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I
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Heidelberger
JA HRBÜCHER
der
L Jteratur.
Vi e r z e h n t 0 r Jahrgang.
Siebrntrs Heft. July.
Heidelberg,
isiläts- Buchhandlung von August Otwald,
1 a d 1.
J4
' Heidelberger
Jahrbücher der Literatur
er<:cheincn fortdauernd wöchentlich zu anderthalb Bogen, oder in zwöl
Heften zu 6 und 7 Bogen. Diejeniijcn Professoren aus den verschiedene
Facultäten der hiesigen Universität, welche die Rcdaction seither über
fiomnicn hatten, weiplcii dieselbe auch ferner besorten , und dadurch Ja
&:m Institute in seiner bisherigen Dauer bewiesene Vertrauen auch für die
Zukunft sichern* U!inc von dem bestandenen Plane im Wesentlichen ab*
zuweichen , sind von dem Jahre i82l an, statt der früheren deutschen
Typen, lateinische jjewuhlt, um die mannigfach gesuchte Lecture ioa
Auslände zu erleichtern, üeberdiefs ist seit i82| durch compressertn
Druck der Inhalt vermehrt, und es sollen aufser den ausfiihrlichea Recen«
si nen für jedes Heft veihultnif:imiir&ig auch inirzere Anzeigen aufi;enom-
niin werden, um dadurch eine möglichst voUstündigo Üehersicht der gc-
s.romten neuesten Literatur zu geben. i
Das Intelliv;enzblntt wird ferner wie bisher aufser der Chronik der
Universität i) literarische Kachrkhtm leJer Art^ 2) Anticrhiken , 3) Auxti^
gm des Euch- und Kumthandels, aufnehmen, um auch von dieser Seite de
/insprüchen an ein
Allgemeines literarisches Institut
möglichst tu genügen.
Die unter No. i,^ 2;, 3, erwähnten Gegenstände des Intelligeniblatt
hrzahlen für die mit kleiner Schrift gedruckte Zeile i gr. süchs. oder 4 ifz
Kreuzer rhein.
Sollten Schriftsteller oder Verleger einer baldigen beurtheilcndcii An-
zeige wegen die neuerschienenen Werke einsenden wollen ; so wird gebe*
t^n, dieselbai vermittelst ßucbbändler- Ce legen heit imtrr ^er A^dretse,
An die Redaction
der
Jahrbücher der Literatur
in
Heidelberg
ilcr unterzeichneten Verla^iishandlung gefälligst ztigcben zu lassen»
Der Druck und die Expedition werden prompt und pünktltch besor
ürd letztere posttäglich durch die hiesige löbliche Zeitungsexpedition a
süe loblichen Postumtor und monatlich durch alle ßucbbaudlungen su
finden.
Der Preis bleibt der gedachten Erweiterung ungeachtet für de
Jahrgang
II Fi. rhein. oder 6 thlr. I6 gr. sacht.
Vorausbezahlung, und bitten wir, die RcttelluAseQ beya gef^:
des Jahrs mö^flichst zu beschleunigen, da jedes Heft immer mit Anfang d
triffenden Monats versendet und die Fortsetiung didurck in rcgelmäfsigcoi
Ging gelialtcn werden seil*
Ueidelberg«. den 1. DecoD^er 1820»
Augast OiwaM't
UnlTcrsitatt • Buchhand lun
40. Heidelberger
»«»•
Jahrbücher der Literatur.
DUmvclpin^eQ über diu i&iii ttad die FmMlionea des GchlfM« der Kcr«
ygmmmd der Siqnetwerkzeuge i'n den verschied enen Clatsen und Pa«
mflien des Thierreichs. Von Gottfbied Reinhold Tkevieakui,
der Med. Doctor und Professor zu Bremen. Bey Hcyse in Bremen
1830. 168 S. in 4* Der vermischten Schriften aniloiiliKheii und pby*
sudo^schea liüulti Dritter Band*
Das Gehirn und Nervensystem, diese das organ]<;che und gei«.
stige Leben so innigst verkettenden und vermittelnden Gibilde,
deren Bau und Verrichtung unter allen Theilen der thieri.
sehen Organitation noch am meisten in Dunkel gehüllt
ist, find afanstreitig diejenigen, deren Erforschung den Arzt»
v\ie den Philosophen, gleich mächtig anzieht. Die Lehre von
dwp^ Mtfventyftem» tvenn gleich die wichtigste in der ge*
tammten Physiologie, zeigt sich Jiey der Bearbeitung aber auch
«U die schwievigite, denn die UntertQchaxi| seines Baues fiiiirt
^en Phpaolofeii nicht ao unmittelbar' zur Erkenntnift der Ver»
richMgen der Nerven und det Oehirnt, ^ie dies bey andern
Qimjfm ^er Fall itt, wo er aohoti ana ihrer Structur und An»
"mtm/tg die Function zu etffftthea.* Yermag» Das Agent l^eiv
welchel sich in dem Neryentyttem wirksam zeigt» wenn et
0tlch Mf t alle Lehensinsserongen, des Thier - Orfbrnitmus
Mtoelnr weniger inflnirt» tbot tidi weder dem BeobtchM
^dpHl^ tMuHNuee Bewegungen der lebenden Nerm kund, noch ^ .
'faHnieai Chemiker bisher geglückt, Verlndernngen in den«»
t erfüll ^iBMtti ihret iVirke&t naehsnwitlseii* Aeostertttchwi»»
ri^ Hl *ei die Thatigkeittaotserangen des Nenrensjtjtemf^
[ mfUtfjilf^ diri rie in ihrem Wirken wa ergründen»
^ ' iftar'Wir Ms fetü tbrhebU(Dhet Qbtr den Bau nnd die Ve^
ticMiiigen iee Ifims nnd der Nerven wltsen» mdanken wir
fortBtfch ^ vergleichend anatomitchen nnd physiologischen
Fotaennngan. Erwiesen ist es, dafs das Nervensystem im ge*
samsn^sn Tliierreich nach einem gewissen Haupttypus or^anisirt
tttchcint, und da£s es ailmählig im Atifsteigen von den niedern
nnd einfacher gebildeten Thieren zu den höhern im Baue zu*
ttmnien gesetzter und verwickelter ist, in gleichem Grade, wie
Bi<^ die Erscheinungen des physischen und Seelen-Lebens ver-
^l^lfijlPßt , Feiner nehmen wir unverkennbar gcwisia Bezis»
6^6 Trevlrauus Untersuch. iL d.Bau u« dFunct. d«.G.etcv
i ■
jibxingen zwiichen dem Baue des Gehin» und dem Hemrtre«|
ten de^ Sinnesorgane wahr. Jene» zeigt tich in den yerschi^
denen Tliierklaise^umsozqsaiiamengeietsier« und je mehr die^atii
' Zahl und Ausbildung zunehmen, ]e mehr sich die Berübrungs.
punkte vervielfältigen, durch welche die verschiedenen Quaü-
tätea der AusMXlweli auf das Nervensystem einwirken» £rme»|
sen endlich ist es, dafs der Meuscbf in- dem die Nerremhütig-i
keit nicht hlos auf die Erhaltung des I^dividuumt und defi
Gattung» wie bey den Thier-Organismen, gerichtet i^t, son-i
dem wo sdbst die Piyche ihr eigenes Wesen, xu erforschen'
iirebt, das 9m meisten susammengeseUte und auf gebildete!
Hir^ besilBl» Alles dies berechtigt uns alsQ au. dem Schlofsfl
es eatistirt eine gewisse Beziehung und ein. gewisser Zusam*
menhanK aswischen der Hirn-Organisation und den Thatigkeits«
Aeusserunften der Psyche«,
Die .Richtigkeit dieser Folgerung wird noch diprqh die
Untersuchungen deutscher Anatomen nher die Bildung des|
Hiins im . Embryo und Poctus bestätigt. Ihnen zufolge erscheint 1
das Gehirn in den ersten Pedoden des werdenden Men-!
sehen sehr einlach gebildet und schreitet allmählich su ei- 1
ner hohem Bildung und Entfaltung fort, wobey es die verschie-
denen Organisations-Stufen, ihrem Haupttypus nach durchl»ufr,
auf denen das 'Gehirn der verschiedenen C lassen der Wirbel-
thiere dds ganze Leben hindurch gehemmt erscheint. Wenn
sich bey der successivcn Bildung des Hirns im Foetus die ver-
schiedenen Hirngebilde nicht entwickeln, die ilalbkugeln des
grofsen Hirns zu klein bleiben, die grofsc Hirn-Commissur
getrennt ist, das hinlere Horn (des Seiten - Ventrikels fehlt
u. s. w ,¥so ist damit angeborner Blödsinn und ein gänzliches
Unvermögen der psychischen Ausbildung verbunden, wie sich
aus den in neuerer Zeit angestellten anatomisch^painologischen
Forschungen ergiebt.
Endlich sprechen noch die bey Verwundungen und man-
chen Krankheiten eintretenden Vurfinderungcn in der Hirn Or-
ganisation und die damit verbundenen Störungen in den psy-
chischen Thäiigkeits - Aeusserungen für die Abhängigkeit dec
Manifestation des geistigen I ebeus von dem Zustande des Hirn-
Baues, Fragen wir aber nach der Bedeutung der verschiede-» -
nen im Gehirn vorkommenden Gebilde, und nach dem Antheil, den
sie im Leben an der Seelenthatigkeit haben, so vermögen wir darüber
noch wenig Gewisses zu bestimmen. Nur soviel ergiebt sich aus
den bis jetzt angestellten Untersuchungen und BeobachtungeUf
dals das gro^sse t.irn mit seinen Gebilden vorzüglich den hö* <
heren psychischen Thätigkeits-Aeusserungen vorstehen müsse» |
weil wir dasselbe ua Ai^ntcheA im Verhältnils .sux Grösse des
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: Ibra udipm-audUiiauifk am gt(||iU|ir:ii#|iiMiIjtGn, und
wttlm wahfnehoiea n daXi ^ Jrefi|^lbl9jlitlgvia gleichem
■ Gfade.io den Tbierea in Akm^Jm^ b^fih»,ut, >^e die Sphi •
» 4er St«lentbiügk.eil«n J>ciehiinhter ^emMofi-.- l' rner aeh.
! miB wii wabt^ üfy ütk dm .Gduca dM.>M«pMae|i>ij.^}, ^- J
I i«klii|clittoii . Wl|idii9gtp tmd die lUirim. Fuxx:lif» ^ji^eich-
KV wodurch «iae ginuu^ VerlcetAung mit dem Biatgefia^^.j^^^
i beidrkt, und dar mk den Lebemäusserung^ des i^irm^^^^
' ki^ene Wechsel der Materie gesteigert wird , und eben
iurch auch dessen Action »u loteosität gev^inot« Durcl
Kackenmark werden die AthmungSwBewegungen erregt, ^
cie Bewegungen der Glieder, weiche letzlere jedoch, 'euti
5ie geregelt und willkürlich erfolgen, wieder durchdea
Einflufs des Gehirns bediugt sind, Atch die auf die ftial*
i-i3g des individuellen Organismus abzweckenden Triebenö-
lea zum Theil durch das Rückenmark vermittelt seyn.Oat
gioghöse Nervensystcui endlich scheint yoczügUch die Blie«
«e^ung und die übrigen automatisch erfolgenden Bevvegur?^^
to wie die mit der Ernährung und Absqp4«ruilg.^VeyllMn^(;e «
, fital-chemischen Prozesse zu reguliren. >
' lieber die Art und Weise wie das Nervensystem im Loei
>^irkt und über die innern Vorgänge bey seinen Th^i^gkeit^lus*»-
lüogen ist durchaus nichs gewisses bekannt. Mehr aU wnhrschsin-
^'i'-h ist es indels, zufolge neuerer Versuche und BeobacAunp;enf'
«iifs im N'ervenfystem, vorzüglich in den grösseren Nervenstoff-
'^assen^ deai Gehirne, dem .ftück^mai^k und den Nervenkno-
ten, ein imponderables Agent erzeugt wecde., das in seinem
Wirken thaiit dar galvaaischan. £kalsi«itai^ * tl^Ut deaiyUclua
ibniirh zu seyn •cheint, «i*. «^m* . «^ij
Die Wege, wetcha darriwl be^ .wa^^ciw .BDilcbUM) BW
KesntniTs der Vertiahtungem JiBdiBadaatung »d#V«.veracluedeneii
Ge^Ude des Hirns und NeEvensysfems führen werden, aindjdat
vergleichende Anaiamla unl • Pby «Mugie V di^ dPafcboiogie unA
pttfaoU^Mcbe Anaiamie». Doirahf Mgloichend* aoatomiioha Un»*/^
tersucbungaa mftssan wkCIdia^hnittdiieden^ -BUdwgMtufaD
des Nerrantyiia^a In den Teildiiitf anan Xliiariülaasati; Ordniin*
gen» Oattnogan wü- Aiten aviMiinittliln, und deran ' fitKiAhung
w ttbdg^ii Orgaaitatlan, n 4aii;0lgaiieA dar -Sinne» der Ba#
egung, daK Vafdauune^ dai^ AdiaifBSf ' das Kt aiskofi das Bluica^
das Abfon4a|aqgp 4«a.Bniibrittig^ uniL Zaagung.^sn argrl^nde»
tudienw DqitAi Yaaradia . an iTMetan* aiitiaii . dii^ Abhieb
higkaH das Tancbledanan VaRldiiani|l^ ▼andam'Maafenaytteni
ttnd acia« grSnam " Masteifr. sa aiteiBhan .iiralNai« Vaob^
«dttugan Q^|f die an lUManl mbnlinaliinattdan psychischan
EcKhrfnanun. in .Varglaichnilg mü' ihtam. Hintan, wardan
4U
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ai« vvechtel^e^lgen Beriebungeii fwlidiiiilirfäcli fe»^ liebt tet«
len x)ürchtf^i^^^'>»^*^^pc^thologiftch^ Vtttenuchangen des Ner»
ennvstenis ""^^ Gehirns im krankhaften Zustande nnd bej
Geines2er"*^"°§ wrden wir *u der KenntniTs det Causal-Ver-
hflUniss'^ g^^langen, das swhohen der abnormen Thätigktit des
•T^^y^^ystenis tind des Gehirns und den Abnomiifa'tcn in der
JL^jji^^tion dieser Gebilde im krankhaften Zustande obwaltet,
ule Bedingungen und Gesetze nach welchen die Lebenser-
" )oinungen des Nervensystems erfolgen , können möglicher
^ei^ durch fortgesetzte vergleichende anatomische und physio-
|j,^\?he4 80 wie durch pathologische^orschungen und Untcr-
<uc\iogön anfgefonden werden, 'wenn uns auch gleich wohJ
ijiisVnsich, der letzte Gnmd ihres Wirkens für immer ein
-f^lstX bleiben wird. Glückte es indefs nnr, die Gesetze und
X cDgiingen des Nervcnlefoeni zn erforschen, so sind die gros«
feFortschrhte kaum zu bereclinen, die daraus für die Nattir-
der 'l hiet-Organismen , die Psychologie und Heilkunde
springen werden. Solche Fonchnngen müssen jedoch auf
ia gründlichere und wissenschaftlichere Weise ungcstellt wer-
d' , als die, so Gall zu Markte gebracht hat, denn seine Be-
llfttptung« man könne aus der blossen Schädelform die Kräfte
^ei Hitiit cMhd Geistes erkennen, ist doch wirklich so absurd,
mman )einan4 behaupten wollte, er könne aus der Gest^l-
' tUDg einer Kapsel, die eilfen Deniantring einschlklftf die Güte
. «itd den Werth desselben bestimmen.
Der b^rühint^ Verf. vorliegenden Werket, d«r tieh~ in sei-;
I iiet ireffFich^ Biologie, di^ allein dieiei Namens würdig ist^
: als ein^atin^Men' den umfassenditea Kenntnissen im Gebiete
des naturwissenschaftlichen Wittens und ab ein ausgezeichne«
ler Gfitiker Gewährte, sdt 'gemuner Zeit mit den Ulifmn«
J dbengen dci Gehirns^ det^Nerv^systems nhd der Sinneswerk«
teng« in &Bä verschied^W Tkierklassen beKdiäfdgt, the^t lÜet
' in mabrerMi AIMndlun|^ 'eittil» Frticilie teinet Fortehens
">\Bflt« die unt^ iw tft sdüke^mmener tejro mütscn, t»eil sl^ aot
der Ntt«r 'ft^st gesoh5p£i ikid. ' Die erfte' Abhandlnng« filier
die ¥erichieded&eileü dee •üettalt «nd Lefte der HirAorgpne
In dett f ertehiedeilen Gi^tMi des- Tkietieidt« eAdiilt In fOnl
Capitein eine gediängte AUgiM «ad Verglekfaang dei Hirat
smd Nerteatytiemi der Si«seidMcet Vägei». Amphibien, VSad»
«nd wirbelloteif TMeee Hiü dm die MeimtlieA.' Dk Angebe
der VorgSngee sind bke vmd wieddr beÜeMgf »Ad fiele Aeo^
Beobacbtnngen bbtengefli^
< Am IfitA oHerv Hat einem eralRva Rfieiimnetk fertefaenni
Thiede, Mlftt fibb, aie der VerA tioliüg bemerit, die Schaale
nad der i[ein isAteneliAiden. jleab In, eine dat Hiratabstaot
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e Decke, TOn dftn H^i^ihäulcn ü^jejrzo|eii, die nicht
m allen Si^Uen mit dem Ktt^ kn V^rbia^uni^ ttehi, deiner
Kiameb 419 togiBiie^iitcn Himkaxnmerh, zwitcbtil «nd dem
Itttetn vorhanden sind. Der Kern Ut e^ie^ gut.4m verläol
^srtea Mark« .^oder mit den ForUätzea deitelbeii Hrbundene
Reüie ¥on Orfum» die thtütjbrigr Im^uW »i»«|l«T0»d*ri5cliä«ie
Meckt find. ^ -
Dmr YwL hnnft die Sii|Mthi«re n&äx der,BiiduBf dei^chaa«
lefl ia drey Alithealungiii, .Die qsite ^Q^reift dieicnigen , cp^en
grabet Hivn; dsej Heoptlappen . bat. flmn fßb&rffk dur teikch
ni dm Affen. Bej Jf^yden liipl «och einfe^e Geruchnerveti
ehne Riad^foitpiua irorhindeii»< .Pttr Menicb bat fehr iLlrei.
cbe, tiaCi md unsymmetfliGbe Windongei^. Am grotse^Frim
der AlEn dagegen sind svfolge ^i^r xom Verf» 5«fiHi ^^^i/;«^
c^pttcm imd jMiwM«xilligest eilten . Ui^rtocbunien wenige;ahi*
tmchß nnd tymmettiicbe' WMi4iyi|(fA zugegen.. Die Hich^kixit
dieser Ang«^ kenn Kef5.^di|]rdi di« Unleituchiingen Hes imi
von Simia stiata, opdl^, nidiim*^ rhesus^ nemesirma und cj r^io/-
gos bestätigen» Bey den Pavianen ist die Zuhl der Windue^Q
besonders auf dem bjntef n. HuipUafkpeo w^t geringer, al|iy
den übrigen AfTen. / • •
Zwischen diese und die folgende AbtheÜMng 8t»?llt der Ver
die Seeliunde, die wahre Geruichsnerven besitzen, deren Hcmi.
Sphären bedeutend grofs sind, uuJ znhlreicbe unsymmetrische
Windungen wie der Mensch haben« Die driue Abtheilung be-
greiflt alle übrigen Sau gethiere in sich, welche nur einen vordem
und mittlem Haupüappen des grossoo Hirnt besitzen. Sie zer-
fällt wieder nach dem Vorfaandenseyn der Kiochfortsätze in zwey
Gruppen. Mai^el der Riecbforts.iizc zeigt ^^ch allein bey den
WaJlßschen , die fadenförmige Gcrurhsnervcn haben. Ihre
Hirnwindungen sind, wie b«>.y dem Menschen und Aobben,
seiiixeich und auf beyden ilirnliälften un^ym metrisch.
Mit Riechfort Sätzen versehen, sind sämmtliche Thiere dei
Geschlechts der Bären, Hnnde, Katzen und Wiesel, die Nager,^
Fledermäuse» der Igel, der Maulwurf, die Spitzmaus, die
ach WC ins artigen Thiere, die Wiederkäuer und Einltiife^, und
nach des Bec. Untersuchungen, die IVIakis, das Faulthier, die
Küsselträger, der Waschbär, die Fischotter, die Beu^^lthiere, die
Ameisenfrester und- die Gürtelthiere. 3ey 4«n ^K^^reichia
Saugtbieren, die Kfechfortsätze bei^iuep, giebt cj g^we Ve^«
schieden heilig in Betreff der Windu^igaii des grossen .HijriM*
IKete fehlen gröstentheiU bey den Nagern, ^ei^.'ie^t'neatep,
iem MeulwuelieBd dem Ig^; Hec. kann da^,nocb täblea,
die Bentel|hif je , die Gürieltniere und Ameiaeaf resf^er. Die Wia«.
•eigen iieb b^jden ael den Zebengebenden fieiscbCrai- .
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03o TreViAmm OQter80ck1k.tf.^^m
seil den Raubthier^n, doch hab<*n sie nnr erst wenige uitd anf bei-
den Hernisplvi'^" sehr symmetrische Windungen» Dies ist ebenfall«
der Fall bey den' Makis, und bey dem Fawlthier, so auch b^y
dem Rüs?^*i^'*^5'S*^ Waschbären. ' Zahlroibher sind die Wiii-
dungcn FuftsohVen gehenden Carnivoren , den
Paj,jjyj},rmeni dfen WiederkcHicrn und den Einhufern , und hiec
sind /ewisse Hauptwindungen auf beydenHemisphh'ren symmc-
^iRr*» die Neben Windungen hibfjö^en von unähnlicher Bildung.
lieber diö äuirsere Gestalt des kleinen Hirns und seiner
j^t)lh'il wögen bey den verschiedienen Snugethicren stellt der
Verf die Behauptung auf, dieselben seven bey den Thiereti
-r .jyiiiieirisch , wo die Windungen bejdor Hemisphären des gros-
rVfenfirns lieh gleich sind,' und unsymmetrisch, wo diese Gleich-
l^ei'fehlt. Von jener Art scyen sie bey den Affen , den auf
^ derZehen gehenden Raubthieren, den Flediirmäufen, dem Igel,
-de Maulwurf, der Spitzmaul und den NagethierenJ von die-
5e bev dem Menschen, dem Bäreii, nrehreren Wiederkäuern,
dft Schwein, dem Pferd, der Robbe und dem Dfelphin. Die
.Bisten der hier angegebenen Bcyspiele sprechen für diese Be-
)a ptung, alleio liin«irhtlich der auf den Zehen gc^^endcn Raub-
thitre und der Nagfthi( re, ist die Aussage zu allgemein. Red.
fand das kleine Hirn des Löwen, der Katze und des Hundes im,
initiieren Theil durchaus unsymliiötrisch , ob' gleich die He-
nnsjihären und Windungen des ffrossen Hirni eine auffrillenife
Symmetrie zeiglen ; dasselbe bemerkteer bey dfem Stachelschwein,
^dem A^uti und dem Murmolthier. Eine auffallende Gleichheit
in der Bildung der bevden Hälften dei kleinen Hirns nalim er
aber bey den Makis, dem Rüiseltr«ger,' Waschbären, Bie—
^^r, Beuteltiuer',] G^ärtelthier» Atneisenfrdfsi*^ und Faulüu«c
wahr. ' " ■ ' ^ - • . . 1 1' • ♦ m1» , f ' . : ' •
i " Was der Verf« über die Lapp^^i und Ahth eil tingen des klei-
nen Hirns nussett , fand Ree« bey seinen Untersuchungen in
der Hauptsache be«!tätigt; die Mandeln jedoch, die er nur^dem
•Menschen zugesteht, kommen auch hey den Affen vor. Die
von dem Verf. ebcnfall«? nur dem Menschen zugeschriebene Mark-
^Ätreifeta der vierten Hirnhohle, sah Ree. ebenfal-ls bey mchrorn
*Affen. Bey den Säugthieren findet sich zu bcydcn Seiten dec
•P^rämiden, gleich hinter der; Brücke eine viereckige Lage vthx
/parnlMen, qn<^^rlaufenden , znr Gegend des Ursprungs der Hiit»
und Antlitz- Nerven gehenden Mkrkfaseren^ deren Willis zacrtt
eirwähnfhat, und die der. Verf. sei ir passend mir dem Nomishck
• Trapezinm bezeichnet, ' Vollkommen richtig i«t 'die Behaaps.
tung, dafff dte#e Körper bey den niederen Saugthieren imnn^«
'tt^hrto^ Gt5h^ lüBeta^i^ri. Unverkennbar stehtniie mit dejAi
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TrtfrtnM» Utateirstek >a.'d;^'k d. Ftact. i:a. 53
Unprung d«s Gehör- und Antlitz - Nerven in nächster fiezie«
bung. * » " • • 1' ' . • - • . , ' •
Mit den Angaben des Verf. über das verl ankette Mark'
die Pvramiden, den Hiinknoten, die Hirnschenkel, 4ie Weissen
Hügelchen, den Trichter sind die üntersuchunijen dpt Ree
iibert inslimraend. Flinsicbtlich des gerollten Wulstes xPrs /linl
pocamjjtj machte er die neue und richtige Bemerkung, (^Is di4
Grosse desselben bey den verschiedenen Saugthieren in genauer
Beziehung; mit d*r Grösse der Riechnerven und Hiechfurt<^t20
ftebt» und dafs die mit letztern ve*-^ehene Säugethiere ein^ü
ungleich grösseren gerollien Wulst besitzen, als der Mansch;
die Affen und der Delphin, bey denen nur blw Riechuxvea
vorkommen. • • « . .' • i ' > .
Ausserdem fügt er noch folgende allgemeine BemerkUiren
hert der Balken nnd die durchsichtige Scheidewand verki^en
lieh und werden zuglsich immer dünner iri der Reihe der Üig«
thierc vom Mon<chen zu- den Affen, den Wiederkauern, »fl
Schwein, dem Delphin, dem SeekaJb, den Raub- und N?e-
thieren, dem Igel, dem Maulwurf und den Fledermäusen. Vg
Gewölbe verkürzt sich in demselben Vcrhällnifs. Die gestreile\
Körper werden schmäler, ohne immer an Länge abzunehnrn4
Die vordere Gommiisur bleibt bey allen Säugethieren von z^m-
Uch gleicher Gestalt und auch fa';t von derselben relativen Gros*
?e, nur ersueckt sie sich bey den Säugethieren, die Ricch-
fortsätze haben, bis zum äassersten Ende dieser Theilb, also
weiter nr.ch vornen als beym Menschen, was Ree. bestätigen
kann. Die Zirbel ist bey den meisten Saugthieren länglicher
Tind bey den Raubthieren kleiner, hitigegcn bey den Robben
und bey Wiederkänern grösser, als beym Menschen» Die Vier-
h^^el haben zusammen genommen bey dem Menschen und den
Affen weit weniger Mnsse in Vergleichufng mit dem ganzen Hirnv
s/? 6ey den übrigen Saugthieren. Mit denselben vergrössern sifcli
auch bey den letztern die beyden, an den Seiten der Hirn*
schenke! liegenden äusseren knieförmigen Körper. .
Im zweiten Capitel wird das Gehirn der Vögel betrachtet^'
und hier zeigt der Verf., dafs dasselbe nach einem ein^chern
Urbilde geformt scy , als das der Säu^thier^, und dafs die Ank»
Ordnung der l'heile und die Form Att dnzelnen •HiiiU>tfglia&
manche Verfchiedcnheiten von dem letzteren zeigen. • •
' Die FTaupttheile, die bey der Bettaohtung' der Autsüftielüi
«^•s Vogelgehirns auffallen, sind:' zwey Totdere «ytniti^ritche
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63a Xrenvsnus UotersuQb^ä. ^ Um u« f lUiGt d«C. elc«
fan tfifioagMlf 4m kleliM| lüOL und das ?«rlangerte Mark.
Dia bfyd«n vorderen Massen neDnl äet \A voidm Heniitphä«
fttli« dU kugelfönnigen Mttrvomguafn. biptere Henii-
•ühawttt iiejfden Fortfütse der leutern Sohmk^l der»»
fftlty^ti- Ole TOfdeim HomisphaMii des Vogelhimt jMStabw
•o« dep Tordaren l^ippen und .einem Ttieil der bintern Lap«
pen dM Gehirns d<r * Sä'ugthiere; die Gcruchsnerven Ulid den
^f^f^n Abtheiluagen der Hiechfocttätee der Nagethiere enelo^;
H$t't^ Hemiiphären molk vorn verbindende Markstrang let
4^e#y mit der vorderen Cenmiisur der Säugtfatete« Die übcU
M siQere Substanz der votdeyen Hemiiphären» eine einför»
mlgf, gnme Metie , die gewöbnKcb für die gestreiften Körper
der^evgtbiere gehalten wird» sey.nor sut Tbeil dMtent
Theal ab^r denjenigen Organen zu i«r|^eichcn, die bey .
es Se'iigtbiergehim die hinteren AbtbMbingen der Rledilmtk»
«n. bilden* Die strablige Scheidewand bilil er mit JfUeeeni« !
Rttdiittem dea Baikenft Die bejrden , nnmitialbar ühnr
iß forderen Commissnr limndan Wnlsle» in wekba der nn» '
pbt markige Theü der tirabligen Scbeideieand 'fibeigeblfl toy«. |
^ die beyden Hälften des Gewölbt der Siogtbierot nnd die :
bif den jnerUgen Foruatse desselben« die man ans der Beiie
des GeUms» oder der Vereinigung der Sehnerven finddl « die
foideten Säulen des Fomix*
Die Idnteren HemitphSren» welche einipi Anälemen inä«
{erw^se für die Sebbvgel» andre nenere rar die Vieriiugel
leiten, befcbreibt der verL sehr genau nnd bemnbt «icb dar*
nnthun» dals sie dem binaeren. Tbeile der Sebebigel des Sin»
geiMergehirns enupracbssK, Eine markige , dam Jumeren Hemi*
eoiren verbindende Querbinde bSk er f&r das Amdogon der
VierbügeU Smne Schenkel der hinteren Hemi»phäfen kommen
mit dem vorderen Theik der Sebehügel bei den SingelUeMi
Sberein« &ec» kann dieser neneren
nrail die . vom Veil hintere Hemitpbaren gekannten TMle^
^eine ungleich grössere Aehnlichke&t. mit| den Vaeifaugeln, ale
'PÜ 4aa Unleien Tbeiten der Sehehüg4 »ei den Säugetbie*
len haben; dagegen lialt er jene Tb^e fOr dne Masse» weicb^
die Vierhüge) nnd die knieförmig^ K&per . daiit^ De*
Himanhang ist klein; die weiMidien |Iüge{ sind kaum enge-
deutet; der Hirnknoten lablt; die PyraftMen md siricUSe-
aigen Körper sind vorbenden« Das Ueine Hirn besten fast
gans aus dem mittleren Tbeil» und ans awey kleinen mpfen«
artigen Massen» welche die Seitentbeile andeuten. Die Fortsitae
des kleinen Hirns la den Vierbögeln jund. sehr dünn» und die
enr Brücke fehlen.
Das driuc C(fud handele vom Hirn dar Amphibienj yfßl"
'»
\
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Trcviraiius Untersuch, ü. d. Ban u. d. Funct. d. G, etc. C 33
welches ikh im Baue noch einfacher zeigt als das der Vögel,
iodim das Gewölbe und die Querbinde der hinteren Hemisphä-
ren verschwinden« die Halbkugeln unmittelbar an einander
treten, die Schenkel derselben sich zu einer einzigen Masse
vereinigen, das kleine Gehirn sich in ein blosses gewölbtes
Dach des vierten Ventrikels verwandalt« und alle Höhlungen
des Gehirns noch weit mehr als bei den Vögeln an Ausdeb«
unag zunehmen. Die vom Verf. als hintere Hemisphären des
Hirns beschriebenen Theile haben indefs bei den Amphibien
unverkennbar die grölste Aehnlichkeit mit den Vierhügeln des
Saui^ethier - Gehirns, ^
Im vierten Capuel werden die Eigenthümlichkeiten des
Hirabaues der Fische angegeben. Gleich im Eingange macht
i« Verf. die seht wahre Bemerkung ; Wer das Gehirn der
Fisvhe unsersucbty ohne die ganze Reihe der Veränderungen
verfolgt zu haben, welche dieses Organ vom Menschen an bis
la den untersten Amphibien erleidet, wird entweder gar keine,
oder unrichtige Aehnlichkeiten zwischen dem Gehirn der Fische
ud des Menschen erkennen« Wer aber die mittlem Glieder
untersucht und verglichen hat» wird finden, daft auch das
Cithirn der Fische bey iUem Anschein von gänzlicher Ver-
{ciüedenheit dennoch von einerley Prototyp mit dem der übri-
gen VVirbelthierc abstammt«
Das Gehirn der Fische zeigt zwey Haupt- Mo dificationen«
einigen Fischen ist die Ausdehnung der Schaale des Ge«.
hiiDs veimehrt, die Masse des Kerns aber vermindert, und es
findet hier Vergrösserung der Vertrikel statt; bey andern hal
Gehirn eine Schaale von geringerer Ausdehnung und Höh-
^ von geringerer Weite, .indem entweder die Masse des
i^rns oder die Dicke der Schaale relativ vergrössert ist.
^ ersteren gehören vorzüglich die Rochen und Häven, i^u
^ letzteren die aämmtlichen Grätenfische. Den UebergaD^
von )enen zu diesen machen die Stöhre und Lampreten«
Die Rochen und Hayüsche, die in jeder Rücksicht den
Amphibien nahe verwandt sind, haben auch im Bau des
Gthirns sebx virile ITebereinstimmung mit den letztern.
Die Bochen besitzen sehr ausgedehnte vordere Hemisphären
QDd ein kleines Gehirn , das nicht nur die ganze vierte Hirn»
höhle bedeckt, sondern auch noch mit gewundenen Seitenan*
hängen versehen ist. Aber jene Hemisphären haben gar kei-
iien Kern und das kleine Gehirn i^t nur eine fefaltene Decke
▼OB geringer Masse. Bey den Hay fischen enthalten die vor^
dem Hemisphären zwar einen Kern, dieser ist indeli sehr
klein, und von einer, nur wenig autgedehnten Si;ha|Ae um*
gsben.
G34 TmirianusümcrsttcliVü/d.Battt d.G. etc.
Bey übrigen Fischen treten folgende ModiTicationett
der Hauptthcile des Gehirns ein; Vordem Hemisphareii
tind ungemein klein, ertthahcn keine Ventrikel, sondern eincl
iolide Maasen und blosse Seiteuanhäng^ det Hirnschenkel. Di^
von dem Verf. l)inlere ; Hemisphären' genflimte Theilc bleihef^
\vie bey deti A'mpblbieiir mit einander tertiutgt; lind dilB Sie^
henerven.' haben, nicht mih^ in ihnen ,^tonfibn,^ i^ie Ae
ruchsnlerven^ in den HiriiÄchenkeln .ih^en HaupturspnmgL
Indem diese llcäiisphärc'n' ihre Seziehunf auf die SehnerV^en
verliereh/'dntwickeln sich in ihnen wieder -Organe des SMu^e»
thiergeUnuL woyQn"ley den Vögeln nu^ ibiSi gerin^^ Uebelr-
breib^el irinr*bey*tfÄ Atophibi^h aucli solche" nicht hncliV v<u^
lnjUfd6n''Wren;, aU'ein stircbes ' Orgaii^bbtraehtel der Yerf; Ale
inarki^en; Kenfe*'V«^<a^ To^itii 'tt:)|inte, Da ihr iüoeiret
befixidli<£6ii
dem grd^s^A
Saugethiere, alt e&e, bey eifiW ^bäi^^eftifech'te, beV Ii^dlihft
«er -Länge oacU gAhelfteTfti^Hdgö Adschtrettafag. ' Mit iBr
•ind Anhänge verbunden, die zusammengenonimen dem Htrn«
^^aAg; der höb^ri^^Thiere gleichen. Die: Zirbel tomAtbey de:^
örätenfischen vor, %iftirend sie den Rochea fehlt, Ärti ver*»
lungerten RückenrrtaJR*' gieht es noch Pyranliden; aber hiclit
bey <iUen sind noch strickfdrmige Körper vothanden. Dagcgfen
zeigen sich am obtrt^n Theile des vcrlancrcVten Marks bev den
Kehlflossern und Bru<tftossern zwey bis drey starke Anschwel-
lungen, die in der Mitt%, über der vierten Hlrnhölile, zuni
Thbil mji einander verbunden feindf. Bey den .Triglen 'gibt e»
^usserdetri noch eine Rcilie von halbkügelforrnigen AnschvVöl-
ltLug€fö zi\ beyden Seitdp der ooern Fläche des RückenmaVlfrf.
"t)iese Hügel stehen irii.i dem stärkeren Ftervortrcten eintelner
Ncrvenpaare des Rucfkehr^arks in Verbindung. Die Ausbildui|g
der ^irickfÖrraigen Rötper bey den Fischen Entspricht d^r 'Bll-
dun^ ihres kleinen Gehirns. Bey 4en Röphcn und Hayö'n, w6
jene noch zienJlich h^^rVorsiechenrl sirtd i^t atich noch ein sehic
ausgedehntes, obgle^h nach Verhältnifs des Umfangs weni^
jVlasse enthciitendes, kleines t/ehirn vorbapdeto. Die Lampreten
hdb^n Keine strickförtnjgen KBrper über auch kgin kleiifies Oe«
Ben:
hirti, 'fibifde^n - an desseti Stelle Mos ein hSuttses Bliitt.
StÖhr besetzt strickftrmi^g^* Körper *und Zugleich ein kleine^ O^- '
Iiiith teht'kutJätäk^M BUdaÜg» « Bey'dila' ÖtätenfTsheu
III dai kleine Gehixn kun, fchnial und von aebc einÜbbiK i
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IVnitaiOiis Uutersuch. ü.d.Bauu.d.Funct. d.G, etc. 635
a««ten Amphibien sind npch dieselben Hirnftewen *i/ W
dffl Sangethieren und Vögeln vorhanden; hef Fudun' ttt 4*.
rm^ahl aber vermindert, dertn det ^ntUttnene. der Be«»»«.
Hfld die Zungenfleischnerve fehlt. ' • "
i'm^^*^""^" ^'T"""'', von den» Nervenratein der «ri^teUoieii
^«ThJeren, die em lUnere,. gegUederfe» <f«ippe bcsitwo.
Jenen der niederen CJ.«en in HindcKt »Äe Bildun«
Nj, Gehirn der n.edeteii Thiere von deMelbfeh" Urfbräi nach
l*'r'''^u.''.!L^"'" Säugethiefto,' Vögeln. Amphibien
'^üi Fueheii gelaldrt irt, abzuleiten. An deM Geh&n der
Jie %„erohre geht; ferneif die yoi 'diSwr l>effiiniii^ befind-
^''CT^^Hl ^f«*«* *Ät jenen
^rt^GrHfif 'V"''""^'''^^ .. % 'laalete -Theiy kömmt
.-w T r,*'"*'.* Verf. mditf; -nih Um verlängerten
» Ihrt «be«it,. Die ' Seitemhe«. di, ^'ehiim ' d" SloVen
2^« C/? Mark, zu vor!
i.|eichen, ünd der vordef* Thea -«nttprecha der. vor dem
Tfchter .liegenden Mam .'«fei' GehW^ «« höheren Thiere
M6l|o,ken , Tn,ekten ' urid "Wflrmtt'li&vbWetenden Nm en
SÄlt.' . ,"'*Äl«feSi N^rrtA.Paar, welches Lei
«a MoUiMen aivh anV^ÄB* OtUm itetoftrlri«, „nd das unter
ragjnd. ausgehö. «äli^er feit Wi«ljiAr ähnlich dem her-
J«tt,*e.fcnden Nerv««^^
Die ß^ia'^^Äi23!*'V -^..^^^^^ Nüvens.
%^äw'?ÄÄ'- f S'iJ" -echseheitige Ver-
verschi.,i-2L. «Sli Jfu • %2l . «nd «ervensystem« auf den
mm&StfÄÄtJi^^^^ Verf. die
C^wJ^^yffÄ-mu^^ •'«"''^li-en entspiingen-
MStetdleii. m& ieW nur einige Re»ultate der schätz-
«3tf Ti«TiranqsVoter9uch.«.dB9n«.itl^fu»«u4r.4$f ßtc.
baren Forschungen und Vcrgleichungen det scharf sinnige!
Verfassers aus, indem ^ev\ifs kein Physiolog und. /^enkenUe
Arzt diese Abhandlung ungelcsen lassen wird, ^ ,
Im Eingänge zeigt der Verf, dafs sich die Wirbclthier
in nevrologischer Hinsicht von den Thieren der niederei^ Cias
sen durch das verlängerte Mark, welches unmittelbar in e'n
wahres Rückenmark übergeht, unterscheiden. Mit dem ver
längerten Marke » als dem eigentlichen Mittelpunkt des vegc
tativen Lebens, vergleicht er nun die übrigen Hii^ntheiie , . uc
deren Grössen* und Bildungs- Verhältnisse auszumitteln« Hie
wird denn als erstft Oesetz aufgestellt, dafs die Masse des Oe
hirns im Verhältniif zu dem verlängerten Marke von den nie
deren bis zu den höheren Wirbelthieren und dem Menschei
zuniminf. Die Zunahme der Masse erstre,ckt sich sowphl au
auf das kleine als grosse Gehirn, jedoch wächst letzteres au
den höheren Stufen der thicrischen Organisation mehr als er-
steres« Ferner wird das VerhäU^|^^4W Uainvo Hirnil su
Vorols- Brücke und den suiciki^ratgeii fcörper autgemittelt.
In Beziehung das gr^^e wixd das Giiet^, '^iP*
Verhaltairs, wi« di^^SeUeiitheUe ^dtt kleinen 0«hinitf^m4.4tf
^Brücke zunehmen, Je gröiicr nach allen 0|iliaiMif>^^
Balken ist, und je zahlreicher und stärker dit aus (Jen fgfßtfß^
ten Körpern und den SehhügeVn in die Hirnwindiiujgea i|bav-
geheodeo Markhündel sind, destp (pcdatac iit dia Schaale dei
Uehirjfs. Hinslchllicl| der Vierbügal aatiari dec Ver^ ihm
Matte n^Bbrne vom J^en/ichen ^it.u dm Nagethiaraii.iva^ Ver«
baltpiT« ^cgen die Huginiattaa«, ipM.fMiadttiigf richtig Ist« < Bey
feiner Vfrgleicbdnj; oiat^c . Kprpejt a^'inodl der Ofdita «iaf ver«
Jangerten Märkt vfobt i^icji nach det llec» ÜnMrtni^MUigeq^ daHi
;dle^eirhügel bn llmcbau ungleich grötter tind,. alt.lwj. Iv-
gena einem andera^i Thi^« ^Der AtatteywM. det Vfsjl, bey
den 'Kagetbieren. .ley dat fWfidi!^ Pafuc der TierbM^ ilham
^'jEVcis<er»'9U dal i^me, kann Ree. niol^t heynimmenj dtipi^ ei
'fend die^ nur bey 'j^]emgen Nagetb^ren , desen und
*8el£^liihren^sehr grolt tifd, wie bey ijf n> Haateii, jdffa Kenia-
cbtn^ ien ^avien luid dem Mnrmeltbieri bey mudem Nagern«
''deren Augen und Sehenerven sehr klein tind, wie begftn Sta«
chelschwein, Biher und Hamster ist offenbar das vordere Paar
viel kleiner als das hintere* Mit dem ResaltAt der Beobachtungen
des Vf., d als die Wasserthiere einen grössern Hirnanhang und eine
grössern Zirbel im Verbältnifs zum übrigen Gehirn als die Landthie*
rebaben, stimmen die vom R« angestellten Untersuchungen überein.
Was die Betiehung der Nerven zu dem Gehirn betrifft,^
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«
Trcviranus Untersuch, ü. d.Baa ü, f unct. d, G. etc. 6^7
Mensch habe das gröftte Gehirn, im Verhältnifs zur Masse al«
ler Nervenstämme zusammen genommen, im Allgemeinen be-
stätigt. Dagegen aber bemerkt er sehr richtig, dafs im V^r-
tuJtnils der einzelnen Nerven gegen das ganze Hirn und des-
sen TheUe bey ähnlichem Gehirn und ähnlichem Verhältnisse
desselben gegen das ferlängcrie Mark eine grosse Verschieden-
heit unter den rerschiedenen Thiercn herrsche. Beym Men-
schen ist das System der Hirnnsrven gleichförmiger als bey
illen übrigen Thieren ausgebildet, fvas denn mit der sehr gleich-
nissigen £ntwickelung nnd Bildung der Sinnes- und Bewc-
guüguOrgane übereinstimmt. Mehrere andexe neue und treff-
(iche Bemerkungen des Verf. über das VerliäUnifs der verschie-
denen Herren zu ihren Uxsprungstellen im Gehirn müssen
wir hisr übergehen.
Die dritte Abhandlung handelt von den Hirnorganen und
Nerven des vegetativen und sensitiven Lebens und deren wech«
lelseitigen Verbindung« Im Eingange äussert der Verf., bey
den Thier-Organismen Seyen alle Lebens- Acusserungen , und
selbst die vegetativen, das Wachsthum, die Ernährung, die auto«
mautchen Bewegungen und die Zeugung durch das Nervensy-
sicm vermittelt« Dann zeigt er die allmählig in dem Thier«
reiche eintretenden Verschiedenheiten zwischen dem Nervensy-
stem des sensitiven und vegetativen Lebens. Das gros<:e Ge-
hitn betrachtet er mit Recht als das eigentliche Organ der <!en-
sitiven Sphäre;, Der sympathishe Nerv und das herum-
schwcifcnde Nervenpaar stellte das Nervensystem der vegetati-
ven Sphäre dar; eriterer soy als die Hauptquelle der von^ dem
Blntlaufe abhangigen, und letzterer als die Quelle der mit dem
Atbemholen verbundenen Bewegungen zu betrachten. Durch
diese Nerven würden auch alle Secretionen entweder un mittel«
^M, oder durch die Verflechtung mit andern Nerven bewirkt
aod nnterbalten. Die Verbindung der vegetativen Sphäre mif
der lentitivvn geschieht durch das verlängerte Mark und das
Rückenmark, besonders durch die Stelle, wo sich die Stränge
rter P^ramidalkörper kreuzen, welche er den Mittelpunkt del
thicriscben Lebens nennt. In der engsten Verbindung mil
diesem Centrum stehe das kleine Gehirn. Je grösser dieses
Organ in Vergleichung mit dem verlängerten Marke sey , und
te zahlreichere Lappen an demselben vorkommen, um so enget
tnge lieh die Verbindung der vegetativen Sphäre mit der sen^
*itTen und desto geringer sey die Tenacität des Lebens.
Hinsichtlich des grosften Hirns bemerkt der Verf., dafs
immer mit zahlreichen nnd ausgebildeten Sinnesorganen grosse
Mannigfaltigkeit der verschiedenartigen Theile dieses Einge«
«veidti verbunden ley^ und dafs wo inleliec tu eilen Fahi^titen
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mehr entwickelt sind, auch immer eigene , Organe vorhanden
«eyen, welche die verschiedenen Theile des .grossen Hirns ver-
binden. Die verbindenden Organe seyen alsdann Commissu.
ren upd Radiationen. Die verschiedenen Commissurcn und
Radiationen werden nun aufgezahlt, und die Verbindungen
nachgewiesen, welche si© unter den verschiedenen Organen
dps Hirnes hervorbringen. Endlieh handelt der Verf. noch
von dem Ursprünge der Hirnnerven aus den verschiedenen
Theilen und Radiationen des Gehirn«. Der uiilgetheilten
neuen Untersuchungen und Ansichten sind hier so viele,
dafs Ree. nicht vergönnt ist. bey dem beschränkten Raum die-
ser Blätter sie alle aufzuzählen. Er hält dies auch für unnü-
thigf da seine Absicht bey ditser Anzeige hlos ist, die Philo-
logen und Aerzte auf diese gehaltreiche Schrift aufi^iecks^lfl za
jniLchen, und sie 2uni Lesen derselben aufzumuntern.
Die vierte Abhandlung liefert eine Beschreitung des ^«
rollten Wulstes, oder des Hippocarapus. Da die Grösse dieses
Theils bey den Thieren unverkennbar mit der CJrÖsse der Riech-
nerven im Verhältnifs steht, was auch Ree, bey seinen Hirn-
Untersuchungen fand, so ist die vom Verf aufgestellte Hypo-
these , dals er bey einer Function des höheren geistigen Lebens,
vielleicht bey der Erinnerung mitwirken möge, die durch Ein-
drücke auf den Gejcucbiiinn so lekc ^tweckt wud» x^cht un-
wahrscheinlich.
In der fünften Abhandlung wurde der Antheil des fünften
Ner\en - Paars an dm> $uuies*VexijichtuAgeii. einer UaUtrsa-
chun^ unterworfen. / .
Die sechste Abhandlung enthält schätzbare Beyträge zur
vergleichenden Anatomie and Physiologie der Sehewerkzeuge.
In Beziehung auf die Awgen der Insekten zeigt der Verf., dols
die Faden der Sehenenren bey ihrer Endigung hinter den Fa-
cetten der Hornhaut mit einem Pigment bedeckt sind, welohes
ajier bey den Naahlinseckten fehlt, und an des&en Stelle sieb
eine dem Glaskörper analoge Materie findet» Dapa folgen meb*
Irere Bemerkungen über dat Auge der Sepien» der Fische und
der Vögel.
Wir scblieisen die Anzeige dieseS) ungemein gt^Uveicben
Schrift mit dem Wunscbil» dafs ei c(fin geistreichen und uner«
^lidet'tbäti^n Verfasser gefallen n|ög^« reicht >aid aeii|e wei»
teren Untersuchungen und Forschungen in diesem noch tb diuif
holen Gebiete lUiseret VlTisteiii mitautheilen« . .
Tiedeo^aiui«
Taftin um BarometcntUndc , die bey verschiedenen Wiirme- Graden beob-
acbt<:t worden sMiil« auf jede beliebte Kormal- Temperatur zu redu-
.. cbDVU Veo Wm GiLia » Obscmior an der Ktoigl. üelnDb
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VYiidder Tabellfo^.^,. B,^ucüon d,^ Bcrometerstände^ (j3q
Sterawatte zn Halle, und vorf ragendet MitgUtd der dMigtO iitttilfiuv
tcheodfo Geseliscluft. Halle 1820» • *
Rfc; fireuete sich sehr, ah er fliese Tabellen zn Gesicht be«
Im, weiche dem prakti<;chen Beoii%Qhter des Baromeieri pey
9gum uud fremden Beobachtun|;exi die «aaitgenehme und
nineiikende Mühe det .ftedneirens der BanmeCerttäiide auf ei«
oe tewis^ Nonnateesiperelor überheben; .de«ii'*a# leicht eueh
loldie Reductiooen alisastellen sind, so vveüdet man doch in
tnzihligeii Fällen' ungerti die Zeit an diese an sich unblßdeu«
teedea Rechnungen. Die vorliegenden Tabellen erleichtem
ood verkürzen dieie Arbeit ungemein , indem ihnen die drey
veieiillichen Bedingungen , nämlich Bichtigkeit, Bequendidi-
int aod' Vollständigkeit nicht abgehen. Rikkiich^th det Ev*
tteien hat der Ve^ die von Dülong nnd Petit aufgefunde-
I ae Autdehndng des QuedLSÜbers bey 'verschiftd^en Wfitmegra«
' dea tarn Grunde gelegt, deren Vorzug vor d^ yerscbiedendn
irahoea Bestimmungen er ausführlicher als jti6tliig war, erGr«
Seit Die Richtigkeit der Rechnung selbst hat Rea iin'Ehxzel«
neu nicht geprüft, inawischen labt sich fli^s^lbe in; Fol^ det
, beym Rechnen beobachteten Methodo voraüssetaapn« ' Beqiie:^!
'lisddie Tafeln sehr, indem sie die erföid'erliche Cotrei^tiött-
< Ohas Interpolation unmittelbar angeben, tftoX da sie die Bai^.*
IneiaMände von 076 Lin« bis 54Slan« für einaelile Linicfn mit
Fioponionaltheilttn lür b>i liUM* und die Thermometergrad^
TOD 1 bis 10 für alle Zehntheigrade mit lPr%portionalthdlpn für
o^iai amlassen , (eine fast übertriebene Auraehnung) , die Cor-
itcdonen aber mn fünf Dedmalstellen entbalteil; 10 Ht ;diese|
eiabdberer Grad der Vollständigkeit, als' inan in *'det Regel
voliBg^. Voran steht auf 41 eine Erlthaeruiig , wie und
aach welchen Principien die Tabellen berechnet ändf, liebst
cbier ausführlichen, dem Sachverständigen entbehrlichen A|^^
vtttiBg zum Gebrauche derselben« Den Tabellen selbst', wel-
^46 S. einnehmen, ist noch eine Red nctionstabeUe der Fah«
>tiüieitschen Grade auf ' Reanmürsche vo^ o^'bis go^ F, tind
far CenUsimaU Grade auf achtzigtfaeilige von so<* bis 40^^ C.
^jgefügt. Ree. nimmt auch diese mit Dan^'an, und wünsch*
is nar, dals hauptsächlich d^e erstere bis i2t2^ F. gehen möchte.
Die leute Tabelle, welche. die Berechnung des Einflusses der
Aaidehnung einer, der Quecknl^ersäufe pVir;?llelen messingenen
Scale berechnet, konnte für den allgemeinen Gehrauch ftiglich
J^cggeU«en werden; denn da man, \vie auch hier geschehen
nahe genug richtig die Ansdehnung des Messing«; zu 0,1
^ Ausdehnung des Quocksiihcrs annehmen k. nn, so darf man
•or allezeit O/i der beobachteten Temperatur abziehen, und
kidfür die Coirection aufsuchen, welches leicht im Ko^fe ^u-
Digitizoa b
1
64o Gemälde von Heidelberg etc; von Hehn« V^ Chtt/J
reclinet werden kann, und zudem werden die Beobachtungen
häutiger auf der Tempexatiir, %U wie Biex geschehen
auf 4- B* reducirL ' . "
QimiLh MiÜHbergf MuMMm^ SAmtizimm^ äm OdmwaUi tmi dm
J^fiekmnkak. tOm VegWAer für Reiwnli md Fmndo diittr IkN
t geodcn* Von HlbiciirA von Chbzy* Zweite Aafl«)^ mit ^4 Aa«
sichten, 4 Planes und i Charte» Ansgtbe Für 1821, mit Zusätzen
und Verbettcauigea bis^sum i* Janniii« Hdddberg» bf| Jesepb
Eogelmann.
Der Werth dieser Schrift ist mit Recht anerkannt, um co
mehr als die einzelnen historischen und statistischen Theilc
derselben von sachkundigen Männern » die durch langen Auf-
•nihall in diesen Gegenden eine genauere Kenntniüs sich aiH
geeignet» ausgearbeitet sind. Eben diese Tbeile haben daher
In dieser Ausgabe weniger Berichtungen und Zusätze erhalten,
was bey andern Punkten weit mehr der Foll ipt; besonders bey
Allem dem» was Personale, Einrichtungen t Anstalten u, dgl«
in den trei]^chiedenen Städten betrifft, Gegenstände, die ihrer
Matur nadi« leicht Veränderung nnd Wechsel ausgeeetit sind.
Hierhin rechnen wir, was S. 5. ff« der Berichtigungen» übeij
die Veränderungen an hiesiger Universität und Gyrnntttem
dgh» bemerkt Ist. tnsbesondere haben die Bemerknngen über
Mannheim reichliche Zusätze und Verbetferungen erfahren«
Seile i( statt Graf von Luxenburgj mnfs et wohl hdtfen Graf
^on Luxhirg. So hoffen wir, soll diese neue Ausgabe ein
idllkioinnienes Geschenk für Vaterlandafreunde» wie fut Ali^
Fiemde« welche die reizenden Neckaigegenden J^uciien, wer«
den. Darum hat auch der Verleger es nicht anterUueo» eine
genane Gbailet Pläne der Hauptorte, wie freundliche Ansicb-
ten einielner schöner Punkte dem Werke beyaiifügen« Di<
\ Charte^ welche all« Oerlchent alle Pott- nnd Landttrtiiei|
«• w» enthalt» hat so ihren südlichsten Punkten Statlgartj
nnd Beeden» in ihrem nördlichiten Oppenheim ond Oarm.
Stadt. Der änsserste Punkt gegen Orten ut Wfindmrg» In We^
•ten das Haardtgekirge. Die 4 genaeen nSne» Hellen Hrfdeii
herg» das Heidelberger Schloli» Mannheim imd den Schwe*
teli^ierSohlefiiatften dai; Die 04 Anilchlen enthalten Hiu^
dene antgeseiämeie Punku dee Hddelhermr SdUoeiet. di'
nk'chiien Umgebengen TonH^delberg, deiS^wettinger ScUoI
gaitent» mnige Andditeii Ton Mannheim» Hin chhota» Neckai
cemflndt Dibheig» Neckaraleinaeh» .Otzbisrg» Bienbeig n.
W&t wedfeer bemitlelte Leser wird indeiaen a«di nm MUlfel
PwtU eine Ausgabe ohne diete sh Blitter abgegeben» ^evli
gens gleich ichiaen Dtoek nnd Papier» wie die endest '
I ttidMupt gans dietelbe fat» K
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te41» Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.
km Archif Ues Cnminalfccliti* tierausgegcbeii von 6. A« tttiti»-
itetfOD, L* 6« Kowo^AK ntid L J» A* MtTTBBMAifet» Hille bcy
Hcamcrde n. Siohwetschke. Z#c)rter Bind, viertes Stück (S. St$~
^3. 8») i8i8« Dritter Band, eritct bis viertes Stuck (69^ Ik) 18I9*
igM» Vitmr Baa4, mtm hk ddttet Stii^ 4M
Eiklfoii ^em Ike. i&i Mhem tlet» dU^tei Ai^cbivft (tt* |»
idMii; tgif^ Nu. lo, 11^) tonerkt» wie det gegenwärtig»
IZvt i^ttdfdie tuKi teätiitcli« ftmlrbeltun^ dei Cf imind*
jmte Math tb««; erttcfiir um die Sirafgtleute mit den
GraMCHii der ramriioltail Freiheit in fookiang lilriiigeii}
fii tw^jlt: utti ia euMB Zell deif Vefüüidiiherrfchaft, in weU
ich« Willkür «uid UnkeitllDmtlieit velrbalmt» und dd6h Itach
ficht xo eine« dem Gefühle widM^^cb^ndeni rein bb)ectiveil
IWofÜguiiß der Uebertrettingen zurückgekehrt ^etden $oil, die
kd^;the zu lösen, wie die Benimmtlveit und die ihr hind&rli.
üie Berücksichtigung der suhjectiven Gründe und Abttufungetl
^er Stralbarkeit mit einander zu eitlem befriedigenden Gaiizisil
^rbttodeD werden können. Den Herausgebern und Miiarbei«
tfia dielet Archivs wurde damals zum Vorwutf gemacht, dafs
iie för diese bocfat>vichtige Aufgabe der Zeit bis jetzt nichts ge^
tl»T!, Tielmehr sich bemüht haben, dem Buchstaben des alten
anteutschen und abgestorbenen Rechts wieder geltend zu ma«
'^Titn^ und die Umwandltmgen , welche wegen veränderter Sit-
tfD lind Verhältnitte durch den Gerichtsgebrauch herbeygeführt
wurden« eis uageietzlich, und darum schon als unstattiuit dar*
Dage^n hat sich Mittermaier (N Arch. B. TV. SU i. S. 83«)
^chwerend erhoben. Er sagt, für jeden Theil der Rächtswis*
«nschaft, und besooders für das Criminalr(>cht bilde sich eine
tireyfache Aefgabe. Einmal sey das Bestehende aus der Ver«
ringeabeh zn ans Gekommene, noch Geltende klar tu erkenn
^ der Sinn desselben durch historische Bestrebungen ktt er^
tünchen, und eine richtige Anwendung Mcll dein Geiste der
'füllen so tegründen; dann aber habe snab ancb» nicht angst»
^ klebend an dem Alten» vorwärts zu stireben, die Fordes
^njen der Zeit und ihre Beduirfnisae sich klar to machem
M Ibtldy efttkhe in OaMe itik^, stt peufaii, uttd auf deA
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I
Ö4U lHeuc6 Ai'chiv des Criimuairealits. * - \
Wege det heikaBMii Reförmivens nianche Feiiel das AhMi ^
Besonoenbeit abcusctiütteln, # i '
So heilig dlnes. auf den obigen Vorwurf geht» derivd
nicht mehr geitenden redet, und vom legiilativen Staudpitnkte ai|
celit, eben to wenig 4äjOrt sich die Richtigkeit des Gaeegti
4er kennen. £inedooirinelie und «eine legsfliatiTeBeerMtoarg d
Rechts sind im liohen Ofade Bedüifoitt. Es kommt nnr daj
auf an, den richtigen Gesichupunkt nicht aus d^ Augea
verlieren. . . , .1^ . , ...
Ree. kann die hutonsehen Bestrebungen, wie sie jetst )
Civilrechtc an der 'Tagesordnung . sind , «n und für sich ni
loben, ür verkennt gar nieht, dafis Sie au besserem grCinj
Iii iitrcni Verstehen der Gesetze fuhren, und dafs« wenn einm
eine Nation das Unglück hat» sich B^t ausUbdiscbent der M4
df s Volks unverständlichen oder veralteten Gseetsen behc|
feil zu müssen, gründliche Rcnuinifs dieser Gescue zur Lindl
rwng des Üebcls be) tragen könne. Dabey glaubt er, daCl gl
rade auf diesem Wege sicii am sichersten ergi'ben müsse, W|
%ich von diesem Rechte auf fremde oder veraltete Staats- lUB
Üericht'-Verfiissung, Sitten, Gewohnheiten, Spraclie, Zeiten un
Menschen stüzle, und was ina igten Jahrhundert und im jettiaq
Teutschland keine oder nur gezwungene Anwendung finde
könne. Er glaubt, dafs gerade auf diesem Wege die Lücke
und das Theilwei'se unpassende des Bestehen«len sich hervoj
tieben^ und das Bedürfjiifs des Neuen und eigenen sich auf
sprechen werde, ohne dals er deswegen, besonders' im Komi
sehen Rechte, den grossen Schalz an Ällgemein Gültigem, übei
all und zu allen Zeiten Anwendbarem verkennt,
f iOid'^r hat Ree. ein solches Resultat bisher vergebens ei
wartet. Die Hauptsachen, die Anknüpfung des historisch bt
f rundeten an das Leben, wird entweder übergangen , oder di
•niftf*i&^cit präsumirt; sonst könnte man die im Rom, Recht
nea epideokten Antiquitäten dun Gerichten unmöglich emp^eh
ien» Zwar weils sich Kec diese Erscheinung psychnlogud
SerUärenr ungefähr die Philologen sich ins all
hen sü<Sc|L|sünschen» pb. sie es glcieh nicht einen Tag lan
dort ausbielten), auch mag ein tolphes Rüoksehteltea Mandiei
ip der J^^nw^rtigon Zeit nicht unwillkommen seyn) aba
^un habftt es die Juristen der neueren Zeil* au danksttf dal
sie die glimme der Völker gegen sich haben«
Das Crigainahrecht ist in Hucksicht der historisohen Beat
keitung weit hinter dem Civikechtei surut^kgeblieken. . Aacj
hier hält Ree«, diesolbe für nütd^cW.aker »ufi yvenA» (nas {si
doch der A|ifang nicht v^r&priQbt) die Vürgleidiiing und Mi
Wendung auf die &^^enn|trtigel|. yeihiltoii^ aiehl «nloMeiM
* I
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Neaes Aicliiv dts Ciiuuuuircchts. 640
rerade die§e Unterlassung ist Schuld daran» daf^ die Gerichte,
• !ch(' die Grausamkeit, Despotie und Bigotterie der aiten Oü«
e'Ziebungen nicht anwenden konnten, zuerst auf ungesetzücht
lildt?run<^st;ründe, und dann in eine gänzliche Willkür verfie*
n, und eiiin beliebige Praxis constituirten ; ein Znstand , der
übii nach dem Zeugnirs der Gesetzgebungswidersacher Abhül-
; darch neue Gesetze erfordert Im Civilrechte itt das Gc«
rissen der Richter weiter. Hier verliert man seinen Proceft
i Re(htj Weil man di« Sabtilitäten der römischen Servituten
Kht kannte; hier können die geliebtetten Verwandten einet
rbimeTs teer Mi^hMi, weil in ieinem Kopfe etwat von : prö
Vit UstaUUj pro parte tntcstattis nemo decedere potest nicht ttün^ '
. Aber im C riminalrechto kommt man bey Anwandung voif
iiiHMo, die «ich telbst überlebt haben ^ mit der 8t«alf?erfa»*
itgi mit dem empörten eignen Gefühle * mit 4em viel war«
Antheil'» den da« ganze Volk nimmt» ins Gedränge«
ileich hallt es im ganzen tentschen Lande wieder ^ wenn ir^
endwo «nimal <iie Tortnri eine Hinriobtaog mit der Kenia
^ Vorscbein kommU
Darun ist es ein te^eblichei Bemühen alten« den jetzl«
?n Saaten and Menschen widersprechenden Strafgesetzen' das
«rlooe Ansehen vvieder verschaffen zu wöilen, blos weil si^
'^esetie lind nnd bessere fehlen* Damm mufs die historische
^nrbeittiDgy wenn sie Nutzen stiften soll, vorzug<;wei^e biet
In piaktisdieii Weg einschligen. Zwar scheint derselbe mit*,
ater deswegea Temaohlässigt aa Sayn» weil so sehr vieles im
rim, impraktisch geworden sey, aber Ree« glaubt, dafs gt*
^ die Bntwickelang, auf welchem Wege es t^npraktisch War*
. grdiseia Ansbeate gewiliren und die legislative Ausbildttnc
i* CibBhiahpaciitt weiter fördern dürfle» als das Aafbanen lu&
^ fbifosophlteher Theorien. In wie fern nim das ifeua >
^ die aniadenteten Foidarnngan erfQllt habe» was für die
"tnaslle und legUlative Bearbeittmg des Criminalrechts» was
^ 'üs^pattUfche Ferderangen gethan wurde» welche die bnfA
"ttiche Pteyhalt in das Cr.R« macht» mag das Nachfolgenda
Zaai Oebieia der* CrimmdgesäftgAuTig genSriH nachfblgeh«
f^aftitierOeter dk neunten Eßtwitife etnei mstiseken Crimmed^
Madb:, mit Bemerkungen. Iii, 4. Nr. 3. In diesem Aul» ^
pf der besser «otar die 'Receiislonen geMzt worden wäre»
">ien Aandge* tind kutse Bemerkungen über a Gesetzeienta
e mitgetheilt. Der * eine erschien officiel im Jahre 1815
1814 in ramitehar Sprache nnd wurde nihter dem Titelt
Ar das msslscba R^oh, ton der kaiserKcheä
nngscominllsiini entwarfen» Halle i818*« von dem
- 42*
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C44 Neues Arcbiv des Crimioulrechts.
Sohne des Staatsraih. von"j»c6b iii *ii'Tw»Kto
im Jahre 1810 vom Direflor der ^^^Ü^f^^l
„lission, Speransky, gewordenen Auftrag« v«**^» J
der Fol^e von dieser Behörde venvOtCni« »nd
Verf. in » '»e herausgegeben. — Dii nMMUlt mM^ruM
Straf iresctze für die keniglick frärtemberg^cken majmamr^
sehen Trappen. Tm Ausluge mit Bemerkuugcn. III. a. Nro* 4U tM
»ürtemb. Militair»trafge»etibuche vom a6. Jni. ^
« Stdlea au, den beni.chen Kriepnrtilceln v. 30. NoV. 18
Lvcefüst «ind, wird «nlct vielen Lob»pruchen und Vntw\
?on«^epen der guten Absicht de, Vfs. bemerk^ A^* dl
SSr« «ehr «lefini?e. Viele, vom zufälligen Erfolg« abhang
mache, sich Härte und Unbestimmtheit su Schuld koronu
laMfc Dies contrastirt freylich »ehr mit dem gespendeten L
be. «nd iit hie «nd da nicht einmal ungegründct, obgleich«!'
VeA *tae »chiechte Meinung für sich erregt,, wenn et de
oLelzfcHche vorwirft, es heisse eine Handlung Verratbere
■ '«velcht die Merkowle des Vcrrath«, nämlich 1) euJe •paciiel
Pflicht mt Tre«ei«i»d Bewahrung des Gehcminisset. und 1
das Venatben eine, amtlich bekannt gewordenen Geheimnii
aaa (wie k«»mmt de« Verf. dazu?) nicht an sich trage. Vergei
•m W daC* da« wartemb. Gesetzbuch einen wahren Widei
' Srnch enihWU £• «ott nümlteh del Diebstahl an dem t.gei
thnme der lÜlUaliP«CMnen oder an Kricgsbedurfmssen mit
Mf «jSrig« (Art. 8«. »»•> Freiheitsstrafe belegt, wenn ab,
ein "Scher Oiebttahl »um aten Male b«gu)f«« werde, d
wnst »erwiÄto Strafe mtt nnem Zusalia gaMsbacft ab?r nicl
über 8 Jahre wtrwOtt werden. Wie nun, wenn die sonst ve
wirkte Strafe eine ajihrife wä»? — Allgemeinere« giebt M,
termmeriOerdieitetiMttH Fort*ekntted.CHmm^gietzgeiuHf m TmtUti
. ..r »r . n.. t..t^. e*Mfaa»Ml>neh wird hier £«iren eine
ihm in der früher«! Reoentkm die«e« Aichi« (J.B. i8'9..S. '5»
Pcmachteu Vorwurf in S«b«tt genommen, dat« namlich di
^ e len unmittelb« naohfefolgteS NoveUen ff*««S»^^«»t
mclle Vorschriften für & mit dem Oel«» *« Oj«^«^«"
noch nicht vertrauten Richter entlttlttn. Bbw» *
dort gemachte weitere BemecUng. daft Oj»^
in 01.1<^nhurg mit Ausnahme einet eumgMl Aftikab «ngenoB
men worden%ey, berichtigt und di.
ehungen angegeben. Somt erfahren Wir iwch, ^ ^^J^
temberg, dem H.TZORthume und dem
in Hannover und in Hessen-Darmstadt an aeMA
»etebüchern gearbeitet wird, dafs in den beyden «cilMi I'VIdMi
dai baieiiichc Cesetsbuch jut Ccimdlage dienen toll, wm ««
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Neues Archiv des Criminalrcclit«. 643
h Woiffmberg am Dec. 18^8. (^in Organisationsedikt über
|ie Rechtspflege in de^a untern Instanzen erschien, von dcssea
Lob« aber, 4er Verwicklung der Strafbehörden wegen, wohl
einai abgeben dürfte. Ueber das Verhäitnifs der preusiischen
RheiQjaiidt, und über den netien Gesichtspunkt die gesetzliche
kärgerliche Freyheit, Verfassungen und Stände für das Crimi-
Ulrecht eröffnen ^ sind nur wenige Andeutungen geliefert. —
B londem Dunk verdient der' Aufsatz: Ueher die neuesten Fort-
nhntte der Cfiminal- Jurisprudenz in Frankr. III. 4- AV. sty. fortgesetzt
IV, 2, Nr 11» von Mittermaier, der fernere Fortsetzungen und
Auszüge aus den bessern Werken verspricht. Mögen auch hier
iie TcQtschen von den Franzosen lernen, dafs es mit der blos-
ten Caihederwitsenschaft im Criminalrecht nicht gethan ist»
möge man auch bey uns zu der Uebcrzeueung gelangen, die
t^renßor, einer der geacbtetsten französischen Schriftsteller, aus-
»prjcnt: la legislation criminelle devrait e'tre le complemcnt du droit
jMic fun etat. Hieran schliefst sich an: Befugnisse der Ge-
Kernen hey Beurtheilung von dolus und culpa. Durch einen
fethtffiaü erläutert vom Staatsprocurator von Oppen zu Cohlenz.
'V, 5, Nro« — Ueber die f^erwaltung der Cr ii/iinal Justiz in
^nghid. IV* 5. Nr. 80. Hier wird ein Auszug aus dem be-
kaooten Werke von: Cotta de l'administration de la justice cri-
en Angleterre et de Vesprit da Gouvernement anglaij, Par,
iS3o. (übersetzt 1821 von Hornthal) geliefert, und weitere Nach-
nebten aas andern, besonders englischen Schriftstellern verspro-
chen. Wir bedauern dabey nur, dafs der Zusammenhang des
englischen Crinninalrechts und Procosses mit den andern Staats-
^umtutionen nicht genauer angegeben wurde, bosonders da
Ende das Urthcil gefallt ist, dal's die Teulschen zu Ein-
^ ütung der Geschwornen noch nicht reif seyen. Hec. glaubt
N Wunsch d er meisten Leser des n, Arch. dahin aussprechen
dürfen, dafs künftig der englischen Criniinulgesetzgebung ,
; chlsgeJehrsamkeil und Recht«r6rvvaltnni» eine eicpne Rubrik
tPwiHmet werde. — Ueber Stimtncnntchrheit in Criminal sacken ,
Dr. Süongenberg^ IH, 4. Nr. ^o. Kin Auszug aus einem
Aohitie fies Grafen Barbaeori, Exkanzler des Rx-Fürstenthums
»ricnt: de la pluralitc de suffrages dans Ics jugemcrtts criniinclsj ab-
E^Hrnckt in seinen Opuscules appartcnants d la sciencc de la le~
^W/v. Milan. 4848. f^ol, L
^llc übrigen Aufsätze gehören ihrem Hauptinhalte nach
i\m Gebiete der positiven tcutschen CriminaJ rechts Wissenschaft.
die Spitze gehört: über den neuesten Zustand der Criminalrecht
^itnschafi in Teutschland, von Mittermaier IV. l. Nr. V
• 3" N'- 17. Eine dankenswerthe, noch nicht beendigte , der
^dHUBg dei Fauerbach'schen Lehrbuchs folgend'e Zusammen-
^ Google
646, . Kcues Archiv des Crimiualreclits^
ttellnng der Beiultate» welche sich aus den neiwctt. Sgihrifti
für da« einzelnen Lehren des Gritn, R. ergeben«
Aus dem allgcmcwen Thnle des CrimM. sind; fJ'^ie dachtk
ifils jÜten Hier dc^ Straf recht des Staats van JL C i^. £>uMqw» 11
4, Nr« ^iachdenl der Verf« der neueren Philosophie i
Yerbindong mit 4er Aftercivilisaüon Schuld gegeben» dai«<UM(G<
•chichte durch Stedum Namen» die positive Jurispvudem eui
philosophein», «nd die Nalurwissenscheft xvr völligen Ijrlrede g<
worden .sey, ntcbdem er in seiner bekannten Manier vonDad
itoifentheorien geredet» und nber die Ansichten der Alten» d
x^n Beweis er sich vorbehält» allerhai^d zum Besten gegebe
hat» theilt er eine «gax» natürliche« EUitwic|^ng ^ral
rec^tf des Staats mit» die al« ein Beleg gelten kann» wieget i
ieineiii Püchstubchen aussieht« Ans dem juristischen Kaiechi!
inus des Verf* mag folgendes hier stehen; »i). Weichet ist dl
»!^weck des Stralrecbts des Staats? Kein anderes, ula.'Reclitj|
]|verletziingen zu vergelten» d) Wie wird dieier Zweck eri;eichl
«Dadurch» dafs dem Staate völlige Freyheit in der Aosubug
»dieses Rechts gelassen» und er blos auf die mit der Pottti
yvermählbaie Ethik vorwiesen wird« 5) Ist denn das Strafrecb
„des Staats nicht durch das Strafgesetz liedingt? Nein!*... blo
ydnvcli die» Rechtsverletzung, 4) Welches ist der Zweck di
»Shiifticseizo? Von der Begehung der Rechtsverletzungen ahzvi
ii<;threckrn. 5) Wann fallt die*;er Zweck für ein Individuuc
i,\\pg? 80 bald CS sich x\n \\t Jiat abschrecken lassen, sondern,»
«doch das Verhrechrn bfgien^, 6) Was folgt daraus? Dafs e
vdein Sn.ifr^clitP des Slaafs anheim fällt, als wenn das Stral
wgf vetz gur nie lit vorhanden vväre. 7) Ist es denn nicht de
»Polilik und Rfhik in ihrer Gesanimtvermäiilung angcujesser
«nur die gest'tzlich angedrohcte Strafe zur Anwendung zu brifl
wgen? Nein: der Politik ist das vieliüelir ganz zuwider, wekb)
weine härtere Bestrafung fordert, und die Ethik uiufs auchtoif
»«ein Postiilate beytreten. Dir; Vernunft sogar fordert eine hül
»feie Bestrafung, als die ist, welche das Strafgesetz ausspricht.
Doch damit genug. Es scheint nach dem letzteren Satze» al
ob des Verf, Ethik und Politik Nichts mit der Vernunft zi
thun hätten! Auch zu dessen Theorie mufs ^ch das röm. R
hergehe n. Der Vxt| meint dann noch ; im Collisionsfalle geh
die Politik vor» weswegen hie und da auch der Unschuldig'
und ImputationsuQfahige gestraft werdcpX^^ doch Vergeltung!
^nd es bliebe der Staatsgewalt überlassen t 1)ärt«r als bisher £i
' strafen, obn^^erst ein neues Strafgeseta aqjgeben; denn L. sa
'C» de poe^ spreche nicht eine|l Sats der Despotie» SQDderi
dai <Hen fum gentium haliti aus. ' Welche ^sicht mag wob
' der Veri voi^ büvgf^licheip Pv«]li9lt f w "IUbi Uguimi^ U<
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Neues Archiv des Crimiiialrechts. ' 647
ipTung der Gesetze haben? Wir glauben jedoch, daf* Hr, von
3abelow ein Schalk ist, der die Despotie durch schein.barrecht*
jrbe Vertheidigun^ in ihrem grellsten Lichte zeigen wolltp! —
['der den ÜHterschied voUetuleler und {'ersuchter Verbrechen und über
he Grade des f^ersuches von Mitter nieder, IV. i, Nr^ i. Wenn
ja eine Gradation haben wolle, «o könne man einen ent-
't'fi^M Versuch antiehmen, wenn die wirkliche Ausführung des
^brecbeof, abtr die HaupthAndlun* noch nicht begonnen ha-
lf nächster Versuch seye entwedier crimen perjccfumj oder wenn
iic Hauptband tun g vorgenommen, jedoch noch nicht so ge*
a^igt ley, wie die- Gesetze es verlarigen. Aufgefallen ist uns
Doch der Satz: «bey Verbrechen, die durch eine gewisse rasche
'H'indlun^ verübt werden, ä. B. Kinderaus<;etzen , Todtschlag,
•oder auch vor dem Verbrechen gleich wieder gut gemacht
»werden können , z. B, Unterschlagung, gebe es gar Icrinen straf-
'barcB Versuche« ; eine Verwechslung der Theorie mit dem ge-
wöhnlich in «olchen Fällen 5Ch\v1erigen Beweise! — Ueber den
^fvi^spunkt der Straß)arkcit der Versuchlthandlunc^en , von Mittcr^
'w«. 11, 4. Nr. 55* »Nur der Vcrsuch sey strafbar, der durch
'iosiere Handlungen und im Anfange der Ausführung des Ver-
•br^chent sich an den Tag lege, und wo der Erfolg nur durch
•zufällige, vom Willen des Handelnden unabhängige Umstän-
ie vereitelt werde, vorausgeset7t , (wie jMzt rfcr Verf, Bd. TV.
iJi. 104 behauptet) daff die Unternehmung die GeUah des Ver-
btechcni an sich trage. Alle blos die Ausführung vorbereiten-
den Handlungen, z B. Ausspähen der Gelegenheit, Anschaffung
, der Werkzeuge etc. (der entfernte Versuch) seyen straflos«,
Vder die allgemeinen, noch die gesetzlichen Gründe des V,
uns hier befriedigt. Wenn man die Frage in den Pro-
fil terweisfc, ob aus einer Handlung, mehr oder weniger, die
WDJtlichkeit und Festigkeit eines widerrechtliclien Ent«;chlu8ses
^"»iesea werden können, und bedenkt, dafs jede Handlun»
-los durch ihre Richtung auf eine Rechtsverletzung » djrch
cen An^rifT des fremden Rechts, strafbar werde, wohin sogar
«iu Todtschicsscn gehört (das ja auch gesetzlicli verrichtet v^er-
en kann), so erklären sich die Gesetze von solb^f , namenilicli
*och die vom Verf. anders ausgelegte L. 1. m. f. D. nd Og- Pomp,
parrit. (489). Oder straft der Verf. das Dingen eines Bändige;!
icbt? Oder ein Gomplott, wenn sich die Verbündeten erst
Oer die Mittel zum (Umstürze des Staats bereden? Uder das
^tndif^U P'crbrtchen ( delictum perfectum ) und dessen angenirssena
'^^irajunfr ^ ^,on Obertrdjunalratk H'eber in Stuttgart. IV, l. Nr. 2,
*uter bekanntes. Der Verf. entscheidet sich nach dem bai-
"^hen Gesetzbuche für eine geringere Strafe, als, die der Vol-
^lOß, iwie et schon früher L S. 575 geäussert ha tt. — fJe-
649 Neutil ArduY
her den Begriff, die Arten und die Strafbarke(t de% (iatetUttittllen
Urhebers, f^^on Mittevrnaier Iii. i. i\r. ö. Zu weit gehl der Veii
io diesem übrigens lobenswerthcn Aufsatze, wena er physiscbi
oder psychologische Nöthigung des Th^ters , oder dafs diese
vorher ^ar kein Interesse am Verbrechen gehabt habe» zum Be
gpffe des intcll, Urs, verlaugt, und wenn er .die cuipose ia
tel), Urheberschaft ganz überlebt« Oder was ist wohl ein Fol
ster, der (wie dem Ree. seihst vorkam) feinen gjäbrigen Kna.
hen auf die Jagd schickt, wenn dieser ttatt eines Wildes ^einei
Menschen todt schiefst? doch nicM straflos? Ferner gebt de
Verf zu weit, wenn er nur den Befehlenden , oder Zwingendel
mit der Strafe des Thäters iielegen will, — Vcrmch eines Be
iveises , dafs ej sowohl nach positiiren Gesetzen als nach allgemeinem
Grundsätzen in Ansehung der Strafbar keit keinen Unterscliied zwischei
dem Urheber des yerbrechens und dem Gehülfen bey demselben gebi
ffr. ^^ Schirach III, 5. Nr. 17. Hier mufs der gute Schwarzen
berg in^ Art. 177. P. G. O. gesagt haben, der Gehüife soll
« bey einem Verbrechen anders, als bcy einem anderen (V^rluwi
chcn) bestraft werden, beym Morde anders, als bey des Inja
ric, beym Ilochverrathe anders als Jliej 4ev Fäischimg « i ab^
immer gleich iqit dera^ Urheber ! — Kann % einem Com
platte der Verschworne , welcher bey der Vollziehung der Thai ak
wesend war , mit der ordentlichen Straje belegt werdm? Vom Kim
schrod IV. 5, Nr. 14, Den Ahwcsenden treffe nur 4ie< Straf
des entfernten Versuchs, wenn er Nichts zur Yollzithuiig ducd
seine Abwesenheit bey trug; dabey scheint jedach t^üschweife»
vom V vorausgesetzt z^ seyn, dafs die übrigen auf seine Gegen
wart gerechnet habe^, Die Worte des Art. 148 der- 1&, Q
So - einander Hülfe und BeysUiid thnn (nicht btot verspreehai
X sind übrigens deutlich genug ^ den Begriff und Jk» Merl
male des bösen Vorsatzes von Miitermaicr» II. 4. Nr. flA; IM
. Verf. unterscheidet zwey Grandbegriffe des WorU dtiusf 1) dd
ZU Begründung einet strafwürdigen Verbrechens überhaupt aolS
^ wendigen, zurechenbaren (i>öseo) Willen. In diataoi SIm
umfasse dolus a) das Daseyn eines imputationsfahjggtt Znttaal
des überhaupt, und den Antheii des btea WRHifStfjljj^ ^
welcher der Gnmd der Bestrafung einer unerlaotott Thal
in diesem Sinne seye auch Aeip ^udpo^ iiaiulaUide i«i lUb?
engeren Sinne, als Gegci^atz. von ^»/p* »^y '^rfm ' frri fci la haili
fchcr Vorsatz) der Vonatz su Bl^ahttllg einer alt ItrifwlLSi
Verbrechen erkannten Handlmig, oder der Vmata» (Sm^i
erlaubt erkaqnte Handlung als einPaali zu E«tti«iMnff ei
vergönnter Zwecke yor^onehman. Daa»^hörenaj4air^
aller Merkmale, wodnrdidieHai^d^^ ^ildbad^ Vdi
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' Beim Archiv des Crimioalrechls» 6^
wde); hesümmte Richtung des Willens, die als gcietjswidrig
rr-iinaie fiandlongdoch zu verüben. Der Kaum dieserBlätter verbie-
gt büs, n.^herins Einzelne einzugehen ; doch mag folgendes hier stc-
jtr. ad 1. a) ist der böse Wiiie, die Bedingung der Strafe (die
rittcrbichscho Ansicht) so läist sich nicht einsehen, wie man
mh den cu/po je Handelnden bestrafen will, der das Bewufstseyn
eines rechtswidrigen Erfolgs aus seiner Handlung nicht hatte,
^ hohen koii/itc ad 2. Zu dem Bewufstscyn der Merkmale
iöU gehören et) die Kenntnifs der Reghts Widrigkeit der Hand-
übtrhaiipt ^ ß) die Kenntnifs drr Merkmale, wordurch die
^0 lieh sonst rechtlich erlaubte Tliat zur verboteqen und ge«
»tzvridhgen werde , y) die Kenntnifs von der besonderen Be«.
icksfioiheit der Mittel, deren Anwendung das Verbrechen aus«
mttkuBf z. B. Giftmord« Den letz^ Sat? wird nun der Verf«
mückuehiDen. Bd. IV. S, 105, da weh mit vermeiattm Qif<»
dir Vexioch eine» Giftmords begangen werden kann , die
kcftai emen aber sind undeutlich. Dann fvabneheiniich solUa
>eMgt wer4en, der Han4aU\<le müsse nicht nur die Aechtswi*
4ngi^ etaer Handlang» % B. des Ehebruchs oder leinai; Re»
fBsiielai iUlffMiaiiien» sondern auch 4aii Yorhandciseyn 4ie*
«c iMinkHe im ctinyehien Falle kennen etc« Wollte 4e^ Verü,
«kr «(gm ei g«l>e Handhmgeiiy die vberhenpl nicht strafbar
ei eint deyqh betomiere Merkmal« -Wielen, eo gilt das
ftaiUea Vetbreehen, sogar fom Tddten* .-^ Mie enCgefaileii
■I km Beo. die Bebaoptang» icht gehöre ni$mb tmm Thaw
kotadcw Oer Veil tiob isicbl' ««m dem 48. Buche
^Paed. «uns GegendiMle nheneug^kflnnen, (Her »ttaft er auch
cul^ Iiijuiian? Aker der tmunm hi^iri Jmeimii kann OM>itabli
die kkiiehi dea CiescUechtsgenoseee bey 4er EnifGlifungi geh^
MB Dicht mm iWb#^ Uehrigens verlangt der^Varf. mit Becht
AeBdonerung an die Rechlswidrigkeit im AngenkUcke der
UiaiUeng nicht zum doUu, nor hatte er Eripnemng und Be-
■abtseyn genauer unterscheiden sollen. ^ den Einflufi
Haijkgelj eun TheUbestande auf das Strajurthcd von Mtttermater,
5. Nr. Mit überwiegenden Gründen wird gezeigt, dafs
<l« Mangel an eir\em oder mehreren Merkmalen des Thatbe-
Htndes weder nach 4er Natur der Sache, noch nach gemeinem
Bechte ein Milderungsgrund tey, oder dafs der Rioiter nicht
^rechtigt sey , für einzelne Merkmale dea Thathestandes einen
Theil der vollen gesetzlichen Strafe zuzuerkennen. Wir vcr-
Qtissen nur das an dem gediegenen Aufsätze, dafs der Bogriff
des Thatbefftandes nicht genauer festgestellt wurde. So heifst
^ S. 412 Nr. «Ist in Ansehung einet Merkmals des That»
'bettandes rechtliche Ungewifsheit da, wührend die übrigen
*? iUtaaltea«. eiwMMa liad^ .«ad. dessatba wu, ^firfoide^lii
: iHip Neues Ardiiv des Crimioalrechts.
»dei Thatbestandes der Gesetze wirklich bestimmt, %o fiilU da
»Verbrechen völlig zusammen. Z. ß. lebendige Geburt des Kia
')«lcs beym Kindermord, Ist das Merkmal nicht wesentlich nolh
»wendig, so tritt kein mangelhafter, sondern voller Tbatbestan^
«ein; z. B. beym Meineid die ccrtioratw.« OfTeabar hat de
Verf, die nothwcndigen factischen Voraiitsetzungen , um eiliei
Fall unter das Gesetz zu sabsumiren , Tbatbestanil , voft dti
Mexkmalan nicht uotcrschicden , welche blot die Anwendiin|
der vollen gesetzlichen Strafe bedingen« CMartin Lehrbuch d«
Crim» Rm V. aB. S. 58.)« f^on der fViedcrholung fler f^erhrechei
« nach erlittemtr Strafe, oder von dem Rückfall von OMp^l.Ger,Ralk
(f, Schdhaf$ m ImUuken II 4« Nr. 5a; Beynahe ntii^' bahrltche'
Aecaht mit gerechtem Tadel, der bqiii Theilr- i|ioome<|MMei«
zem. Tlmil tee&geaden und harte« Bettimmuncen detselbesi
ror;BnakCitt gilt nor Waederbegehuag des uemuches dtflosen
Verbrechens f nicht einet derteiben uettung»* s» II» DieMabl
end Betrug! ^ üekit dm H^aKL d§r ToduünS^ roH Dr. W\
Möhmtt zu Gmotgen^ IV, j. Nr. ^ IV, g. Nr. 15. In ditotifn
netab nicht beendigten Anfsatze toU ein Beynag so Auflötung
der Frage geliefert werden» ob die \tm gebriochBcftieti T(M*
taogsanen den fiedfivfiiiftan der Oeteütchaft nnd den Abtick-
' ten des Gesetxgebert' entsprechen» nnd ob alch nicht hey einer,
iMlbst auf ältere Z^itdn surückgebenden , Vergleichang ^e*
Voilaiebungiart auffinden lasse, welche in mehrfacher Rück«--
sicht, wenigstens in solchen Fällen, wo das Gesetz nicht au^'
driicklicb eine Schärfung befiehlt, dk^n Vorzug verdiene. Der'
Verf verlangt, dafs sich jede Todesart dem obersten Grundsä-
tze der Humanität am engsten anschlicsse (was heilst diefs?)
und jedes, mit dem Begriife eines gesetzlichen Todes nicht un-
umgänglich verbundene Uebel vermeide. Für den Verbrecher
wird Sicherheit, Schnelligkeit und Leichtigkeit, für die Fami-
lie desselben Scbonuna durch Wahl der am wenigsten boschim«
pfen den Strafe, für den Scharfrichter möglichste Unabhängig-*
keit vom Zufalle, und dadurch Sicherung Mes Ansehens dieser
" Classe von Sfaalsdienern, für die Zeugen der Hinrichtung Scho-
nung ihres moralischen Gefühls, und für die* ganze Staatsgesell-
sxhaft Sorge für die Gesundheit und Entfernung grausenroll^r
Härte wegen der Möglichkeit eines ungerechten Urtheils in
Anspruch genommen« Als Aflerriicksichten giebt der Verf. an:
zurückbleibende Spuren von BewuFstseyn und Empfindung (und
doch Schiieliickeit M ) verzögerte Hinrichtung, wehn der ange*
feiste Termin "verschoben werde!!!, und dec heidnische Grund-
M«l». dsfii ^ VerVvandlen des Gelddteften in der Hinrichtui}^
i^/^t neuen Trott finden sollan^ Es würde Uns au weit füh-
jiMi.itlnhtlsriieu4aeiabigMi t DiLCtteUnaff minw«»ilMMd>-
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I
Neues Arcluv des Ci4minalrechts. 65 1
teo^ wir erlauben uns nur die Bemerkeng, dafs in eint^m con-
slitationeJlea Staate, wo auf Ooffentlicbkeit, Zutrauen und
Cuntxoie Alles beruht» von einer anderen Hinrichtung» als der
vor allrin Volke, gar nicht die Kedc seyn kcuin Besser
h«t DOS die besondere Ausführung des Verf« bis jetzt über das
Henken, Ertranken, Arquebusiren befriedigt. Doch wäre das
über das Henken Gesagte viel klarer geworden, wenn nicht
lier Verf« gegen allen Sprachgebrauch und Geschichte unter Hen
keo je<ies Aufhängen des Körpers, sogar Kreuzigung verstanden,
lOhieTB die Erdrolslung davon getrennt hätte/
Einztlnet aus dem besondrrcn 1 heile des Cn'm.R. enthalten!
Beiträge zu deh Lehre von dem ß^crbrec/ien des Aufruhrs von Prof,
X^x, Henke. W. Nr, 50. Einige, nicht erschöpfende Staats-
rtchiliche Bemerkungen, mit Angabe der betreffcndeo Stellen
gem, H. jedoch ohne alle schaife Scheidung der Begriffe.
Avfge&ilen ist uns der Safz: Wo in einem Staate durch Ver-
fasfuogs^esetze für die Ausübung der höchsten Gewült nicht
fHte und unvcrrückliche Schranken bestininit sind, kann ein
^tcht de» Wijderstandes selbst nicht in der Theorie angitiom-
mtn werden. — Bemerkungen ühir Duell fresetzc. und den Zusam-
rtieakang derselben mit den C'csctzin ü/>cr Ehrenrerlctzungen. ß^on
Miitermaier IH, 3. Nr. lg, und über dm Zwey kämpf von Dr, Rofs"
irt, III, 3. Nr. 19. Die crsto Schrift cnihäit iretf liehe Berner-
i ungen, und meint, so lün^^e das Vorurtheil und die Naclitheile
Idcr Ausschlagung eines Duells vom Gesetzgeber nicht ausgerot-
ut Seyen, können n^r Strafen auf Zwang zum Duelle und auf
^evtisse Arten desselben gesetzt werden; dahin gehören Aufhe-
liiaag, absichtliche Beleidigung, um zum Duelle zu nöthigen,
nnd Ausschlagung der angebotenen Versöhnung. Der Verf.,
<i«r den Rechtsgelehrten im Crira.R. so Vieles vorwirft, legt
^ denselben zur Last, die Verbrechen gegen die Ehre auf die
: lüedrigste Stufe der Verletzungen von Priv airechten gesteht zu
bsbcn. ^ber nach positivem Hechte, ist diefs vollkommen ge-
cründet, weil die Injurien Privatverbrechen geblieben sind,
Diebstähle aber durch die P. G. O, zu öffentlichen Verbrechen
wurden. Die zweyte Abhandlung, (wie nachher z« B. 1. St.
^r. 4.) können wir, als die Arbeit eines inländischen Schrift«
tttilers, nach den Oesetzen unserer Zeitschrift nur im Auszuge
flben , welchen uns der Verf. selbst in dieser Art mitgefhcilt
Ut. Der Verfasser wollt ein diesem Aufsatze über den Zwey«
kunpf nicht wagen, durch Gesetz - Vorschläge diesen Ge«
i^tand zu bearbeiten, sondern seine Tendenz gieng viel-
mehr dakin, durch geschichtliche Entvvickelung der Sitte des
Ztreykampfes den Standpunkt zu zeigen» von welchem et
^ Verbrechen aufgefafst, und von welchem ihm entgegen«
L-iy i.i^co i.y Google
gewirkt werden SMfi. 'Dart übrigem ein«» Arbeit in'
fem Sinn, (so unbedeutend aucb der Verfaiser die leini
hält,) auf der Studierstube gemacht, und nicht ans einige
oberflächlichen Beobachttingen unsrerZeit hervorgezaubert wei
den kann» versteht sich von selbst» und die Manier mag wot
nur in den Augen fcolcher, die an der Oberfläche, wie in \U
Gensionen so oft sichtbar ist, kleben, verwerflich aeyn. I(
Eingänge ist das Hervorgehen des Zweykampfsj aus Hern Mil
telalter mit den dagegen getroÜenen gesetzlichen Verfügunge
kurz entwickelt, (§, i, 9.) hierauf gezeigt, wie fehlerhaft i
den neuern Gesetzbüchern der ^weykampf als Verbrechen ge
stellt ist, und wie die Docirin die Veranlasserin dieses Fehiei
ist, 5, 4. 5, 6.) Am Ende ist der Weg angegeben, wel
chen der Verf. für geeignet halt, die Duelle zuerst selten z
machen, und mit der. ^eit die Sitte ganz zu verdrängen« £i
nige Druckfehler entstellen auch diesen Aufsatz z. B. S. 45^
Zeile 5, atatt f'^orzugen — * steht Vergnügen , S. 464. statt na
^ nur.^, Etwas über 4^ Thatbestand hey Tödtun^enj^^ m
Hinsicht mtf eme neuere j über Hegen Gegenstmd ersehkntn
Schliß von Kieuuekrod. IV. 5« Nr. 16;, Hier wird wiede
einmal eine nothwcndig tö(4tlic)ie Verletzung ▼•Hangt, um
getagt, wenn der Tod üi andaraii» 'naoUier ohne Sohab
des Urluiboirt der Verleitung eaUtanienen Umstände lie^e
könne aain liie VettelaiMig niolit inehr tödlUch bauaan, OieC
ist aabr wahr, imr aoltte der Verfatfar* ^tut sogenannt
negatira Milwieknmt ftn.Uattaa Untarlattan der Hülfe, nicb
liiebac laohaatt« ^an im dlatam Falle fpUn 4ar Tod direk
ans d0r Varlatisnng hareor; 'oder Wbt dar Vaff • 4an * aln«
TodttcbUger, dar ainan Bnnmkanm nicht ans den» WatM
tlaht? ~ ehig^ ErmMf^ng^ lOet* die Zt^reeknunf HfdiHchtr Vf^
Utmngm , fon Dr.^ Stdur in ftrim. Vi. a. Nr. |o# Na^ vie
lern läacit Bakannten finden wir blar dn# Barichtigangl
Fanar badi Lahrbuch % 808. Not. K YIL Aufl. (nielit f. aoc
Not« a )v zu welchem Ende die Wotia Oer L. 7. $« ^ !!• a!
leg, Aquü. (g. a.J »quta aliud elU mortijemm esst soletm fitiai
•atzt werden: »weil (wetin) in solchem Zustande diese Behaii4
lung einem Jeden tödilich gewesen wäre, oder seyn könnte!!
Ferner ist eine falsche Auflösung der Pra^e gegeben, wie t
SU halten sey, wenn zur Zeit der Urtheilsfiltung der Verletst
aoch nicht an seiner Verletzung gestorben sey. Die Gasetz
▼erlangen )a den Todj nicht blos eine tödtüche Verletzung »u
Yollendung des Verbrechens. Es kann deswegen Zufall seyi
da£s der Verletzte zur Zeit der ürtheilsfällung noch lebte,
weh ohne alle Hoffnung auf Rettungi aber ZofiUe litisen sie
■
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Neues Archiv des Crimmalredits» ^ 60^
%
?tQi dem menschlichefi Leben so wenig, als ans dem GnminaU
^rechte verbannen« — Veber ["'erbrechen ^ besonders Todtscidag , aus
Irrthtu.» tn Ansehung der Person, von Prof, Gesterding, Iii, 5. Nr.
•L Oer Verf« unierscheidet richtig: vVer aut Irrthum einen
aoderen tödtet, als den^ welchen er wirklich tödten wollte,
aber den Getödteten für den Gewollten hielt» habe einen ab-
tichtlicben Todtschlag begangen, nicht über, wer eine bestimm,
te Person tödten wullte, und diese verfehlend eine andere bc-
mmmte Person traf» die er gar nicht treffen und tödten wollte.
Hier trete blos Conat und Culpa ein. Zwar läfst sich für diese
Ansicht L, 4' ^ (4- *o.) nichts anführen» wohl aber
die Natur der Sache» weil sonst derjenige Personen abtichtiich
getödtet haben mülste» welcher eine bestimmte Person tödten
wiD, und wirklich tödtet» aber noch eine andere nicht gewollte
trifft- - — Ütber dos y erbrechen des Kindermords und der Aussetzung
der Kinder, von Hojr, Spangenher g. Iii. j, Nr, 1. und III. 5, Nr.
i-U Nach de» üechuzuatande » welchen die P. O. O. ergriff,
^«ye Rindermord weder früher noch später als parrkidium be»
trachtet worden t Yielmehr seye der reine Begriff dieses Verbre»
cbens: Tödtung einef lebeodigettf neugebohrnen Kindes» ohne
Lnttochied , ob dasselbe in odar ausser der Ehe erzeugt 'wor*
^en, und ohne Unterschied» ob die Mutter odec der Vatex diese
Tödtung bescheffi! hat« Bey der, KinderaniMisnng seye blot
4ie pona extraordinaria der JL. e» C. de infant. escpos, (8. 5 i-) nä«
her diMnch P, O* O. Art jija. bestimmt das röm« H. i^abe die .
Tiitang erwachsenet Rinder nat iittter Umstünden und In «pi«
vom Zeit zu dea pvrkidm gereehnei» alt nämlich det Jus vitae
n necis den Vätern genommen wifi» und als datieUbs gar nicht
ütr die Mutter existirte» dagegen leyoi die Tödtang an<l Ausse*
mmg nengebohrder Rinder nie aU fmtriuäiwn ^d öherall nicht
eher als ein Verbcecben betrachtet worden alt bis die Kaiter
Vtkntinian, Valens nnd Gratian dasselbe L. a« G. de infant.
ipptp* rS. 5a.) L, 8- C. ad leg» Com. de ticar. (9» 16 ) mit
«iiar ö£fentlicben Strafe bedrobten« Die Beweifgränd^föff die«
•i toiirhf tind: a) dat ju$ vitim el nteit desrftmitcnen Hautva« ^
l^ira nar da» Recht |awe|enf Kinder übet dbay Jahren "
WpiMlaobacfatang bitümiiilar Formen au tMtftnj be> Kkiiem
Ulier 3 lAm habe diet der Vater aar anter Zaiidinng iron
5 Nachb^ welche dat Kind eine MibgelMirt oder fast fe.
^hUth jiwMSnin, thnn dörftn; <and «iiee wäre. k^;/u#
lee «r. ^tnSr/naier, bettimmten Fomiea?>» Naott Adbebung dee
^» er neobT leye die ParrlcidiantUafe auf Tfidnuiff erwach«
tmn Bnier (über 9 lehren) gesem worden U nn^ C« 9b 17»
iker mü TMimg iui4 Anttetsaiq; neuipbemer, wob^
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654 ^eues Archiv des Criminalrechts»
dit ältorn Förinlichkeiten längst abgekommen gewesen, htfaj
dies keinen Elnfluft gehabt» fieimehr b«be di^^ erst noch zan
Verbrechen erhoben Vierden müssen, ohnehin fey« die. UebeH
•ebieitüng de« yW vitaeet /i^i> niemals zum j»arncii£uim'gisrechne
«fdfden. (bat ist an wahr. DeDnL«5. D,ndleg»Ponip»depafr»48'j
eetst die Deportatio in im«lam fest, d, h* die Stabile dee
rkiikmu. L. /. D. eod. tU. colL U 3. 5. ad ieg. Ccrk. d
siear. 8*)) €Uiuf bedeete nav ein etwachtenei Kind XI
/. D. ad hg. Pomp, de parr. JfB. f. L, utu C. g. //. (denmacÜ
bitte Contuntin sagen müMen ßUat 0emf!iMtu?'/u c) Dä$' Zeng«
nift des Kiichenvatere Tertultten adwaiotu L 45., welcher ticl
über das fllehtfaalteQ der den Kindemord verbietenden Sl««fJ
gesette beschwert, beeiehe 'sich alles auf das aufgehobene jni
pitae et neeis für erwachsene Kintlery and sey ein blosser Mifi«
verstand (wie leicht macht et sich der Verf. seine Meinung zu
begründen?) Döch die ganze Hypothese des Verf. stellt sich
schon deswegen als unhaltbar dar, weil die erste Verordnuiijj
L. C. 8 52, ein altes Gesetz einschärft, übereinstimmend'
mit Tertullian; uud weil üic 2te, L. g. C. 9. 15. gar nicht
vom Morde der Kinder durch die Eltern redet. — Selbst gegen
die Ansicht, dafs nur Tod tung -eines Kindes ausserhalb Matter-'
leibe unter dem Kindermorde begriffen sey, geben wir dem
Verf. die Worte des Art, 151. G. O.: »xleren sie vor, rn orler
nach der Geburt scliuidig wird« zu bedenken. Denn daran
unterscheidet sich Art, 151. vom Arf. 155, dafs dort von einer
lebendigen und gliedmätsigen (aiisgewachseneu), hier um
von einem lebendigen Kinde die i^ede ist« — Ahhand-
hmg über die Theorie der Injurien, der Schmähschriften und «ler\
Nothwchr; eine f^orarbeii zu der SvUfsti'ert/teülignnp^ dSs R. Ä.
Gräbel. 11 T. o. Nr» to. Meistensheils von individuellem Inter- >
esse und prevnisches Recht behandelnd (welches in dieser Leh* |
re ziemlich mangelhaft ist), auch so weltläußg gerathen« (es
werden nicht weniger als 67 Sätse aufgestelU) dafs sich Bec«
eines weiteren Urtheils enthält, — Sehr lobenswerth haben wie
gefunden einpn Aufsatz von Pnf. H^edter über Ehre tmd ^n/tinen |
Haek Rvm. Reckte. IV. i. Nr« 5* und IV. &• Nn la« EMre iü I
dem Verfi die Rechufnhigkelt, welche ^auf der ptiSsvintlTeii
Würdigkeit eines Menschen beruht. So wie der Staat 4arch |
eine aufgestelUe * Prüsumtiöii -über die Rechfsfthigkeif ^fliaer |
>Mitgliedeif entscheidet, >so entscheidet die Metniing der Börger«
die sich über ^ne Person ans Ihren Handlangen bildet» iiasc
dasjenige, was sie (die Bfirger) dnrch Ihre Antbnomle geben j
und enialehen können. Träte die letiteie Meinung mit dec
ersteren der bfihrp^rttchen Rechtsfihigkelt, In 'Widerspruch» so
wäre die Folge, dafs ein iddiat Msnsch awar alle erawinglii-
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Neues Archiv des Criniiualrechts. 655
ren Rechte, andere Rechte aber nicht für sich hätte. Doswe*
kaan der Staat diese Meinung der Menschen unter einan-
der nicht unberücksichtigt lassen, und es mufs nebcu der bür*
gerlichen Ehre noch ein Recht auf guten Numen» £hrc im
Surnc des gewöhnlichen Lebens geben (welchen bey den die in-
kmä jiwis et facti entspreche). Der Verf. versucht dann , den
Sfweis, dais das Wort existimatio , dieser doppelten Bedeutung
fDtspreche: als RechtsfHhigkeit oder bürgerliche Ehre könne
dieselbe nur durch Verbrechen vermindert oder aufgehoben
verdeD , als die über eine Person bestehende gute Meinung
Klde sie «ich aus den Handlungen überhaupt. Dieses voraus-
getftxt, hänge die Lehre über die Injurien von der Frage ab,
ifl wie ferne ist jeder berechtigt, die Anerkennung seiner rr-
\auMUio Ton seinen Mitbürgern zu verlangen? Hier lasse sich
KboQ nach allgemeinen Rücksichten behaupten, im ersten^
Siime liege die Verletzung darin, wenn der Rechtsfähigkeit ei-
ner Person widerrechtlich etwas gegenübergestellt werde, also
in jeder Rechtsverletzung, ohne dafses anderer als der zu jedem
ferbreclien sonst erforderlichen Bedingungen bedürfte; im sten
Sinne darin, dafs jemand eine verächtliche Meinung über einen
DriUcD ausdrücke, oder andere dazu zu bestimmen suche, wo-
bey alles auf die genaue Absicht des Verletzenden ankora-
mt, Geradr^ so werde nun das Wort injuria im Rom. Rechte
febrtucht, als jede widerrechtliche Handlung und als Be^chim-
jfufl» eontumelia (so wie Majestätsverbrechen der majestas des
Staats, seiner Selbständigkeit und seinem Rechte auf ISirfurchi
lod guten Namen (seiner ejcistimatio) entsprechen)« Bestimme
man den ersten Begriff naher, so werden Vermögens - Verlel-
iBQgeD, als weniger in Beziehung mit der Person stehend, und -
(olche persönliche Verletzungen ausgesclüossen , die schon un-.
einem anderen gesetzlich ausgezeichneten Verbrechen sub.
»mirt sind« Welche dahin gehören, lasse sich zwar nur hi.
itorifch von der Bildungstufe und der Vollständigkeit der Ge-
tetz^ebang ausgehend , beantworten , nach röm. Rechte aber,
«0 die Injurien zu den Privatverbrechen gehören, seye die Auf«
ipstDg leicht, und Injurie im ersten Sinne sey eine solche Ver-
Pttzang, wo kein Vermögensschaden und keine öifentlichc Be-
trafaog begründet ist, wo aber doch der Verletzte wegen per-
''nlicher Kränkung eine Genugthuung wünscht. Nur dürfe
-^n diels nicht Ehrvcrletzung nennen, eher Unbill j injuria im
*öteren Sinne. Zum Thatbestande gehören ausser der Verle*
>Qg nur noch doUu, als blosses ßewulstseyn der Rechtswidrig«
*, nicht animus injuriandi ^ Die zweyte Art der Injuriea» '
ue Verieuung des guten Namens, so weit die Gesetze ihn in ihren
^Bti nehmen» sey subjtcti/^ wenn nun eine besondere Ver-
L.
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650 Neueflf ArdiiT des erinunalrecfatSd^ ,
ftchtung gegen den anderen an den Ta^; lege (womit jedoch i
Gesetze sparsam seycn, und das Comitiutn hauptsächlich au$|
zeichnet hatten); oder ohjcciU' , wenn man ihm < andlung
vorwerfe, die ihn nothwendig in den Augen der übrigen h
ahsetzen (was allgemein unerlaubt gewesen sey): beydc« I
ideale Injurie^ indem ausser dem Rechte auf Achtung und |
ten Namen kein anderes gekränkt werde... Diesem Systt
kann man wohl die Consequenz nicht absprechen; es i!:t vii
leicht nur zu consequent für den so höchst schwankenden»
verschiedenen Zeiten sich verschieden gestaltendeti Begrifl <!
Ehre« Ree. ttlaobi sich dagegen nur lolgenile Bemerkunge
£t vtntofst gegen alle Wahrscheinlichkeit, dalt dae Wort uij
Tia im Titel de ii^nrüt, theih Rechteirerletsiing» piodturnjurt j
theils Ehrenkränkung conturheUäf ganz unter einander fiedül
ten soll ; hier »ollie doch der fpacielle Sinn gemeint «eyn L.'
pr« D. 47. 10« Die. Gesetze L §. 1. m D. eod» tlu vetku
gm atlerdiDgs den animus üijurumdt tmm Theibestatide (i
eine blöite Ungenanigkeit möchten wir nni mit dem Vel
Iriolü berufen). Wenn XII« TaÜalii Und prtf töflecliet Edikt al
gemein iron ftiluinett leden^ lo ist danH tioob ga» itMii evwi
•e»9 datf ^ie danioter pentollche Rechtiverletkongen ohne tit
mks iiyunmii versieben. Gerade iü der ttaapUtelle L. 7.
D« eod. titi adf welche sich der Verf bemfl, hat derselbe li^
eeheik» dafs es heibt ejt ' Ücaltut komö Ujuria (MiMtn^ ehe
Mäumdkm^ wodnreh das Ganae eine andere Gestalt gewim
Er haiywar für eine ahnliche Stelle 1. (. 8. D. eS* 4- ^
Batechüldigung S. 975, bereit^ daft aH sich ansehnldige ^
gar ^rechtmässige Handlungen durch dete Gtnst der GhlkaBj
mit welcher man sie vornimmt, widerrechtlich werden; aii|
dieser Satz ist falsch^ L 15. t. 0. 4« 6« t). 47. lo. unrechl
lich^ und die Beyspieie sind unpassend. Oder straft der Vf. deii
jenigen^ der dem andern nu« Chikane eine wahre schimpflic);
Thatsache nachsagt? — lieber den Begriff des römischen furtnn
lind des teutsehen DiehstaMs in einer vergleichenden Gegcrtctnandfi
st^lung von Dr, Rofshirt. i. Nr. 4. Det Verf. weif« red
wohl, dafs diese Abhandlung über das römische Furtum un
den teutsehen Diebstahl nur als eine fluchtige Arbeit anzuf^
hen ist, da er nur zu gut die einzelnen Unrichtigkeiten kenn
welche sich eingeschlichen haben > und auch Manches we^
der Undeutlichkeit im Ausdrucke^ und deshalb Ven&ls&^c
Mibvefständiiasset euf sich nehmen mnls» ,
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N=42. Heidelberger
■ ■ • •• . ! * •: * * , . ' / '...'<.''...•
Jahrbücher der Literatur.
^1
. Keues Archiv des Crimiaalrecbts* .
«- .
e s c b i ufs.) • ' •
oistz.6. das furtum rci proprlacnicutj richtig dargesiellt (Gaj.
jo. III. 5,200.) so ist die Note 5. der Seite 74, undeutlich, so ist oie
jeschichte des römischen furti im (5. 5, gar zu hingeworfeit ;
iuüi hohen Druckfehler manche^ unverständlich gem.tciit, z. ü.
Sole 4. Seite 74 dejüurte statt ilelonirfe Uf s, w. lui Aii^eiueiw
aea aber glauht der Verf. auch noch jetzt» dals der geschieht,
icbe Weg, welchen er hier betreten hat, einzig zum ^^esiiltate
i-bren kann. Es wird nämlich zuerst der Begrifi vom röna-
chca furtum, wie er im justin. Rechte vorkommt» uiiter Kiick-
icht auf das ältere Recht, entwickelt, (§. 1, 5.) sofort tli('j]8
^ei Uehergang in das teutsche Recht» theih das Eigene des
itom^hen Rechts gezeigt 4.) insbesondere auf die Veriiali-
nisse der Unterschlogung (§, 5.), der wisscntlicheu Annuhn^e
^ioer Nichlschuld (if. 6.), das cqntrectore im G^^ensa^e des
i^io auferre (f. 7.)» Rücksicht genommen, und endlich der in
^» Carolina liegende Begriff (9. 9, 9.) entwickelt,, zugleich
^hv^ei^end » wie vorsichtig das römische Recht, ixi^o;fcrn es
n dieser Lehre als geltendes Recht gebrAiuht werden , <k)li, be-
^aielt werden müsse {§, 10,). Am Schlüsse sind die Ansicli-
'*n der neuern Gesetzbücher anhangsweise zusammcngcH rängt.
».II — 14.) — Das htünliclie AiisgraUen ein^s LeichnaJtms auf dem
^if'^ofe, von Dr, Frühling in JJran/isc/mcio. J], 4^ Nr 5-^ Die
-^arabung aus anatomischen Rücksichten sey kein Verbre-
i^n. Es sey nicht Diebstahl, weil der Handelnde sein z^ith-
'■-^ V^ermögeii nicht vergrössern wollte (also wer dum Verf.
iQ^n Wein im Keller austrinkt, ist kein Dieb !) ; c$ sey nicht
^Wio sepuUhrij weil die römischen Gesetze sich .luf den Glau-
dn Schutzgötter beziehen, und für Chri<5ten unbrauchbar
-0, (Justinian war wohl kein Christ!); es se\e nicht crimen,
/ vveil dieses Störung der Ruhe und Sicherheit lebnndcrl
'ionen voraussetze; höchstens seye es eine Uebertrclung de»
äiiieyverbots , welches die R. A. v. 1450, $, 7 1442. { 8»
^thalten (diese reden von Bcfähdtmg und Vertlieidigung det
43
Digitizea l , v^oogle
I
G5S ^ Neues Archiv des Criminalrechts* i
gewöhnlich damals ummauerten bürgerlichen Kirchhöfe), Dei
Reichen Gerede sollten die Herausgeber nicht aufnehmen. |
In den Ctimirtalproceß schiAgeo»noch faUeode AuCsätz« eil
Kartn dem Gerichtsstande des begangeneti Verbrechers ein yor*
9m* dem GerUhtsstande des fVohnorts und der Ergre^ung gi
^gmtkrmbm werden? fm ^itrmamt. 'llh- \, 1^. ^Die"F
ist ganz aus ailgeinataen Rücksichten dahin heantwoclety d
man alle dxey gemeiDen GerichtMtMilde gtlten lassen, und dl
Trantportirung eines Yetbrecfaen ton dem Orte der Ergreif aij
edet des Aufenthalts nur den« smlastea müsset wenn sich ii
Yon mit Omnd ein Vonbeil erwarten tfesse» der die Beschw
den 'es TiaAi»perts» oder die mit der Untersnabnng an ei»
dritten Olle 'Yttcbtttdenen Bflbequemlichksil^n überwiegt.
Verfc' scheliatt'sicb selbst unbewtiftt, von dem ceheimen In
sitionsverfabrea« als dem ellbiu heilteingenden ausj^egangd
TVL sejn. Er wäre sicheittcli darch Beachtung des dffentticfad
and Anklage «Verfaliieiis zu einem andem' ilestiMte gekod
m en . — ' Ueber das UntersuthungS" und Bestrafungsrecht der P oltzeybi
hörden. f^on Lötz, HI. 4. Nro. ß6. An dem K. Preussichci
l^escri^te vom »8. Aug. idio. nimmt der Verf. Veranlassun
da? Wachen der Polizey zu untersuchen, d.i<; er in das un
mittelbare Eingreifen zur Förderung des Staatszwecks setzl
lind wovon er Gesetzgebung und Rechtssprechung ausschlie^«^
Ais Resultat wird aufgestellt^ dafs die Anstelhing der Polizej
behörden, alt untersuchende und richtende neben den eie^fj
thüuil4i;hen Justizbehörden, und die Verlheilung der Ge<;cl äfl
zwischen diesen beyden nach gewissen Objecten weder nöihignod
nützlich sey, dem Charakter der Polizey widersprechen, d^
Justiz ihren regelmässigen Gang erschweren, die freye iintw|
ökelung des öffentlichen Ge^chäftsorganismus und die Ausbil
dung der bürgerlichen Freyheit störe (womit wohl die meiste
Leser übereinstimmen werden). — lieber dit Ausdehnung i
Crimmalunt ersuchungen. Von Mittcrmmer. III. 4. Nr. 35. Treffei
de Bemerkungen gegen die Ausdehnung der Untersuchung aii
Verbrechen, die erst im Laufe des Processes wahrsch^inlici
werden« Doch sind dieselben hauptsächlich legislativer Arj
In Betreff des nach gem. R, Geltenden fand Ree. ntir die all
gemeine Bemerkung, dafs nach dem Geiste 'der OesetsgSBb
die Ausdehong nicht begünstigt werden solle; was doch Jbe
iMhe iH mager Ist ^ Üeber die Griinde, warum f^i
und Ziugmvarkitre mii nickt mekt eds tiner, und Conjromatii
mit nickt mehr ai$ tw^ PHrsonen auf einnud^ geschehen dürfen. Fi
Titttmtnn. IIL B» Nr« an» Jedi gegen diese Regel Vorgenoinm
ne Abbörung und GonfinmtalioB sey mchtig. Dlefs gilt jedoc
höchstens iron Zeugenferhöceiis wtU G. 5a. X. Und G. i
\
Diqitized by G(''
r
I !l(eaes Arphly des Criiainaliechu» 659
6, de testih, et atlM» »b{;esondef le Vmelimung vorget^rieHen^
umI P, G. O» Art« 71« Abbüriing« wie sichs im Recht gebtifart»
feringL Auch hat der Verf vergesseflly dalt es Confrontutio»
oeo znr Besprechung und Bericiitiguog von Zweifeln ohne den
Zeick der Uejberweisung giebl. — Ueigr zweckwidrige Beschrän*
kagm der frerj/^ Thätigheii des In^pärenieH hejr dem ets^ Verhü»
^ des An^Mcluddigiegi Dr. Pmeht<h Lmdriehper t» Mrlange/u
W» 5. Mio« ig. Sehr stvedimilnige Beoierkungen, iwar gröft.
leaunlt gegen da« baieriiche Oeaetiliuch Th, IL p* 151* t itf
üc. gerichiel» abec eoch YOn «Ugpioeuieai Intereue. £t wird
im ächtig gesagt, man eolke dem Inqaiiealeii die Regeln
Verbhrens n^bt so torgfältig and bewegend TOtzeich«
M. Der tüchtige Inquirent brauche sie nicht; ihm Seyen ««le
loae Wirksamkeit eine um so schädlichere Fe<;sel, jemehc
Mie Gewissen ihm jede Uebcrschreitung der gesetzlichen Vor«
tthrift Eigenriiaciit darstelle, während sie den, der 'icii
WiÜiürlichkeiten erlaube, nicht davonr abhalten, so wenig ah
«e eine Gcwährschaft gegen Ungeschicklichkeit iu der ßehaud-
i-ia^ der Sache überhaupt enthalten. ^ lieber den Ifuedemif
^-"'Cj GestojiduLsies, Fon Kleinschrod. TV, a Nr. ft. Bios gcgea
iie längst als unrichtig erkannte Stübelsche Ansicht (CrinnihdU
Verfahren §. 776— 784.)» ^^'^ Verf theilt übrigens die ge-
-löhüliche falsche Ansicht, dafs der Verbrecher Hey Haltung
ucs tndÜchen Rechfstags (des hochnoihpeinlichen Halsgericht^)
aefeiti verurtheilt gewesen sey. F, G, O. Art. 92. — l^ehm'er'»
Ytfiende Zeugnisse im Criminalprocesse i'on Klcinschrod» III. >.
24, Ein verneinendes Z^ugniTs beweise eben so gut als
em bejahendes, so wie der Zeuge die yernainte Thatsache, falls
iie lieh zatrug, hätte erfahren mästen« Dies be weifst gexada^
dals vemeinmde Zeugnisse an nn d für eich, (es muiV ia
oocb ein Umstand dasn kommen) nicht eoviel Gewicht hw
Wa^ aU beiahende. — Bemerkungen ^über den künstlichen Beweis
docnindUr und legislativ>€r Hinsicht, i>dn, Ober^Tribwuäraih fVe^
^fl- zu Stuttgarts IIU 1» Nr. 5, mud III. o. Nr» Ueber dem
^^miiidm Bevms in pemUchen Straf äUen. Fon KonopaL III. 5*
^UMt Die ecala Abhandlung enthält laater Bekanntes, and
üem baam voUttSndlg. Am Ende erklart sich der Verl ffüt •
WMeai^ oder airengere poBaejücheSicberbeitsmafsregelny welche
|M>idai aocb niil-VerdaiditBelasteten, und blotvon derltistailB
wMnoB. eintveieii aoUen« Oieee SicherheitsmaiS»egeln habe
^ BldttOf auszuspreehan, aber nicht deren Daher ; es müsse
Mnebt dem Ermessen ond der Prüfung der Polizeybehörden
^■hMB bleiben, wie lange der Verdächtige in seiner natür-
■•■i heyheit beschränkt werden möge, damit bey ^olchec
^ fspneiiit Wetea jücht gefährdet soy. Der Vf* soll (III» S«
49.
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66o Meues Ai*chiv des Criminalrechts^
5a(^,) Mttr«dftct«ur eines neuen inrarteinbergifchen Crimüiatfi
tetzbuchs seyn« Aber dct Hiitimel behüte die VTürtefnberg«
ll«(für, dafs die Polu^jf die Dauer ihrer Freybeit»beraubiiiig h
ftümme. Die tweyte AIvhäbdiung sucht biiuplfichiich aaf I
O. O« Art i6* zu erweisen, dafo nach gem. B;* dnHh Anza
gen nienialt rechtliche - GewiTfliclt hervorgebmch^ «Weidet ua
enucheidet tSch nach Art» 17^^ 1^5. Ifir SicberhM4a«i«al«regtli
Betrüge wr Jjehre Wn diir f^oNitreekung der SiHif^M roi».7fM
'iniuiii. IV. 3.'Nn 9. Unter iaehreren, wegen «ftai saittiUcha
Vcfrbrecheot znin Tode Yerurthnlten m^I- der* weniger Stnl
hvae zuerst^ bey gleicher StrdRittrlLeift der&lMriilitre zueift hu
gerichtet wenden. Mnh d^nn schlechterdlngfl der «tne dl
Hinrichtung des andern *ali%ohrien ?•.. . Abschlagung der Af
pellation zum Voraus sey nur dann zulässig» "wenn* die - obertt
Justizbehörde zu beurtheileii Vernaöge, dals der VemriheiUe gc
gen die Verurlhcilung keine weitem Rechtsgrände habe, un
dicfs l.\sse sich aus einer bereits gegen das Urtheil eingercicli
tcn Schrift, Vcrtheidigungs- oder Begnadigungsschrift abnehmen
Nach P. ü. O, Art. gi. müsse auf jeden Wiederruf naci
gefälltem Urtheile ein neues Urtheil einfl:ehült werden. Schade
dafs dieser Artikel gar kein gefalUes Urtheil voraussetzt. P.
O. Art. ga. Beyin Wiederrufe oder Appellation eines Mit
Terbrcchers gegen die StrafvOlIziehung müsse diu StrafvoUzie-
liung an den übrigen aufgeschoben werden , wenn man diese 21
Begründung Her Vertheidigung des ersten brauche^ oder di
Gründe des Wiederrufs oder der Appellation Huf^ ihre eigen«
Strafbarkeit Einflufs haben. Dies kann aber der gewöbnlici
nicht mit dem Hechte der Entscheidung vor^ehenW vollziehen,
de Beamte nicht bestiioiBen., — Ve^er die O^rHlU^indlichkei
mehrerer Mit schuldigen etnes f^erbrctfiens zur Entrich'titn^ der
iicken Prvccfikostcrij von Kleituchrod, II. No.^'jgi; Nur vollkoffl*
snen erwiesene lVIiturheber$chaft (ohne Rücksicht auf dohitodei
culpa) begründe die Oorresalverbizidiichkeitin Besiehongaaf aU(
diejenigen Proceftkosten , wdcbe cur HeitteUiing dbr gemein«
schafüichen That und Ueberweitnng aller Mtturh^ber wa^tp
wendet wnrdeto» aattef «• wären gMii persönlMii»» s. B» wegai
Uegnent des- einen und dadurch entttandener Z^erimg, eM
wegen frey williger Vertlieidigttng« Soger für die auf UfliUii
fucniing der Gehülfen verwendete Kotten* iliiite der Urhabai
rautehen, wenn tie ihren Antheii nicht eAhtect *t(iȟnea, Oi^
Oeietze unterscheiden jedoch nicht twiaohen Gehülfen uad
Urhebern in Rtickiicht der Correal^rbindlichkcit, und es wi^
re die Frage, oh die Atifhebong der gleichen Bc'strafung bey-
der durch teutsche GeftOtEe diesen onenbai widurrechtlichM}
Gandsatz verändert habeo* Unrichtig itt auch, «^fs man die
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f
xNeues Archiv des Criminalrechts. ' 6(ii
Correalität Tcrwirft, wenn verschiedene Procesie gegen einzel-
ne MitscfauHige zu verschiedenen Zeiten oder vor verschiede-
nen Gerichten geführt werden, — P^on der Vcrhindlichkeit der
Erhm eines V erdächti^en , die Kosten der Generaluntersuchung zu
trafen, während welcher ihr lErhlasscr verstorben ist , von Dr. Eni «
^ick JII, 4. Nr. 29. Unbedeutend , da es nur darauf an-
kommt, ol) diese Kosten» wie alle andern, die Eigenschaft ei-
m vom Angeschuldigten widerrechtlich zugefügten Schadens
hibea. Dafs Atzungskosten unbedingt von den Erben getragen
werden müssen, ist unrichtig, weil sie als vergrösserter Auf-
wand, z,B, bey entgangener Möglichkeit zu arbeiten, wie allean-
Htfrn Rosten behandelt werden müssen ohne Mchraußvand aber z.
B. bey eiDem, von seinen Renten Lebenden, gar nicht zu den
Criminalkosten gehören. Ohnehin kann in der General -Un-
lenuchung nach gern, R« in der Regel keine ITaft vorkom-
men, aotnahmsweise blos provisorische Sicherheitsmafsregeln.
Unter den gelieferten RechtsfHllen (deren übrigens seit
jfcni vierten Stück des dritten Bandes keine mehr vorkommen)
'ans wenig Merkwürdiges anfgestoisen , ob si«' glcicli häufig
<ej Prädicat führen. Nach Band III. 1. Nr. ö. §. 4. habe
r.e verheirathete, angesehene, vermöijHche Frau, deren hüch-
r Wunsch und Interesse es wiir Kinder zu bekommen , und
5 Jahre vorher ein todtcs Kind wirklich g< boren h:*tte,
u bey unregclraafisiger Menstruation für uasserf^üchtig gehal-
1, und in einer Nacht, von Colik gedrängt, eine vermeint-
2 Leibesöffnung gehabt habe, statt deren, wie sie und ihr
»r'lich geliebter Mann, durch Rlutspuren aufmerksam gemacht,
m am folgenden Morgen bemerkten, ein todtes, vollkommen
JiJgctragenes und reifes Kind in dem Atlritie lag. Wer mA%
»M glauben, wenn die Frau nicht in einer Ohnmaclit grbar;*
Ind dies ist nicht angegeben. — In anderei; Hinsicht mcrk-
^rdig, ist die Geschichte eines baieri^chen Landrichter?, II.
35- 5« 5- Dieser liefs einen Schulrektor, bey welchem
»ich in Gesellschaft befand, Nachts zwischen 9 und 10 Uhr
5ne ein Protokoll aufzunehmen, auf eine Stunde einsperren,
hurnm schliessen , weil ihm der Rector unter vier Augen
den Zuspruch, seine Tochter zu verheirathen, geantwortet
ti gelie seine Tochter dem Gerbermeister W. selbst dann
Ht zur Ehe, wenn es auch wahr wäre, was die Frau I.andrichtc-
gesHgt habe (und so hatte man dem Rector wirklich ausgerich-
nämlich seine Tochter schwanger sey. Für eine sol-
• Brutalität soll nach dem baierischen Gesetzbuche Art. 439.
•^f tin« Disciplinarstrafe und erst im dritten Wiederholun^s-
lle, Degradation begründet seyn!!!
Die gelieferten Recensionen hätten wir autführlicher, mit
f^naoerer Angah» des Inhalt» der recensirten Schriften j^e*/
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662 Die JVIaureu in Spanieiu .
wfintclif, well die Bucher telbtt 4eii^weiiigiteii Letttn im Am
chivf su^än^Ucb teyn möchleii*
I
]>2f Mauren In Spanien. S hantpicl ta vier Aafsiigpn tad A«-g* II
einem Titelkiipfer. Heidelberg, nem aktdcniMi« B^lchl^^lld^Bl^: ¥4
Karl Grooi iSau ^ i^.lßku
Die Araber warto in FTordafiika gedrungen, wd betlen, ii
Anfange des 8ten Jahrhunderts lich MauriiammSß einet airihi
nisc^en Proyinidet we«tgotbitchen Königreichs in Spanimbeiaicl
tigi; nur eine schmale Meerenge schiofs sie vmSpenlen -
lieber dieses herrschte su der Zeit der Usuif^ler Roderid
vrelcher den König H^tixa besiegt, gefangen und geblendj
hatte, Juliiin, Witiza's Bruder, ein tapferer Vertheidiger vo
d(*s!;en königlichen Rechten floh nun mit seiner Gattin zw dei
Arabern in Afrika, wo ihn die Nachricht, König Roderich nät
re ^iue strafbare Liebe gegen Thori^mundc (Julians Tochter
und halte sie wecen starrer WiJer'ietziichkeit in einem Tliurt
grsperrt, zur äussersten Rache entflammte. Noch ein Brude
vVinza's >ebt-: Oppas j Erzbischoff von Sevilla^ der seinen b«
^ deutenden Einflufs auf Geistlichkeit und Adel, und da? erschli
chene Vertrauen Roderich^ ganz im Stillen zu de^^cn künftige
Unter^in^ benutzte. Einem Sohne Witiza's, Siegebert j, \vj
nacii RoHerichs Fall die Krone des Gotbenreichs und Thoris
inundens Hand bestimmt. Durch die Mauren sollte dieser Pia
ausgeführt werden. *-hon hatte eine Partie derselben unt<
Tarik einen Einfall in Spanien, versucht , war aber durch AI
fons, den Günstling und, wie man gleich anfange ahnet ^ n4
lüriichon Sohn Roderichs zurückgedrängt worden, ^
Das Schauspiel beginnt mit den Anstalten zur Siegsfeie
Den Jubel unterbricht die Anzeige: ein neues Heer der ^rah(
sey gelandet« in ihrer Mitte sey Julian» Nun werdea Zed)
etongen zur Vertheidignng getroffen.
Oer listige Oppas räth .dem Könige den Alfons als VermI
teler'ins feindliche. Lager zu senden, und als der König ihi
^utrauensvoU die fernere Instruction überträgt,* beniizt er diMt
theiis SU einem Uriasbriefe für den Friedenabolen , thelb das|
vorher «durch Alfons Hülfe r Thorismiindey dtte jiner h^mM
Üebtt aus ihrem' Kerker xu befireyen* i
Zweiter Aufing, Munterei Gewühl im Lager der Maure]
Julian wird ztim Empfange der angekündigten Gesandtscba
ersehen. £r giebt Befehl» Gattin und Tochter» deren Retter \
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Die Mauren in Spanien.
663
noch nicht kennt» in ein entlegenes Nonnenkloster zn geleiten.
Jn einer Scene zwischen I^eowfjgilde und Thorismunde entwi«
ekeln sich die Absichtt?n Julians über Thorismundens kiiufti«
ges Schicksal, gf^gen welche sich Thurismunde entschieden er*
^iärt« Alfons erscheint; unter den Augen der widerstrebenden
Mutter knüpft sich fester der Bund der Liebenden, Die An-
träge des Alfons werden von Julian starr abgelehnt , wie die
Liebe zu Thorisuiunde, die Oppas verrathen und als schmäh«
liehe Verführung dargestellt hat. Doch ist Julian zu edel, den
heimlichen Winken des Erzbischoffs Gehör zu geben. A.uch
hey dem arabischen Feldherrn verfehlt der Friedensbote seinen
Zfveck; da entschliefst er sich , . in der nächsten Schlacht auf
dem ßett der Ehre zu sterben.
Dritter yfiifzii^. Waldige Gegend um das Nonnenkloster.
Das Schlachtfeld ist nahe, wo das Schicksal des Gothenreichs
entschieden werden soll. Julian hat den Frauen eine Bedeckung
von Arabern und Gothen mitgegeben, die aber vorziehen im
Kloster zu schwelgen, zu plündern, und es dann in Brand zu
decken« Alfons wird aus dem Gothenheer zum Schutze des
Klosters abgesandt; er kann aber nur Ehre und Leben der Be-
wohnerinnen retten. Seine Wiedererkennung Thorismnndent
wird'cKiTch die Nachricht unterbrochen, dem königlichen Heer
«Irohc Gefahr« Nachdem er Mutter und Tochter nach Areas,
einem ehemals Julian zuständigen Schlosse, hat bringen lassen,
eilt er zum Kampfe zurück. Die Schlacht entscheidet sich un-
günstig für die Gothen, und der verwundete Roderich wird
^on Alfons ebenfalls nach Areas geführt. — Julian ist indefs
dem verwundeten König gefolgt ; Alfons hält ihn anf« Da Ju-
lian vernommen, sein Bruder Oppas sey durch Alfons ermordet,
und nun hört, Thorismunde und Roderich befinden sich zu.
sammen in Areas, fodert er Alfons zum Zweykampf auf, der
»ich mit Julians Verwundung endet« Alfons eilt nach Arcat,
Julian mit Tarik folgt; die Burg soll bestürmt werden.
Vierter Aujzti^. Sturm der Belagerung; die bangen Frauen
fliehen in die SchlorscnpcUe; in einem angrenienden Grabge»
v/ölbe liegt der sterbende Roderich. Alfons Widerstand ist ver-
(«bens; er führt Thorismunde zu Roderich, d«r den Alfons
Utit für seinen Sohn erklärt, und dessen Hand in die Hand
Thorismnndens legt. Nun dringt auch Julian ein, dem Tarik
folgt. Von diesem verlangt er den Ausruf Siegeberts zum Kö-
nig, und erklärt Thorismunde als dessen künftige Gattin. Ta-
nk mufs ictzt mit der Erklärung heraus: Spanien sey eine Pro*
^in^ des Ghalifats. Der Zorn des getäuschten Julian wird nicht
besänftigt durch die Anerbietungen Tariks. Dieser entfernt sich
in der Hoffnung, Julian werde sich eines besseren besinnen.
I
664/ Mauren in Spanien»
Julian, hat inzwischen erfahren, dafs Siegcb^rfc dem Tarik nach
gefolgt sey, er giebt ihn a^f und fragt nach Alfons. Als siel
nun entdeckt, dals dieser nicht Schuld sey an dem Tode de
Oppas, und diils er zweynnai Thorisinunden gerettet, bricht «^ict
der Zorn Juiiaiis; er bietet dem Alfons die Hand des Friedens
un'l fodert ihn auf, niit ihm und den Seinigen in die Gcbirgi
voa Nordspauien zu, udoien» um ?<m 4a aus gegen diefiUore^
za^ streiten« . • i
Dieaeo anziehenden Stoff hat der Dichter nach den vor*
handenen Quellen und Hnifsmltteln {Rodertci Ximen, hist, Ar^
bnm in Hisp*^ Mariana hist. Gothmr*^ Caräonne histm de VAfriaue «
Espagne, allgem. Weltge^^ch. !!• % w.) mit gtfotser hi8t9ntchei
l'reue behandelt. Die Haaptlieg«benbeiten , -welche der ädu|
tagigen y voa biteyden Sriten mit Anstrengung geführten SchlacU
l»ey Xeres vorangiengen t find alle in der., Weltgetchichte gel
gründet, und die einbilden Pertonen gina ihrem Cbaiakti|
gamäfs geicbilderi, s« der kriftifSt aber tinnUcfaet und dai
ey grautame Rederich» der kalte, schonungsloi seino PJaoi
verfolgende» imd keine Umgebung beachtende Tarik » ond.dei
feine^ hinterlistige, yerrltberiteiie Oppai« VieUeicbt wat Jaliaii;
därhe;idenmuthige, aber ehrgeizige herrtohtüchtige und rachedtir-i
ttf^ndeMann, nicht jeder edlen Regung iahig» welche derDichteribo!
leiht« Alfons» als einzelne Person, hat Ree, in den Qoelleil
nicht gefunden; doch wird gesprochen von edlen Jünglingenl
die dem König Rodcritli treu geblieben bis ans Ende, und der
Lcichn.Min desselben zur Erde bestattet« Das Dascyn einer TocU
ter Jiiliau<! durfte der Dichter gegen den Zweifel einiger Neu
eren iinbedinfi;t annehmen, da MarL'xna und Hodericus dafüi
zeugen, sie als schon, liebenswürdig, klug schildern, und er.
tterer sogar einen Brief mittheilt, den sie ihrem Vater n^tcl
Afrika go'iandt, um ihn geg^en Roderich zur Rache aufzofor.
dern. Ob sie, als Julian fliehen mufste, grade durch List vor
Roderich entführt, oh Roderich grade in Areas gestorben ?t'>
dies und ähnliches ist Nebensache, wo dem Dichter frcye Will«
kühr von ]edem Kundifien zugestanden wird. — Einige mey-
nen, Julian habe, durch Tariks Vorstellungen j^eblendet, sict
an ihn gescMossen, und sein Vaterland verrathen helfen* D«'
Dichter, der Julians bessere Seiten hervorhob, durfte dieser An
nehme nicht folgen; er läfst ihn in seine Berge sieb suruckziehn
um einst selbstt oder darcb seine Kinder oder&ikel dem^Ver
derber das Garens zn machen* Auch Oppes soll* nicht auf dt^'^
Schlachtfeld umgekommen eejni ider Dichter that recht daran
den ediiechten Prieater, wenn ec'.attcb historisch fortlebte,
. nig^m poeüach itnier§abn au latien* Am aUemeiugilcii bi^
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Die Maturen, in Spaniciu (Kiä
IB er la< die Berge gepafst , «as deaen dt r Blick in flat weite
Gefilde einer künfligen Freyheit tchaut«
Die Schimbeil det Steift kenn Mck.dem obigen, wenn
tdmm rohen Auszöge nichti besweifeh werden* Die «neelnen
Scenee eoiwiekelii eiehaoe demselben natwrlicb; und die mei-
ften sind böcbit anztebend und lebendig. Ü^r Dichtet^ verstebi '
4ie£antt de» anecbaollcben Maiene, wofür der Sfiimpcr» trockne
Efiabloag eleUt; Mit groeser Freede las Ree. (um nur einiges
antedenten) in der aiveyten Seena des dsittea Aoboges das resch
wecbtefnda Getprach zwiedian Oppu ond den yon ihm gegän«
gehen feigen Siegebert, der auf einem Hügel stebt» und das
nesie ScbJacbtfeld überscbaat» Nicht beschrieben wird von
^egebert die Scbbcfat, sondern wir erblicken in seiner Seele,
wie in einem Spiegel die Schlacht selbst; wir werden so rucht
aitten in die Handlung Tersetzt. Von gleicher Anschaulichkeit
in dielte See DC des 4« Aufzuges, in welcher Thorismunden? stei-
fende Angst das Furchtbare der Belagerung uns vor die Augerl
incbnet« Und schön sind die einleitenden Worte zu dieser Scene:
Sie sinkt; o sieh; noch einmal glüht sie aiif
Durch düstres , dichtverhüllcndvs Gewölk ; *
Nur noch ein Strahl — der letzte ^lun hinab! —
/A/c J riedlich die Natur wie Jeindlich dort
Die IVelt! — O warum faßt das Mrnschenhcrz
laicht deine Deutiutg , hedtgt- Natur! —
■ Solche Scenen find luf der Bübnc ihrer vollen Wirkung
ffeitifi; da hingegen bey dem Zuhürer gewöhnlich schon dann
die Langweile sich einzufinden pflegt, wann der Schauspieler
w einer langen Erzählung den Anlauf xiimpit, — • Natürilph
?oll in dieser Aeusserung kein versteckler Tadel einzelner schn-
T.eo Erzähiongen liegen» wie a, B. in SchiUera Jungfrau von
Qtlesnt.
Bey dieser unverkennbaren Lebendigkeit der Darstellung
vermissen wir doch oins, die Meisterschaft in der Charakterzeich»
DTing! «die Fähigkeit, sich so vollkommen in allen Arten za
seyn, auch die fremdesten versetzen, dafs ihr Besitzer da-
durch in den Stand gesetzt wird, als BevoUmnchtigter der ge-
rammten Menschheit^ ohne beiondere Instruction für den ein«
telnen Fall, im Namete eines feden zu bandeln und au reden;
<lie Gewalt, die Geschoß seiner Einbildungskraft mit so selbst«
>t^adigeaa Nachdruck auttuttattett, dafo sie sich nachher nach
ill^emeinen Natorgeielean In jedem VerbaltnUb entwickeln»
lad dafs der Diohter an seinen Träumen gMcbsam Erf^run-
gen anstellt) die ^ben so gültig sind« als die an wirklicben Ge-
I Seaitänden gemachten.« Hr. X geböfl' allerduifi nicht feü den
dissikterleeen CiMMÜBterieiikeni, iPidlrai fhaittasiqgiscböpfen
I
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i^ic Mauren in bpanieu^ "
nichts, als clia eigent eimeitige Placbfaaü lieivoffpricht; er im
Mfänchenbeobaehter andAfaiü^eakctimars nur die liöbmre fLrtfi
8 ioe Pefionen dnrch und durctt au betaelen'» und wiedamo
jede Panon in jader abauspieffeln, dieia baft, die dam «nev
reicbbaran Shaktpeare in so hohem Maali beTwohnte» scheiii
ihm SU fehlen« Am hatten hat er tmfteret Erachlena den äl
fons bedacht 9 der am leichteften su bedenken war, nonadu
di^ Frauen» dann den Erftbitci^ffy dessen gut diiniree Um.
riste ein- tuchiiger Scheuspieler schon aiitftUlen wird« und ^
Soldaten , die krtner bedeutenden Indindoalidift bedürfen» Sohwe
rer xn seichoen war der dem Anschdn nach unbedeutende Siej
gebart» dies Im Kloster von Priestern etaogane willenlose Werkj
seug in der Hand des Adels und der Aeiatttchkeit* Hier tiiti
des Dichters Absicfatlichkelt. hervor; et^tiigi stark auf. na^
vieles lim er den Siegebert handeln ^nd sprechen» dnuilt de
Zuschauer alcfal aus den Augen verliere, er sey feig uaid wli^
lenios. Komisehe Person im Stücke soll- Stegebert» weniKtteol
nach des Dichters Absicht, nicht seyn; vielmehr scheu, an
der Weit enbekannt, jede Gefahr meidend, keines kühaeij
Entschlusses fähig, immer einen Stamm . suchend , an den ei
sich lehne, undvdabey lüstern nach den Genüssen des Thro^
nes. Das ist er auch, aber kaum halb; ganz vielleicht daoij
erst, wann ein guter Schauspieler sein zweyter Schöpfer wird
Ein unmassiger Schauspieler wird ihn dem Gelächter der Gal
lerie preis geben, und eins dann nicht zu lösende Fra^e auf«
werfen, wie Julian einem so armen Sünder seine hochhenie<
Tochter bestimmen konute. — Der noch schwerer zi^ zeic^u
ncnde Charakter des Roderich ist nach unserm Gefühl am
nigstcn gelungen* Kraftvoll und muthig, wenn es seyn mufs
edler Gesinnungen, sanfter Gefühle fähig; In die Höhe gestie.
gen durch äussere Umstände; schwelgerisch an der Spitze schwel
gerischer, entarteter Grossen; seiner Lust sich dahin gebend
und ohne Rücksicht jeder Leidenschaft fröhnend; hart un!
grausam, wo seine Neigung Widerstand findet; herzlich un|
lichevoll, wenn er den Regungen einet besseren Sinnes siel
überlassen darf. Wir gestehen, keinen dieser Züge vermisse^
wir, wir übersehen auch nicht, dafs der Erzbischoff, selnei
Zwecken gemäfs, Ihn schwarzer macht, als er wirklich ist un*
sich fühlt; was wir aber vermisssn, Ist das Band, das all jeu
Eigenschaften und Regungen zu einem Ganzen verknüpft. Wem
nicht ein vorzüglloher Schauspieler mit hilft, wird ein Tbei
der Zuschauer den Roderich für einen Tyrannen und Böse
/wicht halten, der andere für einen guten, aber verkannten ud
verlästerten König. Zumal hey solchen Charakteren wird Shak
sfMBe dee ewige» m» §uk»t m eiycfebltnftoi Jttttfter hleibnn* ,
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Klopstock und Schiller« ^ 667
Von cfen myttiicben Schwüngen und Sprüngen neumod)*
icber Ghriitelanton, die Gottlob! mit der heiligen Cbristutre.
Bf^oA nichts gemein haben , hat sich Hr. A. vollkonimen trey
|NuIten. ^ Sprache und Venbau sind nicht kanttToU, aber
BfflBthig und rein. — Einzelne Schönheiten mitzutheilenf
wrtailaiigD wir, da Theile kein Bild det.Oansen gewihxen.
H^iiorft mi SchiOir» , Oder: fCritUdie Vennelie^ über efnige lyrische Gc-
diehte des Letztern, in poetischer und moralischer Hinsicht. Ellwan-
gen und Gmuad» ia der Rittexichen fiuehbaadinag # 1821. Vi «ad
Der ungenannte VI, mirsbrancht ein Dutzend schöner Gesän*
ge von Klopstock, um mit ihnen» und mit Hülfe der Kritik, eben
to viele Gesänge Schillers todtzuscblagen« Diese Kritik gehört
tu der allersonderbarsten» die ein unkritischer Kopf hervor^
g'bracht. Einige Proben werden zum Beweise hinreichen«
Gkick die erste Stio^e yon; *jiueh üh war in Arkadkn gehören
«■pfiagt onieor anderem als Auslegung Folgendes: »Welche
«Frenden bat er denn sogldch in der Wiege* genossen? Kenn»
er da echon Alles reden« vegstehen? konnte er gehen» aciit
•^beag slc^ die Zeh teirtreiben? durfte ef nie weinen» nie
»Uigsn? denn die ^geschworene Fkwde noCrte gleich damd
Attihng nehmen« Doch die Ton llhirbedi mm Neckar«
ar geboren war, «nd Viele, die* ndi ihm anfgewadiseik
*"iiin,' kennen es beseugen , dafs er weder in der Wiege»
foecfa lange, lange nadiher, ein Wondeikind « n« s^ w, Lnmg
2 4s don G0iietn GnteMands voraasgescfaickte Abhandlung
^ Aa 6Mer Giieehenlands, c. ^Uarpyen; Ungehener» die
vetgUtelen, Wdberkopf » BSrendliren , HabichtdLörper»
*rledaniianaflfigel» grosse Krallen an Händen -nnd F&asen.«
*nss ntas (acUiefst der Vf.) die berühmte Oötlenuiifl» und
i Tiel andeie, nebst den tausendfachen Verwandlungen.
wo war der Sitz dieser Götterarmee? In Orlecbanland.«
Weim SdiiUer mit wehmüthiger Sehnsucht nach diner aosge»
^Iflibanen Zeit allgemeiner Poesie zurückblickend ausruft:
Syrinx Klage tönt' ans jenem Schäfe, ' \
Phüomelas Schmerz in diesem Hain ;
•• bemerkt unser Kritiker: »»Die Frösche quaken noch Jetit
•*ie damals, ob sie Syrinx heissen oder nicht. Auch die Nach*
ill singt noch wie ehelnals, obgleich kein Vogelfänger sie
''omeie nennt.« »Inimex imertrSglicher (heilst es fer-
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6(it( UoUVnann A|iieitupg:aw'^£lementar«AritbineUL
r
n ner). wird , alHevnp GöttcrgewSsch. « .Was tfifSob« wolil
Schiller, >^'enn er lebte, zu dem Gevva^ch dieses Kntilcen?
Wohl kaum würdigte er ihn der kurzen Abfertigung? »Hebtf
»ilich weg von iijxr! Nicht gegen den Gott der Offenbarung
' r dete ich; der wor mir von je heiliger als dir; sondern ge-
»^fMidtiii Gott deiner pf ^ffischen Vorstellung ; und was hat der mit
rdi-r Oflt iibdrung (^eruein ?« Das Geschwätz iiber den Glauben h*'f
liele<;enhoit von Schillers tiefsinnigen dref If'^orten des Glauberu
gemahnt an irgend rincn Nachkoninien des Herrn von baulJ
b;ider. Keine Zeile, kein Ausdruck Schillers ist ertiründet.
Mit Giplsuiuth sj'iicht der Vf. hin und \vit?der Schülern einen
£;uten Gedanken zu, doch nicht ohne anzudeuten, er sey iuir
der Offenbarung geftohlen. Dies giebt uns ein Recht auLh
ihn zu fragen: wie koiiiinst du bev so vieler Befangenheil, Platt-
heit und A^be^nheit zu den einzelnen durchschimmernden ^u-
tcn Gedanken? und von wem hast du S. 298« das schöne Wort
über den heiligen Beruf und die Verantwortlichkeit des Schrifi-
stcU^rs, als eines Volkserziehers enllehni? Die Heheil sciuci
Beruf'» fühlten wohl wenige Dichter «o tief ah Schiller« Dal
ben-einen alle sputern Werke des gereiften Mannes; das beweist
die schöne Aeusserung: »er trage kein Bedenken, sich öffent-
»lich auf nnnial in der Gestalt darzustelU^n, in vvelchcr er nach
^URfl nncU sciion erschienen sey. Rr freue sich, dafs ihm das
»»Vergangene Voriiber sey, und insofern er sie überwunden ha-
»bc, möge er auch seine Schwächen nicht ' Äfm^rn.« Kein ruhi-
ger Vert hrer Schillers übersieht diese Schwächen, z. B. in dei
fiesi^manon ; aber wer von den zahlreichen Freunden des ge-
liebten Todten möchte dies Gedicht und ähniichd aus dei
Dichters Jugendperiode entbehren? Nicht hlo« der geworden«
Mann, auch der werdende ist Vorbild und Spiegel für der
Nachstrebenden; und gerade die früheren * Gedichte Schiller)
in Verbihdung mit seinen spätem zeif^en; wie ein durcham
edler Gei<t aus dem Lahyrinthe von BUndheitt Wahn; £wm^
Miond Verzweiflung sich allgeanach emporarbeitete zu det
Sonwenhühon 1^1 sülhlielldsenden , beruhigenden, heiligen Ra-
»flgkmf Ton denen> er.. Mb! viiel an Irnfae für nm hidinkttbrli
iB daa j&eich des ««rlgmilÄchtes«
Aaleitunc: zur Elementar - AritKmetik, von J, J. J. Hofpmann, Konigl
/ B»ienschcn Schulrathc, Dircctor des Lyccums und der Gymnasial- Ar
ttalt zu AschafPenburg, {'rofessor der Mathematik und l'hysik u. s«
zweyte ▼erbesierte oiid fdir mmehrte Aiiflage. Offenbach 1S19 un
%U ^HciMlMtf iad^^facfer bejr Angott OtwMU EmiM UMI ^
« «ad tt88.& !MrdfeerTUUiV»nidWS^- 40 Iii)». :
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Hofimaim Anleitung zur Elementar- Arithmelik, Güy
DerVerf , durch mehrere zweckmäsMge rnäthcmatische Hand*
büther (vorzüglich seine Algebra und InfinitesinjaJrechnung,
Gies en 1817, deren Anzeige in diesen Blättern zufällig ver-
fpitet ist, und jetzt nicht füglich iiuhr nachgeholt werden
Lnn) voriheilhaft btikannt, übergitbt hier dem Publikum die
iwe)te Auflaf;e seiner Elementar- Arithmetik. Mit Recht be-
mtrlit er, daiTs die "Zahl der tiechenbüclicr diisnehmend grofs
Jey, und daher die Fruge ^int<itehe , ob es rüihlich scheinen kÖn-
De, die vorhandenen noch um ein neues zu vermehren. Aller-
JiDgi lind der brauchbaren Cgmpendicn für die Flemcntar-Mii-
liieiuaiik in den letzten Jahren eine sehr grosse Menge ersihie«
Den, aber da sie Käufer finden, $0 erweckt dieses die erfreuli-
:De Hoffnung, dufs die objectiv und «uhjecliv so un^emeiu
QÜtzhche Keimtnifs dieses Zweiges der Wissenschaften immer
^eitere Ausbreitung erhalt. Die vorliegende Anweisung wird
ibren beab»ichtigteu Zweck sicher nicht .verfehlen, und gehört
3hne Streit zu den bes«;cren "ihrer An , indem sie Kichtigkeit
ler Erklärung , Bestimmtheit der Hegriffe und Vollständigkeit
(QU grosser Klarheit! \'<er(.'ini^ Ree, begnügt sich mit diesetn.
iligemeincn Urtheiic, indem er überzeugt istv, dafs es hini^oicht,
luf dieses Werk aufmerk^ar^i gemacht zu haben, und fügt blo^
Qoch eine Anzeige dos Inhalis hinzu, um dadurch anzu^^oben,
«4S maa ^er zu erwarten hat. » r ,
In teclis Abtheihingen wird im ersten Tiieile, nach einer
'inleitong, zuerst von den Zahlen nach dem decadischen Sv.
tttme, und sehr zweckmässig damit verbunden Ton dun Deci-
HÄlbrüchen gehandilt. Die schwierige 'Divisionl rfiit DecimaU
»rüchen scheint Ree. für den elementaren Unterriclit am leiclij
?^ten anschaulich darstellbar, wenn- man im Allgemeinen diJ
^egel giebi, den Divisor durch Vorsetzen des Koroma uls ganze
'anl darzustellen, and dann so zu rechnen» alt wenn ein geJ
sohnliches Divisionsexeropel nicht aufgeht« Uebrigens befindet
iüi tti ^ q:; Rx. t, ein Druckfehler, indem es statt o,oai,..
•fwen muls 0,0021 .... Demnächst foUt kurz von den benann«
» Zahlen, dann von dc-n Brüchen und endlich sehr ausfuhr-
von den Verhältnissen und Proportionen mit derch An-'
'endung auf die sogenannten praciischen Rechnungen,
Im zweyten Theile macht die I.ehre von den entgegenge-
f'zten Grössen, welche sehr klar vorgetragen ist, den Anfang,
hierauf folgt die Buchstabenrechnung, worin auch die Expo«
^ü*l- und Wurzeigrössen mit abgehandelt werden mufsten,
l^ith die Lehre von Ausziehung der Quadrat- und (iubik^
^leln erst in den hcyden fol^^en len Abih<*ilunß;en enthalten
Die vierte Abtheilun^ enthält die l'rogrcisioncn, und die
^^le die Lo^aritiiraen. Als Kleinij^keiten bemerkt Ree. S.
DigitizcL
670 • Morgeiüaadische Alterthjiimer von DovQvr. i .
eitieii EhtvcUehler» indem et Z. 13 v. u. helsm muft
ttaH 9«.—, auch iit S. 141 9«'***« nicht = 10. dtfnn 9*-=-
mithin kann 9^-^ unmügliohs 10 teyn; wohlaber in 10^/^
2=9, und dieses hat auch der Vert sagen wollen« Zur Brläi
terung der fimchlbaren Anwendung , welche man yon den L
garifhmen machen kann, sind einige fofstwirtfasdiafdiche' Aq
gaben angehängt» die su den sogenannten* Zinses *Zinered
nungen gehören» und hier sehr .an der rechten Stelle tlehe
üeberhaupt gewinnt das Werk an Braucbbarkelt, ▼oriiiglij
zum Selbitsludium , durch eine Menge ^weckorSsiig gewfib
Beyspiele. Am Ende sind 7stellige Logarithmen für alle gante Zd
lenvon 1 — loooo mitder Kennziffer, aber ohne Piropomenaltb^
le hinzugefügt, welches gewifssehrzu billigen ist, indem sfe fi
den gewöhnlichen Gebraucli hinreichen, und die Vollständl
keit des Ganzen vermehren«
JWwtseMMf JftfMfnter, hcqMsgafibeB Ten Dr* Doftosr U« He(
Anoh mit dem betoodem Titel :
Die Indische MythokgßU erlauUrt durch drey noch nicht bekannt ß
v/ordene Orifrinalgemüblde aus In iicn , begleitet mit dem Mdnwke ein
weh unhekannsen bromenen Götzenbildes und Priest' rs^ mit sonderban
Charakteren. Nebst einfr Ahhildung der meikw, Fiperen umer Am A
Persischen Trümmem bey Murgt al und der dazu fsbSrendeB Mf€iB^
keilförmigem ScbHftti^ttu H rautg. veo Do^ow, Dr* der Pni^«'-«^
JClUMf. Pfewss* Hofrathe. Mü irty Steindfi^tpfeln. Wifibiiden M
L. Melleebeö» 18^»« XX nod ito in grob Qesiu
er unermüdete Verf., von dessen Bemühungen fSr Rom!
sches und Germanisclies Alterthum jüngst eine Anaeige geli<|
fert wurde, (1821 Nr. 28.) hat sich nicht durch übelwoUendj
denheit erklärt, abschrecken lassen, diese Fortsetzung epin«
Morgenlandischen Alterthümer, fast ausschlielslich der Indische
jVlythologie gewidmet, bald dem Drucke zu übergeben. Ei
dnttes Heft Ht unter der Ptes«!e. Mehrfache Aulforderungei
aus der Ferne , besonders von Seiten des Herrn von Hamme
waren dem Verf. desto aufmunternder, ungeachtet Er, mit fa«
allzu grosser Bescheidenheit erklart, sich dadurch nicht »in de,
Gelehrtenttand einschwärzen» zu wollen, auf jeden Fall dafü
keine feindliche Gesinnung, vielmehr alle Unterstzüzung in g«
lehrten Be>trägea ?erdient» .welche von Ihm aur Pubücität Ixi
ttrden werden«
Dieses aweyte Heft beginnt mit einem Briefe dee Knl
gegen die er sich in einem Vorwort
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Margeniämliscbe. AitegthüHier von Dorow. 671
Bumtf nbir ^ndfp Thlm ' ier .Periitcheii Fabelwtll» den *
Pem«chrii Ghemb und den Stteiirs» den er far einen Fogel
ier H%u, wo die Oewa oder bdten Ceitler hauten» amieht»
Etai to MEachiet, 'niöebte Rcf, bin^e&etzen» kenn enph^die
Deutung der in den Wtsten . ümhertcbweifenden Grtifa^.i^M Bil*
ki der Dews» wie. sie Hf* *Rhode gegeben bat» ihre 'Richtig
btt beben, obwolill dabey noch andei^e JElemeinte in Anschlag
«I bringen «nd» Ein Orondcbainkter der Perdicfaea Religi-
«oMuftonden beiteht.|e darin» den Mriman und leine ganze
6dMr von bo«en Genien als Bewohner des Mnd«eügeD, det
S tr^penlande» Türen, oder der nn£rqeh^b<»^ Wüste, an beteich-
ttn« Hr. Hammer , so wie Hr. Prgf». Grptefend in einem zu-
■iebit folgenden Briefe, Inebhen bejr Gelegenheit eines in den
Tröinmevn von Murgbab gefundenen Denkmahls, (das auf Tab«
Hl. Fig. 4« nctchgebildet ist) auf die. Verbindung altpersiicher
aod äftypiischer Kunst aufmerksanl » so dals die Nachricht Dio-
djr*s, ägyptische Künftler seyen es gewesen, welche der Pet*
lerlLönig zu seinen Bauten gebraucht, auch durch dieses Denk-
mahl henätigt wird. Ferner sucht Grotefend die Gültigkeit sei-
m früheren Versuche zur Entziiierung der Keilschriit hiervon
Beuern zu bestatigim.
S. X[I, ff. dient zur Erklärung; eines Götzenbildes, das durch
Oftindienf ahrer nach London und von da nach Frankfurt an Hm
GR, von Geniing gekomnien ist. Es ist auf Tab. III, Fig. 5^
J. b. c. in seiner würklichen Grösse nachgebildet, und nach
Hm Dorows Versicherung, von feinem Metall; (von welchem?}
c^äbey hat es alle Spuren hohen Alters. Die Gestalt ist äusserst
roh und frazzenhnft^ die «ie umgebenden Schriftzüge unlesbar«
^eihalb wären wir geneigt, diese Darstellung, auch anderer
iaalieber wegen, ^pt f ür mogolisch oder tibetanisch zu hohen,
^^tr falls man dieis nicht zugeben wollte, doch wenigstens für
Hinterindi^ch. Die eine Seite stellt einen Priester in u;iförna-
lieber, Gestalt mit einem Rjuchfals dar, auf der andern Seite^
I9^m Grotpf^nd, dessen Brief bevgefügt ist, könne man nicht
Seeifeln, dafs der abgebildete Götze Siwasj und das Bild zu
^sen häuslicher Verehrung bestimmt gewesen sey, oder um
»üD einem überprit'«:ter vor der Brust getragen zu werden.
Das Letztere scheint schon wegen der plumpen Darstellung
weniger zulä«?!^ Auch Herr Prof. Müller zu iVIainz hält das ,
Canze für den IJau^penaten eine« Wischnuiten. Wir hiitton al«
'0 hier wahrscheinlich die Abbildung einer IViscImu^ Inkarnations
Und zwar den Kri^chno - Avater , oder jenen jüngeren des Buddha
^or uns, auf der andern Seite aber das Bild eines Wischnu«
'^rehrers. Dieses Bildwerk hat die Bekanntmachung einer ahn-
^«cben Daatetiong anl einem geschnittenen Steine des Wiener
»
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6j*^ MorgeiUandlsche Alterthümer vou D.orow»
^ Kabinets (Tab. III. Fig. u) und einer laichrlft mit, wie i
scheint 9 ähnlichen Zeichen (Tab. III. Fig. « niohr Xiaffenthi
icr Description Vlnde , Berlin 4^^^ 2V»fi. Ljp, veiMnIafst
Des Vft. erster A\i6ats «S« x^^^* uUrfOtienta überschrii
ben von Hrn Sandherf^cr gehtr von dem Satze ans , da£a im mit
ley^n Afieri, iniran j der Uxsitsder Menschheit, die Wiege ntenici
IScherCaltttrliii^ Religion zu suchen tey. »Gegen den Mittelaehoe
»des weiten Auens/Vro himmelr.igende d«Mrge loertt daH Oi
»danken über den Granzkreis der Erde trugen , Sellien datOeheia
»niCi dit Riltgwnwt Eine einzige Lckve» diese erste! VAn JUid i
*Bddlosigkaif eine Fiel/dchheit in Einhtii ; eitt eMMger Goiim ^ie^i
nhenGoUhswesen ; diei m det Rf $te, Urattfäii^liehe der Olanftemlel
«re» dessen ;(^r;7cA Boten sichschon dOr}enige elte Lehm jaetatt^de
•wir seihst kaum kennen Zöroaiter,^ ' «Von jener Piill« de
Gkiaben«» htqlst es dann w^er S. 5. 'i^yen dlie einzelne» Stiel
len aasgegangen, «die sidl «iiihdlltea,* liach' 4md ' neih virkäi
»perten, göttemd und abgdtternd Mmtfd^,«* aeeh Indien» Sy
rien, Aegypten, Kteintlieo, Gtiechenlend tind iüdlich ftMei. *•
^Das OeheimniTs der Vthrsiirei^^ung blieb in. höherer ftivlBieb
k%i\% Idee Hbr* Sinn' der iüSsterien* (soll lieiMen .Af^erl^ii) ; da
«Grundlicht der Dichtung. Bey den Griechen wacte di^-fitn
»hullung hcrrltchet Nachbild der Netto) ediöne EiliMun^
ir«chöne })iüthe des Memchj^ichen; in Aeg^^pten "Wardtf eie an<
»gettah, li/^isclhung def Thierisehen mit d^mMentehllcfaeii (?!).
So Viel' zVigleich als Probe Ton der tMMellungiert. »Es sohil
det-t fcrn'^r der Verf. auf gliche Weür diese- elt^pershcU Zo.
roastrische' Lehre, h9^^ \lä B&dUMek'' v^^t.u deren Vei
ZNVoigun^en- tind Abartnti^en ab^r,'kWie ti^ ittetir tind mch
sich einhihhrtip,n (in solchen Wortspieleil, gefällt sich der Verf.)
hier nicht nrhor beriicksitht werden.' Zu einer einfachen
Verglpichfiirif; iA\t derselbe durch die Frage über: wet wa
Abrnham ? iJies führt ihn auf <jinc Darstellunj? dieses Semiteil
seiner Nachkommen bis auf Moses und d^sen ganze Gesetsge
bnn^, mit ziemlicher Ausführlichkeit. Sein Zweck ist, (S. 581
zu zeigen, Hafs im Aufgang die Wiege der uranfangenden Ge
Schichte in einer giäjizenden Religion ertchien und mit dn
Symbolen der Natur verkettet war, so dafs alle gebildetere Re
Ugionen darauf zurücksahen, Beson^ders da, wo die alt-f)prfi
sehe Lehre gegeben ist, wäre 2a matnchen Bemerkungen^ Vec
anlassun^.
• • • ' • ■ • I
«
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\^^- Heidelberger l^l»
ilahrbücher der Literatur.
M$rgmBMt€bi 4ktrMm9r von Dorow. U» Ucft»
\
So scheint unt z« 6. die Ansicht det Mithra »als eines Ober-
sten der niedern guten Geister, als eines irdischen Stellvertrbw
ten, oder Vezirt des höchsten Gottes, als eines Bildes der
höchsten morgenländischen Beamtung« u, s, w« bey weitem
lu enge gefafst, zumal wir jetzt durch die neue Ausgabe der
Creazehschtn Symbolik im ersten''' Theily eines Bessern belehrt
Ifk seyn ä;lauben.
Voa grösserer Bedeutung, und für den vGelehrten, der sich
Biit indischer Mythologie beschäftigt, wichtig scheinen uns die
W}deii folgenden Untersuchungen der von Grotefend und Mul«
In über «m auf der ertle|i Tafel abgebildetes indisches Gemäl-
de, ja dessen Darstellung beyde» obltie von einander eiwai su
^nsien, die schöne Göttin dmga mit ihxen Gespieliflinen im
Bade im Himoielsüuls Surganadi oder Ganges , erkennen. Hr,
L W. Schlegel (s. dessen Brief S. XVIII.) sieht mehr nicht
Iis ciae Schaar Mtndtr Täiuawnm dder BuhUn/m$n. Wer et
aydMiodsch denten wolle, mögp de ^sarasen nennen« SoU
<Mey &kier, welche Soenen det wirknchen Lebent vorttelU
H^ynaim in Indien in,grotsef Menge T^eitigt, teyen abec
Mb Gr dat Stadinm der alten Literatur nicht gleichgültig,
k ib hevtigen Sitten immer noch die alten teyen. Aller«
eri^li dnreh die Erklärung Grotefendt (S. 41 fl.) dietee
wende eine höhere Bedeutnni; nnd man Jumn. nicht iäugnen»
Gr. sowohl als Müller ihre höhem Auslegungen gelehrt
tad scharfsinnig zu beweisen versuchen» Hr. Orot« hat» um die
eiczelnen Personen und Gegenstände dieses Gemäldes in ihren
bezeichnenden Unterscheidungen von einander besser zu erken-
&eii, mit einem auf jeden Fall sehr belohnenden Fleifs aus
i^n ihm bis jetzt zugänglichen Quellen Alles das zusammen-
lesteilt, was sich auf die Gottesverehrung der Tndier, insofern
Abwaschungen, Reinigungen u, dgl. einen wesentlichen 1 iicil
<!erselben ausmachen, bezieht. Denn so grols auch immerhin
^ie Verehrung jener Ganga, der Gemahlin des Schiva bey den
kditiOy sejfu mag» to hal sie doch nicht Tempel , und erhält
«4
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V t>74 MorgealliMlische Altcarlhüiaer ypn Dorow;
nicht Opfer, ihre ganze Verehrung beschränkt sich vielmeh
darauf, dafs n)an in geheiligten Teichen und Flüssen unte
zahlreichen, durch ein ausführliches Ritualgesetz mit der gröls
ten Genauigkeit hostiuiraten Gebräuchen hadet. Darum i!
auch hier die Rede von den Badeürtern, zu denen fromme Pü
ger aus allen Winkeln Hindostans herbe) strömen , um -durci
düS sühnende Wasser sich von ihrer Sündenschuld zu reiniger
besonders der Ganges, der heilige Urstrom, dessen Wasser ]en
^ühnungskraft in vorzüglichem Grade besitzen, ist es, zu des
sen Ufer hin jährlich, blos im Wassant, d. i. in der Frühlingi
steit» ciJ^o Million solcher OlHubigen wallen. Sowohl die Zei
det Badcnty als die einzelnen Punkte, wo der Gangeg meb
oder minder heilig ist, sind priesterlich genau bestimmt. (Aengsl
liehe Püncüichkeit im Ceremoniendienst gehört zur Pädagoj
gik der staunenden Glaubensandacht.) Ueber dies Alles aal
findet der Leser hier von Hrn«0« genaue und vollständige Ang»
ben, und' in Wahiheit. wären über andere Tiieile der indiscbei
M;ytho1ogie gleich genaue Zusammenstellungen zu wünschen
Jn die Nachbarschaft von Benares, dieses lUuptsitzei Brachni»
niscber Gelehrsamkeit' und Keligion, die sich hier hisYveUei
\a schredJicbem Fanatismus zeigt (s« S. 551.) verlegt\ 6t« de^
Ort» den der Künstler vorliegenden Werkes zu seiner Oarstel.
lung ausgewählt habe. De9 indischen Naturdienst lelber iei<
tet, er von den unsähligen Vortheilen ah, ilie der Gangeslromdea
Lande gewahrt; muüiten nicht» wie]bay dem NU» diese woh^
thätigen firfohrungen, den sanften Hindus bey dem Mangel ho^
herer ErkenntniTst flom Naturdienst geg^n die in dem Strom*
verborgenen Kräfte lüaleiteit? ^
So bildete sich die Vwhnmg der Ganga, die Sage von ih
und ihren Gespieünnen , welche bald sieben, bald acht« Sii
sind nichts anders als die kleinern Flüsse, welche sich in dei
Ganges eigiessen. Aus diesem reich gesponnenen Gewebe voi
Sagen schöpft Gr. Erläuterungen für einzelne Theile des Ge.
maldes, welche mit Bemerkungen über Kleidung, Tracht, kör
perliche Bildung der Hindus, und das Schönheitgefühl dersel
heh schliessen* Giebt gleich dieses Oemalde einen deutliche]
Beweis von dem Schönheitgefühl der Indier^ so scheint docl
der Satz iinumstöfslich, dafs dieses Gefühl im G.inzen der In.
dischen Kunit nicht durchdringen konnte und nur etwa ii
ieinzelnen Darstellungen zu erkennen ist, da die Kunst stet
Alf die Religion gewendet war und nur in religiösen Darstel
langen sich versuchte, eben deswegen aber den Charakter de
Ungemessenen, der jener Religion eigen ist (das Bestrebej
durch die Menge von Attributen u. dgl. mehr, kurz durch da
Ungemessene, .durch yeberixeümngp die Unendlichkeil und Uai
^ \
i ' \
Digiti?^ Coof»(p
Morgeulandiscbe AUtrthümer yon Dorow«- 673
^ekmdenheit des göttlichea Wesens zu beBeichaen} nothwen«
di^ aanehinen und bey behalten niufstc.
Hierauf gebt ein Brief des Ilm« Prof. Müller zu Mainz an
leinea CoUegen» den Hm. Prof. Braun (^^67 ff«) zuerst in die
isciiniscbe Behandlang und Darsteliuii|p des Guinäldes ein«
kgt aber dann seine Ansichten vor gegen die gedoppelte Aus«
legang seines Freundes, einer rein historischen Darstellung —
iberblicke man hier ein schlichtes Bajadarenbad , und einer
ninjfmbolischen, — alt sey hier das Dogma der Indischen See« ^
l^nlehrebiidiicb dargestellt. Man könne hier nur einer rnfthischtn
Dämellung nachspüren, da fast (!) alle indischen Gemälde re«
üpoie Bcsaebang haben. Seine Ansicht ist eine dreyfiiche.
Dea Vonng ^ebt er, (wie Be£») der Oentnng» dafs es symho^
imk mfthiseke Darndlung sey mner *heüig€n^ iiftinducken Hj drogra" «
j^&K ir iSangedänder. Hiernach sind die drejzehn weibliche '
Gcitallen dee Gemäidet die' dxeyzebn Str6me Indiens; Gangaji
He hohe Köni^n des /W^terreicbt und die zwöff Flütte» weU
ik Geograpie des ofahen Indient angiebty die um die Genga,
ib im üma Mittelpunkt herumliegen, da sie, als heilige Aus»
Bitte des Gdttlichen, telbtt wieder göttlicher Natur sind« Die
lencbiedene Angaben in der Zahl der heiligen Flüsse werden
ieswegen hier genauer erörtert. Da« Gtnze, zu einer Hand-
lang gesammelt, wäre das mythische Symbolbild der altindisctien
Wmnerwelt, wie nämlich die dreyzehn FlufsgÖtiinnen sich im
grossen Wasserbecken des wohlthaligcn VVcItseegottes Bären
(Barm) huldigend vereinen, und d idurch zugleichin ein grosses
Bild der H eltbefruchtung durch das Jeuchie /Jrrnt'nt znsatnmenüies'-'
«n. Die zweyte Deutung iit die eines »kosmogonisck^cutrcdischen
Z^tthildesjn als sey hier das Jahr mit seinen zwölf Monaten zu
erkennen, und in der dreyzehnten Frauenfigur die Göttin
Cofiga in der Eigenschaft als Götter- und Zeiten mutter, als
grosse Nalurgöttin Hhawani, als Mondgöttiii, die den Sonnen-
gott Shi via zum Gemahl, und die zwölf Monate, und mit den-
tclben die fünfzig Wochen geboren hat« Auf jeden Fall ist
man dem gelehrten Verf. für die Menge von Edäuterungent
die er ans dem dunkeln Felde Indischer Astronomie und My«
Üiologie bey dieser Gelegenheit, niitgetheilt hat, Dank schuldig.
Die dritte Erklärung sieht hier ein Ragmalajon oder eine Alü^
Jfßtii des Klangreiehes und der Tonkunst, Hiernach sind die drey»
tdm badenden Frauen dft terdoppelten secbt ,Ragis (Genien
Tottktintt) tammt ihrer Fl^hrenn Sareswatit woranf[ denA
•nch Ae übrigen GegenttSnde det Gemeldet eine tinnreiche
IsMmng etbidten, me überhaupt der Scharfsinn det Vft. be*
iMitn in^ iinnteichet Beaiehang nnd Anwendung der Yer»
rth^mtn ^Oef enttfode enf einander wahrnehmbar Hu (Man '
* 44»
1
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67^ Morgenlandisdbe Alterthümcr tod Dorow«
▼ergibt d«gegeii leicht, wie lehr das Dnyfache der inöglich«i|
Deutimgen lle Uniiatigkeit oflenbarit m weichet alle dien
Foitchiiiigeii fchweben,)
Dieter Aufsatz hat die Mittheüiwg zweyer andern eriaa«
ternden auf Tab* II, nechge bildeten indischen DartüUungeit
veranlaCit» Das eine stellt die mit der Gange identische Oöti
tin Parwädi oder BhaMmi auf einem Felsenstüdce satsend» darj
xijit Schlüfttel, Perlenschnur» Becher nn4 Lotus In den HanJ
den ; zur Rechten Brahmapatnam mit den Tiar Strtoeb,.tui^
Linken die Mahadewatafel, mit neun Edelsteinen» deren jedeiq
sich ein Strom entwindet — also die dreyziehn heiligen Ström^
(S. 90.). Das andere Bild ist höchst ^merkwürdig, und wird
so erklärt: Man sieht eine Ragni, die über dem Rande eins^
übersrömendcn Brunnens schreitet, mit der Vinä (der indischeii
Lyra) in der Linken; in der Rechten trägt sie an einer Ar!
Wagebalken zwey im Gleichgewicht schwebende, gleich Waag-
schalen aufgehängte, Wasserurnen — dies sey die Göttin dec
Tonmefskunst, welche die Tonmaasse (!) gleichsam auf tinet
Wasserwaage (!) abmifst« Hinter ihr musiciren vier Ragnis,
als Repräsentantinnen der vier musikalischen Grundsystenie
der ^inrius. An dem Brunnen , dem Urborn de« Klangrei-
ches» kriecht eine Schildkröte, aus deren Schale Naredo, Sa-
raswati's göttlicher Sohn, die Vina oder Lyra verfertigt hat
(wervergleicht hier nicht auch den griechischen Ät//iw/). -Vor deiu
Brunnen bfeitet sich ein See au» (der Ocean der Tonkuast),
belebt durch Fische, Vögel und Pflanzen. In der Mitte erhebt
sich ein Fdis, aus dessen^ Spitze der Weltstier sich hervoneckt
und aus seinem Haupte einen Wasserstrahl (Symbol der him-
jnelitnstelgenden Tonüut) emportreibt. Aus der mittlem FeU
senstnfe stürzen hervor drey Ströme (die in jeder Tonleiter zu
unterscheidenden drey Töne), aus der untern tmAfs die be*'
lutnnten, das indische Tonsvstem bildenden sechs Ragows ia
der Doppelzahl. Neben ad dem Felsen sitzt die oberste &lang*
göttin Saroiwati mit ihrem Saitenspiel» denGiundton angabead«
Dem wumwkkuttm Sfeeiat^Rtdakttut fit dSSr McrgeM^f^i^M^
Liitm'otwr muisie der Aufsatz: der Orknt, von Hrn Sandtm'gf^
welchen der Ree. des ganzen Helis wenig berührt» vorzüglich;
interessieren. Soll \k doch nach S. 58. der Zweck da«on
au' zeigen, dafs »im Aufgang (in (Hten) die H^egc der uxau«!
»fangenden Geschichte in einer gUmZitndm Religion (des PaTD«!
» chen Lichts und Feuers) erschien und mit der Natur vaf^***i
»let waii so ddlfi alU g€hM§Un lUU'gionm daxauf zuxücksebiO«*
uicjiu^cQ by Google
Morgcnlandlsche Alterthümer von Dorow. 677
Nor nm za zeigen, dafs auch Abraham, auch Mose von eben
die*>ein östlichen Lichte ausgegangen seyen, wird Abraham und
Moses Geschichte skizzirt und dieser besonders yon allem Aegyp"
tischen weit abgerückt.
Diese Hefte über Morgenländische Altertümer sind so ge»
irtet, dafs sie ihre Ansichten meist an Dilettanten bringen mö«
gen. Um 80 nöthiger ist es, im Prüfen derselben streng zu
seyn» damit nicht etwa mehr Meinungen, als £rweislichkeiten
dort in Umlauf gebracht werden, wo man sich eher mit Ke.
tultaten, als mit Untersuchungen zu unterhalten und dann doch
Dach den leicht aufgefafiten Vorurtheilen wie von oben herab
al>zuurtheilen Anlals haben kann.
Nicht viel von tieferer Forschung aui den Quellen dieser
Kenntoiss« konnte ich in diesem, übrigens gefühlvollen Auf^^atz,
vermuthen, sobald ich aus dem Eingang und durchweg so
roancheriey den GeschichtqutUen fremde Behauptungen hervor«
ichimmern sah, die, wie es immer mehr Mode werden will,
»ihr seyn sollen, wenn sie nur mit Entschiedenheit, aber ohne
Beleg, ausgesprochen werden. Von dem, was im Parsischen
O^ten Religion gewesen tey, wird S. 2 — 8 meist in ekstasiertec
Sprache, aber ohne Nachweisflng der Beweisstellen, Vielerley
10 bestimmt angegeben, wie wenn Einer von Uns noch so dabey
teyn könnte, dafs er blos sagen dürfte: So ists! So war es!
Alles ohne Belege. Dränge dieic französische Nichtcitations-
Mänier in unsre Litteratur, besonders in dergleichen noch so
Tieldeutige Parthieen derselben, ein, so würde die leutsche Ge-
lehrsamkeit bald ihren eigentümlichsten Ruhm, den der Gründ-
lichkeit, comproinittiren. Wie bald würde nichts als Willkühr-
lichkeit im Behaupten und Auslegen, nichts als ein- Alles aas
Allem- machen , regieren. Was aber der antiwissenschdflliche
Erfolg iit, wenn der vielgestalteten, spielenden Phtmtatie-Sy-
fteme immer eines gegen das andere wie alleingültig sich zu
erheben hcrvoreilt, davon gab uns ja wohl seit einigen Jahren
d« übereilte Aufbrausen von AHein - Philosophieerl gegen Aüein-
Pbilosopbieen die Erfahrung. Das Publikum wurde, so lern-
Hegierig anfangs es gewesen war, alles Philosophierens übersatt! Ein
gleicher Erfolg würde für das kaum begonnene Forschen nach
Grundlage zur Kenntnifs von Indien, von Parsentum, von My-
«terien etc. wofür noch ?o viele Data erst (mit Auswahl!) be-
kuini gemacht werden sollten , dazu aber begieriger Käufer be-
würfen, leicht weit bedenklicher werden, alt für das Philoso-
phieren, welches sich wohl immer wieder durch sich selbst als
Geistesbedürfnifs aufnöthigt, und sogar durch Fehler, wenn
^ese sich nur recht sichtbar machen , sich verbessert.
Vorläufig auffallende kleinere Fehler, welche aber immer
6/8 Morgenlindische AlterthQmer von Dorow«
den liehhabtr, der nicht aas den Queflea Mlbit schöpft, be^
sficfanen» waren z. {olgende. Ormmi my iß. s.) der erAa-
iensi^OdU Wie könnte er als solcher mit iUirloian kämpfend
fedacht werden? Die Parsen dachten sich vielmehr die beyden.
ieprasentanten det physisch - uod noralifchjan Guten and Bö-
ten» doch unter Einan und höchsten *Ootii wie ichon fieiandn
DIstertationet Mitcell. andeuteten, Dieter Gotl ittf to lange
dec Kampf dauert § wie bey dfn Gnottikenif nicht einwirkend*
Um teinetwillen konnten auch die Juden , aber ert t. In der Ba-
by Ion« Wegführungtsdt, Init den tiegenden Persem eher iia
Eifistimmnng kömmen» Wo eine höchste Gottheit angenommea
war, da konnte ihnen aus des Ormuzd (s Ehore Mesdao)
Reich leicht die ClaM der Erzengel , bes«. Midiaels Kampf mit
dem Satan , wie mit Ahriman« wcrd^, S, 6* aahlt swar der
Veif« iteis Ersdiener auf»! im Lichtreidiew * Der siebente und
ortte unter ihnen aber war Ormiizd. selbst^. Die SiehmuaM wac
die hestimmvnde» wie eben nach diesem Vorbilde Dariua mit
den andern sechs M.agem als der erste einer sich selbst' wäh«
lendett aristokratischen Monarchie das höchste Regiment aus-
machte. ^ Von dem Parsifchen Lichtcultus sollen nun Strah-
len überall hin, auch.,, auf Abraham aus8;egangen seyn. Hier
irrt von S. 9 an der Verf. vorläufig desto öfter, je mehr er in
bestimmteres Detail sich einläfst. Er setzt Abrahams Zug nach
Westen, in die Zeit des Thurmbaues zu Babel« Die e^zige.
Quelle, Genes. XI. giebt kein Datum, woraus ersichtlich wür*
de . in welchem Tlieil der Geschlechtfolgen von Sem bis Na-'
hör der Thiirmbau zu setzen scy. — Die Bauer sollen «grosse
Kunstfertii^kcitn gehabt haben. Folgt dies etwa daraus^ dafs
der Bau nicht fortgieng? sie einander nicht zu verstehen, also
nicht zu überzeugen wufsten? Ein anderes Datum giebt es nicht,
für oder gegen sie. »Sie brannten Ziegel.« Allerdings, Aher
ist dies zu erfinden grosse Kunstferti^ikeit ? Der Verf. sagt: sie
wohnten in Städten mit Baksteinen und Thon gebaut. Der Text
sagt vielmehr, dafs sie nicht Thon, soadern Erdpech gebrauch-
ten, Chomer statt Chemar. 11,3. Im weiteren werden alle nur er-
sinnliche Parallelen aufgenommen; und doch erhellt kein Zu-
sammenhang zwischen Abraham und dem Parsischen Osten«
Weil Abraham in Canaan im einen Haine, Moreh , wohnt, er-
• innert der Verf., dafs Moore und Sogd auch im Zendglauhen
ols Gegenden (aber gewifs nicht Canaans) vorkommen. Die
Ostgegend, woher Abram kam, nennt der Text Ur Casdim, IT,
»8. Der Verf. weif* 'S 10, dafs ür eine Stadt war. Warum
nicht eine Gegend ? Chaldäa soll sogar der südliche Thed i^on Ba*
ijloniin gewesen seyn, gegen Arabien. Ja! H^ir, meint Er,
ktanVen danmiw die Wesudien det Tifrii ud £aphrete ytms^
■
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Morgeoläadische AUerthümer voa Doroiv» 679
•labeo« Diflie aber lind AramNAhmim^ Meiopotamaen« Die-
les Land war Tbailt su Ninave gtfhdrig» assyritdi» theiU ab an
Babel gehöngy. babylonisch* , So theUt det Text lelbfl unter
Nimio^und Atinn 'Genes. 10^ la zu AH Chaldaec war da-
nals la diesen. Gusgenden aocb'nidit zmdenken« Die» welche
nn ge¥^ so tiennt» drangen ent nach der assyr« Eroberung
Suneiiem ans-Oberatien- bis nach Babel tierab« Abrains Ur
Cbas^ini Gen« 11, 51., 1^3, 7. Neb, 9, 7. war also, wenn. 4is
Toraltern der nntei^ Nebacadnesar berühmt gewordenen Cbaldä«
er- In diesecrfienennang gemeint sind nismwendig viel not Am
lieber. Alt ein* uralter. Volkstamm erscheint Gen. 11, 12.
JffMasehd ( unrichtig t- Arphaxad ausgesprochen). Schon Schlö«
ter hat. das Wort ak zusammengesetzt betrachtet: Arpfi der Cas"
t/im oder Chaldäer: Arph^^^ ist Gränze» Oder es raüftte bey
Abraham ein Ur jener A^-a/näer gewesen seyn,.. welche (abeip
später Genes. 22,. 22.) genannt werden* 'S. li meint
bay. de£ Stadt-, ./r 10, 11, auch an (/r« denken zu können^ Aber
jenesist TP> *nM>,iind itteAo^e^ //'s gehört ^ als Ein Na«
»e^siisaniman. Assyrisch* 9oti to^gkr- so viel seyn » als £rr*
syiiscb.. N«r die Griechen machten;. ans Assyrien Syrien. Di«
aluemitiscifen Schrif tea haben nie em Syrien^ sie unterscheiden
Attm-, Assur und^ Babel gj^nau. Nur Auslinder warfen alles
4ksee bald »B Syrien, bald als Assyriettr zusammen« S^ it soll
d^ Pbrst ror /iie^ geflossen seyn,.. wie der Ilidekel (Ti«
gds). ^r-AiSjrrim. Zwischen dem Eophrat und Tigris war doch
»topolaniiett.. Dab der Gibeo^umidas Mdkrenimut fliess^« ist
nar Vergrösserung nnkirndiger patristischer Ausleger. Ctisch J^*)^
ist die Südküste von Persien , Arabien, Aethiopien. Gen. 10, 6.
Doch genug solcher Verstösse , die zwar nicht tuimittelbar
Äe'^Hauptsache betreffen > dennoch den Wunsch rege raachen,
dafs über archäologische Hauptsacheiv nur die, wie Lehrer re-
den möchten, die auch in Nebensachei> schon zeigen» dafs sie
quellenkundig sind. Wo erst Forschungert zu machen sind,
rticht das Schöpfen aus Uebcrsetzungen nicht zu, wenn auch
noch so viel idealisirendes Talent mitwürkt. Ehe der Geist
über irgend einem Chaos brüten kann, müssen erst die Data»
der Stoff mit allen seinen ächten Kräften, da seyn.
Da kann denn, um hiemit der Hauptsache, dem Ableiten
der Religion Abrahams und Mosens aus dem Parsischen, näher
so kommen, nicht mit S. 11 gesagt werden, das erste biblische
Schöpf ungslied lehre: die fi>^eU sey atis dem Lichte geschaffen.
Dem Hebräer war vielmehr das Licht aus dem Chaos (dem Ge-
BiisGh aUex Elemente) hervorgemfen. Genes* 1, 5. Darf maOf
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68o Mo|genliii4i8clie Alterthfimer Ton Dorow«
v,as nun einpial Datum iit, geradezu umkehren, um den TJe
bräer- Mythus parsisch zu machen? — Viele« aus Abratiam
und der Stammvater Geschichte wird hierauf mit klügliciieri
Audaisen bedenklicher Punkte, ganz gut erzählt, aber das iiiei
ste davon, was thut es, zu Entdeckung der hebr. Religion 11x14
deren Ursprung? Weder Abels noch Abrahams noch Mose'
• OpfiT waren (S. 12) Feueropfer im Pirstschen Sinn, Mit dem Ver
Jirennen von Opftrthi«ren die heilig» Feuerfiamioe zvl vereiiiv
gen wäre den Färsen ein Greuel gewesen. So ganz verschiedet;
sind die hebräitch*gedaohleti Brandopfer von der Parsischen Rein«
erbaltnng des Feuers» Der wandernde Tempel des Mose war«
de, sagt S« 54 Stiftshütte genannt. Ist denn dies der Sinn
hebräischen Namens? Ihre Einrichtting soU gewesen teyn zum
DimUo des heäigm Feuere. In der'StiAlhütte oder dem Ver-
eaihmlang?zelt war kein Feaer, nur ein kleiner Randiwerk«l<^
tar* Der Brandopfeiallar war unter fiteyem Himmdl und nlebß
/för Erhaltung reines Feuert p tondem sum Verbrennender Opte-
thiere. Gegen allen Faniimiul — AUerdin« fand Abraham
audi in dem Priesttfrkönig, MeloHitedek m Salem t einen Ver-;
obrer des Gottes^ dtr 'Htmmei und Erde Mtse, . Aber wo'wirej
für S. 15. ein Beweis, dafs dieser Melch. diese Idee ron eeinaKi
Gottheit aus Osten her hatte. Menschen von sittlich edler Gemfiths«
art erheben sich durch Vernunft und Gewissen über die tei^i
denschaftlichen Particuhirgötter zu einem ebenfalls sittlicherha-
benen, gerechten, achtvollkommenen Gott. So lebt der wahre I
Monotheismus, welcher nicht auf blosser Einheit der Macht,
sondern auf Heiligkeit, also unveränderlicher Erhabenheit des
Rechtwollens beruht, in Menschengeistern auf, welche selbst
den sittlichhöheren Charakter haben , den wir an Abraham ge-
schichtlich erblicken und bewundern. Dem Himmel seyDank!
Nicht alles mufs nur gelernt, nur tradiert, nur von Osten her
empfangen seyn» Da^ Beste keimt, sprofst, gedeyht aus den
besten Gemüthern, an den verschiedensten Orten, auch unmit«
tslbar und von fremdem Meinen unabhängig. Nur Fiction ist
es ferner, wenn S. 15 und überall angenommen wird, Abraham,
Lot und andere ä<fen reines ungesäumtes Brod, Opferhrod, wo j
der Text von Mazzot spricht« Dieses Wort bedeutet - dünne,
gleichsam ausgesaugte Kuchen, ohne Rücksicht, ob von gesäuer-
tem od^r ungesäuertem Teige« Mose in der Stiftung des Pas- |
s afettes beilimmte nur» daSs. die f Festtage über tat gesäuerte \
Maasen .gegessen iverden mufsten» weil das Auszugfest alle
das erstemal vorgekommenen Umttiüade aar Gedächtnifsfeyec |
wiederholen tollte» zufälligerweise aber damalt die AutaieheO«'
den die Säuerung des leigt nicht liatten abwarten können» So
tagt es der Text s BM» iii, S4 59* Waren Opferknchen ge- |
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I
I
Morgenlandische Alterthümer von Dprow. C8l
#
uMich uo^ttoett gewesen» lo- hätte es nicht bei enderer Ver*
«liiDsg bedurft« Abermalt also dat Suchen einer Parallele
ikM b^Bsche Gr«Ddlage. — Votp Abraham wird Genet. 05»
||.tedasellitt TS 17« ran Itmael und Ddof 39* 50« von Muse
Iii flt starben der Aasdruek: Sie werden- zu ihren Volks ver*
NoUiaftea geeammelt» so gebraucht» dafs nicht vom Begnu
lomvdeii bey den Vbreltem die Bede seyn kennt weil s^ in
fm Beslattung^orto kamen» . Der Veif. meint , dies sey <me
fmäAng, die dat ff^esm des Gktuhnt jUrakems mdeut§» & ig.
ÜMingf. Aber im Wesen eben ilieses Glaubens war noch
Ücht ein Gedanke vom Kommen in einen hetondern Ort der
M^n. Noch kamen t nach der Hebräer Ansicht» allej Gute
Bnd Schlimme als SchattengeiUer (ohne Körper, nur in mensch- '
lieber Gestah), in den Scheol oder Hades zusammen. Hioh 5»
15—19. Jes. 14, vom 4. YS an, — S. ßi. identifizirt die^ J/t^-
^"^him, welche B^hel stahl, mit den ^fremden Göttern« die nach
Gpd. 55, 1 — 4. unter Jacobs Horde, welche ans vielen »
it'.h jpremden Knechten bestehen mufste, waren» und sucht
^100 eine Lösung: wie Monotheismus und Polytheismus bey«
einander in Raheis Vaterhause teyn konnten. Ist denn aber
2i:ht polydaeraonismus , Glaube» Vertrauen auf Miitelgeistcr»
häufig bey dem Goiteinheitsglauben ? Theraphim waren Men-
(caen»ahnliche Bilder» wenigstens Köpfe» wie man aus 1. Sam«
% 15 i6« sieht. Das Wort ist (d^nn die als syrisch in den
l^süMbachem angegebene Bedentimg: perconiaii^ ist unerweis«
ichl)wahrscheinli6hEinesmitdemarab. ;:)in fVokUeben^ Uebet^
l^mkiU€hermuau Also j,^,^ ♦bpa-D^fiin Dämonen des
iy^häAaü^ ' Famäiengi&cktg nur DntergMer/ Hausgottheiten,
f«ai Monotheisten als Gottesboten dei^kbar. (fach BRichU 17,
i*i8f 14. 17« Hos. 4» tu, konnte man sie.habeni ohne Tren-
nung tan J^ovabr Bey den Römern waren die Ahuetibilder,
^ imagints 'gentääiae, schon expressi tera wdtui. Plinius H. N«
55t s. Se wurden denn auch die Lares gebildet« welche nach
^dej. de gwmo Soerat. erani e Lemtribut (abgeschiedene Seelen)
postttomm suorum euram sortiti, placato et quieto etdtit domum
fifnlthu/. Auch hierin ist nichts besonder parsich -östliches.
l'Od so finden wir bis auf Mose überall nichts dieser Art von
^ Verf. dnrgethan. Ueber Mose nun behauptet S. 27. er
gar nicht bey Pharaos Tochter am Hofe erzogen worden,
wete habe ihn blos aus dem Wasser gerettet, dann ihn seiner
Jöttei all Amme überlassen. »Da er grofs war, sey er zu der
«Iterin geführt worden, und sie fuihe ihm den Namen ihres Soh-
'^i«ß^i weU^r geschalt, nichts U (??) Dem Vf« nämlich hegt al« . ,
f
• • *
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68a Morgedändisdie ^Itertkamer ton Dorow. '
les daran , daTs Mose nichts ägyptisches eingesogen liaU^
Weil alle seine National - Errichtungen östlichen Ursprungs sev
sollen. Der Text dagegen deutet an, dais der ger«ttete Rnal
«war seiner Mutter zum Aufsäugen gegeben, alsdann: abe
folglich etwa, nach den ersten 2 — 5 Jahren zu Pharaos Tocl
lejc gebracht worden tey« Diese gab ihm nicht nur einen
men» sondem — ^ßr ward ihr mm Soknm {3^ r^h Heil
diefs: weiter geschah nichts? Dafs er alsdann bis zum Erwacl
fen nicht unter den lienraern war, sagt das folgend e : »'Es geschc
in jenen Tagen, als Mose grofs geworden war, git^ng er atis 2
seinen Brüdein und sah ihre Belastungen,« Aegyptisch erzog*
war er also gewif?, wenn ihm gleich seine Abkunft von de
Hebräern nicht verhehlt wurde, und, wer weifs wodurch, ei:
Vorliebe für diese in ihm genährt war. Hatte man ihn sein«
Mutter als Amrae anvenrant, so wird man auch in der Fol|
nicht gehindert haben, djfs sie und die> Ihrigen zu ihm k
men. Nachdem er als Todschläger einet^ Aegyplert^ in Gefal
kam, läfst ihn S. 28 Hiehen, in das Land von Medien !i
Ist dies Druclilehler? Wir hoffen es. Oder meint der Vei
In. der That^ was seiner persischen Hypothese freylich sehr g
n^aft warn, MiJuüi ley Medien?? S. 58. sagt: dafs Renuet [R^
gnel zu welchem dei^ Fliehende kam]« ein östlich gebOdeSd
aulick kundiger Priester war« beweifst tuu das Geschichtlicher • • «
Reic^ fttuft hinsoietaen: . ^ :mii keinem ÜF^// Was kann wi
kürlicber seyn^ ala einem arabischen Pdester östlich« (parsischi
Klduag anzudichten,, damit dieteauf Mofe komme \ wohin s<
uns solches Spielen mit der Gesdbichle fulnron^ Mit dmm M
dianitMchoa (nic&tt Modischen). Frieder Jeihra laltt sodai
der Yf. Mose und die Aeltesten dos isiAelitIfcheii Volkoo w|
der Opferhroä ettenw Allerdings opferte Jothro- nit Mote m
den andern. Mose hatte ihn» seinen Schwager, durch Ersa;
lung, wie Jehov« idn Volk gerettet« vor Bhrfarcht gegm dl
sen bewogen, o BM» 18t 8 — ts* Aber hist&nderet Opfmrodi
wieder F^tion«.' Der Mosaisch* lofititehs Ciilt war noch ni^
einmal eingeführt. !
Mose« sagtS. 59. kannte woU ans den ScUcktaten dor i
Uehen R^cho.. wie leicht der Olmihe abfiUt« und dtireh Berä
rung mit Verfasmng und Roch s^ine Ufiscliotd mliert*» Ee m
der beaeisterten Männer, der isradititchen Propheten echwlerii
Geschäft, den Einflufs der Gewalt von dem Heiligtum des cA
hens aorückzuhalten.« Lauter, wie mit historischer Zeverl
sigkeit behauptende Sätze, ohne Grund und Boden. Wiia
wir ein Wort, oh Mose östliche Reiche kannte. Assor Itona
4 BM« 24, as. als mächtig vor. .^Abec wo ein Parsen*ii^g
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Morgenlandische AUerthümer tob Dorow« 683
fm den Propheten, \velche gar nicht Priester oder Hierar-
fihen waren, tpricht der Verf., wie wenn sie im Mittelalter '
gewürkt und dessen Charakter an sich gehabt liätten. Warum
i?t man so eifrig, an ihnen hierarchische Anma<isungen zu rüh.
iLen, die sie aa sich nicht hatten, und die, wenn Einzelne,
wie Samnel gegen Sau 1 , persönlicli sie ausühten, man vielmehr •
Iii Eingriffe in die Regentenpflichten und Rechte verabscheuen
find aU verwerflich schildern sollte ? Welch ein delicatcr Glaube, *
seine »Unschuld durch Berührung mit Verjassun^ der Reiche
Terlore.« Im Mittelalter berührte er sie wohl, aber um sie , zu
unterdrücken, und so verlor er dort allerdings seine Unschuld.
Dies war aber nicht Prophetenari, welche vielmehr unter den
Hehraem Verfassung , Bund zwischen Gott und dem Volk, zwi-
icLen Regenten und Volk wollten und betrieben« Jenen Kampf
iwifchen Sacerdotium und Imperium hat erst das Erheben des
christlichen Episkopats zur Gerichtsbarkeit über nichtgeistige
Dinge hervorgebraclu ; nie erscheint er in der Profangeschichte,
wogegen das natürliche Streben nach Alleingültigkeit die eine
^^npcfpT5, h^fi noch dieanderc von solchen Uebertreibungen abhielt«
lltili^tum des Glmibefis sind immerhin nicht Tempel und Kir»
c^en, sondern Herzen und Gei«^ter, gegen deren Ueberzeugun-
P'^n nicht Gewalt zu üben, die Priesterschaften tollten gehindert
'^^eo. Die gröste Gevvalt gegen das ächte »Heiligtum des
U.ubens« entsteht aus dem Grundsatz, dafs, was einmal durch
öJ^nschliche Stimmenmehrheit oder sonstige Auctorität für Re-
Hsions Wahrheit erklärt ist , für alle Zeiten alf nolche unverbesserlich
feiten müsse. Unliittoriich ist et, in das hebräische oder
^)<imsche Altertum, diesen Orfmdiatt zurückzutragen. Soll
dennoch den Gläubigen Nichtfonchern durch Uxndeutunge^
Geschichte desto andachtiger empfohlen und erneuert wer*
^^Q? Wozu überhanpi toll jeder Afterglaube, lelbst jede Uli* >
Attlid^eit der Alten, welche auch die Bibel, weil sie so Wa^'
Ten, oichl weil sie dadurch nachahmnngswürdig waren, ge-
*p^iert und überliefert bdt (iKor« li)» li.)f vvieder im Hei-
li^emcbein an^efülutoiidder sttnaendeii Andacht wie etwai^be»
voadeningswe^et vorgehalten werden, Wehn Rebecca den
Altvater JuMC tinscht» damit er den zweyten Sohn urie seinen
Erstgtbohiaen segne» so wendet sich der Vesf. ao, um die*
^ Weibeitng wie nm ein religiBsf Oeheimnifs hemm: »aber
^ >(lie Segnung des Vaters wurde von der Mntter fSr Jakob s«r
l^^lflflttR^ gewmieum Wenn JsltobtnKimend auf einer Himmels*
^fw hinant« und berabstagende MUtelgcisler und oben Je*
Btiah sisht, eo bew&t dies dem Verf., dab in Jakob d^w tit^
^ (ftdUk Chmtiter, das erhdiim Sckmm, die Phanlasio des
^^4Niss foifgepflattal war» und et dch dlo jiUgegemart Gottes
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684 Morgenländisphe Akerthjamer rmi Dorow.
in seinem Geiste bezeugte.« Ist denn dieses der tiefere Relig^
onssinn» wenn Jakob sich nach dem Erwachen er<;taunt «a^t
in der That ist also Jehovah an diesem Ort, und Ich wufst^ «
nicht. Genes. «8, i6« Sagt dieses nicht vielmehr, dafs Jako
die Allgegenwari Gottes nicht gedacht hatte? Er wandert sick
d.iB Jehovah auch dort scy, wo Abrahams und Isaaks Alt^ir
nicht waren. Und dergleichen Schwiichen des Altertums solle;
wieder hochgepriesen werden? Müsste dadurch nicht die Bi
hei wieder verächtlich werden > wie damals, wo man frömmeln
nur allzulange nicht unterschied, dafs sie, was geschejien is'
schlimme* und gutes, erzählt, nicht aber das Schlimme dq
Erzväter als nachahtnungswerth giebt, weil sie es als faktisch
geben mufste« Wem in unserer Zeit, ist an diesem Rückwart^
schreiben in den Afterglauben, an diesem Gewöhnen zum An
Staunen, an diesem Ab^»ewöhnen des lichten Denkens so vi€
gelegen? Bey jenem ^üherschivän glichen Träumen« des Jakob
«agt der Verf., stund der lichte Gott oben auf der Stufenleitei
«Auch diese Anspietung auf das Parsische ist in den Text blo
hineingetragen; und so ist durchgängig für die immer dreis
foctgetetzte Behauptung von Zusammenhang der Religion Ahra
harnt und Moses mit dem Liebte der Parsen kein irgend h&Il
bares historisches Datum lieygebracht. Wenn Jakob, seinen bej
iriiglichau Vetter Laban wieder täuschend , eine (Schäfer-) »Ma
gie« m\% vielfarbigen Stäben treibt (S. 21«)» to mag der VerCj
statt dafs er das Betrügliche in dieser Männer Charakteren he^
Klagen sollte, bey lakab vielmehr es als eine Art von Abnima
4aft in» durch f und aus dem schöpferischen ff^esen alles leb^
webe» hervorgehend und Gunst ßir Eitun werdet aufdeuteal
Oestlich parsisch* wenigstens ist so etwas nicht, sondern aoi
den Schwachen der Menschen aller Länder überall* tich stflbij
erzeugend. Bey der Magie , welche S- 29. dem Mose zuschreibt
wird autgemfen: Es war Giauhe des Ostens! O! dab es doci
imuier Hör Olanhe des Ostens gewesen und geblieben, daft ej
doch nie» auch ohne östliches Tradieren, Qlanbe des Westenj
wäre und geworden wäre; dafs es doch lüe durch ein unUntei
Oe^entheil von warmer, aber lichter Gottandächi^gkdt. imme^
wieder xom Glauben des Westens gemacht werden sollte!
. H4 B.'0. Paulna,
EbtMzn Htndmün Isla od. Oder Tagebuch seines Aufenthalts daselbst,
io den Jrthrea i8i4 ead »S» Aot4ea Bnelisehea tfbeisetit van C. W\
Francbson* Berlin i83o* Erster TbeU* 394 8* 8. arit enier Kacti
in Stsiadrock* > RtL is gGr» * ^
Die Insel Itland gehört ohn« Streit unter die ihiciretsanlealeiij
Lander der Ante« Hoch hinauf gerookl in den Norden verein
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£benezer Heuderßon, Island» 685
^ lit dai Starre {«aar miwirlhkartii Oejendaii, knge NadU«^
Suder tiiid Gliticber mit voleaaUchen Natorwniitani , wi«
m laderer Rrdstrich ton lo geringer Auidehnang t ie in gleich
rdiffrirer Grösse darMetet. }Iierzu , kömmt das Eigenthümli-
le ihrer Bewohner , welche mit grosser Dürftigkeit einen ci^-
KD Grad der HiJdung, fielen acht religiösen Sinn, heitere
febung in ihre beschränkte Lage, Gutmüthigkeit und Froh. •
n Tcrbindeii , und ausserdem hinsichtlich ihrer früheren
hicksale, obgleich von geringer Zahl und politischer Wiehl
ieit. Hoch einen bedeutenden Plütz in der Culturgeschichte
c europäischen Völker einnehmen* In dieses Urtheil stirn-
*fl im Allgemeinen alle diejenigen ein, weiche die Insel bis- ^'
r bfreiseten, und uns ihre Berichte darüber mittheilten , wes«
gen $ie auch jederzeit mit vielem Interesse gelesen wurden.
Der Verf. der vorliegenden Schrift hat sich durch einen
syjährigen Aufenthalt auf Island und durch fleissiges Studi-
I der Beschreibungen und geschichtlichen Quellen der Insel
genaue Kenntnifs des Ganzen erworben, und theilt dio
4akate seiner Beobachtungen und Forschungen in diesem
«fdhriicben Heisr- berichte mit. Indem derselbe daher bey sei*
t Geuauigkeit, Deutlichkeit und ParthejflosigktU ah das vor-
giicbste Hüifsmittel angeiehen weiden kann» tiin «ine hin«
tigiiche Kenntnis dtt merkwürdigen Eikuidei an erhalten/
d aigleich der angenahmen Darsteilong wegan anr fieleh*
ng lOTvobly als auch zur IJnterhaltttng gelesen werden kann;
Mof es eiftentlich keiner v^eiteren ausführlichen Anzeige»
I üu dem Puhl^tfln an empfehlen» und Ree baschrinkt
^Wier, eusaer diesem allgemeinen Urthaile, Mos auf eine
m aabere Bezeichnung des Inhalts und einige «vorzüglich
iHMuita Bemerkungen, fij^ec einzelne Yoraugsweise wichtigo
fttilinde«
h der Einleitung gieht der Verf. analst ^e allgemesne-
ikiidcht der phjsischen Beschaffenheit Islands» seiner Eisher«
(TUaPs)f Vttlcanen und ungehenam Lager von Lava und
Bstigeo vulcaniscben Producten» deren Menge und Tiefe bis
Laster dts Meer es nach seiner , doch wonl irrigen Mei.
O^aasser Zweifel setzt, dafs die ganze Insel ihren Ursprung
■ Wirkungen des unterirdischen Feuers verdankt. Dann
Jfl eine kurze Geschichte ihrer Entdeckung im Jalire 860
^ch den norwegi'-chen Seeräabor Naddodd, und atlmäligon
••olkfcrnng von Norwegern , welche durch die T) ranne)' des
i*^5 Hürald Harfagra nach 870 aus ihrem Vaterlande ver-
J<»cht, diet.fcn Zufluchtsort suchten, von der Einführung des
~iÄsnthams, einer gesetzlichen Ordnung, und der ferneren
'^^inea Schicklaien dax Bewohner, dexan Laiiensaxt» W>is*
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Ebeaezer Ueadenroo, Islaod.'
♦
be^erdt und verhaltniTsinSstig hqhe Bildaog al» die Folge 'a«3
gezeichneter Anlagen und einer vorzüglich guten häuslichen F
Ziehung bc) der grossen Beschränktheit der wesentlichsten Hüü
mittel des Unterrichts und der Belehrung dargestellt wird«
Die Hauptabsicht der Reise war die Verbreitung von B
fceln und Testamenten unter den armen Bewohnern Islanc
durch die Unterstützung der wohlthätigen Bibelgesellschafte
Diese Absicht wird nicht blos gleich anfangs angegeben» sot
dem der Verf. zeigt sich auch überall als ein sehr fromm
und gottesfürchtiger Mann» und niufste als solcher, unter dt
gleichgesinnten Inselbewohnern eben so leicht Freunde finde
als selbst ihnen durch diese religiöse Verwandtschaft gewoge
^eyn« Nach Beendigung der kurzen Seereise von Kopenhagi
aui, landete der Verf. zu Re^'kiawik, und wählte nach eine
kurzen Aufenthalte daselbst in Begleitung des dänischen Cap
tain's V» Scheel » welcher die dortigen Kütten amtlich bereise
•oUley den Weg nördlich queer durch den wüsten und unbc
wohnten Theil der Insel » am dann an der Küste auf den ei
•tmifunkt zurückzukommen. Man reiset dort zu Pferde, we
che sogleich das Gepäck, ein Zelt un^ die nöthigen Provisic
jien tra^n, so dafs ein solcher Zog grosse Aelmhchkeit m
einer orientalischen Garafane hät', zugleich aber vom Verl
vregen der eigemhümlichen Art der Bepackuiy; der Pferde ra
^er fBande heromasiehender Kesselflicker verglichen wnrd«
Schrecklich was der Anblldc.der ungeheueren lAYamascei
Aber ^Iche^ last anhiÄtend der Weg führte, mit ihren o
hundert FoXs' bMten, tiefen und langen Spalten. Die erst
nähere Untersuchung wurde den Ceysers gewidmet» wdlche ii
deüi oft genug beschrieben sind; jedoch machte der Verl spl
teie -«die Entdeckung, da£s er willkührlich die Exploeiom
des Strockr durch hineingeworfene Steine erregen und Hs a
einer Höhe von weit über 500 Fufs treiben konnte. Merkwü
dig ist, dafs sich gar keine Nachrichten von dem Entstehe
dieser Naturwunder finden, denn indem schon Saxo Gramm:
-ticus Nachricht von ihnen giebt, findet sich die erste Beschrc
bung durch die Isländer selbst erst durch Bryniolf Svcnsci
Bischof von Skalholt aus der Mitte des i7ten Jahrhunderts Rii
getheilt. In dem, nicht ohne viele gefahrvolle Reiseabentheu«
erreichten nördlichen Theile der Insel wurde der Verf. wege
seines Zweckes Bibeln und Testamente zu verbreiten, bey d«
dürftigern und sehr religiösen Bewohnern mit hervorstechei
der Freude anfgenomen, und bey der Einfachheit ihrer Sitte
erinnert er zugleich an das homerische Zeitalter» wenn er be
richtet, dafs in Holum, dem ehemaligen bischöflichen Sitz«
nasli dem Aliichkde 4ec guttreuttdliehan ffamüia die ältesl
uicjiu^cü by Google
Ebenezer üeoderson, Island. 68/
odiler SttriUteeb» nm ihm beym AvtUriden behülüch.zu
r]f% em Okait, wichen in EnsaAgelung erwachsener Tödi-
4ie Hitttfimi felbst aui verrichten, darch die Sitte ge»
täte in» Sehr interettent wer ihm ^die BekanDtichaft des
mck mm Udienettung Miltom herfihmteii islandischen Dieb-
in &a Jon Thorlekson in Bagisaa« welcher neben «euien
dididien Yerrichtüngen and vMen Händerbelten, wosa der
oiüge Ertrag seiner rfirnnde yon nicht völlig 70 Gulden ihn
iÜMgte^ noch so viele iierriiche Prodncte seines Dichte rtalentt *
Am konnte. Ausser diesem- merkwürdigen Geistlichen zogen
^fielen andern insbesondere der aus Mackensie*s Reisen
llttiite Probst Steingrimr Jenson zu Odd^, und der Wund»
tSwend Paulson zu Wik die Aufn^erksamkeit: des Verf. auf
Letzterer ist durch seine ausgebreiteten Naturkeniitnisse
ls»ezeichnet, und lälst sich von seinen Untersuchungen noch
nacht wichtige Aufklärung über die niurkwürdige Insel er»
Von den Naturmerk Würdigkeiten am nördlichen Theile
er Iniel beschreibt der Verf. vorzüglich die drey gröfsten heis-
Quellen von Reykiawerf , welche periodisch aufzubrausen
•beineo, gleiche Weile der Röhren haben als dicGeyser, aber
inüchthch der Hohe der Strahlen sehr weit hinter jenen zu«
iickblüben, indem sie nur zu 20 bis 50 Fuls bey den stärk-
en angegeben werden. Auch der Lavastroin des Krabla 172],
IS 5« und des Leirhnukr 1725, welche einen Theil der Ebe-
e beym See Mywatn überschwemmte, drey Meyereyen zerstör-
!, und endlich den See selbst fast ganz auffüllte, erregte wegen
iines schauerlichen Ansehens die Aufmerksamkeit desselben«
och mehraber werden die Gefahren einer Reise in jenen GegefK
SQ, durch die Beschreibung eines sich plötzlich darbietenden
üieoAbgrundes versinnlicht, dessen AnblickSchrecken und Zittern
rwfckte, »Kaum aber, heilst es weiter S, 207., hatte ich mich
ttwas von meiner Bestürtung erholt, als ein noch schreckli- .
cberer Anblick sich meinen Augen darbot. Fast in geradec
ihchtong unter dem Rande, auf welchem ich stand, in einet
tiefe von mehr als 600 Fuss lag eine Reihe grosser Kessel
'OÜ kochenden Schlammes , zwölf an der Zahl , die in vollec
'to<i beständiger Thätigkeit waren; brüllend, spritzend und
^t&cimefsliche Säulen eines dichten Dampfes aussendend, die,
^ ne sich in den Luftkreis erhoben, gröfstentheils die
Striblea der hoch am Horizonte stehenden Sonne auffingen,
Wid ferdankelten« Die kühnsten Züge poetischer Erfindung
^dcoaner buchstäblichen Beschreibung der feyerlich schreck- .
fetoa Wirklichkeit dieses OrU nicht gleichkommen, unddieBil-
p% mkkn din Mdjefiette mensohU«he BinbUdunitkiaft la
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688 EbeneMT Hender8<% Island* i
»entwerfen im Stande ist, können nicht die Hälfte der ErhtJ
»benheit, oder des Schrec)tenvollen dieses Schauspiels schil-
vderu.« Noch grausenvoller erschien dem Verf. aber ein gro-
Tser Pfuhl mit Wasser, Schwefel und schwarzem Bolus erfüllt,
ungefähr 500 Fufs unter der Spitze dm KrabU, in welchen:
•ich eine intermittirende starke Fontaine schwarzen Schlamni«
von la bis 50 Fufs erhob. Späterhin erregte der grosse Glet
scher unterhalb <le8 Breidamark - Yökul auf der S. O. Seit4
der Insel seine Aufmerksamkeit, und er fand sein im Sommei
•tattfindendes Vorrücken so stark, dafs selbst die Spuren dei
letzten Reitenden fleh in demselben verHefen; und er diesem*
na<5h ohne eine gewaltsame Catastrophe bald das Steufer erreich!
hiben wird, wddurch dann die Möglichkeit aufhört, den Weg vom tüd.
Uchcn zum östlichen Thcile der Insel wie bisher der Küste CDtlane i%
nehmen. Einige gelegentlich eingeschaltete ErzUhlungen vorzüglicher Erup,
Honen der Vedentendsten VoleaiMt neben welchen der Ve^ vorbeyfuhrt
. s» B. des Oeiaefa, A» t7t7, des Skaptaar^^Töknl A* i783 und det Ktft
IttSian A« i7$S Qua 56 , nebst mtnchen eingestieoten geschichtlichen Nutsj
tieft von den hauptsächlichsten Schicksalen der vtiBehiedeafa InteUiewoli{
atr erhöhen dis Interesse der Reisebeschreibung.
Im 9ten Cap* gleichsam einem Anhange zum Ganzen, sind noch einig«
allgemeine Bemerkungen hinzugefügt* Zuerst über das Klima« welch«
viel milder ist, als es der hohen Breite nacH erwartet weiden kuuu BUn
dttceli vieles Tieilitlt vOB'GrdolMd wird die Witterung kalt und nnfitiwd'
Beb« labcr es war die Menge desselben in den Wintern i4 und i5 gei
ringe, desto stärker bekanntlich in den beyden folgenden Jahren. Im De
cemhcr 14 war die gröste Knltc — 11** R. aber kälter war es am 7tcB
Marz 15, dem kaitesten Tat;e, v.elchen der ^rf. erlebte, nämlich —
lt«^5, indem sonst die Temperatur mehr über, als unter dem Gefrierpunkt«
war. Nordlichter beobachtet^ er tUglich des Abends, nnd er wIU bey de«
ttärktten «iiiKnIsterft, wie das dierFonktneioer ElektrisinM^ine geliftlffi
litben (naeh 4etRco* «nmafflgeblich er Meinung liint in Folge des über die
tat Phi&aomen gehegten ^orurtheils). sie waren am stärksten in N O
nur sehr selten nnd kaum sichtbar in S. Nach der Meinung der Isländer
welche der Verf S 377 ohne Ausnahme bestätttp^t fand, folgten binnei
t4 Stunden nach starken Nordlichtern plötzliche Windstösse oder Stürm(
von Norden. Schnee fällt viel , und macht im Winter alle Reisen unmög
/Beb. In Anfiuige iet Frühlings kommen die. Bewohner des aOtABehe^
und Oitiichen Thcilet te latel nath dem südlichen zum Ffsebtage» nn^
kehren dann im May.. ii( ' Bnta gewöhaUähea liüuUicbea GfNlUlftr]|
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Heidelberger 1821.
^hrbücher der Literatur.
C^'f : P. A, Brockhaus: Das Fenensystcm in seinen krankhaften rerhäU*
smtn dttrgesulU von Dr. Fribohicm August Beniamin PuciiftLT
■wwfiikBcfcni Profimor <ler Meditin tn «Itr Uaivenitiit tti^zig,
toame, nnd Castus des Gehlerschen ThcUl der Ualvtiiitili^Btt-
Mtlk ftSiS» XXVi BDd 4«4 & a. sRtl.
«
i« in dem menschlichen Organismus nur das Abbild der
^groisec Nattir, wie in den einzelnen Organen und Systemen
riOT der InbegrifT des Ganzen zu schauen und wie das Beson-
iiwe nur in dem Allgemeinen seine Bedeutung erhalte, dies
ergründen und za beleuchten, daraufscheint insbe^^ondcre
iii Wilsen schaftliche Streben der jüngst verflossenen Zeit ge-
nchtei gewesen zu seyn. Die auf diesem Wege errun^enea
Resultate sind für die Wissenschaft selbst nicht ohne Ausbeute
^*esen. Ai>er fehlen konnte es nicht, dafs man im allmnhli-
fCB Fortschreiten auf dieser Bahn endlich noth wendig auf den
^sesengesetzten Wc^ geführt werden muffte. Man mufste
n der Erkenntniff gelangen, dafs die einzelnen Glieder, wor-
loi das Ganze des organischen Körpers besteht, auch im Be-
bilderen zu schauen seyen, dafs, um das Ganze zufassen, man
tscb das Eiazeine richtig auffassen und erkennen müue. Diee
^örte dann' auf das Stadium der beeondem Systeme und Oi^
£^ne, ein Studium, zu dessen Ergründung sich Physiologie u«
hiiiologie frenadlich die Hand reichen mütten. Hier ist, wenn
ijni nicht irren, die Stelle , auf der wir jetzt angelangt sind,
w, wo4lcli dem ibrechendea Blicke ein weites Feld der Un-
^«ng eeÜffiMlf m aber auch mit dem Verlangen nach
er Erkenntnilf nnd mit der Aussicht auf reiche Ausbeute^
in eben dem Grade die Sdinleriek^tenhiufen, die Wahr-
i( aat aalt. Mühe und nns unter dem ^Geleite trener ffortge«
letzter Beobechtung nnd ikhtiger Beezlheilnngen enrongen
Wie Ae beeendm oiganiechen Syiteme dee menechlichen
^M wifiMB't aacb welehcn Oeeelien ihre VerrioiitangeA
Crdnal dnd,«iii waldien VeriilSliniMen tie nnter ilch nnd t«
^^Anfenwek eiehen, darfibar nnd über so mandia andelre
■Oker gehörige Gegenstände« wiesen wir im Omnde noch
^ wenig-, feit noch weiüger aber über die kxankhalMa V«^
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690 F« A. B. Pachdii über das Venensystem»
haltnisse dieser Syiteme, Et iit dabes du nkhi wenig gewag* '
tes UnternehineQ/über 4ie knnkhalieB VerbSltniite eines >ioi-
eben Systeme» sm scbreihen und Ree. mnili. bekennen» daTs er
bey der Ansicht des Titels des bier anzuzeigenden Werket der
Meinung gew«<en sey, der Verf. habe, wie ein mhmtllcbtigec
Advokat dnen verwickelten Procefs fibernommen, den er wohl
schwerliGh mit Gluck zu finde bringen' werde. Desto grösiem
Freude cewahrt es Ihm« nun, da er das Bach sdhst gelesen»
tu cestehen» dafs er sich in dieter Torgeiabten Meinung ge.
«Irrt nab^ Schon, die Vontedo detsdbeii belehrte Uuit dal^ der
Verfasser die Schwierigkeiten, die skh einem « solchom Unter-
nehmen entgcnsetzen« erkannt imd erwogen nnd dafii es be*
scheiden genug sev, einzusehen« . es bandle sich hier um einen
Oes:enitand, der bis jetzt die Kräfte des Rinsdnen übersteige,
und es werde dabey noch m anches im . Dunkel bleiben » was
künftigen Zeiten zur Aufheilung und Erfonchung überlas*
sen werden müsse. Eine solche Bescheidenheit gebietet schon
Achtung» Diese Achtung wird aber noch in hohem Grade ge*
steigert, wenn wir uns durch die Leetüre der Schrift selbst
überzeugen, ^vie sehr es dem Verf. darum zu thun gewesen ist«
ihr diejenige Vollendung zu geben^ die bey dem jetzigen Stan-
de der Wissenschaft zu gehen möglich war, und wie er mit
ausgezeichnetem Fleifs und mit hinreichender Beurthcilungs«
kraft Alles das benutzt hat, wa^ zur Aufhellung und Ver-
vollkommnung des Gegenstandes dienen konnte. Dieses statt
alles Lobes, wozu sich im Verfolg dieser Anzeige manchfaltige
Gelegenheit darbieten würde,, wenn wir es nicht vorzögen,
dem Vf. durch einige Gegenbemerkungen eben zu beweisen,
dafs wir seinem Buche diejenige Aufmerksamkeit geschenkt
haben, die es um seiner Wichtigkeit und seiner Vorzüge wegen
vt rdient, und wenn es uns nicht, wie ihm, nur um Elrfor*
schung der VValirheit zu thun wäre«
Im ersten Capitel handelt der Verf. dem ff^esen der
Kranhiitiicn des Venctisystems, Er begreift unier diesem Namen
au <er derjenigen Gefalsparthie, die gewöhnlich darunter be-
griffen wird, auch die Arterien, die von dem Herzen zu den
I ungen gehen, Rehliefst dagegen mit Recht die Vmat pulmona-^
les davon aus. Dds ganze hierher gehörige System von Gefas-
st'n, mit Inbegriff des venösen Blutes, bezeichnet er mit dem
Manien Vcnusitnt So weni^ man im Allgemeinen gegen die-
sen, besonder« durch Marcus zuerst in die Medicin eingeführt
ten Namen etv^as einwenden kann, insoferti damit nichts weiter
angedeutet werden soll, als was der Vtrf. damit andeuten will,
eile Summe alier venösen Gefässe mit dem in ihm enthaltene-
nan, cigenihitniiichen ISiuie^ s« wanif ist er geaif^net, aU fi^
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F. A. B. Puchelt, über das Vencnsyslem. 691
griff einer besondern Lebensmodification zu gelten, wie wir
ihn z. B. mit den Worten: Sensibilität oder Irritabilität be.
zeichnen, ein Begriff, welchen der Vf« offenbar unterschiebt, wenn
erfaßt: die Venosität sey in zu hohem oder inzuniederm Grade
vorhanden, sie sey erhöhet, überwiegend ? Was ist hier erhöhet, was
iü>erw legend ? »indes die Gefässe? sind es die ihnen einwohnenden
Kräfte? n. Vielehe? oderi^tesdasBlut? sind es besondere Qualitäten
des Blutes? Offenbar sindGefässe und Blut verschiedener patholo-
gischen Veränderungen föihi^, Veränderungen, die, wenn von
Krankheiten dieses Systems die Rede ist, mit in Betracht kom-
men müssen, und nur auf sie lafst sich eine richtige Ansicht
seiner krankhaften Verhältnisse gründen. £s ist daher auch
irrig, wenn es pag« 10 heilst: bey verminderter Venosität wer-
de eine zu geringe Menge Venenblut zugegen seyn; dieses wer*
de auch die charakteristischen Eigenschaften des Venenblutes in
geringerem Grade und seine charakteristischen BestandtheiU
in geringerer Menge enthalten; das Gefafs werde dann weni-
ger zu thun haben , die Erregbarlieit desselben wahrscheinlich
im Anfange steigen, sich aber bald wieder vermindern, die or-
ganische T'häligheit werde nach und nach hcrabgestimmt, und
der Umfang des Gefäfses sich sogar vermindern. In einzelnen
Fällen mögen sich wohl diese Verhältnisse auf solche Wei<;o
zusammenhnden, wie sie hier geschildert werden, aber gewifs
nicht in allen. Es lälst sich eben sowohl denken, dafs das ei«
na da, das andre aber auch nicht seyn könne. Die Contra-
ctionskraft der Venenhäute kann vermindert seyn, bey zu gros-
ler Menge des. Venenblutes und umgekehrt das Venenblut
kann in seiner Mischung verändert seyn, bey normalen Kräf.
ten seiner Gefasse, u. s, w. Auf ein blosses quantitatives Ver-
hältniCs von erhöhter und verminderter Venosität, wie es hier
geschieht, lassen sich diese verschiedenen Zustände nicht zu-
rückbringen.
Unter erhöhter Venosität, von welcher in dieser Schrift
vonugsweise die Rede ist, versteht der Verf. denjenigen Zu-
stand, wobey das Blut sowohl in zu grosser Menge vorhanden
ist und die Eigenschaften der Venosität in zu hohem Grade
besitzt, d. h. eine relativ zu grosse Menge Kohlen- und Was*
lerstoff enthält. Offenbar wieder zwey von einander verschie-
dene Zustände, deren jeder für sich Krankheit begründen kann.
Aber auch das Leben der Gefasie nimmt hieran Antheil, wenn
Respiration und Bewegung nicht kräftig genug sind, unddabeydas
Blut nicht diejenigen chemischen Veränderungen erleidet, die
es erleiden mufs, um als gesundes Venenblut zu gelten. Das
L«ben der Gefäfse kann in diesem Falle wohl auch deprimirt^
geschwächt seyn, das venöse Blut deshalb zu träge in den all-
45*
Google
69a F. B. Pudiell, über das VeneDsystem.
gemeinen Kreislauf zurückgefubr' werden, Grundes genog. dietefll
Zustand mh eben dem Rechte unter dem Namen der vermin-
derten Venosität zu begreifen. Es lässt sich femer ein Zu-
stand des Venenblntes denken, wobey die obenangegehenen che-
mischen Mischungsverhältnisse in Bezug auf Wasser, und Kob-
Icnstoff gänzlich fehlen, und doch sein inneres Leben gestei*
gen erscheint, ein Zustand, welcher von dem Verf. ganz über-
sihen worden ist. Wir meinen denjenigen Zustand, welchen
iXian gewöhnlich Turgescenz oder Plethora ad spatUun n*-nnt. Es
iit bekannt, dafs derselbe oft so schnell eintritt, dafs er ün-
möglich von einer Zunahme jener chemischen Stoffe abgeleitet
werden kann, obgleich nicht zu läugncn ist, dafs ihm ebenfalls
ein chemisch-vStaler Procefs zum Grunde liege. Aber sollle
fr nicht auch behairlich seyn und ähnliche Erscheinungen zur
Folge haben können, welche der Verfasser unter dem Namen
der erhöhten Venuiiiät begreift?
Zwei tes Kapitel, V on den Ursachen der Krankheiten des V e-
nensystems. Da die herabgestimmte Venosität als ursprüngliche
unu eigenth um liehe Krankheit nicht existire, sondern immer
im Gefolge von andern vorkomme, so übergeht der Verf. die
Ursachen dieses Zustandes. ^Wir sehen übrigens nicht ein,
warum es nicht auch äusserliche ursächliche Einflüsse geben
sohle, welche auf das Venens}stem schwächend wirken, und
daher einen, von dem Verf. sogenannten, Zustand hcrabge-
stimmter Venosität bewirken sollten. Sollten nicht besonders
übermässige Leibesbewegung, Kälte, SauHn hierher zu zählen
seyn? — Unter die äussern Einflüsse, welche die Venosität
erhöhen, werden gerehnet: gewisse Speisen und Getränke, be-
sonders Fleischspeisen, Bier, Caffe (warum nicht auch Wein,
Branntwein, da sie doch bey manchem Menschen sichtbaren
Einflufs auf das venöse System haben?), Luft, Kontagien, me-
chanische Ursachen, Muskelbewegungy Affecte iind Leidenschaf'
ten, zu Unges Schlafen, besonders am Morgen» Bejschlaf, auf.
hörender Monatsflnfs u. s, w.
Drittes Kapitel, ß^on den H'^irhingen der erkranhen f'^enosi^
tat. Erster Abschnitt, f^on den f Vir klingen der erhöhten Venosi"
tat im venösen Systeme und von den örtlichen Fehlern desselben:
I. die Kongestion. Warum der Verf. die alte Eintüeilun^ in
active und passive niclit gelten lassen will» indem er docti
selbst zugesteht, dafs es nur dann zu einer Anhäufung koni«
nicn könne, wenn entweder so viel Blut zugeleitet werde, dals
es die Venen nicht aufnehmen und fortschatTen können, oder
wenn zwar nicht soviel hingeleitet, aber doch die Venen auch
die eigentlich normale Menge nicht schnell genug abzuleitea
texinögen, tiebt Aec« mxM euL &e ifi*da^ej ebea mcht nä»
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F, A. B. Puchelt, über das Venensystem.
ihig, bey der acliven Kongestion an besondere, den Rückflufs
^ef Blutes erschwerende Ursachen zu denken, \vie er meint,
indem ja schon allein zu grosser Andrang, zu grosse Ueberfül-
luag der kleineren Venen, Hindernifs des Rückflusses in den-
selben werden miifs. Insofern der grössere Andrang vorzüg-
lich vom arteriösen Systeipi ausgeht, ist freylich diese active
Kongestion zugleich eine arterielle, ur:d es streitet sich dem-
nach blos um Worte« //. Afihänjunfr in den Stäm/nen. Stren£>e
genommen» gehört wohl dieser krankhafte Zustand eben auch
zu den Kongestionen, obwohl wir zugestehen, dals er sich, den
Erscheinungen nach, wesentlich davon unterscheidet. Der Vf,
zählt dazu insbesondere Anhäufung in der f^ena portarum^ f^e-
7ta Cava sup. und in/l, im Herzen selbst und in der Arur. puU
monalis. Sehr gut sind die Zeichen dieses Zustandes angege-
ben. ///. Die Blutungen. Sie zerfallen in solche, wo eine Ver-
letzung der Venen zu bemerken, und in solche, wo dies nit;ht
der Fall ist. Mit Recht legt der Verf. auf die Annahme man-
cher Neueren, welche manche Blutungen als eine Secretiuns-
an ansehen, wenig Gewicht, und es scheint un^, als sey durch
tine solche Annahme für die Erklärung des Phänomens eben
nichts gewonnen, denn immer bleibt die Frage noch zu be-
üitworten übrig: warum wird nur gerade Blut und nicht das
gewöhnliche Sccretum abgeschieden? Sehr richtig wird ferner
i>emerkt, dafs die Kongestion zur Erklärung des Phänomens hinrei-
che. Wenn der Vf. annimmt, dafs die Ursache mancher Blutungea
nichtblosin zu dünner, flüssigerBeschaffenheit des Bluts begrün«
dtt sey, und dafs auch die Gefassc an der krankhaften Beschaf«
fenheit Theil nehmen, so sind wir mit ihm einverstanden; of-
fenbar geht er aber zu weit, wenn er die Qualität des Blutet
^anz ausser Rechnung stellt« Aus dem Vorwalten der Veno-
itat läfst sich wohl schwerlich so etwas deutlich machen, we-
nigstens reicht dieses Wort zur Erklärung so mannigfaltiger
qualitativer und quantitativer Veränderungen sowohl der Gefa- -
!fe als des Blutes, wie sie ohne Zweifel in verschiedenen Krank-
üeUen statt finden, nicht hin. Offenbar liegt der Grund sol-
cher Erscheinungen oft in beyden zugleich, oft in Dispro-
portionen der Blutmischung zur Gafassthätigkeit. Bey ei-
nem zu schleimigen, zu visciden Blul, werden dennoch nicht
leicht Blutungen erfolgen, wenn auch alle Bedingungen von
Seilen der Gefäfse gegeben sind; dasselbe wird statt finden bey
engem Gefafsbau, wenn auch das Blul eine flüssi^^ere Be-
schaffenheit angenommen hat, als es im gesunden Zustau le
Fall ifl. IF. Venöse Entzündung. Mit Recht hält es dec
^erf. für schwer, Entzündung und Kongestion genau von ein-
^der zu unterscheiden, und kaum für möglich die Grenze von
^ ^üd by Googl
694 ^ Puchelti über das Venewjsl
HM
heyim %n finden. Es giebt elsBelne Falle, in denen bim et
Var nicht mit Gewißheit sagen kann, ob man et mit einer
Enttündung oder Kongestion zu thun habe« Bey der Konge-
stion soll sich das Blut nur in einigen, nicht in allen KapiiUr»
gefässen anhäufen, die zu einem Organ gehören. So werde
Tielleicht das Kapillargefafs nicht bis zur Arterie, wenn die Ver-
änderung von der Vene, oder \^'eon sie von der Arterie ausging,
nicht bis zur Vene in ein Blutgefäfs verwandelt. Wenn hinge-
gen alle Kapillargefässc einer gewissen Parthie diese Verände«
rung erleiden, dann können «ie entzündet genannt werden —
Narh obigem bestände der Unterschied zwischen Kongestion
und Entzündung blos in einem Plus und Minus bevder Zustän-
de: die Entzündung wäre eine höher gesteigerte Kongestion.
Ob wir nun zwar nicht läugnen wollen, dafs diese Steigerung
ein Phänonjen der Entzündung mit ausmache, und mit zu ih-
rem Wesen gehöre, so zweifeln wir doch, dafs nun damit der
Begriff der Entzündung erschöpft sey. Unserer Ansicht zufol«
ge darf auch hierbey das Blut, als eine belebte Flüssigkeit,
nicht ausser Rechnung gestellt werden. Auch seine plastische
Kraft wird gesteigert , und ist es vorzüglich , welche vereint
mit grösserer Gefafsthätigkeit» den Procefs der Entzündung
anfacht, und unterhält. Daher das Zusammentreffen dieses
Processes thit gewissen Entwickelungen des Körpers , mit An-
steckung, wobey die Productionskraft des ganzen Organismus
und vornehmlich in dem Blute auf eine höhere Stufe erhoben
^ird. — Als besondere Eigcnthümlichkeiten der venösen Ent-
zündung werden angegeben: a) Die venösen Entzündungen
entstehen am häufigsten in solchen Organen, welche zum ve-
nösen System gehören, und von ihm gewissermassen beherrscht
^verden. b) Sie entstehen von Ursachen, welche überhaupt die
Venosität, begünstigen und erhöhen j indessen beobachtet man
nicht selten, dafs auch andere Ursachen«, und zwar solche,
tvelche als Ursache der Entzündung überhaupt aufgestellt wer-
den, mit einwirken. c) Sie werden bey solchem Individuen
beobachtet, bey welchen sich auch andere Zufalle von erhöhter
Venosität vorfinden, und sind zu der Zeit und in solchen Ge-
genden häufiger, in welchen die erhöhete Venosität das Haupt-
moment der epidemischen Constitution ausmacht» d) £>er
Verlauf der venösen Entzündung ist überhaupt langsamer, als
der der arteriellen, e) In Hinsicht auf die einzelnen Symptome be>
merkt man, dals der Schmerz oft sehr unbedeutend ist, ja biswei-
len sogar gänzlich fehlt; dies findet nicht nur bey den Etit»
ziinHungen der Venenstämme statt, sondern auch bey venSsen
Entzündungen andrer Organe, f) Im Jahr 1817» wo dar herr*
sehende CiiataJacr dex Krankheiten besonders vends war^ be»
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F. A. B. Puchelt, über das Venensjstem. (i(j5
merkte der Verf« dafs sich die venöse Entzündung nicht selten
über den siebenten Tag hinauszog, wenn übrigens der Anfang
mit Sicherheit bestimmt werden konnte. Sehr auffdUend kri-
tische Erscheinungen wurden nicht wahrgenommen, doch schie-
nen reichlichere StuhUasleerungen» auch wenn sie durch die
Kunst erregt wurden, nützhch, und der Urin zeigte nicht sel-
ten ein wenig Bodensatz« Wo aber der glückliche Auss;cing,
die Zertheilung nicht erreicht wurde, da suh man nie Brand
und Vereiterung eintreten, aber wohl sehr häufig im Herzen
und den grösseren Gefässen und in der Lufiröhre polypöse
Massen ; im Herzbeutel Ausschwitzung von wä^sriger Feuchtigkeit.
In einzelnen Fällen, die glücklich verliefen, blieb doch der
Verdacht einer geschehenen Verwachsung zurück. Der Verf.
ichliefst daraus, dafs die venöse Entzündung zu solcncn Aus-
gängen eine eigenthümliche Neigung habe. Mehrere sehr gut
beschriebene und lehrreiche Fälle von venöier Entzündung
aus der Praxis desselben dienen zur Erläuterung des Gesagten.
Insbesondere sind von Wichtigkeil die Fälle von venöser Ent-
zündung des rechten Herzens und es scheint allerdings wahr«
scheinlich, dafs diese Entzündung vor denen in andern Thei.
len des Herzens etwas Charakteristisches habe, woiauf künfti-
ge Beobachter ihr Augenmerk zu richten nicht verabsäumen
sollten. Besonders macht der Verf. auf eine besondere Modi-
ficaiion des Pulses bey dieser Herzkrankheit aufmerksam. Er
enchicn nämlich bey der Untersuchung zu rund, und es war,
all ob man die ganze Arterie beynahe umfasse. Besonders
war es lo bey und vor den asthmatischen Anfallen Aus<er-
dem war der Gang der Krankheit langsamer als in andern
Herzentzündungen; sie fing selten mit grosser Heftigkeit der
Zafalle an, sondern diese steigerten sich nach und nach. Die
ersten Zufalle waren ein sehr beschleunigter eigenthümlich ver-
änderter Puls, Herzpochen, Anfälle von Angst und Erstickung»
beklommener Athem ; Schmerz, gewöhnlich nicht sehr heftig,
üod nur dann» wenn die Krankheit auf die MuskeUub^tanz
«ich übertrug. Die mehrsten der bemerkten Zufälle nahmen im
Verlauf der Krankheit an Heftigkeit zu, das Herzpochen ging
im höchsten Grade in eine zitternde, bisweilen knirschende
Bewegung über. Der Todeskampf dauerte in allen Fällen eine
lehr kurze Zeit, und es starben die Kranken zwar nicht uner-
wartet, aber doch sehr schnell, und gleichkam unter den Han«
den weg. — Was die venö<en Entzündungen anderer Organe
»Is: der Lungen, des Unterleibes u. s, w. anlangt, so gesteht
Ree., mit aller Achtung für des Vfs. diagnostisches T alenl,
daii er bis ietzt aus den von ihm angeführten Beobachtungen
ibei eine wesentliche Verschiedenheit dieser Entzünduni^en
Google
696 F. A. 9« Piichelti Ober das Veneosystem.
von den »iteiitUen in dtr Enchdanng kekw klarere An^eltt
ertongt habe. In thioria giebt er Ihm übrifeni diete Vertdue»
denheit gerne se« f^« Erweiienmg der Vmat, Ein t^r lehr»
seichet und mit vielem Fleitte ausgearbeitet Kepltel* Der Vifc
unterteheidet: a) die allgememe Ermäenmg, h) die partieüe Er<^
Weiterung einer gamen Vene* ^e) dmi Varix aneinysmatieus» d) die
stuikart ige Erweiterung, ej die Merknoien CFlanceiJ» f^I. Fiefm^^
wanden und Geschwüre. ViL Feneldiessung tmd Ferstojjfung der
Fetken, VIIL Varietäten im Verhmf der Venen.
Zweyter Abschnitt, Von der Einwirkung der erhöhten Venosi'
tut auf andere Thätigkeiten und Theüe des Organismus. Als Fol-
gen dieser Einwirkung werden hier beleuchtet: VerflndeniDg
dtts Gemeingeiühls und Gemüths, der Cerebralfunctionen, der
äussern Sinne, der Muskelthätigkeit , der Herzfunction^ des
Athenjholeus und Krankheiten der ßespirationsorgane, der ar-
teriellen Thäligkeit, der Nutrition, der Absonderungen, der
Aussonderung, Störung der Verdauung, Störung der Thütigfceit
des lymphatischen Gefäfssystems. Wie viel auch hier noch
über das Verhälinifs dieser Functionen zu einander, den künf-
tigen Bearbeitungen übrig bleibe, ehe wir zu hellerer Ansicht
desselben gelangen, so kann doch nicht geläugnet werden , daf<
der Verf. allei geleistet habe, was ihm bey dem jetzigen Stand
der Wissenschaft zu leisten möglich war. Wie aber im Orga-
nismus jede Function notb wendig nur mit und durch die an-
dere besteht, die krankhaften Veränderungen der einen daher
auch nothwendig nur in Verbindung mit denen der andern er-
kannt werden können, also dürfte es auch erforderlich und
zur Aufhellung des Gegenstandes erspriefslich gewesen seyn,
wenn der Verf. umgekehrt den Einfluis jener Systeme auf dat
Venensystem und seine krankhaften Veränderungen, etwas nä-
her betrachtet hätte. Wir erinnern hier nur an den Einfluff
des Nerven- und Arterien - Systems. Welche grosse RoUe spie-
len beyde bey Entstehung venöser Krankheiten?
Dritter Abschnitt. Von der sfenöscn Konstitution und einigen
zusanunen gesetzten, Krankheiten , in wclcl^en das V ?nensysteni eine wich'
tige Holle spielt. Die Krankheiten , welche hier insbesondere
betrachtet werden, sind: Hypochondrie und Hysterie, Gicht,
gastrische und Schleim lieber , Hämorrhoiden, Blutbrechen und
schwarze Krankheit, Scorbut» Fieckk rankheit, Faulheber, gel-
lies Fieber, Typhus. Offenbar geht der Vetf, zu weit, wenn
er alle diese verschiedene Krankheiten von erhöhter Venofitä^
ableitet, eine ^Ansicht, bey welcher aller weiteren Forschung
der Weg abgetphnitten ist« Denn wenn auch nicht zu läu^nen
ist, dl fs die venösen Gefäfse bey diesen Krankheiten. krankhaft
snitieiden» fo kommen doch dahey noch gani endare Momttita
I
I
Kdds yeisiielieäberH7poehond.iL smdere Nerveoleid. 697
in Betracht, welche notbwendig mit zum Wesen der Krankheit
gehören, und in der Theorie derselben nicht übersehen wer-
den dürfen. So, um bey der Gicht stehen zu bleiben, darf
hier das System der fibrösen Häute, dessen Leiden hier sich
so deutlich ausspricht , die Störungen in den Ab- und Aus-
scheidungen des Körpers, die krankhaften Veränderungen in
der Assimilation überhaupt u. s. w« nicht ausser Rechnung ge-
neilt werden, und sicher hat eine fehlerhafte Miscliung des
Blutes an Entstehung dieser Krankheit bey weitem grösseren
Aatbeil, als dia gesteigerte Venosität* Das Streben der Natur
aber, sich krankhafter Stoffe, durch Ausscheidung zu entledi-
gen, Was sich in dieser Krankheit so deutlich ausspricht, wird
licherlich nicht durch ein System, das Venöse allein, erreicht,
sondern durch mehrere zugleich« Die Arterie namentlich,
nimmt daran gewifs eben so grossen Antheil, als dii> Vene,
uail darin kdan, die Verschiedenheit der Gicht von Rheufna*
tistous nicht gesucht wexden, dtXs hier vonüglich die Arterie^
dort die Vene leide.
Der feierte jibschnitt handelt von dem Ausgange der erkrank-^
ten Fenosität, das ßinfu Kapitel endlich von der Kur der Krank'
Iteäen des F'munsjrstems , insbesondere yon der fierücktichtigang
der Ursachen» des Vfeiens, der Zusammensetzung und der
lompUkatioii der venösen Krankheiten, von der Berücksichtig
inmg der einzelnen Zufalle und der chirurgischen Behandlung,
Der Veif. leigt sich hier als ein erfahrner Arzt, der die ver-
schiedenen hSn geprieseneii Mittel mit gehöriger Auswahl und .
iBlflf dm patienden Umständen ansawenden versteht;
Uohnbaum«
Eiwj ond Duisburg, bey ^« D. Rädecker: John Reids, M. D. Mitglied
des Köoigl Coilegiums der Acjztc zu Londou etc. Versuche uhcr Hy*
f^rhminsehi imd atdm NmmfbUitu %m dem Englischen übersetzt
Jan AnmeilniDgca and ZaAtum vea Dr« A. HAifsnoar, vomsligero
ilaabetfil bey dem Provinzial-Lazarcth zu Miin<ter, Lehrer der Heil«
ItMde a* yfaktitsbfBi Ant daselbst. i8i9* }UX a» &4S & 1 Rtk 4 gr*
>
Oec Titel dieses in England nicht ohne BeyüiU anfgenomme«
Ben Buchet,' Unnte leicht etwas Anderes erwarten lassen, als
«as sich foey näherer Anidcht des Inhalts ergiebt Denn wirk«
ficfa findet sich darin, sowohl über das, was man unter Hypo*.
diottdrie im eigentlichen Sinne versteif, als über andere Ner*
vealeidettv nur Weniges. Dennoch würde es nicht leicht seyn,
tiaen passenderen , steilfertretenden Titel au finden» da es ge*
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\
G98 &eidsyer8aGlietikerHjpodiond.u«andereNerTei^^
mischte Gegenstände manchfaltiger Art in f»ich falst« Am schiel
lichsten möchte seiner Haupi- Tendenz nach: Beyfcräge
einer psychischen Diätetik zu bezeichnen seyn. £s sind, wj
aut der Vorrede des Verf. erhellt, Materialien zu einem grö^
Reren Werke über Gemüthskrankheiten , welches er herauszugo
ben beabnchtigte, an dessen Vollendung er aber verhindei
^ordC) und es scheint uns, all sejen sie zu verschitdcnen Zei
ten und bey verschiedenen Veranlassungen, wie eben Beobacli
tung und Reflexion dazu die Hand boten, niedcrgeschriebe;
worden. Bey der auf solche Weise entstandenen rhapscdischc;
Behandlungsweisoder einzelnen Gegenstände , wobey icdoch eij
fbrtlaufendes diese Gegenstände unter sich verknüpfendes Ba^^i
nicht zu verkennen in, konnte es nicht fehlen, dals Manche
nur obecflachlich berührt, und nicht. eben in seiner wahren Ti^fl
•r^iffen und erschöpfend ausgeführt, manches nur einseitai
und nicht nach seinen allseitigen Beziehungen erfafst und
handelt worden ist. Inzwischen soll dorch ein sokhea Urthej
dem Werke an sdnem Wertfae nichts genommen werden , un^
vield der darin- enthaltenen Ideen s Bemerkungen «nd Beobac
tnngpn mögen allerdings der Beachtung des psychelogisch
Arzte« nicht unwürdig erscheinen. Inshesondere eher ter
esp wegen seines popaliren und engenehmen Vortrags tmd we
gen manchen nützlichen» auf die Lebensyerhältntsie des Men«
sehen überhaupt Benig habenden» Wahrheilen, Jedem gebilde
ten Manne, wenn er aach iiicht Ant ift, empiphlen tu werden
Was den Werth desselben für uns noch erhöht • sind die in de
That aufgee^chneten und «n AnnehmlichlLeit des Yortrag«
dem Werlie selbst .nicht nachstehenden Anmerkungen und Zu«
tatze des Uebersetzers , der dnch hierin wie früher in seinen
r Versuch einer Pathologie und Therapie der Geistes« und Ge-
müthskrankheiten» Heidelberg 181 it teinen Bemt zu Arbeiiei
ähnlicher Art, aufs beste beurkundet.
Das Buch zerfallt in 27 besondere Qbpitcl, tou dem Verf,
Versuche genannt. Anstatt unsere Leser und uns selbst durch
eine Abschrift der Ueberschriftcn dieser Capitel zu ermüden,
was wir nicht lieben, verweilen wir lieber bey einigen dersel^
ben etwas Innger > hoffend» dadurch den Geist des Ganzen bes^
ser zu charuktcrisiren. *
In dem dritten Versuch, Todesfurcht überschrieben, zeich-i
liet der Verf, dieses sonderbare Erbiheil des Menschen sehr treu
nach dem Leben und den Erfahrungen, welche wir Aerzte büy<|
nahe täglich zu machen Gelegenheit haben, sehr angeniesseoj
» Ks ist ein in gewisser Hinsicht merkwürdiger Umstand ■ J
lioifst es p. 21. dafs diejenigen, deren Daseyn am wenigsten
Ikcudenieicli ist^ 4at Scheiden aas dem Lekien am meistei^
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bubVersaelie Ober Hypochond u. smdere NervenleicL 6Qij
fürchten. Es scheint, als wäre die Liebe Eom Leben der Va-
erlandsliebe gleich, die bey den Nationen der unfruchtbarsten
irdstriche am stärk<:ten ist« Nachdem das Daseyn alles verlo-
hn hat, was es belebte und verschönerte, lieben wir es, nach
i jgenscbeinlich gleichen Grundsätzen , mehr in seiner gegen-
vürtigen Entstellung, als in seiner vorigen Lieblichkeit* » Fer-
ner p. 25. * »die Glückseligkeit, welche der erste muihige
Lauf des Lebens nicht geben konnte, hoffen wir, mit thürich-
et Liebe, aus dem Hafen des Alters zu schlürfen. Eine sol-
üie Täuschung, in Hinsicht der Zukunft, können wir in man-
:her Hinsicht als einen wünschen^wcrihen Bestandtheil in der
?ujainmenS'?tzung unseres Wesens betrachten« Es ist ein Wahn»
ler wohltliätig das ersetzt, was sonst ein furchtbarer Mangel in
1er Würklichkeit des Lebens leyn würde«« Um so weniger
löQnen wir dem Verf. unbedingt beystimmen, wenn er in dec
rolge p. 26» sagt: »Ich bin kein Sachwalter derer, die untet
icm Verwände 9 der Krankheit abzuhelfen, den Verstand des
trinken onnöthiger und muthwiUiger Weise täuschen^ Tau«
ichung ist der Entdeckung aötgesetzt und durch diese Entde«^
^BDg verliert der Mann für die Zukunft alles Recht auf Glaab*
Kardigkeit und Autorität« Wenn wir die Hoffnung geben f wo
aachber det Ausgang leigt, dafs kein Grund dazu yorhandtn
Mr, so berauben wir umtelbft hierdurch der Gewalt, in jenen
^Uen Vertrauen einzuflönen» wo wit selbtt, keine Gefahr ah-
leoc; dieser Satt leidet grosse Einschränkung, und et' forden
Sroiie Üeberlegnng und Vorsicht des Afzteip zu bestimmen,
«eichen Kranken und zu weither Zeit er ihnen diit Gefähr*
^ ihres Zustandes eröffnen tolle oder nicht» Unter 10 Kran»
ten erträgt kaum Einer eine solche Zertaunmerung seiner Le*
^«ni.Hommngen, und es ist keines woi/et Immer mnthw iiiige
rimchang, wenn wir auch da noch Hoffnung geben, wo sie für
ins selbst verschwunden ist, oder wo et tcheint, der Kranke habe
Seelenstärke genug, auch das Schlimmste su vernehmen. Wie
^ele Kranke wollen ]a nur Hoffnunc und nichts anderes von.
'^rem Ante, und der ist der beste» der angebetetite, der diese
Seelenarzeney am besten zu reichen versteht» Ree, ist das Bey«
ipel efaier gebildeten und durch Voraöge des Golstes ausgeaeich»
^ten Frse, die an den Polgen einer Herzkrankheit starb, noch
frischem Andenken. Auf wiederholte Fragen und Bitten:
*uiB yire Leiden dtinn enden würden? lieu sich Ihr Arat
^Mten, Ihr einen Tag des* Todes an bestimmen» Aber was
die Folge ? Mit einem Blick voll Unwillens wendete sie
^Oencbt fon ihm uh, wollte Ihn weder sehen noch, sprechen,
^^ncbmähte alle seine Rathschlage, und war Ihre Ungedult
grofs geweseui so wurde sie nun noch zehnmal grösser» •
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joo ReidsVersadie Aber H7poch011d.lL andere Ncnrenlei
Vorlrefflich sind im- zehnten Versuch die Folgen der Umnc
sigkeit guschiidert, und behenigenswerth «ind besonders die Ste
len über die ünniä'f sigkeit im Gen iu<>e berautchender Geträok
der sich leider! man lie Gelehrte ergehen, um ihre Geisieskräf
2.U ^rös^ercr Thatigkeit anzuipornen. »Die Stärkungsmitt^
uelclie der Schriftsteller zu diesem Zwecke zu sich nimii
können ihn leichtlich mit seinen Werken zufrijedener mache
als seine Leser. Das Gute, welches ein Mann durch den Cij
iluls erkünstelter Fröhlichkeit angereizt wird zu sagen, ist o
in seinen Wirkungen gerade das SLhliiumste, das ihm mö^I
eher Weise nur entschlüpft seyn könnte« Der Fackel det Gc
nies können oft durch Mi&ugel hinlänglicher Festigkeit und L<
hcile^'un^ Funken entfallen, wodurch sie zum Feuerbraad d^
Unglücks wird. Wir siud geneigt, über das Schwere und Ei
ii»üdende der Werke zu klagen, in welchen die Mühe, die sie
der Verf. gegeben hat, nicht hinlänglich rerhehlt ist. Aber d<
sichtbare Resultat aus<erordentlichcr Sorgfalt ist bey weitem dfi
* kopflosen ßrgiessungen eines Gemüths vorzuziehen, bey de
Xkttk et za sebr in die Au^en fällt, daft die Beurtheilungskrai
in grostem Maafse ihre Aufsicht vernachlässigt habe« Ks 11
Tiel liefter, d.ifs ein Werk nach der Lampe rieche, als uei
dem Faste.« Alles hier Gesagte findet fast noch mit grösseres
Rechte seine Anwendung euf den mündlichen Vortrag des Bich
fers, des Predigect und ganz besonders des akademischen Leh
rers, dann leichter noch ergiefst sich das duich die FlamiBi
des Wdngeistes entzündete Gemüth in Worte» als in Ait tr&
gere Feder» und je herauschter und berauschender der mfind
lic^e Vortrag« desto nachthlsiliger seine Wirkungen fftr di
empfSngUchen Seelen der Jugend. Sehr wahr haiut es femt
p. 87. »Die wahren Scheinheiligen in der Diit sind soldie, di
die Mücken durcbsniten» ond KameeU verschlncken, die viel^
leicht einen grossen Scrupel haben würden , ein Glas Woin si
trinken 2 «her dennoch keinen Anstand nehmen» in der 9om
dfer Arseney alle Tage ihrep Lebens Tropfen zu verschlingen
welche haoptsacElich aus den schädlichsten und concentshrtestei
spirituösen Mitteln zusAmmen gesetzt sind. Tindaven sind rne
dicinische Branntweine. Oer fortwahrende Gebrauch derselben
Ivann blos als eine besondere und anstandigere Art von Unmäs-
si';keit betrachtet werden. Man kann sagen, dafs hierin die
privilei^irte Ausschweifung vieler Nervenkranken bestehe u. s
v.a Eine heilsame Lehre nicht nur für Kranke, sondern aucfc
für Acrzie, von denen sich fürwahr kain kleiner Theil, wenn
er anders dafür noch einiges Gefühl hat, der Sünde anklagen
n^uls, durch allzeit fertige Verordnungen und durch allzug rosse
Machgiebi^keitf YeranlasiuDg za soidLem Müibraudi spixituö*
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kidbVeimcheüberHypocbond«iLaiidereNerteiilei<L 701
KT Afzeneyen gegeben zu JbtlieB. Beitere Aente bab«n et
So^ft eingesehen uAd tefaen et ininieT mehr ein» dafi anbai-
•oder Gebiench solcher Mittel nar in .tehenen Fallen heilsam,
»ohl aber in Tieieii höchst nedbAeilig sey, die Erregbarkeit
ier besonders zur Digestion dienenden Nerven auf eine höchst
fbadliche Weise abstumpfe und xerstÖre, und die Heilung chro-
iiKher Uebel verzögere anstatt sie sn befördern. Jeder Arzt
iollte es sich zur Pflicht machen gegen den Gebrauch derglei-
:hen erregender Mittel, wie sie z« B. unter dem Namen: Le-
Knselixir, Aqua regia, (eine Composition , die neuerlich erst
Med« in Marcus Recepftaschenbuch eine Stelle gefunden hat),
n den Händen der Layen cursirert, alles Ernstes zu eifern. — ^
tot unbedingt können wir der Meinung des Verf. p. 91. hey-
tinimen, »dafs, wenn je ein Kranker eineh heftigen Appetit,
lencr vorher nie hatte, äussere, so dafs es scheine, als sey er durch
iic Krankheit veranlafst , so könne man diesen im Allgemeinen
is dasjenige zeigend annehmen» was zu seiner Heilung dien-
ich sey. Wie bey den niederen Thieren, deren Vernunft ih-
cr Konstitution gemäfs , sehr mangelhaft sey, der Instinkt die
jtelle derselben ersetze, so versehe die Natur den Menfcljen,
•ährcnd des Zeilraums, wo seine Geisteskraft durch Körper-
Krankheit geschwächt sey, mit einem temporären Instinkt,
veleber in seinen Vorschriften noch sicherer sey, als die ur-
i^tilende Geistesfähigkeit*« Es giebt Falle, wo dieser Salz al-
srdingi seiae Anwendung findet, aber nicht alle krankhaftea
^3pclite sind Folge eines solchen temporären Instinkts. Er-
iung, Gewohnheit, Luxus, Laune u, s.w. machen ans dem
Khen im gesunden Znstande ganz etwas anderes, als was
r dem Naturzustände gemäfs seyn sollte, und man kann da-
«ach im krankhaften Zustande nicht annehmen, daf« seine
solche Weise veränderte und irregeleitete Natur dasjenige
ordere, was ihr gerade zusagt« Nicht einmal von der nnvec-
iörbenen Bauern -Natur möchten wir so etwas unbedingt zu-
rren, wie viel weniger von der verwöhnten und verzärtelten
^aititution der Städtebewohner.
^ Der Behauptung im Dreizehnten f^ersuch, überschrieben:
^iitteszerrüitung zeigt keine constitutionelle Kraft des Gemüt fis an,
'^»rs Heilmittel von stärkender Beschaffenheit in vielen Fallen
Gcisteszerriittung mit Sicherheit, und selbst mit Vortheil
^^cwendet weiden können,« wollen wir zwar nicht geradehin
widersprechen; inzwischen dürfte das Gegentheil, dafs mehr
'^^iiteskrtnke durch schwächende als durch stärkende Mittel
l^tWx werden, eben so gut seine Vertheidiger finden. Die
^»brhtit liegt wohl auch hier in der Mitte, oder TleUnebr
^^te nit andi hier annehmen» . dafii das Heilsame snencher
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702 Reid$ Versuche über Hy ppckoud u. andere iSer venlei
Mittel i» Gebteskrankheiten» weder in ihren wirkenden no
in ihren. iGhwichenden Wicfcoogenp sondern in gans ^«s
anderem liege«
Der im siebzehnten F'ersuck, üherschrieben ; ScMagflufs,
mungf JidioUsmus, Blödsinn, spasmoditeUe vmi, caswuUwt Afftetk
wn, p« 16 !• erzählte Paii, gehört unter die Categorie der v*
Renard in livfelands Joomal Bd. XL« beschriebenen hysteriicb
Kaulepiie nnd würda wohl yon teatsdhen Aecsten nicht
kannt worden seyn.
Die Soonhehi hangen wohl mcht grölstentheils von ein
dironisduia crtcblaffung der Muskeln ab » wie im aeJkezehm
Vermfhs der erUisken Buckafenheii der TollheU pw 164. g
sagt wiid| sondern diesi E^ichUffnng macht wohl nur c
Symptom der Krankheit überhanpt aus. — Auch Ree. fai
•s durch die Erblirung bestütigt , was der Verf. yon der erb
eben Anlage aar Tolllml sagt» p. 165. »Wenn» wie es wc
zuweilen geschieht, eine erbliche Anlage zu dieser Kranklie
wahrend einer Generation zu scbldfen scheint, so findet m
oft, dals €ie bey der nächstexi desto fürchtorlichsr wieder c
wacht. Wenn auch das Kind eines Waiinsinnigen der tCran
heit seiües Vaters entgeht, so ist doch wenig darauf zu rechne
dafs sein Enkel eben so glücklich seyn werde. Der fortwäi
rende Strom des Wahnsinns tritt, obgleich er wohl gelegen
lieh eine Zeitlang sich verbirgt, doch bald wieder hervor, l u
heit durchläuft, gleich dem electrischen Fluidum, die gan
Kette« der Länge nach, obgleich wir sie nicht bey jedem GH
de derselben wahrnehmen.« »Aber blos die Anlage zum Wah
sinn ist es, welche angeerbt wird, oder tnit andern Worte
eine mehr als gewöhnliche Geneigtheit, durch solche äussc
Umstände aflicirt zu werden, die dazu geeignet sind, den Wah|
sinn hervorzubringen.«
Vollkommen gegründet ist, was der VerL im zwanzigst
Versuch: die Zußuchtsörter der fVahnsinnigen , über das Unzulän
liehe dieser Anstalten , und über den Leichtsinn sagt, mit w«
chem man oft die Wdhnsinnigen ohne Röoksicht darauf 9 \
•ach der Aufenthalt in dans^ben ihrem Geisteszustände en
spreche» dahin führt und einsperrt» Aber er halte über de
Schatten — nicht auch die Lichtseite üi>ersehen und die vi|
faltigen Vortheile nicht verkennen sollen, die wohleingerichl
te Anstalten dar Art gewftliren. Diels kann nur derjenige woi
haft würdigen, der weifs, wie mannigfaltige Hindeminn tif
der Heilung solcher Unglücklichen in &t Pnifitpraxis entgegt
stellen. DaXs Jiber der Krankheitssttstand derselben laichler U
als in Irren^lKiisem erkannt und erfondit werden künno, ||eb>
wie g^naa MXk. Setut schön spricht er sich hiariibex im aus «
1 I
Digitizc
Reids Versuche über Hypochond. u. andere Nervenleid. 703
tceanugsten f^ersuch p. au-^» »Nicht dann, wenn der Wahn-
iian lu teiaer völligen Reife, und seine Form völlig begrün-
det ist, können wir seinen Ursprung am besten finden 9 odei
mit dem Charakter desselben dnrchgehends bekannt werden.
Deshalb ist ein Irrenhaus eine unzulängliche Schule, um eine
genaue und richtige Renntnifs der Tollheit zu erlangen. Kein
Mea^cb wird glauben, er sey ein Botaniker, wenn er blos im
fwtus siccus 0tudirt« Um auf diesen Titel einige Ansprüche zu
haben, mcfs er nicht blos die Pflanzen betrachten, wie sie in
einem Port folio eingelegt sind, sondern in der Periode, wo sie
tuersi dem Boden entspriessen, und auf jeder folgenden Stufe
ihres Wachsihums und ihrer Geschichte.«
Aller Erfahrung zuwider ist es, wenigstens in der Zeit und
In dem Lande, in welchem wir leben, wenn der Verf. im zwey
vid zi»anzigsten yersiich , s om Aderlafs sagt, dafs in neueren Zei-
len sich infldminutüriiche Fieber oder Zufälle, die ein Ue-
bermaafs allgemeiner Reizung anzeigen, würklich sehr selten
ereignen, und wir möchten wohl wissen, wie es um das Glück
leiner Praxis stehe, wenn er sagt, er habe nie einen Fall einet
eigentlichen Fiebers gehabt, welcher ihm das Oeffnen der Ader
lu rechtfertigen schien. Welch ein sonderbarer Contrast Zwi-
lchen diesem Ausspruch und den Lehren anderer englischen
Aerzte! Weiterhin p* 197« heilst es: «Localentzündungen sind
10 vveii davon entfernt, unverändert ein Argument für die Lan-
letie zu seyn, dafs sie selbst in vielen Fällen sogar einen Ein«
warf g«grn die Anwendung derselben begründen können. Locale
Inflammdtion ist oft blos eine partielle Anhäufung der Neigung
(?), die fleichmässig durch den ganzen Körper zertheilt seyn] soll-
te. Der Körper wird al^o natürlich in solchen Füllen gewöhn-
beb Terbältnifsmäfiüig geschwächt, uud i<it folglich um so we-
niger fähig, eine künstliche und ausserordentliche Ausleerung
za ertragen.« £s leuchtet ohne unser Erinnern ein, dals sich
liier der Verf. in eine Region verstiegen habe, der er nicht
gewachsen ist, und dafs seine Begriffe von Entzündung äus-
»erst mangelhaft seyen. Die Entzündung, auch die örtliche,
iit ji eine Evolutionskrankheit, durch Mif^verhältnisse im Kör-
per, besonders in der Mischung der Säfte gesetzt, wie beson-
ieis Krtystg neulich in seinem lehrreichen Handbuch der prak-
Hschen Krankheit^lehre sehr ansch.iulich gezeigt hat. Es kommt
diber auch vorzüglich darauf an, diese Milsverhältnisse im
Allgemeinen auszugleichen, welche jenen örtlichen Leiden zum
Grunde liegen und duls dazu das Adeilafs das schnellste und
*'^if reichste Heilmittel darbiete, wer will es läui^nen? Gleiche
itrige Grundsätze macht der Verf. auch be) der Behandlung
4er Hämorrhoiden und des Schiagflusses geltend^ und irrig isi
7 o4 Reids Versuche über pochond« vu andere Mer Tenlei
es, wenn er me.yiit, finde iji der Würkung eines locah
Adeilatsett niit der einet allgemeinen kein Unterschied »tat
wenn ein Fluidum in eitlem imn^ervt^ähr enden Zoitande d
Cicculation durch einen Kreit Ton Gefäfsen gehe, so gey
Yon geringer Wichtigkeit« am welckün Theile 4lieMt Zirki
eine gewisse Quantität genommen werde. £r vergÜst ^alic
dafs das Blut ein belebter Saft ist, der in belebten GmnSli
tonen Umlauf betchieibt; daCt dafatec die Reaktion dieser Ci
Aale unmittelbar da erregt weiden kann, ' wo wir öitlicli 4
ül^ectelmtsige BlnC UnwtgnehmeD»
Holiabanni«
'Abhandlung über das DeUrinm trenem von Dr* Thohas Sutton^, Mi
glied des Königlichen CoUegiu ns der Aerzte » vormals Arzt bey o
Armee, und Consultirender Arzt des Dispensary*s zu Kent. Aus de
Englischen übersetzt voo Or. Philipp Heineken- Mit einer Vo
rede heraaigegfben von Dr. F* A* Albe RS. Bremen i83o in Wilhel
Kaisei's Comptoir für Uttratur» XLII. 74 S. 8. i5 gr*
Eine Vorrede von einem Manne, wie Hr. Albers, kann ein«
Schrift allerdings als ein gewichtiges Empfehlungsschreiba
dienen, Ref. hätte übrigens den gehaltreichen Inhalt derselbe
lieber in einer Nachschrift und noch lieber in Anmerkungen z
. manchen Stellen im Buche selbst gelesen» Das Ganze hätl
dadurch noch mehr gewonnen» und der behandelte Gegenttaa
mehr Rundheit erhalten. '
Hr. A. beginnt also: »Eine Krankheit» Ton der gegenwar
tig unter den englischen und amerikaniscben Aerzten hänfi
die Rede ikt$ welche aber viellcicbt den mefsten tante^e
Aerzten, sowohl ihrer Natur, als der betwem Behandlung nacl
unbekannt an seyn tcheint, ist eine eigene Speziet von PHfflj
iMtie^ ?on welcher nur Säufer befallen werden, und dia. fi
den meisten Fällen mit einem starken Zktem dar Hände
bunden ist; deshalb der Verf. dieser Abhai|dli|ng lieran Uehei
Setzung mein College Hr« Dr* Heindken der Jüngetfe, auf iml
Ersuchen gütigst fibernemmen hat» tie iMitmm *ifmmu minmi
weldier Name unter den engUtchen und amelikanitcheft Atn
len jetat allgemein aingelühift ist;«
■
9
(Dtr Btt€biHrsf9igt,)
uicjiu^cQ by Google
Heidelberger *
Jakrbücli^r der Literatur.
I ^njy 'i-T - ^ I HpiM ir|Tin.iH^>^i.M <>i I cUui-aL^j,,^,.^^,,,.,,,,,
I l«* T;
Tboftttt Aitten ibcr D«Uiiaai tif»m
• * k.l u/u) .
^aCiSiiifeT hiolig Ton ^ii«r Phrtnesie befallen werden, iitlo
^gemein belranni, dafs tftati schwerlich ein 6omj[iettditutt det
rracdschen Heilkunde , ofl$t' einen Aufiats über, dieii Krankheit
finden «Ird, In ii%%lcfaeni ttfen nldit hiemn Belege IrÄ; nut
B^Bg'naii den ImhuAiV n^tt gtiAitetet tind noch glaubt,
i'h dkter Plirenttie; M«<«)edtei^ tndernt eine Enttündung det
Hinteme zvm Oreode Vkige\ d^r'unf fo weniger teeMchea
Amte-ftii 'ven^ili le^,*^ io t^t^k Aerzte, ab: SehtMer;
lUaaf Andere fleh f6 debtftch Qh^r diete liltche Antittht
^ÜA haben«« B4t kl'atier doch * der M^nung, daft tehr
lide tMfNthe Amt* von diMbm Vbrwniie £rey ausgehen. Dab
akttie' Entsflndnng' dea Gehimtf eine seltenere Knmkhdit»
ii Ittir aügeaieln, odelr ylelmehr Ton eehr Yleleti an^Jenom-
WB-^M;' »daCi Vtele ftholiadkiiinjjen von l>hiemtlt nnd Ence^
Mlli'iton Kranken gettottunen worden sind» welche an der
mMi Btten, vm wrfdMif Iii dieeer Schrift die Rede
■ttH Storni Ref. Hm. A. 'vollkommen überein. Ja er
kWlich tdner «efbüt wegen der Einverständnifses mit einem
boAdirenen, anerkannten Beobachter« Wiewohl es ihm auch
*ni 4tr andern Seite, wie Hrn. A. ganz unbegreiflich ist, wie Hu
Wäütr die Entzündung der Spinnenwekenhaut, der weichen
Bräbiot, und der innern Haut des He£z.ens und der Arterien
Wifeln kann.
Hr. Sutton sagt: »Das Delirium tremens nnd die Behand-
desseibent welche ich weiter unten noch ansmitteln wer*
^e» sinA einige9 Aerzten ziemlich bekannt, andern aber gar
Wbt, und bis )etzt hat diese Krankheit noch keine Stelle in
4a medicinischen Schriften. In der Anmerkung heifst es: »Dr*
William SaandM tagte mir aber, dafs er seit vielen Jahren in
tänen Vorlesungen des angedeuteten Uebels erwähnt» ^ seit
^hni^ J^ren in seineif firaxis beobachtet, ' iinÜ von der Pbre»
M liputertchi^den habe.« Ref. ist diese« noch von vielen
kte dhemiiigt; 'Q^gleicb das fragliche L^den bi» bierher
46
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7»6 . Thomas Sulton ttbef Q#iiim tremoiSi •
flu
' nicht in to bflMkbn«iideii Umritten htXftiitgeitellt ^r, alt
jet£t iejf Fall iiu R<|« htt dieifs UtIm) (dbr 8K(i||Br/ jafif di
er s\ch kurz fast«, icnmer alt eine £phem«ra nexVöta nut c
höhter Sensiiiiliiät det G«lürnt und Nerventyttemt mil hera
gestizDTiJter Cuntractili||.t,. wöbe^ a^e/^jJl^t au^ Vjm
tität statt haben kann, angetehen. Der Verb baweifel^ ob d
von ihm vorgeschlagene Name für diese Ktluikhell der scUci
lichste sey. Hn schlägt zu dem £ade die Bqpteaaung, Flu
nesie der Saufer, vor. Der Vf. hat dat Oema'lde dieser KfU
hcit gut tntwoifen, und Hn A« hat nicht efmang^ nie mA
rener Künstler maochc Gruppen noch sorgfältiger anmmnii
So sagt Hr. A.: »Das Zittern der Hände habe fast b
allen Kranken wahrgenommen, und es gehört wohl nur zu d
i^usnahmen, wenn dieses Symptom fehlt« n. f. w. Das Z
sammenziehen dei Flexoren fehlt ebenfallt nur selten in d
höliern Gruden der Krankheit, und machte et mir sehr oft u
niöglich, den Puls der Kranken gehörig zu beobarhten.« »C
Gesicht dieser Kranken hat etwas ganz Eigenes, schwer za £
schreii)endes, es i^t ein Gemisch von Angst. Unruhe und ein
Gewissen Stumpfheit, welches durch die verschiedenen Gra
der Krankheit und die Individualität näher bestimmt wird.«
Nach Hrn. A. ängstigen die Kranken besonders die Kurc
vor Gefangennubmung, Sorge um ihr Geschäft, die Vorstelliu:
als seyen sie in einer fremden Wuhnung, odt^r dals Feuer
ihrer eigenen ausgebrochen sey, und endlich die Furcht vor i
lerley Tbieren als Mäusen, Ratten und Fliegen. Ref. hal
Gelegenheit, dieselbe Beobachtung einigemal zu machen »Mei
\vüi;dig ist, ^gt Hr. Albers, die meistenstheils schnell erfolge
de Besserung der Kranken nach eingetretenem Schlafe; (daix
stiuiiiit die Erfiüirung des Ref. überein) sey er nun von seil
entstanden, oder durch die Kunst herbeygeführt, und welc
C7enesungsart, wiu ich glaube, viel Licht über die eigentlia
Natur der Krankheit verbreitet, die nach meiner Ueberzeugui
näuilicb, nicht in einer Entzündung des Gehirns oder dess
Häute besteht, sondern vielmehr glaube ich, dafs die Gehir
Substanz selbst leidet; (hier hätte sich Hr. A. doch philosopl
scher ausdrücken sollen) wovon wir aber das Nähere bey diei
Phrenesie eben so wenig, als bey vielen andern Arten von flu
nesien, vielleicht nie werden kennen lernen.»
Dießem Satt eine grosse Autdehnung n\ geben ^ itl tL\
tehr geneigt.
Nach dem Verf, und Hrn. A. endigt die ferankheit au
mit dem Tode, indem die Kranken in Apoplexie verfalle
Zuweilen beobachtet man auch eine chronische Form. Da vk
vorausieuen, daXt das Buch von jedem Aale gtiäteii .mrät
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Thomas Sutton über Delirium tremeos. 707
Uli
|Ap wLr ton ihm Beschreibung keinen vollkommenen
ali|; Urfeer dim von Hrn. S. mitgetheiltentechaasha Beob*
^uBgMi woflea wU mU Hra* A« Worten unser eigenes Uv-
äiiMipcedini: »In den von dem Vert mitgplheiUen Beoh«
itni|eii von Kranken, an Deluobm litten, sind mehrere^
mcbt zu denselb« gefeihit werdan diirian) dahin gehöci
A der zekttle Fall» wmhar Kranke an eiiMTf dimh eim .
im Verietziuig liarvorgebrachten Manjaptis starb ; so vdo
»oUi di* K^k«n, weiehe <Ihi Oagaatlaad daraditMi Baob«
^ wMOMibmM^ k«ia dettnaat tttanai hallan» eoadara aa
m agcBMi Plttwmia liitam die batoad^ Erwachtaa» SBi»
«|ka nck dtm Schiffkchfitbor bakonmaa; wia ioh «ach in
b Mit taray Jahraa hier hatttefaaadaa Sdiartach • Rpideaiia
mtj flffwacksanM Kiaakali baobacbtal haha.« Daai VacC»
IMrlairhMdUftiang, «ad Hr« A. ndaaki aaraiBar, die Ihm
iMiibifaiadig«Bdaa AuMilalii gi% wabay #r «bar d«rch«at
fei Sfir voa Etatrtadung aiallcMialimaa Im Slaada war.
Hl. tagt: »Dia Apoplaxie, welohe tu dem la^a Stadium
ber Innkhelt kiaaatritt, Ist ia mud aavarmeidlich tödlich.«
laiil aber wealger der Fäll, weaa gleich Aaiangs das Deli»
tnn tremens mit einem apoplecküschen Zastand, welcher nach
Verf keine Gegenanzcigo gegen den Gebrauch des Opiums
5»eät. fercesellschaftttt ist. Hr« S. hält daa Ofnum für das
^' Mittel in dieser Krankheit und giebt es in starken Gaben,
H der beabsichtigte Schlaf erfolgt« Er sorgte dabey für offe«
Leib. »In einem sehr frühen Stadium des Faroxismus»
^ einem ToUblütigen Subjekte, kann man Blut lauen, ich
t^he aber d«m Arzte nicht, die Wirknng davon, in der
bücht es tu wiederholen, abzuwarten, denn das Leben würde
durcb nur Gefahr laufen. In solchen Fällen empfehle ich*
'ciaehr gleich nach dem Blutlassen zum Opium, als dem ein«
Irb Mittel gegen diese Krankheit, seine Zuflucht zu nehmen.«
^ Hr. 8. welcher beynahe alle fragliche Falle, wo man sich
B&g und «LÜein auf den Aderlafs beschränkte, unglücklich
^ fiüie. Hr« A. erwartet sinh viel von den Sturzbädern.
bat sieb, wie Hr. Albers überzeugt, dafs dar Nutzen einer
i^tcQ Biliamdluag sich nirgends auffallender als bey diesen
liokta beweiltt. »Hia« Dr. Wedemeyer schenkte Hr. A. ein
W BeobiGhlaagia von solchen Kranken, bey welchen er die
pna ttmpocalls aiit dem besten Erfolge; bey dem Gebrauche
lOpimnt öfCaalf, nad Hr. A. glaubt, daTs diese Art Blutans«
pa||iac,^on einem entschiedeaea Nutzen seyn kann.» Ref*
TOliieiill^ dab et SiU« giebt, wo der Aderlaib aligeielgl iiit
i«9diwaldie, waeresaidu ist. Hr»S. sagt: »maa nugda«
I MM««dia Skdenii^ wiaa Fletham de«tfiebsB(egea Im,«
I 46*
708 ThoamB SiiltoQ.4iUr.J)elM«K
Joh. Klapp liebt den Oebrauch der Brechmittel * wiAc
Hr. A. aucb njit enttchiedenem Nutzen gebraucht hat, d<
Opium vor« Job. G« Nancrede ia|^l, da£s diese Krankheit w
häutiger in Amerika vorkomme, als in Europa; er bedi«
•ich zuerst eines Aderlasses, dann giebt er ein« Dosis Opiu
^meh einiger Zeit ein Brechmittel» und dann wieder Opii
lUDd Sdiauerbäder. Unter den Mitteln spricht er aber den Brot
xnitteln tehr das Wort. Nicht weniger glücklich mit firechm
tein gewesen tu seyn, versichm Sam. Brown. Kayer, weicl
iie Krankheit OeooiB««ift.«Bjuii, Terwiiii «ien Aderlals, die bi
tinpfkater, einigemasscn aoch Ahführungnnittel, wtteher M
a«xig auch Pearson ist, und hält dai.Opiüm für daa erste A|
tel. Gr. Stieglitz heilte einen Kranken iriit ttatken Gabea d
tet Mittel.^. U«rr A. und etniffi Engländer Beobachten» 4
ttOige Kranken auf dtn Oebcauch des Opiums starken Appc
^•kameD. . Giyttirc wirkefu nach Hrn; A. und anoh nach) J)
sehr haiUam. In Hinsicht der Düt ktmtckt Uv« h. aphr
tig: »ddsieine kaigo Oiii'in ftllgpflRiiicaflhBitt*alclit alttri
lieh ia^ tind' dafii. mn heaoaders den alimttttfiitai nidit all
WdUigeaufi. ranlehn dixL«.' Hm» S« AiBiigung gegen <
Ahwendute • der BbiettpflaMr «htUt Hc. Alien atelM. i
luid tein Krmmd, Ht. Dt. .Olbera hahan üm BÜt grofatn IMvm
Im fragliohtap^ 'Laidcn «ngcweBSet. PaaMMi laad Amtfoog hi
ten «U »f . iobidlkh» Hr^. HiAdaMl aent dkta Kmnkb
Fihtis nth^m- aoimiomm, «nd apiftclit adtnH idM AflMit de«
lieh aim ftei>liat nahme-Pilte mit laiwiaaiMi ?on Baldri
WohWeilalli. mnd das TfadMdMtell Tlftktiir a4ht glückhch |
heilt, und faiHl ia einigen Hllaa wl« Hr. A« die kalten Kol
«iBtchlage sehr beilsaih« *. : » . • ;
Ref. hat «uch leider wieder in dieser Schrift wahrnehny
müssen, dafs viele Englander, welche uns Teutschen imm
vorwerfen, wir verführen in den Erfahmn^swissenschaflen ni^
Sil eng und gewissenhaft genug, in dem Gebiete der Patholo(
und zunächst dem der Nosologie nicht selten sehr disNoiut 1
Werke gehen. Hr» lleiuekeu verdient Dank. für die tchüfiii
Yeideutichung. . . . ' ' < '
' • * • ' • • 11«
Ex»it Mediaa syttimiatice ^aposita Selecü's Diarii Nosocotnii Fredi
llttstrata* Anctort PiBDeftico LuooviCQ Bano M« 0« 8. t:.
ConsiliJ^ Sutu^, Medicinae PrAl^ore MrditoaHa ift Dofftltitale .
en>\, Kquitc Ürdinik Dannehorcleiete. etc EJitio sectindriBeli tt*^
datat Itatoia^Xyga S^milni^TOi Ka$ ^ aw^ai <al» s
u
Ljiiized by Goog
Jt^ immaaa Ypej ^HtiidKudu'd pi^i^ «709
4er fpMtoHür mtMMmlhtn PathoI<tv;ie und Tht npit. für seine
f wiiwwgw fcwlitim W9ß JohanH Nior« 4(41« Atme K# IUiIm»: dvr
UeilKunde Doctor und öffentlichem ordentlichem Pc^fimtr 'der tpeciel-
ka Therapie Ufi4 mediz'nischcn Klinik für Wundarzte , an der hohen
Schule zu Wich. Band I.S. XIT und 5ii. 8. Wien i8l6. In der CV
nesina'schen ßiichliaadlongt Band |1 ,8» Xil und 539. Wien bcf
fiaobner nnd Volke. . , •
ircLpHr Ypey A. L. Ma^n. Philot. et Med. Doctori« , Mcfficinfte in Aca-
demia Lngdtino* Batavn ProFcssoris Ordinurii F.lemcntorum Medicinae
Ifractiese T. I, Exponens morbos acutos xeuuinus aHoftque, qiii indoW
Mipsis proxloi« ^^rnntikmu. Pav»«!* Ptbrei atqjie InUjunouitiQiifv
ftttIL Fdim Cx«iiäiemat9€iV||Ueip«irhagi|^9 ApocfOMca» Epfscbe-
sei, Exaot. Chronica. Pag. 7#3* Lngdniii Bauvoroui Apiid I. w* van
Lfcn ven i8i8. Tom. 11. Expondis morbos Chronico« afiosqne , qui In-
dole cnin ipsis conventunt Part II*"Ooloret| Spami» AlilieiaCi#B€%
MttitaKet, Fas* ^7» ll^igw ' f- « . < / . i
• * ' . t $ ■ ■
&eT der Anzeige 'iiiid Beiiirthtllai^^ xM^ier dtey Werke der pral-
tiKhen Medicin von Aenleti ^xtdh^tii^nBt tJkhdet trift die Reibk
:ufm die Schaft 'det lünüicb Tento/beneii Bang. Nach einetn
ZdtfiQma foo Jahren iricHeint liämlith diele svrayte Auf»
^<;e leiiier m'edibliibdien Praxis^ an, welcher' ih«H' zur Zeif ddt
Encheinun^ der ^'iten jAiitsgabi die l^ufze und vollnähdige Daf-
i^liuog Alfef^*deMe<i^ waa jtar Etketintnifii , Betmheilang nnd
tar dtr hier abgehandelten Krankhelteb nnd die BekrSftigang
<n Vor^f tragenen ^nrch die Hindeutuxig auf KrankbeiisiaUe dl#
h dam ionmai det.Copenhagener Friedrichs Hotpiial aufgeeeich«
m rind» ^rzSglich gelobt' hat. Seine inedizinifche Pra«
^ iystematisth betrachtet, en'tiprach nicht den Forderan«
^» die naio zu jeher Zeit an sie machen konnte, und
(Dtfpficht noch ' weniger denselben in der gegenwärtigen«
htdioer Zeit hat sich Vieles geändert, der Umfang der Wii-
***haft hat sich bedeutend vermehrt, neue und bessere (ob
WlQn diefs nicht von allen der Fall ist} theoretische Ansichten,
J>d an die Stelle der altem getreten, daran kehrte sich dec
Jjrfasser bcy der Veranstaltung dieser neuen Auflage nichts
PwelBe Ordnung und Z,ihl der , Krankheiten iji beybehalien,
N hielt die filtere Theorie zureicliend bequem, um seine Pra-
■ darauf zu bauen. Nichts ist berührt , was zur nähern Er-
hnntnifs der Krankheiten die neuste Zeiten geliefert habe^,
^gleichwohl ohne den Umfong der Schrift bedeutend zu ver-
■^ren uad unbeschadet seiner Ehrlichkeit hätte geschehen kön-
p'- Wir erlauben uns diese Bemerkung, indem der Verf. in
Vorrede zur zvveyten Auflagp sich also ausdrückt: cctcroquin
^' vonitatu mit Uteri librarii causa multas implcre pagincu infra dig*
^viem probi yiri fiabui. So gewissenhaft sind nicht alle Schrift-
Wenige neue von andern erfundene und ai» bewahrt
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«inpfoliIfiMlIlMl Imi aemlbe -iwiiiihlig finuAi; «toniiv >
FiUen, .tfe Altm aidu bdlto kMoiw, vom «r m.üI
Bidit gelhati ; dit beobacblele WlrinmgeB liM er mgttagt » |
wie di« wenige neoe von ihm entdeckte. Antiatt der Bbse)
pflattec bediente es ticli frmer Immer der Senfpflaster; w«
tio tcbtteUer wirken, wohlfeiler und uliendl bey (kf Hand tini
ol^ diese ekcr in. allen FiUen dio Stelle der BLüenpilaster y||
«Kten kteaea? Die Vaaoinatioa fconnla er nic$t wohl mit Sti
echweigen fibeigehan, nnd hat ihr eine Stelki i»ey den Pock<
aingeriinnt. Ausser den Pocken; Masern, *Scharlachy wald
er als besondere Fieberarten aufstellt, geschieht Mos dne kmr
Erwahniing von den Petechien, Friesel, Nesselau$schlag , d
Zona und Pempbix, wclohf} er als Symptome von Fieber kl
trachtet. Von den chronisclien Ausschlägen findet man ausi|
der Krätze nichts in dieser Schrift« Sechs Gattungen von Fi
ber unterscheidet der Yerf« • nämlich das aussetzende» anhaltej
de einfache, das catarrhale, faulige, exanthematische und di
der Kindbetterinnen. Den Werth, den diese« Buch in Ansi
hung der gewissenhaften Angabe der juvantia und nocentia hl
wollen wir demselben nicht absprechen, und bemerken bi
gelegenhuitlich, dafs der Verf. einen an der Harnrohr ieidei
den Jüngling, sehr ausgezehrt mit grossem Hunger und Dui
durch die anima rhei mit dem halben Theil ol. tart« p« d. i
50 Tropfen alle Stunden abwechselnd mit der Gabe eines kl«
nen Lönels von einem Pulver aus gleichen Theilen Antim» crul
nnd ocul« cancr. , und wiederum einen an dieser Krankheit i«
dendan asthmatischen Greissen durch zwey Granen Zinkblumc
mit Magnesia, alle zwey Stunden zu nehmen, geheilt hat; ühi
gens -hätte man doch allerdings von dem VerC, bey der nea(
Herausgabe nach einem Zeitraum von 50 Jahren mehr erv^
ten können, als derselbe in der That geliefert hat.
Was das zweyte oben angezeigte Werk, die besondere Fi
thologie und Therapie nämlich des Herrn Professor RaimM
betrifft, so hat dieses seine Bearbeitung zu verdanken der Ao
gäbe der Qestcrreichischen Regierung um den Candidaten d<
Chirurgie in den angezei|(ten Fächern der Medizin vorzüglich i
Beziehung auf die gemeinste und unter den Landesbewohnei
am häufigsten vorkommenden Krankheiten Unterricht zu ertbe
len. Dieses Handbuch als .Leitladen ist.zn fiesem Zwecke sei
geschickt, das Bestreben a«r rationellen Empiöe deutlich aai
gedrucktt und an Warnungen für roher Itunstantübiing feb
es nicht, auch loben wir es, dafs der VI« besonders mitRfifll
sieht auf das Publikum» für welches er schrieb» die Recept
formein hinweggeksnen hat. Auch hat devselbe wohl getht^
die Gienaen ;Uehfx sn weit als . zn knge su bestimmen. Ma
Bang, Raimann u. Ypey, Handbücb. d. pract. Med. ya
^o<iet dtmnach nur wenige KrankheiUformen ausgeschlossen,
ifid besonders Rücksicht genomiren auf diejenigen » die schnelle
Hülfe erfordern. Bey der Beschreibung der Krankheiten ist der
Verl mit Benutzung der hebten Quellen seiner eigenen Beob-
iciitBDgen und £rfahrun£ gefolgt; Bey jeder Krankheit sind die
Torzügiichsten Schriftsteiler derselben am Ende bemerkt. Der
erste Bdnd umfaftt nach einer kurzen Einleitung die erste und
xwejte Klasse der Krankheiten, nämlich Fieber und Entzün-
dugen. Bey der Bezeichnung des Fiebers hätte die bemerkte
Hme des Pulses wohl hinweg bleiben können» und unter dei^
iübienden, ohne Säftcv^rlust schwächenden Mitteln be>i;nSjU
peter, Bittersalz, Glauber. und Doppelsalz, Weinstein und Ta«
aiirioden u. t. w, steht, wo von der Kur des entzündlichen Fie«
bf rs gesprochen wird , nicht ganz richtig das versül^te Queck-
lilber. In der Folge dieses Paragraphen fand der Verf. gut»
UDd dis mit' Recht zu bemerken, dalt die Wirksamkeit des Uo«
lomels und der Digitalis nur selten in Anspruch genommen
«oidtn ist beym einfashen entzündlichen Fieber , um so öfter
ibi>r im entzündlichen Fieber mit örtlichen Entzündungen be-
looders mancher Theile. Die Fieber werden von ihm aber un»
terschieden in anhaltende und aussetzende; bey den anhalten-
iiü wird von dem einfachen entzündlichen Fieber, dem einfa-
chen Faul, und Nervenfieber, dem Saburral, Gallen, Schleim
ttnd Wurmfieber gehandelt; vom auszehrenden Fieber geschieht
Erwähnung bey der Auszehrung Von dem ansteckenden Ty*
phus oder Fleckenfieber, der aber nicht immer ein Fleckenfie*
ker ist, wird bey den Hautausschlägen gesprochen« Das FauU
üeber betrachtet der VerL als einen acuten Scorbut? Das Ner-
Tenfielier ist ihm« and das mit Recht, ein Fieber, bey welchem
ein bervorttecbendes Leiden des Nervensystems mit wahrer Le*
keotscbnäche wesentlich verbunden ist, und sehr richtig wird
loa dem Verf. bemerkt, dalt es eine schädliche» zu ein<;r ver«
Werblichen Kur führende Willkühr ist, sogleich vom Nervenfie«
oder nervösen Charakter de» Fiebert zu sprechen ; wo Zu*
jille, die ein bedeutendes Leiden des Nervensystems bezeichnen»
^ibr^enommen werden, ohne dafs damit ein Zustand von wah-
Schwäche, eine auf Kräftemangel beruhende Mattigkeit in
iui Lebensverrichtungen gleichzeitig vorhanden wäre. In der
'Cyten Klasse der Krankheiten sind die Entzündutigen einzel«*
Theile nach vorhergegangener Betrachtung der Entzündung
^erhaupt, gut abgehandelt; dexx Schlufs machen die Entzün-
Mlgen der serösen Haute , oder die rheumatische Entzündung,
Ni rheumatische Fieber und der chronische Rheumatismus,
If dlich die oberflächliche Entzündung des Hautorguns oder der
■othlauf; die catarrhaie Entzündung und das catarrhale Fieber
jria Baogi RMmanp u. Ypiey Uandbikcb. iL pracU Mei
IT« II
haben lim StelU Key KtEtMzBiMiiB^ def KeUfpvpMf'WLui
i6hre und des L^firfibrafsle; VVm & Ii ilusliclikeit 'dlft ih 41
hitutigeii Briloite gerühmten; alktüfefaeii. 'flchweibll«)i^r'*'be^il
io tu Ree ^it dem . Verf. eiiltenttaden» dab dieselbe nid
für den Entzfindotigszeittaiim» nnA nur 'für fpnen derbegii
nenden DurctrteliwitMng paCit. "Vwh KM^beußebtSr ^^Üi bi
der Enuündung d^ei Bai^d^feUei 'nnd' tefne^r' F^rttaz^gen ^
eprociieti» • > ^ « ' * *
Der zweyfe Band irön Herrn Raimanns Hf8ndbQche;'lmtli!l
3ie dritte Klasse HniitaotschlSge , die vierte Cacheiden y die fon
te Ab- und Aufsondeningskrankhciten , und endl!{:h* di6 sech^
Nervenkrankheiten, Die acht Formuntertchiede der Au^schi r j
▼on Willan hat derVeif. auf sieben gebracht, er unterscheid!
demnHch fleckige , pustulöse, Bläschenausschläge, blasige, schuj
pige, Hautknötchen und knotige; eine ganz kur^e Uebersicl
lehrt, dafs sie noch kürzer gefafst werden könnten, und da
wie Marcus behauptet, das Wesen aller Hautausschläge nie!
auf Entzündung beruht. Unter den Petechien wird die Werl
höfische Bhitfleckenkrankheit abgehandelt. Unter Cachexien ve
8tf»ht d'-r Verf. chronische nllgemcine Krankheiten, die in fei
lerhafter Säftebereitnng, Blutmangel und unzureichender Ern'at
rung bestehen, und sich durch eine blasse, gelbliche, grüq
oder erdfahle (warum nicht auch blaue) Hautfarbe, durc
Schlaffheit der festweichen Theilc, Magerkeit und Abname d<
''^Lebenskräfie auszeichnen. In der fünften Klasse, die die Ab
theilungen, Ausflüsse und Zurückhaltungen enthält, ist be
den letzttrn der Gicht eine Stelle angewiesen, und wird sie ah
bezeichnet: als ein^ eigene Krankheitsart, die von einem of
fenharen Leiden der' Verdauungsorgane, besonders der Lebe
ausgeht, mit m^tigclhafter Ausführung, der in gehöriger od6
2u grosser Menge abgesonderten Galle, mit zu schwacher Ab
sonderung des keine phosphorsaUren Salze enthaltenden Urini
s^u sparsarmer Ausdünstung verbunden ist, und sich im atisge
bildeten Zustande u« s.w. äussert; ob alle diese CharaCtire wob
so beständig sind? Die Nervenkrankheiten' werden eingetheü
in solche mit vorvvaltenden Abweiditingen des Oemeingefübh
der natürlichen Triebe» der äussei'n Sinne, des iiinern Sinoei
der Muskelbeiveguttgen/ nttd endlich in Nerveokranl^heiten tfit
gemischten Abweichungen ;des Nervensystems j und luira. on«
gnt abgehandelt. So viel von diesem nützlichen seinem z,wm
cfce entsprechenden Handliache. Däfs der Vcxf. von roantben
In d^r Vorrede zum xweyten Theife bemerkten Mitteln ^wfni|
oder gar nichts gespcoqhen» ist ans angtfiihrlen Gründen sdn
%llhl zü entschuldigen,
Wi» endlich das lateinische Handbach des ehenfallt bereit
0
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ng^, RaimaAn u, Ypejr Handbuch/-^; pi-a'ct: Med. 713
orbeneD, durch mehrere Schriften in lateinifcher Sprache,
h in Deutschland! rühmlich bekannten Yper angoht, so lehrt
Titel eines ied^n TheiU (!ie darin abs:ehandelte Krankhd-
, die er in hitziire und chronjsche abtheih. Zur Vollstnn-
dt de« Werks fehlt die zweytc Abtheilung des zweyten Bandes,
welcher man die noch fehlende, langwierige Krank heilen zu
rten halte; an deren Herausgabe ihn ' der, Tod gehindert«
ist dieses Handhuch vorziVgllch nach Conshrücbs clinischeiü
cheDbnch be;4rbeitet, doch nach dem Votralh seiner literä-
hen Kenntnisse und eignei: Erfahrung am Krankenbette um-
ndert. Jeder Krankheit ist Üie Literatur, doch hin und wicj-
mangelhaft bey^cfügt; auch scheint der Verf. mehr auf diö
tur des Auslandes, als atif die seines Landes Rücksicht ge-
menxa haben. Was den nHherrf Inhalt dieses Werks betrifft^
fehlt bey der Darsl6llung der Fieber dief gehörige Ordnung , Wö-
hnothwendig Verwirrung bey jungen /Veriten entscthen mufs.
febris maligna ist ein- besonderer Abschnitt mit kurzer
kiicht auf verschiedene Complicationeii gewidmet , es als eine
rida nerv'osa pessimae indolit dargestellt, aber sehr oft ist es blo§
ÖS, nicht selten im Anfang entzündlich. Dem Typhus nia-
far'feroHs ist «nn besonderer A^<:chriitt Ebenfalls hesl^nimtv
. ibe als eineyi'^m r/mwrt <'f^ja////> darReste\Jt , aber wie oft hat
^en Charakter der nervosa stupida. Das Fieber ist dem Vrf.
'AOp pidsiis a statu normaU, plerunique pccca^s aucta velocitate
'in»ulan aegritudiiiU sensu, vOn diesem Icttztern wird gesagt:
inanijestat haud solum ex Inssitudine, sed et anxietatc, sudorihus
fffis particularihus , verttgin^', delirio , suhsidtti tendinuni cet. ?.Bey
Dächsien Ursache der Fieber drückt sich (ter Verf. ganz nicht
aus, ^^enn er sagt: f^erum nimia est diff^renijia naturae dii'er»
febrtuni , quojn ut älis ita causa quaeddm communis pröfirfict
^lari possii. Stull sagt, und das mit Recht, es giebt nur
Fieber; daher kann es auch nur eine nächste Ursache geben,
»llen Fieberarten gemeinschaftlich ist, die nur Zusammen-
gen mit andern Krankheiten sind. Am Schlüsse des Ab-
über die nächste Ursache ruft der Verf. im Unwillen aus.
'^itur ita doctrina de fcbrihus sthenicis atque asthenicis , indole
maxune diversis ^ inio magna pro parte contrai'its , quam diffe'
tutm (ssentialem in ipsa rcrum natura fundatu/n suis AntithesihuSß
ujffue Polaribus , Gahanicls j Magnet icis , Hydrogenicis etc. ete.
' e%'ertcnt praepostere ßruditi Naturales P/ii/osophi!
ßey den Entzündungen folgt das j4sthma Mdlari ahohsild aixt
Mgtna pohposa, die er, und das mit Hecht, als zwey ver-
ene Kuril en darstellt. Dem ersten Tbcil des zweyten Ban-
gehl eine Einleitung zu den chronischen Krankheiten vor«
» die viele gute praktische Regeln enthält, dieser Theil de«
74 Granv^He, Al^cndie ii,. !>• 4- AR«-«^ B**«
zweyteo Bandes enthäU auch einen Anhang, n^ishicere Jb
^t^fschlajian nicht berührte PpriDefi nacbgeboU,, ji|p4 gute Bj
iBe^k|i|igfn wtKenntmU «nd BebaniQ/ivg ^ Kri|^ n^A Flec
te hinzugefügt wef4en* ßey'deo Schmer^eil ifircfyoii deirGic
vind dem Podqgi^ gehandelt« Bey den Jcrainpfballfn Kfi^iKhi
folgt ayf ^en Abschnitt Hari^fyyfftP eifi ftol^^ftr j^u^Hei
EranUbeifen und die Blausuc^t» -fa^ G^at/fO^ fiQntf^JBfSpkn s'n
i||i9 ailgezeigte Krankhaften lui^ iui<| gut b^^lmfbe^ pnd d
i^gedeutete Behaiidiai||( dar Wffunt^cb^a. um |uf^U£eii Ve
tqhieileiibeil der«el|i.en an^emetfeg; beson^^W ^Hfb »fididkriiGi
i^npoiinaD auf die'Kfankfieite^ wo^i^rch dM^ \V!flj
für die Aerzte cQetäa Landet vorzf]g)ica belai^i^cb yfitJL W9l
dfal^erkt aai dem |it«i(aafctiaol^^£^b det7«fC «i|aiiU
fleo kinnm und möcl^ .
1
B. GRANviLtRS M. Dr., ordenkl. Leibtratet Sr« Köni^h Hoheit» d
;^ Herzogs vQii CUrjCnce u. i. w. Fttn^p Beobaciitui^^n über dcu |
nern Gebrauch der Blausüare in der Lnagcnichwipilfnffjbkt « dem ^
nfschen Katirrk,'deiii K»aipfliiift«nV. ttad'^^inlgeii indem' Kraollicilil
KTebit vielen' AnweisQni;en tuf Vprtkmf «hd Anwendung dieses Hd
mlt^etf. Ans «iMi fogUsehen übetfetzt vo« Dr. Ludwig Cerntt
«kademtschen Privatdoccntcn und Armenärzte, MitgUede der LeifiiQ
/ ökouoDiiscbeii Societat und der naturforschenden Gesellschaft dacelbi
, Leipzis i82o« la der &iMmg«trtneiisciien ^uclUiaii41uAg* $vo S* V]
' und 80. . , '
MaüENdib, Dr. M Prof» der Anatomie, Physiolo^fic und Semiotik i
Paris. Physiologische nnd Clinische Untersuchungen über die Anw«
' dung der BltiNiiiro'lB den fftinkfeilN» dar Brost and beiaadtn la d*
toafceafebwilidnitlit» Ana dflai Fdawaiiitham ataiaim von Dr Lai
wig Centttii'Hktdeniischen Privatdocenten u. t. w. Lei|m% i8a<
t l» -der Baoa4;iftaai(itohfff J^oaU^dhuig* 8vo S« aad tti
Ucber die Anwtnduag der BlausüaDa alsHeilmutel io yenehiedenca Kraal
beitefif besonders in der Langensch windsuchr , krampfhaften Eosbri
ftigl^eit und in dem Keichhutten von Dr Eduard Roch. Mit ein(
Vorrede von Dr. Cerutti» Leipzk bey C* H« F« Uaitnma i88a* 81
S. XXXIL aad tag»
Die verschiedene hier ani;ezeigte Krankhaltall * wohin tofzü^
lieh die Lungenschwindtacht. ginrechnet Warden mufi, widij
welch« derGebraach aiaas neuen 'Mittels empfohlen wird, sin
atierdingi Tatl ÄXi und Baacbbfiailbeit, dafi die Aerzte b«
tayii .mflaienp daiaolba in aailian Eigantchaflan» Kiififl|
•I,
GranviBe, Magendie u. Roch ü« d. Auw. d. !ßJau$, jiS
oad WirkvDgeii naher za kennen, besonders da et von Män-
nern empfohlen wird, die GUuben verdienen. Das Mittel ge-
hört zi^ den wirksamsten Giften» dai in den Händen vorsichti-
ger Aerzte ein sicheres und »chätzbai;e« Heilmittel werden kann^
ob es mehr, weniger oder eben so viel leistet, als andere Mit-
tel von ähnlichen Kräften , das wird die Zeit lehren. Hr. Ce-
rutti verdient Dank, dafs er diese Schriften in einer Uoberse-
iiuB% mitgetheih hat, worin gewils s^hr merkvvürdige Fälle
pQÜialten sind, bey welchen sich dieses Mittel von vorzüglicher
Wirksamkeit gezeigt hat. Man gebraucht die Blausäure in
Deutschland bereits häuBg mit ^verschiedenem Erfolge, und die
Lfahrungen inländischer und aosländischer Aerzte mit einan-
(ier verglichen 9 werden bald zu en^cheidenden Resultaten lüh«
ren. Was die Schlulsfol^eu der ersten Schrift von Grarn^äU be-
tri£&, die aU eine Fortsetzung der Beobachtungen betrachtet
Verden ttJuTs, die der Verf. im vierten Bande des Medical Re«
P^rtory 1815 geliefert hat, so sind diese unter andern folgende:
<iic Blausäure ist das beste Palliativ in der ausgebildeten knoti-
gen Lungensucht, sie hält den Fortgang derselben im Anfang
^ufi bey Engbrüstigkeit, chronischen Gatarrh und Husten wirkt
si« mehr als andere Mittel, im trocknen Krampf husten und be-
soaden Kcichhusten ist ihr Erfolg bleibend und vollkommen,
^0 alle andere betäubende Mittel ohne Wirkung blieben, hat
(ie bemhigti Ree hat sie in diesem Falle, wo er sie verordne,
te aber auch vtrlassea ; so wie er vpn ihrar Wirksamkeit in der
Lungensucht nicht viel loben kann.
Die Schrift von Mag/endie enthält nicht nur eigne Beobach-
tungen, sondern auch diu anderer französischen Aerzte, vtr-
bunden mit denen, die Granville, Manzoui und Brera mitge.
theilt haben; aus allen diesen geht hervor, dafs die Blausäure
^iMt in sehr grossen Gaben mit Klugheit gegeben, voUkom«
iQen unschädlich ist, dafs sie in der Lungensucht den Husten
^träcbtlich vermindert, den Auswurf freier macht, den Schlaf
Ordert; in acht Fallen schwanden die Zufälle der Schwind-
et Der Verf hat die Blausäure allmälig gesteigert, zuletzt
zu einer halben Drachme binnen 24 Stunden ohne Nacbtheil
Die Schrift von Dr* Eduard Roch giebt in einer chemischen
Ölleitung die Geschichte, Bereitung, die physische und che«
mitcbe Eigenschaften und die Grundmischung der Blausäure
^Ti and gut an; darauf wird der dynamische Character der
wawäure, ihre Wirkung auf den thierischen Organismus dar-
Cesiellt. Die Resultate der Versuclie beweissen, da^s sie in ih«
reinsten und concentrirtesten Zustande das heftigste und
niicbierlichste aller narkotischen Gifte iat, ein allgemeineres giebt
et iücm^ M vdrbreHcril ihrt' WiHcnn^ T0^*>%1M'Tä41'#n'df
Kdrpef§ *^s, die sie' htMhrt, mit Aüstial^'d^iffomnstain
nie ün'd harten Hihiha^t; die VeV^ftUtt^aiiralle tiiid vo
•Aüeii Theilen aus dieselben; auch firi^'^e^ Mens eben ist' tie ei
heftig Avirkfnde« Gift, Hin'd et fehlt «ih' vollkommenes und si
cheres Ge{»engift; auch* iit ^« sfchvfer, doch nicht unmöglici
die Vergiftung nach dem ^odc zu entdecken; über alle diei
-Gegenstände handelt der Verf. dieser Schrift,' und ehe er vo
der therapentrschen B^nrttÄung der -Bhin^uÄ spricht, werde:
. die Meinungen verschietlener 'Aef^te nher die Wirkungsart fie
"Blausanre vorgetragen.' Darauf werrfen feine Menge Krankheit«
formen genannt, worin lieh die Rlaii<nurie wirksam gezeif»!
uamlich krampfhafte Knnkheiton , vorziigtich Brufiikrämpfe , Te
lanus, Luni^rnsacht, Milzenschnellüngen von erhöhter Venosi
tat, enizündlicho Krankheiten, auch Würmer o. «. w. Ztileti
foigeti die TcrschiedenVn Zubercitung^^^tt und' Methoden #ie voi
znschreibeh, Brer.i gab «e auch in Pillenform, mit Digitali
verordnet« er dieselbe, tim die £iftsaUgiing bey EntEüfidunj
tM bef^irdern. Als Anhang Ünd et man 'einige auserlesene Fälle
in welchen die Blausäure itiit dem' gHifcklkhsten Erfolge ge.
' hrauchf worden. Kürz, diese Schtift in gkMirängter Kür
le die 'befriedigtentten Aufschlüsse ülx^r 'alte« , wal BeobachtaD|
tind Erfakrikig voll «Hesöm Mittel geft^hrt. In der Vdtred<^sa^
Hr.Cenitii, dnfs er es doch Aicht wiiWe^i irli« die Art'ürid W«
te, Wie die Bk^fh'Qtf» wift^f, ein bestimtift^' Driheil zn^fälleH
doch scheine es ihm , dal» dieselbe vottcurtivcise itoehr bey entj
sündlieiiter Reitzung, «k' in wirklichei^mitttadiiog eidi ^irkJ
•am beweisse: allerdings ifa uft- hier^ Bl tAa tkkMftrütfg #fl^«ftAlm
Hr.C^cntti zieht die Verordnung i^fibMbifNtf^ttltMl ätl0ernr'Vöi|
jnen jwt: Weoig'Pääe siod ihm f<dr|clkomiBlm» wa-^mtMit4
UA vtm den Kr&nkeiv ni^ht "^ertrtkgeti' wdrtor wire» mIM dun
die Dofif bl» M.- §•* TMipibn tagiidh gettelgeit wiiffe| Ii
flifuidiM' Fialen «Men^tOttn ttbe'Wivlting dBzmMMif'jg^gA
himt Mdifte AMnhrtingMHlel. De» «bfttmmeviitifoliett ZutfUMN
toil 'lAaoheittelidlir'.jlte^ KÜM
in «ItaM'ilm dl» Ki<ttlM,IMrdtt't%n' «lUm 11^ beldMN "o«
halb am Leben %n teyn glauben« der auf den Gebraaeh tlUlN^
MHlek MiWeSien mäk^der lfoeteeVAinlf^«Mi'(^
hat derselbe hey •inat'^felmtediCkihtig^irffnia ebeniill* -beofti.
iiehtetV'^itt^fltt ho^n Un Aufgaft««im P^tArfaHä tnid tämtn
aromdtk. mh otfcAar ^auH. Doch galT A^dle-^ Blausäure IM iüft
k^rals ift Tfopfan b6y*ftfwaohreneil lifid Tropfen b^Kiv*
dem läglicb; Wailttfdl^«>es Mittel iuit?h Hbr als neoei PalU^üi
iti ^hweren chrehiitben Krankheiten dienen tollte, und in den«
sellyfea von decaAme cu^ Abvfechlung mit andern pAlliaUvmit-|
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gfofter Gewinn« • hh^ «oft Qkhtiqelur. verlMigeD, alt es leittem
Una; nur allzuoft tntt bey den Krankheitep » wiidtfr welche es
läiubt und einpfobleii ^d, d^r Fall. lE^n, wovon ^Acetaeus sagt:
Oportet ent'm medtcum^ koc in morbo iotwn hoininem ptrJnu^areM
fmi per Joveui neqitt Düf ipsis JacMc /ufirif- ^ « . ' .
• I ' • , ^ '
Ueber Bebamlluog« Futter und Mästung^ des Vicbs des Landwirthtcbaft,
?«i Staatiräi vo«, Haw* (Vorgetragfft H der Offlui^idieB Vc»«
OBUDlung ßot .Winti^ifn*) • M,jiiii€iii)fi# |98o^ Bey ^* .A* f Uisenintnii.
Hsrr Staat^rath von Hazzi zeichnet, eich, als landwlcthfcbafllifr
eher Schrifisteller» rühmlichst dadurch aus, dals er innrer III
(Us handelnde wirkliche Leben eingreift, und seine umfassende
Sachkenntnils immer zum wirklichen Nutzen und Frommeii
^ Gegenwart anwendet.
Vorliegende Piece liefert neuerdings den Beleg zu dieser
Bthauptuna. Der Herr Verfasser greift hier abermals, wie in
aliflo feinen früheren Werken, lebendig und mit voller Sach*
kbülniri in die Wirklichkeit ein; so, dals es wahrhaft za be«
4i«ern sein würde, wenn dasjenige, was er hier zum Nutzen
md Frommen der Ge^^enwart aufstellt, nicht aügemeine Ee-
ichtnn^ und Berücksichtigung finden soUte ! Er geht von dem
Grundsatz aus: dals mageres Schlachtvieh für den Gewinn der
Undwirthiichaft und der Industrie den grössten Nachtheil zeigt,
ViA dafs die Viehroastung die gute Viehzucht und die bessere
I^ndwinbscbaft von selbst nach sich zieht« Mageres Vieh
liebten, (sagt er) beifst Waizen auf dürren Sand, ohne idn
ta dnogcn, saen, und so die Erndte sich entziehen. Zur
Unterstützung dieser seiner Ikhauptung führt er anerkannte v
Aatorifäten als GewftUctmänner an» namentlich einen Thaer
Schwerz. '
Vor Aufstellung seines Systems unterläfst er nicht, die Wer»
k derer^ die vor ihm in*s Besondere über Mästung geschrie-
^9 wie Pfarrer ChriU und Carl Lcuchs , mit bescheidener
Anefkenntnils und gerechter Würdigung anzuführen.
Das Ganze der Viehmastung beruht nach seinem aufge-
ttdlipn Systeme: a) auf Vermehrung alles Säfte Schaffenden«
^ b) auf Verminderung alles Säfte Zehrenden. •
Das Säfte Schaffende geht hervor: i) aus der eigenen Mast-
fiüül^t des Xbier^i. .vd^ der ^aiaiifüohta Ani^^. zum Fett-
uigiii^ca by Google
7ia HtfftiiiÜitr BehaiidLiU!«.w.d«»Vi^^
m
tfttdmi 4)-fttt» 40n VcifMMiaMtigMtiMilin Amt AdHfibi «dl
Ahhölfe der Miogul dabey; 5) te fillia, ■iigttiiiiiiiMd
«ad hin&Mii MTaariiiig, • .. « . 1
nTVwinliidMfiiig ättm MUi VemhuMidtti wM hnMkii
1) durch MiWf Kttrp#ri» «ttd 0«Sitflmb«p .Aktpanming da
. Thätigkeit der SuM, (uhiii^ni^e Mtt»l; ») dasch V«rtMidaa|
stärkt« Aiiiletr«iM{eii» all Ourch&lb Sohwell)^ OMohlecfatttnik]
5) darch gleiche Sorge ftr die Getnttdhflit des Thieret; 4) doidi
A^bttchtung des Biim.iits«s 49r Vt^tteronyt 5) durch sweckoübj
sige Einrichtung des Mestortes; 6) durch Beebechtong derZn
und ,Oauer der liest. I
Zn den Haa£»thhigeniltsen jefcf Meet^Uniemehttwmg U
Teotschhind, eihh derHr^ Veiftstelr: e) das gewghnliche la»
ietf des VIelns nedi dkelk Griff nnd AugtanDUs; b) die MsM
genimfl semmt Fleischtezen. Die Masi eifoiden gresse KssJ
ten« «nd dieie laihi jiH«i,t'eeittlnfli|fiMr«lee, mm hey «eihl
ftcIlMelt des Anfmades mM OelHoiles eufeMdin. Geiff wd
iftugenmeas des Bletagers gewlhiM eher dem Laadsvirthe M
se «eherfaeH Motewe^es ; wohl aber- das Wägen des lebeadU
gen Viehes, Man bedient sich daau gköseer SehneHwegen wä
elneih Bodete und' VwdUag^ tod ■miera,- «ef «vekMl w
Vieh gefahit, teid dks Omiehi hemtefci ^«d, woatt wm •
Toa der Erde erhebt. - ieiefae Yhijm ÜM adeh warn Wügeki
des Heois nttd anderer ]Hi«elri»ohsl nütatlch nid atf^K m
tsiib kn^ In iadeni Derfe aw eine seithe -Wage roriMmri
ae WMe 4er Viehhindei od' Iteeshmi^ «die i|iiiawnii Lsb4
wiithschafl oneadlich dabey gewinnen I
Noch weh eehlimne^ aU dieses eme ttindeiiaft, dinU
dem VeiteSjSr das iweyte, iffmfildi die Metageisonil saml dsi
Relselttaxeii 10 seya. Diese, mekit ei^ stehen in einer MMN
liehen SteUoxig gegen die« Masmng des Viehes, 'Der MMsm
haoll nor die Quantitft» Mehl die Qaamis des Fleisches, m
doch ist der Laadwirth mit sefaiem Mastrieh aa ^ llettf
gettnnfl gebanden, dlir das Monopol dm befent md'SiÄbidH
teils hei; Daher deaa euch weder «der Terkäufer noch da
Haikt» sondern der Metzger dea Prsis bestimmt» F6r Mfi
UagereehtilShelt dhidel LbtiteMf sowdhl dea sfchern Schilf 4
dea glelchea Ihrack Im IPIdbeh-SatSB^ Die Politey befdwl
Siamlich, wie das «Flslkfti TerkMl weidfil muls. Abgeicbsd
darmi» dafs m aamdglich ist, elae selche Bestimmung s« «c^«
'iaa, SU geht ^stets daraos eih yeidammnAgs.Crtfieil gegen jeds
8|iepaktacin» gegen Mastnäg hervor. Der Hr. 1^
mit ühenemgeadrr Kho^eti nach, dafs der Laadwirth aidd sd-
tea'hier, olme dim Verschulden, grossen Schaden leidet.
AUaedings bUht 4m'. Una ausgemachte Thauache, däUZI6^
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F. lidannm, ieonoi cerebri ^fttiarmn etc. 719
die für die Wiege der Gewerbe wohl
URCA liqfDm hatt^ii — für die {etzigen Verhältnisse nicht mehr
pasien» dafs diese ihre Aufhebung zum gröstern Aufschwung
ükt Gewerbe fuhrt, Der Gewerbsmann findet fteinen gcösiera
VroUiiand ntUr in frejei BeweKua^!!! '
t, . V. Foxstnei;
MeMii TMimte IcvMi eirtM iVlAttfontt qnömiUfaiaiinaminaHuai ra-
iMätlknißB ayttllMtf n WMitor. itoi* 56 pag. so
ley dem Wiedeitufleben des Staditüns der Thieranatomie, in
ler Mitle dc$ verfloitenen Jührhonderts , war man eifrigst bi>i
mühi, die Aehnlichkeiten und Verschiedenheiten in der Orga-
lisation zwischen dem Menschen und den ihm am nächsten
KdieiidenSäugethierent den Afftn, auszumitteln. Es wurde da-
P&U »uerst die wichtige Frage aufgeworfen, ob das Gehirn dei
MDSCben von dem der Affen verschieden $ey oder nicht. Ty-
IM ti^ fruffoD wollten bey ihren Untersuchungpa keine Verschie-
louieiien wahrgenommen haben, und letzterer stellte daher die
BtllMptung auf, die eigenthümlichen Seelen-Aeusserungen des
MoMthen, das Denken und die Sprache, Seyen nicht durch
UM besondere Hirn Organisation vermittelt, weil das Hirn der
UIhi im Baue durchaus mit dem des Menschen übereinstimme.
Da das Gehirn der Affen bis jetzt noch nicht genau un-
«tlicht und mit dem des Menschen verglichen war, um die
Grafen Buffon ausgesprochene Behauptung zu bestätigten
JMr zu widerlegen, lo hat der Verf. sich bemüht» in diesec
«hrift eine solche Vergleichung anzastelfen.
Auf fanf ausgeführten und eben so viel Linear.Tafeln ist
ll$ Qebirn mehrerer Affenarten abgebildet. Zugleich sind die
ttbildongen deir Gehirne verschiedener seltener Säugethiere bey-
Egt, die bisher noch nicht untersucht worden sind, naiAent-
des Seehunfff, Löwen, Mongos.Mak, zweyzehigen Faul«
Ifciers, Waschbären, Büsselträgers, Biebers, Stachelschweins,
HjSutis, Murmelthiers, Beutelthiers, Ameisenfressers undGürteU
»ers. Die A usmessungeu der verschiedenen Hirntheile sind
j«! besondere TabelJen verzeichnet« Und endlich folgen die
vergleichungen des Gehirns der Affen und übrigen Säugethie-
t( mit dem des Menseben, aus denen sich folgende ResultHte
Ergeben: Das grosse Gehirn in im Menschen im Verhältnils
den NexTeJif dem AuLkenmaii« dem verlängerten Mask,
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dtjB .Pj^ramidiü- imd Olkcn - Körpern , dem Htrnkn^|et^^ d^
Viernügeln, aen M^rkkügelclien , dem Hirn- Aphang und^Jj
Zirbel ungleich grösser und ausgebildeter, als, bey den Affe
tind ubrii^eD Säugethieren. ÜU TTalblcugeln def ^Qf^en »Hiri
nebmen in folgender Ordnung an uiösse ab» dem »^ensch^
zunäclü^st stehen die Aff/Rüt Seehunde und Makis; dann folge
die Cetaceen, VViederkaner, PeUcb^dermen, Einhufer» Raul
thiere und Faolüiiere ; und auf der niedersten Stufe iti^cn d
Nagethiere, Beuteltbim, Armadillt^und. Fledermäuse. C
•ich die Sphäre der psychifchtn Erscheinungen bev d^n Säi
gethieren in gleicher Ordnung mit Abnahme ' der Huibkttge
iMl&vieifel^ » dafs ü^n.iifim IShMiCüß, Leben Ma^ vimmiiick
•tea Antheil an der Manifestation der psychifchen Operatlonc
haben müssen , oder da& fikß. diäte voczüglidv i;tjrBi^in* «Di
Srokse Hirn jle Meiische^ • «cjchne^ ^icfh ferner fop dem d«
ffeh i|nd .ubri^e^ SaugetÜqre't^rqh einf piefar elll^iptisr^
Form und zahlreichere Forchen und Windungen aus. , Ai
kie untergeo^netea Gebilde qbs g^rossen Hinu» die grstvmf
£5rper» die Sebhügel, de^ Balken und die Scheidewand sind ij
^ Lenschen im. VerhBltnifs zum verlängerten Buckenniark gr^
als be^ den Affen und andern fiaugetniofren. Fernajc^^erscnef]
die Vierhügel, das kleine Hirn und der Hirnknoten^ioi
gleich mit dem Rückenmark bedeutender. Endlich 'zeigen sii
auch noch manche andere Verschiedenheiten die «hier alie ao,
zufuhren nicht der Ort ist, ' ' i
Das Hauptretultat ist, dafs das Gehirn des Menschen ai
einer ungleich höheren Stufe der Ausbildung und ißntvv.jckf
lang Kteht, als das der Affen und aller übrigen , Säu^ethier
Tyson's und BufTon's Behauptung also, es finden keine VerschV
denheiten zwischen dem Hirn, des Menschen und dar Affen stai
zeigt sich als ganz irrig« Der wesentlichste Unterschied d
Menschen von den Thieren ist gerade in. der ausgezeichneti
Organisation seines Gehirns zu suchen, durch welche selbst wi
der die eigeAthumUdben Aettssenmge|i der Ps^dist Y«i^|iuitc
sind.
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Intelligenz - Blatt
lux die
Heiddbeiger Jahrbücäier der Literatur 1821*
Nr. y.
Qiroaik der Universität Heidelberg.
Se. lönig]. Hoheit der Grofthmog faelui dbrgiiMigit gKmm
H den hi«tiien Privat docenten Ur* Leger zum 'mteroMoBU
I hen Professor 4n Bbi^pkke, nud den hiesigen Pdvatdo*
£^Qten Dr. UÜnumn zxxm »«iMmdwilleiMii Acoftmo^ der Theo*
jop« and Phüotophie zu emeuMii«
Der von Bonn hitcber beraftne Ilofrtth md Pcnftiior,
dbUMUMT^ welcher yon lUlitiiB'Hofc den Clmtaltittt el.
OiMmoi Hofailte «taBlleD'lHil» wixA Udmlibb Ifiebaclis
Ii' yoilet«ngen arMFnen, nlmlich tter donUitet Privau
pa^nid Dtttttclien, Bransöiiichen» und FkewtitGhen CiviL-
|M Stfiiiina]prooe&
' Die Zahl der hiesigen Studierenden betxSft Apjitf
fa f4)||ii«Liite zusanunen 410, nämlicb
, Attiiändai;
TteotogMi
JncfiiMi — w ^ 165
IMIoiiier mid Gblroüjgen 48
BftlfaOfstfffMl 13
Philologen m Philosophen 41
•J 1
Zusunaieii. 4M
Iiilaiid«r«
Theolagen ~ • 37
Jorlslen — «i. 513
Mediciner und Chirurgen 36
Kam er «listen — — 11
Philologen u* Philosophen m
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XXXft .
«>• • » • ' • I
Die Jntiileii^Ftedllt erdieUte am nß. Febr* dem Htb
Carl Jos^h fP^eher von ftdtr,iuie&» Torgäogigem Bsimen 'ii
"WtMe emet Oectorit der Rechte« . Am 85. April hielt deneU
be i^J^at .tei«e CommadaUo de UfSka Ftaucmrum Saliea «f i^^'"^
r/a> HeidM. U8%4 seine tUjputaiio pro venia leg^hdL Am 50, dei
telben Menett ef hielten die Gandidaten« Herr Cqd Joseph Ead
meter aus Frankfurt ttn Main md Herr IVUhdm Gerhd aej
Pforzheim die )arittitche Doetorwürde, Am 9. Juny dispntirtj
vibex Theies /iw venia legendi der Dr. jur« PMipp Jacob B^Ü
Die mediciniiche Facoitat ertheilte am g. Februar dea
Herrn Fmsm Fohmann aus Asiumitadtim Baditcben, Protectej
am hietigea;^^ttatoittisoben' Insütote, am eigenern Antriebe da
Diplom einet Doctors dei; Medizin und Chirurgie. Dieteib^
promovirte am 9- Marz Herrn Heinrieh Simon Hjrnums ans Donj
recht, Dr. der Philosophie nnd Magitter der freyen Künste
nach vergfingigebEi' £aeBiieii aum Doctor der Medi<dn und Oak
jrorgle; detgteioben - am . siv Mta Heim Jok» Btftist Gcä an{
Harthaaten in Rheinbaiefp» niich voraotgeiraligenem £zanie]i
I}^c[.pi|*fjrtatioii. detaelben de i^Awneim &%tvi£um witd nach
geliefert werden. Am 17. Aprü ertheUte dietelbe dem Hern
^rifdbue Johanmdet a«a Bapsaa in ThetAlien die Wäii
d.e eMf»t Dpctort 4ier Mrdiein mid CUiimT^e» und am 15. Ja
ny eiblelt -dietelbe . Wüsde. Herr /o4aaii Mamb ans L&eatal ii
der Schwtta« t , , '
' Von der philosophischen Facoitat wurden promoTirt untern
84. Januar Heirr. Dr. Medicinae JoL Fnednek Christian Hem
titad.1^err Bkitarick Georg Bronn aus Ziegelhausen, Verfasser dei
am 22. Nov. vorigen Jahres gekrt^nten Preistchiift der niedid;
nitchen Facuhat, beyde nach Toraot^gangenem Exdmen un(
Einreichong ihrer Dissaitatimian» CHetelbe ernannte ferner un
term 16« Mey d^n .Con&ervator des hiesigen aoologitchen Mu<
teums, Herrn Heinrich Boie ^% Holstein f nr t^em Abgang«
an das Königliche Museum in Layden aus eigenem Antrieb<
zum Doctor der Phiio|9fphieb auch ertheilte sie dem Ractor unc
Professor a» Oymiiastum zu fVertheim, Herrn Johann Friedrich
Neiff/iardt, einem durch treuen jÜnierrieht und uiehreie mü
Be)£«li auijgenommene Schriften verdienten Schulmanne zui
Feyer seines im .^angeL.det^onatSr Julj fallenden Dientqa*
biianmt die phikfefhiaBbe DociOKwfirda kmofie cmsmo.
^ • • • » • » .
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fixvn
m
Antikritik.
Auf die Ree der tentschen Obnkmäler in Kr. 88- der tilg.
Lit. Zeitung finden wir nöthig, zu erklären» ddf$ wir uns za
einer Antwort auf die boshaften Scbmäbiuigen det Ree. nicht
erniedrigen können» seinen Tadel aiier» so fern er die Säcbß
^mS^ «n'galiöHgeni Orte widerlegen werden»
Oie.Hennigeber der teuttchen Deiüunil^«
Anzeige der Vorlesungen
& Wikmid des ecademiichM Jähret 1820— 1821 auf den
Cnf Pacollaten der Pariier Academie gehalten werdet
* I* Theologie* «^ FacuUd'de thMogie.
a* IVrercftJb, Dr. /* M. Bmmkr Fmamit Oeeui und ffref* — *Montig
nod Freitag von i ^ 3 Uhr.
b» Jforal, Dr. M Jou GrmU i'Arcy^ Prof«t Oientlag nod Doanerstagi
von 1 — 3 Uhr.
c. Einleitung in das alti und neue Test* Dr. I'hiU JUtrictr^ Prof», Mitt-
woch und saaistag von i — ä Uhr
Kircbengescbichte der ersten drey JMnmderti^ Dr* F» M* Ccttni^
fraf., Dieaatat und Deaaentäg toh i S Uhr.
c. Hebratiicbe GrammaHk end Exegese det Deuteron, Dr« A* Z» flboiaMt
de Lanzae^ Prof. Montag tind Freitag von i — b Uhr.
{. Kan^lheredsamktit^ Dr. N. F. GuUfnif PtO^ MittWoeh II* StOH
itag von 1—3 Uiir*
n, Rechts- und Staattwtftenichcften» (Faculte de droit.)
I. }^aiurrecbtt Prof. Cotelle und ProF. de PortetSy Dienstag, Donoerstig
Samstac; um ii i/t Uhr, in veneiucilcncm Locai» (Plan St Geneviive
und in der Sorbonne),
b. Römisches Recht ^ Frof. Bhndeau und Prof. eatraord* Ducourroy* um
10 3/4 Uhr* *
^ ifemoBtUeta CMMbt^ (code KapeUon).
ir Carsut, Decan und Ptof. Delvinccurt uad ficeE eztnerd« Xlwwwtf»,
Mootag, Mittwoch, Freitag um 9 Uhr.
%t Cursus, Prof. Gruppe und Prof. extra« Simon ^ Montag, Mitfewocht
Frciug um 12 1/2 Uhr
3r Curaus Prof. Alerard^ Montag, Mit^och» Freitag am 10 Uhr.
I. Bmdät^.und fVteMrnhft Prof. FwrietmSf Dienstag, Doonetstag uad
SiBHtog um 9174 Uhr.
C» Frmhisches Polizeyrecht (droit administrativ) Prof. DegermdOf Dien»
tttfi^ Donnerstag und Samstag um 2 «74 Uhr
f. Civilprocefs und CrsminMirtett f Pcol;. JUrrial de Sit Frix und fro£i
Ikrmtottt
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XXXYIJX
g Rechtsgescbicbtc^ Prof* cz^ffftord* £mtk0t DmMitBg, Donaentub Saa
Ug um 2 1/4 ühr^
V UI. Aiuieykmide. (FaMU ^ Medieme.) ^
!• Vorletniigen witnrend dtt Wiater.Semettert. (Kovembcr bit April.>
a« Anatomie und Fbyüologie^ 4ie Prof* Chtausitr tu Ueelard^ täglich d
toUlir*' ' ^ . 1
b; Miücimkbt Ckmii vni Fbrnrnmie^ die Prtf. Asfiop'iind FkumueU
Mootat:, Mittwoch tind Ffeitig nm i« Ubr* i
Medtcine Opiratoire^ oder medicinische CftMHonslebre ^ die Pr»F« JCj
kvfcnt lind Richerand Dierutag, Donnerstag und Samstag um i*2 ÜIi
d> Chirurgische Klinik (Cliuik externe), die Prof* iiad Jhrft^trm
das Ran/fc Jahr hindurch von 6i/a bis 9 Uhr.
e. Alediciniscbt KlUik {Clinik interne)^ die Prof. Ccrvisart und ZrroK
dia gaaie Jiilir lilndmcb täglich in der Charite aia 6 i/a bis 9 Uh
f« JOmMn BisncB im HnfiAm dkr ^SeMr (CInwfirf de dite •
ftrfifiioimmeni% die PioF. 7;iMi und Füttskr^ dae giüe Jahr iiü
do*ch, taglich von 7 bis 9 Uhr.
Chiiwrgistbe IVtstrumentenUbre, Prof# Tbiüaze, Donoerstaf; um t Ühr.
Literatur und Geschient der Arznty - (Wissenschaften , Montag, Jttife
woch und Freitag, um 1 Uhr auf der Bibliotbeli, Prof. Moreau.
A« Vorleaungea wkhtcnd dei Sommer Semesters, (April hm zum Schlo;
des academitchen Jahres.)
a« ^ttteria Medica und Botanik, die ProFcss« de Jnstim imd JUtkm
Dienstag, DoniierstaR und Samstag um 10 1/2 Uhu
b. Medicinische Physik und Gesundi)ritslehre , die Prof* HaUi und Iki
geuetteti Montag« Mittwoch und Freitag um 13 Uhr.
InntTi PaAüogify M Prof. FhH and DamhU^ Montag, MiUwoci
und Freirag nni 12 Uhr. |
di. Meussere FatbeUgie, die Prof» JHfo^etfs nnd ifewK^ DIentti^ DoBien
tat; und Samstag um 12 Uhr.
0* En$lindungslehre, Weiher, und Kinderkrankheiten, die Prof* DtSüfmiiui
und PelUtun^ Montag, Mittwoch und Freitag um 3 Uhr. I
f. Gerichtliche und Stauts-Arzneykunde {Medtcine legale), die Prof.
|ir. OrIM und Orßa • Diensug, Mittwoch» Freitag und Si"i«ftag uij
S» Chirurgische Clinik %
h« AJediciniscbe Ctimik ! fido
i* Klinischer Besuch im Hospitium t
k. Gemeine Arzneytmttcllebre {droptiS «TWlfri), Ftf» 2Mhff « Pwflttlg
Freitag und Samstag um i Uhr. "
{. Literatur und Gescbicbte der ArzneywissensCbafteu^ Prof. JUarctt
Montags um 4 Ukr a«f der Bibliothek. --v f * MAwrEm^
IV. Physiomatitcho und naturhit^rische WisiantditftcBt, |
(FacuU^ du mencts. )
a. Höhere Algebra und Anfangsgründe der ProhabilitäUH^RidlmHin^ Profi
FremcQCw^ Dienstag nnd ^ainstag um 11 1/3 Uhr.
k. GmfMschi Ge^mttrU^ B»d Liehre irooi Gcbrancb der mathcmatiichea
Inttraneote, Ftoff. Umketa^ Montv ond Fieitag om i& 1/1 Ukr*
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(« DfernM' wd Integral^RtchHUHg^ Decin und Prüf« Laaoix^ Dienstag
od SaMf niD 9 Iliv*
i jtffdhfftO» Praf. P(tlni% aUtt »intr Hrw Amfht^ MMtag 884 Ffci-
am 8 ip Uhr.
f. FKjii. catcr Tlicil» Prof. G^lMstae^ Dieoatag nnd toMtftg «n t
Uhr.
f. Mhiiralogie^ «üc Prof, ifoigr und BroMffmurtf Montag und Mittwoch
nm 10 Uhr. . * '
f. OMr, die Prof 2VMr4 «od Daimiy.
b. iMssrir, ifMlMrfr «Ml J'bysiolcgki ftoU Dunik^ 4i BUmrUkf Ditna*
tag und Samstaj; um 11 i/2 Uhr.
l Ztoitgßg, Pio& Gt^jfty SU mUmn.
t. Vortcaoflgen« lUt artt Im SmamSmuittt haglBMO«
k /j^fift, zwtHtr Theil, Prof.
L Aiintumlft Prof« Ufo i«.
m. SofMiib und NaiurUbrt des Pßanzenrrichts (Fhysique ^Mi) , die
fmf* ikr JFmmuMa und JtfirM; Mittwoch qnd Preitag nai 10 Übt.
If. Piilkiiogiey Philosophie, französiach« Literatur -Geachichte«
(FacidU d$s J^cttres,J
u GriiMcbe liantmr^ Prof. Baissmädi^ erkliirt den Theagaa daa Pin-
to und Arlatoplianaa Willkcn. Montag' nm 3 Uiir» Mittwoeh nm
111/2 Uhr.
t). Röwiscbe Utteratur , Prof. Delapiace erkUit Qpintilianna Riietorik»
Mittwoch uDci Sümstae um 8 1/2 Uhr.
c Rbmiscki Foisie, Prot Lmahrt exponlrt aoterlesene Stücke von Vir-
gil Sdenen nnd Jnvennla Satyren, Mlttwocii und Praitac nm 10 lllir«
U Frmoüsche Beredsamkeit^ Prof* fslltmtin atatt seiner Pro£ Fiernt,
fiWr den Geist der französischen LiternPir nacli ihren veraehladenea
Epochen, Monttjg und Donnerstag um 10 Uhr.
f. Cetcbicbte der franzvsiscbm Literatur und Di^tkuttSt 9 Prof. Xo^C^
Oienttag und Samstag um 11 t/2 Uhr.
i Fbilotofbie^ Prof. Larondgßdkre j statt feiner Prof* adi* Tburot, expo-
1^ die Theoffe der Seelenkritfite , Montag und Preitag um 81/)
Z* Geschichte der alten Fhilosophie^ Prof. MUlon* Er schildert deu Zu- ^
staud der metaphisischen und moralischen Disciplin mit genauer Nach-
Weisung der Torzuglichtten Systeme. Dienstag nnd Donncfstag nm
6 ifi Uhr. >
todicfrlr dir «mm Fk^sophie^ Prof« Royer^Colkrim
i* JOu GitAickif. ^rof» ZnenuUi trägt die Gcaciiiehte von Frankreich
fai« Dienstag und Samstag um 10 Uhr,
k. ^«wfre GesdMt9f itoS* Gunoi^ Montag nm x Ulir» Donneiatag nm
II i/i Uhr.
1* Geographie^ ältere^ Decan uud Prof« Uarhri de Boccage^ Montag nnd
Freitag um ii 1/2 Uhr*
*
Atmerhmg. Dv ncademfschf Jahr dauert vom' November oder Deeem*
ha Ende Jttly. Inacriptionen zu nehmen , sind nur diejenigen ver-
F^ichtet, wclclie zu promoviren gedenken, Für alle Uebrige iit der Unter-
^ anentgcitiktu Jedoch müssen diese Letztere, kraft neuer» durch das
XL
«
CmufU reyal de rinstruction puhUqu*^ getroffenen Verfii^ungell« Mi *ta
creuriat der resp. Facultätcn flüt dtgenen Ziilaftknrten vtnebcn, ilietiM
ohne Soliwitfigkcitni erthcllt wenlen Die resp* Oecioe g^bctt über
VerhiÜtatee ibxtt Fmlutto aäiif le
Aa alle ßucbliajidliuigea ist vemiuit;
Versuche fiber den Blectiemajneütmui n«lMt efaiev kvn
* Prüfung der Theorie des Hrn. A^mp^re vom FkeThei
von Aithaus, mit einer Vorfede von Hnu Hofimi n
Professor der Phytik G. W* Monke' und einer veinx
licheoden Tafel inSteindrack, 8* geh« 56kr*rh. gggr.tac
Der. Titel dieier Sekri6 and dü Verwert einee te lienlhmten Ph;
keit weidea hinreielieB, nm jedeo Fieood der MatorwüsesielMft^fttr i
Inhalt ZV inlereiiliea.
G, Schneider j Nachträge zu dem Griechisch -Deutich
Wörterbtiche, aus handschriftlichen gedruckten Beyti
gen der Herrn Hofräthe Jacobs, und Dr. fVeigd, Dir'
tor Struve, Professor BiUtmann, Corajr in Paris, und A
derer, vermehrt mit eigenen des Verfasser«. 4*
Bogen) Leipzig» in der Hahn'schen Verlagsbuchhac
lang« 86 gOr»
Die Wissenschaft des griechischen Alterthums schreitet mit jed
Decennium bedeutend fort, und bildet ein weites Feld für immer ni
Aerndten des forschenden Flcisses« Von dieser Idee ging Hr. ProWI
Schneider aus, als er es unternahm, in seinem Wörterbuche den W
sehen eine, dem zeitigen Standpaakte. der Philologie enHpreehendt sc
beitung des ganzen griecbiKhen Spiaebsebatzet an geben. Indem er s
Werk« sehen in mehreren Aaflagen, zur möglichsten pUnmussigsten v
endung fortzuführen bemüht war, durfte er den freunden desselben, c
jenigen wichtigen Resultate neuer lexicoijraphischer Untersncluingcn m
län;;er vorenthalten, welche seit ErscheinunR der dritten Aiifla^^e, *o
fteltt wurden. Die Trefflichkeit de», mit diesen Beitragen zu eine«*
sttndii^cn Ganzen abgeschlossenem Wörterbuchs ist in kritiiclMn Hatte
wie von Lehrern und Stndleceadea, bereits aa allgemda aaerkaank v
den. alt ddTt es darüber noch eines Wortes vom Ref. bedurfte* i
Kilnl«r det gaaaea Werkt (mit den Nacbträgen) erhalten jeut 227 eng
druckte Bogen ia greis 4to füt dea kattcrst bilUgea ffüaumeiatiotts-ri
m 8>ARthli» . .
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XLI
^^h^te Kcnelriogtchen HofbwUuBidfoaf n Hlldkirghtiisen lit ^«
' Land tag«; Verhandlungen des Fürttensthums Hildburghausen ,
2T Bd. gr. 8. 1^ gGr.
Lomlcr, F. W. Jetus Christas oder Predigten auf alle Sonn*
und Festtage des ganzen Jahres über nengeordnete evan-
gelische Texte; zur Verbreitung einer bessern Einsicht,
In die GescHichte nnd L«hx» luuexei Hezm» 41 Heft»
fK» 9. itou 6 fr«
^ Soden,' J. Graf von, NalaHe niid Deiude. & 1 RiL 6gn
Mthmere krititelie Blttttra empfeblen dieien Mmmm ab tines der
iirzifilicliitea Predoflt der aenen telimieB LitlmtBr*
Sickler, F G, L. de Amaltheae Etymo et de conutis deorum /
imaginibus Jovisque cretensis natalibus« Cum imagttn« '
caU ubw in cap* inciia« 4« i8ni* 6
Bey dem Verleger ist ferner erschienen:
MmM, J. JLi einiges Geiohichiliche, wovan bey einer be-
Torstehendan Vereinigung der beyden proteelantischett
Kirchen wohl erinnert werden darf» mit Winken auf ih-
re Zwackmäseigkatt. 8* il^ 8 ggr« tachi. 87 kr. rhdn.
Diese xnnUchst aus Veranlassnne der im Grofsherzogthum Baden be-
nfenen General-Synoile vcrfafsten Scnrift, hat schon in dem Namen des
sruhmteo Urn. Verfassers eine Empfehlung bey jedem ptotestantischeu
Mm, fo wie aoeh ihr GegcMtaad fiir jedfa vad. überall von glei*
hm bknm seyn aiaft.
Ewald, J. L , Bibelgeschichte , das einzig vvahre Bildtings«
mittel zu christlicaer B,eH^iosität, Briefe an Aeltern, Pre-
diger, Lehrer und Lehrerinnen, und die es werden wol-
len. 8, In Umidilag geheftet, sa ggr. sacht, oder 1
go kl« rhein«
Wenn es in unserer Zeit allgemeiner als je gefühlt wird, dafs die
wel 4ie wichtigste Giundlage der Religion, das entschiedenste Bedürfnis
iti sie tu befestigen vad zn ▼erbreiten, so ist es um so interessanter, die*
K Gdierzeugaag ansli ia die allgeaietae Let^eaitatiekt übertragen, oad anf
-isea Fonkt geiielttr ao tehen, von den ins sich die Wirknng am sicher-'
bewahren mufs. Im Ganzen ist uns schon der Name des berühmten
«crm Verfassers für seine Ansiohi Bürge, und die von ihm gewählte
in Briefen bey seinem anaiehenden Styl dafiir, dals jeder A-eser es
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XLU
mit hohem lateictte inffhehmeiit Wfä mtk MtAgikt 9lkm (cüciäi
Bfit Befitie4igiiiis aowcm^ wtel*
Paulus, Dr. ff. £• wUgmfinu GnuiAaStw übtr du V
treten der Kirche huf StandeverfeminlQiigea. geh« 56
Paulus, Dr. H, E, G. Die Heidelberger akademische Secul
Fe)er der Reformation, GedächtDifsrede über den l
; Sprung der Refoxxnaüoxi aas WiMemcheft und Gexuü
' * . 4. » !!• 6 kr. I
Der nllgemeiDf verbreitete literaritcbe Kobn det Verfimonb tdto
kaiMiter Mn und umfassender Geh 1^ ttehern diesen Sehuftee cfas dauei
ste Interesse bey jedem, der eben SO wgk auf etat hUie vni grpedli
Anskiit zu steUea strebt;»
TT
I9
rasiv
in einer fortlaufenden Reihe von Predigten , nebst eini
Anhange mehrerer Öffentlichen Oclegenheitsreden » tu
• den Bedürfnissen der Zeit, von Dr. Q, Fr. fV. Schii
Königlich Bayerischer Consistorialrath in Speier» 1
54 kc rhein. oder 1 Thlr» 4ggr. sechs« .
** Der'Henr Terftsscr hatte vor einigen Jahren ewey Biede ebrisfü
Reden . herausgegeben, welche le .JUmer Zeit bk aiiF eiiwn gns klei
Vorrath von ExcmpUinen des zweyten Theils vergriffen waren» Es ii
de dadurch der vielfach geäusserte Beyfall übet: diese trefiPlichen hooi
tischen Arbeiten am deutlichsten bestätigt, und eben so die Aufiichtigl
des nicht minder allgemeinen Wunsches bewiesen, da£s der ür. Verf. c
•tiee f»mefen Aibeftee dem Pabllknei niebt vort etbaltea eitffe. HM
hat er sich nun eotschlosieo» imtem er eb|giB Sanuelttog ^eglefeh eh i
ten Band dieser Reden der Presse übergeben.
Wenn schon der Name des Hrn. Verf« das allgemeine lotcrr«
weckt, so w ird sich dasselbe In gleichem Maasse an den Gegenstand 1^
pfen, das Gebet des Herrn aus solchem Munde, auf nnsert Zeit,
sere Begrifte und Vethültnisse angewendet und erklärt 7.u erhalten,
4adnfeh*4as.gMMt «Bttweit enf die wAiilple «ad* crheoli^liite w
uns deprifcft an ktfnacn*
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Bcy 4cni Verleger itt cncb'eneu:
ilken. F., Geschichte der Bildung, Beraubung und Vor*
iiichtung der ahen berühmten Heidelberger Büchersamm«
lungen« Ein Beitrag zur Literärgeschichte vornehmlich
de« 15 Jahrhunderts. Nebtt einem meist beschreibenden
Verzeichnifs der im Jahr 1816 von dem Papst Pius VII,
der Universität Heidelberg zurück gegebenen Handschrift
ien« 8. 34 Bogen. 4 fU 50 kr* rhciu« odex 2 Thlr.
gr. sächs.
*t der Fiir ganz DeuttchUnd so erfreollchc WiederRew?nn dieser
othek, welche die wichtigsten Quellen für deutsches Studium einschliefttv
nt geworden, war et auch allgemeiner Wuusch» dafs davon eine
odiiche und ausführliche Nachricht erscheine » und dieser Wunsch ist
n tnehnnals mit Ungeduld ötfentlich ausgesprochen» Um so dankbarer
~en wir es dem verdienstvollen Herrn Verfasser erkennen, dafs er sick
t hios anf diese Nachricht beschrankt, sondern sich der Mühe unter-
0 bat, derselben ein volUtundi^es Verzeichnifs und Ausziii^e aus deit
irchriften beizuFügen, welche jeden in Stand setzen, den Werth und
fkdeun]n<i{ des Einzelnen zu erkennen. Hierdurch ist das Werk ein
.'ehrlidies Handbuch für jeden geworden, der an der Geschichte und
ratnr des deutschen Aiteithums auch nur entfernten Antheit nimmt»
ein ncthwendiger Leitfaden für den , welcher sich dem Studium der-
en widmet.
Um die vielfach gewünschte Anschaffung zn erlcicbterti, wird hier-
h fiir da€ Jahr i8ii der Preis auf 2 H. 24 kr. thein. oder 1 tbir»
fr« sächs. herabgesetzt, wofür das Buch im Lauf c diese« J abrt
alle Buchhaudliiugcn zu erhalten ist»
Inhalt des siebenten Heftes.
l. Tnviratms, G. , Untcrsucliungcn über *I. Hau d Ge-
hirns vou TttiUmann , . -♦.^ 62:)
a. fVincklcr, C. L. tr. , Tabellen z. Rciluction U. Raromcter-
6J8
stuniie* — i...tji.
3, Chtzy^ Helmina Gcmalile von Heidelberg -*™^-h.^ . .
4. Arcliiv, ncnes, d. Crlminalrcchls v. G. A. Khinsd^ody L.
G Konofnck und L F, A. Mittmfiaier 6^1
fj. Mauren, die in Spanien, Sciiauspiel von A — g» - ^^»^ '
6. Klopstock und Schiller, oder krit. Vers. etc.
7, Hüffmann, J. J. J. , Anleit, zur Elementar- Arithmetik
2 Thle. ^ — 668
8. Dorow. Dr„ Morgenlandischc Alterthiimcr, 2s Heft ♦ . 67O
9, Ebenezer Henimoit^ Iiland. A. d. Engl, von C. F. Fran-
,^ .684
10. Fuchelt, Dr., F. A, B., das Venensystem v. Uobnhaum 669
11* Reli, Johny ü, Hypochond« u. a. Nervenleiden, aus d.
En^l, von Dr« Haindorf ^ von Hohnbaiim 6»i7
ifi. Suttorty Dr , Th., über das delir. tremens a. d. Engl, von
Dr. Fb» Heintcken -.^.^ 7oA
l3. l/iw^, -F. X., prixis medic. systemat. "^"^
j4. Raimann^ Job» Nt^,, Handbuch der ipeciellen Pathologie ,
und Therapie * ™^
13. T^ey^, Eltment mcdic. pract. t. I. II.
j6, Hazzi^ Staatir. v*, Bchundl. d» Viehs, v. Fontmr 71"
j7. Tiedemanrty Fr., Icones ccrcbri simiar,
Intelligenz - Blatt Nro V.
Heidelberg, gedruckt bei J.M.Gutinann.Universität^-Bi
Heidelberger
• A HRßÜCHE
der
L-i i t e r a t u r.
c h n t e r J a h r g n ff.
Achtes Heft. August.
:»iLiis-BuclihandluDg von Au(;ust 0«»\ralc!,
1 H 1.
e 1 a c 1 D e i ^
Jahrbücher der Literatu
crsclicincii fortdaucrn(1 '.viichcntlich zu anderthalb Bogen, oder in z
Hefrc-ii zu 6 und 7 Bo^en. Di(.jenii;cu ProFessorrn aus den verschied
Facültatrn der hicsii^'en CJniversirat , welche die Rcdnction seither i
numinen hatten, werden dieselbe auch ferner besorgen, und dadurch
tlcm ln<;titute in seiner bisherigen Dauer bewiesene Vertrauen auch für
ZiiknnFt sichern. O'me v. n ilern hestnniicmn Plane im Wesentlichen
ztiwciclien, sind von dem Jahre iS^i an statt der früheren dcu'
Typen, lateinische gewählt, um die mannigfich gesuchte Lectiin.
Anslinilc zu erleichtern. (Jebcrdiefs ist stit i82| durch compres
Drucii der Inhalt vermehrt, und es <.olIcn auf«:tr den Rusfiihrlichen R
siw»ncn für jedes Heft verhult^i^^muf\j^ auch kürzere Anzeigen auf»;e
mcn werticn, iioi djduith eine m -glichst vulistunüigc Uchcrsicht der
üainmttn neuesten Literatur zu ^ehcii.
Da* Intcllisieiizhlntt wird ferner wie bisher aHfser der Chronik
Univ-rsirat l) Ittcrnriuhe Sachrkhten je ler Art ^ 2) Aniicrhiken ^ A
fen iin liucb- und Jirtnsthaudels , aufnehmen, um auch von dieser Seite
ymspruchen an ein
All -gemeines literarisches Institut
möglichst zu genügen.
nie unter No. i, 2, erwähnten Gegenstände des Intelligenzbla
bezahlen für die mit kleiner Schrift gedruckte Zejle i gr. sucbs. oder 4i
Kreuzer rhcin.
Sollten Schriftsteller oder Verleger einer baldigen heurtheilendcn A
zeige wegen die neuerschienenen Werke einsenden wollen; so \fcird gc
tco, dieselben vermittelst Buchhändler- Gelegenheit unter der Addreskc
An die Eedaction
der
Jahrbücher der Literatur
in
Heidelberg
Oer unterzeichneten Verlaashandlung gefälligst zugehen zu lassen.
Der Druck und die Expedition werden prompt und pimktlicl
und letztere postttglich durch die hiesige löbliche Zeitungscxpe.
alle löblichen Postämter und monatlich durch alle Buchhandlun^^ca
finden.
Der Preis bleibt der gedachten Erweiterung ungeachtet für
Jahrgang
II Fl. rhein. oder 6 thlr, i6 gr. süchs.
Voronsbezahlung, und bitten wir, die Bestellungen oeym
des Jahrs m »glichst zu beschleunigen , da jcdci Heft immer mit Ai.
treffenden Monats versendet und die Fortsetzung daduich in regclmals'
Gaog gehalten werden s^lL
Üei4elberg> den i. Deccmber iSlo.
August Oswald'»
Uuiversitiits - BuchlmnJl
^= Heidelberger ^^^1*
ahrbücher der Literatur.
^ . ' , ,^ tv * • j »••• « . . ...»
• • ' n . »i'i ...
•dudtiiiiMrB LeiMrA.iiii,lftii|^«nr Zeil. hmAgin do?
jmd 'iM pnlMtdien Thcolb^ tdialdig« geblieben« .:i}ie
fimülBiüft mt lii^bey zwai^ niäilt v«rlma> d«ciA . et.iialtfia
ikS^Mi •ell''eiiiigeii JAhren eben keine FiciHtchnit« in 4U«aca
rdge M Theologie gesagt« die wl^ lifitteu Sur (unde bn»t
t wAmm^ kidoiten ist doch «nmnchet glHiiefprochtoe Wort
fbhMMnj gudcocki- worden, .d«MM wij( .Wohl' denken mdf
I« ttiid leofon wir Mnigsteni «kuget in.BritaneiriiQ(| bnn^ei^
* ft *
Jahr^iuch der häiislichcn Antf icht nncT Erhc^unii des Herren^ von F!.
von der Recke geb. Gr. v. Medem, ff. (?• Oemmc, G. F. Hinter, J.
' H* Vi Oräseke, G. A. L. Hintreio, J. Schodetor, J. J. Srolz, c.
I A« (|lii*s«Hi.V. VHUidter« P..F^ WIhiitein J. Witvtbel eM
' dem' Ktfraufseber J. S. Vatkr, fö^r das J^hr 1821. Dritfer Jahrca^.
Miid^i^upf und 2 «MwU^iiey^a^e. .Getba in ^««kcc'scufo ||Vcbf
imüu^m^ , •
So wie. die vorigen Jahrgänge, die von un* angez^^if^jt wor-
in, nnd «her mehr als weniger, gehivoU und nndiicliti>:, Je-
e NalDcn ^sagen schon genugsam, dais hier überall dit* höhe«
^ Biidong :tin(erhaiten und zu froinnien f iebemgedinken or-
ubeo wird. Wir können nichf ' in« Einzerrie gchPiYi - Dafür
ehd biet aut dem ersten Anfsulze, der auch sogleich in Bchö-
et KUrbeit den Geist des Ganzen aus«!prrchl, das ^ Reich Qotln*
im der ehrwürdigen Fr. v. d. Rccke^ -der Tiedanke: »Und dn-
am be«teht das neich Gottes , welchen Christus^ verkiand(?t.e,
kht in/ einer ddtnpfen, fröminülnden Leichi^läubi^kdit ^ di«
6n AbecßUuben förd<'rt, sondern es besteht in dem hohen»
buEeAf' leb^digen Glauben., der zu frommer GbttÄ*'ß»^l»g'^^it
ufforderl, ynd die Seele begeistert zu Werken der t i''J)e, dat
ohlthät^«»ii> helfenden , aiifrichtendcn und verzeihenden Liebe,
ie kein« Au««chlie$<(iin£; kennt.a Wie he«5onderti für die From»
if|(keit dei> bäiitHchen Leberv« — und wie hoch i«;t sie zu fj. 1-
•n! o-. liiei* '{'fabrang gegeben wird, d;<zfi hl untdr mf^hrurrn
uf*ätZ0n ilitbatondf're der riihrt'ndp, Herzensergüsse in Tagen scJuve-
Leiden', WA \^tr\\ {*»i^h eehört-n einiee l iicfer d.itu i, I>»»r
9 •
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#T w . Digitized by Google
jftk r: Erbauungs-ScbrifteiL
mä im MtHrmtMUn^ von dem ImAmtnDräsdtn schön und ttng*
, . biur gedichtet} Wle£de denn audi r«cat vitl so geiiuike^. . i
t« Almnraeli för die israeiititche Jnsoid auf dis Jahr der Welt S58ft ,
Heiamgegcbett tini Dr. J« Ubinsmünn« Ikrlin ii6 S«
"Wir nehm«at't^nen Anstand* anth diesen itreelttb Akne» :
nach in die Reihe der Elfhauun^scfariften au setaen, da es ja
fier Vonede mit Recht tob ihm heifst, er sey »ein Sprofs des ,
* Glmihws nnd der Fermadk»^ dea Allen kiiclil blos, und vIeU !
leicht weniger für Kinder ist. Der alltesumemtiche- Olaabe
Im der Vernunft i^cfat «orwidct» auch spritbl er sich fua dos i
^ttliche aus. So ist die belehrend« Abhandlung nach ij5«an)*|
sehmft V0n%Ewdd. Auch von KrAmmaektr finden mrii eiannJ^v-
tra^, eine Parabel, das^ fiWffkny. nebst einam JLiede und ei*
nem Psalm. Dia "übrigen Aufsäilae «sind ebenfalls dot morgen»
ländischen Geistes , ivekdter daa Gottvertranen lieht« und . dea
•dien Sinnes fnr Sittlichkeit nicha onwfirdig; $o auch die i^lei*
ue Sraählung aus dSemTalniud« von Friedländer. Darin stimmt
das Ghxitienthum mit am indenlhum zusaminen» d'&fs heydej
Beligionea auf einem Glauben drohen» der noch etwas weit|
Hdbere% als blosse Ueberseugung in- sidi schliefst» Üad aveUi
eher Christ Mut sich nicht, da£s aadh die {fidsscfaon Glaabons« j
fireunde wahre Erbaimn^ suchen? Dieser Aimanaeh ist der 510 1
Jahrgang» wir wünschen ihm Fortdauer, "* {
d« Reden iibet Religion und Christcnthnnit mit besonderer Flintitht anf
die Bedfirfnisje dtfr Zeit, zunächst für die ZOijün^re der HochsoKtile
gehalten, nun auch andern «;e4jildctcn l c«ern gewidmet. Von Or Joh.
- Chr. Fkibd. Steuosl» ord. i>tF Lelirer der Gottesgelahitheit. Ti«*
' bingfU bey H. Laupp. i82o. 3S6 S. B*
Diese Reden sind vor einem Kreise studierender Jünglinge
gehalten worden. Die Eröffnungsrede am 6teh May 1719, Jie
Site als die latzte im !^5ten März it:^20, und üs ist ein äciit
theologiicher Gedanke, das Christenthum den Studierenden iri!
dieser Form der Erbauung an das Herz zu le^cn. Auch füc!
die Nichttheologen fordert dieses unsere Zeit, welcher es nichtj
an warmen Gemüthern fehlt» welche das Licht der ßeiigioi«
suchen» ohne ihre fromme Wärme verlieren zu wollen» uxkJ
hierron spricht die erste Rede Husdrückiich , welche aber doch
leicht durch die Art, vvie das Licht gejs^eben oder verfälscät wird,
4»m ihre Wärme gebracht werden. Lad selbst gerade bey etu^
dierenden Theologen ist das nicht selten der Fail. Wenn also
einer ihrer würdigen Lehrer sein tieferes Wissen zu ihrer £lr^
bauuni; verwendet, so mögen sie mit Dank ihn hören oder
•en» und jiie njcUi 4bn^«..Y«i;n)^ci«aJt^Quj& ^ fiincJ^
Digitizedby Goc^^lc
Erbauungs - Sthriltcn. jaj
JUS der Hand legen. Es hat für sie zugleich das, wa« eine po-
pulürt- Do^matik verspricht, i»bor nie i isien kann; denn diese
<Ieu Lf-iirjiebraacii dss Dohmas fiir die Erhauun^ "zeitieu,
oime dul's sie dasselbe tüchii^ Sei^rünJut um! auch ohne u.ifs
sie das fc]iLa*4liche vortragt: Ijiei; über ^,esciiieht da< iefziere
ohne das » rsicre vorzugeoi ii , wie jene vorgiebi; dafür dbor
^ ' -^tl sie \ ün der pojiuliiren Seiteatif (lie w i^sen^ciiaftlicoe f^enre
^iu, und macht sie aho dem Theoloi^un desto wichti^^r. Zum
P»4eg fülueu >vir sogleich die 2ie Hede an: b/A'o und wie lin-
\yu Öuit? -r- und we/c/ien (Joa?» Der Z liortir wird an
ihe in uus hegende Idee Ooites erinnert, bemerkt das Unzu-
l ii^Uche der Beweise für das Daseyn Gut es , erkfMjnt aber eben
ineria das Eriiabene und Uniuittelb.ire jener Idee, und füiiit
iiuu um so ipehr die Nothwcndi^ke it in seinem Studium auf
dttS Wesen di'xseiben und unserer Vernunft einzugehen, tJe-
beruus klv.r maciit es der treffhclie Redher, wie man z R. njit
<l».Oi küsmologischen Beweise nicht .msreicht^ doch Ast uns der
^^uus(-h geblieben, er mochte nur noch einige Schritte weiter
j;egAu^en seyn , um in dem Aufleucl ten der Idee Gottes die •
atüie VernunfiolTenbarung, die in dem Glauben sti l liuHei,
beiuerken zu lassen, weiciies ja auch biblisch ist Das^el'ie it
woü dem ipder fuigeuden Vorlesung eben "o «ction eewür'Ji|;te:i
physiko- und ethik • - theologischen Argument. Die ^ta Heda
b^^ul^t hierzu die Geschichte der Völker und untrer efgnea
Schicksale. Dieses führt auf das israelitische Volk «nd die Gt^-
»caicbte der Offenbarung, wovon dann die 5te H<'de j^'^t^h« ^
Die öle setzt die«»« interessante Betrachtung zur l<lrkenntn«fs des
Götthcheo in der Geschichte der Israeliten fort. So bis zuc
i«ien, Die<^e Reden sind auch dadurch erjjauhch » daf^ si^ Mtaa-
•ck auf unsere Zeiiumstäude und auf den jetzigen Geist der
Studierenden anwenden, wie z, B. bey pelegeqheit der PropUi«
]^nsch.jle, für das Kleiniod unserer akndfMiti«chen Freyheii un l
die edel begeisterten Jüni;ling«herzen ,ge<;prüchen vvird, n.ctit
De die Düihigen Warnungen des Mens« heiiheobachtcrs „ v\-^,
denn ci^eworden , heilst es unter nndiTn, au« so luunchen
Lienen Propheten und seyn wollenden Verfechtern Ki-n«
(ii^ als Zu allem verkäullichc Söldlinge, da nun auf and 'rut
je, vyeun auch niciit wahre Khie, doch Gl«nz uu4 Gold
Wriedi^ung der Lqst, und äussere Würden und Titel d.i-
i zu tr»u;en waren? Tidueu Sie meiner eigenen }3-.obaclitur\i» !
war ungefähr 20 Jahren ,in den jun^^n Qjuiülhern' ei-
1^ ahülit^i^'' Hegung wie jetzt, nur — das ist m.cijt zu Ikn^m
—r ^.♦'nii;er geadelt (Jurch npanch^ jetzt nicht übersehen^
b*iere ßiickficht. Aber so viele • vtc^ wohl man l;iiU das
47*
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\
I
' Erbaiiii'i%s- Schriften. ^ '
äie *3ic Vey ihren Leidenscbaften der Welt scheinen mögen,
als Sb '.iie'dielFteyheiltlei-KGligimi ve^theiaigten, die Apd^rsdcn-
kenilen. wo sie könnten, 5<.hii!ubcn und w^higstens IrenTilich
iin-
«n' 4iit tleiiB der Siudiorendeu i^dtiO, während so
ter ihncnV eegen Christcnlhuin und Sitifichkeil witkl? Die lV,t^
»er 'cötUichjteit , unA die vbrbercitenden Aiistalteli' dariusfcf-
l'en^ ühd zu ' einnfeiilteü ; *» iie erhebt unter verständigen Beirarb-
«UDPCii', ^cfeh dfek' voxhcrgfth^%^ zu, deto Vottäto. dali
Chrutus m u^(i leben luoffe« *
* 4. I^RIKdr; Aug. Chri«>t. moERMN', cliemat. Professor« am 'Gyfnnn^.
* zu AltcnlUirg, Erbatinngsrcdcn , i;eba!ten ini G^ninasio i8o2 bh igoS.
Kebst Mörllns Biograj^hic tiiwl Taiitcnfeier uml einem Aniitinse rtnigtr
•} Schulredcn, Hef«ia|egeben >voii AaG;.Mi(tTTHijll«']i Allciibiiiy j^o.
* " ' "Wir' müssen noch jetzt den Tod' dxi^ Schnlmannes heV.u-
grn,*dir'nnt classischer Bildung nicht nur ein schönes pnda.
gogi^ches Talent, sondern a\ich 'poetischen Geist nnd letjchilisreS
Wligiöics Gefühl verband, und iliii di-^sem seltenen Ver^ih ^Inrk-
Rfih*'bildend in' die jugendlicben Gemüther einwirkte, und sicH
nll«^emejn dieHetzeri gewonneq hatte. Er starb in seinem Auf-
BliiWny 1^775 war er g^bohren und i8o6 wär sein letztes Jahn
iWmn:' Ütv Verf. h^^tie seine Studiisn zur- Zeit des KÄntlanis-*
fhus in Jenk gemacht, und auch ihn.ii.ttte, \Vie !^o mabchen der
Ädle^ett' jüügen Gethüiher jener Z^t, jene Philösofihie crgrif-
^ fcii,* oiff füf das Sittengcrsctz begersterr.^Die Form derselben
' ^iat 'sich «eiWem sittlich - religiöserl Denken alleHings eingebil-
det ^ kbÖT es i^filinfesvvegs eingeengt; die Lebhaftigkeit deiner rei*
dhei* Phantasie utid das in seinemXJiernÜHii einheimisthe Christ«
Heb* religiös^ Gefühl schüfztört ihn gegen ein Uebel, dem man-
cl^e seiner studierenden Zeitgenossen unterlagen. Und so spre-
chen's^ine Reden rwAr häufig aus den Begriften' der Kantisthen
f; üahdi« so; wiii Bu iWvHttt Ihumit; da£» "ü^iMymmt
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Maxime werde; allein er entgeht d^m Formalismus eine» uock-
nrn und leeren Geredes übet Pflicht und Recht, indem das
innere Leben seines Gernüthes Fülle und Geist giebt. Nur sel-
ten wird dieses vermilsl, wenn z. B. der Ausdruck »höhere
Pflichta noch die Frage zurückläfst: warum höhere Pflicbt u.
H^, mehr. Auch für unsere Zeit ist die Erinnerung an dieses
Philosophen Bescheidenheit sehr nützlich, und wir wiederholen
gernt aus einer jener 5 Rederi über dep grossen Mann d e Anek-
Jole: »Als ein Schriftsteller die Mpral Christi und Katits neben
tinaoder stellte, nüsEel ihn(i diese . Stellung; der Gegensntz,
incjfnte er, solle heimsen: die Moral eines Geheiligten, und die
eiftei armen Stümpers, der die erste nach seinem VortiiÖgeii
auslest,« Oefier mächte ,ra^n die zu grosse Lebhaftigkeit, die
in eiaera lUjingel \\n logischer Ordnung, sich in vielerley zer-
iireut, tadeln, aber gpvvif^ wird auch dieser Tadel sigh mildern,
wem man durch die interessanten historischen Züge, und die
«cljönen poetischen Stellen aus de;i classischen Dichtern, wo-
ran sich manche eigne Poesie des jungen Verfasseirs nicht un-
^^ü^dig anschliefst, und die jugendliche Begeisterung des ge-
bildeten Mannes unterhalten wird. Er redet anschaulich, blü-
hend und fliessend; und so mufsten diese Heden bey den Jüng-
lingen einen trefflichen Eindruck machen, den man den höhe-
ren Glessen der Gymnasien überhaupt wünschen mag. Sie vva-
ren mit Gesängen in Verbindung gesetzt; wie glücklich ist eine
solch« Schule , denen solche Andachtsitunden zu Thcil werden.
i.s sind der Reden viele, 57anderZahl, und washier^gcradejeine
[Empfehlung ist, von sehr vielerley Inhalt , doch alle durch den,
inen liitlich- religiösen Geist gehalten^ Ein willkommner An-
lang enthitlt 15 Entlassuogs- und 4 andere Schulredcn von
pem verdienstvollen Director der . Schule, Hm Matihiat, welcher
irnhmte Grammatiker der griechischen Sprache, auch als Leh-
des Sittlichen mit ruhiger Klarheit zu reden weifs» Wir
jiDschen, dafs viele Jauglinge di^se ^ämmtiidieu Heden au^-
^ '«am lesen.
5. Jesus Christus, oder Predigten auf alle Sonn- und Festtage des gan-
zen Jihrs über neugcordtiftc evangelische Texte. Ein Hawsbiich aur
Verbieitiing einer bessein Einsicht in die Geschichte und Lehre unscrs
Herrn. Von F. W. LoMLlER, Superintend. 7u Hildburg, f. HeFt.llild-
barghausen in Ketsch ingischcn Hofbuchhandlung. 1820. 64 8.
Allerdings ist es der hohe Beruf des christlichen Predigers
sum Christum in das Leben derer, die sich zur cliristlichen
•ojeinde bekennen, auch wahrhaft einzuführen. »Und Jesus
•'risiasa , wie es gleich im Anfang der iten dieser Predigten
*^i"t, isi um mehr noch und ujeatb^hrlicher, al« selbst. e)n
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726 ^ -Ififliaiiiikigs^Bdiiffldl
veitlich oder hflu^IitKes Ol/orhairpt; ohne ihn Ut unter T^ben
nicht Lebed, sond'"'i'n nur Tod.' Ihtn nicht cni^c^cn eilen,
liH'<«;e'Toifi Tode nicbi zum l eben, vorn Ftend nicht iur Freu-
de konauen Wüllen <' Es sind cj p:e ÜE^ten ' v6ii/ iten Advent
pn J)i< zum Feste der Fr«cheihunr , ku^z und gihalivoU, denn
sif» <: feChen den evaDjjeli<chen Geist ut<$ , und da^ in'Hndring-
ii< heu Gedanken und nSit Kenntmfs dp5 nieTuchlicheri Herzent,
ni' h» trocken f sonHt m mit edlpip Feui-r und |;utein Ausdrtrcfc«
*^lle d»»'Sf* üiifen F,i«5cn$t,ha^ten zbf{in»njen g^nortitnen, n:arhen
^\f* recht f i'^enilifh. in (löpalHren Predi^tipn. Christus wird cfera
Pfrzt ii tiJfv^r o:ehracht» das Herz uird für ihn' ^e^onnen , und
üherail vv.ird dip, f\n\\endun^" zu dem 'chri^MiLhfn I.eben be'grnn-
' de t. ' pie FortM tzuna ^^itd hoffiintlich das Planniasiige bierin
'ze'i^vni .Öi'e letzte R«4e i^t \ti \\i\^eTit(' Heft ntiiten itl einer
'jPiriode ubgehrot lit^h , uhd folgerf^j Blatter als Anfang von
tevtrH-^en zur Kircherifeert Hichte des Herz^i^l. Sä'ch^eit- mM-
* turghdusen, ^ Aucl^ «üeses rtigheiat als ein jiütziidiet' lintj^r.
mhintn. ' . . ' ' »V. \
' * • • •"• •* i •>!• "I. n*»,"!.,if .* ;.' , i • .1 » .: ;«?ir»vf
; <. 'F«t- U'M Zeitpredieten ürs'den Jahren ifi^ Ms iRi^» Von Epv?t
''^ ZiMMBt^MAKN-, '^r^sheribt*!« H^«(j);chein HüFt«r^4iger. Aach unter
• .^}4leni'Tm: Ptr4tgtr«^lli 4« fiM6lu.fie«..;IMrirffet; in DwMtmlt,
. %4hü^m.yoa^.^4tihitnHkmv-9rpf^k^Hi9fm^ Drii»r. Tk^j^JHm
. «tailf kty .t;«.,W« ÜOfß. ^ / , . , . ... ^^^^ .
• tJaf* der Hr; Verf. zu den vorziiglich<;ten Kanzolreiioem
^er neiietlen Zeit giehört, ist bekannt, und dafs «t^^a s«ine^ Pre-
c^igteu» li'chdcn) er fniher eine mit Krchi geschätzte Samm-
lung \ot% Aufzügen nu$ tff»n Re^nharrl*schen , znar aus •diestfni
fVi»i«^te, Bfldwnjy und Form haben, aber in eigeD'thümUchejT^ Wei-
se das f.i'ben, fviee< die 7.e t' darbietet, er^rt^ifen, und Herefwar«
inende l icht der Religion über \Mrlitige Gegenstände v erb rei-
len, brauchen wir Ebenfalls nicht erst dort* Publicum ' zu jagen.
Diete predigten gehören ztl derjenigen Art, welche bititori^th in
dem Erlöser »den Abglanz der Herrlichkeit u. das hohe Vdrbild aller
■Röhren Menschenwürde« laufzeigt* Sie lassen dieses nach cinzeb
»en Zni;en Win seinem Leben schauen, wie ^f' in' ünserm
Leben nachgebiWet werden soll, und da der Redner viel S||rHch-
kraft und Lebendigkeit besitzt, so untarhalt^'n sie auch de<i Le*
•ers — gewifs nodi niehr des Vlörecs — Aufmerksamkeit ebeHi
•o anpenehm als erbaulieh. Eher vermifst man ein tiefcreü
Kingenen sowohl in die f ehren, al« in das Xeben, auf 'welch«!
•Je angewendet werden. Die Predigt am aten Ostertage i8i6f
»Die Auferstehung Je«u bringt uns frohe Kuirde au« einet ho^
hern Welt» , scheint uns jedoch auch hierin eine der vorziigll
cheieju Wtnn sieb die Pred%t am gten SoBAti nacli Tiiiu *dii
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Erbauuiigs-^ Sclirifteu.
727
fni«te Stimine der neaesten Zeitgcscliicbte« einige horte Aus-
drucke gegen den damals völlig besiegten Eroberer erlaubt, di«
nicht ganz cbristlich lauten, so kann das die von gerechtem
L'nMriUen bewegte Zeit entschuldigen, da man wirklich noch
stärkere von den Kanzeln hörte , und ziemlich allgcuiein ent-
schuldigte; indessen sind sie doch keineswegs zu billigen, denn
der Prediger kämpft nicht gegen Personen. Die Predigt am
Sien Adventssonnt. 18 «6. »Gott, der Erzieher des Menschenge-
schlechts« entbehrt der Klarheit des Degriffs, was man unter
der Erziehung des Menschengeschlechts zu denken habe, ob blot
an Cuhur, womit denn auch vieles Verderben verbunden «eya
k(«in, oder ob wuhre Veredlung und insbesondere Religion gc-
7n?yat, und in wie ferne dabey an das ganze Menschengeschlecht
g^idatht ley; es bleiben daher Fragen, und zwar solche, die
mehr als Zweifei sind, dem Zuhörer unbeantwortet, ob gleich
darch die Erinnerung an das Christenthum die Lösung gegrün«
det ist. Die Predigt am 2ten Pfingst« 1817: »übar die SpaU
tnngfn in der christlichen Kirche«, zeigt sich für jenes Jahr
der Juhelfeyer schon an sich zweckmässig, absr auch für ih-
ren hesondem Zweck klar und warm belehrend. Die Predigt
am Jubelfeste der Reformation selbst beantwortet die Frage : »Wo»
za wollf*n wir an diesem seltenen merkwürdigen Festtage uns
entscbliesstn« ? und zwar so, dafs sie sich an die würdigsten
dieser Jnhelreden anreiht. Die folgende am aten Adventsonnt.
1817 Ueset sich als Fortsetzung, da sie Ermunterungen bey den
Gefahren des Zeitgeistes die Grundsätze des Evangeliums in
Denken und Leben unwandelbar festzuhalten, und recht zeit-
gemäfs gicbt, z. B. gegen die damals beginnende Unruhe ver-
blendeter Schwärmer, welche es schon vergessen haben ^ was
das jüngste Menschenalter so schrecklich warnend beweisen
mafste, und die sich zu Wortführern der Zeitgenossen aufwer-
fen, und den Samen des Unfriedens und des Mistrauens zvvi-
tchen Volk und Fürst auszustreuen suchen. Auch reihen wir
d^hin die Predigt am Reformationsfeste 1818»: von den Siegen,
welche das Evangeiinm Jesu auch noch in unsorn Tagen fort-
während erringt» , ebenfalls eine vorzügliche, und zugleich durch
^|e gerechten Blicke auf die Bibelgesellschaft ausgezeichnet.
Sie würdigt dieses grosse Werk unserer Zeit als eine der wich-
ügsten Begebenheiten ; und bey den noch immer hin und wie-
der herrschenden Vorurtheilen, gegen dieses gesegnete Unter-
nehmen, welche zum TheilMn dem Nichtglauben ihren Grund
^ben. Da manche nicht mehr begreifen können » — so wenig
Glauben haben sie auch an die Menschheit! — wie sich Mcn-
»chenfrpunde aus lauteren Absichten /nr Verbreitung des Chri-
ttenthumi verbinden können, da ist es ein Wort zu seiner Zeit,
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728 £rbauuDgs«-SahrifU^o*t *
^ aach Von der Kanxel gttpttK^b^ werdtn. so11>» vcenn diaiec
Gvgemtand' alt • ei« f<|lcher» 4er m dos chrotiich« Leb^ ancb
iaiiit«r um gldiört » mit warmem £rmte bebaodtll: wird » wie e*
In «dititer evongelit'cheB Predigt i^eschieht.. * Die wahrea ' Worte:
•Niehl blos den Annen und .Dürfligen unter nn« die .Qu«lk
• so öSiien« wor.na fie Licht, Kraft uii.(l Tro&l »chöiifea k&nne%
Int ihre" Alisit^bl; nein« ibr Zwedt in aH|eemein«r t urdttef uoi
«ntr')<^^ender« «r betrifft nicht« Gehngerett alt. die Verbreiiunf
de« Evangelivm«. ^ber'alle Weluheite und ubet.nlle iNatioDca
4ier BVde^ tmd nicht ohne Stattoeii nnd Bewonderniig'Veaiiuint
der FVonitee die Naqbticbten. /von' dem. berrlicAiei| FcntgaiifG»
dieset' grot^n Werkes« ; — sind in daaCanae» mich dem T%x.
te let. 51% 4-^7* ^^'^lirtnf^liob TerwabI« Eben JO.«aei(geniä{i
^äd 'eindringlich i«t die Predigt am 6feeii Soant. necb Ti».
'1918 über da« aireiye •Prapbflienwott Jei« 5» iHMi »^n deA
*irai»rigpn Folgfea der Genu&setibt. und' Ueppigkcl*»« Dai We-
he, dat der Prophet aaftprkht,iift aUerdinga.iii*iiaserQ ZeiM
und Stäfheft leider» anch auf dem Lande! r-. tIPon dem Prt-
-dsger;dt*f Evangetiumt' sn wiederholen, «md .hier geschieht •>
um s'o chrifllicfaer«' dm die Heteedteit nad d^riFrohunn inU
' -B ebt aU ein Grradsug de» Cbiastea vorgeilellt wird, weichen
Gbtteifrieden aber. grade der WelUinn leffttört, «Zwey Piediß-
ten handeln ln..«iner Folge ren »der grot^n HoffMUig: Wi^i
wenden enf wiedereehen.« Der Hauptgrund vifird w dentii-
seinen Orösdon: AUgemeinheit dieser Hoffnung ^ 'G^ofce
ner teeligell Fortdauer det Geiste^ Glaube on Ootr« mehr ai^
gedeutet ah entwickelt« wir- halten et anch fftv den Hen>iletiti
nöthig, der Regel su gedenkatt« der« et für }ede. Wahrheit nar
^inea Haupigretid gebe» der in den NebengHindaD 'duiohichflt*i
neu mntse« Diese idiftae Hoffming beniht doofa «rohl.avf:
einer Ueberzeugung von dem ewigen • Weten. ddr Liebe» ^eU
xbe sngleich in Beaiabnng auf Pertoneii flQb)e<;tit geworden itt,
undMn dfem Grade fich chrhilidi bMründet» als man auf die
Vereinigung in Chtftti Geitt nach Ah« .17, «a^. hinaafat» hi
der Fortietzuag aeigl dar RedaM aehr gut da« OhduiÜiche die-
ito Hofbiungy tbeilt in ihran nothwan&gan Oianaan, theili in
ihrer Wirksamkeit auf dat I^ben* Am Samt, «ach Neujiki
igig »der Christ am Grbbe tainar RrnhwarUirtatt«* Dia toti^
mentalitaty weiche die Bffinaerung aadlagriaihleHVeSMarbeBea
-tcheul, itt nicht mit der wahr^ Uaba« ^» L xnü der Treoe
Sn einatlmmung su bringen » vm0 auch Raa, bilt at. inr ttar-
dig, ja für Piidit, daft man ihiet in Andaehtslaiiden tmi
d^enigen Webmnth gedenke , die. sich mam- KidHikel arbsbb
Ffir den Pfadigev tHeseinaschwaiaAaligbbai Tan^OeMB GafliB*
• ftibd mit persiaiBchan Badahun^ea attnntaiinliaii atf in ^
I
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EB ganz eigties Zartgdühl QöibifTt r weichet nur oa^h i^xK ui^
Tidneileo ümsländen he^urlheilt werden kann; wir gUah^Ot
aoch dienet in der Predigt nicht Miii^ 4* io^t Vorce^
G^dachtnifsrede iiuf AfüDL .zu Lei^sj^ ^•nlvbenen Hcn<9fp
LaMg Fon, Anhalt. Göthen, »ni^esehon werden toljl ^ Aa^-^en
iK^ittag^ deMeÜMn Jahres redet die Predigt, davon, »wie wich- •
KU für un» tejf;» in der GeKchicbte Mvi^tchbclt , Oox\,f(is
m Eniebex vmteref Getjohlecbtet en^uheten«« Dfi diese m\t
ier aben angefütirten. J«. idi6 lest glacben ^nli#lis ist, ^so
pbMi es.beyde ▼«fgle\ch#n,: Denn hütf ist 4er Begri^i^ .ni|«h
^tf bsksmiten Lessingscheia Idee , Misec. j^es^n^i^t ^^xi entwj^
jlfeii; abevlMJipt gbnbeja^ Kvir- eine fcnrtscnriei^iide Bild^g in
^sMfftsnimliinijg aus inehpereq J«hre^.f)i^.>^efkeii« iuid ein^
ffimiJbfstäM^t ftoweh) die. iponQgliohea fijsdn^§abqn , jsU den
iknidiebftt Geiet** Uni ^tfii^r s^hep ivir einer pc^ch voli^^f« «
lArtenn ^eihß». se^bü in .idbaaeln^n ^asdi^cken, entgegen. . ,
• j . (Die Jfi^rtietzimg folgt,) , f -
l^dfiw«f.jZ7^^||itfm Aranig. von Kutb >Iu6lich. Hcn^ttdl ie 'ier
(M% W( J. K. 6. Wtgner. m tt. In 8. i RtU •
|£ia Venucli, dem Religiösen durch Witz, zum 1* heii durch Fa-
Indna« Aufmerksamkeit zu verschaffen* Der Verf, hätte wahr-
scheiaiich noch mehrere Leser auf seine Sammlung aufmerk.
^nm machen können, wefln er sie deutlicher, alt *Chiffern über
! Ä«ligion und Christenthum «« angekündigt hätte. Dies sind
fi( wirklich. Zugleich Chiffern, welche meist sinnvoll genug
tind, um zu verdienen, dals sie von vielen dechiffriert und in
ibip eigene Sprache oder Fassungskraft übersetzt werden. Ver-
ständlicher gesagt, sammeln und geben hier vier sehr ungleich-
wtige Freunde, Christiaiius , Jacobinus Rationalist Supernaturalis
^*iikfu, Mndi Humanus (Religiosus) , eigene und aufgefundene
Geistes, und Herzensergicssungen über das, was ]cdem einzel-
. fien voQ ihnen, vermöge ihrer Namen, als das »Eines ist Noth«
;<Rcbeint« Cbriitianus giebt in kurzen Aufschriften zu wichi^
Hgcn Angaj^en der Evangelien seine Winke, wie ihm dadurch
der G^tsiensch erscheine, z.. B. zu Maith. 4, 4« 7/ iQ. (die
: Vsis«i(i;^iB|^tgeschichten) wird die kurze, achte Ausletning ge-
|.|ekep: »Das Göttliche in Ihm siegt über den Weltsinn. «
^ Matth« a6, so — sg, »Erinnert Euch oft der (leUten) Nacht«
hnjm 4eB dam loda iicb WeUiaiida Ja deA ^etzttfn
I
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fio ' Karl Mügticb^2> Heli^ioiis-Zifierblatler. i
^cheidestundeo sich den Setnigen liiikgab!) Zu Bld>th. sf« t^j
5(1. »Petttts der h..« Slnhl!« Zu ^s» 54. — 40. »ÄMw Mif
in Anti^Egoumtm Bty 17* 95« ist die'Beytchrifl: •^hpiMni
.Magtiettotn? V'^l. Plalont Thragei.« Wo bey 19; 5-*-9. beyi
'ftc^hnat ist: wEhese/teidung itt.' einen Fall «u««enomnieo, ]
recht U sollte richtiger bemerkt seynt Prtyaieniiastunf der Pi
TÖtt dem' Mann ist (wo noch nicht genchtiiehif ScheldJ
. irAr) unrecht, Utotsct dem Pull erwiesenen EhelMruchs! ^{
i9«»-68* werden maneheriey Rückerinn^rnngen an ICioffst^
Messmde pweckt. Die Messiade* ist; %A%t 37« Mn Ju:ed
Werk.« Vielmehr ist He die derdli so Jahre iturihgeFuhfl
Slio ungleiche, Durchföhrang eines jugendlich giSdedtienHii
fäite der Plan in Jahren gereifter 'Einsicht über da«
liehe des Gegenstandes gefafst, die Ausführung aber aMa
uiit frischer Manneskrafk beschleunigt werden können, <o wl
de wahrscheinlich die allzu rohe OograatiW dem guten G
schuiack und Versland zum Opfer gebracht oder weni» t»*
xuythologischer, poetischer, hehandelf worden seyn^ ijci.i
um die herrliche Poesie so vieler Parthicn, die durch das er
sie Feilhalten dfis unpoefischeii in dem Hauptinhalte virlt:
wie die Erfahiuni^ beweist, unfifenicfsbar geworden ist. Wel
ein ^ Meisler werk hätte Teutschland, wenn nicht dieses eec^a
ienrone Glaubensgedicht durch die Ungiaublichkeit des Haup
gedankens, sogar gegen die poetische Glaublichkeit anstöss
wäre. Na<;h diesen Ansichten hat S. 56. wohl recht, dielet
ten 5 Gesänge (lyrisch-) vortrefflich zu finden. Selbst, di
sich das Epos lyrisch schlösse, wäre durch die Natur der Sac!
gerechtfcrfigt, wenn nur zuvor das Epos einen dichterisch hisi
rischcn ßoden, eine nicht blos dogmalisirende Grundlage bi
. te». Wie richtiger sagt im XVII. Gesang, der vs 558.
^ * Lasst uns menschlich reden von {göttlichen Dingeni dei
anders ' |
Können wir X^^anschen es) nicht. ^ ~
Und XIX, 919. . I
•—•»Der (ersten) kleinen Gemänden Oesprich war
Frey, und Keines Meinung beherrschte des Andern Mc|
/ nung- ' " I
Bey den vielen Stellen, Welche die foljgenden swey A<
schnitte des Vrf. als Excerpte geben, ist an badanern» dab» ^
' |ene Sjtellen im Zusammenhang zu lasen wS^n^ nIAt attgsl
nok Ist 80 lB« wfirde Ree» vornehmlich wQhschen» Mar dl
Sxbramuien Rammohuniy^ wddier S» itt. ansgeMidinet^iPSchaU
aut^fniiscfi mehreres nachiulesen* Er habe tett 1^6 sd
cutte eine morgen» und abendlSndisbh gelehrte CTasetfadialt w
fünlinbaetlbit gtetfteli welche^ sur fieBgkii das Eiaeft Vt^
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Karl Mögliches Religions-ZifTerblätter. 781
»
seni zurückführen wolle und allen Kasicnuntertchied in Indien
mit Erfolg aufheben zu können hoffte* — Wie treflich i«t,
vas nach S« 113. Mohammed aussprach: Jedes herabgegebene
Boch der Offen bahrung hat seine Zeit. Gott löscht aus darin
«üd lafst stehen. Bey Gott ist die Urschrift. — S. 104« wird
am Zwioj^li angeführt: En»«! und Teufel glauben, macht nicht
»feiig. (Jakobus s, 19. sagt noch mehr: dit Teufel glaubens
luch, dafs Gott Einer ist, undzittern.) S. 157. »Unseres Z)tfa/jcÄ-
tiunj wichtigste Bliithen, die Fulvcrerfindung, die Buchdruck-
leiegraphik, die (iimmels- Physik (Kopernik, Keppler, den
man rerbungern liefs, und Herscbel) sind sit nicht Eigentum
aller Volker? schon bis China? Möge jedes Volk sein Thum
haben. Alle Thümer, wenn sie redlich streben und vorarbei-
ten, erfreuen, ehren die Menschheit.« Allerdings! Nur dafs
das Thum nicht Dumm seY> und dadurch stumm werde! —
S. I deutet auf eine weite, aufgeklärte Genfer Prediger^In-
struction, die Ree. bekanntet wüukchte. An eben dieser Stelle
wird angegeben : die neue Basler ßibelausgabe habe Hebr, 1,
Q. Sohn gesezt, statt: Goit. Wie verhält es sich mit diesem
DatniD ? — S. 160. Wer die vernünftige Vernunft y mufs noth.
^vendig ein Jesufreund (Jesuverehrer) seyn, und ein Gottmen«
«chenbruder seyn wollen.« (Das Unglück ist nur, dafs so Man-
hi« nnvernuii/tige und unverständige Vernunft die schriftgelehr-
teste und frömmste zu leyn sich beredet.) S. 167. wird ange-
geben: «Domh« Tiilraan in Leipzig: liationalism, führt schnur-
stracks zum Atheism* Naturalism ist hlos ein Euphemism für
jNiturthierdien^t «> Sollten dergleichen Misverständnisse noch
löglich seyn? Man kann doch nur Wahl haben zwischen Ra-
ionaliiuius und Irrationalismus, und *La Raison aura ä la fin.
ison.* Nur ist nicht überall eine wissenschaftlich gebildete Vtr-
itinft möglich, zum Glück aber auch nicht immer nöthig. Na-
ir ist, wenn sie nur in reiner, voller Kraft da ist, oft besser
ili Kunst! — Nach S. 169. soll Pabst Pius VII. einem Spanier,
l«r zu Vervielfältigung einer früher päbstlich bestätigten Bihel-
eber^etzung piibstliche Erlaubnifs suchte, geantwortet haben:
^Vicfern ich Mensch (und Christ?) bin, würde ich unter den
Arsten der Bibelgesellschafter seyn. Als Pabst aber kann ich
nicht,- Wer verbürgt diese Anekdote? — Auf eben dieser Sei-
^ wird alt Behauptung von Prof, Lindner in Leipzig angegeben:
^as neue Meisterwort Mak-Betuik bedeute: sie ßiaben den Sohn
^sehla^en. Es richte das Augenmerk aaf die grossb, von Jesu
>«würkte, aber noch nicht vollendete Revolution« (vielmehc
leformation). Einige Gelehrte haben neuerlich über Mak-
lenak geschrieben, welche wenigstens so viel semitisches an.
Zuwenden wissen könnten «nd sollten » um nicht zu behaupten :
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/
fMakwBtli ik ^«; äe htdürt^ <Un Solui trschlaf;€n. TausendiB
ijl dU«c >iicle^ung Mvi«fk#ttolt. ßamid in «einen. sogenaiinH
D<?iilivvü«iig*«i«e» iiHpr «ten Jakobiaisin. II Tb. (S. .3 teuu^
Ueber^.^ b.^hanp*rt, die Irtdistttbliebe Erkiwrang.$dy rfa* /y^*^
Sinn uiiide . die Worte "erTordem pH l9n;iWfc***«****V'*J
idU^ 4/<sto^ A^iiibi. Aach w«mi matt-.fe^f lüil lOAghctie^ V)^
i'^n 'ny^.caeäes Cdii, Ermordung des Sökhe^l, dejikM ^t«V*l
in die Wahrheit: jfiii^yec4= Ö^/«^/ »•IcIhf^^SNr*«^
.hvii 15t, ^tenn imifl • nie' TÄgH-i^ d*r»,»w«rt«i|tr«»f«
ieot kein aiiaerebObiectibabeB.k«mi#.ftl|i*«tt .^»^ ef 4«l»o*
ievemt in ^;idi ah vorge«l«lU üinW^». Wir e^4ihW«^^^^
' nie sich vlbeioilen darf, du»cb ieitt Su*jft9^tli«« 'H^'f^^
diose so Kkhi «ischöpfr zu haben, I>i«,.ß»%i^ai*eH.,i.jUS» 1^
-«uhject nur da* habe imfk nur iiik dem 4eiiM»d ^
-ti^,en kÖ!7npV was ihrn (Jbjcct des Bej^ufctstfW. !•% . WOT
dann cifleuliüh und genu-thuend. wean W^O .tlpb-t^we^ll
mit allen den betten subjectiven Kfäften sich d^QW«^^^'
• kommen wit m<5f^/«7* subjecliv gemacht ZU haben ». *aU. ^
6ubjfeclivirte Objcct d«m,vwas in das B^wtffstseyn.attftö^
meri %var, mö^li^list ^gleiafai sey. Was nach S. t99*-V«"
Im chnsiJ. Menschenfreund, und etwas behutfamer/un.Ä«^
•M^nn^^dwpiach : nin den 30er, ,40er Jahren des igti^a
ikwidert« d\*rften nach allen Berechnungen und Hinweiiu^'
Ait^i ^f^iderchtist täidder ^f^'iederchM rtnafider begegnen to m
dl^es Ahnen vom Kaippf und Sitg zwischtju dem Bosen ^
Gnten, ftcb%. Wttftnden , viel richtiges andeuten
• «ec^ fühlt 'mir noch Bim Extecpfc^an. Nach S •"«^^j
iF. Ädch, «in: Inipkitt^bwipt 1759- -Auf die Kirche ^Jj
-<ilW^'dÄ»^daiitoKis war fast taur auf r-ua Läi^lchcn «iDß.
'^i^m ^ una .die Kirohe.iAet'SohjneSw welche sich n^^lj*
• Älfer» Ao^lrdtheilcheöaMteaüscrstrecktTf- wwd ^^'^"1*** . 5
itei» liitüg^r-BegeisteÄiiig d«r.M*iiicheifc
•WäfelS^«»€deh 4eKldittlteg nähot seyn. äk^W,
I
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I
!f? Authropiade; Hdc, vomehmliDbi Aic i)t sän{^ft , 4ü,, lö,,!^. « ai^
»Bthlt Manches tiriliert: davon solUe der Verf., tln ili^r. 1^ ,
I5ili ei verdient, clur«*hf;. n^i^i «o d iiTcJaiiii»rb<i|«ii , lii-CÖt . ej^*
tUta, dals et iiucb tiorcia lici\iiedi^«n^ d/er KhqM ##^iigei^4
Uli, ine <M< aUnftm lUiltdaisd Weite rfiiifetiltfi jNWii9mnfi|ftt»|l
• )r*'-v*«i'> ri i-^- i> /rtti'JBi»Äi.Bi%^Ji»ftl *
N. a «•iJ-. ii l»b •illiiT off«: ; tfi J.fn* ||i'»Hf3.;.4fi
smpeji Co^nn^^tlin:^ Aitis Donntj , cjr.si^cm in liljrum nobati de'
I Barhirismi? et Aut «pla-^mi^. Cotnmciunriülijm. ' Accü«;sit Arr ÜMm-
cuücae S e r v t i l' qtius llbr6i'i6'iibac^ nirnc eilidit «Fkid^hicd»
I üffüfc Sfs^*:^j^ Ol*;/' • •lifiMi^ II. UV!:
llr.^»A *l!lM%ifl«n b I ' de¥^ tioh ^^tm ^enu ne ^ Zti^ \ mkti rdßigj
kmai^Att^l^A\:t:fii^'k^hcn Gririnit)«ilik«v'hei6hani^ts h^tnin di^
lerj^fe|jabfei,*^<? c^ iiU den emei«^ 'Unnfl. «nitr vpUliandigen^
BfiilfiöHeheir 'OrAriimatikci 4iijifas^dn<ien Aufgabe at>^*^selieu
^ctr Hill/ 'Friithf* dioser StuHidfr, 60 wie \$eimSc Ä?l«^hr-
tt Rhsen rfö'fii p:<'lHhr4en '»P^iblrcum vor^el^gt. j WWr wol-^
daher ver<»ut!}j» n , durdi eine kurze Angabe d( s in d'ii"^t*»u
ImJe^ ßötMtrlt«-«^«' '<itfielr<3' Le^cr uu§ dies lobeiiswcrlUe. UnU i»
iehmen iiufit^t'r^^'ti^i ' zti ni»k»hcr. Denm die in) dies^^^
'an<}^ fnth»4t^nv>ti W«Tki€* rie< P(>tnpp^us. untl Servius ^i'^l^ t
SMch 5chor> def Tifel l»» «:.io(be, sämmtlinh JnediiYu \V.|J: zu-
[f. LmdeitjclrinMiev meinem ÄufeiltliÄheMn Levden ^jiöVt»» d^u
•inieriaiienen Knhnkeni5in?vclT«^n * Pa^pieren 'ein • Mp.ogn^^pli^*'^^
^« er rieh aocli unvcrziialich- ttbflclirich. w<ir«dicf. W-aUi*-.
'«^?^^nr\eh ( in« vi>Ä eincur VNTolfenbütttt^r 4i}odeli^4^R<dt'JlQUsi,t^-
^«r (d«ir sciion riöii«!^ den 'Plait»*iur He/a^r^^Hbci ßrapi?
gefaf^f^ ilinnabOff balOf vfiedQr:iiatte f^ilfefi Hhunei^ige^^
pachte und aW f<ürhftkerf>üh#riaildt^ 'Ah^chriM^ vyJmri4il|l.^4a%
^ eiilfrnen fVört^tt^'' MeMintgtsWAn^Til^Alii^ .Ty^y^^^la pßgZ öi,
die hier aacshk wt^Ki H«^ 'übrigioi, dl»»i£cbtift$teil9f s^l^er '
M ded Gotf^x^botnstfeiKi^a' 'Notizen "billfet^vMiMil-IrciMUldis
^•thitf^msiflll 'dtirc^i die .i^m/lkpAe^
f^m die ^fiiill^ite'iPoiiipejM «ilniiV7Qi9.'2&tithdW^lAmF**'
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734 Pompeji commeotviii. ärtü Doiiati» odk iF.. Ifin^lfmK
den Varfir; Gäfir* den iltein Plkil«»;' ]MiML^<'Jiibft', .Cupei^
TereaftlenlMt ApollonitH Alexandamie und i^wtoqi .M^Jitfcu
* keine tpätem SchrifiiteHerv 'desigen gbielbt Henifaiger Ixeintilii
BS heHnrdiiii fi^ttimt^ Sevgint iMid»CAiiaodeme Jn ibfwComi
meHliifkie 'det Donatut bisWmien auf diesen :Poaifejtts Rik^k.
siebt ' geatmmeiw füll diele M^ 4ßaalUß$m XiieU flei
Buche» aus (S. i — 414«) verbreitet sich in si grQaycra
vnä kleinem: Absoknitlen, die wieder in eimelne nragrapbed
ahgeilieill liad, über alle Tbeile der Rede» ek i. B. lie s/HoIhi,
de €ommumbus sjrüabiSß, dejedibusj de aceentikus, de pentutü^ tU
fattibui oraitonii, de mamme, de quolÜaie^'de ton^euroikme» de gt*
nerAni» de Humerii, de figitris, de,e4uik§u etc., de analogia, de jpro-
nomine^ de yerbo% ^e eottjugaiitmAüs, \de gener^us' f^erbeiMukyTsh*
de adverbia, de epnjunctiont^ de praeposiiioaeß de mieijectione' ' uni
d^petiedie* In' dem dein lei^UmMen beygefügten . NoUi» fver'
den üMilt iebiHBilge ^Stellen etkllfi #def treAfc9Men#.ftlieib{
Nachweitengen avt andern OianniatilMni gegeben^ link' diil
lahlieichen» vcm Pompejus angiffniinen Stellen Lateinitchef
SehrifiMlIer gemf« aaelignWleeegli .Ifavil^mkli ef9«)ildei|i4nh>äi
dieteif %iid ftbOieKer fickclflefi k^en giofm. feaUen WqrMi
iHiyleg^n kann, to elnd.*it#ok wieder. Uebey aqdep Venii^
an kerilckaiciitigen 9 die ttn Xtednnimi hanp^iaoblich au^ drey
Punkte latttcklnbftt intofetHtenan nSmllch Uerailt ^ faesn
teil die Art det^ UntenidM-.in' der UAelniidMii Spracbepf r^e«
aonde^ 4iek WentliclMn jener Zeit« enleblt dalui äbef «fi^eb
dm allnilhligen VeefaM 4iC Römlediin Spiacke» an dein fibe|
feldM ' OtannMidkeB Mne . fefinge Sehnid tragen , am^.J^eli
teft erkntint, und endlich, «^daa. hedeutendiie iav inaolec|i
ae ansteraidentlicfae Menge Tcai ^Fveg^lenlen m)qren geg^ngei
nelr SeMlletaller, deien minen kawi noeh ay( uat gekMifi
men "»M, tni d&eten Ofamvatikeni. angeführt wrdfn «f- &
415— 4dd iö^ deaiiihen .foiiyyV CoeenmUnobu m lik^
näti de barbanmie ei meiepkimie, in. 6 Akadu^tleii« de ioijfavwr!
sMeeimm^yeeei deeehemtoie^ de iropis^ auf dieeelkn W«i»n
Anmerkangen begleitet, wie die^efftete. Schaift ^ .i;» irt 4iev
Schrill aadi ' einer ehenialigexi Btettitcbtn^ {etat; Perl^iiacheii
pergamentenen HandeclArük ditninerdemaeck Ifancbet Aa4^
n Toa raUm Ofamneaiifcerm .fiiUr« wd /aeAn/tniMII» »u«
Tlüeil aahr alt, Htm DMilirfiieMr in,/ afetgedruiokt». . Ai«
deMlieir Handtdirift M aneb ebl|ianinien:;rhSm«. Gr^
üMtiem emet Apiar annerar iai |i AhHshniiie«: yf j°r<!'t«^|i^^ 4fi
iHiMaro, easibusj de pmtf^mme, de vetbo, de . ad^erb^Oj, de pt^tt^
pio, de conjtmeiietk^ms, de mierjeciione . Si^ 471 — '4.3a.; e< m $^tii
nachlässig gefchrieb^t wie uns Hr. Lindemann (Hrae^ P* IX
teq«) veftittiert, und feli Fehlern aller A^t» D^ Besi^u^
Briefe äber. 4m* limSsli mgl. ^ Dichter^ i .y;i Jakobsen. j3or .
machen (S. 5^^ — voUfttindl^ und gpjMoe ; Mrdi • iUiC
/,(?/{/;<• «11 s^earbi'ilete Indices: tthn Index Ret tum etVethorum, eilt Mc^rt
aiKtnmm, quoru/n nbniina et Iota tn texUi ei m notis citantur. (sohr
z turficij): endlich ein TmUa: notarum. * ' ^ . ?
Von Diuckfehlern bemerken wir nur S. floft* mtl« muft
htijffn 17. KmM koiniiicn zwvty mit XXVIL bezeichnete Ab-/
icimiite vor S, 3^7 und 559« » • • . • • * '» *
ftriefe » etoe ^entfche EdcUriu , über die neiiesf^n enclischfo Dichter,
hemi^ gegeben mit ii'>er«srt/ten A ir, 7 liqcn vorzüglicher S'e'len mit ihrei^ •
Gedichten tih«! mit lien Rililnisscn der benihintcsten jetrt lebenden Dich-
ter Kugiandt von dem Obergeric htsadvokateii Faiedk. Joh* Jakor-
SSM. Alcolu, io CummicsioA . bcy Uafluntrkb lafisi* XXIV nod* 7iÜ
^ §• .;•... i: . ; • *
üb die^e Briefe ax\. eine wirkliche Dame zur Belehrung ge-^
K,!irieben sind, wie iiu^n aos^S. 17. schliessen durfte; wo die
LuiiiC, die and ej«?\vo Lebersetzer 111 eines engländischen f/iede«
e^aannt wird, Eiiauhniis zum Druck ertheiit; oder ob sie der
Verf. Urs prünj^hcb für den Druck', und zwar mit grossem Zeit«
»üiwandi; aii'-gecu ijcuet , wie. eine für jene Dame nicht ganz
JCJiu.eicijelh.ifte Aeu«.«:erung S. 710 vermuthen läfst: »er dürfr
ttch nicbl weiter auf ein seinem Beruf freiiides Feld wagen« ;
di:5 kann dtui Le^er dieser Briefe gleichgültig sevti. Wir
lerojwsen, wu» wir auch nicht fodern dürfen, die absichtiose
U] hugkeit einer vorirauUcben Briefmiifheilung, und fühlen
ius d<i^ei^t^u angezogen durch die ausgebreittte Belesenheit dt»9
Vuf. , durch ^eine warme Begeisterung fürFoesiö, Tugend, R«v
i^ion, d irch Sfin© Theilnahmo an den eit^z^nen Dichtern,
•thi mehrer« er ans persönlicher Bekanntschaft torführl, und
'■tdi die «innreiche Auswahl in dwn auch in on^landischer Spra-
^ roitaethmhcn Bruchstücken. Auch zeugt für die Liebe,'
»omit er arbeitete, die kecke Uebernahm« dei- Selb<:tverUges,
*ttien K.o%teu wohl kaum, durch die ^\\ vorangcdruckten Sub-
scnbenten gedeckt sevn mögen; ■ Eine gedrängte Darlegung det
ftichen Inhaltes möt^e dem: würdigen Manne ein Beweis seya
der Aufnierkfainkeit, aait der «yii Schritt for Schritt ihn
i«|leitelen. < ^ " • ' ^ - ^ ••• *
Kriter bi« fünfter Brief« S» 1-^81. Thoma« Moore,
tiands gröster Dichter ward den- 28. Mny i7?3o in Dublin ge-
Ären, Noch nicht 20 Jahre alt, gab er eine metrische Üeber-
*tiung des Anacreon heraAJl,*^.f— deshalb Anacrooa Moore ge-
i^DQt, — und bald darauf, unter dera Titel Thomas Little, Ge-
bote zum Theii exoiiichj^ Inhaltes. Als liegistrator beym
t
Adiitoiiigitigeritlüii ' Ii Bwfnrod^ teHaMlit^ niiim erMi cio«
St^Hrortreter, durdmBMte die i^n^alfslei Slmätm^ imd dt^bteü
untDrwAgs poetiiohe Oieo «od ßpitlelay 'walohe« .i^«tO «tfchi»
nen und gewaltigef Auf^eha niAohteti« . SiiB«n HaaplrttliiD grü»
drit^'M^or^duvwii ffeia norgtniMditetMt Gadioliftlittlia fidokh
ifitt Giut« lind iWildli^it und ziigletch imaaitpreßblicber Z«it
heil und Innigkeit» L% Rpokh, (Ue TMhlor det lAmliiflioitals
wird alt, Braot des Prinzen Ton Ktuchemk inteh ein sahlrfi.
chet Giefolge dorthin abgefttlm. An den Hattplätzen uoitrbil
ein kaschenuriicher Dichter die Prinzessin, mit dem Zauber <i€i
Pd^iie, in4ent er' ihr mehrere GetKnge vorträgt, und ^adarcl
d«! Herz 'dpr Prit^etsin gewiiyiil« sdglei<rh aber. dMjrch hetei»
joj^e, Q^iilMmvL^gen, dqn Zorn det Qbef^amaieilierrQ erregt, dei
ixivocthedMem.Ingrttiini rieh fiech dar Ankanfl-in der«Hkup»
Stadl tehnt, um den Neuerer au denuMtiren und daiin'4nntd
au* leiten. Im Pallatte d«^ Furtten antdeckt aichs, daft Fän
und OicbiQt Eiqc^ .Pevffin rindi. ^Diet .Gedicht ^)ihfil RuAt
V^iyundeiftei LieblingsgedlclUEdeir'Eugiändery.iU la ehawia
oc J3ear|iritung..t<iii de la -Motte FetuiiM auf diottchin M
gepflaiizt, woraam > G4ucklicb (teubittili und ^mti iii<M
eher Stiile.lebei|d.;heichäffcigt lieh. Mtlerc gegeonriMir Mit'
Aufgabfi yifit W^io von Sheridan« jSeehttvv Brief
-7*400«, Dena ;9}chl unheHeutenfleil GedioMe ThwPatadiMtfC^
ffie^«f(.gistd;ii6(|it Ml «itl Ehray wentt Hr, J. et Popeet -berrlii
cheni L^ckeoTA übe vergleicht« • Geeaohleen Lob brapfäog
Barreli't Wqman.» ein Geditht»* recht- antcbaulich danttHeoi
die Wiirde un^^j^ Ueb«li^firili((luik daa weiblichen Geschieh
Hieran tchiimen rioh toh<Nie A««aügtf aiM Modern Oretoe
Mitt^^Ci HenifA«»,£iiiLe l^adbarifaifft. enthäk trefnicfhe* MlttM
lungP^n \ibei^4fBi berühmten. ThiMaldsen, die, obglekb*fifl>
ife^h ^i^ngejpi^pfly ' ttrmng .genommen nipbt hieher geMran« ^
Sieh>en^e,s:.Bi;ief.)&.LOi4~4i8«' Jamef Montgomeryv
fi^ia^ifch;^n {h|eml^'»^dte lalt Nagembekehr^r nach Wanindi«
^l^jD^^nt I MQd 4pi:t bald «larben , frühzeitig verliefen « a>d ^
xuQXicbi!^ Arzogaa^i war nahe daran , sich in Sehnsucht an vjj
ch^ren.^U sein^ Aufseher, aas Ueberzeugang, er sey nkbl
ei4 . geistlichen' 3tand ^le^^chaiTen« ihn^der Welt wieder
y^f^t jSehiat ^Ireiohea Gedichte riibd von ungletchem
In allen zeigt sich der Verf. liebenswürdig, gefühlvoll,^
mvthig.ges^ipmt, aber selten-^originell, und oft beengk ^
^j^ae Bione frühzeitig im Wachsthuw gettöri, '
-lO'lii' ' ' .1 *i '. > « » •
> • , no . (Oer ScUaü falgt«) ' *
'II/. * J .. • . ^ f • • ' 1 •
*=47. Heidelberger
fahrbücher der Literatur*
finefe übcx die ncüestcn engl* Dichter Von Jakobsetu
m
Acliter bii elftet Brief. S. lig-^-ftt^» 'Will. Wordsworth
ftnd Robert Southey. Zwey Dichterin der Manier, »zu der sich
QQser Lamotte Fouquö , Brentano« (diesen Poetaster häne Hr»
J. nicht mit nennen sollen) und ihre Geistesverwandten neigen.
Di e>e Manier hat in England heftige Gegner, und wird, da
br)de Dichter an Landseen wohnen, t/ie L(J.e Sdiooh Poctr-j-
genannU VVordsworth ist im Jahr 1770 geboren, und lebt, wie vs
tchcint, ohne Ami in dichterischer Zurückgezogenheit. Von Natur
Büi köstlichen Gaben des Geistes und de« Herzens ausgerüstet, hat.
er, aas Mangel an Geschmac1C| sich doch nicht zu einem Dich*
ter det ersten Ranges hinaufbilden können. Wir verkennett
aicht die Schönheit einzelner ausgehobener Stellen, finden aber
liTi Ganzen das Gedicht Excursion überschazt Die Episode voA
^er Verfährung «inei armen Madcheni hat gar nichts poc»
^■cheii ist blosse Rheftorik , die üich mitunter in Prosa vertieft*
^Bob. Southey ist 1774 geboren , ^^^^ Ketwick mit
inaer zahlreichen Familie in ländlicher Stiile^ und wird über^
lÜ getchatzt als ein Mann toll fleckenlo^set RechtscbafTenheit^
Zfi einer reichen Phantasie und grossen Zartheit des Gefühli
im&dch ein Hatig £am Abenthetierlichen und Unklaren, denl
iotiüiey mit hartnackigem Ttotte sich etgiebt. Auch wir hal«
Boderic^ ffir gelungenstet Erzeugniij« — Zwölftec
Sritt a dM>~ft5i. Der Dichter Coleifidgti^ wild» Irasen»
lA^ktifUgi rotffchmal gelingt ihm einigei* Dreytdhn«
t^Ui funfsebniiir Brle^ S. a5S-*d8i. Ansehende Aus*
itn Gedichten de» jungen Rechligdehtten Johtt Wik
if«te dngländitcheti Kumtüchttern wegen dichtaHscher
nnd hebet Uebentwfir^igkHt geachtat ist ^ Llfeht
.hu tili «rtigaa Talattt» iit aber nahe daran» in #Aa Lake
Potttjr nnteitogehnv — ^ Ole'Bru^ttücke aht d<mRigh-
der Mis* Ötant^Laggan Verden sich hoffentlich voti
J^empfebten« Der sechzehnte Briet S« (A85— 294)«
MAt anziehende Mittheilungen ttut dem Lehen der gf^istrei«
M fcomanichreiberinnen Lady Morgan und Müs £dge«
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y88 ,firiefe über die neuesteo engl Dichter yon Jakobsca
wortlu Jene wird, und wohl nicht mit Unsscltf» in Rücktidtt
aul ihteo Bomim W^d Ixitch Girl, alt eine Art'votfi poetiicbet
MiAter det'banihmten Walter Scott geschildert; gar liebencw&b
dtg erscheint sie alt Reiterin einet Verbrechare aiit Noth. —
Von der Ed^eworth stehe hier folgende Anekdote, fiinsf }ao«
ge Dame 9 die in ihrer * OaieUtchtäl gtf&eten wird tu singeo,
sagte: »sie thue es nicht enders» als «f enn Mift £• ihr dn Cum*
»piiment sage, wdchts die ganze Gesellichalt idr gfittreich er-
»kläre.« mh E» lehnte das natürlich aln Man fuhr -fort, die
S »ngerin zu hittan; ahar sia hiieh bey ihrem Sals mit den Wor-
ten: »/ am posiiit^ef* (ich bestehe darauf) uhai ü not trne,t
entgegnete Mifs E. , tjbr.we^l know,ß you Superlativen
(unübertreffliche Meisterin). Siehanter Brief. S. 1295—
509* So wie Sonthey» Byron nod Moore in ihren Gedichten
den indischen nnd muhämedanischen Himmel beleben, soHeiw
bert den nordischen, gleich Fouqud und. Oeh^enschlägem , die
er iedoch an dichterischer Kraft nicht erreicht. Sein Gedicht
Helga ist ein Werk das mühsapi arbeilenden Verstandes, über»
laden in den Üeschreibungen , geschmückt abep: i^cht beseelt
durch gntcn Vortrag. A^n so immer noch besser, als die Er-
zeugnisse unteretfüberpoetisohettNattlinge. — Der achtzehn-
te Brief (S« 310—* 554.) schildert den wackeren, unter ubi
längsl bekannten, nunmehr 56]äbrigen Schubmacher Bloom-
ficld, dessen Farmer^s Boy von einigen den Jahrzextea von
Thomson gleicIigestclU, von andern gar vorgezogen wird. Wir
zi?veifeLn nicht, dafs Blooinfield kl Thomson seinen IVIeistcr ec«
kennt, und glauben, da£s dieser, wenn er lebte, das in be-
schränkter aber durcham radlidier Seele abgespiegelte Bild dtt
Jahrzeiteu mit WohlgefaUan betiacbtett würde* N e u n z e h n t. bis
zw ey u. zwanzigster B» & 555 — 597, Walter Scott ward
a77i in Edinburg geboren. Auf Schulen zeichnete er sich durch
nichts aus; nur Hugh Blair profezeite sei^e künftige Dich-
lergrusse. ^uch mit der Rechtswissenschaft wollte es nicht ge»
lingen. Seine poetische Lanfbabn begann er 1800 mit lieber-*
Setzungen bürgerscher Balladen und des Götz von Berlichingen«
Grosses Aufsehen machte dat erste ton ihm öffentlich anerkann-
te Gedicht T/ie Minstrehy of the SeoUk Border, dem eine Mea-
ffi anderer folgten bis auf sein reninglücktes ThoBattU ofWit*
terloo. Seitdem bat er, ohne sich tu nennen,, in Prosa eine
Menge Romane geliefert, die man anfangs seinem Bruder zrn^
schrieb. Aber die Damen hatten gleich neraas, er sey der VC» Meiu
xerc seiner Romane nämlich wurden ^gleich zu Schauspielen aa£«
festuzt, namentlich R ob Roy. Bey der ersten Auffünrung wai
cott im Schauspielhause, und als bey einer gelungenen Stelle
Ulle Zuschaaex zu des Dichters Loge hina^ufklatschtcn, bem^iJiL«
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Briefe über die neuest, engl. Dichter von Jakobsen. 739
ten die Damen, dafä et sich bückte. Dann {^ahcn sie« wie! seid
Knabe den Augenblick der Rührung; benutzte, u m G^Id zu bit-
ten, und der Vater ihm 6 Pfund Sterlini; aiib. Auch wollen <
die Damen bemerkt haben, dafs der Dichter » wenn et- scixt
Honorar bezieht , immer sein Landgut verfi;rös«crt* Wenn ein
fioman von Scott erscheint, wird in Ediriburg 14 Tai^c vorher
und nachher nur von ihm gesprochen« Bey einem Toaste (S,
10.) nannte ihn Moore »den fruchtbaren und bezaubernden
'Dichter, dessen Geiste^erzeugnisse so schnell sind , wie die Er-
'leugniise eines nordischen Sommers, und so reich, wie die
goldenste Erndte des Süden«, dessen scliöne ^Schöpfungen sich
jo schnell folgen, ^vie die Früchte in den h» znuberten Gärten
rder Aroiida, von denen man kaum eine gepflückt hat, wah-
•rend schön eine andere wieder gereift ist.a Uehrigtns sind die eng-
ländiichen Kritiker bescheiden in ihrem f.ohc, und gest^liert
unter andern, difs er die Allen nicht erreiche. Sein Kiäulein
fom See ist durch Storcks wackere Hearbeitunoc unter uns
tinheimisch geworden. — W, Scott hat die Geilichte der 180Q
verstorbenen Anna Seward heraus^jc Jeben. Diese unfl die Po-
esi'TQ von James llogfi;, den Scott im poptisc:he D.<sevn rief,
werden mit guten und unterhallenden Auszügen ah nicht un-
bedealcnd gepriesen. — D r ey 0 n d z w a n z igs te r bis fünf-
undzwanzig s t e r Brief, S. ^v^K — 45g George Cr^bb^*,
geboren 1754, hält sich an gewöhnliche und alltägliche Gegen*
stünde, die er mit dem Adel schöner Gesinnungen belebt* Ali
*''ine Schriften haben einen morali<chen Zweck, und <ind füc
die mittleren Stande der bürgerlichen Gescilschaf bostiramf^
Die treffiithen Auszüge zeigen den Unterschied zwischen ei^
ntm geistreichen Naturschilderer und einem mechanischen Na-
lurpinsler, und bestätigen Th. Moore's Urtheil in dem obpr-
käbnlen Toaste: »Crabbe habe gezeigt, was die mehr al« gaU
»rani^rhe Krafft des Talentes vermöge, dadurch, daf? e* nicht
kblos Bewegung , sondern auch Leben und Seele Gegensiän-
Iden verleihe, die deren unfähig zu seyn scheinen. a — Sechs-
pndzw. u, siebenundzw. Brief S, 400—496. Samuel
liogtT«, ein reicher Banquier in London, ward schon 178Ö
Burcb sein« Ode on Supcrstttion bekannt. Sein erstes Hauptge^
[licht: Pieojurrs oj mcmory ( fj^^) erwarb ihm den Buh n eines
fcfühlvollen, schön und wahr empfindenden, in der Ausfüh-
PJOß besonnenen and von aller Geziertheit freyen Dichters ; und
liesen Ruhm hat er bis auf den hp«»tigen Tag behauptet Von
It ncm letzten Gedichte, Human Life sagt die Edingbnrgh Re-
■M* »Die Verse sind überaus lieblich; sie bew'cgen den Geist
fciuht, wie die starken Töne von Byron, noch machen sie das
Mjwn uns hüpfen, wie die begeisternden Gesänge von Scott.
1^ 4S«
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74o Bn^te über die neuest« engl« Dichter voa Jakobsen«
Sie kommeh mit einer bezaubernden Sanftheit übet nni^ dii|I
fvcnn wir darnach gettimmt sind, noch entzückender ist, unA]
beschwichtigen den unruhigen GkUi mit einem erfrischenden
Sinn von Reinheit, Wahrheit und Klegpnz» Sie tiad mehr ?oIl
von Gedanken uls voll Leidcnsch^ift, und mehr voll Weis-
heit ond Zärtlichkeit 9 als voll hoher Aufflüge der Einbil«
dungskrafft und voll Ausbrüche heftiger Bewegungen # während
sie in einer Anmuth ausgeprägt sind , welche enen so sehr durcbi
die romantischen Schönheiten , die sie eptfalten , als durch den*
Geschioack und die Benrtheilungtkraft» womit sie entworfea!
tindt ttch ausseiebnet.« Dies treffende Urtheil wird niilj
Aiuzügen belegt, von. denen wir dem gebildeten Leser elnetfj
hoben Genufs verbürgen. — Achtunazw, Brief. S. 497—'
514« Ueber humoristische Schriften nenerer Zeit» Unbedeutend.
^Nennundzw. Brief« $»515— 559. Th o m at .Campbellp
1777 in Schottland geboren« ein geistvoller Dichter vom zwey*
ten oder dritten Range, ausgezeichnet durch Sorgfslt nnd Fdiltw
Seine vorzüglichsten Gedichte sind: The Plcasures of Hope und
Gertrude of tFji'oming. Den Gesang Innisfail nennt Moore in
seinem Toast »die T^äne der irländischen Mute 1 chrystallisirt
•durch die Berührung des Genius und unsterblich gemadit.«
— Dreissigstejr Brief« S* 555— 547« Irish Meloäies von 'Moo»
le • mit IJebersetzungen van Schmidt von Lübeck. StiUu
den bessere Uebersetzungen an der Stelle, es wnre nicht übel«
~ Schön änd des Verf. Ideen über ein Nationallied d^r Deut-
schen und die Materialien zu einem Nationalgesange« — Ein-
unddr» bis dreyuaddh Brief. S« 548— üoC^ Orey Briete
ernstes Inhaltes, zwar >dero Titel des Werkes nicht ganz est«
eprechend» aber so voxtreflicb, dafs wohl keiner sie entbdiTen
möchte« Hr. 2», der unter den neueren englandlichen Oi^«
lern wenig über Religion gesagt fand» sammelte ans altern ei-
ne Anzahl der treflichst^ Stellen» ein wahres Gegengift gHg^
die onchristlichen LehrenMumodischer Verdunkeier, Wie scSSa
bdlSit ei In dar Bede des tnrdUttleton für die Toleranz: »kei
»größte Schade^ walcher dec Beligion zugefügt weiden kauz,
»besteht darin , sie zu einer Factionssache zu machen« Himmd
»und Erde sind nicht weiter von einander entfernt, denn det
•wohlwollende Geist des Cbrittenthums und der boshafte Oelei
»der Pazteyancht« Die gottlosesten Kriege j die je auf Enleai
»gerährt worden, pind die Religionskriege. Etf der einen Az»
«dem haütt» w^ eir keinCfatisI, odez kein itchtgUrttbiffer Chilsti
•ist lelbsl kein Christ. Das wahre Ghriitenthum athmel. (i»-
»be und FriedeUf und guten Willen eegen dieMenachen lu Ww.«
— ' »Um die Formen mi Glaubens (spricht Pope) lalkt giindutt'
»lose Zeloten kämpfen; die Beligion des Menschen 4jum idkiu
Briefe über die neuest, engl. Dichter von Jakobsen. y^i
»falsch teyn, dessen Leben gerecht ist.« Herrlich wird der vcr-
kezernden Unduldungslebre der /V Ii eins ei igen gegenübergestellt
Popes frommes Gebet: ^Fat/ier of all — ; und dem dumpfen Frohn-
glauben unsrer Finsterlinge Youngs htlle und warme Schutzre-
de für die Vernunft. «Sie fragen mich» (schliefst der Verfas-
ser dieser Briefe), welchen Geistlichen ich am meisten liehe?
Ich antworte: »die Jerusalem » die Spaldinge jedes Glaubeni,
*lch hange mit kindlichem Sinn und einer Feuerseelc an dern
»hohen Ideal des Protestantismus, durch gelehrte Forschungen
»sowohl in der Natur, als in der Offenbarung die Gottheit im-
»mer heller und erhabener zu erblicken, aber unter allen Geisi-
•lichen, die ich kenne, achte ich einen katholischen Gt^^istli-
•chen am mchrsten, einen Franzosen , der arm und unbekannt,
■in der Demuth der ersten christl. Kirche, unter uns hier und
«in Hamborg umhergeht; und von allen Menschen, die ich
»kenne, halte ich einen Juden, der vielfach dem Tode trotzte,
tum Menschen zu dienen» für denjenigen unter meinen Re-
■kannten, der am meisten die I^oligion, in so fern Reli£;ion
»nur in That und Handeln sich offenbart, ausgeübt hat.« Und
dann folgt die erhebende Schilderung dieses seltenen und mu*
sicrhaften Mannes- — Im zweyunddr. Briefe feycrt dcc
würdige Verf. den Todestag seiner Gattin mit wunderschonen
Einzelnheiten aus Roberl Blairs ernstem Gedichte: das Grab.
— Vierunddr. bis sieben unddr« Brief. S. 607 — 681»
Lord Byron* Billig sind diesem gewalügcn, vom Jnnlande
Qod Auslande gleichsam um die Wette angestaunten Dichter-
geiste vier lange Briefe geweiht. Byron ward den Januar
1788 geboren und vorlebte einen Theil seiner Jugend in den
wilden Naturgegonden des schottischen Hochlandes, Kaum
Jahre alt schrieb er seine Hours of Idlenejs » welche die Edin-
buMh Review heftig tadelte. Der Lord antwortete in einer beis-
^enotn Satyre, worin er die besten Dichter Englands nach Art
der Xenien angrif. Die hofnungslose Liebe zu einem Mädchen,
die schon eines andern war, brachte ihn dem Wahnsinn nahe.
fle des Lebens überdrüssig, gieng er nach Portugal, Spanien,
ricchenland, schwamm vpn Asien nach Europa, und kam 18» i
Dach England zurück. 1812 gab er die ersten Gesäntje vom
Child Harold, und 1815 Tht Giaoiu , The Bride of Ahy dos und
mfhe CorsaiTj dann Lara, The Siege of Corinth und Parisifta. Im
Banuar 1815 heiratheu er MiCs Milbank, und noch in demsel-
BcB Jahre, nachdem sie ihm eine Tochter geboren, ward er
durch seine Schuld von ihr getrennt» und stürzte sich wieder
MD ein wüstes umherschweifendet Leben, wie er im dritten Thei-
M von Child Harolde sagt. Er gieng nach den Niederlanden,
Utuuchland, der Schweiz, und iebt jetzt in lulien. Die Frucht
74^ Briefe über die neüesn engl Dicbt^* yon Jakobsen.
dieser Reiitn ilnd die letst^o Getange des H«co1d mi Dmn
Juar^ ^ Apustergt treffend bebt.Th Moore im^Toast hervoi ,
Byrons Schwuogkfiift, leine Feuen^vorte« tein^ eew altige Lri« I
denschnft, die Nelguirg feiner sdiöDeii (und reichen) PbfUita- I
licy btos unter den Huinen der Henen %u wandeln , an' Orten |
Ell weilen, vvelche das Feuer tfesGeföhlt serstdrt bat, und wie
der Ka (anienbattoif der euf Tuikaniscbem Bodei) wächst, dort
SU gedeihen« WO der Brand iler Leidenscbaft seine Spur ge-
lassen, ßlackwpod tagt von Byron: »keindm Dichtar war
»eine so grauenvolle Eotbüllang der mentcblichen Leidenichaf«
»ten nidgiicb. Mit ^raoteoi Vergnügen übenobauf er den
vTumuh und den Kampf furchtbarer Gedanken, vor denen an-
»j[ere bocbbc»abte and mäcbtige Geister ttnwiJlliiibrlich sur&ck-
agebebt lind. Bubig upd lorcbtlot ttebt-er am Bande des Ab-
»trundeft von dem man glauben spUtey die S^ele wurde* mit
vEntsetaett zurfickbeben, und er schaut hinunter und'boxckt
«ciuf die ev^iggSbrende Brandung der beulenden OewSasef« t^ß
itgiebt in seinen Gadiebten Gefühle, Gedanken, Empfindua^^
»und [«eidefpscfaaflen , Ton denen wir erkennen , dafs Ha dem
9 Menschen angeböfan mtüsen» obgleich wir nicht wissen t wo*
»htsx sie kommen« Sie brechen auf uns ein wie iU pldtallcbo
»Rückkehr ein<»s (bangen) Trkomes» wie ein wildes Geichrd
»aus einer andern Welt»« Hr. Jakobsan gehört, wie er
Slelcb im ersten Briefe bekennt, ibo den eifrigsten Vfrehreni
lyronsy und blos auf die Dichteiitirke und einselue Sdi^nhal^
ten gesehn, wer möcbt^ es ihm verari^en? Unbedingt stimiMB
wir dem Lobe aller von ihm ausgehobenen Stellen. b«y^ dio
wir zahlreich Tormebren könnten ; und sogar- Tom moraliaciiett
Zwecke de« Prisener of Ch0w sind wir überzeugt« Aber die
schanderbaflev Coidtraste» in welchen Byron^ den Leser durob
alle Stufen des Schreckens bü zürn «themlosen Entsetaen liliii^
aufjagt, sind nithft blos in den Gedichten, sie sind Iii der Sao*
le des Dichters zu suchen; und tou kcünem Menschen \sunu
man mit so grossem Rechtft sagen, als von Byron, er besitze
zwey Seelen, die Seele ^nea Engais, Und die noch weit kzif.»
tigere Seele* eines baiRsciien Satanea, Hun flbfHr. Jak. in ao
fm Gerechtigkeit: er bebt Mcbt blos lobende Urih^ uhft Bj>-
' ron aus, sondern auch — mit Mißbilligung fr^ylich ^ ein t»-
delndes. Warum aber wthlta er das alnea ae atmsaligen Ze-
loten, dar zwar Wahrheit spricht, aber ao sch^eaeh und mit toi
baÜBBganam^nne, data er nlditiGtonben fiadM^ warOm nahm
er nicht da« Domierwerl aInes berufenen Urlbeilers aoa Th^
ntw niomikfy Mmgadn JVbe. 4^4^ S. 579— .579? dies wäre durcti
blosse Misbilligung nicht ao ubertluben gewesen« Gerecht is|
ferner daa Uithail übar Don/uan, den zu lasen Hz. Jak«
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Briefe ober die neoest engl. Didi)ep von Jakobseo. 743
Fieoadin unlerfagt; aber dat Gift di^et Buche« wird bjoj in
flundiien SteUen getacht, da doch )ede Zeile beinah danuf ge-
ttiüget Ml, und dann wird noch — in diesem Znsaiumcnlian-
lehr ilfiread — ein Zweifel erhoben, ob die« Werk von By-
xoa tay. Weh Ihat ww -folgende Acusserong: »Was Byron ge-
gt»die firengcn Getelie dar Moral sagt, mufs Jeder misbilli-
gefl,.aher ea i^.ein himmelweiter Unwrschied , ob ein Siiftm-
ichildarar alt Hisleiiograph die Sitten leiner Zeit oder sein«
Gnuidiitae ab die Wunicha teinct Herzens vorträgt. Moral
•ollen wir gerade nicht ans den Dichtem, sondern aus unsomi
Hecxen und dem EyaDgelium lernen.. t Wehe dem Difhtcr, der
nicht ta seinem Herzen, nnd dem Herzen, das nicht zurn E\an-
geliaa lliaunti Und gerade dai ist die Anklage, dafs Hyroii
daich leidensduMiche Glut der Darstellung wahre Abscheu-
hcfakdten anaiafaend nnd reizend macht; dafs, um mit jenem
tttflkhen KriHkar m reden, der| Hauptcharakter seiner Muse
iMwhanTeachlung i«t, ihr Herzensgefühl Hafs, ihre Religion
VcBwalMiBng;« dalt anch kaum eine Spur bey ihm zu finden
Ä von einem emtthaften Glauben an Gott, Vorscliune und üir-
•tiiUkhkeit; Dar Tod ist ihm
Theßrsi dajr of nothingnefs,
nmUui tif maknefs atid distreßi
oad die I^ejer
TÄa onljr keaven to which e.nrtli s chiUreti may nspire.
Van desgleichen furchtbaren Aeonserungen gicbt Hr. J ikobsen
ia leinen Auizögen nichts, und mit JUcht; aber die drcy Briefe
Wttdtn dorch feurige Vorliebe eine laute Einladung — an
Fraaen <fi2T die schreibt ja Hr. Jak.) zum Genüsse der By-
xaMchen Poesien» Drum sey den Frauen hier noch mitf^e«-
tlMÄk dat kräftige Wort jenes Kritikers: »Es ist unglaublich,»
tagt er, »wie Frauen diese Poesien durchlesen, oder wie Oat.
In and Väter gestatten mögen, dafs solche schandbare iJnsau-
WMt ihr'Gift einströme in das weibliche Gemüth.« — Noch
tey Briefe folgen mit Berichtigungen, und flüchtigen Nnch-
aigen Ton weniger bekannten oder übergangenen Dichtern»
Ihat VerC eilte zum Schlufs ; wir müssen es auch* Sein Buch
C^kilt eine Fundgrube von Gedanken und Bildern, un^ wir
^»«aichen ihm viele Leser und Leserinnen, vorzüglich unter
^nen, die sich mit der Dichtkunst beschäftigen. Die Antzü.
darin können zum Muster und Vorbild dienen» Denn walir
i«, was Arndt sagt: »Keine Sprache ist von den Eigenen so
^mlg ausgebildet, und so sehr vernachlässigt, als die deutsche
Sgadie, 10 dals man Thränen vergiessen könnte, wenn man
Msakt, wie wenige Deutsche, den Klang und den Wohllaut
aal die Gewalt ihrer Sprache kenliep, geschweige, dafs sie die
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744 Friuzessia BrambiUa von Hoflmaiuu
iliirere TieC^ und den tchi^eren Reichthum ahneiit der für
ein vursuiikeiier Schau itt« Und die Engländer» wie sind li
bedacht -auf Küise» B^timintht^it und Gediegenheit des Am
drucks, auf ReichUiuiii }n den Wenduogen t auf aierlicha Au
walil, ux^d, so wril ei die nähere Sprache erlaubt » auf
rythmie und WohUaut» vo« Lord B}*roii ^pA Tbomaa M
ai| his anui liehanawr&idigieii Schuhoiachtr BlooiMfiald» «ad
als Bhienmbiiiar aoch uiitar i)im slahat
Fiiaftenia Bii»1i9la« Eia Cspilotie aaeh J^kch Osllel ve» C T*
HOFiMANN. Mit 8 Kqpfem aaeb CtlloeH^hta OrigiaalWKttcra,
j^h Ma^ io SrfsbNM i8li» IV and 9iQ S» 8* 8 9Ü» < ggr»
In dem kurzen Vorworte erklärt Hr^ H.» Prinsessixi Bramblä
tey kuin Buch für Leute, die alles gerne ernst und wicbti
Pehmen, Den Leser, der etwa willig seyn sollte, auf cmin
Stunden dem Ernst zu entsagen und sich »dem. kecken laun:
»sehen Spiel eines vielleicht manchaial zu frechen Spukgeis
»tesu zu überlassen, bittet er <^ic »B^is des Ganzen.« namlic
CüUots phantastisch karrikirte Blätter nicht aii^ dem Auge zu ve«
Itercn und auch daran zu denken, was der Musiker etwa vo
einem Capriccio verlangen möge. Mit der Erinnerung an Goi
zi*s Ausspruch, dafs ein gvinzes Arsenal von Ungereimtheit«
nicht hinreiche, dem Märchen Seele zu schaffen , die es er)
durch den tiefen Grund einer philosophischen Lebensansiel
gi ninne, will der Verf »nur darauf hindatttem was er gearoU
«nicht, wa«! ihm gelungen.«
Ist e^ dem Vrf. Ernst mit der philosophischen Lebensan
sieht, und lauert hier nicht auch, wie überall im Buche, der frfl
che Spukf^ei^t, so scheinen die wunderbar phantastischen Aui
tritte und Ereignisse zuiammengabalten von einer Idee, <ll
man etwa so fassen könnte: das geistige Leben des Mensche
i«t untergegangen in ein seelenloses mecbaniches HiaMlei
da« sich naachmal poetisch geberdot, und dadurch am i|
hSrmlicher erscheint« Odeip m der Märchentprache dev
de vom König Ofihiacb: ^ das Haunathland UrdargartÄ
T^rloren gaipangen, cnd der Urdarqueil durch böae Dte
getrübt. Die lelige fiückkehr in den ätal Zustto^d llt
xriögUch dufcll eine iqnige Veischmelmig fosi
achtem Humor, — * Als Symhol das xvichüppigan Ui
ist hingestellf das Thaatart aber nidbl dae thfinew
Hen iiild Gtakfilli 4«icli|Killeni4at «IIa Vetfen Ua nun Zi
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I
•
Fnnzessin 'Brambilla von Hoffmann. 74'^
reissen anspannende, sondern (eine Lieblinpidre de« Hm, H.'^
das acht phantastische, worin TrufTaldino, Brighella, Arlechino
a •• w, auftreten, das, gleichwie «der gesegnete CarneyaU (S..
96) eine »Fundgrube darbietet »des ergötzlichsten Spottes^ dt't
3^ treffend Sien Ironie, der freie«ten, heynahe frechsten Laune,«
und »auf die grosse Welt wie ein mächtiger Zauber wirkt,^
(S. 307.) . . ,
Sey dem , wie dem sey ; nian merXt wenigstens bald , der
Verf. hat nicht nach gesetzloser Willkür Abentheiierlichkeiten
auf Abentheuerlichkeiten int Blaue gedichtet« Die Hauptperso-
nen sind der junge Schauspieler Giglio und die Carneval-Putz>
macheria Giacinta. Bovde hegen eine natürliche Neigung zu ein-
ander; aber in den beständigen Träumen und Täuschungeni
die ihr Geschäft mit sich bringt , und in dunkler Schniucnt
nach dem mystischen Urdarlande, sind beyde dem Wahn hin-
fegeben, Sie, ein Prinz freie um sie. Er, eine Prinzessin Wer-
ne um seine Hand« Prinz und Prinzessin erscheinen auch
wirklich, aber Prinz und Schauspieler sind eins, und Prinzes^
sin und Putzmacherin wieder eins; so ddfs beyde Liebenden
im Buch doppelt erscheinen, und im Doppelten wieder ah
Einlin&e. Auf ergötzliche Weise verbrämt Hr, H. die poeti.
sehen Täuschungen der Beyden mit der gemeinsten Wirklich»
kcit« Giacintens Kammer , in der die fürstlichsten Träume
sie umgaukeln, erinnert mit den seidenen Vorhängen, Tapeten,
und dem Schranke voll Karnavals-^Kleider immer an die Werk-
statt des Schneidermeisters Bescapi, dessen schöpferische Nadel
iibfrall, bald in leisen, bald in stärkeren Beziehungen, gegen-
übersteht dem geistlosen Matchenkram des Filetgeräths ; und
Prinz Giglio ist in fernen prinzlichsten Augenblicken doch nichts
weiter als blosser Theater priiiz, z. B. in der unvergleichlichen
Scene (S. 184«), er, man weifs nicht recht, ob als Schau-
spieler, oder als Prinz, das reiche Maskengewand seines »sich
»selbst abhanden gekommenen« (S. 5a.) prinzlichen Doppei-
gangers erhimdelt. Hescapi begrüfst ihn in unterthänigster Ehr-
furcht, verlangt auch aus purer Ehrfurcht keine Bezahlung, fin-
det aber doch gut zu bemerken, der weisse Mohr (so heilst
das Sturm- u. Drangstück, worin Giglio zunächst auftreten soll)
wtrde die Kleinigkeit schon berichtigen. Und der Bursche,
der dem Prinzen das Kleid nach Hause trogt, will statt de« Du-
catens, den ihm der Prinz als Trinkgeld reicht, lieber ein paar
gate Groschen, weil das Theatergeld doch nicht ächt sey : wor-
auf der Prinz den »superklugen Jungen« zur Thür hinaus wirft.
Eine neue Verdoppelung in der Verdoppelung. Und so sind
alle Personen doppelt, der Charlatan Celionati, Giacintens alte
Haiurabastel Beauice, Mfitler Beicapi n« w« Ja gaxize Grup-
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74^ FWozessixi ambilla von jUofiuiaiui*
pen sind' doppelt. Der «gn. Maikenauftug« der alt 1eb«ndi|rMl
^Märchen in den geheimoüsvollen Pailati Pittoja einziebt, Bmm
det sich auch im Theater, als ihm die erste Poesie aofliogt^
uad der Pällatt itt am £nde auch nitbu alt ein ehrliches Tiia^
tnrgelNiudc, dessen Imprestario (ti^ 255.)^ weil eic die Coaliss<;n«
malerey nicht bezahlen kann, vom Maler mit eines «PurienCa:-
ckel abgeprügeh wird. Noch mehr, sogar todte Gegenetänd«
find doppelt» £. B. das Prachtkleid der Prittsettin» mit and
dhne Fleck. Und wodurch wird dies Doopetweten im Gang
crhrtlton? Zumeist durch den Charlctan, daifaa endlose Hu-
deleien and fbpitemen' ein nnsichtbarec toUer Spidqgeial^ La
BewejRQttg setzt» den man (vgU ft74«) einen an tiiinea eige«>
neu Sitztheilen mit sich selber zusammengewachsenen 1 oppel«
prinien nennen möchte, der in die Quere d^nkt Dann durolt
surken Genufs des VVeins» durch Vollblütigkeit, /Vderlarsenl-
kraftung» FieberschwindU n, dgl* Oer pluntatiische Gmnd
und Boden des Ganzen ist der selige Carnevad mit all tein^
kecken, oft frasenhaften Aasgelaisaiheit. Die Wunder deaseHma
hebt der Dichter durch den Gegensatz einer höchst gemeinen
Iheatorwelt» in welcher eli Dichter der Abbate (ihiari (so hielt
der prosaische Gegner das m»rchen reichen Goni) sich blülbt»
Dieser Poet mit seinem »zwiefachen Gallimarbias« wird gans
btrrlich geschildert als einer» »der von Jugend auf mit nicht
»geringer Mühe» Geist und Finger dasu abgmchiet» Traners p&e»
vlc au verfertigen, die wqs die Erfindong, enorm/ was die Ana«
»führung betrifft» höchst angenehm and lieblich sind« • — »
»Selbst die Flamme der Hölle weifii er nälslioh aninwe»!«!!»
nzum freundlichen Transparent» indem er den ölgetfinkMft
»Ofenschirm seiner Rhetorik davorstellt; end in die ranchen*
»den Wellen des Acheron giefst er das Rosenwaseer telnec mar-
»tellienischen Verse, damit der HoUenflob taall and rein fl«»
»tcw end ein Dichterflufs werde.« Losdig ist sein ernstes BjSmü-
hen^ den Giglio xarückzulocken» der» seinen Dichterklauen,
Sprüngen, zur Reise nach Urdarland sich anschickt» Vom uto-
pischen Urdarlande- will Cbiari nichts- wissen; aber GigUo xniat
wirklich ab» Herodot mahlt von eine« niokonnesischtn Wsu»»
dermann^ der» vom Apollo hegMstert» onno 'Leib in den lein
denen, Aii'maspen und endenn Gevolk reiste^ io eodi OitjU^
eher sittn Reisen ist anluigs ein nnHcherea Einherstolpmca» -
Vom qnerdenkenden Dopeelpiinaen begüstert». jagt er. sicdi nm»
ter den Meskan anf dem Gono hemm; dnich die alle BeetriM
(odei Ihre Doppe|gan|Mrin). erfahrt er» weshalb er Gieciain
(oder vielmehr ihre Doppelgängerin) nicht Im Doppiilghupt
. ibtea Heeses geftoden* Sie sitae nimllch bef Bescapi agkm^
gen, viiü sie eof dmt.fmchtmantil..der BremblUe «inen HMk
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Prinzessin BrambiUa ron Hoffmann«
747
gemacht, den sie mit Geld nicht lösen könne« Raiend vor
Wuth kommt Giglio zu Bescapi, wird da zur Ader gelassen,
(wenn e* anders nicht der Doppelgänger eines Aderlasses ist)
und in der Nacht besucht ihn seine unterdefs von ihm träu-
mende Prinzessin (S. 80 ), oder vielmehr er sie (S. 246.), und
rto klein, so klein, dafs er hiitte in ihrem Confectschachtelchcn
»•tteckeD,« und »so niodlichi so allerliebst, daf« sie ihn hätte
«aufessen mögen « Am Morgen erfahrt er, Bescapi habe nie
lolch einen Mantel bay Giacinta bestellt, von einem Flecken
könne die Rede nicht seyn, geschweige von einer Einkerkerung ;
Beatrice müsse ihm das alles eingebildut haben. Und so ist es
auch« Giacinta hat die Zeit über, d;4fs Giglio, seiner Prinzes-
lin nachlaufend, sie nicht sah, fleissiger sls je gearbeitet, und ihr
Zimmer nicht verlassen^ aber unterdessen manchen Besuch von
ihrem Prinzen angenommen. Nur einigemal, vsrährend ihre
Fiiger ZQ Hause am Putz arbeiten, hat sie auf dem Gorso
mit dem Prinzen getanzt, und einmal sogar vor den Augen
des eifersüchtigen, und im Siedepunkt der Eifersucht wieder
mit seinem prinzlichen Ich zusammenfliessenden Giglio« Dalr
die alte Beatrice von des Prinzen Besuchen nichts merkt, auch
gar oichts spürt von den holden Klängen nud süssen Düften,
die ihn umgehen, hat guten Grund ; denn sie sieht nicht zum
Bexten, ihr Backentuch hält die Ohren verrammelt, und dabev
bat sie die hälsliche Gewohnheit, sich die Nase mit Taback
zo ventopfen. Giglio und Giacinta sind bereits so weit, dafs
sie wissen, in dem Nu, wo Sie dem Prinzen die Hand reicht,
^crd' Er die Prinzessin freien« Doch vor dieser Erkenntnifs
•ickt ihn noch einmal die Eifersucht, als der Zufall ihn gera-
ce zu G.acinta führt, wie der Tisch für den Prinzen gedeckt
rtehl. Voll Wuth declamirt er einen Verzweiflungsmonolog
des Abbate Chiari, wobey ihm jedesmal, wenn er etwa stocken
will, Giacinta soufflirt, ohne von der Arbeit aufzusehen. Auch
«dolcht er sich ein paar mal. Da der Prinz ausbleibt, setzet
«ich Giglio statt seiner zu Tisch, und beyde sprechen traulich,
aber mit wechselseitiger Ehrerbietung, von ihrer bevorstehen-
den Doppelheiralh. »Ich möchte nur,« sprach Giglio, »dafs die
»Reiche, die wir künftig beherrschen Wcrdtin, fein an einan-
»der gränzten, damit wir gute Nachbarschaft halten könnten ;
*aber, irr* ich nicht, so liegt das Fürstenthum meiner Prinzes-
'sin über Indien weg, gleich linker Hand um die Erde nach
'Penien zu«« »Das ist schlimm,« erwiederte Giacinta, »»auch
"ich werde wohl weit fort müssen, denn das Reich meine«
'färstUchen Gemahls isoU dicht bey Bergamo liegen. Doch
*wird sich das wohl machen lassen, dafs wir künftig Nachbarn •
werden und bleiben.« Beyde kommen überein, dnfs ihre künf-
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74^ Pi^ipzc^ito 0rai)alHUa TQu Hoftioiiaiia«
ligfii Bi^(d|e ^«rclufit in dW Oegead von Pnuciti mflüm ir«8>j
Ic^t werden, «od i^eidtn friedlich und Ireiindlicli mit dcni
Worten: »gute Nacnt» tbenre Prinaeinn,« md »woU m rabttil
mein tbenref PrinXtt In einem spütern Kapitel gehl OigU^i
IBcmlieh seinem Ich m Leibe, und wird (ein ttarker Port-;
schritt auf der Reite nach dem Urdarlanda!) — da der Prinii
beiter Seht, elendiglich erttocben. — Dafs GigUo endlich sei-|
ne Ptinxetiin findett und Giacintii ihren Prinsen, und dafa ih^j
re Re|che am Urdatsee wie Qnecktilbe« in einanderlaafen, vec.|
steht sich von selbst, Ret aber hütet lich e^wassehrt die wun-
dersamen Wegekriimmungen, und das magische bergauf und
bergab voy dem RtieMdele, und ferneti was an und hinter dem
Ziele geschah, darch se^tie nicht in den^heUigen Uidagguett;
getauchte SchreibCeder zn proiuüren«
Vergleichen wir diese Dichtung mit früheren dee Herrn;
HoffmauAf so können wir versichern, dab sie gleich viol des!
AbentheuecUchen und genial Fraaenhaftenenthalt, und garnkhis;
von demsdiaudeshaft Abschreckenden, welches die NaGlitsäl<te|
«• B» dar fürchterlich« Sandmann ^ und die Teafidseiyxiie
in so reichlichem Mali Meten« Was aber die ei|{entKdien Be*
censenten aar UrdarqueUe sagen werden, diirüberbat Reil Mr
schüchterne Vennuthungen. Einige werden, wie die Aeisia|
am Urdarlapde (S, 124.)» das Wasser gemein, ohne mlnenli-|
sehen Zusatz finden, andere das Hineinschaumi in den Wasoer- 1
Spiegel widerrathent weil der Mensch, wenn er sich nadi
die Welt verkehrt erblickt, jq Jeieht sehwind|ich wird. Biliar |
voll den nasewmsesian aber wird nach neun Jahren t «sonn cri
das WedL recht gründBch ditrchforsdit und durchdacbt haben {
kanii, etwa fqlgelidermassen sich auslassen: »Mein 'verehrtettar |
»Herr Hoffmann, NofsknadLer, Doppeiprinjs, Artechino, oder;
»was Sie sonst seyn mögen» mnn findet awar in Ihrer Brambil* 1
»la weniger Peteonen» mit leuchtenden, stechenden, |
»funkelnden u« s. w« Augen, auch sind die skurrilen, 1
.»ironischen, höhnischen und. dergleichen Züge um
»Lipp* und Mund, sainmt den uns so Werth gewordenen he-l
odrohlichen Blicken uni Handlungen dietunal einigermas-l
»sen gespaart; dennoch scheinen Sm nicht -gans unähnlich
»dem »»angenehmeq^Palcinell,«« im PaUaste Pistoia, dem
••einsigen in Livere^ gesteckten Spaft, der eine ganze Diener-
»»Schaft in Bewecung setzt , vermöge seiner Keckheit und Leben-
•»»digkeit.«« Sit haben iiQft, als Koch, Kellermeister, T<tfeidecker,
»»Mandfchenk in Einer Person, ein dem Anschein nach lecke«
»res Muhl vorgesetzt, allein ich ünde, »»dafs man doch, was
»•Speisen und Wein betciftt gnr zu sehr spürt, wie alles nur
»sEinei beieiieti hed>eygithQU und aufgeti^igen > denn aUiS
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fraefasmiidi Entwurf einer Theorie Geicliiehte. 749
•
«»koniint im Oeschmaclc auf Eins heraus.«« Ich fürchte, mich
»•wird, Wieden armen Giglio, ''»plötzlich ein entsetzliches Bauch-
"•grimmen heimsuchen.«« — Sj»richt einmal nach Ablauf von
neun Jahren ein naseweiser Recensent auf diese oder äbniicho
Weise, so hütet Ref. den Hrn. HolTmann. erst nachzufragen,
ob der Recensent wirklich Bauchgrimmen bekommen , und hat
er'v ihn dann mit einer Phiole seines tref[üchen »Liquor ano"
^dj-nuj zu beciieiieni«
Entvurf riner Thtont der Geschiebte von W. WACHRMaTH, Professor in
Uatle« — Dem Uenrn Etattrath Cramer in Kiel und tiem Hrn. Gelici-
'aeo Hofnih CnumthtBaMkM gewidvitU«*« Halle, bcy Hem-
■dtte ünd SchwtMlikt. iSao* IV wmI i$4 St !• ggr*
DäTs tben so wcnif; durch die beste Theorie der Geschichte
ein wanrer Geschichtschreiher, als durch die beste Theorie der
Poesie ein wahrer Dichter gebildet werde, ist eine zu sehr un-
erkannte Wahrheit, als dafs ihre Wiederholung oder gar Ihr
B-weis nöthig scheinen könnte« Wir würden sie auch hier
nicht vorgebracht haben, wenn uns nicht von Zeit zu Zeit Theorien
solcher Art in die Hände fielen, deren Vf« es deutlich merken lassen«
dals sie der Ueberzeugung leben, man brauche nur ihre Bücher recht
innezuhaben, um in dem Fache, über welches sie schreiben, etwas
Grosses und Tüchtiges zu leisten. Diesen Irrthum begeht un-
ter Vf. nicht. Er weifs wohl, dafs diu besten Theorien im
Gmnde weiter nichts sind, alt Rechenschaften, die sich der re-
flectirettde Verstand von dem Verfahren dfes frey wirkenden
schöpferischen Geistes der Meister giebl, dafs das Werk des
Meisters nicht gut und trefflich ist, weil der Meister nach je-
nen Regeln zu arbeiten sich vornahm, sondern dals die Regela
recht sind, wenn der Theoretiker sie richtig v»n dem Venah«
tan der Meister abstrahirte« Wenn man dem Verf. nicht Un«
recht thon wiU, lo mufs man sein Bnch nicht als eine Theorie
dtr Gafchichte, sondern als einen Ennvutf dazu, betrachten«
Dann wird man einige Anforderungen, die man an ein eigent-
liches Lehrgebäude machen müftte, gar nicht laut werden las« .
ten. Die in dem Buche ausgesprochenen Grundsätze haben
wir zwar nicht eigentlich neu. aber im Ganzen richtig gefun^
den, und io £asammengefasst mögen ^ie wohl in keiner einzel-
nen der frühem theoretischen Schriften dieser Art stehen. Nach
diesen Grundsätzen will der Verf. ein Handbuch der Lniversal«
hirtOM aiMibftiteil und wiiUAck ist auch ia dieMt Tiitoae»
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75o W^cfasmuth S^ntwurf ei^er.Theode d. Geschichte«
mehr Rücksicht auf diese genommen, so wietich aucham ehefti
oiil solches Werk nach •inec Theorie schreiben lälst« Lieber
uns übrigens allerdings mn^ tnchtiges Octchichtiwerk von
serm Verf« teyii, als etwa eine, ansgeföhrte Theooe, denn m
zeigt hat er durch diesen EntWQ]f,.daXf er über seinen
stand viel nachgedacht« und die Mifsgrifife selbst grosser MM
nec richtig erk«in| hat. Anstatt über einzelne Bestimmvrai
die Anordnnng einiger Materien, einzehae , Urtheiie mit 3m|
Ver£. SU rechten» welches entweder zu weitläufig Werden« inh
nur mit dem Biwhe in der Hand, verslanden werden könnti
begnügen wir uns, unsern Lesern kurz and mit Binstrenoti
weniger Bemerkungen anzugeben, was sie in diesem BndN
dat iKdt- übrigens mit Recht em^düen können, zu erwiMj
haben. Dec Verf. hat weder , durplb eiii Inhaluverzmchnill flj
die' laichte Uebeffsieht, noch <lurcb ein Register für die Bequem
lichkeit des Wiederauifindent des Eiinzelnen gesorgt. Bfeie Sil
. te die inuner allgemeiner wird, und woran, unserer Erfahrui],
zu Folge, die Verleger eben so häufig, alt die Verf« der Bü-
cher Schuld haben.
Die Theorie der Gcsciuclite zerfällt dem Verf. in die Theo
rie der Gescluchtswissensch<ift und in die Theorie der hi^torijciu '
liutLst. I, §• i. Erklaruiiir des VVort^ Historie, Geschichte, §, ?
Unijtmg der Historie ah Inhalt einer Wissenichaff. §. 5. Geo
^rapie, Ethnographie, Sttntistife, Alterthümer. — Die Ansichu-i
iron der Statistik sind uns wie aus der Seele geschrieben,
wie die von den Aherlhümcrn, $• 4. Uebcrsicht derlfandlun
gen der menschlschen Frevlieit im Staüte; ganz tabellarisca
§. 5. Universalhistorie, allgemeine Geschichte, Weltgeschichte
Specialhistorie, (S. 23, heilst es seltsamer Weise; und die sog<^
nannten Bücher sind nach ahnlichem Mafs^tahe angefertigt«
Es soll wohl heilsen: Lehrbücher der Universalhistorie.) iS)
• Geschichte der Menschheit. C ulturgeschichte. Hier wird deai
lieh gezeigt, dafs die Werke, die diesen Titel führen,, bey vlej
lem Guten und TreiTlichen im Einzelnen, durch einen Mifsi
griff und MiTtverstand dessen, was Geschichte in ihrer Idei
ist, entstanden sind, insefern nämlich, als sie eine geschletsect^
Disciplin bilden sn sollen schienen» 7. Philosophie dis)
Geschichte. — IL Histwuthe Kunitz f. 8» Geistige Ausrüstuni
. des hitti^schen Künstlers» Die sogenannten HülCswisseMeha^
ten« f« 9« Historische 'Fotiohong. Henriitik» .10. Foraeft^
.nuig« — Sehr reichhaltige BiragMphen» 4i« «hw tfaiichei eni
halten, wae die Ueberschrift nicht erweitenlafisi, — f* HIf
elOKische DaizteUiAigi Zn S. 159. wo der V^if» ein PMr Wei^
ke über die den Gesohlohltweckeii mgeflechlenen Reden Oiimti
•'itroBencHt dim Vifc No» wütliiikiit «ab. de« kftsalhsb
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.ftnioilieD« PlMMtÄr Borg«r Sii L^y^n, im Jahr 1819 «im in
Hollaad uBm di«' Frage: ob et oriaubt tey, erilichtete Reden
in lästoiifehtii Werken einsuAechten, gekrönte Preiiachrift ge-
•cbfietei halp in welcfaer et die Frage vameinend 'entochied.
ie» FortMtsung. Ueber diese . Mden Paragraphen hahm
vir da* nämliche, wie über die beiden Vorigen zu tagen.
D«t Biieh verdient nicht übertehen, tondern beoenugt und er-
wogen Ml werden tod denen, die hittoritche, beaondert nni*
fcnalhittoritehe Werkel tchrcUien wollen; natürlich nicht um
ein Recept im einem Getchichtthnche darant.na iiolen» tondern
•m Milsgriffe su Tormaiden» Et itt gut geschrieben, nach cor-
fcct gedruckt* Doch tind die am Scmntte det> Buches angege-
benen swey Druckfehler nicht die. mnsigen. , So ist s* B« S.
93» Piramj dm »tehn geblieben*
1fr«
hscriptiones Grafcat^ quas liftantthiem qmtimn magna continet^ q:iae IFeii»
hurgi asservatur» — Proi;ramma , quo solcronm anniia Gymnasii Wcilh.
MDCCCXX. celebranda inilicit Jo. Phil. Kkkbsius, Ph. Dr. Gyimi.
\ Frof. Gr« et Lat. litt« Wisbadae, ex otf* Lud. Schellenbergii. 4«) b.
H Nachricht ▼an den Frufuugen und III Stdodmcktamu mit In-
iciinftciii
Seit 4So3 befindet sich in dem Besitie des Fürsten von Nas-
sau WeüDurg eine besonders merkwürdige Reliquiencapsel, wel-
che im Jahr 42o5 bey der Eroberung ConstantinopeU durch
tiie Franken und Venetlaner unter Anführung des Grafen Bal-
dain bey der Plünderung der Stadt, wo aucli die Kirchen nicht
g''<chont uurden, einem Trierischen Ritter, Heinrich von Ul-
meoa« in die Hände fiel, Tn dieser Cappel lind ausser einen)
böUemen Kreuze noch zehn andere Reliquien verwahrt. Der
Hitter brachte sie im Jahr /^o/ in sein Vaterland zurück und •
-erehrtc sie dem Nonnenkloster auf einer Insel der Mosel, wel-
ches Stubnerkloster hiefs, Beym Einfall der Franzosen in
iti Trieri^chc, bald nach dem Anfange der französischen Re-
solution, flüchtete der Kurfürst von Trier diese Capsel mit vie-
len andern Kloster schätzen über den Rhein. Sic blieb in de»-
len Privatschatze, bis diese Kostbarkeiten mit den di#is$eitigen
Ländern des Kurfürsten an deren jetzigen Besitzer kam«
Schon im Jahr 4670 wurde diese kostbare Reliquiencap«
•el ijpn Brower in den Antiqititatt. et Anall. Trei'v'. T. II, p. 400
^ff • M- Leod.j aber mit ausserordentlicher Nachlässigkeit be»
^^^taabeiiy und eine neae» £€iiaHfre>«S«t6hxeibuD£ schieo un^
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752 J» P« KrebttuSi loficriplianeft GvMCiie etc. j
* I
serm Verf. tnit Recht nicht übeHJöttig; Die Captel ist 1V4
Pufs laiig> 1% Füfs breit und '/^ Fuft hoch. Dai Holz, aoi
dem sie besteht« ist von aussen und innen ganz mit v^rgolde^
tem Silberblech überzogen. Der Deckel ist mit dickem Silber*
i)Iech überzogen, und dessen Aussenseite mit fast 500 Perlet!
und mancheriey Edelsteinen prachtvoll besetzt, und mit Bild«
nissen Christi, der Maria, von ILugeln, Aposteln und Heiligen,
auf musiwische Art aus Lunten Steinchen und Plätteben mit
grosser Kunst geziert« Neben den Bildern sind die Namen in
griechischer Schrift, am iiande des Deckels ist eine chrittlichi
Inschrift in Jambischen Senaren, die, welches der Vf. nicht
bemerkt, nicht wenige Verstösse gegen Metrum und Pfosodic
hat, wogegen die, welche auf dem^ aus dem Kreuz Christi ge*
machten, Kreuze in der Capsel stehen , besser sind. Aussei
diesem Kreuze befinden sich in der Capsel noch 10 kleinere,
gleichfalls mit griechischen Inschriften, Z. B, 1. t« crTra^yavai
'I;;ff*f Xf/ffro£/, rot; vhvrov 0eot/. 2. 0 uxJci/diVO:; art^cooi; t« (pi'/.cc-^*
S'picTrov XptffTH 4{c/ij (df.01; ifKJUxv, In sieben Capscin sind ander«
Din^^e , als die griechischen Inschriften besagen, späternia
unterschoben worden und mit lateinischen Inschriften bezeich^
net. Die Inschrift des Kreuzes nennt zwcen oströmische Kais J
Constintinus und Romanus, die das Kunstwerk haben verferii«
gen lassen, und der Vf nimmt n ch Abwägung aller Grunde
das Jahr g58 als das Jahr der Verfertigung an» Von der En^
führung dieses Kunstwerks durch die Franken spricht bestimm'
Georg. CorcjfT. in Tractat, de i ommnni'one ap, Fabr^ BibL Gr. T
K P. IL p. 454, welche Sielle der Vf. jnitgetheilt haU Di^
ganze» mit videt Beiesenheit und Gelehrsamkeit abgefaisti
6chrift enthalt mehrere interessante Bemerkungen, die Steia
drucktafeln einen Beytrag zur Palaeograpbie, das Ganze ist fuj
Kunst-, Kirchen, und I3opmengc»chichte nicht ohne Werth
Den Vortrag finden wir rein, dea Druck gut, im Griechische]
nicht immer correct, 2. B. S. 1. i^evevpijdoLVTUv^ — A-Tjarp
* vwc* S, ü2. uTroHetTctt* S. 25. Tccvoiyvov. S. ko t^o fmfuWi
— avTsKö i 0 pet. Vielleicht ist auch S. il. pwa^v 6et statt /4
ieiv hierher zu rechnen. S, 9. erklärt der Vf., er wisse liiclil
wus da$ von einem Ring umschlossene j4 bey dem Namen
Johannes bedeute Wir denken, es soll eine Abkürzung des bu
den andern Namen stehenden b ccytoc seyn S« 16. würden wi
das xftXAanr/^/y, das im 4. u. 7. Verse der Inschrift des Deck.d
r«indes vorkommt, nicht das erstemal in der eigentlichen Be
4leatung (schmücken), und das zweytemal für ^Ma/'are nehm er
Cs bezeichnet an der sweyten Stelle 'woU weitttc liidiits ab
die (fioMMm) SchHahmi «vi^duhemtUev« Ji%[
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■
Heidelberger ^^^1*
• • ' •
Jahrbücher der Literatur.
j V
thmiSeMtcM TrugfftÜM* Reoeosuit ToikilLus BAoHü» M»g» Arf»
Ukct Ot Philof«, Pniftfsor emetitoi, Arci Reg. Charlottenbor^ensi
|M0tn% Aaidcime Ree.« ArCfiiiii flcianHorimi et Socfetart« U:eni«
rm ele$aiitioruiii« ^ae Havtiiae vi^ent« Sodalis et Sceretariot« htc
. m Societati Reg« Scienffanim Gottin^ensi litcrarnm coinmcrci'o con«.
, jnsctot. Lipsiie apud Gerhard um ticischer* IH^I* 8* fliajt faii 1»
' ViU et 527« Pars. iX. 374 S« S KtU S ^r.
Dtf baldige Veteran, desien AcMt ^ir anzeigen^ btsdie'Äl Tte
idbuU dem Plan derselben und seiner Ausführung im £iii«
pteiäegtff als 20 Jahre» und wai er giebti kaDin daher ge*
^ wegen dec längst erregten Erwartung» eher venpXt|f| als
ibereih beitsen* Hen Torkili Baden, gebildet in der mhn4
(^^j «Miehte i!on ^797 eine eelehrie Reiie» und verglich
i Wkn» Rem tmd Neapel if fiandschriften von Seneca's.
EaMR^dtfi% Welche schon daOiab ihn vorcügKch betchaftig-^
b-tiich seiner Zurüekkunll ine «Sterliche Dinetnatk wur-
At ans diesen Handschrift^^) gesammelten Vkrianleii
Ml lasch Ansenge tes einem €odeic vermehrt^ den H)c. G»
LSteddeok, Pfolessor onf der Universität le Wihia, untA
m RsBien des Waeschautor Coden im 10 Sfftefc Asr BihW
bkitf alten Literatur und Kunst beschrieben hat« Hr. Ba^
m gedenkt dieses Manuscripts mit besonderm Lobe» und vvkU
(fcte Qus Dankbarkeit Hrn. Groddeck sein Werk. '
»
Was nun dieses selbst anlangt, so konnte man im ADgamein^tl
Ikf ^ Beschaffenheit desselben schon auf der Bearbeitung des
^muks fiirens schliessen, den Hr^ Baden ira Jahr I7g8 als Pro^
^ gpb. Schon hier zeigte der jugendliche Herausgeber viel
kleienheity theilt in den sa'mmtlichen Schriften seines Autors^
■heilt in der alten Literatur überhaupt, und v\eDa er durch
bf^iirQng zahlreicher Parailelitellen ifns Griechen unt) Latqi«
Una iKn ktttthmte ?or^nger» btsonders In im Niiederlandeni
^As vrMishm fst^ dafs lix. II. ditse teutehillM fd efAcdi Anhani;«
Mir issshNiba^ wean er aneh nar (der Vorrede hach su schtiessen)
ibe TO rnc hm stell Lerearteh bekannt machen will/ «OaCs so|ar
IMms disssr Art Isbnsich vrerdsa kann, ist bekannt
4»
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734 Senecae TragO€4iae ed, Baden.
•riiinerte, to teilen dch «nf dar andern Sdte auch Sfnim
nahem BekanniMifaafii mit dem Voongtichttan der naomi Zeit
So im Allgameinen innerhalb den Oranseo des 6pracligelmaclH
und det Oetchmaekt gehalten, sähe eich Hr. B« duich die Le-
sung gleich Tieler Handtchrifien alt Vanderboarg nenlich für
H^na henviate, anch iu'PwlUdtr Eigenheiten von Senieci't
Ausdrucke geiettt, und erlangte einen gewissen Tact der noc
auf diesem W^se des gleichsam Auiwendiglernent auedan«
gen ist» Frofm mihi, sagt er in der Vorrede» M et^olybse iiins
manu seriptos, unde, d neu eHum^ certe hunc frmUtm ctpi, qoqo
SESKCjtM EDtDICI.
Denitngeachtet verzögerten towohl Amttaeichifte, alt Ke*
tondert der Krieg, der so lange Buropa enchülterte, die Voll-
endung und Herausgabe det tchätabaren Werket, und sogar
jetzt erscheint es, wenn ^r ändert Hrn« Baden recht Terstthen»
nicht auf Kotten eines Privalmännes, tondefn der Kopenhage-
ner Gesellschaft der schönen Witsentchalleni ^) welche es scBÖa
gedruckt« bereits im Jahr /^/^^^) ans Licht stellte, jetst aber,
det iMchtern Vertriebs wegen, die übrigen Exemplare an Hin«
Gerhard Fleischer in Leipzig überlassen za haben scheint«
Durchmustern wir denn unpartheyisch dat Ganze, und
zeigen kurz, was der, ?on Manchem heutiges Tags angeschno-i
bene, von Tacitus aber, Quintilian, Scaligf^r, Muretu« nnd Les»!
sing^^) hochgeschätzte, Tr^igiker durch diesen Bearbeiter -ge*
wann. Unstreitig viel« *
ZuvÖrderU werden Gedanken und Ausdrucksart entwederj
f\09 dem Dichter selbst, oder ans Zeitgenossen, aus Landslea«!
teil oder Griechen, ja, nach dem Beyspiele der universalen'
Deutschen, seit Klotz, aus Dante, Shakspeare, Crebillon, er*
*) J^od superist^ boni contutAty preco^-y hJtorem notirum^ rt si quM errnru
mus, quud intelUgo non alienum a me esse^ henipie interpreteris : si qui
fructui ex codem ad te perveuerity non tarn nohis grntias ugas, qutan^ c u-
Jms ßuspiciis ftfctus tst^ S^ciitMti litirarum el^iuttsorum Hm^
^) M. u die Aaaeige in 3. Stück 4* Baadcs des allgemcioen Reperia^
rimnt der neuestta la* «ad amlKadiscbcn Litcntiir veoi Jahr iSi^
Tadtns rühmt des philosophischen Dichters ekritmdmm Umtknon^
QBiotlKatt selae wmifm ti nuigiuu virMet\ Jalios Caesar Scafi^ hl
der Poetik 5, 6, ttbiitzt tha nmüc Graecontm. m^utatt uiftrmnm it
trttf:oediiSy cultuque ac nitort etitim Euripidetn majorem i Muret sa^ voa
Ihm rur» Lect. 2, 4».* frofecto pceta ilie praeclarior et vettsti
sermonii dtliy^tntior^ quam qiiidam intpte f»stidiost snsptcantur. Seine Feh Ici
und Tiigfoaen wog in der thcatraiuctacn liiUiotlifk UMtcr Lcstiim aul
gerechter Wagt. S
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Saeoecae Tragoediact ed. Baden. 755
lautttxt« Dann konnte ei nicht fehlen, ddls thcils eigener Scharf»
sian^ tbeili die Ahndungsgabe berühmter Vorgänger, an man-
chen Stellen Licht verbreiteten, wo sogar so zahlreiche und
trefliiche Hülfsmittel, als die von Hrn. Baden aufgebotenen
sind, nichtt vermochten. Endlich sind mehr als Einmal die
redenden Personen richtiger als vorher bezeichnet, die Inter«
puDction ist zuweilen verbessert, und überhaupt nichts un-
terlassen worden, was zum leichtern Verständnifs des nicht all-
täglichen Schriftstellers dienlich schien. Besonders unterrich»
tend sind die Parallelstellen aus Seneca's eigentlich philosophi*
sehen Werken, welche, oft überraschend ahnliche, Stellen, aus*
ser dem Licht, das sie auf Einzelnes werfen, noch den allge-
meinen Nutzen haben, die, aut Mifsverständnifs oft angefoch-
tene, Identität des Dichters mit dem Stoiker za beweisen«
*
Et kl mimö^lich, «Ilei hUt «ngedeittefe Gate ond Trefi&
die mit 'Beyspieleii tu gelegen. Wir begnügen uns daher. Hm*
Badens vorneiimste Veränderungen der gemeinen Leieart zur
KennlniCi des ^tsern PubKcnml zn Biringen, dem seine w
dienstTpUe Ar^it noch zo wenig bekannt zu tejn tchelnt»
MeteuL/w, ggg. schreibt er:
Huc eat et illuc valva dejccto objice» .
^ iumpatque postes« • '
dejecto für disjecto nach der besten Handschrift des Dichters,
der Florentinischen ; valva für mda, aus eigenen Mitteln, wie-
wohl wir in unserer Bearbeitung auch für diese, höchst an-
nehmliche, Aenderung (unstreitig nach Anleitung der frühtm,
Bftdenschen Autgabe des Stücks, welche uns in diesem Au*
^enblick fehlt) handschriftliche Zeugen angeführt haben. In
der Anmerkung zu dieser Stelle ist Propertius unnöthig er«
^väbnt, da seine Worte blos für den Pluralis valvae beweisen^
den Niemand in Zweifel zieht. — Kurz vorher lesen wir rich-
tig Cjrclopia (Kt/xXiüT/a) für Cyclopea (Kt/x^Afne/ct) , welches die
Vorendsylbe lang hat. Nach derselben Analogie sollte Thycst,
S29, Tantnlii stehn. /Iber Sigion für Sigeon Troad. g36. fällt
auf, und hätte wohl eines oder des andern Beweises bedurft —
Einer Stelle des schönen Ghors Tandem regia nobäü im Th^estet»
Vers 569 ßi .
(Reges convcniant licet,
• Qi\\ sparsos a^itant Dahiut
t , • Qui rubri vada litoris
Et gcmmis mare lucidum
Laie tangnineirai tencnt«)
ist, nach Nikolaus Heinsius* (Advers« i, 4.) Beyspiele, durch
die üosentMueche Leieaict lucidu aufauhcifea versucht. Uns iitt
49*
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jS6 ' Senecae Tragoediae ed. Baden»
immer noch das rubntm Uttus neben idioi iwar» w^gküanm» «nd
uir sind geneigt, mit BeybehaUung von lucidum, Mmgminä mm
lesen. sind die Könige des Morgenlandes , betondM
persischen, die auf einer Seite nomadische Daher am Qxnt 1«
die Flncht treiben; auf der andern das rothc Gestad' und peithi«
die gesteinblitzenden Meerufer bluiig (d. h. kriegerisch) beteti*
halten, und den tapfern Sannaten die kaspischen Gcbirgspätte
versperren (recludunt). Eine P^olepsis, dergleichen bcy dei&
Dichtem, und besonders in unserm Tragiker, nicht selten fO»-
komiücn. — Th>etK 445 schreibt Hr. B. richtig:
SOtomsi cüt, iNfCeitii mdla, si cnpias ttiliil»
wo fp«ii liitber 'to abtheiite« . .
yiii^T« Lumina est potestos. Tut. Nalla, <i cnpiit ulbiL
Clekh zugespitzt heilst efi De BaieJ. Jj Jj: Hoc est regnum,
hoUe re^nart^ cum possis. — TüyeSt. ö64k »?h WakeÜcld (adLu--
fr«/. 4^3 das Wahre: *
Cadet Acgocerosi FrasgetqiM toani»
Quis^is es» otnam»
Bishev hieb cfi frangetqu^, weichet unmöglidi ist, da det Siein«
bock nicht übefv sondern unter dem Wassermann seinen Stand hat.
Anch 1C55 'H fii« Defkniire (fOx DißäideNi) öradebiu mix Recht
aufgenommen, da» wie der Heiausgeber bemerkt» diffksus •raer
■negre vmeiit.
* Fbpei&iu 6a bat denelbe Lust,
^ "Tcgam abnuentem , dirigam invitum grailuni
jffl To-yn^ wie unter andern Horaz Sat, 2, 5, 18. sagt: Utne tr-
g4irn ^uno^Damae latus/ Allerdings ist rti^am neben diii^ani
Mnerträgiich, und dafs tcfrum mit rcgain leicht verwechselt wer-
den kann, fällt in die Augen» hä|to es auch nicht der jüngere
l$ur|maD/i ad Aatbot iat. 1. p. 685. ausdrücklich bemerku
^Uein da in Lipsias' eioar Handschrift ftttr^m für gradum
stand, so Meibt uns immernoch des Floren« Christianiu dUig/am
80 liek^ dafs wir keinen gewöhnüahea Tauschhandel (Conjeo»
tur Mpn. Conjectur) damit treiben niogea. Nichts kann acb$*
^ar seyn» a^ j^Uoig^ne's kindliche W9rte Pr^hibeaSß.gcniior^ Ii-
cd: Rtgam ainueniemj diUgwn invitum pairem; vmd es darf iE
der That befremden» dafs Hu B. weder auf die Varianlelt aodl
auf eine Muüimassudg ialcbeir Art Bückncht aa&iB»
Phocn« 226 liest er^ auf Heinsitts' Eippfehlung nach dem
Florentiner Codex :
Utiaam ^uulcni tescindsie haa ^DireiB mef s (pmm)
«latt tiä^^ .welches dem gaoteft ZusamjUBhiai(e aaak als Oloi'
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Senecae Tpagoedine ed, Baden« 73;
lem ffscheinU 457 nach Markland Librata tda für Vilmta^
da vibiat folgt, Fors corca versat statt .Sr>rr> mit Fleinsius«
"Virgil sagt ländl» Gedichte g, 5: quomnm Fors miuiia irrsatj
ond es ist wahrscheinlich, dais diese Stelle dem Tragiker vor-
ichwebte. 650. tenebu für tcnchat aus dem Florentiner, so wie
bald darauf Re^is hoc magni rcor , Odia ipsa preftvere für ula.
Odia ipsa, qmhus ohsisterc, dijficäliniufn est^
Hippoljrt ß6|. liest Hr. B.: H^ud quistp.oin ad mir am facilr re»
tfOfori potest ; für ad vitarn. 576. ora ni^ea- statt m^da , tbeij-
falls nm die Wiederkehr desselben Wortes nach, kurzem Zvvi.
schenraom zu vermeiden, — 55g fO^aca dcderatu antra natt^
ioj opesj nimmt er nicht übel, dism binne n.ich, dederant für
dedermt, wie bey Virgil Aen. 5, 597 fuerat für fuit , buy Pro* *
pe£z»5, 11» 57 treverat für crevit steht« nach deia Florent«:
Qpi aini revalso Ttrtifo abstrahtret owe»» —
Oed^. 95» Terwirfit er mit Recht Oronovlot^ supema, <hi
c Mfepba IBr ex alta et ardua dutch Stellen am Aviennt and* Gra>
tiiM Paliiciis tich veztheidigen läfirt» M. Heuun Advers. p.
tu. — Sehr gut ist Oedip» 51^7 i9as. Barthische nnbe tema
fir ». ien$a, da awey Verte votrher iCnuui steht, «nd das Bild
doch Sldlen auf Homer (Tllas i5^ 565; »1, S*)i Qulmas voa
SmjrDa (Partdip» Börner. «• 346)1 and Curilut (4t 3 and St ts)
bestätigt wird, — ' 569 eor^ statt cor«&> ans dem Floretit«
lad noch treffender 55^ frondem f ramum lustrahm ) statt frontan
fiotU, — 887 itt madiciifn ßuens gut Yür das trirlaW modiccß,
gtwablty and gtd schreibt Hr. B», nach eigeBer, tebf gefKlUf*
gel aad nnbettreitbar richtiger Veranthung;
kn lApcstas it (Für et) fasiiUus loanu
7^ /^^ « Kef^iflS ^asians captit.
Aacl)|i03i gefällt das florentiniscbe pcto statt de« schwäehern.
pmor; und 1059 billigen wir es, dah aus der Florentinischen
Handscbrift^ Gruters 5, und dem Pfalzischen Scholiasten morhi
f aufgeQommen ward, da die mit dein letzteren zu nahe verwand-
ten Worte Mortifera und Fata vorangehen; Ganz geheilt wird
vielleicht die Steile 9 wenn man Monstrißra liest, welches mit
Mortifera mehr als einmal verwechselt wurde. Uebrigens braucht
Niemand mit Gruter in dem horridus morbi trungr, die Jcbrini
^utrqueramj Eumenidarn qiirrfrffn zu finden«
Endlich Troad. 46. waniie Ilr. B. mit Recht, das in der
Kitar gegründete, malerische, scaa^a (statt sac^*a) manu. 25^2
Mt mit ihm j4ppositn dem seit Gruter herrschend gewordenen
Inposita vorzuzielien , da nach Virgil Aen, la, 546 Lyrnessus
nicht aal dem Ida» sondern am Fuls dieses Berges lag. Auch
^458*xnag excutu das Wahre seyn, und 469, ziehen wir ohne
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758 ^ Senecae Tragoediae ed. Bades.
Bedenken Hectors ernsthaft gemeinte ccrvix lata der cervix jacta
vor, so wie Ö25 den sonderbaren ruscis die n^i , da Euripidti
in einem Bruchstück aus Kresphontei Meisenien Kxm^jurHy ftv-
^om va/uLaai nennt. —
Ist es, nach allem dem Rühmlichen » was wir von Hrn.
Baden zu sagen hatten, erlaubt, ja Pflicht des Kritikers , auch
die Kehrseite der Münze zu zeigen: so müssen wir zunächst
anmerken, dafs uns die sogenannte hollandische Noten-
xnanier *J in seinem Buche zuweilen übertrieben scheint
'Diese Art oder Unart, nach mehr oder weniger entfernten Aehn«
lichkeiten von der Zeder bis zum Ysop herunter zu citiren,
kann allerdings dazu dienen , ein gewisses allgemeines Sprach«
bild in der Seele zu erzeugen; allein sie ist wenig geschickt,
uns mit der Farbe jeder Zeit bekannt zu machen, und die cha-
rakteristische Eigenthümlichkeit des einzelnen Schriftstellers ver-
schwimmt vollends nur allzuoft in ungenauen, gewagten Um-
rissen. Gleichwohl beruht auf gründlicher Kenntuils einer ge«
gehenen Zeit, und der besondern Art und Weise eines Autors
in Rücksicht auf Weltansicht, Gedanken und Ausdruck, haupt*
sächlich diejenige Kritik, von welcher hier die Rede ist, und
2U der allgemeine SpraclibegrifTe nicht hinreichen. Daher schie-
nen uns inun er jene Gelahrten , weicht vergleichende Ansichten
des grossen Sprachgebiets der Alten, besonders der Griechen
und Römer, in abtjesonderten Werken unter den Titeln von
\Adi^ersaria j Variae Lectiones, Vanmis cridca u, dgl^ niederlegten,
weit zweckmässiger gehandelt zu haben, al,s Andere, die eben
so allgemeine Ansichten zur Grundlage von Bearbeitungen ein-
zelner Schriftsteller machten. Die?e allgemeinen Ansichten ge-
hören zur Propädeutik des Kritikers, aber sie sind nicht die
Kritik selbst. Lafst uns an einigen B^yspielen sehn, wozu der
Mifsbrauch dieser Propädeutik sogar den achtunf:swerthen For-
scher verleiten kann. Zu fferc. für, 684. bemerkt Hr. B. fol-
gendes : Ma e ander unda lud it. Sic a Seneca scriptum esse , nort
errat, maniftsio saXis docetj quem is Q/Uimlatur, Ovidias M^U 8p
46% i
«
Neu sectts sc liqnidiis Phrygiis Maelndros in anril
Ludit-, et ambk'uo Inpsu reFluftque fluitque,
Occurrensque sibi Ventura« atlsptcit untias)
£t nunc ad foates, nuoc in mare versus «]^rtuai|
Inoertas eiercet aquas.
Also der hinlängliche Beweis» dab Seneoa hiei /ludStf^i chii»b|
^) Kaum bedarf es der Uemer^ain^, dafs dieser Spitzname nicht die Mci*
ster bctriffi» Nur die ä c b u i e n sündigen UxX immer nnd iiberäiL
Digitizod by ^
Senecae Tragoediae ed» Baden. 769
liegt darin» Ofid in elnar almUchen Stelle diet Wort ge-*
knucht? Welcher Schlufs ! Mit grösterem Recht könntfs xnaa
iiiiMkehrt lagen: Weil ein neuerer nnd viel^eletener Schrift-
itmr ijch ao aasdrückt, to ht ae wahrtcbeinhch« daft der ge«
leint ««fwihlende Seneca aeinen verwöhnten Zeitgenossen Än«
deiei , Eignes anftiachte. So behiOl alio vioUeieht die alte Les-
art qua&t mcertb vagus
Masaader nndit errat et cedit sibi \
laetttque, dnbias» littos an fontem petat,
den Voriug? Gewifs ist ar. dieser Lesart weiter nichts au«zti->
««»tien, als etwa das Tautoiogische der Worte incertis und errat;
difin das gleiche Endgezisch von qualis incertis vagus. Aber
was sagen die alten Zcusjen? was sagt der Bewahrteste von al-
len der Floreotiner? »Etnistusj* schreibt Gronov: «qualis in^
crrtis vagus Mae nnd er nndis errat j ludit et erdit sihi»
Es quo apparct y utrumque vcrbumj et errat et ludit, co loco in
d^^ersLf antiquissimis libris inventum fuisse.fi Ganz richtig, und diei
beweisen schon andere Abschriften, worin blos steh! mcerm v. M,
widis errate Auch der mediceische Abschreiber halte derglei-
chen Elxemplare entweder vor sich, oder doch im Sinn, als er
rtcertis v. M. undif errat schrieb; aber indem er das letzte Wort
ausgeschrieben hatte, warf er seinen Bück auf die vorzüglich«
ite seiner Membranen, und siehe da! in dieser stand incerta
>ii^us Maeander unda ludit. Was that er also ? Incertis und undis
vvMr einmal nicht zu ändern* denn radirt durfte nicht werden
in der schönen Handschrift« Nur zu errat sclirieb er ludit hin«
la, nach der Sitte dieser Menschen, weiche Fal«chgeschrie-
benes sehen tilgen oder ausstreichen, sondern sich meist be«
gQÜgen, das Besstre daneben zu setzen; wie z. B. derselbe Co'
dts Pkoeniss. ^2* folgende ebenfalls dittographische Lesart hat:
Mortemque totum reaif a adaiitta» QpM wgnii ttalWt
Qiiod vivo?
«e mit Unrecht Hr. B. admitte für ein Glostem holt« da tiel«*
mehr dies das Wortist, weiches der Abschreiber billigte. Daa
Resttltat der Untarsuchiing ist also dies: Seneca schrieb höchst
wthnoheiiilich zuerst imcettis undis ^ratß um das Ovidische It^
flu zo vermeiden ; aber nachher ward ihm entweder das vor«
Hia kemeckle Gezisch and die Tautolofie ao widerlich» oder
Jas wwoifene iudit wieder ao lieb, dafs er es als etwas nicht
besatr zu machendes hinsetzte, und die fprössere Aehnlichbeit
seiiiar Wolle mit den Ovidiscben. nicht acheuetet Bben a#
ist Hrn. B.etwaa Menschliches beg^net, wenn er Her^f /ur, %ajf^
U9 In Geaaage an den Schlaf» wo die Üüciiar dies iiabons
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2^0 S^DC^c Tragoedi^ic ed, Biidea*
Pavidum leti ^enut humtnum
Cügis longioi 4iicerc mortem» /
Dousa's, des Söhnet, Vermuthung lougam noctentf welche Bar»
Iiiann '4,u Porperz 2, 10, 17« und 12, ii\ mit Recht Jjilligle, da«
diifd^ widerlegen gUuht, daft duüui Thub. 48 taget
Mer<;erat teteme Ammtfimi necte podoren
Ocilspodes« loegtqoe aniniam mb iberte tcicbttb •
So tagt StatitiB nilerdisgs, und warum sollte man auch BidU
an und für sieb longa mors sagen können ? Aber ungtaublich lat
^8 » dafe «in beredter Schriflsteller in Seneca's Zeitalter dio Sy-
nonyme hii und mortem in einem knrt^ .^atse verband.
^octa ein letztas Bev^piel dieser Art! Im Hij>j.>ol/t 449 enanlml
die 4pum den ernsten Jüngling : « *
Tritten juventam tolvc} anae laxus rapei
£ff«Bdf hsheaasb
Sei lön hc^tte Oronov jjc^'ßssert nunc ftistis rapt^ welche Verinu-
thimg «|>äterhin eine Ulrechter Mandschntt hey Schröder be-
atati«;te. ('H«» r Kritiker ist anderer Meinungr ^Princeps Uber:
cur SU s rape, idquc ratio postulat j cum sequatur EJJunde habe-
Höj.« Und d iraut führt er aus Lukiez, Varro, Lncan , Glau.
di'»n und ^e^üOä selber Stellen an, worin rapere cursus und ähn«
Hohes gesagt wird; als ob hierauf das Gtrin^Me ank'«me, und
»1« ob die tantolopischen Sät^e cursus ritpe, offundt habo»
uasj nicht gerade Verdacht erregten.
Ebenso h'«ttc Hcrc, für. 1287 '^^^ alten Drucke,
Thfest. \'S Gronovs nddi , nnd 49 das augenscheinlich wahre
cur ftatt cum, auch Hippolyt. 8555 jiuspicia f^r Hospitia , Aufnah-
me in den Text vernieni, und noch anderes dieser Art über-
dehn wir, um VVeitläufligkeit zu vermeiden, mit Stilhchwei^cn.
Wenn Hr. B. hier das Bessere verschmäht zn haben scheint
so wähhe er dagegen anderswo zuweilen da» Schlechtere. So
gefhllt ihm Uerc. fur, 725. dai gleichsumsende dominus^ cujm>s
^jteciiA^^ $0 81^ Wakeüelds mattes tt m/or .
Tercassft ooulos lotlslfeeliebeaas«
da doch das bandschrllilicbe bona nichts gegen sich bat, und
Seneca im 7q Briefe ebenlbUii sagt: adhuc .nonium fruitur bona
iucis. — Ehen da V 1105 schreibt er stitt des wohlklingen-
den Rfgina pclt mit WÜhof kegia jtopiii, weil einige Hand,
aohrifien Tte^ darbieten, walches ohne Zweifel aus der Abbre*
viatnr Rfgya enfttand. Schon der Anapist (popidi) hiiöer dem
Daktyhis ( Rtgüi) auilite In dies«; 9mta% mi&ddien — 4 ^00
gif bt^ er nns das tautotogisehe / • '
Se widsnncbtt^ aneb Tread« 606 s^* dli Metfk te wgUbmlm
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Senecac Trcigoedlae cA Baden. 761
Latique (Für Lateque) patens unda profundi*
Thytst. 114 mufi das malerische und wahrhaft dramatische
Longe rcmotot latus (latus rcpente factns Isthmus) exaudit sonos
^em kaum verständlichen Longe remotislitus exaudit sonis weichen«
•^^s erhalten wir anstatt der florentinischen Lesart piceos ignis
hl fumos abit das tautologische» um nicht zu sagen widorsin-
moe, piceus ignis in J. a. Üebereilt ist auch Thyest. 1105 die
fremde Conjectur (jiiin conjugales aufgenommen , über welche
irb bereits in meiner Ausgabe mich erklärt haba, so wie über
Cronovs Inoa rupes Plioeniss, 2^, wo die Florentiner Handschrift
Mimr rupes, unstreitig für Minora r. , darbietet* Eben da 45,
ist ichweriicb Desertor anime besser als Desertor animi. Nicht
seinen Geist, von dem er kurz vorher sagt: animus gestit an^
tiqua exsequi Supplicia , nicht ihn redet Oedipus so schmählich
an, sondern sich selbst in seinem gleichsam ungcistigen, blos
thierischen Theilc, sein schwaches Fleisch in der Bibelspra-
che, nicht seinen willigen Geist. — Hippel. 209« setzte Hr.
B. an die Stelle de« allerdings fehlerhaften cibus das Withuii.
sehe sinus , das so abgerissen unmöglich für vestis stehen kann.
Wie passend dagegen, wie wahrscheinlich» Jakob Gronovs
lind Mitscherlichs scyphus! Aber, sagt Hr. B,, die natürliche
Gedankenfolge ist dapeSj scjphus, tecta, nicht dapesj iccta, scy^
phus. V^ahr, wenn wir bcy scyphus blos an das darin enthalte-
ne Getränk denken. Aber wie, wenn durch den scyphus j der
oft so köstlich verziert war, alles Hausgeräth, nach der Figur
pars pre toto, bezeichnet wird? Ist es denn nicht natürlicher,
das Haus eher zu nennen, als das Hausgieräth? Man vergleich«
Thyest. 455 — 457»
Mehr spitzfindig als wahr scheint nns auch der Grund,
warum Hercid» Für. 850 Broukhuy^ens elegantes longae vitae ver-
worfen und dafür das alte, eintönige longa satiata i^ita beibe-
halten wird. yfbiatii'i ratio est, sagt unser Herausgeber, quod
vastus literae a sonus reif de qua agitur j melius convenit. Tale et
illud Properiii 4* io, %o de Roniulo:
Et galea birsuta compta hipina juba*
Und eben so wenig können wir beystimmen, wenn in dieser
Stelle (Tyest. 447)' -ö"'« excelsus stetig
Nnnquum pavere dcstiti, atque ipsnm mei
Ferrum timerc lateris,
dts femtm lateris von den satellitihus ad latus verstanden wird,
'^^frü Stnecdi De dementia iu sagt; nec illas ipsas manus, qui-
Conjectur (Danai, da, credant tibi) des N« Heiusius, ^r. vieles
dieser Art nur so leicht hm warf.
jö^ . Senecae Tragoedige ecL Badett»
bus se eommisiiß 9e€urut adfpieit (tp^uwu)Ji Wie -iM
stärket üt der Gedanke: loh fürchtete diat Schwext an
meiner Seite! ~ VoUenda aber Q^dip, 1^94» wo ea I9 den
Ausgaben so heiftt:
Viin caren t i magnt pars ve r t latet ,
wer muft nicht lärhcin, -wenn er folgendet liest: Codices fere
' c arentem , quod ma<ris implet aures, judice Burmanno ad Ot^üL
Fast, 5, 364. Sed eaäem canstructioM dUu imUator (?J Lmcomuu 4s
4^^: müu Semper
Tu, quaeeiimque movct taiii erebrot causa oieates«
Ü€ Supen Toloerc, Istt»
Btn ti argutari velimuss 9xile senis^ptrsanae comi^eni*
eniims est^ quam plenum» * '*
Unrichtig Ist die Erklarang von Herc. ftiz»
Ipsaqae norte pejor ett Mortis locus« *
PcjiiSj inquU Tlieseus, est niortuum esse, quam mori, contra ac seil'-
Xit Epieharmus apud Ciceronem Tusc. Disput. £. /5:
Bmori aolo^sed aie esse noituvait athili aestnaio» —
Sonderbar ^wird Thyett. 466 C simno diu, ßacchoqne nos
jungenda pervigili datur) die alte' Lesart ducend^ widerlegt die
elfnen ' Vefthei<Uger an Benüey fand zu Horaz» Bpist. 1, a, 51.
*lnani tüqtiaeitmt0 dktmtnr nos ductnd^ dmri pfo dmoi^ dttr%
quomodo JJv. «i> J> nS: waewm noetem tpen de der 4^9 — Hip-
poL I8O9 C qui itoM jlafum neee Segregem sperü pet ügros} eoU
Segregem' MW SMtre ad Sidan» Epist, 3 dtseerptus M tnonstro
heissen. So hmge diese Bedentung nicht diurch tüchtige Zen«
gen dargefthan ist, werden wir nadi wie vox im segreg nnr den
aftgoiondevten, elndMeilichen, Jüngling tehn» den nm eines
so verzeihüobtti Fehlers willen graosa» liingeopfert an haben«
der entlftMchto Vater beklagt. ~ Oedipi 455. f 7e MmmMmm
cvmkata eokon Nkme Edonipede puUavä SciaPangmeii Mute Tl^ror-
eio pertice Pmdi^ Mute Cttdmeoi Mar matm^hi^pia Mämtu Oetme»
Ogj gio petdt laeeho,) ist bey Pmii nicht, mit Bemerdimu^ aale
aus dem Vorigen an auppliren, aondam vmdi im Folgenden ge*
böct mil Uamer^ Troad« 190. Ddi Matcams wegen MiamU
in einem so neuen Dichter lesen zu wollon» erinnort m
Mttrets mded in) Horaz, ist aber doch yerzeiblicher als Vir-
fm^, was neulich fiir f^rgines ein philologischer Pjrgopoljrnices
in einem Vente des Bnoiut bey Fettnsin Sas ▼orzuschiagenv die
la^herltche Kühnheit hatte. Hier ist ohne Zweifel das Rechte
Mmdbus meis debiioi aus der Florenliner Handschrift 9 meis ein-
sylbig gelesen. In Rückficht der bey Herc. für, 755 und 7^r-
er/. 49 angeführten Be weit stellen aus ii^aicr CQdyts, jki^,5iga
N I
t
I
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«
I
Senecae TragoediM^ ed« Baden. yßi
t) and Apolloniu» von Rhodus (Argon. 4, 1696 ff.) müssen,
vir eriimerii, dais die neuesten Ausgaben dort nicht Trpoai»
ih^t lesen, sondern irpoj^TXa^^^ und biet nichi ))« ng u'Kkni
(TicortTft sondern 7f r/( aiiv^ 'i*!^. ffx«
Doch wir eilen über diese und ähnliche Aus«telIung<Mi
hinweg, um Hrn. B's Aufmerk<!amkeit noch auf Einiges zu
richten, das uns würdig scheint« ein Gegenstand seiner For«
sohoAttii« etwa in einem Anhange des Werkes, zu werden.
mrc. für. 577, wo alle anstossen, findet er die mitten int
Schattenreich hineinfahrenden Thrazierinnen (Threicitm murusj
ebeuiowobl an ihrem Platzet als Antipaters (Antbol« gr. 2, p.
55>ibthol. Palat. Jacobf« 1. p. 44^.) heiKi^ai ^piiet eiv Aii»9
welche A t den Gocytus überteluffende Aretemiat beklagen«
ÜM ichiett wenigilent diese Interponction nöthig sn teyn:
' Oeflcok Boffdicen Thitioiaf mmu?
Oeaeal et lacfimk diOeilct düL
Klägern SlmÜrcfo Frm^n diclu « Sntydke.
Mkgem GHtif Heb «w^ vftlcim dU Ihrim fiemd^ .
Die Bedeutung dieser Frage, welche so viel sagt als: Si mi*
Tfitäciae deßent Eurydicen, habeich in meiner Ausgabenach
Gniters und Gronovs Vofgange erläutert. — Ebenda 1-2Ö5
dünkt uns Gronovs, aus den Dietzischen Excerpten bekannt
let^ordene, Conjectur Ignam beherzigungswerth, — Thyest.
iSÖ kann das hergebrachte Fas vtduit nihil, Aut commune nefas,
ßicbt recht seyn. Wir vermuthen Fas valuit nihil Ad ( contra )
(omnmne nrfas. — Daselbst 357 weüs kein Aitex. etwas davon.
Hl Ätnas von sich erzahlt:
Per regpa Irepidin exol erravt wm
WUBdi nahm anch Orenov znettl vrmn ans der PlorentinI«
tehtt HandsiAurift anf. Vorher las man allgemein \BrTa9it (Thy-
UNK Aber damit ist et noch nicht gethan. Würde Atreus
ßdaliit haben, daft ein solcher Todfeind in seinen eigenen
. dthen umherschweife? Anph hier schien Interpunciion zu
Per rcgtii trepidus exul erravit« Mea
pars nulla generis tuta ab iasidäS' vacat.
regna^ per url>€^ gentesque emifras: vevgl. 'Hipptfl* 519»
Lud dazu Grottov« Mea pars nulla gehtm ÜK nuUa pars mn ge^
^is. — ^05 ist hin€ durus labor gegett deti Zusammtnhaiig,
|uid wahndliiMnlich ac r/. /. das Wahre. ~ 406 befremdote uns
ic^oatr der anmderliche Antdxnck T actum jo/i mmimiii ~ eer*
Wir venkIttdM rmKlufii. — 604 mllrfallen die map^mu*
^ mobH%M rtmn. Zan wenigsten wird man so wteiadial-
^ mhsen: moventes f^uncta (deos) dwinati metuitque easuM
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764 Staecae Tragoediae ed. Baden.
JIMUki rmun, dMumque i0tipus, Vlelteiehl' itt a1i«r aiich sn
ten casus nohiiesj insignes m meiam parUm, mfdkes. Vgl« I^hl
nisi. 106 — 66» : !
Victaeqne ftlti« izibus pendent rotae*
Heinsiu« versuchte Junctatque oder fultarqtie. Hr. B« antwortj
Neutrum (7) cndit in rotas, axihus citrrentAus talthuSß non smctii
Wir halten Fectaeque für das Natürlichste« — 1017. belästj
ardenti neben ignettSj, und wenn torfas nicht blosser Einfall i
Delrio ist» 10 nahen et wenigstens die ersten Drucke, und
ter nimmt et billig In Schuts. Wir schlagen Tor an lesen:
et artnti freto
Fbleyctbea armat ignens totas tgens-
Eaitia sopra nostra Tiolentos flnat*
. Im tsugeMrtm StH
t>tn gmneit SssMbmäl «afetint, stüru fhl^sß^bm
Elm iUer tmmn üiOergmig dsn jpttmstnm
Phoenits» 116 erre^ dueat zwischen den beyden Due aOerdiii
Verdacht, und Helnsias' mdcat scheint der Berficksichtigui
Werth. — aSo:
\ Genitorem adortui impia strav! nece. i
Hoc alia pieta» redimet; occidi patreniy I
Sfd natfm aoMvi»
^lia pieias? Ironice dictum puta^ tagt Hr. B. Nach imsci
Meinung verdient des Ascensius alt qua pietas, etwißem r/^, d
Zurücki)erufung in den Text. — 542: '
Mistete cnntta • lapite In cititinai omiiis« '
Du toHfe Soneca geschrieben haben» und nicht vielmrinr M
eet€ junctiniß rqpite in exitium^ omnia? — * 550: .
Vides modestae deditiim mcnti seneoif
PlaoMseque tmaotem pacis ad partes vocai ?
Tnoiet animm ki, fsrvet immenfOBi dolor,
Mojnt^ne, quam quod casti« et juvenum Furor
Conatur« aliquid ctipio* Non satis est adlhoc
, Civile bellum ; frater i'n fratrem ruat.
Neque hoc sat est; quod debet, ut fiat ntht
De uiorc not fro, ^aod meos decett toros :
Bäte arna patri*
Auch diese Sterile kann nicht fehlerlos seyn. Dem vor 'Zoi
rasenden Oedipus ist der Bürgerkrieg nicht genug; der Bri
dor soll auf den Bruder todt hinstürzen. — Auch das g<
. nügt ihm nicht« Damit dieser Frevel (der gegenseitige En
. dermord) recht nach seiner (Oedipi) Art vollbracht werd
recht seiner Hochzeit würdig sey : — gobt Waffen del
Vater! ^ Dem Oedip«s WalEen? Woau? am aich adbat oii
I
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nr
StMCM Trago^e cd. Badau 76$
itbrin^en? Von diesem WohaUg stand er schon oben (105 ff.)
1^ Sijida CS comtSj
Emewi parenti trade, fcd notum ncce
Eosem pttfrnäl Tradis, an nati tenent
Cqqi regno et iJluoi ? — Facie^ ubicuu^ue «st» opnss
Ibi sit^ relioquo.
will er inil in die Schlacht, wie einst der blinde König
«hno von Böhmen? Sokhe Thorheit widerspricht dem gan-
^ Zaiammeuhange. Oder will er selbst die Söhne morden ?
)is möTstc deutlicher ausgedrückt seyn. Aber gesetzt, die Wor*
^ f^iie arma pairi bedeuteten giade dies: ii^ieokles und Polyni-
^ (iod ja nicht waffenlos; werden sie das Vaters rächend«
iini erwarten ? So Meibt am Eniie kein Sinn für die beaeich»
leiea Worte übrig , und vielleicht wixd Hi, B« . mir beyttim»
wenn ich schreibe Dante arma patre. Der Brudermord
mü»t diesem Wüth^a^^n nicht; ex will seihst die Söhne da*
I bewaffnen.
Stehft du denn einen Alten von bescheidnem Sinn^ "
Und Liest sattftm FritdntS Freund zu solcbefn fVerk? '
Die Seele sclnvt'lit Zorn , gränzenlos erbraust dir SchmiTZf
Und Grössres als d:^r ZufaU und der JüngÜn^e
Wntb iua^t^ bej^chr' ich, Nhbt gcmt^ ist jetz9 mir ' .
I fkr Stöger krieg } der Bruder renn* ins Bruders SAwtri^
' I UH midn genug: iqß diete That nach unirir Art
I Geschehe, vrürdifi wukm Bbhtthy tfk^ teWtt
I Der FaUr^HTe^^^
Sehiverlst auch die gleich folgende 8l#lle ton Agavetr; T^^
pv ||M«v tagt man niehl« und trat frommt Heimint' der
Imtiiilschon Abschrift nachgebildet«! nari' idtro suo Sederi
nnutiir? Aach fofaiti ftftrzte sich Unfreiwillig in ihr Ver*
bta; aadl sie triei> das Schicksal« Ylvlniehr j^relft 'sie Aga-
Ii iaiam glücklich y dafs deren ganzes Vergehen' in einer ein«
El, blos von ihr iellist» noch dazn timvillkührlich , began*
3That bestand ; daft es sich weif er nicht als auF diese ein.
tThtt erstreckte; dagegen sie (lokasta) nicht allein selbst
c, sondern auch Unthaten Anderer verursachte (des Oedip,
ilarch, dafs sie durch Anbietung ihrer Hand ihn zum Erra-
pe des SEnxrathseis und somit zur Blutschande, verleitete ) ;
frecher gebar, und jetzt gar einen Feind> PolynicCS» .liebt»
hisimch schlagen wir vor, so zu lesen: ' ' *
Felix Af^ave» faciniis horendum manu ' ^ '
{nur durch ihre Bknd^ «hne GciAesMibiil)
Qlittflilimil, eessavit» nt sfaltem^t
CItatnIamtfi'ete.
m
Te maria tvt divtrsit Iftt casos vagtiiti
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^66 Seoecae Tragoediae ed. Badeiw
Wie? Soviel, iMli dtEtt §iBC micUeiMie • Meere, ( nu^ fti
dwersa) hätte Polynicef dwehint? Nicht eio ^nzigei. Er gial
von Theben nach Argos , imd ward daeKtaigt AdnaiQt Sohwfc
gcrsohn. Also ist nuM flilach, und vieUekhi zu kaan 7>4dm
/o^ dU'ersa^ tot casus vägwm Egere. Horas Od. d, i6i 25: «0
/<r7i/o Temperat risu. Acma miUta et vtwia sa^ CicetO« Obeo» 46^
heifft CS yi«', labores totque perpessus mala etc.
den Polyniccs Ungiiick von gar mancherlei Art IbedfSiigte, ii|
aus seiner Getchichte klar. — Ocdip. 675« Liceat Alte ttUo ti
Exnere pondus. Liceat ? Das braucht Kreon nicht Wt Wfimcfa«!
denn da» Recht, die Krona niederzulegen, machte dem Oed]
puf Niemand streitig. Aber Oedipus wolit* es nicht : AUo mii
allem Ansehen nach libeae g;e\esen werden, welche Wörter nid
selten mit einander verwechselt lind*— 804«
Ich yeimtithe; ^ > • ..
Re^mn: raperbam Hberi adsttiiigttBt fiddif«
Mcrope erwartet von Oedipua die Krone: denn die durch d
kinderlosen Poiypus Tod freigewordenen Korinthier schwört
ihm Treue, .«ad swar ßdem mperbom, stolie, sich seihst füi
lende, Treue, wie freie -Männer sie achwören, nicht ver»chtli
che, wie sie aus Zwang ein Sklavenvoik leisten würde. C4ri
thixu te popidus in regmun iHKat patrhim keisst ea 734, — 865* fl
zum Ende der Szene war wohl Manches zu bessern» worauf zu
Theil die Verschiedanheit dar Lesart bindeatetob Wir lub
13 ^s auch hieia^ lo.. unserer Aatgabe versiicht, und wünachel
Hr. B« möge unsere Bf mühai^gei^ abanii^ Ittiai^ülhig JMantha
len, als wir die aeinigia» ' |
Auch im zweyten so ehan erschianenen Btuida» dar die rl
letzten Träueripie^ (Saneca^s Medea« AAmemnon» Hackni
• auf dem Oeta, dann., eines onbekannten» Octavia) enthält, .
n^t einem Registes aaf 4ec 574. Seite das Werk baatddialli
macht Hr« Baden manche nützUcba Sprachbemerkuna^^ faal
inancha DtinkeUieit, auf, heilt manche achadhafee, Stfl^ ^ J
veokUent dafür de^ Dank laSnai PablikBRis. Dev aötbigeai B
IZ^ iiregen bjBgnägen wir nnai nur das Wichtigste an^w^aigi
Medaa Vers b> lieft er na«k 4er Fletantinar HaadedMi
|a. hier, ivie MUig, den Beigen fittirt, jU§»efi^ ffir Aretma, i
ej den Lateinern wenig gekriuchlich in, wiewohl Hy^j« i|
taretkus hat. DaCi die pUmsira dea Bootes ^laoa taebfea ki
nfllf'IMiiI ificolaiit Heinsi«. V* 518*: Nasemifl^, d« b. Ä
tompara. V«^^ witd A» interpungirt (onstreHif ledit): \
Raptus hen! totas paar toter nadas? I
V» 749, wo Gxonovius zu Florenz Graviorum gelesen hatte,
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L
SeMc^e TragMdiae ^d. BaAm. 767
emtini bald nachher Grain'or unij und diet nahm Hr. B. mit
ficdii in den Text. V. 99« vertbeidigt er gut die alte Schreib-
art mlüifitj 10 wie im Agamemnon V, 163 pepent, da Spre-
i^ütude oft, und mit Nachdruck, von sich in der dritten Per-
ion reden. Agam. V. 258, giobt er Palam (d. h. coram) maritd^
V. 655 pctet , endlich V. 985 obruta für das schwächere obsita.
Alles aus dem Florentiner codex. Im Hercules Oetaeus V. ;^o.
i^oi Aicensius cotfo für coclo, und gleich durauf derselbe codex
*l35 elegante ae leviiis Styge. V. 538 fand Gronov. aus der
uodetitüchen Schreibart der Manuskripte und altern Ausgaben
das ncbtige tt tacitum intimas hcmus. V. 542. Te deprecor und
^9* y^^'^o/ für cingat sind wiederum mediceiiche Lesarten«
^uämA i<t V« 1070« 4ei Engländer» C'lerk ( «^^üimpi #• Obser^
ftttmm ad Lucanum p^. a9,J Verbestemng Jhtrdo für Aitdito.
h »18. ward ifaarlMi tni mit Recht beybehalt^n , nad wir lesen
»«Kh in mmerer iieeM B^^beitung V. 1045. moles mti fuc
k mta mit Femend und Cofetan« Scbön^itt auch V. 1975. dei
HeintlM Riiw Hur Ketns, und Zinzerlings sciis
^UiiSßtüiastif eid imef Beweit der ISf^en Verweebielnng
^fmd / In den HendtchrifteUf die tmi nenlich Aolafi gab^
■r Buna Od. 5t Ut t(l «et wMIni» «hu^ atqw in ejt^
fmimimiiu V. i^sofc Mireibt «nte^ Heraotgeber nedi des
PldiRuritdiiifl Cumnuaia gnato mwutm Prop^rmU morU, wie
I ^7 S<q^bekleir he^ Tretb. i04et
V. 165g. führte das florentinische Rapi$ura auf. Raptura^
wkiMi Niemand anfechten wird 9 ^nachdem et jetzt den '*
ist y. 1759. bergeitelliiVitiic •s (für dai floren-
libÄt elf) /Mvm mrMdy ^ wie' 1797, iimendQ, d. h«
■BfieMkv vre^'itf. In der Oclavia V. 169. giebt llr» & aut
pptt Blltieln iaerwHu tulit tfit if#ifi>^ weil<ä^ Wörter nicbt
^da Übe ?erweciitelt sind; V. 251. infmutmn für infistam nadi
pwhi? T* 466« aach'Upiiat; sen^tas^ tqiätis, accensus
Plebisque votit atque judicio patrum
Td pacis auctor s* w.
^'^^^ 510 stimmen wir ihm bey, wenn er to schreibt: virosqtu
r€eäcntes suis.
^ Ceacustiis orbti viribiis nagais deioai*
Bttperatoi etc»
balle er Grand, mfdix gegen dnan barubmten An-
f
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768
' Senocae Tragoediae «d. Baden»
Iii»
fechter ») in Schute fcu ndiintli. 'N«t hdbl Ar WoH Sidn
wie er meynt, perniciedis, sondern ttdrt itt feiner gewöluükhd
Bedeutung, die auf das römische Volk In teiner «orUn Iwqafflj
merteu Ausartung vollkommen pal^U Endlich iclmUlt His» I
richtig V. 955. Quid? stunor s.
Wie wir an diesen Stellen seinem gesunden Uctheil Of
rechtigkeit wiederfahren lassen, so wollen wir anderer
nicht darüber rechten , dals auch diese Ausgabe noch nicht A!
les zu wünschende für einen Schriftsteller thut, deni Zeit un<
Abschreiber ärger mitspielten, als der gute Lipsius sich einbil
dete. Kritisches Ahnungsvermögen, wie wir es an denBentle]
und lleinsius bewundern, ist sparsam ausgetheilt« Hr. B. niacl^
keinen Anspruch darauf, luid begnügt sich meist, wo sein Aa.
tor krankt, fremde Aerzte , besonders seine alten Niederlande^
zu Rath zu ziehen; eine Bemühung, die um so mehr Lob vei!
dient, )e zeitraubender und öfters undankbarer sie ist. Wo nu^
aber dlotii Fccmden keinen Rath wissen, da bleibt natürlich Al^
les in Jlaen y«o: dean^ sehr selten wagt sich unser Veteran
selbst, und dann gewöhnlich ohne Erfolg, wie z. B. in ^
Octavie V. 587. » wo er molis für soUs dem Dichter aufdringt
ohne, trete vieler Worte« diese iienderung hinlän|;lich zu bc;
gründen; wie wir denn übtnengt «ind, dals die cursus «wn^
Iis nicbti gegen sich, haben, npd vielmehr im folgendeii tu
sdis iJtemas mes tu ichreiben ist salis (marü) et alterruu •««
Unserer Gewohnheit nach woüen wir daher dem Hemutgebei'
oder fielmehr s^nem Scfarifteteiler, die Hand bieten» nod *
helfen tnclien, wo ee der Hülfe im bedfiifen tcheiiil»
^) (iiotlos.
I
> •
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N^4a Heidelberger .
[ahrbücher der Literatur.
I ' {Btsekl m/u)
) . • •
Ji itn zwey ertlen Schauspielen des Schlufsbandts ist dies
ken nidit der Fall *}; aber in den' leizttfn giebt Cft allerdings
UistSsf^. Leicht tu helfen war Herei Oßi» V, 448«
Lm «MT ereeUt peUkis mptag malum? Gronovius hatte schon ^
eäku 94et peäieem ?org««ch4u^en. Davon stigt aber Hr B« kein
Von» ma er denn manchmal das Bessere seiner Vorgän4tK
fltwfdeAilUit kennt, oder aas unbekannten Gründen Veri
dtaF^fl, Det Perisonin« EMitamfL faiSmctü Minert^.p. /7^J
asnd& jsynse /Wfw a^ maiummakmpMiisf i^hoohat goauchtittiil
'■ Iii \
'' . -
') Ostk siad anob dfeis noch nicht so, wlie sie ans det VerAxsalvMia
ksfforgieagea* Z« B* In dar Mtdaa V. 9^ schieibt nnser Hof»
■aylin mit «ndem aa:
Fruttr ÜBMMC Mtfit«
Dabfmm» itmit fige htminikm fum
tmim^ fenart» fetttu m fitriit pate$.
Alle Fackallr aotl tt in ihre Augen stotsea? VTsrum Jbtos In diese t
Ihre Uruit erwartet ja auch die Furieiu Wir zeigten tchon'kuas
Theil in unserer ersten Reiirbeittin^» auf wcialie wir verweisen« data
M ZB interpani^irea sey :
Dabimus , sei (l, h, et auidem) omnes. Figß iMtmnhus faml
Zaniu , ftrure , fectus ! En , Furiis fatet.
So wird auch A^ain 25o {ßuii rere tui animum suupte naturä trucem
Trtjgm addidssse?) nichti erinnert, da doch dut zweysylbi|;e sunpte hty
unerhört ist, wenn man oicht dus ähnlich (wie bey Ennius)
.^agdsogene Jgfitimfr Hin» OH 1096 , äber welbbes noch ci-
Sweüel walast; hierher ziehen will* 'Wir vemutheten : QM\
rtrt ad animum S MM ve natura trucem IVajam uddidssse? V ^39 hatte)
Jas beynahe lacherliche Ajacis (fnr Ajacan) nicht bleiben »ol en V»
650 tit die ErKUrun^ von Tandem (hir Tene) spracliwidriu, ebenso.
Wohl als fiba 725, ef^it 8qi, Lassuf (woFiir wir da% Fern indi^ehe /'oi- -
an pkfm ) 1599, nnd Octar. 76 1 des venchriebeoe wat^tai* V. StfS
ftjftak Be ^ Mm^ waa Jakob GfonoWns oad wir die Les-
KditapMteni Aiis8:aben H mnc^ oder Hni e/, Chalcida bemerkt Jiaben»
Daiesen ist V. 67o das florentinische mobile übereilt
4i ln das ffol(e ans ran den wnu tmt die ülfde ist,
j50
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jjo Senecae Tragoediae ecL Badem . .
schwerfällig. V. 27s. iaTtt Hr. B. aacb das wfikBdi äUberpi
Frojer maiius qiiociuique Stehen, und erklärt noch grmBcher »1
Ascemint: i. e, extendes Wir beharren aiif anteter Binfiviatlfiff^
Prof er minus quodcunqiie j Schieb* alles Geringere auf: tienn di
kannst jetzo den Herkules verderben. V. 738 kann TfcmeM
que tacita nicht recht seyn. Vermuthlich: Timasque (der Nam;
der Amrae) U V, 85> fodert der Zusammenhang dies: perdk
in solo tiercide Et ipsa popidos (wie Faethon). V, 1005:
Quaeoaoi ista tor^nens aogoe vipereo comam?
Hierbey wird angemerkt: Inttüige CetastMß fui F^NsmuK es
genus, iuxta liieandnun\Theriac* 3oy, et quem erinalem at
tollit^iongo Stridore Megaera Stätii TheL 40 ^» Am^ Jcg
eum,keinsio: Q.jL t. igße ¥^ipereo eomam , ut Jimmu per pipe
reum ignem oculos serpentum arienies ac scintillantes innuat. jVi
hß ea eonJeeturU speciosius esse potest. Wir sind nicht Kloichf
Meinung» aondem halten die Steile für Verderhif und lesen ^
i i, üngue viperean^ e.? OVid tagt JHetanu 4, 454 von da
Furien:. ♦ .
Deqiit trif tuet paotalifnt arieÜNK aetpiü»
Etwas ahnliches meint unser Dichten Fipereitm crinum ]e^\"ii
gil Aen. 6, 279 der Discordia hey, u. s. w, V. iji6 ist z
verwundern^ wie wir Alle bisher das matte mors aUqua duldeten
Atquc omncs paritur deos
Perdet mors ali4ua et cbaos*
Nicht die erste beste mors aliqua hat hier zu schaffen, sonder
der Todesgott, der sogar alle Gölter auf irgend eine Art (ah
qudj aliqud ratione, da sie eigentlich unvcrtilglich sind) dahin
rafft» und mit sich selbst den tragischen Kehraua macht s
Et Mors fjta aeviiiiaia
Ipst (nicht In sc, wie Alle lesen,) conttitnet tibi»
y. iie5. Uaat Hr. h. nach der Paiiaer Aatgabe ?om J. 1515^
qms superus locus
PontDiBt'ftdeni, Tftitara»
Reget onnt caplet Iria?
Aber wie kann das ein locus superus seyn, der das Meer fas
sen soll; das seiner Schwere gemäls die Tiefe sucht und dl
Unterste aller Dinge, den Tartarus? Man schreibe:
Q.ui (statt Qais) tantum capiat nefas
Kati, quis supertst (statt superis) lo^ns?
Pöntoni, ssdm, u* t* w« '
V. 155t, wo in der Florentiner Abschrift sieht Nascefn
od tum undique, versucht unser Däne Nascantur ocius^ al> ü
ittzt Herkules alle nuda schnell herbe^wimscheA könne j d
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Senecae Tragocdiae cd. ßaJcn. 774'
r ganz auaer Stand i^t, sie vtie ehmalt, zu überwinden. Der
Idd ipiidit ?on der FoigeseiU Wenn ja Unglück nach ink
ommen soll, wünscht er, so entstehe otio, aut Ruh* und
'rieden selbst, die ich dem Erdkreis ?ettch^(Tte also theils
pet, theils nicht ausser dem Bereich xnenechlichef Weisheit»
le'cbc die Uebel der Kultur bekämpft. V. 1400, wo Hel^k^EU -
M tich dringender den Tod ^ün^t, ift auch Noth und Angifr -
nter den Hetantgebenii« . Dies war wohl Senec^V Uend:
ÜU oMitet? nUaam pwdtf eitae alioidd maO
MhüQ ia orbe? Veniut huc ali^nii «ibll ^
Hl ccadat (for Intcndat) .audi luSIcict aaanK
Wo ist mir Pest? too Krankheit f ist keim fhg^kuft
Auf Erden mehr? Komm' irgend iiner ! Spannt er nich$'
' 'Mmr Mtsi Armhrustf nicht die bloui Hmd schon hiiu
^ anym leinen Bogen , durch den er am liebsten stürbe« Dafi, '
iiesea tu spannen, nicht iedermannt Sache war; si<^ht man aus *
Ki^ff, £f« des rasenden Herkules« Y. 1561. quält sich Hr«
Liiiiis*die dites für Könige und» so Gott will^ blutige Tjran* .
)en zu verkaaita« Die Florentiner Handschrift hat a duces. '
(Ami idireibe man, nach Jakei^ Orononua:
' '?aKitia! andaesa iablbcte dtatfas!
lib angerechte Merrtcher angeredet werden , zeigt das Folgen-
k, BBd die Apostrophe wird desto leidenschaftlicher , je abge«
♦leaer sie ist. V. 1657. ff. - . . • -
Adgeritur omnis silva, et alt^mae trabes
In astra tollunt HercuU angustvm rogum,
Raptnra flammu nians, et robnr tenax» >
Et arevler ilex« silva contexit pyram
Fofdiiat sll%k» frontis Heroaleas deoos*
Dai'Worl sffi^a im lelaten Terse aoU cum tmendaihne ei aeiu nie«
Mnlt sdn, wie Atlantis Virgil Aen* 4, »48:
AtlsAtit dari, ooelum qui vertice fulcit,
Atladtis, oinetum adtidue cui uubibus ttris
JiaifcwHa aapot» ' -
Aliein wir berufen uns auf jedes Lesers Gefühl, ob diese Stel«
5<n sich vergleichen lassen. Auch hier fehlten ohne Zweifel
4ie Abschreiber, da im Original vielleicht stand: et brevior iUx ;
^Ua sed complet' rogos (scd compl. rogoj nach dem florentini-
»thcn se complet rogo J Populea sUva etc. Leicht konnte alba in *
oiua und weit« in silt^a übergehen, da die Schriftzüge dieser
Wörter gleich an Zahl und die Buchstaben b und n unzählige
^il mit einander verwechselt sind. Bekanntlich war eigentlicii '
^ Waübpappel dem Herkales geweiht, Theokzit.2» iflis
» •
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1
» • * » ■ •
yj2 Scnecae Tragoediae cd. Baden»
V, 1650: • .
^ ^ . . Acoipe haeo« inquili tute
. ' ' Poeantc doQfi nnnus Aldilje cifo»
A 1^ Mgi^.Hia. B*>^ «ra €^€ß «1 «t hmefieio potuu, md ▼cvww
auf Eneni'» ^B^nfinyi^ik wtgM dM Unterschied«« swischen
jiit^ ^3sA jmnuju. iUf ob Okhtor anf soich« UatirtoiiiMli adi
t^^!^ Marktes
Pocaatei dono: mnnuii Alddat caf««
haecj PfeU und Bogen.
^J^hpfuhc dies, so sprach fr, S'rhrt i
I'Sas*: Mf scbwiC es: nimm A leides' Gabtn «i*
«.; * • -
Dono ist keineswegs übeiilüsft]^^ da Herkules die Waffen dei^
Fiioklet auch bios in Verwälir;«afliif oder für eineo Dniten fiboj
gfeben könnte. Aber Accipe dona steht neben munus cape gad
lautolog. V. t68o pa£»t zu der göttlichen Wona* und SealfJij
rOhe des Heroen das gewöhnliche dir um J'remmB aicbU IVi
lesen divuM Jremens, ietw rt ßf^ft6fuvOQ9 und eflfuma Ber
Virgils (Aen. 6^^) ' LaetUiaque fremuni^
Was dia OctaTia betrifft', so ist dieses Sftäck von kUen H
ausgebern stief?Sterlich behandelt worden» weU.Jnan es« als
nea Unlbkahntcii Hervorl^ingung, so tu sagen» lucht tan '
•naish, Paii ei >aUch sein Verdicntt hat, ist sohon von Ao^i
anerkannt, und die Sprache weist ihm seinen Hlata inSowcali
Zeitalter, oder dock bald nachher, an. Preylicfa aber bedaa
Manches darin; «od» dftc hetaernden Hand. So kann in di
Stelle 570 f.: '
Hic mihi jn^ates praeferat taedas drtis (Aner)«
Jtiiigat(jiie nostris igne Poppaeam tons
igne tinniöglich das Wahre seyn. Ipse ist der Eitelkeit des N»
TO peniäfs, und jenem ähnlich» V, 5^6 ist dus gewöhnlidM
Su licet oder Si licet unbeschreiblich matt. Besser wäre;
Sbn* Levis atqua vana sdticet. NBao^ Multaa
Das fnötäsche sdUeet am Sd^ufi der jiatae .oder SaiegBeiiar 1|
wohl bekannt. V. (»18 tchreiht Hr. B. so: ' "
• #
Imputat fntum mihi
Tumulumque« nati poscit auctorrm necis.
Das \%X zugleich tautoloi^i^ch und uneleganU Wir schrtiM
lieber: Imputat Jatuni (suum) mihi, Tumidutnque naii poscit aucto\
rem necis i^Acrcnem). Tumuhim nati {iiv Aatum occisu/n j nicht Ufli
poetiscii. V. 09'i vertheiiligi der Hernusf^eber da* hergehricW
te Et cidpa Settecae so, v\ie es vertheidi^t werden kann, «1«'
heuii s<;iaechu Die Kritik muls mach aa. dieses Slflk ihs Wasi
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fcTenab Satiren verdeutscht von Donoer. jfi
Ami, mi wir bleiben blt ]em bey unserer Acnderung Nee od'
<!• AnMrire. V 761 tteht mmtet^ freylich c;egen <).on gewohn-
IM Getottch, für ßimi, dM iidt öfter so bildlich findet, und
Msalsl SseeJat. V. 7^0 ist * ^ '
Rcdcere penates ClaudUe diri parant
werkannt falsch. Hr, B. ver^tumuif, Aach hier wissen wir
Richte Bessere«, als uniere Vermuthunf; IL p, Claudiar {di!) vi
fwua. So sclireiht dranovius richtig Thye$i 1071. Quociuiqme^
äijfugUtis für diffugistis , und früher hatte man hey Ovid Me«
laai. 12, 545. majora ßde {di!) gessit für dis;essit gesetzt, welche
Sttlle mit den bemeikangen der Editoren dit unsrige eiiäu«
tcrt. V»8o5 ?chvvebt quae^ Um»r recipit meus in der LufU Wir
mben lu lesen Quae tumor recipit merus , was irgend reiner (un*
gemitchter, vn^ebändigtoc) Zorn begehen kennt wessen ex VBm
|eo4 nur fähig ist.
Doch es ist Zrit, abznbrecheis. Bey einer neuen Auflage
^ird boffeotikh Hr» anch auf unsere Andeutungen Bück«
ticht oehnien» und dagegen 4it!ber sa manches Breite über be* «
^te Ding^, wie bej Med« 760 r Agem« 8^5 HercuL Oet«
iiw Kune leisen«
F. U, Botlie.
Dceimofl Junhis Juvenalis Satiren, in der Vericart der ür^chriFt vefw
deutscht von J. J. C Donner« Tirbingeo b«y C. F« O&iander i82U
I*ll«edt8^8. sfUjOit*
»
Bin Werk, an welchem Talent, Kenntnifs, Fleifs unverkenn-
Ur sind, und das am so grösseres T.ob verdient, je schwieriger '
die Aufgabe war, die zu lösen der V#rf, sich vorsetzte. Denn
einen Feuergeisl, wie Juvenal, zu übersetzen ist nicht leicht;
10 manche mifslungene Versuche ^n allen Sprachen der gebil-
deten Mitwelt bezeugen es; nnd auch Hr, Donner ist nicht
lU die zahlreichen Klippen vorbey gesteuert, die seinen We»
^pct«*!!; aber die meisten mied er glücklich, und darum
gebührt ihm sein Kranz. Deutsch heraus zu reden: er hat Ju-
»eiuls warmes Gefühl, seine Oe^lt der Sprache, seine Vers-
kesst. Was fehlt ihm noch? Die Herrschaft über dies alles,
Weise Berechnung des Verhältnisses der Mittel zum Erfolg.
Die Sprache de« Aquinaten ist aus sittenrichterischer Würde
^ römischem Weltton gemischt Auf der einen Seite kei-
^ Schonung des Lasters ; auf der andern keine Uebertreibung»
dis daseb den Schein des UcheEÜchen so kiclit eile Wkknng
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774 Jttveoals Satiren Terdeutscht von Donner.
Texfthlt Dagegen «rkobt nch nnitr Verdeutichcr michi i
lein manche Auslastungen , die «insie Sitte mdbr zu fode
•cheint, als fodert (f. S. 6, 9. itO) mildert auch bis weil
Im Oatcfamack dm Neuem» nicht aber im Geilte dea Satii
km, den dev Unmutb dasu machte. Oahev 1» $5 der gefi
lige Ehherr statt dei leno, die dienstbaren Mägdelei
{leMnum amcüläs) ^517. und mehr dergleichen TünchunA
die dem Sititaiiebter so schlecht anstehen, als dem GesetEgoK
Im Oifansmce hieiron wird der Ausdmck übertrieben , wa(
mit Zimmermann zu reden, für buni^ert tansenpd gesagt. D
'Schtee ist hädjtkön 7, 190), das AdHche kochaHick, der Beck
(i, 57) ein Kmg, dnr Declatfiator (Jnvenal war es lange satti
und, wie es scheint Wi Neigung,) dn Pmisbrnehedtur , m
die bellorum anmute fi, 156 sind nichts geringeres als Kriegsh
lande. Rben so giebt es hier nicht nur grofsmächttgen Erbfcha
(testamentitm ingens 6, 549)» grofsmäcktigen Reichthum (14,50^
sondern auch grojsniächtige Austern (6» 399)» grofsmacJuige Can
lehern (5, 115), und überall surrt es von «/alt, i/rähniich,
edel, wrschnell, ^/rquell, tVzweck, ^relementen. Dafs dergle:
eben der Satire nur ah Folie gestattet ist, hrauchea wir Hri
D. nicht zu sagen, und Niemand verkennt z. B. die Ironie i
der bekannten Stelle bcy Persius i, 99: Torva Mimalloneis in
plerunt cornua hombis u. s. w. Der Weltmann 9, Hat^gwitZp Hri
J}*$ nächster Vorgänger, fehlt hierin weniger.
Wir wenden uns zu der Verskunst. Dafs der üebersetz«
sie versteht, wird eine Probe am Schlafs unserer Beurtbeiloi]
zeigen* Allein, wackerer Taktichläger, wie er ist, mnthet i
ikx^ öfters dem Takfe etwas ziiviel zu« Ghoriaroben, ^^i
Fo^Diomed 1, 55» hält* ick was 9, 97, Zum Capiiol 10. 6i
Molosse, wie Jin Mannhraft 15, 114 Epitrite^ wie 15, 7, ^0
Fortheäen, Doppeldakt>len, wie 14, 8« Des rngmuMim, wei
den noch von vielen verhört werden; und verlangt Hr. O. d^
lur, wie er Wohl könnte, ein griechisches, ein lateinisches Ob
so darf man ihm wiederum die zu häniSfe Verkürzung sofi
nannter mittelzeitiger Selben in Wörtern, wie OhMs> kam
Amhofs, Itekaiwäru^ tmus, Al^aV«, AiiruneaV^ nnd anderertoii
die Dehnung der Vöreiidsylbe im gememtchaftlkhm 15^' 7* 1
dgl. nu vorrücken, was an* die «nheslimmteie BdunrnMan
'ennnert, e, 16b hfoht es:
' üeher | Juvema^s \ Gestade \ hinaus, und Uier^\ Vrhdm j
'Warum nicht über Juiferna^s 'Ofir? ßo gpgdMiu theilsder Ui
|e (^Ao'/) ihr Recht, tbeils hatten wir einen trediaseiwi
vepeinsiphnitt weniger, der, so gehäuft, wie hier und an «U
fen andern Steilen, z. B i, 12. (Scholien \ ohn' Ende I hHäi
ind [ des^Fro^(p'[ Platten u. s* w.), wi4fL'iich vvird^. jeudlid
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Juvenals Satiren verdeutscht von Donner. Sjj
lürde dem Gehüpf der Daktylen elwat geiteuert, die der Hex-
unetrist durchaus im Zaum halten mufs, wie man auch an
Hrn. D's Beyspiele sieht. Denn leiner Vorliebe für sie haben
ftir unter Anderem die vielen Participia zu verdanken, die der
Rede elwas Gestaltloses geben, tvovon dac Original mit seinen
triftigen Substantiven nichts weifa. Oder ist jemand, der das
Deuttche (i, I), Werd' ich stets nur ein Hörender seyn? dem
lateiniichen Semper ego auditor tantum? vorziehe? der nicht
»üniche, 2, 95 möge für Gefleckt von o-cfeuchtetem Ruflse, Mit
jrbogener Nadel, dies stehen: Von feuc/itern Riisxe {madita fuli'-
:m€\ geßecket? So sind auch Spondeen im Hexameter ein gut
Ding; aber wer mag darum all* die Krötlein (3, 44; G, 650.
Söhkfin (5, 151), MägdUin (g, 128), Mezlcin (14, 45)t ^f^eihlcin
{(mma G, 259)» Thränlein kfletunx, 6, 275), und SchriftUin {libel-
(oSi 5, 205) ? Est modus in rebus , sagt unser Altmeister« —
Eigentliche Mif^vcrftändnisse haben wir nur sehen bemerkt«
Doch gehört dahin der Thatendurst ^sitis virCiitis) 10, 141, die
zärtlichen Pflanzen {tenues plant as, wohlfeile, wie Horazens tenues
Oiolvae)* 5, 227 f die gesäumte Scham 11, 55, das Herz der Titane
'}uu meliore luto finxit praecordia Titan) 14, 55. und die glücke
he Laune ebenda 119. 14, 264 muf« es heissen : Oder erfreun
pns (stiit nicht) mehr das Geinüth, — und ähnlich ist 15, 107
gefehlt worden. Widersprechend ist l4» 2:
Des ungemakelten Glanz mit haftenden Flcckef^tmmt^reint ,
I (Et nilidis maculam haesuram figentia rebn^),
d sonderbar 4, 58* Graum'ull saufstc der ^Vinter im fVlist
[Stridebat dejörmis hicms,) Auch 2, 72 befremdet J/a , ein Gc-
t:and, {En habituni). Dies das Gewand wäre verständlicher. Die
?lle 4, 85 {ff^er dem Beherrscher der Meer' und der Land' und
r Kölker frömmele mehr als Freund, maria ae terras populosque
^oiti Quiscomes utilior) ist Ronsard*s würdig, der, wie ßoileau
fegt, fram^nts parloit grec et latin , und was soll dem Deut-
Ken das viele Fremde, das man hier beybehalten sieht, Ako-
W, KukuUc, Proseuche, Baskauden, Faselen, Sportel {sportula)^ Ko^
und Auster j ja sogar 15, 4, der heilige Cerropithekus? —
I Hr. D. kennt nicht allein den Umfang seiner Sprache;
w enveitert ihn auf öfters mit Glück. Die Wörter Altjorsrhe^
I ianiiquaria), Befehlstalf , Elfen für El^phanten, Schnftsti%a
eyde in der Analogie begründet), Sludienhäuser u. dgl. m. ge-
i'^ileo. Statt Münden {ostia, lg, 27) möchten wir lieber sagen
^mnde. Doch kein Streit hierüber: Fort wünschten wir da-
Jg'^n Bildungen, wie Bedenk, Ahstamm, bündig (domitus 71 77),
: //cA (crnssus 13, 163)» dümmlich (indocttu 7, 48), und die Pro-
lismen Kothen (ar maria, 7, Ii), worgte 4, 28» doppele, mit»
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376 Javenals Satiren "verdeutschl; Ton Donner.
tJtß drang fiir iroll %^ 1B9» dtt oft wiederliolte Sippe, yorhmim^
Hart ist Markts v, 7, Parrhas, fWfi#^ far Parrbanus Vc>la^
liufy einsHIrzie für hineinstürzte 1, 54« und 6^ «S« ng/^l ^
und 7, 91 murtiett die Eigenaamen Creticut und BArea«
unverSnderi bleiben. Eben to 6^ tgsi. -Das cbatakteritti^cb^
Zooii i{gj "^yx^f das in der Dolcnei^cbnng seine ganze Parte Ter^
Uertj, 10, lia würde die Lächerlichkeit des O forttmaiam matam
me cansuU Romam wenigstens von fem engedeiuet, v^enn mmn
et io gäbe. ^ I
Oj me ukiivammest ftu. Kam, da ich Kmutd mar, im dm
Gläcksüram! I
Von den Textinderongen, tlieiU Andrzer, theilf Hrä. D\
selber, billigen wir nur zwey, aduros (Oelliii^ braucht da% Wort]
für caeruUos 15, 7» und faiwr tO» 56 für lahor, da« in diesem
Zusammenhange unmöglich stehen kann. Alle übrigen bertih*ii
auf falscher luterpunction 'g» tog; 11, i93\ auf Unbeachiung
des ffeltrieren Sprachgt brauchs an« dem z B. 19, 53 die do^J
pehpn Genitifen zo erklSren sind, über die m;»n Perizon,
Sanct. £,3, 15 nachsehe; auf Verkennung der oft rednerisch
geshweltten und kräftig asyniletischen Ausdrucksart Juvenalj
(3« 51 1 ^vo ^aAr<////»racomm o/at'Of unbescHreiblich matt ist; 6, 1 iS)
und auf ähnlichen iVlifsgriTen , über die wir vielleicht mel.r
sagen, wann wir einmal eine neue Ausgabe des Dichters an«
zeigen. * I
Jetzt brechen vtir diese Ausstellungen ab» and gehen oar
noch zum Beicblufi d:e versprochene Probe ans Hrn. D's. Wer«
k«. 6» rf«4: I
K'itfcher LeUinerinnen Geschlecht erzog in der f^orzeit \
Aerm^'che Hab* i Unthatgn, das niedere Dach zu beflecken,
. fVchrete Arbeit frohn, kürzt räumende Schlummer, und harsche
Hiind' in tus' ''scher fVolle Gewirk, dann mächst an den Thoni^
Hansubalj und am koUinischen Thurm moakkaUende GaUmu
Langer Ruhe Verderb erdidden wirf gnmmer als Knegswehr^
. DröhiU' (? JncubuU) uns Ueppigkgii an^ and rächt den be^
zwungenen ff^eltkrtiu
Keine Schuld, kern Frevel der TVoUust fMet€, seitdem
Römische Armiith uns abschied; da strömte »u unstm
Anhöhn Sj haris her, und Rhodos daher, und Mäet&s,
Und, her Gelagen umkrtUut, das sckäkomde, nasse Tartntam
Sitten des Auslandi sokn^änia wa»st das sekmälige Geld omi
Ond m sekandkarm^ Pranke animanneie wäädkhar ihUi
tAiiw '
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üeb. Leb. u, Gcd. d, Apoll, v. Rbod. v. Weicher t. 777
Wer Terkennt in solchen Stellen, deren diese Verdeutschung
nicht wenige hat, das os magna sonaturum und neben der N«^-
turgabe glückliches Studium der besten Muster? Gebe Hr«
nas mehr so vielversprechende Versucli«*, und zieh er auch
Ton Juvenal die nachbetstrade üand nicht ab» so kann «r allt
Voigiager übertxtffeii»
UcWr«^>^ Leben nn.f Gcilicht Hes A pol Ion Jus ron Rhodnt. Ebe hi-
stOTUch hrftische Abhandlunt; von M AuGL'ST WEICHE er, Rector
aiij. oud Professor an der Könif^I Säch^schcn Landschule zu Grimint,
mi der GrasherzDgUch Lateinischen (lescHsohaft 2a Jena Ehrrnmit-
slkdc. Metfsen , tey Frie4rieh Wtthelm Gödiclie iSfti. VllI wU
4i7 S. Sa 8. I Rthl. 16 ggr« .
Diese mit vieler Beledenheit abgefafste Schrift, über Lehen
\iud Werke des berühmten Apollonias von Rhodus,
nach der Erklärung Ht s Verf. nur als ein Vorläufer betrachtet
werden, zu den trkläri'ndcn Anmerkungen, welche dtr^elbe
übf-r die Arj^onauiica fHhii;en, lernbegierigen Jünglingen zum
Selbststudiuijj in Hie Hände zu fi;eben gesonnen ist, und wo-
von nach seiner Versicherung das erste Bändchen alsbald er-
i'h-'inen v ird Es zerfallt diese Schrift ihrem Inhalte nach in
drey Köjiitel, deren er%tes (§. 1 — 15. incl. S. 1 — 90,) Nachiic i-
irn von dem Leben und den Verhnltnissen de« Apol-
lonia«: enthäU. Aber auch Vieles, was die andern gleichzei-
tigen Gelehrten Alexandrias angeht, die zum Theil zu einer
noch höhrrn Siufe des Ruhmes gelangt sind, wird hier mit^e-
theJt, viele Aufschlüsse und Bertchtigung6n über Erato^thenes
und Callimachus zunächst, dem Feinde unseres Dichters gege-
ben. In *o fern mag es freylich der Verf. mit Recht bedauern,
Maiier^s Essai Historique sur l'ecole d'Alexandrie , Paris 4S»o TL
ifc. , nicht haben benutzen zu können. AhGeburtsort des Apol-
loniut nimmt Hr. Weichen Alexandria, nicht wie Andere
Naukratis an, und erklärt die bekannte Stelle des Athenäus,
die für die letztere Meinung zu sprechen scheint, (VIT, 19. Tom.
HI» P« 53- Schwgh. vrgl. mit Aelianut An. Hist XV, 25 p.
S5^. Gron ) dahin, dafs hier Apollonias der Rhodier oder der
Ntiicratit genannt werde, uli ein solcbtr, der wegen teinf>r
Vstertochung über die Stadt Naacratii — er hatte ja eine Kr/cr/c
Vtanjfirt»^ geschrieben — eben so der Naucratit genannt
Milte, alt er am t^ner tiiithnt*t VasdieAtte w^en dex
77^ Leb. lu GecU d. ApoIL ¥• Kbod. v. WeicherL
Bhodier heitiew Et lebt« Apolloniut «nter der Rtgierung
dreyor Färtten , des Ptolemäus III. Evec|(etes» Ptolemaus IV,
Philopator und Ptoleinäut V.. Epiphanet, als Mann undGmt,
tbellt sn Rhodusy theilt zu Alexandrien, geboren aber wurde
er unter Ptolemämt lU Philadelphua. Diese an sich sehr scbwie*
• rige Unttrsuchunit «rhäU zwar durch die Nachricht, dala ApoU
fey, und dals des Apollonias Nachfolger Aristonymns gewesen,
einen sichern KiihepaBkt, kann aber ixu übrigen nur durch blot- I
' se Vergleichitngen und anderweitige Gonibiiiatiouen, wie sie I
Hr Weicbert mit Glück und Vorsicht angetleUt hat, durch« I
' gefuhrt werden. Das intbeiondere, was wir von den Lebens- |
umstanden des Callimaohnt wissen, des Lehrers von Apollonius, i
verdient berücksichtigt zu werden. Demnach läTst es sich mit I
Sicherheit behaupten , dafs dir Geburt unseres Dichters in die |
erste Hälfte der dre) jährigen Regierung dea Ptolemaus IL Phi* I
ladelphus, seine Blüthe in die Regierung der Ptolemüer, Ever«
getet und Philo|uitor, sein Tod in die des Ptolenlänt EpiphaaM |
falle, und dals er, wenn auch einige Jahre jünger als Eratos-
thenetf doch ein sehr hohes Alter erreicht habe (S» 04)« Es
fulgt nun die schwierige Untersuchung über die unangenehmen
Verbaltnisse, in denen unser Dichter mit seinem ehemaligen
Lehrer Gallimachus gelebt, und über die Veranlassung, welche
• die bekannten heftigen Streit- und Schmühschriften zwi*
sehen den beyden Männern zur Folge hatten Aus der Chaiak*
terlftik des CalUniachus nemlicb« der bey seinen Zeitgenoe»
sen unverdienterweise von Seiten seiner glänzenden Talente»
grosSf Rhre und Bewunderung erlangt hat, da seine sämmtjü*
chen Gedichte doch mehr Erzeugnisse des Fleisses und der Afr
strengung, als eines kräftigen, mit blühender Phantasie ausge-
rüsteten Gisiites sind» und eben so sehr seine ausgebreiteten
Kenntnisse» wie. seinen Mangel an allem Schönheitsgefühl und
idne Geschmacklosigkeit beurkunden, aus der guiaon Oenkungs«
art dieses Mannes, der lieber kleine Werke ül^r einzelne duu«
le Gegenstände, als Ein grosses umfassendes Werk schreiben
wollte, geht hervor j dafs die Achtung, die ihm der Hof erwies,
4as allgemeine Ansehen, das er genofs, die gute öfTentlicho
Meinung, in der erstand, einen nachtheiligen EinfluCs auf soa*
nen Charakter äusserte. Eitelkeit, ein damit verbundener |pa»
lehrter Stolz, der mit Verachtimg die Verdienste Anderer an-
rieht, und alle die feindseelig verfolgt, welche in Lehre und
Meinung von Ihm sich tremien, dicfs waren davon die nich^
sten. Folgen, und in ihnen in auch der Grund, die OrsadH^ |
der Feinosdiaft Zwischen Gallimachus und Apollonius2zu sucbMl:
1
r
jLeb; o« Ged. ApoB. v. Rhod« v. Weicfaert» 770
Feiktfen der GrundtätM seines Mehrere; andererseits stolzer
UavUl«, Milsgunst und Neid über den frühen Ruhm des von
ihm abgewichenen Jünglings. Dabey enges Auschliosien an die
E2türliche Einfachheit der Homerischen Gedichte, ein Streben,
ii-xe einfache Schönheit in Sprache und Dichtung zu erreichen, '
gui2 entgegen den Grundsätzen des Callimachus und der übri«
g«D Dichter jener Periode, welche sich von dem Homer mög-
iicbst zu entfernen und einen neuen Geist der Dichtung zu
^£fen bemübetcn, die es sogar tadelnswerth fanden, >venn ein
Dichter im Homerischen Geiste zu singen sich unterfieng (vergl«
Theocrit. Jd. VII, 45). So darf es uns nicht auffallen , dafs
Apollonins, als er mit seinem Gedicht (der Argonautica) auf-
trat, bey den Zeitgenossen gänzlich durchfiel, wobey freyiich
Kaklen und Intriguen des einflufsreicben Callimachus, wie
'^^seo Anhänger auch das Ihrige mit beygatragen haben mögen« ^
ApoUonius Terliefs nun aus Schaam seine Vaterstadt, nachdem
er lieh Torber derb in ekietti Epigramme gegen Gallimachul
aas^fsprochea , der nnn durch ein Schmäh. Gedicbl» Ibis ge*
nasDt, das ffir durch Ovid's Nachbüdoiig - kennen» tich
in riehen suchte. Die Veranlassung «n dieser Benennung,
welche Callimachus seiner Schmähschrift gab» findet Hr« Wei-
chen in der Geticlita]iüdnj|§ 4et Apollbnius , die vielleicht der
^erUas ähnlich war (S. 70. 75» £ 76. £)• Aneh in andern Ge-
Zi
bätte Callima!diat teiiran Zorn gegen ApoUoniut» dec
<nt darcb den Tod ein'Eade gewonnen sv haben scheint, an»>
gcschüttel; ein U/ntiiind, der nm to auiMlender itt, all bayde^
mlaboa to laindidig getinnto MSnner In ein Orab gelegt
wattai (wie Hn Welchert nicht bezweifelt S. 85 — -Sr)« ApoU
halM^ der ^ch, jenea Epigramin anfgenonfmen, in der Folge *
Ml weller gegen Kailimachut aetgelaten (9. 6a), begab tfch
Wnach Bhodua^ die aindge Stadt, die damals mit Alexen»
Mnidakiinan'rfihmlichen wisaenschallllchen Wettrfiev treten
falai^ Dort eingebürgert, lehrte er mit grossem B^yfoU die
ttflattf nnd nahm den Beynamen des Rhodiers an, unter
^vttbpm er dann auch der Nachwelt bekannt geworden ist.
Bb llaihricht , dafs Apollonius hier sein Gedicht verbessert,
«i4 nngetheilten Beyfall bey dem Vorlesen desselben eingeern«
y<i wird als wahr angenommen, ihre Wahrheit durch innere
'asMsgrunde zu bestätigen gesucht, somit die Annahme einer
•^•»ppehen Ausgabe der Argonautica, wie sie Gerhard in den ^
^twnihHs ApoUomanis durchgeführt hat, gerechtfertigt (s. §. 8'.
5.51 ff,). Der Grund, warum Apollonius nicht in den Canon
^ Dichtet zu Alexandfia aufgenommen, mag nicht sowohl in
««<r feindseligen Gesinnung gegen ihn liegen, als vielmehr da-
^» di£s, 4pg|kiiaiia noch lebte (nach QoinctaL lastiu, ürat« Hu
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jSo Ueb. Leb. u.. Ged. d. ApolL v. Rbod. v. Welc^ert.
i9 54 ) ob man gleich , vielleicht aus einiger PartheylichkcttY
mil Calliiuachuf «in« Aotnahnae gemacht m tebea tchiea (f»
Wir kommen aof das sweyte Kapitel ^von den Schrfften des
ApoUonuu , namentlich von dem Gedichte Ober die ArgoneuUen/äkri.*
16^55 oder $.90^3^90, ApulLonius ^^ar Epigramtnati^t«
Grammatiker und Kritiker, Gescbichttfortcher in vorzüglichem
iGcad -, wie die Schriften beweisen, durch die ihm gross«« Lob
SU Thtil geworden iti« besonders die Nachforscbun».
Sen über den Urspruni; und die vSchick^uie einzelner Städte.
faiJi Hrn. Weicherts Annahme ttaren sie nicht «owobl ein in
t>ch Miemmenhiogendet Werk, sondern e« bildete eine jede
Krieic ein für sich bestehendes Werk, sie waren zum Theil in
Prosa f zum Theil io Versen ab^cf«f«t («S. 97.88). Grö<>seren
Ruhm erwarb er sich jedoch durch das tchoa oben «rwäbnte
Gedicht» worin er die Argonautenfahrt besang; einen Gegen&t«iid,
4er ganz nach den Ansichten seines Zeit alters für ein Epes
tich eignete und einen ceiciüichen Stoff zu Einstreuung gelehv»
ter hisieriscber, geefpraphitcheru« mythologischer Nutitzendar-
bot» wo elio Gelehrtaiäkelt und umfasseniU Kenntnisse in Uh
rem glänzendsten Lichte sich leigen konnten« Es hat dieeec
Umstand nnsern Hrn« Verf veranlafftt, in eine umständlichere •
Betrachteng dieses Zuges nnd dieser Pahrt einzugehen. Anw
gehend von den» Satze, dafs der ganzen Erzählung ein hialo»
josobet Faktum zum Grande liege, und dals, nach Eotfernnnf
aUat poetischen Schnmckt # ' alt sichere Thatsache doch die AiK
pahme begründet sey, es hätten die Griechen vor dem Trofa-i
nischen Kriege von Thessalien ant eine Seereise nach Colcfaie
nntemommen und glücklich^ wenn auch nicht ohne Gelahr, |
ptusgeführt (S. 106 W beschäftigt Ihn nun die Frage naeh Zweck
vad Absicht dieser Fahrt, Die verschiedenen Ateinuttgen und
inannigf.Jtigen Oenlungen, insbesondere die» welche in dtc
Flncht dirt Phrym nnd dem Argonautenzuge eine htotee ASae-
sUls^MealafKMx siebt, werden prüfend und wideiiegend aageföfail^i
die eigene Ansicht geht dahin» »d^Ü ma* nnter dem WindML
feile nichts als die Reichthümer dos. Phrvxns za foretehen hn»
he.« Phrj^s wie seine SohweeteTf durch Pavilicnverhältniaao
fenöthigty das Vaterland zu teilaeien» entweichen heimlich an
chiffe mit ihren Reichthümern nach Kolchis^ daa in frühem
Handelsverkehr mit Griechenland stand. Phr^fna legi dort die;
Reichthümcr aus seinem Schiffa» IVMtr eenannt, fwegen dcaj
Widderbildcs, das sich nis Parasamon am Vorderthello des ScbüJ
fes befand,) in einem heiligen Haine niedef, das g^imt ^"2^'
Die ErnK>rdunc des Phryxus dmdr de» Wilden, AeeiA nnd Oe
.Voiletanng dm OnatfmndMhai mtak ohnn ZwüM dei^ tuOkk
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üeb. Leb. iL Ged. d. Apoll v. Rhod. v. Weichcrt 781
1
der Aeoliden bekannt geworden , su welcher Jaton gehörte« Er
«Qternahm die Blutrache, oder doch die Wiedereroberung der
Schätze. Der Heldengeist, der damal< die kräftigen Griechischen
Siimme beseelte, der Dur^t nacii Abentheuer und Grof^inaten,
reizten die Helden aller Orten , um an diesem Zuge Theil zu
oehioen, der so zu einem förmlichen Peldzug, ganz dem heroi-
irben Geiftteiener Zeit gern äT«, anwucht, auch ist ei wahr^chein-
bch, dali man nicht bios ein Sc iiff , das an Grosse und Stärke
alle bisherigen übertraf, dia *vielhesungene Argo* wie sie Homer
D'B.it, zu diusem Zage ausgerüstet, sondern dafs man mehrere
Schilfe dabey hatte, wie auch <«harax erzählt. Handel und Ver-
kehr konnten allerdinit^ die Folgen dieses Unternehmens, nicht
nber sein einziger Grund se^n , eher möge man et für einen
tiüssen Raub oder Fehdezug halten, was doch wenigstens dem
damaligen Zeitgei^te angemessener sey* Die Fahrt selber läfst
lieb (S. 150) in die Jahre isbo —50 vor Christi Geburt setzen,
al 0 öo Jahre vor Tro]a's Zerstörung, die int Jahr 11 Ko fiele.«
Dies sind die Resultate der Untersuchungen des Hrn. Verf im
fi >i2 ^5« und die wir, weil sie einen so wichtigen, schon
10 rielfacb t>esprochenen Gegenstand betreffen, in einer bequemen
Ueberfi ht zus unmen gestellt, unfern Lesern nicht glaubten vor-
entoaUrn zu dürfen: doch müssen wir offen bekennen, dafs
!?!js dfrses Be«ult;*t keine« w*»{^< als genügend erscheinen konnte,
und dafs wir eine höhere Bedeutung, die diesem so reich aus-
^pcanenen Mythenkreise zu Grunde liefet, nicht auffffben
QDeo. Die Hahn d zu ist bereits durch K. O Müller in den
Geschichten Hellen. Stämme 1. Bd 258 ff gehrot hen wor-
den, und ihm gebührt das Verdnnst, zuerst auf die höhern,
relipÖ«e orier ideale Beziehung de^ Ganzen aufmerksam gemacht
und Hie einzelnen mythischen An^ichren besser gesichtet zu ha-
ben, ohne deswegen das Historischo , das do^ h auch unbezwei«
ftiter mausen hier mit in den Mythus ein^eflochten, läug-
Den zu wollen. Zwar hat auch er das Ergebnifs seiner For-
ichanven niehr negativ als positiv mitgetheili, überdem hat er
tio wesentliches iMoment zur höhern Finsicht und Würdigung
Mythus ganz übergangen, wir meinen den Widder, der
^r eine so bedeutende Rulle spielt ut^d wo) 1 nur au* alt Kol-
chi«cb ä£vpti<chciu Sonnendienste abgeleitet werden könnte. Denn
miilLrkljrungen , wie die von einem Schiffe . rtas vveeen des Parase-
Bion diesen Namen geführt, u.d^l.inehr, wird sich der wahre My-
tiioiog nimmermehr begnügen können, der rlieNntur desMythui
iüthtgünzli';h verkennt«, welcher nie ist ohneEinhildung eines Id#-
&lfD, innerlich £1 zeugten, in ein Reales, äusieriich Gegebenes/)-*
MuHer a« m« 0* Seite abS«
782 Ueb» Leb; v. Ged. d. ApolL v. Uhod. Wmchcrt.
In den nächcT Mgenden Abschnitt«! (§• ^4. — 40) «rabMl-
te^ sich dann der Hr. Vf. mit Autfübrüchkeit über die Quellen,
die Apollonias bey Abfassung seiner Argonautica. «benutzte,
nicht blos Schriftsteller über die Argonautenfahrt, sondern aacb
die lierakleen, Topographien, die VVerke alter Historiker und
Logographen u. dgl. m.; uud zwar scheint sich Apolloniut
mehr an i^rosniker, alt an Dichter gehalten zu haben« Dahex
verweilt er sehr gerne bey Beschreibung von Gegenden , Schil-
derungen von Völkern u. dgU mehr, wahrand oft andere Din«
go, welche mit dem Zuge selber in engerer Verbindung stehen«
nur kurz herührt, oder gar ganz mit Stillschweigen übergangen
werden, ohne Zweifel, weil solche Gegenstände schon von An-
dern vorher vielfach besungen worden , es also kaum möglich
gewesen \v«rc, hierüber etwas Neues zu sagen. Es mufste Apol-
lonius eine zu grosse Uebereinstimmung und Gleichheit in der
Darstellung und Behandlung des Stoffes vermeiden, wenn er
nicht ganz den Reis der Neuheit und dadurch alles Interesse
seinen Gedichten entziehen wollte (S. 146 if.). Als Resultat
cjoier mit Ausführliohkeit angestellten Untersuchung über die
von Apollanius so zahlreich benutzten Quellen, ergiebt es sich
lUina Creylich, dafs das, vraa wir alt £igenthum unteres Dicbi|
tflfff^ sn hetiachten halMn» im Ganzctt fahr wenig lat. AUeitt
et kann ihm diels um to weniger ilim Vorwurfe gmkhm^
all gerade der glaicbniaatige Ton, der ' durch das Gsanze gehl»
ihn hinlänglich von dem Verdachte einer tclavischen Abhaii*
gigkeil» wie sie nur der Geistesarmuth oder Trägtieit ei§Ml
ittf frey spricht, und tick überall der ihm eigenthümlicbe, ru-
hige Geist der Oarttellung kund thut (S. n68«). Vtediemtlich
ift die iin ^ '4« enthaltene Inhalttaatcige des gaman Gedichti
nil . gleler Berüduichtifiing und Verfleichniig dea Valerlafl
Bkccui in den so diätem Zweck den» Tesl beigefügten NaleBi{
Ba.foht dafaua hertor, dab in dm Anlage det Slomt kdn gca-j
ber Ofht tich Tcrrath (8. 535)» jedoch dürfen wir, nm In
iwtei^m Unb^e nicht mibillig zu seyn^ bey der Benrdiainig
dce ApoUoniua nicht die Homariichco Gtdichte sum hhaSmJbi
wiUen« mütten auch bedenken» daft die Anfeidemngen dei
epitch«! (untt, wie tie •tittolelat 4ra%[ettdlc» nnd mim- H
der Odytiee to ziemlich erreicht und verwirklidit wocita
anf die Alexandriner weniger passend, ja bisweilen unamt^
führbar warau, weil tie mehr Erzähler waren, die bey alleu
gelehrten Bestrebungen durch ausführliche Darstellung, Ent-
Wickelung und Deutung sinnvoller Mythen ihren Scharfsinn,
wie ihre ausgebreitete Beleienheit und Gelehrsamkeit beurkua-
, den wollten (S. 551). Dann, was der Hr, yerL bey dieser
Gtiegenhail über *die ttückweiie Zusaminentetzung der Ho<^
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üeb. Leb. u, Ged. d. Apoll, v. Rliod, v. Weichcrt, 783
ntritchen Gedichre« die mit Gründen, welche bis jetzt noch
Dicht widerlegt sind, (?) durch Wolf erwiesen sey,« können wir un*
luöglich unsere Zustimmung geben, so wenig wie der Ansicht,
»ddff die planmätsige Anordnung des Ganzen, die kün^tJicho
VerkDÜpfung der einzelnen Theile, jene avvSeaie tmv rpcty^ccTuv^
die Aristoteles so sehr lobt, nicht des Dicbters, sondern det
scharfsinnige Q Ordners der einzelnen im iMunde der Rhapso-
dm fortgepflanzten Gesänge %eyn soll,« (S. 526 ^0* Wir wol«
len dem Lerer in seinem Urtheile nicht vorgreifen und ent«
halten uns aller weitern Bemerkungen, bitten jedoch Hm«
Weichert, um eine ausführlichere, mit äussern und innern
Gründen unterstützte, ins Oetdü sich verbreitende Beweisfüh*
lusg, die er vielleicht jetzt nicht mehr für nöthig, wir aber
für sehr not fug erachten. Von §. 46 an werden die Charaktere
der auftretenden Hauptpersonen geschildert, des Jason, der hier
nicht genug hervorgehoben scheint, des Orpheus u. s. w., am
meisten epi§ch zeigt sich der Charakter der Medea (S. 55g*)f
hingegen am wenigsten befriedigt Apollonius, wenn wir auf
den Antheil sehen, den die Götter an den Schicksalen der Ar.
gonauten nehmen ; und diese ungeschickte Benutzung der Götter
lieht Hr. Weichen für den gröfsten Flecken dt& ganzen üe-
dicbts an (S. 3^62). Wir übergehen die weitere Betrachtung
der einzelnen Theile des Gedichtes, das deniungeachtet grosse
Vorzüge und Schönheiten enthält (s* 52), und wenden uns
tum ///, Capitel: ^Von den Erklärern, Beiirtheüem und Herausge»
^ des Gedichts über dü Argonautenfahrt.m 54 — 59 oder S,
390-^435. Hier werden zunächst din Comroentatoren , der
Apollonius, Irenaus, LuciUus,Sophocles,Theon u.s.w. angegeben,
die verschiedenen Scholien, die wir jetzt noch besitzen, unter,
teriticht, die Nachahmungen des Apollonias, besonders bey rö-
'nischen Dichtern {^Virgil hauptsächlich — »ich getraue mir
'lu beweisen , sagt Hr. Weichert S. 405, dafs die Aeneis dei;
'Argonautik des Apollonius weit ähnlicher sey, als den Gcsiin.
'gen des Homerus, und dafs diese Auhnlichkeit aus dem fleis.
"sigsn Studium jenes Gedichts und aus einer gewissen Geistes-
•verwandschaft herzuleiten sey«)» nebst den Urtheilen älterer
nod neuerer Kunstrichter erwähnt, und zuletzt die Handschiif-
Icn und Ausgaben der Argonautica aufgeführt.
Wir haben den Inhalt und die Hauptergebnisse dieses Wer-
ket, so weit es uns möglich war, in der Kürze zusammenge-
stellt, und hoffen dadurch,, theiinehnieude Leser zu einem ge.
daueren Studium derselben aufgemuntert zu haben» um co
mehr ah auch die mannigfachen, gelegentlich eingestreuten,
^otnerktingen, deren wii aus Mangel <ui Raum nicht immer
Cc^tuktn konntiHy imtxüglicht Zeu£;nisse der Kenntnisse, wie
i Google
784 Zachariä^s vierzig Bucher Tom Sttttei
der rastlosen Thiatigkeit und des unverkennbaren Fleisset find!
den der Hr. Verf. auf dieses Werk gewandt hat: Vorzüge
jfien der Verleger durch das überaus grobe und schlechte Löschpd
pier, auf welcheia dal Weck abgedruckl in» nur tchiechi ent
spcocheo hat« 1
Dr. Kail Salomo Zacharia's« öffenü. ord. Rechtslehrert aoF 4tr Uod
▼et»» s. Uetdclb. vierzig Küelicr von Staate* Smttg* »• Tdb. In M
CMtaacbeo BnchluuuU. 1820. 8. i Bd. sol S. a Bd. 47» S. 9 fU ,
Es ist wohl ein luiMiches Unternehmen, der Herold sein^i
eigenen Werke zu seyn. Indessen kann die Anzeige einer Schril^
die von dem Verf. der Schrift selbst ausgeht, amf dieselbe N«cll«i
ai&bt Anspruch machen, wie eine Vorrede.
Der Zweck des vorliegenden Werkes ist eine DarstelluD|
der güsamuiren .Staatsvvissenschaft, nach dem heutigen Zustati]
de dieser Wissenschaft; eine Darstellung, welche die HnaptreJ
aultate der Geschichte und Wissenschaft in sich rercinigeii{
soll; eine Darstelluni;, welche, sich eines klaren und fafslichenl
Vortrags möglichst beHeissigend , auch auf das Interesse del
grössern Publikums möglichst berechnet ist. Immer hat ei{
dem Verfasser geschienene dafs die grosse Mehrzahl der deutJ
ichen Schriftsteller 7.u austchlielillch fiut die Schule, sii w«^
Jlig £ür das Leben arbeite.
Der eiste Band enthält die £inleitiing üi die StMttwmeftH
tenscWtf der zwoyte die Vetlattongslehre , der dritte und dei
vierte Band werden die Regieiangslehre zum ßagenslande hab«|(
.Der Inhalt der beyden ersten Bände er|^ebt sich nital
auf den Ueberschnftea der einzelnen Bücher
Elster Baad. Buch 1« Der Stiat in seinem Zu^anmentiance mit dee
letzten Gründen aller Dinge betrachtet. Buch 2. V#n derFreyhelt. Buch 3«
Von den Re. hre um! von der Gerechti(;keif. Euch 4- Von dem Wesea
des Staates im Allgemeinen. Buch 5. D s Staatsrecht Buch 6 Andere.
Meinuuk^cn über den Rechtsgrund der Staatsgeyralt. Buch 7. Von den Be-
dingungen, ti«itr weMen die Idte des SHaits anf efnen in der Etfabrni^
fSgyWte Vfttift anwendbar Jrt» Euch 8. Vea deai»2wedce des» SlMMi»!
Buch 9« Die atlgemeiucn N^tar^set/e ta jhier Anwendung anf die StaMMNl
weit. Buch 10. Uebfr den Bau drs Hitnmeh und der Erde in staattwissea-|
schaftlicher Hinsicht« Buch 11. Von den Gütern dieser Erde oder van den
verschiedenen Lebensarten der Men&chen. Buch i2. Der Mensch als ein Theil
der Thterwelt betrachtet« Buch 13. Die Sittenlehre in ihrer BeziebWMEi
•nf dea Staat. Beeh 14« Von der StaatskliigheU in Allgemeinen. ]
Zwcyter Baad. Boeh. iS* Ven der Verf tiawt der Btaam im Allce*|
eMinta. Buch i(. Von der Einhenacbaflu Buch i7. Vaa dar BuünmehMM
mit einer Volksvertretung oder von den einherrsch» Freystaate. Bnch 1^
Zar Beurthcilang des elnherrschaftlichrn Fft|it4ilii* Backt If* Vea ' ~
Iitistaattt BuÄ fle» Ueker JUtahitiaaM.
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50/ Heidelberger ' l^^l»
Jahrbücher der Literg:tiir.
f ■
fermhe üter den Electromagnetismus nebst dncr IcatzenPrufung «!cr The-
orie det Hn}*Atnperr vom Freyherrn von Altiiaus u. s w. mit einer
V#rrede vom Hofratb Muncke, Fref. der Physik in Heidtlberg. Hei-
r dtiUerg bey Aug. Oiwtld. «821* XVU m 37 u« i Ttf. U) tejodi. i6iir.
' -f . • * . < •' f» ' . - fr.T . ' * ' . • t . •
Ven dieser kleineil Schrift 'darf Hef. nach den Gesetzen unse.
rei Instituts keine eigentliche Kritik Iii fern , da der Hr. Ver{»
Senelben ein Inländer ist; alkin eine kurse Anzeige dem Pu-
itliktm mitzutheileu nimna er um so weniger An^nd, alt ec
lelbfl darch eine empfehlende Vorrede^isein Urtheil schon aus-
^eiprbcheb hat, und daher keiu ' Bedenken trägt ^ dieses hier
nit kurzen Worten tu wiederholen. Die Schrift « welche so
dein ist, weil sie bey engem Drucke alles nicht unmittel-
int tut Sache Gehörige ausschliefst, enthält eine Reihe zu.
itirimen hangen der Verkuche über den Electromagnetismus,
terea )^der folgende mit dem vorhergehenden in genauer
i^erbndung und in unmittelbarem Zusammenhange steht, um
Ke Ueb^rsicht des Ganzen Ed' erleiehtern. Die gebrauch^
«fi, sehr einfachen und im mindesten niclit kostspieligen
^ppa^ate sind genau beschrieben, tind durch eine Zeiche
lang» aal der anliegenden Platte in Steindrück, anschauUch
iarg^tellt. Alle führen auf eine gemeinschaftliche Erklärongy
velche der Hr. Vrf, zuletzt mit kurzen Worten als Hypothese
linzaiugt. Einige, weder unter sich, noch mit den ResuU
«tt:n der vorliegenden Versuche vereinbare Behaaptungen dea
^rn. Ampere sind näher geprüfti und nach ihrem wahren
ic gewürdigt. ' >
Der Wunsch des Hrn. VfS.| d^fs diese eben to leiehtnacl^
umatbenden als entscheidenden Versuche öfter und von vielen
.ieblsabem der interessanten Electticitats - Lehre il^iederhoit
ciden mögen, wozu die Einfachheit ' der Apparate gleichsam
on 9«lbst auffordert, theilt auch Ref., iind hom duHer, daTs die«
e kleine Schilft nicht übersehen' 'tverdien, sondern viele Letec
Inden möge, well durch Vefrvielfaltigung der Erfahrungen di#
j|che sell>st ohne Zweifel welter gefordert werden mufs^
Muncke«
% '
Sl
786 Gesch. d^RcchtartrdteiwischcDd.at^
' LsWhKistn ttktz, borf BdUliellWid der Ascficrs- und Gateriltbeowhi
htlmc RechtspÜcjrc und bürciiikrutischc Prozcfsleitung. fcrstcr B»b.
• Sst: 1821 in coinmiss. der Fleck«scw«iica ßuchlaudlunü. Sia J
Ä^ifÄt-lAlllr* & gffm^Mmku) ' ■
DtflttcbtAU. wdchtr »u der vorliegenden (in dem Interes!
der BfkUitien ausgearbeiteten) OxuOhMÄ Vs»nliip)iiift
b*Ä Ii» küriUch folgMiitr^ . * ,
^ » Wi«! «»ktor Anadettf vta Attbuli-BeniliuTg ^«^i'-te i
imhn 170Q durch 0io«a, mit i^iieii bevdcn Söhnen , Carl Fne
ich WX^«eA«t 4biffK|lMiM0n Veirttaf ia demHau.e A
killt -Bfttiibifrs die Prim<^ciiil|irordi|o»S ^wu Dem »weft^
Sohne fcel«Qbt, d#|l^*iä(W^.tler iäogcjrn iUbjJi.fi^iiburgiM*|
oder d»r.A*belu.B«*iii^^*cbaui^^
liier miefmm.A^ f^,.9mmm,lf^tßr am «cfealvllgelder*^
angekauften, unwPraiwBiiÄilief ^^"^^»J»^*^^ t/" *^
iage angewieti^ Ob «ejjmii|«l aöW*. Wiehe ^^^^
fn d.m Betitle «e?er U^e .bitobtÄr, 1"«*»» ^♦ff o ^
Frieden mit HilbtritoA «l|d M«liil«bM« «gj«.^»*
Lit def Königs :TOii..WMii*«*Jt«H.»
ru^mc« dieser Uwi. EiW VM«CiflFfk*ri5li..B«««^'J
«Tr Güter, stark de» asM AprU i^lA» «mMM» m ^
Reiben Jahre di^j mehrarwlhiile» Oü^r telim/P^trtKildrtPil
;ioigi einer Schenkung, gegen F©»liÄ«ilkb*#»>«li
^ zugewendet hatte. Dlesj^ Seheiiktii%g n^n.ßnn
dermalen regierenden Herzoge von Anhalt «f^ VeralftiKg^ ^w3i^
«cereinbar mit den Hausgeset^en , angefftch^an. .^Re^^fSl
^ch, dafs in der vorliegend*in BecbtiaaGfaa,^ocb /MteW#B
i^f>lgea.upd processualische Ipcidentpngj^ttnyofkqBimwa r
^cer iedoch, des beichränkten Umfanget dietev BiMter d
cedccik^ mit Still«chwei^;en übergehen e^fp. Man wir*
dM was über die Untheilbarkeit einer Rechüsache in dar Sehl
«alafCt Ist, ge^Us nicht ohne Interesse und ßelebrxing lesen.^
pil^ Entschiidxng dieser Rechtssache hän^t hauptsäcbl
fi^^udan FrHÄen ab: i. Waren die streiü|^n Güter h
in Bedüehung auf die Anhalt -.JBernburg- Schaum burgis^^hc C
jbenüniai »"^^ Beaiohung auf die Anhalt- Bern btix
•die Örtoptlinie unveräi^fserU^^hes Siaromgiit oder FamiUeii-
deikolnrois? (Von dem Kläger und mit ihm von dem K.Prct
Atth Öber-Tril)unalc, von dem letzleren in dem Urtheile r
^ i«k ittiii «»d JaM» ÖftMra dit l«Utara£icatttcl&«ii *
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408' Fiistenliattes Atiliak^Benifekirgr ^g;
Mi} dariilDen liegt der eMWche Grund d^t* Rla^. Die
Igten erkennen diese Güter nur in der eriten Kigeoschnft
MlniiDgiit oder Familien -Fideilcomm 19 an. Wir sinrl nicht
[Sünde über diese Frage irgend ein Ürtheil zu äussern , da
ürkaoden, von weichen die &ntsOheiduag derPra^e abhängt^
bt in der vorliegendtn Schrift abgedruckt sind; wir >}pmeu
I jedoch» dafs der Verf* selbst» ^ ^^^'^ besotidf>rci
»kbtauf diene Vertheid igung der Beklagten zu iegan fchnnt.)
^Angeiioaimen , dafs jene Oiiter die letzter«* Eigemuhafi
Im, ist ihnen diese Eigenschaft durch die K« VVestphäli<;cheu
ntu, unter deren Herrschaft die in France itehendd Sdhen«
• ((tscbah, d. h. durch den G. N. Art 8c)6 und durch
iitKbten dea K. Westphaiischen Staatsraths ?onl 9, Jandai^
||^ 4k /meto oder nach der Absicht del Gesetzgeber« be-
MüiwDrden? (Diese Pragd ist für fHn^n iCenner der Vet*
{Mlind der Getetzgelmi^ db» K. Westphalen- Wohl kaum
iTZwetfel Qttterwarfen. Auch hat das eben atigeführte Vt-
rdie Verunheiluag d^r BeUi^gteti ttieht atif de^n Satz
iMMft die Geitttg^ftung de Jitciö det ierikeHA Qükut^
im Streit MiHig«aeii Fidtiioliiitiisie« n 1 1: M .etifg^en
Mea M«;> i»; AngeMiMtf^ttV dlm^ t^f detn Tit.i
0Mh genamiffleB'Göter ni dem iüAArgjite des Getinrt.
l|uibdMto.fltml^fgfeli6itea, MMilir^iAbii tti^; diifs diu
I^MkIimi -Omts« lem Pfinietf Vlb«f^CaU'Frii»d Atit
m|M| Mer di6it«4Mief^M terlogen, war^ftid VTeftphlU»
■iWÜiriM ilMll vlaMAi^*fiese Ermächtigung JXi tdpht^
uad fliehtig £tt'WthMh1f|tt/liifid iWAil ilMiKregeaV
UMAmt f^n dem Harne Anhalt «Berabttry mit betaüdatA
Hl Maat«» f0Br 'dar Kaaaa'fteyttaH taga^cheMii VorMeb^
ppiüHn-tmrdeii» aaah' b) die Ktoiie Prauiien ^(>ti Atirh^h.
^fcagiichen Prinaogemtor» Vettijag vom Jahr 1799 gar.intirl
«vHitt>hitische Regierung aber ▼erfiufide'n Wat; dia
nlfiohkeiteii , Mretche die Krone Preussen v^egen dieferGü-»
WiaaaMlies hatte, als Redhtsniichfolgtsrin dieser Krone arl^
IHuieü Und zu hatten? (Auf diesem Schlu'isc ruht haupU
Pph das mehrerwühnte LJrtheil vom Jahre I81Q« gHin^
die«€r Sehlufs theils Auf einen Rechtssdtz, deh Sätz«
imt Westph. Regierung in die Verbindlichkeiten der
m Prentien b^ic^hiings weise tlra^. einen Setz, der in je^er
»nebt Beyfall imd Billigung verdient» theil'? auf gewisse
MMchen Unter diesen Thastachen i«t wohl die erhpb'i' h«
'f»'odtr, so weit sich die Sache nach den vorliegenden
Mi beurtheilen lälst» die allein erhebliche — die von det
4m itm JMflMtaaima^Vamaf tom Jafac ifQj^
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7^8 Gesch. 4^IUdilaitrettia(w«dtillera^^
geleistete Garantie« D« aber diese Garantie in der Drackschri
nicht wörtlich enthalten ist, so dürfen wir uns über diesen Grur^
nur die Bemerkung erlauben» dals die Hnupifcage die sey
möchte: Ob man annehmen kunne, dafs die Krön
Preussen durch jene G ew ä h rleis t u ng de m Rech\
entsagt habe, die oft erwähnten in ein^em Preusii
achen Lande gelegenen Güter im Wege' d^r. G es e ti
geoung dem gemeinen Rechte des Lmude'f %u uiite!
%rerfen? Esist uns sehr zweifelhaft, ob diese Annahme wi
nigstens ande^^ als durch eine ausdrÜQkUcb.e KiauMi dl
Gewährleistung t gerechtfertiget werden könnte.)
Nun, noch einige Worte iiber die auf dem Titel der Sehrt
erwähnten Betrachiungen, — . Der Verf. klagt in mehreren Ste
len der Schrift über Buchstaben* Jurisprudenz^ d« h. aber d
Anhänglichkeit der Preussischen Gericht^ an den Buchstabt:
der Gesetze, über die Nichtbeachtung des Geistes dfr Q^setj
und des Ansehens der Analogie» Ree. bat jedoch keinen bsaze
chenden Grund für diese Beschwerde auffinden können. — • 0«
Verf. fucbt ferner die Verhandlung der vorliegenden Rechtssj
che als ein BeyspiH foi^ den mit der spluifUicben und geh«i
men Verhandlung der {Rechtssachen verbundenen Nwchtheilen ddi
zustelle^. .AiU^ti so sehr auch Ree* ein Freund des mündliche
und öCfeiuÜ^funi Verfahrens ist, so konnte er doch keinen Grün
entdecken, weshalb der vorliegende Rechtshandel zu Gunttt
dieses Verfahrens besonders angeführt werden könnte. —
lieh befremdet den Verf. noch dejr^ eptscheidende Einflafs, de
in Preussen das Justizministerinm auf die Procefsleitung hat. Un
in der That vyird dieser, Einflufs alle die befremden, welche
die Selbstständigkeit der Gerechtigkeitapflege eint wesenilwb
Bedingung einer guten monarobuchen Verfassung ist; wähatti
And^Tß fich gegen diesen Vorw^irf auf dtn Geist, der P^eassi
flehen Verfassung überhaupt un^ des Preussisi^ien Procest^ ia
Jbesondere berufen werden« — , Wir können übrigens nicht dej
1/74ihsch bergen, dafs der Verf. diese Betrachtungen eintsr M
sondern Schrift vorbehalten hätte, Beschwerden Bieter Avt 91
ben ein^m Sachwalter so leicht den Schein, alt ob er das Gs;
rieht weniger cfu^^^^ninde überzeugen könnte, al« durch di
Furcl^t 50a de< öfiintiMi^i^^i Meiiimig .w .llphorwUiett Jbedh
fichtigte. . . *
In einem Nachtrage (S« 403 ff.) wird bemerkt» dala M
vorlie<<enden Schrift in Berlin das Imprinmtur vetwelgert iml
de Man m^g diese Verweigerung oder auch die Ccnsur übei
baupt hoch, 10 sehr milshill^en, so würde der * Ver^ #1
VVürde seiner Klienten und feiner eigenen hetter elng^dei^;^
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F. T. Malchns DarstelJ. des Organism. d. Siaatsv. 789
fie sehr zweifelhafte zu nennen ist, eindrücklicher verthcidi-
it haben, wenn er hin und wieder mit mehr Ruhe und Mäs-
inng gtscbrieben hätte« Schon der Titel der Schrift möchte
Ihktf tli hillig gefalst seyn.
intelloog Jet Organfsmot der ioneren Staatsverwaltung und derFörroen für
die Geschaftsbehandluns in derselben. Als LcitfaJen zu theoretisch
prsctischen Vdilesungen über dieselbe. Mit Bcylngen. (Von L A.
Freyherrn von Malchus etc.) Heidelberg in der akad. ßuchhandl»
TOD K. Groos. i8io 8. 136 S. und LXIV S. Bcyl. 2 (1. 4^ kr.
tr OrgtnisniDs der Behörden f^r die Staatsverwaltung. — Mit Andeutun-
toBfrn von Formen Air die Geichäftsbehandlung in dertelhrn, vorzüg-
lich in den Departements des Innern und der Finanzen. Von L. A.
Fleyherrn v. MALCiHiS Würtemb* Prisid«, Command. des K. C»
V. 0. Heideih« im Verlage von K. Groos. I82i. 1. B. 8. 462. 14.
A. qn. Fol. (die Formulare enthaltend). CXXXIV, S. 7 B. i& Kr.
K der Hr« TrC üilsei^ Mitbürger ist, to hahon wir um, nach
m Gesetzen unseres Instituts, nuf eine Bezeichnung des la-
lltet der genannten Werke zu beschränken.
, Beyde Werke, ihrem Inhalte nach einander nahe verwandt.
Ithalten eine aus der Praxis entlehnte und auf die Praxis be«
chnete Darstellung der Verwaltungsbehörden, (insbesondere
!X hohem), des bey diesen Behörden üblichen Geschäftsgan-
^, der Grundsätze 9 nach welchen sie zu verfahren pflegen
lex za verfahren haben, mit andern Worten, eine stati«ti8ch-i
)litiscbe Bearbeitung der Organisation!* und Regierungskunst
rmitdem Unterschiede» dafs dat crstere Werk, zu VorlesungeR
stimmt, sich auf das allgemeiuere beschränkt, das letztere aber
lelches als ein Commentar über das erstere betrachtet und
mutzt werden kann,) mehr auf das Einzelne und insbesondere
eine vergleichende Darstellung der Organisation und des
rwaltungsrechts der vornehmsten deuschen Staaten (Oestreich^
Jisen, Baiern, Würtemberg, Sachsen, Hannover, Baden,
lassen, Nassau.) und des franzöuschen Reichs, (da dio Or«
i^iiion und das ^echt der Staatsverwaltung in di«4€m Reiche
•breren deutschen Regierungen zum Vorbilde gedient hat,)»
den letzten dreyssig Jahren haben dio meisten. Euro pai^
•gieruu^en ihr Verwaltungssystem entweder gänzlich um«
o^er doch in einzelnen Theilen wesentlich yerlLndeit«
ffeyqiutionen, welche s<^ manc^hea Staat erschütterten, tr>^
Q ancH 'dat Verwaltuxigssy/iiem. Die unaufhörlichen Kriege
I wvr^ Kriegt der Entscheidung) idöihigten die Regierung-
jQQ Arpdt Uber Vüegixng tt, Erhalu d. Forsten etc.
fiPTi» ^vf ein jede« Mitte) Bedacbl M nthmeii) walche« die Siroi|
krällft ^Ttiök^n könnte, hetmäert vvepn dat MiU«l'tcbM.fo
dem Feinde mit l^^rfplg angewendet worden war. Biae )ed
Be^iening, welche von Landfländen J)ev\acbt v%ird, kann fi
ihre 8elbst«täodigkMt fiicht bester, all durch dim Zweckmiaailj
keil ihrer Orgapitatioii nnd ihrer Mafsregcln, sorgen. ' I
So ist es also fiir einen Jeden, iier sich för den StaiiHdieiil
und iot^asondere für Ha« Fach der Staatsrerwaltattg l^ildiil
will, MO dringend«! BedörfoiTs, ia d«Q neciuittifcbep viid or
gani«chen Zusaminenh.tng detheotigen Verwahnngtysleini frül
zeitig eintudringeo. Und deoi Vjrf, .4iMer An^igä ist kai
Buch bekannt, weichet dietfio Be4uyft|il% (mt jtmbaioad«!
die Departameiitt det Imefn und der Wniiitii Wtnffi)^ j|
volliliiiidi^ ata di« vorlkgenden beyden W«k«^ i^ii^pticlMt» ]
Jiln Wort liber die Pfief;un^ und Erhaltong der Fönten und Her Baun
im S nne einer höhem d« h. menschliclicn Gesetsjebiiag* Voi| F* I
üaNpT* Milcffw. i8Bo« gfdn H« verlegl Mi wotgl. iPwfciliwirt
Institiit und Lcipfc iä QanMBiiaian Ii. £ TaMbftitou «»
. I
(» folgende Abhandlung,« tagt der Verf. in der Vorrec?
d »\velc1ie ror fünf Jahren mit mehreren andern in der Zeii
sciinfi dem M acht er erschien, wird hier wieder abgedruc^
Der Ursachen dis Wiederübdrucks sind zwey: die erste, ö£teni
]i<lie Entneiliin^pn meiner Grundsätze durch meine Feind'
die luevte, die Wichtigkeit des Gegenstände! telhtt, wovon ^
dieser Ahhandhm^ die Rede ist.« **' ' ' '
Da also die vorliegende Schrift nur ein neuer AMhii
einer «chon vor fünf Jahren erschienenen Abhandlung ist, ?
ho'chi^n^en wir un« in dieser Anzeige billig auf die Andec
tuiig der Hauptidepn der Schrift. Auch ist rs sehr tchw»?
dc^m Verfasser ins Einzelne zu folgen, da er sich mehr mit
nenXcfern ^eselhchaftlich unterhält, als einem im Voraus ai
gelegten Plane folgt — Der erste Tb eil der Abh. , welcli
von der Pflege der Forsten handelt, beginnt^ mit Betrachtiin|l
^lbfr dar |(f^en«eiflge VerhSltnifs zwischen der £rda und dO
Mentchem Der Mensch, sagt der Verf. z; B., soll dieErdej
verwalten und regieren, daja das Schöne nnd Gute ia f^m W
J>en und wachten könne« Der Mensch und die Natur mmchl
itodlider gegenseitig; wo der Hemcb ichlechi nd erl^rndi
Itt öder' wird, da in oder wird «ech die Natur tfUtcItt «i
erbärmlich und timgUialitt, u. s/w. Dann komaH 4c^ Vü
wl dM K19I1 der Bäum^ mi« WIMtt. 4^ itl
Arndt Ober Pflegung u. Erhalt cL Forsten etc. 79t
»pracbe preiltt) nich gegen den Frevel emfernd, der in neaein
^eiitn so oft darvh die Verwüstung und Aushauung der Wal«
ier tte^angen w^irden sej. Endlich ichlirfst er mit Orundiü*
;eii EU einer deutschen Waldordnun«;. Die höchsten Höhen
ier Berge werden gleichsam geheili^et, wie die alten Götter*»
itine; si« werd>?n vorzüxlich dicht erhalten* Der g^röste Feind
' ^ deutschen Landes ist der Ost« und dor Nordwind (Hcc,
.-ÜB den Verf, versichern, dafs wir, in den Gegenden der Mei-
Ulberger Juhrbücher, über den erstcren Wind keine Ursache
KJ irgend einer Beschwerde haben!) Gccjen diesen Feind ist
die anderhalb teutsche Meilen auf der Ebne Wald anzulegen,
ier wenigstens 1500 Fufs Breite haben mn Ts. (Ree, ein Freund
l^r Wärme, findet diese Vorschläge seinen Wünschen voll«
comnitQ entsprechend. Forstmanner und Land wirthe und Staati-
rechtslehrer mögen hier das Amt der Kritik verwalten!)
Der Verf. bahnt sich zu dem aweyten Theile der Abhandl.t
(velcher von der Pflegung und Erhaltnttg der Bauern handelt
durch folgenden Ucbergang den Weg: »Wir kommen jetzt a«if
die zweyle Forst, die wir erhalten und, wo sie verwüstet ist, wieder
herKettellt wünschten, auf die Forst, woraus zum Staatsbau die stärk*
iteound tüchtigsten Stamme und worausMaslen unn Balken gehauen
uerden müssen, nhmJich auf die Bauern,« (Eine Vergleichung»
die auch ihre Schattenseite haben möchte!) Nach einer Einlei«
tung, welche die mannigfaltigsten philosophischen und geschicht-
lichen Andeutungen (über Freyheit, Gnindeig'*>nthum , Lebens-
Verfassung, u. s« w.) enthalt, kommt der Verf. auf den Haupt-
-'danktn, dafs man den Adel und den Bauernstand auf daf
^ndeigenthum gründen, die Adels- und die Bauern- Güter
(die grösstren und die kleineren Landgüter) in Majorate ver-
"andeln, dagegen der Freyheit, die Landgüter bis ins Unend-
the zu zerstückeln, wenn Auch nicht schlechthin» doch ^is za
ey Drittheile des Landes ein Ende machen sollte. So werd«
-nan einen Adel in dem wahren Sinne des Wortes, so einen
chtigen Bauernstand erhalten. Man wird das, was der Verf.
^>er diesen (schon oft und viel besprochenen) Gegenstand sagt»
Acht ohne Interesse lesen, wenn man auch Veranlassung fin-
tn sollte, den Verf. in mehr alt einer Hinsicht der Linseitig-
it zu beschuldigen, z« B. dafs er nicht den Einflufi berück«
ncbtigt habe, den die grössere oder geringere Fruchtbarkeit
d«i Landes auf die vorliegende Aufgabe habe; (die Nachtheile,
^^eiebe man von der Zerstückelung der Grundstücke fürchtet,
ifid iu sehr fruchtbaren Gegenden, z. B. in der ehemaligen
Pfalz, wohl geringer, ah die Vortheile, die man davon erwar-
ten darf;) ferner, dafs er bey seinen Vorschlägen die ichoa be-
tltbcAdc Ordunng der Dinge xa wenig beachte*
799» Lcd4w)>o8e. Kurbel«« jürcliei^^^ Y.iffjRäinr^.
wdttt io.. welcher er lieb noch inibemidere gegen '#ni »Voi
Tcnn^ndt oJi er Feind de» 'Adelt mw, Sein.*Xedel _
SMur den Ji^ikern, nicht den Adllcben. Wie J(ö|Hite,eiL«i
einem Tejenünfügea nnd «ntMochteten Blbn«e • entget^n» s<'
In Dentechliind» dnem Inende» in welcbem du iMwIefg
fo «i^^ich vertheilt iH« .mn AM für inmes xn den
lidiwBeitendlheMen der YerCMinn^C^ören iffipde» ««enn
eine «Uee vernichtende Revolution» di« echon in fcv Vbiüetti
Scbandec erregt, alle VeihallniMn der bfirgerllchen Ci
nmMi'V nngestalten* seUle»
In deitdben Vorrede epaohl der. VeÄ ,Mpb ein etee
fceyoeüiÜges'» eb beher^ignnywemhee Wort ibev nnd Ar* '
Pletetfutitniiii, ein Wort sn eeener Zeil« Wie HeinBcb
doch nienid)# .Mennsben , dub lie eine «elUjeiQiifahillche-
g^ebenheil neefa.domBiifiiWbe.ibieK befcbyinlien^IndifMei
ote dee ^oft logar verlennien) iniaMiet .einet einetlnen '
tee benrtheiien nwUepl < . i
' Knrhcsdsches Kirchcnrccht von C, W. Leddkihose nen bearbeitet tc
Chr. Hartm. Pfeiffer, Re^. Secrctair zu Marb. Marhure l8Sj
In der Kricgert. BuchhandU 7ii S« uod Xil & Vorrede mid
tili« e. 5 M. 24 kr«
Das vorliegende Werk ist mcht Mos «5ne yermehrte Ausgabi]
des im Jahre 1785 erschienenen Versuch feiner Anleitung zui
Hessen • Casfelschen Kirchenrecfate von Ledderhose, sondern]
wie es sich mit Recht auf dem Titel ankündigt, eine gani
neue Bearbeitung dieses Buchs. Es uniencheidet sich von dei
frühem Werke durch ^ine grössere Reichhaltigkeit, durch sorg«
fi<itige Benntzting vieler handschriftlicher Quellen, durcl
eine mannigfaltig verbesserte und zweckmässiger eingerichtet
Ordnung» Ein waekerer Geschäftsmann zeigt sich in dies<
Schrift zugleich als einen sorgfaltigen und geschickten Schrift
tteller. Möchten recht viele Geschäftsmänner ihre 1
den auf <|iiie ähnliche Weise enwenden!
So vfi» ef tich von t^^ti veitlehv deb de^lÜH^^.
er.Batliseheir f&t die K^shett^tcben Geitliiehnn üttA l
ten ist, to werden.et e«^ ^^ijendeiv tey et, dejik lU eieli
der Witfvnatbelt iu JOenitcbpn g.e<Deinf^|..|iiotetteniii
XMiphmie«hU| oder mit, A^mitexi» welche ilU VedMeteitü
^« .^.„ £innchtmiy n ayy» a^|ci^:i»l>ep»^cbinbnn
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OtBit herausgegeben voD Mone«
len ui^ \asbeutt let^n« So ist z» B« das, i^as 56 fF. über
die Rechte und Pflichten der Kirchenältetten vorkommt, (diese
Rechte und Pflichten sind . in Knrhesten von bedeutendem ^
Um&nge,) auch in 10 fern heachtenswerth, al* dieses Institut ,
theiii überall Nachahmung, theils, wo es schon besteht, wohl
eiae den freyem Ansichten unseres Zeltalters etc. entsprechen«»
de Verbesserung yerdienen dürfte« Auch der im Jahr 1805
bestellte Oberschulrath (|^* 09) ist eine Behörde, welche in kei*
nem deutschen Lande fehlen sollte.
1^ . Das Einzige, was wir dem Verfasser bey einer neuen Aut^r
^be des Werkes empfehlen würden , wäre eiae nochmalige Prü*
fung derjenigen Abtheilung, in welcher et von der Kirchenge- >
>«alt und Kirchen regierung handelL Zwar hat er auch in die-
ser Abthtilung Schnanhert , Wiese und andere Schriftsteller über .
dts protestantische Kirchenrecht nicht unbenutzt gelassen. Aber
tbeils hat er den Gegenstand wohl £u kurz abgefertiget, theilt
verdienen die Gruiidsätse dieser Schriftstellar nichts weniger,
als unbedingten Beyfall« Allerdings giengen die Reformatoren .
(und mit diesen auch die Hessische Synode vom Jahr I5a4 tu :
1527) von dem Kollegial • Systeme d. h. von dem Grundsatse -
^s, dafs die Kirche eitle freye Gesellschaft sey. Aber in Hes.
>en and anderwärts in Deutschland nahm die Sache bald Qitt«S
andere Wendung. Die Kirche wurde mehr oder weniger eine^
Slaatsanstalt. Von nun an lieft sich das Kollegialsystem nicht
weiter als Grundlage der protestantischen Kirchen v erfastung»-.
Sondern nur als Grundlage des Regierangs rechts - oder als
Zweck der Regierung der protestantischen Kirche retten. Das« ;
selbe gilt auch von der heutigen Verfassung der deutschen v
Staaten, wenn schon das Verhaltnils, in welchem die land«
iUndische Verfassung zu der Frey heit der protestantischen Kir>
vuv sieliiy noch eine genauere Untenuchang yeidienen dürfte. '
•H ^ • •« • » ... .» JS I lr»- •
Otad, lhAiiiS);:rgeben voe Faanz JossfM MoMB» Barlia, i8ti bcv G* '
.JUiacr« XI und 180 S. U, 1 Rtblr. , .
I- 'jra ' : • • ' • ■ • ' • ;»•» *»'
ch ^nbe dieee Anzeige durch einige Bern erkungen, die zur Sache
geboren, entschuldigen zu können. Eine kritische Ausgabe ist
et mcht, es konnte keine seyn» weil ich nur 4 Hdss. zu ver- -
^itkhen latte, dnrfie keine seyn, w«il dat Gedicht in dieser
aheren Gestalt zum ersten Mal im Druek mchetet, also liaf
Vnhäitiiire der Hds#. «rst befunden werden mofs. Die abwei»
cbaad« Ucberacbeiliuig dct.Iied^ in der Hds. B, wer mirOruifd'
L/iyiiizuü by Google
Mlllltf nichlT abdrucken zu lassen , toBdern ich muCafe von
atr übereinstimmenden Familie der drey andern Hdss. die ^e-
tvevette hietu auswählen» weichet, wie Jeder sehen wird, die
abgedruckte Hds. A« ist» Bs Ut daher Manches stehen geblie-
hen, was zwar einen Sinn gisbt, aber mit leichter Mühe kri»
ti«ch hätte verbessert Werden können. So ist z, B die richtige
Lesart V« 51 ohne Zweifel Kimnes statt Ktinges , wie auch die
Hds. B. anzeigt, die beyden andern C. und D. lesen aber wie
A. ; ich habe nicht verändert, ob schon mit Gewifsheit anzu«
nehmen, dals die falsche Lesart durch Schreibfehler in die Fa-
milie dieser Hdss. hineingerathen. Eben so wenig habe ich
dem Versmaas und deim nachgeholfen, auch nicht die Schrei-
J»mg verbessert, was Aliei nur der kann, der alle Hülfsmittel
tn einer kritischen Ausgabe in Händen hat, Demuogeachtet
ist d4s Huch heraus^geben , nämlich als Vorarbeit, die ihre
unvermeidlichen Mängel und Fehler hat, die nur der nicht ver-
zeihen wird^ der da me^rnt, ts tey leicht und jetzt schon durch-
aus nothwendig, dafs Alles, was in dem so kürzlich erat an-
Sebaiiten Felde der altteutschen Literatur erschej^Aty ichoa voll»
ommen und rollendet seyn müsse« . • • '
' Bedeutend ist die Verschiedenheit der Behandlungsart det Ge*
diehla in der älteren Gestalt und ia der Umdichtung Katpart
▼on der Rhön und es wäre wohl gut, wenn etwa v, d. Hagen
iH' teiner verdienstvollen Ausgabe des Heldenbuchs beyde Bear.
Mtungen vergleichen würde, um rielteicht die Grundsätze , wel-
che R« V. d« Rhön und der ältere Umdichter beobachtet» noch
herauszubringen. Zu der geschichtlichen Erklärung det Lie-
des hätte ich noch bemerken können, dafs Goldatt den Ot-
ntt für den König Ottokar gehalten, welcher Irrthum durch ei-
ne Wiener Chronik aufgeklart wird, worin es heiftt, Theodo-
rioh der Ottgothe habe den Ottokar vor Bavenna geschtaeen
(Archiv der Geselltch. L teutsche Gesch. III. S. 189)« welcSiet
alto der Otacher des alten Hiidebrandsliedes ist, und diete An*
^ licht mit jener der Bruder Grimm zusammenfällt. Die Nach-
richt der Chronik ist aber ein Beytrag zu der merkwürdigeD
Thattache, wie späte Menichen durch Namensähnlichkeit in die
Sage hineingeratnen und mit »hrem Helden vertchmolzen wer«
den» mit denen tie ausser dem ähnlichen Namen gar nichts
gemein haben. Man muls solche Beytpiele recht fe«t halten,
da tie den Beweit liefern» wie die alle Heldentage nur in ver-
jüngler Gestalt durch nothwendige Antchmiegung an die Ge-
•ohklite erhalten werden «ad lo^^tdamta, kiuu&tet ^At *^han
uAerwitrts aiMges prochen«
dL h* anllta tvMtet AnMnfäiuel« nnd — s^ir^i^ hanwii»
tn^^v vvw^^v ww ^^^^^F^ ^^^^^^m^^^^^^^m^ ^ ^H^^^v ^p^^^^^^^p^^MP ^^^e^^^^^^^^ ^^^^^BP^'W^P^^^
t^; tftinmitlkh kt et «in PtMar, das Mb 4«i bmlN«4W
sehen Thea iHm M^MatfMge mit d«m Gothttdieii fOv tiwnrlej
erklart habe, er itl vWiinelir da Ziweig ctn FriBlEi«iAie«i tm^
de» ftihitchf p tuliuwungeeetit» wie sehen Mt VettoiltiiÜi Ol*
nidet som WolMIrtiiiah wilif «si Mi m «kitai aadtn Om
Das WktimkMMm all niMki SytuchheeaerkwifHi i»M
^eir SaclmniiBdigfe mriki'fiiidl «tmlMi mkommii ,* aber
ri» weadiB wohl aallMt einsehen, #dhfS"Misielit eine LalNw Ilr
iitt*innten aha WMUmUtw IHr mitain'aaiiata Laaar ist» vn4
ich ei gewila waggdattea, wann ich voraattatun kdnnia, dab
die teolnlfli. auuaiar SpvtaiiffBeefaiohflr m' ail|(aaiaitt verbraltet
^h§f wla ^ es irärdiettU ~ Einige hadeutenda OivdKMilai^
dM Varsaldniilli <tee innjia Schuld ioi Eacha weggahüahan,
wii iali Uar «naeigett, da ^ kMaaran aicfa ealhst Temlhatt
aad aicfat tMa aiad^ i»aU Text o«l Vargleichmg dea UadM
Bdr ällac Attteafkaaaakalr dwrehgaiahatt "wivnlaii. & t6 Z, 14
voa anlati Üee Oftiar. Z. ig v. «. «tdlrt>W; slaba L W» Saga»
& 85 Z ft o. statt HoiF I. B6m^ d ^ die Wotti
SUeiala? an ttraichen« S. 40 Z» 16 aiatt aloht k
S. 47 kiaie Zaila L Smlm,
F. J. Mone.
üfcn Ktfhfbse dtr Zeitgenossen ^ oder historbch • prainnitliehe Difstelhmf
dai ieteae- alier- der)eni$cn , ele eeH dtai'Aafrase der tauaeiflehea
Alf^lion durch ihre Headlaaccii., Schäften, Irthümer «der Vtrhn»
ei|Ri, sowohl ia Fiaskreich, th im Auslaade, Beriilinithrn erliogt hahea*
Nehtt einer chronologischen Taketie aber die merkwürdigsten Epochen
iifld Bcgebeaheiten von i787 bis auF die gegen wartii;e Zeit. Von i^. F*
ämauk^ ehemalii'eai M'ttgliede des Instituts« A» Jf^fi ^
r\ dar ftaaa. Ihadoniei /• V^evht^ aad aadata GeMMa,* «NNab
DnJ MiUteq^^iiaaeB. Uebefeem aad mk üaeierkaagei begleina
M Pol 6iiB.FaeaHfiirt MnMein i9&i Hinaaaairti gaekiaadlaffli
ÜNarlaad. LVI. ^9u^k^9.%»^tU
^ * «
lilr gkntai aialüt miiaBi layidl ekMai WtitMÜwM yrn^
•p» m Mete» daa» iria daa gMaoaiittiga, diav VerpfUnauag
iwiBdaa Wadlaa aal ttMieiidiaahaB Baden anna Zanak
IlkWi awar ainai iaiaiian Waikae, walalMa aorarahl daadk e«ln
■%»nln liiüaeieaiiaa Iniaiaüa dia Aafta »l» lalt» emas Jadan,
dtevaralnigerflBBaMi an dan giaiiaii dia nanaia Walt ^ataaWi»
^itt BagakanhalMl TMI ginnniajan kal, kUBgarwafiaa aaf
^.ihMan i^iifi» ab andi darch dae Anabhaada dar Daraial»
«Ab» aradnnb ^m^^^m mmg^ kaaandaBaa Mala vaittelian
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4
•j^ Note fiiignfUt iL Zcüfoiotterfv üikft^jmSJiiGmih^
I
wdrd«a itu Und ^«b iKb 1Mb«fi^tBiiBgv%tmp#eit 4lt nögliclv Mrad
schöne Dartlellunf inedtnttgeJ»«! %uh bemüht i daiä Ree« nnJ
be4enklich versichern* • • ' • i
. Du wir wohl glauben iiötintny et mödite^M FraneöMtd!i«
Original, fchon wegen dei durch die .hinzugefügten Kupferta.
fein (Darstellungen einzelner grosser Männer, die hier goschilrtf
dert werden) bedeutenden Preiset in. die Hände von wenigen;
unserer Leter gekommen sevn, to wollen wir dieselb«o{ icürz.
lieh mit den Eigentchaflen dieses Werke« bekannt machen nnd<
zugleich angeben f sva» üb von .der Uebenoüung za erwartenj
Eine Tabelle der berühmtesten Epochen von 1787 (alt dem
eigentlichen Anfang der Französischen Revolution) bis auf die
gegenwärtige Zeit mit einer summarischen Anzeige der vor-
nehmsten Begebenheiten, merkwürdiger Thaten, Gesetze, Decrete,
Sehlachten jeder Art, u. s. w. in chronologischer Ordnung ev*i
öffnet diesen Band S. 1 «Öi. Sie beginnt mit der am 122, PeHr«
I7i7 zu Versailla unier Ludwig' s XVJ. Vorsitz» gehaltenen «ibi
stau Jlolidlelno Versammlung^ «m die Finanzen des Slawin!
verbtateaen und etat Deficit voiiAt^Q Millionen zu < deckea*; sie
schliefst mit dem so. July idso, oder dem Endo dar FranjEfial»
sehen Deputirtfiisilzung für 1819. Schon die bey angem,*ahet
, doch sehr lesbarem Drucke und grossem Format staike 6eiten»
xahi dieser tabellarischen Ulbert! -^hr be weifst ihre Genauigkeit
ttild Antföhrlichkeit. — Seite 6& bis 68 incl. füJll eine Erktärmtg
Jmt Bmmminga^ vm4 ^m^kufihe , welche die iptemsfanteaieiii ae»
vinlil aiigartieineat ab betondm Züge dar Vrüiaösiaahett B^v^
hirioii, die MattgebaBdeB Vesaenuiikiagaa» Faktieiiaii, fkxm
ih#jM eie» Mher heaelchiMiv ^Wlr-woitai mik Billigt amie.
Bea^ waa zugleich den*'<Mi|-iiM'^ ^e Ansichten ller Yiubflfiu
d}«iea Werkel»' nahfv chuaklerbir^ EmlgranfeiL^ .Vwjbm
womt^ 4ftO .0«» gegi» dU Sfvo|at}oOr*^iur Mi»)Fii»cbir4a.
▼esp daa hmA teywiüig verUaaae»« V <??)» »^^«MNdb^frre«Äde
dar geteteHalMiiVMlMlt^ luii FdMeidtiv UMMruckunft/
und dergl. mehr. • • . • » • •
Nnn erst beginnt das Werk selber, dessen erster, vor xMh
liegender Band den ganzen Buchstaben A enthält. Viele, lär
uns Deutsche weniger interessante Charaktere der E^anzösischen
Berolotton sind allerdings, dem Zwecke des Ganzen geniafs,
mit aufgeführt y und ihre Tugenden ,^ wie ihre Laster dadurch
dem Strome der Ver^essenheil entrissen werden; ds^um bilhgen
wir fp dals der Uebersetzer Manches Umständliche, besonders
das, was in Besiehung auf Personen, die kein historis«hes Ge-
wicht bbben, wohl FramK»5ische, aber nicht Deutsche i^ser in-
tfliessiMBi kan»! abfakunifc hat» ohjie..da4a aaao -fedeeh das Wa*
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I
Neue Biographie A Zeitgenossea, übers, v. Geib. '797
MiUkhe Termilsf« Indef» ist lein bedeutender Cbarakter dev
Aaslandet übergangen, und man wird nicht ohne intcr^sseaianch^
Latentichilderun ^ einet ausgezeichneten Mannes, unterm Vaiet •
lande, Spanien, England, Holland a, «. w, angehön^ durciiiiiMt-
fern« Dals mitunter, besonders wat Beurtheilang Deutschte
Gelehrten betrifft^ nicht unmer und allerwärtt die richtigsten
Anoohten obwalten, wirdi Niemanden befremden, der den Geitt
Pranzösischen Werke kennte auch hat tich der UebcrtnUQr
Lum öftern die Mühe nicht verdriessen Insten, solche Urtiitüe
la *wid erlegen oder zu berichtigen. So z. £,: wenn S. 55 Adelung
• gt^ojser P kili>s49 p hm* heiin^ wenn gleich richtig tonit
ioiiiiet durch das ü^rädikat » Gtsetzgeber seiner Muttersprache.«
Mm vergleiche ferner S. aoa von Ainmon: »eine umfassende
^bnamkeit, eine feste oder scharfsinnige Kritik, sind die
Taffen , deren tich -dieser protestantixche Theolog gegen den
ftt C bittre) 'Ryeicn der deutschen Metaphysik fKaiUj
»bediente. Aber diese Waffen sind schwach gegen den Mann,
»der dieOeheimnitsf) de« menschlichen Denkern tief erforschte«
AroinoQ. konnte ihm' nicht immer in den Wendungen und
«Dunkelheiten seines ideologischen Skepticismut folgen. Ueberall,
■wo Kant sich fraj^t: ff^arum? — fVie? — Zu welchem Zweck?
■glaubt jener Gelelf flenüln durch hlbltsche Citalionen antwor-
•len zu können (??). Auf diese Weise mufste man den küh-
■oaa Neuerer, walcher der Vernunft dier Sinnen, allem Glauben,
^ani aller Realität den Procefs macht, bekämpfen a dgl« m,
^on AiigiLstij der bekanntlich ^etzt in Bonn erster Professor der
Geologie ist, heilst es, eir sey %^\t aüo^. Tittd(trprofessor A^t Thie^
Gut gerathen sind die l ebcn«;beschreibungÄ^n anderer
fraii7.ösitcheh ) Oelehrtan, eines An^udtt/ du Perron, ^me$ t/^Anse
yuioijon und Anderer, vorzüglich aber die Schilderungen fran-
iitscher Kriegshelden der Revolution und der ßonapart sehen
legierang, z. B. die des jetzigen Herzog von Albufera, (Suchet )
' eigentlich unter dem Buchttahen S hütte vorkommen solltn,
Augrreau unxti ^'A., und nicht unter C. als Herzog ton Ca*
aufgeführt ist. Dem Nationalgpfühl der Verfe^ser mufs
et auch wohl zu Gute rechnen, wenn sie bisweilen die
r^ozöntche Nation tu sehr erheben und ihren Helden zu gros-
Lob spenden« • Es hat das Publik u{n, sagen sie in der Vor-
S XVI^ >woh4 empfanden, dafs es unsere Pflicht sey, das
verkünden, was für Frankreich ehrenvoll ist und wat ihm
^nützlich leyn kann« Auch hat es »ich beeifert, unsere Auffor-
fderungcn zu unterstützen und unserem Streben entgegen zu
kommen. Dieses Verhältnifs zwischen dem Publikum und uns ist
nae nicht zweydeulige Offenbarung jenes Bedürfni«tet von N.i«*
~ »Gervoiitigkeiti dat immer «sin g;rosset Volk charakteri-
7^8 V, . Pharioacopaea. Poboica» *
lief diem Biographie 4aii ZeitgB^dkHM^nWii' im* MNMk .pS
luUbH äii— -'hUiiiiw <»B*-DwAiBahi zu erriehtcn, fDiidam Aiüi
• V Wayiai» I/» MüK^D 4iTi ■ i— ig i iH i to gimfcini w tf
'Mf Ml giil#k>m ÜBHtähle. Uli BH Iii* ilriHlwt ««Mi(&!
» *
1
in dem yiiemiftm.jlw 0Bigiiidto. »wiii Mih
ttöber i i^t|ie » <weti' lÜtUirMWUiiiliin^^ der Mraflmeeti« s« «mi
(erteil. Swttr 2f 'W»4flfliNM hwatltciii. mi dem Auedwk
-»Käi fie^^t ^ itt (iMMm Bande gefd^Mdeitett: iP«]»oiicj;i,
j tk.j* ^ ' j 'i <lo«.hi ' .fit i .1 « .1l:/r!.lU
^OÜtt irfetltestfnefititte^ «ni^])lteii$» Sectio illiflill riiniii ifi[iirriiil iTiriiHi^
i r|||ifettiifcaai et Polofffcajff conrinent. Toihui IL itei»ioepeftlk€oloflMN
, . * »Äi> ti^;« hf sondern TM: r 7"
<#lMrmtcopoea Regni Polfiniae Auetotittte Mioisteril Adminlttntinoft wrm
I- internaruoi et Discipliom publicM^ Edita a consilio Sapremo Saei^lih
jPür Polen war die Bearbeitung einet Phenaakopoe «tt^drfilJ
;^^ldei,, QCid um so nöthigere« Bedürfnife, da tonderbar gav^g
Sieiift Auich b'n yem kein eigenet ApothekeniMck betale f wM
#en» mt fremden bebelfen muftte^ In 4M<letim ZeitnM
ifeioohte^freiiich die Zemückelttttf det^Lendes und mit M^-dtfl
Einmmum§m»m%kb9mA9n Mim mtd Gewicht, dai H«^
hlB^emMi gew^en eeyn» dei tkh etAem.iolplm*1ÜflleniteMi{
««ItfMi üMil 4if 4üji|ii ecfglgto. WlefciitieUilgMg 4m fMm
ten RililMpB •N»'l»iiMi'4diigi0«lAM^ UeMMMd^ elMi
grttlMi^ TiNibiioWntik^ mkn
ler rvMMÜMhM MMMMk^iim. Mi«r uhi BmIh dk^_
df»<»<iiiyatügitt>'iM>i»nnp, aber Audi 4a* nmilchn»
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Pliannacx>poea PolonijCiu ^ , 799
in hn Gaszfit die der prcmitchen Pharxnt^oppc, deren Ter-
mioolaf^ie, wai sel^r zweckmässig, ist,, all Hauptaufschrift d^r
Praparutu beybelialtfD, aber auch andere Namtii» die ihr DasQ^f^
deü neuesten chemischen Forschungen verdanken, be^gcfct^
Hürden; dals aber die alten Benennungen ganz ühergun^en «i|)<lt
dürfte kaum zu billigen tey.i^ Obsolete Mudikamente wurden
nicht in 4tn Text aufgei^ojaii/nefl , duch_ deren I^amen in den
ßegistern angezeigt.;, a\- i,,^: , j .r»v.r i^.
Die Materia pharmaceuiica, ist alphabetisch geordnet und je-
desmal dem üfficinelleix i,nid systeinatis9heu Namen i^uch Sryt
poinifcbe beigesetzt« Zweckniässig sind die kurzen B«sc(^rjeib^jqL»
g n dtf ,of6cinel]en Substanzen, die meisten derselben si^d ^o^*
faltig und genau abgefalst. Nachahraungs würdig ist die Mitau-
§3be und kurze Bescbreibung derjenigen Drpguen, mit welcli;^
die eigentlich officinellen leicht verwechselt werden, so wie die
BeieichDung des verdorbenen Zustandes mehrerer deshalb zu
vcrfferfender Medikamente« i - [,
Rqcenn findet nur Wf^pige Bemerkungen für nÖthig. Das
Gummi aawtofu'nc um wird friigwtfise ^on Hisrw^Uum girnfnifertm ab-
gel*^itei, nach neueren Untersuchup^ii soJ) es aber yon Ferula
o/'tM/o/^ kommen; auffallend ist es,''d^ts das Quassiaholz ^lofs
fragweife der Quassia excelsa zugeschrieben wird, so wie dafs bey
den Senne^hlattern hlofs Cassia Senna Linn: angezeigt ist. Die
Colaoibowurzel wird dem ' Menispermum hirsutum Broiero zöge*
ichrieben; sie kommt aber nach de Candolle von Coecu/iu sube-
'Mtf. Die gegebene Bescbreibung voo Coninm maeulatum ist uii-
lurächend um sich ipön der Ricbti^keir der Pflanze zu über«
ztQgen; ibr Geruch wird mit dem dt«^ M^useurins (!) vergli-
chen. Mehrere in Deutschland gemeine Arzney pflanzen wadb^
wie ans den Angaben in dieser Pharmak«>poe hervorgeht, iH
Idolen nicht, wipz B mehrereofficinelluA Ipen pflanzen, fernery^/ropii
BeHaäonna, Digitalis purpurta, LactHCüiuirosa, jirum macuUttHm '('J
^iflländischu Moos a.t.w. Polygala anu»a Wird aIs* eine dem tüd»
liehen Frankreich un<i Ungarn' angehörige Pflanze angegeben; sie
kenint aber auch nicht «alten in Deutschland tor wie in Schvvi^
und auch in den Rhein<*e^enden. Ais seltenere Arznevpflai^
Kn, die hier aufgpnomrTif»n sind , können folgende an^e^ehen wei^
den; Dapkne Laiwtola, HerhaCicutae at/uaticae, HeHf. OrtoMlini^on.
^ihamanta Oreoselinum , her6aRub,ChmmaeinorL — ^ Die Lindenblii*
•hen tollen ohne die iVebenblätier (ßracttae) eingesammelt wer^
'<&; dies wird, so viel ilem Ree bekahntt in Deutschland nir«>
^''nds befolgt. — Der zweyte Theil etatkült Praeparaia undl
^omfojita, die häufig Bach der preus^ischen Pharmdkopoe ab*
pfalit sind and ihrem Muster vorzugsweise folgen Recensent
(ühit hier ntu: «inige weniger bekaoate Präparate and Coxnpo-
iSoo Cotta Anwei^. z. torst-EkfrkSft; Abschätzung
""ilhioncn an: nl5 ^Acttiim Corn'allanafJ^^nsrrifa Sahinae , Äfei giyi
^tcrrhizcuum , Oleum art herum radicLs Ccdmni , Tinctura Catechu con
*posita nut Catechu, Myrthe, peruvianifchem Balsam roh Spi
^Cocldeariac digerirt, Tinctura Hjroscjrami Herbae, Unguenttim Mi
^zerei mit der frischen Rinde bereitet, die ein sehr brauchban
Mittel seyn möchte. Die Digestivsnibe heilst hier UnguentiL
tercbintldnae edoeticum. — j^uedan Scillae wird mit Essia; u. Weil
geist bereitet. Das reine Quecksilber ( Hrdrarp-rum purum ) to
aus dem Zinnober durch einen Zutafz von Eisen mittelst (i<
T3estill4tion dargestellt werden. Die hier gegebene Vorschri
2U d6m Balsam, Opodddoc möchte besser seyn, als 'die in di
preufsischen Pharmakopoe enthaltene. Vimim Stihiatum wid
durch Digestion des Stihium oxydulatum fuscum mit Malagawen
'"bereitet, was der Auflösung des Tarthr. Stibiat, in Wein vorzi
i^lchen seyn dürfte. Angehängt ist eine Sammlung von ztisan
.mengesetzten Mitteln, die, so oft sie verlangt werden, ^riH
bereitet werden sollen, (Ex tempore pnranda) , worunter sei
Zweckmässig mehrere Salben . die buld ranzig werden, odersiifl
Tfeine Veränderung der Mischung erleiden, gerechnet sind, wl
'Uuguentum cereum, U. Hj drargyri nlhum, citrinum, rubrum VL, s«
^fieschlufs macht eii^ voUitändiges Register.
»iÜ .Mi >
-•^ vv. uAwir^o' » , . . ; »»1 • l.» * * < T^d«* .ir •»» r
-Amoimkng zur F»rst - EmHtkußt und Akschätttmg y voa H. Cotta, K%m^
.1 $ücht. Oiterforstratiie tu- Erster TlitiL Dresden (bey Arnold) l»Q
^, gr. S. Xil und iSo S« Mit roehrem Tsjbf^eii... i Rtblr» 4 S&^p.^Mi
-d^./.' : . •« ' i' L ' ir' -rf 1 "C :•. /<•'■•'/
lYltdk wird wohl allgemeiii damit einverstanden seyn, da£s dl
vFocsttchäUang su viele und amfassende Kenntnisse von 4ai
|>taklitchen Forstwirthtchafts- Betriebe voraussetzt, als dala Al
dkcti, wie hitrübtr gründlich Unterrichtete darin etwas Brand
bares leisten könnten ; und dafs aua diesem Grunde der beriilui
^ Hr. VerC der angezeigten Schrift und der hocbverdiame StaiH
aaAh Hartig seit zwanzig Jahren, die £i]lilMn geblieben > aiai
die über diesen schwierigen Gegenstand solone Anweisungen d
Aheilten 0 die ausführbar waren und wirkiicli also in das pcekd
eche Leben übergettagen worden iind» während mehrere Tdüli
Aione • Theorien von Andern, mehr in der Mathematik» ala ii
Forstbetrieb, unterriehteten Forstmänneta^^ unvermerkt im Sti^
ine der Zeit wiedtXtAUitergiengen. .^'l - .
iiu..-, 1 :..■» Schl^&l«. , ,, • .fc. , -.„-■
-UtjtWOD I> • '» v' *i^«(»J/> iJ|4lt.V JtXii Ii.-
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*S Heidelberger ^^^^^
Jahrbücher der Literatur.
CatU AMweumg zur Font« £uiriciitaag uiii Abs6h«it^^||^
• XB i s c b luft.) \
<
Ohn^etcfatet dieser, tnit dem öeg^hstände verbundenen, eigdi '
Ben Scbwierigkeiien und der allgemein anerkannten Vorzüge
CisHartig't und Cotta't Anleitungen besitzen, hätte man
4och bej det grossen forstwissenschaftlicben Regsamkeit unse*
rerteit tticht erwarten sollen, daft trom Jähr 1804 an, wn soU
che r<)le Ton Hairti g am frühesten umfassend) zuerst ärichibaeoi
Ut jetzt keine weitere FortKchrittc geschehen ^ BOndetn diet^if
2ffei^ der ForttwissekisiDhaft sich völlig 4uf ein uiid demselben
Endpunkte «Irhälten wiitde^ ftetondei^s nachdem madche Lü*
cke und iiothwendigb Verbeti'eirangeh darin oUinahlift iitameifr
fiUltfer gewbrden wafen« Des roHtlicbe Poblikutn Wäir 4ahet-
khr erfreut y »Is Hir, Cotta» iei ntlterdes^eo alt Olrektür det
]^oisUhtdiits«iijg«arbeiteii in KÖpigl Sachs. Oiwiste geltelelk van
u& Jabir 1815 ded Plan tu eineit Menin, tbht nmfiifianden An^
leitaiig [ Ablw einelr Anwaliün| tur iTttmettUng , Btfichretbnng^
Uiltaif vii4 foMw. Einth«Uoii| der Waldungen, A% Vorlau«
b AkI darfibeir heraustügebendeli ^itieni Vf^rkdt»^ von H*
^IltaiAc« htHAm 1815 saS« In gt.aO öffentlich vtrbreitete^
loU et ^RrLrd ihtfi to lehi^ danken , dab b^y leihm fibeib
Arbelteh diesem Vi^^e^dn dnfcli die «beb angemgid
endlich ftelofst hat.
Diese üeue Schrih Weicht htiti tiHvohl ¥6n det Verf. eir^tec
nmg, als von jfenem vorau^gesendeten Abrisse, Wesentlich
•b; tind zwar weil, — wie der Verf. in der Vorrede auSHrück*
jjcb bemerkt, ihn geprüftere Erfahrungen zu folgenden Haupt*
yusdtäuen, 4|f welche er zugleich seine Lehre neu gründet^
Irjrfihft haben» ucoilicht
^ 1> «Ei ^abl k«ino allgemein anwendbare WaUab^ttniiM»
«Mtt»»- eondam das Vaitabren innf« ^urcb. die Vencmdi*
idinagllgkelt der Zwacko und dar OeHveriiiiltiiisie battimmf
jiweideiij
t> *g»owa Mnatelayn tind hiat nnnfhs; dal ainftcbna V«r
«fihran iit liitcbay auakdaa bailif
$3
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8oa .Cotta Anweis. z. Forst-Eioriclit u. AbsfliätzuDi
S. »ICein Forstt»xato£ hann den wahren HoiMitca^ gpnau q
»<icher angeben. -l
4« »Die gate Einrichtung eines Waldes ist gewöhnÜch m
^ »\vichtiger9 als dessen Ertragsbestimmung» |
5.»Bey einer solchen Einrichtung von SuaUwaHutif^en ii
»nicht hlos der Zustand des Waldlet» ffmdera ▼•nöglioMi
»Nationalökonomie in Betracht zu ziehen« '
5. »Dij^.i^inrichinng eines Waldes oder de<sen Bewirthscbal
»tähgsplan mufs zwar für viele Jahre gemacht und dar Ei
»trag für einen grossen Zeitraum Jbettimmt werden ; mtl
»darf aber dabey nicht im Wahne stehen« alt ob diefiiii
•richtMg und der Eut unveränderlich wjren, l
9* »Es müssen daher besondere Haasregeln ergrifien wcrdw
»durdi welche zu jeder Zeit die nöthigen Abinderungea
»sowohl in Betreff derBinrichtang alt des Etatt zu macb^
»sind, ohne den BewirthschaftungspUn im Ganzen zu teij
^nickten t oder die Schätzung unbrauchbar zu machen ii»
Jeder denkende» yorurth^Inreye und ibit den Gel
aller bisherigen Abtcfaitzungs» Resultate 9 durc^ praktische Vi
yuche wohl Vertraute Forttmann« wird diese Grundsitze' mit vo
lerUeberzeuguDguntertchreiben; und Re& ist der Ansicht, d
schon blos die' went liebe Aufstellung derselben, durch ein
so competenten Richter, als Hr. Cotta vorzugsweise hinsichtli
seines gegenwärtigen Wirkungskreises es ist, — ein grosser V«y^
schritt sey. Es scheint hiernach hinsichtlich der Wald,)bscha
tzung sich bewahrhtiten zu sollen, wat für so viele andere FKl
)e gilt, nemiich: dafs — wenn eine, allgemein als iiütziic
anerkannte Maasregel , aller Anempfehlung ungeachtet nicht häij
fig genug ins Leben treten will, — ihr gewöhnlich noch ein
oft nur durch dunkles Gefühl erkennbares Gebrechen als Hi
dcrnifs anklebt; und dieses letztere möchte Hr. C olta sehr ri
tig in einem Augenblicke aufgefunden haben, wo sein Be
von ilim die zweckmüsiigste AbscbatzuDgsmethode für diu Wal
jdungeu eines ganzen Königreichs forderte.
E< in nun zu untersuchen, aaf welche Weise es dem H
Verf. gelungen ist, das vorliegende Problem in Uebereimiim
mung mit ienen vorangestellten Heische- ^ätzy zu lösen; wei
halb wir die drey Abtheihmgen des Buche«, o9an jede aii^ilil
in mehrere Abschnitte zerfällt, weiter vei folgen. '"^ |
Erst 4 j4bt Heilung, V on Entvmfung dtt Btmrthschaftungspifm
Hier behandelt der Ho. Verl» in dre^r Absch. und In 5t» mit
erat alles datjenigt, WMtt er unter Forsteinrichtung verttriit;
rlle auf Anwendung eines regeimässigen Betriebet fietng lialMl|
den <y«gensttm(ie, wie z»>B. die Bestimmung der zweckojiaaij
Stents nt^^ Üettand» widi Wikthtzhaftabidnifnito übeieiiaMi«
I
Cotta An weis, z, Forst -Ein rieht, u. Abschätzung. 8o3
mende Betriebsart; ferner: die Festsetzung der Umtriebszeiten
mit allen dabe) möglichen Spekulationen ; — die Anordann.
gen der Hauungen und die Auswahl derSchläge; endlich auch:
die DOthwendige Vertheilung der verschiedenen Bestände in die
•üf einander folgende Nutzungsperioden, so weit diese» zur bey«
iäuligen Ertragt. Gleichstellung ohne Anwendung eigentlichrr
genauer Abschätzung möglich ist; wogegen er aber die Anlei«
tnng zur Vermessung und Beschreibung der Forste, die gewöhn,
lieh die ersten Abschätzungsarbeiten auszumachen pflegen, ei*
nem nächstfolgenden zweyten Theile vorbehält Diese Gegenstän.
de einzelner, in der Reihenfolge ihrer Paragraph . Lfeherscbnf*
ten hier aufzuführen, ist nicht wohl möglich ^ da diese Ueberschrif-
ten gröstenlheils den Inhalt der nicht wirklich bezeichnen,
also in doppelter Hinsicht wohl überflüssig; sind. So hdben z»
B. die §. §1 des ganzen zweyten Abschnitts fol£;ende lieber chrif-
ten: »5. «o Regeln zur Anordnung der Schläge. — 9.- Erläute-
Tungen zu Nr. y und »; — §. « J zu Nr. J « u, •. w. bis zum J,
50. — Nicht seilen sind im weitem Vorlaufe die Ueherschrif.
ten der i.i» folgende: ^Fortsetzung des i^origen; — Erläuterungen;
ScMufsfolge; — Einwendungen; — « Man wird nicht läugnen , dalt
bey einer Paragraphen - Abtheilung durchaus jeder einen bt-
sondern, also auch deutlich zu bezeichnenden oder aussprech-
baren Stoff behandeln müsse, wenn diese Abtheilungsmethod«
ihre Vorzüge nicht verlieren soll« Wir glauben diesen wesent-
lichen MiTsstand des Buches um so weniger übergehen zu dür*
fen, da auch des Hr. Verf. Anweisung zum Waldbau (Dresden
18)7) eben dadurch etwas entstellt ist, und dies«s bey einem
Lehrbuche wohl vorzugsweis vermieden werden muft;
Uebrigens sind die in dieser Abtheilung behandelten G#«
f^nstände gröstentheils bereits aus des Hr. Verf. Anweiti« zum
Waldbau bekannt, und haben allerdinjrs einen wichtigen Ein.
flufs auf die mehr oder weniger zweckmässige Wirthschaft u»
ihren Ertrag; allein gerade weil sie so sehr viele Umsicht u«
Berücksichtigung der Lokalverhältnisse, und einen in jeder Hin«
Ipcht tüchtigen praktischen Wirth erfordern, läfst sich dctrübtr
im wenigsten Allgemeines aufstellen. Faher ist von der Geschick«
ifichkeit des einrichtenden Wirthes das Meiste zu erwarten; vr
oleiht immer die wichtigste Person, und hätten wir unter
UDsern bisherigen Forstmännern nicht dergleichen glückli-
cht Naturalisten gehabt, wie wäre es möglich gewesen, ddfs
da, — wo bisher eine methodische Taxation noch nif;ht vor-
(enomnien werden konnte» — dennoch häufig eine ziemlich
achhallige Wirthschaft sich eingerichtet und fortgeführt findet ? —
In der iwe^-ten Abtheilung zeigt nun der VerL, wie eigent«
ch dar Ertrag scharfer aus^emittelt und mehr oder weniger
52«
8o4^ Cotta Anweis. z. Forst-- Einriebt vu Abscbätiaiig. ,
• • • • , «
raU' «nf peitodiich deiche ^muDen feitg^elli wevdm kitii|.
gebt hl«rbey vom Biafaohen zum Ziuiimm«ng«feisDleii üi»e%i
.und m^t Mey drty irenchieiUne Verfahnivgfweitea «n, d«P|
^en wu: )«de» 4a ,di$ wkluigsUn Thtü^ ^ Schrjft «hmmcAbw'
£wfer Akiehmtt. Summariseh FoPMtertragshffUü^muMg maehguh
achtUfiher Schänung, Hwurig» der Veil. giuu iior», wie da
.gtä|>HJr pvaktiichef Fofitwifth toweU 4e.bdpbslmQgliclie.a&^
tragjfiUugheu/4i% auch dk^ «un. •ugenWicUichetf» mehr oder,
weniger voIlkommtiMA ZeHande ahbängigt^ iMScAsc« Enräglickr\
keit eine» Wäldes ia Taiid.en Suanaan oder hevliufig ia ejsea
dem Grade voa Oeaauigkeit uimebea .imSteade tey, itie eio
Landwirth dUieiben Oegens^de beym Acktrlaode« Dieiea Vcr-:
fahren, wa« iehr hSufig da,. wo •un^BaIU(4le UebertchUge b^
. VcrwaUuiig9einnGhtungenn(>thigtlad9 — in AaweBdungkOBin^l
hält er für kiohler he> gröM^^a Waldnagea aad gaoxea Voi-,
Etcn, als Hey ^aaalae« Va&ddiatrikten ; was ihm fedoch.hin»
•ichtlich der, vom anfifaMkkUcheB.BettaadiTeihillailii ahiüa*
gigep, näcksm Erif4^H^.i^'^MM iiioht wohl cogiaiaB..
«deorvv' erden dürfle» « » *
Zwitter JhkhKäU SpecMi farHmragsöestimmmg nmh
mehtUchcr Beurtkmlmg. Bs wird ia diesem Abschaitle Anleiioiig
gegeben, für jedea einselvea Oistribt aaüi eiaem voraes aat
geitcllten Haiiungsplane die aMüt« Ertifi^ichkeit aaf glebebe
1/Veise beyläufig auszuspreehen ^ ah es im vorigea Abfchaitte foa|
ganzen Forsten geschehe|i ift{ aach weiterbia. eria'aiert, wie die»|
8cr Wibrfcheinlichkeit^-Emg.der tUnxeUiea Difttikte sulellt;
.tabellarisch für jedea kOaftigen Sutabschaiit oder. Ntttamigspr.
riode zusammengestellt «a^ dotiVVersetzuiigea eiae aac|ij||ai-
tige N utzungsgrösse autf f mitleit «werdea m$ss«» Ungeacli|iÄ je-
de Versetcpng eiaos Dttiriktes ia eiae aadere Nu^ungspeiiedi
. «ine ErtragsveriBderang ser Folge hat, die aar mittelai.2a*
wachsrechoungea 4ch ergebea lim, so ifith der Verf. deaaealb
diese hier vorerst auübei^hen, uäd. dieselbea i^rträge filr die
eine , ^ie für ^ie andefe Periode ia dem^ EUle be|rsebel^dteiijl
als dergleichen AnsgleiabaagiMi aar tör aahe P^odea nSMi
werden. . • .
Dritter JlbsehniU SomJtk Ahehätzung du Mptumimitm
Hothwaldungen durch oww
handelt nun die gewöhnlichea Vfscfahningsw^Ma bej s«
Abschätzungen, wohey die möglichste nurtheaudacha Sch
beachtet wird, ab, najl zwar: von ßt Ms 64 f^or^ dem JA
und Auszählen dir BttUbide; im $. 64 bis 69 ^on Bestimnumg
huLisdiat Inhalts der Bäume and awbr beiondefa liiittelst sogenaniv«
ter Norxualtafeln für dea wahren lahall derselben, nacbdcn
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Cotta AQ>vei$. z. Forst -Einrichte u. Abschätzung,. 8o5
lie als gewöhnliche Kegel aus^erpesten wor(!en sind Ob
ichon die wahre Form der Baamstiimme nach Verschiedenheit
der Holzart sehr bedeutend von der Kcgelform abweicht, so will
der Verf. doch die Holzarten nicht beionders beachtet, sondern^
alle diese deshalb nach ein und derselben Normaltafel berech-
net wissen, weil man sonst in der Anwendung der Tafeln zwei»
fdhaß 0\) werden könnte. Ref. will so wenig das letztere ein*
kncflten, als er sich enUchliessen könnte, einen leicht zu ver-
meid^-iiden Fehler von nicht leiten lo — 15 Prozent zu bu<;ehen.
— Ferner in 69 und 70, Vom Ansprechen des Kubikinhal-
tes der Bäume, und von §. 70 — 74. das Abschätzungsverfahren .
mittelst Probeflächen un^l Erfahrun^stafeln.
Vierter Abschnitt, V om Zuwachse des Holzes^ Dieser G<?gen-
itind ist bis zum (. 95 höchst ausführlich und ganz in der Art
abgehandelt worden , um dem Anfänger verständlich zu seyn.
DtrVerf hat hier, statt' der Berechnung des progressiv abneh«
nienden Zuwachses in einem abzutreibenden Bestände, vorec.
ichlagen: die Haubarkeit aller Btftande auf ^as Mittel der ra-
riode einzurichten und dann den Vollbetrag ihrer Holzmassc nach
ditsem Alter ansusetzfn, und ist hiedurch also einer schon längst
lächerlich gewordenen Rechnungs - Spitzfindigkeit hcgngnei.
Fünfter Ah%chnittn V oUendung der Abschätzungsarbeiten bey den
Hockwatduu^en ; enthalten von 95 bis 104 die ZusammeuMel«
lung de* Ertrages und die specielle Distriktsbeschreibung, un-
Icr Bevfügung erläuternd^ tabelhirisrhrr Formular»,
Sechster Abschnitt. Von der Eintheitung und AbschrUzung der
Nieder- und Mittelwälder. Im Ein^an^e dieses sehr kurzen, nur
J3 Seiten begreifenden Abschnittes wird dem Anfänger seht
auifuhrlich die Unzweckmnssigkcrit einer wirklichen Schlagein-
iheilung der Nieder- und Mittelwälder nachgewiesen ; ob schon
weiterhin (in §. 99) die Nothwendigkeit einer Flächenabt heilimg'
für längere ZeiträuMic von 5 zu 5 Jahren angenommen werden
in wollen scheint. Kef« kann sich hiervon nicht überzeugen,
loodern ist der Ansicht: man könne jeden Niederwald — eben
«0 wie die Hochwaldbestimde — mit ihrem Ertrage auf das
Mittel der, etwa lojährige Zeiträume bereifenden Nutzun^^s«
Perioden berechnen, und dann dem Wirthschafter frey lassen,
iQ welcher Zeit er es am zweckdienlichsten halte, den Anhieb
^ind völligen Abtrieb vorzunehmen. Höchst auffallend war ci
dem Ref. endlich, di« Abschätzung^ des Oberholzbestandes der Mit*
^ W^ir besitzen beknnntlieh bereits solfhe Tafeln von dem Verhsser*
M. veij;leiche Cotta*s Tafeln zur Kestimmnng des iDhaÜes und Wer«
thes Hflverarbciteter Halzer. Dresdeo x8i6.
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io6 Cotta Anweis, x. Forst -Einriebt, u, Abschäuiuag.
MKwiUT in ^^gen Zeilen des $• 105 mit derBrUarung abg^f«»^
ü%i zu tehen;. daTs dieselbe ohne alle Schwierigkeiten gaos jn '
^ie die 'det Hechwaldei gesch^en kömite;» Oer VexU hat
10 dieselbe Lücke, die alle früherii Tf^xatiops* Anweisung
enthalten» eben&Ui nnatttgefullt gelassen» und wird dpcb olt|
gen Ausspruch nicht allein den Anfänger » tondem mucfa Soldi^
nicht befriedigen » die sich In Abschalzene toq — Torzu^ic&*'
tuiregelmässig mit Oberholz. bestaiiden«n — Mittelwaldengeo lA
' einigermasien' versucht und dann gßwifs gefunden haben, dib
«lieselbe weit mehr Schwierigkeiten , als die des Hoch- und Nif;
derualdes verbindet, und längstens schon. eine besondcxe Aa-
1% eisung erfordert hätte.
Siebenter Abschnitt. V on der Einrichtung und Ab schätzung plan-
terweise behandelter f^älder. Es wird hier zuerst das Verfdhrcn
bey Abschätzung eines, in Hochwald ( schlagweisen ) uinzufor-
nienden, Fuhnicl- oder Plänterwaldes dargeUellt und mitteilt
einer Anhangstafel auch so weit erläutert, dafs wohl Unterrich-
tete, schwerlich aber Anfänger, sich daraus zu belehren im Stande
seyn möchten« Für die unter gewissen Umstünden nothwciidige
und nützliche Beibehaltung des Fehmelbetrivbsy spricht der Vei^
sich bestimmt aus, und es wird jedem genauen Kenner diesfr
Betriehsart erfreulich seyn« Hr. Cotta hier — wie schon in meh-
reren Fällen geschah — abermals gegen dergleichen fest gcwur«
zelte Vorurtheilc unbefangen auftreten zu sehen. Wie hätte lieh
die Pläntcrwirthschttft ohne gewisse Vorzüge (besonders im süd-
lichen Deutschland) so weit verbreiten, und auch unter, wenig«
ttens prHktisLh, nicht ganz ungebildeten, Porstmäimern bis jetzt
noch erhalten können? Nur ein Vorwurf war und ist ihr
noch in unserer bedrängten Zeit zu machen, nämlich der: daTi
sie die Ausmittelung eines nachhaltigen Ertrags, also die Fest-
stellung eines sichern £tau und die uebersicht über den Geog
der Wirlbschaft seht erschweret« Dieses Problem versuchte ii^ i
Cotta hier au lösen; nachdem er jedoch mehrere Verfahrun^
weiflfüd geprüft und yerwodTen hat, kommt er endlich auf hi
i^m nWT allein ticjber scheinende Mittel: den Maasstab ^ |
hünftigen Ertrag mit einigen gutachtlichen Modificationen eot* |
wfider.'alM den NatuialerttafiiiSersichten der letzt verQossem
Zeiten abzunehmen t oder aber die mögliche firtraglicbkcit*^ «
yiTaldat (nach Anleitung 4^ ersten Abschnitts, der zweyt»n.'Mr I
theilung) nach dem praktiicli geöbten Augenmaat SummmuA
anzugeben. Bet bezweifelt» ob diese. Anleitung befriedigen jaei^ <
ufid^^ji sif sicherer sev, als die vom VerC» verworfene Presap« 1
tfu. Rechnung. ^ iind ja ausserdem aber noch ?Me'*]f^s|s
um zum Ziel 2u gelangüi übrig, deren jeder wenigstens /(^^
Versuch werth ist» z* B. die Behandlung des Fehmelwaldes bei
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«
Colfi Anwcif* I. Pom - Einriebt, o. Absehätiang. 807
er Abschifzun^ in einem fornweit beftandenen Hochwald;
itmer wie der Oberholzbestand in einem Mittelwalde etc« —
iebrigens aimmt Hr C, das Ertrag^verhäJtniff eine« Fehmel-
t^Äldes um */j bis geringer, als da« eine« Hochwaldes von
fMcbem Alter und Unitnebszeit, an; sollten hierüber wirkliche
trf^ruDiieu vortianden seyn, so verdienten sie bekanntir zu
«efdea; denn a priori sich der Ertrag von sorßjältig bthati"
ddten Fehnjcllje i mden so tief nicht herabsetzen. . '
Achler Abschnitt. Fon den Reseri>en. Sie werden in den mei-
sfwi Fällen aU völlig überflüssijj; und nur unter folgenden Um«
jünden als zuläisiu, erkannt: i) für Gleichstellung der periodic
s hen Bau- und Nutzholz- Erträge; für die Nachzucht vor-
z ^lich starker Bauhölzer etc.; 5) für Fälle wo der Forstwirth
1: «T den VVirthschaft?plan einzelner Forsttheile in Verlegenheit
ifti und 4. ) bev Majorats- und Fideicoramifs- Waldungen» vv©
austerge wöbt) liehe Abgaben zu erwarten« — Ref. hält die Be-
seneo m jedem Falle für überflüssig, wo die Abschätzung in
käaem Zwischentäninen von 10 bis ao Jahren wiederholt wird;
ifldem alsd.inn ein eingetretener UeberschuTt oder Mangel leicht
litf alle Perioden* der Wirdiichaftftttiiiotlüiiaiis übergetragen oder
|l|irtirt werden kann«
Dritt0 *Miheilung, f^on Sicherung 4^ Foniemnchtungen und
Forstschäfxtmgm* OIm Abtheilung enthält in zwey Abschnitten
^ enöthi^ ▼on'chriften: su Einrichinng der Wirthschaftsbüches
(MlMioDspnitocelle); Zntemmen. und Gleichstellung des Er*
trägii 9fii»iin|; der Ertragt -GöntcoUe} das VwMmn bei jähr«
lictai iitKl perlodiichcn RevUlonea tu t. w. in mutterhaftei
1*1
kdebda Beysplela -ipld tolnmuiftie Tatiellen feJiiaticnt
«i^Mban. Lautete sind in Odavformat: aehr fchte getets^
hm €h Antehlagent sur Seite nnd geben dadurch dem
xugleidi altt feeiilligarai Aanttara. Nnr eint lit dem Rai.
«an Mer verhandelten Oegenttanden. aufgefallen^ nanSÜch :
i Hr. G. für HochviraUiingan fand Jaden höher all üoiah-
4geii Taxatlons - oder Wirthichaftitunittf gaiada dojähiiga Pa»
iMeirdbtheiiungen vorschreibt, da er ddch spKtarhin anf 10 Jakra
'Miiaits noch einen besondern Hanungsplan, alio aitta «aiiasa
Tbeilung solcher Perioden, nöthig hält. Sollten hier io)ähriga
ftnodcnubtheilungen nicht für alle Fälle die zweck mistigeren
leyn? — Auch vermifst man eine, wenigstens beylaufige, An*
(Deutung der Gründe und des Verfahrens bey periodischer Wie»
^-erholung des Taxationsgeschäfts um so mehr, als Hr. G. ue in
iunen Fundamentalsätzen (oben) als durchaus nothvvendig ai|ft
^^ttdn* . iteUlan iwii^lglg^adQ Ge^^easUada daraal kinw/axten»
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9p8 Cotta Auwels, u Forst-rEiiiricbt* a» AlPiohltsQiig.
Hl
daft bey einem, auf lange Zeit uoTeriBdeft betiNtbalteiiem
fcbätzun^iresuhat für. die jährliche Nutzung jdötzUch, d. Iu bmK
Ahlauf dei Taxation<(iurnus, nur höchst abweichende NsUungt*
§rösse <ich «rgebcn könnte? nenilich; l) durch allmählige hmm
Standsverbesserungen, die vorerst entweder gar nicht , oder D«r
unvollständig in Anschlag gebracht werden konnten; a) durcit
Bestands. IJiiiwaiidlungcn ; 9^) durch die oft nur für den eittea
Zeitraum -(z bey Versetzungen) • nothwendige UmtiieJbkt.
verkürziinß«?n und Verlängerungen, u. s, w. ^ Man stellte eine
solche Vergleich ung zw eyer, auf einander folgender, grotscjr ZeiW
abschnitte an, um sich zu überzeugen: wie. bedeutend die Efi*
tragsdifTerenz beyder seyn könne, und wie unbedingt nöthig es
daher seye, von 10, oder 20 zu 20 Jahren die Abschätzung st%
wiederholen und hierbey stets auf einen weitern Zeitr^uoi #11«
snäi.lig vorzugreifen, also alle ullmäiilige Besten dsver an dem ngesk
liach und nach mit in Ret.hnuog zu bringen« Wer inöcbta
sich übrigens auch dem Wahn hingeben wollen, man werde
eine jetzt gemachte Wirthichaftsvorschrift auf ein Jabrhemderl
binau« strenge bevbehaiten wollen und können?
Diese ausführliche Darlegung des Inhaltet von Hr« C. Schrift
möchte wohl lur UebcrzeuHnnf; führen, dafs derselbe sich aber-
mal«: um einen, dem Forstmann und Staatswirth gleich wichti-
gen Zvveig der Wissenschaft höchst verdient gemacht und auf
kaum 20U *^eiten ein#'n Stoff bebandelt habe, womit man wohl
mehrere Bnnde zu füllen gewohnt war, und dafs Hr, C« über-
Jiaupt auf den ausgezeichnetesten Dank des Publikums rechnen
dürfe. Zvvnr soll auf diesen ersten Theil noch ein zweytei'
folgen , allein Ref. sieht nicht ein , was dieser noch von der
Ahschützun^slehft enthalten könnte; denn die Lehre von dc-c
Forstverm essung, Forstbeschreibung, Ablösung der Waldscrvitutf
und anderer Verwaltungsmaasregeln, machen eigene oder ge<on«
derte Theile anderer T.ehren aus ; und wenn dieselbe auch uchst
noch viettn ajidtrev Kehntnüsen bey dem jlhchälzungs^efchiiftc gleicii*
zeitig in Anwendung kommen, so gehören sie doch nicht iin-*
mittelbar in jene Lehre. M^n wird nicht leicht ein Geschäft
ausführen, wobey nicht sehr verschiedene Kenntnisse in Ai^w«n»
dung kommen, wie venvickMt würde also nicht der Unterrid^
ivfxden» we<u^ man ito liacb QeiiUuifls^wcigeA bel^aitdeki
Ue
< ■ ■■ ■ !■ II 1 I I
VlTSiitli einer FdrstrerfiiHvng Im 6eiste der Zeit voB dem Fersimeiitai
Q» W« Fluiuttitii V. WtiiKUi»«,lli||IM das ^knMmat^* tt»
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t
fnjh» Wedekiqd. Versuch /dner, ForslroC Sog
i
fildi« Oberfomkollrs;iums und mehrerer gel. 6e«^Us9h* Leipzig (bei
fiquBi^iinoer j X6^u gu 8* VK und 104 Seiten.
■
Darch die be^ondern V' rhältniiie, denen zu Folge der gröfftfc»
Tbeil der deutschen Waidunj^en von frühe her in den Händen
det 5ta>ites sich befapd, und von diesem durch eine besondere
Behörde: — Forstkollegi um etc. — als Don)aine verwaltet wur-
ii, 10 wie durch Ltbtrtragung der forsipolizeylichen AufsiciU
iiier alle übrige Waldungen an diese Staatsbehörden» entstand
etQe eigenthü Ulli che, dicten Gegenständen gewidmet« Lehre un-
ter Hern ^^amen : ForstdireküonsUkre oder iiuch (wie sie der ver*
dienie krallher ^cbon früh nannte) StaatjforJiwirthschaftsItkret
OiflM besteht und enthält denn bis jetzt noch alierley Ycrwiü«
tio^sregeln für die obersten odex dirigirendcn Forstbehörden, •
tknto wie sie ea maachea Orten — mit Aückiicbi auf die be-
iteheoden übrigen Staats. Einrichtungen — hergebracht sind;
Ihnli iolclie^ wie man sie für dergleichen bcitenende Binricb»
ttngm zweckmässig glaubt. Sie gleichen daher mehr gntacbU
licbrn Ponouiarien zum Verhalten in solchen besondein Ver.
kiWsseo, ak daCi sie tlaalswissenschaftUch begründet und ab«
(gleitet, oder aber zux wisteoschaftlicheD Balahriui| üb^r tweck-
■Ugi Fmi«Verfatsiüigen und Verwaltung geeignet tfnd. Die-
pü Imtefe GohracheJi olTenbart sich nun geiade in gegenwSr«
^tt Zeit immcyr mabr und JDthr, wo mAq beynab aüerwärisk
jiii tuehfädta Staau - Uebeln durch neue Organisationen uud
«Mffhalte Aeorganisatlonen der Staatsrarwaltung zu begegnet! *
«MI» Indem hierbey die Beihe des Organisirl« Werdens auch
ßät Ikmag das Staatsforstweito trifft, und man dann gar wohl
nhli ^nit |eiie EVrnieD und Vonchrifteh . nicht auf den neuen
Itib, dea die Ver'waltongen anziehen sollen t pMsen« sondern
iHii fo olfr in dem direkten Widerspruche mit dem Zeitbe»
Üifidfl stehen, wie die fitem Staatsverwi^ltungsansichten , nüt
dea'äeutsten. Der yortheiihaft bekannte Verfasser dieser Schrift
Im daher einen Versuch gemacht, das bestehende Alte, — - so
gs4s bey noch bestehenden Hindernissen gehen will den 1);
Mero, geläuterteren VerwaltungsprincipieD anzupassen; und er '
'^rdient in dieser Hinsicht gewifs allgemiiinen Dank, Vorzugs«
viise aber von seinen nähern Landsleuten, die gerade zur An-
ordnung eines zweck massigeren Staatshaushaltes aiif einem Land*
berathend versammelt sind.
' Die Schrift zerfällt, auM^r der Vorrede, in zwey Abschnitte,
tnd jeder dieser in mehrere Kapitel. In der Vorrede sagt dut
Hr« ^, W. sehr wahr; »daüs es den Staatsorganisatoren gewöhn-
»Uch an materieller Kenntnifs des Forstwesens, und denen, bey
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SiO Frey Ii« Wedekind Versdch anci^ VoTstrßr£f
B Idung ff^hleetc.« Ref. ßndetin dem erstem Umstände allerdingt
die Ursache, warum gewöhnlich hey Organisationen vorzuosweii
in der ausf «rn Furm gi^Oieistert und experimentir% dagegen du
V %5en selbst anbeachtet und unverbestert gelassen wird; in de>ii|
andern Umstände aber den Gtund zu dem Dünkel der Staats.
for^tbehörden, als bestehe m der sorgfältigen Erhaltung dec
Waldungen im alten Zustande und in ihrem einseitigeu eifri«
I eil Sireben, alle Ansprüche an dieses Gemeingut, »iren^ ab*
2uvvei<;en, — dat einzige Glück des Staats.
Der <ro/e Abschnitt enthält die Grundsätze der Forst i'erfassung»^
Von dem seht richtigen Grundsatze ausgehend, dafs die Gewerhi.i
poliZCV nicht atiders und nicht weiter unmittelbar in die PriTat«
V irihschuften sich einmiscnen sollte, als wenn dadurch ein,j
dexa Gesamnitwohl drohendes, wichtiges Uebel beseitigt werdeaj
k nu, hat Hr. W. (§. 15.) die polizeyliche Aufsicht übefl
die Priv.awal Innren zwar gröfstentheils auf f^crhiitungsinaasreg^n
\.t^e\\ die Verödung des IValdes oder seine sorglose und muth-,
trJlige Verderbung beschränkt und hierzu die nöthigen Maat»!
ic^eln bezeichnet; aber dennoch unter letztere mehrere von soU
cljer Art aufgenommen, dafs sie den Privatwaldbesitzer, indem
sie ihn zur Erziehung der höchstmöglichsten Holzmenge zwiogeilj
sollen, in höi.hstem Grade belästigen müssen. Hierher sind z. B«.
das für nothwendig genaltene Verbot gegen Umwandlung det!
Bestände in andere Holz- und Betriebsarten zu zählen, so wie
ferner: die dem Waldbesitzer vorzuschreibende Umtriebszeiten
u. dgl, mehr, — Der Hc, Verf. fühlt das Lästige dieser Eigen-
thuiu^-Einschränkung so sehr, dafs er (§. n.) a^^rio// annimmt,
der VValdbesitzer werde dadurch dermassen in der freien ondj
einträglichsttn Benutzung seines Grund und Bodens gebindert«
dafs man dergleichen Opfer für Gemeinwohl nicht werde for-
dern dürfen, und also für den Staat die Verbindlichkeit eintrete,
alle Privutwaldungen anzukaufen und fürs allgemeine Beste n|
verwalten! — Ref, hat diese Verpflichtung des Staates zwa«
unter allen solchen Umständen, wie Hr» r, W. sie hcrbeyzufüli-,
Jen beabsichtigt, — schon lange erkannt und anerkannt; allein
dieselbe stets nur als seltene Ausnahme in besonderen Fällen
betrachtet, und dadurch (selbst wenn sie praktisch ausführbmc
•wäre??) für gröf»tentheils abwendbar gehalten, dafs der St«aft'
mehr nicht, als V trh 'dtungsmacLsregeln ^egen eigentliche f'^ald - f^er*
ödungen trgreijt. — ■ Solclie, wie die von Hr. v. W, «ugefühtt^
Einschränkungen des Waldeigenthums, linden sich tiicht blofs
in den Lehrbüchern über die sog. Forstdirektion, sondern leider
auch in einzelnen Staaten zum wirklichen Gesetz erhoben,
ren Behörden« — so wenig wie das Forstpubtikum im Allg^e.
meinen, — übec die Grundsätse der zwtckuiässifstea und V^**!
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Frcyh. r. Wcdckind Versuch einer Forst vcrf. 811
kommtosten Waldbehandlung im Reinen sind; ja die sogar
W.ildbehai)d]ungen als Gesetz vorschreiben, bey denen die Forste
Lffen^ar ycrwüstet werden müssen. Ref. kann dieses alles mit
\iiea5tückeD belegen, und es sind darüber Klagen an Landta*.
|eQ gehört worden; und auch Hr« v. W. wird gewifs die Beein«
thchügUDgen nicht verkennen, denen der Privatmann durch
Mattibehörden solcher Art zu feiner Zeit ausgesetzt seyn müIUe,
IVO man sich über die zvveckmässigste Betriehsartsn und Um«
:riebsteiten noch so sehr im Streite befindet. Uebrigens hätte
T. W. , selbst für eine noch weniger enge Einschränkung
iei Wald eigen th ums» schon defshalb triftigere Gründe» — alt
'^ie er sie aus des verdienten KrÖnke, und auch Seutters Schrif-
auibebt, — anführen müssen, weil zur Zeit die Anzahl ton
Venheid igern unbedingter Gewcrbsjreiheit noch sehr grols ist.
In §• 13. werden noch einige Fälle bezeichnet» wo )ene
itreoge l'olizey maasregeln ganz wegfallen sollen, nemlich da»
vo die Staats Waldungen und die Forste der, moralisch mit dem
Staate fortlebenden, Personen (wer sind diese?), dieHolzbedürf«
Oiste hinreichend decken; f»rn«r : in Gegenden, wo die Klasse
iieier Waldungen zwar nicht, wohl aber andere Holzvorräthc,
Urnen Mangel an Holz befürchten lasten; so wie auch da, wo
^teür Holzüberflult alt Mangel» oder eine hinlängliche Menge
^olz. Surrogate vorhanden ist; — indem hier die Forslpolizey kei*
Zweck mehr habe (77 ), — Ware die Sorge für möglichst
^likommcne und sichere Befriedigung der Holzbedärfnisse allei-
Öegcnstaud der Forstpolizey, so würde Jedermann mit
v«W. einstimmen ; da aber dieser Polizeyzweig zugleich dafür
lorgen hat, damit nicht blofs eine unserm Bedürfnifs ange-
Qe^tene Summe von Waldungen, sondern auch eine möglichst
ckiLäisige Vertheilung derselben in jeder Gegend erhalten;
erdurch zugleich einer schädlichen Veränderung des Klimu's
:^t;beugt; oder endlich auch eine Waldgegend nicht sorglos
landclt wird, die später, — wenn sie erst verödet ist, — we-
' zu b>ld noch zu Wald mehr wieder anzulegen teyn würde
diei Tiele Tausend, durch sehr unbedeutend geschienene
grifft verwüstete. Morgen Waldfläche, in unsern höhern
♦«eben Gebirgen, in den Sandsteppen Norddeutschlands, Jüib-
und Frcussens, in Schottland etc. beweisen), so mufs ihre
rkiarnkeit nie stille stehen oder irgendwo ausgeschlossen wer-
. Es haben sich ihr alle Glieder dcsStaatg ohne Unterschied
unterwerfen, selbst also die von Hr. v. W — als moralisch
: dem Staat fortlebend, — bezeichneten Personen (unter de-
die mediatisirten Fürsten und Herren verstanden zu seyn
'Hfn); auch werden sie es alle willig thun, sobald die Grc/iz«
^ 2wc€kmäjiigkeit und dej Hechtes »icht überschritten wird.
I
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ii% Freyh. y« Wcdekiad Versiich euur FoniC?cr£.
Die medittiiineii ffem von illtr Staauaufticlii ntMiijeii» wiic
gerade In Fontticlieii eine nicht Temihliche Incomeqeraz« Oetnä
Dinen sind datch die Mediatitirang^akte aÜe« nnter die IfifMeT
gerio des Staatsgetet ( Domainen ) gehörige. Waldangen nk VÜ,
veteigentbiim sugegangen; alt toldie weiden aber die Amnt
flIeMnden Einnahmen nicht'mehr lüc den Slaaitanferandy wondmcm
feinwegindenPrivattttitaen gedachterFünlennndfHerren «eremiHii
det, ehe die ZutammeiiMogung dmr 8taetiaufv»eadt*Sn'niiiinft
ton dieser Mte offenbar schon sehr erschwert» Wamm eolte
^man nun unter lolehen Umstanden « ^ l^y einem tnio Sinalii
oft noch «larch Steuerfreiheit väHig getrennten 'Intefesse» tftn»
niger ton eigennfitiiger - Waldbemmdlang an MBicbten habtt,
eis 1)07 andern Staatsbürgern? — OaesdchhiernurnmaUgem^iM
Omndsitse handelt» so lege man dem Ret* diese Aenssemng ^
gen^ einen hochachtbaren Stand nicht tericehrt tos» beeoodete
da Re& jedes Majorat gegen Verwfisliing gedeherter md ml/m
'gaas eigner (nur nkht dKer/) Fireiheiten fthig bih.
Dais sich Hr. W* In $• 15. cnlettt noäi diweh fton, gbm .
gen die Zweckmässigkeit aller Förtipoliaey (von •Hc, Pf«.?)
aufgestellten Satat »der Simai nm ik mtgmMkUMc Mot^Be-
dBtfmm tu hrnnaum m SimJk^^ etwas terlegen machen laasen
ond denselben nicht tolistindigsn widerlegen temodite» konnte
leicht von Andern benetst werdeni die Basis sstner.torgetcbi^«
geoen Moasregeln an nnteigraben* -
Ini vierten Ke^itet^ von der JhutiU ih, FomsaMn hantfielit^.
^ wird unter dem Oi^ndsatae: »dÜe strenge GMichmituHff der
Entwcndiuig forstlicher Obfeite mit dmlHAUakle,' ist €im$ umerläsit"
liehe Fordertmg du Zieitgeütesn — ohne Weiteres unerbittliche
Strenge gegen Holalrevei gefordert« — Theoretiech trird diese
Anforderung Jeder unterschreiben; allein wenn sie auch decu
Geist aller Zeiten angemessen iit^ so ist ^ es doch darchenia
nicht ßir den Stand der hUrgerlichen Ferhältnis^ dieser Zeit.' We;r
die allmähliche Anhäufung von erdhickendea Latten fast acir'
allein auf die Schultern den Landmaunes geschichtlich zu vcr-
folgen sich die Mühe nimmt; den geringem Land- und Gewerhs*'
mann im häuslichen Verhühnisie näher kennt, 'und die ihm
aus einer grauen Vorzeit HUgebohrne Ansicht vom Gemein^&t
des Waldes nicht unbeachtet lassen will, kann unmöglich dem
Hr. V. W. unbedingt beypflichten ; er müTste dann zu ifoneii
gehören , die in der MiTshandlon^ dieser Menschen keine Greaa«
zen kennen, und denselben ehe ihre Last noch im geringstcta
erleichtert und nur einiger fVohlstand wieder hergestellt Ist»
auch den letzten Rettnngsweg noch abzaschneiden bemüht eiail ;
— - welches Alles wir doch nach der uns bekannten Denkniig^
^(öse des Ux« v* Wt, von ihm xdßktt annehmen dücfeit n^ lie4«
^ ' I
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rrejh. V. Wcdekmd Versuch einer Forst verf. 8i3
leiii. Re£. halt unerschütterlich bey seinem Grundsätze fest : duh
da, wo der Laadmann, und so lange er, — nicht durch Lnsieu
erdrückt wird» er ein guter sorgsamer Wirth und leicht vorn
Waldfrevel abzuhalten ist; dafs aber, wo umgekehrte Verhält«,
oisse statt finden, der Wald gewöhnlich sein letztes Rettung«:-
mittel wird, was man ihm nur auch noch vollends abzuschnri-
iesk braucht, wenn er, entweder in Noth und Verzvyeiflung all-
ifiälilich duldend dahin schmachten, oder aber, alle Strafen nicht
mehr achtend, Verbrechet werden und dann methodisch ver.
tilgt werden «oll (M. vergl, die Vcrhiindlungen der VVürtein-
bergischen Stände vom 50, Marz iSai» wo für die Abstellunp.
der Holzdieberey nur noch eropBndliche Körperzüchtigung und
Deportation als würksam erkannt wurden)* SoUre es dem Hr-
f. W. entgangen seyn, was der Land mann in den letzten Zeit-
perioden« auser den drückenden Lasten, noch durch das Kpeg<.*
fetummel in Deutschland litt, und wie mancher frühere gute
VVirih Seit den letzten Mifshandlungen , alle Kettupg aufgebend,
lieh dem Müssiggange, der VöHerey und dem Waldfrevel hir*
gab? v%ie ferner noch jetzt Tausende von fleissigen TaglÖhnern
bey dem Landmann vergebens hinlängliche Be^chäftigun^ sn.
chen, weil Ipzterer selbst bis zum blosen 1 aglöhner auf seinem
Gate herabgesunker. ist, und einen Beinertrag und Ueberschuft
von «einer Arbeit nicht mehr kennt ? Wir können nicht glau-
ben, dafs Mr. 'V. W. so unbekannt mit dem Stand der Sachen
in Deutschland sey, und halten es daher für hothwendig, dafi
er dieses, auf den Waldzustand 60 wesentlich einfliessende Ver.
biiltnifs zugleich mit^eiheilt hätt«.
In dem filnfun Kapitel , von der vommndscfiaßlichen Forst i'er"
9ndtu¥ig (Beaufsichtigung der Gemeinds- und Korporations • WaU
dang^an) veruiilst ßef. die genaue Ang. be derjenigen Behör*
dtn, vrelcheni die Verwaltung der Gemeindsforste untergeord-
net und wie dieselbe organisirt werden soll. Was darüber wei-
terhin (S. 45 — 49) vorkommt, genügt in dieser Hinsicht nicht,
v^eil gerade in der Gemeinds- Porstverwaltung die gros Icn Müs«
brauche einer hohem Kultur im Wege ntahden. D^s sechste Ka*
päei bezeichnet den Standpunkt für die Domantal- Forstvernal»
tung; das siebente Kapitel begreift iehr zweckmässige Vorsclijäge
Ober Unterordnung der Forsijustitzsachen verschiedenen Grade)
femer der Forstpolizeivergeheiii ; so wie der technischen und
ökonomischen For^tverwaltung , — unter die passendsten Behör-
den; und das achte Kapitel endlich giebt die Abtheilungen an^
^in welchen eine forstliche Gesetzgebung zu bearbeiten seyn möch-
fte. — Alle diese Gegenstände sind, — wenn sich auch gegen
BEimelnes manche Bemerkung machen lies, — überhaupt sehr
^fiündiich bearbeitat , und geben einen erfreulichen Beweis von
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£i4 lanti fiber d.GreiiEeciriscbenFdd.»u/Wal4c«^^
det Hr. Verf. Streben , die bisherigen trocknen Regeln der so^
Forstdirektion, auf seitgemätece , wissen ichaftlicha OrundeitMi
turückzubringen.
Der z^veyte Abschnitt , von der Forst or ganisation , verräth nicllt
weniger einen, in der höhtrn Forstverwaltung sehr gut unter-
richteten und geübten Geschnftsmann ; es beg;rpift derselbe fol-
gende Kapitel: f^on der f^ertheilung der H^irkimgskreise im 4llgr'^
meinen, — - f^on dern LokalJ'orstpersonaL — A^o/i der forslc/irek^
tion. — Auch die hier mitgetheillen Ansichten verdien-n eino
sorgsame Beachtuog, und besitzen für jeden, mit der For«tor«
ganisation beauftragten Geschäftsmann, vorzüglichen VVerth. Der
Raum gestattet jedoch nicht auf alle im Einzelnen aufmerksam
zu macnen, weshalb Ref. hauptsächlich nur noch einet H itipt«
Vorschlags des Hr. t. W*s. gedenkt, nemlich : die techni^ch'^
Forstvcrwdltung, von der kamcralistischen und kaufmänni^chea
(ökonomischeu?) zu trennen, also den Verkauf, die Vorrecht
nung des Materials, und die Einkassirung der Forst^eider le«
diglich einer besondern, vom Forstpen mial getrennten Behörd«
zu überlassen. — Diese (wenn Ref; nicht irrt) bereits im Qmt^
herzogtbum Weimar bestehende Einrichtung empfieh It sich sehr«
doch möchte es nicht hinreichen , dabey blos den Wirthtchaflä*
führer (Förster) und die kameralistischeDehörde allein sich werh<^
selsweis controUiren zu lassen, indem die sicherste und ein«»
fachste Forstcontrolle in einem möglichst fleissigen Besuche des
Waldes besteht und hiexzu jene Kaisenbehörde sich .nicht
acsaoilcff r Reaichmc
. «if die Lander det liakM Rheia^llfsaiv Umm (aw>Iwiliaa?>. du«
. Rheioe , der Sar , Mosel aad Aa^r, QMplifieb^: für Freuade der IMI|«
und Jes Walde» von Ludwig Lintz, Kbnigh frcus. Forst* Inspektor
« mehrerer gel. Gesellschaftea MilslM» Beo» (bev Wcberj I8fti.n.jli
ie der Titel dieser Schrift besagt t geht ^prjfigentUche Zwec
ihres, aus mehreren schätzbaren Abhandjapgen bekannten H!
^Verf. dahin: für Deutschland, oder hauptsächlich die Rkteliigi
gend die Gebirgskreise (Bezirke, Egonen) zu bezeichnen, b
au welchen Feldbau und weiterhin nur noch Hohnucht
hen werden knnn. Dieses interessante Unternehn;!^ Tivbin^
derselbe aber zugleich noch mit awey Nebenzwecfcfn'J nea
Uch; u lun sich ühac £iniäiun««g des .IV^idlMiuft^^nii vi^lll^
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Liplz jjilfr d. Grenze zwiscjben Feld;- u. Waldkuluir* 8i5
livyWt^iBdMPrifmtl^ find «ih«x Goliaiichft JiauinfeUi^rwartb*
Zuerst äuMert sich. 4«r Verf. (von S. 22 an') über die Zwec/c-
Wif^glmi :dm tValdkefL mit ^^ölliger Gewerbsfreikeit den Händen der
trimm m uberlassen; hat jedoch hi^xbey haoptsäciilicb utu di«
iiiiiritlficbenden An9ii;h|ii|i im Au^, nvelch« einerseiu Rauch
k.KMev Schrifl: ,Rß(g€Mra$ion dt la\nftw[e vdgetale par IL
Mi 4848i, und andercrseiti Fftil in e^ner Anhand lujjg: (Jebir
Jklhßcheß il0t ßcJUeftit^^'Zustandes der FcfsUßtc, ZüUiehau 4^4^,
im Publikum vorlegten. Beide Schqfilvn utoA r- wenigstens
bi tiatttwiKthfchafilichcn Publikum hilb«r. we^ig » ächtet
wte, Wfihalb tt wohl nicht über^üyii ill anzuführen, wi«
friert dl« menschliche Wohifahnxmr in Wifderherstellung
dUifktmders in Frankf eich sehr zahlreichen^ verwüsteten Wal-
iim» Morden gVaobt; vi tihrend der Aodere (der durch se&M
IMman bekannte /fn PJeä) gerade, «mgekebr^ die noch zn
M«niUi4fX>rösfe der deutschen Waldungen, to wie die forttpoll*
•i|Me BiMchränkung di« Privatweldeigenthuns für d^g^rüfrle
Un^acb und für die wa)|M der darnieder liegenden
Prtritbtmkdt und 4«/^ gesammiett Teutleben WohtoUndet bält«,-
lleiiB jgafi. ettch di^.beyden Jetsgenannten l^ifexfr» — wie sic)i
tcliM «a»- ihr^n ^ruindfuifiebten «ergiebit rr dem b«bandel|eii
Oegeottande keineswegs ganz gffwiv^9en..MjfB xn^chten« so enl*
Uli .Ml die Schrift des Eritern ebea..io {«Ugllinein interei»
sints Qod fti4verlässige Naclirichtea ^übM ..deoi .2atimid deff
FoiSlein FraDkreidts ab. die d^a J(^tztern solche über Preuipen
IWHJ MdL ifr. Xeif2^< indem er beyde Schriften bvlei^cbifcet» .«iid
tidl :fir Mi«fill»||f Beibehaltung der ,3m^WAidfiaC«n. anv»
jApiMb^ dieih viele g^ündUche Beobachtungen vbrr den nuch-
Ifltiliieii^BlsiÄl^. Wly.den d^e völlige Ungebioidenhoit der Wald«
kt^Si^a Behaadlimg ijmir I{wte in dea Landerp 4f s liol^ciia
Jlh^iii^ iataartea^ tOt lfttg» dieaelbe uniec. der Re^run^
^ ^ dbe eUnden^-ttHd Wi^ius hervorgeht» welche, IrflUtig^^Fsl*
ganz unbedingte Geoferbsfreiheit nach ^ich ziehen kann.
/or tfbm' ubßt .%i(ef den dadurch die Lebrf»|ze. des Um, Schfp^,
iH¥ami.Si4mi*¥tirthschaft in Briefen an einen deui^hen Erbprinzen^
^^tikSL lik<imm«B di«reb.4UiHli^ Ak^inpiücke md«r-
die Z^h9lkmThA§^^ki^r<>>itaiM^
\ de» Veii .Stf'i» *bi» 65^inig« zwar ricbjt|get aber
An^iBiiKliOil. geäussert Bed^nküchkeiten auf ; oild
tton endlich anl den^.ilifuptgeisenstend seiner Schnft,
auf JeiAe ßeahaehtungen' über die Grenzen der Fehl- und
> heswders in den lAakfn de^ linken Hheinu/en. Di« se
BeyteiiSttngeA dea tuiiiulaiides wexdea nnn «ach la
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8 1 6 Lintz über cL Grenze zwischen Feld* u. Waldkulttov
mehreren Theilen ^er alteh und neüeii Welt auf eine> für deH
weniger unterrichteten Forstme^nn gewift unterhaltende« Weise
jiacli£;e\viesen , wubey J^tioch zu bemerken ist, daft dei' Verf.
gerade einige der Hauptwerke üb^t* t^nen Gegenttand, nemlich
' Hiimholdt dt distributiont geographica plantanun etc.; f^'rner H^ah"
lenberg's dahin einschlagende Schriften, so wie DecandoUe (Piort
franrtüse €tc.) und mehrere Andere nicht zu kennen scbeint*
Um so mehr Werth besitzen seine Angaben übet <Jie Vegeu-
tionsvprhKltnitse in den Gebirgen zunächst det RheiAif von
Uen Kef. nur einige der wichtigern ausheben Will.
Der Getreidebau in den Kheingebirgen bleil>t , weil sie
nicht viel über 5000 Fufs sich erheben und also nicht durck
höhere Hinterberge gegen die Gewalt des Windtugd geschützt
sind, anf eine bey weitem niedrigere Grenze als in den Alpen
'der Schweiz beschränkt. Wahrend also in der Schwei« noch
in einer 4000 Fufs übersteigenden Höhe Frtichtfelder gefunden
werden, ge.leiheil bey 2200 F. Meereshöhe in den Vog«»sen nuc
"iioch^ Sommerfrüchte ( Hafer am Donner«berge aber ertragen
*bey 2050 F. Meereshöhe der Roggen und Weitzen auf stark ge-
düngtem Boden das i5fache der Aussaat; woran wie überhaupt
all den örtlichen Abweichungen der Vegetationsgrenien, — ^ dW
Gebirgsart ihren wesentlidhen Antheil hat. Da dieses der Ver«
fasser selbst heobAchtete , so muft man bedauern, dufs er die
Gebirgsart von den wichtig)iten votiihm angegebenen Standpunkt
ten nidht stets gehou angeführt f sondern sich auf eine allge*>
meine Darstellung der Gebirg«formationen überhaupt (gröf^
tentkeils nach Sieeninger) beschränkt hat/ Üebrigen« ^titnin^oi
diese Angaben, so wie die über die Begrenzung de« Wein - und
Obstbaues, möglichst genau mit den vom Ref. in Schwaben uo^
tcr zietnlich gleicher Bireite angestellten Beodaehtungen übeMni
indem a^ch hier bey ft\K'i\ 1800 F* der Winter- Getreidebau «nd
bei 2200 F. das Sonnnergetreide seine Grenze findet; welche
•rstere Grenze gewöhnlich noch durch das Verschwinden dec
fruchttragendem Sommereiche, und die andere durch das nlohl
weitere Erscheinen der Wjntereithe bezeichnet wird. Fnr> die
Waldvegetatioli sind föl^rnde Grenzpunkte angenommen! ^jg
fVeistann€ geht in den Vogesen nur 2H00 F. hoch hinauf (i^
den Alpen 5000 F.); die Birke kümmert hier schon bey doob
ttnd noch iliehr bey 5000 F^. N^uir tut erstem Höhe ttei^ dasetbsi
die Kiefer empor, an^ Soonwalde nur bis 1500F. — Die iSuayha
kümmert zwischen »600 und 5200 F«^ Wtthmd dit £icä# ackM
Utw aMO IL gans ?emh%iriiidet» *• < . *«
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'1 ■
"^^'^^^ Heidelberger
falirbücher der Lileratur.
(ß e i c h Lu/i.)
I üMmif fadem Naltrfrciiiid Vota m vhi LailJlwttdl
•Mmker höchst iiit«retsanteii l(e»ult«ie über 'd!e ProditktU
lAbiKkeil det verschiedmiea Mietn bbd tiiede^li Lattdel*
(bider nur in etwas ruiumMidsett Tabellen '(iĻf(4ltelit)
n keinen Autaug» *>nd e» wird hilireichen anzuführeti»
höchste Peldproduktion auf da« fl|te (Weitfen) Koro»
p 9ering<>e auf dur late gesetzt ist; u c)<;e^en der höchste Hole»
<||h55 K.P tSbrllch anf einen Magdeburger Morgen beträi^l
iMriebririei!). der niedrigste K.P. Allein wie lonn^
flf^JL dtnrt>h das ganee Buch hindurch immer da< Körner«
iverfaalmifs für den Productionsina^tab annehmen, da
dbch — wie keym Wälde — » so auch bcvni Felde ^ich
durch deri hohMirtrurr also* Met durch den Emdiebetrü? an
rtide ergiebt? Ein Lnodwitth kann den Vcrf hierüber
icf belehren « auch findet er den Bewen für d>se letiiere Be*
uptung in Laurop und ^Fedekinds Be}'tvä^en zur Kenntnils des
wiwe«. in Deutsch. 2les Heft*
ÜjTs Tiele Andere (Otiten gründl. t.andwirthe) denielbeti
Fehi«;r bügclien, andvrt die Sarhe selbst nichl.
Noch würde es zur Vollkommenheil der vorliP^ertden Schrift
^wtuiLch bevffptragen haben, wenn der Vorf^, da er seine
Arbeit für Gebildete heitimmte und der niederrheinisclien Ge^elU
ichafl für Natur* und Heilkunde zueignete, weniger weit ^eitwp'rts
Oüiuiüistoii^che Vürbpfjriffe thgeschvveift wäre; zu dem vule
^erselbeu mii dem neuesten Stand der Naturwi^Rcn^chaft; nicht
übcreinsiimuien. Hierhin zählt Ref. z B die Ansichten vort
Laftreinigun^ d^rch die Gownch^o auf S. jo; ferner den Wär*
?r«ftofTgeliali der Dammerde oder des H^mu« S. Ol ; - dio Er«
nährun^itbeoric der Gewächse S. 5H; — die V(»geiation«verhäU*
aiae der Ur^ebir^e S. 65 u« a. m. — Auch würde eine nä-»
^^re Kcnntnifs der Gebirgsarten und Lagerungen dei> Schweit»
uiid des übrigen Denttchlands ihn in Bezug auf die zu S. 61
^gesckiUete Note belaim haben t der in diäten T änderd
It fieasec Vedureiuittg vorkomviende Utare Flöskalk (nicht U«*
33
uigiii^L-ü Ly Google
äiö jKü&lein Lehibucb der Kunst wisseuschaft.
kalk) ftftts eine» in Jeder Hinsicht aufgezeichnete Vegetatioa
besitze; dafs dieses auch bey dem jüngsten F^ötzkalk (MutcbeU
kalk) binsiLhtlich dcip Aothbucbe so oft dff Fall scy, als derj
Oekirgsabfall sieht lu ileil und d&bey nicht zugleich dem Win«!
de nnd der Sonne ausgeietat ley» wie dietet die schönen Wal4*|
bestände in den Rhöngegcnden^ Hessen; am Eichsfelde; SoU
linger Wald; tdiwäb. Alp etc. beweisen. — Aber Heide und
Heidelbeeren, diese so höchst verderbliche ForsiunkrKuter,
hat Ref« weder in den genannten, ihm wohl bekannten Gebir»
gen, noch aber in der Trappformatlon da vorfinden können,
vwo bey de Gesteioarten wirkMcb entstanden, und nicht etwa'darcii
Schutt ans fremden Lagerungen überführt waren. Soiilen der-
gleichen Gesetze blos mn der Eifei eine Ausnahme erltidea?
•JL' Kef. scblielst übrigens mit der Ucbt rzeugung, da£% so wiecc
auch kein gebildeter Fprstmann diese Schdft «ha« Dank nea
. ihren Y^^*^**^ Hand legen wird»
« •
Urkuh dir Xmawismischaft zum Gebrauche bey Vorictnncen. Vea Wumi
Anton KIISS4*BIN| fiefcss^derPhilosophirieaiebajlfabug« Uns*
httCiSid*
Der ,Veif. wollte In obiger Schrift ein Lehrbach ller Knntlwis*
•enscbaft (Aesthetik) geben t welches zwischen einem magira
Kouipendium und dij»leibigen Handbucfae« wie er in der Veiw
lade bemerkt, die goldene Mitte halten scdL Die Ideaiit wetcheal
tr (necn seinen^Geständnisse ebendaselbst) gafelgt ist, dnd dWi
der neuesten pMlosophischen Schule , d. h. wie man siebt « dcrj
Schelling*8chen« £s imt des Veift HanptsUeben > Jene Ideen
in ein kki;^ Licht an stallent nm logleicb dadtrirch etwas tat
.Vermindemng des Tomrtheilv (?) ^egen die neneste (?) PU-j
losophie beixutrfigen, altt^ialle das Dunkle detsdben mehr aaf
iliren Ideen, als auf derktDarstellnng mancher ilirer Bearbeiter.
' Die Schrifi beginnt mit ^er Einleitung, worin dar
sen der Philosophie kura angtdantet, tind daraus sodann -4«
BegrifS der Run«t und Kunstwissansdiaft im Allgemeioen aal-
wickelt wird» Ziideidt, befafsi dieselbe einen bistoriseben* Ue*'
berblick derKnnstlebreaod dar betreffenden f.itleratur. Dam
folgt in der ersten Abtheilung eine Jkwsieiiimff in H^ttmt drj
Kunst, in d^jer cwevten wird von den Formm detstlben gebattMl»|
iwd dem gemaCs die Beteachtung der einaelnen Kfensie gegakea»
Ree will nach dieser Andeutung des Inhalts nur einmwe»
nife Bemedknagan theiJi allgamaint» thaUt besondttoiilnHinjgfa |
• ♦
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Nufslein Lehrbuch der Kunstwissenschaft, 8if>
B Tn !o fern (fer Verf. ein Lehrbitch <ler Aesthetik , wie Jer
jitel besagt, geben wollte, hat er seinen Zweck nicht genü-
1 erreicht, Dt»nn dazu fehlt vorliegender Sr.hrifi tliö streu-
:e vuiCTisihaJ fliehe Haltung, welche vorhanden «uyn kann, ohne
dalj dämm ein Buch za einem magern Gerippe wird, Dipter
Mingel an WissenschaflUchkeit offenbart sich in dem Mangel
^«inneren, not^wendigcD logischen ZiKHtnmenhun^es , der
Kharfeo Unterscheidung und genauen Bestimmung der Ah-
5ichten und BegrifT«, endlich auch in dem Mango! eiae* ^e«
druiigenen, wirklteh wiiten^chafilicHen und gehaltenen Vor-
trags, welcher durch den blumen- und oft flo^kelreichen, mai-
steQf breiten und in Variationen sich wiederholenden Au<-.
druck schlecht ersetzt wird. An die<pa Zeichen erkennt man
allerdings^ zu welcher Schule EvAngelium fleh der Verf. he-
ieaat^ Weniger er$i€^ht man dieset aus dem Tnlialtc, der die
IdttD Schclling'f über die Kunst sehr schwankend und Inkon«
•equent durchführt, dagegen hü ifig fremde An>ichten herüber«
tommt. Besonders hat der Verf., ob gleich kein Citat es bc-
die ^'cArf/Ärr'jc //ff Aesthetik benutzt, oft bis fast zum wört-
lichen Ausdrücke, In den historischen An deutungen ha» er sich
iaiserdcm wenigstens in Beziehung auf die Pop^ie, \\\ *% dem
lundif^en bald einleuchtet» vorzfiglich an Eschenlmrg'j Entwurf
einer Theorie und Literatur der Schönen Redekünste gehalten,
Bestimmte Nach Weisungen, die allerdings gegeben werden kön-
Ä<n, scheinen überflüssig; am wenigsten wird sie der Verf er«
'»arten. Dafs keine neuen Ansichten über das Wesen der Kun;t
nod der Künste aufgestellt worden, wird der Unterrichtete gleich
bevm üeberblicke ^^ehen. Die Einiheilung der Kun?t in die
^dtnde, redende und theatralische entbehrt dutchaut des noth-
wendigen inneren Princips, Das rom Verf. aufgestellte ist mehr
'nllkührlich , ali in der Sache selbst ge/^ründet. Zu der bilden*
^^n Kunst wird hierauch die To/i/i/zi^/ gerechnet; mit welch»»m
Äechte, ist nicht wohl begreiflich. Wenn es S 94 in dieser
B«2iehang heifst: »Di« Natur schliefst uns die Fülle ihres B U
^wgstriebes unter den Formen der Zeit und dei Raums auf.
Oer Vogel, von der Musik berauschet, offenbart seine KunU«
••«lein einer Aufeinanderfolge der lieblichsten Töne, und dia
ßieoc macht den Kunsttrieb ihres Geschlechts sichtbar in ei-
nem wahrhaft architektonischen Werke, indem Baue ihr'^r Z*»!-
*^o- Die bildende Kunst zerfällt darum in die Künste der Zeit
JiBd des Haume« u, s. w.«, so kann die echte Wissenschaft der
i^viMt, die nch nach tieferen Gründen umsipht, mit solcher
^fctlflächlichkcit der Ansicht nicht wohl zufrieden sevn Ue-
sens ist besonders über die Malerei und die plastische Kunst
"»»nchcs Gute getagt, wiewohl ohne gehörige Präcision wnd
^3*
L
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$Zo Hufidein Lehv)>ucli der Kunstwisseofchaft»
.Buiidi(keit^il6i Anidrackf. redetute ft/atak mM tlMn auf
Focisle besogeoi mit gandkbec AutscbUecsvuigi.dleir Pzott. •
da« Wcien der Kumt niefar einteilig; auffaXit,^ wird Jinfifen,
j€i/} und mV t$ eine ifixklicb schöne Kunst der Proia gchM
.könne, «od dali fon^it aach in di^te^ Hjnticbl okife 8c|ioil
ttiangelbaft' ist. Wider die Bintbeilung der Poetle ia die iyri^
..sehe, epitche pnd dnunatitdie, £erner >^ider'die Unten»rdo|^|]^
des EliQKelaeii unter diese Hauntklafteni^ b. iL 4et Oidak&acfcHra
unter dat L^rjteke, des Satyritcncn unter dat DraQiaUicbe^ «(ird
"der Unbefangene Vielet mit Grund einzüwMideii. fial^ea,
V . ' Im Sinselnen trii^i 'man. auf gar vielem tneils faltohe« thaila
[dMircfiiiot tcJi wankende, Bebavptungen. p^ahln gehöri*, mm nur
^inige» ananfpbren» wenn gesagt wird, daftjjdivt Bpai daurch»
jtui schioksMoB tey, daft an die Stelle d|e« Sd[|)c};«ab .dariia 4»^^
>oAr ZvfQilißkeu (?) trete. . Die Bewciftführung dei VerC. i&r
diesen SMi ist nicbts beweisend. ^ V7eJcberNüchteriir»|d£MDi
I jfhantastlsdber Worttokwali nicht für wiitentd^flpbe
wird unterschreiben« was S. 977 ^om Rovana anipullirt Ww4?
'juber. Romatkr beifst es daseiest » stiMl ofis unendlich frej-e Lp^em
ßiner . genialen Seele dar, wdche out dem^Soffttn einer fomen. )^^i
htf rucktet ist ( thmt) und den bhemsclmaiufetn Jteim ***T' ^^'wifir
yitit M tausendfiltigen MOten GestJten entfaltet und mifdais
sert. Kennt ancb der.Verf;, die voraüglichuen in« und
Jandivüieo ßgnifaie. dpr.fröTsti^n Meister? -t. J|ec muXa ttacb
jiolctt einer Bebauptnqg dann) xweifeln. lieber die Tragü^
die. wird wicderanif neben miiiidbenii I/Vjabron eben so vi^k{«|hlK
wahres und tJnwabrep gesagt^ So wird für die tragiadha P«b»
lon hohe Sittlichkeit geto^ent, welche Forderung, .wie dem V«tf»
bekannt teyp mafs, schois Aristoteles veswivlit, and die aara|>^
jicb«.tett Meisterwerke, der vinrzüglicbsten Dichter als nn^egron.
det darthan. S»<||it beiisi «t: »In der griecbiteben Tragödie
aird. der Held dt^rcb ^ä . Verbixignitse des Schicksals «der den
Willen ^tt Götter notiimdif smn Vorbrtcbur • • Dieser Sats i«t
m eeinar kategorischen Allgememktit gmnd&lscJi, obgleich ihn «l^r
/ VerL. weder allsin« noch soersi aufstellt. Aber so gebt ea, wenn
nian allgemeine Resultate sieht, ehe man dai Einaelne gehörig
und mnau verglichen hat — leider ein hUnüä sidi offaob^c«a.
der Fehler unsemr Zeit in anserm lieben Deutschland w^tht
blos was Ronstf sondern each Oeschichte und Wissenschaft oIh»^.
baupt betrifft, — S. 515 wird gesagtt «In dar mademen Tra«
gödie tritt der Charakter an dia Stelie des SehuihtaUm. wim ein-
seitig und aum Tbeil gana fiil^pb! Allerdings berrscitt der
modernen 1 ragödie mAi Cberaktetistik, als in der antiken (wo-
von der Grnfid sich laicht argiibt)# allein keineswtges vertritt
darum dei^jparakti9r die fito|le des ScbicjLsals« Hier nab gex^M
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Nufslein Lehrbuch der Kunstwissenschaft. 82 t
nntewchieden werden zwischen Tragödie und Trauerspiel. Jene
ift nur durch die Offenharung des Schicksals, was sie ist; in
dietem kann und soll die Charvikteristik vorwalten; wie denn
dit meisten Shakespear*schen Trauerspiele dcsfalli mustorbaft
lind. — Ebendaselbst »in der griechischen Tragödie erscheint
die Person ah absolut sc hiiidlosm, — Hat der Verf. die griechische
Tragödie studirt? ist Aguuicmnon, ist Ajas — ja ist selbst Oedip
Qbfoiat schuMlos? ^ Hat der Verf. auch bedacht, wie hoch dea
Griechen die Piciät gegen die Götter galt, und wie leicht diese
verletzt wer.len konnte? — Ebendaselbst «dieSi^rafe des Verbre-
chens (wie mag der Veif, nach seiner frühern Br^merkun{i, dafi
die tragische Fersen hohe Sittlichkeit hüben müsse, nur über^/
hdupt von Verbrechen reden können?) also »»die Strafe des Ver-
bre*.h«Qs wird in der neuern Tragödie von der Nemesis ver-
bannt — die Nemesis ist mit dem Schicksale nicht zu verwech-
»eln.« Al'o in der griechischen Tragödie ist kein Walten der
I^emesi«? — Hat der Verf. des Aeschylus Sielen t'or Theben ver-
glichen? Hat er des Sophokles Ajas gehörig studirt? flat er in
leizterm Stücke besonders die Rede des Boten beachtet, worin
offenbar des Ajas Schicksal als die Kache der Neme'is d irge-
Helit wird? Erscheint selbst in dem Oedip das Schicksal nicht
in gewisser Hinsicht als Nemesis, nämlich als V^r^ellung der
Verbrethen der Ahnen an ihren Enkeln? Straft nicht der Herr
hi$ in's dritte und vierte Geschlechf ? — l'reilich bej^reifen wir
«dieses verb^^rgene Wallen nicht — "aber dennoch findet es statt
— wer mag es leugnen, der die Geschichte kennt, im Orosicn,
^ic im Kleinen? — üeberhaupt hui der Verf. die Idee des
Schicksals weder historisch noch philosophisch richtig aiifgc-
— S. 526 heifst es «der Monsch kann nur vom Menschen
r<*präscniirt werdi-n; der Chor, der Repräsentant der Zu^chatier,
•lufi darum in der Koniödie aus i'crnunftloscn Wesen bestehen,
^ie bey Aristophanes, wo er bald aus Fröschen, bald aus Wes-
■^n» bald aus \Volk«m besteht.« Ree. gesteht, dafs er einmal in
ftesem Satze allen Sinn xermifst; dann wird darin abermals die
■isiorische Unkunde des Verf. offenbar, denn bekanntlich hat
P^riitophiues öfter den Chor in seinen Komödien aus vernünf-
tigen als unvernünftigen Wesen gebildet. Wir verweisen auf
l^^ie Ekklpsiazusen • , auf »den Frieden«, auf » die Acharner«
^fid »die Ritter.«
Diese Beyspiele, die noch um ein Bedeutendes vermehrt
erden könnten, so wie die weiter oben gegebenen allgemeinen
Andeutungen, von deren Richtigkeit *ich jeder Kenner (auf die
""kritischen Lobredner und Tadler, deren es leider zum Scha-
4«?n der Wissen*chafien nur zu Viele giebt , wird hier keine
Röcksicht genommen) btim ersten Blicke überzeugen kann.
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br eründen daß BetaliaY, itafs vorliegender Schrift m wum LtMuekm.
über die Kunst die Bmipierjfbrdernuse abg^hefu U«btig€i|9
ficht Rei^ g^rn, dab *i|iirin ein Maun von Talent «na foiein
Willtin redet t 4er. et daher am to weniger übel nehm«» wifdU
wenn hier, auch gegen ihn in nntererin yleUSichev Hinfiebt «i^
wis^entchaftlichen Zeit die RecEte der WiMemcEafT» VfiiTilch
nie in poetUireoderKaionneaieut aaflösen loli^ ernit w wahren»
für Füicht galt.
nteekenm Sknnm de Lezihus fxamen qnn , qnoT^am |ore Plafconi vfndicari
pos«lot, adpareat. Auetore C. DilthBV Db« in Acail^mia Georgia Ao-
gnsta privatim doeente. CoinmenUti , e sentcntta aoiplitsimi Georpae
Aiigustae philosopi orum erdini« prttio re{;is nmata. Gottifif^ae« im-
pressit ChriEtiaous Herbrr, typograpb« Acidcm« MDCCCXX* (mit cioex
' DcdicatioB an Sr* Eicdlcns m Hm. Mialitcr van Amwaldi^ 64 S;
in Qpttct*
W enn e% eben 9o verdienstlich, wie zum Öfteren auch schwierig
ist, Urtheile» bald nicht gehörig* begründet, und nur im Allge»
meinen ausgesprochen 9 bald mit einigem Witz und Scharfsinn
durchgeführt gegen die Aechtheit irgend einet, bisher allgemein
für acht anerkannten Werkes, gründlich zu widerlegen, um ao
erat durch eine genaue bis int Einzelnste tich verbreitende Oc^
4uction die wahre nmumstöfsÜche Ueberzeogung von der Aecht,
lieit 'destelban zu gewinnen, to verdfenl rlr. DUtheys Uemn- ^
liung scl|9P um defswillen Bejfall und Lob, wie die gebührende
Anftaerktamkeit eines Jeden, dem es nur einigermassen nic;ht;
S*anz glcichgühig ist, ob er das Machwerk eines Philosophaater,. '
er seine eigenen Mängel nnr unter der Maske einet vorneh«^
fthabenen Geistes vor sich hat * J
, Unter den Kritikeirn, welche in neuester Zeit die Gntnd«»,
aStze doK höhern . Kritik auf eine leider wenig erfreuliche VVeisiii
gegen Plafo angewendet haben, gebührt unstreitig Hm, jUi d«:;:
sieht sehr beneldenswerthe Vorrang, da ihm wohl liTder Vert
wedbng (d* i. in der ]^rklarung der Unacbtheit) Platonischem
Geistaswerke gewifs keiner es je zuvorgethan hat, noch {e, wi}|
hoffen es wenigstens, znvortbun wird, der auch, trotz sich voiJ
mehreren Seiten gewicbüge Stimmen dagegen vernehmen Ues<»|
•en, Üemongj^achtel In dem einmal gefalsten System zu behaxi»
reo uh^tit, Wenn nSmlich die Aechtheit eines riatonische^
WerxeS dorÜl keine Inneren Zeugnisse, nicht ainmal durch d^l
«es Jtnitot^ess wie uns Hr. Ait h4t gUuben.^o^clien woliea (|i
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De Piatonis Legibus, auclore C. Dilthey. i23
Wien. Jahrb. d, Lit. VIT, B<^. i8»Q. S. 60 bevvieien wtrdeu kann,
$0 hiben wir darauf wirklich ficme Antwort; wenn ferner das
»einti|(e untrügliche Merkmal der Aechtheit Platuniscbec Schrif«
tent der PUionisinus seyn soll, der (S. über Plato's Leben und
Schriften S. 4* vergl, S« g. ) eben darin besteht, daft er lieine
Et^enthürnlichAeit besitze u. w. , und nur das platonisch itt, in
weichem eine Richtung vom Besonderen, Einzelnen auf das AU-
gemeine, die Jde^, ein Erheben über das Zufällige zum Unbe-
diogtca sichtbar ist, 60 sind diefs wieder «ben so allgemeine, eben
so trügliche tubjective (in einem andern Subject sich anders
geitahende)» mithin veränderliche Gründe, die gewifs nie aus-
rf-icben werden» Eben so allgemein und unzureichend ist die
in den Wieo. Jahrb. a« a« O« gegebene Definition des wahren
Putoniscben Geistes,' als des in da% Tiefste eindringenden und
2ueleicb nach dem Höchsten strebenden Geistes der Forschung,
und der acht philosophischen Gesinnung* die, unbekümmert um
<ia!, was für den in der Weit und blos für diese gebildeten Men-
ichen, Werth und Bedeutung h.it, rSeh wahrhafter ErkenTitinEt
ond lauterer Tugend strebt. Das Ungenügende dieser Dcfini-
tionen und die Nichtigkeit der darauf geprüntlefen Verdam-
öJQogsurtheile i*t bereits von mehreren Gelohrtcn irn Einzelnen
Bachgewiesen worden ^ wie es denn auch in vorliegender, mit
Recht von der Philosophischen Fakultät zu Göttingen {:;ekrÖn-
t^n Hreisschrift geschahen ist. Aurfalleud ißt jedoch, dafs Hr.
r^ilthey feines würdigen Vorgängers, des Hrn. Hofr.ith 1 hiersch,
^ir in den Wiener Jahrbüch. III. Bd. igiA die gc^en die Pla-
tonischfen Gesetze so wie gegen die Apologie erhobenen Be-
schuldigungen in Einzelnen scharfsinnig und gründlich widi-r-
l^gt, gar nicht gedacht hat; vielleicht Tillt die Abfassung seiner
•Eilschrift >n fiühere Zeilen, Auch Socher (»über Plaio'i Schrif-
ten. 1820 München bey Lentner, eine Schrift, welche natürlich
Hr. Dilthey damals noch nicht benutzen konnte) hat mit gleich
starken Waffen die Gründe gegen die Aechiheit dieses Platoni-
schen Werkes entkräftet. S. z. B. S. 459 fT. 44B.
Wenden wir uns nun näher zu einer Untersuchung vorlie%-
ndcr Schrift, Sie geht nach einigen Vorbemerkungen de Pia-
nis indolc et ingenio von einer Untersuchung >^de U^um Platoni-
(aram coiuilio atque indole ,m aus. Wir finden hier den von
Thiersch a. a. U. und neuerlich von Socher a. a. O. S. 45c)
•ufgcs teilten Satz befriedigend entwickelt, dafs , während die
Politia den Staat in der fdrfj die Gesetze ebendenselb«?n, in der
m^irUic/deit darstellen, d. h. inwiefern das in der Politia aufge-
itllte Ideal in der Wirklichkeit ausführbar, und in wie weit
D'an sich jener Idee in der Wirklichkeit nähern könne, sie
ilAmmen also, setzen wir hinzu, aus dem Gedanken, sein Sta
3a4 V De Platoais Legibii5| auctore C Dilthej»
tenurbUd vom Himmel «af die Erde tu Ttnetsep. Dahtcbeyde
Werke entammeti ein volUländiges Gnuse bilden , daher ihre
^elitiUchke&t in den Henpir^tulutiBit« daher aber auch ihre Vev-
schiedeijheit, indem heyde von ent^egengeectatem Slandpimkte
Qfad von vertchiadenem Flaue auegehend» einem, gemelnsemen
wei^fubrung dutch innerliche, wie äu«serljclie Gründe bej
S» 15* Jene tind Ti^rdoppeiler Art, den Inhalt | wie die Porm
dee Werke«, dessen A«ch\helt dargethan werdt^n toll, betreffend,
die dem Inhalt entnommelncn Beweitgründe besiehen sich
entweder, auf politische Gegen»tinde und Getelagebong , odec
auf phiUrtophiBche» mit er«teren znsamuicnhaniEende nnd ver«
bundene Untertudian^en oder euf mehr äutserliche, nufalHee
hiMoriiche Notisen < »üi reku easu juodßtm Malis (tut ex ipsa amc-
$^ ^iim at tpifor^ mtMgendism u Daher der er^te Theil der in-
nerlicbefl Beweisgründe f •^e rtnuß in open traäitaAim raiitmmm J
in. der artten Ahihailuna de rebus foHiias S* i4 * 59^ in dar s^ien
tMUn S 4a » 47 handalt^^%?at das Erstere betrifil, so faet der
Hr« Verf, hier baeptsächlich sich sam Zweck gemaebt, ena dem
mannichfachen Stoff das heyau«iabehen »^uoa fd ita, Piaiomiemß
Ui alientOn mtetarem retpumU, esse videntnrs vel ^uae contra Plmi^^
nistnum et Phionis sMentias tilio loeo expres^as pn^nare dieuMUmrm
Er hat den Inhalt der Platenischen Gesaixe als äc^t ^ plaianiarh
uchgewiesen sowohl in den Prineipian und Gründen der Ple>
tonischen Gesetsgebimg, als in den dnselnen Einrichtungeia des
in den, Gesetten boEeichnetan Steeles, in •dtscipima ptMica^ rt
Jorensi et aeraria* ferner im Kt^ieg*«vesen , in der 'Religion» in
Rdnsten nnd Wissensehaften» Inl häuslichen und im Privadaken*
Dieselbe Üebereiostimmung mit der wahren Platonischen Lvkte
aeigen die in dem Werke ton den Gesetzen vorkommenden
philo«ophisehen Principien und Dogmen^ die Widenprödie, die
ilch etwa bief darbieten kannten, sind als blös sehetniare Wider-
sprliühd an beirachten. Auch dttUen«, in dem bdstindiften Ge-
gensätze des Jonismns nnd OMsmus und )n andern Ponkien
Sit mkn basser beym Verf. selber nachlesen mag, zeigt eich
der acht platonische Geist dieses Werkes 1 welches wie noch nndkra
bus^erlicha Gründe beweisen , zwischen - ^4 8 v, CInr» In den
letzten lieben i^iuhfen Plato*s abgefafst ist Eben so befiiedfeend
wird Im aten Thelle, die Form betreffend» («r/« opertf naetix rw
tümej mte et wnfosUkm* S. ^7 . 57) die Abchtheit der Ffaito-
nitchan Heietae dargethen, und die Angriffe i&t> als wenn hier
das Dr •maiischa und Gbaraktcdi^tiscb^ ga^ vdmicblissigt aiey,
iermer in Bezug anf die hier aofbreteodd»» aidichtetan Penmien
n. s» w. auf die gehörige Art widet)egt.
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lUdiof 4« irregui Verbe vu DeponeiUe d. Lateins. 826
Diete kmeren Beweise Verden dnrch eben so mächtige a'ni-
tere Beweise Terttarkt (»//. argwtuma externa S. 57 - 64)« Mit
ifcirlrt steht hier Jristotdes vormo, von dem et mit Becht heilst :
»'ti7£ ei eonsiietudine Flotom eenfunctissmuuj m cujus amtoritate ßdes
*iikrerum Platorticorum pas^ sit necesse est, Genumos enim, tutitt
«4hm der Hr» VaeL fforti Plaioms JüUogas omnes fere äh älo me*
emtemtm ei argvmentmm earum passüm enarraitün üwenmus, FdL Asi<
•Umdu igitur testsmamum edeta debet, vel' dti fidt et anetariiaie K"
9kmmM PiaiankmwH mßenmda plane est desperandum, Spreio
mim MstoteUs judkio vi» aUquid superestß tmde quid Ptatönicäm
•dt meeneß postit di/udiean, Sola enim indoles Pifatonica fer se mhd
ptobate poiesu quae ipsa sediert ex Ubris tantum externa auctontote*
-firmaiis cognosci potest « etc. Dann folgt ausfer vielen nndcrm
^chrifuteilern nacb Aristoteles, welche snmmtlich die Gesetze
als Pbtonisch aufführen , Philipp aus Opus Schüler des Pla-
to, der, nach Hr. Dilthev das nur irn Entwurf hinterlassene
Werk seines Lehrers in Ordnung brachte, keineswegs aber,
wie Ast vermathet, das Werk selber verfafst hat« Dafs derselbe
Philipp dagegen Verfasser d^r Epinoniis sey, wird mit Boekh
angenommen. Weiter bezeugen die Aechtheit; Perseut der Stoi-
ker, der ein Werk gegen die Platonischen Gesetze verfai'ste, die
Alexandrinischen Grammatiker, Cicero, Dionysius von Halicar
&■£§, Strabo, Seneca, Plutarch und eint Menge folgender, auch
christlicher Schriftst^eller.
Dici ist der Inhalt einer Schrift, die, so weit wir sehen,
(km beabsichtigten Zweck entsprochen hat; was die Sprache
betritit, mag das oben gegebene Pröbchen zu einem Urtheile
des Lesers genügen. Seite 51 wünschten wir .jedoch das tieque
ac in Legibus vtiandefty to wie hie und da einige Härtbn vcr
mieden« Etwas nachlässig finden wir das Griechische gcdrucktf
ti^ im Lateiniscbto haben sich Drudtfehiisr tingescbiichen«'
MmsU Bi4& 9 abkarre, tttll akhorrere u w.
t k .
Olt inegnlMrcB Verbe und Depoocnte des Lateins, neu tintersucht, und zuoi
L Schtt^gebrauche verzeichnet und erklärt von JüM. Gottl. Raoloi
* tief* la Bemi* Boso &8tit b, Buscbler. XIL tu 94 S. in 8«
^3|^n Tficnl der latehllichen Verbe, 4ie iüBt Ganxen hinsichtlich
\ Sma^ff^ t« w« sich regelmässig
\^mkm% ^'Wkl wni4en übiiien in einigen Zeitformen ob, so
'^STmT^Is«^^^ ftbildate» I^mn
Ly Google
8a6f RiuHU^ irrtguL Verbe u. DepoMote d. laOihx
wieder rigentlich irreguläre ("sum etc) und solche unlerschei-
fiel« wo Ferfectum oder Sitpinuai oder beide zugleich abwei-
chend gebildet werden ( sumo etc^), während die Grundsylbc
im Ganzen diu nämliche bleibt. Demnach niüisen bey weitem
mehrere Verbe uuregelmässig genannt werden, als bisher ge-
schehen. Grund dieser Abweichungen ist Vermeidung der Zwev-
deutiäkeit (z. B, coLo, colui, nicht coli, weil dies Inßnith
Praes, Pass* ist), — • So wird also die abweichende Forman bes-
ser die künstliche — im Gegen Satze zar einjachen — benannt« — |
Die käiutUche Uniendigungsart ist im Ganzen altert als die em*
fache. Neu abgeleitete Verbe worden daher nor nach der i< e«
«ad zuvffiilen 4.* nie nach ihir eonjugirt ( aliemis are; alh'us^'
eve n«KW.); daher die grdssore Wörterzahl der einfachen Cod«
)ug, vor der künstlichen, — Auf doppelte Weise wandeln sitb
die irregulären Verbe um. Einmal durch dae Augment. Dies dient
ab FerjuncAen oder Zeuzächm. £• findet Tome wie hlnien naU»
kann eine eigne Sylbe teyn, oder nnr in der Verwanütong ei^
nee Vok*ab bestehen« Die andre Alt der Verwandinng geti£Mi.
zum Beh^e-tks fFiMlauUi, In dem PetCect* nnd Supinsdctai'
der künstlichen Conjugation nSmlkh ändert das laa. Terka«{
adir häufig die Laote der Stammsylbe« Z. B» A und g geht über
in Cj wenn ihm ein > folgt, nnd in wenn ein # folgen seilte;
fran^gQ wirft, im Per^ das n heiaut; m wird wenn ei
achen a andre Vokale hineintTifi^l «• e. w.c
Nach diesenjm Auszöge mitgetheilten Vorbemefkanffen and
aufgestellten Sprachges^tzen handelt der Verf. onsrer Schrift is
6 Abschnitten über die lateinischen irrregolären Verbe ond IV
ponente, woran sich ein Verzeichnils dieser abweichend amge-
endigtcn Verbe und Deponente nebst einigen ihrer grieehiscbeo
Verwandten anschliefst. Ein Auszug aus dem Ganzen würde
unsre Leser in den Stand setzen, über das Werkchcn zu urtbsi-
len« Sollte jedoch ein solcher den genannten ?weck erfüllen,
80 müfsie er für diese Anzeige zu weitläuftig werden. Ref, ver-
weist daher die für die Grammatik sich interessirenden Leser
dieser Jahrb. auf die Schrift selbst, mit der Versicherung, d^'
er sie mit vielem Vergnügen gelesen und bey ihrer Vcrgleichuo^
znit dem, was die bisherigen Grammatiken über den gleichen
Gegenstand haben, darin eine recht schätzbare Bereicherung der.
lat. Sprachlehre gefunden hat. Und so zweifelt er dann mc^^»
dafii jeder Sachverständige eine Schrift billigen und schätzen
werde, die schon dadurch sich empfiehlt, daTs Mgründlicbe Ken*
ner des Alterthums den Vf» zu ihrer Abfassung ermütbigteDt^
daTs . sie »?on der kön« Akadamie zu München nicht trnlgunstig
aufgenommen« und Herr Radlof von einem unserer ersten^
^raakkttodigen n ihrer Henrnfgaka au%alaidoi» wnidei
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Eare Iber 4L Kaitiir cL Skraphdkrankheit 827
Schrift, welche durchftiif als Hauptzweck ihrts Vfe. den Zweck*
zeigt, »die in den äussern Sprachformen angewandten Denkge-
tetze oaehzuweisen und die Abweichungen Yon denselben durch
die Getchichte dei sprechenden Volks zu erklären« und so dar*
cuf binzuarbeitent daTs niclit mehr, wie früher manchmal d^ch
die imz weck massige Behandlungsart der Grammatiker gescheheji,
pimx jugendliche Geist gelähmt, verkrüppelt, ver^chrauot werde.«
Das Streben des Vfs., in diesem Werkchen die gewöbnE-»
chcB lateinischen, dem Anliuiger unverständlichen Benennungen
Ferhtm, Perftet u. s. w« zu Yerd«ut8«hea» findet Ref« verdienst«
^ckb ^) M w hiitta er mahr •Cottteqttens in dem Gebrauche die*
ter Man Terminen f^wfinscht, ao d«fii nicht z. RL Hm ekmaalv
Müitmrt j Verg^gform^ Behauptungjform , Uimndigungsmtip dtt«
andnmi F^rmim/rmfi^i, Modus, Con/ugatum. gtbiftodbt flotdta
Mre, . » ' •
MaiiftWi Bichl aageseigte OnickMilert tlk^ Gramatik dok-
■a iifu ttatt m/üf Saneius «tatll Smtetms ( Varf. dar iff-
p aneb Milar ift «iler InterpnncHon, tebm wit wolil. «nf
ai|iaa daitiHaini Vmf« pU$tmAm Amgaüiiiala m
«fovon ihm KA lachl hakUge BiMAiig «M. I
^) Ueberhaupt zeigt sieb Herr R. auch hier als Wortbildner und ist als
solcher meistens t^lüclülch. So verdankt ihm unser Vocabtthrium z. B.
die Wörter: zweideutelot .tidi keanzciabncA 9 bricAkby Manoigfalt,
Woblverbultnifa lu a. ' 1 • •
v.
der SkropheUcranlihelU Ein Versnob die Onaaha dcrtelbtn nach
Aosichteo erklären » und sie vollkommen zu heilen, Aas'
dem Kaglitaben des Wiluelm Fare, Mitgliedes des KönigU Colle-
j^ums Ton Wundärzten u. s. w* von Dr* G, W. Becker, prakt. Arzte
in Leipzig und Mit^licde mehrerer gelehrten Gesellschaften in Leipzig.
Jeaf 9 Faris u« a« 0. Leipzig in der Baumi^ärtocr'scben Bucbbandiua^
aad 68 S« 8. 8 ggr.
Du eftten ^ Seiten bieten ein, das pbyiiologische , paiholo.
^sche, macrobiotiiche und diacätitcha der fraglichen Krankheit
beireffendea Gereda dar, weichet »einem jeden an logischea
Denken gewöhnten , an sich eben to widrig als nichtssagend
toikaiDmen mag.« Wir wollen einige Stellen alt Belege unie«
zer Aetiaaenmg auibebanw Der Verf. be|;innt also: »Skropheln
ffimsum^ waaCehiiatWnal aenai» waam
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Süft l^e vim d. Natur d. Skvc^belkrattkheiu
er davon sprichO ist ein Ausdruck, der einem jeden, an lop.
u:he^ Denken ge«vöhntcn, an sich eben &o widrig als niüitu
sagend vorkommen mag s. w.* Ref falit hier unwillkür-
ln.b eine Stelle aus einer Fabel ein. Sein seidenes Scbnapflxicb
xiimtnl , sich räuspert und dann spricht S. 3 sagt der Verf.:
»Ich habe nicht die Absicht, in diesen Blättern überflüssige Be-
hauptungen, nutzlos« Gründe [nutzlose Gründe!!] «ufzustdlen,
um irgend eine Hypoihe«;« zu veriheidigen , und daraus zu er-
klären, ^varun) die Krankheit ro oft dem Scheine nach erblich
ist. (So!) Ganz ruhig kann ich nur versichern, dals kein Al-
ter, kein Geschlecht, kein lemperament vor der Enipfaoghch-
keit für diese Krankheit sicher sey, so bald Umstände eintre-
ten, welche sie thäiig seyn la<:sen.o Welche Flachheit! Der Vcrf,
' sagt, nachdem er einige Ansichten über die nächste Ursache
. von englischen Aerzten angeführt hat: »Ich werde es nicht ver-
tucben, der Gelehrsamkeit zu huldigen, welche zur Unterstä.
tzung der genannten Hypothesen aufgeboten worden ist, indem
ich überzeugt bin , die Unzulänglichkeit derselben bey Erklärung
der eiostlnen Thatsachen, um nicht härter mich auszudnickca,
sey durch die Meinung und Erfahrung unserer Tage eben so
anerkannt, als erwiesen.« Wahrlich, wahrlich, wer sieb lo
ausdrückt, der thäte besser, sich gar nicht auszudrücken! S. 4
»Ein Schriftsteller« dessen tiefe Einsichten nur selten übertrof-
fen werden, behauptet, dafs die nächste Ursache der Krankheit
in einer Störung der Verdauungsorgane zu suchen sey. Ich ichä-
tze mich glücklich, (dieses Glück gönnen wir dem Verf.) nicio
geringes Zeugnifs der Ansii ht des Herrn Carmichael, auf den
ich hier anspiele, bryfügen zu können, vorausgesetzt jedoch,
dafs solche Störungen der ersten Wege mit vorbereitenden Ur-
sachen zusammentreffen, die entweder in einer ursprünglicbeo
Anlage des Körpers, oder in feuchter und kalter Atmosphäre,
oder unfe;r<;un(ler, nicht niWirender Kost, oder Mangel an Bewe-
gung git^ründec seyii könucu.u »Di<^ Physiologie ist nach dem
Vcrf, Wühl in keinf-m Theiic des menschlichen Körpers so weit
zurück T als in Hinsicht der Gekrösdrüsen , namentlich wena es
darauf ankommt, zu erklären, für welche Verrichtutigtn die*
selben in der thierisclien Oekonomie bestimmt sind.« Üitfft nur
zur Probe! In diesem Geiste gehts noch viele Zeilen fort. S.^
»Sdllto es wohl nicht mit angenommen werden dürfen, dafs bef
allen Vergrösserungen dieser Drüsen eine Störung dieser Tbä*
tigkeit in sofern stattfindet, dals nur der hindurchgehend« Spei-
tetaft in seinen Eigenheiten wesentlich veiändert und so die
Grundlage derSkrophdn bewirkt werde, ohne dafs eine kiittk*
hafte Strucktur der Drüsen selbst statt fände, indem sotin ^
Durohgaog dts SpeiseMitt Mibil OftmöfUob wäi»^ OkmkiUkaak^
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ieo,^*^yiicl|, wai;.niwit gerade iju, jdyic^ flöhii de» fp^iß«riu#
fCr^nkheit darqh Eimuipfen. vjBmdlit« *AJ»er \m wie fem
fl^o durch teint Einwirkung auf tiie ganze Körpercontütu-
Sfqr,dei Individuums, wo er sich erz«u{;t, so viel dazu jbe>itägt,
mae AuW^e zu begründen > welche die vSkroph^ln hervorbriitlf^t,
fikann uian ihn doch mindestens ah Gelegeniieitsursache* vyenn
lu'h nicht aU nächste Ursache der Krankheit hetvachten.« KU
siiiA tcneatu amici! Dem Verf. dünkt es, der Prozufs des Kochens
ix.4chc dm Kuhmilch 4er Menscheniiiilch ähnlicher. Aber als
Substitut fnr diese können sie nicht ernstlich genug zurückge.
»tueucht werden. Der Hr. Uebersetzer ^iebt der Ziegenmilch
den Vorzug; und vet v\ cil'^t auF Zwlerleins Schrift; die Zie-ge aU
^ugamiue. Bey dieser Ciclfr^eiihtit wili.üef, nicht unbemerkt
ItSM;n; diifs CS Sehr beherzimiiii;sv\ erth und merk wii^c)ig ist:
äi« Herr Weisse in seiner Üciiritt, ^^uris und London für deo
Ant, uns riiittheiit: d<iis die Versuche in dem grossen Findel-
iiaus zu Paris, die Säuglinge durch Sauget) an Euter der Zic-
gfn tu (irnähren» sämtlich unglücklich abgelaufen» und die Kin*
^er gestorben sind. Das nan;liche war vor Jahren der Fall in
(ittii grossen Findelhaus zu Petersburg. Fief. hat diei: in ein^if
AttpbrtibnnjS BuIsUnds gelesen. E.rperimefifu/n periculosum/
Sp viel der f^erf. weifs ^ haben nur wenige Schriftsteller alt
Urti^,4er fr^gli^l^io^ j(rfinkbeit austem Verletzongen^rfachr.
Wirii^dbw |«Ut ohKHi. UX^t, bey den übrigen ordnungslaamii lük-
und nichts neues enthaltenden t Stellen diemk AIh
tchnitu, der, dir Natur der ^kropb^W» Öllprsc hfiif^H*««!« zxxt
Behandlung der .SkrpMf^O. itn Allf^fVIifinen» über. Det VqvI»
Met^dt ist die von Brai^h^ vot^ den» i8tt eine J^hhandlungt
Nutz^nnfct iutnd^n Laugensalzes bey dei; Heilmip 4ft Skt^
|behi er';chi^n», .^Er dat Mitlei täglich zweyoMlt KWifgtog
itm FrühsMicic m^ Mjtlttpges^n und be5ti9 fifißderlegillll
oeb^eiRf wie et fler Ipranke am anginehiMiditt fiodbl»
IM et nurnidi^ feine cAmcr^e.^igeqiGhafteii raige-
^^n^4ikt fO»r vofo ,Vexf« angefübKie 4.iquor ppiassoe i^h$tnmacT
ist: ppUui ^f«ic0rhons Lär^f Cßlpm fjßunU.Liir. aq. de^
^i-fotv^j^onMmi Liqua potwum tn fißriAus afm$.Jliaka$ß eaiei
Wp' m^ae quod rdt^mm ti. , Liquores cahUef mitr se tiUMe, Tum
ei tclauso ei postquam rtfri^trint , per panaum ^oxi^i«
Ki|:$e^ Kindern von 4 bis 6 Jahren giebt der Verf 1 Qutnt-
Mi| fon öbisg i'/, Quentchen, von 8 bis 15 Jahr« u und
wiiQ Penontn 5 Qu«ntchen« Er versichert die naohtheilige /
Folgen von diesen Gaben beobachte! zu haben/ »Es wirkt alt (
Ml^^^^Miil^/'M^ aiili Jie :£«iaevjttwhi&e« und. Texmahct
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I
S^io Fafre Aber A. Natur der StooffhdkrinkheiL
«liiht dtf Ülkolral M ohn« .Widiiliillii so diw Itefl te I
OrnnhilMi4 «onderta |l6iclifti^mig üftet^ntiiBmend mit d«r ,
ThitlilMf dettelfaea lUerhautit, dtf» niM^iAe cfaie Bifilifblgendb
-M^ipmänog undTfighcftt beolHdbMb' *»V<Brdknf iiMil «Ia Midi
llitWag toiBfniWiPtat» ^irbfeteochtend^Zurtctew^ltiinf ?€ WilM>
lldl der Herr ^Vtff. hat ifeh niolit wä if ogaHich gequSlt ; »dtn
«s^!« ^* 4^* "Bei Kianlt^y wb 'dla ÖallaiiaJiaoiideniiig ia n
/ gailtt|rt Menge tutt Anilel,' odA dia Stall daiaalteit §tMt
w Grtalt laügehials dal' niatt wdll in ihr Ter-
niiidia«i«'daxf, — garlftg fat , wo 'iU»"iiilr daMun nlda die
Mtfte ntvt, die iliTMy gehöriger O^aflitAh^ alir ¥arda«uig;
der itolüexi, bey AbAttdmiag dea Speiaaitoffea mid Daniiiothai|
«md der Ausleerung dea i^taleteti aiil tlei^ Dfteiteii lalllea MUp
Itiiniiii dM Laugenaails'irett*' waaamllelaBm Natta«»« * tac'a naög-
IMi afaraf *ialalMii Spjnehe' nar eine Seit#' aMuf^whiiiaii? iUler-
diiljsa daif man Natmm In' der OilU TeniMieii, alier ide aal*
hält daatatke iii'eliiaiii gebundenen Zttafand,'ivlia«Tenaehe daart»
s^gen. Ina ffHaehen Zanand enthüt die ;G«Ue IteUT Mkali»
den» ale ^iiifiit nicht iila aal6lm gegen ilaa|paittfeii Q.a^w» HeiA
ad* Ta|e «rttl allaa Büisher machen, ond^ftber Dinge, von danan
man abelr* dardutis niiolito Veriteht , sprachen« Der lif it
WicYi 4ti^''Vnffuimt*'k^ ^ mitius, eUiTaihm Bif an;
ftafsndkBii- Drfiten, Antehwelhinr, die aoWnäioht'in Veffadh«||^
reng ^der Eiierunj; nJbergehen, Iwt e? aite Wachen aw^malBM»
igld mHmui Hteraof eine Auüdtung #M Saianlak-iii Wahl«
aaal|( %Mid *Wa#«er «iifeaMa§en» Erfolg nicht Zertheilang, ftf
legite^^t enwtasmm^t^&ß 'Cvmkaii) auf» mn eine itliie Antf
leatutig ^tt* erhalten, und terbindec ibit da^fialiM ron der Mk
UMenditti Mm^ten 'hadlenti^ er sich ainaa ÜniathUdf «tta^Teititfl»
liaod^tilld INIIcfi. De& «ntlc^aften Absceb bebaiMelt'et itlik-Omh
jmmm Uttd anliegenden Binden; doch mibrath er sd itaHM!
iDmelt. • eiltet mit ullem R^hte gegen dhi^ V^iCihren ndli
dam Mefter tkrophaiine Hohlge^chwüre ' von gcofl(rm limfange
bim sn iMren. Ge^an tltrophulofe Geienkgaicnwfiiile empfidiH
er halte Umschläge; auch Blaienpflatter, welche man einige!
Zoll weit vom Sitze dea Uelielt, bemariLt derVerCi aehr richtig,
auflagen mdaie. Er bat auch mit aliem B^te der Blnti|^
und Schröpffköpfe liiat fcedadit u. a. >w» Das glühenden l^ieoa
wird nicht erwähnt. Ref. varwaiCn auf seine frühere Aeusatto
rung über die lusserliclia Behandlung ha . diesen Jahrbdchem«
Den Schittfa das Buchea machen swöiC Krankiieitsgefchichten,
welche der Vazi» a)s Belege mi die Tiiehiigkeit seiner Methode
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iiilttf|,r.;RtL |iit'k4i0t eigene EiMining über dea Gebmch
dct Lfi^fi^fabae Iii fraflioner Knüikluiil, e» enthalt ddi de«'*
BKk aJJ^ .UrlhelU Mi letH daroUr.
Viele« de^ttchenScmllMiellera gebt et mit den en|!lifcben
Scbdftenv wie einem Tlirile' der deoifplien Damenwelt mit den
Kaila«r IMeo« AUet wna ton dorther kommt, rnnTt vortreflith
itjul. Wae nbeitelBen fetal .nicht eile» * die Bfichertfichtigen
D«itiQ|ien!,PreiUf:h einem ao ichreibieeligen Manne, wie, Hm»
B,^ deit^flaa- Bfiebemuifttoii ,gar lieb gewonnen hat» moDi man
tchan wff w Omluilten; wehiacheinlich gebracht dleimal an
Scteailwaiteriei iateija^aa Scbmnk«.
I . » ■ . - . .t. *
I
.1.
I
kei8 ScBA«IBBt'$t GfOftbcri. Bndtsebce Hoftatht und Hhtariosrapheh
AnnuK aoa teiatm Han^baall ftir Reiteade am Rhein von 8cliaff|iansfn
bU ffollaad etc^ enthaltea/l die Rhtinrme Münz bis DüsteldorK
Ne^st einem eigenen Anhaoge, die Mainreisc von Mainz bii Afchafc*
fcnbiirg tathaltend. Ausgabe für lö^i mit den nothigen Zi'satzen und
Verbetsemn^en bis zum iten Januar. Mit einer Karte. Heidelberg bey
Joieph Eogelauan« 1821. &85 S. ohne Register. i2ino n^bft deijt be>
•oadcni fitel: TmhtmM Reiicede aef de« RMn ree Müea 'Mt
DtatUetfe Vee AiiOYt, 8(»MiMUit Oaiftbfwagli Bad^Halntfae ond
Hhlaiiogniphee ete* ata» 9 A»
eW den Wertl^ m^d die Brtmhtefflreir det »mMthß^jfit
Rtimdß am iUem Scht^ßhmsm kii Betktnd} iii die* leMhUltt*
UbUcfenden Gegenden md die dotti^en 'JHeä^iteffhi «HrOtt* dem»
teUam Verf. noch ehi w^tema Wort an vailieren, mOolil^^tiRi
io iMlüsfiger fe>ii.#l9i 4m PQhttk«m'deli'1/«a#tK4leait W«^
kei Onfilnglicli anerkannt end idne Theltnahme damli>'lih>efc
datth denBejAdl» nH welchem m daiaelke angenommen» ena-
ge^prochen hat. Anch das Werk aelber hat durch die mehifia-
tM Umgettaltungen und,A^Spgen, die et auf diete Wai^ et-
Kim» an BimnelihailEelt nnd innerem Oehalte to tehr gewonnen,
lifr wir« ao wie die Lage der Gegenden« die ea hetchreiht, Jetzt
kt, aldit g^ehan, daß Etwas von Bedemnng i^ermifst', oder
Ha bademender Irrthum dch eingeschlichen haiie. Möchten
alle Geaenden Deutschlands solche Führer besitsenl De
f&r diejenigen Bh^* Reisenden, welche bios die Strecke
Maina bis Kölln oder Düsseldorf sich auswfihlen «i^d dem«
über die Bader am Tannns terückkehren , jenes Werk
aisgedehnt teyn würde, ao hat der VeifJ^desselben an Gun*
I sakher Baiienden etean Ansang in beqnemem TescbenCor«
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832 ijki. Schreibe^;» Uaadb. f.4]Uieiiir» T.Maioz b.Djissdd.
mate verapilftitAty Vorm cBa AnMlaog den Rbeln voii seineit
j[^iieli^,fa, bis ii«^.Mjiitt8t so wie TM'Kölln an bi» Holland
n. s. w. zu bereisen 9 als ein onbequemsr UelmfluCi weggefai»
ien ist« Nur in S9 Üm darf es ^n Auszug genannt werdei«
iia das Uebfige vo}lftiindig aus dem giissireli Werke beybehaheo
wurdfiit^nne irgend eine Abkürsniif^ sondern vielmebr zahlreiche
Verbessjerungen und Berichtigungen, sowie aweckmässige Zusätze
erlitten zuhaben. Mittheilungen befreundeter Forscher setzten data
den l^erf. in Stand. Und dafs das Werk Mritklich durch Vefw
^besmungen und Zusätze bereichsvt isty ^avon wird sich ^ftfder,
der einen Blick hinein wirft , nberzengen. Ref. weniglKiüi'^fld
solches bey einer genauen Durchsicht und Vergleich uns. N»*
oientlich der Artikel über die Bheinreise von Kobleas aas
nach Bonn f die BemaekuBMii über diese Stadt selber u* s. w.,
über die Heilquellen am Taunus, wo Hr« Dorow's und Ger-
ning*t neulich erschienenen Schriften benutzt worden sind.
.Ganz neu iit der Anhang : » die Mainreise von Main» ^
^c^s^eß^irg S« aji7— a85« Die Hauptmerkwürdigkeiten voa
Fxanklkm nnd seinen Umgebungen sind in befriedigender Kür.
ize^ dargestellt» Nitbfts We<;entliches ühergangeil; daoll wic4 ^
iiaUß Sedigenstadt, wo Eginhard und £aiina ruhen» Deiiingefi
und wie es erforderlich war» mit etwas mehr Ausföhrlidikeit
At^ktffmbwrg und seine herrlichen Umgebungen gesebttdeft«
.Für den» welcher genauer über einzelne Punkte, Slidte dgi
•ich orientirfO will, sind die nöthig^n' Werke, wo solche an*
dert eslstiren, aufgeführt und auf diese Weise auch 4em Weü^
^e des Reisenden entsgrftchen Elin Ortsr^ter und etn.Iv
^^iJlemieaichnifs beschlieisen das Ganze; dessen Werth darcli die
ant'vdem grösseren Werke beygefügte Karte des Rh«»inlanfet tob
JllHiliheim bis Wesel erhöht wird. — Von sinineilliienetldaB
Srvckfablana ¥k dasselbe faej^^ DMck und ^pier acfaSA vbl
Ii
c
1 i
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T
Intelligenz • Blatt
für di^ ' • '
4
I
Hßidelbergier Jahrbücher der Literatut lS2l«
Nr. VL
. ■ • •»
CWonlk der Universität Heidelbergs
. ♦ ^ ■ TT-
Se, KönigU Hoheit der Grof^hertog haben allerfinadigrt g6ta-i
itkt) den hiesigen Privuidocenten Dr. Bahr zum autserocdejit«
iickto Professor der Philosophie tu ernennen;
Die ICui)ferstichsafunilung in dt r hiesigen BibHothek hat
durch den Herrn ^on Graimberg einen schätzbaren ZutVacht
erhalten, indem derselbe zwey vollständige Exrmplare seiner
Aaiicbten der Heidelberger Umgegend» eine» in Heften, dat
andere in Glat »ui Aaiunen d«x Biblioiliek tum OetChtAk
JMcbi hal, ...
Antikritik.
' In den »Allgemeinen medicini«chen Annaleo « Mallieltd
p. 68« etc findet sich nnter öden allgemeinen liternrischeli
itigen von niedicinischer Schriften« die Druckschrift: i ■
Magnetismus und Im ni oralität U.S. w*^
ermahnt, und in dem aus sechzehn Zeilen bestehenden Uirthailil
sie wird schmähend ausgesprochen«
it sie sey »eine actenmässige Mihhcilurig einer Ver«
führongs- und Fruchtabtreibun|;s. Geschichte^ voUfübrt
Ton einem Itiagnetisirenden Doctor u. s. w.« —
A, dieser Arzt sey ein »heuchlerischer Verbrecher, dexgi»
richtlich freygesprochen wordene — und
' jene Sctirift sey »dem Verlauten pacbi den Preaa^i
sischen Staaten verboten.» * . '
Die Anführungen i und o« sind freche Lugeri — - jeneSchrifi
ist keine actenmässige Mittheiluhg, sonderii das eigene
Macbwerk ^nas ichWarzen bis jetzt noch verkappten Verläum«
^en. — Et Ist ötac SidM, dl« Im dai Art, wie iü das*
uicjiu^cQ by Google
XLSf
gestellt iity durchaus niamals statt gehabt bat, ein gerichtliche
Verfahren gegen den Arzt nicht eingeleitet gewesen , und einj
gerichtliche P reysp rechung hat daher nicht esrfolgei
können. Die Beschuldigung einer eben so frechen Lüge, wiin
de auch die Angabe 5. treffen» hätte sich hier der Verf&mm^
sieht durch »die Worte: « dem Verlauten nach »dagefes gBm
fchüut« Um %ttt jeden ZiwelCelt ier dem Leser hietlMf maEi
flössen könnte 9 su lössen, wird bemerkt: «UXs in den proas^
i^ich^ii Staaten föne Schrift niemak wmbäUMi geweee» ftti
Der mit Ch. unterzeichnete Verfa«ser dieser nit Lügen aJ»
gefülhen und darnach in ihiem übrigen Inhalte fn wfif^igm.
^en Anzeige wird hieimit yon dem Unterzeichneten fSc eines
iMshaften Verläiimdtr erklärt , nnd eine gleicbe ErkUrung neh.
te ich hiermit gagen dm VeiÜMier {ener angezeigten Schmäh-
schrift , mit i^aß Wimtoie: deb tin keyde ans liclil tretia n<
den Mmth luiken mögen, ihtelfMMn dffenittcb tb to nenntB,
flaCi tin von mirt gegen Sehmffbiekrlllen gedcbtet
•tyn folien, aaeh Tomicmi rat Bechonichaft fingiB werde«
kffnnon.
Oer guten Socho nnd ^M"mSitndo Un ich dloM Torlin«
ige MTentUche Brklirang i^nldltf dne nihera Anfkliran^
4«r g«iMi mich geschmMeCen KaSale toll mit fieereiten belegt
dem PttUikom nicht verenthaHtn bleiben« Möge dann die öfi
fen^bo Meinung das Hichterami wie immer gerecht terwalten«
' 9orUn d. 50^ Juni adftu !
Or. WolfarU
— f • f
fi|y 4r 4f4^Mtf in tiad erschienen und dnrcli «Ue Bachha^dloagea
zo erhalten:
C^^lftß A,t Corhentätiö historico juridiea de portione Ugittnuk
• . ucUndum jus Romam^ jprae/at^s est Dr. L, A. fVaruköm
itig 8maj\ 46 ^r.
fiernburg , J, H,, Beyträge zur Geschichte der Römitchea
*J Testamente. 8 (in Commi^sion) 1 Rth. 8 gr.
fusehii E meseai , Oratio in sacrum par ose eres piem et iai^
bus codicibus f^indobonensibus nunc primum in iucem edita et
observationibus kistoricis it Uttrarus iSusiroim ab J. CJk. G>
Augusti ^maj. 8 gr,
^ufs, J, D», ad C. n. Hase epistofa, in. fua Joanms Lauten'
. , tä l/di de magistratibus reipublieaa Ronumae opuseuli iestus
et i^ersio emendanfur, loci dtffkiliores OäutrmUw. Smof ^ 6
Q^dfufs, Dr. 9 Ein Wort über die Bedentong mturwiaien*
.tchaftlicher Institute nnd über iiuaft Kinfkib aul ta*
inane Qiidiwgp |pB» 4 C&
^ Ly Google
•
Da Yoa den mef^n der th^z^ kleineren Schriften nnr weni^Evenr*
iltrt Für den Rachhandel iibri^ geblieben siod , de^hilb aoc i nicht an nie
Sucbhaiidluagcn vertaitdt werien konnten, so bittet der Verleiher etuaige
ftm^nünmjm WJdii;st ülier Leipsig einzQteBJett,\ wo dkfdben, so
imt m§ah VonaUi fkt, i^rouipt expedirt wtrtou
Anzeige.
Zor Verhiltnn^^ von Collislonen wird wiederholt hierdorok a^|^t||l^
bey dem Unterzeichaeteo in Korzem erscheinen wird :
•ß^ jUstäiuUg^ Sammlung derQuelign det deut sehen Bundssrechts; t
(auch uutt!! dem Titel: ^Corpus juris CotifamUrtiiiomt Ger* ,
mumum^,m) vom LüMviUor Frieden bi« zu dea aeiicMen
O«Miti0ti 4m Boihdet» nach den OhpnaUDocumenteA
fc«tMitg«gebeii Ton dem Grof«h. Mecklenb, GMndschaftt»
8eer«t£r am Bundaitage Mgrtr, Vatiiwar de« Reper*
terlam« od«r der ayttemaliidMa Uabaiiiclil dar Bimdci»
taga • Verhandlungen
VEmäiiun a. IL Im Jaly tSftU
V#i#iaa>d Boaelli»
m AMpai OfmMi BtflllMedlaiw to tiddelberg nad Speyer ist aoa valV
at adlg encMaMU «ad ia aüea BaakhüPiilaatn m Imbta:
Horatii Ftacei cpera, ad MSS. ctydd, f^äheanm, Chisi*
tmos , Angelicos , Barbermos , Gregorianos , ValUcellanos cdi^
osque plurimis m iocis emendavit , notisque ü'usfravit , pr(u*
sertim in Oj quae, Rom, antiquitates spectant Carofus Fea, ^
jCtaSj Bibliothecae Chisianae , et Rom. antiquitatum Prae/ec
ins, Denuo reccnsuit , adhibitisque nofissimis subsidiü curat^ii
F. Ä Bot he, Dr. Phil. etc. st FoUimina 71 Bo^en. Ati«-
fnbe auf tciiön weift Druckpapier, Mit neuer Schrifl«
adenpreit 5 Rtfal. 4 ggr. säcnt. 8 f^« rhein.
Ära» ht der tetevemste aller tlt«n Dichter, selbst Hotim «iclit ans*
Miaamea* Jeiirmann begehrt daher eine gute Ausgabe desselben Allein
« siaoahe Ueransf^eber sich auch diesem Ideal nabertco, so blieb doch
Jire Arbeil entweder nnvoUeodet, oder sie wurde au wenig bekaliBt« oder
m cheoer, iMi Ctmfclmrt #Mta m fc^aaOa.
Dm Vffhtlenst der ^*iicliii Ausgabe des Horas Ist «ntfteilit fite
ft Itafielier, io Rom erzOfirn, mit jedem Punkt sefmes schrinefi Vaterbfi«
!ea dttirdi t^ene An^chauuftg Y>ekannt ; er bekleidet die Aemter eines fVU«
^eCl 'Ät Älti?rthniner und der Bib^öthdc Chigi zn Roih, ht Rec^itsßelehrter
;nd achkuadiKer Hcrau«geber von fVinktlnurnns Geschltbte der nhea Kfwst^
üotcr jedem dHatet GtnoKtspunkte eignet er sich bcy seinem freymiithiKaa
«i in 0mMi mhr güBaTcnlTHheil €Bmm HanmMeber des Hontti
aiim wu biimiitt etil /THfi aMg^mtebaem Bm^fMmgikm
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Aiii$äbe in den .litetin Aoalcdni »Im Htft tia AH fS^mkmffp&m
iltitllich ent^tHnden*
Wenn nun u»elch die lieMiaber Tunlichst den Ffa*schen tctt Mer e
halten, so f attc der deutsche Herausgeber doc'' Zeit, in» l»r 7U geben, ur
er glaubte sich dazu verpflichtet, da ihm theils neuere MrdfiqiftteljaO
botv standen, bctondert Pmiitrkamg und BMorf, theiU /Va« tmÜclf
Ganzen , doch im Einzeloca irrt und maageihaft m Bt worden daher j
Anmerl^iingcn und Berichtigmigea de« iiforaatitfbcn and Jthmit Grwjj
Grati ii Scholia in IJoratii odarum öbros duo priores nunc primtm tiiu in C
nem bcsondern Bande hinznj^efugt, in Rticksirlit dessen, <o wie ille«0^
i{en , wir uns, zur I>e«aiignnif , auf die in Nr 44 fi^r heidelhf^er Jah-
vom Ja^r i820 absjedruckie au«fiihrHche Recension des ersten ri'cils btii
ben, mit v^elcher man auch die Benrthetluniien in den Gottmnr
lt^fi«» t63. St» und In lHf%^ AUpm^ keptr$9r, drr mMHum^mdm
libd. Uh. t9ao Bd. t* St* i. vergleichea kann.
Bis zum Nov. \%io war der Prinfameratidntprelf für das ^nxe Wei
5 fl. 30>r. rhein. oder 3 thir \% ffr sicbs. Dieser kann fiir dus Jahr igJ
nur noch in dem bestiinniten Falle Statt Hnden, dj(s teciis Exenipbrt r
gleich bestellt und wirklich vorausbezahlt werden* Kur unter din
Bedingung werden anch andere Ruchhandlungen im Stande seyOy^ilcM Fl
anmeratloDtprdi aodi lai taufe dieiü Jahrs su balwo« ^
Femer ist erscbicaea: ^
Qubaui^ l^mihs tthceus erster Brief dei zwpyfen Ba
erklart von Carl Zell. 50 ki. rhein, oder 8 gr«
Der Hr Verf. hat diesen interessanten Brief amgewUhlt, nicht nu
um ihn aU Probe einer künftigen allgemeinen Üearhtirung vorsule^en, iA{
dern anch « um für Mraastamn am dem beliebten Dichter ein vorsüghc^
Stifck aasaahebea» wakiica daiah seine vteltefti^e Bcleorbtung sowohl
die Sprache, als aaeb fiir Geist und CrescVichte reichea GewtaB '^i
fis wird daher gewifs mit enrscheidendcm Bcyfall un^^ um so Mditer
genommen werdcB» da der geringe Preis die Aaschaffiiac allgiHaiia
lieb macht. : .
ßederj G. /. Sfeeimm wiarum leeitonum ei oiseMiälfmm
Phäoitrati Pitae .^fuMonü libr* /• Mf\ sehMutam groia
mss. ad Sutern ttbros prioms Aeeednnt fr. Greuieri d^um/M
OM%, 8. maj, ggr. säckt, 4 ß. 3o kr. rhein. ' , )
kiitarueksr Skmm mfgesttüi ^ aa ggr« altelM»'
15 kir. rhein.
.*
Haß diese Gesdiielite zu jeder Zeit voa Interesse rewetia in^
Weifn die starke Nachfrage , aacb webher aar aaeh eia lOeiBar Vai#lb
dem Buche geblieben ist) dafs sie es aber besonders gegen wiirtiEse|» 1
unft^ Ibur Jeder, der nur irgend in der Zeit lebt, und wir hoffea dal
mancnen einen Dienu ga erzeige» iadeai Wjr
aitCnccksim aiaciiea*
f ■ ■■ ■
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Hey dem Verle;;er Ist crscbieneo:
Wilkeji, F., Geschichte der Bildung, Beraubung und Ver»
nichtung der alten berühmten Heidelberger Büchersamtn-*
Ii 1* Ein Beitrag zur Literärgeschichte vornehmlich
de« L'^ Jahrhunderts. Nebst einem meist beschreibenden
Verzeichniis d r im Jahr i8i6 von dem Papst Pius VIL
der Universiiät Ileideloerg zurück gegebenen Handschrift
ten. ö. Bo^en. 4 fl» 50 kr. rhcin« oder 3 Thlr. lö
gr. säch«,
der fiif ^j.A/. Deuttchland $0 erFreulicbe WieHerfjewInn dieser
ftlb' . . ; . ^^'elchedie wichtigsten (luellen fnr detäsches Studium elnschhefst,
brK.Tiirf rden, wir es auch all;;eiijeiner Wuasch, dafs davon eine
und 3u che Nachricht erscheine, und dieser Wunxch ist
(cnua mehrmals mit Uiii;ciiuH öffentlich au<igesprochen. Um so dankbarer
nussen wir es 4^"* verdienstvollen Herrn Vcifasscr erkennen, dafs er sieb
nicht hlns diese N.ichrieht besclirankt, sondern sich der Muhe unter-
zogen l ' urselben ein voU^t^ndtges Verzeichnifs und Ausziisre aus den
Hiadsc ..,n beuüfiigen, welche jeden in Stand «ct/en, den >X'erth und
Bedeutung des Einzelnen zu erkennen. Hierdurch ist das Werk eia
nthebrhches Handbuch für jeden geworden« der an der Geschichte und
rarur des deutschen Alterthums auch nur entfernten Antheil nimmt,
uud ein noth wendiger Leitfaden für den» vrelcher sich dem Studium der«
selben widmet.
Um die vielFich {gewünschte Anschaffung zu erleichtem, wird hter-
J'i^h fir das Jahr iSli der Preis auf 2 2^ kr. rhein. oder i thlr.
>chs. herabgesetzt, wofür das Buch im La uf c di c s ec J a hrt
liaxch alle fiuchhaudlungca zu erhalten ist*
Inhalt des achten Heftes.
Seite
1 rbuch der haüslichen Andacht, von Vattr, 72i — 722.
mciiin, Almanach f. d» israel. Jugend . ♦ — 722.
H Or., Jo<?. Chritt, Friedr,, Reden üb« Religion und
C/jr., K.-bauungsrcden, .geh. im Gymnasium,
Matthia. 72A — 725.
Jesus Christus, is Heft -721 — ,726.
, £■„ Fest- u. Zeitpredigten 726 — 729.
^üctf, A., Re!i?i«n?. Zifferblätter 729 — 733.
^. ri»mpcji Commentimi Artis Donati, ed. Frid^ Linderrann 735 — 735»
Jakohjfft^ Frieir, Job., Briefe an eine ^^deutsche Edeifrau 735 — 744»
3. Pri/rr-cnn T^rrinibilla Capriccic nach J. Cullot, t. £•
^ - ^ 7W - 74p.
Inhalt cf .s achten Hefte«;.
iu }ydrhs>jtutbf W , Entw. einer Theorie d. Geschichte
12. Krebsj Job' F^ul., Inscriptioncs GraecTc etc.
Ii Senecac L. A TrtroeJiac rec. TorkiUu> Linien, 2, via.
vou F. H. Bothc • ■♦■»»« »
l4« Juvenar« Satiren, \u d. Vergärt d. Urschr. verdeutscht von
J» J C Donner • — 77^
15. f^^etchnt, ßl, Auir.^ üb. d. Leben u. Gedicht d A p o 1-
lonius V. RhoJus * « *^ •
16. Zttchariciy ÜT.y K* S*, vierzig Bücher vom Staate ir, 2rßil. . .
17. Altham^ Fr. v Versuche üb d. Electrom-jgnctisnius m.
e. Vorr. v. Hofr. Munckt «n.
18- Geschichte d Rrclits»trcits /w. d. .tlttrn lu junf;ern Lin!»*
V. Anhalt - RernbiirR
19. MuUbus^ Fr. V., Darstellunv; des Organismus der innern
Staatsverwaltung >^y. j
10, — der Organismus der Beh«)rden Jur die Staatsvri
wftltuncj ♦♦»•♦•♦«♦»♦»♦^ 1
Äi. Arndts £• iV. , üb. rHegunir u. Erhaltung d. Forsten n.
d. Bauern *
22. Ledierbcse % C. /F., Kurhesvischcs Kirch .nrctr.*, 11. bcTrJ».
C^r. i/rtr/m iytx/Trr
25. Otnit, Von Franz Josepf' ßforre
34. Neue BiOgrapliie der Zeitgenossen, y. A. ; u. /:
übers, v. K* Oeih * •
2S* Phn.rmacopoea Reqni Poloniae etc 7 vS
26» Cottgy H,^ Anweisung zur For^t- Einrichtung u Fcrstab-
$ch itzung etc. >♦*
27. JVedikifsdj G IV. ^ Freyb. Versuch e, Forstverfa'umg
im Geiste der Zeit etc. s
38» Lintz ^ Ludw.. die Grenze zwisc'ten d. Feld - u. V.Vah:
kultur etc. ■
29, NussUirty Fr. AnL, Lelirb. d* Kunstwi«.sensch;lf^ etc. rii
30t Dilthey^ Platonicorum iihrorum de legibus exam ^
31. Radlof^ Joh^ Gottl. ^ die irregulären Verho u. Dcpontiitc
32, Fore, IVilK, Natur d. Skr^phclkrankhcit, tiher«. v. Dr.
(r. IV. Becker ^.
33» Schreiber^ AI, Rheinreise v. Mainz b, Oüsicldurf — — ^ C3i
Intelligenz - Blatt Nro \U
Bey der Inhalts «Anzeige des Julvhefts ist auf/ufiihr^
.GranvilU, A ß., fernere Beobachtungen üb. d. Gebrai
Blaucäure
ßlMf^endie^ F., üb. d Anwendung d. Blausjure-
Rocbf Or», £i*, üb. d. Anwendung d. Blausaure
Hfiidelbergy gedrnckt bei J. M. Gutmann.UniTersuau-iiu.
Heidelberger
II K B u G II E R
OCX
L. i t c
• c h n
J n h r c: a « <:r«
V t e 9 H e ^ S f p t tn ü
H c i ci r 1 h e r ,
jts-ßuchbiindlun« von August Oswald,
Die
Heidelberger
Jahrbücher der Literatur
erscheine« fortdauernd wochcnilich zu anderthalb Bogen, oder in zu
Heften zu 6 »nJ 7 Bogen, Diijcnii;cn Professoren aus den verschiedf*
Facultätcn der hiesigen Universität, welche die Redactinn seither ii
normen hatten, werden dicjelhc auch ferner besorjjen , und dadurch
dem In<;tiiute in «meiner bisherigen Dauer bewiesene Vertrauen aueh für dl
Zukunft sichern. 0 me v n dem bestvindencn Plane im Wesentlichen
^uweichen, sind von dem Jahre i82l an. statt der früheren deutsche
T\pen, lateioivchc gewählt, um die mannt;;fuch gesuchte Lecture il
A' .NUndc zu erleichtern. Uebcrdiefs ist seit i82i durch compre^scre
DrucK der Inhalt vermelKt, und es sollen aufser den ausfuhrlichen Kccsi
si^^ncn f'ir jedes Heft verha!tnifNm.»r<ii; »uih ki.rzcre An/eigen aufi;cDoii
m#n werden, um dadurcn eine m iqlichst vollständige Uchcrsicht der •.;(
»ammtcn neuesten Literatur zu gehen-
Oh* Intelli^C'^hlitt wird ferner wie bisher anfser der Chronik d(
UniV'.r^itat i) literarische NachrkhtPft ledcr Art ^ 2) Antio'hiken ^ S) Ami
^eti des Buch, und Kunsthauiiels ^ aufnehmen, um auch von dieser Seite d(
Ansi#rüchcn an ein
Allgerneines literarisches Institut
inniglichst zu genügen.
Die unter No. i, 9, 3, erwähnten Gegenstände des IntelligcnzblatL
bezahlen für die mit kleiner Schrift gcdruclite Zeile i gr. sjichs. oder 4^1
Kreuzer rhcin.
Sollren Schriftsteller oder V'crlegcr emer baldigen beurtheilcnden Ai
2eii;e wc.»en die neuerschienencu Werke einsenden wollen i so wird gcN
ten, dieselben vermittelst ßuchhUndlcr- Gelegenheit unter der Addrcsvc
An dit Redaction
der
Jahrbücher der Literatur
in
Heidelberv^
der unterzeichneten VerUcrshandlnng gef.illic:st zugehen lu lassen.
Der Druck und die Expediten werden prompt nnd pünktlich bcsoi
und letztere postta^lic!» durch die hiesige löbliche Zeitungsexpedition
alle loblichen Postamter und monatlich durch alle Uuchbaudhingen
finden.
Der Preis bleibt der gedachten Erweitciunj^ 'ingetchtet für
Jahr^iang
II Fl. rhein» oder 6 thir, x6 gr. sachs.
Vorousbeinhlung, und bitten wir, dit Bestellungen bcya4
des Jahrs m ii?lich«.t zu beschleunigen, da jedes Heft im ncr mit Anl.
treffenden Monats versendet und die Fortsetzung dadurch in regelin:
Gang gehalten werden $olL
^ fidel bergt den x. Dccembex iS2o.
August O^wald't
Uuiversitäts . Buchhaiidlui
r
53r Heidelberger
fahrbücher der Literatur.
brbii Emeseni Onrtfo In mran parattcyet «Kern, e doobas CoMdhn "
Vindobonensibas nunc primnm in lucem 'cditi et Observation, hisror* et
I litteririts illustrta, nb Jo, Christ» GniU Augusti^ Ph. et Th. D. in
, Uni?« fiorutt. Rheoaiu Tb» FroC« f • 0« Aoomic» b. Mvcut» 1820» 4, 36 kr*
Ut Eddisa gebonn ottd lii*der dortigen SthaU erzogen, elg«
inn fon Ennlbliis Cfi>«nenfis imd PatropUiut Skythopolitan«»
sbUM» wax dtieter Ensebiui aU Sohrif terkiftrer and Kirdben-*
»diieff vntef den Zeilgenoiten so angesehen» daff ihm das En-
iithana an. Antiothia nnd, nach • Vemeibnng det Alhanasiai»
M aödii Mieotendeye an Alexandrien angelragen wurde« Bey«
Bt ndm. er mcht. an» -nachher aber das ^isthnni an Smesa,
DgeacStel ihsf ' bey. diesem die Gem«nde eine aeillang nach
»kfftet 'Kg^ 9^ deswegen nicht anerkennen wollte* well ef
n ]lbd4mtixer, d.i. ein aslrolefisch*sauberiscfaer Zeichen» '
eatei^'feyn aollte« lies Solurates Worte': aXailofsire yojp. Ioq fi%*
UfietTnofy affxHfuvo^ erküren sich ans 'Soaomenni III. 6. ed. f^aiet»
I 50 ^ LeßctXksro uaiuipit ni[(i afpoyo/imtf i fispoc «won^futn"
ir asdUie»* ^ktate« whreibl ihm . über^Ues erstawnmuwurdige
Vohingen ra nHofiot t» rm^ ;^£f^/y «m aa» Soaomenos das
wftmfyriaau Constantias nahm ihn^ in den Persischen
jrieg mit, ids einen ThaunuOuretn* Im h 35g. war er nicht
Uhr Bischoff an B. also wahrscn* gestorben. Er war an Aad*
^begraben. * ^
' Ein solcher Kirchenvater aus der Antiocbenischen, der bi-
lorischen Auslegung kundigeren Schule (vergl. Munter von d.
otiocheti. Schule im Archiv f. Kg« 1. Bds, 1. St. 48^3 ) ein
orchenTiiter, welchen Hieronymi Catalogus Scriptor. ecles. c. qi.
U digantis et r/tctorici ingenti schildert ^ qui iiinumerahUes et qai
d plcuisuni pppuli pertinent confecit libros p magisque histo riain
f^utituf, ab laSy qui äecUwiare ^oliint, studiosissinie le'^itur.. üiidlich
in KV. der zwar nicht Arianer, nicht SabelliHner, aber doch
Bcb nicht Uomousianischer Nikänitt war als welch ein cha-
U;literittitdbes Beyspiei aus seiner ganzen Zeit, als welch ein
laflier« wohl auch für die Nachwelt, mufs dieser erscheinen ?
Sehr tchatzbar ist, dafs Hr. Dr,Augusti, durch 4en Custos
% nigmfU ttbüotbak und BfoL der guech, iSp whe ^ Wiei^
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Herrn Kopttar, einige Homilien desselben erhielt. Zwey von
diesen macht Hr. Dr. Augusti hier das erüemal bekannt uud
zwar auf die zweckmässigste Art. Eine ist in zweyerley Abschrif-
ten mit solchen Verschiedenheiten, wie sie durch nacksckreibenic
Geschwindschreiber zu entstehen pflegen, erhalten. Der Herauj-
geber stellt deswegen, sehr gut, heyde Texte ongeändrrt in s
Columnen nebeneinander. Dergleichen Tachygraphen. C)xyirt.
phen, Notarii, schrieben uft, sogar heimlich, latenter adposui,
Reden eines Origenes (Eoseb. Kg. 5, 56.) Gaudentius (s. dessen
Orat. XV. ed. Gallardi) Gregor. M. u. nach, wie sie nun
eben von diesen Säulen der Kirche extern porisiert wurdeo oder
aus ihrer Begeisterung hervordrangen. Selbst Frauen fafsten ihre
Worte auf, mit fliegendem GriffeU VgL Binghaoi Aoliq. ecd
T. VI. p; 197- '
Und welche Ausbeute giebt nun der Inhalt? Wie sehr vrirJ
die Achtung gegen solche Muster unter den Kirchenvätern durdi
dieses Anekdoton vermehrt, wenigstens bestätigt? '
Das Ganze ist, wie es Hr. Dr. Augusli selbst richtig cha*
rakterisirt, ein dramatuirtes Gespräch Zäuchen dem Teufel und dtfi
Hades (Könii; des Tudtenrcichs). Der Diabolos, so erzählt der
Kirchenvater seinen » geliebten « Zuhörern , hatte Jesu Wort:
Meine Seele ist bis zum Sterben betrübt (Ml. 2Ö, 30) belauscht.
Er schliefst: Jesus fürchte den Kreuzestod. Sogleich eilt er za
seinem Freunde, Hades. Bruder! rüste dich, mache einen festen
Ort bereit, wo wir den Jesus einschliessen. Die Verrätherey
gegen ihn, die Mordinslmmente habe ich bereit. In zwey Ta-
ren werde ich ihn herab bringen und Dir stellen« Tfff«91^7iL.
Du alsdann, halte ihn! Als Ursache schildert dann Diabolo>-
wie immer, wo er zu seiner Lust jemiind krank gemacht, oder
gar den Lazarus getödtet hatte, Jesus durch sein mächtiges, bei«
lendes Wort ihm seine teuflische Unglücksfreude gestört hibf.
Einzelne solche Ereignisse werden wie im Leben dargestellt,
aber nicht nach einer belehrenden» sondern blos phantastischen
Vergegmwärtigung der Umstände Zum Beyspicl« Da Jesus dit
RHuanaische Mutter zuerst abgewiesen, habe ich, sagt Diabolos,
mit Freude geschlossen: Jepus überlasse mir wenigstens die
Kananäer. Wenigstens an diesen» dacht ich» kann ich mir ^«
mütblich thun. /uAXry ensivHC (wahrscheinl = %at hutvot;]
a;^£/v 'Kocfoc/nv^ioiv* Aber bald habe ihm J. auch diese Lust ver-
dorben. Und nun» sogar bey Lazarus. Er wisse auch gar nicht,
ob Er, der Brnder Hades, et verschlafen habe, oder anderswa
beschäftigt gewesen sey, daft er sich sogar den Lazarus h«lM
entreissen lassen. Hades entschuldigt sich sehr, dafs er 4 Tt|«
lang den Laz« in der Fäulnift erhalten habe. Aber Jesu Stimmi
habe ihn imd .di» gaj^ bd« so ffit t ehr ntchültacu • Qi>
Diqitized bv Gonnfp
I
Eusebii Emes. Orat in parasccven. ed. Augusii. 83^
■ton mir fo recht überwältigte, faulende, verwesende, schon
''Stinkende Lazarus; er sprang davon aus meinem Schoos uie
• ein Löwe aus der Höhle; wie ein Adler war er Mg. 1ha
p(den Jeius) also kann Ich nicht verschlicssen «
Der Diabolos schilt den Bruder Hades über seine Klein«
müthigkeit. ohyo^^/vxov, Habe doch Er selbst indef«; nie nach«
Cfla&ieo, Leib und Seele der Menschen zu entstellen, »(f ecvi^t-tv.^
Dem Jüngling , Matthäus, habe Er den Geiz eingegeben. Er
tbat tüchtig Thaten meiner Art, r« fux e^yec* Und doch; im
VorBber^ehen ruft ihm Jesus: Mir nach! und sein Geld und
Gut läfst er zurück. Eben so der kleine ZacchSus. Kurz, wo
ich hingehe, klagt Diabolos, da verkündigt der Jesus seine Me-
tanoia, und alles ]äuft Ihm zu. Bereite also» Du Uadet, emea
feilen Ort, dafs wir ihn einschliessen. ^ —
Hades erschöpft sich, abzurathen. Die Propheten alle, die
fr im Ver«chlufs habe, auch Johannes der Täufer, warten nur,
bis der Jesus herabkäme. Diabolos schilt die^e, Lügner. Ho« -
dei werde doch in seinen unersättlichen Leib, »^o^cc^&c xothec^
der alles verschlinge, auch den Einen zu fassen vermögen. Dia-
boloi verläfst «ich auf Hannas, Kaiphas, (die Hierarchie) eine
Menge Jadäer. Hades dagegen: Gehe! Thue was Dn willst,
öher wehe uns Unglücklichen, wenn Er doch dich besiegt und
flie Judäer. — Diabolos kommt zu Jesus zurück, gerade al«
dieser den Seiaigen tagte : ßetet^ damit ihr nichl in Vanucliuag
geiäthet, ' • ^
Hier schliefst der RmettniiGha Kirchenvater dki artta Reda,
Aus einer andern faittar- fteden doch nur nach i . Codex,
wird dann auch ein FMgment: w|a Jatn SiMla wirklich saxn
Hides gekommen 8e>, mitgathailt.
Mit Zittern M% Diaboloi, da e? durch die bey Jesu Toda
^esdiehene Naturrerändeningen merkt, wie tpöttUch er ge-
liaicht tey , zi\ Hades. Wir wallen dte Thören tchliesian, feale
Biegein vorschieben, alle unsere Mächte (Heere, iwocjuic) anl^
|!egenttellen, dbmit nur Er nicht heimkomme. Hades schiebt
eiserne Hiegel vor. Aber ans Pa. 94, 7. erschallt: Hebt euch
ibr dauernde Pforten ; einziehen wird der König der Herrlich-
keit etc» Jetat, ruft Hades: Du dreyköpfiger ßeelaabub, du
Abfal! ton d^n Engeln» du Spott der Rechtschaffenen, du Be-
lottigang der Heiligen.. Hab ich ei Dir nicht ga^^as^t?.. Streite
laun. Ich kann IHr nicht helfen. • Diabolos in Thränfn: Ich
^•rd betrogen ,' getäuscht durdi seine Worte: IVIeine Seele iat
^»etrabt bis zum Sterben ; Vater, wenns möglich ist, so gehe
^i«et Kelch vor mir Torüber. Solche Worte haben mich ▼ar«r
Mik aaaXtffä«!^. * Kirchenvllaf hallen gpr oft ihre iroNa ;
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836 £u5ebü.£mes. Orat» ia parasceven, ecL Augusti,
Lntt dmn« wie 4et icUan» Di«bolot doch — fon Gott!!
fiberlistet worden sey. ) . j
ScJmo jottchzen die Prophetea, der Tnufer, dem Eiaaeliei
dett entgegen. Dmid kw^nü ,8}ch darauf» daff erfüllt wer«
Aiüfie: Tod! wo in doio Stedbiel? HadttS wo doiii Sieg? ]
Und I
•Hiffaiif orgrifP der Hen donDiabolot» boad ibli mA «{
lütbaroB Bonden* tmd löhfle ihn hinab in das Unteiite 4
Hadee» Und meinwd mifzu E|«|boloa. Cr obor.l^ vaMr iU
nnlötchbiTet Ferner «nd nie idiufendo Wüi'aier« Uiid dut k
er doML yttOMnd und stuß^nsL • Die Propheten abof epolteil aii
Macfatn ümp gohon loa «ad trolm ihm a«f den Kopf; Üb fi<
Herr ^ «die . n^mmlt aui.cleni Hadet boRutliihrt and
•Gehet in dat Paradies« Lotlig hüpfen tio hinottf, . Der Rtini
ober tchlierst. da alle zujauoiaen, mit Hallehijfdi der Gnade ux^
Menschenliebe deines Eingebornen Sohnes! Nebtt seinem «li
langlosen Vater und dem allerheilig^ten , guten und lebeol
machenden Geilt, jettt .und immer und in alle Ewigkeiten de
Ewigkeiten. Anien ! « *> I
Dies also war im vierten Jahrhundert ein Mutter von ei
neni Kirchenvater, der höchsten Stellen Her Kirche würdig er
bannt, sojs;ar ah hütoriam sequutuj und deswegen von allen für di
Kanzelberedtninkeit fleissig gelesen. Rin Kirchenlehrer, der dtn
Folke einen eigenen Geist über alle Todte, auch die Propheiei
und Heiligen herrschend, einen Hadesy als Person, wie dei
Diaholos, einschwatzt, welcher auch die Leichen faulen znachi
und dem erst Jesus die Seelen des alten Testaments entführ
habe. Bey allen diesem — ein vir de gaii t is et r htt orici in
genii/ Und was solche Art » historischer a Redner und solchi
£)i)^'niaticker glaublich und erbaulich fanden, das soll für aUi
Zeiten Giäubensvorscfiri/tj und Christenthum, und Ausspruch d^i
Kirche Jesu» seyn!? Durch dergleichen Vorbilder soll wiedd
christliche jßfbauuag ecwoobt nnd ein zoligideec Sijin entfiaiaA<{
werden ?
< Von selbst versteht es sich, dafs dat V^rdianit. dal Heras«'
gehers gerade darin besteht » durch ein nmm ^fnchendts Bty
spiel diese dem Afterglauben so anwülkoniBiona AeflexionsOi
Welche die Lobredner und Bewunderer janer. (tn wenig <e|
kannten) Vorzeit durch die feyerliche Namen von Fäimm, Bef
ügen, Kirekmäkkimi etfe. andächtigscheinend xnrfickweiseo, dtsta
It^bhafler . Sit erneuern« Welche Zeiten, wo dergleichen DecJa«
9iadooen dem Chriitenvolk Beyfall abgewannen ted plausum
populi pertinihün^.% Sollen d|ese wiederiomilien? Doch niioj
ietai njöchten kaum noch Missionare aus den Ignoraadnam^P*
brndiiicban PUd damit heibeilooken kAueo.
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HaUam ^ew of die Mite* of Europe. %ij
Uebrtgens ist nicht tu ▼erkeanen, wie sehr ielbst atii die-
lem verderbten Gebrauch der bllilitclien Ge«chichte die Bsgel
erhellt: * Mächtig könnte die wahre C^eschichte det Christen,
thums auf die Gemüther .wirken , wenn sie lebendig, Terge^en-
wärtigeod, menscbenkundig, sachverständig, mit Beredsamkeit
T0fgetr4geQ würde. Wenn das: Unedle soviel wirkte, wie vieU
iDebr daf Edle» Erhabene, 'weannes* würdig und dennoch volks«
verftäadlich dargestellt würd«. Wenn das Aeciureügiö^e nicht
wirkt, wer ist mehr daran Unache, als die, weicht ^s nicht
genog ctudiren, durchdenken, selbst empfinden , am es 'für An«
^ere lebendig darzustellen« Allgemeines' Oerede und nocli soviel
Andiehtetey wirkt nicht einmal soviel, als des Eusebius von
Emtii Diubolos nnd Hades. • « » ' * • »i» >•>.'•.. •tj
•*-'*^Angehängt sind Statuta Seminarii Ei angtlUto^^thS^
lo'^iti in V niif ers it att Rhenana , wo 13 Seminaristen* durch
ji rlicbe 440 preüs». Thaler und zum THeil durch freye Woh-
uuDg zu gelehrteren Studien aufgemuntert und untefM&tzt wef(-
dei).- Wie sehr erfordert die arnie Zeit und Ul%mer reJchert
Wissenschaft, daf$ durch Untetsfützungen von Städten und Läni.
^rn das ächte Studiren der Lehrer für die — sonst gewili sehr
zu beklagende ^ Nachwelt möglich gemacht werde! ^ daa
Geld fehrt, '*»hlt die Zeit. Und ohne hinreichende Zeit; wie
wiV#da hinreichende Kraftübung zur Geistesbildung möglich?
sollen/ dürfen wir denn, sorglos für die NachkomtnenlOhaft, nur
oberfllchlich' vorbeyetlende, als Ltfhtiir^ hinterlassen? fffngt man
Hiebt heute an, ihre Bildung Wahrhaft möglich zu machen;
» Wird itian In 30 Jahren Gold fut tiithti^a M&nner bietea
und ti^ lücht £indan^*>^ • •../.tnti'j/ : f - J^^ frf-üitn':
. -.i. •.. • ff .r '..f-; ••.!»' • — Vf.v '
Htnry EalUm Esq* view of the itati of Earüpe Mng -itf midk nge. Lm^
4t» 1818. 11 Vol. 4to 3 ed. 181^. Ul Voh S. > lliiofc*d0r«Veylen
EitCqifl^fftria»
b«iniiW» '!MM*v mifm ^§|f|r%>i|ro)|ii^, :^oodei»
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g3g /HtDain of tbä State of Europa
m*lBn^ icfc aiaM so Mlyi foihiluite Theil isc^eNiuclMf {
Otfchiäitftoßbitea fornU» ili4j«ichichl8clMlbefar TOTMiädV^
•igt moedeB) iadekn.inMi^mtitlem, entwcdwi w»'4$m bekwni»!
«riederliQltp» oder fiber dUi MiHekHo», oLl «iiift'tolkto'Wd vor-
worrtne Ztit,. tväLch« «iitlriieQdM difidete« fiaohtig bwi» I
- ive^nitet oder hodift«if «*m 4lBS*liieP»jrtlmft pnndlklit Vte*
•chungm anmlllo. S«^ Unge oim a«R(MMradiB» aon -möm
fiiMier« Zoit .te AbeiihiftMft miäl 40t FMdOdMcf ildlftrJMi
rieh ktem.lBitto tuB&itcudiiB Barnttitimf dUitf^ ia hlgtog)iahw
Ecich^wigMi 4« - ywiQhiHiftlilta Ait M.fetehcn »m»»
%mk ^fMm dudi «Ins^lKw« TMl« ^loch- m «riteolidt bfubetoü
^efdwfcHWMfttm. 'Aftch.die^piMtiidie MmcH^mu&m mnmrm,
^omanliichtii Dichter war tchwaiHch 4ec JdrtlirhMleiMMMAlif*
iMshog vtlAiei miitteim Zeltan güjistig, akaup tieidiwiie ^hM^m»
mht «Hl 4fit Gce«|e*.iiiMLHf»rdieh6 )ener Jahrhimteie AUCPMk«
j^m.tB micbwt.Mlii4 titlKi dm Sttwüni ihrey- CmiiwiiK
M -iffidbMir vyeraehmUob faMbn ^eM iiiMtm hiplorftrtMw
£«ieWQkte.*hlMrfähirlrWi4'.^dM iiMtptgeiicht$pui|kM*^«lü
4«ie«i4w6 Z^t betnchMtMii«! mlt^'.i9Aj4«C BiM«>KfB«f»»
le«» SümftimfiMvngni e«« <eo ReM iMr.M^tmtiüw^mm.^m
imk pewohÄbelten d«r #wawaeitch<m Vilbif «Mr 4mi 6m*
fIfcHe der J^mbtt »gi^^h&irm heftaii;. Ißfcinnvide wmd iwl
^espaoAw'tfbwiiitiMEig >Oj|hm dibef Baömi^.MiiJVIIM^o^,,!^
»allM» ili..4k HaMi»om** ^\»Vt& mh gaai^iiiK.ifiri^öieh«
Fvüfimg daiidbdii feMbif«r,i 4^1 «tf er all«tdiPi% f t¥ ^
gaitertebfn Bech failt#twi«|r4a Mm^^* wMer UüMiol»
Oründlichkait ungern vermiCrte und mch^nUftfi.lp gpupwn
Anti|rii^to||litfi(ial|<^rt( londem auch in vi^im Kinialnea mn
dem Verfaiter ahw^cht. Hr. Hallamt Anrieht fom lUtlaUtai^ |
namentlich den frühem Jahrhunderten dettelben , spiicbt teilen
dat Motto leinet Buchet ant7'TC''he&anhte Stelle evt AiM4br
En xP^BOf t*Efeßic rg ^jtam tm tHf^ tyimnt
• • •\'lleinii^.^'^iM7P TeewJ i£iVivaieti* - v .
• • Ebeir te^ <#enn te.'hl delr Totrede ent^rt»/flele hatridrttt*
tfie ZtMi^ii inffcetMdiffe *vw deni.e^llMni JiahiimHtet,
kennten nak RevSü für fe *uifhiefathar m denkwApd%db ISmU
tachen gehalten werden» dalb ein elnaiger Aottprtfeht *ein ean«
«einer &ts oft hinrMchq, nm d^n. GlMfakt^ Oenciniaf
oneil 'oin^eM' Reihe ^ ^ WMBchtAin^ tohe^leeielt f i*riri
ttei-biielefanell) Seeentciit ist geriM dee'entgegengetelMn mm I
aong unilMit et flr «nnidg&ch, dat tpatile* lOttalalMr frih»»
^g aaMÜMten, wenn mäh njdht auf «e fkahdad»! ii—liita^
^Idhe die'IMAfe te rieh lAdiher eetWilMen'tatliiete wo»
htiten/üiiUüiMnllldi aef die Art 4ei Brilttitong giiinianiiehai
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Hallam view of thc State of Europas S'Mj
Staaten in den römischen Provinzen und die altcstetl Oeictz«
^iicher, sowohl die für dio GerniHnen , als die für die liöniL'r,
^tooders aufmerksam ist. Wir leugnen nicht, dais os mobr
Iis eine Oescblechtireihe unberühmter Könige giehl, aber 5:0
inbedeutend auch in manchen Zeiträumen die König« sind,
id so arm die äussere Geschichte mancher Völker ist, so reich
II dagefren die innere Geschichte, und gerade die Unljedeutend.
itil der Könige trägt zu der EnLwickelung der Verfassungen
mgemein viel hey, — Man denke nur an die Merovinger und
die spätem Cdrolin^er, namentlich in Frankreich. — Da«
^egen stimmen wir ganz mit dem Verf. üherein, wenn er über-
U die Staatsverfassungen als die Flauptiache ansieht. — Quel*
iftudium läfst sich Hr. Hallam nicht absprechen; aber doch
rheint er mehr in den Quellen, als die Quellen gelesen zu ha-
ben. Seine Oewährsmianner sind gewöhnlich nur Hülfsschrif-
ten, meist Arbeiten gelehrter Franzosen, Engländer and Italie*
Der. Mit der deutschen Literatur ist er nicht ganz unbekannt«
ttamentlich hat er die Arbeiten von Schmidt und Pütter über
deuticbe Geschichte benutzt, und ftüirt auch hin und wieder
Ifcdere Schriften deutscher Gelehrten an; aber gerade die tief«
iten unterer neuen Forschungen, z. B. dis von y. Saftgny j
F. Eichhorn u. a« hat er durchaus nnberücksichtigt gelassen«
Wäbrend wir Deutsche begierig nach allem , was uns das Auu
land bietet, haschen und durch llehersetzung des Fremden fast
unsere Nationalwerke in den Hindergrund dringen, nehmen
|Mbst die Gelehrtern im Auslände, unter welche Hr« Hallnm
ebne Widerrede eehört, weniz Notiz von dem, was v\ir in den
pissenschaften leisten. Besonders in der Geschichte des Mit^
tclaiters sollten die Aailänder eher von uns lernen, als unsere
Lehrer werden wollen. Ist es nicht auffallend, wenn Hr. Hal-
lam (Th\. h S. 585 der deutschen Uebersetzung) sagt, MiUleri
Geschichte derSchweitz sey ihm nicht in der Ursprache bekannt,
und sich daher mit St ante behilft. Die Ansicht, welch« der
rfatser vom Quellenstudium hat, spricht er ziemlich deutlich
ite, ^enn er (Tbl. I, S, 070 — 272) die, seiner Geschichte voa
Italien zum Grunde liegenden Autoritäten, Muratori , St. Marc,
Dmina und St'jmondi nennt, dann sagt er habe fast keinen Band
%n Muratori Ss. rerumltal, unbenutzt gelassen, aber nachdem et
t Annalen desselben Verfassers und Sismondis Werk gebraucht,
~h nicht verpflichtet geglaubt, seine mühsamen Forschungen
Dach sämmtlichen Quellen zu wiederholen. Wir hegen dage*
die Uebtrzeugung, dafs, wer et unternimmt, Geschichte
. ichreiben, oder auch nur über Geschichte zuschreiben, sei-
ne sämmtlichen Materialien aus den Quellen selbst geschöpft
ita muls, und Hülfsmittel ihm nur dazu dienen können, um
84o Uailam view of tbe State Qf.£iiro{i£^
•
Ü9 QaelhM tetiet wa vetttalNii nnd den Standpukt der Wk-»
ifiiiauifrtttkeiiiiaD9-d««iit eroichts üherflütaige» Jchreijie '«od
BkhU'liAttt bekunatat alt neue Entdeckungen aaCitcU«.
Di» (^tohidite 49% MitteUlteis la£it mh eben .wie die
•"^ntf jeden anderen gröisereaa od«r kleineren Zeitraams aoff ei*
ne doppelte Art behandeln , enmttder ak «Im mUgtmeine Gt«
tcblelite« welche die iäanmliohte neben vmL nach «iundK
•ufUritandei» Völker als ein Ganaee betrachtet, ond den allga-
meintn Gbarakter der Zml, wie er in deo,.«n&eUien Anordr
Bungen nnd Begebenheiten dertalbfln.ticfa tnaipricht, ohne die
vertchiedoncn handelnden SttlqeMe und die vertchiedenen Rick*
tnngen ihrer Thatigkeit in abgetclnderte Theilea«Aulo0«a4Bmell^
nber ab ein Inbogrlfif von PartioiilBr|Beicbicfa«Qn mag man dai^ej
nur eine etbnogTaphische>(Mi|anCi lOd^r ein« Materien» ikbthei*
lung aam Gmnde k||aii«Mind.nie& anl die vetaqbitdenea Vol«
ker und Staaten, oder mehr auf die Tam^iedenen Richtuqgea
4er Thatigkeit des meoiriilichen Geiit^a uniliditf) daraus heryor»
nefaenden einzelnen Intfitain ftmksibht «ehmen. Jede dieser
Myden Methoden hat ihit. ^enan Voithatftf und Nacbiheik
}ada «(och ibi««igeneii'MMri^ri^keiten« r£aJti hier-^fil
OrtiMilf nna in genMueffe üntersachangen daciilm «inaola*iHb
mMit 5ron beyden hiflniitclMl' Methoden für. eine auf kmiü^
fiMum Oartleiiunf:AlMpmoh machend« Geschichte der mlH^
leite ZaltODi'dm kneit^ zu emofehlen lef« .ünc^ viel bemeoi
hen wir, daii- wir nnvitelich dbm übrigem um die Getchi^^
deififfiltcl<ers sehr voonen^eh. nnd ipründlidien JoitchOTt '4eni
^elitorbnien F, UäAs l>eysiixnmen^ wenn, aVigbuiht* > ea kliB<<llA
ffir dkebn-Thoil der Geschichte dmohiue Jkem eynohfoni^tisdb«
Anoidnang, die für alle Völkeb paiie; tnO0hfden»>"iAlk|rdmgi
let is Mrahr, dalip gerade ;in dem isolirten ZnHuida der Y^er
und in der Venciiiedenditjfgkeift xbr politischen junA liipvqh||'
ach«n Inititnteinin :irorh#rrteh«nd«r Zng des CfaaoakliA lMII
lerortSeten besteht; aber von dbr andern Seite is^nhaü itiW^l^b
ddJa trotz der frosten Mannigfaltigkeil inaEinaeUian, besootef
der auff. llendeu Verschied aqii^vvnwiicheui Orient nnd. jQjyMiil— i
daa Witteklter «in allgomeinaeiGepifiiige t^lgl» daft gankte pm \
bemchodde nilgemein« Ideen eich duroh 'das O«n«e«4iibon)
dem patsn ZeüaHof und einnelnen Abschnitten desselben einen glk |
gameinen Cbaiacter geben and da£s tsdem Historiker dadnruhrtft
fieHwird, diewschicdenartigenTheileEu einem Qan««|i9i|iCi|Elai||
den* E n HauptgeschäfidesGesdiichlschreihers ^ frrtt ß\}§mr^
Id«««n£Bnsuchen nndnacbzmw«is«n» wie sieim Einaolpen t«<n&b>
denartig einwirkten nttd.di« mannigkltigsten &«Snltote mnjagiap,*
Hr. Hallams Absic^ war Bant weder eine soIcbe.^BS«
»saina.OaBohiohte de»^tl«klteff» .noch «in« «IJgenteini
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I
Hallam view of ihf istale öf Europe.
raktexistik des geselhchaf iiichen Zustandes zu liefern; tondern
er vvolllc in einer Reihe historiicher Abhandlungen eine gtidrnhg«
te Uebersicht der Hauptthatsachen darlegen, welche in defni ge^
wohnlich unter der Benennung des Mittelalters begriffenen Zeit-
raum für den philosophischen Forscher anziehend seyn Xonnen.
Dabey bat er nicht alle Völker des Mittelalters, sondern wie
schon der Titel des Werks sagt, nur Europa vor Augen, die
Griechen und Saracenen nur wie im Vorbeygchen beruhet. Ge*
Sau genommen hat er nur Frankreich und England im Auge;
denn so vieles Geistreiche und Durchdachte über Frankreich
ge^ai^t wird , und so trefflich insbesondere Englands Verfassungs-
gdschichte mit urkundlicher Gründlichkeit und tiefem Heob«>
achiungsgeiste abgefaln ist, so unbefriedigend sind doch ini'
Can:en die Abschnitte über Italien, Spanien und vornöhmlick
Deutschland. Die nordischen Reiche sind ganz mit Stillschwei-^
gen übergangen, eben so die Slayen, ausser dais bey Deutschlancl
von Böhmen ganz kurz die Rede ist« Sogar Ungarn wird, was^
doch ganz unhistorisch, namentlich im Mittelalter, genannt
werden mufs, als ein Anhang von Deutseilland betrachtet» —
Das* Werk ist also nur einem Theile des Mittelalters gewid.
met und keineswegs eine Geschichte des Mittelalters , sondern
eine Anzahl einzelner Gemälde über einige Haupt begeben heil-
ten dieser Zeit, Mit iKecht protestirt der Verf. in so weit ge-,
gen eine Beurtheilung, nach den kritischen Gesetzen ausführ-
licherer Werke. Es gereicht ihm keineswegs zum Vorwurf,,.
d«£a er selbst unter den europäischen Völkern einige unberück«
sichtigt liefs; aber wohl mufs untersucht werden, ob er die
Ton ihm in das Auge gefafstcn Völker und Einrichtungen rich-
tig aufgefafst, und in so weit es sein Zweck erforderte, voll«
ftnndig abgehandejt habe. Was nun hier insbesondere das fran«
Öftische und das englische Mittelalter betrifft, so ist es dem
^erf« allerdings gelungen, im Ganzen eine klare und ziemlich
V»UstänHige Ajisicht von dem politischen Zustande dieser bey-
den Nationen zu geben, doch liesse sich bey Frankreich über»
manchen Punkt mit ihm streiten, und manches andere sollte
deutlicher auseinander gesetzt zu werden verdienen. Wir wol-.
len an dem Werke keineswegs tadeln, dafs es nach des Verl,
^gener Erklärung mehr den Charakter politischer Abhandlun-
^n, als den einer Gesclüchtserzählung annimmt; aber dennoch
^:«tien wir gewünscht, dafs neben der Schilderung des gesell-,
Vbhaftlichen Zustandes zugleich mehr auf die Art der Entsteh«
bang demselben Rücksicht genommen , und wenigstens im all-
-eiZjeincR die Ursachen, welche die Veränderungen desselben»
^würkten bestimmter, alt in den meisten Capiteln geschehen
V\, angegeben worden wären. So ist zwar von den Kreuzzügen
Google
t^/^i Hallam view of the State of Europe.
im Gten Cap. bcy der Geschichti» der Griechen und Stracenen
und von der Entstehung der Stadtefreyheit» in mehrern Capi«
telo, beionders hey Cap. ^ bey Italien die Rede; aber nirgenda
wird der Einflüfs dieser beyden Begebenheiten auf die europa-
ischen Völker und ihren gesellschaftlichen Zustand bestimmt
hervorgehoben. Ueberbaupt zeigt uns Hallam roehr^ weichet
der Zustand des Mittelalters in so weit er es in den Kreis sei-
ner Unterfuchungen zog, war» als wie derselbe geworden ist
»Auch gegen die Anordnung der einzelnen Capitel haben
wir mebreres einzuwenden« Hr. Hallam tagt in der Vorred*
(S* »Jedes Capitel des folgenden Werks behandelt vollstän-
dig meinen besondern (gegenständ und kann ^nigerniass«n 4]
unabhängig von den übrigen betrachtet werden. Folglich wirr
die Ordnung, in welcher si« gelesen werden, nicht sehr we.
^entlieh seyn, obwohl ich selbstredend dir der jetzigen Reibenfolge
Vorziehan würde.« Ist die getroffene Anordnung eines aus meh-
r^ntn einzelnen Theilen bestehenden historischen Gemäldes
richtig, so kann die Polgo, in wafkher »an die Capitel liefst,
nicht anders, als a^hr wesentlich sefyn« Der Verf« hat hey der
Anordnung seinet Werket, th^ils eine ethnographische, theiis
eine Materienabtheilnng zum Grund# gelegt. Dem Feudalwe«
Ben, dar kirchlichen Macht und dem gesellschaftlichen Zustan-
de überhaupt sind besondere Capital gewidmet« Dadurch ent-
ateht die ifnbeqnemlichkeit, dafs der Zusammenhang der zwi-
achen den verschiedenen Instituten der Mittelahera unleugbar
ftatt findet, nicht gehörig nachgewiesen , insbesondere die zwi-
•<^hen Kirche und Staat statt findende Wcchselwüxkung und der
Einflufi der Hierarchie auf da» Lehnwesen «nd die Verfassoo«
gen nicht in volles Licht gesetzt werden konnten. Anderntheils
war es nicht möglich, die verschiedenartige Gestalt der bürger«
liehen und kirchlichan Institute in den einzelnen Staaten , in
folchen allgemeinen Abhandlungen- über dieselben zu berück-
riqhtigen. Wenn auf diese Art die Materialien uns oft zu sehr
Tereinzelt icheinen, so iu in andern Capiteln dagegen die An-
sicht des Verf. wieder zu allgemein* Gerade dieCs mag Schuld
seyn, dafs für manche Begebenheit sich kein schicklicher Platt
fand und dadurch Lücken entstanden. Sei bat die Reihenfolge
der einzelnen Völker hätten wir anders gewünscht and wenig«
atens nicht Deutschland und Italien von einander getrennt. Re-
censent würde das Allgemeine haben vorausgehen , und dann
erst die besondern Völker folgen lassen. An'die Spitze des Gan-
zen würde er das Capitel über die kirchliche Macht gestellt,
Und dabey zugleich die Krenzzüge abgehandelt haben, dann zu
dem Lehnwesan, dem Ritterthum, den Städten und den an-
dern bürgerlichen Instituten, welche den allgemeinen Charak-
ter des Mittelalters bestimmen, übergegangen ••yn, und darauf
L^iyu^Lu Ly Google
Hailam view^ of the State oi' Eurupe.
843
rrft die eiozehien Stai^ten unter denen Deutschland mit Italieo»
xler dai heiJige römifche Reich deaMchcr Nation , die erste Stel-
e einDimmt, haben folgen lassen , und hier gezeigt haben , wie
int dtü alleemeinen Bildangselementen durch besondere Ursa-
ciKn die Verschiedenheit der Staatsverfassungen hervorging.
0»i Schlufs des Ganzen hätte dann die Culturgeschichte bilden
miiueüi wobey sugleich Handel, Gewerbe und Sitten einen
ichicklichen Platz finden würden, wenn es nicht vorzuziehen
lejn lolhe, wenigstens von Handel und Gewerbe gleich bey den
Städten zu handehs , und die Sittengeschichte mit der der reli«
; Ösen Denkart und der kirchlichen Einrichtungen zu verbin«
ien» Die Geschichte der Literatur und Kunst mufs aber auf
jeden Fall in einer solchen Uebcrticht an das Ende gestellt wer-
ieUj weil erst nach völligei Erläuterung aller allgemeinen und
n^eciellen, auf Literatur und Kunst einwirkenden, IJmstände sich
iber diesen schwierigsten Theil der Geschichte gehöriges Licht
»erbieitcn l&Tst.
Dieie Ansichten, welche Recensflnt Ton der Behandlung
der Geschichte des Mittelalters gefafst hat, hindern ihn unbe-
'ngt in das allgemeine Lob, welches Hr. Hallam eingeerndtot
i'U, einzustimmen« Gern aber gesteht er ein, daf« trotz der
(oo ihm gerügten Mangel das beurtheilte Buch, reich an tie-
fen Untersuchungen und geistreichen Bemerkungen ist, und
Dttltr die schätzbarsten Produkte der neuesten Literatur, wel-
che uns das Ausland darreicht gezählt werde^n mufs» Vorzüg-
lich das Capitel über Englands Verfassung verdient aasgezeich-
Detes Lob und enthält die gründlichsten und scharfsinnigsten
Forschongen, welche bisher über diesen Gegenstand angestellt
irorden sind. Dankbar wollen wir also anneilmen, was der
(teittieiche Verf, uns dargeboten hat, und um so eher die Lü«
cien seiner Arbeit übersehen, je trefflicher vieles in dem, waS'
ir«:eleistet hat» ist« Der Raum dieser Blätter gestattet uns nicht,
den, ganzen reichhaltigen Inhalt des Werks anzugeben und durch
gentae Prüfung des Einzelnen, unser im Allgemeinen ausge-
iprochenes Urtheil ausführlich zu begründen. Wir müssen uns
^raof beschränken, den allgemeinen Inhalt der Riipitel anzu-
geben, und erlauben uns zur Rechtfertigung unserer Ansichten:
iir einzelne Gegenbemerkungen, besonders in Beziehung auf
i^ie Geschichte von Frankreich , mit welcher das Werk beginnt»
kDas erste Capitel (ThI. I. S. i - 115 der Ucbcrsetzung) ist
enchricben: '•Geschichte Frankreichs von dessen Eroberung
^ urch Chlodwig bis zu Caris] k^III. Einfall in Neapel.» Es
l?rfällt in zwey Theilc, von denen der erste ( — S, 55) die
Cescbichie bis zum Au<;sterben der ältem Linie des Hausei
Ctfit herabführt* S. a wird Chlodwig König der salischen Fran-»
ß44 Hallam view of the State of Europe.
}uixy e\p%9,\ange mit Rom verbundenen Volkntaiiime» genaflot
Diese Angabe ist irrig; denn Chlodwig war vor der Rroberaai
keines>v«gt. Oberhaupt düi ganzen aaliichen Frankenstamm^
lind ;eben to wepig kann man tagen, die Salier seyen Uag
mit Rom iRerbunden gewesen. Der Verftttter hatte b«y di«i)
letztem Aufgabe wahrscheinlich die Verhähnisie der Prii^
zu den Römern yvelcbe Stäico auf kurie Zeit anknüpfte«
Verbindung einet fränkischen Fürsten ruii jietius, während i
andere sich an Attäa anichloft und die Erzählungen t
4»(pin. T9^T^ Vetfaiiert der gesla regum Francorum von Ciui^
4enciis Flucht und der Herrtchaft de5 Aegidius über die Frankel
vor Augen« Aber waren auch die Franken bitweile» VerbäiM
dete. der Römer, widersetzten tich namentüch (im ]i 4o6|
den in Gallien eindringenden Alanen, Sandalen und^dere^
Varbündetan und stritten zum Theil mit den Römern auf 6ti
catal4unitchen Feldern (46t); to waren ;tie doch alt feindlU
ches Volk über den Rhein gegangen und stritten häufiger ge4
Sen«;iiit mit den Römern« Salische Frankfcil heitten alle aui
ein iiqM^ Ufer des tRJbeint in Oaliia betgica iBLtaA Germania st^
oiiWa angesiedelten.! Chlad^vig / war wohl Führer det Haupte
«wisigs .4iat4^r Salier ; aber keinetWegt einzi^t Oberhaupt, Dodl
wQoiger ^eigentlicher Köpi^; denn autter ihm werden Ton Grei
gor ' vpn r Tourt CharaHcf\, der teine Tbeilnahme an dem Zt«^
^egen Syagrius verta|rte « Hagnochar in. Cambray und Regnoitfi
der wettn t^t wch.m^h/k zo ie Manti herrschte; doch uenigsieii
bey dieser ^tadt (iMpud Cei^9tnannis civitatent ) umgebracht wucdej
alt Könige der. Franken im .talilchen Lande genannt. — i S, 4j
heiCrt et. QaUient Geistlichkeit habe Chlodwigs Waffen schon vo<
seiner E^«k.ehrung begünstigt« Re(v .wäre begierig den Beweif^
dieser Behauptung zu vernehmem- ^ ,GUich darauf wird Htfi
•in und. 'vielleicht, auch Schwaben unter die Staaten, welcM
Cbledwigt Sohne (511) theilten,.;fezaUl; Nu ein: Theil
Alemanlnen oder Schwaben ward Chiodvrig nach dem Siege bej
Züipicli (496) untartha^,:4ie übrigen begaben tich. im dttOsh
gothen Thodorich Schute uod tind trat durch den Vertrag df^
Oätgathen f^itiges ( 556 ) mit Chlodwigs Söhnen zum frankiJ
ichen Reiche gekommen. Mit den Bayern traten die austrasi-|
fchen Könige erst seit ihrer Einmischung^ in, den Krieg der Ost-«
gothen und Byzantiner in einige nähere Berührung und noch
zu den Zeiten det Longobardenköaig« Autkaris» ( 'SBö — 59^1
herrschte in Bayern ein unabhängiger König Garibcdd , desscri
Tochter, die berühmte rÄforfo/«««/«^» Autharit Gemahlin ward^
Der crtte von dem Austerkönige eingesetzte oder besta'ttigtS
Baycrheriog itt Thastäo /. ( nm 5gi ). r-r. S. 6. » Majores domui
urtprünglich Hofbeamten , beauftrag dem Könige Bittsclir^^
oogle
Hs^arnlview of ihe State of Europc 845
m oder VorsteUnngen vorzulegen.« Dies war keineswegs ein
jeichaft der Hausmaier, sondern gehörte wohl eigentlich für
lie Referendarien und Pfaizgrafen. Die Hausmaier sind ur-
fTÜfigiich oberste Wirthschaftsheamten auf den königlichen Kam*
Rtigütero« — - S. 90 wird in der Anmerkung der erste Einfall
1er Aglabiden ii1 SiciÜen falsch in das Jahr H27 gesetzt, schon
\iz griffen sie die Insel an, 831 soll sie Euphemias, um der Strafe
nr die Entführung einer Nonnt zu entgehen, her ü hergerufen
laben, 826 unterwarf Photeinos die Insel dem Kaiser wieder
»nd 897 zwangen die zurückgekehrten Aglabiden die Syrakusa.
ler zur Abkaufung einer Belagerung und verbreiteten sich seit-
lem glücklicher auf Sicilien, wenn nicht Syrakos erst weit spii»
er (tun 880) von ihnen erobert wurde. Aehnliche Bemeir^
Kungln sind uns in Menge aufgestotsen , doch es möge hier an
Uq wenigen gemachten genügen. Ungern vermifsten wir hey
ier Regierung LudwigS'IX. eine genaoe Schilderung dar innern
'OD diesem Könige in seinen etablissements gelassenen und so
«hr zur Erhöhung des könighchen Ansehns beitragenden £in-
ichtuDgen, insbesondere der durch die bailiifs eingeführten Ap-
»eilationany der Sauvegardtbrlefe» der quarcuiiaine du roi, des
ttudiams des römischen Rechts u. dgl. m. — Sehr unhefrie-
ligend ist, was S. 36 u. ff. über die Ursachen der Kreuzzüge,
Rrelcbe der Verf, fast blot als traurige Wirkungen eines aufge-
'eeten religiösen Fanatismus betrachtet, gesagt wird. Die Kreuz-
.ige üiüssen durchaus nach dem Geiste der damaligen Zeit
»nfgefüfst werden. Wie vieles würde hier H. Hallam richtiger
\tUi%\. haben» wenn er IVilkens ihm, wie es scheint, ganz unbe-
UDot gebliebenes Werk benutzt hätte Heeren über den £in>
Hüls der Kreuzzüge wird zwar (Tbl. I, S. 175 u, Thl. IJ, S, 5. )
ui^eführt; aber keineswegs in Beziehung auf den eigentlichen
Gegenstand dieser Schrift, sondern' nur wegen einzelner Bemer-
bngen. — Eben so hätten wir gewünscht der Verfasser habe
''ie Politik Philipps des Schönen (S. 47 u. ff.) genauer beleuch-
-i und die Mittel, deren sich dieser Monarch zur Begründung;
'tr Königsgewalt bediente, vollständiger aufgezählt. Ueberhaupt
wäre es nothwendig gewesen die allmählige Einziehung der
Kronlehen genauer anzugeben. — Mit Vergnügen haben wir
^(tgen die Untersuchung über die Rechtsfrage über das sali«
•che Gesetz und Eduards III, Ansprüche (S. 50 u. ff.) gelesen.
1^ Auf ähnliche Art, doch mit grosserer Ausführlichkeit, wird
Im zweyten Theile des Cap. I« die französische Geschichte bi^
Kuf Carl VIII. herabgeführt, und insbesondere der Successions-
kämpf der Valois und Piantageneti, weichen der Verf. für den
i&erkwürdigsten seit dem Falle des römischen Reichs hält,
^ ) erzählt« Wir wollen mit Hailara über das Gewicht
I
' jß4$ Halian view of the s|ate- eff Bwi^
diem Krieget ntohi: Bsdilai» beim abtr «MrffeMi^ dit Krvm
sfigc» to WbwdUtkoi Ireyheltifc^iiipf , ja wMh WtilMi
und QilbeH^ntafehdd in üSflnaicUftad ffic weit widtti^^ «ril
folgannlGlm» ffiah«r mu bkitMii Vemlutt wM fS. 96> gt«
tagt« eui Tiwtt dft Kdegmlkt aey mit* dem Dtvpbiii «MI
Frankreiokj tttill mwll der Sohweilt «ad JMIi DümeMand, ge-
«ögen. £• iit detf Sieg das Dmipliln» miI dem St. Jakobs*
fairchbofe ( ^444) wd der togenemUe Kiieg der 'Anoeli GecIreB
(Annaguaes) gemaiiiU Die VeriiKiliilMe der> Bretagne zu den
Mercrnngem und .Ceroliageia (S> tt») tiüd nicht ganc rieb*
iig üufgefalflt. Gbiedwig eiebMe die BretaitBe und ^die För-
aten (Grafen oder Hendge) daifel^en sunden zti dem Kö.
nige in einem ihaliehen VeriiitelMte als die Herzöge der
Schwaben und Beyein*. Zn Imdwigs dts SchSnen Zeiten empörte
^ch zuerst Momumn ^mk mehrere der Nachfolger desselben, na-
mentlich Nommoi mud Mkrispon setzten den Aufstand gegen
Carla den Kit/den fort und führten eine Zeitlang den königli-
chen Titei^ dün ihnen Carl liefs. Die nachherigen Herzöge
eder Grafen, seit Salomo erkannten wieder die Lehnsoberhobeit
des französischen Königs an und standen bis auf die Erricht«n|^
des Herzogthums der Normandie zu dem Oberlehn sherra in
.denselben Verhältnissen wie die andern grossen Vasallen«
In dem gleichfalls in zwey Theile zerfallenden Gap. TT«
(bis $• aöc)) wisd das Feudalsystem, insbesondere in Frankreich
abgehandelt« — Gerade dies Capitel dient am besten zum 3c<«
"weise unserer Behauptung, daf« der Verf. bald zu sehr trennt,
bald zu allgemein spricht« Das Feudalsystem in Frankreich
kann nur in Verbindung mit der Geschichte dieses Königreichs
und eben so die letztere nicht ohne jenes gehörig erläutert
werden. Dagegen ni ufste dem Feudalwesen überhaupt ein ei-
genes Capitel gewidmet werden, und war dabey weit mehr« als
von H, Hallam geschehen ist, auf die anderen Reiche, beäbo^
ders auf Italien und Deutschland, Rücksicht zu nehmen. Auch
hatte der Ursprung der Lehen, die Art wie «"ic zu erblichen
Besitzungen wurden und der Unterschied zwischen Aemfem
und Gütern und geistlichen und weltlichen Vasallen mehr be-
xücksichtigt zu werden verdient« Der Verfasser hat die vrescnt-
Jich verschiedenen Institute des Lehnwescn^ und des Ritter«
thams nicht genu^'sam geschieden. Läfst auf diefe Art der Verf.
gleich vieles zu wünschen übrig, und kann man ihm in maui-
eben Punkten nicht beistimmen, so gehört doch dies Capitel
su den lehrreichsten und gründlichsten in dem ganzen Werke*
und verräth tiefe Kenntnifs des französischen und oft damit
Terglichenen englischen Staats, und Pnvatrechts im Mittelalteir.
Mal^ dar AmeinaaderieUung dti: Aechte und Pfiichlen des
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J
*
Vasallen findet man hier scharfsinnige Untersncbungen über
das Steuerwesen, übtr die gesetzgebtnde Gewalt des Königs und
deren Beschränkung durch die Stände, und über dieGericbts-
Terfaisung in Frankreich. Im Einzelnen ist uns besondert
aufgefallen, dafs ( S« i»o) die Benennung conviva regit erklärt
ivird durch einen Römer von hinreichendem Range um an der
Tafel des Königs zu ^elossifn zu werdtn. Die eigentliche Bedeatang
des Romanus convU'a regU ist ein in das Dienstgefoige des Kö-
nigs getretener Römer. — Blosses Versehen roi-g es seyn, wenn
(S. i2d in der Stelle) JVamachar Hausmeyer von Austrasiea
QBttr Brunthild genannt wird statt von Burgund, und eben so
wenn 151) behauptet wird die Pflicht, einen Mann znm
Heerbann lu steilen, habe dem Besitzer von drvy martsoj obge-
legen, da es doch bekanntlich nach CapUulare I. <u $42 c^. /.
vier bei&sen mufs. — Sehr ungenau ist dagegen die Behaup-
tung (S, 121), die Gesetze der Westgothen seyen auf römischen
Grundlagen zusammengetragen und • zu einem gleichförmigen
Codex bestimmt worden, nach welchem bey de Nationen regiert
werden sollten. Es gab vielmehr im Trestgothiichen Reiche
anfangs zwey ganz verschiedene Ge«»etzbücher, die von Eurich
(466— 483) angefangene, von mehrem «einer Nachfoiger er»
t^eiterte lex Fisigothica und die unXer AI ari€h (506) entworfene
Itx Romana, gewöhnlich breviarium Alaricianum genannt. Erst
ipälei unter Reiesi'inth (649 — 670) ward der Unterschied dos
Rechts zwischen Kömern und Westgothen aufgehoben, das west«
gotbische Gesetz für allein gehend erklärt und, zwar nicht da»
Mttdium, ^beK der gexichlüdiA Gcbnittch 4lii:a römischen Altais
tUHarsiigt«
Cap. III. enthält die Geschichte Italiens vom Erlösche^
du Caroüngischen Kaiserstammes bis zu Carls VIII. Einfall m
Neapel, im ersten Theil ( bif S« 52Ö. ) bis auf den Ueber^ang
,der Hohenstaufen und im zweyten ( bis S, 454) die folgenden
Zoten und die Ge!»chichte und Verfassung der Tomehmsteti
nnzelnen italienischen Staaten» meist nach Sismondi bearbeitet
j»nd voll anziehender Steilen. — Dann folgt in Cap. IV. (bit
^* SS^) die Geschichte von Spanien bis zur Eroberung
^Grantda; wobey das west«othische Reich zu obeffläcblieh mit
«•nigen Worten abgefertigt, dagegen die Verfastdng von Ca*
stiiien und Arragonien gut erläutert wird. Navanm nnd Por«
tugal sind ganz übergangen. — Cap. V. (\n% S. 586) hat die
Cescbicbte Deutschlands bis zum Reichstage zu Worms im J«
iifi zum Gegenstande. Hier Resse sich fast über jede Seite
AU dem Verf. streiten. Das ganze Capitel ist höchst unbefrie-
digend« Besonders hätte die Entstehung der alten Herzogthü^
VeKi^üilaifi det Henö^e xtt den Gnien «nd Bitdiöfen;
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n
^48 .'Bipdlim view of tke ttate of Europe.
die Zmplitterung der grossen Herzogthümer , überhaupt
Entstehung der Territorien, so wie das ^anze reichsständiscb
Wesen deutlicher und vollständiger entwickelt werden soDea
'Wer mit der Entstehung unserer Reichsverfassung bekannt i^t
t%ird oft mit H« HaUam in geradem Wideinpruche steher
«nd wer nicht damit bekannt ittr d«r gewinnt duich ihn nicb
(BmpM eine Uei»ersicht« Doch wir woilea M dem* -mit onwie
Xiteialnr« nar wenig bekannten Ausländer verzeihen, wton f
itxns in diesem, Punkte durchaitf ttieht Geofige leisten konnte
iAlt Anhing Mgt «nilgitöbcr Böhment Ungarn und die Schwei!
Noch. Wfferer hl- €«p* VI. (hii ^ die Getcbiohte de
tOrimliitt 'und Saraim«i.enlhaIteodt wo ausser den befdenll
d«t UabMchrift gonarnttüi Vtflkeiii «ach dW Mongolen*
OtoMatv« aiiet aumMpea Mif defl»iali|m' Raame von -90 Sollt
A^kmdidl sfttdMi Dmdir et konnte dieses G«pliel ntth üij
deSland.des Vecfiss«ES'4nicb vnnr alt ein NebencapM bstradiM
iiMtAnu GiUön Itt.dittHaaptqaellt der sniigMieilten NtcfaiM
;tiO» doäb sstrden nib\Ockie^ und Canlöime nttd MethHAMßi
'Wi AMfkNtJkck hiar «nd « wieder angeführt So rlofatig M
jima Veifassec den« Geist 4m Islam im Gänsen aufgfrftifsi bat, i
jvara djooh sn wünschen gewesen « er kabe die WInungen M
selben anf die Völker des Orients genaaer angegebeft an4 ^
;£influfs des Chalifats, der mongolischen Zuge und dfi tmi
nischen Sultanats auf die Völker des Abendlandes, in politiscM
roercantilischer und wissenschaftlicher Hinsicht bestimmter bei
▼orgedioben. Die Eroberung Asiens und Aegypten« durch ^
Araber, der Untergang des byzantinischen Reichs und die H
richlung der ottomanischen Pforte sind Bugebenheiten, welch'
abgesehn von ihrem unmittelbaren Einflofs, die bedeuteadstü
Wirkungen auf die europäischen Völker gehabt haben, so dal
ohne Kenntnifs derselben ein grosser Theil der Geschichte du
ser ietztern dunkel bleibt. Eben so liiitte Becensent eine tie^
eindringende Schilderung der Ketzereyen der griechischen Kirci^'
und der Verhältnisse des Patriarchen zu Konstantinopel zQ^
Papst in Rom gewünscht, damit die politische und hierarchisch*
Trennung zwischen Orient und Occident und den beiden chri&t
liehen Kaisaithiirotrg Jind jüichett einleuchtender f^woiM
^itk. / . . i
• • • . j
uicjiii^cQ by Google
Ni54. Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.
Cap. Vn* (Ad. S» 1 — 153) überschiieben: Oetchichttt
der iurchlldiea Macbt im Mittelalter; eothült aber Catt Mm 4it
Gefchiehta dei PapstthmnH w«bei aitf 4ie Nationalkiichen und
ioshetondere auf dal Mdadisweien vx wenig Rücklicht, genom«
men iit YHewohl Recemtnt auch hier in vielen Punkten
andere Ansichten als der VerCaiier hat, geitebl ar dennoch« dafa
er dies Capitel für eins der gelungcnitai^ hält und et nicht ohnu
Belehrung und reichen Gennfs gelesen hat. — Die Krohe dea
gcuaen Werks ist aber Cap. YIIL die Vecbssungsgeschicht^
Englands enthaltend und in drej Theile gefheilt, von denen
der erste (bis S. 192} die angelsächsische» der aweyte (biiS.240)
die normannische Periode bis zu Hemrieh HL, und der dritte
(bis S. 514) die folgenden Zriten bis auf die Vereinigung der
hevden Rosen zum Gegenstande bat. Durch die gründliche und'
geistrmche Behandlung dieses interessanten Themas hat sich
H, HaOam einen Platz neben den gröfsten Historikern seiner
Nation erworben« — Das Werk schlielst mit Cap. IX über
den gesellschaftlichen Zustand Europens im Mittelalter. Diese
Vaiiiiliiiltige in zwey Theile, von denen der erste (bis S. 575) bis
Oitf das Ende des eilften Jahrhunderts und der andere (bitS 766)
Ha SmI die Erfindung der Buchdruckerkunst reicht, zerfallende
Ahhandlung b^t Literatur, relieiöse Denkart, Sitten, Handel und
zum Gegenstände, and enthält insbesondere treffliche
Lengen über provencalische, italienische und englische
ie. Schade dals der Verf. nicht auch die nordische und-
e Poesie, wozu es ihm wahrscheinlich an Sprachkenni^
^f'^lhlte^ in dem Kreise seiner Untersuchungen aufnahm. —
gut gearbeitetes Register (bis S. 8c>d) erleichtert dem Leser,
weicher das ganze Werk studirt hat und die getrennten Par-
jftwii im Ziisaitiinenhange übersehen möchte, das Nachschlagen.
Jj^IHe Uebersetzung ist im Ganzen gelungen zu nennen, wenn
iäBk ihr gleich hin und wieder ansieht» dafs sie Uebersetzung
ist, und Ausdrücke wie die häufig vorkommenden, oberliches
AASdiBt selbsiredand u« dgU und andere nicht reia Deutsche;
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85o riguet Melanies de littermtuK*
wie Peninsularkrieg (Tbl. T- S. 88)» iingebrSucliHcbe wie
Einhebung drr Steuern (Tbl- I. S. 3*4) tind tautologitche» wii
allgemeine Reicbsstände (S. 74 ti. fl. ) für etatj genereaux, bittet
verniieden werden sollen. Aufgefallen ist uns die Incon«pq«eiK
in der Aecbt^chreibung der Eigennamen, wenn z. ß* bald fVülm.
pan TjT fThl. I. S. 40, Note") bald H^iUulm von jyms <S.^
' geschrieben und in orientalischen Namen fast immer die enff
lische Orthographie beibehalten wir4,l u B» Käidg9 (KiUdtJk
jtrden (S» 4»}.
Druck und Papier TenKwen Lok Der etagefchiicheM
Dracklehlec tind nma wenige»
Du V. ftehnu 11
Mclanees de Litteratuct par HiMii Fk^oit, miiuitrt da Saint Evanpl
ä Lattsaone iSi6»
Da ein Zufall dem Ref. dieses Buch in die Hände ge
bat, so glaubt er auf einige Aufsätze in demselben aufm«
machen zu müssen, weil sie sich auf die Geschichte der a
fransötiithen Litteratur niher oder entfemter beliehen.
Das Buch selJitt ist die Arbeit eines gebildeten, nicht g
gelehrten Mannes von sehr viel gesundem Sinn» edlem B
vnd warmer Menschenliebe, nnd ist einem PubUknm beeti
welches in Deutschland nicht existirt» Denjenigen nMa ^ ^
unter uns,' für welche die leichtem AniiXtae des Bachs pafifei
und der ganse Ton vnd Inhalt desselben bemhnet ist,
te mit der ernsten Moral, der ohne alle Spielerei , ohne
hast und Phrasenjagd ertheilten Belehrung, der wahrfaafUal
ligiosität ohne FVömmeley, wohl nicht gedient teyn, und'
Ernsten Wehigen unter uns wurden wieder das Leichte n
ertragen. Wir tibergeben, weil sie die Litteratur nicht ae
hen , die vier ersten Aufsätze, und kommen auf den 51
Examen ffes reproches que J, J, Roiuseau fait aus habitans^ d
j)aj'S de f'aud. Wenn gleich der Verf. den Grund manche
Vururtheils t^egen 'eine Land^leute in Rousscaus Eitelkeit (we
ist aber nicht eitel, besonders wenn er das Unglück h«it
Sthriflstdler zn seyn?) findet, so mufs er doch am Eo^
gestehen, was wir alle wissen, dafs die Leutchen, die alle <li
l'ariser spielen wollen, und die Grundsuppe der EuropaisclLe
Ueberverf&inerungbey sich poiirenund beherbergen, einem Rou
seau, der Higorist seyn wollte, nicht gefallen konnten. Sitcl
au glänzen, Cej:cles, Salon, aller Apparat der AsNunbieen i|fl{
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fifHd Mc^anges de Litteratore. 85i
Dterdrein, weil man doch die Mittel nicht so ganz hat, Ge*
QJi^ucht, Sparen aniNöthigcn, Kargheit im Hauswesen , Man-
l der wesentlichen Freuden uin des Vergnügens der Osteniu-
■ lu geniessen^ wie konnte das dem Genfer gefallen, der bis
r Affectation natürlich war? Der Ytirf. hat übrigens dem
juHe einen Brief angehängt, in weichem ein Franzose daf>
beiiöch<^t Itfichtfertig sagt, was Rousseau ernst und verdricfs-
k gesagt bat Zu diesem Aufsatz gehört wesentlich ein an*
sr & »54. lieber die Abfassung des Artikels Geiieve t^on d^Alcm-'
t, und des bekannten ßrie/s an d.Alembert ^on Roiuseau über Ge-
t und ein dort zu ertichtendes Theater. Hierihut der Vei f. dem
ten Rousseau mit seiner Psychologie gewils unrecht, da sich
uiteau der Gründe^ die pag* 355 beygebracht werden, sicher-
1 nie klar bewufst wurde. Sein finthusiasmus war nicht wie
den Hallaoken der bonne socM^ die ihm gegenüber stan»
U jüctice, sondern sicherlich f wie seine Eitelkeit euch, de
MyW« danim stand er dann auch weit mehr im Schatten»
^ andenif die im Nothfall ihren Mantel hatten. Seina^ '
ibiitereyen täuschten ihn, wie daif bejf uns manchem ehrli«
i Mttui in d#r Theologie begegnet» selbst, dann täuschte
ife 4m ganzen Zeloteneifer fiur die wmge Wahrheit, die
lüitge, die Ändern« Die HaoplMche ans dem Briefe hat
igw der Vert io weifen Wortra sehr gut angegeben , die
dt dir FovuEi ist zm schiiJdFf denn gerade dadarch ist ja Rons«
I (Ott allein groTs» dafs er den Fransoten einen Herzenser«
^in dem die Form nicht des Wesen vertchkng» angenehm
im ken&tew Die Genfer Q^lstlichkelf fersucht der Verf;
Stall an rellenf würde Urnen auch einen tcbiechten Dienst
■# «eMi er bewieia, dab sie rechtgläubige Christen wKreUt
dl^filbit öffentlich erUirt haben« dafs sie nur Ubm^ und \
nutidler seyn woJlteii.. Socimaner sind de nach Ihrer nan*
dftUltiang zwar judit, aber sie würden Arlaner seyn, wenn
■4»beym Wort halten durfte« das darf man aber euch nicht»
tndehte. also jetzt gerne ?om Verf. eAhren, wat sie
Müoh find, er gesteht» dab ar nicht klug daraus wird» so
aiancb dahin gestellt tejm lafst» ob die netlsten , die sieb
» wn sanken, gerade hesser sind — es icheint que l'uß vaiu
fman.
lieahgedroschenen und ekelhaften Klatschereyen derEncyklo-
Wschen Bande, z. B. Grimm, Diderot, d'Alembert kommen
wieder vor, sie sind aber so bekannt und widrig, dafs der
fi , ^
• ile besser weggelassen hätte, lieber Rousseau kommt hiei
Brief des jungen d'Epina/, des Sohns der bekannten Frau
poui/ Tor, deren Corretpondenz neulich die Masse der Grim-
^% üeUiaftiuapa a« s, f^mi^t hxX\ uns hat der ßxief
Digitizca by Cjcjü^Ic
SSs • Piguet Mdanges de LittmUoret
lächln amcKtii: der Verf. Üemii mhnÄeliillGli deiiSiiil nldit»
deo er tnalcit Pfopbeten ' oiier IVkIltpropheM dngcfBbn hskU
Die Vei'gleichung von finllbii «nd Routteea S. ^59, wena tle
auch nicht üef geht» nicht viel Neoet hat, itt doch ceinreich.
Wir wfirden den Punct* der ^Eitelkeit to ümmi: der Eine wer
eitel nil dem Stern auf der' Brau, dem- Rleld von Ooldhioeett
dem ererbten Gut, to tret, er denn Mich dem Tone iMdb aaf,
stets lind überall prangend und «chdlend \ der Andere eitel auf
den zerrissenen Rock dei C]rni§mus » aüf den Brodranaen nnf
der Schulter und den Notenbündel nnt^m Arm, er «roiile
die WeltleQte lachten dabey int Fiuitdieiiy und haboa naa
die Anekdoten überliefert, die der eigentlichen Grösse der Man*'
ner selbst nichts entziehen, wohl aber die kleinen Seelen der
Schnurrensammler zeigen.
Man könnte, watderVer^ sehr gut aniiührlich betgelArtclil
hat , viefteicht eben to {j^ttend kni» fMteits Biffon Mrar ein kenn^
nifsreichir vortrefflicher Rfaetor, und Roottean der rhetorisclw
tc unier den Sophlttan, Btnr wnftto der Sine, tvai er war, der
Andere ahndete et nicht dnmaL •
Dann folgt über den/ Mebeuewüragen Verl Set Paul et ß^ü-*
rrinie und der 4tudes th ta4fah&€ ein allerdings anziehender Anf*
salz, ^enn gleich dat' Mahrtte mehr den Herrn Piguet und
sein persönliches VerhShnIfil Stt ^Bernat din , als das Publikum
angeht. Man 6ndet hier tiÄter andern S ago, eine Anekdou
übur die erste Bekanntschaft der'beydcn gotmüthigen Schwtfr*
Hier Ronsfeau und Bernardin de Set. Pierre. Oer letztere kehrt
aiM Ostindien zurück, der bekannte Verf. der Revotutiont d§ la
Fologne, Rulbi&re (dehn daHi es dieser war, sehen wir aus ei«
neni I^rlefe Bernardlnt an Hr. Piguet, der tveiter unten vor«
kommt) hatte diis Bekanntschaft selion vorher eingeleitet, sie
sehen ^ich, Rousseau- fragt, ob er Samercyen mitgebracht ha-^
be? Er schickt hernach Kaffea, — {etat natüiiich Rousseau Peu.
er und Flammen — Versöhnung Mener ^wist — Die alte
Geschichte von und mit Romseaus Freunden — - Drollig ist es,
wie die beyden sonderbaren Männer sich hernach wieder attf
dem KafTeehause treffen. S. cgo Ronsseau: warum haben eie
njich nicht besucht? — vreilsie iMf an nahe getreten sind ich^
will lieber mit ihnen nichts zu thun haben, als mir ihre Uo«
Gerechtigkeiten gefiillen lassen. Lieber Freund , erwiedert Jean
Jaques, gutmütbig und eitel, mit der Wohltbat , die man durch
Freundschaft erhält, nnifs man, wie bey jedem andern Dinge,
sich auch das Ueble gefallen lassen. Wir wollen uns nicht ge-
rade oft sehen; aber es wäre mir doch auch leid, wenn wrin
uns gar nicht sehen.
Wir übergehen die Biiefo att nnd von Bemaidia dat Set*
Digitizcd hv (
t
Pigaet Ifebniges de lattmtiire. 833
Pierre, c!e«sen Eitelkeit Musterst gutmüthig und liebenswürdig
i!t; tben so auch einige andere Aufsätze, felb«it den Ui/er dtn
haßufs der ersten Liebschfijten Roiusenus auf die Abfassung der neuen
Meist, Wozu das? jeder, dem es nützlich ist, findet dio trau- »
xi^ea Sachen leicht selbst aus den confessionsj und für einen an-
dern iit diese ckroniqce scnndaleiise eines Charakters ^anz un-
piueod. Nur eine Bt-merkung am Schlnise ist vortrefflich und
jeder, der die ganze Sippschaft der Herren des Philosophismui
Trn Hoibach bis auf Grimm und Galiani herab kennt, wird
ejiutimmen , wenn es S* 498 Heilst: Ah qiumd on Iii dans les
mdmaira des contemporams unt aussi honMe aiissi ^cwMniaäU
ttm iau Us moturs, est ü besom de nektrcker Ut musu dm mat^
kmn fii ont pes^ sur la Fränee mHere? *
Wotil haben dih^r auch von der einen Seite die Liberalen
fiecht, wenn sie die Sitten der Generation nach der Revolution .
pfibmen, die Gelehrten , die höhern Stände, die studierende Ju-
llfld iit weniger Verdorben — aber leic*er m&tten wir hinzu
setzen , die Hevoletion bat die selbst in Paris vorher unverdor-
bene ^dur^/r/e aufgewühlt, hat dem Landvolk den Zaum dct
^vchs« des G^hts^ des Aberglaubens abgenommen, bat das Prio«
|ip dtt Geniisf ee. dem Princip des Diüdens, Ho£Fens und Har«
iniv «elctiet ffir den ^röiiteii Tlieil der Menschheit das pat-
lendtis ist» untergeschoben so^ ist Immonilitat allgemine»
D«bfr Bonsseaus Aufenthalt in Motiers dans It Vtd Tnwers hat
IbVM eimgo'anige Notitsen beygebnohi« nmd maebt einige ^
lMnfitongen«..die sehr passend sind — nur über die Ursache,
gm die Baneni Bonsteau ala Profrheien verspotteten irrt er«
RebitB seinen Schrillen, hatten sie etwas gelesen, das davaa|
ktug hatte, eondern der Aufzug der Armenischen Kleidung,
k dan er heramgiang« brachte sie ganz natürlich auf den Bin*
i^, dafs er eine Art Hexenmeister sty.
Wir berühren endlich noch einen andern Aufsatz in die«
ftsi lande S« 469 über die französische Literatur in der Schwt^iz, .
man auch eine Charakteristik des litterarischen Treibens 1«*%
<ier französischen Schweizer nennen könnte. Mit Genf beginnt
'^»türlicb der Verf., und hat ganz recht, wenn er den iner-
cintilen Seeleu das Talent für beUes lettres und ungeachtet des
•Ügemein vorbreiteten Lesens und Redens über Litieratur und
Wiiitnschaft Styl und Kraft abspricht; wer kennte nicht der»
6«ifer Styl? Ob er gleich selbst Bürger des Pays de Vaud ist,
•«bat er doch nicht die Hoffnung, dafs, besonders buy dem
Hauptsätze aller französischen Litteratur ^Nichts ohne Parisu, —
einbedeutendes Werk von Lausanne ausgelien könne. Er gieht
(nnea Landslenteu den sehr weisen und wohlthätigen Rath, sich
°^dtt Callas ibres Bodens angeiegeaiUch au beschäftigen«
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954 Gunther ai«hitecton.Grimdr«d.medii;»Disci^^^
Den Bürgern des Fürstenthuxnt Neufchatel (deren lächerliche
Abrheilungen in hohe Girkel, miulereCirkel , niedre Cirkel , alle
geschlossen und in ihrur Art vornehm » er hätte erwähnen sollen)
Apricht er die Kenntnisse der Genfer, die Gutmüthißkeit, Ein-
falt n. 8. w. seiner Landsleute ab , und findet in ihren Büchern
dasselbe gezierte und gesuchte Wesen, dasselbe Verhia^e ^ was
man in ihrer Unterhaltung trifft. Wir sind nicht so bewandert
in der Neufchaieller Wtteratur, um ein Unheil darüber zu ha-
ben, wenn aber in der französischen Schweihz keine bessere Oden
fieuiacht werden , als die herzbrechende des Herrn Duvolsin auf
die Schlacht bey Granson, die der Verf. eingtrückt hat, dann
sollten die Schweitzer lieber das Odenmachen bleiben lassen \
auch flerr Duvoisin wird gewüj besser predigen, als Odeaio«»
eben, er bleibe dabey, ^
* . • '
^EAftNltonhAM Grundrifs der medizinUchen Disciplinen, nebtt Anleitaiig
la eioeni zweckmässigen Studium derselben. Za Vorlesungen eiitwot*
Icn von Johann Jacob Günther, der Medizin und Chirurgie Docrcyr«
Königl. freuss. Kreisphysikus , Herzo^l. Nassauischem Medizinalrathe»
der physikalisch • medi^iB* Societäk zu Erlangen etc. Mitglicde* Coia
Der Herr Verf* dieter Schrift bemerkt in der Vorrede, dafs er
im Ganzen bey der Ausarbeitung derselben dem Grundrisse dec
medizinischen Encyclopädie und Methodologie des Herrn geh«
Hofrath Conradi gefolgt sey, doch in einem grösseren Um-,
-fduge und niich einer bey einzelnen Theilen etwas vbrandt^rtea
Ordnung, er hübe die Literatur der alten Aerzte, welche in der
zweyten Ausgabe des angezeigten Grundrisses wegblieb in einen
Anhange nebst der Literatur der Thierheilkunde aufgenom mea
Hl. s w. ; es scheint als sähe der Hr. Verf. jene Weglassung alt
einen Hauptfehler an, ohne zu bedenken, dafs der Herr ^eh«
Hofr. C. das Studium der alten Aerzte nach wie vor empfiehlt,
und die einzelnen Schriften der bedeutendsten unter denselbea
Immer bey denen Wissenschaften anführt, worauf sich dieael*
ben beziehen y und nur darum deren Characteristik weglieft,
weil diestlbe (was der Hr. Verf. selbst eingesteht) doch eigent*
lieh ein Gegenstand der medicinischen Literärgeschichte selbst
Ist, oder wenigstens eher für «ine specieile metbotMog^ifilM
Abbandlung sich eignet. —
Die Einleitung enthält eine kurze Uebersicht aller dem
Arzte nötb'gen and ?ob ihm au erlerneiidea J^iaciplinan »
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Günther architecton, Gnindr. d. mediz. DiscipHnen, 855
am Ende in einem eigenen Schema aufgestellt werden, — Die
Einiichtung des Buches ist nun folgende : *
Ersiej Kapitel, (Jeher die vorbereitenden und Hülfswissen^
scbiftco, das Studium der Medizin mit Nutzen zu betreiben;
es wird hier von der Noth\vendigk.eit des Studiums älterer und
neuerer Sprachen, der Mathematik , der Philosophie, den histo-
rischen Wissenschaften und Aesthetik gesprochen« Hier werden
auch die medizinischen Wörterbücher aufgezahlt, von denen
Knickstädts Erklärung lateinischer Wörter, welche zur Zerglie-
dcrungslehre etc. gehören» ohne Schaden hätte' wegbleiben kön-
oeo, da dieses Buch in mancher Rücksicht mangelhaft ist,
'l^9yt€s Kapitel. Wissenschaften von der Matur im Allge-
meinen, ihren Gesetzen und Kräften. — • Dahin sind die all-
gemeine Naturbeschreibung, Physik und Chemie gerechnet;
unter der ersten versteht der Ur. Verf. die Darstellung des gan-
2i*n Inbegriffs der produktiven Natur nach der äussern Form,
<len übrigen in die Sinne fallenden Eigenschaften u« %^ w. bey
<l«r dahin gehörigen Literatur werden die Werke des Aristoteles,
l'iiniuf, Linnes Sytema naturae etc. aufgeführt, und ganz zweck«
massig der Literatur der Nnturgeschichte des Menschen ein ei-
gener Paragraph bestimmt.
Drittes Kapitel. Wissenschaften von dem Menschen nach
fduer physischen und psychischen Beschaffenheit. — AI« ein«
zelne Doctrinen werden hier aufgeführt Anatomie, Physiologie,
Psychologie, Anthropologie, — Die Literatur der Anatoiiii«
scheint dem Recen«. etwas dürftig, indem besonders die Schrif-
ten über die einzelnen Zweige derselben nicht angegeben wor-
den sind« Schicklich ist dagegen die Angabe einiger Schriften
für die vergleichende Physiologie. —
Fiertes Kapitel. Wissenschafteii von den äussern ph) frischen
Momenten zur Hervorbringung der Krankheiten, welche zugleich
^ie Gegenstände zur Heilung derselben in ihrem rohen Zu-
stande darbieten. — — Hier finden sich folgende UnleraLthei-
Ungen, Fhvsisctie und medizinisch - physische (V^ogrHphie, die
Lehre von den Atmosphärilien, Botanik, Zoologie, Mineralogie,
Toxicologie, Gewerbe des Menschen — — Nach des Hecens.
Dafürhalten ist die Anordnung der Materien in diesem Kapitel
fiichts weniger als glücklich gewählt: die «rs^ Abiheilung ge-
liört streng genommen gar nicht in die Reihe der eigentlich
mediiinishen Doctrinen, um so weniger da davon schon im
Wien Kapitel (ff. 24) gehandelt ist; die Lehre ron dem Em-
fiufi der Atmosphärilien, mithin auch die medizinischen Topo-
graphien gehören zur allgemeinen Pathologie, wo noihwendi»
'on dem Einflüsse des Küfiias, der Witterung, der Lage einet
Ufldes 8. w. auf die Gesundheit gesprochen werden mu£s.
856 Günther architecton, Gruadr. d. mediz, DiscipUnea.
Auch ist et sondetbart dafs die Geographie nech der Anatomie
und Physiologie hiei aufgeführt ist, nicht minder auffallend M.
•s dafs die Zoologie zwischen die Hotanik und Mineralogie ge-
letzt wirdy wohin sie in keinem Falle gehört , man mag die
Aeihe dcar Körper mit den niedersten oder den höch«ten anfan-
gen« Die nach -Willdenow gegebene Definition der Botaink
möchte den Meisten heut zu Tage nicht mehr genügen » aad
die dahin gehörige Literatur bedarf mancher Verbesserung: von
Linne's Phäoatphia hotanica besteht eine vierte darch Sprengel
besorgte Ausgabe ^HdU ^Sog) weiche die beste ist; von WiiU
denows OmndriCa der Rräuterkunde ;st die dritte Ausgabe ao»
gezeigt» et icfc aber schon eine fünfte vorhanden (Berlin 4840J;
Biehiere sehr wichtige besonders physiologische Werke fehlem
ganz; z. B. Sprengel» vom Bau und der Natur der Gewächse
Halle iBts; I4nk, Gmndlehrcn der Anatomie und Phytiolo^
der Pflanzen* Gilltingen 1807« u. s, w.; dagegen sind einige
bey weitem weniger wichtige aufgenommen, wie z. B. Merrmm •
Handbuch der Pflanzenkunde; dazukommt noch» dafs durchavt
keine Ordndnff in der Aufzählung der Werke befolgt ist» ee
eiehen die 'Lärbfiolmr nnd die syitematischen PflamenwadD»
beysammen» eine Bemerkung die auch mehr oder weniges auf
die hl dem genzeu Buche «ufgezählte Literatur angewettdet
werden kann« wo weder eine chronologische noch sonst irgead-
eine bestimmte Ordnung sküubar ist. — Bey der Literai«e
der Zoologie vecraifst man ungern e die Schriften von Carar>
dagegen auf die angeführten Beyträge zur Geschichte der Thier-
metamorphosen von F, tV, 2% Zander eben kein grosser We cth
gesetzt werden dürft«, Zweckmöing ist die Literatur der Mi*^
neralogie, aber Becea». vermifst tebr nngertte einige Schriftea^
die die inineralogiicfaen Kenn|nüie der alten Aera^ eriMtera;
dagegen des Studium der Ton dem Hrn. Vert nbec Geogeole
angegebenen Werke füglich den Aerzten erlonen werden könnte«
— i» AugeaschcioHch unrichtig steht in diesem Kapitel die Toxi-
cologie» welclK da sie fast duwhgaegig aokhe Dinge eiühil^
die auch al« Arzneymittel dienen, nnd nothwendif aegleich vo«,
der Behandlung der Vergifteten in dieser Ooetnn genprochea
werden mufs, sich schicklicher an die Matena mediea anschliefitt«
Wends sehr bntii^hbare Schrift; DU Mslje bey ^erg^mngm^
Bre«1a*] igi8, hatte angezeigt zn werden verdient ^ eben so
P. J. Schneiders Schrift über die Gifte, Wut^horg lfti5. Das ia
dem letzton Abschnitte dieses Kapitels anempfohlene Studium
d^r Technologie scheint aeeli eine zu grosse Zamutbung für
den Arzt zu seyn» um so mehr da die angegebenen Schriften
über den EinfinCs der Gewerbe auf die Gesundheit hinreiGhcn
möchtee» nm den Am über «llee* doe n belehreiv woiibaa 1»
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*
I
Günther architccton. Grundr. d.mediz. Disciplinen. 857
Hinficht der Gewerba wissen swürd ig ist und vernünftiger Weise
von ihm gefordert oder als bekannt voraus gesetzt werden kann.
Fünftes Kapitel Wissenschaften, Krankheiten zu erkennen,
und über ihren Verlauf auszusprechen.
Dahin sind gerechnet: Pathologie, Semiotik, Pathologische
Anatomie« Die bey der Pathologie ingegebene Literatur ist
im Ganzen sehr zweckmässig ausgewählt; I^ecens. bemerkt nur,
daCt Maljatti's Entwurf einer Pathogenie und IVolfarts Schrift
über den Genius der Krankheit nicht (wie hier bteht), zu der
allgemeinen, sondern zu der speciellen Pathologie gehören. —
Auffallend ist es, dafs der Hr. Verf. von den Geisteskrankhei-
ten besonder^ spricht, und deren Literatur mittheilt. Wollte
man consequent seyn, so müfsten die übrigen Hauptklassen von
Krankheiten auf dieselbe Weise einzeln angeführt werden. G.
Pktid en Essay ort hjrpochondriacal a/td other nervoits affections, '
Lond. 48 f 6 wird mit Unrecht zu den Schriften über Gemüths.
krinkheiten gezählt, oder man müfste alle Werke über die
Hypochondrie und andere Nervenleiden dahin rechnen* — Bey
der Literatur der Semiotik vermifst Recens. Sebastians Zeichen-
lehre. —
Sechstes Kapitel. Wisienscliaften, Krankheiten zu heilen,
(Jaterie) !• Auf dynamischem f^ege^
Dahin zahlt der Hr. Verf. folgende Doctrinen : Allgemeine
Therapie, Heilraittellehre und Diät in Krankheiten, Psychische
Heilmethode, Pharm acie und Waarenkunde, Pharm acopoeen,
Formulare, Specielle Therapie. —
Die Literatur der allgemeinen Therapie ist im Ganzen
zweckmässig, als weniger brauchbar hätten folgende Schrifteu
ohne Schaden unangezni^ bleiben können : wie Metzgers Grund-
fitze der allgemeinen Therapie und Semiotik, Königsberg 4^85,
l'ries Regulative für die Therapeutik nach heuristischen Grund-
tätzen der Naturphilosophie, Leipzig iSoS; Naumann allgemeine
Therapie 4808; auch in Keils ßntv^urf einer allgemeinen Therapie,
Halle /Ä'/d^ herrscht der Geist nicht, der die übrigen Schriften die-
ses Mannes so schätzbar macht; dagegen hätte der allgemeinen
Therapie von Hensler billig eine Stelle eingeräumt werden sollen» —
ßey der Literatur der Arzneymittellehre i$t auch eiioiges zu verbes-
***"n< Mumyi Apparatusmedicammum enthdtli nicht 4, sondern 6 Bde.
^'on Arnemanns Arzneymittellehre (deren Titel auch unrichtig
^•schrieben ist) wird die 4e Auflage angeführt; es erschien aber
bereits im Jahre 48t 4 schon die fünfte und 48 4p, die sechste
Ausgabe; die zweyte Ausgabe von Burdachs System der Arzney«
raittellehrc ist nicht 48t8^ sondern (wenigstens der erste Band) -
erschienen. Statt der hier aufgezeichneten Lehrbücher
Arzneymittellehre yon Remer und Wurzer, hätte Recens»
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85S Günther arehkecton. Graiidr* d. mediz. DiscipHoeo. '
m
%
•her A* C. Gren't Handbuch der Phtnnakologie, dritte Auf-
lage, voa Beiahardi und Bochols umgearbeitet (Halle und Ber*
lin /^/J) anführen mögen. AnffaUend ist et, daU der Hr»
Verf. die Lilmtilr der Mineralwastor besonders aufTührt, da
doch des ntfChige davon schon in den von ihm angezeigten
Werken Burdaeoa nnd Heckett enthahen ist, übrigens sind nur
wenige Werke aQiEg;ezeichnet , von denen Bouillon - Lagrangt zu
den tpeciell von Frankreichs Mineraiwitsem handelnden gesetzt
w^dea könnte. — Autier mehreten ilteren Schnftsteliern über
die Geaundbrunnen Teutschlands sind unter den neueren Wer«
ken besonders brauohbav J. £• Wetcler; über Gesundbrunnen
und Heilbäder s Thlc., Mains 48^g. G. F. Moscb, die Bäder
und Heilbrunnen Deutschlands nnd dar Schweiz« a Tbie , Leip-
Zu Verwundern ist es» dab der Hi. Verf« Hufelands
praktisetie Uebersicht der vorsüglichsten Heilquellen Teutsch-
lands» wovon kurzlich eine sweyte Auflage herauskam, über«
fing. Eine Otwas allsurelclihiltige Literatur der Impondera-
ilien lafst der Hr« Veii^ auf die der Mineralwässer folgen, dies
ist um so mehr su verwundern« da von den Atmosphärilien
bereits im fünften Kapitel (§. 45) gesprochen wurde, und die
Doctrinen von demEinflusse des Lichtet, der elektrischen Ma-
terie in der Atmosphäre u. s, w. in die allgemeine Patholo.
gie gehört. Viele Schriften führt der Hn Verf. hier an , die
von der Anwendung der Elektricität und des Ga Ivanismus han-
deln; dies ist in so fem unpassend, als der Consequeoz wegen
auch die Schriften, die wir von dem Gebrauche der China ^
des Opiums, des Quecksilbers u. s. w. haben , auch hätten an.
gegeben werden müssen» indem diese Mittel nicht minder wich-
tig sind, als die Elektricität etc.
In dem Abschnitte von der Pharmazie und Waarenkunde
findet sich §• 77. folgende Stelle: »Und ob zwar der Arzt» al«
»Heilkünstler betrachtet, beyder Wissenschaften eigentlich nicht
»bedarf, so bedarf er derselben doch in anderer Hinsicht, be-
»sonders aber alsdann^ wenn ihm als Staatsarzt die Handhabung
»der Medizinalpolizey oblieget « Diesen Satz möchte Recens.
nicht vertheidigen , also braucht der praktische Arzt, bios als
reicher, keine Kenntniüj von der Bereitung der Mittel? soll er
die Medikamente, welche er täglich verordnet selbst nicht dem
ÜQSsem Ansehen nach kennen und zu unterscheiden wissen?
das wären doch traurige Aerzte, die diesen Namen knum ver-
dienten» Schon die Gewohnheit des gemeinen Mannes zeigt,
dafs die verlangte Kenntnifs bey dem Arzte vorausgesetzt wird;
denn wenn derselbe Mifstrauen in die aus der Apotheke erhal-
tene Arzney setzt, so fragt er seinen Arzt, ob das Medikament
auch richtig bereitet und gut» so wie ob et gans dasjenigo aej^
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Günther architecton. Gruudr, d..medi£. Disciplineii. 859
dii man ihm verichrieben habe* Wat soll in diesem alltäg*
lig rorkoiii inenden Falle, wenn keine pharmaceutiscbe Kennt-
msse vorhanden sind, geantwortet werden? Muf« nicht ein
lolcber Arzt, wenn er seine Unwissenheit nicht listig zu be-
mänttln weifs (eine tranrige Kunst) sie dem Kranken und dem
Apotheker offen bekennen? Welches Zutrauen werden nachher
beyde zu ihm haben ? Aber dies sind die Gründe noch lange
nicht tlle, die dem Arzte das Studium der Pharmazie, abgese-
hen von seinen iPflichten als Stnatsarzt, unentbehrlich machen.
Büchner hat davon in einer kürzlich erschienenen kleinen Schrift
(lieber die Trennung der Pharmazie von der Heilkunst, Nürn-
berg /8fg) recht gut gehandelt. Schon in den Werken des
Hippocrifttes wird die Kenntnifs der Medikamente auf das nach,
dräcküchste empfohlen, und grosser Werth darauf gelegt. Sollte
<iie$ heut zu Tage nicht mehr nöthig leyn? Wenn die Doctri-
oen in der Ordnung erlernt werden sollen, wie sie der Hr»
Verf. nach einander folgen lälst, so steht die Pharmazie und
Warenkunde nicht an ihrem gehörigen Orte, denn es ist un-
gereimt Zuerst die Anwendung der Mittel in Krankheiten zu
erlernen, und dann hinterher erst, sich mit dem äussern An«
lehen. u, s« w. dieser nämlichen Mittel bekannt zu machen«
Weit natürlicher ist die Stelle, die der Hr. Geb. llofr. Conrad!
(iiesen Doctrinen in seinem Grundrisse anwies* u
Von Hagens Lehrbuch der Apothekerkunst führt der Hr.
Verf. die ae Auflage an; et ist jetzt aber schon die 7e vorhan«
(iea« Von Hermbstädts Grundrils der Experimentalpharmazie
isi eine zweyte Auflage (Berlin ^808) in 5 Bänden erschienen»
Voo Bucbolz Grundrifs der Pharmazie hat Brandes eine neue
Auflage (Erfurt /^/^) besorgt« — Die Literatur der Pharmaco.
poeen ist etwas dürftig. —
Ein Recept nennt der Hr. Verf. im Lateinischen Receptum:
et möchte dieser Ausdruck höchst selten in solchen Schriften
der Aerzte vorkommen, die sich einer reinem Sprache rühmea
dürfen. Gebräuchlicher und besser ist Formula medica. — Von
Tode*$ Buch (das Receptschreiben) führt der Hr. Verf. eine Aus-
pbe von 4/7g an, Recens. hat eine spatere von 4^gg die in
Koppenhtgen und Leipzig heraus kam, vor sich liegen. Von
Ebermaiers Taschenbuch der rnedicinisch - chirurgischen Recep-
tirkanst wird die erste Auflage Leigzig 4S08 angezeigt; es kam
1811 die zweyte, und Idi8 die dritte Aufluge heraus. —
//, Jaterie auf mechanischem JVege. Dahin wird gerechnet:
Chirurgie und Geburtshülfe. Hey der Literatur der letzteren
^äue F. C. Nägele: Grundzüge einer Methodenlelire der Ge»
^urtshülfcf Mannheim 1812 angeführt werden können.
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86o Gilnther «reluteMni« Gniodr« d« medis. Disoipr^^
SkUnies Kcfitd, Heilwisienscbaften sat Konit erhoben C
troUekmkJ.
Sit wifd in die medizinificbe und chirurgische Jatrotev:bnik
•ingetheilC und letzterer die geburlshülfliche untergeordnet. —
Achtes Kapitel. Wissenschaften Krankheiten zuvorzukom-
men^ oder Gesundheitserh iltnng^kunde« Dietes Kapitel zerfallt
in swey Hauptabschnitte, die Higieine und Medizinalpolizev. —
■ Neuntes Kapitel, Wissenschaft zur Handhabung des Recht«
und der Gerechiigkeif im Staate , in fo fern dietes auf medi-
zini<(chen Grundsätzen beruht. - •
Gerichtliche Arzn^ywissenschaft. — Bey deren Literatur
hatte J Bemts Systematisches Handbuch der gerichtlichen An-
ne)'kunde, Prag i8i5f eine Stelle verdient. —
Zehntes Kapitel, Wifienschaft von der Begründung der
Medizin im Staate.
Medizinalconstitutionslehre» Unter diesem Namen he-
greift der Hr. Verf. denjenigen Theil der Staatsarzneykundc,
welcher das Organisationswesen des MediziiialpersonaU und
seiner Behörden, in loferc sie auf die Verfassung des Medizi«
nalwesens Bezug haben, zum Gegenstande hat. —
EOftes KapiteL Wissenschaften von der Medizin in Utera-
lischer Hinsicht.
Dieser Abschnitt zerfallt in zwey Unterabtheilungen, i) Ge*
schiebte d«c Mediain* 2) Literatur der medizinischen Lite«
zatur. — '
Zwölftes Kapitel* Materiale Philotophie und besonders Na«
turphilo^ophie«
In unfern Tagen vorzüglich (sagt der Hr. Verf.) beschlC»
tigt diese Wissenschaft eine Menge Federn, aber von sehr un«
gleichem Wertbe, und bey weitem nicht immer rein von sinn-
lo<;er Schwärmerei, die sich mit der Wissenschaft nicht verträgt;
daher Werke dieser Art, betondets fiir junge Leute, einer gros-
sen Auswahl bedürfen. —
Recens. hält dieses für vollkommen wahr und würde des*
halb einige Schriften weniger angeführt haben, als hier gesche-
hen i«!t. —
fol^t nun ein doppelter Anhang, wovon der erste das
Studium der Thierarzne) künde und der zweite das Studiom
liebst der Literatur der alten Aerzte betriffi, —
Mit Wärme empfiehlt das Studium der letztern der Hr.
Verf. an und Recens* stimmt ihm in jedem Worte bey; solche
IVIahnungen sind um so nöthiger [e mehr heut zu Tage diese
alten und vortrefdichen Muster bey Seite gelegt und vernach-
lässigt werden, die alten Aerzte, deren Literatur hier auf^e«
seichatt ist, sind folgende: H^ocrates, Cdsus, AtMmum G^i€n0
I
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Schröder Hebräisches Uebungsbock
Codmi AmnUmuUß Orihasm, MtmSs 'Jksumimr tnm Traßu iiihI
Pmdut von jUginu. — Recetts. würde noch den Peäaeius JOhm
Monies hinsu^eietst hal^ detMii Amie^niitteUehre viele Jahr.
bandene lang die einsige war^ die das wettUrhe Europa aner«
kMBte, und die noch bis auf den heutigen Tag bej den VöU
ken Griechenlands nnd eines. Theiles Ton iUiett In hclieci
Afiiehen steht, geleieo^ «hd befolgt wird. —
Wenn Recens» mehrere Anmerkungen su gegenwärtigem
Buclie so machen für nöthig hidt, nS^ noch mehrere ätte
useben können, sa wiU er damit keinelwegs dasselbe in seinem
Wertbe hembsetaen, sondern er ist im Gegenthdle manches
Mangel «oerachtei (whf fehlen ja attelj Ton der Nfittlithkeit
«ad Aoiadibnrkelt desselben übeikeugt» ^
ikiriäuhi UibmigfhMcb i cnthaltrot! die cvingclttchen Pericopen zem Ut^f^
setien ans d^m D«utschen im HebrUiscIic, mit der n Jthigcn Phraseolo-
gif und beständigen Hinweisungen auF die Grammatik von Gesenius,
nebst uQpimKtirten Wörtern und Stucken zur Ucbuog iu der Vocalse-
tzung« von Jon. Fii* SCHSöDBa, Dr* iler Pbtt und Lehrer an der
Stiütt-Mmle i|nd dem Ltad*tebiiilebfer*8e8iin» an 2cla* JLeipzig,
Uebnngen in der hebräischen Sprache von WeelAtHm anzeigte,
iotfSTte er den Wunsch , den wohl mancher Leser mit ihm
thcUte, dafs nun doch aoch durch einen dem Geschäfte gewach,
•eoen Schulmann ein Uebungsbneh ttnücher Art möchte aus.
gesibeitet werden, welches fleh an die teit Recht ziemlich ^l^
temrin verbreitete Grammatik von Sesenins anschlösse. Der
Erlnilanj^ dieses Wunsches sah er IndeTs um so weniger als et«
wss sehr nahe Bevorstehendem entgegen, }e geringer hi^^^hcr noch
lie Zahl der Schulmänner war» die sich in diesem Zweige dec
Sprachknnde mit gleicher Liebe , also auch mit demselben Ex-
iite wie in der lateinischen und griechischen Spruche geübt.
Um so mehr freut er sich aber aachf seine CoUegen auf eia
Werkchen aufmerksam machen so können, das von einem mit
4ef bebandelten Sprache innig vertranteH Manne fieis^iia; und
^ländlich gearbeitet, jenen Wunsch (z«m grossen TheU wa«
lii|Mins) so bald schon erfüllt hat.
DIerbachi
R-r.
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96a Wurzer über die Soolbünler za Neodorfl
.Ueber die Soolbkder zu Kesdorf von D. Fero« Wurzbr, Kurbestiscbe«
Hofrathe, ord. Professor der Med, und Chemie, Dircctor der med.
Deput. d. K. Ober&anitats-CoUegü zu Marburg, Vie auch mcbrciei
Acadenim und geldutea CfoidlMhaftea MI^UMto, Leipzig mM, U
Dieie kleine Schrift hat den Zweck, die seit wenigen Jahren
in Nendorf eingerichteten Soolbader zur allgemeinen Kenntnili
zu bringen , besonders die Aerzte , mit deren Bestandllieilen u.
den Wirkungen derselben, so wie sie die Erfahrung bis |eUt
gelehrt hat, bekannt Zfi machen.
Der Hr. Verf. erinnert, dais icbon Theophrastus Paracet
•OS Soolbader angerathen und mehrere Krankheiten benannt ha-
be, gegen die sie sich hilfreich zeigten, auch habe er den Werth
der natürlichen Soolbader vor den künstlichen schon bemerkt;
die Erfahrungen von den grossen Heilkräften der Soolbäder hät-
ten auf die der Salzsoole aufmerksam gemacht und dadurch zum
Gebrauche der letztern aufgemuntert, obgleich sie keineswegs
mit den Seebädern für gleichwürkend zn halten seyen* ^ Die
Krüfte dar Soolbäder zeigen sich nach des Hrn, Verft. Bemer-
Jiling vorzugsweise in Krankheiten das lymphatischen Systems,
den Scropheln und deren Polgen , bey chronischen Hautkrank-
heiten, Gicht und Rheumatismus, bey Nervenbeschwerden (?)
aianchen Arten von Kopfschmerz, Hüftweh, Lähmungen u.
Es wird dann eine genaue Beschreibung der Einrichtung
dieser Bäder (deren jetzt 6 vorhanden sind) gegeben, und die
kleineSchrift mit der ausführlichen Angabe der chemischen Ana-
Ijae der Salzsoole beschlossen; die Resultate dieser Untersuchun-
gen lehrten, dals dieselbe ausser dem Kochsalze, salzsaure —
•chwefelsaure und kohlensaure Bittererde, kohlensauren uni
•thwefelsauren Kalk , dann fiwit hanihlUifAen Stoff und
wenig Kieaeiexdo anüialtaB« >
■ ■ i' 1
• t
Ihrstelätng der Badischen Forst - /Idministration ^ mit besonderer BeiiehMf
anf das Staats- Budget und die, bey der StändcvcrsammlunK vom
i«t9 trhobeeen Vorwdifs» Vaa J. ?• t«o KBXTNsa, Land-Ä*
Jas^ermeister und Vorstaad der Giosh* Ober-fWsUCoBNBbsitB
KgrlsmlM (MillkrisflM UeffbiichdnMlmy) .|8am «r. 9^ VI t<4
Jtri'i der gegetmärtigett Forste Ftrflutmtg IVurtembtrf; s ^ nebst DarUgui«
einiger bis jettt fir die Adaimistntioa cfliattfain tttalliCe«'
J. Ch. von Seutter, Direktor des königl. Poitoithtt StOttgart (6^
briid. Muntler's Ha£* uad Kaazlay*ttaelianiekerqr) iSto. gr*8* V^l'*
«od 6S
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' Strobel pract Lehrbuch des SteiitöduiiUefl^ 863
Indem wir n«ch den Gesetzen «uferet Inttitiitei die ersteig
dieser Schriften blos anzeigen dürfen , so getChieht diesem zo*
gleich in Verbindung mit der zweyten ähnliehen Inhalts. Beyde
sind durch die» hey der neuen ständischen Verfasning in den
betreffendin Landern statt gefundenen « Prüfungen der beste,
henden Staats- Forstverwaltung veranlaftt- worden » und enthal-
ten Mittheilungen über den Stand eines wichtigen Verwaltung».
Zweigs, der früher dem grössern Publiknm nie so ToIUtändi|; ,
Ukannt werden konnte, und der dieserbtll»» sowohl für die be«
treffenden Länder, als auch üherhaupty Tdn vielem Interesse itt.
8e ruhig, ernst und gewissenhaft diese ^Schrillen nun auch ab-
gelaCrt sind, werden sie doch ^Wahrscheinlich Gelegenheit zu
machen Geecnbeoierkungen geben, und auf diesem Wege, —
«ew b5se Leidenschaften sich nicht mit einmischen, — za
dem ^öckbriogenden Ziele führen helfeut was 'jeder ständischen
'Vsdäisung vorgesteckt ist»
Dk 9tnebititam Bttri^sanen der Hokvirtbsebsft, Klo Programm etc. von
K. Fapius , Professor (m Ascbaffeobnig)» AsduUEsaborg ( WailMdlte
Wtttwej iSao« & d7 S»
Diese kleine Schrift ist, ihrer gründlichen und eisrenthümli-
chen Ansichten über die verschiedenen Betriebsarien wegen,
dem forstlichen Pulslikum mit Recht zu empfehlen. Sie ent.
halt zugleich den (ausserdem schon sehr bekannten) Lehrplaa
^ex Forstakademie zu AschaffenJiurg,
H.
Priktischet Lehrbuch des Rteinschoittes der Bögen, GewOlbe iin«1 Treppe«
benus^egehen von G. Stroh FL. Mit 25 SteindrucktaFeln. Heidelberg;
Bod Speyer bey A« O&waid, 5* TcaU gr. FeUo« Fr* 5iU aoku
•
Der Titel dieses Werkes, wovon wir, als wem ichätitexen in-
ländischen Produkte, dem Publikum eine blosse Anceige nicfal
vorenthalten dürfen, war schon auf die Steinplatte gezelchaet
und abgedruckt, als die Vollendung einiger andern Platten veiw
zögert wurde, so dnU daher das Ganxe erst in diesem Jahre in
^^n Buchhandel kommen konnte, und also nicht von einem
älteren Artikel die Rede ist» Ohne Einleitung und alU
j;iiDciiie theesetlsdie Ualexsuehoogen fiebl des Vas^ in
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864 S^obel pract. Lehibudi des Steinschnittea.
ficbster Küm hlot» dasjenige 9 was^ prakliscfa brauchbar xmi
jiützUcli ifty um d>e Zeichnvngeii für die yenchiedenea Bogid
pflücket Gewölbe, Treppen, Genmic»! die erfinrderlidieD Bötcbaii
^fiH u. t, w« zu eniwf Ifen» dann .di^ eiasetnen Steine dam vwi
.sawf£hlea, die JJraiis^, woxnach sie behauen iwerde^ i^^Uen,
Ihnen an veneicbnenf nnd die Geetallf welche ei^ nach
Vollendung »1 dtn vefichiedenen Anwendungen «haben mi
feninnuchen. Alle hienu eib|4arl}dian Haupt • und
linien And volUtandig in den. Zeichnungen angegeben,
angleich mit grotsen und kleinen Puchsubeii, lömitdMn
arabiichen ZiS'ern so deutlich bezeichnet, dafe auch der Unge«
übte nach so genauen Anweisungen arbeiten kann*
Von welchem Umfange übrigens dieses Werk ley, ¥riii
folgende Inhalts - Anzeige näher darthun« Die erste Abtheiliini!
vv ozu acht Tafeln gehören» ist den verschiedenen Bögen gewidmet
und findet man darin die Bögen mit schräger Stirnseite ; schräg«
Bögen mit gerader Stirnseite; schräge Bögen, die äussere SeiU
mit einer Böschung, die innere mit einem Tonnengewölbe ver-
bunden ; Bögen in einem runden Tliurme, aussen mit Böschung,
innen mit Kuppelgewölbe verbunden ; steigende Bogen in einein
runden Thurme, die Aussenseite in Böschung, die innere niil
einem Kuppelgewölbe verbunden; schräge Bögen mit Haken-
stücken in einem runden Thurme, die Aussenseite in Böschung
innen durch Gratstücke mit einem centralen Tonnengew ölb'
verbunden; Ma^-seiller oder Kernbögen und waagerechte Bögen.
Vio die Arbeit einfach und leicht ist, ist auch die Beschreibung nui
kurz, um durch Weitläufigkeit nicht zu verwirren, wie z,B. beydeni
letzten* Die zwe^ytc, und weitläuftigste, zwölf Tafeln erläuternd
Abtheilung handelt von den Gewölben, u.z. dem Kreuzgewölbe,
Walmengewölbe, Kuppelgewölbe » Tonnengewölbe , und dabe
zugleich von denjenigen, welche von andern in winkelrechtQi
Richtung unterbrochen werden ; von den verschiedenen übeiw
genden und indinirenden Gewölben » endlich von den gedrück-
ten. Gewölben, wöbejr vorzugsweise die elliptische Form benMjH
•ichtigt ift, aus welcher die Conttroction aer ovalen lelctit gei
fölgen werden kanil, wenn man statt der angegebenen Ve»^
aaichnnng jener ertteren Curve eine leiohte der letzteren fe|d
Beyläufig sind tiney Tafeln der Constmction ver^chiedefl^
Nischen gewidmet. Ih der dritten Abtheilungen endlich ftndel
anaa die nö^iige Anweisung Ikur Verfertigung der YaRclnede4
artigen Treppen nach den auf ffinl Tn fein enthaltenen Zek^
nnngen, als runde, schiaubenförmige, Wendeltreppen ohneSpüN
4el und runde fceygetragene Treppen. Die Vmertigufeg ge^
wöhttfiehtf gecaifcr Treppen bed'urfte wohl kdner tMoalan
'AsweMng. . ' ' • '
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Ni5j. -Heidelberger
♦ * I •
Jahrbücher der Literatur.
fl
«SAcr liübcre Lande«; Kill tiir und den vortheilhaFten Anbin aenrntdecli^er Ge.
* ' tnidesrten vom Freyherrn von Witten Ritter ctc«' etc. und Ehren-
miti:lieJ OTc'ir-rer l in»l virthschaftFicne * GesellsrhaFtcn 204 S«
A lüip^* öcrUa bcjf Duakcr und UmabUu liiii. 1 Kthlr. ^
• ,.' «' .'j .''Ii»»
ist.es, in Pfttttcbl^o^ «uiid/f^qierwam 440. Ack^^
bio, die Basis «tlei soiidap ' Vy'pblsUxides,» so gexinggeschntzt sa
ffhen. Allein Wßf die ^eschipht«» J^iös^Aders des »Itern» Qeutscb-
hii'U k'^imi, sieht den Grund davon ^n« Daifs die deui Land-
ü ^obührende Würde all^cmeuL t/vcrde anerkannt werden, dies
»urd nicht ausbleibeij. Erfreulich ist die HoITniing, diuse Zeit
mhe zu sehen. Zu Nvün^clien wäre nur^ dafs alle, welche wis-
icascliaftliche KcnnUiis<ie, die liüifstnittel und die Gelegenheit
idZM besil^t'n, auch duniil das Streben und den Grad von Ek-
^h'^p^ verbän^eui wie dt;i: Verfasser VprsUhcndea Wfsrkes!
aioem karaan Eingange über die Wr^rde der Land«
aililtn llifl 'Untersucht d. V. (S. 9« bis 36) die Mittel den Aeker^
im-^lmm Lmmdes vn hehetu Vob doD hSfher vorgeschlagenen Ver-
mämm%etL tagt er» #ia forderten su vteleriev Ketinlnit^e, za
ili^bfital, Deili Aostaosch der im Gemenge liegenden Grund.
Sh» etfittden m vitih Hindernisse \fn Wege; aucirsey er nur
dhrcbgängie gutem Boden vortlieilhafi; der Ankaof von
0C. ra<t Vmi «ur tchnolleren Düogerrermehrung se>e zn
fmlf^^ irofftr d^a Gründe angefiihH werden, üeberiiattpt iit
fted^ der Meinung, dals )ener Ausiau46h praktisch — Selbst bej
piM Boden — nie ^nz ausführbar seyn werde, ohne zahllose
fncenvenienzen, Beschränkungen' und Nachtheile andrer Art her-«
beyzufiihren. Der Verf. schlägt dagi'^en* vur: i.) die Kcnntiiit.stt
des gemeinen Land man neg und kieinerii Gutsbesitzers zu er-
Viitern durch zwfckm.Ksig n UniiTiicht in Volksblätiern und
Schulen« a.) Die Servinueii, vorznp^lich die Zehnten, Krohn«
den -nnd die ^eideberuchMgung al)zulö^(*n , woboy er sicii auf
die neuern Maa<5re^«?ln Preussehs bezieht. Die Preyhctt des
Verkehrs mit selbsterze i^fen F^rodukteu wetiiii-teni auf v.^ier-
Uniltschen Märkten zu begünstigen. Die Ainfiilir übernüs-
U||ex Pfedukte und diiraus erzeugter Fabrikate zu fördern. Je*
1
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866 .Freyh. Witten, über hfthere LandeAidtiiri
4odti glaubt Ree. es dürften die vomV. angerathenen Begünstigun-
gen HüsführenderPabrik anten nach nationalökonomistischenPrinci*
pien mehr Beschränkung erleiden. 5 ) Einen der Beschaffenheit der
Verhältnisse anpastendi-n Fruchtwechsel müsse man überall einzu-
führen sutlien. 6.) Der Anbau der Brache sey zu erweitern, bessere
,Ackergei»ihe einzuführen» wovor« einige genannt sind. 7) Man
müsse mehr urbiires Land zu gewinnen suchen, durch Aussto-
ckung unergiebigen Hulzlandes, durch Trockenlegung des sum-
pfigen etc.: durch Umpflügen des Haidegrundes, wogegsn sich
Flugsand nur zur Holzkultur eigne. 8.) Veredlung der Vieh,
zucht: besondeis, bey geeigneten Verhältnissen, der Scbaafzucht.
^. ; Erweiterung der Obstbauxuzucbt , wozu Anlage von Kreils«
gärien anempfohlen >vird. Besser dürften, jedoch Baumschulen
vcn Priratunternehniern seyn, zumal wenn mehrere in Con-
currtnz treten«, 10.) Anlegung Ton Kuwstsirassen und Kanälen«
1 1.) Zweckmässige Behandlung des Bodens in Bezug auf dessen
Bektandthrile und die zu kuhivirenden Pflanzen. i2») Richtigt
Auswahl der Acker • Gewächse , je nach dem Boden etc. zumal
bey den Futter- und Getraidegräsem , wie denn in England
bejnahe jede Grafschaft ihre eigne Getraidegattungen anpflanze.
Zur ersten Anzucht der neuen Getraidearten und den
damit anzustellenden Versuchen werden — nicht die beengten
lind den Vögeln sehr ausgesetzten botanischen Garten, sondern
möglichst frey gelegene, befriedigte, von Gebäuden und Bau*
man. ferne Ackerstückc empfohlen, von verschiedenen Miicbongs.
Verhältnissen des Bodens, von wo die Aerndte in ein zweck«
zuässig eingerichtetes Geböude zu bringen, um genaue Sortirung
vornehmen zu können. In leichten Umrissen setzt der Verf.
hierauf ( S, 26 — t)6) kurz die Theilc der Pflanzen^ ihre phy«.
■siologische und chemische Beschaffenheit auseinander ( unver» '
ständlich ist, was er sich' S. 51 unter »Zersetzung des Wasser-
stoffs« deckt) überall den Kern der neuesten Forschungen klaj:
^zusammenfassend , und, so wie im Verlauf des ganzen Werkt,
seine eignen belehrenden Erfahrungen und Ansichten damit:
verschmelzend, deren wir, der Verkettung seiner Gedanken fol**
gend , nur einige ausheben werden. In Bezug auf dasjenige/
was von Aussen auf das Gedeihen der Pflanzen Einflufs zeigt»
zeichnet er dann für die Landwirfhschaft aus: i.) Auswahl deit
Bodens, in Beziehung auf welchen die Eigenschaften der Thon-,
Kiesel« und Kalk -Erde und ihrer Verbindungen die des Htuniti
und die wechselweise Einwirkung dieser Stone ajpseinander ge>'
setzt werden* Es folgt hierauf eine Uebersicht des Mischungs.>'
Gehaltes von 6 Bod«n?erschiedenheiten (Ackerklassen) mit An>>
gäbe der darauf wildwachsenden Pflfinzen und der mit Vortbeili
damiil zu kuitiTixead«a bekaonteien Gewächse, AmI diot« Ta*
«
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Freyh. v. Witten, über höhere Landeskidtiu*. 867
belle bezieht sich der V« in der Folge, wenn er von denn, für
jede OetraideArt geeigneten Buden s^jricht«
2.) Verbesserung deJ Bodens durch Bearbeitung. — Ver-
schiedene neue Ackergerathe sind dazu besonders diiiuwenduii«
5^) Verbesserung durch Düngung verschiedener Dünger-
Arten und deren Vvirkung; gehörige Bereitung det Dütigers.
4. ) Wahl der Zeit xur Aussaat, und des Maases der Saa-
nien. Interessante Darstellung dessen was alles dabey zu berück-
sichtigen.
5. ) Vertilgung des Unkrautes, zumal bey langsamer wach-*
•enden Ackerpflanzen , mittelst des Schaufel - und Anhäufe-^
Pflugs bey der Reiheniaat.
iJ. ) Frucht wechfel*
Im folgenden Abschnitte (S. 66 — 85.) handelt der V. tori
den Getraidrpßcuizeh. Schnell wachsende Arten mit breiten Blät-
tern ersticken das Unkrnut« Winter- und Sommerfrüchte; Um-
v.andlungsweise erslerer in letztere, und in wie fern solches
ruihlich. Voriheile gemengter Oetraidtsaat vor der einfucheri^
(Warum aber »bey dem vermischten Anbau verschiedner Pflan»
zen - Gattungen gleichsam ein Wetteifer derselben Statt finden >
solle , um den Vortheil des Lichtes und der freyen Luft sich
abzugewinnen« mehr als diefs bey nicht gemengten Saateit
Statt findet, sieht Ree. nicht ein), Ver<;chiedene vorlheilhafte •
Saatgemenge werden t^enannt. Sciiwierigkeii, die Saamen gleich*
massig zur geeigneten Tiefe in den Boden z« bringen, und wie
dies am besten zu erreichen. Krankheilen der GetrdidHpflanz*»n4
1.) Der Brand, welcher von zweycrley Art ist. Interessant, dafi
der V. die Ursache desselben nach vorgebrachten Gründen irt
Mangel der Befruchtung und in Stockung der bäfie wegen, iit
d^r Blüthezeit eingetretenen Regen«, gefunden lu haben glaubt«
a.) Mehlthau, Honigthau , Rost, scheint durch schnellen Tem-
peraturwechsel zu entstehen, 5 ) Taubbleibcn der Aehreni wcnil
die Befruchtung ausbleibt. 4.) Mutterkorn: scheint n«if eine
IVlodificatiou des Brnndes, herrührend von dem Abweichendeil
dei chemischen Gehaltes be^m Roggen — Dreschen und Auf-
bewahren des Getraides — Chemische Beständtheild der Ge*
traidesaamen, «
Der V. ist nicht geneigt zn glauben , dats bedeutende Va«
zietüten sich beym Getraidp vorfinden ;. Tritictun compositum z. B*
lagt er seye ausgemacht eine eigene Art, inHem s»e wenn die
Aehreu in schlechtem Boden auch einfach würden, ans Saarnea
in besserem Boden doch stets wieder 7usammenge^etzt erschie*
nen, Fsjnec »Be^ allen, in gleiphem Boden und zu einer Zeit
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868 Freyh. v. Witten ^ aber, höhere Lande^ullar.
^gcsäeten Gctraidenrtr^ti , die Hitisichts ihre» Wachsthtims unÄ^
jili'riiciitbaikeit, der Farbe ihrer Achreii und der Gestalt ihrer
.i^Samiien, insonderheit aber Hinsichis der Zeit ihrer Blüihe eine
VcrschiL'deuijeit zeigen, ist luan vollkoinojea berechtigt, eine-
jjbesundre Sjiecies anzunehmen, soliie sie selbst durch k« iue
^hot tische Mcrkrrale bezeichnet wexdeii köf^neo»»»«»« » (Scii^i
) und kurz vorher-,
> Verniisf hinigfn des Bliithen?lan*^es können violleicht bey ge-
9%vi)»sen PUanzengattungen Bastarde hervorbringen, sie \\crdei
>sich aher nicht leicht durch Saatnen fortpflanzen» ' B'^v dea
»cigeniiichen üetraidepflanzen -aiier ist eine künstliche Veruii*
lifchung der vtrschiodenun Species noch nicht gelungen««
llcc« theiit hierbey des V. Ansicht nicht. Schon jenes Va.
fiiren des Wanderkorns macht dessen Speciliiäfc verfU'chtig.
ticnnt atiatum- u. a« X 2eigen sich iütr b^y ,|tttejn Boden |
Jvdes mit einfacher und zusaniroengp$et2^?cr Aehre «ermengft «o-
t»r einander stehend, doch nie so Sehr zusamniengesrtzi , wie
Tr, €oiii{)ositum in der« Hegel ist; äbcrr soy daf« keine Zwivcbeo«
«tttfe feliit zwischen ganz einfacher Achre und der zusammen*
gesetzteren. Endlich führt der V. selbst 7*. S^dta for'rugintam
»q/icis sifuplicifnts et comfositis n ($• itß) an; so wie (S« loöj
1\ polonictitn wiiA T,p, au composinim, spiculh 4iompositts.
Aehnliche Verhältnisse zeigen sich bey 'den fibrigen tom
T« vorhin aufgefuh'nen Criterien«
Wiie sehr das Alter der Stfinien Einflufs habe auf das W.ids*
thum» die Grösse der Stengel und im entgegengesetzten Vcrhilt^
nisso «uf die Früchte, diffs ist, )>ey Ccreahen insbesondre, zur
Genüge bekannt. Wie von. den » aus im Marz an einem Orte I
ausgeȊeten Saamen des Wintergetraidis nufgegangnen, Pflanzen
gewöhnlich nur u eilige im* nemlichen Sonnner noch ihre Aeh*
ren reifen, wahrend die meisten diese Beugsamkeit nicht be*
«itzen, wie «tber folgende Generationen weit Seiigsamer werden,
und wie zuletzt vollkommn'es Sommergetraide entsteht, dieff
führt der V, ( S. 07. ; selbst an. Höchst interessant über diesen
Gegenstand im Allgenjeinen, sind die Versuche, welche an
Cf'ors^inia i-an'(ihi!ts whlirend Jahren ^an^jestelll, durch i-an Möns I
Ivürzlich Lcktinnt gemacht worden (6s Heft Aex j4rinnlvs gnurcdts
des Sciences phj.umiesx xind ein Auszug in Flora 1821 I, 5>. 255)
V\'as endlich die haarij^e Bekleidung der Achrcn, deren Farbe,
die Farbe (welche allein, so wie die Bekleidung:, sey es an weU
ehern Theil es wolle, wie rinen speciflschen Cfiaracter bey irgend [
einer Pflanze abgeben würde) und Durchsichtigkeit der Saa-
men, die Grannen u, s. f. betrifft, so führt der V. selbst anf:
(Seile 88) ^'Triticvm hyheninin ck, spiculis iläute rithesccnti - fitsd^.
»umiiiäfus peUucidis däitte rul^scftuir/usniSj intus coP'ne^: ß.'jpüxäi
B
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Fr«yh. v. Wiltcu, über hühaic Laudeskullur. Sfig
^Jitscescenti' ehurncisj semitiibus opacis (»chrncei.t, iniiix ßirinosis y^spi^
^cuiis eburnets, scniinibits opacis , ehurneo ^ hrtidinii , intus J(irinosisy
ebenso Seite ()i und 92 bey Triticum püosuni , Seite 108 ein T.
p(Jo/iicum. ß, tomentosum, S« lOi». compositum ot. ghtnus villoso
pubtscentibus , S, 109 U. iio. Tr. coinpnrtum ohne Gianticn und
T. compacium aristatuni j S« 112, T. puU cri'lcntnm artstis dii'aricatis
coloratis, und T, arutis subcrcctis unn colvratis; S. 114 — 1 • 5.
T. spdta Jerrugi/ieum und T. spcUa uigru/n j S. 158. A\'enn sati\>a
nlp-Oj A. s. strigosa^ s. albida «. 8. f. Üaf< aber der V. diese
Verschieden heilen hIs eben so viele Arten wirklich ange^ehtm
vifsen woli«, glauben wir nicht; sonst h'\ ' er wenigstens die
gemeintanien Arteamen nicht stehen las^eu dürfen, son^t hätte
«r nicht wissen müssen , wie fiist alle diese Vcrschiedeniieiten
selbst wieder varüren und sa Uebergimgu bilden»
Sind aber einmal nur wenige Getraid«varieiäten der Art vor-
handen, to kann durrh Kreutzung (von den glücklichen Verbu-
chen des Herrn Knight giebt Davy in seiner Agrikuhurcbemio
Nachricht Auch BeUardc- hat^ wenn wir nicht irren^ dergleichen
angestellt) eine grosse Zahl neuer hervorgebracht werden, und
^ür brauchen hier deshalb das Nalurgftseiz , d^ifs Bastarderzeu-
gungeu durch verschiedene Arten schwierig zu erhahen, und so
erhaltene Bastarde gewöhnlich unfruchtbar nind, nicht anzucrei«
ien, obgleich Ausniihinen, das Gegentheil I>ev'FL»isend , {Köhlreu-
thers u. a. Versuche) nicht selten geblieben. Noch mehr kömmt
fler Variabilisirung zu Statten, ddfs Bastardpilanzen oft nicht dai
Mittel zwischen den Aeitern halten, sondern in Manchem von
beyden ganz abweichen.
Dazu rechne man das vielfaltige Klima, welche« die Gere-
alien zu ertragen h'iben, deren verschiedene Behandlung u«s. f.,
die Reisen, welche in partiellen Mifsjjihren das Gelraidc vieler
Lander in ferne Gegenden macht, und wodurch plötzlich Ver-
jchiedcnheiten zum Vorschein kommen, deren Spur der Natur-
foncher nicht zu verfolgen vermag , der gemeine Landmann
nicht zu verfolgen versteht.
ludessen erkennen yj'it an, dafs es für die Wissenschaft
und Praxis vortheilhaft sev, die Varietäten durch Name und
Diagnose streng zu scheiden, um so genauere Beobachtungen
«nitellen, und in Schriften sich bestimmter ausdrücken zu kön-
nen; und wir enthalten uns alles ferneren Urtheils über die
als zuverlässig aufgestellten neuen Arten, um so mehr da »ol-
ches nach blossen Diagnosen nie entscheidend ausfallen kann«
Und der V. stets mehrere Merkmale zu verbinden gesucht hat,
''»eiche zum Theil sehr scharf sind.
Sie beruhen bey den neuen Arten in der Form der Aeb«
reo, in Zahl, Gestalt, Farbe und DHjrchsichtigkeit der Saarn sn»
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870 Freyh. v. Witten, über höhere Landeskultur.
in Bekleidung, Längeverhältnif«, Stellung/ Farbe, Form der
SpeUerii Be:>cnafTenheit der Biüthcn, der Spindel, der Grannen»
u* % f- Diibey ist bey allen angeführten Verschiedenheiten an«
gegctieD» für welchen Boden sie am besten geeignet und uel^
che« ihr Vdterland seye» so \vie grölslentheiit bey den ▼orihdil«
h 'f^eren Arten:' wo lie kultivirt werden, Bemerknngen übec
Verhalten des La^^rns, des WtcfatthniD^, der Reif- und Bla^
fhenzeit, Beschaffenheit der Satmen, des Mehltf da« StrahM» ilu
V«rh:iltf'n bey Frott, Regen und Krankheiieiu
Wir bedauern, dafs der Verfasser nirgendwo die Nmmn
der ersten Benenner ^ugefü^t htil| um in Ansehung der SyMmie
sieb leichter sprecht zu findeut und die von ihm selbst benann«
j^n Species schneller erkennen su könneut ond da£i er nicftrt
einige Rücksicht auf die neuem .Arbeiten (Sennge» SekSbUr)
gepommen Die l^atiien und Diagnosen der altem Arten tcl|ei-
nen aus Xomtr und SehidiM au teyn,
Wtr gehen zor Aufaählung der sahlrmdien Arten nher,
von welchen um der V. seine höchst interettante Beobaolitttiiai
gen mIttheiUt (Der Theil dieses Werkes & 85 — 177,
den Oetnidepflanaen im «^^wAbi . handelnd » ist nnvedlndert
schon in den MSglm^^tcksn Jnnahn, V. Band (tgno) 8. 517 — •
^25- niederf^elegt, wo uns auf dieses Werk, doeh in gröesmn^
Umfang unter dem Titelt t Die Getreide-, Futter- und Hao^
deh pflanzen für Land^irtbe und Naturforscher« schon Heffimng
gemacht worden ). ' ' , i
fVaifsen, (85 i3i) o» Gebrauchlichere Arten: 1. Tritii
cum hrffernum , «. T. h. ct. spiculis seminibusque rubescenti "fiucii
pelluctdü etc ; 3.^ T.^ h. ß. spiculis fuscrscenti ^ eburneis , seminibus
ocliraceis ctc ; 4* ^- 7« spiculis eburneis j seminibus opacis eburneo^
betulinis; 4' acstiviim. b. Andre vorzügliche meist neue Arteni
5. T. macuiatum; 6. T, pilosum «e. ; 7. T. p. ß.; 8- T. p, yi
- ( Fa't dieselb^'n Varietäten wie 3, 3 u. ^. ) p. rubescens;
T, flexuo sum; 4 4» T, erinac eusf 4S. T. nienm (?); 43. T,
pyramidat um; 4 4. T. inane; 45» T. Jasiuosum; 46. T. Jlab el'
iatum 4y. T. pubescens; c. Weniger vortheilhafie Arteni
4S< T. turgidam; 4g* T polonicitm; 90. T. p, «. compositum i 24
T, p, ß. tomentosum; fi2. T. compadium; sJ. 7. «• «« ghtmis vülosc
pubesceniibtu et€,; m4» ^* hordeiforme; 95. 21 eenyaeiiim; Ad* T. c
arisCaituHf 47. T. speltoidesj 9d* T. Juscatum; ig. T,cevalIoSi
3e. J. gtuHnmanum; 34, T. dunimi Sa> T.albidumi 33 T. pmb^
i^eruUnium üruiue(domtSt^€i 34» ^'f* aristis man eolwatis ete,
. J5. T. rubrum f 36. T. siUe^um) 3f. T. atratum$ SS. T. e/jr
mpiißß; 3g* T, pruimosum i ^4^* 71 krmthjstackf^n$ «|
Spelaee. 4^. T. speln»; 4^ wf» mMirmm; 43^ ^*sp,jßrrmäk
44T. spu trük^mtumf 45. T. Sf, ^urgidunu Sb^T^m^
Freyll« r. Witteo, über höhere Laodeskaltiih 871
T. sp, ntgrum; 4^. T. monococcon ; 4g- T. cienßtgos; jo» T.
Bcuihini, Ahgebiidet sind die Aehren von 3,, 8., 12., 13., li.,
16, 17. — (Einige Druckfehler hätten verbessert werden nnis-
seu; wie S. gg: multkü uud dimidioi S. 115: simplicü; S« 189:'
ae^uina u. a. )
f^om Roggen (S. 121 — 144) unfer-jcheidet der V, 7 Ar-
ten, /. Seccde cereale ; «. S. c. g r an di florum ; 3. S. c. Ion fr i-
cutme (bcy i>eyden weillänftige Erfahrungen über Behan<l Inngf-
art and Ergiebigkeit; 4- ^- nigra m; 5. S. c. den tat um; 6.
S. c. multicaule ; 7. S, c. praecox ( Jobannifikora ) wobe)' Bciiiicr*
koDgen dus Hrn. Staatsrath Thar.
Gerste ( S. 145 — i'^ß) giebt es q kultivirtc Arten, /. /fcr-
ieum dutichon; 4. H. vulgare; 3. ff. hexcuticL*-n ; 4» f^- ^cocritoji;
5' H. nudum ( 5onst: H. dUtickum nudum J; 6. ff. coeleste ( sunit:
H. vulgare nutkunj; 7. //• tägrunii ^. H. capensei ^. ff* macula"
tum.
Hafer: 4. Avena satwa'y 5. j4. .f. a. nigra; A. s. ß. striata^'
C A. s. y. strigosa; 5. A. s. h. all/ida; 6- A. s. «. trisperma\ 7. A.
cnmtalis-y A. nuda; A. pensylvanica) 40. 4. bre^ns; /y, A, st€^
rilis. Als neu: /ä. A. praegt avis; 43. A. tartarica; 44- A^
henghalensis} lö* A» perjkca^ uth> A* Jusea^ i^* A» chi^
htmis.
Hirse. (S. 166 ^70) 4 Panicum miliaceum semin. ßavesc.\
i. P. m. seminib. nigrescent j 3. P. m* semin, alhescent ; 4* P' ifoli-*
ctoK; 5. P. germmteum; 6, P. sangumalei Als nuu: 7. P. mili*
ettum ebovatum\ 8* P* m. ruheseens\ g. P> italicum nw^
lan/; 40. P. i. rukeseemsi 44mHoleui earghumi halqMtäj bieolifr,
mukaratus ete. v
•
Büchweutsau 4» Pofygonum JagopjTum% ü, P* emargituUumi
3» P. tartariewn.
Mars* 4* Zea mayi\ 4. Z* praecox\ 3» Z. Cu.ragua\
Erhmn. 4. Pisum satiimm, s. P, s. qitadratum\ 3- P» granr
iijlpjßmi 4* P- falcatum\ 5* P* umMlaiumi 6. P* smccinm'
€ium.
JLiuem. 4. Cicer Lens'min^i 4, C* X, juMruf; S* C. L* eei^
MÜMicai; 4* ^« nigrum,
Bohnen: ) f^^cia F4tU.
fVickenm f^kia tativa; 4. f^. grandi/Jorai 3» V. eseuieni^i.
i Mieomai 5. F. mihi (?); 6* praeeox\ 7. megor
hfmmi^i S^y^Mrhanennsi ^ fr,4mohrjrehieides; to. P'ihienmivuu^
Jfmotm" u* 4L Nahnngsgewäehse.
KrhlwftHGh wunicht der V«, aafo die tob ib» tU Privat.
Mn tonncaft Bahn wdtar veifo^ wcxdw mochte^ dab dU
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I
Üj^ Leopold SysCea» d. thüring. Ijmdwirth^iäiafl.
TOrzüglichen Saamenarfen von den Regierungen u, f. fiß^i
Xauh, aa die Dorfschafiqn zum Hnbau, wenn auch nur iotlw|
^vfi-ii-, und zur ersten Vtrmehvun;^ miiteUt Gvirtenkultur, möcb«
tea verlhtill werden. Jifc a.ÖLiiic sich mehr Erfolg davo^
vcrspie h^n , wt-nn allenthalben der Eifer einzelner tbati
Landvfiithe erregt, und durch deren Hevspiei und Erfahri
an'ir • angefeuert würiUn, indem die l andbanern gröfsleDtheL.
atn Allen klebend, gegen ulle Neuerun^fen VViderwille äustetii,
und icden widri£;rn Zufall, der «ich dabey biethct» benulzea^
um daraus zu denjonstrireu, dafs alles Alle besser «eye. —
gehfintit sind 2 gl''i<!hlautende Testimonien ( — ?) <ler Hrn^
Pioff Link und Hay/ie, dafs die vom V. gesauimeiteQ Getmif' '
arten bumaiidi unJ ökonomisch ioteressant »ejfeiip..
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Wir empfehlen dies an neuen Beobachtungen reiche BdcHi
tll'^n denjenigen lehr. 'velchc nach v^is<en«tchaftlich- praktischen^
Kenntnissen in der Landwirthschafk streben, und vM'iu'ichtea
dafs correspondirende Verbuche aucl:\ anderwärts mit die«ea*
Ter^chiedenen Cereaiien angc«;tellt würden. Vielleicht gefall^
ei dein Hrn. V. uns künftig; von Zeit zu Zeit von leinw HtMl
tem Vertuchon Machricht zu geben*
Bronn»
System der thüringischen Landwirthsch.iFt de« I9teii Jahrhim-Ierts, oder dit/^
vcrbesfcrte Dreyfelderwirthschaft. Der Könii;!. Freust Thünng. LfioiU J
wirthsGliiFftKesellsebifit ia Lajis^entaltt hodlMhtuiigKVOll tugecigo*t
Justus Ludwig GiiNriiBl Lf«ofoli>« Pastor su Leimbacii mffjfWy
tersdorF erc. Erste Ahtht.duiii>. SondenhaaiieD' imcl iTofMlUNMMr
18214 bej Voigt, i Rthlr. S gr. .
Wenn ein Veteran in der Witf^schAh^ von der aich** haiiM^
nach einer langen tthriftnelleritcken* Pause, wieder die feMl
ergreift, so spannt sich wohl niii Recht die aofmerksnofeetl^l
eller, denen der Vi^ durch seine frv^ere Sclufiflen betantf]
worden hU Ref, findet für seine Person seine Erwarttin|^ idchl;]
getauscht Er findet in dieser Schrift ganz das Eigenthümli^J
che des Vortragt wieder, durch welches sich derVerf, des Agiill
coln schon im Jahre 1805 ausgezeichnet hat. Gründlichkeit, >
verbunden mit genügender Deutlichkeit, ist auch in die^eoi Wer-
ke, wie in jenem, vorherrschend, und das Ganze bcthätigt, hier!
wie dort, eine Fülle von Sachkenntnifs , bey dem regften EifcC':
zucGemeinnütugkeit. ~ Daijs die thurix^giiche i>andwirthfcfaift
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Leopold System A. thüring. Landwirtbschaft. Sj'i
überhaapt, und die Ackerwirlhfchoft ins besondere — aus an-
dern Provinzen, ja ganzen Ländern verglichen — auf einer
nicht geringen Stufe stehe, glauben wir dem Hm Verf., nach
2heo Belegen» die er zu seiner Behauptung liefert, aufs Wort.
Die verbesserte Oreyfeldcrwirthschaft macht das herrichend« und
(DÄch de» Verfs. Meinung) das geeignete Ackersystem in Thü-
ringen aus. Zwev Drittel des Inüringischnn Ackerbaues befin-
den sich in den Händen der Bauern, ein Drittel besteht in
hemchaftüchen und adüchen Güthern. Von diesem einen Drit-
tel befindet sich wieder ein grosser Theil in den Händen sol-
cher Landwirthe, welche keine wisKenschHftliche Bildung haben.
Darauf hin gründet der Hr. Verf, die iieliauptung: Dafs in
Ihüringen die Wechselwirthschaft weder ganz, noch zum grö-
ßten Th(il eingeführt werden kann; sondern dafs man die Drev-
felderwirthschaft beybehalten müsse, weil der thüringische Ak-
kcTbau zu zwev Drittel in den Hamiden der Bauern ist , die ihre
Ackerfiflchen oder Grundstücken nicht gerundet an einem Stü-*
cke haben. Inzwischen gehört Dreyfeidfrrwiiihschaft mit be-
Uuter Braache^ wie . sie in Thüringen statt ßndet, schon in die
Kathegorie der Wechselwirthschaft. Der Streit zwischen Drey-
fclder^^irthen, welche die Braache anbauen» mit den Wechsel«
^irthen, ist ein Streit um nichts: dcnu Beyde thun in der Haupt-
sache dasselbe. . Beyde erkennen die Wichtigkeit des Viehfut.»
ters an, und suchen davon so viel zu erbauen, alt möglich*
Beyde sind darüber einig, dafs zwey Erndten» zu welchen man
Dicht viel mehr Arbeit anzuwenden braucht, als zu einer, mehr
reiuen Vorth eil gewähren, als eine. Wer seine Branche anbaut,
ihut es in der Absicht, mehr Dünger zu erhalten, und dadurch
den Getreydebau zu heben. Einen andern Zweck kennt der
Frnchtwechselwirth auch nicht. Der Dreyfelderwirth baut sein
Futter auf der Branche, und behält seine Feldeintheiluiii; buv,
^eil ihm die Umstände nicht gestatten , eins andere Einihei-
lung zu machen, Wo der Futtcrbau so stark gelrieben wird,
<he Stailfulterung allgemein eingeführt i?t, und ein halber Ak-.
^«■T reiner Braache zur Seltenheit gehört, ni<j es der Verf. von
«einer Gegend rühmt — da gehört die Dre> felderwirthschaft
unstreitig in die Kathegorie der Wechseln irlhschaft.
Der Roggen ist in Thüringen die Hauptbrodfrucht, und
<ias beste Material zur Bereitung des Branntweins. Aucti wird
er zur Viehfütterung verwendet.
Vom Weitzen baut man drey Abarten, den gelben, weis-
sen und Agelweitzen. Wächst er zu geil, so wird er durch
^hröpfen zurück gehalten, d. h. er wird entweder mit den
Schtafen abgehüthet, oder zum Viehf alter abgemäht^ Die^^es
l^eberwadisen der Früchte soll besonders in den Niederungen
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874 Leopold. System d. thüriog. Landirirthsehaft^
an der Halme und Unstrat und zwar im May und anfangt Jd«
ny häufig statt finden. Da der Herr Verf.^ keiner Erwähnung
vom Laperkorn dabcy thut, so scheint sich auch die Meinung
nicht zu bestätigen, als ob das Abhülhen oder Abschröpfen de«
Winlergeireydes Lagerkorn verursache. Dieser Meinung liegt
die Ansicht zum Grunde, dafs der zweyteHalm, der nach dem
Ahhütben oder Abschröpfen hervorireibi, weit schlaffer, als
der erste ist, so, dafs er weder die nöthige Steifigkeit und Kraft
besitzt, dem Winde und Regen zu widerstehen und tich wie«»
der aufzurichten, wena er einmal niedergedrückt i&t.
Das Glück, welches der archangelsche oder russische Rog-
gen vor einigen Jahren in Thüringen gemacht, schreibt der
Hr. Verf. lediglich auf Rechnung di;r Saamen- Veränderung:
denn als er eingewohnt hatte, war er nicht besser, wie der thü-
ringische, undf mufste diesem aoch wieder Platz machen. Nur
unf den kälteren Anhöhen des Harzes und der Hagelleite itt
er beybehahen worden, wohin er sich, da er aus einem kal-
ten Clima kömmt, eigentlich schickte. Der egyptische oder Jo^
scphs-Boggen wird hin und wieder vim irgend einem Liebha»'
ker ökonomischer Seltenheiten cn Miniatnre gebaut.
Der sogenannte iVlengkornbau, d. h. < in Ocmenge von Kog-
fen und Waitzeu, wird in manchen Gegenden, z* B- auf der
lagelleite besonders aus dem Grunde getrieben, weil es da je«
' des Jahr höchst ungewifs bleibt, welche von diesen beyden Frucht«
|;attungen geräth , indem immer eine davon fast ganz umschlägt«
Auch ist unter allen Fruchtarten kein Gemenge so natürlicb»
als ienes von Roggen und Waitzen; indem der früher reif wer-
dende Roggen unbedenklich auf den Weitzen warten kann, da
der Roggen durch das längere Stehen nichts verliert, son-
dern oft sogar dadurch gewinnt- Diefs ist bey anderem Ge»
xnnnge nicht der Fall, indem, da meist die zuerst gereifte Fracbtt
wenn sie zu lange auf die andern warten mufs, zum Theil
lohren geht. Nur mit dem Roggen und Dinkel ist es der glei«
che Fall Letzterer wird eben so, wie d^s Einkorn» nur äna»
•erst viM»nig^n Thüringen gebaut.
Durch ganz Thürin^f^n hat man die zweyzeilige Sommer*
Gtrslr, hordeum dijtichon ae.stivum hauptsächlich beybehalten ; mix
in solcheii Gegenden, welche sehr leichten , also keinen e ige nt*
lichon Gerstenboden haben, wird auch die vierzeilige, hordeum
s'iilgarc, s. j)olfs/(c/um ocbaut, weil diese auch im Mittelboden foct
kuiiimt. Du' Constuntion in diesem Artikel geht sehr in's Grof-
ic. Der einzige Ort Nortthausen verbraucht den Ertrag der
€rgiel)io'iten Gersten -Erndten von 46 bis 48 Hufen Landes 2«
Brannivveinbrennerey. Dadurch zum Gerstenbau aufgemuntert,
iiaul man iolche so£ar im Bachfcido« und lälst Winterf nicht
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I'
; Leopold System thüring. Landwirthschaft 876
ittof folg^ Der Hr. Vert »Ifen mit Becht dagegen', und
tu die Wirkung eines unvernünftigen und sich Terrech-
Geitset* Et ist swar lilug, gerade dasjenige ao üauen,
Um flieisien gesacht wird; aSlein es darf nicht auf Kosten
pmr ZweAe geschehen !
' %m Haber ist ihir der gemeine, avena saiwa/'nnd einige
S'iiten dessellieQ im Gebrauche. Von' der Wikke baut man
Alten» welche eben lo wenig von einander abweichen,
iiiiemebr für Spielarten zu halten sind, nemlicb die Put«
^ikke (vicia seuivii) und die schwarze Futterwik k.e Lyicia an-
' AUcsGetreyde wirdgomäht; sogar die Linsfin werden, wenn
gut stehen, mit der Grassense in Schwi|den gemäht. Vor x
1.1m Menschenaltcr wurde in den meisten Gegenden von Thii-
ingen nur Gerste uud Hafer gernäht« Jetzt werden nur noch
Dlche Früchte geschnitten, die all zu wirrig durcheinanderlie-
inu Nach des Verf.Meinung, gehen bey dein Sichelscbniit n. ehr .
lörncr verlohren, als durch den Sensenhieb, namentlich bey
icht «tehender Frucht, Er schlägt iiberdicfs den Stroh - Ge-
vicn&t zu Zuwachs an. Auch kommen die Unkräuter si*
ierer ¥om Acker, als bcy hohen Stoppeln,
Was die Acker\>erkzeuge betrifft, so ist man im Ganzen
M!t den alten stehen geblieben, und zwar nicht aus hartnn«
iigem Widerstande gegen Neuerungen, sondern weil man das '
^ite erprobt« nützlich und anwendbar fand und der arbeiten-
den Claise niaht zuniuihen wollte , sich in neue Gebräuche zu
und an veränderte Handgriffe zu gewöhnen, da man mit
^ übhcben gut attskömmt. Der gebildete thüringische Land-
»iitb kennt iüe neueren Ackergerathe sowohl aus Schriften,
^ iis eigener Anschannng» Manche dortige Ackerwirlhe hi|-
^ sich vieie derselben angeschaft» aber grösten Theils wieder
^ Seite fsstellt , weiidie von ihren Vorfahren ererbten gleich
C^te l]|flllgfe leisten» CVif/ partout comme chez nousl Dafs der
^DiöriBter kein abgesagter reind von Neuerungen, und Und«
wirtbtcnäftlichen l^besserongen ist, heweifst seine Willfahrig-
ktH^ mit «clcfier er sich der Veredlung der Viehzucht in aU
ilallwdfen, und der Binfohrong der Stallfatterang hingieht,
ab--5o Jdfaffen sind in Th&nngen bekannt geworden: der
Aienj^ng, die Dnkersche SSemaschine mit altem ZugehSr^
% IbMmlpflug» mehrere Arten Eggen, die Hexelschneide«
»NÄMii ItrOemfitsefaneider, mehrere Arten Pmcbtfegen ete^
nrnn Oeten Dingen hat sich der Gemfissqhneider «Uein '
Ihlte» Olithrigcu gebraucht man nur als&nn,'weiin man
Bjililan iheaa •ebranch aeigen wUL Mit Vollem Rechte
mYatz Mm i^e erst einen IHstiickt in Deutsddwdt Ia
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' Leopold. System- d* thürmg« .Landwirthschatt»
0
welchem man 160 Quadrat- Ruthen ^mit 500 Thtler KtofgeW
oiitT mit 12 bis i 'S l lialer Pachtgeld bezahlt — und dnan
der Thüringei i^'^vvi alle mögliche Versuche tnaclien , den Ka.
pitülvverth seiner Grundstücke, oder deren Ertrag noch uuk
2u erhöhen! — Alles, was grosse Ankaufs, und iinmerwäbrea
de Jieparatur- Kosten verursacht» wacht den Unterhalt der Wirlh
. schüft kostspieliger und verletzt don Reinertrag — ist folgikl
ein hlos kostbarer Aufputz, blos Befriedigung einer gewissei
Eitelkeit. Alle Kunsttnethoden « mit Einführung von Masch).
m*rien und fremden Werkzeugen, so zweckmässig deren einig*
oiich fr.yn mögen» sind gröstemlieils nur für solche geeignel
die Epoche in der Agrikultur iniohen wollen , keinesweges abe
für Kolche, die ihre Rechnung bej der Landwirt hechaft findci
und zu Vermögen kommen wollen» Es giebt Ausnahmen, aM
im Allgemeinen ist es so^! Bey der kunfitmässigen ßewirthscha|
tujii; verschlingt der grosse Aufwand die Vortheile des Ertrag
nur allzuoft» Wer im Wege der Simplicität, mit Beyhehat
lung der gewöhnlichen Werkzeuge einen grösseren Reinertrai
erhielt», wie jener, der alles kunamr^sig betreibt» ist der M
sereOeconom. — Seht erfreulich und geuugthuend ist cf, tflj
dem Verf. zu hören, dafs in ebun dem Zeitraum von siobii3J
Jahren, fast alle Acker und Wirthschaflsgeräthe merklich
bessert und vervollkoiumnct worden sind , und dafs man in dd
Geschicklichkeit, sie zu gebmuchen, sehr weit vorgerückt iij
dergestallt» dafs man sich, vermöge^ dessen,^ um so füglicherii
sicherer mit ihnen behelfcn kann.
Das Messer oder sogenannte Sech am Pflug,, hält der
Verf« nicht nur in den meisten Fällen für überflüssig; soudeq
hälfc sogar die Gewohnheit, jedes Pflügen mit dem Secb
'vor/unehmen , für einen grossen Fehler, weil die bezweckte A»f'
lockerij ng und Zerkleinerung des l^udcns dadurch vereitelt wif^
Kr meint, es sey hlos eine Arbritserleichternng für Ungeschick
te Pflüffer, und versichert, dals in seinem Wohnorte das. gafl
^eJahr hindurch kein Sech ati den Pflug komme, es sey denn
.wcnr> Klee gestürzt wird, oder wenn Wasser - Rinnen in eil
^A iese gepflügt werden sollen. Dem sey wie ihm wolle, J
kommt es hier wohl hauplsachUch auf die Beschaffenheit *
Bodens an! Landlich «iitlich! Im strengen festen Boden, 4<
stärkeren Widerst md leistet, würde man zuverlässig diese M<
thode, oline Sech zu pflügen, nur auf Kosten und mit Aufc
pftrrung vieler PHöge, in Anwendung bringen könnenf
In vielen Gegenden Thüringens macht man die Beete
* ^ ackerbreit, d h. 4 Ruthen, oder 60 Fus breit. Biih^r warma
zufrieden, wenn man um des Halmfruchthaues willen, ci^
Acl^esk^^me von 6 Zoll Tiefe hatte » wobey nu^t ziemlich ^
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Leopold System cL thüriog. Landwirthsciutfr. K77
t wir» iSiSr'iDaii niclit to leicht auf tbdte Erdte tiaC» Vk
liUieiif Me% oben aufiSete, so konnte man vorans&eUen»
RNPf weitem ätt grüble Theil dfer SaameiikSrner nicht titi-
pUi 1% bis sZoil tief so liegen* kam. Je mehr nah -aber
MKiü^ abfingt, den SaaUien unnsizupflügen^ desto niebt
Rban anch Bracht aaf eine tiefere Ackmrurae' nehiii'eir«
diesem Vex&hfen ein sehr grosser Theil der Saame«.
f-^ft Zoll tiefer zu liegen köiamt. als bey*m Anf^ieio;
ilfo bisher mit einer ö Zoll tieton Ackerkrume tii-
; 10 sucht man ntinmefar nooh ' s Zoll Tiefe mehr ta
»mmen. Mit Recht erklärt sich der Hr. Vferf. ge^en eine
ere Ackerkrume , als man solche nöthi^ hat, iudem nur die
»eit dadurch erschvxert und ein uunöthigei^ Verlust an Dung
arch rerursacht wird. ^
^ Jed^r gute Ackerwirth sucht im Herbste alle seine Aeckrr,
che Roggen oder Waitzen getragen haben, zu stürtzen. Und
hiermit die Ackerarbeit im Jahr vollendet wird, so rjci.D^ii
ITühringer diese Pflug^rt* Völligen, Wer nicht im Star de
"tem ganzes Winterstoppplfcld zu stürtzen, der stürlzt v;c-
diejenigen Aecker, welche zum Gerstonbau be<?ljmiiit
andern Gegenden, z. ü. im Amte Vollebcii , bey Kii-
bt, siürtzt man hauptsächlich dicjenit^en Felder, welche znm
>nbaQ bestimmt siml. Die«-« gestiutzten Felder werden inl
bjahrc, uie sie sind, ohne weiter»* Pflugfahrt, mit Hafer
att und ü hereggt. Man ist durch Erfahrung von dem Nu-
1 dessen so überzeugt, dafs man es strenge heybehält und
Meinung ist, als könne man niisserdem keinen guten Ha-
^Tbaupn. — Da sich unter allen Formen atmosDhärisrher
«lerschlage, vorzuglich die des Sctincei reich au Kohlensaure
;t» Wfirhe sich ihrerseits wieder von vorzüglicher Wirkung
fie Vegetation ausspricht, so ist es von höchster Wichtig«
U ^en Eingang des Schneewassers zu befördcrnf» Daher dlh
Mnedene Differenz des Erfolgs der Bearbeitung des Bodens;
h ItT Zeit , invV^^lcher sie vorgenoitimen vird: daher das
•chiedene Uebsrgewicht ihrer Wirkung» wenn sie im Spat.
r?oUführt wird — daher der Voiang einer Wibterhraacb^
IBI ttnei SoiÄmerhriiache !
Wfä if|ioli>l^cken b&it man auf das sogenannte J?e^,
i^t in«ü das erste Eggen der Felder ioi Frühjahr, welche
HeMMe gestHrttt wurden sind« Der Hafer wird einigt
^^^^ 4ef 4iimaat üb^reggt; dieüs Ueberog^en geschiebt sogar
groiMll Vortbell, wenn er tchon aiemlich bertor«
^m^'-^IAiii^'aennt diese Protedor »cbit Bafin' .wechn.^ '
'^nilgniknä, oder Jiteta der O^raidefelderf ist in gans
tfa; «Oa viele AcMrMnUi Jahr um%
•V
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878 Leopdd System dl th&riiig, Landwirthscbaft.
andere dürigen» 10 nimmt auch das Unkraut leicht überbaij
Man düngt nicht blot mit animalischem Dünger; sondern es
auch der Kumpast (Mengedünger) in vit len Gegenden von Ti
ringen sehe im Gebrduch. Der Hr. Verf. will sogar, ziun I
hufa stärkerer Düngung, das Ackerland an den schlammlfi
Flutten der 'Uattrni, Helme und Wipper, durch Watiant
gedüngt wissen« Die Fruchtilarkaii der Felder würde allerdia
dadurcn erhöht werden» wenn auch gleich .die Felder d«iaH
nicht in eben 4em Grade gedüngt würden» wie z.B. jene ^
Nieder» Egypten durch den Nil gedüngt weidea^ 90p 4AA
l^ner weiteren Düfguog bedürfen« .]
Bey Erwähnung der Fruchlharkeit des Feldet; Binutt ^
Hr. Verf. Gelegenheit, eine äusteist merkwürdige Thatsacliai
snfühieii» die sich in den Jahren 1790 bis ^ in Thüringeiul
eigpiet hat, bettelnend in, einem allgemeinen Aehren*^ Verln
4^ten Ursachen unbekannt geJblieben tind. Man rielh «ol Mi
se» Käfer, Hentchreckien, ^^^l!!''^ ^ ^* tnfval^er iwd
diese , noch irgend einen andem JUnd über dec VerwüetMg 9
denn sie getchah über Na^ht laden Morgen fand mma kum
neue nnd aeiie Halme ohneA^hien emporttehen» und db|H
xen ganz «nvertehrt, mit ihren halb mfen Körnern aa dec|
4e liegen, so» daCi mancher Acker teine Äehxen snr HOlini
darüber veriphr. Der Feind blieb unentdeckl nnd toll bee^ej
dietan Augenblick npch unbekannt tevn* .
, Wae die Feldtreffheeriingett durch Miuteirai betrl8||.J
untertcheldet der Ur« Verf., swlichea der Herbalmaut oad 4
Frühlibgtmant« Im Herbtte teilen tie dat Feld gut mecbq
daher das Sprüchwort; die Herbttmaui hat einen ffoldnenZah
Kommen sie aber Im Frühjahr , to tollen tie die Saat unwi^
bringlich verheeren, daher dat Sprichwort; die Lenzmaut 1^
einen eisernen Zahn. Solcher Sprüchwörter sind eine Meni
eingeschaltet, um dat Bebaliea der Grundsätze zu erleiehtef!
aus welchen sie gebildet sind. Desto weniger Berechnung^
findet man dagegen in diesem Werke. Der Hr. Verf. scbw
ein abgesagter Feind derselben zu seyn. Er meynt, sie trai<
meist nur auf dem Papier, selten aber in der Ausübung i
Der Anfänger, tagt er, findet grosses Wohlgefallen daran; ab
beym Nichtzutreffen verliert er erat denMiUh» UAd dmgm W
die Neigung zur Sache»
Die in Thüringen übliche Aussaat, |uebt er nach dem Notf
hauser Scheffel an« Dieser halt vier Viertel , und ein Berhil
Scheffel hält solcher Nordhäuser Viertel beynahe fünf. Der Bi
liner Scheffel enthält »571 Pariner Cubikzoll, folglich kol
men ^148 Pariser Cubikzoll auf einen Nordhäuster ScheS
'«erden eut i6q (^undratrutbüi^ bey r'mtliffhin ttelnpl
I
#
Digitizca by C^ooi-^k'
Leopold System d. thüring. Landwirthschaft. 875^
Hülsenfrüchten gerechnet. Bey*ni Lein % mehr; bey'in Rüb-
sen höchstens Scheffel, und wenn f!er Saemann richtig ver«
ihcilt, nur ^/^^ Scheffel» Ref. wundert sich, dafs bcy,.Ang:ibr
dieser üblichen Aussaat, der erhöheten oder verminderten Ho-
denkraft mit keiner Sylbe gedacht worden: denn es würde doch
offenbar ein Ökonoaiischer Mifsgriff seyn, vienn man, nachdem
lith die Bodenkraft um ein Bedeutendes erhöhet oder verringurt
hat| dennoch immerwahrend bey einem und demselben Saat-
Quantum stehen bleiben wollte! der Plächengehalt mufs hcy der
Aussaat, nach dem Körner- Ertrag , zu oder abnehmen. Wenn
man z» B« bey einem Felde, welches das 6te bis yte Korn trägt,
auf 150 Quadratruthen 1 ^^he(Trl Aussaat rechnet; so darf
man auf dieses selbe Feld, wenn man es durch Ciiltur im Er«
trag bis zum gten Korn gebracht hat, die gleiche Aussaat nur
auf ige Qundratruthen rechnen , und in die<)em VerhähniCs nach
einander fort«
Was dt-'r Herr Verfasfer von der Hollsteinischen und Mek*
lenburgischen Koppel wirthschaft sagt, stimmt nicht mit den
Aiisichten des Ref. überein. Er sagt, es habe noch kein ein-
nger gründlicher Oeeonom ihr seinen Beyfall gegeben, sondern
es verwundre sich vielrnr*hr ein jeder darüber, dafs man noch
wenige Versuche geutacht, die dortigen grossen Wirthschaf-
teii in kleine zu zertheileu , und so zu verpachten, wie di(
Enirl^'nder oft mit augeiiKcheinltcfieni Nwtzen gethan hnben. —
Aber Welchen Unterschied, zwischen dieser und jener Oei ilich
Iteii,. zw ischen dieser und jener Bevölkerung! Es giebt in de>
Landwirihschaft kein höheres Princip , als das der Öerllichkeit.
Was in einem Lande, in einer Gegend, in einem Orte zum
höcl s'en Zwecke führr, das fühif in einem andern , bey vernn-
dirttu Verhaltnissen» oft ganz vom Ziele ab» absolut iJcnlisch
Me Wirthschaffs- Svstem , i«t nicht immer das reiaiiif be?te,
r jedes Land und jede G<»grnd, Wie viele physische und po^
■iGhe Hindernisse sind hier leirhter, dort schwerer, oft auch
r nicht zu überwinden! Alle Rpv.eln und Grundsätze in der
ndwirihschaft gelten nur im Aligemeinen, aber nicht allge-
mem, Öerllichkeit und politische Verhältnisse haben den gröfs-
ieo Antheil an jener Hollsfeinischen und Meklenburgischen
Wirthschaftsmethode. Sie findet überall Eingang, wo grosse
Oiiier uod wenig Menschen sind. Bey der Organisation solcher
Wirthschaften, ist es von der gröfsten Wichtigkeit, alle Geschäfte
lu vereinfachen, und sich nur auf Produktionen zu legen, die
icht viel Menschenhände und keine besondere Geschicklichkeit -
<^er Arbeiter erfordern. Durch die Koppelwirthichaft wird mit
den geringsten Arbeitskräften der grölste Beinertrag erlangt.
Drr VVeide- Ertrag von einem grossen Theile de« Landes, ist
f^it ohne AJbzug zum reinen Ertrag zu rechnen, weil hier kein
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>Sßa Leopold Sjstem d. thüring« Lgndwirtbschaft«
Aufwand erfordert wird, als den die Haltung einet Hirten vH
ursacht. Der Kopppivvirfh concentrirt seioen Getraideban n«
auf eine so grosse Fläche, als er weif^, dafs die Frucht %e\m
Wirthschaft hinreicht, die Hesteliungskcstf^o reichlich und ncfaaj
bezahlen. Wo der Gutsbesitzer, Ley obwaltenden Ffofao«
und Leibei^enschaftt Verhältnissen , mehr za ndmitusirirfn hall
-als er im eigentlichen Kuhurstande zu erhalten vermag^ wo da
grosse Ackerbau vorherrscht, daneben der Absatz in der NafaJ
i'tihlt, wo nur 800, bis 1000 Menschen auf einer Quadratmei^J
wohnen, und nur wenige Städte vorhanden tiad« wel<fhe ticlj
auf ffi fhtsfrie i\^cgtünden, — Da läi'st sich, bey so unermelftUj
eben Ebenen und Sandf-^ldern, fast auf keine andere Weite en
Reinertrag erzwingen. Wo sollen , in so menschenleeren Gfj
genden, die nöthigen /Vrbeiter herkotnnien, wenn man fcini
Zuflucht zur Dtsmcmbration nehmen wollte? lo natürlich «na
vortheilhaft die Zerschldgung grosser Güter in volkreichen Lau
<dcrn in der Nuhe der Städte ist: so unnatürlich und -zweckl ol
ist solche, in einem Lande wie Meklenburg — Kurz, dil
höchst möglichste fieinertras; kunn nur dann erreicht werdet^
wenn die Wirthschafts weise den örtlich physischen und politi
sehen Verhältnissen angemessen ist Bey gleicher Bodenbe
tchaffenheit, Temperatur und Lage, giebt es daneben nooii
mimcherloy Dinge, die volle Berücksichtigung verdienen.
Ist aber auch gleich Kef, in dictem Tunkte nicht einvd^
standen mit dem Herrn V<=>rfdsser; so ist diefi nur eine Nebe
lache, die deni Werthc seines Buches keinen Abbruch thut.
Ein Anderes ist JVleklenburg — ein Anderes Thüringes
Letzteres gehört, wegen des lebendigen und emsigen Betrieb'
feiner Land wirthschaft, zu den Landern, um welche sich dei
denkende Landwirih mit vieler Theilnahiue bekümmert* Bis-
her fehlte es uns noch an einem Bnciie, Jas ein lebendiges Büa
von der Land wirthschaft dickes Landes liefert: denn was ^vit
dem verewigten Reicbardt in dieser Hinsicht zu verflankeq
haben, ist, (wenn gleich Heichardt zu <eiuer Zeit ein Stern
erster Grosse am ökonomischen Horizonte war, und heute nod^
als Schriftsteller die Jutoruät eines Classikert für sich hat^
dennoch kein umfassendes Ganzes Durch vorliegende Schrlfl!
ist aber diesem Mangel abgeholfen« Der Verfasser derselben h«^
tlas Land in allen Richtungen durchreist, und liefert uns in
diesem Buche eine umfassende Schilderung des dortigen Innc!-
wirthschaftlichen Gewcrbfleisses, mit reichhaltigen Fingerzeigen,
zur Vervollkommnung dieses Gewerbes, durch webt« Wer dai
Buch liefst, gewinnt gewiljf den VeKfaisei uad die WirtiucbiM
Weife liiJ^f die «c scmiderl»
rirauGoeppii
Bf X» . *!
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'= ' Heidelberger
ahrbücher der Literatur.
« «
hsmh ou Bihllöth^qtie du Jnrisconstilte par nnc reanion de M.i^istTnt«i
it ProfCTseurs et d* Avocat*:. Paris 1819 — i82u, au Bureau de U
Tb<;mis ( cbez Bavaux Libraire ) Rue Git * le - €oeur, Nr. 4« Baudouin
fr^res, Inpr. bbr« rac de Vaugiraid, üu 36. m Tom« preou I — V<
Ton« NC livraitoiis VI X*
•
iecen^cnt hat bisher in den Heidelberger Jahrbüchern einiget
ichi uowicblige Schriften französischer Recht«geiehrten ange*
ei^t, sie al> deichen der wiedurauflebcnden wissenschoftlicben
»earbeitung de« Hechtes in dem Nachbarlande anziehend , wo
-ühl nicht ganz mit Unrecht die fast allgemeine Meinung der
)eutscbcn Juristen die gelehrte juristische Bildung als ihrftin
'eitMlc nahe betrachtete. Er nauls daher mit um so grösserer
luiriedenheit ei ankündigen, dafs die zuletzt von ihm erreg-
en Hoffnuneen (Heid. Jahrb, eines nahe beyorste^
»enden Umschwunges der Rechtswissenschaft in Frankreich
ul" cme überraschende W'eise sich zu verwirklichen begoonea
Mafien und uns zu erfreulichen Erwartungen berechtigen. Die
Ursachen hieru liegen theils in den gegenwärtigen Zeitverhalu
ütsen, thttils aber vorzüglich in dem enthusiastischen Eifer ei^
liger gelehrten Juristen Frankreichs, die schon durch ihr erstet
\ufreten b;$vw'eiffen, dafs der Sinn für tüchtiges Rechtsstudiutn
0 diesem Lande denn doch nicht rerloichen war, v\enn gleich
PUchheit und das scbulasthche Unwesen, von dein vorher^
;ehenden Oourernemem absichtlich begünstigt, Auf eine gewiss
ermaisen despotische Weise da herrschte. Es war zu erwarten,
ii^is Dach dem hergestellten Frieden \}*3y dem gewifs übcraut
;ebiU^tcn Volke der Franzosen die Liebe eu jeder Art von Wis-
(«aschaft erwachen werde und dafs namentlich den politischen
Studien, mit welchen die Rechts wissenscliuft in so enget Ver«
indangstehet, fernerden philologischen, historischen, philosophi-
VVissenscbaften eine grössere. Fflefje zu I heil werden würd^«
t Der Comniission de l'instruction publique, zuletzt vom Herrn
MT«" - CoUatd, dann vom Herrn CuvtBr geleitet , konnte fts
KQt verborgen bleiben, wie sehr das i^echtsstndium in den
riVuliiten hinter dem mathemalischen » medizinischen und
V^urwisienschaften zurückgeblieben war, wie wenig nach den
'^b«adea Oj^^^^gi^ dtt Umerwht io gÄUal^i^ Phile«««
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1
80t ' Themis» od BiUiolbeque du. Jurisconsillc
phie i-nd Geschichte, welcher doch die Grundlage der Bil
des Juristen ausmacht, befördert wurde, wie einförmig m
iinroll«tändig die fraozösi^chen Rcchtstchulen organisirt rl
.yen, und i^elche die unausbleiblichen Folgen einer so
Jerbäften Studienordoung seyn mufste. Man wollte alHfi n
leise das Utliversisälswesen umgestalten. Man begann sj
dar Rechtsschuie zu Paris, welche durch die Ordonnance 3i
so März 1819 erweitert und durch die Berufung einiger flj
ausgezeichneten Männer zu den neu errichteten Lehrsti tcj
bedeutend gehoben wurde. Eine Ordonnance vom ersten ir|
1830 befahl, ddfs hinfübro niemand mehr zu den Rechts^cl ( ;
nia Grade zu erlangen sollte zugelassen werden, der nicb 6|
ll«n vollständigen Cursus der Piiiio^ophie und Literatur im r^
gemtcht haben \yir sehen jetzt wieder alle Fakultäten in h
Sit SU einem Ganzen vereint, zn einer eigentlichen Unletefl m
die durch Gelehrte yain ersten Range betetsi, die liHflteiisc 1
liehe Büdiuig des Jogend ia Frankxeidi gewifii ectiurtl ä
Wibread der Herbeyfuhrong diefer günttiges Vera
tUg•S^ %nm I hoil schon durch sie Ttfenlnfst, hal)^ sich ]
mtf denen die . Wiederbetsieileng der RechtswissenMxhal
Fmnkfeiqh aehr annleffeA kt, in venchiedene GeseUtcfa] g
vereinigt« nVn eof dieselbe dnecli ihr gewidmete Zeheqlni
mmwirkea, dnrch diett die fofi ttit Jehrhwdeiten mi
brotliene Verbindung mit Kelehrteo Jufltltfi dee ftM^M b
evieder bersutteiient «nd '4i» kvU n»ta, ^Sfiobe die ftenigii i
Becbtsgelebescmkelt erbelten bnte, wieder enfirabeben^ |
Der gl^cbttcbe Fbrigeng der Üefme Encj clopedique mmat ||
•nnmilefnd}. sie dinrte Mkn Mauer« Diese MMtkttk 4 ^
eine bedeniende Zebl der eriito GelebTtan- F\mnkfeielH m i
nigcr Antlinder redigirt» ausgetelchnet dnrcb ibmi*«niiii ■
4m Plan, ihre OrandMebkeH nnd die iwneitl? Urkenitito I
ikr sie fetcfarieken wird, mufste schnell BeyftUI findeo^ p
dürfte wohl eben so in Deuts ehland - wie in England« N H
iVmerika nnd Holland als Mustex eines ▼orlrefflicben Jtfg
gelesen werden« '*
■ Ree* hat sich hier zum Gegenstande gemacht, jetst tu
ron einer dieser juristischen Zeitschriften, der Zeit nach U
ersten unter ihnen, zu deren Theüji^nie er selbst ^
i
• ) F<t sin4 settber noob aodere sebr TeftkciUiaite Wumütmgm i
Art gctroffeji worden. . • ;^
•*) Hierher jrebört such da% Jonreat de l^gislarien t$ if
ven XawMMsft JJmmtf Cmm ned mäsuL ie<igirtw' ^ .
TkemiiL pu fiiUioth^cpie du Jurisconsulte. 883
tm B^dAimn -«ingeMea ^w«H« nimlich der 7%^/,,/^ o« *
nuer sind es, di« '
ü tong» «Bfitittkl«» Mf dU V€ricb;edeiie f^n^e dnr Reclut-
emcMr la Oevlsdikiid und Prjnkreich den PLn nierza
•D aiauBCh di« Rerren Blondeau, Professor doi röm. Rechtt
dar Mittsehale tu Parii, Dufrajer, Profes^eur- sJppl^Mnt
MneUMt, vorb«r sn der RechtfschuU «u Koble nz, und Doctot
lfa»«iB ]ang«r Mann von gJÜhendem Eifer für die Whien«
derselbe von^ delien Relation da concurs früher in
lleidelbtrger Jahrbüchern die Hede war. Zu ihnen reselU
einige der ausgeteichneieseen AdTOkatcn in Puris alt
Wtt^n Macarel, Maiiguin , Jsambett , und die beyden Dupui^
lfm. Professoren Cousin j Degeraiido , ßerrtat - St Pris
'Mt, und Deportets tn Pari?, Prüfessor yinwld in SirasburiJ
Hrn. Agresti und Ramanazzi Rechtsgelehne in Naapat» S
einige Hechtsgelthrte in Belgien und Holland , inehrtr»
ilscbe Jansten wurden eingeladen. Ree der in teineut i
fh Vaierlande, nach den ihm von verfchiedcttotl Seiten Sit«
imuienen Wünschen es für leine Pflicttt hielt an den fia«
Brücke iür die Rechuwinentchatt £Wiichen OeeMchlaiid
Ffankreich Antheii nehmen mftstant Wai darch die
chtung der Nachbart • Uni vcrtitMt Bonn sehr etleichtert wirdi
sehr gerne die ihm angebotene Gelegenheit ergrilbit« Itm
e Kräfte zu yersttchen, obgleich seine Theilnabme tter teliff
n| ie)'n kann. Auch andere Deottdbe Colle^eA in dam
ichen Niederlandir«»ie ft, & Proiaitor BMiOtm In tSwett
in die Verbindung mit getfetea. Auf dieie «Telt« ffteebt
u "2^ I><5ut^dieii iatümehea PoMkotd, da e» ta
Hern mtiawchalUicbeBi eech dem ftemdett fegen AntfaÄ
«t, toft iee ■molMiMng die^s Bfeciet Maclirioirt leHa
»tön. . \ . ^ ,
^^J^ ^IV^ ** ^^^^ Oepwniwt J619 na«lidem tkl
»imSepmpneff daccb ein Pregtamm iirar a0gt«eigt vierdeti*
2* W> ataehienen« ftnf maehen einen Band
Seitea, Die etat ertten Zeilen dei Programms
«•5??*f*"^°^ ZeStIchHft nämlich: Faire con**
^Jr^ f^mfi0 ta Jcimee du droit, teeonder te4 progres de cette
9i ^omirmur m perjectionnement de la Icgislation , tel est U
Mar jmpojM IffI mtueiirs de ce nouveau recueä periodique.
^•J* lerfälU in 4 Hauptabtheilungen. ) ; Legislation •
'^Mfm ie droit ß ausführende Aufsätze über ßechlsgeschlchtp*
■riioa Germanische; über Gesetzgebung bey den neuern
mia; Vergleichun« deg Rechts verschiedener l.änder.
^n^ence d€s arr^ts, Entscheid uncrn wichtiger Fftlle, jährliche
"•Behl ^er diiioh die jutisfrtulkrm fntgefi^etaa Bechis«
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884 «Xll^iVa« BiLliolb^ue du luriscoBSiilte.
«rondsäize etc. Diew Abtlieikisg.ktsklil »ob mka Mf i
xtocb, ist aber auch für amdre £4iiatf, wo die fnosMiche '
fiebuDg gilt, von luierettii. 5) Doeiri^ d$t mUairs, A;
Snd eigentliche Recen«ionen juff»|it«tec Werkt dat to-
^uslancies, 4) Enseif;ncment du droit, Angabe der Orga '"^
der Rcclitssthulfcil, vergleichende Prüfung I^iOi
Anzeige von Lehrbüchern. In einem Anhange JwcfdeB mtt
liige Nathricliten, welche die Rechlsgelehrten interetilno vHN
nen als Beförderungen von RechUg«leiirten, Freiieufgabeo, £ill
dtckungen, Frograuiines eic. angezeigt. Jeden Monat ersehen
ein Htft, die zwev Ferien. Monate ausgenonmicn, dat Abona«
incni i^t für Paris 24 Frs,, für die Provinzen 27, für Deutseli
land a Tlilr. Hr. Buchhändler Marcus in Bonn hat die a'lei
iiige Coinmission für Deutschland. Jch gehe.au der Anzei^
der einzelnen Lieferungen über :
I. T ieferun^ enthalt folgende Artikel: De Fetat acfttef de .
acitnet du droit en AllcmapitCj et de la rcs'olutiou qn^ eile y a eprou% (
dans le cours des trente dcniurc.s annees von I\cc. Die Kedactio,
wünscb|e.4urch diesen Anikel die Zeit<;chrift zu eröffnen. Di
AaffEabe we^r ichwierig. Er vrrsudite zu zeigen, welc he Veräa
gerungen in dem Rechtsstudium in Deutschland seit dem Au^
brücke der fisaBZÖmchen Revolution vor «ich gegangen warer
%t glaubt die wichtigsten Punkto.dieser in der Deutschen Hecht*
MM^hicl^e so merkwürdigen Epoche in ihrem Ztuammei^baog
«MaittheTisch herausgehoben zu haben»*} Es waroaiür ich, dafsc
«lif adem-Wuniche an seine Lan4»le|ito gerichtet scb^; Mf^ertm
mmnmu.^ ^cr^^nsAkniöUe$serUseaumd^9eiteiiidilf0rmm\ e^pänrngf^
J^n / oiimti e^itifm entre tous Us m^mts de f Etttgfmdvdisee^' Äa
$enm9rttir^p la seitnc^ dmt le$ refUbe em^ratwies^ fm^iU rff^m
4oHCf Imwi rdatmni scientiftques que kt dwmtm* 4is .pn^teta^mf^^
iTaieni jamais interromprei qu'äs r^unisseni Imn ^otisf er fMW^j
ieurs tt4t/^wm fnir^iitdoM un möne.mfei^^ iiWnif muM'^^mi^KM
lut , le triompke dm iü iMte €t k kankmit des p^tfki, iiwft«rj
ccssuire du perjiß^imemeni frogrusif.dk lmt$ MntäMtiot^ eMM
pdiitques. .p. 24» ' •^'^
%y Jntroduction d la jurisprudence administrative äo — J
und Iwr. HL Nt. uJa — Si55 etc. von MacareL per Verti^^j
>i " ^ . " ,\ *, . . « . • I*
. «> Von dea; altem Juristta BcotMMaB^ I». .y»rkteiir Jahil»iitt d
ihrem' Eiiiflii& aaf ihre Zeil m cedeb war hier d^r prt nicht. m4
hm trifft nidht, was in den Gött. Gel. An« iftdO p» 1^31 edooe!
\%t Ein anderes Mifsvcrstan.lnifi jener Anzefcrc wfnl der vtr^
chende Le^er des Aufsatzes iich leicht selbst beben; so wie den Druci
felkkr i78o stott »7b9 verbessern* Oiefs zur Verthcidtgoog ge^eo 1^
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Themis ou Bibliolbeque du Juriseousiilte.- 885 '
jh€r diesen Gegenstand ein grosieres Werk i8t8« Die »Schvvie-*
Igk^t desselben leuchtet in die Augen so wie die >fbtiivven-^
Ijgkeit gewisser Grundsätze hierüber, in so fefn machte ' dics'cr '
%wfMtz besonder« für Deutschlaad wichtig seyri, x-^xi Justiz und
idniiniitration noch mehr durcheinander la.jfi'n ah in Prapk-"*
'9ich. 3) Die Jnrispruflencef des ' arre'ts en maticre' jndiciairc ent^
«It eine Atifej*hlung der in F'nmkrf'h h erschpincnden periodi^^
irfi€Q Schriften sowohl der Cour de carxatiön ah anderer ausge-'
alclineter Gerichtshöfe so wie die Reaitäs deJ idnidti/ers^ttc. von*
I. Dufraycr S. 40 — 47. Jttrüpradence dtt 'code a\'ä S*^ ift - 5«i*
tir. Dr. Jourdan gieht uns hier den Plan und ^ein Probestück
Itiff fortlaufenden Commentatrs übet den Code cüu'fj in welchem
ime vollständige Entwicklung des Ganzen, jede' einzelne Luiiro
ind eine ersdhöpfende Erläuterung jedes Artikels gegeben wer-
Icn foll, so dafs jcde<: Mal die Quelle des Rechts angezeigt»
»«f röna. und älteres französisches Kecht hingewiesen,' die *'^ite^
^ur genau angezeigt, jeder Artikel durch eigentliche Inter-'
iff^tatioQ und zugleich kritisch beleuchtet und die dupf:h die
tprudence festgesetzten Grundsätze bemerkt werden. Det
if. beweist neben gründlicher Gelehrsamkeit eine hohe ^nJ
. <ht vom Rechte tind grossen Scharfsinn, so' däfs jeder diesen
Artikel mit Vergnügen lesend ihn bitten wird seinen Pl^n b vld-
nöglichst aufzuführen. — Doppelanzei^e deS Werkes von A.
Oiu-antön, Trätte des contrats et des obligations en gincrdl, '4 f^ot\
f^aris , Geiieve 1Ö19. 8vo. Die ersten iVr 54 — 57 vom Hrri* ^
Heonequin, die zweyte von P. 57 — 65. Von einem Ung^ann-
ten. In heyden Anzeigen wird mit Recht bemerkt, dafs nach
Pothier und Touliier {Cours du droit cU'il fran^ais ^oxxx. 6 — 8.J
et schwierig $ey, viel Neues über diesen Gegenstand zu sagen* ^
Vlfenn übrigens die erste dem Verfasser das Lob des gründli- •
dien Selbstdcnkers giebt, so bemerkt die zwavte genauer niit
Dosiem Anstände und Humanität dafs der Plan des Werkes näm-
Ich die Ordnung der Artikel des Code eben der beste nicht sef,
dafi man nicht deutlich sehe, ob der Verf eine eigentliche
Abhandlung oder Commeiitar habe schreiben wollen, Ree. der
mehr mit der letzten Anzeige äbercin&timmt» mufs bemerken»
dtfi bevra Durchlesen des Werkes ihm die grosse W^itschwci-
ikkeit d. s Verfassers sehr misfallen hat, — ' ^'
^ Discours d'mwerture du Cours de droit public et ad minist ratif\
Wf M, de Gerandö, Conseiller d'Etatj Membre de ['Institut etc. F.
W) — gi, woran sich in der zweyten Lieferung P. i'^o — i87-
^•r Plan dieses Cursus schliefst. Der berühmte Verf. zum ^
'^rofes^or des öffentlichen Rechts an der Rechts^chnlo zu P. -
ernannt spricht hierin seine Ansichten ans, auf eine wie
von 2u erwarten war, sehr ausgezeichnete Weise« Jlec«
t
• • ' \ ' • Digitized by Google
■
886^ Tbeiois qvk fiibUotlie<|i]^ du Juriiooiundft*
ve Hat ^ro(V administratif mit bey weiten griniw Sofiiilf i
ttähreod. mfn g<srade ü^«d«f l«Ute, welche», die. Grundlac«
d«t ertterp bildet, sich voa dem Verf» vieltt iiuMyiiuliU ~ «
so fem bebaodelt er des ipeotttche Recht in §Wft endMii
Geiste aU . Leiiifiuieit ia, seinem Werke; lä. Coa st ilutien
de Franjse' etc. Oen^ .hmukam^^ staatifechtlklie: GruBH«
sfltte findet man ^ichi aagigahen, aber 4piM «Uftpiein
Einsicht isi d'ra Or^tanlinias der Stea^> HMüptlifch daa Wwtm
a^sischeo beurKundet« Nur |st nicht genau geschiedett, Hie im
allen den Ruollsichten das, fifuntliche Rechtlicbfi eej, welekei
mit dm Idoslen Statistischen und AdniaitiMifM ««f
Ventebeii d^j QaQz^n störende Weite Yermenfl . ) i
Tni iUilUUBif ^i«bt Hr. Dufrayer eine |ntiitftaBte Uebeaü
sieht des nfsuen Civilgesetzbüchet. ia gana Hnrepa»' Hr. BerriaiJ
St. Prix eiiM.Axiaei^ der ßrifde von Cujas atif der Pariser Büij
liot^ek, W,oxi^ schon Stf igäj fgo^ civitUtischen Magnsin B^^l
Nachriehl/ ff£ebeo Bin Ae-MaCi die Handtehiüi
Die.sweyte |Lieferung| ]K, ^ !•§• vom Heffn
fUQ^mMf.moMiyemenli d -cell)»' fMfü^«* aü ä A»'MA«d
jUlOve elfre considSree eomoi* ,w m9f\f iTeccvie? eia wie
fltcbcinf sehr glücklicher Beylrec sat Tfinteicti^dea JKachtti^
«chicl^ Ks ist schoa nnbraialea iai mm» M^^y für fÜk
ipinalie^t bemerkt wocddn, .wie aelyr sl4l. /ii»<R ihiiijftimP
^eite dieses Zweigt der Rechts wissensi;:bfllt liey dea Print»iei|
von der der Deutschen unterscheidet» indesiea bfyda ihra eifs^il
Vorzüge haben. Wir aebea hier einen franaösaich aabih|a|d
Juristen zugleich Kenner der deniacbea CrinaiashMamiM^
Schaft, eiae im Code pimd tob iftaa gaas nbergaageaa FlnM
in wie ^eü die Ttun.k«Aheil ein Entschaidignig%wüt •
Verbrechen seyn köaae^.aach alifHaeiaen 0rQndftlMtaaa;4ili
aebieden Der Artikel ist noch iaUreSaal dai^ die Aefiki
fies merkwürdigen Beyipiels vea ^eter. deia Ofefft^^aaf
(Mtmotresmath rign9 dt Liu$ XTK «Iec.^ r. it f% W35^ JUfe.i
Qneis soni ies depoärs et k tmmctdn ^dm mmißi^e ptM^lm
fu^ä dei'imt forgam dPuna jmMs /er er«mp/sj. Ipivfiif4*<lf ^
fdß d jlrndtt pmir U ii»mmM iu Aoi? f4ir m Magimm A/d
ii^ce. Eine ^ückücha Ppleafbtung über dai.sn noiachea Vr'"*
•ich selbst widcrsprecheade Ao^ des MmufSne jaiUa aaA
Irantasbiliea Oencbisvariissaag wie ia den keaisMüea Bi
len, wo weaa et ils AdvaKat der Ksoadaaifdae g«gea
Mifdeijährigen, dea ea 4Ml .V«naäge leiaai Ana»
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Themis ou Bibiiotheque du Jürlsconsulte. 887
^9 auftreten mufs« Der Verf. cnt«cheide\ daf» hier seine Stelle
ils Advokat seinem Amte als Magi<Jtrat vor»^ehen mü^^e p, 119
US 15*9 — P" Des actes des Notaircs et de la juru^
frudence des cours et tribunaux qui s'y rapporfe, — p, 141 bis i .jS.
^ozei^e des Werke«: Des cararteres auxqiiels an doit reconnaitre
substitutions prohibecs par U Code civil; par Mr. Rolland de Vil- '
^g€S , JiLge au tribunal de Meliut] in 8vü, wovon noch in an- ♦
lern Lieterungen weiter gesprochen wird. Der Anhan» enU
>Äli verschiLdene kürzere Notizen ^ wie z. B. über Processe die
^ea Thiere geführt werden.
p Die dritte Lieferung beginnt mit /J Coup d'oiieil snr la le'-
• ■^ati'on qui gom'crnc aujourd'hui les Grecs sujets de l'Einpirc otto-
nun. Wir sehen aus dieser Mittheilung, dafs die Neu-Giicchen
vohl im fcflen Lande in Europa aU auf den Inseln ihre eige ne
rfassung und ihr eigenes Hecht obj^leich unter dem Joche der
i urken erhalten haben. Ihr Recht ist das alte römische jus roniano-
:fcum>. Der hekannte Harraenppuluj (S. 205, etwai stark ge-
t ), ins neu griechische übersetzt, ( die Uebcrsetzung ist m
»enedig öfter gedruckt) gilt als Rechtsbuch, soweit nämlich
'liehe Gewohnheiten ihn nicht modificiren , in schwierigen
ilen geht man zu den Basiliken zurück, Die Gerichtsverfas-
ig ist nicht an allen Orten dieselbe. Auf dem festen Lande
Jet man Distriktsbeamte irpsCTOJTBQ, antistites; sie machen die
fehle der Regierung bekannt, entscheiden in wichtigen FaU
nach Art der französischen Friedensrichter selbst, sind sonst
rsitier des Distriktsgerichte« welches durch die Vornehmt^m
Distriktes gebildet wiid. Von diesem Gerichte apprllirt
n an den Erzbischof oder Bischof, der in gewöhnlichen Fal-
selb-it entscheidet, in wichtigern Fällen aber die Sache vor
von den Vornehmern der Diözese ( ^jjaoyepovTfc, etpx^vrtc )
nldetcs von ihm präsidiries Gericht bringt. Die llrlheile
rden exequirl von einer Art von Konstabier, im Notl\falU
Mrden die otpp.xToXo/ (gensd*armes) eine Art von Landreutern zu
IPife gerufen. Ein jeder führt seinen Procefs selbst oder durch
ae Freunde. Advokaten und Uechtsgelehrte, als eigenen Stand
bl et nicht, auch keine Professoren der Rechte. Die Rieh,
stud ieren die Rechtsquelle für sich. Auf den Ingeln ist div
fastung von dieser einigermassen verschieden, in Chioi
l sie am be<*ten teyn. Ree bemerkt nur dafs, statt der au«-
Tflichen Beschreibung der Abfassung der Basiliken u s. w.
r neuere Zustand etwas ausführlicher beschrieben seyn könnte.
L2> Anzeige des Werkes vom Hrn. J. Lherbette Introduc-
d l'etude phüosophtqut du droit j pricedee d'un discours sur les
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888 Tiiemi« pu Bibiiotb^ae ia, Jurisconsuite.
eauses de la s/agnatiön de la scicnce du droit ea Sranee, Paris ekHf
ff<mr^ -OH0km Man findet freyUch nicht ktfi 4ieieni Werke wiA
»MUi idaiiiL-^a' fiaden wümobt» die Vorrede er§«W^ ihren Oe»
gensland i|tcht» sie könnte vieUmcbt solbtt ia gewisser
eifhl Beweis 4#r Behauptungen des Verfassers 'dienen.
Kenounrd Verfüss^t der Anzeige )ieigt • ivit vielem Schal
dals die iUiatcllteil 4es Verfeisers diesem vielleicht seihst
dunkel ..gefireipn seyn möchten. Es herrschen überheupl
Valitrmctil 1^14 . Jieq|ilMB|iiiM09hitt in* Fteakmich die vei ii i h§m
dpnartigsten Meinungen, wie unter -iiiidm üilak^^ das Werk Mft
fiejt Präiminaire ,du droit und dessen Anzeigen, nach de^ Aaeicli»
«eh^ des -Hetat; CottAii ioll Hefte der-Tlieniis peg. be.
wdsen, Vtt 'tefiT* \m 'aueh ^ieht in Ik'^ilscbleiid mit allir Phili».
Sophie ' zü 4lkMlk 'gemeiilsahi^n Ueberzengung' gekommeii { Dil '
Be^ürft|i(b'Wier solchep Ist^^^^ 4er ThemU zu' wied^ctetim.
Melei) yisric^^prtocheh. ■ ' /
9) TäUedu d€ in jurupmdtn^. de la eöuf de tassatian
jfimti d dettk jfUlär<6fsV Ikats f^taHstäs ks tribwüktx crimmtUp, tarf^'
Ihnndi^ ou de ftdice jfeu^ent ^ ^ jtrononeer iur dü diffeutidi^ dmu*
g contuduiM il^ttPHent &tißnairerMmt üuß trthtnauß ciV^? o» Mi
;|l ^ -ÜilliAtiaifiitheit der Gesetsbficher st^'
Ms ssK Pili Aircj
tige Pfa^ itt'llimllh BeTs^fteU und Entscheidiuigeii des
4sfM C*>iMiu6h«hofDS vociitfiHdi eilautert.
' 4) Mfüelatulkg Vfet ei^lvilOKeif Afthgndlung des Hau
- 5) Anzeifj^ des WeiHi^y^^i^ Sdhwi -Thu^ di Pmft^^iOi^^ dä
Zusage et PhßhiiaäotL Limoge^*» P<fL Ree» hei dag mmm '
seigte"We|fk*ee1bst nScHl Gdsicht hekliMii^en»,
zeige schira ilraa «lief M HinsidM Sie begfiHii!
mir der lntete«fieii«en* Frage f i&ivWr oiiMemmg pm^
umtf l'iiji^ €f l'ifiiK»^ M( dtmi hwMk,?' Und Wir finden ^mkui
lichüfte Antwort t im ' G^s« ' dtor'iröikilscheii f ailsieti nmMmtmJßm^
tigenffech|e tt0dO6«MaA MidmSeiii xa lorneii, Iti didmas mmd
^Igi der ¥M. ftet Aaifel|M Wi^be Sondeiterkeltali oMCilä
WÖrtBclietf Ul^MrscItQng Stellen det 'rtfmiichQn ItiiiMl U
if«mere GeseCfbfNiaBef gekoütaell «iid'gisd<aiikiaW1rdii den MPi^
etelUth eng^mmen'^siMdtnl sIttA«' Er eHfAteit dleb dSjnä
tnefarerd 'BeyspMe»^*ftie gleich im Anfka^' p. 580. dordbL^
17 ebersetsmg det Chde der defiiMon des Niefshm^^Vs In dair w
ititiitiofieli ijsa^rmtia esi eli^.. durch Pwafraii est I0 Jttoü dnuM{
ff de jouw de twchose d^axtd/id mais d la eharg^ d'en eäiuermS^ U
, Jiftoaiic^ for/./^/^.J die' Worte aemlicfa : Sidpä ra nttsimnimm^
ten deren L IL de usufiueiu mit »so lan|;e 4ie>^tihs|emi derSech^
d^ueft« wie4erjgegehen werden« und mcbt In ^ fftra dlefis ur
lieichade^ der Suhstans det Säcshie geschaheli Juinb, wie je aua
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^TkeriB» 00 -BiUiifhdqiie du Jumeontvile. 889
in den deutschen Lehrbüchern gesagt wird, Ree. glaubt auch,
dafs die angegebene Erklärung eine genaue Prüfuns eher aus-
halten möchte als die gewöhnliche. Die Anzeige schiief'^t mi-
dein Urtbeile, dofs das Werk von H. Salviat zwar nütziioh «-ey.
aber überiius viel zu wünschen übrig laase. Auch die <ür Frank-
reich neue Erklärung von Usus in der Anzeige, ist zieznlicl
richtig.
6) Ankündigung des am co. December 181 Q durch den To(^
des Hrn. Pigeau für die Cliaire de procedura cwil eröffneten co/i-
cottrs. Sie enthält eine Einleitung über das Verfahren bey söl
tiicQ CoDCourSy ( wovon Ree. früher in den Heidt'lb. Jahrbü
ehern einiges in Deutschland bekannt machte) die Ride de«
Hin. Präsider^ten, jetzigen Minister Simeon, und die Darstel-
lung der ersten Proben. Der Verfasser der Anzeige i>t Flr« Dr.
Jourdan. Das Resultat des Concours ist S. ?^c)8. angegeben.
Herr DurÄnton erhielt die Sielle. Ree. ist folgende Stelle in
der gedachten Rede aufgefallen : p. 282, »Nc {»euiVez pas c'trc in-
^^grats envers eux {les Professeurs) et cn^'ers le gouict neincnt j qui sc
^plait dans V Illustration de cettn ccole, qui Vennchit de kous'cUcs
'»chairesj aßn qu'cUe n'ait rien d envier aux plus celebres
*Uni^ersites de l' AI Icma g n e.^^ Diese Weise bey Besetzung
von Lehrstellen zu verfahren ist für uns Deutsche neu; obgleich
in Frankreich alt; et mögte nicht zu viel behauptet seyn, daf«
dieselbe eben kein ^Beweis einer lebendigen Wissenschaft und
Literatur sev, die immer einen richtigeren Maasstab Männer
Ton Talenten und Kenntnissen zu bcurtheilen angiebt. Parthey-
lichkeit hat ohnedem sehr häufig auf die Wahl unter den Can-
didaten Einflufs. — Im Anhange folgt eine Uebersetzung dei
Berichte«, welchen Herr Professor Göschen 1817 über das Ma»
nuscript von Gajus an die Akademie zu Berlin machte, von
Hrn. Dr. Lauth aus Strasburg, der noch über die Bestimmung
det Zeilitlters von Gejus ans den Incriptioncu der Pandectenst^l«p
iti(,rpeiche sehr treffend iu hinzugefügt« p, s&$i — »95* '
'*'4Bai Ylerte Heft beginnt ^ mit ein^r' äusserst intcretftBl0B
Ali^ndlung über die Fraget ob Cnfnf mit dem OM«idbe\im
Lehrstelle ia sebiet Vatente4t Toulouse abgewiesen wor*
den ^4>l**n(ich 1554, wo er nach Cahors gieag).^ Der Verv
tevr .4effS6lb0n ist Hr.' Betriat - St. Prix, vorher in üxb»
wMm^ Mit t830 Profestor der Rechtsschule in P«ris. &
W§f 598« Die Abhnndlun|! ist ein Beweit der grSsten ßele^
«weit und Gewatodkiit des Verfs. in historischen Unter^uchun«
giBW 'EtmöclMeQ nur wenige ArbMlea der Alt» selbst der deaCip
flcben Jaritlea mit dieser Untersuchung so vergleichen feyn,
If iet Jiekaiutt da£i die ¥orliegtiide Frage seit iesfi testriHf 11
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89^ Tliemtfr oa BihUotbe^ 4tt immmmim. '
war« d»ii nmn in nelwer 2tit ti# «emliatfrf hmMtmmkUtt Ist
soBden seit 1807 mckieoeneii SchciCt von Hel>*<il. i
Hr. Berryat-St. Prix zeigt auf eine überzeugendt Weifen
dafs die Abweisung Cujas wirklich begründet, und in den er«
•tendo Jahren seit fernem Tode allgemein bipkannt geweseti le^J
wie ;iiis den Schriften der berühmte«: ten Männer fener Zeitgrd^
ten Theils Fr<Mtnde and Scbülf^ von Cujas hervorgeht. Erstipi«
IMT .al« kein WidersprücH mehr ta befüicliteil', tuölite Toalovft'
von den Piecken <der freyiidi an. 155^ to grofn noch nicht war^
sich s^n 2tt wa^ehent und ma|» fieng an» dieThatsachc zu ISofl
oon' und zu 6e«trciten* Man letsfe «ogir ein^ Inschrift, dieti!
widarfi«f unter dai Im Rathhauie zu Toulouse sich b«6iidUi|
Portruit von Cfujai! Der' Verf. ^eigt die Sache Iii ihtm 'wi
ren Lichte einmal durch eine M^ge biHoritcher Condlarioo^idE
und führt znUxzt einen bliber ungdiannlen Brief tob Cq|i||
auf, ^n er auf der Decke* des ersten Bandes von einen Bitflk
Skir "seiner Werke aufgeklebt fand» vvelcber fir die EntsMl
ting d^r Frage sehr wiphtig ist P. 517—519 Wir geben .ft(
da er doch in DentscblaQd noch wenig bekennt seyn ma|i Uli
iviedes^
* «
MmsirntTj /e carnrnrnnm par ce ^dk fm M imlmCa$^J^
pmtntem «miemfHtiu ibtentem refurtm.,. »C^lm ett. mbßtm» ^
ftiii d Diät ftm A^iewnem /# pmm m tdm fwur eeiiyf!eew».rfesü:
9t d JHotueigmmir h ffentiet frinimH, «I lene eMr fm. mU'bMB
Mt» m ^lu ei^eii wiawyfftij3f. Mmt ye ne /wu weMMiMa^ faüm
Uf uMmiUHt w fai ta, fui samt iiähm, p9tm «le «bylti^ieMi
UM ifwi h^mme ^hmw id que je »wudt ye #ipitf louee d
4e qui. La PtU$ äe^Ttndmtt t^^mmb'fitd^ d$*mt le^ — ^
ies 9 000 Lht^ que i^iiiii» dt m9 de'frayer powr man ^ofag^^'^
pour la conduUe ae mes meaUes, ce que les Bcrruycrs &nt fitiij^
tous ceux qui m'ont i^ouiu auoir. Et t'lJrmrrjüe d peine ni'diraU"
eile, ou qiiatid eile le Jerait , eile n'uurait forde de ine Jaite 4tJI^
comme je- suts ici j tous lej dac/eurs in'ayant cede leur antiquite, cemmt
missi requiert le seul respect de VetcU que le Roi m*a könne en une
Cour souiferaine. J'ai pluMcurs autres raisons qui m'en deioitment,
^ue je tairai pour Le present, Mais je ^ouj joü lien fort bon ^re, (■
ifOtts remercie tres ^ humblement de votre honne volonte, 11 me stm-
hU que Monsr. Marnn sernU tres propre d eette ehargt, rrueur
0Mcore Monsr. Roaldes^ ü vou* U pom^tn eiwv Maii je mt doun
ßft^t qu'austiidi mmtu f«e ImU .Qtmßmßs fMiaief nirfr
1
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Themls ou Bibliotheque du Juriscoqsulte. 891
Mönsteur j je me rteommanderai hUn kiimhlement d ifotre bonne
grdecj et prierai Dieti vous donner la sienne ir9S^S€Unte,
De Bcurges, ee n5 Mars t5j8,
Votre Serviteur bien humbh
( Adresse au revers ) A MoRsieur Jacques Cujas^
Monsieur de Sain t - Jorry , presidcn t
en la Cour de Parlement de Touioiue,
A Toidouse,
Einen andern eben «o schlagen den Beweis liefert der Verf
auf der Schrift von Maraniis (N*. 1615} de \^a juris docendi rati"
one ß in welcher Maran der Schüler von Cujat die Sacht: ua*
Terhohlen seinen Landsleuten vorhält. Diese Schrift wurde aus
den Operibus Maroni 1Ö71 absichtlich woggelassen, während der
Herausgeber derselben in der angeeeigten Biographie von Ma-
ranas zuerst die ganze Sache läugnete und widersprach. Mr.
Berryat-St. Prix verspricht die eine Rechtsgeschichtc, der eij^e
Biographie von Cujas angehängt styn wird, die auch schon un-
ter der Presse seyn soll, und gevvils Oiit dem grösten 1 Uteresse
wird aufgenommen werden. *>
Auf diesen Aufsatz folgt eine interessante vergleichende Zu-
sammenstellunp; verschiedener Werke über die Geschworaenge*
richte, wie sie in England und Frankreich sich vorfinden, von
Dr. Dupin jcune S. 52<) — 5^1. Die Fortsetzung hievon folgt
im aten Bande furaison S. S. J20g — 250, I« dieser Abhandlung
beweist der Verf. genau« Kenntnifs seines CVegenstandes , grosse
Freyheit des Urtheils und einen wahrhaft liberalen Geist. In
dem zweyten Artikel entwickelt er sehr glücklich den wesent-
lichen Unterschied des Jury in England und in Frankreich,
zeigend, dafit der letztere nur eine Nachäffung und Verunstal-
tung einer für die bürf^erliche Freyheit, selbst in seinem Va-
teriabde trofz der grossen Mängel, welche sie da bat, so wich-
tigen Einrichtung sey. Er sagt in der Conclusion P, «^o: H
est aujoitrd'hui reconnu que l'institution du jurjr est le palladium de
la liberte, Si eile n'existait pas chez nou.s , il faudrai( l'etabUr^ Der
Verf, möchte vielleicht hier für Frankreich nicht allein go«ipro»
eben haben! — Ich übergehe den driuen und vierien Artikel
mit StiiUchw eignen: Sic nind: Re%nie des arrtts ropporfes dans les
divers Reeueds de Jurisp rüden ce pendant le.premier trimestre i«>o S.
ä5i2 — 574; und die Anzeige von A, Goux Manuel du Notaire, 4^
Widkion, P. 575 — 581. Bc}de Artikel sind für Frunkreich iiu«
■iDer von Interesse« —
*) Eine <^eu^chc Ueberfctznng dieses AuFsatr.« er^cfifen im vierten Hcf^Q
der Isis 1821. Die Rechtsgeschichtc und Biographie ist seit AptU dif«
ses Jahres «ricbieneft«
8<}'^ Thcmis oü Eibliotbeque dii JucisconsnUdi
•
Hierauf S. 582 — 597 De l'enseignement du droit daas IrJ Unt"
versitcs des Pays^has vom Recenieoien. t« liegt in der Bestim«
irning der Ihcinis von der Verfasiung dec üiiivermäten la ver-
schiedenen Ländern zu reden, da dieselbe so iiiächtigen Ein.
flufs auf die Bildung der Juristen in eidenl Slaote, ia auf die
H'.chtswissenschäfi selbst hat. Sehr leicht gUuben überdiefs Ge-
lehrte eine« Leindes, dafs es überall i^)« wie bey ihnen seyn mÜK
£e Die Organisdtion der Rechlsfakultäten an den theiU neu
^cstifietto , theilf wieder neu gebiidetien^ Universitäten des Rö*
ntgreiuhs der Niederlande ist in vioien Hinsichten von aUeo an*
dern in den Europaischen Staaten ausgezeichnet Der ftltQO Ver-s
fassuna Leidens, wovon Ha^o vor 50 J^hien eine unvoliicom-
mene Darstellung gab (Civ. Mag. Bd. \\. S. 334 — 345»> denn
aber me^ir den französischen ah deutschen Rechtsschulen «bo«
licb» hat diese Verfassung den wichtigen Vorzug vor sindcrn,
dafs das juristische Studium innig mit dem historiichfi^iuind
pAlologi^chcn verbunden ist| und dadurch den k.ünftige|^ ja»
xisten gründlich vorbereitet. Die Fr^yhiett des ./Vdvoketex^ttan-
dcs im Königreiche ist die Ursache, dals die Doctoren alle jh-
ro politischen Rethte im Lande haben , xvo die Regier ungs.£xa-
mina« so wie djciani.cn Listen auf Anstellung; wartender fieciu*
Candid«itcn unbekannt sind. Wer aU, Advokat durch Talent«
und Kenntnisse sich auszeichnet, wird von der Re^eruag z«
SUatsämtern berufen; ieder ist das, was er ist durd;i sich selbst,
seinen eigenen Werth. £s ist zu verwundern , dafs man in Deutsch-
land .diese Universitiits- Verfassung noch gar nicht , berücksich*
ti^t hat, gleich zwey Reglements das für Holland von v6i5*
Sibt Belgien von ifii6« letzteres sogiar in franzö<ischer Spracht
gedruckt, lind im Buchhandel sind. Ich übergebe hier .4i^Dar-
sieiiung des Aufsatzes selbst« . . ,h . . :\y ^,..v*
u Der Anhang enthalt die Anzoige der Ankunft des HrA^jP%
t]IlQssius in Paris, der den Herausgebern derThamis vom Bcc^
empfohlen dorcli ihre Mitwirkung in kurzer Zeit über 150 Co.
dices untersucht und theil weise verglichen hat. j^r-^M^ ^
• * 5te Lieferung« 1, Notice sur les lois tnaritim£s des Rkodiem
^ar luifnbcrt Ai'oceU d Ja Cour de Cassation P» 4ÄI— 417. D«r
gelthrta durch Schriften bekannte Verf. untersucht hier vevsqtii^i
dene Fragen über d^s Rbodische Seerecht. Pastoret hatte hieK"
üb. r 178 V eine Dissertation geschrieben« Diese so wie ßj'nkers-
/iQeXj; Urthcil über diesen Gegenstand besonders über dieAechthtit
der Sanmilung Rhodischer Gesetze, die theils gedruckt theils
vollständig in der könif^lit^hen Bibliothek zu Paris Codex 1556
Folio 8/7 existirt, werden hier bekämpft. Im §, I wird die
FiMge ob d^s Rhodische Seerecht blos Gewohnheitsrecht war,
odor einmal schriftlich abgefafst wenden tuitersucht^ imd
Themis ou Bibliotliequc du Juriscotisulle. SgS
für das letzte gegen Boachcr (/e Consulat de la mer) entschieden
— H. II. Diese schriftliche Redaction ist nicht wie Pasturet
glaubt 900 Jahren vor Christus verfafst, sondern etwa ein Jahr-»
hundert nach Köni^ Philipp von Macedonien; also ungefähr
500 Jahre vor Christus. §§, III. IV, Das ßhodische See.
rtnht hatte Ansehen bey den Iiömern und unter Tiber wurden
Commis«äre nach Khodus geschickt, um eine Sammlung dec
nichtigsten Seegesetze zu verfurtigcn. Diese war während des
ganzen Kaiserzeit geltendes Seerecht ; auch (§. V.) noch unter
justinian, der es wohl nicht nöthig hielt alle Ilhodische Ge*.
seiia in seine Saminliing aufzunehmen; der Veif. brruft sich
unter andern auf /. g de le^e Rltodia , die Ju'^linian v/ohl sonst
nicht würde eingescUaliiit liabeu. Ein anderer Bcwei; dafür ist
riit Aufnahme riieier Gesetze in den Basiliken, (§. Vi.) Lib. 8
Tit. 55, welche ein AusztTg aus der (5. VJI.) nälier bezeichne-
ten n'iMff^ Umarbeitung der alten Samtiilung ist, die zum Theil
wörtlich mit ihr übajreinstimnit. Daher die M*/muiii; Bynkcrr-
höks, dies Werkchen sey ein neueres Machwerk, verworfen wird.
Z\ve)nȊl iit in dem gL-daciitun Manuscripte diese Sammlung
vorhanden. Der Verf. wird in einer folgenden Lieferung der
'Ihemis diese Gesetze mit üoijersetzung bekannt machen. Hec,
.;i2t über den behandelten Gegenstand , da es ihm ganz an Hülfs.
nihitln ihn n iher zu untersuchen foiilt, nichts zu entsxheid« n.
Nur icheint ihm der Verf. cifier seinen Conjectaren eine grös-
lere Beweiskraft hevzulegen , ah sie im Grunde haben.
Von P 418— -'4J wird von Herrn DeCormenin die Rechts-
frage: Lcs prefets peiu'cnt äs elevcr le coiiflit , apres des jugeniens en
knmr ressort ou des arrets des Coars royalcs? sehr genau abhandelt«
Darauf f *lgcn Anzeigen der Werke /. Dupdis Essais sur le,
iiotanat j I B. Perrin Tratte des mdlites de droit en ma*
tiere civtfc l f ^ol. Die Lehre von der Mchfigkeit der Bechtsge«
Schafte gehört zu den schwierigsten des ganzpn französisciiea ^
Civilrechis. Aus welcher Ursache ? A cause de la comnosition dc^
frctiintse de nos Codes*, — ^ Alle sich üuf die Sache beziehende
Stellen sind herausgehoben, und d<inn die Präge unter<iuchl: ob
«lie Nichtigkeit ipso jure (de plein droit J Regel oder Ausnahme
(ey? In schon ohne oder erst noch der richterlichen Entschei«
Äng NichiiL^keii eines Kerhtsijeschäfts vorhanden ? (Unterschied
ischen nullit eproprement dite — u. moyens d^anmdlation) Der Verf,
hatte (wohl im Geiste des Code) sich für dis Meinung ent«
»chieden, nach welcher der Code eigentlich Nichtigkeit nie an*
nioinit. Der Verf. des Artikels entscheidet nach d<*r Natur det
Sache und der Regel: Quod lege proluhente ßt , nuUum est, für
<^ie entgegengesetzte Meinung. Wir folgen d^^r sonst für jedea
Beaibäitei: des Code wichtigen Erörterung hier nicht weiteif
894 Ihemis ou BiUiolk^que du Jumconsolte^
P. 444«-* Von P. jöi ^jtg ^Mttwm H. CMb eis^B
Anfang ein«! Mintr Vorlegungen übet N«bicnehl »Sculichs Jk
V4iMi$mmmnt dm Us civßm ei Imt MBii^mii^ wir fagvo, ttif
ÜKipCMM und G^i^ntuad dk PotHlvan Recfati. Ualtr den M«
dl« vonirber aazieheiid« Frage aufgetttUtM HypotetmiiLjiignMl •
4ut Verf. dl« m» lueh welcher Aeeltt tnd SteetAreiieB eaftt
•lad, at das MenicfaeogMclifocht , AenlM dee Bedifffaitiee m :
dei mficlitifen Jietanriebet, wekber die. Hbmeheii mmt feeritk
fcbeftttcheo Verblödung bett&adig Unsiehft .«od Mm. Ml
sweite Theil — Ohjei dm M eMhr ~ iH liltioeitch tkm \
leicht hingeworfeae ÖaatielliMig ßm Psiveteecbtt; ereQi|§
befriedigend — ; iros der Lohrede des römischen Rechts.
Acte public de Doctorat de M. Gruau S* 470 — 475 £s ist die
sweite Promotion in Paris» wo über eine eigentliche Disserta« .
tion itatt über Thcses disputirt wird. — Necrol if.ie. • — Tod de« j
Hrn. Professors Boulage , der plötzlich starb« Seine Schf^: Cott* \
cLiLsion siir ia loi des XII TahleSj anno 480 4 2u Troj^es-uumjn^ <
geschrieben, gugen Tcrrasson und Bouchaud gerichtet ^ eine Pro« j
Cung der Gothof redischen Restitution der zwölf Tafein — ist '
die letzte Schrift, welche überhaupt über diese Sache erschie- |
nen ist. Sie war übrigens in Fra^nkreich wenig, und kitim vk j
JDeuUc/dand fast gar nicht bekannt. I
Hiemit schliefst der erste Band, dem eine Table des mätu»
res nach der 4 Hauptabtheilungen des Theniis beygegeben v/U
Ree. will nicht eben so ausführlich den Inhalt des eten^ ine
den den iten Bandes hier angeben, da der Geist der Zeitschrift'
eich in jenem sehr erkennen lälst , auch der sweite Theil , wie
es natürlich geschehen mufste, um derselben in Frankicloh *ef
der Mehrzahl der Rechtsgelehrten Eingang zu verschaffen f Ml|f
•tif französisches Recht Rücksicht niimnSg Er hebt deher Mli
dl« Aefsäue, welche allgeoielnes Interesse haben hems.
Die 6te Lieferung^ wemit der 3te Band beginnt, erdffdel
«Ine Mstoriiche Uebersicht der im KöniffmolM Nsep«! nd ^
«ItteB auf einander folgenden Cjtll«€ksetzgel»inig«a von §^
gettOeS«lig«httafl d. \u des modtficirten Code Napelaon
Melther seit 1S19 X. Sef U an b^den IMImi 4m WMm «ilgei
mattes Oesetz ist. J
Oflt V«tf . bednneffi P. S4f defa enen die »nhet« luyialniil '
tIflbeiMttttiig mit dewlfeeo ihttn tshiwiffhf Felüessi «ndvMi!
Mch fttif Omadlet« helheltielt. P. t^^i;. Hianraf Ibl^iMi
yetsnchübeedlePi«««: Wichet' iUMlien. dl« AteilsdienJIecht^
MlehrMi «ü Bom Ia dMi l^hu>d«»« * awrischen Aogust «nfti
lissdnkn hftHOill hefffaiiis In wie ftni flir« Aussprüche gesel«*
Ikh« Km& f«hifel lifcKi f « 17^ A Das Käni^ Niederift«^
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Themis ou Bibliotheque du Jurisconsiilte. SgS
difcbe Institut zu AmUerdam hat seit 1817 schon zum zweiten
Male die^e Frei«iffage zur Beantwortung vorgelegt. Der Verf.
»ah, dafs die wichtige Stelle im neu aufgefundenen OHjus —
Aufgabe Berlin Lib. I. 5. 7. in Verbindung mit der Sielle von
Pompom'us de origine juris 1, a §. 47, D. c. Hauplstclle in Be-
antworiucg eines Tiieil« dieser Fnge sey ; und versucht eine
EriiläTuDg des scheinbaren V/idenpiuchs dieser zwei Stelleu.
RcC; kann der Darstellung des Verf. Hr. Professor Du Cuurroy
dt la croix (zu Paris) «ben so wenig Beif.tU geben, v\ie in der
Anzeige von Savieny (Zeitschrift für Gescliichi. Rechtsw. B IV.
Nr, 2. S. 484^ — 486 geschehen. Er hat sich über dip«e ganze
Frage in seiner Ausgabe von Gibbon 44ten Capitel Prcci's iti^
storiqiie du droit Romaiu — Note 61 p. 117 — lao geäussert. Auch
fr ist der Meinung, dafs die Responsa gewis^e^ R*icht5gft\ehr-
ten, die jedoch wie ihm scheint, zu einem eigentlichen con-
«ultireoden CoDegitim von dein Kaiser ernannt wurden, für di^
sie begehrende Richter verbindende Kraft hatten , wenn darüber
Stimtneneinheit vorhanden war. In so fern da nun doch ein*
mA von einem permismni est jura condert , und einem Kaiserli-
chen Rescripte die Bede ist, scheint ibm die auf nichts hinatis-
laufende Erklärung Hugo's , wornach der Kaiser nur gesagt hät-
te, was sich von selbst verstände, nämlich dafs die Richter die
Outachten der Rechtsgclehrteu in Erwägung ziehen sollten, nii-
h-iilbur. Wie hatte denn Hadrian von Senteniine quae in unum
concurruntß welche den Richter durchaus binden sollten, spre-
chen können, wenn nicht von ^ewis^en, besonders autori^irten
Juristen die Rede gewesen wäfe. Er kannte wohl nicht von
itntentiae aller möglichem Juristen quae in unum con ctirrunt}
etvvas verordnen wolUn?! — S. //u^o's Rechtsgeschichte 7te Aus«
gäbe. ^. 580 — 582«
Unter den übrigen Artikeln des 6ten Heftes verdienen noch
au«gezeichnet zu werden die auf einander folgenden S. 74 — 85
von Hr. Dr. Jourdan, und S, — 88 von einem Ungenannten
t\tT erste ist über sehn ph#>n : Coup d'oueil sur Vhistoire de la scfence
p droit en Franca suiwi de quelques reflexions sur la decou^'crte d'itn
laruLscrü de Gajus j die letzte Anzeige des Comptndium Institut
onmmpar Dclusseux, Die beiden Veifasser, wie es scheint, wohl
Diit einander einverstanden, zeigen in welcher •Lage gegen^
v.ärtig das schulmässige oder academi<;che Rechtsstudium in Frank«
ich ist. H. Dr. Jourdan unterscheidet 5 Epochen in der Ge»
ihichte dar Rechtswissenschaft seines Vaterlandes. Die erste
bt von Irnf^rius bis Cujas, von welchem letzten er sagt: R
ynna aux Jurisconsidtes Romains une nouvelle i>ie. Er nennt dat
»te Jahrhundert da» goldene Zeit.ilter der französischen Jurist
idenz. Aus der Schule voa Gujas und Dumonlia sind die
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896 .Tbemis ou Bil^Uoihequc du JurÄ^ausuIU;, .
•
Kröfftea Magistrat« und Afchtsgriehne nntet Ludwig XlVt mä
Ludwig XV« bsrrargegiMigtftS — Die sw^Uo -Epoch» goht «
da btt tnm iSteo JaErhunidert, ud Ihr gahdcen DoQat nal
Pothiar« Die Rlcbtimg dietar Jorittaa ii^iiK »•br auf «isie»
idiaftlicba Oettaltttog dai'Racdbti, auf praktiscbr VarscbnfabUad
daa töAUMfaao und eiobnot bf&aii OtwobiibeiUncbtaa« lolil^
tem Bü^kttchi bat ticb Potbittr di^- UiUtoirblkbkait erworiM«
' Der Varf, wagt at ai» aagas» dali indestaii 490b der Becb»
galebftan dieiar Bpocbai Ctt)M adet Diunptilia; an dia Satte ge-
ictst' werden kfinna» > . }
Die dritte Eppobe nKoilicb. daa igte« luoid igten JahAi»
devta laiobnet iicn siief>t..dwGb weitl&uöge Reoertoden aadl»
ventarien des vorfapndenen Steffi» aua» uiß liirjittaa ani M
Aalaage dieses 2^it«aiims sind im Auslande nicht bebanbt {Ahu
leider desto mächtiger in der vaterläudischen Praxi«!) Mh <M
Herrschiift des Codes beschränkte sich zuerst alles wissenscliAft«
liehe Bestreben auf diese, besonders auf deu Code civil. Bä*
' eher ohne Zahl — aber leider auch grossen Theils ohne Gf^
halt und Werth erschienen rasch auf einander. Die Kenntuili
de« römischen Rechts war ihrem Untergänge nahe« Da ri^
man einen für alle — Heineccius zu Hülfe. // recu ies drouf
m
de cite et de bourgeoisie dans nos ccoles: ou imprima et reunprvni
ses Klemens , on les traduisit en langue francaise j on lui ^oita utd
Sorte de cidie , on le dcfendit fwec ime sortc d'idolätrie I — 80
— On ahjwra La raison poar ne cidti^er <jue sa memoire! (Ree
• bann aus eigener Erfahrung die Wahrheit des letzten Aussprocfap
für gewisse Bechtsschulen in seiner Nähe hezeugeol) W
gegenwärtigen Zustand bezeichDeud sagt er: La scimce aitem
wienouyeih direction; c'est ie möment de la liä imprimer. KraftToi
mft der Verf. hier die Rechtsgelehrten fleinaa Vaterlandes inG
Bue ; Umgestaltung dar , Wirnnscbaft mitzuwirken. Aul fiiM
komm<?nd , den er aiSMm der ersten in Frankreich sah , sagt
dab ein Veaainlgiiogtpunkt «Her gebildeten Secbt • seiehrten
ihm gegeben aey; er fordert die Laadileute Von Cujas anf
hier etwas au thna •Ejpetons naat er, qne la patrm dedgütpr^f
j!u»a IIIS dignd üutfpnU de G^jui^ et si l^jttiemugne peut mß^
$er Jia9oir ädeotuferi ce präeimue mmnumrii^ ^\la /Weiee dbMii
la gloin tm offrir U premkr commmUmrm P« Ö5«
* •
^ (Ar £^fd^>Wl^)
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Heidelberger lö2L
fahrbii eher der Literatur.
i (Thfmit, OD Biblioth^que du juriscoasiilte*)
{SiickiHfs.)
I
m folgenden Artikel wird die in den französischen Rechts-
.aui«n bisher herrschende icholastische Methode aufgezogen^
Vir werden mit den Büchern bekannt gemacht ♦ welche dea
tidirenden ixi Frankreich als Quelle ihres VVissen; bisbec
iuiteu* So wie wir unsern vietfdch verarbeiteUn Hetnec«
iot haben , gibt es in Frankreich verschiedune elemeaf arische
lichefi die hinter jenem indessen weit zurück stehen« Zwea
älur, d. h. aus der ersten Häifie des vorigeil J.:hrhun«
fis, nämlich Lorry und Delusseux, letzterr^r in verschiede«
ca Formaten kürzlich wieder aufgelegt. Beide haben wenig An«
rudi aaf wistentchafllichen Werth« Niedlicher sind die HQch
^mtteu Bücher meistens verfafst nm den Studierenden tum
abanrichten f wohl von Siudirenden firfaf t; eina
Iß.^fon Catecbismen » deren Ree* noch bei den Studirendca
^Jteditf schule au ßrozeUas sab* Ss sind «ausser dem Petit
^ijbi^ besonders dat s» g. Gndiiridiuni, die Synopsis und
{|i kürzeste von allen unter dam nbaulich^ Namen te peiU
"^ml Oer Verl, seiebnet übrigens pelusienx .wegen leinec
hMt, nnd Oeutllcbkeit durch Beyspielo «als das beste Buch
^ ^ mk%t und äussert den lebhaften Wunsch f dals rat ge«
IpäyJfctat Lehr^ nn^ Handbücher des rdmi^chen fteoits (in'
MliiM^eSji dringendes Bedürfttirs),' bald ertcbeined mtfcbtenl
[ Mi 4[ folgenden Liefer'opgen enthalten mehrere Anzeigen»
>B in jTrank^ch neu erichienenen )nristischen Werken , die
IWlidiland wohl wenig noch bekannt seyn mögen. Hieheie
W^ph^ difl*^ Anseigen von Cotiu Jk Vadmmistratton trimuuOe em
^ffttor« ef Je VesprU du gouvernement an^laa, XiVr/AV/. P,
*r*ti8 Oeuvres choUies de AL j4. Ser^arij M P'ol — ein^t berührn«
F iurisii^cher Redner de? pHrlenientc Grenoble S. io8 — tfö^
|au Sur la puissance paterneUe par J. P. Chrestien de Polj' h K oL
/*. 4 4y — / 8S De l*autorite judiciaire en Fraitce par llennoit
» P«iue^ / VoL P. 466 — 4^4' Du ^'ice de rinstruclion criniinelh
* Trance et des moyens d*f reinedier par Toiigard. Li\>r, f^IlL P*
1^1 ^ije. Xrt^ d$s SuKjfudu gff^Pard^ssus 3imc,edui9iu
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89S Thcmis ou Bibliothtquc du Jurisconsulte.
Destru'eaux Essai Sur le Code pe'nal Liege 484 4 J^oL L
/X. P' 3st4^*^^8 Henrion de Pansey Justice de pais. In ali
diesen Auzcif «Oy unter deren Verf. die Herren Joarden, Ii
pin uii)6 ßenouard und andere sich nennen, herri^cfat gro
UnpanbeUiciikeitund Gründiickkeit mit einer io bekeDOtea dt
sehen Liiteraturzeitun^^en teil einiger Zeit immer eeUeaer w
denden ürbaiütäi verbunden. Gehen sie nicht immer int Ei
seine, 10 geben sie dem Leser doch eine Idee Tom angüd
ten Werlte» Atif:b haheo tich die Veifatter der Anieigen nir
an kleinlichen Nebenponkten, wie manche Anseigen» die i
durch oft so rathielhah werden» dalt der Leser aie verii
ohne 2u wbsen» w^t er vom Anseiger adarfom angeadg)
Werke denken lolU Von nnigen Anseilen ni6chte hiet m
Hebere Angabe an ihrer Stelle tejn« livr. VIII. P agCT«— 11
Eine Widerlegung von dem Bekannten «Uen Völkern Boiij
sani 1Vlu«terbfiche empfohlenen Werke Poings La im nmm
ou principes de la moralf deduits de Vorgauisation de ^komme^t
Viinivcrs — Von Renouard, Dieses schon vor der franzö i»cfc
}if»v(»liition ge<chrieLeuu , während derselben tU^atechisme
citojen oft erschienene, und neuerdinf;s bei Gelegenheit derW
dereinMÜirnng der Vorlesungen über Natiirrecht vielfi^ch vtrbr
tete Büchlein enthält die consequenteste Durchführung eii
i'Goistisch materirtlistischtn Moralsvstein? , welches in Frdiikrei
Überaus viel Anhänger fand. — Herr Henouard eine hohe p
losophische Ansicht mit gründlicher Bildung verbindend tt\
das die menschliche Natur eben so sehr ernir-drieende ab in $i
traurige dieser Ansicht , welche aber nicht durch nnterdrückn
des philo-JOphisch^M Forschen«, sondern durch das Aufbluli
einer gründlichen Philosophie vernichtet werden Hann« ^
|iehf>n hif^r a s, was er P. agj, säet: Cette doctrine est m
tUure; eile deiße l*egoisme^ die rdsout la vertu en un adctd, U <
en in^iudence; die )fiate le remords dans la penr; dk fiui^f^
pression du fort, encourage l'hahilete du 9oleur, tf^JOttf le meii/%
/d suit se soustrairt d la peine! und P. 395 ~ Qutmd Fdnet
les philosophes de lon ieole dUmt öue la eonser^aiimi idm
est une toi iiümentt d Vhufnankd, us ont raism* Leut t0tf 90
vouloar faire de eette loi un prccepte de morde , et mdme
fondamenttdß le precmte unique. In Deutschland hat freincb i
Phiiolopliie Volney't nie be>*Cül gefunden ; wenn tie gMch i
öffenilichen wie im hanelldien Lehm aaidi ifat leider! «
haufia die hemchende int»
Rine andere ei^entHr he fleci^nsion ist die von BIondfM fli
Lehriiny La prestation des fautes Lirr. IX P 5^4 — 5!
liuscs iij 1 lanKreirh wenig« in Deutschland bisher gans ofll
kannte dem Hec. durch Zufall h^ kannt gewordene Büchlein <
acnien »chon 170x9 wurde danuis durch Pothies einer Wi^
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Themis ou BiUioth^qae du JurisconsuUe. 899
legung gewoidigt, mit welch« et Herlin Im Repertoire in lebc
aosfaburUchem Aimuge gab, und ht durch Dr. Loiseau 1815
meder herautgegeben wordeo. Die Ausicbteu Lebrusi übes
£e Grade der Cnlpa haben grosse Aehnlichkeit mit deae%
«siebe dem berfibrntMi Werke von Bjssm xu Grande liegen^
ob sie ^leiph nicht auf die übeneagende Weise begründet sind.
Htff Geh. J. R. Hasse hat unterdessen in der Zeitschrill' für
nschichtU Rechtswissenschaft Band i|.Heft das ihm mitge.
ueihe Werk mit einer fireylich etwas scharfen Feder beur-
tbeih, — t)ie französische Anzge desselben « die das Buch nun
•Bch^im Taterlande lur * allgemeinen KenntuÜs bringt — ist
Beb von dnem praktischen alt historischen Gesichtspunkte aaf
•bg^lsl^ Der Codi civil — wie Ton Blondeau gründlich gezeigt
wird—- folgt über die Lelttung der diligentia in Vedragsver«
jttltnaifen keiner allgemdnen angenommenen Grundidee; et
iit aho aiie Bettimmnng hierin der Wissenschaft überlasten; für
Welche natürlich die Läiie der Rtfm. Juritten von. Wichtigkeit
ut, In so fern untertucht Bloiideani ob die Theorie von Le*
bnn genügeDder für die Praxit sey» als die ^ewöhntiche. Sie
darsttUend^ begegnet er hie und da den Bemerkungen von Hassb^
befolgt sie in andern Fillen wieder; die eigentliche Theorie
ies letztem ist ihm bis jetzt noch unbekannt« Die VergleichuDg
^sstt Artikelt von Blondeau mit dem vielen» was in Deut^öh«
bnd telt etwa 15 Jahren über die Culpa getchrieben ist ^ zeigt
vedit klar die verschiedene Richtung der f^nzüsischen u«
Becbtswissenschaft» Verglelchungi die nicht ganz zum
derersteren ausfoilen möchte; indem dieselbe leben«
in die Prazii eingreift, wahrfind bey uns viele der gründ-
en gelehrtesten Ansführongdn» selbst wenn tie immer von
im gekannt wSren, für dieselbe doch von keinem
(d»
übrigen Aufsätzen dieser Lieferungen tind dog-
atatlsciTty philosophische und historische AbhamHungen und
|<«MMinn|;en. Unter die enicn gehören die s Artikel: T^r
,kai^^uä€ne9 rdaiivo aus droits des on/ans MUuritts^ von
iftS— 138» 345 — 255. 540—348 Zwey Vörie.
Isageu isif dem Cotirs du droit public von Degerando über den
Begtlff'nnd dat Wea^u det Gesetzes» P. 175 — iioi « und Sur Vhaf
^fmi-iits pouvoin P, 468 —484, letztere ein for Frankreich bey
Im gegenwärtigen Verhilinitsen sehr subtiler Gegenstand« Uli«
Jua hi^orisdien imd litterarischen cebdren Beiberiuingen
It^llt histoiltche Studium d<ta römischen Rechts von Recen^'
P. 375 — 38 Btttwickelung der Ansichten»^ mit. wel«
Herrn ^Profettbren ttucmwrojr ds la Croist und Dmanto
letllng^li eidfinen; eine kurze Uebersicht der Verlündo*
iUer YMBStuBg der Reehiatchnle begleitet dietelbe»
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90O Themis ou fiibiiotbeque dü Juriscoosulte.
Bemerkungen über das .y\.ie Ca{t« ^oH Gibbon bey OeWw '
genbeit der ir IJittich und Pari«: jetzt reranstalteten be^ondern <
Ausgaben desselben^ von Ducatirrojr deta Croix. Die jurisüschea
Unrichtigkeiten GIbbon's und stinet fi*anzö<ii<^chen Ueberfeuert
Guizot werden darin herausgehoben. Die ConcIuMon, welche
deshalb über die historische Duntellung de« römischen Rechti
YOA Gibbon gane den Stab bricht« ist freylich etwat i arlu
Sonst .sind« noch kürzere Anzeigen von Di«s(srlatloaen wtei
£. B. der in Paris Ton Brielmann in Lüttich von Cro//« w-
theidi^ten, im Anhange iedes Heftes verschiedene auf Rechts»
Studium sich iieziehende Nächrichten , wie z B. Preisfraf!*?n|ron ^
Groningen« Lüttich« Berlin und Auisterdain, die Aiizei^en der i
Vorleskalalogeu von Paris» Lüttich« Heidelbe rg, \^elchtt Zutao»- 1
mensleliung die Grand Verschiedenheit der Universität« -Verfas-
sung Frankreichs« der Niederlande und Deutschlands auffaltend
leign Uebrigens findet sich in den Anhängen der z Bände ei«
He i^su viel Bec. urtheilen' kann) voll^^tändige Angabe der neue»
•ten in Prankrdich erschienenen juristischen Werke. —
Ree« heschliefst diese Anzeige mit einem doppelten Wnii*
. lebet einmal« da£s unter den deutschen Recbt^gelehrten dieie
Versuche ihrer IranzösischeD Cpliegen Unterstützung und Er«
li.unterung finden mügen« dann aber (was gerade durch die Et'
lüUuug des ersten Wnnschei möglich wird) dalSs die Riclitniiz»
deiche die Themit genommen^ dem Geixte Schter Wis^entchaR
Inufier mehr sich nähere. Französische un<l deutsche Rechts»
gelehrsamkeit haben einen vertcKledetoen Charakter^ obgldch
deutsches und französisches Recht eineU gemeiii«ameii Urspmag
haben» Die — jetzt 'fiistorlsch praktische fiicl.tung der fiaoiS-
sischen Jurisprudenz darf uns vielfach (^ie in der Zotfcbtift
für geichichtl. RechtswiMenschafit gesagt ist) zum Mntt»T die*
nen^'Sie ist unmittelbar von gtötter Wichtigkeit fQt die Ute-
der , wo noch ]f tzt das französische Clvilrecht als gemeine» Reaht
Siit, Von der andern Seite werden die An-^htent wekbc
ie neueste Rechtswissenschaft Deutschlands vor 4er aller*aa»
derer Länder auszeichnet — > ^mvf französischen Boden TerpRAntt«
Sowohl für die Juristen Ptenkreichs« ah ^ fllt dWair riMieu
Fortbildung gewiüs die fruchtbringendsten Folgen balieR. Zwä
linder sind es von wo aus die Verbindung zwIicfaeiiDeotidi»
lands und. Frankreichs Rechte gelehrten besondert erhekoi vre»
den kann» nemlich die Schweitz und* die Ni^^lbtnle^ f» ta
leoi war Ree das Erscheinen der Anndts defegidation et deju-'
ruprudeniBe in Genf, ein erfireuliches Zeichen de» Anfangs ei*
kier für die EechUwiiaensdief^ viel versprechenden Periodik
L. A.^arhköni((»
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r jloDnial des conrs puUics etc. ^qi
joornal de« Cour< r"^^'C^ Jurisprihfcncc, Histoire et Belle« LftUfC* F»»
nu Au ßuicau du JourtiaJ, rue Saint- Jdcaues üo^ 5i« *
Üfienbar ein <>^iiter Gedanke^ eine Wissenschaft in Form gedrän^-
icrttcliprlauteruiler Vorlesuogiai enoyclopadisch clurohAufüliren , so .luft
ifie £iic}^cIopa<lic nicht allein zri«;t, worüber und wie in jtH\rm Y'ndie
ündicrt und gelehrt werden solle, soudern das» was der I^hall aeUbst
«jD süU. coQeeolriert uud gleichsam in einer Quuitesseiu gegeben
«erde. Eine solche Analyst com^^e et rai/oA/<^ versprechen hieri
llMfal für die Recblscbale au Paris , Männer von empfehlenden Na«
M^idbcr 8 Ciirse« i. Natorrecht, Ydlhfrrccbt, ailgenaeincs Staats-«
!>^k .Prof. Ponets, ^. Gesch. dos rdm. und d^. feaozd«.,
Mhls — Poncelei, 3. StaatsTerwaltungsrechjt (droit admmktrati\^ ;
fai SsKmI in ' Policej soll unter bestimmten Rcchtsgruiulsatzen und
fertien si«»Ihmj*} — de Gerando. Diese 3 Vft'. sind aus th'r Fa^
fxki dt droit zu Paris. Aus dem Cofisffe de France i)ul>on sIcH da-
ait verbunden , 4- Dcuinoa liir die Lelue von der Gesclutlitvj'rlas-^
s.miiskuuit , und 5. Tissot für lateinische Dichtkunst. Dazu kommea
JUS der FaciUtc des Lettres 6. Lm l etelle der jüng. für alte Geschieh-*
^ . "j'Guizot fiir Geschichte Ständischer Verfassungen und 8. Cousui
für Philosophie. Jeder Cours erscheint auf ungefähr 4oo Seileu in
>^ Lieferungen. Subscribirt kostet der einzelne Curs 8 bis 9 Fran-«
kea, twej t4 .bis i6 Fr. das Gauze 4o — 49 Fr. Andere Mitarbeit
werden xu den gegebnen Uebersiahten , Bemerkungen mitlhcUco»
|Mk richtig wird der Wink gegeben : Les Eiei^es des hcoUs de droit,
fersiuutes avec d'AguMseau, fue le droit na turel €St Vetude fon!^
i^naUale du Legiste, en Jkront hme dd lear trwmx en jurispm^.
i^Nik .Bs §fotulront, amnt d^entrtprendrt l'itudß des his> positives^
MMir jusqu^ d ieur principe, eonnaiire leur histoire et les tUtri^ttf^
^^kf$imu des'd^erens pouvoirSf dornt sUes iaument* Nuc wo
MMnciile Gnutdslkiste nnd wohlboobacblete Erfiihsangen in eina»«
ans Pflichten Rechto «ktnleiten, welche recht sind«
ie» «Mp tt rectwn et Justunu
F.
Ricyckfiigifni eil AntiTyse Raisoan^ iet prodnctions le« pfu« remar«
<inahles dans la lir^raturc, les fcienc^s et let'art«. ( Es foljjcn die
Mhircichen Nnmen (h»r Heransccher» ) Paru au l)ureau central de U
fttue EncTclop^dique , Rue d'Enfer, Saint - Michel. Nr. i n et ctiez
Mms Bcitiand, Roc HautcFeuilie, Nr. 2i Londres Treutul et Wuc7.,
A'BbImi et Comp. i8ai« Janvicr« FevrUr, Mart« hvnl^ Hat odcc
9r*f ftS., 89; Livialioii. ( 9»Vobime 64» Sfo.) 10« VoU
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#
goa Revue Encyclopediquc
470 S. — Preit fiif einen Jahii^ng zu 12 ücheu in Ptris 4i Fr* ut
Antlanile 54 Fr* %
Sielee Journal etil seit korzem, seit 1B19 gegründet» und m
tnonatlichen Heften too ungefähr 13 Bogen, bei zum Thea
engem, jedoch lesbarem Drucke, erscheinend, zeichnet sich so«
wjohl durch Mannigfaltigkeit der darin cntbelieneil Oegenttiiidtii
nvie durch die Art der Behandlung derielben« lo sehr aus, daTl
%ir glauien, die Anfmerktamkelt dee deutschen gelehrten Pvh-
ttkume darauf leidken sn müssen» find auch überzeugt, dafi|
dieses JonruRl nebst de^m iheren rein wissenschaftlichen /esp
nal des Sapons, jetst ^e erste Stell« unter den liranifisilcbil
Blattern der Art einnlmnit. . Wir brauchen nur 'die Namol
Einiger unter den «ahlreichen Gelehrten» die sich zu Hsiiaftf
Sab« di«s«s Jmmals verbunden haben» anzuf&hraa» um dm
tandpnnkt desseltien nilier «u beaeichnen. Es sind lamTlilH
Al{nner, deren Gelehrsamkeit und Kenntniese auch das AudtfiA
vBhmllchBt anerkannt hat, wie z. B. unter der Rubrik : jmmc«
physiqiies et mathematiques et Arts industtiels , sciences naUurSa 1^
mcdivalfs Hie Herrn Dupin, Orfila, Chaptal \u s. w,; untÄ
d^^n scienceif philosophiques et morales , poUtiques et kistoriques die
Hör «"n Lanj uinais , M. j4. J ull ien , einer der Hauptredacte«Tf,|
AI. de la Bordcj Arnold, Barhier- Duboc age , Degeranio^^
Jomard, Alex, Lameth, Naudet, Simonde SismorJt
U. i. w«; endlich unter der Litterature fran<;aise et e.tran^c^^f
Bibliographie, Archeologie et Bcaux-Arts: die Herrn Alf nun»
' Andrieus^ Barbier^ Champollion^FigeaCf P fu Golberpi
JtangldSß Pougens, Schweighäuser der Sohn, Gthf Seßur,
Sieard und Andere« Neben dem lobeniwerthen Beitrebeo
Frankreich mit dem» was andhm I^änder in der Literatur ge«
liefttrt haben, bekannt su machen, läfn lich der Zweck der Her«
«usgeher nicht verkennen» anch durch Einfübrun^r^nd Beurthei-|
lung des Vorzüglichsten, was Oenuchland zu Tage gefiMe'ti
ihre^i Journal Reis und Interesse an leihen, daher aUgemeint
Uabertichten des Standes der Literatur» Reflexionen über Zu*
oder Abnahm« der Literatur und der wissenschaftlichen Bestell
faungen überhaupt« dargtoichan ub«r Frankreich das Janiisihcft|
▼ou' igrQ» über Polen in einem andern Heit« von igao ent-
lialten sind> auch das deutsche Pu.blikum gewinnt darcbi
difse Binrichtnng» indem es nicht blos mit dem Hiatt|itii€bUdh|
aten der firansüsischen Literiktur, in ausführlichen B«peaiiiO<0|
wie in kürzcm Anzeigen bekannt gemacht wird» sondesn ^
das Wlssenewertheet« unter dem im übrigen Buropa emUB>^
neu in zienificber Volhtindtgkeit , in kürzeren Anzeigen «i^^
hält. Es ist nämlich bei diesem Journal die EiniichtuBj i^^'
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Kevue Entyclop^que. go3
troffen, daf« iHe^ Heft in vier Abtbeilunpen zerfällt, wovon
di<! er«le » Memoires , Notices et Melanies* enthälf; aus-
fühilich''re Abndndii.ngeu über verschiederje Gp*en<ir»n(!" ; als
z B. im PeHruarheft eine ^ Noticc relntwe au Tul'/cau ci-jomt
ic4 variatioru de la temperature pendarit Vannee iS'io^ vou Fran-
toeur, » in Essai Iiis torique sur la pocsie anglaise et stir les pn. tes
mglau vwans ^> von P/i, E, Chasles; ein Rapport sur l'histoire
naturtlte des mammiferes , von De Lacepcdc; eine Aotüc sur les
eipcnences eicctro - magnetiqties von Ampere, Rmit*es von dem
durch mehrere |jä(lagogi»che Schriften beriihiiiien 7 w.
Die zweite Abtheilung ist für ausführlichere Beurtheilun-
gen bedeutender Rr cheinungen in iedein Fache der Literatur
be«titnnit, unter dem Titel: Analyse d* o uwragcs. So ent-
hält das letzte Maiheft eine interessante Anzeige und Beurthei.
lün» der Böcktchen Erklärung einer Ae^ypiischen Urkunde,
durch den bt-rühmten Jomard,; die dritte Abtheilung:
* Bulletin b iblic gr ap hique m überschrieben, giebl kürzerere
Anzeigen von Werken, die in Frankreich, wie im Auilande,
in Spanien, Portugal] . England ^ Holland . Deutschland, ßufs-
land, ltdiien, den Vereinigten Staaten und sonst erschienen
5iüd, und zwar in bedeutender Aniahl, wie solches auch bei
(^ein etwas engeren Drucke und kleinerer Schrift möglich ist; so
enthalt der gte Band, aus den drei ersten Heften des Jahrs i^ai
bestehend, in Allem aö^s Werke angezeigt, die zwei ersten Hefte
des ICD Bandes 210 Werke. Die vierte A btheilun g endlich:
«Souvelles Scientifiques et Littcraires dient zur Bekannt-
machung und Verbreitung alles Neuen, was sich im Gebiete
der Wissenschaften ereignet hat, neuer Erfindungen, Gründung .
neuer wissenschaftlichen Institute, Chronik der Universitäten,
Nekrologe u. dtrgl. mehr. — Schlie£slich wäre noch zu wün.
sehen, dafi doch zunächst die deutschen Namen mit mehr Ge-
nauigkeit geschrieben würden. Manche Druckfehler biciea
sich hier dar, was um so auffallender ist, alt durch Gorrekt-
^Hit des DcucJti und äuiiexe Ri^fg^»««^ dieses Journal sich sehr
«Mfiehk,
Miisebe Jahrbiicber der Medtcin nod Chimr^sie. Mit Zugabe im Wemu
üai «il Wfsstaswatdkfftwi «nt der nedidiilMh • cbimrgiidien LH»*
ntor det Auslandes. Heransgegeben von Dl Cm. Fr. Hakifss,
Königlich Prtusiischem Geheimen Uofirttbc; Ritter des Kuiserl. Rus- ,
•ifchen St Wl uUmir- Ordens , ordentl dffcntU Lehrer der Medcwn
tft der K inigl. üuiversitit zn Bonn, mehrerer Akademien uud gc-
ithiicn GctcUscbaften in OcatMhland, Flraakreich, Italien , KidsUad
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9^4 Eheiniscbe Jahrbücher d, Mfld«^T. Harless»
Q. f. w. Miti^lkde. ( Entm IM« mfcr «ai mUff 4^ 1^ ^|
bei A<iolph Marco«*
Zmitm Bandes erstes und zweites Stuck , io Verkinftune rr.tt! da
Herr, n: FiCKtR in Paderborn, J. GumprbcHT in fl.imbarg« Mayei
in Bonn, Mm'Hi in Minden, MBkkkm in C«Jn, RFNAtD ii
M.iiu7. , V. VX ALTHEH in Bonn, Frcih. v. OC' fcObKiND in UarinibiL
WiTT»<ANN tn Mainz, Bonn i82o bei Heinricli Bdtelileiw « ^
Dritten Bandes mU» Stiick» In Verbindung mit den Hemi
FicKBB ip Paderborn, 6*.VTHbi iif C»tn, J. GuMvlgCHT in Na»>l
Itiff^» O* JJOSl in Stuttgiirdl, ▼ LsHIlOiSBK in Wieo, Maybi ii
Honn« Mbver to Minden, MEftEEm in Cöln, Pkipeks in CAbi
Renahd in Mainz, VC^. J. Schutt in Wien, v. W'^iTHFiii
Bonn. Pt. V. WEDEKfND lA DiiriniUdtt Wittmanm iu MaiA],|
^oa b«i bu»«hier« I
^ icfa eiDPr Pause von vier Jahren folgt diese ForUetzung dei
beliebten jHhrbücher der deutschen Medicin und Chirurgie tob
fleai berühmten Harless. Dieselben haben für neu hinzukom*
meitd:' Käufer aucli den besondern Titel Rheinische Jahrbü-
cher der deutschen Mcdicin und Chirurgie erbnlten« Der Name
des Herrn Herausgebers, der Geist der diese Zeitschrift bele-
ben soll, die Iheilnahme mehrerer grossen Aerzte an diesem
Uoternehmen bürgen für den guten Fortgang; die Zahl dieser
vcrmtHrt sich mit )td«cn Jahrgange» und das Bestreben die
Rheinische Jahrbücher mit nützlichen, gehaltvollen, die Wit.
•enschaften und Kunst befördernden Beitragen autiUflchniucken,
leuchtet aus jedem Hefte hervor. Für )eut werden nur vier
Hefte jedes zu 15 — i\ Bogen oder zwei Bande jährlich er-
scheinen ; doch wird die Zahl der Hefte und Bände, sobald ef
das Publikum wünschen wird, in der Folge vermehrt werden.
Bereits das erste lieft enthält vortreffliche Aufsätze, wich-
tige Bemerkungen und Beobachtangen, merkwürdige Krankeo-
ffp^rhichten s. w* Den Anfang mathen Bemerkungen über ^
Ursachen des endemischen H^ahnsinnes im Schwarzwalde von
Oiol -h. lUdischeiii Gehi'inienratbe und Medicinal -> HefereateB
des Doriaakrei>-es Dr, /• JUhmannj dem Vater» au Donauescbio-
gen* Man wird 4a«|enife was de? Varfaüei über Klima, Le-
enswei«:e, Nahrungi Wohnungen, herncbenden Aberglauben
dieser Waldbewohner sa^t, mit Interesse lesen, durch diese
Ursa« hen werden die atrabilarischen Infacktao bewirkt, die dea
Grund zum Wahnsinn voraüg&ich legen. Der Y. schlägt zur
Verhütung der Häufigkeit vor auf den Frohaian detr Schwarz-
«rälder zu wirken durch Volksspiele, verbunden mit gynioa-
•tischen Usbungcn, denselben bessere Raligionsbegriffe mltzu*
theilen, den Schulunterricht zu verbessern« Der tweite Ab.
KhiMU isi Hbef 4ia dä# im Jabre adii ^ 61011^
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Rheinische Jahrbücher d. Med. v. Harless. 90 'S
herrschte, und beiondert • üher die gewöhnlich lödiliche Form
derselben von Dr. Georg Friedr. Jäger , dem Jün^., uusüb. Aizte
tu Stuttgart. Nach einer Uebersicht Jer im Jahr 181 i häutig
beobachteten Krankheiten, derun epidemischer Character vor.
tüi^lich der rheurntttische war, fol^t r)is Uebersicht der Ruhr-
epidemie, eine Angabe der verschiedenen Grade der Ruhr im
Alls^emeinen , und der gewöhnlich angewandten Heilungsme«
ihoHe, ferner liefst man hier einige Fälle, in denen die Ruhr
tödtlich war, worauf die Resultate des Gesagten zur nähern
Bestimmung der Rohr vom Verf. angegeben werden Es be«
treffen diese 1) die anfangs raehr örtliche Affection und den
Lebergang in Allgomeinleiden ; 2) insbesondere die früher er-
folgten Kopfaffectionen und den schnellem Verlauf bei jungem
Perionen; 5) die vorzüglichen Veränderungen des Mastdarms
und die Ausdehnung dieser Verändei^ungen auf den Düldarm,
D'^r V. vergleicht 4) «^ie Entzündung bei der Ruhr mit der
aphthösen Entzündung im Halse, macht 5) auf die Verwandt-
schaft derselben mit der Krankheit, die oft die Entstehung von
Schwämmchen bei Kindern begleitet , aufmerksam ; bemerkt
^) <ials nur in drei Fallen die dünnen Därme zum Theil ent-
tuodet waren j in den übrigen Organen des Unterleibes aber
7) der Blatreichthum abgerechnet wenig verändert war* Lie
Organe der Brusthöhle scheinen 8) in der Regel am wenigsten
Theil zu nehmen; doch offenbarte sich 9) ein deutlicher Zu-
lanomenhang zwischen den Krankheitserscheinungen und den
Veränderungen« die nach dem Tode im Kopfe wahrgenommen
Wurden. Endlich kommen 10) die Zufälle der Ruhr zur Spra-
che, die durch eine Affection des sympathischen Nerven be-
dingt scheinen, oemlich Fieber, gastrische Zufälle, Ausbreitung
der Entzündung auf andere Theile, Störung der Assimilation
und Nutrilion, gestörte Wärmeerzeugung; wo es an guten Be-
merkungen nicht fehlt. Der dritte Abschnitt handelt von der
Blcutsuchtj Hr, Prof. Schallgruber in Gräz in Steiermark giebt die
Krankengeschichte uad Leichenöffnung eines Blausüchtigen,
darauf Benierkunr^en folgen, wo derselbe bei den Anfalls-
perioden und ausser derselben die Beibringung einer grössern
Menge Sauerstoffs zur Verschaffung von Linderung und Ver-
längerung des Lebens empfiehlt. Darauf folgt: Ein Beitrag zu
^ Erfahrungen für die IVirksamkeit der allgemeinen Schiitzpocken-
mipfung in Baiern von Dr. Schmidt, kön, Lcindgerichls - und
^^Uneuarzte zu Rosenheim in Baiern. Mit einem Vorwort des
Herausgebers. Es beweilst dieser Beitrag obermaU , daf« die
Väccination vor den Menschenpocken behütet, und daf<; bei
^»«bjecten, wo die Ansteckung durch Menschenpocken kurz vor
(ier Vaccixürung erfolgt war, die Menschen pocken gelinder ver-
1
•Uli.
RlMttmsche JahriMidiev d« Modi ▼« Harlesa.
liefen. Die ferner hier eDtbaltenen praJaitchen Bemerkungen md
Beobachtungen über einige Heilmittel vom Ke^^ierun^s- und Krt»
tnedicinaiiiAtae tVetüer zu Augsburg hetretlfen den Nutzen vo^
Flachs und Wer^ bei entzündlichen Affectionen^ vorzüglicä
äusserer 1 heile, den Nutzen einer Mixtura oleosa beim MageiH
krampf , die bekannte Wirk.san»keit det Spiritus Minderrrij dei
kalten (Jui^chUge auf den Kopf und den ^iutzen der Zlok^a.bl
Wider Flechten und. andere Haiitau«fchUge. Merkwürdig \^
t)er Krankheitsfall von einer Eitefsammdung im Herzbeutd von Dfj
Fr. G« A FaMdäf, Heciogl. Nat^auUcbem Hofrathe» et sei|tj
•ich an dem obern und vordtra Theile der Brust rechterseid
ftwitchen d^t Bwsüen und dritten Ri^pe ein Getchfvultli dum
dorm Oefifauim eiiie beUecluiiche MenKe Eiter aotgoloeit wurdij
die Kranke starb unter immer zunehmenden ftr^tickuag^ufÄl
lei^ Eii^nlaUi merkwördig ist die Knmkmigmchichte und
^kMffmaut betchriaben ¥oa Herrn Or MärnaM^ Laodgef
Atu io (Seroteho€eii im Wncaburclfciieii» Die Kitnkkeic
aufaniie Ceierrb« dtieiiff folgte CapÜtlf, die neh mit
«nd Fe6riS'puerp0ralis verband» und bii xam Tode die
rolle «pielte. Bei den enthaltenen Nmknekim flkr di$
Veränderungen umd Ftfheimrungen an ' dtm Käimt^FfWtnM
Bger loitgeiheilt von Hro; Or. Pösehmann^ k. k« Rreiapbys
in E^er und ersten Brennenarzt zu K. Franzentbad y die
träclitiich sind, fordert der Herautgeber in der Note »a Nack^
richten van wichtigen und kräftigen Mineralquellen oed Bij
d'tn auf. Herr Hofk. Dr. Damm macht aufmerksam aaf
Heilkräfte des Karlsbades m veralteten fVundcn und GeschißfSrtKi
FiiRchgeschlos^ene Wunden gehen unter dem Gebrauch dies^
Mineralwassers oft auf, aber sie schliessen sich auch wieder^
Den Sciiliifs dieses Heftes machen kürzere Bemerkungen pr^M
ti«!chen Inhalts, und betreffen die Beobachtung einer wthrffll
Starrsucht, zwei Beobachtungen über die Harnruhr, und rhip«
tödliche Noiitzen über einige preklitcbe Fälle von Dr« Adeiiiui4
von verschieden»*m Werthe. I
Das ztveiVe Stuck des enten Bandes enthält einen, auch H
iondert abgedruckten» AufjMts über Republdumismus in dtf Ntj
turwissenschaft und Blediain auf der Bitis det Electritmoff
kräftiger Aufsatz in feiner Zelt, der die vielumfat<:ende
tamkeit des Herrn aufs neue beurkundet« DieeeiB A»^
»atze folgen Bemerkungen über den DiabUes mellitus, von Hof»
KUter in Mannhelm« Die der Olabetee und der Steinkrankbeil
aum Grunde liegende allgemeine Uivache Ist keine aodtre, au
die fmohthereta Mutter der mcUten Krankheiten, die Al>>a^
rong det serf4Uenen Thitrttoffea eaf die Fburm rm^»
feiner Auifdyldung gebuidertf nun eine gänriieh» VMM
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Rheinisclie lidirbttcher cL Med. t. Harlcss« 907
ffnog der alitfdMddttiiiieii Kitfl sin innertleii Organhnmt det
Vieren veranDlafit, so dsft deren Prodnkl }€t2t «uffiilsnde Ab«
sormitat darttelli?? An diese Bemerke Df^^n fdiHelst eloh eine
pürtrefßche Abhandlung von Portal übet' die-Enttündimg des Baiick*
fdls an, vorgple»en in der Acad. Rofolc de Sciences ini Jui. iöi8*
Am dem Frnnz. übersetzt mit einem Zusätze von Dr. Fdbncius,
HenogL Nassauischem Hofrathe. Die Rnrlresultate nind : fiat
Bauchfell wird entzündet gefunden ohne Zeichen der Perito-
uius; hei ihr sind die Eingeweide selbst entzündet; das i3auch-
fell entzündet sich vorzüglich in der Gegend der entzündeten
Eingeweide; die Entzündung im Unterluib pflanzt sich nicht
ierch das Bauchfell, sondern durch die Geifäs^e uud Nerven
fort; die Peritonitis ist so weni^ von der Entzündung anderer
Eingeweide des Unterleibs verschieden, als die Entzündung det
Celüinbäute, von der des Gehirns, oder die Pleuritis von der
Peripueumonie. Allerdings würde derjenige, wie Herr Fabri.
cius im Zusätze bemerkt, eine zu beschränkte Ansiebt des
Kindbetterinnenfiebers haben» der es nur als Entzündung dee
Bauchfells betrachten w^hie, und das ganze der ErfclieioiiDfen •
lucht erkennt» Die ferner hier geliefttt^n ^ahnnhtma^m '
^ Kur dar ijittiieuche ohne Queeksüber vOD Tkomat Rose], wovoa
die Fortsetzung folgt» find nlchl ge«iaL\ den Gebmuch det
Queckrilbert in der Lntlseiiche aufztigeeen* Sehr lesenswerik
m dir Nackitag' zu iekr Geiehiehte der Feit zu Noja in den J«b«
^^Q itt5 imd i8i6« Nach Blltdielltingen dea Herrn Dr. and
Hoirfiddireetort Sthötiherg zn Neapel und mit dm Original*
<<wllin Ter^^ehen rom Hera«tKeber. Die frMnkg Bmm»*
iMR tfar die BHkhe m Atlgemmnm yen Dr« Coüem^ zu Ljon
M'^mlirhifl praktisch und dem Wondam gar eehr so em«*
ffehlen. Den Schlufs machen kSnere Bemetinngetu und tVahr*
Emigen, sie betreffen Versuchen an Tbiemi über dai Anstek«
gsrermögen der Gangrän, von J.G.DöuMe zn Paris; ferner
bachtuDgen eines gänzlichen Mangel« der Speiseröhre bei
^Otm neugebornen Kinde von Dr. Sonderland ; den Fall einer
SchwSngerung durch den Mastdnrrti von Dr. Rom die Beo-
^chtung über ein falsches primitives >^wee/rj.fma^ welrhe« durch
<iie Compression geheilt wurde von Dr. Cliayz zu Taris; dann
den Brfolg der Behandlung der Gicht nach Cadets Weisse durch
T^^rinken von heissem Wasser von Goudinet. Der Kranke ward
^icfat besser, als in andern Nachlässen, auch kamen die Gicht-
tufalle wieder; und endlich einen Fall von beispiellos schnellem
^achsthum des Körpers bei einem Knaben von vier Jahren,
tmg, indem mit dem sehneilen Wachstham des Körpers
seine Kräfte im Verhaltnift stehen, in seinem vierten Jahre
«iün halha0 iack Aoggen» «ad Klpci auf dnem SohoMsairea
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Oaä RbeinUche Jahrbücher d. Med. ^ariesa
einen erwaehteMi Mtn«ditn« der iio Pfand wiegt t er luitc
dainalf die t4inge ,von 5 F«& 11% 7mU
Det ptwi§n Bandts «tüM» StOtk eotliäH soTÖrdernt die Brktih
rongf die Fi»il«eUung, den TUd und die neue Eiorichtoo^ der
Kheinischeii- Jehrbücher» und beginnt dann mit eiuer Aohaini-
iung üh^T, nnd gegen den neuem Empirismus in der Plivsiuio-
frilie und Medicin von Harle^s , der bereits in dem Au(<ia'zv
Ü4)er Bepiiblikaaismas zur Sprache gekomuien, naher hieran*
giideutfi, und nach des H^rautsf^bers Weise treffexid bezeichnet
^ird» Der V, tcUiipfsi mit den 1 Uuptgebrechcn der praktischea
Medicin, und die Fortsetzung dieses Gegenstan»U'5 wird verspro'
cbon, wo in^n die Beispi»'!*^ und Belege zu erwarten hal, Pifr
f^r Abhnndliinß ft»l^t die glücklicfie Behandlung einer hartnecUftA
IVenhscIzopfkrankheit von dem Ilm, Geh, Kath und Le.bdrzle.
Freih, i'on H^edekind. Diase ßeubachtung vvird man nicht onui
Juiere^-se lc*><*n. Der V. macht hior aufmerksam auf Hen <p>
ci&cclien G*^ruch de» Atheojs hei der VVeichseUopfkrankhcil,
und ve-rgleichl ilm mit dem Gestank von verbrannten Knoch n,
Knorpeln und llnaren. Sehr merkwüidig ist die Bcohachhm
tiner widernatürlichen Knochenerzeusunff vom ^ Herrn Mcdunida^-
sessor Dr. He/mann zu Coblenz, und gehört cevvif? zu den Sei-
ten ^ten in lier p^ti^ alogischen Anatomie. Von Hrn jHopJtngärt>'tr
werden ferner Fiier zwei Ahhan<^lungen mitgelheilt, woi'ua die
eine einige besondere Formern des Ji/ieumatismus acutus, die andere
aber die verschiedtsne Farmen von Nachkrankheiten der Liutseuck
J>«*frifft( beide euthälten maocbef Gute» Belehrend »ind du
Beiträge zur Geschiehst uad Diagnostik der Henkrankheiten, sif be-
treffen die Geschichte einec Carditts polypös« yon Dr. G.Addr^
WMmn, und die Entzündung eines Theils der Substanz des He^
zen»».die iich diiiek keine ei gent hü inllche ZnlilUe während
Lebene sn erkennen gab, beobachtet von De» Georg Jäger \a
Stuttgart; nnd endlieh die Beobachtung einer HmkrateJditi^
Iküf welcbfi Verstopfnng der T.eber» Bauchwassersucht, awldi
konvulsivischer Za^tawd des Magens folgt» von Hr» Gogiran unl
Si.. Amdre. Zu Hieter Abhi^idlnng kommt ein Aneang^ dW^
hen Uber diese Beobachtniig von den Herrn ßowietj, L^wmm
de Kergeveiee, ein BeweiCi- des Sprichwortes: toi e'a^Ua
eensui» Den SchluCi. dieiee eielen Stücke macht d«K'B*"'
echluft der Wahrnelunvttgen über die Kur der Lneneedü
ohne Quecksilber ' jon Tkomas Boee. Wenn diese Wahnub»
mnngea den Oehrauch det Qmecktilhere in der Lutteencbe ikM
eufbebeo. weiden^ in lehren aia doeh» daCi maM viel in ^
aer Krankheit ohne Queckeilbermitteln aotföhren kann» e>t
die aweckmassige Verbindung diesee ArsneykSrners mit ania
noch Qrada Art.tifid Bmnhaffi|nhflit der Kienkheit. ihrer Zn»
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llbeuusclie Jabrbürber Med. ifarless. 909
sDOMiiselcung mit andern Krankheiten b. t. w«, ^ui immer
ber end mehr überzeugen» daft die Heilung tchnfeUer und
aerhafter von stütten ^eht, als wenn ;man sich auf das Queck«
Oer beindhe alieiD beschränkt, coanche Dosis wird erspuret
iden, die zum Nachtheii des Kranken in den Korper ge«
iijinen wäre. '
Des zweyten Bandes zweytcs Stück wird mit einer vortreff-
hcD Abhandlung des Herrn Pro/. Dr, Ahncr über ErzeugungS'"
f und Zeugungstheorie erötfnet, deren Fortsetzung vv>r mit Ver«
lUien eni^e^jen sehen, Hr. Dr. H^, Krupp, Krei«physiku> u*
Tgdrzt in Dortmund stellt in seiner Abhandl.jng über das We*
n und die Behandlung des Zeitraums der Zunahme und Ab-
ihmc der hitzigen Krankheiten folgendes fest: Das Stadium
icrementi ist iiim der Zeitraum der hitzigen Krankheiten, wo
ts ergriffene System' oder Organ, und alle damit in naber
ler entfernter Wechselwirkung stehende Systeme oder Organe
' einsm Zustand erhöhter Leben<!tiiätigkeit sich befinden* Un-
i Siadium decremen ti begreift der Yrnf« den Zeitraum, wo des
qMngiidi efficirte System oder Organ in einep obwohl ge* .
■fem Zustande von erhöhter Vitalität sich fortwährend befin-
il» die in Wechselwirkung aber stehende Sytteide oderOrga«
I In eifern Zustand yermindertcr Lebenskraft versunken »snd«
Im Charakter diele» Stadiums der Zunahme erkJärt dettelfoe
nedasn für enisöndlich. Im Zeitraum des Nedilanet dar aen*
filli die indirect entiphlogittitGlie Wirluing mit der antU
NMnediichen sotemueil» Wo nämlich« nibrt Hr. Krupp fort,
inb inend cdnem Organ Congettion ttett findet (die mit '
liir utdfindnng geaeat lit> findet euch sugleidi Conge-
lai mm Nenrllem der Narren det enttfindlSih ergriffenen
^nfm HmHf and iomit gdhi penllel mit der durch die Bnt«
■nlnng eeietiM erbShten Fuentoffbildung eine eermeiirtn
IIIMderung dea aenerftoffigen impondenibeln NerTenprincips«
mhuA Krampf und Entedndun^ Ba gleicher Zeit bedingt wer-
So! Praktische Aerxte eierden mit Interesse die ßeob^
vmmgen yon Dr. Andrae in Zell über die daselbst und des<«
m tmigegend an der Mosel vom August igig bis zum Febru«
f 1830 grö'-tentheils epidemisch vorgekommene ScharlacKfiebet
esen. Sehr lehrreich sind die Beobachtungen über ^verschiedene
Krankheiten des Laryjix ^ der Glottis und der Luftröhre und die ß&»
Pachtungen über Bruch Und Verrenkung des Bückgrats bcyrie von
'^.harles Bell aus den Surgical Obseryations desselben. Mehrere
\ii«2äge aus diesem interessanten Werke, welche der Heraut«
jictel verspricht, werden dem deutschen Wundarzte Willkomm- tt
^ • Hr. Dr. Günther zu Köln übergiebt ferner hier einige Idren
ttK'YeryiiilkemmmMH deg Heülrnmie» die nuMuc aidit aeaiuid
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Rhciottcbt Jahrbücher iL Med r. Harlesii
aber der Erinnerung bedürfen. Hr. Dr. ff^. Krimer gicbt seil
Beobachtungen und Versuche über ddn Ver<^chlucken der Gla
Stücken, $ie zeigen den vt-r^chiedenen Grad der verietzendl
Kraft def Glases, und die Möglichkeit der Auflösung im Djra
kanal» die üntcr^iuchmig unter welchen das Glas aufj^elö^t nin
Fluls^ätire ein Theil, niit achtzehn 1 heilen Wasser verdünq
iOlleo hinreichen, die Auflösung des Glases im Magen &u N
fchlenBigeD, Allerdings würde Eatzünd ung Gegenanzeisen «e?^
Hr Repmentsarzt Dr, Jä^er liefert Beobachtungen überDr» Köck
Kiufjersalmiakliquor j die AufmeiicMnikeit Terdienen.
Dr. Smulmimd iiefort die GtsekUhte swejrer Arsenikvergifttmgtn^
Bvytrag Eur* xwiiieni VITördigung der (^rfiUischen Heii«cl dfi
ken: Qh sehen Ansehung dav Falle Münchei £ii eiiooerfl
so seigt disr sweyie Fell omnbur die Wirksamkeit dec
icben Karmeihode, Die .von Hrn Dr. Ulrich in Coblenft
gediellte Getcbiciite einer tmjährigm Bnthalttemkeit von
ten itl sehr merkwürdig» so wie a«toh Btobachitmg vm
aßinger Smtwkkbmg mn Moria Caih. Bcrgweäer aus Äen^priek
demtelben Verf. Den SeUub mecht die Mitüieilaiig des
Kreispht. Dr. Sehmiu rtm origlnSren Kuhpocken in dem Ei
gebürge in Bheinpreusten , dem der Herausgeber einen
hang , diesen Ge^en^tand betreffend , hinzugefügt hat«
Des dritten Bandes erstes Stück, welcher das doppelte Re|
ster zu dem ersten und zweyteu Bande dieser Rh. Jabrbücbc
ebenfalls enthält, beginnt mit einer interessanten Beschreibni
einer menschlichen Miisgeburt mit einem Auge und andern Di
formitKten des Kopfs von Hrn Prof. v. f.enhoss^k zu Wien mit
ner Kupfertafel. Hr, Wilh. Jo?. Schmitt , Prof, zu Wien liefei
ferner wichtige Beobachtungen über die Blasemolen - Schwangerschaj^
ten. Auch der Herausg«^ber giebt eine Beobachtung über HUi
senmolen - Schwangerschaft , nebst Bemerkungen über Hy<!3»ti-
den- Bildung im Uterus und in andern Theilen, die alle Auf-
merksamkeit verdienen« Den obigen Beobachtungen des Hra
Pr. Schmitt folir* unmittelbar eine Abhandlung von demselhei*
Verf. über die SMstwendungen , die för den Geburtshelfer von deia
gröften Belang sind, Dr. Giturmann m Emdm üeiarl Beobacl
tungen einer darch den GeanTt det Cancer Crangon, oder
sogenannten SeegenuUtn entslaiideDen ChoUra, Der VeA ffioi
dals dsete Thiere» so wie Austern und Muscheln s« Mrhs
Zeilen an tiner krankhaften Beschaffenheit leiden . wodarcb
der Oetendheii nachtheilig wurden. Die hoil&ndiaehtn
Scheeiben den Naehtheil ehiem Stoffe Ba# der den Gamiltn
hlehte, in Holland imd sanaMat, der bisweilen in derSae "
■m!;trande bemerkt wird« Mit dem gibaieft Imereasa wild eil
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Warzer £e Healqudtle m Schwalhdinu 911
nea Beni«fffcm|Nii Vb«r tt«tt>Knittkheit Uten, welche Hr. Leib«
it foa ff^tdekinä •dem Herftns|i;eber svtn Einrücken eingesandt
Iii Die .fmf folgen de praktische MiszeUen von Dr. Jager belref-
B die erfolgreiche Behandlung der contagiösen Ophthalmie»
n Nutzen der Blutentziehung in der Wassersucht nach dem
Harlach und die Geschichte eines Tetanu*. Die Ideen und f^or-
Klä^e betreffend , die Leitung und s erbessertc Einrichtung der h"
'Muser fon Saiten des Staates, mit hesonderer J^e'^iehung auf
roitbrittdnnien dessen Irrenansialten von der Man Burron m
vidon, verdienen alle Aufnaerksamkeit und Beherzigung; der
.scbluf? wird im nächsten Stücke folgen. Die oben angezeig-
AhkaiidUing ühcr Erzeugung und Zengungsl/ieorie von Hm Dr«
id Prof. Majer in Bonn %vird in diesem Stücke fortgesctxt»
id «cbliefst mit Festsetzung einer Zeugungstbuorie oder Zeu-
ingsiDsichty welche mein mit Vergnügen lesen wird. Dana
ird hier die Jode als Mittd gegen den Kropf von Dr. Coindet in
inf empfohlen. Bey dieser Gelegenheit bemerkt Hr* Harles^
lii die Hauptbestimmnng der Schilddrüse eiae gedoppelte sey:
iitlkk erstlich «Ii ein Organ der Bliitft«führung und Bluteiif^'
bmng und einer gewifsen Umänderüng und GMohicktmechrag^
f for die Luftröhren nöthigeo ArterM »Blolef , sweytent alt
al&enntD rar gehörigen und dem Alter angemettenea Entwidu
a^ Hodttlsitiol^ und gredaelleii Veiinderim^ der* Stimme,
,ieai«rict Hr.. Herleti, deCi er ^/Spongia usta in PnU«
i 15 %b M GAn, in Verbindong mit t Mt m Ov. Baryt»
btef »ttd ctwat Zlimnet oder einem ihnHch«i Mittel, viel
Mfreldier gefunden* als den blossen Bteerschmmni oder des*
itmmtdii. Die Jode soll übrigens naeh Hrn Coindet viel
ossere Kröpfe und diese noch Tid schneller heben, als der
brannte Meerschwamm, und die äj>le Wirkungen desselben
1 Foitgebrauch nicht haben« 8»
eBilflqftielle ra Schwilheim nn Fimtenthuin Hanao, nach ihren physi«
scheo und chemischen Eigenschaften ^pniFt und ihren arzneilichea
Imficfl gewürdigt von Dr. f^sKDlHAlsn' WonasB. Karhei«. HufrAtUe
am Huer, des CMeas veai roM UwfOf erd* Pief. d* Med a.^Chf.
nie, Dirfctor des ehem. lasttt. und d« med. Dep. d. Obers Hnit itscoU
lK|i 3UX Marburg ; mehrerer Adde«. 11« .gtlebrten Gesells. MitaUede»
hp^aig iSaa» 48 & 8.
fder Vorrede versichert der Hr. Verf., daf«» nicht pecuniäre Vor«
:ile oder dergleichen etwas^ sondern hlos Patriotismus u. Heber««
jgung v^on der ^uten Sache ihn be^tiTnint habe etwa<( hevzutra«
D, dau die früher so häufig benutzte Quelle zu Schwalheim« von
laa Wüster ^aiuüch aoipoo iücüge abgeieut, und bis dem
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•gta Wuner die UeilqMelle.zu äckwalbpim.
Can 4« ««•» Hoffiiung vwrsehickt Warden , jetzt aber fajt »er
mstca irt in ihm» Wirkungskreise wieder efweitert werde.
Die Schrift wrfclU in .fo^nde »Vbichnjtte: i. Bescbreibungi
der C«6en4 oitd Ge$chiobte dfr QueUa. — Die Heilquelle eot-
»orinat aiu roUicem mehr oder weniger zerklüfirndeuiJfci«ai<, ««
aeliöiie frühedün der Gemeinde dee.Docfes S.;hwdH»eitn eigen-
ihümlich, welche tie aber nicht KCachtet zu haben 'cbien. Geg«
d .» Jahr .780 kaafte d« danwlige Begent von Hanau «. Erb-
prini von He».en denBriiiiaen. liat« iSn faeMn und ew VV«ha-
Lu, dabe. erbauan.^ Die Qaalla. «it da> Hr. Verl.. Khe«.
schon den Römer« J»o¥ann»|l«weien«n »yn, und todn»«anfinM
bei de... Ke.,.i<endee Brunnen» r<in»i«ch»Kapferii.nnwn miUcm
Brusth.lde Hadrians, poinilian'i und Trai«i';»e£unden habe.-
Zweiter Abschnitt. Eniige geogno»tMc|ie Bemerkung^ fOM
die lJii>^f''J«<ns!ni dieser Heilonelle^ . „ ., ,. c.,v„,l
Driller Abschnitt. Chemische Anaj|jfeaderHedivieU#«»Schj»t-
heim — Dieser Abschnitt nimm« bei wdtem den gröfclMi Iii"»
dHchrift ein; die Re.ulute dat UdUfenghuiig -ad. d^
Wasser ausser vielem kohlensauren Oa« noch Stü^kpa ««»«S^»*'
rtoffgasenihäll; von fixen Best.ndiheilantodmanraaU«irf^
tere.de, «al«a..res Kol. u. Natron, scbwefatoiaW Kall. koW-n.
«auren K4k , kohlen»aare Bitlererde, Eucnwyd, Tb«n und.**
.Bierde — Weil n.an in Mineralquellen Joeeltfn «hwefelHW*
Kali mit .alzsaurom Kai.. I honerdc ...it Ki««»«"»« "•»^^'i
AM. machte der Hr. Verf. wiederholte Ver.u«he «nd ha6 nj
auch von einem seiner Zuhörer an.teUen, aber mit unmer gjeidi
"•'"ÄTr Ä«rVon den Heilkräfte« 4«r Min^dqeelU
*in Tilmil-ht "^eier Kräfte beruft sich der Hr. Verf. auf
Rankiurter Arzt Hr. Ehr.nana, der seine Erf.h,un«en «J>o«
178« und 1785 bekannt maclile. und e. >n Betracht .einer th*.
»»BUti'chen Wirk..ngen als eine Z.,sa.T>men.elz..nÄ 'om »He»,
^•ond Schwattacher Wa..>.r ansah, ferner '''^
ten des Brunnenarztes und I^andphvMci
Heh auf die Versicherungen des )etzigen kurhess. S>alinen»ro"
In Hauheim Hr. Dr. Kritte in Friedberg, ««s denen,
Äe^Sn-ennimmt hervorgeht, daf. da. Wasser mit N«n^
gegen die Gicht, den Gnes, gegen ">P°^hondMe. A.tbmi.*
um. «ebraticht verden könne, d..r. e, aber uberall da n.ü^
OiNa wo die bedeutende Menge von kohlensaurem Uah
«hca 4m Wwmk «ntbaiH artnaia waideo .kann, -r* •
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I
\
Heidelberger lÖ^l*
^hrbücher der Literatur.
•
iasipcs de ßotanique m^Jicale* Contenaiü Tabr^ge de rAantooiie et de
' liny^iolc^'e veg^talet« WiHnn^nitloa et h detcripUoii des plinter
dkaMlriMes, d*apr^t ta eluHtficatian def vdg^nux, et la confipotttton
da pr^parations onicinalet , que la Pharmacle tira jla renia v^getal par
A. E. C LoEuiLLA&T- D'AvatGNi , Docteur en M^d/cine de la Pa*
colte de Paris cl(* A fari»« ahes Aine f ayea, übnire, Anc iUxj^taUf
Kr» Ii. i82i,
lämtU folgen sich in Deutschknd jalit «Ii« LehrJittcber nicht
ir dir Gewächskunde im AUgemeinen , sondern ««dt <lie det
edinnfchanliolanik insbesondere» Wir iiftban dacuntar guds
Ha asd bnuichbMe't wir haJ»en l|.öcllat mllUlaiiasige und lui-
mtee Amorm r- mtmala vorher die Botanik Jbetrieben hat«
19 ttaCorten künlicfa hersUdi achlechiei auf diaa^e Weite
kehlt es ancb in Frankretcih eu gehen» wie endt bereits eua
nigen Keoanaionen in unaern Jahrbüchern ersiditUch iat« Vor» .
Agende Schrift mabte nm so mehr angoMigt WMden» da sie
ih ia den deutschen Buchhandel gakommen und verbreitet
»rden ist» allein wir mfifsen gleich anfanga bemerken, daf«,
^nn man sie za den inittelmassigen Produkten der Art rech*—
1, ihr vielleicht schon eu viel Ehre angethan wird. DcrH. V.
merkt in der Vorrede, difs der Arzt die verschiedenen Theile
r Naturgeschichte studieren müsse, könne sich aber schon
it aUi^emeinen Kenntnissen in dunsoiben begnügen , so habe
e Botanik nur in so ferne Interesse für ihn, als in so ferne
iü Ärzneimiltel aus dem Gewächsreiche ziehe, auch müsse er
th nur mit den Arzneipflanzen beschäftigen. Weil nun alle
>!aoischen Werke, die für die Studierenden der Medicin ge-
brieben Wordenseyen, die ganze Wissenschaft umfalsten, das
'^^ichtoils ohne Nutzen beschwerten und ihn nöthigten, das
ti)St auizaziehen, was er noth wendig davon wissen müsse,
^ der Hr. Verf. schon als Student sich dieser Arbeit unter«-
^ea habe» so glaube er, dafa er durch den Druck daiaelben
äderen dieee läatige Mühe abnehme.
Za dbninm ganzen Aaiaonnement, detten Beortheilung sehe
icht ist, und vollkommen 4enFrantoaen charakterisirtf glaubt
ic« kaiB Wort hinzusetzen zu müssen!'— * Daa Bach enthält
i# ma0 kvm Uebenicht dki Manien » Anatomie lud Pbj»
99
\
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9i4 Lüeuillait-rD'Avrigai Principcs de Botan. medicakj
Siolo^^ie, die , da« ersle Kapitel füllt und auf wenigen Stiten
gelhtfn ist. ~ üni sich eine rithti^e Idee von den hier vpj
getragenen Lehren zu macht n, brauclit man nur Hie ersien Sä
len zu Aeien. Die Botanik bat zum Zweck, die Kennmif' dS
Pflanzen. IVkin üieilt die Gewächse in krautnrtige und holzig
^mi in Käume, Sträucber und Siawd*»n. Die 1 heile der Fflii
zen sind, VVarzcl, Stengel, Blätter, Blumen, Hanken, Nc()
und Afterbiättar, Dornen, Stacheln, Haaie und Drüsen, — ^
Oeihsseu werden 7 Arten angenommen » wovon eine $elt$a
Beschreibung. gegeben ist. Die Functionen dei; Pflanien si
die AbforbtioD, die Girc«lAtion, die Ah<:onderuog« die A
derung. Hie ETnahruog» unmerkliche Beweg« nß^cn fmai«
impereeptMes) verborgene Sentibilitat (seiuMä^ latente) döi
lueu, die Keptoduciion. —
HofTentbch wird man damit genug haben! Dieses erste K
pitel enthaii auch noch die Terminologie, freilich s^hr abgeki"'
Das zweite ist der iClattifii^tion der Gewichte gewidmet
stierst dio natürlichen Familien von iiissieu aufgenommen,
jeder Hiatie des lttiti«u'#chen. Synems werden einige offid
ie l'flanzen genannt« If ierauf folgt die kurze Erklfirong des'
ne sehen Systeme! mit Angabo der in fede Riatte and Ordi
gehörigen Arzney pflanzen, — Dai dritte Kapitel, welches
Meiteiu drn gröften Raum def Bechet einnimmt, enthalt
kurze Beschreibung der Arzneigewachse und Zwar nach Iii
künstlicherii S\ «lerne aeordnet. Der Hr. V«^rf. erinnert des
er sey lan^e unschlüssig gewesen, ob er die Klaffsilication
l iiine, oder dir von Jussieu befolgen solle. Letzt rer halte
rii.iüriicheu Puniilicn und somit dic-jenig- n Pflanzen zustmii
welche analoge Wirkungen be?j<scn, allein dessen Stad
$ei scbujeri^er, aU d.»s bei weitem einfacliere des Linn^;
Professoren der Schulen heenügeten sich damit, trotz den Vo
zügen, die mrin dem anderen einräume, auch werde d-n
didaten bei den Prüfungen die Freiheit gelassen selbst zu wäÜ
len , nach welcher dieser beiden iikiassificationen sie woliteD 1h
fragt wprden. — ~
Bei jeder Pflanre ist nebst der kurzen Adumbration
französische und lateinische systematische Name an^jegf H'^n» s
wie das Vaterland; die von der Pflanz« gebräuchlichen offirine
4en Präparate und ihre Heilkräfte. — Wer hier die neueie
Ttchtigeren Bestimmungen ausländischer Arzneipflanzen suche
wollte, die schon langst in deutsche and auch französische H an«
Jtöcber an^^ommen wurden, würde sich vergebliche MuQ
machen; wie wenig der Hr. Verl« selbst Botaniker ist, "«j
man schon daran , da£s eine Menge bekannter Namen ooricj
xie, ^eschaebaii Aa VoUttäadigkeifc ist gax aicbt ^
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iicluici über d. TrcimuDg d. rharmazie v; d, iieilk unsU 9 1 •
tn, so iit U B. nur eine einzige China-Art aufgenniinraeit
üier dorn Nämen C/uncöHa officmalis. Die Maiblume heilst hie^
» System Läium eonvaliium, Opdpanax» Pemax Opöpmax^
eitlose Colchicum aatonuudu, die Koffkattäaie Oesetäusi Öi6
öbrenciusie heilst hier systeinatUcb CoxriVi ßstuiosa^ die officU
Eile Rose i?afa n«^rtf u. t. w. Wenn es 'schon to mit den blo-«
n PHanzennamen ^ttssleht, so läfst sich leicht fchlicsten, wie
w Beschrtibun^en selbst beschaffen sein werden ; es wäre über* '
U5»g deren nnbetchreiblich ^rösse Mangelhaftigkeit näher er*
rteni tu wollen, wat anch von den Angaben' dbr aus den Pflan-
n zu fertigenden phartnaceutitchen Präparate ^und deil thera«*
Hitiicben Indiöationeu gilt; die Auslassung mehrerer der wich. '
g'ten Arzneygewächse nicht su gedenken. — Uebrigtin« sind
nige aufgenommen I die in deutschen Pfaarmakopöen k»urii
Hkoamteo möchten! «. B. Ccris ,monspdiensis soll als Mittel
Affectionen des lymphatischen Systeinet dienen; Svpkora
fi^kjfUü gegM Atonie de* Schleimhäute , Cimifu<ra (^Chmafu ra >
«Tft^a gegen die Wasteriucht und Scropheln; Moiuccei/u' lat.'is
>u ^eieh den^ bekannten Manviüun angewendet werden; ein
^Hliries Wateeir aus den Blumen der Robüiia pseudn Acana
igen NervenzulSHe, die Blsf tter von Sonchus cäiatiis (?) fie''ea
wier d«s lymphatischen Systems u. s. w. Das vierte und i" 7-
^Kapitel ist dHiQ bestimmt, zu zeigen» nach welchen Kettln,
? J^l^hen Cnutelen u. «. w. au« den Hlanzen die mancher^
^officinellen Präparate gefertigt werden innsson; es ist deui-
hier die Rede von der Bereitung der Pulver, dem Ans.
w^n der Harze, von Kräuterweinen, Syrupen> destillirten Was^^
Ochlen, Exiractgn u. s. W. —
. Nach dem bisher Gesagten wird es wohl kaum mehr nö-
"I »evn, noch näher zu erörtern, dafs vorliegendes Buch nicht
^fohlfn werden kann, und d if«; es nicht vei'dient in DauUch^
W weiter verbreitet zu werden.
fber die Trennung der Pharmarie von der Heilkunst« Eiae Antrittsrede
Von Dr, J A Buchner, ausseioi lentlichem Professor der Pharmazie
il der Ludwig • Maxitniliiins - Universität zu Landstiut« und inciuerer
Idifailn GcseUsfibaflfB MitgU^de. Nuruberg 1819. 6t S* 8k
hxWt Vf. beantwortet in dieiqcr kleinen Schrift die Frage »ob
itt die Heilknnit wohl der Apotheker entbehren könnte, und ob
icht die Aerzte nach dorn Beispiele der allen Griechen und Uö-
tet dit Bereitung und Auiiheilung der Arzneien aii ihr &ceM
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91Ü Buchner über d^TreDDunn d. Pharmazie T^dLHeUkunsj
und ihr Eigeulhum wieder gehend machen^ und selbst amübq
•oilten ? « j
^chun die blosse Aiifstelluni^ <1ic«;er Frage wird Jeden, d<
lieb mit dem Wesen und den Bedürfnissen der heutigen Ui-i
künde variraut jSieniacht hat, befremden, aber noch weit sou
derlMM mu£» es eischeinen wenn man erfährt, dals seib
Aerzte lier neuesten Z«it> von denen Schuadtmann , Wackt
und Friedrich Hahnemann genannt werden» jene Frage ger
deiu bejahen. — Der Herr Verf gegenwärtiger Schrift ist eo
gcgf n er.ter Meinung^, er beweist die Noth wendigkeit des Be:
bebaltens der Apotheker mit triftip:en Oründen, was übriges
um so Icachter wart da man im Ernste ein to wideriinnii^
Begebren nie bitte laut tollen werden lauen; es würde eio so!
thes Verlangen ganz unbegreiaicb sejn» wenn nicht wie dt
Hr. Verf* richtig bemerkt es. in DeaUohland an der Tageioi^
nung wäre» sich im AUerthümlicben tu gefallen»
So wi^ die Sachen jttzi stehen kann kein Vemüofüfi
erwarten, dafs man die Apotheken schliessen und die A«!nl
wieder anfangen werden die Arxneien för ihre Kranken sel^
zu bereiten; aber es besteht eine andere Tr^ntlmlig der Pbaij
macie von der Heilkunde, die die grOlste Berücksiimtigung v«j
dient und diren Beseitigung höchst wünschettswetth wiie; M
ist jener projeciicten gerade entgegengesetzt und
nichts anderem, als in der so häufig vorkommenden Y*""*^
Ihssi^unu, aller pharmaceutischen Kenntnisse von Seiten »|
Aerzte» Der pharmaceuti<5che Theil der Mrdicin sagt icf Hl
Verf. ist den meisten Aerzien eine fremde Sphäre, iö dit
tiicht eir.gcheii zw dürfen f^lauben; es genügt ihnen die An
npimittel historisch in therapeutischer Beziehung' zu kennei
^Was aber den Ursprung, die Gewinnung und Zubereitung, dj
'preis, die ph)sischen und chenüschen Eigen«!chaften, dieAcM
lichkeit mit andern Dingen, die mögliche Verwechsluog
yerffll<chunx« und die Früfung«nnltel der Arineisubitaoie^
die pharmaccutischen Operationen und Hie E.nrichtung
Apotheken, kurZi' was die Fharmucie betrifft^ die^ glauben *i
tey Sache des Apothekers, woran der Arzt, unbeschadet leiß*
Kunst, keinen Antheil zu nehmen brauche» —
Wie ungereimt ist es nichts die Arzneien, welche
tXftHch vdrschreibt nicht einmal dem äussern An eh^n na^'
ce^c:hweige nach ihrer innem Mischung und ihren BesUodiheile
Ll^onnen? Wer sollte n>cht glauben, dafs so grnbe ünwi^ser
ieit höchst selteit vorkäme? und doch ist sie hiebt
«en> fondern im Oc|(entheile. sie ist alltäglich. R<h:.
dme unverwihliche Nachlässigkeit, die im praktischen LebJ
ttft tu d«ii grdbitiit IhUtsliliti Amab giekl nitf dattAkaMM^
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tchoer über d. Trennung d« Pharmazie v. d. Hcilk iinst» g i
sben zu müsten. Man legt Satnzntun^en w von den ko>t-
ritcn nnd selteDSten Sachen, deren. Unterhaltung schon be.
Atende Summen kostet, to wenig nun auch dngegen cinge-
lidet werden solU '»o sehr niuls man bedauern, Hals kaiun
:€ndwo eine musterhafte und hinreichende Sammlung von
xneivvaaren z«u* täglichen Ansicht für die Studieirnfl(-n der
fdicin ange«;chafft ist; diese glauben in der Rr^cl alle«; geilian
hüben, wenn sie während eines Ciir^es den Vorlesungen
er Arzneimittellehro hei\vühn«n; d.»zn kommt noch daf^ «clbst
.«e Vorlesungen oft nicht gehörig besucht und die vor^ezeig-
1 Mittel kaum eines flüchtigen Blickes gewürdigt werden —
id solchen Menschen vertrjitit dann der Staat die Gesundheit
ner Bürger an; solche Menschen sind bestimi^t die iVuCseh^C
id Unter«;ucher der Apotheken zu werden !
Der Hr. Verf. sucht es nun zu bestimmen, wie weit die
larnucie den praktischen Arzt angehe, in welchem Vi vhält-
S5e sie zur Heilkunst gegenwärtig stehe und ob und in* wie
at die Vereinigung bei der möglich und wünschen«, werth sey,
glaubt die Aufgabe am bebten aus der Geschichte lü<en zu
•nnen und giebt demnach eine kurze Ucbcrsicht de« Zustm-
5, in dem sich die Pharmacie von den ältesten Zeilen an,
^ jetzt befand, die man mit Vergnügen lesen wird, so wie
e interessmten fiemej(kiaigen» wokhe lim und da eiq^es^bal*
l sind. —
Becens. erlaubt sich nur wenige Bemerkungen zu deroje-
gen Theile dieser üebersicht, der von dem frühesten Zu-
lade der Arzneikumt handelt » die der gelehrte und schätz«
ire Hr. Verf* nicht milsdeuten wird« £s wird ( p. 17.) «dt
ahncfaeinlich angeteHen dafs sich schon in den filieiten Zei«
D eigene Individuen mit dem QetclUifte des Arztes und wie*
andere nait dem des Apotheken TOizag^weise hefafst hatten;
ich fanden sich deutlicht Spuren einer frühzeitigen Trennung
tt Kunst des Apothekers voa der des Arztes« Damit kana
Mtt« nicht übereinstimmen, denu wenn man gleich zu giebt»
iff es schon sehr frülie Leate gab« die Arzneien verkaufien^
> darf daliBi nicht vergeueu werden» dafi dieselben auch zu-
(eich deren Kräfte angaben nnd sie wohl mit zu grouen Lob«
>rüchen leo Lcdohtgl^lukigen aufdrangen, folglich nkht so«
Apotheker als vielmehr Qeacktaloer genannt sn werden -
ndieaen« Die wahren Aerzte bereiteten um Arzneien wohl
BttMnheUi ielbst, #1« sehr schön ans einer Stelle In den hip-
e^MtifChen Schriften horrorgeht (Hippocrai^ Coi praeceptionts
und wenn rie je Arzneien kanfien, so möchten sie der«
Mien In den aheetm Zelten kanm Ton andern alt den Rhi-
^^mm genommen haben, wddie angeführt su werden rar*
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^ 1 8 Buchner über d. Trenaung d. Pharmazie v, d. Helikunsi
I
^ I
dient hittes» Bei der Heilung der Kranken in den Tempd
tcbteinen <liäteti<;che Vorschriften den Hauptantheil gehabt i
haben» auch dürfen die gana eigenthünilicKen Geremooic^
welche man 9111 den Eranken vornabm nicht ausser Acht
lassen werden» indtm iie gewifs den gröftten Einfliif« auf dif
Körperzoatand hatten« Der Hr. Verf. nennt alt die herühmti
atpn Aerzte Griechenlands Pythagpras , Hippokrites pon Kos uq
Theophr^tQsponMresaj:. In wie weit der erste alt Arzt b
zn seyn verdiente und ob nicht statt dessen andr« hati
mnnt werden können hrancht hier nicht imteriucht su wc
den; was aber den Theophirast betrifft« so würde fi<
AnstMid genommen haben ina mit Hippokratet in eine ReUj
yn setzen, da es zweifelhaft ist ob Tneophrast auch wirkHcj
fraktisch Hie Arzneikunde ausübte. Er war ein Schüler nQ
reiind des Peripatetikers und grossen Philosophen Aristotda
und wenn er gleich in Bf-incn Werken von den mcditinischei
Tuenden der Pflanzen spricht, so darf man docii d.irdus dej
Schlaf'; noch nicht ziehen , dafs er selbst Kranke iieharnlel
habe Auch Pliuius spricht von Arzneien und zwar sehir auf
füürlich, ohne je Arzt gewesen zu seyn, — '
Ini dem gleich darauf foliionden Satze stimmt die Ansicht da
Beceijis. ebenfalls nicht mit der des Hrn. Verf. zusammen. De?
selbo drückt sich (S. 19,) folgendcrmassen aus: »Es mag jicl
dies indessen verhalten wie es wolle, die Trennung der Phtirj
irnci^ voa der Heilkunst bcurkundele sich dessen unoeachiel
^anz unzweideutig, als nach den Eroberungen Alexanders (f«
Gro'sen in Indien, Persien und Aegypten der ArzneischiU
durch mehrere neue Mittel ansehnlich bereichert wurde, uii<
die VIediiin überhaupt einen grössern Umfang gewann. ^
ent<:tand unter der Regierung der Plol^mäer in Aegypten Hii
berühmte niedicini<che (?) Schule in Alexandrien, diesem Mit
telpuokte der Betriebsamkeit , des Handel» und der Wi<»en*
ichaft« Das Ganze der Mcdicin zerhel nun, wie CeUta
cbert, in drei Theile, nämlich in den diä(eiisckenM In dea/A>^
W^acentuchm nnd den chirurgischen TheiL«
Hecena» weite gar wohl, dafs die von dem Hm« Verf. ge*
l^ebene Ansicht von den meisten angenommen wiirdi gti*^
aber, wonn man die Stelle bei Cdms, wora^ sich diese Aniicln
{rundet genau überlegt, und sie besonders mit dem vergleicht
was er über diesen Q^g^a^tand an andern Stellen seinsr^^^
eher sagtt tie auf eine andere Wwe erklart wexdcn oun^
Cdm^ drüekt sich folgendermassen ans t • Jisdem ttmpcrifu 0
trcs pattes tnciicma düfucta est: tit una esset, qitae victik: «'j**
^uae medtcamcntis : teriia, quae manu tnedereturi l)eo zwcil*^D
^e^iehi auf die PhA£i4idci^j ab«:r (jeUus sa^l nicbu
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kcliDer über d ITronnung d. Ph^rmaxie v.d. UcUkonst. g 1 9
kt BereitODg der Mittel, tondern yOn der HevluBjg; d ixcb sie
iD Gegen^aUd - mit den diitetischeto und chirurgischen HjiU
ritti. Cehui nennt zwar diesen zweiten Theil die i^baroiiiue,
hat die PAarmacMtae' der Alten können auf keine Weise mit
iQtern Apotliekern vergUcben werden , ind^m sie ein gaa£ anp*
leres Ge^ciiäft trieben ; sie befaf^ten sich nekmlich damit»
Pfänden» Geschwülste und Geschwüre durch die äussere Appli-
»tioo Tcrschiedener Mittel, die sie' vielleicht nicht inaraer selbst
»ereilet hatten zu heilen. Konnten sie dadurch ihren Zweck
ncht erreichen und glaubten sie, dafs zur Fieilung des Uebels
ichueidende Instrumente oder überhaupt eine Operaiion erl^or-
lert werde , so überliessen sie deren Verrichtung den VVund- v
inten. Auch muTs man nicht Phammceuta mit Pliannacopolus
'erv?echseln ; dieser leizie Ausdruck war oft ein Sclmupfn^iinie,
Uidem man damit auch einen Vergifier b(^eichnete; feruer b«-
i^ichnete der Name PUcuniacopola , den ^evvis»e Leute trugen
^'•lederum etwas ganz von dein ausgegebenen verschiedenes
(Man vergleiche Le Clerc ILttoitr de la MeJecine). Der iTerr
V« rfdiser rechnet ( S. 25. ) PedacUu Dioscorides und Claudius |
(jdleniLs Zu den römischen Aerzten; dies ist wohl nur eia |
Druckfehler: beide *waren riechen |. und falstOA i^e Schuften
m griechischer Spraclie ab.
Am Ende der historischen Uubersicht macht der Hr. VerL
mit Recht den Schlufs, es könne weder der Apotheker prak-
tiicher Arzt, noch dieser praktischer Apotheker zugleich «eyn»
ohne zum btümper herabzusinken, sehr schön bemerkt or, dafs
nun 50 gerne in Extremen ausschweife und selten den wahren
iVhtielweg zu halten verstehe; wenn ( heifst es S. 55.) die Aerzte
(Itr Vorzeit das g<inse Heil der Medicin in Erßndunir neuer
Vzneiinittel suchten, und darüber das Studium der Anatomie
• ad Physiologie vernaclüässigten v so glaubt man ietzt »uf ent« .
;;egengeietzten Abwegen sich verlierend in naturpbiiosophiscbea
Schwärmsreien den Stein der Weisen Ztt finden« Glück-
lich ist die Akademie» die Männei von solcher Denkun^sart
l^eqtzty die nicht in mystischem nild leerem Wortgeklingei»
sondern .auf dem freilich möbsaineren Wege der fleissigsietl
Forscbeng und Prüfung das wahre Fortschreiten der Wissen-
srhaften suchen. Die kleine aiier. gehaltvolle Schrift achliefst
mit zu beherzigenden Vorschlagen«, wie die A rzte i tn schick-^
iichsten und leiclk^sten zu den ihneiiL süthigen j-harmaceuti- '
Khin iUnnMiüsieA gelange« kgomen«, .
Dieibach»
I * • • •
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Pharmakppoea Austriaca« 1
fb^rwacofoea Austriaca. Editio ultcra emendata. Erfordiae et G<lllne.'M
Hennings, et Viudobonac apud Kupfer, MÜCCCXXI.
Ge£enu(>er&teiicn4 abge-'ruckt iu diu Uebci^etzpng unter dem Titt
OfitreicHscbe Fharmacopoe,
. Mit Amncrlnmtfii venthen yon Ob^ Johann Bartholom]
TROAtMSDOa«, iMVttbe,^ Ritter 4« rotbcii Adlet •Ordens dtiti
Klts»e« Vicfdirektor der Kbaigl Pttiiss. Akademie geaetenib^
u mensch?ftcn zu Erfurt, Prufttsoren der Chemie und Phanoade d
eelehrten G Seilschaften zu Berlin, Brüssel, Casan, Copenhagen, i
langen, Hanau, Heidelberg (? Göttiogeo» Mtiaz. Firia, Fetenboi
* Zuricii fto. MitKlicd.
Dritte Terbciierle Ausgabe* Erfurt und GotJwi iSai. Wie«, I
Kttpm« ^
Indem wir diese PharmBlcopoe anzeigen, müsien wir zu vorder
l>enierken, ddf« ne im lateinischen die zweite, in der Usiei
tetzung die dritte Ausgabe genannt wird, und dafs die vo
TrommfdorflF hinzugesetzten Anmerkungen nicht in den latej
iii>c|^n Theil aufgenomiiien aind, so wi* daXs die Vorrede U
beiden vom i6. November 1813 datirt ist, — Die Verfiw
oder Mitarbeiter an der Pharmakopoe »ind der Herr Ton Süfl
erster Arzt und Präses der medic. Fakultät, H Franz Hiebi
damals Dekan der Fakultät, H. v. Hildebrand Prof, der roedii
Practik, H. von Jacquin Prof. der Chemie qimI Botanik, H
Ton Scherer Prof. der Naturgeschichte. H. Hartmvill BnLk
. Pathologie «nd PharmdkoJogie, die Herren Joteph Schaiingei
und Joseph Wödl, damalt Vorsteher des pfaannacratiwbm Ve«
•ms. Die Veranderongen welche die Hrn. V«fc M BearMi
tung dieser neuen Ausgabe der Pharmakopoe in lalttectr w
nehmen zu müssen glaubten, bettehen teiondera darin, W
aae in dem Verzeichnisse der ainfiichen Arzneien*. §0 mk M
Li
ff
«ca Ton den üeratea Uewtaictate bnsn aetzten : sie lie^sen meh-
. lere auilanditcbe weniger nilhige Annaien ne^, nahmen diJ
gegen mehrere inündieclie aof, die z^Yar länf^t vergessen, d^
Ten Heilkräfte jedoch aaaeer allen Zweifel gesetzt ist - «»
verfahren das höcbat iweckmassig genannt werden mufi und
überall Nachahmung verdient. Nicht wenige ausländische, oft
verdorbene, nicht selten verfälschte Arzneiwaaren lassen wir
W tbeurei Geld aus fernen Landen kommen, währenddem
«e Tortreinicbsten Arzneipflanzen, die uns vor der Thüre w«ch^
aen, die wir täglich rein und frisch erhalten können unbenutst
Tfi welken! Sie liessen von den zusammengesetzten Anneien»
deren Bi reitung weniger den Grundsätzen der Knoft entspricht,
oder die wegen ihres seltenen Gebrauches bei zu langer A«f-
bevvahrung in den i^j^theken leicht ferdecbana mehnfe ron»^
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Pfaannakopoea AostnacsC gai
WiCf andere tochien si6 den Wumcbun der Aexzte und Che*
Buler mehr anzupassen. —
Der erste 1 heil der Pharmakopoe ist üherscbrieben Elen^
chus Medicamenlorurn Stmplicium eorumqiic praeparatoriuti et com-
positionum, — In alphabetischer Urdnuyg werden ohne alle
beichreibuDg die einfachen Mittel blos genannt, der systema-
tische Name hinzugesetzt (jedoch die> let/te nuir im lateinischen
Theile) und die daraus zu fertigenden Bereitungen oder Com-
positionen bios namentlich aufgeführt ^ »o heüst es B« hßi
dem Camphor :
Camphora,
Lauras Camphora - Botan*
Compkora» — Spiritus camphoratus, — Acetian aromaticum,
Linimentum Saponato - caniphoratum.
Dieser Pharmakopoe eigene, oder doch sonst nur höchst
feiten gebrauchte Mittel dürften folgende leyn : Die MÜ£;el-
frochte 4m tartaciiclieB Ahornt fAeer iartaricum ) Monitum Com*
marum, neomontanum und sfrieUwi weiden alt ofhcinell ang^e-
ben, doch ohne eineii Aalet dabei aa nennen« Dies kann man
mMglich biUigen, wenn man weift» 4«£i anter diesem Namell
▼on versdiiedenen Schrift stellerB gans verichiedena Pflanzen
beschrieben wnrden. Wolha man* tagen» dalii daranter immer
die Linneischen Benennungen verstanden seycn» to läfst sich
danof bemerken» daft ih den Linnntchen Schriften kein Ae^
miwm snktum hetchrieben itt» Wo soll der Arpolbeker nnn
suchett um ticli darüber txt unterriohlen ? jicmattm Ounmamm
Lmtu itt wahrtcheinlich JL hebegpmm de OmdoUeg dagegen Ac*
mtudf CoMmmrmn Ltm^rk ist ji. raaMten« De CtouU AeonUum
iamaun Ih'CtauL to wie dettea A. Nmibergense werden eben»
iiUi an A, Cammanm Lmn, gezogen« Acomium Camnuavm Air
iMi itl wieder eine andere Pfianse« Welciia Apotheker und
«eUheAerzte bähen betaaitcbe KenntQiite genug um hier sich
aneeht an finden, amnal wenn die Angaben .der Pbarmakop^e
sa schwankend und unsicher sind? — Brt dem gemeinen
Schierling wird ausser dem Conium moeulaitan auch noch Conuim
€nniicum ange^geben, ron welcher letzteren Pflanze es übrigens
noch ungewifs ist, ob sie für eine wahre Art oder nur für eine
Varietät der ersten angesehen werden mufs ; ob ^iese Pflanze
antstr Ungarn auch noch in andern Provinzen Oestreichs vor-
kommt, ist dem Recen«. unbekannt; die Pharmakopoe giebt
gar keinen Aufschlufs. — Die Cassia Ugnea wird Cinnamomum
oecidentale genannt» warum, dies ist schwer einzusehen, denn
«hese Rinde wird so gut wie der andere Zimmt aus den Mo-
lackiscHen Inseln gebracht« — Wenig gebräuchlich ist nnier-
^irtt die hier aafgenommene Wurzel von Cofn^ait^alus art^enjis;
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Q2 jt \ Fharmakopoea Austriaca«
die Rinde den Penickenbaumes, Bhiis Cotinus, ilte Rind« ii€<c
Wurzel der Sumpf- Woilsoiikh» Euphor^ palastrü, — Die
Etizianwursel , kaon auch «on Gentianu pannonica eixige$amiD«lt
werden $ es ist die« die^eliie Pflante, v^dUia Lmn^ «acb lUMer
den Namen Gentülna pwpmmi und Jmcfän eb G. pvmißimUi be-*
icbrieb« Die Wursei denelheii ist innen weifilicli und alctait
gelbroib wie bei d«m gemeinen Ensian (Gmudm lutea ), Die
CoToUe Itt purpurroth und pnnctirl. Auch die K^ptel itt mit
•cbwanen Punliien . beietai» — * Die an^ef&brle ^getrocknete
Zwiebel der Rornbyqcintbe, ifydeiathus eomow, möchte kaum
in einer andern Pbarmakopoe yorKommen* i>ie Manna wird
auch der gemeinen Bsche« Fraxinus exceUor L, sugeccbrieben,
Aecens« zweifalt »ehr« ob dieier Baum in Deutichland yhek von
jeoetn tüMen Saf(e^ liefern wird. Unter dem pharraaceutitchen
Nameta Mentha ndia wird die. Mentha a^itatica Botan, vmtmn^
den , über deren fette B«$llmmimi^ sich nicht viel Sicheree aa-
gen läfst. — Die vortreffliche Palr^afa amara, die gewif« in
Oestreich wild wächtt, fehlt; nur Pulj-rida ^ul^aris ist angebe-
ben. Die Eichenrinde- Blätter und Galläpfel werden von Quercus
Robiir, peätutculata und austriaca angezeigt. Von der chinesischen
Hliahaiber ist keine Muiterpfl .nze aufgeführt, dagegen wird
als österreichische Rhabarber R/ieum /iybridum genannt. — Ge-
wifs nicht mit Unrecht ist die im übrigen Deutschland faa
vergessene Valeriana celticaj von der viel nach Afrika verführt
wird, beibeiialten. Eichenmistei wird nicht wie anderv^ärls
Ton fUscum albwn^ londern von Loranthus europaeus eingeaam-
malt. —
WoHurch Herr Hofrath Trommsdorff in Erfurt vertinlaf^t
\vurd»% Anmerkungen zu der Wiener Fharmacopoe zu schreiben
ist nirgends angegeben; dieselben enthalten indessen aro<i*en-
theil'J sehr bekannte Dinge, sie beziehen sich auf die Herkunft
der Mittel, die Güte und Prüfung derselben, ihre cheini«:chen
Analysen u, s w« Recens« hat dabei nur einige wenige Erin*
iiereogen zu machen. S. 14« heifst es die Blumen des Pom-
mer anzen bäumet würden im getrockneten Zustande nicht ge-
braucht Dies mag im nördlichen Deelfcbland wahr teyn, im
südlichen und milUem aber hat «ie Heoen«* in mehrt^ren
raien angetroffen und auch von den Aerzten TOrardnet geto»
hen. S. wird getagt dafs die Benzoebinmen wahrtcbeinlich
entbehrt werden könnten; damit dürften nicht wenige prakti-
sche Aefxte tahr unmlrieden seyn« — Cbsittoph Ludwig Hoi{>
mann rettete an der astheaifcban Brustentaöad iog liegende
Krdnke, bei schon Vorhandener ^otler Lebentgefahr« bei sto-
ckendem Auf warfst tinkendem Reite« Röcheln nn4 aadom
fohttmmea Zaidien, weh darcb tlapet Bew6s mit 01mm Ca»
■
s
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J
Pharmakopoea , Austriaca.
phar« — PhannaceiileB sollten fkh m .die praktische Mediciti
m mengen » und über die Entbehrlichkeil oder Nicbtentbehr-
ilkUceit irftad eines Mittels nicht zu Toreilig absprechen woU
kOf eine BemeriKtuu^ die jetzt mehr als zu Jeder endern Zeit
IS medien nöibig werde« — Seile 49. wird als Unterschei*
lengitzeicheii für das Phdlandrium aquatieum von Sium iatifofium
aO(;cgei)cn , dals letztere PHaoze kaum au!$geblühet hdhe, wenii
entere schon reife. Dies ist nicht ganz richti<; : beide Dolden
blühen im Juli und August; Recens. hat sie sehr oft iicbeneui-
ander blühend und nebeneinander im Snainen an^eiroFfen ; das
^^»^^entliche Merkmal, wodurch sich der Wasserfcnchel von
Slam lind andern unter<;cljcidet haf. Herr T, übersehen; er i t
luuüich an der Spitze gezähntf was bei Siu/n und Cicuta virosa
Dicht der Fall ist. —
Der zweite Theil ist überschrieben Fonnulae P raeparat ontm
f-t Compositum, Die Ordnung ist auch hier die alphabt 1 isclie.
Bei jedem Präparate ist ein neuer und der ;ilfe Name aa|(e*
geJ^en. Zur Probe der ersten mögen hier einige stehen« —
Acgtoi Ammonw solutus —7 Spiritus Mittdereri,
Ji€€$as Lixwae $olutus — Liquor Terrae foHatae Tartaru
Ac§ias PUanhi acidulus stccus > Sacckarum Saturni»
Ammonia pura liquida — Spiritus Salis ammoniaci eoustieus^
Car^amii jimm^niae tdcaiinus — Alcait ¥olatiU siecunu
Lixiina pwa Lapis causticuf^ '
' Eigene oder besonders eusgezeichnele Berpitengsarten» so
wie anderwärts nidit gebräuchliche Zusammensetzungen konnte
Ret nicht bemerken; dagegen sind vorzüglich au« einheimi«
•eben Mitteln manche Präparate aufgenommen, die wohl nur'
in sehr wenigen }etzt gebräaohüchen Pharmakopöen und ei-
nige davon in keiner andern vorkommen möchten, sie verdie«
Ben deshalb hier ai sgezeichnet za werden. — Unter «!en de.
ttiUirtcD Wässern findet sich noch eine Aqua carmiuntis'a, fer-
^*er A Lavendulac j A. Taiiaceti, A. turio/tu/n Piui. Die in den
Officinen aufzubewahrende reine Kohle soll nicht wie gev\öhn-
lich aus dem Holze der I.inde, sondern au» dem der gem»inpa
Fichte bereitet werden. Bei den Kräuterzuckern i^ eine Con-
^nvü Hederae terrestris Aw^oeixxhti. Beiden Extrakten: Extractum
Jructuum acaciae germamcae und E. radicis Colchici^ B'*i ilei^
ätherischen Oehlen : Oleum foliorum Persitae. iiei den Oue< k-
nlbermitteln !ie§t man noch die Bereitung Mercurius. niger
Mojcaiii auc.h das anderwärts veraltete Jloob Spinae cervinae \%t
roch beibehalten« Unter den Zuf kersäften kommt ein Syrupm
^etuiae. alhae^ for« welcher o/me Zucker blos durch Abklären und
i^hdioipfen zar Syrupdicke des im Früh abre aus verwundeten
fiiikm aoaUiemenden beieltet wird« Der Tfaubensyruf^
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924 Dcspoiries el Coastaocio Conspect. Pliarmacopees«
jfynipfii Ueamm IH der iruck «usgepre&te mä ffebMft eilige*
dickte Saft 4ct Weinbeeren« wobei aber die etwa Tontodeia
freie Sfiare durch Znsata von Kreide abforbirt wird« Weni|
bekannt sind die hier aufgeführten' Trochisci Casiorei. Vom
)den Tinciaren bemerken «^ir al« eieenthiliniicb Tinciitraemm
Quercus , T. ßorum Ckamomälm^ T, radieis Enulae, T. radids An-
£^elicae. — Angehängt sind mehrere l'ahellen, wovon die erste
lehrt, in welchem Veihältni*«ie «las Quecksilber, SpiefgUnz und'
0,)ium in den zusinninengesetzten A rzneiiiäueln enihrlten sind,
die zweite ^u Wi d«e Menge der Neutral - und Mittelsalze d rjj
die «jine Unze (iesiiilirie<J Walser bei einer Temperatur + 151
des I\e4Uinur<chen T herniomet<?rs aijf:;elÖ5t hallen kann; die
dritte ist ein blo^^es Verzeichnifs der einfachen Arzncuiiiitel
lind chemischen Präparate der ö^treichischen Pharmakopoe, die
bei der Untersuchung der Körper als Pri'fung«!mitteJ ( Re. gcn-,
tien ) angewendet uerduii; die vierte Tabelle bezeichnet dal
speritn^he Gewicht, welches die in den östreicbiscbeh Apo-
theken beßndlichen flüssigen Arzneimittel, in der Tempentu
•J- 14** de« Heaumurschen Thermometers besitzen sollen. — j
Auch diesem zweiten T heile sind der deutschen üeber«
tetsjing Bemerkungen beigefügt, welche andere Eereitungnrieii,
K«^nzeichen der Güte uud Reinheit, Prüfungimittel n« s*
enthalten. Ein allgemeines Register fchiieist/die Schrift,
der man ein Verzeichniis der nichl tallMi vorkomniai-
den «Oraekl ehler ?ermi£it;
Ceast^^ctus des Pharmdcopees de Dahl in , d*EdimboDrg, de Londresetdf
Paris. Suivi d*nn Appendice extrait des Pharmacop^es de ßerltn, Je
lireme, de Copcnhi»gue, de Petcrsbour?. de Stockholm et de Vif na« ;
conteoant un precis des proprietes et d^s doses des medicamens ^implet
et coinposes, et des roMrqueR pratiques stir leer emploi Par MM.
H DfitPOBTat ecF*S.CeNaTA]icio, Oeeltiiri eo Mldtceiae eto. M
ehei J. F. AiUindft Ubiiirea ^mi VelMiieii Kr« flu iSao^ —
or kurzem hat man in Frankreich, England und auch in roeb«
rtren deutschen Staaten neue Bearbeitungen der Pharraacopöcn
vorgenommen, so wie der jetzige Zustand der medicini^chen
tind naturbistorischen Kenntnisse es erforderte. Die Kenntnils
die^^er Pharmakopoen ist für den Arzt höchst wichtig, und es
bleibt daher ein sehr zweckmässiges Unternehmen, eine verglei-
chende Uebersicht des neuesten und besten zu geben, wodurch
Konten erspiirt und ein leichter Ueberblick der in Hinsicht der
Gleichföcnui^ett oder des Ahweicbungea des «infoichen Jdittd
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I
Desportes et Constautio Conspect. d. Pharmacopees • c)25
lowohl als Präparate in verschiedenen Ländern möglich wird,
EiQ solcher Con<ipecias sull in einem kurzen Auszuge das we*
S€ntlichste von der Natur» den Eigenschaften und der therapeu«
tisclieii ^n Wendung der einfachen sowohl als der suuimmenge«
jfizten Mittel enthalten und dies nur mit wenigen Worl«ii an«
d«uteo. Dergleichen beiilMn die Engländer von einer jeden ih«
rer Fharmakopöent wovon die BcariieUiiiig des D. Graves vier
Atti|aben erlebte. In Frankreich hatte man bis jetzt nichu il«c
Art, und auch in Deutschland ist kaum etwas ähnliches vor«
banden. Die Hrn Vec£» ,der vorliegenden. Schrift nehmen zur
Baut ihrer Arbeit die englischen Dispensatorien und den Pa*
fisir Codex; von jedem Artikel der Materia medica «nd der phar«
ancenüschen Formeln geben sie einen Auszag und lügen dew
Aecdpeuiische Bemerkungen, die sie ans den vurulglichsten Wer*
Un aller Landex nnd etis eigener Erfahrung schöpften« Die
Oidaang ist die alphäbetiiche Md swar stehen die firentosiioheDt
Nifflea yome an» was Rea nicht , billigen kann« Die latei»
ahcbtn nnd allen Nationea bekannt .und hätten um so mehr
des Vomg verdient, da dies Bach auch aussei halb Frankreici.t.
ditBen solL Sehr zweckmassig ist es» daft die Synonymie ge-
bdrig berücksichtigt wurde. Bei jedem Ariiktli der von einer
einfachen Substanz handelt, sind ajth die Präparate aagetei^t,
die daraus gefertigt zu werden pflegen und dabei auf diejenigen
Compositiouen hingewiesen , wovon dasselbe einen Bestandtheii
ausmacht. Um nicht das Volumen ihres Buches zu vergrö^sen
«agen die Hrn Verf. , hatten sie die chemischen Processe nicht
beschrieben, und um derselben Ursache willen hätten sie man-
che Details bei den pharmaceutischen Präparaten unterdrückt,
— Nach des Kccens, Dafürhalten aber ist dadurch, wenn nicht
die ganze Arbeit unnütz gemacht , doch wenigstens in ihrem
Werthe bedeutend vermindert worden. Gerade die chemi'^cheil
Processe sind es, die neuerdings sehr vereinfacht und verbeif^ert
worden; nur wenn man die Bereitungsart eines Mittels kennt«
i^aon man richtig von seiner Güte urtheilen ; auch fällt somit
die Vergleichung sehr wichtiger Mittel in den Terschiedenen
PbiriiiiJu>pöen weg, dieneben einander gestellt, sehr belehrend
gewesen war«?. Ohne Zweifel wäre es besser gewesen» wenn
der grosse Raum, der für die Angahe der Wirkung der Mittel
Tervendet isi, und worauf die Hrn Verl grossen Werth zu le-
gen scheinen I der Beschreibung der chemischen Processe wiir«
de überUftsen worden seyn. Ree. hält nicht viel auf den Arzt»
M seine tndicatto&ea und eeine Iberapeutifcheii Kenntnisse nlfc-
|tb s beesef 'als in. det Pharuiacopöe zu suchen welT». Um Pfu«
*riMieieii ZQ vermeiden t hat man in vielen' Undern » nnd ga»
aüb aodi alteaa Bachte^ atte Angaben voa der Wicfci^g dat MU*
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Q26 üesportes et Cuüülaucio Cuuspect. d, Phaiinacupees*
ttl au<; 4en Pharm akopfieil rerbannf» Uehrigens fehlt et in die«
fern Gott^pecttts nicht an widersinnigen Angmhen» woVba man»
che Beispiele angeführt werden könnten. —
In einem Anhange sind mehrere Mittel aus den eef dem
Titel genannten Pharmakopoen angeführt, welcbe in denen foH
Frankreich und England nicht enthalten sind. Wir ^iroUen ei-
nises aut der im Ahr i8o6MmcManenen'.fharinakopde yon PM-
lodelphia anfuhren*« die In DeattcMand w6h1 wenig bekatrat teia
möchte. jHtdromeda 'nka*iäna dient gegen die Kratze der Nejeri
diti trockne Fracht von Atmma trüoha td» Purgirmiitel. Die Rin-
de und die Beeren von Ardiä spinosa gegen raenimatiechei Zifaa*
web. Die Wurzel von Artdiit nuiitmdis wird alt ein Substfttat
der Sasoparille gebraucht. Aristolochia Sipho dient Statt der Ser»
peritaria. Aristolochia tiilohata i«t als ein bitteres, aromatischet
diMphoretif^clies Mittel ungcführt. Die frische Wurzel von Arrm
triphjlluni mit Milch ge^en die Schwindsucht, als Cataplas ge-
«r n den Ko;.>fgrind. Die Blätter von Asarum canadcnse — Ha
Brechmittel. Die Wurzel von Asdepias Jcciimbcns ; ein purgiien-
des, diuretisches Mittel. Die Blätter von Cassia rnarjriandka —
ein Abführung^mittel ; Cfiironia angularis; eine bittre tonisch
^virkc nde pflanze. Die Blatter yon Clematis crispa , ein scharfes
Mittel in s^hr kleinen Gaben vvirksam. Cleome dodecandra. Ein
Anthelminticum. Die Wurzel von Cotwfdvidus panduraius gegen
Steinbeschwerden. Die Rinde von Cornus florida gegen Wech-
9clßeber; eben «o Cornau setieea; eben so die Kinde und die rei-
fe Frucl t Von DiospjTns*\*irginiann. Die frische Binde TonDtr*
ea palustris ein rothmn« hendes Mittel« Die Blätter von Dra-
coniütm pertnsim gegen die Hantwasteriiu^t« ['Erigeron pkiladd'
phkam in der Gicht. Eitpatormm perfiiiatum gegen Wechsel He-
ber« O^k Wurzel von fhasera cardinensis ein Substitut des Ea^
sian«. Gokga virgimäHa — ein Wurmmittel. ' Die Wurzel von
Geranium trtaeidatum «egen die Gallenrubr der itiiider und die
Lu^tseu'cbe. GtuJtheria proeumhens — gegen Enghrüstigkert W«
Wurzel irön ffeuehra americana bei Wunden und .Gescbwfit^
Die Wurzel von tf/ärasth xanadensis gegen AugerienttönduMS*
lind den ICTeh«. IrLt %'ersicolor et verna — Purgirmittel. Die'Mw-
let vot^ Kfdmid latifolia <ind narkciisch und dienen ge^en™
Kopfffrmd, Flecll^en, Krätze und T ustseuche. Li^uidtanitr' ^
pleniJüUnm gegen Diarrltoi n und Blutflüsse, Öie Rinde «on X*"
riodendron tidipifera gegen Wechsel Fieber u. s. w. Die Willli»
vr»n Medeola i'irginicuia Cegen die Wassersucht. Die Binde d«J
Wurzf-l von Melia azedarach — ein Wurmiuittel. Die Wuriel
Von Orohänche viririnianu , gegen die Ruhr, schlimme Geschwu*
te, den Kreb'?, Uie Wurzel von Podophjlhun pcltatum. Ein pu^*
gireudas Wumimtial« Sie wkd in Puivexa ftu to ^ ^
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Historische Basreliefs von G. W. Becker. 927
Gran g^tf^en. Die Blätter sind eiiirGifi; die Frucbl
ein Nabrung^roittel. Die Riade von Prino» periicälatus gegen
iWcchialfieber« ' Die Biiida fOQ Prunus tntgmiana in bitter, zu^
famiDfDiiehend, aromatisch^ narkotisch, wurniüidrig« DieBiät*
t«r ^on /Utododetniron maxumm »Ind -gifti«;, sie werden gegen
ciuoniiche BiiComatlsaMn angewendet. Die WnrEei und 'Aeid
Siameo tob SangumarM cmiadmtns: «in Brech« «nd Purg^fnnl««
!. Die Wttnei vifo Atram trifoUutu ein BmbmltieK Dia
Binde der Wurzel von TMsiBum p^JcliatUm itt diiirelüch» «b^
fihfeod» Die Rinde Ton Vtmus nSbrend» erwtei«
diead. Die Wurzel ton F^nUrum luteum iH bitter, toniacb, nacw
letbcbf normwidrig, oben «o die Wonel von Eantorrkma t^äi^*
Jolk Die Wurzel von KtmthoT^um eimfa Memdis erregt 9f$m^
clMlfitt&y sie dient gegen Hheumatisinen und Zahntcbmerzen,
Diese Naciirichten sind dem Physiologen sehr wichtig, in-
fan sie grossentbcils den in neuem Zeiten lang commcntiriea
SiH bestätigten , daf« Pflanzen au«? denselben natürlichen Fami-i
aentuch ähnliche Wirkungen besitzen; sie verdienen auch nocb
besvflders darum beachtet zu werden, weil viele der genannten
Gew;ich$e selbst in Deutschland recht gut unter freiem Hirn«
i ausdauern, folglich in so fern sich ihre Heilkräfte binrei*
üd iiesiäti^en« leicht eingeführt werden jLÖnn(;n. —
nie
Bstffrifphe Sasrtüefu SeKildertmsen meikwürdiger Penenen und Be^beo«
Uiteo aas versmngenen Zeiten. Für gebildete' Leser aas allta Standes«
V«« * A« i^iffzig bsi Iknai iüein iSai«
l'e» VeifatMAi-Gayi, zu ecbildern, verbreitet' Lebbäftigkeit ge*
aag ober seine Gemälde» um das Vexgsuigene neu und der Zeit
'iRetiebm zn macben« A Georg Scanderheg, dargestellt als dea
i^§m äasm , JU, ^on Janina glucJdiehet ^or^dn^r in FnftierA
^•«uaiig Albaniens geg^n Solton Amuraih II; und Mubam^d Tl.
Möglicbkeil ancb des jetzigen nidbte entscheidenden Scbar«
Bätia^egs in jenen Gegenden wird hier (S 1 bis 1 Od,) an»
^^ioBcfa, Uebrigens war Scanderbeg, der Zeitgenosse Piut
•••Ii. ond Alphons von Arragonien, weit mehr» als der in
ruiÜele gestellte Ali unserer Zeit, Ihm gebührte die Regie*
''öJg von Albanien (Epirus) und seine Persönlichkeit erhielt
tfc ihm während 24 jähriger Angriffe der Türken, bis mit
sHflNnn Tode (1467, 17. Jan,) auch Muth und Krieg«;gescliiclt
^a seinen Albanien wich. (Die Stelle S 50 » Otine Zeit
^ verlieren war bereits Amuraths Heer üher die Dardanelleh
i^g4Ag«n« bedarf eu^e^fierichü^ang^^ ILJduria ron Sckouland*
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9^8 'Qmelia Uaadbuoh ibeoir^iiseheii Chemie.
Dai Oe^c^ichtlkfae, fear Vergleichatift mit ScMlIert Dichtnog,
///. Die VerschiMSrtmg in Portugall Jür das Haus Bragcuiza gcgea
PiiiUpp IV. von bpdJiien. Jahre kämpften die Poriugiejen,
von der Spanischen Usurpation Rebellen genannt. 1668 mul ifl
die neue Krone anerkannt werden. IV, ZAzime^ der Ungluckd
liehe. Ein türkischer Staatsgefan*^e/icr, Dieser ältere, des Ihroni
beraubte, Bruder des i^ultans bajazet c, a. 1482. kam durch Hia
Khüdischen KiUcr in die Gewalt des Pabstes Innocenz des VIlLj
dessen Machfolger, der bekannte Alexander VI. jährlich 40,000
Ducaten von Bajazeth für die Festhaltung seines Bruders ao-
nahm , nachher gegeii einen Vorschufs von 500, üou Ducoten
»ihn zur ewigen Huhe beförderte, « Der Unglückliche hielij
•IMiilich Dschem (Gern). Das Aktenmässige über die Ge<^
^Akchte hat kürzlich Sc^f&ronizon im sten Heft dei III. Bandet
S« 156 bis 165« ftttCi Jueuo nachgewiesoii« Nüchstens wird diei6
Zeitschcift noch einen Nachtrag aus einer Haiidtchri£i des Diarii
Burftkhardi^ni liefern können« Die Amazonen. Eine kist(n
üiUiquar. Skuie, Der Vf. erzählt die Sagen ihier ThateBf ^
Bi«rkt« dafs cie nur für die Anfülireriimea zu hftkan itje%
ven Haaren y die nicht aus Weil»em Jitstandent wid nts
glckfal e«s a^nen Studien aadefer WeltlheUe, Xmga, im
Tochter des idftO gei^^enen König! von Angola., und ihn
gtantamen Kampfe gegen die Ponugcsen» als eine afinkaniicbi
Amaxone mit Jenen Skytiscim« — ki ^nem kleinen Anhan
die Quellen der Hauptmomeyiie dieser Ersahlnngen durch knni
Noten angedeutet au sabaii, würde den Forsdierii angeueM
scyn» Ein Mittelweg» um den flüchtigen Blkk der Dilettaotea
nicht durch gelehrte Citiitionen^ zurückzuschrecken und doch
den gefällig erzählten Kunden der Vorzeit noch einen blei«
bendecen Werth zu sichern« • . . H« & G« Pauiui«
ttajulbiich der theoretischen Chemie, zum Behuf seiner Vorle^ungeo na«
für den Selbstontetrlcht entworfen von Lbopolo Gm&liV 0. i* ^<
Krtte^ Baad* Zweyte verbesserte und vctuiehrie Aaflage* FmiM
a* M. bey Fraat VmMnjfp* itet« 8; X u* 9e('8»
Dieser %o eben erschienene erste Band umfafst in a Abthei-
lungfn die zwei ersten, 1817 erschienenen Bände der altern Auf-
lage« oder die ganze unorganische Chemie, Durch grösseres Format
tind «ngern Druck ist es gelungen, die seit 4 Jahren gemach«
teil Entdeckungen, so wie manches Andre, was zur VervolU
•tändigung des Werks diente , ohne Vermehrung der Bogenutu
einxaschaSen« — Der noch fehlende zweyte Band , welcher sich
tnit der ergabisidian Ciiemie hesdufügl, wird vox Ostern iötf
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intelli genz . ß la tt
für di« . '
iieidelberger Jahrbücher der Literatur 1S21*
Nr. ViL
, üniversitit Heidelberg*
In dem Monat Juliii« h hatt« eine Synod« zu Rarhtuhe statt, um
ch wegen der gewümohtea Vereinigung der 'be^d«.>a evan);elifcb«a Kireheia
I den Gre£üier2ogl. BadCHcHen Landen zn berathen. £s witen dort 44
lit^Ueder geistlichen und weltlidien Standes versammelt > da<i Pr.tsidinfn
•hrte Sr. ExccIKnx rler Herr Staatsminivter, Frcifitrr von Berkheim« Die
rbfiten diever Gcncralsynodc wurden mit dem K'^icklich-ten Krfoljjc
ruat, indem am a6ten Juli d. .f. die Vereiiiii;un^is- Urkunde von sUfme-
cbeo Mit^hcdem derSyiiodc unterzeichnet wur^e, und Se. Königl. Uchcir,
mer illerj^nädi^itef Landesherr and oberster Biaaiitff der vereinicien e^n«
i^iisch-protostentitchen Laodeskirohe nicht nor .die hfiehste Gfcnehmii^niS
rtheilte, tendem sie auch mit einer Verfa<5supj; ei freute, welche derücl-
en Würde und kräftiges Leben in hohem Grade criheilr, und den Ruhm*
« Fürsten mit dem Sergen des evangelischen Geistes der Nachwelt vir-
jiintiigen wird. Von dieser Zeit an eiebt es nicht mehr hithcriseho und
tfbrmht« evangelische Christen im Grur^itcr?u^t tume Batlen, sondern sie
niidree Amniclich zur vefeinisten 9vm^liteh*frötestiaUUebm taitäctkircbe*
Hesfi hochwichtige nnd hoehcrfrenllche Brelfnift wird ilemnädhst durch
n Abdruck der Uittons- Acte samt den Synodalhcschlfissen' nffentlich be^* •
3nnt j;emarht werden Die hiesiite theologische KnciiltUt hatte die Ehtt
»dieser Vereinigung'^- Synode l'heil zu nehmen, i.i.lom i^ic aiifi^erordtrt
*ar» 2 ihrer MitqlJcd^T ats Abgeordnete zu dei^cIHtn tu schicken» Auch
dl künftig zo jeder G r cal ynode ein Abgeordneter aus ihrer Mitte auge<«
H^mttitü» Sie erfreut sich ubrii^ens dieser «[Uieklieh - nn Stande ge->
^sHotn Vereinigung, welche schon lünt^erber ionerhalh dioser Faonl-
^sttttFand, auch verm ine der reinen Thcflnahme, welche die Wisse»*»
c^^H sn dem Heil der Kirche nimmt* Und so glaubte sie diese Bej^ebei:^'
'eit nicht anv'ereessencr Fcyeru zu können, als wenn >ie au«; freycm Antrir-
Jtwohl hci^ründeter Hochachtung denjeniticn 6 Wannern die theoiozinU
•*'**^«rie ertbeilte, Vielehe «sowohl wevj<?n ihrer h fhcren geistlishen Aem-
ttr ib wegen Ute rüriveher Verdienste, zbk;leich auch tu Verbindung mit
^led übrli^ett ebfWtirdigen Mllgliedero der GenenUynnde, vdriugliehco
^^^>it\[ sn dem Gelingen des WefkCis hatten. Ditlse unsgeaeichneten Man-
f»nnd Hr. Prklat HM und OHerkirchenrath Sort ier zu Kirluuhe, die
"^icn Special Superintendenten IVolf unA B. hr /n Heidelhere, und die m
ptlchcr Wiirde stehenden Hcxrcn RcimsLl /.u Wiegl n h und ////z/i» atU Au§«
^< Die Diplome sind unter dem 2tcn Au^. d. J* aus^efertij^t*
XLWkH
Antikritik.
Td d«o tAllfemefiicii mfcdkinisoliefi Antiaten , Maiheft d* J* 6S«rt£*
findet lieh unter »den inv:em«ineii literiHfdica Anxctgcn foo acdidaiiciin
Schfiften« die OrucK^chtiFt :
y[itg,netiimus und TmmortüJat s» %u*
erw i.'int, iiind in dem aus seclizehn Zeilen bcsteaenilen Urtbeile über in
wird stnmu^eiid ausgespiocht n.
i. sie fcy »eine neitwmiisd§,9 Mitthennng einer Vcrfuhmnp» «il
FruchuMreibongf •Geschichtet vollFuhrt von einem maguftUmin
Dootor u f» w.« —
f. dieser Arzt «ey ein »heuchlerischer Verbrecher» du gtrkttüth fit)'
gesf rochen xuordena — und
3. jeiie Sctiritt sey vjcm Verlauten nach, ia itn Fuusiischtn Statin
v€*'hoten<k
<* Die Ahfuhtuni; t* und ft* iind freche Lii^en Jtae Schrift bt Ma
ntfiimähigf ^Uiheibrng;^ aoniiern dm einlese 'Machwerk einca' ichwarz«
hh fetat noch vei'kappten Vcrlaiimden. — Et ixt über die ^ache, Mt ii
dvr ^xt% wie sie .larvjcstpllt isr , diircluus nierrals statt gehabt hat, ein :f«
riolit'uhi"; Verr.\hrtMj uci^en den Arzt nic'^t eingeleitet «ewe^en , und rne
gnichtlut'c Frey^prcihvm hat dttjir nitht crt Igen kunntn. Die BeschuM^
^tm^ cii.cr eben frcchrn Lü^e wnrUt? auch die Angabe i iiditn, h tte
sich hier der Verfetter nicht durch »die Wurtc :« dm Vcfhniten iiaeh Ht>'
Kccen i;e»ehotst« Um ther jeden Zweifel, der dem Leaer hieihey anirt»
sen konnte, zu lösen, wird bemerkt: difa in im frmtUehnt teMjcirl
Schrift niemaU verboten gewesen i>t
Der mit Cli. unrerzcichnete Vcrfa'tser dieser mit Luiden ansrefiilltco
tind darnach m ihrem ühri^en Inhalte xu wurdiRenden Anzeige wird hiw»
mit von dem Lnterzcichoeten für einen boshaften Verlünmder er klart, uf^
eine gleiche ltkluruni( richte ich hiermit gegen den Verfasser jener ib$^
seilen Schmithtchrift, mit dem Vnntches dafs «ie heyde ans Lfcht tvclitl
und den Mnth haben m');:en, ihre Kernen öffentlich ao nr nowcn« dtf^ite
ton mir« ge^en den diese SchmähschriFtrn icerichtet aeyn adko, aaehVciij
dienst 7.ur Rechenschuft geiogerf \a erden k " nnen.
Der ,;utcn Sache und meinem Stande hin ich diese vorläufige öffeotli-
ehe Erklärung fchuldi^ — eine nähere Anfklarunc der gegen mich grtchmif
dctcn Kabale soll mit Bereiten belegt dem PnbKkum nicht voreothaltcs
bleiben. Milte dann die öffentliche Meinung dbe Blefamint wie tetf
SCreclit verwalten,
Berlin d* 3u. ionl t^tu
Of« Weifart
£rklärung.
Die Anzeige meiner Schrift über die Einrichtunsr der media»
nischen Klinik in di m akad, Hospitale zu Heidelberg ifl
der H 'Ui'chen ailg. Literaturzeituttg» löai* JuL ^r• 167
belffff »d.
Mit »inem Recensenten, der nicht b!o^ anonym itt« condem sieb aofh
durch seine Jüitüi nicht als tüchtig bcwnJict |)At» elacA falchitce toü
!
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XLIX
lü fuhren 9 kann man nicht leicht sich bewo(;eo Hnilen. (oU auch diese
ErkUfMK um m weniger eine iimst^illkbe Anthtitik teyn , alt ich in
(er Anzeige, worauf de sieh besieht« keine et^^'ncllche« diireh Grunde un«
terttuzte KrUik fiiuieii kann. Ich sehe mich haupte lotiUch nur veranhCiti
!nich über einige Punkte, das Verlmltnif-» meiner Schrift zu meinem Institu«
tru)<vohl, als /.u meinen V^trletungen bt;trcfF<'ntl , hier nncmiials /it er' J ren»
Im zielten Abschnitte (S. i6.> tutte ich bemerkt, dafs ich h^tx cn\c\\ kurzen
Abriß der tbeor et i sehen Eif'leittw^ in die medicini&c.ie KliniA, wclc e ich im An»
faoi;f jetles neuen klinischen Cursus zugeben pHege, zum Gcbraucne metner Zu«'
bdrernutth eilen, ua t iheenMtmit die Etnriehtung meines l^linifehcnfJmerric^
tes« le wie die Ordnung;, niich welcher die klinischen Ut^hnn^en ance^teUt
werde'-, im Voraus bezeichnen wolle. Ausdnicklicb hibe ich dabey (S*
i^i — 17) erklärt, dafs manche Gegenstunde, die von nietirercn Netjp?en in
der nrdicinischen Klinik ait^chundelt würden, liier schon als au^ den Vor-
lesuage^i und Schritten über rathülo»;ie und Thernpic bekannt vor ins;;e.
(etil wer<icn müssen, und ich liabe diese Bemerkung namentlich in Bezug
aoFdIe Keontnifs.der einzelnen Symptome <$• 24)« der die Pr>s;note he«
stinmenilen Umstünde (S. i t)^ nnd der ul||;emeioen Anzeigen (S* Ji) wie.
aethult« Von dieser Einleitung nun sage Ree. ; »Sie besteht in einer sehr
»gewöhnlichen und sehr oberH ichlichen Anweisung zum Krinken-Kxim n,
*iur Prognose und zor Eniwerfung des Curplancs , Cei'enstunde , mit de-
i-n^n^der Verf. seine Zuhörer Iwichst wahrscheinlich schon vor ihrem Ein*
»tritt in d<e Klinik, {^rundlicher und umfasseuuer in den Vortragen iiber
»PailMlos*e und Tbenpie bekannt gemacht bat«« H^tte Ree. meine oben
eagefuhiten Benierkvagcn beniQktiehtigt« an brnnehte er - hier nichts ala
vvahncheinlich anzui;el)en , sondern Konnte bestimmt wissen , 'Weiehe Ge*
% Ditinde ich ans der Pathologie, 8emiotik und Therapie vorsmsetze, (die
auch wirklieb in sie gehören und zu deren Vortrjge im KUniKom keine
Zen mehr übrig ist), so wie welche ich ah in diese Einleitung in die
Klinik ^chörii; aiisehe. Ree. erkennt es auch duich seine Aeu^seruug selbst
aa,.dafii die ontm Gegenstände schon in der Pathologie «und Therapie ah«
gtlmklt wesden oliaicn, und kann diese also nicht mit Gntnd hier vei^.
aittten« Sollte eir aber in Ansehnng «fer letzten, wirklieh in diese Einlei*
tiin^ gehörigen, Gegenstinde etwas vermitaen, so würde er mich sehr ver-
bunden haben, wenn er mir nur den einen oder den andern vvtsctitiichea
P ukt, der hier von mir ni)cr;^an;;en wäre, an^^cgehen huttv. Uebriv'cuf
sind Ml einer Schrift, die die Einrichtung einer Klinik schildern soll, auch
'iawnerknngen ühfr Leichen Jflfoun^en, Enrwerfun^; der Krank neltsie«
schichten, iibSr die Otdnuog der kliniashen Uebttn{;en nnd die Gcaatte W
(h<r das fostitut benutzenden Stndhrenden wetentliob, und es fraRl aleh hier
ni ht, ub sie für den Reo« Intereiae hahcn« senden ob sie nnd'zweofc«
n.ssi^ ah^cfafst sind.
Was die lu dem dritten Abschnitte folgenden BemerVnntjen über die
« dem Institute behandelten Kianken betrifft, so war es in dieser Schrift,
'k hauptsuchlioh den Zweck hatte, das neu enichtete Institut zu scbil*
^^0, niehl meine Abaiebt (wie ich anch 5$ erkliirt habe), ein umi^tMnd«
iKUes Tage^ oder JaMn^ über das Institut niitztttheilen 9 aondem nur ei-
'^^ kor/.e ReehcnschaFt een dem , was in dem Institute gbddhknt, abzulc»
|ca. \X'enn ich überhaupt manehe in dem Institut vorgekommene Kränk-
sten nur kurz bcnibrt habe (was Ree. tadelt), so war dir ( rund der,
sie nichts von den gewöhnlichen Verhältnissen abweichendes darhotca
Jjileh, wie von mir S. 5i ausdrücklich bemerkt worden, nicht ucsonnen
■•v j« das Bfehmel derjenigen zu befolgen, welche'in ihren: Annalen um-
'»«iMm Unmkenpcachichten itbcr die gemtinste« ^«11« nutthclleo» die
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zwar in dem KHnlVum rnm Ünteiticht für die Aii^ancer tthr iMhk
aber einer allKeniciiien Mit Heilung nicht würdig sind. Kenner^wS
die* nur biUigeii ••nd ubn.nens ch au. den diesmal mitRetheiltcn weMM
ltemerk«n«., «owobl den Werth de, Institutes, aU die^GrundsaUe!^
iene. il. ^««tellieii voo mir gehnndelt wird, abnehmen können. \vi« ^ ,
n.r \" ^*?''»^^ Schrift »i meiner Freude ersehen hak
D.rs ,ch übrigens Uber einzelne iDtereutnte Fälle mich kltafiie in weiter«
Fcitr..».en zur med.cinfschen Klinik noch «ii Wer taiMtaMM iilä^^
te ich ohnehin am Schlnsse der Schliff fe<l«dilt, Ii»
So wie nun Ree bey allem diesem auf den Zweck in»in<>r «1
JJ2 .V^^Jin? Jr^l^ •'^■'^..•"K.* ^»''S««««n von .tonen Bemetkonw.^
wo fr seint mit dn memigeD übereiniHiMniMle Erfahnwcea anfuhrt) auf
ein pa .r kora absprechende ßemerkilnRen o4er büniMth* FrLeii &• »i
er z B. in Bezut auf die von mir anRefuhrte« tSh« Ä. *
ne besondere Ansammlung vou Cruditaten durch wechMliSTr.!!»««^
etzcu<l blot durch gelinde temporirende Mi-tcl mnH«^?- TCTpem.it
rr.^'Ü^'TT*' ^t""*?' ""'""»«"ig befund n"w„* den ;
»ueii «ich dl« Aerzte nerken, die iiiiuiiiibi Tl-I- . j._ / J.i v
•mit abführende» Mitttin ru behamWoXwLr AuLJl„^^' ''^^ "
«e ond noch mehr für »-re Kr.nH/g„,'!*^*^,?,»'.Ä^^
und nicht nach einem eef«hrlichcn Sclilen.lrisn in ied«I «SLSELTSS
jjlcich Purgirmittel anwendeten. hervorttechende R^^^^
ll«it.4««0atmM*«le« tUtt findet, verschlimmern ?.n/„l^^^^
mr m leieht mri bMern die- Krh* Sc biT dL v
mKlecreodeB Methode, ein JWf. ilSl<»r ^ h,ili=''l*" Verthe.,l.ror
gewarnt. Daf. iil.ri«;., ^''> i^TrS^A^L^^t'itu'" "Ii" h '
Fiebern etc. Hoerkannt und ihn «lbrLtrÄlteLÄJ*iÄ
vertl.eidi<.t hat. dari.bc. . wie über Ande?^ Me^^ SSf JT!»
er hier nur auf seine Recens. v. Bronssais Vöries S «»—iL /l^.^
meh bMMim gedrMlkt ist) verweisen, l. In Anl.llr*'?' ^J*^
feber.W ^ Rec.s »V» wirco <ud,ir V cT"^ der Ner»™-
der utlteiiende Tvphut?« Ofci. F«m . "Ü " ~ S".."
Ree. gelesen hat. da ich iiÄllSrfs T"»-
vorgekominenen Nervenfieber meirtemTwi J^Är^J*'' '■ff**'
woh. thn», sie mit«.thei!en. wJTerTf d«Ä"5v'? "'if -
mufs er '•,1,R..ehen von der «rossen r?e?, b? eineTwÄ^'w^Ä
daa ich weninstens nicht so wie manche ohn. Nl^.h^^ NmeiH»«n.
man in Spttilem so manche Kn„it e^f R'T'n""'
die Beobachtungen mi»<erlwStw«5S SSU^ -l.n r/'J"*'
irri»d, he^oDder. .lie Ä-rifte Tor/ R«'J2SSli ^ '['"^^'^
iuf die Empirie <o viel halteV „her dleTriJlfcl'''a ^fi.'**' "Liä
wcRRleitc. In An<ehuned.r Kfätze habe ich ÄS.l^'Sft'*«* ? '^jS
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Rehandlang Angegeben« Die Flechten waren die so tjewohnlichen fntblich'
ten und boten j;leich den Kopfgrim^e nicht« von deu gewöhnlichen Ver-
IwMim abwcItliMhlfi dw, so ich mioli fo dimr kltincB Sekrift.
«4 Mih im» obta «igsfebeiiea PIum hi«r gar iriaht vtraoUrtt tehc»
iLottote« teüber mehr zu ugen« Vat toll man aber tn der hier fblgea* '
den Frage des Ree. sa^en : '»Was ma^ er wohl alles zu ilin Flechten n«.
>s. w« f^erecbnet iiaben?« Dais ich 7.11 den Flecliten nicht so manche an*
dcrc Ansschlage rechne, wie a. B. von Alikert geschehen, und welche Ar-
ten ich annehme, konnte Ree. schon aus meinem HauUbuche der s^ec« Pa*
tfaolode enebeii« XVw» licrtehti|t Ihn aber ipn«! sa einer solchen Fr«*
ge? Ist er telhft 'dwa bey der Diagnoae der Flechten to tehr In Verte«
gmheit? fch kann ihn wenigstens veHiVhern, dafs sctbst meine Schüler,
Hchdem ich sie in den Vorlrr^ungen auf die cburaktcristischcn Merkmale
derFltciifen , die truppweise auf einer breitrn » rothen, ent'. tndeten Grund*
fl.iche (Ai-ea) zusammengch,liiftcn ßlutterchen orfer Bluschcn erc aufmerk-
san gemacht« und sie iiinen dann in Kupfern and in der Natur vorgezeigt
habe, nicht leiobt mehr in Verlegenheit t^eKommen sind« sie za erkennen. ■
Vebrtgent will ich (da ich mit dieaer Erkltfrung dem odonymen Hecens*
ehaeys- leboo zu viel Ehre erzeiet habe) beln^ Wort weiter verlieren«
sondern es dem Urthcile jedes Unbehaot^cnen zu entscheiden überlassen« auf ,
xveo eigentlich das Vcr ichtliche sokhci hümilcUeil« ducch idioca GfUad
UOteotuzten Fragen füllen mufs« . . '
Seidelbcts, d. u Sepu iS^u
& X/W. H. Gbaradi
In dir Falniiiehen Verhifshondlunc: zn Erlangen ist meUeof» Kud
in alle« Buehhaadiungeu zu haben*
OSds, J9r. C. F./ •otfühfüche Krliulwingea der PanAtetea
naoli Hollialti, «in Crnimoiiiaff« mzt Bd -fei; 8» o& s^ks»
Eta mit vielem Fleifs bearbeitetes Sachregister über die Ibrtigen Bände
hl anltr der Presse, das den Verth des kiassisehea Werks noch mehr cf*
böben wird.
Schlappers Bemerkungen über die Biertaxe nach örtlichen Tax-
ordnungen und allgemeinen Tax^ Regulativen« 8> 56 kr.
Schulfreund für die deutschen Bundesstaaten 4s Bdch odez den
. h>mtdma , Schyifre.mdot a4a BdcU 81 •
Btt Aft ILäohcr in Berlin ist erschienen nnd fiir 2Thlr« doreh tammU
liehe Buchhandlungen zn erhalten;
»MnAorM^ />« Sma L,, Becoptlrkimtl und RecopttaidienliaGh
iBr prtktische Aergfe. 8*
Dieses 39 Bogen starke Werk sfellt durch die nöthigen Beispiele er«
i^Qim, Im ettleii Absdinlttt di^ Gnmdtütie der Reeeptirfconst fbt« und
Mit duM Im Mft Abdisiittc gegea iSoo Fonncia der vonügllehsten kl>-
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nti^lM Lyhren tiit llwcb iron Ihnen tn Itetcm Mnfe bfinmltii ct^
ben — twn Verordnen der HeilmitleU twoh ihren tenefiiedeae« VcHko-
dnngen elphahetUcK mit» Bei der tutgeztichneten Siirgfalr des Herro Vrr.
ftsisn wird dimlbe ■einem Zweck gcwift genägen and den Afttten wttl-
kemnien ycja*
.
Vcrzctchnif« der Bücher, welche in der Ostermesse i82i in der VTciJ-
man Iii sehen Roohhandlnng m Leip^i^ ferttv; (geworden lind.
Aristofhunis ComoeiiMe muctoritate lihri praeclartsiimi saeettli {Ucini
eiHefidiime a FhiL Invernizio etc Fol» FJJIum» 8ma/. Etiatn suh tf
tulo: .Cotttmentitrii in Ariitof^nmis Camonlias CcUeifit. dipessH^ auxit C.
G. Dinü^ffiug. #^ei. Fhm^ Cmmtp,grh$ ht l^ifruteif», rkesnmfimi'
itikttt ^ Mich I» CmmntariQS imerp-Hum CüHÜmem. giMirf. Charta scrifif'
ria 3 Ti'ir, l6 (rr. — * Idim iiher^ cbarU bflg. opt, ^fki, Fllum jur
freto.) '» Thlr, 8 — Ar i stopbanis Fax. Ex rectnstone Guibdni
J) Indorf iü 8w»af. Cbarttt tmpress- i5 GV. — Idem Uhrt-y Charta scri^.
guU, iWOr, — * Jdem libtr ^ cburta mcwlmm. i Tblr ^ GeorgetfDr.
M., ^t^cr die Verriicktiicit. Aus dem frayz» ubcneUt und mit Bcil>4;e&
von frnf* Or* J. CA* Helnrotb. gn Anf Droekpapier i fhk.
i8^r*-^*'M«elbe Buch auf Schreibpapier 2 Xhtr ^ K«nipf*t, Dr«Jeh.,
för Aemte und Kranke bestimmte Ahbandlang von einer neuen MethoJc^
v itie hartnackigsten Kranktictten« die ihren Sitf im Untcrleibe haben , beson-
ders ilitf Hypochondrie, sicher und irnindüch zu heilen. Dritte rermchrt?
und verbesserte Auft. , mit drtr Beantwortung der d^ liegen gemachten Em-
Wendungen, gr V* i Thlr« Ofuscula Graecorum vetcrum scntentiosu ti
mornlia Grutce it JMmm ColUgji:^ dtsfosuit^ tmtuduvit ef ilUtstravii Jo. Cm.
Htifti.l^Vbhff^l^H^'^' * /dem liker^ Charta mekhnm^ S T%är. t^r ^ Fl^
tauis^ quat erttmt Optra, Acccdunt Flatonis quat ftruntur ^ripta» M
opt libroiutH fidem recensuit ^ in lirtfiuiiM Utinrnn con%fertit \ unnottätonihm tx-
piiKuvit indicesque rtrum ac i'erhorum accuratiss adiecit Fridericus Astius.
Tom. I/Ius, continens Farmenidnu,^ CraiyUm, Fhtlebum et Convivium. }^mti.
Cf*arta vnprtis. i Tblt^'W^. — fl miUM 8 Tblr. k Gr. ^ Idm
d*aHm i0ipt. galL a Mrw- tt Orv *U§m Wr, oNitnimfiiftMm. t*Wm,
fHkPreh.) d TNr. so Gr. Schleusntri^ Jtib. FtU , nemA»
saamt$''fh8al^ cridcui sivt Zexicon in ZXX et reUquos iriterffiki ^it^
ac scTtptores apocryphos^ füttert s Testamen ti. Fort Biel in m et oBsf
■Ar OS K\octot congesJt et tüdit. Fars Ill.^lV. V et uUima Z- jil. ' ■»»i*
Oarta impress 7 Tblr, — et melicri 7 TlAr, l% Gr, — lUm Uber, darta
scrrpt. call 9 THr, 12 Gr. — * Idem liher ^ eharta memhr in ii Thlr, »S
Gr — l^ersiö Uttinm EpistoUtrum et lUm %*isorum J o u n n i s Noxn Teitamentt.
Fey petita ainotatitne -sUtOtrutet a M Godefr. Sigism Jaspis, II Tomi, EU»
$tf aüfrm aoHs emit mead ti m0Bi9» tmivV Chnrte impress. i Tbir. i% 6r*
mn rntf. ämfü ttf^* ^ TUn^ *Idm im\ cterAi mm*«.!
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Sine iQsscffft intertumte Mrift bat ta ibtft Hmi mltMeM»
Ueber den Dünget — alt das Lebensprinzip der Landwirth.
fchaft — Vilm Staattraih . von Hazsi — ncb«t Betebrei bung
und einer Steinaelcbniiiig der Hobeabeimltcfaen Stallungen
— r vom Direclor Sohtvers« Gaheliet im bbrnen Ümichlage.
80 $• in 4« 56 kr«
Mtiacbca d, ao« Juay i8ai«
Dir Fleitchmannt'cbe Biieb|iandluog*
FürSchulmUnnery vorzüglich für diejenigen» welche oaph Gescaias
Grammutlik lehren*
la Ictater Otteratite Itt bev mir ertcbieacn:
Schröder, 7« Fr., liebraitcliet uebungsbuch, ei^tbaltend die e?an->
feÜtchen Pericopen zum XJebert^taen aut dem Teuttcfaea
iot Hebriitche, mit der ndthi^en Plirate6logie und betilu-
* fügen Hinweitungen auf die- Grammatik von •Geseniut^
nebst unpunktirten Wörtern und Stucken zur Uebung in
der Vobjdtetaung. gr. S* 176 S, 15 $cr.
AUf Lehrer aa felehrtcn Sebnlen, alle Theologie. Stndiredde werden •
tea Um. Verftcter für die Herausgabe dieses Werks, wodmeb er beiaübet
^cwtstn i'it, einem Imcst gefühlten Kedtirfnisse abztihelFeii , danken» AI»
lia« erste nach der Grammahk von Gesenius bearbeitete Uehungsbuch dieser
Art dtirt'te es allen 8chulunstaltan , wo nach jener rortretfUcbea GraauaaCÜC
umerrichtec ein unentbclirliches HuiFsbucb werden.
Fhc den lioterricbt in der frjnz öM^chen Sprache ist in iciter Mcste bei
mir er<;chicnen :
Schulze j M. J. D.j Chrestomathie au« franz ITpbersetzungen grle-
chi^( her und röinischf r Classiker für Gynmasien, zugleich
mit einer möglichst vollständigen üebcrsicht der vorhandenen
franz. üebersetzung» der griech. u röm. Clastiker. gr 8. ai gt.
Bcy der Noth"wendii;keft einerseits die franx. Sprache anf Schulen Zu
Jtudiren MnJ hei der Mannigfalti'^kcit der Lthrvresjen^t uide antlersett» ist es
driojenJcs liedürfnifs, um die Schuler nicht /.ii sehr zu zerstreuen, dafs
ijT Ranz* Sprachunterricht mit dem Unterricht in den alten Sprachen in
ctee engere Verbtndunfr p^etzt nnd dadurch dat Intereue fiir die franz. so
J^ie For die griech. und latein. Sprache zugleich erhöht werden* Hierzu
^'ct?t der Verf.« der sich durch mehrere SchriFren, namentlich dnrcb. ttiu
txerdticnbuch , ah guter Schulmann rnhmlich hekannt )r<^mächt' hat eiii
eben so neues ah erwiinschtet üulismittel in dieser ChretUMaatbie iit»
Carl Cnoblucb«
la Äuput QsvjMs Buchhandlunc: in Heidclbcru und Speyer ist nun voll»
stundig erschienen und in aiik'n Ruchfi mdlangen z ? h it>eu :
^ Horatii Flacci opern, ad MSS.codd. VatkuSMks, CkUianos, Anr-
geUeaSß Barberinos, Gregoriatios , ytäUceUano* aliosque pturitmis
in loeis emendwit ß notisque i^Uistrasfit j praesertim üi ü's quae.
9m.muifuuat€SjpeeiaHi CaroiusFea, JCints* ßMwihccw Chi»
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Xlxxv
sianae, et Rom.antirjuitatumPraefKtus» Denuö recensuit , tMi^
hitifque novissünU subsidiis curavit t\ H. Bot he, Dn Pkä» ^tcm
A Voidiiwia 71 J^ud,eii. Aiiigabe auf schön weiis üru :k ier«
' Mit jieuMÖichrift. LaiUiipreu 5 Utbl« 4g|ütäGiii» ^fUikeui«
BtM ift der i|»le«enste nller alten DiehtvT« telbit Horner nicht raw
flttonmien» Jeiermaau begthrt daher eine gnte Ausgabe desselben. Alletii
so manche Hcransi»ebcr sich auch diesem Ideal nnhcrtcn, fo blieb doch
ihre Arbeit entweder unvollendet, oder sie wurde su weoig bekannt, oder
SU thcucr, um Gemeiiiijut werden zu können.
Das Verdienst der Feu'scheu Ausgabe des Horaz ist aperkaunt Fea
ht Italiener^ in Rom^enogen, mit jedem Pniiltft teioet aeliilitil VaMMi-
des dDreb eigene Anf^hanung bekannt; er bekleidet die Aemter eioes
feet der Aitevthiinser and deir Bibliothek Chigi an Rom , ist Reohtsgelelurttr
und sachkandiiser Herausgeber vo« /^mAe/wart»x Geschichte dpr lUco Kunst*
Unter jedem dieser Gesichtspunkte ei{;net er sich bcy seinem FreyrntithiRca
und im Gan/.tu sehr ^esumltn Urtheil zu einem Herausgeber des Horaz«
und es war besonders seit A. fFolf's ausgezeichneter Emf/eblun/r dieser
Ausgabe m den literat* Aoileeten fttet Heft ein IM aügenetnet Verlaogea
darnaeh edtetiindw*
Venn nun gleich die Liebhaber xonüchst den Fea'tcbett Ttlct hfef iN^*
halten, so hatte der deutsche Herausceber doch Zeit> mehr zu geben, md
er glaubte sich dazu verpflichtet ♦ da ihm theils neuere HulFsmittel zttGe*^
böte standen ^ besonders ^anderlwurz und Hfiniorf^ tiieils />o, trefflich inig
Ganzen, doch im Einzeintn irrt und pangcihaft ist. Es wurden daher die
Anmerkungen und Berichtigungeo des Herduig^ben «lid Jobanms Gm^ü ,
GriuvU ScboüA im HfM •J^unm Hhes duo frhm mm frimmm tUm
ktm betondem lliniie hinzugefügt» in Rücksicht dessen, so wie alles IM^ I
gen« ^ir uns, zur Restaiigung, auf die in Nr 44 d-r Hriielhe^tr JaM»
vom Jahr 1820 abgedruckte ausführliche Rccension dts ersten Theils bexie- ;
btfn, rtit «i'elchcr man auch die BeurtheilunKen in den G^ttin^cr Anzeigern '
1K20, i63. St* und im Leiyz* AUf^em* ,Rfpertar. dtr neuesten iniuni «bi«
IM. Litt. i82o Bd. 2« St» U vergietcheo kann. ' l ,
Bit aom Nov. 1810 war der FräniuneratioiiafNeli fiit dti^gam WiA
St. go*kr. rhein. oder 3 thlr t8 gr sächs. Dieser kann för daa >iirtti^i
ntir noch in dem bestimmten Falle Statt finden^ dafs sechs Kitinplare an^ ,
gleich bestellt Und wirklich vorausbezahUwerden. ^ur unter dieser;
Bedin;;nn^ werden auch andere Ruchhandlangen inl Stande teyo» 4mm itfi^ i
attnieratioos()reis noch im Laufe dieses Jabn zu halten» \ |
Ferner Ist etiekieiieo: ^
Det Omnhu B^&ts Umeut erttar Brief det sweyies Bocliet \
erkwrc von Cbrl Zeil. 50 kr» rbeiii, oder 8 gr. sgelis. !
Üer Hr. Verf. hat diesen interessanten Brief aussrewuhlt, nicht nur,
um ihn als Piobe einer künftigen allgeoieiiien Bearbeitung vorzuies^en , ton«
dem auch , um Rir Lekraottaltaii aea dem Mfebteo Diebter ein vonto^richcs
Stuck anatohcbeOf welches ikivch steine vieUeitl;;e Beleuchtung aowoU'fif*
die Sprache« alt auch fiir Geist und Geschichte reicben- Gewinn bietet»
Bs wird dkher gewifs mit entschiedenem BeyFal? und um so lei'^fitcr maU
Mommen wetdca* da der geringe freit die Aa&ciiaffaiig aiigeoKift
lieli naalit*
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Bcy dem Vcrletjer ist mclucncn:
''ilken , F., Geschichte der Bildung, BerAubung und Vor«
nichtung der ahen berühmten Heidelberger Büchersamm.
lungen. Ein Beitrag zur Literärgeschichte vornehmlich
de« 15 Jahrliunderts. Nebst einem meist beschreibenden
Verzeichnils dor im Jahr 181Ö von dem Papst Pius VIL
der Universität Heideloerg zurück gegebenen Handschrift
tent 8« 24 ßugen. 4 fl« 50 kr« rhein« oder 2 Thlr« 15
gr. sächs.
Seit ilcr für ganz Deut$ch1:ind so erfrcnllchc VTiedergcwfnn dieter
liothek, welche Mc wichtig<;ten Quellen Für deutsches Studium einschliefst^
lont geworden, war es auch all^emeiner Wunsch, dafs davon eine
loiilicbe und ausführliche Nachricht erscheine, und dieser Wunsch ist
)o mehrmals mit Uni;eituld ofFcntlich ausgesprochen» Um so dankbarer
ssea wir es dem verdienstvollen Herrn Verfasser erkennen, dafs er sUh
M hlns auf diese Naciiricht beschrankt, sondern sich der Mühe unter«
bit, derselben ein vulUtandiqes Verzeichnifs und Ausziiee aus den
• cn beizufügen, welche jeden in Stand setzen, den Werth und
it ÖLUeuLunv; des Einzelnen zu erkennen. Hierdurch ist das Werk eifi
'^^fntbehrliches Handbuch Für jeden geworden, der an der Geschichte und
icentur des deutschen Alterthums auch nur entfernten Antheil nimmt,
nd ein nothwcndi;;er Leitfaden für den, welcher sich dem Studium der*
Eiben wiJmet.
■ Um vielfach gewünschte Anschaffung zu erleichtem, wird hier-
Steh fiir das Jahr i82i der Preis auf 2 fl. 24 kr« rhein. oder 1 thlr»
t er. 5 !zt, wofür das Buch im Liuf e iliesci J alirs
[cb alle l^ucua^aaiuiiiien zu erhalten ist»
I II Ii a 1 t des n c ti ri t e n Hefte
1 Eu^e^iii Kme^eni Oratio ?h Ja. Lh: GuiL Au^mti , von
H. E. G. Pauim
2 Henry Hilla.n vicw u.^ t ^ i i:ropc durir • »^e
ini.ilc o;;c, üinrs. v B. J. /. v. Dr.
3» Mclint;es it ütcrature par lUnri ^
(f. Gunther, Job Jac, architectoiu Grnn.lr. il. med, Disciplincn
5. Schröder, Job. fr. hebräisches Ucbun^sbiich *
6. (Vurtcr, D M. iu d. Soolbader t. NendorF — — •
7. Kettnrr, J, f. f., D^Tstell. d. liid. Forst.Admini«.tratiüO|
8. Scutter, /. Ch. v., Abrifs der RCKCnvv. Forsivcrf. W
tcmbcrg s ♦•♦--^ •♦^
9. /^fi/i, Ä-, a. verschied, Betriebsaiua d. Hoizwlrthschaft
lo! Strobel, Cr., pract. Lehrbuch d. Steinschnittc^ d. Bö^en.
Gewölbe und Treppen
11. mtteny Frh. f., ub, höhere Landeskultiu ^••^•♦^
12. ZfopoW, J. L. SvNtem d. thurin? LaiidNvirthschaft
V. ForAncr ^♦♦.-^ — .....^•^
13. Tncrais ou Uibliotb^que du Jurisconsultc ctc — — — ^
14. Jf»urnal des Cours publics de Juri<;prudencc - —
15. Revue EncyclopOJique ou Analyse raisounce d-s produc-
tions les plus, rcmarquiblcs d. I. ütcrature -
i6 //ar/fjj, Dr. Chr. Fr., rheinische Jalirb. d. Mcdicio n.
Chirursie I. bis HI. Bd. n St. ^^•^^^•^^ —
17. iVurzer, Dr. F., die Heilquelle z. Sdivralhcim
18. Princtpes de Botanique medicale par ^. E. C. LonillUrt -
J)' /Jvrig'ty •••♦•^ *^*****
19. hiic»>ncr, Dr. J. a., ho d. Trciauiu d. P'»armi7» -
d. Heilkunst ^^^.^•^.^
20. Pharm:»copoea Austriaca etc. -
ftl. Conspecnis des Ph.irmacopces de Dublin. d'F^iniiouj ^ ,
de Londics et de Piri^ p;ir E //. Dc^youn et ^'
Cnnstaniio ^
12. Historisch* liasnlirt» von * R ; von /i ^ ^
»i» Gwf/»"«, X.» Handbi theoret. Cliemic. ir 'm1. 2c Au.
Intelligenz - Blart Nrc Vif»
Heideiberg, gedruckt bei J.M,Güiiiinnn,Umver5itätk-13
1
Heidelberger
JA H R B Ü C H E R
der
Literatur.
V i c - c h n t c r J a h r g a n i;^.
Zehntes Heft. Octobex.
Heidelberg,
in der Liüiveisilats- Buchhandlung von Auguit O.'^w.dd.
1 8 a 1«
Die
Heidelberger
Jahrbücher der Literatu
erscheinen fortdauernd wöchentlich tu anderthalb Bogen, oder i;
Heften zu 6 »md 7 Bogen. Dicjenii^cn ProFcssorcn aus den verschic
FacuUäten der hiesigen Uiiiversitüt, welche die Rcdaction se
nommen hatten, werden dieselbe auch Ferner besorgen, und <'
Oem Institute in seiner bisherigen Dauer bewiesene Vertrauen
Zukunft sichern. Ohne v«>n dem bestandenen Plane im Wescnti.
ziiwciciien , sind von dem Jahre i82i an, stitt der früheren d
Typen, lateinische gewählt, um die mannigfach jjesuchte Lee
Auslände zu erleichtern, üebcrdiei's ist seit x82f durch com^
Druck der Inhalt vermehrt, und es sollen aufser den ausführlichen K
sionen fi»r jedes Heft vcraultnifümafsif; auch kürzere Anzeigen a\i
mcn Werden, um dadurch eine HKiglichst voUstündigc Ucberstcht Ui
saoitntcn neuesten Literatur zu geben.
Di$ Intelüiien/.bl.itt wird ftrner wie bisher aufser der Chrt
Univ{rNir..l •) literarische Nnchrichtnt jeder Art, 2) Anticrii-'-^ - •
gen lies Hmh' und KunsthanieU ^ aufnehmen, um auch von
Ansprüchen an ein
Allgemeiaes literaristlies Institut
möglichst 7.Q genügen.
Die unter No, i, 2, 3, erwähnten Gegenstände des Intel!«' " ^
bezahlen für die mit kleiner Sch'-ift tjcdrucktc Zeile i gr. sacbs. juwI
Kreuzer rhein.
Sollten Schriftneller oder Verleiher einer baldigen bcurtl
zeige wegen die neuerschienenen Werke einsenden wollen ; so wird
teo» dieselben vermittelst Buchhundicr* Gelegenheit unter der A
|An die Redaction
der
Jahrbücher der Literatur
lin
Heidelberg
der unterzeichneten Verlagshandlung gef.»lligst zugehen zu lassen.
Der DrucK u d die Expedition werden prompt und piinl ' '
und letztere posttuglich durch die hiesige löbliche ZtitunustÄ
.-»He löblichen Pustamter und monatlich durch alle ßLchhaiidiui.
finden.
Der Preis bleibt der gedachten Erweiterung ungeachtet ^
Jnhri^ang
II Fl. rhein. oder 6 thir. 16 gr. Sachs.
Voronsbezrihlung, und bitten wir, die Beurteilungen beym
des Jihrs m »i'Uchst zu beschleunigen, da jedes Heft immer mit
treffenden Monats versei let und die Fortsetzung daduicb in tegch
Gang gehalten werden seil.
Heidelberg) den i Deccmber 1S20.
August wai
Uuivexiitäts - BuchhiuJi
59. Heidelberger 1^^^*
ahrbücher der Literatur.
Mir «tor IbMir mul des MemefinltbcM'VMi G. C. tgßvtt. Vietbatab
Wter diesem Titel will der Verf«, längst nicht iitftfiliitilich ^
kajint durch die Epopöe • Hermann der C heruskerm lö
e durch den dramatiicncn Versuch »Raphael Sanzio* lei-
n Freunden ( vvohl auch dem grösseren Publikum) eine
amlung von Gedichten und Schilderungen daf bieten ^
p H^ic jie an Rheines stillbewegter iff(fUß
inck diffM AeoMnittg j^Mm d«r BMKtheiliing ittnichtl
mdpnifei a*9»wi«Mi» ans wilclitai il# dl» dttgelMlejlen Oa^
n n iutrwhiw hat Die liielilcii liitlehan ilw'witlilieli nur
f MgildewtttMfc^chaaplatg Md iliid dotfcb desiantebdii^
Haarwd Bittkm£l«f ift Ütt Dicbim 'Sade taUHigt wordbii.
I luilmi ia&tr avch aelttanf irali titt b€s«h«8ldtt«reaIotfr«iiat
I sodall lir den, der Jene liürliite''Nalor geicliMai bat «deA
r darin Ml, oft tief eqjfeHead iü. W^nlfe esdlaltatt AlU
Dieinerei. Was -daW den poetlsdien Oehalt deftelben be«
fft; to ward jm emfigiieh in der GernnthlichkeU stt tvcbeit
n , womit jene Betonderbelten «ufgeCifst, in der Kontt, wo«
t tie an ein Höheret angdLnnpft, und in der Form, in wel«
>r sie dem Beschauer dargestellt wurden. In alUn drei Rücb«
bten lafst ticb ein gewisser poetiicher Sinn nicht verkennen;
inoch muf^ Ree. gestehen, dafi er das tiefer gehende Talent,
welchem reiches, vielseitiges Gefühl und heitere Geistesan*
bt zu fruchtbarer Ergreifung des Lebens wie der Natur sich
hindett vm in wahrhaft göttlicher Seherkraft Verborgenes zu
[fnen und nie Gehörtes (wenigstens so noch nicht Gehörtes)
31 Blicke darzustellen und dem Ohre zu verkünden, in vor*
Eendea Bildevn^ nicht gefunden hat« Vieles ist mit zu alU
meinem Gefühle aufgefafst, an zu Gewöhnliches und längst
i oft Gesagtes angereihet, in zu unbede^itender , mitunter
ost in unangenehmer Gestalt hingestellt. Warum doch Viele
r za gern jede Empfindung, welche die Sailen ihresGemülhs
^af lauter rührt, jeden Gedanken, der etwas lebendiger den
^4lMßbMbit Aadam ala eine Oalie» werOi^ der- goldenen
' ' CO .
I
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93o I^der d. Natur u. d. Menschenl^ns t. Braun
• * " * .
Schal« der Dichtung, ausstellen? — Hotte der Veif«
•eits manche .«einer SmpEndutiffen und Oedanken haitar
tvnrdi^, e^ tvüxite ihre Unpoetie gewlCi telbsl «tkanat
sie somit entweder gar nicht, oder) au andertn Wege t^% di
der Dichtkonst ttdnen Freunden und, dem Publikum mitget]
lfAM;*'*Tlele'nnter den auigestellleil Bildern wlrden am
dann inniger und relnar ansprechen» manche widdich
•che Sitpation wurde ergreifender wirken, mandm«
haft schöner» Tonr würde tiefer in die Se^ie kliogen und
geisternder die ^rust durchbeben.
Doch die Hinweisung auf Einzelnes mag den Leser i
Stand setzen, selbst zu vergleichen und zu urtheilen,
GUüch das erste Bild, welches sich unter der Aufschru
» die drei Scliwejiern a als Idylle ankündiget, kann unsere Bi
bauptung bev\ähren. An sich ohne bedeutenden Gehalt erm^a
gelt e5, «ni eben zu seyn , wofür es sich au<giebt, aller Natui
Unbefangenheit und wahrhaft ansprechenden Geiniithlichkeil
Der Ton ist weder einfach, noch naiv und leicht, die Weoi
düngen sind meistens erstrebt, der Ausdruck oft gesucht o
hiitt. Dazu konunt, dafs das wenige Leben, welches im Gi
zen waltet, durch Keflexionen , die überdies mehr oder Hii
der gezwungen und gewöhnlich sind, alte Augenblicke uii
terbrochen wird. Fast gleiches Urtheü müfs über eine andei
Darstellung gefallt werden, die sich unter dem Titel • des Ei
len Denkmtdn gleichfalls eine Idylla nennt und ähnlichen Iq
halts ist« Doch offenbart sich hier mehr Leben und Handlung
als dort. In der IdyUe »die Brüder« (nach Lucilius unj
Claudian) iat der Ton noch am richtigsten geirofian vod |{
halten, nur erscheint die plötzliche Verähniichung <les S
taü dei Havli Anachi mit dem der beiden Brüder des
thumt,' to wie an^h die Oleiohhait detllament mil den
}aner Brüder an weit hergdwdt und ftt unnatürlich fMwaa
Anstardem. Jliachl et; eben keuMi Inlhetiicdien Efbcf« dah
Hirt ieinen aliea YaAer» wann anoh auf detten Oeket, M
Lavattrome -ptaia giebt, tich rettet und in den Armen ew
holden Weihet ftiaht» — ■ ^Bas Elmtur% .ebense. »ab ItfiM
tind Brgleaiugen von Bnipfindungeo , die anf «keli&en kfiasdi
riachan Werth Anaprnch machet künnea« Auitardaaa rfnd 4
autgedrückten Oedanken und Gefühle oft unklnr «ttt dtfl tdV
widei sprechend. - ' I
DäS l^riiche Gedicht ist dem Verf, im Ganzen faesiar
aluDgen, als die Darstellungen in Prosa, als welchen es to
pkla&sischen Gedieioenheit, Reinheit und Ausbildung fehlt,
csunders üngesprochen hat Ree ^der Mittag a ein kurze», ^
(vielleicht «btm deswcgea) Ueffendea und tchönea Geiaal<l
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9
Bflder i. 1iRtQr..a» d MoiaolienlieheaiS v,. Brtdn. 931
Welliger Wtrtb haben die Zeichnungen der^ übrigen Tageszei-
ten, in deaen die unzeitige Reflexion aberm ils die Züg^ ent«
^\eder zerrtif^t oder nicht ausführen läfsl, und ddher den
ästhetischen Genufs jeden Augenblick stört. Poelisch gedacht
und gelangen, in der Darstellung ist das Lied auf den edjter
IVtin (S. 353). Sinnig und schön erfunden sind die ^mr Jahrs^
zelten in acht Sonnetten in ihrer Beziehung auf die Fürsten-
feier, Ausserdem giebt es noch manches andere artige Blüm-
chea unttr den kleinen Gedichten 2. B. S, 383 » die enrwichene .
Liebt..* — Die Elegie »die Kaisergräber zu Spejcru ist al« Ele- *
(tie gint nnd gar verfehlt und mifslungen zu nennen. Nichts
von dem einfachzarten elegischen Tone, keine Leichtigkeit der
Darstellung y überdies zu viel historische BinzelheitoOf die das*
Gefübi nicht rein aufleben las<;en« — Die Aom^nzen und Bal-
laden sind meistens ohne höhern Werth , sowohl was Inhalt
als Darsteliung betrifft. In vielen uitt wieder das leidige ÄaV.
tonnement auf und 9!WBX in einigen ganz methodisch immetv
b den SchluTszeilen,) •» z. B. »das Fest im Widdsf^ S« 321 ^
Doch können gelungen und schön genannt werden •dk sieben
Jun^raiien bei ff^esd^ und »die Pfalz hei Caitb,m — Nicht seU
ten Sit Riec. Nachlässigkeit im $iyl und Härten In .der Versi-
fieülMi getrofEen. So s. B. $• 1« heilst et • die grauen TMeü , '
der Seele»« & 14. werden Fenstdknolieiben'vm'rieA' 'verfallend«
wamaaU & flo<(. fkalit •khmm'm ttatl ajffamin«.! 'Anttesdem
ist ehendaaelbsi dar Antdmofc » dtn Fnnken der Ekre mä
ImWmmmmtrfllbergiBsmk* leban 'io.impatetad.eU naodol S* ^^O'
fidte. mm • Geichkdite « iUti f^Oinhkekter.^ S^.iSg« »anu.
iArai JlkifMii mdb»« üatt »an lÜro« «n. i« t -» ? AiC wiadet-^
holiv dab «t in den dargebotenen Aabon ebensowohl. Talent;.
Aanab edlen OeMhl det Oeben ?lelfi6h «ikinnt lut, ibttii
ibir dennooh rathen mnfit hintei kxitiichec und. torgtanew-
bei der AnewaUl au teyn, ;
• • •! • • r. . . ^, ♦
iepu Ein Tmueisficl in fünf Aufzügen von Di« Georg DoEkiNG.
* Frankfurt am Main. Verlag der Heminoschea Buohhaa«iiun|; igiu
XIV« und 14^ 3. iagr. 8* i^fi*
In der Votrede zu diesem Trauerspiele theilt der Verfasser eine
Stelle aus den Memoiien des M<irschalls von Bassompierre mit,
worin dieser Berichterstatter, welcher in dem Anfange dei sech-
tebuten Jahrhunderts Französischer Gesandte an dem Spani-
tchan Hole was» dat folgende von dem Tode der IiaiieÜa de
, «0» '
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I
V
93a FoMi tm Trauerspiel Tte GvDieing.
la Faz, der dritten Gemahlin Philipps IL, enäblf, w«f ec wftH
aoi dei9 Munde glaubwüidiger Personen vemabm« ^
An ißixt Hofe des KÖnigei befand sich ein jmnger, durch
▼ielt ai^michnet^ EigemcfayiBen liebenswürdiger Herr» der
Marquis von Poia. Dieter stand in innigem Verhillnitte imt
chier der tiofdi^men der Königin^ und da die König^ seftit
wieder Ihrer Hofdame in einem iiohfin Orade ihMUontt ubd |
Ihr Vermmen augevrendet h^ie» m ward in dem argwöhnischen i
Monarchen. 'der Verdacht erweckt, ph dfete.nnr die ICtt.
leon f eye' awi9chen' seiner Gemahlin und depi Marqaie^ m^*
r^re Monate lang barg Philipp s4nen Argwohn und teine
sucht In 'i^em Innern, 'bis ^i];iat* Tagef ein von 'Um
Marquis ati seine Oeliebte gerichtebf Blat^ weichet * diese tb|«t
F'urnii^ mifi^etheilt hatte, in den-tlanden der letsiem fond m
seine verderbQc&ien P^ne hun m g^ücher Thal Wnfden. Oer
Marquis viard, suTor durch einen Bussenden geWikrnt'^ i^.*^
Heil seiner Seele Spm tu tragen, an. ^inem Abende von^
Dienern eines der Vertranten des Königes ermordet und sein
Ted erregte um 'so mehr Aufsehen, da kurz darauf auch die .
Königin an einem Träntee itarb, \yelchen ihr ihre Aerzte über- '
reicht und den sie nach langer Weigerung» erU auf das Zure-
den des Königes genomitien nShe. * '
Dieee hii iorischi|n Züge ^iegea nun auch -dem Weaantlu
dhen nach dem^hier. angtaeigtbn Trauerspiele zu Grunde, aar
daft in demselben' Posa mrirklich die Königin fiaha und aima
Bmle nnd. Verse durch seinea^fegen Admiranie nar* in?AK
Abtlobt an dat Fräulein Iiamea de Peralto, nchtetf^ -;damlt.4&t'
dsurch. 'Miete sur Kundo ibrer ieönigliehan Ereondüii gdanf«
möchtrtM^DItt VmctittngiiQg det Vorganges wkA noch dadnuk
echfikl^ dblti^Itaun elnr feutige Liebe in Poaa» tonm da^Ptg»
£^ Isauren trägt , bit et sich rathnllt« deft. bmde. Betbitt'n^
Schwetter tind, und nnn beide, obi^rohl vergebUch in edkr
Selbttanfopfening al(et Mö£lidie zur Rettung det Marquit mh
auchen, der als der dritte in den Ijetchwisterbond aufgeaoou
men wird- ' Dabey fehlt et denn nicht an manchen einwtom
tchönen Zögen, ansprechenden Sofnen ..upd.. fihe^KheBjdwt
Wendungen; nui tritt, ditflpDillche &Btatt<s»|ihe, doi Unmmf$
da dat lied det/ Marquis von dez^^lie and detn Yidkhstl —
dat autterdem all zu wenig fein und vorhnlb itt ~ ^fki m
Iftthe tchon im iifunMi Au&riitf jawfitan AufiMiges « elni
to dau et der mancherlei fieiro|a^ungan MUrf^ um dtpi
Stücke die Ausdehnung von drfien Aufzügen » verleihen, .wel-
cfae aber eben darum nun keia^ gros^i^; u|^d kiMtigea Bin«
druck j[QeM.4*«W^^Wii«*»t . .. .. i./ u.
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Posa^ cia Trauerspiel von G. Döriag, g3J
Ueliafeiit ergiebt sich aus dem AagedeutMen schon ge«
BOgMiDf wie wenig ^dieses Tfaaenpiel, das mit dem Beriohta
fon den Tode des — - wie ihn ilie Gofckicfate schildett ahm
icbnilicfatii Prinzen Carlos begUml» und mit den des Marquis
fon Pofa endet, in seinem ganzen Entwürfe eine Aehulichkeit
ntit Schillers Don Carlos hat. Der Gharacter Philipps maCste»
gaichiohtlich allzu bestimmt gezcichnttt^ noth wendig hltt und
dort ungefähr als derselbe ericheinen» mid ist im GaateB
deoB in dem £inaehien Uesse sich gar manches aussetten —
^ gehalten, wie anch dtr Character der Königin. Ab
•ins wiriLlioh ^rehtbar grosse Erscheinimg tdtt in d«» Ao-
fiofe Domto, der Todesbotfaet hervor^ aur .wJieat er im
Fortgange der Geschichte durch au greiMe iUdseligkeii,
Bisiompieire» der Franiöaiscfae Gesandte^ kfiiiddt' sieh in dfm
Eingänge des Stückes» den wir^ erie das E^db AMielb^n für am
«eoigslen gelungen achten» duicb aUatt< mn!| edlen, tet
flidleB Witz an» und wir lurchten, wenn bei^AuinUirung dit«
ISS Tiauerspieiet Stellen» wie die folgende 81 liif, < • •
Dir K^ni'g ihm dw Utngü testmmu Bmü
IVegkapcrte etc.
und Shnliciie nicht sehr gut vorgetragen werden, so möchten
sie bei den Zuschauern ein Lachen erregen. Aber am wenig-
sten, müssen wir gestehen, befriedigt die Hauptperson des
Stückes selbst. Auch unwillkührlich sieht man sich, da ein
grosses Muster vor uns steht, zur Vergleichung gedrungeri.
tben so wenig geschichtlich Ut hier der Marquis mit der Kö-
nigin, wie bei Schiller mit dem Prinzen Carlos in eine nä-
here Beziehung gebracht, und wie tief steht nicht unter jenem
^^waltigen, hochbegcisierlen Posa, der mit grossem Herzen das
Heil der ganzen Menschheit umfalst , dieser weiche, träumeri«
^cbe, in sich sclbit begrabene^ verliebte Ritter, der in seinem
l^iebestehncn und Liebeshoffen fast wie ein Wahnwitziger er-
scheint. Denn dafs zwei Wesen , die gegenseitig ihre Liebe
erkannt und sich mit aller Gluth feuriger Seelen erfafst haben,
^ul hier die erbarmungslose Macht äusserer Verhältnisse sich
«cheidend zwischen sie stellt, auf ein Jenseitiges alle ihre Hoff-
^^uDg, ihre Sehnsucht wenden, diefs ist in der Natur mensch-
licher Herzen gegründet. Aber dieser Marquis liebt eine Für-^
*iin» die um seine Liebe nicht weifs, ja von der er nicht weilSf
<)j> de, wenn sie seine Leidenschaft erkennt, dieselbe nur biU
^'g^o werde. Dennoch ist seine FIofPnoQg» besonders nachdem
ihm gelungen, sie aus dem Wasser zu erretten, allein auf
die Vereinigung mit der Geliebten in dem Jenseitigen gerich*
tet» so dals er dem Xode» 4em er hätte entgthen htisinen, gar
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$34 Posa, eio Tmerqpid ¥ob G. Doriiij^.
• • •
nicht entflieht, und der Dichter läfst ihn an dem Schiaste \ve«
nig^tens auch diesseits schon himiulische Wonnen empEind^u,
• indem er vor dem Blicke des Sterbenden Engelchöre herab-
schweben, und »die Strahlende — die ihm vorangegangen —
die Lilie haittn und sich lächelnd zu dem £idesgcai»e neigvit
Ueberhaupt ist in dem Stücke all zu viel Schmuck, wir
möchten fast sagen bunter Putz, angebracht., womit keines-
wegs der Mangel an innerer Kraft und Fülle, verdeckt, vieU
nchr dem Ganzen die höhere Würde und der grofsartige Ein-
i druck. der Tcagödie genommen wird. Diels ist nicht nur mit
itn Tielen eingestreueten, hier und da wiederholten und nicht
meht.Müen Redeblumen der FjiU» tondern ^iebt sich aoch in
(d^n mannigfaltig geraisobten Versmaastenkond, so daXs nicht aar
; einige kleine i&edichtet töndem auch ein Sonett ^rkommt,
.«nd einige Male in Stensen- und ein Mai in Tene- Riu^
' geredet wird. Auch vwbl dam -Reime an den.Schlusie der So»*
nen wird zu oft Gebtauch gemaobt» dagegen der Tact des har
b«s in der Rede hier und da zu. wenig bemerklich iik, so dab
man diese nur nicht nach Veiten aSzotheilen kiaüdit, um
kaum nur noch dieMaa^se darin zu ahnden, wie. i^ B» S. ]o&
. Pom^ 'f^eku^ß Olf^rko/meistrim det£äi9^gm,09U mw
iknr Büßen undjikse §inßr ilHum tmd so mtder, dk «Sladk
mttr heiigem Siegd der ß^enehmiegenkdi etHramei ketee,
his sie dam durch sokkeif Rieden^^Labirinik zu mir g^tomem
Solche Harten aker» wie in dieser Stelle Wethiofmeinm uai
heigeß, oder S. 4o» ktlftger« lekendger, S. j^., RochtfartgoDg»
& 1074 Unscbuldgen» S. iffi^ Katmliterinnen und andre» assa-
»en a« iiiiifig vor. Auf die Unricktigkeii des Vonea & 3(^.
Er hMi niehi SiU'^ moeh XeUgim gemehtei
braucht hlofs hingewiesen, su worden; so wie aker auch luikt
nnbemeiAt gelassen werden darf» wie die Rede an vielen an-
dern Orten sich leicht und in gutem Wohlklange bewegt.
Obgleich dieses Stück all zu geschmückt und gedehnt ttt, la
wird es dennoch der Tixeilnahmc mancher Leser nicht
kehren« ■ ^ H — i
Gritckenkni und d ssen zeitiger (jtziger) Kampf won Cael GatBfil* Smal-
eiUen. bei Varahaj^eu. 4? S. 8. (ß ggu) ^
Arges ist alter als vierthalbtausend Jahre« Von da staoinit
Griechenland und awar bereits mit einiger Cultur, Ais scciii*
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I
Griechenkiids .Kfm^i v. Q^l G^iibeff 935
•nfWrieii .tisi/iBlbfUtäiidigj»i. Vojk zu feya, bl|9i^<9i dBonoch
ditSchitie d«!^ -bi diesem langen. Zeitream ^«am wl\en , gei-
•tigea Kraft, nnd Hellas Spraoher Wisseniycnaftt Yynti.. . ufid
Cfiehiiiack; iJ»«r derCharacter der Nation herabgewürdigt uj^d
tOBatteti machle das Spiel nacbkomi^enden Eroberern, Je|chtw
Zu Anfang des vierten JahrhundiM^ exiitirte wv^ ^atip«
Hellen kaum neeh eine Spur; unter den ^^cbischen Kai^erQf
dis um diese Zeit ihre Herrschaft durch die Gründuug des
neuen Roms in Constantinopel be|;annen » ' verging eio Jahr»
tankend, zugebracht in Schwäche, unter beklagens^verthen Glaa«
bensswistigkeiten» bis endlich 1453 die Türkep durch die Br«
ebening von Cpnstantinopel dem Raisetreicl^ ein Enife^ mach*
tm, and eine Sclaverei einführten nnter deren seMHiefaden
Unikongen die Griechen seit langer ah vierthelb hundert Jeh*
zen ichmacbten , und deren Fesseln sie jetzt zu ierbrechen '
la^en. . • j ' •
Die Characterzügey welche yon' d^n gegenwgrtÜj^cn Gtie«
chen geschildert Yf erden y sind nicht überall voriheilliaft; aber
alle die Niedrigkeiten, weiche vorgeworfen werden, sind Fol-
c; Q der Knechtschafi , welche die Sitte verdirbt, und das Herz
mit Trug und Hinterlist erfüllt. Das Schicksal des ersten und
Weisesten Volks der Vorzeit fiel unter die Gewalt jener Bar-
baren, die auch noch heute zwar Bev*.uhner des einsk culti-
virtesten Welitheils — doch bei aller Gelegenheit Kun^t und
^Visicnschaft zu üben, in Unwissenheit versenkt als blinde An-
^^ter eines empörendün Fatalismus jedes Licht scheuen und
ihre polütisclie Existenz nur ^|ne# traurigen Eifenucht anderer
Völker zuzuschreiben haben«
Die Geschichte, die den Namen der Türken kaum seit der
Mitte des sechsten Jahrhufiderts kennt« bezeiciinet deren Stamm
ah eine Räuberhorde, Ein selbstständi^i-s Volk wurden sie erst
vor fünfhundert Jahren, und dieses Volk entstand aus Räubern,
Silnven, Tartaren und geraubten Christenkindern. Ein kühner
und glücklicher Rtiubeihauptmann , Osmänn , war i3üo. der
ane Sultan. Von ihm datirt sich der Anfang des iieutigsn
türkischen Reichs. Die Zwietracht der Völker in Glaubens-
&^cben, die Weichlichkeit eines übel regierten Zeitalters macht^
•^^ioen Feind, dessen Thron auf blinden Glauben, blinde An-
i^uhrung und blinden Gehorsam gegründet ward» nach und nach
iurchtbar! Seit man später die Hinfälligkeit einer auf solchen -
Grundsätzen beruhenden Herrschaft, nnd die T.eichtigkeit • «ies«
vernichten allgemein erkannte, wurde und blieb fremde ei^en«
iJÜtuge Foliiik seine Erhallerin. Seit dem 23. May 1455» wo
uGh der letzte grieeliaiche Kaiier, der eilfte Conitontin unter
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Trä^MiAB adnes Thront Begrab , liegt Ifaito^-ia teVi^
tdii der tü)M«cht» Boüunäuigkeit, Der Tiataa tMtstmMm
Kaüfeh dedile drd JabrhttntfM» laj^; die^Seheitd kümar «dI
Jctiegififeber Hwrieher« Aker «chwKlie SakuueJ trewchiiiia
Iii ihMm Sfrail» ottisgegeben "«l«!! Scbwertem ihm Lalbwadi^
lierrtchea; munneiir. aai Gewohnheit | «nd aoy ia grni»
stier 'Lengweile ridil niea tle dei tyraiinteche Sytteea btu
eetzea » deih tle die Brheheng ihrer Bxfotene ^revdleakeii.
Richtig ist von ihnen gesagt: »die Türken sind die ein.
»zigen Barbaren, welche gebiidetete Nationen unterjocht haben,
»ohne sich mit ihnen zu vermischen» ohne Glaube, Sprache,,
9 Wissemchcift, Kunst und Sitten von ihnen anznnehiiieiu Ad
•^AOg^s und am Anadyr, am Platastrom u|kd am Mi<shf]p^
»tm Cap und jeDBeits des hlau^n Gehürgei yep Neo« Südwales,
>l;ut dff ßiiropectr dos Gesetz seiner BUdung mit Macht ge«
»grtinidet; nur in der heiligen Heimath teines GUittJ>ens uni
«aeanei^ .pVeihfitt aaanes Gai,Btat ond seines Ruhms , am Jordan
yund afn Ilyssns, in Palästina und ia Giie^^benl^d Üuldtt er
^die Schmach d^r Unterdrückung*« Für jcui aber tind 4h
Grif^hap mit den Waffen in der Hand aufgetreten, nicht ik
>\ufrührer gegen eine, rechtmätti|k;e Regierung, sondenp ab
Feiade einet gewaltsam gegen sie forfwüthendea Wülkufar«
h«rrf chaibwo die Memchen» und Staatsbürger- Aechle^ deren Banli
fOf.^aatfuecheat ihnea nie von ihr getichert werden k^nnea;
Den türkischen Sultan wird man nicht zur europäischen
iRegentcn - Familie rechnen können, und die Griechen führen
nicht eine» Bürgerkrieg. Sie streiten nicht, um eine Beschrän-
kung monarcbisclior Gewalt zu gewinnen; sie führen Krieg
gegen die IJebermacht, welche sie zu allen Zeiten als Sclaven
mishandilt bat, gegen das Volk, da* sie immer alt f^xemdliag«
betrachtet*
Man sah und sieht es noch, wie selbst die mit den 0;-
manen am meisten befreundeten Völker Europa^s bei ihren
Verbindungen mit der Türkey, in iliren dortigen persönlichen
Beziehungen verachtet, gefährdet dastehen. Die EtiqneMe de£
' europäischen Höfe fügte sich den barbarischen Formen einer
barbarischen Regierung, um den stolznickenden Gruüi eines
Sultttns zu gewinnen, nnd man nährte einen der Christenbeit
und der Kultur ewig Terschwonien fi^d, deasen Abtidtffti
auf Autdehnnng teinet Reichs nur mit aeinem Sturz eataig»*
hea werden, wenn jene höhere Politik au der Uebeneegifft
gelangen wird , auch eine caidtirt tUgierungtvmfamm'g in dem jetit
noch türkijehen Theil von Europa sej- ihr zuträglich tmd JlcAcTf ^
weseniUokere tmd fetter begründeie Fartkeäe,
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Griedmlandi Knoipf Cari, GeriMr» 937
• J^U Kraft des Princips der Legitimitit mit (dl ihren fVirkun^
\fn kann in einem streitif^en VerhiÜtnifs zwischen gebildeten uud
'orbanjchen f^ölkern nie zur Anwendung kornmen. Die Türken
'theo Dich ihren Glaubensprumtsätzen gegen die Nichtmosle-
le immer nur in einem Waffenstillstand, nie in einem Frie-
In, welcher die Rechte des Gegners anerkennt. .Aufgeregt
»erden sie ge^en die zahlreichsten Heere mit rllen Waffen der
•Verzweiflung fechten« Kann das christliche Europa tiihig blci»
Jen/ wenn eine rohe, alles verwüstende Kruft den Damm, dec
i" seit einiger Zeit einzwängt, zu zerstören droht? Wenige
lageren «cbninen daran gedacht zu haben ^ dafs in der Seidft"
latidigkett der GnVrÄen > vielleicht das sicherste, und ohne Zwei*
ias billigste Mittel vorhanden ist , um den Abgrund von
ireignisseii, der leider nur mit zu vielem Blute bereits getränkt
51, zu schliessen. Was da^ künftige ^^rhältnils Griechen^
nd« betrifft, so hat man rViir entweder- an Errichtung einet
^rotectorats oder an Zerstückelung du osnumiiehm Reitht m
siuuten anderer Stamten gedacht. _ !^
Der Begriff von 'Pro/ec/ornf setzt 2tim TOhins daff die tär^
:i^che Herrschafi in Ettfopa integrirt bleibe, dnfs sie aber iÄ
ler Behandlung der Griecbati beaufsichtigt ^eve^rde. Weiober eo^
opaiicben Macbl.aoilte unter aligemeiner Zustinusiing der
tbrigen Mächte dieies Protectorat übertraften werden ? Und
^ wird die damit beauftragte Mächt dieses Schutzreeht handhaben,
9 iaft die ßetheiUgien auch wirklieh geschätzt sind? mittelsi blossen
Vertrauens auf etwaige Verträge Utotf Vekerernkfunmaif oder dureh
mUh&M» Bueimng des franken GMete? Wtr w^tae skhMI^
f> das l^feüclofat gut genug, iineigeiili9ftig genug ausgeübt
die Fortdauer des ailgemeinen raadas sogar inch
«I FNoaden ein allgemaner 2ankapTel wardeii? 'tte^aese
Virkji«ij|en wird der swelta Ml — die Zerstäekdung und Vm^
wm^jke oemankchm tUkhs. m Mnrofa thuuien inderer Städ*
^ "^rhrpmMigen. Griechenlaad kfonte IQr aicfa geords«!
&^#Mialb seiner alten Oranzen zu einer angemesieBeil.
erhoben werden. Macedonien ist dfljiin nicht ittehr
iMMfeb zu rechnen. Yon diesem Lande an bis herauf gegeil
is Qtinten Teutschlands wäre das zu erobernde zur Dispo«
j^ÄpAd Ausgleichung der mächtigen Nachbarn- Auph Oe^
pWrfcht G ranzen könnten bis an einen Theil des Insel -Mee-
^j^j^tckt und seine Ausfuhr erweitert werden. Frankreich,
RÖÜSlV haben die dem Türken verwandle Raubstaaten sich
'ä^liflber, welche längstens ihre Zernichtung verschuldet ha-
J^öd den Unzufriedenen dieser Länder nahe Platze zu frucht-
Colonien gewähren könnten. Britannien , überall nding
* ^oees, könnte den Besitz der Jonischen Inseln durch tfeir
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1
^Stt Gitirhirfife flettcMSohpr *SttiMiM>iiwiLOi,liaMcr,
lere Acquisitioo tom i^ypern» Rbod«ir flo. nßh tidiecil^ nn
littch im Levantehandel WAnignent nidil.M, sinken. D^r Vi
hält sich mehr ad den Gedanken: daß die Herrschaft des oma-
nischen Reichs den griechischen Händen belassen werden |küDnie
Jlmi scheint die AusCuhcung dieser Idiee .«üd Interes&«;|a befne«
dig^n zu können. — - • ^ ' ' r '
j ' ;Der Anlhcil der übrigen eurepäi<5chen an der zeitigen ti^
Afcf^^/irDyiDastie - und Regierungsveif.issung liegt nicht in di^
ter seib»l» Die Echaltung eines dortigen Staats abt^r, aho dti
scn Integrität, kann den europäischen iVlächten tvesenihcbe^
Ind^ess&t einflössen« $olUe ein solches reiches Land, ein Lam
das alUn Staaten so unej(idlich viele Hülfsquellen darbietet, ur^
tsr einer freien und rechtlichen, mit. der Cultur des übriger
Siiiopas im Einkljini^^ stehenden Verfas^ung^, in den gros^r
cblittlichen Staatenkund nicht gern aufgenummen werden? il-
lea Ständen» dem Gelehrten wie f^Qm HaodeUstand, dem Land)
Mai^» )a der ganzen gebildeten /|den«chheit wird ein neoa
gEOtiea Feld, Werth der schönsten Culturv.und lohnend ^
HfUden FleiTs geöffnet«. Die Griechen nenndn in ibrnr Sticht
den Menschen einen ^ Aufwärts -Strebe^m,^ So sey dea^ jfti
Volk 4oc H^ütnen ditiei äettücheii Nfu^aeoi wigMibiilu '
* H« B. G. Paaittf. •
Geschichten HeUeriscbet Stämme und Slmte von Dr« Karl Otf&ied Mül.
LB& Preftttor n dar UaifMrsität Göttingeo. Erster Band Otcbcmewn
Bia die Mhner* Mit einer Kart«. laso. Bmlau. Vatlag foa Jvstpt
Mas» VI lUMl SU S. In gr. 8. ft Tlür« i6gsr»
Wir glauben nicht länger die Anzeige eines Werkes auf(chie<
ben zu dürfen, das sicher nicht ohne bedeutenden Einflufs foi
das Studium und die Behandlung der alten Geschichte in ua«
aern Tagen seyn wird. Zwar sollen diese Geschichten Helle«
nischer Stämme ^ nicht eine nach abgeschlossener Voüenduni
strebende »Geschichte der Hellenischen Gemein\^esen uod dt^
ganzen Volkes seyn»« sondern »den Weg bahnende Forschun«
»gen, Vorarbeiten, Studien sind Zweck und Inhalt dieses Wer-
ke*;.« Eben als blosse Vorarbeiten sollen sie dadurch die an<
vollkommene Gestalt, in der sie hervortreten, rechtfertigen» sul
len die herbe und anmuthlose Schreibart u. s. entschuldigen
Indessen, wenn wir auch bekennen müssen, dafs die Schreib«
art biswellen der gehörigen Klarheit und Bestimmtheit er
iLug.U, wie sie dodi bay hiaUidaobaA iJmacsadiaiigcga si
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Geschichte Hellenischer Stämme v. K, O. Müller. 939
ruDSchen i%Xf dals insbesondere Zusammenstellungen, deut-
cbe ü<:bcrblicke der aussemittelten Kesultate , vertnif^t wer*
en, to hat uns, selbst abgesehen von allem Inhalt, die Wür-
e, der njännliche Geist, der unverkennbar überall sich aus.
pricht, das Interesse und der Eifer, von weichern der Verf. er-
riffen, seinen Gegenstand bebandelt, sehr angezogen, wdem
Verke selbst aber einen eigenen Reiz verliehen. Was den
Gegenstand betrifft, so glauben wir versichern zu können, daft
Icr Verf das Heilenische Alterthum grofsartig und mit Wür*
Ic aüfgefafst hat , frey von kleinlichen Vorurtheilen. Um ein-
*lnCT Ansichten willen, worüber RcC, anderer Meinung ist,
Iber das in vielfacher Rücksicht verdienstvolle Werk das Ver^
Un.muugsurtbeil auszusprechen, würde Ref. für eben so un-
)iilig als ungerecht halten, und darum kann er nur mit Un-
viüen auf Verunglimpfungen herabblicken, wie sie unter wür.
liier Verf. von weit »an geschichtlichem « Geschichtschreibern
innerer Tage hat erfahren müssen. Doch gerade sie werden
)eY Einsichtsvollen das Verdienst de« Verf. noch mehr erheben,
:u malen derselbe vielleicht wohl bey fortgesetzter, rastloser
Fliäiigkeit auf andere Ansichten in manchen Punkten wird ge-
eitet werden; wie z. B. wenn er von der )»Morgenländerey« des
•ägypiisirenden« Herodotus und Anderer spricht, wenn er sich
}eniäbt, Zeugnisse der Alten wie sonstige Beweise des Einwir-
uns orientalischer Cultur auf Griechenland zu cntkrhftcn oder
lu vernichten» wenn am Ende gar Hellenische Sagen, deren
Heimlichkeit mit Aegyptischen zu auffallend , zu hervorstechend
st, aus Hellaf dorthin verpflanzt, ami Hellas nach Aegypten
;ewandert teyn sollen, u. dgi. mehr.
Doch, wie wir schon angedeutet , dafür entschädigt uns dat
nannigfache Gute, das dieses Werk enthält, die vielen neuen
üesultato, die hicdurch gewonnen worden sind« Uniäugbar ge-
rn unserem Verf. das Verdienst, in Vielem eine neue Bahn
Gebrochen zu haben. Dafs der Natur der Sache nach , in diese
torischen Untersuchungen zum öfteren mythologische For-
ungen mit eingeflochten werden mufsten, bedarf für den
nner keiner weiteren Bemerkung. Hier nun war es des Vf.
Hauptgeschäft y das auszumitttln , und zu scheiden, was in der
^age Geschichtliches enthalten ist, und eben daher ali sicheres
Faktum in die Geschichte aufgenommen und was dagegen der
blossen Sage überlassen werden mufs; eine um so schwierigere
Aufgabe, je bunter das Sagengewirre ist, welches wir über die-
dunkeln Theile der Geschichte ausgesponnen finden. Da in-
der Verf. Zusammenstellungen der Hauptresuliale vermie-
len hat, so v^ollen wir es versuchen, in deutlichem Ueberblick.
ias oniern Ltsern zusammenzustellen, was durch die Untersu-
Gescblclite^iiattemacfaar fiiteme ^. tL O. ml».
chtttigei^ des Verf« als erWlesen kann bttrachtet w«rdea , mi
Uebcrgehung alles dessen, wa« zur strencren Untersuchung selbi
gehört. So werden dieselben in den Stand gesetzt seyn» e'u
Urtheii zu bestätigen, das wir schon olien ausgesprochen hmnen
£imge Zwischenbemerkungen mö^en dem Ref. gestattet se^r;
. Wir übergehen die er<;teren Abschnitte , deren Inhalt streu,
ceographiich - statistisch ist, über die Böuti«chen Berge, ibf!
Bewässerung, über den Kopaischen See, dessen Kanäle, üb«
die Gestalt, Erzeugnisse und Umgebungen desselben, lauter Ge
^enstände, mit Umsicht und Genauigkeit abgefafst , aber ihre'
I^atur nach keinen Auszug verstattend. Mit dem vierten Ai^
schnitt S.9> beginnt die eigentliche Untersuchung übtr die Cr
^inwo/mer und über die Morgenländischen Einwanderer Allein hi:'
kann Ref. mit nichten die Ansichten de? Verf. theilen. Oi
gleich derselbe S. 91 ff. die auffallenden Zü^e zusammenstehe
welche auf eine Urverwandtschaft der Aegypiier und Minva
oder vielmehr auf eine Abstammung Letzterer von Erderun hin«
führen» sucht er dieselben alsbald wieder zu beseitigen. Di^
Uebereinstimmung in Gewachsen und sonstigen Erscheinungen
In der Natur beruhe eben auf ähnlicher Naturbescliaffenheit bei-
der Länder , welche dann auch das menschliche Leben auf ähih
liehe Weise bedingen , gleiclia Künstle tiigkeit^n hervor bringen,
Sinn und Gemüth der Völker zu äbdlichen Gestaltungen dei
GiMibeni und der Sagenwelt stUnmen mtifsten (??)• Iii ^ieaen
Sfauua wi»l dann nun diä Sege vom Trophonius, zusammcm
hiDgeadmit der desHytimu nnd Augeiaif bebflAdeltt die nbei«
Innpl «atev den H^Uuien früher gewesen leyn mdiie, idf diaii
iUgypten daich Ptammetich »irgehd naher kennen levateo« (?>]
ftbec auch tkan so wahig ifir atttpffftaglkh Aegyptiscb ud ariil
adeo Minyem ift Orchomenof fOr QXllt«ii Zeiten einge\vandef|||
gfHeii kdiUMc — Da erü, «It Mtar den Saitisoh^ K<MfiM
gent Aegypten hellenisln wnrde« «Ire Ue hinübeig^führt und
in die AagyptMclMO &6äigsaiuiileii eSag^floobtm wordMl Uirf
•o werden nim Data eni Ihita g«hi«ilt von Segen, die ribMMM
Ucb HeUeniacbeA Urettrang» aaek Aagypiea üJieifittttt dM M
ein Ureigeatlimm der Kation erkliit #oedn; ao die Sagen
Httonar Piotena, aPecttu*«« den die ClMninÜoa« Wie d|p fibiJ
knon mskt HoUenitclie Waiie mit gymalsclmi Kimpfea MhmJ
Allein finden wir nicht achon «nf niohen BeHiCi, «ifoaut -mI
die Botdeokottgen InotMaelier Geldkrten kpekenat gemaeht, toi«
cbe Sjiioie dargestelU? t, Dmer^tmn de VEgypte Jniiq* TueU JLf*
yrrns. IL pag, 3tg /. «nd Aniiq, Lim. Uh pl. 6S* üt. #. Ptoaec
einzige ÜflMland acboh, innerer Gründe gar nkJit zu gedenken,
nnfa «hm das Oegjanth^ dessen beweisen , waa der Verf. zu beJ
Wvpten gesucht. Eben so wenig 'kann sich Ref. mit dem ein«
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QmUMae Hdkius(jber Stimme r. H. O. Miiitej; g^t
♦
«
ntaodigen, wu ^Ubh xttoachtt üuJ^c »f^eyliph den üIkx
iand ond tle« Iiäwifpd»«iiiim«iidw*20§tt«m^ detfifeioi
eimochten lio nicht su fotsfln» und deatotaa nun, ganz Ae^
vptisch. einen hefrnditenden Wunder • und Zaatartchuii dar«
us.i Wir dachten doch» dali tiher die Deutung dieser My-»
t cai kein weiterer Zweifel 'xnehr obwalten könue, nach dem,
i Ritter io der Vorh<ille Europaischer Völkergesch. p. «;5^ ff«
chgewiestn hat. Von Indien bis in das ferne Abendland iin«
a vir Spuren dieser Sage« In Indien ist es der Fulsabdruck
s LacKdua, der das I^nd » auf dem er stand, vor der Gewalt
r Wasser bey der grossen Ueberscbwemmung .gnädig bewahre
. der so zum trostreichen Zeugen ward an die errettende»
ädige Macht Gottes» an seine Hülfe» Wie an den reichlichen
geo, der von ihm den ßterblichen zufliefst. Glücklich sind
6 Oerter, auf welche die segnende, heilbringende Gottheit
itst Silber den Fufs gesetzt» reiih an überströmender Fülle»
oDgewöhnlicher Fruchtbarkeit u. dergl. mehr. — Wer riiöch-
lie Ueberzeugung theilen« dals ausser Anderm , auch der gan-
Deliscbe Mythenkreii in Aegypten lokalisirt und Aegyptisch
deutet worden sey? Aufnahme HeUenischer Söldner und
a^eu^te unter Psammetich sollen diesen Einflufs auf Aegyp.
I gehabt» sollen diese Umgestaltungen ursprünglich Helleni-
ifr Stgcn in Aegyptische bewirkt haben* Wie wenig wahr-
isinlich! Noch weit mehr Einwendungen hätten wir zu machen
;en die Sätze» wodurch der Verf. die Annahme emt% jiegjrp-
Jien Cuiiii^eurs Ctcrops, eines Dana<Pi imd Kadmot ableug-
(1 fvillf tum Theil unt noch weil gXöMerer Unbaltbarkeit»
ffetrübei die .fief» hier um so weniger sich erklären will»
tr in. einem anderen Oxte demnächst dnrüber zu Ireden fe<
men^t AMcJPi.lMirJllelet die Beschiänklheit des Ratunt eine
Ai94uhruxi§ :mem Sätze, •# wie mancher anderen, da-
l^^mehr oder weniger Zusammenhang; «tehendev» So z.
I SMr jdteb für jetzt zu berühren, soll naob& 117 gerade die
IWfcifph^Zeit der Anfing des Herüberkommen» Shönicischef
^lfilm^mi^^fß[^^i''i^^^ nach Grieehenknd teyn* -Wie aIm.
tte^^mer» der doch zweifelsohne nicht seine» eonderia ew
jn#l4|[4a^ ritterfioiM Vnnmt beiin{>, eo he*
imf eil ädkm nnd den Phöniciem snaeeben kannctot wenn
1 m seines Zeil die;Kaiinl«tb diesM.VolkM tn dett HellelMn
Wlenpfcfiininnn ? Künmi et lucbieeiion Sidnn genaneg» OiifUk
•temi^ ich dm^ Stai$ paB sekimmmukmEne$m
"i Jt,XXni, 745 iMiMen die Sidonaer mMmAAm. Oeneu-
' Bifcennttebeit mit* den Sideniem ^itendet enek derHeld
BolMf Od« XX, 1x6 f« vergL IV, ^la» 74., Am *»Mf1tMmi
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auch die ipyx yovüuwis €^Mtlßh wbA ■nfcw StaUm tcUitfij
die wir der Kütm wegen hier fibergehnV'^iiifiiMil. Auch Fi
Bicijche List und Trug ist dem HeUenitchen Sänger wi
i)ek.Hnnt,' eben 80 sehr wie Pbönioische Gewinnsuciit , s. z.
Odyss XIII, 272 ff. XIV, 28Ö ff. Darum ist es wohl gerail
Her eine ältere Bekanntschaft der H ilenen mit den PhÖDicirj
die von ihnen als votvanikurot anerkannt werden, eine äitert \ |
bindung, als eine £u Homers Zeit entstandene anzunbhuJ
Als Resultat aller dieser Untersuchungen, die das E)nwirk|
Aegyptischer oder l^hönicischcr Cultur auf das alte Hellas a
leugnen sollen, ergiebt es sich dann, dafs , wie Kekrops Fu
der pelasgischen Kranner, eben so Elevsis und Athen am T
ton ohne Zweifel Pelasgi'scite Städte «eyen, dafs Pelasger^ 1
nberall, so auch in Boolien gewohnt^ daf« ihr Haupidieust j
Verehrutig der Kakiren, in Kabairion zu Thebe hauptsacbii
•IBtt fand, daf • eben ((i^ter Dienst , 9Xt^\n ä^htpekugitJm i
weder Pbönicisch noch Aegypüich sey; < (S.* is}.) Es erM
nemiich der Verf. (% die Betlage Nv.%t) der Dienst der !
MteUf de^en HauptfMv-SiBiOthrace war, für acht Pelasgid
oder alt Griechisch 4imli ^yfrhener 100 Jahte mci^jN
Tfo)anischen Kriege ill gjiWirfwice'e Qf^tUiU, ' irerpflimt P
omefarUeradMu (liMMttAogiibeift hlev^^wi» -«ie -dMi grfttiitl
fteme'saügen, ' der Vett. nMn Me miaAttmlsm^ vervddl) 4
$m G«lt«e ^di'-pdasgMk «eiMH, dafii^er Urii f^tt dem him
•o|Mi*«iaMicheidflt , Sit «nlk4t»«lfelt riehtig. Sollte ,ftblr M
aeriellbe niolit 4tijrobPMHMir, wdbhe ilMi'eHteMklidlei^
VmigmAm' Inseln md Küste« beMm, »dahin gebradrt teyoij
nett» dwoh elil teefaluiendei «Volk , dessen Götter eben so |
wie die Tytrhenltchen> Heencher über Meer und StntsiM
komtett«? Man kann solcher Annahme freylich entgegnen) ^
unmöglich ein Handeltreibendes Volk» eine blas kleinlicbemHj
delsinteresse ergebene Nation , dergleichen Phönicier waren, I
ligionUehren hätte verbreiten können, da davon kein Nun
für ihre Handehspeculationcn, oder doch nur dann 20
tenwar, wenn es gelang, unwissende, unschuldige Wilden M
durch in Schrecken und Furcht zu setzen, oder sie fölligj
tauschen. Dann wird freylich auch unsere Nachwelt es derÄij
bezweifeln müssen, dals durch handeltreibende ^^ationen Bil^^
und christliche Religion unter den wilden InsuUnern der Sudw
dafs Religionsbücher in der Sprache dieser Wildun Terbrtij
und mit Nutzen verbreitet worden seyen. Doch Solche
sichten sind unserem Verf« fremd geblieben. * Was nnn (U
sen Samothracischen Kabirendienst der Tyrrhenischcn H
lasger betrifft, so glaubt der Verf. (Beyl. i.) erwiesen lu bab«
da£i.deadUM faitt eiaeziiyc; mit den Xb^älidi— iii» ^
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Geschichte HelleiHScher Slämme y. K. €. MüHar.
♦ »
tsriridtt «Iii IieUn ntcbH^i geteomttieii» Mndieni tH'i^tf
iMdich mit Hallettiiebtff edtr Pelasglschet ^oi Lande HtlftM
Midrl «erden müsse, daft der ynlts dieiet IHanttet and der
im ergebenen Völker (der Palasger) nldht entwirts , «ondern
In LHMet In Theben nnd Böetleii ae focberii dafs Thehen alt
UtMfx dieses Cuitus und Samo^rmeß ab desmt Füicd anzusehen sey
[S. 441 \yjL). Mysterien in ihrer tpfiteren Gestalt konnten erst
damaif in Samothrace gestiftet worden ^e)'n, als 209 Jahre n^ch
dem Troianischen Krieg die ans Jonien veririebenen Sainier
iarthin gelangt \7) s. S. 452, Dann fährt der Verf. fort »je-
»desmal gehört zur Entstehung einet Geheimdienstes , dals ein
»or It Pclas^isches Volk früher seine Gotteiverehrung, yre^ und
^öffentlich geübt j später aber, als Achäer oderDorer oder Böoter
«eindrangen , und eine gänzliche Umwandlung aller Götierdien-
••^te geschah , unterdrückt im Geheim erhalten habe j bis sie im Lau-
>fe der Jahrhunderte nach und nach wieder hervortritt und An.
»sehen gewinnt u s* w.« So unbezweifelt ^vah^ wir auch den
letzteren Th eil dieser Behauptung ansehen , so unbedingt möch-
ten wir nicht den ersteren Iheil annehmen, wir glauben« daft
die OottesTerehrung dieser Pelasgischen Stämme, ursprünglich
fr^y und öffentlich geübt, doch nur von bestimmten Piiestergei
schlechtem geübt aad tinaig terwaltet wurde, klin, dalt daa
Volk in einer Art von Hierarchischer Verfattang, unter prie«
tittfiahem Regimanle gelabt, ähnlich dem Priester thume ca Co«
BWU und an Aegypten. • Aach glauJ^n wir, eben diete Pelat
ger wohl untenoMlden sa nuliiten von den Palatfem,* die, wie
HflNielat II, an tagt, niahl einmal die Nmflften derObtt^ kann»
teil, welche ale em tpiler am Aegypten erhieheii« In Herer^
^atv, dar km xofor II', so.Ton Felartaisohen Oetlbellen jiU
tmUaden von Aegyptiaehen tadel, etürde mit ilob telber im
Wliirtprudia ttehen,» wann' wir nlbht annehmen wolheiii dafl
iflMe Pdasgern nicht Mof dat Ültatie Utvelk auf HeUe«U(PbeiA
Badm mm Tentehen tey, ein rehat, vett Elaiialn labandaa, wil*
Velk , mt der niedrigtfen Stufe mantd^oher Cidtiir nnd
Oiulliaatlon tteheod, sondern auch da» Volk« weichet antder.Ver4
itehang dieset wilden Urstammet mit Anpflanzem ant dem
Oliint her, mit ägyptischen, phönicitchen , kleinasiatischen oder
bankasischen Kolonisten hervorgegangen, jene Einwanderer die
Ciihiir, Civilisation und rdigiöse Ideen, insbesondere jenes Prie-
tterrcgiment , das wir, als das ursprünglich ältere, jeder miw
utrchischen Verf«issung vorausgegangene, bezeichnen müssen»
^ty tich aufgenommen und bewahret. Schon die Allgemeinheit
desNament der Pelasger, der in to verschiedenen Beriehungea
vorkommt und öfters allgemein zur Bezeichnung dar dem alle»
lea Hella» inwohnaiidaa yolkaisehafien im Gegentau g^an die
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*
f|4 G«»diii&te ikUeniscfaer Staione r. K. O. M&Uar.
ftüKstea und tkliaM Uii»St»tb{tcltfea^t iUmi» will «m.^ini
Diesem ältesten Griechischen Volke d«t Pelasger war
Kab iren dienst zu Samothrace und Thehca eigenthümlicb; üu
gehörten jene berühmten Samothracischen Weihen und Mp«
lien an, in deren Entwicklung un^er Veif. den Angaben ii
^cusUaos gefolgt ist (S. 454^ ff.), wornach ^ich folgendes Sj|
ftteui der Saniothracischen Götter ergieht, das wir, der beqoei
mvsJX Ufh^raichl wegen, in einer Tabelle beifügen wolkn:
Sbfkaestos — Kabmrm
Cadmäos
die drei KbMtqI und eMn tO Ktbeiiiedet»
^fAxierot — « Asiokersa Axiohersos.\
\ Demeter — Persephone — Hades. /
Dea Cadmäos deutet der Vf. als Hermesj mit Recht. Wciuj
ebeiS geläugnet wird, daTi er Ministrant — Diener — lev,
v»»ai9iien wir hiervon Grund niokiAheusehen, man nehiuei
|iep det Wort •Dienere in dem Sinn, in welchem z. B. Her^
me» Dtentr des Osiri« «od der Isis heilst, und dem Phthas zul
Seite steht, wie dem Pbönicischen Bd. Es hat uns diefs
10 mebr befimadet, alt dir Veit» wel^l richtig und gaui ubei^
eiotlimiBead mk den Betultaien. ande^ur Forsclmv .diesen He»
nee ide die VerquMelimg dee Zeiia - ijgfifcwre» ind Dio^
df^ eheRn nnd miifmf maleeieUen uod ideeUe»f der iNa«
tu«, und Oelifterwek.deMleUl (S« Er ist ennli idielM
mift ladmot, dun .ni«hie ende«» ein eine Keburieohe VvUmi M
(S. 4£rft). Deiwaoh felgert der Vert ali Uttefitohet ieielt^'
• der EMnniiam m AuMhinm kl tUkmst emtt^Masgueia
•Urrdigionj die fich datelbft dinelL di^ Tyrdiener niedeigelai*
•sea, Myttefienfurm aber erst in den Homerischen Zeitee fP*
»Wonnen hat. Dieser Cultus steht in nächster Verwandtschaft vi^
»dem Thcbäischen , der theils als Geheimdienst im JCabeirisA
»fortbestand, theils in die Chronik der Thebäi<cben Koaigl
»heroisch übergetragen wurde. Der SanioUtracisc/tc Kadntäof^
«»ganz Eins mit dem Kadmos Thebens^ nur die histonurcjA
»Ansicht der Heldensage verwandelte den gründenden un^^ ^
'»genden Gott in den Gründer der Stadt und Erzeuger desK«-
»nigsgeschlßchts.« Dabei bemerkt die Note S. 457 , dafs»
^gend eine einzelne Ableitung des Kabirensysteins die ricbüg^
•ey, so sey es allerdings Hie Indische, und die Analogi«
Indischen Götter Parahrama u. s. w« mit den tiamelhrerjtf^^
Eefcriwn ieaee «eb weit verfoigeB.
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^'^ 60. Heidelberger
lahrbücher der Literatur.
fifsclitdite HeUtaiMber Stimc toh A* 0. Mülicr«
{Biscblmft.)
Wir kehren zur Hauptsache zurück. Diese Kabireodienei^
du Oriechitche Urvolk der Pelasgtr, identisch mit dem Pelar^
^fr/i^ waren Uxbewohner der Ebeneh und Tbalflächeii, die da»
/Uierthion "Apyo^ nannte (S. 125» , ein ackerbauendes, städte» *
^rundtndea Volk. In fetten Triften haben tie ihre Städte,
fU^/^fti, angelegt. [Sollte, setzen wir binza« dieses Wort
Hiebt auch Yerwandt oder desselben Ursprungs seyn, mit'Aejp<y»ff»
^t» Mästet! ■..die Stellen in Schneidert Wörterb. h. v. uod
hk Ljdus A m€nss. p. 407, Es würde wenigttent dovch dieae
Ktymologie, die der VerC» nicht berührt hat» seine Angabe an
llahttdwintichkeh gewinnen, dahec anch, weil tie Ackerbauec
dnd« bei iknen agfAriscbe Einrichtungen» an religiöse Weihen
geknüpft, Ackerbau Und Religion In innigem Verbendf prie-
tierlichet Reginiwt der|^ meht*.] Erat alt aie durch der
Dmr ond AchSer Angriffe geilbihifl -worden» in die Berge
liÄ n ^dieiif ,de erat aollen aie Hirten geworden» da erst
Vkbiacht anif den Arkedltchen Höhen getrieben haben« Ar^os»
ftchaja» der ganse Peloponnea, Attlka, ThettaHen und Epirut
ecnm btEeichnet ^ ^ Urtitse dieser Auioehthotim, dueiee
(Jmftet, daa tron »jehtf war« dieset Smm Vi^ot^ das die
Badt und Orondiage det nacbherigen Rellenenvoiket gebildet
(S, isa). Sie haben lEleotIa und Athen am Triton, mit dem
bier ganz lokalen Athenendlenite gegründet, n. •• w. Böotien
Ist also der Sitz dietet Urttammet Griechischer Menschheit,
mit dem sich aber in der Gegend Ton Orchoraenos ein l hes-
nliicher Stamm Verband, nach Minyas^ dem Vater de« Stadte-
gTÜnders Orxhonunos, der Muijreisch» genannt, übrigen« ver*
wandt mit Aeolem zu Jolkos undKorinth, und 'm ein reiches
Sageogevvcbe eingehüllt. (Abschnitt I. S. 155 ff.) — Böotiea
ul)er ist auch ältester Sitz derMantik und derOrakel, die jedoch,
seit die Kolonie der Greter zu Crissa sich niedergelassen und
den Dienst des Pytischen Apollo eingesetzt, eine vollkommene
^Umgestaltung erlitt, indem alle Sitze der Weissagekunst A^oi*
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946 Geschichte Hellenischer Stamme v.. A. O. Müller.
liniich coloni^irt worden. Woher denn auch der alt^ pel<
ghcbe Troplionioa ein Sohn des ApoUo hebse. f £s itt H
nicht unbekannt, wie der Verf. in seiner jüngtt geschrieben
Dissertation de tripode De(phico p. la. ff., amch hier die Dorisc
Cretische Stiftung des Delphischen Heiligthunrs angenomm(
Hat. C5B BeCi gleich lange Zeit selber diese 'Ansicht gethe
hat, so sind ihm doch seit dieser Zeit manche ßedenklicbke
ten anfgesloisen, tvelche die Richtigkeit c^eser Annahme :
Z'xeifel setzen. £f sind dies insbesondere die Sagen von d(
Hyperboreern, von Olen u* s. w., deiicn Faiisan. X., 5, ^. d
Gründung dieses OrakeU cuschreibt« Darum wagt Kcf. d
VeYiiiUthung) dafs hier eine dt)ppelte Gründung untersdited^
weiden müsse, die erstere, ältere durch Olen vom Norden he
die andere, jüngere, als eine Art von Erneuerung der ersiere
zu betrachtei^y von dem Süden her (aus CreU) durch Stamm
^ie vielleicht urspiünghch von denselben Sitzen aufgngangei
.dennoch verwandte Volksstämme w&ren]. Diesen Troptionio
eine wahrhaft pclasgische, rou da in die Sagen der Minyer an
Orchome«or$ übergegangene Gottheit, deutet unser Verf., ü bei
cinstinimeod mit <den Forschungen anderer Mythologen a]
»den ernährenden Gott des Ackerfeldes, als den geliebten Sau«
iling der Demeter,« als eine grosse Naturgottheit, identisch mi
andern ähnlichen Wesen, mit Triptolemos, Jasion und Her
tneschthonios ; also auch hier Uebereinslimmung alt- pelii<gischc
Lehre mit Samtitliracischen und Elcnsinischen Weihen. Die
ist der Inhalt des 6n Abschnittes; befriedigend und genügend
Weniger möchte dies vielleicht bei dem yn Abschnitte S. 16
fP. der Fall seyn, wo die nun acht minyeische Sage ^ei 2^
l.aphptios wd ^t/uimas behandelt wird. Wir bedauern,
der Verf« in dieser freilich sehr schwierigen Untersuchung nich
mit der gehörigen Klarheit und Deutlichkeit zu Werke gegan<
gen ist. Unter den Grandzügen dieses Iviythus verkennt er nicb(
das Widderopfer; denn eheti der ethische Sinn des Sühnopftri
icy es, def in dieser Mythe reiner und erliabener hervortritt
S. i66« Der ethisch -mythische Halt wie die Begründung; diesH
Fluchs der Athamantiden sey nur in der Solbstthat und Selbst«
schuld des Ahnherrn zu suchen, weldle eben deswegen übet
alles RewufstKein hinaus liege. Warum !S. 174« ff. bei Deutung
der Ino " Leucot^ea nicht an die tianernde Isis erinnert wlrc^
iBt aufTallund. Als acht minyeische Gottheiten charakterisired
sich auch die Charitinnen ( cap. 8* p« 177« ff. ) , jene National«
gt)tlheilen von Orchomenos, denen schon Herodotus Aegyptische
Abstsunmung abspricht. Diese Begleiterinnen der Aphrodite
^ezeirlmen dem Verf. nicht so wohl »c//« Idee de$ ahsolut und m
4icb. Schönen, • als vielmehr den Reiz des geselligen Lebens^ die
I
«
4m Ibu^rtMnagea ein«! mjf^iicstiw SumM' tidi koluplttii ; lvi4
t<]|Ui:i^ ^aM veohl fMl id V«fC»ig ftufgefüliit-%iliib: Ob ukek
46r «ngfgeteto« Begriff der ttirapcüfigttcbtt G^odl^egrifr sey» ist
Reft 9tS^ tw^lhfifl» tind tr eldi^t floh dabwr^ 4iit fteuilMt
seiner lIi»|erMic4i4^esi tdein #(ibirM«IU1i«iläw Vinfaittr, »vid
dem. gft«hrlto PuMikiiiQ zur PiUfnttg vorzol^eto» Er gUuli]»
Bemllcb» äaHi he\ Heu Chantinnen uTsprüngllA M einQ^M^k
zu denken scy, die )i«chheir in die I>r^äf€ii sich weher eni«
tvickelt txjeV aufgelötet ; dols ferner San)ökracii9he9 EiUnd Ddet
rlie Gestade des schwarten Meeres als Gi'undsitz dieser pelasgi*
Sehen Natorgöttheit, dieser Kahihe angesehen w^erden müssen
Wir lernten ja oben in den Sarnothtacischen Weihen bereiti
aU des Weltsdiöpfers und VVelikünstlers Hcphästos Gattin eine
Kahrirä kennen, die unprün gliche iJliaris, die nachher in
drei Potenzen zerfakl, eben dieselbe, die noch flonier bestimmt
Gattin des Hephästos nennt. In diesem Sinne hatte der Eic-
giker Hcrnriesiahax vön chier einzigen Charis, Pithpj die Ein)*
nehmende^ Betaubernde, gesungen Pausan, TX . 35.^- 4. fin,\,
dieselbe, die der Urphiker im Hymnus auf die Natur o^et
anruft, voXvu.yvus Yleiow"; Orphic, Hymn. X, \'IX^^
a3. Andere Dichter erklärten sich nicht genau und bestimmt
iiber die Anzahl der Charitinnen, selbst bei riomeras und He-
«iodus ist ein Schwanken hierüber bemerkbar, Möchte vielleicht
Ersterer hier ältere, priesterliche l ehre im Auge gchibt hnben^
So verheitst Juno IK XIV., C67 ff. dem Schlafe die PcLuthah '
zur Gattin* = Xupfrwv fxlccv 'oirK'orefottvVt eine 6et jüngeren
€häritinnenj wie die gewöhnliche Uebersetzung giebt. Dafs abet
kkr an keine Vergleichung mit älteren Grazien zu denken se^
tind dafs hrkorepeccüv filigemein ein Beiwort der Grazien über-
bau pt seyi Wovon der Gegenständ verschwiegen wird, hat Hu g^
Mythus d» alh Volk, S. 051. erwiesen, ist auch bereift von
Eüstathius tp. 984. iur ä. St.) an<zedeutet« Dagegen bestimmt
giebt dersielb* HoaMT iL XVUh, 3^ dem Hephästos ^ Charik
tu Oattins
'•Diese saii f^rivandelnd die fein umsthleier'te Chäris,
SdkSn wtd Ukh"") ^ C a t un des hinkgnden feutr^
Häg, Mytbüs d* ilt^ ^elt. S. 25i. No^. 9. nklm^ hier 4as BetwMt
Eig/rn^Ulliir ^toer ^er «frei Chariti'nliAa lo, nach emem Friß.
sneat des Diditers Sosti^NB« Yr<;Ubes Enstathios aufbehalten hat ää
Oifyif. p, 1665. Dieser nemlicb hatte die Kamen der «frei Chari.
üanco also angegeben: Pasithra, Kaie und Htdihmyne Diese Kale^
iMm 4taii ikif I W)4rc diajtni^e, Miete lüc fiorefiufekcft tfilä^äi
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948 Gesciuchte Hellenischer Sttimiue y« O. Maller.
^mfi in andern Spellen ist wieder Aphrodite die Gattin dm
UnXenden Göltet; Odiri.VIII.,n66; ein Widerspruch, der tclum
alte Erkläm btwog, verschiedene Verfasset bäder Steilen
snndmien) •. Eiitialh. und Hymne zu Jl. a. a. O. Hesiodut»
der die Charitinnen schon in der Dreisahi kennt, TIirUv K»*
fhrosyne #nd Aglaja, Töchter einer Oceanine, der Eurynom«
TktofNm. goif. ff.}r aennt die jüngste {imkn^iim) dencUen,
Aglatm alt Gattin det Hephliftot:
»Aber Aglaia ward dem hinkenden Künstler HephästM,
Sie, der Chariten jüngste, vermäJdt als blühende Gattin, m
ThePgtnu,$3S> ff. Diese so widersprechenden Angaben glau-
ben wir nur durch die Annahme vereinigen zu könx^en von
ttlfpriinglichen Identität aller der verschiedenen nenen-
niin^en» zur Bezeichnung eines Grundvveaens, bald Aphroditeß
bald Charts ß die Anmuthige, bald Aglaia^ die Glänzende ge.
panht» einer minnllcken» sehaffenden» künstlerischen Potenx,
Hephkstos, zugeteilt. In vrelchem Sinn aber, darauf führen unt
•eben die Homeritdien Scholien zu Odyss. VIIL si66. pag.
Buitm. hin: yw»t%» ri H<P»^f7e r^y A<f^po6iTriv (fact »«d* ov Xbray
jjjpt/ tSv Xtc^iTW flUv WC y»p xtfjw (petfiiv ix^iv t6>^wjiä ify^
iheoc Hffi A^i^^nfP riv^ ednotg mx^f xf^^ (nach Majo's Yer»
bettemng ). ij^optv* it fth irf )f npotarmy ro toki ri wvgihi iTvett
m * «I V A I * — ^ r — —
'phättot« der Weltkünttier und Welttchöpfer xn Tage geford/sit»
dem terleibet «eine Gattin Chari$ oder Aglaia erat Schön»
helty geföllige Form und Anmuthf dadurch enl wird die
Schöpfung des HepfaättOf xum Kmimf, die getchaSene Welt ertt
eine schttna Welt; Charit itt es, welche dies bewirkt, ohne rie
wäre kern Eoimot möglich , ohne tie keine tchöne Welt« Die
ordnungtvpUe reitend -schöne Welt ist ihr Werk, daher nodb
im lichtvollen menschUelMm £pos des Hofnext die Charitin9ML
et sind, die Aomuth und Schönheit tterblichen Töthtern yü»
leihen. Z. ig. Sie stehen weiblichen Arbeitan^forf wie allen
Verrichtungen im Olymp» verleihen ieg^cho Schttnheil nsd
Anniüth.
9Mit euch kehret das Freundliche
»Alles luid das Süsse beim. Sterblichen ein,
•Henn an ycrstand und an Schön* und Adel dtr Mann UAU
Auch die Götter
%Qhn* erwSrdige Halden ( Xeef/Vft'v ) zieh'n
.»Mimmtr m pMkhm Reih'n, noch m S^hinfumni sonimjßff.
ordnend daheiai
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9
Geschichte Uelleiiisdier Stämme r. A. 0. MüUer. 949
»Im Himmd jegtiehes fVerk, suüen uun bQfemmuiraUien
•Pjtkiäihm jfyoÜQn ihren Thron,
•Hvmm du Ol/mpisehen Faien tivi^e BerrHhitmMhi iw^
ehrend.*
So $ingt Pindar Olymp, XI V", Dafs aber auf diese Weise dem
Urbegriff zufolge Ghnris, die ursprünglich eine und einzige,
mit Aphrodite einerlei in , möchte sich kaum bestreiten las ?en ;
auch mit Aphrodite» als Fenus Libitina; wie wir solches aus
dem Namen zu tchliessen geneigt find. Denn Charis, offenbae
verwandt mit Charon, Charopsj bestätigt aufs neue die Behaup*
tnog, wie der alte Glauben des Hellenen die Begriffe TOn Tod»
Unter^relt «•dFreade» seeliger Zustand, nicht zu trennen wnfste^
sondern ttetf mit einander verband. Ob di< Voranlatinng hiezu
aas Aegypten eegelien Wf^r, oder andenwohett wollen wir jetzt
Dicht entscheiden, wir bescheiden un«« jene Ideenvervrandt«
Schaft hier aufs neue nachgewiesen zo^ ballen. Also ist Charia
arsprünglich idenüfch mit Apbredite» wenn aie aber nachbec
in eine Dreizahl von belügen» reinen Jungfrauen zerlegt (Emana-
tion)» und ai9 reine, unantasthare Jnngfoan verehrt wird, so bat
sie dies mit andern Lichtwesen gemein , mit Athene^ die ur«
spianglich Gattin des Hepbaitos-iPhthahy dann als reines Licht-
weien» als rem Jungfrm verehrt wird» bat sie gemein mit der
reisen» onantastbaien Jangfkan A^eaUtg mit der Urmate Mafa^
die alsbdd an eine Drei« oder Neunzabl weibttcher reiner We-
sen lerfUlt. Eben so erkl&rbar wird es ]eitt» warum diesea
Jongfranendior alt ttMndige BegteiluDg der Aphrodite erscbeintt
waram Aphrodite anf dem W^n der Charitinnen Shrt. 80
batte Sappho gesungen, f apud Mmer^ Ork L §»40 Daber die
Charitinnen »auch im Oicbomenlscben Gnitut Beititierinnen
lad Tdchter dieser Ottttin sind.« ( vergL S. 178.) Wie Ae UU'
leite Aphrodite in Cypem» so mag denn ancb die Slteste Charit
miler dem bloiten Steine » der an Eteodet Zelt vom Himmel
grfaUen» verehrt worden seyn; Paiuän. IX* 38 ink* Und eben
ditsem Eteocles schreibt die allgemeine Sage au, die Verehrung
dir Charitinnen in der Dreizahl eingeführt zn hab^n. WentI
wir nun aber die Vierzahl der Charitinnen ( i. das Monument
h<l Gori Mus, Etrusc. Fol 1. tob. XCIL ) für spätere Ausbil-
dong anerkennen müssen, so zeigst sich uns dagegen die Ztvei*
W der Charitinnen als älter. Das alte Athen , neinlich wie
Sparta verehrte zwei Charitinnen, ersteres Auxo und Heger
wen letzteres die Kleta (oder KlCta) und Phaenna, Na-
Jnt'n» die «ie schun hinreichend als Naturgottheiten bezeichnen»
Pausan. IX. 35. Gerade so zählte Arkadien seinen frühesten
Oöitem zwei üoren aUf Fautm* FUL 34. £ia neuerer for-
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t
fchet tucht diM d^rph Hie Annahai.9- von zwei Jahresseiteii
fiL eickiär^j» Wie wollen ixu^ 4ie Zweiheit Kabirischer We-
MQ. ia Sparta wie an. das Pip^urenpaaK erinnt^rn, dat aach in
^ie Drcizdhl sarfiel, daa in A»he^ efaaafaU^ ip. P^aUieü
Wla mip an diaftea Dienal dov Gbi^ttnom bürger.
^pba Sta/Aftteiiudchtupgea geknüpft weidam ko'üQl«« iat not
cboqiei^Qj» Abgaben den Chanteptempet liefora mnfttMy« Da
Hu^ Pi^iiisatiiaf ( IX., 54.. ) zwei altetla Tribi^a in^ Ojrckpmenos
nennt, Jf^epkisias und iteojdeisß^ ertveiflü<;lx 4cr lPelatgi»cben
tJreinvvohiieri und die dei^ Themlischen Einwaoqgiar, dex Mi»
pyer, so wiH der Vei:f. entere aU die Periöken^^ls linsbar«
Ackertbauer oder X^l^Q^^ff^ß analpg der Athenischei^ Einrieb«
tuflg angesehen wissen (S. 185. vergl. 307, Not.)» — "Wenn
wir avch dem Verf. zugeben, iah diese Periöken keine andere
Sewesen, als die eheiualigcn pelas«;ischen Ureinwohner des Lan-
es^ der Kephislsdie Stamm, unterworfen den aua Thessalien
eingewanderten Mindern oder dem Eteokleisclica Stamm, so se-
hen lyir noch nicht ab, warum die ersieren gerade TeUontcn,
9Ualog der Athenischen Einrichtung teyn sollen,, oder vieiaienf
>^'arun^ diese zinspflichtigen Ackerbauer durchaus Tclegnten seyn
lol^ea, da doch nicht blofs die Lesart Tdeonten bekanntlich
ungewils, sondern auch (iitsa ganze Ansiclit, unser Verf.
huiui t, durch nettere Einwendungen sehr unwahrscheinlich
feniacht worden ist. Wenn gleich der Verf^i gesteht, dmch
<;hömanns Einwürfe in seiner Ueberzeugung nicht erschüttert
word.en zu 8evr\, so werden ihn vielleicht Platners Uaiersiw
chungen, ( Beiträge zni Kenntniis des Att. Bechts, cap. 2* pag«
>I5 ff ) zu einer andern Ansicht bewegen. Ob«chon dieser vorsichti£;e
Öelebrte es unentschieden lölst, ob T^Aioi/rtc oder FeXforn^ die
m^ahre Lesart sey, so Ist ci^ doch der Meinungi, daii in ^edem
Fali Prißsterj keineswegs aber so, ohne allen weiteren Zusatz,
die ackerbauende Classe darunter zu verstehen sey, Wit sind
deswegen, eher geneigt, die Eteokleische Tribus zu Orch0.i|ptiMM
(ür die O^leonten oder TeUpnten aa halten « aU den vorneh-
xneren, edleseA Priesterstandi^ deren Land Periokep, der
KephisUche Stamm bebaueten; ihnen dann JMjpieUl aaalfliiB
n it andern Orten einen kriegerischen. Staoun, dea Stamm ir
fhlegj^ (Hopl|ten)a de» vni.ec Phiegyat eine Zeitlang die Heir-
tchalEi ^ gerissen. Diese Pfai^cyet tiew^hnten mit dei
Miajeim xeraPH 4W«lHi^ ^tia,^ i»be9iowo|i\ XI»
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«dklhiib;Böoüfln ftixibeiauKb,. NiFgeDdi Mehr alt ?a ibßea^
in diesen Lapitheii'^blegyeni». nmht mm die heliionkräftuit
\oi;teit Tbtii«ii#M* aafgelluuii, DMA Lafilbm ua4 Plilegyer
tis4 dfurchaus iiuv:.£^ Sfümn» 1^)6«^ t9&>* Atklepiot
abeci lim (U« Phlegjpi' hmpMädiikh:^whim$^ difter &9I1A dac
bniiMfiUl öaiui.mt dfm* Tsophpiiia»: Muii>*r, dei elf
Wliiiiiiirh^r- Om aO^ AAlepifit.Atlfitatm tu. Lebedea ver«
«hu witd». imA 40k«. vi» wie tohm oben «pbe»«, idanü^cb
nil ÜMott« dm SoImm dtC' KMPOnit Moh CicMOi^ in £<)fr tf^'
iimiBmu. ml at kamt, so Aber d|f» mrsprü^fiki§ EMeit. dea /'Aj^
jisMmmt mnd^ dat Mpi/citahm Tf^onm- kein, weitjercr
Awfifei obwidtexu (S. dei.)
Schwerlich dürften, lich Einwendungen macheB lassen«
?en dM, was im gn Abschnitt S. 205. ff. über die Spuren, ei-.
Ii er dauernden Herrscliaft der Minyer in Böotien- gesagt ist.
Interessante mythologische Forschungen sind mit eingeweht«
Ais Retuitat« über Theba's Urgeschichte zieht der Verf» dea
Schlofiy »da£s Thebe früher ein Sitz olfer. Prietter^chaften war
»und ans den Hailigtkümem,. d^e der. Dienst der Demeter un^
»des Kadmos, Kabirischer Potenzen mit sich führte, entstand^
^'anfänglich ohne alle politische Bedeutung, erst dadurch, dufs
»es kriegerischen Stämmen unterworfen wurde und diese mit
■der Heiligkeit alier. Prietlerkönige hier zusammen trafen, er-
>bielt es Macht und Ansehen; aber im Wechsel. mannigfaltig<x
•UntersQchu^gao iaii dai. alta KadmeionenT.olk untergegbngen,
aanfi Sur in geringeii- Spureiif theils za Tbaba, the^s. hie und
»da Terstreal», übrig ^ablieben.« (S. 055. Nun. verfolgt
der Verf« weiter« (Abschnitt ^. S. 959. fl.) die Saukunst und«
die Aeuhfhümer van. OreMmma^ß. iatbeioodace da». barühmu^
Scbatahaiu; bändeit auch von Orobomaaof» nls See- und Haxu»
Mütidt^ Demaiiobal. ( XL 2^. ) werden dia^ Niedarlni»
sangen daft-Mmjec i» TbasMdmi .baräefctiohiigt und» die-^^qs*'
'famndttDg zwiiohan OxdhimaiiQa und Jolkas, diaaam HaopU
ili». TfaaeMilifabec Minfar nachgaiai^iebk Oaniaa aba» wird ^
itm Matt. «atQm dia^ AjegiMMtiitto^ ihMan. Zug d«cb- mcb dap
gfwttBBchaa Baridilaii tm, Jolkat - avigahl». jlfm/er. b^ivaa
(XOi & ttgi.) Diaram UflMiHidi JiabHi wivr)adM)h ai»e fsb^
to genuoe,^ ab arua^Ucbr Unfmoobong det^ barühaMeft. Fabal
taa jdeur Zuge daA' ürgonauteit. BU yardankea, eine Ui|tMM*
ehaogy deren. Schwierigkeiten gewifa Jeder kennt» die
Verl* auf eine Art geführt hat, dall er wohl auB den Da^ik «Dil
Beifall der gelehrton Weh gerechte Ansprüche machen dati*
Da er ohne Zweifet hier zaerat die Bahn gebrochen hat, *ö
glauben wir unsern Lesern einen Dienst zu erweisen, wenn
wir lia ^t ^im E^&houMcum^e^ ^mobiug^qn päbvrr.^kajuit
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g5a GescIuGhte HdlatitfdMr SliauM t. A.\0. Haiku
machen. Minveische Helden also sind die Argonauten, lie bܫ i
den den Grundstock, an den sich dann hei ^rweiternng dec
Ursage, Thessalische Helden mit angeschlossen haben mögen, .
wie Aktor, Peleu» u. s. w. bis endlich, bei i na mer grösserer 1
Ausdehnung der Fabel, fast alle sagen berühmtereii Hellenen« j
Städte ihre Siammheroen zu dieiem Abentheuer sandten. (S, {
s6i*) Eigenthümlich sind dem Mythus die Orchoraenischen
Namen, und es scheint, dufs nicht sowohl die Minyer in lbe<- i
salion, sondern eigentlich Orchomenos es ist, worauf die Fahrt
der Helden ursprünglich zurückbezogen wird. In Orchomenoi
und Jolkos ist die lokale £nt>tehung und Fortbildung der Sage j
zu suchen» Der Hort, nachdem die Helden streben, ist ein gans
Ideder «nd symbolischer, — das Viiels des WiddcrS| dar für
Phryxias den Opfertod erlitten; ^ ihn holt Jasion ein,
junge ß in die fVelt tretende ^ mthrkaft versöknefide GoCf ; - Deon die
Namen Jmsien^ Jasios , Jason^ Jasos sind von Ursprung an einw*
lei9 eine Gestbit mit Kadmos und dem Kabiren Kadmilos ntch
. Samothraoischer Lehre (s. oben)» Deatellie Verbältnift, das
. dort swltcben . Jasion nnd der Josten Göttin gedacht wird,
tritt hier im Iteroitcheii MythtU' switdMi fcton iuid Ar»/ ^
Jolkiflchen Schntzgötiin, ein. Noeh Uaier tritt in der Si|^
von der Medea der symbolische OffMid Wid Korn diaiei} Sifl*
Berfor, bei der Einheit der Culte «Ha KorinA und Jolkoi» ^
filen des Hehdienstea, itekt tio mit ihren Ktnd«rn «npffi^^
i& demsabea VerhiltiilMe sor KoritttUtchmi Hert, wie KaliW
zur Artemis, Jasion tani Kadmilot, Mellkertes zu PosaMii
Der ewige- nnd ursprünfjlick reinreligiöse Mythus war nan ia d^
Volks^nge übergegangen und die Priesterin zur alten Königin
▼on Korintho5 geworden. (S. «70.) Medea ist, ganz wie laH^ii
als eine Darstellung und Offenbarung der Hauptgottheit, ^
inlegrirender -Theil , als die mystische Seite des Korintisch»W»
ki^chen Heiadiensies zu betrachten, und die ganze Sage
Medea durchaus dem alt * hellenischen Glauben zu vindicirfll«
Denn ihr angebliches Vaterland ist j4ä, ein Fernland in aller
Unbestifiimtheit , zu dam die nähere Bestimmung Kolchis esA
später hinziisekommen. So «refTend und bezeichnend hat der \
Verf die ideelle Seile dieses Mythus hervorgehoben, wie ge^ü* ,
»och keiner vor ihm. Nur ein Punkt, glauben wir, verdient |
. hi< r noch eine Berücksichtigung. Rs ist der IVidder , an der
die ganz*' Sage geknüpft ist, dessen Vlicfs der junge versöhnende
Gott zurückbringen soll, Rtf. dachte hiebei sogleich an d«o
AegyptiMhen Herakles, d*im der WiHdert'dat Leben gerettet,*)
mit dessen Felle Umhängen Jtfifer^jtmmm mssh laog^nLÜt^
S$eHm$ im TbtMU Ul. 47(^tm4 dndfatjlif Aasleten '
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Gcsdnclile fidtemselier Sttnütf^ r« A. O. Müller. 953
ten dem geliebten Sofaae sich zeigt und dessen Sehnsucht stillt*
In ähnlichen Beziehungen scheint aucii in diesem Mythus der
Widder zum Jasion zu stehen. Die Bfcdeutsamkeit dieses Sym-
bols iber in AegYptischer Mythe, seine Beziehung auf Sonnen^'
dienst, wer möchte sie verkennen oder ablängnen? Stellen wir
d^mit zusammen die Angabe» dafs die Kolcher eine Aegyptische
Kolonie seyen, mit gleichern Sonnenkultus, so wird uns das
WiddersynQbol nur um so bezeichnender Und bedeutsamer, und
xTir dürfen wohl die Vrrmuthiing wagen, dnfs durch das goidn«
Vliefs, das die Holden nach Griechenland überbringen müssen,
eine FtMndung oder^^erp/lanuing alt Aftyptisch- Kolohischen Sm»
tmSmaeSß oder, nach Ritter, alt Indisch^ KoUhischen Scnnm^
^bMsr, iMcA Gruthadand angedeutet ley. ^
' Die Kuomche, ausMoUehe Sehe des M jthat bat der Tecf«
attl vAnimt treffend (cap. 15. S, d83. fft ) aasgemittelt. Sehifm
fdH bleibt immer ein wagentKchet Element dietei Mythus, Er*
iDDemngen an die ersten Seefeihrten def tee« und ichiffkun«
«Ilgen Minyer sind hier ihm aufbehalten, dergleichen ß. die
von Minyeischen Seefahrern versuchte Einfahrt in den Pontos
durch den Bosporoi und Hellespont, Seefahrten, die ihre Rich-
tung auf Lemnos, die Küsten des Hellespont und Bosporot
nahmen, die aber darin die Sage allmählig nach Taurien und
zuletzt nach Kolchis hin ausbreitet. So wird es einleuchtend,
wie Jolkische Min} er im Lemnos sich niedergelassen haben
konnten. (j4. S. 500. ff.) Vertrieben durch Tyrrhenische Pe-
iaiger, welche von Athen gezogen, wenden sie sich nun nach
ttkonien, etwa 90 Jahre nach Troja's Zerstörung, lassen sich
*m Taygetus nieder, bevölkern Amykla, unter den Achäern^
und von da aus die Insel Melos, nebst Gortyna auf Greta. Mit
ihnen verbunden hatten sich zu Amyklä auch Aegiden, The-
jbäische Radmeer, von dorten verjagt, niedergelassen. ($»555. ffL)
^ Allein bei dem zunehmenden Andränge der Oorer «erden
«lie Minyer genötliigt, den Lakonischen Boden zu verlaseen; Ein
TheU wendei eiGh tu Lande über die Arkadiedben Gebirge nach
Iti^jlitn, wozu de vielleicht ein früherer Zntammenhang die»
tiK'lMdschaft mit dem Minyeitohen Oxohomenot beevogen hm^
iNlinj; (S. 971.}} ein Tb^ setzt über das Meer nach Ttaem
m^pämiUi von liiet ans das berühmte Cyrene, ein Umstand»
dar md 4ie Deotnng mancher hierauf sich begehenden Segen
fMßliligkait i«; der es uns famer erklären leist, vsaram
dIeJkrgonitfSleA |p dm Okeanos gelangen» nm Xii^^an schifEea
lA durch den Nil oder fibar den I^sehm Erdrücken au dem
T«ia»SSGhen See kommen« Gelegentlich bat aoch der Verf.
I dijlBntiMwdmng arigefühit» dalii ikfmn.fj'los, wo Nestor g^
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Die beiflea letav^fen Abtchidlt*> (ig^w^ ap.) .v^i4tt|
licK nun übet den Untergang d|»fc vordem sa. euigebjeiteteil
Miny<:ischen Macht, und übet die weiteren Scbicksule yod Off
^boineiios^ Vorerst Tkracische Einwanderer i^rea es^ durcli
weLcho Orcborueno!s Macht gefährdet ward, Pierien am OItumI
po% und die Genend um den Hfhkoa w^urdea ihre Wohnsiize^
wo. »ie sprechende Denkmale ihrer Anwetenbeiti Mujendufui
und Orphisch- Dionysuche^ Heiigion hiQterjaiseH faab^D« Aocli
njit d^ü ersten Apjmg€th. epUchei^ Poesie i^eht d|ese Kolonie in
Bjibertir Verbiodmi^» Dccb weit bedeutender für die Verhak-
nisae der Minyer war die Eio^^anderqng der Aolischen äöcta^
(e5«.50,t)». 'i® vollendete den Sturz der, Minyeiicben MacDt
©rchömenos ward, Böotiscb^ die Minyer vertrieben oder uDtet«j
werfen, TUßben» Boraus die Kadmeer gleicbfallp vertoebea,
Haupitit». der- Bdiitcii«. Oichomenos, zwan gesunken, icheialj
doch, iiomer noch an Ansehen und> Macht, Tkeben xunachsC
die zweite Stadt det« Qpoiiscb^D Bundes gewete]|. wa sefü, OQ^
sugieiqh Vorhut gegen die von Nord/^n vordrioganden Tb^-
i^lier« Oie folgendp Geschichte yon; Orchotnenos bi^i ^enij
arfreuÜQhea. d#^.. Dairch Fehden tpip Theben« durch wieder-
Qulte Zet^ti^lfmgßn ifink. die Stadt von dcna^ Ginfei ihrer Groi<^
lOj, sehr ,heruater, di^ ii den spSUm Röo||s<^en Kaiserzd^,
nur ein, mtbedaateod^f Flecken y.orbig^den war. Ui»d ^na;
schÜe&t sich die. B^iiQptchiiing. über, eUke.SlAdt,,defC9i. Bnitcnii^
ij^ch der VemQheKung n^uf^nv^ Reisenden»'*') kanm rfnige Mrf
Jporplatien, jUehecpeste des Vr|ifamli||i.SdialslMMipei, üntfllocn
von ^äoleinckiaf^en . dlf^^ denit Tempel der €;foHti)iiietf ei^
noinmen , in. di«; tfßifi^s^ ßiVfPf Küch^ Jct^t (ti.qgeietit si|id^ be^
m^undeOf
Pie 6^ Beilaeen verbreiten sich , ^bet äie.Tjrrhc/iuchen Per
taig^ über, die Gottheiter^ von Sam<Hhraf:c ( §. oben ) , die dijlM
(anlhtUl Genealogien Miayei^oher Könige» der Phlegvfr vm
J^upHhMn^i^^ Helden von Mi^gnem uiid Hyria, Eopbr«
^deo. endlich dei: Aegiden von Tbeaa. und Akraget». die Tieiie
•inige Inichriften, die Qlnice eine- ch^femologiichcf Uebemcbt
4er AeohsoheiL %ti&kef Züge, die seebtie anth^U
«Qdi B«^p Stil im. hn^&giM CJun^ fo%^|»«i«.
Wir •fjttuhcn darc^ dkl vesgelegten ftdkmib^ bteVfiflM
mm obea aus£es orocheiM Urthell «Ober ^km Wertlpr4Ni
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tn|t ftKfiljffMtigt zo haben» linc^ ini««!^ ^ir xnmT« "Ltier
n SuutmBn '4iflMt W««k<^ «teMm» können wir oicht scbei-
9, 6tm 4«a Wupteh aimuvptecbnf cMi de^ V«)4* an
iB»nniftUa Mm irfipMm mmtr ZcH« ntn dei\ OfigMivvfftai
der oeiMtM und ttcOhtoitcsUn Kmzeiredner TenUchliadi« i^esammcH
"ml hcra«f<\;egcbctt von F. \V. Flachmann» ^rcdiKcr zti Solhtadt
tty Nordhauscn. Hannover 1819 in der WahnscKen HoFbuchhamllune
(558 S.). Auch unttr dem Trtel: Musterpr. über nlle Evan<. und
ipiitela des Jahres, so wi^ <^ber freye Tem nnd CasualfMlle^ aus
taetc* üerai^sg^ebea von J., A* J.. GttSiR» Prediger »MaekMu
lede bey KordiMOMiiL F. fUüCS.MMÜim mmm Biad« '
^ di^ %«fSP.Im «im Zciu
^ne- SuQmlung von Predigtee^ mehrerer Ktnzelrectner in im
Vtok 011(1 Prinoip, vgn der Predigt^atnmlung einet eiruelnen
cdom vertchiedeo. Pie letztere giebt das Eigeotühinüche»
l|d etwa Mtiiiterhafte dieses MuDnes zur allgemeineren Erbauung
ni» ond (las Urtbeii übei; die Herausgabe beruht auf d? r Aa-
ckenming, deten sich diese Kanzeij^edner erfreun. Eine Samm-
ttg der ersten Art mag wobi anch mit von solchem Ui(tbeil«
W die Verfaaser ausgehen ., sie will aber mehr da» Objective«
)wohi in der porm al.i in dem Inhalt«. Die Beurtheiiung des*
'^t was musterhaft s^y^ hat hier nun eine grosse Schivierig^
$oU der Geschmack das Einen, der auswählt, eAtschei-
^n? oder wenn es deren mehrere sind, der Geschmack einet
^Hen? Wie subjektiv solches Urtheil ausfallen moCs,, erhallt
t-boa daraus,, weil noch keineswegs ein allgemein anerkannter
»omiHetischer Grundsatz für solche Wahl in der Mille fleht»
'«ioa der eine Zuhörer verlangt mehr klare Belehrung, wäh«
^nd der andere niehr gerührt seyn will, der dritte da» Mpra-
i^iren lieber hört, und andre telbst über die. Mischung dieses
bcyfacben gar sehr verschied ner Meinung sind. So wird, denn
^de Auswahl nur den Grundsatz det Wählenden ausspret^hent
^ieroBit niMt auf einen Theil derjenigen^,, weiche sich durch ge*>
iruckte Predinten ^Hiftiiea wollen«, t^dknai kteften;. und weni^
von ihm dlfi^/«ipff%^» (»DBftBt wenlea» ea mufa stillschweir
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/
956 " £i*bauungs - Schrifteiu
lieh die um to avtchfiineki* Dodi wUd dat auch dadurch
riübligt» dafs sie voa afterkaiiiitexi , voniiglicheii KiiiiEelradi
genommeA find; und noch mehr deduicb , daf$ sie sich,
diese Torfiegendeot in einem besümmien Ohiect, ]aam üta
neeettatt Zeiteieigniiie Ter einigen« Um auch hier noch a
liehe Müfdenlung zu verhüten» entschuldigt der Hetauip
das Auslassen . mancher schönen Beden mii den Grantea i
Um&ngs , den dieser Band haben mufste. Die, fTamen der
Rtinkafdt Jimmon, Schaderoff, BmutmM Tuekimers Enm
weisen eine Auswahl ans solchen anerkaioa^n Kanselreda
an welchen man vorzügUch das LichlvoUe r&hmt» und wea
oder weniger dieReflezion vorherrscht, wie Audi aut seid
die mehr unmittelbar aus dem innern Leben des Ghkislse
den, wie Dräsekt, Tiede , F. A Wolf, Theremin und wddl
Lebhaftigkeit des christlichen Gefühls in die BetrachtuDg
Gegenwart ausströmen lassen, wie Blessi^, IVinkUr j (Oberp
2u Ellrich), Biederstedt , (Consistorialr . zu Greifswalde), .
fot, (reform. Prediger zu Berlin), wriA Hocke, (Superint, zu l i
ningen), und mehr in politischer Begeisterung» v^xeHafin, ^ i
perint« zu Bleicherode), Steinbrenntr (Pfarrer zu Grofsbodun§(
Schanz, (Metropolitan zu Ziegenhayn) , Wtstermaier, (Genen
perintendent zu Magdeburg), und in politischen KeflexioneSf
Cludiiis (Superint. zu Hildosheim), Fn>^cÄ (Superint. zu Quedlli j
£ine Sammlung solcher Artist auch darin homiletisch belebe i
dafs men sieht, wie die Begeisterung durch Zeitumstände nicht
religiösen Geist überwältigen darf z. B* bis dahin» dals der ErotH
als ein Ungeheuer, oder die Besiegung desselben beinahe
den entscheidenden Sieg über das hose Princip erklärt wei
welche Unschicklichkeit weniger in der bewegten Zeit alt i
lerhin empfunden wird. Mehrere Predigten aus ^i^MiSin
Inng sind nicht gana vou solchen Uebenveibuttgen twf, i
die aeigen dagegen wie mitten in der gerechten Bewegnng
heilige Kraft des Ghrittenthums über die Zeitbeguiwheüsn
hig kinaussieiitt und eAm hiernnt wohl thnt»
Das Gebet des Herrn« in eiaer fortlaufenden Reihe von Predigten, o
einem Anhange mehrerer Feit, und Gelegenhcits* Reden, nach <
* Bedürfnisse unsrer Zeit« yoa G. PaiEOa W* Schultz» Qoci
TbeeL K* Beier* Otfnslsloriahatli» Bezlrl(i«8cbttl-Ias^ art
evaag. obristl Stadtpfr. bi Sptm* B^er und Hildclben i
Oswald » sBei, (e9t> S.) x 9U Hkr. ^
Dat Oebet dea Herrn Mtit in dee Vesainigung mü €t
eins zu Gott spieditn, bitten, erwarten, glauben und hflA
der Herr selbst legt in diesem Oebete aUer Oebele da« 8lhi
nifs Gottes, vieles in das Herz seiner Jünger* Wefl%
unendlicher Geist. Nichts ist daher unwürdiger, als dsfl
meist als todter Bachstabe vechaiU« nichts ist würdiger fir«
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Erbauungs • Schriften. 937
n^elitchen Lebrer» alt dieses Gehet auszulegen» und nichtt
langt mehr den Geist Christi /um es zu verstehen« DieAui-
ung Luthers bleibt ein Meisterstück und unsterbliches Zeug«
I seines hohen Ghri»tenthums auch schon darin, dafs er die
•0 deutschen Auslegungen (von dem gten Jahrhundert an) ver-
iden hat; denn was evangelisch ist, mufs sich im christli.
n Gtmüthe jeder Zeit bewähren. Dieses herrliche Gebet hat
r einen unserer vorzüglichen Kanzelredner zum Ausleger in
et Reihe von Predigten (von iten Adv. 1819 bis zum S. In-
1820) erhalten , und sie sind durch den evangel . Geist bei
lem blühenden Rednertalent geweiht. Die erste Predigt stellt
I dtm Unser Vater das Verderben des Götzendienstes in kur«
1 Zügen und frischen Farben dar, z. B. »wird Götze und
)tzendiener sich nicht am Ende auf einem und eben demsel*
0 Pfade des Lasters begegnen?« und spricht davon »Wie ganz
der^ die Lehre Jesu! Nur Ein Gott für Himmel und Erde
d alle Welten und dieser Gott in nichts dunkel und uner*
rechlich, was dem Menschen von ihm zu erkennen noth thut, die-
reinige Gott ein Vater!« Weiter wird lichtvoll diese Wohlthat
r die \ugen gelegt und dem Herzen übergeben bis dahin,
Ii die Erklärung Luthers unmittelbar anschliessen könnte:
'Ott will uns damit locken, dafs wir glauben sollen, er sey
iser rechter Vater und wir seine rechten Kinder;« und wenn
30 will auch jene altteutsche: »Habe die Minne, die thuot
Wesen sinen son.« — Auch die ate Pred. der du bist im
mmd! geht von der historischen Betrachtung aus, und führt
Her schürfen Blicken auf eine gewisse Versinnlichungs - und
^rfiosterungssucht unserer Zeit, zu dem hohen Bewufstseyn
1 Christen, dnfs unser Vater im Himmel ist, und darum
cht ferne von einem jeglichen unter uns, denn in ihm leben,
eben und lind wir; |a wer nur reinen Herzens ist, wird ihn
können ! « Und so mag denn weiter Luthers Erklärung
icü hier sich anscbliesien: «auf d als wir getrost und mit aller
Bvenicht ihn bitten sollen, wie die lieben Rinder ihren lieben
»ter.« Die jte Fred. Gtheiliget werde dein Name, bezieht sich
•'onders auf die Gotte^läugnt-r und Pharisäer der sogenannten
bildeten Welt, auf das Schwelgen in dunkeln Gefühlen, auf
^ Sireben nach drückender Herrschaft über Vernunft und Ge-
^^s«n, lind dergl« und so ist sie zuglr^ich eine zeitgemässe Aus-
hrung jener Luther. Erklärung, »dafs der Name Gottes bei uns
heiligt werde, wo dds Wort Gottes lauter und rein gelehrt
*fd, Und wir auch heilig, als die Kinder Gottes, darnach le-
Die 4to Pred fVie sehr aiich unsere Zeit es bedürfe , dafs
'' im Geiste Jesu beten: Vater im Himmel , dein Reich kom^
< ntiolich »Jucht als Kirchenthum das nur harxschtA will.
g58 ^rbauuiigs-Schrift»9»
iopdfirn aU Chrittenthum » weichet nur «Jiejien y^U| itm
fnagßn 4ie Umtrieba der Pharisäer^ die Unwissenheit ond !
v^BiiHn svrückführeQ \voHen, wie nuch ^cgen die utiglaQ))
Sadduciier unserer Zeit; da der Unsinn die Aufklärung qih
trbräil4«ll« ^nd dex Welt Heil mit Du^hstichen befördfin
kpn^c^* vtirmeixile«« Zur Liei>e ua4 £iiitr^ht \^ird 1^
l^tvfoHy 'dennoch iwUlen lieh manche tüx cii« Waisen lodui
gar ^ Fförnrnsten« , weil sie »ÜeMr gf trennt ^l^ibfA
fdn\ und taianche lästern und untergraben d^n i^rche^bte
%«6iiPaiiluB oder K#pbiu» Qalvin oder Luthek ip ei|iem)if
/inMbao ilinaii «tebefel, alt Jteua Christu« Qn4 luda.M
' fif atigelioiiw« So ^'oUan snancha kiwr ibra Scbula« «UMll
Hf»rkoi|[|<»M t taanqke üdm Sadaipieiil gaUrad machen,
baten wir um den Sieg 4et baswen öeliSat aUe die
len Gi^er «nai^eV Zeit, LAil^ber sa£t d^s ix| ie|na|EAÜI
»dats )ckn$ de' bimivlite^e Vater aeineii b^li^eQ Geist g«M^
wir 'seinem heiligen Wotie durch aeine Of^a^ glf|ub0t^; ^ !
lieh leben.* — Oie Predigt vbc5 die 4te Bitte «n|mtf||
die Gottesvergettenbeit Mierer Z^tp ipep toUetjrptfcelf diH
)e der Fruchtbarkeit sowohl, llrie «ntelreir Kräfte elcke9MI>J
solle recht verstehen, wie unset täg)ichet Brod aadi attVkl
Mittel, die von Gott koitimen , in sich begreife-, und gegt\
l^uxus unserer Tage Bescheidenheit und Genügsamkeit lÄ
so wird auch geredet gegen verwerflichen Erwerb, Leicbijl
keit, egöistiiphes Klagen in Jahren des Ueberftusses uni li
Sünden, die der Prediger jetzt mit aller Kruft cü^tü nnifc
dar«, wie die Luther, Erklärung sagt, »wir mit Danksagyng
pfahen unser täglich Brod.« — Die Jle Pred, JVU ich din
^igkeit eines hindlichen Umgangs mit Gott auf dem Glauken. «
f^ßrgebtmg Unserer Sünden beru/ie , spricht klar und wariBr
»nur ein reine«, gebessertes, seiner Vergebufag gewiwesl
ttat HAgesicbl Gottes betend schauen kaprt;« — wie es iJ
kiem Ue^nen katech, heif«t — dals der Vater im Himmel i
anaehett wolle unsere Sünde etc* iDie öte Pred. TVte wir ^
im itt^ern SckuUig€ru.'(ßtc. führt diese« praktisch für diese i
Sec^lpflichl ßii9. Die folgende Pred^ lehrt die foUa- i
nmi$ iis Versuchung, dabin Ve^t^eji> da(r uikiefe Staat
ligkeil «ich bewähr«^ tiM» uns tor Leichuiäti M^^^
MiAjb.U l^^ehireil^' bm auch schonend gegen uns^raNasl
Üi- teyki» uns i^ttversicht im Gebet he eintuflösiso.
^Ur 7iek| BMtb wlr4 *die nahe Vcrwatidlschaft zwiidi^ ^
iikid BMMk w nMmiich das wahre Uet>el ^
Sö<64 kMMiitr uttA iBilUig die Sünde ht; doph nMi^^M^j
tnattcbet ipbiiaaibh» isichl Mtis lielM«4jgjt «eylle.iM
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i
Erbauungs ^ Schriften« ^5j^
Im leMierst, dafs das Cott tstadUbh (fttoritt t& MM«ijn
wimerthale in den Himmel zu sich ^ehmtti möge, fairst lieh
ich nicht woU kl ßtaer Frtdi^ ah.«m mit Hem Bdsc^ p(r.
akr und etwa «uch el»|;alUeh Mwltkdil. ObtaaMil dritigf
ch hier dar W^voh auf^ jafo idieie Väftuglitlien IPr^igtea
areo Kürze tach llilmi IM, lieber ^ocb einige ilieh^^blen
<<»<^ in walchltt 4ir 0^ vnd die BlnheH dlfttat beMIchM
»(^ ift'MnMuOittttitBbbeii Bitteta, Ud lllefladeututtg, WMi
\« < «n«ilbea )ie%h Äbei^ >leih ebetebligen und fetzigen Zeit;.
■•«»Ilefcbtv «1» ^ '««ige Innere Wasen de« CbHstentliumB
•iMHid, «bau trefftitb t(M&m wSre, als ihre Anwendung
^attge V\arbiltniM der Cknsten. ^*
» folgenden Predigten sind bey besohtlern Vorfällen ^-
rtjnj. Zaent ehie am Ta*e fli. Febr. 18i8), der in beyrien
Sttfdtkfrchen «u Speyer gesammelten Unfferschrifien zut
Wdiehen Vereinigutig. Denn nach dem König«. Besdtipl folU
MUeie ^lediglich ^er eignen Ücberzeugung und dem frcyen
blichlusse der einzelnen Kirchengemeindeiü« übcrlnJien leyn ;
^ 50 ist sie anch durch Unterschriften zu Stande gekommen»
<-Hon die Wahl des Tbcmas, dafs es nichts weiter als die gehäh^
Achtung fi'&s Alte sejr , was uns , in diesen Tagen, zu man'-
an^öiic/i Neuefi führte beweist das ZVveckmhssige, and das
ffistvolle und Erbauliche in dieset und den folgenflen Reden
5;rnebi sich eben so Iren seifcsiw So die fredigt am Verein i*
ODgsfeste (d.^9. Nor^ i8i8). Hietadf tlie gottfesdiiensrlichc Qe^
«chtniTsfeyer bey dem Tode des Conüislbtialr. tV^) ferner
foe Pfifigstpredigt i8ao, eine bey dem WiedereintriU in die
»rche nach der Riiokknnfi ausiler Stände^ersammlunj? tlBig);
^nebUBrbffnonl; einet beueM ptoMtt«Kih^e; Ab6ndandacht|iM
<^bliiNe des Jetes igiS de<;gleichcn i8i$^ bef>de ln^ri«bb; ta^
im ^neTraxinngsrede in einem FWiiiienkreise geballefa
pune^MMihing >»ird besendots deiifenlgiin tel^ VriUki^blai
^ «syn, wetchift die e^angellsoben garne itf Ihi^n kb»
m wM^mgtn ädl An tlebein MüNknieto^ nnd ilh tai
r^lLt^^^Lf^ i^ttl to tehr belebte kirchliche Interesse füt
kti?'^ ^nMffin^ nnd glauben xnil lolgeiidem anfangen zik
(vfiint
^ nü!^ erangelisch^ Kirche» Friedens^rafs ziiai neaen jibüRbendi^
I Des Lebrera und Acltcsten der evangelischeo Gemeinden der rbeini»
^ muL wf sttbaliieban Ptovinaiafiyliodui ziiaüekst gcWidmci
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1
fjßf^ ^ Srbiiiwigs«-Schn^iir ^
F. 4* KtuMif AdtiB. Wmm bty 6> D» liitcbr t>M> »rf> dnx
Obgleich die poetische Seile dieser ehrtifficlieii Elegie m
wie ästhetische Kritik gehört, in deren Urtheil — wir §laiibtf
Lob — wir nicht eingreifen dürfen, so haben wir doch tU«
Recht auf die theologische Seite dieses irenischen Grusses zuhalten,
und unsern Lesern mit demselben aufs freundlichste eine Reibe
von Schriften für Kirchen- Vereinigung und Verfassung zu er-
öffnen. Die Hauptidee ist der Vorzug der Pret bytcrial - Ver*
faisung. Der Dichter mag diese wohl, gleichsam im billiges
Gegensatze der hierarchischen Romantiker, so ToUkomroen,
selbst paradiesi«ch ausmalen, wie sie hier lieblich vor nni
steht, auch selbst so die Wahlfreyheit, womit die Gemeinde
•ich ihren Prediger aussucht, und worauf sie dann ihn schöa
•inführt, und so mit ganzer Seele seiner Führung ergeben bleiM.
Die WirkUchkMt lehrt und gebietet hier, was* wegen der ircdscq-
liehen Dinge geschehen mfilse» damit tine Wahlfreyheit, di»
höher ist, als die Abstimmung der äusterlichen Personen uci
Gemeindtglieder, damit die Wahl des Geistes durch Männer, d^e
dts GeisM Geschäfte treiben, die das Game der Landeskirie
im Hemn tragen, und die jeden GeittlidMn iilme von ssioeoi
Rednertalent oder rop, •onn etwas befangen zu seyn> in die«i<
Kiich« an seine lecbte Stella selaen , desto gründlicher , z^eci-
nassiger, kircfaliclier nnd wahriiafit tmyw bestehe. 1°^^
würde eine noeiiiclie Verschtoening saldier PCsrrbesW^
long ans dam wixkUchen Leben starken Widersprach erfabni
Dsis dieses Gedicht, das, auch kIrcUich gewürdigt, diaAbe^
snahlsfeyer geist, und gemüthroll datsteUt« der Taufe, ö^m
•cn evangelisdien Lehrer, nnd vorAehmlioh* dieser» Asn^
würde dargestellt haben nur im Vorbeygehen gedenkt« hat
etwas entbehren lassen. Aber man entbehrt' das kanm hl'
das, nach seiner Weise, in symbolischer Fülle uiid Geslrit
gegossene Licht über die Feste, Gebräuche etc. das anssssi
chenthum an sich als armselig, so glänzend es auch
erkennen läf st, als herrüch , wenn sich der frey übe rreugteClg
Stenglaube, der sich unmittelbar an das Oberhaupt der Kir
an Jesus Christus, mit evangelischem Sanne anschlieXst| mil
ptan/i in demselben aasspricht*
(DU Fwtsetzung foleß.) *
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•^^^^^ Heidelberger
fahrbücher der Literatur.
, Erbaauags«^ Schriften.
Die Religion spricht in dieser ZwHchrift «m !c«rf aarf Her*
n^leich, und schon der erste, kurze AufMte IMigion Uut Hu-
.anuüt sagt das nicht blos dem Wrtrte ««h. De, W äb,r fVt-
mmi DorstcUung d>r Rd.gtöm» «pricht |a .dettttelben Gei.te.
ind wird .«ne Wirkung nicht verfehlen. Oer 4M eine Pfi„a,,!
«*«C«rt, nicht minder, nnd <Ue ^Uwede: rersehUdene iVe.
vfikrtn tum Ziele erhebt tchoB beM^MMen in die ienseitise Ver
anuniuos vollendeter Geiste«. Eben m erbaulich »ind anrh
m .in Heftes Ueber Oe Forttädung dm- tUU-Au^serkenntnifi ; dl
■rommm SU»» ut iu ZukwJt; m £» fV^ktkeit (ein kleines Ge
oll getbdilt unti gesprodten. Mehr für die Verstande,be.
AniM iioÄdie Kiiit^ureii Abhandlungen: Entsuhun^: und
f«W ^mkfcht, dtr mid,nsert WAlef, Reformator in ^En*
fe*.#*r i^Una^ gtmdUgende Periode. Fon der Geburt L
J.*T iT*'" ^*^bnbewußtseyns . protestantisch
•^rwangdueh. Ks kann hier unser Zweck nicht seyn, dies»
22?" Angabe diese Zeitschrift gebildeten Christen» die auch
Brirt*-/ M°^u" 'i"^ ' ^" empfehlen. Auch
B» mitgetheihen Nachrichten unterstützen den Zwe-.k und Ein*
hock des Ganzen; z. B. die Antwort, welche ßenj. Constant »ui
»•bekannte Verleumdung der Protestanien. die^ ja .dem Cour-
»/ra/ifa,, vom 9. Aug i8io stand, so mannhah ertheilt haf.
Wu kennen eine ahnhche. « eiche eine an Geist, HerxnndSMuwl
stir hoch stehende Frau eben so kräftig, und auch siem-eich
»i?« dem Censeur )ener Zeitung vorhielt). . Das 3te und stoHeft
jiebtauch von einem der neuesten , und wir dürfen Mctnelneiik
I« wichtigsten kirchlichen Ereignisse Nachricht, ron d^r Vm*
«»Sungnjfnode »«Kuluuiie, cimjufi i8at>. Zottit Ertffiiu,^
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• J
Erbauiings-Schrifusu
FererUMeiten hey der Grofsherz. Badischen GenerabjTioJe in Kerb'
f3ie, zur Fereinigung der beyden profest. Kirchen; im tolgendeii:
Beschuls der rcrlumdUmgen der grojsherz. Bad. Gener alsynode li
KarUruhe ztir Fereuugung der beyden protest. Kirchen Der Verf.
ein Mitglied dieser 6>noi!t^, sagt nut völliger Wahrheit: i
\\erk der'Vereioigung ist unter G<jttcs allwaltender Leitung la
Stande ffekoinmen ; zur Beschämung aller Zweifel und Bedenk-
rtchkeiten . welche, der Kleinglaube oder ein böser Wide naae-
Ln eAob;ii hatte. Et hatsich gezeigt, dafs das We<en «
Proteitentiimus weder in einem ewigen Ankämpfen gegen dii
Positive dei Chriitenthums bestehe, noch dafs er eines sichtb^-
ren oberMcn Glaubenirichtert bedürfe, um die abweichenden
Meinuncen. öder den nnt to oft aum Vorwurf gemachten Spi-
rüus prü^atm (Parteigfirt) au aügeln . und iu einer gemeinsam.ü
" den Frieden der Kirche allein be*vihrenden fetten Aniichi lu
1. h<>n.. Wir 4ötfen hihantetient daltder Verfasser, ein hdl ge^
bUdetcr Theoi9ße, den 0eUi4ieier Sjfiiode wbiig au^ge«i&iJÄ
^ Schwall*
*
«f/cftrrllf ^or ürhanunfr der Sta% Rom, von dew Ritter lrn«i^
• fioSi MMieil des K. K. Instituts des Wis^en^ch. i?nd der K.
. ^ AK^SUie derThören Kün.te zu Mailand , der K. Aknd. der WisseaiA
EU Tiifio und mehrerer anderer gelehrten Geullscb. Itahens« AttJH
lt;iHcnischen übersetzt von D. C Fu LBiDENPKOaT*
flus.i^en) Karte (von Alt-Iialifn) und '»»f («^<*»f»>
Weimar, tm Vwlt?e det Gr* H. S- gr. ^V^^L^^-JÄT/i^ii^
\%7K>. Vtll eed 196 (eng ved zioBHcH toblecht gedhMlcte> StMüS
ine Altere Geschichte äes tSmischen Staatet uoteniicbt Wl V. WaCHSlifWl
Professor in Halle. Halle, in Vcilaft der Rcngflttha ftmJihillMi
1819. XVI owI^AM in - ' ]
Wir verbinden die Anzeige dieser zwei Werke, welche m
obßkMrh einander sehr tingleich, in gewissen Theilen der Hf^
Versuchung berühren, und zugleich, wie tchon aut dem liifl
berrorgeht, an einander anschlie«jsen. _
Der üehersetzer des ersten Werkes belehrt uns nicht ifl
«ringsten über sein Original, er sagt uns nicht, dafs seinBucl
ri rentlif h der pfMe Theil eines Werkes in, das den Titel fuhn
JMf istoria i^ltdia mtiea e modema del Cav. Luigi Bossij -W; ^^
HO #tffo> ^vovon schon einige Bände erschienen sind; er Ui<
uns auTh in Ungewifsheit , ob der bedeutende Mangel des
chet , deb neiulich^bei 4ieftec hittoiitchen lJ|iiiemchiiB& <l]
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«
Boi5i Gesch. ItaL Waiksmittfa fllt» Gesch. d. rom. Staates. 9G3
Citate durchaus fehlen (etwa drei oder viet Stellen ausgenom-
men;, ob gleich sehr viele Schriftsuller genannt werden
üeui Verf. oder ihm zur Last gelegt werden mufs. Blickt man
ättO in das Buch selbst hinein, so macht die fast beispielloie
Menge falsch geschriebener Eigennamen, welche auf den erlten
Bo^en mit deutschen und lateinischen Lettern ganz buntiche« ^
ckigt gedruckt sind, einen sehr widerlichen Eindruck» Da liest
nun: Erwdanits, ^fstus, Phobien, Gerion, Autochtheuien^ Leuco*
fiUra, Eninujf üinbertr, Sesostri£%, Peiofoxies^ Deuealeon^ Me i«
wms, Cecrobs, Tso]us (für Juiün. 42, 5.), Phti-ecUts} ArätO'-
lllfk' jilU ates , Halicatüixhy Caropes ^ tidlohitus 9M. Leshoi^ Terttp*
nt, DümudtLeischß D^ohumt^ Pji:t/ia^ote% ^ An\denus^ CArisQsiomm^
Pjrk/menesi Ptohmama, ^xitenor. Hippiifüt Hipp^'^^ jiuiocJkiOnen^
Qiyier^ DioMiiuf^ tyblmhß Cmsoximu^ Idmkoim, Ty-menter^
Jtäm^, ^r^yi^itch, CfyinmntHra, HttiäiQ^Nunmiumno^ PAarofM^
OnM, daf jirgmch^ Meer} da letan ivir von Provon-iert-
^imttft, iroa Ulu6ei»ohn€tn, wir finden aiae Menge ender^ Druck-
khUt\ mla Veftlötse gegen die deuUckt Spruch« > dii tnter«
{unctiM lehr vemiM:hlässi^t , die vorkomxtienden griechischen
I Wintr fett alle faltch gedruckU Wir könnten einige Seiten
Imil dergleichen Rügen anfüllen f ^orani die en'i uiigUubliche
granzende Nachlässigkeit des S^zers und Gorrectort, und die
itöergroaie Flüchtigkeit des Üebersetzert hervorgienge, wenn wir
nicht glaubten , dals uns unsere Leser jenes gerne erlassen» Vun
der Elle des Uebersetzers nur ein paar Proben: $.9 »Zur Ankunft
Christi in die Welt« anstatt: um die Zeit der Geburt Christi»
S« 3. «Eine nicht recht verstandene Stelle des Dionys, y, Bali*
carnafs, des Aalus Gellius und Servius« — ist das eine? und wo
«teht, oder vielmehr wo stehen diese Stellen? Das erfuhrt man
eicht« S, 54 »der Graf Garli in der vorausgeschickten Abband«
long« vermuihiich in der seinem tVerke vorausgeschickten Ab»
Handlung;. Aber das Werk ist nirgends genannte In der Ku-
pft:rftrklärung heilst es bei einer Münze, auf der ein Hebon ab*
gebildet ist: »auf der Rückseite Ochsen mit Menschengesich', ern!« '
^i%li VW wendtn us unn ain dem Bt^tie leibtt» luid vexwai»
*) ti ito tprickt ier f eff. «ler der UeUti. Um «her $teUe tteiadelli
^ Ai vwlil noch afemiD^ beuchtet Me. Man btbegieris, sie naehzn«
s^kl^ea, aber man erfahrt nicht» wo sie steht. Das schünstf Citat
steht S 91: »Eine Stelle in den alten CU^sikern lufst uns glauben^
L dafs« u. s. w. Kun inai; der s;enei\;ce Leser seihst erratben, wo die
L ' Stelle in den alten Classikernstebt^ auF die dieser neue Cla»b
[ siker zielt* ^ Wir können nicht j^lauben, dafs das Original keine
} €flt|e hat St aUfttt aan ein eig^ocr Bind für die Bewettstellea bfn
I mmk UY^p den-der Ifthf cittwr aicht hatte odit lüiht ihwatmt« j
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I
9^4 Bossi Gesch^Ital. Wachsmuth alt. Gesch. cL rom. Staats»
•en nur noch auf S. VL t 5 4 aj 5» 5S 57 8o 85 84 ^9^ n.
Hr. Botfi kennt die frühern Untmvchiingen Ton Bochar^
Dickinion, Glfiver» Blanchinl, l^affei» Goaroacci, Bardetllt
Carli» Oarandi, Fubbronl, MIcali und ander«, er lieriihrt « b»>
ttreitet »imd berichtigt ihre Angaben hiufig *): f allein 4a er
weder deren Stellen anfpebt, noch dem Leier et möglich gei»
macht hat 9 * nacbzanntertudben , ^o bleibt immer ein Gefubl
des Unhefriedigenden in dem Leser znrück» auch wenn er ge-
neigt ist, den Ansichten des Verf. Beifall zu geben. Die er«
tten 51 Seiten nehmen zwei Capitel ein; das erste: Vorausge-
schickte Bemerkungen über die alle Geographie Italiens iu 24
Ptrugraphen ; das zur/V^; Schilderung der geographischen Syste-
me Hes Strabo, Plinius und Ptolemaus in Bezug auf Italien in
ig Paragraphen« Man wünscht bei'dieser Aufzahlung einer zahl-
losen Wenge von Namen, dafs der Verf. die beiden ersten Ca-
pitel in eins möchte vorarbeitet und dadurch Wiederholung und
(jnkbrheit vermieden haben. So beginnt z. B. der 19.
ersten und der 4 ^. des zweiten Ca|Mtels ganz gleich mit den
Worten: »An das Land der Subiner grenzte Latium*, « im er-
sten erfahren wir, dafs das alte Setta jetzt Setze und Pn'f/erman
J^tzt Piperno heifft, im zweiten, dafs das erUe jetzt Sezza , dai
vt\Aet^ Piperno vecchio genannt wird. Das «/räle Capitel handelt
in 34. 'Von den ersten Bewohnern Italiens. Hiev geht ilaf
Verf. knit vieler Umsicht die Ansiebten seiner Vorganger durch}
end stellt nach deren Prüfung die Hypothese auf, die AbotÜ
l^fietf (die hier auch Aborlgüien und zur Abwednlang Aborig^»
nen geschrieben sind) möchten wohl ihren Namen daher hafcen,
tveil sie nicht nur die enten eingewanderten Völker TOtt ulk#*
Ifanntem l^prunge» aondetn %veii sie . wirkliche UrlMwoiM^
ieyeuV 'da Wohl eben so gut in Italien, und überhavfit an nadb>
fetH Orten der Welt» maprfingUch Memcben erschaffen ^£m^
a«n »eyn ktonen. Ob er nen gleich nicht teehl wagt, ofcil
der OfTenbaning ahiilweftchen« , so Mngt er doch alle OrlMii
flie er aaftreiben kann» für seine Bfe&nag satammte iaHfter
nnt an uberaengen)» tdblieCM daa dritte Capitel mit dm War»
ten: »wann man die Aboriginen Ton einem Lande tum andern
wollte reisen lasten» eo w|i«de alah die trangige Folgerung (?)
d; rant ergeben, daft Mi Land In der Welt sich der iVboriginen
oder Urbew(riiner an rühmen hfttte» (daa wire allerdings eine
traurige, oder vidlmehif eine feltsame Folgerung!); und beginnt
sein viertes Capitel« Allgemeine Bemerkungen üb«c jdie afrtfta
• . • . <• • •
Unser Miebnbr Ist weder gaaaaal aocb btröchskbtV^
• • ♦
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Bossi Gesch. ItaJ. VVachsmuth all. Gesc'h d. röm. Staats. qGj
italischen Völlcer (10. §$.) ganz dreist.« »Nachdem wir den Gnmd-
iatz festgestellt (?) haben» dafs sich Urhewohner in Italien fan-
den u« f* w. 5. 87 stellt er den S\tz auf, der Name Pela<^pi
sey mehr ein beygelf»gter Namt (sic)^ als Eigenname eine* Vol-
kes. D«s gilt aber nicht nur von diesem Namen, sondern noch
mehr von dem der Aborigines und im Grunde ursprünglich von
allen Namen in gewisser Hinsicht« Der Verf. wül aber sagrn»
der Name Felasger bekomme erst seine bestimmte Bedeutung»
Mfenn man den Namen eines Volkes dazu setze, z B. Tyrrhe-
nische Pelasger, Argivi^che u. s. vi. Die Sage vom golHcne^ '
Zeitalter, behauptet tc im vierten Cap. läfst auf eigene frühe
Cuitor vor Einwanderung fremder Völker schlietsru , und dafs
die Urhewohner Oberhäupter , Ackerbau, Gesetze und ein • Re-
giei;ungsform hatten. Saturnia mag der älfeste Name Italiens
gewesen seyn« Die Saturnalien scheinen auf eine ursprüngliche
Gleichheit der Stände und Gemeinschaft der Güter zu deuteh«
Die ersten Bewohner des Landes sind Bergbewohner , und dafs
diefs war, und nicht die Küsten von denselben bewohnt wur-
den, ist dem Verf, ebenfalls ein Beweis (Bewei/r ist häufig ge-
druckt), dafs die ältesten Bewohner nicht eingewandert waren.
So wie die Höhen unbewohnbar wurden, zogen die Bergbe-
wohner dem von den Bergen herabgeschwemmten Erdreiche u.
den Flüssen in die Thäler und Ebenen nach. In dem Mythus
von den in Delphine verwandelten Tyrrhenischcn Seeräubern
erkennt der Verf. eine Andeutung der frühen Schiffahrt (Schif«
tarth ist gedruckt) derEtrusker, Ligurier und Volsker , die küh-
ner waren» als die Griechen, ja selbst als Phönicier und Kar-
thager« fünftes Capitel: Besondere Nachrichten über die Pelas-
ger und Etrusker. In den Pelasgern selbst erkennt der Verf.
Urhewohner Italiens, sagt aber, die Etrusker, Aurunker, Vols-
ker, Osker, Umbrer, vielleicht auch die Siculer und Ligurier,
existirten zu einer Zeit, und waren vielleicht alle Aboriginfs.
Aus Diodor (die Stelle ist aber nicht geuannt, und das macht,
wir wiederholen es, dafs man sich nie auf festem Boden fühlt:)
schliefst er, es habe schon einige Jahrhunderte vor dem Tro-
janischen Kriege Pelasger in Italien gegeben, diese seyen n.ich
Griechenland gezogen und haben Licht und Wissenschaften iiach
Italien gebracht, nicht umgekehrt. Das findet er auch in der
Behauptung des Herodotus , welcher sage, ihre Sprache sev bar-
barisch gewesen. Einige Menschenalter vor dem Troianischcn
Kriege läfst sie Hr. B. nach Griechenland ziehen« Den Namen
Pelasger haben aber, sagt er, den zu ihnen eingewanderten Ita-
lischen Urbewohnern erst die Griechen frpgeben, welche über-
haupt allen, auch altern Völkern aus Eitelkeit einen Grtinder
auf Griechischem Stamme gaben« Was diese von dem Iberi-
^6 Bossi Gesch. ItaL Wachsmutb alt. Gesch. drom« Staates.
•eben Zuge des Hercolei «rtahlen» dcntet nach' dem Verf. «uj
das bittorucbe Herabkommen der Gallier oder Gallocelten von
den Alpen iiacbilaücn$ was iie von den Argonauten in Beiie*
bung auf Iiailien tagen t deutet auf die Ankunft der Veneter pdei
Eneti. «fee^/af Capitel; Religion, Künste, Wissentcbuften
Literatur der Etmskerl Viel interessantes, obgleich al^t im*
-iner klat und tief genug , und da alle Beweise mangeln» wie mS$
Luft gebaut. Zu diesem Gapitel gebdren drei Kopf ertuf ein « auf
welchen unteaandern Nebengegenstanden, dlesichauf die Religio^
betieben, Ueberreste (sogenannter) cyclopiseher Mauenisn Veiter.
ra, Costa nndSegni abgebildet sind • die der Tf. audi alt einen
Beweil der Originalität der ^tmsker betrachtet. Von ihiec
Religion tagt er mit Recht, sie sef ernst und einfach gewesen«
und habe auf das Moralische im Menschen gewirkt« Aber wie
leltfam ist die Ansicht S. 15a. »Die Furcht hat die Göttei
entstehen lassen und den Polydeisinus Csi'c.) erzeugt!« Eben
so wt.nig können wir beistimmen, wenn der Vf. behauptet,
die Zahl der zwölf Hanpt^Ötlei hätten die F.trurier nach der
Einthcilun^ ihres Landes in zwölf Theile bestimmt; natürlicher
wäre die Sache umgekehrt« Die Zwölfzahl der Götter hat ih-
ren Grund wohl anderswo. Siebentes Copitel. Von den fabel-
haften oder vermeinten Königen Etruricns. Sehr gut ist die
alte (irösse und Macht Etruriens auseinandergesetzt, ächtet
Capitel. Besondere Nachrichtmi über die Auruncier» Ausonur,
0(#icier, Umbrer, Siculer und Ligurer, Neuntes C. Besonders^
Nachrichten über die Orobier, Buganeien und Veneter. Zehn*]
tes C, Ucber die Sabiner und Picener. EUJtes C üeber dis
Vestiner, Marruciner, Marstn, Peliguer und Samniter, SMf'
tes C. lieber die Völker Campaniens» die Oenotrier, Conieff
Lucanier und ältesten Völker Japygiens. DreuAntes C lieber
die alten griechischen Culonien in Italien« Hier wird die Ein«
Wanderung des Oenotrua mit Arkadischen Pelasffem» 4^Jaiir^i
vor dem Argonautenzuge^ natürlich für eine Fabel eikliit aailj
behauptet» die Schiffahrt sej damals noch lange nicht so «ri^
ffewe^en» überhaupt seven alle Oiiecbiscben Gokmieii Xfi
in Italien erst nach Trofa's Fall und. in den swel üMi
Jabrhttodi^rten Roma gegründet worden. Fknehnm C^y^
UL Oeschiehte ton Latium bis zur Ankunft des MMIi
Nachrichten über die Latiner, Rntnler, Aequer, Henüke^vs^l
X Vor<ker FOnfiehntn C. Geschtcbte der alten Könige LadnW.;
Stehukntei C. .Von der vermeintlichen Ankunft des Aeneas fai
Italien. — Oie<e" vfr'meiniUche Ankunft, nimmt der Verf. IW
Scblufse des Cnpiteis doch für eine wirkliche, Siebcnzehntts C>
Vom Ascanitt«!, Sohn de« Af»nea< «nd den Königen von Ai^**
•finej(i N^chCplgero. Ac/uze/uUej C. Geschichte 4^Rqmulus ^
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Bossi Gesch. Ital. Wachsmuthält. Gesch. d.röin. Staates. 967
*
Remu« bh zur Erbauuna Rom^. Neunzehntes C. Erbauung Romf
Zwanzigstes C. Historische Nachrichten über die Inseln haliens
for Erbauung Roms. — Unsere Leser sehen hieraus, wie reich
an Inhalt das Buch ist. Ungeachtet der oben gerügten iVlän^el,
welche ihm den Charakter (Karakter schreibt der Ueberseizer
oder der Setzer) eines untersuchenden historischen VVerkes rau-
ben, ungeachtet mancher Unklarheit und Inconsequenz, ist rt
doch denen zu empfehlen, die, ohne selbst untersuchen zu wol-
len, die Resultate der neuern Forschungen der ItHliencr über
ihr Vaterland kennen lernen wollen, welche hier sehr gedrängt
zusammengestellt sind, und welche auf sorgfältig angestelUea
Untersuchungen beruhen, sollte auch zuweilen dys einzelnen
Angaben der Alten zu viel geschlossen. Anderes übergangen
\%orden. Einiges einer vorgefafsten Meinung zu Liebe mehr
angenommen, als erwiesen seyn«
Mit mehr Vergnügen wenden wir uns zu d«»m gediegenen
und gründlichen Buche des Hrn^ Pr. fVaclismuth über die äU -
tero Geschichte des Römischen Staates, welchem der Mangel
?n Citattn nicht vorgeworfen werden kann, indem sich in den
fa-it tausend Noten etliche Taustnde (nichts weniger als üher-
fiüsiig oder eitel prunkend) finden. Der Vf. fühlte sich d'«r h
das Studium de« vortrefflichen Niebuhrschen Werkes ercpriffen
und angeregt, und sein Beruf, Römische Geschichte vorzutra-
gen ^ forderte "ihn auf, das, was nun von einem gewinscnhaf-
len Lehrer nicht mehr auf herkömmliche Weise vorgetragen
werden konnte, was aber auch der zu eigenem Nachforschen
fähige Geist aua der Hand des genialen Umschaffers dieses
Feldes nicht blind und ohne eigene Prüfung hinnehmen konnte,
zumal da sich bei N. selbst mehreres als Verniuthung, Hypo-
these und als noch problematisch ankündigt, selb^t^ nschzu
untersuchen. Dies uniernahm der Vf. des vorliegenden Buches,
freilich nicht mit genügender Mufse, sondern unter viel n Ge-
schäften, »in mehrfach gelheiltem Berufsdrange«« Das Btich
untersucht aus den Quellen und stellt in einem gröisteniheils
guten Vortrage die Ergebnisse einfach dar. Der Vf. la^ t^ie
Quellen der älteren römischen Geschichte im Zusammenhange,
welches man dem Buche ansehen würde, wenn er es auch nicht
in der Vorrede sagte; ob er gleich dabei nicht unicrl ♦ i;, h
die hierher gehörigen Schriften der Neuern zu studieren, die
er auch immer anführt, wo es nöthig ist, und wo er von ih-
den abzuweichen sich gedrungen findet. Das Letztere geschieiit
nun nicht sehen bei dem Niebuhrschen Werke, a^ •
eine würdige Art und mit gebührender Anerkennung der Mei-
sterschaft seines Verfassers. Theils uro unsern Lesern zu zei-
gen, wa» sie in diesem reichhaltigen Buche, das kern LeicC
Google
968 Boss! Gesebu ItaL Wftdimmfh ält. GesckdroiiL Staftta.
dei Niebiihrfchen Werkes ungelesen lassen darf, zu suchen ha-
ben, theils um dem Vf. die Aufmerkiamkcit zu beweisen, mit
der wir sein Buch gelesen haben, wollen wir etwas genauer
einzelne Gegenstände, über die «ich di« Untersuchung rerbreitet ;
angeben, und unsere Bemerkungen einstreuen. Eire schöne Ein- '
leitung von den Quellen der altern Hömischen Geschichte er-
öffnet das Werk, wo besonders die Urtheilc über Polvbius, Li-
▼ius, Dionysius, Valerius Maximus, Plutarch, Appian, Zo-
naras, Vellejus Paterculus und Florus interessant» zwar strenr,
aber gerecht, sind. Fast vom Anfange der Stadt wird Schnf^
in Horn nachgewiesen» doch zugestanden, dafs die Schreibekunst
wenig £[eübt wurde, £s sind nicht alle historischen Urkunden
(wie ßemtfori in seiner Schrift sur l'incertitude des emq premiifs
Steeles de l'histoir^ Rommne ttHd Andere behaupteten ) im entezi
Brande Romt verloren gegangen, ench nicht im sWelten» S. ii.
ff. wir 'ji gegen^Niehtihr, die£«ttenz der Anal, maxioL vor dem
Treffen am Lactu Re^ilus erwiesen. Die Geschichte wurde be-
sonders durch die Familiennachrichten und die laudationes yir
]Ms5ra# veffölfcht, in denen man nicht sowohl von dem TodMi
als von dessen Vorfahren log. Gegen N. wird dec -&tz aii%^
stellt, dals die Römitcbe Ur^cbichte wohl i^iclit ans epitdMi
Gedichten gefloisen tej, well d49 Volksepos wohl andere Oe»
gennände und andeia Personen» tit die Königjfureihe , Buftf^
griffen haben würde» S. 48* wettt der Vt gegen' N. dem Dii^
nynot Widerspräche, wenlfittettt locontequenxen» iuiAm [S. ^
ftihlt wohl nach den Worten: »worauf der Flieden nit
Oabii« etwas. S, 7. kt-der 'Nacbsau In dec Periode: •$»
wenig ich mich scheue« nicht Ml angeschlossen. & »5» sehtiilt
^er Vf den Hexameter Im Annniee der Anoalen des TaAar
Urhem Romam uh iniiio rtgiu htAuert. Das wäre kda Heiii*
meter. Atter in aUen*Jltttgftben steht a frineifio. S» 44. M*-
ten wir für Bpif;onm dem Sprachgebraucho gemiti üebec Ar
docken und Epigonen gesagt, denn fcue mänt der VL dock
auch. Siehe hierüber 9Fessd(ng ad. Diod. Sk. L J. p/ ö.] Bat
sehr schöne Stelle Ober die Bthandlnng der historischen Qost
Jen steht S. 56. In dem Abschnitte über die Italischen ^
ker hat sic h der Vf, ^ehr häufig der Au«drücke scheinen, mögen,
lönnerij vermuthen vielleicht u. dgl. bedienen müssen» vreicbs
de Wahriuit^iitfbe desselben beweissn, aber auch, dals hier
noch wenig fester Boden gewonnen» ja kaum festerer za ge«
"Winnen ist. Seine Ansicht ist: die Einwohner Italiens tixrf
eingewandert, und zwar Ton Nordosten. Die im Süden wob«
'nen'len Völker sind die frühesten Bewohner, Illyrische nn^
Epirotische Völker. Die Oenotrier sind langst vor den Gn«*
in Italien j sie sind Barbaren« [S. 65» ist uns daa ssb-
Digitizoa by CjOO^K
I
OossiGescb'ItaL Wachsmuth alt. Gesch. d.röin. Staats. 96^;
/
same und nicht analog gebildete Won Rhotacismus ( Xusspracbe
des s wie r) aufgefallen.] Der Name JteUus ist eirurlei Wort
mM f^ilu/us. Die Etrurier (Rascna) und Kbätier nnd verwandt;
Diese sind von jenen» durch Feinde gedrängt und in entfernte
sichere Gphirge sich flüchtend, aus^tzugen, nicht umgekehrte
•Die niedere Masse des Eiruskisch^n Volkes bestand aut den
frühern Bewohnern, Ligurem, Umbrern, Siculern» Pelasgern
und uDbenaonten Stamme in dem Gebirge bei Fäsulä u.s. w.
und von ihnen wnrden schon zum Tbeil die alten Bcrgstädte
erbaut ^ zu diesen kam ein Haufen übermächtiger Fremdlinge,
^ihncb^nlicfa aus dem Orient, und unterwarf tich jene, die
Dun Clienten oder Sclaven der Lucnmonen wurden. Mit ihm
Ren begannen die Seefahrten; die Ansiedflungen in Norditaüea
Und iu Campamen« ]ene zu Lande, diese durch Küstenfahrten*
£fst in Ktrurien entwickeile tich der** nach herige Volktcbarak.
ter.« Wit können dieien Antichten de» Verf« nmern Beifall
nicht versagen» finden aber die von S. 87 bis gi gehende saht
schöne Charakterschilderung des Volkes aiemtich ins Schwam
gemalt; Jedoch viel tiefer gehend und gründlicher ikls Bossit
Daaielhmg. [Wie konuni et, dab wir mehxmalt das Indüefm,
auch ehimal Eg/ptm^ getehiiebm «fcr Tiebnebr gedmcirt. fim»
i^a} Doch wir wollen mit dem Ornoke snfaeden aeyn« da
«it im Gamal nicht ftber swei Mi dr^ DnttM^, fMt durch«
m unbedatttend»» Omckfehler gefunden habenj Et fand
•in Zug von Pela«gem aut Bpiraa nach Italien äatt. Die
Isigir Mdilen dne dem Hellanitchen sehr verwandte Sprache^
«od ditiet Iii dat Oflechltcbe Element in dat Lateinischen.
IHe Spmdie ^Siculer war nicht Oriediitch, sondern Cditisdi* —
Dia Abor^inet sind kein Volk, tondem die unbekannten Vor-
Mmm^ die man in Rom nicht battimmt an nennen wuIste, die
aft m§mg^ Ihre Elemente sind: Umbier, Sabiner» Ausonen
ind Siculer. Diese in Latium mit den Pelasgern gemischte
Masse bildete die Latincr, deren Name schon frühe eine wei«
tere and engere Bedeutung hatte. [ S. lot« ff. Not, 7U mis. >
traut der Vf. mit Recht seiner Deutung des Janus, Saturnus,
Picus und Faunus, denn besonders die letzte ist sehr gezwun-
gen, die erstem plausibler. So hätten wir auch S. lo j.. den
Namen Herakles nicht so geradezu nach Hermann ( Mythol,
Crr. antt, p, 3*) durch der Tugendberühmte übersetzt ] Dals die
^•ige von des Aeneas Ankunft in Latium und der Abstammung
dei Romains von ihm nicht Griechisch ist, behauptet un^er
VC mit N« mit Recht gegen Schlegel, der in der Hecension
roQ Niebuhrt Römischer Geschichte in diesen Jahrbüchern idiö*
p. 870, sie für eine Erfindiing des Stesichorus erklärt. S 115 ff.
^d bedeiuende Einwendongea gegaa . Nitbuhr« Annahme %im
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97^ Boasi GescL ItaL Waphsmuth ilt» Gesch. d.röm. Staates»:
Der künttlicb «noonenen Jahrpirecbnaiig for die mten Xahs»
liumlerte Hom« gemacht [&^ii8* finden wir, was über die
luetos MCttims gesagt iftf nicht gens richtig « • wenn nicht etna
atistait: • Domitian feierte die siebenten 84t , etwaa zu jfät^
zu leseo ist: etwas zu fruhn Denn da Domitian nadi Suetottios
c, 4. sich nach der Peier des Augastds hatte richten woUei^'
der seit* 098. die fünften im J. 737. gefeiert hatte» den von'
den Sibylüniichen Büchern torgeschriebenen Zeltraum ron ite
Jahren beobachtend; so hatten die ludi jtcularts des Domiliaft;
erstaef das Jahr ö47 fidlen sollen, il Ntut de luMt lleiiuuMntfi|
seaäanbui in seinen Opusee. laiims 7*. IL p, Sgö,"] S. 4M. wirlj
gegen N. und SchUi unierer Ansicht nach, richtig z« erweisen
gesucht, daf« Romnlns und Numa historische Personen seyeo«-
denen freilich viel Mythisches anhängt, von dem man sio aber
Tiur zu entkleiden braucht; welches zwar schwer» aber docb
nicht unmöglich ist. [S. ic^. konnte auch des Bomulus Name
Mtellus und die Erklärung^ des Festus p. X., «o wie die Ansicht'
einiger Neuem, welche in dem Namen AUellus nur eine Urei»
nische Uebersctiung de» Namens Romu/us, von dem Semitischen
011 erblicken, angeführt werden. Vrg^ noch Scalig. ad Festwm
p. Xiy* tdL 45^. S. 42gMiot04S* konnte anl Munters Abband«
lang: de occulto urbis Romanae nomine verwiesen werden«] S.4&^.
fl» wird der jüngere Tarquinius mit Recht als Regent in Schan'
genortimen , wie euch Schlegel 1, c. p. 900» gethan hat» SL lißk
beweist der Vf. gegen Niebuhr» dafs Brutus kein Piebcier, ton-
dem ein Patricier gewesen« S. i8(5. iff* wird mit guten Grün«
den die Ansicht Ns. bestritten, ddll von Anfang in Rena nicfatt
eis Patricier und Clieaten gewesen Seyen # und dargethan , dafr
•es euch dienteUose Plebejer gab. S* 907. iE., wird in der seb^
nen Abhandlung über die Volksfersanisnlttn|(!e& der Bsileitsil
I«ieb«hrs> dab der Saie von rein petriciachea Cmian neck im
Maoht aller Zeugnisse eul|gesi^ werden könne, die beallnwii '
und wehre Behauptung entgegengeietal', deb es die Mec^ äU
4er Zengnisse gegen skh habe^ . [S^ igf, Not» fu» iLunme im
)etat bekannle Name des Verfassers dea genialea Bnchea:. Qn»
tergang der Natprsteaten, dargest. in Brieffei nber WebdbNl
Römisehe Geechichte ton Feeder Eggo, Barl« iRie. gennul
werden: * #1 <Sr«Ar«} Im Laufe dieser Untennchongess wiii I
der rhetorlsiiende Oienyslus von Naücamefs, so wie die tbl>
teituchungssobeu des Liiiys«'.nielnraBels getadelt [Wensi « |
S« 'ii57. heifiit,. der Sena* habe den. Witwen anin Untachell
'Rlt^efpfevde eine Bleuer gagebem, so wollte der VI wohl das
.Gegeniheil sagen, wie man aus der Note siebt« nemlich ee/Qr-l
S. 065. ift nicht richtig dals Lit^ius 9t ai. anctan^
Romae tnbus una ei vigiuti faciae hätte schreiiien müisen 0kd^\
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ossi Gesch. Ilal. Wachsmuthält Gesch.^d. röm. Staates. 97 1
'taej wenn zu ßo Tribm die ii?te hinzugefügt worrlen wäre;
ndern es müfjte stehen: Romae tribubus K'igmti una addita. \n
>r schönen Abhandlung über die Volkstribunen ist: uacti über-
^npener Gefahr nicht richtig gesagt.] S. 314. ist ein
:ügraphi>.cher Irthum Ns, berichtigt. S. 515;. ff. folgen sehr
shaltreiche Reflexionen über die Römische Verfassung, so wie
ir auch die Darstellung der Censur und de« Wesens der Ccn-
»rengewalt ( S. 379.) für sehr gelungen erklären müssen. ( S.
25. eujpfclilen wir dem Vf. den sehr dunkeln und verwickelten
chlufs der langen Periode: »Die Forderung der Plebejer« von
en Worten: »um nicht den Schutz der Tribunen« an zu kla-
erer Umarbeitung. Zu S. ^44. möchten wir behaupten, die
Vorte; »ne quid res publica detrimenti capiat* seven nie blois zu
ibenetzen: die Consuln sollen den Staat f^or Schaden bewahren.
)ai war immer ihre Pflicht ; und hätte sie einer vergesseii, so
lätte man ihn auf eine andere Art daran erinnert: denn als
'>irmerung an die Consuln, ihre Schuldigkeit zu thun, kom-
ncn sie nie vor. Es liegt in ihnen gleich ron Anfang des Ge-
)rauchei eine Art von Euphemisniu^ , und man brauchte sie,
im keine verba rnali ominis auszusprechen, statt der* bestimmten
\lärang: das Vaterland ist in Gefahr, Uebrigens stimmen
m Hern Vf. ganz bei, dafs jene Worte nicht gleich das erste-
mal die volle spätere Bedeutung, und das Aussprechen dersel-
)en noch nicht die' Folgen hatte, die es später begleiteten.]
^ichl ohne gute Gründe finden wir S. 357. Ns, Ansicht von
iern Deccmvirat bestritten, — Doch wir brechen ab, um nicht
weitlauftig zu werden. Aus den wenigen Einzelnheiten, die
^»r aus einem grossen Reichthum soigfältig angestellter For-
schungen ausgehoben haben, werden unsere Leser sich von der
Verdienstlichkeit des Werk es überzeugt haben. Und wenn auch
Di'ht alle Vermuthungen, ohne die es in einer so entfernten
Geschichte nicht abgehen kann, haltbar seyn mögen; so haben
^^'»r denn doch auch durch diese Arbeit nicht wenig gewon-
ijen, und mit wahrem Vergnügen haben wir am Schlüsse des
jVerkes, das die Geschichte bis zum Jahr der Stedt 464. führt,
^»e Worte gelesen, die uns eine Fortsetzung dieser Untersu»
jflungen versprechen:
" »Das auf diese Siege Roms sich gründende Municipalwe-
5en; das latinische Recht u. s, w. bildet mit einer Untersu-
chung über das Kriegswesen der Römer im Anfange des fnnf-
j*Q Jahrhunderts und einem Siitcngemählde eine pas;ende Ein-
Jeiiun^j zu |]er Geschichte des Heldenzeitalters der Römer von
<iia Saminiterkriegen bi«; zu Ende des zweiten puni<chen Krie-
Die Erhabenheit dieses Stoffes heiligt den VViiltn, der
"'n i\x bearbeiten unternimmt; möge mir die Kraft bei der
'Ausführung nicht gebrechen r « M r.
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I
q;2 HoflmaBQ Lieder und Bomaiizeii«'*
Li<d<*r und Ronunzen. Herau«(;cf;ebeii fM &• Uoffmann too Falica
lebeo. Ktfln , r82t« liei Bachem. ]
Eint» dem Umfange nach nur kleine Gabe wird in
»en f-it'dbrn und Romanzen dem Leser dargeboten, aber diru
nicht üerinj; dem G- halte nach. Recht lieblich kÜngend u
IT weckend «chwebea uns dif^ Töne entgegen» die der San
niis fröhlicher und sehnMichiiper Brost gelungen. Wie das
fühl und d^r Gedanke, bewegt sich{ der Vers und die Sprn
le:cht ind «^efälliir dahin, laicht um Beif II bahleod, ahn
«leiii Aiphorn Hus durch die stillen Thäler klingt, dei Hirti
verborgene Empfind ungea den f^iiften des Heimath vertraue
Allein je antprtichlofer fi# sich liieten, die^e Lieder, l
freund liebem Rmpfani; müssen ne ^i dem sinnigen, fuhli
den f>e«er linden, der nicht selten echten Mimieschall di
▼ernehmen wird. So i^^ß. in dem Uedchea S» t7*f
Scblufi wir her«ets«»n:
fsi der Tiraam ameh mhi gMmhm^
^ Blieb des 7Wnim# Erinnermng,
Vnd das kmdliek - fromme iMen
H^d mit jedem Lenze jung.
Ehen lo In denen S. 55., 5^, 48. und mehreren andenk'
Lycun'i Oratorit Aitici quae exstant Grarce, Tcxtum Leocreteae recoffDOf
J. T^iylo'i ProleKomena «t animadversiones integfit, J. G. H:
maniii, J. J. ReiskiU J* H. A. Sehülsti »electas, S« F. K. ^
ineditis suasqne adjecit, Ontioo«» dtpeidltttnim ft«g«c»lt sali
Dft. Albbat« Gerhard» Beckers ad Aed. Dr* Aeetiiii Que^^
hurgensi^ V. D. M. Magdcbcrgl, impens. W* Ucimrithshefai ''^
X. uod 228. S. a* 8 ggr.
Schon mehrmals, nnd nicht mit Unrecht ^ ist die noch all
Ton Lykargus fibrig gebliebene Rede gegen den Leokralti»
eine Art ?on Vonciiule für Jüngiinge, die sa der Lectnit
griechadchea Redner nbei^ehen wollen, empfohlen r''
Anch dar nenette Herausgeber betrachtet diese Rede aas
Gesichtspunkte, und hat seine Ausgabe vorzüglich tum
Studium für etwas vorgeschrittene Jünglinge bestimmt,
^vi^ sie auch aus Ueberzeugung empfeliicn können. All
schlimmes Zeichen der Zeit erscheint es uns, dafs der HeiiV'f
geber es nöthig findet, sich durch eine Stelle der Vorrede Itt
lanchthons zu dieser Rede (^egen den Vorwurf zu verwahre^
ül« empfehle er einen Schriftsteller zu sehr, »qui patriae ÄiM
tateni acerrime olim propugnaverat.« Handschriftliche Hülfrni*^
tel hatte der Herau^g. nicht, aber er gebrauchte die Aldioi«^
Ausgrabe, deren genauere Vergleichung ihm, nach Taylor un^
Reiske , doch noch einige An«!bpiJte gewährte. Er benutzte «tt<
hifihexigen Ausgaben» ?on denen die letzte ia Peuticblaiii ^
Diyiiized by Google
I
Lycurgi or. quac exsunt ed. Beck^« 9;^
ficMte ( Bmiiiieb#eig 1799») Ist» miUke ^enttche Atw
nuBgtn bat| iin4')«tzl niclit mefar (^«ns genügen kann. ]n
m «bgedmckten Taylonchen Prolegooieneii hat Hr.
Siiate genaoar' angegeben t imd mit Recht die Euileitung
Rt M teiofiii Koten den ProleMmenen angehängt» dieteU
itahaCipl etwas erwaitect und Taylort LltenMrnotiaen aweck«
k fertgesetzt » vermehrt and berichtigt. Der Texi*ftit telic
B^lad mt düfchaut correot gedreckt; in den N«ten haben
•lamdetf kl dei|i- kleinen griechitehen Drueke»* manchen
Ü attdeckt. Dan GiMn»entar finden wir sweokiniisig und
l.'iberliiden , dat Ürtbeil • des Hemusg. ojeiftens richtig.
■i'Verbefseran^svorschlttge giebt er selten; mehrere enl«>
• 'die kurzen Noten von Morus. Der Vortrag ist f^röfstin«
* gut, doch können wir ihn nicht durchaus rein nennca.
!t immer findt^n wir den Urheber einer Kmendation an-
^D. So halle z, ß. S. 55. ff. angesehen werden soljin»
die Emendation ir^puivo^ für cti^pr/jLiv^^ beim Dionysius von
orn. von Taylor ist, dals S. 152. 2. der Vorschlag xar« vvf4^-
eicben , von Pioiske herrührt, und S, 133. die lies rl
imoL schon bei Schulze im' '^ext steht. So in auch die
«kung S. 166, 7. von Schulze, nicht von Hr. ß., und
Ol ist nicht riclitig, dcils S< kinlze Keiske's &mendatioii
< aufgenommen habe. Er liat sie Mofs in der Note, und
oh Dt ein Zeichen d^r Billigung. Unter die Verstösse ge«
die Latinitäfe ^echoen tvir -^S. yiL AldinA. mmgit adkuii
'tta a Tajrloroj quam a Iteükio, . S, 435m sed quum — hi v «-
\tur und S. i3ö. qmtm — posiutm esi^ wo'kaine Zei^hem
mang, und ala#4l#r Indioati«. nicht gat ist 5. 447^' qftaii
I Va/k dd§näk mte täutäi, dum Sealiger rhß tktix^
fititf. S0 #7^ deprthmtm M yWaau iU mdku sihi etfims
^'A v^^' Ä0mp0^ yidMc€i etehen tollte. S. »itS^
m; M chnan fH^ die Amitht det* Heeansg. nicht fheilei»
Mlftod: '81-157. c V- ^* hätten wir die Eioiendation Me«
Wtmi hpyf^e^e für ^(<^eü$»iy das siel» gdt erklären läfvt,
Mkfgenommen. Die Constriiction flicfst gut fort , wenn
•^idcht nach cpfißöcvTCi'W ohne Noth, statt des Komma, Pin
M^tÜKt. Taylors opy/jjfff^"« geftillt «ns noch weniger. Cap*
A'ttiilsfallt Hrn. B. ro k^v rrfg 'kq}^chq nicht ohne Grund*
f. w^nn er sagt, es finde sich diese Zusammenstellung nir»
ki »o müssen wir doch erwiedem , dafs eine «ehr ähnliche
a^iei Thucyd^des sich findet, wo es heilst: rtcv /jl^v ro^euv
qp^vo^y ayrelg uyofia. Gv6i a^et^ und dafs es zweitens an
akhi^wideitiaiug i|t zu »agan^^v^u dem Attiichea Staai4
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974 Lycui*gi or» quae exstgnt eiL Becker,
•ey bereit! das Bedeuteatee, Mmlich die Smit, tiagiMi
men, .«nd der PirSms werde to eben belagert. S. \^ Ü
das griechische Wort tH^pLog mU Laieinitcheii BiichnabcB |
fcfariebcn werde«, teilen. S. 144» stehtf wohl diiroh einen Dm
fehler» Reitke habe ij^tiMoi^e einendirit de er doch
schrieb« S. 194. hatte laylort «vameie/^fVftmc (e. Je*
Senemmen werden toUen» wie et auch bei Thucydidet /. iSA
[I dek Getohkhie det Paotanias heiftt» Denn :.Reisk'e hat M
behandlet, aber nicht bewieten» dals hßom$toßi» veriamp *
mmUm, haisse« — hat Hr. H. mit Recht dieBmi
dation Toi^ i/ßicg nach j^ccj tx lepcc , für ra^ vavQ aufgenomisi
Dals auf die^e Erntnaauon auch schon ein anderer OeldiK
gekomrnon ist, sient Ref. aui seinem Exemplare von T&jk
Ausgabe dieser Kede, wo dieselbe Conjectur, der Schrift m
schon vor vielen Jahren , von einem iioUändischen Gelelutj
an den Kand geschrieben ist. '
Auf die, übrigens nicht «ehr vielen und bedeutenden Fn
mente ist viel Fleils verwendet. Die bisherigen Herausgelx
die sie aufnahmen, hatten sich begnügt, die Nachweiiun£<
bei Meursius (Lectt^ Attic. III. 3. und ßiöL Att. im Thesaur.M
Grr. Gronoifii X.) und dann bei Fabricius (^BUfl, Gr, II. r. *
g4ö,)f wo ein nicht ganz vollständiges Verzeichniis der K
den des Lykurgus steht, ohne Verbesserungen abdrucken zu ii
sen. Hr« B. hat, wo et "möglich war» den InhaH, so wie i
Zeit, der verloren gegangenen Reden ang^beli» die ^^elli
der Schrifttteller, weläe Fragmente des L« enthalten, abdr
cken lassen , und bei manchen gezeigt , daTt sie keine hinlil
bche AatorHät haben* S«iii§«Ätt das Fragment einer Redt Ii
6tif$Sttmß aus Athenäes XI. 7« pb «64 Sek^* aicfaft nichtig acgef
h9ai,*4Mww9f th ßmAim tu^.Kf dwi heifrt I
Atb. •/XiTTtv <^.3}ari ». K. )m letalen Paagmont iß^
ein ichlimnies Versehen t ohne Zw^lttl dee Comktoit. A
ttobw S€rm. LXFL 35^ (in der OiioeraGhea A^tg. Frf* ^
ML 4584 itt't 'ieres. CLXXFII. p. 64^*) Itt detFragmanls i|
yvifif ifiüvc/m4 »l t^q^ avi^a cr€fii^ri %• r» X. velcfaea gar ktit
Sinn giebt, und wofür es in der genannten Geaneftchen il
gab«» ganz richtig riljg Tpoc av^f^a heilst. Zwei sweckmStsk|l
gister schliessen das empfehlungswerthe Buch, «in IminTU^
ricus und geographiciu und ein Index verbot wus quae m
Ljrcargi occurrunt ' ^ . ' Mr*
. *) So eben lesen wir • dafs eine Ausgabe det Rede aegea dee ItsM
ex encadatleee et cuo animadT?* C. r. Helnrifait"
Beeil enter d«r Presse ist« iBdceieli wird doch Hra. Bs. AeigMil
SMek ntbta Itatti ehiae sweiffH TereilgUtbeo Waith
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Odmar, ron F. 'W. Jon^. 97$
OIht» Ihi Bnimatiiehcf Gedlebt voft ntAM WtLtttu Jung* 2« ArA;
Miün bei Kopftrberg« a ft* So Itr*
Odmar, dem et nicht genügt, au? fnier Wahl Tcnrlatfanj^W ^
mä<si^er König znm Heil seine« Volkf geworden zu ieyn, hat
ilen l!jiisohln£ gefa&i: .die, heichränkt« Mmuncbia in. einest
Freistaat umanaohaffcn» als ^rada «itt fmdUldiar AnginfF. ihn
lur Vfitheldigang das Lsndea aofriift Er Hjin^ll alt FeUbtrir
rohiiill|fih, und k^hrt» nachdeni er den Plan dea Feindet ver»
fiiGhtat, Mm tu teipeip' Volke» dat ihn alt Sieger and Frie-
ienbiingeic mit Xiibel |>egrüiljt. Niir ttiinman nicht in dli^sen
aligeneinea Fsendenmf .die Mitglieder einer Verbindang» wciXf» ^
che iof danStm daa Könige, ond die'Gfenei ein« Re?9hlilfc»0Ni
bedidtt'lst. An ^r Spilae daeter RoUe tteht der Herzog, ein '
Blatimwandler det Kölligs; aBer nach^ etvtat gtos Andemn- all
die fibrigcn;VeftchworneAs nach einer unli^tchiiinkten iterr«*
^cba^^i^r üci ttrebend«,^ Ibni zur Jieite» alt seine ^ayerlissig*
Na Handhabe, tritt Stmotut.^ ein im tich edler« dabei kraftiger»
BUrthiger funger Manmi der den König firie den Herzog ver«
keoimil, in dem Wahne steht: nur in einer Herrschaft, die
ÄM Volk sich gebe, und dann selbst übe, sey dat Wohl de»
SUatesfest und dauernd gegründet. Sternuws Versuche, den Kö-
nig tu morden« wird durch die Entschlossenheit des Letztern
rtreiltit; mild wie er itt, 'gewahrt er sämmtlichen Verschwor- >
Ita Gnade, und dem Anstifter dos Complotty dein Herzoge
l^eiieihung« Nachdem darauf Od mar imtet Zurückweisung der
Sitten und Vorstellungen seiner Mutter und seines Freundes
i«* Präsidenten, die Republik begründet hat, verläfst er Va- v
crland, Mutter, Geliebte und Freund, um unter einem frem*
leo Himmel sein Leben als Privatmann zu beschiiessen« ; >
Dies ist die Fabel des Stücks im Allgemeinen Was vo|i
l«r «^echjtel^eitigen Liebe 4ea Königs und ^oiui.^der Tocbte^
Im Caezlers); vorkommt, von der Verwandlung einer drei»
achen Uelia in mne allelrteitige Freundschaft, darf man
jentli^ noT alt Episode belrachen, da alles das in die Haupte
undlang selten» und dann auch nicht anleine enttcheidende
im^^ng^ • ■ . . .. ■•.
Dab der gewiblte Stoff tn efaitr dramadtebeti JMwndiung
ich nicht eiane« dürfte wohl kaum einem Zweifel unterworfen
^yn« Mag der König noch so beredt und, oft trefflich sein
*Jttem vertheidigen ; mag in der fVirklichkeit die freiwillige»
as der edel«^«n Absicht geschehene Niederkgung einer Krone
Idt allen dabei vorkommeuden Feierlichkeit^ etc. etc, dio
inweienden begeistern: wenn sich so etwas auf dem Theater
-gisbt» weiden die Zuschauer dayon nicht ergci&n weiden}
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976* . O^npar, voa h\ Vf. Jung.
die Leser ebcnfalli nicht. SobaH letztere ein dramatischei Ge-
dicht in die Hand nehmen, wollen sie keine Abhandlung über
die beste St iatweifasvimg, keine Beschrcibu' g cmcr in irgend einem Reiche
ruhig vorgefallenen Rigierungsveränilerung: ei -e Bühne sali flM^ültltPlill*
t;isie »uftbun» wo cie eio^ mit gionto Ereignissen dorcbwcMt.« fwcte»
reges, von Lel4efischa(t«n be|f egtes Leben erblicken wollen, — Aber, ver-
missen wfT in Lessings mil »o vielem Rtcht bewunderten Nathan, dfn
der Verfasser, weh der Vorrede ztir zweiten Auflage des vorliegenden Ge-
dichts, sich 2um* Vorbild Wühlte, nicht auch, was wir hier vcnnisKn?
Wohl nicht so ganz, doch das lUfst sich hier nicht a>«e«n*2iipfg*°;
aber wie wunderbar zieht datcgen in jcn?m, Gedichte die ciwNI•Bcs^)
benlirit toj wie sparsam ist Letsifig aeltten Keden» wo er nfektäui
bedeütendea auf Ogcn hat, wie tielije/lacht und aus dem Innwleo dei
MtnsehcBherieiit treten die ausgcdrflekten Gefiilile, welch ein Gefnspncht|
aus den ekigewebttn Reflexionen, und, wie toneinander abgesondert nni
doch wieder wie ineinander greifend, undi^^^mMsoii gaaaea Ge-
bilde, stehen im NatUan die Charaktere da! . V
Im Odmar möchte wohl der Charakter des verschwornen Slernowif
meiste Ei^nthümlichk^it haÄen. Drttl Hmba^Mbeint «ine bckia«t^teii
aus der f ranaösiseben ReiolutretttperÜMlc mn Mriiter gedient tli babeai »
<lbHi;ea, einige unbedeutende Nebenfiguren abtereclinet , gleleheo Terkurtei
Geistern i die reinste MoralIt«it leitet und bestimmt alle ihre HaadleDi;»;
im vollsten Uchte stehen sie da, ohne Schatten, ohne Meckel, aber inch
eben deshalb — ohne Individualitat. So ists mit dem Köaig, dem Pr*-
$identcn (den GcM*nnun\;en , nicht den Schicksalen nach einem zwetw
Posa) mit Mona und dem Sohne des H^raogs; bloi df^.K 4 Ii f g i a ^
bei aller Tugend deeh eHm kMntta Antlriab £br - nnd «illiWi#gi€r An»
dffiiii BeziehMig4ltif ihren Sohn ) und etwas Sidaftlrktfnigliallf Macht, GrMt
0Mäl Olins«- MapaanliGl un Verf* das reine Gemiith achten , ans drm to etile
Gestalten hervorgi^ngen ; den dramatischen Dichter raöcV te man in ihro uic^^
mit Unrecht in Anspruch nehmen wegen der zu fleckenlos und dibey
zu grosser Eintönigkeit geschilderten Charaktere, wegen HinstcIhmcvooW^
alen , deren mhige Ctittlicfikeit allen Leidenschaften und Versucbunge«!*;
begegnet, und sk olllM IWUic in daai itiftiM iMMbÜM» «adtlid
beitimnlt* ' ' ' * * x '
Spraohe und VerMfication (dti Gedicht iit in Jamben geKkrtebea) nr-
liientn Im Ganaen alles Lob, jene, besonders wegen ihrer würdigen Eniftc^
heit zu einer Zeit, wo umre dramatischen Schriftsteller nur au oft BiU
Bild tödten, und Blume mit Blume erdrücken; wo sie im AngeablickiJ
Leidenschaft ungebührlich mit Phrasen spielea, und das l/nnatUrlübifee iia»
scheuen, um nur etwas zu geben, was de» Obia^0llmt|9^d|^dieiM|
MÄcnwMrtig, wo attca DrtmatifChe nun einmfl in Versen m$sh^^f^
aoTl, fb oft 'nnii so arg gegen die Regel des Versbau« ^»J^l'^r
tJebrigens werden nicht wenige Steilen ttnd ainadnf SccMi mwm^W
^ gibil4Mi.>liAM5MWtch^ . . ^.
* M h ' 1^ ^ X b e a • 6 if u tt g • »•
— — trfi techs Magnaim lutt aochi Mageiiu
•n J. u.L
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^= Heidelberger
lahrbÜGher der Literatur.
^ Fortttlt FlaccyOpera nd MSS. Codices Vaticanos, Chixianos, An^elico«,
ßarberiQOS, Gregorianos , Vallicetlanos, aliosqne, phirimi^ in l'^ris
cneodavit, noUsque illustravit» praesertim in iis, quae Roman i<; Anti«
toitatei spectaoty Caroltu Fea^ J. C. BlUldthccae Cbii« et Rümanaruin
aitaittnini Pnefvctos« Deono recensoit« adhibititttot navKtfniit
ilhiilfii convit F. H* BOTHBt D. PhiK et AA. LL. Mai;, Socictitiv
Jenae eyt, latinM« item Teotonicae BeroUnenslom hon« c« ad«
teriptos« Tomus posterior, Editio post Prindpem et Romanam terh'n*
Heidelbcrgae et Spiiac MOCCCXXI* SuintUiitt Aug. Oiwald. 4ai S. 8*
Dazu gehört:
Fr. Uinr, liothii Annotatiooes ad Horatii Satiras ^t Epistoias* 22 1 S« und
I noch zum ersten Tbcfle: Bit 8*
IIb etvff^i GntivUj hwm. liier» Utnjeeti oliiii firofctiorlt, SeboBß «gl
I ffoTtttii (Marum Ubfos iuo prioret. Ex antot^rapho icriptorn prinom
fdidit Fr. H* BothB* iieidclb» ap. A« Otwaldom» Afiid* BIbliopoU
j 1830. 69 S.
Preis dtts Ganzen ir und 2r Tht ait tänuntilcliea Aiuiotatiooea
• 79^ B<^en 8 fi* oder S Rthlr. 4 Sff»
(Vir haben in Nr. 4.4. des vorigen Jahrganges dieser Jahrhü-
her den ersten Tlieil dieser wichtigen Ausgabe mit , der ihr
ebührenden Empfehlung angezeigt, wir haben erklärt, daft
chon ein blosser Abdruck der Ausgabe von Fea Terdienstlich
evvesen wäre, dafs aber das, was der deutsche Herausgeber
och dazu gethan hat, dieser Ausgabe einen grossen Vorzug-
or der Römischen giebt. Bei diesem zweiten Theile haben
ir alle Ursache, unser früher gefälltes Urtheil zu wiederholen
nd zu bestätigen. Keiner, der den Horatius kritisch lesen,
der bearbeiten, oder Vorlesungen überihn halten will, wird in
'ikunft diese Ausgabe entbehren können; d^nn sie ver?ollstan-
Agt die kritischen Subsidicn für die Herstellung fiines berich-
^teti Ttttes, und giebt über nicht wenige Stellen neue Er.
ititennigsil« Hr. B« aber bexichügt nicht selten Fea's Kritiken und
'rklämngen und seilt Besseres an deren Stalle. Da Fea's Aus»
iMüf der Zeit nach» msser den G ranzen unserer Beurtheilong
ilgt, so beschränken wir un% auf einige Bemerkungen' su den»
ts durch. Hm« Bs, Bemühungen diese oene Ausgabe gewon«
M hau SaL L 4. Mp. bringt Hu m den fielen Conieet«^
tti 4bef dfeeen Vera (PerfiJus hie eaupo) noch eine neue
4ikm eich dnrcfa ihie Lelbhtigkeit, empfiehlt» und bei der
ich fedsTf ddl der P^ographie nicht unkundig ist, die £at-
(8
iJiyui^Lü Ly Google
gjS Uoraiii i^ra ed. Bothe. Tom. IL
I
ftehmil^ der ^ewöbnlicbea Lesart lAicfat begreift; er «vill mm.
Ikh: Fer^idus in eampo miles, und citirt dazu LjtereL
Jo> ^q- ^ ^4*' ^ Wir heilen diese Goii)ei,tur für
ilie t>4$**te unter aUen« Caupc scbeinlnoi durcheas unttattbaft;
er gehört ger nicht zo den Andern» die honette Leele wi*
Da«« ^« 9^ ^^^'^ tn/e/<# i«cbt gel durch d&iif»oc erklirtf d«i
anth^-t*^^ tnalus vurkommi» «nd alt Vo<aitv g^fnominen 5tf>
/. 4. 8S> Hit*r konnte» da Hr. B; Lipsü Ektu L d4 utu
Mua4 cülidat €i frigidae in eonyipiis citirt, wo dieSaciie
nur kuis berähct^iU, eine Schrift angeführt tverden» die
fühiiicber davon handelt: G. C GsBJüsn de taida^ ei eelil
apud et eres poitu' lAps, 4^94* S> mit Rpfrn« — Sat. IL %
4^3, Hier hat Bajuter dem Cruquiutt ohne den Slei^anui au-
2u^ehen, nacfagescbriebea t dieser habe lausiue fSr lmiiH$ %f
le<:en, da et doch weder lo der ersten Aufgabe desselhen (1571 .
die Hr. B. hattey noch In d«r sielten (15^8)* diu wir vorn«
haben, im Text steht. Auch Bentlei tchrieb den Irrtbooi d»a
Cruq. nach. Stephanus sagt blols p. 6g. teiner Diatrihtf
ihm se} lautius eiti^efallpn, das ihm nicht miftfalle. Fä^^*
es sich in einer Handschrift, so würden wir es, wie wecs
I.aiiiKins und Bonds Erlilrirung {largius^ in einem Co4»x
stünde, für eine CJo?«e erklaren. Dafs Hr. B. nicht wcifs, «»r
das von Heindorf getadelte lactms haJ, zeigt, dafs er Bentl'-iJ
Au«cahc« n)''ht nnchsah, welcher j^anz bestiiiimt ^a^tt: acuii^
si/uHS iV. Heinsius in libri sui margi/it i.a:tivs. Bei diti t
>iüte haben wir Hrn, Bs, SelbstvcrlnugnuD^ bewundert, der in
frühern Zeiten, mehr als kühn, änderte, und jetzt die scbör-
Stelle aus der Diatriba des Stcphatiits p, 60. nbdruckeo lal- •
£1 his cognoscere potent lector , quam religiosus *
servandis receptis lectionibns, q u ant u m lih e t j u spei('h
^uerirn^ nisi übt unius saltim exempJaris c o n s c n su ^ oc
Cessit. Alio^tti enim siillam^ cujus antca mem i /i i , cf(^
conjeeturme äiudacinm {id est, in arrogando conject^-
rae idjurhj qued librorum vettrum dum ax at aut ali"
tuj'its es petustis scriptoribus fidei deb^t^tr) imii^^'^
poluieeem, uUqumm saltem ex Ulis conjectaris in gßsum ceelarf—^
(«f vulgo pBcmmui^ intrudere mihi permisissem, Smd rjlsM ^
MB »MOS MMMtMM strMBWMTJ Und Wirklich fiodes wir enib fl{
den neuesten Arbeiten« des Hrn. B , data er vom seiner Mß
heni Behandlunc der Alten snröckgekoBnmeii ist* Aucb
Gon)eclar Sai. IL 5g, m, aui non Dipinmr^ eruie^f^^
Biianwum) osagn^s mihi d^onut Ap^U^ eoipiehk üd^ M
der Mrs poeiiem berühren wir nur lol|mde SteMywt v. fi
BimBit Hr. B« mit Heohl des eke atir egQ/skiUr ffsgen
haf$d tf. /: in SpbniB» — ^. ^MbB Hm. fi» Qmaim C«<«
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-L _
Horatii opera ed. Bollie. Tom. IL yjg
luf, det ab er SM06n ßinfill selbst nicht biUi^f s ter tl is (jut
fAhOs DfU , aptaquc remis vor, und beweist, dals HaidUus
iich zwtir Hiatus erlaube, aber nicht Verkürzungea langer S\l.
ben, wie in palüs, wenn tiiAn» win gewöhnlich, diu pa-»
lus liest. Fea's Diathbe gegen Bentlei wird gut widerlegt ;
Bentiei's Conjectur aber mit fiecbt nicht angenommen, v, 114.
wird mit Recht divus verthcidigt; so wie potent v» 116. ge-
gen Fea's parens. V, 129, emendirt Hr. B. nicht iihel dedüxes
Carmen in actus statt Carmen DEDucn in actus ^ das wegen des
foUenden pro fernes gegen die OrammKtik. ist. Nicht beistim-
men können wir seiner Lesart v. 159. P arturinnt (^w» par tu-
rient) montes? nascttur rid, mus* Das Griechische Sprich«» .
wort, das ältsr ist, als der Vers des Horatius, und das nach
dem Athenäus von dem Aegyptischen König« Tachos geilen
den nnscheinharen Agesiiaus, der ihm zu Hülfe kommen wollte,
zuerst gebraucht wurde (wiiiffv opoif Zevc i i^oßsiro To b^ftrty.e
fily, Athen, XIV.], leitet nicht darauf, und der Sinn gewinnt
durch das Fragzeichen nicht. V. 2^15 will Hr. B. accedet,
wegen des obigen sequar.. Nicht übel V. aöj, sq. saijt Hr.
B. mit Recht, Fea Mtte d«ts von Bentlei verbannte et omnes
nicht zurückrufen sollen, und zieht überhaupt Bentiei's Lesart
nt oinnes vor. Dieser hat aber nach cßu/uj das Fragzeichon
beibehalten, wenigstens in der Ausgabe Arast. 1715. 4.: Hr. B,
aber ein Colon gesetzt. V. 542. zu Rhamnes sagt flr. B. :
Cornelius Aepos in vita Romuti: Tfcs eqtiiium centurias
institiiitj auas etc. Aber diese Stelle steht im zweiten Kapitel diis
j4urelius rictor de viris ill. urhit Romae , und wir wissen
nicht, dafs dieses Buch in neuern Zeiten dem Cornelius Ne-
pos vindicirt worden wäre* Wir haben zwar eine Aufgabe de«
Baches vor uns unter dem Titel: Cornelii Nepotis de Vi"
ris HUistrihus Uber ^ additament o ex MSC. auctus. Ante^
hac Aemilio Proho; post Suetonio Tranquillo) diutis-
sime C. Plinio Caec ilio Secundo; nuper Sexto Aurelio
Victori; nunc liberali caussa auctori assertus a Ra*
p hatte Ef^lino Iconio, Tigurino, MDC. Tiguri. 8* Unse-
rem Wissens aber sind die Gegengründe von Schöitus und
Fahr i eins in der B. L. noch nicht widerlegt worden, V. 414.
"will Hr« B, nach unserer Ansicht besser, abstinuit Venert
et Baccho, wovon die, von Horatius schwerlich gesuchte, Al-
literation vino eine Glosse sevn kann. Aus den schätzbaren
Scholien des Gräviiis über die zwei ersten Odcnbücher des Ho*
ratius, di«> freilich manches Bekannte enthalten» heben wit
nur ein Paar Bemerkungen zur Probe auF. Diese Scholien sind
einem in der Heidelberger Bibliothek befindlichen Exemplare
der Ait8gai»e dei Gruquiui beijescbriehen, Viu B« V0rtheidi|t
Google
€)8o Teut&che Volksg^schicht, n&chst v. u, u. Chr. Geb«
In 4crToRe46 ihre vollständige- Anfiiahine mit ^utea Oirnndin»
0<k h 15* 85* Vetgleiclit Gr. su iracunda di^m proferet
JUo ete. aetser Cicero ad« Alt« 9, $. nicht unpassend die Bibek
iUllen: Job. 181 ao, ?u 157, 7. besonder« fisaj» 19, m 04
L 18« 5* ^ d«räi Lambint erepai mdrängle la-
erepat niehfc ohne Omnd wieder empfohlen. Od« I» 97, »5.
eiklirt Gr« das jafentem regiam richtlf^^ and ^agt die spa-
terfafn von Benilei empfofaleiie tMeentem regiam sey aiiie
lectio inepta, weichet, ob wir gleich anch jaeeniem vonie»
hen, doch wa ilArfc itU Dafii aber iaceniem die Vulgata sey
oder gewesen teyl wieGcaagt, ist ein Irrthmn. — Doch geoog
über diese daokeniwerlhe Antffabe» die ohne Zweifel bald ta
recht vielen Händen teyn wird«
" M» H« G«
Deutsche Folksgeschichen aus dem ersten JahrhunJert vor und nach Chrirf
- Geburt, Mit 10 Bildern und I Landkarte* Heidelberg; 1821 ia Coanas*
sioo bei Mohr und Winter. 34^ S. in 8. (2 i^kx.)
W^ie anziehend die alten deutschen Geschichten erklingen,
wenn sie in teutschem Sinn und auch in d.er Sprachart
sprochen werden, die man wohl die teutschartige Red^ nennea
möchte! Schade, wenü diese, wie sie, mehr als irgendwo •OBf^
in des teutschen Mennes, Luthers, Geist und Sinn ^ntl voIW
wurkend ertönte und in späterer Zeil einige Mala neu Tenodrt '
'worden ist» nicht durch solche Muster weiter ausgebildet ond, |
Termiitelst trefflicher J^enutsong, auch gangbar und geltend gr»
macht würde. Denn, neben so vielen unentbehrlichen goten
Folgen unserer Uebung im classischen Ältestem« war doch difS 1
gewift das Wünicheiiswerthe nicht» dafs man durch das nacb«
ah^nendle» oft sehr viele, Laleinsdhreiben, auch im Teutschschro»
ben den verwickelten, vetv^ndenen lateinischen Periodenbto,
fo Wie' die'declamieren^en diBfontlichen Redner damit das römi-
•che Fornm und mehr die Ohren der Ziih6rei;, ali.die Oemn«
ther, erfüllten, sich für Darttelloneen von-gant andemi Zweck 1
und Inhalt angewMinte« Ton und Inhalt dieser teattcli^ VolkN
Oe^chichten alter Heldettt«it erinnerte deswegen den BM ob
Heerte Luthers übet die GeAhkhe, weiche wir dieser Schrift fMÜ
bei einer baldigen awelteta Ansgabe alt Vorwort vorgesetsl-vrfio*
sehen möchten; in der Hoffnung, daft doch endlich «Äs TeOU
sehe so weit seyn mästen, auch durch Unpartheylichkeli «ik
•elbtt au ehreb , und wenn etwas treffendes nnd. dnrchgreüai
Wahret tOA Luther, odat irgend eiiitiiiobentf^eigentBaiittflhvM^
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Teutsche' Volksgeschicht nächst y. u* n« Chr« Geb. 981
Kndlsdiem Oemfith mitgeht» v. Toa innen kraimt^ et wenigttent
eben to gerne in feinem* gutem Herzen auCBunehmen alt ob
et anden^voher mit Wett- oder Siidwind , (welehe lieyde un»
titr Selbttttändigkeit nie 'wat gebracht haben) herein gekommen
wfiie. »Wo die JMe ohne Exempel gebiert iwiird, tcfarieb det
ktiftig yerttandige tanttche Mann « — wie gerecht und gut tie im«
mer itt» bewegt sie doch dat Hers nicht to tehri itt auch nicht
to-kl-if und wird nicht to fest behalten; darum itt ein sehr J^si'*
lieh Ding um die ffütorien! Denn was die Vernunft lehren oder
erdenken kann, dat zum ehrlichen Leben nützlich sey, das giebt
die Historie mit Exempeln gewaltiglich und stellt es gleichsam
vor die Augen.« und wenn inan's gründlich besinnt» so sind
aus den Geschichten fast alle Rechte , Künste, guter Rath, IVarnung,
Unterricht , Fiirsiclitigkeit , samnit allen Tugenden als aus einem /ef-
bendigen Brunnen gequollen. (Nur dafs die Sprach gelehrten und
Sylbenforscher nicht an den Scherben und Schalen kleben soll-
ten oder Eigendünkel hineintragen, sondern das Mark heraus-
zunehmen kundig werden). Und ob gleich viele sind , die Gott
nicht erkennen noch achten * doch müssen sie sich an die Historien stoS"
!cn und fürchten, dafs es ihnen nicht auch so gehe, wie dem
und dem . . Und weshalb wir Teutschen mehr zu beklagen,
denn dafs wir unserer Vorfahren vor tausend Jahren Geschichte nicht
haben und fast nicht wissen, wo wir hv*irgekomraen sind, ohne
was wir aus anderer Nationen Ijittorien brauchen mö^en, die
aus Nüth als zu ihren Ehren, unser gedenk en müssen. Denn weil
Gottes fVerk oh: Unterlafs ^'or steh geht, wieChrhtus spricht} Mein
Vater wärkt bis daher und ich auch! so kttnns nicht fehlen / tS nw/s
lujed^ Zeit etwas Merkliches geschehen sejrn, dat man billig merken
sollte. Und ob et nicht allet könnte aofgelesen werden 9 dttfs dach,
(^ie miehtigsten Stucke aufs kürzeste behalten würdeni wie denn toi«
ihet etliche wohl gemeint haben» die von dem Dietrich van Bon
und andern Rieten Lieder gemacht und damit viel grotiex Sa*
eben kun «nd dnföltig dargegeben haben. Aber es gehtirt da« '
tu em ireflicher Mann, der ein Lifwenherz hohe, uneitchröckea
Cund mm Parthe) ung unbekümmert) di^ Wahrheit an tchreihen.'
I^copa die meitten tchreibea alt» dab tie ihrer Zeit Latter und
UnlkO» den Herren m»l Freunden sux Willen, gern tchw eigen.
attb bette deuteln dieHittorien tchmüd^en odejr toddut
danach de jemand lieben oder feinden« Damit werden die Hi«
«toiion über die Maate verdächtig und (dardi das Verhehlea
oder Verdrehen) Gottes }Verk tchändlich verdunkelt , . Indeft
möfsen wir uns lassen genügen und zuweäen selbst denken und
ertbailen, ob der Schreiber etwa aus Gunst oder Ungunst /c^/te*
jfere,, gleichwie wir leiden müssen, dafs<//c Fuhrleute, in solch
Mosern Regiment, eUn fVeinüb^ Land mit IVasscr fälschen, dal. man
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/
gS2 Teutsche Vplksgeschicbt. oächst v. u. u. Chr. Geb.
den reinen gewacbtenen Trank nicht kriegen krnn ... t» w.
(s. Latiiers Leben, nebst einer Auswahl seiner kleinen Aufsätze«
' Ünefe und Tiichredcn. Nürnberg b. Lechner. 8« idt8. S. 213).
Der ungenannte Vf« dieser teutschen Volksf escbichten nun
giebt dds Wesen und 1 rt iheo der Alten vor 18 — 1900 Jahrri^
die er als frocnme» schuldlose, aber ungesogeno Kinder la
fobildprn findet, siir theilnehmenden Betrachtung für die Fn^
ge: fVat sollten mber wir seyn und ibuiit ^ »ich ttMoMBk Kindfn
•It Männer zu ericheinen? (S. 5).
Der Inhalt umfaXtt folgende Denk wÜTdigkeilen : 1. Von der
fitx aller Teutochen in damaliger %9iU a. Besondexheilaii der
Beigen« Sassen, Sueven. 5. AuEwanderer , bis Maiiat gegen sie
^g. Der Chimbern* Schreck» ( Dennoch leer» weil 110 ihn
nicht mit Beharrlichkeit zu bennlaen wufsten!) 4. Marius« ei-
net ilim» Bauern Sohn« aber der «i«Aarr^/i</!r Zerstörer der ilck
immer nur trennenden Schwarme ?oti Teutonen, Ambronene«
5. Chimbern. (Was half et« wenn dann, ratblos und verzwei*
felnd, die derben Natmrmenichen nach dem Kupferhild Sb 08
einander in die Lansen liefen t statt die beiden Lanzen noch
einem Feinde ins Herz zu Stessen?) 6. Der Römer EinfluXs et^i^
^riovlst und Jaiius Cäsar, .•ffcgea diesen 7. d«r Fkeiheitskricg
Westlicher Belger. g^Der Tenchtern und Usipetec Aussog (mehil
nur am Ende Casar» Heev. S. 1 14.) o. Fraiheltskrieg der 1^
. üehen Belger. lo^Induziomar, der Edle« gegen den Yerralheib'
SItler Kingetorich« iitAmbioricb und dieSIcamhern drüngca
JnK CSsar aus Belgien, i«. Komwers Rache, eher der Baum
▼erihU durch Verkehr mit ausgearteten Römerd« ig« Die ai>
»er auf dem linken Unterrhetn sieh befestigend » werden g^
yade um die Zeit von Jesu Geburt auch auf oem rechten iMia»
(»Die TeiHschen giengen schaareiiweise in römische Kriegsdinii»
tte. Römische Handler 9 Taschenspieler 1 Gaukler dorctastreiftet
TeuUehlands Gauen« um die EinfSltigen zu prellen. Der Mki
•ucfische Gau der Chimlieni schickt an Augustus ihr herti^
Xleinod« einen ehernen Kessel« zugUiqh den vielen Jamn|K
ebbltlend« der vor 100 Jahren ihre grobe Voreltern auf RM
gf^bracht hätten.» vS. 187 ) 14. ^Teutschlands gänzliche Z«r^-
tung und SchniAch. Marabuods Reich in Böhmen. 15. Befrei-
un^^ durch Hermann den Cherusker. ^ VVinfeld -Schlacht, Ma-
rabuod schickt des Varus Haupt, das ihm Hermann als Ehrcn-
Seschenk gesandt, an Augustus. »Denn einer, der unumschränKi
errschen will, freut sich niemals über Freiheitssiege der Nadi-
. harn « S. 211,) il5. Hermann und Thusnelda. Aber dieTeut-
scHen haben auch eigcn«»innige Inqulomars, welche nichts, alt
ihren Kath, fördern wollen, und dann verraiheriscKe Segest«
und Segimers« 17. Noch einmal Sieg und dann wieder teuU
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Temscli^yo&sgcschicht. nächst r. u. il Chr. Geb, 983
che Zwitracht. Auch Hermann« Bruder ist durch das ebrli-
:tj(', lohe Staunen über der Römer Macht, ihrScLive. ig. Her-
mann gegen Germanicus. Malovend, Verräther der lVI*r«pn.
19. Flerroaun will Gleichheit in der Bundes- Einheit; MaraboJ,
JHJ allein der Ueberuiächtige zu werden, reitz^t die Für^^tea j:e-
;ea die Fürsten. Noch einmal siegt Hermanns ßundessiun«
Marahnod stirbt als ruhmloser Flüchting in Italischen Gunu<.
»eri. Ein Chatten - Fürst be€;ehrt aus Rom Gift gegen li^rmanuy
kveil es in Teutschland keines gebe. Umsonst. Aber die eige-
nen Verwandten morden den 57jährigen Retter« (Ein sinnvol-
les Bild bey S. 259.) 20. Zwischengeschichten nach HcrmAnnt '
To/!. Jedes Völklein, das am Gheruskerbund Theil gehabt^
inaciit $ich nun sein eigen Wesen (welches im Einzelnen gut
var, weil man am besten wirkt, so weit man sich selbst um-
^ehen kann; nur dafs ein tapferes, tüchtiges Zusammenhalfca «
für grössere Bedürfnisse nicht deswegen fehlen dürfte!; S iiC^j,
Die Kriesen raffen sich endlich auf, weil? — weil sie unmög«
lieh so grosse Auerochsenhäute aufbringen können, wie der Rö->
nierhaoptmann , Olennius, sie gebietet. FürTiberiut, den arg-
li tigsten Feind der Tentschea, werden teutsche wohlbezahlte
I eibwäcbter u|id S. 079 für den tollen CaUgal« Bluträcher. Für
den Schwelger Vitelliot kämpfen sie, bis er gepackt wer» Da
sprang Bioer (S. go5) herza^ weil er nicht länger ansehen konn«
te, %v)e sein Herr verhöhnt w«rdOf und gab Ihm mit den Wor»
ten: Ändert in Dir nicht mehr zu helfen! exRen Schwerdtsticb,
sogkicb ikber auch sich selbst den Todesstofs. (Welcher Treu«
sina, ohne zu flenken, für wail Instinkt für die Tugend» der
nur dea Venlands bedurfte, um ans der blossen Taugbcbkcit
Tagend zu werden.) Doch lernen die Chanken den Römern
iiire Kriegskünste ab» besondcrrs die Seefiihrt^ gebrauchten sie
aber wider ihre nächste Volksgenossen. Chatten und Heririna*
daren schlagen sieh im Jahr 58 uni ein Flu fachen, dessen Was«
ser« wenn man es in einen brennenden Heltttoft gofs. vor«
treffliches Salz wurde. S. sSq. (So~ gradierte man also damals.)
Werrit und Mahnicht Gesandte der Friesen an Nem» nehmen
sich S. egn im Schauspielhaus den Platz» wo» wie sie hörten;
diei TopfersteA süssen. Bojochdi .der Ansibare /an der Ems)
wiO zwar liebet Aömem zinsbar seyn« als den Cnauken nach«
^eben, deren Sphiffe Niuderteutschjands Küste veMeWaltigteii«
Aher ein Ackerland nimmt er doch nicbl z«m l^hn S« aSS
UBS foo seinem Volke. sich zit trennen, nt. Der BaiaTer und
JMgisr Preiheilskrieg. Der nnan gige Civilis» ein Bataver, schwört
den Bart sucht zn sjtuzen, bis er w Römerioch gebrochen hat.
teu Sk 291. Vetpasian forderte ihn gegen Vitellitts auf; er wagt*s
widiCK bejfde: »frejimuthig das Vaterland wieder zu aehent und
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984 Teutcbc Volksgeschicht. näcli&t v. u. n. Chr. Geb.
frey zu den glücklichen Vätern zu gehn.« Schlachten ia c^^^n
ÜiDgegenden von Cölln. Auch die Seherin, ff^elleda, an deni
Lippeftrand, weiset (wie Debora) dem Civilis Heerhaufen z.11«
D^n teutschan Boden sa reinigen, vermochte Er. Ai>er da, er
niit denTrirenein eii2;enes Galen - Reich erobern will, geht »dmck
Zwietradllt und Wankelmuth« X&3tt) wieder alles verlöret^
Vaientinus, de« Heldenjüngiingt aet Trier, noch so wahre
de vor dem Reichstag der Galen und Belgier tu Rheims melM
dem ßeschluft weichen: »Wir lattens Jtoira Alten.« GaliaandBeli
gien blieben unterlhaii den Römern» weil e« lange schon tofj^
Wesen ist. Cifilis nimmt den Frieden an , weil sein Volk iBuän%
die Gottheit» (welche nar allzo menschlich oft ins spccklaü
hjsftonders ins politische hereingezogen wird) sey }etzt for <W
itömer, gegen welche man den Sieg au weit verfolge» Von itm
Gottheit weifs 4er Mensch nur dies« aber dieses eueh desto g»-!
wisser» dals sie das Heilige in der Absicht» und das Rechte
der That»^ will. Alls« menschlich aber macht sich der Mensch»;
seine Gottheit, wenn seine Kurzsichtigkeit ausdeuten will» wa»
die unendliche Weltordnung bey den elnselnen Erfolgen ins«'
besondere gewollt und beabsichtigt habe» Auch der Vf. scheint
die Gottheit zuweilen da einzuführen, wo es besser wäre, dem
Menschen sein Glück oder Unglück in seinem eigenen Thun und
Lassen aufsuchen und verbessern zu lehren, »Zum möglichbe-
sten soll der Mensch sich selbst nur treiben» was Gottes is^;
zu thun, kann fern nicht bleiben-a
' Valcqtinus, der edle Trierer, mufs als Gefangener za,
Bom, noch hören, dafs sein Vaterland doch erobert war. Efi
legt seiuen Kopf dem I.ictor auf den Block, mit den Worten:
IVlein l ro«^t ist der (od! S. 536, Der Verf. schliefst, blickt aber
gerne v orv\ärt8, bis auf Carl hin den der Teutsche nicht geus
mehr einten Franken seyn läfst.
Wir wünschen sehr, dafs der Vf , diese Darstellungen sclüil
bis dahin und weiter fortbilde. Sie führen so anschaulich au^
die eigentümliche Gemüthsart der Nalion und in das Votkito*
ben der alten Zeit» dafs sie wahrscheiiäich yolMweh werden Mi^
«011^ reich» wie es Luther haben wollte» für mancherley War«
, nung, Lehre, Trost» Erweckung» wenn gleich^ oft auch dank
Beschämung, die uns» leicht zustolsen» leichtpi Yersagteo » oft
Noth ist« Dafs er sdne Quellen nicht unter dem Texte cilir-
te» war diesem angemessen. Aber tin Bogen 9M Nadkmmmgtn
•m S«ihlufs würde» selbst auf Schulen» Andiutungen gewühsaan»
wo die Pltissigen das alle Germinia» in der Römer £inge §»»
ehrt » sich zusamen samnieln könnten. Dies wäre besser als et
se zusamen gedruckte^Aw/omelAMi rerum gemumiearmn^ sn'sii
eine solche wieder besser wäre« ab allzaviele, alles niriiiisi tuiaiiL
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/
Gedichte eines Waldhoi nisten, von Müller. g85
Volümina. Die vergegenwärtigenden Bilder und Karten, bit-
tet Ref« auch bey der Fortsetzung nicht fehleo zu lassen» Auch
üiete sind von dem Verf« selbst.
Ein Beweiiy wie lebendig er sich alle Umgebungen seiner
Geschichte vngegenwärtigt« Nach eben diesem lebhoften Zu«
rückversetxen aus unserer in ]ene Zeiten fä/efit er auch in der
Erzähimig selbst hie und da Schilderungen von Penonen und
Sieben, welche frey lieh nicht geiadä wöcüichund an eben dem«
selben Ort aus den QoeUen iiMizuweisen seyn möchten. Meist
aber gehen sie desto wahrer mid überzeugender aus der psycho«
logischen Vergegenwärtigung des Ganzen hervor. Der Mcn.
tcUfiikenBer mnmelt sich das Bild einer gesvissen Zeit oder Per-
son aus sehr vertchiedenen Andeutungen; psycbologisdi aber
^eniiiigt er diese aof federn wichtigen Pun^t, wo sie einst auch
zossmen getretten seyn mnlsten, ungeachtet die alte UeberMe^
leroog sie nicht gerade alle an -dieser Steile concentriert hat.
H. £• G. Paulus.
Shben ud siebzig Gediehte, ans den hinterlsssenen Papicfcn eiaes rei-
seaden Waldbomistcn^ Heian^sgeben von WlLHtLM Müllbiu Des*
ssB Mu bei C* G. AOmmuau &Xbk*
Die Gedichte ' sind vom Herausgeber unter folgende Rubriken
gebnfthf: Pi^ mHöm Malierin (in ai Liedern eine Darstellung
aufkeimenden Liebe- des wandernden Müllerburscben au ei«
aer Beblichen MüUerstochter, die anfangs erwkdert .wird, aber
«loicb Untreoe dee Madcbeqp imd Eifersucht des Liebhabers
saeiBertmurigenCrtättrophefibrt), Johtfimes u. Esther (Scbil-
teaag der Leidenschaft eines Christlichen Jünglings deren Ge-
genstand eine schöne Jüdin ist, welche jener statt Esther gern
Msila begrüssen möchte* Nach dem letzten Gedichte an Jo« -
biBBes wird es mit dessen Liebe wohl keinen so schlimmen
Ausgang nehmen , als mit der seines Vorgängers des armen
Müllergesellen). — Reüelieder (von Handwerksburschen, Pra»
R<*r Musikanten, Postillionen und Seefahrern gesungen)» —
l^k Monate (zu Florenz 4848 geschrieben). — LändUche Lieder.
Miuterkarte,
Der reisende Waldhomist war gewifs berufen zu Schilde-
Jüngen kleiner Naturscenen tind Darstellungen aus dem ein-
fachen Leben, das er oft wahrhaft dichterisch von ganz eignen
Seiten aufzufassen, mit angenehmen, häufig neuen BilHern und
Ansichten auszustatten, und in reinen wohlklingenden Versen
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I
4)86 Gedichte eines Waldhonustcsiy t^Md MSOer«
ru t'-Mlflern v^rtf^ht. 7!tim Bnle^c dieses Unheils dienen dei
Pos tili in ns Morgenlied ^'or der SchenJie S. 91. Die Monate S. 1074
in dpfi' ii iiKtii eine, ineiaens glückliche, in weni^ VVorttn
falste Schildi rung der Eigeuthiunlichkeit der la ZeiUbschnitU)
de:» J^'ir« in ^onelten findeL Das Gedicht:
Der Zephj r S. 150« etc« — Dm Leuuxe mag teiaeiKoni
liaibec» bxer «leiien.
einer Rose ward ich jungr *
Ein Rgsenhlatt mwr meint fPmge,
. Ein RatmMae in eaui mem Gnik
Ich schlafe, wann der lllttter tobt.
Und mit dem Lernte werd' ich nuinter^
^ Und 9\ähre mich vtpa. Duft und J^ufs^
Du armer y stolzer Herr der TVelt
Du keuchst einher mit deiner Krone ,
Und dienstbar trockn' ich deinen Schweifs. '
Anch in der Ballade hat der Waldhornist lieb iffickfia
varmcbi» wie der ifloekengufs jui Bresläu -S. 159. besMgt; mi
die purodirende Glosse mit der UebertchriCt: imir wissen wes m
finden* & 15H* devtel an, wat er Im humoiiatbcheikPaiQheb^^^
leisten komien» wenn er tticht Uidarl — gestorben waiti M
ttber dem so aey. ergebe» fft die Worte miI d«m ISibI: aoi
dem Nftenmee ete.
Odfjf •weie et mit dieiem Gettürbenaaya imd dteMmNack
laste >o "enKttteh ipicht geiu^iii|^ tollte der Heiaitsgeber — ^
? Dodt, keine Vermulbung weiter; wir wollen immer
genannten Heni||fgeber alt folchen ehrlich.^ annehmen»
)a selbn Dicht mehr 16301 will. In dieser Eigenschaft ais^
xnufste er bedenken, dafs, wie man vom Verstorbenen niehtt
ah Gates sa^en soll, aus seinem Nachlasse auch nichts üH
'i'age«licht goförder^ werden sollte, als was zur Ehre des Selif-
«ntschlafencn gereicht. Und so nehnie denn der Herausgelw*»
n«b' n dem aufrichtigen Danke für das mit|;^theilte LobfO*'
werihp, auch die Rü)»e nicht unfreundlich auf: dafs er
vieles gegeben, was füj>lich im Pulte des Verstorbenen 0^
seine« Elben hätte ruhen mögen« Um die Hälfte weniger; üdJ
d«v^ Ganz - wäro bes'^er gewecen ! Billig zurückge'legt und
gedruckt würde wohl das }f^anderlied S. 7!. geblieben sevn,
di^n« im proplielischen Geiste geschriebenen Versen amScbluJ*^'
»heut* hab it:h difs l.i<»d erdacht» morgen wird es ausgelacht;«
«.ucb der Ländliche Reigen S. 12,3^. wo der Schnitter »seio Heix
averloren, wotU in dem grünen May,« von dem er vermatbet:
»et liitge nocb im Oxate»« uai^ dia Schnuterinnen waoM^
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laodemann, die Lyra.
987
• tretin ihr nih't die Wieieii^ lo schneidet*» nicht entzwei!« eta
Möchte der Herausgober doch gelegentlich mm al nach«
leben, ob sich unier den Papieren des Verstorbenen nicht noch
Gedichte wie die mit verdientem Lobe gedachten vorfinden.
Die gebildete Welt wird gewift gern noch mehr aus dem Nach»
iMse d«t Waldhocniiten leeen, nur .was jenem Wander» oder
SchnUterUedft etc» 2hnelt, miifite ja wegbleiben!
» $
I > •
* • .'
Die ijjrre. Eine Sammlung von Uebcnetznngea aus dem kbssifohen Alter«
tknai , Bebet Beitrugen «vr VervoUkomoiiiinig der irebei«etsiui«t(iiatt*.
Herausgegeben von Faibdb. LiwnfiMANir« Eistet fUadeheii» Meitteii»
F. W. Gtfdicbe iSfti* XXII. n. i77 8. 8» do ggr.
Viel Schönet über den frtttenschaftlichen Zweck der Heber-
tetsangen enthält die Vorrede, aus der wir fönende beheixi-
gungtwerthe Stelle ausheben: »die Uebersetzung der Kunstwerke
de^ Alterthums ist am besten geeignet» dem überhHDdnehmen*
den Leichtsinn des gegenwärtigen und aufkeimenden Geschlech-
tes in jeder Kunstbestrebung entgegen zu arbeiten, weil sie
stets Muster von Gediegenheit und Kraft aufweiset und z« nä.
herer Anschauung bringt, vor welchen die Schlaffheit eines
weichlichen, alle Mühe scheuenden, und den Kunstgenufs nach
der Leichtigkeit des Aufnehmens berechnenden Zeitalters errö-
then znufs. Viele unserer Dickter sind bereits auf dem bebten
Wege in die Barbarei Milesischer Mährchcn uns hinabzugan-
geln, nicht ohne den Beifall des entarteten Goschjechtes.
Hiezu aber wird von oben herein , das heifst , von den
Fürsten unserer Dichter weit der Ton angegeben.« Mit Vor.
sieht «chcidet der verdienstvolle Herausgeber der Lyra von der
im Wogensturz einherflutenden Afterromantik neuerer Zeit die
ächte Romantik (eines Cervantes, Ariost, Shakespeare), die,
durchaus unschuldig an der »Sündflut der unkraftigen und ,
kläglichen Erzeugnisse unserer Literatur,« vielmehr mit der
»lebensvollen und tüchtigen Gediegenheit altcrthümlicher Dar-
stellungskraft m sich zu verbinden trachtet, Dafs Hr, L, sich
nicht »-vom Zuge (jener zerflattcrnden Afterromantik ) fortreis-
sen« läüsi, dafs er »nämlich zu stehn und dem Strome entge*Hi4«i4w4c
gen zu schwimmen tich müht« Iii alUt Lohet ^ itt ailex Auf*
maKksamkeit werth«
Die Lyra hat einen doppelten Zweck« Sie will mnet Theila
entfted'^r betteve Uebersetzungen als die bereitt erschienent oder
noch fui& ii]]fib«xtetzie Stäci% beiondAsa aus d«r gytjfttbitfihii
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qS$ Lindemann ) die Lyra.
und römischen Lyrik geben; andres Theils soll die Sammlnn^
ein Archiv der neuen 'Entdeckungen seyn, tvclche zur Edeicb-
terung und Vervollkommnung des Uebcrsetzungsgeschäftei ui
Allgemeinen dienen.« Dahin rechnet Hr. L. » Abhandlan/^
oder auch nur Fingerzeige über die möglichtt su voIlendcBdl
Nachbildung der Versmaase der Alten, ferner neaa Ei klärungen, ;
Abhandlungen über den Charakter und Werth, imd die Ge-
staltung eines Kunstwerkes u. «• w.
Die Uebe^setzungen sind mit sichtbarem Fleisse gearbeitel^ j
und vieles kann man als gelungen prellen« s« B. MäeagtrsGb-
. dicht auf den FriUäing^ der Trinker von Bacchylides ^ und dis
einzelnen Chöre aus dem Sophokles, in denen Hr« Lg,*yan tiai»
gen metrischen imd prosodiichen Gebrechen abgeiehn, idiui
VotgSnger nicht seilen ubertrofTen. Auch die Proben ans des
- Aristofanes , an denen Lobepk einigen Theil hat, enthalten fid
Gutes. Dasselbige Lob würden wir dem Abschiede Mekian m
Aftdromaehe ertheilen, wäre die vossiscbe ÜeberffctBang wÜk
vorhanden, der iie doch merklich itachsteht* Mr, L, that Bc^
A. W. Schlegels ncuüchen gegen Gottholdt bündige Beweirfolb*
run^ gerichteten Widenpruch, die Aul^hHettnng des trocUU
fcben Versfusses betreffend, nicht] tu beachten; aber Hea»
meter, wie folgende:
Legte sodann ihn kin\an die Erde Q den sehimmerhegldnatem^
Dochdas Schieksd floh noch keiner, | so meni^ichj \ der Männer^ '•.
hatt* er nichf bieten tollen* — In den Chorgesangen rerlalst ■
der Uebersetaer mitunter das Srlbenmaas ohne Noth, 2. B. in
dem Gesänge der*ErinnyenY>£i^7il Bum. ^. 344
Auf den Geopferten , jedoch s: wo — www —
Tön' o Gesang Sinnentrug , fVahns innf'iuch^ Geieieeiod!
Lied von der Erinnen Chor —
Fesselt Geist and duldet nicht, *
Leierklang ^ Mehrt um Mark, — «^\,.«.
• DaD statt der aufgelösten KreAer {«S«. w^) die hier kaM
Sil erreichen aind, Ghoriambea gewihh woidihn, ist woU nicht
zu tadeln; tcbwerer möchte der MoloCi fVekniinUbiek so
theidigea aeyn; warum aber santörto Hr. l., um Kreüker lu
Cewinnen, den Bhvthmut dreier Verse, die im Ori^nal theils
reine, jli^li anl^ötta TrockSan Meten? — Ohne Zwan^
aen aicmie Verse so üheHragen; .
fiun denn oh ihm, dem Opfer hier j
Sejr der Gesang, sinne übe thört^ sinnenvttriUktß rasend mi eM§
Ha, Rrinnenfest gcsang !
Band des Geistes , harfenlos ,
JDärre Seuch* ins Menschen/ierz !^
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landemamii die Lyra^
'n der folgmdni ' Strophe scheint den UebexielMr dat hfiofojc
1er ti§amukmdkm Antgabe verleilet wa iiaJieii» einen Doch«
nius zu zerstören. Der Rhytmusy wQnn man den mnig^löcteo
ürelikern Choiiamben geteilt, ist folgender:
PldtxUeh demnach^ stürmendes Sprungs^
Oben herab j stell* ich des Schritts
Lastende Kraft ^ dafs in des Laufs . •
LiV er am hemmenden Fufs ( dochnu^
StrancJd* in gräfsLiches Unheil. \
Hn L. übersetzt:
Deshalb nun weit aus der Fern (?J
Mächt if^en Sprungs trag* ich ihm nach :
Huriii^rn Fufs wuchtiger Kraft,
Fährlich für ihn, ob er weit flith^
Schwer zu duldendes Unheil.
Von der Probe aus dir Antigone in gereimten Versen geitelijl
Hr. L. seiher ein , dafs sich » wunderlich ausnehme der ernste
griechische Kothurnschritt vom Reimverse beflügelt und verweich,
hehl;« doch möchte er die gegenwärtige Bearbeitung nicht bis
za (des Prenzlauer) »Kannegiessers leichtfertiger Uebertrdgong
desHoraz herabsetzende Ihm habe Apels Kalirrhoeals Muster vor-
geschwebt, in welcheiil acht griechischen Drama der Reim ihm
nie toffallend oder gar unschicklich gedünkt. ' Reo. läfst Pri«
vatmeinongen gern ungekränkt, doch möcht' er wissen, was
dieser Venucli vor Kannegiessers allerdingi' verunglücktem Horas
Orofses voraas habe» zumal bn eo unförmlichen Reimeni wie
Vtbertreier, jeder, hUaden, bestafteuß heratken, Pfaden u,
die dem gebildeten Ohre wehe thtin. Aufrichtig» wir wfin-
seh», und gewifff viele ttAx nni» Iceine Fortsetsutag,' svohl aber»
dafs Hn uns ^ne Nachbildung in klatsisdiem Style gebe,
die auch nabh Solgerk knnstreicheir Uebertetzoikj doch Bedürfe
nib ist» Was Hr. Lindemann bei fortgesetztem flehse fair
Sophokles wird leisten können ^ ISfit sich schon Metzt aus der
Uebeysatzung der ganzen Elesktra ahnen» womit das. BBchlein
•chfiiCit. Ztt wümchen wäre dann, er sachte^ seinen Vorgän-
gct fan Baue des Trimeters gleichzukmnroeii. Vor Verden wie :
0 trautester \ der Diener mein, \ wie deutliche} . '
Oh recht die That , ob U ni e c h t. Doch ich sage dir,
Vori selber Mutter, Chrjsothemis , seh ick kommen dort.
Eh* ich dich sandt* | in. fremdes L<uui^ \ mit dieser Mann,
die wir mit vielen gleich unzulüseigen aus der vorlifgendeä
Ueltrsetzung vomehren können, bat sich Solgor strenge ge^
^ütet. Doch müfien wir bemerkeur», da£i dk gidnm Aaaafal
Vaist des H«nt In ^« Fehtef div^
I
990 AnsiditeQ über die bildenden Künste. ^
Wif bitten tcbliefslicfa Hro. L., dab er seine Lyra forvj
setzen m^gt^ filKmeugt 4a£i sie in ie4eai mum Binddüi)
krä^ts «£lön«B werde.
ADtkhten üKer die bildenden Künste tintl Darstellunc; Het Ganges, derselbfi
in Tofikana etc* zur Bestimmung des Gesicbtspunlites, am wetebcai
die a<;utscbt Malcrschule zu betrachten ist. Von eiaem dcutarhca KiMl>
Itr in Rm« Heidetteif mä Speyer ja twgm biWiMi iinilllüihm
1810. t* 1 fl* 54 luv
Würdig tteht dlete Schrift der khhmainn^ Fntif. SdOegdf wu
'Seite: über die Kwutmißfidlmg in Rom (V^^ener Jalirb&cluar des
Litteratur, B. 7.) wtewohl der Verl. des vorliegenden Backt vfi
einem andern Punkte ausgegangen ist, und einen andern We|;ei^
geschlagen hat » als jener. — In der Einleitung äussert der Vi
sich über die ursprünglichen Zwecke der Kunst ^ und wie sit
im bürgerlichen Leben Aufnahiue fand und Ermanterung;
in den Abhandlungen selbst bezeichnet er den Gang der Bau. uni
Bildhauerkunst in Italien; — - den der Malerkanst in 1 o^cai i
insbesondere; — giebt dann seine Ansicht über das Bestrci>ta
der neudeutschen Schule, und über die Mittel die Kunst am be-;
fördern ; besonders über (Kunst) Acaderaien.
Sehr befriedigend erscheint die historische Darstellung des
Kinflu^ses deutscher Bau. und Bildkün<ttler auf Italien im Mit»
teltiter, und klar wird bei dieser Gelegenheit entwickelt, wil
der Geist der Zeil (ein religiöstr volktthümlicber) durch fre\t
Verfassung belebt und gehoben , dauernder und erfuigrcicker
auf Kunst und Künstler eingewirkt hat, als die Mäcenatcn^chaft
mancher nur für die Errichtung und Ausschmückung ihrer Pracht-
gebäude besorgten Fürsten und Grafen* — Die Fehler und Ixr-
ihümer, denen die neudeutsche Schule sich anfangs zum Tbeii
hingegeben, verkennt der Verfasser nicht; aber erfreulich
es au^ seinen Angaben zu sehen, wie aus der Erkenntnifs d«^«
suerst Verfehlten, und aus treuer Beharrlichkeit ira Verfolutn
des Aechten und Wahren , mittalst Geist und Hand der talent^
Tüllen Jünger, so viel Würdiges uchon entstand, und wie viel«
mehr Herrliches «ich noch erwarten Hesse, wäre nicht F.goi*»
mus, Beschränktheit, unvernünftige Tadelsncht, Gleichgültig«»
keit gegen das Vaterländische, Mangel an Gemeingeift and «l^
wahrhaft religiösem Sinne ein Getammtübel onwtr Tage!
Wa' ein Verein von Künstlern vermag, wann fte mit EiMlll4l
tiatmus unter Beiseit«etzung aller kleinlichen l^ücktielileii» g«:
inaMMcbaftiifii jw emm Zmeke Uue Keifte auf hietan ,
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Ansichten über die bildenden Künste» . not
die Deutschen, in Rom anwesenden Maler, im Jahre 484g,
iei Oelt*genheit des, dem Kronprinzen von Bayern gewidineten
Festes, wovon wir hier eine ausführliche Schilderung finden.—
Erfreulich für jeden gebildeten und patrioti«ch gesinnten Deut-
sehen mufs die Darstellung der Wiederbelebung und AufTri-
ichang seyn, welche sich nach der Befreiung unsers Vaterlan-
des vom fremden Joche, in den seit jenem merkwürdigen Er-
eignisse erschienenen Werken der in Rom anwesenden Deut-
schen Künstler offenbarte. — Auch die Nachricht über diese
Müler, Bildhauer, Kupferstecher, unter welchen ^ich hoch^e-
fcierte Namen befinden, die Schilderung ihrer Verhältnisse und
die Charakteristik ihrer Werke, wird allgemein anziehen und
Iheiloahme erwecken. — Sehr beheriigungswerth ist das über
den Werth der Kunstacademien Gesagte. Gegründet zur Zeit
des Verfülls der Kunst, in der Absicht die Sinkende wiedei*
emporzurichten, haben sie durch eine einseitige, melir nie-
cbanische als höhere Bildung der Schüler^ im Ganzen cht-r
naththeiüg als günstig gewirkt, — Eingelernte Einseitigkeit
und sclavische ßeobacbtnng der vorgeschriebenen Formen hat
hie und da in diesen Instituten den treuen Nachbeter und Nach-
ivctcr eine Zeitlnng über das wahre Talent heben können, wei-
ches sich nicht wohl in diesen Zwang fügen konnte; aber am
Ende schützte das in der Academie erlernte Hiindwerk seineu
Besitzer doch nicht immer gegen Dürftigkeit und Verlassen-
heit; wogegen oft dos wahre Talent Jahre gebrauchte, um sich
wieder von den Fesseln zu befreien, die ihm in einer solcheo
Dildungsan<:talt angtlcgt waren, und .d^r Anwendung aller sei-
ner Kraft bedurfte um Manches zu verlernen was er dort ge-
lernt hatte* Wie den Academien, wenn sie noch fortbesiclien
sollen , eine zweckmässigere Einrichtung zu jreben , manche
herrschende Mängel abzustellen, manche nützliche Abänderun-
gen zu treffen, wie dem Ganzeh eine bessere Seite abzugewin-
nen; oder, wie noch besser, statt solcher Institute, dem nach
alter Weise ausgebildeten Kippst jünger ein bedeuten derer Wir*
kungskreis anzuweisen sey; wie die, meistens für die Acade«
mien nutzlos bestimmten Ausgaben , für Kun«t und Künstler
zweckmässiger angewandt werden könnten, wird, wie es ReF.
scheint, auf eine sehr genügende Weise dargelegt, — D^^i* aui
mehreren Abschriften bestehende Anhansj, liefert schätzbar«
Beiträge zur Geschichte der Kunst, namentlich des neuen deut-
schen Kun«lfleisses in Rom, und wird sich besonders jedem nach
Italien Reisenden, als ein willkommener und belehrender Bc-
Uiter auf seiner Wanderung durch dieses merkwürdige Land
I
QQ2 ' Philologica Cursu '
£bilologica Curtu — fnsunt libro ADtiphontis oratio prima cum notit ctitV
eis et grammaticis, Jul. Caesaris viu Plutarcbes et Busilii M. de Ic-
pendis Kcntilium libris homilla , com etregüs codicibuf Monacefts.
une» tnwfidtti aliquot loci XeaophoBttt. — EdUit J. Fkiip. C&
Leh N E R, Redl Gymnai« Monac- Profettor* MonachU MDCCCXXL hfi
U FiticeiiniiuMmL < li^ Aofta ia 4.
I
. Der Titel des Buches, die eigene Form der Dedicalion an Hrn.
Pr. Thiersch, den der Verf, max imtim Pmdcuri inUrpretem [vko-
rinn vvir ihm beistimmen) nennt, die Vorrede, 14 Zeilen lang,
in derer sich vertheidigt, dafs er im Griechischen die im Deut-
schen und Lateinischen angenommene Interpanction gebrauche,
und die etwas seltsame Anordnung und Composition dieserkUi*
nen Schrift, können den, der sich leicht an Aussendingen stölst,
gegen dieselbe einnehmen/ Allein betrachten wir, was der
Verf. gieht, so ist es, was die behandelten Stellen der Alten Ik«
trifft, Beifalls-, und was die CoUationen betrifft , DankeswertL
Ohne Zweifel ist der Verf. derselbe, der unter dem Titel: fn-
derici Lehnen Onolsbacensis ohservationes in Tkucrdidem im erst«
Hefte des dritten Bandes der Actt, PhitolL Monace, sehr nele
gute Bemerkungen mitgetheilt, und ein sehr tichtiges Urthal
gozeigt hat« Wir wollen nur tagen, daft «nt aach diese Sdinft
Ton beidem neue Beweise liefen, da£t ia ihr, aauef den %A
dem Titel angegebenen, auch noch andefa Stellea s» &
dem Homerischen Hymnus auf Demeter und aus dem Ajax
Sophokles behandelt werden, da£i wir den Stjl gibüsialkA
reui gefunden haben (doch ist uns das non es aer^ gaptMvM
etwas aufgeiallen da£i der Druck aaemlichcoriact, fiM|il0
sehr uttöconomisch ist , und damit nnsexe Anselga' diessc-is^
pfeUongtwecthan Schtifl schlieMen.
*) Eine Eigenheit Ut, dnfs der Verfass* Schneider, Weitke, E^'
furdt, Rciske, D'Orville, Lobeck im Nominativ schicibt, «
den andern ctfs. aber declinirt, z. ß. Leunclavio, Wolfiic
dergl.« doch aber sich auch in jenem nicht gleich bleibt, soodcn
^ominative, wie ViUoisonius, Mntgravius, ErfardtiDi
Reiskins, sctzL Wenigtteus sollte Cooscqum »utt findea.
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63. Heidelberger ^ l^^^-
fahrbücher der Literatur.
*
jjbrbauuiigs * Sckrifteii»
{Pörtttttung.)
Vit tuid nimm jeder Christ das Beste seiner ttirche (»efBrderfl lOlK tU
ne Predigt vor der vereinigten Kreissynode in Aachen am i7lcn Octobef
i82o, schalten von W* F, Scheibler ev. Pred, zu Montjoie. Nebst
cin^r Vorr. über ev. kirchl. Wohlstand» evang. Ünion etc. und einer
tagchungteo Odt rwBi K. Zwtitt verb «ml tcta. ävSU fttnkflirCa*
IL M f> lltheilbtit >t>t« (I83 8«)« • ,
Die Predigt trmahnt in der bekannten herzlichen Weis« cTie-
es vorzügbch geschätzten Kanzeirediiers^ zunächst die Lehret >^
ler Kirche selbst» an dem Evangelium, jener Ootteskraft, fest '
uhalteni die heilige Schrift» nnsern Glaubensi^rund zu verbrei«
en, an dem öffentlichen Gottesdienste, für die Erhaltung im
"hristenthum ♦ eifrig Theil zu nehmen, und Sittlichkeit zu för-
eru; dabey denn auch bereitwillig zur Wiedervereinigung
vang« Parieyen zu wirken. Dieses wird aus seinen guten Grün-
en gnt entwickelt. In Form und Materie eine würdige Syno«
rflpredigt; denn auch ihre Länge liegt in der Sache« Zu deC
vveyten Aufl. hat der Hr, Verf eine Reihe von Zusätzen ^e-
lefert, welche ebenfalls nicht blos einen iociilen Nutzen habi^n»
ae z, B. »so sieht man auch hier bisweilen an dem Vater u/i"
■r, gerade wie an (|em Brod im Abendmahl, hobeln und schni«
:elD, ab-, und zutHun, verrücken und verletzen^ bis etwas her«
US kommt» wobey weder der Lutheraner dem Reformirten,
ecb der Reformirte dem Lutheraner allzuviel nachzugehen
raucht etc. — ^ wenn einer lutherischen Gemeine ein Refor*
nrter» od%t dlnoc' reformirten Gemeine ein Luth. Prediger ge-*
'tit worden ware^ ohne sich erst zn erkundigen i ob sie ihn
uch wohl haben wolle — oder Wenn bey der Wahl irgend ei^
e Art von Zwang oder fremdem Elnflur; statt gefunden^ so
le«^ das freilicli die Union recht kräftig befördern , aber ^ « .
er nicht aelteneh P^rtciyungen l>ey den Predigeryrahlan dbr Ge-
linden wird auch gedacht« Öle ächwierig^eita^ « welche sich
ey Eih/M/'iai^'i^er' Union finden i »nd eben io nach der Erfah«
^f^k Nachtet» ^ie die Schonung der Gemeinden ^ach dbr Bü»
Digitizca by Cjcjü^Ic
c^i^4- £rbattUDgs - Schriftcu. , j
man bei dem Unwillen über die Propaganda, ihre Miisiow
Piosel)U'ncas<en , Kunstgriffe, doch der Worte eingedenk bl
b€n müsse: ^^el bist du, der du einen freunden Knecht rii
te«t? ist hier mit dem rechten evangelischen Ceiste ^es^trocui
dahin ^eliören auch die nachdrücklichen , mehrnjali wieder!
tett ErmeluraBigen diese» -ehrwürdigen OeisUicben fürdi«j
Ki;iverbreitli»g, Man wird sie zu Herzen nehmen» boüeD \
2a seinem clinstiichen Publicum. Möchte er auch in meh
len andern Eiixuiefnnf^en gehört werden! Er spricht aus r
eher Erf«hruni( und efangelischem Geiste. Wir können ii
auf die einzelnen Funkte nicht einj^ehen , führen abei noch
^er Vortede folgendes au, dai uns für die Union teachtewiMl
fcbaint: »Irre ich mich nicht, und hat micfb meine Utiioj
•und. Friedensliebe nii;ht scbarfsicbilger gj^macbtv als ich ha
ßfm\n »pilent so ist es mir vorgekommatt^.ala ob man sich
»beiden Seiten, daa nicht Ue» iisteffdaft .aagenamitfB
»en und dem prosten Haufen, dem so efsvas eher a« vt
a«lf«rei «and^n auw^Uea aucb nnUr den Gaiailichaaf die
»dieMr Sch»achheit irey se)^' sollten , nndl die isck anan
»Hand geboten, und ihren Tertrau liehen Brodeiinind deich
. »geii*eittechafl]idie Feif r det }^ell» Abendmahls hestegeltl
»von einem gewissen I^prii 4c Corps, der fireilich in I
•Fall« so lange die Pairteien bestehen» ganz m taddn
.»«KiftermatseiL nalnitic]^ ist.fber atich eben to natnrticb '
1 »fallen mnrtt 'eo bald di^ PaiteieD sidi irereinigt habea»
»immer nijr.ht recht los machen könnte» und alt ob maa
»wie einstPcirus (Gal. 12«) aus einer andern Ursache zn
»nen ehemaligen Keligions • i^nd Namens • Verwandten frM
»lieber thätc, als zu den NeuhinzugtkoiDnienen « etc. Bej
Einführung a'mtr Sr^oflal- mA^t Preshylerialverfussuns {h^^^
doch noch in etwas zu unterscheiden j , ist auch Hr. S. <J
»dif* nicht b\o% die Prediger eines gewisseu Bezirks, «odA
au< K ihre rr itgebrachten Kirchenältesien eine vollständig*''»
legitime Synode bilden « \ und hat unter andern auch den Orui
dafs dadurch rin allgemeines Interesse und ein grösserer
für kirchliche Angelegienb^itao befördert weidf^ 4asgefri^<
.Hauptgrund bleibt.
Angefügt ist eine Ode: Die Vereinigung ^ wozu die ob^
Prediet tinen Dichter erweckt hat. Eine NachtchriFt von '
Schtibler ist ein herz voller Abschied an seine Leser, wohn
ser würdige e\ ang, Prediger mit frommer Ruhe davon
ddis er sich am Ende nicht nur seine^ Schriftsteller-
aucl^ seiner Lebensbahn befinde» Der Wunsch , den ino^ ^
hÖMjr l^^t)en werden , idafs es Gott anders gefallet^ mö|||ilKi
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Erbanungs Schriften.
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ioredta u 4ie, entea Stii&4f dts,evanselitchen D«ntoolil«B4lt Ihren Cultut
jiMbiiMr. V9iA'f.K. j: ^wi3ti6H?f^9toün% zii*1VrsiD iir<I Uhraran
fielen Lyeeum daieAtt« Keu<>tiat dnd Ziet^enr^k fCilr« un^ verL von
' Anmahnung den öffentlichen Gottesdienil in Ehren zu h«U
611 qnd zu besuchen; die Z<^it fordert daZu auf, und es iit die
achc jeder Zeit, indem dnr Hr. Verf. von gerechter Liebe zu
toterer Nation begeistert, die Deutschen an ihr Gemüth, ihre
Vöramiokeit, ihro Gediegenheit — erinnert, ipricht er doch
icht uiit so vielen Stimmen d^r bislicri^en Zeit aus einem Ton ;
n Gegentheil , er sagt auch ihnen die gute 'Vahrheit. »^Nichi
Tfl besser, (als die auf ihren Reisen vorlernt haben deutich zu
eyn) sind, die ihr DeutschLhun für Deutsclithum nehmen und
mgebcn, möchten gern das Nicbehin^enlied statt de? Hutner«
nd der Bibel in unsern Schulen einpreführt haben, schmüciicn
idi mit altmodischem Schnitt und Kra^Tin, rauchen aus Kö-
fen, Schnupf en aus Dosen mit Luthers Cild, turnen und <ind
rob.« Er wcifi auch jedem Stande zu sagen, was zum Zweck
ehört, (die /Vnreden, überhaupt i8> gehen an die Fürsten, Staat!»
ieiiei;^ C^lfhrten uod Lehrer, Studierenden, Erfinder und Ver-»
esierer; an iie Vorbehmen, ad die Artigen, tn die Officiere,
^brrschafttn , Mütter und Fiatien> tmd aach an die evangel,
U^et selbst;) und wenn auch etwas wortreich, dals der gc-
sreLet^r es zu breit findan mÖehte, so wird et doch keW
itnp den Bedn«r der guten Sache bis an*t Ende zu
^imd w^ die gute Sache liebt, wird ihm anch wohl ra^ht
^ wünschen befonderi, dali die Anrede an die Stii-
^^ön Helen ifenelbea gelesen werde; tie erinnert. an
iongen" einer Peflode der Begeistmiif{ auf recht 'gute
Kar entstehi manchmal dat Bedeuken«'o^ nicht manch*
Ironie betsar angewendet wSie.
eimiithiijc Bemerkungen über einige Gebrauche, Sitten und Gewohnbei-
, ten in der protestantischen Kirche, Von G B EiShNSCHMio, mit-
^ tckten Diakon und Mettenprediger an der Hauptkirche St Johannis zu
!l€sr«. Ronneburg iSSl iai lilil«t.Cani|%oire, (Fr. Sohmnaoo; (VIII
Imi t56 so
Der Hr. Veirf erinnert in der Vorrede an seine Geschichu
f voniehnuten Kirchen gebräuche der Protestanten 4yg5 und an
ineo aufrichtig christlichen Kirchenlehrer 4J^8 , welche Schr»f-
Q zur Abstellung mancher Milbräuche mitgewirkt hätten. Die
rliegende soll, nach einer! Reihe von Jahren, das was der Vf. ^
^r diese Gegenstände gedacht und erfahren , wo mö>:lich in
9 Hände derer bringen, die das meiste bewirken können,
ie ledlichen Mittheilungen verdienen aho sorgfältige Würdk-
||tt6h. mit gelehf tan Citatcn auigtttattal» So
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996
Erbauuugs- Schriften«
ldi*Tom berein über die AafSngliche Aonahme jüdiidil
briiicha» und lUa HWiintklim htydniscber. Diese letzter«
lind noch nicht ganngt weh alt irolksihnniikh , aufgeiucb!
ob gleich äH^re Dod neoere SobrUien (von dem Verl* «UegM
davon handeln^. Et iit gewifo jSr unsere Zeiten wichtig» wcd
Hr.B dieKlägent^neiAQguitioo« und Hieronymut Aber ditMes
ge der Geiremonien , aatdrucklich anführtt dietnachnab 4
duvchfcharfeCdetze den Gemeinden aofgedriingea wnidto. M
Sitten imdOpvplMiheiten » (i»'B* dielnorgenlündiiciie bej Vtnicb
Inngd. GotieidiejDstei das Geeicht gegen Sonnenaiifgang eq wenM
nriiielten endete Namen» und man legte Ihnen oft Ibra ad||»
•Uchte Umchen tnm Grande (vB.'Chriitni fie Sonne), na»
mal knm Oienete der Leldentchallen , gab ihnen ein m)ited(
lea Antehen n. a» w. Luihers Onuidak'tse dea Schoaant minH
eis dea Sauberaa »worin aeine Nachfolger förtfaihrea *mdchiani
lind ana leinen Schriften dtirt. Die leidigen StnU^^tM
übet die Adiapheinr machten» dab man etehen blieh» Am Ra«
Coniiat, Asa. i^dbv^Scbrift: M^emm UieB das ChutaMummä
in seiner Reinheit urii Ein/alt? ( 4ygg) ist von der Synode 1^
Schweditcben Geistlichen iSstg zu Oerebro angeführt, dab m
präsidirende Canzler Andrea nicht durchdringen konnte, sondoi
sich in vielen Stücken nach den katholischen Ceremonien ^
^uemen niurste« Da kam er auf den Gedanken, seine Ausbj
gungen darüber zu machen, z. B. das Weihwa^^ser solle gebraadi
Werden , um an den Taufbund zu erinnern etc* Die Vertucfat
durch Belebranf^ manchei abzuschaffen waren vergeblich, osl
der König mur<;te, um Ruhe zu erhalten, den Geistlicbra i0«
fehlen , sich nach dem Volke zu fügen etc. — CarLstadts Bi'
derstörmereyen sind ollerdings zu misbilligen, aber uan lol
da der Deutsche erst gerne nach und nach mit den geiitigf
Dingen in Richtigkeit kommt, doch allmahlig verbessern; ui
so wie verständigen Pfarrern von preiswürdigen KircheocoU
gien stille Aendnmgen in minderwichtigen liturgischen Dingi
füglich gestattet werden, so sollen sie atich Mangel freymul'
und hetcheiden anheben dürfen. Soweit die Rinleitune.
Erster Ab«chnitt: Einige Tauf sitten , Gebräuche, Einrieb
und Gewohnheiten. Vorerst über die Zeit der Taufe, Nach gi
lehrten Bemerkungen aus dem christlichen Altertbum tind
ern Ansichten, äussert Hr. £. den Wunsch, daXs sich die
Landesherrn ihres Rechts bedienen möchten t und gfgeit OriKi
len« Aufklärnngsnucbt und dergU die Zeit für die Taufe bestu»
man, nämlich einen Sonn« oder Festtag 5 bis länelten« 8
eben nach der GAurt. (Nach der nenen klrcblicmen Biancb«
tnng im Grof«her|(, Beden iat derttngste Tenhiu auf 6W(Kb«if
4eaeiil| de lieh aua liagptta Vtnchiefena IWh
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Erbauungs - Schriften. . •>97
GrünJe findtn.). Von dem Ort der Taufe eben lo gelehrt u.
ausführlich« Schon leit dem 5ten Jahrh. mufstpn Kirchenord-
nungen den Haut- und WinkeU Taufen gesunder tCindet tteu-
ern, und nach dtr Reformation sprechen Theologen und Jn«
risten, wie Gerhard , Böhmer^ Brunnemann, und fo hii in die
neuesten Zeiten, gejen solche Unsitte. Und so sollte die Taufe
als eine feyerliche Binweifaung zum Chriitenthume eine öffent-
liche teyn, und in der Kirche, und zwar in der sonntäglichen
Verstmmlung , — pdcnn die Kirchentaufen in den. Wochenta-
gen sind» worin wir ebenfalls dem Verf. heiitimmen» wenii^er
erbsnlich, als die Haustaufen , « — yorgenommen werden; nur
nnachl üble Witterung oder Schwächlichkeit des Kindes eine Auw
nähme. Von der Nothtau/e redet Luther selbtt nur als einet
Zukftung, und will daTs sie in der Kirche bestätigt werde, in«
dem die rechte Tanfe ein öffentliches Bekenntnifs haben niüs-
•e. Wir sind mit Hr. E. der Meinung, daft sie durch Beleh-
rung schwinde, glauben aber, dafs auch hierin den Schwachen
nachgegeben werden müsse. — Der EiorcLsmus , herrührend
Ton der alten Meinung, dafs gewisse Kranke besessen Seyen, u.
'on der seit dem 5ten Jahrhundert verbreiteten, dafs in den
Heiden und Häretikern böse Geister wohnten , seit dem 5ten Jalirh.
loch bey der Kindertaufe gebraucht, leuchtet gani besonders in
«lern lelzitn Falle als unvtrnünftig ein« Hr. E. macht die icharf-
•innige Bemerkung , wenn man einst die Frage vorlegte : willst
du dich aller Zauberei und Beschwörungsformeln böser Geister
forthin enthalten? warum man duch^noch, grade dem entgegen
die heillose Beschwörungsformel, den Exorcismus. eingeführt?
— Glaubensbekentitnifs. Anfangs ganz einfach; über den Unter-
richt der Katechumenen , wovon hier einige« vorkommt, hat
Hec. ausführlich in seiner Katechetik (Giessen bey Heyer i8i8)
im geschichtlichen Theile gehandelt, welches man zu den hier
mitgetheilten Nachrichten hinzufügen könnte, zur gegemeitigen
Ergänzung. In einigen Punkten stimmt Ree. nicht ganz über-
ein, sowohl in diesem Historischen als in der Annahme, dafs »
das sogenannte Symb. Apostol. erst aus dem i^ten Jahrh. sey,
dl der Verf. die Gründe, welche für das frühere Alter dessel-
ben sprechen , freilich einfacherer Formeln, nicht widerlegt hnt;
auch zweifelt Ree», ob Luthers Ansicht von dem Glauben bey
der Taufe völlig begriffen sey. Indessen das sind hier Neben-
sachen, nnd die Hauptsache, dafs das Glaubensbekenntnifs bei
der Taufe gubraucht werde, um an den künftigen üntrrricht
dts Kindes zu erinnern, wird wohl überhaupt Beifall finden»
Weniger aber der Vorschlag, dafs die Formulare nur für ein-
fältige (im modernen Sinne!) Prediger gehören; denn hierbei
iit laicht genug an die ,nothwcndige Einheit^def Liturgie ge-
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ggg ErbauuDgs - Schriften; '
dafihx^ welcäie schlechterdings erfordert,^ dafs irgehf etWai alt
nic^t iu:)i^^i^c B'orujel vorgeschrieben sei, ob wohl diese kun
^fk4 fifVagien^ seyj| soll, und bVchl die Freiheit der Erbauung,
siq C^istiiche noch (kVrch Eigenes iu erhöhen glaubt,
lis^chräi^ieD ,4rtrf.' Solche Einheit — bei «chicklicher Mannig-
f^\fi^f^u\y |i«bt den kirchlichen Hand hin gen etwas Grofsar-
liges, uu^ wfuram sollen vyir nicht sagen Heiliges? weil es an
die in der ganzen Äirche ausgpsproch^ forileberid^in, unrcr-
ffänglichen Ideen' erinnert und das so recht symbolisch, närr-
Ugb ai)4ÄUießäV'S*«^ libfer ille individuellen Ansichten, und
Über Jen Ö'iipb'iliiicb selbst ei:baben sind. Wegen dieses letzte-
M|l darf die Formel durchaus triebt anders als kurz, und nicht
SwobL belehrend aU tiefbedeutsairi^eyn, wie z. B, Christus selbt
in ni^ncben Siiröphen ieibfet' Geistes, ganz besond^ri in seinec
Cebefe, iJai. auct liü igten Jahfh noch undvin aH^ Iblj^tfl»
eine unverwerfbare Fornael bleibeb Wird. '
T Zweiter 'Abschnitt, ^ Ci6^2rt//o>i. 3ündig^lit#ifcklunj5 def
C,esch>C5^iiüchfen bis auf unselre Zeiten, und zutij; ricBÜgcn Vf
t^eU jj)>er JieiÄ' scbönen . lihler deil Protesianteil bekanntÜcfc
£]cftt j^ii' PoniiiftÄrn durch ßugeyAagcn ( i534) 'Jjcitioi roten
uod' eingeführten, ater keineswegs noij&jivenif^en, fchw; ' Rüge
•Inef UnsiUe,^llSls ttacb des VerL Aus<:age wenigitins nööht««
wenigen Jahren 'Wutfd., dar? di^Xonfirmaiideii; niicbden Sil
ton iUreiii ijei&i liehen niatcrriclfi^l worden/ nbcb In« gesmciflS
XU dem Ephorus ilbhen niufsieif. um sich' etti i^ok ^ prüfefl
SV lassen, ob sie Würdig seyn!. Man sollte di^V ioikiii für eis
Ueber'bleibser Sfet alten Bpislio pal rechts ansehen ! M^i gat^n Gm»
Jen ist ;ier Terf. dafür, daß da/ tvo mehrerö't>eUtlioli? sin«
er C6nG(manden- tlntc^icbf'; und die GoHRrnoiit^on idH
iedem nach^ einer glückUchen AB«|-ecliiijlung 'ziigethent weri!««
»Rechtiiche t^redi^er müssen sich beleidigt «äB^Rdblkkt 1^*
»len 9 wenn dtf Öberpredi|er all)Slirig die GonflS^uimM^
»Iqng verrlditft, während Vie. Wie' eini^ Nult'^&^Wieift'ni'
»len wir» so füVibt^ die diirgestelltt^ pHnung Cddt WeebsiH)
»dem^Tielleicht minder jteüMen'Dni^rtnredigef'sdlli^^
jinen, sich seines Atnti, i& ^ihsta^ der NadhAE}iaWl%^
»geübten und erfahrnen Ob^rp^^digecs würdijgos" tiy w&dM
»und wäre auch dfefs nicht nöthig, so wSre daiiiif docl| djei^
»serliche Amtswürde gesichert! « So viel wabrat;4iei8s uMj^
auch für , die meisten .Fälle hat, so ISßt ei nA'»dol4h dd*ii*
anwenden, wo Atifänger im geistlichen Amte, sie "heissen
Vitarien oder t>iaconen (derTitel: mittelster Diakon, zumsl Id
einem Mnnne wie der Verf. , klingt freilich son(\erbar! ), dleiSl
Cesf:häfte, das den gereiften und gtnibien Mann erfordert, »!•
sobald darauf Anspruch niacliea wollten. Die Würde der &-
Digitizoa by CjOO^Ie
"he f^idet, wenn auch schon solche da§ to schwere GwChtJff <ief .
ronünnations . Unterrichts — er ist schwerer, ais seihst mau-«
:h« junge ( und alte) Lehrer n^inen ! — fohin übesnebuien»
ind die Wüvde de« Amts leidet nirgeodtf man e&na läch«»^
Oje Zubereitung zu demselben verlattgt.
Dritter Ab««teiilt. • Bie BeteAN. |>at kiBcb0Bg0MbichtliGh#.
Mch nuifübrHchet'y mit Anführung von melvrcren Streitiji&kei«
teo und Verordnungen unt«y Lutheranern über die Privatbeich-
I«» Et msteht sich, iintef Verf. ftis ihr» völlige Abschaf*
[tilg ist, and die bekannten Grhnde liefen schon im Geschieht-:
lidMifr . IMer deti Beichtpfenntg finden sich hier fiele Nach« *
fveismigni« Aseb'Re^'itnd es tim }Mt*42go kiclit« diese Uq».
ichicttchkeit^ nadivwAr bei «MtsLeadgernttade ahKUSchafftm ^
imikk lehr f etsia' n einer BvlMilldigung ihiet Pfaiwra» und
t^ar in einer nkm icbicklielieii AH ventaad« ai»« dafe weder.
^toMinde . veclt der Hervor etwas .verler« Eine Vovlierei«
Ni.Mt beil. AbeBdntakl will alterdiagt «uch der Verf« aber
di^Meiie Bed^ «k kerswi Oetei und Oesaiig , der jedoch nicht
MMl da BeMied loyn dürfte , aber Abaoi«tioiu Dietet düokft
Mtee der würdige« ZuberritQiig -Ubiii heil. Abendm« etwas*
^^ateikasf da die etnttiidiite SöndenetkeMlnift und aiigieieh*
^Mnächmnli; der ßondanver gebung dabei itett finden« dieM.
^ aedi in ^r chhctl» Gemeinde auf schickliche An laistett«*'
fVfMcben werden solli Immar wird al4o hier irgend eine For-
*^ ^Absolution nöthig seyn, die aber g«ir wohl to abgefaftl.
^fi)n kann, da£s kein Grund zu der Besorgnifs das Hcn. Verf.
^•ditnden itt> ais würde die falsche Idee von Sündenvergebung
iJJ^ck den Geistlichen damit immer noch etwas unterhalten,
Priftcip, alles wegzuschaffen, was entfernter VYei^t* zu fal-
IHean führen kann, führt ja so weit, dafs es gtr keine
^■«'e Kirche mehr bestehen lafst. Dufs die Rrtheiiung der
«•Imion nach d»!r Fredigt, und gar in der Form: »ich all
berufener Diener — vergebe euch etc. « gänzlich wegfalle,
*i(är leuchteten die Gründe auch bisher schon in vielen Kir-
chen ein. Man sehe nur in df^rgloichen Dingen, wo ein Grund
»iel beweist, da wird bald sich finden, dals das» Uebel ganz wo
*o<ieri liege, als da, «o eben grade das Auge hinsieht, das ist
jucb «uf die aot dem Journ, ß Prediger hier angeführte Stelle
Aluchaffnng d*t Beichte, aninwdnden, denn da «rtiiebi sich, '
,<^^h nar die oben gerügten MiftbriiiMhe and wwavtmu/^gß/i üeüt«
au verwerf^a tind. * i
Vierter Abschn. Fon dem AbendmaU, Uebfr elneü der er-% *
*^en Sätze: fon Jatti gewift bieft für seine Jünger ihre
«^'ue.n Nachfolger im Lehmdle- gettiftet; — H«m «ch mU
^.Hcn..Veif. ittote der aogeiilhraa Anftooüt fW Ammon.
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lOM Erbauungs- SchriftcfL
u. A. rechten, und acmtclhen ge^il« Torem dM Bedenk«« ent-
gegen setzen, oh nicht damit von Jeiu celbit die ichärfite Trtn-
nung Tom Klerikern und Laien alsohald wäre cingeicm wor-
den ? — allein dat gehört nicht hierher. Wir empfehlen auch
in diesem Ahfchn, die historische Uchersicht, und ihre ver-
ständigen Folgerungen. Vorerst wird mit Ernst gegen ditPri-
vatcommunionen gesprochen. Dafs sogar Predijf^cr noch bin
und wieder das h. Abendin. insgeheim gemessen, hätten wir
nicht gedacht! Hr. E, schlägt Tor die bequemsten Sonn- nnd
Festtage auszusuchen, und den Gottesdienst an denselben
*«r Abendmohisfeier einzurichten. Ree, findet dieses letiter«
unzweckmässig; denn soll es öffentlicher Gottesdienst seyn, w
inuX< für die allgemeine Erbauung, so denn auch der Nicbt-
commuüicirenden gesorgt werden; die Predigt ist ober nuh
iinsern guten Grundsätzen der Haupttheil des Gottesdienstes; m*f
man auch gleich in der Rede am Comrounionaltare Gottes Wori
so gut verkünden, als es nur immer auf der Kanzel geschisbi
so ist doch der ganze Act als ein eigner Gottesdienst hinge,
stellt, worin nicht das Wort sondern das Sacrament ab ait
Hauptsache dasteht, und das wäre doch nicht gar weit tos ei-
ntr Privatcommunion, oder gar von der alten Idee der Mvite-
fienfeier abliegend , auf ^den Fall after eine Aussetzung dci
Hauptgottesdienites. Dieselben Gründe gelten übrigens auch
hier gegen solche Veranstaltnng zur vermeinten anda9htsrollen
Feier, welche Hr. E. gleich darauf gegen einen Vorschlag, da«
h, Abendm. nächUich in der Kirche zu feiern, geltend macht
Das FojfM vor der Communion wird, ebenfalls mit geichicbl-
nchen Blicken, verwiesen. Das Nehmen der Symbole mit der
Hand, wird hier selbst durch Apusserungen von Luther untcr-
flutzt. Die Schwierigkeit, welche bei dem* Kelch statt findet,
glaubt umer Verf. damit zu heben, dals jeder Communicairt
sein eignes) und zwar zu diesem Gebrauche bestimmtes C/«
niitbrächie; wir brauchen nicht an die neuen Schwierigkeiten
die er Lösung der eriten zu erinnern. Wo noch eine Präce-
denz bei dem Gehen um den Altar vorkommt, da sollt«
die Werfe des Verf. sammt den aus dem Juristen Lyn ker angeführ-
ten , vorlesen. Der Wunsch, dafs man das Abendmahl liizend
«"'pfange, btkanntlich ist das bei der Brüdergemeinde im
•Gebrauch, — hat zu viel Hindernisse für allgemein« KjjrfBb-
'ung;' warum sollte denn auch das ehrerbietige Nahen «i«
Altare in andächtiger Reihenfolge nicht seine Würde und Be*
4eutung haben ?
FünHer Abschn, Fon öffentlichen Cehtten. Auch Wer ^
•chichlliche Uebersicht. Oer Verf. ist gegen alle vorgeschrie»
heneji Formeln, und lälit lit nur um der Schwichan wUk»
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LErbaiiungs - Schriften. lOOi
lieh anter den Predigerrii und wegen des höchstbischÖflichen
Recbis noch so gelten. Dals dem Prediger viel Freiheit hierin
geiaiseo werde, iit allerdings ein gerechtes Verlangen; der
gedankenlose MechanisnQtis kann sonst nicht entfernt werden,
und die Andacht wird nur dann völlig zu ervrarten seyn, wenn
lieb düs Gehet nach Zeit und Urasiänden, insbesondre nach der
Predigt richtet. Daher ist ein auch von dem Verf. beifällig
angeführter Vorschlag aus dem Predig er journal zu beherzigen :
dab das Kircbengebet sich immerhin, der Materie nach, in den
Ageoden finden möge, die Form aber und deren Veränderung
jfdero Lehrer in Rücksicht auf seine Zuhörer überLnssen seyn
QiüUte; wie auch der ebenfalls »n^tifülirte weise Rath Koscn-
müllen, eine reiche, ausgewäiiHe Semmlung von Formularen
lu veranstalten • Wir sollten denken, dalik die allerdings nuth-
wendig« liturgische Einheit, ohne die schwächende Einförmig,
keit erhalten werden könnte, wenn sehr kurze Formeln, die
mb etwa gewöhnlich ganz so gesprochen werden könnten, don
Inbalt des öffentlichen Gebets mehr an- als ausdeuteten, so
dals die Paraphrase der jedesmaligen andächtigen Stimmung
überlassen bliebe. Das Gebet des Herrn dagegen, dessen Miis-
briQch hier ebenfalls gerügt wird, und durch Paraphrasen ver-
biitet werden soll, wird' wohl am besten wirken, wenn es als
feierhcbes Symbol auch in seiner alterthümlichen Einfachheit
iileibt, und nur nicht zu oft gebraucht wird; die Zuhörer smd
ja icbon als Katechumenen über den reichen, für alle Zeiten
geltenden Inhalt belehrt. Die sogenannten CoUecten wären
wohl nach dem Vorschlage des Verf. dem Prediger überlassen
geblieben, damit er sie aus der Fülle seines Herzens bete. Die
Fürbitten sind nach ihrer Bedeutung anerkannt. Hr. K, loht
tlen Wunsch einiger Gelehrten, dafs die Candidaten im Beten
'ollten geübt werden, und das Institut, das in Holland gewe«
leynsoll, worin reformirte C and. wirklich praktischen Unter-
richt im Beten erhielten« Wir denken dagegen an das, waa
Christas sagte und that, auf die Bitte: Herr, lehre uns beten;
und was der Ap. Paulus darüber Rom. d» 36. denken läTst*
Was gegen den Kirchensegtn erinnert wird, liesse sich gegen
*11m Beaeutsame erinnern; alUin ahtuiis non tollit usum!
Sechster Abschn. Kirehengesang und Musik. (Ein Driickfeh-
1« werde S, 015. bemerkt: »Gregor der Siebente , von welchen
unter heutiger Choral herkommt • — soll heissen: Gr. der
^rste; und einige Zeilen weiter: Guido v, Areggo $r. Atezzo.)
Aber den erMen Satz: »der Gesaug blieb doch noch immer, bis
auf Luthem , im Kindesalter,« wird kein gelehrter und achter
Kenner der Mu«ik unterschreiben , oder er wird allenfalls er.
«viadsra: leinet noi erst von soichiBXi Kindern » wie Luther auch
in Klreben* hat d«r Vttil Reoht sn^eitoii. üeber die fr-
thenmank ffihkt er tM TnfQ^lMf tmt «wi Uftheiit selbst tebr
g6f ^litiin, duTf Httf «ifM gtotiftf iiitobrinkung zulitiig
" « • . :• I
alten OtfUiio.ieh nli^uleltern i^f , sollte« tKdIit' ottler' der Predigi i
hernmftetragen* werdinr. • Dieser woliH>«Kr§lidete Woaseb ^1
VbYf lind «ieUnr kkchüchen Männer, wird nHnUH^hr aocb im
GrofiiH^ft. Baden «dorch di« UniodsalferftiiSung verwirklkkt
Div PhoeämaiiOn , auf deren hislorl4cllt ^Clitstehung der Verf. j
ebonfalU hinweist,' möcble «r aufgehobea wissen, allein des |
Grund dafür, die durch ailgemeilie MiiMttift 4Brhöhtc Helligacb-
tung der Ehe, ht ^ber^ehen« Dcrt . StdicCnde wird verniieiIeD,
^enn sie, wie in der ebenerwVhntaifBildistfhett neuen Kirdieih
Ordnung nach Beendigung der Predigt uttd dem SchnfsgeAsf
statt Hhdet. * Gegen die äbrigeli PuSl&anda, wodareh,^nicbl zi
s«t^^n die Kanzel, sondern* der G<aht d6>r ^Iftdacht selbst iib4
die Oenicine entweifct Mrird , spridHf^er nüt Andern gerech«
Worte; auch tibtx dl# Ki/^engebäüdeUJiinig^' kitfze wd «rii
lEemerküngeu. ► i Wr«; v , . : r P
Qebar Kfi«herite«llMeah*«frf «Elichf nge.w^H* /tFöc:. Frtua^e dfef|;Wikrkd|
• iMH^aUrQ; Stknden^ be&on<1efs solche,. dtc^^.kt'^bMphe hnit\titp)^^
t^a SiBi^ babcn. Von G. B. Eisensqi^'mid etc. Ronneburg
u Im .kter. Ceioptoir (^Fricdr«. Sckubinaiui. XXXIX« .a. 4Stf •
«•tfaatevibedaifi^ifVskibBlu tf»iar aafllijMrlk^fat AbhüjrtlMij,
iboetf Üft Saiobt^.tdbtm.'ISi^ im f »jdgatiiWibiMH Gc6adi»JiU
. i>ohidU* «iftt. • Oier • tfRndla' AjAsbili «f^-^Mn^iOttfA 4|t^*^
Müi; hifar ftilt d^sffiie.i Dckler AliPtGl|ii...^^fOf» drüm^mr
Cl9fmft:Mk grändetai dnchi vnobl.tcbom Mbex. ViaclirjJkMkib
Üaji ngiermdm BuMffim dttiXünh^ndkiur' mrdfn fi0gi$r$^4% fft^
ter Genieingi i Punfter>AJniabii» f^«n Cakumiw
Sa^k^ttf Atiichn. Steigende üfocil der i^amlm 'Bifehoffe\ dif ft
A^'cbfi. spricht Von dcu ih«l«i6i. a»adb«fttir«Mb»e« gaschaiis^
8e von^den Urm^en. mkke nur Themu^g,^^. UttkMkkm ftiM
p^n der kaücrHeken .'taMfeft >- H er Qe gi ebl .^a» AtsiafAhedß^tim-tk
schoß's " Rechts nach dem k^nonitehem JlM^fatMi' der lote baafairti
dajs demohn geachtet mehrere christliche Kaiser, auch. taiSwm-iigefSf \
stetij noch lange iHtr der Reformation sieh*. dgiKi/^äekste/i ganaft*
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EliiaiKmgs -»Schriften»' • ioe3
KircJtenmchen i^Hihiet ; xmA der iite zti^t dieses ifon einzeltten
'rutschen, besonders sächsischen Fürsten] der I2te endlich dte Be"
{k\Ktrden über die päbstl. Kirchengewalt im Anfcuige der Rejvrma"
'Ofij und anfängliche Zerrüttung derselben. Wir lassen die Be»
landlung dieser bekannten, hisiorisciien Gegenitände mit den
ielen CitMen auf ihrem Werthe beruhen , und kommen zur
Idoptiache. Vom Abschn, 15. ichon wird das Kirchenrecht,
ndera Hr, E. das Episcopal« und Has Territorialkystem ver-
vixfl, dagegen das ColUgialsjsteni, und die Grundsätze von ff^tese
nnimrat, entwickelt, nielir historisch als philosophisch, za
incr kurzen aber recht nützlichen Belehrung für NichtjuriAten.
'^r zeigt, wie die Potestas rcclesiaslica hiornuch von dem evang,
-andesherrn verwaltet wird, und inwicftrne sich das Jus ma-
utaticiuii \on demselben unterscheidet, aber wieder mit däinw
eiben in dem CoUegium, gewöhnlich Consistorium odeir Kir-
iienralh genannt, zum Kirchcnregirnent verbindet, Aut der
chrifl : Auch die deutsche c^angel. Kirche bedarf kirchlicher Stände
US dem Folk. ( Heidelberg 48 ig*) werden von Hrn. hier,
ie andqrswo beifällig Stellen angeführt, und er ifit ebenfalls
er Meinung, dafs das Jus episcopatns niicht im mindesten gc-
ihrdet $ey . wenn allen jgeiitlichen und weltlichen Vorsfchern
er Kirche, eine Theilnanme an der Kircbenregierung gestattet
lirde'. — Wie dieses, oder vielmehr noch Besseres, in dem
•rgfsherz. Baden awf die erwünschteste Weise in Erfüllung gc-
do^en, wird die Anzeige der Unionsacte beweisen; und wie die
^ie^bjteritdverfassung durch die bleibenden Rechte des höchsten
4ndesbi5C:hoifs noch gewinnen kann, crgiebt sich aus der<!el-
en. Der Hr. Vf. wünscht mit mehreren» wozu schon Spener
ehörte, Presbjterign in jeder Gemeinde, Diöcesan ' Sj-noden^
andes - S/noden^ fast eben so, wi« es mit der Union in dein
rolsherzogthuuji Baden verordnet ist. Wir entlehnen um so
tbtr folgendes Citat des Verf. aus Spener: »Es wäre die aller-
beste und der. Ordnung Christi g^emässeste Art, dafs bei jeg«
ither vorhabenden neuen Anstalt die Gemeine auch darüber
in^ehört, und deroselbcn oder doch der christlichsten und
er<tändigsten unter ihnen Bedenken, zur Consideration ge-
oien würde.« Dals der Regent durch solche Ausübung sei«
!s Episcopalrechts , dafs d«r Staat, und dals die Kirche bei
Jciier kirchlichen Verfassung nur gewinnen können, zeigt Hr.
mit guten Gründen; er giebt dabei den bekannten harten
euss^rungen Luthers über die Juristen in der Kirche eine
ildLrnde Erklärung. — Der alte Abschn. redet ro/i den Ge-
^lüften und Obliegenheiten des Consistoritims , eines von dem PreS"
terium (J> gesonderten , die i'ereinte Staats-^ und Kirchengewalt, so
e die JmsdHiian üStndw Aohgn CoUegüiMs. Sitkim ton Luther
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Erbauung«- SdirülM.
sagMi« tafii idioB er" 4ie BhctwclMn mn- 4m WMi0 Miirtg
dk w«lllicli« Bah^i« verivoben wottie; lndtiMii W^bmi «ir
dtm Hm. V«it». dtrin aiebl' btktimiiMii, dd» «r di^ Bte Uib
alt '«ine Art bürgerUcfam Contrtfilt ifti A«(e' h«|| w^nintatt
M bibeu ichelnt» DiMt AiNchnitt. iü. bMadw irftiduiiiii||
ati behtsiigungswartheii £riniimiii(|ea €bar die Otiriiiflijhi
tationm u« t. w. betreffeiid«
»
Cer 22te Abschn« handelt fon den Geschäften und Ol^'e^
heUen <fes Preshfttrüims ^ oder des, die Gesetzgebtmg der Kirche kt-
' sorgenden CoUegiums. Wir sind mit dem Vei:£, der MeiDUB|.
d;xU Hrn. Schuderoffs Vorsclilag, die Kirchen • Repratentation
Nus Uuter Geistlichen bestehen zu la«sen, mit dem Besseren zu rer*
tauschen snv , d \U das repräsentative Fresbyterium ans geistlich«]
und weltlichea Milgliisdern bestehen müsse , denn das lieft iis
Bechte aller evan seelischen Kirchenglieder, Gr spricht demiel-
ben ffas iiecht zu» liturgische Formeln und Ritus einzufubren,
einzuführeil, da eigentlich di^ Prediger, mit Einsümäiung ib*
rer GenieindeUt darin einzurichten haben; aber, wie sich Ton
stiilist versteht» nur unter Genehmigung des Landetlierm. Auch
«'ill «r diasem Presbyterium das Redbt zutheilan« *di(p Lffant
Jvr Kirchei und $c|iüle vorzuschlagen und zu wih|enV dUCiB*'
didaten zu prüfen und' unter Aufsicht sli Pehmen, %o auch
4^fsicbt üb^'r die angestellten Lelirer, tind endlich über ^if
r^ltgjvÖstittliche Leben der snmmtlicheii KicclMninitffliedtr. Hiei*
bei spricht der YarL auch ganz nach unserer Ueberzengon;
{Sogenannte KirchenMrafen» im 'aagetiiiUnae deaWprtf geoeiD-
laen » iann «nd darf es nicht geben, «i]id^s.wn wdierr potitirc
90cb negative etC|«' W^^^erdeil weitet unten wieder auf
i)en Gegenstand Jioipn^en/ Wir bemerke!^ mir' tibch mut^tm
%ya Aiiscbit. A,^n mit vielen historiscfien und literaciiclitii
inerknne;en verbundenen Ausruf des Verf. »Weg mit aüsfl
$irchenb )nn! Wei( auch mit der Kircheiibaaiet« d«pi|^ ltf
^r das Wort 4ec firmahaung etc. J
Der z\\e Ab<chn. enthiilt Gerfanken über f^erwaltunj^-^
Verwendung" der Kirchen rruter durch das Presbyterium, Der ^.
über die ^Bereinigung der zwei Stände \ wie auch des Staats luul de
Kirche; da« erste mit den Worten einrs Ungenannten, dis Icti-
« tere von Hrn. £« obgleich mehr erregend als erschöplend
doch wie die ganze reichhaltige Schrift für alie Stände VUB
Lesen und Bedenken empfehltntwerth« • ' *t
Wir fchlieffea hieren die Anieiga der in abw i|B||)|pi|;
eaehieb^^e^ O^obhenofiL Saditehea pnieaiacte; i
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£rlMUiuug$ - Schrifieu. % pcp
£van(feli>che Kirchenvereioifning im Grofsherzu^^thum Baden oach ihren
jUiiuptiirknnUcn und Oocuiueotea» Karlsruhe ^eilr, ia C. F* Maukioti
itofbofl^iiiaierct i8ai* 4« 4o 84 kr*
Zuetst nx die Landesberrliche Genehmigung obgedruckS
tvelrhe der^ GroIcheTZog Lvoiria von Baden K« H. zu(*leicb "als
Biicbof dt^c'CTangelisch • proietuntiscben Landeskirche, dieser
Vercini){ä0g unterin S5t. Jul. d. J. ertheilt hat; und xivar» wie
ei ausdrücklich heifst: »tnit sö grösserem Wohlgefallen, ols bei
"diesem wichtigen Schritte die Gewissensfreiheit gehörig be-
•achtet Iii,' und für eine günstige Stimmang der Geinüther die
'^^viederholte Versicherung Torliegt«« Der erhaben« Aegent er«
klärt wieiter: »Mit inniger Freude, und nicht ohne groMeHttl&
•nuDff für die Zukunft haben fjf^ir wahrgenommen, dafs
■zor Beglaubigung eines unbefangenen, bloli auf Eutzen tükd
»Frommen In Kii'che und Sia..t gerichteten reinen Strebent
»mit du7 lang ersehnten kirchlicben Vereinigung tugleich ein
»gegenseitiger .Austausch unil eine Verbetsernng Msheriger Kir-
«cheneitiHclitungen Stau hndet , und sich hiecam eine mudifi.*
i^cirte allgemeine Ordnung und Verfassung Her nnnmehrigeti
»Evang^iich • Protettaatischen Kirche entwickelt, welcher ßf^r
unter wenigen nahein Beitiinflsungen — (/fuere Bettälignng
«nicht Versagen können n« s. w',* Das angefügte Miniiterial«
rcscript (Irr Evangel. oberstMi Kirchenbehörde üiiergtebt diesea
n.u den Bailagen zur Öffentiichen Bekanhtroachnog. Wie zeich»
die Ifatiptpniikle nacli der Ordnung felgendeic Acl*atlQcke
/ J Urkunde über die Fereini'gung' leider Etm^gduchm -Kirchen
^' (km Großher Mo^thum Baden, Oer Anfang, welcher sogleich
<ien Geist dieser Union andeutet» stehe hier wörtlich. »Gleich
Whherztg und gleich begeistert für die Wahrheit, . wie sie
'der Welt iiD Evangeliuiü ofifenbaf «geworden, tienateii-.s&dl
i'oiehts deifeweliigec «ilsere frommen Vorfahren in einer
"Haoptlehfe detseinen«« Die Wahrheit und Würde verlangt
nämlich dx^it gerechte Beurthellung, die unmöglich iü einet
Anklage, idtidern die Itt einer dankbaren Hochachtung jener groi-
•«n MiiDner bestahen mufs ; denn sie arbeiteten für die volb
Wirksamkdt des Evangelluma mit solchem heiligem EmlMf,
dafi sie es ehisr duf eine Trennung ankommen Hessen, uii sie
im minderten von ihrer Ueberzeugnng in den Rauptlehren ab»
gieogen. Die Abend mahlslehra hiehtn tio aber für eine Hunp^i
lebre, Weil üe Wohl den tiefen Znsammenhang derseibon mit
<ier übrige^ >itts4heln. Oott ist in Christus geoffenbsuret, der
ewige Sohn Göttes ist Mensch geworden, die Erlösung ist so
vollbracht, die Welt mit Gott versöhnt» die göttliche ihiado
■ —
und der Glaabige gMVclitfertigt , der Geist OotM hmA
und vollendet in derteiben das noue, gottgefällige Leben
alle diese Hauptlebren beziehen sich auf die Vereinigang j
ChriKtus im Glauben, und die evangel. Lehre von dem h
Atitnd mahle fallt sie zur Einheit auf, so dafs sie in dertell
ßleichsam wie in der Spitze zusauiuicngehen. Ja, man kon
•ie nach diesem tiefen Blicke unserer Reformatoren eUeHiu
lehre, vorzugsweise, nennen, wenn nicht die spätere Scho
stik durch ihre artiados fundanieutales et non - fundanicnU
den Gesichtspunkt verrückt, und Milsverständnifs hereingebrac
hätte. So sehr nun die Geisteskraft und Wahrheitsliebe in j
Her Trennung zu loben ist, so wahr und erfrealich ist au(
was die Urkunde weiter sagt: »»doch umschlang beide selbst
»dieser Trennung Ein Band, der Glaube an Jesus Christus ui
*an seine ewige, den Menschen mit Gott versöhnende Lieb
•und Ein Geist nar es, der beide belebte, der Geist seio
* Forschung in der unversiegbaren Quelle dieses Glaubens, i
»der heil. Schrift« Und eben in diesem geüieiosamen GiauN
• und G«iste war voa^ikn€ang und blieb die Möglichkeit,
«dtr Tienmiiig ban« smr Vecciiiigiioc «ad Siiüuiit su |eii|
AI» Luther und Zwingli sich in jen^ Lehre Irennteo (i^ij^
so flidcfateii .wohl in beiden Oeistesthännern achtangsnertif
Setergni'sse wirk«ii in jen^: die Zwinglische Lehre füb«
von item Gfawben an die Vereinigung mit Christus weitcrlifl
immer mehr ab; in diesem; die Lutherische führe durch «
Mftbalten aAi Bncbttabeu von dem' .Geltti|ce» dieses. fikaM
.inrilok« In der nun einmal angeregten Ei^wicUttU tiit kW
Cfli^M anl den böbern Standpunkt umi somit i«. die Mitte; ef
Jilelt an der geistigen Vereinigung mit Christna fest Udif?
^tkOM ttssMebteia jeiien i«di|ea SisditigMten,. wo Vtkt^
Jinsicbten die prolsartigen der Reformatomi aorfickdrifaWg"
^loht dnrcbandringent sonst wäre die Biabeit ia der Am4
anehlsMire sefaon damals gewonnen worden«. Denn der<ip"*
4er^er Jbfeciaew halie neeb nicbt tteee Bottwelnnf * dk Ml
und namesMlIcb dnireb die Go^osHtdieniarmel» die E^or
feilschen in zwei Kirchen irÖUig spaltete. Indessen ancfa. w
jdürfen wir nicht in das Jammern über jenes Getrenntseja ^
-etimmen. denn es mufste die Jahrbanderte, hindurch ^^^^
-tiger Bearbeitung und desto gründlicherer Vereinigang
^Daram sa^ die Urkunde weiter: »Die Trennung sdibsiB^
»hatte die sefenreiche Wirkung, dals bei fortgesetzten ^'^^^f^^i
r^gen , betreffend ^ene Hauptlehre, der Glaube an die Vefsi"»]
»gung des Menschen mit Jesus Christus, dem Heilaa^ ^|
a Walt^ in^ bei!« Abendmahl .immes. ^ifi^i^a^R^tJk^:^^^^^
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■ II. . I
. , Erbauungs • Schriften. , 1 007
KiimI die Art umä Wtite dieier Vereinigung zu versieben und
zu begreifen, jeder Versuch gemacht, und die Möglichkeit
neuer Vcriuche erschöpft war.« . ^ .-.^Ai
Hiermit will Beferent den Geist der Union auch dahin
»emerken lasseo, dafs sie keineswegs nur ao obenhin und von
kussexi bewirkt sey, oder daTs sie der Vorwurf treff<in könne,
veicher gegen die Unionen zu lauern p^egt, als käuiensieuus odt>i'
übrlen zu dem indifferentisiiius. Denn vielmehr siüut sich
iiese V^freinigiing auf den Glauben an Jesus Christus, und
-se vereiuigie Kirche hat ihr Wesen durch den Grund, der
ue\s bleiben soll und wird, der einmal gelegt ist, und ausser
iem niemand einen andern legen knnn. Sie behauptet hiermit
^hre iebcndi^^e Festigkeit. Die Augsburgische Confession im AU-
|enieinen, so wie die besondern Wekennmifssciiiifien der bei-
■an bisherigen evangel. Kirchen im Grofsherz. Baden, den Ä'«-
hunitis Lutfiers^ und den Heidelberger Katec/i,^ welche noch,
der Art, wie oben bemerkt worden, vor der eigenlii-
'611 Trennung erschienen sind, behalten, wie sich die Urkunde
usdrückt: «das ihnen bisher zuerkannte normative Ansehen
uch ferner mil voller Anerkenntnifs desselben in so fern und
\ so weit bei, als durch jenes erstere mu{hifi;e Bokenamirs vor
. aiser und Reich das zu Veriust gegangene Princip der freiaa
orschung in der heil. Sciirift, als der einzigen sichern Quelle
des ehr. Glaubens und Wisfcns, wieder laut gefordert und
•behaupter, in diesen beiden Bekenntnifsschrifteu aber f.ictisch
^angewendet worden, demnach in denselben die reine Grund-
«Uge des evang. Protestantismus zu suchen und zu finden ist.« —
l^Iiernach war die Abeudniuhlslehre die einzige, worin ein
Unterichied jener beiden Kirchen im Großherzog thum Baden —
denn in andern protestantischen Ländern ist es wieder in uian*
eben Punkien anders — Statt fand. Es war daher zugleich
kirchliche Pflicht, nach dem Geiste des Evangeliums, die Dar-
stellungen jener beiden Katechismen, (mit Zuziehung der In-
stitut« Calvini) io weit als sie sieh t>ereinigen lassen, zu vereinigen»
und nichts was i>eiden gen]einsum ist, zu verlieren. Dahec
bestimmt ^« 5. die Lehre also: »Indem sich in den ühri^ca
"Punkten der Lehre der evangelisch luth» und der evangelisch-
»rcfürm. Kirche kein trennender Unterschied« (nnmüchin die*
• sem Lande) «findet, so vereinigt sich die Generalsynode in
• der Lehre von dem heil Abendmahl in folgendem dem Lehrbuch
wHer vereinigten evangcL protest. Kirche einzuschaltenden Sätzen,
vobne jedoch damit in Hinsicht der besondern Vorsteliungea
•darin die Gewissen binden zu wollen«. Es war überhaupt des
Grundsatz aufgestellt, daXs der Glaube an die Vereinigung mit
Cbiistui im Aiiendiaam als notbw endig dabei aniueikennen •
Google
•ey, aWr die Vorittllttiigcin und VoMtUiiBgiatteii Bbtr id
di0§er Vmiiiigung alt frei und ausierweseDtlich eikaii
werden.^ ^iorp^ch jVgllie lich der Lehrsatz dw^ ditfi in dem M
Abeadandil mit dem Brod und Wein» die auch in d«B Ge.
nussa devtelben Brod und Wein bMlMlif dev Leib wU 4i
Ehftt Chntii xur ^UeraiMgnng mit ihnii* iinf«im Hm aiHdi
kad; von dem-Olaubigp.n efiipfaDgun werde*
Zum Ritus bei dem heil, ^endmehlhat diete TeninigteK»
die das Br«dbfeehen*^e|i^bl^' eH den W inAKeichnenden» nnd dtid
den- Sltendii, der .bia« jnai. MtoaUUer ancbt im Abendluida
^ll«ben, und in der mtrfMMpdischen Kische fMttf um
gleich in. venphied^ngn l^orroen« i^eibebaiteo wotdfn»
Sonach konnte die Urku|^(l^^ nüt Recht tage^;^ »Doidldii
•geiiMbhene' Vere&^TguV^ lia)ll^tic^ ,fliefj| jCj||chfl^ aUca
• üM jetzt ichon uniden, al» no^ g^tr^nten evang^llfphiiiMi«
•nnd e^angelisphluttter.^Kirc^^^^t -AusJandet innigst veibae
»ddn» und erklärt sich ^^r eiii^isU^ij^ .ü^ 4f{chtn «nd V#
»ttndtichkeit^en der >.i*iier,\ g^r^| f «ivei^^Billli Wd/iP itftia^
"Hsch'än Kirchen.« Und sie,,. konnte ^um Schkm ^twgm
aSokbefrvreiie einig, in ^ich, und m^,f(|^6n^ Christen in def
»Welt befreundet» erfreiit sieb die evang^Usc^^ ifxeMi^Djiic^
•Kirche im Grofshera. Baden id^r OUnbef^i "^ 'W^ Oevijf
tffiraiiiail/'Üiich weichet *di(| grossen yocfatu;«n;.ftfi?b|^
»worin sie sich enteweiiton^ Ji^M RirarffUititi^,ivonMt sie
•Ihre 'Nachkommen sich einandei^ geg^^uher ichen^, t*^'^
i»^hen, die Aengitlichkeit, mit ^er sie. ihre Untersc^^idaDf
elehrtn bewachten 9 trerschwnnden, die Fr^lheii
ben« nnLm
eiit iirreicht, und mH ihr die Ihre|hfrit' Im Q^^ijbei^i' ^nf
•Shrch hitn Misteauen fortan tu stöijiiide Fr^9^igkci^^|9 ^
Innern (MtgefiUigeB Leben, i • Hierant ergiebt
.dftfs die evangei* plMtit. tCirche k^Vne9wejgs,]!|oi9l^9U^i^^
- cliiMtaiidpmikt gegen 'die kcthbl^scEie Kir<äe|un^L^da|<ttvi
l£ dem Bvimcelium begrÖbdet und festg^hdlini!» ' ihrStflÄM«
tlkadirteithind Wurde aubb|[iusseflich behaMlend, joebf^»
anlt »UekiChriMen indem Giaubeft'knjesnyGWrtiy ft^
di^m Jossen Ziele, des waitren^ChrU^th^^
A iit iie Bh «Iba Chti^ fti Wen MMmIS^
• - * j •
. .t q ,. . f t i .i '*
. , • • * -V, . : 1* - . ; • ^4
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fe^- . Heidelberger ^^^1*
^ * <
lahrbücher der Literatur.
Praktische Theologie.
<Aiu Irrtbiim Ja Vorbergcbendei EthauHngs^ Sit rifun*)
( Fortsetzung, )
f. B€dag^ Kirchenordnung. »Sie gebt von der UelHirzeii»
gQQg au«, dalf eine wohibemessene, äumre, die innere frei*
beit des Geistes darum nicht befangende Uehereiastimmiing
dir Ponn. des Unterrichts der öfftntiichen Gottesverehrun«
'{«B, der Feier der heil. Sacramente^ und aller det Gemüth an>
epeobenden RcliglonshaiidlQngen mit besiioinnen Vorschrif» .
•teil tind Formularen £u diesem Allem nothv/endig ist.« Dieses
iM io den euMiehien Theil dusgefübn. Die Taufe z. B. wird
tt der Regel nur in der Kircbe, udM spätestens 6 Wocbca nach
bf Heiotl Kiadet vorgenommen; das heüL AbendtnaA naoh
hl* «man Hittif an bestimmten Senntegen^ ebenfelb In der
IM liW'tffientIliBh. Die Nottunofe wird dea Eltern; die sich
Bn fltar Otwitsen dazu mpfllditel gboben, gestattet« Ebenso
UWidiMiigen» fveloiie ihren bisher^w lUtns bei dem beil.
^iMaulUe beibebalten wollen, dietee in der Weite gestattet»
Mi'fla et In einent für sie besondert ao reiansialtenden tonn«
t(^dien Gotteldienttd empfuigcn. Dean so billig Scbonung
ler Oewitsen ist, to bat tie doch ihre Grinse da, wo. sie die
ünlleit d#r gaoien Landeskirdhe stören warde, da wo der Ein-
«lae awar geschont sevn, aber die Oesammtheit nicht schonen
sollte. ^ Die Agende wird binnen Jahresfrist erscheinen, indem
!er ganzen Landes^ei^tlichkeit aU billige Achtung derieiben et
toch frei steht, Beitrage zur Auswahl zu liefern. Es wird heil«
anie Gleichförmigkeit möglichst mit Freiheit der Geistlichen
'nr die besondern Fülle vereinigt, indem jf'der Geistliche, wo
von den Formalaren abgebt, tich nöthigenfalis del&balb
.*echifertigen mufs, *
J. Beilage B, Kirchenverfassimg. Sie vereinif^ alles Gute ei-
aer Pres bytcrial .Verfassung mit den Vortheilen, besonders die
\lisbräuche verhüte"nden der neben der landesherrlichen zuglcicb
icirchenoberhauptlichenOberauf sieht Durch das Wahlrecht «ämrnt«
'icher Kirchen mitgUeder in Jeder Pfarrey werden Preshyteriti^
'^wihlt, aVis dtesen die weltlichen Mitglieder der alle 5 J^hre
^ lialtandon Spetiabp^äm^ wie aadi m der GmardlTiiedli^ dia
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%0i^ ' ^ jPrakdsche Theologie»- ^
zum 6C»l6ii MaUl Im !• /^sj. felHilt«n wtrdai ton. Dis f^fU
Ikbtn Mil|i4ic<i?r djer leute.rn werdtn Ton^ deh^Pfarrern ge^ab^
pie balgcfiiig^ W«|tloTdnn»g $9n)infiit dla^i^liSlier. RitiOr»!^
befMgU^bar Qojqiiul^lär i^t bei <{er Plarrijnode zuj^egen. nal
liei. d«r .OeneniU^'Qode pVii^clirt.. er. Die Geeenttände diacf
Synoden 'liod n^ich 'demselben Geiste dei^ evangel. kirdlMia
•Pr«\beil «aA .Festigkeit «n^e^ebei^. Auch besMit aMe 5 Jalm
eiii«'Sjoo4e tu \viMf!ii$|[^^fiUphyn und sittiicheii Zweckes, ^
dot^lekben. all» Hhte /ein Spjtuhom^^^^^ Dekao idntht
4lß Schulen alliidbrU^^ die alle s Jahi«, nnd lar«^
ielst^e Oe&chäft wei^d^n il^zn 2 benachbarte, von deo Sy*
inodan ^nirahUef Pfafver Mfiif^gis^n» und auch die Dtekaaifc"
p(arx4 w^d yon! einenfi G«i«Uiclu?u, v}»iUrt; "'cÜll die *obinii
IUi[p|te^bei^rde >jeauf^ra^ Auf soUhe Weist^ Vereinigt ^ck In
dpß Amtsiruderlichea Gleichheit..; ^ ; V ^' '
^ngtimuffter{a{h ..(PMibyteriunv) für ^de Oeliiieind^,/,fM
»Angelegenheiteu dertolbeo im Namen 4er .Gemeinde iktHnuP^
»tu berathcn und zu leiten « und insbesoitdre ybi^ dttf AMd^
»keit ihrer Glieilcr zu wacheh « Referent glaubt, iuf fM«Wß
«nd die Umsicht dieses wichtigen Tbeih in dettt Otp}Mt0
fiieier Kirche ganz be^ooders aufmerÜsam machen ^ SiiM
da ihm derselbe ein frischeres, kräftigtres Leben fR^-MI tjj^
lieh - reii^ösen Zweck der Kirche zii triv ecken scbbittl. ft^
Kirchengemeinderath verwaltet insbesondre die
»Indem er aber steh fest dabei in seinem kirchlicheD Kiäi*
fihalt, und wo es Noth thut, nur Ermahnung und Rüj^
»Mwendet» spricht er, wo diese nicht hinreichend A4e i*iiÄjÄ*
•mOewalt um ihr Riosehen und- Zuthun aiv» A^ch
die Grundsätze der Augsb»Con£r*i. befolgt .4:^ ^^iJ^*^
;^johne menschliche Gewalt, allein durcii Gotfet Wort^
ilahrt. Es ist hier einest heüs den Pi^r^önrichkeiteB toiKe«
y^ugt, die sich so leicht unter 'Üam Namen dei* 'Freiheit fV*
^Ärän^en, theils wird zu jener hoh^rn Freiheit hingeführtf-W^
chiv a\% das Ideal über der wirklichen Geineidde ood'^lka'
,<$timmgehern schwebt, und in ihfe^i ^R^th hereinleurlittS ^
^Uisd so legt Qs sich an den Tag, wie die Presbyleriai-^**
jo(asS|un£; weit v,on Demagogie entfernt isti^ tMi äieter KüAj**
•jge^eiqde - Ratji so SehV wichtig ^tvorden, so ist eine^^
^(Jifmgs ' Fx)rmel für die Mitgli^dpr dersellkfr' J^ajjjadnrt^«
t Hierauf folgt zu uÄ* C. die WMctdnmigi ^
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Praktische TbeologiCf iOi$
Beäage /)• jinordnufig. (äter das allgemeine und L^udt^tr-^
mSgeti Jiir Kirchen , Schulen und mädc Stif tätigen in /Un gwiisch-»
01 Jjmdutheilen des Grofshertogthu Baden hef F^reinigung beider
rnrngfi ^t€St. Con/emoMfL lile GereUitipik^it imd' Billigkeit
In oitfsen Einrichtungen wiro niemend ü^berBehen« der die Lcr«»
calverlMÜlBis<ie kwu» Wo sie verwickelt « waren tind sie be«
wundemterü^ig Ton Mchkundigeta Mannen käleinandergescfzt»
10 dals aock m dieser Hinsi'd^t: j^er Theil mr femim/Aber
auch dali mvswärüge Pabüöiiai katin f ibti üttertmi|«ii». dae eelbit
der ökonomische Ge\^inn Vn did$ct Vereinigung zum nahiea
kifcbUchen gedeiht Auch ertcheint das Mehrfache dieser' gitu
len kirchlichen Einrichtung kls iüsatniaibh gehörig ünd aus
gkw IHee hervorg^tod. Die Kirclie hat ihred' Geist m der
mBjnlnrVirr ^r^"" / ue .g^isfaitet ihren KBi^et in der f >//2ii»
wmgf sie j^fiptiiiini^.^ie Thati^keit ihrer Glieder für das Ganze
in der KireMnordnung ^ führt das kirchlrcüe Lehen in das tag.
KdM ILeben des Einzcloef eiYi^urch ^faro Gflaric!itun|r desKiii»
f)lMlgQiDei|^e;^j|i{^ äusseres ßesitzthum zu
llplgJßc^t^ipiK u«i%ic!lboh b^gtftäcbtete Lehrbuch wird durch
igHilii Mw^r Jen innerer B^raf dazu i^gliett bearbeitet, dann
der tn;^plW. Facu|täk sa . Hoidtflbefg revidirt, durch die
^- ICirchu.if^^eLörde «,o elngeftthrt» dafs erst Seine Anwende
TT. ^^ffr evangeliich protest^tische Lan(t^
ll^|il^,yr^|^)ierzogthnin Baden, die sich zur Ehre ihrer
t^enel^d^a ^«j^^f ober^teirRirchenbehÖrde und zum geoiein«
lemenilfail auf sokbe Art «ev^ioigt hat, «erfreut sich also iuHi
L4H|Merl4iiy^m.,KiihiD und Segen ihxe$ preiswordi^en RegenteBt
f 22LSäL^ nur irgend ^iki^
i^Mtimai lOgt 4io Anzeige folgo^fer Predigt aa.: . ^
iNlifl^i» .flf^i* ,^'j/ <i''r JV'^T^^ 'JC «^fi" Evangtliscben KircktfU Eiof mo«
v^4( :aai.JUeiliSpR0L n..Trin. i82i. nach dem Schhisve der Generttsynadc
jL,in KaiUröhc, ^esprbchrn von ÖR. Phil. KaHbach , Phrrer tu Mann*-
«JA v<l^*öÄe» 8*fiBdig«r iwch^ dÄ
J|Hiiseffn(S^MiQ«n;^ Sf^hoo laiigeir jbexbftianfil. ivar selbst Mitglied
.ifaiay. B|W(iile|.di|^:'oiyf il^i^eir ipwjibtteli .Skre^ £r spri<^ht
jMtoii «lurdigr ^ - ..--la*
-JTeiko.dMt^
ijMi iiiich Hlbet.49^ J^ef tie^g^hli^
BPOlmiig «d^edMhjL,. jyticb» ler c^;anged|isci|^t Pje^ii^r. der .nnpak-
i^e^Wi^Vj^pe jäii\^^
ebMFSie
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1012 Praktische Theologie. ^
wird der (•Ühsehlub der i^öttlichen Vorsehung in dem
dieser Din^ erkannt, und et wird der Math und das VennM
erhoben für die Schwierigkeitm» wticslie keiner Einföhmog
^ofiT gntei^ Sache bhlen, die sich aber tdioii Ipeld duwii dit
üegniingtarder verdnlen Kirche icibaea werden».
2u den Zehen neuer Gestaltungen der Kirche sind Bo.
eher, welche uns von Bestthendem gründlichen Beridii geha%
deppek «rwiinscbt. |.o naiiien^iph das C»^^tndas
Schwedens Kircheif?erfiissuag und Uaterrichtswcten « nach früheren ovd
; gcgevwUrti^t m Zwtinic« ada den jQuelfen ttad nüch eigner Aeiklir«
#. Or% und Stelle beschrieben ton Fr. VC^jlh» von Sciickekt, der TiMiL
I|oct und Prof. zu Greifs svald^ gtdf^ unil vcrL bcv Fr W. Kuoilie |8SI«
Krater Band (NVII und 499 C>0 Zweiter Baad (VUl Ifikfito aitn^
. ucm Muiikbiatt) kU 8.4 Thir* 12 -^u " . "*
, Ei liegt unt hier miBe0etetiaff«itMdt derSdw^oiKwIwi
Kirche' vora nnd »war «ut iien ^fdien« welff^e auch deeuMb
»ach angezeigt rind^ und 1^0«% die.Raife des ^jMige^
•eibti gehöi;!» grän^lich. nn^ i^usfubirti^ vexgelrtfe». -lih
Kdicl|iieA'«in^6<^* dei Bemetkeniiweftliiifteiiimftfd^t Qr|(niui(4v
Bhcl|i^i.f«|gend. *«Die lifrnchende Rdl^on de| Sptdb
«eVang. lutherische» ihr lind 4qr König und dat MÜ^t«
«10 wV^lie K6]9*^iviiN»i^te ^ttgetlian, V^ren^e Sei^h
«1«endte^| deren wjen|ge ^inf, virrden Imthek, fj^nlder» (
aten aber ttil^ .leit 40 Jahren dar Redii.dn^öffentiidieii
ktetdii^nti^«». ^ evang. fiel« wurde ige^. «i|ft#m ItiiMfcr
läge zu Vmi^t «en den Standen apgeiy>ttinfie|i f j^mflMtf
Pitri, Wf|von..der.«iae taarentütisf dtw eiate e^nmf tjßLhtAt
tymi OSJjJ, machten ilch IdpsM dmb.den ^tW^rr4^
Ihtchenordnung verdienit die . «on. den Stu^d^^ iinj
Inen nrtd tum Rrtchige.^* eAlfct, f6ifi^J)U^
^.allgemdna vw ^« Gejj^tlicjyteil aj^g^^fef^^e, feiji
SeiitUihei» nM W^dt|k^n ^j|^en4ci?^Q^
obigto^ nnd von Kjnri.XL bettatigtfi, . ers^t^t ^SgP^fJf^
. ^. . . . , ^ ..^
ü« Schwed» tiBil Oeatj»«)^ Sp^^ft^^mtÄT diw '^itel <?fM*Ä
seMmmgdtt Kinhfi ^Hja^Bß^^ f^iik noch gnl^f, aj|>er /f^
JMlsphien eine. Samnilnng^ der^fti^ W ifipi»
ton Zeit en^eit 4jtfdn |Ve|^ Wf^den, 1» s^, f^^ani^^l^
eine« ^hange jU»**t«i^v«Ä.^llcÄ;Wrcl>Ji^^ ^^1^
-den, yw decrtLehre 9n,bi%^ dfn ^s{^^r»/anil lM|
nitdngf Maa ilfjit, defs \^JI^mt^t»^ IW im
MchMl idkfet en»ge^geii vß^, eb^j^. jnfMrfiW
otivn wi^ ellHO«^^»gt*wWt «*«8?^if^ ^'^i^aW^WWjP
Ihrathung gezogej^» i^pd , virtMufc^iB
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Praktische Theologie. 10|3
siunmung gegeben, worauf er^t Hurch Bestcitigung von de.n
Könige alles gesetzliche Kraft erhielt. E« ist also eine, zwac
mehr Episkopalische aber doch von Fresbyterialischem Ptiiuip
etwas gemischte Kirche. Das Liturgische Handbuch wurde
schon i52ff. jenem Reformator Olms Petri nach Auftrag \on
dem Coucilium zu Orcbro lind dem König Gustav' I, in Sclivse-,
dischef Sprache verfertigt, und nachdem der Kön^g Joh(uni III,
(der auch katholisch wurde) der Kirche wieder die Uteini^cha
Wesse aufdrangen wollte, erklärte das Conqiliuni zu Upsala ijgJ.
• den Glauben Luthers, als auf die heiL Schrift gegründet, fuc
• die einzig herrschende Religion.» Es. rahm die 5 allen Sy n*
boU und die Augsburg. Confess. symbolisch an, erst spä-
terhin kamen die andern symbol. Bücher der Lutheraner, na-
mentlich die Concordicnformel hinzu; doch alle nur insoferne
als sie mit der heil. Schrift übercinsiimmon, und so ward der
Krinig selbst auf die heil. Schrift und die Lutlierische L«^hrc
verpflichtet; statt des letztern Ausdrucks sagt jetzt der ötTent- •
liehe Styl: rein evan^rd. Lehre. Seit ^ögj. war die Liturgie
unter dem Namen Kirchenhandbuch neu abgefdfst, und diese
blieb bis i$u. im Gebrauch, in Finnland ist sie es noch; di-v
neue ist mit dem Kirchenjahre seit 48 n. eingeführt» Hr. v. S»
'obt sie im Ganzen wegen ihrer Anordnung, Vollständigkeiti
^^ngcliichen Kraft , findet aber die Gebete hin und wieder
oitlit kraftig genug (überhaupt ein Fehler der neuern Zeit!);
'f^m Geistlichen ist wenig freier Mund gelassen Die Schwe-
che Iiibeiübersetzung hat nicht die Allgemeinheit wie
'e von Luther in Deutschland gewinnen können, da mehrfach
Berichtigungen vorgenommen werden; unter der hierzu 17
verordneten Gonnnittee befanden sich auch die berühmten Ge-
lehrten Linne und Ihre\ erst seit 48 i 6^ wurde eine unter dem
Bischof Lituiblom vOn einer Commission verbesserte Ueberset-
tung zur allgemeinen Einführung bestimmt. Der Verf. rühmt
das Schwedische Volk als strenge auf die heil. Schrift haltend,
nd sie, trotz dem Geiste des Unglaubens, der sich im tJjt,
^iirh. auch dort verspüren licfs, recht im Herzen tragend.
Uebcr Gesangbuch und Katechismus ebenfalls ausführliche liisto-
i^chc Nachrichten. Es sind Probegesangbücher sfit 48o(). ddr
i^lichkeit, ja der ganzen Nation vorgelegt worden, und das
rnach gesammelte 4te, von 4816* ist seit 48 ig. eingeführt,
och nicht geboten, 0 ein abermaliger Beweis, setzt Hr. v, S»
•hinzu, wie hoch die Schwedische Regierung die cvangel, G»-
•meinderechtc achtet » »Das Evangelicnhuch enthält die Periko-
)en, die Geschichte von Christus für die Feste etc., eiiie Samm-
ung von Gebeten für die mancherlei Lagen, und die Litur-»
^eea; untec diesen zuerst die Schwedische Messe» d. i* <^e
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101 4 Praktische Theologie.
Feier de« heil. Abendmahls; ein dort eben so unentbthrlicbM
Buch wie das Gesangbuch; seit /r9/<9. nach einer iU'vision, die
von Gei^^ilichen und VVelllichun Vi>i*genomrnen , neu gedruckt
Das Kirchenjahr ist iu 0 Ab-vchnitto von Christi Ankunft in die
Welt an ( Schöpfung, Sündeiifull e-'c- zur vorbereitenden Bc-
Imtihiung) bi? zu seiner göttlichen M^ichi und Regierung. Dtr
ganze Jahresgotlesdieiist bekoinn3t hierdurch eine »ymbolische
BeEiehiing a»^f Christus den H«rrn, i^t kJso im beslimniteitcn
Sinne christlich; nur ist eine BcLscitesetzuiig solcher christli-
chen Lehren besorgen, welche zur helleren und lebendige-
ren Erkenntnifs jener dienen, «ud ohne welche eine EiiiJei-
tigkeit entsteht, dir das CbristeDlhun , wie schon manche Er-
fdt.rung gelehrt hat, auf manche Art hrrabseiit; ]ene beifall»-
windige Einheit» die aus der Grundidee des Christenthtuw
hervorgeht, nnifs daher durch dm Keichlhuni in der Bildung
den Predigers ihre Vielseitigkeit erhalten. Der Katechisnua ton
Suebilius ward seit ^6g8, uli^iemein eingeführt, und 4jj3.
gLii den Gebrauch andrer Katechismen bestätigt; in binnland
der von Gezeltus von ¥666» Indessen wurde der Svebilische
4&q6* ein t Umarbeitung unterworfen, wobei auch Professoren
*u Ufjala. zu Bath geiogen, und Mic;hrere einsichtsvolle Männ«
xur Prüfung zugelassen worden; die theolog, Facultät zu üp«
»lila apprnhirtc ihn, der Reichstag wünschte die Einfübruog,
und der König willigte ein, jedoch solle die Einführung nkiu
geboten werden; ^Su- i*t er im Druck erschienen. Die Vr-
iixdtung der Kirche ist sehr verflochten. Das Episkopal- Princi?
herrscht vor, doch haben auch die Gemeinden bedeutende Hech-
te, z, B bei Predigerwahlen; Staat und Kirche sind mit mög-
lichster Verhütung gegenseitiger Eini;rifTe doch zu einem Gan-
zen der doriigcn Keichsverfassung verbunden. Der Ausdmck,
Obcrhisehößiche Rechte ist in Schweden nicht üblich, dafür h<il»t
in der Kirchenordnung: «der K6nig ist von Gott gfstffirt,*
anm Schutz der Kirche, zur Sorge für jtie, \ind zur Aut$itlt
i^i)er dieselbe. Die geistliche Ejipedftion , ein Thcil der ober-
sten VerwaltungsbeiiÖrde, besoi-gt das, was drr Vortrag kird*
iKrher Din^c unii;ittelbar bei dem Könige betrÜTtj 'ihr Gc$rha»üf'
Jjreis ist (S 84. ff.) geniu verzeichnet. Auch das Schul- on<l
einiges vom Universitätswesen gehört in d«nsi»Ibeii, Sdiwedea
ist in kirchlicher Beziehung in Shyte eingeth^ilt, nnmlich iQ
Erzfitifff, Upsala, und 11 andre, nach dert Orten btniODt»
wo der Bischof seine n Sitz hat. An der Spitze der Gei>dicb-
itfeit »f^bt der Er/ b'j<;chof. Bei jedem* Stifte ist ein Domcafd '
<A. i. Provin^ial - Con^i'.toriuhi , mit seineo Mitgliedern, vtvi^
«ycb l eh^er der Gyhiuasien (/.ecfor^w) gezogen werden; lämißt-
lieh GeistiFche; di^ Stifte liabcn «ine Anzahl Pastorate, dü«
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Praktische Theologie» ^lo^ä
Mclircre/b?8 7, KircHspirle (Filiale^ aucli Anocxen geiuimt) tind C.i-
p(*Uen unter sich. Dei ßiscliof prasiJiil, es wer<lL*n alle Ci<?istlicl)€ auch
Ebc- Sachen an dem Coiisislorium eiitscliic<len, dock finden unter Unisiäti-
den iVlitwirkung weltlicher Belu3r<lcn , wie auch Appellaiiuncn statt.
Zunächst nacK dem Bischöfe folgt der Probst (e<i giebl /)ompröi>sie und
CoHtracts d. i. Slift- Probst e), welcher die Aufsicht über äussere und
innere kirchliche Angelegenheiten föhrt, auch V'Lsit.^ionen hält und
das Orjjan des Consistorium^ für die Geistlichen des Sprengeis ist;
diese Geschäfte hindern indessen nieht das, was dem Bischof ohllegt^
«Dci wofiir er persönlich veiTintwoiilicU i^t^ iiaiaentlith was die Lehre
und das Leben der Geislliehrn bchifl[\. Die Pfarrer ersten Run«'es
sind die Pastoren ( hyrholterUar^ Kircheuhirten ), sie haben andre
Ocistliche unter sich, Comministri oder Capelläu« genannt; ausser
diesen giebt es hoch von söFchem aten Range Kirchspiels - Capell-
Hüucii - Haus - Prediger, ordinirte Landschnll ehrer, Adjunctc; die
Prediger bei Hospitälern, beim Militär, be» Gesandtschaften sti-lieu
unmittelbar unter den höhern BehÖrdöu. Zu den Lectorcnstcllen uiiis-
»en sich die Candidaten bei dem Consistor. melden, welches dem KÖ.-
einige vorschlägt, und dieser wählt einen aus, welclu»r d;Hni so-
gleich nach abgelegtem Huldigungs-, Amts- und Richtereid sein Aihl
antritt. Auf ahnliche Art werden die andern Consistorialen^ niiuilich
der Ao/ar und der Amariutnsis angesteUt. Es giebt auch ausser deii Pra- -
vinciaJ - Cousislorien ein Hof^, Admirnlitäts ' , ein FM^ und ein
5/«k/f - Consifitorium, letzteres für Stockholm. Der Gcschäftikreis der
Coiisistorien, sowohl der weldiche als der geistliche, beide sehr be-
deutend, ist ausführlich angegeben. Dahin gehört auch die Beset^ti^
derjenigen Pastoral -i>tellen, welche consistoriell sind, denn es gie4it
auch patronelle und regale. Die den Pastoraten untergtHJrdneten Stel-
len werden meist von dem Pastor selbst besetzt, woxu auch die Pri^
bftfden Pastorate geliören, d. h. solche die zur Erhöhung des ßi»-
Lonimens Bischöfen, Professoren, DoiHpröbsten, Lecloren, sehner cjh-
xelnen Pasloren /.ugethcilt worden, und wofür sie einen F'icepaftbr
austeilen u»<l besolden müssen, ^er jedoch gleichfalls verantwortlich
ist. fiöi Piistöral - Stellen, die vom Könige besetu werden, hat iKc
Geniel Ilde das erste Wahlrecht; die Art wie es ausgeübt wird, be-
schreibt det. Hr. Vf. genau, und bemerkt, »dafs bis mm Schlufs des
>f6ten Jahrb. die Gemeinden das alleinige Wahlrecht scheinen gehabt
9iu haben, insofera sie meistens allein die Pfarrei ausgestattet hatten. c
Es giebt auch einige Pastoiate , woiiu die Gemeinde selbst ernenüt,
und der Köidg beVolhqächtigt} auch einige Erb -Pfarr st eilen, die auf
immer an gewisse Kemihen v^geben sind. Die Bischöfe werden von ,
de« PastorefT; ihrer 6|>rengel, der Er^bischof wird von seinem Sprtjn-
|[el und zugleich von sämrotlichen Stifts- Consistorien durch Stimmen-
jnehrheit erwählt, in der Art, dafs jedcf \yahlzetjtcl 3 nennt, und
den Könige diejenigen 3 wcdchc die meisten Stimmen bid>ca zur. Aus*
Google
f oi6 Prtkttscfae Theologien ^
wM vorgelegt werden; der EnnAtfc Wird von deih EribiscWof €«•
gc\Vei}ii, f^cnvöhjillt'li im Dom i\\ Upsala selbst j iu den Formalitä«
teil giljurt aucli Ucber*;ahe des Hif-diols-Maiiteb, Kreuzes, Stabes,?
und der Miit/.e. Die icinlicbc liiHtiftitioii des KrzbUchofs ist ausser
Ucbung gikomtneu* ILr ist iu iliu^ciii der Biichöle prinuu iMim
f»ts, ' ^ '
i-^Ii'Die Consision^ir. üben die AuEstcbt über die Geiitlicbci
ans, und es sind hier ttt-ango Gesetze. Aber die ganse
|icbkeit/auch die tiiadere rstcht in Schweden uib^nm hm
lMl4 ist auch Itaeifl 'fpit' Ökbnomi^th rmorgt, m''4»i% lie
sttfndig*lehen,tmd nicht nur W-oblthatigkelt gegen die Ar
sMdernmnch |ene icböne alterthümUcheGatilMmdtchaft
•en'^kaäni ^eich#'^'^»nHeiMnNlen sehr rühioenf nnd den
heiligte Hkwohinra diesea — abo kiiMiii>»M mmvMmk»
Ifoxdetit scifttintM^ #ie BeseMengen JMiMn hevpUachlidt
ur Kom/ d^ iiBoggaa, Geräte» fiafer^ imd Weihe» U
rii^'rittcterHMe uHt ^kheHia^. Iloe fleMvkowf ,
9m «VC ¥4A 8. ^ Ohtr Mef^wJh M aä
S ^mntkMKm^^ :Peeatlttiwaa hiMOdi i«anmMl «
iiiafd«fcll «e FtereiHi iiinhhiihiHn tte^Zidbl im
m irimlMm« ii^>4ei gaaie »BaeheBAiM». Im
%6isdaft^^fdb dir S«glcEilotJratt<SMoUiebia •ikjiäm
Zeit mr Verheaaemog wirkte lieUl^efte proteatantjathn Uili
e«f eine hehei|i|eollwifihiKiilhiniiit.hi»w^ Hiami komoit^
er «her .die eifreelkeha WirktemMt ider Geistlichen «lul ^
reiigiöae Leben äherhrnepl Hi?6ch9adei berichtet. Wie bekam
ifi dort die Geistlichkeit aach A eich t stand ; sie wird |||
dem Reictetage von den Bischöfen« ohne Wahi, und eioecAlN
zahl von Pastoren t durch Wahl der>6tifte vertreLcn. Kirchli^
chü Gesetze hangen von der Berathung tuid Genehmigung ttW
4iober Stande ab» Indem nun die kirchliche Thätigkeit niii |
der XasUzpilege , mit Staatsorden, namentlich durch l'redipeQt
die dem^erichtbalten vorangehen» und die religiösen ksgroJi-
deien Gesetae und ihre iVerwaitung^ab^s l^q[fs lagen n. s. w.ia
Schweden verbondanuisi , flie&l das reUgiole und evangeliicl^
kimhlichti Lqhon in i sehs vielen Puncten in üen Staats «Chp*
niamuft em» und ist v^n. der:^Verfassun^ unajitrennhar«
Vortheile und IVachiheilo dieser ^anz eigenen Verbinduii|^ fif,
Staats niit der Kirche al^zu^ageji, würde ein Buch verdieiiA^
war müssen un« hier mit dem ganz üllgeineinen Urthaüa ^
nm. .lossagen t dafs^ie Cur unsere dentschen Länder nicbt aH'
wendbar. seyn kann« iJedeü dca fhlgettdeni Artikel , z. B. vOB
^den Euikütiftcn der Pfarteyen;etc; von .'ImihiuiiliieaiuÄdAb^
fben u w.| Rietet Bemeikunketll darrte Jüde die^^^'
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I
Praktische Theologie. 1017
klNn Kirchen spiel ein Kircbenrath 9 aus dem GelstUchen und meh-
reren angesehenen Einwohnern, die dazu erwählt werden, he-
itehend; vor ihm mufs jeder, der vorgeladen wird, vornthmen
und geringen Standes, unweigerlich ersrheinen, und er k^ina
Geld* und Blockstrafe verfügen« Ausser diesen wird lo, n,
11. Ton den übrigen kirchlichen Personen geredet. Die §§. I2»
and 15« geben die Vorbereitung der Geistlichen auf Schulen
und Universitäten, und die geistlichen Gxaniina an. 14 — lü.
ton der Vocation, Ordination und Institution, §. 17. von dun
Vttitationen ; die Visitationen des Propstes bereiten mehA;
for, die des Bischofs sind die wichtigsten und umständlichsten.
^ iS. von den Synoden; es sind Zusammenkünfte der Geisi-
hchkeit eines Stifts, die der Bischof ausschreibt, und wobey Pre-
digten und Disputationen statt linden; sie sind so wie die Bi-
ichöfhctiea Visitationen jetzt seitner ; es giebt aber auch in
Schweden freiwillige Convente, ähnlicii denen in mehreren deut-
schen Ländern, §« 19. von den 8tifts* Girculären, Zeitungen
Qnd Matrikeln* 20. Amtskleidung : der Geistliche erscheint
icfat leicht ohne Amtsklcid. 21. kirchliche Orte, Gebräu«
cxie, Einkünfte. 22» Feyer der Sonn., Bet- und Festtagt:
•ehr strenge durch Gesetz, mehr noch durch Sitte. Doch der
fiaam versagt uns selbst auch kürzere Auszüge des Inhalts, so
gerne wir sie geben möchten.^/« ^ ,ir" ' »t^» s <'**|f»i^i.i imv ä<
t\ Der 2te Brtnd enthält theils mehr Einzelnes, das Engden
egenstanden des ersten gehört, theils noch eigne Rubriken«
Wir können hier nur Weniges auszeichnen* Der (f. 25. und
feig, berichtet ausführlich über das Predigen und das sogenannt
te Predif^tvcrhör , d. i. die kurze Katechisation mit Anwcndun*
gel über die Predigt, welche der Prediger am Sciilufs des Got-
tesiUenstes bey der Gemeinde vornimmt. Ausser den gewöhn-
liclien giebt es in Schweden Katechismus -Fasten - Wochen -Lei*
ch> n. Gerichts .Jahrmarkts. Predigten ; in Pinnland auch so«
gf Jannte Aevifpred igten, für entlegene Dörfer, in ßaueinstuben
g /halten , und in Lappland >//^^'//prcdigten« Den Homileten wird
^as Eign« in der Form inieressiren ; das Ablesen der Predigt
ut nicht ungewöhnlich. Die allgemeinen und speciellen Kir*
chengebete ^» £5. deren Salbung und Kürze die mitgetheiiten
beweisen ; auch ist den Geistliäien in Abwechselung der For.
mbre «nd sonst Freiheit gelassen* Aus aö sehen wir, dafs lei*
der auch weltliche Airkündigungen auf der Kanzel vorkommen,
und nicht wenige, dals aber auch ohne Laut die Störung aner-
kannt wird, welche dadurch die Andacht erleidet, und doch
ist ditstt Unschicklichkeit in einem Suate minder grofs, wo «las
OfiktB das äussere Hecht auf die Religion zu gründen sucht»
und das kiichiiche Leheu mit dem . ly^uLsiichtn u^d bürgerlioben
Google
f
101$ Praktische Theologie.
«o Inni^ TerwBchien \%U Die kirchlichen Perikopen $. «7. wei.
chen voD unsera {gewöhnlichen sehr ah, nicht zum Nachtheile,
z. B. am ersten Weihnachtita ge E^. Job. 1, 1—14 (auch Lak.
o, 1 — -20.), Ep« Hcibr» 1, I — 10« (auch Jet, 9, g — 7.). <w
Wochengottesdien^t : gewöhnlich Predigteti; an Curorlen ttg-
liehe» Morgengehet mit Gesang; — ob in untern Brunnenorttn
diese edle und schöne £roini^eS^Ue gefallen möchte? Der Kirchen*
gesan^ §. fip. wird s^hr gerühmt» ^ie wir auch von andero
^eiir tirt beilsfähigen Zeugen wissen; der Hr* Ver/. tagt eben*
falls, dals der Gemeindegesang an sehr fielen Ortan saxiftv iieb-
luh, feyerlich langsam se'y, und schreibt dieses theilr dem tag*
lieben Sin.^cn zu Hause, theilt dem frühen und häufigen Ki^
chenbcsuche, theils der guten Auswahl von Organisten und Vor^
läutern zu. Ja methodischer Unterricht itt demselben auf dem
Lande selten oder nirgends anzutreffen sey. Die Idbenswertbe
Fürsorge für den letzteren in Deutschland wnd uns freylieb
Tvenig frommen, wenn das erstere uns kbgeht In Schwedee
Stffl man mehrere Lieder tt»n ' P. 'Gepard n. a« Deutschen io
er Uehersetzunjt im ' Gebrauch, diW Melodien sind fon dem
^vürdi'vollen alten Styl, wie auch die mitgetheilte von : OLamm
G >ttes etc. Gutü Lärri etcj itf ihrem röhrenden Molltoo (der
Ton de« Nordens wie des ilen Ghoralf?) beweist« Das Singcxi
in der Kirche ist dreyfach, das Lied der ganzen Gemeinde, d«i
Becitativ das Predigers, und die Antiphone des Chors; so liogt
2'. B. aiM Sehl ufs der Prediger; det Herr sey mit euch! ud^
dJ^ Gemeinde antwortet! Aach mit dir sey der Herr! Wer möcb-
'fe ' nicht auch uns^m Predigern diesi^n herzerbebenden Oegeii-
gruft wilhftchen. Lfbl>erhaapt hat die Geaaeiade dort mehr Tb«-
^iges im Gottesdienstt aH h>i utisr selbst in den Predigten spridt
fie die Bibelstellen (das erbauliche fcibiiache Predigen ist doH
sehr üblich) und I.iederverse halblen^ mit. / Orgeln siud bf^
durchaus, seihst in den l»ördlichen KJbrcben, insi Gebrauch, bin
lind wieder auch InstrumeKtali-Mietik» Hr. v.« Sch» ^ff4^^
gewifs nicht ohne Grand, 'dafs die^.bey den Deutseben, deren
CJhoralbücher^iel eiitgefährt sind ,vYog|er und FläfTner, d^sEi*
ircntbümliehe der Schwedischen Melodien EU wenig berücbicb«
tigt haben. * Wait der ^o^üher dat heil. Abendmahl und den
demselben TorbergebendoB kirchüci^en, Handlungen behebtet,
'Stimmt ebenfalls' mit dem übeceliK r^cs um Eingebobrne und
Fremde über den hohen Eindruck 4^r^^dac^l 4ieser Feytr i0
Schwedischen Gottesdienete ^agen. Die Prlvaibeichte ist schon
lange abee*><b äfft JDer Boich tpfennig is^.ia^ ^ beliebiges Oster-
Ifl^^ld »cbon seit »691. verwandeii^f Privatoommunioii^ sind schon seit
iÜyt. strenge yerbote«; die "hrei^»oMlfa LicM^r und. die Giockcheo
echon iS^S;* we^enouuuen^ aber Melsgrwaudider Grutlicbeo vßi
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Praktische Theologie. * iöiQ
6\f Altargrrathscliaftcn *mäcTien ein^n erhabnen feinilniÄ,'' meTtr nocli
Hie Auilacht der Communicantcn die in Kreisen um den Altar sie-
lun, wie auch der dableibenden übrigen Gemeinde; die liier mitge-
»liciltc Anrede und Einsegnung entspricht diesem allen; die Austhei-
luiigswortc: »Jes. Christus, dessen Leb (Blut) <lu empfängst, be-
I vF^hre clich zum ewigen Leben. Amen,« werden über jeden Ein/el-
Bfo gesprochen. Das Iii od sind tlie Oblaten, der Wein sonst sp.-»-
nischer mit fran^ös. vermischt, jet£t gewöhnlich blofs Franzwein, ist
bfi dem häufigen Communiciren ein wichtiger Artikel, für tlen <*?ffWe
Kirchen-Einkünfte sorgen. Von den Jfc^hen ebenfalls ausführlich §.3i. vtM
der Taufe ^. 32- xeichnen wir mir aus, diifs der Eitorcistuus mit mch-
Tcrrn anderO alten Gebräuchen schon langst abgeschafft, Und ein tHh-
facher Ritus ein;reführt ist, <lafs man auf d^ra Lande mit der Tailfe
zu eilen ])flegt, der ge$»'l7.1iche Termin hrM-Iistens S I^^K^ ist| dbCi
die Ilaustaufen häufig sind; auch die ^Tothtaulen in manchen ^ros^en
Landgemeinden, über deren Vcrrichlun|; der Geistliche IJelehriing xu
crtlieilen hat. §. 33. das Bcgiabwfs, nicht viel von upsörri 'deutschen
Gebräuchen abgehend; Leiclienpre<ligten, :-die von der Kaii^täl ^ehalr
U'ü werden, sind nicht selten; »sie traten, bemerkt Hr. v. Sch., nach
der Reformation gewisscrmasscu an die Slelje der Seufenmcssen.c Vi^
Belehrnides enthalt der Bericht §. 34- von den Prüfungen für die
Erwachsenen, oder den. Kiichen- Katechismus- Haus- u. a. 'Ver-
hören ; wir sehen hier eilten Wirkungskreis des Geistlichen, den nicht
nur die Erkenntnifs sondern auch die christliche Gesinnung iu alle
Zweige des Lebeos und bis in die entfernteste Hütte einführen kanp»
weim er mit geistlicher Bildung verwaltet wird. Ree. fand hier iu
seiuef Freude im Gebrauch, was er schon vorlangst vorg^eschlagen
hat (bcsond. in seinem chrinL Religionsldirer) , d;ifs mancher Pastor
sich ein Privatbueh von Bemerktiugcu über seine Zuhörer hält, nehea
dem amtlichen Hausvcrhörbuth über die !>iltlichkcil der KinAeln^i.
Auch 35. von dem CoDfirraanden-UNterricht und der Confirmation
berichtet manches, das er aus eigner Erfahrung kennt uud iu seiner
KutecliPtik vorge-»! hiagf n hat. Von Kranken -Besuchen und Conimu-
iiioiien rtdet ^. 36.; vom Besnch der Gelimgenen etc. §. 37. Der
^Geistliche hat auch hierin "viel lu thun. Das Armen- uud Hranken-
■ wesen §. 38. än der Spitze steht def Paa«or , ' die Armenversorgu^g
^ist fast ubeVall vortrefflich,« Bettelei w«i- voö jeher verboten. (B<>-
^Jüinilich weifs man »udi fn Schweden nichts von 8trassenraid> ) «(n^n
so in Nordamerika: keine Bettler; keine Unsicherlieit!) g. 39» Eii»-
wohner, die in ein an<!res PaMor.1t iteheii," bedürfen der L^nUugs-
scheine. §. 4o- ^ KircHsprielsstandc oder GcmctnderatU, der 4»«
äusserlichcW Kirchtu- und Genieinde- AY>*^eU'genheiten besorgt. Die
4^Kirchenbücher, Kirchenrec*httngeii, Tabellen etc. §* 4i. tt'- >V er-
den sorgßhig gd"nhrt. ^. 43^' votti KlitJgelbcutel .ctc* dessen AUcKaf-
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loiAO Praktische Theologie, j
fun^ seit iHiS. ^np^efangen hat; ^. 44* vom Läuten etc. Der
spriclit ausfiihrlicli voii der Kirclienzuclu , welche in Schweden nod
Straten, jii den kleinen und grossen Bann, daher auch öffentliche uoil
stille Kirchenbussen hat. Ob nun gleich gra()e in der dortigen Vcrfiir
5ung, worin das Kirchliche und Politische glciclisam in einen Stamm rcrr
wacijsen ist, dieses weniger Schwierigkeiten liat, indem i. B. melirfrc
Verbrechen, und die nicht blofs die Ehe betreffen, bürgerlich uui
kirchlich zugleich bestraft werden, so ergicbt sich doch auch liier das
Mifsiiche, besonders bei der Excoiuniunication. Sie ist als kleiner B^nn
die Ausschliessung vom heil. Abendmahl, die auch blofs der Pastor
fiigen kann , als grosser Bann aber mit solchen Uebeln verbunden, dais
die'iitisserrn Verhältnisse des Excommunicirten in aye Wege daninJfr
leiden müssen, und dafs ihm sogar der Kirchenbesuch erschwert ist,
— und doch wird das Mittq^ des Evangeliums keinem Heiden versagt
— • er mufs in der Kirche auf einem besondern Platte sitiLCu. Alice
»seit fast einem Jahrhundert ist der grosse Bann nicht verhängt ivor*i
den;« also hat man das Unthunlichc auch hier erfahren, wie überall I —
§.46- von der Verwaltung der Filial-und der Cape llgemc luden; fit
bihlen mit der Muttergemeinde ein. Ganges; der Pastor verwaltet das-
selbe, und die Filial - und Capellprediger sind ihm untergeordnet.
Hier ersclicint also gani das episkopalischc Subordinationssjstem; wir
sehen nur nicht, wie sich dasselbe mit der Natur der evangcüscheu
^Yif^^u^^^^ wornach jeder Geistliche der Quelle gleich niilie siebt,
uijd aus seiner freien Ucberzeugung das Wichtigste in der Amisll»'''
tigkeit, wie vielmehr das Geringere bestimmen soll, vereinbaren
^,47* . Bei dem Militär wird auch selbst in Kriegszeiten auf kirchlidi«
Ordnung gehalten. 48* Von Versorgung der Prcdigerwittwcn rtf
die saiaiDtliciieu Fonds, die zu dergleichen bestimmt sind, geben fr^'-
lii^h notfh keine hinlängliche Unterstützung; wie doch überall das Schii'^"
saliner Pfarrer- Witt wen und Waisen sehr beklagensw erth i$tl D«"
S*. 49' giebt Kunde von den ausserordentlichen Einrichtungen und
V«*ltenv woibircli sich das religiöse und kirchliche Leben dem Gaoi»
4f^f. Staat>'. mittheilt. Die Geistlichkeit unterhält als Keichsstand n»"
4mtH:h.Ähre| Verbindung mit der Justi-^pflege, wornach sie nicht nur 1
ihrea , Angelegenheiten von den weltlichen GiBrichten aufs streng
gi^scluitiit wird, sondern auch,, wie oben bemerkt, durch Audachü-
üliungcu die Gerichte eröffnet, eine sehr , engt; Verbindung der Ki
mit dem Staate, wozu die kircJiüchen - ilwecke 4cr Iliuerorden k^J^*^
racn. Die Bibelgesellschaft ist in Schweden überaus wirksam;
sucht sie möglichst zu einem kirchlicTien Institut zu erheben ; in
li4>iskopals}rsteni auch ganz folgerichtig. Wir übergehen die Nach ricbteB
^OH andern religiösen^ Gesellschaften. §.5o. bemerkt das Schwedische'
chen- und Religionswesen, im Allgemeinen, dais die SchweoischeKi
noch mehr aus der älteren Zeit beibehalten hat, als die Deutich-erar
PvakliiGhe ThMlogia » iMI
S^^M«^ Iftk rfe «ch melr Je^'bliiitdiai ^aiid noch mdir' der Etig-
- BttchölicKen aiMiIb^rt, dab i&re Uturgie fei^ilich und du*
dmoksvoU jsl, dak dai^ Urcküc% Ld»cii. des^Veik^ die AaliSiiglicli-
kik «ad lidw M ütb— tengyng an die lurcblicbe Oidinuig üi, kei-
cfMfrf. Imie jptoer my^. ab m Sehweden^ dafs.die Leisten-
gea M Kardie und Geldliche tont Fmdc gc^dicken , dafs die RHl)te
det VolkA iu dkm kieeMiGkcii, Aiigcl^geu|i^itftit,kehi kicfeiclnsdici Slre*
hm aafkeBMnen ksseo, 4w tlrojpgis^ie , Wissenschaft mit .dem
Gflijle» dieser. Kfrckc tu einer «idfaehjG99^Vcrb)iiduDg steht, d^s im
Allgemeineu die religif'lse Sittlichkeit noc^ iii^^ihrer altjeq Kruft blüht^
über leider mehreres an ihrer Wurzel nngtyi cUIst Uer Abe^glaubo^iii
den letzten 20 Jalirf'n zusehends sehr ▼er^fih'WMHden , und der, .Un-
f^laube nicht zum Volke hindurch p:edrungen ast — endlich dafs sich
Kirche und St^ni «gegenseitig unterstiiucn. Ls zci^t sicli also durchaus
1^ ie die Schwedische als Landeskirche gut InsK-lit, und wie sie i'iuc
buhe Würde und Kra^t behauptet. Dals dieses durch die geographische
Lage begünstigt wii<l, brauchen wif nicht zu erinnern; wie abrr 4i<?
politischen Verhältnisse, wi^r^die Geistesbildung in andern Lauclcrn,
%MC die Fortschritte: der VVissenschaft , dc^ei^ Freiheit doch keiner
kirchUchen Verfassung unterworfen yyerden d;«rr, niit allem diesem
sich in die Zukunii haiti^o i^^geo^ da» i>tetf| eiACU >4ro%fii ^tuÜ
4^bdeijkens dar. : ; ^ , < ^
Hr. V. Seh. hat in eiiiigen- AabäiigeB too den DevCIckefi uxA
FiiiMichen Gemeinden B^^richt gCgeliCn, wie auch von mehferdn See*
ted, z. B. den •Svedenbovgiaiiem «• d|fL nneh mit* dankeniwerthir
Auifllirltclikeit von dein Unterrichtswesen. Wir Blbien dieMs efle&
übergehen, aber ohnehin dieses wichtige WMt ^m^Lceen, aünen^
Kds^dea Prediger - Lesegesellschaften, mm -den gflhigitlin firiMen
iiM|rtchkn, Uebur die Akhtigkeii der Ampkm* wird ee'iMr ^
Scbwre^ competeCeiiteS'IMieti galie«i mir hahib iildMen nicht Am
MMiderften Oruad an- deneihton .ui vmÜMuf mm m ■wenlgii feeidi
di^Mmigkei^ Ttmm «nd- GewimdUfti^t dec mihKftmieliifie
ühmtMi ao ciaeb*in)4cift»)NakhtigeMeiitlfiMhtritt^ leibit beirefiA ^WVk
TietMIdBriMr aU «elehf Bi^ lün dieM .Theii nlff« ptebbch^
llM|0|;ie/ tOffdid Mfldge der 'Mtülcn «ioD . MMger 4Mndtelll
Dom mm wcrfieptbeld im t^^itdkdPQisnlie Sjn^drtieiethinMieii
edMMcA., 4flito Mf*di«MMieitfi^ siel»jnp.U| m Mehtigkfi^ldiyi^
" ^^'lifiMÜihi i, fallheW&igeitrMil ii^Pn. ^^ * J*»
g— ■
em Haiipttitel;, ^ /looik ^ cojijpyDjp» Fraw^ and mlminiiiruthn »f
'Smcrtmitntt y ariä o{hrr ' iiitti'^Jiita"tertm(mict 0/ the Ourch, accculmg to
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Praktische Tbeologier
FitüUr^ er Tsalm of David in rieht ZattgtugU f<c., to ivhkh ort «Url
the serxnces med at the sca, witif the form and manner of makinf^^ onia:.
ning^ and consecraiting Bischops, Priests and Deaconsi oho the 39 Arti-
des of reUgion in Zann und En^liih^ and the tervice med at the crnntu
eation of the Clergis* London printrd for Sam^ßagstrr i8ai. (!■ vcn
schiedenem Format, in 4lo «It ein Prachtwerk aui Velin iibertns scküa,
mit kleiner Schrift, ein hst 2'' dicker Band.) .
Der Verleger gtebt nach der Zueignung an den ErdiiiscKof vo«
Canterbury, als den Primas von England/ Kunde Ton dem Bedürfnis
und der "NValil der iFcbersetzuugen; 'hierauf folgt die Vorrede der Li-
tlirgic selbst Xlftlein. und ^fiigl.J, welche von einer nothn-cndigen Eiw-
föimigkeit im Gottesdienst, von den Groden, woroacfa Cerenaunico
beHWhaltcn und abgesc baffe -worden, voh dem VoritJsen des Psalters,
wie iiiich der iibrig^en TheiJe der hei^. Schrift redet , uud den sorgla)-
tig bestimmten Kirchenkalendcr hinzufügt. Nun folgen die Morgen-
ukid .^tndgebete fiT^ das gsuite' Jahk*, die in den Kirclicn öiTentkb
Lii frechen sind. ' Bei det Morgenandacht wird cimnr oder mebrerr
d^i"! li»»gf g<?betien bibl; Sp»*(icbe gdcsen, alsdann eine Erniohuungf h
vorgVscnriebener Form, ittfr 'Sthidenerkennioirs , worauf eine atigeoM»-
nf| iieichtc folgt, .welche die Gemeinde kniend nachiasprechett hjt,
90'd^;irni di^ Absölutidn, vom Prediger aUein zu sprechet, sodann, w»
di^set iveifet spricht, und woi-mif die Gf?meine mit hingcren mid kür-
■/cferiÄntiphonen antwortet, sehr viel: AvA Tedmtm^ A'A%Denedicit€,'PmS^'
m^ii, die CoUccten, das Apostol. das Athanfl9. : S^mbolum u. s. w. mco
ÄbtheiluHgen für jeden Tag; ein Gebet des heil. Clkrysostouius ateirt
ätÜ ^ScMufs,' (welches auch in unse^n Ciiltfrgien ei n«li Platz venb'eole).
Dieselbe Weise hat es mit der Abendaddacht ; auch hier die BetcJitr
ünd Absolutioft , tind mehrmals das Unser Vattotf, P^flilmeu, das Jl/a^i-
ficat , jier Giimbe u. s. W., und jenes kurze Sehlufsgebet. Man siebt
Hier, das Altkirchliche, man sieht aucii, da fs durch einen solchen Mor-
gen* ood Abendgottesdienst der ganze Tag eine Weihe bekutfunt, am
in' dem E-wigen des Ghristenthums -glett^hsanih gant tu leben, und die
'Eiukchr zum heiirgen Stilleben in den Detsttmden zum täglfchen BcdsH-
tiisse lu gewinnenjy — freilich nur für -ditf innerlich Geweihten, wd-
cfici dabei vÖTi Herufsgeschäfteii frey genug sind, deuo* für Ajnli« auif^
CS dißSto mehr ein geistloser und g€listlodtender BucbsCab werden. Sol-
dle'Bctstündefi erinnern an das Atttestameialiche, wo fromiae Gfeis^im
•Tempel Gott dienten Tag und Nacht: für unsci*e Lebensweise wvrd^
"^rfdie hättslicheii Andlltht.sstiindclien vorziehen. Es folg«n: dakAtba-
näsianischi? Symbolum, die Litaney, Collecten, Gdbete fÄ die rerschie
denen Verhältnisse, die sonn^ ihhI fe5t(«iglichcn Perikopen samt Gebe
Ifh; nnd sin jedem der gotlesdienstlichen Tage viel vorgeschrieben, uaci
Solcher Tafi^e «'nd-fH viel, denn nidit mit di^ Apo^eita^ , saadeOPmCk
einige Mnn'entage tind' Allerheiligen '^t^ko gtfej^ert. Die Gebete sind
zwar kuxi uud kr^ftvolf. -»-"lo
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t
Praktische Theologie.^ toaS
Die Anordnung des heä. Abendmahls. Die Feier wird veiktiii-
äigt, dann ist den Tag vorher die Anmeldung, wobei der Gcislliclic
die ÜDWÜrdigen zu ermahnen, allenfalls abzuweisen hat. Die Vorbc*
Teilung ist mit vielen Gebeten, mit Hesponsorien der Gemeinde (bei je«
dem einzelnen der lo Gebole), u. Verlesungen begleitet. Hieraul' folgt
die Predigt, nach denselben geht der Prediger wieder zur Cummuni^
outafel und liest mehrere 9ü>eisteUcn und Col{/[fcten, wahrpnd dasOi-
ferloham an Geld erhoben upd ?ujf jene .Tidel gelegt wird. Nun be-
ginut die Einsegnung; Gebetf, Anrede, allgemeine Beicht^., Absolutiun
(»Der allmächcige GuU erbarme sich über eu^ch,. der vergebe euch und
entbinde euch«), Trostsprudie, dann sagt der Pi;edigcr: »Erhebr! eu-
re Herzen!« und die Gemeinde antvyortet: ,4fr\yir, erheben sie zum He^rnc
(das ahe: surjum cordoj das auch hier in der lat. Ucbcrs. vorkommt,
feUt nicht ganz im oben angezeigte!» Schwedischen liitus); hierauf pie^
dfr Gebete, ab Vonede, die der Prediger stehend spricht ^ worauf
er nach einem kurzen Gesang, kniend bctci, danu wieder stehend «b«;
Iviuscgnujigsgebet. Währcuid er (iie anschliessenden Eiuicgnun^sworto
«pricht, hebt er den Teller jnit , dem Biod und so auch den kelcl^ iy
die Höhe, und kgt dann jedesmal seine Huiul auf jedes Gefaff^ (r^iv^ht
^iik% Brod oder der Wein nicht iu, so mufs er das weiter herbeigeitii;ii^,tc
üufs neue to conscciireq). Dann empfängt vorerst der Prediger selbst,
und das jcdcsn^d, die Comm^nion, hierauf reicht er sie den etwa
v^cseudea andern Get^dlchen^ dann der Gemeinde der Keilte nacli; al][e
kuieen, jedes nimmt die Sy^^bole mit der Uand, der Prediger spricrhj:
»Der Leib (das Blut) unsars Jlerrn Jesu Christi, der für dich da));n
gegeben (das für dif h vergOASfa ist) crhalto deinen Leib und deinip
Seele zum ewigen Leben. ISimin und 'ü\ diesem a.ttm Gcdächtnifs, dafs
Christum, für dich gestorben ist, und geniessc seiner, durch den Glaü-
heu in 'deinem Herzen, mit Danksagung (Trink dieses zum Gedacht-^
nifs, da£i Christus Blul fvr dich ytrgossen wurde, und sey dankbar.«
Jian folgen wied«r Ccbefte und Gesänge, unter diesen eine Verände-
rung des: O Lamm etc. (O Lord Cqd, Lamb ofGod, Son of thc Fr^
tker eicj \ nun der Segenswunsch. W*« vom eingesegneten Brod
Weift übrig bleibt, soU der Preiliger mit denjenigen Communicanten,
die er dazu einladet, alsbald nach dem Segen ehrerbietig geniesseo.
Jeder Eiiigepfarrte soll wenigstens dreimal des Jahrs, und bestimmt auf
Ostern 9 commuuicircn ; wird an einem S^nn- uud Festtage das heilige
Abendmahl nicht gehalten, so wird doch vieles dahin gehörige gelp-
m;B| bis am das Ende des allgemeinen Gebets für die »streitende« Kir*
che). Der Katechismus für Con£rmandci> saji^ty dafs das Innere (t\e
invfwrt pari or thtfiff) bey dem beib Abei^ün. soj: »der Leib und das
Blut Christi, weiches beides die Gläu]>ig€2i^i|/'/'Äa^/ undwir^tck (vg^
9t re ipsa) in^des Herr» AbeiMkUf/ftehmefi \nid empfangen; »und m
den 3)^ Axtikek beifit es: Corpus Chuti d<Uur^ a^^giipäp^ pt manda^
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caiur, in^Ccenäß tmUuik eottesti ei jfkiimJi rküdm» ' JUfant ÜKttn»
quo eypüs Ckritii üc^fihar et maiukieaiha* in C^emitg ßim eeu
Im Buch entlilll weller djis gmne JRndiemm Demiig» Soda«
folgt dasTaufritoale: i)för die flIleniHclie KifideAMfiB^ fraid»iedesiai
der nächste Sono- oder Fiitl«^ nacb der Gebort^ ui der Kirdw tot-
genoinmcn wercfen mufs, mit vielen Frage« md 'Gebeten, das Kind
wird, >veiin es nicht zu schwach ist cingetauelity aiiseerdeni findet nur dif
(uispersio statt; auch ist noch der uJlertlmmiicheGebraiidi, ihm d;is Zeichen
des Kreuzes auf die Stirne zu machen, 2) für die Privat- (Noth-) Tau-
fe, wo möglich von einem reclitinässij^en Prediger zu verrichten; 3)
von der Taufe Erwachsener. Ks folgt weiter der Katechismus, den
jeder erlernen soll, ehe er dem Bischof zur Confirmatiou vorgcsteiit
wird. Diese Handlung verrichtet der Bischof mit Fragen, Gebetes,
Tländeauflegung; sie geht nur in der Regel der Zulassung zum heil
Abendra. voraus, kann jedoch auch später statt finden. Die Trnuun-
mit Aufgebot, u. s. w. wobei ebenfalls viel geredet wird. Ja selUt
für die Krankenbesuche ist vieles zu reden vorgeschrieben. So aur:
bei Begräbnissen. Für gewisse Zeiten sind Drohungen des göttlichen
Zorns zu lesen verordnet. Weiter enthalt die Liturgie Formen utid
Gebete zum Gebrauche auf der See; wie auch die für Fugland wicb»
tigen Tilge, d. 5t, Nov., d. 3ot. Jan., d. agt. May, und d. 291. Jaa.
als den Hegicrungsantritt des jetzigen Königs. Fndlich die bekanalct
39 Artikel der Englischeu (Episkopal-) Kirche. ZuleCit iUe Ar»
men liir Einweihung der Bischöfe und andern Geistliclieii.
Man sieht das viele alterthnmlichc in dieser Kirehe ttnd kienn c>>
De tt&bere Bertihningi einestheils mit der Katholischen , audemtbetls vii
der eveagel. Luther, namentiieb der Schwednchco Kirche , aber dedi
in einigem mehr mit der emng. Refo»icteo,*zu welcher sie gerec^
net wird. Aber oft möchte man fragen, was wird bej dem vielen
ten. Knien, Stehen, Hören, Reden nicht mit dem Geiele? UM er-
klärbar ist es , dafs die mlen festtfehendcn BncKstaben , so wi^prfi
Steine der KirchennuNier den lebendigen Geist ^dcr Andaelit iegfit
la unterhalten vermögen, wefshalb bekaimtliclldie SecM| liji^lfMj^
disteo in England so .viele Fortsehricte «fnafsheB. ^ 00 büpl* wiÜmKk
IVort , so gediegen und gewichtig, es mtclr ist| fSmt F0M
''te En^iscne holie Kirche hat aUenÜiigs j und swar «h
iravfassqng gehörig, ihre holie WMe. AHeia acheii Ar ekvng« ]
kopalsjston Ubb km« BcdMiifc ileüsdm ffingifiMhii
chemsiq^ . ....
«
.1
05. Heidelberger ^S^l«
Jahrbücher, der Literatur,
Schauspiele von Don Pedro Calderon de U Barca. Uebersetzt von J. D. G R lU^
Vierter Band. Berlin, ia der MtfoiAiscIiea JkicJiluQdiiiM^ t^u
a>l S. 8. a Tlilr. • ' ♦ r . • . .
ach drei Jahrea, wahrend deren Fir. C. ftber ktioetwegs itt
feiner Kunst feierte , beschenkt um derselbe abermals mit ei-
ner Uebersetzuog zweier Siücke Calderons« Mit Ungcdojid «fird
leder Verehrer des grossen Dichtexs in Deiitvchland den
▼oliiegenden nerten Theil erwartet , und die Jan^e Verzögerung
desselben gescholten haben* Aber dieser Ünmuth wird s^cb
Freade auflösen» wenn er in dem neuen Bande zwei Schauspiele
?on der gediegensten Arrodes Dichters üa^eif und in dem
berseizer den alten Frennd wieder erkennt, der, treu den niim
lieh geprüften und bewähcten Grundsätzen, dieselben hier ▼on
neneni' durch die That spjreQhen lülst* durch That, die» nach
längerer Uthung jener MaxiuMn^^fiiir ^oc)^ annehmlicher und
etfroolicher uns tailigegpBtjriti» / '
Die beiden Stücke, die Hr. G. für den vierten Band f;e«
wählt hai: die Tochter der Lajt , erster und zweiter TheU {La hiji
del ajrre, primcra jr segimJa parte, Ed, jipontes , Tom, f^II.)^ bil-
den £in zusammenhangendes Ganzes; nur dafs man sich zwi«
sehen dem ersten und zweiten einen Zeitraum von etwa zwan«
2.18, Jahren denken muTs. Der Gegenstand derselben ist die be.
rühmte Semiramis , ihr erstes wunderbares Auftreten , ihre Aufi
findung durch Menofi, den Feldherrn des assyrischen Königs Nt^
niLS , die Liebo des Erstem zn der hochbegabten Schönheit, sein
Sturz, der durch des Königs Leidenschaft für Semiramis und
durch die Herrschsucht der letzti^rn herbeigeführt wird, welche
oben hierdurch sich auf den Thron Assyriens erhoben tioHi
Dann, nachdem in der erwähnten Zwischenzeit Ninus, ebem
falls als Opfer dieser Herr Sc hsuebriifngekomme», dieErhebpng
ries Ninyas des Solms der Semiramis und des ermordeten KÖ^
nigs, der Mutter List, wodurch sie unter der Maske des herr-
schenden Sohns die Königs würde wieder gewinnt, und endlich
^pmiramis' Tod, der den rechtmässigen^ von der Mutter zum
Kerker verdammten Thronerben wisderom auf den Thron sei»
aee Vaurs setttt
«6
>
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. 1026 CalderoD de la Barca Schauspiele v. Ctitik
Dca Titel de» Diaiiia *• eiklaii Semiieiiilt im Süeke erikil
fo^endermaitev : '
— Da, wer in Syriens Sprache
. • Einen V ogel nennet, diesen
J\ennt Semiramis, so sab man \
Mir den A amen j weil ich wirklich !
Tochter bin der Luft und V ogel ,
Die -mich vormundschaJtUch schirmten* (S* 56.)
Venns nemllch» 4ie skb im Schauspiel*. »GdtHn derlioft« renal
(S. 55«)» hatte die Emugung der Semicaniit begüniügt oad
. herbeigeführt : sie hatte Vögel woi» der Lnft getandt ^ £|b Ge-
borene &n schirmen and vi nähren» als Diana» deren Di»st
sich die Nymphe Areeta^ Semiramis' Mutier, gewidmet» nc-
nend wilde Tniere sand^» 9ua das Kind au aemisacn*
Dafs es diesen Stücken» deren Gegenstand so rdch als
deutend ist, n|cht an grossen Schönheiten feUea weide» wA
Jeder» der den Verfasser nur eipi^ermatsen kennt» ?ern|«Aflv
und er wird» wen|i er das Buch g^^en, eingestehn» di|lsci
nicht getauscht worden sey. In der That» die Weise» wie du
Drama» gletchsam mit einer vorbereitenden Oavertüre» diaii
die xauberreiehe Region der Dichtkunst versetit» mnnkipak
anhebt I die Art »In der die wunderbare Semiramis an» mtrt
vorgefülhrt wird» die Darlegung' des dhaiakters dieser Belfab
die in gans natürlicher Folge» durch .kühne und rasche KaM
Wicklung des ihr Artgebernen, und uoterstütat dttadi Litis»*
achafi imd Verkehrtheit auf Seiten Anderer» das Orakel erfüll
das bei ihrer Geburt erscholl,, der Sturz Menom» die ^g^Tr'H
wodurch Semiramis sich des verlorenen Thf ones wieder hmU^
tigt»,endUcb der Jod der Heldin — aUes diesei Ist lAftGit
deironisch; Bec, glabbt hiniuseuen su.dürlsn: d^ Yu, wahduft
schön und. im grossen Style ausgeführt.
Frauen von heroischer Natur «nd gewaltiger L^idfMhl
wtd ein Ueblingsgegensland Calderons: Jlfarmsiif (vielbkbliu
schönste Mustei# dieser Art) nad Zenobia^ die wir schoaAiiiBi^
Gries'>tJeberseiKuag^kennen» sind davon Beispiele? efeawMi
bietet uns Semümmis, ebenfalls ein höchst ?ortie£Bic^eai 'Wtk
Utclkeit» nicht Hochmuth ist es» wair sie treibt» die geOM*
die Laufbahn au betreten und s« durchlaulan ; sie In luftffifl'
Seherin geboren » nur im Element der 'Herrsobafl biBili dt
sich wobll und wie die Natur Ihr diesen Trieb dinpflaasüb *
begabte dieselbe sie mit der hohen» wunderbaren SaMibA
die» sich ihrer selbst unbewufit» schon über die MimMI.4#
und die Mächtigsten au Boden wiift. Schön ist et ifnauliiMf'
Dichteir gedacht» da£i er seine Heidia nicht s^ nhHiWifl'ir
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Calderon la Earca Schauspiele v. Gries, 1027 '
ih; e Schönheit, d als er sie 'nicht derselben sich bedienen lafsf, um
zu ihrem Zwecke zu gelan^/en, Sie findet die Männer zu ih.
reu Füssen; und dies ist ilir genug, die A*usführting ihrer Pla-
ne anzuknüpfen. Leben und Herrschen ist ihr Eins und das-
»elbe» So ist ihr keine Frage, ob Menon aufgeopfert werden .
müsse, da ihr Glück und ihr Muth den König in ihren Weg
führt. Auch dieser ist nur ein Werkzeug ihrer Leidensch ft;
•'le ist 80 wenig mit dem Loose der Königin zufrieden, daft
ihr alle Prccht, die sie in der stolzen Königstadt findet, nur
jering dünkt ( wir machen auf diesen Meisterzug besonders
ufmerksam); auch Ninus mufs fallen, damit sie Herr«:cher
»ey. Kampf und Sieg sind nun ihr Element, und weibliche
r.ust an Putz und Eitelkeit tritt weit zurück vor der Fre ide
»n jenen. Dafs sie einer N^eigung zu ihrem tapfern Feldherra.
Lycos nicht widersteht, ist einer von den feinen Zügei wo-
iurch Calderon vauch bei seinen grossesten Charakteren an die
jchranken der Menschennatur erinnert« Aber diese Neigung
st weit entfernt sie zu beherrschen; selbst die Stimme der Na-
ur schweigt Tor der lauteren der Herr«chbegier ; denn diese
ihre wahre Natur. Meisterhaft ist es dargestellt, wie, wo
^ine Kraft des Geistes entschieden sich äussert und herrscht,
die andern, wie dieser dienstbar, hervorgerufen werden, wann
!as Bedürfnifs derselben eintritt« Als das Volk mit Ungestüm
len rechtmassigen König fodert, und Semiramis' Kraft gegen
iie Masse nichts auszurichten vermag, da entscblielst lie sich
m Moment, der Gewalt nachzugeben. Aber ihr Entschlufs ist
iie glücklichste List, die durch eben so grosse Kühnheit aus-
führt wird. So durchläuft sie ihr« Bahn , glücklich und sieg«
eich; aber Glück und Sieg reissan sie zum Uebermuth hin; r
ind sie erfährt endlich das Loos alles dessen, was sein Maas,
eine Schranken überschritten. Doch ihr Gewinn bleibt der» :
lafs sie auf dem Schlacht£eido «U Heidia UMi Könlg^a itiriit, :
vie tie als tokhe labt«.
Piid tim diese Heldin dtf Seham^ielt Üeic^gt ^ch in le-
lendiger Munnigfaltigkeit dine grosse Zahl anderer Pertonen,
xeiDch Yon weil geringerer Bedeutung, die aber doch tu' den
ttttnreitaotMeny oft piqoanlesten Seeneil Anlaft geben; Me es
mdk am Komiiehen' nicht fthli» weichet, oft parodi;itisch, in
lie Haupthandlung glücklich eingeflocbtett Iii. ' ' ^
Doch, y/ir glauben genug gethan zu haben, um Freupde.t
ler icbönen Literatur auf den Inhalt des Buches aufmerlsiam
u machen, und eilen zu dem, was uns vorzüglich obliegt, sui
^aurlheilung der Uebersetzung« Und da können wir nach un*
€Mt Innigsten Ue^oneogang nicht. oniVHiU. dar voiiitgen»
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«038 Calderon de h Barca Sohauspide t. Gries.
den in Rücksicht auf Treae« Lesbarkeit und schöne «
chfl. nu<l Versificirung einen hohen Werth zuerkennen.
Was das erste , die Treue ^ betrifft, so werden Renner des
Spanischen , namentlich des so schwierigen Calderon , bei Ver-
gieichung auch nur einiger Scenen mit dem Original einsehen
und hekennen, düfs Hr« G. auch in den schwierigsten Stelkn
sich zurechtgefunden), dals er überall tiefes Nachdenken mit
Urtheilskraft und Scharfsinn aufgeboten habe. In der Th^t,
nur wenige Stellen sind Ree« aufgestossen, wo er den Wortsion
anders verstanden hätte, ah der Uebersetzer. Kaum xecb-
neu wir zu den Mifsverständnissen Stellen wie folgende: ^
Yo ^ que , poblados de esplendor, no dudo
De la noche los paramos amenos —
in der drittletzten Stanze des Arsidas (S. 58). Sie sagt nicht
ganz daiy was Hr« G«» vielleicht durch den Keim beengt, gf*
^eben.:
Ich, der das Feld von Glanz durclutrahlt gesehen,
Nicht irrend mehr, trotz allen Finsternissen — ;
sondern dieses: »Ich, der die angenehme nächtliche Wildnifit
wie sie von Schimmer ganz erheilt ist, nicht zu durchschrei-
ten fürchte — — • Zweifelhaft ist et Bec*f ob dex UebexselMt
die ib^npschs Rede des Chato: Euo
Seismaravedis , no 4C
j4dx)ndc fue
ms ex Übersetzt: Icli weifs nicht , *
Herr j Seht mir an diesl wolän
Sie gerannt —
SO verstanden, wie er sie versteht. Hr. G, nemlich scheint dai
Seht mir mn diesj für eine Art Betheurung, wie das gemeine
Meiner Six! zu nehmen, Nnch dem Bedünken des Hec. ikr
nimmt Chato das Vi ort Semiramis , das Menon auisprichC, wirk-
lich für einen Namen, und verdrehtes in Seismaravedi^; wie er
dasselbe spater zu Scharmiremis umgestaltet. Ist diese Annahme
richtig, so sollte die Uebersetzung lauten: »Das Ding SehL"
randiesj ich weift nicht» wohin es gieng.« — Wir könnten
mehrere Stellen anführen, wo der Sinn, wenn auch nicht gao:
verfehlt, doch nicht ganx getroffen scheint; aber wir tragen hei
den eisten Bedenken, indem es nicht klar itt, ob nicht ein
noth wendiger Reim» oder der bei Calderon so bedeutende Pa*
xallelli&mus eine Abweichung von dem buchstäblichen Sinne
fleftgt^ So ist das Wort der Ajträit, der Oelie^teA det^ tÜtifm
y assi, entrt puHOS X ^/^» '
• u'. . ^ Doy d lis^oi jr agratfii}d
* ~ El paniiwn*kom los labiü9 '
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GdderoD de la Barea -Sekao^iele Gries^ ioa^
ittxcii folgende Ueber«etzungi
5*0 > </a Freud* und Kummer taugen
Zu des Gluch und Unglücks Bunde ,
Geb' ich Glückwunsch mit dem Munde,
Geb' ick Beileid mit den jiugen — (S. fgö J
nicht genau. wiedergegeben« Aber die Stellung der Worte: Man»
dt und Augen an das Ende der Verse war hier nothwendig,
und diesem Zwange durfte Einiges aufgeopfert werden. — Hier»,
n^ch ist (S. 154) der Ausruf Ninus' und Irenen«: »Thoren!«- füt
d-i9 Spanische: Que oygo: wie einiges andre , hier und da vor-
kommende zu beurtbciien. Colderon legt* wie andere grosse
Dichter, oft ein Gewicht auf die Stellung eines bedeutenden
Wortes im Vorse; und diese Stellung ist oft so schön und aus-
druksvoU dafs, wer, um dem Wortsinn des Originals ganz treu
zu seyn, dieselbe aufgeben woUte» eine ^^isexe UAtreue aa
dem Dichter begehen würde.
Als ein interessantes Beispiel zu dieser Behauptung führen
wir hier folgende Stelle aus dem Anfange des a. Actes im i.
Theile an. Menon nimmt hier Abschied von Semiramis, um
sich nach Ninive zum König zu begeben; er geht, mit Sorge
sich von der Gelieblea loftreiMonda uiU T«rlä£ä diese nifc lolf
geaden Worten:
H O quien se pudiera ir
De suerte , que no se fucra!
A Dios, duenno nuo, jr e^ßerUß f
Que pt^o d verte vendra
Quirn nnji / sin alma vd^
Aunque siempre serd forde»
SsM% Jupiter tu vidti gtuird$/
Mmk. Y Iß iura mumnte! ,
Sem» yds
Gramdepmsanuento mio!
Que esiamas 4oias los dos^
HaHmos tktro^ y 90$ ^
Hier kommt tolir viot auf dü so treffiidi a» dat Endo
dfi Ven tfs und an den An&ng der Redo dar ScittifamU ^esetil»
jd an; und eeibtl '•ine gröMOO Abweic)i«ag yom Otighiai «raroi
»emi mir darchdo4laeaStaUimg «rmoht worddn Unaia» fei^
taiUich gewesen. Hr. <K ba^ bei einer» kanm der Roda war«
tbea Abweichung» dioi bodonMido Wort' inC das ^^sMiAm
wiedergegeben und gettellt, wo et hingahdcia»
jUk/r« ^Ver doch wüßte fort zugehen ^
Ohne Jortiugehcfh waterJ
«
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io3o Calderoo de la Barca Schauq^ele t.
Leb woM, t heitres Gltick! Sey haUrl
Denn entreifst mich jetzt Gewalt
Dir und meiner Seele — hdUt
Kehr' ich heim^ daeh stH$ m ^pif/
Smm. Für dich flehet mem Geheim
Mm0.: Und ßir dich dae mmne.
(Gtlitak)
5mm. Heü,
Meine mutJugen Gedanken!
Jetto sind wir hier allein ,
Jetzo la/ii uns offen eepu ^ (S. 65 * 66*}
Ein ankeret in die Augin MleMlet Beispiel von Tarn
finden wir S. i6i. Hier tagt Ninw fen Menon:
De mi graein dupedido^
JDe mi eorte detUrrado,
De mis imperios eehado.
De mi gente ahorrecido,
Alisero j triste^ abatidö *
Ha de iftvir — -
welches Hr. G» den Nachdruck, der taf den gehänffen, an
Ende des Verses gebrachten Participien ruht, wohl beadw
tend, also wiedergiebt:
Gänzlich meiner Gunst entsagend ,
Arm von meinem Hofe scheidend.
Flüchtig meine Lande meidend^
Meiner yölker Abscheu tragend ,
Elend , traurig und verzagend
Soll er leben^ —
Eine nicht geringe Schwierigkeit bietet dem UebenMi
Calderoni der ParalleÜsnu/ der darin besteht, ' dift -<miietBi
Worte nnd Begriffe, die in Beziehung mit einander fteho,
oder einen Gegensatz bilden, diese Beaiehung nnd dieseD Ge«
geniaU durch Stellung in den Versen auch dem Ohr auf eiai
angenehme; Weise fühlbar mach(?n. Diesen TOtt andern Uek<-
•etsern kaum bciachteten Parailelismus, dessen Calderon sidi
sehr häufig bedient, hat Hr* G. inil dem aussunten fkisse
übertragen« Als Beweis hierton können die Scenen: S» 145.
ff» und S. 575 6' dienen, von denen namentlich die letxtexn
autserordentliohe Schwierigkeiten bott die nur durch Uein«
Abweichungen om Original überwunden' mrdea koBBtto*
Das Ende der letzigenanoten Scene ifl iolgaiidest*
LiBtJ. Yo iahre morir siruiendo,
Licjs. Vivir sabie yo almlande^
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GMeanm de h Bam Sobansptde ßskSi A93t
1 AsTUEJm Y yo padecer mmamda.
FusQ* Licas! Ltc, Friso! Fn. amor es esto?
A amar muriendo v€unos\
AiTR. Lihia! LiB. Astreaf Astm, Eato €S amorJ
V^amos ä morir Horando!
LiBiJ. Sterben werd* ich, CiVf<r leidend. • » '
L.ICAS. Leben ick, Vergessen träumend, «
PuRYX. Und ich, heusend werd* ich leben. •
AsTR, Didden ich in Lieb' und Reue. *
Pur* Ljrsas! Lib. Bruder! Phr. Lieb* ist dies}
Komm zum Tod in Liebesfreue!
AsTR. Li^'ia! Lic. Schwester! Astk, Dies ist Liebe?
Komm zum Tod ifi* Thränenseufserai '
Wenn wir ferner die Lesbarkeit der Uebersetsung rühmen,
to wird die Einwendung tak ateht^befremden: ''man «ey doch
geDÖthigt, dieselbe mit angestrengter Aufaierkiamkeit, und
manche Stelle Wohl'mehiC Einufal zu lesen. Worauf wie
freilich nichts zu erwiedem haben» als; ein Calderonischet
6cbaut|nel sey eben ein gans anderes alt ein Kotzeboe'soheSf
^nd unier Ölbhlififtt habe aii> «eilt Soenlschei Publikum gaos
endre Forder enge» gemaeht» 4ile manche uiitrf r beliebten Scheue
spieldichter an das Deatsche 'Publikum machen* Gespannte
Aufmerksamkeit Inofs man zu jedem OaldetocAschea Stücke
mitbringen; man mufs sich hfk keinem verdtiesseii lassen» die
ein* und andere Stelle allenfalls wiederholt zu I64en; Oemohn«
geachtet bleibt Hrn. G. Uebersetsung sehr leshat; «bd sie hat
nicht die unerträglichen Harten, nicht die 'Stetf Mit' und Un«
hehölüiclikeit, die wii in den^Vevdeutschungen unj^eubtes^Ue«
bevsetzer so oft finden« Sie ist nach festi*n Grundsätzen gear*
Mleti^ad wer-aich nur in diese hineiaBndea wiU>< der wisd
in dem vorKegenden Buc)ie bald nicht nur eine sehr interee«
ianie, sondern auch eine angenehme Leetüre tindan. Eine der
ichviierigstesi ^nfgaben für den Uebersetzer des "Gilderon* sind
dis Decimen; imd gerade sie hat Ur. G, mit gvee|ea Gewandt-
heit übertragen. Wici Wählen» nm' ein Beispieles«* giben»>»iohl
mit Aexigsihchkeit; sondern- gaben die Fortselswg aet' obea
ttii^getheiitan Aede4e» Semiraoiis.
Bu'^jmr joQt Verireun mit danken^
M m$m WSk frei Sehtwken,
Oder Säkum? ^(Fekke Sreft,
Wdäm MeeiU der y^rmuhdeeks^
Ueber miek hat eUu -Ferhärtgni/s,
Da$ mieh Ufset ihwi C^ängmjs,
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I
iote Cftldcroa de la Bavca Scbauapiele dies.
Und mwA /l^^r «t «m Nt^?
Mmm — MbhaV meht spröiß
Ao^ üksikm Dtmk gmmihii
Bin ihm sehMig kk? io nkmSA '
Doch mir ahnet j wm ikn- »rtAe;
Denn - dies ffrosse Hm, dm 9rw&%
Aic/it gewöhnlich, ist ihm kund, . »
UriJ er ziigi , nicht ohne Gntud,
J)(i/s die fVelt zu eng' ihm bleibe ^
. . l/ffci er flieht mich! — Dergestalt
SoU man stets ein f4^äd midi nennen?
Hiinmel! Soll ich nie erhennen,
. Stets nur almen, deii Gehalt .
Eines Lebens ?
CuJTOn (HiAter der Scene zu Sireoea») ■
Alsobald!
(Dai letite Wort haben wir zugefügt, um auf die foleentfe
Tortrtiffliche Scene aufmerksAm zu machen» wo der Narr Chatt,
ohne es zu wissen und zu wollen, der Semiramis zum iMu^
wird. Sie erinnert an eine ähnliche in der Zenolia.)
Wer wird in den angeführten Decinicn bei'm Lesen eioen
Anstofs finden? wer sich nicht des klaren Flusses der Rede,
der schönen Wortstellung» i>ei dw niobt g^wölmüchexi». ftitE-
iichen H^imoo» erfreuen?
Nicht, ganz so vollendet in die«em Punkte scheinen Bec,
die in Assonanzen gedichteten Stellen« Aber diese bieten öem
Uebersetcer eine noch grössere Schwierigkeit, und auch im
Original sind sie nicht am leichtesten zu lesen« Dennoch lioJ
uns sehr wenige Steilen aufgestosscn , die wir entschieden um
Härte und Steifheit zu verwerfen hätten. Damit wir hier nicbt
den Vorwurf. auf uns laden, dafs wir blind loben, ohne geprüft
zu haben, führen wir ein paar jener Stellen an, die ubs il«
ierdlng« unbeliülflich erscheinen, und di« wohl hittcm Jifce
ifixt wilden köiuieli. S. 25* sagt Oiato: -
— — Und da , wie Alle wollen , • •
€MM9s Fremde nichts rerborgm sMn,
Zumal was uns in Notfi wnw 'ÄMMmer ffiÜf;
PTifst, die Sirene da hab^ M zum »Via —
wo im Originai liii die naienfdclianen Wort« ^ Biafadits
y mos edme. da pena,y da emdn^ •
lieht, So spricht Flona (S, \u): . , ,
JLofH «er mSnuebu Gftänhg ... \
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GiUcroB de Ja Bäbcn ^Sohaiuipicfe v. Grieg. toii
Denn ich pßeg^ in meimen Tafren'
' Niemals meinen fVirth zu plagen
Hier ist da« in meinen Tagen j zumal nach dem ich pflege and
bei dem gleich folgenden meinen ein blosses, unpassendet Rin*
•dad>tcl. Gleicherweise niöchren die Worte des yirsidas (8,56.):
(Ich) fand stets mich als des Schicksals Grauen
m der Kritik nictii passiren. Was kann ein Cranen des Schick-»
fa!s sejn? wenn nicht etwa das, was dem Schicksal Grauen
anflörst; wnd das pafst nicht in die l\ede; oder das Crrauent
nelchei das Schicksal empfindet; und auch dieses kann hier
Dicht statt finden; oder endlich das Grauen, was vom Schick-
sal ausgebt 9 wslche^ wenigstens ungehörig gesagt wäre. Das
Spanische colera de la fortuna kann man, nach einer erlaubtea
potti(chttD- Liceoft durch: Gegenitand det zürnenden Glücket
übmetsen; nivat will man aber mit eiiieai GefeniUNMia daa
Gitaeiit des Schicksals? —
In Himicht auf die sch^, reine Sprache, die wir geprie-
sen, musfen wir^ da sich hierfür nicht wohi ainaelae fibw^ii»
!M>rimin< JbMuaoii aol das Buch lalbst verweisen, das wie
ifmtik et getrost in befaaaDten — anf allen Seiten diese Ba«
haoptiing xechifertigen wird. Da ist nirgends f in Schwanken,
nnt Inconsequens, ein V^gstück tfm murechfen Ortet fibar«
•U Sicherheit t Oediegenbät und Uebereittgiimmung. Saltea
mkemiiienda Wörter sind immte giüekUeh gebiaiiciit; wie
^Bi Pnue (S« ^.), Imleht (S. 48.)f (S» 6t*)*f' wd wo
ttBgewöhiilicli^ Senglingen und Blicangen Torkomman» wie
(S.40.) %der ihrer trinhü^ , oder (f. B8.) rAr TriOe sMun^
famäüen»^ ?erihaidigen sie sich aelfost, oder- sind ton dee
>«tlts Wirkung» Darauf beruhet eben daii Geheimnils der
iMshAnea Redekunst, dafs, wo ein veralteter, oder seltener
^«idfiick» ein«» ungewöhnliche Wendung gebraucht wird» diese
^ph durch sich selbst beurkunden und einschmeicheln müssen.
Was den Reim betrifft, so hat Hr« G. sich die a'usserste
Reinheit zum unverbrüchlichen Gesetz gemacht, und nicht al-
lein hinsichtlich der Consonanten, sondern auch der Vocale;
und Ree. ist kein Fall vorgekommen, wo er von diesem Ge«
^et£e abgewichen wäre« In Hinsicht auf den vollkommenen Gleich-
laut der Vocale möchte Mancher diese Strenge übertrieben
imden; aber es ist immer gut, dafs dfr Deutschen Verskunst
nn Muster dastehe, welches ausspricht, wieviel geleistet wer«
<|»Q hntitei unsre meisten Dichter sind ziemlich auf dem Wege^
äer, wie er sich durch Bequemlichkeit einschmeichelt, zu Dku
Harmonie und Formlosigkeit führen mufs. Dem Original, übeS*
^ifl das Spaaiacbao W«Md geiren, hat Hc* O* aUen Jambi^
io34 Calderon de la Jiarca SdMiqiieb v». Qrim.
tchan ' VerMflen dmhAtM w^lkiM- tMatm gegeben« w«lcbi
GeieU Htht A. W. Schkgd m. nteviiitaa iieh erlaubte.
Gleich tlraigt .tH asm Uehemiier gegeii sich in de
JmtUuui imd et gettftttai tick mc 4if wenigen Abweichungen
die tkb das Original erUiibl» vml die ^wiederum eine Bes«^
Ulden. In de* Ancmanz oemlich, die zum zweiten Vo.
cai « hat, ist die Anomalie der Endung auf i vergönnt, (»c
z. B» kommen in einer Scene* deren Assonniiz die Vocale e
^ e bilden, die Worte Jeindlichj freilich vor (S. lo^); zwischea
Assonanzen auf <f — e stehn die tndworie: schiiAUch (S, ai^]
und btsüuidiß (S»2ii.); ^enmthlich xxnd künftig (S«|^9.) darf sich
zu ver guten gesellen! König und förmlich (S. 521.) zu G^tösr};
lerner ist unter Assonanzen eine Abweichung in Eigen naniea
erlaubt; wie z. ß. der Name Apollo (S. 155.) eine Assonanz
bildet in einer Scene, die zur eigentlicheu die Vocale o — t
hat, und die Namen Ptolemäus und Venus einer Assonanz anf
• — e zugeteilt lind (S. 019»), Ainia (S« sik^.) «nd OlypspuM {j^^.)
einer auf e»
Sie tlmmtiiehen AlsonenaaMi^bdMer 8lücke sind fUgeada:
Ongia,
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worauf man abndlraien wird^ dafs die Uebersetzung sich der |
möglichsten Abwechslung befleissigt und auch eine schwierige
Assonanz, wo sie von Bedeutung war, |£enau zu übertragea
nicht abgelehnt hat. So war am Ende des ersten Theils des
Schauspiels die anf u,^ so schwierig sie auch ist, dem treuen,
geistvollen Uebersetzer unerläfslich. Sie ist genau wiedergebe*
ben, und auch die komischen Stellen in ihr mit grossem Glöck.
Bei Hrn. G» wiederholt sich auch dieselbe Assonanz nichi so
oft, als bei Cnlderon« Bei diesem kommt die auf t - o \xi bei-
den Stücken viermal vor, wogegen die auf ei - e sich bei Hm.
G. nur dreimal wiederholt. Dies ist um so mehr löblich,
leider! die deutsche Assonanz durch daa ewige Aufjgehn aaf «
schon Eintönigkeit genug bekommt.
Zum Schlufs müfisen wir noch anführen, wie treulich HrJ
G* die SpMche des Gnciosa # den in luisecn Stücken ein lin-l
IJehersttzuns*
0
Ot iginal.
•
tJeher Setzung.
Act. 4. - 0 -
0 -
e
Act. 4. e • e
•
I - e
1 - 0 :
♦ •
Act. 4. es' r a
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iicin.Mt 'ep - f
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Caldertm de la Biffca SchAufnel^ von Gries. io35
fältiger Bauer, Chato, spieli, wiederzugeben gewufst habe. Eine
probe hier zu geben, können wir uns niqht enthalten. Ein
Soldat, der tu Gh«to in's Quartier gelegt ist, bedroht, indem
er sich um Sirene , Chato's Weib, bewirbt, die eheliche Ehre
des einfältigen Bauer«. Er hat die theure Hälfte desselben
den Ehemann draussen lassend, in's Haus geführt; und dieser
1 Hit nun folgenden Monolog» de« an Faiitaffs bekannte Aedo
über die fihie erinnert:
Da wir nun allem sind, Ehre,
fVas zi»^ thun? — ^fVeifs ich^s, mmn Hfsrz7 '
fVetUi mich diese Thorenwelt '
Macht* aus Thon, UUht zerschdU^
Nicht aus Marmor öder £rz:
Ist's ein fVunder , dafs sofort \
Ich bei'm ersten Knicks zerhreehe?^ '
j • ^ ' Dieses sagH du? — « /a. « — Ich ^re^,
Ehre, du sagst weises IVorf,
' Hat sein Kuß Arm oder Bein
Mir zerschellt? fVarum mich sehämm?
.'Um des 'Aachs teti Lusi sieh grämen, ' '
Das ist sundlich ohenein.
Und inde/s ich in der Sache
Die Parteien ' abgehört ,
Lafs* ich dort sie nngeitdrf;^
Sah nian jemals solc& Rache? (S. 55. 34.,)
Sehr glücklich ist Hr* G. auch in Uebertragung der Wort-
?<*drehungen Chato's gewesen, wovon wir oben schon ein paar
Beiipiele gehabt haben. Trefflich auch ist Folgendes. — JroJ
rus (der obengenannte Soldat) spricht zu Ghato (S*9(>*)s
i- — Ich ehre ' • • .
, . • Euer Haus durch einen Streiter ,
Der in Syrien und in Bactra^
Im Peloponnes j und iveifer ^ * •
In PrvpontLs und CiUcicn ' • • •
Thnten that ganz ohne gUichent
' Kommt Sirene' —
Wociof Ghato zu Sirenen spricht:
Geh, nicht kämmre dich um michf ' •
• » Denn der Herr hat's dir geheissen,.
' * Der in Schmierien und iri Backtrogs
' In Sieh * Lieschen und so weiter
So ge^'alt'ge Thaten that.
Dies möge hinreichen, nm dttt Torliegtode I3iieh* dm
«ie«ndeA des tcbönen LUexatvc iii-en|leUeii» ud uune Be»
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to3(S^ Calderoa de la fiaroa Schauspieie voiTCrieSi
hanptung zu ndaÜnUm^ da6 wir Sn toMlbtn ein lüdi Iü
ilen Oriiii4i£tMii gaai^eitMtt dmohMit ttnik^encft, dtr Dmu
•cbtA LitorAtur sarJEhire ffrekhendet Wcä bMiUea» mn
|>ei welchem keine Mfike« andi die imiecete nlMit« geipaii
ist 9 und dat yon dem Talent des Verteem, vnn teinem
echmaok und feinen iCanntniiien ein fewlcbüges Zeugnilt giebu
Die Kenner dei Calderon weiden «inneitebn» daft dkie Uefe»
eetsung lecht eigentlich that, wai eine,giiln Ueheieelsang ioll,
daft m da« Verttehen des giotien Oioileca im htfhefen oBd
"echdtttten ^nne befördert und erieichterl*
^Auch der waclere Verleger dei Baches ket das teini^«
Leier daraabieten* Güte des Pa|iMrs»* Orack nnd eine hseu
snt«|e seltne Carrectheit des letattren aeichnea dasselbe w
'theijhafl ans«
Bec» könnte hier schliessen» indem er, wepn auch in Hia>
dcbt auf elaCalderonisches Stfidk sehr wenig, , doch inBetndi
dessen« was man Ton ^iner gewöhnlichen ReiDentlon enramt»
Yielleidii schon an Tiel gesagt hat; aber er kann 'hier einige
Bemerkungen nicht unterdrücken , die sich ihm , f^ahread et
' das angeieigte Bnch laSf aufdrangen. ^ Pie Deutschen bikea
die Ueberseiaungsknnst in einer aiemlichen Reihe von Ithna
eifrig getrieben, und e«, «via wohl nicht] geleugnet weita
magi darin «ssiter gebracht, als irgend eine andre Nation«. Ok
sie ddi Aeusserste erreicht haben — das kommt liier mcfat ia
Betrac^ting ; aber wohl ist es die Sache solcher Zeittchiillssi
die ^ Qmg der Oeatschon Liiaaatnr beachten nnd beoMw
nep sollen« daCi sie m$t(ikn^ wer In irgend einem Fachs ik
M«i>ter arbeiftOt Freund dieses Bladis, als Sebfl*
In demselben. Dem entern gobühi« das wolilfeidienia UII
es soll ierner .das theilnehmende Publikum auf ihn hingsul»*
een 3¥erden, damit es das Reahia und Boele finde nnd au lU
nem' sichern Urtheil galaagiat und wenn der fTreund« darSöhi*
1er (um nicht Dilettant au sagen) nicht abgesehreckt wetlia
darf und soll: so nl es doch in alle Wege gut, dab daMhsa
werde» worin sifih-doc Maisür aelgt» dafs ionan vorgebshm
werde» worin sie hinter ihm surnckslnbn» Wenn Mannei^ an-
gezeichnet durch Gebort, oder durch ihren Stand in ^Jj^
geriichen OeseiltchafI , sich thitijgp um die Uloxatur bemoM»
ao ist das sehr erfreulich nnd ehrenwertb; beschlftigends^rili
wie Hr. MMurg^ nboreelaend» mit eiisem Af^ot^ der f«a
Vielen gekannt au werden verdienlf den brinAat an asaibn
Kräfte und Zeit eines Einaelnan nicht ausrmchon: eo
dieses grossen Dank, sobald das Geschallt nur mil Oal^ itf»
Eiiur getrieben wird; nur dab das Vefdinitt des lÜeiilaii
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Calderon de k Barca Schauspiele von Gries, 1037
ibnen{y wie von thellnehmenden Lesern anerkannt werde. Daft
die<ies geschehe, dazu hat Ree heizutrd^en wenigstens sich he«
strebt« £r wünscht, dals gewichtigere Stimmen, wenn sie seia
Bemühen anerkennen, dasselbe überbieten, dafs sie auch zei-
gen mögen, was dem Meister noch zu thun übrig sey. la
einer Zeit, wo die Uebersetzungskunst, die dem Deutschen ein
so eigenthümliches Feld geworden ist, oft so leichtfertig be-
Uieben wird, wäre dieses doppelt erwünscht und nothwendig.
Eine zweite Bemerkung, die sich dem Ree. aufdrang, ist
folgende. — Die Ansichten über die schöne Literatur , wie
über die andern Künste liegen einmal in unserm Deutschea
Valerlande in chaotischer Verwirrung. In Hinsicht auf die er-
stem geht Alles bunt und blind durcheinander, und in Bezie*
hung auf die bildenden Künste kämpft eine zahlreiche Parthie
mächtig gegen eine andere, die nur Wenige, aber tin hohes
Haupt, zu Stimmführern hat. In einer solchen Zeit ist die
Hinweisung auf ein Muster in der Kunst (sey es in welcher et
uolle, da der Geist , auf den es hier ankommt, in allen der-
selbe ist) von entschiedenem Vortheil; und ein solches Muster»
ein ftfluster, ganz geeignet, gerade jetzt zweckmässig zu wir- '
ken, wagen wir Cahlcron zu nenneut An ihm kiinnen wir ler-
nen, was wahre geistige Schöpfung sey, die das Erste und
Letzte in jeder Kunst ist. Sollte man nicht Gestalten, wie die
einer Alariamne ^ einer Semirantü, eines CyprianiLS Schöpfungen
nennen, die vom Geist empfangen und ausgegangen sind.^ — *
Von dem Machwerk vieler untrer sogenannten Dichter, die
entweder am Fratzenhaften sich a2>arbeiten, oder die Phantatle
durch einmal geprägte Bilder einer bestimmten, meistens fern»
liegenden, Zeit bestechen, sind sie eben so weit entfernty nh
etwa der Mönch in Göthens Natürlicher Tochter von irgend
einem Mönche der modernen ritterlich - frommen Producte«
Ferner iil der Spanische Dichter ein Muster in Hinsicht auf
reine, TOm Geist durchdrungene und mit diesem innig ver»
roählte Form; und in diesem Betracht kann ex iiesae^ ivltken^
ale der sonst so grosse Shakspeare.
A\x% mancherlei N ach richten , aus der Liebe und Sorgfalt, wo«
mit Calderonf Schauspiele in Weimar zu einer Zeit, wo Götiie^
Mch die Direction des Theaters übte„ aufgeführt wurden, müs*
era wir tchiietsen, daCi dieser Dichter eine l>«sondere Liebe
f3s den Spajpier hege. War es vielleicht, da er selbst in frü-
hmii Z^t tkll iitaall erst die Bahn breeiien .meiste» da et
•es sich sauer in der Welt hatte werden lassen»^ die neidlosö
Fmide bei'm Oewabrwerden eines Talents, du, wie auf demn
selten geboren t tich Ittcbt und firel auf einem Gipfel bewegt
doeeen fttf^g^ng Ihn ault Inen vnd Mvht ^ es Hi*** vcl '
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io38 Calderon de ki Barca Schauspiele von Gjrie&
feinem Vaterlande keinen Vorgänger, keine Schale, die ihn
bildete — erst gelungen war; — war vielleicht diese Freude
die Urbach, dals er den Geiitciyerwandten so henlich» so boh
begrüüste? —
In untern Tagen bildet Göthe eine Opposition gegen die-
fenlgen« die auf dem Fandamente der alten Deutschen Komt
einen neuen Bau zu errichten sich bemühen. Sein Beurtheilet
Schuharth findet diese Opposition natürlich ; ^ber er ist
«betorct'y aus Göthens lebhafter Anpreisung der Antike möge
daitelbe Leid, dieselbe Manier hervorgehen , welche die Kamt
duich das Altdeutsche bedrohe. Nähme aber Schubaflii t« die-
ser Liebe für das Antike» die GÖthe so entschieden ausspricbt,
die Bewunderung» die derselbe für den Calderon hegt: so
hätte es ihm, dem sonst so aufmerksamen Betrachter Gothel,
nicht entgehen sollen, ctafs dieser die Griechen nur empfehki
weil sie die fchönsten Vermittler sind, den Geist der Kwut t»
wecken, der in keinem Volke sich so foUkommen» so ganz
nach den angebornen, in der Nalur dieses Geistes rabendett
Gesetzen geoffenbart liat» dafs er aber freudig anerkean^t
wo durch glücklich zuiammehwirkende Umstände ein verwand»
ler Sinn sich kund gegeb^ dor als ediet Vorbüd lenken nnd
beschränken konnte» ; "
Wo der Geist geweckt wird , da ist keine Manier zu be.
fSrchten; er, an kein Nationales gebunden, waltet frei; sui
wo man, sey es aus Liebe zum Aherthümlichen , sey es aus
irgend einer andern Beschränktheit» Jas nachahmt, was aacii
bei grossen Geistern, weil sie doch auch auf der Erde lebten,
von Nationalem, Ton einseitiger Religiosität und dergleichen
sich angehängt hat, da wird sich Manier erzeu^n, die der Tod
aller Kunst ist. Dafs eine solche in die Deutsche Kunst eifl-
brechen möge, das Hessen manche der minder geiitvolkfl
Kunst jünger fürchteri* ■ •
Möchte doch Göthe — • denn wer, hörte vo^ dem f&fluXth
den so viele Deutsche als ihren Lehrer ansuiehen sich freudi|
giWdhnt haben, nicht gern ein Urtheil über einen bedeutenden
egenstand der Kunst seinen Landtieuten ein Wort üb<:r
den Dichter gönnen , der auch ihm so b^eutend ist, df^
swar in Deutschland gelesen und gepriesen wird, der aber io
mancher Hinsicht» soll er fruchtbar wirken , noch erklärt wsf'
den nuTs» wie er dann nicht sehen an Müs? erständnlsaen Aa*
laDi graben bat I
t . » k _ '
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£arlieb .ulier Island*
Island rücksichtlich seiner Vulkane, heissen Quellen, Gesundbrannen,^
Schwefelminen und braujikohlen « . nebst Literatur hierüber, voa
6» Gaeli£b, Dt* ?%IU und Ateiaittntsff der Xönigl. Däiiiiehea
FortellaiiMHk in Kopcohafeii n« i» w» Fieybeig itiy* VI« und
i4o S. 8* -14 ggr«
Di. Tmel Jtland hat* ihrtr gtringai Antdehnmig yoii etwa
löoo Quadratneiltat Ihrer unbedevtendea BeTölkerunjC von
etwa 40*000 Saelan und ihm beschrankten Fmchtbarkeit «V
geachtet, ält der Centralpunkt einer Mehge tobender Valkane
lind wegen der grossen und iznpotanlen Natnfwnnder, welche
sie ab solcher darbietet» aUezelt grosse ' Anfmerkss^keit er-
vegt, und ist deswegen vdtt tiefen Reisenden besucht, deren
Beschreibungen fast ohne Aosnahme stets mit neuem Interesse
gelesen werden. Insbe9ondere kann man annehmen, dafs sie
dem GeognoRten und Mineralogen rücksichtlich ihrer reichen
Ausbeute an inteiretsanten Nalurprodncten durch das Lesen,
mehrerer Retsebeschrelbimcen wenigstens ziemlich genau be*
kannt ist« Inzwischen enthalten die Reiseberichte im Allge«
meinen entweder' nur Besehr^bungen eines oder des andern
Theiles der Insel, und meistens zugleich vieles, was £ür den
Naturforscher yon geringerem Interesse ist. £s war daher ein
sehr sweckmai^iges Unternehmen des Verf. der vorliegenden .
kUinen Schrift, wovon wir dne knfse Anzeige nachzuholen
nicht versäumen wollen, alles' dasjenige, was in geologischer
und mineralogischer Hinsicht von der Insel bekannt ist, aus
den vorhandenen Quellen zur Jeichten Uebersicht zusammen«
zutragen« Dieses ist denn in der vorliegenden Schrift in ei«
DPT durch Vermeidung alles unnöihigen Raisonnements er-
reichten grossen Kürze sehr vollständig geschehen, so dafs
man alles Wissens würdige über diesen interessanten Erdtheil
vereinigt findet« Dasjenige, was noch wohl der eine oder
der andere hier vermissen möchte, wäre allenfalls eine kurze
geschichtliche Angabe der ersten Entdeckung und Bevölkerung
der luhel, worüber hier nur einige wenige, und unvoUkom«
mene Nachrichten niitgetheilt werden.
Eines Auszugs ist die Schrift nicht fähig, vielmehr könnte
man sie selbU als einen gedrängten Auszug aus den vielen
vorhandenen Nachrichten und Beschreibungen ansehen, auch
enthält sie eben hierdurch des Intere<isanten so vieles, dnfs
es schwer wird zu entsciieiden, was für die verschiedenen Le-
ser dieser Blätter von vorzüglichem Interesse seyn mögte.
Wer sich von der merkwürdigen Insel in mineralogischer und
geologischer Hinsicht eine genügende Kenntnifs verschafit n
Rill» iBu£s das Buch seligst zux üand nehmen, und wiid ge-
Oigitized
io4o
G$AA Ober bbnd»
m\h ßcfriedignng findes« Ree begnügt sich daher mit eintf
Anzeige dos Inhalt«. Die Einleitung bis S. 24. giebt eine al).
gemeine Uebersicht der Insel» ihrer Grösse, geographischen
Lage, Bintheilung und Naturmerkwürdigkeiten. Dann wer.
den die 34. Hauptvulkane mit Angabe ihrer vorzüglichsten be-
kannten Eruptionen einzeln beschrieben» In der Angabe det
Berghohen herrscht viele Ungewifsheit, und überhaupt schei-
nen sie meistens nach Olaffen zu hoch angegeben, indem die-
•er unter andern den höchsten Berg, den Snößals - Yökal n
C628» Mahenzie dagegen nur zu 4276 par. F, angiebt Di(
zahlreichen natürlichen Fontainen, heissen Quellen und Ge-
tundbrunnen — leider ihrer Lage nach überhaupt nicht nütz-
lich anwendbar — nehmen den dritten Abschnitt von S. 77
bis loa ein, und auf diese folgt eine genaue Beschreibung
der Schwefelmincn und des Suturbrandes, welcher letztere
da am häufigsten ist, wo der Vulkani<;mus am wenigsten zer-
störend gewirkt hat. Die Entstehung desselben wird mit n?«
lam Grunde dem Treibholze zugeschrieben , auch scheint dieie
Art Braunkohle meistens aus populus trcmula entstanden, woran
Nordamerika bekanntlich grossen üeberflurs hat. Endlich itt
eine sehr vollständige Literatur der wichtigsten, hier Juaibcb
57 Sctei&«n über Island angehüngl»
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Intelligenz . Blatt
für die . ,
Heidelberger Jahrbüdier der Literatur 1821»
Nr. Vlll-
Antikritik.
Is den »AHsemetfieii laedldBliebM AdmUh, MaiheFt «I. J. p. 68«ete*
ladet ti«h «nter »den tltaüncjiieii litdariiclifii Aaceigim von Modldnischeft
ScbdftcBc die DfiMlcscihrift:
Mfte'irfnwmf w;.'ff Immcrnlifät tu s.
:rw-HhQt, und in dem aus sechtebii Zeilea hesteheailen UrtheiU. über sie
«villi schmabcnd ausgesprochen. ^ <
L.sie icy '^eine fictenmässi%t Mittbeilung einer Verfühmn}:! * and
FmehtilitreibaDgk-Getchiehte, vollf tthtt von tktt» mugmUsifmUm
Doctor tt s« w.« —
dieser Arzt sey ein ^henchletileherVttlmcllert 6tt gtricbtüeb fitjh
gtiprvchcn luordtna — - und
^, jene Schrift sey »dem VetlfttiUo naeb, in den Frnuüschtn Staatt»
vnüotiUdL — "
IN» Aofdlifttng I* Alid a« üttd f^eebe LüKen jene Sebrift ht Affct
uitmmi%\§fß HßUluiliaig^ sondern das eigene Machwerk eines sebwarzeti
)is jetzt noch verkappten Verluumders* — Rs iüt über die Sache , 4<ie in
Icr Art, wie sie thrv^estellt ist, diirchatis niemals sMtt gehabt hat« ein ge«
-ichtlicbes Verfahren gegen den Arzt nicht eingeleitet gewesen, und eine
:ericMcbt Frtysfrechung bat (Lber nicht erit>lgen i^unnen. Die Beschuldi-
gung ci^er eM to freebeir Liige wiirde aiieb die Angabe 3 treffen » hutfe
deli>hibt der Verfasser Hiebt dnteb »die Vinte:« den Verlautett'tiaeh »di*
fegen gescbättt Um aber jeden ZweiFel. der dem Leser hierbey nafttM»
«n k'innte , zu löten ^ wird bemerkt ; dato m dm fnmutchn Summ jene
icbrift Diemals verboten gewesen ist '
Oer mit Ch. unrerzcichnete VerBitser dteter mit Liii^en ani^^efiillten
md darnacb in ihrem übrigen Inhalte zu wtirdigenden Anzcii;« wird hier-
mm ^eai trtileraetehietet fillt einen böibtffken'VerliMinMler erklürt% und
lint fleicbe Erklärung richte ich hiermit gegen den Verfasser jener anue-
ecti^t^ Schmiibsthrift^ mit dem Wunsche: dafs sie beydc ans Licht treten
md den Mutb haben mdgen, ihre N&men üffentüch so zu nennen, d^fs sie
pi>n mift gri^en den diese Schmähschriften gerichtet seyu sollen, nach Ver«
üenst zur Rechenschaft gezogen Vierden können.
Der guten Sache und meinem Stande bin ich diese TorlUnfi^e tfffbntU»
flinSrlditrang schuldig — eine nühereAnfkTdimaft der gegen mich gescbmle«
ieten Knbalc soll mit Beweisen belegt dem P4lblikum nicht vorcntbattca
bleiben. ' Ma^e dann die öffimtUebf AkiAnug das &tphtttamt wie inunec
Ifpityht verwalten.
'fifcüa d« So, Joni lUu , »
• • • ' Dr. >X^olfart» .
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' Bei Frtedrieh Frotnmann in Jeoa itt gedrückt- oai im aU§B
Buchhand) uoi;en ?u haben:
Heinrich Ludeu's allgeoieine Geschichte der Völksr mnd Staaten«
Erster Thtä. Geecbicbta der Völker und SlMien des Alter- .
tliumei« Zw^to variiatserte Ausgabe* gi; & 1619* A TUr«
vad in letsler Jvbnut-Metit deren Forttettunc, oder:
Allgemeinf Geschichte etc. Zweiter TheiL Eiste AbtheUimg»
gr. 8. 3Thlr, 8gJ?r.
•ucb unter dem be^ondern Titel:
Htihrieh Luim*s allgemeine Oaichiclita dar Völker tu Staa-
ten des Mittd'^Jkeri* . Erste Abtbeilung.
Die erste Abtbeilunfs dieser ncaen Gesehiofate des ^litlel- Altete csi^
bftlt des erste, zweite und dritte Buch, edtr die Zdt von S68 bis 1271»
die zweite Abtheiliini; aber wird im vierten und fiinften Ruche die Ge-
schichte bis zun Anfapge des sechszehnten Jahrhundert fortfiilucn
und sputstcns zu Anfange des nächsten Jahres erscheinen.
Dar Verf. sclbut bezeichnet diese beiden grossen hiitorischen Abtchnit«
te: Altertbnm und Mittel- Alter mit den kanen. Werten : „Solan-
ge Rom fierrKfat, Ut dut Alter t harn, das Mittel* Alter iee« w
t«nt8chc< Leben und teutsche Art hervor tritt otler nachgewiesen werdet
kunn.'' Wtefiuchthar aber tier Verf. diese Ansicht durchgefiihrt; wie geis:-
reich er seinen StofiP bearbeitet, wie ^liickhch er eben sowohl die groi-
se Herabwurdi'^ung wie die Ucberschtttzung des Mittel-Alters vermieden;
wie er in policiselien Blicke und Urtheile übei^ den Zusammenbang da ,
Begebenlieiten und an Frcimüthlgkeit» Nenheit and Eigeatkdndielikm dsr^
Ankichtea die meisten setner Voi]s«inger in In* und AasUmde üBarMflb^i
liaben Keaaer scboa aaerkaaat* *
Femer ist bei depiselben ereehienen nnd in allen Paehbandluagcii 1
zu behommeo: " ' ' " '
Jgodoi'ico Ariosto^s rasender Roland^ übersetzt von X />• Gnie«:
Vier Tbeile. gr. g. 1H04 — 8. ' .
Auf bestem Balsler Velinpapier, gebeH« ftSfttblr*
— tranz. Schreibpapier. 9 Rthlr.
^ gewöhnlichen Druckpapier. ^ Rtblx».
Torquato Tasso's befreites Jerusalem, übersetzt yoa J. 0« Griik!
Zwei Tbeiia. Dritte rtekimässige Auflage. NiBM Bm^
beitung. fr. g. 1819.
Auf betieiD fiaisler Velinpapier gehaftet* . 5 Elb» ff,
— leiBem «veitiem Druckpapier* 4 Rthlr«
Die Vetteraalseiie Gesellschaft fflr die gesasasata Ifri
tnrkunde, welche auamebr t} Jahre besteht, hatte am 3o Ao^ VA^^>
eine öfifcndiehe Versammlung in den, von Sei »er IC ön igl icbe a h>;
heit dem Kuifürstea Alkignad^t dem Vcfciac iibrrlnacafa» 2aH
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LXVIl
mefB JftMlIocses zu ^»nan« Wie in jtiler «olcher Zosammenkiitlfc wer-
den von den wirklichen Miti;liedern )ioter sich mehrere, die inneren Ver.
haltnif^e der Societat betreffende, Gegen^tanic zur Sprache (gebracht, auch
die Rechnungen liber die hinnähme und Ausgabe vom 2o. Au^. 1B19 bis
dabin i82i vorgelegt, ihre Richtigkeit anerkanut und unterzeichnet«
Hiernuf begann der erste Director Herr Dr. Gärtner mit einer Anrede,
worio er tnf die Re&ultite der Arbeiten der Gesellschaft in den verschie-
denco Tbeilen ibret WirkoDsikriiiet Unwieti auf .die FortieUao$ der
SchriFten derselben, nuF die Rrweiiening and Vemchrans dei Museum»
allet Swalimgea , der Biblietiiek ete«
Herr Or. Bögner aus Frankfurt a M. hs nunmehr einen Aufsatl^ber
das Vorkommen des Schwefels in Mineralquellen. * Herr Hau;%tmatttt
Busch von dort trug seine Bemerkuneen iiber den Borkenkäfer vor.
Herr Senator Kassebeer won Gelnhausen han lelt von der Entwickeiung der
Lattbmoiie — Herr Or. Cretzsohmar aus Fronlvfurt t«dct von den Ver-
libliBlfaBfl der Senkenbergi^eheii natorfoneheodtn Geielltcbtfc za der Wct*
Mtniseben* ^ Herr Medicinalratb Dr. Meyer von Offenbuoh sprach Aber
die Uaoe'scbc Gattung Sylvia. Herr Or. Stiebel aus Frankhirt t'ieilte
eine, von ihm gemachte, EntdecKun;; mit, hnd versnclite die, mit dersel-
ben in Verbindung stehende Frage: eb sich bcy dem Manne ein dem Hy-
men analoites Organ finde? zu erörtern»' — Die Herren Or* Cretzschnar
und Gärtner legten der Societat die« um Frankfurt und Uannu. gefundenen»
Aftto Sorex Tor» nuter wvlebm Sorez remiger Gtoffr« und Sof»
csilif Sehieb»
Zum tniwirtTgeB Diieetor wurde ' duiüh BtinmemMhiheit Hm ObeN
Lieutenant von Heydctf in Frankfurt erwählt.
' Knebdem die, an diesem Tage aui^enomnenea Miti^lieder, und di^
vorzfigHchsten, in den beyden Ictateren Jabrea fOf das Museum und die
Bibliothek eingeschickten Ge^^clunke verlesen waren, beendigte der auf«
wüitige Direktor Herr Dr* Ctetzschmar die Siuung mit einer Rede.
BM mtr^ enebiettea und durch alle Buchhandlnngen za haben»
Jiödicorum graecoritm opera^ quae exstant. Editionem curavit Dr,
Ca. Glo. Kühn. k'ol. I. contin. Claud, Galeni Tom, /• .
pgg' CCLXk'I. und 6g4' 8maj. 5 Thlr.
Der Ai>*Mi^ eines Werks, welches der teutschcn Literatur zur Ehre
gereichen wird- Ks ist mit dem gelehrtesten und Bundereichsten griechi-
schen Arzte dem Galen, begonnen, welcher viele Jahrhunderte hindurch
die einziae Quelle alles medlcinischeo Wissenr^ewesen , und dessen Stu-
dium aoeb jeti* wegen der ihm gesehaffeoen und neeb immer gang-
baren Kumtuisdrück«, und wegen vieler anderer Rucksichten ni'ftzlicb ist*
Das beqnpme Format, der an unzähligen Stellen berichtigte TtV- und
das gefttllige Aeussere wird das Lesen dessellicu erleichtern und ani;cn(hm
machen. Der Priinumerationspreis 1 Tl Ir. 8 gr. sUchs für das Alpha-
btt toll bis Qktem 1822 wo der dritte Band enchionen seyn wird, offen
biniben» dsmit man sieb sewobl von dem raeeben Fortgänge, als vea der
Art der Ausführung dieses Unternehmens hinldnglich überzeugen ktfnne,
VF« 9äicr lieb imn Anbanfe dicMi Wetto entMhUc&t» gebt der VoiSi
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LXVUl
khtWe der Präflttiiitrtlioii vcriustig* 2te Band cnchcint in dttm
Monti*
' Lcipag im Angmt i8»i«
Carl Cnobloch«
hm ittk to etat tnchitBeBM
Gottgeweihten Morgen und Abendstuncisiir^
in ländlicher ßinsamkeil geieicLCt
von
Friederich MosengeiL
HiidbOfl^nten in der Kesielring'schen Hofi^uchbandlai^
086 Seiten in $• Fr. iTliliw l4ggrO
finden ticb einige dnkttrzctil BctMehtungen In den dlei|iilnheo JthiliMt'
für die hi&iitliclie Andacht« (^ea dkm Beceptenten de^ fttcimabi Am li^ ^
der Jen. A* Li u Zeit« zn den besten jenmr Miebten Sammlung getähiQ
mfd ein anderem firnchstiick: „Sommermni^ensccen** übeitctirieoen, {■ |
Morgenbbtte (Maihfft Nr. loo), welche Hinweitung die VerlagsUaadiuog t
zur vorläufigen Empfehlung des Buches» für zureichend erachtet, oixl
sich begnügt, nur noch hinzuzufügen, dafi diese Schrift dem Aeuiscrm
Meh in gendliiem Gewand tmd cnmetem Omdie kcmitrilt^ I
InilenttäelRileii Woehtn fiiPiMtett* ^
AnimUfin» oder GriiclimdkiM In det Kttacbtichatt ^nlat' im Ö«» ,
mnnen adt oer Schlacht bei Koaaown iJ8^ and im Bifeni* |
mngtkri^ leit Eio« Znitachrift in Knien thhtm m
D. P. K. U SikiM. 9t Heft*
Im September üBu» '
Kettelriiig*tcbe Hofbuch, «ni
Verlag«. Handlung in .
Hiidburghmttfta»
I
/
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ilken, F., Geschichte der Bildung, Beraubung und Ver«
nichtung der altea berühmten Heidelberger Büchersamm-
lungt^n. Ein Beitrag zur Literärgeschichte vornehmlich
des ify Jahrhunderts. Nebst einem meist beschreibenden
Verzeichnifs der im Jahr 1816 von dem Papst Pius Vl(,
der Universität Hcideloerg zurück gegebenen Handschrif-
ten. S. »4 Bogen. 4 fl* 50 kr« rhoiu« oder 2 Thir. 15
gr. sächs.
Seit der f»ir ganz Deuttchtnnd $0 crFrcnlichc Wiederpewinn dieser
Wioihck, welche die wichtigsten Quellen für deutsches SluiHuin einschliel'st,
gekannt geworden, war es auch allgemeiner Wtiosch, dafs davon «ine
kiindlicUe und ausführliche Nachricht erscheine , und dieser Wunsch ist
Bhoo mehrmals mit Ungeauld öSfentlich ausgesprochen. Um so dankbarer
HUften wir es dem verdienstvollen Herrn Verfasser crkernen, dafs er sicli
Weht hloi auf diese Nachricht beschrankt, sondern sich der Muhe uiitcr-
K^en hat, derselben ein voIUtundi'^es Verzeichnifs und Ausziitfe aus den
indschrit'ten beizufügen, welche jeden in Stand setzen, den Werth und
s Bedeutunv; des Einzelnen zu erkennen. Hierdurch ist das Werk ein
nencbehrlicbes Handbuch fiir jeden geworden, der an der Geschichte und
Ppterarur des deutschen Alterthums auch nur entfernten Antheil nimmt»
' nJ ein nothwendiger Leitfaden für den« virelcher sich dem Studium der«
selben v/idmet.
^ Um die vielfach gewünschte AnschaflTung zu erleichtern, wird hier«
Brch für das Jahr 1821 der Preis auf 2 H. 2) kr. rhein. oder 1 thlr»
PP tn*» Sachs, herabgesetzt, wofür das Buch im Lauf c dicici J ahrt
durch alU ßuchhaadluiij^en zu cihaltCA ist» ^
Inhalt tl 0 s z e h u l c u H c f l c s.
1.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
11.
13.
15
i6.
17.
truuy^ G. C, BiMcr tlcr Natur •^——•"►^-—^ 929
Foto, Elr Trauerspiel von D. G. Döring ™-. 931
Gerber^ C, Gricc hciilanti und ifcsscn zcitijtf Kampf von
H. E, G, Vixulus^*^
Mtälcr, K. 0., Geschichte hellen. Stumim^ ir B/.
MusterprcJi^ten von Gipsern. Fluchniunn 9rßd- — •»
S.hnln, Dr .G\ Fr, JV,, Was Gebet J. Herrn.
Krtwwtacher, F. v^., die freie evan;;cl. Kircnc
Timotlieus e. Zeitschrift, ir bJ. — ^^•^^••^^A^ ;^6i
L'öJif, Luiw,^ Geicliichte Italien«J , iihcrs. von D* C Fl.
Lcidenfruit ..^»^..♦«^»»^♦^ — |
ll'ui hiinuth ^ IV, ^ die altere Gescinthte dt «» römischen^
Staates
Lycur^i Cr, qnac extant ed. Becker^
Oilmarf dramat. Gcd. v- Fr, IV, Jung
H:)ruiii Q.. Fl. Opera cd« Fea et Bothe Vo'. II.
Bothii^ Fr, ücnr.y ^nnotat. ad Horut.
...I
5^ Graeviij Job. Gc, Scholia ad Horatii Od. lil.r. duo priorcil
Volksqcschichtcn, deutsche: von H, F* G. Paulus
Gedichte, sieben und sicbz;?, ein. reis. Wald' ornisten ;
herausgegeben von tV» JIttllc\ ^*,*<^ -
Die Lyra, Herau«ii:ej»cb. v* Fr, Limluiann
Ansicht üb. bild- Künste und Oarstellun ' d<s Gan^e«
»derselben ctc ♦•—♦^ -—^-r^
Pliilolü^ica Cura. ed. /. Fr, C. Ldner
18.
19.
20.
21.
£2.
24.
29.
30.
Schcihler ^ IV, F» , Wie und w»rum Jeder ChriM.
Beste s Kirche befördern soll»*—— - ...«.^i
Cruliriu J* ^ Anreden an d. ersten Stunde d. ev.J
Deutschlands
Eiscnschniii^ G. Ä., freiniüth. Ü.merkunkcen
— — nl). Kirchcnregim. \\. Kirrhen^je.valt^
Kirchenvereiriisjung, e\ans»elischc, d. Gr fsher7/»j;thi:
Karhttch, Dr. Ph.^ christl Blick mf die Vcicinic«no| |
d ev. Kirchen — \ ^ <
Schubert t Fr, IVilbm v , Schwedens Kirchenve'fa un»j
u. Unterrichtsw, * »^.»....».^
Liturqia An^licana PolyiMotta ••
Calderon D, Petrc d- L Barca Schiuspicle, üh'T« von
J. D, Gries 4r Bd.
Island von G» Gurlicb ^ *^
Intelligenz - Blatt Nro. VIII.
Heidelbergygedruckt bei J. I^, G utmanUyUniversitatb-ß ucbdruck
Heidelberger
H R B U C H E R
der
Literatur.
Vierzehnter Jahrg^ang.
Eilftr? Heft. November.
mff^ Heidelberg,
in der Universitäts •Buchhandlang toxi August Oswald.
18 2 1.
Die
Heidelberger
Jahrbücher der LiteraturT
erscheinen Fortdauernd wöchentlich zu anderthalb Bogen, o<Ier in zw(
Hefren zu 6 uiiJ 7 Bogen. Dit jenigen Professoren aus den vcrschicdcnoij
Facultaten der hiesigen Univer^itUt , welche die Rcdaciioo seither ül
nommen hatten» werden dieselbe auch Ferner bcsori;en , und dadt ' '
dem Institute in seiner bisherigen Dauer bewiesene Vertrauen auth tm
Zukunft sichern. Ohne von dtMn bestandenen Plane im V\/cscntllchen
zuweiclien, sind von dem Jahre id2L an« 5tatt der früheren deutvchi
Typen, lateinische gewählt, um die mannlj^Ficli gesuchte Lecture
Auslände zu erleichtern» üeberdie{<s ist ^eit 1821 durch compresserni^
Druck der Inhalt vermehrt, und es sollen aufser den ausführlichen R
sionen für jedes Heft verhaltnifsmarsijf auch kürzere Anzeigen aufgeui
roen werden, um dadurch eine möglichst vollstandij^c Uehcrsicht der
saaimten neuesten Literatur zu geben.
Das Intelligenzbiatt wird ferner wie bisher aufser der Chronik
Universität 1) literarische Nachrichten jeder Art, 2) Anticritikeit ^ 3) At
gen des Buch- und ICunstbaudtls , aufnehmen, um auch von dieser S«ite
Ansprüchen an ein
Allgeraeines literarisches Institut "
möglichst zu genügen.
Die unter No. i, 2, 3, erwähnten Gegenstände den Intelügenzblal
bezahlen für die mit kleiner Schrift gedruckte Zeile 1 gr. ti«chs. oder 4:
Kreuzer rheio.
Sollten Schriftsteller oder Verleger einer baldigen benrtheilv - II
zeige wes;en die neuerschienenen Werke einsenden wollen i so v
ten , dieselben vermittelst Buchhändler- Gelegenheit unter der A
An die Rcdaction
der
Jahrbücher der Literatur
in
Heidelberg
J^?^ unterzeichneten Verlacshandlung gePalligst zugehen zu lassen.
Der Druck und die Expedition werden prompt und pünktlich best,
^«ad letztere posttäglich durch die hiesige löbliche Zeitungsexpedition
alle löblichen Postämter und monatlich durch alle Buchhandlimgen
finden.
Der Preis bleibt der gedachten Erweiterung ungeachtet für
laufenden Jahrgang
II FL rhein. oder 6 thlr. 16 gr. sächs.
Voransbe Zahlung, und bitten wir, die Restellungen beym Bt
des Jahrs ro »glichst zu beschleunigen , da jedes Heft immer mit Anfang*
treffenden Monats versendet und die Fortsetzung dadurch in rcgeloiäfsif
Gang gehalten werden soll.
UciUelberg» den 1. Oeccmber i8ao.
August 0«\vald'7
Uuiversitäts • ßuchlidLndli
^= 66. Heidelberger ' iÖ^L
lahrbücjier der Literatur.
iährchen dtr Taaseod und Einen Nacht für Klodcr von Alibrt Lud-
wig Gjiimm. Dritter Band, Mit ctiiaD Kupfer. Funkfim a» M. M
den Gcbrtttlm WUnaat. aSa«. i Thlr.
r
I un der Absicht d«f Verfs«, moh und nach eifie Mahrchen,
lioliothck für die Jugend aiti den Mahfchen aller Zeiten and
^öiker zu errichten, ist in Omaren Jahrbüchern (Decemb. Hefi
dio) bereits durch einen attdern Becententan Beridit ertheilt
.uch*i%t dargethan, daft dal bisher gelieferte keineswegs eine
leberfelzung der Gailand'tchen Sommiuxig sey, sondern ein
urchaus selbstandigei Werk, mit allen Eigcnthütolichkeiten
es gemäthvollen Verfatsera auigetfattet» Dieaet dritte Theil
Bt noch darin Vorzüge vo^ dea beiden aiftatt: et wtht io ihm
lebr der Geist des Orients» niohlt tterdlaehes mlfdit ilcti ein;
ach wird d<^r rasche Gang der Bnäfainng dleamai liidit dnrch
1 lang autgesponnene Dialogen fenogert, wie e6(rA iwel #der
reimal in den frübami Bande» getohah» Freilieb "war dem
eif. diesmal auch de« SlofiP günstiger; in den drei "lüngsten
läbtchen wird die giftige 'Bmme (um mit Hr. Gr, itnd tei«
em Hecensenten za reden) saltetief angetxoflant devVerC uh
ch al<;o seltener in d«r NotUarendigkeit da« gtfsallcben Tilgena
üd Neuschaffens, was bei ao ansgearfehnetaa Olditiingen , die
Dch düzu einer fremden Nation angehöftn» immer ehie misi^
che Sache ist.
Diäter Band enthält GesMchte von Aladdin und der Wun»
\Hampe , 4. d^'e AbeÄtheiter des persischen Prinzen Firuz - Schah , oden
tf Bsiniesp/erd j 3. die Geschichte wom Prinzen Achmed und der Feß
briIhMB* Die Wiinderlampe ist eins der axgöta&ichsten und an«
MdlÄillff<HM;h$tan Mahrchen., die je eine menscLliche Pban«
sie /eBWMinnn Wer kennt sie nicht ans der treflichen Dar*
lUunr unseres Oahlensch lagert? Einfacher und nicht mindac
palalMnd erscheint sie hier, in ihrer stillen Grotte ihcea t|«-
vTrliainphs über jugendlichu Gemüther gewifs« Grostea
ibifüdient, da£i Hc Gr. auf den Umstand, dals der Beaitn
ir Tiampfr den wackeren BesitEer ttufenweis zu allen Vorzügen
la Leibes 9 Geistes und Herzens verhüll» einen bedeutenden
' ' 'l^aiegtt Min tabönejc Zusats von ihm litt daCa die
uiyui^L-ü Ly Google
io42 Tauseod und Eine Nacht v. A. L. Grimm, l
• • •
Geister dem tchlechlen Besitzer £war sehorchen, aber uogi
gehorcdien« Zum A14idi9i tpsfeht der ueitius.*^
Dir SAwm den^ Lampe gekorthe0dirlg€fn.
Erkennen üi dir ihren Meister und Herrn»
Detm wessen Hand die Lanme hSU,
' ^^'"Td dtSseh Dimt'Hnd vst texftÄlf - "-^ • ■ '
Gehorchen alle dir , wie ich —
. I/ V/' si/id bereit: was willst da? ^nch!
dagegen zun) afrikanischen Zauberer:
Drrn guten Besitzer nur dienen ww ^crn,
Doc/i jeh/i wir in D ir den Meister und Herrn.
Und Diichilt r : ' •
Gehorchen alle dir, wie ich,
Gc:^vungeit nur. H as kvHIsL du ? sprich!
Das reizende ISiid des Zaubtrgartens, und die Geschäftigiel
des G6niu<> in Herbeischati ung des prachtvollen Hochzeitgescheq
ke*, to wie in der Erbauung des VVunderpIlastes ist Hrn ö|
tr^fTllch gelungen. Auch ist der Zusatz alles Lobet wertä, di|
' dtr Liunpengeuius allvjs, auch das schwerste und ungUuhliclj
ste, im Nu v^lil^rinot, der Rinf^gcnius dagegen wenig vcrm^
und dieK wenige künimeriich: er braucht sl B. einen faoii
Ta|i und eine halbe Nacht, itfD Aladdi» durch die Luft vd
Ghiw nach Afrika zu führen-. Gelallgeil iai- ^das vierte Kad
tel« das Bad in der Quelle Nurnhain, güim HtKigedichtet, in fl
•Cham keckem Fluge der Phantasie uad ganz im Geiste des Ol
ents ; man glauJifc mit Aiaddin etneii wundeiUeh liehen Tianoil
durchlräM.sie^* Nur einmal sasgle-aich di^ giftige Blume, u
Auftrage an dm Genius, daf Brattlbett sarnf dar Prinzessio j
Aladdiot Kummer 20 tragailf — r der sich dann zu ihr legt, ^
SchwertindiirMitie, — f nnd iintardailiid«m.«i|glucUicbanSclieij
bräutigam in einen Abtritt su sperren, wo ihn der Gcmj
durch eiliges Aabauchea erstarrt. Bei Hr. Gr« lautet der hi
trag, die Biautleuie und die Vater möchten vexhindort wif
den /beim Unterzeichnen des EheTertrags ihre Namen zu ichi^
haa« Und dhiuf Hett es sich gar ergätzHcfa» wi« dem WH
ekle unt ichtbara Gewalt jedesmal den Arm hilf, aa oft iri
Feder ergreift, wie def' GrofsVesler bei dretmangeor V^iM
dreiavil den Boden ehrerbietig mit seiner VaüdiHng»
und der Sobn, alt wann idne myatiache Bremaenwoth «aa^pj
te, Kopfenten und Fußoben In rastlosem PttraalbaaflailiMll
den jSaal durchtanzt. Dies \%x gar launig getcMdetft, apd^
gleich hält der Verf. ein schönes Maas im Sehers, lai'wj
die edle Prinzessin durch nichts komisches b^hindett sejfn W
aondtirn bios durch den fatalen Umstand, dals keine Ohile <^
duj: Feder fliessen will« Kurz, wir wüIsten ^ex Je|^-^^
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Taosend und Eine .Nacbt v. A, U Grioifi). 1045
MiiDthSiKerM Mahrchen tn empfefaleo« — jDoi Zmairrpftrd
handelt toxi «ler Liab# d^t p«T«is€haii. Prinzmi uail der Pcin^
xeMio von Beagalen, die« «rit -durch einen tikkliobau Indies^
dann durch deo Sultan von. Kaschmir. gattdrt» endlich uk% «i«
aer frohen f leiraib fcbliefftt;. Die laiffcr««« ist ml fcitehen u»
iebfaelten Farben gosMichnet ; uog«tfn »Her Tat m&rtie Reoemsnt
das Htmmeltgewlilbay an weichem der Prina sein HflU|»t «tt.ae^-
ichmetlern. fürchtet. Zwei Giftbliamnt doch nicht von bei8ii»
beader Ksafi» hat Hr. Cr. auigeceotet^ Der Prina nioiUch fin»
dei feine Geliebte um Mittetnaabt • nichi im Nachtgewande
ichlafend , ton^^ei^n noch tpSt aar Xante aingead ; lund- die un*
gestümen Zttinuthunf(«n des Indien sind in einen Befehl reawa»
d^tf die Pri^fKesiin.^oile skh uM^all Jar telb Walb ensgaben.
Ein feiner Zug das neuen .Bearbeitoia Satf dafo ai lUe. Prinaei^ .
sin in ihrer verstellten Racerer, ah ue der Prins durch ein
Gieterfentter belauscht, gerade das Lied singen laTst» welchea
dsr Prins beim ersten 7us«imment reffen aus ihrem Munde Ter«
nahm, — J. DU Gtseluckte vom Prmzm Aehmet und der Fu Po»
Wheitt besteht eigenflich aus stfrel Terschiedenarttgen' t*heUett»
und 'einem Einsuiliebsal tob der Heise* des Prinzen Hussaim«
Hr. Gr hat durch ' geschickte Hiuäulügung einiger bedeutenden
Il^mgkelten und durch Abschneidting des au üppigen dleLiech*
te itarnaonie hineinzubringen aawufst^ Ueberaus afnnreioh Ist
die Wahl der Geschenke, welche Jedem der Prinsen dte Prin-
lepsin Nomrolhar gewinnen sollten, und für jeden die fiiA.
Scheidung unmöglich machen. — Eine neue Genienwelt thoi
sich auf, aber eine andere als In der Wunderlampe und im Fl»
•eher; so wie es überhaupt eine merkwürdige Bmhelnung ist^
dais alle Oenlen der looi Nacht einen Terfchiedenen Chazaktei
haben. In einem tob Hr. Gr* noch unbearbeiteten Mührehett
wird ein junger Genius — * wahrsohetnllch ^n In schlechtem
Humor üelbngener Romantiker — itait einem Dattelkam todt
geworfen; und als Bruder der schonan t>aribanu tiM gar eine» .
auf, anderthalb Schuh hoch, mit dreissig Pufs lan^emr Baitey
und einer fünf Zentoe» schweren Bisenkeule, die er den BtröE^
kdpfon» WisÜDgen und armen Tündern mh derbem und liail*
barem Zorn an die Köpfe schwingt. Den KetI, wenn er «a
engügiren wäre, könnte man als Recensenten gebrauchen« Gifik
Uunien finden eich In diesem Mahrchen gar nicht. Einte -schö»
ne Zuthat am Schlüsse wird der Lete^ ohne Hindeutung von
selbst finden«
Ei scheint, Hr. Gf. wHl erst die loot Nacht do findo llo»
fem, eh er an die Mihrchen anderer Zeiten und Völker gdht*
Du wäre wünachettswetth, tmd siigleich, dalt er die wahrhafl
achte, auz mit frantöaitchem Schmuck aa reIcUUtih behängt»
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I044 F.L«Kre]rsigSyateiiicLpracUUeilkuiideTii.II.
Vovtsatswiig von Ghsfi» näd CmoM In welcher der fnf-
Mclie II Boadokapi steht — in teinen Pias hmelnxöge. Geb'
fUie Hr« Or; nur recht bald die Fortsetzung.
» Das Kajtfer, sum Zauherpferd gehörig; in Ton Ramlwrg,
Jen eiae gana eigenthämliche Laune au beteele» scheint» lo eftl
ihm Mohameduier aas dem Bleistift fahren. Ree. kann dria
behagüthv «nf seinem Thronpoltter hingettieokten Sultan «es
Kaschmir das Zeugnis geben» er gleiche aof das voIHtommea-^
ate sSoh selbst« Das Pferd macht in der Uait so eatsetshcfasj
SprüngSf dals einem für die beiden Liebenden bange will;
dach «Verden sie hoffentlich anf dem Papier nidu heroaier«
.«illen.
• Dem Herrn Verleger gebAbrt noch fdn besoiideres Lob iii
" 4an sehtaen Omck und den wehlfeileft Preis.-
I ■ !
•
^Sjltem der pracHschen Heilkaode aaf ErFrif^rnng ubJ darnus hergeleitete
Gesetze der tiuerischen Natur j;eKrÜHdct von D. Frif.drich Lt;r>v.i;
KsEYsiGy königU Sucht« Leibarzt und Uofrath etc. Erstet iknii/i
lleilfinindsätae* zweiter Tkcil: Angewandte oder practischc Knsb
beitslchte. Leipeig «ad Mtenbaif : F. A. Brsckbsns. i»i9- KXIf«!
Auch unter dem Titel:
mndbnch der practisckea Krankhcitsleiue* Zweiter TbeiU £ntc
theilung.
Ueber den Zweck und Geist dieses Werkes haben wir uns ifl
der Anzeige des ersten Theiles ( Heideib. Jahrb. /^/p. Aug.
]^r» 51«) ausgelassen, so writ es vor dem Erscheinen dss fol-
genden Tbeiie« geschehen konnte. In diesem Theile schreite 1
dber Verf, zu der Betrack^eng des Krankseyna» in wie fem et'
an die verschiedenartigen Theile des Körpen gebondeü. is^l
die wii^ als besondere organische Ganze ansehen müssen, vd.
In se fet:n es als Resultat wesentüehei^ Abandernngen der
Eigenschaften der Theile des Körpers angesehen werden muli*
El wird hier die Anwendung der allgemeinen .Grundsalia dd
Kraokhfitslehre auf die besonderen Theile gemacht.
So wie aber nach dem schon im ersten Theile Gefaglea
4ifB| Krankheiten, in so fern sie uns als Störungen der eisen
oder der anderen Sphäre des Lebens erscheinen, zum Befaof
tieferer und die Heilung sicherer begründender UntenuChao*
gen, in Krankheiten der hohem UM niedern Sphäre einge»
Öieilt werden können, so wird auch (S. 5,) die ßairacbtunjt
des jüsa^kf^jfi^, in so- fern 'es Bigenthnm der besondern Theib
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F*L«Ktey6ig System d.pra6l. Heilkunde Tb» n; 1046
ist, am füglich«ten dieser Einlbeilung folgen. Da der Verf.
tber bereits die allgc*inoinen Verhältnisse des Nervensystems zu
heiHen Sphären des Lebens untersucht und fo die zum Ver-
ständnisse der Krankheiten der niedem Sphäre nothwendigen
Kenntnisse über das Nervensystem bereits mitgetheilt hat, konnte
er nnn (S. 6. ) zunächst zur nähern Betrachtung dtj Kranksej-ns
der medcrn Sphäre* oAeX der Instrumente des bildenden Lehens , in
vviü fern ei von den dieser Sphäre dienenden Theilen als be-
sondern Ganzen abhängt, fortgehen und so den Weg zu ein^r
nahrhaft nützlichen Untersuchung der Krankheiten der hohem
Sphäre bahnen.
In der ersten Abtheilung dci ersten Abschnittes wird da»
KraTikseyn des BUitgefäfssystems dargestellt. Nach vorausgeschick.
ten alli^emeincn physiologischen Betrachtungen über den Blut-
uniUuf kommt zuerst die Betrachtung de« Kraukseyns des Blut-
güfafssysicm«; ah einet in sich zusammenhängenden Ganzen,
und zwar A. von Seiten seiner vitalen Kräfte aus , B. von Sei-
len des Blutes aus, C. in Hinsicht der VVechsclverbindung det
Blutes mit seinen Gcfässcn im Allgemeinen, D. über das ge-
seizmäsfige Zustandekommen der Krankheiten des Biutsystemoa
durch diej Wechfelwirkiing des Blutes mit seinen Canälen«
Dann folgt die Betrachtung des Krankseyns des Bluigefafssy Ste-
ines, in so fern et durch die Verbindung der verschiedenarti-
gen Provinzen und Verzweigungen derselben hervorgeht. Und
hiernaüi läist fich der Verf. iiber die eigentliche Natur des
Krankseyns de« Blutgefäfssysteme« und die Bedeutung der ab-,
normen Erscheinungen an demselben, insbesondere über die
B^Hfutung der abnormen Bewegungen, Emjifindungen , Bddungs»
frscheinuiigen und endlich die des Fiebers au«. Wir würden die
(^ranzen dieser Blätter überschreiten müssen, wenn wir von
jtner Darstellung hier einen umständlichen Auszug liefern
wollten, und bemerken nur, dafs sich dabei überall die be-
kannten geläuterten, von Einseitigkeit entfernten, Ansichten
des Verf. zeigen, dafs er insbesondere viel Schöne* über die
krankhaften Abänderungen des Blutes, der Secretionen und
der Ernährung, die davon abhängenden Kachexien etU gesagt
iiai. Sehr zu beherzigen ist auch da« über das Krankseyn der
Venen, über die von manchen Neueren viel besprochene,
aHer oft nicht richtig verstandene, Venoiität und venöse Ent-
rundung, über Stockung, Verstopfung der Eingeweide und
deren Behandlung Vorgetragene. Wenn der Verf. in Bezug auf
mehrere dieser Gegenstände sagt, dafs von den Neueren solche
Fehler des Blutes und der Gefasse vernachlässigt, nicht gehö-
rig beachtet oder die ersteren unrichtig als untergeordnet an-
gesebtn wücden» lo tnffi dieaer Vorwud Viele «aiArdings, ist
/
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1046 F. L^Krey^ig System d. praeMleflkundeTh.IL
aber doch in* Bezug aruf andeie weniger einlcitige, (zu ^euea
•icli Ree. otcfa demj wat er in »einer Patholoeie über diete
Oegemt'ände gefkutierl hat t rechnet^ feu därfbu glaubt) xu tU*
geuieter ausgesprochen. Auch libei das Fi^er ist viel Gutei
gesagt, Wet die Etntheilung der Fieber betritt » so nittiait
der Verf. ($. 55$;^. ff.) drei Hanp«gattungcn, det eingehen Fie-
bert an» neuilteh i) das ehtxSndlichc ( Sj-nocha )j wobei die Ener*
gie def Gl^liftiyueniei verftMrbt in, a) das- »(^JteifrAe oder
t)-pkös€ Gefüftfieber (Trphiu), webet die Energk des Gefa&iy«
ttemes vmnindert iAt,'5> das feine Urfieber C^jm^htuJ, wai
nur den Gcschlechucharacler der Fieber, vortcblagende Rsii*i
empfanglichkell» an sich trage, wobei die Energie der Kiifte'
des Geföfss^sten» ganz die normale tey. Diese äUttheiTims
konanit, wie der Verf^ (S; 57s.f,sel5ft bemeritt, der ¥on B^^
land^m nVehften, nur ddh bei diesem die Versebmeisung <bi
Nerv^nr« und Faui- odet edyuariiitcben Geflfsfiebm in einer
Gattung Sittt findet» die fibii bei dem Ver& wie da« Binlitbe
zu dem Zusammengesettten Yeiliallen, Nach de« Ree. llebei-
zeugung macht kränkhafteR«t$imgde9 BlutgcTafssyitemcsdenHaupv
Charakter dei etnfbfchen Fietkeit aas« Findet diese in geringeren
Grade Statt» so bewiflct tie das sogenannte Reita&ber (ein-
fbche hitzige Fieber)« Ein höherer Grtid derielben ?orbuftdea
liiit yermeurter Energie des Riutgcfafssystemet u*id entsSndli«
eher Befclialfenheit des fflutei selbst macht das- eatafindhcbs
Fieber aus« Beide Arten werden durch -mehr oder weniger
starke, ittnorflftule Beitie verotitfcht und, ausserdem - was 4it
besonderen Ureaclien erfordern, durch eine mehr oder weniger
starke temperirende» antiphlogbnische Methode geheilt. Her-
auf sind wohl die meisten Fieber» abgesehen fem dem daiab
ziisamniengetetttea Zusunde« zu beziehen. Alt «n iibbe»
rer Grad, des fogenannlen adynamischert Flebeif ist das Fes^
fiebcr anzusehen» wenigsten» in seinem späteren Verlaufe» io*
dein es anfangs» wie auch der Vf. anerkennt» oft eutzündBch»
meistens wie ein Synocbuz- ist. Sonst ir^dchten einfache ady*
na mische Fieber» zamal .was mon für die geringeren Grade dsi*
selben erkürt iiat» selten vorkommen»
< Die Hauptgattungen de? Fieber tind aber ferner (S. 566)
abzuhandeln 1} in ihrer dHfecdien Gestalt, v^) ip Hinsiclif der
möglichen Couipiloa^onen. Diese letzteren beziallen aioh eB^
v^eder auf gleiehzeilige Leiden einzelner Functionen der
niederen Sphäre» oder b.J au( reelles Mitleldett det gesamintta
Nervensystems; Aus der erstem- bilden sich 4ul). iRe gastriscbe,
l>e<t(»nderft gailichte» .die katarrbalivdi^»* c€,J die exantbO'
nmtische, dd.J dbi' rheumatische , er^J diu mit örtlichen £n^
ztindun^eii vtrbundisne» ff,J die allgemeine scü lein i^e Ceiih
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.F. LJüreysig System d. praetHeiikaiidti Tlu II« 1047
Dtfsitioii» Atift d«r sweljleift gehen die Nervenfieber hervor*
ti«b« man das Fielier an tich mix seinen Hauptgatiuugen vor.
standen, so laate lich^die Belehrung über die Compositionen
dasan knüpfen» die man nur nicht als Griitidficber anst:hen
und behandeln müsse* — Das sind aUo die auch sontt ^e-^
möfanliöh In der Fieberiehrc ab<>ehandoUen Arten. Aber die
üknalebl« dafs die letzteren zusaniinejigesetzt seven, halt Hcc.
€nr gen« richtig und hat diese selbst auch schon in der ersten
Aufgabe teijaer spec. Pathologie und Therapie ((^. ii>.)^ so wie
bei der Beltachtung der einzelnen Fieberarien gennssert.
Die symptomatischen Fieber, welche ihren Hdupii^rund in
einem ursprünglichen Krankse>n einzelner Gebilde haben, kön*
Ben (S. 567.) keine besöadere Abtheilung der Fieber begrün-
den« Die schUicfienden j sekundiuen oder liektischvn Fieber niuft
man ($. 567«^)) obgleich uuch sie symptomatisch eintreten, doch,
in sa fern, als sie das endliche Zusammensinken des ganzen
Organismus zu Folge einer tiefen Zerrüttung einzelner wicbr
tiger Gebilde oder Systeme auJeuten, sowohl van den Car-
diutil • als von den nur genannten symptomatischen trennen
und besonders abhandeln ; eine praktische Helchrung über
dieselben könne aber erst gauz zu Ende der ganzen Therapie
Siatt linden, da sie Folgen anderer Uebel sind, welche man
zuvor kennen mul«:, ehe man jene Fieber und ihre The-
rapie recht zu verstehen im Stande ist. Da sie indessen alt
symptomatische Fieber an so manchen Orten der specielien
Pathologie zu erwähnen find , kann doch eine allgemeine Be«
lehrung über dieselben am Ende der Fieberlehre wohl nütz-
lich seyn, weil man sonst auch die Folge jener (Zirkel) Krank«
hellen, zu denen ^ie sich symptomatisch geseiicu, nicht gleich
gehörig einsehen kann. - . -
V Noch wird am Ende dieser Betrachtung des Fiebers (§.
£17.) auf den Antheil des venösen Systeme« an demselben ^
aufmerksam gemacht« Obgleich nun Ree es gern zugicbt,
daft eine Affection des Venensystenies Antheil an der Erre« ; ^
gung des Fiebers haben könne, und obgleich er überzeugt ist,
dafs durch Blutanhäufung in demselben , wie bei den Hämor-,
rhoiden und dem vor der Gicht hergehenden Zustande, ein
«ciiver febrilischer Zustand erregt werden könne, so glaubt er
doch nicht , daf* der hier (S* 59a.) geschilderte , auf Blutan-
häufung im Unterleibe beruhende, Zustand einem wahren Fie*
ber zu vergleichen sey. £ben so wenig kann er sich noch
überzeugen , dals bei dem Faülheber oder dem contagiösen
Typbus vaxzugiweiie das Leben des Venensyttemes ergrif«
feft. sey»
.. Die zweite Abih^iliuig*kat:dai Kr/uikseyn der ährigen Sjr*
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i 04g F« L. KMy$\g System d. pract. Heilk an de« T k. IL
. ♦ \
Sterne, Jipnearate uiid zusammengesetzten Organe zum Gegenstände.
Dpcii läm tich der Verf. auf dtc specielle palhol »si^ch- pr<is.
fische Unteriiichiing Jedes einzelnen coiuponirteu Organes hier
nicht ein, sondern diese «oll (S. 397,) 2>vei;kiiuissigec ia da^
tpeciellen Therapie geschehen.
Die erste Unterahfheiliing enthält die gemeinsame Betrach.
iang der pathologischen Vernältniise aller übrigen, oder un.
tergeerdncten Systeme, Apparate nnd componirten Werkienj^e
des bildenden Lebens. Bei dieser wird vorerst (S, 5Q8 - 59Q1)
bemerkt« dafs, da in dem organischen Körper ddt Einzelne
dem Allgemeinen mid dieses wieder dem Besonderen dieiu
und da alle Theile mechanisch und dynamisch sich innipt
dofchdringen , auch alle Theilganze des Körpers dniin über*
einstimmen müssen , dafs sie alle als dorn allgemeinen Sy&tem
der Blutgefässe untergeordnet betrachtet, ihr Krankseyn al^
eines Tkeils von letzterm überhaupt abhängig und die Natur
desselben sogar in dieser Beziehung von dem Gcfaf^systeme be>
etimmt werden müsse; und dafs das Krankseyn aller besonde-
ren Theile nur bcdinfritngsweise tds ein seihst ständiges und urspn'inf-
h'ches angesehen werden könne« Die Haupteigenschaft alut
Theile sey ihr Leben in der einfachsten Form oder ihr Vege-
• tiren; eilen seyen daher auch die Krankheitszustände geraein,
welche sich auf Abweichungen des Actes der Ernährung zu-
tückführen laMeu, wie die Entzündung etc. So wie aber alle
Theilorgane in dieser Hinsicht mit einander und mit demGe-
fäifssyiteroe übereinstimmten , so wichen sie in allen andern
auseinander und seyen als verschiedenartig unter sich und to:i
dem Oefaf^sytteme anzusehen; eber es hätten die verschitda'
earligen Theilorgane auch wiederum gewisse besondere Eigensthaf-
ten, welche auf die Würdigung ihres Krankseyns wesentUcbeo
Einfllif* haben, mit einander gemein, berührten sich in Hifificiit
dieser und das Erkranken vertobiedenajriigev Theile könne ^
durch zu einem gleichartigen werden, wean-^et 'eiech sehr Ter-
•cbiedenariig in der Erscheinung geibildet sey. Die aUgemeio*
•len Eigenschafion aller das bildende Leben eatlnacbeDden
TbeUganzen sind — dals tie besonderen BUdungsaUm Torstebeo.
oder dafs sie thieruche Bewegungs - FaJiigkeii haben imd zur ße*
wcgung bestimmt tind- Dadurch hekommen die Kmnkbcitea
derselben eine Joppehe Seite, je nachdem entweder vonall-
weise ihr bildendender Prooefs oder ihco«Thätigkeit «Jeidct-;
die ihnen als Bewegungsorganc tukommt. Sodwb nnterfcho*
een sich die zur cBildaog bestimmten Werkzeuge in assimälraJi
vnd in deeompeikkende. Erkranken diel atstmilirenden , als der
Verdauungsapparat und das Lymphsystcin , to ist kranke Bil-
diing dm NanrungiftoffM aoHisioBdigo Volgo' and die fiput»
uiLjui^Lü Ly Google
FX. Sjreydg System d.prAcl« Heilkunde, l^b, II. 1049 .
rauf mOite dvfck dat Ottm' zevrütlet werden; et emr^cbfeii
auf dleteni Quelle die meisten Ka$hMBm. Ahtx auch dai Er«
kmnken der Excreiioniocyane habe fiimliche Kolgen, sobald
'elimedetMie dem Körper fremdartigea Principe im Blote hlie-i
ben -oder die schon abgeschiedenen wieder in den aligemeinea
Nahrnngsqnell zticüektreten» Hiamach werden noch die be»
sonderen Unterschiede, wckhe aas der verschiedenen Verrieb«
tuDg oder Bßsümmung der einzelnen bildenden Werfcleuge,
ihrer Veibindang mit anderen, ihrer grösseren oder geripgeren
Verbreitung im Körper, der Einfachheit oder Zosammengew
setttheit ihree Bauet» der Qualität ilirer Substanz, ihrer Ver-
bindung mit der äusseren Natur and dar Eigenthümlichkeit
ihret Banet entspringen, näher gewürdigt
Die aweite unterahthatluiig aber beiwhSftigt lAch. mit der
besonderen Betrachtung Üet. Krankseynt der untergeordneten
Systeme, Apparate vnd tofnponirten Werkseii|»e des bildendea
Leheiit , insbesondere des fymphatiscHm upd Zdleewthe - S^ste^
mu, der mmtAfm^am Apparate ^ der Knoekm nnS Knorpel, des
kbisäeiap^araies und der aügeuumen Hautdecke, Auch hier ist
sowohl nber diese Gegenstinde im Allgemeinen, als über ein«
aehto Krankheiten der genannten Theile viel Interessantes ge^*
tagt werden« «Wir lassen darüber nur einige Bemerkungen
foigf!|i«
Bei des Scrophdn nimmt der Verf. (S. 429) sowohl eine
vaeollkommene Qualität der Lymphe, als UnvoUkommenheit
der Canäie an, erklärt aber die Art der Abänderung der Lym-
phe för unbekannt Uiid bestreitet die Meinung, wornach sie für
«ine Schärfe, z. B« Säure oder speciftques Scropbelgift, gehaU
Itii wird. Allein wenn wir auch gern zugeben, dafs die Ent-
stehung der Krankheit nicht blos durch ein specißques Sero-
phelgift za erklären und dafs nicht einseitig der Hauptgrund
det ^ganzen Krankheit aus Säure und insbesondere aus Magen-
tanre (wie neuerlich auch von Carmichad behauptet worden)
absnlciten sey, so möchten wir doch nicht behaupten, dafs ei-
ne Schärfe der scrophu lösen Dyskrasie ganz abzusprechen sey»
indem die dddurcb erregten Entzündungen, Ausschläge, Gc-
tchwüreetc. doch darauf hindeuten, so wie auch Saure oft bei
tcrophulöten Kranken bemerkt wird. — Der Fett stanz versi»
chert der Verf. (S« 436) nie anders , als zu Folge vou Fehlem,
der Atiimilation entstanden gesehen und immer /glücklich nach
dieser Ansicht behandelt zu haben. — In Ansehung der f^er^
härtnng des Zellgewebes glaubt der Verf. ^S. 445) mit Meckel,
dafs sie durch Lnvollkommenheit des Lehens der Centrallheile
des Nerirensy Siems bpdini;t werde, — Viel Gutes wird (S. 459 ff. >
über da& : /2^Ä>-jtf/2 ( Rheuma Jj so me (S» 466 ig«) über die Gicht
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IQSO F> U Kreyiig SyUm ü. pract> Htilkoade» Th, H i
Se<agt, über die Nator'fbr letHetes init Bflcbi temerlt,
als inaD dietelbe elf eine KfenUiell eaerkeniMo müsset deren
Wonel tief in deas bildenden Letten rnbe , und wciohe in ein
ner be<tonderen Abweicbang der Mitcbuog des Blute# von der
Norui im Aligemeinen beg^riindei tey; dals aber die Ansbrüche
derselben, die man meist erst Gicbt nenne, anznsebea sejesj
wie die active Form derselben und als Evolution der durüi
jene MilsverhäUnisse hedröngtcn Natur, durch fc/mehrte Aus-
scheidungen (Ulf (dien If 'e^rn die Fremdarti^keit zu verbessern Dsr
HauptzufjU der Gicht, «las lUissen, bezeichne daher nur «
▼ifcl, daf«; bey ihr rlas Sti chen der Satnr nach Ausscheidung ar»
ztifTtiveise oder doch üben so stark nach ßhröstn Gebilden gehe, öic
nicht zv.m Abscheiden hesürnmi sind, als nach den eigentn-|
eben Absonderungsorganen gehn; wir nannten die Krankiml
nur dann Gicht, uenn sie sicii durch Schmerzen der Ohcder,
Jiesonders der (jrif'uhe auszeichne; aber nir thatt-n sehr Cn-i
jBscht, wenn wir die andern Erscheinungen darüber nicht t)--
echteten, welche mit dem Heissen von gleichem Gehalte seyen,
ond wie dieses Streben nach Secretion andeuteten* Dies Sue-
ben nach Secretion in fibrösen Gebilden trete alleoMl» vvo
S«ali finde, in der Form des Retüent henror, und sey in der
legci bis za dem Grade roir Höhe geiteigört, der den£«/^ j
dung^^ocefs ausmache. So wie aber die Entzündungszufäde der
Glieder bei Gicliiaus brücken sehr veraebieden in den Graden |
Skyen • so sey euch der allgemeine' Zustand des Körpers l^^l^
mehr InÄd weniger entzundiingsartig. Doch wird die* ficht v.t
Bemerkung (& 47^) beiigefägt, d^ die Bntsmidiing »der
bilde nicht der wesentlichste Umstand bey der Githt» |
aooh meisteniheils damit verbunden sey, sondern das Su«^
nach Anssefaeddung , und swar mittt aadein fteugsw^e in'^
bi«een Gebilden» . Wmuf aber Inr letHero Umstand« U»\i^ j
wisien. wir (wie der Vert gesteht) nichtf mi wenig als wir diü
SpecifilM der Misohimg des Blntes bei der Gicht kemM^ ^ j
Bei iler Bettachtnng der Badiniis wiift^ der Verf. . die Frsge taf
(& 524): »SoUte am Ende eiae' angcborne ÜnroilkommedKlt
»des Hirns, datselbe von der Seite genommen, als es d9
' »Vegetation dient, das ursprüngliche Causalmoment dlsiti
»Uebeis enthalten?« Obwohl allerdings die Verbindung
Krankheit mit einem erst gedrückten Zustande der GeiitSi»
thätigkeit, die sich au vorschnell entwickelt, so wie dos öftere
Zusauimentreffen derselben mit der Hirnwassersiucbt etc. auf
. .die Affection des Geiiirnes bei dieser Krankheit deuten, so i*t
es doch noch zweifelhaft, in welchem Causalverhältnisse sie u ,
der übrigen Aifection st« he, $0 wie dann der Verf. auch selbst '
^teht, da£t die CoA%iructiun diescc Krankheit noch tisls^e
\
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F.L. Krcysjg Sy;teiii ^^ pracN Heilkunde. TL II. 1051
Untersuchungen nothwendig mache, die nur durch Hülfe dct
Beobachtung und genaue Leichenöffnungen zw hewpr'kstelligen
se\en — In Kücksichl der Haitt ausschlage erklärt sicli der Verf.
liit Recht ge^^en die Eintheilung derselben in hitzige und chro-
nische. Sie ist übrigens nicht mehr so gewöhnlich und allgt;-
aiein eingeführt , wie (ler Vjßii. sagt.« sondern von meh-
reren Neueren, bereits aufgegeben worden« so wie sie dann auch
iiec. nie hillia;(rn konnte, sondern schon in iler ersten i^osgabe
'einet Handbuches dex tpeciellon Paiholotile und Therapie sich
(id^egen erklärt hat. — Aus den Betrachtungen über die Na*
lur der Hautausschläge zieht der VerC« übrigens (S. 68|^^5()5>
(las Bcsuitdt, (ials tio von anderen abnormen Vorgängen im
tbierifcben Körper, namentlich in abscheidenden Membranen
oicht wesentlic h venchieden , 'sondern /t^kungcn einer abnormen
Startiion oder Vegetation in der Haut seien f welche A|isiohi ge«
«Eäii umfassender und tiahtiger ist als die mancher Neuereng
«eiche auch hier bios Bmzündung zu sehen geneigt sind.
Vehtfr Mehnsiet -wird sich besser nach 'Vollend nng des Wer^
kcs Bfftheilen lasseuj Wenn sich aooh noch €ber diie OarHelliing
und Anotrfnvng mancifar GegenSlünde streiten lafst, 'wenn maii
nanche Ansichten nicht für neu, -manche Darstellung »mehr in
der L^rm und Anordnung von der frühcirM abweichend aner*
kenne» sollte <was bei einem Werkir von" solchem; Umfange
kaum enders. Ml erwarten- ist), so muft man doch 'lBberh'aupt
der griitidlic^on , aaf Gelehrsamkeit und Erfahrung sich stü-
tseaden Bearbeitung der Gegenstände in demselben, den darin
bemchenden geläuterten , von Einseiti;»keit eniferntcn Giund-
sitzen, der genaueren Anwendung der Anatomie und Fhysio«
logieauf die Krankheitslehre nlle Oerechtigkeit widerfuhren IdS-
iasseo. Auch stimmen wir dem Verf. ganz bei, wenn er (Vor-
rede S. XI ) bei der Angabe des vort ihm gewählten, von der
Erf.jhrung ausgehenden, Standpunktes und in Bezus auf den
{«ogenannten) philosophi'-chen s?o;t: »die Gnbe des Selb<.tden-
«.ieiis aber bat der gütige Sr.höpter allen Menschen verliehen,
"ttjid nur Uchnng dieses geistigen Vermögens in Verbindung
«tn»! i^rfaht un^skf nntnissen führt dahin, zum Nutzen der iVJensch-
heii neue Wahrheiten in der Natuiiehre zu entdecken und
diese Wissenschaft zu fördern; ein phiio-^ophischer Leisten,
'''em die Wissenschaften angepast werden seilen, verhindert nur
*die freye Thätigkeit des Geistes, und ein solcher allein, wäre
*«r auch noch so Tollkomtnen, ohne tiefes Studium der Natur
"■ielbst, ''dient zu Nichts, als Dünkel und Keckheit in leeren.
Köpfen zu erzeugen, wa?on die Literatur ubseraS Zeitalters
^fO viele Beweise gibt«« Ufti so mehr vertrauen wir, dafs er
«ich dusch dioiAussprüohe derieiiigew« die vou'ihreifi ebgeUicli
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10^ ' Zmihtt - BlbUolhek von C. Ilprst«
I, Standpunkte vornahm aqf sein W^k herabsehen , nicbi
Irre machen laiscu werde, und wfiiifchen wiaderholt, .data iba
dit baldige VoUandung deitalben niögliob layn möge.
J. 9f. Hm Gonradi.
Zauber- Bibliothe]^ , oder von Zaaberei» Tbeurgie und Mantik, Zauberen»
Hex«n, und Hexenproccsscn , Dämonen, (icspensterii und Gcitterer-
fchctnungcn. Zur Beförderung einer rein -geschichtlichen, von Abfer-
^tuben ujid VngUubcn freien Eeurtheiluug dieser Gegenstände. Voa
G« C^oaisTi Groftbcm* Haiiitchem Kiivlienrsrtbe» £rftar TbaL
' (XII. u 387 ). Zweiter Theil igai (XU. u 44o.)- Mit Abbüto-
gea» Maias bei Fl<»r. Ku^ifasbeig« Aeidc Tbfila 9 45 kr.
Dieiaa mit Gelehnamkeit ai&d Oaiat aiiagaatbeltata Werk sieh
wediielfeitig an uni bdebitf indem et einen hittmiKiien Gt>
gentcand babandeit» 4et Uther noch keipe ao nmlbttendb Bc
arbellang erlkhrett, nnd gf rade in unieretZail dam geblldeHa
Bnblicom Tprgelegi zu werden verdient. Wichtig ist er fir
die OeichiGhte des Criminal. Vevfahrans, abo auch^för dm
Jnriiiteiv adcht minder für den Arzt» insbeiondere aber für dm
Lehrer der Rdigion. Kirchen*» und dogmengeschichtlieh ae»
wohl, als fnr die praktische Theologie, überhaupt für die Wi»
digung des wahren Ghristenthnma und der chriitlialian Auf-
klärung, behalt sich dieief Bnch ungemein, lefarraieli,» Rad
zeigt dasialbe in diaser Besiehnng hiet am Er will *ach nide
anmassan aU Kennbr in einem so apedellbn Ache dar GescUcim
zu urthmlen, und elirt den auMerordentüch^n Fleilii» neldna
der w&rdige Visrf. den hifloriicbeil Untarsnchnngen .Mpr
smnen Gmnttand gewidmet hat; aucb will er auf die ArfK
züge auf Philo» Ploiinut» Jamblichut» Porphyrius, Prochnead
spiieren Schrütiteilem tf^mmt den Urtheilett über die Alma*
ddner» Neuplatnniker, Gnottiker u. u yf» .picht eingehen» ab»
er glaubt» dab das Werk den Poiaohnugeia in dieiem Farbi
eb^Mlf dienen kfinne» da in* untrer Zdl die Kenntnift fmar
Fhiloeoplieme neuerdings durch gaisif olle Gelehrte (nameinihb
durch Greuzert Herausgabe 4ie Frocbts) m Hei weiter gtCa»
dert wird. Auch will es Ree Andern» «omehniBeh dem» IM
aelbft, übedasten» mancbei weiter zu unteaMichen n. I^tria
Ke im Norden einiielmitche Zeuberweten (wetun In d»
a die eile Sage redet ) unter den Oeuttehan mit TeeHA»
langen der dämlichen Kirche nua dem Süden und Qatatfm^
aammengeflouen , u» dgl, mehui Oin Befdffe von Magie» dir
wciium nnd jcbwMenf in^beeondre von ihüna Iweiga die
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Zauber »BibliotlidL ran G« C. Hor»r. loSj
Tbeargie, und in dii^er weiter der Z«nb6lci (ttatt Teufelei, •
n«cb dem Verf. aus Zahelei von ZaBofns tt Diahaius) sind aai»
führlich mit vielen historischen Beziehuncen und Nach Weisun-
gen en;wickttlt. Hierzu itt die erste Ablneilimg des iten wie
auch des :2ten Bandes bestimmt, welche mtstnsehaftlfehe Abhand"
htngm enthält. Die Ate und 5te Abth. des iten Bandes gieht
gedruckte und ungedntrhte wichtige Zitubergeschichten , gcinz oder
itn Auszüge j nebst ActcnstScAen zu einer Hevision des Hexenpro"
cesses: — Pnevmatologia occulta et fcraj Herpentils schwarze Mar'
gif; Actenmässiget Bericht eines etc, zu Lind heim in den J. j63i
— 33. geführten Processes; Actenmässiger Bericht von der zti
Unterzell bei Würzbug vorgefallenen erschrecklichen Begebenheit
^xincto MalejiLioram et Magiae (durch Hinrichtung der unglück.
U< ttin ^la^ia Renata Sengerin Ton München, der Subpriorin
jene« Klosters, beendigt, und das in der Mitte des achtzehntea
Jahrhundert« ! wovon das Weitcrc im folg. Bd.) ; der herühmte
iii xcnprocefs zu Moya in Schweden v. J. 46^0; seltsame, an«
gebheil zanberi^che, Vorfölle in den Waisenhäusern von Am-
M'.Tiiam und Horn, so wie bei dem Mädchen - Institute dec
A. Bourignon zu Ryssel, als Parallelen zu den Kindern vott
W« r , Die 4te Abth, enthält wissensch. historisch -philos. Abhandm
langen iiher den Gespensterglcuiben j Berichte von merkwürdigen Gei"
stererscheinungen j AI i nun gen , Prophezeihungen, symboUscIien Träii"
men 11. s. w. Die 5tc Abth. denkwürdige Geschichten, Charakter'*
iüf^e, Anekdoten etc, aus alten und neuen Büchern etc. Der Lesec
w^rd hier eine ßuto und reiche Unterhaltung finden, und 2.B.
in den Anekdoten von Luther dessen Kraft und Geift nicht
yermi9«.en. Die angehängten Mi»cellen betreffen meist magische
und aichytiiisiische IVlspte, und einige Gegenstände sonst, die
c^.^hin gehören, namentlich, dafs Thonasius selbst, der die
Hexenprocesse ge türzt hat, noch im J» 46q8- all Befeient eine
Hexe zum Tode verurtheilte!
Der zweite Theil hat des Interessanten noch mehr, wozu
eben sowohl die Abhandlung von dem Zauberglaubcn der Magie,
und der Zauberkunst in der alten und neuen fVelt gehört, als die
historischen iN achrichten mit den eingestreuten Gedanken. Aus«
ter jenen im iteii Tbl. angefangenen literar. Mittheilungen,
folgen hier ; Doctor Fausts grosser und i*ewaltiger Hölteniwung
ffc. Acten uon Heienprocessen , wissenschajtl. historisch -philosoph,
Abhandlungen über den Gespensterglauben, Berichte von mcrkwür^
tilgen Geistererscheinungen etc. ; denkwürdige Geschichten.
Hier mag der neugierige Leser die Beschwörungsformeln^
die telisamt n Zaubur- Charaktere (unter denen man häufig den
Sogenannten Druiden - Schuh bemerkt), und den ganzen Her-
gioig dieses Ding% beuachteiu Ahec es Jiietet üch uns iaydAe«
*
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$rD ßmricbten etw^ dar, v?etcAes sehe» »lltm dunVuL.im
Dank uosrnr Zeil für seine unsägliche» iukI jaun dof w«U
sugeii« mlttiiiter herzHn^reifiende Mühe erwerben muSu Wer
idiese.X^aUachen gelcfien bat, und sieb nicht der Zeiten erfreih
en kamn^ worin die Fin^rnift dieses tcbiecklichen Aberglao»
bent verschwunden ist, und jioch immer jene aktre Zeit ab
christlidjer lobt, weils um anfü gUcajiflichste ^n, mtheilen —
siiciit was er wiܫ Dcur Verf. hat recbtf. da{a .01; mahrm lo*
^isitioni- Acten mitlbei^ »Nur also vermag man den gu«
Umfang dea Jammers jenör Zeitoai^ad die. uAeihörten
tg<»Ot (Welche Afr damalige allgemeine Teufels, und U^
amni^aube in, alle Zustände 4^ bürgoriichen Löbens hinein briclh
te» gehörig zu ühemben«« Wir lassej^ weiter dasBucis redto:
»Von ungefähr /^/o—r #^i^o^ sind in den deiitsdiea proUttmti'
jcAe/i Ländern,, aai «nsunei^ in,kieipern, Prey»Reicbntadt<«
und /rittprscbiiftlicbeti tto4:f|gaoerbs|bliaftl]chen Örtschanen d»
meisten Hexen verhrttnnt forden. So. li^f «. JB. GkxMiopb
' Rantzow^ ein. holsteiiui|ch^r ^delmaiui'i, juntt^mf ßüuffjd
Sellin Hexen auf einem, se^n^r öüier verbrennen« Oasselbe
%n fii^ D4|irnlichen Zft\x |^^ch in den lat/toläeim deutschen Laa-
deov ^^^1» • ^'^F. beyde Kirchen wghrenil der d»
tiia]^ig;en liöchsten $paiinung «wischen beydeti» ^iitteo unter den
«qia^ichen Jammer des' 50) ahrigen. Kriege«» wie mit einander
wtfte^ferteii , welche e^ der andern in Bekan^pfung des fenfeli
und #einer Verbündeten, der armen Hew, jn heiligem Eif«:<
zuvor tbun kannte «, — »Man erstaiini über die grosse V
iiuhl dc^ Ungiiicklacben^ die In. so korser 2^it hier den flmi-
»men geopfert wurden. Aber es iU noch lange nicht das ]Ve»
»hahniis zn. dem ([rössen^ %indhwn'schen Hexenprocefs von iSii
9^4664 n^ch den 'Geberts *' und Sterbelisten der Rircbei)-
»bücher jener Zeit zu Mrihpilen« ' bei einer damaligen Beyjil«
»ker ung von höchstens 600 Seelen wahrend dreyer Jahre ftü 9>
»Personen hingerichtet wnriden« (sage dreUtigJ^wontn^ def m*"
zigsf Thml der Einwohner, in diesem riiierschaftlicheiv
städtischen Dorfe, in einer Zeit von J[ahren, wegen BlKi*|
rei hihgerichiet!). Es fo)^ weiter aus pfachrichten (unter so« |
dorn a>is Hauben Acia, et scripta maf^ica^^ ein. »Verzeiiljhnf6
•HejrenUuthe'^^ SQ zu Würzbur^ an, /iiii»/' ^i« Anf, des J. ^^s^nai^
»dem Schwerdt gerichtet und hernach yerbramit wordeiw*^*''?!
»schiedisne derselben hat man aber auch lebendig verbnant.
»Es ist in 99 Brande abgetheilt, enthält aber, wie der sei IX
»Hauber versichert, noch lange' nicht alle die UnglücUilibeD,|
*wrlche damals zu Würzburg als Zauberer und 2auberiiuM M
•Leben verloren , und das Verzeichnifs gesteht auch tdbit» tm
»dah^o noch fiel unterschiedüche Bräamg^tlu^ worden, IkP^
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£rab<eCv«.Biblt^ek,VQii CC« Horst 1035
s
»ungeaekm ]ieictifl-«f'dcli wi 157 Pesmieii. Die meisten dan.
»onter Mild- alte WfiHier, O^er fremde Ihtrchreistnäe. : die all«
»K nzlerin, die alte Hofseile.Hn, die dicke Schneiderin, die
•BuMtenbinderin , ein fremder Schultholfs , ein Jreinder durchrcL
^'sendtr Mann, Gin fremd Weib, Q\n /rrnidei' Kiiahe, ein blüides
"^Mägdlein <tc. etc. Kinder von 14» 12, Ji, 10, 9 Jahren, Leute
nfie von Stand, Anscncn und Vermögen: die aber wahtschein-
»lich eben deswegen der Hexpr»i beschuldigt wurden, weil ihr
•Miif^eklärter Verstand und ihr Flcils sio reicher, geehrter, ver-
iiiinfjiger und gewitzigter geniaciit hatte, als ihre, in dem
"^chlanini des Ahev^laubens laid der Vornrtheilc versunkenen
»Mitbürger, z B 14 Vicarii am Dom, ü Edelknaben, die di.
scke Edelfrau , eine Bürgermeisterin, ein Rathsherr, der dicks-
sie Bürger zu Würzburg nebst seiner Frau , eine Procuratorin^
Mier Nicodemus Hirsch, der Dav. Hans, der Scliwart, Chor-
»herrn, des Stulzenbergers Rathsherrn zween Söhnlein und gros^
9SC Tochter nehst ihrer Mutter, des D. Jun g'en Tocbltr» def ."Oö^
»hei Babslin, die schönste Jungfrau in Würzburs, der Wey* >
tdenbusch, Rath&faetr, «in Student in der 5ten Schule, walchet
»viek Sf^acJien ^'kobnty und ein vortrefflicher Mwicus pocalh
•ter et iastntmmialUer j der ftti?. (\vir nennen In dieser Jammer-
»Eeili« Biir noch die letzte unglücfciiclie Person), die Schiok^
«te, AmfraOt von der kommt das ganze Unwesen harl« — •
iMvft eilten, setzt Hr. hinzu, nicht ein (xrauon ankommen,
>^venR man diese ^iste durchJüuftf uHd sich recht lebhaft die
»Tedetan^u dieser ßlebd«n beim laiiien Gefahl ihrer Unschuld
«danlu« den Kuinilitc; der IfaiigeB» de» Buin ganzer G^fcblech^
' »ter, und alle die namenlosen Scenen det fimsetsena V«»
•dejrbeof , die MthwencRge Polgen diiyon sind? heil ilu
»Uta dat^lifaipi^n? die'^dtsetzlichsteii'liliriMn zwangen ihneiei
»bald ein Gestand nifk' ah« dem ihr Gewij^'sen .fwldeVtpratfli*. Idk
»Ut einmal .die Aeton ^net .allen Hexenfir^cesses ans.wiem
•AomdocCe meines Vateitendes. Die nnglücktidbe bemoiiile
»Hm 'blieb lange hei 'der Befbenmng ihrer' UnsohuM* »De | t
«IMi'teh ne tüchtig folterh« (berichtet der Scht^ n«d sie > J
»genaiid.« . Die Folterung dauerte 4 Stundest wenn es eil '
,*lle Stiuinie unitchulüig vergossenen Blutes giebt« wo mufs es
■laoier rufen , als da, wo es ^e«; et z massig vergossen wird ! « Frü-
hw wird erzählt, svie im J /^v/ eitie blinde Person, die noch
l^berdiels an der fallenden Sucui litt, gemartert und zuletzt ver«
brannt wird! Was ^chiitzte al<o gegen diese Mordbrenner? wie
D. Hauber nennt? Nicht KranVbeit, Grei^enaltcr, nicht Kind-
'"«it, nicht Gast- und Fremdenrecht! Und was hatte ip jener
2.t;il Deutschland ge^en fanati.<che Gräuel im Auslände, wie z.
B. manche Veiiol^ungen im südlichen Frankreich waceni was
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1056 Zitabar^ BiUunbek vom G. C Hoffst
Mlbtt xegCQ die Spanilfth« It^piiltioii ztm Vomit, Vir verweilen die It
fcraneli aoeli auf eioe friibm bier cbtttGillt «nt Amo «itf etbcftie hdcbsttrai;^
sehe Geschichte der Sldonia^onBorJit t^todie schfliiifeeiia4idcbiteMi
liehe Jungfrau in Ranz Pommern gewesen," und die „uoccadilet dergrov
sen Fürbitte von benachbarten Kur- und Fürstlicheu iiüKn, auf dem
b^n^tfin vor Stettin gek ipFt und verbrannt worden** — „und zwar in ih.
rem achtzigsten Jahre, nachdem ihr vorher durch die wiederholtf»
JoUeruitgeu alle Glieder au Leibe waren zerrissen worden^'! — Nda
Icfiit »WS die Piosterairs jenes Zeiodleri keaoev« so werdet ihr die Vcb
diensle tthifaea» welche sich besondert ein Baltb» Becker und e«
Thomasiat um die Menschheit erworben, aber auch, dafi OentieUial
die Aufklärung immer gerne anjjcnommen. Aus den vbn l7lO «nd
•den Jahren mit^ethciUen Acten aus dem Hanauuchen sieht man schon,
das Licht, das diese Manner angezündet, diesen schauderhaften AheiRljo.
ben zu verscheuchen anlieng« Weniger zei^ sich noch diese WirKoog ü
raehrern andern HexenorooMaen, Aber was sollen wir so^cn ta der
Hinrichtung jener nnf^Ockliehtn Prionn, und «i der ,,chriitlicbei
'Anrtd nächst dem ' Scheiterhaufen, wonmF der UiehWKm NariM
Kenatae« einer durchs Schwerdt hint^trichteten Zaobcrin d^'ftlten Jod
1749 (!) an«er der Stt>dt Wiirzbufg verbrannt worden, an ei« zahlreirt
versamm Ites V<.|k qcthan, und hernach aus f;nadtg<item Befehl einer hohei
Obrigkeit in öft'entlichen Druck gegeben von *P. Georgio Gaar,S«JA
worin aus dem alt. Teot. und den Legenden bewiesen wird,' daf$ e^Got«
tes VVilte sey, „die Zauberer anszumtten, imd einet nnsterblicheo fioh«
llitofidHiieH wiirditt Carolas P. nacb^dtetieB Gonstifntfoa Aftk. 109*
^iMbeter lebendig sollen verbrannt werden, welches auch noch beBti(KiiTa
t»cs «Mfd in das Werk gerichtet;** unj wo dann das Volk weiter eriud
wurde: „dann es gicbt zu unsern Zeiten solche Leute, welche weder a
Hexen, noch Znuberer, noch an Teufel, noch an Gott sclbstcn gbuber!
— geht hin, ihr Atheisten, nach Unterzell *' etc» Doch da«, waren ja auch
die letzten Worte der Art in Deotschliind , und dazu kann es, wir ho^:fl
«s tmr iTei^reifattg dea Aalltta ChiitlailhiMV» dm Lkht und Liebe w
Mm wdH« niebt mehr kommen.
Biaht übersehen diiri«n ^ir übrigen«, dafsjzu einer Zeit, wo dieZ»
hlt§m% unter den Orthodoxen wie unter den UngUuhigcB , bei solchen Grsfr
•In schwiegen, ein alsMystikci von ihnen verrufener TJieoIoge in seinem,
hier mltgetheilteo, theolog. Bedenken über einen In diese Rubrik i:fh •
j^en Fnll, sich auch hierin auszeichnet« Ur Ü. bemerkt: „Man mufs üu
jfrommen S p'Ottor witldiefai' «IMl im dioata teitiüuftigen , freisiooig^u n
jMslehtifaii thfoktfiatboa Bdtekens wille* Keb «fwiMca, dia ir tiih;«
äoclaü^r t«lM%nt daiift erhebt. Wären die ioqulsitoies überall st stf.
"Hänft^^ besonnen» menschlich zu Werk Njegangen, so würdea oicht
demselben J. i673 so viele Scheiterhaufen in Deutschland angezündet wei-
den scyn. — Er gehört zu den Bestrettern de;: rohen Teufelsglaabens uni
der Hexcnprocesse seiner Zeit.*^ AbergUube und Unglaube undern oft our
ihre Gestalt; die jetzt die Scheiterhaufen an ]Uindeo würden, sind? ^
üigscens nicht, dio ft in|K dem Glauben htlm. Solche eriindlicbe «ida»
CbpaMohoSBthüllnngen dtt ersten, welche diese Zanbeibibllotlieb fUMb
rkümpfen ancn den letzteren, und lielfen dem ehr* Religionslehref
Ansscheidung des reinen Glaubens. Auch in difaecHiaticbt wüOKbea «4
4i€tem Wesibr Foftietziing und Verbreitimg»
SollW4XS>
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^=67. Heidelberger l^^l*
•ahrbücher der Literatur.
r
kafod di Fitki Sptrimentale 41 Givsbppb SAYBito Potr editknie
Inia ddto MM 4i NapoU Sinoovato ed Mensduta di Kote ibli*
)ltifi Werk» TW aaem dovch Min« nafturhliloiliclien Por*
sfaangen und mnt berfibrnten Vert tnohle 'R«c* bald nach*
faMi Ittiten £ri€bciiitii ticU sti veitcbaffan ; allein bti der
Ubwierigkeit, italleAitcb« Werke xu erhalten t konnte dietee
m tpater geschehen , end tiierin liegt die Unacfae der verzö.
Irten kmoige, Ree. hofTte aas demtelben eine genaue KennU
h von dem Stajidpunkte zu erhalten , worauf sich die physU
tliscben Wissensthc^ften in jenem benachbarten Lande betin-
CQ, altein seine Erwartungen sind nichts weniger als befrie«-
igt. Wenn gleich das Werk unter die bedeutendsten gehört,
(ie schon aus der Menge seiner Auflagen hervorgeht, so ist
»doch keineswegs geeignet, uns Deutschen weder Belehrung
och eine Uebersicht der Bearbeitung der Naturlehre in Italien
1 gewähren , indem die Untersuchungen hinsichtlich d^s Ael-
*ren zwar sehr vollständig sind, bei dem Neueren und Neue-
en tbex im Allgemeinen nur bis zum Schlüsse des v^yr- • ri
ihrhunderts oder bis zum Schlüsse des ersten Jahrzehendet
ie^es Jahrhunderts reichen , mit einziger Ausnahme der En'-
tckung Dasfjr's über die Wirkungen der Volta'schen Säule,
übrigens ist das Werk nach Art der französischen abgeftfst,.
•h. es ist fortlaufend demonstrirend u. erzählend, ohne genaue
eometriiiche ConstTuction durch zweckmässige und ausführlich
•rgelegte Formeln und Berechnungen, lieset sich daher an«
eoehii und mit vieler Unterhaltung nach Art der Nollet'schen
orleieftgeDf jedoch ohne den ^ohen Grad der Lebendigkeit,
'eichen nemeiiilich Bißt seinem Vortrage im prdeis tlementmire
Q geben wolilew Hieraus ^rkläfl sich leicht der starke Ab«et9
(icben das, cur Zeit seiner ersten Entstehung eben so reich»
«Uige, ab gründliche Weik erlebte» indem der Verf. blblt
Neneate nicht naohgetiegen hßt^ .oder was ans wahttcbeiti*
chflr<diiikif indem mit wenigen augesetilen unvollkommeBen
{«MM diese in Venedig herau^^ekemmene siebente Auflage ein
iMiir Abdia^ elnee für die Jetzigen Zeilen icbon feial.eten
r«let ist^
■
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io58 G. & Poll EUmend cli Fisica«*
Wir wollen iudefs zu einer kurzen benrtheilenden CJebcT-
gicht defj Einzelnen übergehen. Das ganze Werk ist in Vorle-
sungen» Artikel und Paragraphen ahgetheilt. Die erste Vorle-
sung handelt von der Materie im Allgenininen , und deren Ei-
genschaften , wobei der Verf. sich als Anhänger einer nicht
ganz geläuterten Atomistik zeigt , ohne von der dynamischen
Ansicht etwas zu wissen, vielmehr kann man bierin feine An-
sichten mit vollem Rechte veraltet nennen, indem bei wehem
nicht so viel Präcision und Selbstgedachtes darin liegt, als niaa
2. B, noch in Britson's TraUc von 4y8g* gcwifs mit Vergnügen
antrifft. Unter andern wird die Porosität weitläuftig aus hi
Ausdehnung der Körper, und die Existenz eines leeren Rau*
xnes aus der Beweglichkeit derselben, der Ausdehnung und dem
verschiedenen specifischen Gewichte bewiesen» Uebrigens wei-
den Porosität und Theilbarkeit an feinen Holzstreifen erläuUrif
welche mit der hier abgebildeten, sonst wenig bekannten Ma-
schine von Ciirnniing geschnitten sind* Die Attractionfikraft ist
in ihren Modificatiunen der CohSsion, Adhäsion und Afhnitat
durchaus nicht genügend geschieden« Unhaltbar wird xnai
et ohnehin finden, dafs S. 74. die Attraction der Cobareii^
eine Folge der individuellen Figur der verschiedenen Korper-
elemente seyn soll (di rarrione modißcata ducrsaniente dalle vorn
/igura dclU particel/t^ de corpi ). Eine Repulsivkraft wird
mehreren bekannten Erfahrungen gefolgert, inzwischen erschei-
nen dem Verf. diese verschiedenen Thätigkeiten so schwierig
zu erklären, dafs er nicht wagt, sie auf bestimmte Gesetze 2^
rückzuführen. Im letzten Artikel der ersten Vorlesung uirii
"von der Schwere gehandelt, und Newton's grosses Verdien^'-
(Galilei wird hier nicht erwähnt) um die Auffindung ibrcx
Oesetze sehr hoch gepriesen, Sie wird übrigens richtig ah dai
Product der Anziehung der gesammten Erdmassc angesehen»!
und beim Fall der Körper auf die EUipticität kurz hingedeu»
tet; übrigens aber bemerkt man doch, dafs die ßegriile nicht
scharf gefalst sind, denn um die Abnahme der Schwere, df^
Quadraten der Entfernung proportional, zu erUuttrn, läfst dt:
Verf. Newton behaupten, dafs ein Körper, welcher auf der Erie
5600 ^. wöge, auf dem Monde nur ein wiegen würde.
Dennoch aber wird später der Ur«&eitchied xwitchw Sck«ei^
und Gewicht deutlich angegeben» J
Die zweite bis sechste Vorlesung, welche der erste Banr
enthält, handeln von der Bewegung, die letzte insbesondere
von der Dynamik, oder dem btofs der Körper. Alle hieriitf
gehörigen Gegenstände sind sehr ausführlich abgehandelt, Qi>(^
der Verf. zeigt hinlängliche ßekanntscliaft mit der fraozösischeti
und en^schent sehe wenig dttgegea mit des deattdiea li^
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G» S. Poll £lemeiiti di Fisiau ioSg
*
Ur« Leiknitz ist ihm hinlänglich bekannt, auch ToUas^Mayar;
)e'r desto schlechter sieht es mit der n^netten Literatur aas
ite Dacitcliutig dat Weittyttems kennt er Lalande, aber die
ribeilaD von Laplace, Bioi und Delam^ über diese Gegen«
lade ain^ ihm unbekannt Von den neuen Pka^en nennt
ffaliCi die Cerett erwähnt dafs Modo (sie) und von Zae& die
iMlaflMag nur AnlMichang derselben gegeben« kennt aber
llcr Schi^ {fmc^ä nicht danen selenoiopo^rapbiaohe Frag-
Mtte ) uMh OOer^ noch Gmm, mhl aber Hetsekd nebst aei*
n Abkunft nnd sdner Lebensgeschiehte, Dennoch erwähnt
loft d«r in Dentichland angestellten Beobachtungen und R6r-
|lui|(eii Mert Im AUgemeiMn. Bei dieser Odtegenheit erhalt
feäi GMm gebührendet Lob In iolgenden merkwürdigen vVor-
b S» i4!i: - - - daVi^morial Galilei, sommo lume ed
*namento della nosira Jtalia, cui costö per sua siwri^
\ra infinito 1 1 a^nglio , e fitri persccuzione il i^oierio
acciare per i>erOß quantunque lo ai>esse ridotto alla
Ussima c hiarezza, come si puo riles^are dal sno cele-
^ Dialogo intomo a tal so g gctto. Spater X. 226, zeij^t
^auch sehr richtig, dafs Josua in der berühmten Stelle vS. li,
;h ganz nach dem gemeinen Sprachgebrauche, dessen sich
Ib^t die Astronomen oft bedienten, gerichtet hfibe, und dafs
für verrückt gehalten seyn würde, oder sehr unzeitig eine
Inem Heere ohnehin unverständliche astronomische Abhanl-
Ag habe eimchalten müssen, wenn er hätte sagen wotten:
(de stehe still. Ueber Ebbe und Fluth wird weitläuftig ge«
ndetty und daejenioe benutzt, was Piinius, Keppler. Newton,
alley« Beenoulli, Eoler, Maclaurin, d*Alemker| und Lahnde
woher gasagt haben, ohne bis auf die neueeten Untersuchung
m Laplace herabzugehen. Zur Erläuterung des Paralielo«
KM der Kräfte beschreibt der Verf. S. s5q» eine vom Ree.
itior tmbeaehtete, nach ihrem Erfinder Seiiz benannte Ma<*
MiMp deren «ich die Mademie del Cimento bedient haben
Ä Anf Einern mit glaichförmiger Geschwindigkeit bewegten
^glRi wird eine Kugel ▼erticai in die Höhe g^hleudert« und
j^itoii elttor durchlaufenaii Parabel wieder In ihre Raplel
' Dar cweito Band begfeiii in der siebten bis eilfien Vörie«
He Forteetsung £r Beweg ungsgesetze mit Anwendnng
kVlHüehinonlehre, In der swdlften und drelsebnten aber die
MMMkmasiAg kars abgefoffte HydrostatUk. Eine ins Ein«
ftae* geboAde fVarlegung de^ Inhalte wttrde überflüsfig seyn,
a d Ree. begnügt sidi mit der all^emelneii Anaeige, dafs alle«,
as ans früheren Zeiten Qber diese GegenstSnde aufgefunden
a, sich hier sehe ansführlich and deutlich autammengesteiit
68»
1060 G# S. .PoU Elemeiili dl Faaica.
findet, mit einer oft unbegreiflichen Vernächlasrigung, 6«
neueren Resultate, So wird ausführlich vom Pendel, «lld d«
Art gehandelt, die Gestalt der Erde dadurch vx betOlBlDcm
aber es werden hierbei blofs die Versuche von Richer, Boupirr
und Maujjertuis erwähnt, ohne der neueren von Borda, MeA^i
Biot und Arago zu gedenken. Ausführlich vvird auch geteiglt
wie vurtheillidfi Theile des Secundenpendelf , oder Pendel fO^
einer beliebigen Zahl Schwingungen in tiner Secunde als Nor-j
malroafs dienen könnten, welches längsten» viel£ich Terhaoddl
ist, wnd wahrscheinlich allgemeinen BeifaU gefunden batea
würde, wetin es nicht so schwierig wäre, die Länge eines Pen-
dels genau zu messen. Hutton's Versuche über die Bahn gf
tchossener Kugeln aus dem 6dt. Bande der phiL trans. find daj
gegen der Aufmerksamkeit des Verf. nicht entgangen, wekheij
sich überhaupt mit der englischen Literatur vorzugsneite ke-l
kannt zeigt. In der Mechanik werden 6 einfache Mascbioeflj
angenommen, der Hebel, das Had an der Welle, der Flaichefr|
lug, die Schraube, die geneigte Ebene und der Keil, aHe anH
führÜLh beschrieben, und die hauptfächlic hslen Anwendniiga
derselben nachgewiesen. Zwei wenigen bekannte Flascheozü^
findet man hier beschrieben, beide in England erfunden; W
eine von If'liite, aus sechs, auf einer Achse laufenden, konisck
zunehmenden Rollen in jeder Flasche, welches übrigen» a*|
bekannten Gründen nicht zweckmässig ist, unJ der andere ▼«
Smeaton, mit zv\ei Reihen Rollen deren Axeu kreuzweise übl^
einander liegen, in jeder Flasche, eine nnth Ree. Erfahmnj
allerdings vorzügliche Einrichtung. Bei einer nicht ausführiicbei
Tafel der specif. Gew. ist es auffallend» dufs Brunnenwasifl
als Einheit angenommen wird, wonach dann destillirtes =f*
993 ^^n*l QuesKsilber = 14, o ist. Bei der Hydraulik sind d
schatzbaren Vorarbeiten benutzt, welche sich in der Baecoli
iic'^li Aiitori, che trattano del moto dtlle acque , Firenzc #767.
finden, wozw aber verschiedene eigene Beobachtungen des Vrf^
vorzüglich übet die Anwendung der Vexa'schcn Maschine koai-
inen.
Im dritten Bande sind in der 14I. bis 17t. Vorlesung
Lehren von der Luft, den Gasarten, der Respiration und det
menschlichen Ausdünstung, nebst einigen Auwendungen der^
gelben enthalten. Von dem Wassergeh^^lte der atmosphäri^chei
Luft, den Hygrometern, namentlich einem, welches aus «ned
Hanffaden besiehtf dessen sich der Verf. bedient, 88» ««H
lerdem vorzüglich von denen, welche Lambert, Saussurt uu^
de Luc angegeben haben, und den sonstigen BeimischnugfS
der Atmosphäre wird {gleich anfangs gehandelt. Die Kenntaii^
von, den VexbeMerungca der Luftpumpen geht bei d^m Vedi
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G« S, foli Elementi di Fisica* 1061
auf NaifM, und ron den Bettandtheile« der Luft auf
sirx>isUr, Fourcrvy , Guy ton Morpeau ttttd Chajp^. Nach lanf«
Iniahrigen Beobachti/ngen d<f Ctw. ^efuio in N^pd toll •
T höchste Stand >ilef Baiometers' datelbn 94519 lin* <tiiid ^dec
«drigHe 983,8 Uö.» also der ganze Uiiter^hied on^x Ltn.
igen haben. Bei Gelegenheit der Gasarten werden die ein«
hen Stoffe einzeln erörtert,' welche nach dem Verf» sind:
ebtt Winne, Oxygen, Hydrogen> Azot» Kohl6nttdff» Phoi-
l9r, Schwefel, Diamant und 01 Metalle« Dtofei^ ?orltftifigeB
stunmting ungeachtet werden das talztanre - ubd flAfitimre
«»' dem Anschein nach, alt eiAfeche oder aus einfachen Grtmd*
pen bestehende -Körper abgehandelt* Beim Wasserttoffgae
M atüfQbrJich^ von der Aeronautik und beim Salpetergas ge#
gead ron den verschiedenen , auch dem Vo haschen Endio»
Ster geredet, und zum Beschlnfs die Art der Zerlegung der
nospharischen Luft nach Lai>oisier gezeigt. Bei dem Artikel
er die Respiration fol^fc der Verf. vorzüglich der Autorität
B Lavoüierj Seguin und Jurint, fügt indefs eigene Beobach-
3gen hinzu, namentlich über die Temperatur dtr Tcslaceen,
lebe er im künstlich erwärmten Modio stets zwei Grade
"her dasselbe gefunden haben will. S 255*
Der vierte Band ist von mannigfaltigem Inhalte doch so,
5 sich der Zusammenhang der einzelnen Gegenstände we-
;stLas einigerma«sen nachweisen Iaht. In der i8t. Vorlesung
die Lehre vom Schalle mangelhaft und in vielen Stücken
richtig abgehandelt; die igte giebt BcUhrung von den Win-
1, die 2oste eine weit vollständigere von der Natur und den
^Undtheilen des Wassers nebst den Eigenthürnlichkeiten der
"ipfe und der Eisbiidang, woran sich in der 12 ist« und 22st9
- sehr vollständigen Untersuchungen über die Wärme scbiies« *
'> so weit diese bis Lopoisier und Laplaee reichen. Auch die
<i< ist, bis auf die neueren Versuche über die J'olarisation
vollttÄndig und gründlich vorgetragen, und es ist wohl
za mishilligen, dafs der Verf. nach der Angabo der ge-
bnhchaii Erklärung der Nebensonnen und Nebenmonde diese ,
^beinungen allerdings für sehr schwierig und noch keines«
Wttlig befriedigend aufgeklärt aasgiebi. Bei der Abhand-
% über die Electricität ertheilt der Verf. den dauttohan und
^zoritciHNi i4iysikern dat Lob, dals durch ^ zuerst ,die Blee*
maichinen ^TorbeHert .waren» ohne jedoch diejenigen zu
nin, darch welche dieses geschehen seyn soll« Unter den .
^nt inteMssanten Beobachtungen findet sich auch die» dafz
^Btkannter das Verl beim Wechseln 4es Hemdes oft leb-
^ Fanhen gab. S« gi.t Un cwtdiert da mia eonoseeazä da JO-
<Ub 9i9ß geiniäle di fuoco ddU spalUl ^ dalh traccia ndl^
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io6a . Kries Lehrbuch der Physik.
aUo che st camhia di camiciä. Leider ist die Art der BlMricitall
nicht untersucht, welches von Wichtigkeit gewesen wäre. Safa^
aatführiich sind die Abhandlungen üi>er die eledrifchen Fischa]
über atmosphärische und medicinische Electricität; aliein ib
iUc» liichtt darin gefunden hat, was nicht anderweitig lidruMt
wäie« so hält er es für überflüssig, Einzelnes daraus mitaj
theilen. Ehen dieses in der Fall bei der dann folgenden Un«l
lerKuchnng über den Magnetismus, und weil der Verf. bei ded
Abschnitte über den Galvanismus , welcher den Basohlnis^ m
Gunzen macht, bei grosser Ausführlichkeit sieb ¥Oizugsw^
bluft an da«) eilige hält, was von Galvani, Folta und r. Humhok
hinsichtlich dieses Gegenstandes geleistet ist» obgleich denellx
llterliei hx% auf die neuesten Entdeckungen Dm^s htxabfeh^
wovon wir indels in Deutschland ohnehin genvi^Mld untenicb
tet sind, SO kann man auch hieraus keina aeaa Bakhnm
tahöpisn» I
tsMlieli fhfXk TS« FaifioaiCH' Kitas» Professor im Gymoaiiua
zu Gotht, eiatger gclebrtta GcsdUehaAea Mitdiede. Drittt« so«
fultii; durchgesehene and verbesserte Auflage» Mit kk HhUmWIMI
Jcaa XiV. aad 5o3 8# iTkliwSgiw
Von diesem LebrJmche doE Physik» dossan Baaachbaskeil «sH
ziamtich allgemein bakannt ist» haban dke fraharan Jirittgangd
«nsarer Zeitschrift keine Bennhailung geÜBfert» und RalL gUiM
diesas VersSumnifs dorch aina kana Aniaiga dac forftegendei
dritten Auflage wenigstens atwas wladar gut madian M asii-
sen. Zoaächst ist dasseilie für das anarkannt vortkäfflloha Gjtt<
natiWm an Gotha, und sügleich für dl^enigni hdbaren Ljcaei
bestimmt, auf denen ain aoifiibfiichac Uniankbl in da« 8s<
turlehra artheilt wird. Oiesam Zwacka K^mifs ist das Otatf
nar kors» und mit Weglatsuag .tiafbrer Fonchnngen abgefili^
ivelcha der rdbmlichst bekaunta Vert» ao gawüii er sia Mm
.anstellen .kennen, doch in OamHlahait der nidisteii BeHhi«
mung dieses Leitfedeas für unswecknifissig eracbsat hat»
durch as denn möglich wurde» die Experimentalphysik näbi
dar angawandten Physik anf TarhSItaifsiuissig so wenige
an kriugeifc IndaTs amb hiarker allardingi t."g]fif!h kaaisb
sichtigt werden» dafs manche Oegenstknde. sur VaraalasSBB|
^ner mündlichen RrlXotemng bloli angedanlat sind, Walfi
gens ist dar Vortrag aker doronans klar und verstandlich» ^
dem Zwecke d«s Baches jemifii eingerichtet» In ItriiikrtslW srf
welchen die FlgiireB» grösserer Deutlichkeit wegen» Im TsaM
selbst gaaelchiial sutd.
Oigitized by Gdbgic
1063
Ree, binii aos mbreren G^ründAn ; In eipe |;«N|II9 Beor«
tlaeUong des Eineelnea sieht eingehen, und ivUl daher aur im
AJlg«nMiii«n ftetfificken, dafs der Vert ief d/]^«9i^fm Analcbt»
welche im J, ^8/o. beim Erscheinen dcß (i^ü^ge ip,
Dwtichland aehr aligenwiea Beifall fand,, trfu gei^li^fii ist»
oJbM jttdoob alle Natozemheiniiiigen hlofs auf Mfifn be^
kannten hypothetischen Kräfte &«rückzu|übj;en, Wew
«Im berückiaehtigtf daTs in dem letzten Deccii^iiO |di« JHaff/tche'
KyyttallitalioBalehie und die Stöchiometriii faüt gans nUfuneiii
In die Naturiwissen^chaften eingeführt tipd, «o^d yfß^^ mtüf,
SBicht unbeaehtet läfst, daüi in d,^ gediegene^ BeiM^bfitimgei^
dar Bsperinitola^hytik von Young^ .JUu/tumj, PU^fait^ Hwy,
Uius Bmidma 'und JBioi, mehrerer da^tsoben Werke iuch)t.
gedenken, tos dem WechteUpipIe 4er MdtQ entgcgen^gesetz»
tan XraHe keine Bede utp und. hierifi denopch d|e Natorphi»
nomeae mit mehr innerar jQonscquens snia^mengAsl^Ut und
geoidntt werden» al« es unserm Ermesse» nach durch die JSe»
togan, ob die dynamlikclie^ iUui^cht ohne weitere Freiing noch
immar als gültig angesehen» und der längst veraltiiliui« Ton
keiaam neueren SckrifisteUer mehr vertheidigtea, ^emyiligea
Atomisük entgegengasatsl werden kann» Noch auf e)ne Klei#
nigkeit ariauben wir uns den gelehrten Verl« deswegen auf^
merksam an madien, weil der Nntsen des Unternchls vt der^
Naturlchia haupuächiich mit aus d^ sdbaifeif^estimmnng dec
Beyrifie hervorgeht. Es scheinen uns nämlich gleich von An^
fanf an die Begriffe von Materie und Körp^ nicht getiug 'ge«
schieden t imd Jiicht hiniän|;lich bestimmt su soyh. Nach ftec»
Daf&rhaltott sind nicht jsowoU die Körper» sondern ps ist jieU
mehr dia Materie das Object der Untersuchung in der .Ni^ur*
lehre» ma Körper aber ist dif begrenzte Mattrie^ wobei daher
dia Ausdehnung nach den dcei .Oimensiouen untenchie^sn wird.
Walita der Verf. Uergrgan m wenden, dafs m^n auch ym
hiftfürmigen Kßrpem rede; so wurden wir er1qel^srl^ dafs es
woiü eigantlioh iAfMrmige Siil^staiiaea haM*«l>.
gleich auf die Verwirrung hinweisen, worin man sioi unfehl-
bar ahne scharfe Bestimmung der vorliegenden Begriffe ver«
wickelt. Bs heilst nämlich & 9»: . •fPlr kwnm kein ^anderes Mit"
id, UM ¥€n dem Da^ejfn eines Kärpers zu Sbeneugen^^ids den Wi^
itNtmtd, dm er unserm stgeeen Körper entgegengesetzt 9 oder den
turnt Eäfjter ihm entgegengesetzt^ wenn einer m dm Kuum^ iUn der
andere einnimmi, eindringen witLe fiecw wlU h^rher aicb^ W dia
Usbeneugung vom Daseyn der HimmekkÖrper» der Wolken
U2id anderer» blors durch das Gesicht wahrgenomin^i^n.Kärpec
edaastti» soudeoi Mob frageui wie es su aehmfj^ Hy, wenn
io64 J* T* Mayer A^ifang^igrüiide der Naturlehre«
der Chemllcer sich feinen Operationen vom Daieytt An
Ghlor's, det Seleniümt, de« Arseniks und zahlloser änderet
Subttanzen durch den Geruch überseugl; dea Gobniiah dtc
Reagentien gar nicht gerechnet.
Uebrigens ist der Verf. in der Anordnung des Ganzen der
feit Entlehen eingeführten, e^wifs zweckinäsaigen Methode gc»
treu ^ebhehcn, läf^t iadefs die Untersuchungen über die Wärmt
auf die Abhandlung vom Lichte folgen. GeiegentUch wiU Aec«
btJinerken, dur<; die Zuriickführung der Kunststücke det üBteiw
b'^'iDniichen Roger auf Täuschung* und Taschenspielerei« wie
dietei dureli H«- Müller nach $.«74. geschehen ist; nach necu
eren Unterinchungem durcsh Shnenttnij Hermbstädt und ander»
doch wohl unzn lässig' ist. VergU Hermhstädt Bullet. X» H&
1 u. 5« TiUoch's phä, mäg, 4. 4'%5* u. tu Ddfs aUe Körper vom
Magnete al^cirt würden» ein gani neuerdings durch H. P.
J&insteen viieder aufgestellter Satz, ist zwar früher in den hioe
S. .^24 angeführten Stollen von Coulomb bahauplec, aber fpitei
nach dar Autiaga ßioi*s III, 4 wieder sarückgenoninien, und
mafs %omit erst aus neuen Untertnchnngeii gefolferi werden«
chemische Theil der Naturlebre» wenn wir uns knrz so
Btt<dnicken dürfen, ist mit grosser Vollständigkeiuai>gehandelt«
um auch über die»« Gegenstande den Zuhörern die nötlngftan
Yi>rkenntni<7sc beim lilementarunterrichte mitzutheilen»
' Von dem Verf., welcher ein vortreffliches Compendinai
der mathematischen Geographie gescfc^ieben hat, IhTst sich er»
warten, d?fs auch dieser Theil der angewandten ^bytik bitt
fehr ^ut. bearbeitet i^t, welches tich überhaupt von diesem gan-
zen Theile des Lehrbuches sagen läDil. Nur einige Kleinig«
leiten will Ree. bemerken , nämlich an S. 446i»- äefs voUkona-
inen autgbkocb^ Barometer nicht leuchten, sondern blofi die-
jenigen, worin sich verdünnte Laft befindet» imgleichen la
S« 481., dafs Htndersiui, wenigstens ih dem ersten, uns bis jetil
iU Gesicht f^ekommeneti Theile seiner Reise in Island aisblf
von eineiü Geräu<che beim Nordlichte erwähnt. ^
Kin ai^eckmässiget Reifster erhöbet die Brauchbarkaü das
Werkes.
. I
AofMistgHiiidc der Kttorlebre simi BehiiF der'Verlcsiiagea fiter die Expe-*
fimentalphysik voa J T. Maybi, kdoigt ürafsbr. Horiratli'ttoi
fes^or der FhyM'k zu Göttinijen. Vierte verbesserte und irnwehUf
Asfla|€* Mit 3 £p& 6ött.'i|ao* XVi« €00 & ii. % Aiblr».
Ancb v6n' diete» Lebrbncbe der Natnriebie babnt untem M»
tischen -BIttter bisiier geschwiegen, ohne Zweifel dnrob faftMie
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J. F. Mayer Afifangsgründe der Naturlehre« ioC5
Venehen, indem dasselbe auf mehreren TTnirer?itKten einge-
liihrt ist, und der rühmlichst bekannte Verf. ntnmentlich in
den Lehren von dtr Wärme und dem Lichte die Wissenschaft
nicht unwesentlich erweitert hat. Ree, halt es daher für seine
Schuldigkeit, das Erscheinen dieser vievton in vielen Stücken'
Termehirttn und verbesserten Auflage mit kureen Worten anzu-
zeigen, ohne in eine ausführliche Inhaltsanzeige oder Beur-
ti)eilun[:; bei einem Werke einzugehen , welches sicher in den
Uändeu' alier deutschen Physiker ist«. . ,
, . • • « « *
Der VetL Ist in der wiMentchafilichen Darttellong dei
Gmen durch tJle vier Aaflageh derjenigen Ansicht getreu, ge«
blichen., welche derselbe in der ersten im Jahre. 48,04 erschie«
aenin negte» und \k%t tich soniit theilt.von einer Zurückföh«
rung aller Naturerscheinungen auf dae Wechselspiel von zwei
entgegenwirkenden Kräften» theils von einer rein speculativen
Consixttction der Nalurgeietie frei gehalten » wodunm er niin.
mchrn lich mit den heruhmteeien aut&ndischen Gelehrten auf
dem nümlichen fldiern. und haltbaren Standpunkte beündet.
Die Anordnung der ' einzelnen Absc^itta unterscl^eidet sich
▼on der. im All&enieinen angenoi^imenen dadurch, dals die
optischen Untersucliungen in %wei Theile getheilt, und die -
leichterepi vorangestellt« die tiefer in das Wesen der Sache selbst
eindringenden aber ani £nde des ganaen Werlcee hinzugefilgt
sind, weichet übrigens eii^ jeder Lehrer bdm mündlichen Vo'pt
trage nach seinem eigenen Gutdünken abändern kann. Auf
den ersten Theil der* Optik folgt dann ^ne ausführliche Un-
tersuchung der einfachen* und zutammenaesetzten Stoffe, welche
Grundlage der g^esammten Körperweli angesehen werden
können, und ein eigenes, diesem fo^;endet Capitel ist den Luft-
uder Gasarten gewidmet, worauf dann die Lehre von der £lec-
tricitat, und vom Galvanitmui folgt« Dals die sämmtlichcn
ehren deutlich entwickelt , zugleich aber gründücli und tiefer ^
m die Sache eingehejod ' erörtert sind, versteht sich von selbst,
bitich findet man iiberall die gehörigen literarischen Nachwei-
>uiigen der Hauptwerke iqU>er die abgehandelten Gegenstände.
N^icht ohne Nutzen und die verschiedentlich eingestreueten ei«
. e neu Ansichten de» Verf» und FJindeutungen auf dasjenige,
.% as hinsichtlich ^er anerkannten Naturges^tzte noch zwei- .
'elhaft und^ unbestimmt ist» wodurch den wissenschaftlichen
^^orschern Veranlassung zu neuen Untersuchungen gegeben
Die angewandte Naturlehre findet man hier nicht. Der
/'«xf. hat bekanntlich die hierunter gehörigen Lntexsuchungen
IB einem eigene»^ 480^ exidven^Aen £om^endio abgehand^itf
uiyiii^ca by Google
A066 Schok An&agigriindfi der Phyiiip
welchM anch in 4ifim Jaltfliücbm 4M fag. n^il gMh«
iendem BeifiOlft aageieigfc iit«
I
ArffenMgrnnde der Physik , als Vorbereitung; zum Studium der Cli|a^
Von Beniamin Scholz, Dr. der Arzneikundc «»d fwr«' der ■Ujt-
mcioea tcchnfichen Hn Ihr k.^ poiytMliniidheR Intlitii^^^ Zwei,
te tiiDisearbeitete und vermehrte AufUfit« Wl « «iPfM. ..W«M:«#^
XIV und ^ 9. Fr. ^Thlcw 8 gf^
Dieses empfehlentwettiie Lehrkucli der Phyiik in to «nwrn
Jaiiibüchera 1819 739 »i* |eliühwnd9m Lobe beurthwit.
und Kec. ijegnügt sicli daher, die icfandl eifölgte »eue Aufla.
ge mit einer kurzen Angabe der hinzu gekonudoiui Erweiie-
runden und Verl>essenuigen ansmigen. Auwerweientlich nt
es wohl, dafs jetzt statt d«t vorigen lehc schönen latdntschei
Tvi)en auf gleiche Weise geRUige deatfche xewahlt ^d; ab«
bedeutend ist das Hint^konmen von zwei KopfsiUran » wel-
che, wie das ganze Werk, sauber und schön gearbehei, «ns»
dem reichhaltiger als die vorl»n sind, upd deten ieltte mm
sehr vollständi^ie stöchiomelrisehe Ttbelie enthalt. • ^
Alle Zusätze einzeln anrnföfatettf wurde zweckwidrig eef»,
und Ree. erlaubt sich daher nor im Attgemeinen zu bemerken,
dafs cie sowohl zahlreich all gröttentheils wichtig sind , "»Jf»"
her daH Werk als ein ansfahrlicheies Lehrbuch Wim Nachtesea
geeigneter machen. Die Vergleichong des atomisüschen uni
dynamischen Systems, unter welchen der Verfc wzuglid^
der chemischen Principien wlsgcn dem letzteren d«A
eiebt, ist hier noch ausführlicher, als in der ersten Aufl»
Lc. begreift nicht, wie die dynamische Awicht mit «er
chiünietrie, welche jetzt allgemein $n der Ghemie eingeführt
ist, und vom Verf. gleichfefis angenommen wird, vereinter
sevn Kann, da der Widerspruch sogar Schon Wortes«^
tieaU Dafs die Materie ins Unendliche physisch thedMC Wb
und die Körper aus unendlich kleinen Theilchen, i«.««»®-
Sien Sinne des Wortes, bestanden, nimmt gegenwartig W^
Atomistiker an, eben weil das Unendlich -Jüdne *ein OeM^
stand der Messung und Bestimmung mehr ^
viele, wo nicht alle Körper sich in so kleine Th^^^,
sen, dafs ihre Grössen unserer Votstellanc, nicht aber —
Zahlenbestimmun^en entschwinden, welches gan MS
fahrung entlehnt i^t. Biot sagt hicr»er ebeki so wahr
lieh in seinem prcci's eJementaire: C'est une pitre queHwm A.MF
Si i^on parier äUutc di^isibüUe, abstraitc et ^cometriqitc f M
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Schob Afi^ngsgritade . 4cr Fhyaik;* . ^067
a aucun doute qu'eUe ne s' elende indefinimmt \, .... mais siVon veut
parier d*une di^isibiliic reelle et physique , nous ne pouvom rienpro*
nohcer d'absolu. Mit der Annahme einer Durchdringung der
iDS Uaendiiche getheilten Mutcric in den chemischen Mischun-
gen, nach S. 15, ist uusers ßedünkens die Theorie der be-
stimmten Mischung« Verhältnisse^ eben wie der Kantische Haupt«
n\t^ daf« der Repulsionskraft zufolge keine Materie von der
<.! dem durchdrungen werden könne (S. metapii» Ai^ d.^i^
h 5' ) gAnz unTerträglich,
Eine nützliche, obgleich nicht eigentlich in die Physik ge«
hörige Zugabe ist eine von S. — -45 mit^etheilte Uebersicht
(1(1 alle;emeinen Gravitaiionegesetze, nebst einer kurzen AnweiK^
düng derselben auf die Bewegung der Himmelskörper« Bey dec
Erläuterung der Gesetze der Pendelschwingungen ist diesesmal
auch auf die Schwungkraft der Erde Rücksicht genommen; in*
defs isb es S. 59 (vergL S. 516) unrichtig, wenn et heilst, dalt
die (gewöhnlichen, im Kreise schwingenden) Pendel isochro-
nisch und tautochronisch schwingen , (wenn wir anders hei dec
üblichen Bedeutung dieser Worte bleiben wollen); denn die
Zeit wächst bekanntlich mit der Grösse der Schwiagungsbögen,
und die Bewegung ist vom Anfange des Falles an zunehmendp
bis zum tiefsten Punkte, und dann abnehmend. Etwas anders
wäre es, wenn die Pendel ntch Huygens sich in der Cykloid«
bewegten. In der Anmerkung ist die Behauptung des Taxito-
chroniimus (richtiger Isochronismus) wieder beschränkt, aber es
ist auch nicht ganz richtig, dals bei einem Schwingungshogen
von 15^ der Unterschied erst nach vielen tausend Schwingun-
gen merkbar werden soll wie sich aus der Berechnung dec
hietüber vorhandenen bekannten Formel, und aus Lalande*s
gleichfalls sehr bekannten Versuchen leicht ergiebt. Endlich
würde es auch zweckmässiger und belehrender gewesen seyn»
das Gesetz, dafs die Pendellängen sich wie die Quadrate dec
Schwingungszeiten verhalten, auf das Gesetz voui|Falle der Kör«
per unmittelbar zurückzuführen , als unbeatis&llll 211 JielUiai^tenf
dalf man dasselbe aufgefunden iiabe.
Der Abschnitt über Aerometrie ist anselinlicli , und zum
erweislichen Voriheile des Werkes erweitert. Gelegentlich wol-
len wir indefs bemerken, dafs S. 105 der neuen Auflage, wie
in der alten Kastners Lehrbegriff der Mathematik, statt Kar-
stens angeführt wird. Auch die Eigenthümlichkciten der ver-
schiedenen chemischen Systeme von Bergmann , Berthollet und
Berzelius, auf deren Darstellung Kec, bei der Anzeige der er«
sten Auflage aufmerksam machte, sind sehr erweitert vorgetra-
gen. Inzwischen bedauern wir, dafs unsere Beuitheilung dem
Ytxf» nicht zu Gesichte gekoauneiiy und dals sonst niemand
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ip08 Sohols Aahngigrüade der FhjsUu
'^M ürf die auch hier wie4MioIte, aUer^fiffahran^ widentrei.
^end« Behauptung aafmerktam gexnaicht hat, Half eine Giaslin-
•e voH^iner GlaitafSal, wövaM ti^ gelegt wird, durch Repol.
tion in tineni Alntaadt Von y^^^ Zoll gehalten werden foU, al>
to weiter, olf die 'Sohraubengänge der feinsten Schrauben von
Hepteld srnd, ekiV aeifallend falsche Behauptung, welche noch
obendrein alt von NevttOB herrührend angegeben wird« Ein
«el^er Antoritati-Olaube, wenn Newton wirklieh ^ear S^tt be*
hauptet hätte, sollte doch keinen denkenden Schnfketeller ga»
ftiHgen halten. In detn Abschnitte über die Optik sind dieZn-
eit^^ Terhältnifsmäs^i^ nicht '§0 tahlreich, inzwischen itt die
ÜLfehrtd der Polarisation nicht ganz mit Stillschweigen übeTgao-
gen, aber doch imrfier noch kürzer abgehandelt, alt aie et ih-
rer Wichtigkeit wegen verdient; denn wenn man alles -des zu-
fammennimmt, wai Malus, Seebeek, Arago, Brewster, Her-
IcHel, Presnel und at:iderc in dieser 'Hinsicht geleistet haben,
so kann man füglich' dieses für die bedeutendste Erweiterong
der physicalischen Wissen Schäften seit Ififsrton's Zeiten erkU-
ren. Dafs WoUnsion's periskopische Brillen mehr als endete
spiegeln sollten , wie S. iS02 behauptet wird ^ ist Ree. nicht klar»
und eben so ist S. fi05 die Angabe, dafs das menschliche Auge
noch ^/^o bis l^ini^ deutlich unterscheide, zu beschränkt,
indem die viel dünneren Menschenhaare, Glasfäden und sogar I
6pinnenfaden noch immer genau unterschieden werden können.
Vorzugsweise ist die Lehre von der Wärme umgeiirbeitet,
und erweitert, und hat namentlich in dem Ahsc)aniite über dis
Gesetze der Dampfbildung sehr bedeutende Zusätze, theils aas
andern Quellen, theils und hauptsächlich durch eine z^^eck- i
tilässige Benutzung der Beobachtungen des H. Wells über dea
Thau erhalten. Zugleich bemerkt man sowohl hier als bei deo i
l^ehaltreichen Untersuchungen über die Erzeugung der Wärme,
dafs der Verf. in der Regel nicht etwa die fremden Ansichlea
in sein Werk übergetragen , sondern alles geprüft und sich selW
Ärst zu eigen gemacht hat. Man wird sicher, namentlich diess
letztgenannten Untersuchungen, nicht ohne Interesse lesen, »
Bec. freuet sich, eine von ihm selbst unlängst ausgesprochene
Behauptung als dis Resultat einer scharfsinnigen Prüfung dec
bis jetzt bekannten zahlreichen Erscheinungen aufgestellt zn fin-
don, wenn es S. 286 heifst: »Diese und noch viele andere Bfi-
»^piele lehren, dafs Feucrerscheinungen hervorgebracht werden
»können, ohne dafs Sauerstoff unter ire;end einer Form mit
»ins Spiel kommt, und dafs das Feuer überhaupt nur der ß^erkändi'
^ger einer sehr schnell und mit grosser f^ersvandtsvhctftsthatigkeit vor
9siih gehenden chemischen J^erbindung is/.a Als Kleinigkeiten er-
lauben wir uns zu bemerken» dafs schwerlich jeoials eine -fiu«
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Schols AafiiDgsgründe der Pby^ilw 1069
insel bis zum Acqaator gekommen ist, wie S. 255 fcefaauptet
wird, indem sie nicht einmal die portugiesischen Küsten eriei~
eben, und die S. 257 auf die Autorität von Gay-Lussnc nach.
ge5:chriebene Behauptung, dafs der Siedepunkt des Wassers in
gläsernen Gefässen höher liegen soll, als in metallenen , ist nach
den genaueren Versuchen, welche Ree, mit seinem Coliegen,
dem Hrn Hofrath-Gmelin im hiesigen chemischen Laboratorio
angestellt hat, in dieser Allgemeinheit unzulässig, indem viel«
mehr die Starke der Wärraeströraons und die Beschaffenheit
der Oberflüche der Oefasse, hinsichtlich der Wärmestrahlung,
den Siedepunkt bestiuimen, welches auch mit den übrigen £r«
scheinuugen des Verhaltens der Warme wehr übereiiistiaiDit«
S, Gilb. Ann, Bd. 57 vS. 211, '
Die Eiectiicitätslehre ist fast ganz unverändert geblieben,
desto mehr Fleifs aber auf die Umarbeitung des Abschnittes
über den Galvanismus verwandt, nnd dabei sind vorzüglich die
neuesten Ideen und Ansichten von Davy und Berzelius benutzt,
um den Zusammenhang zwischen dem electrischen und che-
mischrn Verhalten der verschiedenen Substanzen deutlich dar-
zustellen. Diifs eine, bestimmten Gesetzen unterworfene Wech-
selwirkung zwisi hen chemischer Anziehung t Eletlricität, Wär-
me, l iclii, und wie wir seit Oersted ts Entdeckung wissen, auch
Magnetismus statt finde, ist unleugbar, und wir wollen hoffen«
dal^ die Gesetze dieses gegenseitigen Verhältnisses bald aufge-
funden werden; aber deunoch ist Rec# nicht geneigt anzuneh-
men S. ^71 »dals Electricität und Chemismus als gemeinschaft-
i'liciie iSesultale einer dritten, bi'iher unbekannten, vielleicht
»blos in einer ursprünjjlichen Disposition der allgemeinen Grund-
»krafte der iVIatffrie bestehenden Ursache« anzusehen sind. Sehr
sinnreicii ausgeführt, und mit höchst scheinbaren Gründen un-
tcrstülzt ist gleichfalls der Satz S. 575 "dafs unser gewöhnliches
»> Feuer nichts als electri<ches Feuer, und das Flämmchen eines
"Nachtlichtes von dem zerstörenden Feuer des Blitzes nur dem •
»Grnde, nicht der Natur nach verschieden«* seyn soll, allein
es dürften vor allgemeiner Annahme desselben doch noch viele
höchft triftige Gegengründe zu beseitigen seyn. Rücksichtlich
der trocknen Säulen findet sich Ree» mit dem Verf. in gleichem
Falle, wenn letzterer S, 555 sagt, dafs seine Säule oft ohne er-
v^eisliche Ursache still steht, und nach einiger Zeit die Bewe-
gung wieder anfängt. Die Ermanschen (nicht Erckmann , wie
^. 352 steht) Versuche über die verschiedene Leitungsfähigkoit
der Körper hotten wohl eine genauere Darstellung , und die da-
gegen gemachten Einwürfe von Coiift^Uachi und Brugnatidii ei-
ne kurze Frvvähnung verdient.
Za den Uj^ex»ttchuDgea übex den MUgn«ti«20ii« iit im Wu-
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107^ Scholz Anfangs^ünde du Physik.
•ntliclicii blot «in« knn* U«tatielit ifot Jüngst bekimit gi.
woffdenttii •Itdnwnugntitlir.timi Vamdba hixuragekoiiiaMa, mmk '
M IM» sieh von dam iiaiiefongeii«ii und genmden Uvthiüe i
Verfi« trwttden« d«Cf «ff dieta KttcheiBongtii füg fdiwüiig- I
•rkttren killea nrnftte, ud fc«iaM dtr liiibet daififeer aufge-
tlilhan TlMOiMi haMigwi k«uict* Dia eben ent Muuii*
Itewerdetien Vefittche und Toslaiifiiien Erkilffanoen des IL w
iUtbe«fl and de« Reo.» mldür leisiere leider iuitb dne Qb-
pSCittebkeit an der Voftteimng d«r begonnenen Vertncbe gddiH
deft Nemfde^ namentlfeh nm &r Lage der vier nuffneiitcheii Pek
oder pelaeiicben Liniea am LeUnngidiBbte vdUig genan auf-
sttfiaden^ icentiien dem Veit noch nicht bekannt leyn , wer«
den aber ohne Zweifel die bitherigen Andcbten weientlich mo-
difidüen, da dcb der eigentliclieFand«nienialver«iioh, mrelchen I
Ree» noher tchon mehr ab bundertnud ohne abweidiende» le-
tnkat wsedeifaok hat» enf keine Weise beaweifaltt lafst» I
Oer dritte Haepiebtchnltt» über die Alinospbüre, entbält
M 'den bedentenden ZniStient aamenlüdi nbar Temperator
devBtde «nd der LofI, iiotbarniiiohe Linien , Battimmuns der
Haben mieU«dener Oependen der Eide über der Meeresfli.
die, dei Mlschungsrerheknifii dar fiettandtbeile der Atmosphä-
re, Vevdimitiuigslefare, Hettorsleiae und dnige andere Gegen.
etinde den gröfiten TheU desjenigen , wae tenst in der so^e-
BafiMien angewendten Phyeik TOigetfami esird , und auch hei
der DarsieUeffg dietee Tiieili bat der Verf. im Ganzen die i^e-
tien QucMin nh l^luger Autwahl beneta^ Keu und interescant
sind die S« 4^3 aus , nmndlaohen Nachrichten des Hm Gieseke
erbaltanen Angatm , dafii wihieod sieben Jahren in Gröniacd
die böebfle Temperetiur eeog» K. «nd die niedrigste = —54*
beoboehtet Werden^ deipleichen de« Hm Staatsrath Steven, dali
%vährend «itte« vterjSirigen Aufenthalts m Kislar am Kaspisch«ii
Meer (beiUfnfig unter N, fc) die fsröfsie Kälte =—250 R.
und die größte, jäMMeß 'm^mdang anhtdtenide Hitze — 3*^« R.
betrug. Indem die ietrtere Grösne aber die Wärme des Dlutei
beträchtlich übersteigt, so mofs Ret« sie in Zweifel ziehen, o.
ist geneigt, falls «icht ein Irrthnm in der Zahl obwaltet, die-
selben einem parliolien Einflüsse irgend einer Ursache auf das
beobachtete Thermometer suzu&chreiben. Die Bläue des Him-
mels erklärt der Verf., wie gewöhnlich , aus einer blauen Tin-
girung de« Atmosphäre. Bec, verweiset auf seine kurze Andeo-
tung in den Anfangsgründen der Physik $. 154 und die ausführii-
cbere Abhandlung in Schweiggers Jonrnale Bd. 50, worin er '
dieses vereltete, urwi daher schwer zu verdrängende YorurtheiJ
bestritten hat, indem jede Anwendung desselben,* wie auch '
hier geschkbt| steH in die auEaliendstett Widersprüche veini-
s
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Schola Anfangsgründe der PhyaiJc. 1071
Mt Et foO nanilicli 406 Luft «mf bohcii Borgen inpkm
jir endigen» weil der itidlltiter liegeiide nnstchtban» also
Mrivme Baum lie üete fSrlit» AUeiii ^^^er schwärzt Grund
bft «och. hinter der alt blau angtnommenen (mber doch die
bicfafailendeii Lichtstrahlen > gegen alle sonstige Erfahnin&
Idht blaii förbenden) Lvft, wenn man lich aar flacher Erdö
•findet y nnd da alsdann noch eine dickere, folglich dnnkler
IrfSrMe blane, Lnftfcbichthinmkoinnity to mHste ofTcnbar das
itgeotheil statt finilen, vvie ein Jeder ohne durch die herge-
rächte Vorstellung befangen zn seyn, sogleich zugestehen wür«
e. Daniels neues H)grometer war dem Verf. wahrscheinlich
och nicht bekannt, son^t würde er dasselbe erwähnt haben*
>er rothc Schnee S, 508 gehört im Allgemeinen sicher nicht
iiter die meteorischen Prodactc, sondern ist vielmehr ein ve-
etabilisches Erzeugnif^, wie sich nach den interessanten Un-
Tsuchungcn des Hrn Bauer in Kiew« Green kaum bezweifeln
ikU S. phil, traiis. 1820. II, 165.
Als ein ganz neuer Abschnitt ist diesesmal auch die Aku«
tiV hinzugekommen, wie jeder wegen dadurch erreichter grös-
erer Voliitändigkeit des Ganzen hilligen wird. Indem hei je«
er Bearbeitung dieses Gegenstandes in deutschen und franzö«
tfchen Werken gemeiniglich Ghladni's treffliche Untersuchung
eil zuai Grunde liegen, so kann die Critik sich jeder weit-
iuftigen Erörterung überheben ; indeFs zeigt die individuelle
Darstellung in dem vorliegenden Werke abermals , dafs der Verf«
aeb den Inhalt dieses Abschnittet torgfältig durchdacht hatk
tei der grossen Ausführlichkeit, womit dieser Gegenstand be-
Mdelt ist, temifale Ree. blos eine nähere Angabe der durch
Tehende BewegoBg von Stäben erzeugleli Tdne, weldie ifienig-
leas bei glatemen Stäben nach einem noch unbekannten Ge*
Bize eile weif eine Quinte tiefer sind^ als die durch dieselben
ertety beachten La'ngentöne. Die Abhandhrng über die Be^
ioimiing des taecif» Oew. 'dteK^Efmr» nebst den reichhaltigen»
um Thesl tabellaiitchen* Arineben der Zeitgleicfattttg nnd ZSeit-
intbaliang, der Llbigent VllGben nnd ftaummafiie, d^ tpec»
UitlfliMe n. s. w* sind ili Aeser Ausgabe sweckmilsdger als
Hee» hat diese neue Anlhge, wie die erste, mit grossem
rtegnttysu nnd vielem Intereese geleieh, nnd hoSIt in dietec
Aaieige, telbtt duich Angabe der kleinen» teiner üe^
;üng nach noch vorhandenen Mängel nicht unbemerkt
m haben, wie sehr er die trefffiche Arbeit des Ver&»
y inhiiaea weiXs,
Muncke*
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Dierbach Ai^leit. z. Sludium d. Botanik.
AaUitang zum Studium iler Botanik. Für VorIeKun{en and tarn SeAtt-
unterrichte von J. H. Dikkbach Prof. der Med in Heidelberg. Mit
i3 Kupfcrtafelri. Heidelberg ig2o» Neue acadcmische ßuckiittodlua^
vqo Carl Groos. 3 i6 kr*
•i
In den letzten Zeiten ist die Botanik in allen ihren Theilcn
n»it so grosier Vorliebe und so ausgezcichneteni Fieisse i>eac-
beilet worden, difs die älteren Lehrbücher, deren man sich
bisher für den ersten Unterricht bediente nicht mehr (so vor-
trefflich sie auch sonst sind) genügen konnten, indem sie so
Manches nicht enthalten, was seiner Natur nach schon bei den
Anfangsgründen eiörtert werden muFs^ Dafs die Bearbeitung
eines neuen Lehrbuches Bcdürfnifs war, geht schon aus den
gleichzeitigen Eischeinungcn ahnlicher Schritten hervor, welch*
jedoch erst mich \ölliger Boendi^ung meines Buches bekannt
wurden, u. die wären sie friihcr ersciiienen mit die Hexaus^jlbc
des gf'genvvärtigen hätten ersparen können«
Bei der Bearbellvng dieiet Ltit&deiM war ich bonäl^ im
Wicbtigitef dem Anfänger Wisfenswurdigfle «ufemmmoifiMPta
und diet k^rs, d6atli9n und in tchickUclMr Ordnung toi»
tragen j ich vermied nicht ohne Orand eilet blot SpecuUiitiv
auf rein individuellen Annähten, nicht aber auf £cfabreag
und Beobadilimg bendiendet in. der Uebmeugoog dab «• dcai
Anfänger lieilMmer ist» wenn man ihn mit lingti enefbamm
Wahche^tan verttaut m^cbt, .ab ihn mli dem Spiele einer ra>
gen :Pbaniatie' nnteriitflt, lo anaiehend andh ^Mta lattie
thode dem jugendlichen Gdtie teyn mödtile» War daher nem
Theorien und Hypothesen aofttaltan will» wählt gewüi im
alletuoschicUicht^n Pitts, wann or de auertt in ainaaa Cm»^
Sendium vartragt und dies bt dar Orund, warum ich fifattii
lanchcf meine digana Amicht snrucfc hielt» aacgfüüg in. im\
Antwahl dar Satze war» und übefhanfit allai vermied^ .waa 4mi
Anfänger irre leiten» odar ihn in UngcfwiTtheit laaien konmik
Der Umfang der PotaiMb itt to groXt, daft et unmögUcIrW:
auch nur die ersten Orundtitsa ihrer einxelnen Zweige in
nem academjschen Jjahrcurse vofsutragen; et nuifi dabm
Attswabl getroffen, und nur das aufgenommen werden»
dem Schüler vor allen Dingen au wiiien nöthig itt» um
mit Vortheil tiah dem fernem StnditMn dieaar V^a»
nbarlatian kännen* Diese Yonuigsweite an bea
Zweige tipd meiner Meinung nach ^die Syttemkunde
Anfimgsgriiuide der Nat^rlehre. der Gewichte» daher 'Onc
aind mit denen ich mich in gegenwir tigern HandbwtJm
tchäftigte,
(Der Biicbiiffs fakQ
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T
68* Heidelberger 182i»
Jahrbücher der Literatur.
IMctbaoh A«Ieltim( mm Stadium iitt BaMik»
}ie Erlernang der Kuntt^pracbe ist für den Anf^
«Ulicfa, so viel Mühe sie auch macht; in Deutschland und he«
undert in Frankreich wurden eine Meo^e KunsfansHrücke he»
anniy von denen ich kaum die Jfülfte und nur solche auf-»
abro , die wirklich von Nutzen seyn könnten » hesonders für
^9 Studium der natürlichen Familien: alle neue Ausdrücke
jiften nicht übergangen werden , denn ohne sie kann mntk
lehrerc wichtigt^ Werke wie z. 6« Uohert BroWnl Flora voi^
ieuholland, de CandoUe'f Pflanzensystem u* n, vv. sthlechthia
icht verstehen; ich bearbeitete die Terminologie der ßlümea ^
ad Früchte an^führhcher, als dies in den mir bis jetzt be«
•nnten Lehtbüchem geschah» in der Ueberzeuguii|^, dafs umti
ei diesen wichtigen *l heilen nicht genau genug teyn könne;
hiHitrT befolgte ich bei der Darttellang des Ciisnefchen Sy«
das wohl noch lange für den mCen Itnterricbt das
eeäuifittigfle bleiben wird, ohne deswegen Ai€ Wichtigkeit
ei Studiums der natürliüieii Familien tn Verkenn^i!« worauf*
ninicbeDd aufmerkte» gemacht ist. — <> feiiie Anleittiiig itim
tadl«n der Crypiog^mle Enthält dieier LeiiMen naciiti weil
in §mt eben to groee et Bach alt das g^geäwärtigff erfordert ^
ifdf m-atwat. Ocnagihoendee au Uelern^ denti ditf kttrten ^
bmeribingffn wie de bie {etat in den Lehrbflchetn gebriuclu
Idi tmen» teidien wie ich ndcb tfol daa i»efiiillmieu« über«
BQgt hidM keimwegs bin; atKÜi ist et niehtt weniger als sweck-
litslg, wenn Jbei dem Unterrichte in dielen 6e%tldite%
in meitlene abgeiM^fi und in dlett WiniefttoiMten belrielien
Mf die in dm gaoaen Budie aerttrenie SS»x# kuiünnienleiea
MiC Mndi tNit weniger konnte die PAtM^acUmAA aufg
{Poemen werden« die wenn sie tnlt Ifutsen vorgeUageü wer-
en eell# weit grössere Kenntnisse vorauf setzte alt niütt Voll
en Anföngern im Studium der Botanik erwartet! biMMhtigpt
was auch von allen übrigen Zweigen det Botanik gilt ^
elbtl eine iui^ia9s«A4e J^ilaax^üghyftioio^ie konnte iipd slllUf
Ǥ '
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1074 Dierbach Anleitnng %nm StncUmn der BoCmik
diefes Buch nicht enlliallen; es ist deshalb blos eine kune
Pcirstcllung der Er5chein\ingen des Pflanzenlebens aufgenojc-
men und bei ]edeni einzehien Theile in aphoristischen Sati^o
dd« Wiuhlig^te von dessen Bau und Function voran geschickt
worden, weiciie Satze in d*»n Vorlesungen als Stützpunkte die«
nen ) um darüber ausführlich und in allen Beziehungen ii
•precheu« Ueherall ist die Literatur berücksichtigt, und ich
gliube eine nicht unschiukliche Auswahl getroffen zu htb?n.
Aus dem Gesagten geht hervor, dafs es nur die allerersten Aü-
fangsgründe der Botanik sind, die ich mir darzustellen vor.
fiaiiai , aber ich glaube dies aiicli auf <olche Weise gethan zu
haben, die dem jetzigen Zustande der Wissenschaft angenies^ta
ist, und bin zufrieden , wenn die Schrift nicht ohne Nutiea
wird gebraucht werden. ^ * '
Bei dieser Gelegenheit mnfs ich r in ige Worte über eice
Kccension meines Buches, die in der Jenaischen Literatuxzci*
tung (Januarheft /^s/ Nr. 15) steht, sagen. '
Bither war ich immer der Meinung, man müs^e, um eine
Schrift richtig beurtheilen zu können, mit der Materie, vgl
der sie handelt genau bekannt seyn, man müsse, wenn man
den Grundsätzen de« Verfassers nicht beitrete die entgc^ecgt-
setzten Gründe dazu anführen, ei dürfe dabei keine Verdrehang,
keine Unwahrheit vorkonnuen, und in jedem Falle in cineio
solchen Tone gesprochen wenlen , der dem Gelehrten ziemt u.
anstandig ist* Nun fordere ich jeden Freund und Kenner der
Literatur, besonders abur die Botaniker auf die angezeigte Re»
cension zu lesen, um «tich 2u überzeugen, dafs dort von allen
diesen gewifs nicht unbilligen Forderungen auch nicht eine er-
füllt ist. Der Verf. dieses Machwerkes ist, wie aus dem Gan-
zen hervorgeht ein Nachbeter der neuesten Naturphilosopheo.
und dafs ein solcher viel 2u tadeln finden würde, kam mitpi
nicht unerwartet. Der gelehrte Herr will, dafs von einerphj-
tonomischen Metamorphosenlehre bei der Darstellung der Grund-
2Üße der Botanik ausgegangen werden soll, wogegen nur
einzige zu erinnern seyn möchte, dafs wir die Motamorpboie
der Pflanzentheile noch lange nicht aiehöri^ kennen, folgUdi
'auf sehr unsichem Grund bauen würden: auf sie sich stütieo4
kann man, was so leicht ist, einen botanischen Roman, niciit
aber ein brauchbares Lehrbuch schreiben. In der Vortede tai
xneinem Buche habe ich die Männer genannt, deren Werke ickl
vorzugsweise benutzte, und nirgends die Quellen verschwiegeot
aus denen ich etwas nahm; weil ich nun einige Sätze aus
Her Schrift De CandoUe's entlehnte, und wohl zu merken diti
eu drücklich erinnerte, ^man ^ehe f. 5 ) so nennt dies der H^l
fccceai. tine gtltltru BanktrotUrldärmg^ ^ — iuae aok^g^
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Dierbach AnleitUBg zuiii Studium der Botanik. 107^
telirte Grobheit rerdient eigentlich keine Antwort. Vorzüglich,
ereifert er sich darüber, dafs ich die Naturlehre der Gewächj«
jpn philosophischen Theil der Botanik nannte und dahin di«
^tomie und Chemie der Pflanzen zählte; er ma^ Recht ha«
len, denn man hat den abgetchmack tasten Unsinn mit dm
Hamen philofophischer Forschungen belegt , der hei einer so
ihwierigen Wissentchaft natürlich keineii £ingang finden darf;
|mt würde ich meine Ansicht von dieser Sathe näher erör-
»m, wenn es ihm beliebt hätte, deutlich tn zeigen» welcher
rheil eigentlich der phUotophische heisien inusve^ was er aber
leblweislich nnttrlief«. — Beiläufig ist su bemerken, daft aU 1
P d|e49robheiten, 4le bei dieser Gelegenheit mir gemacht wer-
leo, auch' einen der geschiittesten jetzt lebenden Gelehrten
Bit iMiFen* Ich dtite eine .Sieller »die Natnrlehre oder ilie
^litffophicche Naturkunde^ der Gewichte, khrt den Innern
»in nnd die VeHialtnUle der Iflsd^inig, aI»o die Anatemte
hnd Chemie der Pflantoi kennen« etc. (Sprengel Anleitung sat
■iwmift der Gewiohae, sweHe An»fftibe ir Theil, Halle t8>7
nie '6)* Oans.betondert 3bt der Hr. Recent« telnen Scharf
wm nm die von mir befolgte Abordnung bei Beschreibung des
ijhniimhelle Iftsherilch tu maoben, eie Ut Ihm ein ZIckiack
M der Uebe rgang von der Marne tnr Frucht ein Sako'mw^
m. Was dat letale anseht, ui In hier oder nirgend» üöthig
Kl erinnern Risum teneatis ami'cif and was das Zickzack letbst be*
nfhf so berufe ich mich auf den erklärten Gegner der von
)ir angenommenen Grundsätze, den Herrn Prof. Wilbiand in
»iesscn, dem es wahrlich nicht darum zu thun war, meiner Schrift
Wort zu reden, sondern der vielmehr so viel möglich daran
>^elt und entstellt, auch eben so seltsame als schlecht g<*gfün- ^
lite Anmerkungen beifügt, di»?ser «:agt in der Isis isj. Heft 1820 '
911 (was mir nie eingef.<!Ien ist zu behaupten) : »Wenn die
winenschaftliche Botanik in der Terminologie und in derSy-
nerakunde besteht u. s. w. so hat das Buch unstrei-,
lig seinen Werth; es i«t unter dieser Voraussetzung dem von
Sprengel erschienenen vorzuziehen, da in demselben mehr Ord^^
nung und ein grösserer Fleifs anspricht,^^ Nun wird doch wohl
prengc'l, der schon so lange Jabre zu den gelesensten und ge-
:hatztesten Sch^tst^eUem gehört, Ordnung In seinem Buche
^ beobachten wissen; es viird mir dtimit eine «ngesuchte Eh»
B^ei^Mfiesen, auf die ich keinen Anspruch mache; aber es mag
hn 'recht handgreiflich zeigen, wie schön das Unheil der Na.
i^lnlosophen über einen Gegen<itand, den sie verächUicb be-
BUdebi, übereinstimmt. (Den Aufsatz des Hrn W. win'de ich
^getif an dnem passenden' Orte belecichten) Selbst die
amdaeng der sf edellca Kuniunsdrücke bet des Hr« BiMcent*
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10^6 Dicibach Anleitung zum Studium dar Botttiik;
•einer krititdien Betrachtung gewnrdigli «r findet e»
gewurfdt, wenn idi Meraur nnd qtmmiBi — fiuct^ktuu und jfc-
räis Ku^emmenbringet und scheint daii«r nicht im, wiiaeA,4ali
diese OegeniSise so nnd eal keine andere Welse nosemmesy»
eteÜi werden dürfen; ich ennche Ihn, die. ton Ihm lelfast d«
lirte T€tmuu hotamei von Linne oder dessen Fkilosophia Aoinh;
CA gefälligst nachzulesen. Ich Mib nüpht, ol| aMdiük^
oder aus Unachtsamkeit tlehl der Herr Beeens. raiMbM
Stt aphjrUus, )eder Schüler sUdit eher • dafs ersteret Wort ^ m,
nnoAiiielbar vorhergehenden refUmus d^kxus »• a» w. flsMiu
die hei diesen Worten in der /en«sr Llteratorseiloxig stebtete
Aosriifengsieichen verhinden leater, als leb ea au sagen Ins»
che» des Recemeiiten crasse Unwissenheit» Er ast.nnieMete
siit d^ Aofoahme mehrteerSnnstauidrnckeane BichfurdsSchnf«
ten nnd findet es bessert wenn de» Verl. sich mehr an Jlirkl
gehalten hiitte, der »gOBa ?emeohIiisigl« sej« — . — Sogdl
•s , wenn man keine andeie Absicht hat» als — an tadsta^
mid die Bücher ni^ht liest, deren QeortbeUiing/man.sIcbsai
madst ; es sind nicht nur mehreae Werke ICMela aqsdn^
lieh gf-nannt» . fondern anch häufig Stellen- ans denselbett cbidi
Der Reoensent in der Münchner Literaturaeitung hat Imssst ^
lesen, denn derselbe sa^t (Nov. i8n9 Nc^g«) ansdrückllch: »Od
•Hr. Verl. hat aber das bleibende Verdienst» unter dfm dcslJ
ascdien Verfassern botanischer Lejuriiicher der erste gewi)seft n
»seyi^t der auch die Tenninolo|die der Samen, nach dem.fW^
»spiele der Pranaosen, nach Rkkard nnd iürkd'dw i^nsem
mschen Gärtner besser an schl^txen wnftten, ols wir adbst» fiiiki'
•acht genommen hat.« .
Ich habe bereits oben erinnert, daa für m L^boch,>l{
den ersten Anfängern bestimmt ist, keine anhaltbare Hjpetl^
aen nnd leere Specuktion^ taagtcn , data sie vielmehr not m
ichere , wenn auch langst hekaon^ Wahrhelten avtnelimen sdh
ten; ob dies eben ein selbstiufrledenes, gemädili^bes ffioiai«
achrelten in dem alten vielbetretenen Gleise und m Entssan
anf alle Prodacüi^tai genannt werden darf, nberlasse Ich^Ah
dem auT Beitrtheilung » so wie oh es deshalb eines AntttjMy|
zur Seibstthat hedarf , woc« wie der Hr« Aecem* sich frsM
achaftlichtt aufdrückt: akeino taage au herb, kein ^tajOhsMj
apita ist « ' Ohne den Sabti mmtde in 4er Logik des .Hg^
Recens« weiter berühren au wollen, frage icl| nt|r< Bat dyni
he gd^ nicht«. Neees und Eignes, es von den übngen.fi|A^
teats«.hen f ehrbüchem der Botanik onterscheld^dea findsi^^
nen? Wirklich? ^ nun dann, so befind^ Ich mich laijlp
selbefi Lage, von der ein wpiilb^liannter und afdir gesdiiq^
Botanilcer^ -vor gar Janger Zial in der Sfincbe seinei^ZcstaM
sich folgcudermaseu äussert : .•Wellicher^nan auGi sittfev aah<
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Ubie de spongU madiuu 1077
gaxLgnm BSdMii i«r natseo aller handt faehMi tatUtt be-
ntetobai» daft man ibine waiUer illditt oewas fürbdngen kan,
»dam langt dUa maia arJmyt gar nicbt, haba et tinem toUU
«ebfli allipviaieiideii Oatellen auch nit getchribeo.« '
Ich bin fett übenaugt» und gewus sind es noch >iela mit '
Hdrt dad der Tadel einet spiehm Aeoenteai« ein «nsweiHea«
tiger Bewait der BiEachbarkeH einet Buchet ist, und daft die»
jezugeo Scbriilen, welche er nach teinem Oetcbmacke Bndet
aban nkht sn den sweckmissigen gehören» Wat er auch daher
Itmedün gegen mich tchreiben .mag» wird von mir nicht wm»
ler bernckti^tigt|oder beantwortet werden; ja Ich fühle mich Ten»
pflichtet, die Leter dleter Jahrbficher um Veraalhung su bitten, tlo
«nen Augenblick in die anfiwnndllche Oeeelltchm einet io asir
regittan Becenaenten gefuUt xn haben» —
Oierbech»
ComtDentatio PhafUMCdlogieo • aiedioa ilt Spon^it marini* Aoctort
ABonem FutiCHTBOOTT VaiiB» mhiaae et Oinigiie Dactoie»
ligiäm igeo» ar & 4. Sggtw
Dto Absicht dee Hm. Verbttert Aeter kleinen Schrift geht
dahin die Wldertprüclie zii beleuchten» die unter den Aerzten
in Hinticht der medicinischen Krifle det Meerschwamm es oh-
Wten« indem lhn>iuige als ein fortraffliches Mittel schätzen»,
andere Ihm nur eehr geringe oder gar keine Heilkräfte zu^^e«
stehen jvollen* Nachdem der Hr. VerlL ^on der Naturgeschichta
der Spongid t/uorma und den daraus gebräuchlichan pharmacau*
tischen Fräpvralen gesprochen hat« geht er zu der äns«era und
innern AttWendting det Mittelt über» ucrd sucht durch viele
Belege atit den Schriften gesdiitzter Aerzte die Wirk^arnkpit
des gebrannten Schwammesbetonderftgegea den Kropf darzutbun«
x^orin man ihm aHerdings beistimmen kann« wie es denn auch
die tägliche Erfahrung lehrt. — Besonders beschäftigt sich der
Hr. Verf. mit der Ausmlttelung des eigentlich wirkenden ße«
standtheils der Spongia u$ta, er führt darüber die Meinungen
itterer und neuerer Aerzte an, ohne tieh jedoch rölli« für die
Angabe eine« einzelaen zil erklaren« glaubt aber daCs de^en
Krähe in den empyreumatischen Oehltheilen und deiiv fluch» '
Ilgen Laugensalze, welches sie enthält gesucht werd/n meiste«
ivorauf denn auch die Zuhereittingsart und Verordanne^weiso
Rücksicht nehmen müsse. Daraus geht nun hervor, d £< dtftn
Hin. Vezf, das neueste Mittel gegen den Kropf , die Jode oder *
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1078 HafisUmd tAfwi i fom lei Medbcian cet.
Jodine unbekannt geblieben ist, so wie d .Ts die neuesten C\m^
xaiktt glauben» die Jodme nidche ein Benandlheil des Bade,
schwamines und mehrerer Tangarten aus, von welchem des
ersten Kräfte gegen Kröpfe und scrophulöse Geschwülste abzu.
leiten sey. Die Schrift, weiche im Ganzen ein unbedeutendes
Product ist, schliest mit einigen Krankengeschichten von Ha«
felan^ , Ziegler und Zeller, wodurch die Wirksamkeit dei
Spongia xa va^^hivdeuea Kraakbeiun beieugt wiid« « i
I
> • I
Addressc k tou) les Medecfns sur l.i n^etttt^ de conserver le nom ofBctnal
des Medicatnens par Hupeland, Doct« en Medecine, ConseilJer d'
£ut et prcmier MeUecm de M« ie Roi de f ruue* Üeiün i&ii.
Cbcz G« Reimer«
Der Vorschltc; die officinellea Namen der Medikamente» so
%\ie sie in früheren Zeiten gebräuchlich waren auf Kecepteo
beizubehalten, wird hier nicht zum ersten Male gethan; da
aber in den neuesten Zeiten mehrere Pharmacopöen frisch be«
arbeitet wurden und fast alle ihre Mittel mit andern Namen
]>elc^en, so wird es jetzt in der That hohe Zeit die?e Sache
einer ernsten Ueberlegung zu würdigen. Der berühmte Hl
Verf. falst die Gründe, welche zur Verlassung der neueren
Na men einladen zvvar kurz über auf eine so deutliche und ein-
leuchtende VV, ise zusammen , dafs ihn^n wohl kaum Jemand
etwas Erhebliches wird entgegen setzen können. Ehemals hat-
ten die Aerzie aller gebildeten Welttheile nur ei>ie^ Sprache,
jetzt ver(«teht keiner den andern mehr, wenn er die Grenit i
•eines Landes überschritten hat. Ein Recept in Berlin geschrie> I
hen wird dem Wiener Apotheker unverständlich leyo , und
noch weniger wird der teutsche Pharmiceute die Vorschrift
des französischen, englischen, schottischen, schwedischen, rai$«
•lachen elc Arztes verstehen, deren jeder eine eigene Benen-
nung für dasselbe Mittel hat. VVie weit diese Verwirrung gehe
*eigt der Hr. Verf an einzelnen Beiipielen, von denen aacb
in diesen Jahrbüchern mehrere schon gegeben worden sind,
E*? ist unwiderspreclilich richtig, wenn man von einem offici«
licIlPTi Namen verlangt, er soll unveränderlich und alt gemein ver*
stäiidlich «eyn; keine« dieser so notiivv endigen Attribute kann
den neuen Benennungen zugestcnden werden , die nach WilU
kühr geformt und mit jeder Aeuderun^ der chemischen Sy-
steme §leichfdlh diesen letzteren ;^emä5 geändert wurden. £f
ist allerdings richtig dar% die alien j^^Aiaea oft bMiMLEiK^ uad
f
Hofieland adcecse a tous ha Mededna cet. 1079
I
I
angertfimt war«ii, aber wn tchidei« dies der Sache? WirVlich
bezeichnen die neoerfn oft sehr gnt tlie Bestand theile des Mit-
Et man kenn daher tagen ile befördern* die richtige Kennt«
h-* des Medikaments; nicht wenige aber dieter neue>i Be-
natingen scheinen ihren Ursprung nicht sowohl dem Ver«
langen die Wistenichaft tu befördern, als vielmehr Her Ritel.
Sil M verdanken. Wenn wann ttait Spiritus Mindenn die Be«
nnong Liquor amnwnü acetiei eingefiihrl hat ; warum «afrt ein
■ndever Aeetat ammom solutus <t ein dritte? A^ua ammoniao aco*
tatae? n» a» de doch alle diese Benennungen im Grande
einerlei dnd nUd ani«igen sollen dafs das Mittel eui Essigsaure'
imd Amaneniak beetebC Ja mit allen diesen neaen Nomea
iind wir noch darcheut niclil der Nothwendlgkeit Uberhdken
die eilen encb erlemeii zu müssen; wer kann* die Schriften d»
net.Beerhafe, van Swieten, Stoll u»s.w. verstehen ohne Kennt« ^
aifa jener alten Bepennengen ? Mit Recht fragt der Hr« Verd .
Wae wucde «at nnterer' Kunst geworden aeyst wenn man ehe-
dem ^iRTle {etit eUe paar Jahre die Namen der Hediklimettie
hMe 'indem. wollen« end t«*Aitiioa aieht aeoh die Naohkbm«*
lue» ensefe Berdcksicbtigiing ?
Noch einige Umitinde werden hie» berührt, die nm eo mehr
angemerkt au werden terdiaaen, de 4e vielleicht von SeitMi
der Chemiker lücWt «ul dieselbe Weiae betrachtet werden könn*
ten. Der Am vertcbreibt s. B. Fhm Zmci, die nach 0a«b
devch Subliroetien bereitet werden, der Apotheker aber» tn
KeMMam nm des MitMl ao an fertigen gibt das nach einer gana
inneren Vers^diiifl bereitete Zm€um ojjrdattan tibum Ph&rm. bo->
rambL- Becens. Ist voUkonutten der Meinnng des Hm, Verf»
wenü e» glanbtt dalli dieses wohl dear Chemiker, nicht ober '
dem «Amte gMchgfiltlg seyn kdime. .melit eBes, was anf den '
lalenrden Oigaiteiiiif iinwlrkti Übt sieb durch Reagentlea «at^
dodMif '
-'Aber nicht allein In RecepteH, sondern ench In allen det-
prahlliclien Medleiii gei^idmeten Bdchera wünscht der Hr«
Varfc olttrig ntt^ olbte die 'alten Namen gebraecht zu wissen»
vM- offetobar eben s^ sweckminig Istt 1« necens« möchte A^vh
ftmer wünschen defs eoch' in . den Olficinen die Signatoren der
Stoadglüser nn# aller ArsdetbehBlter oiniig die alte Nomen* .
cMer entbielion, rnid nicht minder aweekmSssi^ würde es
aevH wenn alle den Aertten allein bestimmte iBücher in eilen
Lindern innr in 4^ lateinischen Sprache ebgefafit wördeii; ea
wMo dies nicht wenig beitragen die m^dioinischen Bücher
Bits den HSnden der Charlatans an enffiernen nnd f^ifs eins
der besten Mittel abgeben die Ehre eod deitf Rnhm der Doc-
Mwttade wieder hennsteUan, welches in neuem *Zelt^n walnr*
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ioSo Varobagen tabtlL Uebersiclii df omeacUtorem
lieh tief fienug gesanktn ist; tucb sollten 4if praktitchMi V«n
lesungen auf Acadeuiifin, ArzDeiuiiueUebre, Patbologle
Tboraple keiner andern aU d«r iateiniicheii Spiidie prfcirh
tttB werden Doch dies und fromme Wünsche, wit oili»
•ea cnfrieden teyn. wenn vorerH et glückt die nr frifnflMlMO
fiemen der Medikamente wieder in ihr altee Recht olMafelMI
W4 dtii Jansen Schwelm noaer Manien m fecabechiedeii*
m
»
Vtfffucb dncr tabellarischen Ueberticht lowoki der alteren alt neoaree
fucmisch i)narmiCciitif€hcn Nomeudatnren. Zum Gtibrauche fiicAcntf
md Apokbcker* Bearbeitet vea Tfl. 6« Ff* ViftMiuoBir iSzi,
|^l|BialHaMqi le der VerU(cbeekhaadloBi{ des Verfonect* ^ggc»
\^or kurzem haben wir Schubartht Tergleichende Nomenclatar
der vurzü^lithiton Pharaiacopöea angezeigt, welche so wie di«
vorliegende S^ünft zum Zweck hat eine vergleichende lieber«
ficht der Benennungen zu geben, womit die Chemiker nach
iiiren verschiedenen Ansichten em und eben dasselbe Mittel be-
Zeicnnjteii. Ii;>rr f^amkagen hat dazu »ehr schicklich die Ta- !
l)elieiitorui gewählt uiid das Ganze auf 5 Bugen in FoÜo ge*
bracia» so duch, dais uur eine SeUe jtdet Boji^enc Deiiruc^t
ist. Jrüe Seite i&t in zetm Goiamnen getii^ilt, weiche von der
lioken zur rechten folgendet enthalten; /J Alte Benennungen
und eiiemfLh gebräuchliche Zeichen die in der preiit^ischea
l:':iaraiar:opoe aufgenommenen Namen 3) jene der Oestreichi'^
sehen Ph;irmacopoe 4J ^^^^ der Schwedisctien 5) der Finniscben
6) lor Franzö||sch^i| 7J der Englische« (Far die auch hl det
Lcberscl|rifi an^«*zeigM Batayisi^hiB, ^hiMrmal^. i|t keiue eigeot
Colamne zu hiiden ^ 8J Benennnngeii in frant^^fcher SjuMphl
Be^^Qnun^en in en^scher Sprache. 40 J Be<tandthe4ib'
^ii|^liche Eigen ^ciiafi Ml und kur^e Angiihe der BereitungsaW«e»
pie Idee d«i« ürm V«llf* !»itie laichte Ueberticht Htx m
VfmeAfältigten ißeiieiinungei) xm geb'-il |«t fahr gut and ISpWp
Icnfor^ii gan^ zwepHmeMigi «b(Mr .4^ Art U||4 Wi>iie wig.|li
hier ^utgefUhrt wqrd^ ipheifit deni . RcHseiut» nichi die Mib
Vorerst h«t||i 4et ]^i||»ai)4et wegep ivchi der gaiis autgd|pi'
^Qge^ hedrucM wardoii. tolm» tondem • ll^r die Billiil'
mOfsie h^ni 4ieM 5 Bmn fiietch Wanikahvrfm
auf (e^o wqlleQ, Weit fehinb^ftef abef ui ei aocht diftliitl
Ittii«»» ühof der hetffffeQdfii Golamq« der J^mm d^r Wiiüüi
Qpoe ifeiit, d^fen Qeneiioiuigen sie ^nthllt» xudem hitt»^-^
HCt V^rti A^lbWfflldi^ dj^je^ii^ea flcUUmtil gg<iam .lunMwW
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I
I
Gramer da Strychnio. ibSt
ollen, ^reiche er bei seiner Arbeit benutzt hat. Statt der we«
iig bekannten Finnischen Pharmakopoe hätte wohl die Ham«
urger oder Hannoversche, die Sächsische, oder nenn es eine
usiändische seyn «oü die Dänische oder Russische den Vor*
ug verdient. Die Ueberschrift nennt eie Englische PharVna^
opoe. Weiche ist dies nun? Der Codex /nedicamentanuj Brit^
vifiiae enthält drei Pharmakopoen: die Londner» Etiinbur^ec
ind Dubiiner. Walirscheinlich ist nun hier die erste guineintt
s hätte dies aber schon darum genau angezeigt werden sollen
veil diese drei brittischen Pharmakopoen in Hinsicht der No«
DencUtur keineswegs übereinstimmen. Die letzte Colunmey
• ekhe did Bestand theile, Bereitungsart u. s. w« der Mittel an«
ieht scheint gnr nicht hierher zu gehören» und schon darum
tiiht nöthig zu se} n da der dazu vergönnte Raum viel zu kieill
itf iun etwa» auceicheudes daxübex jM^lun köaaeii« ^
- ■ — —
^ •
•trychnii vis ac eFficacta in corpu« animale. D?«wtatio foanjjnrali's medica,
quam ex anotoritate et consensu iilmtris Medicorum Ordiois in Ac^
demia Regiu Borutsica Rbeaana pro Gr^du Ooctoris Mcüicinae Chi-
mr^iae et Arcit obtietriebe legitiint dbtliieiMlo publice deFeadet Thho«
yttatUCEAMBU Klcrtpia.Miyciinii, Bwuiac MOCCCXX. si S. 4. a^kr*
\I^n hat in neuem Zeiten in mehreren narkotischen seht
ärksauien Mitiela eigene Bestandtheile gefunden, denen maa
esondero Namen gab» und denen man hanpt^ächlich die £f«
skte zuschreibt, welche bei der innern Anwendung beobachtet
.urden. So findet man nun in den Tehrhi^chern der Öhf^mie
in Aconitiniuntj DaCuriurrij Atropinumij Hj oscyamium u, s. w.
Uich in den Krähenaugen und ignatiusboaucn f.uul «ich ein
igener Stoff, den man durch die Benennung Strjchnium uns*
bichnete; die Entdeckung die*es Stoffes kommi eigentlich
ichi wie der Hr. Verf. «jgt Pelletier 'und Ca^enton zu , indem
^on Bracoiuiot ihn kannte und Pfaff sich mit den>seiben be«
::häftigte, — Oer Zweck vorliegender Probeschrift itt. nicht
owohl eine chemische Untersuchung zu liefern, als vielmehr
ie Wirkung des Stryehnium auszumitteln und zu erforschen
b in dem letzteren allein oder auch in andern Theilen df^r
irähenaugen das Wirkende liege, obgleich die Heieitun^sart
(is Strychnium ausführlich erzählt wird. Zur Erreichung des
ben bemerkten Zweckes stellte der Hr. y^xU Versuche an
röschen, Vögeln und vierfüssigen Thierea an» dr- da zeigten»
Ts das Stryciinium zu den allerheftigsten narkotischen G>f-«
in gelmre» AfMm Wiiiuiii; 4uxch den %iimu« vo« Saiftaäim
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I08t M» Aa. Piaatoi LosUpiele von Köpke.
vAeh «rhöha sa werden idilea; daB ditt mit der SelpetaitlM
und Blautfiexe ^er Fall euch sef « hatten schon Fdbikt oad
CWM<on gezeigt. Ob Opium oder aber M«rpliima Mn Oeges-
BtiMi de» Strychniemt Ift« wie btthanptet wurde* Mmm dto
Vertnehe des Hrn. Varf. nicht» auch erpfobte er die Wkkai|
des Uoiten Kcahenaogenpiilvert nicht selbst» obgWch «r fct-
henpM» dab derta Wirkung lediglich in dem StejctaüiMi
Köge mid noch hinauietatv dle übrigen Bestandthelle der Iii'
lienangen sejen deren WUrknng selbst ehtr fainderKoh ab
demd» wofär wir aber aioeieheade Bewmie tarnatteo.
ZMitspitU dis Markus Aecius Ptautus^ in alten Sjlhenmafsin ieutich wiedofh
mOm mh EhtMhu^ mni A'nKtrhmgm «wii GiOBO GeSTAT SkW»
XAPKBy Doctor dir -Philotofbit und Prof^ mm BtrSmiabtm Cjwinriw
toter Bind. Ci.Der GoldtopF, Aulnlaria; 8* die Kriecwefwf»
Ben, Cupteivei{ 3. das Kasfchen, Cistcllaria; 4. das Han^^
spenitt« Moste11ariii.> Herlifl bei Job» Fiiedr* Wetls» 1809* i>
LXXIX und 336 (3 fl )
Zv^-eitcr Band» (i.Der Bramarbas, Miles gloriosuss t.te
Breatiebats, Trinemoias« 3. die Menüchmen oder die EwilÜBf^
• brüder; 4- der ScNifFbrnch, Rudens$ 5. der Karthager, Pocnului«}
Berlin in 6. C. Nunebs Buehbaadiang, i8ao 8. Vi oad S9( & (Si^
f , • •
Seil dem In der nenetten Zelt des hnge, wie anejgeiCBAev
Sladiam des Pleutoe wieder aufgelebt Ist / habbn betoildeft UM
for nnt mehrere Uebertelm'lim^ddirRtnmz gerungen: denndtf
Bedttifiaift eon Uebersetxiihgen det beliebten LttitepielAdiin^|
ward neffQhlt, und Lusktgs und UMiat Verniche waren inev
nnroKsilndig, theils veraltet. Drn Gelehrte traten hiw»jjjid|»
einander in dieiem Velde Äuf» if der* mit tefhen -eigemMfeW
ohen Vonügen und Man^hi Dwiz zeigte eine gewiM Mf!
Herbheit «nd Laune» die., «her beinahe formloi war» 'wnidW
Mal nm dee andere In' R6tiheit entartete. Im ,Oegeartwll%i^
mm9'Kußh0' idHell Dichtergeist nhd Welttoti; alMn ge«lM#
Bdaicen fffirPhratlie zu fein, zog er dem afieii 'Satyr ein IMK
kleid an ^,deteett *ElnfBrinlgl[eii 'den rdcbed riirhwi daiMHb"
ginala keineswefl;s entsprach: stefanum iaetna nirpi De^ümtMt'^
mipm. Hr. ÄSpke schlug weislich einen Mittelweg ein»
ger naftürlich elf Dww« weniger ^erkünstelt alt Knffrur,
er eioh enger als bel'le an du Urbild anzutchlletsen,
kannte im Allgemeinen» dsfm Z^\t%e\%^^ gemafs, diel
der vleigeit^lten Plautini^dien S>lbenniaar$e« V<:n der W|dfc»
Hgkeit das 'Untemehmena darcbdrungen, eilte er nicht»
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•ni gab Koertt flfaie ^Probetmoimluns: von vier kürzeren Schau-
pieien, wttldlAii er nütsUcfae Untersuchungen über Plautui,
jbir die Btol8hrtuig «nd Ausbildung des DramnV bei den Rö-
pttn, nod ober die bürgerlichen Vurhältnisse ihrer Schauspie-
fK voranschickte. Das fleissi^e und nicht talenilose Werk ward
Itt angemessenem Beifall aufgenommen, und so fand, etwa
fhn Jahre später, der vielbe^icbätTtigte Verfasser sich veranlafsi,
tne Portsetzung zu gfeben» welch« zu beujrtheUsn im» jetzt
öliegt«
Leider! erhielten wir damit, dem Ansehen nach, Allet,
as Hr. Köpke für seinen Komiker zu thun denkt. »Scheint el
och fast,« sagt er in der Vorrede mit einem gewissen Schmerz-
cfühl, das wir nicht bei ihm vermntheten , ^scheint- et doch
»n, als wenn der herrschende Zeitgeschmack, in seiner tprö*
en, vornehmthuenden Begünstigung eines mystischen Halb*
"Dkels. mit der antiken Derbheit meines Dichters, mit wie
Sien Pinselitrichen er auch seine Welt und das Menscheniel
en darzustellen und menschliche Sinnesart Und HandlungfWei**
^ zu zeichnen vermag, «ich nicht gans. befireunden könnte,
lag indessen auch, was ich trieb, nur wenige anziehen: mag»
as ich leistete, vielen nur ein erheiterndes Spiel erscheinen
> wissen es doch die et kennen, wie viel Schwierigkeilen hiee
1 besiegen find, und daft et ernsten Fleijii köttel» nal aiii.
auernde Laune, um bei diesem Spiel nicht zu eonSdes« Epetk
eshalb fürchte ich auch den Vorwurf der Beüefen iliehl» dab^'
± auf halbem Wege ermattete» anch weno ich mit dietfenl
peilen Eende meine Uebersetznng tdiUeHe« .Mm Lottipi^
es Dichtere, nnd wenn der Pieudolitt daronter wKre, to dü'rf*
f seh tagen» gerade die ▼Msfiglichiien werdton im Stande teyn,
ten teeine Arbeit nicht mlftiang» von der einen Seite mci-
en Fleil^ gn rechtfertigen» von der andern einen vielleicht
MUcbeten Nachfolger zu weticen, welclieir, von densel|>en
esteelTOBgen angesogen» nicht veticbmälit» sich mir freund.
^ mnichlieiten.« * '
' Olet letztere wird» #enn Hr. K. wirklich vom Schauplatz
kMMl .tonte» gewUi der Pell teyn: denn warum sollte nicht
MMHliiofi findoi% deadiemannigfaltigen Schönheiten auch der
letani Werke det Heuloe anzögen , und der die schon halb
wWanfcno Bahn mit frischen Kräften vollendete? Hr. K.\
MuM mit Bicht den Pseudolus aus. Aber wen reitzt nicht'
M» dlB geniale Laune des Ampkitruo? Wer wird nicht in det
^uiMivon Phileniums jzarter Leidenschaft^ gegenüber den Mei«
«rbübere^en der zwei Sklaven, angenehm erregt? Wie vom
eist der Liehe selbst eingehaucht« tind je z» des Mädchens
rorte Akt 5» 5(.eiie i«:
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1084 M. A. Flautof Lastspkle von KÖpke.
L Et tarn opüio , qüi patcit, mater, alienas oifesj
jiUfußm habet jp^cidiarem., ^ jpem soletur Mum:
Sme me anuu^ unum Argyr^ffdm ammi cmuaf fMm Pth^
Auch der SckJ^er, der knr 0 Mater fremde Seketfi
Atf d&^ stets em eigentMndkh Lamms ^ Boffwing
tiäkrt:
^ '^^ ^ Bkien /frgyrippiä'; doi ich heneUeh Hebe, mir.
Curculio ant «:lvvas Rotndntisches » uud die Laune des Farasiten,
Mo wie 1er gru.e^ke Kuupler, sind cr^uulich. In der Casina ist
die Gejihi'ir des alten S(alino mit Mcisterhund gezeichnet, D^r
Sklave Efiidicus wird an Erlindungskrnft und Geist koiuitcnti
Ii tngüe nur etwa von seiiipm Kollegen Clirysalus in den Bat*
thides iibi'XtrolTen, ein3m dt;r handln nosreich^trn CliKraktentu-
ck.e 0**^ ganzen Alterlhums. Der Kaufmann ( Mercalor) h^t et-
wa» Gedehntes, und pHratragodirt zuweilen über die Gräme
der GriMung hinaus Dennoch ^cf^iilt die gebildete Pasikoti)ps£«
und der alten Dorippa Eifersocht führt rnaacheii komitchea
Mom« nt herbe'. In dem kleinen Spiel des Persers wird der Kup(>-
Ilt k»rt\g ^eäfli , und die /Vnstelligkoit der, übrigens eiirliebtü-
d«^n Piiasitentuchter tpricht an. Im Süchus gefällt der Frauen
Treue, der Para«.it mit seiner originalen Verttei^erung » endbcaj
da« griin;T«a ne, und doch sehr fröhliche Sklairenfest am Schlaf sf.
lier Tückische (Truculentiu) hat zwar noch viele verderbte Stel-
len» eutsclia 4i^t abei iur die Schwierigkeit der Lesung durch
die g'it anaele^te Fabel; so wie auch dio Charaktcrzeichnon^
der Buhlcrin, und der ländliche Strabax, in Kontrast geseta:
mit dem Städter Dinirch und dem pralerischen Degenkno;.f
Stratophünes , ihre Wirkung nicht verfehlen. Uud «o hat jedes
der Plautinischen Stücke seine Auszeichnung» sein Individualei,,
«charf im Schooffe df.r Natur aufgegriffen» und mit nauver Kbr-|
heil vor die ^ufichauer hingestellt, ohne doch bei allem Eige*
nen jener Familienähnlichkeit zu entbeliren« die über aUeH#r«
^^rbringungeii dieses Dichters einen sa. lebendigen ergiefst.
VVenn Hr. K« diese Ansichten mit uns thnill» fo hotei
wif , dlCi er selbM.in der Folga Mch eiamafera teiiiem Ikta'
Plautus umnckkehrea wird« uns zu endigen, was €r nicht »
glücklich üDgefiaaitn. Mag späterhin ein Anderer sich ebafi-
falls hier versuchen: Flau tu« riel zu thun» iind es iti he^.
'mk* unmöglich, dals auf den elften Wur£ AUet geiltet m»|
de. Hr^ K. denkt zu Jiescheiden von sieb» um selber diet nr
gUnben, Da(A in 4er That seine Arbeit» to lobeMwäidig sie
im GannBi itt, im Einzelnen gu Manches tu
läfiit» werden die folgenden Bemerkungen nigeg>
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M« JL PlancQ« Lusupleia vom Kttpke» lofiS
*Wlf begimm mi/ Sehimmghken und MifswHinimstm dif
Vtatu, fttt deisea ßrklüMiag des ' Ueb«9«tzer iivei|i|{ mefat
ab 1 aubmanns Ausg»bctt gebtanchle, ohne selbst Wef&, wie
dei Acidelius lIMiaiion«^ einer eigf^neiit Qu verkÜDunerten Dttrclf* '
licht zu würdigen; W ifib^r gl&rwiuf Ytn sa fadfiit it M
Ucn^K«:
«Soiifr w#/ Jtlmahr der MBhe HferiK,
M>rfs DttV erzählst mir, der ick deine thüten Weifs. ?
Wom Amtrogtti des Oflbiert Theten weilii» woze toll dMec
tfe Ihm enählen? Jm Leteinlfchen steht >/iiaf qui Cqidj ^tuie$
sdam, damit ich daine Tinten witie. Den Mmen des Pen*
•iten hei Mu R, Terdentstfht, wie nehreie hedeot^e in die«
sen Stfiekea» Aber idn Kuehenfhsser sagt weniger als jlrtoiro*
gta. yeni^r ereät rnnkee hat euavaäuisp Mteht der drolligeKerL
Oer Baucht der Hunger treibr ihn su AUem» was er thAt;
der'Hunger smdit nicht Rachen» sondern Bro&' Also wdrtlidi:
Brodfrrsml MßL 550. (II, 5, 79«) ist die Vemmthupg tii^
meariun S&r triemäOm dar Oektaomie des Stockes sehr gemSÜi^
Aber welche Autorität, ansser der Analogie , hal dies Wott^
— Mü. 591., wo es im Oriffhial heilst:
tntro^W, '^ üüum, XUe ewiiio/umt,
Höliit der Ueberseteer nicht oline Ursach an. Da Haa4tolir)jb
ten und alte Atisgaben mubSr odor mnki fnif dttr daibietci^r^ so
schlagen wir ?or %tk losen:
' Iho, ne, dum eimm, multam j&Hüus fumiu
Jhtro scheint Glossem. Dafs der Orels naeh Kante wül, eri
^ellt ohnehin aus dem Vorhergehenden! Von der Strafe aas
der Versamnilung bleibender Senatoren ito Rom sehe man did
Ausleger zu Menaechm. III, 4, g* — Dib bnfsfertige Eetfodi»
long -Doch mir ist ganz recht gcschehn f^ur^ factum judtCQj xk*
w« am Schlufs des Stücket hatte nicht dem Bramarbas m dett
Mund gelegt werden sollen, wiewohl dies in allen Aasgabeni
ausser derBothischen , geschieht« Offenhar ist dies ein Beiseite
des Sceledrus an die Zuschauer, während sein Herr abgeht»
Uebrigens hat Holberg in der dänischen SchahbHhne seinen tfra«
marbas zwar am meisten nach de« Terentius Thraso gezeichnet,
aber doch unstreitig manchen Zug auch von Plantos entlehnt^
and nach seiner Art, doppelt geladen, indem er dem Eisenfres^
ser einen eben so närrisch verliebten Schiüfuchs, den Magister
StiCel, genannt Stifelins, gegenüberstellt. ~ Beim Trinmmma
legla Hr. K. Hermanns hm^Ahfn zum Grunde, und zwar sO skia«
visch, dals er keinen Fui«breil davon abwich; ein Umstand,
der keine vortheilhafte Meinung von seiner I-riheilskraft/erffirt,
da alle Stinamfabige drirüher einverstatdtn find» drfs Bermeikm^
in die#am«^iücke xi.eLx \«xderbtS| als hesuite. Mit voikna \
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JBccble sagt d^r Pcncencenl des Büchleins iu der Jenaitchen A.
l, Zm vom Jahr 4So5 S. 592: »Hr. Hermann äussert De metris
S. 195 # der RuJens sey von 7?«,$ noch nicht vollkommen emen.
dirt. Diespr Meinung ist Hecensent auch, aber er inuf« zu-
gleich aufrichtig bekennen, dafs ihm Plautus Hand im Rudent
noch viel richtiger hergestellt zu seyn scheint, als im Triiainu
miLs.ti Wir enthalten uns, dieses Thema weitlauftiger auszu-
führen» da es tbeils schon von jenem Recen^enten geschehen
Ist, theih, und zwar vornehmlich« von ßothe in seinen Anmer.
Jcungen zum Trinummus j die als eine fortlaufende Kritik der
Htrroannj^rhpn Aufgabe zu betrachten sind, V. 325 ist kuic,
die bisherige Lesart, welcher auch Hr, K, fol^t, unrichtig-, £•
kniifs hic (Atliciiis) heissen, Ltfsbonikus wird späterhin erst be-
zeichnet. Die V. g'2i übersetzte Conjettur aetherei anstatt tt
Hereij bestätigen Meleager CXFI edit, Gmef. , At/ro^ 0 ßovQ ix^c
hnßoffjiioc 01.1^ e^iB Zfi/, Mt/XÄTot/, ^v^Tf}^ 'pvbjj.fi/oc ^xixtgv) Sta-
tins Achdl. n, 33g. (neque aet herii sociarn recloris nmico Lumini,
sed jolam nimium vidisse Dio^iesL J H« *^ . In d«A Men&cAmtM
taf t ^ller Parasit V. 14t:
ff^ ülcher Koch hat €S gekocht ?
Bald eatduk* idk>'4s schwankte was über, w€Hn itk UtU^
' ' bleilfsel seh', •
Ü fiid titubatunt est, ob etwas versehen ist« Gronovint erklärt
den Ausdruck zur Gonge. V 1^53 : Weü vor aUtn alidern dick
Venus hat erhe^a froUen* Quia pol te nnimi ex ommbiu Vtmu
fpluii me magnificare. Weil Haan \ Dich var Ailtn tOMt Venus
l^ich li«)cAilkdlen hieft» V« 59a hätte djtr von Gronov aus Di*
odoit; nnd vM Müntea erwiesene Phinlias seinen PUta finden
fottta» Kein epdmr Schieibfehler war.binter PinMa ao sa«
eben« Und warum soll es nicht auch einen .Tyrannen lafaia
In Sizilien nacli des AgaÜioK^ Tod« gegeben hatieo» epeen
gleich keine Denkjnälw wn. ihm übrig sind? V. 41^ ft ^
l^licVfc man. das unzusammenhängende Gewaldi der Tnvialiai-
gaJMn- K&r gedolmetiehil .Hatte doch Gamerarius wenigstam adien
dcis richtige mendku fUr -nm Juei* M. fßr§jL Betfae V. 41^ Ük
iigr htm sitdtA^atque ißseita est, quantum ^eryari modo.
Dieses Määth(m^ metl^ ich ¥fohl, iti aH^ern und micki recAf
geseheidi
JÜhem und- nicht recht gescheitk Ist Tautologie , \ve aieirt Anti*
klimax« Ohne Zw45ifel budeatal Stulta eine bettiamte Narr«
lieit, die übertriebene Verliebtheit, welche Menlfidimai Sosiktoi
^n Erotion tu {bemerken glaubt» und ans der vornehmlich er
Ihr Zuvorkommen gegen* ibn erUSrt« Dafs Sttdtme, Sidtitic,
sd% dietp Bedeutung .haben» i»t bekannt. M t. nua ^AiUnw/l^
40s Mß* Cisiell. L, is Ttfmu titrnU. ^pi-s^U, fsm
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0
Mi PltQtiis Li|stq[)iele Toa Kopk& ' 1087
\exic. Plaut, in Stalte facere. V. 800. Jctet iMl Torbei. Im Teufe
teht Aa/ic hanc rem age. V. 900, Facilen' tu dormis cubans?
chläht du gleich, wann du dich legst? Hr. K. übersetzt:
chiäfu du auch im Liegen gul? V. ggi« Pugnos obseram. Hr«
: Meine Fauit sey ihre Saat. V. iiaö. Ut ohne Fehler. Quin-
uagesies bedeutet, wie immer, quinquagesies centum miÜia, Via
\X sclierzhaft gemeint« Dieses Stück i^t da« einzige aus dem
ilterthum , das Shakspeare in der Comedy of errors vor Augen
<itte ! Er et höht das Wunderbare durch Hinzufügung einet
hnlichcn Bruderpaars von Sklaven, - — Wir gehen zum Schiffe
ruch über. Auch hier, wie beim Trinummus, hat der Ueber-
etzcr den Namen des Sincks seinem Inhalte mehr angepafst^
«ogegen Niemand etwas haben wird, ohne doch die Sache so
edeutend zu finden, t\h Hr, K. in der Einleitung zu seinem
Irautschatz* DesbiUons äussert sich darüber mit Geschmack in
iner handschriftJichf n Bemerkung^ zu Rud. IV. , 3,4* *Heus
icne — dum hanc tibi, quam trahis , rudentem complieo. Hola
rrcte.*.. que je plie le cable que tu traines. — C'est le
alle qui a donne le nom a cettc comedie. Voild la premiere fois
ue ce mot luJens est emploie daris la piece. Ii est jf adle de voir
ue Plante auroit pu ha donner tout autre^ nom que celui - /a . . .
^es anciens n' e t o i e n t pas scrupuleux dans le choix des
orns qu'ils donnoient d leurs pieces, Souvent le prem^
fr t'enii leur ätoit hon. Mais qui eönstvfa que Hudens soit
' mot qui soit , venu le premier d Vimagihäiimt de P. ? S*ä l'avoit
'ititulee Vidulus, dout ä est faxt si sotwetkt mmtwn dans sa co-
medie, 9i qui fait le dtncAment, Je nfaurois rien d dire. Mais
udens, rudeni^retis, in quo est uidulusU Rud^rUag.V^J»:
Jta sunt ß ut videtisp ^ßkkiens Stella Candida^
Signum ß quod semper tempore escrkur suo.
Hie uttjue m eodo. nomen Arcturö est mihi,
iu iicttr Interpunction der gewöhnlichen Auigiihm llt lol*
jUlde wunderliche Dolm^tschung entstanden:
So bin ich, wie ihr sehtß ein gläneemd MIer Stents
Ein Zeichen, das sich stets erhebt zu seiner Z§U^
JUier (au/ der ErdelJ und am Himmuß denn Jirhur $mif
ich gmuumi»
^ 478. ff.: *
Edepöl, Liberias, lepida es, quae nunquam pedem
V oluistt in lun^em cum Hercule una imponert,
fach Hrn. K.:
fVie fein du warst, o Göttin Freiheit, dafs du nie
Den Fufs mit HerkuUs zugleich ins Schiff gesetzlf
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loSS^ M. A* PUnius Lfstapiela ran KJöifkU
not Ibt Lttcin reriorem läuft Tielleicfal auf nichli mmdmet di
auf eine ••.unHeluniiltt Göttcrfab«!,« sondem «Ittlmalir t«f etM
gtr Meotchiichei uni GewöbiüiGbet hinaus^ nämlieli ml —
4ie' Wfu de» Kuppler». Nioht uwahnchemlich Itt m aialidi,
. Bdtptl^ Meria, e# JUjfiia^ qmu rumquam peiem
Komisti in> nm^em m$eum ktrele ma in^^anef^
t^raun, Frtigtlajmef du wwrH^fim, iefi itm keinen Prtb
Den Fufi du mit mr setwen woBieü m dae Sekiff
3Ucm md Asre/e geben HandtchxUien und alte Drucke.
kerta bedeutet hier unw; lowie o£)t in Gr&Jbidiriften und teMl
(£ B bei Horas Set» L, i» g§fZ sed hune tihertm seemn P»>
tussit medium y»nXk Leute, ans dem Mittelf lande niciit setid
Freij^elattene beiratheten»' So lialte jat auch Labrax gemac^
und jetao seine, gewift UMe^ Pnu, auf Specuiation oxk
Sizilien. mitliehäcien^urollen. Oat tcbkue Ding hatte aber dm
Bicbt Laet gehabt,' Vurci^t vor. dem Watser eingewandt» cd
^ar aurüehgebilftben, um - angenehmere Verbindungen in des
durch Acfcerbau und Handel, reichen und lebentiufügen Kvimi
lorieuielren oder^ neu. anaubuSpfett V. ^07.:
. . Jts ÜMMddiger, 40 wollen \R»Am erhngen dufd
. • MifMikaii
* , Quam iimoemtums se eetlere Jien noUmi nobiUs.
KobiUs ist eiue togeuauntc vas medio. V 795* nach Tarnebiu,
den iir. K. «^r in^Aileclion genommen haie
• f • Fürwaltr^ doM ist *ne gut^ Keule ßir das Ohr»
Flautus 'J'fii: ' • ^ ,
lUud quidem edepo! iimimentum est auribus.
Das ist wahrhaftig weiter nichts als Ohrenklang.
V, i3f)4 i^U fni» eiücu* Ktverenz vor Sauniai^e, das abgeschmad»
te wnd schlecht begründete i^ere natum überfetzt« welcbei ^chol
dhn IVitfiruiii hpzwt-iftln hid«;« Sauiitaise's Codices hatten £T*
radezu \>cfi^natüm est,, in ao'ierpn steht venatiist für dasseibe,
Wenigst US v\uiieD wir» mit Gun«t de» ^eWbrtf-n FranamaniK«,
veneuatum behalten, und es statt fascinauan nehmen, wie bei
Ovid, MBn ^jxi n<M citcn Heraus^ieiif^r. — Wir Vt^i^B^«»
2iiin Karthager (Poenulus). Prolog V. 81. ff,:'
Die zu Hause miissi^ die Zeit v er schlief en , müssen jetdl
G(ft^ ruhige iteiicn, oder sich kuriftig.djOfi^Maf wtktssehsk.
^ V e.r b e • • e r u.n gA .. •
Seite ioa4 Zeile 10 von unicn fail^^jetVilt weg. ■ ' *
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Heidelberger 1821.
ahrbücher der Literatur.
M* A. Fbittnt Lnitipleie vfn KAfkt»
iooderbar!- Wie komnen leate« welch« iBe ZAi HtschHeßn^
I 4» SchftUlpUUieiii» »o ihnen jetzt 4er Vemdaer gute Lehren
isbi? Und was hat dtetet Bleiin 4er Oegenwirt mil kBtnf tigern
)ing«n sn thun ? Ohne OMinel ansutehn, bitten wir e^
ten Imhom hier vermutheU und riclilj|^ etol^erte Hr« K;
hl PJeotet Worte sind e
i)w qui dami otiou dormimmit Jieei
Animo aefuo nunc Stent Jormoe Umperent
Die Tfthig ausgeschhJen zu Hause, müssen jetzt
Geruhig dastehn, oder wehren doch dem Schlaf.
Ifiofi bezeichnet hiolt die Zeit» zu tchlafen» die Jeder freie
4ana daheim hat» und die im Schautpieliiaase fehlt, Prolog
^er etwa will, daß ich ihm was bestellen soll.
Der ist ein Narr, giebt er mir auch kein Geld zugleich.
iwh7. Der Dichter »»gt: Argentum nisi qui dederit , nugas egerit»
auch verdirbt den ganzen Spafs, der scbon aus d(^r ähnli«
ben Stelle in den Menächmen klar seyn konnte. Poen. 83^
lud die vinaril nicht PTeinhändler, Sondern H^cintrinker. Waf
II aller Welt sollen Ae^menter von WeiiJuUiäi^rn bei dem
iuppler? V. 877:
Nun, ich wUl
Mehr V erschwiegenheit dir zeigen, als ein schlechtes Weih beweist*
ob eben schlechte Weiber nicht schweigen könnten. Aller-
dings hat das vulgus editionum malae, aber in des Caaierariul
ilterer Meuibrane ids man mutog, und das feneih sich auf den
uun ßiiok alt dae Wahre.
Besser will
Ichs ver schwelgen, als was Jemand einem stummen Weihe saf^t»
^^^^ Stellen in karthagischer Sprache i;iebt Hr. K nach Dr.
>^lcrmanns Bearbeitung und Uebersetznng in d.m bekannten 5
roßraujinen. ( Verbuch einer Erklärurg der punischen öiollen
^ Pönuius des Plaulus, Erstes Stück; 47 Seiten in 8-
i5 ^«Uen. JDjittab) 04 Öeiten« Von jDr« Joiu Joadüui BeU
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jogo M. A. PlatttM Lottspiele vaik Röpke.
Urmann, Dr. der TheoL «nd Philo*. DIrakMr 4« Berlin. Kol-
LuX n GNa'na"««». «. •. w. Berün, /tforf, 4807^,4808.) A«*
"Tr ehren Hrn. 2»«ff«««w Oriehmmkeit und Sc.h.rf..no;
Te n 'olche Spie)« ein«, alU Dialekt. d«n:h.chweir«nden. Spnd-
l rzcrfüt aufgemachte WahtheiUn U«ehn wird der beWDn««
M cpihrr nicht Auch itimmen an4«te Orlen talwien mch^
ü "ie Hr K Einer^on den fcerilhn.t«Ua, die {etM leb«.
SuJstre de Sucr , iunen .ich »»«heÄig üb« die.« Oepn.
tt d'aM^ions vhcnicimnes , ams, que de Itt fimmue seine dn ^iH
Vage des Phcniciens et celui de lenr, coUm.s^ s'ih,{-
Itoient plus qu'on ne le croit communement de la langac
VArlilU'-! C* n'esl presque jamaü qu'a.ec des efforts p^üUs
en fmumt plus V moins de i-iohnce muc mou, a ccus meme <to
uLtur* Lue is^urie, qu'on par.ient a donner un sens pkusA
dees monumens de ^ Umgue p/unicwnne. Eckl.e a, san. Jm,
JoLrf trbp loin la censure, ^ d a compare les sa.-ans qu,
\tCOUrs d U langue hdr^iqu» four expUquer les- mscr.pUom phtr,..
hZ^S de täte seLu languk, mterpreter U monumertt d An<.^
vZ^eins, UtU «pinUm, «T en ötwU l'esageranon ne s'ccarU
TTdos de la vinti mianf qu'on sero.t tentc de le ao.re..-
CTdi. MädSen. heib. nicht AnUtajtilis "f^" Am.J
ftvli * So Xyrtyli« Pseudol. L, ». 7^» -^J^
4, u wo man Benüey vergleiche.
Doch «enug von.der Be«cLaffenh«it der Testworte, dieg
» ,n. Terdwiwthte! Auch die Sylbe,unauße des Plautus ymi*
TOB Andel^n ander, ongecchn, ««rurn sollte nicht
-ÜAemurwne eigen.« Ordanken d«ub.r haben? Er
S ^irUich, inder. xum Glück »fen. da Metrik e.gendij
Mine Sache nicht ist, .0 ^venig «»» Kn«k. Auch bedurft. «
ihr« nicht: beUHnnilich fehlt «s in Taubmanns Au.gabeD. i-J
Hudens TOB Jteto und im Hermanniscken Trinuinmiu ^tA<tx *
£Sk an Dennoch fand der Vieibesch«M
e^et ArAweAe« Zugabe zu den Menächmen, au.
d.?ihm E^'n. her»u«autben, d.e PfliclU eine, ge»i|^
tSa R^?nten erheifchu Al o Menä^hm. l,
Hb K. edSW heieast wid wiU uw Y«»
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hA. K Plaatn^ Lustspiele voa Rttpke« 109t
«
Quod ^ um 0dh Mkäs^ tmtt iSti mfibif A«fc«i *
fn «Dbedeuunde «m« cur Kfim gtochleift) für «ine Choriim^
ien$ ißtram* yerkhufen^ Allein wir lattta ihm dergleitheti Waaret
«liaheii liebet beide Hsl* adhj und tkandifen ohne AatloCe
tein dfet nicht elidim m» ist Itt Platttot keiner) einen deua
;omiker. geläufigen aiynanetitchen Vtrt hemns, der aot einem
parA* Jim* und einem Gberaähligen Jmnhus besidtt» Oalt de#
Drh^rgehende Vera wirklieb ein ChoHamhuui tHrämHer iit^ und
itser nun wieder tdlch ein VerSf ist allerdingt wunderlioii)
Uein Plautus ist einnnal so ein wundetlicher Raur« V. 5; •
iN'fl/w quotiens foras ire volo , me retines ß rtvoctu , rogas.
0 Hr* K., denn in den Büchern steht rogitas. Er skandirt;
Ao/A quoti/gnj fo/ras i^re volo^/ mt rtlijau^ rt^o/caSg
ro/gasß
nd fo haben V9\t unvermatbet einen Irocbaitcben Tetrametet .
uatBcikus^ der freilich etwas holperig, aber doch immer auch
in Vers ist. Schreibt man indels mit Böthi blols volo irt, id
at man einen aspiartettis^ ähnlich dem twelien Verse dieses
ynllrittef« Nach den Cretkis , die mit Vers le. endifeA» fällS
den Wolken eine Clausula huuikmAt n
Nimium ego i9 kahm d^Utätam^ \
^ria der Baccheos Nünttm tgo /# - diiet der rariten isf»
ia «nt vorkamen* Noali sehönet Ist indels dtt folgende Jmnk^
JVttiie niß/oj äi ßl/thifäi^ / itedai tui.m
tn Bdu?
Conferre ofimu tüiigmhitMeii quiä pughänH fitHi^g
n eacHein McA» mrmm. ismitd, seyn^ weichet 8>lb4Mi»'ll Plan«
M ia gewühnHch bmnchtt wo es auf der Seene anfäHnt elwai
ant herzugehn. Der Vert striobt sich aber, niid fl»t, IhSB
m Sjlbe gra»^ in congratultmtts lang ru lassen« Leiderl ehndf
d^ft ihm teiii Flehen nichts helfen Wird: denn datf daS
rt- nicht verkflrzt werden, so verkürzt Hr. IL, '^fth^p wie
>en esse , und welcher billige Mensch kazln alsdann noch et* .
8s gegen den Überzähligen Trothaicus x^**^ß^^^ Confmr% .
rmcs? — Men. 4* ^* ^4* möchte Jedermann dt;n Vera
ir einaii übenihHgen JmMau tnmtUt antehen. Kicht do^t
$nf datf nicht llqnettiven, perjumi mofs gelesen werden wie
qieds ^dat -yii allen&llt ein wenig tretküctti doch, geht aacli
ne IMob füif den Orundfnii ) , nachher muft et. ttech heitten
vttmn ,kphent nmß und siehe 1 da sieht auf dem Pa^er wkn hac^
uatni ütramei$rj dcjc. seines Gleichen sucht* V« ^7.» der se
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1099 hL'A. Piaiitiu LufUpfele Ton Köploft.
Cüntroversiam, uti sponsio ßeteU Quid äle? Quid? Pnuim
tledit,
ist überschrieben Jamhicut tetrameter. Aber da heÜJl et Jherä
^ua* Oder «oU m»n to ikandirea;
Ccntro/i'ersiam j u/ti spon/sio ße/ret. Quid il/le? Quid? etc,
Verniuthlich Nur wird um das zu ichwer. Brechen wir dean
lieber von der verdammten Metrik ab, und bitten Unu L
trnttlich f um doch nie wieder damit zu quälen. ~
Indem ^^ir uns jetzt eigentlich zu der Ueber»etzung selbil
wenden» upd sie in den Gesichtspunkt einet deutschen Spraclh
vrerko» stellen 9 'bemerken vvir zuerst mit Schrecken so viel L««
tinisirendei. Da steht Mil. 65g. Süthe mich (Ecce mej aniUit
|litc bin ich; 673. Beladt dich mit Lust ( Onernuhüiiritudine); ;So:.
Demnt ßiwt geicheidi üt^ U crz ? ( eor^mudentia J Das
* ich lUMtß weä's keine hat
Jdenäehm. ^99* Schmitck ( omatuj für Anzug, Aufttüffirungy Foen-
4^80* f^erdopplung ( conduplteaiio ) für Umarmung» o. «•
t)ann zeigt sich Uodeutscbes» wie Bewächter Md. 54^., Sachyvclt
Men»7j4* Beiieb Poen. daheim zu gehn für he^m Mü. teS^
ebenda 4s46.: Mit der Nase suht sie mehr 4ds mit Gesicht i 4 Sei»
da der fVind die Segel idäii \ Poen. 496. Ich fliehe (fisgfm, eekräer
edteo^ in wdciiMi Sinne oft fugere «nd Jugä tielui) lnx,kb
fliege,
So einen mek* ich ^ wo man milder mich verpßegt^
Ali man am Bof, die LiehUnge dm jffßioems,
(Nimllcb verpßegt, Abet wer denkt dat?) 'S5os Oh uk gleü
nicht frei 'hin j quanqaam haud otOan oti» Bad» Prolog; 90; Otd
h&ßt um mc/kt sie, Mofore mulia malM^ MiL*635: Sdiwtfiidi
ßndcti du dnen zweiten )• von aelnen Jehren* «11 Seile 547» a
SU ifliufen for enfosündeiii, und viel Aehnlichef. Denn« «•
des Acst'hetiiclie betrifft« ist Poe». Prolog. if./eiZe/ Mädchen m
schwach für scortum eaeietuni^ aite% Buhlwcib« Weit hanfifec
.#ber begeht, Hr. K« den entgegengesetzten Fehler, indem n
dia Farbe zu dick auftvaat, und daher bald ins Hochtrabende
fnllt, bald ins Gemeine ,und unter die Linie des Anstände«,
den auch Plautus erkannt. So lie<t man Trin. 643: «od mit
Batiks von ihm erßehn, ab eo consilium petasm S^B:, vtrJumd^
«) )tor Ein Beifpfef neelw TH». ie99* abenalit Um mmk §^
mtnutnit vibicuiis So: •
* Auf die größten Ment wi^* ich ffrjt dem kleinstrn NMchen mk^-
Allein die maria maxima bezeichnen nich lateinischem Gebraocbe c^*
^roiif Meere, und minuma vebicula sind aHe Schiffe in VerRki«^
iRit dem nnscbctieren Meer» Alto heifst e« auF Deutsch :
m*f aOri uM/kMnm Fekmug schiß' ick poue Mut^ Ha^t^
lyiu^cd by Google
I
M. A» Plautas Lottspiele von KÖpke« log^
wir, fac me certiorem; Men, 464* io* Monde des Parasiten gagon
seinen Tischherrn: scldechur und verdammter Kerl, homo ptssumM
ac nequissume; und desgleichen Poen. 357, Mädchen zu
ihrem' Liebhaber spricht: Mit ein schlechter Mann, male faciu
Ebendahin gehört Hockbefehl, Imperium, Men. 845; Rud. 8o%:
So sterbt ihr beide, Pentiü wnio (Wer kennt nicht diu üntra-
giKiie des Perii, Perisii^ 0. %. w. dieser Dichter?); Geh' ins tiefste
Umgmnach, i dmrecte in mtuai/nam maUtm erueem^ Poen, 343 ; Lau»
■'cpäz C mdstrugaj Poen: 4%^.\ verreehs penisfes, IVwi. jg4. Zawvei-
Ich ist dicht beim fechten vorbelgegrifiFent wie Men.8g4* Oeiil
Getchvite ermordet ihn, amtatt: Dein GetchviEts brin|{t Um
noch tun, alia ocidis fabula). af>m. S^:
Er sehaffi sieh Elend j und die Sache doch gesehieki '
(für gesehiehi dcchj, und 4o96: Warum tttch' ich, «ret ist hui,
pafftt nicht %a diesem Styl , und am LScfaerlidfe streift gevier»
iheii (disque ttdiuent) Tnn.834'' So iil auch Hrn« K.'s Prolt
öfters vejnachiSssigt , wie 547. ( Die Billigkeit des Gesuch»
dee Trachalio); weitschweifig bnd tautologisch , wie In der
oben angeführten Sfelle^ der Vorrede f affisktirt, wie S. 94. in
der Anmerkuna. (der Oebraucli ein^s neuen [Metrums], wel*
chet eine anscheinende Verwirrung in Verm/Mmg der TrochSilft
und Jamben zur Schau trägt, o. f« Manchmal gelingt ein
Wortspiel« wie Trin, 344. Schämen, grämeuj Karthager j3o. Klops
und Kft^. Aber ^ien. u55, n56:
. {Deswegen heißt auch Epi damnus diese Stadt,
sie f^erdammnifs ^^damnn.iri\ bringet jedem Reisenden ;J
5c?5. (Nur werd' ich vi tmgi do^ Kleides kreidevieiLtf paila palioran
incuiitjj ff 4^' ' * • ^
• (Denn lieber hör* ich Ermahnungen aN Ahndungen, Mum
magis multo patior facäius veiba; i^erbera ^o odi,J
in nur der gute Wille za loben, AUfränkisch ist tbuet. Md.
Sq6, 885; steif unter Anderem Men.4So:
iVer fragt nach mir? Menächmue. Min Mmichß Ar ßk^t
eiek sel^t ed$ dich beleidiget.
Qidi hie me^uaentT Mkw, Sibi inimicu^ magis quam aetati tuaSß
hin Manscb, der mehr^setn eigener P«nnd als deiner ist. Be»
sondere feiilt tioch der rechte Kütt (Ccment) der Rede, die
Partikeln; oder sie sind falsch gebraucht, wie besonders nam ,
auch dio Uebf^r^nge sind nicht selten gezwungen und unge-
fällig» — Die f^erse sind oft fliessend, sonderlich im zweiten
Bande, wo diü Kraft schon geübter war. Allein fa«! auf allen
Seilen trifft man auch harte Verse, v»ie z. B, die trochHi^chen
Mii. 323' 77.9. die so anfanj;cn, ^cner: Nicht btödsichtig —
dies^: Frei^ebohrn oder Jrcigelassmi auch 1514»; *^
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JI094 ^ ^ Plmittu Loitipiela vott.Kttp4e.'
♦
Sm0 fOSiMi^ Süiens Tap/erMts Wim 4e» GmM
gekannt s
|4 et gieKt mkaae^bara« der|Klei^«ii Ist, MiL 345?
lafr dir doch ^ Augen ausUßchm, die da uhns mh»
gind iit.
P»r Separ Trin, 4og8. beginnt so: Einem trtuen l^ravea — ^
iwo wir liei>er das iilt m Pud «üddentsche Efm geseUt hatten»
Pie Unzahl dar spp»deeploseii Trochäen erinnert an das ar«
1iau|ichc: AUe Menschen müssen sterherij alles Fleisch vergeht m
fieii. Die jain|>i chen Senare arten in sogenannte Aiexandciner
aus; die Jambici tetram. catal, werden durch unmassig oft ge«
ataitete Ueberspringunfi des Abschnitts nach dem vierten Fuss«
lendenlahm. Ap die oncchcen, Kritiker, Choriamben, ist wcJ
fleifs gewandt, aber doUi mufs der Takt das Beste thun, frei-
lich zum 1 lieii wegen des Bau*s unserer Sprache, die von den
plten so ver-chiediin ist. Zusammgesetzt Altl. ^2^g, steht de«
Versmaafse« wegen, auf dessen Rechnung auch die zahllosen
Apostrophen vor Konsonanten zu setzen sind, sowie (etwas Doch
ünamstehiiciieres ) die Flickwörter denn ^ dochj so, sich, nun,
sogar: man riebe Mit. Soj 4 44, 49g, ySi, g^g, Rud, 5jg, 5oy>
id^A So^ar ganze Flick^ä/z« giebt es hier, z. B« JÜd^ 4»iioi
\ Pe^n jede andre Zauderet, die man so nennte
( Plautus weifs hiervon nichts )
Ist weit geringst , als man sie ani H'''eihe sieht.
Icein anderes als inetri^ches Bedürfnifs veranhiiste auch ohne
^wejfal die häufige, undeutsche» Auslastung des VerJbalprono.
jnt*ns ( z. Trin, 625t.: Scheint ^ «je streiten über etwas), di«
i>is weilen z\\'eideutig wil4t wie Md^ tjj^i^; ('Schw^t'^ l»ei M«tl
Upfi bei Lionep.)
In den Anmerkqngen ist manche brauchbare Sacherkü-
yapg, wie tich diei von dem Verfasser einiger geschätzten anti-
quarischen Werke erwarten Jiefs. Von der Freiheit , die Flau-
füt tich in Bearbeitung seiner griechischen Muster nahm, sind
y^it mit Hm* K überxeagt« (M. t. die Anmerknng zu Mtn-
5i7') — Dagegen kpaat« die Beschreibung der alten Opfer
(MU.jQjt) gründlich^ i^yp; dafa die BuhkciMap . Uue Naiaea
indertep (Karthag. iiat. )» wdÜtt man auch aus JuTenal und
An der Ol die EntmiPpppg ertappt«! Eliabracittr a^altüaitf
in bekannten Stellen an, n. t,
Wir brachen jUeaa Piic^hniutlfnUQpaii ab, und «MMi noi
0<Nrfi hintP« da(a man uns mifsvaciteben würde,, wiui
argwöhnte» wir wollten Hm K. von Arbeiten dieset.Art ab»
iCbrtckap. Obwobi wir ibUi f&r witsenstbpftticbe Unteriachtn)*
gtp mehr geelgpet gUpbaPt fo scheint fr una docb auch »
piKliKiluMi liMVQibfiPgupgca iii«bi süam TtteiMi ««4 wslj^
« t
kju^cd by Google
" I
den uns daher aufrichtig freuen, ^venn er, s ob nid es seyn l^ann,.
seinen Plautus vollendet. Aber dann wünschen wir freilich,
dafs er air teine Kräfte zusammennehme» und die von uns und
Andern gerügten Fehler meide, damit etwas gegeben wnrde» .
denen tick dia Tieigeataltbace Muttersprache zu, xiiiimeu k^be.
• • • . • i I . ' » O» t M . •
PKamaeeutitelic .Monatiblitt^r. Herausgegebeo von Th« 6* F*» Tabit«
MAG BN* SchmalltaliieB bei Vambagen, Wien in Cemalisien bei J.B*
Valliibiiiier iSii* t ^ 9i 'Mt
> •
Von dieser nenen pbarmaceutischen Zeitschrift, deren Her«
ansgeber Apotheker in Schmalkalden ist, soll monatltbileiii Stück
encheinen, und deren 6 einen Band ausmachen. ^
In der Einleitung ' zum ersten Stücke wird der Plan und
Zweck dieser Blatter aus einander gesetzt, wovon Recens. das
Wesentlichste anfahren will.
Ks glaubt nämhch der Hr. Herausgeber, dal« die bereitt
vorhandenen pharikiaceutifchen Jahrbücher und Journale von
Buchner, Trommsdorf, Kastner o. s. w. mehr eine wissen schafi-«
liehe Tendenz hätten , dagegen weniger für das praktische Le«
ben berechnet seien, und dafs denselben mehr oder weniger,
eine doch nöthige Pupnlaritnt abgehe« E^r selbst setzt sich als
Zu eck vor, Vorurtheile und eingewurzelte Mifsbräuche zu be*
kämpfen, der höheren Ausbildung und Aufklärung förderlich
zu seyn, doch dies mehr für den praküicbeni als reinwissen-i
scbaftlichen Theil. — '
Schauder und Jammer erregend,, sagt uns der Hr, Verf.,
stehe um das Apothekerwesen an viekn Orten in Teut^ch^
laud, dagegen dasselbe inOestreich, Baiern und Preussen weit
voran sei; dies findet Recens, stark, es fällt \hm schwer zu glau-
ben, jdaft die pharmaceu tische Verfassung in Sachsen, in dem
Groliherzogihume Baden u, t. w. «ich in einem Schauder er^
regenden nnd jämmerlicheo Zustande befinde» ta er möchte oi
den Pharmacenten der genannten Provinzen gar nicht sumu«
then, fich Muster mr Nachahmnn|^ in Oeitreich so auchen.«
AU &§» ftweckmittlMe Mittel, den Znitand der Pharmacle
m trerbeBfem und i^i der VoUkommenhelt nfibef in bringen,
wird 4ie Gr&iidang idneB Vereliit angeeehen» da aber ein toU
Chef .In einem groiicjk Tlidle TeotBcblanda nnaiuführhar cey,
•o mlißn vot der Hand die pharmaceotitcben MonathsbUttex
einen CentralpVAi^t abgaben* ^, .Sb Boüen oiui hier vQKzngs«,
Üigiiized by Google
weise folohe Gef;enitSn<!e oba;eha]i(!e]t werdeQ, die die ao^uHen«
de und die adininistralive Pharniacie hauptsachlich berührco,
kpinefweos aber alles Wissenschaftluhe au< geschloffen bleiben,
alle Neuigkeiten sollen kurz initgeihtilt, da:;egen ollztilangelie«
berietzußi;en der Arbeitep frmzösischer umi andere t Cheniikf"^
vermieden -vV erden ; altere und neuere Medicinalgesetze, die iai
en^ierer Btziehuntj; mit dem Apothekerwesen stehen, sollen vor«
zugswei^e eine Stelle Eadeu«. Auch ein inerkantili<cher TheU
wird zu|eg'ben, an welchen sich 'Anfragen und Nachrichten*
din B^«etiaiii|( dar GohüUeii-StvikB in Apoihekea heue&ad^
§ifhl\t9^in, — » , , "
In dietem entcn Stücke findtfa tidv Htcfattehende Auf>ä«,
tzet Medicinalgattigebmg einAbdrack d«r preu^üi^ch'-n Veror^«
nungidie Aiii;usturan»d# betfefiEeiid; and«r« in Hamkmxg» dtmj
f'ürstanihuai Wdld^ck etc« gegebene Geiclie. Litmiw\ üoml
dieser Aufschrift findet lieh ein kurzer A«nug aus einer Be«
ceQfUNf L9 den Heidelberger Jahrbüchern, Hänle*s Entwarf
einer 8li^eII|6inea A^ötliäerux^ betfefibnd. Nmehrkkim fOM
A^ifsÜcaucheo in Pariser und Londner Apotheken. —
Dat zweite $tück enlhbll folgende Auftitiet GwdmJm m\
9f voUkonioien gul, bcjbandelt aber den OafenttaBd iddtt aal|
der .AttsfübrlichkeH and J^ündigkeit, 'die er Terdiett, JM»
nalgaetzgäning. Hi#f ist g^eichfall« tob der Lehtan dar Abn
rjj^fleii die RrÜe; Iteifn Im Eingange: ^ »Unter atten
Ojekaanteii. Verardnengen über Bnielittiigswefe& jnngin I^mÜI
aji Pbarmiiceuten, scheint ans dk fir die preuteischaa SUMÜi
giftende» die ausführlichste,, obwohl aach die Lipnisdia IWb
ciiial» Verordnung manches ßeherzigungswerthe enUiiit « Vktt
preijtti^che Verordnung wird mitgetheilt und vom Verl fll
>lnmerkungen versehen, wobei Recens. erinnert 9 dafs auch dil,
Badische Medicinal-Ordnung, welche zu Carlsruhe 1807 he^
aus kam, geduckten Gegenstand mit vieler Sorgfalt bebanddi}
I und eine Vertzleichun^ mit der preusfischen Yollkommeo ao^
hält, ja in vielen Stücken auf Hat genaueste mit ihr übereic^
stimmt; der preusiische Apotheker darf nur so viele Lehrlinge j
«mnehmen . als er Gehiilfen hält» sind aber dessen Gesthifte to|
unbedeutend, daf^ er sie schon mit einem Menschen bentreitefl^j
kann, so darf er gar keinen Lehrling, sondern nur eiaen G<*
hülfen halten Im Badcnschen ist dies dahin bestimmt, dali
u«ir Apothf^ker in grössern Städten, welche ihre Arzneimiitei'
besonders alle r.htimi^ch zusammengesetzte seibat bereiten 1 LehT-
lin^e nehmen dürfen, und dies besonders noch nur dann, weoo
an dem Orte eine üifentliche Gelegenheit ist, wo der f ehrhc^
die UebttuK in der ktainisüiea öj^racbet «k, wia im Baahwi
Digiiizca by Cjcjü^Ic
Varahagcn j^haimaeeutiscbe Mcnatubiicter« 1097
fortsetzen kann« Nach der prenssischen Verordnung mufs der
Lehrling am Ende feine Lehrjahre sich einer Prüfung dei Phy-
$id des Orts im Bei?eirr des F^ehrhcrren unterziehen, worüber
tinser Hr. Verf. sehr aufgebracht ist, weil man immer und im«
mer nur den Arzt zum Aufseher und Beurtheiler des Apothe-
ker* mache. — Aecent. weift ^ar wohl, d^ f« die met'^ten Aerzt«
v^eder dczu noch auch zu der ihnen obliegenden Vicitatioi^
der Apotheken die hinreichenden K«nninisse besitzen, demun«^
geachtet dürfte' et oicht räthsam seyn» den Arzt von beiden Ge*
^haften ganz und für immer auszutchliessen« Die b^discbe.
Med icinal. Ordnung verlangt, dalt die Beendigung der /Lebraeit
d X SanitäU« Gommitsion angezei^ werde, welche dann einen»
benachbarten Phylicns und Apotheker die Prüfung anftfigly
ersterer itt fwlimdeBy deslialb an di^Sanitätt-Conmission sia
Berichten, worauf von derselben je Bach den bewiet^oen KennU
nifien des Lehrlings, die Eclaiibnifs zw Au!>fmigunff eines Lehrw
briefet «rtbeilt od«f verweigert wird« «r- Kärnten pmilegirte Apo*
thektr wegen Patent-Steuer in Jhui^ gmommei: wvdmJ tia
kleiner Ajitetz, in dem diese Frage etwas derb verneint wird^
ganz nnrecht bat übrigens dessen Verf. nicht« Very^eekiAmg dei^
Meritka piperim. (Aof Grindels medicin« - pInuEnimut. Blättern)»
Die genHonl^ Mame toll mit Mentha viräUi and was tingbub«
beb acbeint mit einer MieMitia (der VerC» meint R pametäkm
ta, weit wabftobeinlicber itt et aber JBL crafflfaj wwecHselt woiw ,
denteya« SfydMtt^yrum n^phuroiem nigruwu Die mtcoliecbiL
Wirkung dioM» Präparate, wenn et anf nbitem Wege Jberdtat
worden itl, yon dem O^^iall» w SohwefelwMteMaff ab«
bangen« ^ ' Neae Mrfimhmf. Homaaerihaofcnt Damp^itett«:
Ms watmcn^ Bxtiaetion oigtoitciiic SobtlailMi, Veritanft^Ai»»
*<igtn macben den Beteblnfll«
faiV dritten Stficke finden tldi IdfieBde A«lta«t*«t Ist ee Jem
CnUMt def Wuteneehaft s dmmPMkmn, odet irgend wem vorthdU
hringend, die GeweMmIM muh e»f die Apotheken aiiszude/tnen?
oier eoüte es nicht hier angemessener seyn, die PrivHegitn btizubem
heittn; und was soll endlich damit bezweckt werden ^ nur lebenslang'^ '
Uehe Concessionen zur Errichtung t»on Apotheken zu ertheilen. Ka
^rd lecht gut und einleuchtend gezeigt, dafs bei Apotheken
k«ine Gewerbfreiheit statt haben düi^e, indem ganz andere Din-
ge als bei gewöhnlichen Handelsleuten zn berücksicbtigm sind«
mit denen der Pharmaceute niemals verwechselt werden soll«
*^ ^ Mit den vom Herausgeber beigefügten Noten ist Ree«
»icht ganz einverstanden; in der ersten wird gesagt: »Schon
*eit dem i5ten Jahrhundert bedurfte es zur Anlage der Apotbe«
ken in den mehrsten deutschen Staaten einer besondern Gom %
nehnugung det Landetheurn^ wodurtb der Griindes odejp f^eci»
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logS Vinihagen phamuMeotitelit Monatsbl&tter.
lEer einer Apotheke gegen fremd« Eingriffe geschützt \\erdeti'
Stillte.« Et möchte diet ein kleiner historischer Scimitzcr «cyn;
in i ein im 1 5t. Jahrhunderte noch keine Apotheken in DeuisolK
lend beStauden. — In einer andern wird g^^tigt, wan rechst
•uf eine Apotheke in Städten 6O00, auf dem Lande aber isoook
Jüen^chen, dem Ree. scheinen diese Zahlen etwas zu grofs; Ho*
4<4ber^ zh'hlt ungefähr 12000 Einwohner und hat 4 ApolhebM
deren Beiitter «ans sewif« ein hioreichendet Auskommen ha-
^ fVestrumhs Bemerkungen 4her Taxe und gfcimw Fereur
imrmfr, durch die Konkurenzschrift des Herrn J, za.L* vtrmdeßi»
Jei dm Aup^ebikng der Apothtkenprivilegien gui7 Ganz in demSi»
ne Ai% vorigen geschvltlMii. ~ Medummg^ßetMg9buug. Von^m |
Bitornniig nnd Ausübung der Apothdierknntt. . (A.ot der aeo*
M königl. elcbf lachen Medisinalardnong) VerOTdnnng, d«nGa>
kmncb arfenlluJItcher Mittel au Vertilgung von Ratten oderHiv
een betreffend, yom iG»Not. 1819. In dleaer VamBdnnne wirda»
ter andern anbefohlen» daft aller Artenifc« tun doten Verwedntii
lung oder Vermisehnng mit Nabmngi Stoffen möcliebst sn mUk
ten nie ändert elf tchwa^ gefärbt gebraooht werdeaeollA.-<»BaOb
sweifek gar aehr» dals dnrch diese Maatregel {e eine aMotaft*
che» nnd lelJMiob nnr eine snlillige Vergiftung dorch die eehfu»
ze Farbe Terhlndafrt werde» Angehängt itt ein Verzf ichnil^
eehäd lieber Mittel gegan Ratten nnd Maate nnd eine AawiU
«uns; zn SchwarzfÜrbung det Arceniki. Zu den ersten ist dii^
Aufhängen der Biüthe der Vogelkirsche oder der Erlenzweige^
das llauciiern mit Heidekraut u. s. w. gerechnet; Vorschli«
ge mit denen die sächsischen Hatten und Mäuse vollkommen
zufrieden seyn werden. — Abhandlungen chemisch -pharm(ucun^
4chen Inhalts, Blausäure. Ef werden hier die Vor»chrifleu i**' i
Bereiti«n^ dieser Sänre von Fttner, Gitseu.s. w. mitget heilt, '
Pharmaceutisch' chemische Untersuchung des Inhaltes t'om Magen uÄ<i ^
der Eingeweide eines plötzlich verstorbenen Menschen. Vom Hc^ß*
Apotheker Willing jn Höxter. Es vvurde Brechweinstein en^« I
deckt« wobei Recent. übrigens sich wundert, daf< unter den
vielen an^rpwendeten Reagentien sich die Galläpfel- Tinctur nicht
findet , welche doch das empfindlichste Ptüfemittel zur Eotde«
ckung der aufgelösten Atome des Brech Weinsteins ist; sie bil-
det mit einer Auflösung des letzteren nach Orfila einen star-
ken geronnenen Niederschlag von schmutzig weisser ifs. gelbli-
che nMgehender Farbe« Den Ueschlufs machen Auaate aM
Briefen an den Herausgeber, nebst eiper Kritik der wqrttfK ,
tergischen nenen MediluMno|ittei|axe tmd das AyMthrtyliü'
betreffenden Verordnangen« * '
Aus dieser kürzen Uebersicht det Inhaltet dieser Monan-
»U'tter if|£tt tich daran G AI «inigarniatsen honrtheilan» Bii*
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SchulMricht ftbtr ZiyiSeom ia. Kaflmih«. togg
«
lupt'endeDZ mehrerer Mitarbeiter scheint dahinzugehen, sich
dn dem Joche ärztlich #r Vormundsch.ift gänzlich loszumachen ;
b es ihnen gelingen wird ? mufs die Zeit lehren« — Was
brigervf Becens. vermiTst, ist eine kritische Anzeige der neue«
cn pbaraificeutischen und naturhistorischun Literatur, die
:hJechterdings nicht fehlen sollte, durch deren zeitige Mitthel*
mg sich diese Biältex noch euien betondera Vorzug verscbaf-
leritht von dem im Lycenm lo Karltrolie im vcrBtiencn Schuljahre er.
thciHiS Ifoterritbt» ■!• Eioladver » tei fem S8. Stet kn Odbr«
i8ai feniuHhmmrf— «ffiMtlielM FttiAuN{MU Xarlmibe i$ai 49 S« 8«
oa dietern durch Hrn. Kirchenrath Zandt verfalsten Schulbe-
icbte würden vtir hei der ohnehin schon so grossen ßeschränki-
leit des^aumes in diesen Blattern keine Anzeige machen, wena
iie kleine Schrift nicht wegen ihres Inhalts die Auftnerksanw
Leit des Publikums verdiente. Dal L)ceum in Karlsruhe erlil
&imiich im Laufe des Semestert einen sehr empfindlichen Ver-
as! durch den Tod eines seiner vorzüglichsten Lehrer, des alU
gemein bekannten und hochgeschazteb Professors der angewand-
ten Mathematik und Physik, Hofreths und Directors des Grofft«
^erxogL phyticalischen Cabinellei, auch Bitters des Zahringtr«
Löwen -Ordens^ fV. Böckmanju Es war daher eben so zweck-
mässig als iflz die vielen nachtten Bekannten und Schüler dee
Verewigten von nnzweifeihaftem Interesse, in den gewöhnli«
chen Schulbericht eine kurze Biographie dieeet in jeder Hin«
lieht der Welt zn frühst achon in leinem 48steQ Lebensjahre,
imrieapnen Gelehrten «dtautheilen , weiche kurs nnd einladi
ron einem nähen Verwandten desselben verfiifiit, seinen lahl«
reidMl anawirtigen Freunden und Verehrern ohne Zweifel seh»
wülkommen sejn wird» E^nen Auszug aus dieser gedrängten
Uetaalcht dea Labeni mid der llteräriichen Wirfctamkeit einea
ae «rofsugüch fleisaUen Phyilkefa hier mltstttheileij , ist an siili
«ndmaUeh, und Eef. wul daher nnr dieser kurzen Anzeige
nodCÄe Nachriqbt hlnaufügen, da(a das Vficfatigste aus den
AipBMB dea Veitwigten» naoi^tllch aelne letite Preisschrift
SWr die BUtia^lidterf aeiner Zeit tnr Kenntniis des Pubiiknma
imumtm wlrd."/lMe Ltser dea Programmet werden heiltufif
aldit ohne IHt^W^ eine Uebertieht der Glitte des Lyceuna
ia Ifli|irttlie,Mglll#dea auigedehnten' UttU|rrN|htt erhalten^ weU
dior daaolbat vom aahireichen, melstena audi anderweitig rühm«
UUist hakanntett tehrem ertheilt wird.
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AlM M«t2g8r geriehilicho AfEwywiiMMGhafc^
■
flyiHiii 4«r ferlibbifflahtfl AmtiwimQtchtH^ wfwüifai v«b Dl» JbSAnr
Oaiiiil Mbtzgie* Nach de« T«d9 dtt Vnfi» vübtMrt m4 alt
. Zusätzen versehen von Dt. Christian Gaunek* Erweitert bN
bcrithti^t von Wilhelm Hebrman Georg Remi-r der Arzneik- o.
Wcliwcisheit Dh., K. Preuss. Mcdicinilrathe und ersten Piofes&or der
'Medicio an der Universität zu Breslau, der klinischen Lehraastalt fiT
ikinere Heilkuntt Vorstehet « mehrerer gelehrten Gesellschaften Mit-
gUitfc Fflsftt AbSmi Btfaigriiersr. inuI Mpzis M Uno.
Recensent hat früher in diesen Jahrbiicjiern (1815. Nr, 57.)
die von Gnmer besorgte, im J. \^ \ \ erschienene, vierte AufUgt
von A[etzgcrs System anf];ezeigt Bei doai jetzt abzustAttenden
Bericiit«;, ii Der die von Hr. M. H. Hemer bearbeitete Ausgabe dienet
Schrift, erlaubt sich Ree, zur Krsparung mancher sonst notiu-
gen Hemerkun^en» auf jene Anzeige hinzuweisen, indem Vie-
le« H<'s (Idrin Gesagten auch auf die,e neue Bearbeitung anxiu
weufien ist. In Her Vorrede erklart sich der Herausgtk. übet
sein Vejfnhren. Zuerst eine volltönende Lobredi; über d.«s Werk
•elbst und dessen Urheber. »Selbst nach Metzger auftretende
Schriftsteller »Mvelche sich bemüheten, der gericbtlichea M^niw
ein eine andre GeiUit zu geben, haben ihres Vorgängers ho-
Ben Werth erkannt» seiuem ausge&eichntten Geiste gehuldigt,
seine seltsame Gelehrsamkeit verehrt, seinem treffenden Htm
theilFoige geleistet, seinte unermüdlichen Floils Jbenatxt, 'aucli
ivenn es ihnen nicht immer mitWendig scbien| dieses GefoU
des Uebecgewichies in Worten zu verlaiicbaren.ff Metzgers Vat^
dienste und die guten Eigenschaften seiner Schriften sind aa^
erkannte dats ihnen aber Schwäclias, Map^l und ünvoÜkiOiflk
m^nheiten zur ISeite gehettf ist eben so wejfiig zu leugnen. Be-
weise darüber hat Ree« schon in jener angeführten Irütm
Anz^igis gegeben. Die gerichttiche Medicin hat leit Metzgen
Tode in läelen d^r wichtigsten Lehren eine Wesentliche .Uan»
^estaltong mid Berichtigung erfahren , wobei ein Uebec;|^S!«tiAl
in Anzug aitf richtiges Urtheii, Scharfsinn, Uiriiefanceiifaeil VA
der Pfü£ing von Tnatsachen« und Eindiinfan in das Wi
schwieriger Au^bent sebweriieh auf Seiten Metzgers sich
fenbart hat* Sfilhnt des neue Herausgeber nenni ja saine^
ititüng von Metzger^^ Werk eiiie Urichiigtp! Gruasr
in der 41. A^uflage manche AenderunAdfn des urtpr^ ~*
Textes vorgf noinmen nnd viele Zuflfze/ und . Bej _
demselbtfi «inittchclien« wodorch es #sbr schwer wuide^ |B
vritsen».ob man des Verf.» odblfdes Hemusgeb. Gedinhwi vt»
sich habe. Hm« IL R* ürnser schien es, mit Redil, raihsfü
die dritte Orlginalausgalie des Buche» wieder hertustdlMit
Gute und Brauchbait» welches Orciur 'hinzugefügt hun»p
. j d'by Google
I
Melatffff gericlKUelie Aczaeywttsnsebift sjot
zubehalten, das was ilim als ZumIz Bedüi-fnifs schien, hinzu-
zufügen , jedem aber das Seine zu lassen und die freojden Zu-
sätze durch die Bezeichnung Gr. R, zu unterscheiden. Ue«
berüüssig scheinendes hat er aber hin und wieder gestrichen
und einzelne kleine Arnderongen in den Worten des Texte«
und im Ausdruck sich erJaubf. Ausserdem hat derselbe die
Literatur vervollständigt und mehrere Paragraphen, so wie zwei
ganze Kapitel eingeschaltet^ Die Msten beziehen sich theilt
auf die (in Preus?en) gesetzlicben^orschriften über die Arta
wie die Akte der gerichtliclien Medicin ausgeübt werden sollen^
theils sind sie durch di^ ganze Schrift zerstreut; die andern
auf die Verantwoitlichkeit der Medizinalpertonen (bei unglück«
liebem Ausgange ihrer Curen) und auf die zweifelhaften Krank-
heitsursachen. Der Umfang der gesammten Zuiä'tze des neuen '
Herausg. geht aus der Vergleichung der jetzigen mit der Aus-
gabe von Gruner hervor. Diese enthielt 528 Seiten, die voU
kemer aber 6»5. Betrachten wir nun die innern Veranda-
fangen welche der Ueiausg» in dem «Meiitexwexke M€t$g€m
yorgenoronicn hat.
Jn der Einleitung sind einige von Gruner we^gelasmiVp
oder yeränderie , Paragraphen wieder hersestelit» hatondert ist
aber ^. C2. b. ein schätzbarer Zusatz des Herausg. welcher eint
vollständige Leber^icht der in Preussen bei Obdnctionen zu
beobachtenden, gesetzlich rorgaschriebaneiif Formallon entbaltt
Aach ist den folgenden Paragraphen noch manche ȟtsliche
^merkung beigefügt. Der ausgesprochoen Meinung des Her»'
ausg. (§• 07.) dals die Obduction der Leiche eines Menschen«
weleher.eii« ansteck nde Krankheit gehabt, MM .|Utt faahan dürfe»
kann Ree. nicht beitreten, in so fern sie £;azie aHgetiicin ge*
nommen wird, Leichen von Pest- und Gelben • Fieber -Kran-
ken W»d man allerdings , dar Gefahr für die öffentliche Ge»
•undheit wegen, nicht öffnen dürfen. An niindar verhemnd
wirkenden und bei uns einheimiteheat a&ftCeckSttiden Fiebern
ial die Gefahr, 6m geh^gtr Vorsicht, wohl nicht fä (trori» dafi
man in Fällen , wo «in für die Aechtspfiage wich|iger Au^
acblaft daraus erwartet werden kann, die Obductiote uaUslaf-
ten toHti. Zweckmässig ist die Eranneronc (^tAT.«.) dau.die
Ohdudion nicht ii< früh gemacht werden lUirfa, Dar Fall aber
VW sa früher Obduction einer durch Mphntill t^Ilig irer«
gÜltün« dar in» in Ofen vergekpmmen teyn toU» ist
fine Ze&nngifiction, der die üttamichiscfaen BiSitef wideitproe *
chcn haben. Bei den Zutätmli $. 84« über den Straf , eh
die Eintehiing der Akten dam Gerichftem va erlauben tej»
hiltan dif Fülle naher bezeiclmet .werden können, in welchen
des reine Qefund buk Begutachtung hinxeich^ in welchen idehl^
letzuiv^en sind bekannt. Dafs die Darstellung dieser Lehre ii
Metzger's Schrift überhaupt unbefriedigend, mangelhfift , den
Zur allgemeinen RenntniTs in Dentschlaiid rerdient die gegttt»
%\'ärtig in den K. Freust« Staaten bestehende Anordnang ge*
]>racht zu werden: alle Obduction f Verhandlungen werden, auch
wenn über *^e keine Begutachtung gefordert wird, in Abschrift
den betretenden. Regierungen eingesendet« und von diesen ent-
weder ihr<rn Medicinalcommisnonen, oder dem Medicin^UCoI*
legio vorgelegt. Diese benrtheilen den Fall, treffen die ihnea
nötbig scheinenden Anordnungen und senden, im ersten Fall,
die ^es«mnielten Gutachten An die Medicinal - Cellegien , wel-
chen die Superrevision obliegt. Diese überreichen mit einem
begleitenden Berichte, sowohl ihre eignen Collectionen, als du
ihnen zugesendeten* dem k. Miniiterinin für die geistlichen
Unterrichts - und .Medicinalangolegenheiten, zur endlichen Ver-
fügung. Alle wirklich von den Medicinal - Colleginn begut-
achteten Sachen werden ebenfalls dahin, zur höhern Beurtbu«
lung eingesendet — Nach der \ron Metzger gewählten Anord«
Bung i«»t die Lehre von der T'ödtlichkeit der Verletzungen zu-
erst abgehandelt. Die Grundsätze, welche derselbe aufgestellti
und die von ihm vertheidi^e Klassitication der tödtlichen Ver*
m
dem
Zwecic der Hechtspflege unangemessen und in mehr als eintr
Beziehung geradezu unrichtig sey, hat Ree. schon yor sechs
Jahren (a.a.O.) erwis'en und darf also jetzt nicht mehr dabei
verweilen. Nur so viel ist hi«r zu bemerken, dafs bis zum
Paragraph 66 die Grundsätze Mttzger's unverändert vorgetra-
gen sind und der Versuch einzelner Berichtigungen nur in den
Anmerkungen gemacht ist. Im 66. hat aber der neoe
Herau«!^. eine ihm eigne Abtbailung, Jn einem, mit viaka
Unterabtheilungen versehenen , Schema* aufgestallt und dieses
Huiführlich erläutert«. Es i«t die nämliche Eintheilung, d|i
von demselben tchon in ^Koff>*s Jahrbuch Bd« IX« S^j^ w
bekannt gemacht Wui^,* Indestea lagt der Hetibag» »stlae ratai
früher ausgesprocbeneii Ideen hier berichtigt and vrcrolbiaiu
digt, ziur Prüfung vor« Die tödtlichen Verletzungen Zerfalles
nach ihm 'in ifiiMi>i/^/ und bedingt töddicke (absoluU'^ relative
iaUs die ersten theilan sich in aU^emeüi nud mdmdutU abto*
luttödtliche; die bedingt tödtlichen hingegen In <t/i sich todu
liehe (jmr s% ktaUs) und zu/älltg tödtliche. An «Ich todilioha
VerUitungen sind inacfa Rmner) solche» bei denen die Makes*
«fvirkang, wtlcfae die Relativität der Tödilichkeit buillHUÜi.
in Ansehung ihrer Inteaüoo dar VarletAtsg gMch ist.
{^^ch vvfeicbeni«Maa£istabe Termag -der Ant diasea auaamnestea
md wird er )e darüber ein andrati als ein blaJ^t mi^inaidi^
phat, UrthaU fairen könntn? ZnfiOiiglö^t&cli« UniafBi
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. Metzger genehtliche •Arzveywissensdiafc, .11^
dSejäiigeny wo die Vebenwiikimg» welche ^die BelelifitSi be»»
etiniiiit, einen überwiegenden» idee Leben serttötenden » Ein«*
finle auf den' Vexletsten und die Verleitung bei und die Ver«
letsung» wiewohL zum lödtlieben Anigange eriprderlich» ein«
untergeordnete Stelle debei ^nlnnit.«, Die weitem Untenb*».
theilnngen» diei eine Uebenicbt efllir möglichen Falle gewUiren
eollen, lassen sich ohne tabellarische Oarstellnng nicht deutlick
machen and müssen In der Sdhrifl selJber nachgesehen werden» ,
Indem* wir et hier mit Müßigeres Lehre «and urandsataen s«
thnn heben,, d^e ihrem Zulammenbange nnd ihren wesentlich» .
eieis Grandxugen nach nnverindert geblieben sind, |o wfirdn
es onangemefsen sejn eine; BrOrteruog der Rem^iseken Klassifi*
cetion mer an unterndbment Aber angenommen diese' wEro
richtig und ohne Tadel, so ist so viel kUr, dali Remei^s An^ .
sieht und seine aafgestelhe Eintheilung weder im Einklanga .
mit Mttzger^s Lehre von der Tödtlicbkeit der VerleUungen, dia *
einen so bedeutenden Theil des Werket einnimmt ($.51-180.)
noch mit den von der preiissiichen Kriminalordnung vorga»
schriebenen Fragen, welche der (f, 66* c. anführt , stehn« Et
ist daher sehr zu fürchten, dafs Gericbtsärzte, welche diese
Schrift zum Führer wählen, durchaus zit keiner deutlichen
und richtigen Einsicht in diese allerdings schwierige uod ver*
u'ickelte Lehre gelangen werden, ja es ist sehr zweifelhaft^ ob y
die Zuhörer des Flerausg. selbst, die künftigen pre^issischen Ge«
richfsäizte sich erbietende Grundsätze für ihr künftiges Han-
(leki in foro sich werden aneignen können, da der Grund«
text des f.ehrbuches mit den Erläuterungen des Flerausgebers,
und beide wiedrr mit den Bestimmungen des Gesetzbuches,
durchaus nicht zusammenstimmen, ja nicht selten sich in ge.
radem Widerspruch unter einander befinden. Blickt man nun
zurück auf die ganze Bearbeitung der Lehre, die hier in Frage
steht, so wird man mit Vergnügen gewahr, dafs der Herau^g*
manche irrige Behauptung Metzger' s nvich. den Lehrsätzen voa
Ploucquet j Platner , Henke u. A. m. zu bericlitigen gesucht hat;
ÜT eine fulgerichf ige, dem Zwecke des Criminalrechts ent»
sprechende und dem deimaligen Standpunkt der Strafrechts-
wi<8enschaft, wie der gerichtlichen Medicin, nngemessene Dnr-
stellung kann man dieselbe jedoch nicht anerkennen. Freilich
ist es aber auch unmöglich, ohne eine gflinzliche Umgestaltung^
ja zum Theil völlige Vernichtung, der in Metzger's System aus-
gc^prochnen Grundsätze eine solche zu geben. Für Anfänger,
die den ersten Unterricht aus dem Buche schöpfen sollen, füc
Praktiker, die sich daraus in. sweifilbafien Fällen Rath erholen
roögten« ist das Schwanken zwischen verschiedenartigen und
tidi wiedexiprecheAden Lehisälsea duxcbeus seobtheUig»
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iio4^ Metzger gerichtliche Arzneywoaeiuchafti
m
fn Cap. Ton <en Erttfekmipn '(^. i%i — aoo.) hat ia
Heraosg* liie $« |. b. a« eingeschaltet, die tchittbare Afl*
vei>uii|(eii» du ver^chiednen möglichen Filla tm MtcrtchMdii^
.«miuilteii. • Auch «in i in den Anteerkiiiigui ga den ftbngce
Piiragraphen noch brauebbare Erionefongen mitgalheilU Mü
^elen nützlichen, die naturbittoritchen und chemiadiaa Keaa«
zpichen d<;r Gifts ub^anzen becreffandMi, Anmerkungen ool
2uaätsi>n ist das Capital von den Vergühiinfan bereichaet. Wn
man abar gänalach vermi&i , Itt eine Aufstaliang von Omi*
liitsen, nach welchen die Tödtlichkeit derVergifüii^ien an U>
vrtheilen ift, Mettger^s Miche Behftupli^aag, dala die Klasifi.
luilion der VergüUingen aiach Graden den' drei ten flei
nngenoninietten Klaiteii. dar tMtUchaaYerlelsmgan etttapndi%
itt r f. 045.) wiederholt»' Angaiaomnien, et tteaae akb die TNb'
licbkell . der 'Vcrsiftungan nach demi^ben Priacip wie ii
TSdflttchkeii der Verlatsiingen abitiafaa itn4' henrlheflen, m
fiitie doch naohgewieaen werden «milfaen/ wie die vaoa'H»
«nag« vorge<chIagne Einthellong ddr tödtlidieo Vafiauuapen aadb
den Vergiftungen anaepawan fej. Nach den Erdrtemngen abi%
%ratUie f^ar die richtigen .Grendiatae tnr Benrlhailung t$4ti*|
«her Vergifftingen {ja Kopp's Jahrbuch der Staataaranelkaed
VIL 8. 87* )X S. fof ffi und jL BeMs Abhandlungen aoi 4
Oeblet dar ptw Med. in. Bd. 8. 111«) öffealUch atati geftiniia^l
lieb iicfa .eine für die Straf rechtt pflege lo höt^tt wichtige Pnp
niebit mehr auf die Seite tchieben oder in ^ner kuan'Mii
•büeirtij^en, wie (i. 305, c. versucht worden Ist* Oaa Cif« Wl
dem S^lbttmord iind den zweifelhaften Todetartett. hat nMbfett
kleinere Zusätze erhalten, besonders eine Menge Ton FiidH
mngtHelegen, theiis «US eigner Erfahrung, theils aus SchriMI
gesammelt. Weniger erhtbliche Zusätze haben die Capital wa)
den zweifei hfiften Geburtsfallon, Mifsgeburten, und naiaÜili
Geburten erhallen. Hinsichtlich der Spätgeburten tritt deiHf^l
aiisß:, Metzger^ ivie es scheint, vollkommen hei, de» die Mö|«
Ikdikeit derselben gänzlicb verwirft, Ia der Nete zu S* ^9^* lact Junftj*!
mich ditakt, daft, ist eiamal abit Venpücnng voa elnigWI T^w«.
Wochen augetlaadea, aian verntiafcigtr Weise auch keine andere,
Ofp mcb noch so langte beitreiten kann. Füllt die Refprl so fallt sie m
ÜnenHlichcI Also: ein pes'tives Gesetz! « Hfnfceijen meint f r itn Erif
des Capitels, es werde eine Zeit kommen, in welcher die Getetzreber «rf-
'b<ireii, der Kutur Gewalt anzutliun. >X'ir sollten glauben, dnfs die bckaooH»
«loaalHcli wiederketircndc , Stcii^eruog des dynauiikchea Verhait|UfWS ia
ganaen Zeii^un^isyseeoie des Wcibes, dar atee weteaiUche VeriioliiBiV •
vegetiitivfn l«bea des Utam eiiTsprioht» wabl elnan Grand dtrbkIM*
das Eintreten der linmal über die Nanaalaeit rersoKerteo Gibart w
Si ~ vS I mcn £n erklären. Endlich mag man die %\c\\ mehrenden
wiini.^:» l>ro')ackton];fn cenaner Beobachter mit Recbt oicUt ia ftO^
bia .^uwcri««. ^^^^ Metcblm/i f^igU)
*
I
Disitizecl.by '
^ Heidelberger
ahrbücher der Literatur.
«
Me^er gericbtUche Arzneywiisenscfaaft«
iJB t s c^b l m/s.)
I der Lehre von den todtgefundnen neugeborpnrn Kindern
Lt der Herausg. den Versuch gemacht, die gegen die voll«
swciskfrtft der Lungenprobe sprechenden Einwürfe zu widec«
gen. Schwerlich mit grüssereui Gl»i(k, als Metzger und Gm*
r ei versucht haben. Es ist nicht der Ort, i \t*r in Einzeln«
»hen einzugehen, um so weniger, da ausführlicher von die*
m Gegenstande bei der Anzeige der vierten Ausgabe die Rod«
^wesen ist. Aber immer unwidersprechiichet tritt aus den
ecbselseitigen üntersuchniigen über die Beweiskraft oder Trüg-
L;hkeit der Lungen » und Athem probe das Resultat hervor»
i£i auch im günstigsten Falle dieselbe in foro nur Wahtschem«
hkeit, & Hiebt Gewifsheit» über das Gedeckthaben dos Kindes
Hen köftne* Der Herausg. sagt S* 59a. et' sey cil| F^higrifT»
1er ein falsche Angriff der Gegner der Athemprobe, weoa
e jtd«n einzelnen Punkt, einzeln bcstreitefid , dis (>atize wi*
nrlegt tu haben behaupteD. Man müsse weder ein tineelnef» ^
im Ganten der Atbraen probe gehörendes Experiment, aUfelA '
mmskWm färbe weilend halten, noch durch def<:en , unt%r seh*
neu Umstanden einmal eintietende Zweideutigkeit, dbf Ganze
ir #ldevle|!% halten wollen. Die Sache ist hier aber nicht
is'llem richtigen Gesichtspunkte dargestellt Metzetr'unA B»^
tr Yertheidigtft die Zuverlässigkeit der Athioenprobe» leugnen
ie 6fter vM {eiiauen Beobachtern wahrgenommenen Thats»*
len gerMezu ab, «od tprachen (im $«514.) kecklich ause
ia Jiydfottatische Lengen - oder Athemprobe' tev ^agaii al^a ihr
Imachten Einwürfe gesichert; Bio Gegner aber, namentlich
. 9V. S€kmiiU'mA A, Hmlkt^ sprechen derselben nicht allen
F^rdi «h't tondertf iialten es für Pflicht, die Lehre ton des
IbheAl «04 iintrüg]ich«ii Bofivoiikraft diese) Experimentes ra
feiampfeD, widche t« Irthnmom rerführen kann, durch die
ün die Bachlipflogef ita GiiatlaiB odtr Ungunsten der Ange«
ligtfii itro Mtet," Wo Monscheiilebeo , oder Ungfährige Ke»»
kHivia mA -Aaa l^la atahti in die Autsage de» Arstoi g«-
»
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iio6 Metzger gerichtliche Arzueiwissenschalt
wissenhaft absawa^en! Der Werth, den eine auf Gründl
ruhende Wahrscheinlichkeit vor Gericht liaben kann, wi
auch von den sogen. Gegnern der Lungcnprohe lugesland«
Üebrigens l Önnten diese jene Behauptung Remer's leicht geg
ihn selbst kehren und antworten: dafs man die Einwürfe, w
che die sichere und zuverlässige B' wdiskrdft der Experimei
wankend machen, in ihrer Grsammtheit betrachten müsse u
nicht glauben dürfe, alle widerlef^ zu haben« wenn es geli
gtp tollte, den einen vielleicht als^ unter gewi^ten Umstand«
weniger entscheid -nd darzustellen« üebrigens ist noch zu <
innern, dafs Schmitt^s lehrreiche mit deutscher Sachkennto
'iin4 Genauigkeit angestellte Versuche über die Lungenprsl
die er in feiner klMtiachen Schrift schon vor fünfzehn Jalir
l)ekannt machte,« i|ucb bei dieser Ausgabe nnbeeohtet gebliet
sind. Das Cap. von den Todesarten nengeborner Kinder \
manche nützliche Zugabe und Anmerkung erhalten, obntj
iJocb eine vollständige Ueher^icht der möglichen Falle» il«
eben dal Kind ohne Schuld der Mutter einen gewalMineoT
erleiden kann» stt gewähren. Dem Cap. über die vörgoaM
ten» verhcAillan nnd angeschuldigten KranKhaiten ist nunc
neue Anmerkung beigegeben.. Im Abschnitt von Wabaiii
welcher Nam^ noch immer alt generitch^ Benennung f3ih|
aeyn* oder pt/chiiche Krankheit nberhauptt gebraucht
vermiCit man tahr eine leitende Idee und .aUgemeine Gftf
aita«! welche den Arst bei den tchwierlgen gerichittcb»pijd
togitchen Untertvchungen anr. Bichuc^wpa .dienen kiw
' Ueberbaupt F^tte ^ hier w^l nebreivr 2i|<t«e Ober 4aemii
haften , plötzfich eintretenden und bald wieder «ndendee» p
chifchen Z^%tandet die sog. Wuth ohne Veskohrtbeit da %
atfuidaa t. w. bedürft« Was der 4^7 b. enthalt, M eil
reichend. Ejeni nenen Heraus^« eigen sind die Capitd lee^
Verantwortlichkeit der^Medicinalper^onen «ndr^ven den
gebeten Krankheitsursachen. Die Uebenehrift * des awMe
wohl an unbestimmt gefafst« da nur yen* Verantwa^dlMi
Wegen Übeln Ausrnnges einer Cur,. dte. Aede ist. Dis da
aufgestellten Gronas&tae'aind im Ganaen richtig; und des Bi
falles Werth. Gegen dto lelaten (F. desselben, der die Caf
,der Afterärzte im Fall des obeln Erfolges, in den rechtUd
Folgen, denen der befugten Aerzte gleichstellen will» v»o{
aicfa mit Grund manches einwenden las^^en« Eine AnweM^
die allgemeinen Grundsätze auf die Falle anzuwenden» '
.Wundarzte, G eburt '«helfer und Hebammen angei^chulciigt ^
den» Tod oder Beschädigung der Gesundheit veranlafsi fo I
ben, vermifst man in diesem Cap. Ebenso fehlt die LiielU
Vnd die Ausübe der ^chjüiif teiler, d&e üähor dieif» Lahie i
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1
Schtnidtminn snmiua obserran niedicaniiii« 1107
' * • »
jchandelt haben, Untpr don Hliern gehören dahin Fortunatas
Fidelis, Paulus Zacchias, Aiherti, Hebenst reit p Lud*^
vig. Fahner, unter deu neuem Masius, Foderi, welche kür«
ter dvn Gegenwand behandelt haben. Ausführhcher hat Henk^
in den Abhandlungen Bo', IV. diese Lehre erörtert, und kürz«
ich Klose im 5^. Heft der Zeitsclirifi für die Staatsar/nei«
cnnde» Das Cap, über die vorgegebenen Krankheitsursachen
I'irfte zweckmässiger mit dm vorgegebenen Krinkheiten in
^erbindun^ gesetzt werden. Die noo^i übrit^en Ab chnitte üb?c
Alter und Leben<5dÄuer , ^seizwidri^^n Beischlaf, und über
cweifeibafte» Zeugungsvermögen haben einige brauchbare An«
merkungen und Zusätze erhntteo. Ein yoiiitindiget Ref^stet
fiuicfat dpn Beschlufs des Werkf.
Beim Rückblick auf das ganze Buch, in leincr gegen wSc»
Ilgen GeiuH wird man dem Herautj^ ^n dat Zcugnifs geheo^
lafs er manches in dem&elbcn verbessert oder berichtigt baiie .
und ddfs diete Schrift dem, der sie mit Verstand und eignem
[y^Bllieil ZQ gebraachen weifs, nutzlich seyn könne. Ein Met«
pftrwerk aber, für weichet tie nach dem Urtheil des Hefaui^
Eetban soll, würde zn andern und hohem Foderungeo beredt*
lifro: Auf dieten Ruhm konnte Metzg^s Sytlem vieUaiofal an
aar Zeit Anspruch machen; am %venigslen möchten aber ge*
iwirtig disavsclie Qerichtsarste ein Meisterwerk darin «rken-
9 wo die wüchtigited Lehren der gerichtlichen Arsneiwii«.
diaflt eine Umgestaltung und Berichtigung erhalten hibei^
jDan ans der» am SchloMe def Vorigen Ahrhnndertft tehc
ittUcbcn» Schrift Mttzger's aioht einmal kennen lernen
Ijtoinia Observatiomifn medicarum ex praxi clinira trit^inta annöruna de*
promtarum auctorc LuDOV* JOSKPHO S'chmidtmaNN , medicv apad
Mellenies ia Principatu Osnabrugeusi* Volumen II Btralioi Sanwli>
bei OfSetoae Librariae Friederici Nicolai tSat P XXVI* «t i73. Mit
' dan Wetiaa daa Saaaaa: Non eie euliuim naeal^i tta. .
* * ' •
Dieser zweite Band ist von dem verdienstlichen H^ni T» auf
w e'^h# ea
ditrselbe Art und Weise bearbeitet, wie der erste. Die von Ibni
gemachten Erfahrungen in Ansehung der hier behandelten Ge»
l^enstandc werden in kurzabgefaisten Krankengeschichten eut
seinem Tagebuche nachgewiesen, theoretisch« und praiitische
Bemerkungen werden beigefügt, und zuletzt wird )edesmal auf
die Fortschritte aufmerksam gemacht, die unsere Wisseoichafi
fdwoU in d^i fiikeoAtiüIs als dar. Cur der abgehandelten Krank»
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1
I
ilo8 Schmidtinann summa observat« medicarum«
hetten in neuem Zeiten gemacht hat, wodurch ditse SchoHl
^«in vislMitiges Interesse gewnhrt«
In Ansehung des nähern Inhaltes t^iete^ zweiten Band«!
itt folgendet zu bemerken : das erste Kapitel handell tob da
angina zuent überhaupt, drei Fälle werden nac'iher aog«iri|^;
nämlich der einer gewöhnlichen angina biliosa^ der einer tm^ki
mtutissimaj und einer ckronicaß in wdichen Jetztera die VTirksc^
der Bintigel besonders hervorgehoben wird; femer wini da
Krankengeschichte und Cur der ewginm ariArincaj an der dd
* V. teibsl gelitten , enahli. Der Meinung Franks und des \
In üüMobung dea Gebrauchs der Gurgeltranke, sie Di»
lichi nach der gewöhnlichen Weise angewandt » mehr tddu
«It nutzen» etimmt R, völlig bei« Ganz piaktiadi und mkdi
Eriahrung des B. eöUlg übereinttifrimend ist. dasjenige wii da
V. im zweiten Kapitel von der pkthim ira^uUis beniWt 4
Iii mit weit beschwerlichem Zufallen verbunden alt die fkm
fvdmondii, und laftt auf der angum. inflammaiena entmidj
iunm Heilung zu} auch wird der angina pkthisicarum gedliw
vnd zwdi Fälle von ang^ paraiidea werden erzählt » der oi^
wo OetchwulU der Parotis mit pUurkU wechaelte, der salaii
wo dne Bntzfindnng der Parotis eine Versetzung nach den
den zur Folge hatte. Das dritte Kapitel ist überschriebsa At
ginm nmmiranacea, Traoheitii* Nach allgemeinen , mebrsiab
machten, doch nicht uninteressanten fiemerkungen «ntendic^
det der V. vier Arten der. Thiekmiü die einfache catarrhale, dk
entzündliche, nervöse und gastrische', und stellt vorzugM
' zwei Elemente der Krankheit fest, die Entzündung namra
und den Krampf* Die Wirksamkeit des Quecksilbers uod da
Schwefellcber werden hier bestätigt, und neue Fälle wetdfi
erziihh, worunter einer, wo die Tracheitis mit dem asthma
tum MiHari verwickelt war, und die Krankheit einen lödtlkbd
Ausgang hatte. Das vierte Kapitel enthält die Vergleichui^
der Theorie und Behanr^liingsai t der angina von Boerha^vn id«1
der Theorie und dem Heilverfahren der Aerzta dieser Zeit »S
Ani^ehun^ dieser Krankheitsform, wovbn das Resultat ist, dtfi
dio Pathologie und Therapie der verschiedenen Arten der ans»»
grosse Fortschritte gemach» hat. Im fünften Kapitel vviid «i-^^
asthma acutum Millari abgehandelt. Gleich anfangt ch läf't «ich
der V. aUü vernehmen: Undevicies hoc obser^'a^i nialum-^ ^uarf ti
propria expcvientia disputare mihi licet. Der Verf. hält die KnnM
tieit und dHS uiit vt)ll*?m Bechtu von der Tracheüis ver^chit^^'^«
In dem einfachen asthma bestehen völlige Intermissionen» ^^«^
euch mit R. Erfahrung iibereinvtimmt. Mehr ah einoiai M
^cr V. da«» hitzige Asthma mit Bädern, Brechmitteln. Mosebus
D«jp^elä itüexi^cheu Oei und Caje^uiol ^ehciU. Vnn den An>i
^ kj .^ .d by Google
Brandes Beitiage zxit Witterungskunde.^ 1109
Fallen , deren hier Erwähnung geschiehlt enthält der nennte
<iaen tödtlicben mit der LeichenöffnuDd^, wo keine Spur von
EotzündujDg anzotreffen war« Das sechste Kapllel handelt von der
EnUritis j die häufiger als die Gastritis Torkdmmt« An intecetten«
len Fallen, und zweckmnsssigen Bemerkungen fehlt es auch
Her nicht. Das siebente Kafvitel enthält durch' Vergleichung
mit Boerhaave die Fortschritte, die die Kunst in der &rkennl«
nifs und Heilnng der Enteritis seit einem Jahrhundert gemocht
bat» Dm eohte Kapitel spricht von der Hepatitis. Nach Be«
xt'erknngen über die Ursachen» Zufälle» den Verlan! u. w«
dieser Krankheit werden 12 Krankengeschichten eis&blC« iie
sämmtlich nicht unwichtig sind, der Amka wird eine voraüg-
liche Kraft wider passive Bntsündangen sugeichrieben. Das
neunte Kapitel stellt eine Veiglelchiing de« Zuitandag der Me«
dipln in Rücklicht der ErkenntniCi und Behandlung der Leber«
eotsnndung teit Joh« Joocker an» und die Portoebfitte der
Heilkun&t lallen hier allerdings deutlich in die Augen. Dae
lehnte Kastel über die Mih^entsündiing hefaAt «ich mit den
Ursachen der Seltenheit dieser Krankheit» ihre Gefahr« und
ichliefftt mit Angabe sw^er Fälle; zuletst wird bemerkt» daCi ^
Schwangerschaft su Entanndung der Eingeweide des Unter«
leibs Veranlassung gebe« Das eilfte Kapitel hat das Blutspeyen
zum Gegenstand. Nach vorläufigen ^Bemerkungen über die £r-
kenntniis und Car dieses Blatflusses werden 16 Fälle etaählt«
Dus zwölfte Kapitel macht den Beichluls dieses nütfllcben Wer-
Us, und deutet auf die Portschritte der Kunst in der Patho-
logie und Therapie des Blatspeyans seit Gullen« Das gfini^ge
littheil , welches wir bei der Anselge des ersten Bandes diesea
Werket gefällt liahen^ ist demnach audi auf diesen aweiten
Band su heaiehen« &
Beitrage zur Witterungskunde;
auch unter den Titel:
Dattrsuchiingen über den mittlerea Gang der Wänae«Aeodeninfia deml^
. pnze Jahrj aber rfeichaeltife Wltrerongs-Erdfalsse la weit von cid-
ander eatfernteo weltfegeaden ; über die Formen der Wolken, die
Entitehuni; des Reg[eas^ und der Stijrmc; und ü*>er andere Gtccn-
stknde der Witterungskunde 5 von H. W.Brandks, Frofc-^sor an der
Univenitut in Breslau. Mit 2 KupFert. und 7 illumiiiirten Wittenings-
tabellen» Leipzig 1820 Vlll und 4u S. 8. P. 4d, 4ä lir*
Dil sachverständige Publlcam ist ebne Zweifel unlängst dar«
^hec einverstanden» diis ein so eifkigcr» giündllchor «nd yor-
11 IG Brandes Beiträge zur WiUemngskunde*
«rtheilsfrever Forfch^^r, als der Verf, de? vorliegenden Werkes
ift, die Witterungskunde durch diese Beiträge auf allen Fall
an«iehnlich bereicher^-n niuf^ie. Dafs dienet wirkli- h ge^chehtn
•ev, dariib-r kann kein Zweifel obwalten Allein je belehren-
der und wichtij^er die hier o,.|ieferten Resultate sind, um so
mehr fühlt nun hei einer genauen Würdiguno; derselben, daCt
lie nur einen kleinen Theil, ein unbedeutendes Fragment ei«
Hei grossen Ganzen liefern, dessen umfassende Bearbeitung von
vielen gewönsclit wird, «her mit so mannigfaltigen vSchwierig-
Iteitea verbunden ist, dals sich noch ininier keine gpgrnndeit
Hofifaung einer bald g .n Realisirung dieses sehr allgemeinen
Wunsches zeigt. Der Verf» benutzte vorzüglich fremde, allere
und neuere Beobachtungen zur Begründung seiner schatzbare:a
Folgerungen, und unter den ersteren namentlich diejenigen,
welche in denManheimer Fphemeriden aufgezeichnet sind, h-
defs ist es nur zu hekanni» wie wenig zuverlässig früher die
SbyfticAiischen InMrumente viaren, und wer diejenigen kenoti
eren siih die Mitglieder dea Mdnbeimtr Vereins bedientes,
wird nifihi in Abrede stellen, dafs sie in Vergleichuog detsee,
«es man gegenwärtig fordert, hinsichtlich ihrer Genauigkeit
noch^ioimer viel zu wünschen übrig lasten« In den letsterea
Jehren iit die Technik unglaublich weit vorgeschritten , uni
iiunmehro viäre es Zeit, durch gemeinschaftliche B^mühnngeD
laicht in das dunkle Gt hiet der Metearik zu britigen; dec Ytif.
würde» wie Ree. bestimmt weifs, gecn einen Veieinigangspankt
bilden^ um gleichseitige ßeobaohinngen zusdm mensastellen und
tvk ordnen. Wenn nur die gelehrten OeselUchaften, z« in Ber«
lin, Götringen, Müncfien, Peteriburg, Stockholm « Kopenhagtn,
die Hollänriischen utld die Pariser sich für diesen Gegenstand
verwenden, odei die erlauvhten Regenten, welche oft mit se
vieler Freigebigkeit minder wichtige wissenschaftliche Unterneh-
mungen unterstützen I etwa nur durch Poctpfreiheit für einea
solchen Z'-^eck, lleissigen und zuverlässigen Beobachtern eme
sehnell** ZusammensteUung und Uebersicht der in vveit entle-
g* nen Gegenden gleichzeitig wahrgenommenen meteorischen £r-
iciieinungen möalich machen wollten. Was Cart neadar durch
dir Manheimer äetelbcbaft geleittel hat, iit immer nur alsm
^ster Versuch ansuiehen« und dennoch scbon so firnchtbringead
ge%vi'sen; wie viel mehr aber liesso sieb in den fetaigen Zeitsa
nach solchen unglaublichen Fortschritten in den Nalarwinon»
sch>'fflen durch woblgeleitetd gemeinschaftliche Bemühungon dtt
Naturforscher für diesen wichtigen Zweig des Vl^sseiis kwtkh-
ten^ Unterdefs wird man auch diss, was hier mit' grossem BM^
se »n^ammengesteUt In. dankbar annehmen, i|nd Hec» macbl
sich bei grosser Vorliebe, für Unteraachungen dieses An sia
Digiii/ea by LiOü^ie
*
Brandes .Beiträge zur Witlernngakunde. i i ii
Vergnügen daraus, auf die Wichtigkeit vieler erhaltenen Re-
sultate aufmerksam zu machen.
Die erste Untersuchung bezieht sich auf den Gang der War-
me-Aenderung im ganzen Jahre, zu deren Bestimmung für
n ehrere weit entlegene Orte, namentlich Petersburg , Stockhoini,
Cuxhaven, Zwanenburg, London, Manheim, Wien, Su Gott-
lard, Rocholle, Rom, nicht weniger ah 480000 Be bachtungen
verglichen sind, wovon die Resultate in einer, die IJeher^icht
erleichternden Tabelle und ^raphi^ch in einer Zeichnung dar-
j:e<tellt sind. Hierbei ist allezeit da^ Mittel von 5 zu 5 Tagen
aufgenommen, und als mittlere Temperatur aufgezeichnet,
Ref. iit der Meinung, dafs alle die verschiedenen Arten, deren
n an sich bis jetzt bedient hat, die mittlere Temperatur , selbst
einzelner läge, zu finden, ungenügend sind, denn man wür-
de Jas Mittel der Wärme ^edcs Tages xiur dann genau erhalten,
uenn man den Stand des Thermometers mindestens alle
Minuten aufzeichnete, um zugleich die Dauer der grösseren
oder geringeren Temperatur in Rechnung zu bringen. Indem
Hieses aber unmöglich ist, kann man durch die gewöhnliche
Methode nur genäherte Resultate erhalten. Ref. beobachtet ge-
gfowärtig zu andern Zwecken schon über ein Jahr lang drey
'I hermometer , welche 5, 5, und 1% F. tief in der Erde ste« -
hen, und wovon das tiefste sich auch bei dem grellsten Wech-
!cl der Temperatur binnen 24. Stunden selten 0,1 Grad. R. an- ^
<^prt. In wie weit das Mittel dieser mühsamen Beobachtungen
zur Auffindun*: der mittleren Temperatur dieneA könne, mule
•Ith bei einer künftiüen Verglcichung zeigen«
Einige höch«.t interessante Folgerungen, welche der Verf.
den Beobachtungen entlehnt, erlauben wir uns kurz niitza«
thpüen. Im Mittel fällt die gröste Kälte in den Anfang de« Ja«
nuart, und nach einigem Wechsel zeichnet sich dann der Zeit-
raum vom i5ten bis iQten Februar allgemein, ausser in Unieä
und Stockholm durch die grölste Kälte des ganzen Monats aus. .
Indem dieses namentlich auch von Manheim behauptet wird,
so sah Ref» sogleich seine eigenen Register naeh, und fand nicht
ohne Ueberraschung in den Jahren &o und 01 gerade den i7ten
Februar als kältesten Tag notirt, und auch in den Jahren iS
«nd 19 fiel die gröUe Kälte innerhalb des bezeichneten Zeit-
räumt« Nicht auf gKiiche Weise aber war dieee« der Fall bei
früheren , in Marburg geführten Verzeichnissen , indem die Re-
gel hier für die Jahre ifi bis 16 nur einmal 1814 Zutrift, in
welchem Jahre der igte Februar dec käUette Tag war. Daft
übtlgeDi die Wärmezunahme emcb in dejA hiesigen Gegenden .
bis zum i4ten Mars gehemmt seyn solle, bestätigen wenigsteat*
die Beobedilttttgen der leuten 4 Jubre nicht » welche übrigeae
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llia Brandes Beiträge zur WiUeruiigskuade. I
ftlt Ge^eontB gegen die vom y^rf. .beimuieii, ungleich linge*
reu Beobachtoiigen nicht fü^tlich gelten ^könneiix Ab Ursadie
ilie er« Ton Eode Februars hu Milte Mätz^ von NO sich fort-
bewegesKiiu Kä|tt, welche sugleieh von ein^m hemch^idem
Ostwinde hegleitet xn feyn piflegt, uebt derVeif, die beim Auf-
tliaut;ii dei Holareiiet enuienendeo. kalten Luftstiömun^D aot
v eiche um d «rch'den genannten Wind zugeführt werd«n jnn«*;
. een« Ree, giauht» dals diese tflnnreicb eufg«fiindene UrtadM
nicht als einzig wirksam anzusehen sey« allein er nuCs aeine
Bemerkungen darüber für einen andern Ort «nfsparem Dtr
Zeitpunkt der gröfsten HItae fällt in miti leren Breiten an dai
Ende d^s Juli» ein Besaitet^ welches aos^^iner grossen Reihe
von Beob .chtungen wohl hervorgehen ttia^*« obgleich Ree» die»!
•en Zeitpunkt wegen der wechselnden Gewitterperioda unbs*l
atiiiiA^t zwischen Knde Juni bu Mitte August setzen möchte^ !
einzelne ahnorme Jahre nicht gerechnet, wie z» B. das grgea^
wärtig«» in weichem die heissesten Tage in das Ende des
nate Apfii und August fielen«
Wir dürfen indef» der Kurze wegen nicht mehr ant tfie»
fem reithhaUigen Ab«cbnitte ausheben,^ und gehen zur Anzeige
d^r zweiten, weitläufigsten Ahhandlang über, welche die Ge-
fischte der Witterung des merkwürdigen Jahres 178^ entiialL
Der fleissige Verf hat dabei sehr viele Quellen benutzt, so vie-
le ah Zweck und Umfang der Untersuchuiijir verstatteten, «oi
den Gang der Witterung in weit entlegenen Gegenden zur kU*
Ten Lebcr^icht von 5 zu ^ Monaten zusammenzuHellen. £s
wird genügen > einige vorzüglich interessante Resultate auszu-
heben. Hierhin ist die S. 65 gem^^chte Bemerkung zu rechnen,
dals die weltlichen Stürme viel iiefiiger al» die nördlichen und
Önlichen sind, welches bis zur näheren Erforschung der die
Lüftstiörnun^en überhaupt bedingenden Ursachen mfit volle^tem '
Bechte der grö-seren Feuchtigkeit dersejhen und den dodurch
bewirkten Nied« rschläqen beigemessen vvird. Eine Berechnung
des verFchiedtnen , an enth^^zenen Orlen durch den Stan«! des
Buronieters angegebf^nen Luf.driickes und der hieraus nothwen»
dig entsiebenden Stürme, meisten«: mit Regen verbunden , dient
sehr dözu, etwas lu^hr Licht über diese schwierigen üntersu*
chungen zu verbreiten. IJebrigens wird der Verf. , wenn er
berücksichliiit, dafs das Wasser in der T ufl als Danipf vorhan-
den ist, und daher seint'El »*>ticiiäi in dieser Form in Betrach-
tung kommt, zugestehen müssen, dafs es unrichiis sev, wenn
CS S. 70 (v^rj^l S. 256) hei^t* so rnüfste , um eine Verminderung
des Druckes von 8 Ltnien hervorzubringen, ein Regen g Zoll Uff
die ganze Geilend bedeckt haben, Kec« h-it in semen physicüli-
scüea ikbliaudiuii^en Oieisen i8i6 S. 576 und 5^ ducdi Eedk
I
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Brandes Beitiäge zac Willemng'^kuiidd. iil)
Dg gefunden, düfs ein Niedcr<;chlag von 1,05 z« Regen; ohne
ogh den Einflufs der nachstrümenden Lultschichien mit zu
echnen, eine Verminderng der EUsticitai der Luft von 10,66
I. hervorbringen niuf<;« Aus derZusamracnstellung derTem-
alurveränderuDgen geht S. 8v der sehr wichtige balz hervor,
5 manche derselben, welche sich üher weite Strecken ver-
litcn, sich keineswegs als eine Felipe herrschender Winde
(ehen lassen, wovon Ree nach seiner oben gemachten Be-
Tkung föllig überzeugt ist* Zufallig geht auch aus der Ue-
•sieht der Witterung verhältnif^mässjg nicht sehr weit entie*
icr Gegenden dal Resultat hervor , daf*; der Gra»^ der Tro-
lafaieit und Nässe in ihnen oft sehr ungleich ist, dvnu iVar-
me t, B. hatte ?om 85sten Not* 8^ bi^ 20. März 85 we Icr
gen noeh Schnee, und daher unglaubliche Dürre, RocheUe
l^en hatte in den drei eisten Monaten des Jahres ^^^^
na. Der heftige Orkan in Italien am isten März toll in
?i Stunden von Neapel nach Venedig gekommen seyn, und
itne daher die grölsie, bis jetzt gemeitene Geschwindigkeit
II 140 P»in gehabt haben» wenn anders diese Art der Met*
Dg zalüssig wäre.
In dem allgemein ah heifs angenommenen Jahre 85 findet
( Verf. nach g^naaea Beohachtongen hlos den April überall
ffiPf den Mai und Jimi aber nur in nördlichen und ttstU«
en Gegendan über das Mittel hinausgehend. Movere Beoh*
tongen im zweiten Viertel dietet Jahres beweisen den an
Ii wärtchonlichen Satz» dab heilei^ und trübes Wetter dnreh
mit Dünsten mehr oder weniger überladenen« aus der Per*
beriieiströmenden LliflscbiGhten bedingt wird, welches fe»
dl mit Recht nur als etifie unter den Tertchiedenen wiriten-*
■den Ursachen angegeben ist» indem auf allen Fall plötoliche
fWicbaoer und Gewitter ans partiellen Binflnuen zu erklä«
n sied« Eingeschaltet ist S. 17s eine kurze» aber inieressan«
und der vielen Tbatsachen wegen liehrr^iche Besdirei-
mg des trocknen Nebelt oder Höhrauchs» welcher das Jahr
, so sehr auszeichnete. Der Vert. ist zwar der Meinung»
Is die enttente Ursache desselben in den vielen vulcani-
bsn Ausbrühen jener Zeit zu suchen tey, schreibt iha
er zunächst mehr üb<-raH aus der Erde aufsteigenden Rdu-
le, als bestimmt dem Eribrande in Island zu. f^etzteres
ire absolut richtig, wenn jener Erdbrand erst, wie nach«
'T aus den Manheimer Ephcmeriden erzählt wird, am isten
ini angefangen hätte, da doch der Nebel schon den »Jisten
iai in Kopenhagen beobachtet wurde. Allein nich Honderfton
^is, I. 505 lit?ng der Ausbruch des Skaptar - YökuU allerdingt
at am isten Juni an^ abec schon einen Monat vorüex erhob
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1114 • Brandes fieitrige aiur Wilterung^kunde. |
I
•leb eine neoe Intel bei Revkienert ^ nni nberbaopt tinl im
Islandiichen Vnlcane nie mhig« so daf« ahb bloi die RUhtuM
de« Windes in Betracbtung käme» welche allerdingf oMfia
wer; wetweicen auch Ree» um to weniger Bedenken tiäst, je<
neu Nebel för eigentlichen Ranch Ton Irland ans se bdteq
je anfFalleoder ihm nach noch fortdauernder lebhafter CriuM
runa allezeit die AehnUclikeil swiffchen demfelben und dam m
H. Finke betchriebenen Moordampfe gewesen ist« TnderaadN
folgenden» nicht vonuglichen, aut den Manheimer EpheroerM
den entnommenen Beschreibung des Isländischen ErJbraoda
wird zugleich erzählt« dafs vor diesem schrecklichen Erei^is«
Bat'ch von Grönland herkommend am nördlichen Theile jesd
Insel wahrgenommen sey. Reo. erinnert fich nicht, diese Bm
ol)achtung* anderswo gelesen zu haben; sonst wäre es wohl d«r
IVliihc uerth, durch Constatirung derselben «ich von der Am
Wesenheit noch brennender Vulc<ine in jenem Lande zu ver»*
ehern. Die vom Verf. mitgelhe'Ite ausführlichere Zusamm«»-
•teliiin£^ der meteorischen Erschein ungt^n in verschiedenen weit
cntfernfen Gegenden gewährt die üeberzeugung , dafs Regen b.
Geivitier in jenem J ihre so gar selten nicht waren, welches did
Grundlo«igkeit der damals nn einigen Orten herrschenden Forcbv!
als ob die (;hen eingeführten Blitzableiter jedes Gewitter stö-
ren, und dadurch eine verderbliche Dürre herbeiführen wiirdenil
zur Gnüge beweiset. Für blos zufällig erklärt der Verf. m\i
Recht eine allerdings sehr auffallende Uebereinstimmung
Wetterveränderungen in weit entlegenen Gegenden verschiede-
ner Wehtheile, namentlich den tifefen BHrometerstand in Deoi'ch.'
hind und die heftigen Stürme bei den Pelevv - Inseln, Bestimu>,
te Entscheidung über diese interessante Frage könnte freilicli
nur aus viel zahlreicheren genauen Beobachtungen hervorgehefli
eh die hier beigebrachten sind, aber auch dieses Weiii|;e ist isit
Pinke anzunehmen.
Diese wenigen , aus einer höchst mühsam ausgearbeitetes
Abhandlung ausgehobenen Bemerkungen können imiefs keine*-
meg^ dnzu dienen, den Werth derselb'^n darznthun» denn dit^-
•er läfst sich nur durch ein genaues Studium d^|kollstäD(iifeo
reichen Inhalts entnehmen. In der SchlufsbemenToog hat derl
Verf. abermals sehr genfi§;6nd geieigt« dafs kein Einflufs if^
Mondes auf die Witterung vernünftiger Weise ang^ttOqiiDCB
morden kann; inswischen ist dieses Vorurtheil einmaKsS
gemein herrschend» dafs et aller augenfälligen Gegenbewäii
ungeachtet sicher hoch lanee bestehen wird* #
" Die dritte Ahhandlung& 085 enthalt rerschiedene mMeer«-
lofrische Untersuchungen, Zuerst über die Wolken, ^ito Eirt>
etehungt Gestalt, Höhe» VecKaderntig, ZeSitieunii^'aSi-^
Digiti?^ hv Google
<
Brandes Beiträge zur ' Wiiterangskiindc. iii5
IeJ»erging derselben in Regen, meistens nach den Ansichten
OD Howard und Förster, zugleich aber mit eigenen sehr schätz-
aren Beobachtungen und Rtflectionen bereichert, wi lch*» übri--
ens keinen kurzen Ausiug verftatten. Nur eins will Ret., nicht
nhewufst, wie sehr seine Ansichten der allgemcinfn Meinung
Zerstreiten, dennoch zu bemerken sich erlauben, dafs es ihm
ui läufig qoch unzulässig dünkt« der ßiectricität einen ßinflufi
iif die Bildung, und selbst im Wesentlichen auf die Verän-
crung der Wolken einzuräumen, wenn man dieser rathselhaf«
.^n Potenz nicht eine gewisse vim incognitam , welche am Ende
och mit einer qualitas ocadta zusaminen fallen müfste» bei«
lessen will. Denken wir uns die Luft völlig heiter, woran
:)!l die Electricitat dann gebunden seyn? An den völlig ex-
aodirten Wasserdampf ? Aher kein Versuch zeigt, dafs dieElec-
'icität an diesen Torzugsweise übergeht, und sie müfste somit
)en so gut die Lufitheilchen, als den Wasserdampf condensi«
, welches gegen alle Erfahrung ist. Selbst daf« sie, in be-
euiendcr Stärke durch Maschinen erzeugt, den Wascerdampf
1 sehr heisser und feuchter Luft vereinigen oder zerstreuen
>llte, ceht nicht aus unscrn Erfahrungen hervor. Dafs sie sich
ber an schon gebildeten Wolken, wie an allen in ihrem Wir-
un^skreis(> befindlichen Körpern ansammeln, und daher aus
lossen Kounien vereinigt in ungewöhnlicher Stärke hervorhre-
hen könne, folgt aus der Analogie aller Erscheinungen von
Hbst, und hierin liegt der Grund , warum alle, schon sebädete^
olirte Wolken im Allgemeinen electrisch sind. Die Betracht
ingen über den Regen und die wässerigen Meteore überhaupt,
1 besonderer Rücksicht auf die oft vcntilirten Prägen » ans weU
ber Lrsache die Quantität des plötzlich gebildeten Wassert u«
ie zur Hagelbildun^ erforderliche grosse Kälte abzuleiten sey,
ird jeder mit Interesse lesen. Eine Beurtheilung, selbst ein«
^Iner Theile» würde Ree. zu tief in Untersuchungen führen,
eiche er in Kurzem ausführlich anzustellen sich «chon langt
3r bereitet hat: Ein hauptsächlich bedingender Grund dieser
iiffimenden Erscheinungen, von den Physikern bisher zu wenig
»achtet, vom Verf. mit Recht hervorgehoben, liegt in der un*
Mwetfelten Thatsache der grossen Wärme höherer Luftschich*
^n vor Gewittern und Stürmen. Schätzbare Beobachtungen
ber Blitse und Donner findet man hirr gltichlaUs lehrreich
isammengestellty desgleichen über die Winde, verorsacht durch
Dgleiche Ausdehnnng der Luft als Folge ihrer wechselndaa
emfifBratary wobei der Verf. bedauert, dafs Hr van Mona sel^
e angedeuteten manometrischen Versuche nicht genauer he-
:brielien habe. Indefs besitzen wir Uber diesen Gegenstand
ine genügende Eaihe Vecmche ?eii nnsena treflücheo dent*
uigui^L-ü Ly Google
'iii6 Friedlebea popullre Experimentalpbjsilc.
sehen Phyiikcr Schmi'lt in Häuf? pbvfliocratitchem Briefwed
sei Hft I welch*» schwerlich durch die von Kr, van Möns s
gestellten überlroffen werden dürften. Was über die Hichtal
und Gc-ichwindigkeit der Winde zusammungestellt ist, mitJi
ter verschiedene nicht beantwortete Fragen, ist sowohl hM
rend als a'ich geeignet, diese Untersuchungen wieder in Anr
gung zu bringen Em \usziig aus Wells Abhandlung vom lhi
wird denen nicht unwillkoinmen seyn , welche div'^c nicht sellj
besitzen, und oiine einen ^u<;zug aus dieser, und der fol2eij
den kurzen A^h ndlung über die glänzenden Lufterschein iin^
geben zu wollen, beschliefst Ree. am liebten diese Ania^
mit dcrn Tnh.ilte der letzten Periode des reichhaltisen W^r'd
Worin der V^rf« sagt: »Da Sternschnuppen in grosser Zahl gldd
*£eiti^ über eine grosse Strecke unserer £rde und Nordiichti
»mit Südlicblern cleichMtig beobachtet werden, so dürfen vri
»wohl gUuben« d'Jt aach in den tieferen Schichten der AtiMl
»phäre manche Einwirk«ngen tUM finden mögen, dit od!
»über gante Weftitheile, ja über die ganze Erde erstf«ckrt
»Wir haben also alle Ursache, untere Aufmerksamkeit
»darauf, als es bisher geschehen ist, %u richten, und dflB
»seitigen Schlüssen ^ welche eich auf untefe htaherigen,
»beschrinkien Beobachlwgen (tfinden, luchl wa viel Ver
»an fcfaenlLeD*
Maa'ckei
Fopoläre Ev^enmentalphysik für mtrehencle Mathematiker« Dilettaotd
und die Jfngend. Von Th. Friedlej;em, Dr. d. W W. Lehrer «i^
mathematisc len , physicalischen und uiercantilischen Wisscaschiftck
£r5iter Tb* d. alli^enieincn Pbysik mit 8 Stciou Frankfurt i. M«
XX «. 544 S. 8* Fr. 3 fl. %
•
Bei dem allgemeinen Interesse, welrhes die Experimcntilpif
eik überflU erregt, und da nicht j«fder im Stande ist, an einrt
wissensch.jfllicheu Vortrage derselben Tüeil zu nchmco, diesem
auch oft aus enger Beschränkung auf das Brodstadium ver-
säumt, aber später das Bedürfiiifs, in diesen wichtigen Gegen*
etandcu nicht gänzlich unerfahren zu «cyn , schraerzlich
phndet, konnte es nicht fehlen, dafs die dazu gehörigen Leh-
ren p'tpulär vorgetragen wurden, und wir besifzen daher ichoi
eine grosse Wlenge solcher Schriften« Allein die Z*hl derer»
welche auf diesem Wege Belehrung suchen, ist grösser ib
jenifi;en, welche die Gegenstände streng wissemchafllich «w*
dir^n, und ao erklärt et sich leicht» da£i bei. den obneiüA
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Friedleben populSre Experimentalphysik* Ii 1*7
M<cn Entdeckungen solche Schriften Abnehmer finden. Nach
ec. Urtheile sollte kein Studirender verabsäumen, wahrend ^
ines Aufenthaltes auf der Academie sich eine Ksnnlnif? der
l.enieinen Natur^e<;etze zu verschafFen, seitdem die meisled
tr^ierungen mit grosser Liberalität dafür sorgen, dafs die H»1upt-
tze der Musen mit den hinlänglichen Apparaten versehen
erden , um mittelst derselben die nicht leichtrn Wissenschaft-
chrn Forschungen zu erläutern, und die aufgestellten Lehr-
iixe za beweisen. Auch auf den höheren Bürgerschulen) wl>
IS Studium der Sprachen nicht so yiele Zeit rauht, sollte für
ie nöthigsten Maschinen und einen zweckmässigen Vortrag
ioer» in alle Verbältnisse des X^btos.so vielfach und so tief
Iiigreifenden Wissenschaft gesorgt werden» wie auch an vie«
rOitea geschieht. Nach einer solchen Vorbereitung wiiifi*
ee dann leicht seyn » tpiterhin sowohl zum Nutzen alt
acli zam Vergnügen, die erworbenen Kenninisse zu erweitern
md zu befestigen, waa ohne alle Grundlage nnd Autopsie selbst
Ifurch die populärsten Schriften kaum niöglich ist, well
ie Beschreibuol der Maschinen nnd der Versuche sonst 'iti
\mn zu einer uninS%sigen Ausdehnung aikwkchsen mufs, and
s aocb .dann \mmer noch schwer Utf selbst mit Hülfe ^ok
^ctinangen die Oegen|tä'nde Tollkonnmen tu 'terslnnlichen.
Also blofs. unter der Voraussetzung einer schon Vorhände«
ken Grundlage scheinen uns populäre Datstenungen der tilge«
»euiefi Neturfieset^ sehr nützlich, 'unrd so 'wird auch die v<if.
iegende Schrill ihren Zsi eck nicht Verfehlen. Die nächste Vetu
inbtsung snr Herausgabe derselben gaben dem Verf. die Vor«
esungen, welche er im Winter 1819 n. so »tor einer kleineli
hu sehr gebildeter Zuhörerinnen 'hielt» denen nllerdinf^s, eben
liie' den fibrigen' Sthülem' desselben d«i Nachlesen der abge-
handelten Gegenstände in diesem ViTerke eben so vielen Nutzen
ih Vergnügen. ^etvahren mufs« Ohne gerade oUes ganz geniOs
;ele«e«i zu haben kann Ree mit gutem Gewissen bezengeii, dafa
iie Gegenstände klar und verstSndlich , mfM Vermeiaolig' tri«
rialer Weitschweifigkeit und nutzlosen Ralsonnlrens dargetteflt
lind , mithin auch leicht und bestimmt aufgefafst* werden kön-
nen. Neda Ansichten wird man im Buche nicht erwerten, und
\n eine genaue Critik des Einzelnen einzugehen, w6rde IMz
z^weckwidrig seyn. Indem wir also da^ Buch im Allgemtinen
empfehlen, und demselben recht viele Le^er wfinschen, s^y er
erlaubt nur mit wenigen Worten zu bemerken, dafs nicht Wöhl
alausehen ist, warum der Verf. nicht die Aerometric üifd
Akustik eben so gut in diesen ersten Theil auf<;enommen 'hW^
iiU die allijemeinen Bewegungsgesetze und die Hydrostatik, in«
ilem sie dodi auf gleiche Weise zur allgemeinen jPbysik gprecbv
^ r
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ili8 J* iohMm^M Abbtndlung*
net werden; imgleichen daft da^ Werk «llerding? mit vollem
B echte für Dilettanten und die Jugund besümmt seyn kann,
für angehende Mathematiker aber, als solche d ch nicht ei.
gentlich geeignet ist« Druck» Papi«£ und Zeichaungen iinA
•fhx guU
JtBies JoKmoii*! AMndlm «Itor iev ffirtafr-tojbiifeeilleliea Lebe»,
dft häufim SiticBt. Md d«r 0Bitci$en Verfeinerung auf GesDodhd
oodi Vöhl dfi Meilwb^O* Am dem Enslischen liberseut und m
einer Vorrede und ^nmerliuncen beslcitct von Dr. H. Ba£$lau» fc^
tiftche» Amt in München* Weunar i£ao, i60 8«
n • *
f
Die in dÜeter kleinen Schrift abgehandelten Gegen?lande ?ef.j
idienen die volleste AuCm^rktainkeil jedes gebild< teu Men^hes,'
vorzüglich aber des Anles, der oft genüg Geleg^enbeit hat dicj
füf den Körper nacbtbeiligep Folgen d^r höheren Gei^ie^coitu
zu beohachten« Es ist ein Oban nicht erfreulicher GedaBke,|
da£i die höhere Ausbildung der Fähigkeiten detGeiftet nur ii
oft mit Schwäche des Körper« und Abnahme der GesundheiJj
eich vereinigen« ja dals gleichsam nur tiuf Kosten der Körpec*
krafte jene des Geittet rieh in höheiem Grade bu eDtwicke!Bi
Tennögan« Hiebt gans xu vermeiden itt dieser traorige £rfol|i
äber gam gewiCs kann er durch eine Ternünfiig geregelte» streng
t>efoI|^ Lebenaordnung mehr oder weniger vrrmindert werte:
mehr gilt dies noch >on dem noohthailigen £influife, den (Hi
.tmvenneidbchen ^inflfiite dee bnrgerltchen Lebern anf die G^
.enndheit haben t wekhe »u mindern cMlev zu entfernen wir lU
lerdingt MiUel betifzen» deren 0ebranc:h imi.aber of^ zu Un^
dünku Die torliegeiide Abhandlnag liefejrt im Grunde oidn
mehr alt Brucbnücke nod kenn kein^itvegs als ein utfimm^
.det Werk angesehen werden rauch ist das Gesagte haaplaitf»
lieh nur von den Sitten und Gebiiochen £nglands entnoio«
»fn, und mnft daher jeder andern NatiM mehr odeif weaw
ger einteitig erscheinen» wenta gleich der Hr, Vi«r* veiskbsrt
er liefere die Resultate, ein und awanaigjahriger auMehrtitHBC
Beobachtung des Menschen -auf allen Stufen der QyiüiMiMi
imd Verfeinerung, von dem Wilden auf Nicobar bis au dm|
«Philosophen in ^m;opa. Mit den therapeutischen Vondtttp
{imd Amirdnungen iies Hrn. Verf. durften "teutsche Aenia wm
weit weniger aufrieden ^eyn, obgleich ihn der Herr Vik^
eetzer hie und da zu entschuldigen 4 acht. Es findet siA altr
$p die«ser Schrift so manche richtige' Biobadilung imd tnAn^
.^smerkun^y deren Wöhrhöit nun i^beiaU auarkenuMi wifip.aBf
uigiii^ca by Google
■
J* Jol\n£jQQ's Abhandluisg« 1119
» mdient 4ei Gegeniiand von dem liier die fied» ist io sorg*
altig QXid genau von allen Scitea btleacbtefc tu werden-, deSi
tdcr zweckinas5]ge Beitrag willkommen seyn mufs. —
Der Hr, Verf. nimmt im Menschen drei leitende Sytteme
^er Beiiien ven Abtheilungen ntk ihren eigen tbümliclieo Funo
soften an* Die erste tagt .er itt das org^msehe System: es gc*
lören dabin das Hers, die Gefiiie, die Lungen, die Verdau*
iDgswerkseoge und die Drusen, widcfae Organe alle nieht nn«>
nr der Regii^rung des Wollena stehen« Das aweite System neiini
k das aMumalisdm, es begreift alle willkührlichen Muskeln odex
ksser alle Muskeln, die wir nach Willkübx bewegen könfieii»
Das dritte ist .ßMtnde nnd mtMdehutti System» njunlicb .
Sim nnd Nerven« — Ohne diese Eintbeilangswei<e dei Or*
laae des menschlichen Körpers nfiher ' unteinudien an woUe%
steieEkt Recen«, nur^ dal^ nadi. diesen AniichtaD die-einselneB
^pitel der Scbiift geordnet find, aus d«ien wir^ihne sie nacn
£r Beihe durchgehen an wolisn einzelne B^merkungeii auslie»
»ft Die lesen^werthen Absehnitte über den Einfluß des biü»-
eeclicben Ldiens* etc. auf die Verdauung«org me durch Essen
ttsd Trinken enthalten auch Vorschriften ' zur Entfernung der
Polgen des unmassigen Trinkent» v^enn diese besonders in Stö-
rnog der Function da^ Leber be^teben, sollen dieblauen Pillen,
Sassaj^ajille» Antimonial - /Vloe - Mittel schnell gegeben werden«
So häufig wir auch in Teutschland und ieider auch auf Aca«
deoiien die Folgen des unmässigen Trinkens zu tcobachten
Gelegenheit haben, so möchte es doch kaum je einem teutschen -
Ante cingefaiien «^evn Kupf^pmittel zu gehen (die i)iauon Pillen
^nxhaiien Cujjriim u4mnioniacaleJ oder giosse Hülfe von der eben
nicht sehr wirksamen Sassuparille zo erwarten. Auch bat es
<ier Hr, Verf. versäumt die Gründo zu entwickeln, die ihn zur
Auswahl jener Mittel bestimmten, oder auch nur allgenjeine
Heilanzei^en zu entwerfen. Selbst die üblen Kolben des z\X
häufigen Sitzens will der Hr. Verf. nebst kalten Bädern mit
biauen Pillen und Sassaparille bekämpfen. —
Sehr wahr ist es, was von dem Einflüsse der Arzneikun^t
gesagt wird; mit Recht wird behauptet, dafs die Wissenschaft
von Gesundheit und Krankheit alle andere Wissensclufien eben
so sehr an Schwierigkeit in ihrer Erlernung übertrifft, wie Al-
gebra oder iVstroBomie die gemeinsten Regeln der Arithmetik«
Damit steht nun freilich die grosse Zahl Menschen aller KUs-
5en, die sich mit der Arzneikunst beschädigen, und besonder«
die Leichtigkeit und Zcitkürsfe im WidersflXttche mit der man
in bester Form zu dem Rechte gelangen kann diese schwierig©
VViisenschift au5zuvben; aber in Teutschland so gut wie in
EugUud und an4ax9|ärts giebi ea einen Schwärm ton tmwissenp
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ai^q Jt Jobnson's Abhandlung«
den ilofl iinf«hlg«ii 'Aetttttt, die zwar oft mil Feierlichk^ n
Dobtoren creirt, dann aber emsig beschäftigt sind »mit Ein.
»gtes^^'n von Tränkchen die sie nicht kennen» in den Kdrpei^|
«Ton dem sie noch weniger wtseen « ßi itt vvabrlich kn »,
EKdtMten Sachen nicht ganz Unrecht, wenn der Hr. ?ert li^
uplet, et wäre bester für die- Menschheit, weno keine Spoc
der Arzneikunst aiif dem gensen Erdenrond vorfaendco
vrare, und daf« im Ganzen genommen ein grötteret Idaas vaa
lallten «nd Sterbltehkeit durch schlechte Aente teranlaßt will,
alt die richtige «nd wissenichafUiclie Anwendung der Annci.
. kuntt verbäten kann. Bei diesen Umstanden datfte ancb snt
•einifef ^ntchränkung der SchUifs des Hrn. Verf. nickt g»
«Ärieiitiflr teyn, wenn er. tagt dnls der Arne • dem Beichen Idci
|[enatt gleich stehe« Wenn ersterer ( «agt der Hr« Verf. ) sich
Mne Arsenei nnd keinen ärstlicfaen Rath Tersdiaflen kann, n
llnfl er auch kein« Q«fehi^ daCt ihm die trügerischen Veitpft»
thiingen det QuacktalMrt oder dl» Ithch« Anwendung derW*
Yd Schaden bringe. An vMen SMteit dieser Schrift wird
«af eine sehr schaifsltiniffe Weite geaeigt, wie die. Rntbehrrtf
iron Gttloksgfiterii der OMnndhelt det Kdrpen sooi Verthtik
S' reloht. — Attifellend ist die Behaaptong» daTs Henkxank«
Iten im neueren Ztit^n biafigfa geworden seyeo, als die
Leber und selbst 'ditrLnngeh; Cortiiarts Mediode sympathisdn
uni Idiopathische Leiden des Rensent daich Percus^ion Itf
Brust an brkennen wird sehr gerfihmt tind überhaupt vsm des
iürbnkhmten-des Heraens» so wie von den' Veranlassungen dsf«
aeibeii mit' VorlieHe gesprochen» 4feber die Entstehung, Ver
bütung and Heilung der Gicht, Scropheln, Epilepsie, Wahti-
ilnn 'Vt«'w* wird awav Manches and darunter ancb Gutes usi
Wehtet gesagt ; aber die Oegenstinde sind so kurz, man möchif
sagen aphoristisch abgehattdell, daft wohl ^ie meisten AenM
-eich nicht belriodigt finden werden«
Verbeaier.ttttgoti
in ffro» 59 und 60 der Heidelberger Jahlliiicher.
Nro, 59 S. 941 Zeile 10 statt Luckdha lies Buddha,
Q l-* 13 — Kranner — Armuicr*
Nfo, — 947 — 1 o lies Samotkracischfs.
• — ^ — aÖ — P(uitheä'.
— 950 5 »tau Uorta lies äorl^*
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« 71. Heidelberger l^^l*
ihrbücher der Literatur.
Mtehiiiteiift Atllqnelle voo Dr V« A. 6. Mahmkc» PiirttL SoKwmK
Kudotst. Ratb^nnd Pbfticiit ?on Pnuiliciihiiueii mä Olibhhin, Mit
swcl KiipFern nml dner Charte. Weimar im Verlag in 6« S*
fr« In Imliutriecoiiipcairfc igao, 190^ S^AThlf* la gy;
(it Solquellen bei PraBkenhtttf en , eloeiii kleiueii Stirdtcbea
Thüringen tindt Hr. Verf. in seinen knnen ge«
hkhthohen Angaben bemerkt schon sehr lange bekannt» in*
ID wmn ufkwndMehe Nachrichten von denselben rom lahre ^
m her besittt. Die eigentliche }ctst gebrauchte ffeitqnetle
me nicht £er Salzbereitung verwendet« im Oegeniheil sah
bn sie als ein wildes Waner an« das die gute Salt^oole ver«
kie nnd folgHch abgeleitet werden mu««e, wozu audi wie«
Mioh Anstalten gemacht wurden. Der Hr. Verf. kam tnßDig
tf den Gednnkm dieses wilde Wasser als Setwnsser* Surrogat
I veifechen und fand es eegen Scropheln ausgezeichnet hülf*
ich; durch seine Bemühungen kam es dahin, dafs iran im
ihre 1Ö08 die ersten Badeeinrichtungen traf, und diese be-
'Oders in den jüngst verfleftienen Jahren bedeutend ?ergrös*
Tie. — •
Das Wasser der Quelle ist im Sommer kali<»r als die äui*
re Temperatur, im Winter etwas wärmer und dampft bei
«rker Kälte. Nach der chemischen Untersuchung des Hetm
lofessor Hoffmann enthielt dassribc in fünf Pfunden
id Drachmen 46 Gran muriati^ches Natrum
1 — — 15 — schwefe]eanren Kalk
5 Gran mctriatischen und kohlensauren Kalk
5 muriatische und kohlensaure Talkerdc.
»^tder freie Kohlensaure noch Eiseniheile finden sich in dem«
Iben. Die von dem Apotheker ITicring in Frartkenhausen an*
nteilte Analyse lieferte nur wenig ah'.veichende Resuhaie- — •
Aus diesen Untersuchungen geht n^n hervor, dafs die
«eile zu den kalten muriatischen Wä^<ern gezalJt werden
lüsse; warum aber der Hr. Verf. dasselbe kein Soolenbad ^e-
arnt wissen will, wird daraus keine^^^egs klar, dt^nn d^e Sool-
•det zu Halle, tu Elrri«n, zu N(nr Jorf u. s. w. zeigt-n im
Itnten dieselben Bestandtlieile «^oll nber wie uii'^er Hr*
jbt bemerlrt die Seabadex voUkommm crsei^vn* wenn iliuolan"
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I
1199 Frankenhatuens Heil^utile von Mani&ke|
bader nur unvollkommen thaten, nnd auch zu dietei Ba
hauptang kann Hecen«. in der vorliegenden Schrift keinen zu
veicbehden Grand fmden. Wenn auch gl«ich die dem Meerj
Mftefchriebene magnetische Eigt-'nscbaCten erträumt sind, uaj
auf die Wirkung der Pbantaiie beim Anblicke del «oermeM
eben Oceans nicht viel gerechnet werden darf, lo llflifs dra
-wohl der eigenibumlicbe, Kindrack des Wellenschlagei a«f
Körper» die eippnc Temperatur des Mee^asien« und das Eil
athmen der xaiäen Seeluft in Ans cli lag gebrecht werden; ti
lieb Dinget die man weder zu Frankenbauten noch an
andern Orte auf dem feafen Lande au eocben berecfatigt itt.
Die Heilkrä^ der Quellen an Frankenbauten werden
vnverm Hm* Verf. alt ungemein grofi geacbildert nnd
ansserorckentlicben Lobpreisungen aneerübmt» so awar dab
der Unbefangene auf den ersten AnblidL eie för n
halleh tnuEs. Es kann dies nm so weniger verargt werdaov
man die Sitte der Badeärzte in Hinsicht dea Abgabe der
i^er Quellen berrits hinreichend kennt» ^nd %U in ivfi. ^
derr •l>r. Manuke scheinl dies wohl selbst gefttpi
habent nnil gibt sich daher .fiele Mühe die an Wunder
senden Wirkungen seiner Qu^sdle mit den vorhertsdiMBdett ~
keifen des jetzigen Zeitalters in* Einklaig au bringen , deae
aie vorzuglich anpassend sey, worauf Ree nur bemerlu, «^aTi
mit gan? gleichem Rechte von jedem Soolenbade dieses (gleid
viel ob ricÜtig oder unrichtig) behauptet werden konnU. r
yielieicht nahm ei der Hr. Vurf mit den Beweisen seiner Sa
faben deswegen nicht so genau, weil er seine Schrift den Lajsll
^d nicht den Aerzten beittiiiirnle, daher er auch ausdrückM
S*gt» sie solle nur den Nicliimzt belehren, dem Arzte $«1
öchstens eine Erinneruiigsiafi 1 seyn; er habe deshalb aidl|
Kunstausdrücke so viel wie iijoglich vermieden und der Spra*
des »neueren Arztthums« sich ganzlicii enthalten. Dies K*
teie i«t wohl tillerdin;»? geschehen» aber Kunstausdrück« köiu-
men bei den Kranken^c^schichten in Menge vor. —
Den gröfsten Iheil der Schrift nimmt die Aufzählung dn
specieiien Kifahruntjen und Beobachtungen über die Heilkrat
der Quelle ein, die durch Kraukeilgeschichlen erläutert weit,
den. Die Quelle zu Frankenhau^en ist diesen zufolge ein gro^
ses Mittel i^egen Scropheln, Gicht und Rheumatismen, Dys-
pepsie^ Geistes - Verirrung , habituelle Diarrhöen, Hautwa^ttr»
sucht, chronische H.nitausschlägo, Kopfgrind, allgemeine Neiv
venschwäche, kranjpfftafle Krankheiten^ namentlich den Völs^
tanz, T-ähmuneen; ferner gegen Kopfschmerz ♦ Au^enknnkbei-
ten , Gehörfehler, Engbrüstigkeit, Krankheiten der Opsclilechtv
theilei Wurmzufailu s* w» Ausserdem Mrexden Aosb l^nji^
Google
•
f'ranLenhaiueJis Heilq.i)eUc voi^ Ma^iske. 113}
)ueWe einige gute Eigcnecbsiften gerühmt, die nicht ganz über-
angen werden düifen; das Baden in dem Wasser derselben
nnot näinlvch bei Fufs - und andern t^euohnten Schweissea
iemals Nachtheil, im Gegenthvil sie veruiindern oder verlierea
ich auf immer oder für kurze Zeit, ohne nacUtheilige Folgca
urück EU lassen; auf diu Haut \sirkt das Bad als vva^res Scbön^
«its- Mittel. «Es reinigt sie, löst )edc Härte darin» un4
HhäSt eine solche Weicbheit. denelbent wi^ l^ein i^arisef
jfVaschwaster thut.«
Dies mag hinreichen uns sich von den grossen Tugenden
er (Quelle Zn FranXenliausen einen richtigen Begriff za ma*
hea. Am Schlüsse der Schrift giebt der Hr. Verf noch einiga
»pooraphische Nachrichten von dem Curorte Frankenhau seOf
«)a)e beweiten sollen J|£s das ^tädtclieB Mck tairctigsweise z\i
\uem Badeorts eigne. flRie beigefiigten litographirten AbbiU
ao^ gelieti eifie AnsPl^t der Saihie nnd des Bades zu Fran»
enhausenV dann des da^elb^t neu errichteten ' BaVleg^ebaudet«
Charte haseichnifl die dortige Gegend auf dm Mailen m
tr Aoade. ^ • " 'l
Üilitttlier'dat Ba4 tu FrankentiaeiMl Im Jahre iM« alt erster Kaoh»
hag iD der Schrift Franken hantens Heilquelle lan .Dr* W«. Aa 64
i MAHniaiLa« 5S.S. 8* 6 ggr» . . '
'Wie «chott der Titel besagt» hHngt 4iete Schrift 'Mi def
Meku sesantoien; sie enthalt onrei' einigen altgaittäneD Be*
iwrittiigen durchaus nichts alt Krankengeschichten^ die dtoil
iiiien adllen die früher gerühmten Heilkräfte des Watsets att
iKitlgen ; übrigens klagt der Hr. Verf. über die Unfolgram^^
alt Vier Kranken und über dje Sucht neuerer Zeit« tuedicini^
!iir Angelegenheiten gleich einem Ringeweiheten zu bespre^ •
bea nnd zu beurtheilen. Ohne Vorkenntni^^se (sagt er) liest
er Laye mit Hastigkeit eine n)edicini<che Schrift gleich viel
'eiche. Sein an solche Ideen ni':ht gewöhnter Geist kann den
abalt derselben nicht richtig auffassen und verarbeiten; den«
och glaubt er sich geschickt den Arzt -^u beurtheilen, ohne
u bedenken, dafs aus einer solchen wissenschaf Illeben Indi*
pstion kein gesundes Unheil hervorgehen kann, — Diese
läge ist wohl sehr gegründet^ ober unser Hr. Verf. bedenkt
icht, dafs er selbst seine Schrift den Lnyen widmete, und
inen in seinen Krankengeschichien gar Vieles sagte, das ein
ichtarzt unmöglich gehörig verstehen oder beurtheilen konnte
□d er folglich schiefe Urtheile darüber sich selbst zuschreiben
luft, — Ganz richtig wird am Schlüsse der Schrift erinnert,
af« es bei der Bestimmung des Gebrauchs ira^end eines Mine*
Uvvaitar« vpnödi^i<4i w^ug sa) » dwta Wakungskreii. rächt
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11S4 R-Ä^^^ Entwurf criner allgcm. An.neiiniUel*Taxe.
•cbarlfzu bezeichnen und die Falle genau zu bestimmen In
aenen c« nütze oder ichade: aber gerade diese Kenntnifs i't
•t» die wir hei dem Frankenhaoser Bade noch durchaus Ter-
mUicn und ' wozu ruhmredig erzählte Krankheitsge«chicht a
keineswegs Terhelfen. Der Hr. Verf. vvird sich ein bedeutec
des Verdienst erwerben, wenn er ans vielen richtigen Beobach-
tungen die wahren Indicationen «einer Heilquelle auszumittela
tich bemüht, und vonöglich mit grosse Sorrfalt auch lUe
Fälle Minineil» in denen »ein Waaser — lücht halC
■ III ■■
BWwmf einer allgemeinen Arzneimittel - T||c nach Grundsutzen, M
welche ein zu allen Ztiten und unter fl^ Vcf hHUnitsen mmmttm
blei^fnil^r Gewinn für alle ArzneimitHVcstiHMBt wird« m riOl
^ jomRti^MH. Ualdelbcrg bei Karl Graes. iSSi«
Binnen kurzer Zeit sind von mehreren ApotbeXern des Of»
herzogthums Baden Vorschlage zur Veränderung und Vecbef»
rung der begehenden Arzneitaxe bekannt geworden, ein üaH
atand , der an sich schon auf Unzufriedenheit mit dieser let>
teren deutete, wenn sie auch nicht in deren Schriften aoife-
rückt wäre; auch kann man nicht läugnen, dafs die KUg?a
der Phari^aceuten mehr oder weniger gegründet zu sejn
■ jicn. !
DaaHenr Verf. des gegenwärtigen Entwurfes wurde io
Jekren 18 1^*^1915 von der hohen Central Hospital - Verx»i«
Muag ala Oberapotheker und Vorsteher einet Gbemiscben Lal>**
ratorii angestellt , und ihm iaabesondere die Revision der tUmm^-
liehen Arznei - Recbnnngaa ei» den verschiedenen Prormiei
Deutschlaada übertragen, wodurch er Gelegenheil bc^kam u^i
fanöibigt ««j^.aicb mit «Uen bestehenden Arzneimittel Tixit
gffnnu bekaftnl zo machen; er bemerkte ^dabei .die anfbD«oi-
iten Veschiedenbeiten der Verkaufspreise, die er, und nithl
initUnmte» in demlifangel oder der Unrichtigkeit der Graa^
Sätze sucht, denen man bei Festsettnng der Taxe folgte. Dft
HnVeA Jal überzeugt, dafs eine allgemeine ArznMmittcl-T>
He ein eigentlichem Bedürfnifa und WohHhat für die Apotbflet
sowohl als für daü Publikum sai^ dem er dnicb dievuiÜ^p
de Scbrtft ebzuholfen bemüht ist. —
In der Einleitung sucht derselbe tonugsweise
dat« die fOr das Groshereogthum Baden gesetylicii angiMdeMj
JlruK;i»Taxe den Zweck nicht erreiche, den sie sich teiij^l
»fimrioh den Apothekern einen immer gleioh Meibsiidta «■
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Rftzeil Entwurf einer allgem« Acuieiaiiltel* Taxe. .11^6^
icheren^Gewinn bei 'dem Verkaufe der rohen, und eine fest .
• «;timmte Vergütung für die Bearbeitung i^ller zubereiteten
LTznoimittel zuzusichern. In dieser Abficht ^iebt Hr. B. zu-
rsl eine vQri»leichende (Jebersicht des Verkaufspreises der Arz-
eimittcl nach den Taxen von den Jahren und 1819 » aus •
em Vergleiche dieser b:fiden Taxen geht hervor, dafs bei glei-
hern Absätze mehrerer genannter Mittel der badensche Apo-
tieker im Jahre 1819 — 1016 fl. 8 kr. weniger einnehme, alt
ai Jahre 18 la; im letztern Jahre betrug der Gewinn daran
2$il. im Jahre idig nur 286^.; da die Einnahme im Jahre
i5»9 — 857 fl- 36 kr. betrug, so zeige sich, wenn man diese
umme von dem angegebenen Verlu<;te an Einnahme abziehe
in Ueborsteigen des Verlustes über die Einnahme von 159 fl.
akr. (eigentlich 158 fl. 32 kr.). Ferner gibt der Hr. Verf.
inc tabelKiri^che Vergleichung der Verkaufspreise von fünf d«t
euesten Arzneimittel - Taxen Deutschlands, ^ie in der That
üchst auffallend von einander abweichen; es ergiebt sich dar-
US nach des Hrn, Verf. Berechnung, dafs ein und dasselbe
Arzneimittel in derselben Qualität nach der Badcnschen Atz^
lei'Taxe um 22 fl. 15 kr. n<üch der Frankfurter A. T. um 58 fL
^kr. ; nach der Darmstädter A. T, um 29 fl. 50 kr.; nach des
lannöverschen A. T. uni 49 fl. 53 kr. und nach der Treussi-
lien A. T. um 49 fl. 15 kr. verkauft wird. Wenn demnach
jhrt der Hr. V^erf. fort, ein Apothektr nach der Badenschen
^iznei. Taxe eine jährliche Einnahrae von 444.3 fl. 20 kr. hat,
^ beträgt jene des Prt^ussischen Apothekers bei derselben Ar«
eil 9850 fl. Es ist hier die Mehrsumme betrachtlicher als die
'esammt- Einnahme nach der Badenschen Apotheker • Taxe,
ae der Hr, Verf. zur Erörterung seiner eigenen Grundsätze
bergeht, die er bei der Bearbeitung einer Taxe befolgt wissen
in. übcrläfst er sich einer Vergleichung des Apothekers mit
ädern Staatsdienern, und findet, dafs ^eritQxe auf eint füc M
e^r nachthcilige Art behandelt sind,
Wds nun jene Grundlätze selbst betrifft» 4a vill sie biet
vef. so kurz als möglich zusammenfassen» — Es wird ange-
onsmen der jährliche Bedarf einer mittelmäisigen Apotheke an
ohea Arzneimitteln übersteige die Summe des Ankaufspreises
on sooo fl» nicht ; dann müsse der Verkaufspreis verdoppelt
nd alle hie und da vorkommende Neben voriheile nicht in be«
andere Rechnung gebracht werdeo» Alle im Ankaufspreise
' ohlfeileren Artikel mofsten einen verhältnifsmassig viel gros»
exeo Q^Winn abwerfen» als die ohnebin theuren^ Die Be*
timmung des Gewinnet richte sich nach dem Ankaufspreise
er rohen Arzneimittel» zu dessen Richtigstellung sei der Durch*
htutt^niij wie er ^cb durcb Vergleicbimg dei Preise wäb»
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*
I
«106 Riigra tbiiwwf ebiar «l%€iii.*AnMimiu
irend der leizlrn la Jahrb ero^iebt, zu wählen« Alle rohe Art
tieiKörn^^r könne man tleniiiach in folgende 9 Klassen bhng<i
tind den d.irciuf zu nehmeaden Gewian auf uaciistehende vVe
•« festsetzen.
!• Wenn da« Pfund nicht mehr alt 16 kr« Ankauf koüi
giebt Hie Unze 2 kr. Gewinn '
9« wenn mehr alt 16 • ai)er mchl über 5s kr, dio Urne kH
Gewinn
S* wenn mehr aU 32 kr. bit 43 kr, die Unze 6 kr. OcwiBl
* 4* ^^«inn mehr als bi^ 100 kr. die Unze Ö kr, Gewiiin '
5. wenn mehr als loo kr. bis 5 fl. dio Unze 12 kr. Gewitd
^. v^ehn mehr als 5 fi, bit 8 fl. die Unze 30 kr» Gc«vinD 1
7. wenn mehr als 8fl bit f b fl« die Unze 50 kr. Gewinn '
6* wenn mehr a^ls 16 fl. bit 40 fl. die Unze 48 kr. (iewisn,]
9. wenn /nehr alt 40 fl. daim für solcliej welche nicht nid
dem 6etvil^te, londern stuck^eite eingekauft werrfnl
«nailch för alle fritchen Pflaotea uM Früchte, die Uättj
d^i teinkkuftpreises an 'Gewinn. — '
Für Gifte und tich leicht verflöcbiigende Mittel soll eh
^^haliMilfinitiai^ pc69$cteT 'Gfewton wttattet weidea,
Svenn die -DtdgueE ter^chnitten oder zerttoten werden imtä
nider «lidi idufrch Einfcrock-nen «na Gewichte verÜerett. *
* Vhn Mü'dieAnwendiAg dieser Grundtatze ra «eigea,
'Veti biev 1. Via <o!ieb Mittel ttcch den oben hemeikten B
*keii det Ankäuffprifitat ««fgeriUiH. ' Der YeriLiuftpfeU dei
lNen''RlMte MiHfl 4ch )ed« Unzo mit Zusag des Anka '
\m 'aüf skr , ddr sweltan aiif kr.» in der dritten aaf 9
*fii der irterteii auf -it — itf kr«, tn der fünften stif et«-^t7
^ der techHcfn TOh 56 kr. hin i fl.» in der nebeatan tea t
15 kr« Int t fl. 5o kr,; für die beiden lettten AMb
^eln a^lgemeinür Ahkanfrprefo angegeben *^ • tt. Die
'tottni der Veq^dtung, welcke fir dat Zertchneiden dar
terj WnVteln etc. gegeben werden toll. Hier weidin Jk
Oiia pdtiaiide Mittel in betcmdem AbkhiMluigeii wiedar ^
'«Shh, 5 ähnliche Abthcilungen nnd Bettltniuiuigee ttr
PulveHtifeh , 4« eine tabellarische Ucberticht des Yi
aat aller rohen Arzneimittel und der käuflichen PripitiMt
panenden Gewichten, roh, zertchnitten, grob und feil
-veritirt« — •
Bei den zusamrrengetetzten Mitteln werden die Vi
>rcise der conMituircnden Bestandtheile berechnet, dann
iereitun^skoiten dazu gezahlt und in einer eigenen Taxt
Preise für verschiedene chemische oder phiirtriaGeuti che, Ati
ten als Dcstilidtioncn , Sublirnntiunen , Bcreitude Her Bx^^N
Sjrupe u. ft. w» bestiAiiiu« Bei flüchtigen oder leicht ^
1:
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. 4«'iUditts pismU da Fjjrola et CbimophiU« i
sibw «Qfgeta^ten Anneien toll eine Bstashidigpiig vcni
KmiMTO füf 4it Unse sui^taaden werden.
HImiif giebt der Hu Verf. eine auffiibrUcbe Befeplmiinf
er geltfiucliUchen j^armaceutiichen und chemitchen Prapenk»
» in elobal^etischer Ordnung nach den angezeigten Princi|pieuu
lie Vewaufspreite der Präparate lintt J>ei iedem eloAelaen bck
lerkl» eber doch noqh eine eigene Tabelle für dieee Pfeife niil
an Slainen der Mischungen beigefügt« ' Die Scbnft tdblieil mil
bi%en aligemeinen Betrachtungen» Klagen und Wünicben 4^1^
.xzneiverkauf beueffund» aacli enthält sie pioch Vericblifgf w
Hänchen Venuaderungcn an den in die prenssiscbe Pbarinakp^
öe aufgenommenen Compotitionen» so wie auch Angaben wip '
ie Benennungen mehrerer derselben verbessert werdeji könnt- ^
Bn : endUch verspricht der Hr. Verl» wenn sein gegenwärtiges
^btwnrf gut aufgenommen würde» eine neue PhMrmakgpöe
iefero« —
Anmerkung. Dem Plane unserer Jahrbücher f^emäs koiiBjte
\ef« nur eine Anzeige p nicht aber eine Kritik dieser bi«^
icidell)er|j erscluenenen Schrift liefern*
• /
«
)issertatio de fyrola et Chhnophila« Specimen primnm botsnicnm. Aae-
tore Justus Radius Phii. Doct. A.A. L.L. Mag. Mcdic. Cind. So-
ciet. Nat. Ciirio«:. Lips. Biblinthecar ete, Ltpsiae MDCCCXJU Apud
Htirtmaiuiuin» 39, S. 4* ib ggr*
Yertnügen zeigen wir diese flüssig geschrieb^ie Heno-
;raphie, der an Arten awar nicht reichen ^ aber doch noch man*
:her genauen Ufitersucbung bedürfenden Oattung Pjroiä an»
Sie .kurzlich auch Seringe bearbeitete». Bei si^r vii;)e|i OaUui|*
;;en ist die Unterscheidung der wahren Ai^n Ton blosen Va-
rietäten eine schwierige Sache; anich ai^ die Pyrblen (üf^tsich
Hes anwenden, und zwar um so mehr« 4a bei ihnen es iiic^t
leicht möglich ist, die. Beständigkeit oder DnbestSlidigX^^f ^V-
fier Form durch die Cultur zu prüfen, was von vielen Botti»
aikem als entschindender Beweis angesehen wird, Da steh nnn
ite PyroKen in GSrten kaum foi^ringen lassen , so bleibt nichts
Sbrifi, als von viden Orten her getrocknete Exemplare zu ver-
gleichen, nnd so oft sich Gelegenheit zeigt, sie an ihrCtni na-
türlichen Standorte zu beobachten» welches letztere wphl ^em
Verpflanzen in Gärten bei allen Pflanzen ohne Unterschied vor.
zuziehen sein dürfte. An ExcmpLiren von Tielep Or,ten her
fehlte ef dem Hr. Verf. nicht, er erhielt solche von Vielen,
die in der Vorrede genannt werden, worunter sich sehr .1ie- ^
rühmte Namen befinden. Nach PurRh's Vorgang; trennt Hr.
R. Pjrola iimbdiata und P. maculata von den übrigen und stellt
^laS X Radioi DUaert ,de.Pyr<^ et Chmiapliila»
m
•S« ah ei^na> Ontfong ( Okimophäa J auf« Hie weten
Ualerichrade switchen bnUeii ^«chi der Hr. Veif. in der
tat der Staulifideii und dar Oeffaun^sart der Kupsal. Die P
foleo Warden in -swai «Hecttenen ^^ratht, deren erste eiBi
eufrethteo, die andere einen liarabgeboi^eneo Pittill hat; 1
*ere begreift folgende ^rten: P, media, P. atarifoUa (P.
rcuitha iiiHbrerer PlorUlen) P. grandiflora, P, rotutidifdia, f
tU.iptica\ mch^tehende Arien enthalt Hie erste See! lou P, wr.'b
ra , P. sccumla , P, minore P, rosea. Diese lelzte ^omml hänäj
in Deut chUnd vor, wuidü nber hi«; jetzt wohl HHuftg mit dei
^er vand en Arten verwechselt. — Die wesentlichen L'nter^chi«
de der Arten sucht d^r Mr. V^-rf. besondere in der Art derZeP
theiiung do« Kel6hes, der Gestalt und OefTn-ings weise der Cc-
ToMo, d >r Lang^ des PisüUi im Vergiaiciie zu der der Krtr
nenblattur u. i. w.
Lieber di^ Verwandtschaft der Pyrole mit andern Gaftofl«
gen ist rnthrcres in der Einleitung angeführt, allein RcceiUi
Te^mif^t untiurne eigene genaue vergleichende Beob ichtun^efi,
die sich besonders nach Art J. Gärtners bis auf die Lage on^
Richtnn^ des Ejiibryo'c, das Verhalten beim Keimen u. i. ^
erstrecken. Vielleicht liefert dies der Hr. Verf. noch narh,
wenn d^r'^lbe seine versprochene Abhandlung •de Pjrrolanm
viribus medicisu liefern wird, — Die Guttun« Chimopliila entbÜt
iiur zwei Arten. C.unibrllata und C.maculata, wovon die letz-
tere im nördlichen Amerika zn Ffaitse ist. — Ah zweifelhafte^
noch nich^ gehörig untersuchte Arten werden am Ende ange-
fiihrt Pjrola urceolata Poiret , P. picta Menz^, P. deniata Menz.,
'P, {tphjäa Menz, fämtiich amerikanische Arten. Bei der Be-
fcbreib..niv der einzelnen Arten ist folgende Ordnong beo^ic^
' tet. Nach der die Aufschrift bildenden Benennang, lonUMt
di« deutschen 9 franzö^ifchen, englischen, polnischen etc. NameSp
dann die Synoujine» welche mit der ersten und ältetM Nicb«
rieht beginnt und cbronologiueh bis auf die neuesten Zeitta
fortgeietzt iit, ferner Bezeichnung dar Orte, wo sich Alihilto*
gen befinden , darauf eine tabr sorgfalriga Beschreiban^ sQtt
Theile der Pflanze , die Standorte^ Angabe dar vtrgUcbenea ßieni-
plare mit nametitlic hcr Bezeichnung der ^in^ender, im^ zuJetii
Beoierkunicen verschiedenen Inhalts« Angehängt ist ain
nia, walches zeigt« in welcher Zeitordnung und von «MV
Pyrolen« Arten zuerst bescbneben wordiTn sind, wortufktf-
Vorgeht! d-iff OMo BnmfeU'znent 453% Pjfrola rotmid^äk^^
achrlf>b oder hesser getagt, abbilden lies. — Auf 5 5Mirtif^^
find rf>cht itcfaön folgende Arten abgebildet« «aur ^
rojiM Smith, P. graniißom Radm, P, m§dm SmmU^ l^eVt*
/otm MkAausj P. tOiptica Nuii^d, CUmophUa mmudm
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Da9 Bild« Trauerspiel tob ilouwald. ii<4
Pm Böd« Tranenpicl in fünf Acten von Krnst von Houwai.d. Mit
dnfm Titelhupfier. Leiptig bei G* J« Gösohen. 1821. 1 TuU U gr.
gute Aotgabe 3 Thl.
Foigcncle That?achen liegen der Dichtung zum Grunde —
Die ti eckseUiebe des jungen Deutschen Malers Lenz und Camd»
la*$, der Tochter des verwittweten reichen Marchese di Sorento
zu Neapel, welche Liebe in dem Frauenkioster ent*;tdni!, wo
die iun«e Gräfin ihre Erziehung erhielt, und wo Lenz inalll^-
und be^ün^tigt ward von Julie, einer Freundin CamillaV —
Dei Plan des Mcrchese, seine Tochter einem Sohne seinec
Deutschen Jugendfreundes, des Grafen von Nord zu vermählen
und die Ausführung dieses Plan«. — Der Betrttg, wodurch spä-
terbin die verwittwete Gr&fin Nord ihren Sohn Card dem Stief-
sohne Gottfried alt Bräuiigdm Camilla's ontmchobf und Lett*
tenr tich mit dem Deaucben Ritterthume, TÖm Valsr dem
jüogem Sohne Curd zugedacht« Jbegnügen mufste. — Die
Stigung Gottfrieds zu Camill«, da «r Hochzeitgait in Neapel
die ihm vom Vater betlittiinte» «nd nun seinem Bruder zu Theil
gewordene Braut kennen lernte. — Rache des Grafen Curd an
Ltm, indem letzterer auf Antrieb des Marchese das Bild dea
Orifen veflettigen mufs, damit dieser tn CamiUa's und dea
Malert .Gef^enwarl das Kunstwerk wie den Meister verhöhne. ~
'Hie Wirkung dieset Bildes auf Curd, der sich in eine Veetoliwd*
ifiB^ gegen die Spanische HerricbafI eingelanen hatte, und mit
iQMt Gattin und dem Marcheset dettan Güter confiackrt wap>
'nn, nach Deutschland fliehen muthe* Dat turackgeblle«
•hMe Bltd woide ttatt des Originak In der Hauptitadi am Odp
gen an^ehäng^ und ? enieth nachher den nach Neapel am nok*
»kehrten Grafen, det an Gifl Im Geföngnifi ttarh» Oia
iJU^ dintr Natknekt pbt dm AauKe. Die In Dürftigkeit auf
lOeuttdiem Boden mü ihrem Vater dem Maraheie, und ihrem
lohne Lmvhatd lehende gerade damalt mit Latsterm an den
'Biatlafn darniederliegende Camälm erhlindee; Hab nnd Bach»
z^RiA entzünden tich Im Marchete gegen den Verlertiger dea
'Oalgenbildet; aocb im Ceutdian, einen treoen Diener dee
'Qtalen Gottfried, welcher Letztere eineam auf teinetn Stemm-
•(klotie in der Schweiz leht« Der Cattellan nach Nea|iel ge- '
wandert, holt das Bild des Grafen Curd vom Galgen um dem-
ielben einen würdigern Platz im Rittersaale auf dem Schlosse
••ine« Herrn zu verschaffen. — Der Sohn der blinden Camilla
Leonhard, in seinem achten Jahr vom Marchese nach Italien
^eichickt, whre dort in Dürftigkeit umgekommen, hätte er
Eii<ht in Lenz ( jetzt Spinarosa genannt) einen zweiten Vater
gefunden, der, berühmt und wohlhabend geworden» iiia e^zog
uud in du Heiiigtbum der Kunst lührte» ' ^ :
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1150 Das Bild» T^w^n^i«! vmp {IiBii%val(L
Beim Beginn dej StücK« finden «vir alle becannte P«rM|
fien in der Schueiz auf dem Schlosse des Gr.ifen Gottfried vo|
NorH ver^ammi'lt. Der Marchesc voll Hoffnung bei der eiü|
getretenen Regierung^veränderunf? i« Neapel, nlles an Gütert
vnd Würden Tcrlorne nächstens zurückzuerhalten (wm std
«ittchher durch einen Bethen aus Italien bestätigt) ist, unter den
Hainen Burg, mit der blinden Camilla und deren Freandu
Julie vor acht Tagen aus Deutschiaud, der Maler Spinarosa ni
•eiae'H Pilet^esohn, dem jetzt sechzehnjährigen Leonhard 9M
Abend vorher au«; Italien angekommen; der alte CastcUati
•cheint al<^ Vortteber der Dienerscitaft, und traiiar AilMfiUM
^«r lächle seines Oebietecs; den in Neapel oxngekoinmain
<hriifen Card reprä^ntirt sein , im Ahnensaal aufgesteliM BiM.
Drei Interetseo ueboo »ich durch da«: Stück: die mmilk
ifmgtmg des Grafen zu der bHaden Tochter de4 Marche^r, vomV*
ter auf alle Weise begüiHtigU von ihr. OAir durch foemiMrfl
«rwiedert. Der Graf bal im Voraus um Dispensation« Hü
2weck ilef mit Camilla einzugehemUo £he, Im Rons nach|k
«udbi;'ar 'erhill tie, ^entsagt aber nachher groCunüliiig iWtf
"Nieigwgt VerhfUuÜBlt «Icr Gräfin zu Leus MRlirti toi
«bersMigt fvird. da£s die«er nech leiye« Er ist aoi. £iule iBti
teUeiMii» 4en Maler aufzusuchen (nichl alvieiid 4e£i Spiw«l
•Ims 99jr)» um die beiden Liebenden zu%eeiia%en; die Aa^
lAn IMercheie «her binde«! die AntfiUmmg . dje^i . gj^to»
4bigen £ttUchhiml« ^
Des «HPeMle Inteteiee lieffi in der mekidmkigm JJde du Mtbf
^fumr^ (ILeos) mi Ar CmäUh-Dn^ nedie Gellebu mae Je*
«ttod $ey , dab aie ohne Wendel ihm itvWifebUtilbeo» «nad dm
Spinefose weifelloi, de ^ ei» nnbeweK CemiHa mell» waim»
«ich allein wihnend f ihs Sehnen und Holte Jder euttjMrMH
Cnmilte hingegen ahnet niur ' dnnkel «nd fecne in ikm im
0elinbteit i «eine Reden wecken ihre Wünache nadi "dem le*
*f«nilaode, we tia au finden hofft» waa ihr to nahe stellt, fab
— die Bach« den Valert ihre Avisen öffnet, '
Diese Hacke geg&n den Vef^rtiger des Calgenbildes grufi-
det sich auf die irrige VorAoftetaung , d^fs dnsselb« zu Jtn\
Zv\ück gemalt worden, woau et benutzt ward: gegen den uo-
schuldigen Spinarosa aber wendet sie siph» da ausgefundon wird:
-«ben das Mdierzeichen welches auf dem (von Spinarosa verftr-
^ti£;ten ) Gemhlde Camilla s steht, befinde sich auch auf dem
am Hochgericht aufgestellt gewesenen Portrait des Grafen Ciirc.
Vieles mufs zusammenkommen, um erst den cdelmütliigeii £at>
schlufs des Malers zur Entfernung von der ihm so tbeurea Pa-
itiilie, und dann den Meuchelmord desselben, vom M<ircbei«
verübt: herbeizuCühcen* tiufi erst erJunnt Camilla» diu.^^
' I Y Google
1
Das üilim TfW^rfipiel wn^ KoomiM» 1151
OD den scbmenlichtten Empfindungen CJeberwälH^en der
chleyer von den Au^en fällt, im Metbenden , ihren Namen.'
liit gewohnten Liebe^ton aussprechenden Spinarosa, den Ge«
lebten ihrer Jugend, und im Vater den Mörder des Geliebten,
üe sieht nur einen Moment, um — das 6chreckhchne zu «e-
len. Vom tiefsten Leid ergriffen sinkt sie an der Seite des
scheidenden, um mit ihm zu scheiden. Die Nacht des Tode%
inihüllt ihre Augen, wie die seinigen, und das (irah soll die
reuen Seelen vereinen, die ein feindliches Leben gerrennt
latfe. — Camilla's Subn weicht den ihm ausgebreiteten Ar^.
men des Mörders aus, um am Busen des Grafen Trost» 4ieb«
und Ruhe zu finden*
Zur dramatischen Behandlung dürfte «ich diese Fabel schwer-
lieh eignen, da der Keim der sich entwickelnden Bej^ehenheit
m weit in der Vergangepheit liegt, so dafs das Meiste, was
vorkommt, schon geschehen ist, ehe die Handlung beginnen ♦
kann. So mangelt es am regen f^eben , was J«de Bühnener»
schfinung nothwendig bedingt. Erst gegen das Ende tritt die
^^irkliche Handlung ein, indefs bis dahin die Acte und Scenen
firöfnentheils nüt Erzählung, ausgesprochener Empfindung und
lietlexion, welche der Augenblick oder diej Erinnerung darheut
tuid — dem dreiini^ligen Portraitiren der Camillu ausgefüllt
sind — als Trauer^^piel betrachtet, fohlt dem Gedichte die Noth-
weodigkeit des unglücklichen Aufgangs. Nicht in der Anlage
hegt dazu der Keim, oder in der Verflechtung der Begeben.
liciten, oder in den Charakteren der einzelnen Personen^ Nicht
von der Nemesis verfolgt, büssen für ein Verbrechen die ge«
waltsam Umergehenden; nicht war der Tod ihnen eine WoM*
thdt; nicht reissen sie feindliche unbesiegbare VerhfiltnMte atii*
einander — um sie erst im Tode wieder zu vereinigen ; -flkU
Talle, blofs Mifsverstandnisse, leicht zu hebende HindemiMt^
künstliche Verspätungen müssen eintreten, um aut dem SctaUft*
spiel «ine — Tragödie zu machen. — Mufs es to teyn, tveil
es — die Forderung des Augenblicks so will? mafa, wat
lieh auch noch so sehr zum erfreulichen Ausgange anläfst,
schlechterdings ein betrübtes und betrübendes -Ende nehme»?
Sind Göthens Iphigenie, Schälers TeUj so gar nicht als Metiec
mehr beachtet? Soll denn nicht erkmnt werden t dafs, um
•m Tranertpiel zu schaffen» *tfnie Wand ^on Plor oder Spin- .
nee^erebf* zwischen Ereignisse und Ckareklere gestellt, nicht
genügt; defii mcfat hinreicht, hi« *Uiid da, wo das Gewebe eben
ku locker wurden wiU; einen neu^n Plofiaden aufzuzichn, de«
mit das leichte -Ding nur etwas scheinbarer h«ilte? UniVber»
steigtich und terllörbar stehe eine eherne Wand da zwitcheii
tet Haadelii fOid Traben 4tf deicb -LeidiBaehefl hewegton .
I
ti5t ^ Das Bild, Trtnecspi^ roa Houwald«
Menschen; sie tu vemichtett od«r sa übmtoiM »!^^ ^
V. rsuch, aber eben tat der Nlchugkwk iind Vefge6lidik«M dei
Wa^nis^ie's ergebe lieh dtt Ira^che Ende, Duft einÄni
tyrannischen Fatum me folche Scheidung auigehe, Ist miu
nöihig; auch Charaktere und Begebenheiten können, und wl-
1, icht noch btiser die Noth««endigkeH de$ ünteygiingf herbej
führen. Zu^Higkeiien hingegen gelien immec nnr j^m tm
6pinnenneweben bereitete Wand., die, tplUe t|eiittch tlle mef
der BiUme Handelnden fcheinbec Itnaphen und trennen, dock
der Zuschauer so gerne durdireltten möchte« Waan aber dm
der Zuichauer möchte, denn .ist et impier ein bötet Zetcbtt
für Hie Tragödie al< solche. In Gikl^s Egmont, Skmkjpetr^t
Häfnlet denkt kein Mensch daran, deft et ändert aufgehen^ könne,
aii es eben ge«;chiehu - . • m» .
Zu dem Mangel an rege« Leben, und an innrer notb»
wcndiitkeit de^ \ti«s »ngs ae'^ellet tich im vorliegenden 0«<ichn
ei ne H '-i »le von Ünwahrsckeifdichkeiten , zufälligen Umsi&ideunnd ßf^
' Versprächen, welche iheils iure Wurzel schon in der Vorgetohichtf
oesch lagen haben, und, aus dieser empor gewachsen, der eigeni-
lichen Handlung störend begegnen; theils in dieser telbtt cnl-
f landen, sich weiterhin mit ihr verflechten. — Nur £im|;et
tey hier angedeutet. — Das Aufkommen der Liebe zwiscbea
Camilla und Lenz in einem Nonnenkloster (S. loi, tj^^ l
^ Die Verlobung der Camilla mit einem ihr und deai Vaier
völlig unbekannten Jüngling. (8.04-) — - Die Verwechselun;:
der Briefe des Grafen Nord und das Nichlbenierken de« Be-
tru'^s. (S. 54) — Das Entzücken des Grafen Gurd über die
ReiuV einer noch nie gesehenen Braut (S. 57). — Die soft-
deibare Kache Curds an Spinarosa (S. 141, 143, a^o). Di«
SÜr^igkeit der Gräfin Camilla verglichen mit dem Rdelsinn.
dem Reichthuia des Grafen Gottfried und seiner Neigung
ihr (S'^f 60). — Die Versetzung des achljuhrigen Leonhard,
dat einzigen geliebten Sohns der Qamilla , nach Italien, ^0
nur »uCäilig ihm Spinarosa als Hettcr entgegen kommt {,S. 50,
jU^)^ ^ ,Oie Unkunde des Matches« von der für die gani«
Emilie so wichtigen Abnahme des Bildej vom Hochgeiiciii
(S. Ji5). — J^*® Gleichgültigkeit des iMalers, da er Camillat
die Mutter teines Pflegesohns ohne Binde vor den Augen se-
hen kann, und es nicht thut (S. 77). — Dafs Leonhard die
Manier und das 21eichen seines Meisters am Bilde Curds nicht
bemerkt (S. tag).. — DaTs Graf Gottfried nicht im Spinarosa
den Maler Len» erkennt (S. i67)* — Dafs eben dieses nicht
.^on Seiten des Marcheie erfolgt (S. 205, 209, 270, 515). — Dais
Bicht die Redet sondern der Tritt des Malers, Camilla an den
geliebten erinnert (S. 77, io5> — Die Meinung, ^
«
m
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Das Bild, Trauerspiel von Houwald« I|3S
vcrständigrr Leute, ein edler Künstler kSnns sich dazu Tcrstelien
ein Bild für das Hochgericht zu verfertigen und ^ein Malcr-
zeiclien unter ein solches Bild zu setzen. — Die Kälte Leon-
hards beim Abschiede von seinem Wohlthätcr und die Wider«
tetzlichkeit des Erstem y vom Letztern die Rechtfertigung zu
hören (S. 262 — 269). — Das Verweigern des Grafen, det
CastelUns Nachricht über des Malers nahe Atreise zn verneh-
men (S. 279).' — Die für den Marchese unpassenden Motive
des rachsüchtigen Castellans (S. 30), da dem erstem der Staar
seine» geistigen Auges durch Julie (S. 240) gestochen, und voa
ihm selbst dermaler zur schnellen Abreise beredet ist (S. 2):d)«
— Die R^schh^it der That nach der ungenügenden Feuer-,
probe (8,505), die noch dazu ganz vergebens ^ewe?en wärcj
hält« der Maler nur das Bild des Gurd nicht entschleyert, v>o*
wa ketae Vernnlassune ist. Dat Michtbemerkiu erden der
Mörder linXiibinette CamilWs, voa der dort anwesenden Julie
(S. 500). — Das unterlafsne Henmiehen des Hausherrn voc
der schrecklichen That» und das umiütze Herbeirufen desseU
ben nachdem sie vrrübt ist <S. 316). Die versäumte Aufklä-
rung lierch ein Wort det Malers im OBttcheidcnden Augen*
blicke : »ich bin Spinovoia* und Leas» aber ich scheide doch,«
«robei gar nichts sn wagen war, wodurch sein Leben gerettet
wurde und wo weder vom Mmrcheio noch vom treuen Castellan
«aae MUthttlnng dimet Wortf an GamiUa (S. 915) su fürohtea
Staad,
Dies Wort, ein Hiatiltt i« den beiden Bildern, das gleicto
Malevseidien auf beiden, verbanden mit dem, was der Mar«
cfaete von Julien (S. 1040) wuIste «nd den hinzukommenden Ev-
iaa^raigea aus früher Zeit, hittaa alles friedlich lösea maa»
tan; was auch die Daawischenkoaft dai Grafen» wSre ar .nac
aar xecbtea Zeit gerufen, taiban hütfiw
Unter den Ckaraheren teigt Mb der det Malers, dufth
tioae, imwandelhare, dat Höchtte ophfUde Liebe, durch reim
-aaa 9lnn für Wabiliait, Nalar and S^öoheit, dusch m wür*
diget Beaebmea und lie^a aar Knast, der ihn im Oedicbta
iMtwiaseaaa eminenten Stelle fast inianer gemafi.. Nur ein*
«eft wird er sich untren« So erkUrt er B. ( S« 68f 60) daa
boiaticbe Malen Gamilla's für einen Diebatahl, au dem er tich
durch keine Uebevredung verstehen will, aad doch begebt er
ihttinadiherf das von iMOnbatd entworfeae charaktarloia Bild
Ganiilla^t in ihrer Gefenwart, ifocA ihr mhemfüM an «nem
cbartfkterKe/iÜe» amachaffend (S» loa, 169), ohne delSi ein geaft«
gender, jefnea eigne lirtheil aufbebender ftrand ^agetrelea
wäre fSb 95)- — Der dem Maler als Nebenbablar «eganabef«
•tebondo Crcf in minder bedaaiand te .aicfa. eelbai, aaiadaa
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Ii54 tiu BiU» Tmierfpiel Ten KonwaM«
tcbarf gezeichnet. 2Saf theit und EdeUinn ( nach des Verfassers
i^bsicbt offenbar die ihm zugedachten Ei^enthümlichkeiteD]
gehen hie und da in Schwäche über; z. ß. da er von deoi
«nwürdicen Bruder und der rankevolien Stiefmutter sich Ca«^
milU ged tUM^ emrei^sen iä^t (S, 55 — 58). — C
tief «mpfindend, der Freundschaft und f.iebe sich s^ani U
gebend, der Letztern sich opfernd, voll Zärtlichkeit für den So
voll Gehorsam ^eeen den Valer, ist doch im Uebri£»en fa<t
ivillentos und schwankend gezeichnet. Vom Vater wird s,
despotisch beherrscht (^.61, 1 1 1 ). Bald will sie bleiben (S.65I
bald wieder nach Italien (S. 179), bald ihren Sohn nicht mis-
ten, bald ihn wieder vefilafseu) am Rndc ghiubt sie gar 01
Geistererscheinungen (8, 299). — Ihr Vater, der Marcheie üäi
an, durch Hechtlic keit, Achtung für Kunst und würdige Kümt^
ler, Liebe zur Familie» und die, dem Haupte eibet tolchflB
Hauses wohl anstebendt Bea^rgtbeit für den Glanz deaniMr
Mbst dif Grofsthuerei 9 da er noch sichts zu gebea hat« a4|
docb icbcHi Kunst mit GoAde reicbliob iobaen will, melneDii
damit alles abgakatill und ersetzt zu baben (S« 49) , auch
Eitelkeit, da er vorzüglkb deshalb wiedef nach Nm|^ ttifii
am fkh seinen dortigeQ Anadaa in eroeucrfem Olame Ml t»!
g^n (4» 186 ) stehen dem aus 4en ErscheinuttgeB d«r gtosei
Wflit iMi aofgefafsten Cbacakter fehr «vubl Wer Im «iM
iMSOttdats in der. ReriHiltttöanszait unter den AusgfWflidMj
Leute der Art gekannt, im Unglück an der Erinnerung MN
iMer Glanzsait ildb lkb«>iid» «ad, «rie ttiw -einige lluiMei|
fenm Wiedergewian dea Vaddmatt kamV sieh an det-AMMl
9ut netten Pioak«. neue Mecenataisehaft ete. lati kindtak i*i
filnlttll! «-^ Fflv den itoiM, »etbtmSndigen «nd aonnaliii
tnn eignet aa ilcli Hbrigem wohl niobt, daft er aidi ta gii
dar Leitung eines Domeailkan ( des Qa^tdlans ) hingMAr m
itU leff die Auslniirqtig der Baoha bctrift, diese «etiC mm
übtrnifndit (S. tl;), daifn dein'Bttlel übrnragt (S 1^7), esil
Ußhf da sieb das 0|rfer gefunden» wieder s^lbtt nnd twaiija^
nfaelmönleriscfa übt* *— tamkard, gut nnd nnhnnglicfaf 4
bfater Sohn» und wackrer Htiej^es ubo , bat sonst wenig föges«'
tbümlichkeit: ist auch noqb wohl zu v>ng« lim viel mebr^kll
ben zu können. Die Stelle, wo tr offenbar verkehit bttM
(S, £62 — a6o) ist «cbon oben afigedeufi-t, — Eine recbt
derwbrtige Person linden wir im uitea Casttllan^ nicht §8t If*
nug) um tmsern Antheil; nicht schlecht genug um uoiH*
HafR zu erregen. Treu ist er, aber ^uf euie orgerliche» nabe^
friedigendc Weise. Sein Stiere» Hmblicken nach dem Opfei'
welche*? «ieine zu wenig motivirte (fe. 1.45) Rachsucht fordert»
aesne 6ti#rr>|^k«it| und sein unvatnünfti^s Babaxipaa auf ^
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Da« WM^ TnmtBjM rdn Houwald. 1 13^
«•Hnmal sich in den Kopf gesetzt hat, verdirbt wiect^r
I(j5cht aus, uas inan an seiner Anhänglichkf?it zu Tobe^
1. Wenn Er erscheint, wissen wir, er liat Verderbliche^
Sinne, und wie wir uns über seine Verkehrtheit und Stu-
lät ärgern, wie uns seine Aufhorcherei und Schfeicherci
i57 — ^243) und die nachheri^e Benutzung dieses Spürhan«
jschäfts (S. 502) verdriefst, können vvi* doch wieder ein ge*
es IMitleid dem arnien Sünder nicht vemgeil» dbr fes eia i
höh SU übul nicht meint, indem er, dfet' andre mcht ach«
I, nur für seine Herrschaft besorgt ist.
Da« in der Wahl des Stoffs, der Anlage efc. etwa ver*
te, schlielst den b^eütendeo' Werih der thrzdnen Parthiefl
« Kunstgebildet nicht aus, und der Betrachtende kana»
I auf sie, nicht auf das Ganze den Blick richtend, von ihm
iMnheii and beMÜeisen Ainführüng tief ergriffen werden»
«n^er^ wo wif diese treflichen Einzelnheiten das Gan2%
i «öchte ^en > übeids^ken und hekUiden sehen wo^ sie*
liier, fast in ieder Scene, sich dajrsiell^iu Herr von llou-
1, der feine» gemüthvoUo Beobachter des Menschen, Tertraat
den schönsten und heiligsten Vitrhältnissen des Lebens u$i
Wohl und Wehe das sie kringen; d^r f'reund and Liek«
von Natur um Kunst, versteht, wai er aus den Erschein'
Eder Welt sich aneignete» durch eine reine l^hantasle
, mit fester Hand , hier in leichten tlmrissen , dort in
efuhrten aaukeriscben Bildern nnserm Ange wiedersitgeben,
Ii das Gewand, worin der Dichter, uns seine Gestalten vor«
l CSpracbe und Vers) ist reilk und gelailig. Manche Si-
lon ist ergreifend mancher Geda!kike lien» die Empfindung
nberall wahr und dem Charakter de» Handelnden und sei-
iodividuellen' Lage angemessen. tTnangenehni berührt wird
darch Bild und Ausdruck selteli^ x. B. wo Julie Camillas
düeit mit den Worten bezeichnet: »der schwarze Staar hat
sciii Nest gekaut.« ( S« 147 )
Vortfugiich schön gedacht und wahrhaft dichtrriscli ist fum
Einiges anzuführen^ dafs Ider iVIaler selbst die ihm, ohne
er.es ahnet» zugedachte Rache] bei der Gelegenheit im
tos fälligen mufs, da Leonhard auf ein Gemälde Spinarosas
elA triytemnestras und Aegists Tod vorstellund (S.154).
Ibsn So, dafs (S^ 2^1) darauf angespielt wird: Catnilla werde
i das Licht des Tages wiedersehen, bei einem grossen, ihr
et Gemüth umfassenden Ereignisse; dafs nachher ein sol-
Ereignifs, aber nicht das erwartete freudige, sondern das
eckhchste eintritt» und der Voraussagung gemäfs, und wie-
nicht gemäfs, ihre Airj^en auf^chlicfst. — Trefflich ist die
Uliung des Sonnenaufgangs mit seinen Wirkungen auf dit
t «
tt56 ; ^ Ranpacb. Die GfCeüeteii»
Schweizer! Äcben ei^beeieckteD Hochgebirge (S, — Die Sciul
deruog; der Vorzüge der Blindheit (S» 148) tind was (S. 24J
über das Schirk^al ^e^agt wird, — Der höchste Preis aber
bührl wohl der Scene , gewifs einer der herrlichstea, die uD«rt
Bühne aufzüwpi&en hat, wo Spinarof^a das Bild der von
iVbend^onne beleuchteten Geliebten vollendet, und sie, seial
Gegenuart nicht aJani^nd» ihm ihre gimi» Seele ouücblidi
(S. i^o — 185 ) '
Au^zi'ge würden, wo des Schönen so vieli^t, einen zn ^
sen RauiiJ und noch dazu sehr unnöthig ausfüllen, da da^ B
gewifs in die Uünde jedes Deatschen gekört) mcn ist
kommen wird, def nuf .GasdunacJ^ ua4 fiddaii^ mu
Die Gefetfelten. Dramatisebe IKelltnilf in fuaf Abtheilangtii mit <i
Prolog von Dn BfrUST lAim«» Leipzig bei Gnl CndtliBb, idtt* -1
dei
Ree. hat noch vor nirht lan^^r Zeil ein früheres Drami dö
selben Verfv. *die Erdennacht n in diesen flattern ang
Die obige Dichtung fcheini ihm gleicher Aufmerksamkeit
manchen andern Productf^n in diesem Fache Werth zu lejrn«
Zunächst der bessern Würdigung wegen hier de« Inh
Ein König von Schottland (ein >\nonymus wie mehrere i
Reiche der freien Dichtung) sieht, langet erkrankt, sein E
liahen« Ihn kümmert's, seine letzten Angelegenheiten
ordnen, deren w ichtigste die Sicherung der Erbfolge für win
tsebenjähiigen Sohn , Malkolm war. Dieken hatte er mit M
«aris gezVugt, nachdem er seine eme Gemahlin, dorefa
dentchaft zu ^ener und durch List umstrickt, Verstössen»
unmuiidigen Sohnel Schutz, zugleich des Reicht Veiwe?
kann er keinem Treuem und lüthtigern vertrauen, ah
iiem Vetter, Robert Kenneth, Grafen Angti 9. Mit furchtbare
Schwöre gelobt dies«!- dem Sterbenden des letzten W
Gewährung» ihm nicht verhehlend, wie er Bbsämunden,
sen 1 ochter aus erster Ehe, innig liebt und für den 'Bund
Liebe des Vaters Segen fleht, der ihlll jgegel>tll WlriL ^
«V eil 4er Inhail 'des Frologi. ^
; (Afr Misch iM/i /olg$.)
Digitizoa by Googlt;
^= .12. a.
Heidelberger
1821.
Jahrbücher der Literatur*
ifliditet^..m ^ der Nebetibuhterin ^ eben der Maftfarit» da« -
kanbft« fach«!!« dalt de auf Sefaoltlandi Thron sich tcb^in«
welle, um Mi der Feindin ttolssen Sinn m demotingen,
led ihie kfihn^n Hoffnnngen tn vernichten. Bine Loeke h»tte
tder Todten ah der SchwnrerlüUaBg Untei^atid mit in'i
b gegeben. — Dieiee l3oppelichwnr der Liehenden iit nan
ki Handlung eigentlicher Mittelpunkt; au« Ihm enttprtn^t.de»
mUhignittee Drang« Denn Angn« wlU> telnetfi Ifehware treu«
iNamattden nicht aum Threna helfen i noch mit ifari da die
mm detf Beicbs» denen da WaUfeehl tuttand« Ihn aum Kö.
lige irihien, den dargehotenan hetteigen« Vielmehr kämpft
e fSr «einen Schutaling wider Rosamtinden und deren Ritter«
Mni sie ihre Hand ^ dock ohne ihre Lieber bot (diese blieb Wo-*
Mrt, dessen Scbwur sie kannte wofern er sie 7.u des Landet
iönigin erheben würde. Robert Siegt j aber der Liebendoii
beschick wird nicht heller durch den Sieg; d^nn immerdar
«^ird Rosamunde durch gespenstisches Schiecken angetrieben»
hrem Gelübde zu genügen, nicht miruler Tiobert durch die '
^oritelliing des Hechts und der Pflicht, dem Sf inigen triu zu
leiben. So werden sie, welche die feurig^^te Liebe einU durch
25 Eides furchtbare Macht grausam getrennt. Nicht kann et
ie Geliebte beschwiclitigen » dafs ein Schwur der R^iclie selbst
er Todten in ihrem neuen Seyn raif'^falien mü^^se, nicht kann
le abbringen von ihrem Vorsatze des theuron Mannes Liebes*
Ute — bis zum Wahnsinn droht die Vorsiellung der sterben*
cn Mutter sie zu führen. Ebenso vermochte aber auch Robor-
?n nichts von seines Schvvures Erfüllung abzuwenden, ni ht
er Geliebten Wunsch, nicht der Edlen Roth, denen doch d i§
lecht zustand, ihn zu Schottlands Konisn zu wählen« zum^l
a er aus d';m alten königlichen Hause stammte, nicht deC
erdacht 4 dafs der Knabe Malkolm Bastard sey , ni :ht end.icli
i« aniHe Mahnung» dalt oh tauieia Starrsinn des Aoi%hat L u«
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4 1)8 Ranpaclk Die Gefesselten.
•
ter^^ang in bürgerlichem Kriege «ich entwickeln könne. Na
firimai schwankt er; allein die Erinnerung an Recht und Pfiicb
Inn neu heran und treibt ihn, endlich zu vollenden, wa< i
gelobt. Malkolm wird durch sein ßoiiuihen von den Edlei
zum Könige er.vählt. Aher der beiden uu^lücklichen Lieben
den Geschick konnte sich nimmer erhellen. Denn Rosaniuol
fttnd nicht Ruhe vor der Stimme, die ihr aus den Gräbftf
rief, nicht abzulassen von der Rache, die sie der Sterbeods
g'^lobt. So umhergetrieben von den Qualen einer ewig lid
S"nnunden und ewig getrennten Liebe, b^schliessen beide, il
To.le zu suchen, was sie im Leb-^n niclit linden — die Welld
de« Meers vermählen sie tief in ilireiu vcibox^enen ^khoisci
Dieses die Fab».i de< Stücks.
Nur einige Bemerkungen mögen als aligcoietne krithq
An • und Hindeutungen hier genügen. Eine unverkeonbjil
Aehnüclikeit dringt sich auf zwischen vorliegendem Ortuia uol
seinem unmittelbaren Vorgänger »der Erdenuacht.% Gleidiil
Kampf zwischen Liebe und Pflicht, gleiche vorherrfchende 0^
waU der letztern, so da£s der Gegenstreit der Leidenschaft fii|
so gut wie gar keinf*n Theil an der Gestaltung der
hat, gleiche in der That untragi^che Wirksamkeit dieses Fflicbli
moments, indem e» sich leicht entscheidet, die vermeinte PfucS
bore dadurch auf, Pflicht zu seyn» dalt die Edlen das W^ün
recht haben, dafs nur ein alter Brauch sie nllcnfalls htAmf^
ein Brauch, den eben aber ihr Recht der Wahl ohne VeiM
tzung der Gerechtigkeit nicht achten lälst, ecdlich daft ^
ziemlich sichere Voraussicht dr>r Zerrüttung tuad des Unte^
gangs des Vaterlan4si den Sckwiir alt Juohtig dmulll» ^
dock Aübert selbst:
AWnkt itt'Sß die Fürsten dieses Reicks verwtrfkm
, Als einen Bastard ihres Königs Sohn —
yerrath wird fressm und Empifrunff wOthenß
■ Und ßUu wird /Hessen und des Landes^Mmrk
Hlrd Burgerkrieg §ferzehren, /a viMeieht
Den Tag des Falles über Sehottland ßUkrm
Doch salW ich darum h'eehen meman Sehamr? — *« J
Wte sehr aber der Held setner Ptlicbt, al« solcher, H
opfern bereit ial, sprieht uoh in ssinoi eigenen Werteatf
•Neiuß mit dem Rechte soB der Mensch nicht dingen^*
Es gieht nur mtlmi heilen Punit des Reehis,
Und ri/tgsum liegt die Finsternifs der SOnde,*
Eben so ( s. uo8 ) :
»/c7i kenne meine Pflichten und ick denke,
^ Mein Leben hat die heiuUmJ^i ojladfuj U*.
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Gedichte Von Tieck^ 1 1 :
Dafs Robert (^egen Ende des 4tPii Akts) sich geneigt }'''^'
reist, seinen Eid der Liebe zu opfern, steht mit d.rn (lO ^:
er Handlung in gar loser und unwirksHmer Verbind uni'. —
Va^scher tritt der Kampf der Liebe gegen da<i Ei(le>bdnd h I
lO&amooden hervor. Nicht eigentlich die Pflicht i*:t es, d.^^
le bestimmt, das Theuerste, ohne welches sie kein f eben hüt. *
er Erfüllung des Schwurs zu opfern, sondern Gei«te'»v\ nlir. .
respensterfuTcht , Liebe zur hart gekränkten Mutirr. IJe'oo?- /
aupt mufi Receni. gestehen, dafs nach seiner An>icht di r •
cht tragische Effekt (den die Kunst verlangt) in den Gef^ -
siten eben so sehr verfehlt worden ist, als in der Erdcnn tri:*,
bgleich er dennoch vermeint, dafs der blosse 1 LeatertiHf f
icnilich volUiändig seyn dürfte. Wie in dem letztgenannt« n
Lücke das Gespräch der Todtengräber, so erinnert im vorli« .
,enden der Zweifel über das jens*»its an Shake«!pear'R Haui'fL
— Die Sprache ist meistens gut, die veranschaulichende Dar-
tellung neu und oft wirklich originell. — Die Charakterisiil:
st freilich nicht eben oberflächlich, aber auch nicht tief, niu 1'
vahrhaft aus innerstem Mittelpunkte schöpferisch gestalteiif^
nd beseelend. — Der Titel »die Gefesselten n ist weni^ pa<-
eud« Dann jeder wird zunächst an wirkliche physische Fese •
ung denken, und doch soll es nur den psychischen Zwang durch
ie doppelte Eid^jsverpflichlung ausdrücken. So, wenig den--
>ach auch vorliegendes Drama den höhern Kunstanforderun;;'
lurchweg entsprechen mag; so iit es doch ein abernialii
kweis von dem dramatischen Talente und der poetischen Kr >'' ,
'^s Vfs., der ohne Zweifel zu den vorzüglichem Dramatik* i t
if!r gegenwärtigen Zffit zo zählen ist. Warum nimmt er ^ii.i»
ucht Frist, um etwas Vuilendetexes za leiften? — * Vieiieioitt
n der «Fol^ej wie hoffen et.
Gedichte von L* Tl£CK* Dresden bei Hilscber, 1821.
IVer mit des .Verfassers frühem vi<dfachen Arbeiten verti '»*-?
't, wird in dieser Sammlung von Gedichten sehr bald r- •
Jtas nur alte Bekannte wiederfinden (wie der Verf. auch ' •
'eraerkt); doch begegnet man hier und da auch neuen •
ichtern, den^ n man inile£s die Aehnüchkiai Biit jenen i<< <
ien ersten Blick ansieht«
Es wird schwer, über einen Dicliter, wie L. Tirr^- . ^'
US zu sagen, ohne Partbei zu nehmen, oder es wenigsfeu-; < >
ien Augen Vieler xu icheinipiu Stebl et nicbl seiber m\ der
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1140
Gedichte von Tieclc«
Spitte «iner Parthei 'in RunU und Poetie? Witt nicht eben
diel« parthei gerade wie<ier in jüngster Zeit sa iu»er M^cbt,
uo ttiögiich tut Herrtcliaft fttrtbeo? — Die gut^ aUt deutstk
teit^ wie tie «.ut dem Mittelaiier Uieilt herübenciiiuiinecliilieili
htrubeig' Haumt uird« dusu bin seynwoUender frommer, sich
vor7ii««v\eiite ehrüilich nenoeDder «dü in die DemmlhibuU« du
ßfjsttcuimu (die oft| wie der Mft&tei des Aniittbeiief eder dii
b^'i^^^'M'iitjd des lieil- Franciskus von Am i zum Ptvnk- mü
Duokgeweinde wnd) kleidender Sinn, dpc hiuü^ von siü
lelbtt nif hts wei(> ^ solcke und verwandte Züge 'bilden dei
GrundciiHrAkter der Schule, die mnu die altdaatsche» ^Iteit*
snantiscbe oder «uch die christlich «froamie nenaea tnef^ h
xyürde hier tn weit abführen« dat MiTsliche am «ntwänli
weichet »ot dieser Brüdergeoieintcbait der echten Kimtt «d
Poetie entspringen mult i auch itt ja schon von Meiitem ^
und dat mit Nachdruck und Verstand (dem'mioi freiBdidn
Handwerk legen will) eaigegengeredet worden. (So i^Bbt«
Göthe^ in den Aliartbnniern am fihein und Biain. Von
rUto tm Aten Bd« der Geick der seichn« ICuntte in Dtata^
t laud.) Ceberhaaipt wird sich das aU*deutiche VersgekliB|i
bald.seUtt zu Grabe Uingeln. Mult Ree» nnn gleieh gMMkob
d Is er in Tteck nicht nur einen reichen Genias erkennt, ms>
dern auch die üfberzeu^ung hat« dafs di# Bomantih (der ihn
Rechte in der Poesie geibühren) von ihm efit sehr dnckU
kej^riflen und dargestellt worden ist ; so kann er doch ii iü
vorliegenden Gedichti^n weder tiefe Genialität, noch eomt gi*
tes künstlerisches Verdienst entdecken*. Vielmehr ist (mhAvs*
nfibinen- allerdings) das jM#i»te eben in jenem emitimaiislcib
• Iihiigelnden» religiöt • mystiscliea- Tone gesnngen oder gsipi«*,
eben. Wie im Verse, so ist auch in Worten eih mit der aidi^^
bar«ten Erstrebung und Gesucbtheit der altdftitscbe Miaat«
und Meistergefang nachgeahmt« Wer dieser Art den Prehsi*
; erkennt, wird allerdings in des Verfs. Gedichten hohe Bcf»
digitrg linden, die sie aber schwerlich denen^ welche Uun
Gcsfhir.ack zugleich an der ^ten klassischen Li eratur und dei^
was in der neuem europäischen für da« Beste und VoliendcÜ^
gehaiten wird, licrüiigtfbildut haLen , überall gewähren dürfA
Deniioch hndet sich unter ihnen manches schöne Lied,'di
durch den Ausdruck eines reinen, frischen Gemüths, diwi
miMe, südüchhcitere Phantasie und echt rnuiantischen Tü
jedtn» ni< lji in eini^citigen Kunstregeln streng befdngenta &i*
Schit.^cke n.it wahihatt pottischem Geiste 7.u<ipreclien
Pahin gehört z B. S. iß. ^ Früldin^ und S. OS. A
G errits ti. koi'nTe Rüin«n2ü »die Ztiehcn im fi ejde.% S 5>» *^
t4A«A Li^wäwi im friilUiiiff.^ 6,. 9j}et Arm und dts JU^i
uiLjui^Lü Ly Google
Giedicbte Toa Kaufmann und F. Brun. 1141
Unter den Lebeuselementen verdient S. 138 da? IV. ^die Luft^,
Turzügliche Auszeichnung. S. 156 vemiaiiiit rnan gelungenen
Minnesang im » Minnesänger. S. 181 *önt uns ^ das Schifferlied
dtr H tisserfee 9. zaube risch entgegen. Die Sonnetie aus dem
Uüch un^udruckten Kouiane *Almaj ein Buch der Lieber, haben
nicht alle gleiche ästhetische Vollendung in Gedanken und
Form, als da« ersle S, i85* Doch sind die meisten nelungw
tu nennen. Anmuthig und sinnig spricht das Lied »an Fannjrm
t> 240; süfs und melodisch klingt aus dem Gemüthe ins U««
ii^üth das Sonnett » Ersits ' FüuUnm S« nicht minder S. 947
»Cejukl der Liebe.* Den ganzrn Krans fchüesien mit dem lieh«
liebsten Farbenspiele »die ßiumen*/ eben so zart empfttnäto^^
ch anziehend dargestellt» Hier und da fehlt übrigens dem
Ausdrucke die Wiiide, z« S. 150 w Hoch Sterben geht ihr Sinnms'
den Bildern die Einheit, wie S. 97, wo et heifst •Hub und brsi»
ikr Lied oms, wie tm Mleidß ¥on süssem fVokUauf od« 109»
1K0 den Thranen >^9ii gegeben werden •JUt sehwaeh msi4 ikrm
\4taM Mit Bliunen« Sternen, Naohtigftii, Lichk u. s. w« wird
I Sick Welte dieter Poetie viel gesjnelt, nicht immer angenehm
dem getanden GefQUe und gediegenem Getohmacke«
66hlieftl|Gh mag hemorkt werden, daft der Verf« Holfn«ng
•aielM zu einer Forttetsvng 699 ^SternkUß der im Unftigea
^Jibre nen he^rheitet er^cbeioen wird 9 to wie tu einem neaen
■omane •Alma^ em Buch der Lide^ welober nach Vollendung
tniigec anderen Arbeiten hekannl genmlit werden tolL~
1. Gedichte von JoH Heike* KauI^ann* Offeabi^h, bd Ctrl Ludw.
Brede. 1821. 3i2 S. 8,
t. Neae^cte Gedichte von Faikdcrikb BauNf gcbemc Miiottr« Boan bei
Adolf Marens. 1820* 200 8*
Wer beide Oedicbttammlungen obenbin betrachtet» mdciite
nicht sogleich eine Aehnlichkeit finden switchen dem tcUich»
ten Sänger am Hundtrück und 4er prachtvollen Dichterin det
Nordens; wer aber, Tom .Znfllllgen und dem Täuschenden der
Erscheinung wegsehend, die rechte Eigenthümlichkeit beider
ins Auge falst, wird das Bild des Einen im Bilde der Anderen,
und so umgekehrt y wiederßnden. Gleiches Mafs des lalcntes,
4;leicher Grad in der Kraft der Gedanken, der Gefühle, der
Begeisterung; in Beiden eine Art von Schwärmerei, die mit-
unter an? Unklare und Verworrene streift; in Beiden die selige
Ungewifsheit, ob «Lieben Leiden sei, ob Leiden lieben sei«
fwie Hr. K. S« 1, mit den Worten des A« W. v. Schle gelschen
iiircheoiiedet recht guttich autdrückijt und jene ^lof^aitigc^Lu»!
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ti^7 . Gedichte Toii Ktnfmanii tmd F. Brini.
am Leben, auch am der Wolke des Leiwens herrorHjcH
Bei Beiden finden wir gleiche Bescheidenheit in den /Vnsprü.
chen, nur im Fan»ilienkrcise und von Freunden, die mit dci
einzelnen Ltb«n?verliälinis5en vertraut sind , gelesen und ge.
Hebt zu werden. Je mehr wir mit beiden Saminlnn^en uns be.
freundeten, je mehr überzeugten wir uns, dafs beide Verf.
^10 sich vif>!Ieicht nicht einmal kennen, von der Natur fui
einander ß;efichaffen scyn, und djfs unter den Lesern der wahr»
Freund des Einen nicht umhin' könne « auch die Aodeie m
Freundin zu begehren. Und so umgekehrt.
Fravi Brun liat ihr zirieree Talent nach Hölty, S«lis, Mit-
ihisson, Graf Fr. Leop. zu Stoiber? gebildet, und dabei Gf-
xiiu^flii^e eines Pind^tr odpr Aeschylos ppwa^t; welches letztere
vielen ihrer Gedichte einen ziemlich männlichen Antrieb g^b^
^ 'Wot>egen Hr, K., von Natur etwas derber und kräfii^cr ge-
baut, während er Sthill-r, Götz, Cronpgk, ^amler, Tied^?.
DDd mehr noch sich ^elbc-r zum Ziele des Strehens erwahli,
Ynanchm.il in fast vveibliche Zartheit z«^rtlief«it. Man vergloi(H#
Sd dieser (linsicht Hr. K's. Lied an Dja ( S. 25) mit den T-
tonen der l'rau Brun (S. 101). Zun» Belege unsres übrigen l r-
theil4 o**nnrn uir von Kaufmann Eine Jihime auf f's Grab (S.
«^2), Ghtube, Liebe, Hoffnung (S 08), Hiram S. ^i), neben
yDeutseher Sicgesreif^en ('S'. 4g), Friihli/tgslujt und MatUrmk
JUi5), der EiehenAfwu (S. 4a) von Frau Brun«
Frau Brun ist eine Weitgereiste: Deaiscbland» Frank-
reich und Italien hat ihr poeti<;cher Blick aimchaut. Hr
ist wohl scbweiiich weit über die Schwelle seines GeburtsUo<^^
gekommen» wenn schon im engen Bezirke auch Er ein Viel-
gewanderter. Duher bei beiden in der Wahl der Gegenstände
die gvotsa Verschiedeobeit« Frau Brun schwebt auf den Wotea,
des Sundes - S, 153)^ wandert auf deiT Alpengletscbern ($. isr^
tind Hfht vom Aschenkegel des Vesuvs aufglühender Lawa dell
liebe t« Mond untergebn (S. 40). Hr.K. ergeht sich an den ^^'^
der Nihe, im icbönen Münstcrthale, und blickt von darf *m
vtrf. i i ne Burgen, bewandert den Rhein (S.i66)t^er sebnt licl
. in < oblrnz / auf dem Sits der GeschworisDen, zur hauflitbJ
Tbäfigkeit zurück (S, 71). — Betncbien wir aber die Aufft»4
•ung ins Gemütb, wie die Modesprache es nennt, 19 dürfeil
wir heck behaupten, Frau Brun hatte im Kaufmanuicbtj
Scbv^nlbenneste getongen wie Raufmann, und Kaofmann
den Adlerhorsten der. Fr» Brun durchaus Branische Töne getöot«]
lob imd Tadel tnuTs in solchen Gedichten beidnn gkiä mi
gawdgen werden« .1
Leiden ist eine gleiche Vorliebe cemgiiit sich mit griecbf|
vch^n und rdnüschen Gdltem an baessen« Hier spüztn «4
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Gedichte von Kaufmann und F. Brno« 1^4^
einige Ueherle,^enheit in Frau Brun. Schwerlich Ii äiie Hr. K.dia
obgenannlen Titanen der Fr. Br. zu Stande gebracht; ihm scheint
dazu die gehori^ie Kenntnifs, dke auch bei Fr ßr. mangelhafe
ifltt zu ftihlen« Eher wären ihm die Psyche«, Amor- und Pygm^^
hon-Ges:)ngc der Fr. Br. (S i8, 25, 78u, t. w») gelangen ; denn ane
mehreren Gesängen de« Hrn. (S, 107, 108» ^4 tt. x. w.) ergieM
•ich, dais er mit Amor, Psyche, Hygieia, den Huren, Graben»
ielbst mit der Anadyomene (S. 26) gut umzugehi n wetft»
Romanzen haben beide gedichtet. Evne Prunkromanze fin«
den wir bei Fr. 3r , Frau Eilen betitelt (S. 8). ihr Inhalt ist
grsifslich» die abscheuliche, die Gottheit höcht entwürdigende
Dichtung des ewigen Juden zu ^ner ewigen Christin verzerrt.
Fr« Ellen fleht, Gott wolle ihre Lehentdauer Iriiten, so lange eine
von ihr gebaute Kirche bestehn werde; nnd Gott erhört die
tböfficiile Bitte. Nun lebt sie Jahrhunderte » Jahnausende» liegt
iammemd im offnen Sarge, ohne sterben und » vermodern« %a
können. Uiid damit endet das Siüek>oI»e Beruhigung, ohn^Ver«
söhmini^ Bleibe der grausigen Behandlung das gebübfende
JUb; wir wenden unt su d«*r recht Heblicb enonnenen Dich«
inng Kaufmanns , der umwantMndt JFhmiukaMr ( 096 )< Ein
HöBch ans uralten Zeiten, alt das .Kloster noch nicht in ein
iAnlgebäude verwandelt war, tdureitet um die Mitiemacbt«
•tnnde durch die Zellenreihen, und faörtKiiider: Mutier! schreieri»
ten das Gewimmer einet Neugeborenen« Das Gefühl, »die
^JMe habe den l^nAn vertrieben, und Pamilienglückselig-
^keit sei int K^fer eingekehrt,« giebt ihm Ruh im Grabe«
Oewi£l, Ht. K.^atte die arme Frau Ellen durch ein wohlthu-
Mltt Gewitter des versöhnten Herrn, oder durch Abtragung
Kirche von ihren Leiden befreit, Lob verdient der Luzien"
ntel von Fr. Brun (S 171), und von Hm, Kaufmann die geütm
MAe Spinnerin (S. 3?), in d^r er die heilige Elisabuth zu verklä-^
reo sucht« In der Anmerkung verspricht er, die«;cr Heiligen norli
einen »halLen Sonntag zu widmen, um ihre Leutseligkeit und
•Menschenliebe zu beschreihen.« Ob aber ein halher Sonntag
^||eichen wird für «lle Tugenden der leutseligen Spinnerin;'
•Unter den Stüc^^en der lyrischen Gattung n^öchien v\ir, um
Äb geistige und relifiiöse Uebereinstinimun,'^ Hcs Sängers und
der Sängerin zu veranschaulichen , gern einiges herausheben,
^"enn uns der Raum nicht beschränkte. Drum nur Eine Stanze
das Kaufoiann« Traumbilde ( S. ^q) :
Die Rost schwieg, und liefs das BäcHrin scbmatbtmp
Zbr iiMtr so tuohl im junefrätäiebfn Äyunzi
Der FUismit wer nItM tm vtroehtem^
Er trmf Her BiU im dmkeie Minen gimu
Er sebtei %o ungern , lebnte sieb und iedH$
Nwr ikm RatMf ihnr ^i§md (r/m*
II44 Gedichte von Kaafmami und F. Bios« |
eft^L^^^ ^^am ^^^^^^^M ^^^^^^^^ ^^^aA^ ^^^^^^^^^^
ZI« «porrf 4lir BflcMiMi frm^gtf mi mmiier^ •
!>«ii ZMmaitiihaiig mit- dorn Oanttn« MbH den Antpielmogerti
finde der Letec selbst Gegeniiliet stehe von Fm Brun tbi
Cmüu dei Quetü (S. i2C^)z
Koß\ 0 Holdi des J^uells ? Im Harne der Freundschaft gebctem
Rieselt' er stiUe dahin , nur vom GeUeUten gekannte
Bai die perimdm Tr0ffeH dein Rosemnumi mm her^hret ^
Op/f" ich dm GHUmfreh^ «mm im im Becher «crMfek
Kemenlos wnr der J^Ui Ot ist er eigen gewordemf
FrobUeb ßknm er mmm: ifBim CearoUmem üemeibtU
Nicht überall zeigt die Seogerin diejenige Rlarhdt iiod Beto*l
hrit.di^ Aatdritcks« die ihr lODsi eigen war« Vielleicht in idie
TiemiaBg vom deuUchen Vaterlaade und vom ihren krititcbro
Freunden Schuld daran« Au^ hierin Ist Hr.K # und zwar mitte«
im Vaterland'i ihr vollkommen gleich« Dieter bietet nocliLchiige
Vesttfisee anderer Art* In der .oben gelobten Romanze 2.B. tpticbt
der FranEiskaner; I
JVie bah' ich ohne Glück und Trost gerungen ^
Wie mufsten Leib und Seele sieb hast ein, ,
/im kälttm Wim$kr Botm frmb gesuugem^ \
Bat MmrtfH EBerm: tätefr im Mbmmd meibmet' ^$
Vni gleich darauf s
Gott segne euch! ihr Zehrer ^ Eltern^ Jungen i ' i
Ein neugehor ne s Kindlein hSr' ich sch/ein» '
Seyd alle ntit der Lie'be Band umschlungen.
, Dm sStm Bert i&Ust amcb gesernet seyn I
Wer vermissen wir den Zusammenhang In beiden Stropbnj
iwird er hergestellt, wenn in jeder der zweite Vers hinter dcA
dritten zu stehen kommt« '
Endlich zci^t sich noch darin eine auffallende Aehnficb«
keit, daf«i beide Sammlungen Stücke enthalten, die der Aül*|
nähme nicht ganz würdig waren. W^nn von der Frau Bml
folpff-nJe .Stücke fehhen: der erwachte Adler S. 65 j Z^uclicht'
weihe S. ^6^ Stille S, /^^j vor allem die schmeichelnde Zueig-
nung» die «^ich selbst mit cinern schmeichelnden Fac<:-n(h be-
lohnt; und dünn von Hr. K. folgendet aii Philipp lo/z S. ^S»
neben Frau f f alt her S 34 j jBiHet an Meta S. 4^5 * EpUtel cx
Karl Tr. S. 4 u. h ; so könnten« schein! e»i Leser W
Recensenten sich kichl darüber beruhige
Bit sweite Uklft« dieses KfM Iblgl beb» Sebhifii des Qi liniksilitfiii
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Intelligenz ' Blatt
• « ■
für die
Heideiberger Jaiirbiidier der Literatur i82U
Nr. IX.
Im Verlag wen Joh. Ambr* Barth iik so cfceo enchitnen:
'trin^, Dr. A. W.j psycbischt Heilkitiifle, »Bande in t ier Ah«
tbeilongeii« gr. 8* ai. 4 Thlr. 4 gr.
Ir Band. Uebor dia VITechselwIrl^ung siriiehea Seele un l
Körper im Menseben,
itte Abtbeilong: von dem EinBntse der Seele aaE
den Körper*
nie Abtheilung: von dem Einfloiaa des Körpers auf
die Seele»
. IlrBand«
Ute Abtheilung: von <!er Anwendung dor psychischeri
Kurmelhode bei den Krankheiten des Körpers»
Ate Abtheihing: von den psychischen Kcanklieitea
und ihrer Heilart.
Die Fiin(!nmcntalprincipe dieses se iinsjemeln wichtiecn Abschnittes (fer
edictn bcerundetc der streng untersüchende Verfasser auf die aus der
Wechselwirkung svvisdien Korrer und Seele resultirenden Phänomene und
ebt tie ia lichtvollster Oartteliung systemttiscb geordnet» Erfehnrng, die
Imter der Wahrheit, ttaad thni zur Seite, und so konhte s6hi Werk so
miielich aoss^estattet werden, dafs es nicht leicht irgend ein Ar/t in sei«
>r Bibliothek fehlen las<;en wird, \.ei:n er mit dem focUchxeiteii der
i^iisciiscbaft gleichen Schritt ztt haltea wünscht»
atbologltcbes Taschenbuch für praktische Aerzte und Wund-*
ürzte von Dr, G, Consbruch (oder Bncyclopädie, 2r l'hl*
ar Band.) e/e verb. und^vtrm^ Aiifiag^ 48^4. iThir» 4gt.
Die Iiehrt d* verschiedenen leidenden Ziistände, oder dar tobegrlflT
tsere/ffenntoltte Über die Natdr, Entatehung nnd Brfcheinttnften dei kran-
•n Zu<itandes det mcBfCMichen Körpers, unmittelbar ans dem physiologi»
hen Studium hervonüchend, i^t eine der wichtigsten, da cinzl;: und aHefn
irch richt!s»e Beiirtheflung derselben da* Heilunijsverfahren be^jr iniiet wirvl»
M der nöthigen Zuziehung der P«;yiholugie nnd Anthropologie führt der
erf. auf das gründlichste /.ur deurhcnen Auschaii|iii); aller in diesen Theil
rr Hcilkande dntcbragenden Materien, die Anaidit im Au<e behaltend»
ifi das Leben nod datami ModHieatiMieo 9 Otfimdhclt nnd Knuikheit, daa
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k-emeiiifftnie Prodnlit derKfifb« der MiichiioK ««4 Form der etpaiicliw
Materie ley » jeden Aoipmeh ao die ficdentenheit seiner Annale Mie^
digciKi
U ber die kleine Erhöhung des Pr» iscs dieser Z"V!feitcn AofUee
wird man bei stark vermetirtcr Boi^cnza^il hoffentlich nicht Grund zur Be-
schwerde finden, tind die Ert^änzung m.^.ncher Lucken, Berich tigani; nnj
Erkltiruiig - in it^er Dunkelheiten, to wie die bequemere Äaordouog derMi*
terien lieifällig bemerken« i
Keila ß Dr: €• A. Th,, optisculu aeademica ad No^. Test, inter»
pMiaUmtm grw%maikv''häipfneam et ihmdceme ehittumm A>
stotiam pertinentia eolleg. et edid, Dr, J, D. Gold kor tu II
Vol. 48a ^. 8maj\ 4 Thir. Wei« Oruckf, 40« lakr. Schreib
papier 5 Htblr. 1
Den zahlreichen Schülern und Verehrern de« TercvvJs;teD Keilt pilt ir-
ntichst diese Anzeivje der Er^chcinun ; «meiner kleinvn SchriFreo, von tei
nur eine sehr j^crinire Anzahl in grossem Simmlungcn auFjjenommei» wr-
de, und d'.'reu Bewahrunij^ lioch um so nöthiger war, uls die erste Abthr»
lung derselben insonderhcH reeht eigentUeh ab der Comnentar zu wot^
Lehrbneb der Hermeneatik hetracblet werden Icann. Abetam^;
allen denen gilt sie, die ernstlteh Tbeil an dem Fortsehreiten der tiiealo»
gischen Wissenschaften nehmen und^ die des Verf. riefgelehrte Forschiui;;
nirgend verkennen werden, je ersnricfslicher die schon daraus hcrrorct^
ganijcnen Resultate sind. Möt;e das Vaterland , wie das Auslacd, diesDer--
nfal eines verdic^ntcn Mannes mit dem BeiFalle aufnehmen, den seine V^.,
]esuni;en bei seinem Leben genossen, und sein Wirken gleich segcntradi
werden!
Du dasn gehönge Portrilt des Yerfesseta» gitloehea fnaRosai»*
ff rten.^ ist «neb besonnen für 6gr. sn beben«
Ferner IstJ^i demselben erschienen, und duccb alle Buobbandlnn|ea
zu beziehen : v
Wachler, Dr, L*, Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche ba
Vorlesungen auf höheren UnlerrichtsaAstAlien , zweite ic^
besserte «. verm. Auflage, gr. 8* 48%4, ; 1 Rlhk. in gr.
"Ohne in der wesentlichen Einrichtung der ersten Ausgabe dieses!^
temeiu geschätzten historiscben Comiieodiumi etwas an indem« ist do^
im Einzelnen vieles berichtiget tin'd die Literatur irervollstaudiget word»
Jeder w cfteren Efflpfeblnng ist wohl des gelehrten Vcrfaisers Arbeit
^Ibst ubcrhfthen
. Lcipzln; im August. i83i*
Job« Amhr. Barths
i Bei Grafs, Barth und Comp, in Breslau, (Lcipaig bei
A* Barth) ist $0 eben erschienen:
^yie Grschichtrn rler Deulschrn. Von Karl Adolph Menzel , Prorc^ief
mul Professor am Eüsabetan zu Rreslau. 4^0. Ersfrr Band,
Ceriiuuiiaclica Zeiten. Prei»; ^ ^U. 19 gr« /Lk^v fiand.
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Umsturz des abeiidiändischeD Kaiserthums bis zur Stiftung dos ICö-
nigreiclis Deutschland. Preis 2 Rtl. 16 gr. Dhtifr Band, \ on
Ludwig dem Deutschen bis auf Lothar von Sachsen. Preis 2 KtL
gr. f^terler Band. (In zwei Abtheilungen.) Die Hohenstuu-
iMclieii Zeiten : Preis a Rd. 8 gr. FOnfter Band. Von Hadoir L
bi$ auf Kan^l IV. Preis: a Atl 8 gr. Sechst Band. Von KM
IV. bis zum Scblufs der Costnitser Kirchenvcwanimlnng. Preis:
9RtL 8 gr. — Von ißi5— iSai. . .
Bei ErscKeinunt» des sechsten Bandes dieses Geschictitswerks, das
r nunmehr einer andern Commission übertrafen haben, benachiichtigcd
Ir das Publikum , dafk dasselbe von nun an ohne Schwierigkeit durch den
idibaaJel bcxogen werden ktnn* Die stnutiKe Benrtbeilungen , welciM
I Jeoaiscbe und die Lefpiifer Üterttnrzettung, das Leipziger Repertoru
B md die Wiener Jahrbücher von die cm Werke eeliefert haben , bezcioh«
tcn dasselbe praUe als ein solches, über dessen Mangel bisher Klage jjc-
hrt uorJen ist. Ohne die Farben deik Romans zu borgen, soll sich doch
f Geschichte , vor allen die Kationul - Geschichte, von dem gebildeten
tieile der Nation mit Vergnügen lesen lassen, und ohne sich in unermefi-
^e Breite und endlose: LiiPge ZU dfbnea» dock tief Reilos in das EinzeU
I einv;eheo , um die fiegebenbeiteo nach Grand und ZniWBflientisng sin
bsalieh zu muchen, i iul für die Personen und Geschiciitliche Zu'tilndt
)endi:;e Thellnahme aufzuregen. Dafs aus den Quellen geschöpft wor-
0, und diese da, wo sie neue Erjjcbnissc darboten, oder das Gewicht
r Erzählung der Unterlage des Beweises bedurfte, angeführt und zum
bell auszugsweise mitgetheilt sind , jedoch ohne Prunk und mit Rücksicht
f Raumersparnis] versteht -sich bei uen heutigen Forderunj^ea la.die Ge«
iMtiehreibuns von seSbit. —
Zu besonderer Beachtung empfiehlt sich der im gegenw;irtii»cn Bande
arbeitete Zeitraum der grossen politischen uud kirchlichen Gälitung, zu
ifiltige des fünfzehnten Jahrhunderts, die Dmteliung des slIgemeiBen
KAens einer aufgeregten Zelt nach einer Reformnlfott an Hanpt
id an den Gliedern, um wefehe die Pattlietcn unter den Grossen
d Gelebt ten nuF den Kirchen vertamoilnngen zu Pisa nnd Costnitz rath*
Maijten tnid stritten, wiihrerul ai»f einem unbeachteten Punkrc, in B>>h-
• n, das Feuer des Hussitischen Uinwalzungs- und Vertiluiin^<.Uricgs ant.
Doioa - Der nächste Band, der die Geschiclite bis zu der vun Lothcr
YrrrkstcUigUn Keformution fortfuhren wird » ikt unter der Presse*
' - ' ^
:i Lue ins in Brannsabweig und in allen Bu^handlnngen ist an haben:
rcJjgt am XI II. Sonntage nach Trinitatis in der Si. Kailisiri-
nen Kirche zu ßraunschw^ig , gehalten von H^m M* L* de
H^itit» <Docloc der Theologie)« geh«« 4 gr» * •
hXXU
I
A n s e i g e.
hthtn sich In die Reccn^ii n de« Schcllcr — t^nemaoniccheii hl
d0nt<chen Lexikons (krjt. Bibl »Iriü. Jahrg. Nr. ?.) wegen KutfcrnuM
des Verf $ttt\ \om Dnickor e cini.;e Fehler aus Versehen cin;'eschlicheu
d^ren voilsundi^e Angabe deomachbt am gebürigeo Oite enckeioea wiiJ
Vim denen ich aber Tarfm zwt» su beriehtifcfl bitte s ^ 1
P« 564 Z 39 tUti a in <|uasi ist zo lesen: u in vojiptae» ZeSi
4o — 42 i^t lodann zu streichen (denn quasi hat das a übeiaU korz.
F '^Ti Z. 3 statt Buttm: 376 dnufs es 577 heilten f und itatt Xn
AK'in- t-3,n. uiuT X- n. Mem« 4»^^* fteheo.
' Carktoue im Octobcr iS^i* *
C. Kärchei.
In AngnstOiwaldi ßuchhandJani; in Heidelberg und Spejei
• i«t crichienen :
SfAerlcj ^ /^o Nniurlefare» mit Rücksicht auf die ans Uoi
Jiunde dertidbeii enUteftieQden Volksinthümer für denScbuL
und Selbnunterricht und für Volkslebrer, 'mit s Blättenl
Ahb^ldangeti in SteuulJ^uclL. 8* I t]|k» 4gr, tächt« oderifli
' Wenn schon der Ti^el zeint , w ie wichtig und nützlich ein soUhd
9tieh für alle Stände und Verhältnisse des Lebeos ist, so ist es um ^ ^
'fteutteber; venicbern tn'ktfonen, tfjifs dassetbe hier eon einem Manne g(9^
bcn wird, der mit vielseitiger erprob^r Kenntnifs des Gegenstände»* ii
JbrfabruAg uod warmer Liebe liir das ttttte aUe HüüiiqueUes bia aar ac»
jiten Z'lc hcnntzte.
Ohne durch trockenen Vortrag ahzustos<:en , sind in einem an^enehnirt
JeichtfanUicheo Stil, die G ersetze der Natur dargestellt und erläutert; dmi^
Xrvcbeinuogen uqd ßeobachtungen aus dem täglichen Leben so nahe^ele^
ditfi das Jotereste diircli crleicbterte KeMifai& omendlieb gctteigert, w
durch lehrreiche Ünlerbakiiag beCriedigt wiid. Das Boch verdient alsenit^
nur in allen Lehranstalten angewendet zu werden, sondern et sollte billi|
In d»e Hun«le etues jeden kommen, der über die Verhältnisse undEndi»;
mini^cn der Natur nachdenken, oder seine vielleicht bereits gesamtneltti
Eiu^vchttn befestigen« berichtigen und erweitern, und davon tu so mtf'
eben Fällen eine reichlich lohnende Anwendung machen will»
fiei gutem Druck ist Auf möglichste WohlfeilbeitEftclialchIgnoma»
Anzeige für Schulen.
Nachfolgende Schriften, deren Werth und Gemeinnützigkeit bereits»
erkannt i^t , sind in neuen Auflagen bei Carl H e y d e r in Erlaogeo ^>
acnieactt, ard können nun wiederum ven den Scbolea durch aUe deabiK
Bocbbnn^longen beangeo werden«
Meyer», M«J L«, Lehrbuch der römifchen Alterthümer für Gyaumi*
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liXXIU
wad Scholen. Fünfte AnfTajre mit 6 KopBntifehi* gn 8» l8at dO^Bn*
tea. 4So S. Preis i Thir. i ft. 4^ kr.
clfcTs, Dr. G. F., Geschichte der christlichen Religion. Fnr Srhwlcn
und zum Privatj^chrauch Zehnte AuRaj;e. Mit 2 Kar'en , i GrundriCs
der Stadt Jerusalem, und 7 KupFcrtafehu g. iS22. 25 Bog^n. i64S«
* Gebunden« Treit 18 gr. i fl« s4 kr.
* *^ Wbihche Religion . and GliicUtelit^keililehic» Beide zur UotervreU
sun? in Schulen uikd eigenen Aniiachtstibunj;« Mit a Kupfern , Jesus
als Kind im Tempel vonteUeod« Vierte Aadage, gjt. S» il4Bosca» ^aftS*
Pius j» gr. 42 kr.
Nachfolgende Schriften:
eilers allgemeines Lesebuch zum Gebrauch in Stndt- und Landtchutent
neunzehnte sehr vermehrte und vcxb. Äu&yge« B. ittt2« 4^ Bogen
Preis i2gr. 43 kr» ' '
He neneile Googra{»hle Eianps «od den üMgni Tier WelllliillM. Bin
EleBtntarlMicli für den Schnlnnterricht» Neunzehnte dureluNif ▼ecpnehc-
te und sehr veriM • Aoflsge» B. ibiA« 18B Geheftet* freis 9 gi^
64« S . 1 1 kr. *
ioit jetzo wieder erschienen, und können als sehr treffliche (und ah dii;
vohlfenstcn) Schiihchriftcn in Scholen empfohlen werden, dentn wir aucFf
me neue ssbr gemeinnützige Schnlachrift des Herrn Pfarrer K elber zur
cenndUctea AiirnahM htcrnit «iselgea tt«A e^iplif bleiri :
Velbers, J. G., Lern- mni Lehrbithlei» ftir alle Kinder in allen teut-
sehe» Volktstbiil«»» 2w8c]imietig»v.Be«h fieoaner ttafimfolge geor^
Mte». Mateüelien, monlischen luid reli^iJ:>cn luhalts zu Geduchcnifo»
äbunxea und zugleich zur Bildung des VerstnuJcs und Veredlmig dift
Rerzem. 8 ig22. i4 Bogen 884 Seiten* Freil 4gr. likr*
£rimgta» im Se^t mu
.Die BibeUnslaltr
Wi. Hginr, Vofs , Geschichte der Deutschen» für Schulen und
den Selbstunterricht. Eli>exfelcl bei J*£*Schaub. 077. S. B#
Sauber gebunden «8 gr«
Der Recens. in der Liter^iturzeitung fiir Deutschlands Volk^huUehret
8:1, 2te^ Q^uartal sagt unter andern über obige Geschichte : »Dieses Buch
teilt die Geschichte des deutschen Volkes i» uerfrungter Kürze dar, ohne
•il« jedoch dadurch der niithigep Klarheit und dem über die wichtigsten
iuflufsrcichsten, beleb rend<.teo Begebeolieiten su Verbreitenden Lichte Ein«
rag gescbehf. Der Sprache Mit es an LcbhafllglKit der Dartttitang nicht
tc. Besonders aber verdient erwähat zn werden , die ni i^eund parthel«
^^e Unbcfinseiibeit , die eine der ersten Tu^^enden des Geschicht«sehrei»
ers Ist, gegen welche aber so oft gesündigt wird. VX'ir vergreifen die
<:ser unter andern auf das. was über Kflrl den Grossen und Na-
oleon bemerkt wird. Ree. kann das Werk allen empfehlen, die die
^btchte des deatschcn Volkes in einem go^tvoUen Ueberblicke übene*
ea wollen.« /
UbezftU im Ootab« i8g|*
SchaoK
uiyui^L-ü Ly Google
/
lo 4cf Heviler^c^fn Buchhandlung in EHan^en sind !n der OitcnMiK
Jb2i nacitfolgende S« f.riFcea erschicnea und diifch alle
Buchhtndlun^n zu habfH:
J^trt's von Halters Grupdrilf der Physiologie für YotUtungtA
«od zum PrivMtttdium Mit den Vertoterungen Ton Wns-
jH^rr, SoiomAriuiiMdMeckek HenusMgebenVottiV.lifeNf.
von Leveling. u Theile, 410 Auflage« gr. 8- S
FMUrich HilMrands Anfaogtgnliide der dynamischen Natarleb-
xfi 2 Tneile» Mil 7 Kupfertafeln - in 410. ate Aufl.
^ Rtblr oder 9 fL
Hofrath und Dr, iL F> Isenßamms anatfltonchQ UnterMchiuigea.
' Mil einer Kopfeiufel in Folie, 8. 1 Rlbtr« 8 gr. oder sft
Gfaa*feleti. Von AuguH Graf pon Plütmt ballermünde. gr, 8<
htosdok* 8 gr. oder 56 kr.
SAmniiung der gemeinen Logarithmen und der loganthmi'cHea
l^oganibmen der Zahlen i bis 10000. Berechnet von Jo-
hannes Sc hu/ i es und heraus ^e^eben Ton Dr. PJa^fs Pxofc«wr
z»i Erl.:nff«n. Ö» lö gr. oder i fl. 12 kr,
SlsiUr, Dr. G, F., Uebcrsetzung der sämintlichen Schriften de§
neuc-n Testament«, mit bei^eKiglen Erklärungen dnnk-
Icr und ^^chwerer Stellen. 2 TheUe. fite Auflage, gr.
15 Rthlr. oder 5 fl. 24 kr. * * * ■, ' \
TmutUi^ Franc. Bern. Rieh,, NomenckUor SjrsUnuUicus m Lee
nardi Piukeneiä Phjrtographkun. 4- 12 gr^ oder 54. kr«
— Samoilung terschiedt- ner Morkniiile, weiche Seelente an |
eHriati^chen und miltellandiechen Meere von dem beror*l
•tftbUnden Vfetter iiahen> ne^tt Beobachtungen der Neiguot
dei^ Magnetoadel. gr. 8. s^r. o'ler 9 kr. -
w Beecbreihung «aner Itosondern PSanienkranUieBt 8» tp.
' *oder 9 kr«
Sinige Worte über den Tarif und nicht tariFmastigen Gewinn I
der Bierbrauer in Braustädten, bioch* 4. gr* oder iS kr.
Coinmeniatio fustorico -paedarrogica de Piatonis 1rp;ihus, quatmUa:
puStkat Ubris de edufiotioim tulü* ^iuctore Alex. Kapj^ 8mei* |
ITeae Vertagibilcbe^ von A 11 g v 1 1' 8 cb m i d ia Jena»
Schmid's , Dr, Ii. E., L^^jirbudi des c;emeincn teutschen Staats-
rpchis. ir Theil. gr. 8. 1 Tlilr. 12 pr.
Gruner ^ Dr, A,j Versuch einer wissenschaftlichen Begründuog
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hXXf
und Darstellung der wichtigsten Hauptpnnlcte der Erziehung?-
lehre, mit besonderer Hinncht auf deu Unterricht in dtc '
Volksschule, 8. i Tiiir. 12 ^r.
Fouqtie, Caroline Baronin de la Motte, Heinrich und iVUrin* Ein
Konian. 5 Theile, 3 Thlr. 12 gr.
Knauß'fJ. E., Tagebuch meiner Bienenreise vom Jahre ^8no ia
Ober und Niederhessen, etc. 8. £ieh. 8 j^r.
Golel , Dr. CA. F. T. , Grun'llehren der pharmacput, Chemie und
Stöuhionietrie zu akudem. Vorlesungen und zuna Cel>rau-
che für Aerzte und Apotheker. 8. i Thlr. 6 er.
Sturnij Dr. K. Ch. C, Lehr))uch der I andwirthschaft nach The-
orie und Erfahrung bearbeitet, ir Theil. Specielle Land*
«irthschaft. 2r Theii. ViebzuchU Mit 5 Kupfertafido. gr*
5. 1 Thlr. 12 gr. '
IBJiat» historische ßntwickelung der englischen Staatf^erfas*
tuDg. Aus dem eng), übersetzt. '5er XEeü ist fertig und an
alle Buchhandlungen Tersandt.
Nsue franzötiscbe Sprachlehre snm pTakt. Unterricht in Frag«
und Antwort gestellt etc. von Lav^s. Vierte Außag9* Er«
scheint nun in meinem VtHage und wird in knrter Zeit
leriig teyn«
Ktue Ver lasswcrkc der C. F* Kunz^schen Bucbbandlnog
In ftamberg,
Osler und - Michaelis - Messe 1821.
Wundler, Dr, und Prof., Handbuch der römischen Rechtsge«»
schichte, ir Band, gr. 8. 3 Rthl. oder 5 fl. 56 kr.
Htllcr , J., Versuch über das Leben und die Werke Lucai Cra-
nach's. Nebst einem niö^lich'st Vüll^tiindi2en riisonhireu«
den Verzeichnisse seiner öeuiiilde, Zeichnungen, Kupfei*
Stiche und Holzschnitte, von und nach ihm, und einer
Vorrede vom Bibliothekar Jack Mit Cranachs Bildniff,
und dem Facsimile seider und seiner Ehegattin Uandschrifr»
gr. 8. 3 Btlii. I j gr. oder 4 fl. 56 kr.
Htnhe, Adolph, Abhandlungen au^^dem Gebiete der gerichtli«
Medizin« Als Erläuterungen zu dem Lehrbuche der gericht-
llichen Mediun. ftte verbesserte und verm« Aull, ir Band«
Sr. 8. (ünier der Presse.)
0»td, Dr. u. Prof,, Grammatische? ErkU'rungsbuch Sum er«
* sten Cursus des lateinischen FJementarbuchs von Jakobs
und Döring. Zur gründlichen Erlernmig des Lateina, für
Lehrer und Schüler ausgearbeitet 8* \% gs» oder 54 kr.
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1
tj^» J. Pat Licht und die Weif gegenden, tant eiiier Ab>
hniiillang €ber Planeteft ~ Conjunktioiiea «ad dea Sicm
Hef drei Weiten, i RtbL oder t fl. 48 kr.
SchthtH^ Dr. ir»A'die SymlioUk des Tn«inet. Zweite vec*
he«fert'' und verm. Anfi. gr.8* 1 Athl. to gr. odecaft* 45kc.
fFkithtr, Prof. des Wit^twdrdigtie ülier den Aecent du
griechischen Sprache in der Deklination «nd GoniooMieB«
' warn Gebraochi för telne SchiUei* Zugleich eine Znpit
zu Thierscb'tgnecbitcher Graaimatikfür Anfilnger 6. Ihmä^
papier ^gr. oder lakr«* Schreibp. 4gr. oder 15 kr.
Walther, Dr. J* A., Über das Wesen der pthiaifchen Cooalillk
tion und der Pthifit in ihren v^schledenen Miiinfii aiiiwli,
nebst der aus diefer flietienden KoroieChode. 5c Bd» f^fc
/ öRthl. oder «; fl .^^ö kr. »
Was glauben JÜe JudtH? Bin LoMhueh ffir alle ehffoUidiM flfti
dt;, und besonders für diejenigen Ghriitan, welche, mit
Juden vor Gericht ZU thonhahüi. Von dem k«beir« PiicvM ^
Lokalschuleninipektor Th« Fr.Offtel. 8* (Unter decEieanjl
In August OswaId*s ßuchhandlung in lleidelbeix vnd Sptflf- ,
und durch ihn in allen BuchhaoiUaagea ist zu habcu : ^
Von dem Sylbenmaf^e den Veriartm, dem Reim und der Drl
clamation. Ein pro«odiscIie^ Hülfsbucb für Schulen, Nip|i:»'
'^galäine, Anfänger in der Ver<:kun^t, angehenda Tm(|I^
«• w« 8« lyil^ 8gr. ftfl. rheinisch« '
Ei bedarf kanm einer Eh^Mhnung, wie 3Df«ersV nathwendig JHoAiib
bI6 der Vertwaa^'und Ji-r Getelae fir gebumiene Rede übe4ni||«f^
um zu dem Oennsse, welchen "<(0 manche herrliche Gedichte vfii uetraj
die Fähii;kcit zn crbn^en , iinil mnncher mufste i^rwifs schon off hckiagr^j
daPs Ihm diese Fuhi;;Kcit bisher eüt£;anj;en war, wenn ihm sein Gef ihl ^.
Schönheiten znv ir ahmfen licfs, durch welche die Dichtkunst das Lebe*
erh'iht; er aber die volltttindige Brkeootntfc , das beieeligeade '
immer eotbehferi amfete. Sehen voo dfcm SeHe ht alea dndi 1
benda Bneh einem sehr wcf entliehen Bedürfnisse begcgoat; aber
der hüher Gebildete \^ iid sich daxseihe ah ein an.;enehme8 Eiaodbedi -
VcrRnngen/Und FtFoI-^ tjcilcK^^^^« Abgesehen, dafs in so mancher Stim-
nn^ des Lebens poetische Gtiuhlc sich auszusprechen streben, wenn ^
Gesetze der Form im Gedächtnisse vielleicht sojnon verwischt sind, so t
darf auch er für die Gendsse l^mdar Prednotlaa eben darum aicbt adtu
eine Witderhelung dieser Gesetze, nad jeder mafs nach abanMatenfe i>
nieste toa dem vortheilhaften mittelbaren Eioflufs üherxemt sc\ n , vil
chco ihre Kenntmfs und Uehung auf die ^anze Bildung und Utltvn^ ia
Leben hit. Von dieser Seite empfiehlt es sich al^o vorz'iqlicb f«fr T.r'^*'
tn^alten. hei «leneti wir seine (Dinfuhruag durch m^i^Uchil j^lUge
gaagca zu eilcichtcrn suchen werden.
uiLjui^L-ü Ly Google
Ip
Bcy dem Vcrlcjjcr ist crschiencu:
Wilken , F, , Geschichte der Bildung, Beraubung und Vcr-
iitung der alten berühinien Heidclherger Büchersamui-
lun^ca. Eiu Beitrag fcur Literärgeschichte vornehmlich
de€ Jahrhunderts. Nebst einem meist beschreibenden
Verzeichnifs dor im Jahr von dem Papst Pius Vil.
der Universität Heidelberg zurück gegebenen Handschrif-
ten, 8# 24 Bonden. 4 fl» 50 kr, rhoin. oder 2 Thir. 16
gr. s'dclis.
Seit der für ganz Dcntschl.ind so erfreuliche Wiederpcv«rinn dieser
Itothek, welche die wichtigsten Quellen für dtutscbes Studium einschliefst,
it geworden, war es auch all-^enieiner Wunsch, dafs davon eine
Hebe und ausführliche Nachricht erscheine, und dieser Wunsch ist
mehrmals mit Ungeduld öffentlich ausL'v^rrorhen. Um so dankbarer
1^ wir CS deni verdienstvollen Herrn V. erkennen, dafs er üicU
s auf ditse Nachricht beschrankt, sondern sich der Mühe unter-
int, derselben ein VüUstUndi:;es Verzeichnifs und Auszuire aus den
idscbnftcn beizufügen, welche jeden in Stand setzen, den Werth und
Bedeutung des Einzelnen zu erkennen» Hierdurch ist das Werk ein
itbchrliches Handbuch für jeden geworden, der an der Geschichte und
itUT des deutschen Altcrthums auch our entfernten Antheil nimmt,
ein norh wendiger Leitfaden für den, welcher sich dem Studium der.
widmet.
Um die vielfiicli gewünschte Anschaffung zu erleichtern, wird hier-
\\l für das Jahr t82i der Preis auf ^ fl. 24 kr. rhein» oder 1 thir.
such;, herabgesetzt, wofür das ßuch im La uf e di es es J a brs
alle ßuchbifldlungea zu erbuiten ist*
I n Ii a I t des c i 1 1' t c n
Hefte s.
. Grivm:% /7. M.ilirchcn ilcr T.»n«;enil iin»f K. Naclit
2 Krcyii.'. D. Kr. L., Svstom il. pnr^. Heilig .; *
r. T I /• //. Corr^idi
3« //«»n. L. , Zill liclhek. irii.2rliil \.
Ih Poliy iiiit^ffpe Sttvnih ^ KJemcnti «Ii Fisica Sp rimenfni
5. Krics, Fr, Leh' ' ' sik 3o AuH. •
(• '>/;Tvr, ./• jT., A" .cd. Nnturl. 4«^ AuH.
7. Scholz, Jimj.^ Ant. .... ^. ..uie a. f'^ •
8. DicrnacK J Anleitung z. Sn-....,i.. o-ua.. . —
9. 6V/f, A F ^ ile Spont'.ia niaiina
10. h'nfcUnid aildr. ä tons 1» /V»C((ccins de conser .
nom ollicinal ctc ^
11. rarn/\:gcjt, Tb. Fr , tnb. Llcbcn.icht d. Nomen
12. Cntnter^ 7"/». , de Strychnia ctc. ^
13. Fliiutui, JI* Lustspiele iibcrs. v. G. S. /'
\ f ^ 2r ßd« » . . ■ ■ . . »» » » » ■ ...
14. Fitrnhagcn, Tb. G. />., pharmac. MonaisbUtier 1 -
In. Scluilbericht über d. Lyceiim in Karlsruhe
16. J}[etzi:er, Dr. Joh, Dan,, System der gerichtlichen Arr-
iiei Wissenschaft • ..^»•♦♦«■»•«^►^.•♦^
17. Sc! wiAtmattft y L, J., Summa observat mcdicanim
18. IWnmUiy IL /F., Beitrage zur Witterung':!' undc ^
19. Fricif!chc7! , Th., pnpul. Experimcn*
20. JohTt^oUy Jitmeis Ahhandlunj; üb d. L.iii.Liü u. br
Lcbeii!? a. d Gc.suiuihcit v. />>•. // Ereslnu.
21. Muniike , Pr, /?. G., Frankenhausens Heilquelle
22. — — — ßerichr üb. d. Bad 7. Fi
kenhnuson •'•♦•♦♦^•••^•♦^••♦•••^ ••••••• «««>
23. Kcncn, Frtviz Joieph^ Entwurf einer allgemeinen
neimittelt-ixe
2i ^Mn/i, y, Disscrt. de Pyrula et Chiniopliila ♦♦•^•^^
2). iiv/iti/a/if , ZT. 1», Das BIM. Trauerspiel —
26 Hr. die Gefesselten, Drama ...
27. i , Gt dichte »•« .
28. Kauf mann y J /Icinr , Gedichte — ••^•^
29 LV;>n, /V. , geh, Müntcr, neueste Gedichte
InHllic^r»/ - Blatt Nro f\.
Heidelbergjged ruckt bei J. M. Gulmann,LJius c
Heidelberger
« •
AHRBUCHER
der
L i t e r a t u n
Vicr2ehnter Jahrgang.
Zwölftes Heft. Decembei.
Heidelberg,
der UAiyertitats «Buchhandlung fon Aogui^ OtwaU»
1821.
H e i d c 1 h c r p
Jahrbücher der Literat
frichcineu fortdauernd w ichcntlich zu am'^'*' ilb Er
Hefren zu 6 iiuil 7 Uof^en. P i nit^cn Pro;, .v.cn -
Factiltätcn »ler hiesitjen Un' r, \v«'!chc clip
noitimcn hatten» wctJcn • . ncr b.
uem ln<;ticute in seiner l : Ojucr bcwic&eDc
Zuktmit sichern. O.'inc Jem bestandenen Plane
ziiwcicnen« sind von dem Jahre iS^i an, s'
Typen, lateinische gewählt, um die mani
Airslniiic zu erleichtern, üeberüiefs ist scic i.-'^Ä
Druck der Inhalt vermeint, uitd es worden aiif'r>r ^ ^
flivncn Pur jedes Heft vcrh-ilrnffsm »f^isj auch
iD'n, um dadurch eine in' >t vullstam!
neuesten Literatur zu ^ebcn.
D.is Intelli'^cnzbbtt v\ird Ferner wie bisher
Unlversltut i) Utcrr ' - ' • , irr An, 2)
gen des Buch' und iiuu.^i.uiH^Ci* , uu*i«cuaieo , u«u aucu \wu ^
Einsprüchen an ei.'i
Allgcmeiues liler^risches lusuiut
möglichst zu genügen.
Die unter No. i, 2, 3, tfrw.il.nten Gr
bezahle.i fiJr die mit kleiner Schrift gcdrucK.t Zciie i
Kreuzer rhein.
Sollten Schriftsteller oder Verleiher einer haldiV^n fi. r.^t'
zci:;;c wetzen die neuerschienenen Werke einsenden
ten , dieselben vermitteht Buchbündlcr- Gelegenheit
Aa die Redaction
der Jahrb;ichcr der Literatur in II
Jcr unterzeichneten Verlavrshanditing peFalligst •'fTHr^
Der Druck und die Expedition werden p-
und letztere posttu;;lich durch die hiesige
ille liblichen Postämter und monatlich durch ah
finden.
Au«er der gedachten Erweiterung ist nua
gutes weisses Papier für ein gefälliges Acusscrc ^,^.^1^^
mehrten Leistungen der Preis für den Jahrgang von r
i2 fl. 36 kr. rhein. oder 7 Rthlr. i
l^orauibezahluftg erhöbt, so dafs das Journal noch ii
bleibt, Wtthrcnd über seinen Gehalt der Stimmen
aufmunternde Theilnahme des Publicums, und der
barer Beitruge werden es noch uhcrdiefs vielleici
Zejt SuppLmente zu liefern, welche die Voll8t;iuüij^Aw.
noch erhöhen müssen.
VJ^ir bitten die Be9tellun;;en beim Beginn dr«: Tnhr
schleunigen , da jedes Heft immer mit Anfini; des
det und die Fortsetzung dadurch in rei;otrr>
soll.
Heidelberg» 4cn i. December ifj2i.
A n g u
Univr-rsit
Heidelberger 1821.
yirbücher der Literatur.
7'
fv,;-
fci»4>%»» »^^»^
rl Luiw. von TMUr Scbrflbtn M Irfn« Familie, tDr MÜt^ Niner
K1»^faf^B. »»Jf/r«/» von KftUfi^ Le,,i,g ,8a,, bei
S''c" '"'<>'• Kirche, hHc;;c' t.e
«M« G««ttr;j Uipzig bei Vogel, isi,. tj. ^
S,Nro. l. hat die hier statt fin,-!ende .WZ-f/^^-rr-e «nr dm'
bekannt zu machen, und w,i, in den ßeUucMunzeh
!#H «t anzudeuten. Um dem Leser volle Gel-^^enht^it ziiia
(»«lunheilen zu geben, i,t Her Franz. Text de» Haltoritchea
hreiben, m,t tmet genauen Uebersettung S. ,4 - 105.
1 : Das Schreiben ist in mehreren, uhgenaaeii Ueberfe-'
; ''äf'er hier eine sorgfäUiger gemachte. Da«
Wnal hat durch Gewandtheit der Rede seinen eigenen Werth,
ik r !" «l'e ileformation .nis gefährlich . revolitttouie
Waut zu n,achcn , den c.angeliscbto Proteitantiimut" duhrh
»«ert Wendungen in allen »einen Beziehungen nm Min«tt
f*«!'! zu bringen und die drohende Weissaguni ron einet
»••en unter den Ptolestnnten aller Stände (ibt-nJl «chön hVim*
iJ«r ^'"'*'>'*"'°""=*'"«' ""J CooTerüten* Menge,
RjSdghch, wahr machen zu helfen. Zuerst, lehieu et als*
n^'.t?'*,^"*"°"". '^"""g. «»«n Beitrelter in seifter gan*
n Kechterkunn jelb« auftreten tu laMea. Die vielen fähtSie«
o«e, welche Er «ich erlaubt, in irgend einem fOrtlaufaMen
«ammenhang abzuweisen, schien (fegen die desulteriscna
Ib«. /r""".*^* •"gemesfeSiU. Einen jed«« der*
»''n f,f„ deswegwt sogleich eine kleine helenehlende Note*
■rÄ*u''"oi?' Wer- prüfen #ill, hat auC ,
. Tikmlichen Seile Anlafo, um /chein und Vt^htfa^it su unter- l
«wen. Einiges, wn« in kürzeren Noten nicht ttt^'w«fa^pfela
cT.t'!l*.- " 1" au'führUchetn Bttäuterungm S. lo* — 1««. he-
»Mcnt.gt, liesOndeirs die phaniasiische, dör SelbslsiindigVei«
F aegltnut^ett «nit VdUel; («ftildilche Tendena dea ^m» '
»4
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1 146 V. Haller. Schreib. geprüft r,P«aliM, Krug, Tachaact.
tthm Convertiten, durch eine hierarchische- ünWersalmoMr.
^ie durch ein überall sich eindrängende-i GewiwensreguneB
«Ua 'staatMi- in umklammern. Denkwürdige Aniitheien dei
ratMtch - «nd orientalischen Kirche gegen das Eintchleichd
lolchen die Gemüther beherrschenden l'riester - Suprt.
matie «ind in Amzügrn aus Alex. v. Stourdza Consideratm
Mur l'Eglü* Ortkodojre (iSib) eingerückt, zum B^^ueis, d.ü
Xht dl« ProteitMitisch - Evangelische Kirche allein hier zui
c>lfait««tbei4iciiac «enöihigt «ey. Hätte v. H. nur seine psr
SäSSrSÄluSg geJhlferügt, weichet Protestant wirj
«ttim «rMgen? Aber er bestrebt sich, die durch Verheu».
HchuOK «chäShch« Art »eines Ueb.rlrelcns andern zum Bf>.
JS!" W empfehlen. Und lo nöihigte er. das Verkehrte d ^
•^btn, wl. da» Schwiben zu seiner eigenen W.derl-gu.^
«mUlfiUu in» *« ^""6' '^'"^ dadurch, dat«^
nicht wm KTangeliscben Protestanüsmus , nicht einm.l rj
•in« ftÄfitliche» VernunflMÜgion, zur Proftsno Fide, R^m^
fibergegangen itt, dal. aber nach Man Ge..nnungen «nd H«i
lun^en"^ Ä«« er "ch durch diese Confatsions ohne S M
bekfnn , die editkatbeliache Kirch« ihn unmöglich für «n.
A^hSn»-» ihn« fieUsion anerkennen diuf«. Eben des«e.--
f.t auT..iu^aÄ •» Beibehaltung ai».. Theils .n.
Ä nmerhatöh« im groHe» Rath S .6o-,fi*. nehat den E.j
fcheidungsgründen dei kleinen und de, »aireiaiBen RatH
ßern, /arum er «ligewieien and auch auf di. ZükwAfi
wablunfühig erklirt worde, S. lo— 13. beigedruekt.
In Nro. 8. hat Hr. Prof. Krug mU der ihm eigwien B»b
«nd Bestimmtheit dem HalWtrlichen Schreiben * uhnji
deutende Unwahrheiten «. drei in religia$er »nd pohtischer ffi
«cht wichtige Vc.läumduugen, J.anclniiMitrÄcA«..unz«e>d<»»««''3
gesundene und zur Nachahowng ,orgetFMeae Grundsat» ö(
Unredlicbkeit und Unbetcheidenheit dotcB «ttffaUeade Ee
nachgfwiesen. Der Schluß unterscheid* den rtum mai'
römischen Kntholicismus ; ein ZuMtz «eigt.
nicht uohl allein als Rvangelische, »ndem aU Pwl«aniwj
r.vanceli^che zu bezeichnen »ej, wem» }hx» BeneiraH^ ctum
ter.sch SBvn solU So Uns, eine Auctoritat. welche fWKhM^
send alleicgültis »eyn will, nach ihren awt
hundert immer mehr gesteigerten GnmdjSwen Mfc»«b^
heimlich würkt, kann die Evangehsche <*t'^''*'?S!!f
nicht ohne gründliches Protestieren gegen den »we» WWW
strebenden Jürchen- und Gewissenszwang »icH 1 üiiiihh
halten*
Nro. 5. hat da» ganze Ereignifs einet «o t
keljteuu^exai im Zu»<una»anhajig to uiufasiend
Oigitized by Google
V.Haller« Schreib, geprüft v. Paulus« Kry^, T^cliirner. 1 147
gend dargestellt und beurtheilt , daff Bec. et fn^ 4iit Zweck-
mäsMgfte kkhp UQsre Leser durch einen genugenden Auszug
am dieser verdienstvollen Vergleicbung der Gegea«ätze zwischen
iicbter und balieriacher Staaten - Restauration , zwitchan römi* '
scher Kirchengewalt und protestantitchac Eel^onsgetimittng
j- satten in die Sache hineinsnführan*
! »Der Uebartriit dea ym Kaller sn der Italholitchen Kirche
kat» ug^t- der Vf. weder durch die politische noch durch die
' lenonliche Bedeutsamkeit dea Mannes besondere Aufmerksam«
Itit verdient* Jene Publicität aber verdient sie, welche nian
der Sache durch den von dem Verf. genehmigten Druck des
IUI Rechtfertigung seine» Schrittes on seine Familie gerichtRten
Schreibens, durch eine zu IVien veranstaltete Uebcrsetzung dem-
selben (und durch die thatigste Verbreitung unter den wohl-
feihten Preisen) nicht ohne leicht zu errathende Absicht ge-
geben hat.«)
»Von seiner Person i^t nur bekannt, daß v. H. bisher Mit-
glied des sonverainen« wie auch des geheimen Raths der Re*
publik Bern war, in dieser seiner Vaterstadt die Staatswissen«
Schäften (als Professor) gelehrt und bandereiche staatsrechtliche
and politische Schiiftan verfafsl hat, in diesem Augenblick aber
mit den Herren von Genz, Fr. von Schlegel^ Pilat und anderen
Heftauratoren der gestörten WeltorJnung an der heilbringen«
I den Concordia arbeiten soll.« »Ich kann mit Wahrheit sa^on»
spricht er in dem Schreiben selbst, »dals ich seit dem Jahr
4$oS im Herzen Katholik und mir dem Namen nach Protestant
^ar « Seit dieser Zeit nämlich entwickelte sich in ihm daa
absolnl-monaf elliptische System» welches er vornehmlich durch
ifie seil 4846 erschienene Restmuathn der Staafsmssefktchaft gel- ^
tettd za machen gesucht hat. Und in dieser Abart von PoUtik
ühgt det Grund ie||ies eigen AnmUdien KathoUcismus*
Dieses System ist kurz folgenden Inhalts: Der Grund aU
Icr Herrschaft in der Welt ist natürliche Ueberlegenlieit, und
zwar Ueberlegenheit entweder des Besitzes, oder der Tapferkeit
und des Muths, oder der Einsicht und Geisteskraft. Daher
eine dreifache Gattung von Staa'en ; Patrimoniaistaaten , Mili-
tärstaaten, lind — was dem Restaurator die Hauptangeirgenheit
und das IVlnsierbild ist, freütliche Staaten, Der Staat nun tst^ ein^
zig und allein durch den Besitz und die Unabhängigkeit des Herr-
sehenden selbst gegeben, und des Staates Untergang erfolgt auch
nur durch den Untergang des Herrschenden, nicht durch den
Untergang def Volks Dies klingt sonderbar [;»iiug. Aber anders
begründet sich die Art von Restauration nicht, von welcher sich der <
Vi> am^iz^^ fühlte Xf9 xwaateoi Bande dieser ü^stamaUOA der
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11^8 V. Halter. Schreib, geprüft v. Paolusi Krug, T^chirner.
Staatswiuenschaft S. 1579— 575* I^^'^ Br sich also vernehmen:
•Setzet nttch meinelwegen; daCs durch irgend ein Sreigni£s aile
liiiicrtbanen' eines Fürsten aus%vandern ioUten , öder von der
Pest aufgerieben, oder durch Krieg ausgerottet und zerstreut
«vürden, dabei aber der unabhängige Grundherr (?) selbn
jtttthtt seinem Lande (!) übrig bliebe , 90 ^ird ar bald wieder
endere jMt^Wchea finden , die ihres Vortheils wegen in seine
Dienste treten» oder ihm durch ähnlicho Verhältnisse wie die
vorigen rhoiigo Bierden. Bleiben hingegen auch alle Untertha^
t^tjvcrsehit übrig« und es fiiUt nur der unabhängige Herr«
d. h,: d«r. Fürst, selbst weg, so geht mit ihm der g^nxe bis«
herige Staat unÜehlbar su Grunde, wie solches von der tägli*
chen Erhihrnng bevtleaen wird a [Und doch; — > die Geschiclrte
lehrt uns wohl Prntcndentea ohne Völker, aber nicht Völker
liehnen« larf^lche keine Regenten gtilniMien heften»] Nedi dem
Restaurator freilich haben die Bürger eines Staates, we« sie he»
siften, von i^m Hemchcnden; ihr .Eigen.thum ist sein Eigm-
4hum iin4 sie tragen es iti(r,q£r,e^ von ihm, erhditnes Lehm,
j[6eibst diesem «agie£^ben, wej;a würden denn die. Lehen, so*
fern die Lehniherrscnafi au seyn aufhörte, aunichst lafallen,
als den Belielimcn?) ^ " ' ^ * :
•Was sie zu thun nnd zu lassen babepf das wir.d desvregen,
ß6 rückt die .fiestanrirüng fort, einsig und dlein durch jcumh,
4es hexy»chenden Eigenthumshf^rrn , fFOien bestivin»t« und er
,W nur Gott.« als dessen Statthalter (?) er Betrachtet werden
iuufs*,,Rcchensqbi)ft schuldig.^ Die Lehren von einrm GesdU
schaftsWrträgia, welcher, W9nn auch nicht als ein die Entste-
hung der Staaten begründendes FactuniK dqcn* als ^'e dais Ur«
theii .ü>er. die Verhältnisse der Regierenden und der Regierten
leitende Idee gelten söil.e; alle die OrnndsStse, von «echtelseitig^u
Rechten der Fürsten und der Volker, und ton der Notbwen*
digKeit stellvertretender VerFassuti^tii sind Ausgeburten des re-
Tojiutionäraii 'Geistes, Daher^mufs die SteatrMMtts^aft durdi
die ZttHickfühmng auf den Orundsalt v(>it der niadrlichen IJn-
abhänhigVeif und AMiihigi^kirtt und die aut ibr fliesvehde Lehre
fon der ihsoluten 'Ctwoü umt lkm iUthedinjftm GAws^ re«taurirt
nn^ so die Rückkehr d^r Wdlt in der ahen Ordnung der
Dinge bewirkt werden. Q. E. . - . *
Diifs'^st das politische Sytftetn des v. K. wovon eine leichte
Mühe seyn Wütde,-*dlirftifttotf, deh sein Redht nur ein Hecht
des Siarke^e». wifftlln>gftr hein' Recht se>', und dafc sein Pnn-
cip nidifzor -BegrQndmg'*des Ansehens rechtmässiger Tlerr-
ichaft, sondern sii eitootn Df^potismuS führe, w&lcher allei
'suh er!nu%*Ä Und. die Völker ais Spiclz^^i ge seiner Willkuhr
^behandHn däii ( eben ditwegen aber auch von der Wilikuhi
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I
%
V. Haller Sclu:eib.g6prüfiv.PaiLlastKrugf iicliimeir. ii49.
AUtr^AllM brfSrqbleii iDÜf«te. ) ^eimg; H. .«ntfcbied ticb
lor dietet Systein mid ward durpb dasselbe Kam Ratholicismuf
hiagt'zogeOf . ,
Eben die eb«olate Gewalt namUcb» die er im Staate geU
lend macben wollte, bebaoptet er im (römisch •cMrialittii eben)
Kathollcisna US bereits vorzufinden. Er wAt an soloh'er Annan-
me nm so bei^itwilligcr , da es ibm «cbien» d^fs die .Regier-
ten den weltlichen Obe^n bereitwilliger ui^bedin^ien Gehorsam
leisten wurden, wenn sie auf gleiche Weise (man denke nur
«u Paraguay; geistlicben Obern zu gehorchen gewohnt wareo^
nod von diesen (so lange es jenen so beliebte) angewiesen wüx;*
den, au(^h in dum weltlichen Regenten ein Vicariat der Gott-»
icit zu vereiiren. Nach dieser fixen Idee f iroj nnce fixe ) fand
CS V. 11. immer einleuchtender, dafs die abiiän^ige, zur Dienit-
barkeit bestimmte Menge nach dem System ab«ülaicr Gewalt
von geistlichen und weltlichen Obern regiert werden müsse,
3m PraUstantismiiS dagegen vermifste er (gottloh') den Grund<;aiz
<iurab oluten Kirchen^ewalt , und de«ihalb erscln .n er ihm als Kv-
zcugnifs des revolutiunairen Geistes, so dafs er wörtlich belui^p-
<ei, »Hie Hevolution des sechszehnten Jahrhunderts, welche
»iiian die Reforn alion nenne, sey in ihrem Friiicip, in ihr.n.
Mitteln und llesultaten das vollkommene Bild und die Vor-
»läuferin der politischen Revolutioii unserfir Ta^? geweseu.«
S. 12 des Sendschreibens,
Wer die üeschichte des IVf IttelalteTS kennt, wcifs fieilich,
Avie viele oft gefährliche Kämpfe das Kaiierthum mit den» Pon-
tificate zu bestehen hatte, (die nur seil der Reformation sich
in Täterliche Admonitionen verwandelt haben.) Die linier-
siützung, welche etwa die geistliche nach den fixen Ideen von
Gregor VH. — bis üonifaz. VIII. restaurirte Gewalt der welt-
lichen gewähren möchte, würde dann nur um den Prcifs der Un-
t'Twerfung zur plena ohedientia» wieder zu erkaufen seyn. Zu
^ulchem Opfer aber par retout die Mscbthaber geneigt zu
xuachen, n;öchte ui^ so schwüriger seyn, da der jeigi nilich
römische, mit Inquisition und Suchtmitteln am meisten aus-
gerüstete Katholicismiis in den neuesten Zeiten seine völker-
bändigende Mdcht eben nicht sonderlich bewahrt» (vietmebr
ofTenbar sunm Abwerfen des unerträglich gewordenen um so
»stüxker gereitzt) hat. Denn allcf die Länder, welche'^in der
neuesten Zeitvoh Revolutionen be\Vegt wurden , Frankreich. Spa-
iiien, Portugal, Neapel und Piemont, sind doch kniholiscbo
(meist im änssersten Grade katholische) Länder; da bingegenf
4er Protestantismus gilt, in den deutschen protestantischen
Staaten» in Preuisen, in England, in Schweden und in Däne«
nük> bat die biirgerlicba Ordnung unverändert bestanden.
uigui^Cü Ly Google
I
1 1 50 V. Haller. Schreib* geprüft v. Paulas^ Krag, Tschiroer.
Diese Erfabmlig durfte denn tomil Suatsmännern ond den Für.
tten wohl mehr gelten, alt die cratie Theorie des v.H.^ so dafij
es ihm auch schwerlich gelingen wird, tiet g^gen das Zeugnifs dtt
Geschichte dreier Jahrhunderte, von der Unvereinibarkeit dti
Prolesfantifmiil mit einer festen Bürtyerlicben Ordnung»
fegen Ja« Zeu^nifs der Geschichte dieser Tage» von der toU
erb«ndißpnden Kraft des fCatholicismns zu überzeugen. (Wie
mochte doch der Conveitiie durch seine leere VerdächtiguDg
der Reformation 9 als einet revolutionären Unternehmens« ihre
denkgeubtere Verehrer nöihigent an alle diese unlaugfiare Thit-
fachen und Folgerungen nur um so kräftiger zn etinnern?)
Inswifcben hat die Neigung des v« H* com Kathottdimis
eich telbit durch diese seine Vorerinnerungen za erkfiren
fucAit Doch wäre dadorch noch nicht sein Uebertritt (Veloir,
Bückscbritt) aar katholischen Kirche begreiflich gemecht» D«
Bingenommenbeit für ^eine Theorie» welche ein selttamer Dfia»
ke! Sit Sur Schwärmerei von Inspiration gesteifert hatte, bradiis
l!tn» wollend ond nicht wollend» bttch Iiis dahin, Oar groiss
. Dinge nSmlieb hofft von H. durch seine Restauntion 4cc
Siaatswittonicbafit au wirken, nnd ist öberzeugt (S« die ?enc^
211 m ertten Bande S» TtlX.) dab Ihn Oott nicht amsonstis
wnnderba^ atir leine »neue Welt von Entdeckungen « gaWtst
habe. Er weil^, dafs er die Wührfaeit erkannt hat, ganz aal
Ungetheiit, nnd so »inspirirt« tritt er» die vier Bände des Rc*
etaurationwerks verhaltend, in die empörte Welt berein, schwiDgt
die papierite Waffe, und nach kurzem Kampfe fliehen die er-|
*acbroclnfnen Sophisten [welche Regierungen und Regierte nicHj
ffir absolute, sondern relative, ( d. i. beziehungsweise nigUtck
'entstehende) Begriffe halten]. Die verschüchterten Guten da-
gf'gen treten aus ihrer Verborgenheil hervor, und sammeln
« sich um den hierarLhifchen Helden» Ihn» der »der Schlaufe j
des Zeilgeistes den Kopf zertritt.«
Seine Gedanken, zu deren Hervorbringung das gewöhnli-
che Maas natürlicher Geisteskräfte völlig hinreicht, dünkien
ihn Ringebungen Gottes. Der Protestantismus erscheint ibm
ein Widerspruch mit seinem politischen Systeme, und die» i$t
genug, ihn zu verdammen; dahin treibts ihn, wo der Grund-
sa'z von ab-nluter Gewalt gilt, und der Ucbergang zu dem rö-
mischen Kirchen - Mysterium wird beschlossen. »Flehen Sie,«
so schreibt er (sich in übermässiger Demuth selbstschildemd)
dtm Freunde, der ihm bei M»n<eigneur, dem bekannten Bi<chofiF !
zu Frvburff in der Schweiz, anmelden soll,« flehen ^'ie dai
Erbarmen der Kirche zn Gunsten ^»ines Schaafes an, welches in»
Jrrthum boren und von dessen Genossen uoiringt ist, aber eintn
zänltc/teti ßlick nacii der ailgeaiemen Muttex wirft» und jait
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Y. HtUer. Schreib, geprttfc y. Paulas» Emg Tschirner« '1151
i^en glücklichen Augenblick erwartet, um mit der Heertie Jesu
Ciilisti von rechtmässigen Huji^n tf^sicrt, «ich zu vereinict n.«
Warum doch mit solj^t^r Selbsterniedrigung erbitieu , was
cbnehin nicht verweigert wird ? Und kann leihst der sirfna^^'e
Katholik die T.ebre der Protestanten, schlechthin den /m/mm ^
nmnen? Glauben denn nicht auch die Protestanten an Goit und
Christus, hoffen nicht auch sie die Vergebung der vSii^den und ,
ein ewiges Leben? (Ist nicht in der katholischen Profes«;io
Fidei von P. Pius IV, df^r fij.inze Anfang, das S/mhoIum der
^icäisch - Con<;tantinopolitani<chen Synode, auch ihr Bekennt- .
Ulfs, wogegen sie nur gegen das protestiren, vvhs dort erst naCh
demselben Syn;bol angefügt ist und «ich schon durch diese
Stellung als etwas im vierten Jahrhundert noch nicht sjrxaboii*
sches unterscheidet und auszeichnet?)
Mehr aber noch als jene übergrosse Demuth bei der AnmeT«
^UDH einet im Irrthum g<^ornen, von Irrthumsgfno«sen um- .
pfcbencn, an die allgemeii» Mutter 7Hrtlich hinauf blickenden
Schaafes» mufs die HeimliMeit auffallen, mit Welcher die
^icbe verhandelt wurde» Der Freund meldet den t. H« Der
Eisclioff in Fryburg kommt den i7ten October 4S20 auf da»
Landhaat eines Herrn fon^lSoccard nach Jetsschwil, gleich «It
'oUle er die Familie des . genannten Herrn besuchen v« H»
ohne sfelner Frau, ohne miem FVeunde oder Verwandten ein
^^'ort von seiner Absiebt an tagen ^ reitet In aller Stille eben
<?abin» und legi in dem Privatbettaale dem Bischoff sein fte*
bnntnirs ab« worauf er in Hinsicht aufrichtiger Reue darüber»
er im Irrthume (geboren) Ist» die Absolulion» daon das
^^acramect der Confirmatlon nhd die Communiott empfingt»
Alles »mit möglichster Vorsiebt.« (So erzablt den Verlauf der
Sache S. 17 - so das Schreiben selbst.)
Die Sache sollte lange , yielleicht immer verheindkht bin*
darum ward sie so neimlich betrieben, Protestant wollte
V. lt. scheinen und Katholik seyn. Unter dem Namen eines
^votManten wollte er den Katholiäsmut empfehlen , weil er,
er selbtt mit naiver Offenheit oder ylelmehr mit beleidU
Oreustigkeit sagt *) bofiTte, dab der vkHe Band feiner
*) S» des Sndsebreibens. Die Verreile am» tferten Rande der Re-
ttaoration ist vom 6- Jnnl i8tO datirtf den i7. October crfblete
der ücbertritt und acht Monate zuvor war nach S i7 — 18 det
Sendschreibens die Anmcldnnf; crFol^t. Schon stand daher Herr
V. H, »Is er diesen vierten Band ausgehen liefs, mit einem Fussc
in der Hatlellschen Kirche, un4 dccb gieHt er sich noch als Prote*
stantea, redet von Air refbrmlrfeii Kfrebe als von der telnigcn, klagt
Ober Ihre Mingel als über elnbrfmlsche 6el>reclien« und sncbt den
KathoUcismas dareb des nnpartheiisch . scheinende Zeqgails etnet
^ BfetCitaflteir sa ebree» (Oer £dle! der Redlkbe!)
V
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1 1 59 Hallen Sdireib . g^praft PadiUi Eng, Takttnm.
•taur^tion ( di© Krone des ganzen* Meisterwerks, wofür v. H.
die Dornenhone der Celehriiät zu eiliulten versichert) um so
2iielir wukep wücde, vvtDii ti aoscheiiiead aus dec Fedez einci
Piutestanten geflos<;en wäre. *
SoW man luehr üb(,r solche Unredlichkeit zürnen, oder
über die Verblendung erstaunen ♦ in wtlclier v. H. alles dieses
ganz io dei Ordnung findet? Indem er vor der VVt-lt aU Mit-
glied des ^ehciaien Halhes seiner reforniirien Vater^iridt dasteht
und den Eid erneuert, welcher üm zur Aufrechth diung der
Xefornnirleu Kirche verpflichtet» will er durch seine Schrifteo
(einen absolut - herrschenden ) Kuthoiici^iiins euipfehleu, nni
hoff» dein PrütesVanti<iniu<i um so mehr zu «ciiaden, je nichr ef
wirken inüs*e, wenn ein FroieManl selbst wider ihn zeuge. Dai
U}»^ ein linderer als redliciie Gewinn ujag reciiileriigeii und aii
^ine ehriichu Sache
E ne besondere AuCuierksamkeit hierbei verdient noch Jh
]3enehnien vun IMon- ei^neur , deii| Bifchof von Frvburg.
will dem \on Malier die Sache so leiclit als möglich machen,
und Mcht em, wie es vielleiiJit für manche Fäl e Fortheilbift
•eyn könne, wenn ein Katholik, welcher für einen Proirsian-
ien gilt, im Berner Staatsrathe siltt, und fortfäiurl unt«r dec
Firma des Frotestaniismus den Katholicismus zu empfehl>n.
* W.krum sollte er niQhl für einen so löblichen Zweck md st;
Gumten eines so gro<;^cn Staatsmanns und Gelehrten TOn sew<
tk^tn Dütpensationsrechie Gebrauch machen? Freilick wird Ha-
ftel äie reforniirtc Kirche Tind die Sudt Bern betrogen» welch«
in von M. einen Staatsrath reformirien Glaubens zu hiben
meint, und einen Kattioliken an ihm hal, DieConnivenz dei
Herrn Bischofs beschönigt wohi eine H«udlang|weise , durch
Wc-lche von H. seine bi<;herige Glaubensgenossen und seine V»-
teirstadt täuscht. Solche Rücksichten aBer rnüsiea hohatml^
tercssen (fn maiortm dei gloriaoij weichen. (Man weiTs, weit
der Schweiz düi wegen ihier |>robabUi$tischen Moral lillit ke^
rühmte Societas J. den ersten Eingang gefunden hat)
Minmvon geradem Sinne» hätte unstreitig dem Ton H. sa|>?fi
nni<;seii : Zur B«schöni&;ung der Zweizüngigkeit und der Un«
eredlichkeit kann ich nicht dispensiretu Der Hr. Bischof,
eher anders zu handeln* räthllch fand» hat er nickt ^dadeiA
da nun. die Sache offenkundig geworden ist, seiner Kirche o>-
endlich nekr geschadet als ilir die Erwerbung det H. fxtm^
tn^n, kann? Denn die Welt pflegt ^on den» inrat einidiie tei-
gei;etcbnete Mitglieder ind Vortiände einer Qeselbcbaft tkai^
auf den Geist derselben ku scbliesten; (und dann beiondert«ll
(kund » wenn die GeselUcnaft einen höcbf len Wäohler derallgeio4
aen Ordnung faet,. weicher daiHäretiicfae tcUeuni^ verfolgt, Im
Haller. Scl^eib.'gepcüf I v.Paulu^KrugiTschinier« 1 155
Praktisch- Ketzerische aber doch gewifs für noch verderblicher
hallen müfste» als das theoretische» V Die Unredlichkeit und
deren Beschönigung kann in unserem gciradsipnigeo teotscheA
Volke ieine ßifilgung finden. Aach müssen ja wohl die Pro«
iestaoten nur um so aufmerksamer weriien auf tlai, was um
sie her vorgehet wenn ein Bischof die Unredlichkeit beschö»
II igt, und einen Neukekehrlen aatorisirt hat, der erfolgten
Lossagung vom Protestantismus ungeachtet« doch äussei licht
aber* als ein geheimer Widersa'cher , iß der 'protettanllsoliea
Kirche und dabei in hohen, auch sie Ibeaubichtigenden Staats«
steilen» %u bleiben.
Noch ladelsweniher erscheint dat Verhalten Beider» dea'
V. H» und des Bischofs, wenn, man er wagt» dafs das Eidgenos'
sisch Cancordai in seinem sweiten Artikel fesisetsts »Vl'eua
em Schweizer •Bürger m einem andern Canion convertiren Will»
als in demjenigen, wo er das Heimatnrecbt besitzt, 9a joä
die GlaiJfens&nderung nicht ohne Vorwissen dex Regierung^ in de^
rtn Gelitte sie vorgenommen *verden wird , gescheheu dürfen, und
dies« sogleich verpHichtet seyn, die ntfinriHthliche Hekierung
des zu einer andern Kirciie übe: gegangenen Si^hweizer-Bürgere
in Kenntnifs zu Retzen.« (Eine weise Muaiiegel auch ge^ea
mancherlei Verführungskünste, Zunöiiiigungen von Eltern, bei
Verheirdthungen u. dgl. ) Weder v. H. noch der Herr Bischof
achtet auf dieses Gesetz und beide verheimlichen, was düs Ge-
setz aus weisem Grunde als eine öffentliche Sache behandelt
wissen will. Lerne doch der Verf, der Staatirestaurirun^ erst
selbst gehorchen, ehe er dt^n Völkern unbedin;»ten Gehursam
predigen und den revolutionären Geist bekämpfen will.
Üeberdem trifft ihn der sekivere f^onvurf des sferletzten Eides.
Dean sein Amtseid, den er sogar nach seinem Uebertntt zu
wiederholen sich nicht «ntblödele, (s, die officirlle Notiz dar-
über in Paulus Beleuchtungen des Haller, Schreibens S. i^)
verpfliehtete ihn zur Beschützung des reformirlcli'GUubens und
«loch schwor er ( daz'vischen hinein) den Com'crtiteneid und
\ erpflichiete sich durch diesen, Froselyten, so vi^l es in sei-
nen Kräften stünde, für die katholische Kirche zu machen«
Hinter welche Beseryniionen versteckt, durch welclie Sophiste.
reien (etwa geborgt von der zu Fryburg wieder einheimisch
werdenden Retervationsmoral ? ) mag. ex sein GewiMen heru«
bigt haben?
Freilich war es nicht die Schuld weder de« Hrn. Bischofs
loch des V. H, dafs die Sache eine so fatale Wendung nahm
ind — ruchbar ward. (O die verwünschte Oi ffeniLclikeit! So
nufs doch alle Augenblicke — das Ar^e, das Lichtscheue, dieser
I4« Heimlichste gefahrdendea fuliiicität die aÜerengste Be«
chränkiaij aawüAschen« } ^ 1
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1 1 j i V* Haller. Schreib, geptüftv. Paaliu t Krug, T<cliiiBa{
Jede Aufopferung für eine Ueberzeugung erregt TheilniJl
inft, Kin fortirier Märtyrer aber ist kein Märtyrer, sein Kia^
l»^»d übpr (1 i<J Unglück, welches die Emdeckuug der Ver heim,
lichung ihm bringe , ist Beweis seiner Schwachheit, Noch w
driger aber aU diese KUge ist der in seinem Schrc b?n gar r
naiv hervorgebrochene Zorn des H. — über die zwei Zj
tungspi hreiner, welche (weil der Maulkorb nicht enge geuu
vrar) die Sacbc kund (und also das Scandalöse wirklich zui
Scandal) machten. Wie aber? sprengten sie etwa eme Lu/j^« aui
Kein ! In so fern al?o nin8«;en sie nicht Scheinprote^tanien fe
"weseo fcyn., Oder war's denn eine yerläumdim^ , zu erzählen,
mrhlich geschehen war? Warum nennt sie denn der Entlant«
»Feinde feinet Vaterland^i« ? ^Etwa darum, weil sie ihn n^r
ten» wider den Sinn de« Vaterlands dessen geheimer Fr
mvL seyn und ihm die unerwünschte Fürtorget leekhe der Co
verüteneyd fordert, insgeheim zu gut kommen zu lassen?)
darum, weil sie dem Vaterland das Glück mifsgönoten , ^
}ieimlich- katholisches Mitglied im geheimen Rathe zn btbei)
Von H. wollte Katholik teyn nnd doch öffentlich und itaitt
rechtlich als Protcstmt in seinem Vaterlande g;ellen^ nm d
kreftender gegen den Protestantismus zu wirken. Dieten P
Verdarben ihm (dem Befugten, nätulich dem Ditpemierten)
unbefe/^ien Zeitungsschreiber. Oarttm iit er ihnen so bosc.
Seltsam überhaupt und oft tragikomisch mischt sich ia ^0
ganzen Tarthie des Schreibens, in welcher er nun den ferfaein
ficbten Schritt von Paris her seiner Familie (mit der F<
'dafs das Läugnen doch nichts mehr helfen könnte) bekannt
te, Klage und ResignatSouf Demnth undDünckel, UnwitteS
iAie Kundmachung det Sache «nd Zanlichkeit gegea iBCi^
Hpvandischaft, welche nnTeraüglich mit deki künsilichstea Wi
di|hgen zu gleichen Vietouren zu bewegen tfachtet. Atti "
I>arlle1fun2en geben das Bild nicht einer Seele, welche ditt
(den gefunden hat» sUdeni Amt zerrissenen , mit iltk
entzwei'cd Qem8ths,
So wenig erfreulich nun diese Wirkung seiner Gin
finderiin^ i 1, eben so wenig fühlt man sich durch die (
haft unverständige) Unduldsamkeit angezogen, welche derNi
bekehrte ausdrückt Dazu kommt seine Bekchrungi&ucht
die Partheilichkeit , mit welcher er alles tadelnd, die p'
fltantisühcr und alles lobend, die katholische Kirche be
Er äu«;«;ert sog.ir, die Welt sey zwischen Christen, die sich
dem Sitze des heil Petru« vereinigten, nnd zwischen Goltlo«i
oder antirhri tlichen Sekten getheilt, ( S. 42 — 45); wodarcJi
denn nniürlich die mit jenem Sitze nicht vereinigten ProlestanU*
(auch die russischen, orientalischen und sonst .nicia«Teieiiii(t^
Digitized bv Google
.Haller. Schreib«geprüft v. Paulusi Krug, Tschirner« 1 155
hristexi) für Gottlose oder antichrUtliche Sektirer erklärt wer«
n. — Wie lani^e wird denn noch di-r^e Sprache des anman-
nden Dünkels vernommen werden, der sich Allein -B««iUec
nibringender Wahrheit zu seyn wähnt? Wa< hat denn dec
iiz, auf welchem überdem Petrus nicht einmal gemessen hat,
lit dem Heil der Seele zu schaffenr? So sind denn Luther ao4
aWin» Geliert und Franke, Lavater und Zolikoler OoitlM^ ^
Bwesen und aniichrittliche Sekticer?
Solcher blinder, unduldtamer und au süchiiessen der Eifer'
mit zur Bekehmmgnucht.fähMi» Wohl darf tind soll in vie^
Pällen einer dem andern seinen Glauben mittheilen und
ie Gründe seiner Ueberzeugung darlegeta; was aber mehr ist
it Mitlheiliing der Grande, das ist rom UebeL
Zuerst nun ragt von H. .. den Wechsel and die VerseM«v
enheit der Lehre, welche in der protestantistoheli KirdM ge«
indf'n werde* »Mein liebendes Watz näuh en etwas Festes sich
halten können , und ich finde diese« nar in der kathtfUschea
Kirche; sie bat den Charakter der UnverSnderllehketty wei«
eher alltB Werken des Schöpfers aufgedrnckt Ist« Ohne Olaow
enseinbieit, d« lu ohne Uebereinstimmong über gewitte G(niiid*
[tze und Weisen kaiin allerdings eine ' kirchlich Vecviingnng
icht bestehen» Wie aber? liat die evangdlsith- protettanlifohe '
ishi.in der Schrift nnd In dem Orondssts» defs nur., «rat
lar und dttollich In dieser (als Religions-Ldtre) geschrieben
ehl» alt chiitiilcfae Lehre gelten lollt^^inen issiett Verelni*j
nngspunkt? hat sie nicht überdem ihre Sjrmbolet weiche dae
isbeiondefe 'sehr bestimmt ansspreehen, ' wodurch sie von det
ithoBseheh kirdie sich an tinlersciieldeii genMi>. ist?
ad wann haben prolestfintiselie Lelmr sc von der Norm dl»-
T Symbdle sieh entliernt, dais sfe die Orandsitae des Ptotew
antlsrnns YerlSugnet» und das kathelisehe Dogma gepredigt
itten? Eine von BischWen und Päpsten, d«h» Ton Menschen,
eiche Irren kddneh und TieUüHig, wie eHe Adamst^ne, ge.
rt hebte, festgesteifte "ilegel aber also fiximi, daft ^ne foru
hjreitenda Oeistetbfld.äng and Entwicklung aller mit der Re»
notttlehrAtosafhmbttfcIngender M^ftsenschaften und Kenntnisse ^
Blindert wird, eine sblone Regel hat sie Mehtt nnd wiU tie
cht haben; und dirto ebcfn, dali sie solche P^Nsel verwirft»
»teht ihre Vortreflicfakeit und ihr Ruhte« Die christlichen
een sind unwandtfbar, und lenditen ewic «nd unTerginglicli, .
(• diu Sterne am HinunoL Die den (msH übettchreitendo
3gaaen aber, und alle die* Formen, in d^iien diese Ideen ge«
\x werden, siitd Mystischen werk, nttd dtfom wandribar, win
^% was Menschen schaffen und bauen« tltt Redürfhifs der
aigsten Harmonie mit Gott und die dem .Volikommenguiea
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1 166 V. HaUerjpS€hred^|;6prttfty^»Pattlu8ti^j>T4«bu
oii<l H«IHf^ nip »t tntxlfbradtt AnbeiOQfE, In nnyertUgliur um
UeibeoJy diu Wi»vt aJiev uiiddie J^ftd«ulsacneHandliiiigi dario^
icl'igiÖM» OjitianiiiMC üch ausdruc^tt, kann «nd toll ticb wtm
demi wie die S^acli« juch verändert, und die Sitfe« Uofci;
jinderltchkeit #iir.iiii R^jLdM* djjr Natttr, al» d^m JJmLa^
Du4hwen^i^wirlMiider. Ux<a(rbAn. Jta ft«klie der.Qtistinr atai
iiBf fi^lche dej(. *denkien4\MfoUendei». Frejlhaligk^« ist k«»|
GettlUtuDf; der Meiitch«sn«veil bciiarraid« Awcb giei^ ktfj
*ZHllU|Q>.deti4:fiii4ei^»i,4iJPd .was* ul d«r Wcltgeschlchie unki
%9hif. kommt to*, i^rie ^S; war,' iiiclit ^^i^^def. Wtt9,si(ji mUi
«fii«ueri ^ui^d yerjün^t/^ dai ,^ird alt und geht ej|dUch Oflta
w«nQ jMin« ZtfiVgekoiDtneA ht*,. D^r iPToiettanti^n^iu wUi oid
diefen und anducn ^tü^dea :wohIbedacjbit^h die Art tqo E»
he'it uiiH l)n?^ri)ndArUc^keit . nicht , welche der Katholiona^ii
betoudef» d^rröinitphe» vviil,^ und j(;j:>er kunn sie oicht wolle^
f^eil itiin die Kirche J(UCOt eine auch Lehren und Sitten decft
tiereiide flrerarchif, .nic^|;|LfH''' Zwan^sanstalt i$t^ sondern cü
freier Verein freier Geister. In ^ner freien ILirche niul» fr*
jueiir Verschiedenheit der /Vnsicht und Denkweise herrof
treten, c>if in einer unfreien, welche jeric Form des Glaube«
und jede Handlung des Gottesdienstes vorschreibt. Mehr u»
atreitig Wird diejenige Anstalt ßPincinsamer (iQUefverehrBn|
Venn nicht das Aug und dio Phantasie, doch den G^i't uai iü
Herzen anzusprechen vermögen, welche nicht bius als OrgM
der Hierarchie das AlUeineino wiüdfirhelt, sondern aucii «i*
xiiitbenutzt , vvai die Foitscbritie der Christenwrlt iii' selbststäQ"
diger Forschung errungen, und mit eigenen Gefühlen ergrifi
fen hat. Weder du; Staaten noch die Kirchen sollen itenül
dem Miiiiar gleichen, welches gleichmässig unifornürt unB^
inirt, auf dos Comniandownrt marschieren und Halt mach«
und rechts oder link.s sich schwenken mufs. Bleibendes um
festes a^^er« woran das liehende und sehnende Herz sich baU'^l
liann, hat die protestan i«che Kirche eben sowohl als die ki<
thoiische, uemlich das Evangelinni» wclchei^^ die Kca{t üo^^j
iUi «elii^ zu inachen alle, die duran glauben«
Wo und wann aber ist jemals, wie v. H. den Protcsta^
ten solchen UnversUnd zuzutrauen, die Mine annimmt,
ihnen behauptet worden, dafs die Bibel die Kirche selbst
tmd einzig und allein hinreich« ihren Zweck zu fordern? (N"
dals das bald anfanglich niedergeschriebene eine zuverlästif»^
Ueberlieferung ist, als das, was manche Generationen undJ^*
hunderte hindurch erst mit mancherlei Eigenmeinnngen tti'
mischt wurde, behauptet der Protestantismus^ und gcwifi ni
ihm der khre Sachverstand«) Wird denn aber nicht auch ck
lac daa Piutottaman «in ^iebendigf»,- daa Ev«fi§e6«pi ^'■^
I
ialler.Scbrcib.gepr*ftv, Paulus, Krug, Tschiriier. iiif
M Wort, (durch Preiligtbclehirongen undRinderuntÄnicbt
il weit öfter, weit denUicher ah durch bedeutiämeOebrfiuche)
leoiiiien? Haben sie deutt Mne Seht Ifeerkläraog • kein^-Aa«
ng In der Gemeinde? Sfagto nicht auch sie, und «engen
Icr That, dfe det die Schrift am bMen zu erklären witse;
lüciit blo« Kenntni^ der alten Sprachen betiizt, und histo-
lie Wlfsenschaft, sMidern anch von eben dem G^^i^ite beceeU
Welcher iik der Bihel (Sn denOottsUuMf^n undPffemmen,
Jie sie .darstellt) wehet nnd waltet? '
OlMchsam ah wSre angenommen und er^^Aesen , wa# ar •»*
will» wirft V. Hl In der Folge die Äeenet»unj? hin: man
r ja sehr wohl, dafr dk^ Gesehkhte 9tm Luther tätd Calnn wenig
tiliche Dinge erzähUf.m «'Was, sagen Sie doch an, — rufi Hi«
T?ch. mit Uctht dem Restaurator *«« — wee weift' drtBö
Geschichte unerbauUcb^s von diesen Männern ZU erafcbleftr
«, dafs sie redeten , wie sie dachten*? daf» sie attSSprachett'
sie im Herzen fühlten? Etwa dafs sie delicrtte VtfkBlimti^
U zu schonen wiif^ten? Wenn Sie die cTb^rrr. liehe RpHe, 'dla
TU Jets^chwil «pichen, wo Sie bei verschloMenen Thöfen
'n Glauben bekannten, den Sie vor der Welt zu bekennen
it warfen, luit der ehrlichen, freimüthigen und doch Iw-
jidencn Erklhrung vergleichen, wclchö Lpther zu Wowrta
Kaiser und den Fürsten gab, so sollten Sie, dünkt mich,
Schaam in die Erde sinken, di^Ts sie wagen konnten, von
Mn solchen Minne schlechtes 7u reden. Neben einem sol-
n Heros stehen Sie, und ob Sie auch auf alle vier dicke
de Ihrer Rr-tauration trh'len , und das Buch von den spani-
jn Corles und alles, was Sie geschrieben hnben , darunter
en, 'so klein und unbedeutend da, wie der Zwerg, weichet
I, dns Ansehen fachen will , als ob er den Riesen verachte.
» Bastaüration wird vercjessen Seyn in weni^ J hren; die
jenen' 'Männern gestiftete Reformation flihcr ist, seit sie
kt, und wird noch von der $päte«;ten Nachwelt gesegnet,
i schwerlich «ind Sie berufen, auf das neunziphnte Jah»-hiin<
tTp' Jdas Gcwaltrecht restaurirend , so einzuwirken, wie ien«
inier re forn^irend in |hre Zeit ein^iffen. Denn wenn Sie
b alle Eigenschaften eina« grossen Mannes 'besissen, o fehlt
eh doch die erste von fallen , der ^eri^de Sinn und der freie
tb; und wenn mich nichts hinderte, die Meinung, welche .
vop sieb und der weltbistoricr hen Wichtigkeit Ihrer Restan.
vOn htigaih, theilen , so würde irh doch schon darum nicht .
Sie glauben, weil Sie selbst fo Orosset erwarten, Sie te»
I In hohar Erwartung Ihren Namen an der Pforte einer neu»
Waltepoche glänzen, ond'^hierans schon kann ich Ihnen ob-
Propbezeihnngvgabe prophezeihen , dafs SieGroMes, dessen
Geschii^te zu gedenken hätte, nicht wirken werden.« — — *
«
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I
Wie TOti, «I cl«r ymlMttiititclNB Kirdie alkt Uidh
Werth , «o fiiiil«t «r Qi|tQKU«h n 4mi itaufchao Rkch« all« bl
bentweitb und hmlile)U' Waa siiaiiat' «lai gefülmile AhectlMBi
anlangt, so itf die röndseh-kalholit^e, d» tu dia «nter <lei
yömitr.hen Bischöfen weioigte , Kirche nicbt # alt Im Ujy
teUlur erst ward Born der MiUelpaiikt der ehaedlSndifelwi
Christenheit, und in dieier Zei^ erst athialt das Dogm« aii
^er Ritus der römisch- kathglisch^a. f^kolie seine eifenthuniE.
che Gestaltung. Die bischödlieh^kathoUiGhe Kirche des R^i
merreich« war eine \iei andere, als die römisch- kathoH^iiit
Kirche des Mittelaltert und der letalen Jahrhunderte, und dou
mehr war von ihnen die Kirche der apostolischen Zeiten rerschie^
den* Oder sollte von H«.., wirklich meinen« dafs der ^.p«.
iiel Petrus schon die dreifache Krone getragen und Mew g?.
lesen haben in der Petersicirche ? (Kann v. H. läugnen, Mi
der ganze Anfang der römischkirchlichen Gesetzgebung, ]m
Decretalien von l'<eudo Clemens Rotnanus an bis auf Sirjciuj iifr-
ab eine endlich von allen katholischen Sachkennern selbst ar.
erkannte, dennoch von dem zu Erhaltung der Wahrheil in Cri
Kirche sichtbaren Oberhaupt nie zurückgenornmene Erdichta:;]
ist, die vor dem neunten Jahrhundert der römischen Jurisiio
tionsbehörde selbst nicht bekannt war?) Uebrigens; wns würdi
Mosses Alterthum beweisen? Das Judenthum ist anderthcü
Jahrtausend älter, als das ChriUenthum; wollen wir de^iiuii
uns beschneiden lassen und Jtulen werden? ^
Eben so ists mit dem Ruhm der AUgcmeinlieu j welchen »
H. wie etwas unläugbares nur so leichthin wiederholt, wie «eir3
andere ?on Geschichte und Statistick nicht mehr wissen dür-
ten, als fein System zugiebt. Gerade damals, als Rom derM>
telpunkt der abendländischen Christenheit ward, trennte
der christli( he Orient von dem christlichen Occidente und
morgen ländi«;chen ChTi>ten waren fast eben so zahlreich» ili
die abendländi«;che oder römisch gewordene Kirche. Seit des
iachftzehnten Jahrhundert trat die kleinere Hälfte Europa'« aiä-
ser Verbindun«^ mit Rom, und wenn wir nun der rÖmiicN
katholischen Kirche auf der einen Seite die protestantische u J
auf der andern die morgenländische Kirche (die recbt^läuk"
Gricf hische Kirche, zn welcher bekanntlich das zahlreiche Russiicl^
VpikiMuddie bedeutenden schismatischen Perthes en des UiieiitSfiii)
Aroieoier, die Abyssinier, die Kopten, die Jacobiten, die Cbi^
däischen Christen oder Nestorianer gehören) entgegclutelles, >^
ergifht sich« dufs nicht einmal die Hälfte der Christen ixf*^'
el^neinen nnd alleinigen Kirche angehört. Was aber wQf*^
aus der Mehrzahl überhaupt für d^e «Wahrheit ihcec Lcbit u^-
fiir die iaigeipeMenheit ihrer Vecfannng. sU daia danvli«^
uiLjui^Lü Ly Google
(IfJiAlUn Schreib* geptüf t v« Paulns, Krug» Tschimer. 1 1 59
|UkB4pii]iki des Welt folgen? (Auf Concilien mag meht waf
f «fir tey-, durcb Slimmenmehrfae^l entschieden, haben« Wae^
beweiten eher. eben durch diese Methode die Cooqiiien gegen"*
ttcfa felbu? Gerade dagegen» dafs Denkwahrheiten durch Pin«
Ifiitat entschi^en wer&n könnten, proteslirtexi 1529 tu Spey-
er Ae richtiger denkenden; nnd der gesunde Verstand mnfs ewig
ißU «o ge^en dies0 Entschetdungsari Protestation einlegen.)
lir Mabammedanismus ist welter noch als das Christenmnm
i'der Welt ausgebreitet? wollen wir iins deswegen au dem
iH^beten von Mekka wenden t
^ Ueker die Üm^eränderUMeit endlich macht der Verf* noch
Mtuf aufmerksam , dafs die kathoüfche Kirche dats« wornech
m allerdingf fortwährend strebte , nicht einmal an erreichen
nrmocbt hat. Kein Kenner der Geschichte wird behaupten
hXka, dafs die römisch- kaüiolische Kirche des neunzehnten
pbrbunderts als lehrend und gesetzgehend eiien die sei» welche
Is im zwölften war,
' Aber auch ihre Liebe und Milde hat den v. H,,.. aAge«
logpn und begeistert: »Ach meine Freunde,« ruft er aus, »wie
leßig kennt ihr c/ie unermeßliche Liebe dieser guten Mutter, Sie
wrrfammi nicht euch selbst, sondern (nur?) eure Jrrthümcr oder
falschen Grundsätze, welche man tnch lehret.« Die Refor-
airien, welche ihr Zorn aus Frankreich, die Lutheraner» wel- .
JIis er aus Salzburg vertrieb, und die Unglücklichen, welche
^ in die Gefängnisse der Inquisition warf, und auf dem Schei-
terhaufen verbrannte, scheinen doch mehr vf^n der Strenge ei-
|er harten, absoluten Gehicterin, *il9 von der Liebe einer zärt-
ichen Mutter zu zeugen? Die Liebs, welche über mich seufzt
ils über einen Verirrten und Verlornen» weil ich nicht glauben
iann, was sie mich glauben lehrt, ist wenigstens eine sehr
lochmüthigc Liehp; die Liebe, welche» meinend dafs sie al*
ein den rechten Weg wisse, mich zu sich «durch alles» was in
hr^n Kräften steht« hinüberziehen will, ist wenigsten» eine
^hi anmaf«ende und atidrangUcho Liebe; die Liebe, welche die
Frachter ihrer Gahen verfolgt nnd bestraft, handelt wenigstens
^ade so, ah ob sie Haft wiure.
Von H, ist überseogt» nun erst in die Gemeinde der LUhp
etreten zu seyn: er ist mit den Dogmen, mit dem Ritus. und
uit der Wissenschaft der katholischen Kirche durchant xnfHe*
CQ« will nicht! weiter seyn, ah ein einfältiger Gläubiger» meint
Q der Stiftnme der Bitchöfe die Stimme Christi tind der Apo-
t«l selbst zu hören» nnd ist zu nnbedingler Fotesanik^t be*
^it. Mit dieser Qeiinnnng kommt man überall durch die Welt«
)sr6nmdiatt des Protestantismus aber^ durch welchen me Ah.
i iOo V. Hallen Schreib . geprüft v. Panliut| Kmgi Tscliimer.
weichung «eine? Dogma von dem Do2:ma der katholischen Kix-
che l)e^llmlllt wird , i<;t kurz zu rc-chtferiigen.
Als diis hriftenlhuni im römischen Heiche sich ausbrei-
tete, vermi«;ch!e es sicli auf leicht erkljrbaru Weise fdenn kv'h
Be Zeit rfil-it jnit e'mom iVlale von ihrer Vorzeit sich los) lult
dem dort dain.ils gellenden Heidcnthum. Die Hrüi^.'n d i
christlichen Welt, weklie, n-ich der Lehre , nicht der Schrif',
•ondern der spHlereti Kirche Vorsteher der Lander und Bescli i
izer der M'*n«;chen «ind, deren Gebete sie zum Throue Goiiei
tragen, ^>aren iiichis anders, die in veredelter Gefall \vi>.
der erwrcki'Mi GuMer des f Teidenihums. Mit der Verehrun»
der Bildtfr erneuerte sich "die ln-idnische Anbetung des Sic .1-
bareD» »ml mit dt-r Messe, in wulcher der Priester den L-i^
Christi Ooit dnrbringt , kehrte zwar nicht einhlnti^er, dochei"
tinblutiger Opferdienst wieder. Auch kam der Wahn , Hafs Hm
Mensch gleichsam durch die Zauberkraft heiliger Ritualien dpc
Zorn Gottes hrsanfligen und durch gute Werke seine Gnrtd*
Terdienen könne, aus der heidnischen in 3ie christliche Welt
herüber. Die Völker des Mittelalters empfiengen mit dem Go!«
de des itrchristlichen Evangeliums auch diese unachlen Zusi*
tze und Mischungen, aus deren Stoffe jene phantasiereich;
Zeit eine vielgc^^taltige M\thologie schuf, welche jetzt von dti
jangfftätilicheA HimmelikÖnigin und deren Crscheinangen» vofi
rettenden Emmeln und verfacnenden Teufeln, wie von hl<iori«
.fchen Personen, zu erzählen, jetzt den Himmel und die Hölle,
'dat Ft^gfeuer und den Limbus d^r Kinder mit den lebeodig*
.tten Farben vorzumahleti wufste. Die rohen Völker des Mit^
"telaltprs mochten einet solchen sinnlichen Glaubens bedürfe^,
und' die Andacht einer phantasiereicben Zeit fand In ihm B^
friedfcuniu (Kber wir ? habett wir noch Heidenreiche um luislieril
Als' niit der Wissenschaft die Prüfung in Europa es,
wachte f und ein reiferes Geschlecht nach dem GrnUde d«|
Glaubens fr<tgte,'und der sinnlichen Umgebungen religi(!j
ter tdeert nicht mehr bedurfte, entstand Zwiespalt zwischen ^^i
öffentlichen Meinung und der (irieformablen) Kirche. Die
formafion glich diesen Widerstreit aus, indem tie durcb di
Grand«aiz: Nichts kann aU christliche Lehre l^ellfen, wai nid
als solche klar und deutlich in der Schrift geschrieben ildl
den chriliilichen Glauben von den oniditen Zn<ilaaA « die sie]
im laufe der Zeiten mit ihm vermischt liatteü, teii^ta, aij
da« tir^prüfii^liche Christenthum wahrhaft reitaurirle. §0 gtrf
das Printip des l^rotestanti^mni aus der VeIrbasteruM dar 2i
hervor« und watd der Grntid einer sditgemStiett Aufnissiing <1
Chfistemhums, und bic^tin schon iiegi sein« BasnRirung.
(Der Effdt>bifs /(4^t,)
._.iyu,^cci by Google
^^=^4. Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.
V* Uttlicritches Schreiben geprüft P«ulot ctc»
{B i s c b Itifi.)
»Wie mit dem Do^ma, so wart mit dem Rilnt* Aach die«
er hatte viel heidnischet in sich aufgenommen und war in ei«
len Geremoniendienst ausgeartet, welcher mehr die Erwerbung
ter göttlichen Huld und die Abwendung zeitlieher und ewiges
(träfe durch die Kraft der heiligen Handlung alt die Erbebeng
les Gen)üths zu reiner Andacht und die Stärkung der hj^m^
Den und tittlichen Gesinnungen bezweckte» Die Meti^ ein
jpferdienst, von welchem dai Evangelium nichts weift , ynwt
ler Mittelpunkt des Gottetdienstet geworden. Indem die Ae*
trmation die ^ntichien» in denen ein tolcher Goltttt.gegrün«»
let war» lerttörte» mu£ite tie aech den Gottverehrongtanttalten
Ine andere Gestalt geben* Dai Wort der Bildung und Ermah«
lang ward wieder eingetetat ia teine A^fate» det M^itdpfer
ifiite auf» nebtt Anrufung der Heiligen» und Adoratlbn der BiU
ler. ' Dat Gebet» die Pcedigt «ind Set Gesang wurden dieEla«
aeale det Gottetdienstet» welchen der Pr«tettantftmnt In teii*
ler Gen^einde ttiftete» Wohl verlor dadnrdi der Caltut an
lannigfsltigkeit imd tinnlidiem ReitsOf allein er geMnn an
jdttigar &reflt und 'ward geelgnetei^ein Beförderungsmittel det
ktlioben Relialotitüt au werden» welche dat Chnttentfaum
t den 6enmtnern teiner Bekenner gründen wiH. Und eben
ietet fub^t cum htfqhtten Ziel» aar Geittetbildung im Denken
ad Wollen nberhanpt»
Ohne Ruhmsucht für seine Geistes- Verw^adte mufste deC
erf» auch über diesen schwierig^en Punkt freimüthig sich aus«
^rechen, da v. H. auch die Wissenschaft der kuthuiischen Kir*
iie hoher ei» die der protestantischen stellt*
•
«Dankbaif wird» wer die Getohichte kelinti die Verdienste
et Kitche det Mitulalter« . um die Bilduni< der europäischen
olktr ehii^nl Von ihr tind fast eile ihrer Filcsge .bettimuite lu«
atuW ausgegangen. Aach wird Niemand au läu&nen Verlan««
en » dab die kathotitche Kirche der drei letaton Jahrhunderte
ialn nad ausgeaeiahnete Oileiirte- her?orgebracUt hat« iedeeH
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1 A6a V. Haller. Schreib, geprüft v. Paulnst Krog, Tadumt
Theologen, welche (um nur Verstorbene zu erwähnen) einem
Mo«heiu) . Rrnesli, Seniler, Reinhard und Herder zur Seite s«-
Hellt werden könnten, hat die teutsche katholische Kirche nidl
hervorm'hracht, und die heiligen Reden von Gramer, Jeru^*
ftalern, Spaldins:, Reinhard und Zolikofer sind in (?pn Sthrf
trn ihrer A^ceten nitht erreicht. Ein Wolf und ein Kant h;i
ipveder in Wien noch zu Pra^^ gelehrt; eines Gcsner's und riet
durch alle unsere Wissen«;chaftcn wie ein goldener Faden fori
laufenden philosophisch ♦ kriti^chenSiudien können nur wiruo«
rühmen, und uns gehört SchlÖzer an. Spittler, Schrökh nal
Johannes von Müller. Die theologische VVissen^chaft nicht a-
lein, sondern auch die Philosophie, die kritische und i'«
hetischo Philologie und die Geschichte slehen im protesidnu«
fchen DeuJ'chlande höher als im katholischen; und zwar ur.
streitig darunri, weil «ie dort im freyen Gei«;tc des ProteMjnt:
mus behandelt werden i denn Fceiheit heilst die PAegeiiu (k
Wiiienschaften«
»Dieses alles nun könnte v. H. seinem Katholicismns aa
beschadet, zugeben. Allein er giebt es nicht zu; denn alles
dcl er an der katholischen Kirche gut und herrlich, an derpro
lestantischen verwerflich und sciilccht, weil ihm der Proteftsc-
iismus all ein Abfall von der wahren Kirche, und nicht als ei:
ErgehuiTi der Selbstentwicklung des menschlichen Geistes, ja hfa|
als die \us^eburt eljuiger unruhigen Köpfe, und alt in
derbiicher Irrthum erscheint.
«I^in grosser Nachtheil swar iit Ton dem Beispiele imd fi
solüheji Ufibeilen des von H,... sicher nicht zu besorn
Wer flo^ wie er sich selbst blos stellt, so nnmücb , dafs mi
nieder den Vertheid ii^er wiUkührlicher Zwingherr^chafl, not
den dünkelhaften Schwärmet f noch den Feigen' und Schwacha
weleher erst notb gedrungen und nicht mit jfieyem und IrdU
ehern Muih, sondern unter .Seufsern, ThrfSnep und Klagen «
aen Glaithe^^ beken^itt in ihm verkennen kann, der In wi
geeignet, uni Bessere zur Nachfolge einzuladen. Autier iW
j gen dermalen im deutschen Valerlan de durch ibreTiiaMt M
I nicht bekaanien Pürsteosöhnen, welche man in Rom tm fm
inen wufite»' nebst einigen Belletristen und Schönredaecn p
Isweiten und dritten Range , . welche* lieber «ne ^Mjilinlajgiiij
ielne Theologie haben, und den Gotteadienit. in ein ed^w
. ches, symböriichee SchkuspieV verwandeln mdit^tdo'» auch m
einigen Menschen von zweideniigem Cbaraktetr, weiSilie,
.dem sie in der Heimath ihr OludL nicht machen koiiiiliBJ
einem katKoKschen Staate Unterkommen suchten , sind wm
^ Convertiten bekannt geworden« (Und selbst diese Uehergn
' tenen« wodurch haben sie Aufnahme geftihden» .wudmeh i
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f. Haller« Schreib» geprüft Panlaat Krtig^ Tachkner« 116}
hen sie «kh in gewissen Fallen unentbehrlich, all — weil $16
ifolesianHscfie Bildung mitgebracht haben? )
»'^olUen ober auch mehrere, tmH zwar durch ihre politi^
eben Verhältni«:se, o«ler ihre persönlichen Ei2en«;chaften he-
euiendere Männer hiniibergczo^^en werden, «o könnte zwar hier-»
US thanche Störnng des Familien * Frieden! und manche Be*.
ioträchtigung protestantischer Gemeinden entstehen , der Pro-
estamismus «elbst aber würde doch dadurch nichi ^>:efäbrdet
Pyn, Denn dieser ruhet auf unerschütterlichen Sattlen , vveU
he weder die Kunst irgend eines Sophisten, noch unteut^che, ^
niriguc, noch der Arm eines Gewaltigen umstürzen kann*
uf seiner von der Wissenschaft bezeugten Uebereinstimmnng ,
iit dem Evangelio, auf seinem Zusammenhang mit der Denk«
r», Sitte und Vf-rf^ssung zahlreicher und gebildeter Völker^ *
nd auf seiner Angemf'ssenheit zu dem defmaligeit Standpunk«
I der Welt stehet er fest und sicher gegründet«
»Die Zeit, wo man das kaOioiische Dogma aU die Qtchri^t*
che Lehre» den Apostel Petrus als einen Papst, Und die Mcj»
! «Is ein Institut Christi darstellen konnte ^ ist vorüber. Die
ieologi«che Wissenschaft der letzten Zeiten hat den Inhalt der
ehie Christi nnd der Apostel und die Anbetangsweise and
erfafinng der apostolischen Kirche in ein «ö helle! Licht ge^
tzt und die späte. Entstehung des katholischen OqginaN tind
-r katholischen Hierarchie so unwiderlegbar erwiesen» dafs
!r, wer nnt zn vergleichen fähig und willig ist, den Prote*
intismaa dem Evangelio' weit niher ala den Katholicitmul
iden tnutt. In tausend Büchern und in tausend Geistern ata* •
m die«e vott der Wissenschaft gewonnenen Resultate.
»Eben so ist seine UnterttÖr barkeit auch auf seinen Zusanien*
ingmit der Denkart, Sitte und Verfassung zahlreicher und gehU*
»ter Völker gegründet. )\rer kennt Gatchichte, und sieht nicht
e Bichiung, in welcher das Menschengeschlecht fortschreitet?
nkehreti wird 4er Zeit enlauf nicht nnd in tein« Unmündigkeit
ruck wird Europa nicht Retour machen; es mfibte etst« mrie
den und Griechenland, von Wi<;senschaflsfeinden unterjocht wer*
Des protestantischen Prüfungsgeis tei äu4serliche OestaU
ng und Constitution > die reifende Frucht der Zelt« gieng^
fbereitet durch das Aufblühen der Wissenschaft und durckl
icleifa utid Johann Hufs weit über Europa ferbreiiete Lehre
a ihrer Entwickelung hervor. Niemand hat den Protestantismtit
ir so gemacht, wie n H. eine so selbst gemachte Natürliche
iltl^on gehakt an haken bekennt» oder wie viele Gesetze ti«
ȟffltotiotieft gemacht worden sind^ welche eben darum ihre
•heber oiöht überlebten » w^ll sie etwas der Well Aufgedrun«
Doa^ a&ohl aber ans den Zeiteimichten selbst haffor gegaA«
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i 164 V.HtUer« Schreib« geprfifl Paulas, KrogiTKUnier.
genes waren« Die Entwicklung des menschlichen Geistes selbst
fühl te den Protestantisniut an Europa's Huuuiel' herauf , und
deshalb durchdringt und durchstrahlt er die Denkart , Silk u,
Verfassung zahlreicher Völker. Was aber tief gewurzelt suht,
däs kann m-m nicht Äusreissen wie eine Staude; und Ucluc
nur könnte man des Tiioren » der, wie die Fackel in seiner
Hand, so das Sonnenliciit am Flimmelf ausblasen wuÜte ual
dtoi schwachen Hauch« seines Mundes.
»E^-en darum aher, weil der Protestantismus au« der ZA
hervortfieng und mit ihr sich forlbilleie, ist er auch dem c^-
gcnwärligen Standpunkte der Welt angemessen. Die levoiuti-
onaireZeit ist vorüber. Allein die Ungeneigtheit, fremdem An-
flehen nui darum sich zu fügen, weil es da ist und rrn^orv\.r.
fung fordert, nebst dem geistesthäiigen Verl.ingen nach dtriiii
geseizlicner Ordnung vereinbaren, bürgerlichen und ^fisti^ei
Freiheit ist der Wt^lt geblieben und wird ihr bleiben. Die Vo[.
Xer wollen gehorchen; aber sie wollen nach Ge^e'z.n regiert
sevn; sie wollen, wcnn*s gilt, für Recht ge«;ea Unrecht uc4
Vcr^ewaltiguug in Kampf und Tod gehen und sind dahin ge-
gangen, als sie goruftn wurden, aber 'ie wollen auch wis«eB.
^aruni und wofür sie Gut und Blut opfern sollen» L'nd *oU
ches Verlangen i<t T^-rnünfiig und recht, und kann von denen
nur getadelt werden, welche von Niemanden anders in der
wissen wollen, als nur von Herrn und Knechten « Dem Stanil-
punkte einer solchen Welt nur, welche bürgerliche Frcihtii
wi(t, und in allen Dingen nach der Ursache und nach deia
Grunde zu fragen pflegt , scheint ja wohl die Kirche am ang^
mossensten zu seyn, welche Geistes - Freiheit gewahrt, und die
Lehre, welche sie verkündigt, nicht auf ihr Ausehen und Wort
nur angenommen wissen will. Auch die Christen dieser Zeil
wollen glauben, aber nicht darum, weil mans geglaubt hat, ulI
weil die Bischöfe früherer Jilirhunderte also zu glauben ge-
lehrt haben*, sie fragen nach dem Glaubensgrunde und verkic«
gen Zeugnil's und Beweis. Sie wollen Prediger des göttlicb*^s
Worts, welche, weil sie gelernt und geforscht haben, zu leb-
ren vermögen; dals aber Bischöfe, dadurch, dafs andere Bische^
fe die Hand auf ihr Haupt legten, mit übernatürlicher Gn^-
denfülle ausgerüstet werden und die MachtTollkommenheit tai
Bestimmung des Glaubens erhalten sollten, lassen sie sich nicist
Überreden, Sie wollen eine Kirche und sehen ein ^ de£iy i^vle k^-
xie Gesellschaft, to auch sie ohne Gesetze nnd Nonnen nic^
bestehen könne, nach <Mner Hierarchie aber,' In welcher ^
Geistliche den Laien nicht blos lehret, sondern regiert winJit
Oberer und ihn richtet als «ein GUuben^richter, scheinen
eben nicht sa f erlangen« Daher haita ich den finusiantiw»
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K. C. V. Leonhard Handbuch der Oryklognoaie. s 1 66
m
T die 4tm dermaligen Standpunkte der Well aii|teiaefiene
aubensfornn, finde auch darin ein Zeugoift für die ßichti^keit
tser Ansicht, dals, indem seluam ' contrattirend in unsret
i te Lobreduer des Katholicisnius auftreten, ein ^rotser Theil
r katholischen Well zu den 0 mndsäizeii des ProteBtantistuuf
h hinneigt. Doch; hier nnd dort können LoJ)rcdi;er dtj% frem-
n Gldubens und betriebsame Froseljtenmacher Schaden stif*
u, den Frieden manche» Herzens und mancher Familie kön»
n sie stören. Deshalb dürfen v\ir nicht allzu nachsich*
; ge£:en solche seyn, welche uns nicht nur verlassen ^dena
5 steht ihnen frei), sondern a»icb tadeln im Angesicht dct
eh ja die Machthaber überreden wollen, dafs uns» re Lehre
V. Au geburt einei rcvolntionairen Geistes sey und die Sicher-
t der Staaten bedrohe. Die Anklage mufs beantwortet, dem
»del miii<i broe^aiet werden, und den Lehrern der protestan-
theu Kirche insbesondere liegt ob, zur Warnung vor den
oselytenmachern , denen, welche sie hören, in Wort und
tirift zuzurufen: seket euch vor — vor den jal sehen Propheten. Nur
Dchte dabei zur rechten Bezeichnung derselben zu bemerken
yn, dais sie heut zu Tage sehen im Schaafskleide , in der
«Uc, gondern öfter im modischen Frac^ke» woiil gar in «tatt-
iier Uniform zu kommen pflegen «
— Daf^ Hr. Dr. Tschirner nicht nur, ^es das Persönliche in
eier Sache betrifft» sondeni auch vomclimlich die Apologie
« Protestantismua überbavpt vortrefflich durchgeführt liabe,
darf nach dieter xtisammengedrängten Ueber^icht gewifs keines
♦ttgniites. Dennoch kann Rtc. die ausdrückliche Erklärung meines
rmen Danki und BeifalU nicht zurückhalten» tveswepen wir
ch in dem Obigen, weil der Verf. das evangel. protest./?tffÄ/dcr
ahrbeitf^cil/^ Gründe u Data freimüthig der Prüfung u. Ue-
rzeugung vorzulegen* o^n%Vuhmdkiumg ausübt, in deiij ausge'-
üHlen Gedankengang meist seikie eigene Worte beibehielten u*
>t alles wie mitHäckgen beoeicbnet ansuseVien bitten.
Ä i*«*^* -
ladhneli der Oryktegaetif von K« C* ven LioNnxin« Geheimea Käthe
Ottd Pr fessor «B der Universität zu Heidelberg Mit tlcb -n Stein-
druck. Tafeln, gr. h. Heidelbcix bei Mohr und Wiatcr} mi. XXX
730 ^ fteÜt 6 RthlA
^er VerJ,, sich an^cliicVend sein Buch einzuführen bei der
lehrten Welt, mufs noth wendig in selts.wicr Veilefienheit
ö. Ein sehr wahres Sprichwort sagt: man verlasse (in der
•gel) das Rathhaus klüger, als man dahin gegangen. Wer
rd nun nicht, liegt das Gedrukte vor, au car manchem Tn-
l sich veranlafst iindun, welchen die «»orsrünisle Durcl s (ht
s Manuskxiptai übersehen iit;Ii« Neben der Darie^^un^ Ton
1X66 Krejsig über die Knuikheitcn des Hertens.
Ab«icht un4 Plan, halte der V. sonach zu$;leich ßpchentchaf
gehen von den Schdttei.t&eiiea »eines Werkes^ von dem c
bier die Anieige liefert« Da indessen auch der freimüthigsten
unbefan^ensttn Selbst - l^eurthtilun» nicht wohl xazuiuulhe:
|si, dais !^ie das «i^ene Fleisch vpiietze, so Tergönne man den
V.^ d.ii^ er, neben dem dUaeineinen Bekenntnif«: sein HaBA
|>uch d^r Or\Ktup(nosie sey nichts weniger» alt ieblerfrei nai
luan^elius, nur Eimkes sage, um e» der geneigten Beacbiiio|
iti9 mioera logischen Publikujns zu •mpfebien. Seine Bc«tiii
piun^ für einen ^udop^eiieo l&wepks «endemische VorlosMia
und SctbsUturiiutti , maciite manche Auilüliiüchkeil noUiwiiil
dig, die sich hatte veriHeideo ittf<ien, viäre mir von eioea
K^^inpt-Adiuin die Kede gewesen. — Kr hofft darum £nischak|
digung zu finden für niducbe D( tails, in weiche der erwiba»
Omnd ihn ainK«hen liefs. — Dais da& Bekannte, in ee M|
et möglich war , mit VaiAiläadigkeit und Treue benntid m|
den, v\ ird inan nicht ahzuflireiien vermögen, desgleichen, dalieiel
Vielzahl neuer Beobachtungen und eigenlhümlicher AnsicfaMlt^
frviucli erst ^er V^ürdigung Secb?ertrauter nnterUegen nutawl
in dem genannten Werke ibrgelcgt find. Was des Uebrif» ^
lt«hli ^0 eriauhe man 4em V% «ich euf das Vorwort hesMH
zu dflrfeni um nicni die fchioUichett Orenien einer Selhi^M
eeige zfk QhHrtohreuen; ivtr dio Bemerkung möge hioMedl
ihre^ Stelle finden» düTt die Vedagt * Handiong , darch 4eiy<^
l^'der fWxiehung sehr entiandige, Aentfere, womit dai HmA
buch T< n Ihr antgettatlet worden, ihm einen nicht onwectli^
toUen Verzug veriieh*^ I
ieonhard.
thnli!i j** ""'^ Behandh.hR der dynsmischcn und die spoiicUy^J
WO^gie der orwni^ehcn Herzkrankheiten enthalt. Nebst drei »JJ
ju. iL^T"* Abtheilung, welche die Erkenntnis «ad »'■""■■2
f^^fW orcanischea und mechanischen Kraokhert«.
enthalt. Nebn äoer Tabelle. i8i6. XI ST§ 8. D;»i»ff ^
Falle von HerjfcniaWil|ea , ZeUiize »ad I«imr ealMlnad. m
Wenn e< irgend ein Werk in der medicinitdien IJWjN
fiut, worauf T«uudii«ind stolz zu fe^n Uriadie Mg ^"^n
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i
Kreysig über die Krankheiten des Herzens. 1167
^ewifs f!as vor uns liegende Krevftig^sche über die FCrankheiteii
des ficrzens und wir dürfen nicht fürchten, eines übk^nriche.
neu Lobes beschuldigt zu werden» Wi^nn wir es das vorzii^lich*
ite und ausgezeichnetste nennen, was in neuerer Zt;it als Mo*
ncigrapbie der Krankheiten eines besonderen Organs erscinenea
ist« J« tirir möchten es, sowohl was Anl^g« als was Au«>füb*
rung anlangt, allen denen, welche ähnhohe Muno<:Taph^ a
icfareiben Wollen, als Muster aufstelleu. Wie viele Büciileia
and Bücher,- welche in den neuesten Zeiten voori' Stapel ^^Utze
SU Leipsigaus die Welt überschwemmen, wiegt allein ein Werk
von tolcliem Innern OehaUund Oewiehl «uf und wie viele von
ihnen werden in dem allgemeinen Ocean der IVIaculatur ver.
pch winden, \\ährend dieses, den Stürmen der Zeit trottendp
noch künftigen Geschlechtern, als leitendes Fahrzeug dienen
wird! ßs zeigt, was ein Mann, mit hinreic^iendem Scharfstna
end mit den nöthigen allgemeinen Kenntnissen begabt, zu. lei.
sten yermag, wenn er teinen Blick auf einen bestimmten Oe*^ *
genstaud heftet, und Ilm nicht eher wieder wegwendet, bis er
ihn nach alleti Seiten erftdst and darchdruninen hat. Denn ob«
wobl wir seinen Vorgangern, Smac, Corvismh Testa, Bums dat
VerdiMtt nicht absprechen diirf$;n, über die Kenntniis der
Herzkrankheiten viel Licht Verbreitet zu haben 9 to gebt doch
schon aus einer flüchtigen Vergleichuug dieser Werke mit dem
seinigen das Resultat herrur, da£i er sie, sowohl was wissen- .
ichaftticbe Behandlung als was Scharfe der Beobachtung be^
trifft, -weit übertreffen habe» '
Abgesehen von den Vorzügen im Besonderen, woratif wie
noch int Verfolg diestr Autoige aufmerksam zu machen Gele«
genheit finden werden, müssen wir noch auf einige derselben
aufmerksam ibachen, vi^odurcb es sich im Allgemeinen aus«
c^ichnet« Hierher gefa(hrt insbesondere, dafs der Verf. sein gaa*
res GeMnde auf einen tüchtigen Boden, nämlich auf Grund,
•ätze einer gesunden Physiologie und allgemeinen Patholo<cie
gtgfündet h«it, was ihm schon an sich Tüchtigkeit und Dauer
verleiht; dafs er ferner die Krankheiten des Herzens in ihrer
Ge^mmthcit aaffaficte, das Gemeinschaftliche aller und das Be-
fondere einzelner absonderte und den inaern Zusjmmenhang
der verschiedenen Arten von abnormen Vf rhälmissen des Ker-
*«ns unter sich und mit den Krankheiten aller anderen "^lu ilc
betrachtete; dafs er das eigenthümliche Verhalluifs des Herzens
au dem ganzen Körper und zu den einzelnen Systen»en und
Orira nen desselben, namentlich zu dem System der Blutgefässe
Und der Nerven, zu den Lungen, der Haut und d^n Ein^e-
^eiden das Unterleibes, und umgekehrt das Verliylinifs dieser
S)'8teme und Organe zu dam Heizen richtig auffaiste; dals er
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1169 Sjejaig über die Krankheiten des Hersens.
durch • ein« zwtckmäMige Elntbeilmig der Abnormitäten dei
Herzens« jn viUie, organische und inecbanischo die üeberttfiiii
derselben erleichterte und der therapeutischen Behandiang
ch'.rere AoHalf nngspunktp gab; dafs er durch Vflrrglek)i«nK aller
ahnorin. n Zustände des Herzen« jedem Symptom seine |mi.
•ende Stelle anwiels und die Bedingungen, wovon ein Symp-
tom fthhun^en and hei welchen Zu «landen de| Hertens es nicht
•tau finden ktinn. einer genauen Unlersuchung unterwarf (d-i
'|!es der vveseni l ebeten Verdienste He« Werks dal« er fem^
die Keontnif« der Diagnose dieser hesondern Zustände um Vi«.
Tc% bereicherte und sie yoa den Schein - und After krankbtit«
des Hersens tu unterscheiden lehrte; dafs er mit einer ttewaa* j
dernswiifugen ßelesenbeit die ausgezetcbnatfsten Felle fsaj
Herzkrankheiiefi au^ alteren and neueren .Schrillen samiofbii
und ihnen mit kritischem Geiste ihre Stalle anwiefs, woduidii
das Studium der«el<)en um Vieles befördert und küniFtig^ B^
arbeitern dieses Zweiiires der Heilkunde grosse Erleichteffimf » 1
Theil wordt'i en^loh daTs er» besonders durch eine eigens'
reiche Krlahcung untetstötst, vorzüglich brauchbare ^nkesa-
ivqhl aur Verhütung als sur Bückbilduo;^ dieser Kiankbcitea»
und ^o es ausser den GrSosan der Kunst liegt, diese sa be«
wirken 9 Sur Erleichterung der Qualen der daran Leidaadeal
und ^nr möglichst laogstea Erhaltung ihres 'Lebens in ootfi |
leidlich«*i| . Zustande gab« ^ - i
Die&e *so eben genannten Vorzüge sind so in die Aii|m|
fallend , dafs es schon hinreichend seyn wlrdt sie hier aitge-
fuhrt zu hd^n, .um besonders praktische Aerzte auf die Brai»k-
^ barkeit , ja Ünentbehrlichkeit des Werket auft^erksam n
machen*
Indem wir uns nun >enccbicken , die Umrisse von daa ^
sonderen und einzelnen Theilen {lesselban unseren Lesern fsu
Zuzeichnen ind sie mit den einzelnen Ansichten ^nnd Chi^
. atSnden bekannter zu .machen, gebricht uns dazu fast dar IMi»
Indem die engen Grenzen» welche uns für diese Anteige
•teckt sind« dafür nicht hinreichen. Vftt dünkea uniftstia
g^eif-hea l uge, mit dem Maler» der ein grosses hisieiisdMi
Oemälde a<if den kleinen Raum eines Miniatnrbildes nacbisicb*
neu «oll« InzAi$chea wollen wir es versuchen, dartm wenig-
atens dn« VorzJ'ojIich^te wiederzugeben«
Auf eine kurze Einleitungj, welcher viel TrefiFendes üktf
unsere KunM und den jetzigttn Standpunkt derselben im AU»
gemeioen ^^e^^ai wird, folgt der erste Abschnitt^ welcher a^l^^
tnelne physiologisch- pathologische Betrachtungen Uber das Hen tt^
halt und III d I j, erstem Capitcl insbebondere die natuilichd 1
Anlagen zu iVbnQiiüAt^ieu aus der Matnr der eiazctlaea Tkuli
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Krey^ig über die Krankheiten des Herzen«. iii6g
npm dts Henen« enIwiekeU werden» Besonders wichtig in,
vai Ton der Abfonderuti|t«fahjgkeift der Innern Haut det Her-
«M ^d der Arterien ge^ea Biekatf von der Selbstnändigkeit
ler Arterien und ihrer Action, ron dem Antheil der Nerren
Iii dem Leben des Herient» iiiid von der Bedeutun? derselben
n Krankheiten desselben gesagt wird* Im zweiten Capiid wird
ler Betriff einer • Herzkrankheit entwickelt ; zugleicli worden
fie Haupthedingiingen, unter denen «ine Abnormität örtlich
it ond bleibt, oder als sinnliche Krankheil durch Störung der
Functionen des ganzen Körpers hervortritt, angegeben und die
•'fcbier der Schriftsteller bei Aufstellung der Herzkrankheiten
imcb einem nosologischen System gerügt* Sehr a«-'gtüudet und
\tT Beachtung besonders jüngerer Aerzte wVdig ist die Be«
upikung, dais überhaupt gestörte Action einzelner Or^une weit
Oer Folge und Wirkung von Störung in andern entfc^rnl*»»
Pheilen sey, als von veränderten Eisen>chdften dtjs ein Leiden
uMprechenden Organs zunächst veranlaf^t werde , und daft
vahrhaftes Grundieiden, oder innormal abgoänderle Eigenschaf-
en eines Systems oder Organs, welche das Hauptinduient von
Krankheit» Disharmonie der Functionen aufmachen, sich we-
li^er in der Störung der eigenen, als vielmehr in Zerrüttunj^-
Itr Functionen fremder und entfernter Organe abspiegeln, und
0 sich fülglich dem Kranken und dem Arzte versinnlichen,
^-iKeitcr ^ösc/iuUfj de%6en erstes Capifel eine Art von tabellariscbet
jtbersicht aller am Herzen vorkommenden Abnoruiiiäfcn gibt,
nn eine Vorstellung der höchst mannigfaltigen Abwcichungaii
» ver?ch«ffen, die am Herzen vorkommen können. Das zweite ^
^apiiel reducirt alle gefundenen Abnormitäten am Herzen auf
rei Gattungen» nämlich auf vitale, organische und mechanische
ind entwickelt das Verhältnifs derselben zu einander. Unter
en organischen werden diejenigen verstanden, welche in ei-
ler Abänderung der Form und Bildung; bestehen, die durcli
inen abnormen Procef« der Reproduction vcrmitioli worden
unter den mechanischen diejenigen» bei denen die Abnor-
der Gestaltung die wesentlichste und die einzige ihnen
ukommende Qualität, daher auch ihre Wirkung zunächst rein
üechanisch ist. Der Verf. scheint auf diese Eintlieilung, ge-
en welche begreiflicher VVei«e manches einzuwenden wiire,
tlbst kein grosses Gewicht zu le^pn, und will, dafs damit nur
erschiedene Seiten bezeichnet werden, von denen die Kränk-
elten des Herzens betrachtet werden können, um aus der ge-»
luern Kcnntnifs ihrer einzelnen Bestandtheile zu einem c^ründ-
fheren Urtheil über die Natur der au«gebi!deien Her?i"''^c»l
nd über ihre sinnlichen Wirkun«»en zu gelanr^pn. Im driften,
.a^itd wwd die Ait.tu&d Weite tai^^cJurU» wie tidi im AU«
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iiyo Elreysig über die Krankheiten der Herz^iu.
g«ise&Don Abnormitäten im Hminn eraengeii und zwiir in ds \
mtän AbihüUmg die düdungsweise der ?itaien AbnormitatcB i
nacli djn Theilorgaoeo dei' Hmeni» seiner Plelichtybsiiot, i
•einen aatiern und inne«*!! Hauten, teinen eigenthümlichea
Biutgeftt^en und feinen Nerfen. Bei jedeni Tto^oigan wird
das eigenlbfimUche Leben detteiben und lein VerMUaifs t«
den ÜMjgen Tiieilorgonen des Heraem lind -defen Kiankhehi-
auiifindeH Erwogen) bei Betraehtüng der Heranenpen eb«r der
Zutamnienhang des Hertens mit dem Hirn und die Betiebeng
der Affecten auf das. Herz aagleieh auf eine sehr befriedigin^e
Weise mit aiigehandelt. In der PKfeitin Aitkalung wird dielU*
ddng organiscner Friller aut deA vitalen oder d^oamisebed er*
crtert lind es ist diese Erörter^n«^ nicht allein mm Bdiuf 4« ;
Brkematnifs der Entstehung der Hertkrankheiten von*besaa^|
xer WibhtigKeit, sondern überbantit in die Lehre aliilr pidis>
logiseben Verfaalmisse so mancmaltig eingreifend, ddfs ^ fM» |
be^dert beachtet su werden verdien«. Es wetden j4.J die Bs |
dingungen der normalen Eraillrung Tora ungeschickt; ß,) 4m0
ms der Natur der Entanndting als eines ge<:teigertea imco
Lebens eines Organt die Magllchkeit abnormer Bitdung enl-
wicleit; C.J wird der Einflufs, den allgemeinen Krankheitszn- i
eiiinde der iimmiiationsorg^ne und ihrer Producte, der ^ifte,l
auf Afterbildun^ haben, erfahrung^niässi^ dargethm und
aus den Haiitkrankheitf n , welche von einem speciell«
6iuff «bliäusen; ö.J aus Assimilationskrankhciten der BJntge-
fti«se, als aa.J aVi^ der Gicht. (Vollkommen stimmen wir dem
Verf, darin oei, d«f» diese Krankheit unter die Krankheiten ,
A^simÜHiion gehöre, dafi ihr S'ut in dem Gefäfsf jitem und diif
sie in Hinsicht ihrer Aufbrüche eine Erolutionskrankheit sc^.
wodurch die Natur ein fehlerhaftes MiSchungsverhältnifs de?
Ute» auszugleichen strebe. Aber nicht immer scheint dit»-
fehlerhafte Mi-ciiung auf IJeberladung mit Kalkphosphat ta
bpfui cd, Sie ent«tpht öfters, bei Personen, welche weder dem
Bacchus noch der yenus gefröhnt, sich weder im E«sen über-
nommen noch zu viel .bäuerliche Weine genossen haben. St,
s«ah sie Kpc. nach unterdrückten chronischen Ausschlägen, s^i
Nüchkronkheit des Scharlachs, unter allen ihr eigenthümhchcs |
Erscheinungen, entstehen, ohne dafs jedoch Spuren ron Ah^e-
iKung jenes Stoffe'^ bemerklich gewesen wärenj bh,) aus eini-
gen hesondern kranken Zustanden des Venensystems, wokei
der Verf. «fine eigt^ne-n, der Aufmerksamkeit sehr würdis«»
Ansichten über das kranke Veneniehcn, über erhöhte Stirnnmü^;
despelbc-n, über die Werlhofischc Flefckkrankheit ünd ük^
Peteth.alfirfber mittheilt. Der Ansicht des Verf., dafs der Hi*
nocrkoidaikrankiieit eim.Siai^nbi|*det ViuUtit dic Vaata
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Kreysig über die Ktankbeiten de« Henens. lijx
um Gmndt liege, iiificht« dach nach Manche» entgegengesetzt
fftfden kooBen: der Ban dieser GvCaise« den Dr«ck derselben
and der geheimiite Forttiieb des Blutes in ihnen dusch siliende
Lebensweise t dnrch Anhäufung ton Stoffen in den Gedärmen
Ol s* m. der sie begünstigt, die Erweiterung derselben an Siel*
len «eiche am weitesten vom Herzen entfernt sind, sprechea
doch eher för ^nen pasrfven Zustand, für einen Zostand, wo«
bei die Cetntractilitat ihrer HSoie ?erminden ist, als für daa
Cegendieil, und wenn der Verf. ans dem heilsamen Ecfoigi
weicben guwnse enuünduhgswidrige Mittel, besonders: Blutent«
tiehungeo, eröffnende Mittel n« s« w« in jener Krankheit, her»
vofbcingeii einen Grund für seine Rchauptung hernehmen iwill,
so möchten wir mit demselben Rechte daraus einen Beweis
für unsere entgegengesetzte Meinung herleiten. Denn was thnn
diese Mittel anders, als dafs sie die geschwächten Venen von
der in ihnen enthallenen relativ zu grusseu Blutnienge befreien»
den Druck entfernen, der den Unilauf des Blutes in ihnen
hindert, oder wie das kalte Wasser, eines der wirksaiusten
Mittel bei HnniorrhoidaUtockungen, ihn direcle durch Erhe«
i>ung der Contractilitat 'befördern? freilicli wohl können in
einzelnen Stellen Entzündungen der Venenhäute entstehen, aber
iiiifuer sind diese Entzündungen dann erst Folgo des läni^eC
dauernden Druckes, der längeren Stockilng und der Entnii-
Khung 6%i Blute« in ihnen. c.J Aus dem Einflüsse gewisser
Krankheiten des Lyniphf y^teois , besonders der Scropheln und
der Kbachitis auf die Ernährung, wobei namenthch die Aus-
artnng der Muskelsubstanz in eine Art von Speck nach eini-
gen merkwürdigen Fällen erläutert vdrd. Das wr/e Capitel
^iandelt von dem Hückeinfluf«, welchen die Aboorniitäten ner
tujzelnen Theilorgane des Herzen« auf einander haben. Das
funße Capitel endlich beschäftigt sich mit den Bedingungen, voa
«ieiicn der Uebergang örtlicher Abnormitäten des Herzens in
sinnlich wahrnehmbare Krankheit oder in Störung der Ver-
richtungen, so wie endlich in den Tod abhiingt, bei welcher
Gelegenheit der Gang der chronischen Her^anlihaiten im
Allgemeinen auseinander gesetzt ivird.
Dritter Abschnitt, Phänomenologie ^ oder von den Sjrmptomen
der Herzkrankheiten und ihrer Deutung aU Zeichen derselben^ lui
ersten Capiul wird gezeigt , dttis diese I^hre bisher höihst un*
voiikomuien, nacblässiK und einseitig .i>earlieite4 worden ist, es
stellt zugleich die wichtigslen anatomlschab Memtnte auf, die
uns geläufig seyn missen, wenn wir über Symptome de« kr.tn*
keu Herzens richtig oitheilen wollen. Das zweite Capitel be-
Irachtet die Symplonie des Atbemholena, und zeigt, dafs die
Art von fieJüanamag det Bnsl iui4 welche den Uen>
1
L.iyu,^uu uy Google
11^9 Krejfig fiber die Krankhsiteoi de§ HmeM.
(rraiikbftiten eigen nt, Wotentlidl towoM in Hinsicht ihm
Cftu^alverhältnitset , alt in Hinticht sinnlich wnbrnehmbaret
Criteripn von rien ^ynptoiDMl 6t% gestörten Athmonholeus un- '
te« chi-d«^n i^t, welche auf Krankheiten der Hespirition^or^ane
telb«t en»«j)nn2en. E« werden diese Criterion njch verschie-
denen abnormen Zustanden des Herzens, die man aU Kardi-
nalfriilpr au^etien kann, nachgewiesen und die innern Vorgänge
cnt^^i'-'^^h, durcli n eiche Störungen des Athcmholens bei dto
Iferzkrankheiten vermittelt werden. Die Zufälle des Alhem-
holerjs \^e^d' n rjs die wichti^jÄten au^esehen. Das dritte C*'
pitel handelt eben so die ZuHWle ab, wt'lche aus den Abwei- I
cliungen des Herz- und Pui^'^chlages entlehnt worden. Ri wird
gf'i.eiät, dals sich Heizkrankheiten weit weniger deutlich durrh
Stöicinsen de«? Herz- ünd Fulsschlage« charakteriMrfn» dl<
d'irch andere, und ddls umgekehrt dem Herten fremde Krank- ,
Leiten weit hfUifi^eri; und weit stärkere Unordnungen im Hert» ■
lind l'uUschl.ige herbeiführen; — dann diese Lehre in v
tikeln H sor'»e,rs erörtert, nämlich 4.) von der nothwendigefl
Unterschridune T^r^chiedener Art-n von Klopfen in d^r Br^'t»
die njan all«? Heizkiopfen genannt hat, das aber bei vielerlei
Kratik h' it^Äu^t niden des Herzen^-, wo man es angenommen bt»
j;ür Iii' ht inö^lich i«;t . sondern in einer ^anz andern An voa
Klopfen he tf'ht; n.) von dem eigentlichen Herzklopfen uad
ande ren A ^n nd -runden des Herz-^chlags ; J.J von den Abände-
rn ni en des Pulses bei Herzkrankheiten; 40 ^<^P Klopfeo
am H«he und in der Oberbauchgegend, Hec* beobachtete
folch'^s län IS dem Verlauf der Aorta descendens wahrnehuil)an'«i
ii^Uiees, Klopfen als Folge eia^r fehlerhaften Lage des ^agenfc |
£r lat]; namlirh suu horizontal, vertikal gerade in der Rich-
tung jener Arterie« — Die Rntwickelaog der Em tehung Bie-
ter ver'chif denaitigen Zufälle nach ihren verschiedenen Ursa*
eben und die Deüt<ing derselben bei Heiskrankheiten ist, am
to si/li^veref ein jeder Vf rsuch der Art angeselien werden mul4
^eni Verf in so1< hem Grade gelangen» dafs eben detfaaib <Üs^ j
f(f*r Ihvil des. Werket als eine der vorziiglicli^ten und anzie«
hendfteti P.trtien des Ganzpi*! erf^cheint. Das- vierte Capild kai^
df^lt von deu .Zufällen bei.Henkrankheiten, welche das Gemeio-
|(efi'Hl darhiet t und zwar /.J Tod der Ohnniacht und demOltt* i
Biia€lits|('*ft<hl, 9.J von dec Angst, J.J von dem Trnbsüln wrf
der ineUncb'siif(;ii''n Stimmun^r <|er Herskraoken, 40
»igentiick schrneczhiftan Gcfühlr^n« welche M H^isknunkhoMi
aowf hl im Hirzen sind in der Hersgegend, ah anch an andern
Iheilpn des Körpers srorkommen. Das ftf^t CtfM InnMi i
die Zufälle des Gehirns und Ifervensyttema ah» weldin d
Herz4nuikheitcn %u J^eglfiten pflegen» Wichtig in ^ lea»
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Krejsig über die KrankheUen des Herzens* 1175
laclitung, dafs Herzkranke , wenn sie vom Schlagnufs befallen
%erd^u, öflers diesen noch längere Zeijt überlelien, ja von den
?olgen desselben, hIs Lähmung, sogar noch hergestellt werden
LÖna<;n; aber sollte Her Verf nicht tu weit gehen, wenn er be-
onders duraui die Folgerung zieht, dnls Schldgfiuf^ und Herz,
abci zwei weit von einander gelegene Momente sey^^n, die zu«
iäch«t ^i\r nichts mit einander zu thun haben? colUe dietet lue
lUe Falle gelten ? und tollten niclit vorzüglich diejenigen eine Aus-
lahme machen, bey d^ueii zunächst und vor aUem der Kreislauf des
jlutes nach dem Gehirn beschränkt ist? wobei noch besonders der
Habitus apopUeiteu^ .als begünstigende Ursache hinzukommt? und soll*
c man nicht annehmen dürfen , dafs bei der SetttttständigXcil und Un-*
dlihängigkeit, in welcher Gehirn und Herz zu einander stehen, die
»loniageiiy welche ans Krankheiten des ictUtrcn für 'das erstere ent-
.pringen, dem Grade nach vencUedeiiy und zn manchen Zeiten grös»
«r za andern geringer, dafii daher sch]M;flüSMge Zufalle bald atSr-
cer, bald schwächer , bald bleibender, oald Torubergebender sejn
idnnen, ohne dais dctbalb der innere Zusammenhang zwischen bei«
ien Krankheiten fehle, wenn er ancfa losserKch nicht da zu seyn
chemt? Das sechste Capiiel erliutert die Symptome des Yerdauuugs*
ystems, besonders des Magens, der Leber und des Halses, welch«
'on Hefzkninklnnten abhSuf^en, wobei bespnders daii Verhiltnifs der
.eher zu den Herzkrankheiten und die lioschenden Syroptome ihres
Icrabtreteus oder auch ihres Anschwellens beherziget werden. Das
iebente CofHtel endlich unterwirft noch einige Symptome der Herz-
rankheiteu, die sich auf der Oberfläche des Körpers \urzügiich äus-
ti/i, besüiulers das blaue Ansehen oder die Blaiisucht, die Neigung
u Blutfliihseii , die Aufgedunseuheit des Gesichts und der Knöchel,
0 wie die Wasseransammlungen auf der Haut und in den inuern
löhlcn des Körpers, endlich den Brand der Glieder einer ätiolugi-
dien und semiülischcn Untersuchung. lu einem von Ree. bcobach-
etcu Falle von chronischer Herzentzündunj^ ontbtanden erst ober-
ciclilichc Nagelgeschwiire an mchrern Fingern, dann uphtenahtdiche
le^chwüre iiaüal^, und endlich ein wirklich brandiges Geschwür am
bem Augenliede.
In z^vdtcn Theils erster j4btheilang wird im ersten j4bscknit$
ie Diagnostik der Herzkrankheiten, und zwar im erstm Ca-*
itd die Diagnose der Herzkrankheiten im Ailgerreinen »b-
ehandelt* Die Metbode, welche der Bearbeitung diese« Theils
um Grunde g<»legt ht, besteht in folgen dem; s» Aufstellung
er allgemeinsten charakteristischen Zeichen, womit sich dai
weite Capitel beschäftiget, und welchem zugleich eine alleemci-
e Uebersicht des ganzen Systems des Verf. mit allen Haupu
iateiubiheiiungen in mefactn TabtUva baigegebaa ist. fl^ Ejbu
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ii74 Krfj^ig über die KniiUieilaii^des Herzens.
wicklunff der Haiiptcharaktere (^cr drisi verschiedenen von dem
Vf>rf. ft«t^e<>eUtPD Cln^Ken. 5, Unterscheidung der ächten Herz«
knnkheiten von Schein- und Afterlirankheiten des Herzens,
und ^\^nr aj UnieTqchcidung der merhrini«:chen Herzkrankiui.
ten von dpn Arw?rVr3nkb**itpn durch Druck auf das Herz, od^t
den Ai.fang der eros^en Artprien, und Unterscheid 11 ng dei
ächten von den Schein-crunkheiten dp< Herzen«, die durch Sympa-
thie vermittelt s'wd, ( Drittes und viertes Capitel ) 4. Untersocbuii^
de«. Sitzes der Herzkrankheiten; (FBnft9S CapUel) ob ein Feh-
ler im Innern drs Herzens oder Susserlich am Herabeutel, ok|
in der rechten oder linken Hallte derselben» ob er in den Vo»j
kainniern oder in den Kammern Uef^e? Hier wird zugleich voi
4er IVldthode gehandelt ^ den Herzftchiag mm Behuf der Diae*
noffe der Herzkrankheiten zn nnfersuchen. 5« Untertucbang (iex
tpecielieren ße«chaiTenheit einer Herzkrankheit , tutd tv,ar det
rein dvnamlschen « ^Jder organischen, der necfaaniicbeo
»ach ihren rer^r hiedeneo Arten; endlich d) Untertuchiine Ht\
näheren Fe«chaffenh<iit oder Natur der Umwandhnig der Hen*
fttbitens hei den organifchen« B. ob Verdickung,. Verknor'
pelun{r, Verknöcherung oder 4iiterttt0g in wttohen, MtiUuli*j
ehtn *^toff 4a «<'v?
Zweiter Ab$ehmtt, Dytiamitoho Krankheiten det Herzent.
ErM AbtMmg. Henenttüsdug. Nadi ^nigen gctcbicbtü*
oben Bemerkungen über diese« i^kfatigen und von dem V«i
mit beao&derem fHeitse und vortüdicher BlotlchV hdianUKi
Gegenstand» iwird im ttstm Ccmttel von den tinnlicbett. Ifak»
malep gesprochen « welche die femaöndunK det Hertens In dit
Leichnamen venrathen« nnd iwor 1« in den auflieren Memhmnes
desselben» Wir lernen hier» dafi et-Rntaundang dieter IWk
geben könne» hti wtlcher nor die Prodn«^ der Aoatchiritnaf <
ohne Spur von Pöthe oder Vefdickoof oder Aiifresf onis in Lodi^i
namen Torkommen» Es fragt sich aber» ob Ausfchwitaung iv'
mer Prodoct 4er f ntaün^nng aey? oh n|cbt blo» ^eimätfie
Andraiig des Blute« sie bewirkep 'könne? o. Sinnliche Meffkndi
der Entsitndunfi^ der MijitkeUübttana det H« In 4em LeichniA
Sinnliche Merkmale 4er BntsCin4ung der Innern Membnn
de« tf, Nen ist d?^, v-ie nn^ «cheint von dem Verf. bn inj
Evidenz erwiesene Carditis poUposa, eine Entzündung de« Hfitf,
aen« nnd d«r Arterien, die «;tch in Erzeugung einer pseudosc*
gani'clien Substanz durch Au^schwitzun« auflöfsi, Der polTfj
•uird hier iihrigens nur als Product der Krankheit, nicht ^1
die HanotSHche ans^eschen, diefs ist die dynamische Ahnoröii-I
tat des Herzens selbst. 4. Sinnliche Merkmal© der KntziiDdDBfj
der '.Van de d^ Kran7gefäf<e de^ Herzens in den FeichnamWi
Zweite Capitel* Uehex d«n Gan^ und die Zufalle der Hexieot
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Krey^ig über die CffaLkheiten des Htnens. 1175
Indang: Hier wefden dem Obi^pn zufolge cj Hie einfache idi-
>äti«5che Herzentzündung, h.J die schleichende , versteckte,
ei«t coniplicirte Entzündung, c.J die polypöse Htrzpnt-
indung, dj die Entziinduno der Kranzarterien des Herz, mit
kher Genauigkeii und auf eine so anfcchanliche Wcj«e ah|»e.
indelt, als bi<; jetzt von keinem der Vorean^er des Verf.
«chehen isu Drittes Capitel. lieber die ursächlichen Momen-
Uiui über die Verschiedenheit des pathologischen Innern Ge-
öltes der Herzentzündungen, Der Verf. versucht es wahrschein«
zu machen, da&die Natur der Krankheit, welche wir Was*
rschea nennen, auf einem Entiündnogtstiitande, und zwac
Herzens oder des Gefaftsjstefflt beruhe ; und ihre bisherige
oheilbarkeit von die<;er unerkannten Ursache ahhänge* Oafs,
« Krankheit entzündlicher Natur sey, läfst sich wohl kaum
^zweifeln , dafs aber die Entzündung in dem Herzen ihren
iE hahOf lälst sich aas folgenden Gründen nicht wohl zage«
»; 1. wenn^auch einzelne FiUe ?on Herzentzündung mit Vvas«
rtcbea Terbundfo vorkommeBf so Ist doch wohl In der Mehr*
hl dieser FiUe keine sngegen« s. ISs kommen FVUo vor » wo
an In Leichen der an der l^Msprschett Terstorhenen Sparen
«I Heraentsündung gefunden hat, aber es kommen ehen so
de TOff wo ma9|Bntsundung anderer Theile» als: des Kopfs»*
»r Lungen > des Zwergftlls, det Gedärme, der Nerven u.t. w«
id keine Herzentaündung entdeckt hat. 5 Gewiite Sympto«
e sind zwar bei den Krankheiten gemein, als: schneller Puls,
erzklopfen, Beklemmune; , Angst tu 9. w. , aher andere, die
\ charakteristische Zeichen der Wasser«;cheu angesehen wcr-
n können, z. B. Convulsionen , das Periodische dieser Con-
ihionen, der Hane^ zuBeissen, fehlen bei der Herzentzündune^ *
Die Falle von Wasserscheu , welche dufch starke wiederhol-
Aderlässe eeheilt worden sind, stehen his jetzt noch zu iso-
•t, um darauf bauen zu können; übrigens sprechen sie ja auch
ir für die entzündliche Natur der Krankheit im Allpemrinen,
cht blos für Herzentzündnnfir. 5. Die contagiöse Natur der
'as5er<rheu spricht nicht für Entzündung, wenigstens sind an*
re Entzündungen nicht ansteckend, wena wir nicht etwa die
tzi^en Exanfheme zu den Entzündunsen rechnen wollen« *
Wäre die Wasserscheo blos Herz* oder Gefärsentzündari^,
ist nicht ahztisehen, warum sie nicht öfter durch die atiti- •
ilogistiscbe Methode seheilt werden «olUe, vra^ doch bekarnt-
ih nur In seltenen Fällen gelingt Viertes Capitel, Üeber die
osglins^c der Herten tzündung. Fünftes CapiteL Ueber die Di-
tioffe der Herzentzündung. Unterschiede derselben ton ^er
mic^n* Brustfell -ZwergfelN und f eber» Entzündung, Sechstes
ipitd. Uf^ec die Behandlung der HerzenUündung« TireiflÜ«
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ti76 Kreysig über die Krankheiten äe$ Herzens.
che, nicht genug zu beherzigende Ciurrtgeln, nebit mehieil
, Inteie'^santen Krankheitsge^chichten.
Z<veite AUheiUtng, Nicht fieberhafte H vnamifcbe Krankhel
ten rlfs Herzeof« Erstes Q^fL Krankheiten der irritabld
Seite des Herzen«. I. Dynanihche Krankheiten der Mo'.keha^
f iajiz des Herzent, und 7.w«ir Mufkei-theDie de9 Henens, ^
i^ilynaiiiic der Meikelsubttanz de« H. .Zweütt Ct^ud, JLmi
heiwn der «teotihlen Seite de« Herzmt, «od x^ ir a)%hom
Termltiderte Sensibilität des Hersent» Reitzloti^keit oder Lä^
niiD^ (Torpor J. Der Verf. niuint «n, dalt dieser Zuilaiid roes
rere organische Krenkbeitea des Heesens» die Obomacht, (id
Scheintod u. »• als Symptome begleitet «It telbstttan^
für sieb lietteliende Krankheiten aber kaum in der Natur
kommen werde« Wenn wir aber bedenken t daCi alle temkk
lösen OrgymOf welche» darch Netten regiert werden» der lÄ
n^ung unterworfen sind» lo «oUle man kaum glaaben^ dift "
Nerven des Henens davon eine Aeanahme machten« Si
nicht maochen Schlagflütsen, hA denen man nach den Ti
In dem Gehirne keine «^mhmehmbarea VerSndernogea ai'
det, eine solche idlopathitche Lähmung des Herzens znnrO
de liefen? Krampfsucht des Herzens, erhöhte Seniibü
Mit Recht wud darauf aufmerksam gemacht, dofs höcbit
ten ein Nervenleiden blos und allein in einer innormalcnSlifli
miing der Nerven begründet, sondern oft Product von ganx aft
dem den Nerven fremden Krünkheitszuständen der aiedem Od
nunf^en der Organe, z, B, des Blutgefafssystems oder derOrJI
ne des Unterleibs u. 8* w. sey; eine Bemerkung, die jeder id
znerksame Arzt, der nicht blos an dem äusseren Schein luf^
4»eipflichten wird.
Dritter Abschnitt. Organische Krankheiten des Hertest
dessen erste Abtkcüung die specielle puthologivche Betracht»«
der organi<.ciien Krankhfiien des Herzens enthält. Erstes OfA^
Das ver«i( hiedenariige VerhäUniis, in welchem mehrere oi|<
nische f lerzfchler zu einander gefunden werden, Zwmics C*
jfite/. Ueher Verstärkung und Verminderung der Herzsubf
b-ittes Capitel» Erweiterung und Varengerutig. Viertts Ct
Verknorpelanft , V( rknöchorung. — Incru<^t^tion» St^bild
im Herzen. Fünftes CapM» Das Causalvesbkhni£i»
»wischen diesen verschiedenen Zubanden eon ErweiteruDg
Verengerang» Verdünnung and Vecdicktangt
Incrustatio|i ilaii findet.
•
nt {Der Buctüi/f fijgß.)
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^=75. Heidelberger l^^l»
«
fahrbücher der Literatur.
Krejsi^ über die Krankheiten des Henem.
(Baeklufi.) '
\k werden hier tmtammen bttnchtelt a) Brwdteraag iui4
ftrliirliiDgy h) Verbiadung ven Vereagemng und Brweitentnf
n sUgemeinen ; c) E^elMruog jxk\\ Verdünnuiig oder Verdi*
kong der Winde in Verbindung mit Verengerung einer Oeff-
uDg; d) tirweiterung mit Verstifkun^ der Submnz der einen
(erzbäitie und Erweiterung mit Verdünnung der Substanz auf*
er andern; Erweiterung einer Herzhälfte mit gleichzeitiasc
Erweiterung der aus ihr entspringenden Arterie. Sechstes Ca^ - ^
iteL Ueber die Bildung von Auswüchsen, Hydatidon, Balgg««
;hv^ültten und Fettmafsen an dem Herzen und in dessen Nach«
arschc^ft. Siebenies CapiteL Ueber die Natur und Entsteh ungs-»
'eist; der Aneurysmen. Der Verf. ist der Meinung, dafs sich
n der Existenz der krankhaften Erweiterungen der Arteriea
a ihrem ganzen Umfange, ohne Zerrei&sun^ der Innern Haut»
icht zweifeln lasse , ein Zustand der bekanntlich von dem, was
carpa Aneurysma nennt y verschieden iM; erheweifst, daCs auch
ei dieser Art von Aneurysma die Hä'ite der Arterien krank
>vn können, und dafs Entzündung das Hauptmoment sei, wa»
berhaupt der Bildung der Aneurysmen vorhergehe. Achtes Ca*^
^m/. Ueber Herzpolypen als Momente chronischer Krankhei*
un des Herzens« Ein vor treffliches Capitel, worin der Verf»
arch Vergleichun^ und Zusammenstellung der verschiedenem
/leinnngen öber diesen streitigen Gegenstand und. durch ein»
cbarfsinnige Kritik derselben die Sache in das wehre Licht ge*
teilt bell Das Resultat der ganzen Untersuchung ist: dafs die
jebe« fott den Henjiolypen» als euaei ürsaekg ekroniicher Be«
chwerden des Herzen«;, ourchaus ungegründet sey. NmmiefCa^
wiei. Ueber die Anhäufung von Wasser ^n Hertbeutel Zekn*
WS CtfM. Von der Zerrelssung det Hersem und elfizelnec
riicile desselben. Mit Recht witd angenommeA« daPi ein ge«
uadesHers nur idurcb Einwirkung einer >(tis<emt heftigen Sus«
em OewaH zcrrelnen ktane. OaCi dua Hern Immef In den%
der Zusanuneniiehung berste, scbnint uns uMit g ins deis
brfabrupg gemäJb» wenigitani dfiiftea ieae PiUo eine Aufttibe
li;8 Kreysig^über die Krankheilen des HeaeM*
iric machen , wo man den BSb anf der avstern Fläch« gröm^
IjMid als auf Her innern
, Dritter AbschnUt, ZweUe AhtJudang, Kotoiögisdi • ^a^Mh
itifche Beleuchtung der organifcfaen Krankheiten det Henens,
Erstes CagtiieL Ueber di# ZufaU« und Unterscheid ongsmerkiiii]!
der V«rdi)^l(iin|;« Verdünnung und Mürbheit der Herzsobüaiu,
Zweites 'Capitd. Uebef dSe Zuratle und Unterschfädungsmeftni^
le dtsr ErAei erung der Heraböhlen. Hier werden imbesoadeie
abgehend. a) die Erweiterung des gaoaen Heraent oder ilkr
' Herfthöblr-D, wobei die Starke der Wende entweder reell ti^e^
nommen» oder wenigstem im VerhlHnifs der Streckung nicitf
irerloren hat. h) Die Erweiterung des ganxen Herseos oderiU
1^ Hc-rshöblen mit Verdünnung der Winde« c ) Die &r«ifiie-
xung einer einzelnen Hershalfle oder Höhlet nad zwar a)£r«
Weiterung mit Verdünnung der Wände im rechten Herzen. ß)F.r«
weiterang mit Verdünnung; der Wände im linken Herzen; y Er-
weiterung mit Verdickung der Wände im linken Herzen; i)Er»
weileruug mit Verdickung der Wände im rechten Herzen. d)h^
Weiterung mit Verdickung der einen und Verdiinnung der ai«
dem Hälfte, e) Erweiterung des Herzens in Verbind ng mit
detiiSf'ibfn Leiden des Anfanges der /lorta. Drittes Capitd. lie-
ber die Zufalle und Unterscheidungsmerkmale des Sdckförmi-
I g^n Aneurysma der Bnistaoria* Viertes CapiteL Ueber die £r.
* kenntnils der Ver ärtungen und Verknöcherunaen im Herten^
im Allgemeinen. Fünftes CapiteL Ueber Hi*? Zufälle und Ld*
terscheidungsmerkiiiale der Verhärtungen der Kranzarterien d^»
Herzens, nebst Untersuchungen der Krankiieit, welche man
gina pectoris genannt hat Oflinliar dasBe^te, whs bither öbtt
'j^^;. diese Krankheit geschrieben worden ist. De^ Verf. kritische Ufl-
i.ffti tersuchungen lehren um dariibjr folgendes; Das, wes die otf-j
Uscheil Schriftsteller mit diesem Namen zuerst bezeichnet l»*
beu, ist eine chromscfaei in periodischen Anfallen ^^iftMiiHl
l^rankheit des Herient. Heherdeh und FothergiU hol^n uottt
4ieteiti Memeo Falle von verscbiedenaitigen Herztehlem bescbnt«
hen, unter andern auch eolche, wek^in Erweiterung dar ita'
hehleil mitr Verdünnung oder Ausartung der Herxsvbsitfin (SSh
(|ruAdat».wareii; schärfer hat diese Krankheit H^ickmwut bezeich>
net-^ and Pmy «ehr gründlich nachge^ieiiett, dwifi *dle ^idM
Form derselbe« jvon Vei^nöcheruag der Kienaanedca heirik^
xe. Mehrere en^lkchjb und deiittche Aerate haben ein AMuMil
w^at von Gicht abh^nj^t, damit verwechs^, nll^ hie Mbca
zum i hell audi: ganz srfEunhar Falle von' wirküoiwii HeNle-
den ilaan gerechnet » die von Oicbf dbhiengen, dam'-Ston*
nur* n^cht gehörig evkanhneiu Et giehi dber mmüx gewIHad^
, namiichi ua^ wüklich eiilaünduohe ZucäUMe dmiiittetta^ ^
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Kreysig aber (3ie Erankheiieii des HenM^» t\7g
✓
theib auf 6icht beruhen « tbeils von andern Veranlassungen eni-*
Heben können« deren Zufälle dem Bilde der Bruslbräane seht
ahnlich sehen, und welche wohl erknnnt und unterschieden
v-erden müfsen. Der Antheil der Gicht an Erzeugung vott
Herzkrankheiten ist zweifach: einmal, in so ferne sie in dea
Gebilden des Herzens selbst ihren kritischen Socretionsprozcft
aufzuschlagen droht, und diese Gebilde in den Zustand von ei-
ner mehr oder weniger starken entzündlichen Reizung. ver>etzt*
Denn in so fern sie in den Hauten dieses Organ*», durch Ab-
Scheidung von KalkstofT eine Metamorphose bewirkt* un«l so
Momsnte zu chronischen Leiden erzeugt, deren sinnliche Aeus-
«erungen in verschiedenen Modiiicalionen hervortreten, je nach-*'
dem die Kranzarterien, oder die Klappen u. <, w, jene Umwand-
lung in Verhärtung erfahren haben. Sechstes CapiteL UebeC
die Zufalle und Unterscheidungsmerkmale der Verknöcherun^ert
der Herzsuhstanz einer ganzen Hohle. Siebentes CapUeL Uebt'r
die Zufälle u. Unterscheidungsmerkmale der Hemmungen del
Blulfortgangs durch die Herzöffnungen und grossen Gefäl's-
stärame, vvegen Verengerung derselben oder Klappenfehler, u*
zwar fl^ Verengerung der linken venösen Herzmündung, bj (\et
arteriellen Herzpffnung an der Aorta , c) der rechten venösen
Herzmündung, rfjder rechten arteriellen Herzmündung« Ach'*
tes CapiteL üeber die Zufälle und Unterscheidungsmerkmale
der Erweiterung oder der unvollkommenen Schliessung; der Com-«
munications^Oeffnungen des Herzens. Neuntes CapiteL Uebatf
die Uuterscheidungsoierkmale der Verwachsung des Henbea««
tels mit dem Herzeri. Als eines der wichtigsten Zeichen wird
hier angeführt, dafs wenn man die Brust entblöfst und die fla«
che Hand auf den untersten Theil d«n«ii>en in der Gageml dai ,
Zwergfclls anlegt, man» zumal wenn man den Kranken etnigd \
lAdle schnell das Zimmer auf« und abgaben lälst« ^ntn befü'
ien Stöfs oder ein Gefühl bekommt, als ob gewaltsam an dem
Iwergfell gerissen werde. Bei der Betrachtung des Thorax be« \
merkt i^in zugleich, dafs derselbe nicht nur bcvl }ediBr Systole ^
des Herzens gewaltsam ^tschüttert, und gleichsam aufwärts ge-*
schnellt wirdi sondern man bemetkt auch gleichzeitig allemal
eine Veiii^fung unter den Hibben der linken Seite entstehen«
eeiohsam ein Loch hineinfallen. Zehnte» Ci^tL lieber dkl
n ters che idangtlnerK male von Gesc^iwulsten am .Merzbeutel tu
an dem Hetzen« Eilftes CtgtütL Vap den Zeichen und Untet'«
icheidutigsmerkmalen der Wassersucht des Heizbeutela« Die
iieUeoförmiiien Bewegnngen bei dieser Krankheit , wie sie Se«
9ac und CorHsart angeben, bat ReCb In i^em Falle, «ro nach
demTode eine sehr bedei|tendeWasseransammiMig in dem Hfe;^'*
Digitizoa by Cj».
I igo Kreysig über die Krankheiten des Herzens.
fdilage Nvahraenominen. Sie fühlten «ich ganz so, wie wena
man »eine Hand ai. feine zum Tiaeii inil Wasser anoefiüUe RU-
$e Itgt, und dabei die^e hin und her bewegt In eben diesem
Fall«? ^^tnde auch die Aufgedunseiiheit des Ge<ich s bemerkt.
Zwölftes CapiteL Prognose Her urganischen Krankh^^iien d. H.
So wenig wir unseren Lesein ans dieser, der Diagno<e o«
Prognose der organischen Herzkrankheil g«i widmeten, Abth^i.
lung haben miubeiten können, weil es die engen Glänzen die-
ftr Anzeigen nicht i^estatten i so reich ist sie au treiliichen
Bemerkungen, Winken für die Praxis u s. w. , und besoodert
}fiogf re Aerste können sich daraus die reichste Beiehr nng vei-
Ijprechen.
Drille AbtheilungJ Von der Heilmethode der organischen
Krankheiten des Herzens. Erstes Capüei ü^'ber die Verhütang
organischer Krankheiten des Herzens. Zweites Capitel. Ucbec
die Gritndsfftze» welche den Arzt bei dar Behandlung -des org^«
lachen Krankheiten des H. vorzugsweise leiten mütsen« Drit'
H$ Cüfitel Uebcr die Gränzan das Einflusses der Natur n&d
Kttni^t auf die Rückbildung organischer Fehler« ' Goldene, fut
den Heiikünstier wahrhaft ermutbigende Worte, die bat den
leider^ nur an sehr eingetirorzehen Wahne, als seien abnoraia
Veränderungen der Mischung und des Gewebe» der organuchen
8<bitanz «owohl derNalok aif der Kunst unbezwingbar, nicht
genug beherzifft werden können! Vmtts Capitel. Von der all*
gemeinen Heilnaelhod* dar organischen Krankheiten des Herz.
Handelt ins l^esondere t. von der .Leban^prdnung und Diit{
u. von den Blutausleeningen. »Sie sind bei HerzfeUern hAvBg
das einzige fiettungs mittel» sie sind noch öfter das wichtigste
Mittel t' um die ZnuAhme dieser Fehler «n bindern, and dasLe*
ben mögücbit lange bei dem er^ri^icbsten' Befinden za eriud-
. Mit Yietleicbt auch die Badingüng, unter welcher die Nater
sttweikn einen organiseben Fehler zurfickzubilddn oder Ihn we-
niger schidlich für das Leben zu machen in den Stand gesatit'
wird.« 5» Von dem Gebrauch der AbfuhrmitteL a. Von den
Insseren Abkltongftniitteln; 5.Ton den stärkenden Mittdn, Yor-
afiglich den Eisenmittelo und dem Alaun; 6, Von den Btftlera
des rothen l<lngerhutesv de<«ra grossen KrSfteh.'in Hefzfciank-
heiten auch dar Verft das Wort redet. Mit vielem Scbarfrinn
tticbt er darsttthun , dafs dieses Mittel nicht deprimitund auf
das GefaliMystem , sundern als Krregungs. und die Boergie im*
salben vermehrende^ Mittet wirke. 7. Von der MesbAe des
ydUdm und jUkeriinL Diese , in Terscbiedener Bücksicht fite
iitt beachtende Methode besteht Insbesondere darin, dab naan
die KrMtifcanv wenn sie nur nicht schon wäh'rhafi endoriHleidiidf
40 Tüße ungeiahfi gana iiufiatta bleiben iasien, «inen biiimi
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' Kreysig über die Krankheiten des Hcrzeni.^t iSi
Aderlaiie vorauf tchicko» ferner Klysiiere und Enthaliong rem
Weine, und nur so viel Speise und Getränke erUube, aU zur
EliiaUaiig des Lebens dringend nöthig ist; daher dieselbep ab^ '
uiegp und in 5 bit 4 Portionen für den Tag theile^ damit nur
lehr wenig NahrnngsstolT auf einmal in das Blut komme und
die Gefälle nur vrenig reitzen könne* Man kann da^^i auch •
Mittel geben t welche auf dat ^nse Bhit oder auf einen Be«.
tiandtheil detfdben wirken . oder »tatt aller Mittel die' JMilchr
diit anordnen. Et laCit ticb wohl annehmen;» dab diete
Methode auch noch tfadurch nütalicb werden müstet dafi sie
M Mangel an ernShrender Lymphe die Thadg^leit ^et dn- '
•tagenden Geflm mehr auf die fiintaugung und Ruckkildung
dei eigenen organischen Sioffei leite and eben dadorgb di^ .
kranktiafte Metamorphose b'Adere und rückgängig machen
FSa^tes CapUd. Von dei^'hosondern Hdlmethode der organischen
Krankheiten d« H. Ilster jiftikeL Behandlung der organitchen
Fehler d. H, in der Hinsicht der vvesenf liebsten VerschWen* •
heiten deiselben. a.) Behandlung der Verdickung d^r Herz*
Substanz; b.) Hehancilun^ der Verdünnung der HerzsubManz;
%) Behandlung der Mürbheit der Herz«iib$tanz; </.J Beband*
ung des SHckfönriigpn Aneurysma; e.) Behandlung der Ver-
.drtungen der Herzsubstanz. Zweiter ArtilcL Behandlung der
)rganischen Herzfehler in Hinsicht ihrer Verbindung und Ver-
\itkeluDg mit andern Krankheiten, in«;besondere mit Lustseuche,
}icht, primären Krank heittn de* Unterleibef, der Liirgen und
les Nervensystems. Dritter Artikel. Behandlung der organischen
-Icrzfehler in Hinsicht ihrer Stadien oder d©r Folgenübfel, so
vie der wichtigsten Symptome derselben. Vierter Artikel, Be»
mdlung der organischen Krankheiten d* H. in Hin«sicht der
)n dem Verf. aufgestellten verschiedenen Arten tind Formen
erselben; a.) Behandlung der Erweiterungen der Herzhöhlen;
.) Behandlung der Verknöcherungen der Kranzschlagadern od^r
mt wahren Brustbräune; c.) Behandlung der Varknöcherungtn
er Wände des H,; d.) Behandlung der Verengerung der Herz-
iQlidungen; e.) Behandlungen der Verwachsungen des Hcrz-
eiitels ; / ) Behandlung der Wassersucht des Herzbeutels;
,) Geschwülste und Auiwiichia an dem. Ha^heuta) und auf
er Obeirfläche des Herzcni«
ymter Abschnitte Die mechanifcben Krankheiten des Her-
^QO« JSr/le Ahtheilufifr, Ueber angeborne Fehler im .Qane des
ierxena und deren krankmachenden Einfluf«, besonderß ühor
le ^lansucht« a.J Oang vnd Zufallo der Blausucht aus ango
traten BKl4^ngsfehiern. Eine gedrängte aber vollständig« Be*
luiilinni^ dieaer fldarkvürdigen Krankheit» nach e|||qiap und
V
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liSa Krepig über die Krankheiten des lleczeDs«
trmd*m ' jEifahrungen« B.J^ tlntextcbeidong der Blamacht aoi
,9PgeborAen ^Fehlern det Httfxent, Von der ««t Fehieni d«i Lau"
gen 4ierrnhreQd«n. <r,J Uebev du.CantulverbalUiUs det äuge»
Jörnen Bildungsfehbr det Hemn« den Ertcheinimgen de& ;
04l>en/ 'iBt wird durch trifflige Gründe gc^el^l» daft der £iii«|
iluXb, denaogeborne Hertfehler auf die VitaUtät das Heuern |
•rJbsT. üi]id auf det Synani der Arterien und Venen» (durcb
BückwirKung der Folgen d^r geitorten Circiüatien duivh 4«:
Herz). haben niüf«en» bei der Er^euguDA des ZnfilUe der Blaii>|
fucht ^icfe taQcii weit wichtigere RoUe tjaelen alt ihr Piedod^l
dib fehlerhafte Blutmi'qhuiEig» uod daft wir nur durch gliche
Bjsrück<»ichiigung der er^teren zu einer befriedigenden Binticiit
des Zus4'mineiih<iii|;es all^r die Ulautuchl begleitenden UDitüui4t
vin^'i^ufäfte mit des be| ihr zu Grunde liegenden angeboroet
tehievu gelangen kennen» «f.J Üeber 'die Folgen der Yefichiiei«
aiing dei- eirunden l^chei uiid det botailitchenG'anfet in dtn
Fötut. Ueber die WiedeteröiTnung des ovalen t^het» odec
auch u'ber 4ie widernatürliche Bildung einer Oeifnung zwitcb9&|
beiden Herzkammern wahrend det Leben». /.J Von dem tJt*|
1ier|;ari§e des Blutes aut dem linken Herzen in das rechte» ^
offener Cemmnnication zwischen beiden. g.J Ueber die Bt-
haodiung der Bliusucht .aus angebornen Bildungsfehlern 4ei|
V!^rzeu\ Zweite Ahtheilung, Ueber fehlerhafte Verhältniita dttj
% Jjesonderi iibei[ die Viirdräogung d^sselba
. ^u| sipiner t,M;^*», . .
Den (ivittfn Tfieil dieses schätzharpn Werkes füllen xoa:
|[röisicn Xl»t;il Falle won Herzkrankheiten^ zum Theil von deffi
Verf. «el|)<ft beobacntet und beschrieben, zum 1 heil ihm toc
f'reundefi aiiigetheiU. Sie sind eine h^^rrüche Zugabe zum Teit«
Vnd CS bev>ahrt sich darin insbeiondere der scharfe Deolwcb-
tiing<aeist und das tiefe Eindringen desselben in die Diagno^
vnd Prognose dieser Krankheiten, wodurch es ihm nur möghc^
\vard,.(i(i6 wiraiieh zu leisten» wat er leiüeieb
Angehängt 'tind n^cd tnehVere gehaltr^^Ue Zotitie t» ei»
^elfl^A Cepiteln det Werket^, alt: die Physiologie des Kro^laob
lief relTend • wobei insbesondere Caäoi$, Trev^anußf PkSlff
und Porres Ansichten mi(^etheUt und gewürdigt werden; ib^
die Wientigkeh der idiaern Membran der BlnlgeiSite; fiber o-
Dige vi^bfige und baufig vorkommend« Veranlistu)iigen an Hfi»
krankheiten ; über die &iagnote^dernerAlraokheiMis übefEi^
^ aündung det Herzens ü|ier die Entztadobg der Arterien w
Venetfriiber den Zustand der BlutgefiLsee bä der Waitefichc«
von d^didPlisiB 'toller Hönde; noch*etwat Aber die Braftbiftü*«
tber dai An^urytu^ai betonderi dec ficnataone; fibet dieSbr
t
Nainrlehra von W. . W« Eckerle. 1 183
flicht. Das Ganze fchliellit ein rollttandiges Sath- und Na-
uen - Kegittec
Hohnhaum,
Üllsrlrhre mit Rücksicht nuF die iiuf Unkunde dcr^Hben entstehenden
Volksiriih'imcr. Für den Scliul - und Selbstunterricht, und f«ur Volns«
i^iirer bearbt;itet von W. Ecklrle, Prufessor am Lyct um zu
KiitUdL Mit svrei Tafeln AbbilduiK^n In Steindruck. Heidclb*.iu
Speyer M A. Oswald iSse. VI u. 26i S a Fr* i fl. 48 1»
E.ne eigentliche Critik dieser inländischen Schrift mitzuthei*
(1 erliubu'n die Gesetze unseres Uierärifchen Insiitutei nicht,
Ref. begnügt sich daher mit ein»^T blossen Anzeige. Das
fVerk ist, wie der Titel besagt, ein niiiidor ausführliches als
ielrr.ehr praktischen Nutzen bezweckendes Handbuch der Na-
urichre, worin die einztinen Lehren in der gevNÖhnlichen Ord-
lun^ abgehandelt sind. Nach einer kurzen Emleilnn^; giebt
I r Verf. zuerst die Feststellung der Beantld von den ailgeuiei-
!"n Eigenschaften und den relativen BescJiuffr-nht'iteii der Ma-
cne und d. r Körper überhaupt nach der neueren atoniictisciien
Ansicht, d un die Eieii^ente der Statik und Mci lianik fester,
tü«8iger und expansibeler Körper, nebu der Lehre vom Schalle,
U zunuchst sich hieran schliessend« in getrennten, besondert
iberschri ebenen Abschnitten» Es folgt hierauf eine Uebersicbt
er einfdchieii Bestand theilu der Körper und der Gasarten» dann
' Lehren vom Lichte, von der Wärme» der Eleuiricität n^bst
'ülvauismus. vnd vom Magnetismus« O hngef ehr das letzte Di it«
tieil des ganzen Werks ist den Betrachtungen über das VYeit«
bände, der physischen Geographie und Meteorologie gewidmet^
Jnbescbadet der Gründlichkeit suclit der Verf. seinem^ auf dem
ritel gegebenen Versprechen' gern äfs stets populär schreiben;
ber das Wesentlichste, wodurch sich das Buch von den vielen
ndern Coaipendien unterscheidet, Iii das Bestreben^ durch eine
ichtige Ansicht der .Erscheinengen nnd besetze der Natur den
lelen, vorzüglich unter dem ViAke herrschenden olergliuhigen
deen und Vorortheilen su begegnen f weiche deswegen bei je«
er Oelegenhait heryorgehol^eni aufgedeckt und widerlegt tind^
lit dner Hind^utung auf die, durch die Betrachtu^ig der Na*
iir dch von selbst aufdringende Verehnbg Ihres ellweisen
chöfdPert und Regieren« Angehängt ist eine, verhaltoifimässig
ehr ausführliche Angahe der brauchbarsten l*ehrl>ücher dec
^hjfuk und Mn Register Enr ErMchternng des Oebraa^^hs,
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I
1184 Serapions« BciUfr. 7011 Hoffamuu Bd. IV» ^1
tk Sm^9«it«ßni4fr. Gfcaminelte Enckhlunfeto nod M'«hrchen. Wmm
fBtgehcn von K. F. A HopfmaMN Vierter Baod. Berlin l82u Oft.
druckt nnd vtrlei^ bei G.ftcimcr. 587 S« in 8. (VeigLHft. uS.9^ä
9 Ktülr, la ggr.
Wir fahren fott, wl« won im drei «rtfaii, so yon dem vtert«
B«ode die«6ft anrnhenden WarkM, dat biemiil gatchlomn m
ein« kfiti-clie Anzeige in uniem Jahrbocbern mitintbeiUw
Sith0nt€r jUsekniit* Die Preonde lialiett'tich ati einen Im
ben Herb*tali^'fe bei Tbeoder Tersammelt. Die Unteirciioa
begioot diefdiual mit einem Oe5präche fiber daa Wettet aal
die Gespräche über die Witterung» und überhenpt das Taleol
der geeeilsciuiftUclieil Rede und Unterhaltung; bie endlich äi
Freunde, die» «elbft eb gute Getelbcbafter unter einender, nkM|
allein zu ^prechen, sondern eecb zu bören, ja Vorlesungen ae»;
^ptrr anzuhören verbuchen, Ottmarn erinunttrny ihnen seinti
Novelle, worin der berühmte dichterische Maler Ssilvator Rosaj
dl Hii fptr<lle ?piele, nicht tänn^r vorzuenthalten. So liertl
denn dieser seine Dichtung: Signor Formica, über^chrieheo.
0^-207. — E-« int dief^ eine uahrhafi leK.he ErfinduDg, er*
götzÜLh durch vielfach überiüsthende Scenen, unter denen wir
Mar auf diejenigen hinweisen, v\o, S. , der zum Gesänge «ich
TO; bereitend • Ahe »sich auf die Fufsspitzen erhebt, die Arme
ausbreitet, die Augin zudrückt, dal«: er ganz einein HrKo zl
▼erbleichen, der <ich zum Krähen rüstet;« — oder wo die bti-'
den P.mqudlen mit einuuder, der eine auf der Bühne, der anch«
unter den Zuschauern, aft?iren; ^ oder wo da* durrh die N'a-I
men «rhon hinlsneli<^h bezeichnete Kleeblatt: der Signor Pü'\
qtuxU Capuzzi di Smi^aliaß der Pvrnmidendoctor Signor Spl^'i
üiano jiccoramhoni un«l der Zwerg Pittchinaccio , denen al» wor»
dig»ir Duner Mickele r)l^t, die schöne Marianna ins Theatei b^
gleiten KU zwei lebendig gt^zeichnete Figuren stehen aber voc
allem die beiden M^ler da, und dofs in dem PasauartUo Siptf
Fwmica mit »einer «Schauer erweckenden geheimnilsvoHea Black
eben Salvator Rosa Teiborgen tevn, ahndet der verstandige Le*
ier bald, auch bevor dieser die Maske von sich wirft. Indasief
eine Novelle in dem Sinne» wie die berühmten Bnäblongti
Bocc<iCcio*s, i«t diete Dichtung nennoch nicht, obgleich jenef'
ihnlich in den Listen, womit der verliebte Alte bekämpft wiH
und in dem Mifsgetcbicke dieses letiiern» anch ia den hio&
gen Prügelanstheilungen . welche, vorkommen* Bt wal et lim
nicht der leichtfertige itallünitche Witz» t pndem aus dv Hoomt
des Yetfisser% der Phantasie «Stäcke^ mit ^ner groniai BaifiH'
ans dem Gehirne des heiligen Serapion. —
Der reiche komische Stoff In diöser Dichtung ahdf fiM
die Freoade überhaupt auf das LusUpiel, and van dMbia'
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Serapions -Brüder Von Hoffmanii* Bi. TVf i i8S
!ie|Tragödie, wobei sich denn das Tiespräch in dem, was Tlieo-
lor über einen neuern Irakischen Dichter sagt, »llerding^ aus
ien beschanlichen Räumen des Serapions - Klubs in ein dunk-
es Gebieth wendet, dessen Geheinuiisse nicht enthülh oder er-
lärt werden , und wenn der Lohpreiser jenes Dichters sich
>nz entwaifnet fühlte durch dessen Vorrede zu dem ^eistli.
bpn Schatispisle f die Mutter der Makkabäer; so liefert eben
ieses eeistliche Schauspiel »mehr als alle früheren Stücke des-
^Inen den beklagenswerthen Beweis, wie in dem Geiste des
)ichters in dem trüben Schimmer det blvligrothen Kreuzet —
\u er dreimal seinem Makkabäer erschemen läfst — sich im«
tiermehr alles verwirrt. Ob wir daher auch bei dem Lesen
üiiee Gespräch keines Wegs die Luil in iiAt fohlten wie ptt^
Dar «um nnruhig auf dpm Sessel zu regen» oder, wis Vinsent^
Af detten Rücklohne den Russischen Grenadier - Marscb zu
rammeln <S. 940.)» so empf^inden wir doch das ich wer zu be*
Wmpfende Verlangen, schnell üb^r diese Blätter liitiztteilen;
an tu der neu folgenden ßrzihiunj; Gvprians to gelangen^
selche dhenchrieben ist: Erseheüumgm. 9. ei3 bis 080. Diefs
tt denn freilich eine kurse, aber eine sehr anregtode Gescuichfet
iF^die alle Sehauer des nadl^ilichen Ausluges ans einer bela«
ttrlen Stadt in uüs weckt, und in dem greisen Bettler und
mm Mädchen die geheime List ahnden läfst, durch Mlche die
mgescUossenen mit dem sie umlagernden Feinde, ihnen selbst
■bewnbt. In eine Verderben bringende Zwiesprache gesetst
ittd: Ntir silllten eben die erläuternden Anmerkungen des Br* ^
ahlert dem Leser fiberlassen bleiben.
Der Serapions • Clubb schliefst endlich ziemlieh toll mit
iner Musik, welche den geführten Gesprächen und voran ge.
enden beiden Dichtungen tehr angemessen sind. In diesenl
anzen Abschnitte aber spukt mehr, als in einem andern, der
öttliche Wahnsinn det Schutzheiligen der Gesellschaft; und
enn man das Lachen als eine in Nichts verwandeile Erwar-
jng erklärt, so verhallt diefsmrJ die Serapions -Versammlung
dhr recht in einem unmässigen Gelächter. Achter Abschnittm
\t\ der nächsten Zusammenkunft beginnt Sylvester mit dem
'orleten seiner Erzählung: der Zusammenhang der Dinge, S« 395
i« 415, — Die beiden Freunde Ludwig und Euchar <teliei|
ier in dem grellsten Contraste einander gegenüber. Ob aber
leich der Erzähler voraus bemerkt, S. 204, dafs, was er alt
[1 dem Augenblicke sich begebend darstelle, eigentlich nur der
lahmen für ein Ereiguifs seyn soll, dat er aus einer grossen,
erhängnifsvollen Zeil herüber^eholt habe, to müssen wir doch
tien gestehen , dafs eben dieser Rahmen uns ungleich meht
ugesogen iiaty dis die davon umfaftte Geschichie. denn in die«'
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Ii86 'Serapions- Brüder von Hoffmanu. Bd; IV.'
sen Scenen glänzt der Verfafser auch hier in dem volleren
Lichte seiner G »be, die Thorheiien der vorneliuiern GeselUchifi,
aufzufahren und, wenn auch in etwas fratzenhiiften Bildern,
an^chnulich darziMtellen. So sind der tdnzende Graf VVahhtr
Pack und sein Herr Corhenill g>^nz köstliche Puppcu auf ^ta
grossen Manunelien - 1 heater der glmzend^n Welt, und Ludj
wig die lebLMidii^ uniher wand: lade Oeckenhafii^keit mit alicj
uniiiännlirlien Söhuäche bis zu seiner Erhebung in den ZqJ
saniinen^iang der Dme^e « Auch wird Rmanuelc st hr gp«ch
eingellochlen, Dn^»{^eo, wa iiUes in Eucbar's verhäD^nifNvi.;.
1er Ge^chichic sicli v»»reini: Krie^, Verwunduni», unierirdisc:»
G fängnifs huimc Verbrüderung, Kampf, neue Wunden, Ke
tung eines st liönen Kinde«;, und endliche Verlobung mit dt-:
selben und nun schneller Gl joks\ve«;hsel , weicher den Eil
xnüthigen lülinl, sind Ereignisse, wie wir sie in hundert Rö
inanen zusammen gereihet sehen. Auch ahndet man sogleiJ
daf«; Eiichar nur v«'rrei5*i nm als Ed^jar zu erscheinen und4l
scijone Mi{>non als Donna Einanuele Marchez mit sich zu bnaj
gen. Daher wir denn nur dem Rahmen, nicht der Geschicill
dai f^ob des Serapiontischen criheilen, auch in Hinsicht
aufgefafsten volkslhümlichcn Momente in das Unheil derPreun:«
nicht einsuinmcn. Denn wir sehen minder das Ringen M
Spanischen Volkes wä irend einer grossen Kata*>irophe, als tli
Schicksale eines Fremden unter demselben dargesieill. ^
Dic^e Kunst der Dichter aber, das geschi( htiich Wahr: I
ihrer Dar^u llung ^aufzufassen, führet die Unterredung der Freue J
auf die beiden Englischen Dichter Waliher Scott und LoJ
Byron, und ron dem Vampyr dieses letztem auf den Vanif»!
lismus und dat; Gräfsliche und Entsetzliche in Dichtungen iJ^Hl
hiupt. Hierdurch wird Cyprian veranlaf^t, die Gefchichte
der todihieichcn alten Baronesse und ihrem Verhältnisse^
dem »verruchten Scharfrichterknecht,« $q wie von deren sSI
Her Tochter ui:d ihrer Vermählung mit dem Grafen Hyp^^-I
2u erzählen Es ist di.Ts eine grälsliche Composilion, dit .1
lerdings ..Wen Vnmpyriimus weil hinter sich zurück lif«it vi
Wozu deiJi Verfa«iser eine Geschichte aus »Tausend und
Nachte zur Anregung mag gedient hahen , wo auch eine W
vorkommt, die mehr, als ein einziges Körnchen Keis bei ^
Mahlzeit nicht verzehrt und als ihr Gatte das Geheimnifs i: :
gräf liehen Sättigung entdeckt» denselhnn in einen Hund
vvandeit, d für ^^ber später selbst, ah «chwarzes Fferd von
gespornt wird. Hier gar f 'hrt aber diese Gule, wie tnne H\a
dem Gr.ifen mit ihren Zähnen nach der Brust, und mit ihre
Tode und seinem Wahnsinne schliefet das Stück. Es ist eiis
Von denjenigen, worin, wie in einigen andern des V^erfasse:
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Serapions •Brüder von Hoffmann. Bd. IV. 1187
hr moralischen Gefühle und aller göttlichen TTuth zum Trotze
ne HöUen^ewalt plötzlich den Menschen erf.ifst, und in alles
r.iuen hinab reifst. Es wird hier nicht nur dds physisch--^
ndern auch das moralisch Ekelhafie — das Verzehren des
fen^chenfleisches und das ehebreclierische Verhältnifs der MuU
r zum Henkersknecht, und der teuflische Hohn, womit sie •
m ihre Tochter opfern mochte, und danu ihr Verrath
^uiselben — dargestellt; und obgleich wir dem Grauenhafien
^iaes Weges abhold sind, so glauben wir doch, dafs die<;es da
ine Schranken finden mufs, wo nicht mehr eine höhere mo-
uische Kraft in dem Menschen dasselbe zu bewältigen ver«
>a^, und müssen daher diese ganze Geschichte eine aJDScheu«
che, diaboli<:che Erfindung nennen.
Doch man vcrgifst hald diesen furchtbaren, bis zum Wi-
erüchen gräfslichen Spuk über dein Anmuthigen in der fol-
•nden Erzählung, welche Vinzenz vorliefet und die über<;chrie«
cn ist: »die Königsbraut. Ein nach der Nntitr entworjenes Mähr^
5,461.-^585. Hier funkelt yvieder alle ergötzliche Laune
nd echte Possenhaftigkeit und das rein Kölnische tritt ebea
I dem Spiele mit Nichts, in den Gebilden hervor, die weiter
einem Zwecke dienen sollen, als dafs der Leser seine Lust
aran habe, worauf sie dann ganz bescheiden wieder in der
etchifti^keit des nüchternen, verständigen Lebens verschwin«
en. Gar hetrlich aber ipielet die dreifache Thorheit in dam
itrologischen Daphul von Zabelthau, in dessen Tochter Anna
od ihrer Vermäiliing mit dem Gnomen - Barone Pot phyrio
»n Ockcrodastes, genannt Garduantpitz, der sich dann alt
nemen^ König Da«cut Garota der^rste, enthüllt» tmd an d#iai
oetitcheu Studenten Amandus von Ilebalsiern» von denen je^
och die letztere« die poetische, die gewalkigste ist, 10 dalt sie
Ibst die beiden andern zum Verstummen liringt, und selbst
A ihrer Heilung erst des kräftigeren Schlaget mit dem Spätes
>r dat Gehirnbehältnifs bedarf.
So treten wir den durch detten dunkelste Grüfte in die
eilen Voxhöfe des Serapion - Bauep wieder heraus, ohne llAlt
ef. jnrenigttenr (S. 5B5) von »Sinneversvirrendem Kopfschmerze
ier Fleheranfallea etwas empfanden* Auf eine glückliche
ITelie tchlief st gerade die Königsbraut, «die ohne einen verwiin«
enden Steche! not Brgötdlohkeit durbieteti« die Reihe der $pm
ipiaBtifcben Bilder» die» originell in Farbe nvA £rJBnd«ng^
Iii dem r^htlen Witie, dem ^ückhchsten. Hemore« ^ioec
dnePs oft tchn^deoden Ir^ie, e^nen lief dringenden Welt*
Hell d^ Scbwi^ng einer Phanlatiet die» wenn lie einmal ihre
liigel ausgebreitet! frei.^ber alle hüume tSch erhebt, und alle
le Scheuer veseinaoi womit eine dnakergeheimniftvoUe' Hecht
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iI88 Schmito JateinUhhe Spnchlekrt»
in Her Tiefe aller PTatureii waltet; so nmn dm gen'u]
IVIakr das Grelle und Uebertrittb«*Qe , Umerrle und FrattenJi
te, vo wie d]e all zn grosse Bejahe dei Wahnsinm teinesSchn
heiligten, wodurch hier und da «eine Figuren enut«lU «inH, g<
T^rzeiht. Und so werden alle, welche ohne einen pärniich i
•tern Sinn mit un« den Ver^antoiluoi^en de^ SerapioLs • Klub
un<;ichtbnr beigewohnt haben, in Theodors Unheil einsti
men . wenn er an dem Schlüsse von den Unterbaltua^eo
Freunde la^t:
»Frei überHes^en wir uns dem Spiele unserer Laune, «i
Eingebungen unserer Phantasie. Jeder sprach, wie es ihm
dem Innersten recht aufgefangen war, ohne seine Gpdanli
für etwa« ganz Besonderes und Ausserordenf lichas zu halten öd
dafür ausgeben zu wollen, wohl wissend, daf«; Ha«; rrsreßp^fio
Hilft alles Dichten* und Trachtens eben jene genjächiicht Ai
•prnchlosigkeit ist, die allein das Herz au erwärmen» deaOf
ffohltiioend anaUregen yermag.«
Kene latcin?$c>ie Sprachlehre nach einer leichten und faf^l
Metliode mit zweckmassisren cKnitschcn Aufgaben zum üebfrsetxca
zwei Theilen vorza^lich für Studierende» die ik> iajg
jiitiben Styl üben wolleo, von Dr. 8« Schmitz« Leiwer dir rM
»Me und der Pbiloloxie an der Umvercit4t xe GdttiafeB. G^ttifl
• bei. Rod. Oeuerlkh i8io» Oer ctü» Xbeil bil ic^ 8* der stnial
le 8» t 'lL ta ar* ]
Diese '^pTachlehre heifat ifiitReclitttne oene, dann aba Itii
aaiue und abenteuerliche Anordnung iit «m socli Icltl^
gekommen, eben to keine» in der lo eiel nltln •<Mitf J|
xnan erwartet, und wo so aelttama Dinge itünden, die j
nicht erwartet. Wir können ans öbrigent alias UlÜMlb i|
diese neue Giamrxiatik enthalten» wenn wir untern LeiM||
treu referirun, xvas und in welcher Ordnung sie dieGe^emUj
de auf diesi n 177 Sei'cn erhallen. S. 9 fangt die GraBMa.^j|
einer kurzen Einleitun»? über die Au«spra'-h , die RedUKM
billig unrt die Hrosüd!« 1 teinischer Wörter t.n. Das Ist aaTH
abgcthan Sf>llte flas Buch nicht h»'i*spn : der gesehmnie
ner oder die Kunst in weniger als %4 Stunden Latein zu UrHcn*^
Da v\ird uniei Hmlerin ^felehrt , nitin letum ni^t wie ietm
aprochen, wclchos den Studierenden sauer ankommen niöctite A
Emer Abschnitt. V.m Artikel und der Deklination. ^
sie Deklination ist us. Gen. *; die zweite a, Gen, ae; Hie dim
um^ Ceti, ii die vierte us^ Gt/u usi die fünfte «#^ Gm* ^
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S( hmit£ lateinische SprachUhre* 1189
hstt ist die sonttige dritte« Unter dieser werden anch die
irrer organon und lexicm angeführt , zwar gesagt • sie gehen -
bt Dach di«*ser Deklination , aber nicht angegeben, nach weU
r; deon die gewöhnliche Eintheilung- der Deklinationen ia ^
lern Sprachlehren und den Wörterhüchem nennt der Verf.
jeninnig und willkührlich , er sagt es sey nnriditig u« leh«
uft tt# und um sn einer Deklination xu rechnen. Wollen
: DUO gleich seine Eintheilung sucht mit |Äen vier Prädica«
lelegen» obwohl wir es könnten» so'mönen wir sie doch
Itnel Gründen nnnfits nennen; erstlich, weil tie der Schö^ %
giiadezu wieder yetiernen muTt ^ and sweitens weil et schon
{en der später nötbigen Vergleichnng der Griechischen Oiam«
tk mit der Lateinischen» die freiKch die meisten Lehrec
olieh vernachiassigeD , gar nicht angeht« Doch wir wolhen .
Hof referiren. S. 55 kommt schon die Lehre von der
«cu/io temporum, wo der Verf. unter andern sagt: in des
iönen) Redensart: crtu ßet, ut opus sit ßnitum folge das Per- *
um auf das Futurum. ' Nichts weniger! sit ist das Praesens,
I finitum adjectivisch zu nehmen. Von S. 56 an wird auf
S iien die Lehre von der Ueberselzung des deutschen da/s
tlhan, auf den folgenden j*/» Seiten die Lehre vom (syniac-
ben) Gebrauch des fnfinitivst der Supioe» Gerundien und
ticipien. S. 47 soll bei in doctis numcratur die Hrkposition
wechselt seyn. Vielleicht wäre also inter doctos das Eigent«
isl Nein ( Numerare ist wie ponere consiruirt« S. 51 erfahren
, dafs Soracte ein Femininum ist. Der Hr. Verf. hüte sich,
i Studierenden Vorlesungen über den Horatius zu halten, da-
Ut ihm Dicht das candidum Soracte vorrücken.' Nachdem bis
^9 die meisten Lehren der Composition und Comtru'ction
inischt mit Theilen der Etymologie (beides mit grossen Aus-
ungen , Lücken und Sprüngen) abgehandelt sind, kommt
hch enf dieser Se^ie: die S/nias auf Mfn Seiten. Sie ke^
Qt mit der Rangordnung der Wörter, wo wir denn $w 70
Seltsame Regel lernen: die Wörter müssen — so nahe als
tlich zusammen gestellt werden. S»7i erfahren wir, daf*; die*
Uechtdeuttche) i^edensai^t: se^ so gut und gieb mir d \9 Bucht
pit Uteini«ch heilst: sit tarn honus^ ui müä 4^9 lArum stall
'dhi Das gehört Alles snr Reneoirdnung Das sweite
«td, der Syntax handelt V09 den Pleonasmen. Nach d«B
udtson au schliessen» gieht -es im Lateinischen nur fuc
deutsche Pleonasmen, für die Lateiner nicht. Drittes Ca«
1 dcsr Syntax: von den Biliösen* Von $• 76 an kommen
ihxe. u Abhreviaturen, 5 Seiten ; . e. römi^cherK elender tSeita;
ileinkiche Svnoüima in lat tßtrsAus mmnvHalibus, wd auch
TecwaadtiaialliwÖitix iind die I^amea dtx Wände vorkom^
«
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llQO Scbmitz ktemkche Spracelel^e«
ne» , s Seiten. 4. Verrkonst Sdtsanief et und dMO^ld
Itt mit' Boch-oicht vorgekommeii« Sebv lakonlteh «i^ d^r Vt
Ton der $ehliif»\lbe det Hexemetert: di* lelsie Sylba oft kn
ah«r weniger edel.« Denn wieder: «Oll aber (man tnpplij
werden ou« einer Diphtong C^tcJ zwey (jc. Selben): sAtme — j
iia-r.« Kr wird also wohl in «elDem Horatiuf lesen: Name 1
rej nunc s\hH^^? Doch wir müCnen» wenn Zeh «nd PtJ
und wohl auch unsere Leter, ^idit um Schonung baten, \
^anze Capitel abschreiben, um dat Chaot recht darzustelk
Köstlich ist die Lehre von den Anapästen u, s. vv. In di^
xwci Seiten langen Verskunst ist doch noch Fiatz zu der Nd
igkeit, dafs e^ neben Her Elegie, dem Rpos, der Ode, der S
tvre C^^^J ""^ ^^"^ Drama auch noch eine Dichtungsart Dk
Ion giebt, die man uneigentlich Distichon nenne; und zu .
Notiz, was Goburtslagsgedicht, Hochzeitgedicht, Reisegedit^
Crabgedicht. Namenstagsgedicht etc. etc. auf lateinisch bei?«
S. d<) kommt endlich die Reihe an die Conjugationen , an
jioceoetc, welche« bei den regelmässigen bis S. abgethao
ffO dann das schon S. 92 und 95 anticipirte yerbiwi sum foli
O, die 1 ikonische Kürze des Vortrags macht, dals S. 1:
jhr Siudkünde aus den Worteh des Verf. schliessen mufs, jt-
gei lUtani mengezogen aus demj siem aus sim , und ibo das fe
ton eO/ tollte eigentlich iani heissen. Der zweite TheäderGni
inat&k tatbält anf 4 Bogen deutsche Aufsätze zum Ueberseti^
^ _ ^inen lateinischen Auf atz » dann 10 Begeht üi^
die Kumt m disputiren mit der tehr praktischen Anmerkoa
matt ktane auch Theset bei einer Dittertation hinten anfiidie
die mit dam Inhalte der Dissertation |;ar nicht in Verbbdn
Hebe»« Ani Schlu^<e folgt auf 1% äeit. ein Muster einer Di
Mutation €ber die Theiias non est Maiam ( sie), 0S&m
niellt aiia Cicaro« welcnSnn^dber der Satz: thesi <Mt.crfor«ij
vohi non 0St auod duißim, nicht auf die Rechnung su tcfard^
DiaDhidiftbler» die manchmal ftonlldbealMbmlü
hei führen, wqllea wir.ga» nicht rügen. — 4»a nUM *\
rigen geht hrrm, dalli vir diete neue Ommmiak A ij
verunglückten Venoch einer n^uen Methode crUlUwi ^
da sie an meihoditcber ünordnijng, UiiltlariMit ml ^
heit der Begriffe leidet, OÜ wir et gleich nickt But
erklären wollen , dafs auch nach diäter Spracfalefattt ein
ter Lehrer, vielleicht der Verl lelbtt, gut än^tetlklllai
Oedruckt brauchte sie aber auf ktinen IUI W| WeriattJ
denn überhaupt neue Grammatiken nur dann wUlkommen 1)^
ten können, ^^e^n sie mit solcher Gründlichkeit« wied3eai|
tlen Ssrachlehieo von Schneider and Zumpt^ abgeftTtt sit^
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4
&agge Vorschuld z. d. lat« Sprachunterricht. 1191
Ifichnle tu dem lateiniscben Spricluinterncht fnr Me ersten AnTiingery
I. ^on EHRF.Gorr Johann Elieser Bagge, Rector der lat. Raths.
I Svhulc zu CoUurg» Cobiiri; in der Aiirschen VerlagshoDdUing i82U
LMicoprcis tgu (27 krO X und 130 S. 8.
Kese Vorschule «oll auf eine zweckmässigere Wci«e, ak die
iljerigen Bücher der Art, dasjenige in sich vereinigen, was
tm Anfänger in der lateinischen Sprache noththut, nämlich
rammatih , F'ocabulärium und eine f^edra'ngle Sammlung lateinv» -.
kr J^älic für die erti« Uehung im Ueberietten. Auf das Ver-
im.t, neue Sachen vorgebracht Ett haben, verzichtet der Verf.;
if die Form letnes Buches kann daher einer Prüfung unter*
Olfen werden. Sie ist folgende*
Unter Vofaustetzung der Fertigkeit im T.e9ett beginnt dat
tich gleich mit (IJ der Lehre von der Wortbildung, Diese wird
I der von Bröder beobachteten Ordnung vorgetragen (nur dat
ap, von den Zahlwörtern ist» und dies mit Recht, hinter die
ronomina versetzt), unterscheidet sich aber zu ihrem VortheÜ
)ii andern Sprachlehren schon dadurch, dafs bei jedem Rede-
eil eine hinlängliche Anznhl zweckmässig gewählter Wörtct .
rf^egebtn wird, an welchen die gcltruten Formen bis zur töI* *
Festigkeit fortgeübt werden können.
Die Paradigmen der vier regelmiissigen Copjogationen lind
I Columnen auf zwei Seiten to einende; 0egjppl|ber gestelltf
ifs mit einem Blicke ihre Abweichunj^en von einander über-
baut werden können« Dadurch Mrijd dem Gedächtnisse gut
{THülfa gekommen* Die unregelmässigen Verba folgen mit .
inigen Ausnahmen wie hei Bröder auf - einander ; biUigerwti^
erscheint dabei novisse nichi«als eigenes Paradigma.
gedrängter Rfirze werden t^dann, auf. aiefal Vollen 5
iMun (iJ) die Begda |2ler «Sf«^ Vorgetragen« Ihre Ordnung
\i t« Regeln über die Zusammensetzung del jtd|ectlvs unS
iiliitiintl?s; s« Syntax der Casus, für sich, so wie in ihrer 2S|di^
iBflpmatsung mll andetta Redetbeileh ; 5. Syntax der Veeben,
S. 8^ endlich beginnt (III) die gut eingerichtete Samm^
^g kurzer lateinischer Sätze j wiederum in 3 /Hjchnilte getlieilt
\i\ gana nach der Heihenfolge der s^ntactischen Kegeln ge*
jlinet. ' *
uAls Haiiptvt>nüge des Ganzen shüssen hauptsächlich KUf*
:«llä angemerkt werden; Kürze in Ffissurg' der Re«
^la mit W^iassung aller für den Anfänger minder «lesentli«
lej^ Bestimmungen, >dle- fein Oedicshtnift nur beichifieren und
an äkm Arbeit unangenehm machen, ohne ihm vor der Han4
ivaa nfitten an können i Ordnung in defc aureckmlissigen Aom
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1 igi Bagge Tortdrab t» i. Ul SprachimMRiAli
elnanderreihuDg der verschiedenen bebandelten Materien. Dlf
ie i^t besonder» in dem ^yntactiscben TheiU auf eine so lob.
liehe Weise beobachtet, duis es einem schwer wird, die immr
noch so häufig gebraucht werdende Bröderische Grammitii
um nur eine der frühem zu nennen, damit zu verKleic&eq
wo m^n beinahe jedes Capitel und jeden Paragraphen in dir^
•em Theile, als am unrechten Orte stehend, änderst geordae
wünscht. Was den dritten Abschnitt insbesondere betriff, ä
bestehen die lateinischen -Sätze nur aus solchen VVörtem, In
wenigstens den primitivis und simplicA. nach, von dem ScbukQ
ehe er ans Üebersetzen kommt , schon in <ieni etymologiscbd
1 heile gelernt sind; mit Genauigkeit ist darauf geeclHei, <ii
keine Construction die der nothwendigen Ordnung nach M
vorangehende übersprinjre;' das Ganse endlich ist auf stete VVlj
derholnng bereclmet: Gesetze, die sich der Verl tot d« w
irbeitung des Büchleins selbst vorgeschrieben, weil ?od ilird
S'eoüQen Befolgung die Erreichung des Zsveckt einet soicbtq
luches Bum gtotien Theile abhängt Fügt man zu dem Ailed
lioch den ausseM billigen Preis, to bedenkt * man akhiiicl
lango, dat Buch ab ein Tor vielen teiner Brüder tich vortbeä
kafl* autielchliendet Scbulbncb tu enapÜBlileny das ohne Zeo<
fsl den es g^raücbendeii Sdinler in seinem FortschraUeft fi^
4eni ttttd gut Brhaltang des freudigen EiCsrs t dec iha iMpi
iUfiwge bdobtf 4as Malge bdtia|«a wifd^
Du erhabenste der Kttur und Kmt and der CidBlsls dnreb eise M
b9feea» Ksne datgestellt nnd sslislsft voft 8* 6».DiTTiUt *
Berlin iSai. 6 ggi.
Unter diesem etwas unbestimmten Titel erhalt man eins aei
der Aurora besonders abgedruckte, dürftige Höhenangalie ^
bekanntesten höchsten Berggipfel und einiger Kunstwerke« n'^
der grÖfsten durch Humboldt erstiegenen und durch G^^i^
sac im Luftballon ei reichten Hohe, mit einer sehr poetisches«
aber wenig belehrenden Einleitung auf drei Quartseiten,
ainex die an^egebeaen Höb^n xechl gut TOJCiiAnbdMMdia IvSi
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ * •
j ...
*
*
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•i« 76. Heidelberger
lahrbücher der Literatur.
f
I
ristan Ton Meister äotfrit voö Strafzburg, mit der Forts»^
t7un? de« Meisters Ulrith Von Tbnrheim« in.zwei Abtkcilun-
gen,heraus{;egebeii von E» VON Gi^OOTfi. Nebit ^ki^al Steiii<lrucl|
(vBil Schriiripnbcn)« BpfMmt M 6* ftclmer UCXIIT iiodi '
iiD tltes Dictit«ih^tfrk yon io grdiMn XJniang wie Ji^ftet (ge«
en 34.000 Verse), legt dem Herausgeber mincherlei Pflichten
uf, di er vielleicht eine zweite Ausgabe nicht erleben uird^
o er tein4 Versehen verhefsero könnt«, um so weniger, wenn
asselbe Werk zu gleicher Zeit ton einem indem Gelehrtert
rscheint, uie dier§ grade beim Tristan der Fall ist, den auch
. d. Hägen nächstens herausgeben wird. Bei dem reichea
ahalie der älteren teutschen Literatur ist freilich zu wüii-
:hen, dais von den noch nicht zahlreichen Arbeitern flicht
lehrere zugleich ihre Kräfte auf denselben Geigenstand ver-
enden sollten, allein darüber läfst sich nichts vorschreiben^
nd Jeder, dem es um die Förderung der ehrwürdigen Sacho
rnst ist) mu£s sich hierin selbst Gesetze geben. Zu beduuern
leibt es immer dals nicht beide Gelehrten, wie es früher dea
.nscliein hatte, vereint die Ausgabe des Tristans be^orgten^ ^
enn so viele Hülfsmittel, wie ihnen das ^ute Glück zuführte»
/ird schwerlich wieder Jemand erhallen. f?ie Pfälzer Handschn
fr« 562 benutzten beide gemeinschaftlich, darnach ist Groote's
.bdruck, v. d. Hagen wird aber die Florentiner zu Grund ie-
cn , die nebst der Wiener jenem Herausgeher unzugänglich
^ar, der dagegen drei andere Hdss. für sich besafs, die v. d^
lagen nicht hatte. Beiden wie mir selber war eine andere
Ids« unbekannt, die nach mündlicher Versicherung in dec
lofbihliothek zu Karlsruhe sich befinden teUf wenn das nicht
ine Verwechslung mit dem Tuurel ist.
Bin Werk, das schon eine Ausgabe von einem Andern vor
ich hat» macht keine geringen Forderungen an den zweiteit
lerausgeher« Entweder soll blos ein richtiger Text^ oder etich
iae Untersuchung über den Inhalt des Werkes selbst geliefert
rerd^. Beide Zvrecke tereint und gut ausgefiilirt wüfdeii eiitfd
acbterliafte Arbeit sejTD.- Groote hatld biuplsäcblich den richtigeri
feil «la »eitt VetaftodbiiCi m Aäftf leb^ SfäHOiriiii^ä vinü 4m
ff
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ii9i Tristan, hcransgegeben von £• v. Groote»
Werk selbst betreff en nur dessen Literatur. Das Buch enthält
eiiw Einleitung zur Literatur des Tristans, de« Text mit Vergleicbuij
d«n Lesarten, Aumerkungeu mm Verständniff scfiwerer StcUeu um
ein Wörtrrbiicli. Eine andere Einleitung van mir über die BeJn>
tun|; drr Saire vom Tristan, >voraut* ich unten zurück komme, l<1 fl
Antaujj^ abgedruc<<t. Die Abhandlung von Grooie enthält viele sclök
bare Nach Weisungen und es ist Schade, dafs seinem Fleiise m<i
, mehr literarische Hiiirsmitlel zu Gebote Stauden. Denn was er 3
XWIX. von Französischen Hdss. lies Tristan ani'iihrt, ist in TJo^wä
Jort*s Preiösclirift Vetat de la poesie francoise dans XJIe et XIll
Sieckes. Paris 48i5. S. i45, besonders S. i5o genauer vcrteicfcwl
wo 1.5 Hdss. und 7 alte Ausgaben angezeigt sind. Eine Sammloci
von allen Zeugnissen über den Tristan, wie die Grimmische üba
die tcutschc Heldensage, hätte aber nicht wegbleiben sollen, int
Hcrausg. hatte viele auslandische Belege in Händen, aber (S. XLJl'
sie mitzutheilen abgelehnt, und die teütscheu fS. XLVII.) nur
aus d<T Manessischen Sammlung bemer.> t, die doch so selten isi, <U
man ohne Scheu Stellen aus ihr abdruc eu darf. Grade eine solch
Beispielsammlung enthalt die Stimmen der Völker über den Trista
^ woraus die Ansicht des Vol.\es und der Einzelnen über diese
ernannt werden mufs, was für die Forschung über die Bcdcutua
des Gedichtes von der gröfsten Wichtigkeit ist. Im zweiten .^bscki
ist die Vergleichung des Eilhardisch^n oder Sighardisc1u!n Tnsöa
mit dem Gotfridischen seur lobenswerth, weil jener noch nicHi
• druckt ist. Groote's Untersuchungen machen es wahrscheinUch ^
die Eilhardischc Bearbeitung unter den teutschen eine der ahiw
.ist, und nach den Proben, die ich S. XXIX. aus der Ptalier ul
.der Hcrausg. S. 4 16. aus der Dresdener Hdss. gegeben, ist diät
weit besser als jene, die dur<;h viele Zudichtungeii und Verindtra
gen des Schreibers ziemlica fehlerhaft ist. Der dritte Abschnitt bf
trifft Gotlrids (^)uelle, den Thomas von Britannien, der Hcrausgti
vergleicht die Ausgabe des altenglischen Tristans von H^alier
mit dem Gotfridischen, v/oraus erden selir wahrscheiulichen ScMol
zieht, dafs Thomas von Erceldoune nicht die (Quelle Gotfrtds
wesen, wozu noch kommt, dafs Scott aus guten Gründen
zweifelt , dafs jener Thomas der Verfasser des altenglischeo Oeti 'ä
tes gewesen, dieser aber noch immer Unbekannt bleibt, so wie (■ '
frids l"rani,üsisc}ie Quelle, wofür Gr, den verlorenen Tristen *
Christian von Troycs nimimmt. Auf S. LIX. ist ein Trrthnm stf*^!
*) Ucher den englischen Tristan im Vergleich mit den firti«o»ivia
haiidelt Drppiug in einem l^ricfe sur U roiKun de Tristan^ der o'»^
hciiTiii Roquefort's S. angehängt ist. Beiläufig will hiert^
Avcileu tiac N.iciiricht niittheilen über ein, wie es scbcmt,
uubcxiunuttis WeiX d«s Cbritieu de Troyes^ worubci ißh
Tiistafii heraungegeben von v. Groote« iigS
eblieben, die Blicher der Flugende heissen nicht ///// exaL
attoniSß sondern reeordaiionisj wie Corres selbst iui Druck-
^hlerverzcichnifs verbescerte. Der vierte Abschnitt gicbt Nach«
[chten über die drei Dichter Ootfrit, Heinrich Kriberg und
Iricb V. Thurheim^ der 5ttt befohreibt die Hdi$ , wol>ei matt-
bes Merkwürdige vorkommt, besondert ülier die vortrefflic
!unst5ammlungen der Grafen JManderscheidt in der £ifel^
ie schändlich von den Pranzosen yeraichtet worden«
Ueber die Bearbeitung des Textes altteutscher Gedichte
ibt es nar zwen Gmtidslitee» 4.) unverändert m«fs abgedmcXt
^rden, was entweder nur In einer einzigen Hds« noch übäg
der mm erstenmal bekannt gemacht wird« Sind'in fiesem
alle mehrere Hdsi. suganglich, so mtiüi von den öbereiDStim^
»enden diejenige z«m Abdruck genommen Werden, welchb die
lerkmale der gröfiten Treue hat. Diese Treue ist sweierM
irl» die Hds. mag mit dem Gedichte gleichseitig scyn oder
ieht, so h&U sie sich entweder genau an die Sprachbildungen
er Urschriften ( ha jüngeren Abschrifteu ein äusserst seltenes
>ali)« oder es flössen dem spSteren Abschrelbec mitunter die
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
wHrts ausFiihrlicher zu reden gedeake^ & Ist nümllcb die Pfitlesr
I^ands. Nr. 374« 9 welche »«irr Avtntün Ktone^^ von Heinrich von
den* T urlin enthalt. Heinrich übersetzte dietet Werk r.iis dem Franzö-
sischen des Cbritien ie Tfoyis^ luul sagt dieis selbst SA foW
geodcn Stellen: Bl. 4, b.
nu wil lieh der tichtere
von künig Artus ein mere
•agen,
die er in tatsche zung
von franzoYsc hat gericlileC
.BU 177, a:
des hciszet ine das buch loben
vod sin meisier Christian* ^
61. 393 , b. <
« iiie seit Christion von Troys
das dise frauw Luoykoys
hette dar den iages hraht etc* . '
Dss Gedicht handelt hauptsächlich von Gawiint Abefltlieiiera «od,
esbdot den Vetftsscm dsr hitutn UtMn ii U Jmma. Tm. XV^
gaoa unKelcaant gewesen- Wenn sie (S# 846«) über den Verlust
des TriiUmt Von jenem Dichter hlagen, wovon sie bis jetzt keine
Hds» in einer franriisischen Biicheisammlunf aufgefunden umi auch
«usserhalb Frankreich keine HofFnunj? dazu haben, und hinzufiigen:
j'j7 i'tn Mcouvrait un ^ iont l'attthenticit^ füi frouvie^ l'honneur ie
\ Moire litirature exigerait que chHnt^ ä qudjue frix fM§
€e /Htt ia JwaUti €en fair% Href «M co^^iV« so, nOehtr sich dieser Ans«
sproeh nit dcms^bea Aeobte mf ditica Usber imbflifliitsfl Gnuim
71*
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xiijb Tristani hesauigegeben von £• v« Grootei
Wortbildunsen »einer Zeit und Mundart mit ein, Laf«! sid
da« Aller eine« Gedichtes ^unau bestimmen, so darf man jedoc
mil f^tofser Vorsicht die jijn^eren Formen in die alten zurüa
führen. Kann man aber die Zeit der Abfassung nicht mit 5?
ctwiheit mngeben, oder ist von der Mundart eines Abschreibe^
wenig; oder gar kein Schriftwerk vorhand<in oder bekannt, s
null die Kd^ getreu wieder gegeben werden. So «• B.
die einzigen PfäU* Hdst» vom Ogier und den Hetmonskindcfl
«r^prüngUch Abichriften von altflamländi^chen Gedichtto
aber ^rossentheils auch Uebenetsvngen » to dafs sie ober- ao<
niederteutsche Sprachbild un gen gemilcht esthaUenl Dt m
, leider die flamländischen Htddenlicder so gut wie verloreD ' '
•o würde unlittgbar durch eine Kritik, welche den oberten^
Antheil jener Gedichte im flamündische zurück üb«
wollte» unendlich viel Terdorbea werden« m.J Kritiach wiid
fText behandelt nnd liergestellti wenn er schon einmal io
aelben Bearheitnng gedruckt itt» wenn die Hdia. koatfi
M mehr über die uraptüngliche Oettalt deaaelb#n ubcig
«nd das Alter det Gedichtet im Reinen lat. Altda^n »oEi
Heraofgeber vordertamM sich ein^ Sprach J Yen« nnd
lehre teinet Oiehtert i^ot dem Werke telbtt heramfinden«
derch gelangt er an den Grnndfitzen seiner Kritik» nai
sweifelhaften Fallen mufs er andere zeit . und heimaih[,' '
Werke zu Käthe ziehen , damit nicht Eigenheiten des Scbflft>
steliert einer ängstlichen Verbeisecungtsucht aufgeopfert etfj
den. J
Nach diesen Grundsätzen ist nicht zu Jäugnen^ ddfi da
Texte det Tristan eine kritische Behandlung noth wendig sei,
aber diese hat ihm Gr, nicht g<^geben , weil er die Pfalz. HJfc
aU die sorgfältigste zu Grunde gelegt, diese aber nicht alt ge<
nug sey, um überall die richtigen Wortbildungen, wie sie
Gotfrid« Zeit gebräuchlich waren, zu enthalten^ was er,
zur Vermeidung der Willkühr, nicht änderu wollte (S.
Dazu kommt noch der üble Um<^tand, dafs, wie getreu auci
der Abdruck iu, doch der üb.TSchriebene Zweüaut «0 nicii
«nfjfjzeigt wurde, weil dafür die Lettern fehlten, worüber jie^
Gr. (S. LXIV. LXV) entschuldigt und ein kleines Verzeichnl
von VVörtern miitheilt, worin jener Zweilaut am hauhg^!^
vorkommt. Wahr ist es freilich, dafs der Sprachgdehrte ual
derjenige, welcher eine der ober und mitteiteutscben Muni^^
arten genau ^ennt und spricht, die Zeichen auf den akteatscbil
Seiblauten entbehren kann, er wird dennoch richtig fersteiti
und aussprechen, allein darum soll rrijn von der UdwiKllici
keit nicht abweichen, am wenigsten bei den Vocalzeidien, 'i*
in den totttscheA SpcachM TOa iO grosser Wi6hti|Mli ^
1
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TmU»« lierätesgegebeii' von E-v; Grooleii 1197
aehmann (in der Vorrede zu seiner Auswahl aus hochteiMsthrn
'icütcrn ) hnt die mehrfache Aussprache der teut«;chen ;>t ]b>r-
!ute richtig und fein unterschieden, und Grimm wird in dec
euen Autgahe seiner Sprachlehre darüber manche Entdeckung
liUheilen. Nur bin ich nicht dafür, dals man jedem 1 )*
ut sein besonderes Zeichen beigeben soll, wodurch doch of-
nLar die Erlernung unnöihig erschwert und eme erkünstelte
ussprache hervorgebracht würde, die allenfalU in den Län«
t^rn, wo das Tculsche nicht ursprünglich dahoim ist, angehen
iag, aber gegen die ächten Mundarten, die, wenigstens (iio
br rteutschen, ihre Selblaute genau unlersch'>idün , wi derlich
iistechen müfste. So sehr ist ja auch iin«re jetzige Sprache
och nicht herab gekommen , dafs sich aus dem Leben dec
chtige Klang mancher alten SelbUute nicht von selbst ler-
en lietse. Mit Uebergehung der vier ersten Selblaute will
h für unkundige Leser des Tristans etwas wijniges über das
> bemerken« Die Ausspraclie richtet sich nach folgenden Re-
rin: 4.) das u in allen gedehnten Hauptsylben der jetzigen
pr^cbe iDufs im Tristan uo^ d. i. üo gele<ien werden (dat ii«
ndischa ö ist diesam gleichbedeutend), also muot , etc. %,)
:hweJMji^en, das sind lolche Hauptsylben, die mit zwen Mr«
AilMt TTovon dar .ffite eine UqiUda ift^ acliliessen» baben kein
»j ca wird, aha auch im Tristan muni, stuntTc etc. gele^en«^
«a^aoomiiieii sind die starkes Zeitff^rtar in d«r Einzahl des
BviBwgiiogenbcii» welche uo sala^aen« i stxxnt , Mehr«
thi *tuo ndeR\ aber stuorhem^ wuoMben ist fc*liierhiift, <>ena
ie Eiosahl taai£tt Harp^ ywp, «btn -^eo darf man nicht lesen
londe, heguonde etc. denn et itt iah wach« 3,) Dat u in Scharf<i«
iken hleibljii*daa alten Annprache unverändert, wenn auch
ete^Sjlbenf ivie es häufig der WßXk iit» in tchw^nda über«
iben« llan.iaaa daher tump^p chrump, «AiiaiÄer ohne o>
mn ae alnd Jatto die Schaihylkan. <fiimm> i(Faaim> kummer^
) Dia tiarken Kanmvergangenhaillaiiy dia mein gedahnt tind^
ifaasi In Einaahl Jind Mafarnlil am, /uo^j /uoren, gruap^
ruQh^H. 5.J Unsar Zwellaat m in Scharftviben, wird im
riata» alt gedehntaa n^gelatan, Ui, häs, iii, hrie §ic bei
timiylbett wird at au, äugt, imtnu 6.) Oat aica m am End»
»c Wtoar iit eine Nnbensylbe und gehört au dar ÄbinSlarong,
B Attlang tt94 in dar Mitu itt at Happtsylbe und «aaar e»;
omm, achöna» PMire» Pannr. 7 J Dat iie i^ unter at kommt
aitlant yon «a bar» dagegen wann im Tristan is ttabt« wn
kr ö tpradien, tn lata man tesir; dietet 6 Itt ant einem
rdahnten a Cn^dtt tot m nnd h) entft«indea» weichet in m.
Vergeht, daher Jantet unser Sohn, Söhue im Tritten su^ß süne^
srselbe Fall itt mit d«c französischen Endung o/Ct tic\ ^^ta
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«108 TitiMii» heransgegcben Ton £. r. Graotc.
■ • I
Immer in urt über, tcheint aber in «ler Mebrzahl une sn W
hallen: p a^' illon, paueli^n, gatfon, garzun, changonj
fchanzun.
Die Hechischreibung in der Pfalz. HHs. i«t sehr ungleicirj
Vi^^ «uch halte verbessert werden sollen, Indef^ wa^ mdn noth-
wendig am Gotfriditchen Texte aussetzen mufs, ist im Uln^
chisciien zu loben, der hier zum erstenmal erscheint und mi
Bechl getreu nach der Hds, abgedruckt ist. Für die Fribergii
sehe Fortsetzung hatte Gr. nur eine und zienilich späte Hdd
die er nicht zu Grund legen wollte, und also die andere
gleich geringere Fort«e»znng wählte, weil er dafür mehr Hüifi^
xuiftel halte, wogegen man nichts einwenden kann. Am Schlufi
des Textes sind die üeberschriften der Abentiireen, in xvelchij
die jüngste Hds, das 0«sdicht eintheilt, beigegeben » was rb^>
falls I ob verdient. Sie ichßinen zwar unbedeutend » aber ich
will damit den Wolfianern der altteutscb«n Literatur io iti^
Hände arbeiten Schwerlich findet man in «llon Hdu.« dii
i^äUche Heldenlieder emhalten, BintiieUmiigm in AvislifeBj
sie lind bei allen erst spüter hinzugekommen. Dagegen lim
die Lieder de« Heldenbuchs schon in den ^Ültettieii Hdss. in
Aventtife'en getheilt, totcfae Abschnitte liegen also wesenthch ifl
4er teutschen Dichtung, ivie z. B, im Otiiit» m sind ilie^
yen einzelner» felbsistandiger Lieder, die so eintm Gmtn
#inigt worden t wie die Heldenlieder der Eddet die« elMf aodi
Bicbi in eine se strengt Einheit verbunden encheinen wie U
tentfcben» sondern nur in einem losen Zusammenliang auf «^fi*'
«Uder folgen; Wäs dareiii su schUesseo sey » wiU Ich Astaa
fiberla^sen,
' Die Anofierkungen «nd des Wörterbach mm Tnsüii-tM
aech AmrMV Mustern im Jkket und H^igalois geetii«iler|f«il
wie diese trefSlehe Aderige sur SprachgesdiiAM» - denen- M
gebührende Anerkennung nicht ent^rehen wird« AuffaUmiMl
am Wörterbuch RutWs Beinamen U Fortenmu geschrisibaiiifli
durch Burgvo^t erkiart, es mufs heissen /i /oi^tenant, der ftiw
balter, der Getreue, welches der Hauptzug seines Weseni iäI
Im y. 5581. erklärt Gr. die Worte Schai'elier Parmeni*
lichtig für ein Feldgeschrei, vergl. dazu Trist, bei Müller r.
^51*9 ^^'O chweilir, dnmesele, ma blunde Isotma btW
vorkommt, und Friberg v. 1806. In der Kavennastblacht Jteht
ein ähnliches; hersche volir Berne, worin Görrrs ( s. die?«
Jahrb. 1813- S, 3}().) die Worte: Acht, fcchau wohl in BenieJ
Hebtet wehr ihr Berner, vormulhet, GöttlinH: aber (Nib. u. Gil)»
ö g/^.) ohne Weilers in jcÄrf o//r «der schii'olir eine walscbt
Aussprache des fputschen Ncwnens Gibeltn erkannte Man soÜ'*
irciiich fo Viel hiater einem €hct>aii§r nicbi suchei^ endsA
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*
9
Trutaiii lieniiisgegeBeii vott E.* Groole. iigg
i
IB Klceblaft IScherliditfr Vermuthungen VollsfShdig zu ni.' chen.
ö leie man in meiner Abhandlung über den Tristan (XXX U\
ote 42), wie ich selbst über den walisischen liuad i^t/Ztmv
erumgeratheu. ' ' ,
' In dieser Abhaildlnng suchte ich die Bedeutung der Sige
cm Tristan nach Anleitung der Heid tiüpder zu erforschen, '
oraus sich eri; ab, d. U auf dem festen Luiide Europa*s so zirnu
üi eine und dieselbe bildliche Anhiebt der Sage stutt grfun-
• r. Tristan erscheint nämlich aU ein solaricches Wesen urd
t pine Versinhlichung des Gegensätze« in allen «einen Abstu- T
Ingen. Die AiJgenicinheil dieser Ansicht rührt aus der trut-
:ben Sage her, die über das ganze West- und Südruropa vir-
reitet und mit den Sagen anderer Volker vernii<icht wurde,
)iese Bedeutung ist in sich abgeschlossen und der \vnhte In-
alt der Sage, durch ihre Allgerneinheit steht sie als Volksglau-
en da, de«- ipom teurschen fa<^t nicbt unter<chieden ist. Pa
idoch der Held der Sii»e in den Strimmsilzen des celti'Llieii
ilaubens , auf den brittischen Inseln, um wicliligsten auftritt,
0 sich vermutheu, dafs die Uolirrlit ferungen jener In el-
ölker manchen merkwürdigen AufschluTs über ihn enthalfen
lochten. AU jene Abhandlung bereits im Drucke begrifTen
ind nicht länger zurück zu halten wnr, kam mir erst einet
er Hauptwerke über den altbrittischen Glauben: Edw. Davies /
^fihologjr and *riies oj the british Druidsj a'scertain ed
y national df>tum€nt4n London -iSog. ^. in die'Hände,
etjen NachweUungen über den Tristan f.o wichtig »ind , d.*.l9
h ri0 in einem AabaDg bu meinar Abhandlung bekannt maJ '
k^n it^olUa« «^cr Aanrit 10 tp8i kam, weil Gtoote's Werk ichoH
i»gcgel)en War. Die Fortcbatigeii 'das Davies •^olien duber Hk>r .
ine Ste^e finden, }e weniger rte'ki Teuttchlaiid- bekannt und
»*merf<ihriser er selb<t in teut«clier.4jlt#nifiif l«t. Mit Weg-»
iiaung dea Unnöcbigen iheiie idi etaa aainam Werke S. 415;
59bia46o. im AiiMnge mit, was den Triften berrifTt» Seine
luelle ist ilieiiteiit die wali«itche ArchVoleglei eine höchst'
itolbclga^mmlalfgttilliflllitcher Uabeirlieleningen,^iein TeutüclU
ind wenig bekannt »neb weniger eerständen tind. Setzt mm*
dl ib«r die Binülilgkeit «nd das cbriitKcbk Vemrtbeil '
^omn%Dtu^ ü^'g^mt Droldbulalite flir ^ine Temmtaltete Ge^
:bicbte der Sündflnl and dei Platriaichen Noak at»H(eben will,
> a^nd'Mine uj^rlgen Feiachnngant d.ui'cb leine Beltanpttchafi
Iii diem walinicben AltarUuim urd «eine gründlicbe Sprach.
BBttlnllf Unmeihin aelir branchlian Ich habe den Amug 2ur
icbfeiin Uebenkht in klaan« Abtcbnitte ptheilt tind sam
•Mute einige FoMobmgen« die Dwiei tbailf nichi anitvilen
>iiBie, thel^i nnr andeatetef weher aufgeführt.
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190Q TrUun, lidrwsgegel)en von & v, Qfoou.
Die a1Ifi:emciiie Bed^entang Tristans wird durch die DtiJ
tischen (ieberlieferuD gen picht aufgehoben, vielmehr bleibt ca
auch biar ftcr leidende Sonnenheld, aber die brittiscfaan Nadii
i^cbtan über ihn sind dadurch vor |fleii aaderii fnsgesei
'^afs sie die gescbichillcde li^Uache «ptbaltpn, wie die
von einem sterbendsn Sonnengott 91a den Celten geki
und wie sie bei ihnen Eingang gefunden iin4 Terfolgi «
Tristan ist bei den Britten elien ^o wenig ein g^cbich
Mepicli alt IQ deioi Sagen der pudern Europäer, aondenn
Beligionsiwelg inensimicH au^»^^^^ ^4 gebUdet, dar
apriinglicb ganz wie die teatsche Sonnenlehre beacbairt? ej
«essen Sage aber durch Einniiichuog dessen« was die Lehre
den brilien für Schicksale erfahren^ hie und da verändert
den, (itiiier ich grade diejenigen Stellen, die rein geschichtlii
im Tristan sind, au« der Religion nicht erklären konnit,
^. TrUtCLn als (Le letzte grosse f^eräncienui^ .ler Dnui\
lehre, lieber die AiisliiKiun^, Umvviilzungen und ÜDierdriicioog
der britti^chen Druidenl^hre giebt es mancherlei Ueberüefe»
rungen, die bedeutenderen sind die mythologischen TriadeiL(
lyshlungttn) von den^di^ei mächtigen Schweinbirten* woruoti
drei verschiedene ZeiUäwne der brittischen I>niidenh
Terstanden sind. Das. I^mkol des Schweines itt nicht noi
dieser Cehaim lehre , sondern auch in eialeo eiten AeligioDdli
bedeuisw Mld ilal den nächsten Zasammenhang mit der Dm
donlehre ?uia VIfatser. Der erste Schweinbirt in
saet die Trii44si.«var Piyikri der Sohn des «/V^tf, der »
Cfiüj 4er Sohn ilfltt CMmtmji daa Britta Ttyiatam, dar Soba
Jo^iwA^* dieser lmr»iMrtn die Schmilzt dea JMrssij das Sof
iron äU^4iugim^ wUuraiid dar fiohwainhirt an- jSxifflir (IseM.
Boticbafi ineclMi^''tiiii mit übr eine UelMesnktinflau
Zn gkiDher Zeil vefbai|den steh.^Aar* MMt>«CW tii|d
^M einem ^laabaMge gegen daa «Tijtfafi; alWaa sie
auch nifiht fio FamI von ihnnf weder duroli SdMnlit
}ieub, MQcb Um« noch Oewalt# noob Diebsuhl
lieiCst man die drei die mächtigen Schw^inhirten, wdi
%w Schwein auf irgend eine An entrissen werden keo*<^ «
sie die anvertraute Heerde unverletzt den EigenihüoiefB W
fübnen, — Pie Sage betch^sthi also die Varmischufig
*) Pryderi hcifvt dem Wort nach tse/cr Gedanken oder reife Uekerlepr^.
Fuyll heHst t^emunft ^ ' gedacht ^ Aiugheit oder ÜeduU. Beide Virei
und Sobo %n)t\ %9m mysteriöse (mystical) Charaktere, oder Pemaii'-
cationtn abstrakter Ideen. Call heift Ruthe, Coävrtvs Schreckens-
TUtiie, TryiUn^ Herold. TalLurh «ler Vcrsenker, \}^t^f4f^^% (^'^
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Xmani heraiuf^ebea Von £. v; Gi:ooie« 1.901 '
MOldMi Mjstecieii (/op$^ \njrsienesj, die an Ccrmi^ «lOffeführi
od Ton da weiter verbMil^, ab«r ali Mrechtlioh «nd vtrun«.
altet angesehen wurden 9 daher euch das Verhältnifs Trystans
nd Essyllit alt ehebrech%itch und blutschänderisch dasteht«
l^ie ich anderwärts berührt, scheint das Ganze auf die Ver- ,
lisLhung der ursprünglich brittischen Religion mit den Ge.
rauchen dos Schweines im Phönizischen Glauben anzuspielen,
»er Charakter Tristans, als Herold der Mysterien, bezeichnet
aller den Inbegriff einer mysteriösen GlaubenUehre, die in
iner gewissen Zeit im brittischen Druiden wesen das lieber-
Bwicht hatte. Auch von diesem Charakter Tri&tans geben die
iythologi<;chen Triaden mancherlei Naciirichten. Es gab näm-
ch drei Herolde des brittischen Eilnnds, der erste war (7m-
iaivl, oder wie er auch genannt wird Gwffon Gwron, der zweite
wair Gwrhjdvawrj und der dritte Trj stan, der Sohn des Tallivth.'^)
lemand duc(te bei Strafe der Frudlosigkeit sich der Würde
ieser Herol<h# widersetzen. Die Bedeuiun'?en der Namen und .
le Verbindungen dieser Wesen zeigen deutlich, dafs jede ih-
'C Eigenschaften auf die Sündfluth zurück zu bezieben sey^
ai sie auch sonst noch für Bedeutungen gehabt haben mü«
tn. Ueber die«e unverletzliche Amtswüide giebt es noch an-
ere Sagen, nämlich von den drei gekrönten Oberhäuptern
rittaniens. Das erste war Huail, der Sohn des Caw, das zwei^,
^aij dir Sohn des Cynjrn Ca' j mit dem Zunamen Caim'orvog,.
längender Rart , das dritte endlich Tristan j der Sohn det*
'tdlwck^ Bedwyr, der Sohn des P^rog, trug seine Krone (diar-
tm), wenn er den Vorsitz über die andejm liUute^*): Von
er Festigkeit und Strenge ihres Aatehens sagt eine anderi^
iacHncht, dafs Eiddüic Corr (derselbe ph Call) Gvmr (dac^-
imjiche mit Cai) und Tr/stwi die drei einzigen Personen ge*
eien, die g|ir nichts von ihrem einmal gefafsten Vorsals bälle-
Öhringen können* Anderwärts ist er auch als Priester aufge«
ihrt, dein die drei Männer (knights ), welche am Hofe des
lythischen Arthurs die Mssterien in ihrer Obbnt hatt^^ wa« '
3n Mtnü, Thrstan und CaL Hitoans kann man tchliesscnt da|s
Wrtwi die VerslnaUchung einer grossen Triebkraft in dev
tIttlHliaii RaHgion wahrend eines gewissen Zeitraums ihrer'
reschicbte gewesen» und das Liebeiverhältnifs mit EufUj^ der
*ocbter odar mdi andvcn NarArjchteo des Fxan du Ävdk^
^) Greiiimvl, der Hitzige; Cwgo:i 'Gwrcm^ stten? wirksam}
Gvtrhydvator^ Erneuerung grosser Wfrkssmirelf. Davies,
Huail y SteilTertretcr des Hm Cav^ Einschliessuug ; Cai, AnschlieS'»
Slangs Cwyn Cot/» Urspruns des Gcdäahtaiisfs i Btinyty miianUchet
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I
iios Tiistaii) herausgegebea von £• v. Groote.
•eines Ohe'imt, ebenfalli in ein«*in geheimen fm/stiea!) Sinn n
verf^tehen «e^ Uebrigent tcheioi det »ndere Tijstah, Mnr^
Sohn, dereibe mit dem un«figen za •e3ra, er wird mit Rhp^
hawt eil Morgant und Daüdam alt Genosse des Holet beioi isf^,
thiicheo Arthur rngeführt«
§• 4. Mmrekp die ältere Druidenlekre in Cvnrntdl mti Ifim4
aus ier die JVisianische KeUerel kehw g<:gnngen, 1
MarcfjL war ein ^'fint In einem Tbeile Cornwaiis, wIm Hm
mensbedeolong Rofs» vnd seine Abstfisbniung von MtkeUam
im Rossen der Oeroditig)cei) maft ohne Zweifel auf das PM
der alteh Mythologen beicogen werden; Worunter nach Bmi
die Arche Koah^ Terstanden war *>• hth werde dahtr ha rmi
folg beweisen , d jh bd unfern Vorfiihlreli dKs RoCI etn hU^
tes Bild ffir du« heiliae Schiff gewesen. Mafcht 4h|[noft i«i
den Rossen der Oerechiigkeit hat wthrfebelnlich Bezug anf dea
gerechlen Patriarchen und, nm sein We^en Jcbärf'r zu b^flufr-*
mcn, tvird er ah der Sciiiffmeisler dargeitellt, in welcher
deutiing er dem G^em^jn^iyn , dem dreimal guten, dem Sohn?
JVfifj ftleich gp^telli wird Nav heilst H^rr, eine Benennuu!
Noa/i's, lind March wird denn auch dem Gcraint ah Erbin ,
6chifTe der bon- n Herren oder Führer an die Seite gesetzt %
War al«io March ein mythisches (mystical) Wesen, so wird
seine Frau oder Tochter wohl ähnlicher Abkunft tewescö «ert!.
PieDruiden - Geheimlehre erzählt, daf< drei unkencche Weibff
Töchteht Eines Vaters gewesen, näirilich des Cul Vanaivxd Pre-
dni n , d, h. der Per«on , die den kleinen Platz in den Wasiera
üritanniens einninimt« Also auch ein Mi rib tick atif die GebeiiD*
lehre von d^r^Snndflut und der sündfluti^^e Gott, der hriiig«
Siier hatte seilten Sita in einem solchen. Platze* Die atfiiji'
■ ij I r 1». ■ im ! . • • * • « '.-i i'
Davits bf•uc^t das Wort mytical unUettimmt» ich habe dids Sl 'S
Ucbersctznu^ rermicden , ibc^V j«nes Wort jedesiaaleiagetGhissijaliik
gefügt, wo ich von der sewdnllchen Bedeutung itlieewleiica*
*j,Davirs Führt über dss mythische Kofs der Alt«u eine St^^Ue am Af
mTs^jInafym f^oL It S 4n9 «i. Vgl. darüber Qmatrt SfaMftj^
If. 8i 597 flff. III. S. i^) wo die Bedentong des Rosseillllk«
ete* weiter' »usgefuhrt Ist- M,
Ek gib Sit Anfang des i;teii JahrhendM^elki'Mlitee ^ Umi^
Vtxy Kamen Geraint ah Erbitte allein diese Benchnuni; ist selbst Mf^^
S.^Ct-nlehrr entlehnt und der Geraint der waUauoliea- Sa^M ist ein inr«
^ thi>c^"e^ Wc^Ktt (vtystt al character), Davits biet ut eines von <fM
vicl-^n Beispielen, 'wie Namen unJ Charaktere der Sa^cnhclJen 3cf
Kcschichflichc Menschen übertragen werden. Dieser Fttl kommt io
tentseben B«.1deRbueb nisbt selten vor, vqh Die Kachvrwsflgcay d^i
icb hierüber im Otnit 6« X imd 29 gcj^ebea, M» •
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er drei Schwestern war Essyle mit cfenn Reinamen F'y^h^wen,
ie Bulerin ( concubine) Trystcuis , die zweite Penatwen , rfa? WCib
*s des Sohnes Urien*s , die dritte Bun , die Frau de«
iaiiimentragers Es ist ziemlich klar, dals dir<e drei Töch-/
T des Manawyd sich auf drei Arten der Geheimlehre b ziphpii,
ie die Schweinhirten, und alle auf die Sündflut zurückweisen,
)eE Vorwurf der Unkeuschheit beruhte entweder darauf^ wnl
e mit Männern fremdartiger Völker umjnen^en , oder \v*^il sie,'
er Inbegrif fremder und verdorbener Gebrnuche wniren , die
on der mehr einfachen Religion der ur«:priinglichen Barden
icht anerkannt wurden. Der Namen Essyh heif^t Schauspiel,*
der Gegenstand anhaltender Betrachtung » ohne Zweifel eino
Bjsteriöse (mystical) Bedeutung. Als die Frau des Bosses hafc
ie den Beinamen weissa Mähne, sie war aho die Stittte, was
iarch die Nachricht des. kundigen Taliesin^ der die brittische
^Mrin der Gestalt einer ttoiaen» ii^ppijgeb Stufte sah . allerdings
»estattigt wird« Und ^/jon/ versichert» dafi die Hippa (Stalte/
ine der ältesten Gottheiten dos HeidenthtiiDf sey, und beson«
leis die flutige (j4rkii€j Cierss diesto Namen gebebt n»M dest^^
ttib Ihre Priettecuiiiaa Jä^teoi (Statten^ hätten. Sof '
»tgreift fleh äiui» mrttm ditteOdttiin und ihren Dkitist der
inUaaeht Herald »ad Myttagog Trjwkm to keht verliebt «vor n..
$mm Heerde also am Piietlera «. Getreneir baitand. Er sohaiut»
IteigHia doch «in }iitime d«f Draidenwesen« m^^fn,
U Coli /dann dieser jNÜie dieObhttlr 4i^r das mysteriöse C
tkd) Schwein« ehe as 'Jttngen gei^oifen oder Gltlübige auf
iriitMchafli Boden gtllmMi« aber nnlar TVjrJian ist scbdn d&o
ieardo dar Farkel , die jedöch immfcr if^ri dem mythischen f mr-
tkal) Arlfanr und talnaif -Helden, d. f. von der Hierarchie der
ingebornep Britten verfolgt wurde. Coli wird diiher ^uch'elh«/
timmig als ein Fremder beschrieben, der nach Britannien gc«
:ommen« während Trystan ein Inländer und von einiger my-
teriöscr ( mystical) Wichtigkeit war, bis er sich mit dem Schwein
ider der Genossin des kornwalli^chen Rospes vermischte.
^. J. Spuren der Druidenlehre im Tristrem des Thomas von
£rc^äoune^ und zwar aj Tristrems Geburt und Abkunft.
0 Dis Wesen ürien'$ Ib den wah^ifche n Sagen Ist mytholoßiscb , er scheint » p
eine bcdeatcndc Rollt im tfiytischen Dratna gespielt zu haben* Unter , /
dem Namen des Flammentragers glaubt man den König Ida ron Nor- ^
tbomberland bsschriehen, ist das richtis;, so könnte Bun auF die My-
sterien der Isis anspidtn. die Tacitus bei den alten Teutleben fand
«M welclie der MdnMn /de bei den BHtten eingeFiihrt Haben ktfnn«
ie» Vjfafmm htihk die mit der weissen Mähae, Fmanun dif weiis«
ktfffigCy Bub dai-Müdehaii. D^vifu
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. Die biiherigen Nacbftohton tat den-^IVtaden sind iteile ZvreW
fsl Auszüge alter mythischer (mjrstical) Sagen, die unter dea
ältesten Britten im ^diwange gien£;en. Und doch sind die Sa«!
gen, die »ich zunächst auf die Abcothcuer Tristans i)ezielier.r
aus der Walisischen Sprache verschwunden, jedoch ticherüch
da g ewesen und haben die Grujidlage der romantii^cheo Liedct
▼on dem berühmten Helden Sir Tristram gebUdet, die nock
Jetzt im Französischen nnd Englischen vorhaiidt-n Daruß-
ter ist der Tristram de» Thomas von Ercildoiine besonderer KmÜ'
merksamkeit uerih, weil er die ächte Brittisctio Rehgion«lehrpJ
freilich von dichtender Kinbildungskr^ft verichönert, enthilui
Dieser Schrift'leller ändert den Namen Trystaßis in Tristrm %
'Srcm Trist y was in VVahsischer Sprache c/a« traurige Gestalt (s^o^^
conienancej bedeutet, ein zu luuiger (vedunken , als dals et dm
launigen Cermntcs entgangen seyn könnte, der ohne Zweifel di^
•e Romanze im Französischen oder Spanifcheo gesehen, D«a
Vater des Trutram nennt Thomas Rotämud, welche« eiD«|FrattZÖti-j
•eil« Uebersetzung. des brittischeo Nstmens TalLvch oder des iri-'
•chen Tuäetich, d. U rollende oder ^erschwe^iOMMe Flot isl
Snine Mutter ßUmshß JFtomr j Weifsblume, Schwester d«^ KöBij^
Mar/:, desselben mit dem ^Alar^h dtr TrtadeOy ist gewili dii
liebliche Flur dpr ^littlaohiin SagenlekM^ in welche deL^
rühoi« Casswtliauw l#'<ielur ?erliebt war,! 4a£» #r «i«tt Ziif atä
Gallie« «otecaaJuu» IrMli die Göttar BnllMiiiens aufmtiat«-
UUf lihi Flurs CJi^iU m «Utwü* w«WMt.d«Dii Jnliai Caiait
Empfiodiichkeii aufri^gla .f>« ttup ist «IgfmliQ^' 4u Zeichen
und Unlerpfand de« Vattinigung uitiar dm B^kentm dar Dn-
IdaAlehret welch« du BntHU Ji6thigte^ ikeev Braden ia flel*
Ijen Hülfe au leitian (gegep.dl« R^dBtr), wie Caisr.miUl «»
v«t .diffscin Axdali mm Angi(iff BättanAiant fah tta
, .u*. . .1 • • •
V Mmi siehlf dJk Pävki dfn UmtHad, d«& vaai 7>teaisM«sklir
den widiüiscbcii Qiitllen sich vorfindet ^ nicht genügend erkUren koos«
te, es l»estattipt aber dkö meine objge Veranuthiinj;, daf^ di> S.i^
V6fxui;liöb in Bretagne aiisgcbiKIct worden iind dicfs VerderbniT? ^^u
PrufdenleUre zuerst in Bretagne hiingnag gcfaadea und von ds Wi^l
Cttrnwnll cin-^cschlichen sey» M«
*) Im Lasar steht hicvou nicbt«:, die Nachricht ist aus den Sageo iniit
yralislschen Archäologie, die von Dsyies km« ciogcfiihrt miite ihtr
atohtan nnserai Zwecke gefittreo» M«,
QMsir^B- O.iV^c^ ^ sai^t aar and koaate ▼ii^iebl tktkm^^
, richten i in Urhtmmam pfoßetMci wU^dii^ ^uad 9mnik90fi9t f
licif hiilis hastihtn nostris init ' iuhmint s tftta arnzili*
int f llig ^bat } all« in Davies Vcrmnthnng, dafs die Üriicbe dksff
HnlFleistunj; in der Reiigions« VccwaadtaUiäit ffjyüadtfi jpaHtaa^
all« N^ahrschtiinliohkeit'J^^
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TriatUf heraafge^ebett von E. f. Groöie» ±905
»oliscbe Blume (Ffur ), welche die Verwandtschaft und Ein-
racht der Gelten bezeichnete, war meiner Meinung nach das
viisse Drei-» oder Kleeblatt , denn diefs war den Barden dio
eilige Pflanze, da^ Sinnbild dr;r Dreieinigkeit, das f^rosse Ge-
leininifs, welches auch in der wahren Anlage ihrer Triaden
md Tribanan verborgen lag. Dazu gehört die Sage , dafs vier
veisse Kleeblätter sogleich aus dem Bodeu entsipriiiigeii , den
ie grosse Mutter OUen zuerst betrat
Flur ist die Tochter des My^nach, eine? mythischen VVe-
landen oder dienenden Druiden, sein. Sitz ist Catr Seon auf
iem mysteriösen C mystic ) Eiland und der vornehmste Bard«
'erehrt seinen Gorsedä oder TbroD« Et scheint also der ar»
prunglich« Vei^RSsvr der tristanischen Sage dordi die Aeltem
tes Hi-lden: ipllendeFlut und Sinnbild der Binigiing, die wah- '
e AbftiuDinuTig ym der iltttigea Religion (^kiic RdigionJ bt»
eichnet zu h^ben, ^
% 4' ^) Tristrems Kindheit und Jugtfid*
wi. Beide Weten finden tich in den Triaden, aber etwas ««r*
cbieden gezeichnet; Morgßn mit dem -Beimunen MwynvQwr,
it der Sohn des Äira$ (Adratius?) mt «iaer der Helden am
lofe des mythischen fntf/Ao/o^fcoQ. Arthurs» and Rahand halfst
Ifyhmßfd, b^etionnt BäMorgani^ welche Namen hedenten , dafis
r seine Geheimlehre trou aller rechtlichen Oränien einfuhr«
s und verbreitete* Die Triaden gesellen Ihn am Hole dessel«
en Arthurs au DcUAan^ und Marth Be wird daher auch
hervardd genannt, das ist einer» der die Bardenlehra durch
letmUchung ^fremder. Sagen veidorben» also ein Priester, der
urch Nenerungssucht Aenderang^n im Druidenwesen machte. *
{eüoR^ List» der durch eine vorgespiegelte Niederkunft seiner
*raa den T/jsian mit verkehrtem Namen Urem Trüi als seinen
oh& unnahm» aeigt die Besorgnib nnd Mühe» seine Stelle
Ok Piami hifft JUtf» davoa rQift vfeUeidg Qr-eeOr» ein Verbiln.
tfetcr» der weelMeheicig des KWeblttt reicht nad emp^nfit* Aaf Jedem
BUtte dsstelbea Ist iCm blasse ßild eines Krantcs. BavUs.
^) Mw^am bsifst Sohn des Meeres, Mwynvav/r der zierliibsttv Rbylmmd
der Mann itCS Uebera.aftirs» Efl Mor^a't Nachfulgcr Morgan's, J)aUm
ditv Mystaj^og. Davits» Aus Rhybaud ddcr Roulami sthciiir di r No*
men Ruul im Gotfrit von Stushurg enrsmniien, und sein Bei.tairt^n Ii
i^utnsuu bat ahe auch cm« BcUsutiuig in der &cii^iisg«s«tiicttts» M«
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j2o6 .Tristan, btraiisgegfbtn von E. v. Groote.
Beliaapl€li. Er liefs den Trystan mit der gröftten Sori^H €f
sieben und die Gebeimnitse der Jafd wmn die ttoterscheidci
den Merkmale dieter Bilduner. Trystam Kuntt, dai WIM g
tewXef^, ht fana In der bildlichen Art altMttUcher Sajseai
bcdentety daüi er In des mit Pfemdarti^eiD geniltdiieo 60110
dien t det Rfyhamod eingeweiht war« Se war aoch der Eaogi
weibie fhlUsin fon der CmiuHn wiedergeboren nad in im
mysteriösen (n^sikd) Halle onterriohtel , und lo Ul 4
Feier der Mwieriett In der Sage vem PwyU unter dem Bili
der Jagd yorgetteüt» Die neae Lehre aber» die J^utrmn erbül
war Ter jener selneff Voifahren vertchiedeny darum weide idl
NaiDen terkcbrt, '
Det fremde ScbifT, welches an Conrtvo// landet, macht 7%»
mar zwar zu einem Norwegischen , allein da die Begebeolieii
iiiythologi?ch i«t, so muff es einem Volke angehören, d.»s m
den ältesten Zeiten des Heidenthtinis die Com walliscbe Kürt«
b(»«?uchte, denn es war mit Falken befrachtet, die TriMari
Schach gewann, und an seine Freunde vertheilte, und
versieht diese Ladung eist, wenn man weifs^ dafs die hrilti*
s< he Cere^ sich selbst in einen Falken verwandelte und dies«!
Vogel in den morgeniändischen Religionen ein heiliges VVesdi
ist, das auf den eg^^ptischen Denkmälern so häufig aiit <N
Xieblingsbild der Isis vorkommt.
Tristan wird am Hofe von Cornwall darch den Rinj^,
ihm seine Matter gegeben, d, h. durch da9 Wahrzeichen einel
Druiden, als Neffe des March anerkannt, mit andern VVortefl|
er wiird in den Bardenorden aufgenommen und zum Befehle
Jiabai eine^ Kriegsheeres ernannt, d. h« zu einem Hoheapris«
Jter» der fünfzehn tbwrköpfige Feldherr;in anführt« — eine Alle
gorle» die mit der ywx dem grossen Schweinhirten in den 1^
adtn dieselbe ist. Nun greift Tristiem den Herzogen Mor^sii
den Vorsteher der IHem Dmidenlehre an , erschlägt ibojuij
giebt da« eroberte Land an Rohand, So begrailt fflofai
dieter EU Morgan^ Morgans Nachfolger hei£it^
§. 5. «• Tmtrtnu JUtbegtrmnk* .
Bei Trkuau Fahrt nach Irland schttnt der Hafen ftoM
Um eine neuere Zuthaft des Dichters, der Unterricht afcer^^
Tristan der Tsonde (Eisrh in den Trifidm ) ertheilt, Ist dii H
-n^eihüng in seine Gehmmlehie. Der Zaebertrank* sdbalat ^
xnystische Trank {lamitiß) der Ceres zu ee>n und aaiaa>aM* 'j
^hingen mit der Veifartlauna des h^llgen Kessels ha ^''H
'tind mit dem Wein und Mem der walisischen Barden, ^en ^
Lehrlinge bei ihrer Einweihung In die Mysterien betaW* |J
jMO^erm Fall aber Teriinnlicht der Trank die Gemeioicbaft»^
le.&echie des EingeneihteD. Brtngwain ist sicherlich
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I
TmUfi, liettitsgegebett von E..r« G^ote« 1^07
ifche Bionwen, die Itran nach Irland führte, neb^^t dem rav-
»enö«en (mystica!) Kessel, und «ie einem Fürsten verinälte,.
en scnun iein Namen Math^ol^ohj Silz der Würde aufzeitl *
^t. Der Hund Ilodainj der den wcg5;evvorfenen Becher ans-
ackte, wurde dadurch der b iden Liebenden unzertrennlichec
r taiirie, und ist «einer Hedcutnno; nach ein Verkmfll der C«-
deren Priester Taliesin Hodigion nennf, d. h. Leute mit
)lirrn von Kornabren ^^). Vielleicht war Hodain ein Priester,
enn die Heidenpriester wurden anderwärts Hunde genannt,
ie britti«che Ctrts seihst verwandelte sich in eine Hündin und.
a der Sage \oukPwjrU ist die Prieiterfc^affc duidi weisia Haa*
e vorgestellt.
Die Entführung der Ysonde durch den irbcben Spielmanti'
ffu/istrefj hat wahrscheinlich die Bedeutung, daf^ die Belsiec
4er «ädere Inwohner des alten Irlands in die CiOrnwallischen My«
(erien eingeweiht waren. Der Briefwechsel Tristans mit ieuier Gr«
«ibieo durch tchnnale Holzstäbe «lit geheimen eingegrabeniAl ZeW
beo ist eine deotlii he Anspielung eof diedruidische WriiSagung
mh das Looswerfeo« Diese Slabe waren nanlioh die 2W-
rcMi^ Weissagstii'bev die so oft ?on den Barden «mrSfaat wer«,
eOf oder sie waren a«ch die Loose t die wom Schofs eines Fracht-
iemea in Kerbhölzer ausgeschnitten nnd mit gehdmen C
\mQus) Zeichen untetschieden worden^ wie Taoitat genatt be»
i^bcinlit ^^). So ist «ach das Orchard entweder der Dmidische
l^ald dieier Pruchtbaumo oder die Loose selbst, dl« mm die*
sni: Walde genommen worden. Der Caledonueke Meridin be*
chr^ibt daher den ganzen Kreis der Druidi«chen Geheinilehra
Mysiicism) als ein Orchard von 147 Pruchtbaumea , die alle
IC vollkommene Kerbhölzer zukommen passen.
6. d. Tristrems Flucht und Thaten i/i fFales, Blanche^Flur
die zweite.
Nun wird Tristan Hochconstahel , oder nach der Triaden-
prache Prw Hud , Vorstand der Mysterien, pber bald vom Hof
Iiifern» ♦ schützt er in Jf 'cdes den König; Tviamour grpcn den
iiesun Lr^arij und erhält das I;md durch UeberiJjabe des roth«
laiiorünen Hündleins. Dieser Triamour scheint der irische 7><-
thnwr zu sevn (dds tk uird in dc'r Aussprache nicht cehört)
elcher Namen einen grossen König, Eber, Sau, Welle oder
iügel bedeutet, so dals er eini;a hiniän^ctien^ mysteriösen
Ihontvcrt ist die ProserfinB der Britten« Eoimm heÜstKornf das in
Ohr auFschiefst. Davits»
^) VerpL hic7.u die Erortmineen und ßerichtigungeoy dk C« Grimm
über tcuuche ftuAcn S« 3o8 — ii2 ccacben« M«. ^
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i2o8 Tristan, herausgegeben von E« t. Gfoote.
-(mystical) Vielsinn enthalt, um entweder den Vont€«her tioi
Walisischen Druiden, die Hauptsymbolc ihres Glaubens, odfi
d« n Vorrang ihrer Würde zü bezeichnen, Urga/i ist wohl dfi
Givrgi in den Triaden, ein sagenhafter Unhold Cmrsetcal cann-
btd) , nämlich ein PricMer oder Gott, der mit Mcnschenopfeo^
sich abgab. Und gewöhnlich ist ja un^er den mytholo^sches
Biesen- Unmenschlichkeit oder Ketzerei Tentinden » daroni ist ol|
der höflichste Held einer Sage der trottigite Riete in einer aadcn
i# nachdem die Erz:ihler verschiedenet Meinung waren,
Ttütan erhilt H^ales^ gi^bt et aber gleich wieder an 2W
ouMMirr Tocbter BUneke Ftour ab, was wonl die Bedeutung y
daft Tfüron/ Sekte in H^ales sw«r eingeführt aber nicht fMtU
grSndet worden« Bianche Flours Namein Ist derselbe ndl M
der Mutter TVisimUß er enthalt das mysteriöse f mjrsiicatj SM
bild der Olattbenieiobeit. Der kleine Himd war eio Mm
seine rothblangrfine Flecken ilnd die sogenannten AlaidW
Clmmmt oder ächlsngensteine fGgmmae angmnacj^ So mN
man kleine (Masanmiete » gewöhnlich so weit als nnsexsM
gerringe, aber viel dicker, meist von grüner, auch zawdiaj
iron blaaer Farbe, und noch andere sonderbar mit blauen t
then und weissen Wellenlinien geziert. Nach Owen*s Versichi
rung wurdfn die^e Ringe zum Unterscheidungszeichen venchil
dener Bardenorden getragen, die blauen gehörten den Binien«
Vorstehern, die weissen den Druiden, die grünen den Ovatifl
und die dreifarbigen den Schülern. Und sonach scheint jeM
vielfarbige Hündlein entweder ein Schüler oder höherer
ling in den verschiedenen Orden gewesen. I
Der Wald, in den sich Tr^'stan und Ysonde von Mark <f^
trieben, zurückgezogen, ist ein Druidenwald, die LiebesboÜ
ist eine heilige Zelle, die von den Riesen oder den Bekenoti^
einer andern Sekte erbauet war. Die Hunde, die sie du'^
ihre Jagd ernähren, sind Priester, das erjagte Wild die l^^^*
linge oder Novizen, das Schwert twischen beiden LiebendeD bi
das Waffen , welches gegen den ketserischen Schüler gezo:^-
und vorsichtig bei «der Bardem^rsammlnng auf demSttittS»^
die Zelle bedeckte, wlader eingesteckt wurde»
x *
{Ott MüfUiifi folgt *) ' I
*
•
uigui^cü Ly Google
^= 77- Heidelberger
fahrbücher der Literatur.
. > . .: " - " ^ ^ i-im-ii 1.1» LH-,i_
TtitttDi hefa«sgegeb^ Ton £. ▼« Groote.
(B e 4 e b l u/s.)
§» 7* Tristrtm und Ysmde die tsme4i .
)ie5e ist nach Thomas von Erceldoune die Tochter des Ilerzogi
lurentin von Bretagne^ de«!».en Namen mit /Vwr einigen Zu^arii-
uenaang hat. Die Ehe Tristans mit ihr ist unglücklich durch
en Rin^ oder sein heiliges Ainulet , das ihm immerfort seine
ühere Liebe erneuert. Diese zweiie Ysonde ist eine Sage von
aehr einfachen und alfern Mysterien in Gallien, an denen der
nsschweifende Sinn des Kornwallischcn Priesters (Tristans) hei?i
;f;nügen fand, und folgende Sage giebt uns einen Wink, üben
Fehler, den Tristan ddrin angetroffen. Er empfieng n:)U3-
ch als Mitgift einen Landstrich, der an die Besitzungen des
Üesen Beliagog gränzte, und Florentin hatte ihm geuau einge«
iharf*» in d«sm Lande dieses Unholds, welcher ein Bruder
•lorgan^ Urgan und Mornunt war» niemaU 7.n )agen, d. b. My«
\ftnm zu leiern. Trotz dem •hex jagt Tristan im frenidelfGit*
f>ge» überwindet den Riesen ttod macht ihn zu in Lehnsmann« *
)a nun Beli die Sonne heifsl» fo mg wohl Beliagojg vkxt dem
Vdifttifchen Beli a gwg dasselbe seyn. Di«£i heiUt itr^n^e
fler grollende Beli und ist der Btlenus der neuern Druiden m
frinoriea, denj^usmuns auidrückUch für den FkotAus oder ^^ir
rkian». Der Riete also« dev »p •ebri.Tön den u^tprün^lichei»
Rettern in ^rcttajjpae gehalU wurde, hätte dbcH Einige Vet*
indong mit de« Kpmwallischen Olaoben und wa« det Son«
lengott« ' Man hemerkt 19 allen TrWe» und inythologiscben Sa^»
:in» dali wenn ein Vefdeibnitt der Oraidenlehf« beschrieben
rird, altemal Anspielungen auf Hb Sotinekiver^lirung T<Hrkom«
oen oder .anf die Symbole, die damit taiämtHeo hingen^ Dit*
er Olsuben eriohiint betdtt Iii , den Lic«dern tanierer iltesitfin
iarden Termlscfat wid einverleibi mit der flutigen Sagenlehi^a,
ind die eifrigem AijiliHnger des Sonnendienstet hatten den Schlltipf«
lainen B^räd BtU, Barden des Beti, *
Wenn wir die gdUische Sage zu Cäsar« Zeit bedenken* dab
lie ddoialige Druidenlehre von ßrittannien ausgegangen,
uögea aucU £ül|^»iide Umitiinde voa JBedeutuog le^n, Irutaik
7t
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13 lo Tristan I herau^gegebcu yon E. v. Grooie#
befahl nimlich dem BMmgog^ eise Halle od«r Tempel zu %
xm Ysondt ond Brengwain , i der KornwaUIfcban Cä
«ni Proserpma £« bauen. Der Rie«e baate den Tempalin •
Ber eigenen Barg und zeigte dem Trisian den geheimen ond.*
cberen Weg dabin. Die Halle war mit Bildern geskn. die |
liiu Tristans ganzes f eben daniiiiten mit treuen Abzeicba«
gen der Ysonde, ßrengwoim, det March, seines Bathe« M&iti
und der myslerldsea (m/sticalj Hnade Bodmin ond P^uin
Dieter mytholocifche Gemälde bescbre«bt ohne Zvveifel die Bi
fiihrung eines Gotletdienttes und einer t«hre von Brittemn
nach Gallien nnd tcfaelnt Mn Gemisch flntigac ficllgion uadl
hdA«chen Götsendiemtes gewesen.
Nach Casars Versicherung holten die dfrigenn aB
. sehen Druldenlehrlinge die voHkominenste Wlutensebeit cmes
t^nnien» auch darauf «pieli die Sage an* TVäTen* maditt aiB
lieb seinem Schviager Gaiihardin von Bretagne eine »o icImb
Beschreibung der kornwallischen Ysonde , ddl« ihn seine Neu
gierriü auf Has Zauberschlols des BcUa^og führte, dem er oha
Zittern nicht nalien konnte. Dort snh er das Büd der Yt^y^-^
und Brenowuin und fiel vor Erstaunen über ihre Schönheit i
Ohnuiiicht. D.'»ri!»ri fuhr er aus Liebe zu Brengwain mit 7n
stall nach CornwaU und. vermalte sich mit ihr in dem iMiliia
Walde. ..." J
Hier bricht die unvol]sfändip;e Handschrift von
ab» die fianzö i«;clien Ergartzang^bruchstücke sind aber Did
ii»ein:'in Urtheil über brittisrhe Mythologie, dtc gewifs die Gned
läge der tnstanischfii Gescidchie ausmacht , Weit weniger aitbai
ti^ch als da5 Werk Thomas des Reimers.
5. 8» Sihlufsbetrachtungen. Diese erzählten BegebeohdlB
tragen den ursprünglichen Charakter der Ueberliefeningtat It
maki in den Triaden / Mabino^ita und andern Am^iplttijgeii Ii
alten Barden findet, find ne verrtUhen iine gemeinsame ÜffA
salcker romantischen Dichtungen, die lange Zeit das LieblioKslcii
in Ruropa waren. Solche fir^iädlungen« tr)m'd%^ Mahi/iogienm
keine eigentliche GeschichU; da« ist anerkannt. Sie sind "
aufgekommen t um einen schwachen Stral' Uber Zeitxiüifie
verbreiten» wo die Geschichte ihr Licht vertagt. Sie i
Sagen aus entfernten Zeilen > wo die Dnddplefar^ nod
che, geheime und <iffentllche Freunde hatte, ' ttiiä MhMftdB
den Üchteiten Nachrichten t oin britti<chen Oladban tMMNr«
So haben wir dso unter dem BÜda ider dM
Schweinhirten snvörderst lina Nachricht ton'\d^'BlMtaf
Bl^ion unserer cellitchen VoVfahran» und diase ^idkU^ iin
dorbaner patriarchalischer Glauben gewb*en» verbl^ilMllil
nem suengtih Widerwillen gegca ilitf ioMMBiiMb UMmi
Uly Google
Trituii, hef ausgegeben to« E. GrootA. Mit
TvHeriöses Mutterschwein f mjrstical sow ) \%\ das Bild einer neuen,
ehre, die in Cornwall eingeführt und von da nach H^ales und
iriiitnnien vcibreilcl worden. Sie liieng im Allgenieuien m»t -
em alteren Glaub n zusammen, schlofs aber in sich die Vit-
hrung der Himmtlskürper eiUf und stellte den ver^^ö t< iiea
'atriarchen (NocütJ als vereint mit der Sonne dar. Irystatit
Vüien enihält die Fortsetzung dieses Ketzerglaubens, d»r nocli
lit Fremdem gemischt und über einen grossen Theil Br»tiaa«
ieni ausgebreitet und auch in Irland angenommen wurde,
c«ien Mitt*;]punkt aber Cornwall gewesen , wo der neue Gl ^u«
e zuerst auf brittitchein Grunde Wiutsei iaijce, imd von da in
raliien eiogefüiirt wurde .
^ Tristans Lskre ist t^iUichen Ursprungs, Ich will er«
jtiueir, was Dü9i€9 mm UnbeKannltchaft mit den teulscheii Quei-
» nicht wissen konmai. Es ergefeta sich aus dem vorhergo»
eodea folgende Sät^ce: /. Trystma Sigd ist ollen teuticbeA
'ölkeim in hohem Anaeben gestanöeo «ad gina im Oiitta des
eutschen Heidealieder aufgefaltt wotden« «. Et vX elae au»
ler Fremde^^ ekommene Sunnenlehre. J. Nimmt maa daau dia
lescbichtliciie Thatsacba» dals die Belgier, eiaet der älteiteiA
mtsehtn Völker, Brittanaieat Küsten eroberten und bewobaten»
0 lulgt aas ^Uem die grosse Wabrheit^ daft diese iteue San«
lealebie tmuschen Unfmagf war. Sie gieng daher ia BcittaiW
den ftos d«m celiiicb.belffitcbea C^rmmdl aat aad »kaaaU mit
lecbl alt eiae im lanlaad lalbtt eatst^adena Keleorei aa^eee«
ten wardea, obtoboa eio lamt aal' dam cehitohea Fettbad^
a Brelagaa Warail geCnfiil batitf« Aal beiden Küa«n wirkte
eaiecher Einflnfs, weHiber freilich keine getabidttlicbaa Nach-
iebien mehr tarkaadea tejK kl^antfa-, wai aber die Beitaad»
beih der triflaaitdhea Sage augeateMattch keweiien* Aae
!>«fW' Ecftntf angen itfl sehen so viel idart daCi dia Idee.Wasp
er in dem reiacelüschcn Glauben der Omndgedaakea warj»
tber im teatschen aad sbwischea Haidjsathnm Staad die Idea
Licht obeii an» was ich ils bdicnat varaastetiaa aart liaft die
Bereinigung oder Vermisehang beider Idata ia der Glaabeai«
ehre grosse Veriaderangen und Verwirrungen hervorbriagen
nubte» ift leicht einzusehen, indem durch dea Lichtglauben
ler leutsche Dualismus ia seinen zwo stärksten Aeusierangea
k>aaeBkajD:ipf undSunnentod, und Liebe und Leid tu den Gel-
len kam. Und gerade diese erotische und tolarische Beiigion»
!ie der znenschlictien Natur so sehr zusagt , K^t die Ursache der
ichaeUen Veriireitung und des i^xih^gt^ den die tristanische
**) d. h. von neuem einj^eführt warde, deno von Brßtagnt itaaunU die
Xnstaaiisks Lskis urvj^ittosUch bsit Mt
n
Diyiiized by
1219 Trittau, herausgegeben von E» Groote.
Lehre fi;efuiideii« Schönheit and ßlüthe sind Ideen, die dfii
Licfat^lAiiben ällfehören, dariun wird AU«t chuck der üchtlaiH
h^vn holt Schftnheil besaabertf and so Mgen «tachtopl an
d«in LichtftbialieiL aUe )tam Verglekhongen « die ich oien w
•eben dk)n 2>wraii*ond den teutschen HcddenlMern apgatnüf
Was aber ini Tfittaii aeHitcher und wm tedtfchev Attbeü mk^
Itt miMich xn erfoncben» weU daa englische via das leaticiii
Lied a«« ' zienilicb späte« Zeit berrdbren und offenbar Zudiiib
tnngen eriiallen beben; die itt der alteren bage niefat itand«
M«tcb den waiUisdiea UcberHeferungett darf man ecbtieHro, iS
die«e Religionefenniicbung bereift zm Cnamw Zetit teboa
banden aber noch nicht herncbender Gfanbeo war. Natür-
lich Ist eod dem> eigemlieben VerftXnanift dieeer Sage bii 2a
Than/kas von EreeUotats und Goifrä ?on Siraeburg viel TerUrfi
gegangen und wie denn zuletzt alle Einsicht in die^e Ue^*
liet'erunj^en verschwunden, davon niult ich sum ^chluis eiae)
der merkwürdiü'teu Beispiele anführen.
tan tra^estirt im D on Quixote. Diesen Ge*
dünken tut Da^'ies oben geäussert, jedoch nicht %%eiter aufge-
führt. Er verdient Berücksichtigung, wenn auch cTie<(e Behaap*
fung nicht durchaus richtig i«t. Denn schon Pellicer zeiste,
ddh Amadis von Gallien derjenige Romün sey , den Cerväm
fiurch seinen Don Quixote ins Lächerliche zog. Allein in fS
fern, dafs Cervantes selbst erklärt, der Hauptzweck seines VW
kes sey gewesen, das ausgebreitete Ansehen der fiit:erbücber
«u vernichten, kommt nuch Tristan allerdings in die Vcrgleu
chuni» mit Don Quixote, wiewohl er darin nur einmal erwälmt
ist. ^'^) Der Nameu iles Ritters von der traurigen Gestah enu-
üert natürlich zunächst an den Trjstan, allein Cen^antes hm\i
diesen keine fo'rtnglicbe. Bücksich i genommen und Dantes
wung isi dabev nuK^aUfcn Iheile nciuif. , Weil icbarfii»ai|g
c:- '
E<; ist daher nicht unbedeutend, djfs Tristan auF seinen
auch nach Teiitschhnd kommt und seine Vergleichiing mit Wolf-Di^
tcrichs Irrtahrten giebt diesem eine bhher nirlit geahnte Bedcntong*
Der Brittcnk.inij; Cassiveliaunus {Cussvallaon in den Triadeo)^^^
nach walisischen Nachrichcen ein «Sonnen diener, dessen Luid pid^
ein» «tidvhiffi der Themse an die ecMeabto Belgier griMir ^
M'u^ leiaeii NveMMni «oaufberUcbe Kfieee führte md derrii «bi
Landsleme an den Caesar vrrratken wird. Es mti: wohl seyn,
die Kriege ond der Vetrath aus religiösen Urtac^cii bfr«ar|(C|MI^
die Caesar freilich nicht genau keniieu lernte.
^ S. Idiler'i An^gahe des Dop Quixote, Berlin 1804. Bd. V. S. XXXPs.
' ^ XLVl. Tristan und hh werden V(m iervantct Bd II, Ü. 4o3« as-
geFtihrt, wo Don J^uix9$6 die Wahiiiafti|U^eit ibrat GtMlufilils ^
haupteu
Dipitizejl by Gbogle
Tristan, herauagegebea von E, v. G^ooteu 1213
teilte Pellicer 4itn Cerpänies in Rückncht feiner V«raebtan^ &mt
iHtecbücher mit Jhmi0 und PMrmtta sotimiMii, die eben so
(ej|«ii die Heldemagea ein^enomiiiiMi warea* Naob den Aeat«
eningen beider letatecen tcheint aber Tristwn weit mehr in
ulien geleiten alt in S(»anien» wethalb ihn vIeUeicht Cwatau
och Diir einmel angeführt ^)
Ans den rielao An^^kielungen im Dm Qmsoie tag Pdlktw
l»n richtigen Soblufi, daft man unter den Hitterbnchern an«
erscheiden nnd eine fr<inzö^itche'und englische Sippschaft dec^.
rlben annehmen mtitse* Zn jener aSU er die Romane rom '
Isiser fUri und seinen Pär«, su dieser den Arthur mit seiner
r^felru nde und den Gral. Auster diesen J^omanen» die auf
brwurdiger Ueberlieferung v beruhen , gab es aber zu Or-
wutBs Xeit noch eine IVleiii^e anderer, die nicliis als \u^^q»
•unen einer nachahmenden , verdurhencn Kmbildunqskrdft,
i'dit eigentliche Ritterramane waren, wie wir ^ie vor nicht
t:ii;er Zeit in Teulschland %ioch zu Hunderten hatten. In den
^aU.chen Ländern Italien, Frankreich und Mpauicu bildete sich
ruh aus ((eni Heldenlied und der J^oinünze der Roiuan, aus
ie^etn die Novelle, und die Hi*ldensage wurdo zum Stoff ei»
i^r ungrzn^'*lten und irren Dichtung inifsbrauchl, wie niai;^
Ii« dem j4iiosto und Hujardo zum (Jeberdrufs lernen kann* ■
iodiwcn Higer Weise muhte bei den wälschen iMischvülk'^rn
Verständnifs der TT' Iden^age wpit früher untor^^ehfu aU Lei
T<Mi?f:ch«n, allein die Le»;esu(lit, diesen teulsclu' Erh^tiickj
lieb den Waischen, und braclite TTen verdpfblichen Kouiiuien-
ram hervor. Dieses Unwesen griff Cervantes im Ail^cmeineo
^) Hd. V. S. XLIX. wo Pellirer AeBfScriTnijf n rweicr SchriftsteTIcr bf-
rührt, die ihrer Wichtigkeit \vei;cn hier eine Stelle verdienen . Petrus
Ritserts, de conftstionr^ p. Ukl cdit Paris i667. sa^t numlich ; ta pc in
tragoediit tt aliis carminilms poiturtan et joculatorntn duttilenis deicribitwr
ttHquis vir fmims^ it^us . fortis^ umabiUs^ et ter emnia gratkm* B^ci»
imstw itiem fnssurai vel tMjuriei iiitm erudel&tr irregßtite^ ntMt 4i Ar^
turoy Ganftino (llet ^awano) H TtUianno fliuktu (luaeicm
r^ersint bistrionet, quorum auiitu eoncuti' ntur etd compassionent auAtentimn
corUa et mque ai lacrimas computtgtmtur» Die erw;ihnten «ccni^c'ieii
Dirstcllun^en hnbcn wohl nicht auf die genannten HcKlen Be7u;i. —
Ftttarca trionfo d' amort^ cup. III» v* 79 — 82. MailiiQdcr ÄUSEf
Bd II. S 94. '
Eee9 qmi. it reiir fM^lm ii iogni^
Onig etmien che 7 vulf:o trmtt tgßgmh
Vedi GinetfTOy isottu e Paltre amattti, —
Vergl. dazu zwo Aaipiclimgea suf dem Arthur in derselben Aosg*
S. i34, i6o.
t
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ISI4 Tmtadit herimgegebw von E* t» Gtoote^
an, weil er «her «elb'^t nichts von der Helden«^age vcrstanti, ?o
^arf er sin mit den erbänulich^ten Romanen zu^ammea und
liei^ mit Jiecht seinen Witz, auch nn ihr an», da 9ie in ihrer
Gc'^iinki tilicit eben <o sehr Hat Gemü Ii verdarb» «lU jede an«
d''»e G buri der F ungenv^ eile, l^nd hier zeigt sich nun. difi
er am meisten den Sagenkreis Karls durchge/op^en , weil dieser auch die
Helclensa-e der Spanier war, wie sich aus iliren alten Konian/.rn nr-
widt'rsprechlicb ergiebt. Am ailerhäufigsten wird denn ^madis aui-
get'iilirt ond nach ihm findet der Sageubeld des ganz/eo sudliriei
und weitlichen Europa's Df*n Roldan die -laeiste £rwäf<nung, sodam
der eigentlich spanisch« Heid Gajferos, weniger Karl, Alarsitio, Rr^'
naldos^ die /.wöli' /Wr.«- ^ Tttrpifij RoncesvaUes ond GiMon. Aal
dem englischen Sagenkreise sind die AnfüliruDgeu schon seltener, er;
war nomlich nicht so einheimisch in Spanten « wie der tolandtifl*,
auch haben die Spaoiar darüber weit weniger Romanzen. Ner ^
Zauberer Mertin und LonxarQteß dessen Romanxeo droQig gcoug id
den Don Oicilro/r angewandt werden, spielen eine bedeuHsade Ml
in der £limildnng dieses sinnreichen Ritters. Artus, Qbt^rmßS$
Tafehrttttdci der Gral, Trutan, Iseo und der' Riese Umgmä
finden selten £ri^ ahnong , zum d^tlichen Beweise, dafs sie dem Or*\
fonies doch ferner lagen als die übrigen.
Mit welcher Verkehrtheit und welchem Unverstände damals 'flj
Spauirii die |\l)|uaii/.en und Sagen von diesen Heiden iiir uuL<avvQ-|
feite Thatsachen angesehen und mit der idarstcu Geschic|itc glaciJ
gestellt wurden, darüber läfsl Cervantes seinen HeJden selbst tae\
sehr erbauliche Rede halten, worüber dem' horchenden Canonicus Ho*
Xeu und Sehen verging. Und wie das bei der LächerUduaacfanf
zu geschehen pflegt, der Witz und die Laune des Cervantes ilt m^
Kch zu dem Ziele gelangt^ die Achtung der Heldeniageo sa.MiiÜ'
jren, welches die alten Poster durch ihre iStrengc und Dsmie ml
peirarca durch die religiöse Sehen , Vromit sie ?or solclien 9§dm
gewarnet, nicht erreichen konnten. £^ sind daher die HeidnnfA
eine P)rdnibg und Läuterung durchgangen , die nicht |edet Gm»
werk aushaby der althaidnische religidse Grund ^ der in ihnoi
sicherte ihre Unxerst5rbarkeit tmd ist das, was nach YerMlMI
Verachtung und Spott als ehrwürdiger^ fruchtbarer Korn übr^ mA
Jdon§, .
Don ßuixote, BH. II. Ksp. 49. vergU III. S, wo die slteu Ro-
manzeii tur Lügen erkisrt werden. Da auf diestr Ansicht der gin f
Don Quixotc beruht, 10 bedarf keines wcitSICü |kwei&CI| ^
die iUt^KW^tn picht Ymtanden«
I
uigui^Cü Ly Google
Bftdeciconet «Reite In 4fe Süd • See und nach der Beräint • Stmte ynr
ErFor<:ch?!nf; einer norirj^tlichen Durchfahrt. Unternommt;ii in dcil
Jahren i?ii5, i6, i7 und i8 auf Ku'ijen Sr. Frl?iic!it des H. K< .cHf,
K in/.lers Grafen Rumanzoff auf dem Schiffe Rurich unter dem I cfenle
lies Licutensnts der Russisch -Kaiseriichen Marine Orro v KuiZki'UE«
Ir Üd, mit 2 Kpfrji..u« 2 Lindkarten. Ur ßd* mit 5 Ii. u. J üuuU«
lllr Ba* mit i3 K» «• i Lsndk. Weiwir i82t. Piuo.Pr« auf weitsei
Ifcvokpapirr i8 tof Vellnpipicr S7 fl*i mf feinci Velin 36 fl^
hH zum März idSi*
[mebeKbreibttiigen find selt«ii ohne Intmise, und wenn sie
b Berichte weiter Seereisen enthulten» in der Regel nicht
tme grotien Gewinn für die Wisaen^cheft. Aliein man würde
hc irren, wenn man das vorliegende, tauber gedruckte, ui:id *
lit sehr schönen Kupfern und Charten reichlich uu^^estattete,
MhäUnifsinässig uohlfeiie, Werk von 584 enggedi uckien Quart-
iten, Vorreden und Inhnllsanzeigen nicht iiiit';erethnel, h r
ne blosse Erzählung der Schicksale und Kiitdeckungen es
aiffei Ilurik halten vvulhe; vielmehr enthält Hässelne au«ser
ai Heiseberichte noch eine ungemein gro se Menge eben so
ichtiger als interessanter vvi$sen%chaftlither ErörLerungtn, wo«
3n wir uns bctilen uuscrn Lesern» so weit es d^r Httuni ^e*
Altet, eine hiiiläugliche Uebersicht mitzutheiien.
Daf«i dal ganze Werk dem, weit über alle Mäceoaten her«
^fragenden, thätigsten Beförderer der Wi«^senschaften , Grafen
uma/izoßj gewidmet ist, liegt so sehr in Her Natur der Sache,
ifs es kaum des Au drucks dieser Gesinnun^^sn von Seiten ^
i% acbtuDgswerthen Veif, bedurft hätte. Können doch schon
iejenigen sich ein bloibendeit Denkmal des Ruhmes für die ^
schwelt erwerben, welche ihren Einflttls in der Naiie d«^r
snten zur Unterstützung und Belebung wisseotcbaftÜcher An«
altea benutzen; wie ^el grössere Bewunderung verdient iiei(.
leaii, welcher nhae merkantilischet oder sonstiges Interette
IS reiner Liebe zur Beförderung der Wissenschaften seinen
Uterweitigen Bemüluingen und Aufopferungen für ähnlich^
wecke durch die Ansrüsttuig dieser Entdeckoqgsrelse die Krone
ifzueetsen wubte« Der berü&mte Weltumsegler Krusenstem
?nni daher in einer foreiiigeschickten Einleitung nicht blolf
iese Reise in dm engegebene n Beziehung die erste und eln|Uge
i ihrer Art» sondern sagt auch S. 15 gewift mit Recht; • Wennt
lieeer wahrhaft jpatrlotfsch gesinnte Menn auch bloft ditrdi
lie In der That Ifirstliche' Untemehmung, deren Geschichte
kier enShll frerdesi iNdlt bekannt ernrde; so gehörte er te^ion
ladundi^der (feeh^e|t gewifs mit eben dem JUcbte suy nie
leia Vater» i^eldier lich i^U Feldherr in den Annalen des
Kriegsgeschichte Rafslands einen unrerwelk baren Rubm er«
korben hat.« Av'^er <}iescn wenij^en Worten, nicht etwa der
:hmeiGlieleiy sondern der gerechten Anefkc^inuog eiiies über
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12l6 Kotsebae'i Emdeoknogt » ReiMw
allei Lob erhabpnen wiffenfchaflHches Strebeot enthalt die
•en'^werlhe Einleitung eiue l^izeicliuung def Standpunktes, wor
aus diese und die letzLen bekannten Entdeckungs- Huisen nacl
dem Nordpole beactheilt werden tiiü&sen, n/'b*4 einer AngAth
der Zwecke und Hiiit\riiittel der hier beschriebenen. Die Lo
sung zweier, seit Jahrlumderteu mit einem wn^lvjublicben Auf
%vaude an Mcnsclien und Oelde untersucliter »los^er Probien
»amlich scheint dem jetzigen überall thatenreich^ti Seculo aoi
i)ehAlteu gewesen zu <eyn, die Rnideckung eines südlichen Co»
tinentes, welches seit Cook in soweit aufgegeben wurde, a!:
flieier kühne Seef.ihrer zwar nicht seine Existenz, wohl abci
•eine AufiinHun^ für unuioglich hielt, und die Anfftn'iun^ ei
Her Durctifaiirt ans dem atlantischen in den indischen OcciH
•e»' es nun in der Hichiung von IV. nach O. oder von O. nsi
IV, welche letztere zwar gegenwartig ein glückliches hesoiK'
SU versprechen scheint, aber noch keineswegs . für ausgemacüi
• anzusehen ist« Um diesen ganzen Gf*genstaad dem Lc^er kU-
Tfer vor Au^zen zu legen giebt H, Krtuenstern von S. 85^.71
eine gedrängte aber hinlänglich vollständige Uebmicbt kt
J>isber unternommenen Polar »Reisen tur Entdeckung ^MtM|
Diurcbfalirty woraus xn'it keinen Auszug mittheilen könaM» U
swischen wird diese jpründliche« ^urch Beniitzung niancber
'laner Quellen ausgezeichnete historische Oarsteilvng nicht |M|
« In geschichtlicher Hinsicht befriedigen , sondern insbcsondfH
nuch in jedem nachdenken Leier das theilnebmende Gefäkl
ifvecken, mit welcher unaussprechlichen Mühseligkeit» mit «^dj
chen Oefahren und oft grftoe0velist%m Xammer die Saeiihief
voxxugUch auf den Entdenkangsreisen su kämpfen haHeiii wd
ivi« Tiale derselben durch den qualvollsten Tod als Folge ilfli
•eltenen Kühnheit ein Opfer der Wifshegierde und des HM
deli - Interesses geworden sind« In Vergleichong hiermit w
Van wohl te^en, dafs man Euthehrungen und Gefttes M
den fetzigen Seereisen kaum noch kennt t sMem die LiiMi
Mte (UJe hooM^s) welche ndcht sinken können, erffundest dh
•stronoaiiscben und physicatlsehen Werkaeuge «mebttlioli fiij
TollkQmmt sind,^ ilir Gebrauch verhet««rt ist, trad maA«M
durch die AuflAwahrung frischer Ldiensmittel nach Dmim
Erfindoiig und bessere Aufbewahrung des Wassers oder Dsf^
Stellung desselben durch Destillation dem scheufslichen UfM
des Skorbuts gänzlich vorgebeugt hat» ja sogar dnrcb />ififV
Eutdt*ckuogen in den S^and gesetzt ist, selbst unter dem j4equät(fi\
den Luxus eines kühlen Getränks zu haben j das nicht anders eb
sehr wohlthätig auf die Gesundheit wirken mufs , besonders in de»
Jiegionen der ff^indstiUen , wo man sich vergebens nach einem L^^*]
thcii 4chat^ d» aiic Kräfte absfonnmdc j£(4Cs m aMtff^ & it«|
KotMbtt^« Ent^ckitiigA^lUiae» ^9i.jf
He^ diefos, und so vieles anderp5, df^r Men^cHheit Heilbrin-
•ndes verdankt man der in den leizlen Decennien eitii;»un
ürschung nach den Gesetzen der Natur, und der hohen Ktg»-
imkeit im wissenschaftlichen Streben. Mochten doch dieje-
igen sich diese»; merken, welche alle«; Heil von der ( n\vi<;,po-
eit erwarlea, und, selbst auf einer niedern Stufe df i Versian-
e<bildung stehend, die Menschen so ^ern zu dankenlosea*
'oieien herabwüid igten« nicht beienkend» dais durch denEin^
ufs leinet einzigen Rtunrnmuff die Bemühungen vielt^r Tansende
>kher kleinlichen Gtiitttt wie ein leichter 'Nekiei beim OlatnM
er Sonne verschwinden.
Indem H, v. koi^Am in den Heiden ersten Thei)<^n dee
Ferket blofs %eine Reite and deren Erfolg erzeblti co erlauben
ir uns neoh Folgendes auf der Einleitung mitzutheilen. . Dia -
M benritiene Verbindnng des atlantischen mit desu mdttcbeft*
^ne kann anf sweierlei Aft ftatt finden, entweder in der
ilehtang nach N. fF. welche suletst durch Rofs Tergefilich ge«
idit wurdet» weil er sich nach Kmnnstm's und mehrerer an«
toier Uliheile bei der Untersuchung des LancaiUr-' Sundes, un* .
egreiflicher Weise übereiltef und dadurch vielleichl (denn noch'
it Pany^s Behauptung nichlf töllig erwiesen) um rtne* des
röftten Entdeckungen hrachle; oder in der Richtung nach
f. O., att den Küsten SyblRfietis hin durch die Oerings - Strasse
• denn schwerlich dürlHr« nach den Tcrgeblichen Bemühun«*
en von Hudson ^ Tschit scha^o ff , Phipps und Buchan, jemals
er Versuch unter dem Fuie hinzuschiffen, wieder ange«<tellt
erden. — Die Fahrt um Sybiri<ns Küsten kann entweder
um atlantischen Meere aus nach N. O-, oder vom indischen
ach N. yy. gemacht werden, welches I.etztere kaum ernKtlich
ersucht ist; denn Cook umscliiffie nur durch Zufall das Cap
^ord, nnd die Kntdeckun^ des Cap Schalatzkoj: durch den Ko-
Kken Deschneff vor 170 Jahren hat man, wie seine ganze Fahrt
urch die Äm>?^j - Strasse , wahrscheinlich mit Unrecht bisher
1 Zweifel gezogen. S. 17. Wie viel übrigens in der Geoi^ra-
liie des nördlichen Asiens noch zu thun tey » eeht schon aus
' T einzigen Bemerkung hervor, dafs von der ßfeisratz- bis zilr
'VriV?^^ - >tras5e, also in 150 Längengraden noch kein einziger
^mkt der Nordasiatischen Küste astronomisch genau bestimmt
st* ^) Aecht patriotischer Eifer füc* die Wissensohaft bewog
Ree. bemerkt zu der S. 34« nuRjestcIUen Ablettunt; des Worte«: Gat
oder Gatz, bei IVeygai und JVeygttzh daf»; dieses, noch im Nidder-
lachsischcn geüraochliche Wort nicht Tuir, Pforte, sondern tng«
Strasse bedeutet, und selbst in der Schriftspracbe sus Cstie iu Gas«Q
gebildet neck vorhaadea ist
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daher den Grafen Rumanzoff, 4«rch eine eigene Entdeckno^f«
Beisc da« Ctfbiet der Kennini^se zu erweilem. Er lief* aI o
in Abo e«n fichtene« Scbiff von 180 Tonnen, eben ^ro£s genu^
für Manuschafi und Apparate, und hinlänglich leicht zur Kü-
•tenfrthri, h*r 30,000 Rubel erbauen, \velches sich so eut hielt,
dafs es narh der Hückkunft an die atiiei iranische Couipagniq
sn einer abermaligen Rei^e nt^ch dem Südo^ecre überla<i»ea
wurd-; iiels d^ssel>e gehörig verproviantiren, milden nöthigpa
wissen^cnafilichen Apparaten versehen, und ühert^ab das Com-
ji.Hii'*'» ''f^m Knis. Rusi. Schiff^Iieutenant Kotzebuc, welcher
Zolling Ar« jtf.'/sf/emV dieses Zutrauen gewifs verdient««. Ausser diei
•en^ dem Crtpiiain, gehörten zur lixpedilion der Marine- Lintia
tsnant Schisckniarejf, die Steuermänner Pett€^ x\r\d CramSjchemJM
Dr. Eschhoit iüs Arzt und Naturfur<cher , v, Chamism als Na«
turfiorscber ynd Chotis als Maler. Dec £rfol(( der Reise wM<
f« ni«(tc ^lle diese Wahlen, und noch ausserdem sachte der ^
lehrte Däne fVormskiold nni die £(l««hiii£f noch, die fiio^
ohne Gehalt miiiuachr^n zu* dürfen. Eine sehr ins Einniai
gehende Imiruction für die astronbmischeii t ygnjiliiidNj
ssa itiichen imd phjsi<;alisGhen BeQjbachtnngen ^ mit , genas^j
Betuoksichtig.ing aller Vorsiehtiregeln und HiDsnfaginig eM
ger eiierderlichea Formeln für die Becechniing wurde vea dad
In diesen Slucken hinläeghch erfahrnen Homer in ^rdkedU
geietitt und ist bisr S. 75 bis 91. einigen «»angenehiBC%
sonst Im Werke minder hauGgen Drtockfeblwlei) gl^cPdk
mitgetbeilu Werde nan gleich der Bauptssreck dnv liiiiiJ
nimlich die ^nffindung einer Vesl^indang «wischen den beU«
Oceanen , nicht erreicht, so bat «ie doch de< WiswMchib Wi*
gemein grossen Vortbell g^mcht» «i&e wir an einigen ban^l^
sächlichen 6c|pensiiodrn reigen werdinu ^
Die Keise ging von Cronstadt ans nsch Plj-mouth, und du
Scbiff wnrde durch Stürme zweimal nach dem Auslaufen ^ts
diesem Haf -n nicht ohne Gefahr wieder in denselben zurück-
getrieben. Von Anfang an sorgte der wackere Capitain foi
die ßrhahunj^ einer frohen Gemüthsttimmnng unter den Ma-
.'jtrosen, aus dem richtigen Grunde, weil ein heiteres Gemütli
;i die Gesundheit de« Körpers, und Ausdauer in Arbeit und Gf-
j fahren vorzüglich bedingt. Von den Ereignissen bi« zur An-
' kunft in Kamschatka er.vähnen wir nichts, indem die Emde*
ckung ein^g'-r neuer Inseln der Südsee biufs geographisches uni
Torzüglich niutisches Interesse hat, das Uebrige aber aus lo-
derzeitigen zahlreichen Beisebeschreibungen hinlänglich \^
. kannt ist» Nur eine Beobachtung dünkt uns in mehr^cbe^
Hinsicht b>*rnerksn^werth« nämlich dafs dis CorAllenln^eln i>
|eoem eusgedebnten Meefee meisteni aut einoc fMqBy|Ui||tai^
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Ko^ebu«'« Entdeckung« - IVeise, 1219
nicfat einmal bewobnten, war das Meer in einet Kntfer»
og von hundert Faden nicht mehr an ergründen t und hatte
der Hälfte dieiet Ähilande« •<iion üi»ar hnnden F^den
Ohne bei den Lorant - Ingeln so^ mweUen» odor den Nor« ,
Q-Sttüd im eitlen Jahre su b«9iic)ieo» eiite der Capitain dio
ringt -Stratie zu pdssiren, um d^n IfaupUweck seiner Bei^o
erfüllen» und eine noidöstliche Durchfuhrt aufzusuchen. i3üi ^
r Hinfahrt und Rückkehr durch diese Meerenge fand er die
öinung nordöstlich unjjemein stark und stets dauernd, so
."s er Intrnach, verbunden mit der lon^c schon beob.icliutea * .•
Inesilichen Strömung in der Davis - Strasse die noidliclie
rbindung beider grossen -Oceane nicht bezweifelt, wenn auch
Kelbe mit Schiffen nicht zu püsjiren scvn mag. Der Zusan.-
iDbanc; beider Strömungen giebt allerdincj«: dieser Vermulhung
3«!ie Wahrscheinlichkeit, und läfit weniger an Unferstrüme
beiden Strassen denken, obgleich auch diese wohl vorh.iu-
n seyn könnten > ohne daf«; es so leicht seyn dürfte, hierüber**
wifsheit zu erlangen. Auf der Hinreise hielt sich das Schiff
der ameriknni^chen Küste / und hier wurde nach Umschiff
Qg des Cap Prinz JVallis zuefst die Bay Sckischmnrcff unvoll»
nf^ig untersucht, jmd die Küste in nordo5Nicher Richtung wei- # .
. umschifft. Die Entdeckung einer breiten und unabsehbar ^}
Q Bucht erfüllte den Capitain mit der freudigsten Hoffnung«
&r die lange gesuchte Durchführt zu finden, allein bei na* §,
rer l^ctcrsuchung zeigte es sich, dals dieses nicbtt weUert als
I für die Handels -Schiffahrt allerdings nicht Mieiobtiger Siind
welcher nach dem Entdecker den Namen Kotaebüe«$nn4
iuelt« Die Bewohner dieser Gegenden gleichen «nverKeun^
r denen der ftegenuberUegenden eaiat)<ichen Küste, und eieon
iiichtig ist, Vi'as aus der zertissenen Gesiail und der gansen
•rm beider Kütten dar Bering«.« Strasse hervortngehen acheintf
ft sie früher xnsanitneogefaangen haben , und J^emaclk ge«
dtsem getrennt sind« so . wäre di# BeVölkemng Amerika'a .
D Asien aas eof diesem Wege leicht etklirUcb. Mehrmals
w&hns der Verf. den aofialtenden Unterschied der ameiike*
•oben ond ailatischen Küsten hinsichtlich der Tempesatnr»
dam diese von Kälte und Eis erstarrt waren » während Jane
0 Anblick dnrch eine lebhefte Vegeution ergötaien« Hiet
tten wir also ahermali, wie bei Noiwegen im Gegensatoe ge«
n Nordamerika eine höchst räthselhafte klimatische Verschie«
aheit, ivelche Ree.« lange über diesen schwierigen Gegen«
Mid in Ungewifsheit, am liebsten aus den regelmä^si«;en 8trö«
angen des Meexes exkiäien Aiöchte« Indem^ nänilicii theils
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wepen de« Wi^wtandec, welchen die amerikanischen ^nd a<H
tischen Kütten ( die ersteren mehr aU die letzter? n ) dfm N
•tändii^cn Ost'trome entgegensetzen, thpiU uegf-n der Rotatii
der Erde die unter dem Aequaior erwärmten Theile des M«
Tti eine südöstliche Bewegung erlialten , führen sie den Kl
•ten, liegen welche iHe^e Ströin*inj^cii fliesten, Wirnie zu, k
Yen Mangel die westlich liegenden ehier grösseren ErstarrBi
bloftstellt. Ob die gröMfe Källe der südlichen Helbkogel i4
der geriageren Landermatse, wonach hier die zuerst angef«
ll9M Ursache wegfallt, und Sttgleich aus der nörHücheo Li{
des mexikaniteheii Meerb isen* svm Theil erklärlich sey,
nicht 90 leicht su enttebeideD* Die merkwürdigste Entdeckt
welche de/ Katuffoncfaer E^cbholz im nea entdeckten Sc
suffaUig noAcble, war uiittfelttg, daft eine ganze, mit frm
rer, und im üppigsten Grfin prangendem Erdrinde bei
Lendtan^ Moft aat Eit baitand» weichet noch obendiii|i
grot<ie Menge Mammüt^Bocben entfaielU Hierbei In m
gleioh merkwürdig, dafr H. p. Chamhio Tb. III. S. r^u*
die djdrt gefondenen Molar -ZMhne dem Mammut sngi
erkli^rty den Hautahn aber» wegen telner grötft^ren Diäe
unteren Theile ttnd telner abweichenden Krünuntmg tankt
noch lebenden Eiepfaanten tntcbreibt.
Nachdem dat Schiff bei den Aleutiscben Tnteln^ dete
tiefflen Sklaverei herah^ed ruckte Bewohner an den Rel
mitleidige Beobachter f.inden, ausgpbe«:sert war, wurde der
ter zu einer Enidecknn^^fdiirt in die Süd?ce benutzt, Rw.
€• nicht für zweckmässig, von den Ereignissen auf diese*
eine Uebersicht mitzutheilcn , weil diese nur sehr mang«
ausfalien könnte, und es viel besser scheint, da« Publicum
den reichen Genufs aufmerksam zu niaclien, welchen dal
dieser höchst intere?<anton fieisebeschrcibu gewährt, ^o'
die Sitten und Gebrauche der ungebildeten Naturmenschen
ner Inseln eben <o wahr als lebendig und mit zaiier Berüd
sichtigung des An«;tandes geschildert sind. Für den PsychoNj
gen wird gleich f. i Iis vieles belehrend seyn , ab
wird zugleich den Wunsch nicht unterdrücken
künftis; alle Europäer jene kindlichen Natiirmcn scheu ,
väterlich behandeln mögen, nU et bei unsern wackern fiei<H
den der Fall war, damit nicht dempachst jene Tntniaaer
•o die erste Bakannltchalt mit den gbttlich verehrten Kvroptej
Terfloehen messen , alt dietet tchim aof manchen Insela ^
grotren Ocean't in früheren, jetzt so oft mit Unrecht «epri?'^
nen ^iten eetchehen ist. Bei der Beschr^bnng im Sän^^'^^
Inseln nnd ibiet interettanten Königs Tmmmtamfm '*Mi|^h
VecL weniger iaiige, idt bti der ^hilderan| der
r den PsychoW
her jeder Lwl
1 können,
mschen eben l
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el^ruppe Bnda/i in r,® 27' Jf. Br. u. 189® 57' W. Län§e von
cenwich. Ge«chichihch merkwürdig i^t es inzviischen, daff
mmeamea den Rwik als Enideckungs. Schiff zweimal unentJ
ulicii reich vtrproviantiren Jiefi, und dafs «eine neue Fe-
ntj Uana- Vitra den ersten Kanonenschufs zum Salutiren dec
uschen Flagge abfeuerte. - Die zahlreichen Inseln uncJ In-
^ruppen, welche das Schiff entdeckte, sind schon desweg^
ifierk\vür<J)g, weil sie aus dec unermefslichen liefe desMee-/
von Seeihieren aufgeführt, almäiig aiit fruchtbarer Erde be-'
kt, dann bepflanzt und bewohnt wurden. Sehr wahr sagt
• Verf. S. 5i. »Es ist eine seltsame Empfindung, auf einer
)?»el herumzugehen, an deren Tiefe alles in gröf^ter TLäii^
-it iftt; und in welchen Winkel der Erde könnte man drin«
'»9 wo man nicht auch schon Menschen fände! Im ütffttea
Orden zwischen Eisbergen» unter der brennenden Sonne dei
tqiiators, und selbst mhten ioi Ocenn , auf Inseln die durch*
^icre entstanden sind, trifft man sie aq.n Uebrigens begeg«
" die ioost to überaus zärUichen Eltern dei U«ber?ölk«rttiig
wenig cultivirten Wohntitze durch den grausamen Ge«
luch, dafs jede Mutter nur drei Kinder auferziehen darf, die
ligea aber lebendig begraben mufi. Unter den verschiede«
n ioieretsanten Erzüblyiogep.tiinimt die Geiclucble «inet Wii«
n namens Cüdn, einen vorzüglichen Platz ein» welcher Toa
Q Carolinen 1500 engU Meilen weit in einem kleinen Na«
en nach JiadaA verschlagpiit >chl Monate auf der See heninH
t«, kaum lebend ankam, jeitt durch Wilfba^ic^d^ getrieben
Theü dtff B#üaL»iif dem Rurik mitmacbtet um .Peleru
Kg $n ieheiit und nur w Zärtlichkeit gegei| seine Jiarückgti*
Me T^ichlar. bei dar -.Attckkiiiill diaiesi Venals . aui^ttgeben
«t^Pgaii wurde.- . , . , :
Haider «lerKeik der Ca|iilfiir< aa . frfih. jene mlUen Ofgendeot
Q «ochmalft in .än lEifregionm ietr Palameeve» die e^wae«
« Otmh&hrt zu taehen.«' Ein. MgUnhlidb heftiger Sturm
erfiel ihn am isten April unter 44,5 Ot.. N.Bi und al« er
Ht jaoat 4 Mannten tanS den. Verdeck Waofae bi^it, warf ihm
le angebeiiie-WeUa«>wekhe mit einem Snitee.den Vorder-
en von ftw^- Enb Jltttchlehnilt zerbfach# so heftig mit der
«tt gegen eiaeEcke, daft ipStar die kalte Polarluft ihm Blut.
>ieii Temnachte, dae Bette au hüten zwang , und das noch«
'^V^ l^fltiren der. Beringittiatfe unmöglich machte, Unge-
btet dahea das Schiff auf den^ealea >zur neuen Fahrt ausge«
*^eitund ausgerüstet war» mul^te es beim Lunritt in die noch
A'tnten Juli mit unabsehbaren Eisnia^sen bedeckte Berings-
WH nach Unalaschka zurückkehren, und nachdem nochnhils
Bige Mt^xiLwüfdi^kcAiea der Gegend imtt^xibiLght waren» wurde
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* lodi Kotzebn^^j £titdeckuiigi»ReiM^
die Rückreise üb<>r dl« Sund wich, and HAdak-InNblt
das Cap und Si, Helena nach Heval baandigl. Uoteff
reren interetHUiten /ibemheuen-lMbt iiiuia«div*4«&
bei der kfctgenaiinten lasel durch' drei- KwMMnkugelii aai
laaffati In Bay gehindofl worde, ohgUdch dar wachUu
deOffÜlac diaMiha arlaubt» md sich hiBiiti.tw«liai lidnMa»«;
Ruriek anffemt hafte, um den CommaiMlamen vou dar U(
der Sache au uiilerriehteii« AU * natuiMtloiHcha liei^w&rdj|
kalten auf dieaer Reise verdienen aas^ezeichiiet m wecdea,
die Meuitn sieben Oettungen Walifitdiu uMeticheiden , und
runter eine nach S. 107 Verg). 117 aeitf lUabthier^ 10 -la
; YaU der grölste Walülveh, iiaII etttM fürchterlichen Ra
: i»voll groster Zähne, weichet allet eerschli ogt 9 «va« es erbeut?
»und oft die Aleiiten verfolgt, deren kleine Baydiren (kürzlk
»•o^ar eine 24ruilrige mit 50 Mentchcn) er mit einem Schiig
; «seines Schwanzes zertrümnierl.« Seiost der Mannschaft i
' deni Rurick hoffte eyn solches Ungeheuer bei einem Siuns
«inst habhaft zu werden. Auf dio Autorität des Agenten k
russischen Cotnpagnie, H Kriukof alf Augenzeugen und mtfi
(rer- r Aieuten wird auch S. 108 von einer f /irchtbaren Wa«r
Ichiange erzählt, welche ihn &elb<^t einst verfolgte, and weküi^
i er nur durch eine Huhieunige Flucht leinax Bajdaie aach ^
Lande enlgiepg
In einer eingeschalteten Abhandlung untersucht H.
senstern, welclie von den entdeckten Inseln wirklich als nt a lu
gefunden anzusehen sind, woraus hervorgeht, dals dieses k
Inehreren derselben, numentlich der Rurikskette» Radack, lU
xnanzofTs - Inseln und einigen andern der Fall ist. Oaf fpitt
Verdienst de« Commanddnten dieser £&pedatioa hcaiebti«
in dem Muthe und der Geschicklichkeit, won^t er digin fcScb
gefahvlichea Gebenden genau unieisochte, und dl» &i|ge H
Inseln astronomisch hestiBtmte» Mit Yttileni Aechtn engt Mtf
dem der erfahrne Seemautr i&icMuMrvi S. 159: »DleBnNiiidM
•der Intel Redack ist auch in an fem höohtt inliiftantli iIi i
»unt mit« einem Volke bekaum gamedtl Imt, dMHnMlMlMii
»tahfi^ste un^ liebantwürdlgtle aller Bwehaer* inr SMiee II
»und kh glaube keinen ungertc|iiea' Wantdi sa Mummi^§ M
adle gai^slit.^e Erftincbmig dietet grottma Atchip4p
»aufgetragen werden möge» ida<ihm Tdem LiiMmni
»der tieh in einem fto hohen Grade die Liahe ttwl 1
»che Zutrauen dletergutm#thigeat LiMft» erttovlien hst^
»xvie ihren Wöhitliiter i'ereinen, ^ind deaten Znrickken*
»so flehentlich Ach bei teiner Abreite' erbaten.« Ree
sich hinzuanteuen^ data die Ehre der Entdeckung einer
^enn tdiete In eiMm^'Moeiea £rbäokta deaelhea bettahi»
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/
iltl lit« Viel gidsseren Werth hat die genaue geographiidie
•ttimmilng und {ibTtiMlhcfae BetcbretJbung^ dertelbeii, lettte^
» intlyesondefe deswegen » weil die Entstehung mnd Vnigföeb.'
T«ng . jener wunderbaren Inseln unter die grSfsten Natur nEierlc»
Srdi^k eilen gehört, denn ein Blick auf die Charte führt
mellikllhtlich nu der Yennuthnngi dafii jene sahilosen Insoi.
Uppen nraeh einer unbestimmbaren Relha van Jahren dcii
eOeiciit in ein grosses Continent Teieinigen Verden,, und
«e e;«iiett NachKommen messen denjfjiiigatt • unteudlkh ver-
lichtet teyn, weit he die ersten Bieitiente denselben nach ihrer
J^c, Grösse ttnd Naturbeichaffenheit genau kennen leiirten.
Im dritten Theile des Werkes gi^bt H. v. Chamisso eine
ebersicht der Ausbeute, welche für die Wissenschaft durch
le Keise gewonnen wurde, verglichen mit demjenißfen , was
im von früheren Beobachtern über die besuchten Gegenden
rkdnnt war, nebst einem Anhange einzelner Abhandlungen
)n terschiedenen Gelehrten, in zoologischer Hinsicht vorziig-
ch von Dr. Esckholz, Dafs wir hier von einer so reichen FüU
^on Beobachtungen und B^flectionen nur eine kurze Andeu«
mg mittheilen dürftn. versteht sich wohl von selbst; inzwi-
hen können wir im Voraus auf das Interesse aufmerksam ma«
welches dim Darsteliungen dem Leset sicher ga wählen
lüsSen. , '
Zuerst erbalten wir eine allgemeine Uebcrsicht der Umns«
Lage und Verhältnisse der Küsten beider Continente, wel«
^e die Süd^ee einscbliessen , und der dort i^rstreuten Ins^eln.
(iebel würde in geognostischer und geologischer Hinsicht «1-
-rdii^gs mehr geleistet seyn, wenn ttn Gelehrter ton diesem
ache die Expedition begleitet hatte, wie H. v. Engelhardt S.
^ richtig bemerkt. Inzwischen giebt H. Dr. Est/ihoU eine
?naue Beschreibung der Entstehung und Beschafft' tihini derC4>«
dien;*. Inseln» ohne jedoch die TO^üglich im' f erster und Pe^
Ns btobachtete merkwürdige Thaua^e nSher ^u" baleuchseh,
sts niitollch die Gebilde der Z^oophyien übbr 44m gegeimärti-
m Meeresspiegel hervorragen » mithin eine allgemeiM Abnah«
le dea Meeres anzeigej^ , Viele iron Dr. Ssähhob gasammehe»
V, £i|^eMarf/r,,fintersuchte Gebirgsarten* dienen übragen's
sau« über die geognostische Beschaffeuheit der besuchten Kü«
;en ^n^hr l^ht zu Terbreiten. Insbesondere hat 'H« w CAa»
ujuSitten« CaiaVaktee^ und äussere läge der verschiedenen he- ,
baobtaien Menschen und Völker genaii untersucht, üoH gefunden,
afs die Bewohner des nöirdlichen Aniens u, Americas, H ie Esquünaum
nd Grönländer insgesamifit 2u einem, u. z. mongolistbeu'^iam«
le gehören. Eine Vergleichuhg der kindlich unfchi'ldigen Re-
chner Jßadacks mit den umeidiückten CaiifuxAiern , den he«
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-1
ia«4' ^ Kotzebuü's Entdeckung.«; -Reise. '
tchräaktcn ChUcscn, den tut tiefsten Sklaverei herabgcwBrdijt.
tenAleuteD, den fa«t gänzlich vertilgten Einwohnern der Man«
auen un l den »cheufslich vtTderbten Sandwichanern führt dei
lehhaft fühlenden ßeobachter leider zu dem traurigen Uesulu*
te., daf^ die Einfülirnng def Chri^ienthuois und der Civiii«a.
•tiou nur absenreckende Folgen herbeiführten. So heiiit es S
• 78 *der fruiume Miisionair begehrte den Volkern dis Heil d
»bringen , und landete 1667 ;nii Guman, ^loch vor dem Schi
^«e des Jahrhunderts war dds W<^rk vollbracht, und diese Nh
»tion war nicht mehr« Pucijicar nennens die Spanier.« Di)
Schüdt rung der Missionen in Cahfornien S. 17 ist nicht
erfreuiiclier, die Angaben über viele get;en die Aieaten vervii
te Grausamkeiten sind empörend » «bor am grellsten itecheo
Folgen europäifchev Cultur bei Aeä Sand wichanorn btrro^
wenn e% S. 150 heilst: »Gewifs nur die Laster, die Künste
» Vpcderbtheit, die in diesen Kindergleichen Menschen tm^
«rend «ind , haben wir in ihnen auszubilden beigetragen«; tal
S. 156 »Indem wir richten und strafen, üben die Menschen in
»9erer Farbe ungerichtet und ungestraft Menschenraub» Bailj
»Lifty Gewalt I Verrath und Mord. Ditse Macht hab«o
»Wissenschaften und Künste über unsere schwächeren ßru::
»gegeben. Leider liegt hierbei nur zu viel Wahrheit zumGrt.^
de; aber man mufs wohl bedenken, dafs vvanre Wissensci^
und Kunst blot von solchen menschenfreundlichen Re^f^
den, als diese letzte und ähnliche Expeditionen ausmactot^
gcwifi nicht ohne reellen Nutzen verbreitet wurden, (ii
aber in Allen übrigen angedeutetan Fällen nur gransame C '
^innsuchl herzloser Barbaren oder fanatischer Bekehrung'')
fer der Missionaren von solchen Nationen thätig waren 1 ^< <
'*-che noch bis auf den heutigen Tag unter dem drücken^^
Joche der Inquisition schmachteten. Wahre Religion, äc!^
• Wissenschaft und Kunst kann nie nachtheilig seyn, und scb«^
.lieh dürfte der Verf. geneigt seyo» seine eigene AufkUr^
gegen die glücklichscheiueiide £ii)falt der Radacker tu v
tauschen.
Abrr nicht blos Beobachtungen der Menschen, ihr
und Gebräuche tht^ilt uns H» v.Chnmisso mit, sondern
auch möglichst Tollständi{;e Nachricht von ihrer Sprache n
Religion, welcher aus den Unterhaltungen mit dtm inlvxcft^
,t€a Cdda «chö^fte«
(ZTtr Bticbhifi/^.} ^
t
-"^^^ Heidelberger
lahrbücher der Literatur.
KoUelme's Entdeckung)»- Reise.
Vicht mini«t ktUihitttfi liBd leine IBtthdlimf en übetdit
t uDd Pflanzea der lieiachleii LSodec» . welche die Naturhisto*
ker sicher mit Danke annehmen werden, ohne daft es uns
öthig dünkt, ouf einige Einzclnheilen besonders aafmerksam
j machen. Sehr aulTalknd war es dem Ref., hier S. 51 die
ehauptung lu finden, d>ils der Gorallenstein der Süd<eeinseln
er nämliche seyn soll , al« derjenige, worin sicli auf Guada^
yupe die bekannten vcrsleinerfen Ä/Ienschen befinden Die Un-
weideutikcit dieser Angnbc ist um so mehr ersichtlich, da et
eifst: »Wir haben das berühmte Exemplar davon im Brittitchen
Museum gesehen, und die Steinart in der Berlinischen Mine-
ralogischen Sammlung genau zu vergleichen Gelegenheit ge«
abt«« Eben so interessant ist die mehrmals widerholte, nament-
ich S. 55 aufgestellte Behauptung, dafs es auf den Korallenin-
sln -niemals thauet, und was hiermit zusammenfällt, dafs die
Ümmung niemals über denselben beobachtet wurde* Ree. hat
pboo früher seine Zweifel gege» die Theorie des H. fVtlls%\x%^
iMprochen, wonach der Thau eine Folge der Wärmestrahlung
egen den Himmel seyn soll, und es dürfte schwer werden,
u erklären, warum solche Inseln nicht gleichfalls strahlen,
lefichtigt ittS. 175 auch die seit PaUas herrtchende Meinnnf»
Ii wenn der Alhairos bloi im Süden brüte» und im Sommer
lAch dem Norden zöge, indem vielmehc die Aleuten die .
etMhen auf den höchsten Felien aufzusuchen pflegen»
.OhnedieaeeinsaUien interessanten Bemerkungen bu TMiD^b»
eilt erlauben wir uns noch auf zwei wichtige Üntenochungea
sfimrktam zu machen « welche H. v. C'AamMne gelegenlUch ein*
obnltet. Die erste erörtert die Hauptfrage über die problema«
tocb« Betchaffenb^l der Polar .Oittiiklet ob Asien and Arno»
ica amamnenhangettf oder nichl» und ob der Nordpol Jemals
rey Bis soyn Könne« Zwar sind nnterdets unsere Kennt*
linse hterüber bedeniand erweitert, und die Entdeckung von
i^iaostdsclioltfand belebt 9jälf Nene die Venheldiger der. Ijdel.
lUBg» dab Bsbefjge Mos im leade erteugt werden können«
19
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12^6 ' Kotzebue*5 En tdeckuDjjs- Reise«
(vYelches beides in einem tpättren Nachtrage hinzugefügt isl
abeft deonoch wird man die Darstellung dei VarL mit Vergnü
gen lesen. Eine zweite emhalt eine Zu«;ammenstellDDg der ur
gleichen Temperaturen und klimatiichen Beschaffenheiten, wel
che die Nordküsten Earopa's von den nördlichen Ländern Ati
tn's und Amerika's auszeichnen. Ist gleich dieser Gegenstaxx
im Allgemeinen bekannt, so Ueset man doch gern die hiei
abermals beigebrachten genauen Thatsachen» wonach ant«r vie-
len andern namentlich 1817 das Eis erst am 5ten Juli an dt!
Südküste der Lorenz -Insel 62^ 47^ N.B. aufgieng, und untei
f 70^ wuhrscheinlich nie schmilzt, an den Küstendes Karotschat«
' kisch'*n Meerbusens aber, zwischen der Breite tob Hambrrr{
und Berlin nur noch verkrüppelte Birken vorkommen, statt
' d ifs auf Spitzbergen die Vegetation bis zum 8osten Grade reicht«
Ree. hat schon Jahrel mg über diese» rfiiliselhafte Problem nac'r-
gedacht, und ist auch seinerseits auf die Hypothese des VerL
verfallen, d.ifs die grosse Krümmung der isothermischen Linie
in der Gegend von Norwegen wohl in den Strömungea der
Luftschicatcn gf?gründet seyn möchte, welche über Africa's Sand-
wüsten glühend werden; hat sie aber längstens aufgegeben,
theils weil die Luft vermöge ihrer geringen Masse und respet.
tiven Wärmecapacität schwerlich so viel Warme zuführen köoD-
tt, iheils weil ihre Strömungen bei dem Einflüsse der Rotati-
on des Erdballs gerade an diese Stelle nicht konmien würden,
endlich aber weil nicht die Luft, sondern vielmehr der Bodeo
Norwegens, welcher in Lappland sogar unter dem Schnee
hervorircibt, sich durch vorzügliche VVhrme auszeichnet. Wi
leichter möchte nach der oben angedeuteten Hypothese in di
Richtung und Tiefe der Meeres - Strömungen ein Grund lacj
Lösung dieses schwierigen Bäthsels zu finden seyn.
Ree. kann diese ohnehin schon lange Anzeige nicht schlief
ten, ohne die schätzbaren Bemühungen des Dr. Eschkolz un
die Erweiterung der Kenntnils einiger S?ethiere und vencbie^i
daner Schmetterlinge rühmlichst zu erwähnen, welche die No-j
turge^chichte seinem regsamen Fleisse verdankt« Die neun Ta-
feln mit Schmetterlingen gewähren, abgesehen von der Gcna«
igkeit der Zeichnung und der beigefügten Beschreibungen dui
äussere Schönheit und Eleganz einen angenehmen Anbli«
Ungemein zahlreiche aräomctriiche Beobachtungen siud tabd
larisch zusammengestellt, und durch H, Homtr wissen^chaftiii
arläutert, um den Salzgehalt verschiedener Meeres - Distrii
nüher anzugeben, auch sind einige Beobachtungen über dieTei
peratur des Meeriis m verschiedenen Tiefen mitgetheih, dur:
welcties alles der wissenschaftliche Werth der Reisebescbreibi
erhöht wird, ^ .
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\
Comelia. AS^y
»rneli'a. Taschenbuch für deutsche Frauen auf des Jahr 1822. Her-
ausgegeben von AloYS SCHSEiker. VII jahrgane, mit Kuj^ero
Muftüu Ucidf Iberg bei Jos. EngclmaaB* 2 42 Kr«
oraelia h^hauptet auch in dfeiem Jahrganfe die boht Aoaiiith
id Würde» mi% der wir vor 7 Jahren tie auftreten tahen. Sie
llet diesmal Cünf ErzählungeD, darunter einige votlägiichen
enh haben« Die Rache von A.Schreiber dünkt uns eine leicht
Dgespielte i&ber MrÜche Skitxe einer kunttgeübtun H md. Die
icho einet Ailim Tflfffolgt denSohp dea Feindet über datGrab ^
t Vaters Mneat, and lodert um to heftiger ituf» alt der RiU
r wetenin^^ teine Tochter Werde liebend von dem Jung,
tge geliebt.^ fon PfeUtcbuft toU Ihn ti^ffen» und verwundet
» JimgfraOy docb nichl tödtttdi« . Reue und aufncbtige Bu«
» fahren die Vertöhnang becbeL .Schön und bedeattaiti Ut
fr Ahnung der Brant wurend der Trauung , and nicht min«
r daa dunkle, Wort der jpcofetitcheo Zigeunerin* — Eine ge*
Milicbe Leune belebt die leierte BnilMttng: dat Portrait, von
Altelben. Ein .junger Rittmeitter« der ii^ in dat Bild einet
«oleint verliebt hat, tvellt dat Urbild det BUd^ flink und
schickt den Klauen eine» gräflich verkappten Spielers su ent-
issen, dem tie als Braut für eine Spielschuld ihres Vatert ver- • *^
.ndei ist, — Der Ä<Jc//er, vom Verf. von Wahl und Führung. '
a mit sorgsamem Fleils ausgebildete! Nachtstück voll Graus ^ ^
d Entsetzen, und zugleich friedlich beleuchtet vom wölken*
ien Monde. Der Burgherr Arbogast, Mörder seines dreijäh- ^
;en Neffen Siegbcrt, auf den die Besitzungen des ebenfalls
a Arbogast gemordeten Grofsvaters vererbt sind, lebt mehre-
Jahre hindurch in glücklicher Ehe. Dann kommt die Ver-
ftang» und raubt ihm nach und nach all seine Lebensfreuden.
§ verwaister Vater erzieht er, durch ein Traumbild veranlafst,
n Sohn eines Landmanns, dessen reine Frömmigkeit ihm dit
;speii5ier des aufgeregten Gewissens verscheucht. Dieter Jüng«
lg ist der durch das Schicksal gerettete Siegbert. Mit Be-
bigung und Versöhnung endigt die schöne Dichtung, in wel.
er die richtige und acht poetische Benutzung des Wunderba*
Q noch ein besonderes Lol» verdient« — Throndur und Einartk
n de la Motte Fouqu^, eine fantastische Novelle, halb aus der
ündischen« balb aut. deip neugriechiachen Fabelwelt, gewShrt
der sich aa die gewaltigen Hiihnen und Hühninnen des
»uqud'teheD Schöpferkraft gewöhnt hat, eine angenebme Un* ,
riMkimg« Ritter iW itt ein wahrer Teufelskerl; denn alt ihm
r etee Arm abgibautn worden« und der Blutveriust ihn bei*
b zum Sterben erschöpft batp tchlaudert er mit dem andern
s tcheii^ Beil eintn Baum binein; und der Arm auf
79*
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It98 Gmielia.
dem Böllen hält (acht Mdnchhausisch) seinen Dolcb fo fefti
dafs Tbrondur , der kraftvollste unter allen Islandrittem» ihn mit
aller Anstrengung nicht herausbringen kann, Dieier Einara
gtammt» wie sich von selbst versteht, von tüchtigen Ahnes;
und Throndur hat ein ganz nnbezweifeltcs Recht auf ritterhcbeq
Stolz, als sich ergiebt, dafs Ein arm fein Vater sei. — Der/»^
9cher von Kramelot ^ eine Er^hlung aus der Zeit der Tafclrundi
▼on K. Geib, verräth gute Anlagen eines jugendlichen Dich-
ters« Auf den Bau der Strophen hat er einen löblichen Fieill
verwandt Der Zaubermord von H. Döring ist eine ^^nngtj
ne Satire auf Hoffmanns und Fouqu^'s geistlose Nachahmerj
die, ohne auf dem Bodfsndes Mährchens zu stehn, die eben theu^
•rlichsten Auigeburttn einer frazenhaft aufgeregten Pbanurk
als Einwirkniig höherer Machte in die gemeinste Wirklichkeit
tinschwärzen. Das denkbar Tollste hat Hr. Döring scberthi^j
überboten Ein Liebhaher fahrt mit einem Dolch in den
den eines Göldbechert» und in demtelblgen Aogenblick emfRaä
viele Meilea von Ihm die Geliebte aus der leeren Luft dM
Stichwunde, worin bei der ikachherigen Probe (hoicltt aa^ ii
Namn auf d m Pamab!)' arade die Dolchklivge palkr Mi
gut hat Hr. Dörlnc die wildfankrlndeu, i cbarhlech^n^lMl •> 4
w, Aagen, du touflifcbe Hohngelachler, d«t Inrfiililriinil— ü
nein und Ihnllcbe Hodewdrter angebraditf nnd mit «clMS
eher Laane die Schalitmiene des Bmsle« angeoMUMk*
Daii Gedicht Thränm von demselben Ist e&enfalb *$/bm tfdMN
Satire aof die Hbdespielercl mit heiUfien OefOUta» ~ QM
den übrigen Gedichten geialen besonders« nurfnoro der wM'^
nnterzeiclinetea, die Beliri^ vom Heransgeber, ieichtit Sm
von Theodor Heil, foiMiiiMr von Gelb, WeAgeechenk von C
Beichte und Strafe von Neuffer , ein G^uristagdied von Frh« r.
Malsburg 9 und Seknsueht yonij. Auch einige Frauen
Beiträge gegeben, unter denen die von Helmina bedeutend li
— Die Kupfer» von Heideloff gezeichnet, haben anerkanai<^
Werth,
Minerva, Taschenbach für das Jahr i%22, Vicrzehatcr Jabicuig« m
9 Kupfern. Leipzig. 8* Gerhard Fleischer. 4 fl. |
Gute« zu Mit>elmässigem gesellt, wie in den früheren J^^-"
gingen« — ScfuUd gebiert Schuld, von Wilh. ßlumenhagen. ^i-
nc schaudervoile, stellenweis gut und lebba- erzählce Novel^
ie» angeregt, wie es scheint, durch Shakspeare's Macbeth uo^
Richard Hl. Die lose Verknüpfung der einzelnen TheiJe er^
klärt sich vielleicht daraus, dals der Verf. ein von ihm gedidf
etet Drama in diese Rrzfthlung umschmelt. Die schönen Ct*
mainprücho und JErgiessttflgaAt «• & übtt -dk LlotM^ 4te ft»
> Itinenrü
1239
e n« f» ttehn nicht immer am rechten Platz; auch iit die
chreibart zu reich an gesuchtun Bildern und gelehrten Anipie«
angen. DieDichtuiig endigt mit dem Fluche, den ein inSiin-
e sterbender Vater über feinen Mörder spricht, in dem Au«
enblicke, als er in ihm den eigenen, schon an der Schwelle
es Leb»ens verstofsenen Sohn erlrennt* Die Fortsetzung soll
L>lgen. — Die Spmntrin vom Grafen Sermage. Bitte Reihe
iiediicher Romanzen führt von der Spinnstube in den Kaiser«
aal 9 und belohnl den treuen Sänger mit der Liebe der geadel-
en Spinnerin. — Der höchste iVurf, Erzählung von O.
'rätsei. Ein edler Jüngling, durch das Spiel an den Abgrund
es Verderbens gebracht, wird durch f'feunde gerettet , die mit
tischen Wipfeln ihm nach und nach sein grosse» Vermögen
bnehmen; aber alles ihm erhalten, und, nachdem erimKrie-
;^ lieh geläutert, am Tage seiner Volljährigkeit wieder zustel-
ea- . Oer Erzähler weifs die Aufmexktamkeit aufs höchste zu
pMUieii« Nur die dem jungen Grafen durch List atilgedrun»
jtnen falschen Wür€el und der Einsatz der Braut auf den letz-
en Wurf, (eine ans Hoffmanns Spieleiglnck entlehnte Gräfs«
ichk«it> bitte ak§ dam SDiel >leiben tollen. Unt§r den Gei»
ichten von Fr. Haug zeicnnen tlph avt: Legende, neu ksUeni^
zhcs KriegilM, und Muiterliehe naqh dem Engl. Am innigen
Vordsworth* ^ In den Bcielni TOn Carol. Pichler und den
Veltrtiaricluaä «te Böhmen vbn W v Schüia in der Faden
tinor g^Mfen , als et die Wolle der Gedankei^ ireffttSgt Jen«
nteebüdlgen doreh mllgellwUt« Lebeaeeiiahrong, •iMUaäten
Str Neaur md Ktmsi n. a. w. von Kreg von Nidda. * Sohöne Bin«>
fdfllialtany nni Einai nnd Wüido vorgetragen. ^ ' JMr Mugi»
W SkaiKßUi in swol Oetiitgen von' TlHvate Artne^ tot aol
lach aiohl %hm acUecktoc alt die Ibff gUn fHÄtongen • der niclit
uttühniliab kekannton Poatliu — ' Oki^tJuAmgs^mmittkfit^
tsaildmif Yon Langbiiii» Bin kilhwittkaltdier;S<£wiiik| go-
ignet» dla Langeweile anff Maen Augenküdi rtnantdiHÜNmi
och noch V9t der Beendigung det Stiofcee erwacht tie wieder»
« Drei recht ntt GnUekU fon Ttedge. ^ Heßmdmf Eine*
MUilnng von de la Motto Fonqnd, die dnrch rein meBtchH«
hen Sinn ffir eo «nahe BkoanntfiehtMel nnd rnttevthfimeM;
pomit ant der 'Dkhter In nooorer Zelt sn hiafEg quilt» Km»
ohddigang bietet. Ehi Abentbenrer hat rtnem Pfturver den
iniigen zehnjährigen Sohn ge&tohlony den bald dhranf». wie
t heirst/ das Well^ngrab venchlingt. Nun peinigt Uin täte
arohtbar erwachtes Gewissen. Nicht Ruhe findet er» alt ihm
^ Pfarrer» in fait alzu liebreichen Worten, verzeiht; nicht«
U zwischen seinem eirenen Sohne und des Pfarrers jüngerer
i*ochter holde Liebe erblüht; nicht als ihn die Nachricht vom
I
nSo TascKanbiich für Frenadscliaft und Liebe.
Tode fiMt im S^^ankn gefalleaeB Sobnet «rk'die Steoii
nunmelnr Tersöhoten Himinek tSbtti kiiom dmu^ aber
groM« Vermögea der Techter det PCimfi «ermechtt
in detten Nahe ansiedelt » um Biil ihm den Beti teinet I
in männlicher Fastung zu vertrauern. Plötzlich« wrievem
mel ^«tandt, tritt Frieden in das verödete Herz« Beide So
sind von der Vorsehung gerettet. Mit Kuiitt Ufst der Dich
im Beginn den Ausgang ahnen« ohnQ den Zauber der Ue'
michung ZQ zerstören. — Amchne^ von Philippine, ^inzhül
in gereimten Versen erzählt« — Bilder vom Grafen v. Hau»
witx, eine Phantasie im elegischen Silbenmasse gefällig denn
die noch unschtiidig sind »am frevelnden Morde der Vernunffifi
/— Eine angenehme Zugahe sind die Aghoniea, geflanunfillf
Tiieod. Hell« der selbst einige gute gedichtet« ..
Die Kopf er von Hamberg, das Titelkiipf^r ao^genonäan
gehören bu- Uöthe'i Bomanzen, und sind gsd» itt' de« Künsie^
bekannter und geistreicher M^ier« In NlS 5t GMpiibiN
4et Dichteet ide^ eeffkUettd vexpöberfv I
ItehtoMih'lli^ dat Jahr iSss. ttr LItbe trod* rMnJbAafl «wUact.
HcraatKegebea veo fir. St« "SCHaTSB. Fraekliiif t/M. M 6»
i taideitt WllMtti. a t« 4lJaw . . *
Der geschätzte Hera,«sffeber hat für die diesjährige AwtHttJWt
dea mit Hechi heliebian Taachenhucheä nicht gatinn» wttii
taiwen Kräften stand, und auch selber nichn wdttfEr.beigesIMiH
«fi, als aän erträgliches Gelegenheiugadicht^ «md aa den SiH
fttigitiOien zwölf Aildem dle^lieiidett Belbdan, 4ie*MKt
tenngeiraii Vorsätze» nicht der Imeii Begeyaemiig» V» 1^
mlidanken« Nefancn mit M% vorftfeffiicbe ITovoUe H
frmMkoh^t am» Mcb. de&i lulienifdiatt dea MelMylM »o«^
Mhm ex^t von Baatiregaid Pandin«.iuid ettenfeUi die n«r
iidmiU YOA Amalie Schoppe« te \$x wiar deii.pioaaiacba«i M
aitiea aiieb kein /viidgef toh WaUlu Dat w^OrndtSrnm
FHedr. ▼* Herdealiat eneleheDde Stellen; aber deaOaeaa'^^
^ Im iVe^MAim veinUnaH«^ die.plötsliQhaeflEd«!
mcnde Liebe derTenbiittBUDaen nasereTheilnahme, uoddielif-i
benda üaene der in ibrem Tagebuche so sinnigen UoflicUi'
eben steigert aie» vnin mbar die ganze Einleitung? und vntitf^
befriedigend der Schiiilt! Zwei Fragmente wären mehr ge<e*
flen als das ?erunglückte Ganze« Die Erzählung Lotttfki^
.Visen von Fr. Leun ist ärmlich ersonnen, noch ärmlicher aii<g^
führt. Nur selten schwimmt ein Witzbläschen im uD^eheurto
Suppen vorrath. — Gar nichts schwimmt in dem Wasser^^'^ck-
te von Gustav Schilling, der 6tun betitelt« Anganthm
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AheiiiiUchct . Taachenbuch«
fipcdb dk Romnu» Wothtrg^ vimLaiigbtin; sie itt-dwin, Pxpia
Jbttwr enibli von Am t. Grimiiu — 1« den Zei^tm von Dö«
Mjc^ v»ird der »ichiirankhafte Einfall« dei& Gräfin Ludniilla* drei
||fiiprfi|fl|0 Ahnen, all Zeugen ihrer Vermählung mit Ludwig dem
^e^rn 4>«rvortreten su lassen, mit gutem Humor durchp;e-
fühlt* ~ Unter den mjsiiscUen Ansickttn und Bcmerku/igen \on
Ih tteht Folgendes: »In eiüem gewissen Sinne ist Moral die Phi-
losophie des Stolzes, Oemuth die Religion der Philosophie;«
und: »Rubens kommt mir gegen die altcro Meister vor, wie die
»römische Mythologie gegen die griechische.« Lesensvverth sind
die Gedichte von A. G. Eberhalrd, Fr. v. Heyden und Silvio
Booiano, unter denen einige voq vorzüglicher Schönheit. Auch
die Gedichte von Luise Brachmann« Amalie Schoppe und Hel-
ininar zumal die letztern, werden manches Gemüt h ansprechen.
Wahrfcheinlich auch die übrigen Beiträge von Tiedge» Kai%-
mann u. s. w, Die Kupfer von Ramberg beluitigen* Zuc
Wassererzahlung von Schilling hat der Künstler vor dat wcib-
Uche £rziehungsinstitut^inen tüdiüfen Tiger getleiU^ J«»i*dM&
M>.)lMit.fchiUui(9 eiM fligane Bewaadtti^ ».t
* '* » • * 1
1 . .. i •
Mnmliet Ttscfacnbaak atf du Jdtt im fMHAnt M.' be»i|« &
SincsÜate. 3,ftt i mL
•D» mdit ein Efiaä|:e^ WeliUlii]^, dt«lseliB Jahr alfl^>fMi
hm^Mülf '.uMir t4iWi in DifraitUdl OMiat verMfNcitfd«
Ir loir-Birof, i» die ftsbraBleii m treten; dmili MiH et Ihm
;ieioh liie und "da am Betten, was mit den Itfhteii tich gelieii
tlrd# ao leigt er doch Kraft und Gewand heit. —» HWtttm,
tCnig fon ff^ürtemberg (hierzu das Titelkupfer) voft 'Adrian.
Line kurze, etwas trockene Biographie > die selbst den Schein
ines Panegyrikus meidet, und sich leicht hin liesat, — Die
iiiuber von E. T. A. Hoffmann. Zwei Freunde, Harimann und
Villibald, ron Räubern angefallen, gerathen auf das Schlofs
ines alten Grafen, wo sie Zuschauer und zum Theil Mitspie«
eines ins Lel)en getretenen Trauerspiels werden, in welchem
urch ein grauses Verhängnifs Schillers Tragödie sogar bis zur
ileicbheit . der Namen sich wiederholt. Doch sind die Cha«
t^ktere verändert» und die Rollen der beiden Brüder in ge.
• issem Sinne vertauscht. Durch die bedeutungsvolle Ge-
nrt Karls und Amaliens (S. 49.) hat um Hr. H. das innere
letriabe des Verhängnisses gleichsam aufgeschlossen. Einig«
'nzartheiten in den Reden dar Aipalia konnten ▼ermiedea
erden. Die /Katattiopke ärinnert an das erhabene und z««
ieich entsetzliche Exemt emnes im Magnelilör« Gebe una dcf
eistTolle Verf. d^dl.nrahr solcher Dichtungen Voll Natur und
"^ahxheily atati feiner aahireichen abschenUohen FntiAB» dto
^ RiMinblätheii; •
Avie unheimlich« Gifte ÜCh lü nm rfaautrtfren und
weichen wo len ^ Dm Jnk««*.^ T. ."•1"«"««° ona mcm
au» dem la lula» ■ \ "~*~"'' ••'-"»»erK ein« mono»
h.h. Tu tt-^ '2* 'r^S^* lOBton weil ,ie d« Glück «K
-••fcrfiiöL iTiS^L »!rJr? '^-'•S Biograph« a
4m T^SlhSr*^ "- Narr. D«r Auf.au i.t eine
JMficW-ÄL fi!iJlIf ichmiedet hart nachten gmm^
£rÄSTuS?*2S"**',l** damaligen Ad.l». _ NiM^QJ
SS«3Sr.^r'Sr.^eT"''''^r''"'' " einfacher
«ch eigen geaachu Die JImgmuien mS^t X C."
U« Mugen von de. Verfai^Triehtk^«!
SÄr* h "•»«^« Natur, S'S
LekennerhaJin,,,*. _ Eifrtulich SS X «.
thumhchk.« der Charaktere, di. lIST JSSTL^LfS
«(uchwcbt in, und <ii. «-All- D * "T?*
reg«, bald da. G-».-. 1 faftUig« Fm» ■■ifctii a«rw.Bi<i
» *•»•»• tßntmat UM 4m nwtin Tii«it d««
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I
Taschenb« fttr/iSift^^ AlüliluicW dramat Spiele. 1255
bnehmende: der Olemchter in Moskmt, Yon H^Tmina, noch
liüleich die r^chtt^ teü' wunderbar^ GetlaltMl« telitHtki^n Be»
ebtnh«ilcn and tÄgiik eben Uatergaiigeh/ — AU Oegenttück
tpht Ton H« A. anmatbig einfache Enäblang: The^
f^raß der )edoch die historitche NöveUe Moff i^on Nassau,^ elwii»
tUf foa ' A, Stbrdhtef I den Vorfiog sftgewinn^n möchte.
toM^'den P«9tielf ti«t«B mehrere veii^ S^rnrh, Cti^tM iia^
aMr JM$94' ttM -den ttiwdWIliBliea'Kfeiae
9tt9 %%Mot b«tiMld»r# Mhta die det 'hHatgetittiitllBii Dic|ltei%
•Mf» dm BteUän tdilleNeii» ihrandf WMto rti^'^fta-lrofl-
)lffi»t WM mdM die Nadilitit dniMldA^ Ttoattiiit.'^'^^ •
» " Ii* n • • • • .t » I * i .
lM;beokiicli ^>/Mlt. Heidelberg bei' Atf^. Oswald nad Ofeiibli^ M
. \' C. L. Brede, 86 S. 48 kr. od. U ggr. / . ' . '
'''"An 10 viele Taschenbücher denen vidleicht Äöch mehrere
•Ipen WerdeÜ, , Schliefst lieh billigerweiie auch ein Taschcn-
iichfein an ftürUnbemittehe. Der gut angelegtep N^övelle die
ache lebt von Döring fehlt es an Poesie; statt lebendiges
Erstellung, g^^liY' der VeHüiscer trockene Berichte, und' das Fran«
sentbum, woratsf das Ganze l^eruht, kommt nur in Worten
•r. Gelungener ist die blühende Aloe, eine komische Erzahluns^
•n demcelben, , ijot verknotet nnd entwickelt. — Der stille
Igel, ein Ii ebliclies Idyll von Wilh. Kiker, ist von griechisebeoi
':i5te beseelf . — Wenn doch Hr. G. Döring, der als Redakteuc
etes Büchleins ganz vernünftig und nüchtern erscheint, von
r mystischen Tamm - und Tollmacherei in Zukunft sich lot«
gen wollte ! — Unter den leci^ Kapfem nnd die awel ko»
Ucheki aUerliebll» \ '
\
naoacb dnuMÜkher Spiele snr geselUgta VnterbillBag nir dem Lande»
Angefangen von August v. Kotzebue, fortj^esetzt von Mehrerfo»
Zwffiiigstar Jalugaog. Lctfiig bei F# G. Kmnmer. idu« 3 fi* tokr*
Ob die Liebhaber von Kotzebues unverkennbar bedeuten«
m Talente im Burlesk - komischen aus dieser Fortsetzung Be-
edigung schöpfen werden? Auch das Beste der vorliegenden
amen hatte Kotzebue besser erfanden oder ausgeführt. Werth*
y ohne Saft and Geschmack » ist der Bruder und dk Schwt^
widrig die Posse Nummer 777 von G. Lebrün, in der aW
KMMfche auf Ausaendingen ruht, z. B. daft ein dnrchpfef*
tfff «Schreiber Pfeffer heübt» und eise putzig Ihuenda Putz,
käherin Frau Puiug, In den vier. Tanten tpnken vieff
mmlmhm Kamkaiman» eine ästhetisch - pnüiitche, eine my-^
ch - abnendet eine aiartieliich*flsushandet «nd etee famatt-^
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Iii 34' Almanicb-^nnattischer Spiele.
tisch- kokettirende» Die Art und Weis«, wie diete yier HöUn
hestn in ein Verhäitniff ?;u zvvei Lieboaden yon ge^öholicbeii
Schlage gesetzt werden, ist ohne Witi und ohne GeschicL ^
Bester sind die tier übrigen Stücke. Das Erntef^t in (ichkci
len) Alexandrinern, überrascht dnrch d«n Anc^ang. Man glüiiM
der Verwalter habe in seiner Frau die Ruh mit dem KaLi)e
freit; zuletzt aber zeigt sieb, ihr Kind, welches der Grdf ^
das seinige zurückfordert ^ sey nicht von itir geboren, soncc
bloFs, wider U issen des abvwesenden Mannes, von ihr an c
Stelle eines verstorbenen mit mütterlicher Liebe erzogen ^
<^en» Die Mutter des Kindes ist auch im Verwalterbause;
her es denn schnell zu einer Mariage kooimt. Da es d
Dichter ein Leichtes war, dem Grafen ein paar Tonnen
des in die Tasche zu stecken, werden grosse Nachbar-Gü
{rekauft, und Rösclien , welche die Verwandlung des Brsut
crams in den Papa leicht verschmerzt, kann nun abwe
bald bei diesem Flternpaare, bald bei jenem, sich erlus
Ware die Darstellung ^rdrängter, der Gang der Handluag
icher, der Witz sprudelnder, lo könnte dal Stück eine g
Nachspielpu^se seyn. — Floretu in rein^losen Jamben «
Deinhardstejn befriedigt in den ersten Scenen. Florettens, ei'
Edelfrüuleins, Liebe zu Heinrich, in welchem sie den Ko
von Frankreich nicht ahnet, ist zart gehalten, und der Dici
erregt eine lebendige Theilnahme an dem Lebenstilück
1 iebenden. Nach der Erkennung aber geht alles quer. Wart
riorette nicht Königin werden kann» wird durch nichts »
•chaulich gemacht; denn der angeführte Grund, sie verabscbe
den höheren Stand , konnte durch Liebe besiegt werden. F
ihre reine» treue Liebe wird die arme Florette mit dem frc
müthigen Versprechen des Königs abgefunden, er wolle sie
iiettung ihrer unbefleckten Ehre nie wiedersehn. In der dr
tcn Person du Fallis j der anfangs Floretten heftig lieht, il
dann Namen und Stand zur Sicherstellung vor des Konigi B
gier anbietet, und am Ende ganz verstummt scheint der Di
ter etwas Edles bezweckt zu haben« — Die Macht der Zn
ciu kleines Lustspiel von Wetterstrand, führt die anziebto
Idee ziemlich gut aus, dafs zwei durch das Schicksal und durc
weite Ferne getrennte Liebende, nach dreissig Jahren, als d
Tod ihre Ehen gelöst, er als Vater eines Sohnes, sie als Mu
ter einer Tochter, den ehemals zerrissenen Ehebtind nun er
zu knüpfen beichliet'en. Fein ist der Zug, dafs die Liebe
Eltern sich auf die Kinder fortgepflanzt hat, die beim er>tf
Sellin sogleich sich verloben; und überaus komisch, dafs d
alte Herr Bräutigam und die alte Frau Braut neben einnnr!'
*iehen, ohne sich zu kennen, als aber das |unge Paar eintnt»
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Taschenbuch £um geselligan Vergnügen. 1235
r aiif die Jungfiran zustünt» de auf den Jüngling, mit den
(fortea: ' »Meine Agoei!« »mein Richard!« — - Das beste ^
Ifick der Sammlng ist unstreilig dm PVltweMd der fVitwer
•n HolbeiD. Der raiende Schmerz der Witwe um ihren Karl^
^ als Wachsbild vor ilur Jteht, ist im Grande nichts als Liebe ^
nm -künftigen Gemahl; so wie beim Witwer der verzehrende
rram Jdefi. &hnsucht nach der neuen Gattin. Der allmählige
febergang vom Schmera in die Ehstandsfinhlichkeit entwickm
i' h Bohritt vor Schritt; und am Ende weiden aus der Wacht«
äste; Mtt aonat kein WedM im Suhieim wh-findeti BmiiW
cktevi gegemen«
MmboA teil geselligen Versnäsen aof dm Jalir iSse Leipzig bei
' * Job. Eriedr. Gleditscb. 3 fl. 4o kr. • ' ^
2mniiglal»e stand dies Tmcfaenhocb «mtei dam Srhwue
pt Hemn W. O« Becker'nnd FIdedcSnd; jetzt iicuginnt einte
Im Folge^ und, wie der Vet leger, deir wohl mnch ledekteoc itl^
•meeUtf »mit veiiMsezier EMiridilang im.Innem und Aeni^
ifn««'*Aea» cdine ÜMe .den: aVerbrnsevte^nftliellen sn wnUea,
rgnfigt skb, 4en Inhalt luin anzugeben. . Det^ Ekmmumgma.wk
.T.A.Hoftnattn wiikt ergfitzHch dnich die kecke liooiei «teh.
lit das tcfaeiiriMr Eenstkefte, )a Omnem erregende sich Immefe
dbst meder zerstört. Ein irrüindischer Major» dessen a«t den
i j ersinnigsten OUedern znaemmenge wdrfalter Leibesban einem
laier zu schaffen machen ^Ite, Ist Heitv nnd Qekieter nhet
te Elementargeistcr. In einem magisch erlenditeten Gewölbe,
hhrend der rauhe Herbstwind pfeih und heult, nnd das Ge*
asser der nahen »Lederfabrik« rauscht, bannt er mit der Be-
;bwörungsformel aus Pepliers Grammatik: Monsieur, pretit
oi im peil, vous plait , votre canif ete. eine gestaltlose Gestalt "
IS der liefe, die sich in der Folge durch ihre Blicke ohne
Dgen, Küsse ohne Lippen und mehr dergleichen Spals alt
- eine unsichtbare Salemandrin von ganz ausserordentlichec
:hönbeit bewahrt. Kraft eines zwei Zoll hohen Püppchens wird
e uinem m3rstisch - romantischen Obristen vermählt, dessen
iener Paul Talkebarth, ein walirer Eolenspiegel Leib und
feie, alle Augenblicke mit ihr lustig Carambolirt« Nachdem
it Obrist seine Schöne poetisch verloren hat, ist er, bei Ge»
genheit, einer Kopfwunde, so glücklich, sie prosaisch wieder-
finden in der vierzigjährigen, kleinen, dicken, überwirth-
haftlichen, und gar freundlichen Frau Baronin Aurora von £•
jbreiid ist der Abschied, den endlich der Obrist von dieser
janiandrin nimmt. — Um den Werth dieser raschen Erzah»
r»g durch den GojilKMt zu haben» iiat der sr.halkhafla Heer
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12^6 FrauenUicbenbuch f. d. Jahr i$22.
' Vtrieger tine andere lehr lange ton Ludw« Achim lon Anu^
daneben gestellt , eine Erzählung von so g'anz ei^entüänih€h!<
'Beschaffenheit» daTs Ree, nicht umhin kann, jedem, der dej
Beweis stellet, er habe sie ohne den Mund aufzatperrea fos
Anfang J>it zu Ende gelesen, «Wölf «ngedichtete EatUan^
. von Ovstav Schiühig als Belohnung sn' versprechen. — Ott
CunäUBß eine siniiwiche Novelle Ten Lud. Tieck, leigt
d« r einen Seite den rorlaiittn Knattkaimert auf 4m eiritcl
den leidenacbaftiaefaen aber unwistandea Knnttsaamilir; ud
mie beide von knniiimigen. Malern und veiwhmiiiifu Komi
Mndlem nk nachgemachten. Raphaelen, r iiifnggie*! n s.1
^e'iogen werden« Der ScUofe Itt selbst ein Gemälde? ein Trira
•gelag foa so bbeo^l^nec AntehäiillrMeit, dafs nehieke SM
£rr darnach nicht bfdeoaend fert^hiedene Zeichnmngen Mw
w^fddn« — Die Z^it in hm, wö Bertha sfaML, eine loftli«
«vieM* Hehnin«» hat g)Ukhen 8töfiFinH du Roeaamen iii A»
«itn Sennage in der ifinetrat aliar Vecsagi in der BeaiaaMi
Unter den Beitri|(ett In ¥enen aetohnett Mch aoa: JMM
#00 P, AiidLen» Wiomm Brmt v> Benenidt die. Btlrii
vmi'A; Berchtv der ifontimk voirIL DMng» einiget
iNechlatee von F. G. Wetsel, Jagendfjter'ven Otto Gr«
JM^Hz, Traum von Lann, und die Legende von
^Schefer. Die schönen Kupferstiche sind von versc
JKünsiiern, * . , <
j • • • ■
fiaiiciitascheabiich fdr das Jahr l8Sft. MürAbtfgbtiJ.L. Sehtag. 3il3ill
Nach der Vorrede hat ans der Hand dei Hm. d. L Mi
Fouqu6 Hr« Fr. Rückert die Redaction dieses Jahrbacbes^ foa
nun au übernommen. Er entschuldigt, in Uebereinstimmni^
mit dem Verleger, die Mangel des diesjährigen, mit der dard
den n cd actiont Wechsel entstandenen Stockung; und wohl
durfte es dieser Entschuldigung» und einer noch weit kräffr
gcten. Sey in den heutigen i^lmanacben auch solchen LisdeH
der Zutritt gegönnt, »die des Augenblickes Lust geboren,« vd.
die »nicht zur iarnen Nachwelt achwoben werden;« abei &
Wirkliche Lnat; die das Talent erregt, muXt tle geboreii ht^
jndK der Motaaenl der dem Sehla^otio gehört. Wer maf
ß bildeten. Franea^ Reimereien eumuthenr wie die rein ßt*^
1 Loeben, Wdibaid Alexia » Trinius u. ^ w.,? Und nckl
In hacnioaeE Uaschuld ist dieser Kehrigt hinfeioddt» tondtft
mit der ntystitchen Abaiciil, daa Tageslicbt M verdiulkeln, ^
alae» Nebel um Dioge «»dielen, die*iWi dea HinHaeia To^
«er, der hochheiügon Vornnttfi» den Ange dee SiarMMMi ^
tmd klar daanatehen beittaiait €tmä. — Unigo (MMte> t.t
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e ron Gnstay Schwab, und die drei Lieder von C. B. ma«
en eine rühfulich« Ausnahme, Auch die Sefinsucht nach dem
ater lande von Friedr. Graf* Kalkreuth empfiehlt sich durch
Lickltche Vergleichung des deutschen und französischen Sin-
•s und Lebern. Die Legenden von Krug v. Nidda und Conz
erden» wenn man sie nicht mit Herders und Göthes Legen-
>n vergleicht, vielen gefallen; doch schwerlich yom ersten
.^rfasser der in thörichier S imärmcrci befangene Glaubens« •
i(l Alexuj den der Wille des Dichters zum Heiligen stem-
It« Auch luöchte die Lehre, welche in der wohlklingenden
ichtung von Helming die beilige Cacilia der Frauenwelt
cht, nicht angemessen seyn der Natur und Bestimmung des
ebens, dia beide doch ehrwürdiger find als die düstern Träume
IS der fremden und fernen Well der sogenannten Heiligen*
im Dichterin hat das selbst gefühlt ihr Vorwort beweiset ei«
- Unter den Erzählungen verdient der dauhe von Luise
rachmaan die erste Steile; nur die Ueberschrift palst nicht*
' JinaUk von Fonny Tarnow scheint anfangs auf eise bekannt«
ojcstin im Norden luut deren Lebensverhältnitte anzutpioleni
>winnt aber, nachher eixieii wunderlichen Inühsam herbciig^
ikflen Ausgang, bei dem uanöthiger Donnes und Biits tiBdl
lystisf her Nebel nicht febll« — Was Uthe - Spazier aus dem
iken Mosündians in einer romaallicb - histodfchen Skizze dar»
Nteilt iial» .möchte woAii schon aulehender und beCfiodi|;ia-i
?r gesagt forden seyn. Im Mid^ von Blumenbigen ist neben '
elem Anzieäenden und lebendiger Dattteliung viel Unwahr*
ihelnüches und Unbefriedigendes« Dafs mentchiiche Schwacb«
lit öie Mutter mancher Sünde tey» soll» nach den Schlob»
orten t 4ie JBrz&Uang iahren» Wenn nur die Liebe des.jna»
sn Menn<^ nicht »o ?lel übtntheiaedifi^ hätte , wenn nns
ie Scbwäche der adlen Vt^m jütht ao angUtthllch als nnver«
iibileh enchlene^ wenn niir.4nicht manches ang#diantel itiic^
as dar Jungfrau (f8r m Ut doch .'auch daa.Taiehciibncli) wohl
&cht.iBAged««t«t Werden ioUie! Gou&ls ist nicht so scfaHmm
IS EntSÄUettf olt dal «MD Enroihen oofforderndar. halbe
ifion des Schleiers» wopiil die. Maliir die niheren ph) sSachen
effhiitnitte der :h«Uen OeteUechler ^esen einender wehrhaft
ifilterlich .bekleidet liat«. — Der jfrdee Httt ?on Langbein er«
inert nicht tum Neehdiaile des weiblars an den aanlnkhen
»wohl männlichen als weiblichen Ntoenschwemit w^ehey:
enquePs Ueblicber Undine aaan Desejn.?erdankt»
iscktabpeh liir^Daaun auf das Jahr iSsa. Von Cou?, Ther. Hnber«
Car. Piehkr «• a Mit Ke^finat Stottg» «• TttbieK. b. J«G. Cattau 9i.
Einlach im AeuM^n^ AUif inx^rn Adel und geisl^j^e Sshöx^«
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i^58 Tasohnibiieh für Dwim' d. Jaiir
h«it vertrauend, ericheint auch dietmal der viel jährige FreurJj
und bringt Lieder, Gedanken und Erzählno^en in mannij^hi-
tigen» niei<t würdevollen Tönen. — Die drei Abschaute im L^A
ben emts guten fVeibes von 1 hereie Huber sind, wie das Lief
in Sbakspeare't »Was ihr wollt, einfältig und schlicht, und tän-
deln mit der Unschuld süsser Liebe y wie die alte Zeit. Geia
und vielfache, zum Theil tiefgeschöpfte Lebenierfahrung hesee-
lea den einfachen Stoff. Wir sehen die edle MoUv , als Juug-j
frau, als Weib, als alternde Matrone immer mit derselben Klar-»'
lieit des B'^wulstscins und mit engelreiner Herzensgute in ihJ
ver Umgebung wohhhätig nach Aussen wirkend, und in voU
lern Mad[te det Segens theilhaftig, den die Vorsehung oft scboii
hienieden auf die Häupter der Goten streut. 9V<ihre Liekv
von Caroline Pichler, Wäre Shakspeaf's Julia eine Pichlersch*
Emilie, so würden wie unbedingt ' mit Emiltene Teato übt«
plötzliche HingelMing en Romeo eine »Vergaffu^g« MMO.
«nd iie »als blotm Wirkung der Sinnlichkeit verdamoiea.« j
Aber weleb ein. Unterschied iwiteben beiden! Julie Hebt
»el mnd.ewlg; enp Emiiient Heicen wird Dörpel dttcefa-Bhik
littt^ und «eitr durch den MMcbete Rielti Toniriogt» 4m
endlich haften . bleibt Alein die Yett wollten awh tetei
Juli» leldinm, tondem eine EmlBe', ein Mchlet nnd flnM
heftet Wesen lipll eungnt Anlage snr Stetigkeir« ,dle eidi nadi.
«id Mch entbUdel» USid iiei ist Uir gat gelnngen. Mn 1lNtt>
nehme sind wir ihr Sehrltl /fer Schiiu b& ans Ende gefMp.
— PMuchii umd poHMkm AMd ven Jeen PemL Vorai en
emttet Wort über den Leipziger <leiit - Auitieher, deMl
diebische (fügen wir hinzn) und geifllose Zminiinenstoppel«Bg!
nun schon in der vierten Auflage sich vertrödelt« Treffiick,^
wie der Narae des geliebten Verfassers es verbürgt , sind dir
dargebotenen Einzel/iheiten. Wir hehen folgendes aas: «Die
»Freiheit und die Sonne geben niemals unter auf Rrden, soo«^
»dem nur ewig auf« Hört ihr, daCt die Sonne sterbend er-^
»bleichet und im Ocean einschläft; oder die Freiheit: so blickt
»nach Amerika» da glänzt morgenfrisch die Sonne» und nebfit
»ihr die Freiheit.« — a Luther! du gleichst dem Üheinfall'
»Wie stürmst und donnerst du gewaltig! Aber wie auf seinem
• Wassersturme unbewegt die Regenbogen schweben» so cobf
»in deiner Brust der Gnadenbogen des Friedens mit Gott db'I*
»Menschen unverrücktf und du erschütterst deine Erde, aKt
»nicht den Himmel.« »Luther! komme bald wieder;
»giebt zn riele Päbste« nicht blofs Gegenpäbste» auch Gegen«!
eOegenpabite.« — Die Gedichte von Gönz sind rühmenswertW.
Die y^tmdamg db-ftr/i scheint aus einem Gemälde in (nichs
üuanheni neMilltj Itii^iniig AbMMna» XMe im Mrikr
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. Ufinia. Vaschenboch anf Aai Jahr f 8a** 126^9^
rsgedichtt voll Wyfs athmen Frtiblingtluft und FrühUugs.
„je^ — Ludwig Robert schenkt uns Sigpia, ein mit nord«
di^chcr Mythologie überladenes, und dudurch etwas verdun-
165, sonst nicht unkräfti«;e§ Gtdicht, Derselbe giebt das.
mment Hner Bearbeitung des Gesnerschen Schäferj^edichiet:
erste Schiffer, dem wir kaum mehr Beifall versprechen, hIs*
i j^eiftreichen Versuchen, Lessings Fabeln in Verse umzo-
:en. — Friedrich Rückerts Kleinigkeiten enthalten einiget
ch Kraft und Originalität überraschende; doch bei weitem '
grössere Hälfte konnte ungedruckt und ungsdichltt bleU*
I, Z. B.
M^ie herrlich ist die Poesie, • * * • • • ^
Dqfs Dinge klein und nichtig, ' •*
Die sie ergreift und sthmücket sie , ' ' '
■ Erscheinen giojs und wichtig u. s,
Oeli Belphlcift macht der SonettatkranM Marm^ eiii myiliieh*.
iS^et Wortgetandel und ßeimgeküngel ton Goorg Oö«'.
das wohl keinem Oöthe oder Jean Paul zusagen kaao»
r vielleicht dem F&ffteii Hohenloh«. — Die Kupfer» zum
iÜ nach franzSlIiclm Ongiaaka gettochaat «iiid tou ge-
miet Ofiie« ^
« * • -
« , •
i n i a« Tasdieaboch auf das Jahr lan» Mit sieben XaaSera« Leipzk
M A. BroeklianB* 4 A* a» kr. \ ^
Unsre Erwartnng, Gates in der Urania zu finden» ist. T
kt'l^nscht worden; einiges Werthiose daneben Ifilst man
\ sction gefallen bei der Menge von Taschenküch^n, .die
Böglich alle mit Geiit können gefüllt wefde|]. iUs gekrönt»
^le steht foran: Sieg der Kunst, des XünttUrs JiJin', vom
iäg.' Mosengeil». von der die verstindigen Benrtheiler sagen; c i
i giebt nicht eineh neuen Stoff» aber die Behandlung macht
von' Neuem ansehend • • • s ie befs^st ein darcn Kraft
Geist nntersffitttes Naturell mnä kunstlertdehes GefahL Die
iisimssiing von Getnilflen za nehinen » . Ist gleichfalls, viel*
it zn oft schon geschehen; doch wird hier das ftld auf
) • besondete und eigenthamliche Weise tum Hintergf nn#
Ganzen und zn dinem sich kunstgerecht abrundenden Mo-
e — Das lange Oediehf: di$ Räs$ mit Amor, voa tVilh.
Aötz wird maachem beschwerlich ilünkfu, manchem höchss ;
mehm, je nachdem er Freund ist oder Gegner von des
il«r des etbemaligen . Lacrimas. ~ Die Fitr Zsüen von
kett verrathen Talent , ohne anzusprechen ; einige lahmen
Rhythmua und 4Ms4jUcKi «Lwei Drittel wenigstens könnten
t fehlen. Die ß^andeHieder und die übrigen Mitlheiinn«
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t2^o Urania Tasrbenbnch für das Jahr iSfiS.
gen von Wilh, Müller athmen frohen Sinn and fritche Jogend.-
Radegundis und Arno] Jr cd von C. W. Böttiger. Ein gei^treiclit
Versuchy die dunkle Geschichte de- alten Thüringent aufz.üh*l
len, rein historisch, ohne romanhafte BcimischaDg. — Or
io der Schutz, zehn gelungene Romanzen von Gattar Sch^tl:
— Lord Bjron von Wilhelm Müller. Dieser Aufsatz würdi|
mit parteiloser Besonnenheit die Werke dos grossen Dichieo
viid enthüllt, bei der lebhaftesten Anerkennung ihres poeti&cba
Werthes, den schädlichen EinQufs derselben auf die Sittlichkeil
~ In den Ritornellen von Friedr. Rückert wird fast alJzurii
gespielt, und nicht immer mit Geiu, — Ausstellungen aus dr
Beben und Ahentheuern von Jean Jaques Casanova, nach dem
franzosischtr Sprache geschriebenen Original- Man uscript betr
beitet von Wilhelm v. Schütz. Eine günstige Verkettung vc
Umstanden brachte in diq Uände des Herrn Brockhaus das mtu
würdige Manuscript, das auf 600 eng geschriebene Bogen ia
Zeitraum von 1730 bis in die siebziger Jahre des abgeUufeor
Jahrh. umfafst. Bei des Verf. Lebzeiten ist von den Memon
Mosein Bruchstück, dieGeschichte seioerFluchtaus den vened:
Bleidächern, gedruckt worden; jetzt will Hr. Brockh , da eine •
ständige Mittheilung aus mehrern gut entwickelten Gründen :
ausführbar ist, uns mit einer von Hr. v. Sch. geförderten Bearbeii
beschenken, von der im J. iSasder istj Band erscheinen wird. 0
drei mitgetheilten Proben widersprechen nicht dem Urth?il des Hi
Brock., »dafs diese Memoiren an Reichhahi^keitde^StoiYei, aal/
bendi^titder Darstell.^an scharfsinniger Lebensauffassuag^anO
ginalität u. innerer Wabrheit der Begebenheiten, an Vielseitigkd
der Ansichten an, Neuheit u. Frische der Miitbeiluugen kaum ihi;
gleichen in der europäischen Litterat ur haben dürften«« — dieMcita
^uhl^rin ihrer selbst, X^oseWew. Guntram, ist ihrer Stelle vverih. — 1
Streckfufs steuert eine schöne Elegie bei : Der Traum, den Manen M
Geschwister Theodor u« Emma Körner geweiht; ausserdem eii
kräftige Romanze ; Pipin der Kurze, — Hr v. d. Malsbur^ singt
Lemartin eine Ode (?) «in Lord Byron : Der Mnuch voll M:hÖner£ii|
zelheiten« Zum Schlufs empfehlen wir die Lieder v. Hclmisa.
Die Nachricht, daCs Hr. Brockh« auf künftige Preisauf.
ben verzichten will, ist unerfreulich, da stimmfähige und ^
rechte Männer über die Kämpfer richteten.
Schöne Kupfer , als Fortsetzung der Sliakspearegiiierie a^
Zeichnungen von Opitz zieren aucU diesen Jahrgang, diesfli
aus dem Othello, dem Kaufmann von Venedig, dem Köniff Li
und Macbeth. Als Titelkupfei steht, von Vog«I gezeiciuii
Tiecks getroffenes Bild.
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e^er halbe Bogen ist die zweite Hälfte zu Nro. 74
welche wegen des Schlusses ivom Novembeibcft
mchc ganz gegebea werden konala»
ruiscber Musenalmanach, für 1823« Poetische 9Uiiiieo)ese « h^rsntseee* ' .
bea von WiMFHihD, Uambiug b. lieioliL
\m gewisse Wohiredenheit kann man diesem MitwerJter nicht
sprechen» wohl aher den eigentlichen Geist; und seine Phy«
^oottiie ist so unbedeutend» dals man ihn nach einer Ab«
^senhtti YOn drei Ta^en kaum wiedererkennen würde. Was
U maa s» B« über die Mittheilungen von Bärxnann» Oörschert
ii^efmana, Hadieb« Holm, Jentsen, LauUcb, Mesiow, Papa^ '
HCf t. Kiet u*. •» w. sagen? Gut noch, da£i wir auf dietac
tppe wenigstens einige ffuchtliaffa Plätse aum Ausruhen und
\t Iwibung finden. Wir meinen die Beiträge van Conz» KJa»
flc Schmidt, de la Motte Fouqu^ und einigen andern voa
Uggaordnrtaiaa Talenia. Eines dat letatera giebt folgeadaa«
. An einen Wtindertbäter.
Und imsterhlicken Ruhm sichert die Zeitung dir schon \
il^dang auch öfter die Cur; ey nun! so fehlt* es an Glauben \
Hast 4^ doch Di na curat , Micheln zum Glauben bekehrt!
nie top f. Taschenbuch für das Jshr iSsa* Herausgegeben von Tna*
. opoa Hall. luer Jahrgang » mit 8 Kapfttn. a ft. 4ft l(r*
•
Die zweite Ausstellung einer Gallerie aus Schillers Gedieh*
D» Ton Ranib\:rg und Schnorr, wird hoffentlich» wie die erste»
oea ungetheilten Beifalls sich erfreuen« Dazu gesellt. sich in
höner Zeichnung die Ansicht in das grosse Theater zu Pom-
i\\ nach der Bühne zu. — Erzählungen füllen den grörsten
beil des beschiedenen Raums. — Guide von van der Velde. Ein
ühner und frommer Jüngling» von der Natur zum Herrschen
estimmt, wird vor seinem Vater durch alle Stände des mensch-
chen Lebens geführt, damit er das Schlechte hassen, das Gu-
; lieben lerne» vor allem aber Erfahrung und Weisheit eun«
inimle. Dals er, trotz der scheinbar niederen Geburt» Prinz sey»
ilst der Erzähler van fern ahnen, ohne es zu enthüllen» Die
aeia daa Dichtang liegt in den Woiiaa Aalli •GlauM
» »
•
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id4^ Peneiopet Taschecbach für du Jihr iSgs«
snir, et gehört redit iUtl ein gutor tliliiger Diener i
•eyn. Das Hemchen ist %eit leichter, abev' wer nicht Ditnei
gelernt hat, der kann auch nicht hemchen«. Der Vortrag J
rasch, oft hinreissend, die Gesinnung durtligäni^ig e^el, a-^i
fern von der sentimuDtalen Edelthuerei. — HirnrnUiclie LA
von Agnes Franz verdient gleiches Lob. Die geistre che Vtr
fasserin wufsle dem etwas spröden Siofie von zwei weiblichei
Menächmen, die, ohne von einander zu wis<.en, sich «nU Zwil-
linge finden, einen hohen Reiz abzügewinncn, Ueberall äch.
les und tiefes Gefühl, und eine nicht gewöhnliche Welt* ad
Menschenkenninifs. Liebliche Bilder werden ungezwungen hef
beigeführt und einige Zufälligkeiten des Leben« zw poeiisched
Gebrauche beniuzt, ohne d^fs die Verfasserin io das mysmcfll
Gebiet der Trätime und Ahnungen sich verlier». Eine DifssJ
nanz im Zornanfbrausen des Obristen, als er Idaüeas OM
inisdeut^ t, wird treflich aufgelöst t — 'D^it Gcjcrngbuch vonRi^
cbard Boos findet wohl seine Freunde, aber schwerlich oael
Vitrtbeidiger vom Vorwurfe zu grosser Gedefantheit und eiiut
fewiMen U«br rUdung mit müh^ammi Witze. — Die Mßr^
gmu von K. G« Prätzel. Ein unscheinbarer Jude vvird am ^
deren Webermeist r Reinvrsld zum barmherzigen Sunarite'^
Dem hoben Ernst dieser schönen Dichtung ist eine engenebfll
Laune beigemischt» — ' Der Wkiw^ Leid wid Lohn^ von Gostif
flidliUfaig, beginnt, wie vieles von die-em fmchtlKiren Kopf
Tage geförderte, nicht übel: bald aber vbeittörzt ficb der
flabtecnad bleibt auf aem Boden liegen, — JUit ukit Lia ^
C»:LebfBB* Dw Aninng vertpriebt n>ehr ek das Oeoie MM
Galgen Ae Lkl <ler drei Hiebe in Am Feblianx gefanheB
te 4let Stuck belneh wertlüoe eitebeinen« ^ Der ihm0f^
nW vmX B. eon:Mitlili ittkngweilig bei AmjfMm d
des Oagentliell. DeM» lebenÜgec itt der Knm ras t^ßufA
mu$ der «Itra Oeactilchte nidehntt von Loise Sraclunatto -
Die MndfM eon Gange, Pilefelte meikwfirdigeii Reeblsfillen ptf
nacherzäbh v.Thtod^HelU mweht enfOriginaiiat nicht Ansprodb
Unter den wenigen. Oedkbtea von mtchiedenen Veifamn
gefiti uns besondere de» AlMoliiedslied von £rnst v. Uouwald.
Allgemeiner «featscher Theater -Aünanaeh für das Jahr i88C. Htma^
ben v*Au6. Kungemavh« fifanosdiwetg bei G. U £• Meyer.
Gewifs ein wUlkonmenet OosdMnk allen Fsreomden
Theaters, noch mehr aber den • Bähnenvorstehem und soklitf
SclMuspielern, denen es dämm zu than ist, von dein gewobfi*
liehen handwerksmässigen sieb zu erheben in die höheren Regi«
onen der Kunst. — ^iicht so sehr durch die duunalisehea^'
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^ AllgemaiMr dcuUchar Almaatcli Nx 1234
ige empfiriill iiefa dat TodieiAi^diy dt dateh di» drtniattif»
mmn Auftitse» In ^welelnB ficb würdig aa das vonlfland
■Mr herausgegebene anichliaCit. iüle diata AaftStta tlnd
Ui Haaau^geher» mit Aufnahme des Einzigen : fi^r dfti? heutigen
üftHstMiehert von C Böttiger. Ef ist hier der Ort nicht» sie
D Einzelneu durchzugehn und zu würdigen, nur duf scy zum
k>be derselben gesagt: nichts von dem, was man von Hr.
tu Dichter und Vorsteher einer ausgezeichneten Bühne er-
irten konnte^ wird man in diesem Ahnanach vermissen Be»
nders praktisch hat er sich über den vtrxcliiedenen Stil in der
ifatralischen Darstellung in der Critik der Parterre und in dem
uckstück aies den noch ungedruchrn f^orlesungcn für Schauspider
igetprochen. Möchten nur unsro Schauspieler diese«) Bruch«
ick lesen und manche unsrer Schauspiclfreunde die ihnen in
ler Critik gegebenen Andeutungen beherzigen. Die Biogra*
^sch ^ Charakteristische Skizze über einen unserer jetzigen aus-
zeich netnen dramatischen Künstler: Efslcdr (dessen Bild sich
ben dena Titelblatt bedndct) gewinnt dadurch eiu vorzügli«
es Interatse, dals der Verf tief in die Cbarakterifliik ainael«
r von diäten Künstler dargestellten Ro4en eingagfingen ist,
diata lUklm befriedigaod daichgefähtt hat. — Auch die
nwrhmgßn über Th^atermabm iro« dam rühmlich bekannten
t^eatermaler /feu^/«r verdlana» Bmpfehlang, besoiidan faraila^
Bau die Aufsicht über navittarrichtende Bühnen aufgetragall'
» — Als Zugabe finden- witf ivia im alian Thaalarcalendariif
auch hier, dSe VamichnHaa daa in akiam gawitsan Zcitrau«^
e auf den badantaodftan dautsobao Btthnaa daiisasidtlten Schau-'
iaia rad Opam. 81a kölMtaa ohsa rnfthaaniat Vergleichen
ewifi aina abidiiaakaoda Atbah föc dia motten Lasar) nicht-
^ lalacaite gawahiani «mdan aa aber gawlb Im nachttan Jab--
i WM dar HaranuEabar tainan Flän cur AatfÜhrang -^ngts*
>^a Vergkidiung tdbil anmitallan und lie tainen Lwam yob-
i^an» • • •;
'ätimwit OmmmHei supermti vnlgAtn et emepdatiorft et tudtlort edn*
ait PftiDtiicus Osann, Pfaltear Jbtiistt».Aaocdufll Aaacdaia*Mi^<
nulla Graeca. Beroliai sumtibus Pcrdtaandl Daaaualsri. MDCCCXXU.
4> und 94S S. gr. SfU dokc
^ fnichthar ist ai&sara Zeil an Abdrnekan bisher tmgadro^«
^ Oriacbisehan Orammatlkery und wir dürfen wohl behaup-
^9 dals in daA letzten zwanzig Jiihren mehr Neues dieser
1944 «VkäMMiiii Gniilsiatt«'€fp.'«d« Om^^
Art ZQ Tage gefördert worden, als früher in einem fiiefizd
grotsern ZeitrauiDe. So Terdienstlich und dankenswerth die uaü
auf verwandten Bemühungen besonders der deutsciien Geiebij
ten sind, so hört man doch mitunter auch Klagen, theiU dd«
über, dafs man oft unter wenigem Neuen sehr Tieles Ahe ad
Bekannte erhalte, theih, daf« wirklich Manches des DrucM
kaum würdig sey. Von dem Standpunkte, von welchem wl
diese Sache betrachten, und von welchem aus sie der Philoid
betrachten mufs, können wi^ in diese Klagen nur wenig eiostio^
fnen 9 um wenigsten aber bei dieser Schrift^ obgleich Bast io lei
Mr Lettre CrUique getagt hat, et stehe dar grö£ste Theü u
iachMA»gi>chea Lexicons des PhümQa tclMUi die« }äügipkm
dmckllBD JLexicon des Phavorinut und w«a »an.inKr jinillj^j
4kfeiii vergteiiihe und die Coliaiam haouaigebe, ta.taf iM
fcbon genuf; getJMUk* Oieto AeusBeriiDg des takma^igm imd«
•ichtsvoUen Mannet mag wohl UxMcha i^aweaan 9mfn^ iafr ad
an den Abdruck det Giapiaatilicw » von dem tchan vor mriicta
himdaii Jahren Patoiciat BAL Gr. T. X. p. 5s.dmi CW. €tM
'4%66 aotthita, der dat tit{^äkvst)cißt^miiif das PhilamMabM
ta, tpitar ka^i». ob wähl tautt fMckehaH wtfaB»» 'OranMAj
aidit Ni weitani nidM ällat» «aa wh biwr erbatoan*xm AiM
Mf ; twaitcnt ist tticbt allea» wat im Phavodnat . aiabi»
BA an» Philemoa abgescbtiahab« und drittaoa kam PküMI
•oi dam Ptlavodnus , und diatai ans |eneoi kanfig bakichtigteii
das« Zum Bawaise dieter Bahauptungeit wollen mi^ tt»laa 4Km
Artikel aai dem Phavorinut und aut dem Philemon irerglocbe«
und damit xugleich eine Probe von dem Bucbe überhaupt gew
Wir betrachten nun zuerst die Fr olegomena, deren Um
wir mehr loben können, als den Vortrag, welchem zur
noch Manches, zur Schönheit noch vieles fehlt. Hr. O. spridi
darin ^. Dt P hilemone Grammat ic o. Er spricht ton W
verschiedenen Männern dieses Namens, und setzt den umri^
nicht ohne Wahrscheinlichkeit nicht weit nach dem Graflixraui
ker Hjptreschius j der in der zweiten Hälfte des fünften Jahrhun-
derts nach C. G. lebte. //. De ejus Lexieo technologic«»
Gegen die Behauptung Schneiders (in Walchs Philol. BUüotli.
II. 6- p« 585) Philemon habe das Etymologtcum Mas^wim au'gp-'
schrieben *), das doch nicht über das zehnte Jahrhundert fainauf-j
ausetzen ist (S, Syiburgs Vorrede zum Et. M. p. IX, ed, I^^r
«-i gegen diese Behauptung wendet Hr. O», unter andern ein .
Spracba das Philemon tieie noch über dar das Oikmt and Ob-
^ Bt tritt urbklfoh Vi du eattaa Wik dm Xtyab Ik*
9
itwiif «»ir im Miym: M. (S. SSfi fahrt] Hr. O. den Vett
wVa^ tibi rid^ntt qui mox post gandia flebis und si&^tp
ihm Seyen mMa 8 partes Orationis eDthalten. Da »olUe aber
r qui stehen qaiß, und jenes ist gewifs ein Druckfehler.) Der
an des Xex. /ec^/i. wird von Phil, selbst soangegebenf er wo)«
dlle 8 partes Oruiionis in nlpbubctischcn Artikeln (xoircc roi-
iov). ühhandeln. Wir haben aber nur noch die zween Thei-
itepi oyQfioercüv und ve^l &r}juccTUV'j ci fehlen also ir. ^stox^*^^
avrocwftwv 9 tc ap^pwv, tc tTnc^Tj/LJcruv ^ tt. Tr^o^tTSäjv und (JVif^
tfMV» ^11. De nova hac editione ejusque incre ment iSm
1 Jahr 18I2 gab der Engländer C« Burhei dieses Lexicon zuai
nenmal (London. 8) «^^'^ einein Pariser Codex, dein ohengeit ^
nnten Colbcrtschen » jetzt ^6i6 bezeichnet, heraus ^ aber ohne
n Wort von dem Verfasser und von dein Codex zu sagen,
äherhaupt hat B, die Hauptpflicht eines ersten Herausgebers
ozlich Ternachlässigt, nemlich die, das Ms. genau abdrucken
lassen. £r hat sich vielmehr alle Freiheiten des £xnendi-
ns erlaubt, ohne die geringste Rechenschaft von dem zu ge*
n» was er änderte , und ohne anzugeben, was in der Hand«
hrift steht, Dafsieine solche Ausgabe von dem Deutschen Her- '
s^^ber so gut als nicht existirend betrachtet werden mufste, dafs
nöihigwar, das Buch aufs neue aus der Handschrift abzuschreif
n und drucken zu lassen, versteht sich von selbst. Hr. O. thal
bIs mit grosser Sorgfalt, und so ist seine Ausgabe eigentlich die ,
itio prineeps. Anfangs wollte erbio£s die ? omPhavorinus u* dem ^
ifsoL if. abweichenden Letailen angebe«. Aber es boten sicÜ
m uofeancht VeigleichQngen mit endern Gienunetikemy Ba»
tigungen» Widertpprtiohe * Verbesserungen dar, und so wurdf
f Zahl de r AnmeikoBgen bedeutend» so dals er einen ttattlicbeA u
Bndritten) Index rerum e# pocum in Prolegomenis, JATot
r et Epimetris ex/]^<^jirnriijfi anhängen konnte* Wennanch
lige dieser Anraerkungsen bfitlen kürzer gciwt werden können» . '*
sind sie doch im Ganten sehr schätsber, nnd geben dem Buche
bet einen bedeutenden Werth. Unter andern werden viele Stele
I anderer Schriftsteller verbessert und manche noch ungedroclL»
Friymente anderer Onmnurtifcer noitgetheilt. Der Anbang enft* ^
Iis L ßin Fragment eus dnem florentiniichaa Codex von onen^
»con eineit vielleichl desaelben» Phtlemons wenig bedeutend^
eh fonelttitfem NntieB üc denllMt nnddenThenei Magütert
Selten» i&rbei lesen wit mH Vergnügen folgendee (PrpUgg.
4*):* Lemiea iiieiitß iniegra €um aliit npHHullis e f>4K
's CtermaHfae*, Gaiiiae^ dtaliae iHtioikeeis a me sfe*
"ipta^ uno iamquam Lesicorum corpore mos in iüebm'
ittmntur* IL Bpimeirum 4f TkeoJtosii Grammai i'cüo^
igmontum. 9*DeJ^kilom€no Grammatiti^ tjusque scri^m
%
N
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134^ Herzog v. Bedford üb; d. Futtergräser*
iis. Die beideD ersten Indicu enthalten a, Ind, Script <fru
titatOT um in Lexico tcc hnolo ßi co 0t Gra m mal ictru
Jraginentis # MSS. subinde allatir. b, Ind. i^erhoräm
Pkil0inonis Lexico techn, et fragmento contentor
Der Druck ist schön und im Ganzen gut, obgleich b^i
lern niAhr Druckf^^hler in dem Buche sind, alt das angehänc
Verzeichnifs angiebt» welches selbst nicht druckf eh lerfröi bt Zu
Schlüsse unterer Anzeige vergleichen wir nar noch einen Artik
hei Phüvorinut and Philemon« Der Artikel irtSerav Mfia
Phavorinus in ganz anderer Ordnung, als bei Phüemun; indes i
stecht bei ient*;n doch bei weitem mehr, ah Hr. O. angiebt:
fHtncm (L minimam) partem PAai'. t/, hri^erx p, joy,t4
P liilemone dis crepantem omnino.ü Das wa^ Paar« nat nt
5 Artikeln zerstreut, *) die gerade in umgekehrter Ordnuof^
dem des Phil, stehen, und diese machen etwa die Halfie dessen^
nicht minimam parle/n), wasPhilemon hat aus und zwar in d
bcn Smne, und faft mit denselben Worten (also nicht omiuM
pantemh Was aber beiPhav. nicht steht, ist Folgendet: ifjtoUicU
r« (affixTa avttki/ovTxt xponpoi' «ft re ovojm kwiBmv ^g^j vxi
fiju» eh» rrf »Irri ffvvraSsi ^uvetfieSa XP^^^^* ^^^v oi
0üve fixxü^ ToTc TpÄJff/* yrpbrepov yeip k^ifuv xosra. ayikDOiPw
e/ lii/Htot avfifxaxot roii Tpoccrlv 7^7 »y eif St/ ol tiliMt
cvfifiax^^ ^(Tavy rj ap^ f^6'^<^XV * ^ A'jxioi rtov avtiam
roov ToU TpcofTiv fjffxy r« Ixifiept^oji^vx Gx^itLart^oyTxi n
y^fiüQ' t4 fikv sTspov &XXoc tinitxsrxi apSpov ro 6^ hat
Tigif eux^ov ov' xxvrx ofJuuQ Tgic ye*t}iy\v , ^ wniTinwi^ ^ hi
ptTOog ( add. Lex,) olov exafov ruv ^wouv erepov t5 }JÖh e^nf-
$iTtKu:g fiiirroi ;(pc/ rxtrrx ofioioyevwg ojmoiorrcüreü^ at/vit'
rop; wploiQ xpocrjyopiKoTc^ Mr.
Nämlich unter txthrx. Dann wieder;^'/yjv^. gir/^fT«* endlich tV/i
iyofjix. Hier wäre wühl der Ort gewesen, statt der allgemeiuen
kunu tiber die (angebliche) >;anzliclie Vrrschiedcnhelt des Textes
Phavorinus, die Varianten bei demselben genau anzn^cbcn, weil
sclKiiit, ei könnte daraus nicht nur dieser, sondern auch Pbilcmon et '
gewinnen.
Chemisch - agronoiaische Untersnchungen über den Werth verscnieaea
FuttergrUtcr. Von John, Uer/.t»g von Bcdford. Zuerst heriutfirf
bcn von Sia Humphrv Oavy. Nach .dem t'r^nzösi^chen von N
MA&CHAit de Mjgnhaux. Verdeutscht von A. A. Ha .s. Trier iSü
Herr Haas livferr in dem kleinen Werke, das wir hier ani^i
gen, eiiieu Deutsche übersetzten) Auszug, aus der agronomi«
sehen Chemie des berüiimten englischen Chemikers, Sir I/tunphr^
Davj, nämlich die vom Herzog voa Bed/'ord angestellien Versndii
-über die Futtergräter. Der Gärtner des Herzogs, Hr. 5r>ic^Ii4
die verschiedenen Gräser» deren hier gedacht wird, (einige* 90'^
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H«rxog V. dibrd üb. d. FuUergriUer« IS47
r Zahl) im ihm aatüKlicben Jahrsztit und im geeigneten Bm
1 «§( n odisrpilaiisen. Sie wurden im Sommer oder im ilerbit«^
chnilfen, gei^atnmelt und jgelrocl(het«^ Um soviel als et mög«
Ii wmr^ jriehügc Entdeckungen zti maclieii, und die KenBttuft
I nährenden Stoffes der verschiedenen Gret*,Oaltungen nnd
Jerer f^eqetalMsn za erlangen» i|ehandelte min gleiches Gewicht
I jeder Pflanze mit kochendem Waösser, ^i« zur gänzichen Auf*
ittg aller ihrer nnauflösbaren Best«u<ltlieile, Nachdem die Aof«
sag durch gelinde Hitze zhgeraucht worden war, wurde da«
berbkibiel sorgfältig gewogen* Diese getrockneten Bstragte^
tDa» als ddh Nahrongstton betiachtete» worden Herren 2^17*
.esteltt» iim ihre Bestandtheile chemisch zu nntertochen» Die
«freie dieier Unlertuchung, samml d^n chemischen Bether«'
9^t*n 9 mit wdichen Herr tki^y ihre Bekanntmaiiiun|( heglei«
U liegen Auizugt weise in dieaer Denttchen Ucbersetzung vor^
Ddi Verdienst, welehet sich Herr Haaa, dufieh diese Ue-
setzung, um sein Deutschet Vaterland erworben hat, Ist on«
jtennbar; int oCern die Kenntai£i des TerhaltniTs massigen Wer«
s der verschiedenen Geschlechter und Arten ron Pnttergrasorn
den praktischen Ackerbau von der größten Wichtigkeit Ist.*
Ob es ahbr für das Bedürikii& des Ackerbafies hinreichend
d erfanden werden, sich auf diesem ' Wege der nihrenden
fie der Futtergrascr , durch Besüfloonung des darin entbal«
en auflöibkiren Stoffos in Wasser» zu versidiern? Diefs möchte
'. f a t bezweifeln! Wenigstens stimmen einzelne Angaben,
ch.ius nicht mit seiner Tiel)ahrigen Erfahrung überein. So
ist es z. B. vom Ruhgras ( Anthoxantum odoratum ), dafs sich der
rth des Gratet zur Blüthezeit, zu dein der Sa^iinenzeit , wie 4.
15 verhalle. Und vom Wiesen- Lies chgrat f/'Äileam/ira/MjfJ
Vt PS f£ar, daT« sich der Werth det Krautes zur Blüthezeit, zu
1 der Saamenzeit, wie 10 zu 23 verhalte. Vielleicht heifst es
r auch im En licchen nicht Saamenzeit , sondern blofs Annähe^
I zum Snamen- Ansatz. Es itt ja eine anerkannte Thatsache,
jeujehr de r Saame irgend eines Gewächses sich seiner Reife
ert, desto holziger und krafiloser der Stengel wird, der ihn
t. Auch steht obige Angabe im dirccten Widerspruch mit einer
rn, beim tteinhaarigen Haber (A^ena pubescens) von dem es
st» »wenn die Rrndte bis zur Saainenzeii auf dein Halme bleibt,
: mehr als die Hälfte des Nahrungsstoffes verloren » —
:hwohl heifst et auch von diesem später, »der Werth des Gra«
inx Blüthezeit verhält sich zu dem der Saamenzei', wie 6 zu 8.
Was hingegen vom Werth^verhältnifs des gemeinen Klee s
'J'. prat.) und der Luzerne (Aitdic. suti^ej angegiben vviid —
tmi ypilkommen init der Erfahrung des lief, ühcrein. Det
asingKstoff des gemeinen Klee't wird nÄmJyick angsgniien, aat
\f und jener der Luzerne nur zu 1659. F.
Joh. Feiler Handbuch der Diätetik.
Handboch der Diätetik von Dr. JoHAKit Fbilii, Köoigl« Btirer. Hofr,
öffentl. ordentU Lehrer der Gtburtsbülfe , Pathologie und DUtrtit
Director der Entblndungslehr - Anstalt, der phisical. - mediciii. Sodeu
zu Erlangen, und des landw^üthschaftU Vereins in Baiern MitsliN
Landahut bei Philipp Krüll, Universititt^buchhandler 1B21. XL d
S8o S nebtt Register. 3 B» 36 kr«
Der Verfasser diese« Handbuches hat aus mehreren Werken Uü
sischer Schriftsteller des Alterthums, to wie aus verschieden«]
anthropologischen , ökonomischen und mediciuischen Schrifui
die gröfstentheils in dein Werke angezeigt sind, dasjenige ^
fammelt, was zu seinem Zwecke brauchbar •^uar» da« ^
tammelte gut geordnet, und seine eigne Erfuhrungen hinzog«
fügty und auf diese Weise ein brauchbares Handbuch geliti
ferU Die Diätetik ist dem Verfasser die Lehre, wie man
gesund verbultea soll, und er betrachtet die<;elbe als einen 1
der Hygiene, bemerkt aber sehr wohl, dafs man früher
Diätetik mit der Hygiene für gleichbedeutend angenoon
hat. Wir können dem Verfasser aber keineswegs beistimiw
wenn er behauptet, dafs die Macrobioiik im Gebiete der
gierte die Maleria medica bilde. Sie fallt, wie der Verf*^
wohl bemerkt, mit der Diätetik zusammen; da ^laie anch (5
>\bsicht haben mufs; das gesunde Leben go zu lenken uod
zu massigen, dafs der Tod so spät als möglich eintritt. .
entlehnt, wie die Diätetik aus der materia diaetetüa so fiel
tie zu ihrem Zweck nöthig glaubt, ia sie wird bisweilen
Verbindung mit derselben vorgetragen, und umfafst den
die Lehre von der Diät, und die Lehre von dem zweckmäi
Gebrauch derselben zur Verlängerung des Lebens. Wenn je
nuch die IVlacrobiotik zur blossen materia diaeletica machen lol
darf sie im Gebiete der Hygiene dih solche nicht betrachtet
im Gebiete dieser Wissenschaft bildet sie einen Theil der Dü
Als Mittel zur Erhaltung der Gesundheit werden bloi<
sogenannten 6 nicht natürliche Dinge angegeben , der K
dung - Bedeckung , Reinigung des Körpers, der Reitze für
Sinne wird übrigens in den zwei Hauptheilen dieses
gedacht. Es sind aber die Theile, in welche diese Schni
rällt, folgende, nämlich ein allgemeiner; wo von dem ^
ten in Hinsicht der sechs nicht natürlichen Dinge gebar-
Tvird, und ein besonderer; wo der Verfasser von dem Vcr:
ten in Hinsicht auf die vorzüglichste Umsthnde und Vi
nisse handelt, und demnach von der physischen Erziebui
Kindes, von dem Verhalten der Frauenzimmer, von der
einzelner Theile, von dem Verhalten in Hinsicht auf die^
schlechtsverrichtungcn, und endlich vom Verhalten im Alter gesprocbilfl
in welchen besondern Abschnitten sich viel Gutes findet, und mBChi^
gungtwerthe Rath zur Erhaltung der Gesundheit gegtbcn wird«
. Die«« Recension, für die Jahrb^ichcr bettfmmt, könnte ittt Gniod-
sutzcn einer strengen Parthcylosis^keit in dieselben nicht at]fgoii«^ia«
Dca werden., und ttschcuit, daher hi^ mÜ Zjasßbu
-,.'3 ^
I
ilina. Von Dr. $ickl£I. Hiidbntslnncii in der Kf nelriog« Baob»
bandluag, 34 S» in 8* • ' • ' (
it der, leider^ nicht gelungeoen Entwicklung der Herkuia«-^
:hen Papyrus - Rollen erhielt man . vun H'irm Dr. Sickler
oeil hintereinander eine gar leicht zu fertigefide Aeihe
^ gleichartiger &»hriften voll «tymlogitcher Versuche,
xb Deutungeil oraller Gntternamen und anderer mjsteriösex
)rte den Silin und Inhalt alter Lehrgdicimnitte und got«^
üftnaflieber Uebarllef eräugen so klar, wie wenii wir dabei
iteato vAäreo, zu enlhüUes. Jedea.^olchet Wort ab^r ist eio
lier-^halt» to lange man nicht sonsther weift, su weichet
räche et g^liörl» und in welch/en Beziehungen es gebraucht
f4cw ..Hat tf^n aber gesclücl^lidie^ Pata hierüber nipbt
o vorauf, und Jui'H man tichjBiclUy.ipait Sell|ttTeHaognnn^ .
(«n alle licb leicht anbietenden Pnantaaleipiele, statt unitittec
igUclikeiten r^n daa. blsioxiacb gegebene« to entoubt durdl
t blo|i# Etyipologisircin nicbtt alt'.TlUitchtu^ taf die Nieht-
die das Fjmidgelebria anttaunen; wie tnaf. i^ Psetiäp^
IteoÜQben ,2eiten togenannte Chaldier. alt ZauSeiÄf^' und .Im-
f anataoQta»^ weil tpB barbatiic^ei Abracadabra' ninrfaieltj^ii«
' bilge wir anm Beispiel nicht. Witten » ob die altäeyptiffcheii
imen, wie Osiris, Horot und hundert yidare, bei einem
dessen Sprache der hebräischen vervyandt oder semitisch
ur« aufgekommen sind, so ist es ein leeres Spiel, zu sagen:
«^ü beaeicbnet tmmß weichst Ftutr 6tndu, *)CnK a X3Ufr
^<^h, und: Moros ist Uchtkreft, Ip^l^^ denn eben derselbe
orilaot tenn^ auhn Spraoben feekmMBUA ii«d 4» jadnc afe-
il
1
I
fdSo Paulioa« Von Dr. SickUn
wni änderet btdeateo. (Zum Beispiel: Adam \%\ bebraid
verwandt mit Adamali, i?e^om s rötblicher Erde, röihlicL Adi^
ist aber: sniiscritisch, der Erste. Ist eg nun richtig, wenn Jöd<
ira Nto. XIII. des i. Th. der übersetzten Abhandlungen S. 41
das Verschiedenste ideiiiificinrl : »Menu, der Sohn des Brahra
war der Adima oder Erste, ein geschaffener Sierblichti, J^k
lieh unser ^seuii lisch er j AdamI 1
;iSi>fAV».*«e»n xjWl v^ifs» welcher Spradnut tili
^jr^rtlaut an||^eh9rt, über die Beziehung des Nameniaber
geschichtlich es kennt, lö giabt d^i Etymologl^iren selten eii
Oewtnp aji Kennlutfv» '^eil ' toü deni nämlichen Laut ir
nebrelrft* iiiid^yiigen zu ersinnen liod, weichet
Lust bet» in »enditrlei Hypothesen von Au^legongtii ein|
reiht werden können, £in leidiger Beweis biezron sind
diversesten Eijnologiei&t welcbe nidit nur vertdiiedene '
Forscher necbeinander anmtten Ittsl uuj^ ,t»o| findf jp-,
tu Terschmehen suohtt so dafs man gltichsam einen oneod
^•*wifa^»pifijfn nicht upgeneigt s^heiol.
ermOTe.TW^.?«« « W IpeldctttunRen über da« W«l
(ßf^^, lj[|i4 warum s. B. sollte Osrnr f^chlifel/e^* tdm '
' ^tp^ 'Oser isck bedeuten ? wdooch eher damit als not ÜN
einerlei seyn? üsikis ist in der Thal d^/ Al^Jfv^ljt^ttl
Imd tfofrvp Aegyptens. £in anderer könnte fü^ an )p i^j
för «1/ an denken*, SxtA den Gott, welcber dnrdi #1
nlierscbnaiDinunfg g'^nz Aegypten ISmmt md Btiiin gb\
l^lückticb bezädinet finden^ «renn nur erst die yhnmm
dafs das V^oiÜ semiUüek $tj uid welbhe Bezidiong oder
Schaft jenes Goctet et;«ii beieidiiten bs^-^ an
Waren. * *• *
Hr: DV.' Adder bebaoptefey sein blo^ EtvmologiiiieB
dem Semitischen als Hae flaopt - QuelW iichen;r ErUa
aller Mysterien und Mytböloj^en in Aegypten, GritdM
und Vorderasien dadnrcb ^so facto tu crnei«en» daf' -er
jeden daher übriggebliebenen Wbrtlaut irgend eine seflUti
Bedeutung angab; wat ^denn allerdings, wenn man alle er?uK«
liehe Freiheiten bald im Zusammensetzen der Wörter, W
im Fingieren der Worfhedeutuugen, baldjim Zulassen unzuiisJii-
Formen, endlich imUmdeuteh nach hieroglyphischer Ausle^uci;
tind sog^r nach dem, wa<i £r Paronomaiia nennt, sieb edk^
hen kann, sich über alle niöoliche und unmögliche Worte "U*^
dehnen lalst. Warum z. C. sollte nicht iai Hamen Sti^
bereüt aine Weissagung, aui lieo \mA ambalMa . §^ai .
Digi\jzed by (Japgle
I
fianUn«. Vra Dr. Siokkr; 1^51
ist wHgenj etwa auch erwägen^ Er, "^g^ ist ein ^IVacksamer.
^üx JUr das Erwägen wachsanier. Noch gefälliger wäre
iieicht an Sekelj h^V» Nachsinnen , Gedankenbäden j zu den«
a- Daran weuigtiens, daXs ^QD gaos das Gegentheil, und
mit Steinen werfen hedeulet, will Ree«» ungeachtet er da» Leu«
r# daxch die Paulina wefkÄäkig erfahren tolb. \|ilcbti «a^
iSpinu G«niig; woltien wir eine Bedeutung des Namens S«
iaadmu, und su irgend einer weiteren Erkcnntnilt sie b««
lU^n« ab müfste offenbar zum voraus erwiesen leyn, dalt
tr Name von Semiten herkomme; zweitens müfste erforscht
)a» ob er in historischer Beziehung mit Schäkel oder Säcel oder
kkfcl >tehe? und drittens würde die etymologische Ahieituag doch
ich ^egen das, was den semitischen Sprachen eigen ist, nicht
istossen dürfen, z.^B. nicht gegen das in semitischen Sprachen
Igeuicin sichtbare Herkommen, daFs der Genitiv nicht vor
em Nennwort, von dem er abhängt, stehen darf, wie doch
[r. S. dieses in allen den Worten voraussetzt» wo er das grie-
a\sLhe oc und wv durch hebräische Worte» welche K^aft be-
eulen, erklart haben will. \ '
Duls die bezeichneten drei nothwendigen Requisite nun der *
icklerischen Methode, das Alterthum etymologisch zu eileuch-
"n, nur allzuoft abgehen, zeigte (nebst manchem andern) Ree.
usführlich in Nro- 55 — 38. der Heidelberger Jahrbücher
821., weil vor falschen Methodan, Erfindungs - und Lehrar- .,
m durch vollständige Gagengründe zu warnem , in unserer ' '
^ehr phantasir enden als iernendea und denkenden Zeit den
fcubteren obliegt.
Ree. hatte die Genugthuung, daft sogar in der bald darauf er«
chie'nenen unfreundlichen Vorrede zur zweiten ganz unigearbeite-
en Ausgabe der Symbolik der alten Völker, nachdem in dem schon
^gedruckten Werke selbst nicht .selten die Sicklerischen Ety- '
nologien ohne Gegenbemerkung angefühlt sind» nachtrags-
^( ise doch Seite X. des IV. Bandes auch nach^ einem andern
jrund »den gröfstan Theil desjenigen Etymologitirens füc
^fwiiigi erklÄrt». woianf trefflicht C? ) und wAhrheitliebende
t orscner so viele i^ergMiehs Mähe verwenden j weitoisie durch .
'Hülfe der ßbräischen, Koptischen und a^ecer ßpCftcben grie-
»chiiche Gottheiten und religiöse Anschaiiuhgen der Hellenen
»aus dem Morgenlandiscben erklären wollen.« Diese Anee-
kenoinig der äberwisgenden Wahrheit in der mdn Mos svei-
uiyiü^ed by Google
idfia Faoliiuu Von Dr* Skklac»
lüjcbleiltfff tondcni «iMichtttch hU zur UnwiderleglicBkeit dvd
feführten Wiilarlegiiiig Jener Etymologuaer- Metbode kt m
Uuptoacbe« Kea iHNleuertt wenn ]eDe Recemion Andem» 4
•luie geneee Kenntaifii oiieiiteli&cher Sprach - mid FcmcbOM
liAtel doch ihr bettet imt dem Orient ableiten zo kooMB m
n ni6tien neinen» «Ine »lättige Umttändiicbkeiu hatte wm
lOger ab eine »peinUdie WortUaiiberei« tchMli ap» 4^ Aa^
gen gerückt iteinen kollte» Oanog, dtb et dem Ree« ffcl^W
iet» mit d^r Einen Aatführon^ tchon dfaipnal lOlgeGUlif wm m
hnlfe belfccogene FortchttOgtart det ohne Zweifel wonlgeveU
ten , eher daMitbt doch nioit tcelBidien fetymologitieffent m
eher Prenndevo ethr eeiner IAiiiditi|||^eit an üborwelteii, deb wm
mehr dio fom 04. Juny d, J« dattne Vorrede ell^ dara« p
das Werit ev^enosinieBettCitateii ond Hfilftgtgnden ürtetgikii
das BcjeitiguFigMthMn^roit^ AUeiiikrige deMhtt lunm tm
den Rae. , ttoeh dat Urtheil der Nachdeokenden atSfen.
Verf der PaoliMT hingegen nag noa erwägen, wki er tidii^
gesehen von dem, wat die Reoantion fir Anw» emieitenaM|
und erwiesen bat, geg«n 'die Ikm geltende Aoctorität,
che jetzt den grösten Tbeil aeinet Elymologiderent für hemtig^
zu drklären nöthig ftind, dankbar tu Terha Ifen -habe« fM
begreiflich ist, wie unangenehm ei Hm Sicklfr seyn möge, dm
er nun in der Gewohnheit, nach seiner federleichten Metboii
alle Messen dat Publicum mit einem neuen Zuwachs won Etr-
mologieen, deren Menge ihre Wahrheit beweisen soll, wie ofi
neoer Mtrmet oder (nach O'^p) Auf häuf tr zu Überhaufen, eci
fnn zwei Seiten her unterbrochen sehen mufs» Auch teift Et
dat Qefübl dieser Unannehmlichkeit selbst nur allzu unbeaadi^
tam'^ durch den grimmig scherzhaften Ton der Antikritick, ^
eben Freunde des Anständigen kaum durch, den Misniuth oiir|
to viale, Jetzt beseitigte, gelehrte Hoffnungen entschuldbar fi»|
den mögen« Dem Ree. aber mufste die Wahrheit und die Est-
teutdbnng det lernbegierigen Publicunn über aiiet gehto« Uid
oben to ist'er genötbigt, zu erklaren, da£i er, alles wohlabcr*
legt, auch jetzt in der Autikritick nur zwei Bericbügetfa^
die Bine für Hm S. selbst die Ah^ere für die Recernivi «
fijidea weift.
Die Berichtigung für den Verf batrifTt, leider, nnr einffl
Nebenpnnkt. Auf S. 87 der etymologisierenden Ausii^afl| dsf
Üymnat an die Demeter ist gedruckt:
*p worauiTim Oriech Mt tt praef. l^JN^
das ist Avn'd^^, Ay3'oc, pRlumet, Blüthei entstand. RK,lai
die Aiii^ürzimg; fi^^h < praeßxumj wio ts gewebidicb ut
/PauUoa. Von Dr. Sicklen
1263
)ie« Antiktitick erklärt, dft£s m praeformah\^um lieseichnen toll*
». R«c. erklärt xuit Vergnügen^ dals Hr. S. das nicht füc
)afs naa «btr in der Antikritick dicxe Schuld der Unhetlimiiit*
eit nicht nur üWfaftupt auf den Aec. sondern mit vielen anti»
htlsdm ftedeniarten^ auf dessen Mangf l an Wahrheitliebe
• >v. gewQvlen wird, dies wifd der Verf. gewif« in desFAt«
e leikft bereuen. Schade nur, dafs alle diese Bliathen und
Semen der Leldemchafilichkeit, m AbdräckM# ai&«gestrettt|
iwai iKager« all et ^er Verf, selM w&htchen ttöchta» äfare»
iderüdien Gamcii vthtmUB* -
Von dem, wae die Hauptfragen betrifft« tmcbt dio Anti«
rilick drei Stutzpunkte der fio rüstig bearbeiteten« Etymolofum*
mgS" Makode. zu hefattig€H* ; '
■
Der^rtte wlre: Sollen die PbönikaiLebnBjrtterien^ diedaa«
nnftnglicheD Monotheitmui dnrch Fkteeterlichc^ OeheUmUli»
brer tymboliecb fonpflainten » nacb Blentift Samotbnka« ib
rnttwobin eerbrdtet babeAf to müuen dodr gewItt Toreni tie^
it Pbtaikitcha HandelsTolk, selbtt für die GotteinbaitMm'elii
ihafiee Intaresie gehabt haben« Ree» bemerkt dagegen» dab
tan die Pbdnlker (näaaiich durdi Ceneiw lo, 15. 20.) alt Ca.»
laiar kenne, and sogar aus einer uralten Zeit» wo Ve» 15
är Sidon» noch nicht Ttor, Tyrus, genannt ist* Bben diese
tnanSer aber waren den benachbarten Hebräern nicht Semi«
n, sondern Chamiten , und zwar die verwünschtesten von die«
tn; schön nach Gen« 9, ^5. Abraham, der Monotheist, will
irchaus nicht, dafs seine Familie sich mit ihnen vermische*
'B. 24, 5, Eben so Isaak Gen. st6, 24« 85« Vgl« 28, 8* 27» 46*
brabam vielmehr bat schon die Zuversicht ( das beifst dann
im wenigsten, die planmässige Absiebt) dafs sein Einer Gott
m Monotheismus in diesem wohl isolierteo'Landstrich seinen
tz gewähren und deswegen die Cananäcr verdrangen werde«
ben diesen Gedanken faist Mose wieder auf, uro ihn zu ver«
irklichen. Von Ver«iin barkeit mit ibnen, als Geheimlehrcm
)r nämlichen Gotteinheit und Religion» ist kein Gadaoke«
Wie zu Moses Zeit die Cananäischen Stämme im Lande
rtheilt waren, sagt 4 BM, 15, 29. wo besonders die am Mee*
wohnenden, alsu die Sidonier und Tyrier, Canana er genannt
nd, soduisHrn« Ss Ungewilsheit, ob Phon ikerG an anaer teyen,
:h iuben wird. Abraham fällt zwischen 1900 und 1800 i^r
ar. Mose und Josua zwischen ii| und 1500 nach der nämli«
zum Unterschied
nck gewählt war.
. • I
i»5i WmlänMt VJm Br. SieUn»
^Yien Chronologie, i^elche Troja'i Zerstörung aaf 1184 ante Chi
N. setzt, üsser« Annal. p. 26. Aaltere Notitzen über die Ul
religion giebt es demnach nicht; denn cla£s das historische Zd
alter auch der Hindu »nicht weiter als ungefähr zwei Jatiit^«^
sende vor Chr. zurückgeführt werden könne« hat selb«^t / ^(
in der Abh. XII* über die (Chronologie der fiindu nicht bü
zugegeben <S. 594 der Kleucker, Uebers.) sondern aQchS.560
57» uachgewiesen. Wäre nun unter deo l^hönikero oder Ca
danäem von Abrahams and A(osa*« Zeit ein Interesse fii m
mff}t9n% mystaridM Verbreitung mer Eingottheitlehre gewfiii|
%9ÜrdeB ftitdaAB diese Hauptfünrer der Hebräer sich so umsH
eihbax mit demielben Munden haben? wüide Mote ihre VeD
liigung and Vertreibung 10 heftig t um ahrer Grimel snlki
gefurdift hahen» wie Deut« to, 16— 18* ^81 14« 1
Gegen diese SchluTsfulgerungen naaninnert dieAntikritidt,
idab doch Melchltedeck, PrieOerkönig zu, Selem»' einen hi'
eien Gott» BetitSir Himmelt imd dar Erde« Gen. 14» 18»
%ie Abtahem limoh Vt. oo» ▼ciehrte; Wtr denn ebet
Prietterk0nig nicht o£Emfcaf ^na AutnahmeP^aine
Brf cheinnng ffir Abraham ? Wie wiiien wir» daft er an lii
der Cananiitchen Stimme geliörte? Sein Salem ist nach
Wahficheinüchkeit nicht Jerusalem, tondem auf dem
Mch Damask» woher Ahraliam siegeud inrfickkam*, unter
Ansflufs des Jordans, aas dem Laadsee Genesareth gelegen« V|i
Paulos Commentar zu Joh« 5, sS*
f
Ferner bemerkt die Antikritick , dafs der König zu Gsm
Ahrahains Gott im Traume fürchtete, Gen, sio, 5. 6. daXs^
Chetiter etc. den Abraham als einen Erhabenen , BegeistecM
seines Gottes achteten Gen 23, 6» vgl. 20, 7, Aber kannte de*l
und fürchtete nicht der Polyiheist auch die Götter Anderer.
Ideinte er nicht, diese schützen, rächen ihre Günstlinge uns
Verehrer ebenfalls? Auch der Tyrische Köni^, Chiram, weift
wohl, welchen Gott Israel verehre, und schreibt diesem zu, ^^^^
den Israeliten wohlthäfig war. 2 Chron. 2, 11. 1 Kön« 51 ^
Aber war denn die Königin von Saba, wenn sie 1 Kön« lOt 9-
ungef 'hr dasselbe «agte, eine in monotheistische Mysterien eiß"
feweihte? Einen Gott des Himmeis und der Erde, wie ja auda
eus gedacht wurde, als bei einem andern Volke einzig ver-
ehrt, kennen und ihn achten , heilst noch nicht selbst ein Mo-
notheist seyn» noch wattiger aeigt es ein Interesse» durch Lehr-
myttaricn den Monotheismus anderswohin augleich mit der da-
durch nichts gewinnenden Handelschaft aa Verbreiten. Und d^«
▼Ott, ob Oi in uralter Zeit^ fäheUne BUtwoihungw far seiotf'
Digitizc
f
BMinaii Ton Dr. Sic]clcr# . $%S8
eliffionslehrcn gab, und ob Priester eh Opferer, (diese zunft*
assi^en Verbreiter des Aherglaubeiis) reinere Ic^een in^^gehcim
rtpflntizten , ob also den Mythen und Legenden reinere JUii«
onsideen vorangien^en und als frübi rer Offenbahrungsglabbei^
« ihn^en wieder, \vie aus einer heiligen HüJle, andächtig her«
[i zu emnnenseyen, davon ist in diesea j!il^ltmeiiivUiitex§uc)iHii«
•n baupuächiich difl . Fxage« ^ ' • i
Wer dergleichen weise £eÄrmysterien von den Phonikem
leiten und deswegen aus ihrer Sprache erklären will , dem
igt ob^ als unentbehrhche YgfAi&tf«UiUI(( Mcb^awsUen., 4^
Und biet weilst i«ua«rZwite Bmohligiing in der ^^ptikri«
:k den Rae. auf eikie .nicht genug taMiUle Stelle von jDiodo«
a^Sk:. B. V. Fol. 544. Wess« Zwar tagt di« Stell« • dat. :dicht«
M Hr. S; ddducck-iür erw^klich hält. Aber «uf andere Wei«
!•% ea denci Ree. erwüotoht« aadn .aiamal (d^nn in der Sick*
niÜMt» Sikii tda» Hym«ius S. ii^* «maftla m ne ja v^p)^ gg^
%tMi *haihQ) auni JHachdenkan ühar sie Vfraiiilafsi..»i teyii^ "
Kt^ Uir.!kefaanDletafl( («M*- Diodor selbst, tpndern) kr^tiscbf ' >
itttioloKMif wu€ba- «K flxcar^ierto (Muh t> 80. m
beolo§lM.«v a«) ^.mf9^mu seyen. von Kretti' «iHi^.ajilei|
idefe* VölkeM g«limohl:w«rde^ Otoi« S^-hauptung ^aten
^ auf. alfiaa Idtt^^iscb ' Toxüagfliidat ^« Ilhaan Hauptgruad daiw
tCAisnUab« da£» Ulejenigen Weyhaogen ^ rtaAfn^j .welche an-
briwo }umtiu6C wd .oß-igrofpiT^ insf^akaiai* g^ekefi wurden, i{|
leta. K'nöMOi «oit iiltevi-har ^«yip«»;» öffkniUch^ ge^ebeii M
etiea^ pflegten* Die Behauptung, daC« ültecaUhin 4ie Weilittii«
m aus Kreta foekommen ieyen, ist ein THeÜ der volbtapdige;
in Kretischen NationaUEinbildung, weliJüe atfe G^tur^ vpn Kro^ ^
Ml und Zeus an, der Insel Kreta, als dort bohren und ein-«
nmiftch waltend, vindicieren wollte und von dort in viele Thei«
der bev\ohnten Welt mit Ihren Gaben ausgegangen seyn liets^
ie Diodor diese «tolze Kretische JVJ)thologie von 0. 64« Fol»
U. an, au« den Kretensern excerpirt hat« Isoliertere VÖlkcj^
^sonders halten ihr bisgen Land gerne für den UmbUiciu Urrae,
)n welchem blies auf alle ausgegangen seyn sollte; «o, wie
e Menschen überhaupt in allen Schöpfung»- und Heligiont«'
schichten dieses ihr Bisgen Tellus für den Hauptpunkt det
^ eltalls halten , wo der Aliwaltende sich gäna besonders beschhfti*
', incarniere etc. Dafs nun die Kretischen Insulaner^ alt
lythologen, sich eben 50 welthistorisch machen, und aller Völ*
n* Gölter und Weyhungen von ihrer Imel ausgehen lassen
oUte^a ist ibia S%(iiei jjie thataa AiduicUf was dia .Aegy]}*
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it$6' PmiUBa. Von De. Sukktti
tische Priester auch gerne wollten , und was ipäterbio die Ale-
xandrinischen Juden und Chrisien ebenfalls gerne glaubliAk
gemacht hätten, dafs aller Welt Weisheit aus Sais, oder aai
Mose und den. Propheten, von P}'thagoras, Plato u. a. wie ent-
wendet sey. Auf den Grund der Behauptung müfste alles »
kommen. Aber wenn es auch wahr gewesen wäre, dals
j€ then das, was man zu Eleusis, auf Samothrake, und bd
den Orphischen Kikoen in Thrakien «mystisch und unauisprecW
lieh« den Eingeweihten überlieferte, und dessen Ideatit&i eM
deswegen die Krcüscheii Mythologen schwerlich so genau ff]
Uta konnten, zo Kreta oßentUc/i gewesen tey, to folgt doch
wifil nicht, dafs dieses Ocffeoüiche als tolchet niehs nur du Fn»i
hfrt» sondern auch der Ursprung derUebeditreiung nich Eleaa^
Samothrake tut. w. gewesen tey. £i konnte das O^mäkki der
Weihungen zu EkiiftM «nd .M (rata da*^ PMmm f owein vi
dort indels in das fw^ntufc t erwandelt wordea 9^pikf irihliriM
in Kxeta öffwiHch Mieb. Nicht ohnaNulaen ahec itt docfalBb
diese Stelle noch einmal zn erwirgea «ierimia&t «mteiL 'Wm
aimllch dio Kieliichen alsBehauptuor von ihm auf riklHl
«bfrg«^aigenen reiigiösea WaiiinTfMmaoa anfMbcn^ tm
Melbl inre in sich höchst unwahrsoMallciM vftd düdi im i^j
gifohrtmOclHU ahdil orwieseneBthanplMiCi. Wie h|tt«B bri
fifcho EbudtWodlt dAt ab.Odleiniifii nmm Choeit wmXkä»
tel kSAMB» WM hA ihnen dffiMMlich wm? Oer Ormnd mM
Aber,' den ^ iMte«Mlkn> iii hfetoriedL - GeachichtHch wifat
muftle tt doeli tm^ wmm ngtea, dafs zu ihrer Zeit ikiM
lidii>a3l0fiu (WaifaniiMn «ad Vervollkommnungen der Geweib-
tea) so KfOta äft/Mti . geidiahen , ungefähr ro, wie zu Eieastt
inystisch. Ree. aan fiaA Im Hymnus an die Demeter nocb--
wie er in der fteetatloa, abweichend, so viel er weiT«, toa
andern Anliegern, darnm aber nicht unpoetisch, als Freond
dej Dichtens, abec nicht der Erdichtung, zu weiterer Prüfung
darauf aufmerksam machte — nicht schon geheime Orgiea
(Festgebräuchc, Feyerhandlungen) und Weyhungen und »
|ioch v\eniger Mysterien für Gebeimiehren, Er zeigte, <l3[i
damals zu Eleusis noch allej rolk sich weyhen lassen , so *n
den Orgien dar Demeter Äntheil nehmen und dadurch ihn
und der Persepiione Gunst auf Erden und im Hades erhaliff
konnte. Erst nachher also, schlofs Ree, wurden geheime Wej-
hnngan von den Priestern räthlicher gefunden and das öftat*
liehe int geheime pfäffisch umgewandelt. Ein Beispiel tief
TOn #Fe;-Aim^en /ar Gebräuche, Umgänge, Feierlicbkeilen, w*
che doch {^entlieh waren, war ihm nicht bei gefallen. Dies s
findet er jetit dankbar, durch die (tonst to unfr- "iiliifh^ Ar
tfklitickt fU factiiche Angabe bei donKiMsni. Wiafat» Um'
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Pmiliiia» Von Dir. SictJer«. • 1257
relehrte von einander lernen möchten, ohne SelltsUacht andSUeitf
ux mit Eifer für dai Erkciinbarwahre.
Ein zweiter Hauptsatz der Recension war: In Aegypten
vat eine nichtteroitische Sprache. Josephs Brödcr reden , G.r
i«s, 422, !25, untereinander in ihrer hebr. Sprache von denriy
.vas sie gewifs ktincn der Acgyptier hören lassen woliten»
>ie wufsten nicht, dafs Jo<ieph sie hörte, weil zwischen ihnen
»in Dollinet scher wan — Um dieses Ar|cum$nt übzuwendea, be*
hanptet Hr. S. ingeniös, das Wort im hebr bedeute wohl
einen Deuter^ AudBger, aber nicht wntn UebersctZitr aus einer
Sprache in die ändert. Die Steile tage: Josephs Brüder, von ih--
rer Verschuldung gegen den verkauften Bruder sich in Josephe
Gegenwart besprechend, wufsten nicht, dafs Jos^h hörend sey^
dafs der Deuter (nämlich der Tianmdeater, Joseph selbst) 21M-
Khen, ihnen = in ihrer Mitte« war. Gesetzt nun , das Worl
HanunfUts hatte diesen Sinn, was wäre für die Sickleris<»he Vo)r»
attssetzung: die Aegyptier sprachen lemitisch, verstunden also,
was Helnrfier redeten, gewonnen. . Den Vetir, der in ihrer
Ifitte mr^ hidten Josephs Brndtei für einen Aegyptier. Sie .
reden unter tich von Gewissenssachen und Ver«chuldungeny
von denen sie gewUli niobl wollten» dafs der ohnehin geg^n
yie Hartgewetene sie hi(ren möchte- Da sie dennoch davon re*
iden« 16 benieckt der Text: Sih wu£iten nicht, dafi Joieph üd«
war«. Diei Ist cenng» nm }edeai den Sinn so geben:
8ie lotsten Toraus, dec Aegypter hßre Ihr. Untereinanderspre.
eben nicht, 'Er höre nicht, wenn He hehrSlsch sich bespreplEm»
iil irittnern: siewelrten ntcht, dafs ^eroife/Mq^da war, hat«
ie .der .alte SchfIfttteUer gar keinen 6mnd. Dab eiei diei nicLt
inliteiiji "war )a ans der gansen EniUnng Uafw Auch, würde
^Mann nldit gesagt seyn: dafs der Denter m ihnr ,MUu,tm^ *
«mAm t!liiwi> war. St nfiftle gesagt seyn: Sie'WoCiten nicht,
dafs Joseph hörend vor ihnm^ hei ihnen, üi%^!jflh war« Denn wa-
te der Vesix Joseph, unbekannt, doch Mmiielü^ ih^en, den mit
eiuender Hebrütc» redenden, gssianden, to könnte nicht ge«
mgt uyi^ sie wuftten nieht, dalii er höre. Also anch ome
^ Woü HelilB entscheidend sb ertiSren, ist doch der Sinn
M Hebvfiof besprechen fich hebrXisch mit der Voraussetzung,
dar ägyptisdie Vezir hört uns nicht. Hr. S* wendet zwar ein:
90 hatte doch der *DoHiiietscher sie verstanden , und >nachhes
Um ja Josephs Hausvogt, ihnen nachjagend, ohne DoUmet*
teuer sich ihnen verständlich gemacht, auch habe sie der Vezir
Mr Spionen erklärt, folglich vorausgesetzt, dafs hebräisch
^ i^ptisch ein«ilai Sprache sey« Aber alle ^iestr Schein
«2
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PanUiit. Vou Dr. SUkka.
giebi kein Udili UnUft dfinndar kteaan de iMlIch nicht toi
kiedenklicben Dill gen gesprochen iuib«n » wenn dn DiiUaieUchti
gerade da fiar. Ahec diäter }etst wohl auch nicht da «n
Yf 'i iratid Joseph nichts zu ihaen sprach Er wai uur
uhen Joseph und ihnen , als Herüber- und Hinübertrager (a«H
bedeutet etymologisch Melitz) wenn der Vezir lie huren mA
sprechen wollte« Schickte nachher Joseph ihnen seintD Ilauv
Terwalter nach , so niufs wohl dieser sich ihnen verstäncMid
tu machen gewufst haben* Dals Joseph einen solchen hdbei:
konnte, der auch semitisch verstand , vielleicht selbst der NU
litz war, ist leicht zu vermuthen. Für solche aber, welch«
^ ausspionieren wollten, wo das Kornland anzogreifen seyn uiöch-
tcy hütte der Vezir sie nehmen können, wenn sie nur Augtn
hatten oder selbst ein bisgen ägyptisch verKtuoden. — — k^i,
SQ^t man vielleicht, wozu die liisiige Weitlkufi^keit and Woru
klauberei? Antwort: Weil es um eine einflufsreicue Frage la
thun ist, ob aliägyptisck semitisch war und ob man über ilt
die >^eg)ptiaca aus de tri Semitischen tausend Etymologische Au •
legun^eu, mit Recht oder Unncht, in Umlauf bringen köooe?
ob in die Kunst, alles aus allem zu machen und chaotisch
unter einander zu mischen, ein neues Hülfsmittel einzuflecL*
tenscy? Lieber also eineSache^durchgesprochen und zurCeber«
Zeugung gebracht Denn die beliebtemystisch-katcgoriscbe Mctho«
de: Es ist so! Wir behaupten es! hat zwar die ElmpfehlaOj£ der
Kürze, und macht Erstaunen.über die, welche das uni^ewis$ejt»»i.
heimlichste gewils wissen; aber es dauert doch walirlkh niäu
•alt das begründete und nach allen Seiten gerechtfertigte, wo,
tvenn gerade so viel gesagt wird, als zum überzeugende^ Be-
weis dient, nicht zu viel gesagt ist. Deswegen bemerkt Kec
endück auch noch wegen de» WocU MtUmi, da£(t Vogki-
cbeng der Dialekte mid Strien, In deir h Gmiing.
be^ee»
MI: etfvae ÜMset, jener Säie^ hm&ber umd kmüker kumklm^
Siber erioh: eitva# spötilend, rat der Seue onMieUm^ hesfH^
Im Hiphil koinnit Ten der Hauptbedeutung her^der Sinn:
j^m^ da/s etwas ,äu/^ diuer und mf jener Seif 9 eingesehen, iwif^'j
,dem werm^ gM'Msiegcr j *Zmisenenmann hi^% seyo. 'Mefin ist
daher nicht blos Doli metscher, sondern auch Autlegek9!i>e>ii%
Geschältf träger, als Douter d<^t Sinns eines Andern , älar jediSrl
Dellmetscher ist auch ein Meliu. So erklären fleh die i
M Chion» 58, 51« Uieh 55, 95. (Jec. 45^ ej^.ijgheini ^
1(^D abftufUmjBaent Vgl^ Paulai Cl^aii Jef|^({h.) Genes. k% ^
ttg bleibt es also bei der Alexaadrij^. UebeneUtuig: •Sie,!»'
» • k •
Faulina. Von Dr. Sicklen
ephf Brüder, wufsten nicht, dafs Joseph es höre: denn der Her^
uneutCj DoUmetscher war zwischen ihnen gewesen In um sü mehr,
III wahrscheinlich die Alexandriner noch um etwas näher als
vir wuIsten, dal» temititche Aede dem Aegy^liex nicht ¥«x«
taadlicb war. *
Ein dritter Hauptpunkt war» dals die Recension zeigte;:
las Sickleritclie Etymologisieren zeichne sich hasonder» durch
^orfzusammenieUungen und andere Freiheiten aut, weiche
tem Allgemeinen der semitischen Spxacbart entgegen teyen«
)awider hiifl nun nichts, den Bec. zn fragen, ob Er eine
»yntaxe der urtemititchcn Sprache gewähren könne? Es ist nicht
on einzelnen Regeln die Frage, Wer nach lauter Anomalien
itjmolegisierett will« die der ganzen Sprachari entgegen iindf^
I. ü. das Nomen regens dem Uenitivus, qui regitwr, dort, wie'
m Teutscheo anauhängen, oder in einer Sprache, welche kei-
le solche Composita hat, aus 4« 5 Worten Einet snsammen sa
rzen , dabin Hauptbnchstahen , wenn si^ hindern , wegsulassea
ind dgL) dem liegt es ob» nachau weisen» welche Priester- Of»
enbahrungen und Mysterien Ihm diese Syntaxis der ursemtti»
eben Sprache, alt Wurzel des griechischen» dnrch Tradition
iberiieferls haben- So viel für jetzt um der Sache wii«
in» Davon, dafii mit all solchen etymologischen Offenbaronieia
ar nichts, was man nicht ohnehin wüfste» geofifenbuin
rare, hat die Antikritick nichts gesagt. Hätte sie doch den
ielen auf DecJamationen gegen den Becensenten verschwende«
m Baom darauf verwendet, anzugeben, was denn entdeckt
nd als religiöse oder Natur- Wahrheit zu lernen wäre, wenn .
\ alle jene Etymologische Ausdeutungen al» g« gegründet an«,
eoommen würden. Mühsam an erforschende Onenbahrungen,
wodurch nichts geotfenbahrt wird, können wir entbehren, nna
aare knno Zeil auf so fieles Wissenswürdige anzuwenden.
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für dio
Heidelberger Jahrbücher der Literatur 1821«
• _ Nr. X*
Chrdnik der üaiTeiittat Heidd^erg«
m 3>2ten Nor« «!• T« fand die gewlHinliclM Feierliclikeil der
cirsaustheilung und neue^ Preitaufgi^btii für die hiesigen Stu-
crenden statt. Sie wurde auf die getetelicht Weise in der
jiieun.chen Aula Vorm. ii — 12 Uhr begangen, und da der "
lUge Prorector, Geheime - Hof rath Thibaut noch durch die
ilf^en seiner Krankheit verhindert war, selbst Eugegen zu seyn,
id die R^de nebst den Verkündigungen abzuhalten, so war
t^ei Geschäft dem dermaligcn Exprorector, Geh. Kircbenrath
hwnrz übertragen. Er beschränkte, wegen anderweitiger Amts-
erhinderuiigen, seine Eede auf eine kurze Darstellung der wich-
cr^rn Voränderiingcn, welche sich seit etwa 1% Johxe auf der
lesigen Universität zugetragen.
Die Üieologische Preifsfrage war ohne Beantwortung geblie-
en , oder vielmehr nicht zur rechten Zeit, d.i. am Iczten Ta-
e des Monats August, yölli^ gefertigt eingeliefert, also wieder
urück gegeben worden» Die aufgegebene Preifsfrage ist von
er ttieolog. Facuität für das folgondc Jahr wiederholt wordeiu
it heilst:
' Postulat Ordo Theologo mm , ut ea, quae in literis sacris Vtt,
et Noi^, Testamenti dt homine boni molique sibi etmmo doce/i'^
tut, eruaniur inde atque diUgentius exj^UeetUur.
Die juristische FaciiUät Hau« die Frage aufgegcb^: Quid
jus Roinanum de crmone 9is praecipiat? Vod zweien einge« '
' garfgeaen Abhandluogen whrda die eine gekrönt, DatUr«
theil war felgendes;
Duo viri iuveiiet Ü« praemio certaront, alter ajfmbolo;
Jwiiprudmiia e$i tbwnarum mtquc humoMrum rman lieiH,
iMSj jujti injastiquö, ssißntia,
ilter. ^exo sjuibolu;
.0
L.kju,^uu uy Google
Üoc Jure uionur, ut , qukquid omnino per vim fiäi, mU a
vis publicae, aut m vis ffWoUA crimen incidaii
in timlto dmertationis usui*
El pnoMt f^id^m libelli «pdor^ qid iB»git de difcrimin«
inter crimen vis et alia crimina disieruitset , qaam praecepu
juris Bomani 4« crimlne vk dUigentiiit explicmitiet, ad pnt-
nittm propotltam vis tc ne vis qnkieiii adt^rac» potte fide-
FoiUorSoris Mtem libtlli Mctor, qoamqaam atateriam dili-
milar cottediiii 4«^ p«i^ «^^t arte coBfetmant, Itani
fttvenilli labor/vnteqiiam publice pvopoai poitit, denno luk
•iMmeA Tocaadot -ti^f lamBa et universam qvaetliams amhiM
fecle enMnsili ettf ' ei ilngalaa foiit Etfmaai leges ad hoc eii-
mea pexliiiemet •l«4iote inleipfetctat eit, et bitiorin hv^
loci bone attigit, denique etiotto ^ vdUib argumeaton tfodtfii.
Itaqve Ordo Ictorum ««cMom poilofloili gioamlo oowb-
dam oNe ceninit» ^ * ^
Der Name des ?etlL wnfde im erbroehean SSottel geUM
Dio fCr das künftige Jahf?oii der Juristen^Facnhil aaf|e«^
g^bene PreÜsItage ist: De edoptiouc nwms pUnrnk
•Die medidn. fbciiiait hatte nr BeatkUtortang anheben:
tSitorkm iitfuintioj juonwdo eaieJi i§rüuffu üt /ftemmis erti
mechaniea mnweaniur, sünufque Aiyia m entiem Jjhiiidttm,
et anatomica deserptio earwn pariüum €Wf9Hifümmmeis
in medendo illo morbo praec^ue tOitgmUtir.'
^ Va war nur eine Beantwortung eingegangen, wefcht
folgendem Urtheil des Preises würdig etkanot wwrde:
/ Voto unanimi respondit CommenUtio niia« ot 'q«ldom
fCA sola, quae exhibita est, his verbii Quiniiumi signaU:
Late fiisum est opus et multiplex — — — fUM MOti
tradita, quid ex his Optimum , et si quid nuUari, adjici,
trahi melius ifidebitur , dicere esperiar.
Ert cnim haec Commentatio insigni erodltione ac
diligentia elaborata, nec non sermonit elegantia et argaoaeBli-
rum recta dispoMtione salis praestans, in tres P*'*^,
quanim prima sive historica auctor cunctas operandi methodai
iusto ordine exposuit, et praedpaorum instrumentoram «soia
delineaüonibus iUußtravit, in co magnopere landandus, q«at
a fönte ömnia repetere studuit. Pars secunda sivc anatomKS
partium, quae liihoiomia tanguntur, descript^onem «^^^
atqutf delineationem egregiam, hucusque desideraUm, exhibefc
Quod iertittm tandem sivc criticam partem attinet, aoctor di-
vertis operandi methodis inter se benc comparatis ac di|udic*-
«is, e» esptniBtiitii in cada? aabus imtUaüs omno tee
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nn lsu4« d^gnaoif praemioque orsattdam ceatnit.
'Ost RtM d^t Verlästert faind sich im Ttniftgeltea 2etteh * ,
Fvr dUt kfiitfi^ Jtbf ftttkagl dU iiMdiciii« Facuhät:
jiMurmm Ukm cuUt atqtm sudarii miegra 0abtudme ehemka
mmufyd «^poM« ntc nom uttkuque kmnwu mdolmn, jünuMatam
« ^io* fQiu^ imnttiMWi iw< ^enent^ wperimeniis
Von der philofopUiclMa VußOO^L warm ^ boydeä Fiagm ^
aufgegeben wordm: . ^ *
^. QiioUs est Ubertüs M /ore Mtaroff sugposita, et fid raiiOfts
refertur ad eos liberttuis modos , quiseifntiae mortmei religio
onif phäosophica fandamenta sunt
' j|, Repetantur argiunenta j quibus evincatur , Homurum €t Huu^
dum sibi teiram ßgura planitiei rotundae animö finxisse , wi-
dique circulo Oceani et margine coeli circumscriptttm. Adda»
tur, quaenam huius terrarum orbis partes fuerint et quos uterquc
poeta popidos in extremis ftnibus , vd JaLsa opinione deceptuSß
veL certa notitid fretus , constituerit.
Die erste war unbeantwortet geblieben, die zweite aber hat-
e eine Beantwortung gefunden » welche des Preilset würdig
»kannt worden, mit folgendem Urlheil.
Auetor unius, quae ördini oblata est, dissertartonis, insig-
aitae verbis Pindari: ri^cti hiptov ire^oii n. n X,, unaniini con-
lensu judicum victoris palma dignus est judicatus. Juvenis euim
Drnatistimust quamquam oratione usus est non satis castigata
et poliia, in argnmento ipso copiosissime tractato luculentuin
ingeoü Graecorum studio nutriti eruditionisque haud vulgaris \'
ipeclmen cxhibuit. Quaestionii ideam et ambitum perspexll
itqve explevity materiem assidua Homeri et Hesiodi lectione
congestam apte justoque ordine disposuit» in sentenüis et opi*
liionibus aliurum verecunde examinandis, in propria statuenda
senlentia» denique in tota disputatione eiabomnda judicii acu^
mm cum animi candore conjunctum et accnratisiimam diiigen«
tiam Ordinl valde comprobavit. Quae cum ita etsentt aacto-
li praemiqm deceroereOrdo non dubitavit.
In dem eaiplegdten Zettel fand sieh der Name: LaurenU»^
ut tfoUt, ß^dlmfamu(im GroCiiieraogtham Baden.)
Die pbilo% Facultat in Verbindung mit der StaaUwirtb»
tchaf tlichen SoOion hat für du nächste Jahx folgende a Fragen
angegeben :
4. Colligantur ex Athenaei deipnosophisiis quae ad historiam
. a^i Ptolomaeorum jfcctar$ videnXuri haec congesta in suas
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prinfirrirlTiTr -T-g — ^'^if-i' 1 j^m gifjiito m'
€f emf/mmatär fta» migo de ka» mumte noia sunt.
j. Pöstulasur Enumurmio rmdmmm rsgularumque praecipuantm,
quae in aestiniandis sydvis eujustumfue geturis et quolihet rcj^yf
€iu adfiihenda*,r.t i/i praxi prttesertim, quo disputatio uLenor jiai,
appUcanda% sunt^ ita ui methodum mcUorem es datit cmgnoscere^
fossimus.
St. Königliche Hoheit dor Grorshemog haben allerenid^n
Krnhet anterm 24tten October d. J. die aus$erordentli(£en Pra»
itoron Dr. fValck und Dr« fVäty und dea Privatdoc^nteo
Rath» OCi Zimmern zu ordentlichen Professoren der Rechte sa
ernennen. Die hieügen Privatdocenlent Dr. jur. Jot^dtn und
Dr. med. et phil. Hessel haben ersteier eine Profeitox det &ed-
te» letsterer der Mineralogie in Murbnrg erhahen«
Am i8tcn Nov« entrifs uns ein unvermutheter Toderfifl^
4inen unserer geschätztesten Professoren und CoUegen. DetGdi,
Justitzrath Joh. Casp. Gendtr wurde von einem Schlagfloise ge-
troffen» als er eben yon seinem Lehrstuhle stieg, und starb oadi
wenigen Tagen. Am sosten Nov. wurde derselbe beerdigt« Ucd
hier sprach sich die allgemeine Theilnahme an diesem Verluste
aus, so wie die ungetheilte Liebß und Verehrung, worin def
Selige hier bei den menschen aller Classen gestanden. Es fin-
den sich freiwillig zu seinem Leichenzuge die verschiedenen
Corporaiionen der hiesigen Stadt ein, und man sah, wie in ei-
nem langen Zuge mit den Professoren und Studierenden, eock
die städtische Behörden in ihren verschiedenen AbtheiluBgeo,
«nd ohne Rücksicht der Religion, um ihn trauerten, und audi
der Armen nicht wenige sich anschlössen. Am Grabe sprach,
nachdem der Geistliche sein Amt verrichtet halte, der Eipro.
rektor Namens der Universitfit von der Trauer, welche sie wm
diesen unvergelslichen Lehrer» Freund und Mitbürger trägt.
Hierauf sangen die Studierenden einen eigens für diesen Z^^eck
l^edichteten Vers; und einer derselben , Hr. Wagner , der Rccb-
te BefL aus Holstein|, schlofs mit einer kurzen , den Schmen
i ttdiarandeii einfaeh und rülirend anedtiickendea
Die Jnrfftifcihenieattat ertheilte untefm taten A g die {•»
risHseheBoctinnilirde dbm Harm jfifofier auf Fmdüfiol «hd dtn
Uimi Brtmmr von Bfiat!#gg hei Iniprnck nach torhergegua«
pUMm mit vorzüglkhem hob% beitandeim Eanuneik
Den Stcn OctobtT erfaidteB Aich mbergegangenenif mit
rofsiiglioliMn Lobe bestandenen Examen, den Grad einet Doc-'
ton dier Medidn, Gbirurgie und Geburtthülle .die Herrn Lud*
Leo Von Rsuentbal im Nasaouischen, und Herr Gotthari
fon Berg aus Liefland:
Den i5ten October erbielt denselben Ored nach vorberge. *^
^angenexn mit dem höchsten Lobe bestandenem Bi^en Ce^r/Zc^
kr von Heideishrtm Im Badischeiu
Die PhilosoobiiCbe Pacuhfii ertbeille nnterm Ulm August
die philosophit^e Doctorwurde dem Herrn Jph, Gduchomki
aus 1^ erschall nach vorhergegangenem, mnma cum laude besten»
denem Uzameii«
Se. Königl. Hoheit der Grorshersog haben nach Inhalt ho*
faen' MinlsteriaURescripU d.d. Garlsmhe d. 15. Nov, d. J« aUeii*
gnädigst gertabott den seit mehr alt iwei Jahren hier bestände»
nen Vorein für Natorwlssenscbaflen and Hedicia su einer öf.
f entUchen Gesellschaft su erheben , ihre ohrerbietigtt oingereidi«
ten Statuten M bestätigen 9 nnd die Protection dersdben in al«
ler höchst Eigener Person in übernehmen^ Üm der hierdurch
ausgedrückten alhrhöchsten Vellens- Meinung , die genannten
Witsenichaften an befördern, nach besten Kiiflen nachzukom«
inen , %vird die genannte Gesellsöhall sich mit andern Gelehr« •
ten dieser Fächer in Verbindung setzen, und ausser den fortdau-
ernden wissenschaftlichen Zusammenkünften des engeren Au<«'
Schusses auch ordentliche Versammlungen der anwesenden Mit«
elieder und zweimal des Jahres, in demnächst festzusetzenden
Terminen, öffentliche hallen. Zum Director int für das erste
Jahr der rioheime Hofralh und Professor Dr. Tiedemann, und
zum Secretair, an welchen unter andern die Mittheilungen aus-
vrärtiger Mitglieder zunächst gelangen, der Geheime- Rath und
Professor Dr. v, Leonhard gewählt worden. Von den Arbeiten
der Gesellschaft wird von Zeit zu Zeit dem gelehrten Publicum
in den iiiesigfn Jahrbüchern der Literatur Nachricht ertheüt
werden»
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I
*4
Fojrlsetsang Ai% Sophronizon«
SOPHRONIZON
oder mpiftbtiMi lirdariitMfi
der Staaten und Kindieaf
GdktiHUH Kirekenrath Dr. pjü^tra
erseheint vom nächsten Jahr ap bei Unterzeichnetem von 3 a 3 Monaiea,
rccdnttftiC* Der Pbn, polHiiclM mid iilrehtkbe Verbeesemnstaihcl«
nebst denen dam dienenden Noritzen des mhmwürdiRen Gnten und im
• des Besserwerdens bedürfenden Uebcl, wie et den nächsten ZeitbedurfiDricsen
gemäfs ist, gründlich darzustellen, bleibt unverändert* Alle KircheomH-
•clteder <iind Staatsmitbürger, alle Staatsbürger nehmen an dem Wohl nnd
wehe einer Kirche nahen Antheil. Ueberbaupt bedatf es der geistlkbe
Stand t über seine jPflichken und Recht» im Staate • und der weltliche Stand
tfbec m wahfeo VcrblUuiiste der venehicdeiicii Itireheu mehr aiair aiel^
zudeokca« Der neue Verleger, welcher detw«gen das bisherl^t lutamcit
Inieresset welches an dieser Zeitschrift Ton beiderlei Classen genommea
worden ist , voraussetzt, bittet, dafs die ferneren Bestellungen bei ihm bali
niüi;lichit gemacht werden mochten, weil das erste Heft des vierten Bal-
des, oder dns dreizehnte der ganzen Folj^ereihe mit £nde des Januars tct*
.tchickt uud alsdann die Fertselzunz Im Aofimg jedes (Quartals nünktÜci
.beiorgl werde« wild« Dir Pnli dci Hffti m 8 Befw itt t fl. 3o kr.iWi»
so ggr. süohsisiph, dti JaturgMiti wa 4 iltft«a«*:^ < tU Bhdm % Älrl
ggf. sächs.
UmdeibciSf dca Uk Dccemb. i82i*
August Os(jpnld's
. Uaireraaat»»Buchhatt4lBA|»
Bei J. W« Boiekeiii Bedin iH CRcbkiieQ:
Allgemeiner Briefsteller für junge Kauflenle. Von dem Veit,
des Berlinischen Briefstellers für das gemeine Leben. Vies^
te verbesserte und ganx ismgearlieltele Auflagii Mit a Ti-
telknpfer« Prelt i Tlilr.
Inhalt. KötbFge Bciefstellergetchicklichkeit eines Kanfmanasi. Ei.
geescbaften des kauFmünnisehen Briefstyls» Vorkenntnisse snr kanfmiuiai>
«chen Korre^pondenzführunf^« Klugheitsregeln, welche dabei xi Ifeobach-
tcn sind. Hülfsmittcl zu kaufmännischen Aufsätzen. Einladungsschreiben,
Vertratisbriefe , Bestellnngsbriefe, Berichtschretben , Avisobrtefe» Spedltitinw
briefe , Frachtbriefe n Seebriefe. Briefe verschiedenen Inhaltt. Von^Weck*
feie* Theorie der Wcelnd« Knh dcrWeehtiL Seehtekrifidfe
fnlicift 4inelbin. Von dee Tersoaen« welche sich auf Wechsel
können. Reehtduiftige f onn ond Inhali dcmlbenf »Mgi
' LKXJLIU
vialitätm« Fdrnalität^n in Absicht der mit den Wechseln vorzunehmenden
HasKlIimKeR* Von der Acceptatfon. Von der fr isentatlon. Vom Avito.
b^om Piottitiren* Von der Verfollzcit* Von der Bezahlung der Wechsel«
dem W eteoi Veibitl.wneslltcli intcrettttteo Pcftonen, mnd ihren
PBicliteii, miAviw-M cigMioi, gezogenen und negotiircen Wechseln. Veiw
biniflichkeitcn der Imerressetiten* Von den Mitteln, sich bei oinem Wech»
sei sicher zu stellen. Sicherhcitsregeln bei verlohrnen Wechseln. Vom
Indossrrcn. Vom Regrefs. Von den Mitteln den ^Regrefs geltend zu ma-
: uciu Von der Wechselklage. Beispiele von eigenen gezogenen und von
VV^cchseln in freoulen Sprachen* Von AssignationeD« Obligationen, Ver«.
scliTcib«n<cDaadS«luilMeiiieit« IMMrioAffwigeo. mVargMclicfi« Ver«
tur^xmm CoDltaclefi «• t* w« Sp^ciet Facti nnd Fumm Voo VoUnichtm
Oiter Procura. EmpFungsscheine und Quittungen, ZfflpriWf «ad Abfohie*
de* Adigitl« von JSIa- and VcrKaiifii» RmtmuBgiuu
Femer ist bei demselben encbienen : '
▼«n Valesliai, Gcnftialf Abhandloag fiber den Krieg, in Be«
{pebung auf grosse Operationen; mit Rückticbt. auf die
lianaxn Kn^. Erttar Band* Mit 04 Firnen, gu 8»
Amk wUer dm Tüd:
Von Valentin! , General, die Lehre vom Krieg* Zweiter Theil,
Der Krieg im Grossen. Mit 114 Planen, gr, 8* Preii 5 Tlilr«
lÄ ggr.
Inhalt: Einleitung I. U Erklärungtn uni Btsdjrtihungm vom Kriegte
0 Oncrationslinie und Basis. 3« Von der Armee , und der Schlachtordnung*
IT. MUtttfen uni VertbcuiisiungsUnitn. I. Erklärungen und Regeln. 2» SteU*
lungs oder LngerkttBtt. 3**Uitpnnig dcf Cerdonsytteaw and Pirioilt drnel«
k^lL * K SttUvngien in den neuem Kriegen 5» Luger nad Quai tiect* 6* U««
fttrgant; über Ströme und Flüsse. ///. rb« MSrscben und OftruHtmetu l. All«
{gemeine Regeln. 2. Marsche von^'ürts. 3. Rückzüge. 4«rHfcbtpn der AvanU
und Arrier- Garde bei dem Marsche und den Operationen einer Armee» 5*
Seiten oder FlanXenmürschc. 6. Fülle, wo man nur in einer Colonne mar-
schirenkanni 7* Martchlager. 8. Mansch quartiere. 9« Verpflegung auf dem
IMtrsch« laMartch detOoavofi» Bi.Jliaffefca oadOpcfatiaaea aaoh Etuai
emd Zeit. IV» Schluchten und Opfratsoneu. i. Frühere Periode. Fried-
Hab der Gros!(e. a. Der RevolutiOnildieg und Napoleon Bonapnrte» 9«filtf»
eher und WelliagM* 4>BetaHlta» S»^ SoUecbten und Operationen nach
mumZwMlu Bdda XhaOa JMtanafl«
9o eben ist enehienen rnid bei mir zu babeat
Chre^tomathia Sanscrith, quam in usum Tironum uersioM, exp9sitione^
iabidh grammaticis etc, älustrtUwn tdidit Othm, JFiWiL J^ars €tl^ >
4er€u 4maj. Monachü 43»
Dieter 2te Thefl« der gleich dem ersten lithomphirt ist, liefert ferner
Anszvge aus den ältesten Original werken der Hindus in devannagari
Sclirift , nebst beit^efügter lateinischer Ucbersetzung. Der Netto-Preie.
iu 9 Hl der Lada.Bf reif ikkict sieb nach der geriugeren oder vtdü-
Digitized by
UXZIT
m'EntfennK von München. Vom tiMsThtilt dimt IiMmI iHchtacJ
Wnke» sind eoeofills RxempUre bei mir »i IuAmm* '
Munt bta im October iStu ^ .
A»f;Uii«littaBa«
Durch alle Buchhandlungen ist zubettellea:
fi^sch" Hebräisches Handwörterbuch , vor^glich mit Berftcktich«
tlgnng dm n«ute«tamentiichenSpcachgebrpoGht9 atttftvhi^
tet von Dr, JoL Fr. Schröder.
In einifcn Wochen wird der Druck diesem von dem VerF. tobiafc
der Voncdc zu seinem in meinem Verlage erschienenen hebr. Ueboneik
buche angekündigten Werkes beginnen. Ein von mir zuvor gratit tatn»
gebener Probebo^cn wird jeden Kenner der orientalischen Litteratur in itei
Stand fcuen, itber 4ie bobe Ntttzlichiieit nsd BraiichbirKeic dieses Boches
zu nrtheilen« wekbei auch fiir lUe KrfcUnmg in K. T* äm Sptvcb^
icher so manebe Parallele darbieten dürfte, da et den ^aea MüidK
hebr Sprache, mit Ausnahme der nur in einzelnen, nod naeb d«w nm^
fclIiaFten, anomalischen Wortbildungen vorkommenden Ausdrucke , eotH.
ten wird.— Diese vorläufige Nachricht glaubte icb ^rn If mnarn Nüdio
cUrera der orieatalischea Litteratur schuldig zu seyiu
•»
Im Saplenber iil bei mir ciaebieoea nad vcnaadt wmCm * '
Jhäicorum graecorum opera, qu€ie exs/ant. Editionem curavit Dr.
C. G. Kühn, V oL IL contüi, Claud. Galeni, Tom Z/, imm
5 Thlr. ^
Der Druck des dritten Bandes ist schon so weit vorgerückt, di& «
Im Januar t822 fortig seyn wird. Der Pr^numeratioasprcis & THfe f &
sacht* für das Alphabet bleibt bis Oktetn oflFeo. * -/
. Leipzig im Octobv i8Si» . >
• Carl C«»tli|»J
Aoseige ffiv iPrediger,
Von det kürzlich verstorbenen Ober- ConsistoriaU Rath Bailt Af#b
für die Puter alwifSeniehaft» theoretischen und praktischea Inhalts tct aofr
mahio aneb der dritte Baad in der Dammaan'tckea Boebbaadlng; za Zu^
llebao erschieaea ond für i Thlr. f 2 gr« bi allen deuieabca BMpaMIl»
fea zu haben — skoamtliche 3 Bände kosten 4 Thlr.
Die Herrn Const&torialrathe C F. Hresctus und Dr. P. L Mflzet
so Wie der Herr Superintendent Dr. C. W. Spiejcer zu Fraabfiort i/A
babea sich auf den Antrag der Verlagshandlung, zur Fortsetzung dicsa
aotzUchen Werks vereinigt und soll der l^t 3d. oder icr Bd* 4a acas
InUva aar btfafdfea Jabitaie«MeMt enebdata* •W
Das Register über den ganzen Jahrgang i8ai dCK
büabn der iätcotof wird uuchstcaa aadiigtlkicrfe-
Bey dem Vcrictfcr itt crichieneii:
"> Ho ratii Flacci opera , atl MSS. codd. VaticanoSj Chisianot,
gelicos, Baröerüios, Gregoriatios , ralUccUaitos aliosquc plurunu
Iin locis emendavit , notisque Ulustrai'it , praesertim in ics quae.
Ront,antiquitatesspcctanf Carolas Feaj JCtas , ßibliothecae On-
siatiCLC, et Rom.atuiquiiatum Prcutfectus, Denuo recensuit , adki-
' bitijque novisswiis subsidiis curavit F, H. ßotht , Dr, Phil, etc^
: % yoUimina '^i Bo^Qti, Ausgabe auf schön weifs Druckpapier,
^ Mit neuer Schrift. Ladenpreis 5 RthK 4 ggr.sächs. gfl.rbein*
HoYJtz ist der gclcscnstc aller alten Dichter, selbst Homer nicht aus-
nommen. Jedermann begehrt daher eine gute Ausgabe dcsiclben. Allein
.0 manche HerausRebcr sich auch diesem iJcil näherten, so blieb doch
hrc Arbeit entwedun: unvollendet, oder sie wurde t\\ wenig btkannt, oder
SU thtuer, um Geinci«v;ut werden zu können.
Das Verdienst der f tauschen Ausgabe des Horaz ist «ncrkaiint. /y«
st Italicner, in Rom erzoj;cn, mit jedem funkt seines schönen Vaterlan«
' ■« durch eigene Anbcljauuni; bekannt ; er bekleidet die Aemter eines Pru-
cct der Alterthümer und der Bibliothek Chigi zu Korn, ist Rechts^clehrter
tiid sachkundiger Herausgeber von /r/w&e/mfm«; Geschichte der alten Kunst»
^ ntcr jedem dieset Gesichtspunkte cit;net er sich bey seinem freymiithlgca
und im Ganzen sehr gesunden Urtheil zu einem Herausgeber des Horaz,
jnd CS war besonders seit F. A. iVolft ausgezeichneter Empfehlung dieser
(iusgabe in den litcrar. Analecten 2tei Heft ein fast allgemeines Verlangen
iarnoch entstanden.
Wenn nun gleich die Liebhaber zunächst den Fea^schen Text hier er-
halten, so halte der deutsche Herausgeber doch Zeit, mehr zu geben, un4
CT glaubte sich da/.u veri)Hichtct , da ihm theils neuere HülFsmitrcl zuGc«
böte standen 1^ bcionders Vanierbom-f: und Ueiniorf^ theils treflFlich ini
ianien, doch im Einzelnen irrt und mangelhaft ist. Es wurden daher die
ner- ;tngcn und Berich' .:en de« Herausgebers und Johannis Geotgii
(,r^ev;i SchoUa itt Horatii </.: • /iVrro/ duo priores mmc primum edit» in ei»
»em bisondern Bande hin?»! . . i^t , in Riicksicht dessen, so wie alles Obi»
^en, wir uns, zur Rc. .^ung, auf die in Nr. 44 der Heidelher^er Jäbrh*
^om Jahr 1820 abgedruckte ausführliche Recension des ersten Theils beii^
hcn , mit welcher man aui h die Beuriheilungcn in den GSningcr Anzeigen
• :o, i63. St. und im Ifipz* All^ent, Eeperior, der neuesten in- und asts*
Und» litt, 1S20 ßd 2. St. t , und Uber den 2teD Band Nr^ 62. tier Htidtlk^
Jahrbüchar v, J* i82i, vergleichen kann.
Bit zum Nov. 1820 war der Pnuiuincratinnsprcis für das jjanz« Werk
S fl. 30 kr. rhein. oder 3 thlr. 18 gr, sachs. Dieser kann für die nächste Zeit
nur noch in dem bestimmten Falle Statt finden, d.ifs sechs Exemplare ZH-
{Irich bestellt und wirklich vorauKbezahlt wrrden. Nur unter dieser
ücdiUL;ung werden auch andere Buchhündlun.en iro Stande seyn, deu i^tA«
numerationspreis noch im Laufe dieses Jährt zu halten.
Ferner ist erschienen :
Des Quintus Horatius Ftaccus erster Brief des zweyten Buches
erklärt von Carl Zeil. 8* 50 kr. rliein. oder 8 ßr* sächs.
Der Hr. Verf. hat diesen interessanten Brief aufgewühlt, nicht nur,
um ihn als Piobe einer künftigen allgemeinen Bearbeitung vorzulegen , son-
dern auch, um für Lehranstalten aus dem belichten I]ijchter ein vorzügliches
Stück auszuheben, welches durch seine vielseitige Beleuchtunp sowohl fiir
die Sprache, als auch fiir Geist und Geschichte reichen Gewinn bietet.
E« wird daher gewifs mit entschiedcuem ßeyfall und um so leichter auf-
genommen werden, da der geringe Preis die Anschaffung aligemein mög-
lich macht«
Inhalt des zwölften Ucftes.
Seite
I. P»Utr^ C Z, CT.,* Schreiben in teine Familie^ m\l R*^
leuciitunv;en von //. £• G. Paulus.
8 Sendschreiben d. Hrn. c;. Haller geprüft v* Kru^,**^^ l 1145— \
3* Der Utbcrtritt d Hrn. v. Haller z. kath. Kirche, ron
D II, G. Tiscbirner* >»^n.^
4* Leonhard^ Ä". C. t; , Handb. d. Orykcognosie » ^ i^^-^^wf
5. Kreysij^y Dr. Fr, Ludw», die Krankheiten d«:s Herzen«.
3 Thie. V. Hohnhiam. • 1166 — ll9
6. Eckerle, JV /F., Naturlchrc ».►^^^♦^»^^«^^^^
7. I/oßhiann, E» F* A.-, die Serapioosbnider. 4r Bd. iiS4—
8 Schttutf Dr. JB., neue latern. Sprachlehre 1188 — 11^
9 ^«»rge, Vorschule z. lat. Sprachunterr. — 1191 — ug
10^ Dittmarj S» G», das erhabenste d. Natur u. Kunst et?. 119
II, TrisUn, herausgegeben von E, v, Grootc* v. Monc li^Z-^iZi
( wird ancii besondert ausgegeben* )
12« Kotzebue, 0. v., Entdeckungsreise in die Südsee u. n.
d. ßcringsstrassc. 3 Bde. - «m»^»^»« 1^15 122
13. Cornelia^ Taschenbuch für deutsche Frauen, fiir 1S22.
von A, Schrei'aer. • • , .n... w 1227—11;
14. ßlinerva^ Taschenbuch f. 1822, i4r Jahrg , .:3 — j2
15. Taschenbuch f. d. Jahr 1822., der Liebe u. Freund.
Schaft gewtdnet. - ■ i^jo — 12:
16. Taschenbuch, rheinisches, f. d. J. i822. j23i iX
17 Rheinhiüthen , Tascheiib f. 1822 ♦^^^ 12J2 — 12
18. Taschenbuch, Oft'enbacher, f. d. J. 1822. iS
19 Almmnch dramat. Spiele etc., angef. v. A.v, Kotzthut,
fortge?. V Mehreren. 2or Jahrg. —^^.^.^^ j233 i:
Taschenbuch z. ges. Vergnügen a. d. J. 1822. ,135 _
Si. Frauenta^ichenhuch f* d. J. »8^^ 1.. ■■■■ 12^6 |2'
t2. T'.sclicnbuch f. Damen a. d. J. 1822. j^j,
*3. Urania, Taschenbuch f. 1822. - 133'^
24» Nördlicher Musenalmanach f. 1822, Jierausgei:t.b:D \on
IVinfried, — « .
25. Penelopc. Taschenbuch f. d. J. i822; herair: eh. v.
Th Hell iir Jahrg. — ^^r^*.^,*^^ j^^i
SS. Allgemeiner deutscher Theater- Almanach f. cf. 182.,
heraus'f;e^eben von A. Klingemofm.
27. Fritdericits Osann y Fhilemonis Ürammaiscs quae y 1*43
sB Haas, A A.y Chemisch - agronomische Untersuci.uiitcij
über den Werth verschied. Futtcrgrajer. ^ izLu
J9. Feiler, JoK Dr , Handbuch der Diätetik. ^ , ' ^
uh Beilage :
PauUna« Von Dr. Sichler*
Intelligenz . Blatt Kro. X.
Heid€lbcrg,gedrat;kt bei J.M, Gutmann^UniverBiläu-Bcthd r
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