu  Tischendorf,  S.  100 — 105,  in  fünf  Gruppen,  o.  verschie- 
dene griechische  Wörter,  wie  ayooaloi  gegen  dyoocuoi,  dxod&cxov 
gegen  dxodexzov;  b.  Fremdwörter,  wie  dßßä  gegen  dßßd,  Xepd  gegen 
Xsfiä;  0.  griechische  Eigennamen,  wie  dxoXXca  gegen  dxoXXm,  ixaivt- 
xov  gegen  ixalvexov;  d.  fremde  Eigennamen,  wie  ßr\&<f>arfi\  gegen 
ßtjd-<payrj  und  ßfj^fpdyi],  ißeo  gegen  &ߣo\  e.  die  Enklitika,  wie  ovx 
flfil  gegen  ovx  slfu,  yao  lote  gegen  ycto  lexs  oder  yao  loxi. 

C.  Die  Spiritus. 

Wer  sich  an  das  „h"  im  Französischen  erinnert,  mit  seiner  wech- 
selnden Wertung  und  seinem  wechselnden  Einfluss  auf  das  vorher- 
gehende Wort,  —  wer  an  das  Englische  „hM  denkt,  einerseits  mit 
ein  paar  schwankenden  Wörtern,  andererseits  mit  den  sogenannten 
„cockney" -Verwechslungen,  der  wird  in  keiner  Weise  durch  die 
Wahrnehmung  überrascht  sein,  dass  im  Griechischen,  so  weit  wir 
die  Spuren  der  Zeichen  verfolgen  können,  die  beiden  Spiritus,  „lenis" 
und  „asper",  verwechselt  worden  sind,  und  zwar  sowohl  im  attischen 
wie  auch  im  nicht-attischen  Griechisch.  Der  weniger  eingeweihte 
Leser  wird  sich  gern  daran  erinnern  lassen,  dass  das  alte  Zeichen 
H  dann  in  die  zwei  Teile  H  und  H  für  rauh  und  weich  geschieden 
wurde,  woraus  allmählich  h  und  H  und  schliesslich  '  und  *  entstanden 
sind.  Die  Zustände  in  der  zweiten  Hälfte  des  5.  Jahrhunderts  vor 
Christi  Geburt  (01.83,3—01.94,2  oder  vor  Chr.  Geb.  446—403),  das 
Verschwundensein  des  Spiritus-Hauchs,  wird  folgehdermassen  durch 
Adolf  von  Schütz»  beschrieben:  „Spiritus  asperi  usus  hac  omni  actate 
adeo  inconstans  fuit  ac  perversus,  ut  H  nota  saepissime  aut  ibi 
omissa  sit,  ubi  scribenda  erat,  aut  praescripta  compareat  eiusmodi 
vocibu8,  quae  re  vera  spiritu  aspero  carent  Qua  re  apparet  nunc 
sonum  procedente  tempore  magis  magisque  neglectum  esse,  ita  ut 
postremo  omnino  non  audirefur,  neque  quisquam  in  dicendo  rationem 

»  SchüU,  Historia  alphabeii  Attici,  Berlin  1875,  S.  54-58.  Vgl  auch  Franz, 
Elementa  epigr.  Graecae,  Berlin  1840,  S.  111;  E.  A.  Sophocles,  Ristory  of  the 
Greek  aiphabet,  Cambridge  und  Boston  1848,  S.  64.  65;  Kühner,  Ausführliche  Gram- 
matik der  griechüchen  Sprache,  2.  Aufl.  Hannover  1869,  Bd.  1,  S.  96-102. 


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90-4 


13.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


eius  haberet."  Um  diesen  Schluss  zu  rechtfertigen,  bringt  er  über 
hundert  Beispiele  aus  verschiedenen  Inschriften  und  vornehmlich 
eine  einzige  lange  Inschrift  aus  dem  Jahre  408  vor  Christi  Geburt, 
die  von  sechzig  mit  dem  Spiritus  asper  anfangenden  Wörtern  zwanzig 
ohne  den  Asper  hat,  und  von  zweihundertvierzehn  asperlosen  Wör- 
tern hundertzweiundzwanzig  mit  dem  Asper  schreibt  Aus  diesen 
Zahlen  ist  es  klar,  dass  der  Steinmetz  eine  besondere  Neigung  zum 
H  hatte,  und  er  hat  nichtsdestoweniger  EISTEKOTA  statt  ttfri?- 
xoxa  und  KATISTASIN  statt  xa&iozaotp  eingemeisselt. 1 

Hoffmann2  weist  ferner  darauf  hin,  dass  Herodian  (161  nach  Chr. 
Geb.)  es  sich  sehr  angelegen  sein  lässt,  die  Anwendung  des  Spiritus 
festzustellen,  sodass  er  etwa  hundertzwanzig  Mal  Anmerkungen  über 
den  Spiritus  in  Wörtern,  die  mit  a  und  e  anfangen,  bringt  Diese  Pein- 
lichkeit hält  Hoff  mann  ganz  richtig  für  ein  Zeichen,  dass  die  schon  im 
Dialekt  Herodots  bemerkbare  Abschwächung  des  Spiritus  zu  der  Zeit 
Herodians  weit  vorgeschritten  war,  und  dass  der  Schluss  erlaubt  sei, 
den  Spiritus  als  damals  völlig  aus  der  Aussprache  des  Volkes  ver- 
schwunden sich  zu  denken.  Ich  würde  weiter  gehen,  besonders  in 
Verbindung  mit  Hoffinann's  Erwähnung  des  Vorkommens  des  Spiritus 
in  zusammengesetzten  Wörtern,  wo  er  im  Grundwort  schon  ver- 
schwunden war,  wie  ypiat,  sta&rjftaii  wie  auch  im  Französischen  ge- 
3chrieben  wird  k  hiros,  obschon  das  „h"  nicht  gehört  wird. 

Schütz,  wie  oben,  fährt  fort:  „Cum  autem  ipso  sono  exstincto 
nihilominus  H  nota  in  usu  permaneret,  consequens  fuit,  ut  unus- 
quisque  lapicida  eam  ibi  adiceret,  ubi  spiritum  antea  pronuntiatum 
fuisse  arbitraretur." 

Was  das  Neue  Testament  angeht,  so  steht  der  Spiritus  bisweilen 
in  den  älteren  Handschriften,  wie  hier  und  da  in  AQTJÖ,  einmal 
(Gal5,21)  in  K,  einmal  (Mt25,15)  in  D,  —  und  überall  in  weniger 
alten  und  in  den  jüngeren  Handschriften,  ob  in  Grossschrift  oder 
in  Kleinschrift  geschrieben.  In  sehr  vielen  Handschriften  wird  aber 
der  Spiritus  gerade  so  verkehrt  gesetzt  wie  in  Schütz's  langer  In- 
schrift, Dies  ist  nicht  der  Ort  ausfuhrlich  über  die  Hauchbuch- 
staben zu  reden,  doch  meine  ich  einmal,  dass  man  sich  leicht  ein 
falsches  Bild  von  dem  „früher  Ausgesprochensein"  macht,  und  zwei- 
tens, dass  alle  diese  Erscheinungen  (und  Er/törungen)  auf  einer  sehr 
breiten  Grundlage  beurteilt  sein  wollen,  vom  Hebräischen  rnnsä 
und  ihren  semitischen  Genossen  ausgehend,  und  in  das  griechische 
/,  sowie  in  die  .,h"-losigkeit  und  in  den  ^-Laut-Reichtum  des  Bus- 

1  Kirchhof!,  Corpus  inseriptionum  Attieamm,  Berlin  1873.  Bd.  1,  8.  169 — 175; 
siehe  S.  170,  Bruchstück  c,  Z.  19  und  S.  169,  Bruchstück  a,  Z.  4. 

2  Carl  August  Julius  Hofl'mnnn,  XXIstes  und  XXlhtcs  Buch  . . .  </<r  Hias, 
Teil  1,  Clausthal  1864,  s.  123  ff.,  vgl  S.  12. 


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1.  Äussere  Form,   (ö.i  Rechtschreibung,  Lesezeichen,  Partikeltrennung.  905 


sischen,  eingehend,  bis  «uf  das  südslavische  ,.h"  anstatt  des  russischen 
cha-Lautes.  wie  Jiospod'4  statt  „gospod". 

Im  Neuen  Testamente  unterscheiden  sich  die  Herausgeber  in 
Bezug  auf  den  Spiritus  hauptsächlich  in  den  fremden  Eigennamen, 
vergleiche  aber  unten,  in  B.  II,  .To 8,44  tar        und  Apg2,26  k<p 
iXxiöt. 

I).  Ajwstwph,  Coronis,  Trennungspunkte,  Iota  subscriptum. 

Der  Apostroph  kommt  gelegentlich  vor  auch  in  den  älteren 
Handschriften,  wie  ty'xava  tx»v  aXX'xva  in  der  Handschrift  A, 
xaravtov  aXX'&o  in  der  Handschrift  P.  Feste  Regeln  aber  für 
seine  Anwendung  verspürt  man  nicht  Häufig  ist  er  bloss  als  Dia- 
stole oder  Hypodiastole  da,  um  das  Ende  eines  Wortes  anzugeben, 
wie  aßQctap  tXrjfi  toctax*  ysvvricaQix*  tXtoaßtt  in  der  Handschrift  S. 
über  seine  Anwendung  im  Neuen  Testament  ist  man  einig. 

Die  Coronis  wie  in  xdyoj,  xaxiivoq  gehört  den  jüngeren  Hand- 
Schriften  an  und  wird  auch  in  den  meisten  von  ihnen  nicht  fleissig 
benutzt. 

Die  Trennungspunkte  stehen  in  den  ältesten  Handschriften 
über  den  Buchstaben  i  und  v,  und  zwar  nicht  nur  wo  das  i  oder  das 
v  gesondert  von  einem  vorhergehenden  Vokal  auszusprechen  ist, 
sondern  auch  in  fast  allen  Wörtern  am  Anfang,  wie  Iva,  töovq, 
iQT}t>iic,  oder  wo  v  und  i  zusammenstehen,  vXoq,  oder  in  Komposition 
wie  iviozvcac,  und  wenigstens  in  jüngeren  Handschriften  auch  wo 
v  und  i  weder  im  Diphthong  sind  noch  den  Akzent  tragen,  wie  in 
der  Handschrift  Ew  254,  Bl.  145,  recto  Z.  1  xgtoßvtiQtov^  Bl.  150, 
Z.  12  ton»,  siehe  auch  oben,  S.  900,  Z.  18.  19.  Bisweilen  wird  ein 
einzelner  Punkt  wie  i,  v,  oder  auch  eine  Linie,  wie  i,  v  statt  der 
zwei  Punkte  gesetzt.  Die  Herausgeber  des  Neuen  Testamentes  in 
der  Gegenwart  sind  in  Hinsicht  auf  diese  Punkte  grösstenteils  einer 
Ansicht,  doch  vergleiche  man:  yaXog  odtr  yato?  Apg20,4  —  ötvXi- 
£ot>xes  Mt23,24  —  ikmt  Mkl5,34  -i  mit  PB,  nicht  -*  wie  HKr  — 
ipQaift  Jo  11,54  ohne  Punkte  mit  ABDElKMSÜX/^/7  —  xnXatpaq 
oder  xaiaycu;  Joll,49  —  xaXv  oder  xah  Uo3,12  —  xaXvau  oder 
xatpotfi  Lk3,36  —  Xmtöi  2Til,5  -X-  mit  kACDEKL  nicht  -t-  wie  FU 
115.217  —  umvoris  Mt8,4  —  XQoXpov  Jak 5,7  —  xQoil  Mtl6,3. 

Das  Iota  „aubNcrJptum"  kommt  in  den  Grossschrift-Handschriften 
nicht  vor  und  das  Iota  „adscriptum44  sehr  selten  in  einigen  späteren 
Grossschrift-Handschriften  wie  oh  in  U  Mt25,15,  in  A  Lk7,4  —  gvXwi 
in  K  Lk23,31  —  tßöioav  in  D  Mkl,34.  In  den  Kleinschrift-Hand- 
schriften kommt  das  Iota  adscriptum  häufig  vor,  wenn  auch  das 
Iota  häufig  gänzlich  fehlt.  Das  Iota  subscriptum,  richtig  und  voll 
unter  dem  Buchstaben  und  nicht  in  halber  Höhe  neben  dem  Buch- 


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B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


staben  stehend,  kommt  bis  in  die  allerspäteste  Zeit  sehr  selten  vor. 
Für  ein  Beispiel  der  strittigen  Wörter  vergleiche  mau  Mt2,3  w<»<fys, 
das  auch  in  Inschriften  vorkommt,'  wie:  YUP&IAA,  YHPQIAEIA. 

E.  Trennung  der  Partikel. 

Die  Trennung  oder  die  Verbindung  von  auf  einander  folgenden 
Partikeln  muss  den  Herausgebern  überlassen  werden.  Weder  die  Gross- 
schrift- noch  die  Kleinschrift-Handschriften  trennen  mit  Folgerichtig- 
keit ihre  Wörter  von  einander. 


2. 

Oer  ganze  Text.2 

t'l.)  Vom  Anfang  bis  zum  Jahre  1">(R 
Alte  Recensioncn. 

Die  erste  Annahme  der  gläubigen,  einfältigen  Seele  würde  die 
sein,  dass  Gott  der  Allwissende  und  Allmächtige  einen  von  ihm  der 
Welt  verkündigten  Text  durch  alle  Schicksale  auf  immer  rein  und 
ganz  erhalten  hätte.  Diese  Annahme  ist  eine  irrige,  <*ott  ttber- 
lässt  sein  Wort  den  Menschen,  damit  es  menschlichen  Unfällen  zum 
-Trotze  seinen  gottgeordneten  Zweck  erfülle. 

Wie  haben  wir  uns  die  ersten  Schritte  in  der  Geschichte  der 
Überlieferung  der  neutestamentlichen  Bücher  zu  denken?  Von  be- 
sonderen äusseren  Veranstaltungen,  um  sie  unverfälscht  zu  er- 
halten, ist  keine  Rede.  Zweifellos  wurden  die  Briefe  der  Apostel, 
wie  2Jol2  sagt,  und  ohne  Zweifel  ebenfalls  die  übrigen  Schriften 
des  Neuen  Testamentes  zuerst  auf  Papyrus  geschrieben:  öia  xoQtov 
xcu  (iiXavoq  „mit  Papyrus  und  Tinte".  Papyrus  war  damals  der 
gewöhnliche  Schreibstoff.  Die  Christen  erwarteten  damals  kein  langes 
Verbleiben  auf  Erden;  täglich  dürfte  das  Ende  des  Zeitalters  eintreffen. 

1  Boeekh,  Corpus  inscriptionum  Graecarnm  Bd.  3,  S.  693,  Inschr.  5774. 5775, 
Z.  15;  S.  694,  Z.  42.  55;  S.  695,  Z.  87.  89.  114;  S.  696,  Z.  180.  —  Vgl  Schürer, 
Theologische  Liter aturzeüung,  1892,  Sp.  516. 

3  Vgl  Hag,  Einleitung  in  die  Schriften  dos  X.  T.  3.  Ausg.  Stattgart  und 
Tübingen  1820,  Bd.  1,  8.  140—244,  4.  Ausg.  1847,  S.  120—210;  —  Westcott, 
Smith'*  Dictionary  of  the  Bilde,  London  Bd.  2  (1863),  8.  505—534,  amerikanische 
Aasgabe,  New  York,  Bd.  3  (1876),  S.  2112-2143  unter  „New  Testament";  —  Tre- 
gellee,  Horne's  Inlrodtiction  to  ...  the  Holy  Scriptures,  11.  Ausg.  Bd.  4,  London 
1863,  S.  24 — 147;  —  Reusa,  Geschickte  der  heil.  Sehr.  X.  T.  5.  Ausg.  Braunschweig 
1874,  Teil  2,  S.  87—165;  —  Scrivener,  A  piain  itUroduction  u.  s.  w.  4.  Ausg.  von 
Miller,  Cambridge  1894,  Bd.  2,  S.  244-301;  —  und  mehr  als  alle  andere  West- 
cott und  Hort,  The  N.  T.  in  the  original  Grcel-  [Bd.  2],  Introduction:  Appendix, 
Cambridge  und  London  1881. 


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2.  Der  ganze  Text.   (1.)  Vom  Anfang  bis  1500.  907 

Aus  solchem  zerbrechlichen  Stoffe  bestehend  und  in  täglichem 
Gebrauche  sich  befindend,  können  die  meisten  der  neutestainent- 
lichen  Urschriften,  „Autographen"  der  Verfasser  oder  ihrer  Schrift- 
warte, unmöglich  lange  gedauert  haben.  Aller  Wahrscheinlichkeit 
nach  verschwanden  die  meisten  lange  vor  dem  Ende  des  ersten  Jahr- 
hunderts, die  übrigen  bald  darnach.  Schwerlich  hat  ein  Mensch 
ihnen  eine  Thräne  nachgeweint.  Die  Christen  jener  Zeit  waren 
nicht  Archäologen.  Praktische  Leute  des  täglichen  Lebens  lasen  sie 
die  frischen  Abschriften  und  freuten  sich  über  das  heilige  Wort 
ohne  einen  Gedanken  an  eine  irdische  Zukunft  der  Kirche,  in  der 
man  peinlich  nach  dem  Urtext  fragen  würde. 

Erst  die  spätere,  die  nachdenkende  Zeit  kam  darauf,  dass  es 
schön  sein  würde,  die  Urschriften  als  heilige  Keliquien  zu  besitzen. 
Man  meinte  apostolische  Schriftzüge  in  einer  griechischen  Hand- 
schrift des  Matthäusevangeliums,1  die  zur  Zeit  des  Kaisers  Zeno 
(475—491)  auf  Cypern  im  Grabe  des  Barnabas  aufgefunden  wurde, 
klar  vor  sich  zu  sehen,  und  das  von  Barnabas  selbst  angefertigte 
Exemplar  wurde  in  Konstantinopel  im  kaiserlichen  Palast  aufge- 
hoben und,  wie  Severus  aus  eigener  Erfahrung  zu  erzählen  wusste, 
auch  zu  textkritischen  Zwecken  verwendet.  Noch  genauer  wusste 
Petrus  von  Alexandrien  bei  .lo  19,14.  dass  mQa  ijv  o?geI  Tp/r>/  die 
richtige  Lesart  war,  weil  sie  in  dem  vom  Apostel  selbst  geschrie- 
benen Exemplar2  stand:  xafrwz  ra  axQißij  ßißXla  jrf(«^t,  avvo  te 
to  IdioxttQov  tov  tvayytXiOTQVj  oxeq  (ihXQ1  x°v  vvv  x£(pvZaxrai 
Xayizi  #tou  l»  tjj  tyzolov  ayioraty  ixxXijala,  xcd  vxb  rcöv  Jtioxöw 
ixelöt  nQoaxvvEitai.  Was  man  auf  diese  Weise  wiederholt  im  Osten 
sich  leistete,  das  hat  mau  auch  im  Westen  geleistet.  Im  Jahre 
1354  am  Allerheiligenabend 3  schrieb  der  Kaiser  Karl  IV  auf  das 
letzte  Blatt  von  zwei  Heften  des  lateinischen  Markusevangeliums,  die 
er  eben  aus  Aquileia  gebracht  hatte.,  dass  Hermagoras  das  ganze 
Exemplar  vom  Markus  selbst  erhalten  und  nach  Aquileia  als  von 
Petrus  selbst  eingesetztes  Haupt  der  dortigen  Kirche  gebracht 
habe.  Und  ein  berüchtigter  Grieche4  verkaufte  nach  der  Mitte  des 
neunzehnten  Jahrhunderts  einem  englischen  Kaufmann  Autographen 
von  Matthäus,  Jakobus,  und  Judas,  oder  wie  der  Titel  seines  Buches 

»  Vgl  Credner,  Einleitung  in  das  X.  T.  §  39,  Halle  1836,  S.  73.  74,  und  Asse- 
mani,  Bibliotheca  orienta/is,  Bd.  2,  S.  81. 

3  Vgl  Peter  von  Alexandrien,  MPÖ,  Bd.  18,  Sp.  517  d  und  520b. 

3  Vgl  Dobrowsky,  Fragmentum  Pragense  evangciii  s.  Marei,  Prag  1778. 

*  Über  die  Fälschungen  des  Constantin  Simonides,  siehe  das  Denkmal,  das 
er  seiner  eigenen  Verworfenheit  errichtet  hat,  in  seinem  Buche,  Fac-similes  of 
certain  portwns  of  thc  gospel  of  St.  Matthew  and  of  the  epistles  of  St.  James  and 
Jude  irritten  on  papyrus  in  the  first  Century  and  preserved  in  the  Egyptian  Mu- 
seum of  Josepli  Mayer,  Liverpool,  London  18<11 ,  Fol.,  S.  79  mit  vierzehn  Tafeln. 
Diese  Fälschungen  habe  ich  selbst  im  Museum  in  Liverpool  gesehen. 


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908 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


bescheidener  sagt  „im  ersten  Jahrhundert"  geschriebene  Bruchstücke. 
Der  Kaufmann  war  natürlich  kein  Schriftkenner  und  merkte  nicht, 
dass  in  diesem  merkwürdigen  Palimpsest  die  ältere  Schrift  auf,  statt 
unter,  der  jüngeren  Schrift  sich  befand. 

Immer  wieder  wurden  die  herrlichen  Büchel'  des  neuen  Bunde« 
abgeschrieben ,  und  Fehler  auf  Fehler,  Verschiedenheit  nach  Ver* 
schiedenheit  im  Vergleich  mit  dem  Urtexte  fand  den  Weg  in  die 
Handschriften  (vgl  unten,  B.  II,  l.  (1.)).  Wiederholt  erklangen  Klagen 
über  die  Verwirrung  in  den  Handschriften.  Als  man  nach  langen  Jahr- 
hunderten dazu  kam,  den  Text  des  Neuen  Testamentes  mit  wirklich 
verständigen  Augen,  mit  kritischem  Blick  zu  untersuchen,  da  fand 
man  einen  Wald  von  Lesarten,  die  wirklich  die  von  Mill  behaup- 
tete Zahl  von  dreissig  Tausend  wahrscheinlich  schon  damals  über- 
schritten hatten.  Die  Beherrschung  solcher  Massen  konnte  nur  durch 
deren  Teilung  geschehen.  Man  musste  notgedrungen  versuchen 
Gruppen  zu  bilden.  Sehen  wir  jetzt  die  vorgeschlagenen  Gruppen 
an.  Es  ist  wert,  dass  wir  die  früheren,  jetzt  veralteten  Scheidungen 
an  unseren  Augen  vorüberziehen  lassen,  weil  man  trotz  abweichen- 
der Namen  daraus  ersieht,  wie  fest  gewisse  Stellungen  sind.  Es  ist 
klar,  dass  die  Teilung  kein  willkürliches  Spiel  der  Einbildung  ist 

Der  erste,  der  mit  scharfem  Auge  diese  Unterscheidung  der 
Klassen  vornahm,  war  die  biblische  Leuchte  Württembergs,  der  ebenso 
geniale  wie  gelehrte  Johann  Albert  Bengel.  In  seinem  in  Tübingen 
im  Jahre  1734  herausgegebenen  griechischen  Neuen  Testament  (vgl 
bei  ihm  S.  385—433)  schrieb  er  S.  3S7:  „Posset  variarum  lectionum 
ortus,  per  singulos  Codices,  per  paria  codicum,  per  syzygias  minores 
majoresque,  per  familias,  tribus,  nationesque  illorum,  investigari  et 
repraesentari:  et  inde  propinquitates  discessionesque  codicum  ad 
schematismos  quosdam  reduci,  et  schematismorum  aliquae  concor- 
dantiae  fieri;  atque  ita  res  tota  per  tabulam  quandam  quasi  genea- 
logicam  oculis  subjici,  ad  quam  tabulam  quaelibet  varietas  insignior 
cum  agmine  suorum  codicum,  ad  convincendos  etiam  tardissimos 
dubitatores,  exigeretur.  Magnam  conjectanea  nostra  silvam  habent: 
sed  manum  de  tabula,  ne  risuum  periculo  exponatur  veritas."  Die 
Hauptscheidung,  die  er  traf,  war  zwischen  älteren  und  jüngeren 
Handschriften,  und  die  jüngeren  „communiores",  häufiger  vorkommen- 
den verwarf  er.  Die  älteren  schied  er  wieder  in  zwei  Teile,  indem 
er  den  „Codex  Alexandrinus"  und  die  ihm  ähnlichen  Handschriften 
von  den  Handschriften  der  lateinischen  Übersetzung  und  den  grie- 
chisch-lateinischen Handschriften,  und  den  nach  den  lateinischen  Hand- 
schriften umgearbeiteten  griechischen  Handschriften  trennte.  Auf  S.  429 
betont  er  die  zweifache  Art  der  Lesarten  überhaupt:  „Semper  aut 
duplex  est  varietas  lectionis,  aut,  ubi  multiplex,  ad  duplicitatem  mox 
reduci tur".  Dies  wiederholte  er  im  Jahre  1737:  „Totum  genus  docu- 


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2.  Der  (ranz©  Text.   (1.)  Vom  Anfang  bis  1500. 


909 


mentorum,  ex  quibus  variae  lectiones  colliguntnr  et  deciduntur,  in 
duas  quasi  nationes  distrahitur,  Asiaticam  et  Africanamf*  die  asia- 
tische „Nation"  bestand  ans  den  Handschriften  und  weiteren  Zeugen, 
die  von  geringerem  Wert  waren,  die  afrikanische  aus  dem  „Codex 
Alexandrinus",  der  äthiopischen,  koptischen  |  boheirischen  oder  mem- 
phitischen],  lateinischen  Übersetzung,  und  den  der  lateinischen 
Übersetzung  untergeordneten  griechisch-lateinischen  und  latinisiren- 
den  Handschriften.  Johann  Salomo  Semler2  tadelte  Bengel  heftig, 
weil  er  „perpetuum  comitem  huius  discussionis,  codicem  Alexandri- 
nnm  atque  Vulgatae  latinae"  hatte,  denn  der  Alexandrinus  sei  un- 
rein und  verdorben,  und  auch  die  Vulgata.  Dazu  verteidigte  Semler 
die  griechisch-lateinischen  und  die  „latinisirenden"  Handschriften  und 
erklärte,  sie  seien  nicht  aus  den  lateinischen  Handschriften  ver- 
fälscht Semler  untersuchte  die  Handschriften  aufs  genaueste.  Er 
scheint  der  erste  gewesen  zu  sein,  der  das  Wort  liecension  brauchte, 
und  zwar  im  Jahre  17$5.  In  jenem  Jahre3  unterschied  er  zwei 
Recensionen:  o.  eine  östliche  oder  Lucians,  und  b.  eine  westliche, 
ägyptisch-palästinische,  origenische,  die  genau  mit  der  „Itala"  über- 
einstimmte und  mit  der  koptischen  [boheirischen  oder  memphitischen] 
und  der  armenischen  Übersetzung.  Es  schien  Semler,  als  ob  die 
Vulgata  aus  einem  weniger  alten  Text  geflossen  sei.  Im  Jahre 
1767  schied  er  drei  Abteilungen  oder  Recensionen4:  a.  die  alexan- 
drinische,  die  die  ägyptischen  Schriftsteller,  Origenes'  Schüler,  und 
die  syrische,  koptische  [boheirische  oder  memphi tische],  und  äthio- 
pische Übersetzung  brauchten;  b.  die  östliche,  die  in  Antiochien  und 
Konstantinopel  verwendet  wurde;  und  e.  die  westliche.  Er  meinte, 
dass  in  den  späteren  Handschriften  alle  Recensionen  mit  einander 
vermischt  wären.  Semler's  einziges  Ziel  war,  denen,  die  sich  mit 
dem  Neuen  Testament  befassten,  das  beizubringen,  dass  Handschriften 
wie  Meinungen  nicht  zu  zählen  sondern  zu  wiegen  sind.  Seine  Worte 
sind  wert  wiederholt  zu  werden6:  „Es  sind  folglich  auch  die  bis- 
herigen Regeln,  wonach  Whitby,  von  Mastricht,-  Bengel,  und  Wet- 
stein  selbst,  Lesarten  haben  entscheiden  wollen,  noch  lange  nicht 
von  einer  allgemeinen  Richtigkeit  und  Zuverlässigkeit;  vielmehr 
glaube  ich,  dass  nach  und  nach  ganz  andere  Regeln  gelten  werden, 
wenn  man  erst  den  Unterschied  der  griechischen  Codicum  besser 

»  Bengel,  Apparates  critieus,  2.  Ausg.  Tübingen  1763,  S.  669,  aus  Defensione 
X.  T.  Gr.  Leiden  1737. 

2  Semler,  Wetstenii  libelli  ad  crisin  atque  inierprelationem  N.  T.  Halle  1766, 
S.  181;  aber  die  griechisch-lateinischen  Handschriften  siehe  S.  178. 

3  Semler,  Bermeneutüehe  Vorbereitung  HI,  1,  Halle  1765,  im  Vorwort,  Bl.  5, 
zweite  Seite. 

4  Semler,  Apparatus  ad  liberalem  N.  T.  interpretatümem,  Halle  1767,  S.  45.  46. 
*  Semler,  Hermeneuiieche  Vorbereitung,  HI,  1,  Halle  1765,  S.  395.  398. 


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91ü 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


wird  eingesehen  haben,  als  seither,  da  man  meist  nach  dem  äusser- 
lichen  Alter  und  nach  der  Vielheit  der  codicum  Graecorum  zu  han- 
deln pflegte;  welches  beyde  ich,  hoffentlich  in  dieser  Abhandlung, 
hinlänglich  widerlegt  habe."  Vieles,  was  Semler  eigen  war,  hat  man 
seinem  Schüler  Griesbach  zugeschrieben,  und  es  ist  gerade  deswegen 
um  so  erfreulicher,  Griesbachs  treffende  Worte  über  Semler  zu  ver- 
nehmen: „Longe  quam  alii  luculentius  recensionum  discrimina  de- 
monstravit,  vanas  plerorumque  de  codicibus  Graecolatinis  et  aliis 
rebus  ad  crisin  sacram  pertinentibus  persuasiones  impugnavit,  ver- 
sionis  Latinae  vetustioris  indolem  curiose  pervestigavit,  aliaque  in- 
numera  fere  incredibili  diligentia  coacervavit,  quae  ad  illustrandam 
textus  Graeci  historiae  apprime  faciunt".1 

Als  Griesbach  selbst  diese  Fra^e  zuerst  behandelte,  im  Jahre 
1771  in  seiner  „Dissertatio  critica  de  codicibus  quattuor  evangeliorum 
Origenianis",  erkannte  er  als  Recensionen  des  Textes  des  Neuen 
Testamentes  „non  nisi  paucas  (sunt  forte  tres  aut  quattuor),  quae 
omnesN.T.  Codices  in  totidem  classes  sejungunt".2  Bei  der  Heraus- 
gabe seines  griechischen  Neuen  Testamentes  erschien  der  zweite 
Band  zuerst  und  zwar  im  Jahre  1775,  und  darin  nannte  er  für  die 
Briefe  Pauli  zwei  Familien  oder  Recensionen:  a.  die  alexandrinischeT 
die  in  den  Handschriften  A  und  C,  in  der  koptischen  [boheirischen 
oder  memphitischenl,  armenischen,  und  äthiopischen  Übersetzung, 
und  in  den  Schriftstellern  Origenes,  Clemens  von  Alexandrien,  Cyrill 
von  Alexandrien,  und  Johannes  Damascenus,  zu  finden  sei;  —  urid 
b.  die  westliche,  in  den  Handschriften  DEFG  und  in  den  lateinischen 
Zeugen.3  Als  er  aber  zwei  Jahre  später  den  ersten  Band  herausgab, 
im  Jahre  1777,  da  schrieb  er  den  Handschriften  der  Evangelien  fol- 
gende drei  Recensionen  zu: 

o.  die  alexandriniscke,  in  den  Handschriften  CLK  1.  13.  33.  69. 106.  118 
Evl  18. 19,  in  der  koptischen  [boheirischen  oder  memphitischen], 
äthiopischen,  armenischen,  späteren  syrischen  Übersetzung,  und 
in  den  Schriftstellern  Clemens  von  Alexandrien,  Origenes,  Euseb, 
Cyrill  von  Alexandrien,  und  Isidor  von  Pelusium, 

b.  die  wustliche,  in  der  Handschrift  D  (zum  Teile  in  1.  13.  69),  in  den 
lateinischen  Handschriften  besonders  der  Itala,  und  häufig  in 
syrischen  und  arabischen  Handschriften,  und 

e.  die  konstantinopolitanische,  modernere,  aus  den  anderen  zusammen- 
gefügt, in  der  Handschrift  A  (die  nicht  so  hoch  zu  schätzen  ist, 
wie  Bengel  und  andere  sie  schätzten). 

1  Griesbach,  Curae  in  hüt.  text.  Gr.  epp.  Paul.  §  9,  Jena  1777,  S.  16. 
3  Griesbach,  Opuscttla  academica,  Außg.  v.  Gabler,  Jena  1824,  vol.  1,  S.  239. 
9  Ober  die  paulinisohen  Briefe  vergleiche  ferner  Griesbach,  Symbolne  criticae, 
Bd.  1  (1785),  S.  CXXXV1I,  Bd.  2  (1793),  S.  87-148.  621-640. 


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2.  Der  ganze  Text    (1.)  Vom  Anfang  bis  1500.  911 

Damit  man  aber  nicht  denke,  dass  er  nur  fftr  die  Evangelien  eine 
Dreiteilung  des  Überlieferungsstromes  voraussetzte,  vergleiche  man 
seine  „Curae"1  von  demselben  Jahre  1777,  worin  er  schreibt:  „sae- 
culo  tertio  ineunte  diversae  iam  exstabant  recensiones,  non  evange- 
liorum  tantum  sed  epistularum  etiam";  er  bietet  dann  die  eben  er- 
wähnten drei,  die  alexandrinische,  die  westliche,  die  konstantino- 
politanische,  und  bemerkt,  dass  die  konstantinopolitanische  „propin- 
quior  quidem  Alexandrinae  quam  Occidenti"  ist. 

Seine  Aufmerksamkeit  richtete  er  auf  die  alexandrinische  und 
die  westliche  Rezension,  und  er  schrieb  in  jenem  ersten  Bande  des 
Neuen  Testaments  vom  Jahre  1777,  S.  XIV:  „Inter  omnes  recensiones 
evangeliorum  . . .  numero  forte  satis  multas  duae  omnium  vetustis- 
simae  sedulo  sunt  attendendae  atque  a  se  invicem  discernendae".  Das- 
selbe wiederholte  er  mit  weiteren  Ausfiihiungen  in  dem  ersten 
Bande  des  griechischen  Neuen  Testaments  im  Jahre  1796, 2  wobei 
er  der  konstantinopolitanischen  Rezension  ausser  der  Handschrift  A 
auch  die  Handschriften  EFGHS  zuwies.  Ganz  interessant  aber  war 
es,  als  im  Jahre  1811  Griesbach5  bei  näherer  Beschäftigung  mit 
Origenes  zu  dem  Schlüsse  kam,  dass,  als  Origenes  den  Kommentar 
zum  Matthäus  schrieb,  er  eine  westliche  Handschrift  des  Markus- 
evangeliums benutzte,  dass  aber,  als  er  den  Kommentar  zum  Johannes 
schrieb,  er  eine  alexandrinische  Handschrift  des  Markusevangeliums 
benutzte.  Man  scheint  dabei  geradezu  das  Rad  der  Zeit  zurück- 
zudrehen und  dem  schreibenden  Origenes  über  die  Schulter  ins 
Buch  zu  blicken.  Gleich  Semler  verteidigte  Griesbach  die  Hand- 
schriften, die  fälschlich  als  „latinisirend"  bezeichnet  worden  wareu, 
und  behauptete,  dass  Zeugen  zu  wägen,  nicht  zu  zählen  sind. 

Unser  fleissiger,  heute  leider  nur  mit  Sträuben  zu  nennender, 
Matthäi  war  zwar  ein  wohl  unterrichteter  Philolog,  und  ein  nicht 
zu  ermüdender  Vergleicher  aller  Handschriften,  die  er  erreichen 
konnte,  doch  war  er  nicht  zu  Hause  in  der  Geschichte  des  neutesta- 
mentlichen  Textes,  und  es  fehlte  ihm  jedes  Verständnis  für  die  so 
wertvollen  geschichtlichen  Aufstellungen  Bengels,  Semlers,  und  Gries- 
bachs. Es  genügte  ihm  nicht  in  passender  Weise  seine  Einwände 
gegen  die  Rezensionen  zur  Geltung  zu  bringen.  Mit  der  ganzen 
völlig  unsächsischen  Derbheit  seiner  zum  Gemeinen  neigenden  Natur 
unterschied  er  nicht  zwischen  Personen  und  Sachen;  er  über- 
schüttete mit  Hohn  die  Theorien  jener  drei  Gelehrten  und  die  Ge- 
lehrten selbst,  insbesondere  den  höflichen  Schriftsteller  Griesbach. * 

1  Griesbach,  Curae  in  hist.  tcxt.  Gr.  epp.  Paul.  III,  §  10,  Jena  1777,  S.  97.  OS. 
*  Griesbach,  N.  T.  Gr.  Bd,  1,  1796,  S.  LXXIII-LXXXI. 
8  Griesbach,  Commentatio  critica  in  textum  Gr.  X  T.  Heft  2,  Jena  1811, 
S.  VII— LX VIII:  „Meletemata  de  vetustis  textus  N.  T.  recenBionibus". 

1  Matthai,  Über  die  sogenannten  Jtecemionen ,  welche  Herr  Abt  Bengel,  der 
Gregory,  Textkritik.  5S 


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IM  2 


B.  Kritik.  I.  Geschichte  der  Kritik. 


Manche  seiner  Beobachtungen  war  bemerkenswert,  aber  sein  Hoch- 
mut und  seine  Bitterkeit  verdarben  die  Wirkung  davon.  Matthäi 
war  den  jüngeren  Handschriften  zu  sehr  zugethan. 

Zehn  Jahre  später  griff  ein  Engländer,  Richard  Laurence, 1  der 
nachher  Bischof  von  Cashel  wurde,  die  Rezensionen  Griesbachs  an. 
Seine  Ausstellungen  waren  zvm  Teile  richtig,  wie  zum  Beispiel  als 
er  zeigte,  dass  die  Griesbachscnen  Familien  nicht  leicht  zu  erkennen 
wären  in  den  Handschriften,  die  vorhanden  waren.  Doch  schied  er 
nicht  sorgfältig  genug  zwischen  leisen  Unterschieden  und  durchaus 
eigentümlichen  Lesarten.  Auch  behandelte  er  die  ganze  Frage  in 
einer  engen  und  unpassenden  Weise,  sodass  er  keineswegs  das  Lob 
verdiente,  das  man  ihm  in  England  schenkte. 

Besseres  lieferte  ein  gelehrter  Amerikaner,  der  gerade  im  Gegen- 
teil von  seiner  Umgebung  zu  gering  geschätzt  wurde.  Dies  war 
Andrews  Norton;2  in  den  Jahren  1824  und  1837  erörterte  er  mit 
Scharfsinn  die  Rezensionen  Griesbachs  und  des  sofort  nachher  zu 
erwähnenden  Hug.  Er  bot  auch  (S.  XXVI  ff.)  eine  neue  Auslegung 
der  Worte  des  Hieronymus  im  Briefe  an  Damasus,  die  Bezug  auf 
Handschriften  des  Lucian  und  des  Hcsych  nehmen. 

Hug  ist  einer  der  hervorragendsten  Forscher  in  dieser  Frage. 
Geboren  1765  und  gestorben  1846,  war  er  zeitlich  in  der  Lage, 
Griesbachs  Werk  über  die  Rezensionen  fortzusetzen,  und  Griesbach 
begrüsste  ihn  im  Jahre  1811  als  gewissermaßen  seinen  Genossen.* 
In  der  Sache  selbst  stimmte  Hug  meistenteils  mit  Griesbach  überein. 
Hug4  nannte  passender  Weise  die  Form  des  Textes,  die  Griesbach 
als  die  westliche  bezeichnete,  xoiw)  Ixöootq.  Dieser  fügte  er  dann 
drei  Rezensionen  hinzu,*  die  hesychische  ägyptische,  die  Griesbach 
als  alexandrinische  bezeichnete,  die  lucianische  asiatische  (siehe 
Semler  oben,  S.  909),  die  Griesbach  als  konstantinopolitanischo  be- 
zeichnete, und  die  origenische.  Griesbach  tadelte  die  Verbindung 

Herr  Doctor  Semler  und  der  Herr  Geheime  Kirchenrath  Griesbach  in  dem  grie- 
chischen Texte  des  X.  T.  vollen  entdeckt  halten,  Ronneburg  und  Leiprig  1804.  Über 
Matthäi  vgl  oben,  S.  170,  Hdscbr.  237-  259. 

1  Laurence,  Remarks  on  the  systematical  Classification  of  manuseripts  adopted 
by  Griesbach  in  his  edUion  of  the  Grtek  Testament,  Oxford  1814.  Vgl  Tregelles 
(wie  oben,  8.  479,  Anna.  1),  S.  88-92,  und  lies  ferner  bei  ihm  S.  92—94  über 
Nolati. 

*  Norton,  Evidences  of  the  genuineness  of  the  gospels,  Bd.  1  (Boaton  1837; 
2.  Ausg.  Cambridge  [Massachusetts]  1846),  Appendix,  S.  IV— XXXIV;  vgl  die  An- 
zeige von  Schola's  Biblisch-kritische  Reise  in  dem  Christian  Examiner,  Boston 
Mai  1824,  Bd.  1,  S.  201—221. 

3  Griesbach,  Commentatio  critica,  Heft  2,  Jena  1811,  S.  XXXXI— LXVm 

*  Hug,  Einleitung  in  die  Schriften  des  N.  T.  1.  Ausg.  1808,  3.  Ausg.  Stutt- 
gart und  Tübingen  1826,  Bd.  1,  S.  140-244. 

i  Hug,  Einleitung  u.  s.  w.  Bd.  1,  8.  227.  228. 


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die  antiochenische  und  kon- 
stantinopolitanische 


2.  Der  ganz«  Text  (1.)  Vom  Anfang  bis  1500.  913 

des  Namens  des  Origenes  mit  der  znletzt  erwähnten  Rezension,  und 
der  betreffende  Text  schien  ihm  nicht  Alter  als  das  fünfte  oder  sechste 
Jahrhundert  Hug  nahm  Griesbachs  Kritik  in  der  freundlichsten 
Weise  auf  und  erklarte,  dass  man  das  Urteil  einem  späteren  durch 
neue  Forschungen  besser  unterrichteten  Zeitalter  überlassen  müsse. 
Folgendes  Schema  zeigt,  wie  Hug  sich  die  Rezensionen  dachte1: 

a.  xottfTj  txöooiq:  Evv  D  1.  13.  69. 124 

Apg  DE 
Paul  DEFG 

syrphuoxr«id  jtala  theb  syn»«*  ClemAlex  Orig 

b.  die  ägyptische  des  Hesychius 2:  Evv  BCL 

Paul  ABC  17.  46 

ApgKath  ABC  36.  40.  73.  105  (nicht 

kath) 
Apok  AC  12.  36.  38 

memph  Cyr-Alex  Äthan 
c  die  asiatische  Lucians  oder 

Evv  EFGHSV  47.  50  und  die  mei- 
sten Kleinschrift-Handschriften 
Apg  13. 63. 67.78. 99. 100. 10 1. 104. 106 
Paul  K  49. 57. 68.  70.  89.  91.  114.  115. 

116.  120.  121.  123 
Apok  29. 32.  33.  40.  41.  42.  47.  4S.  49. 

50  (B»p°k  9.  14  weisen  eine  son- 
derbare Rezension  auf,  einmal  mit 
hesychischen  Lesarten,  einmal  mit 
lucianischen,  einmal  mit  Lesarten, 
die  weder  hesychisch  noch  lucia- 
nisch  sind) 

goth  slav  Theophyl 

ä,  die  origenische:  Evv  AKM  42.  106.  114. 116.  253 
syr  philox 

In  den  anderen  Büchern  des  Neuen  Testamentes  konnte  Hug  die 

Spuren  der  origenischen  Rezension  nicht  finden. 
Eichhorn3  stimmte  ungefähr  mit  Hug  überein,  nur  dass  er  die 
origenische  Rezension  verwarf  und  also  Griesbach  nahe  stand.  Seine 
Benennungs weise  ist  aus  folgendem  zu  ersehen.  Er  ging  von  dem 
Umstand  aup,  dass  wir  im  Pontus  vor  dem  Ende  des  zweiten  Jahr- 

1  Hug  stellte  auch  Tafeln  auf,  die  einige  Lesarten  de«  Hexych,  des  Lucian, 
und  des  Origenes  in  Vergleich  bringen:  Einleitung,  Bd.  1,  S.  211  f.  214 f.  21 7  f. 
221.  225f. 

a  Zur  Rezension  desHegychius,  vgl  Bousset  (wie  oben,  S.54,  Anm.l ),  S.  74 — 11«». 
*  Eichhorn,  Einleitung  in  dm  X.  T.  Leipzig  Bd.  4  (1827),  217-332. 

58* 


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914 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


hunderte  verschiedene  Lesarten  in  den  panlinischen  Briefen  finden 
(S.  217),  und  erklärte  auf  Grund  dieses  Thatbestandes,  dass  schon 
im  zweiten  Jahrhundert  es  einen  zwiefachen  Text,  einen  asiatischen 
und  einen  afrikanischen  oder  ägyptischen,  gegeben  habe  (S.  235),  der 
ohne  Regel  nichts  als  die  xoivy  exöoctq  geboten  hat  Nach  der 
Mitte  des  dritten  Jahrhunderts  seien  dann  drei  Rezensionen  ent- 
standen, die  alexandrinische  durch  Hesychius  besorgt,  (S.  27S),  die 
antiochenische  oder  asiatisch-byzantinische  durch  Lucian  besorgt 
(S.  292),  und  die  vermischte  (S.  304).' 

Scholz  ist  zunächst  zu  nennen.  Seinen  Verdiensten  bin  ich  viel- 
leicht im  ersten  Teil  der  Prolegomena  zu  Tischendorf  nicht  gerecht 
geworden.  Bei  näherer  Prüfung  habe  ich  gefunden,  dass  er  trotz 
aller  Fehler  doch  fleissiger  und  genauer  war,  als  er  von  vielen  und 
besonders  von  Scrivener  und  Burgon  beschrieben  worden  ist  Im 
Jahre  1620  nahm  er  fünf  Familien  an2:  die  alexandrinische  und 
westliche,  die  asiatische  und  byzantinische,  und  die  cyprianische 
(in  der  Handschrift  K).  Durch  jene  Fünfteilung  schimmerte  eine 
Zweiteilung  durch,  und  diese  stellte  er  dann  im  Jahre  1823  auf.3 
Es  gibt  zwei  grosse  Klassen,  die  konstantinopolitanische  und  die 
alexandrinische  (S.  164),  und  von  diesen  bietet  die  konstantiuopoli- 
tanische  den  ursprünglichen  und  reinen  Text  (S.  171  f.).  Als  er  dann 
im  Jahre  1830  den  ersten  Band  seines  griechischen  Neuen  Testa- 
mentes herausgab,  bestand  er  auf  der  Zweiteilung,  und  beschrieb 
sie  in  folgenden  Worten  (S.  XV):  „alteram,  quae  cum  textu,  quem 
dicunt,  reeepto  plerumque  consentit,  alteram,  quae  ab  eodem  in  quovis 
fere  versu,  quod  attinet  verba  et  integras  construetiones,  abhorret". 
. .  „Facilis  est  utriusque  classis  distinetio".  . . .  „Classi  priori  adiu- 
dicantur  Codices  tantum  non  omnes,  qui  Iiis  ultimis  octo  saeculis 
exarati  sunt".  . . .  „Secundae  classi  annumerantur  Codices  pleriquc 
qui  adhuc  supersunt,  literis  uncialibus  scripti  et  pauci  recentiores." 
Später  behauptete  Scholz,4  dass  eigentlich  die  meisten  der  alexan- 
drinischen  Lesarten,  die  er  früher  am  Rande  hatte  stehen  lassen, 
hätten  in  den  Text  aufgenommen  werden  sollen.  Wilhelm  Fried- 
rich Rincke's  Lucubratio  critica*  vom  Jahre  1830  war  von  geringer 
Bedeutung.  Für  die  Apostelgeschichte  und  die  Briefe  nannte  er 
zwei  Familien:  a.  die  westliche,  aus  den  afrikanischen  Handschriften 
AC  und  den  lateinischen  DEFG  bestehend,  und  b.  die  östliche,  aus 

»  Vgl  die  Tafel  der  Lesarten  bei  Eichhorn,  S.  321-326. 
a  Joh.  Mart.  Aug.  Scholz,  Curae  criticae  in  historiam  textus  evangeliorum, 
Heidelberg  1820. 

*  Scholz,  Bibliseh-hritviche  Reise,  Leipzig  und  Sorau,  1823,  S.  163—187. 

*  Scholz,  Commentatio  de  rirtuiibus  et  vitiis  utriusque  codicum  N.  T.  famüiae, 
Rom  1845. 

»  Rincke,  Lumltratio  critica  in  acta  app.,  epp.  cath.  et  Paul.  Basel  1830. 


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2.  Der  ganze  Text.   (1.)  Vom  Anfang  bin  1500.  915 

fast  allen  Kleinschrifthandschriften  bestehend.  Auch  war  er  der 
Ansicht,  dass  die  Handschriften  der  afrikanischen«  Familie  bisweilen 
der  lateinischen  Übersetzung  angepasst  seien.  Lachmanr  kümmerte 
sich  nicht  um  die  Rezensionen.  Er  verwarf  die  jüngeren  Hand- 
Schriften  und  schöpfte  seinen  Text  aus  ungefähr  den  alten  Hand- 
schriften, die  Griesbachs  alexandrinische  und  westliche  Klassen  bil- 
deten. Er  schrieb  den  Handschriften  Devv  *p*  Dp»"1  Gp»u1  und  der 
altlateinischen  Übersetzung  fast  so  viel  Autorität  zu  wie  den  besten 
griechischen  Handschriften. 

Tischemjlorf  hatte  als  Anfanger  im  Jahre  1840  Scholz's  Familien 
vorgenommen,1  im  Anschluss  an  die  Arbeiten  Bengel's,  Griesbachs, 
Hug's,  und  Eichhorn's.  Er  sagte  mit  einem  gewissen  Recht,  dass 
ihre  Schriften  die  Geschichte  des  Textes  aus  dem  Geiste  heraus 
eher  als  aus  den  geschichtlichen  Urkunden  darstellen  wollten.  Dabei 
aber  wurde  er  kaum  ihrer  ausgiebigen  Benutzung  4er  schon  bekannt- 
gegebenen Lesarten  gerecht  Er  gab  die  geschichtlichen  Voraus- 
setzungen der  Rezensionen  zu  und  hielt  die  Aufstellung  von  vier 
Klassen,  die  eher  zwei  Paare  von  Klassen  als  vier  einzelne  wären, 
für  möglich,  und  er  nannte  sie  die  alexandrinische  und  lateinische, 
die  asiatische  und  byzantinische.  Seine  ganze  Besprechung  der  Frage  - 
ist  aber  ein  Hin-  und  Herreden,  und  es  ist  am  Ende  klar,  dass  die 
Frage  für  ihn  eine  unpraktische  akademische  ist,  mit  der  er  keine 
Lust  hat  sich  abzugeben.  Eine  Klasse  könne  ihm  nichts  besonders 
über  eine  Lesart  sagen.  Eine  Handschrift  sei  ihm  gut,  wenn  ihr 
Text  alt  und  gut  sei,  und  damit  müsse  man  zufrieden  sein.  Als  er 
den  Artikel  für  die  erste  Ausgabe  von  Herzog3  schrieb,  bot  er  fol- 
gende interessante  Einteilung  der  Handschrilten  nach  ihrer  Güte 
abgeschätzt  (die  Listenform  ist  nicht  von  ihm): 

|A]  „Die  älteste  und  vorzugsweise  alexandrinisch  gefärbte  Textge- 
stalt, wenn  auch  mit  vielen  Differenzen11 

[B]  „Eine  zweite  jüngere  Gestalt,  in  der  sich  die  asiatische  Färbung 
vorzugsweise  erkennen  lassen  möchte.4' 

Vier  Evangelien 

[A]  ersten  Ranges:  «ABCDIPLPQRT^XZJö^Z 
zweiten  Ranges:  F^NOW^Yö*** 

[B]  ersten  Ranges:  EKM/M/76h 
zweiten  Ranges:  FGHSÜV 

1  Tischendorf,  De  recensionibtts  quas  dicunt  Novi  Testamenti  ratione  potin- 
atmum  hobita  Schohii,  Leipzig  1840.  Dies  war  seine  Habilitationsschrift,  und 
■wurde  auch  in  dem  Vorwort  tu  seinem  N.  T.  Or.  Leipzig  1841  veröffentlicht. 

>  Tischendoif,  N.  71  Gr.  ed.  VII.  crit.  mai.  Leipzig  1859,  Profegotnena,  S.  öS— 68. 

3  Tischendorf,  Herzoge  Realeneykloptidie  für  die  protestantische  Theologie  und 
Kirche,  Bd.  19  (1865),  S.  188;  vgl  die  durch  von  Gebhardt  besorgte  Abhandlung 
in  der  dritten  Ausgabe:  „Bibeltext",  Bd.  2,  Leipzig  1697,  8.  731». 


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910 


Ii.  Kritik.   I.  Geschichte  «1er  Kritik. 


Apottelf/ceckichte  und  ht'Itolische  Briefe. 

fA]  »ABC  DI  EG,  und  P  in  Kath  ausgenommen  1  Pet 
[Bl  HKL.  und  P  in  Apg  und  1  Pet 

J^ulinüehc  Briefe. 

\A)  mabchioq  df<;  mp 

|B]  KLX 

Apokalypse. 

[A]  *AC  P  B 

Tregelles  (wie  oben,  S.  479,  Anm.  1)  behandelte"  die  Geschichte 
der  Erörterungen  über  die  alten  Rezensionen  ausführlich.  Er  leug- 
nete, dass  man  scharf  geschiedene  Familien  unterscheiden  könne, 
war  aber  bereit,  etwa  folgendes  festzustellen:  die  zwei  allgemeinen 
Textklassen  dürfen  gut  die  alexandrinische  und  die  konstantinopoli- 
tanische  genannt  werden,  wenn  auch  bisweilen  einige  Handschriften, 
wie  die  westlichen,  von  den  alexandrinischen  Handschriften  geson- 
dert werden  können.  Zum  Beispiel  sind  für  die  paulinischen  Briefe 
die  alexandrinischen  Handschriften  ABC,  die  westlichen  DG.  Die 
Handschriften  der  Evangelien  könnten  also  gruppirt  werden: 

westliche  alexandrinische  konstentinopolitanische 

D.  BZ 
 CL  1.33 

PQTR   .   .   .   .  A 

X(d)  69  KMH 

EFGSÜVrj 

Damit  man  nicht  Anstoss  an  der  Stellung  von  A  in  den  Evangelien 
nehme,  so  bemerkt  Tregelles  weiter,  dass  A  in  den  anderen  Teilen 
des  Neuen  Testaments  einen  besseren,  älteren  Text  als  in  den  Evan- 
gelien bietet. 

Eduard  Reuss 1  war  ebenfalls  gegen  eine  genaue,  feste  Unter- 
scheidung-von  Familien.  Er  nannte  für  allgemeine  kritische  Zwecke 
dieselben  drei  Familien  wie  Tregelles,  aber  in  einer  anderen  Ordnung: 

alexamlrische        konstantinopolitanische  westliche 

Evv  BCL  EFGHSV  D 

Apg  E 

Paul  ABCH  DEFG 

Äthan  Cyr-Alex     die  meisten  Klein-  häufig  Clem-Alex 
memph  äthiop  arm  schrift-Handschrr   Orig  Peschitta 
syrpbiiox  g0th  slav  saüid 

Auch  bemerkt  Reuss,  dass  die  Quellen  der  westlichen  Lesarten  mit 
den  Quellen  des  älteren  östlichen  Textes  eng  verbunden  sind,  indem 

1  Reuss,  Geschichte  der  Iieilv/cn  Schriften  X.  T.  5.  Ausg.  Braunschweig  1874, 
2.  Teil,  S.  103.  104. 


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2.  Der  gante  Text.  (1.)  Vom  Anfang  bia  1500.  017 

die  östlichen  Handschriften  häufig  mit  der  syrischen  Peschitta,  der 
saidischen  Übersetzung,  Clemens  von  Alexandrien  und  Origenes 
übereinstimmen. 

Scrivener1)  meinte  auch,  dass  diese  Einteilungen  nur  ganz  all- 
gemeine w&ren.  Er  nannte  drei:  o.  die  westliche  mit  den  afrika- 
nischen und  gallischen  Schriftstellern,  b.  die  ägyptische,  c  die  syrische 
oder  antiochenische,  in  späterer  Zeit  konstantinopolitanische. 

Von  allen  Forschern,  die  sich  mit  der  Geschichte  des  griechi- 
schen Textes  des  Neuen  Testamentes  befasst  haben,  haben  Westcott 
und  Hort2  vielleicht  die  beste  Vorbereitung  gehabt  in  gelehrter 
Hinsicht,  in  Kenntnis  der  griechischen  Sprache,  in  Kenntnis  der 
beschichte  der  Kirche,  und  in  Kenntnis  der  Schriften  der  kirch- 
lichen Schriftsteller,  und  sie  haben  ungefähr  achtundzwanzig  Jahre 
dieser  Aufgabe  gewidmet  Das,  was  sie  ausgearbeitet  haben,  ist, 
wie  sie  am  allerersten  behauptet  haben  würden,  menschliche  Arbeit 
und  wird  mit  fortschreitender  Zeit  durch  andere  Arbeiten  überholt 
werden.  Aber  derjenige,  welcher  ihre  Arbeit  übertreffen  möchte, 
muss  eine  der  ihren  ähnliche  Vorbereitung  auf  seine  Forschungen 
aufweisen,  und  muss  wie  sie  alles,  nicht  nur  Stücke,  sorgfältig  durch- 
forschen, analysiren,  überlegen,  und  zusammensetzen.  Jede  Einzel- 
forschung ist  wertvoll,  aber  kein  Einzelforscher  kann  über  das  ganze 
Gebiet  Bestimmungen  treffen.  Bis  eine  neue  vollständige  Darstellung 
kommt,  bleibt  ihre  Darstellung  gewissermassen  die  Arbeitstheorie 
für  die  neutestamentliche  Textkritik. 

Ein  Wort  über  die  hier  folgende,  kurzgefasste,  und  zwar  latei- 
nische Aufstellung  über  die  Ansichten  von  Westcott  und  Hort  Die 
Ausführlichkeit  ihrer  gediegenen  Darlegungen  macht  es  schwer  eine 
kurze  Übersicht  zu  geben.  Als  ich  bei  der  Abfassung  der  Prole- 
gomena  zu  TischendorPs  N.  T.  Or.  ea\  VIII.  criL  mai.  über  die  Meinung 
von  Westcott  und  Hort  berichten  wollte,  wandte  ich  mich  an  meinen 
lieben  Freund  Hort.  Er  übersandte  mir  sofort  die  bis  dahin  fer- 
tigen Aushängebogen  und  sogar  einen  Korrekturbögen.  Ich  fragte 
ihn,  ob  es  nicht  möglich  wäre  im  Interesse  seiner  Leser  eine  kurze 
tabellarische  Übersicht  über  ihre  Ausfuhrungen  zu  geben.  Er  er- 
widerte, es  sei  unmöglich;  jeder  Versuch  sei  fehlgeschlagen.  Es 
war  aber  eine  tabellarische  Darstellung  für  die  Prolegomena  nötig, 
und  ich  stellte  sie  auf  Grundlage  der  wenigen  Bogen  so  gut  ich 
konnte  her.  Dann  habe  ich  sie  an  Hort  geschickt  Er  hatte,  an- 
gesichts der  komplizirten  Verhältnisse,  sich  nicht  dazu  entschliessen 

1  Scrivener,  A  piain  introdttctxon  u.  s.  w.  2.  Ausg.  Cambridge  1374,  S.  481; 
3.  Ausg.  1883,  S.  564;  4.  Ausg.  1804,  Bd.  2,  S.  298. 

*  Weetcott  und  Hort,  The  Xew  Tbstament  in  tke  original  Greek,  Cambridge 
und  London,  1881  [Bd.  2];  die  Seiten  und  Absatznummern  für  ihre  Ausführungen 
gebe  ich  im  Text 


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ms 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik- 


können, ein  Gerippe  aufzustellen.  Als  er  aber  den  Umriss  von 
seiner  Scluift  in  den  Händen  hatte,  da  war  es  ihm  möglich  aus  dem 
Manzen  heraus  diesen  Umriss  so  zu  gestalten,  dass  er  dem  Ganzen 
leidlich  entspräche.  Darauf  hat  er  mir  den  Umriss  zurückgeschickt 
mit  der  Bitte  ihn  beliebig  zu  ändern.  Ich  brauche  nicht  zu  sagen, 
wie  viel  ich  ihn  geändert  habe.  Das  ist  die  Geschichte  folgender 
Aufstellung.  Selbstverständlich  gebe  ich  hier  die  lateinische  Form, 
in  der  sie  Hort  gelesen  und  auch  in  Korrektur  wieder  gelesen  hat, 
unverändert  Keiner  der  Leser  wird  das  Lateinische  nicht  ver- 
stehen, und  es  könnte  das  eine  oder  das  andere  eine  leise  Änderung 
erfahren,  wenn  ich  die  Sätze  verdeutschen  wollte.  Ich  halte  diese 
Zeilen  für  die  übersichtlichste  authentische  Darstellung  der  Ansichten 
von  Westcott  und  Hort  über  die  Geschichte  des  neutestamentlichen 
Textes. 

Lectiones  varias  plerasque  antesaeculum  quintumexstitisse,testes 
sunt  patres  Antiochenses  Chrysostomus  (f  a.  407)  et  Theodoras  (An- 
tioch.-Mopsuest)  et  horum  magister  Diodorus  (Antiock-Tarsensis). 
Codices  Graeci  inferioris  ordinis  praebent  maiore  ex  parte  textum 
Antiochensem  sive  Graeco-Syriacum  saeculi  quarti  medii  et  extremi 
(p.  91—92;  paragr.  130.  131). 

(1.)  Lectiones  Syriacas  ex  lectionibus  Occidentalibus  ut  et  ex  aliis 
vetu8tioribus  derivari  demonstratur  ex  locis  quibus  lectiones  mixtae 
occurrunt  (p.  93—107;  paragr.  132—151). 

(2.)  Lectiones  Syriacas  Occidentalibus  et  aliis  vetustioribus  et 
Alexandrinis  posteriores  esse  apparet  etiam  ex  scriptis  patrum  Ante- 
il icaenorum;  ante  saeculum  tertium  medium  vestigia  textus  Syriaci 
inveniri  non  possunt,  lectiones  tarnen  Occidentales  et  aliae  passim 
inveniuntur  (p.  107—115;  paragr.  152—162). 

(3.)  Lectiones  Syriacas  Occidentalibus,  Alexandrinis,  aliis  poste- 
riores esse  cognoscitur  ex  lectionuin  ipsarum  Syriacarum  indole 
(p.  115—119;  paragr.  163—168). 

Sequitur,  ex  iis  quae  iam  dicta  sunt,  ut  et  lectiones  plane  Syriacae 
reiciendae,  et  lectiones  in  quibus  textus  Ante-Syriaci  inter  se  con- 
sentiunt,  quod  scire  possimus,  originales  vel  apostolicae  vel  aposto- 
licis  proximae  sint  (de  his  et  de  iis  quae  sequuntur,  vide  p.  119—135; 
paragr.  169—187). 

Quomodo  autem  lites  dirimendae  lectionum  Ante-Syriacarum  quae 
saepe  inter  se  discrepant? 

a.  TextuB  Occidentalis 1  temporibus  Ante-Nicaenis  latissime  dif- 
füsus  videtur  esse,  attamen  facile  cognoscere  possumus  impuritatem 

1  Textus  Occidentalis  videtur  fortasse  in  Syria  vel  in  Asia  Minore  orfcus  esae 
et  inde  Romam  atque  in  Africam  migraese,  nec  non  per  Falaestinain  et  Aegyptum 
in  Aethiopiam  (p.  1(6;  parngr.  153). 


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2.  Der  ganze  Text.   (1.)  Vom  Anfang  bis  150U.  919 

eius,  circumlocutiones,  praetermissiones,  additiones  (cf  Mt  20, 28),  mu- 
tationes,  locorum  parallelorum ,  ut  ita  dicam,  adsimulationes.  Veri- 
simile  est  lectiones  has  Occidentales  ante  flnem  saeculi  secundi 
exstitisse. 

b.  Textus  utroque  niulto  pnrior  his  saeculis  in  diversis  regio- 
nibns  exstabat,  quem  cave  ne  propter  testimonia  Alexandrina  ipsum 
Alexaidrinum  dixeris. 

c.  Textus  Alexandrinus  proprie  dictus  videtur  e  manu  docta  et 
callida  processisse  iam  saeculo  tertio  ineunte  vel  etiam  antea. 

cL  Ex  his  tribus  textibus  denique  consai  cinatus  est  textus  Syiiacus, 

Subiit  recensio  Syriaca  formam  duplicem,  primum  ut  videtur 
ante  annum  250  Antiocbiae  nata,  deinde  ante  annum  fortasse  350 
cnris  secundis  retractata.  An  Lucianus  textum  recensuerit,  non  liqnet 
Saeculo  quarto  mixta  sunt  omnia,  et  posthac  duce  Constantinopoli 
Antiochiae  filia,  praevaluit  textus  Syriacus  inde  a  saeculo  quarto 
extremo  (p.  135—146;  paragr.  188—198). 

Textus  testes  hoc  fere  modo  distinguunt  viri  eil.  Westcottus 
Hortusque: 

Testes  melioris  notae  omnes,  quattuor  fere  exceptis  (B,  D  utroque, 
Gp»u1),  textus  e  tribus  abc  designatis  compositos  sive  mixtos  habent: 
quota  vero  pars  de  quoque  fönte  manaverit  magna  diversitate  inter 
Codices  variatur. 

Quinetiam  lectionibus  Syriacis  plus  minus  scatent  Codices  Graeci 
quos  habemus  omnes,  si  quattuor  supra  memoratos  et  quintum  K 
excipias:  parem  vero  laudem  sibi  vindicant  saeculi  secundi  et  tertii 
versiones  et  patres. 

a.  Ante- Syriacxts  nullius  famiUae:  B  in  Ew  Act  Cath  (in  Paul 
habet  hic  illic  leett  Occid)  —  tt  magnam  partem  (sed  insunt  plu- 
rima  Occid,  maxime  in  Jo,  et  plurima  Alex);  pauciora  sed  magni 
pretii  servaverunt  in  Evv  LT£,  item  J  (in  Mc)  CZRQP.  In  ceteris 
libris  multa  servaverunt  G,  item  A  (in  Evv  praeeipue  Syr  habet); 
in  Act  plurima  61;  in  Paul  hand  pauca  MH.  De  codieibus  quibus 
tenuiores  reliquiae  debentur  non  est  quod  dicamus. 

ß.  ücciflentalis:  Devv»ct  Dp»u1  Fpm1  (iPaul  hi  soli  sinceri;  magna 
leett  Occid  copia  est  in  codieibus  inultis,  e.  g. 

Evv  «Xr  565    1.118.131.209    13.69.124.346  22.28.157 

Act   »E  31   224   61    137  180 

Paul  »EfB  vide  supra]  31  37  46  80  137  221 
In  versionibus  Latina  et  Syriaca  veteribus  locupletius  representatur 
textus  Occidentalis,  in  ceteris  parcius. 

/.  Alexandnnus:  nullus  paene  sincerus  testis  iamnunc  exstat; 
reliquias  vero  multas  suppeditant  Codices  haud  ita  pauci  melioris 
notae  praesertim  in  Act  Cath.  Quorum  e  numero  sunt: 


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920  B.  Kritik.   1.  «Jeschichte  der  Kritik. 

Ew  «CLX  33,  item  6  (in  Mc),  item  RZ£  157 

Act  KACE  13  61 

Cath  «ACP  13  27  29  36  40  68  69 

Paul  «ACP  5  6  17  23  39 

His  consociandae  versiones  Aegyptiacae,  praecipue  vero  Mem- 
phitica,  in  quibus  etsi  integrum  textum  Alexandrinum  frustra  quae- 
siveris,  raulta  insunt  ex  hoc  fönte  derivata;  nequevero  desuntserio- 
ribus  versionibus  eiusdem  textus  reliquiae. 

ö.  Syriacus:  paene  sinceri  testes,  ut  Codices  minusculi  plerique 
ita,  unciales  seriores 

EvvEFGH8ÜVJ/7(ACNXKMrJ  antiquiora  parcius  Syriacis 
miscent) 

Act  HLP      Cath  Paul  EL,  magna  ex  parte  P 
In  versionibus  Syriacis  vetere  et  Heracleensi' textus  Syriacus 

praecipue  locum  habet,  omnes  autem  versiones  a  quarto  inde  saeculo 

l»lus  minus  occupavit,  in  quibus  eminent  Latina  Aute-Hieronymiana 

serior  sive  Itala  proprie  dicta  et  Gothica. 

De  textibus  antiquioribus  apocalypsis  accurate  definiendis  non- 

dum  satis  liquet. 

In  den  zwanzig  Jahren  seit  dem  Erscheinen  der  Ausgabe  von 
Westcott  und  Hort  hat  man  natürlich  weiter  gearbeitet.  Ihre  Aus- 
führungen Uber  die  Geschichte  des  Textes  wurden  selbstverständ- 
lich heftig  angegriffen  oder  höhnisch  verworfen  durch  die  Anhänger 
des  sogenannten  Textus  Receptus.  Das  konnte  nicht  anders  sein. 
Da  aber  der  Textus  Receptus  schon  vor  Westcott-Hort  für  wissen- 
schaftliche Forscher  endgiltig  abgethan  war,  so  haben  wir  es  nicht 
nötig  uns  mit  der  Polemik  von  jener  Seite  weiter  abzugeben.  Sonst 
haben  einige  Forscher  (vgl  oben,  S.  67,  Anm.  2)  sich  für  den  „west- 
lichen" Text  in  die  Schanze  geworfen,  nicht  aber  in  einer  solchen 
Weise,  dass  sie  hier  bei  der  allgemeinen  Behandlung  der  Text- 
gruppen zu  erwähnen  wären. 

Schreiben  wir  die  Familien  oder  Gruppen  oder  Rezensionen, 
die  vorgeschlagen  worden  sind,  schlicht  neben  einander,  so  erhalten 
wir  folgende  interessante  Übersicht  Vergesse  man  nicht  dabei, 
dass  dieselben  Namen  nicht  immer  für  genau  dieselben  Handschriften 
und  Übersetzungen  stehen. 

Bengel;        afrikanische  asiatische 
Semler  1765:  westliche  etliche 

1767:  alexandrinisohe  westliche  Östliche  nische) 

Griesbach:    alexandrinische  westliche  (konstantinopolita- 

Hug:  agyptisch-heaychische         xoivi?  txöooi$   asiatisch^udanische  ori- 

genische 


Eichhorn:     alexandrinisch-hesychische  (xotv)/  tx6ooi$  asiatisch- 
Scholz:        alexandrinische  konstantinopolitanische 


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2.  Der  ganie  Text   (2..  Von  1500  bis  1902. 


921 


Tischendorf:  ulexandrinische  und  lnteinische 


Tregelles:  alexandrinische 


alexandrinische 


Scri  vener:  afrikanische 


wettliche 
westliche 


westliche 


W«tcott-\  /vor-syrische 
Hort    /  ykeiner  Familie 


alexandrinische  westliche 


asiatische  und  by- 
zantinische 
(konstantinopolita* 

nische) 
konstantinopolita* 

nische 
syrische  (konstante 

nopolitanische) 
syrische  eweimal 
herausgegeben 

Daraus  ersieht  man,  dass  die  Forscher  den  Osten  und  den  Westen 
geschieden  haben.  Der  Osten  wird  zum  Nordosten,  der  Westen 
zum  Südwesten,  indem  auf  der  einen  Seite  Antiochien  und  Kon- 
stantinopel  zusammengehen,  auf  der  anderen  Seite  Italien  und  Afrika 
(Alexandrien  ist  nur  sechs  Grad  westlich  von  Antiochien  und  einen 
tirad  Ostlich  von  Konstantinopel).  Und  Westcott-Hort  halten  vor 
unseren  Augen  ein  lockendes  Bild  von  einem  Text,  der  noch  keine 
jeuer  Sippen  gestaltenden  Veränderungen  erfahren  hat,  nämlich  der 
echte  Text,  der  Text,  wie  er  die  Federn  der  Verfasser  verlassen  hat 


(2.)  Von  1600  bis  1902. 
Die  Ausgaben. 1 

Wir  haben  die  erste  Abteilung  der  Geschichte  der  Kritik  mit 
der  Zeit  „vom  Anfang  bis  zum  Jahre  1500"  verbunden  und  doch 
haben  wir  oben  im  allgemeinen  mit  dem  vierten  Jahrhundert  ge- 
schlossen. Der  Grund  dafür  ist  der  Umstand,  dass  der  griechische 
neutestamentliche  Text  vom  vierten  bis  zum  sechzehnten  Jahrhun- 
dert keine  Kritik  erfahren  hat  Man  hätte  erwarten  können,  dass 
die  Erfindung  der  Buchdruckerkunst  um  die  Mitte  des  fünfzehnten 
Jahrhunderts,  sofort  zu  dem  Dcuck  des  Neuen  Testaments  in  der 
Ursprache  geführt  haben  würde,  und  das  um  so  mehr  als  der  Fall 
des  Ostens  dessen  geistige  Schätze  und  Kräfte  nach  dem  Westen 
gelenkt  hatte.  Doch  war  der  Bibelschatz  des  Westens  nicht  grie- 
chisch sondern  lateinisch.  Und  die  westwärts  fliehenden  Griechen, 
die  riechischen  Lehrer  der  wissensdurstigen  Europäer,  hatten  vollauf 

1  Über  diese  Ausgaben  vgl  MUl,  X  T.  Gr.  Prolegomena;  —  Le  Long,  Biblio- 
thera  eaera,  Ausg.  von  A,  Q.  Masch,  1.  Teil,  Kap.  2  und  8,  Halle  1778,  S.  180— 
424;  —  Jao.  Isaak  Doedes,  Verhanckivig  over  de  teketkritiek  des  Nicuuxn  Verbond*, 
Harlem  1844,  8. 74-240;  -  Reuss,  Bibtiotheea  X.  T.  Graeei,  Brauniohweig  1872, 
und  Geschickte  der  heiiiom  Schriften  N.  T.  5.  Ausg.  Braunschweig  1874,  Teil  2, 
S.  126—166;  —  Tregelles,  Hörnte  Introduction,  11.  Ausg.  London  1863,  Bd.  4, 
S.  116—147,  und  Account  of  the  printed  text  of  the  N.  T.  London  1854;  —  Scri- 
▼ener,  Ä  piain  introduction  u.  s.  w.  3.  Ausg.  Cambridge  1883,  S.  422—489,  4.  Ausg. 
1804,  Bd.  2,  S.  175-243. 


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922 


B.  Kritik.  I.  beschichte  der  Kritik. 


mit  den  Profanschriftstellern  zu  thun,  die  ein  neues  Interesse  brachten. 
Nur  hat  einer  oder  der  andere  Grieche  gelegentlich  eine  neutesta- 
mentliche  Handschrift  für  einen  Gelehrten  oder  einen  Reichen  ab- 
geschrieben. Kein  Mensch  dachte  an  den  Druck  des  griechischen 
Textes. 

Alles  andere  kam  zuvor.  Natürlich  wurde  die  lateinische  Bibel 
zuerst  gedruckt  Die  erste  Ausgabe  scheint  eine  gewesen  zu  sein, 
die  Gutenberg,  Fust,  und  Schöner  in  Mainz,  ohne  Ort  und  Jahr  zu 
nennen,  gedruckt  haben.  Dieser  folgte  eine  Ausgabe  im  Jahre  1460 
in  Bamberg  bei  Pfister.  Die  erste  Ausgabe  mit  Angabe  des  Jahres 
wurde  im  Jahre  1462  in  Mainz  bei  Fust  und  Schöffer  gedruckt 
Das  war  der  Anfang;  die  Kachfolge  wuchs  rasch;  bis  'zum  Jahre 
1500  erschienen  fast  hundert  Ausgaben  der  lateinischen  Vulgata-Bibel. 

Soweit  ich  finden  kann,  erschien  die  erste  deutsche1  Bibel-Aus- 
gabe etwa  1466  in  Strassburg  (Henry  Stevens  meinte  früher,  viel- 
leicht 1460;  Andere  meinen  1462  in  Mainz),  die  erste  italienische2 
im  Jahre  1471  in  Venedig  (der  hebräische  Psalter*  im  Jahre  1477 
in  Italien),  die  erste  spanische*  im  Jahre  1478  in  Valencia,  die  erste 
französische*  etwa  im  Jahre  1478  in  Lyon  (1477?  Guyard  de  Moulins), 
die  erste  holländische 6  zwischen  den  Jahren  147  7  und  1488  in  Ceulen 
(nicht  in  Gouda;  das  Alte  Testament7  ohne  die  Psalmen  im  Jahre 
1477  in  Delft;  der  hebräische  Pentateuch 8  im  Jahre  1482  in  Bologna, 
die  ganze  hebräische  Bibel 9  [A.  T.]  im  Jahre  1488  in  Sonza),  und  die 
erste  böhmische  im  Jahre  1488  in  Prag. 

Das  erste  gedruckte  Bruchstück  des  griechischen  Neuen  Testa- 
ments scheinen  die  Hymnen  der  Maria  und  des  Zacharias  Lk  1, 46—55. 
68—79  zu  sein,  am  Ende  des  im  Jahre  1481  am  20.  September  in 
Mailand  von  „Johanne  placentino  Monacho"  besorgten  griechischen 
Psalters.10 

1  Panzer,  Annalea  typograph.  Bd.  2,  S.  114,  Nr.  6,  und  Annalen  der  älteren 
deutschen  Literatur,  Nürnberg  1788,  S.  9—12. 

3  Panzer,  Annales  typogr.  Bd.  3,  81  70,  Nr.  27. 

*  De  Rossi,  Anna/es  Hebraeo-typographiei  sec  XV,  Parma  1705,  S.  14 ff.;  — 
Steinschneider ,  Catal.  librurum  Hebraieorttm  in  bibliotkeea  Bodleiana,  Berlin 
1852—1800,  Sp.  2861,  Nr.  7925;  —  Brauet,  Manuel,  5.  Ausg.  Bd.  4,  Sp.  920;  — 
Grässe,  Trisor,  Bd.  5,  S.  485  b. 

4  Panzer,  Annale»,  Bd.  3,  S.  58,  Nr.  4. 

5  Panzer,  Annalea,  Bd.  1,  S.  558,  Nr.  257. 

8  Is.  Le  Long,  Buelc-Zaal  der  Xederduytsche  Bybets,  Amsterdam  1732,  S.  400. 
7  I.  W.  Holtrop,  Monuments  typographiques  des  Paya-Bas  au  quinxüm» 
aüde,  Haag  1868,  S.  83,  Tafel  [81]  104«. 

•  De  Rossi,  De  hebr.  typoyr.  orig.  Erlangen  1778,  8.  20  ff.,  und  Atmales  Hebr. 
8.  22 ff.;  Panzer,  Annale»,  Bd.  1,  S.  214,  Nr.  78. 

»  De  Rossi,  Annale»  Hebr.  8.  54 ff.;  Gr&sse,  TrUor,  Bd.  1,  8.  383». 
«»  Vgl  J.  Rendel  Harris,  American  Journal  of  Philology,  Bd.  6,  Baltimore 
1885,  Nr.  1,  S.  10Ü;  ich  sah  ein  Exemplar  in  Paris  am  13.  Juni  1885.. 


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2.  Der  ganze  Text   (2.)  Von  1500-1902. 


923 


Das  erste  oder  zweite  Buch,  das  aus  der  Aldiner  Presse 1  hervor- 
ging, und  das  erste  mit  Angabe  des  Jahres  brachte  Jol,l— 14.  Es 
war  das  Buch  ConstantiniLasearis  erotemala  cum  interpretatione  latina  U.8.W. 
Venedig  1495,  denn  Februar  1494  März  1495  ist  heute  Februar-März 
1495.  Dieser  Abdruck  ist  an  wenigstens  drei  Stellen  verschieden  von 
der  Aldiner  Ausgabe  vom  Jahre  1518.  Das  Buch  scheint  wieder 
und  wieder  erschienen  zu  sein,  auch  z.  B.  im  Jahre  1512  in  Tübingen.2 

Aldo  Manucci  veröffentlichte  Jo  1, 1—  xaraßagQ,bS  auf  originelle 
aber  nicht  besonders  geschmackvolle  Weise  in  einer  lateinischen 
Übersetzung  von  Sechsundsechzig  Gedichten  Gregors  von  Nazianz.3 
Er  druckte  den  griechischen  T«xt  und  verkaufte  ihn,  wie  es  scheint, 
einzeln.  Doch  waren  die  Bogen  dieses  griechischen  Textes  mit  den 
Doppelbuchstaben  AA  BB  u.  s.  w.  numerirt.  Eine  lateinische  Über- 
setzung dieser  Gedichte  war  ein  Hauptzweck  des  Buches,  und  ihre 
Bogen  tragen  die  Einzelbuchstaben  A  B  u.  s.  w.;  dazu  bestanden  sie 
aus  einer  abwechselnden  Anzahl  von  Doppelblättern,  damit  sie  um 
und  zwischen  die  griechischen  Doppelblätter  gelegt  und  hineingelegt 
werden  konnten,  wenn  der  Käufer  das  wollte,  sodass  jede  griechische 
Seite  ihre,  entsprechende  lateinische  Seite  sich  gegenüber  hatte. 
Infolgedessen  gab  es  keinen  Gregor-Text  für  die  zwei  Mittelseiten 
eines  jeden  Bogens  der  Übersetzung,  und  dort  hat  Aldo  dann  auf 
vierzehn  durch  das  ganze  Buch  zerstreuten  Doppelseiten  Jo  1 , 1 — 
6,58  griechisch- lateinisch  abgedruckt;  unten  auf  der  griechischen 
Seite  steht  jedesmal  C^xei  xb  Xoixbv  iv  tot  fiiam  rov  iy>e£tjt  xexQa- 
öiov.  Vielleicht  wäre  es  möglich  die  griechische  Handschrift,  aus 
der  Aldo  geschöpft  hat,  festzustellen,  wenn  sie  heute  noch  in  Venedig 
ist,  oder  auch  festzustellen,  dass  sie  nicht  mehr  dort  ist  Die  be- 
treffende Handschrift  hatte  die  liturgischen  Angaben  für  die  Lese- 
stücke und  die  Kapitelaufschriften.  Am  Ende  der  Inhaltsangabe  schrieb 
Aldo:  „Quae  omnia  habent  e  regione  latinam  tralationem:  quae  & 

1  Vgl  Wetstein,  N.  T.  Gr.  Amsterdam  1751,  Bd.  1,  S.  832;  —  Ludwig  Hain, 
Rcperiorium  biUiographicum,  Bd.  2,  Teü  1  (1831),  S.  241,  Nr.  9924;  —  A.  A.  Re- 
nouard,  Annalcs  de  Pimprimerie  des  Aktes,  3.  Ausg.  1834,  S.  1— 4;  —  Grässe,  Tresor 
des  livres  rares  u.  s.  w.  Bd.  4,  S.  Il2a;  —  und  Brunet,  Manuel,  Bd.  3,  Sp.  858 
unter  „Lascaris". 

2  Vgl  Masch  bei  LeLong  (wie  oben,  S.921,  Anra.l),Teil2,  Bd.  3, Kap.  3,  Abschn.2, 
S.  624,  wo  Masch  irrigerweise  sagt,  dass  das  ganze  Johannesevangelium  dort  ab- 
gedruckt ist  Tregelles  bei  Hörne,  Introduction  to  the  X.  T.  11.  Ausg.  Bd.  4,  S.  117, 
schreibt  1514  statt  1512,  vielleicht  verleitet  durch  Marsh  bei  Michaelis  Ausg.  vom 
Jahre  1802,  Bd.  2,  S.  845. 

3  Es  ist  dies  der  dritte  Band  der  christlichen  Dichter,  vgl  Wetstein,  N.  T. 
Gr.  Bd.  1,  S.  832;  —  Renouard,  wie  oben,  S.  40;  —  Brunet,  Bd.  2,  Sp.  1728  f.;  — 
Grosse,  Trisor,  Bd.  3,  S.  146b  unter  „Gregorius  Nazianzenus".  Siehe  auch  J.  G. 
C.  Adler,  „Das  erste  gedruckte  Stück  des  griechischen  N.  T.  vom  Jahre  1504"  in 
Kichhorn's  fcpertorium,  Bd.  18  (I786i,  S.  150—157. 


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924 


B.  Kritik.   I.  <  Schichte  der  Kritik. 


ad  di:  &  amoveri  potest  pro  legentis  arbitrio.  |  In  medio  quatcrniouum 
tralationis  totius  operis  habetur  historia  evangelii  secundum  Joaif- 
nem  graece  et  latine.  Reliquum  eiusde  historiae,  quod  deest:  pro* 
secutnri  sumus  in  Nonni  poetae  Panopolitani  latina  tralatione"  u.  s.  w. 
Man  kennt  aber  keine  lateinische  Übersetzung  des  Nonnus  von  Aldo 
und  keine  Fortsetzung  dieser  eigenartigen  Ausgabe  des  Johannes- 
evangeliums. 

Verlassen  wir  diese  Bruchstücke  und  gehen  wir  jetzt  zu  der 
Beschreibung  der  wichtigeren  Ausgaben  des  Textes  als  solchen,  und 
solcher  anderen  Bücher,  die  für  die  Kritik  oder  für  die  Geschichte 
der  Kiitik  des  neutestamentlichen  Textes  von  Bedeutung  sind.  Wir 
nehmen  die  Zeit  von  1500  bis  1902  in  drei  Abschnitten  vor.  Der 
erste  Abschnitt,  vom  Jahre  1500  bis  1700,  bietet  uns  die  Kindheit  der 
Kritik  oder  die  kritiklose  Kritik,  und  hat  hauptsächlich  mit  der  com- 
plutensischen  Ausgabe  und  mit  den  Ausgaben  von  Erasmus,  Estienne, 
Beza,  den  Elzevieren ,  den  Herausgebern  der  Polyglotten,  und  Fell  zu 
thun,  doch  ist  Fell  im  Geiste  und  in  der  That  der  Anführer  der  folgen- 
den besseren  Zeit.  Der  zweite  Abschnitt,  vom  Jahre  1700  bis  1830, 
schildert  eine  Periode  wunderbaren  Fleisses,  ausserordentlicher  Ge- 
lehrsamkeit, und  ungewöhnlichen  Scharfsinnes,  aber  eine  Periode,  wäh- 
rend welcher  man  nicht  wagt,  in  der  Neugestaltung  des  griechischen 
Textes  die  Früchte  der  gelehrten  Forschung  deutlich  vor  Augen 
zu  stellen.  Mill,  Bentley,  Bengel,  Wetstein,  Griesbach,  und  Scholz 
sind  die  Koryphäen  dieser  Zeit  Der  dritte  Abschnitt,  vom  Jahre 
1830—1902,  führt  uns  die  neuere  Kritik  vor,  die  die  Wahrheit  ohne 
Rücksicht  auf  überlieferte  Meinungen  und  Vorurteile  darzustellen 
sucht.  Die  Hauptnamen  hier  sind  die  von  Lachmann.  Tischendorf. 
Tregeiles,  und  Westcott-Hort. 


a.  1500-1700:  Complutum—Fell. 

Die  erste  gedruckte  Ausgabe  des  griechischen  Neuen  Testa- 
ments schulden  wir  dem  weiten  Blick  und  der  offenen  Hand  des 
Kardinals  und  Erzbischofs  von  Toledo,  Francisco  Ximenes  de  Cis- 
neros,  geboren  1437,  gestorben  1517.  Er  traf  schon  im  Jahre  1502 
die  Vorbereitungen  zu  einer  Ausgabe  der  Bibel  in  verschiedenen 
Sprachen,  nämlich  des  Alten  Testamentes  hebräisch-griechisch-latei- 
nisch, und  des  Neuen  Testamentes  griechisch-lateinisch,  in  der  Uni- 
versität von  Alcalä,  auf  lateinisch  Complutum.  Der  fünfte  Band, 
das  Neue  Testament  griechisch -lateinisch  enthaltend,  wurde  durch 
Jacobus  Lopez  de  Stunica  [Astuniga],  Fernando  Nuüez  de  Guzman, 
Demetrius  Ducas  aus  Kreta,  und  Antonio  aus  Lebrija  bei  Sevilla 
besorgt.  Delitzsch  meint  aber,  dass  Stunica  nicht  der  Hauptheraus- 


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2.  Der  ganze  Text.  (2.)  Von  1500—1902.  Complutensis.  925 

geber  des  Neuen  Testamentes  in  der  Complutensis  war. 1  Der  Druck 
wurde  am  10.  Januar  1514  beendet  (Bd.  6  und  1—4  wurde  später 
gedruckt  und  am  10.  Juli  1517  fertiggestellt). 

„Nouum  testamentum  |  grece  &  latine  in  academia  |  complutensi 
nouiter  |  impressum." 

X.  T.  Compl.  Matth.  20,  7.  8 

yu  vavxolq.  *vxayBxe  %xai  H/ttk  yillis.  *Ite  »et  bvos  cin  dvineam 

°h<;  l  xov  dct/<-  meam.  ooo 

neXmva,  *xai  fo  «tav  hrj  Wxato»  Cum  'sero  oooo  ooo  ooo  oooo  oooo 

^Zi'jipso&e.  loy>t-  oooo  ooo 

nöt  nytvop£vriqi  °Xtyu  \o  p*v-  "»autem  "factu  esset  °dicit  i'du- 

Qtog  /  rov  *aiixb-  minus  ivinee 

Der  griechische  Text  und  der  lateinische  Text  der  Vulgata- 
Übersetzung  stehen  in  parallelen  Spalten;  Zeile  für  Zeile  schreiten 
die  zwei  Texte  zusammen  fort  Wie  eine  Auslassung  im  lateinischen 
Texte  bezeichnet  wurde,  oder  auch  ein  Raum  ausgefüllt  wurde,  wenn 
der  lateinische  Text  erheblich  weniger  Baum  ausfüllte,  sieht  man 
aus  dem  vorliegenden  Abdruck  dreier  Zeilen.  Die  einander  ent- 
sprechenden Worte  der  zwei  Texte  werden  mit  demselben  latei- 
nischen Buchstaben  gekennzeichnet  Der  griechische  Text  in  diesem 
neutestamentlichen  Band  weist  eigentümliche,  etwas  steif  und  senk- 
recht dastehende,  Buchstaben  auf,  die  mit  gewissen  vornehmen 
Schriftarten  in  den  Handschriften  eine  Ähnlichkeit  haben;  in  den 
anderen  Bänden  sind  die  griechischen  Buchstaben  von  gewöhn- 
licher Art  Der  einzige  Akzent  im  neutestamentlichen  Band  ist  ein 
Akutakzent,  der  auf  der  Tonsilbe  steht,  aber  die  einsilbigen  Worte 
haben  keine  Akzente.  Der  Spiritus  beider  Art  fehlt  In  den  übrigen 
Bänden  werden  Akzente  und  Spiritus  wie  gebräuchlich  angewendet 

Inhalt:  kurze  Vorworte  griechisch  und  lateinisch  |  Karp  )  Vor- 
wort (der  Brief  des  Hieronymus  an  Damasus  u.  s.  w.)  |  Mt  Mk  Lk  Jo 
mit  Vorw  |  Abhandlung  über  die  Reisen  Pauli  |  Abhandlung  des 
Euthalius  über  die  Jahre  der  Predigt  Pauli  und  seines  Märtyrer- 
todes |  Vorworte  Theodorets  und  eines  anderen  gelehrten  Griechen 
zu  den  paulinischen  und  katholischen  („kanonischen")  Briefen  |  Vorw 
Rö  Vorw  1.2Ko  Gal  Eph  Phil  Kol  1.2Th  1.2Tim  Tit  Phm  Heb  |  Vorw 
Apg  Vorw  Jak  1.2Pe  1.2.3Jo  Jud  |  Vorw  Apok  |  Gedichte  zfy^rp/otr 
Jovxä  xov  xQTjtog,  und  des  Johannes  Vergare,  Magister  Artium  aus 
Toledo.  |  „Uber  ad  lectorem  nouum  opus  admirantem.  1  Interpreta- 
tiones  hebreorum  chaldeorum  grecorumq;  nominum  noui  testameti.  | 
Introductio  qua  brevissima  ad  grecas  litteras."  |  [Griechisch-latei- 

1  Franz  Delitzsch,  Studien  zur  Entstehungsgeschichte  der  Polyglottenbibcl  de» 
Cardinal  Xvnenes,  Leipzig  1871,  S.  28—30. 


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026 


B.  Kritik.  I.  Geschichte  der  Kritik. 


irisches  Wörterbuch.]  —  Die  Parallelstellen  werden  neben  dem  latei- 
nischen Text  gefunden.  Fünfmal  gibt  es  Anmerkungen  Mt6,13;  lKo 
13,3;  15,31.51;  Uo5.7.  Die  Kapiteleinteilung  ist  die  lateinische  und 
die  Buchstaben  ABC  bezeichnen  die  Teile  der  Kapitel 

Also  der  neutestamentliche  Band  war  im  Jahre  1514,  die  übrigen 
waren  im  Jahre  1517  fertig.  Die  Billigung  des  Papstes  Leo  X.  stellte 
sich  schliesslich  am  22.  März  1520  ein.1  Und  doch  findet  man  bis 
jetzt  keine  feste  Angabe  für  eine  Verbreitung  der  Exemplare  vor 
1522.  Es  ist  wahr,  dass  man  nicht  zu  erwarten  braucht,  dass  der 
Tag  der  Ausgabe  mit  einer  Trompete  verkündet  werde.  Aber  Eras- 
mus ist  sicherlich  nicht  der  Letzte  gewesen  um  ein  Exemplar  zu 
erhalten,  und  er  hat  die  Alcalä-Ausgabe  doch  erst  nach  dem  Er- 
scheinen seiner  dritten  Ausgabe  im  Jahre  1522  gesehen.  Johannes 
Eck,  ein  Ingolstadter  Professor,  kaufte  ein  Exemplar  der  komplu- 
tensischen  Polyglotte  in  Born  im  Jahre  1521.  Dies  erzählt  Sebastian 
Seemiller,  Professor  und  Bibliothekar  in  der  Universität  Ingolstadt 2 
und  bezieht  sich  auf  das  Exemplar  Eck's,  das  in  der  Ingolstädter 
Bibliothek  lag.  Er  sagt,  dass  Eck  selbst  auf  das  Titelblatt  des 
ersten  Bandes  schrieb:  „Rome  empta  byblia  ista  p  [per]  Eckium  <p 
[pro]  XIIII  ducatis  largis  a  demetrio  chalcondyla  anno  1521  mortuo 
jara  Leone  papa  in  decembri".  Seemiller  sollte  aus  den  Büchern 
Eck's  seine  Handschrift  kennen,  sonst  würde  ich  fragen,  ob  Deme- 
trius Chalcondylas  nicht  schon  im  Jahre  1511  gestorben  ist  Es  ist 
aber  feiner  zu  beachten,  dass  da  Leo  am  1.  Dezember  1521  starb 
und  da  der  Wortlaut  „jam  ...  in  decembri"  ohne  Tag  zeigt,  dass 
Dezember  schon  vorüber  war,  —  so  kann  Eck  dieses  Exemplar 
ebenfalls  nicht  vor  Januar  oder  Februar  1521  gekauft  haben,  und 
das  ist  natürlich  nach  unserer  Rechnung  Januar  oder  Februar 
1522,  und  wir  sind  auf  demselben  Fleck  wie  vorher,  nämlich,  dass 
die  Ausgabe  wahrscheinlich  erst  1522  verbreitet  wurde.  Man  sagt, 
dass  Leo  X  die  Ausgabe  der  Exemplare  verhinderte,  was  auch 
aus  dem  Satze  in  dem  Eckschen  Exemplare  geschlossen  werden 
könnte. 

Welche  Handschriften  für  die  Herstellung  des  Textes  des  Neuen 

■ 

i  Vgl  C.  I.  Hefele,  Der  Cardinal  Ximenes,  2.  Ausg.  Tübingen  1851,  S.  133; 
zu  der  komplutensischen  Polyglotte  überhaupt,  vgl  8.  113—147. 

•  Seemiller,  Programma  theohgicum  notitiam  eontinens  histo rico  criiico-lUe- 
rariatn  de  bibliis  polyglottes  Comphäensibus  u.  s.  w.  Ingolstadt  1785,  S.  4.  5. 
T.  F.  Dibdin,  An  introduetion  to  the  knotoledge  of  rare  and  valuable  ediiions  of 
the  Oreek  and  Ijatin  classic*.  Tbgether  tcüh  an  aecount  of  Polyglott  Eibl  es  u.  s.  w. 
4.  Ausg.  Bd.  1,  London  1827,  8.  5,  erklärt,  dass  er  dieses  Exemplar  in  der  Stadt- 
bibliothek von  Landshut  sah,  wo  es  von  Ingolstadt  hinkam.  Vgl  auch  Dibdin'a 
Bibliographical,  antiquarian,  and  pieiwesque  tour  in  France  and  Oermany,  2.  Ansg. 
Bd.  3,  London  1829,  S.  181.  182. 


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2.  Der  ganze  Text   (2.)  1500—1902.  Complutum.  927 


Testamentes  gebraucht  wurden,  weiss  man  nicht  genau.1  Stunica 
in  seinem  Streite  mit  Erasmus  redete  von  einem  Codex  Rhodiensis, 
aber  diese  Handschrift  hat  man  in  Alcala  nicht  auftreiben  können. 
Von  den  anderen  Handschriften  wissen  wir  nicht  einmal  so  viel 
wie  das,  nur  sind  keine  aus  der  vatikanischen  Bibliothek  herge- 
kommen, und  es  müssen  jüngere  Handschriften  gewesen  sein.  Ähn- 
lichkeiten hat  man  bemerkt  Mill  fand,  dass  der  Alcalä-Text  mit 
der  Handschrift  Ew  51  Apg  32  Paul  38,  weniger  in  den  Evangelien, 
besonders  in  der  Apostelgeschichte  und  den  Briefen  übereinstimmte, 
—  und  in  der  Apokalypse  mit  Apok  10  [der  wir  Apok  30  hinzu- 
fügen dürfen].  Scrivener  fand  eine  Ähnlichkeit  mit  Apg  42  (Paul  48 
Apok  13),  Apg  69,  Evv  234  (Apg  57  Paul  72);  —  ferner  kommt  die 
eigentümliche  Lesart  in  Lkl,64  nur  in  Evv  140  und  251  vor,  und 
die  Lesart  in  Lk2,22  nur  in  Evv  76.  Franz  Delitzsch  behauptete, 
dass  an  einigen  Stellen  Alcala -Lesarten  auch  in  Apg  63  (Paul  68), 
Ew  90  (Apg  47  Paul  14),  und  Ew  251  vorkommen.2  Wettstein 
und  Semler  meinten,  dass  der  Alcala-Text  durch  Einfügung  von 
Lesarten  aus  der  lateinischen  Übersetzung  verdorben  oder  verfälscht 
worden  sei.  Diese  Verdächtigung,  im  grossen  und  ganzen,  wies 
Goeze  mit  Recht  zurück  in  seiner  dreifachen  „Vertheidigung  der 
Complutensischen  Bibel".5  Doch  ist  1  Job 5, 7  aus  der  Vulgata,  und 
die  Stellen  Röl6,5;  2 Kor 5, 10;  6,15;  Gal3,19  sind  zweifelhaft,  sind 
vielleicht  aus  der  Vulgata4  entnommen.  Nach  Scrivener  weicht,  von 
2777' Stellen,  an  denen  der  Alcala-Text  von  dem  Elzevier  1624  ab- 
weichtj  der  griechische  Text  an  849  Stellen  ebenfalls  von  dem  latei- 
nischen ab  ;  an  den  meisten  der  anderen  Stellen  erkennt  man  keine 
Abweichung  in  dem  lateinischen  Texte.  Bei  seiner  sorgfaltigen  Ver- 
gleichung  der  Ausgaben  fand  Scrivener  blos  fünfzig  Druckfehler, 
ein  Zeichen,  dass  man  Unrecht  hatte  den  Druck  für  nachlassig  zu 
erklären;  doch  sind  bei  He7,3  die  Worte  bv  a>  dxi  xat  rov  aßgaap 
jrQOETififjih?  aus  Versehen  aus  dem  neunten  Kapitel  des  Euthalius 
in  den  Text  eingefügt  worden.5   Diese  Alcala- Ausgabe  wurde  im 

»  Vgl  Scrivener,  Intr.  3.  Ausg.  S.  377  f.  4.  Ausg.  Bd.  2,  S.  178.  179.  Tre- 
gelleB,  Printed  text,  S.  4-18. 

2  Delitzsch,  wie  oben,  S.  34—39;  vgl  auch  S.  30—34  über  Ew  52,  Evv  60 
(Apok  10),  und  Apok  30. 

3  J.  Melchior  Goeze,  Vertheidigung  der  Complut.  Bibel,  Hamburg  1765;  Aus- 
führlichere Vertheidigung  des  Compl.  N.  T.  Hamburg  1766;  und  Fortsetzung  der 
ausführt.  Vertheid.  d.  Compl.  N.  T.  Halle  1769. 

*  Vgl  Scrivener,  Intr.  3.  Ausg.  S.  379  f.  über  die  Eigentümlichkeiten  des 
Textes;  in  seiner  ersten  Ausgabe,  Intr.  Cambridge  1861,  S.  349 — 368  gab  Scrivener 
eine  Kollation  des  Alcala -Textes  mit  dem  Texte  des  Elzevier  N.  T.  Gr.  vom 
Jahre  1624. 

9  Über  Raue'e  Handschrift,  die  aus  der  Alcala-  Ausgabe  abgeschrieben  wurde, 
vgl  Georg  Gottlieb  Pappelbaum,  Codicis  ms.  X.  T.  Gr.  Raviani  . . .  examen,  Berlin 
Gregory,  Textkritik.  59 


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928 


B.  Kritik.  I.  Geschichte  der  Kritik. 


Jahre  1821  in  Tübingen  wieder  abgedruckt,  und  in  den  Jahren  1S27 
und  1851  in  Mainz. 

Die  Ausgaben  des  Erasmus. 

Es  schwebt  ein  Schleier  des  Geheimnisvollen  über  der  Geschichte 
des  spanischen  Bandes,  der  die  Ehre  hatte,  das  gedruckte  griechische 
Neue  Testament  zuerst  zwischen  seinen  Deckeln  zu  bergen.  Man 
ist  nicht  ganz  sicher  über  die  Namen  der  Herausgeber,  ob  zum 
Beispiel  Fernando  Pinti  das  Neue  Testament  auch  besorgte,  man 
weiss  nicht  welche  Handschriften  gebraucht  wurden,  und  man  ver- 
steht nicht  wie  es  kam,  dass  die  Exemplare,  ob  es  sechshundert 
oder  sechstausend  waren,  so  lange  im  verborgenen  lagen.  Bei 
Erasmus  ist  fast  alles  mit  einem  Schlage  klar.  Wir  wissen,  wo  er 
war,  als  er  den  Auftrag  erhielt,  wie  er  arbeitete,  wann  er  anfing, 
und  wann  er  aufhörte. 

Der  Basler  Buchdrucker  Johannes  Froben  war  ein  weitschauen- 
der  Geschäftsmann,  und  als  er  von  der  kommenden  Alcala- Ausgabe 
hörte,  als  er  die  Spannung,  die  sie  verursachte,  vernahm,  schrieb  er  am 
17.  April  1515  an  Erasmus  (*  1467  f  1536),  der  damals  in  England 
war,  und  forderte  ihn  au£  baldmöglichst  nach  Basel  zu  kommen  und 
eine  Ausgabe  des  griechischen  Neuen  Testaments  zu  veranstalten. 
Erasmus  reiste  nach  Basel  und  fing  erst  am  11.  September  1515  den 
Druck  an,  und  trotzdem  verliess  der  Band  die  Presse  am  1.  März 
1516.  Interessant  ist  der  Umstand,  dass  der  Haupt-Korrektor  der 
Bogen  Johannes  Oecolampadius  aus  Weinberg,  ein  nachheriger  Luthe- 
raner, war.  Aber  es  galt  sich  zu  beeilen.  Froben  Hess  wenig  Zeit 
für  das  Korrekturlesen,  und  Erasmus  selbst  sagte,  dass  der  Band 
„eher  überstürzt  war  als  herausgegeben"  ([volumen]  „praecipita- 
tum  fuit  verius  quam  editum").  Den  päpstlichen  Segen  wartete 
Froben  nicht  ab,  und  Erasmus  widmete  die  Ausgabe  schon  unter  dem 
Datum  des  1.  Februars  1516  Papst  Leo  X.  „Novvm  inTstrumentü 
omne  \  diligenter  ab  Erasmo  Hoterdamo  T  recognitum  &  emendatum, 
nö  solum  ad  graecam  ueritatem  ueTrumetiam  ad  multorum  utriusq; 
linguae  codicum,  eorumq;  ue  T  terum  simul  &  emendatorum  fidem, 
postremo  ad  pro T  batissimorum  autorum  citationem,  emendationem  T 
&  interpretationem,  praecipue,  Origenis,  Chry T  sostomi,  Cyrilli,  Vul- 
gare Hieronymi,  CyTpriani,  Ambrosij,  Hilarij,  AugustiTni,  una  cü 
Annotationibus,  quae T  lectorem  doceant,  quid  quaTratione  mutatum 
sit.  T  Quisquis  igiturTamas  ueTramTTheoloTgiam,  lege  cognoTsce, 
ac  deinde  iudica.  T  Neq;  statim  offendere,  siTqnid  mutatum  offen- 
deris,  sedTexpende,  num  in  melius  mutatum  sitT  Apud  inclytamT 

1796;  im  Appendix,  S.  173-187,  bringt  Pappelbaum:  „Addenda  ad  Wetstenii  col- 
lectionem  lectionum  varr.  editionis  Complot." 


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2.  Der  ganze  Text.   (2.)  1500—1902.  Erasmus. 


929 


Gerinaniae  Basileam. T  Io.  Fro. T  Cvm  privilegio T  Maxinnliani  Caesaris 
Avgvsti,  T  ne  qvis  alivs  in  sacra  RomaTni  imperii  ditione,  intra 
qvatvTor  annos  excvdat,  avt  alibi T  excvsvm  importet"  Fol.  B1.(14), 
S.  324,  679  mit  den  Adnotationes;  neben  dem  griechischen  Texte 
steht  eine  von  Erasmus  gemachte  oder  überarbeitete  lateinische 
Übersetzung;  die  sehr  ausführlichen  und  gelehrten  Anmerkungen  in 
dem  anderen  Bande  sind  heute  noch  wertvoll  Inhalt:  Titel  j  Brief 
Froben's  an  den  Leser  |  Brief  des  Erasmus  än  Leo  X  |  des  Erasmus 
Paraclesis  an  den  Leser  |  die  Methode  des  Erasmus  |  die  Apologie 
des  Erasmus  |  Leben  der  vier  Evangelisten  griechisch  aus  der  Sy- 
nopse  des  Dorotheus  |  Mt  Mk  Lk  Jo  |  Apg  |  Briefe  mit  Vorworten 
und  Argumenten  Rö  1.2Ko  Gal  Eph  Phil  Kol  1.2Th  1.2Ti  Tit  Philein 
He  |  Jak  1.2Pe  1.2.3Jo  Jud  |  Apok.  Die  Kapiteleinteilung  ist  die 
lateinische,  ohne  Angabe  kleinerer  Abschnitte. 

Wir  haben  gesehen,  wie  übereilt  alles  geschehen  war;  lese  man 
dann  die  Worte  des  Erasmus  an  Leo,  dass  die  Ausgabe  besorgt  wurde 
„non  temere  neque  levi  opera,  sed  adhibitis  in  consilium  compluribus 
utriusque  linguae  codieibus,  nec  iis  sane  quibuslibet,  sed  vetustis- 
simis  simul  et  emendatissimis.  Et  quoniam  novimus  in  rebus  sacris, 
religiöse  quoque  versandum  esse,  nec  hac  contenti  diligentia,  per 
omnia  veterum  theologorum  scripta  circumvolantes,  ex  horum  cita- 
tionibus  aut  expositionibus  subodorati  sumus,  quid  quisque  legisset, 
aut  mutasset."  Man  war  aber  damals  nicht  weit  genug  vorge- 
schritten in  der  Kritik  von  Texten.  Man  verstand  nicht  Hand- 
schriften abzuwiegen.  Man  wusste  nicht  genau,  welche  Lesarten 
gut,  welche  schlecht  waren.  Die  Handschriften,  die  Erasmus  als 
.»vetustissimi"  und  „emendatissimiu  bezeichnete,  scheinen  uns  recht 
schlechte  zu  sein.  Die  beste  Handschrift,  die  Erasmus  hatte,  be- 
nutzte er  sehr  wenig,  Doch  finden  wir,  nach  Scrivener,  Lesarten 
aus  dieser  Handschrift  Ewl  Actl  Pauli  an  folgenden  Stelleu: 
Mt22,28  23,25  27,52  28,3.4.19.20  Mk7,18.19.26  10,1  12,22  15,46  Lkl, 
16.61  2,43  9,1.15  11,49  Jol,28  10,8  13,20.  In  der  Apokalypse 
brauchte  Erasmus  eine  mutilirte  Handschrift  Apokl.  Diese  Hand- 
schrift war  aber  lückenhaft;  so  hat  Erasmus  an  Stelle  des  fehlenden 
griechischen  Textes  eine  griechische  Übersetzung  des  lateinischen 
Textes  der  Vulgata-Übersetzung  eingefügt.  Dabei  brachte  er  einiges 
griechisch  Unmögliches  mit  herein.  Die  Benutzung  der  Handschrift 
war  um  so  schwieriger,  weil  man  nicht  ganz  leicht  zwischen  Text 
und  Kommentar  unterscheiden  konnte.  Bengel  erkannte  diese  Übel- 
stände in  der  Apokalypse,  und  mein  lieber  alter  Freund  und  Gönner 
Franz  Delitzsch,  der  die  so  lange  verborgene  Handschrift  glücklich 
wiederfand,  stellte  alles  aufs  klarste  dar. 

Keiner,  der  wissen  möchte,  wie  der  Text  der  Apokalypse  in 
dem  sogenannten  .,Textus  Receptus"  beschaffen  ist,  kann  das  Buch 

59* 


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930 


B.  Kritik.   1.  üeschichte  der  Kritik. 


von  Delitzsch 1  entbehren.  Hier  einiges  daraus  als  Ergebnis  der  Ver- 
gleichung  der  ersten  Ausgabe  des  Erasmus  mit  der  Handschrift: 
1,9  o  xat  aötXcpoq  wo  xai  aus  x,  dem  ersten  Buchstaben  des  Wortes 
xtffievov,  der  am  Rande  steht,  stammt,  2,1  k^EOlvtjg  fälschlich  für  l<pt- 
q'hdv,  das  die  Handschrift  hat,  2,3  xat  ov  xixptpcag  mit  diesen  Worten 
gab  Erasmus  die  Worte  der  Vulgata  „et  non  defecisti"  wieder,  2,13 
tyaig  fälschlich  für  kv  alg,  das  in  der  Handschrift  steht,  5,10  fj/tac 
fälschlich  für  avzovg,  das  in  der  Handschrift  steht,  5,14  $<Bvti  sie 
to vc  alcävaq  rööv  alcbvmv  dies  entnahm  Erasmus  der  Vulgata,  9,14 
og  d%w  statt  6  Ijof,  das  in  der  Handschrift  steht,  14,5  kvmmov 
rov  &q6vov  rov  &sov  aus  der  Vulgata,  15,3  äyioyv  fälschlich  für 
l&vmv,  das  die  Handschrift  hat,  17,4  axa&aoxriTog  ein  Machwort 
des  Erasmus  und  kein  griechisches,  17,8  xalmQ  toxi  fälschlich  für 
xai  jiaQBOxii  das  in  der  Handschrift  steht,  19,17  xa\  ovvayso&e,  das 
Erasmus  aus  der  Vulgata  Übersetzte,  19,21  IxxoQevoftdvu  fälschlich 
für  ktieX&ovov,  21,9  nach  rjl&ev  fügt  Erasmus  jtQog  pe  bei,  21,24 
hier  wird  einiges  aus  dem  Scholium  des  Andreas  eingefügt,  22,11  6 
qvxöp  $vxcooata)  . . .  6ixato)&^ra>  übersetzte  Erasmus  aus  der  Vul- 
gata, 22,16—21  (ausser  Vers  20,  der  aus  Valla  herstammt)  übersetzte 
Erasmus  aus  der  Vulgata.  In  der  Apokalypse  lässt  Erasmus  den 
Artikel  weg,  wo  er  stehen  sollte,  sechsmal  allein  in  dem  einen  Vers 
22,19  (in  diesem  Verse  auch  dgxziQrjou  statt  ag>eket). 

Man  tadelte  vielfach  die  lateinische  Übersetzung,  die  Erasmus 
beifügte.  Was  den  griechischen  Text  angeht,  so  bemängelte  man 
besonders  das  Fehlen  von  Uo5,7;  Edward  Lee,  ein  Engländer,  und 
Stunica,  einer  der  Herausgeber  der  Alcalä- Ausgabe,  waren  beson- 
ders böse  über  diese  letzte  Stelle. 

Folgende  Handschriften  benutzte  Erasmus  für  diese  Ausgabe: 
Ewl  (Apgl  Pauli),  Evv2  (Apg2  Paul2),  Apg4  (Paul4),  Paul7, 
Apokl  und  eine  Handschrift  des  Kommentars  von  Theophylakt 

Trotz  des  kaiserlichen  Schutzes  auf  den  Zeitraum  von  vier 
Jahren,  vielleicht  mit  Erlaubnis  des  Erasmus  oder  des  Froben, 
druckte  die  aldinische  Presse  in  Venedig  im  Februar  1518,  als 
dritten  Teil  einer  Ausgabe  der  griechischen  Bibel,  den  Text  der 
ersten  Ausgabe  des  Erasmus  vom  Jahre  1516  ab;  sie  korrigirte 
einige  Fehler  und  machte  von  sich  aus  ziemlich  so  viele  neue  Fehler. 
Im  selben  Jahre  am  10.  September  billigte  der  Papst  Leo  X.  die 
Ausgabe  des  Erasmus  in  einem  Briefe,  der  in  der  zweiten  Ausgabe 
vom  Jahre  1519  (S.  565:  1518;  S.  566:  5.  Februar  1519;  S.  [567]: 
1519  März)  abgedruckt  ist.  Diese  zweite  Ausgabe  war  an  vielen 
Stellen  (nach  Mill  400)  korrigirt;  als  sie  gedruckt  wurde,  war  Eras- 
mus krank  und  verreist. 

»  Franz  Delitzach,  HandschrifllicJie  Funde,  I.  II,  Leipzig  1861.  1862;  siehe 
besonders  Heft  1,  S.  17—58. 


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2.  Der  ganze  Text.  (2.)  lfjOO— 1902.  Erasmus. 


931 


Diese  Ausgabe  hat  folgende  Stücke  vorn ;  auf  der  Rückseite  des 
Titels  steht  der  Brief  Leo  X  |  Widmung  an  Leo,  S.  3 — 5  |  Erasmi  para- 
clesis,  S.  6—12  j  ratio  . . .  verae  theol.  S.  13—62  |  Erasmi  apologia, 
S.  62—68  |  de  hac  posteriori  aedit.  [sie]  S.  69—82  (oben  auf  der 
Seite:  capita[lll]  argumentorum  contra  morosos  quosdam  atque  in- 
doctos)  |  soloecismi  per  interpretem  admissi  ...  S.  83— 85  |  loca  ob- 
scura  . . .  S.  86—89  |  loca  . . .  depravata,  S.  90-92  |  ad  placandos 
eos,  qui  putant  in  sacris  libris  nihil  neque  superesse,  neque  deesse 
. . .  S.  93  |  quae  sint  addita  in  nostris  exeniplaribus,  S.  94—96  |  quae 
per  interpretem  commissa,  S.  96.  97  |  ubi  interpres  ausus  sit  aliquid 
immutare  ...  S.  97  |  quid  fidei  sit  de  trinitate  |  Credo  |  Karp  |  Kan- 
L  |  Kap-L  |  Reihenfolge  der  Bücher  |  Leben  der  Evangelisten  durch 
Hieronymus.  Jedem  Evangelium  ist  ein  Leben  des  Evangelisten 
von  Sophronius  und  ein  Prologus  des  Theophylakt  vorgesetzt  In  den 
Evangelien  werden  die  Kapitel -Aufschriften  sowie  die  Abschnitte 
und  Kanones  angegeben. 

Für  diese  Ausgabe  benutzte  Erasmus  auch  die  Handschrift: 
Evv3  (Apg3  Paul  3). 

Dass  Froben  mit  seinem  Plan  Recht  gehabt  hatte,  dass  er  den 
Markt  gut  geschätzt  hatte,  wurde  aller  Welt  klar,  als  man  erfuhr, 
dass  drei  Tausend  drei  Hundert  Exemplare  der  ersten  und  der  zweiten 
Ausgabe  vergriffen  waren.  Die  dritte  Ausgabe  erschien  im  Jahre  1522 
und  brachte  endlich  die  Stelle  1  Jo5,7  gegen  den  Wunsch  des  Eras- 
mus 1  aus  der  Handschrift  des  Montfort,  heute  in  Dublin  (Evv  61 
Apg34  Paul  40  Apok92),  einer  wertlosen  Handschrift.  Die  Korrek- 
turen der  aldinischen  Ausgabe  wurden  in  dieser  Ausgabe  verwertet. 

Schliesslich  bekam  Erasmus  die  Vorgängerin  seiner  Ausgabe  zu 
Gesicht,  das  Neue  Testament  von  Alcala.  Er  benutzte  den  Alcala- 
Text  besonders  für  die  Apokalypse  in  seiner  vierten  Ausgabe,  die  im 
Jahre  1527  erschien.  In  dieser  Ausgabe  wird  die  Vulgata-latei- 
nische  Übersetzung  noch  der  Übersetzung  des  Erasmus  und  dem 
griechischen  Texte  beigefügt.  Die  fünfte  Ausgabe  vom  Jahre  1535 
ist  der  vierten  ziemlich  gleich,  nur  dass  der  Text  der  Vulgata 
fehlt  Erasmus  hatte  den  griechischen  Text  weit  und  breit  bekannt 
gemacht. 

Die  Nachfolge  des  Erasmus  wurde  im  Jahre  vor  dem  Erscheinen 
seiner  letzten  Ausgabe  von  Simon  de  Colines  angetreten.  Colines, 
ein  Mann  edler  Gaben,  heiratete  die  Wittwe  Henri  [des  Ersten] 
Estienne  und  führte  die  Druckerei  in  einer  des  Kstienne  vollständig 
würdigen  Weise  fort. 

1  Vgl  William  Onne,  Memoir  of  the  controrertty  respecting  the  three  hmrcnhj 
icitnesses  etc,  fey  Criticuß.  A  itetc  editvju  uüh  notes  and  an  appendix  b>j  E-.ra 
Abbot,  Boston  lSOfi. 


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932 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


Cohnes  veröffentlichte  im  Jahre  1534  in  Paris  ein  Neues  Testa- 
ment mit  dieser  Aufschrift:  //  xatvr}  ötad-rjxij  ....  E»  Xsüxetia  xaitv 
jtaQYjolcov,  JtaQa  JMficovt  rm  KoZivaim,  öextpßQlov  firjvoq  öevrtQa 
g>&ivovtoq,  Ixu  axb  tt}s  d-eoyovlaq  a.  <p.  X.  6.  Nach  Le  Long1  weicht 
diese  Ausgabe  an  mehr  als  750  Stellen  von  den  vorhergehenden  Aus- 
gaben ab,  undReuss  findet  unter  seinen  1 000  Normalstellen  113,  an 
denen  Colines  von  der  dritten  Ausgabe  des  Erasmus  abweicht,  ob- 
schon,  wie  Reuss  erwähnt,  gerade  diese  Ausgabe  des  Erasmus  die 
Grundlage  für  das  Buch  Colines'  bildete.  Colines  geht  häufig  mit 
der  Alcalä- Ausgabe.  Das  interessanteste  ist  der  Umstand,  dass  an 
zweiundfünfzig  Stellen,  aus  Reuss' s  tausend,  Colines  der  erste  ist, 
der  die  Lesarten,  die  die  heutige  Wissenschaft  billigt,  einführt 
Wenn  man  nur  eine  Ahnung  hätte,  welche  Handschriften  er  zu  Rate 
zog!  Das  Werk  war  ein  vorzügliches  und  ein  vorzeitiges.  Schade, 
dass  Colines  den  Stiefsohn  nicht  auf  denselben  Text  brachte.  Dann 
hätte  Beze  gewiss  nicht  mit  Unrecht  über  Colines'  Konjekturen 
gescholten,  die  gar  nicht  Konjekturen  waren,  und  man  hätte  viel- 
leicht ein  Jahrhundert  oder  mehr  früher  einen  guten  Text  in 
allgemeinem  Gebrauch  gehabt  Colines  kam  gar  nicht  gegen  die 
Tausende  von  Exemplaren  des  Erasmus  auf,  und  zwölf  Jahre  später 
waren  die  Ausgaben  der  Estiennes  an  der  Reihe.  Man  schlenderte 
eben  hin;  der  viel  gebrauchte  Erasmus  wurde  weiter  gebraucht; 
man  zog  zwar  zur  Not  die  Alcala-Ausgabe  herbei;  aber  der  Text 
des  Erasmus  blieb  eben  das  Massgebende  für  fast  alle  Ausgaben 
bis  auf  die  Zeit  von  Mill  und  Bengel. 

Wir  wenden  uns  jetzt  zu  der  berühmten  Familie,2  in  die  Colines 
hinein  heiratete,  und  deren  er  so  vollkommen  würdig  war.  Bald 
nach  seiner  Verheiratung  widmete  Colines  sich  mehr  der  Vorbereitung 
seiner  schönen  Kursivtypen  und  überliess  die  Druckerei  seinem 
neunzehnjährigen  Stiefsohn  Robert. 

Robert  Estienne  (bitte,  stets  etienne  aussprechen;  geboren  in  Paris 
1503,  gestorben  in  Genf  1559)  wurde  im  Jahre  (1525)  1526  Herr  einer 

1  Le  Long,  wie  oben,  Teil  1,  Kap.  2,  Abscnn.  1,  S.  206. 

2  Über  diese  herrliche  Familie,  der  die  Wissenschaft  und  der  Protestantis- 
mus irgend  ein  nützliches  Denkmal  setzen  sollten,  vergleiche  Pierre  Larousse, 
Grand  dictümnaire  universcl  du  XIX«  siicle,  Bd.  7  (Paris  1870),  S.  973  d— 977  c, 
unter  Estienne;  —  und  Philippe  Renouard,  Imprimeurs  parisiens  u.  s.w.  (1470 — 1590] 
Paris  1898,  S.  121— 129;  —  für  Ausführlicheres :  Antoine  Auguste  Renouard,  Annales 
de  Pimpritnerie  des  Estieitne,  2.  Ausg.  Paris  1843.  In  Deutschland  nennt  man  diese 
grossen  Drucker  vielfach  nach  ihrem  lateinischen  Namen  „Stephanus",  und  in 
England  und  Amerika  benutzt  man  die  englische  Form  „Stephens"  (vgl  Chamber' s 
Bticyclopaedia,  Bd.  9,  London  und  Edinburgh  1895,  S.  718,  und  besonders  Brooke 
Foss  Westcott,  SmitWs  JKctionary  of  the  bible,  Bd.  2,  London  1803,  8.  523 ab«; 
weniger  häufig  und  weniger  gut  „Stephen",  wie  Scrivener  schreibt,  Intr,*  Bd.  2, 
S.  188-192. 


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2.  Der  ganze  Text.  (2.)  1500-1902.  Estienne. 


933 


eigenen  Druckerei  und  veröffentlichte  viele  schöne  Bücher,  darunter 
lateinische  Bibeln  und  Teile  der  Bibel.  Im  Jahre  1546  unter  Beihilfe 
seines  Sohnes  Henri  (Henri  II  Estienne,  „der  Grosse"  genannt,  ge- 
boren in  Paris  1528,  gestorben  in  Lyon  1598)  stellte  er  ein  N.  T.  Gr. 
in  zwei  sehr  kleinen  Bänden  her:  „Trjg  xaimjg  dia{hjXT}Q  axavxa. 
Nouum  Testamentum.  Ex  bibliotheca  regia.  . . .  Lvtetiae.  Ex  officina 
Koberti  Stephani  typographi  Regij,  Typis  regys.  M.  D.  XL  VI."  Wie 
bei  päpstlichen  Bullen,  so  hat  hier  der  Anfang  des  Vorworts  die  Be- 
zeichnung für  diese  Ausgabe  gegeben:  „0  mirificam."  Estienne  sagt 
nicht,  welche  Handschriften  er  benutzte.  Seine  Grundlage  war  die 
fünfte  Ausgabe  des  Erasmus  vom  Jahre  1535,  obschon  er  bisweilen 
dem  Alcalä-Text  folgt  Unter  Reuss's  1000  Stellen  gibt  es  656,  in 
denen  der  Alcalä-Text,  Erasmus  5.  Ausgabe  und  Estienne  1.  Aus- 
gabe mit  einander  übereinstimmen;  an  den  344  übrigen  Stellen  geht 
Estienne  233  mal  mit  Erasmus  und  96 mal  mit  dem  Alcalä-Text;  an 
sechs  Stellen  mischt  Estienne  die  Lesarten  beider,  und  an  neun  Stellen 
bietet  er  eine  ihm  eigentümliche  Lesart  Die  zweite  Ausgabe  vom 
Jahre  1549.  auch  in  sehr  kleinen  Bänden,  ist  eine  Wiederholung  der 
ersten  Ausgabe  mit  nur  wenigen  Änderungen;  Mill  fand  nur  67  Les- 
arten, in  denen  die  zweite  von  der  ersten  abweicht. 

Die  hervorragendste  Ausgabe  des  Robert  Estienne,  die  dritte, 
erschien  in  Paris  im  Jahre  1550,  ein  Foliant,  und  wurde  die  „regia41 
genannt. 

Inhalt:  griechisch -lateinisches  Vorwort  von  Robert  Estienne  | 
des  Chrysostomus  vjcofivrjfict  xsqI  rov  evayyeZlov  |  Karp  1  Kan-L 
doppelte  jtlva$  der  A.  T.  Stellen,  die  im  N.  T.  angeführt  werden  | 
griechisches  Gedicht  des  Henri  Estienne  ]  des  Sophronius  Leben 
Matthaei  |  Theophylakt's  Vorwort  zu  Mt  |  Kap-L  |  Mt  |  des  Sophron. 
und  des  Dorotheus  Leben  Marci  |  des  Theoph.  vjto&taiq  zu  Mk  |  Kap- 
L  Mk  |  Sophr  |  Dor  |  Theoph  |  Kap-L  )  Lk  |  Sophr  |  Dor  |  Theoph  | 
Kap-L  |  Jo  |  axoÖTjfiia  IlavXov  Euthalius  über  die  Zeiten  der  Predigt 
Pauli  |  Kap-L  |  Apg  ]j  Bd.  2:  des  Chrysostomus  Vorwort  zu  den  Briefen 
Pauli  |  Rö  1.2Ko  Gal  Eph  Phil  Kol  1.2Th  1.2Ti  Tit  Heb  (jeder  Brief 
des  Paulus  hat  vx.  und  Theodoret's  Vorwort  und  Kap-L,  nur  dass 
bei  Rö  lKo  und  lTh  Theodoret's  Vorwort  fehlt)  |  Theod.  Vorwort 
zu  den  katholischen  Briefen  [  Jak  1.2Pe  1.2.3Jo  Jud  (jeder  der  katho- 
lischen Briefe  hat  vjc.  und  Kap-L,  und  lPe  hat  ausserdem  Theod 
Vorw)  |  Apok.  Die  alten  Kapitel  sind  durch  kleine  griechische  Buch- 
staben bezeichnet,  die  heutigen  durch  grössere  Buchstaben.  Die 
Parallelstellen  sind  am  äusseren  Rande,  die  Lesarten  am  inneren. 
Diese  ist  die  erste  Ausgabe  des  griechischen  Neuen  Testamentes  mit 
kritischem  Apparat  Bei  der  Herstellung  dieser  Ausgabe  benutzte 
Estienne  fünfzehn  Handschriften,  oder  sechzehn,  wenn  wir  wie  Estienne 
die  Alcalä-Ausgabe  mitzählen,  die  er  als  d  bezeichnete.  Sein  Sohn 


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934 


B.  Kritik.  I.  Geschichte  der  Kritik. 


Henri  verglich  die  Handschriften.  Der  Text  stimmt  mehr  als  der 
Text  der  früheren  Ausgaben  mit  der  fünften  Ausgabe  des  Erasmus, 
der  Grundlage  für  sie  alle.  In  den  Briefen  und  in  der  Apokalypse 
ist  fast  nichts  geändert  Diese  re^io-Ausgabe  wurde  selbst  zur  Grund- 
lage für  den  sogenannten  Textus  receptus;  siehe  unten. 

Estienne  benutzte  folgende  Handschriften  für  diese  Ausgabe:1 
(a  :  Alcala-Ausgabe) 

^•Dewapg  Ew8  ig:  Evv9(?) 

/:  Ew4  t}':  LftTV  r/:  Apg9 

6':  Ew5  Ew38  «T:  Ewl20 

t  :  Evv6  t:  Apg7  £f':ApglO 

q  :  Evv7  ia:  Apg8  (verschollen)  i?':  Apok3  (verschollen) 

Noch  eine  Sedezausgabe  in  zwei  Bänden  gab  Robert  Estienne 
in  Genf  (nicht  in  Paris)  im  Jahre  1551  heraus.  Diese  Ausgabe  ist 
jetzt  ausserordentlich  selten.  Ihr  besonderer  Vorzug  ist,  dass  sie  zu- 
erst die  Verseinteilung  gebracht  hat;  vgl  oben,  S.  884.  Der  Titel 
lautet:  — u.  . .  Nouum  IESV  Christi  D.  N.  Testamentum.  Cum  duplici 
interpretatione,  D.  Erasmi,  &  Veteris  interpretis:  Harmonia  item 
Euangelica,  &  copioso  Indice.  Ex  officina  Roberti  Stephani.  M.  D. 
LI."  In  einigen  Exemplaren  wurde  das  Jahr  aus  Versehen  folgen- 
dermassen  gedruckt:  M.  D.  XLI.  Eine  evangelische  Harmonie  in  vier 
Büchern  wurde  dem  Werke  des  Andreas  Oslander  (Basel  1537)  ent- 
nommen. Sechs  Stellen  von  den  tausend  von  Reusa  weichen  von  der 
dritten  Ausgabe  ab:  Mt21,7;  23,13.14;  24,15  Lkl7,36  Koll,20  Apok3,12. 

Hiermit  hört  die  redaktionelle  Thätigkeit  der  Estienne-Familie 
in  Bezug  auf  das  Neue  Testament  auf.  Robert  Estienne  starb  am 
7.  Sept  1559,  und  sechs  Jahre  später  erschien  die  erste  Ausgabe  von 
dem  nächsten  grossen  Herausgeber,  sie  erschien  aber  bei  Henri 
Estienne,  sodass  wir  insoweit  noch  in  der  Familie  bleiben. 

Theodore  de  Beze  (geboren  1519,  gestorben  1605)  hatte  eine  latei- 
nische Übersetzung  des  Neuen  Testamentes  schon  im  Jahre  1557  iu 
Genf  bei  Robert  Estienne  herausgegeben, 2  und  er  veröffentlichte 

1  Über  die  Handschriften,  die  Estienne  benutete,  vgl  Mill,  N.  1.  Gr.,  Scri- 
vener,  Intr*,  8.  397—389  /«fr,»  S.  435—439,  und  besonders  Herbert  Marsh,  im  Buche: 
Letter»  to  Mr.  Arckdeacon  Travis,  Leipzig  und  London  1795,  App.  S.  157—240. 
Wenn  wir  das  Zeitalter  in  Betracht  ziehen  und  die  Jugend  des  Henri  Estienne, 
so  ist  es  nicht  sonderbar,  dasß  die  Handschriften  nicht  mit  grosser  Peinlichkeit 
verglichen  wurden.  Beze  benutzte  die  handschriftliche  Kollation  des  Henri  Estienne. 

J  Im  Jahre  1557  gab  Robert  Estienne  in  Genf  in  drei  Banden  (Fol.):  „Biblia 
vtriusque  Testamenti"  heraus.  Der  dritte  Band  enthält  das  Neue  Testament  nach 
der  Vulgata-  Übersetzung  et  novam  Theodori  Bexae  cum  eins  adtiotationibus  (vgl 
oben,  8.884.885).  Mit  dieser  lateinischen  Ausgabe  und  die  „Adnotationes"  im 
Sinne  numerirte  Beze  seine  erste  griechisch-lateinische  Ausgabe  im  Jahre  1565, 
dio  zweite  „hac  secunda  vice",  und  das  hat  viele  getäuscht  (vgl  Theologische 


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2.  Der  ganze  Text   (2.)  1500—1902.   Estienne.  Beze. 


935 


seine  erste  Ausgabe  des  griechischen  Nenen  Testamentes  in  Genf 
bei  Henri  Estienne  im  Jahre  1565:  „Iesv  Christi  D.  N.  Nouum  testa- 
mentum  siue  Nouum  foedus.  Cuius  Graeco  textui  respondent  inter- 
pretationes  duae:  vna,  vetus:  altera,  noua,  Theodori  Bezae,  diligenter 
ab  eo  recognita.  Eivsdem  Th.  Bezae  annotationes,  quas  itidem  hac 
secunda  editione  recognouit,  et  accessione  non  parua  locupletauit  . . . 
MDLXV."  Fol.  BL  (6),  S.  450,  662+.  Inhalt:  Beze's  Widmung  an 
die  englische  Königin  Elisabeth  |  Henri  Estienne's  griechisches  Ge- 
dicht aus  der  Ausgabe  vom  Jahre  1550  |  Evv  Apg  Paul  (Philem 
Hebr)  Rath  Apok  |  Indices  |  Errata.  Der  Text  bietet  in  drei  Spalten 
Griechisch,  Beze's  Übersetzung,  und  die  Vulgata;  der  Kommentar 
in  einer  Spalte  folgt  je  auf  eine  Gruppe  von  Versen.  Die  Parallel- 
steilen  stehen  am  Rande.  Der  griechische  Text  floss  aus  Estienne's 
vierter  Ausgabe.  An  fünfundzwanzig  Stellen,  unter  Beuss's  Tausend, 
änderte  Beze  die  Lesart  und  setzte  hier  Alcalä- Lesarten,  dort  die 
des  Erasmus,  dort  neue.  Ausserdem  verwarf  er  in  seiner  latei- 
nischen Übersetzung  wie  auch  in  seinem  Kommentar  nicht  selten 
Estienne's  Lesarten.1  Er  benutzte  die  oben  erwähnten  Kollationen 
von  Henri  Estienne.5 

Beze's  xiveite  Ausgabe,  oder  die  dritte  des  lateinischen  Textes 
und  der  „Adnotationes",  erschien  in  Genf  im  Jahre  1582.»  Beze 
richtet  vorn  in  dieser  Ausgabe  einige  Worte  an  den  Leser;  ausser- 
dem besteht  der  Kommentar  jetzt  aus  zwei  Spalten.  In  seiner  Be- 
stimmung des  Textes  benutzte  Beze  die  syrische  Übersetzung,  die 
Emanuel  Tremellius  herausgegeben  hatte,  —  für  Apg  1.2Ko  Franz 
Junius's  lateinische  Übersetzung  einer  arabischen  Übersetzung,  —  und 
seine  zwei  griechisch- lateinischen  Handschriften  der  Evangelien,  der 
Apostelgeschichte,  und  der  paulinischen  Briefe,  die  wir  heute  D«™  »p* 
(Estienne's  &)  und  Dp»*1  nennen.  Jenen  fünfundzwanzig  Stellen  ver- 
änderter Lesart  in  der  ersten  Ausgabe  von  Beze  müssen  wir  noch 
fünfzehn  hinzufügen,  zu  gleicher  Zeit  aber  müssen  wir  eine  Estienne- 
Lesart  von  den  fünfundzwanzig  abziehen,  weil  sie  in  dieser  wieder 
eingefügt  wurde.  Für  diese  Ausgabe  benutzte  Beze  die  Hand- 
schrift: D«w»pg  Dp»«i. 

IAteraturzeitung,  Leipzig  1879,  Sp.474),  sodass  sie  meinten  die  „Barbiriana"- Ausgabe 
Basel  (auch  Zürich)  vom  Jahre  1559  (in  einigen  Exemplaren  1560),  welche  Beze's 
lateinische  Übersetzung  und  seine  „Adnotationes"  enthielt,  wäre  wirklich  Beze's 
erste  griechische  Ausgabe.  Aber  der  griechische  Text  dieser  Ausgabe  ist,  wie 
Reuss  bemerkt,  ganz  verschieden  von  Beze's. 

1  Reuss,  Bibliotheca  N.  T.  Or.  Braunschweig  1872,  S.  86. 

2  Hug,  Einleitung  in  d.  Sehr.  d.  N.  T.  §  58,  4.  Ausg.  (1847),  Teil  1,  8.  279  f. 

3  Es  ist  wichtig  hier  zu  bemerken,  dass  man  sich  hüten  muss,  Henri  Estienne's 
Ausgabe  des  griechischen  Neuen  Testaments  vom  Jahre  1576  dem  Beze  zuzu- 
schreiben. 


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930 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


Die  dritte  Ausgabe,  oder  die  vierte  lateinische,  aus  der  Estienne- 
Druckerei  in  Genf,  trägt  bisweilen  das  Jahr  1588,  bisweilen  1589. 
Nach  Reuss  weicht  sie  nur  an  einigen  Stellen  von  der  zweiten  Aus- 
gabe ab.  In  gleicher  Weise  bot  die  vierte  Ausgabe,  für  das  Latei- 
nische und  die  „Adnotationes"  die  fünfte,  die  aus  der  Presse  der 
Erben  des  Eustathius  Vignon  in  Genf  im  Jahre  1598  hervorging, 
ziemlich  denselben  Text  wie  die  dritte.  Das  Verhältnis  der  Aus- 
gaben Bezes  zum  sogenannten  „Textus  Receptus"  kommt  später  zur 
Erwähnung;  über  Beze's  kleine  Ausgaben  aus  den  Jahren  1565. 
1567.  15S0.  1590  und  1604  vergleiche  man  Reuss's  „Bibliotheca". 

Wir  gelangen  jetzt  zu  der  ersten  von  den  drei  „grossen"  Poly- 
glotten-Bibeln. Sie  erschien  in  Antwerpen  bei  Christoph  Plantin, 
unter  der  Autorität  Philipps  II,  und  wurde  besorgt  durch  Benedikt 
Arias  Montanus.  Sie  enthält  den  griechischen  Text  des  Neuen 
Testamentes  zweimal.  Einmal  finden  wir  ihn  im  fünften  Bande 
vom  Jahre  1571.  Dieser  Band  bietet  den  syrischen  Text  des  Neuen 
Testamentes  in  syrischen  Buchstaben  und  dann  wieder  in  hebräischen 
Buchstaben,  die  lateinische  Übersetzung  des  syrischen  Textes,  den 
Vulgata-lateinischen  Text,  und  den  griechischen  Text.  Dieser  grie- 
chische Text  stimmt  mit  der  Alcalä-Ausgabe  und  mit  Estienne's 
Ausgabe  vom  Jahre  1550  an  709  Stellen  aus  Reuss's  Tausend  Überein. 
An  zweiundvierzig  Stellen  verlässt  dieser  griechische  Text  die 
Alcalä-Ausgabe;  von  diesen  42  Stellen  sind  es  39,  in  denen  Estienne 
mit  diesem  griechischen  Texte  übereinstimmt  zwei,  in  denen  Eras- 
mus mit  diesem  griechischen  Text  übereinstimmt  und  einmal  geht 
dieser  griechische  Text  seinen  eigenen  Gang.  Soweit  haben  wir 
709  und  42  oder  751  Stellen;  an  den  übrig  bleibenden  249  Stellen 
folgt  dieser  griechische  Text  der  Alcalä-Ausgabe  allein.  Soweit  der 
fünfte  Band.  Der  sechste  Band,  der  aber  in  einigen  Exemplaren 
als  siebenter  oder  achter  Band  gilt,  erschien  im  Jahre  1572  und 
brachte  den  griechischen  Text  mit  einer  zwischenzeiligen  lateinischen 
Übersetzung  von  Arias  Montanus.  Der  griechische  Text  ist  im  all- 
gemeinen derselbe,  doch  sind  vierzehn  Alcalä-Lesarten  nunmehr  ver- 
worfen und  drei  von  Estienne's  Lesarten.  Viele  Ausgaben  haben 
ihren  griechischen  Text  aus  der  Plantin-Polyglotte  geschöpft 

Hier  gilt  es  einen  Sammler  zu  erwähnen,  Lukas  von  Brügge.  Er 
hatte  schon  im  Jahre  1580,  am  Ende  der  lateinischen  Bibel  in 
Löwen,  Anmerkungen  zu  der  ganzen  Bibel  veröffentlicht,  die  er  aus 
griechischen  und  lateinischen  Handschriften  und  aus  der  syrischen 
Übersetzung  gesammelt  hatte.  Im  Jahre  1606  gab  er  dann  die  Vier 
Evangelien  griechisch  aus  der  Plantin -Polyglotte,  aus  dem  Bande 
vom  Jahre  1572  heraus.  Den  Text  hat  er  kaum  geändert  Er  fügt 
einen  Kommentar  hinzu,  und  am  Ende  des  Buches:  „Notas  ad  varias 
lectiones  editior.!s  Graecae  evangeliorum".  Er  verglich  dazu  keine 


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2.  Der  ganze  Text.   (2.)  1500—1002.   „Textus  receptus".  937 


neuen  Handschriften,  aber  er  untersuchte  Übersetzungen  und  kirch- 
liche Schriftsteller.1 

Die  Freunde  von  Konjekturen  in  Bezug  auf  den  griechischen 
Text  des  Neuen  Testamentes  sollten  Mill  (N.  T.  Qr.  Prokgomena. 
§  1301)  vergleichen  und  Scaliger's  Beschreibung  von  Mill's  Anmer- 
kungen und  Lesarten.  Scaliger's  Beschreibung  ist  das  einzige  In- 
teressante in  der  Ausgabe  des  X.  T.  Gr.,  die  im  Jahre  1622  in  London 
bei  Bille  erschien. 

Über  den  „Textus  recepius". 

Wir  kommen  nunmehr  zu  den  sieben  Elzevier-Ausgaben,  die  in 
Leiden  und  Amsterdam  in  den  Jahren  1624,  1633,  1641,  1656,  1662, 
1670,  1678  erschienen.  Die  Ausgabe  von  Whittaker  London  vom 
Jahre  1641  und  von  Courcelles  vom  Jahre  1658,  beide  aus  der  Elze- 
vier-Presse, gehören  nicht  mit  den  anderen  zusammen.  Da  die  ge- 
nannten sieben  Ausgaben  nur  an  äusserst  wenigen  Stellen  von 
einander  abweichen,  so  befassen  wir  uns  hier  genauer  mit  der  Aus- 
gabe vom  Jahre  1624  allein,  nur  dass  wir  die  unglücklichen  Worte 
besonders  hervorheben,  die  im  Vorworte  der  Ausgabe  vom  Jahre 
1633  standen:  „Textum  ergo  habes,  nunc  ab  omnibus  receptum:  in  quo 
nihil  immutatum  aut  corruptum  damus."  Jt  [sie]  KAINH  AIA6HKU. 
Novum  Testamentum.2  Ex  Begijs  alijsque  optimis  editionibus  cum 
curä  expressum.  Lugduni  Batavorum,  ex  officina  Elzeviriana",  1624, 
Sedez;  ohne  Vorwort;  nach  dem  Titel  folgt  eine  Liste  (*/i>ag)  der 
aus  dem  Alten  Testament  angeführten  Stellen;  die  Verse  sind  nur 
am  Rande  notirt  Die  Ausgabe  vom  Jahre  1633  bietet  ein  Vorwort, 
eine  Liste  der  A.  T.  Stellen,  Dauiel  Heinze's  Gedicht  über  die  Bücher 
vom  Neuen  Bunde  und  am  Ende  des  Buches  eine  Liste  der  Kapitel 
der  Evangelien  und  eine  tx&eoig  der  Kapitel  der  Apostelgeschichte 
und  der  Briefe;  auch  fängt  jeder  Vers  mit  einer  neuen  Zeile  an. 
Die  niedlichen  Bändchen  gefielen  allen  Käufern  und  die  kühnen 
Worte  der  Verleger  täuschten  Alle,  und  wurden  für  ein  Orakel  ge- 
halten von  den  Leuten,  die  später  den  Text  nicht  ändern,  auch 
nicht  korrigiren  wollten.  Man  meinte  lange,  dass  der  Elzevier-Text 
aus  der  Estienne- Ausgabe  „regia"  vom  Jahre  1550  herstammte,  weil 
der  Titel  sagte:  „Ex  regiis  aliisque  optimis  editionibus  cum  cura 
expressum."  Und  Mill3  fand  nur  zwölf  Stellen,  an  denen  Elzevier 

1  Die  LeBarten  des  Lukas  von  Brügge  worden  wieder  bei  Walton  in  der 
Londoner  Polyglotte  gedrückt  (siehe  unten,  S.  942),  Bd.  6,  Abhdlg.  17,  S.  1—13. 

3  Über  das  Titelblatt  zu  dieser  Ausgabe  vergleiche  Isaac  H.  Hall,  „The  title- 
page  of  the  Elsevier  Greek  New  Testament  of  1624",  Journal  of  biblical  Hiera- 
ture,  Bd.  10  [Boston],  1891,  S.  147—150. 

»  Mill,  N.  T.  Qr.  Küster's  Ausgabe  Auinterdam  1710,  Prolegomena ,  §  1307: 


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938 


B.  Kritik.  I.  beschichte  der  Kritik. 


1624  von  Estienne  1550  abwich.  Aber  „regiis"  auf  dem  Titelblatt  weist 
sowohl  auf  Estienne  1550  als  auch  auf  die  Antwerpuer  Polyglotte. 
So  fand  Tischendorf  150  Abweichungen  von  Estienne  und  Scrive- 
ner  287.  Scrivener,  A  piain  indroduetion  to  ihe  criticism  of  the  iV.  T. 
Cambridge  1861,  S.  304—311,  gibt  eine  Kollation  von  diesen  zwei 
Ausgaben  (Estienne  1550,  Elzevier  1624),  unter  Vergleichuog  der 
„Complutensis",  Beze  1565,  und  Elzevier  1633.  Im  folgenden  gebe 
ich  Einiges  aus  dieser  Kollation,  nebst  Zusätzen,  die  Abbot  mir 
schickte.  Der  Leser  muss  sich  hüten  Scrivener's  Kollation  in  allen 
Stücken  zu  trauen,  besonders  was  Beze  1565  angeht;  zum  Beispiel 
in  der  Kollation  der  Apokalypse  der  Ausgabe  „Bezae  1555  Cum 
Steph.  et  Elz."  zählt  Scrivener  42  Stellen  auf;  aus  diesen  sind  4 
richtig,  1  fast  richtig  (Apok 22,20  statt  Nal  ist  Aal  aeamd,  zu  lesen), 
37  falsch.  Aus  Scrivener's  Worten  Inirod.  2.  Ausg.  Cambridge  1874, 
S.  390,  Anm.  1,  scheint  diese  „Bezae  1565"  eine  „Londinii  c  156 J" 
herausgegebene  Ausgabe  zu  sein.  Was  diese  Ausgabe  war,  weiss  ich 
nicht,  wenn  sie  nicht  etwa  aus  der  Ausgabe  vom  Jahre  1559  ab- 
gedruckt wurde,  in  der  kein  griechischer  Text  von  Beze  war,  siehe 
oben,  S.  934(935),  Anm.  2.  Alle  Bibliographien  sagen,  dass  das  N.  T.  Gr. 
in  England  zuerst  im  Jahre  1587  herausgegeben  wurde.  Eckige 
Klammern  ( ]  geben  die  Abweichungen  an,  die  aus  Druckfehlern  her- 
stammen. In  runden  Klammern  ()  stehen  unbedeutendere  Abwei- 
chungen. Wenn  Lesarten  angegeben  werden,  so  ist  die  erste Estienne's, 
die  zweite  die  der  Elzeviere.  Aus  dem  Namen  „Stephanus",  der  im 
Griechischen  arig>avog  geschrieben  wird,  oder,  mit  dem  alten  Zahl- 
zeichen statt  0r,  tfqxivoQ,  bezeichnet  man  den  sogenannten  „Textus 
Receptus"  mit  dem  Zeichen  was  nicht  mit  einem  Schlusssigma 
g  verwechselt  werden  darf.  Will  man  dann  zwischen  Estienne  1550 
und  Elzevier  unterscheiden,  so  schreibt  man  c  für  Estienne  und 
<;*  für  Elzevier,  wobei  das  Elzevier-Jahr  im  Notfall  auch  beigefügt 
werden  kann,  wie  l8M. 

Mtl,l  aßQaafi—aßQ.  5,22  slxrj — xfj  [6,34]  8,4  [9,8]  10,4  [12,18]  1S.30 
19,1  20,15.[22  irrt  ;  nicht       21,7  23,13.14  24,9.15(34.40]  25,2 

Ml,21.27  ?  hat  avx.  (2,7)  6,9.29  8,3.(27  9,1.]  16  avxovö-avz.  38.40. 

[45]  10,25  11,14  12,20  13,9.14.28  14,54  [15,32]  16,20 
L/;2,22  3,23  rjZl—tfil  33  6.9  7,12  zweimal  8,29  10,6.13.19.22  11,12.33 

„Texhis  ipse,  quicquid  ferant  Curatores  isti,  ad  unum  Stepbanicum  tertium  totus 
compositos  videtur,  praeterquam  duodecim  in  locis  in  qoibaa  solis,  quantum  video, 
a  Stephanico  recessere."  Ich  verstehe  nicht  folgende  Worte  Mill's  an  dieser  Stelle : 
„in  editione  biennio  post  [nämlich  nach  1624]  ad  huius  amassim  adornata,  Beza 
notat  editioni  Elzevirianae  praefoisse  virou  haud  paueos  ernditione  et  pietate 
praestantes".  Denn  Beze  starb  schon  im  Jahre  1605.  Vielleicht  benatzte  Mill 
die  Amsterdamer  Aufgabe  von  1626,  in  der  Beze's  lateinische  Übersetzung  steht 


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2.  Der  ganze  Text.  (2.)  1500-1902.  „Textus  Receptus".  939 


bis  12,18  13,8.19  15,26  17,1.[26.]35.36  18,3  19,4  20,31.47  22,45 

23,11  la&ijTa— köfr.  24,4  io&riosotv—iofr.  24,27 
e/ol,28  ß7jd-aßctQä — (>«  2,l.llxa*»£— xavä  3,6  zweimal  4,5.23  avxov— 

avT.  [51]  5,7  6,28  7,27.(38)  8,25.(59)  9,10  12,17.32  Uxvow-U. 

13,30.31  14,11  [16,33]  (18,1.)20.24  Scrivener  zweimal  aus  Ver- 
sehen-^  19,7.31  [21,2] 
AVg%M  4,32  5,12  6,3  7,26.[44]  8,19  [9,3.24.]35  14,8  15,32  [16,4.]11  öa- 

fio&Qttxrjv — gaxTjp  16,17  17,25  19,27.33  21,3.8  [23,3.15.]16  24, 

13.14.18.19  26,8.20  (27,13)  [28,13] 
J?61,27  2,17  [3,2]  [6,10]  [7,2.]6  8,11.21  [9,19]  [10,6]  11,2  ^Za— t,l.  22 

[31.]33  <ö— m  12,5.11  [13,5]  [15,23]  16.5.20 
iÄb  1,29  (3,15)  5,7,11  6,14  [7,4.]5.29  zweimal  und  [einmal]  [9,1.2-/]  11,22 

12,23  13,2.3  [14,15.](27)   15,2  «2xi? — xy  15,31  [16,10]  2Co3,3 

[4,4]  5,4.[19]  6,15  7,12.16  [8,8.]20a<tyor//T«-ad(>.  11,1.10  13,4 
6ald,S  4,17  5,2  X6s-löh  Ephl,Z  [4,25]  PSW  1,23  4,2  #0*1,2  2,13.  15 

avxy-av.    JrA[2,15.17J  lTil,A  2,13£va-eua  3,2.11  27Y1,5 

4,13  und  []    7t<2,7.[10]  Philem  7 
#eM,12  M&tq-tt.  4,15  7,1  8,9  9,2.i2  10,2.10  [12,9.]22.23 
JakAA3,\b  5,12  2/'el,3  2,21  [3,U.]21  4.8.13  2/>el,l.[7.18]  2,12.18  3,7 
Uo  1,4  2,29  [4,14]  [5,14]  2Jo3.5  3Jol  Jud9  ijtiztfirjaai — tjöal  19.24 
4po*[1.20]  2,5.14  3,1.[12]12  4,3.10  5,11  7,3.7.10.(17)  8,5.11  11,1.2  13,3.5 

14,8.18  16,14  18,16  19,1.4.6.14  20,4  zweimal.  [13]  21,16.20  iva- 

roq—lvv.  22,8 

Das  sind  etwa  256  Stellen,  und  wenn  wir  80,  als  geringere  oder 
als  auf  Akzente  und  Spiritus  gehend,  abziehen,  so  verbleiben  176. 
Nach  Eeuss  wurde  dieser  Text  vom  Jahre  1624  aus  Beze's  erster 
kleiner  Ausgabe  vom  Jahre  1565  abgedruckt,  von  der  er  unter  Reuss's 
Tausend  Stellen  nur  an  acht  abweicht.  Hier  ist  der  Stammbaum 
des  Elze vier-Textes: 

Erasmus  IV  Alcalä  Handschriften 

r 

Estienne  III 

I 

Estienne  IV 
! 

Bezel 
I 

Elzevier. 

Obschon  viele  Ausgaben,  auch  nach  dem  Jahre  1624  und  vor 
Griesbachs  Ausgaben  veröffentlicht,  in  keiner  Weise  von  der  Aus- 
gabe der  Elzevier  abhängig  sind,1  so  haben  viele  neutestamentliche 

1  Vgl  Reut»,  Bibliotheca  u.  s.  w.  S.  108. 


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940 


B.  Kritik.  I.  Geschichte  der  Kritik. 


Forscher  gemeint,  dass  ein  und  derselbe  und  zwar  der  Elzevier- 
Text  überall  benutzt  wurde.  Das  ist  nicht  der  Fall.  Doch  ist  zu- 
zugeben, dass  Estienne  1550  und  Elzevier  1624  am  meisten  ge- 
braucht wurden.  Der  Estienne-Text,  von  Walton  und  Mill  abgedruckt, 
hat  in  England  geherrscht,  und  der  Elzevier-Text  auf  dem  Festlande. 

Wir  kommen  wieder  zu  einem  Sammler  von  Lesarten,  und  dies- 
mal ist  es  ein  Grieche,  ein  Kreter,  Johannes  Matthäus  Caryophilus 
(gestorben  1635).  Ungefähr  um  das  Jahr  1625  wollte  er  ein  Neues 
Testament  herausgeben  und  veranstaltete  zu  diesem  Zwecke:  „Col- 
lationes  Graeci  contextus  omnium  librorum  Novi  Testament!  iuxta 
editionem  Antverpiensem  regiam  cum  xxii  codicibus  [10  der  Evan- 
gelien, 8  der  Apostelgeschichte,  4  der  Apokalypse]  antiquis  MS." 
Die  Papiere  des  Caryophilus  wurden  in  der  Barberini-Bibliotliek 
in  Rom  aufgehoben,  wo  Isaak  Voss  sie  im  Jahre  1642  sah.  Auf  der 
Bibliothek  von  „New  College"  in  Oxford  hat  man,  Nr.  332,  ein 
Exemplar  von  Estienne  1550  in  zwei  Bänden,  nebst  der  Kollation 
des  Caryophilus,  geschrieben  wie  es  scheint  durch  Francesco  Arcudi 
für  Papst  Urban  VIII.  Petrus  Possinus1  veröffentlichte  die  Kolla- 
tionen im  Jahre  1673.  Wettstein  meinte,  die  Kollation  sei  gemacht, 
um  die  lateinische  Übersetzung,  die  Vulgata,  zu  unterstützen.  Bit  ch 
fand  das  Original  wieder  in  der  Barberini- Bibliothek.  Die  Nummer 
ist  jetzt  V.  1  und  war  früher  209.  Der  Barberini-Katalog  sagt,  dass 
die  Kollation  herausgegeben  sei  durch  Francesco  Arcudi.  Ob  er 
eine  Ausgabe  vorgehabt  hat,  als  er  jene  oben  genannte  Abschrift 
für  Urban  VIII.  machte?  Aus  den  zweiundzwanzig  Handschriften 
des  Caryophilus  stammten  sechs:  B  S  127.  129.  141.  144  aus  der 
vatikanischen  Bibliothek.  Wir  wissen  noch  nicht,  wo  er  die  übrigen 
her  hatte. 

Wir  haben  schon  die  Antwerpner  Polyglotte  erwähnt.  Es  ist 
nunmehr  Zeit  die  Pariser  und  die  Londoner  Polyglotte  zu  be- 
schreiben. Was  das  Gebotene  betrifft,  so  steigt  es  jedesmal  Paris 
bietet  mehr  als  Antwerpen,  und  London  sticht  Paris  aus.  In  der 
Form  sind  die  Pariser  Bände  wahrhaft  riesig.  In  einer  grossen 
Bibliothek  sogar  fordert  ihre  Unterbringung  besondere  Massnahmen, 
und  sie  dürfen  leicht  für  den  gewöhnlichen  .Bibliotheksdiener  schwer 
aufzutreiben  sein,  weil  sie  nicht  leicht  in  Reih  und  Glied  der  laufen- 
den Nummern  stehen  können.  Der  fünfte  Band  erschien  in  zwei 
Teilen  bei  Antoine  Vitray,  der  erste  Teil  im  Jahre  1630,  der  zweite 
im  Jahre  1633.  Dort  findet  man  im  ersten  Teil  die  Vier  Evangelien, 
im  zweiten  Apg  Paul  Kath  Apok,  in  folgender  Anordnung:  auf  den 
offenen  zwei  Seiten  hat  man  oben  auf  der  linken  Seite  in  zwei 

1  Pos«inuK,  Catena  Graecorum  patrum  in  cranrj.  src.  Marcum,  Rom  li;73, 
S.  4UO-52S. 


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2.  Der  ganze  Text.   (2.)  1500—1902.  Pariser  and  Londoner  Polyglotte.  941 

Spalten  den  syrischen  Text  mit  seiner  lateinischen  Übersetzung,  uud 
auf  der  rechten  Seite  links  eine  Spalte  der  lateinischen  Vulgata 
und  rechts  eine  Spalte  des  griechischen  Textes.  Dann  aber  auf  der 
linken  Seite  unten  in  der  ganzen  Breite  den  arabischen  Text  und 
auf  der  rechten  Seite  unten  in  der  ganzen  Breite  die  lateinische 
Übersetzung  des  Arabischen.  Zwei  nicht  numerirte  Blätter  bieten 
Landkarten  und  einige  chronologische  Anmerkungen,  Der  griechische 
Text  floss  aus  der  Antwerpner  Polygotte,  siehe  oben,  S.  936.  An  « 
nur  neun  aus  deu  Tausend  Stellen  Reuss's  hat  Paris  andere  Les- 
arten, und  zwar  fünfmal  aus  anderen  Plantin- Ausgaben,  zweimal 
aus  dem  Alcalä-Text,  und  zweimal  neue  Lesarten.  Interessant  ist 
es  in  Bezug  auf  den  syrischen  Text,  dass  gewisse  Stücke  hier  zum 
ersten  Male  in  einem  syrischen  Neuen  Testament  gedruckt  worden 
sind.  Das  sind  2Pe  2.3  Jo  und  Jud,  die  aus  Pococke's  Ausgabe  vom 
Jahre  1630  gezogen  sind,  und  die  Apokalypse,  aus  Louis  de  Dicu's 
Ausgabe  vom  Jahre  1627. 1 

Etwa  ein  Vierteljahrhundert  später  trat  die  Londoner  Polyglotte 
ans  Licht,  im  Jahre  1657  aus  der  Press«  Thomas  Roycroft's,  unter 
der  Aufsicht  Brian  Walton's  (geboren  1600,  gestorben  1661),  später 
Bischof  von  ehester.  Der  fünfte  Band  enthält  das  Neue  Testament 
syrisch-lateinisch,  äthiopisch -lateinisch,  arabisch-lateinisch  (in  den 
Evangelien  auch  persisch-lateinisch),  griechisch  mit  Arias's  zwischen- 
zeiligem  Lateinisch,  und  lateinisch  der  Yulgata-Übersetzung.  Die 
Anordnung  auf  zwei  Seiten  in  den  Evangelien  ist  ungefähr  wie  folgt: 


Gr, -Lat.  schen- 
zwi-  zeilig 

Yol-       gata  Gr'Lat 

ZWl- 

schen- 
zeüig 

Vol-  Rata 

syr  lat 

arab   !    lat  Byr 

lat 

arab    |  lat 
äth  lat 

äth  lat 

pers    '    lat  pers 

lat  j 

pers  lat 

„Bibliorum  sacrorum  tomus  quintus  sive  Novum  Domini  Nostri  Jesu 
Christi  Testamentum".  Inhalt:  „Praemonitio  ad  lectorem"  |  Kan-L 
Kap-L  Mt  |  Mt  |  Kap-L  und  aus  A  die  [jcsQioxcti  des  Mk  |  Mk  |  Kap- 
L  und  xeq.  aus  A  des  Lk  |  Lk  |  Kap-L  Jo  |  Jo  |  tx&eoig  xtyaXaicov 
xmv  xQ&gf.mv  |  Apg  |  Paul  (Phm  He)  mit  Kap-L  |  Kath  mit  Kap-L  i 
Apok  ohne  Kap-L. 

Der  griechische  Text  ist  der  Ausgabe  Estienne's  vom  Jahre 
1550  entnommen.  Nur  an  drei  Stellen  aus  Reuss's  Tausend  gibt  es 
andere  Lesarten  und  die  sind  aus  dem  Alcalä-Text  Am  Rande 
stehen  die  von  Alexander  Huish  verglichenen  Lesarten  des  „Codex 

1  Vgl  Tregelles,  Hörne's  Introduction,  11.  Ausg.  London,  Bd.  4  (1863),  S.  "29. 


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942 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


Alexandrinus";  das  A  für  Alexandrinus  in  diesem  Bande  bildete 
den  Anfang  der  Bezeichnung  der  griechischen  Unzialhandschriften 
durch  Kapitälbuchstaben.  Aber  Walton  und  seine  Genossen,  beson- 
ders Jakob  Usöher,  Bischof  von  Medhurst  und  nachher  Bischof  von 
Armagh,  sammelten  mit  grossen  Anstrengungen  alle  erreichbaren 
Lesarten.  Der  sechste  Band  war:  „Ad  biblia  sacra  polyglotta  appen- 
dix.  In  quo  varii  tractatus,  annotationes,  lectiones  variae  . . .  quae 
tomum  sextum  constituunt  London  1657."  Ausser  verschiedenen 
Sachen,  die  dem  Alten  Testament  zugehörten,  brachte  dieser  Band: 
„tract  xv.  Variantes  lectiones  ex  annötatis  Hugonis  Grotii  ad  N.  T." 
S.  47—56. 

„tract  xvi.  Variae  lectiones  Graecae  N.  T.  tarn  quas  collegerat 
Robertus  Stephanus  ex  xvi  exemplaribus  quam  ex  pluriniis 
aliis  vetustissimis  exemplaribus  collectae  et  in  unum  corpus 
digestae";  S.  1—36. 

t.tract  xvii.  Francis«  Lucae  Brugensis  libelü  duo  de  Graecis  et 
Latinis  varietatibus  evangeliorum  et  Lovan.  theolog.  collationes 
Vulg.  Lat.  Nov.  Test  cum  textu  Graec  Syr.  et  Latinis  scrip- 
toribus";  S.  1—36. 

4ract.  xviii.  In  Syriacam  versionem  N.  Test  notae  Mart  Trostii; 
ex  variis  codicibas  collectae."  (Traktat  iii  angehängt,  S.  51—56.) 

Traktat  xvi  bietet  Lesarten  aller  Art:  Steph.  aus  Estienne's  Aus- 
gabe vom  Jahre  1550;  March.  Veles.  wertlose  (siehe  oben,  S.  153, 
Evv  111);  Bibl.  Weck,  auch  wertlos,  da  sie  entweder  vom  Rande  bei 
Estienne  oder  aus  früheren  Ausgaben  stammten;  und  interessanter 
als  das  Alles: 


Cant  = 

£)evv  apg 

hin 

=  Evv  56  und 

CUxr  = 

Dpaul 

Apg  33  Paul  39 

Gon  — 

Evv  59 

Magd  1 

=  Ew  57 

Em  = 

Evv  64  et 

Magd  2 

=  Paul  42 

Apg  53  Paul  30 

Nov  1 

=  Evv  58 

Qoog  — 

Evv  62 

Xov  2 

=  Apg  37 

Moni  = 

Evv  61 

Bodl  1 

=  Evv  47 

THt  oder  Bodl  2  =  Ew  96. 


Kein  Mensch  wird  überascht  sein  zu  erfahren,  dass  Walton  diese 
Kollationen  nicht  voll  und  genau  zum  Drucke  brachte;1  man  kannte 
damals  den  modernen  Fleiss  und  Peinlichkeit  in  diesen  Dingen 
noch  nicht. 

Unser  nächster  Herausgeber  lasst  uns  das  Anbrechen  einer 
bessern  Zeit  ahnen.  Es  ist  Etienne  de  Courcelles2  (geboren  in  Genf 

»  Vgl  Scri vener,  Irtir.*  S.  393;  Intr.*  Bd.  2,  S.  108. 

3  Ober  die  Ausgabe  des  Courcelles  vergleiche  besonders  Wettatein,  N.  T.  Gr. 
Bd.  1,  ProU.  1,  S.  171-173,  und  Le  Long,  Bibl.  sacra,  Ausg.  v.  Masch,  Bd.  1,  8.  229 1 


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2.  Der  ganae  Text.   (2.)  1500-1902.   Courcelles.  Fell. 


943 


1586.  gestorben  in  Amsterdam  1659),  der  im  Jahre  1658  ein  grie- 
chisches Neues  Testament  bei  den  Elzevieren  in  Amsterdam  heraus- 
gab. Er  hatte  Walton  s  grosses  Werk  noch  nicht  gesehen,  aber  sein 
eigenes  glänzte  durch  ein  gelehrtes  Vorwort,  durch  die  reichlichen 
und  passend  gewählten  Parallelstellen  am  Bande,  und  durch  die 
vielen  aus  Handschriften  und  aus  Ausgaben  gesammelten  Lesarten; 
diese  Lesarten  standen  teils  unter  dem  Text,  teils  als  zu  spät  er- 
halten am  Ende  der  Apostelgeschichte  und  der  Apokalypse.  Cour- 
celles druckte  den  Elzevier-Text  von  1633  mit  nur  wenigen  Ände- 
rungen ab;  er  setzte  Uo5,7  in  eine  Parenthese.  Leider  gab  er 
nicht  an,  woher  jede  Lesart  stammte.  Er  wurde  angegriffen  als 
Begünstiger  des  Arianismus.  Courcelles  hatte  vor,  eine  grosse  grie- 
chisch-lateinische Ausgabe  mit  Lesarten  zu  veranstalten,  aber  der 
Tod  raffte  ihn  weg.  Die  neuen  Ausgaben  von  1675  und  1685  sind 
nicht  geändert,  nur  dass  die  nachgetragenen  Lesarten  jetzt  dem 
Bande  einverleibt  werden,  dass  am  Ende  des  Buches  ein  griechischer 
Prolog  zu  den  Briefen  Pauli  hinzukommt,  und  dass  im  Jahre  1685 
der  Text  in  zwei  Spalten  steht  Folgendes  sind  die  Quellen  der 
Lesarten:  das  in  Frankfurt  1597  erschienene  N.  T.  Gr.  Wechel's, 
Estienne?s  1550,  und  vier  Handschriften,  nämlich  Di,*ul,  eine  Hand- 
schrift aus  de  Thou's  Bibliothek  mit  dem  ganzen  N.  T.  ausser  Mt. 
die  Hazarin-Handschrift  (Evv  103),  und  Vignier's  Handschrift  (Evv  104) ; 
diese  sind  am  Bande.  Am  Ende  des  Buches  standen  die  Lesarten 
aus  anderen  Ausgaben.  Gewisse  spät  erhaltene  Lesarten  aus  A  und 
aus  Devv  »r*  hob  Courcelles  auf  für  jene  grosse  Ausgabe,  die  doch 
nicht  zur  Ausführung  kam. 

Der  letzte  Herausgeber  des  griechischen  Neuen  Testamentes, 
den  wir  in  dieser  ersten  Periode  noch  zu  erwähnen  haben,  ist  John 
Fell  (*1625  f  1686),  nachmals  Bischof  von  Oxford.1  Er  wollte  den 
Beweis  führen,  dass  die  Lesarten,  die  man  seiner  Zeit  so  heftig  an- 
griff, weder  der  Wahrheit  noch  der  Vollständigkeit  des  Neuen  Testa- 
mentes schaden  würden.  Zu  diesem  Zwecke  veröffentlichte  er,  leider 
ohne  seinen  Namen  zu  nennen,  im  Jahre  1675  das  Buch:  „Tyg  xat- 
vtjQ  öia&tjxrjs  axavra.  Novi  Testamenti  libri  omnes.  Accesserunt 
parallela  scripturae  loca,  nec  non  variantes  lectiones  ex  plus  100 
MSS.  codicibus,  et  antiquis  versionibus  collectae.  Oxonii,  e  theatro 
Sheldoniano.   Anno  Dom.  M.DC.LXXV."    Das  Buch  ist  etwa  ein 

1  Als  Zeichen  der  textkritixchen  Thatigkeit  in  Deutschland  ist  die  Schrift 
Johanne*  Saubert's  hier  anzuführen,  die  drei  Jahre  vor  Fell's  Ausgabe  erschien: 
\'ariae  leclinnes  tcxtits  Grueci  eraw/c/ri  s.  Mattbaci,  cx  phtrimis  impressis  or 
manmscriptis  codicibus  collectae;  et  mm  versienihus  partim  antiqtiissimis,  partim 
praestantissimis,  nec  non  patrum  relcris  ecelesiae  Craeeomm  Latinorumqtvc  com- 
tnentariis  coliatae:  pravmissa  epicrisi  de  orif/inc,  an<t<tritate  ef  um  roriarum  Xori 
Testamenti  lettionum  Qracvaritm  in  ycncre,  Heinistadt  1072. 

Gregory,  Textkritik.  0" 


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944 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


breites  Duodez  und  bietet  den  griechischen  Text  in  zwei  Spalten, 
die  Parallelstellen  am  äusseren  Rande,  und  Lesarten  unter  dem 
Texte.  Wie  bei  Courcelles,  so  ist  hier  der  Text  aus  Elze  vier  1633, 
der  nur  drei  Mal  aus  Reuss's  tausend  Stellen  verlassen  wird.1  Fell 
nahm  die  Lesarten  aus  Gourcelles  (also  die  von  Estienne  und  Wechel) 
und  aus  der  Londoner  Polyglotte.  Dazu  verglich  er  zwölf  Hand- 
schriften in  der  Bodley-Bibliothek  in  Oxford,  die  grösstenteils  bis 
dahin  unberührt  geblieben  waren.  H.  Dodwell  schickte  ihm  eine 
Kollation  von  zwei  Ussher-Handschriften  aus  Dublin,  Jean  Gachon 
besorgte  vier  französische  Handschriften  (drei  aus  der  Bibliothek 
des  Senators  Petau,  eine  aus  Saint  Germain),  und  Thomas  Marshall 
verglich  die  gothische  und  die  koptische  (memphitische)  Übersetzung. 
Auch  fügte  Fell  die  Lesarten  des  Caryophilus  (siehe  oben,  S.  940) 
hinzu.  Fell's  Vorwort  war  sehr  kurz,  aber  ausserordentlich  lehrreich. 
Dies  sind  die  Handschriften: 


A 

.,Codex  Alexandrinus" 

m 

Ew  61 

B 

12  Bodley-Handschriften 

N 

=  Evv  58  und  Apg  37 

Ca 

Devv  ai»g 

(Apg  38  Paul  44 

Cl 

Dpaul 

P 

=  {Apg  39  Paul  45  Apok  1 1 

Co 

„Coptica"  (memphitische 
Übersetzung) 

R 

(Apg  40  Paul  46  Apok  12 
=  Lesarten  des  Caryophilus 

Cu 

Courcelles'  Lesarten 

S 

=  Lesarten  des  „Stephanus4, 

E 

Apg53  Paul  30 

(Estienne) 

G 

Evv  59 

Tr 

=  Ew  96 

g 

Evv  Goode's 

V 

—  velesische  Lesarten  (wie 

Ge 

Rpaul 

oben,  S.  153) 

Go 

gothische  Übersetzung 

U 

=  Evv  63. 64 

L 

Evv  56  und  Apg33  Paul  39 

W 

=  WecneFs  Lesarten  (siehe 

M 

Ew  57  und  Paul  42 

oben,  S.  943). 

John  Gregory  druckte  Fell's  Ausgabe  im  Jahre  1703  fast  Buchstabe 
für  Buchstabe  wieder  ab,  nur  dass  er  einige  bedeutungslose  Scholien 
hinzufügte. 

Fell  schliesst  die  erste  Periode  der  Geschichte  der  späteren 
Kritik;  er  war  der  Gönner  des  Mannes,  der  die  nächste  Periode 
eröffnen  sollte.  Dies  war  John  Mill.  Doch  zum  Schluss  der  ersten 
Periode  müssen  wir  noch  des  Richard  Simon  2  gedenken.  Er  war 
der  Vater  der  geschichtlichen  Kritik  des  Alten  sowie  des  Neuen 
Testamentes,  und  der  erste  der  die  kritische  Kunst  ausfuhrlicher 
behandelte. 

i  Vgl  auch  Scrivener,  Intr*.  Bd.  2,  S.  199,  Anm.  1. 

J  Simon,  Bistoire  crüique  du  texte  du  Nonveau  Testament,  Rotterdam  168! >,  und 
Histoire  critique  des  prineipemx  commentateurs  du  N.  T.  . . .  aree  wie  disscrtution 
critiqitc  sur  les  prineipaux  actes  mannsm'ts,  Rotterdam  1693. 


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2.  Der  ganze  Text.   (2.)  1500-1902.  MM. 


945 


Wenn  wir  eine  Summe  ziehen  wollen  desjenigen,  was  diese  zwei 
Jahrhunderte  gethan  haben  für  den  neu  testamentlichen  Text,  so 
finden  wir,  dass  der  Text  alles  in  allem  ziemlich  derselbe  ist,  und 
zwar  aus  jüngeren  Handschriften  gezogen.  Doch  hat  man  Lesarten 
gesammelt,  und  man  hat  angefangen  über  die  Kritik  selbst  zu 
schreiben.1 

b.  1700-1830:  Mill- Scholz. 

John  Mill  (geboren  1645,  gestorben  1707)  hatte  schon  etwa  im 
Jahre  1677,  auf  Wunsch  seines  Freundes  Edward  Bernard,  ange- 
fangen eine  Ausgabe  des  Neuen  Testamentes  vorzubereiten,  und 
schon  vor  dem  Jahre  1686,  in  dem  sein  Gönner  und  Maecen 
Bischof  Fell  starb,  war  das  Buch  bis  zum  vierundzwanzigsten  Kapitel 
des  Matthäus  gedruckt  Zwanzig  Jahre  brachte  er  noch  über  dem 
Buche  zu,  und  als  er  im  Jahre  1704  zum  Domherrn  von  Canterbury 
ernannt  wurde,  erhielt  er  der  Königin  Befehl  in  Betreff  der  Aus- 
gabe: „quantocyus  publicanda";  im  Jahre  1707,  als  das  Buch  eben 
erschien,  wurde  Mill  heimberufen: 

.,N.  T.  Graecum,  cum  lectionibus  variantibus  MSS.  exemplarium, 

versionum,  editionum,  ss.  patrum  et  scriptorum  ecclesiasticorum  

Praemittitur  dissertatio,  in  qua  de  libris  N.  T.  et  canonis  constitu- 
tione agitur:  historia  s.  textus  N.  Foederis  ad  nostra  usque  tempora 
deducitur  ....  Studio  et  labore  Ioannis  MUHL"  Oxford  1707.  Fol 
Inhalt:  Prolegomena  |  Karp  |  Kan-L,  Vorw,  Kap-L,  Abs,  Kan  |  Ew 
Apg  Paul  (Phm  Heb)  Kath  Apok  |  Appendix. 

Mill  gibt  Estienne's  Text  vom  Jahre  1550,  verlässt  ihn  aber  an 
einunddreissig  Stellen.2  Den  kritischen  Apparat  bereicherte  Mill 
nicht  nur  aus  der  Londoner  Polyglotte  und  aus.  Fell's  Ausgabe,  son- 
dern auch  aus  allen  Handschriften,  die  er  erreichen  konnte.  Dass 
Mill  nicht  so  genau  verglich,  wie  man  es  heute  verlangt,  ist  selbst- 
verständlich. Er  verschwieg  grösstenteils  umgestellte  Worte,  den 
beigefugten  oder  getilgten  griechischen  Artikel,  und  die  Fehler  aus 
ofioiotslevTcp,  aus  Itacismus  und  aus  Versehen.  Er  arbeitete  viel  über 
die  Übersetzungen,  besonders  über  die  Vulgata  und  die  altlateinische. 
Was  die  östlichen  Übersetzungen  angeht,  so  war  er  nicht  genug 
mit  der  syrischen  Sprache  vertraut,  und,  wie  viele  viel  später  leben- 
den Herausgeber,  er  vertraute  zu  sehr  der  lateinischen  Ubersetzung 
der  anderen  östlichen  Übersetzungen.  Er  benutzte  die  kirchlichen 

1  Vgl  Jo.  D.  Michaelis,  Einl  in  die  gMl  Schriften  des  neuen  Bunde»,  3.  Ausg. 
Göttingen  1777,  Bd.  1,  S.  693:  „Und  hier,  glaube  ich,  hört  gleichsam  die  Kind- 
heit der  Critik,  in  Absicht  am*  das  N.  T.  auf:  and  mit  Millii  Neuem  Testament, 
sonderlich  wenn  man  Bichard  Simons  Werke  dazu  nimmt,  fangt  sich  ihr  erwach- 
senea  Alter  an." 

»  Vgl  Scrivener,  Mr.*,  Bd.  2,  8.  203,  Anm.  2. 

60* 


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946 


B.  Kritik.   L  Geschieht«  der  Kritik. 


Schriftsteller  mit  grossem  Fleisse  und  führte  sie  im  kritischen 
Apparat  an.  Der  Hauptwert  aber  dieser  grossen  Ausgabe  liegt  in 
ihren  gelehrten  ausführlichen  „Prolegomena"  in  drei  Teilen:  „Prima 
agit  de  libris  singulis  N.  Foederis,  et  canonis  constitutione.  Secunda 
textus  ipsius  sacri  historiam  qualemcumque  complectitur.  Tertia 
nostra  huius  editionis  N.  T.  consilium,  quidve  in  ea  praestiterim, 
fusius  exponit."  In  diesen  Prolegom  na  und  im  kritischen  Apparat 
finden  wir  Mills  Urteil  Uber  die  wahre  Lesart  an  vielen  Stellen, 
die  er  in  dem  Text  nicht  zu  ändern  wagte.  Daniel  Whitby1  griff 
das  Werk  Mill's  heftig  an.  Damals  wussten  nur  Wenige,  wie  ein- 
faltig Whitby  war,  und  seine  Behauptungen  über  die  gefahrliche 
Art  der  Arbeiten  Mill's  galten  für  richtig.  Im  Jahre  1710  gab 
Ludolph  Küster2  in  Amsterdam  Mill's  Neues  Testament  wieder 
heraus.  Küster  schrieb  ein  kurzes  aber  gutes  Vorwort  Auch 
veröffentlichte  er  Jean  Ledere's  Brief  über  Mill's  Ausgabe,  und 
fügte  der  Ausgabe  die  Lesarten  von  zwölf  neuen  Handschriften 
hinzu;  denn  er  hatte  die  Kollation  von  neun  Pariser  Handschriften 
von  dem  Abb6  de  Louvois,  dem  Vorsteher  der  königlichen  Bibliothek, 
erhalten,  eine  (Qpkal)  verglich  er  selbst,  Börner  verglich  Lips.,  und 
Westermann  verglich  Seidel  Natürlich  setzte  Küster  die  von  Mill  spät 
erhaltenen,  im  Appendix  gebotenen  Lesarten  an  ihre  richtigen  Stellen 
im  Apparat,  obschon  er  dies  etwas  sorgfältiger  hätte  thun  können. 
Auch  notirte  er  an  vielen  Stellen  den  Absatz  der  Prolegomena,  in 
dem  Mill  sie  ausführlicher  behandelte.  Man  hatte  aber  damals  gar 
keine  Lust  zu  solchen  textkritischen  Werken  und  diese  schöne  Arbeit 
wurde  immer  wieder  mit  neuem  Titelblatt  zum  Verkauf  angeboten, 
zum  Beispiel  Leipzig  1723,  und  Amsterdam  1746.  Im  Anschluss  an 
Scrivener  gebe  ich  eine  Liste  der  Handschriften,  deren  Lesarten 
Mill  und  Küster  bieten;  Küster's  sind  in  Parenthesen. 

Alex:  A  Bodl  6:  Ew  47 

Barb:  siehe  oben,  S.  940:  Caryoph  Bodl  7:  Evv  48 

Baroc:  Apg  23  Paul  28  Apok  6  (Boerner:  Gp»u1) 

B  1:  Eevv  Bu:  Ew  70 

B  2:  Apg  2  Paul  2  Cant:  Devv  *p« 

B  3:  Apg  4  Paul  4  Cant  2:  Apg  24  Paul  29 

Bodl  l:  Evv  45  Cant  3:  Apg  53  Paul  30 

Bodl  2:  Evv  46  Clar:  Dp»»1 

Bodl  3:  Evl5  Colb  1:  Evv  27 

Bodl  4:  Evl  18  ~  Colb  2:  Ew  28 

Bodl  5:  Evl  19;  vgl  Apl  3  Colb  3:  Ew  29 

1  Whitby,  Examen  mrumtiwn  lecHommi,  London  1710. 
a  Küster  (*  1670,  1 1716),  aus  Westfalen,  war  früher  in  Cambridge,  wo  er 
unter  Beihilfe  Bentiey's  Saidas  veröffentlicht  hatte. 


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2.  Der  ganze  Text  (2.)  1500-1902.  Mill.  Toin&rd.  947 


Colb  4:  Evv  30.  31  N  1:  Apg  36 

Colb  5:  Evv  32  N  2:  Apg  37 

Colb  6:  Apg  13  (Paris  1:  Evv  285  nach  Scrivener) 

Colb  7:  Paul  17  (Paris  2:  M^) 

Colb  8:  Evv  33  (Paris  3:  Ew  9) 

Colb  9:  Colb  1  (Paris  4:  Evv  11) 

Colb  10:  Colb  2  (Paris  5:  Evv  119) 

Colb  11:  Colb  1  (Paris  6:  Evv  13) 

Cov  1:  Ew  65  (Paris  7:  Evv  14) 

Cov  2:  Apg  25  Paul  31  Apok  7  (Paris  8:  Evv  15) 

Cov  3:  Apg  26  Paul  32  (Paris  9:  C) 

Cov  4:  Apg  27  Paul  33  Per:  Evv  91 

Cov  5:  Apg  28  Paul  34  Apok  8  Pet  1:  Apg  38  Paul  44 

Cypr:  K*Ty  Pet  2:  Apg  39  Paul  45  Apok  11 

Em:  =  üsser  2  wie  es  scheint  Pet  3:  Apg  40  Paul  46  Apok  12 

Eph:Evv71  Roel:Evv49 

Gal:  Ew66  Roe2:  Paul  47 

Oer:  Ep*«»  (Seidel:  Apg  42  Paul  48  Apok  13 

Genev:  Apg  29  Evv  297  Apl  56) 

Go:  Ew62  Seid  1:  Evv  53 

Gon:  Evv  59  Seid  2:  Ew  54  und  nach  Scrive- 

Hunt  1:  Apg  30  Paul  36  Apok  9        ner  Evl  26 

Hunt  2:  Evv  67  Seid  3:  Ew  55  und  nach  Scrive- 

L:  Ew  69  ner  Evl  27 

Laud  1:  Ew  50  Seid  4:  Evl  21 

Land  2:  Evv  51  Apg  32  Paul  38  Seid  5:  Evl  22 

Laud  3:  E»w  Sin:  =  Cov  5 

Laud  4:  Evl  20  Stephanici  Codices  16,  Estienne's 

Laud  5:  Evv  52  Handschriften  (nebst  Alcala- 

Lin:  Evv  56  Text),  vgl  oben,  S.  934. 

Lin  2:  Apg  33  Paul  39  Trin:  Apl  3 

(Lips:  Evv  78)  Trit:  Evv  96 

Lu:  Apg  21  Paul  26  Vat:  B 

M  1:  Ew  60  Apok  10  Vel:  siehe  oben,  S.  153,  Evv  III 

M  2:  Evl  4  Vien:  Ew  76  Apg  43  Paul  49 

Magd  1:  Evv  57  Apg  35  Paul  41  üsser  1:  Evv  63 

Magd  2:  Paul  42  Usser  2:  Evv  64 

Med:  Evv  42  Wheel  1:  Evv  68 

Mont:  Ew  61  Wheel  2:  Evv  95 

N  1:  Evv  58  Wheel  3:  Evl  3 

Wech:  siehe  oben,  S.  943. 

In  demselben  Jahre,  in  dem  Mill's  Buch  erschien,  1707,  ver- 
öffentlichte Nicole  Toinard,  aus  Orleans,  in  Paris  das  Buch:  Evange- 


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948 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


liorum  harmonia  Gmeco-Latina.  Diese  Harmonie  wurde  schon  im  Jahre 
1690  approbirt,  doch  nicht  herausgegeben,  und  die  Worte  Toinard's 
vor  seinen  Prolegomena  zeigen,  dass  er  in  bescheidener  Weise  Alles 
immer  von  Neuem  überarbeitet  hat:  „Ecce  tandem  tuum  in  conspec- 
tum  venit,  Christiane  lector,  Graeco-Latina  evangeliorum  harmonia, 
indefesso  studio,  diuturnisque  vigiliis  a  me  elucubrata,  deinde  pri- 
vatim ac  pluries  mandata  typis,  donec  diversimode  retractata,  eam 
adipisceretur  formam  quam  cernis."  Im  zweiten  Kapitel  der  Pro- 
legomena sagt  er,  dass  er  den  griechischen  Text  bearbeitet  habe 
„ad  vetustissimos  duos  Vaticanos  Codices  ac  Latinam  veterem  ver- 
sionem:  quando  scilicet  haec  cum  Ulis"  übereinstimmte.  Er  erhielt 
die  Lesarten  aus  dem  Vatikan  von  Carlo  Cato  de  Court  Als  Toinard 
mit  Estienne  als  Führer  den  Text  aus  diesen  Handschriften  unter 
Übereinstimmung  der  Vulgata  zu  korrigiren  suchte,  freute  er  sich 
immer  wieder  zu  bemerken,  dass  sein  Urteil  mit  Fells  überein- 
stimmte. Es  ist  zu  beachten,  dass  Toinard  an  derselben  Stelle,  S.  Vllb, 
mit  Absicht  die  Versabteilung  Estiennes  verlässt 

Diese  Ausgabe  verdient  das  Lob,  die  erste  Ausgabe  der  Evangelien 
seit  Beza  zu  sein,  die  wirklich  zum  Teile  auf  Handschriften  und  auf  der 
lateinischen  Übersetzung  beruhte,  —  die  erste,  die  so  viel  Autorität  der 
Vulgata  zuschrieb,  —  die  einzige,  so  weit  ich  weiss,  zwischen  Erasmus 
1516  und  Scholz  1830,  die  einen  römisch-katholischen  Kritiker  zum 
Verfasser  hatte.  Ich  füge  folgendes  aus  Reusa  bei.  Von  seinen 
tausend  Stellen  gehören  395  den  Evangelien.  Es  gibt  „ex  his  218 
in  quibus  Toinardus  simul  cum  Plantinianis  et  Elzevirianis  libris 
consentit;  13  in  quibus  cum  Ulis  contra  kos,  44  in  quibus  cum  his 
contra  ilios  facit.  Sed  multo  plures  sunt  loci,  sc.  299,  in  quibus  eam 
ipsam  lectionem  vel  elegit  inter  omnes  iam  typis  excusas  vel  novam 
introducit,  quam  nostris  temporibus  Tischendorfius  in  sua  ad  Vul- 
gatam  formata  editione  expressit."  An  fünfzehn  Stellen  „plane  alia 
habet  quae  ad  eius  duos  Codices  referri  debent".  Auch  lobt  Reuss 
10  Stellen,  an  denen  Toinard  eine  neue  Lesart  hat  „a  Vulgata  ut 
plurimum  commendata". 

Die  zunächst  zu  erwähnende  Ausgabe  habe  ich  selbst  nicht  ge- 
sehen; ich  berufe  mich  auf  den  Altmeister  Reuss.  Der  Heraus- 
geber war  Edward  Wells  (*1665[?],  fl727).  Das  Neue  Testament 
erschien  in  zehn  Teilen,  zuerst  Galater  und  Thessalonicher  im  Jahre 
1709  und  zuletzt  Johannes  im  Jahre  1719.  Ausser  dem  griechischen 
Text  enthielt  es  eine  englische  Übersetzung  und  Paraphrase?  kritische 
und  exegetische  Anmerkungen,  und  längere  geschichtliche  und  theo- 
logische Abhandlungen.  Dies  war  nach  Beze  die  erste  Ausgabe  des 
ganzen  griechischen  Neuen  Testamentes  nach  den  Handschriften 
korrigirt,  und  sie  wies  viele  neue  Lesarten  auf.  Grösstenteils  folgte 
Wells  dem  Urteil  Miii's  in  der  Wahl  der  Lesarten.   Er  brachte 


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2.  Der  ganze  Text.  (2.j  1500-1902.  Wells.  Bentley. 


949 


weniger  neue  Lesarten  in  den  geschichtlichen  Büchern,  die  nach 
den  anderen  erschienen,  denn  er  fand  von  Jahr  zu  Jahr  weniger  an 
den  hergebrachten  Lesarten  auszusetzen.  Wells  verläast  den  Elze- 
vier-Text an  210  Stellen  aus  Reuss's  Tausend,  wobei  er  fast  immer 
mit  den  neueren  Kritikern  geht»  zum  Beispiel  mit  Griesbach  144  Mal, 
mit  Lachmann  und  Tischendorf  175  Mal.1 

Im  Jahre  1711  veröffentlichte  „Gerhardus  de  Traiectu  Mosae 
doctor"  (G.  D.  T.M.D.).  Gerhard  von  Mastricht,  Syndikus  von  Bremen, 
Gesandter  beim  Kaiser,  ein  griechisches  Neues  Testament  mit  Vor- 
worten, Parallelstellen,  Lesarten  aus  FelTs  und  Courcelles'  Ausgaben, 
dreiundvierzig  kritischen  Kanones,  Prolegomena,  und  am  Ende  kri- 
tischen Anmerkungen.  Kr  bot  ungefähr  FelTs  Text  korrigirt  „ad 
editionem  Elzevirianam  anni  1633,  a  cL  Leusdenio  mendis  purgatam". 
Ausserdem  fügte  er  den  anderen  Lesarten  die  bei,  die  er  im  Jahre  1690 
aus  der  Handschrift  Evv  76  gezogen  hatte.  J.  J.  Wettstein  besorgte 
die  zweite  Ausgabe  vom  Jahre  1735  und  schrieb  dazu  ein  Vorwort 

Richard  Bentley  (geboren  1662,  gestorben  1742),  einer  der  her- 
vorragendsten Philologen,  die  je  gelebt  haben,  schrieb  schon  im 
Jahre  1691  an  John  Mill  über  die  Herausgabe  von  Handschriften 
des  griechischen  Neuen  Testamentes  und  Uber  die  Kritik.  Im  Jahre 
1713  erörterte  er  mit  Scharfsinn  die  Lesarten  des  Neuen  Testamentes 
im  Gegensatz  gegen  die  Verächter  des  Neuen  Testamentes.  Er  nahm 
vor,  das  Neue  Testament  griechisch  und  lateinisch  herauszugeben. 
Der  jugendliche  Wettstein  verglich  im  Jahre  1716  in  Paris  die  Hand- 
schrift C,  und  Bentley  schrieb  an  William  Wake  Erzbischof  von 
Ganterbury  über  die  Ausgabe,  die  er  im  Sinne  hatte  zu  besorgen. 
John  Walker2  bearbeitete  nachher  etwa  im  Jahre  1720  andere  Pariser 
Handschriften,  und  der  Abbe  Mico  die  vatikanische  Handschrift  B, 
und  in  diesem  Jahre  veröffentlichte  Bentley  eine  Voranzeige,  begleitet 
von  einigen  Probeseiten  der  beregten  Ausgabe  des  Neuen  Testaments. 
Wahrscheinlich  wusste  Bentley  nichts  von  Toinard,  aber  sein  Plan 
war  ziemlich  dasselbe  für  das  ganze  Neue  Testament  zu  thnn,  was 
Toinard  (s.  oben,  S.  947)  für  die  Evangelien  gethan  hatte,  nämlich  den 
Text  aus  den  ältesten  griechischen  und  lateinischen  Handschriften 
herzustellen.  Die  Meisten  griffen  Bentiey's  Vorschläge  an,  besonders 

»  Vgl  Reusa,  Bibliotheca,  8.  103-172. 

2  Nach  Scrivener  (Intr.*  8.  215)  gibt  es  in  der  Bibliothek  von  „Christ's 
Chorch  College"  Oxford  ein  Exemplar  des  „N.  T.  Gr."  (Wake  35),  das  am  Rande 
die  Kollation  von  acht  Handschriften  enthalt,  die  John  Walker  im  Jahre  1732 
machte: 


1:  Evv  74 
B:  Evv  507 
C:  Evv  73 
D:  Evv  509 


E:  Evl  211 
H:  Evl  212 
q:  Evv  506  Apok  26 
W:  Apgl9l  Paul  245 


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950 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


Conyers  Middleton.1  Trotz  der  Gegnerschaft  arbeitete  Bentley  weiter, 
denn  im  Jahre  1729  verglich  Rulotta  die  Handschrift  B  wieder  oder 
revidirte  Mico's  Kollation,  und  noch  im  Jahre  1732  scheint  Walker 
Kollationen  für  Bentley  gemacht  zu  haben.  Doch  erschien  die  Aus- 
gabe nie.  Bentley  hat  sonst  viele  Kämpfe  während  jener  Jahre  aus- 
gestanden2, und  er  kämpfte  gern  und  leidenschaftlich,  aber  seine  Zeit 
verrann.  Vielleicht  war  das  ein  Grund.  Aber  es  ist  ausserdem  sehr 
zu  glauben,  dass  bei  der  Vergleichung  der  vielen  griechischen  Hand- 
schriften Bentley  dazu  kam  zu  erkennen,  dass  sie  mit  einander  und 
mit  den  lateinischen  Handschriften  nicht  so  genau  übereinstimmten, 
wie  er  am  Anfang  gedacht  hatte.» 

William  (Andere  sagen  Daniel)  Mace,  ein  presbyterianischer  Geist- 
licher und  Mitglied  von  Gresham  College  in  London,  veröffentlichte 
in  zwei  Bänden  im  Jahre  1729  in  London:  „The  New  Testament 
in  Greek  and  English.  Containing  the  original  text  corrected  frorn 
the  authority  of  the  most  authentic  manuscripta"  u.  s.  w.  Der  grie- 
chische Text  (ohne  Akzente  und  Spiritus  lenis,  mit  Iota  subscript, 
Spiritus  asper  und  Goronis)  ist  so  emendirt,  dass  er  in  wunderbarer 
Weise  häufig  mit  den  von  heutigen  Gelehrten  festgestellten  Texten 
übereinstimmt  An  118  Stellen  hat  der  Herausgeber  Lesarten  wieder- 
holt, die  andere  frühere  Herausgeber  schon  gebilligt  hatten,  aber 
die  heutigen  Herausgeber  verlassen  Mace  nur  an  22  von  diesen 
Stellen.  Ausser  58  Lesarten,  die  Wells  (siehe  oben,  S.948)  zuerst 
angenommen  hatte,  notirt  Reuss,  unter  seinen  tausend  Stellen,  74, 
in  denen  grösstenteils  Mace's  neue  Lesarten  den  heutigen  Kritikern 

1  [Middleton],  Remarks  paragraph  by  paragraph  upon  the  proposals  u. s,  w. 
2.  Ausg.  London  1721.  Diese  garstige  Schrift  schloss  folgendennassen:  „The  reader 
is,  I  believe,  already  sufficientiy  convinced  . . .  that  those  proposals  are  a  most 
curious  pieoe,  sine«  so  much  vanity,  pedantry,  Wunder,  and  self«contradiction 
were  hardly  ever  found  together  before  within  the  compass  of  a  single  sheet." 

2  R.  C.  Jebb,  Bentley,  London  1882,  8. 157—171  und  „autorisirte  Übersetzung" 
von  E.  Wöhler,  Berlin  1885,  8.  154-168;  Jebb  hat  Bentley's  Leben  sehr  gut 
behandelt. 

3  Vgl  ferner  Bentley 's  Werke  herausgegeben  durch  Alexander  Dyce,  und  im 
dritten  Bande,  Sermon»  u.  s.  w.  London  1838,  8.  487 ff.;  —  auch:  Dr.  Bentley's 
proposals  for  printing  a  neto  edition  of  the  Greek  Testament  and  St.  Hierom's 
Latin  version.  With  a  füll  ansteer  to  all  the  Remarks  of  a  lote  pamphleteer. . . . 
London  1721.  Middleton  antwortete  sehr  ßcharf  im  Buche:  Some  farther  remarks, 
paragraph  by  paragraph,  upon  Proposals  u.  s.  w.,  vgl  seine  Miscellaneous  tcorks, 
London  1752,  Bd.  2,  8.  347—440.  Vgl  ferner  [besondert  Arthur  Ayres  Ellis,  Bent- 
leii  crüica  saera  . . .  Cambridge  1862,  8.  XVII— XIX,  „Proposals"  u.  s.  w.;  8. 1—92, 
„Bentleii  notae  in  textum  Novi  Testamenti  tarn  Graecum  quam  Latinum";  8.  93— 
117,  „epist.  ...  ad  Gal.  ut  speeimen  editionis  Bentleii";  S.  119 — 154,  „conlatio 
codicis  Vaticani  cura  .  .  .  ahbatis  Rulotta  .  .  .  facta  a.  Chr.  1729";  S.  155—159, 
„de  versione  Itala". 


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2.  Der  ganze  Text.  (2.)  1500—1002.  Mace.  Bengel.  951 

gefallen,  und  60,  in  denen  Mace  das  einklammert,  was  die  heutigen 
verwerfen.  Die  wichtigeren  Stellen  finden  ihre  Würdigung  in  kri- 
tischen oder  geschichtlichen  Anmerkungen  entweder  am  unteren 
Rande  oder  am  Ende  eines  jeden  Buches,  besonders  im  zweiten  Bande. 
Mace  hat  seine  Kenntnis  der  Handschriften  aus  Hill,  den  er  überall 
anführt.  Wir  brauchen  kaum  zu  sagen,  dass  ein  so  frei  vorgehender 
Herausgeber  seiner  eigenen  Zeit  nicht  verständlich  war.  Er  nannte 
seinen  Namen  in  dem  Buche  nicht.  Er  würde  auch  hundert  Jahre 
später  ebenso  heftig  angegriffen  worden  sein,  wie  er  damals  von 
vielen,  und  besonders  von  Leonard  Twells1  angegriffen  wurde.  Reuss 
traf  das  Richtige,  als  er  nach  Vorführung  der  gut  gewählten  Les- 
arten schrieb:  „Satis  superque  ex  his  apparebit  Macium  illum  critices 
hodiernae  antiquissimas  quasque  lectiones  praeferentis  verum  ante- 
signanum  fuisse,  quem  suae  aetatis  homines  immerito  insectati  sint, 
recentiores  multo  minus  merito  oblivione  sepeb'ant"  Scrivener  klagte 
über  die  Textkritik  als  damals  von  den  Engländern  vernachlässigt 
Hätte  er  an  Mace  (1729),  Bowyer  (Wettstein's  Schüler,  1763),  und 
Harwood  (1776)  in  richtiger  Würdigung  ihrer  Arbeit  gedacht,  so 
hätte  er  kaum  so  sehr  klagen  können.  Gelehrte  Textkritiker  fehlten 
gar  nicht  in  England,  aber  sie  wurden  von  allen  Seiten  scharf  be- 
kämpft, gerade  wie  im  neunzehnten  Jahrhundert  Tregelles  und  West- 
cott-Hort  bekämpft  wurden, 

Johannes  Albert  Bengel2  (geboren  1687,  gestorben  1752),  einer 
der  genauesten  Kenner  des  Neuen  Testamentes,  hatte  im  Jahre  172fr 
am  Ende  einer  Ausgabe  von  Chrysostomus  de  sacerdoHo  ein  „Pro- 
dromus  Novi  Testamenti  Graeci  recte  cauteque  adornandi"  veröffent- 
licht und  im  Jahre  1731  eine  NoHHa  N.  T.  Gr.  Schliesslich  im  Jahre 
1734  erschien:  H  KAINH  AIA6H RH  „Novum  Testamentum  Graecum; 
ita  adornatum  ut  textus  probatarum  editionum  medullam,  margo 
variantinm  lectionum  in  suas  classes  distributarum  locorumque  paral- 
lelorum  delectum,  apparatus  subiunctus  criseos  sacrae,  Millianae 
praesertim,  compendium,  limam,  supplementum  ac  fructum  exhibeat, 
inserviente  Io.  Alberto  Bengelio."  Tübingen  1734.  (5)  Bl.  884  (2)  8. 
Der  Text,  in  Paragraphen  geschickt  eingeteilt,  füllt  S.  1—368,  also 
368  zweispaltige  Seiten.  Der  untere  Rand  bietet  die  Lesarten  in 
fünf  Klassen:  cu  echte,  ß.  bessere  als  die  im  Texte,  y.  ebenso  gute 
wie  die  im  Texte,  6.  weniger  gute  als  die  im  Texte,  e.  zu  verwerfende 
Lesarten.  Auf  Seite  369—884  im  „Apparatus  criticus"  erörtert  Ben  gel 

1  Twells,  A  crxticül  examination  .  .  .  whertxn  the  editor'B  corru-pt  text,  fulse 
version,  and  faUaoious  notes  are  detected  and  cmtwr'd,  London,  Teil  1,  1731; 
Teil  2,  1731;  Teil  3,  1732. 

a  über  Bengel  vgl  Eberhard  Nestle,  Marginalien  und  Materialien,  Tübingen 
1893,  II,  3,  besondere  S.  39—81. 


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Q52  V.  Kritik.  I.  Geschiebte  der  Kritik. 

ausführlich  die  Kritik  des  Textes  des  Neuen  Testamentes.1  Er 
fügte  die  Lesarten,  die  er  für  echt  hielt,  in  den  Text  hinein,  wenn 
nur  „m  editione  aiiqua  probata  occurrebantw,  und  dies  war  unter 
Reusa  s  tausend  Stellen  130  mal  der  Fall.  Fand  er  sie  in  keiner 
guten  Ausgabe,  so  stellte  er  sie  unter  a.  an  den  Band.  In  der  Apo- 
kalypse aber  bestimmte  er  den  Text  nach  der  Autorität  der  Hand- 
schriften an  19  Stellen  und  Seite  776 — 789  legte  er  die  „fundamenta 
criseos  apocalypseos".  Seine  Ausgabe  erschien  auch  in  kleinerem 
Format  mit  dem  Text  und  den  Lesarten  allein.2  Heute  lobt  man 
BengeVs  Auswahl  der  Lesarten  für  viele  Stellen,  aber  damals  wurde 
sie  von  Vielen  angegriffen,  so  dass  er  im  Jahre  1737  in  Leiden  eine 
„Defensio  Novi  Testamenti  Graeci"  herausgab,  die  er  früher  deutsch 
als  Anbang  zu  einer  Harmonie  der  Evangelisten  veröffentlicht  hatte. 
Sein  Schwiegersohn  besorgte  1763  eine  zweite  Ausgabe  des  „Appa- 
ratus  criticus",  dem  er  einige  andere  Schriften  beifügte,  wie  den  „Pro- 
dromus",  die  „Notitia".  und  die  „Defensio".  Bengel  bietet  ausser  den 
Mill-Lesarten  die  Lesarten  folgender  Handschriften  mit  diesen  Zeichen: 

Aug  1 :  Evv  83  „Dionysianus":  (aus  Johannes  Gag- 

Aug  2:  Evv  84  neius)  Apg  40? 

Aug  3:  Evv  85  fragm.  Tubing.:  Evl  294 

Aug  4*  Evl  24  Gehl:  Evv  89  (aus  Gehl) 

Aug  6:  Paul  54  ^.SL97 
Aug  6:  Apg  46  Paul  55 
Aug  7:  Apok  80 
Basa:  Eevv 


Mose:  V«™ 

Par  10:  (aus  R.  Simonius) 
psalterium  Tigurinum:  Od 
Uff  1:  Mpmi 


Bas  ß:  Evv  2  uff  oder  Uff  2:  Apg  45  Paul  52 
Bas  y:  Evv  1  Apok  16 

Byz:  Evv  86  Uff  3:  Evv  101 

Cam:  Evv  88  (verglichen  durch  Wo  1:\        w  m 

Joachim  Camerarius)  Wo  2:/  (aUS  Wolf) 

Über  Erhard  Stephan's  Neues  Testament,  teilweise  nach  Bengel 
eingerichtet,  siehe  Reuss's  BibUotheca,  S.  180.181. 

Wir  haben  schon  oben  bei  der  zweiten  Ausgabe  Gerhard  von 
Mastricht's  J.  J.  Wettstein  erwähnt  Jetzt  tritt  er  vor  uns  in  eigener 
Sache.  Johann  Jakob  Wettstein  aus  Basel  (geboren  1693,  gestorben 
1754),  schrieb  im  Jahre  1713  eine  Dissertation  „De  variis  N.  T.  lec- 
tionibus".   Er  besuchte  im  Jahre  1714  Zürich,  Bern,  Genf,  Lyon, 

1  Über  die  Familien  des  Textes,  die  Bengel  zuerst  erörterte,  siehe  oben, 

S.  008.  909. 

2  Zu  Mtü,l  ißt  zu  bemerken,  dass  die  grosse  Ausgabe  iletjuoovvrjv  hat,  und 
zu  Kol  1,2$,  dass  xeXuov  nur  ein  Druckfehler  ist,  und  in  den  „Corrigenda"  er- 
setzt wird.    Reuss's  Bemerkung  beruht  wahrscheinlich  anf  einem 


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2.  Der  ganze  Text  (2.)  1500-1902.  Wertstem.  953 

Paris,  und  dann  England,  wo  er  Anfang  1716  Bentley  sah.  Auf 
Bentley'8  "Wunsch  kehrte  er  nach  Paris  zurück,  um  die  Handschrift  C 
zu  vergleichen.  Im  Jahre  1720  besuchte  er  England  wieder.  Im 
Jahre  1717  wurde  er  Diakonus  in  Basel  Im  Jahre  1718  veröffent- 
lichte er  ein  Spezimen  der  Lesarten  und  wurde  sofort  getadelt 
als  ein  Förderer  des  Socinianismus.  Seine  Freunde  kämpften  lange 
für  ihn,  doch  wurde  er  1729  zeitweilig  aus  seinem  Amte  entfernt 
und  bald  darauf,  am  13.  Mai  1730,  endgiltig.1  Damals  erschienen  seine: 
„Prolegomena  ad  N.  T.  Graeci  editionem  accuratissimam,  e  vetustissi- 
mis  codd.  MSS.  denuo  procurandam,  in  quibus  agitur  de  codd.  MSS. 
N.  Testamenti,  scriptoribus  Graecis  qui  N.  Testamento  usi  sunt,  ver- 
sionibus  veteribus,  editionibus  prioribus,  et  claris  interpretibus;  et 
proponuntur  animadversiones  et  cautiones  ad  examen  variarum  lec- 
tionum  N.  T.  necessariae."  Amsterdam  1730. 

Wettstein  ging  nach  Amsterdam,  wo  er  Professor  der  Philosophie 
werden  sollte;  er  siegte  über  seine  Feinde  in  Basel  im  Jahre  1732;  im 
Jahre  1733  übernahm  er  in  Amsterdam  das  Amt  eines  Professors. 
Im  Jahre  1746  ging  er  nach  England,  um  die  Ridley-Handschriften 
der  späteren  syrischen  Übersetzung  zu  vergleichen.  Endlich  erschien 
sein  herrliches  Neues  Testament:  'H  KAINH  AIABHKH.  Novum 
Testamentum  Graecum  editionis  receptae  cum  lectionibus  variantibus 
codicum  MSS.,  editionum  aliarum,  versionum  et  patrum  nec  non  com- 
mentario  pleniore  ex  scriptoribus  veteribus  Hebraeis,  Graecis  et  La- 
tinis  historiam  et  vim  verborum  illustrante  opera  et  studio  Ioannis 
Iacobi  Wetstenii.   Amsterdam  1751.1752. 
Bd.  1:  „Dedicatio"  |  ProlL  S.  1—222  |  Ew  S.  223-966  |  Errata 
Bd.  2:  ProlL  S.  3—15,  Paul  S.  16-446  |  Proll.  S.  449-454,  Apg-Kath 
S.  455— 738  |  Proll.  S.  741-743,  Apok  S.  745— 780  |  „animadver- 
siones et  cautiones  ad  examen  variarum  lectionum  N.  T.  neces- 
sariae'4, S.  851  —  874  |  „de  interpretatione  Novi  Testamenti", 
S.  874—889  |  „de  interpretatione  libri  apocalypseos",  S.  889— 
896  |  „indices  et  errata",  S.  897—920  |  „codicum  Paul  Act-Cath 
Apoc  catalogus  brevis"  1  „duae  epistolae  S.  Clementis  Komani" 
[syr.-lat],  Leiden  1752,  S.  X,  27.* 

1  Hagenbach,  Carl  Rudolph  „Johann  Jacob  Wettstein,  der  Kritiker,  und  Beine 
Gegner.  Ein  Beitrag  zur  Geschichte  des  theologischen  GeisteB  in  der  ersten 
Hälfte  des  18.  Jahrhunderts",  Zeitschrift  für  die  historische  Theologie,  Leipzig  1839, 
Bd.  9,  Heft  1,  Sp.  72—152.  Vgl  auch  Heinrich  Böttger,  „J.  J.  Wetetein's  widrige 
Schicksale"  u.  e.  w.  daselbst,  1870,  Bd.  40,  S.  475—515.  Notiren  wir  hier,  zur 
Literatur,  die  Arbeit  eines  Leipziger  „rev.  min.  cand."  Christian  Lüder's,  De  caussis 
rariantium  lectionum  scripturae  s.  Novi  Testamenti  . . .  Leipzig,  21.  Juni  1730; 
Lüder  war  „Praeses"  und  Daniel  Gottlob  Müller,  „theol.  stud.",  war  der  „Re- 
tpondens". 

1  Wettstein's  Prolegomena  gab  Jobann  Salomo  Seinler  wieder  heraus  im 
Jahre  1765:  Wetstenii  libetli  ad  crisin  et  interpretationem  N.  T.  Halle  17GG. 


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954 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


Der  Text  ist  oben  auf  der  Seite;  darunter  stehen  die  Lesarten,  die 
Wettstein  billigte,  und  dann  die  Lesarten  im  allgemeinen.  Unten, 
häufig  die  halbe  Seite  ausfüllend,  steht  in  zwei  Spalten  sein  reicher 
aus  kirchlichen  Schriftstellern  gezogener  Kommentar. 

Ob  auf  Wunsch  seiner  für  ihn  streitenden  Freunde  oder  auf 
Wunsch  seines  Verlegers,  so  gab  doch  Wettstein  den  Elzevier-Text 
mit  wenigen  Änderungen  wieder,  und  setzte,  wie  eben  gesagt,  die 
ihm  echt  erscheinenden  Lesarten  unter  den  Text  Reusa  fand  unter 
diesen  Lesarten  nur  neun  neue,  aber  bei  diesen  neun  und  auch  an  den 
anderen  Orten,  an  denen  Wettstein  den  Elzevier-Text  verlässt,  wird 
sein  Beispiel  durch  heutige  Gelehrte  befolgt1 

Wettstein  scheint  seinen  griechischen  Text  aus  Mastricht's  Aus- 
gabe vom  Jahre  1735,  die  er  selbst  besorgt  hatte,  gezogen  zu  haben 
(siehe  oben,  S.  949);  Mastricht  hatte  Fell  zum  Muster,  Fell  folgte 
Elzevier  und  nicht  Estienne.  An  sechzehn  Stellen,  in  denen  nach 
Scrivener  (Intr.2  S.  407,  Anm.)  Wettstein  den  Text  Elzevier's  absicht- 
lich verlässt,  folgt  Wettstein  Mastricht;  zu  diesen  Stellen  ist  Lk  10,21 
hinzuzufügen.  An  derselben  Stelle  klagt  Scrivener  über  acht  Druck- 
fehler Wettstein's,  aber  einer  von  diesen  Mk9,30  ist  kein  Fehler,  vier 
Lk2,51;  11,34;  Apgl,l;  13,29  korrigirte  Wettstein  selbst,  und  bei 
zweien  Mk6,29;  Apgl,26  bietet  die  Anmerkung  die  Korrektur;  einer 
bleibt  übrig:  Jo  11,31. 

Wettstein  hatte  seine  Prolegomena  schon  im  Jahre  1730  heraus- 
gegeben, und  wiederholte  sie  hier  in  dem  N.  T.  mit  vielen  Ände- 
rungen und  mit  scharfen  Erwiderungen  auf  Angriffe.  Er  war  der 
Erste,  der  die  heutigen  Bezeichnungen  für  die  Handschriften  anwen- 
dete, die  Buchstaben  (doch  siehe  oben,  S.  31)  und  die  Zahlen.  Er 
erzählte  ausführlich  die  Geschichte  einer  jeden  Handschrift,  und 
behandelte  die  Übersetzungen  und  die  Väter  ausführlich.  In  seiner 
Liste  standen  schon  die  Handschriften:  Ew  A— 0  und  1—112;  Apg 
A-G  und  1-58;  Paul  A— H  und  1—60;  Apok  A— C  und  1—28;  Ed  1 
—24;  Apl  1—4.  Er  bemängelte  die  ältesten  Handschriften  ohne  Grund 
als  nach  der  lateinischen  Übersetzung  überarbeitet  Johann  David 
Michaelis2  zeigte,  dass  seine  Kollationen  nicht  sehr  genau  waren. 

Scrivener  tadelt  eine  Ausgabe  dieser  Prolegomena,  die  J.  A.  Lotse  in  Rotterdam 
im  Jahre  1831  besorgte. 

1  Ein  Engländer,  William  Bowyer,  ein  gelehrter  Buchdrucker,  der  Mill's 
Text  schon  viermal  herausgegeben  hatte,  veröffentlichte  eine  Ausgabe,  die  grössten- 
teils (nicht  Uberall,  vgl  Reuss,  Bibliotheca ,  S.  184)  den  von  Wettstein  gutge- 
heissenen  Text  enthielt:  „N.  T.  Gr.,  ad  fidem  Graecorum  solom  codicum  mss.  nunc 
primum  expressum,  adstipulante  Io.  Iao.  Wetstenio:  iuxta  sectiones  Io.  Alb.  Ben- 
gelii  divisum;  et  nova  interpunetione  saepias  illußtratum.  Accessere  in  altero 
volumine  emenda^ones  coniecturales  virorum  doctorum  undecunque  eollectae." 
London  1763. 

*  Michaelis,  EinL  3.  Ausg.  Göttingen  1777,  Teil  1,  S.  707-729. 


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2.  Der  ganze  Text.   (2.)  1500—1902.  WetUtein. 


955 


Doch  leistete  Wettstein  ungemein  viel,  nicht  nur  in  dem  Fleiss,  wo- 
mit er  den  kritischen  Apparat  vermehrte,  sondern  auch*in  dem  Scharf- 
sinn, womit  er  die  kritischen  Regeln,  besonders  in  seinen  „animad- 
versionibus  et  cautionibus",  feststellte.  Er  ist  kaum  weniger  als  Hill 
zu  schätzen. 

Man  findet  die  Lesarten  folgender  Handschriften  bei  Wettstein, 
von  ihm  selbst  oder  durch  Andere  für  ihn  verglichen  oder  aus  ge- 
druckten Büchern  gezogen;  in  runden  Klammern  ()  stehen  die  Hand- 
schriften, deren  Lesarten  er  von  Anderen  erhielt;  die  in  eckigen 
Klammern  []  hat  er  nur  durchgesehen: 

Ew:  ACDE  (F  „ab  anon.  per  Verbürg".)  I L  „festinanter"  (0  Mont- 
fauc.  Pal.  Gr.  S.  235)  1.2.(3  Walker).16.17.34.35.36.37.38.39.40.41. 
(44DeMi8sy).  [57.58.59].(69  Jackson  und  Tiffin).72.(73.74  Walker). 
[75.]  (76.  Van  Mastricht).  (80  Bynaeus).90.92.94.102  (104  Bigot). 
(106  Jackson).  [109] 

J^:ACDFt.2.(3Walker).4.10.11.12.14.15.16.17.18.19.20.21.[22].(23  Cas- 
par Wettstein).  [30.31].  (31  Jackson).  [32.33.34.35].  38.(38.39.40 
Sarrau  durch  Allix).  45.49  55. 

Paul:  ACDEF  1.2.4.7.1216.18.19.20.21.22.23.25  26.27.  [36.37].  (37  Jack- 
son). [38.39.40.41].  44  (44.45.46  Sarrau  durch  Allix)  46.52.53.59.75. 

Apok:  AB  (Quirini)  C  2.4  [9].  (11.12  Sarrau  durch  Allix).  15.16.17.18.19. 
(20  Bianchini).  23.  (24  Bianchini).  (25  Amelote).  (26.27.28  Caspar 
Wettstein). 

Evl:  6.7.8.9.10.11.12.13.14.15.16.17.      Apl:  (2  Casley). 

Vergesse  man  nicht,  dass  Wettstein's  I  jetzt  einen  Teil  der  Hand- 
schrift N  bildet;  Wettstein's  0  scheint  ein  Bruchstück  von  einem 
Lesebuch  zu  sein,  vgl  oben,  S.  412,  Evl  295;  über  andere  heute  aus  der 
Liste  gestrichene  oder  mit  anderen  Zeichen  versehene  Handschriften, 
vgl  oben  die  Handschriften:  Ew  10.12.81.82.87.98.99.102.107.110.111. 
112  ^-JTa<A56.58  Paul 51.53.59.60  ^21.22.23  iM13.  Aus  welchem 
Grunde  Scholz  sagt,  dass  Wettstein  Ew  33  verglichen  habe,  weiss 
ich  nicht. 

Johann  Salomo  Semler,  den  ich  oben  (S.  909.910)  erwähnte,  gab 
zwar  keinen  griechischen  Text  des  Neuen  Testamentes  heraus,  doch 
hat  er  im  Jahre  1765  und  nachher  ausführlich  und  in  der  gelehr- 
testen Weise  über  den  griechischen  Text  und  über  die  griechischen 
Handschriften  geschrieben.1   Sein  Schüler  Johann  Jakob  Griesbach 

»  Semler,  Hermeneutische  Vorbereitung,  Teil  3,  Heft  1,  und  Teil  4  oder  Teil  3, 
Heft  2,  Halle  1785. 1769;  und  Spieilegium  observaiionutn  de  variantibus  N.  T.  lee- 
Honibus,  im  Buche  WeUtemi  libeüi  u.  s.w.  Halle  1766,  S.  167  -  206.  Zur  Lite- 
ratur  setze  ich  hier:  „Hieioria  editionum  Novi  Testamente  Qraeci",  Museum  Haga- 
num,  Bd.  2.  Teil  2,  Haag  1768,  S.  493—526;  —  Treechow,  Tentamen  descriptionü 
codicum  veierum,  Kopenhagen  1773. 


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956 


B.  Kritik.   I.  Geschiebte  der  Kritik. 


(geboren  1745,  gestorben  1812),  ein  Mann  der  grössten  Gaben,  des 
besonnensten  Urteils,  des  grössten  Fleisses,  veröffentlichte  ein  grie- 
chisches Nenes  Testament  in  Halle1  in  den  Jahren  1774  bis  1777. 
Zwischen  dem  Text  und  dem  Apparat  setzte  er  einmal  „reeipirte" 
Lesarten,  die  er  verworfen  hatte,  oder  neue.  Der  Apparat  stammte 
hauptsächlich  aus  Wettstein,  wurde  aber  durch  den  Herausgeber 
selbst  bereichert;  Uber  seine  Kollationen  reden  wir  später  bei  seiner 
zweiten  Ansgabe.  Griesbach  hat  nicht  sehr  viele  neue  Lesarten  als 
Erster  eingeführt  Nach  Beuss  hat  er  unter  den  tausend  Stellen 
655  von  Elzevier,  265  von  Anderen,  nur  55  neue,  und  15  zweifel- 
hafte oder  doppelte;  ausserdem  waren  unter  jenen  55  neuen  Les- 
arten 30,  die  Harwood  ungefähr  zu  derselben  Zeit  vorzog.  Gries- 
bachs Arbeit  über  die  Text-Familien  oder  Eecensionen  haben  wir 
schon  betrachtet  (siehe  oben,  S.  910.911).  Hätte  Griesbach  die  Hand- 
schriften gehabt,  die  wir  haben,  und  hätte  er  nicht  den  sogenannten 
„Textus  reeeptus"  als  Grundlage  genommen,  so  würde  er  ohne  Zweifel 
mit  den  heutigen  Kritikern  in  der  Hauptsache  übereinstimmen. 

Nach  gegen  zwanzig,  mit  kritischen  Forschungen2  zugebrachten 
Jahren,  und  nach  dem  Erscheinen  der  Werke  von  Harwood,  Matthäi, 
Birch,  Alter  und  Anderen,  veröffentlichte  Griesbach  ein  N.  T.  Gr.  Halle 
Bd.  1, 1796,  Bd.  2,  1806.  Griesbach  hatte  die  Handschriften,  die  Über- 
setzungen, und  die  kirchlichen  Schriftsteller,  besonders  Klemens 
von  Alexandrien  und  Origenes  untersucht,  und  änderte  einige  Les- 
arten. Beuss  bemerkte  bloss  sieben  neue  in  dieser  Ausgabe.  Der 
Apparat  war  reichlicher  als  in  der  ersten  Auflage,  doch  brachte 
Griesbach  darin  nicht  alle  wertvollen  Lesarten,  die  in  anderen  Aus- 
gaben des  Neuen  Testamentes  wie  Wettstein's  und  Matthäi's  schon 
gestanden  hatten  und  die  aus  Ausgaben  von  neutestamentlichen  Hand- 
schriften zu  schöpfen  waren,  und  die  er  selbst  aus  den  von  ihm  ver- 
glichenen Handschriften  hätte  schöpfen  sollen. 

Griesbach  verglich  an  ausgewählten  Stellen  oder  untersuchte 
folgende  griechische  Handschriften:  AC  (er  fand  nur  zwei  neue  Les- 

1  Die  synoptischen  Evangelien  erschienen  gweimal,  erstens  1774  synoptisch» 
und  dann  1777  vollständig;  das  Johannesevangelium  und  die  Apostelgeschichte 
erschienen  nur  einmal  im  Jahre  1775,  in  welchem  Jahre  Bd.  2,  mit  den  Briefen 
und  der  Apokalypse  erschien;  doch  zeigt  der  Titel  des  ersten  Bandes  vom  Jahre 
1777  gar  nicht,  dass  der  zweite  Teil  des  Bandes  (Joh  und  Apg)  wirklich  vom 
Jahre  1775  ist. 

3  Wir  erinnern  an  folgende  Bücher  Grieshach's:  De  eodd.  evv.  Origen.  Halle 
1771;  Curae  in  kistor.  textus  epp.  Paul.  Gr.  Jena  1777;  Symbolae  crüicae  ad  step- 
plendas  et  corrigendas  variarum  N.  T.  Uetumum  collsctiones ,  Halle,  Bd.  1,  1785, 
Bd.  2,  1793;  Commentarius  crit.  m  textum  Gr.  N.  T.  Jena,  Teil  1,  1798,  Teil  2, 
1811  (nur  Mt  und  Mk);  die  Abhandlungen  De  eodd.  evv.  Or.  und  Curae  in  hüt. 
text.  epp.  Paul,  erschienen  wieder  in  Grieshach's  Opusoc  aoadd.  heraasgeg.  durch 
Jobann  Philipp  Gabler,  Jena  1824. 1825. 


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2.  Der  ganze  Text   (2.)  1500-  1U02.  (Jriesbach. 


957 


arten  Mk  6,2.4,  die  Wettstein  verfehlt  hatte)  D^Dp^E'psEp»*1  (die 
er  im  Anschluss  an  Wettstein  als  Abschrift  von  Dp»01  darthut) 
GHp*«!L  und  Ew  10^12).13.17.24.25.33.45.46.50.51.52.72.96.(110).113.114. 
115.116.117.118.119.120.121.(236).  Evl  18. 19. 20. 2 1.22. 25. 26. 27. 28. 29. 30 
Apg  13.23.25.27.30.32.59.60.(61).62.  AplSM.  Paul  17.28.3l.3347.(61).62. 
63.64  (heute  M).65.66  Rand.  Apok  29.31  (citirt  aus  Paulus's  Kollation); 
—  auch  die  lateinische  Handschrift  Harley  1772  der  Briefe  und  der 
Apokalypse.  Auch  gab  er  Exzerpte  aus  der  Evangelienhandschrift 
Harley  1775.   Siehe  Symb.  erit.  Bd.  1,  S.  305  ff. 

Einige  der  Handschriften  von  Griesbach  haben  heute  andere 
Zeichen:  £V»I  =  N  0  =  Evl295  R  =  Evl 294;  vgl  oben,  A. 1. 1.  (t.), 
Nr.  10.81.82.87.236.440  Jpg  vgl  oben,  A.  I.  1.  (2.),  Nr.  56.58.61.97.98 
Paul  53  und  64  =  M;  vgl  oben,  A.  1. 1.  (3.),  Nr.  23  51  53.59.60.61  Apok 
vgl  oben,  A.  I.  1.  (4.),  Nr.  21.22.23   Evl  vgl  oben,  A.  II.  1.  Nr.  13. 

Wer  den  wahren  Text  von  Griesbach  haben  will,  der  muss  die 
„editio  minor",  vom  Jahre  1805, 1  suchen,  die  sein  gereiftes  Urteil2 
zur  Darstellung  bringt  Tischendorf  und  Andere  haben  Unrecht  ge- 
than,  die  Ausgabe  von  1796 — 1806  zu  brauchen.3  Diese  Ausgabe 
verlaset  die  zweite  Ausgabe  an  neunzehn  Stellen  aus  Reuss's  Tausend. 
Sie  hat  vier  ganz  neue  Lesarten.  Ausserdem  erwähnt  Reuss  22  Rand- 
lesarten, die  die  heutigen  Kritiker  billigen.  Im  Jahre  1827  erschien 
wieder  in  Berlin  der  erste  Band  des  K  T.  Gr.  Griesbachs  durch  David 
Schulz,4  Tischendorfs  Gönner,  besorgt.  Alles  ist  besser  geordnet; 
der  Text  ist  einspaltig,  der  Apparat  zweispaltig.  Der  kritische 
Apparat  ist  namhaft  bereichert  und  viele  Fehler  sind  korrigirt  worden. 
Schulz's  Prolegomena  behandeln  die  kritischen  Fragen  sehr  gut  Es 
ist  schade,  dass  diese  Ausgabe  nicht  vollendet  wurde. 

Kehren  wir  nunmehr  zum  Jahre  1776  zurück,  in  dem  Edward 
Harwood  (geboren  1729,  gestorben  1794),  ein  Theolog  in  London,  eine 
sehr  merkwürdige  Ausgabe  des  griechischen  Neuen  Testaments  be- 
sorgte. Er  benutzte  besonders  die  Beze-Handschrift-D  in  den  Evan- 
gelien und  der  Apostelgeschichte,  und  die  Clermont-Handschrift  in 

1  Die  vornehme  zweibändige  Ausgabe,  Leipzig  1803 — 1807,  hat  denselben 
Text.  Diese  Ausgabe  hat,  wie  es  scheint,  den  besonderen  Vorzug,  unzählige 
Male  prachtig  eingebunden  von  reichen  Briten  ihren  Pfarrern  geschenkt  worden 
zu  sein. 

a  Vgl  Schulz's  Worte  in  Griesbach'*  X.  T.  Gr.  Berlin  1827,  Vorwort,  S.  xix : 
„permultis  in  locis  ab  hac  a  nobis  renovata  editione  Halensi  discrepat,  sed  eam 
textus  N.  T.  forrnam  et  conditionem  monstrat,  quam  seriore  sua  aetate  novissi- 
meque  iußtam  et  veram  esse  vir  summue  iudicavit." 

>  Scrivener,  Inir*  S.  41b*,  Anm.  1,  tadelt  Griesbach  wegen  des  Wortes 
xatov  Mt27,4,  aber  die  Ausgabe  vom  Jahre  1805,  die  Scrivener,  S.  415,  nannte, 
zieht  <x&<j>ov  vor. 

*  Vgl  Doedes,  Verhandeling  over  de  tekstkritiek  des  Xicuicen  Verbonds,  Hailem 
1844,  S.  117—133. 


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95S 


R  Kritik.   1.  beschichte  der  Kritik. 


den  paulinischen  Briefen,  sowie  die  alexandrinische  Handschrift  wo 
jene  Handschriften  lückenhaft  waren,  also:  D«vv*pkDp*'i1A.  Aus 
Reuss's  tausend  Stellen  vcrlässt  Harwood  den  Klzevier-Text  711  mal. 
Kr  geht  mit  Lachnmnn.  ans  den  tausend  Stellen,  643  mal.  Reuss 
gibt  2u:i  Stellen  an,  in  denen  Harwood  neue  Lesarten  bot,  von  welchen 
die  heutigen  Kritiker  viele  billigen.  Unter  diesen  Lesarten  zählt 
Reuss  die  nicht  auf,  in  denen  Griesbach  ungefähr  gleichzeitig  die- 
selben neuen  Lesarten  auswählte. 

Christian  Friedrich  Matthäi,  ein  Thüringer  (geboren  1744j  ge- 
storben 1SU),  Professor  in  Moskau,  Meissen,  und  "Wittenberg,  ver- 
öffentlichte in  den  Jahren  1782 — 1788:  „Novum  Testamentum  XII. 
tomis  distinctum  Graece  et  Latine.  Textum  denuo  recensuit,  varias 
lectiones  nunquain  antea  vulgatas  ex  centum  codicibus  mss.  variarum 
bibliothecarum,  Mosquensium,  Pultavicnsis,  Dresdensis,  Lipsiensis, 
Goettingensis,  et  suae  summa  diligentia  et  fide  collegit  et  vulgavit, 
lectionaria  ecclesiae  Graecae  primum  accurate  evolvit,  singulasque 
lectiones  sedulo  indicavit;  scholia  Graeca  maximam  partem  inedita 
addidit  etc.  Cum  tabulis  aeneis  xxix.  Rigae  a.  1788 "  Dies  ist  der 
Titel  des  letzten  Bandes,  der  das  Mattbäusevangelium  enthielt  Die 
übrigen  Bände  hatten  jeder  seinen  eigenen  Einzeltitel  ohne  Verbin- 
dung mit  den  anderen.  Ks  erschienen  drei  Bände  Kath  — Apg  — 
Röni  Tit  Philem  im  Jahre  1782,  einer  1  2  Kor  im  Jahre  1783,  zwei 
(ial  Eph  Phil  —  Heb  Kol  im  Jahre  1784,  zwei  1  2  Thess  1  2  Tim  — 
Apok  im  Jahre  1785,  zwei  Lk— Jo  im  Jahre  1786,  und  zwei  Mt  — 
Mk  im  Jahre  1788.  Der  Band  Matt,  S.  481—484,  gibt  eine  Liste  der 
Handschriften,  die  Matthäi  für  die  Vier  Kvangelien  benutzte,  und 
der  Band  Apok,  S.  335—337  der  in  der  Apostelgeschichte,  in  den 
Briefen,  und  in  der  Apokalypse  benutzten  Handschriften.  Der 
lateinische  Text  ist  der  der  Vulgata-Übersetznng,  aus  der  Demidow- 
Handschrift  (vgl  den  Band  Kath,  S.  XXX— XXXIII:  „Hunc  codi- 
cem  per  totum  Novum  Testamentum  summa  diligentia  et  fide 
expressi"). 

Der  Text  dieser  Ausgabe  taugt  nicht  viel,  weil  Matthäi  ihn  nach 
jüngeren  Handschriften  gestaltete.  Reuss  fand  zwölf  neue  Lesarten, 
hauptsächlich  in  der  Apokalypse.  Ausserdem  sind  die  Vorworte  voll 
von  Bitterkeit  und  allerlei  bedauerlichen  Streitigkeiten.  Und  doch 
ist  diese  Ausgabe  sehr  wertwoll  wegen  des  von  Matthäi  darin  auf- 
gehäuften Stolfes:  Beschreibungen  von  Handschriften,  Nachbildungen, 
Kollationen,  Scholien,  Bruchstücke  aller  Art.  Matthäi's  Kollationen 
der  Handschriften  des  Neuen  Testamentes  und  des  Ohrysostomus 
sind  sehr  gut;  in  einigen  Fällen  habe  ich  selbst  in  den  Handschriften 
nachgesehen  und  seinen  Fleiss  bewundert.  Leider  wissen  wir  heute, 
dass  Matthäi  manche  Handschrift  entwendete,  vgl  Oskar  von  Geb- 
hardts Buch,  das  oben.  S.  170,  Hdschr  237— 259  erwähnt  wird. 


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ü.  Der  ganze  Text.   (2.)  1500—1902.  Matthäi. 


959 


Matthäi  verglich  folgende  Handschriften: 


a  =  Ew  259 

104     Paul  120 

"T"1  ____         W  A 

v  »  Ew  250 

a  =  Apg  98  (a ')  Pau  l 

Apok  47 

v  =  Apl  5 

113  (a  oder  a') 

1  —  Ew  242 

Apg 

T  >  ____    A  W  A 

x  =  Ew  251 

Apl  82  (a3) 

105     Paul  121 

x  —  Apg  69  Paul  74 

B  =  Evl  47 

4  «.  A 1«    J  CS 

Apok  48 

Apok  30  (Mat- 

b  =  Apl  13 

m  =  Ew  243 

tnäi  benutzte 

c  =  Apg99  Paul  114 

m  =  Apg  106 

Paul 

Kmttels  Kolla- 

c —  Evl  48 

122 

tion) 

d  =  Ew  237 

n  =  Ew  244 

Z  =  EW  2o2 

(1  =  Apg  100  Paul 

n  =  Paul  123 

10  =  Ew  253 

115 

o  =  Ew  245 

11  =  Ew  254 

e  =  Ew  238 

o  =  Apok  49 

12  —  Ew  255 

c  =  Apl  14 

p  =  Ew  246 

14  =  Ew  256 

f  =  Apg  101  Paul 

p  =  Apok  50 

15  =  Ew  0  (Scholz  s 

116 

q  =  Ew  247 

Ew  257) 

I  =»  XLiVl  49 

q  —  Paul  124 

in                     Ei*         A  «1  tili 

16  =»  Evl  56    Apl  20 

g  — '  Ew  239 

r  —  Ew  248 

A)  09                 w  ,i  A  V 

17«=?  Ew  258 

g  =  Apg  K  Paul  K 

r  —  Apok  90 

^  A              T.^—       A  A 

18  =  Ev/  99 

n  =  EVI  50 

s  =  Ew  249 

19  =  EVI  57 

h  =  Apg  103  Paul 

s  —  Paul  76 

20  =  Ew  89 

118 

t  =  Apok  32 

k£  =  Evl  52    Apl  16 

i  =  Ew  240 

t  =  Evl  51 

x  =  Evl  53    Apl  17 

i  — Paul  119 

tz  =  Apl  15 
V  =  EvvV 

tf>  =  Evl  54    Apl  18 

k  =  Ew  241  Apg 

ro  —  Evl  55    Apl  19 

Über  die  Handschrift  G»'*ul  siehe  oben  S.  113.  Das  .,fragmen- 
tuni  vetus",  das  Matthäi  zuerst  verglich  und  bei  Heb  10,1—7.  32—38 
anführt,  ist  ein  Teil  der  Handschrift  Hp*u1. 

Ausserdem  verglich  und  beschrieb  Matthäi  23  Handschriften  der 
Horailien  des  Chrysostomus  zum  Matthäus  oder  zum  Johannes  mit 
den  Zeichen:  t.  2.  3.  4.  5.  6.  7.  8.  9. 13.  it.  ß.  y.  6.  e.  £.  rj.  &.  X.  ft.  x.  q.  <p.\ 
und  11  Handschriften  seiner  Homilien  zu  den  Briefen  Pauli  mit  den 
Zeichen:  1.  2.  3.  4.  5.  6.  7.  8.  9.  a.  ß. 1 

Matthäi  s  zweite  Ausgabe,  ohne  die  Vulgata-Übersetzung,  in  drei 
Bänden,  erschien  in  den  Jahren  1803—1807:  „Novutn  Testamentum 
Graece.  . . .  Iterum  recensuit,  sectiones  maiores  et  minores  Eusebii, 
Euthalii  et  Andreae  Caesariensis  notavit,  primum  quoque  lectiones 
ecclesiasticas  ex  usu  Ecclesiae  Graecae  designavit  ac  synaxaria  Evan- 

'  Wir  fügen  hier  diese  von  Matthäi  besorgten  Kataloge  bei:  Matthäi,  Notitia 
codd.  mss.  Oraecorum  bibtiothecarum  Mosquensium,  Moskau  1776;  —  Index 
codi.  Mss.  Graecorum  bibliothecarwn  Mosquensium,  Petersburg  1780;  —  Accurata 
codd.  Oraecorum  mss.  tribliothecarum  Mosquensium  sanciissimae  synodi  notitia  et 
rcrensio,  in  2  Teilen,  Leipzig  1805. 

Gregory,  Textkritik.  61 


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960 


B.  Kritik.    I.  Geschichte  der  Kritik. 


geliarii  et  Praxapostoli  addidit  et  criticis  interpositis  animadversio- 
nihus  edidit  Christianus  Fridericus  de  Matthaei . .  ,4i  3  Bde.  Hof  1 803. 
1805;  Ronneburg  t807.  In  einigen  Exemplaren  des  ersten  Bandes 
steht  auf  dem  Titel  aus  Versehen  „Wittenbergae"  (siehe  Bd.  2.  S.  327). 
Matthäi.  Bd.  1.  3.  f>79 — 704  bespricht  die  bedeutenderen  Ausgaben 
des  griechischen  Neuen  Testamentes,  die  vor  seiner  Ausgabe  er- 
schienen, und  S.  704—716  seine  eigenen  Ausgaben;  er  bietet  S.  Tfiü 
—783  Abhandlungen  über  verschiedene  Stellen  im  Neuen  Testament: 
Lk  3.33  Mt  8,28  und  die  Parallelstellen  [Jo  1,26]  Mt  16.2.3  Lk  10.42: 
11,2—4  Mt  14,19.20  Jo  1.18.  Für  diese  Ausgabe  brauchte  Matthäi. 
ausser  den  für  die  erste  Ausgabe  benutzten,  folgende  Handschriften: 
11  der  Evangelien,  4  der  Apostelgeschichte,  4  der  katholischen  Briefe, 
4  der  paulinischen  Briefe,  8  der  Apokalypse  (vgl  Bd.  3,  Vorwort  zur 
Apok.  S.  4);  die  8  Handschriften  der  Apokalypse  schliessen  t  und  x, 
die  im  Appendix  zur  Apok  in  seiner  ersten  Ausgabe  beschrieben 
wurden,  ein,  und  dazu  die  ..lectiones  Ioannis  Hentenii,  ex  eius  Arethae 
exemplari  ab  aliis  editoribus  neglectas".  Matthäi  bereitete  einen 
Band  vor.  und  wollte  ihn  im  Jahre  1805  herausgeben,  der  eine  Kolla- 
tion dieser  und  anderer  Handschriften,  zusammen  24,  enthalten  sollte 
(vgl  Bd.  3.  Appcnd.  zur  Apok.  S.  102).  Im  Appendix  zur  Apokalypse. 
Bd.  3.  S.  99—102,  bot  Matthäi  eine  Kollation  der  Handschrift  Apok  65; 
diese  Kollation  scheinen  Scholz,  Scrivener  und  die  Übrigen  nicht  be- 
merkt zu  haben.  In  dieser  Ausgabe  Matthäi's  bemerkte  Reuss  fünf 
neue  Lesarten. 

Dänemark,  das  Land  der  Kunst  und  Wissenschaft,  schickte  eine 
ganze  Schal*  Gelehrter  aus,  um  die  Bibliotheken  zu  Gunsten  des 
neutestamentlichen  Textes  zu  durchforschen.  Der  bedeutendste  dieser 
war  Andreas  Birch  (geboren  1758,  gestorben  1829).  Er  veröffent- 
lichte in  Kopenhagen  im  Jahre  1785  eine  Beschreibung1  von  Hand- 
schriften des  griechischen  Neuen  Testamentes  und  im  Jahre  1788: 
..Quatuor  evangelia  Graece  cum  variantibus  a  textu  lectionibus  codd. 
MSS.  bibliothecae  Vaticanae,  Barbcrinae,  Laurentianae,  Vindobonensis, 
Kseurialensis,  Havniensis  regiae,  quibus  accedunt  lectiones  versionum 
Syrarum,  veteris,  Philoxenianae  et  Hierosolymitanae,  iussu  et  sumti- 
bus  regiis4-  in  4  und  Fol.  2  Mit  Nachbildungen  von  Sevv,  von  Evv  157, 
und  von  fünf  syrischen  Handschriften.  Dieser  Band  enthält  die  Les- 

1  Birch,  KrilisJ:  Bcskrivche  over  graesle  Haandskriftcr  af  det  Nye  Testa- 
mente, Kopenhagen  1785;  mit  Nachbildungen  von  S  und  Evv  157;  die  von  S  ist 
verschieden  von  der  in  Quaituor  evangelia.  Zur  Literatur  nenne  ich  hier:  Johannes 
Christoph  Harenberg,  der  den  Text  des  Markus  behandelte:  „Adnotationes  ad 
evangelii  Marci  capita  quatuor  priora",  Symltolae  h'tcrariac  ex  Haganis  factae 
Ihthhrrgent-r.^  Haag  und  Duisberg  17S4,  Bd.  1.  Teil  2,  S  307 — 534.  Seine  An- 
merkungen zeigen,  welche  Lesarten  er  an  jeder  Stelle  billigte. 

*  Brünn,  Bibliotheca  Danica  (Kopenhagen  1*77,  Bd.  1,  Sp.  48),  „Andet  Hefte", 
1V75,  Sp.  XXXIlf,  Anm.,  sagt,  daös  die  Bibliothek  der  Universität  in  Kopenhagen 


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2.  Der  ganze  Text.    (2.)  1500—1902.  Birch. 


961 


arten,  die  Birch,  Adler  and  Moldenhauer  in  Italien,  in  Spanien,  in 
Deutschland  sammelten;  sie  sind  dem  Text  des  Estienne  vom  Jahre 
1550  beigefügt  Ein  Brand  in  der  Druckerei  im  Jahre  1795  ver- 
nichtete viele  Exemplare  und  dazu  die  Typen  und  das  Papier,  so 
da8s  das  Werk  nicht  zu  Ende  geführt  weiden  konnte.  Doch  ver- 
öffentlichte Birch  drei  kleine  Bände  Varia»  lecüones  ad  textum  Act. 
App.  Kpp.  catholicarum  et  Pauli  e  eodd.  graecu  MßS.  bibliothecae  VaHoanae 
Barberinae,  Augustinianae  Eremitarum  Romae,  Borgianae  Veietris,  Neapo- 
litanae  regia*,  LaurenÜanae,  Ä  Maroi  Venetortim,  Vindobonensis  caesareae 
et  Bauniensia  regiae  coUeetae  et  editae,  Kopenhagen  1798,  Apok  1800, 
Ew  1801. 

Birch  verglich  oder  untersuchte  folgende  Handschriften  oder 
erhielt  Nachricht  darüber  von  seinen  Freunden,  deren  Namen  an- 
gegeben werden: 


—  Evv  127 

'        JL2JT  V  x\mt 

351 

XJXJ  A 

=  Evl  35 

1 15g  __  Ew  140 

354 

—  fiew 

iiRQ     Evv  141  Anir75  Paul86 

  Ja»  V  1«9 

ÄDok  40 

358 

long  =  B 

359 

1210  =  Ewl42  Ao»z76Paiil87 

oou 

199Q  —  F.w  AA% 

IL  Li)            H<  V  >    J  10 

(Apok  66) 

1254=   „  144 

361 

=  Evv  132 

1548«=    „  145 

363 

=   „    133  Apg  71  Paul  78 

Pal- Vat  5  =  Evv  146 

364 

—    n  134 

89  =    „  147 

365 

=    n  135 

136—   „  148 

366 

=  Apg  72  Paul  79  Apok  37 

171  *=»   „    149  Apg  77 

367 

«=  Apg  73  Paul  80 

Paul  88  Apok  25 

579 

=  Apok  38 

189  =  Evv  150 

m 

=  Ew  136 

220=  „  151 

7ö6 

—    n  137 

227  =   ,;  152 

757 

=    n  138 

229«=   „  153 

758 

—     n  139 

Alex- Vat  28  =  Ew  154 

im 

==  Apg  74 

29  =  Apg  78  Paul  89 

IM 

=  Paul  81 

68  =  Apok  41 

762 

=    m  82 

79  =  Ew  155 

765 

-     n  83 

179  =  Apg  40  Paul  46 

766 

-      „  84 

Apok  12 

1067 

=  Evl  36 

189  =  Ew  156 

ein  Exemplar  dieses  Baches  habe,  mit  handschriftlichen  Anmerkungen  ausgestattet. 
In  jennr  Bibliothek  war  zuerst  nichts  zu  finden.  Schliesslich  brachte  mir  der 
liebenswürdige  Bibliothekar  einen  handschriftlichen  Band  (damals,  Mai  1878,  noch 
nicht  numerirt),  der  eine  Kollation  von  Mill's  Text  in  Apg  Kath  Paul  mit  der 
Handschrift  B  im  Vatikan  1209  enthielt 

62 


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962 


B.  Kritik.  I.  Geschichte  der  Kritik. 


Urb-Vat  2  =  Ew  157 

3  =  Apg  79  Paul  90 
Pio-Vat50  —  Apg  80  Paul  91 
Apok  42 
53  =  Eyv  158 
Barb  8  =  Ew  159 
9=  „  160 
10—  „  161 
11=  „  162 
12=  „  163 
13=   „  164 
14==   „  165 
23  =  Apok  43 
115  =  Ew  166 
208=  „  167 
209=   „  112 
211=   „  168 
377  =  Apg  81 
Aug  2  =  L*p*  Panl 
Vallicell  oder  Vall 

B.  133  =  Ew  169 

C.  61=  „  170 
C.  73=  „  171 
F.  90=  „  172 

Bas  22  =  Ew  173 
41—   „  174 

119=   „  175(Apg4lPaull94 

Apok  20) 
152  =  Ew  176 
163=  „  177 
Angel  1  =  Ew  178 
2=  n  179 
Borg  1  =  TfiVV 

2  =  Ew  180  (Zoega); 

[„Borg.  4M]  Apg82  Paul  92 
Apok  44  (Engelbreth) 

3  =  Evl  37  Apl  7 
Zelada  =  Ew  181 

Neapol  Reg  =  Apg  83  Paul  93 
Laur  IV,  1  =  Apg  84  Paul  94 


5  = 

*  85 

„  95 

29  = 

„  87 

„  97 

30  = 

n  86 

n  96 

(Apok  75) 


31  =  Apg  88  Paul  98 


32 

=   „  89 

Aüok  45 

VI,  11 

=  Ew  182 

14 

=  183 

15 

=  184 

1fi 

  1  QX. 

18 

=    .,  186 

23 

=   „  187 

25 

=     »,  188 

27 

=   „  189 

Paul  239 

28  =  Ew  190 
29=  „  191 
30=  „  192 
32=  „  193 
33=  „  194 
34=  „  195 
VIII,  12  =   „  196 

14  =   „    197  Apg  90 
X,  4  =  Paul  100 
6=   „  101 
7=    „  102 
19  =    „  103 
Laur  256  (Aedü22l)  =  Ew  198 
Lect  Flor  1  =  Evl  38  =  117 
2=  „  39=118 
S.Mariae  Flor  5  —  Ew  199 
6=  „  200 
S.MarciFlor701=  „  201 

Apg  91  Paul  104  (Apok  94) 
705  =  Ew  202 
107—  „  203 
Bonon  64Q  =  Ew  204  Apg  92 

Paul  105 
Ven  5  —  Ew  205  Apg  93  Paul  106 
(Apok  88) 
6  =  Ew  206  Apg  94  Paul  1 07 
8=   „  207 
9—  „  208 

10=  „  209  Apg  95  Paul  108 

Apok  46 
11  =  Apg  96  Paul  109 
27  =  Ew  210 


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2.  Der  ganze  Text.  (2.)  1500—1902.  Birch. 


963 


Ven33  =  Paul  110 
34  =    „  111 

35=  „  112 
539  „  211 
54Q=  „  212 
541  =  Ew  355 
542=   „  213 

543  =    „  214 

544  =   „  215 

S.  Iohan.  in  virid&rio  Patavii, 

heute  Ven.  S.  Marco  Gr.  I. 
iii  =  Ew  217 
Nanii  =  Uevv  (Munter) 
(Canonici  —  Ew  216)  (Munter) 
Vindobon  Lamb  1  =  Ew  218 
Apg  65  Paul  57  Apok  33 

30  =  Ewl23 

31=  „  124 

32=  „  219 

33=   „  220 

34  =  Apg  66  Paul  67  Apok  34 

35  =  Apg  63  Paul  68 


36  =         64  „ 
37=    „    67  „ 
38  =  Ew  221 
39=   „  222 
40=   „  223 
Vindob 
Koll  4  =  Ew  108 
6=  125 


69 
70 


8=   „  224 
9=   „  225 
10  =  Paul  71 

Esc  1  =  Evl  40 

2  =  Ew  226  (Apg  108 

Paul  228) 

3  —  Evl  41 

4  =  „42 

5  =  Ew  227 

6  =  Evl  43 

7  =  Ew  228  (Apg  109 

Paul  229) 

8  =  Ew229 
9=   „  230 

10=  ..  231 
11=  232 
12=  233 

Havn  1  —  Ew  234  Apg  57 
Paul  72 

2  =  Ew  235 

3  =  Evl  44  Apl  8 

Reg  Par  14  =  Ew  33  Apg  13 
Paul  17 

50  =  Ew  13 

Messan  1  =  Ew  420 

2  =  Apg  175  Paul  216 
Panorm  =  Paul  217 
Syracus  =  Ew  421  Apg  176 
Paul  218 


c 

rr. 


JI 


C 


Einige  Handschriften  oder  Teile  von  Handschriften  habe  ich  in 
Klammern  gesetzt,  weil  Birch  sie  nicht  anzuführen  scheint.  Die 
Kollation  der  Handscnrift  Par.  14  findet  man  in  Var.  lectt.adApocS.9b1i. 

Franz  Carl  Alter  (geboren  1749,  gestorben  1804),  Professor  in 
Wien,  veröffentlichte  im  Jahre  1786  (Bd.  2)  und  1787  (Bd.  1)  „Novuin 
Te8tamentum  ad  codicem  Vindobonensem  Graece  expressum."  Nach 
seiner  Angabe  druckte  er  die  Handschrift  Ew  218  Apg  65  Paul  57 
Apok  33  [und  Apok  34]  ab,  „quem  solis  illis  in  locis  ad  editionem 
Lutetianam  Roberti  Stephani  anni  1546"  [recensuit]  „ubi  codex  Vitium 
exhibere"  [ei]  „videbatur".  Was  er  „vitia"  nennt,  hätte  er  besser 
„Lesarten,  die  ihm  nicht  gefielen",  nennen  können,  denn  er  änderte, 
setzte  zu  und  tilgte  nach  seinem  Gutdünken.1  Dann  bot  er  Kolla- 


»  Vgl  Reuss,  BMiotheea,  S.  190-192. 


62* 


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964 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


tionen  von  zwanzig  griechischen  Handschriften,  zwei  lateinischen, 
vier  sl avischen  und  der  koptischen  Ausgabe  mit  jenem  bunten  Texte 
in  so  vielen  Anhängen,  wie  es  Handschriften  gab.  Man  kann  sich 
denken,  wie  äusserst  unbequem  es  ist,  solche  durch  das  Buch  zer- 
streute Lesarten  zu  benutzen,  und  wie  unsicher  die  Kollationen  mit 
einem  solchen  sonderbaren  Texte  sind.  Reuss  zählt  dreizehn  neue 
Lesarten  in  Alter's  Text. 

Alter  verglich  (oder  veröffentlichte)  folgende  griechische  Hand- 
schriften (ich  gebe  Bd.  und  S.): 

Ew  N*nd  =  1,999—1001  Ew  219  =  1,1012—1054 

Ew  3   Apg  3   Paul  3  =  1,704—  Ew  220  =  1,414—476 

750;  2,559—630  Ew  224  =  1,1055—1068 

Ew  76  Apg  43  Paul  49  =  1,375  Ew  225  =  1,528—635 

—413;  2,631— 688  Apg  63   Paul  68  =  2,741— 788 

Ew  77  =  1,323—374  Apg  64   Paul  69  =  2,789—853 

Ew  108  =  1,477—527  Apg  66  Paul  67  Apok  34  =  2, 
Ew  123  =  1,807—880  415-558 

Ew  124  =  1,881—998  Apg  67   Paul  70  =  2,689—740 

Ew  125  =  1,636—703  Paul  71  —  2,854—920 

Ew  218  Apg 65  Paul  57  Apok  33  Apok  35  =  2,921—940 

=  1,1—319;  2,3—411  Apok  36  =  2,941—967 

Knapp's  fünf  Ausgaben  (Halle  1797.1813.1824.1829.1840)  und  die 
Ausgaben  seiner  Nachfolger  Schott  (1805.1811.1825;  1839  besorgt  von 
Baumgarten-Crusius),  Tittmann  (Stereotyp- Ausg.  1820  u.  s.  w.),  und 
Vater  (1824)  brauche  ich  nicht  weiter  zu  besprechen;  sie  verlassen 
die  Elzevier-Lesarten  bald  mehr  und  bald  weniger,  um  Griesbach 
zu  folgen. 

Seit  Erasmus  haben  wir  soweit  bloss  einen  kritischen  Herausgeber 
aus  der  römischen  Kirche,  und  den  Kritiker  Richard  Simon.  Jetzt  greift 
die  römische  Kirche  wieder  ein  mit  einer  kritischen  Ausgabe,  die 
sehr  passend  auf  die  Anfänge  der  wertvollen  Arbeiten  des  Kritikers 
Hug  folgt  Johannes  Martin  Augustinus  Scholz  (geboren  1794,  ge- 
storben 1852),  Professor  in  Bonn,  veröffentlichte  Ourae  critime  im 
Jahre  1820,  in  denen  er  Pariser  Handschriften  behandelte,  und  seine 
„Biblisch-kritische  Reise"  im  Jahre  1823,  in  der  er  über  die  Hand- 
schriften in  Frankreich,  der  Schweiz,  Italien,  Palästina  und  sonst 
berichtete.  Dann  gab  er  in  den  Jahren  1830  und  1836  folgende  Aus- 
gabe heraus;  jSf.  T.  Gr.  Textum  ad  fidem  testium  criticorum  recensuit, 
lectionum  familias  subiecit,  e  Graecis  codieibus  manuscriptis,  qui  in 
Europae  et  Asiae  bibliothecis  reperiuntur  fere  omnibus,  e  versioni- 
bus  antiquis,  conciliis,  sanetis  patribus  et  scriptoribus  ecclesiasticis 
quibuscunque  vel  primo  vel  Herum  collatis  copias  criticas  addidit, 
atque  conditionem  horum  testium  criticorum  historiamque  textusNovi 


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2.  Der  ganze  Text   (2.)  1500—1902.  Scholz. 


965 


Testament!  in  prolegomenis  fusius  exposuit,  praeterea  synaxaria  co- 
dicumKM  262.274  typis  exscribenda  curavitlo.M.A.S.  Vol.  I:  IVevan- 
gelia  complectens",  Leipzig  1830,  S.  CLXXII,  (4),  4flß  Quart;  „Vol.  2: 
actus  apostolorum,  epistolas,  apocalypsim  complectens",  Leipzig  1836, 
S.  LXIII,  469. 

Was  den  Text  dieser  Ausgabe  angeht,  bemerke  man  folgendes: 
Scholz,  obschon  er  hier  und  da  die  „recipirten"  Lesarten  vorzog  (62 
aus  dem  Tausend  von  Reuss)  oder  andere  (42  aus  jenem  Tausend), 
wiederholte  doch  grösstenteils  Griesbach^  Text,  besonders  im  zweiten 
Bande,  und  dies  that  er,  obschon  die  Lesarten  Griesbachs  gar  nicht 
der  asiatischen  Familie  zugehörten,  der  Scholz  nach  seiner  Angabe 
folgen  wollte,  und  die  er  in  seinen  Abhandlungen  über  die  Rezen- 
sionen des  Textes  gelobt  hatte.  Tischendorf  führte  Scholz's  Lesarten 
auch  in  seiner  „octava"  an:  „cum  propterea  quod  nostra  aetate  solus 
inter  catholicos  theologos  in  hoc  litterarum  genere  tantos  labores 
suscepit,  tum  propter  nomen  quod  inde  apud  theologos  utriusque  con- 
fessionis  consecutus  est".  In  England  lobte  man  zuerst  Scholz's  Text 
als  dem  ..Textus  receptus"  günstig,  bald  aber  fand  man,  dass  der 
Text  doch  etwas  geändert  war.  Was  den  Apparat  angeht,  so  be- 
schrieb Scholz  zuerst  die  Handschriften  NV"W»Y  Ew  260—469  (er 
verglich  5),  Apg  110—192  (er  verglich  3),  Paul  125—246  (er  verglich  3), 
Apok  51—89  (er  verglich  1),  Evl  58—181  (er  verglich  1),  Apl  21—58 
(er  verglich  1);  ausser  den  vollständig  verglichenen  Handschriften 
verglich  er  einige  zum  grösseren  Teile,  die  meisten  aber  gar  nicht. 
Ausserdem  untersuchte  er  die  schon  bekannten  Handschriften  KMX 
Li,,ui1  und  viele  Kleinschrift-Handschriften:  die  wenigsten  verglich 
er  vollständig,  einige  zum  grösseren  Teile.  Scholz  sammelte  auch 
einige  Lesarten  aus  den  Übersetzungen  und  einige  aus  den  kirch- 
lichen Schriftstellern.  Er  war  aber  häufig  nachlässig  dabei.1 

5  Cber  Scholz  vgl  Doedes,  Verhandding  dver  de  tekstkritiek  des  Nietwen  Ver- 
homh,  Hartem  1844,  S.  176—212.  In  Bonn  auf  der  UniversitätsBibliothek  ist 
Cod.  138a  (Klette  272)  ein  Exemplar  von  Griesbachs  X.  T.  Or.  1796-1806,  das 
Scholz  bei  der  Vorbereitung  und  der  Veröffentlichung  seiner  Ausgabe  benutzte. 
Cod.  138b  (Klette  273)  ist  Scholz's  N.  T.  Or.  mit  sehr  wenigen  Zusätzen  von 
Scholz's  eigner  Hand.  Vgl  Klette,  Catai.  chirogr.  Heft  2,  S.  67.  68  im  Programm 
Bonn,  15.  Oktober  1859.  Dies  ist  der  Ort  Wilhelm  Friedrich  Rincks  zu  ge- 
denken, eines  Pfarrers,  der  kein  sonderliches  Urteil  in  kritischen  Dingen  hatte, 
der  aber  mit  viel  Fleiss  Kleinschrift-HandBchriften  verglich:  Lucubratio  critica 
in  acta  app.t  epistolas  eatholicas  et  Paulinas  u.  s.  w.  Basel  1830:  de  elassibus  codi- 
cum,  S.  2—19  (siehe  oben,  S.  914.915);  de  eodieibus  Venetü  bibliothecae  D.  Marei, 
S.  19-42:  er  behandelte  Ew  205  (Apg  93  Paul  106  Apok  88),  Ew206  (Apg  94 
Paul  107  Apok  109),  Evv209  (Apg  95  Paul  108  Apok  46);  Apg  96  (Paul  109),  über 
diese  Handschrift  spricht  er  ausführlich,  S.  30—42,  Paul  110.111.112  (Rinck  113 
fehlt  in  Scholz's  und  Tischendorf b  Listen);  varia  lectio,  cum  animadversümibu* 
criticis,  S.  43—227:  er  gibt  einige,  nicht  alle,  Lesarten  aus  Apg-Kath  93.95.90 


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966 


B.  Kritik.    I.  Geschieht«  der  Kritik. 


Folgende  Handschriften  von  Scholz  sind  heute  unter  anderen 
Zeichen  bekannt:  Ew  I  =  N  0  =  Evl  295  R  =  Erl  294  r  =-  N; 
vgl  oben,  A.  1. 1.  (1.),  Nr.  81.82.236.257  Apg  G  =  L  102  —  K;  vgl  oben, 
A.1. 1.(2.;.  Nr.  6186.112.152  Pat*/I  =  L  53und64  =  M  117  =  K..frag. 
vel  ap.  Mi"  =  H;  siehe  oben,  A.  I.  1.  (3.),  Nr.  23.51.60.61.96.222.223. 
225.226  430*  50*  =  90. 

Während  dieser  Periode,  während  der  Jahre  1707 — 1830.  ging 
der  Streit,  wie  wir  gesehen  haben,  zwischen  denen,  die  den  rTextus 
reeeptus"  haben,  und  denen,  die  lieber  den  alten  Zeugen  trauen  wollten. 
Harwood  allein  verwarf  den  „Reeeptus",  und  wurde  dafür  durch 
seine  Zeitgenossen  verworfen.  Andere,  auch  der  grosse  Griesbach, 
boten  abschreckende  Beispiele  der  Nutzlosigkeit  des  „Textus  reeeptus*' 
als  einer  Grundlage  bei  Herstellung  eines  Textes.  Mit  dieser  Periode 
nimmt  die  Kritik  ohne  Trauer  Abschied  von  diesem  „Textus  reeeptus*4. 
Hier  bricht  eine  neue  Zeit  an,  die  den  alten  Text  sucht,  ihn  sucht 
ohne  sich  um  die  Überlieferung  späterer  Jahrhunderte  zu  kümmern. 

c  1831—1902:  Lachmann— Wettcott-Hort. 

Bentley,  jener  berühmte  Gelehrte  des  achtzehnten  Jahrhunderts, 
war  ein  klassischer  Philolog,  war  aber  zu  gleicher  Zeit  ein  Theolog. 
Derjenige  aber,  der  die  neue  Zeit  einleitet,  der  kühn  genug  war  den 
vergötterten  „Textus  reeeptus"  beiseite  zu  legen,  war,  so  weit  ich 
weiss,  in  keiner  Weise  mit  der  Theologie  verbunden,  sondern  sowohl 
klassischer  als  auch  moderner  Philolog.  Carl  Lachmann,  Professor 
in  Berlin,  veröffentlichte  eine  Stereotyp-Ausgabe  des  griechischen 
Testaments  in  Berlin  im  Jahre  18J1,  Duodez,  und  in  den  Jahren- 
1837  und  1846  wurde  die  Ausgabe  wiederholt  unter  Korrektur  einiger 
Fehler.  Es  gibt  kein  Vorwort  um  die  Ausgabe  zu  erklären,  aber 
am  Ende  des  Buches,  vor  der  Liste  der  Lesarten  des  „Textus  re- 
eeptus'* S.  461,  liest  man*.  „De  ratione  et  consilio  huius  editionis  loco 
commodiore  expositum  est  (theolog.  Studien  und  Kritiken  1830,  S.  817— 
845).  hic  satis  erit  dixisse,  editorem  nusquani  iudicium  suum,  sed 
con8uetudinem  antiquissimarum  Orientis  ecclesiarum  secutum  esse, 
hanc  quoties  minus  constantem  fuisse  animadvertit,  quantum  fieri 
potuit  ea  quae  Italorum  et  Afrorum  consensu  comprobarentur  prae- 
tulit:  ubi  pervagatam  omnium  auetorum  discrepantiam  deprehendit, 
partim  uncis  partim  in  marginibus  indieavit  quo  factum  est  ut  vul- 
gatae  et  his  proximis  duobus  saeculis  reeeptae  lectionie  ratio  haben 
non  posset.  huius  diversitas  hic  in  fine  libri  adiecta  est,  quoniam 

«diese  bezeichnete  er  in  den  paulinischen  Briefen  mit  den  Nummern  10U.lOS.lOO) 
Paul  100.106.109.110.111.112  (113  selten  angegeben)  Apok  46  (Kap  1—3);  o^nra- 
tienes  criticae  in  evanydia,  S.  228—351.* 


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2.  Oer  ganse  Text.  (2.)  1500-1902.  Lachmann. 


967 


ea  res  doctis  iudicibus  necessaria  esse  videbatur."  Vgl  hierzu  auch 
Siud.  und  KriL  1835,  &  570—572. 

Dann  erschien  in  den  Jahren  1842.1850  in  zwei  Bänden:  „N.  T. 
Graece  et  Latine.  Carolus  Lachmannus  recensuit.  Philippus  Butt- 
mannus  Ph[ilippi].  f[ilius].   Graecae  lectionis  auctoritates  apposuitu 

Lachmann  fügte  selbst  die  lateinischen  Lesarten  bei  und  be- 
stimmte den  Text  in  beiden  Sprachen.  Das  Vorwort  des  ersten  Bandes 
behandelt  die  Handschriften,  besonders  die  lateinischen,  und  die  kirch- 
lichen Schriftsteller.  Lachmann  redet  „de  recensendi  arte"  und  schilt 
tüchtig  die  „Graeas"  aus,  wie  er  nach  Äschylus  einige  Kritiker  seiner 
kleineren  Ausgabe  nennt  Das  Vorwort  des  zweiten  Bandes  spricht 
über  Emendationen  (S.  III— XIII)  und  erörtert  die  Reihenfolge  der 
Erzählungen  in  den  synoptischen  Evangelien  (S.  XIII— XXV).  Er 
schrieb  sehr  Bemerkenswertes 1  über  Orthographie  und  über  Inter- 
punktion Bd.  1,  S.  XXXIX— XLIV.  Da  Lachmann  nur  wenige  Les- 
arten in  der  zweiten  Ausgabe  änderte  (Reusa,  BibL  S.  244)  und  da 
er  am  deutlichsten  über  seine  kritischen  Grundsätze  in  jenem  Auf- 
satz vom  Jahre  1830  schrieb,  während  er  gerade  desselben  Sinnes 
war,  als  er  das  Vorwort  zu  der  grösseren  Ausgabe  verfasste,  so 
können  wir  die  beiden  Ausgaben  zusammen  behandeln. 

Man  beachte  von  vornherein,  dass  Lachmann  absichtlich,  wenn 
ich  so  sagen  dart  von  dem  eigenen  Text  der  Apostel  absah: 2  „Ich  bin 
gar  noch  nicht  auf  die  wahre  Lesart  aus,  die  sich  freilich;  gewiss  oft 
in  einer  einzelnen  Quelle  erhalten  hat,  ebenso  oft  aber  auch  gänzlich 
verloren  ist,  sondern  nur  auf  die  älteste  unter  den  erweislich  ver- 
breiteten14 (8.  826).  Er  leugnet,  dass  er  oder  irgend  jemand  anders, 
der  den  Text  herausgeben  will,  ein  anderes  Ziel  sich  wählen  darf, 
als  die  aus  inneren  Gründen  hervorgehende  Kritik  zu  verwerfen 
und  den  geschichtlich  überlieferten  Text  festzustellen.  Wenn  das 
einmal  besorgt  wäre,  dann  müssten  Kritiker  einer  anderen  Art  kommen, 
um  durch  Emendation  und  Konjektur3  die  wahre  Lesart  herauszu- 
finden (S.  820).  „Non  quod  me  rectius  aliis  aut  facilius,  quid  sancti 
auctores  scripserint  aut  non  scripserint,  cognoscere  posse  dicam  (nam 
id  neque  nunc  agitur  neque  iis  qui  sibi  arrogant  invidendum  est)" 
(Bd.  1,  S.  XXXII).  Er  gibt  zu,  dass  die  Autorität  der  Zeugen,  die 
er  mit  Willen  befolgt,  an  einigen  Stellen  Lesarten,  die  sicherlich 
nicht  echt  sind,  empfiehlt,  und  doch  will  er  sie  auch  dort  zur  Führerin 

1  Vergleiche  Doedes,  Verhandeling  over  de  tekstkritiek  des  Nieuwen  Verbonds, 
Harlem  1844,  S.  150-17Ö. 

2  Lachmann's  Worte  auB  den  Studien  und  Kritiken  für  1830  werden  hier 
mit  Angabe  der  Seite  in  arabischen  Zahlen  angeführt,  und  aus  der  grossen  Aus- 
gabe mit  Angabe  des  Bandes  und  der  Seite  des  Vorwortes,  diese  in  römischen 
Zahlen. 

>  Ober  dies  vgl  Lachm.  Bd.  2,  S.  I1I-X1II. 


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968 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


haben.  „Nur  dies  kann  man  vielleicht  dem  strenghistorisch  consti- 
tuirten  Texte  zum  Fehler  anrechnen,  dass  er  an  manchen  Stellen 
für  die  scheinbar  annehmliche  Lesart  eine  wenig  verständliche,  zu- 
weilen auch  eine  sicher  unrichtige  geben  wird"  (S.  821,  vgl  S.  839). 
Daher  kommt  es,  dass  —  obschon  Lachraann  folgende  Stellen  als 
unecht  ausgesprochenermaassen  verwirft:  Mk  15,28;  16,9—20  Lk24, 
12,  und  die  Worte  Lkll,2  rjftmv  6  iv  xolg  ovQavolg,  yEvTjfrfjxm  xo 
&t/Lr)fja  oov  11,4  aXXa  Qvocti  fjfiäg  dxb  xov  jtovrjQov,  Lk  24,36  xdi 
Xiysi . . .  ijfioiv  24,51  xal  aveipioexo  dg  xbv  ovqccpov  24,52  jfQoüxvtnj- 
oavxez  avxov  (siehe  S.  842—844)  —  das  Alles  in  seinem  Texte  ge- 
funden wird  ohne  irgend  ein  Zeichen  des  Zweifels.  So  auch  hielt 
er  folgende  eingeklammerte  Stellen  gar  nicht  für  zweifelhaft,  sondern 
für  interpolirt:  Lkll,2;  22,43.44  64;  23,17.23.34.38;  24,36  (siehe S.  841). 

Jenen  ältesten  und  am  weitesten  verbreiteten  Text  fand  Lach- 
mann am  Ende  des  vierten  Jahrhunderts  zur  Zeit  des  Hieronymus: 
..In  einer  jüngern  Gestalt  brauchen  wir  so  leicht  keine  Stelle  zu 
geben,  als  wie  sie  in  den  letzten  Jahren  des  vierten  Jahrhunderts 
gelesen  ward,  wie  Hieronymus  sie  in  seiner  verbesserten  Übersetzung 
gewährt"  (S.  822).  Er  unterschied  sechs  Momente  in  der  Bezeugung 
(Bd.  1,  S.  VIII,  vgl  S.  XXXIII ff.):  ,.[1]  Nihil  testatius  esse  potest  eo 
in  quo  omnes  undique  auctores  consentiunt.  [2]  paulo  minus  eflicit 
consensio,  si  eorum  pars  taceat  vel  aliquo  modo  deflciat.  [3]  porro 
maius  in  testium  ex  diversis  regionibus  coactorum  concordia  flrma- 
mentum  est  quam  ab  aliquot  popularibus  vel  neglegentia  vel  quasi 
compacto  ab  Ulis  discedentibus  periculum.  [4]  sed  ancipitia  censenda 
sunt  testimonia,  cum  longinquorum  testium  consensus  aliorura  item 
locis  diiunctorum  in  diversa  testificatione  consensu  elevatur.  [5]  in- 
certa  sunt  quae  in  aliis  regionibus  alio,  sed  constanti  singularum 
consuetudine,  tradita  sunt.  [6]  postremo  infirma,  in  quibns  ne  eaedem 
quidem  regiones  consentiunt."  Da  aber  die  westlichen  Zeugen  nicht 
vollständig  bekannt  sind  und  teilweise  nur  lateinisch  vorhanden  sind, 
so  gab  Lachmann  nirgends  Lesarten,  die  sie  allein  bezeugen. 1  Doch 
notirte  er  in  seinem  Kommentar  mit  dem  Zeichen  der  Gleichheit  (=) 
Lesarten,  die  alle  westlichen  Zeugen  bezeugen  und  alle  östlichen 
Zeugen  verwerfen.  Nichtsdestoweniger  werden  diese  Lesarten  in 
der  kleinen  Ausgabe  nicht  angeführt,  uoch  schienen  sie  grösstenteils 
Lachmann  echt  zu  sein.  „Im  Allgemeinen  behaupte  ich,  wie  oft  auch 
die  occidentalische  Lesart  an  Wert  der  entgegengesetzten  gleich 
stehen  mag,  es  bleibt  immer  ein  seltner  Fall,  wenn  einmal  die  nicht 
schwankende  Lesart  der  Lateiner  erweislich  die  wahre  oder  der 

'•  .,Die  occidentalischen  Lesarten  sind  uns  nur  unvollständig  bekannt,  und 
sie  sind  uns  sehr  oft  nur  lateinisch  überliefert  ....  Daher  habe  ich  vorgezogen, 
durchaus  einen  orientalischen  Text  7.u  geben"  iS.  827). 


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2.  Der  ganze  Text   (2.)  1500—1902.  Lachmann. 


969 


wahren  näher  ist  Sollen  die  innern  Gründe,  nachdem  nun  der  Text 
einmal  ziemlich  bestimmt  ist,  anch  etwas  gelten  und  zwischen  den 
zwei  Klassen  im  Ganzen  gewählt  werden,  so  mnss  ich  meines  Orts 
mit  Hieronymus  sagen:  mullo  purior  f Otitis  unda  quam  rivi"  (S.  842). 
Einige  Ausnahmen  findet  man  oben,  S.  968.  Wir  suchen  dann  den 
Ostlichen  Text  vom  Ende  des  vierten  Jahrhunderts? 

Welche  Zeugen  benutzte  Lachmann,  um  diesen  Text  festzustellen? 
Er  unterschied  mit  Griesbach  östliche  und  westliche  Zeugen,  scheint 
aber  diese  Unterscheidung  nicht  genau  genug  überlegt  zu  haben. 
Er  verwirft  zum  Beispiel  Griesbachs  richtige  Ansicht  über  die  Teile 
der  Handschriften  A  und  ß,  die  innerhalb  der  einen  Handschrift  nicht 
mit  einander  übereinstimmen  in  Bezug  auf  die  Familien  oder  Re- 
zensionen des  Textes  (S.  825.826).  Der  ganze  Grund  aber  für  seinen 
Text  beruht  auf  jener  Unterscheidung  und  er  hätte  sie  mit  aller 
Sorgfalt  behandeln  sollen.  Woher  konnte  er  wissen,  dass  die  öst- 
lichen Lesarten  anzunehmen  waren,  die  westlichen  zu  verwerfen,  wenn 
er  sie  nicht  haarscharf  unterscheiden  konnte? 

Aber  er  wollte  den  östlichen  Zeugen  für  das  vierte  Jahrhundert 
folgen.  Welchen  folgte  er?  Diesen:  den  Handschriften  ABC  Hbrr 
PQTZ  und  dem  Schriftsteller  Origenes.  Ist  Origenes  vom  vierten 
Jahrhundert?  Nein.  Kann  irgend  jemand  das  ganze  Neue  Testa- 
ment aus  diesen  Zeugen  schöpfen?  Nein.  HbrrPQTZ  sind  Bruch- 
stücke, und  Lachmann  selbst  schreibt  über  die  anderen:  „Aber  wenn 
wir  den  Umfang  jeder  von  diesen  orientalischen  Handschriften  über- 
schlagen, so  ist  bald  ausgerechnet,  dass  wir  zwar  im  grössten  Teile 
des  N.  T.  wenigstens  A  und  B  mit  einander  vergleichen  können,  aber 
doch  nicht  überall.  In  einem  grossen  Teile  des  Matth,  (auch  Joh  6,68— 
7.6  8,32  —  52:  aber  hier  grade  scheint  Wetstein  die  Handschrift  C 
sehr  leserlich  gefunden  zu  haben,  und  ihr  fehlte  von  diesen  Stellen 
nur  Joh  7,3— 6  und  8,32—34)  und  2  Cor  4,13— 12,6  sind  wir  von  orien- 
talischen Handschriften  einzig  auf  B  beschränkt,  und  von  Hebr9.14 
an  (also  in  den  Hirtenbriefen  [auch  in  Phm]  und  der  Offenbarung 
durchaus)  einzig  auf  A,  wo  uns  nicht  das  immer  seltne  und  oft  un- 
sichere Zeugniss  von  C  zu  Hülfe  kommt.  Hiedurch  entsteht  unver- 
meidlich der  Mangel,  dass  in  diesen  Teilen  nur  selten  das  Schwanken 
des  Orients  zwischen  mehreren  Lesarten  erkennbar  ist,  dass  also 
gewiss  oft  eine  wenig  verbreitete  für  die  einzige  gelten  wird.  Wer 
sich  daher  meiner  Ausgabe  bedient,  muss  auf  der  Hut  sein :  wo  in 
diesen  Teilen  des  N.  T.  nur  wenig  Abweichungen  auf  dem  Rande 
zu  finden  sind,  da  ist  auch  weniger  Sicherheit,  dass  der  Text  die 
gebilligtste  Lesart  des  Orients  liefert44  (S.  832.833,  vgl  S.  838).  Also, 
in  Hinsicht  auf  fast  ein  Viertel  des  Neuen  Testamentes  hatte  Lach- 
mann kaum  die  Möglichkeit  zu  wissen,  ob  der  Osten  zwischen  ver- 
schiedenen Lesarten  schwankte  oder  nicht,  und  er  zweifelte  nicht. 


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970 


B.  Kritik.    I.  Geschichte  der  Kritik. 


dass  häufig  eine  wenig  verbreitete  Lesart  für  die  einzige  galt.  Das 
war  nicht  schön.  Und  noch  dazu  warnte  er  ganz  richtig  zur  Vor- 
sicht in  Bezug  auf  diese  wenigen  Handschriften:  „In  orientis  exem- 
plaribus  cavendum  est  ne  per  temporum  latitudinem  yagemur  et  con- 
stitutos  antiquitatis  terminos  excedamus,  si  forte  illi  tres  Codices 
quibus  paene  solis  utimur,  quoniam  eorum  aetas  accurate  definiri 
adhuc  non  potuit,  interdum  aliquid  quarto  saeculo  nondum  cognituni 
ex  novicio  usu  susceperint"  (Bd.  1,  S.  XXIVT). 

So  wenige,  solche  unsichere,  östliche  Zeugen  hatte  Lachmann. 
Man  darf  auch  nicht  vergessen,  dass  weder  B  noch  C  damals  irgend 
leidlich  bekannt  war.  Und  was  sollte  man  thun,  wenn  diese  Zeugen, 
— ie  häufig  geschah,  uneinig  waren?  Dann  wendete  sich  der  Heraus- 
geber an  die  westlichen  Zeugen.  „Der  Widerstreit  occidentalischer 
Zeugen  kam  nicht  in  Frage,  wo  die  andere  Klasse  einstimmig  war. 
Hingegen  entschied  der  Gebrauch  desOccidents  zwischen  den  schwan- 
kenden orientalischen  Quellen'1  (S.827).  Welche  waren  diese  Zeugen? 
Dpaui  (fuj.  Lachmann  J)  und  Gp*u1  a  b  c  dÄVT  w  dP**1  (für  Lachmann  f ) 
ePftui  (fj )  g  jrenäus  Cyprian  Lucifer  Hilarius  A»p°k  (das  heisst  Primasius), 
und  die  gemischten  Zeugen  DevT  *p*  E»p«  eaP«  Vulgata,  Aber  auch 
diese  Zeugen  schweigen  bisweilen.  Eigentlich  gibt  es  nur  einen 
Zeugen  für  die  Apostelgeschichte  und  einen  für  die  Apokalypse,  und 
am  Ende  der  Apostelgeschichte  und  in  den  katholischen  Briefen 
keinen  (S.  838).  Auf  diese  Weise  soll  den  schwachen  östlichen  durch 
die  noch  schwächeren  Westlichen  gedient  werden. 

Was  soll  aber  geschehen,  wenn  die  Vereinigung  dieser  zwei 
Schwachheiten  bisweilen  nichts  ausrichten  kann?  Hier  muss  natür- 
lich die  Sicherheit  der  philologischen  Methode  sich  zeigen.  Hören 
wir  Lachmann  darüber:  „Ich  habe  mir  gegen  die  Lesart  einer  ein- 
zigen orientalischen  Handschrift,  wo  die  Vulgata  nicht  entschied, 
zuweilen  sogar  erlaubt  an  einem  dritten  Orte  Hülfe  zu  suchen, 
nämlich  in  anderen  späteren  und  gewöhnlichen  Handschriften  .  .  . 
Ich  kann  es  nicht  übel  nehmen,  wenn  in  diesem  Punkt,  in  welchem 
ich  mich  inconsequent  weiss,  jemand  einzelne  Stellen  anders  be- 
urtheilt  als  ich:  doch  war  es  gewiss  besser,  hie  und  da  die  Strenge 
des  Grundsatzes  zu  brechen,  als  sich  der  Willkür  eines  einzigen 
Schreibers  preis  zu  geben44  (8.  835).  Also,  wie  er  selbst  zugibt,  ver- 
lässt  er  hier  seine  Grundsätze.  Seine  sicher  begründete  Methode 
war  bestimmt  ihn  über  die  schweren  Stellen  wegzubringen,  aber 
gerade  hier  ist  er  ..inkonsequent". 

Und  noch  dazu,  wie  Lachmann  selbst  gesagt  hat,  waren  jene 
drei  Handschriften,  B  des  vierten  und  A  und  C  des  fünften  Jahr- 
hunderts, gar  nicht  genug,  um  sichere  Lesarten  des  vierten  Jahr- 
hunderts zu  bezeugen.  Tischendorf  traf  das  richtige,  als  er  schrieb: 
..Si  sex  vel  modo  tres  alii  aetatem  tulissent,  non  magis  invicem  dis- 


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2.  Der  ganze  Text   (2.)  1500—1902.  Lachmann. 


971 


sentientes  quam  ABC,  Lachmanni  textos  recensio  mirum  in  modum 
immutanda  esset". 

Unter  den  von  Lachmann  benutzten  Handschriften  waren  fol- 
gende schon  herausgegeben:  AD«VV  *p«  E»p*  Gpm1  Hp»«1  PQTZ  a  b 
c  devv  »ps  e»P*  g.  Diese  verglichen  Lachmann  und  sein  Genosse 
Bnttmann  mit  leidlicher  Genauigkeit,  obschon  TiBchendorf1  viele 
Fehler  in  ihrem  Apparat  fand.  Knitters  Fehler  in  P  und  Q  und 
Hearne's  in  E*p*  darf  man  nicht  Lachmann  oder  Buttmann  zu- 
schreiben. Was  die  damals  noch  nicht  herausgegebenen  Handschriften 
angeht,  so  war  es  bedauerlich,  dass  Lachmann  nur  die  von  Woide 
und  Ford  veröffentlichte  Mico-Bentley  Kollation  der  Handschrift  B 
und  die  unvollkommene  von  Birch  hatte,  und  Bartolocci's  Kollation 
nicht  kannte,  —  dass  er  für  die  Handschrift  C  nur  Wettstein's  Kol- 
lation für  den  ersten  Band  hatte  (für  den  zweiten  konnte  er  Tischen- 
dorf  8  Ausgabe  benutzen),  —  und  dass  er  für  die  Handschrift  Dp*01 
nur  Wettstein's  Kollation  hatte,  hier  und  dort  durch  Griesbach  ver- 
bessert In  derselben  Weise  begnügte  er  sich  für  den  Text  der  Vul- 
gata-Übersetzung  mit  der  Kollation  der  Amiata-Handschrift  vonFleck, 
obschon  er  selbst  Fleck  als  einen  Mann  schalt:  „diligentia  parum 
constantiM  (Bd.  1,  S.  XXVIII).  Er  selbst  oder  seine  Mitarbeiter 
hätten  leicht  diese  Handschriften,  mit  Ausnahme  von  B,  vergleichen 
können. 

Mit  diesen  kritischen  Regeln,  mit  diesem  Werkzeug,  meinte 
Lachmann,  er  könne  den  reinen  und  fest  überlieferten  geschichtlichen 
Text  des  Neuen  Testamentes  herstellen,  der  die  künftige  Grundlage 
bilden  sollte  für  die  genaue  Erforschung  der  apostolischen  Wahr- 
heit. Den  geschichtlich  festbezeugten  Text,  ohne  alle  Willkür  be- 
stimmt, konnte  er  finden:  „Neque  in  his  libris,  quorum  nullam  litter  am 
neglegi  oportere  sentio,  velim  quicquam  meo  arbitratu  meoque  iudicio 
definire,  sed  per  omnia  auctores  sequi  et  antiquissimos  et  proba- 
tissimos44  (Bd.  1,  S.  IX).  Es  war  eine  Täuschung,  aber  der  her- 
gestellte Text  war  besser  als  die  aufgestellte  Methode. 

Es  fehlten  nicht  Gelehrte,  die,  wie  Lücke,  auch  die  erste  Aus- 
gabe des  Jahres  1831  sehr  lobten;  viele  aber,  wie  Fritzsche,2 
griffen  Ausgabe  und  Herausgeber  an  und  verhöhnten  sie.  Lachmann 
antwortete  grösstenteils  scharf  und  nicht  ohne  Verachtung  (siehe 
oben,  S.  967).  Solche  Kritiker  hatte  Lachmann  erwartet  und  sie 
gingen  ihm  nicht  besonders  nah.  De  Wette's  Urteil  aber  bewegte 
Lachmann  sehr:  „(Bd.  2,  S.  IV)  unum  hoc,  quod  De  Wettius,  quem 

»  Tischendorf,  N.  T.  Gr.  ed.  VIL  crit.  mai.  Proll.  S.  CVII.  CV1II  Anm. 

2  Über  Laohmann's  Leben  und  Gaben  and  über  seine  Werke  sowohl  in  der 
nltklassischen  als  auch  in  der  germanischen  Philologie,  vgl  Martin  Herta,  Karl 
Latltmann:  eine  Biographü,  Berlin  1861;  ©r  bespricht  die  Ausgabe  des  N.  T. 
S.  155 — IG". 


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972 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


virum  ego,  cum  viveret,  omDium  et  verissimum  et  iustissimuni  esse 
iadicavi,  omnem  operam  meam  quasi  inutilem  atque  praefestinatam 
non  sine  contemptu  et  opprobriis  reiecit,  mihi  vehementer  dolait 
meque  ita  depressit,  ut  mihi  totius  operae  fastidinm  surreperet  et 
moras  nectere  inciperemu.  Daher  kam  es  dann,  dass  der  zweite 
Band,  obschon  er  bis  zur  Apokalypse  schon  gedruckt  war,  lange  in 
der  Druckerei  liegen  blieb.  Er  wurde  nicht  zu  Ende  geführt  und 
nicht  herausgegeben,  bis  De  Wette  tot  war.  „Dolorem  vicit  tandem 
officii  snscepti  gravitas,  quae  me  commonuit  ut  ea  dum  taxat  quae 
olim  parata  essent  conscriberem;  quae  tarn  etsi  nunc  plerisque  dis- 
plicerent,  fortasse  tarnen  post  haec  tempora  aliquem  ad  veram  ratio- 
nem  cognoscendam  ducere  eiusque  studia  adiuvare  possent"  (Bd.  2, 
S.  IV).  Lachmann's  Ausgabe  war  nicht  vollkommen,  doch  war  sie 
gut  und  nachahmungs würdig;  Lachmann  selbst  sah  die  Anfange 
dieser  Nachahmung  auch  unter  denen,  die  seine  Ausgabe  streng 
bekämpften.1 

Heute,  besonders  nach  den  Forschungen  von  Westcott  und  Hort, 
wird  fast  jeder  zugeben,  dass  schon  vor  dem  Ende  des  vierten  Jahr- 
hunderts und  zwar  im  Osten  der  Text  so  ziemlich  alle  die  Lesarten 
aufgewiesen  hat,  die  wir  heute  vor  uns  sehen.  Daher  scheint  einer 
wenig  zu  leisten,  der  die  Lesarten  des  vierten  Jahrhunderts  sucht, 
der  den  Text  jenes  Jahrhunderts  wiederherzustellen  wünscht  Ob- 
schon aber  das  Lachmann's  vorgestecktes  Ziel  war,  so  hat  er  doch 
durch  Kunst  oder  durch  Willkür  vielfach  die  besten  Lesarten  und 
zwar  wenigstens  des  zweiten  oder  des  dritten  Jahrhunderts  in  den 
Text  hineingesetzt.  Infolgedessen  werden  die  meisten  der  Lesarten 
Lachmann's  heute  durch  die  Kritiker  angenommen.  Nach  Reuss 
bot  Lachmann's  erste  Ausgabe  108  neue  Lesarten,  oder  wenn  man 
die  eingeklammerten  zählt,  134,  und  an  diesen  Stellen  stimmt  Tischen- 
dorf sehr  häufig  mit  ihm  überein.  In  der  zweiten,  grösseren  Aus- 
gabe fand  Reuss  nur  sechs  neue  Lesarten.  Tischendorf,  der  augen- 
scheinlich Lachmann's  Rat2  befolgte,  als  er  auf  seiner  ersten  Reise 
nach  Paris  ging,  war  sehr  verletzt  durch  Lachmann's  Urteil3  über 
sein  Neues  Testament  vom  Jahre  1841.  Er  schrieb  sehr  scharf  über 


1  „In  quoram  vooibus,  praesertim  cum  viderein  quosdam  mea,  quae  reprehen- 
derent,  clam  et  fartim  imitari,  consolabar  me  paucorum  amicorum  ad  sensu,  quo- 
rum  exemplo  et  praeceptis  iuniores  depoaito  faatu  atque  odio  ad  sanam  rationem 
deductum  iri  spero"  (Bd.  2,  S.  IV). 

2  „Durch  einen  Abdruck  des  codex  regius  Ephraemi  und  des  Claromontanus 
könnten  Pariser  Gelehrte  sich  ein  unsterbliches  Vordienst  um  die  Kritik  des  N.  T. 
erwerben":  Theol.  Stud.  und  Krü.  1830,  S.  832,  Ann»,  a. 

»  Lachmann,  N.  T.  Gr.  Bd.  1  (1842),  S.  XX11I:  „Nam  illa  editio,  si  verum 
dioendum  est,  tota  peccatum  est". 


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2.  Der  ganze  Text,   (2.)  1500—1902.  Lachmann. 


973 


Lachmann's  Ausgabe  und  tadelte,  vielleicht  mehr  als  gerecht  war1 
viele  Stellen,  aus  denen  er  zu  zeigen  suchte,  wie  ungenau  Lachmann 
seinen  eigenen  Grundsätzen  folgte.  Doch  kam  er  zu  besserer  Ein- 
sicht und  wir  lesen  in  den  letzten  „Prolegomena",  die  er  verfasste,2 
folgende  anerkennende  Worte  über  Lachmann:  „Nihilominus  libenter 
agnoscimus,  Lachmanni  opus  utut  imperfectum  rem  criticam  iuvisse 
nobisqne  ipsis  aliisque  ut  perfectiora  quaereremus  indtamento  fuisse. 
Ac  quum  per  ultima  haec  tempora  mirabili  modo  gravissima  critices 
sacrae  subsidia  tantopere  aucta  sint  ut  ipsi  Lachmanno,  si  adhuc  in 
vivis  esset,  commentarius  totus  de  integro  instaurandus  esset,  accidit 
ut  quum  ille  viam,  insistens  Richardi  Bentleii  vestigiis,  in  re  critica 
ineundam  censuit,  ea  nunc  demum  ad  bonum  certioremque  eventum 
sit  perductura."  Lachmann  wird  nicht  bald  vergessen  werden.9 

Nach  Lachmann's  kleiner  Ausgabe  wurden  die  handlichen,  schönen 
kleinen  Ausgaben  von  Hahn4  und  Theile5  weit  verbreitet,  die  viele 
Lesarten  aus  Griesbach  und  einige  aus  Lachmann  und  Tischendorf 
brachten,  die  aber  wegen  ihrer  Grundlage,  das  heisst  wegen  des  so- 
genannten „Textus  receptus",  der  ihnen  zu  Grunde  lag,  der  kritischen 
Sache  nicht  dienten,  abgesehen  etwa  von  der  Verbreitung  jener  neuen 
Lesarten.    Ebenso  unerspriesslich  für  die  bessere  Gestaltung  des 

>  Vgl  Tischendorf,  N.  T.  Or.  ed.  VU.  crit.  mai.  Leipzig  1859,  Bd.  1, 
S.  CXI.  CXII. 

*  N.  T.  Or.  bei  Brockhaas  erschienen,  Leipzig  1873,  Proll.  S.  XIV;  auch  in 
der  hei  Tauchnitz  erschienenen  Auagabe,  8.  IX. 

»  Vgl  Franz  X.  Pölzl,  Über  Karl  Lackmarm  . . .  Inaugurationsrede,  Wien, 
19.  Okt.  1889. 

4  Aug.  Hahn,  N.  T.  Or.  Post  loh.  Aug.  Henr.  Tittmannum  . . .  secundis  curis 
recognovit  ...  A.  H.  Stereotyp- Ausgabe  Leipzig  1840,  eine  amerikanische  Auggabe 
besorgte  Edward  Robinson,  New  York  und  Boston  1842;  N.  T.  Or.  Ex  recensione 
Aug.  Hahnii  denuo  editum,  Ster.-Ausg.  Leipzig  1841.  „Notitia  subsidiorum"  steht 
vorn  S.  XIX— XXXVI,  und  die  Lesarten  Griesbach's,  David  Schulz's,  Knapp'e, 
Scholz's,  und  Lachmann's  stehen  am  Rande,  aber  nicht  genau  besorgt.  N.  T.  Gr. 
Post  Lachmannum  et  Tischendorßum  .  .  .  recognovit  .  .  .  A.  Hahn,  Ster.-Ausg. 
Leipzig  1861;  diese  Ausgabe  bietet  Lesarten  besserer  Art  aus  Tischendorf  s  siebenter 
grosser  kritischer  Ausgabe  vom  Jahre  1859  und  aus  der  Apokalypse  von  Tregelles 
vom  Jahre  1844;  ein  neues  Vorwort  behandelt  Lachmann's  und  Teschendorfs 
Grundsätze. 

5  Carl  Gottfried  Wilhelm  Theile,  N.  T.  Or.  Ex  recognitione  Knappii  [dies 
wurde  später  ausgelassen]  eniendatius  edidit  . . .  C.  O.  0.  T.  Ster.-Ausg.  Leipzig 
1844;  in  den  kritischen  Notizen  „exhibetur,  missis  minutioribus,  conspectus  lec- 
täonum  editionum  Receptae,  Griesbach»,  Knappii,  Scholzii,  Lachmanni,  Tischen- 
dorfii,  Hahnii";  —  Theile  starb  im  Jahre  1854,  und  nach  Verkauf  der  Exemplare 
der  zehnten  Stereotyp -Auflage  liess  die  Verlagsbandlung  eine  umgearbeitete  Aus- 
gabe erscheinen:  N.  T.  Or.  Theilii  editionem  recognovit  perpetuaque  coliatüme 
textus  et  Tregellesiani  et  Tischendorfiani  ante  et  post  inventum  Sinaiticum  editi 
locupletavit  Oscar  de  Gebhardt.   Ed.  st  er.  undecima,  Leipzig  1875. 


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974 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


Textes  waren  die  Ausgaben  von  Samuel  Thomas  Bloomfield,1  die  in 
England  und  in  Amerika  viel  gebraucht  wurden,  und  die  Ausfüh- 
rungen Thomas  Hartwell  Horne's,2  (1818—1846)  und  Samuel  David- 
son's3  (1839),  die  damals  in  England  und  Amerika  als  die  grossen 
Autoritäten  in  diesem  Fache  galten. 

Jakob  Isaak  Doedes4  schrieb  zur  Bearbeitung  einer  von  der 
Teyler-Gesellschaft  in  Hartem  gestellten  Preisfrage  ein  ausgezeich- 
netes aber  vielfach  übersehenes  Buch.  Er  behandelte  in  drei  Teilen, 
ausführlich  und  mit  grossem  Verständnis,  die  Geschichte  des  Textes, 
die  Hilfsmittel  zur  Bestimmung  des  Textes  oder  die  Zeugen,  und  die 
Hegeln  oder  die  Methode  der  kritischen  Kunst  nebst  Kommentar  zu 
ausgewählten  Stellen.  Er  verlangte  den  Ausschluss  des  „Textus  re- 
ceptus",  und  er  meinte,  man  sollte  eine  alte  Handschrift,  z.  B.  die 
alexandrinische  Handschrift  A,  abdrucken  und  Lesarten  besonders 
aus  den  ältesten  griechischen  Handschriften  beifügen.  Dass  ein 
solches  Buch  in  Holland  vor  der  Mitte  des  neunzehnten  Jahrhunderts 
geschrieben  werden  und  sogar  von  jener  Gesellschaft  gekrönt  werden 
konnte,  weist  auf  einen  hohen  Stand  der  Wissenschaft  und  der  B^rei- 
heit  damals  dort 

Johannes  Georg  Eeiche5  (1847—1862),  Professor  in  Göttingen, 

1  Bloomfield,  The  Greek  Testament  toith  Englüh  notes  u.  s.  w.  2  Bde.  9.  Ausg. 
London  1855  (1.  Ausg.  1832;  5.  Ausg.  1843;  1.  amerikanische  Ausgabe  Boston 
1837).  AddÜioncd annotaiion*  ...  ontheN.  T.  London  1850.  Oritical  annotations 
. . .  on  theN.T.  London  1860;  dieses  Buch  bietet  viele  Lesarten  aus  Handschriften 
in  Latnbeth  und  im  Britischen  Museum;  ausser  den  14  Lambeth-Handschriften, 
die  Scri  vener  verglich,  verglich  Bloomfield,  wie  es  scheint,  an  ausgewählten  Stellen 
die  Lambeth-Handschriften  Evl  229.230.231.232  Apl  60.61.62.63.64.  Im  Britischen 
Museum  verglich  er  (die  eingeklammerten  sahen  oder  verglichen  Andere  vorher) : 
Evv  (G  44.65.72.113.114.115.116.117.201.202.438.439.446.478)  490.491.492.493.494.495. 
496.497.49a499.500.501.502.503.504  (Scrivener  leugnet,  dass  Bloomfield  diese  ver- 
glich, Mr\  S.  219,  doch  fuhrt  Bloomfield  die  Handschrift  häufig  an,  s.  R  Jo7,21 
8,7.9.12)  Apg  (22.25.26.27.28.59.91)  197.198  Paul  (31.32.33.34.62.75. 104)  [Harl  5540. 
5742?]  253.275  Apok  (7.8.94.97)  JEW  (25. 25b.  150. 181. 182)  187.188. 189.190.191.192. 
193  Apl  6. 

a  Hörne,  An  introduction  to  . . .  the  holy  scriptures,  9.  Ausg.  London  1846 
(1.  Ausg.  1818);  in  Amerika  dreimal  erschienen. 

»  Davidson,  Lectures  on  biblical  criticism,  Edinburgh  1839. 
.  *  Doedes,  Verhandeling  over  de  tekstkritiek  des  Nieuwen  Verbands,  Harlem 
1844  in  Folio:  erster  Teil,  über  die  Geschichte  des  Textes,  S.  23—240;  «weiter 
Teil,  über  die  Zeugen,  S.  241—367;  dritter  Teil,  über  die  Methode  oder  über  die 
Regeln,  8.  368-481. 

5  Reiche,  Oodieum  MSS,  N.  T.  Graecorum  aliquot  imigniorum  in  biblio- 
iheca  regia  Parisiensi  asservatorum  novo,  descriptio  et  cum  tcxtu  vuU/o  recepto 
coUatio,  Göttingen  1847;  er  behandelte  folgende  Handschriften:  Evv  18  (Apg  113 
Paul  132  Apok  61).  263  (Apg  117  Paul  137  Apok  fehlt)  Apg  11  (Paul  140). 
114(Paul  134).  119(Paul  139).  126  (Paul  153).  127(Paul  154);  Apg  12(Panl  16 
Apok  4).  131(Paull58);  die  zwei  letzten  beschrieb  er  nur.  Er  gibt  die  Lesarten 


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2.  Der  ganze  Text   (2.)  1500-1902.  Tischendorf.  975 

schritt  eher  rückwärts  als  vorwärts,  doch  hat  er  viele  Kleinschrift- 
Handschriften  fleissig  bearbeitet  Das  Neue  Testament  von  Eduard 
von  Muralt1  vom  Jahre  1848  hat  keine  Bedeutung,  abgesehen  von  den 
Kollationen  einiger  Petershurger  Handschriften.  Das  „ad  fidem  co- 
dicis  principis  Vaticani"  war  so  unpassend  wie  möglich. 

Für  England  bot  im  Jahre  1848  John  Scott  Porter,2  ein  Schüler 
Griesbachs  und  Hug's,  viel  Wertvolleres,  und  Samuel  Davidson's3 
Abhandlung  über  biblische  Kritik  vom  Jahre  1852  widmete  einen 
weiten  Raum  den  deutschen  Forschungen  und  war  ein  ganz  anderes 
und  erheblich  besseres  Buch,  als  sein  erstes.  Auf  der  anderen 
Seite  des  Ozeans  erörterte  im  Jahre  1846  Andrews  Norton4  die  Ge- 
schichte des  Textes  der  Evangelien,  und  die  Kritik  der  Evangelien, 
in  grundgelehrter  und  feinsinniger  Weise. 

Wir  kommen  jetzt  zu  Lobegott  Friedrich  Constantin  Tischen- 
dorf, der  zahllose  Schriften  und  Texte  herausgab  und  vielleicht  mehr 
griechische  Neue  Testamente  als  irgend  ein  anderer  Mensch  ver- 
öffentlichte.5 Anfang  Oktober  1840  vollendete  Tischendorf  seine  erste 
Ausgabe:  „Novum  Testamentum  Graece"  Leipzig  1841.  Diese  Aus- 
gabe wurde  freundlich  aufgenommen,  besonders  durch  David  Schulz,6 
den  Breslauer  Professor.  Angesichts  der  späteren  Ausgaben  Tischen- 

von  Paul  132.134.137.139.140.153,  S.  46—61;  Kalk  113.114.117.127,  S.  61-66;  Apok 
51,  S.  65—73.  Commentanus  criticus  in  N.  T.  in  quo  loca  graviora  et  diffieiliora 
lectionis  dubia*  accurate  recenseniur  et  explieantur,  3  Bde.  Göttingen  1853. 1859. 
1862.  Reiche  schrieb,  Codicum  . .  .  collatio,  S.  14,  Anm. :  „Meliorum  monumen- 
torum,  a  Griesbachio  Const.  recenaioni  adnumeratorum,  teztus,  in  genere  spec- 
tatus,  purior  est,  et  genuino,  omnium  antiquissimo,  textui  propior,  quam  Alexan- 
drinorum  et  occidentalium." 

1  Maralt,  N.  T.  Qr.,  ad  fidem  codiris  princips  Vaticani  edidit,  integrum  Va- 
rietät ein  aetatis  apostolicae,  versionü  II  vel  III  saeculi,  codd.  Alezandrinorum  IV 
vel  V,  Graeco-Latinorvm  VI— VIII  denuo  examinatam,  et  XI  codd.  orientalium 
IV—  XV  8.  nee  non  S/avonicorum  XI— XIII  s.  nunc  primum  coüatam  . . .  cum 
lexidio  grammatico  adiecit  E.  de  Muralto,  Hamburg  1848  (kleine  Ausgabe  1846). 

3  Porter,  Principles  of  textual  criticism ,  witk  their  appHcaiion  to  the  Old 
and  New  Testaments  . . .  London  1848,  mit  13  Tafeln. 

>  Davidson,  A  treatise  on  biblical  criticism  ...  2  Bde.  Edinburgh  1852;  Bd.  2 
behandelt  das  N.  T.  Davidson  veröffentlichte  auch  eine  englische  Übersetzung 
von  Tischendorfs  griechischem  Neuen  Testament:  The  New  Testament  u.  s.  w. 
2.  Ausg.  London  1876,  mit  einem  Kritischen  Vorwort,  aber  aus  Versehen  folgt  er 
nicht  überall  Tischendorfs  Text. 

«  Norton,  Evidentes  of  the  ^enuineness  of  the  gospels,  2.  Ausg.  Bd.  1  (1846), 
S.  23—109,  und  add.  not.  S.  III—  CV;  unter  anderem  bespricht  er  die  Stellen 
Mkl6,9-20  Lk9,55.56  22,43.44  Jo5,3.4  7,53-8,11  21,24.25. 

3  Vgl  meine  „Prolegomena"  zu  Tischendorfs  N.  T.  Qr.  ed.  VIII.  crit.  mai. 
S.  3—22,  und  279-287. 

•  Schulz  schrieb  eine  lange  Anzeige  in  der  Neuen  Jenaischen  allgemeinen 
Liter. -Zeitung,  Nr.  145.  146. 147. 148,  S.  601a— 614  a.  Vergleiche  auch  Doedes  (wie 
oben  S.  965,  Anm.  1),  8.  212—222. 


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976  B-  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 

dorfs  hat  diese  erste  keine  grosse  Bedeutung.  Nach  Reuss  stimmt 
Tischendorf  in  dieser  Ausgabe  mit  dem  Textus  receptus  nur  an  280 
aus  den  tausend  Stellen  Reuss's  überein,  mit  Griesbach  an  569  Stellen, 
und  mit  Lachmann  an  735  Stellen.  In  den  Reuss-Stellen  hatte  Tischen- 
dorf 35  neue  Lesarten. 

Zwei  Jahre  später  erschienen  durch  ihn  zwei  Ausgaben  in  Paris: 
—  a.  „N.  T.  Gr.  ad  antiquos  testes  recensuit,  lectionesque  Variante» 
Elzeviriorum  Stephani  Griesbachii  notavit  C.  T."  Paris,  Didot.  1842, 
Fr.  Pierre  Guillaume  Guizot  gewidmet.  Der  Text  war  an  einigen 
Stellen,  besonders  in  den  Evangelien  geändert  worden,  war  aber 
grösstenteils  dem  der  Leipziger  Ausgabe  vom  Jahre  1841  gleich, 
Reuss  zählt  unter  seinen  tausend  Stellen  fünfzig  auf,  in  denen  diese 
Pariser  Ausgabe  sich  von  der  Leipziger  vom  Jahre  1841  unter- 
scheidet, und  zwölf  neue  Lesarten.  Die  Pariser  Lesarten  wurden 
von  Tischendorf  im  Jahre  1843  aus  Neapel  nach  Leipzig  geschickt 
und  der  Leipziger  Ausgabe  beigefügt.  Diese  nicht-römische  Aus- 
gabe enthält  zweiundzwanzig  Seiten  Prolegomena,  und  einundneunzig 
Seiten  Lesarten  im  Appendix.  Tischendorf  bedauerte  die  vielen 
Druckfehler.  —  b.  „N.  T.  Gr.  et  Lat.  Tn  antiquis  testibus  textum 
versionis  Vulgatae  Latinae  indagayit,  lectionesque  variantes  Stephani 
et  Griesbachii  notavit,  viro  s.  venerabili  Jager  in  consilium  adhibito, 
C.  T."  Paris,  Didot.  1842,  dem  Pariser  Erzbischof  Denis  Auguste 
Affrey  gewidmet.  Diese  Pariser  römisch-katholische  Ausgabe  ist 
darauf  gerichtet,  zu  zeigen,  so  weit  möglich,  dass  der  griechische 
Text  mit  den  alten  Zeugen  und  besonders  mit  der  lateinischen  Vul- 
gata-Übersetzung  übereinstimme.  Jager,  der  Tischendorf  zu  dieser 
Ausgabe  veranlasst  hatte,  setzte  später  seinen  eigenen  Namen  auf 
den  Titel  als  Verfasser  „una  cum  C.  Tischendorf"  und  tilgte  Tischen- 
dorfs Namen  am  Ende  der  Widmung.  Eine  solche  Ausgabe  hätte 
Tischendorf  überhaupt  nicht  berühren  sollen.  Schade,  dass  Jager 
sie  nicht  von  vornherein  für  sich  in  Anspruch  nehmen  konnte;  so 
wäre  es  besser  gewesen. 

Tischendorfs  erste  bedeutende  Ausgabe  war:  „N.  T.  Gr.  Ad 
antiquos  testes  recensuit,  apparatum  criticum  multis  modis  auctum 
et  correctum  apposuit,  commentationem  isagogicam  praemisit  C.  T. 
Editio  Lipsiensis  secunda"  1849.  Die  Prolegomena  füllten  sechsund- 
neunzig Seiten.  Über  den  Text  ist  nachher  zu  reden.  Die  Ausgabe 
war  schon  Anfang  des  Jahres  1856  vergriffen. 

Hierher  setzen  wir  drei  handliche  Ausgaben  für  den  allgemeinen 
Gebrauch  und  die  Ausgabe  der  synoptischen  Evangelien.  —  a.  Die 
Tauchnitz- Ausgabe.  Diese  Stereotyp- Ausgabe  erschien  im  Jahre  1850 
bei  Bernhard  Tauchnitz,  sowohl  allein  als  auch  mit  dem  hebräischen 
Alten  Testamente  von  Carl  G.  W.  Theile  vom  Jahre  1849.  Sie  bot, 
mit  wenigen  Änderungen,  den  Text  der  Ausgabe  vom  Jahre  1849, 


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2.  Der  ganze  Text.   (2.)  1500-1902.  Tischendorf.  977 


und  die  Elzevier-Lesarten  standen  unter  dem  Texte.  Diese  Ausgabe 
wurde  im  Jahre  1862  mit  demselben  Text,  aber  mit  neuen  Prolego- 
mena,  und  im  Jahre  1873  mit  dem  Texte  der  achten  Ausgabe,  nebst 
Angabe  der  Lesarten  der  sinaitischen  Handschrift,  wiederholt  Diese 
letzte  Ausgabe  hat  dann  Oskar  von  Gebhardt  allmählich  durch  diese 
Jahre  hindurch  revidirt,  und  einmal  in  grösserer  Form  sowohl  allein 
als  auch  mit  Luther's  deutschem  Text,  und  einmal  in  kleinerer, 
äusserst  bequemer  Form  herausgegeben.  Dem  griechischen  Texte 
hat  in  der  grösseren  Ausgabe  Gebhardt  die  Lesarten  von  Tregeiles 
und  Westcott-Hort,  in  der  kleineren  die  von  Westcott  und  Hort  bei- 
gefügt1 —  b.  Synapse.  Im  Jahre  1851  erschien  bei  (Avenarius  und) 
Mendelssohn,  Leipzig,  „Synopsis  evangelica  ex  quattuor  evangeliis 
ordine  chronologico  concinuata,  brevi  commentario  illustrata,  ad  anti- 
quos  testes  recensita";  der  Text  war  an  einigen  Stellen  emendirt; 
die  Ausgabe  wurde  im  Jahre  1854  wiederholt.  Die  Ausgabe  vom 
Jahre  1S64  wurde  emendirt  unter  Gebrauch  der  sinaitischen  Hand- 
schrift,2 und  die  vom  Jahre  1871  nach  der  „editio  octava  critica" 
umgearbeitet;  diese  erschien  wieder  im  Jahre  1878  und  in  den  Jahren 
1888.1890.1897.  Diese  Synopse  scheint  besonders  in  Gross-Britannien 
im  Gebrauch  zu  sein.  —  0.  „Academica".  Das  „Novum  Testamentum 
Graece",  das  zuerst  in  der  Triglotte  (griechisch-lateinisch-deutsch) 
im  Jahre  1854  bei  (Avenarius  und)  Mendelssohn,  Leipzig,  erschien, 
wurde  im  Jahre  1855  einzeln  herausgegeben  unter  dem  Namen  einer 
„editio  academica",  als  für  die  Studenten  geeignet*  mit  Beifügung  des 
Inhaltes  der  Kapitel,  der  Parallelstellen,  der  Abschnitte  und  Kanones 
Eusebs,  und  der  Lesarten  des  „Textus  receptus".  Diese  Ausgabe 
wurde  im  Jahre  1857  wiederholt  und  dann  im  Jahre  1858  in  dem 
griechisch -lateinischen  Neuen  Testament  aus  der  Triglotte  heraus- 
gegeben. Sie  erschien  nachher  (der  Text  endlich  nach  der  „editio 
octava"  im  Jahre  1873  umgearbeitet)  in  den  Jahren  1861.1864.1867. 

1  Gebhardt,  N.  T.  Gr.  et  Oermanice,  Leipzig  1881,  und  N.  T.  Gr.  Leipzig 
1881 ;  dem  deutschen  Texte  fügte  Gebhardt  die  Lesarten  der  zweiten  Ausgabe  von 
Erasmus,  als  der  griechischen  Grundlage  für  Luther's  Übersetzung,  und  die  Lesarten 
der  Hauptausgaben  des  deutschen  Textes  Luther's  hinzu.  Die  grössere  Ausgabe 
des  N.  T,  Gr.  hat  am  Ende  einige  wichtigere  Lesarten  aus  den  besseren  Hand- 
schriften, besonders  aas  der  Rossanensis-Handschrift  2.  —  Die  bequeme  kleine 
Ausgabe  hat  den  Titel:  N.  T.  Gr.  ex  ultima  Tischendorfii  recensione  edülit  0.  de  G. 
Editio  stereotypa  minor.  Leipzig,  B.  Tauchnitz  1887.  Ed.  IV.  1S98. 

2  Die  Ausgabe  der  Synopse  vom  Jahre  1864  war,  wenn  ich  nicht  irre,  das 
Buch,  in  dem  Tischendorf  zuerst  die  neue  sinaitische  Handschrift  benutzte,  um 
den  Text  zu  bestimmen.  Frederick  Gardiner  veröffentlichte  eine  evangelische 
Synopse  unter  dem  Titel:  A  harmony  of  fhe  four  yospels  in  Greek,  aecordinq  to 
ihe  text  of  Tischendorf:  with  a  rollation  of  tlic  textus  reeeptus,  and  of  the  texts  of 
Grieshach,  Lachmann,  and  Tregeiles,  Andover  1871;  und  wieder  im  Jahre  187<J 
unter  Beifügung  einer  Abhandlung  ühcr  die  kritische  Kunst. 


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978 


B.  Kritik.  I.  Geschichte  der  Kritik. 


1870.1873.1875. 1878. 1880. 1881. 1883. 1887. 1892. 1899,  zusammen  30  000 
Exemplare.  —  <L  Brovkhaus.  Die  letzte  Ausgabe  des  griechischen 
Neuen  Testamentes,  die  Tischendorf  besorgte:  „N.  T.  Gr.  ad  editionem 
suam  VIII  criticam  maiorem  conformavit,  lectionibosque  Sinaiticis 
et  Vaticanis  item  Elzevirianis  instruxit  C.  de  T."  Leipzig  F.  A.  Brock- 
haus 1873,  ist  datirt  vom  Januar  des  Jahres  1873,  in  welchem  Jahre 
am  5.  Mai  Tischendorf  erkrankte. 

Vor  dem  Jahre  1859  hatte  Tischendorf  mehr  als  fünfzehn  Tausend 
Exemplare  des  Neuen  Testamentes  herausgegeben.  Er  zählte  die 
Ausgabe  vom  Jahre  1841  in  Leipzig  als  die  erste,  die  zwei  im  Jahre 
1842  in  Paris  als  zweite  und  dritte,  die  Ausgabe  vom  Jahre  1849  in 
Leipzig  als  die  vierte,  die  Leipzig-Tauchnitz-Ausgabe  vom  Jahre  1850 
als  fünfte,  und  die  Leipzig-Triglotte-akademische  Ausgabe  von  dem 
Jahre  (1854)1855  u.  s.  w.  als  die  sechste.  Deshalb  nannte  er  die 
Ausgabe  vom  Jahre  1859  in  Leipzig  die  siebente.  Diese  erschien  in 
einer  grösseren  Form  in  zwei  Bänden  und  in  einer  kleineren  Form, 
beide  zusammen  in  3050  Exemplaren.  Die  grössere  Ausgabe  bot  den 
reichsten  kritischen  Apparat,  den  man  bis  dahin  gesehen  hatte.  Die 
Prolegomena  waren  zum  grossen  Teil  aus  der  Ausgabe  vom  Jahre  1849 
wiederholt  und  genügten  dieser  neuen  Ausgabe  nicht,  aber  Tischen- 
dorf war  im  Begriffe,  nach  Sinai  zu  reisen  und  wollte  sich  nicht  da- 
mit abgeben.  Die  kleinere  Ausgabe  entbehrte  der  geringeren  und 
weitläufigeren  Zeugnisse,  enthielt  aber  trotzdem  einen  volleren  kriti- 
schen Apparat,  als  die  Ausgaben  von  Wettstein,  Griesbach,  Scholz, 
und  Lachmann. 

Darauf  folgte  die  „editio  octava  critica  maior",  nebst  einer  „minor". 
Die  zwei  Textbände  der  „maior"  erschienen  in  den  Jahren  1869  und 
1872,  Tischendorf  wurde  ab?r  krank  im  Jahre  1873  und  starb  am 
7.  Dezember  1874,  ohne  die  Prolegomena  zu  schreiben,  die  dann 
Gregory  in  den  Jahren  1884.1890.1894  in  drei  Teilen  herausgab. 

Nach  Reusa  ging  Tischendorfs  Text  von  1849  mit  Elzevier  an 
352  Stellen,  mit  Griesbach  an  622  Stellen,  mit  Lachmann  an  655  Stellen, 
und  aus  diesen  stimmten  Tischendorf  und  Lachmann  an  212  Stellen 
mit  einander  überein  und  gegen  Elzevier  und  Griesbach.  In  853 
Stellen  aus  den  tausend  behielt  Tischendorf  Lesarten,  die  die  übrigen 
schon  gedruckt  hatten.  Reuss  fand  bei  Tischendorf  mehrere  Les- 
arten, die  Muralt  zuerst  gedruckt  hatte,  und  einige  Alcalä-,  Harwood-, 
und  Mace-Lesarten;  er  notirte  zehn  neue  Lesarten. 

Im  Jahre  1859  näherte  sich  Tischendorf  in  den  Evangelien  dem 
„Textus  receptus",  so  dass  diese  Ausgabe  bei  den  Anhängern  jenes 
Textes  besonders  beliebt  ist  Er  erkannte  aber  seinen  Irrtum  und 
ging  in  den  Briefen  weiter  von  dem  „Textus  receptus"  ab,  als  im 
Jahre  1849.  Reuss  fand  395  Stellen,  aus  seinen  tausend,  an  denen 
Tischendorf  mit  Elzevier,  671  Stellen,  an  denen  er  mit  Griesbach, 


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2.  Der  ganze  Text.   (2.)  150O— 19Ü2.  Tischendorf. 


979 


und  662  Stellen,  an  denen  er  mit  Lachmann  geht.  Er  fand  keine 
ganz  neue  Lesart  Scrivener,  der  Verteidiger  des  „Textus  receptus", 
zählt  1296  (430  sind  nur  orthographisch)  Stellen  auf,  in  denen  diese 
Ausgabe  von  der  Ausgabe  vom  Jahre  1849  abweicht;  an  595  aus 
diesen  Stellen  ergreift  Tischendorf  wieder  die  sogenannten  „rezipir- 
ten"  Lesarten. 

Als  Tischendorf  dann  zu  der  Herstellung  des  Textes  der  achten 
Ausgabe  kam,  hatte  er  das  Zeugnis  der  Handschrift  K  und  ganz 
andere  Einsicht  in  die  Lesarten  vieler  anderen  Zeugen  gewonnen,  so 
dass  er  nunmehr  bereit  war,  wieder  den  ältesten  Text  —  an  dessen 
Erlangung  er  verzweifelt  hatte,  als  er  die  siebente  Ausgabe  anfing  — 
m:t  gutem  Mut  zu  suchen.  Er  schrieb:'  „Bei  der  Verarbeitung  des 
Materials  zum  Zwecke  der  Herstellung  des  ältesten  Textes  unserer 
evangelischen  und  apostolischen  Bücher  bin  ich  nach  längerem  mir 
öfters  zum  Vorwurf  gemachten  Schwanken  zu  Grundsätzen  gelaugt, 
die  sich  am  nächsten  mit  denen  des  englischen  Kritikers  Richard 
Bentley  vom  Jahre  1720,  auch  Carl  Lachmanns  vom  Jahre  1831  be- 
rühren: Grundsätze,  deren  erfolgreiche  Anwendung  allerdings  erst 
durch  die  glückliche  Sicherstellung  und  wesentliche  Vermehrung  des 
maassgebenden  Apparats  ermöglicht  worden  ist. . . .  Sie  gehen  darauf 
hinaus,  vom  hergebrachten  Texte,  dem  seit  Erasmus  unbedingt  be- 
vorzugten byzantinischen  Texte,  gänzlich  abzusehen  und  dafür  den 
dokumentlich  beglaubigten  Text  des  zweiten  Jahrhunderts  unter 
möglichster  Verzichtleistung  auf  das  eigene  Gutdünken  herzu- 
stellen." 

Tischendorf  's  Verlangen  nach  dem  Texte  des  zweiten  Jahrhun- 
derts führte  ihn  dann  weit  ab  von  der  siebenten  Ausgabe  und  weiter 
von  dem  sogenannten  „Textus  receptus".  Scrivener  notirt  3369  Ver- 
schiedenheiten zwischen  der  siebenten  und  der  achten  Ausgabe.2  Ich 
habe  3572  gefunden.3  Die  Neigung  Tischendorfs  zu  Gunsten  der 
sinaitischen  Handschrift  tt  erhellt  aus  den  120  Stellen,  an  denen 
allein  aus  jenen  vielen  Stellen  er  ihre  Lesart  verlässt;  auch  betreffen 
diese  Unterschiede  hauptsächlich  Wortformen,  wie  xsiXäroo  («  xiX.) 
rjielao  (»  fjXlao).  Tischendorf  verlässt  die  Handschrift  B  an  956  Stellen, 
wobei  natürlich  die  Apokalypse  fehlt  Er  folgte  dem  Zeugnis  von  k 

»  Vgl  Tischendorf,  Synopsis  evanyelica,  3.  Ausg.  Leipzig  1871,  S.  LHI 
Haben  icir  den  ächten  Schrifttext  der  Evangelisten  und  Apostel?  2.  Ausg.  Leipzig 
873,  S.  18. 

3  Diese  Verschiedenheiten  können  auf  verschiedene  Weise  gezählt  werden. 
Eine  Leeart  kann  mehrere  Worte  enthalten,  die  dann  wieder  unter  sich  Ver- 
schiedenheiten zeigen.  Bisweilen  entstehen  zwei  Leaarten  innerhalb  eines  einzigen 
Worten. 

3  Vgl  Abbot's  Liste  bei  Hudson,  A  critical  Oreek  and  Englieh  coneordance 
of  the  N.  T.  Boston  1877,  S.  489—506. 

63 


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980 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


allein  an  145  Stellen  (39  davon  in  der  Apokalypse),  dem  Zeugnis 
von  B  aber  nur  an  14  Stellen  (ohne  Apokalypse). 1 

Im  dritten  Jahre  nach  Tischendorf  s  erster  Ausgabe  veröffent- 
lichte Samuel  Prideaux  Tregelles  (geboren  1813,  gestorben  1875): 
,*AjtoxaXvtpio  'itjoov  Xqioxov  i£  aQxalcov  avtiyQapmv  ixöod-eloa.  The 
book  of  Revelation  in  Greek,  edited  from  ancient  authorities;  with 
a  new  English  version,  and  various  readings",  London  1844.  Dann 
erschien  im  August  1848  ein  Prospect  einer  griechisch-lateinischen 
Ausgabe  des  Neuen  Testaments:  „The  Greek  New  Testament  edited 
from  ancient  authorities,  with  the  Latin  version  of  Jerome,  from  the 
codex  Amiatinus."  Die  einzelnen  Teile  dieser  Ausgabe  sahen  das 
Licht:  Mt-Mk  1857,  Lk-Joh  1861,  Apg-Kath  1865,  Rö-2Th3,3  1869, 
2Th3,3-Heb-Philem  1870,  Apok  1872.  Schon  im  Jahre  1861  hatte 
Tregelles  einen  Schlaganfall,  und  einen  zweiten  im  Jahre  1870; 
er  wurde  bei  der  Ausgabe  der  Apokalypse  von  B.  W.  Newton  unter- 
stützt. Nach  dem  Tode  Tregelles'  veröffentlichte  A.  W.  Streane 
im  Jahre  1879,  unter  der  Aufsicht  F.  J.  A.  Hort's,  Prolegomena  (Aus- 
züge aus  früheren  Schriften  Tregelles')  und  Addenda. 

Tregelles  hatte  sich  mit  dem  grössten  Fleisse  auf  diese  Ausgabe 
vorbereitet  Dreimal  in  den  Jahren  1845—1846,  1849—1850,  1862 
besuchte  er  das  Festland,  und  im  Jahre  1853  Irland,  um  Handschriften 
jeder  Art  in  verschiedenen  Sprachen  zu  vergleichen.  Ausser  dem 
grossen  „Codex  Amiatinus"  der  lateinischen  Vulgata  verglich  er  in 
London,  Leicester,  Rom,  Florenz,  Modena,  Venedig  München,  Basel, 
Paris,  Dresden,  Leipzig,  Hamburg,  Dublin  für  die  Evangelien 
EGHPKMRUXZr^  1.33.69  syr  cu,  für  die  Apostelgeschichte  HL 
13.31.61;  für  die  Briefe  Pauli  DFLM  17.37.47,  für  die  Apokalypse  1.14. 
Mehr  als  einmal  verglich  er  seine  Kollationen  mit  denen,  die  Tischen- 
dorf gemacht  hatte,  um  beide  zu  vervollkommnen.  Scrivener  ver- 
glich die  Handschrift  Ew  69  Apg  31  Paul  37  Apok  14  nach  Tregelles, 
und  bezeugt,  dass  Tregelles  alles  sehr  genau  besorgt  hatte.  In  Born 
sah  er  im  Jahre  1845  die  Handschrift  B,  aber  er  konnte  keine  Er- 
laubnis erlangen,  sie  zu  vergleichen.  Im  Jahre  1861  veröffentlichte 
er  die  Handschrift  S  „Codex  Zacynthius"  (und  das  Bruchstück  0)  in 
London.  Auch  schrieb  er  vorzügliche  Bücher  über  den  Text  des 
Neuen  Testamentes  in  den  Jahren  1854.1856.2  So  viel  über  die  Vor- 
arbeiten Tregelles1. 

1  Genaueres  findet  man  Tischendorf,  N.  T.  Or.  ed.  VIII.  crit.  mal  Leiprig 
Bd.  3,  S.  285-  287. 

*  Tregelles,  An  accmint  of  the  printed  text  of  the  Qretk  New  Testament,  with 
reniarks  on  its  revision  upon  crüical  prmciples,  London  1854,  und  Introduction 
1o  the  texttial  criticism  of  the  New  Testament ,  in  dem  Buche:  Hörne's  Introduc- 
tion n.  s.  w.  Bd.  4,  10.  Ausg.  London  1856  und  11.  Ausg.,  1863,  Append.  S.  751  — 
774.  775-784. 


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2.  Der  ganze  Text.   (2.)  1500—1902.  Tregelles. 


981 


Seine  grosse  Ausgabe  war  dann  reichhaltig  ausgestattet  Sie  bot 
allerart  Lesarten.  Die  griechischen  und  syrischen  wurden  haupt- 
sächlich durch  den  Herausgeber  selbst  gesammelt,  die  ägyptischen 
und  äthiopischen  mit  Hilfe  Prevost's,  die  armenischen  mit  Hilfe 
Rieu  s.  Er  zog  die  kirchlichen  Schriftsteller  bis  auf  Euseb  herbei, 
unter  den  Griechen  besonders  Origenes  und  Euseb,  unter  den  La- 
teinern Tertullian,  Cyprian,  Hilarius,  Luciferus  Calaritanus,  und  Pri- 
masius.1  Tregelles  gab  den  ältesten  Text,  den  er  erreichen  konnte.2 
Das  und  der  weitere  Umfang  seiner  Zeugen  schieden  ihn  von  Lach- 
mann, und  doch  lesen  diese  beiden  Herausgeber  an  den  meisten  Stellen 
dasselbe.  Tregelles  veröffentlichte  die  Evangelien,  ehe 9  die  sinaitische 
Handschrift  g  herausgegeben  wurde,  und  vor  Tischendorfs  späteren 
Untersuchungen  über  die  vatikanische  Handschrift  B.  Hätte  er  diese 
beiden  Handschriften  benutzen  können,  so  hätte  er  häufiger  mit 
Tischendorf  übereingestimmt  In  der  Apokalypse  ist  der  neue  Text 
Tregelles',  nach  Scrivener,  an  229  Stellen  verschieden  von  dem 
des  Jahres  1844.  Tregelles  stimmte  sehr  weit  mit  Tischendorf  über- 
ein, trotz  des  Fehlens  jener  Zeugen.  Bei  der  Herausgabe  seiner 
N.  T.  Chr.  ed.  VIII.  crit.  mai.  scheint  Tischendorf  stets  seine  Hefte 
zurückgehalten  zu  haben,  bis  Tregelles  die  entsprechenden  Hefte 
herausgab. 

Wie  gross  der  Wert  der  Ausgabe  Tregelles'  war,  noch  grösser 
waren  seine  Verdienste  um  die  Wissenschaft  darin,  dass  er  seine 
Landsleute  von  dem  „Textus  reeeptus"  abrief  und  sie  zu  den  Grund- 
sätzen Bentley's  zurückführte.  Er  kämpfte  lange  allein  und  wurde 
viel  geschmäht.  Doch  hatte  er  am  Ende  seines  Lebens  die  Freude 
zu  sehen,  dass  bedeutende  Männer,  wie  Alford,  und  Westcott,  und 
Hort  denselben  Weg  beschritten  und  den  Text  bei  den  alten  Zeugen 
suchten. 

Tischendorf  und  Tregelles  werden  in  vielen  Hinsichten  neben 
einander  genannt  Sie  wurden  um  dieselbe  Zeit  geboren,  sie  starben 
um  dieselbe  Zeit,  jeder  mit  einer  nicht  vollendeten  Ausgabe  des  Neuen 
Testaments.  Tischendorf  ragte  hervor  in  Hinsicht  auf  die  Anzahl 
und  den  Umfang  seiner  Werke  und  auf  die  glänzende  Anerkennung, 
die  er  fand.  Tregelles  war  kränklich  und  wenig  bemittelt,  aber  er 
ragte  hervor  durch  die  Festigkeit  seiner  kritischen  Grundsätze  und 
durch  die  Sicherheit  ihrer  Anwendung  bei  Feststellung  des  Textes. 

Henry  Alford  veröffentlichte  in  London  in  den  Jahren  1849—1861 
ein  griechisches  Neues  Testament  In  den  Evangelien  im  Jahre  1849 
wollte  er  nur  einen  Text  für  den  Augenblick  feststellen,  aber  schon 

1  In  den  Addenda  fügte  Hort  viele  Lesarten  aus  den  kirchlichen  Schrift- 
stellern hinzu. 

3  Eine  handliche  Textausgahe  erschien  in  London  1887  in  Oktav. 

s  Tregelles  hatte  die  sinaitische  Handschrift  nur  von  Joh  21  an  2ur  Verfugung. 

63* 


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9S2 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


bei  dem  zweiten  Band  im  Jahre  1852  änderte  er  seinen  Plan.  Den 
Text  sncht  er  nicht  nur  in  alten,  sondern  auch  in  jüngeren  Hand- 
schriften. Ich  habe  vor  mir  nur  die  siebente  Ausgabe  des  ersten 
Bandes,  vom  Jahre  1874,  die  sechste  des  zweiten  Bandes,  vom  Jahre 
1871,  die  fünfte  des  dritten  Bandes,  vom  Jahre  1871,  und  die  fünfte 
des  vierten  Bandes,  vom  Jahre  1875.  Das  Werk  enthält  neben  dem 
griechischen  Texte  Lesarten,  Randbemerkungen,  einen  kritisch-exe- 
getischen Kommentar,  und  historisch-kritische  Vorworte.  Grössten- 
teils schöpfte  der  Verfasser  seinen  Apparat  aus  den  Büchern  Anderer. 
Doch  verglich  er  selbst  die  vatikanische  Handschrift  B  an  ausge- 
wählten Stellen,  und  bot  neue  Lesarten  aus  W«,  die  P.  E.  Pusey 
verglich.  Im  vierten  Band  veröffentlichte  er  als  erster  die  Lesarten 
der  Handschrift  T  für  Lk  22,20-23,20,  die  sein  Bruder  B.  H.  Alford 
verglich.  Sein  Text  scheint  dem  von  Tregelles  näher  zu  sein,  als 
dem  von  Tischendorf. 

Unter  der  Führung  von  Tregelles  sind  viele  gelehrte  Engländer 
zu  dem  alten  Texte  zurückgekehrt  Einige  blieben  bei  dem  „Textus 
receptus",  und  besonders  Frederik  Henry  Ambrose  Scrivener,  Lehrer 
und  Pfarrer  in  Cornwall  und  dann  Vicar  von  Hendon  bei  London, 
der  den  Estienne-Text  wiederholt  herausgab,  nebst  den  Lesarten  der 
Elzeviere,  (Beza's),  Lachmann's,  Tischendorfs,  und  Tregelles.  Im 
Jahre  1881  veröffentlichte  er  den  griechischen  Text  des  Neuen  Testa- 
mentes, den  die  Bearbeiter  der  englischen  Übersetzung  im  Jahre  1611 
benutzten,  nebst  den  Lesarten  der  neuen  englischen  „Revisoren"  vom 
Jahre  188 1 .  Ausser  diesen  nützlichen  Büchern  veröffentlichte  Scrivener 
verschiedene  Handschriften,  Kollationen  und  Abhandlungen,  deren 
Titel  wir  unten  anführen.1  Scrivener  selbst  scheint  in  seinen  neueren 

1  Scrivener,  A  Supplement  to  the  authorised  English  version  of  the  Neto  Testa- 
ment, Bd.  1,  London  1845;  A  lull  and  exaci  collation  of  about  tteenty  Greek  manu- 
Scripts  of  the  holy  gospels,  Cambridge  und  London  1853 ;  —  An  exact  transortpt 
of  the  codex  Augiensü,  . . .  to  which  is  added  a  fuU  collation  of  fifty  manuscripts 
.  . .  toüh  a  critical  introduction,  Cambr.  und  Lond.  1859;  —  AT.  T.  textus  Stepha- 
nici  A.  D.  1550.  Acceduni  variae  lectiones  editionum  Bexae,  Elxeviri,  Lachtnanni, 
Tischendorfii,  Tr&ieUesii,  Cantabr.  1859.1860.1862  sine  anno  aber  anscheinend  aus 
der  Recension  von  1802.1865.1867.1872.1873.1875.1877  (und  vielleicht  in  anderen 
Jahren);  —  A  piain  introduction  to  the  criticism  of  Ute  N.  T.  Cambr.  1861,  2.  Ausg., 
1874,  3.  Ausg.  Cambr.  1883,  4.  Ausg.  in  2  Bdn  von  Edward  Miller  besorgt,  London 
1894;  vgl  Joseph  Henry  Thayer,  Notes  on  Scrivener' 's  „Piain  introduction  ..."  u.  s.  w. 
Boston  und  New  York,  1885;  —  A  füll  collation  of  the  codex  Sinaiticus  xoith  the 
received  text  of  the  N.  T.;  to  uhieh  is  prefixed  a  critical  introduction,  Cambr.  1864, 
2.  Ausg.  1867 ;  —  Bexae  codex  Cantabriyicnsis  .  . .  edited  tcith  a  critical  intro- 
duction, annotations,  and  facsimiles,  Cambr.  1804;  —  Six  leetures  on  the  text  of 
the  N.  T.  Cambr.  und  Lond.  1875;  —  The  X.  T.  in  the  ordinal  Greek  aecordint 
to  the  text  foUowed  in  the  authorised  version  togctlier  with  the  varialions  adopted 
in  the  revised  version,  Cambr.  1881;  —  Adversaria  critica  sacra,  Cambr.  1893, 
mit  dem  Texte  von  Wd,  Kollationen  von  einigen  anderen  Handschriften,  Kolla- 


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2.  Der  ganxe  Text  (2.)  1500—1902.  Scrivener.  983 


Schriften  die  alten  Handschriften  mehr  als  früher  zn  schätzen.  John 
William  Burgon,  ein  Freund  und  Stutze  Scrivener's,  verdient  hier 
Erwähnung.  Er  schrieb  eine  sehr  gelehrte  Abhandlung1  über  den 
Schluss  des  Markusevangeliums.  Auch  reiste  er  nach  Frankreich  und 
Italien,  um  ausgewählte  Stellen  in  vielen  Handschriften  zu  ver- 
gleichen.2 Leider  wurden  seine  Reisefrtichte  nur  in  der  Zeitung 
The  Guardian  (in  den  Jahren  1873.1874.1882)  gedruckt,  die  man  schwer 
zu  Gesichte  bekommt,  doch  gibt  Scrivener  Vieles  daraus  in  seiner 
Introduction. 

Scrivener  verglich  (oder  bei  vier  Handschriften  veröffentlichte 
die  Kollation  von)  sechzig  Handschriften;  die  Bücher  von  1853.1859. 
1893  bezeichne  ich  hier  als  Coli.  Aug.  Adv.: 

1.  Vier  Evangelien: 


W«:  Text  und  Kollation,  Adv.      k:  Evv  478  =  ColL  8.  XL 


S.  XI— XVI, 

1: 

479Apg[g]  Paul[g]  — 

a 

.  Evv  470 

=  Coli.  S.  XXVI, 

ColL  S.  XLIH, 

b: 

>♦ 

471 

==s  m    »»  XXVII, 

L: 

« 

6lApg[m]  31  Paul  [m] 

c 

n 

472 

=      H         M  XXIX, 

—  Adv.  „  60-142), 

37  Apok  [f]    14  — 

(c 

59 

Aug.  S.  XL, 

d 

473 

-  ColL  „  XXXT, 

m: 

t» 

20lApg[h]  91  Paul  [h] 

(d 

66 

=  Adv.  „  60—142), 

104  Apok  [b]  94  ■= 

e 

•  ** 

474 

=  ColL  „  XXXIII, 

ColL  S.  XLIV, 

(e 

506 

=  Adv.  „  60—142), 

n: 

480  Paul  [j]  250  =  ColL 

f 

•  » 

475 

=  ColL  „  XXXIV, 

S.  XLVI, 

V 

517 

=  Adv.  „  60—142), 

o: 

481  —  Coli.  S.  XLVm, 

g 

71 

=  ColL  „  XXXVI, 

P: 

482  =   „    „  XLIX, 

h 

'  » 

476 

=   „    „  XXXV1U, 

q: 

V 

483Apg[f]194  Paul[f] 

• 

i 

H 

477 

=  Aug.  „  XXXIII, 

251  —  ColL  S.  LI, 

j 

'•  N 

N 

—  Coli.  „  XL, 

r: 

w 

484  =  Coli.  S.  Ln, 

tionen  von  ausgewählten  Stellen  in  anderen,  und  Beschreibungen  von  anderen. 
Dieses  Buch  hätte  von  seinen  Freunden  unterdrückt  werden  »ollen.  Die  That- 
sache,  dass  es  erst  twei  Jahre  nach  seinem  Tode  erschien,  weist  vielleicht  auf 
Einsicht  von  Seiten  einiger  der  Berater  hin.  Es  ist  für  die  Verwirrung  in  Sorive- 
nerJB  Geiste  charakteristisch,  dass  er,  trota  jahrelanger  Aufklärung  darüber,  auch 
in  dieser  letsten  Stunde  die  Thatsachen  in  Bezug  auf  Beze'ß  Ausgaben  des  grie- 
chischen Neuen  Testamentes  nicht  verstanden  hat.  Es  ist,  um  einen  Bibliographen 
rasend  su  machen.  Vgl  Adver saria ,  S.  XCVIII.  XC1X.  Folgendes  für  Nichtein- 
ge weihte.  Scrivener  schreibt  Bese's  Sats  ab:  „Adnotationes,  quas  iterum  hac 
secunda  editione  recognovit"  und  sieht  noch  immer  nicht  ein,  dass  diese  Worte 
eine  tweite  Ausgabe  der  „Adnotationes"  bedeuten,  die  im  Jahre  1557  in  Estienne's 
dreibändiger  Bibel  erschienen. 

1  Burgon,  The  last  ttcelve  verses  of  the  gospel  aecording  to  S.  Mark,  Oxford 
und  London  1871;  es  gelingt  ihm  nicht  zu  beweisen,  dass  diese  Verse  echt  sind. 
>  Vgl  oben,  8.  206,  Evv  597. 


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984 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


»:  Evv  485  —  Coli.  S.  LIV, 

t:    ..    486=        ..  LV, 

u:    ..   487  (durch  G.  Bennet 

▼erglichen)  =  Coli. 

S.  LVII, 


v :  Evv  440  Apg  LoJ  111  Paul  [o] 
221— Aug.S.XXXV, 
r:        488  (durch  C.  Burney 
verglichen)  =  Coli. 
S.  LVII, 


w:  Evv  4S9  Apg[k]  195  Paul[k]  252  =  Aug.  S.  XXXVIII, 
(Evv  543  =  Adv.  S.  1—59). 


2.  Ajfosfelgeschichte  und  Katholische 

a :  Apg  214  Paul  [a]  270  =  Aug. 
S.  LV. 

b:  Apg  215  Paul[b]  271=  Aug. 
S.  LVII. 

c:  Apg  216  Paul  [c]  272  (durch 
W.  Sanderson  ver- 
glichen) =  Aug. 

s.  Lvm. 

d:  Apg  217  Paul  [dl  273  =  Aug. 
S.  LIX, 

e:  Apg  218  (durch  J.  Fenton 
verglichen)  —  Aug. 
S.  LXI. 

3.  Paulinische  Briefe: 

abcd  fgh  klrano  wie  oben 
bei  Apg, 

j:  vgl  Evv  n. 

4.  Apokalypse: 

a:  vgl  Paul  e, 
b:  vgl  Evv  m, 

c:  Apok  31  =  Aug.  S.  LXX. 
d:  Apok  8  (Apg  28  Paul  34)  = 

Aug.  S.  LXXI, 
e:  Apok  29  (Apg  60  Paul  63)  = 

Aug.  S.  LXXI, 
f:  Apok  14(Evv69  Apg 31  Paul 

37)  =  Aug.  S.  XL, 


n:  Apok  28  =  Aug.  S.  LXXVII. 
Lesebücher. 

5.  Evangelien: 

H:  Evl  150  =  Aug.  S.  XLVII,  x:  Evl  183  ■■ 
P:    ,,  181=   .,    „  L,  y:    ,,  184 ■• 

P2:    „  182=        .,  LH,  z:    „  185  = 


Briefe: 

f:  vgl  Ew  q, 
g:  vgl  Ew  1. 
h :  vgl  Evv  m, 

j:  Apg  219  =  Aug.  S.  LXIII, 
k :  vgl  Evv  w, 
1:  Apg  24   Paul  29  —  Aug. 

S.  LXIV, 
m:  vgl  Evv  L, 
n:  Apg  53  Paul  30  =  Aug. 

S.  LXVI, 
o:  vgl  Ew  v, 

p:  Apg  61  —  Aug.  S.  LXVIII, 


e:  Paul  290  Apok[a]  93  =  Aug. 
S.  LXII, 


g:  Apok  95  =  Aug.  S.  LXXII, 
h:  Apok  96  =  Aug.  S.  LXXIII, 
j:  Apok  97  =  Aug.  S.  LXXIV, 
[N.  T.J 

k :  Apok  98  =  Aug.  S.  LXXV, 
1:  Apok  7  (Apg  25  Paul  31)  = 

Aug.  S.  LXXVI, 
m:  Apok  87  (Apg  178  Paul  242) 
Aug.  S.  LXXVI, 


Coli.  S.  LIX, 
„    n  LXI, 

„  .,  lii. 


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2.  Der  ganze  Text  (2.)  1500—1902.   (ireen.  Ahbot 


985 


6.  Apostel: 
fragm.  ex  Evl  z: 


a2:  Apg  214  Paul  270  Apl  87  — 
Aug.  S.  LVI. 


Apl  59  —  Aug.  S.  LIV, 


Abgesehen  von  Ew  g  j  L  m  v  Wd  Apg-Kath  h  1  m  n  o  p  Paul  k  1 
mno  Apokcdefln  EvlH  waren  die  Lesarten  dieser  Handschriften 
bis  dahin  grösstenteils  nicht  bekannt  Die  Handschrift  v  der  Evan- 
gelien wurde  von  Burney  nur  Mkl,l— 4,16  Jo7,53— 8,11  verglichen 
und  in  dem  Buche  Coü.  durch  Scrivener  v  bezeichnet;  aber  im  Buche 
Aug.  benutzte  Scrivener  das  Zeichen  v  für  Ew  440  und  im  Buche 
Intr.'1  gab  er  das  Zeichen  v  dieser  von  Burney  verglichenen  Hand- 
schrift; aber  trotzdem  hat  Scrivener  das  Zeichen  v  für  die  Hand- 
schrift 440  an  den  Stellen  Mkl,l— 4,16  Jo7,53— 8,11  gebraucht 

Thomas  Sheldon  Green,1  früher  „fellow  of  Christ's  College"  in 
Cambridge,  war  von  freierem  Geiste.  Er  schöpfte  den  Text  aus 
alten  Handschriften  und  stimmte  grösstenteils  mit  Tregelles  und 
Tischendorf  tiberein.  Hier  wären  ferner  zu  nennen:  eine  Ausgabe 
des  griechischen  Textes  der  Apokalypse  durch  William  Kelley2  im 
Jahre  1860  herausgegeben,  und  eine  englische  Übersetzung  des  Neuen 
Testamentes  durch  John  Brown  McClellan3  aus  einem  neuen  grie- 
chischen Texte. 

Ezra  Abbot,  Professor  in  Cambridge  in  Nord- Amerika,  fing 
schon  im  Jahre  1856 4  an,  sich  mit  dem  Texte  des  Neuen  Testamentes 
zu  beschäftigen.  Obschon  er  keinen  Text  herausgab,  so  hat  er  doch 
viel  gearbeitet,  geschrieben,  und  veröffentlicht  über  den  Text  des 
Neuen  Testaments.5   In  der  amerikanischen  Ausgabe  von  Smith?  s, 

1  Green,  A  course  of  developed  criticism  on  pasaages  of  the  N.  T.  materially 
affected  by  various  readings,  London  [1856].  Er  behandelt  sehr  scharfsinnig  205 
Stellen.  The  twofold  N.  T.:  bring  a  new  translation  accompanying  a  netoly  for- 
mal text,  London  [1865].  A  critieal  appendix  to  the  ttcofold  N.  T.  [London 
etwa  1871], 

1  Kelley,  The  Bevelation  of  John,  edited  in  Oreek,  with  a  new  Englüh  Ver- 
sion, and  a  Statement  of  the  cliief  authorilies  and  various  readings,  London  1860. 

3  McClellan,  The  X.  T.  . . .  a  new  translation  .  . .  front  a  criticaüy  reriscd 
Oreek  text  ...  harmony  of  the  four  gospels,  notes  and  dissertations.  Tbl.  1.  The 
four  gospels,  London  1875.  McClellan  halt  St  und  B  für  sehr  schlechte  Hand- 
schriften. 

4  Ahbot,  „Various  readings  etc."  im  Appendix  des  Buches  von  Norton  A 
Statement  of  reasnns  u.  s.  w.  2.  Ausg.  Boston  1856,  S.  432—482. 

5  Ahbot,  „On  the  reading  ,only-begotten  Ood\  in  John  i.  18",  BibHotheca 
Sacra,  Andover  1861,  8.  840—872;  —  Ausgabe  von  [William  Orme's],  Memoir  of 
the  controversy  respecting  the  three  heavenly  witnesses  1  John  v.  7,  Boston  1866 
und  nachher  Ausgabe  von  C.  F.  Hudson's  Buch,  A  critieal  Oreek  and  English  concor- 
dance  of  the  N.  T.  Boston  1870  (auch  1871.1875.1877.1881);  —  „On  the  compa- 
rative  antiquity  of  the  SinaiÜc  and  Vatican  manu  script  a  of  the  Greek  Bible," 
Journal  of  the  American  Oriental  Society,  Bd.  10  [1872],  S.  189-200  und  S.  602;  — 


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1 

9S6  Kritik.   1.  Geschichte  der  Kritik. 


Diclionary  of  thc  Bible,  in  den  Jahren  1866-1870,  fügte  er  manches 
bei,  das  Bezug  auf  den  Text  des  Neuen  Testamentes  hatte,  und  in 
den  Jahren  1872— 1  SSI  war  er  ein  Hauptbearbeiter  der  anglo-ame- 
rikanischen  Revision  des  englischen  Neuen  Testamentes.  Abbot  fand 
seine  Hauptbefriedigung  in  der  aufopferndsten  Hilfe,  die  er  jedem 
theologischen  Schriftsteller,  den  er  erreichen  konnte,  angedeihen 
liess,  besonders  jungen  Männern.  Er  korrigirte,  er  schlug  vor.  er 
feuerte  an,  er  hielt  zurück.  Meinen  Dank  ihm  gegenüber,  besonders 
für  seine  Förderung  der  Arbeit  über  die  Prolegomeua  zu  Tischen- 
dorf, kann  ich  nicht  in  genügendem  Masse  aussprechen.1 

Durch  eine  Reihe  von  Jahren  ist  in  Frankreich  wenig  über  den 
Text  des  Neuen  Testamentes  geschrieben  worden.  Hier  haben  wir 
das  Buch  von  Berger  de  Xivrey,  „Memoire  sur  le  style  du  Nouveau 
Testament  et  sur  Tetablissement  du  texte",2  auzuführen.  An  anderer 
Stelle  kommen  die  Schriften  Louis  Duchesne's,  J.  J.  P.  Martin's, 
Samuel  Bergers,  und  Pierre  Batiffol's  zur  Erwähnung. 

Brooke  Foss  Westcott  und  Fenton  John  Anthony  Hort  waren 
beide  einst  Professoren  in  Cambridge  in  England;  Hort  ging  im 
Jahre  1892,  für  uns  weit  zu  früh,  heim;  Westcott  ist  August  1901 
als  Bischof  von  Durham  gestorben.  Sie  waren  von  lange  her  her- 
vorragend iri  ihren  neutestamentlichen  Forschungen.8    Sie  haben 

„The  late  professor  Tischendorf, "  ühitarian  Review,  Boston  1875,  Man,  S.  217— 
236;  —  „On  the  reading,  ,An  only-begotten  God*  or  ,God  only-begotten'  John 
i.  18",  Unitarian  Review,  Boston  1876,  Juni,  S.  560—571;  —  „On  the  reading 
,Church  of  God\  Act.  xx.  28",  Bibliotheca  Sacra,  Andover  1876,  S.  313—352;  — 
„The  N.  T.  text,"  im  Bache  Anglo- American  Bible  revieion,  New  York  1870, 
S.  86—98;  —  Authorship  of  the  fourth  goepel  and  other  critical  essays,  Boston 
18S8.  Vgl  Hauck's  Realencyklopädie,  3.  Ausg.  Bd.  1,  Leipzig  1896,  S.  27.  28. 

1  Hier  erwähnen  wir  eine  ausgezeichnete  Abhandlung  von  William  Hayes 
Ward,  Emmination  of  the  various  reading 8  of  1  Tim.  in.  16,  Bibliotheca  Sacra, 
Andover  1865,  S.  1—50,  und  zwei  Dissertationen  von  A.  Wellington  Tyler:  „Our 
Lord's  sacerdotal  prayer  [Joh  xvii].  A  new  critical  text",  u.  8.  w.  und  „Paul's 
panegyric  of  love.  A  new  critical  text"  u.  s.  w.  Bibliotheca  Sacra  1871,  S.  323—333 
und  1873,  S.  128-143. 482  -520.  In  der  «weiten  Abhandlung  hat  Tyler  den  „Appa- 
ratus  criticus"  zu  lKol2, 27— 13,13  mit  grosser  Sorgfalt  korrigirt  und  sehr  be- 
reichert, besonders  durch  zahlreiche  Zeugnisse  aus  den  kirchlichen  Schriftstellern. 

7  Memoire*  de  Pinetitut  imperial  de  France,  acadimie  des  inecriptions  et 
bellee-lettree,  Paris,  Bd.  23  [1858J,  S.  1-144,  und  einzeln:  Etüde  sur  le  texte  et  le 
etyle  du  Nouveau  Tketament  par  J.  Berger  de  Xivrey,  Paris  1856,  S.  (4),  164. 

3  Westcott,  The  Bible  in  the  churoh,  London  1864;  An  introduotion  to  the 
study  of  the  Gospele,  Cambridge  und  London  1851,  6.  Ausg.  1831 ;  A  generul  surve// 
of  the  histary  of  the  canon  of  the  X.  T.  Cambridge  und  London  1855,  5.  Ausg. 
1881 ;  St.  John's  Goepel.  Introduction,  commentary,  and  critical  notee,  in  The  Holy 
Bible  u.  s.w.  edited  by  F.  C.  Oook,  X.  T.  Bd.  2,  London  1880;  „New  Testament", 
„Vulgate"  und  viele  andere  Abhandlungen  in  Smith' s  Diclionary  of  the  Bible;  — 
Hort,  Two  dissertatunu  I  On  MQNOrENHX  SBOS  in  scripture  and  tradition 
II  On  the  „Constantitiopolitan"  creed  and  other  eastem  creede  of  the  fourth  Century, 


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/ 

2.  Der  ganze  Text.   (2.)  150C-19O2.   Weetcott-Hort.  987 

etwa  achtuudzwanzig  Jahre  über  einer  Ausgabe  des  griechischen 
Neuen  Testamentes  gearbeitet  Schon  in  den  Jahren  1871—1876 
teilten  sie  ihren  vorläufigen  Text  einigen  Gelehrten  mit.  Sie  be- 
arbeiteten ihn  immer  von  Neuem  und  veröffentlichten  Text,  Ein- 
leitung, und  Appendix  in  zwei  Bänden  im  Jahre  1881:  The  New  Testa- 
ment in  the  original  Oreeky  Cambridge  und  London  1881.  Ein  Neudruck 
des  Textes  erschien  im  Dezember  1881,  eine  Schulausgabe  im  Jahre 
1885;  eine  grossgedruckte  Ausgabe  des  Textes,  mit  geradezu  schau- 
derhaften durch  und  durch  ungriechischen  Typen,  London  und  New 
York  1895;  ein  Neudruck  der  „Introduction.  Appendix",  London  1896, 
mit  Korrekur  einiger  Errata  und  Zusatz  einiger  Anmerkungen,  be- 
sonders von  F.  C.  Burkitt  über  die  neue  syrisehe  Handschrift 
auf  Sinai. 

Die  Ausführungen  oben,  S.  917—920,  haben  gezeigt,  was  West- 
cott  und  Hoil  Uber  die  richtige  Methode  den  Text  zu  gestalten  ge- 
dacht haben.  „Volunt  editores  verba  Novi  Testamenti  originalia 
accurate  exhibere  qnatenus  ex  testibus  hodie  cognitis  constitui  pos- 
sunt  Ubique  diligenter  consideraverunt  unamquamque  testium  classem, 
pariter  atque  ea  quae  experientia  rerum  criticarum  multifaria  per 
saecula  duo  proxima  docet  Iudicium  de  textu  constituerunt  aueto- 
ritate  testium,  et  in  auetoritate  unieuique  testi  pariter  atque  testium 
classi  attribuenda  fundamentum  necessarium  habuerunt  historiam 
atque  genealogiam  testium." 

Westcott  und  Hort  stimmen  sehr  häufig  mit  Tischendorf  und 
mit  Tregelles  überein. 1  Ihre  Übereinstimmung  wäre  viel  klarer 
gewesen,  wenn  Tischendorf  Klammern  in  dem  Text  und  Lesarten 
am  Rande  gebraucht  hätte.  Gerade  das  erhöht  den  Wert  der  Aus- 
gabe von  Westcott  und  Hort,  dass  überall  darin  die  Lesarten,  die 
fast  so  gut  bezeugt  sind  wie  die  im  Texte,  an  den  Band  gesetzt 
werden.  Zum  Überfluss  haben  die  Herausgeber  sogar  einiges  West- 
liche an  den  Band  zwischen  -\  r  gesetzt;  es  kann  nicht  ein  Bestand- 
teil des  Urtextes  sein,  hat  aber  für  neutestam entliche  Forscher  ein 
textgeschichtliches  Interesse.  Diese  Gelehrten  möchten  nicht  die 
Konjektur  ausschliessen ,  und  doch  wollten  sie  nicht  in  ihrer  popu- 
lären Ausgabe  irgend  etwas  geben,  was  nicht  das  Zeugnis  von  Hand- 
schriften für  sich  hatte.  Daher  bezeichnen  sie  die  Stellen,  an  denen 
nach  ihnen  kein  Zeuge  die  wahren  Lesarten  aufbewahrt  zu  haben 

Cambridge  und  London  1870,  „Bardaisan",  „Baadides"  und  viele  andere  Abhand- 
lungen in  Smüh's  Dietionari/  of  Christian  biography.  Cber  Hort  vgl  Hauck'a 
livtkitcyläopiidie,  3.  Ausg.  Bd.  8,  Leipzig  19(X),  S.  3t)8—  370. 

1  In  den  Prolegomena  zu  Tiechendorf,  N  T.  Gr.  ed.  VIII.  crit.  mai.  Bd.  3, 
S.  287—334  findet  man  eine  Kollation  der  drei  Ausgaben  von  Tischendorf,  Tre- 
gelles, und  Westcott-Hort 


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988 


B.  Kritik.    I.  Geschichte  der  Kritik. 


scheint,  mit  einem  Kreuz  f  am  Rande,  als  der  Hilfe  der  Konjektur 
bedürftig. 

Bernhard  Weiss,  Professor  in  Berlin,  hat  in  seinen  vielen  neu- 
testamentlichen  Forschungen  zahlreiche  Beitrage  zu  der  Behandlung 
des  Textes  geliefert1  Er  hat  aber  in  diesen  letzten  Jahren  eine 
höchst  bedeutende  kritische  Behandlung  des  ganzen  Textes  des 
Neuen  Testamentes  veröffentlicht,2  worin  zum  ersten  Male  ein  durch 
und  durch  geübter  Exeget,  biblischer  Theolog,  und  Forscher  in  den 
Einleitungsfragen,  einen  bis  ins  kleinste  motivirten  griechischen 
Text  hergestellt  hat  Ich  will  nicht  sagen,  dass  ich  mit  meinem 
hochverehrten  Freund  in  allem  übereinstimme.  Das  schadet  ihm 
und  seiner  Arbeit  nicht  Ich  brauche  nicht  in  allem  Recht  zu  haben. 
Ich  habe  diese  Arbeit  seit  Jahren  gewünscht  und  ich  freue  mich 
herzlich  über  ihre  Vollendung. 

Die  englischen  und  amerikanischen  Gelehrten,  die  in  den  Jahren 
1870—1881  die  Revision  der  englischen  Übersetzung  des  Neuen 
Testamentes  besorgten,  haben  genau  genommen  keinen  griechischen 
Text  festgestellt,  was  ausserordentlich  zu  bedauern  ist,  da  sie  fast 
die  ganze  Arbeit  für  eine  solche  Feststellung  geleistet  haben.  Doch 
haben  sie  viele  Stellen  aufs  peinlichste  behandelt  Ihre  Beschlüsse 
findet  man  in  Scrivener's  (siehe  oben,  8.  982)  und  E.  Palmer's  Aus- 
gaben des  griechischen  Neuen  Testaments.3 

Man  meint  heute  allgemein,  dass  Konjekturen  nicht  vollständig 
zu  entbehren  sind,  will  man  den  Urtext  feststellen.4  Dabei  aber  ist 

1  Weiss,  Bernhard,  Das  Mattluiusemngelium  und  seine  Lucas  parallelen,  Halle 
1876,  —  Das  Marcusevangelium  und  seine  synoptischen  Parallelen,  Berlin  1872, 
nebst  vielen  Ausgaben  von  dem  Meyer'schen  Kommentar  zu  Matt,  Mk-Lk, 
Jo,  1.2.3Jo,  Rö,  Heb,  1.2Tim,  Tit,  die  Weiss  besorgt  hat,  und  seiner  Ein- 
leitung  in  das  N.  T.  3.  Aufl.  Berlin  1897;  —  zu  Kodex  D  siehe  oben  S.  47,  Anm.  2 
(auf  S.  48). 

2  Weiss,  Bernhard,  Das  Neue  Testament.  Textkritische  Untersuchungen  und 
TexthersteUung ,  Leipzig  1893(1894].  1896.1900;  -  Das  Neue  Testament.  Hand- 
ausgabe. Bd.  1 :  Die  Vier  Evangelien  im  l/erichtigtcn  Text  mit  kurzer  ErUiuterung 
xum  Handgebrauch  bei  der  Schriftlektüre,  Leipzig  1902;  —  Bd.  2:  Die  Apostel- 
geschichte, Katholischen  Briefe,  Apokalypse . . .  2.  ueubearlieitete  Auflage,  Leipzig 
1902;  —  Bd.  3:  Die  Paulinieehen  Briefe  und  der  Hebräerbrief  .  .  .  2.  Auflage, 
Leiptig  1902. 

*  Palmer,  The  Qreek  Testament  with  the  rcadings  adopted  by  the  revisers  of 
the  aulhorised  version,  Oxford  1881.  Edward  C.  Mitchell  bietet  Listen  von 
Handschriften,  Übersetzungen,  und  Vätern  in  seinem  fleissigen  Buche:  Ort- 
tical  handbook  of  the  Greek  N.  T„  London  und  Andover  1880,  S.  65-143,  neue 
und  vermehrte  Ausgabe,  New  York  1896;  Lcs  sources  du  Nouveau  Testament, 
Paria  1882. 

4  Johannes  Hendrik  Verschuir,  Opuscula,  ediditatque  animadversiones  adieeit 
Johannes  Anthonius  iMxe,  Utrecht  1810,  S.  358—443:  „conjecturae  criticae  de 


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2.  Der  ganze  Text.   (2.)  1600—1902.   Bernhard  Weiss. 


989 


Vorsicht  und  Mass  besonders  notwendig.  Zwei  holländische  Gelehrte, 
Van  Manen1  und  Van  de  Sande  Bakhuyzen,2  die  sich  darauf  ge- 
worfen haben,  scheinen  viel  zu  kühn  vorzugehen. 

Folgendes  Buch  ist  mir  nur  dem  Titel  nach  bekannt:  Richard 
Francis  Weymouth,  The  restUtant  Qreek  Testament  exhibiting  the  text  in 
0  which  the  majority  of  modern  ediiors  are  agreed  and  coniaining  the  read- 
ings  of  Stephen  (1550),  Lachmann,  TregeUes,  Tischendorf,  Light foot,  Eüi- 
oott,  Alford,  Weiss,  the  Bäk  edüion  (1880),  Westcott-IIort,  and  the  Revi- 
sion CommiUee.  London  1886  (?),  auch  1892  und  1896. 

Friedrich  Brandscheid  in  Wiesbaden,  früher  Konrektor  des  Gym- 
nasiums in  Hadamar,  veröffentlichte  im  Jahre  1893  folgende  Aus- 
gabe: „Novum  Testamentum  Oraece  et  Latine.  Textum  Graecum 
recensuit,  Latinum  ex  Vulgata  versione  Glementina  adiunxit,  breves 
capitulorum  inscriptiones  et  locos  parallelos  addidit  F.  B.  Cum  ap- 
probatione  Rev.  Archiep.  Friburg",  Freiburg  im  Breisgau,  1893,  in 
Quart,  in  zwei  Spalten.  Diese  Ausgabe  ist  Leo  XIII.  gewidmet. 
Zum  Verständnis  der  Textherstellung  weist  der  Verfasser  auf  sein : 
„Handbuch  der  Einleitung  ins  Neue  Testament  Prolegomena  zum 
Griechisch -Lateinischen  Neuen  Testament  Für  höhere  Lehr- 
anstalten und  zum  Selbststudium  herausgegeben  von  F.  B.  Freiburg 
im  Breisgau  1893.  Der  Verfasser  redet  in  Vielem  sehr  vernünftig 
über  die  Kritik,  verteidigt  aber  die  Echtheit  von  Mk  16,9— 20  sowie 
Joh 7,53—8,11,  und  hat  nicht  einmal,  so  weit  ich  sehe,  ein  Wort 
in  seinen  „kritischen  Anmerkungen"  über  Uoh  5,7.8. 

Michael  Hetzenauer,  Kapuziner,  Lektor  der  Theologie  und 
Bibliothekar  in  Zell  bei  Kufstein,  widmete  seine  Ausgabe  des 
griechisch-lateinischen  Neuen  Testamentes  Leo  XIII.  Dieser  Um- 
stand, sowie  die  kirchliche  Gutheissung  von  Seiten  des  Erzbischofs 
von  Salzburg,  des  Bischofs  von  Brixen,  des  „Minister  Generalis"  des 
Kapuzinerordens  Bernard  von  Andermatt,  und  die  theologische  Censur 
von  Seiten  des  Wiener  Professors  Gustav  Bickell,  sowie  der  Lektoren 
von  Taufers  und  von  Wippenham  und  des  Professors  Riezler,  aller 
drei  in  Brixen,  verleiht  der  Ausgabe  ein  besonderes  Gewicht: 
„H  KA1NH  A1ABHKH  EAAHNI2TI.  Novum  Testamentum  vulgatae 
editionis.  Graecum  textum  diligentissime  recognovit,  Latinum  accu- 
ratissime  descripsit,  utrumque  annotationibus  criticis  illustravit  ac 
demonstravit  P.  F.  Michael  Hetzenauer  . . .  Tomus  prior.  Evangelium. 

varÜB  N.  T.  locis";  er  brachte  viele  Konjekturen  Venema's,  zwei  von  Conradi, 
und  seine  eigenen. 

»  W.  C.  Van  Manen,  Oonjeeturaal-kritiek  toegepast  op  den  tekst  van  de 
»chriften  de»  Nieuuen  Testaments,  Harlem  1880. 

*  W.  H.  Van  de  Sande  Bakhuyzen ,  Over  de  toepassing  van  de  conjeeturaal- 
kriiiek  op  den  tekst  des  Nieutcen  Testaments,  Harlem  1880.  Vgl  Oscar  von  Geb- 
hardt, Theobyüohe  Lüeraturxeitung,  Leipzig  18S1,  Sp.  540-513 


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990 


B.  Kritik.   I.  Geschichte  der  Kritik. 


Cum  approbatione  ecclesiastica".  Innsbruck  1896;  —  „Tomus  alter. 
Apostolicum"  . . .  Innsbruck  1698.  Den  lateinischen  Text  wiederholt 
Hetzenauer  aus  dem  .«vatikanischen  Exemplar"  oder  der  clemeo ti- 
nischen Ausgabe;  die  Lesarten,  „quas  ad  ipsius  textus  marginem 
annotare  non  licet",  bietet  er  in  einem  Anhang.  Den  griechischen 
Text  will  der  Verfasser  bearbeiten,  denn  die  kirchliche  Autorität 
verbietet  die  Änderung  des  lateinischen  Textes  allein.  Doch  wehrt 
sich  Hetzenauer  gegen  einige  der  Grundsätze  der  früheren  Heraus- 
geber des  griechischen  Textes.  Dass  er  dabei  Lachmann's  Ausspruch 
Uber  Tischendorfs  Erstlingsausgabe  vom  Jahre  1841  so  anführt,  als 
ob  er  gegen  die  „editio  octava"  gerichtet  wäre,  ist  ohne  Zweifel 
einem  Versehen  zuzuschreiben.  Unter  dem  griechischen  Texte  stehen 
äusserst  wenige  Lesarten,  während  der  Anbang  einige  weitere  hinzu- 
fügt. Die  wissenschaftliche  Art  der  Textfeststellung  wird  jedem 
klar  sein,  der  erfährt,  dass  nicht  nur  der  Markus-Schluss,  sondern 
auch  der  Abschnitt  über  die  Ehebrecherin  für  echt  gehalten,  und, 
um  das  Mass  voll  zu  machen,  das  Komma  Johanneum  ausfuhrlich 
verteidigt  wird. 

Im  Jahre  1900  veröffentlichte  Hetzenauer  ein  textkritisches 
Handbuch:  „Wesen  und  Principien  der  Bibelkritik  auf  katholischer 
Grundlage.  Unter  besonderer  Berücksichtigung  der  offldellen  Vnl- 
gataausgabe  dargelegt  v.  M.  H.  Mit  kirchlicher  Approbation",  Inns- 
bruck 1900.  Diese  Schrift  ist  von  Wert  zur  Feststellung  der  Weise, 
auf  welche  unsere  römisch-katholischen  Kollegen,  die  die  Zeugnisse 
vor  Augen  haben  und  die  den  Wert  der  Zeugnisse  kennen,  doch, 
wie  oben  gezeigt,  dazu  kommen,  sich  den  unkritischen  Schrift- 
stellern unter  den  Protestanten  anzuschliessen.  Die  enormen  kirchen- 
geschichtlichen und  patriotischen  Kenntnisse  der  Gelehrten  in  jener 
Kirche,  und  die  grosse  Anzahl  derer,  die  in  der  Freiheit  des 
Ordenslebens  sich  der  Textkritik  widmen  könnten,  lassen  es  doppelt 
bedauerlich  sein,  dass  so  wenige  von  ihnen  sich  der  Kritik  des 
Textes  im  geschichtlichen  Sinne  widmen.  Es  ist  unbegreiflich,  dass 
Hetzenauer  die  ganze  bis  jetzt  gethane  textkritische  Arbeit  über 
Bord  wirft.  Nach  Erwähnung  von  Lachmann,  Tischendorf,  Tregelles 
und  Westcott-Hort,  schreibt  er:  „Alle  jene  Autoren,  die  sich  an  eine 
der  genannten  kritischen  Ausgaben  anschliessen,  können  füglich 
übergangen  werden".1  Darauf  fährt  er  fort  mit  Betrachtungen  über 
das  kirchliche  Lehramt.  Nun  weiss  er  aber  auch,  dass  das  kirch- 
liche Lehramt  in  Bezug  auf  Textkritik,  wie  auf  Anderes,  in  den 
Händen  von  Menschen  liegt,  und  dass  jedermann,  der  einem  Bischof 
oder  dem  höchsten  Bischof  wissenschaftlichen  Vortrag  über  etwaige 
Lesarten  halten  müsste,  seine  Pflicht  vernachlässigen  würde,  wenn 

'  Hetzenauer,  Wesen  und  frincipien,  S.  31. 


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J.  Der  #mzo  Text.    i'J.i  150Ü-1ÜU2.   Nestle.  991 

er  nicht  die  von  Hetzenauer  verworfeuen  Schriftsteller  gründlich 
studirte. 

Eberhard  Nestle,  ehemals  in  Ulm,  heute  in  Maulbronn,  ein  Mann, 
dessen  (faben  und  Kenntnisse  einer  Universität  zur  Zierde  und  zum 
Nutzen  gereichen  würden,  —  einer  der  besten  Kenner  der  syrischen 
Sprache,  und  besonders  der  biblischen  und  theologischen  Literatur, 
vielleicht  der  erste  Forscher  auf  dem  Gebiete  des  griechischen 
Alten  Testaments,  —  gab  im  .lahre  1897  eine  Einführung  in  das 
Griechische  Neue  Testament,  <  Böttingen  1897  (129  S.  mit  8  Tafeln)  heraus. 
Die  zweite  Ausgabe,  Göttingen  1899  (28S  S.  nebst  10  Tafeln)  brachte 
eine  noch  grössere  Fülle  der  von  dem  Verfasser  aus  bibliographi- 
schen, handschriftliehen,  und  orientalischen  Quellen  mühsam  zusammen- 
gesuchten Notizen  zur  Aufhellung  der  schwierigen  Probleme  der 
Textgeschichte.  Zwischen  den  beiden  Ausgaben  trat  er  dem  Texte 
selbst  näher  und  veröffentlichte  unter  den  Auspicien  der  „Privile- 
gierten Württembergischen  Bibelanstalt'  im  Jahre  1898:  Novum 
Testamenlum  Graece  cum  ajtparatu  criiico  ex  editionihus  et  libris  manu 
seriptis  coüecto  curavit  E.  N.  Stuttgart  1898.  Die  zweite  Ausgabe  er- 
schien 1899.  die  dritte,  aHtio  tertia  recognüa,  1901.  Billige  Bücher 
sind  häufig  schlechte  Bücher.  Hier  aber  haben  wir,  dank  der  selbst- 
aufopfernden Thätigkeit  Nestles  und  seiner  Freunde,  besonders  des 
Züricher  Professors  Paul  Wilhelm  Schmiedel,  ein  Werk,  das  mit 
emsigem  und  eisernem  Fleisse  immer  wieder  geprüft  und  verbessert 
worden  ist.  Der  ( Grundsatz  für  die  Herstellung  des  Textes  in  der 
ersten  Ausgabe  war.  jede  Lesart  anzunehmen,  die  zwei  der  folgen- 
den Herausgeber  billigten:  a.  Tischendorf;  —  b.  Westcott-Hort;  — 
c.  Weymouth.  Die  von  dem  dritten  gewählte  Lesart  erschien  dann 
am  Rande.  Bis  zur  Vorbereitung  der  dritten  Ausgabe  war  die 
Textfeststellung  von  Bernhard  Weiss  fertig,  und  Weiss  trat  nun- 
mehr an  die  Stelle  von  Weymouth.  Der  Text  bietet  die  Lesarten, 
in  denen  Weiss  mit  Tischendorf  oder  mit  Westcott-Hort  überein- 
stimmt, und  Weymouth's  Lesarten  fallen  dem  Bande  anheim.  in 
der  ersten  und  zweiten  Ausgabe  wurden  die  Zeugen  nicht  angegeben, 
aber  die  dritte  Ausgabe  fügt  eine  Auswahl  bei.  Auch  bringt  die 
dritte  Ausgabe  als  Anhang  die  Lesarten  Friedrich  Blass's  zum 
Matthäus- Evangelium.  Ich  wünschte,  dass  die  katholischen  Briefe 
nach  der  Apostelgeschichte  stünden,  statt  nach  den  paulinischen 
Briefen.  Eine  Ausgabe  unter  Beifügung  des  deutschem  Textes 
Luthers  von  1545  erschien  1898,  eine  zweite  ist  für  1901  ange- 
kündigt worden,  doch  habe  ich  sie  nicht  gesehen.  Die  Nützlich- 
keit dieser  Ausgaben  wird  dadurch  erhöht,  dass  die  Bibelgesellschaft 
sie  in  mannigfachen  bequemen  und  zierlichen  Formen,  auch  in  Teilen, 
liefert. 

Fr.  Schjott  veröffentlichte:  „Novum  Testamentum  Graece  ad 


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B.  Kritik.   1.  <u*euichte  der  Kritik. 


fidein  testium  vetustissimoruin  recognitum  nee  non  variantes  lectiones 
ex  editionibus  Elzeviriana  et  Tischendorfiana  Subjunxit  F.  S."  Kopen- 
hagen, 1897,  hauptsächlich  im  Anschluss  an  x  und  B. 

J.  M.  S.  Baijon  gab  ein  Neues  Testament  heraus:  ..Novum  Testa- 
mentum  Graece.  Praesertim  in  usum  studiosorum  recognovit  et  bre- 
vibus  annotationibus  instruxit  J.  M.  S.  B."  in  zwei  Bänden  Octav, 
Groningen  1898.  An  Kühnheit  der  Kritik  und  der  Anwendung  der 
Konjektur  lässt  der  Herausgeber  wenig  zu  wünschen  übrig,  viel  aber 
an  Genauigkeit  in  der  Verwendung  des  von  ihm  zu  Grunde  gelegten 
X  T.  Gr.  ed.  VIII.  Tischendorf 's. 1 

George  Salmon,  der  ..Provosf  von  ..Trinity  College"  in  Dublin, 
gab  ..Einige  Gedanken  über  die  Textkritik  des  N.  T."  im  Jahre  1897 
heraus.-  Diese  Gedanken  sind  flott  vorgetragen ;  ich  möchte  aber 
meinen,  dass  der  Verfasser  bei  reiferer  Überlegung  manches  anders 
gestalten  würde. 

Martin  R.  Vincent,  Professor  im  theologischen  Seminar  „Union" 
in  New  York,  veröffentlichte  im  Jahre  1899  ^Eine  Geschichte  der 
Textkritik  des  N.  T.V  eine  vorzügliche  Übersicht  über  das  ganze 
Gebiet. 

Matheus  Lundborg,  Dozeut  an  der  Universität  Lund  in  Schweden, 
veröffentlichte  eine  sehr  ausführliche,  fleissige  Schrift1  über  den 
Text  des  Neuen  Testamentes  im  Jahre  1899. 

Einige  neuere  Schriften,  die  auf  einzelne  Bücher  des  Neuen 
Testamentes  sich  beziehen,  werden  in  B.II  Erwähnung  finden. 

In  den  ersten  Tagen  des  Februars  1902  kündigte  die  Finna 
Alexander  Duncker  in  Berlin*  folgendes,  von  dem  Berliner  Professor 
und  Pfarrer  Hermann  Freiherr  von  Soden  verfasstes,  Werk  an: 

Die  Schriften  des  N.  T.  in  ihrer  äliesten  cireichbaren  Textgestalt  Iter- 
gcsteUt  auf  Grund  ihrer  TextgeschicJtte.  Bd.  I :  Untersuchungen.  Bd.  2:  Text 
mit  voü&tändigem  Apparat 

Leider  gibt  der  Prospekt  des  Verfassers  Veranlassung  zu  Aus- 
stellungen. Es  ist  nicht  der  Fall,  dass  ..Tregelles,  Tischendor£ 
B.  Weiss,  und  im  Grunde  auch  Westcott  und  Hort  den  Text  des 
Neuen  Testamentes  unter  ausschliesslicher  Berücksichtigung  der 
ältesten  Unzialhandschriften  hergestellt  haben".  Weiss  sagt  zwar 
etwas  derartiges,  lässt  sich  aber  immer  wieder  durch  die  Klein- 

» 

'  Vgl.  Oskar  von  Gebhardt,  Deutsehe  Litteratur.eitimg,  Berlin,  29.  Okt  1898, 
Sp.  1625-1027. 

2  Salmon,  Same  thottghts  ou  t/te  tcxtual  criticism  of  the  Xac  Testament, 
London  1897. 

3  Vincent,  A  hfston/  of  the  tcxtual  criticism  of  (he  Xe/r  Testament, 
New  York  1899. 

*  Landborg,  Nya  Testamentes  Text.  Denn  Historia  <nh  hi'tiska  BeJiaud/im/ 
i  alhnäunn  Gnwddray.  Med  en  Plausch  innehaltende  llnuhbiftsitrof,  Lund  (1899). 


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2.  Der  ganze  Text.    (2.)        — 1902.  Lundbor«;. 


99:? 


schrifthandscliriften  beeinflussen.  —  Ferner  ist  es  irreführend,  so  zu 
reden,  als  ob  Westcott  und  Hort  zum  Beispiel,  um  Tischendorf  aus 
dem  Spiele  zu  lassen,  ihre  Textrezension  nicht  ebenfalls  ins  zweite 
Jahrhundert  zurückführten.  Nur  so  viel  hier  zur  Ehrenrettung  des 
wissenschaftlichen  Strebens  früherer  Textkritiker. 

Jeder  Forscher  auf  dem  Gebiete  der  neutestamentlichen  Text- 
kritik wird  mit  Spannung  das  Erscheinen  dieser  Bände  erwarten.' 

1  In  der  Christlichen  Welt,  Marburg,  20.  Dez.  1901,  Sp.  1247— 124'J,  berichtet 
von  Soden  über  Handschriften  aus  der  Ommajadenmoschee  in  Damascus,  die  aof 
seinen  Wunsch  Dr.  Violet  untergeht  hat;  darunter  bietet  Nr.  3:  „Fragmente  des 
Neuen  Testamente  in  griechischer  Sprache  aus  dem  vierten  und  fünften,  vielleicht 
dem  dritten  Jahrhundert",  und  Nr.  4:  palästinisch-syrische  Bruchstücke  nament- 
lich der  paulinischen  Briefe. 


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85J3SS 
,67 


AG000255156T5 


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