Full text of "Joseph Haydn"

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JOSEPH HAYDN 



Carl Ferdinand Poh 



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HARVARD COLL£G£ 
LIBRARY 




FROM THE B£QU£ST OP 

CHARLES SUMN£R 

OASS OF 1830 

SemOor ßnm Mauaämsetts 

FOR BOOKS KELATING TO 
VOUeUCI AMD BNB ASXS 



MUSIC LIBRARY 



ISrftet Oont). 



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(Srfter ^anb. 




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Dnuf ntfb Vertag Don ^eit(o))f unb $&tte(. 

1878. 



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' V • 



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DEN MÄHEN 

OTTO JAMiS'S 



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Sit toax nic^t nienig üiemfc^t, atö td^ im f^ebruar 1867 burc^ 
bic öorfte^cnbc Sud^^anblung oufgeforbcrt ttjurbc, für bcrcn S5cdag 
eine 33iogro^)^ic Gofep^ ^o^bn*« ^vl («^reiben. !Die ^^irma ^atte 
fidj nämü^ ^ucrfl an Dtto Oci^n gctijenbct, biefcr aber, bcn Eintrag 
able^netib, jugleid^ mi(^ für biefe Arbeit t)orge[(^lagcn. ^ied mu§te 
tttit^ nur um fo me^r überrafd^; |atte ii^ ja bo<^ atö bie einzige 
größere Uteranfd)c Slrbeit faum erfl bic 5£Ronograp^ic „9Äojart unb 
•$at)bu in IBonbon" boUenbet, bet mid^ ebesfottd 3af)n crninntert 
^atte. !£>iefc Hluft nun, bic jtüifd^en einer cngbcgren3tcn Slrbeit unb 
einer toielumfaffcnbcn iöiogra^Ijie liegt, foQte ie^t mit einem <Baii 
überfpringcu. (5« umv für bcn ßmpfe^Icnben wie nid^t minber für 
ben (£m|)fo^(enen ein bebentlid^eö 333agni§. SWeinc njicberl^ ölten SBor» 
Peilungen, ba§ bie niufifaUfc^e ^elt bisher erwartet ^ttc, gerabe Don 
i^m, öon Sai)n, biefe tlwfgabe gctöft 3U feJjcn, unb baf? eö einer argen 
(Snttäufc^ung gleic^ tdmt, mnn \t^t ein iidflig unbcfannter S^euling in 
ber mufifalift^cn Literatur aU (kx\aimann einträte, fährten gtt »eiter 
nic^t«, at8 ba§ 5al)n noä) im Ictjteu 2)?oment nur um fo cntfd^icbencr 
fid) ba^in au0fpra(^, ba§ er bic ^iogropl^ic auf {einen i^aU fd^reiben hjcrbe 
unb bag mid^ unt)cr3ügü(^ an bie Arbeit mad^en foQc. SBad ^a^n 
bemog, gerobe mid^ in« Äuge ju faffen, ift mir f)cutc no(^ ein 8?ttt^fcL 
t^reute i^n mein ouöbauembeö 5lrbcitcu im British Museum unb bic 
im 5üiffu(^cn nid)t imglücfli^e ^anb ober rechnete er ouf be« 2)icl^ter« 
äBort, ba« bcn 9JZenfd)cn mit feinen größeren 3tt>C(fcn tood^fen lößt — 
genug: ft^tug cnblic^ ein, noc^ l^eute jmcifcinb, ob idj bamit ^cd^t 
get§an. äBad babei aber (abgefe^en l^on ber berUtfenben Ibtdfif^t, eine 



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VI SettDOTt 

angeSorene ©d^Qffcn^lujl jum ^mdt eine« fo c^rcnüoöen 3^^^^^ 
ein .^cnt)»!^ geleitet 311 fe^en) ben ^u^fc^lag gab, war erften« bie 
Ueber^feugttttg r>on ber S^ot^tuenbigfeit biefcr bi« ie^t no(^ immer 
f^mersU^ Dermigteit Arbeit; ^weitend bie auf ^rfa^nmg gegrttnbeten 
Btveifel, ob ^af)n, entfernt Dom 3c{)au^(a^c, im (Stanbe fein toerbe, 
bn«< nötf)ige 2RateriaI ou« britter ^anb öoüftänbig erlangen ju fönnen. 
Unb barin ^atte id^ midj nic^t getciufc^t, benn erfuhr gar batb, 
tok not^wenbig fierföntid^e« (Singreifen fei unb wie fo mandjcd bcrcitd 
(Sriattgte etma ein ^meited Wlai erreichen au(^ mir je^t mijl taum 
gelingen toUrbe. d(4 ma^tc mtd) a([o ond 2Ber! unb Oa^n freute 
fx6) über ieben neuen ^nb, über jiebeti neuen ^ovtf<^ritt, t)on bem 
i^m berieten fonnte, unb immer bringenber munterte er mid^ 
)nm 3fu«^arren auf. 2)o fam ber 9. September 1869 — -Öa^n 
Isar tobt! ÜDie Aufgabe, bie ber t)ortreff(id)e ^^ann mir über« 
tragen ^atte, betra(f)tctc i(^ nun ntö ein 3?crmärf)tniß; fein %n' 
benlen an eieren, fein Betrauen in nUigUc^ft treuer ^udftt^rung bed 
unternommenen ^Bkät» n(u^ Mften an ve^tfertigcn, tDntbe mir pxt 
^eUtgen WW- 

fprat^ üon ber ^btl^meubigfeit einer 8togrQ)p^ {^a^bn'd unb 
glaube njo^I, baß mir Ijierin Oebermann beij^immen wirb, ©itbct 
J^atjbn bo(^ bad t)erbinbenbc @ücb unfcrer großen ^croen be« öorigen 
Oaf)r^unbert«. ®r trat Ql9 ^füngling in bic Unfenttjett, al8 eben 
33 ac^ fein t^atcnreid^e« !?eben befd^toffen ^atte; er erlebte in nKil^fler 
dläf)t bie crjten $Äeform-2:rittni|)^e @lu(f '8 unb bejfen t^infrfjeiben ntti^' 
ru^müoflet ©iegeöbo^n; ber gan^c 5i'cbcnölouf SÄojart'«, mit bem er 
ein fo nnüerge§U(^ed ^reunbfd^aftdbünbniß geft^loffen ^atte, aog oxt i(m 
Vorüber wie ein Sunbertraum; unb felbft bie (Srfd^etnmig einer glntf* 
üer^eifjenben i^eucrleuc^te war i^m in 33eet^obcn, bem er in mancher 
^ejie^ung ein Vorläufer würbe, nod) bef(^id>en. lUd zeitgemäße ^er» 
mittelung biefer (^cgcnfä^e woren Schöpfungen, welche bie erregten 
@ciftcr bur^ wo^(t^ucnbc Älar^eit unb ^eöe wieber bem ^armloferen 
ÖJcnießen unb ^mpfinben jufü^rten, wie gefc^affen. ?cn!t bod) and) 
ber Sauberer nac^ ben mfid^gen Cfinbrüden gigantifd^er i^elfen unb 
fd^anerlid^er ^tiifte gerne wieber feine Schritte ber frieblid) auSgebrei^ 
teten ^^^r entgegen, .'pat^bn fang nnb fein ©efang verbreitete ^reube 
unb Suft am jDafein. Sflidjt9 t)ermag wo^t jbejeidinenber ben (Stnbrurf 
feiner Sd)öpfungen ju fc^ilbern als jene« S3e!enntniß eine« ^ritifer^, 
bog er fid^ beim ^n^üren etned ^t^bn'fdjen iDhiflf^e« immer an« 
geregt fü^le, et»a« @uted ju t^un. 

!3)ie !?ebenögef(hi(htc .t)at)bn'«, fo einfach fie an fic^ ift, bitbet a«* 
gteiit ©efdt^^ grörtfc^tte« in ber SConlunß, ber er, an 



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Homert« 



vn 



^OT^anbcneg anfnitpfenb, neue ungeahnte SBo^nen .Üffnete, bie l^ost 
fctbft unb öon feinen 9?ac^folgern immer niäd)tiger emeitert tvurbeti.' 
S)tt{cd att§crorbcntü(^e ^erbtenft laitn i^m fein ^ebitbeter abfpret^ett,' 
mag er ftd^ öon beffen SBerfen angeregt füllen ober nid)t. 3Bem aier 
bad ^crftänbni§ gegeben ift, eben biejc &>cr!e nad^ bent SD^ffiabe ber 
glitd^Settig cntfianbeiien ober beffer nod) ber borangegangenen Ser!e 
3U beurt^eKen, ber niirb fti^ fi^on bwR^ M beU^renbe funflgefc^ic^t« 
ii^t dntereffe, htA flc bieten, angezogen füllen unb i^ren Sert^ nad^ 
i^erbtenft tottrbtgen roiffen. Serie ber Vergangenheit immer nur 
cnt ben (fr^eugniffen ber ©egenniart abjtttoägen (unb fein tunft^metg 
|at mit biefem Ucbet nte^ !äin))fen aU eben bie Wfiü^xt), ifH ebenfo 
ntlHnrfi^tig ungerc^t unb Uigt und in Vorf^etn fo mand^en @e« 
Uttffe« t)erIufHg werben. 

d^ad^ Uebema^me ber Arbeit galt t9 nun, bie äBege ben 
n5t^igen Vorarbeiten aud^uforfd)en. $Ur bie erften Oal^rje^nte in 
^aijbn'« 8ebcn gaben |)at)bn'^ eigener furjer biograpl^ifc^er 9(brig, bte 
@tt3ient»on ^ie^, (^kiefinger unb (Sarpani bie einzigen ^^atte« 
fimnfte. ^at)bn'd (Geburtsort, feine cifie ©(^uljett in ^ainburg unb 
eth^aige <Erfi>rf(bnng feiner Voreltern tsaren ind Huge ju f äffen, !^e^terer 
$unft Mar mir nid^t g(ei(^gü(ttg; ^t bo(^ jeber 9^itter, @raf unb 
^irfl auf feinen Stammbaum, marum nit^t avi6) ein uon &ott ge« 
abelter großer Äünftler. 2)ie 3lu«beute gelong ^ier über Grloartwng; 
ebenfo über $a^bn'« Hufent^att im Äapcn^Qufc Sßicu, wieUiol^t 
erfi nadj üiermaligem ^ntouf. ^u(^ über bie ^»ift^en^eit hi€ jnr 
erfleQ ^nfteUung fam toided 3n 24ige, obto>o^ f)ier bie ®d)tDanfungen 
t^ronotogifd^cr j^olgc nm unflci^crflen Waren. Ueber bie faft breigig* 
itt^rigc ^eriobe in (Sifenftabt unb @fier|<^ blieb bagegen nod^ faft 
)n fagen; ^ier fonnten au«fd|lie§üi4 nur amtliche Vetege ^fen. ^ei 
^al^bn'd ^nf enthalt in !Oonbon genügte eine, bem ©an^en entff^rec^enb 
ongepagte Vertu crtfjung meinet oon mir bereits in atd»ercr f^ovm be* 
nutzten SRaterial^. ^er 9?eft, aU. und n%r liegcnb, machte weniger 
^orge. ^ad äBi(^tigfte blieb immer noc^ .^at)bn'S eigentU(^e tang« 
itt^rige ^mts^eit unb bie bamit eng berfnüpfte ©efi^id^te ber fürft(i(^« 
(Sfter^djij'fcten iD^ufiffapeUe. blieben ^ier Zffüx nnb Stieget t)er« 
fi^toffen, war aÜc Arbeit Verlorene MiÜ^t. SWcine erflen ©(^ritte 
gölten ba^r oud^ ber (Jcntf (Reibung biefer ^rage. ^)a« ©lüd wor mir 
gllnfkig, obwohl eine t)ortäufige Anfrage baI)inauStief, ba§ eS nid^t bed 
2Bege8 nad) Sifeiiftobt öerto^ne, ba an|er einigen 9)?anufcripten bc* 
felbft fot)iet wie nichts Weber über ^o^bn no(^ über bie Popelte oor^ 
^anben fei. (SS fam ober anberS. ^6) fanb nic^t nur ja^Ireid^e 
tonbfi^riftru^e Partituren, iöriefe unb Kmtdp^ gebrmfte 



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unb gefd)riebcne 9)iu|ifolieu feiner (£ompofitiou, fonbcrn aud^ bod 
nöt^ige 50kterial ju einer öoUftänbigen ©efc^ic^te bcr ÄopcHe, unter 
taufcnb unb 2:aufenben bon Hmtöf(f)riften jerfhcut, bic alle nur uiög= 
lid)eu Angelegenheiten bed $aufed unb feiner tiefig audgebe^nten ^ 
fl^ungcn betrafen. 

^Dq8 Sid)tif]ftc tuQv mm junöt^ft bic Stnlcgung t^emattft^cr unb 
(i^ronoIogifd)er ^cr5cid)niffe |öon ^a^bn'ö SÖScrfcn. 2)a3U fonntc aud^ 
ber ^i^orrotf) in ©ifenftabt nirf)t Qu^reit^cn; e9 nutzte toeiter aufgegriffen 
löcrbcn. %üä) l^icr mx ber ßrfolg günftig unb logen cnblic^ folgenbe 
^ütfömittel öor: .f)a^bn'ö crfter (gntnjurf= unb bcr größere, übrigen« 
nicfjrfad) befanntc unb t>on Slßtcr gefc^riebcne |thematif(^e ßatalog 
(j^tv^ti^m^ aÜer berjenigen SottH)ofttioncn, ttjctdjc td) mit^ beijtöufig 
erinnere üon meinem 18. bie in bn« 73fte Oa^r öerfertigct ju Ijoben'O; 
bie in Sifenftobt bor^nbcnen SÜiufifalicn; bie an tlutogrop^cn unb 5lb= 
ft^riftcn reiche Slrtoria^ Sammlung, bon ern)ähntem (Silier, ^a^bn'« 
So^jiften in bcn 30cr [Oa^ren crnjorbcn; bic (Sonunlung bcr i^irma 
5?reitfopf unb fürtet, ent^altenb eine SRci^c tt)i(i^tiger ®cfd)äft«« 
ftücfc, SJotijcn unb 5lata(oge, an9 jener 3rit (1799 unb fpcitcr) ftam= 
menb, in bcr ^a^bn mit bicfer ^trma be^uff Verausgabe feiner SBcrfe 
in 95erbiubuug trat, bei tt)cld)er Ö)elcgenl|eit i^m and) eine i-iftc aÜer 
feiner, bamalS |im 23eft^ bcr ^anbhing borrätl^igcn äBerfe üorgekgt 
hjurbc, bic Vat)bnJofort rid)tig ober nid)t bon i^m ^ertü^renb bc= 
jcic^nete; 3ot)treic^e bon Dtto -Sa^u gcfammeltc ^^arttturen ^atjbn'ö; 
bad on VaQbn'fd)ert dompofitioncn bcfonbcrö reiche Äirt^cnmufif-Slr(^iö 
ju ä^ttttu (auÄ beut ^hd^Iaffc bc« bortigen Äaufljcrrn ^tuguft (^^riftian 
(S^ner, eine« Ieibenf(^aftli(^en SKufitfrcunbcö unb ^krcfjrerö ^otjbn'ö) ; 
eine in t^ranffurt aufbema^rte ©anunlung (möglid)crn)eife (errii^renb 
bon best |(^urfürflli(!^en l^offammerrat^ Ibon iDUftiau; and ^otin, 
einem eifrigen Syhtftfbilettantcn unb 5htbeter .t>t^i)bn'ö, mit bem er aud^ 
in S3ricfn)C(^fet |ianb); baö anfe^nlic^e 2)iufifard)ib bc3 geiftti(^en 
©tiftc« ©bttnjctg in Unter *De|iterrcidj (bic 3ahtrcid)cn, furj nad^ 
i^rem (äutftc^en bafelbft aufgenommenen äöerfe Vaijbn'ö beuten un= 
jtoeifel^aft auf irgenb eine S^crbinbung mit (Sifenftabt ^in); bie SJhifif» 
or(^ibc bcr gciftlic^eu Stifte ^rcmi8mün|lcr unb ©t. Florian in 
STbcr-Ccftcrrcic^; bic ^of =S3ibüott)cfcn ^u SBicn unb S3erlin; ba« 
5tr(^ib ber ©efeUfd^aft ber SÄufiJfreunbe ju SBien; cinjcine in 
ntufifalifc^en ©ammtungen unb in ^ribatbeftt^ bcftnbtid^ Slutogro^l^e 
nnb Hbfd^riften. t Semer: bcr im -Öa^rc 1763 begonnene crftc ge» 
bvttdtte t()cmatifd|e Katalog $reitIo)>f'd (ent^altenb aQc tn 
biefer ^anblung borrät^igcn gcfc^riebenen unb geftod)cncn QJlufIfaften 
ht» On« nnb S(n9(anbed); @evber'd, in ber SDiuftfattfd^en C^orre« 



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» 



IX 



fponbenj (1792) jufammcngepeUtcö crftc« S?cqci(^ni§ ber btö bfll^in 
crfrf)icnettett SSBcrfe ^atjbn'i?, öcröoUftönbigt in feinem SDhtfifnlifc^eit 
^cyifon, 2. 5lufl. 1812; bie größeren Äatatoge ber SJJuftfljQnblungctt 
0. e^. SaSeftp^oI in Hamburg (80cr 3af)rc) imb 0. Tracg in 
SBSien (1799); tatalofle t)on 0. 51. ?lubrc (Cffenbod) a. 9)?.), @at)( 
nnb !S^Mtx (granffurt om ü)?ain), x). (S. g-. ^Oi^cllftab (SBerUn), 
0. -D. ©ummct (^Irnftcrbom unb S?crUn), ^. @. ^Jägcli (Bürid)), 
©Untrer unb 93öl)m (vf)amburg\ üioft (?eipgig), 5lrtaria et Co. 
(SSßicn); bo« grof^c 35crjei(^m§ (12U79 DJumntcrn) ber im Mjn 1836 
uerfleigcrten bei ^^rcitfopf unb gärtet öorrttt^igcn gcbviicftcn unb 
gef(()ricbenen äRufltolien (bantnter mehrere ^unbert (Som))ofitioiiat 
öon .t*ai)bn). 

i)2unme^r jeigten fvij (^d^toterigfeiten , bie nic^t immer ober nur 
attttttt^ltg ttbenoimben Merbcn fonitten; ba^in gehörte bie ^ei((ofe $er« 
njirnmg ber n)iIIHtrtid| angenimiineneu burdjeinanberlaufenbcn O^ud- 
jaulen; mannigfache ^Bearbeitungen unb 33erftümmcltttt0eii tJon Söcrfcn, 
bmn urf)nfttnQUd)e (^eftalt I)äufig nic^t nad)'^uiöcifcn war; häufige Um* 
ftcUungcn öon ben ^iU'cn eincS unb bcffclbcu 3Bcrfeö; ,5af)(rcidf)e in 
£d)rift unb 8tirf) oorljanbcne Segler unb eine gro§e ^Inja^l sweifel« 
^after, jum X^cil nac^njeiöbar apofrt)p^er Söerfe. !5)cr fo oft betonte 
SRanget eincö auefll^rütfien themotifrf)en 5^ata(oge« rSd)te fid) nun auf 
eilipfinb(td)e 9Beifc. 3rf)on O^crticv flagte barüber nnb fut^tc i^m in 
obiger pcriobifd)cn Bcitfc^rift (9)kfifalifchc ^orrcfponbenj ber teutfc^en 
^ilormonifdjen @efeafd|aft für ba« Oa^r 1792, 5Kr. 17 unb 18) ab* 
ju^elfen. (5r meinte bomal«, ba§ tDenn fid) eine onfet}nlid)e 2Wufifalien= 
^atiMitng gtt bicfcm „S^rengebäc^tni^" bereit fänbc, ein berarttger 
i^atalog „^tmi^ m^t ju ^afu(atur ivifarbe''. 3" einem tatalog mar 
ed aber audi 1812 noc^ ntf^t getommett; nur ^eftf)^ in Hamburg 
war @erber'0 Äufforberung um incrft^ötige Untcrftüt3ung entgegen ge* 
lonraten. dx mv (wie ©erber ifagt) ber (Sinjige, ber mit feinem 
^nbeldgeiftc bod) fo ötc( ?icbe 5ur Äunjl unb Literatur Hcrbanb, ba§ 
er i^m eine tl^ematifc^ed $cr)eii^ni§ t)on aßen ^at)bn'fd)cn 3[Ber!en, 
nie((te burc^ feine |)änbe gegangen »aven, mit ben n9t|igett eingaben 
ber t)erf(^iebenen ^u^gaben überft^icfte. 

IDcn biograp^ifc^en ber 3(rbeit bctreffcnb ttjar Dor affcm 
nSt^ig, eine Ueberfidjt unb einge^enbe Äenntm§ ber ba^in cinfd)Iagenbert 
Sitcratnr biö auf unfcrc !rage (§n geniinnen. Uebcr ^))bn'« lieben 
n^urbe )ttar rntl ge|d)rieben, boc^ flogen mir bei näherer Unterfuc^ung 
meiftenö nur auf Sieberl^olnngett, nur fetten ijcrme^rt bnn^ antuen* 
tifi^e neue SDUtt^eihingcn. Die „ 2Bö(^entU(l^e SRat^ric^tcn unb 5ln= 
nterbtngen bie mnfit betreffenb", ißei|>)ig 1766—1770 (d. ^lüer); 



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6. S. ^uufcr „Bwaujig (Fomponiflcu", 5öevn 1776; ©ot^acr 3:^eater= 
3((manQd) 177G; 0. 0. mm']d ,,2:ciiti*rf|e« Äünfticdcjifon, ^cmgo 1778; 
aKufifQÜt'c^er %immif auf boö Oa^r 1782, Stlct^ino^cl (Ounfcr) fmb 
nur infofcrn ^ier ju nennen, at« fic bic crftcn fmb, bic $<ü)bn über* 
^auj)t in furjcm emä^nen. Xit crfte cigentCic^c biogrnpl^ift^c 
©fijje )cf)vicb ^at)bn fetbft einer 5(nfforberung folgenb, im Oa^rc 
1776 ober 1777 in %oxm eine« Briefe«. X)iefc Stijje ninrbc ju bem 
1778 er((^ienenen Söcrfe „Do« geteerte £)eflerrei(^" (bon 3)e ?uco) 
6enu^t, am 3cf)tufte ergänjt mit einer furjen (£^oraftcriftif nu8 bem 
Sßtener 3)iarium 1766. 3""^ ^iDeitenmoIc finbcn njir bicfcn %bxi% 
Derttjenbet im „ SDhififalifdjcn ^}(Imana(^ für ^cutft^Ionb onf ba« 
^o^r 1783", l^eipjig (»ou ^oxtti; 1784 n)ieber^o(t, 1789 mit einigen ' 
Betfm «»eitert). European Magazine, Sonbon 1784, lieferte eine 
fc^r attgcmcin gehaltene, etlt|leKte nnb t^ci(§ uubcrantwortlid) fc^mä» 
^enbe 3fi5je, in (I'romcr'« «SDiaga^in ber WMiV\ 1784, aU 

„duriofum" in« !Dentfd)e übertrogen. ^Ter „^Hmonod^ ber f. f. iRa* 
tionaI=(Sc^anbü^ne in Sien" onf bo« Oo^r 1788, t>on (5. ^unj 
(Sßien, gebr. unb ju fmben bei -Sof. ©eroib) bringt nur einen „flcitten 
@(^ottenri§ öon bem crflärtcn Liebling ber S^onhmft" (ben ber 'älma- 
tuii) imi« Oo^r 1730 ]u 2Biett geboren nnb im Oefuiten=(5oüegium 
er)ic(eit läfnV (E^orleS 33 um et) gab in feiner General History of 
Mii8ie,yol. IV, 1789, eine furje i8iogra^)^ie, bie er burc^ S3ermitteluiig 
be9 engUft^en ©efonbten in SBien, Sir 9iobert Äeit^, erhielt unb nu« 
Eigenem üerme^rte. — Oerber'ö ^ijh)rif(^=biogra^)^ifc^e8 ^eyifon ber 
24>nmnftfcr, 1790, bringt bic f(f)on tjon i^oxUi benu^tc Gfi^jc ncbfl 
ftirjem B»fö^- ]m\kn 5(u«gobc, 1812, fteUt ©crbcr, ber 

itnterbeffett mit $a^bn brteflid) berfe^rt ^otte, mit gen^iffen^after Xrcitt 
alled ^ttfammen, wa« In^ ba(}iu über ben SOJeifler gefd)ricben njorbcn 
mar. — 2)a« „^iufcimi bcutfc^er ©ele^rten unb iliiuf^Ier" (d. 
©iebigte), ©reStau, ^eft II, 1801, enthält ebcnfoü« ^Jorfef« Sluffo^ 
mit ly^emt^mig einiger bi« ba^in erfc^ieneneit BtitungSnotijen (ot« ^* 
rtintte toosiberte ^ier ^a^bn ^um @(^u(rector noc^ „Hamburg"). — 
Om „dountal bcd fiu|tt« «nb ber 9)Zoben", iföeimor 1805, öerbffent* 
Uc^t ber grog^e^ogtit^ fcic^fifc^e i^onbrot^ ©ertuc^ ou« SS^imar 
$a^bn'« !^eben«abri§, ber aber nur bi« jum Unterrit^t bei ^$or))ora 
reicht ©ertuc^ empfing biefen ^brt§ ton @riefittger tttib tial^ t^n 
baim oud) auf in feine im do|re 1808 erfdjienenen „©emerfungen 
auf einer ^Jeifc ou« St^üringen md^ SBicn im SBinter 1805 bi« 1806", 
S3b. II- — Äur5 nad) C>fJ^)^«'« "^obc crfd)icncu mehrere 33iogra<)^ieii 
über ^a^bn; bie toii^tigften fmb bie bon @riefinger unb !Died. ®eorg 
llitgnfl (Sriefinger, t Mftfc^er l^egation^rot^, ber bie (e|ten ^e^n 



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XI 



Sebcudja^rc ^Qt)bn'8 mit it)m in frcunbf(^flft£icfjftcm SJcrfcfjr ftanb, 
iiotirtc fic^ o^ne beffcn ^orwiffen nücö, tua« iljm ^a^bn über feinen 
l^ckui^lanf cvjä^ltc, unb t)cröffcntlid)tc feine ^uf^eic^mtngen juccil in 
ber Veipjiger ^tßgcnicincn 3)?nfifaUf(^en ßcihmg, 1809, unb bann er* 
lücitert in ber 2^rDirl)iire „S3io9rapf)ifd)c ^^otijcn'', l'ci^jig 1810. (iycti«, 
Biogr. univ. des Musiciens, bemerk )n biefer mit Siebe ge)d)riebenen 
9(rbeit ttwa^ übereilt: Notice exacte mais ^crite avec froideur.) — 
S)er !^Qnbfd)nft^^ma(cr ^Ubcvt (iljriftop^ -Die^ »urbe burd) bcn 33i(b» 
(ouer @ rafft bei ^at)bn eigen« eingefU^, um !Z)aten über beffen 
fieben 3tt famntctn. ^at)bn genehmigte bie« nur ^bgernb, inbent er 
bcmerfte: feine Seben«gefd)id)te fönnc für ^Hemonb intereffont fein. 
O^aö »Jcfuftat feiner 30 Scfuc^e (1806 bi« 1808) ^at 3)ic« in bem 
«üd)Iein „©iograp^ifc^c 9hd)rid)tcn Don Oof. .'pntjbn", SBien 1810 
(mit ^ortrttt nac^ O^rmat^'^ iD'^cbaiUon) meberge(egt. @d tt»ar in ben 
Oo^ren, loo ^(terdf(^tottd)e unb tranl^eit ' bem (Streife ©(^onung anf« 
erlegten nnb bad ^agebud) ba^er ettood ungeregelt andfaUen liegen. 
92eufomm, ber mit .f)aQbn fd^on oorbem intim bertrant toar (toa9 er 
andbrüifti«^ l^erbor^ebt), ^at, Don Qafß anfgeforbcrt, biefen 9btf' 
jeid^nmtgen einlebten fünften gegenüber gujHmmenbe unb abn^e^renbe 
^emerlnngen mebergefc^rieben, bte mir noc^ t>on felbfl jur 9e« 
nu^ung jngefietit ninrben. ^ater 3)ted meint u. a,, bag {^l^bn 
^nefboten aud feinem Seben, ber angenbltdfic^en 2amt freien $!auf 
laffenb, mit Varianten etgtt^t ^obe. 3Rit SS^iOen t^at biefl ber @rei9 
gentg ni^t getrau, 3u t)ern)unbem tottre e9 aber nic^t getoefen. Wtan 
bebenfe bo(^: @inc ^ei^e SDi^ttnner (Sflen einonber ab, ben attemben 
SReifter über fein ?cbcn auÄju^oten — Oriefinger, !Die«, (lar))ani, 
Berttt«^, iReufonmt, 9H«Ie nnb fo manchen %ibem fottte er 9{ebe nnb 
flntMort flehen. 'X)a^ mar jn t>tel ^ngemut^et. ^enno^ (aben mir 
atte Urfac^e, biefen i02ännern banfbar ju fein, benn i^e S9titt^etlnngen 
waren »id^tig genug, allen festeren $tograf»l|ten )n ®mttbe gelegt 3n 
»erben. ^UenfaQd fönnte man mit i|nen testen, baf fic fif( eben 
nur auf lebenbige Ueberltefentng berliegen nnb bog'fie, ttenn ed fi^on 
nidjt in i^rer ^bfic^t (ag, na^e tiegenben boatmenttrten Onellen nad^« • 
guf^en, ^bn'd ^actotnm, ben treuen Slgler, ber Don Itinbcdbetnen 
an um t^n loar, au fe^r auger ^(^t gdoffen ^aben. — !Z)o4 fe^cn 
mir in unfcrcr ^Junbft^au weiter : Om Ocäftt 1809 erfci^ienen 9?cfrDloge 
. ^o^bn'd in ben ^ater(ttnbifd|en iai&ttern ffir bin 9{lerret(4ifd^ett Kaifer« 
flaat (at« SBerf affer wirb SWofel bejeid^net) nnb i« bem Uitterl^altnng«« 
Blatt ^.'Der eanunler" (nai^ Oyriefmger'd 9)>{ttt^etlnttgen in ber ^ttg. 
ÜKufif. 3"tttng abgefürjt). !35a« da^r 1810 brod^te mdj „Oofe^ 
^ai^bn, feine Ihtrje iOiogra))^e nnb smettf^e !l)arfhllung feiner SBerfe. 



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• 

XU 



S3iIbungÖbiid) für junge J^oufüuftler" (üou Oq. f^erb. 2lruolb), Arfurt 
(2. %n\i. 1825, ficl)c and) ,,(^ViUcric bcr bciüt)mtcftcn 'Tonfünftler", 
(5rfurt 1H16) iinb Don bcmfclben ii>erfaffcr „lUo^nrt imb .Spai)bn. 3>cv= 
fud) einer ^^^oraUclc'^ Grfurt. [ferner ^wci, öon %iti^ ^art mitgenom^ 
inenc frnn',öfifd)c Sörofdiürcn: Notice sur J. llaydn etc. par Nicolas 
Etienne Frumery, Paris, unb Noticc historiqiie sur la vie et 
les ouvrages de J. Ilaydn, par Joacliini J^e Breton (jucrft gclcfen 
in einer 3i^nng bcö Institut de France; crfc^icncn im Moniteur 
unb bann otö Sörofd)iirc; alnTcbnicft in Bibliographie musicale, Paris 
1822 unb in ^ortugicfiidjcr lieber) cljung mit 3"iätJcn öon 9)f. 3ilöa= 
l'ii«boa, 9iio=0aneiro 1820). 5l'c 53reton'^ ^^auptqucUc waren ©ricfingcr'« 
Siotijeu in bcr SlUg. 9)hi[if. 3cit""9 "cbft 5(ncfbotcn nac^ ^let)et 
unb 9Zcufomm. — -Sni Oa^re 1S12 erfd)icn ju SWailanb Le Ilay- 
dine ovvero lettere su la vita e le opera del celebre Maestro 
Gius. Haydn di Giuseppe* Carpani (mit "^^ortrat, 2. t>crm. ?(ufl. 
^abua 1823). (Earponi, ein itQlicni[d)cr T^iditcr, ging bei ^atjbn m9 
unb ein (bcr itoticnifd^c Xeyt jur „<3d)ö^fung" ftomnit öon i^m). Xk^t, 
biß bat)in umfangrcid)ftc, 33iogra^)^ie ift auf 17 Briefe öert^citt. !I)a 
Sarpani $at)bn'ö Umgang gcno§, alö biefer uod) fräftig genug toax, 
feine beibcn großen Dratoricn gu fd)rcibcn, muf? ci? um fo me^r über« 
tofc^cn, gcrabc i^n, ber fo üiele3 bei Xu^, Ve 23rcton unb i^ramcrtj 
an^tueifelt, fo oft fclbft ftraud^eln fe^en. (i^ettß fuc^te t^m manche 
Unrid)tigfcitcn nad^juiDcifcn, toobci er aber nieiftcnö/ bic i^eljler Oer* 
bcffern nioöcnb, noc^ neue t)in5ufügtc.) 9iid)tt^bcftomeniger fanb ^or= 
pani'ö, bod^ immerhin mit l'icbc ^ur 2ad)c gefd)riebcnc« Söud) raf(^ 
einen Ueberfe^cr unb Umarbciter, ber eö jebod) alö eigene Originol* 
orbeit l^erauSgab. Sllö folc^c erfd)icnen Lettres ecrites de Yieime 
en Au tri che, sur le celebre compositeur J. Haydn, etc. par Louis 
Alexandre Cesar Bombet. Paris 1814. (9?cu bearbeitet unter beut 
Xiidi Vie de Uaydn, Mozart et Metastase, par Stendhal, Paris 
1817.) Unter bcm ^feubon^m SSombet unb (Stenb^al öerftccftc fi(^ 
ber (Sd)riftfteücr S3ct)Ic; er fagt gcrabcju toon feinem SBcrfc: „II y a 
plusieurs biographies de Ilaydn, je crois, comme de juste, la 
mienne la plus exacte." lieber bic (5(^t^eit entfpann fid^ ein heftiger 
©tteit: (iarpaui ncröffcntüc^te gnjci ©riefe bagegcn (Lettere due delP 
Autore delle Haydine etc. Vienna 1815) unb legte bic n)l)rtlid^c 
Ucbcrfcljung gur ©enitge bar. 3)cnno(^ erfci^ien SBombet audj in eng» 
lif(^er Ueberfc^ung: Livcs of Haydn and Mozart etc. London, 1817, 
bann Boston 1839. S)a« Original bon (^or^ani fam erft 1838 in 
^avi^ ^crau« in getreuer franjöfifd^er Ucbcrfe^jung bon 2). 9)?onbo 
unter beut jlitet „Uaydines de Carpani." — !2>te oon -3. (S. ®vof fer 



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9on9ott. XIII 

»etöfjcntlic^ten „5Piograp^it(^c 9?oti3cn", ^irjcftbcrg 1826, finb nur eine 
Srnntcnicfc frü^crcv 3?crid)tc. — (5inc bcgeiftcrtc liioßrnp^i]d)-äftI}ctif(^c 
Sfijjc lieferte ^yri)l)li^ in bcr 5UIgenieincn ($nci)cIopäbie bcr 2Biffcn» 
fd^ofteu unb .Hünftc, herausgegeben l^on (5rfd) unb ©ruber, II. 3ection, 
3. Xf)ei(, i'cipsig 1828. — %ud) (i. 33c(fcr'« Slufja^ in bcn 
ffS^^i^Ö^ttojlcn", ?cip3ig 1832, ift l)icr ju nennen. — ?5ctiö, Bio- 
graphie universelle des Musiciens etc., Bnixelles, V. 1839 (2, %VLfL 
Paris, IV. 18ü2), benutzte mit beftem SiÜen in ffcißiger 3"f(^"""cn= 
ftcüung bic öor^onbcncn ^^iogrop^icn, bic er öon feinem "Aufenthalte 
Qu5 natürlich nid)t in bcr Sage wav, ju ^)rüfen unb firf)ten. — 
SertfpoUcrcS, ioeil enblid^ einmal auf fieberen DucÜcn 53erul)enbe«, 
brachte 9lug. ©djmibt'« „Crpf)cu8", miififat. Tnfd)enlm4 äBicn 1841, 
unb bic öott i^m rcbigtrtc ^lüg. 935icner=2}htfi!5eitnng, namentlich 
3. Orohrgang, 1843. — UJaffcIbc gilt Pon bcm ^^riefwcc^fel ^ai^b»'« 
mit feiner Verehrten j^^cutibin f^rau 51. 3abine (5b(c öon @en$tnQet, 
in anjic^enber Darfteüung, mit 59enu^ung öon XieS unb @rin3tngcr, 
üennert^et t)on X^. @corg öon Äorajan, Oa^rbuth für t)aterlänbifd)c 
@e)d)i(hte, Sien 1861, fclbftfttinbig erf^icnen unter bcm Xitel „0. Jpatjbn 
in l'onbon 1791 unb 1792". SBicn bei @erolb, 1861. — (Sine 
fleifjig gearbeitete itberftd^tlichc 3"f^'"^"^"^f^<^öung bcr bcfanntcn Xattn 
brachte Dr. donftantin üon ÜBurjbatl) in feinem Siograpl)if(hcn ?ejifon 
bc8 ^aifcrt^um« TcfteiTcid), 8. X\)ii{, 1862; bcfonbcrer 5lbbrucf: „3o). 
^a^bn unb fein 33ruber SWichact. ^xoti biobibliogrophifthc Hünfticr«» 
(^fijjen". äBicn 1861. — „Oof. .^aijbn. Gin ^cbenöbilb", tim 
d. Vubmig, 5y?ori>hattfen 1867, fafet jufammen, wa« in ®rie|inger, 
3)ie«, 9Burjbai^, fioiaiim unb cinjclnen 3"tf<^fift«n borlag. — !Die 
lefete, feitbem erfthicncnc wirbelt ift meine eigene öorermähntc ?0'?o= 
ttogrophie „STJo^avt unb ^aijbii in Bonbon", iöaub II. 2Bien 1867, 

— Ginjubcsieljcn n^ürc l)ier outi^ tiot^ i'ie „33iogra^)l)if(l)e Sfijje 
t»on 3Kid)ael .t)ai)bn" (t)on ©«ftirni nnb Otter), (^aljburg 1808. — 
Uttbcfannt geblieben ftnb mit: ®. 0. ÜKotjer. Brevi notizie isto- 
riche della vita e delle opere di G. Ilaydn. Bergamo 1809. 

— 0. Äinfer, Ter Nagedachtenis van J. Haydn. Amsterdam 
1810. — Essai hisiorique Sur la vie de J. Ilaydn. Strasbourg 
1812. — 5)ic fonfligcn biogt«m»hif(^en 3«9öben ju ben i)er)d)icbcucn 
©cfammtauögaben ^a^bn'«, wie aut^ bic '.Itrtifel in ben befannteftcn 
^erifa glaubte i^, unb (Berber aufgenommen, i^itt unemöhnt 
lajfen ju fiJnnetu 

5?ollftänbig 3u ignoriren Waren Jene fabelhaften Gr^cif^lungen, in 
benen ilJomentc auö ^aijbn'^ ii'eben miü!ürti(h cntftellt finb, wie v 'Ö- 
t^ierb&nbige dtomoin Consuelo t)on (George @anb, bie ^^ottelle ^^^aQbn'f 



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XIV 



evpe« Ouattett'' (au« bev ,,dbitna'' 1856, tii ntel^rm Bmtt übtx* 
gegoiigen), foioie wiitt^Itgc fonfUgc ortirttinnte, in ben Mvf^iebcttfieit 
Beitf^n^n imtget^eiUe ^tfobett. 

(Sine ffMUft beai^tendioerttev fDKtttatnngcn mb Scittitge über 
^o^bn üegm bagegen onbcctottrt« t»ot; ^ cttoS^e ^ier beif)>it(«tD(tfe 
nur Zx'it^, ^|lov in Stettin (8. ÜRnf. Scttnng, 3. ^§tg., 1801), 
df^t. g. @4nbavt (dbeen an einer 9efi^etif bet !2:onbinil, ®tcn 
1806), d. g. 9tetd|atbt («erttoitte Briefe, Ibnflerbont 1810), 
®. m^tU (Sotfefnngett über SDtnfie, ©tntigart nnb XüMngen 
1826), 9B. 9tie(I (SOhtftt. (S:^ora!ter»^, Stuttgart 1862), 
Br. g. Sorena (dof. ^a^bn nnb feine ffirlUti^en SRttcene, ^entfi^e 
2Rnfira<ttnng 1862), Dr. (Sb. (an^tid (!9rtef $al)bn'« an bte Xow 
tttniÜer-eoctetttt, eignote 1865), 8. 920^1 (iDhtfUerbrtefe, 1867) 
benen fid^ fo mandje Uterarif^e Ch:a<<<8*tiffe bi9 ^erob anf nnfere 2:oge 
anf^rtegüt. 

fü9 nen l^inangelommene Onetten bienten auSer ben in Sifenfiabt 
befinbru^en (ai^bniona aa|lreiil^e amtfu^e Sctenßflcfe nnb !Z)otumente 
üerfil^tebener )Ird|tbe, autogra)>l^e nttr 'bnr^ gütige Vrioatmitt^eUnng 
anr (Sinftil^t augefonnnene Somfiofttionen nnb IDrtefe (bamnter bie ganae 
C^orreflpanbena (ai^bn'd mit beut ^nfe Xrtarta), ^Bmdftt in ber Siener 
9tealaeitnng nnb im Stener 9(attc^en nnb mom^erlei »ilRommene 
9{otiaen in ben Oo^gängen bed, in , rnnfifaltfiten fingen, im SS« 
gemeinen ft^ttieigfamen Siener ^Diorinntd. 5Die erft in iüngfter Seit 
an Siage gelommcnen »eitlänftgen Sogebüf^er eined (Sfter^da^'f^en 9e« 
amten boten bagegen weniger ald a^ erwarten Mar; eine amette ®amm" 
ümg weiter aurü^reifenber minnti09 angelegter S^agebüc^er fte^t no«^ 
in ltn«{i(^t. Sa« i^ bnrd) bie ®üte Otto ^wc (SinfU^t er« 

§ie(t, beflonb neb|l SRnfifolien nnb ben. ermS^nten 9emer!Ungen S^en« 
(omm'd au9 ^Ibfdtriften amtüi^er Belege, bte i^ ober bereit« fetbft 
fd^on gefammett ^tte, nnb an« ben Don Dr. Sorena beforgten Ibtf« 
aetc^nungen na^ münbü^en Sbtdfagen |o<4betagter, feitbem Derftorbener 
ayiitgüeber ber fürfKii^cn 9w^t. 

'X>a9 (Ergebnis biefe« ®efammt«9){ateriat9 bifbet bie (S^rnnbtoge, 
we^e biefe erfte nrnfoffenbe !&ar|lellnng be« 8ebe|t«gange« ^o^bn'« 
ntttgti^ mod^te; man^e (etber bereit« eingewuraette irrt^üm(i(4e 9In« 
gaben, entftellte ^^at^rif^ten nnb nm»eriürgte Unefboten liegen fidi auf 
i^r ri^tige« SRog ivxiiii^vm*, f^on bie £^tfa<l^en aQein fomtten oI« 
befle Siberlegnng bienen; manii^e« übte Sort, ntancfie üble Knfl^t 
über $al)bn »irb man anbem, i|offe id^, no^ gerne anrttcEnetmen. 
Sie fe^r e« 9^ott t^nt, über fein Seben Kar au »erben, beweift, bag . 
man no(t in unferen ^gen, in einem 1874 erf^ienenen 3(brig ber 



! 



XV 



iERurtfgc[(f)t(^te (cfcn tann, bag ^aijbn M im da|te 1790 in Ux 
miqitaiifc^cn 9Be(t faft un^efaitnt geblieben toar! 

^e IKudorbetttttis Dorliegcnbev KBt^eUung »itrbe t)on Oa^r 
^fyc »ersbgcrt unb unterbvo^en burt^ bte fic^ ()äufenbett ^eittttubenben 
92ac^forf(^ungcu, bind) anbete nnt^ermeibßt^e Itteravifc^c ^vbetten, bnn^ 
bie Ueberfiebelung bed mir ontertrauten SDtufifan^io« ber (S^efeOfc^oft 
bev Sßnfiffrennbe in Sien, toxt aut^ bun^ loieberH^e fernere Sttanh 
^eit !S)a nunmehr bad gan^c nöt^ige SOtateriol DovUcgt, »irb cd 
^offendic^ mi$gli(i) fein, bem liefet mit (Snbe bed do{)rcd 1878 ben 
8d)lufj be« Serfe« bortegcn jn fi$nnen. 5>ie gloeitc ^btljcilung itm« 
fagt l)auptfäd)ltdj ben Ku[ciit(}aU A>-it)bn'd in ^er^dg (bi« 1790); bctbc 
Hbt^eitungen bed ^nieiten Sanbed M)erben, bie cvftc, ^at)bn'd ^ufcntt)(ilt 
in !^onbon nnb bie da^re bid inctnftl^e bev erj^cn ^uffü^rung bei 
„Sii^öpfung", bie jweitc, „!j>ie Oaljvcöjcitcn" unb bie testen ^cbcnö 
ia^rc ^at)bn'd enthalten. IDen beiben 3tuciteu ^(bt^eihtngen tvirb bic 
^ertagd^anbtung ein ^ortr&t $at)bn'9 nad) meiner ^al)( unb ber 
erftcn 5(bt^cihing bc« ^weiten ^anbcö ein intcrcffantcö (jüciimilc 
^a^bn'e beifügen. 

Onbem id) t)icrmit ben erftcn lljz'ii bcc! iBcrfc^J ber £cncntüd)feit 
übergebe, fül)ic id) mefjr bcnn je bie gan^c 3d)iycrc unb il^crantwortung 
ber öou mir übcniommcncn ^lufgabc. Xic i^iLn]vapl)ic bcxJ uolf>3tI)üm^ 
iid)[tcn unfcrcr grof;cn 3Kufifl)crocu ücrlangtc aiid) eine bcm cntiprcd)eube 
Xarftelhuig. -Sd) bad)tc mir fein Vcbcn nnb Hlnrfcn fo bnrfteticn \n 
niüffcn, baf; nud) ber 'Jiid)tmn[iter xjutcrcffc baran ucbnicn tönnc. ))M)t 
um .'paijbii aliciii l)anbclt eö fid) Ijicr; iMclmdiv uuir anf bic flair^c 
3cit, bte er bnrd)(cbtc, foiucit (ic mufifaUid) auf ihn ciinuirtcii iuuf;tc, 
^)iüd[id)t ^^u ncf)mcn. Xicfc luar aber gcrabc bic aUcviiucvcfiautcftc in 
ber (innuidcUtut]v^i]cfd)id)tc ber '?Jinfit nnb ganj bn^n qcidjafTcn, einen 
bclcbciibcu .piutcvt]viiub ]n bilbcn, anf bcm fid) bic .vöauptfiguv bco 'i^ilbcS 
nnr um fo gliinjcnbcr abl)cbcu tonnte. Xic i)rtlid)cu nnb pcrföulidjcn 
33er^ältniffc, in bcncn fid) .pai)bn bciuciitc, mnfucn bat)cr gan^ bcionbcrö 
fo na()c luic moßlid) oor 'fingen gcriidt lucrbcn. Xic „til)ronif", eine 
fortlanfcubc it'cttc aller rjtd)tii]crcn 9J?omcnlc in .spaijbn'vS Vcbcud^cit 
bilbenb, foUtc cii^ Sammclplal,^ bicncn, anf bem fid) and) nmnd)c<< nid)t 
all^u abfcitö licgcnbc iinlturljiftürifd)c (fo nngern id) bic^ abgenagte 
äi5ort gcbrand)e) über bic alte Äaifcrftabt uubcfc^abet bem ^aupt^wcrfc 
ciujügcn licj?. 

STb id) nnr anniibcrnb baö getroffen, Waü id) gciuoUt, ob baö 
Ü)ciuoUie and) bav^ i)iid)tigc gclucfcn, barüber mirb ja balb ber Cfrfotg 
cntfc^eibcn. Xaf^ bcrfclbc aber fein nngiinftiger fein möge, mUnfd)tc 
id) ebenfo lebtjaft, aU er befrudjtcnb auf bie 0'ovt|c^uug unb ^oUcnbuug 



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XVI ^üvivovt. 

ehicr 9lvbclt cintüirfcn niu^, bie »Ott mit, td^ barf »a^t qu^= 
fpvcdjcn, in bcr cl)vlirfiftcn unb uncigcnttÜ^igftcn 9(bfic^t Übernommen 
luinbe, um eine fo laui^c ocvmifUc l'iicfc in ber mufifaUfc^en l^itcratur 
aiK^^ufilllcn. v)ci) )itrf)tc mir bir^u [etbft bcn nöt^igcn 9)iutl) 5Uju|prcd)cn, 
lutanu id) mir l>ov()iclt, baf;, Juev und) bem 9)iflf;c feiner Äroft t)cr= 
fudlt, biu^ nad)'^ul)i3lcn, amö 53enifcncrc untevUcf^cn, beö *?(nfprnd)c§ nnf 
liiUi(]c i)iad)fid)t luobl nid)t iinuicvtl) fei.- Unb fo mi)ditc id) benu, 
.S^ai)bn'<!i ci,qcnc ^i'ovtc bei Hcbcijcnbnng feiner ,/3d)öpfnnjV' an i^vcit^ 
fopf (\cln"and)cnb, tinin)d)cn unb l)offcn, baf^ man meine '.'ivbcit „nid)t 
aXi^w ftrcni] anfaffen nnb i()r baOei x,n UHi)e tl)nn nioqc". 

erübrigt mir fd)lic|Uiri) nod), allen Tencn, bie nüd) bei meinem 
Untcrnel)nten bereitunlligft nntcr[liil^ten, niciucu ticfqeiiiljltenen 'Donf 
l)ier öffentlid) an{<'^uiprcd)en. 3elbftiicrftäHblid) ftel)t Iiier in erftcr Vinic 
<Bt. I^iird) laiid) t jviirft 'Je i c o t n u ö Ü [t c r l) a ] \) u o n W a l a n 1 1) a :c. JC, 
beffen mir gcfd)cnftei8 c{)reniiolleö 5>ertranen id) in pollftcm Waf^c jn 
njürbigcn mci^. Tlinc feine gütigft ertbciltc ^l^nnillignng, bie X*hd)iüc 
in Gifenftabt nad) '^ebarf ,^n bcnnl3cn, nUirc meine *!?(rbcit in ^orljincin 
öcrfebU geiucfen. Um fo gvö|lere '^^cfricbignng mn|Ue ei3 mir gcmä^rcn, 
bofnmentariid) nadiiucifcn tönnen, baf; bie Tonhinft bon jc()er Don 
bcn bol)en iBorfaljren bicfei? crlaud)ten (^ürftcnljanfe^ in fnnftfinniger 
äöeifc gcpffegt mnrbc nnb baf^ ba^ feltcne (^Hmic nnb bic i>erbienfte 
^at)bn'ct unb bic Tatente feiner Untergebenen jebcrjcit in )ual)rl)aft fürft^ 
Ud)er ÜlHMfc gouiirbigt nnirben. ■S>at .cv^ jn .^al)bn fclbft oft gcnng 
ani8gcfprod)cn, mie gtiirflid) er fid) in feiner Stellung fitf)(c nnb mic 
er mir nntcr bicfem (yürftcnljanfc ^n leben nnb jn fterben fid) miinfd)c. 
SO^cin (Srfolg märe ober nur ein balber gemcfen, menn mid) nid)t bic 
«t^errcn (3igii^mnnb \\ 58nbicö, inhit. 'Jtbt Don 9)ionoftra nnb Oolemm 
S)ianbt, fiirftl. '.Hrd)iöar mit einer Liberalität ol)ne OHcid)en mit ?)intf) 
unb Tl)at nnterftilt^t f}iitten. Ta^ lebljafte unb mal)rl)aft frennb]d)aftlid)C 
^ntcrcffc, bav^ beibc .'perren für meine 'Jlrbeiten faf^ten, bercn nnermüb= 
Ud)e 33ereitnulUgfeit, meinen 2iMtnfd)en jebcr^eit nad)yifonuuen, Ijnt 
\l)nm 3u ganj befonbcrem Tanf tierpflid)tet, 5(nd) bie Sperren i>3iblio= 
tl)cTar ^Mirgcrt, 53iirgcrmctftcr *:|>crmai)cr, $ye',irtv^rid)ter '^U'egarb 
nnb ^Il(n)lfbircctor Bi"<fP'-' maren jcberjeit bemiil)t, luid) in meinen 
9Jad)for|d)nngcn ju unterfriÜHm; Lel^Uerer namcntlid) muilte e? oft genug 
cmpfinbcn, bafj man nid)t ungeftraft bie (5f)rc gcniefu, fid) einen birecten 
3lmtönad)folgcr Apal^bu'i^ nennen ju bürfen. l^teinei^ Xantcö bürfcn 
nnd) bicfc A>nTcn lierfid)crt fein. — Tic mid)tigftcn ßrgäir^nngen 
bcn "Sdjäl^en in (iifcnftabt boten bic mir /^ur Ginfid)t unb il^cuuUnng 
anPertranten .N3ai)bniana im ii5efit3 ber S^crlagöljanblnngcn ^(rtaria 
unb (So, unb )25ceitfo{)f unb Härtel. Qdb\t ^ecUger, mffen t§ 



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xvn 



btefe Verteil m iefkeit, mid^tn groien, battfcit«toctt^ SHenft pe 
mctner ©at^e enoiefeit (abttt. !^ffe(8e gilt bmt bot retten SDtufifalicii« 
3ainm(mi0Ctt in 3i^<ut/ ^raitffnrt a* unb im gdfUi^en (Stifte 
©Sttttetg; ou(^ i^tev (übe eben nur Sorte bed 3)an(e0 gegenüber 
ben ^uftgen ^^efttaigfetten, bte mir bie (erren ^out Srifdyer, 
S^^an 9Be<Ier mtb P. Hermann 3)lofet fo äberond jutoorfommenb 
emnefen ^oben. Mit befoitberem !3)anfe mtt§ idi nomentficl om^ 
tibcrflie (Sntgegenfommen aOer {encr Herren ^et^ante imb Pfarrer m* 
eifemten, bie mir in l^crUdfid^titttg S^otät^ onflna^toeife bte 
eigene (StnfU|t in bie $farr»9}egifter geflatteten. <Sie %Ut }tt nemten, 
n^iirbe (ier allein fd^on gan^e Seiten onSftttten; bo4 brttngt c9 midt, 
toenigfkeng naiftfolgenbe ^erreft nam^ft 5u matten: ^drenbom^err 
Oo^. SBrem (3t. ©tep^n in Stcn), '^on %nton 3Raria Pfeiffer 
(St. mä^ti in 25:>icn), iZ^e^ant «e^I (^Bnirf a. b. g.), SDed^ant 
SRie^I (^oiicnf}aib), f^ron) $(fttt)a( ($ainburg), ^terifn« 
(Seo^rou), ^ctcr ed^tcgct (3ilttor), 33onaDcntttra §allaft^ (X^em« 
berg). 9(n(^ bie $erren 9r^i))«Sorft2inbe fnc^ten mir bun^ befonbere 
^egünfHgnngen bie Krbeit 3U erleichtern, ii^ nenne ^ier nur bie 9^amen 
j^cnrt SBeig (Sicner Stabtarcijttj), Ofof. $aimeggcr (5!B. Sanbgenc^td' 
art^it»), (Sbuarb $tU% (^rc^cnmctfleramt), Dr. ^i))po(t)t ^netgter 
(Sö. aRagi|irat«-9?cgi|trotur), Oof. ®roi§( ($ainburger etabtart^iü). — 
(Sinen befonbcrcn ^ortl^it bot mir bic reit^^attige, mir ieber3eit offen- 
Wenbe ©ibliot^cf bc« t !. (Sujlod $crrn Dr. Tfjcobor 9Jitter Don Äa* 
rajan; t9 ift mir ein um fo f(hmergttd)ered (^eftt^f, ba§ it^ i^n luie fo 
l$iete, nnn )u ben Heimgegangenen i<ii)k\\ inu^. 'änäi ^crr Dr. $aut 
9]f2enbeUfo^n»9art^otbt) in Berlin, bermir feine fofibaren $at)bn« 
^iitogra))^e ant^ertrante, nii^t me^r ben ^ebenben. @ine lange 
9tei^e92am€n flehen noc^ auf ber ^an!e9lifte: $err 9{ubo()>^ ®raf 2)Zo 1-3 in 
in "i^rog, .^cnr^ l'ittteton (S«q. nnb ©eorge ®roiu Gt^q. in Bonbon, 
bic Herren ©tmrodf unb t^ranj (Sdpagne in Berlin, bie $of« 
bibliot^efen ju Sien unb Berlin, bie Herren %xaxi^ Korni^eigi, 
fürfterjbiWöfftc^er Äanjleibirector, .^o^•at^ 5ttfrcb mttcx bon ?h nct^, 
!liircctor bcö fai[. gc^. Oaii6=, $of= imb Gtoote Slrt^iW, Dr. ^on^ 
©el^ring, Äunftfjäublcr Scffclij, ^rofcffor Dr. (dornet unb ijranj 
$oibingcr in Sien, ^^^rofeffor Dr. 5lb. 2)H(^aclid in ^^iibingen, 
!Dom!apitulnv 3ol>. klingt er unb ')^cgcn«(^ori (Santncr in ©ali)' 
bürg, i^rmt ßmilie oon 2BöIfö( in ^eft, bie gcifWit^cu (Stifte Ärcrn«-- 
mftnfter, 3)U(t, et. ^(orian unb Broettl. ^ut^ bie ^ier mc^t 
benannten (35ic(cr tüirb nod^ am ge^i^rigen lOrtc gebockt) mögen Der- 
fiebert fein, bag mir i^re ®iite unoergegtu^ bleiben mirb. 9)^it 



xvin 



fo toielen tjortrefflic^cn 3JJämtcrn in ^ciü^vimg gcfommcn ju fein, 
btlbet eine ber fiu^tfeiten btefet Mit moiu^erUi ^tüftntg ^eiutgefud^ten 

^lod) ein 2Bort on bie JBefitjer t)on .^a^n'ff^eit ^utogvap^en: 
GoUte (Siner, ober ber Anbete (itnb ed giebt bereit genig no^ $iete) 
burd) meine 5lrbeit oufnicrffon! gemacht, bewogen fiif)len, mir ^ur 
^enntnigna^me fo((^er ^)?cUquien oev^elfen, tovaht bieö atö ben 
fi^önlkn £o^]t meiner SBeniti^ungen onfe^en. 

Sien, 25. 1875. 



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1. Sorfaliren. ^a^ta'i UigtofiMtn e. i. — Xtt thtfinUt e. 3. — ^ic •rof' 
muttei 2. - Xer eti(^4aH(«fi»«tcv S. — 3>tc 65(m Ut •tofclteni. €. i. — 

2* ^ic kinll^eit. Xcr iOiatttflcden d)«^iau i8. 6. — SBamä^lung itx (SUctn {)a|^tn'< 
C». 8. -> 3of. $a9bn*ff fllÄvit 9. — Satcr^n« e. 9. — Die <nteni 6. 11. 

— Xie SWtttttt 6. 12. — 2>CT 3?atet S. 13. ~ Xie erftcn Äinbttia^te S. 13. — 
i^ntf^citung ü6ei bie fernere (Sr^ie^uni) tr« tleincs ^a^bn 6. U. ~ 31bf4itb ««m 

tSItcrn^iaufe 14. — Täc 2?envanttcn 2. 15. 

3. ^ic oi^ule itt t^ainöiirg. iüe Ja^tt md) ^Ainvnxi 2. 18. — Xlie et^ttle 

C so. — Si^ulrcctor ^ranti^ Z. 21. — T)tx fleinc ^aptn dl« ^ouIeafi^IafleK C S4. 

•fatibn »irt alff Jängcttnabe ffit baf .<fa^>cn^au« in iEBicn aufflencmrnen S. 25. 

4. 3m So<»cU^<IwfC JU Söieil. ."rrUb^cf unb Umgebung »on igt. Stc^j^an 2. 27. — 

Sie ilantcrei 6. 31. — Santoien unb Aa^ellmcißci «. 32. — Xie 'Sdngeifnaben 
6. S3. — S>9mla^dlnei1ler Vmtter. C 37. — ^««)»t'9tiifilla)»dle tei et. Gte^fm 

2. 44. — 'KufiflapeDe beim 3)?arianif(^en <9nabcnbtlb 48. — 5Wufifauffü^ran§ni 

im Xom 2. 50. — Äircblt^e {5e|le 2. 52. — l;ie faif. .>^cf .DJufirra»>eac 2. 5:.. 

4^. ^a^bn ali$ Sängertnaife. einbtade bei Umgebung £. 68. — ^uatgang im 
2)«n, bic 4 Oigel« 0. CO. » 2>et 9eilB«f*tabeii tef eii4|SiibIe«f Ding 8. <i. — 
Der Uxteni^t im ffar-tJf'.ui!: 2. t;». — $c^rer Ocgcnfaucr 2. C3. — i'c^rer JinfleT* 
Buf«^ ©. 64. — iJompcüticn«»etjtt(^fe €. 65. — .f^^tn'« JDiitfcbüIer 2, C»). — (Stil' 
fluf ber SRufitauffü^Tungen 0. 07. — Sinfabungcn bUrgcrIicben j^eften 3. 67. — 
SIeifiige« Stubiutn 2. or. — 9eetbtgung be« .$«cf-Äa}?fnmciflcr« 5ur S. 68. — 
1Jatrictif(^e Jtcfllii^reitcn 2. 6y. — Xa4 taif, Vuftf(^)tc§ 2(t)6nbrunn 2. 69. — 
^ifettn 3Raita S^etefia unb ^ai^bn 3. 70. — 'JDii(^aeI, ^a^bn'f trüber, aitb a19 
easfleitnabe anfeenomncii 0. 71. — 3)ai Sc»9«IMf^ is 4Ho1leniettt»ts TS. — ■ 
.^a^bn entgeht riner crnften (Befaßt 8. 74. — Citt 9rie|ler'3aiiISn» €. 7t. — Inf 
teni Äabcn^iaufe iHrftogcn 2. 77. 

5. ({^ronif. SBien« muftlaliji^e 3ujitänbe @. 79. — 3Kufitfinn am laif. ^cfe 60. — 

2>isf nnte Z^eatcv na^ft ber Oarg ®. BS. — 2>af fnin). €<(auf)>{e( @. OS. — Sttls 

lette 2. 8C. — OtdI. Cpern 2. 87. — aRttfifaliictjc ^Uatemiea 2. 69. - 2aö 2tabt» 
Heatcr näcbft tcm Jlürt^nert^oro 2. 91. — Scmiret 2ttani|}I»j 2. !J4. — 5lcmi!et 
4$re^aufer @. 97. — -DUrionetteni)}ieU 2. IUI. — Zan}belufligungen 2. 102. — 
Sta^tomflfcn 6. 100. — 9nMtfe|ke e. 108. — VbifilaneiiNibel e. 10». — VhtfR« 
U«>e M »per. «bei« 2. 113. — muftnapenc tc« *}Jrinjcn o. ^itbburg^aafcn 2. 114. ' • 

6» Äel^r^ «nb ^anberja^rc . Xcnorifl 2pan8let 2. H7. — 3eit ber ^ctf} 2. i2o. — 
ilUeilei $läne; gSaUfal^tt md) 'Ulaiiiieü ISl. — 9iüctle^c na^^ 2Bien 2. 122. 
Die Sanilie 8ii49oI| 191. — ^t^bn'f etfte VIeffe 133. — 9m mu^aeler^inif 
e. 125. — 21ubicn €. 127, - Vccticiicn 2. 128. - 2cCe 2trfii^e ©. 129. — ffm 
eiatiet 2. 130. — (S. (£m. ^acb 3 . ui. ~ !8iolin(iubieit 6. 139. — Xittnt* 
botf nnb .^apbn 2. 140. — 92ac^tmufilcn 2. 14 1. — Wt\txa%, eine Oyer )tt com)»«« 
nieten 2. 142. — «cmiler Äurj 2. 143. — ..Xer neue fromme 2eufel", ^a^bn'f 
ttpe O^jer 2. 152. — liHtbael .tal»^tl 2. ICO. — «c(uc^ in 5Rc^rau, tic SRutter 
fiiibt 6. 161. — £cc Iai{. ^oft^cet tVietaftafto <2. 162. — Marianne t>. !iRartinc0 
6. 105. — Xet itA(. Oefansle^nc «sb e«myoiiift 9«Tl»on 107. — Xtt »eaq. 
8»tf(9ftftn Qorrer 6. 171. — 9abeett StaraetOboif €. 179. — etnbienttette C 17S. 



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XX 



— ^aJjbn'« etpe Si^üfer in lljcorie, S6unb Dfif^W unb 9?ebctt Äintmerllm 
C 179. — greifen »on Dürnberg @. 180. — '3>ai Gc^log^ien SBeinjiil 3. 183. <— 
^«phn emponM feine etften dtrd^'Ottftrtetle C m. — ^a^bn*« X^ättsTett in 
flir.tcn 2. — SL^erCrcituna feinet Gompoftttonen ; wirb in fei»ct neuen ©cl^nung 
befio^Un «. 137, - 0rjftn I^un <2-. 188. — i'Iicbaer .^-»atjbn'« erfte «nflefluna 
<S. 199. — dof. ^a^bn »irb ütufitbirectoi beim (trafen ^criin '3. 190. — @($lo6 
1liiteT*9iiTa«ec Bei Ij^itfen e. 191. — S>ic gelfC. 9loc}{n'f<^e IRsflflal»c1le 9. 191* — 
^a\)tr. con:j)enirt feine erfle 2»?ntp5jnie S. lo;;. — ©rSjl« IRcrsin unb .^-^alfblt 
@. 1<J4. — ^a^ba in mUa @. m. — SBetmät^Iung 8. 19«. — ^a^bti'« zweite ttt« 
fieaun^ 199, 

7* (l^tfcnftaU. tDie hksot. fMItabt «fenHabt e. 900. — M ffttlU. €4To|. 0. 901. — 

5£5ic SerjjJjfarrTirctc 2. 202. — l)a3 ^«ufirgetüube 203. — 2)ic fürfll. (^|ler]^dJ^J'* 
fc^e aRuriffa»?eüe unj i5»re füvpt. Öebieter. {yürft S. 204. — gürfl SWic^aet ; 
jtajpeQm etftet Sioil^cfcr 207. — ^ü^f^in 9}iaria OctMia «S. 3^>8. — fta})eQniei[lec 
•fcgotiuf Opfepfn« IBeinet e. 200. ~ ffftrH 9«»! nntoit 219. ^a^btt'« Va« 
fleCung aU jweiter fürfll. ÄapcCmeifleT '2. 216, — ^at?tn'? «Perföntit^Teit ©. 219. 

— $üifl iRicoIau« '3. 222. — ^a^bn feinem 9ftrpeit gegenübet «0. 223. — ^a^bn 
Met feine 8age ®. 294. -> ®tenb bet fflrfU. 9a}ptUt in 3al^Te 1769 6. 996. — 
^at^bu'iS amtliche <SteOung @. 227. — ^a^bn*^ erfte iSouipcfitionen in Gtfenflabt 
6. 229. — 3tal. .QcniDCicn S. 231. - Setmä^lung^fcfl om fütftl. A^ofc S. 232. — 
S)a6 ^afiorale ,,il<itc" ooti ^at)tn <£. 232. — 3Hi<^ael ^aybn ivltb tioncertmeijlcT 
kef <Sv](if0off «on Sal^bUTg ®. 938. — 2>ev 8atcr fiirtt e. 940. — Qtttft fticolouf 
(ei ker Ärenunä te« (Stj^erjecj« 3efepb al9 rem. Äoniß in iyrantfurt a. W. <2. 24i. 

— tUURcbr ic3 Uütjlen ©. 242. — T« Deum ^2. 242. — gejicantate <S. 243. — 
^a^bn'6 jüngerer flntbct in bte fürfll. StapeZt aufgenommen ®. 945. — Sine fftcfl» 
It((e Serttatnung @. 347. — gürfllic^e SIncrIcnnuug 'S. 24S. — X)a6 Sat^ton, 
tiebltnjütnflrumcnt te« dürften ^HcclauS 3 . 249. — SBcitcrc Gcm^joftttoncn J£)aJ)bn'6 
<S. 257. — äierünbecungen in cer fürftu jla)peae 261. — ^ioUnfpielet Xomaftnl 
(bet Sätet) C 961. — Vi»littf)»ielet S«ma|lni (bet ®o]^n) 6. 968. — 8i»Iottce1Iiff 
SBeijjt '2. 2*51. — SBaftl^ctnifl eteinmüCcr 3. 2'-'e. — Sßatbbcrnifl iir.t SParijton* 
fyieUt Qrani @. 267. (iopift (SlöUr unb {eine Familie @. 368. — Xenorijt ^ti» 
tettf @. 970. — Zenotifl Di(^tlet <3. 971. — ^a9bn*6 S»m)>ofit{9neR bi* |ttm 
da^te 1766 3. 272. — 3t)mp^onien 3. 875. — (Saffationen, Dtoertimenti ic. 3. 316, 

— 'Jclt^jartien, "SJavfcbe, lanjmurif 3. 32.k - Strctcb-Ouartctte ©. 328. — etreid^- 
Erio^ 3. 344. — üIa)}ievcom)}i}[itioncn 3. 347. — (S^efangcompofitionen, bie erfie 
flKeffe e. 356. — Te Deum 0. 369. — Salve Regina 6. S63. — 9 Offettyrien 9. 96». 

— Ober=i?a?ettmetflcr SBerncr ©. 865. — ,f al^btt rücTt ttac^ fDet1tet*6 £obe olf oB« 
einiget ftapeUmeißet »or &. 373« — «Si^Iugisott i£. 373. 

Seitagcit I— VII. 

I. Su6)fige aui ipfftttamtf«9tegi|tetR ®. 379. 

II. Hutobicjrajj^'ifie STtjjc ton 3cfe>>!^ ^ai;bn ©, 381. 

III. Serjeic^nig bcr in SBien in ben Oa^ren 1740—1766 oufgefü^tten italienifi^en Opcxn, 
€Setenaben, i^efle tcatrali «nb itttmmet'dantaten @. 383. 

IV. ?e^rbü(5er au« 3ijfc^>^ ^a^bn*« ^aäfla% 3. 389. 

V. Oof. C-a^tn'vi ?lnftcaunsi?tcact als fürfll. «Sftet^oii^'fi^eT Sice>Sa)^meifiet ©. 891. 
Vi. a. ©rabfc^rift ber ältetn ^-tal^bn'ä 39d. 
?I. b. SBetnet*« ^bf<(tifl e. 396. 
Vn. SRufifbcilagcn : 

1. 9lecitatio au6 bet Ubur 3^mp^cnte, com).^ I76i @. 397. 
3. Sbagio au9 bet E4ttt €9m))l^onie, comp. 1768 406. 
S. Xobante au6 ber B kur ®pmp\onie, ump, t»«t 1766 6. 419. 
Vtt^l^: 6t«mmb<uim bet ^niUe ^a^bn. 



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Die )i)i)t:fa^rett/ 

^et 11. 3ttU btö Salbei» 1683 toat fät bie, in bliebet? 
De{lerrei(j^, am Ufei^ ber S)onatt gelegene @tabt ^ainBurg ein 
5Cafl be« 6$te(ieniS. Stuf feinem 3ii9<i 3Sien mod^tc l;ter 
bet ®ro6t}C5ier Staxa SKuftaplja mit einem S^eil feiner §cere«5 
ma6)t §alt. n)oi)lbef eftigte ©tabt, in bic fi(^ aud^ bic >:ant>- 
BelDoBner ber umliecienben Ortfc^aften cieflüd^tet liatteii, vcr- 
tbeibigtc \\d) belC'cnmütt^ig, mu^te jcbod; enblid) bei Ucbcnnad}t 
tucic^en. ^su Xobe^^angft ftoljen bic i^crjlveiftinben GiiiuuMntor 
burd^ eine fd;male, ber ü^onau 5ufülirenbe Waffe bciii Aifrf)*-'v- 
tborc 5U. '^a aber biefcr ein^ioic '^(Uic-luec; jur ^Ikttuiu^ burd; 
^l^crrätl;e^^^>■lnb i>er)pcrit Mwx, iLuuben faft 'Jille um fo fidierer 
i>on ben nad)^ränc|cnben Xürten niebcriieme^cU. lieber cidjU 
tau^^n'^ inerbunbcrt 'iWenfd{)cn fanben Iner ben Tob inib uod) 
kutc bat fid) bae :toen!en an biefe'? i]räulid;e lölutbat» im 
9{amen bc^ engen (>iäpc^eni^ crl;alteu, \3on bem au^ bie §orbcn 
nnn bie ©tabt burd^jogen unb ^tird^e, Spital, $)iatt)f)au'$ nnb 
bic meiftcn ^sritjatgebänbe ijlünbertcn unb in 3lfd^e legten. 

Untet ben SSenigcn, föelc^c bem Tobe entrannen, befanb 
fi(ij and^ ein aßagnergcfcUe, ©ol^n t>cü §ainburget SJürgcr^si 
^a^^ax iga^bn, bem in einem Utenlei iener SRann erftel^en 
foKte/ ben toic no(^ l^tjntage aU ben ^ater ber @9m)»$onte 
. nnb be^l Ünartettö laerefrren. Caspar ^a^bn^ ein ^vx^tm^U 



turg. Xa9 fnUicftc 'I^farr-Svci^iftcv triu oiil'vc 1<j30 — 1659 cntbält tic 3;vtufeit 
unb Traauiijicn; tie ^cihxc IGGo— IGj^;') fcl)lcn iianjltcfn Grfl mit IGS'j i'inb 
Sonf , i^rauunöi«' nnb Sobteu^Oie^iftcr iH>Üfiänbijj ömlHiiit'cii. — X>k iiuUb^' 
^rctofoUc tcßiuncn mit Ccto^er 1683 (uac^ ^lOjug bev Xürfcn). 



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2 3:tx UtgroBoatcr. — SJer ©roßöater. 

gebürtig m bem^ nai)c ber 6tabt gelegenen 2)orfe hatten 
auf ber $aib^'* n>aT bebienfiet in bem im fftMm ber Stobt 
$ainbuTg gelegenen ^ nun aU 0luine no^ Dorl^anbenen uralten 

Actruar 1657 nal)m biefer 33urg!ned)t bie SürgerS* 
tod^ter (rlifabetl; 3d;alIoi- ,^um Sßcib (39eU. I, 1). 2)iefem crfteu 
autf)cntijd;eu, beu Ajainburgcr ^n"arr;i)icgiftern entnommenen 
i)Za(^\üeiie ber !iNorfaf;rcn ^ ^xiv^^^'^^ i^ßi^t fid; jnnäd;)! eine 
gZotij auij beu iltatl>:<-^iU*DtofoUeu an. .^a§)3ar §at)bn ir»ar al^ . 
33ürger 5n ^ainbnrg gcftcrben nnb fein 8ol;n ^t^oma^j bittet 
nnn am 5. 9tpril 1686 nm Slu^liefernng ber nod} lunlianboiien 
©runbftücfe jcine^S 33ater0. .^ieraiif lünrbe i^m ber 33eid;cib, 
bafe er fid) al^5 alleiniger (Srbe get)örig legitimiren nnb anc^ 
uerbinblic^ machen foUe, alle üor^anbenen 64ulben bed $ater^ 
tilgen tüoHen. 

9lm 2^.^flo\>. 1687 ^atte fid^ X^)oma& $ai;bn mit ber 
16i&^rigen, au^ ^ainbnrg gebürtigen Sungfran Äatljarina S9lan= 
ninger loemi&^lt (^eil. 1/ 2) unb ttnirbe balb barauf, am 3. gnli 



2 „%u^ ber $aib'' tfl eine noc!^ ^eutjutage im l^ollemnnb ge6r&i(l^(i(^e 
Se^etf^nung für icne (Segcnb ber Untgefemig ^ahtdtrge, Ivo gegeni^ctTttg eilt 
flSbtif^cc Btcfletofen ft^ einfl Seftanbcne ^orf, iiier bae ieber 9lad^« 
toeis fe^(t, tDurbe tvorirfd^etnlid^ »eit ben ZMm jcxfiSrt 

3 Ob bie y^iaÄgcnanntcn einer jirettcn ^amitic ^a^bn angehörten, War 
nid^t jn ermitteln. 1) 3fi im J'auf-^)Jci3iftor 1605 ein Ü^cmaö Reiben 
genonnt; baS bcfectc iMatt giebt aber nur nod; ben Flamen (ber 3eit m<i) fami 
c8 ^aVbn'S ©rcOöater gcn?cfcn fein). 2) 1658, 2. 3an., erfd)eint ber 2:aufact 
be« ^inbcö !i?arbora; a\9 Gltern fmb genannt: 2)?irf)ael .^aibn, ®rf;Iof[cr,. 
nnb feine ^xau SCnna. 3) 1715, 19. ^t^ril, tourbe 3o[. ^^aiben, Bürger Mon 
^ainbnxg, begraben« — Xa Samifiennomcn »irb ^ier nnb anbertofirte «er«* 
fi^ieben angegeben : |^t^ ~ ^n — ^a^btn — ^atbcn — ^atbn Reiben — 
j^ayb'n — nnb felbfl $Sbn, ^abcn, ^in nnb ^nt. j^it ©(^teibart Laiben, 
unb J^atbn erfc^eint am ^aufigften unb erbielt fid^ aud^ im gen>Bbntid^eni 
$erfc]^r am längfien. yiod) Sect^otoen ft^rieb im 3nr;rc 1822 in einem ?*riefc 
„^aibn". .'nat)bn'0 Srnbcr 3Kic^ocI fd^ricb ficf; nur einigemal in frü^>ercn 
O'afiren „ipa^ben", fonft behielt er ,,^a^bn", bie Schreibart bei^ 5^rubcr<?, bei 
unb bicfer l^atte fic tto^t bcö^alb geiuä^It, um bei beu gahireidjen gleic^» 
lautenben Familiennamen, namentli^ in Sifenflabt, $ern>ed^slungen tox^n* 
benflen. — 3n 8r^ii»en nnb Aotafogen lotrb 3of. $a^bn isufig mit bem 
gtci^geitig in IBien lebenben Orgoniflen 3of. ^«iH^a (f 1806) t>eru»e«9fclt. — 
2)ag bie !£onffin|lferfamtIte ^ai^bn „bb^mtf^" Urf^mnge gevefen, tf( in 
ber beletrißifi^en B^^^ft Snmtr, Ißrag 1862, 9lr. 3, an (efcn. 



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• 

1688, aU Sürgec ber 6tabt attfgenmmnen. ^ei (Selegenl^eit 
feinet äSetmäMuirq tnirb |)apbn nun auä) dUi äSkigitec beseid^« 
tiet, totUfftd ^nbtoed fortan in ber gantilie torsngätocife erb« 
tmttbe. 5Dev entf))rof[en rieben @ö^ne. S(m 4. @e)>t 
1701/ ita^ bec ®ebitrt feined ItebesOen itnb letten 601^^ 
ftatb ^mitad $<u^bii 9Bai|iietmei|let wib Stitfliieb b«S iniiem 
Statin ^eiL 1/ 3). SBenige S^ofle 9iti»ot/ am ao. ^uft, Ikft 
er feilt Seflament an^d^ tveld^ am 1. Oct etiiffnet tnttbe 
ttitb {td^ no<i^ etl^alteit \ot* <Sr )eigt fU^ barin ald ein teli^ 
giöfet, re(i^tfd^affenet SRann, bem bod Sol^I feinet gomilie am 
fersen liegt nnb bet baiS Stötl^ige t^erfiigt, bag bei SBett^eilnng 
feiner geringen Setlaffenfd^aft feine nneinigfeiten entflel^en. 5Die 
arme ©tabtpfarrfit^e, jiüei ^apcfkn unb bo* ©ilrgcrfpital mer= 
ben, menn auc^i mit Sßenigem, hoö) feinen Jßerl^ältmffen ent= 
fpred^enb bebac^t unb toon ben fcc^iJ Söi?ncn (öer stoeite mar 
hir5 nad^ ber ©eburt geftorben) erhält jeber aU toäterlid^eö @rb= * 
l^eil funfä*ei;n ©ulben rl;ein. ; .^au^S unb SSirt^^^aft, Siefer unb 
Steingarten unb ^panbmert i>ermad)t %\)oma^ feiner lieben 
@]^etr)irtl;in toegen il;rer, il;m jcberjeit ermiefencn c]^elid;en :^ieb 
unb Streue". 5)afür forbert er aber, bafe [ie alle t)orl;anbeneu 
©d^ulben gen?iffen^aft abja^le unb bie itinber alö eine treue 
Wuücx in aller S>^<i)t, G^rbarfeit unb gurd^t &ottcä erjie^ 
^Die ßrsic^ung toon fe(^5^ Änaben allein auf fic^ ju nel^mcn, 
fcfieint ber, toieiool^l eben erft imä 31. Sebenöjal^ getretenen 
3}iutter bod^ in beben!lid^ gemefen gu fein. . $E)ie SSeranttoort^ 
U<i^feit bieder Slufgabe fid^ )tt crleid^tem unb jugleid^ bag §anbs 
tt)crf£>gefd^äft fortbetreiben ju fönncn, toermdl^lte fid^ bie SSitlse 
t)ier SJionate nad^ bem 5£obe i^ed äRanne^S^ am 8. San. 1702 
(»eil I, 4), mü bem 29i&^en BapetflefeOen Sftatl^iad 
@eeftan|. 5Diefet ioot am 7. @e^. 1673 gn fdmd an bet 
ISeit^a geboten, Boijn M bottigen oM 6teietmat! eingetoan^» 
betten bütgetlid^en äSagnetmeijletd 9bam Seeftanj, bet im 
3al^ 1655 in ^ainbntg eine i^nffd^iebiStod^tet l^eiratl^te nnb 
bann itad^ 93tud( an' bet £eitl^a jog, loo et tot S^l^re 1704 
' a3fltget bet 6tabt fiatb. @ein 6o]^n SRat^ nmtbe bann 
felbet SRetfter, im mx^ 1702 »fttget nnb im 3a^re 1719 



4 öcrbanfe biefcS 5:efiQmcnt, bcffeu ilscr^anben[ein bie 9?at^)8'4^roto= 
toOe nad^toiefen, i)et (Süte be« feitbem bcrftorbeneu ftäbt. i23eamten $cn. 3. 

1» 



4 3>le.€9(tic ber <&ro|€ftatL 

* 

SDHtgUeb bed Äußern 9latl^ su ^oinlbutg. äCuf feinem, in ber 
SBienev ®affe gelegenen $anfe, beut ftfll^eten ^igenü^ feinet 
Sorgängerd X^omoi» $a^bn, befielet nod^ iett boi» Sßagner» 
geu>etbe, gegento&tHg toom äSagnetnteiftet Wtav^ fortgefül^t, 

' ber toiebetnm eine ©eefranj/ auiS $re|burg gebürtig, el^elid^te. 
3m Men ^apbn'd Detbiettt biefer, tirte bie Slatl^Ss^otoMe 
bezeugen, Jjeftige unb mitunter aud^ fhettfild^tige aber energifd^e 
Mann n\6)i gans überfeinen gu trerben, benn il^m luarcn nun 
alle in ber Gfie mit ber SBittüe .^^at^^arina .^at?bn übcmommcs 

*nen <c'6l)m ani^crtraut, unb ba^ fic reci^tf(^aifcn crjogcn inurben, 
lüerben lüir im ^ater unfer*5 5)at)bn erfennen. ' ^^n i^rer §n»eiten 
(5t;e gebar Ä'atl^arina nod) brei Sobnc unb eine !jD(^ter; Sc^terc, 
3uliana ^lofine, nmrbe bie §rau bc-^ erften ^el^rcri? i^on ,^)ai)bn 
unb trtäbrenb beffen ©c^iulseit getriffermafeeu feine Pflegemutter, 
tatbarina ftarb am 17. mai 1739 (^cil. I, 5); fie beba(^tc in 
ibrem ^eftamente Äir^en unb 3pitäler, il^re ilinber au^ beibcn 
(^^en unb fe|te il^ren „lieben Gl;ett)irt{;" jum Uniberjalerben 
ein, ber bann balb nad^ i^rem §in{ci^ciben bie 6d^neiber^mitmc 
Barbara .«ainj l^eirat^etc. 6einen i^ftic^ten als aWitglieb bc& 
ätt^m SÜat)^^ lam ©ecfranj gcmiffen^aft nad^, benn er fel^ltc 
im'geitraum t)on 43 Sohren faft bei feiner ©iftnng unb nod^ 
intj Dör feinem 2;obe, am 2. 9Äai 1762, finben »ir il^ — be« 
teitö ein 89iä]^get itois — bei einer Slat^i^Derfantmlttno gegen« 
ttftrtig. S)ttr4 feinen britten @ol^, Sodann ^m, im ^efk« 
ment ber 99httter ald 9Bagnermei{ier ^n SRenftebl am 6ee angefül^, 
l^at fld^ ber SRome 6eefratQ in sal^treid^en, looi^ngdueife in'Un« 
gam Ubenben 9tad^!ommen bid auf nnfere älage erl^aUen. 

SSon ben fed^d ©ai^nen, bie i^ren Sater, %^)oma^ ^a^bn, 
überlebten (fie^ic Slnl^ang: ©tammbaum) finben toir ben älteften, 
Sofep^^ ©regor, afö bürgerlichen Sagnermeifler 'in bem frcunb* 
liii^en @tabt(]^en Ungarifd^sSCItenbnrg, too er l^eirat^ete; aU 
$Öit^üer feierte er feine -^meite SSermä^lung in .^ainburg. 38eiterc 
Säten über ihn unb feine gamilie finb mebcr in Uiujavifd;: 
Slltenburg nod; in .öainburg ju finben; bcd) ift au^^ bem 2:efta= 
ment ber (^rofemutter, batirt 1739, ^u crfel;en, ba§ er bamal-o fd)on 
tobt mar. ^ol^annei?, beffen fpäteren 3lufentbalt bic Smn^ 
burger ^tatbc^'^votofoEc angeben (er Iiattc auf ba^. iuüttcrlid)c 
Grbtbcil 3U öunftcn einer '^nnipaubtcn i^cr^icbtct), ftarb im ^abrc 
1751 al^ äJ^agncrmcifter in granfemnartt, einem l^ubjcSi gelegenen 



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6B^nc bcr Orofclteni. 5 

Wtadt^zfUtt in Oto^Deflenei^. €r l^atte bafelbfl, 26 So^te 
alt, aü Sagnet^efette^ eine gerabe hopptlt fo alte ^nff^ieb^ 
toittoe gcl^eiratl^et, bie il^ tro|bein nod^ mit 3^itting^ 
f^^enfte. STtö fte im 70. ISebenSja^re ftarb, nal^m et (biedmat 
ettDOft tDät}lerifc^)er*nnb nnn fetbft ein aHeiftcr) bie 23i&^n9e 
^od^tcr eines ©citcrmeiflerÄ afö stoeite %xan. antonind, bet 
jüngftc, ^ä)cxnt im ^a\)xt 1721, in lüeldjcm 3a^re er üor ©erid^t 
feinen ©eburtebdcf üerlan^t, luni .öainburcj tpcgcjesogen fein; 
nad) ^tu^roei^ obiger ^|NVOtctoUc lebte ev 1739 aU Stabtgarbift 
in ^refiburt], üon ido au-^ er ipegen voreutl;altcucu (i;vbtl;eilä 
Älacje fül;rte; meitere 9Zac^rid;ten über it;n feblcii. lieber Sla^- 
^)ar unb 6regoriU'5, ben britten nnb vierten SoI;n, luar 
m(i^b> 5n ermitteln, bod; luaren [ie vor bem iCsabre 1739 fc^on 
tobt, ba fte im 2^c[tamciitc ber 3}tntter nid}t enuäbnt finb. 

iüiatl?iaxv bcr vorlebte ber iörübcr nnb tsöapbn'ä ^ater, 
anf ben ee ^ier bod) l;au^tfäd)lid; anfommt, lunröc am 31. San. 
1699 geboren (^eiL I, 6); er lernte bei feinem ©tiefoater eben= , 
fallä ba^ Söagnergefd^äft nnb "jog bann nad^ ^anbmerfebranc^ 
anf bie SSanberfd^aft, In^i granffnrt a. Wt. erftredt baben 

foU. * 9kc^bem er fi^ in ber 2i5elt nmgefel;ejj, tet;rte er in bie 
$eimat^ 5urü(£ nnb lie| fi(^ in ätol^an^ einem {leinen/ am 
Seitl^afinl gelegenen aRarltfleifen niebet, ber nnn bie ^iege 
Sofe^l^ ^a^bn'e nnb feined 8mberd SRiii^ael merben f ott^e. ^ 



5 XitS, biogra))l)ifc^e Ülaöfviöfttii, 0. 13. (äriejuiger, biograf (^ifc^e dlo^ 
tijen, @. 7. 

6 Xix dlamt ^a^ht in allen möglichen i^c^veibaba^cid^ungen ift uament« 
li^ in bei ^cgcnb nm SBiciicr«9tcii|tabt nix^ je^t fe^r DccbTcUet SRetfIcii« 
^oben toir t» ba mit ältfillermcilleRt )u tbutt. 2)i< Ortf^ftea Bifltiifl«b9sf, 
Bemenbotf, 9Rattei«boTf, 9rombcrg, itl^eittbcrg, iKt^bcrg, fSbtiii, f^\^la^f 
tßittatf Grlad), S^cunfird^en k. weifen jum 2:^cit gange SUci^en i^cn ^ai^tn 
bis inxM ins 16. 3a^r^. auf. ^ud^ in SieneT'92euftabt felbft, in (üfenftabt, 
Oebcnbitrg unb im njcitcrcn Umfreis begegnen >rir bem Flamen. Cb fic^ 
blrectc yJad;fümmen bcv ipaiuburgcr gamilie bio auf ben heutigen 2^ag fort- 
gc^jflauit I;abcn, muf; ba^ingc^cUt bleiben, obn^olil bic3 in swci ^^äflcn mit 
^efiimmt^eit toeific^ctt unvC. 2)ec erftc galt betrifft ben fürftlic^'Gfier^djvff^cn 
^e^mten $aulue $a9bn, bev fan 3abre 1860, 70 3a^re alt« suOebenbnrg 
flaib. ®eiii 9at» SRid^acI ttor ein angefe^enct 8Srger (Sifenflobti unb mit 
imfnm ^o^bn fel^t befreimbet; fie nannten lieb fogac gegenfeitig Setter (mfjl 
fc(;erjn.'etfc ber gkid^en Familiennamen »egen). fßen btefem $au(uS liegen 
»te Saaten nnr h\9 gum <2too0toater toot nnb Ifin bricht jebex ^a^tot\9 ab. 



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6 ^cr SRarftfTcden Sto^ron. 

3n einer fCacJ^en, ^iemlid; rcijlofen C^ki^enb 9UcbersDeftcr= 
xeiäß, Öftlid} t?on SSieti unb 1% ^Begftimben t^on 93nicf an ber 
Seitba entfernt, tient ^»ifc^en ben ^Dörfern 6er^au§ nnb Rollern 
ber 2)?ar!tf(e(ien 9^1 ot) ran. .öart am Drte r>orbei füefet bie au^S 
©tcicrmarf fommenbe l'citba, bic auf einer längeren «Strccfe 
•Dcfterreid; nnb Ihujarn fd;eii?et nnb fic^ bei Ungariic^-illlten^ 
bnrg in einen 5trm ber 3)onan ergiefet. Siobran, feit '^clIjx- 
l^unberten im 33efi^ ber gatnilic ^Qanaö), ttjurbe im .^a\m 1027 
unter Äarl üon ^arrad^, ©taatÄmtmficr gerbinanb's> II., öon 
bicfem ^aifer jür 5Reid)v?graffd}aft erf)oben. Unter ben 6at)aticren, 
bie im Sa^re 1724 in äöien bei §ofe in ber Dper „©urifteo" 
t^on (Solbara mittoirlten, u>irb au$ ein ^rbinanb @raf ^rrad^ 
genannt Sur geit^ tie und l^iet %uxt&4f befii^dftigt, mx bev 
Se|l|et ®taf Staxl SCnton (1692—1758), 1 !. A&mmerer, gel^. 
9tat^/ oBerfler $ff « nnb Sanbi&germeijier nnb (Stblanbd«@talb 
meifier. Son feinen Slad^folgem tontbe JlatlSeonl^atb (geb. 1765/ 
t 1831) im 3a^e 1826 in Mä[\ö)t feiner großen Sßerbienjle 
nnb feiner mit <Sinft(^t berbnnbenen S!$otUebe ffir bie 3^onfunfl 
pm t I. $Dfmnfi!c3rafen ernannt (Sr tm berfelbe, ber in 
feinem, erft unter i^ in ben 90er ^a\)xen angelegten toeits 
länfigen Sc^lof^par! bem 'oon feinen Sonboncr S^riumpl^en l^eim« 
fel)renben .^^atibn ein S)enfmal fe^te. Q^lo^ nnb ^axl, üen 
SSaffergräben umgeben, liegen abfeit§.t}om Drte. 

2)er Wlaxtt 9^el)ran (je^ige Sejirf^^anptmannfd^aft 33rud 
an ber £eitl;aj beftcbt faft nnr einer ^cppelreibe ebenerbiger 
§änfer, i">on ber ^$cftftrafje burd;5cgen, ^rud mit ^^etrcneE 
unb §ainburg tjerbinbet. S)er £)rt ^atte mieberboU mit generös 
nnb äl^affe^3nDtb ju tämpfen. 3n ben ^«•il^i^tnt 1S47 nnb 1865 
brannte ber gri)f5ere "Ximi ber JÖobnnngen nieber unb in le^terem 
3a^re litt babei au^i bie auf falbem ^eg bed Drted fte^enbe. 



2>ei )»eite gaS (at bett no^ leSenben SRIiSennei^ SRi^ael^^ftt^bnin 
€r((4 (fflbli# ton Stentr'ftciitflbt) )tiiii Oegenftonb. fihtt aud^ ^cr (nf^ 
6eim tttgTogi»ater bie (et}te unb entf<l^eibenbc Serbtnbitiis ab. 



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7 



<rft unldngft lieber ^ergeftctttc ^farrtirc^e 5um l;. ^Utu^i, m 
fiöf au^ bie Familiengruft ber ©rafcn üon $arrad^ bcfinbct 
^iebenim unterit^üMtcn §o$tt>affcr bcr jeittücilif^ tuilb bal^er« 
braufenben Seitba bie bem gtuffe 311 tietcgcnen Käufer imb tid^s 
teten namentlid^ in ben ^a\)xtn 1813 nnb 1833 groge ^ner« 
l^eetnngen an, IBot biefet Seit unb ^um Zf^l no^ fpäter • 
fianben an ©teile ber nun fotib aufgebauten unb toei( übet« 
tün^ten ^ufev meifl nur fttmli($e, mit @ttol^ gebedtte Sel^ 
J^ütten. Sendete ^äet unb t>on 9S&{fem butd^fttferte Siefen, 
mit 6d^ilf, Slol^t unb SSeibenbftumen betoa^ene ^u^fer gaben 
tool^l bem Orte feinen SRamen. Sa^irge^nte gingen l^iet fpurlo« 
texIXbtx; noä) immet beiDcgt fid^ bie SintDOl^nerjai^l in gleicher 
^ö^e (civca 500, unb mit bem 6tttnbe entfentten ©eti^aud 
bei 700 6eclen); no^ immer ift bcraJlarlt über bie ipauferja^)! 
75 nid)t Innaueiicfommcn. i^cn bcr gentc rcpräfentirt fic^ bcr« 
fclbe iiuv uuauicl)ulid); bie lobucubftc Seite ift nod^ tjon Cften 
bcr bei bcu cbenfaU*5 an bcr £eitf)a gclccjcnen Dörfern A!>oUern 
unb Sd)i3nabnutn. ^od; vergeben*^ niürbc man bicr ein Xlanb; 
fdiaftebilb jud;en, ba^^ im «Staube imne, clegii^cn S^i^^i^ 
^teid^ jenen im ^/Spajioriiaucj" dnäuregcn. 

3tm füblid)en (rnt^e t'C^i 3}tarftc§, nad^ bcr SBrudEcr Seite 
bin unb flcc^en bac^ Sd)lof5 lict3enb, wo bic Umgebung fid) bod; 
eivoa^ trßunblid)er unb audi baumreid^cr entfaltet, reid)t bic 
Läuferreihe 5ur rechten <Seite beim 2lu^gang be§ Drte^ bi^ $um 
@ren5pfat)l; bie Iin!e 6eite eubigt frii()er unb ba^5 le^te §&ttds 
^en trägt bie Drummer 60. S)ieg ift ^a^bn'g ©eburt^ftätte — 
y,eittc fd^lecf)te Saueml;ütte, in ber ein fo grofeer 3)lann geboren 
tt)urbe". * ^iäft ol^e 9lü^>rung betritt man biefe unfd^einbare 
So^ung, benn toenn aud^ bei ben einzelnen SBer&nbetungen 
im Verlauf f 0 t)ielet Sal^r^e^nte unfere ^l^antafLe nid^t U)enig 
nad^^elfen mui, fo genügt und bod^ ^et @eban!e: auf biefem 
^d^d^en (Stbe ifl ein gtoget redetet SReiflet in bie Seit getreten. 



1 Sectiftotoen'« ttotte« inbem er auf bem ^terBefogec ben t^n Befugen* 

tcn ^^rcimbcn Xnbrea^ @tretc^er unb $uound eine t^m bon !2)ta6cSt juge« 
fcfiirftc 21b&ilbung ücn ^apbn'S @c6urt«^au8 entgcgenl^iclt unb feinem cbigcn 
?(ii§rufe tiefbctrcijt Hc Sorte JM?ranf(fttdtc : „3icl)', lieber C">itmmet, baö 
(^eburtsbauiS t^oti ^a»bn; beute dabe ic^ e@ ^um ©([(^enf erhalten unb ed 
mac^t mir eine finbijc^c greube." 



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8 JBenna^luna bes (äUtau 

unb SBacjnermciftcr in ^o(;rau, platte fiel; im ^al^rc 1728 ba^ 
genannte Jpäu^en gebaut, um bafelbft mit feiner jungen grau 
cinjuäie^icn, benn am 24. 9?ot>. 1728 i^crmä^lte er fici^ mit bcr 
21jäf;rigen S^ngfcr 3)laria, 2^od;ter be-^ ferftorbcnen Ü)iar{ts 
Tid;terg unb SSürgerd ^oxen^ ÄoUer (^eil. 1/ 7 unb 8). 3Wi^ 
^eiratl^dgut hvaü^U hitfbvcait, laut (S^eüevtragd* Dom 13. 9lot)./^ 
120 gl haxe» &tVb fammt einer „t^ftliü^tn äCui^ftttffttung'V 
tDeld^ed ber SBtftutigam mit bet $dlfte feiited ^^au) neu erl^autl^en 
StUin^u^V* ptt 240 ^ fammt bem 9Bagnerl^anbtDet! »ibet» 
legte. 9lo$ in bemfeI6en' Saläre ifl fein .^äu^^en, bem bogu» 
gel^arigen ©runb entfpred^enb^ aU ^offtatt« unb bcei ^al;re 
f^Atet but^ bie am '12. 6ept. 1731 eiiol^te n^eitere ©tunb« 
5ut^eilung afö $alMel^s$auj$ bejeid^net (als ipalblel^ner befaü 
er 6 ©runb). Seine grau gebar i^m 12 Äinber, von 
bcncn bic .^älfto ßlcid; ober furj natf; bcr (>kburt' ftarO. '2<.vS 
Siücite iiiub, nnfcr ^apbn, ert;ielt am 1. %px\[ 1732 bic 'Xclh]-^ 
warnen granj :^sDfe^l^. Xct l?errfd;aftlid)c 'IkftaubmüUcr 
0erl;auö ^oiepl) .s^^offmann ^ unb feine grau 2(nua Matbariua . 
u>aren bie 3:aufpatl;en (©eil. I, 9). 3?on ben bcibcn 2:auf' 
namcu §at)bu'!j fam bcr crftc nie in (^cbrau^), line tüix biCiS 
u. a. aud; bei grau^ (^]>etcr) 3d)ubcrt unb (Silbelm) Sii^iarb 
3iHii]ner finbeu. 6o Jucnit] iine bei ikctboium tonnte mau aud^ 
bei ,'^ai)'i>n h'h^ jc^t ben eigentlidicu Xac^ ber Geburt ermittcht. 
^cr ^^aufact im £ird;enbud5> i)t unterm 1. 3(pril eingeseid^net. 
2)agegen fott §ai;bn fclbft, n»enn 3>e^t^<^itb baä bei i\)m aufi-jc- 
ftelttc in .^olj gefdini^te tIeine 3)iobett be^ aßonument^ im -^iart: 
3U äiol^rau befic^tigte^ bad bort angegebene S)atum 1. äipril 



2 3* iH'rbanfc benfclteii htv ©ütc bcö gräflichen «(j^loßtocimUcrö ^iiu 
^vciijlcr in 9?c^>vaii. 

3 ^cffmann unb grc^lic^ ftnb cft ertvä(;ntc 9laracn in bcr »eittoerjtoeigteit 
9atnUte ^a^bn. S)ae ^offmann'fc^e (S^c^aar tt» Ma(fyia9 $ai^bn 
ffimmttt^e Ainber nfitt aue bcr Saufe. fStiü^atl itnb nad^ i^m feitt 
@o^n SRaxtin ^offmamt Ratten baS ^ot^bn^f^e ^oue ein ^aI6es 3ai^rBunbert 
im ScfitJ unb ?c^tcrcr »or tor cinivjcn 3a^»ren noc^ bcr GinjiiK im JCrt, bcr 
^)avbu iclHt Adanwt fiattc. — 2^tc J^völjlic^'ö legten biird) me^ircre Cv^cnc 
raticncn dö ^)uf)c^)micbc in 'Jh-. 56, bcr 9?ad)tarfcfiaft .vaübu'^, n?o fic ihr 
»*P>anbn>crf ouf cffener ©trapc betrieben. Ueber if)xt nähere iUcr»anbtfd)ai't 
mit s^at)bn »erben »ir ||?äter Dijrcn. 



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fe^r cifriä mit „31. 3)iär5" ücrbeffert l;aben. Unb iineberum 
geben bie 3(uf5ci(^nungen feinet 6cf)ülcre 9ieufcmm 5U ber be^ 
treffcnben Steffe bei 2)ie^ (6. 12, fogar ber 30. SWärj an= 
n Oll oben ift) bie ©rtläning: $ai;bn fagte mir — hin am 
1. ^^tprit geboren utib fo ftcf;t c5 in meinet SSater« $au^bud^ 
eingef^ricben — aber mein 53ruber 3)iid)aet ht^auptct, iä) fei 
am 31. SÄärj geboren, meit er nid^t toill, bafe man fage, i^ fei 
afö a^tilnart in bie Sßelt getreten." 5)er 3»itteltt)eö bftrfte 
aud^ l^iet ber tid^tige fein: ^bn^ geboten in ber ^Ita^t Dorn 
31. äRär^ )ttm 1. äCprit/ unb f 0 !ann ed immerl^in bei bem i9or» 
sngdtoeife angenommenen 31. Syt&ts fein ä^bleiben l^oben. 

fdtüot tDix uns nnn mit ben Altern nnb bem gamilien» 
leben in ;gavbn'i$ erfien ^inberjal^en eingel^enber befd^&ftigen, 
fei nod^ ein Stidf geworfen anf baiS ^^e nnb Snnere bei( 
Kaufes, »ie e^ 3U jener 3^^* w^Ö beftanben Jaben.* SBol^l 
l^atten bie erwähnten Ueberfc^toemmungen ber Seitl^a (1813 nnb 
1833) ba£> $Üo{;nban^j nnebevboU jerftört, boc^ nnirbe e<* jebe§= 
mal im .s^auptiuaucrluerf anober liori^oftoüt nnb bat5 und} bic 
innere Gintl)eihuu"\ bor ."p(-inptiacl;e nad; biojclbo flcblioben, be» 
ftätiijte ber erft nnläncjft (1873) üerftorbene i^anbmann 3)uutin 
,<p off mann, bor nod) in bem alten §anfe im '^aljxe 1785 i^obmen 
luurbo, 0^:5 bann feit 1809 folbft bcfafe unb nad; ber crften lieber^ 
fdjiuommnng nneber anfbanto. (rinc 91bbilbnnii in Cel ano bem 
Sabro 1829, aljo üor bem lobten ^i-^^H^i'/ i^erbanten iinr ' 
bom afabemifd)on .Hünftlor nnb 6d)üler bei? Siener ßcnferi 
tatcriume, SöiUiclm Mröpfd?, ber feine Slrbeit bem lUufeum ber 
(^efettfc^aft ber Mufiffreunbe in äBien ^um ©efc^enf machte. ^ 



4 :)unbenfc(ßc bor :3?cfi(jcr H9 ^^a^bn'i't^cn ^aufeS nctd^ bi\^ SBatcrö Jcbe: 
«Sdbmicbcnicifier '4>^hUV)> S^'-'^'li*' ^apbu'ö @c()n?agcv (feit 17G4); Ccfcnom 
2)'iid)aoI .'poffmanu (feit 1777); i'anbmvinn iDiartin .'v'^pffmaiin, bee 'i>cr;iclH'n* 
fceu *2cl;u (fett 1809); beffcii Jcditcimann 3o^anu 5eibt (jcit li>2b;; i.'anb» 
mann ®eorg iBnidner, ber ©eibfä ^itive ^eirat^ete (fett 1848). 

5 9l6Bi(bunsai in Stttibmmxtt, (^eber^eic^nung :c ftnben ftc^ etnjettt 
nnb in bieten B6»\^ftm, (Sine „Wifläft ht» ^eburte^aufee bon ^at^bn in 
ato^auf ecfd^en Bei fU IKoSeSi, Sien, Ut^., £lBer«$e(. — S)tefe(6e Snfi^t 
in betHeincrtem änagflaS narfi einer J^cberjci^nung tcn 33enibt, Ht^., gr. 4*. 
ferner im ScnntagSMatt, &3icn 1842, 9tr. 36; bitto 3Ünftr. f^amiticnbuc^ 
jur Unterhaltung nnb Sele^rung, bcrauSgegeben tcm öfterr. i'Iotjb, Xricft, i^b. II, 

16. '4>(>otogra))^ie (aadf einer ^anb^eif^nung) oerfertigt bcn 
ling, Sien. 



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' 10 S>a« Satet^. 

%5ir erblicfcn in bcm ^ilbc ein ebcncrbigeö, jicmlid; aiKHjc= 
bebnte^ unb mit einem @tro^ba(3^e gebc(fte§ ©ebäube. ^nv 

.Jßinfen ber ©infa^rt befinben firf; üicr genfter, üor bencn i"i($ 
l^öljeme 6ta!ete au(i^ no^ bem ^lad^&avl^attfe entlang l^in^ie^en ; 
«in itp^jig belaubter S9aum gicbt bem §au^c auf biefer @eUe 
einen freunblic^en Slbfd^tug. Sfted^t« öom 3:^)ore geigt fid^ ju« 
näc^ft eine größere SÄaueröffnung, ber fi(^ jtoei jc^mälete genfier 
anf(i^lie6eit. Xiie toeitetrl^in fui^tbarett ßuftlA^et l^art unterm 
IDod^e beuten auf ^tattungen, ber angebaute, mit lofer Ißatten« 
UNtub gebedte unter befonberem 50a^e auf einen ^ur Stuf« 
bett>al^ng für SSagen, gelb« unb 9Crbeitdger&tl^ be^mmten 
^ifyuißpm. ^Oiefe ganje ®affenfront bed ^anfed $iert ju beibeit 
leiten beiS ^oft^oreiS ein breit angelegter Olafen. 3ur Siedeten 
dffnet fU^ bie Sanbf(i^aft ins ^^reie; bie 6trage filiert am $aufe t 

/i9orbei nad^ fdmd an ber Seitl^ unb ift jenfeitd ber fdv&ät, bie 
fic beim ©renj^fal^l übcrfd^reitet, mit Säumen be^pffangt; in ber 
gerne erblitft man auf mäßiger 3(n!)öbe bad Äird^lein bci:> näc^fts 
liecintbeu Drtc§ §ö[lein. So mit bie :!lbbilbung. * — ^er rü(f= 
tiHiittc;c S^^eil be§ ^aufe^ l;at fid^ faft unfcränbert erbalten. 
9U>d; !;eute finbet man bort bie fd)on angebeuteten 5(btbeilungen : 
6tair, Sßorratt;§= unb ©erätt)g»fammcr. 33erf($n)uuben ift bagegeu 
bie ebemat^i l;icr befinbUd)c äöcrfftatt, in ber 3?atcr 3)latbiaö . 
fein '-löagnergefcfHift betrieb, (iin Heiner Db[t= unb 0enuifc= 
garten, ber i'^oni ^ofraum bi^^ an bie t^orbeiftiefjenbe i!citl;a reid)t, 
i?erüoUftänbigt bie äöirt^fd^aft, bod; n>ar baÄ icftige gtußbett 
in friiderer 3^it bem §aufe nä^er gelegen. 

2)aS Snnere beö §aufeg fennen gu lernen, treten ioir burd^ 
große ipau^f^or ein unb gelangen linf^i über einige, erft beim 
UmBau beä §aufe§ angcbra(i^te ©tufen in ein Heine* SBorjimmer 
<bie frü^ Bün^, je(t aber nur tl^eiltoeife baju )}ern>enbet) 
unb bon ba in bie eigentliche SSol^fhibe, ber no^ eine 
Cammer anfi^liegt. S)iefer gan)e %fftil bed $aufei$ toar frft^er 



6 ©egentoSTtig fmb 9tafen, f6aum, (BtaUtt unb He $enf)er }ur Sted^ten 
toerf^tvunben unb tfi eine $anf tex ben $ai|iern jur £tn(en angebrad^t.. 

^inc iinaiifcf)nlt*c, t^ci Oelegcn^cit einer ©rinnerungSfeicr im ^ahxt 1841 in 
bie iDfaiicr eingefügte, c^iev einem Strtfi^baiusft^ilbe ä^jnlic^c (Sebcnftafcl mit 
ber Siifc^rift „3«nt ^aübn" ifl bic etiisigc iHuS^cichuung, Jreldbc bic ®e6urt8» 
ftätte bcg grc0cn ^X^onbic^tecS bor ben übrigen ^äu|crn nntcric^eibet. 



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11 



tiefet gelegen^ bal^r ed aud^ t>om ^aitöftttt aud gans sur 
^ol^itng f^tU, S)ad niebere aber getfiumige 9Bo]^§imme( 
mit bunfelgebranntem ^ed^ettgeb&H imb umfangreid^em grün 
■glaititteit jla<|etofeii unb totl^fatbiger Ofenbant toitb aUgemeiit 
^ b«r Ott beseid^net, ido ^apbn suv Sßelt !am, bod^ toax ffUx 
nur bic attgcmcine SBo^inftube. Sofep^) unb aJHd^acl unb alle 
.Äinber iimrben im 3iwtw^cr 5iir redeten Seite bcv^ ^aufe^ gc« 
boren, nun aU ^oxxat^^tammcx bcnii|t. ^ 2öenn man bcbcnft, 
ha^ bic gamitic, cbtt»of)l fic beim Uebcrblirf be0 ©tantmbaiuiK^ 
'jablteidb qemuT erjdiciiit, boc^ gleicb^citig nur au6 tt>cnicjen 3)üt= 
gliebeni beftanb (bie c^rüf3cre ^älfte ber ilinber ftarb taum cje= 
boren, bie übeiicbenben Söbne iüurbcn in bie Söclt a^ic^it^t, 
bic 5rbd6ter i'>erbeiratkt), n>irb man bie genannten Släume für 
öonfoinmen au^Mcicficnb für bic ^öebürfniffc beö §aufc^> finbcn. 

§ai)bn'5 (rltcrn ^ tuaren cinfad^e^ rc(j^tfc^affenc J^eutc unb 
töujten bei ben ^inbern friil^jeitig bcn ©inn für ^cUgiorität^ 
^^ätigfeit, Drbnung^licbe unb Sieintid^fett ju loedcn. S)ic 
"Sßol^lt^^aten biefer ^r^iel^ng empfanb .§ai;bn burd^^ ganje ßeben 
unb banlerfüEt äußerte er fid^ nod^ im ^olien SlUer gegen ben 
mier ^ied (S^iogv. SRa^r., @. 11): „^mt (Altern ^aben 
mi«^ {d^on in ber Kartellen 3ng^ ^Strenge an 9teinlid^!eit 
itnb Orbnnng getodl^nt; biefe beiben S)inge finb mir jnr streiten 
tRatur getDorben.^' ®t berbanle feinen (Sltem cm^, ba| fte il^ 
inr ©otteiSfnr^t nnb/ loeit fte arm ioaren, notl^ioenbig ^ux 
@parfam!eit nnb }um ^eige angel;alten I;atten* — (Sinen tiefen 
€inbU(! in ^o^bn'd ünblid^ banlboreiS (^emfttl^ bieten ebenfo 



7 ^«n gtoge $au1)t9ema($ ^at fdt ber emS^nten ^eter im 3a^cc 1841 
«tt einatme SCiteff^tiifidung ein mit |>a9to*e ^oitrSt geiiectiei Srinnenutge« 
blatt, b. ff, ni^t «nmot an biefe ^eier, fonbem an jene U9 25ia^rigen 9e< 

fie^enfi ber (Sefcttfcfiaft ber 3J?urtffrcunbe in Sien im Sa^rc 1837, »obei 
„Xk S^ö^tfung'' aufgeführt trurbc, beten .<paii^tmc*mcntc fiicr tilbltc^ in 
^cbcrscidniung bargcftcttt fmb. 3n bcmfelbcn 3a^)v (18il) tinivbe anä) ein 
Ocbenftnid) tcn .§ai)bn*e „bieljä()rigem jvrcnnbc iD?atI)ia8 Jucfter, ßriminol» 
Suftijratb" geftiftct. 3" bebaucrn ift, bajj gcrabc baS ®e6urt0äimmcr bc8 
^dbö^ferS ber „@t6ö|>fung" eingegangen ifl. 3)te Sicber^>erpettung unb 
Vaffenbe OSnrid^tung beffeßen Mcibt einer forgttc^en $anb MotU^aÜm, 

8 3m ^rembenbltttr SBien, 4. VRai 1862, »areti osgcKIi^e Original* 
* fottvSte ber (Bftent ^t^bn*«, gemalt 1776 »en (L ^^üma^x, anm Sej^fonf 

aufgeboten. 2)te Une^tkit biefer $ortr5te tjl in 95verCe*e S^eoteiraeitttng, 
1852, iRr. 134, audfü^rlid^ na<i^9ett>iefen. 



I 



12 3)te SDhittec — 2)cc $atcr. 

■ 

bie 2ßorte, mit bencn er, ebenfattö gegen S)ic§ (6. 42), bie 
@rn)ä^nung feinet erften ätnfteUung a\§ ^a^ettmeiftet begleitet: 
//äReine gute Wxttet, bie Don iel^ auf ha» aAttli^fie fftr mein 
Sol^I befotgt loav^ lebte nid^t mel^r; bod^ l^at mein Sater ü»^ 
bie Sfteube erlebt/ mi<3^ afö ^apellnteifler p fel^^^ SDoS iCn« 
benign feined Sßaterd elfiren, Dergi|t ^^a^ aud^ bei Sluf« 
ftettung feineiS leiten SGSillend nid^t, inbem er eine ^nmme be» 
jüntntt snr immerto&l^renben ^nftanbl^altung ber @eitentt)ttnben« 
@tatne/ bie ber SSater auf bem (Shrabe fehter f^au errid^ten lie^ 
nnb too er bann felber an i^irer Seite bie le^tc 9lnl^e fanb. • 

Söenn man mit Stcd^t l>ei ber allcrcrftcii Grjieliiuu^ bC'> 
^inbe<3 ber 9)^utter ben §auptant^eit 5U]c^)reibt, fo Ijieriu 
für §at;bn auf^» bcfte i3C]ori]t. ßr geneß ber lieOei^oüftcn •^Hlt'^tv 
nnb baf? fid) bie (Erinnerung an biefelbe tief eingegraben in^ 
^erj beS 6o(;nei^, bezeugen feine obigen Si>crte. Hnb bocfi tvaren 
eö nur bie erften fünf iiebeuijjatjre, bie er unter ibrcr Cbbut 
jubrac^te. 3lber bie red)tUd)e, rübrige g-rau, inbciii fie bie Minber 
mit Strenge sur ^Jbätigfeit anbtctt, hatte ben c\\crn getroffen, 
benn S^eiß unb ^Ncrnuirt-^ftreben nnirt^cn .'gat)bn burd;^ gan^e 
ßebcn 3um ^emo^ni^eitdbebürfnife. iL'cibcr brad^te bie ii?utter 
bem ©o^ne aud^ ein lörperlid^e^ Uebel ju: §at)bn erbte oon 
i{ir einen 9lafen=$ol9pen, ber i^m im Seben üiel fdjaffen 
•machte. Öriefinger (S. 77) Ijörte §a^bn barübcr fagen: „Zdy . 
mu6 ben ^ctl nun fd^on nnter ber ßrbe terfaulen laffen; aud^ 
meine äRutter litt an biefem Uebel, o^ne t>ai ed il^r ben ^^ob^ 
sugejogen ^tU/' 

^ie a^lutter toar baiS britte itinb he» am 4. guH 1702 
)u diofycdn mit ber Jungfrau ©nfonna ©iebel t)erma9lten SRit^ 
nad^bard (^auiSeigentl^ümerd) unb nad^l^rigen 9Rar!trtd^terS' 
)8oren) oller, tlnfer SEßagnermeifter filierte fte gleid^f am t^om 
$erb toeg I;eiin, benn fte biente bamafö al0 ^Ö(^in bei be^ 
(trafen darl 9lnton $arrad^ (S^emal^lin, .^atl^arina geborene 
©röfin öon SBouquo^. sBater unb 3)iutter l;atten em^>fängs^ 



9 ,r@te6jtg fttnf @u(ben folftn ber ^enfd^aft ^e^tau DeiBIeiSen, unt 
bas bon t^r mir gefegte iD{onument, unb hat Qilbnig, toetd^eS mein feiiger 
35fltcr mUn ber Safriftcirbcr bertigen Ätrcfic crncfncii ficfi, in gutem ©taub 
in erhalten." 2;efiament, II, §. 35 (t}gl. au(^ ^efiament, I, §. 51). 



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13 



lid^en 6inn für Whi\ii; ber 3?ater, bcu ^a^btt aU „einen 
tjon 9ktur aue c^rof,en Siebbaber ber 3)iufi!" fc^ilben, beiafe 
eine erträgliche Sienorftimme unb battc auf ber SBanberjd^aft 
,,cbne eine 9^cte ju fennen" bie .ßarfe flimpern c^clenit. 'Tic 
^eiDO^n^eit, fid^ na^ ber iJlrbeit bie G3rillen mit Öeunuii lju 
t)ertteiben/ tooyü. er fic^ mit feinem Si^ftrumente begleitete, be- 
hielt er anäf im (S^eftanbe bei. ftimmte ouc^ bie grau 
mit ei» un\> bie frieblid^c SBo^mung.erfd^allte, namcntlid; 6onn= 
tag^, bott ungefünfteltem ^o))pelgefatige. 5E)iefer 3)Jelobien unb 
itnf^ttlloi(tett Sttgenbfcenen — ber erflen muri!ali{(ihen @inbrü(!e^ 
t>\t er ent)>fiit(| — erinnerte ^bn no^ in ben Ie(ten £ebeni^ 
jol^ren linb eine rfil^renbe $eiterfeit verbreitete fid^ Aber fein 
greifei» %nüi1i, loenn er jener S^age gebadete, ^bai IBeifpiel ber 
(SÜtxn reifte Zoi^Ux nnb ©ol^n, bie ^ mn ebenfaltö bei bie« 
fer einfad^en $audmnft! loerfu^ten; namentlid^ ber jüngere fünf« 
i&l^e 6e)>petl (öfter. 5Diminntit^ für So'itv^) ftberrafd^te babei 
bnrd^ mnfttalifd^ed &ef}6t nnb eine angenefime Stimme. 9Bie 
^a^bn {clb|l fp&ter .»erfid^erte, fang er „bcm Später otte feine 
fimblcn furjen ©türfe orbentli(j^ nac^" unb aHe ßinmobner be* 
Drte^i lobten bei: 'ICsagner^ Sö^n^en. ^Der .Hnabe aber blieb 
babei nic^t ftelicu. (Xr mochte bei irgenb einer Oklegenl;eit ben 
Sd^ulmeifter belaufest liaben, lüie er auf einem ibm bt^J hahin 
fremben ©egenftanb, ben ber Sc^utmeifter „(^knge'' nannte; be= 
l^arrlid^) l)in unb l}er ful^r unb bie irunberlic^ften 3^ijne l)erbor= 
lodte. S)a£> \mx für unfern 6epperl genucv (Sin Steden iuar 
balb qefunben unb a(^> nun bei näd}ffer (^^elecienbeit 'initer unb 
IDiutter lüicber i^ren Oiejang anftimmten, bet^leitete [ie ber Sohn, 
<iuf ber Dfenbanf fi^enb, inbem er in ßmiangelunc^ einer mvh 
lid^en @eige auf bem au^eftredten linfen ^(ermd;en nac^ bed 
6(j^ulmeiftcr§ 2(rt mit feinem erbeuteten ©tcden foU (Sifcr auf 
unb ttiebcr jhid^. SBcbl mijgen bie Altern über ben linbifd^en 
(SinfaE be^5 ©ol^ned gelächelt haben, bod^ gelegentliche 3uhöter 
badl^ten anbers. (Sin weitläufiger ^etmanbter bed ^an\t», ber 
einmal Don.^ainbnrg snm 8efnd^ h^räbergelommen loar^ fotoie 



10 l£ai^>vmi unb iiad; i^mi Jyetii* tbcilcii tcm i>atcr iritfaiimlid) aü(S} 
5D^eijncr» unb Oriviniftcnbicnfte j». 5^id) cinjclncu ^du^i'vigcii foKcu fid) in 
feinem 92a(^laf$ ^^uftfalteu unb ^üc^er i>orgcfuubeu l^ahm, btc tei ^cr Uebev 
fd^tDCtnmung im Sa^re 1813 ju <S»runbe gegangen finb. 



14 Seitere 9e1Hiiiiiiii]t(). — Xbfi^teb. 

' ber SdBulmeifter be^ Drte*5 bemerf ten mit ©tauncn bcn Änabett 
fo feft unb inutl;ici ben Xalt anheben unb meittten, ba Mx^ 
ein tttd^tiger 3Kufifer txmxUn, 35amit l^atten fie eine lebs 
^laftc gragc angeregt. 8tttt&(i^ft ir»urbc be§ 33atcr« ©itelfcit 
nid^t toenig berührt, benn er fäf)lU felbfl fo et»aä t>on fänfls 
lerifd^er Begabung in fi^ unb hoffte nun toenigfiend in fdnem 
itw!t>t, ali$ t)iel jn pt fftt fein $an)>toer!/ fl^ einflenS Det« 
l^enli<j^t SU fe^en. 2)er WtatUx al6er fd^loel^te ber 6tanb eines- 
5<l^ne(tetd ober geifUid^en Qertn aU l^O^fieiS 3i^l 9ugen. 
SHe SCbtoAgungen^liHf^ett ben ftfd^lid^ unb loeltUil^en SSor» 
aügen blieben lange in ber 6<^tDebe^ biiS enbUd^ bie Sutotitftt 
beS SSerkoanbten ben 9(u§fd^lag gab: 6cpperl fotte uAmlic^ 

(benn et toar felbft 6c^ttlrector unb SRufifer) in bie 2efyce 
gef?eu, um cinfl at« ©{jortegcnt ober gar als Äapellmciflcr über 
eiu Crd^efter fi(^ fein Srob ju t»erbienen — ber gciitlid)c Staub 
fte'^ie i^im ja be^l;alb uod) immer offeu. 211^^ fetner 
frü^ier eriüäl^nteu ißerficf)eiuiu], ba§ er bem i'ater alic^ö erbeute 
1x6) nad^fang, fa^t J^apbn bie nun erfolgte Crntfc^eibuug über 
fein iüeitcre§ Soo§ in bie incnigen Sßorte gufammen: „^ic§ »er= 
(eitete meinen ä>atter mid; nad}.§ainburg ju bem ©d)ul^9iector 
meinen Slntjertraubten ju geben." — Söeitcreö tönneu iuir über 
§ai;bu'^ erftc Mtnberjal}re uic^t erfalnen; eiS fehlte eben ein. . 
§auSfreuub lüie ber 3)io5art'fd)e 6c^ad)tner, ber nod) nac^ 3)tos 
jart'S ^obe auf Slnfrage üon beffen 6d^iüefter im 6tanbe icar,. 
bie bei Otto Sjß^n mitgeteilten fo inteceffanten S)etaiU über 
SSBolfgang geben. 

@ä faßt mol^l ni(^t f<5wer, fi<^ ben Slbfd^ieb cpat^bn'«^ auä 
bem @Itern^aufe ^u Dergegentoftrtigen: n^ie ber beforgten ä^utter 
immer nod^ eine neue ©rmal^nung beifdUt^ ^ie fte bem Ainbe 
einfd^&rft; lote fte SVAns^en unb %a\<l^ biel ^u Sein finbet fttr 
atted^ toad Ite il^nen aufbitrben «HU unb loie bie 7i%ige eim 
Sige 6d^tt>efier ^onjidfa ben um jtoei Saläre Jüngeren trüber 
mit fafl feierlicher «rt betrachtet — ben fie ^löjlidh jum. 
äRittel^unft atter Sorgfalt erhoben fielet/ itnb be^ nun eine 
fo toette 9leife i9on mel^i^eren 6tui^en unternimmt utKb in 
einer grofeen ©tabt öon minbeften» 4 bi» ßOOO (Sinioolhnem 
leben mirb. Smiucr luicbcr fd^liegt bic aJhitter ben 6o^n iit 
it;re 3trme unb meig fid) uid)t ju trennen i^cn if;m. 3)odh bie 
Seit bräugt; brausen lueibeu bie '^feibe fc^on ungebulbig unb' 



ba^ ©efäljrt, beffen 6id)erbcit ber funbi^e äl5aoiuennei)ler bie^= 
mal iietinf? mit i^erboppcUer Slufmerffamfeit t^eprüft l;at, \u\u 
fielen immer jaWrcicfier, neugierig unb tl;eilnel;menb, bie 92ac^5 
barn. ^iluc^ ber Sd^ulmeifier, ber \a jelbft fein 5^^otum mit 
abgegeben ^at jur Ucberfiebclung, befxnbet fid; unter i^ncn unb 
fie^e, ba !ommt au6) ber Pfarrer beä Drteä, 2lnbrcag 3uUud' 
@elcdcoiji$, bem lleinen Snioo^nier, feinem ^täufling, feinen (Seiten 
mit auf ben SBeg geben. (Snblid^ mad^t ber SSater ber ®cene 
ein ßnbe, inbem er, bie aiiuttcr ermut^enb/ mit Dielfagenbem 
auf bie )um (Sm^fange eined neuen @prö6tingiS l^eit» 
{iel^enbe Biege beutet. 9{o(l^ einen ^nbebnii!, nod^ einen 
Sbii, ben legten unb l^if eflen, nnb fort gel^t t& bie einfötmige 
Strafe entlang 3um neuen QefHmmnngdorte. 



8eoot n>ir ben Steifenben auf il^ %dfyct folgen^ fei über 
^a^bn's gamilie unb feine unberftnbert gebliebene tl^eitnel^menbe 
(Erinnerung an Slol^au unb an feine Sl^erioanbten no($ (liniged^ 
benterft. ^a^bn, ber innerl^lb 2A ^a^ren bie größere $dlfte 
biefer Seit in @fter^d§ am fübU(j^en @nbe be« Slcufiebler^See^ 
5ubvac^tc, tuutc borten in unmittelbarer 3lä^e eine 6d;n}cftcr 
unb mel;rere 9iid;ten, fic^, tr>ot)I auf feine 5?eranlaffung, ba^ 
felbft nicbcrlic^en. 60 finbeu luir bie ältcfte 3d;iücfter gran= 
ii^ta, 5uerft in 3toI;rau an einen ^itluer Dcrl;eiratl;et (beffen 
erfte grau mar crft 11) ^age tobt!), jum streiten male jur grau 
bege(;rt in ®t. Dtirflo (gertc^:?:, 'JDUtlöiC^) nal^e bei (S'fterl;d'v l^ort 
aud) lU'rma^Ue fic^ if>re 2od;ter unb miebcrum eine (S'ufelin im 
na^e gelegenen ^apui^dr. '■änna Wiaxxa, eine i^teblingc-fd;mefter 
§avbn'^ (nod; im crften Xeftamcnt erlDäl;nt uiib im jmeiten 
nad; i^rem Sobe in i^ren ^inbern bebad^t), luar in 'Jiü^tau on- 
ben 6(^imiebemeifter ^^ilipp grö^Uc^ üer^eiratl;et, ber nad^. 
bem ^obe be*3 3)Jatl;iai5 §apbn beffen §auö faufte unb eä 
13 Sa^re lang bemol^nte. ©eine grau, bie fomit »iebcr in^ 
SUem^aud juriidtel^rte, gebar i^m funfse^n ^inber, unter benen. 
änat^iad/ b(tö ^^ß,t^ Stiith, ber ^au^terbe $a|^bn'd tourbe^ im 



11 Tliäfat\, ber too^lbefaitnte Sirc^eitcom^otiift, Wiirte balb barauf, am 
14. ©e^t. 1737, gefcoren. 



IG . ^ie $ecn>anbten. 

.,ViI)vc 1805 in Ai)d)amcnb l;eirat^)cte unb im i)^\hxc 1845 al^ 
(id;micbeiiun[icv in iHebrau [tarb. 3)rei 3)ionatc nad) bem ^obe 
ibre^j Dtanne^» kiratbcte bie fo reidj) mit Hinbern ciefec^ncte 'Jlnna 
Flavia abermals; \i)x ji^eiter 3)Mnn, SUifler, cbonfaU'j Sd^miebC' 
nioifter, mv obcnbrein um 10 ^a\)xc jünc^cr al-i bie äi^itlDe. 
Crine ^oc^ter t»on i(;r, Slnna ^avia, War ,ur>eimal in (5[tcr^>d5 
i>ert)cirat]^et nnb ebenfaß^ mit .^{inbern Tcid)Ud) c^cfegnet; .öatjbn 
I;atte fie für bcn gaÖ, bafs -iliatl^ia^ gröl;lid; r>or i^m [terben 
fottte, aU Unitoerfalcrbitt Jbejeic^net. @ä fel;Uc .§a^bn alfo nid^t 
an @et?atteri(i^afteÄ, hie au6) fortnjäl^renb ^(nfprüd^c auf feine 
•Äaffe mad^ten. Slnna Äat(iarina, t)<x& ad;te .^inb ber ^Jlnna 
3)taria grö^licf), »crr itt er^er 6l^e an beu ftttftlid^ (Sftcr^idjJ^'s 
fd^en Beamten Suegmai^et t>tx^ixaif^t, ber megen üBIen iBebeni^- 
tDonbefö i9on Ort su Ort i>erfe|t nmrbe. ^ed Sfleifierd Versend« 
qüU iDurbe ton biefent SRenf^en ial^rekn^ migbrou^t unb 
^a^bn'il 8riefe fiXfytm toieberl^olt bittere Klage über ben ^^Sieber« 
Ud^en^% bem er mö^ unb tui^ über 9)00 %L Bü^vXm aai^Ite. 
unb fd^liegli^ nod^ bie äBittoe mit 1000 %L unter{lu|te, bomit 
fte iid^ loieberum i}er]^eirat];)en fonnte. (Srnefline, eine^od^ter 
aus biefer ^weiten @^e, tuol^nte in ben legten iSebeniSia^ren 
.ipapbn'S bei i^m im §an8 nnb tourbe an^ toorjugätueifc im 
5J:cftamente bebaii^t. — §avbn'ö vierte <B^\])c\icx, ^^nna ^atlia- 
rina, ein 3iT^iUincv:^tinb, i[t bie ©injige, bercn Seben^enbc nic^t 
ju ermitteln mx, ba it;r 3Jtann, ber ()crrfd;aftlid)e '5üc^fen= 
fpanner Diäfjcr, i">cn 9tol;rau fort^o^ unb über feinen heiteren 
2tufentt)alt jeber 3iad;iDei'S fel;U. 

lieber ben jüntjeren Sruber ^apbn'cv bcn befannten Hird;cu= 
componifton ^'•'^Miii^ ^Ji)Lid;ae(, [inb bie bc5üi^lid)cn 2)aten im 
6tamml;aum ^uni erften male nac^ ben ^4>farp4^roto£oUen uon <Bt. 



12 2>ie Scnterlniig 6et ^9 197): ,^ai^bn ita^m nad^ bn ^mfttv 

Xobt bcn bamat« eilfia^rigcn 2liatt(jia« ^viJ^Iid^ ju ftd^ ins v^auS", ift 
burt^ouö 3U bcncf)ti;]cn, ba bic «Scfitvcflcr, ijon ber .^»avbn bei 'JlC'fafiung bc8 
ct|lcn Xeftamentcö iiid^t einmal iiniOtc, ct^ fie nccf; Icte ober iiid^Jt (er fc^te 
nac^träßtirf) „@ott l;ab fic feiig '0, im 3at;vc 1802 ftarb imb 2}Jatt[)ia3, ibr 
(£c^n auö elfter (Sl?e, bamalö 3'> 3a(;re alt ivar. erfien ^cftamente ipaubn'i^ 
§. 14, ifl 33iatt(ua8 gvöl^üc^; auä) uiirid^tig aU ber ©o^^n ber 2l^crc)e Jammer 
angegeben, »clc^e btelme^i; feine ©d^tocßer tvar. S'^ti ft^ttt bcs ^röitltc^, 
(Srofniil^ten ^ai^n*e, <int i»cre^e(t(^te SRoe^erger in Stol^rou unb eine »er« 
e^elt^te ^tper in $rc6burg,*finb gnr 3nt no(^ am Seben. 



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. SHe'Scmatibteiu 



17 



*45eter in Salzburg feröffentlic^it. ^er jüncjfte Sruber, 3ol;ann 
€t)angelift, ber auf §a^bn'j^ i^ermenbung aU Xemxi^t im 
^iri^enc^or bcd gürften Gfter^äsv aufgenominen tDurbe unb bem 
gcn?öbnlt(^ eine gemiffe ^ebetttttng jttgefd^tiebett tDivb, toav t>on 
^urd^aul gennger SSegabung. 

©einer meiftene unbemittelten S(nge]^5rigen fd^ämte ft<tf 
^ai^Vn fo toenig/ ba| er Dielmel^ f eUbjl oft Don i^nen f^rai^. 
8id ind l^o^e SCtter nnterfUltte er fte nnb in ben legten 2efm&f 
iol^ toar bie tefiantentarifii^e S^^tl^^^^d f^ined SSermdgend 
feine $att))t(orge. lebe weniger fftr mi^ (fagte er sn 

<S^rieflnger) aU fftr meine armen SBertoanbten, benen mii 
meinem ^obe ettoad l^interlaffen tt)ün{($e/' . dbenfo »enig 
Derlengnete ^a\)t>n ben niebrigeh 6tanb feiner SßorfaiJ^ren. 9lod^ 
in ben legten ^a\)xen feines 2lufcntl;alte» in ©ifenftabt Wieb er 
I^Äufig im 'i^orüberge^jen bei ber 6d^miebe in bct oberen foge= 
nannten ©crciftabt ftebcn, unterbiclt fic^ mit bcm 9)?ciftci- unb 
t}erfid;crtc ibn, iinc er mit ^Ncrcinüiicn ibm bei ^cv 5(vbeit 511- 
fcl^e, ba fein Initcr bae %kid)c ^anblrcrf betrieben babc. 'Jicbrau 
fcnnte fid) ^ai;bn ftet;? burcf) nicr r)erfd)icbcnc 9lnfid;ten vcr^ 
{^eiientiHirtiiicn, bie in feinem '^efife n?arcn unb bei ber 3>cr= 
aufieruug ünne^^ 5iad)ta)'fe^^ 3um 'l^erfauf famen. ^n feinem 
^tt?eiten ^eftamente be^ac^te .soaDbn ben ^^if«^^^^*^^/ 3<^uUcbrcr unb 
bic 6d)ulfinbcr r>on ^Hobrau unb für bic Grjiel^ung ber jciroilig 
itt»ei ärmftcn "öatfcn vermalte er eine bcjonbcrc Stiftuuc]. 

Sie t;oc^ Jpapbn bie Stätte ^lielt, »0 er geboren iinirbe, 
^eigt fein ^efud^ im 3aT;re 1795, aU er, ru^imgefrönt x>on Sons 
bon ittrüf!ge!et}rt, in Begleitung beS funftfinnigen @rafcn öon 
.^arrad^ nnb »ieler Gataliere jur SBefid^tigung beö 9Konumentcäf- 
gefüj^t nmrbe, baö ber ©raf bem el^emaligcn SBaueref ol^ne feincd 
Orted im neu gefd^affenen $ar{ gefe|t ^otte. ^er früi^er er? 
m&l^nte SRortin igoffnumn/ 6ol^ bed bamaligen ®igent^ftmeri» 
bei» ^ufed unb p iener 3^it 10 Saläre ott^ mite no^i aU 



18 i^aß namft^ 75$(. immemS^b bot imsf Srmfien SBatfen mettic^ 
Murteorttf 9io^rau Zi}dl, unb auf t^re (Sriie^uag bie jtti <9T0|iS^Yig« 
flit »ertocnbct werben fcKcn, worauf bonn mit biefem 59ctrag jwc^ anbere bei 

örinffen SBaifeii t»on ^Kcln ui ju bctBctlen finb." S'cft. II, §. 34. J^i^öblid^, 
^ubn'd ^auvtcvbc, biiucvlc^tc tafiir freiwillig ein. für allemal 1300 §1. in 
2V2 pr. Ohl in bic 2liineu»3uflitiU«*Äaf|c. ■ • ) 

$0^1, {»a^bii. I. 2 



18 8a^rt tia<l^ ^atniurg. 

©rei'i batoon 5U erjä^len, wie bet bamalä öon Sonbon äuriid? 
(jcfefjrtc, l»oc^ gefeierte 3)laun na$ tauf^jal^riget Slbwefcn^eit beim 
Gintritt in bie einfüge »äterlid^e 2ßo^nftn6e nieberlnietc unt> 
bie Sd^toeUe lü^te, über bic er fo oft aU Rndbt gcfd^rittcn, 
ttttb tt)ie er bann in gel^obenem Selbftbetoufetfein auf bie Dfen* 
bani l^intoiei»^ auf bev defeffen, ber (Sttent (Befai^ in feiner 
littbif^en Seife be^leiten^ — ber Slndgong^^nnft feineiS fSinff» 
tigen Semfei» nnb 9ßeltm^ed! 

IKe Siifiüt in i^mAnt^. ' 

Bir folgen nnn SKot)^ nnb feinem ©oi^ne auf 
ber ^a^rt na^ ^oinBnrg. SBar ber Kleine in @rU)artnn(| einet 
i^ neuen Sßelt lool^l fel^ erregt^ f 0 tpar ed geu)i| ni^t minbet 
ber Sater, ber ben einzigen Boffn im lartejlen Sitter frember 
Ob^ttt anbertranen unb sugleid^ bie S$ater|i(^t nad^ langer 9t6« 
toefen^eit toieber begrüben foSte. 9Cnf bem SBege gab genug 
5u flauen unb ^n erinnern, nnb ber i^ater toirb gemig nic^t 
unterlaffen l^aben, bciJ jtteinen 9lcugierbc nadfi red^tS nnb linfö 
l^in 5U fejfeln, bcnn bie ©egenb geiDinnt I)ier an ^^ite^^ffe, je 
mel;r man fid; üom Orte entfernt, ^ie über einen flad}en 
§ö{)envücfcn norbmärtö jiel^enbc 6traj3e fül;rt i^on !}tot;rau in 
einer ctnnbc md) '^^etroneU. .»gier betritt ber ^Banberer flaf= 
fifdt)en '^cben; jeber 3d;ritt erinnert an Uiniiift cntid)aninbene 
3eit. Sdion unteriueciö crblicft man jur hinten in freiem Ael^e 
^)o6) aufgcrid;tet'ctnen rümifi^en ^riumpbboiicn, im 'i>oU'>mnnbe 
al'5 ba^? „^eibentbor" belannt (ba^^ aud} bie "iiJiarftgemeinbe 
*petroncU feit bem ^^aijxc 1719 al^^ äöal^rjcic^en im 3dnU?c 
fü^rt). i\t eined ber no^ erf^altenen S)entniäler ber el;e^ 



1 CLudUa, bt€ @^ttte ^aüi^ttYge toeffenb: €Stabt!aininerainM*9le4* 

Hungen; ^at^aui'^toMtiätf l&jtbtaiSbmäif ber @tabt ^ainburg ; @ebenf» unb 
Äiri^enBm^ ber I. f. <Stafct^jfam; ^farr*3Jiritaticng**;?rctofon; Slctcn be« 
fÜrflt. er*,^<. S'cnftftcrium^ in SBien. — (^efc^jicfttlicbcS über .^"»ainturg unb bie 
Wenenb um '45ctrciietli fictjc ii. a. Sitningöberid^te fccv faifcrt. 5(fabcmic ber 
iliM|fcnfd;ancn in Sien, ^ifl. ii\a\\i, «b. IX, ^a^frg. 1852, .'pcft IV 

(bcn Dr. Gtuarb grei^. «adcn). 



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maligeit 8eflt$et biefer iBt^tnh, bemt l^ier semm lange S^it bie 
Sldmec anf&f^ imb nal^bei ber 6tanbo¥t il^er SOonauflotte; 
an bec 6teIKe bes^ na$ bem SBtonbe t)om Saläre 1830 gtGgtens 
neu erbauten WtwcH^ ^etvoneQ etl^ob jtd^ bte ou^gebel^nte^ 
int ^afyce 375 aerflötte tömif^e @tabt (Samnntum, ein SRuni« 
ci^innt/ tto 6e)»timiud 6ei9etttd jum ^aifer aufgerufen Murbe 
unb ber eble, geiftöoHe 3)larc 3lurel tl^rontc. 35ie SSautoerfc 
jener 3^^^ ^^^^ i>erfd£)n)unbcn, boc^ t?erfe^len (etbft bie cinjetneti 
Uebcrrefte nid^t, auf ben S3ef(^auer einen ernften ©inbrud au«^= 
juüben. 33ei ^etroneU menbet man iid) oftiüärtc^ unb ift in 
abemtalö einer 6tunbe in Deuticf)j3l(tcnburg unb mit jebem 
6d^ritt lüirb bie ©egenb intcrefjanter. ®ie Strafte jie^^t fic^ 
forttüäl;renb länge ber ftromabmärt^^ fiil;renben ^onau f)tn^ 
beren üppig grünen 3luen ba^^ Sluge mit Söo^jlgefaHen folgt. 
3?or Sittenburg gel;t bie 3aatiC über bie Stätte be« l;icr be« 
ftanbenen Stomerpataftec'. Irümmer uon ^Öarttbürinen, ©runb? 
üeflen bee Stanblagers^ ber iiegion, breifa(^e iBafferleitung^ 
Spuren römifd^er S3äber bejeid^nen bie e^iemalige S3eftimmung 
biefer ©egenb, öon ben ©intoo^nem bie ,,aUe »erfattcnc Stabt" 
genannt. 3Sor bem Drte ergebt inmitten eine§ ^r^^^^^c^f^^ 
auf einem anfel;nUd;en ^^ügel bie Äird^e ju St. $eter unb ^anl, 
eines ber {<i^dn{ien 5Denfm&ler altbeutfc^er ^autunft/ unb in 
i^ unmittelbaren 91% ftel^t eine nid^t minber mer!toürbi0e 
unb moi^lerl^altene Bv}antinif^e Slotnnbe. 

§Rod^ eine fur^e hueät unb ^ainburg/ bie lanbedfürfllid^e, 
nad^ biefer @eite l^in Ie|te reüibeutf<|e @tabt> tritt ben 8U(&n 
entgegen, (^n malerifd^es, ^r&d^tiged 9ilb geto&l^ren bie alter? 
t^mlid^en ©tabtmauem mit i^ren ^itrmen^ bon benen be» 
fonberd ber an ber iDeftUd^en Umraug^matter (bad fSiener>S^or) 
burd; feine Befönbere 8auart inq>onirt; nid^t minber ber fül^n 
fid^ erl^ebenbe gelfenfegel im .^intcrgrunbe mit ber alten, nod^ 
in i^ren Sluinen ftolj bic ©cgenb bel;en1d;enben unb ]ä)cn im 
9Ubelungenliebe befungenen ,s;^euneubuig, bereu ^Ungmaueru bi^ 
jum unteren Schlöffe l;erabreic^cu. • 

3ur Seit, aU unfcre 9ieifcnben i^ren Ginjug burd^ baij 
3Biener'Xl}or unb bie JVneucr Strafe bielten (jur ii^infen, nad^ 
bem ^^ore^ )PO^ute ^ai;bu'>^ (ä^ro^mutterj^ ^atte fid^ bie Stobt, 



2* 



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20 



5Dan! einel» im goi^e 1690 audgefleQteit imb no^ tOTl^nbetteit 
6aininlttndd«9fiefed bec „^on ben Xurf^ unb Ertöten mi« 
nitten 6tabtigainbttr9'', Dinit Uitglilddial^ 1683 Ifttigfl toiebet 
evl^oU. Sßir l^ben ei» sitnfi<]^|l mur mit ber 6$ule su i^n, 
tt>o ^a^bn feine erfte ©(^uljeit t)ertebte. ^<tö ie^ige 6(l^ul]^attiS^ 
im 3a^re 1783 nett uttb m^l attd^ Dergrögert toieber aufgebaut, 
fte^t in ber jiemlid^ Breiten Ungargaffe, bcm Se^irfagerici^t 
gegenüber, unb \)at nebft parterre jtnei 6tocftoerf unb fünf 
'genfter ©tragcnfront; ba^ «Sd^itb fü^rt bie 2tuffd;rift „£)aupt= 
fc^ute". §atnburg, iiu^jen ber t)ier bejlanbenen Üöaffer^ unb 
iJanbmautl; unb anberer ÖefäUc frübjeitig fon inelen Seamten= 
familien bemot^nt, l;attc fi^ou im '^ai)xc 1343 einen <B^u\mcU 
fter unb im ^a\)xt 1544 einen (Stjorrcgent auf^^utpeifen. ^eit>c 
^-jioften mürben bann ju einem 2(mtc üerbunben unter bem gc= 
mein^amcn ^itel: 'Sd)ulrector. ^^om ^d^re 1783 angefangen 
njurbe bie ä>ercinigung beiber 6teUen nic^t lüeiter geftattet, ba 
jebe für i\)xtn a)iann ernähren fonnte. 2(u^ einem SSerid^t 
bc^J ©tabtpfarrer^ ^atmb an ba§ fürft^erjbifd^öflid^e ©onfiftotittm 
in 2Öien (1761) finb bie $fii^ten be^ ©d^ulrector^ ju erfe^cn: 
SDerfelbe ^at jebem „gefungenen" (Sottes&bienfte (^od^amt, 
®e8)>er, £itanei) bie ^i^omuftt too^ t>evfe^ mit Örget« 
fd^lagen, mit (S^efang btttd^ bie bajtt angefiettten Socalifleii/ unb 
mit $ioUni|ten imb 3;tom)>etent (tooau bie Stix^ bie S^ftni« 
mente beifiettt); fetnet l^at et bie ^{nabelt )um äRinifiranteii» 
^ienfl absuTi^ten unb butd^ bie ^toei befolbeten $tftceptoren 
im 6ingen nnb in ber SDhtP überl^aupt, im iOefen, @d^reibett 
unb 9ted^nen gut su nntetioeifen unb bie ©^ntünbet namentlid^ 
in d^riftli^er 3u<^t unb (^tbatfeit im iöeten ^u belet;ren. Suvii 
Gottelbienfte unb nad^ üblid^er ©ctool^nl^eit toiber bie Unge* 
h?itter l^attc er auä) ba§ ©todengeläute ju beforgen. 

S)er 35orgängcr von ,*öai)bn'x^ i^ebrer luar ein getüiffer ^^is 
lipv ^^Jubler, ber am 23. iüai 17;jO bie SöittDc .*i?atbarina 
SBarbara ^Irbeifeer toon Söeißenburg jum äöeibe m\)m. 3cine 
Ouittung für l;albjäf)riiie 33efolbung mit 60 %\. tommt noc^ 
unterm 1. :3uti 1732 t>or. 3lm G. l'tuguft finben nur nun ein 
Öefu^ ber grau, morin fie bem Stabtratf; anzeigt, bafj ibr 
3Jiann ,,in gclgc einer (Sbetragung" (()äU';>Ud;en U*^ ^cr^ 

laffen babe, fie boffe aber bafj er balb iineberfebren iperbc unb 
bitte, i^( unterbeffen ben <^(^ulbienft belaffen. ^ie gute 



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21 



grau »artete ücrgebcn« — ^ßubler tarn nxä)t iriebcr unb bie 
tierlaficne 5c^ulrectcriu erijielt am 1. Cct. i^r le^te^ Cuartal 
auebe^a^lt. 2)ie iuid)[te ÜuartaliÜuittung, am legten ^ecember 
1732, ift bereite unter5ei(f)net mit 3oi)ann 3)?at^ia!^ granf^^. 
6^ lüar bte§ bcrfelbe WUmx, ben tr»ir fc^ion in 3lol)rau aU 'än- 
»erttianbten §ai)bn'^ fennen lernten unb ber nun befien erfter 
£ei;rmei|ter luerben foüte. S)ie ertoä^nte „ß^ctraguncj" mürbe 
fomit entfd^eibcnb für ^»ai)bn'^5 crften n?id^tigen ©c^ritt in§ 
£eben unb tnelleic^t für feine ganje fiaufba^in, benn granll) 
n?äre iüoi)l nie in ba»3, i^m nun nad^barlid^e SRo^rau gelommen; 
feine 3Sertt)attbtf(i^aft mit ber gamilie §a^bn — eine gclge feiner 
SlnfteQung — erlei(i^terte ni<i^t minber be§ ^atexd <l^in)oitti0iiii({ 
lux Ueberfiebelung beä 6o^eS nad^ ^ainburg. 

^ei biefem gronl^ alfp, einem ttui^tigett aber aud^ ftrengen 
6<i^ttlin(mne, loat ed toergdimt ,/bie mufttolifd^en Stn^ 

fatigddtiltibe fontntt mtbem iugentl^eii SRotl^toenbigfeiten lu, 
ertel^en'^ Unb bag er S^Ient nnb Slei| beutet et in 
feiner bef<!^eibenen Beife nnr fo obenl^n an, inbem er^ bon!^ 
erffiHt gegen feinen ®d^5pfer, toeiterl^n bemerft: //®ott ber 
aOlmäd^tige (n}el(^cm iä) atteini^ fo nnermeffene d^nabe ^n banfen 
l^e) gab mir b^onberd in ber 9Rufi! fo biete Seid^tigleit, in» 
bcm id) f(^on in meinem fed^sten Sahire ganj breift einige Steffen 
auf bem 6()or Ijerabfang unb aud^ etttjaä auf bcm Älaüier unb 
SSiolin fpielte/' ^Raä) ©riefmger (6. 8) lernte er aber über= 
^aupt ben ©cbraiid; afler bcrt üblid)cu Snftrumcnte feuucn, 
benn granf^ gincj gleid; aufc^ ^^?ra!tifc^e loä unb ben 58ortI;eil 
biefer 3}Jetf)Dbc anerfannte ^apbn oft im £eben. Sencr Sel^rjeit 
unb fcinev £'el)rer§ noc^ im ^ot;en 2(tter gcben!enb, äußert fidf^ 
.'ganbn gegen Öricfinger: „3d} t?erban!e e^^ biefem 9Jlanne nod^ 
im (sJrabe, bafe er niiä) ju fo inelerlei) ange^ialten \)at, toenn ic^ 
gleid^ babep met;r ^^rügel aU 5U effen bcfam." 

gran!)^, geboren am 15. 3Kai 1708, loar baä oierte Äinb 
bed 3lad^barä (§auSbefi^etö) Äaepar granlf) §u Äe^cl^borf, 
einem lleinen ^orfe bei 3öalterä!ird^en in 9^ieber=Defteneid^ unb 
nal^ ber m&^fd^en ©ren^e. S!Ud er, 24 go^te alt, bie ^ü^ui^ 



3 3m 2:rattun0ö'9legi{)er iß oflcrHngS ^ö^eldtocff eingetragen, ein ]o\ä)tt 
Ott CfifUxt al6er nt^t. ^ Umfcagcn iei ben »ecf^cbcnen )a^IteUHit SttlitU» 
unb fto^eteboif ffllvten f^Itcgnc^ auf ben oben begegneten Ott. 



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22. 



Tcctor-Stelle in ^lainburfi crMclt, mar jciuc näc^fte 6orgc, am 
1. gebr. 1733 bie äi^itmc GUfabctl; ^el;rt au^ ^ainburg 5U 
rat^^en, bie aber naö) iucniiien 3)ionaten, am 13. ^u\i, ftarb. 
^en SSittüenftanb l)iett granf^ uic^t lange au0; \^on am 
6. 6ept., ätuei 3)Jonate nad^ bem 3^obc feiner crften grau, fübrt 
er bie fd^on ermäbnte S^i^i^^'^^i ^ofine, ^od^tcr bee 2Öagncr= 
meifter^^ ©eefranj, 311111 2^raualter. (Seefrans iuar, ir>ie n?ir ge^ 
feigen, ber jtDeite 3)lann ber 6rc(3mutter .§ai)bn'^3 imb Siitiana, 
geboren am 15. gebr. 1711, ba^3 üiertc ^inb biefer ß^c. gran!^ 
iDurbe bälget mit ^at?bn im entfernten ®rab toermanbt unb 
Vu\n nannte feinen fiel^rer fd^led;tit>cg 3Setter unb beffen grau 
Mu\)me. S)ct SÄul^me fiel nun bie 3lufgabe ju, bei ^a^bn 
■SDlutterfteUe ju tjettreten, für fein leiblid^e* SlBol^l forgm 
itnb il^ bttcd^ treue ^fle^e unb iSUebe bai^ ^Iteml^ud er« 
fe|en. S)ie funge ^au, bie bereitö mit itoei eigenen Kinbem 
gefegnet toat, fd^eint biefen SSetjpfli^tungen toenig entfpro^en 
ju l^ben. 0^ fie gerabe anpflogen/ l^t ^a^bn feinen bo^ 
maligen S^ftanb gegen fAtfi unb SBertu^ * eingel^enb gefd^ilbert 
93on feinen (Sltem ftets fauber unb forgfältig an Stbiptt unb 
itleibung gel^atten (er trug f ^on bontafö ,Mt Steinlid^feit toegen^' 
eine ^^erfidc) seigte er unter ber nunmehrigen Db^t Bebeutenbe 
55erna(^läffigung. ©eine ipenigen ^leibnng^flürfe reid^ten jum 
i3ftcrcn 2öe(^fel nidjyt aiu^ uub bic bamit ferbimbeneu gclgcn 
erfci^redtcn unb betrübten x\)n fe^r. „'^c^ inujte mit ©d^mcrjcn 
ttia^rne^men, bafe bie Unreinlic^feit ben 9)ieifter fpielte unb ob 
ic^ mir gteid; auf meine Heine ^erf on inel einbilbcte : f 0 tonnte 
\d) bod^ nid^t iierl;inbevn, baf3 auf meinem intleibe nid^t bann 
unb n"»ann S^>uren ber Unfauberfeit fid^tbar nnirben, bie mic^ 
auf ba^ empfinbUd;fte befd^ämteu — ic^ n?ar ein fleiner '^o^cV 
Gin ^beil ber ®d}ulb fäüt l^ier toobl auc^> auf bcn 6dbul= 
rector felbft, beffen ^ilb, au^ §a^bn'!^ Ujenigen äß orten un^ fo 
vortbeilf^aft entgegenfe^)enb, beim ^urd^blättern ber ^atbö^^^ro? 
tolotte mitunter aud^ getrübt erfd^eint. 3m 3a]^re 1740 tpirb 
gegen gran!^ Älage gefüf)rt, bafe er fein 3lmt nad^läffig »er* 
njalte; in ber ^^^farrtird^c njerbe ba^ GUodengeldute fe^r un= 
orbentUd^ betrieben unb bie jürd^en^äRufitinftnimente feien in 



4 Xii9, i)\oQvap\}i\ä}t ^a^rid^ten» @. 16. — S. Sertuc^, 8enier!itngeit 
ouf einer Steife nad^ Sien m. 91b, U, 183. 



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SB 



fcf)led^tem S^ftanbe. gemcr mirb i\)m unt^ einigen genannten 
5)iufifanten bei Öelbftrafc anbefo!)len, fid^ im g^^fc^ing bc3 
©ctgen^i 3U cntbalten. Sd^Ummerc^ fommt im na(^ften ^afytt 
t)or: %xanti) föirb loegen @))iel$ mit fali(]^en Sßürfeln üorgelaben 
<bie aöfttfel l^otte er, aber au fr&t, bur^d genftcr in^ Söajfer 
^etDorfeit) itnb irntl brei ^ulaten in ®olb erlegen. 3m ^ep» 
tember 1762 ifi %tan^ entloben; ein SHatl^mitglieb toirb mit 
JOrbnnng ber sutftdtgelaffenen äBirt^^aft betraut unb il^m bie 
t)orgefunbenen Sänften Uber Sermdgen unb ©^tbenfianb ein« 
^el^nbigt 9Cuf feine 6tette in S^ule -unb ^itd^e l^atte ^an!^ 
fc^riftUd^ refignirt/ ft^e aber, im @egen?a| feinem ©or* 
gänger ?ßnbler/ f(^on naii^ jtoölf Silagen jurürf, renmilt^ig um 
SSerjei^ung unb um SBiebefwtlci^ung feinet ^oftcnS blttenb. 
(S^ fpric^t gen?i6 ju feinem 3?ortbeit, ba^ mau ibn in G^naben 
<iufnabm unb ibm bcn ^ieuft, cin[tu?ei(cn auf ein Zsaljr, lieber 
übertrug. 3^U]l»^i<^ aber unrb ber glüd)tliug ermahnt, ciucn 
guten SBirtI) absugcben, feinen 3>ermcgen^5ftanb ju t>ermcbveu, 
fic^ wohl auf5ufübren unb namcntltd; bie ^upillcucjclber fi$er 
ju [teilen unb ab5ufüt;reu. granfli muf3 fpäter in georbneten 
f^erMltniffen gelebt Ijabeu, benn er ciMrarb fid) $au^ unb AtVlt»; 
bav^ .spau§ lun-faufte er im ^s^\\)xc 1774 um 700 gl. unb IV2 v^c^f^? 
Dlcfcr baju um 79 gl. .;>m Sabrc 1780 erfdjeint granfl; t?or . 
bem 9latl), refignirt in ')lüd|id)t feinet ^lo^cn Sllter^ auf bie 
€^or= unb ©d^ulrcctorftette unb \?ertangt eine ^^enfion. S)cr 
^tabtratb aber meint, er fotte bie 6teQe fcrtfübren, bi^ man 
ein tauglid^cä ^ubiect gcfunbcn l^abe, njorauf über feine iinnterc 
^itte ba^ 9f?ötbige Deranla^t tüerbcn »ürbe. Untcrbejfen »arb 
i^m auf fein ^n\u^en ^ur ^eifd^affnng Don Snflmmenten auf 
ben 5lird^end^or eine m&^e ©nmme ®elbed angett>iefen unb, 
ebenfalls auf feine Sitte, ber iftbvli(|e „®el^alt'' bed Orgel» 
^ielM ^on 4 auf 6 erl^Ol^. * @in tonglid^eft 6nbiect fftr 
bie 6d^ulrectorfleKe »ar aber jnr geit ni^t ausfinbig su ma^en; 
im ®egent^it nmrben im Sannar 1782 ber greife Stector unb 
feine $r&ceptoren 6tabtratl^ t)orgeIaben unb il^en in 
el^ber SBeife aufgetragen, bie Äcl^art unb gute iBeitung ber 
©d^ulorbnung aud^ femerl^in fortjufü^ircn. 9li(j^t lange aber 
unb §ai;bn'^ ^^i\)xcx \taxb im 75. :eebcuöial;rc am 10. l'iai 1783, 



5 2)ie{e 6 §1. tvutben erft int 3a^re 1860 au[d 2)o)>i}eIte crl^ö(|t. 



24 $a9bn al9 ^autenfc^Iäger. 

nad^bem er fein %mi gcrabc fünfzig 3a()rc laiit\ ücrfel^ctt platte. 
Seine grau Ijatit er fd^ou im ^abxc 1760 biivc^ bcu 2^ob ver- 
loren; üon feinen 5al;lrei(^en ^inbern überlebten il}n nur brei 
XöcJ^ter, atte brei üer^eirat^ct. 2)ie iüngfte, 2(nna Ülofalia, 
am 3. Sept. 1752, l^atte ben ©(f)utgel)ülfen unb nac^l;erigen 
Gborregent ^()ilipp 6dniupel tje^ciratl^ct. 2lu(^ biejen Seiben 
ijec^enüber jcigte fid) ipavbn'ig ban!barc§ Gknnüt^>, benn, ba^ 
3inben(en an feinen crften Sefjrer noc^ in ben legten ßebens^ 
tagen treti betoa^renb, l;atte §at?bn in feinem jiceiten ^^cflamente 
§. 30 folgenbeä bcftimmt: „^erma^e id^ bem ^l^itipp 6d^impel, 
©^ormciftcr gu ^ainburg, unb feinet @attin jufantmcn 100 gl.^ 
tote aud^ baä in meinem §aufc su eBencr (Srbc bcfinblid^e ^or« 
tr&t i^teS Katers, ^lamend gran!^ n)eld^er mein erfier Sel^t» 
mei^t ift bet aRufiit toax/'^ ^bn'd ^ermA^Hiil Mieb uiu 
DoIIiogen^ benit- bie (S^UtiU tmen Beteitö tobt Seibe fltttben 
in ein nnb bemfelben Salute, bet SRonn am 28. Wit^, bie gtau 
am 19. S)ec 1805. JDod ^ortrftt i^ranl^'iS, bod bo^ S)ied^ 
®tie{lnger, 9len!omm^ (Satqpani tt gefel^ l^oben mußten, i^ 
f))nrlos loerf d^nben. 

S)et fDtalet S)ie8 ]^at und (6. 15) aniS ^bn'i» Gd^ulseit 
eine ^nefbote aufbemal^rt^ bie seigt, tiHe bet Itleine gleid^ beim 
ISiutritt in feinen neuen aSirfungSfreiS praftifd^ öcrtocnbet 
luuvbc. (5^3 tt>ar in ber 5lreu3tüod)e, in Weldfier befonber^ toiete 
^lU'oceffieucu um bie $farrfird)e am öauptpla^e abc3cl;alten 
iüurben. Oiameutlid; ber gefttatj 3t. gtorian, 4. S^^ni, njurbc 
tüic aUidJjrlid; mit .§od;amt unb Dpferi3anc3 gefeiert, ^on ben 
begleitenben 33iufifanten iüar bie^mal ganj unerwartet ber 
^autenfc^läger geftorben unb ^Uemanb ba^ ber i^n l^ätte erfe^en 



6 9et bec früher ertoS^nten %tflitäfUit in fto^rau (1841) befanb ftc^ 
«n^ bie €M^iitfe^vetm»tttO€ 9. fBt, 6taiitbl, bereit ev|icv SRaim, ScncMct 
^otf^ttg (»ie iie fafltOf »fbett ^ha^Mm |ttei1t bie Stotctt fe^'. (€Kc^e 

6cnntage((att, 1842, 9h. 36.) %nä^ 3c^. 92. t>. 2ttcam be^ait)»t<t in 88neT(e*e 

2^eatcrjcitung, 1852, 9ir. 134, baß 3cf. ^a^bn ben Slemcntoruntcrric^t toon bie» 
fem ®ot|rf)Iig cr^ialtcn ^la^c. ß6 faim bio^ nur auf bie jüngeren SBrüber, 3Jlid^oeI 
mib 3c*^ann, bcjCi^cu ivciben unb ift quc^ hjal;rfc^cin(ic^), ba ber 2>atcv, auf» 
niciffam gcmadit auf ben Grfclg 3pfc^>r)\^, bei Reiten baran benfen nicrfne, 
ai\d) bie jüngeren ^i^^nc ju einer gleichen ^aufba^n i^orjubexeiten. ©otfc^Iig 
ftwci am 17. 3nni 17tö, att 76 3a^re; feine Stttoe, an ben fM^nlte^rer 3of. 
e^tainbt »ef^dtAt^et, florS am 12. !^ec 1846, alt 98 3a^ie. 



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.9(6 ^ängertuabe für Sien aufgenctnmen. 26 



fßnncn. 3n feiner ^ertegentjeit ^riff ber 6d;ulrcctor jum 
9leufeer[ten. ©ein neuer 6d)üler, fo ftein unb unerfahren er 
iriar, fodte in (rile bie ^^aufe fc^Iagen lernen, granf^ giebt 
il)m bie nütl;ige iHuleitung fici^ eiuäuüben unb überlädt il}n 
feinem Gifcr. S)er kleine nimmt nun einen beim Srobbaden 
benu^ten 'Die^lforb, fpannt ein %u6) über \))n, fteUt ba$ neu 
crfunbene ^nftrument auf einen Seffel unb beginnt toader brauf= 
log gu f(^lagen, bie SBolfen m6)t bea^tenb, bie fid; um 

\i)n pfammen sieben, no^ weniger ba§ immer bro^enbere 2le(i^jen 
feinet rpfer^. S3ot;l gab e^, ber Setter baju fatn, in bcr 
erften §i^e einen SSerinci^, bod^ ber ^aufenf(ä^ läger toax fertig 
itnb bie ^roceffion tonnte imbeanfknbet )t>ot ft$ ge^en. S)er 
{(einen Statut 3ofe|»]^ ^aUhet multe man alfot au# fktt bei$ 
gei9d^i<|ett $ctiitottt50eri» einen äRomi tm, {[einem SBSn^e 
»äl^Ien. diu foU^et mt oHetbin^iS Balb .defimbett/ attein leibet 
»Mit et mit einem $5({et lüftet 60 anbftd^ nun mt^ bie 
3uf(^attet bem etfien bet ^roceffion folgten^ fo l^eitet 
ftimmte ^e bet na<2^foIgenbe Slufjug. iDieiS tm bas SDebut 
^a^bn'd ate S^ittuofe im $an{enfd^lagen — einet Stm^t, in bet 
et fid^ gerne lol&en liefe unb noc^ in Sonbon Bei einer ^robe 
bem überrafd^ten 3)^ufifer mit einem getoiffcn 6elbftgefü^l buic^ 
eigene 33erbeffcrung nac^l^alf. 3)ic Raufen aber, bie Jpai^bn in 
^ainburg fc^lug, finb no^ jeftt auf bem S^or ber Äirc^e in 
©ebraud^. 

3lt>ei ^di}xe Ijattc 5)ai;bn bei bem ^33etter bereite jugebrac^t, 
aU fein 6(^idfal uncrtuartet eine äiienbung mljm. S)er faiferl. 
^ofcompofitor unb feit furjem aud^ ^omtapcUmeifter bei ©t. 
©tepl)an in SBien, Öcorg Dleutter (er mar bamal^ nod^ nid^t 
geabelt) mx auf einer Öefd^äft^reife in ^ainburg angefommen 
unb bei feinem greunbe, bem ©tabtpfarrer unb S)cd^ant 5lnton 
Sodann ^almb abgcftiegcn. S)a feine SHeifc ^auptfäd^lid^ he- 
^mdU, bie 8af)l feiner ©ängerfnaben im Äapett^aufc ju SBien 
ju ergänzen, gab i^m fein grcunb, ber bie Pfarre feit bem 
Sa^te 1733 leitete, (Gelegenheit, bie ^t&fte feinet ^it^iend^otei^ 
beim n&d^ßen @ottedbienfie felbft 0tt ptftfen. ^kc mag eS ge^ 
loefen fein^ ba( 9leuttet (ioie $ai^bn fogt) ,,bim.nngef&l^ bie 
fd^tDo^i^e bo4 angene^e 6timme'^ bed fiebenl&l^tigen ihtoben ' 
^atte unb t>on aufd angenel^mße übettofi^t umtbe. 3n ben 
^fattl^of sutü<Ige{e]^tt fragte et um Flamen unb ^erfunft be& 



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26 ' ^fingerbtoBe für IBten aufgenommen. 

« 

Heinen Sänger^, über bcn {ein ^rcunb nur @ute^^- berichten 
tDufttc, unb ba SReutter be§ 5?naben Stimme unb Talent ein^ 
gebenber 5U prüfen h}ünf(J^te, irurbc beriet fammt bem ^ö)uh 
rector fogleid^ ^cr"6c{gef)oIt. 6d^üc^tcrn unb üerfcbämt, im Se^ 
h)u6tfetn feinet \}ern}a{)rtoften toteren, trat bcr ilnabc f>or 
lÄcutter l^in. Seine 6^>rfurd^t i^or bem l^of^en §errn ^jinberte 
tbn iebo^ ni^t, mit lüftemem Slicfc mä) einem J^ctter toott 
Äirfd^en fd^ieten, bie auf bem 9)üttag^5tif^e ftanben. 9leutter 
toerftanb ben äßinf unb n>arf i^m eine ^anbi^oE in bie 39lü|e, 
Te^te il^ bann ^ttetlei jnm fingen Dor itnb nxtr mit il^m jit« 
fdeben. „fMibeü'^, fragte et i^n (biefen fMmd bel^ielt er 
4ttd^ f)>fttet Bei), //!annfl bn anü^ einen ^tiEer fd^lagen?^' — 
^///!Rein!'''' ettviebevie unerfd^toden bet Ihtabe, //,/bad fann 
Axt^ min ^etr Setter ni^t/'^' Sa^enb toeibete fl$ üteutter 
«n ber SBerlegen^eit ht» 6^ttIrectors^ geigte bem Stncibpn, tocA 
tt boBei 9tt beoBa^ten ffaU nnb fd^Iug nun felbfl einen S^riSer. 
SoE Unbefongenl^cit fud^tc il^n bcr 6(ä^üler nad^sual^mcn nnb 
mit jcbem 3tnfafe gelaug ber 5Öerfu(j^ beffer unb beffer, fo ba^ . 
IHeutter üoE grcubc aufrief: „55rat»o! bu bleibft bei mir'' unb 
jugteid^ griff er in bie ^afc^e unb befdjenttc ben !lcineu Sän= 
ger mit einem blanden Siebjebncr. 3^9^^^^?) erflärte S^lcutter, 
baf? er, fcbalb bie ©ttern beö i^uaben il^re ©inmiUiguug gegeben 
bätten, für beffen gortfommen forgen hjotte, bod^ müffe er nod^ 
bic^ 5um tooEenbeten ad^ten '^ai)x^ in .^ainburg tjerbleiben unb 
fid^ unterbeffen fleißig üben, ^ic 9iadf)ri(^)t, baft 6eppert mdi) 
Söien, bcr großen Äaiferftabt, lommeu foüe, rief S^bel im 
€lteni^au{e ^leröor unb bie ©iniüiUigung erfolgte, \m e^. 5U 
erttxiYten toar, tafd^. ©er glücflid^fte 3Renfd^ in ganj §ainbtt«0 
tm nun im ©<i^ulbaufe jn fmben. ©elbft bcr glciciijeitig ein« 
^ettetene, f<3^on ftül^er ertt)&]^nte Slobe^falt ber ©rogmutter 
<17. SRai 1739) mag bcn Änaben nur t)orüberge^cnb fd^merjlid^ 
berührt l^en, benn mit loerboippelter Wta^t weit fiili bie aEed 
BePgelnbe Hoffnung bed ingenblid^en ^ei^eniS p bemeifietn. 
ißor ^Wli ftenbig erregter Seele fknb fortan nur @in 8ilb 
— SSHen nnb beffen ita^E^aud am 6t. ®te)>^ani»fneb]^ofe. Sbott 
. finben toir il^ toieber. 



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Der ^ne^^of »on <^t. ^tet^^an. 27 



SBten, ba§ in bcn 40cr foriiien 3«3W^Hiibcrt^$ 

beiläufig ben fünften 3^^eil bcr ^?eutigcn (sinrool;ner5abl aufjus 
lücifen l^atte, »erglid^ ein ettraS fpäterer ß^ronift mit bcr S^iff"«9 
eine« glotisenbcn 9linc3e^: ^n ber BJiitte ein gro|et SSriHant; 
ring? um benfelben ein ^rei^ toon 6maragben, unb ber äufeere 
Staub eine 9lei^ t^ielfarbiget Steine. @ine breite äBiefenfCäd^e, 
btt¥d^)oge)i ^cn f^attigen Mttn, nntgab bie eigentliche innere 
^tobt^ unb bon ben ebenfalls mit IBfiumen be^flot^ten SAtten 
f^ioeifte ha» Singe auf bie, bie 6tabt nmgebenben Sorflftbte 
nnb ftbet biefelbe ^intoeg wefltofirtd anf bod in m&giger ^ai^e 
fl(^ l^insiel^enbe ^al;tengebirge. 98it leiten nnd 1^ ani^fd^Iieg- 

an ben S)Dm nnb ba9 ttccpt^au» mit feiner n&d^fien Um« 
gebnng. S^^^ bertebte ^er ^ai^bn. SCfö a^tjä^riger 
Änabe, beffcn ganser S3efi^ eine ^lübf^e ©timmc iüar, betrat 
er im ^a^tt 1740 ben Sc^aupla^ feiner nunmehrigen ®citcr= 
bitbung, um am ®d}(uffe bee 3af)r5ebnt^5 ftimmberaubt unb cbcnfc 
arm n?ie er gctommcn tt>ar, in unbarml^ersitjer 'iBci]c bem un- 
ftäten ©etpogc be^ Sebent preisgegeben 5U tuerben. 6eine öci= 
mat iüar in bicfcr ^cii bae ^apell^au^i unb ftatt bcr unfd^cin= 
baren ©otte^sbänfer in 9iobrau unb ^ainburg gcnofs er nun in 
unmittelbarer 3iäbc ben erbebenben 3lnblidt cinc^S majeftätiid^en 
S>om^^, in beffen tü^n anftrebenben fallen fid^ bie ^inbeS- 



1 OueUen: !:!>ogeI"^erfpectibc unb $lane Sien« bon ^nfitaget (^evau^g. 
«en fft, Sßi\dftx); 3of. S). $u6ei; 9att 9flcn; @nttinger; 8onifa} SBoInmet; 
ICifg. ^tf^toogef; 3of.9lageI; SB. IL Gtetn^aufcr; SKlbemaiiit (8titnbf^au). 
— 9eiii$te wib tRitt^enimgeti bimt WttxtiSfvtm*9txda SSHett» 9h, XI, 
1870 (ff2)€r @tc^>^an«frcit^of unb feine 3)enTmaIc" ton Sammcfina 
Ä. *>. ©antittote). 2)ic in bic ©eft^ic^tc 2llt»2öien3 einfd^Iagcnbcn Söerfe 
ron 3o^. Sorban, Ogeffer, ?uca, (Sc^Ia^er, ©Limmer, §ormai?r, Äari 
Seiß, cSrf'ucnber. — 9tc<>crtonum bes llJagiftratt^ (alte SJcgiflratur) ; Slrc^io 
ber Gcnmnine SiJien«; SBicncr C6cvfammeiaint^ ^ nnb Äirc^cnmeiOcvamte* 
9lcd^nungeu ber 3)onH)farrc; meber*8flcrr. ^crrjd^aftSactcn (^>offammcr'5tr(^to) ; 
Kcten it» Sanbedgerid^td; lobten «^totefoSe; SHcnecif^ee SMdrittm; $anb« 
fd^riftt. aiHtt^eilungen »on S^citfenRiii »on Sl^omae, n|t, ^^fln; 



flinttne glaubenSfrcubig mit bem übricjcn ©änger^ore meffett 
foUte. X'k CSantoret, tro <gaiibn lüol^nte, ift längft t)erf(i)irun' 
bell unb bic Umgebung bcr Äird^e erful^r, namentUd^ auf ber 
Söeftfcite, eine gänjlic^e Umgeftaltung. 63 bebarf fomit einer 
eingebcnben ©dntberung, um fid; ba^ S3ilb, baiJ $ai;bn iDäf)renb 
feine^^ ^ierfeiui^ täglid^ üot ätttflen ^atte, gcnüöenb öergegen- 
toärtigen ju fönnen. 

Sling^ um ben S)om breitete [idi bcr mit einer 3)kuer unu 
gebcnc grieb^of* aus, gu bem üon terfc^iebenen Seiten toier 
mit 6tatuen gefd^müdEte (^ingangSt^ore . führten, ^uxä) eitt 
fünftel fleinereS %^ov gelangte man üom gdeb^of auS in ein 
©eitengäfed^en, ba§ in feiner 9luSmünbung beim alten SRogmarft 
(j[e(ige (&to(f::am:@ifen) nod^ ^eute befielet, aber nid^t bem oIU 
gemeinen %ktU^x gugänglid^ ifl 6ämmtli<i^ ^ote umtben 
)nt Sttod^^t gefd^loffen nnb bei @terbef&Een begel^tte nutn bann 
beim ^ftttentl^or ((Eingang bon bef ©ingecfha^) mittefö dlodt en» 
}eid^n nad^ ^nem iSMfilid^n sur 6penbnng bed l^eiligen 6actas 
mented. 5Der ganje $la|, bon breiten sn ben Xl^oten führen« 
ben äBegen burd^fd^nitten, toat in *grö{tere nnb fteinere, mit 
einfad^en ®eftnbem abgegrengte 49tfttofelber abget^eilt, von 
benen einzelne befonbere ^Benennungen l^attcn (gürflens, ^ßalm?, 
6tubenten=, $Römcrbül)el). 2luf einem berfelbcn, im fübn)eftti(i^cn 
Söinfel bC'ö Jriebbcfc^^, [taub ber neue ^^arner cber bie 9)iagbas 
lenen = 5lapeüe. 2luf bemfelben %dh gegen ben 2i;urm i)ui mar 
bie auf griebt;üfen übtid;e Xobtcnleuc^te (mit bem einigen Sic^t 
für bie hübten). 2tm $Dome felbft iraren ringi^um 5al;lreid^e 
äum ^bei( fel;r alte ©rabmäler aufgerid;tet unb obiüo^l ein 
grofser 3:l;ei( gerabe 5U jener S^it jum ^au be^ 6l;or= unb 
6nrKiuie§ toer^enbet iror^eu mar, jä^lt Ogejfct 30 Sajre {päter 
bod; ncd} bereu über l;unbcrt auf. 

S)ie Dlunbfc^au ber (iiebäubc mit ber meftlidicn Seite be$ 
JDomcS beginnenb, feigen mir längs ber $aup tf a$abe beS S)omeS 
eine fd^male 9lei^)e Käufer, bie in \\)xcv 33 reite gegen bie SSranb* 
ftatt ' ^in h\& beil&ufig in bie mtte ber l^utigen ga^rftra|e 

2 Xtx ?5vicb^of ttjurbe im 3al?re 1734 aufgcfaffen, bic tefie^tenbcn ©rüfte 
jcbcrf) bt{< gcgcit bic 80cr 3a^re noö) tenutjt; im 3a^)rc 1783 ipurbc bcr 
giicb^of auf 5Bcfc^)I bcö Äaifcrö gaiij cntfcnU unb im Sa^rc 1788 

an^ bie Z^ott abgebrochen. 

8 l^iefeei bem ^aupU obet feg. dKefent^ere bee S)om<e gtgen&bn liegenbe 



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29 



bcreinrci(j^tc. gront be^ 9iiefent^orcä unb nad; bem crj« 
bifd^j^flid^en ^a\av$ \)in fid^ erftrcdenb ftanb bie niebere 33Ze6ncrs 
tDol^nung^ fi^ bod skoeifiß^e )Ba^rau§Iei^amt anfci^log, im 
IBolfdmttiibe iunI^ immev no^ bem frfll^ec 1^^ beftitbU^ <^ 
iMIttbe /4itm l^tl^mfiul^I'' geiianitt.^ (Sine (SletoOHbe 
imb aRagosine Bübete bie @affeiifroitt biefer beiben (^eb&ube. 
€((tc »unbetUd^ aber nal^ bie bet itii:d^e ittfleiDettbete @eite 
biefer Raufet and — ein (Bmx\^ bon luwe^elmft^ bics^iits 
«Uber geiDürfelten genfUmunb Sl^ftren jeber <S(td^ unb föitber« 
bftsem 98infe!tDetl ^e SReinevtool^nung biente brei Stx&n^h 
binberUtben aU ScFjnc unb am 93a^rau«Iei^amt erl^oben fid^ 
$toei altert^ümlid^c X oppclfäutcn mit giqiiren (Ucberbteibfel bc^ 
^eilt^utnftu^l^^), t>urd; tleinc 2)äd)er i^or 3Sinb imb Söetter 90= 
fd^ü^t. 3?ebeu ibncn an ba^> 'Bal;rau!5(eil)amt aiu-^ebaut ht^ari^ 
fid^ ein tiori'prin^enbe^ Aoüttc^en: ber ^abeu be^ ;3ol}ann ©corg 
^inj, S3ü(f)erantiquar unb Sc^äfcmeifter (er überficbelte nad^ 
2lbbru$ bC'5 ^a\i\c^i in ben großen 3iücttt'lf)ot), bem inir fpäter 
lüieber begegnen irerbcn. 1^a^? nnl;cimlid;e ^id)t breier Del= 
lampen t>on be)d;citientter Jorm bcmü(;te fid) üergebenö/ bei 
Slad^tjeit bie 2)ü[ter^eit bes Drte^ ju milbern. 

S)ie §äuferreil^e runb um ben ^om üerfolgenb, paifiren 
toir an bet nörbltc^en ©eite ben ehemaligen ^farrl;of non 
6tept)an, im 3alf>rc 1720 öom ©rafen 6igi^munb fon iloHoniQ 
<bamalf nod^ S3ifd^of bon SBien) in feinet ieftigen ©eftalt um= 
gebant; ben Xm^txtn» ober fogenannten großen 
{urf^nflli^ @igent^m bei» @tifted ä^ttl, fett 1361 ^igen« 
i^um beS S)omia))iteId unb im 1B43 neu erbaut); weiter« 
l^n auf ber öflli^en @eite boS alte, mit @rfem unb borfprin? 
jienben iStagen reid^ gefd^üdtte %üiV^(i^e 6tift^aud unb ber 
alte 6I;crl;crrnI;of (im Sa^re 1845 in din §att« ate SJorn^erm» 
J^iof 5uf ammengebaut); ba9 beutf^e Drben^l^au^^^ in 5n)ei Sßinleln 
bid 5um ^üttentl^ote reid^enb^ unb idier, auf ber füblid^en 6eite 



•9<ine famml bem angteniciibai ^nfet'<Som|^e]? fic^t im 9u0ciiUi(f (^orbfl 
1874) einer Stengcflaftniig entgegen. 

4 l^cr ^ettt^utnftu^I, tm^a^ve 1700 oBge^coc^en, flanb (0» ^toH* 
ftogen quer Wer bie «Straße gegen bie S^ranbflatt unb n^urbcn ton fccffcn 
teeren ^esfiem an beflimmUn gcRtogcn bem ^ciU bie 9ic(iquien ber ^ir^ie 
gejeigt. 



I 



30 2kct Sifafeltf IMR CiL CSlt)p(M» 

ba8 grofee eben im ^al^rc 1742 unter bem nunmehrigen. 
(Satbinal unb ersbifd^of ÄoIIonicj tJoUenbete ß^or- unb (Eur^au^ 
(au beffen 6 teile big bal^in feit bcm 13. 3>^^t^ttn^^tt 2öien^ 
ältefte jBftrgecf^Ie ftanb). ^em näc^ftfolgesben tm^ jett be« 
fte^enben otogen (Si^aufe leisten loiebentm an ber »efU 
U^en 6eite nnb bet 6tra(e lugelel^rt, |toei bteU nnb irietfUMKgc^ 
$tt ebener Crbe mit SSetfon^l&ben toecfel^ S^^i^^f^ oii^ ^ie 
{t^, nur btttil^ baS fiinner<3ci^^f0»)^ot deirennt, bet (Sin« 
flangiS erloaiM^ äRe^rtool^nng onfti^Ioffen. ^ Xn bie SIfltf? 
feite bed bieffldtfigen 3tn^I;aufed xm bie Sontotei angebaut 
(n^el^et nod^ au^fü^rlid^er gebadet merben uHtb) nnb bon ben 
genflcm berfelben fal^ man bircct auf bie me^rfad^ inteteffante 
l^er uorfpringenbc 3Wagbalenen-ilapette. • S5eim Eingang , ber 
\)m jum grieb^of führte (Sinnert^or) , befanb ficft nac^ innen 
eine ©allerie mit üergolbetem ©itter, tuo bei fciorlicbeu C^ictegen= 
Reiten ber ^apeümeifter mit feiner Äopelle ben faijerlic^en ^of 
beim kommen unb @e^n erwartete. ^ 



5 l^te Snflf^t bee $Iat}ce oon Mefci ®ctter bkt 3a(re 1779 toon tftrC 
Sc^fi^ gejei^net unb geflogen, finbct man in einer 9?ad)6tlbung in ben 58erlc^tcu 
bed Ultett^ume'Serein«, 9b. XI. $on bei früher (ef^roc^enen Unlen @ette 
ber Raufet bor bem I^ome ibefbibet ftd^ eine 9((bUbitti0 9taiuf auf ber 
loifcri. ^^of6t6Iiot^)cf in 2Bicn. 

6 Tie 3J2agbaIcncn*ita^>eIIc, im 3a^re 1338 über bie f^ion bcr^anbeue 
3Jir0iIiu«i-iia))cüc gebaut, »ar u. a. bet Jßerfammlung^crt ber oc^rcibcrgec^ 
(3unft ber {iSbtift^en Slotaxe), toeld^e ^ier eine Stiftung auf eiiK iS0(i($e 
SReffe (alten. 3m Salute 1743 iDWcbe bie im 3a^e 1696 segcfinbele nnb jm^ 
je^ Ke^el^enbe Gonfratoniite del sov^giio (itol. Songregotbn) l^icr^ i»et« 
fe(|t, ber im 3a(te 1782 Dorn Aatfer 3pfe^( II. bie ^irc^e an ben a^inonten 
att 9}aticnair!rd^e jugetotefen n>urbe. Oereitd baufättig, brannte bie ilRagba^ 
lencnsÄa^eHc nac^ bet 3o^anni«[eier am 12. (2e^t. 1781 bcrgeftalt au«, baf; 
fic abgcbrod^en »erben mujjte. lieber biefcn iöranb fd^rcitt l^pjart an bem 
felben Jage an feinen SJater, baß man, ba faft 9^icmanb Ijclien n?oUtc, bic 
Üeutc burcft ^rügcl jnm ?i^fd)cn aufmunterte. „2)ian fagt, bag, feit SBicu 
fic^t, feine fcld;c )(^led;tc Slucrbnung gcwcfcn fei, al« btefcemaU !35er Äaifet 
ift I^a(t nic^t I;ier.'' biefe Sa^eSe »ar mit 9ta(fteinen »on Snfien (e» 
bedt IDge^er nennt n. a. ^e^onn QKcftaTr ^of« nnb tammervtganifir »el((ee 
amt ev ottd^ Bei @t etcj^^n 28 3a(te Meibet (at, f 1626." 

7 giad^ Soriagen im ©tabtard^it n^urbe bie Freimachung ber Seftfeite 
be« 25ome« tcn ber borgebauten Läuferreihe fd^on im Oa^ire 1733 in 35or* 
f(hlag Acbrad^t. Äaifcr 3Dfe^>h II. orbnctc fic 57 3ahrc f<)ätcr (1789) cbcnfaH« 
an, boch erfi im 3a(|i:e 1792 tvurbe mit 'übbrec^ung ber iinfen Läuferreihe 



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2>tc Cmt0cd m MMm. 



31 



. mar tec ^cbaupla^, auf tem .i^ap^n mnunc\)v ,unn 
^ün^lhid ^anretfen fofiite. 6el;cn ii>ir nun, \m ov^ im »«fvi^cU» 
^fe oudfa]^^ meldtet ilvt bec ^{ann www bov re(\iovt(?^ 
n)ie bte 6d^ule gelten imtrbe, )Dic bie 5lir(it^enmufil im ^mp 
felbft beftettt toar unb meldte ^folge unfev ^Angevtnabe in 
ieiitem imitme^rioeii ä^ufoUl^aUe et^ielte. 



(Sd oevei^t ben SClMtent SBietu^ }ttm befonbeteii Mt, bafi 
{ie fd^on fcit^seUig barauf Bebad^t nahmen/ ber SKullt eine 
$|[an)fl&tte }tt mieten, unb menn biefetbe aud^ innAij^tlfc fafi 
ottdf^lielli^ nur im gntereffe bev Ititdfie i^ve Uuf^cibc 
mx ii^r boii^ aud^ bamit eine einflu|rei(^e ^etbreitung geboten. 
Obmol^l ben berli^mt gemorbenen ä^lic^ett ätnftalten, bet Zt^o* 
ma&^öfvik in Seip^ig, bet ftteusfc^ule in ^velben itad;ficl;eub, 
fabelt au6) in 2öien SCaufcnbe'il^e mufifalifd^e ^luebilbuiifl ber 
(Santorei bei 2t. 3tep()au äu banfctt. 'itueflcrüftet mit tciu 
nöt^ii^en iiUiTcn, tDUßtcn fic fid) bann beim (Eintritt im büraer^ 
iid)t Bechen eine (Triften^ )U liiuuOt'ii uiiD biad;ifu ^iiiii uufe 
Siebe für bie Xontunn inc eigene .»giau» uub in lüi'itae Siieiu. 

Xie (Santorci, in ;5orban'e „3<^a^, £d;mj unb ^d;anii Oi'i> 
(rr3l?erjo^tI)um CefieTretc^" (iüien 1701 j aU ./'ivituti« CanioM-y 
ober §erren'Gafpel:llieifter*-iLk-bnnnq" be^v'idniet, miio uiiunb- 
U(b, permöge Steueranfcblags ron allen bur(^eilid;en llaftcn befreit, 
fcibcn im ^bre 1441 genannt. Xae diut rrul/er beiiaiiben« C*^e 
bäube befin^t nccb i^olfganq Bdmdtil, * incem er bie ^ie|>^n«-' 

Nicht« Bumgelt irau t>ol'.h l)io^ lietriA» 

Drey hundert j/früud m in-J 'larfjta gciilTi^ 
Bistumt, Thumbh'-rrjj Mid i*r<AMi^, 

ha S^lng 9000^, ntai i«far t^Si tet bar WUiäß im Ut Mum$ 
im %uamBet WL tk iHfigni üx fitö^cs mrtmir^tfm Ifkm ^ 



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32 



^abrc 1663 iDurbe bie*5 ©eBäube neu aufgeführt, 
Ueuim beffelben, ipie es bid jum So^te 1803 beftanb, ift u. a. 
auf ben ©tabtanfK^ten öon §uber unb üon ^ucfnagel, bi^ 
^runbfl&(i^e auf ben Plänen toon ©uttinger ttnb t)on SteüM 
(Mittfet evfid^tlidh. @s n7ar, h)ie mir gefel^n ^ai&en/ in feiner 
breite an bod ber @tra|se ^ugefel^e gindlj^aiid/ gegentlber .ber 
^olbf^i^miebgaffe/ angebaut 5Die ^ait^^tfront geoen beit ^rieb» 
l^of unb ben ousgel&auten ^utm l^atte brei ®to<lli)etl mit ie 
fed^d Senfletn itnb einigen 2)a4|tDotinttngen. S)ie f^mate na^ 
9iotben g^fel^rte Seite, bie hü» Y>otbete Sin^^aniS ttt bet Sfinge 
. etmai» ftfifenagte, l^atte ebenfalfö brei ©todtoer!/ ober nnt ^toei 
genfter SSreite. IBei ber erften 9tuntmerimng im Saläre 1775 
er^elt bie tototei ober (tnie bann tjorsugslttjeilc triefe) Äa* 
^)effmeifieri8*2Bolhnung bie 3Rr. 858. 

Ueber bie ©c^utorbnung geben bie toor^ianbencn amtli^en 
^erorbnungcn früherer Sahire (1558, 1571) * genügcnbeu ^ui- 
fdj)lu^ unb lücnn biefelben and) im Saufe ber ?,e\t mandie 95er= 
änberung mögen erfat^ren tiaben, täj3t fid^ bod; au^^ bem Q>or' 
l^anbenen ineniciftenc; ein anuäl;ernbe$ Sßilb geben, tinc e»? aud) 
3U §a^bn'^ ^ß^ii ß^tcn öaufe mag gebalten Horben fein. 

^^Du 2ltter!5 l;er lel;rten Ij'm ber ß^antor (fpätcr Äapettmeifter), 
ein 8ubcantcr unb ^Wci ^räceptoren in 3)iu\if unb ben not^; 
lüenbigftcn Sc^ulgegenftänben (in literis et musicis). Se^>rer 
unb ©ängerfnaben too^>nten in ber Kantorei unb fpeiften and) 
beim ßantor, bem in frü^jerer ßeit nebft feinem ©el^alt ncd) 
eigenj^ bie 33cntttung eines 2öeingartenS ju @ebot ftanb, „bamit 
et ben Knaben unb ^räceptoren über einen guten Xmnt 
gftbe''. Sitte Unloften a^Ite bie 6tabt unb l^atte beifpieldtoeife 
ber (Santor int gal^re. 1571 eine monatli^e SSefolbung bon 
10 %l rH/ 14 gl. für Srennl^ol} unb au SBeil^na<i^ten eingal^ 
Aberd anbere ein fd^toarsed (^^renüeib. 3n frül^efler geit "^attm 
bie Sel^ aud^ in ber nai^egelegenen Sftrgerfd^ule bie @d^uler 
ffir bie Aird^enmuft! t^orsubereiten. Senn ber (^ntor ober 
einer ber Unterle^rer ju mufifalif d;en 3tuffüi;rungcn bei §odJ§eiten, 



1) Snflructicn wib Crbnmig. Sic ^linfuran jn ©cmaincr ©tat Stenn 
(Sanntore^ tcii <2anct Steffvin« 2:^>iim6f^irc^cn (]e&altcn ircvbcn foffc. (SBtcner 
©tabtard^iö G/1571). Hetzer bie frübevc ßinric^tiing (oor 1571) fie^e $or* 
mayi-'e (i)e:(^ic^te Sien«, V. 13., p. CLXXXV. 



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* 



Sabf$afftcn, ü)ial)l5eitcn unb Gonbutten erbeten trurbc, erwartete 
man oon feinem ^^fiici^tgefü^l, ba^ er ^Uemanben mit ber ^e^^ 
Itol^itng Äbcmcl^mcn unb bcfd^toercn merbc unb anä) bafür 
forge, 5U red^ter Qtit (ümb bie gen)onIi(j^e ^^perglol^jeit) 
Ibeimjulel^ren, bamit bie Kantorei sur 9{ad^t)eit tönne ^efpent 
^el^alten toetben. gm gol^e 1663 etf^tit |ttm erftenmale ein 
^^<^»elImei{lef^ iSkorg t>on 9tetttle¥/ bet biefen Soften p 
^oi^Wi» 3eit l^Heibete, bejog afö (^l^alt Ift^ti^ 300 gl, 

' 24 3L ^ofReibgelb, 16 itlafter toei^ ^eptttatl^ol^ = 48 %U 
25 äelleraini». {Die (^^altung ber @&nflednal^n tourbe 
Mon^^d toetdutet. Qafyim^e dhnolumente unb kleben« 
4cdbeittien . \>ttm^tn fAtxW» f eitie (Sinnal^e bebeutenb. 
9{dl^red üftn i^n merben n)it ioeiterl^n erfdl^en. 

^ahxe 1571 sä^ltc bie Tutore! breijel^tt ,,6incicr^ 
fnaben''; fpäter vemiinberte bie 3«^)^ wnb Melt fid;, i">Dm 
3a{)re 1715 angefaucjeu, ^aljrjebnte \an([ auf cileidbev .*oöbc mit 
fc(^^ .Ünaben. bcr Verpflegung mixen t>ie]elben jcbv i^ut 
^cbalten; bie 2öabt ber Spcifcn, an S'tßifd;^ unb Jaf^t^^il^ii/ ^ 
U?ar in xcxä)lid)ex 3)ieniic iioviicid;ricben. 9tud) ein Xrunf feMtc 
nid)t: auf 10 Mnaben ant>ertbalb Seibl äi^ein, bod) foldiev, ^afi 
bie Knaben „uit t^aruin fl;rantb ioerben". ,;^ni ,^abrc 1558 be^ 
$0(\ ber (Santcr für jeben .Hnaben monatlid; 4 50 .siv. rbein. • 

' unb ^>atte ibn bafür, bie Mlcibmui abgcred^nct, c^änslidj) ücr= 
))f{e0^n. 3n ber ä^it, bie un^ junäc^ft befc^äftidt, mx bad 



10 9{et^enfolge ber (Sattteren Bei @t. (Bttp1)an, mit bem 3a^re 14G3 U* 
^tnttcnb: 2:^oma« taS^^ar 5)?anbl, Sta^av @lu§(cr, ©cevgiu« 

©tenncjl, ^an9 Sannfbufd?, ^iat^ia« 2;utt, 2öo(fflaitg @cbl?art, 
Äae^)ar Ga^juii, ?uca8 l^lafjmann, iWit^»acl '•^etaucr, Simcu ^Mo»;, 
3ubaö ^^er^viut, .'Ciilaviuc ^Jhmitic^, SWag. Solf Ä^öberl, Cithitiii bc 
la (lourt, (^rifto^l^ 0trauf3, 3o^ann S^ieuger, 3o^ann Sinbtfauer. 
^a))etttneifleT: 1663, ffioifgang (Sbner (1634 Orgatiifl Bei @t @te)}^an; 
1637 ^eforganift); 1665, ®eorg. £a)^^en; 1666, P. ^uguflin Zersinget 
. (fffiBer etifüsciflli^cv in SRcQ); 1678, SRtt^acI @tab(er; 1679, mU^atl 
' Bai^tx; 1719, 30$. 3ef. 9u( (ft^äter (atf. $ofta))e(lm.); 1715 ®eorg 
Sffcuttcr (feit 1686 Otgantfl); 1738, ®corg StiaA SRcuttcr; 1772, ?co. 
<)oIb ^ofmann; 1793, Ocorg ?tltrcrf)t«6ergcr ( 1772— 9."{ taii. .V»of- 
organift); 180'J, 3of. «Prcinbl; 1823, 3o(i. iWa^Jt. C^änflbad)cr; 1844, 
3of. S redimier; 1852, Oottfricb ^|>rcver (1844 übcrjä^il. JÖlcc-J^ofla^JCU» 
mctftcr, 184G ^oforgani|'t, 1862 mxtU iöice*^)oitajJcttniciftcr). 
$0^1, ^a^bit. I. 3 



* 



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34 



Äoft- uixb '^H"(i\ict]clb bebcutenb iicfticgcn, im ^cgcnfa| aber 
jDurben bie i^nabtn fe^>r Inapp gehalten, gür £oft, 33crpflc(iung 
iinb Snfttuction bcr fcd^ö .Knaben irurben, nebfl jtocimaliger 
Hleibung im ^di)x, Slrjt unb 'J)icbifamente, öarbicr unb alle 
übrige 9?ot^burft jä^tUci^ 1200 gl. beja^jlt; augerbcm no^ 
75 %l Snftructiondgebü^t unb 60 ^immetbei^ülfe. ^luc^ 
SIeuttet erl^ieU nid^t mel^. Unb memt et au^ i&l^vli^ bie 
9iuBtif ,,(S;tr<l?9^1t^Ia0ett'' in etfiitberif^ Steife ou^iiltotlett 
t)erflaftb, ifl bOi3^ bie^ na^ 5Died (6. 22) IbiiSl^r ^ebtfttt^lid^ 
SCnnal^/ Sfteuttet l^abe filr Jeben SbMbm 700 gl erl^alteu/ itt 
ber eiQentUd^en $(tu)>tfttinine auf 200 %l. su rebucken. " %&x • 
ba9 6iitflen bei SRa^I^eiten erhielten bie itnaben tuui^ Delieben 
ber ^art^eien 6peife unb Sran! unb tmttbe i^nen nebftbem 
no^ bet gebtftud^Ud^e Sol^n glei(j^ einem ©efetten (ilapeUfanger) 
nerabfolgt. S)iefcS ©elb würbe in einer öerfd^loffenen SBild^fe 
aufbema^rt unb monattid; bai>on ba^j 'Babgelb unb fleinc ^e* 
bürfnifje beftritten unb ber 3ieft unter fie gemeinjc^aftlic^ wer? 
tl;eiU. 

Den Unterrid^t betrcffenb, ^eigt ein Öerid;t tom ^ai)tc 1604, 
baf^ man fid^ bamate ^u bcfferer Drientirung bei @t. 3)Ucbaet 
(iro ebonfaÜ^j urfunbUd) id)on im ^labre 1449 (Santer unb 
Sauijcrfiuibcu i^cnauut fiub) Maün crl)olte; bod; fiel bic 3lnt= 
n^ort uid;t bcfriebitjcnb au^, man fanb bic ^a^)l ber -MuiiU 
ftunben i>icl gering, "2e(^$ig ^al^re jpäter ^atte ee ber ba= 
malige, aue 'ilugisburg gebürtige Ä(H)ettmcifter unb faif erliefe 
Äammer=Drganift SBolfgang ebner mit bcn Änaben fo meit 
gebrad^t, ba^ fie im Staube föaren, bie bcimiQod^amt erforber« 
lid^e äHttfit ,,niit (^efang unb allerlei 3n|immenten'' andju? 
führen. 

3n ber aßitte bed 18. Sal^rl^nbertö toar ber Unterrid^t 
t)ert]^eilt auf Steligion, Latein unb bie gel901^li<|en ©d^ulgeden« 
pnbe, unb in ber äRuftt auf (M^e, (Habier unb ©efan^. 9Bir 
«ermiffen babei bie ®eneralba^lel^e, bie nod^ unter jla)|»eHntei|ier 
3&d^er (1708) geleiert timrbe. güt ben ©efangdunterrtd^t toar 



11 @egcn»a'rtti] fcfict bic (Srjtc^ung unb Ser^)flegung ber 9 länger* 

fmUn l'dhxl. 5500— riono -r^ic Ätiat^eit unnbcn im (^cfang, im .^ÜfaiMCr- 
unb !i>iolinf|3icl unterrichtet uiib [tc(>ctt unter einem ^ojmeijier. 3)ic Qbtx» 
aufrid;t fü^rt ber 3;cmfaj>ettmeipcr. 



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0 



35 



tor^üglic]^ fleforöt, tDcnigftcnä ntufeten bie Änabcn tüd^tige 
iCteffer fein; betoeifen bieiS bie aufgefütlrten {d^toierioett 
SReffen itnb Ütoiem Kitd^com^ofttiotien* (Sine tooi^li^e 
@^le loat 1^ bttt^ bie ^^©ingfunbantente'^ bimt {^offopeOs 
nteifiet ^ni geboten: tUbnngen, bie in il^cet gebnnbenen 
6^teibatt .nnb fortfd^teit«nben @$tDere ooi^ugdtDeife }ur 
^eronbilbung f eflet iti¥<i^enfdnger fl^ eignen. 

'5Die 64ület toaten fo »elt toorgcfd^rittcn, bafe fic felbft 
fä^tg »aren^ nod^ iDä^renb ber 6($ul$eit SInbete jn nnterttd^tett. 
©0 freute fid^ ^apbn innig, alö i^m fein jüngerer trüber 
aJ?i(i)ael jur Dlad^l^ülfe übergeben tüurbe. 3luc^ 39na$ .§ol§; 
bauer*^ crjätjü in feiner 6elbftbiogiapino, ba^ er i^en bou 
6c^üleru ber ^omfird^e in ©efang, (Slaincc unb ®treic^iuftru= 
nienten unterricf)tet amrbe. 33on ibm ift e§, luie anbcrirärtsä 
I^eftätigt, baf? im ÄapeEbauie aud) .^tomöbien aufciefül;rt mürben, 
bie .'polsbauer au§ erteuntlid)feit fü^ ben cmpfarujeuen Unter; 
ri(^t für feine „Se^rcr" gebidjitet l;atte. $)ergleic^en 3>ürftcUun-- 
gen, eic|cn^i 5ur 8ilbung ber Änaben tocrferticjt, lüurben noc§ 
nm^ ^a^r 1790 abgel^alten. Die ©d^üler tüirftcn übrigens 
fd^on im 16. :3a^rl)unbcrt aud^ anger §aus5, bei ben 9tat^^iauö= 
nnb 3ettg(^ans^=Äomöbien mit. " ©benfo lontben jie |tt $<ü^bn'* 
3eit )tt (utötoartigen t^eatralif^ Sluffül^ngen beig^ogen^ 

• • • 



12 2)ie ^tngfunban)ente ooii Oof. «^u^ (tu [eiiui* eigenen ^aub» 
f^rift) fnb (Sigcnt^um bei Vxil^ii»« ber Oefdlfc^aft ber Dhtfitfreunbe in 

18 3gna| 9o()Battf r, 0cB. 1711 ^ fiHeiir tosr 1745 (tim Spater nch^jt 
ber 8itr0 afe SRitfifbirector angeflellt. 6v fam f^ater a(d €6et!a)>e1Imet{ltc 
na(^ @tuttgaTt unb färb 7. ^ril 1783 gu 3)tann^etm al« $ur))fäl3. j(apeff« 
meiner unb ^offammerrat^. 3Joii feinen jal^Ireic^en (5om^)cfiticnen ottcr Slrt 
I)attc btc C^?cv „®ünt^>er ton ®^lrarj6urg" fccu meiflcn SrfcK]. •?hksfüf)rf. 
über itiu ^^iebt giftiö (Biogr. univ. des Musiciens). 5eiue Selbflbicijrap^ic 
finfcft mau in ber 33iufif. (£orrc||)onbcnj, @^e»jer 1790, <S. 107 unb 132. 
aRojart fc^ticb oue SDtann^eim (4. 3^ioi?. 1777) mit Mix «(^tiinfl üfcev i^tt 
(fle^e SOtojattbriefe toon 92o^(r ®. 81). 

U Sinter 2:$eatcr«SItttanai|^ auf b«e 3abr 1794, 50. 

15 Xebnlt^ce fbtben toir in 8enbon, t»o bie d^fllinBe ber ffie^infter» 
f[btet^ bSuftg in Oratorien nnb J^eatcrtjcrficflungcu mitiinrftcu cbcr au(!^ 
felbfl foli^c ^(up^runflen »eranftatteteu , tric 5. Sö. 1732 ^»änber« „Gft^er" 
im ^au^c ibrcs SKeif^er« Scni^arb OotcS. (^ergf. $riebtt<l^ (S^r^fanber'9 
<9. % ^änbel, ^b. II, @. 270.) 

3* 



36 



SHe CoKtorei bett et. ettp^tau 



unb ^lier lemen toir auf einem Umtuege fogar 5tt>ci feiner ^Wit- 
fd^üler fennen. S)ag Sßiener ©iariunt bringt nämlid^ bic au^ 
fttl^lid^ S^efd^reibung cincö lateinifd^en ©d^aufpieleg ,,6onftan: 
tiitud/ torii^ bie ^aft M Itveu^ed bed äHtoieiiHi ^efieger^^ mit 
9Rufl{ loon Steutter^ boiS am 16. 2)ec. 1743 auf bem gtogen 
neuen Sweater bei ben Sefuiten aufgefftlM nmrbe. jOie itaiferiu 
mit gtogem befolge uub ^al^trei^e l^ofie $erf0nli^feiten tool^ 
ten ber ^otfielCung bei. Kuf bet loaren 215 ^erfimen 
bef^äftigt, fämmtU^ 6^ler I^Ol^evet unb nieberet klaffen aud 
bem 6d(otten^ unb Aloftemeubuvder6tift,bem SefuitemlSotteginm^ 
ber Sürgetf^ttle nnb oud bem StaiptU^au^e, Su^ bie mufifali« 
feigen ^tüil^ftn^pkXe , bie 3Jlu)'if ju ben (SJefängen, ^änjen unb 
Qö)\a6)ten iPuiDeu üon Stubirenben au^gefü^rt. ^ic beiben 
3)Utfc^ülcr .sjapbn's^, bie 2)i!Scantiftcn Jiieopolb %cf]cx unb Jvran* 
ci^cu^? 2Bittmann, ^ahcn bie 9toUen ber Stnbromeba unb ^^aUacs 
gerbinanb Sd;all;aa^% Saffift t>om ^omd^or (1772 aU 3>iolini|t 
in ber ^cnfünftler^Sccictät t]enauut), fang bcu ^upiter. 2)ie 
bei bicfcn -IsorfteUungen üblid;e ^kämicn-^^ert^eitung burd; bic , 
a)tonard^in timrbe bieijtnal brei ^age fpäter vorgenommen. 

^er Äirdjenbieuft bei 6t. Stepban wav ^icmtid^ anftrengenb; 
Cd waren strei (Sbomiufifen 5U ücrfcbcu, iton bcnen eine täpilid) 
beim §od^amt mittüirfte; femer tüurbcn bie Vespern nod^ mit • 
aUen Unterabt^eilungen eingebalten, ^a^u !amen bie l)äufigen 
gefte, ^koceffionen, ^J^obten&mter, bie, fammt ben. SDiufifen in 
^pritjat^äufern, ben Sd^ülem nur fpärlici^e Seit jum eigcntli^en 
6tubium übrig liegen, ^rat bann bie 3^it il^m ^iutirung 
ein/ SDOfen ite, ben ^off&ngerlnaben gegenikber^ loeld^e mit 
Steifegelb in bie ^eimat ober mit einem @tipenbinm gu toeitem 
@tubien becfel^en ttmtbeU/ bem SvL^aU, ber eigenen Sorge ptt^ 
gegeben. 9tur einmal ifl im Sßerlouf M ganzen 18. Sal^^n« 
bertd audbrftdniii^ einer ^^ilatl^S^eriDiEgung'' txM^t, berju^ 
folge im ^a^xe 1719 ben beiben ,^gett>eften (Saipellfnaben^^ 2^obiad 
6eitl unb @tanü$Iaio ©dftmiebt aU ein 9lecom|)end unb Aird^en« 



16 2)ic VnffSftuig bee SefttttenoTbcne im Sa^re 1778 mai^te aui^ i^ren 
todtt. SomBbtcn dn <Snbe. ®t^(ag» ixto&fnt einer im 9R€$. erhalte« 

i!cn miifif. bramat. SJorftelfung tont Oa^re 1677 unter bem Üttet „Pia et . 
fürtis niulier", bie SDJufif ton bem &crü^mteu 3oannc8 GaS<>eniö .^erl 
i^ix^l a (£. ®<^(ager'd ,;^iener ^fi^im", ^b. III, iS. 211 fg. U..240.) 



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2>oinIa4)entndflcr ftcnttci; 37 

folgt kpuiben. • 



SBeöor lüir in bcn S)otti cintrctctt/ ttm bafelbft mit bem 
6tanb ber jlird^enmufif befannt $tt tüerben^ tnüffen toir t>e& 
SRanned befonberd gebenlen^ unter bem ^otibn lootte gel^n gal^ 
ieinet Sitgetib verlebte, jenet 3^U/ Aber bie er felbfl in ^tU 
fül^Unber äBeife ft^ nie fo ttü^t audgef))rod^en ffot iga^bn'i» 
j^Sorgefeltec loerlongt um fö not^toenbiger eine eingel^nbere 9e« 
f)>re<i^ng, über il^n, fotoeit eiS feine Stellung am S)om be« 
trifft, meif&ti» nur \p&diä)c, ungenaue unb bem^itrenbe 9^0$« 
ritzten berbreitet ftnb. SHeuttefiS 92ame ioAre freilid^ I&ng|i ber 
SSergefienl^eit anl^eimg^fatten^ toenn et'ni^t in BerHnbung mit 
©a^bn eine genjiffe SSebcutung erlangt ^tte. ©eine Seiftungen 
aU Äünftler l;aben ber ^cit i\)un 2^ribut gejal^U, nur l^ier unb 
ba tüirb noö) eine feiner fielen Hirrfjencom^jofitionen aufc]efül)rt; 
ai^ 3)ienfd^ lernen luir in il;m üor^iig^^meife nur einen rüdfid^t^s 
lofcn, fjabgterigen unb aufgeblajeueu (S(;arafter !ennen. 

L^ieorcj .Harl ^tcutter (gen»öi?nli(^ nur mit bem erften ^^or= 
namen bc^cidniet) tiHir in Sßien am 6. 3tprit 1708 geboren " 
unb ber Soijn bec^ S^omfapcttmeifter^, ^of-- unb Äammerorga= 
uiften (^eocg ^eutte-r. ^o^^ Liener Diarium ermäi^nt beS 



17 2)eT öofffl. 2:aufnamc ifl So^anncfi abamuS Scfc^j^u« Carolu« @c» 
orgiu^. (9?eg. b. Tcm^f.) 9?eutter'8 @eturt«ja^ir »rurbe bie^ier affgemeiu 
mit 1705 pber 1709 aii^Cijcten. Tian finbct häufig t>tt ^^letbart dieittec; 
iöater unb <Bci}n fettrieben firf) jebocf) ^Heittter. 

18 @eorg Sieutter, geb. 165G ju Sien, »urbe 1686 Organifi bei 
®t €Mc^^an, 1700 ^of- asb AoamKioiganifi. Uctevbtee gehörte er ber 
^offa^eUe aU Z^rfiii^ »onr^o^e 1697—1708 atu 3m 3al^e 1712 ei^telt 
er an eteOe be9 3. 3/9n|, ber nai^ 3fi^*t Z»U SffentMl'lta^cOiiieißer 
bei <St. @te^^an n^nrbe, bie j^a^eKmeiflerfieSe beim (SInabenMIb bafdl^fi unb 
g(ei(^3eitig 3 ber ©ängerfnaben jnr ^er^^egung. 1715 lüifte er an @teQe 
bc«i jum §offal3ettmetftcr ernannten ^^itr jum crfien S)omfo^)ettmetficr bor, 
bel^iclt aber bie @tettc beim ©nabenbilb bei. 3nt 3abrc 1728 jubilirt, trat 
er bicfcn 'ißoften an 3»^. ®eorg 9ieinbarb ab, bc^»ieit bai]cgen atte 6 «Sänger* 
fnabcn. 3m (Sutac^ten beg ©efuc^e« ber Siace dicutter'ö (ecrgi. ö. Äöt^cl'e 
3. 3. guj , <S. 252 unb 451) rü^mt guj SReutter'ö ju jeber 3cit geicifleteit 



38 S>om{a)}eamei{ier dteutter. 

<5o^neö äuerft im ^ahxc 1726 aU Organiftcn im t)cd)füTftlid;cu 
©tift bcr Älofterfrauen jur ^immelepforte (bei einer Drgel= 
^►robe, ein 2iJcrf bc^ ß^riftopl; ^an^ner, geft. ITGlj. 9lni 
.1. 3)Mrä 1731 lüurbc 9teutter jum §otcompo[itor ernannt; im 
3al^re 1738 folcite er bem ^initer im 3hit S)omtapelImeiftcr 
iinb behielt bic^'c Stelle auä) nadj feiner im 6ept. 1746 crfolg= 
Icn Ernennung jum jiociten ^offapeHmeifter bei. @r ^tte al^ 
fDl(j^er alle ^ird^cuv Äammer= unb 2^afelmu[i! bei §of ju biris 
^trcn. Dbiüo^)! er f(^on bamal^ ben föeitcften ©influg auf bie 
^ngelegenl^eiten ber !ai). $of!apette rtafyn unb nad^ SubUituitg 
ht» ^rebieri (1751) facUfd^ leitenbet $offa)>eatneifter toutbe, 
loarb et t>o^ erfl nad^ bem ^obe ^Tebieti'd, im Saläre 1769, 
tDitflid^er erfler ^offa^ettuteiilet. gar geit äleuttet*»* tmtrbe ber 
^tanb ber $ofiaveI[e aufd &ugerße bef^r&nlt/ ja ed fam fo 
toüt, bat ber Stegulirung im gebrui^r 1751 bie gefammte 
^efmttil! um bie ®umme loon 20,000 ^. an 9ieutter in ^aä)t 
gegeben ttnrbe. <Sr nu|te biefe 9)lad^tüoIIIommenl^it 'na^ Ärftf^ 
ten an9*unb lie| bie ^offapette nad^ unb nad^ {o fel^r t)er!om« 
men, ba6 fte jein 9^a(j^f olger ©afemann im flfigU(j^ften 3uftanbe 
t)orfanb. ^^itcretfant fnib bie imx S\ö6)d veröffentlichten @ut= 
ad^ten be§ §DffapeUmeifterÄ Juj; über Steutter (von 1724—33). 

iial)xc 1724 iininfdjt 9teutter aU Scolar auf ber Drgel in 
ber öoffdpelle aufgenommen jn ircrben; balb barauf r>errid}tet 
er aU überjäl^liiier Cvganift bci^ 3-Hater%? S)ienft unb empfiehlt 
i^u guy 5ur einftiueiligcn Unterftüpng, ba er ,,bie Orgel fein 
fpielet unb in ber (Sompofition (^hite^ l;offen Uijst". S)ann 
fc^lägt er ihn feiner 33raud)barteit l;albcr 3um ^ofcompofitor 
tjor unb fein (^el;alt, anfangt 400 gl., fteigt rafd^ auf 1200 gl. 
(6eine SDlel^cforberung nennt gui /^ein unjeitiged S&egeljncen''.) 



»tttitofen !^enfle unb fein ^ccom^agnemetit 6ci ben Cptxn. W Aird^en« 
coin)}onifi totx Steutter moffl gefc^^^t, o^ne gerabe (morjuragen. 9t ftatb 
im 82, Sebeitfja^e am S9. Oug. 1738. SBic mit ^r. ^ef. P. Ken« 
mann im Stifte ^einflenfrcn} auf mein Anfragen mitt^eiltc, be|i<ft ba« @tift 

ein Sijjtom, naä) n^eli^cm 9teutter t)om ®rafcn %xani ©foraa, be« ^. rBm. 
t)ic!rf)e8 .^ürft, in SHom ont 8. San. 1695 bie 9iitterJiMirbc crt^eilt tt>urbc, 
ipcld^e« Grnennungere(i^t bie J^amilic @forja tcni %^apfu ^^>aul III. im 
5abre 1539 erhielt. — 9icuttci'c! strcitgcbcrncr @ohn iiaxl (Sarcluö 3c= 
^cvlMi^), geb. am 6. Mci'i 1609, n>ax ebenfalls Organift bei @t. öte)}^an feit 
bcm '^a\)Xi 1720} er ftaib am 15. iDi4V3 1736. 



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S)oQi(al^efinctllcr Slentter. 



39 



^a^lreid^e fir$lid^e unb bramatifd^e 3öerfe bcseugen, bag SRcuttcr 
jc^ir flciftig gcwefcn. ^a^$ Stift Ätoftemeuburg« attcin bcfi^t 
ton ibm 29 Stteifcn, ein SÄcquicm unb eine grofee Stnjal^l ilci« 
ncrer ^irij^encom^pofitionen. Dratotien unb Dpenu jinb namcnts 
li^ im stifte ^iligenhetti/ auf bet laif. ^ofHbliot^ef unb tm 
itt^i)) bet @efettfd^aft bet äRttflifteunbe in SB^ien in SRenge 
t^otl^nben. ^ie ftü^efle Qhrto&^nung einet 0;i>et Don Üteuttet 
•gefd^iel^t im Salute 1727 pm SRamendtag bet Aaifetin (SUfabetl^. 
$on ba an tt>ntbe fafl iä^rlid^ ein btamatif^ed äßet! Don i^, 
nteift 5um Stantend« obet ©ej&nttötag beiS tegietenben Stai\tt» 
Jpaoted obet eined !a{fetli#en SSHtgliebed .bei $ofc aufgeführt, 
loobei l^äufig au^ ©r^^erjoginnen mitioitften. 9ltt$ nmtben 
HS $um 3a]f)rc 1740 jä^rlid^ ^ur ^^ailcnjeit feine Oratorien mit 
itatienif^cm ^crte in ber öcfburcifapcUe gegeben. 9tcuttcr'^ 
itird^encompofittoncn gcid^nen fid) faft Miid)cjel;enb!^ burd; äuBeiii 
(3lan^ unb fcurtii betagte 3n[irmncntirung au§ unb n»urbcn 
bal>er an gcfttatjeu mit Vorliebe gciPäi;U. „9lauid;enbc iUo: 
Uncn ä la Üieutter" finb fprid^trörtlid; gclvorben. Seine fo^ 
genannte SdE)immelnictfe *® luuibe nod; t^cr etwa 20 ^^i^^^^^'u 
beim 5Tof;nlcid;naub^tt1't bei St. Stepbau aufgefül;rt. ^urucp 
^>örte bei feinem 3\>iencr ^efuciic im ^abrc 1772 in ber /Dem^ 
fird^e eine 9ieutter'fd;e 2)k(fe unb nennt ]"ic mattet, trcdfene^ 
3eug (dull, diy stufi); man fönne t>on biefer 9)hifit l^öc^ften^ 
fagen: jic ma^e toicl @erauf(^ unb fagc bal>ei bod^ fe()r ipenig. 

finbcn jebcd^ unter 9leutter'!5 fleinern 2öer!en immerbin 
an^ fold^e ton toürbigem ©l^aralter unb es forbert bie SBittig« 
feit^ iiet and^ ein, mit 8tttnev fafl gieid^a^itiged Utt^eil $n et« 



19 Öicuttcr Inittc tiefe 2J?effc btc freie 5^enu^iing einer t^^cf^ßqiii^jagc 
«ingcfcrad^, naö) »reldjer er ficö feinte. (5r lief^ in bieicv ?Itfirf)t ba?< Dona 
nobis fid^ im XclU 6en)egen, ben befaiinten ^e^ametec au@ Sirgifd 
„9(ea€ibe" ©runbe legenb: Qaadrupedante pntrtm lonitii qnatit uugula 
«ampum. SDer ftaifetin entging bie Vnf)>tefimg nid^t. „^a9 Ifat fiäf ja 
mit $fcrbe9ctra]ii)»c{ oM^tMvmm", &t|erte fie Keitttcr, loorauf biefer 
^efianb, er ^abe botittt bei fetnem toorgetUdtett SUter ben Siutfi^ nad^ einem 
®agen au«brücfen trollen, «ra n5#cn ÜKorgcn toax fein SBnnfd^ crfüttt — 
eine ftattü^c darrcffe mit einem träditi^cn (Sd^immclpaar ^teU »or beot 
■^»aufe unb irartetc bie ©efe{;Ie beö örn. .*pofta^>cÜmeiftcr{( ab. 

20 Great noise and little meaning characterizcd the whale Perfor- 
mance. Chs. Buruey, the preaent state of Music in Germany. I, p. 307* 



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40 

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l^omla|)eUniei{lei 9ieutUr. 



lüäf^nen, ba^S freiließ einen ftarfen Gentraft jum i^orgejagtett 
bilbet. 2öiener ^^iartnm*^ nennt 3ientter al^^ ben „un- 
ftreitig ftärfften (Somponiften, ba^5 Üoh t^^otte^ jn [ingen, ba^ 
:ü)iu[ter aller I;ic[iqen, in biefer Spljdre arbeitenben '0}iänner. 
!Denn mer tüeife beffer aVi er ba^ ^räd^tige, ba§ greubige, baiS- 
3ro^>locfcnbc, menn ber (^efang crforbcrt, audjubrüden, o^ne 
in baä profane unb ^^^catermäligc ju öcrfattcn? 2ßer ift 
Vat^^ctif(^er, ^artnoniereid^er aU eben et, tocnn ber ©efang eine 
^ranrig!eit, eine ^itte, einen ©(^imers toertangt? ©eine Meffen 
sieben jebei^it eine äRenge muftklifd^er ävLf)ütn tuui^ [\^, unb 
iebet gel^t etbout^ gewomten unb ibelel^tter l^mDeg/' 

Sot^nbene WntSlbttii^tt Hogett Steutter ber Sa^tUfftgfeit 
im ^ien^ unb (jeben ein trilbed 8ilb ^on- feinem fdtat^^ 
men feinen ÄnnßcoIIeflen nnb t^orgefe^n .8el^drben gegentber. 
. 60 voat i^m nntev anberm b)e StnfleHnng bes C^ortegenten 
^binanb S^mibt afö ^o^ettmeiflet beim ®nabenbilb (einet 
llveiten nnb tCeinent SRufiüapeEe bei 6t. 6teplian, übet bie 
toxx f^)&ter l^örcn tüetben), auf bie er tro$ feiner bciben ©teilen 
felbft fpefuUrt I;atte, ein 2)om im Sluge unb brad^te il;n mit 
Sürgermeifter unb Stabtratl; in arge (iollifion. 2luf feinen 
^erfud^, bie fcS^on gefd^eljene 3Sal)l in gel)äf[iger 2öeife rücf= 
gäncjig macl)en, erfolgte ein umfangreid)e!j, gel;arnii(f)te'5 
^-ßromemüria ber 3tabtbel)ijrbe an bie 3fiieber=Defterr. Slegierung, 
lüorin 'Jicuttcr'y 3tn!(age ^mtt für ^unft miberlegt n)irb. 
„Üieutter (l)eifit c^i u. a.) fänbe ol^nebie^i in feinem boppelten 
3(mt iöefd;äftigung genug; nad}t)cm er aber beim getnö^julic^en 
^irc^enbienft am aEerluenigften anzutreffen fei unb öfter bie 
ganjc SBoc^e I;inburc^ faum ein- biä jtocimal ben ©§or frc^ 
qnentire, ftel;e e^i ju üermutl^en, ba6 er au^ beim grauenbilb 
eine gleid;e ga^irläffigleit bezeigen toeröe. fd^ieinc toitfli^^ 
baj bergleid^en itapeHmeifter, Wann fie einmal bei §of engagitt 
feien^ fid^ S^sm p bo<^ W^^f beriet $tit>atbien{le Dorjnßel^en. 
Slenttet/ mit feinen Dietf&Itigen 93errid(tnngen nnb ergiebigen 
^infommen gar tool^l befd^logen, folle einem anbem meritirten 
äßanne and^ einen 'geringen (üebalt nm fo el^er fiberlaffen, afö 



' 21 ffitener :^tartuin, 1766, ^r. 84. ©ele^rte IJladfxiäitttt, 

.XXVI. etfld 



Domfa^icflincilla Kenttcr. 



41 



bcr ^d^iüie^cmter Sd)mibt''^, % :)Jeubaua: (rid^tigcr (^ecrc^ 
3^eu^au[er, ehemaliger 3)le6ncr bei 6t. ©tcp^^au) bcr Domfird^c 
grofee ©c^ltt^aten crmicfen unb bic grofee Orgel, bie über 
10,000 gl. gefoftet, au^ eigenen 9)itttcln l^abe »erfertigen lajfen." 
9Ran fud^te alfo sugleid^ einen ^ct ber ^anfbarfeit au^suüben. 
9IU 93ef<i^ib auf bie Eingabe bed aufgeregten ©tabtrat^i^ er» 
folgte umgel^ bie 8efUitigiitig tes <Smeitnuiig 6d^mibt'd m 
Seite ber aUgierttng. (9ta^ S^ibt'd Xoht im Sal^e 1756 
erl^ielt alber SHeutter biefe SteSung i^ennod^.) 

€ün anbermal fiu^te Steutter best ttunm^rigen fta^Smeifler 
S^ibt Ui einer freigetoorbenen SHtiflenfiene ^n fber^olen^ 
nnb abermafö entfii^ieb ber @tabtrati^ (^nnflen bei$ £eitem^ 
,,ba Sleutter gar too^t mit feinem Zffcil begnügen ttnne'^ 
6in bcrber S^crtcei« erfolgte fpäter aud^ über 3Zad^läffig!eit bei 
ben 3(urf üt)rungcu : ,,bic Ätrci^enmufif ircrbc immer fc^lcd)ter 
ioegen übclflingenbei* 3iM"^^mmenftimmung, bie bem gerammten, 
ber i}lnbad)t abiuartenbeu ^ol! t)ielmcl}r ju einer C^emüti)^; 
3erftreuung unb jiun (Sfel, benn alö anmutt;ige c^riftUdje ::l(uf= 
crbauung cjercic^e. Xic^i fomme baljer, ba^ bie aufgeftellten unb 
bcjolbeten (ifi'ential^SJhifici (beim ^aupt:(El;ür) enttuebcr qax 
md)t erfd;ciucu ober meifteusS in ber 3)lufiffunft menig erfal;rcne 
l'cute ober c3ar nur ^Jlnfäut-jcr jum 2)ienft abfd;icften^' (ein Um= 
ftanb, ber atterbingd noc^ ^eutautage in manchen ^ir(^en su- 
rügen n?äre). 

2lm 27. D^oü. 1731 lu^rmd^Ue fid^ S^eutter mit Urfula 3lnna 
^Ijerefia ^oljl^auj'er geb. am 22. Dct. 1708 ju äöien, einer 
^o^ter beS igeinrid^ ^o^^)au\tx, (Somponiften unb äRufif- 
birectori» ber ita^ette ber bertoitttoeten itaiferin SKmalie nnb 9ßit» 
glieb ber (S^ormnfll bei 6t @te))l^an (gefl 8. 3R&r) 1726^ 
51 3al^ alt).** 2;]^erefe toar eine bortreffli^e ®ftngerin. 



22 3n ecl^tmng'e VM». 2e|icon b. Xonhinfi, 8b. V, tfl St^erefe ^ol^« 
^ttfer inf^fiiitfii^ oI« ttenttcr*« edftot^tt tt^tuL 9ü $6til, bet bcn 
9atn nnb Me &^ttt Renttcfe ganj nmicTflSnMi^ »cniiengt, fotme Bei Otr« 

(er if! !t^erefe ^olj^aufer gor mäft genannt. 

23 3n>ei @i}^ne, %x<in^ unb f^ran} ^gna) ^olg^aufer, toaren aU länger 
Beim ©nabcnHIb im ^t. t2te^^on«bome, ein brittcr, 2)omenico, »ar a\9 
2:cnori|i in ber ^)offa;:cUe angeheilt, ^ronj geft. 5. 3um 1743, 42 3a^rc 
alt; ^xani 3dnaj geft. 25. Mai 1750, 38 ^a^ie dt; 2)omenico ge(t. 
13. 3an. 1772, 54 Oa^re alt. 



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42 2)oiti!(M)cSitieltler ftcttlter. 

bie §apbn, aU unter @incm S)a(i^e mit ii)t Icbenb, oft genug 
tpirb ®elciient;eit gel;aH l^aben ^ören. ^rei S^^re fang fle 
unentgeltlich in ber Oper unb bei ^offcften, tourbe bann aU 
J^offängerin im Salute 1728 mit einem ^l^alt toon 760 %t 
unb fii^lielUd^ mit 35003L ongeßefft*« 9lebfibem nrntben i^r 
ott^ }ut S^ilgung il^ter ©d^ulben 4000 §1. sugefianben. @iite 
^Sxticü^l ©ttta^ten bed $offa))ettmei{let9 guf au» ben Sorten 
1728 W 1734 t^eilt D. Stü^l mit. Sttbem fie S»? a^^ 
ftettung anempfiehlt, lobt er «Dieberl^olt i^ mafettofe trefflid^e^ 
^ei Dctaben nmfaffenbe @timntc, il;ren Stillet unb namentlid^ 
i^ geftigf eit in ber SWufif, fobafe fie alle^ prima Tista finge, 
,,tüel^eg iljit tpentg 6ängerinnen nad;tt)un fönnen — fie fcf)cine 
jur SQfhifif gelnncu''. Dblücl;l aU actit» angefüf;rt, faiiij fic i^cd; 
fd^on im 3al;rc 1766 nid;t me^r öffentUd;, bc^og nad) bem Ict)c 
il;rcö 3)ianne5 ein eigene^ ^aibi in ber 'ikn-ftabt Sanbftrajje unb 
ftarb bajelbft aU iüo^l^abcnbe g-rau am 7. 3lpril 1782 im 
74. ßebem^ja^re; neBft t»erfd;iebeneu :^egaten beftimmte fie auc^ 
500 gl. jur Slblejung üon taufenb aJlcficn für i^r ©eclcn* 

9leutter, ber fo l^äufig Gelegenheit ^jatte, beim ©inftubi= 
reu unb Sluffil^ren feiner für ^offefte bcftimmten bramatifd^en 
ä&erfe mit ben SRitgliebem beä faiferlid^en §aufeg in Serü^* 
rung sn tommm, ttmgte fld^ mit feinem S^acte in biefen ^oben 
Greifen ju betoegen unb toar l^ier »o^l gelitten. Mm 21. 2l|>ril 
1740 mürbe er no^ unter Äaifer Äarl VL (ber ou^ bei Hteut* 
ter'd i^figeborenem ^atl^ftelte vertrat) in ben üfierreid^if^en 
Slbeföfianb erl^oben^ unb itoar „ia 99erft<f{ld^tiguttg ber treuen 
unb lang^rigen S)ienfie feiued fßaUx» unb feiner eigenen 
öortrepd^en ^igenfd^aften, jlattliiiSen ©rfa^ircnl^eit unb bi0^er 



24 3n bei langen Siße bvt 4>offfingennneii Besogen wu 9RaT. 8anbiitt* 
Conti (gejl. 17S2) unb SR. fC Soteitsint^iEoiiti (ausgetreten 1732) eines 

9tWt (4000 %U). fßtsit t>. WM^tii S)ie fatf. ^of^WtafXb^tllt, 
76 fg.) 

25 2:^erefe $oT)]^anfeT fd^toB bie SItete Stfie ber ^offSngertnnen ab, 

*ü}ad) langer ^^aitfc finbcn n?ir im 3a^)rc 1818 nur ncÖ} itod Sfiamcn in bie«* 
fcr 9Jubvif : .'3(nna 2Siam3fw {U9 1848) unb Jbcvefc ©rilnbaum, 2:o(6ler be« 
bcfannten ^apeametfteiS Senjl Snüttet (btd 1867). t). Söc^el: 2)ie !aif» 



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2)Mtita))ettiiicißcr 9ttatttx, 



43 



^ctcifteten tiuten 2)ien)tc imb baburdb criüorbenen ilieritcn". — 
^cgen ßnbc ber 50er S^^re f(^eint Steutter burd^ ©lud, §affc, 
3oj» ©carlatti unb a^ractta'aud feiner betoor^ugten Stellung 
»crbrängt n}orbcn ju fein. Site lc|teS SSerf, ba^ t>on 9teuttet 
bei §afe aufgefiil^vt würbe, ift genannt ,,il Sogno" von 3)ieta* 
ftafio, componimento dramatico in 1 atto, ton ber (fr^^erjogin 
Marianne unb stoei ^ofbamen in ben laifetlid^ &m&H9m 
int 3a^ 1756 oefungen unb int folgenbm Sa^te ttHeberl^olt. 
IBei ben im Salute 1760 ab^z^limti SBerm&l^lttngdfeierli^feiten' 
bei» ^l^e¥309d (nad^maltgen jtaiferd) Sofepl^ ipurbe bie mtung 
ber $ofmuft{fefie mit 8efeitigung SIeutter'iS grabe)u (Sind übet« 
tragen. 

(9eorg (Sbler K>on SIeuttet t>erf($ieb am 12. 1772 
im 63. Sebcni^jal^e. @egcnfa| feinem SSatcr, beffen SBe* 
^räbniö nad^ teftamcutarifd)cm SÖunfcEic ebne ]cU^ ©eprängc 
mit ben mötjUd^ft cjcrincjftcii Iliifoften ftattfanb, iinirbe ber 
iieid)uain bc^ 6ol;ne;5 mit aUm crbeuflid)en ^^omp unter ^es 
^Icitung t>on 35 ^|kieftern terjd^icbenen 9iange§ in einer Ghnift 
bei 6t. 6tep^)an beigefc^t. ^teutter'^^ ^^crträt criftirt alö 
ituipfcrftic^ (obne ^lamen^angabe bcc^ Münftlcr;5), Dclgemcilbe 
(SJiufeum ber C^cjcUfc^aft ber 3)Iufitfreunbe in äöien) unb aU 
^aftetl5ci(J^mmc3 ( iHiniit^miner ber Sängerfnaben be^ 6tifte^ 
J^eiligentrcuj bei süaben näc^ft ihJien). jeigt einen jd^ön 
geformten Äopf mit inteüigenten, cttt3a§ ftrengen (^efid^t^^jügen. 
3n bcm genannten ©tifte, ba^ Üieutter teftamcntarifd^ bebaute, 
liegt audj^ fein erftgebotner (5o(;n 3iJarianu^ (Äloftemamc für 
©aroto) Äenttcr Don Steiterefelb begraben, ber im 
Saläre 1790 pm W>t biefed 3ifteraienfep6tifted geto&^U mrbe 
nnb in 9Bien im igeiligenlreuserl^of an sateri$f<!^mft<)^e nnb er« 
blinbet am 21. Oct 1805 Derfd^ieb. äßarianttd u>ar im Kapett« 
l^anfe in Sßien am IL San. 1734 geboren, fianb alfo mit 
$a)^bn in faft gleid^em Sdter; jebenfalfö lebten 8eibe im S)es 
^ennium 1740—50 als @!|)iel!ameraben in t&glid^em Ser!e^r. 



26 2)ic 33cfcf}rcttung be8 Sap^jcns giebt Dr. (Sonji. i\ 2Bur56ad^, ötogr. 
?eyiccn bcg .Haifertl?. Ocflcrrctc^?, 25. Xbdl, 1873, ®. 307. 2)a8 Sa»>^)m 
ift aiid) auf bed «So^ned (Srabftetn im Stifte ^eiligenlreu^ bei $aben an« 



44 S{fentiaI«äKttftUa)>«ae hti &u ^tep^on. 

♦ 

Jür fein 5tiTt licB iÖlarianuä u. a. bie groge Drgel üom 23ics 
ner ^of-Ocdelbouec Sgnas Aober (geft 17. 6e))t 1813) er- 
bauen. 

9lcuttcr'ö 9Zad^foIger aU 5)omfapcIImeifter toax £copolt> 
^ofmann (jugleid^ (£(>orbircctor bei 8t. $eter, gcfl. 17. 3Ädrj 
1793), berfelbe, bem mo^axt im ättai 1791 aU ^biunct bei^ 
gegeben umt^ imb boburd^ bie n&d^fle ätntDartfd^ft auf bie 
SDomIa))eameiflerflette gelabt l^tte. *^ 



S)ie SWuriffapelle bei 6t. 6tept;an iüar bem 3)lagiftrat al^ 
Slbminiftrator ber ©t. ©tepl^an^fird^e unterftel^enb. Sllle Äird^ens 
rcd}uiuu3en mürben bentfelbcn üorgclccjt nnb ucn il?m erlebigt. 
Sei 'Jieubeje^ungen reici^te bie aöirtt;fd^aft!ä=(Sommijfion yt- 
luettige ©ejud; bei ber ^!aiferin ein, beren (rntfd^eibung beii 
2lU'M4>^^i(l 9<i^- 3^^^ 3cit ^apbn'^ eyiftirten im ^ome jiüei 
3Kufif!apeUen: bie §aupt= ober G[fontiaU3)lufiffapeUe unb bie 
Itapetle beim 6nabetibilb. SSBir ^aben junäc^ft mit ber 
©rftem ju t^)un. 

3n frül^erer '^zii, %, 83. 1571, beftanb ber SÄufifd^pr au^ 
bem totor, ©nbcantor, Organiften, bcn Äapettfängem unb 
©ängerfnobeti/ einigen ^ioliniften unb 6ontraba{flften fammt 
bem ^^umer unb feinen (^eSen fftr ^ofaunen/ 2^tom))eten 
unb ^iden. genannten gol^ Detotbnete ber ©tobtratl^: 
ed follen %u 8ag, ^{^enor nnb Sit (£e|tere loaren galfettißen^ 
b. 1^. toeber jhtoben no($ <5a|lraten) niii^t mel^r aliS ie 3 (bie 
2 ^rftceptoren mit inbegriffen), nnb snm £)ienfi 12 ober 1^ 
itnoben gel^alten loerben. %\t ^o^l ber Settern ging, u>ie f^on 
ertoä^nt, balb bi» auf 6 l;erab; bie übrigen @&nger erhielten 
fid; bi« ilber bie SRitte be« 18. Sa^ir^iunbertÄ immer auf gtcid^er 
§ö^)c: 9 SSocaliften unb einige @rtra^änger. (3115 ^öd^fter @tanb — 
lüotjl t>crmel;rt burd; bie 6änc]er beim t^hiabouinlb — ift bei bem. 
am 15.2lug.l716 abgetjaltenen TeDevim [lir teil Sieß bei (£arlomcj 
ber 33ocal(^or aufier ben G 2)i^cautifteu angegeben mit je 5 3lltiften^ 
S^enoriften unb S^aififten.) 3Äit beginn beö 18. 3a^;r^unberti^ 



27 «crgl. O. 3af;.n'« SKcgart, 2. 3(uff., I. 717. 3)a8 J-cbc^ja^r 
^oftnonn'e, mit 1792 angegeben, i(l berichtigen. >^ie^e anc^ '^t. II. 
594. 



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(EffciitiaI»SRiifiRatielle Bei &t ^H^cau 45 

ftnb neben ben 6trei<l^inflrttinenten (baBei ait^ (^ambt) unh 
^ofouneti nod^ (Sontett mib ^ott oenomtt. 8n (louptfeflen^ 
toeim ber fa^etliö^ ^of in großer (Sola na^ @t €U3fi^an 
fn^^ fpielte bort bie !aif. foflapette. Sei anbetn geflen tt>nt» 
• ben toenigfieni» bie ,,laifetU4^ $emn Stom))etet'' Beige^ogen. 
3m Saläre 1754 umtbe ber pä^ifilid^en Orbnnng gemft^ auf fdt» 
fe^l ber jtaiferin ber ®ebran<l^ t»on Srom^^eten unb ^'anlen^ 
«fö bie 'Änba^t (lörenb, l^ier unb in allen Äir<ä^en untcrfagt; 
bod^ tüaren gebäm^jfte trompeten, ba§ fogenannte „6lann= 
btafen", geftattct. ** ^ie Stelagen für bie Äa^cUc (bic Änateii 
ni(^t mitgercdSinct ) betrugen im teerigen ,3a()rl;uubert burc^^ 
f(ä^nittlid; jälirlid) circa 45C)0 51/ l^'Uen lücniger, einigemal be^ 
bentenb mel;r, 5. 33. in ben 40er ^Vil^ren über GCKX), im ^dhxc 
1788 fogar über 8000 gl. ^Danon famen auf bie ^ocaliften 
Tegelmäf3ig 1170 Jyt- tiel>ft 108 Jl. .H leibgelb unb auf3crbcm ucd) 
240 gl. (S^ioralabjuta, ?Horatt\iclb u. f. tt». 3)er ;5:i;urucr unb 
jeinc ©efeüen irurben befonberij bejal^U, 3. ^. im 3at)re 1741 
,,benen 5 3^ftrumentiften i^re iäl;rl. ^efolbung mit 650 gL 
fammt .fUeibgelb (JO gl., megen beö SC^urmanblafenS 60 gl, 
aicrategelb 4 gl." — äßie tüix bie« bei ben ©ängertnabcn 
gcje^en ^abcn, gaben f^on, bie grojen, ujeitcr unten ern?ä^ntctt 
gefte unb ^rocefftonen abgere<]^net/ bie geh)ö^nU(j^en täglid^ 
Sihtfifonffül^ngen bei ben ^bi^iimUxn, aoblreidjien ^ptxn, 
Sitaneien nnb $t|rmnen an^ ben SRnftfem Dottanf IBefd^ftignng. 
9(nd^ bef^r&nfte ft^i ber S)ienfi nid^t anf @t 6te))l^an aEein, 
bennbie ^o^eDe. hmrbeM^nftg pr Serft&rfnng ober Sj^ertretnng 



28 (ilavin blafcn, btc fanfterc ^^ebaitbimiß ber ijtonipcteu (mit 
2)fiin^fevn), als @egeu[a^ imn '^i-tnji|>a( btafen. 2)ad $Qlf entbehrte nui* 
ungem bie t^tn ütb geiDVTbaiett ^anninftrumente; fle tontbcn im 
3a^Te 1767 (et 9l6^altiut9 eine« Te Demn für bie fßdliäf fiSerflaiibene 
Jtcanf^eit bet Aaiferitt pm erflemnal lieber, aUs einfin)et(eii nur „mit <£r« 
tanbiril bei 4>ofee" gefiattet nnb h»eiter^in bei ^o^en ^efien nnb ^oceffionen 
nttt jebeemaliger SetoiSiflung ber »ettlii^en, in Seibinbnnfl mit ber geijilid^en 

, lOe^Brbe. 

29 Oegemoärtig betragen bie Untefien ffir ben 2>om'(£^or mHiify bei 
8000 %\. 

20 3m 3a^re 1784 »urbe bie 4Sffentia(«3ttufit im 2>ome bnri^an« 
regniirt 



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46 Qffciitui(»9ta1itta^cVc ^ei et. eMflkau 

Ut ^o^apefU, loenn biefe anbevio&Ytd bef il^ftigt mv, oudgebotgt^ 
mofftt {te befonberiS l^onotitt timsbe. 60 flnbeit loir fte bei- 
9e)O0en %u bot folenneit aemtent, Te Deum uttb Sitaneieii iit 
i9etfd^iebetten Stitiim SBienS: in bet $ofburg!a^eIIe^ bei beit 
Sefuiten, ^^otttn, 2)omiitifaitent, 9ui3ufttnetn, ^apu|inern^ 
Stcixmlitm, ^auknent, Utfulinetiimen^ B^mxi^panUm t>oii 
SWontfcrat^ bei 6t. Sofep^, in bcr Xa\>exU irnb gat>oritfapcIIe-^ 
unb anbcrmärtä in ©d^öubrunn, iiayenburg unb Älofterneuburg. 
2(U'5 bell üort;anbencn Quittungen gcijt l;erüoi", baf5 üd) bcr 
faiferlidje §of feit bem '^ai)u 1647 ber Capelle bei Bt. Stepl^an. 
l^äufig bebiente. ^Infäncjtid; mit monatlid) 50 5^1. l;ononrt, 
tt)urbc fpäter jebe einzelne ^ienftlciftung befouDer^^ bered^net unb 
erfolgte bio (rntlobiiung pufig erft nad) !3<^t?rcu unb bann nod^ 
nur auf »i)iebcrl;olte^ 33egel)reu unb mit '^tbjug. 3luö einer 
berartiiien, au^j ben 3<it)i^ß^i l'l^J ^^^ib 1711 l)erftammenben 
6d>ulbforberung t>on 2580 3I, bie erft im yS^üjtt 1723 in 
toierteljä^irigen Saaten beglichen mürbe, ercjicbt fic^, bafe biefe 
/Liener ©tabt* ober G|tra=3Jiufifanten" unter ^aifet Sofep^ !► 
oucl^ in ber ü^ex unb beim hattet mioettbet tt)urben. 

. S)et ©tanb bcr 2)omfapette toat §ut Seit ßapbn'iJ (1740 
—50) auger bem KapeQmeiftet fafl uiuyer&iibert folgenber: ein. 
6ttbc<mtot^ S^^$ ißiolinilt (Ibam (S^edenbatier); ein ecfler 
Otganifl ^nton 9ledl^); II etreid^inftnimentifleii ^cefftfien 
unb ^tibatfubfHtute mit inbeotiffen) mit Sal^redge^alt t)Ott 250 
bis 40 ^ ^on 81&fem ftnb nur genannt: 1 (Sotnettifi 
(Slnbt. Sittmann) unb ein gagottift (;3afob ^^iatjer); für 
^ofaunen^ trompeten unb fßaufen tmttm auö) je^t nod^ bie- 
!aif. $oftrompetec unb ber ^^umermeifler unb feine t^efetteu- 
bcigejogen. gm ©aujen mar ber ^ontd^or, 9 SSocaliftcn unb- 
3 ©jctra-^Öocaliften mit inbei]riffeu, 31 '^.Ncrfouen ftarf; mehrere 
SWufifer bieutcn glcid;5eitig bei bcr C^nabenbilb^lapcUc. i^rga-- 
uift OJecfl; (ber 5^ame ift im tocrftoffeueu ^al;rl;unbert l)äufia 
vertreten), früher ^öioUnift (geft. 1759), mar bcr ^^ad^folger bcs^ 



31 <Camera^3a^fainte«Ste(^iiitiigen im Kr^to bce 1 I. ^inanj^aßtniflc« 
rium«. — %nd) unter 3ofc|>^ I. Ratten bie OJiHtgMer bcr bamal« fc^r fofl» 
ipKÜQtn ^Qc^taptUt bnxiS} nnorbniuu} in ^ue^a^rnng hts Öc^U« |tt \pbm^ 



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l 

t 

effc]ttia(»8RufiR(M)dlte Ui 6t. <Ste)^M* 47 

im 1736 ^oexftex'bmn Staxl St^uttet; et feejog 150 SL 
i&l^tt ©el^att ttitb faji ebettfoDiel an !^ittat Sl^on il^ tDiv]^ 
noö) ie^t ein, fftr einen (S^eiftli^en geftifteteiS Steqniem i%lid^ 
an einem Be^mmten ^e aufgefüi^rt. Unter ben Siolinfpie^ 
lern ift au^ ein ®eorg 33- Äeller (fp&ter SlWtfllieb ber §of= 
fapetlc) genannt, ber für §apbn i}erl^&ngni6t>oK mürbe, ba er 
lpa^)rf(3^einU(5^ biird^ feine ^ei^ittelung ba^^ ^auij feiner nac^= 
l^crii^cu 3d{)Jincqercltcrn fennen tertite, — Uebcrblicft man bie 
9leil;e ber tjier atujeftcUtcu 3}tufifer jur 3eit .^at^bn'iJ unb jurücf 
bi»5 3U 5(nfan9 be^ 3^if?rt)unbert^, fo treten ale bie .öeröorra^en= 
beren meift nur jene I^erücr, bie jugleid^ a}htc}lieber ber ^of= 
fapede Goaren, 3. au^ früheren S^i^ren (S)ambift granj 
.•pneffnacjel, bie ^^ioliniften ^ol;. a)luffat unb .öeinrid; ^U^n = 
l;cimer, unb 5U A3apbn*^ 3^^^- ßornettift iJlnbretv^ JÖittmann 
(in ber §offapeUe aU Dboift unb t»on gu? fel;r gelobt; er ftarb 
1767 im 98. Seben^ial^re); ße^ift unb (Sontrabaffift granj 
C;ainmerniai;er (geft. 1760)j bie SJioliniften granj 9leinl^arb 
(ber CLuä) bei S)itter!5borf genannt mirb), Jjof. 2(bam nnb . 
3o|. Silber; Slltift 9lnton ^ad^er; SCenorift 3of. Ximcr, nnb 
ber ton gni tft^mli^fi l^vDotQe^obene ^ofounifl £eopoU> %et9 
bhtanb (El^tiftian (geft 1783), 2)ie gamUie (Sl^ifiian ttevfa^ 
beinal^e ein ))onei» gal^rl^nbert (1679—1783) ben ^ofannißen« 
bienfi in bet ^of{a|)e1le nnb im S)ome. ^ fo^t //bag biefei^ 
Snfhument benen (Sl^rifttan angeboren f ei'^ nennt ben Später (^eos^ 
poVb) auf feinem Snfhnment ben erften S^irtuofen in ber Selt^ 
nnb bejeid^net Seopolb gerbinanb ald einen SRufifer, „meldtet 
in feinem ^flrument feine« ©leiten nit finbet, and^ ^toävs 
iid) niel;r einer ju l;offen ift". '* 3)te gleid^e ;iiiebc jum SKu* 
fiferberuf ^at )id; iu üielen SSiener gamilicn toon 3ot;n ju 
3ofnx fortgeerbt; fo finben mir in ber .^poffapelle unb bei 
8t. 3tepf)an \üieber^)o(t bie gamilien Sittmann, .^offinann, 
'Jtecft;, ^^.^ont;aimer, SKuffat, 9kin(iarb, .Hrottenborfer, (ianimer= 
niai;cr, ^pöcfl;, 0raf, Ülngermauor, 6fur, Xe^ber, Sd^aU= 
i)aa<\ Stabicr, oon benen !lltand;e ned) in nnferc ^cit binein= 
reid)en. im 2^\hvc 1771 bie ,Xontünftler3ccietät ( ictui^e 
/^^a^bn- herein'') buic^ glocian (^agmann gegrüubet ivurbe^- 



32 t». St»iS)tU ^0^. 3of. %nh ®* ^iO, 127. 



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48 



9Rirl{tta)ieSe Beim SRoiiantf^cii 4hiab«U(b. 



n^aren bie B)luft!et m @t. ^Upf^n nutet beit d^rfken, toel^^ 
^em Vereine Mttattn. 



3)ie aKtt{tlfa)>ette beim SRorianifil^en (S^nabeiibilb^ bie smeite 
iinb Heinete StaptfU bei 6t. Bitp^cai, tm \tVbWM% wib 
befoiibets funbirt. 9Cuf bem prad^tigen itlbenten Xabetnafel 
bei» ^od^altats befonb ft^ toie nod^ l^eute ein mit fbelfieinen 
ttiö) gefd^mfiilted ®nabenHlb, bie b* Sttotia batfleQenb. S)ieft 
^ilb ipurbc. auf 33cftcllung cincä ungarifd^en ©auem om 
c^cfcrttgt unb gelangte in bie .Hird^e ju ^ötf(3^ (Söcj) bei 
(S'rlau in llngani, wo ec> al^? ^bräncn^tjcrgiefienbeij SBunbep 
bilb balb ba^ 3^^^ ^abtrcicbei- 2öaUfal;rten ipurbe. ^abrc 
1797 naä) JlMcn gebradit unb buid) ^^roccffion unb Slu^iftellun^ 
in öerjc^iebenen Atird^cn gefeiert, fanb e^ enblid) im ^ome feine 
Heibcnbc ©tätte. Unter ben ■4>er)onen, iueld^e bies» ^ilb aU 
3cic^en i^rcr ^l^ercl;rung mit Dpfcrn bebad^ten, befanb au(t> 
ber Söicner bcf befreite .'ganbelemann 'J)ii(J^acl Kurj, ber e^ 
laut ©tiftung'Jbricf in feinem Xeftamentc vom ^^a\)xc 1706 jum 
Uniüerfalerbcn einfette unter ber 93ebingung, bafe ^,baüon bie I 
3)iufi!, bann bie trompeten unb ^^Naufen=(S^öre bei ber na^-- 
mittägigen Sitanei unb bei bem iä^rliti^ am SÄid^aelitagc für | 
.ben 6tifter ab5U^altenben ^od^amte erbalten nnb beftritten 
toerbe". S)ie bafüT entfallene @nmme betrug 15000 %l 
einer Heineren ©tiftnng bei» Sron) Seopoib t>on SBeftenburg ' 
(etivaiS iXbex 4000 gL), ijn 3al^. 1709 sur Sermebtung nnb 
UnterfH&tnng ber Stan^tUt überl^au))t befUmmt, umrben 3 (S|tra« i 
SRnflfer anfleflettt nnb erbielt bie ©efammtmurti i%li$ 100 gl 
Wx aQen ©onn^ S^ier» nnb befonbem Safttagen nnb m jebem 
%a%t ber Sod^e tourbe bi^r anger jablreicben SReg opfern nm 
11 Übt Vormittags muftfali{(be§ ^oc^amt nnb nm 5 Übt ^U^- 
mittag^^ bie laurctanifd^e Sitanei abgebalten. 2)ie ÄapeUe b^ttc 



33 S>ie ^ttfer SBten« toatctt mit bem €}ertoitut in ^ofqttaYticrc Betafkct 
^atfer 8co^oIb L Bcioillfidte na(B ber 2. SfirCenBelagenmg bie tBeiliveife »e» 

fretung baten. Flavia SBerefta loanbelte fie 1750 (nti6f C^infü^rung ber $au9« 
fleuer) in fieuerfrcic 3oBre «m, unb Äaifet 3ofc^^ II. Befreite bie Sürgcr 
gänjfi* »>on ber il^cv^flicfitnnc^ bcv ?vvciniiarticrc für ben ^^offlaat $erg(. 
Stall ^cig: @ef(^i(^te ber ;^tabt Sien, II, ®. '^29 fg. 



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9RttfUfft)icne beim äftoiiantfd^ea <3>nabeiibUb. 49 

ibren eigenen Mapellmcifter 3 6äniierfnabeu, je einen "liii, 
Steuer unb ^aB, einen Drganiften, einfad^ befe^te iMolinc, 
IBioloncett unb 3.Uoton, 3 ^ofaunen, 2 Gomett unb 1 R'-i^^'^tt*» 
trompeten unb ^^aufcu ipurbeu aud) Ij'm burd; bic laif. §of-- 
mufifer befcfet^ unb aU bicfe ^nftrumeute »erboten u?areu, iDur= 
ben bafür bic anbem 6teUen üerftärft. 3)cr Äa^peUmeifter batte 
300 Sl. .Vt^rgebalt, 50 gl. 3tbitttum unb für bie Knaben (500 Jt. ; 
bic jä^rli(i^cn (^efamint^^often betrugen burd^jd^nUtli^ 2800 gL 
©leid^jcitig mit §a^bn'ö Gintritt in» Äapett^au« würbe ber 
btd^ge ftd))eEmeiftet beim ©nabenbilb, Sol^. ©eotg 9leiit« 
f^ath, iuUlixt (ev'flatb 6. 9lot). 1742, 65 Salute alt) unb Steuttet 
toetfal^ feine ©teile )>rotoifotifd^ bis ^ux älnfieltund bed frft^er 
genannten gerbinanb ©(S^mibt, bid bal^in Slegen^fS^ori ber re« 
guUrten ^orl^emn bei @t 2)ovot]^ee (er bejog bafetbft jä(irU(i^ 
Dotte 24 gl @e^alt) unb )>rot)ifDrijc§ auc^ bei ben Shuiuftinem. 
©ein nun Derbefferter <9e(aU teid^te, tro^ 6tttnbengebeui% jelbft 
5U bamaliger S^it lonm an», eine gawilie su ert)aUcn, unb ate 
er am 11. 3(ug. 1756 im 63. iiebeux^jal)re ftarb, UHir nic^t ein« 
mal 0)eli? iieuug t»orbanbcn, t»ie ^eid)enfoften ju beftrcitcn. 
^d;mit»t battc in iciucr ctolhnu^ i^rötUentbcilv aud) bic er- 
forberlid;c iKu|if 5U componiren wnX) haben )id) inolc feiner 
3Serfc in t3eii'tlid,)en Stiften unb anbermärt^j erl;aUcn. Gin 
^Kciiuicm, r>av ju icinem Öebäcbtuif? uac^ feinem Xobe unb aud) 
jpäter bei St. Stephan anft^efübrt nnirbe, befi^U baH> ^Irdno be>j 
Si>hifi!i">ereinc^ in *:ii>ien. Sdjmibt battc nur noc^ ^nnn i)iad)fol' 
i^er, benn bei ber ■Kct^ulirung ber 'JJiufit bei St. Stepban (17S4) 
ivirb in ben .Hir(i^enrect^nungen ber (^nabcubilb^ Capelle uic^t 
tpeiter gebac^t. 

Gine .Henntnifjuabmc von ber ^iiJabl ^ev (5cmpeütionen für 
ben mu)ilaUj(^en ^ottc^bicnft bei 6t. 6tepl;an ipä^renb ^avbn'i^ 



84 9tei^cnfo(9e htx fia^eflmctflcr (eint unganff^en 9nab(it0i(b im 

(Stc))^8bom : 3o^. ä)Hd^acI 3Ä(^er (jugleid» Gffcnttal'fta^cttmeifler); 
1705, 3o^. 9of, guy diäter bann .^>cfta)?cUnieiftcr) ; 1712, Occrg 

9leiittcr sen., (feit 171.") 'jUoiTeid^ 3)rinfapcKnioincv); 172S, Gel;., (^ccrg 
9ieiul»sn-b (^igl. laif. .VcfiMsvtiiiÜ 11. titulirtcr .'pcfcenipcfitcr 1 : 174i), (^V'org 
ö. 9t citttcr jun. (^vciMf.); 1713, ^'^erbinant Sc^inibt; 175<j, ('•''ccvg i\ Sicüt* 

(bi? 1784). 

$0^1, ^a^bn. L 4 



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50 Sllttfiraufffi|iitii0eit Im 2)onie. 

Slttlöefcn^icit ift nxä^t o\)nc 33ebcutung;. bcnn ton ^bcn 't>aM 
ben @inf(u^, bie bur^ ben (&tn\t bes Drted no^ erl^öl^te @tn^ 
toirlung bc3 ^ier 3Scmommenen auf ein obcnbrcin jugcnbUti^cd 
itnb ballet um fo empfdngUd^erej^ ^em&tl^ in fbttva^t ju jiel^en. 
(Sin großer S^^eil bei: in ber äRHte bed t)oti({en gai^rl^unbert» 
bei et @te)>]^ benntten nnb ftatf betflilbten SRufllalien ge« 
knflte bttv^ glilÄid^n Snfatt ind ^t^io beS SBiener SRnfi!' 
MteinS, uttb ei$ l&|t bnvö^ beigefügte SDaten fogar bie je« 
toetlige 9ttp^rung ermitteln^ toie an^ bie ftdtfete itnb mit« 
unter feltfame Sefe^ung, \vk 5. ^. bei ben 9Reffen Don S^^^ 
(btei« nnb bierfad^e Siolen mit ^intoedlaffung ber Siolinen). 
Unter ben aufgefülirten SBerfen fmb natnentlt^ bie SReffett 
a capella ^ert)or5ut)eben, lua^rt^aft eul;abene 5lirc^entoer!e, bie 
ben Sän(5cni jebod^ feine leidste 3(uf gäbe boten, ^atotta'* 
t;aüc eben erft feine, an bie früljere erufterc unb einfacbere 
Scf)reibtreife (Satbara*^^ ma^ncnben ütcr- unb fünfftimiiüi3cii 
iDieffcn componirt. iöeiber ^Berte, t^leid) C'euen 'Jlntonio 3iaui'^>, 
finb faft burdiaeticnb^ cjetvagener Weianc\. Die iuftrumentale 
Seglcituuii ein5elner Serfe ift iininer nur jcbr iiiäfeig gel)altcn. 
33ci aller contrapunftifd;en cUunftfcrtic^teit atlnueu fic Me reinfte 
!ird;lid)e :)(nC)ad)t. Xk 3)ielDbiefül;rung bei ^^idlotta ift fliefecnb 
unb uatiulid;, bie .s^^armonie oft überrafd^enb eigenttjümlicb ; 
§aupt= unb 'Jiebenfä^c finb in ntannid^faltiger unb glüdlid^er 
(sntiDidehina unb i8erf(c(i^tung bur^gcfilirt SSonS»^. 3oj. gtt|, 
bem ^utor bee Gradus ad Paniassnm^ genügt e;^, beffen Missa 
canonica aU öeifpiel }tt nennen, »eld^e ^nforberungcn ben 
6ängem )ugentntl^t mürben. S)iefed iiterMrbige, im 3<^^re 



35 -Ter 2iciliancv iDcattEP ^j3ali>tta, mit bcm iPeinamcu II Panormi- 
tano, ivav ii^clivi-ieftcr unb luuvbc im 3al)ic 17:33 bei ber faif. ^offa|>elIc 
eigen« afe <Som))oiiifl fllt Oefanglserfe o^ne ::öealeitung angeftettt, ba an 
Seifen biefer '%ct aXangel toar. tn feinem <9nta^ f^Ibeit ^afotta 
aU einen <^oni)»oni|ienr bev ,jum}^ guten ^nnbamente ^n fonbet (at tang« 
lic^ irSre", (b. 9SM^tl'9 gfnj, (S. 439, «Rt. 209.) «ine in unfern Sagen 
• fei <BL Saxl in SBien aufg^fi^rtc STOeffe fccflStigtc affc an i^m gcrü^>mtett 
3>or3Ügc. ij>cii ^vilctta crfc^tcn audj ein, no^ in feinem iBatcvIanbc gcfd^ric6ene« 
SEBcrf : „Gregoriani caiitus enucleata'% eine ^(tfmnblnng über bie @uibcnif(^c 
@ofinifaticn unb fcbrc i^cii ben Mivd}cntlMicn. '^aiotta jiaib ^Bicn am 
28. SWärj 1758 (iobtcn^Ji.; im 70. l*cbeneia(|rc. 



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SRnfifattffft^niiiSeii im :^nt 



51 



1718 compcnirte 2lJer!, in öeni tie üolie itunft bcij (Sontra^ 
:pun!t^ tneiftct^H^ft entfaltet ift, iuurbc im 3«iti^^iiwi ^^^^ ^al^xt 
1719--ö2^ namentlich auti) in ben 3at)ren 1741 unb 1742, im 
(^at^en eilfmal im ^ome aufc}efüt)rt. ätud^ fleineve ^ompofitio^ 
tten Don ^u^, mit unb o^ne SBe^leitung, malere ^hifter bed • 
{hettgen @tili$^ JEamen l^iet in ben 40er galten §ur Kupl^nin^ 
nnb lowben pm X^l i%Iid^ toieberl^oU. 2)aj} Stentter feine 
eigenen Sßede beim gotledbienfllid^en ^ebron^e ni^t t)exqia%r 
ifl felbflbe¥{l6nbli4. $on Antonio <Salbata** {Inb an gleidfter 
3eit genannt: cardinalis (fftr bad @tift ^eiligentteni 
contponirt)/ 2 äSotetten^ Confitebor nnb Miserere nnb ein 
Cffettotinm ^^Ascendit Dens^^ Cbtool^l biefe fp&tetn 9Ser!e 
^albara'« mtfyc anf äufeem &lan^ bered^net fmb, waren fie bod^ 
bem ^aftraten ^atimbeni, ber in^bcr ^»offapcKe i^on 1733 — 39 
angefteüt luar, altöäterifc^ unb 311 meniij bviKaiit, tuefe^alb 
er äßien üerlicg. ^rauceöco Xuma'ä" lunftOüU gearbeitete 



30 iPei tSalbara'e SetrcrOung um bte Äa^>canietfteiftcÜc fagt ba£< (^ut* 
öcfjtcn beö %üi^, baß, ba cv fcifcft (guy) nur ircnig, bcr Üaifcr (Äarl VI.) 
aber t^ottftänbige Siffenfc^aft Ü6er biefeii ^irtucfcu ^abe, er bie Sutfc^eibuug 

^aieftät üierlaffe. (£a(bara touibe bemgetnäg am 1. :3an. 1716 al^ 
iOkctiM^cffinetflcr angeßeSt (t>erg(. ». Jedc^erd guj:, ®. 379, 9h. 1715). 99 
«bB attjftlen, bat er tro^cm ff^M Bei bcm 2:aiifact feinet Zodfinx, 9, SRai 
1718, im ^TotofoS bcv $om))fatTe ole Magister Capeliae Angotliasinii 
Jmperatoris crfc^icint, affcnfottö ein (S^rcntitel, bcn er fü^irtc. (Unter bcit 
2:auft)at^cn biefer 2:ocf}ter i|i au^ bcr bamals in SBicn antoejenbe (Scin^jonift 
5Barcn GmonucI b'^lporga genannt.) Salbara'« @c^a(t, anfang« 16(M) ^l, 
fticg fammt 31bjuta bi9 auf 31>ü() '^l, eine Summe, bic fclbft J^uy, ber erftc 
VoftalM'Ilmeifter, nidjt bejog. llefcerbie^ erhielt CSalbara alo iMbfinbuugefummc 
für eine ^cnfion ber eöcntucücn Sitice 12000 (^1., unb fv^äter bic „uot^* 
tütftt0e" Wixttot, eine ^tb. $etioni, trof^bem ncd^ 500 $1. ^enfiom Antonio 
^atbaxa ftath in Sien am 28. S>ec 17S6, alt 60 3a^re. (Sebtenitr.) Sine 
große 9(nsa(I feiner Serie, gnm in feiner ^anbfd^rift, 6efinbet fii^ anf 
bcr faif. ^of^ibltot^ef unb im 9(n^i» ber 9efel[f4 b. SRnfitfrennbc in Sien. 

37 ^ronceeco Snma, ber anc^ bic Gambe mcifier^aft f^iclte, »urbe im 
3a(re 1741 oon ber uemjitn?. Äaiferin ^i^Betl^ ',u i^jrem Äa;)cttmeif!er er== 
nan)it. <^of unb Sibet jeic^nrten i^n am unb bie .^laiferiu '3}laxia 2:^erefia 
gab ihm glän',enbc iöeweife ibrcr li'crtbf^iä^ung. SDZit einer "'^>enrtcn bebaut, 
^cg er fid; im oa^ire 1758 inö .Hlcfiev O^cra« juriicf, ftarb aber in Üöieu im 
Irtcfter ber barm^i. Srüber am 4. ^civ. 1774, att 7;J 3a^)re. (Sieii. Tiar.) 
Stmbrco bejeic^nct namentli(^ als »a^r^jafr grr^ ^unu e 3Kcffen in D uioU unb 

4* 



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52 



Ait^encontjpofltionen flnb ber Studbtudt eine^ ival^rl^aft anb&d^ti 
gen (S^emfitH 3« teid^n SSertDenbung befunben {te bie 
flrenge 6^le i»on Xutna'd 2€^tttn, (El^otregent (S^etnol^otiSf 
in $tag unb %ut in Sien. ^ 9ftt|erbem iDoten no^ äBette 
in @ebrand^ bon Antonio nnb 8ematbo ^anmann, %t<ttict»ct> 
^rnnebet/ $ofIa))enmei{ieT State. Antonio 3i<itti, ©iufeppe 
IBonnO/ na^aliget SoffapeKmeifter, Sßagcnfeil'*, 3)lufils 
lel^ bet Aaiferin Wtaxia S^^etefia nnb ber faiferli<!^ iKnber^ 
nnb tfoti betn frül^er genannten 3ob. ®eorg 9letn^atb, Äapetts 
mciftcr beim Ginabenbitb (aU §ofcompofitor l^crfertigtc er avLÖ) 
^ÖaUetmuiif uiit» Serenaben). 



SBir l^abcn i^cjobcn, tt>ie febr bie 9)iufiffapcUe bei 6t. Stephan 
im S!)eccnnium 1740—50 in ^Jlnjprud) genommen iuar. :;Jlu^cr 
ben getuül;nU(^en mufifaliid^en .sjod^ämtern an Scnn^^ nnb 7?eicrs 
tagen gab e^? aber nod) befonbere Jefte aller 2lrt, Wobei iMvtuofc . 
5i>ocal= nnb i^nftrninontalmuuf, Te Deum's mit jmei- nnb brci= 
fad)en (Sboren von trompeten nnb "i^anfen bie ^cier erböl)ten. 
3ablreid)e religiöfc ^-örnbei'fdjaften bnrdi^cgen in ^^^rcceffion bic 
£iT(i^e unb i^xe näi^fte Umgebung; bic t}erf(^iebenen ^iationali- 



E moll, ,/i)iciftcvU''erte ber 'i'acf)'iri;eii ^id^tuiig, Jvcinit er eine (Sl;rcii|lcllc 
unter ben iUieifteru cinniinnit". (51. SB. ^nibroö: ^ionfcrtatorium in 
^Prag. (Sine 3)enfi%ift. ^rag 1858, @. ü. 'änm. 2.) 

38 Oeora Ci^riflo))^ Sagen) eil, ein ®4fiütt »on Coletta unb 
. »ttrbe toon Schrat 3itm ^offd^olov nnb bann gum ^^fn^m^^iltoT em))Hten, 
ba et „bot anbmi» nac| ben Ötunbceguln U» (£ontrii4>nnc» gu fi^tctbcn fltify 
bcffe^fpgct". (b.ÄiJ^fr« guf, <S.446 unb 450.) (Sr f(^rie6 »icle llxd^l u. weftt. 
:l)iHfif; nantentttc^ tvurben feine (SIa)}iem:ierte gefc^S^t, bic nte^rfac^ in ^axx9, 
l'onbcn, ^Jlrafierbam nnb anrf) in 9Bicn in fd^önem Stid^ t>cn ??icoIat crft^icncn; 
baruntev 4 Sammlungen, jebc ^n G Monaten, ben faif. Sisl^erjcginncn, feinen 
3d;itlciiiuicn geUMbmet. Söefannt ift aOicjart'S 3(enfscrnn(] , er im 3vi^rc 
1762 all? [c^iejä^^iiger Änobc am Siener ^>ofc fpiclte unb, ba i^m bic öov* 
ne^me Umgebung att Acnnerfc^aft nic^t genfigte, agertic^ fragte: '„^\t ^err 
SagtnfeU nii^t ba? ber fett femmen, ber i>erfle^'8'% nnb banff, gn SBogen* 
feil getoenbet: Tirfele ein <£onceit ton ^fjintn, &it mftffen mir nrnttcn* 
ben." Öagenfcit irar feit 1739 ^>ofcont^>oritor (1740—50 aat^ Orgonifl ber 
mmvittv. .Haiferin (Slifabetf) (^^ri|ttne) unb ftarb in fflien am 1. äRfirg 1777, 
alt G2 So^re. (Sien. 2)tar.) . 



« 

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I 



■ 

' Axxd^lidft geile. 5S 

täten unb Jacultäteii ber Uuiüerfität, bie Umjarn, Sad^fen, Me 
3)^ebiciner unb S^riften t)err)crrli(i^ten i^re Sd}u^patrone mit 
^oc^amt unb folennen 3}Jufif auff ü(;rungen ; bie Grinnerung au 
bcn ©utfa^ tou ber ^^ürtenbelagerung unb äl}uUd^c für bie 
Stabt ^ocj^mid^tige ^^C9ebenl;eiten luurben noö) mit allem äu^eru 
(§(au5 gefeiert. Gbenfo bie miterlebten patriotifd^en ©iecje: 
SHüderoberung ber .Oauptftabt iiinj (1742), ©ieg im (Slfag (1744); 
aunerbem and) freubige Jamilienacte be'> ?ai)erti(^en §aufe5: 
(?3eburt be^i 3:l;ronfolger!^ unb bes jiDeiten ^^Jrinjcn (1741 unb 
1745), bie Krönungen in ^re^burg unb in gran!furt (ebenfalls 
1741 unb 1745). 3ln l^ol^cn gcfttagen erfd^ien ber faiferli(ije 
^of (bie Äaiferin ^äufig in einer Sänfte getragen) mit glän^eus 
beut igofftäat unb im ^efplge ber 9iittev beS golbenen "Slie^^, 
ber StaatS'äBücbentc&get/ jtammerl^erYen imb ^nui^fejfen^ ge« 
l^eimen fftaiJ^, beiS Bector magnificus, bet ^Decane bet biet 
Uniberflt&td^gitcult&ten, bed Silrsermei^etd unb SRaflifiratö. 

$on befonbetm Snteteffe »ar bie geier in bet (Sfyntooü^ 
©tatt'bet in früherer 3^it am ^almfonntag albge^altenen $tos 
cefflon mit bem $almefel nad^ bem ^almbü^el im notbdfl? 
lid^en ^^eile bed gi^eb^ofs, m eine umß&nbli^e (Setemonie 
ftattfanb,' timtbe fold^e nun im ^ome felbft abgehalten. 5Det 
©r5bif(§of unb bie ganje ©eiftlidjleit trugen beim Umgänge 
^almstueige, unb bie Änaben, ber 6f)or unb ein 2^f)eil ber 
^^vricftcr fanoieu ired;feliueife jene Stellen aue ber l;eiUgen 
£d;iift, meldje ben (Sinjucj Gfjrifti in ;3»Jtufa(em fc^ilbern. ^ie 
Äuaben, bem äBortlaut ber 33ibel folcjenb, breiteten babei if>re 
^irdjcnfleiber auf ber Grbe au^^ unb beberften ben 2öeg mit 
^ahugiueigen; aud; bie Samentationen luurben tbetlmeifc i>on 
il)nen gefungen. — 3(m (Sl;arfreitage, an bem nod) a>cnit3e ^a^re 
r>orl)er bac^ alterthümlid)e '^^aifiom^fpiel auf ber baju errid)teten 
!öül;ne im mittlem 6d;iff ber ^irc^)e, nal;e ber Äan^el, abge^al^ 
ten föoiben )uar, befd^tänfte fid) bie (Zeremonie iefet auf eine 
^roceffion, bei ber untet emften Äird;engefängen unb untet 
'Begleitung ber in ben ©üangelien erir'äl;nten, mit Saternen öer* 
fe^enen StauertDeiber ber Seid^nam ^^tifti in bad/ in ber Wliitt 
bed SDomed aufgefteUte l^lige ®tab gettagen toutbe^ unb am 
f olgenben %a%t mtbe bann bad Slufetfiel^ngdfeft mit bet bet» 
fi&tf ten fDhtfi! bet Deteinigten ita^ellen unb bo))pel<i^5tigen ^au» 
ien. unb ^tompeten begangen. 



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4 



. 54 «»(^lic^e $efle. 

Äfifcr fetbft feierton ben (Säcilicutac^ mit au4= 
crlefencr 3)lufit. 21U @egcnfa§ ber feit gabr^unberten bei 
6t. 2)H(^acl beftel^enbcn ©t. 9licolaisSBritberfd^aft, tod^t bie 
mufifalifd^e S^i^ft tcpr&fentitte, I^atten bic äJluiifer im 3^^^ 
1725 bie freiere, toornel^tnctc „6äci(ien=ßongrcgation" (tüie eine 
a^jili^e in «ßrag bei 6t. 3a!ob (eit 1680 beftanb) gegrünbet 
^Iräi^ t)eranfl(tlteten feitbem bie amtgtiebet, meiflend faifer« 
litit ^ofmuftci/ 3U @(ren il^er 6<!^tt|Y»afronin am &kdlxmta% 
(22. 9lobO eine jtird^ettfeier, ig^^^^^^t ^^^^ 9$edt»et/ ttnb eitte 
jtoeite SSed))er am $orabenb, toobei 11^ in einem birtuofen 
^oncett bie t)i}r5ü9Ud^ften jlünfilet ]^5ten liefen. $E)ie jtitii^ 
toär gänjenb Mm^ttt nnb bet ^od^attar feflUd^ gefd^mütft 
S)le etfle biefer gcier »urbe am 22i 9loi>. 1726 in ber §of= 
:pfarrfird^c ^um l;. 3luguftin abget)alten itnb nod^ einige 3a^>w 
boit luioiDcrbolt. ^ann aber überfiebclten bic „freien" ^on^ 
fünftler (iüie [ie [id; Dor^ugöiiieije gern nannten) nad) St. Stephan 
xiub blieben bort ftabil. ^Dicfc ^tir^enconcerte [tanben in 
grcfjeui 9ln)el;en nnb einbeimiid)c nnb frembe .*>?ünftlcr brängtcn 
fid; I^er^n, ber ßbre ber 3)Utnnrtnng tbeilbaftitj jn n^erben. 
jonft in mnfifaüfd)en fingen fo fd^n^eigfante SBiener ^iarinm 
crtr»äl;nt ber l^tuffntjruncien cicmiffen^aft: ,,5(f(e^J tra§ nnr ber-- 
malen Don i}ortrcfftid;en nnb tt;eiU bcrübniten Xonfnnftleru 
i^ier tiaben, liefe fid^ babei ^lören", nnb ein anbermal: ,/)iic mx 
ber Sßetteifer, fid; felbft jn übertreffen, nntcr ben ^tonfünftlem 
leb^fter aU bei biefer (Gelegenheit, toeld^e i^nen bie erl)abenften 
begriffe üon ber Seftimmnng il^rer 5lnnft nnb ber §eiligteit 
il^elS Stoedd einauflöfeen f d^ien''. (3(nd^ im CoUegio Soc. Jesu 



30 iföir lernen fic aucft ton ber etonomifcfecn 0eite tenncn. 2)er Secre* 
i'dx fccr „Vöbi. 2)hirtcantcn«(Songregation", feo^olb Söriftian, ticrfaufte ber 
Älr^e im 3a^re 1748 ba8 anflebvanute nod) brauchbare Sac^ß ^ix 15 gl. 
36 Är. — S)er Säcilicnoctcin ging Gnbc ber 70er So^re ein unb ba« Dor* 
f)an\>tnt (Cai)itat lam an bie 2:onfllntUer«@ocietSt (jetzige ^a9bn4Smtii). 
W.9 fd^ioa^cr 9lail^(Caii0 icncr ^efle bercinigteii ^ tit ffitcn ito<^ 9nf«ng 
bei 20ev Stifyn itnfer« 3a^|. Me SRufUer }n eineiit 9emcinf^ftltd|c8 9Mte 
im ®afiM Jum lotlben iDlann auf bcm iSteittiniTft, n>o,^u bei greife ^effapett* 
tnetfler Salieri eigen« einige fettere Sanone jum Slbfingcn »er fertigt ^atte. 
(SBtcner Btg.) 9iäf)ereö über bic (iäciIten-33ruber)(J^aft ftcbc Sb. ^aui^Itcf: 
Cs>eid)ict)tc bciS Coucertircicnö in Sien. SSien 1809. @. 12 fi]. 2)ic nun |c^r 
fcUeu gcjvorbencn Original* Statuten fmb S. 28 fg. abgcbrucft. 



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iTurbc ba^j geft ber h. (Säcilia jäkli^ ücn beu SDtufitcrn bc^5 
6eminar^ bt\]aiuien unb cbcnfo bei ben P. P. Piarum Scho- 
larura mit einem §cd}amtc gefeiert.) 

ßiner grcf^cn AHnbcr;']>roceificii, bei ipetd^cr über 5000 
(S(^iulfinbcr jät)rlid) am Jyefto bcö h. Saurcntiue (10. iduv) uii^ 
ter greisem ^i^^^^t ^^'^ ^oih mit Singen nnb ^eten vom 
^rofe^^^au!^ ber 6ocictät Sefu in bie 3)letropoIitan;Äird;c §u 
Btep\)an sogen, mag jui^ §at)bn in Sonbon erinnert l;abcn, 
er bort r»om ©cfafig einer o^ici^ ftarlen 6(^^aar i>on SEßaifcn? 
finbem in ber riefigcn @t ^ttl=Äat^ebrale fo mäd^tig ergriffen 
tottrbc. 3n 3öien 30g bie r,gro6e Äinberle^r" (»ic fie genannt 
nmrbe) auf bem-SlitiitDege loom S)ome über ben ^urg^^lal^. too 
bie Stxuübtn bed 9Baifen^fed am Sternttoege (@trate in ber 
S^orflabt Sanbfirale) Dor ben antoefenben attitgtiebem .bed faif. 
^ofed i^re SRilitöreiercitien ntad^ten nnb auf brei erri(i^teten 
^^ottbft^en /,bie »ier te|ten iDinge be^ Men^^tn'^ barfieUten 
nnb ba^tt il^re ©^)rnd^c Ijerfagten. 

S>ie ^rocefftonen sogen üon 6t €tep()an ata pm ^^eit 
an l&eftimmtc ^lä|e: anf bie fftlf^ S3rii(fe (Sßip^jUngerftrafee), 
n?o am 9^epomuftage 3l6cnb§ bei einer aufgcrid^teten Gbrcn* 
6tatue, bei brillanter ^^cUni^itinu] unb in ÖegcniDart be>^ 2lbel§ 
nnb einer cjroncu 33olf^>mcncic nac^ ber ^rebigt ein Oratorium 
r>on 9teutter auf^tefid^rt n>urbe; naä) ber ^'^iHinucc^-Statue am 
e^emaliaen ©d;aii5e[ t>or bem rotben ^^burm-X^or, ir>o im hc- 
nad^barten !I)onautaual auf gläuseub bcleudfiteten Schiffen (ijleic^ 
äbnUd;cn lituffubrungeu auf ber 53ioIban in H^rag) eine ftarf be- 
ichte Mu\it bie geierlid^fcit begleitete, ^ie mufifatiidjeu Sita; 
ncien bei ben Säulen am .pof uut» C^iraben (jlrei ^^Udtje ihJien;?) 
umrben erft im '^ai)xc 17öü abgcftellt unb ftoffen bie "MviiiU 
beitrage in bie ^rmenlaffe. 



3inSerglei(| $ttr S>oms9Rufi{!a^ene toar bie faif erlid^e igof^ 
iasptU^ bnrd^ l^ertoorragenbere ffRitglieber nnb ui^eu 8efe|nng 
bie bei tt>eitem bebeutenbere. ®a Seibe l^äufig in naivere 8e« 
rfil^ng tarnen itnb atfo and^ ^apbn, tp&l^renb er felbft mit« 
tDirfte, 1^ bie beflen ©änger l^örte, ift biefe ^oppelftettung 
bed Stnaim toot;jf su bea<i^ten, unb e^ ift bal^er nötl^ig, mcnig- 



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56 



taifetiid^e ^cf'^^ufiRiM^eUe. 



fummarif^ einen Ginblicf in beu bamaligen 3 taub bicfe^ 
üorne^mern S^i^it^t^^ ju i^etpinnen. 

2) cr ^tenft ber $otf<ipßÜß ^^<^^ ^tird^cn^, Cammers 
unb S^afelmufif iinb einselne, na6) 6d)lufe be*5 srogen Cperu; 
ijavLk'l (1744) in beu faif. C^k'mäi^ern ber 'öurt], in bcn ^uft= 
f*(ei~ern Sayenburg eber 3cl;ünbrunn abgcl;altenc mufifalifd); 
bramatifd^e ^öorfteUungcn »ert^eilt. 2)ie ^(uffü^nmgen ber 
bi^^er in ber gaftcnjcit in ber ^ofburgfapellc ftattgefunbenen. 
Oratorien, bie iebod^ mit feiner liturflifd^en Äird^enfunction 
loerbunben waren, fonbern nur ^ur ©rbauung unb 3lnbad^t bien« 
ten, f(i^loffen im Saläre 1740 füt immet ab. 3)afelbft fanb aber 
beim mufiMifd^en i^oi^arntt ein teid^etev äBed^fel in (Som^o« 
{Itionen ftatt nnb namentti<^ toatta bie Setle bon gn; fktl 
loertteten* Stn^ (Sonq)o|ttionen bet gefönten ^Anptet OtfUt^ 
teid^ !amen l^ier in ^egentoart unb auf f^e^l bet jtdifetin 
an befUmmten Xa^m jäl^rlici^ sut Slupl^rung: i}on {Jerbinanb III, 
bon beffen Slad^folger Seopolb L nnb bon Statt VI. (®in 
MiBerere t)on Itaifer Seo^olb bod bomoU mit jenem bed 
^aiferS Äarl VI. in ber gaftenjeit aTtemirtc, iommt nod^ ^eut^ 
jutage in ber §üfbur9=£apeUe iä^rlic^ am Seopolb^tage jur 
3(up^rung.) 

3) er Staub ber balb barauf fo tief gefunfeueu unb erft burd^ 
Florian ©af3mann iincbcr cjeJjobcuen ^loftapctte mar in ben 3at)= 
ren 1740—50 fcigeubcr: .'poffapcllmcifter ^o\). ^of. S^?/ 
aber fdjcn im gebr. 1741 ftarb; X^kc- imb feit 174G erfter $of^ 
fapeUmeiftcr Suca iltntünio ^«prebieri; .*pefccmpcfitor unb feit 
1746 jmeitcf ^loffapeffmeiftcr ©eorg i\ 'Jteuttcr. ^hifeer it;m 
maren noö) 4 <5ofcompofitore: ber licc^betagte Öiufeppe S^oi- 
fite (t3eft. 1750), Matteo ^alotta, Öecrg (S{)rift. 9SagenfeiL 
unb (SJittjeppe S5ottno. 2)er bcbeutenbfte unter ben 4 §oforga= 
niften n?ar 2(uguft ©ottlieb SKuffat, ein ©c^üler toonguj nnb 
feit 1717 angeltettt (geft. 1770). S)cr 6^or fammt ©oUften 
fi^U 4 6o))rane unb 7 Slltiften ((Saftoaten) 4 ^oriflen,. 



40 2tu^füf)ilic{}e« über bie ^)ot{avcIIc tnetcn bie beiben, bereits mc^irfad^ 
crirä^)ntcn 5S?crfc ücii Dr. Subtrig SRittcr tcn Äccftcl: „3o^. 3o|. guf", 
Sicu 1Ö72, unb „2ic faif. ^»of*2«ufiffa|?cac iu Sien", Söicii 1869. 

41 2)te (Eafiraten ber ^cffa)>e0e t>attcn ft^ fi^on unter jlatfer Sec))oIb I. 
unb ncc^ früher bcfonbmr Slu^jeic^uung »on &ätt b« ^ofe9 )u erfreuen 



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• 



57 



i) 33äiie uiib 6 öängerfnabcn — im ©anjeu 27 i>ocalifteu. 
darunter waren bem ^>ö^eru (>ie^aUe unb bem 9lufc nad^ bte 
torjüglic^ften: bie Sopraniften 3)omenicD ©cnueji, Sing. Wlon- 
ticelli, (^iu\. 3)lontcriio; bie Slltiften ((Eaftratenj Öaetano 
Drftni, ^ietro (Eaffatti; ^euorift @aetano i8orgl;i; 58a)fift 
(Sbrifiiau ^|>raun. (2)ie beibeu ^offäiigei-innen, ^^ereje Mon 
Steiitter unb ^Jtnna -^UnTcni = Sinibreinllc fonimen ^ier, aU 
in ber ^cffapcUe nic^t tnitmirtenb, and) niä^t in Setrad^t.) — 
Slujser ben Saiteninftrumcnten (16 33ioUnen unb 33iolen, 4 ßelli 
unb 4 sBtolon) mxtn in ©ebraud^: je 1 ^Jcorbift, (S^mbalifc 
Gorncttift, 3 gagottiftcn, 3 Dboiften, 5 ^iofauniften, 8 „mups 
falifc^e JCrompctcr" unb 2 ^aufcr — im (S^ansen 48 ^niim- 
mentiilen. — ^ontetifO/ ben aU ben unmittelbar na^ 
Oenueft beften Bopxan erfl&tt^ e^cettitte befonberi$ in ben 
20er 3al^ in $rag nnb lonrbe im 1767 na^ funfaifl^ 
ift^ger ^ienftleifinng toon ber Itaif erin mit ber golbenen Äette 
fammt SRebaitte audgejeid^net. (SBien. SDiar., 9lr. 67.) SDerl^od^» 
berft^te (Sontraltift Orfini/ beffen ©efang einfl SBenba nnb 
öuanä in ^^racj 5U SCl^ränen gerüi^rt ^tte nnb' »on bem guj 
bie ,,Dortrefflid^e 6d(iule" rül;nit, „iüeld;c heutigen ^tagä (1727) 
faft allein bie toal^re Singhinft empor)^&lt'^ mod^te tool^l !aum 



nnb ivattn nntet ben eSn^txn bie am beftcn bcfolbeten. f^t fdf* Onabe 
nto^te fie aber l^fig übemtiltHs nnb bcrteitete lle, fld^ einen l^o^en Oegtiff 

»on i^rer SlBic^tt^^fcit ju machen. Sin JRctfenbcr etgS^It in ben Memoires de 
la cour de Yieime (Cologne 1705 , 2. edit., p. III), fcaf? ein folc^ier ^of* 
mufihiS bei einer feicriitficn ®elegcnf;ctt Bei ^)of fic^ burd; bie söcrfammlmtg 
brängte unb einen Gat^aliev, ber i^m nic^t fogleid; %>lai} mad)tn iroUtc, bie 
broljcnben Sorte jubcnnertc: „Ego suni Antonius M[anna?], Musicus 
sacrae Caesareae Majcstatis!" 2)tand^tnal gab getoaltige @äipiungeu 
nntcr btefen veia^acen ®t\d}dp\in, unb ali einft bem SUA\tx ein ungefährlicher 
^alaßonfftanb gcmdbct tonsbe, Sngevte ec gntnikt^ifl: „(S19, Vi, xd} glaube, 
biefe Scote ^ben mit i^tec SRannbeit ani^ i^t Od^int mfoTen." — Stofftni 
fagte ton biefen, ber IRotav abgqlonngettcn €>tittimen: ^it etgentlii^e Annfi 
del bei Ganto !^at mit ben da^raten aufgehört; man mug bad juge^e^en, 
toenn man biefe aud^ nic^t gurilcfwünfc^cn fann. SDiefen Acuten mu^te if;rc 
Äunfl %üz9 fein, unb fc iranbten fie bcnn auc^i ben ongeftrengteften (^leifj, 
bie nnermüblicf)fte «Sorgfalt auf i^rc Sluöbtlbung. «Sie ujurben immer tüd)' 
tigc jDJufifcr unb, Jr>cnn e8 mit i^rcr (Stimme fc^Ifd^Iug, ttjenigfiens trefflidje 
£e^>rer." (gerb, ^»itter: %ü& bem Soulcben unfcrer ^tit. Sei^jjig 1868^ 
9b. II, 27.) 



• 68 



» 

(Etnbräcfe bei Umgebung. 



tnetir actit? cieinefcn i'eiu, cbiuobt von i^m befonberc^ bert?or= 
^e^obcn tinrb, bafe er feine Stimme bi^* ine bo^e Hilter erbalten 
^>abe. Gr ftarb aU 83jäbricjer Wrci-j in 3lMen am 21. Dct. 1750 
unt> fein Olad^tafe fpric^t für ben Hnnftfinn unb bie 3Bcl^lbaben= 
()cit bCÄ> grof^en <2änoicri\ iHn iTom. Oenuefi rütjtnt gur 
6timme unb mufifalij^c 8icl;crl;eit unb i^erlDcubbarfcit unö 
nennt i^n, tinc oben ficfacjt, „ben beften Sopran bcr ^offapette". 
5Die uniS fc^on befannte berühmte ^ofauniflenfamiUe mar <m<!^ 
^er burd^ jn^ei Mtglieber i^ertteten. 



4\ 

j^aijiiu als S'aujjerknabe« 

9iacbbem tr>ir im S>crKn\^ebenben mit ben S.^crl)ältni]feu 
vertraut geworben finb, unter benen unfer fleincr öelb beftimnit 
n?ar, feine mu[ifalifd)en ©tubien fortjufel^eu, lönnen luir un^5 
nun um fo eingebenber mit .§ai;bn felbft, bem Sängertnaben 
• bef äffen. 3i>old)er Gontraft, it>enn er ^nrücf backte an bie ^Scbul- 
ftube in ^ainburg, an feinen i^ben unb reijlofen C^eburtecrt! 
^on ben genftem ber ^atl^tammi, bie i^m unb feinen fünf 



42 9iet>cn ber faif. .^offa;>eßc bcftanben iioc^ 3»rei flemcrc SRuftffa^cHen 
bcr beibcii öcrtoitircten ^laiferinuen, benu tvit frü^>cr bic iiacfegelaffcnc @aititt 
^laifer ?ec|JoIb I., ©Iconorc 2)2argarctbc (gcft. 1720, eine fetbftänbigc 
Äapettc ^»attc, bei »etc^cr 3o^>. ^cter iKaocr (gcfl. 1717) unb nacb t^im 
IDkt^iad Oettt (gefh 1725) aU ^ofto^ellmeiflex fungirten, \o Ratten audf 
fBil^cInttne SntalUf ttitloe nai^ ihtifer Soje))^ L, itob CUfabcti 
iS^riftinc, flKhoe na^ ftttl TL, icbe i^n eigenm ^f'SDhiflfftaatr bcv 
•oBet tuu tu ber Jttn^e ®ieii{le {u läfien ^tte. 9ei CrficrcE (gcfl. 1742) 
tüar 3o^. 3of. guj ^^off<H>cffmciflcr Don 1713—18. ©ein S^ad^fotger, bcr 
frU^er genannte ^einri(^ ^olg^aufcir führte nur ben Xitel ^cf«3)?uftf=- 
bircctor, ebcnfo nacb ibm ^einrid^ ^Pon^cimer (gefl. 1743). ©cttlict» 
HKuffat aus ber :^)ofta^jettc tear aucb bier ^sof-tammerorganifl. Sicfc Äa^ 
:>>cßc 5äblte nad? Äi^cfief (;vuy, @. 77) burcbfc^nittltd) bei 28 Stngcfiettte, bar» 
unter 5 v^äugcr. bcr Äat>ettc bcr Äaifcrin*Sitwc etifabct^ (S^irifHne 
(geft. 1750) ivaren, n^ie fd^on crtoS^nt, Xuma a(6 $offa)>eIl[meifier unb 
SagenfeU ate Organtfl angefleht 



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(Sinbcüde tu Umgebung. 



59 



^atiierafcen al» 2ßo^n= mit) Sc^lafftcUe augcirieieu trat, fat) er 
l)cxah auf ben mit 5lreu5,cn iinb fteinernen Xenfmdlern bcbccfteii 
^•rieb^of. '^ux äiecbten fd;lo§ fic^ bie fd^mucfe, altcrilnimlidic 
unb ineltinn!({cic SJkqbalencn-.'ilapellc mit ihren SlunDfenftern 
unb Spifcbögcn unb Vorbauten unmittelbar an bie (Eantorei an 
wnb überragte fic mit i^rem öieredigen %^üvmd)cn, äÖeiterI;in 
^ur 9lec^ten er^job fic^ ba^ feiner SSottcnbung na^ienbe ©^or» unb 
(Sur^iaii^, ba§ in feiner 2lu«bel^nung üon fnnf^ebn gcnftem in 
ber gront unb brei ©todEiuerfen (baiJ vierte iüurbe crfl fpäter 
^ufgefe^t) bem an fold^e äSet^ltnifje ni<j^t getoö^nten ^latge afö 
«in 0tiefengeMnbe erfd^einen mnlte. Som itopeK^anfe (utö ge^ 
tabe gegenfiBer fonnte ber SM I&ngS bet @fibfeite bed ^omed 
J^ngleiten nnb beiit wal^aft maieji&tif^ {t<$ ed^enben^ mit 
^al^Uofen ^Uttmt, ^ergeflalten unb urnnberli^en ^xdbtSfm 
^erfd^lingungen gezierten i^mt feiner ganzen ^öi^e na^ foh 
^en. Unb loenn nun bei» äbenbd ber 3R(mb fein botted Sid^t 
Aber b<tö ](;o]^e^ in bunten färben glänjenbe Jtird^enbac^ ergog 
unb bie Äber ben grtcb^of fenfenbe 9lu^ie etwa nur unter« 
btod^cn tpurbe bom Ölöddicn am 2^hore, für einen ©tcrbenben 
ben legten 2^roft erbittenb: treld;ec> (>)emüt^) lonntc fcld;en Gins 
brüden gegenüber unempfänglid) bteiben! 2tuf bem ganzen 
£ebeneir»ege .§avbn'i> n->urbe il}m ein äbnUd;e3 Silb nid;t mehr 
.jn Tbeit. ^af> aber Ijiex im .C^er^en t>ea lu^m Glterubaufe ge- 
trennten, unter fremben ^J}ienfd;en alteinftel^enben iinaben etma^ 
I;aften blieb, bafür fpred;en fo ntand^c ernftc ^nftrumental* 
<5ä^e bee gereiften -lltanne^^^, bie mit i^rem anbäcbtigcn, ge= 
tragenen C^^efange gar nu^bt fid^ mit foli^en Itimmungdüolten 
Stugenbliden üeriuanbt jeigen. 

2ln bie Qdt in §ainburg erinnerte ben Knaben ba^ fo^ 
genannte ^^.^rimglöd(j^ett, mit bem bei beborftebenbem ©etritter 
bie übrigen ^ird^en pim äBetterläuten^ unb bie @tabtbe)r<obner 
tberl^ouipt ^um (Stebet ermal^nt tourben. ber maieftätifd^e 
itlottg ber großen 3ofe)>l^inifd^en S)omglodte mn|te bie ^ebanlen 
nad^ ^inburg todfen; toax fie bod| aud bem (Sxi ber bon ben 
dürfen eroberten Jtanonen t>erfertigt — {euer Horben, bie anf 
i^em Sftaubjuge gegen Sien in ^ainburg fo fürd^terlid^ ge« 
If^auft l^atten. • Bei befonbem ©elegenlieiten/ |. 99. am (Sl^ar^ 
fam»tag beim gefte ber 3[uferfte^)ung, ober wenn nadj boH* 
jogener ^leutoal^l bie Unit)erfität unb ber Stabtratl^ s^m ^at^ 



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60 2)ie oier Crgeln im Xmt, 

amt m<i) bem 2)om fic^ Occ^abcu, tonnte ber 5Cnabc ber 3J2ufif 
laufd;cii, bie lunn ;it)urneriiieiftcr unö feinen ©efellen (brei 

'^Jofaunifkn, $n)ei 3i^if»^"^'i^1^i"^^ ^^ii^ einem Ja^^^ttiH^^^/ 
X^urncnneifter felbftj bei ben gcnftern be-? 2^burme^ abi3c^alten. 
tt)urbe. — 5"^^^^^ ^iwn beni ^Inaben anf einem Üinubgauge 
im eijnuüi'bigen 2)omei'. Xa tjab ci> i>iel ju feigen: 

3?eununbbieifeii3 2Utäre luaren in bem c^emattigen i)taume t>er= 
tl;cilt unb ben früher jc^ou beftanbcnen Wrabbentmälern mar 
eben je^t jcne^ be^ gelb^^erm grinsen öugen üon öaüopeii 
^injugcEommen. *tie bamaU nod^ tiom Äir(^engetDölbc l^tol^» 
l^ängenbe türfifd^e 2ötutfal;ne, öom ^crjog Äarl üon Sot^ringctt 
bei liamsfabdg im Sal;re 1684 erbeutet (ic^t im aSaffeiHnuieum 
ber 6tabt äS^ien) gab abermals ber (Erinnerung an bie, biefeni 
Saläre Dorangegangene Slutt^t fftawau 9ßai$ aber boi» Sntereffe 
. bed mttlillttfHgen Anaben befonberd in Slnf^mt^ neigen mugte^ 
toaren bie Orgeln. 

dtt ben im S^^re 1548 t)on BiJ^Hfi befundenen „^roei 
Orgeln grog unb Hein'' loaren feitbem jtoei neue binjugefonu 
men. 2)a toar Dor WUia, Über bem ^aupteingange beim Sliefen« 
tl^ore bie foum erfi t^ollenbete größte Orgel, bie aber fc^on bo« 
mal§ nur feiten, bei Slnfunft unb 2öeggang bcä . faiferlid^en 
^üfee nnb jäl)rlid) am ^obestage ibre^^ Stifter^ benu^t luur^e. * 

2)ie nod; l;eut,Hitai]e beim täi]lid)en ©otteebienft bcuu^tc 
Drijel, gegenüber bem im ^al)xc 1G47 errichteten faif. Cratorium, 
war im 'yS<^i)vc 1701 imi bem faij. .ocfcrgelbauer gerbinant> 
iHömer (geft. 1723) erbaut. 5^em ^^auptaltare näijtx gerücft, 
erfe^te fie eine britte, bie t>on cdjmellU enuäbnte ,,grofte'' Crget, 
bie fic^ beim fübUc^en Eingänge ber ^ird^e auf bem üi)Qx über 



1 ftfi^ct gcnointte ehemalige Mficr bon &t ^^^«n unb na«^ 
malige 6ürgl. ®rannttt>ein6renner unb SOi^ttglteb bed ä. 9?., Oeovg Stctt^aufer, 
(gcß. 1724 unb unter bem (S^or bcd Xcnm begraben) ließ btcfc OtffSi auf 
feine Äo^en erbauen, fcoc^ entf^rarf) ta-^ Sevf bcu Srn>artungcn nit^t; c« 
njuxbc 6alb fd^abl^aft unb blieb c>5 biö auf ben heutigen Xa^. 3ni 3a^rc 1787 
(melbet bc5 (»Sfieuc 2BicuevbIättdicn") n^cKtc mau bie Crgel ^»crflcttcn faffcn, 
ber iDrgclbauer tcilauj3te 9(X)Ü gf. unb ncbflbem bie flciucrc (b. ^. bie c^c* 
mal0 größte) Crgel jur iöcnvenbung. einem goub jur ßrbaüung einer 
neuen großartigen €rge( tvurbe in unfcnt Slagen einjltoeUen htt 9cunb ge« 
legt bnr^ ®oxfocge be9 gegentDSrtig«! I&omfa^cllmeißn« 9ve9<v. 



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61 



t>cr untern Sacriftci bcfanb. 211^ nod) ber grot)nleic^»namö= ober 
^ar!u'^=3Utar augcr^alb bem eifcrncn bitter im mittlem Sd^iff 
be$ S)omc^ ftanb, h)urbe ^au^ptfäd^lii^ bicfe Drgel jum ©ottc^^ 
bicnft bcnu^t unb au6) noä) j^i §at)bn'd S^i* ^^^i fcicrlici^en 
iS^elegenl^eiten, an 6onns itnb ^onnerftagen, bei ben gemi^^n« 
liil^ ^toceffumen itnb ta^ grantagen ^benb^ beim ü^iebe 
f d^loflen^^ 5Diefe Dtgel Unit onf bet fui^ bie tt>eltlbei#mten 
Ot^cntifien (ofl^aimer^ So^nn galolb Sfroberger, 
^fob ^&i»Iet, Sol^omt Sto^pox Stexl nnb ^ottM äßnffat 
t)or bem foiferlid^en $ofe ]^0ten Ue|en.* S)a biefer (S^or nnr 
toeni^e ^erfonen fagte, poftirte fl<]^ bie gefoinrnte SRnfil bei 
^rogen ^eften, bei fotetmer ©egentoort bed ^ofed an bie ted^te» 
6eitc besi $auptaltarS neben ben ©tü^Ien ber UniDerfität. — 
9tocl) befdiränttcr im $Ranm n>ar bie merte, bic „tloinc" Dri^cl, 
bie ältcftc bcv ^omev. ©ie bcfanb ftdi, iicvabc c^ec^cnüber bcr 
ilUnc-ienauntcn, beim nörblii^cn (iincjauc^e anf bem nun leer 
ftcbcnben ßbortufec, unter bem fic^ ber ßrbauer beffelben, 2lnton 
^^.H^ram, im ^abre 1313 in eigener gigur öeremii^t bat. S)er 
Gbor fafetc nur fünf Sauerer unb iüurbe i^on benfelben an ben 
grautaqcn '^(bcnb ^ nad^ ber Gomplete bai& Salve Regina unb bie 
Jßitanci iicjungen. ^ 

311'^ einen .öauptansicbungepunft bee Jrieb^ofes bot fid^ 
unfcrm Sängcrtnaben ber frübcr eripäbnte, an ba*? SSa^rauds 
lei^amt angebaute fleine Saben beä Sud^t^änbler^ ^ins. ®er 
^igentli^ümet Dertaufte na<^ bamaliger Sitte aud; 3)hifitalien, 
benn §anblungen, bie fid^ au^^fd^ließlid^ mit fold^en befaßten, 
famen in 9Bien erft {pdter in (Btbtau^. * $bit S^ui^toobl niod^te 



2 ilMivdKivb 'Jiidjtnigcr crtaiitc bicfc Cxo^cl im oal)rc 1507. <5ic unirbc 
1544 öoii 3acob Muni^fcftircrb, 2ttftl3ci|llic6er veii 3>^'Ctt^ cviieucvt unb er- 
tvcttcrt unb 1730 ^eina^e ganj neu ^ergefleUt tosn (Sottfrieb (Sonn^oljcr. 

3 S>i€fe Orget »nibe 1676 i»oit (E$rif)o)>^ Sögel erneuert unb loar turSf 
' 1779 bOT^anben» obtvobl bereite in unbron^barcm 3ttfi«ibe. ^ie 9ef($rSnft' 
^eit bee SRauwee I5gt auf eine Orgel ^rimititofler ttrt fd^Itefen, loie foli^e 
ti^en im 13. 3a^Tb. anc^ in ^g(anb ( (Santerburl^ , Sin(^ef!er) 6eflanben. 
Segen ifircv (?erin*icn (Sc^iJvcrc »arcn fie letcftt transportabel nnb tonnten 
babcr leitet oiirf) gcle^cntliri) nu^jjeticben »vcvbcii, ivic btc8 in 2)orf im Sahire 
14Sr» <^ef(i^al^. (5>ergl. The early English Organ buUders, by JEdw. F. 
Kiniliiiult. TiLD. London.) 

4 ^Uiefül'rlic^crcii barübcv fpätcr in bcv (il^rouif. 



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62 S>CT ttmeni^t im Itoi^Mfe* 

wo^l bcfc^etben genug fein; oon t^coretifc^ien äöerfen etioa ber 
^^ux'fc^c Gradus ad Parnassum, bamal^ baö Öu(^ ber Sü^ct 
für SÄufifer, bie big ba^in bclaimtcn SBerfe »Ott SRatt^efon, 
nomentUi^ beffen ))oIlfommener 'ItapeQmeifter; üon pra!tif#en 
SSetfen bi^ frftl^er erfd^ieoeiieii utä> {aitkt gefiod^enett iSUcow 
ftftde t>im (Skovg itnU (Sottlieb Sßuffat unb eben ie|t (1742) 
bie in ^Himberg mOffetttlid^te er^ Souatettfammlium Don 
(Stnonitel 9a<!^. 9}or5ugsn)eife aber fonnten bi^ ^ 
SRtt^faliett itt 2tbi(ä^rift finben gciuefen fein, n?ie fo^e no^- 
^abrjebnte fpdtet im ^erle^r gebräud^Ud^ nyaten. 5Derfelbe 
S3in5 fünbigte in ben 90er 3a^rcn in ber SBiener 3ßitiiiig bie 
„neueften SBerfe bc^o berü(;mten 3)?ei[terö §ai)bn" an, tüte fol(^^e 
„mit größtem Beifall bei bcffen SSefud; in iiionbon aufqefü!;rt 
iDurben" — t)on bemfelben .^aybn, ber im Slugenbticf al» 
fimpler ©(^ulfnabe bie in ben genftern bicfe-^ !leinen ^arabiefe-S 
au^getc^^ten !(eincn Sd)ti^e mit fel)uiüduit]eiii '^Ucfe mufterte. — 

äi>ir inenbcn uik-» bem Untevri(^t im ^tapeUbaiiie ^u. gär 
ben Knaben ^a^bn mar biefeg .^au^ in feinem 3iunc alierbingö, 
mie grö^lid^ fagt „eine f)0^)t 6dfiule ber -iDittfiE", unb menn 
cd auc^ nid^t, tote juglei^ üerfic^ert mirb, „bie größten £e^ircr 
ibrer 8«i^' »ttten, bie il^n im ©efang unb 3nftrumentenfpiel 
tttttertid^teten imb ibm ttamentli<b ber ^onfe|tunfi bie 
ndtbige StnUitittig feblte: fo sefimib ^ai^bn bod^ felbft (a^eil. Ü)^ 
ba^ er bort ,^nebft bem @tubtren bie fLn^fttn^^ haa (Slatner 
ttttb bie äSioIine DOtt febr guten SReiftent erlebntte'^ toobei er 
namentUd^ noä) I;erüort;üb, baß er „fowo^l bei ©t &ttp^an «fö- 
bei §Df mit großem 33eifall" gefungen ^abc. llttter bem „©tu? 
biren" ift ber nad^ bamaliger 9lrt not^ibürftige Xlnterrt<bt in. 
J^iatein, IjReligion, 3ted;nen unb 6d^reiben ju Derftel;eu. (Sinen 
regelmäßigen fi;[tematifd;ßn Untcrrid^t bat ^papbn nie eiupfaugen; 
er mar fid), erleid) feinem 33rubcr Hüd^ael, hierin felbft über- 
laffen unb blieb jumeift fein eigener iiel^rmeifter, ^oc^li^ ^ läßt 



5 3.®. Sdttii, ben eo^n, mevben »tv im da^re 1809 ale ^fl^5t}met|ler 
bce ^iybn*f(^en Sta^Iaffee fimgtren fc^en. 

6 SCSgcm. 1Snc9c(o))5bie b. ®tffcnft^aften u. tttnfie, ^eraudg. toon 3, 0. Ssfc^ 
unb 3. ®. ®mber. 1828. @ection II. 3. @* ^fS* 

7 m Bfreimbe ber Sonfniifl, 1882, 8b. lY, €». 274. 



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* 2)eK Unterricht im lta)»ea^fe. 



$at)bn (hierüber beiläufig fagcit: „Gigcntlid)e i^cbrer babe i($ 
nid^t gel;abt. Wein 3lnfang mar überaß gleich mit bem ^-(iraf? 
tif^ctt — erft im 6ingen unb Snftrumentenfpiel, l^emad^ aud^ 
itt bcr (Sotnporition. 3^1 i^^^fßt l^abe id^ ^nberc mcl^ ge^^ört 
aU ftubitt: id) babc afcer au6) bad ©d^önfte unb ©efte in attcn 
©attttitgeit ^ff&it, toa^ in meiner B^it Pren gab. Unt^ 
beffeit toax hmaS» in äBien inel! o loie i9iel! 5Da merhe id^ 
* nun auf unb fu^te mhr )tt Stute ju wad^/ »ad auf 
fonberd getanrft ^tte ui|b lood mir afö DiN^ftülvl etf^ien. 
fftux t>ai uit^enbd Moi» nad^^te! 60 ift nad| unb 
müi, ^ ^ ^tte ^b fimnte, gei])a<iMen/' 

98ie Diel ^at^bn auf biefe ^raltifd^en Hebungen ^ielt, l^aben 
lüir fd^on früher gefe^cn; er mp}a\)i fie jebem ^^onfefeer; {jatte 
er boc^ l^ierin bereits^ eine tüd^tic^c :i)orfd)u[c burd^geiiiacl)t. 
„3<^ mar auf feinem ^nftrument ein .'pcrenmeiftcr", fatale er ju 
©riefin^^er (S. 119), „aber ic^ fannte bic Kraft unb 'Birfmu^ 
aller; id) mar fein fd)led^ter Mlaincrfpielev unb Sänger, unb 
fonnte and; ein ^oujert auf ber Violine Dortragcn." 3luf ba^$ 
©tubium bC'j Öefange^j, morin er ja bei ^-J^orpora bie befte. 
6(i^ule burc^mad^tc, legte ^axpn i>«tonbcr§ grofeen Mciti) unb 
tobeUe ftetö, bag fo üiclc 3^onmeifter componirten, bic nid^t 
{Ingen gelernt \^atUn, ,fha& fingen fei beinahe unter bie üec» 
lorenen ^ftnfbe }u red^nen unb anfüatt bed (S^efangeS iaffe man 
bie 3nftrumente bominiten'^ ^ 

^on feinen Seigrem fpvod^ ^bn immer mit banferfftttter 
^erel^ng unb, toai» 9ieutter betrifft, mit fiu^fler 8el^tfam» 
feit unb uad^fld^tdDoEer ^tati%, fo bat bie gtogenben n&^re 
tlmfUinbe erratl^n mußten unb bo^ei, in felbft nad^toeidbaren 
X^atfad;en, meiftens fehlgingen. 9(ld ^a^bn'd 3Rei{ier im €le« 
fang merben ® egenbauer unb ginfterbufc^ genannt; ßrftcrer 
bürfte il;n mol)l aud^ auf bcr 35iolinc unterrichtet haben. Öcibc 
3JUnuer merben t»on 2)ie^« unb ßarpaiü c\ax nxdji, üon (^)ric[inger 
(6. 9) im Vorübergehen bod; menigfteusj bem :Jtamen nad; er= 
mahnt. 

2)er fdhon früher genannte Qoi)») ^bam (^iegenbauer*^ 



8 S. %, moicat u. 3of. ^a^bn. ^erfud^ einer ^aroUele. 104. 

9 9N<^t }u benoei^fcdi mit bem |n itird^^ers im ^a^re 1764 oclorenen 



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64 



dcflen^ancc uab 9iitßa6ttf<^, ^v^n'« Setter. « 



c;ebürtig von 9ntcnftcig (3lllenbfteig) in 9Ueber=Defterreid>, tuurbe 
bei 6t. (Stephan im Sa^rc 1731 aU untcrgcorbneter S^icUnift 
angcftcttt. 3m ^di)xt 1738 lüurbc er ©ubcantor an ©teile bed 
abgetretenen ^erbinanb SBinbcP^ unb rütfte 1745 aU erfler 
$iolimft'^ccefnft 'oox; in ben Bxxä)tnSUil9nm%m erfd^eint er 
au^ ate (So^ft IBei bet l^offcqpeOe loiib er im Sol^ 1762 
•ald (5ottcert^id|>eiifatot (SSertoaltet) unb ebenfalls» att So)»iß 
genannt 6ein j&^U^ec (9el^lt betnig an^caiQfi nnt 100 gt/ 
aber fte bünften il^ t)erlo<fenb genug, bie gungfrau fßtofda 
(Sioxa Wluü) atd Gattin ^imsufü^ten. 6tetö hänlliil^, mu^te 
er enbti# bie 6ubcantors.6tette im ^ai)XQ 1753 aufgeben unb 
ftarb balb baranf, am 4. Slpril 1754, im 51. Sebcngjal^re. Gr 
I)attc in 5lotb begonnen nnb enbete in 9?otf); feine 3Bittt)c unt» 
bcr ^cbnjälnigc (Bcbn ^'^^'^iii^ ^3eorg ftanben am Sarge unb 
nniBtcn nid;t, luomit fie bie iBeid^enunf often beftrciten fottten — 
febltc an 5(üem. 
Gin faiun erfreuUci^cree Silb, n^ass bie ärmlidfjen ^^ert)ält= 
nijfe betrifft, bietet §a\)bn'^ ^mcitgenannter ^ebrcr ^öna^ 
ginfterbufd^ — „ein eleganter S^enorift", Yok i\)n (^iriefingcr 
na6) ^a^bn'd Slu^fage nennt. Unb bicfeä .^JJräbicat beseid^net 
treffenb, lüie er in feinem SÄeufeem unb feinen nobeln ^affionen 
bem aJleifter in Erinnerung geblieben ift. ginfterbufd^ trat im 
3al^e 1724 ald unbefolbeter ^enorift in bie $of{(qi»e8e unb 
würbe im Wtai 1730 mit 300 gl (^e^alt angefbUt Oblool^ 
il^m na<3^ elf Salären 100 ^. augelegt mürben, l^tte er nod^ 
immer ben geringfien (Sk^alt neben ben gleichseitig angeflellten 
2:enoriften, bon benen ©aetano ^orgl^i i&\)xXi^ 1800 %i, ht» 
,UH3. Öci 6t. ©te^l^an fd;eint gi^^ftetbufd^ nur aU Se^rer 
fungirt jn baben. J^uy fagt, bafe er beim Eintritt in bie 4^of 
tapeUe eine jicmlid; fd^^uad^e Stimme unb ^ruft gel)abt babc, 
„obit>obIen fonft bie artl) 5U fingen bei) ihm gut ift". Xro^ 
feiner 0d;iuäd)Ud)fcit beiratbete er frübseitig unb fanb bei rafd> 
fid) i>crmebrciibcr Aamilic fein 3hic>fommen nicbt. 'Jiad) bem 
2:obc feiner crften ^xau im :Jioüembcr 1740 fül^rtc er jc^ou 



gratis XaiKt ^cgcnHuer, bei 1771 ale @Snger!no6e in Ht Samoret 
@t ®tc))^ait aufgcnDmmeit ivurbe. 

10 3tnbel al« 9{e<)cns«(S^0Ti ber ^faTtßnl^e @t. 2t^potb in ber 
Seot^orbfiabt am 12. Cct 174&, att 58 3a6re. 



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(SoBi^ofuiond)>erfu4^ G5 

iiac^ brei ä)iouaten Maxia (iu^anua, bic 3^od^tcr be^5 5?iolon- 
celliften ber ^oftapeUe, ^olninn Grammer, ^lueitc ^xan 
l^eim. Gr ftarb am 29. ^Jlprit 1753 al^> taif. §of- unb .Hlammcr-- 
mufituc^ im 4ü. Xiebeuöjal^re. 2)ie Äai(erin unterftü^te feine 
SBittt»/ bic er faft mittelloe l;interlie6, bur(^ 3Sergütung ber- 
j^tanfetu unb Siei^ensUnloften unb je^te i^r nebft bem eine ^cnfion 
DpnlOOS^au^ 2)eti einjigen Bo\)n übernahm ein ^lofter in- 
Ün^atn. Unter ben jireif en, in benen Sinßecbnf nnterriii^tete/ 
tvirb on^ ha& ne^ jie|t Jbefannte ^ond SRanagetta genannt 
Sßa« bie o^ige Beiei^nung „tü^anV^ befo^n ttiS^ t>errcitfi nn& 
bad 3nbentar feined dlad^lajfed: ,,9lö<!e nnb 9Beflen mit mafftt) 
ftlbemen itnö^en^ Sac^banjüge/ 6tu^n, ^irfd^fänger, glinten^ 
^eraerole, türüfc^e ^iftolen, SS^eibmanndtaf d^en unb atted 9l()tt;ige 
SBad^telf ang ; ferner eine ^ ©ammlung ©ctnälbe, kfte^cnb 
aug Sanbfc^aften, lölumciiftücfcn, inclcn ^|knträt^, barunter 
SUüicx y)0\c^h 1. nnb %^x\n'^ Giuien — aljo wii^* 
cHuu[tlicbl;abcr uut» ii>ül;l aud^ fclbft aueübenber 3)ialor. — 

3öic mir *frül;er fd)on erful;ren, linirbe im .Hapellbaufc fein 
Unterricht in ber Gompofitionc>lelire ert()eilt. (?)riefinqcr ia^t 
(3. lOj, baf3 fic^ ^apbn erinnerte, in ber t(}eoreti)d;en ilUufif 
nur 5U">ei ^cctienen r»on bem „brareu" iKeutter erbaltoii 511 
ben. Xics> (3. 22) gcl;t ber ^xa^c \)orfic^ti9 am bem ^linu^e, 
mu^ aber bo(^ bie Dernad^läjfigten 6tubien eingefte^en unb Uijjt 
9leutter babei fo glimpfUci) toie mögUti^ bur^fd^lu^fen. ,,6obalb 
Sofep]^ ({ogt ^it&) in {einem neu angetretenen 6tanbe fo t>iel 
Unterrid^t empfangen l^atte, ald nöt^ig loar^ bie ^{(id^ten eined 
<Sl^or!naben su erfütteU/ erfolgte im Unterrid^t ein großer @till« 
. flanb^/ moran t>ie1Ieid^t bie 3U fe^ über^nften (S^efd^fte bed 
ßapeUmeiflerd @<9^lb toaren.^ Seibe ^etD&^r^m&nner aber^ 
. S)ied nnb (S^rieftnger, ftimmen barin überein, bag ed ben JIna« 
ben gar balb mäd^tig antrieb, felbft 5U fd^affen. S(uf jebem 
"Slatt Rapier, bepcn er l^abl^aft ttjerbcn fonnte, tourben mnt^fam 
fünflimqe 'Jie^e gejoc^en unb ^^btenföpfc nebem unb übereir.an^ 
ber au|\}citapclt, tteuu .'oaubu glaubte bamaU, ,,0^ fei id;on 
rec^t, unmu nui ba^> ^l^apier Inibidj vott fei". £d ertappte il;u 
5leutter einmal aud) bei einem, [id) mit ,snHHf nnb mebr stim- 
men brüftcntieu Salve regina, ladete l)er5lid) über bie Jii^ureu, 
bic feine Mehle nnb !eiu ^iiftrument l)ättc an-^fübren fönnen, 
nnc and; über t'ic (Einfalt bcs« Huaben, fo \)icle Stimmcu bc ^ . 



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tDältigen }U m^Un, tS^ et itod^ im 6tanbe fei, au^ nur mit 
3)oeiett fertid toerben ju fdnnen. bu bummed Mberl" 
(fii^alt et i^ aitö), /^ftnb bit benn stoei Stimmen nid^t geitug?'' 
6tatt il^ abet biefe stoei Stimmen fttl^en )tt lel^, gab er ' 
i^m ben mül^elofetn 9tatl^, bie l&eSipem unb. SRotetteU/ bie in 
betltir^e aufgefül^rt loutben, Datiiten, loeld^ ^(rbeiten bann 
bet tyielbefd^äftigte SRann gelegentlid^ mag burd^gefe^en l^abeit 
,,5)a8 ^afont lag frcitid^ in mit" (fagte ga^bn): „babur^ nnb 
burd^ toielen f^ritt i# bottoartg." " SCtolbem ift ntd^t 
aujuneinncn, baj? bie Gntfteljung »on §ai;bn'^ erfter 3)ieiHv 
F:bur, obföotil fogar, genauer bejeic^net, ba§ ^a^r 1742 an- 
gegeben anrb, fd)on in biefc 3^it .fallen foUte; t>ielmel;r njirb 
biefelbe naturgemäßer in bie 50er :3abre ^n fe^en fein. — 

(Siner I1?itnnrfung §at)bn'^ bei etmaigen tt)eatralifd)en 9.>or= 
ftellungeu im ÄiapeÜl^aufe mirb nirgenbo Grn^äJjnung getbaii. 
Xa^ jiüei feiner ^THtfdniler, X\)pex unb Söittmann, 5U einer 
ä^^nli^cn aufeer §auö ftattgefunbenen (Gelegenheit beigejogen 
iüurben, ^aben n?ir früher bcftätigt gcfcfjcn. $Diefcn 33cibett 
iönneti »ir ai^ 3)litfd^üler ^apbn'd' no^ einen dritten, ben 
nad^maligen ällttften ^incenj ^neet anreihen. ®r. toat na^ 
^labacs'd Slngabe im ga)^ 1738 }u jtlofletnenbntg geboten, 
iam snetft in bie @ingfd^nle bed ^ans SSitig, avtttftfetd im 
bottigen 6tift bet tegnlitten (Sfyotlfmttt nnb lontbe (etioa im 
Sf^W 1746) t)on 9lenttet aU ®&ngetfnabe aufgenommen. 
Sieben äofepl^ unb SRi^oet ^ai^bn fang et in bet ^l^artood^e 
t>ot 9Ratia ^^erefta nnb intern ®ma))l %xan^ t bie Samehta^ 
tionen. @r »urbc fpäter ein t)ortrefflicihcr 39af) länger im Or- 
ben ber barml^crjigen 33 rüber unb ftarb im ^al;re 1808. 
0-Prir>at^3)?ittl;eilungen be3eid;ueu aud^ einen ijgnaj (^egenbauer, 
in ben GOer ä'^i^re^i Sc^uUe^rer in ^uttn in 3iieber=Deftcrrei(^, ' 
aU> 'JJiitfdniler .'Qai;bn'e. fann biefer jeboc^ fein 6oI;n be^i 
vorgenannten ©egenbauer gemefen fein, ba beffen l;interlaffener 
cinjiger SoI)n, 3^^^!"" Öeorg, beim Xobe besi 33ater)S, toie ex- 
Mf)nt, crit 10 ^afjre 3äl;Ue.) — 

:^ie ^iaffe Mu^t, bie ^a^bn beim täglichen ^itd^enbienfte 



11 @nefing», ^iogr. Stoti^en, «S. 10. 

12 «ifl. «flnf»feT'8qri€oit ffir »S^men. ^Mg 1815 U. e. 77^ 



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<StnfIu| bcT oufflcfü^it« flRuftt — einlabungcn. — ^letltgee Gtu^ntiL 67 

im Setlottf eined ^Decenniitmd in ft«! aufnahm, lotinte ni^t 
f)ptt¥loi» an einem obenbxein f o empf&nglid^ ®emfttl^ ootiibet? i 
%dftn. @etne S)oni&ne tontbe aOerbingd loorsugsioeife ©^mp^onie 
nnb Dnortett, in benen er feinen eigenen SBeg ging, wogegen 
er in bcr gtöfecren crfken §dlftc feiner ©cfangSlDerle nnb feUbfl 
in feinen fpäteren beften Äir^eniüerfen fid^ nie ganj frei 
machen mu^te dou trabitionetten Uebcrlicferungen unb^notl;? 
gebrungenen (Scncejnoueu au ben ^crifc^enben (^efcfjmacf. :)itc^t^= 
beftoiüenigci* Ijabeu bie lueiften biefer SBerte, einen Xl;eil ber 
fleineren fo gut iine üeri'c^oUeuen erfteu ^irdj>euftücfe auegcuom= 
meu, i()rc ÜL'ebeu^^fraft bi^J auf beu l;eutigen Xag bemäbrt uub 
terbanfen biefe bcjoubere i^rer flaren, abgerunbetcn Einlage, 
ber faugbaren unb mirtungdooUeu ^e^anblung ber Singftim- 
mcn nnb bem nngefuc^ten, frijc^en unb fernigen 3*^9^/ fie 
bnrc^fitrömt. SSemerfcneujert^ l'iub befonber^ fo manche Ü\)ovf' 
nnmmem, in benen ber dinflug ber emften, gebiegenen SBerfe 
einei» ^alotta^ %ma, ^ nnb (Salbata (aoA feiner frft^ren 
Seit) nnDeriennbar l^ortvitt^ nnr ba§ jie ber SReifler ^lei^« 
fam Derinngt nHeberjugeben um^te. 

S)en (Sinlabnngen ^n bürgerlid^en %z^tlx(S)Uittn, toobei bie 
©fingerlnaben ^3afjcnbe ©ejäuge »ertrugen, t)on ben geftgebcm 
bemirt^et umrben nnb mitunter fogar ^afelbienfie )7erfa^eu, 
famen bie im StccptW^au^e fnapp get)altenen Sd^üler mit )iJetben= 
fc^aft cutcict3en. %ud} .§at;bn, ua^bem er einmal bie 2^ortl;ei(e 
biefer 3lu^^f^üge feuuen c;eleint tjatte, geu?auu eine erftaunlic^e 
3uneigunc\ ^u ibnen uitb üerbeppelte feinen J^^^^Ü/ ^^^^^ tUM'cl)icf' 
ter Sänger möglid;ft befaunt ju luerben. 3)enn mit bem iiHic^*^ 
ll;um feiner deinen Jigur l^ielt aud)fein öuugcr gleid;en 3d)ritt, 
nnb um bicfen ju ftilleu, fto^)fte er fic^ (tuie er uod) alv WreiiS 
ben Öebrübcrn ^^Jrinfter, feinen braüen 2Balbl;orniften, geftanb) . 
gar oft beim ^ufmarten bie S^of^n k}oE MvMn nnb ä^nlid^en 
^ßederbiffcn. 

Steig unb 8trebfam!eit \)on ^and and gettd^t, {am* 
unfemt 6änger!naben tein O^fer )tt ^Ü^tm an, loenn ed galt 
in feinen ä^hiftiftubien 3or.tf^tte jn mad^. Obmol^l bei 
64elmfitft<fen nid^t ber Sette^ t>erlie| er bod^ feine ^ameraben^ 
bie ^ auf bem ^eb^ofe bemmtummelten^ um feine älufgabe 
jtt toottenben; ober er in ben ^om, fobalb er bie 

Drget Dentalem, beren ^el^anblung er nad^ '^ai)xax, wie ei^ 

5* 



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fd^eint, o^inc jcbe tpcitere Slnlcitung ^elbft erlernte. Uub toic er 
burc^ ^üb((i^e 6timme unb guten :^ortrag fc^on in feinem (Se^ 
burtöorte unb bann in ^ainburg bie Slufinerfjamfeit auf {ü( 
309, fo fanb et aitd^ l^ier bei $o(i^ unb Säebtig immer me^ 
^eifatt. (Einiget aud biefer Qtü erfol^teit toir Mm felb^, 
mftffett aber basu in feinem Sebendgange toeit i^orgteifen. ^ 
<S{itet^tf)|^i4e itapeSe tvac im 3a^ 1808^ ein 3al^ toor ^bn'd 
Ztibt, na4 Sßien getommeU/ um bei etnev Aitii^ettfeiedi^leit 
mitstttoiTlen. 8ei biefer (SIelegenbeit mad^te fie^ oon (Soncerts 
meifter Rummel unb 9[nton ^olselli^.^a^bn'd Si^Ungj^fd^üler, 
4;efül^rt, bent 76jä]^rigen ®rei« in tleinen 2lbt]^cilungen i^re 
iHufmartuug, tDobei ioa\)t>n ni6)i unterliefe, bie fürftlic^eii 
0ängertnaben 5U ^ki\\ unb ^yrömmigfeit aufsumuntem. ,,id) 
luar auc^ 'mal fo ein cän^erfnab"' (rebete er fie anj, „bcr i)leutter 
l;at mic^ von ^ainbur^ uad; 'ii^ien mitaeuommen 5U St. Stephan, 
^c^ mar fleißig. SBcun meine ^{ameraben fpieüen, nal;m ic^ 
mein (Slauierl unterm 3lrm unb ging bainit auf ben ^cbcn, um 

''. ungeftörter mic^ auf felbcm üben ju fönucu. ihJenn icb 3clo 
fang, belam ici^ immer Dom ^dcfen bort neben ber Step^^on^- 
lird^e ein ^ipfeP' a^m (^efd^en!. (^eib nur rec^t brat) unb 
fleißig unb tjergegt nie auf ©Ott" 

9lo^ ni^t lange eingetreten ind ^apeObautf^ b^^tte $a|^it 
bie Function beim ISeiil^nbegftngniffe bed !aif. ^offapettmeifbe»} 
Sobami 3i>f^$ S^? mitgubegeben. gu; tear am la gebr. 1741 
ii)t 81. Sebendjiabre t)erf^ieben unb tourbe ^u 6t. 6te|»l^an in 
einer @hntf t bei feiner ibm jebn Sabre t^oraudgegangenen @attin 
beigelegt, ^a^bn betraute beffen Bfirbe loobl atöbie ^öcbfte 
im 6taat. 3)ie SBiege biefev^ .goffapeUmcifleriJ toar eine 
^aucrnbütte gcmefcn, unb nun fang ebenfalls ein ^aucnijungc 

. am 3ai\ie bicfeiö 3)ianne^ bav Libera, i^u nieUeici^t beneibenl» 
um bie im 'hieben cingenüiunieuc l)o^e 3tang[tufe unb nic^t 
alniciib, bau er fclbcr babnbrcd;cub einft u>eitftval;lenbem, 
"iiuuevgämiUd)cm 'Hu^)me gelangen folltc. Jvür .§ai;bn aber luar 
bicjev SobevfaU iufofcru uou . '^cbeutung, aU- bie barau^^ 
folgcnbe Gnueitcrung bev 'Jlmt^befugniffc 'Jieuttcr'v aud; viid- 
mirfenb auf bie ^aufige )sBertt)enbung ^apbn's^ bei ber ^oftapeUe 
ipurbe, — 



13 8aifen — ^mtnciolienme für mätt; mp^ti — du 9Rttnbge65dL 



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tiefer ^raucrcmtnonie folgte in »cntg SBoci^cn ein öoit 
©tabt unb £attb tnitctnpfunbcnea frol^cS ©rcignig, ba$ bem 
Knaben ^um etftenmale beit Slnblid einer feftli^ beleu^teten 
etabt bot ii» ttKn: He9 am 13. 9Rfti^ 1741, an toeU^eiit 
in ben 6traien SBienS eine freuMs emgte SSoIfömenge toogte 
nnb bie 8it¥0 tHH^nm xm SiÄeltnf ertente, benn bie SKimaid^in 
l^atte na^ bem taf^ {td^ folgenben Slkrlufi ^toeier Ziä^ttx ben 
erften 6o]^ unb S^mterben, ben nad^maligen ^aifer 3of^P^ ^/ 
geboten. 2^ no(i^ größerem Staube toieber^Ile fid^ bie 8es 
lend^tung am 23. unb 24. Stprit, al§ bie in jugenbtid^er 5ln* 
mutf) prangenbe .§errfd^erin jum erftenniale- nad^ it)rer 6ntbin= 
bunc^ luib nad) feierlicher 5?orfegimng burd^ ben päbftlit^en 
9iuntiue ^^Naolucci, begleitet fon ben (Sr5^er5oginnen Wlaxia 
Slnna unb Maxia 3)Jagbalena, im offenen SBacjen ausfuhr, um 
unter ben l^erjlichften ä^iüatrufen it)re^5 33olfe^ bie il;r ßbren 
errichtete ^riuntpbpfortc am £>of unb bie glänjenbe ^Beleuchtung 
ber öffentlichen unb ^^iriüatgebäube in Slugenfdhein ju nehmen. 
%ud) bie ©cburt beö sireitcn ©rgherjog^, 5tarl Sofepl^ (1. gebr. 
1745) tüurbc am 14. SJlärj in äh^i^i^^i^ Söeifc gefeiert unb eine 
nodh grßfeere geftli(ihleit fanb ftatt am 28. Dct beflelben gol^d 
bei bet 9iü(i!unft ber ä^^aieftäten oon gronffurt a./3Jl., m 
%c€ai% Don Söllingen, (S^emobl nnb SKitteiient äRatia %Sftxt^% 
am 13. @e))t als bentf d^ec ilaifer gefvdnt toorben nmr. Slnf 
32 @d^iffen toat ber $of fammt (Sief olge anf ber ^onan berab» 
gelangt nnb bk^t in Sßien^ bie oerfd^ebeiten in ben fyLWf^U 
ftrafeen errid^teten airinrnpl; bögen paffirenb, feinen (Sinjug. IBei 
ber allgemeinen StabtsSHumination jeld^nete fi(^ bteSmat na« 
mcntlidh ba^ 9iat^h^u^^ <^^'^ ^^^^^} ^'i^ile ^unbertc farbiger 
:öampion5 unb eine Mexijc großer Xraneparent^^pramiben. 
2)iefe gefte lüurben natürlich «weh im 2)ome burch ^odhamt unb 
Te Deum verherrlicht. 3n §ai)bn aber leiiten folche 6cenen 
c^lcicbfam ben erftcn i^eim ju jener, i>on il;m biv^ 5um legten 
^äthemsuc; betnahrten untterbrüc^hlidhen 3lnhän(iUchfcit an ba?^ 
Äaiferhau'i, ber er ja in bem tief empfunbenen Äaiferliebe fo 
berebten Sluäbrucf ju geben toufete. 

S)ie in bie 40er 3ahre fallenbe ^)ieugeftaltung be^ faifcr* 
lid^en ßnftfdhloffed 6dhönbrunn bei äBien gab SBeranlaffnng }n 
einer ergb^Ud^en S3egebenheit in ^a^bn'd ©ftngei^eit, benn eiS 
lonrbe ibm J^ier oon @eite fetner llaiferin eine SCuj^eid^nung jn 



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70, äRoria t^w^a itnb ^al^bn. 



'Xi)e\i, bie i^m ttn\)crge6Uc^ blieb unb für bic er nod^ nad^ 
^a^ren ald Itapettmeifter unb beteitd berfll^tet SKomt bei bet 
ä^ol^en grott fl^ }tt bebottfen ni^t unterUel. ben Xtftim 
tttem ehteiS but^ bie ^fttleii im 3a^ 1693 }et^5rten gogb« 
fd^toffei» l^atte jtaifet Seopoib 1. fflr feinett i^ttb 9{ad^« 
feiger 3ofep( I. einen Sanbfi| erbauen laffen, bet aber erft unter 
SRaria %^)^xc[la feine jelige (^cftalt er^elt 'S)ie Äu^fütjning 
iicfe^ neuen ©d^loPaue^ gcfc^al^ eben je^t mä) bem ^tanc be« 
Jatferlid)en .öcfarii^iteftcn J'^cit^crnt tion ^acaffi. 3)a^5 2ötencr 
"Diarium ivrid)t aud) fd;Du im ^it^tuar 1743 t)on bcr Stojierung 
bee Sc^Ioffce unb gleidjjeitiiien 3lnlec\un(^ bcr c^ro^en 9lÜee i^on 
l;icr bem fnibcr i>on Maifer .^arl VI. bcf^or^iuitcn ^arcn= 
bürg. Sd^önbrunn iinirbe nun ber Sicbliruv^aufent^alt bcr 
iiuicnblid)en, fainn iHegicrunc^ c^etanc^tcn 9}Mria 'J^berefia, 
lue fie bäufig, üou allen ©eiten bebrängt, in ber na^c babei 
.gelegenen 9)i arianif d^en @naben!ir(ä^e ^icfting für ba§ 2Bol^l 
il^re§ Dteic^eäi betete nnb Xroft unb 6tärfung im ©ebete fu^te^ 
3n bcn ^fingftfeiertagen bed Sa^rei» 1745 mx ber !aifer* 
li(i^e $of n)ieber in ©d^önbrunn unb nmrbe bie Ttu)it beiiti 
43ottedbien{i burd^ SyKt^liebet bet ^offopette unb bed (Sl^ored 
Ibei 6t. @tepl^an aui^gefiil^t. ^ie S&UQerfnaben^ il^er SImtö« 
^»ffid^t enthoben, nu^ten bie (Setegen^t/ betoegen 
fönneu/ loeiblid^ aud^ burd^ftreiften ben iungen $ar! uttb flettet« 
ten auf ben nod^ aufaeftettten IBaugerüfleu j[ubetttb unb Idr> 
menb t>on 6todf fu Stodf. @iner aber unter tl^nen trieb e» am 
ärgften: 3(llen i^oran, eiferte er feine Äameraben bur(^ fein ^eis 
fpiet immer irieber t)on 9tcuem an. ^iMeberbolt, aber immer 
l'tergebenv, batte bie .^aiferin, t»on iljxcn Aenftern au^5 ba^ miuv 
t)alfige 3:reiben bcmertenb, 93efel)t gegeben, ben jungen Da^ " 
.^erumflettern ju nnterfagcn. Gnbücf) mnrbe ibr bie <Sad^c 
arg; aU bie ÜBilbfängo [i* abermalig bliden liefen unb gerabe 
im beften Quq toaxen, lüurbe ^offapellmeifter ^teutter berbei bc= 
fol^len- unb bie ^aiferin beseid^nete i^m üoU (^ifer namentiid^ 



14 33cfc^rei6ung bc8 fatf. l'iirtid)Icffc« Scfcönbiumi. ißicn 1805. 3Wcta» 
ftafio, ber gern baielbft tcrtrcilte, tefang in bcr Cbe „La delicioza imperial 
Residenza di Sclionbrunn". Vienna 4to Pubblicata colle Stampe del 
Ghelen nel 177G. <2>k))c aiid) Opere. del Sig. Abate Pietro Metastasio. 
Kizza 1783. Tomo X. p. 376 seq. 



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iBUi^ati ^ai^bn cäii @Sngctfna^e aufgenommen. 71 

«inen btonben S)i(ffopf aU ben eigentU(^)en 9läbcUfül?rer. „3)aiJ 
ift bcr Scppcrl"l mf bcr ÄapeUmcifter^ bem ^ubeti mit bcm 
ginger brol^enb. „ „9lun, \c lag i^m einen rcccnten Sd^itting 
aufmejjen" befahl bie ^aiferin, unb 9leutter forgte bafiir, bag 
biefe attetgit&bigfie Ibtö^e^tmitg getoiffenlj^aft befolgt limtbe. 

Sl^töbefiotoeniget ivar Steuttev mit 6e)»)>etrd Seiftungen 
im @ingen fo aufrieben, bag er bem Sätet/ bei fid^ Bei il^ 
nad^ ber Kupl^tung feined ©ol^d etfunbigte, gevabeju et!(&tte: 
toemt er att(]^ 5n)5If 65^ne l^ätte^ tooHe er bod; für ^Qe forgen. 
tiefer 9(ut^fprud^ unb n>o^l aiu^ bie SCnregung t^^eitnel^menber 
'greunbe möc^en ben 3^ater bcfHmtnt ^aben, aud^ feinen ^mxU 
^Itcften So^m, ^^scbann 3)Ucl;acl, für ben 9)iufifcrftanb L^c== * 
ftimmcn. eingenommen, bafe er ebenfallc^ nad; üblichem ^^rauc^- 
ba« ad)te Sebeneja^r erreicj^t haben mngte, linrb Cib etwa im 
^erbft 1745 geiucfen fein, baf5 .3ofepf) bie grenbc erlebte, feinen 
Smber Mi^acl, ben er überliaupt ncd} gar nidU pevuMilic^, 
fannte, al^? Sängerfnaben im Äapellbaufc aufi^enomnicii 
fe^cn. Gr \)aüc min 3^manb, mit bem er von ber ^eimatb, 
t)Ott ^ßaUx unb 3)lutter reben fonnte, nnb, il;m bcfonbcrc 
48enngt^)uung getpäl^rte, ber 58mbei: mürbe i^m balb in einjel= 
tien )8el^rgegenftänbett jur 3iad;t?ülfe aiiiHn trant. D^ne bie nö* ' 
tl^igen SBortenntniffe fonnte ^Oti^ti in» ^ccptU^aui ni6)t ein^ 
getreten f eitt/ bod^ fel^len borfiber po^tiot SCn^alt^tifte^ 9lid^t 
einmal bie mit Dieler SBftrme t)on W^^anV» Serel^rem gefd^rie» 
bene Srofd^re >^ toeld^er nad^folgenb pim bad 9ld^ige 
^entnommen ift, giebt genügenben Sluff(^tu6* 9)ad ^in^ige unb 
iiidjt UntoaW<^ßinlid^e, i\6) über SJlic^aers^ mufifalijd^e 
Vorbereitung t?ermutben läßt, mürbe 6. 24, in bcr Stnmerfung 
S)lo. 6, mitgctbeilt. 

^lid^ael mu^te ^icuttcr um fo milifommner gemefen fein. 



15 Söiogr. ^fi^^c t>on 3)iid?acl §ai;bit (üon «Sc^inu unb Cttcr). '3aly* 
iüXQ 1808. Sic« (®. 24) läßt aud) ben «ruber Sodann in« Äa))cUl;au« 
»anbeim unb bon Oofef)^ unterrtd^tcn. S)ae iß ein 3rrtl^um. 3o(ia)tn tourbe 
etfl im 3a^e 1743 geboten, ^tte alfo eifl in einer 3<it eintreten (8nnenr 
tn toet^er 0ofci)^ fSng|l f^on bae j^o^ett^aue bertaffen (atte. S^atfSd^lic^ 
•aber fam 3ol^nn, fott)ett bie Sla^rid^ten (anten, erft nme 3a^r 1800 bor« 
fibergc^cnb na* SBien. ©ricftngcr criräbnt bcr 9(ufna^me SRi^ere gar nii^t* 
Snbere (äffen SKtc^ael in« 3e|uiten*0emtnarium eintreten. 



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72 



Sco^olblfcfl in iUoflcmatibttrg. 



als er eine iüo^lflingenbe, brei Dctaücn (»on f biö jum brct? 
gefttid^encn f) umfa^cnbe ©o^ranftimme befa^ uub btr ältere 
39rubcr o^inebieg fw^ ben Sa^^n it&^ette^ in beitcn er ber Qeit 
burd^ tnutiren ietnen XtÜlmt pi^m mugte. ^lud^ SRid^oel 
^atte 9ieuttet'd ^eftigei» S^empetament oft )u füllen unb er 
etiimcfte fid^ ber empfangeneii äft^tifltUHim iio<i^ fel^ loo^i, aü» 
er )u ^be ber 90er 3al^ Sßien befud^te. Sd^rjenb fagte er 
}tf ben il^ beflleitenben 9^i^> ^ ^ Sorfibergel^ 
auf, bad ftaiptfiffoM beutete: ^^3n bem lieben ^oufe l^e iü^ 
mand^d 3a^r i^ihbnnl^ io5<l^nttid^ einen Gd^iHing bebrntmen.'^ 
S)en @al)burger Slad^^^^n sufolge (bie be^ei aber tool^t ber 
• Seit ettDaS toorouScilen) fu(j^te fi<3^ 3Kid^acl frü^jeittg eine tocit 
öieifcititjere Silbmtc^ anzueignen, aU fein älterer Sruber; er 
mürbe ber [ateinijdicn nnb italienifdfjen Sprache ücUfoiumen 
inne, luar in ber ftaffijc^en uub Daterläubifc^en Literatur ^u 
§aufe, ftubirtc eifricj ©efdbid^te unb laä mit ^.^orliebe Steife; 
befd^reibungen. Giuen gelüiffcn .^anq jur Sequemlic^feit, fou 
bem ncd) SJiojart 5U crjälilen muffte, crfe^tc er fpätcr burd; 
iH'rbcppelten gleife. (Sompofition betrieb er jc^on im Äa^)eU= 
^ottfe eifrig, obtool^l aud^ er bar in fid^ felbft überlaffen roat, 
khet aud^ anregenb auf bie ^itfd^üler mugte HT^ic^ael §u toir^ 
ttn, inbem er, nad^ Originalität trad^tenb, unter i^n ein 
eigeneiS Jhtnftgerid^t einfette, burd^ iveld^ jebei» Plagiat ent« 
bed^t unb berbammt »erben fottte. 9bif ber Orgel fonnte er 
balb ben jDrganijlen bei @t 6tepl^an fubfUtuiren^ toofftr er 
aUmal einen ®ro^d^en (Sntgelb erl^lt, balb ober, im ^kfftl^l 
feiner jnne^imenben gä^>ig!eit, öott 6tol| erfl&rte, fortan ftdj 
nur für neben ftren§er biefer SlÜU^toaltung su unterbieten, 
»eld^e Summe i^m bann aud^ iDillig pgcfianben tourbe. 

5llg au-Sübenber 6änger!nabe njirb 3)Md^ael >auöbrüdlid; ers 
ii\il;ut beim \icopotbijfefte, bac^ ^i-'ie alljäl;rlic^, aud) im 3at)re 
1748 in bem an ber 2)onau, nal;c bei 2Öien gelegenen reguUr= 
tcn 6l;orl;errnftift 5!loftenieuburg gefeiert iüurbe unb mi)in 
)x6), ilirer (sknr*Dbnf;eit gemäf?, bie c^aifcrin t>on ©d^önbrunii 
au'3 ^3)onncrftac) ben 14. ^^Uu^cmbcr l;inbcgab, begleitet iion if)- 
rem l;ol;eu ©emal;l gran^ I., ^erjog .Harl uub ^rinjeffin (S^ar^ 
lotte bon ^ot^ringen unb bem beuöt^igten ^offtaate. Sie l;örte 
an bicfem ^age bie iiDr=5ße§^}er, na^m im lanbeöfürftlid^en 
Stiftdgebäube t>a& älbenbeffen unb iibemad^tete bafelbft in beti 



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78 



^0(^tt?oU (lergeric^teten itaijerjimmcm. 2lm funfje^nten, bcm 
eiflentltd^en gefttagc bc^ ©d^u^atronS t?on 9fltebcr=Dcfterreid^, 
ücrrid^tete Wtaxia X\)m^ia i^rc ^nbad^t beim @rabe be^ ^eiL 
£eo||>olb/ tüo^nte bem feierlichen $o(i^amte M, {)>ei{ite äRittagg 
im 6tiftö(|ebä]ibe an dffentli^ev %a^tl unter einem I6alba<i^in 
nnter SCuftPortun^ ißr&Iaten nnb aller StiftiSdeiitti^eii 
nnb bei» l^ol^ SbeU, Beftt#ie Sßa^ttagi» bie 6<l^atftommer, 
J»ie StüufU nnb 9laturaIsen:».@ammluTtden, )^ reid^e Sibliotl^e! 
nnb 9ilbergalerie nnb fu^r nad^ beigetDol^ter Se^>er toieber 
6(i^ihtbrunn t^uxüi, Site Äit^^enmttf!! nmtbe bei biefer 
©clecicntjcit bur^ bic fai^erlid^c ^offapeHc unter Slcutter'ä 2)i? 
rection beforc;t, unb bie H'aiferin, bie gleid^ i(>ren 5$orfa^rctt 
felbft mufifalifd) c^ebilbet mar unb namcntUd) im ©efange fo 
SSorjüc^Ucfjee (ciftetc, ba^ fie einft ben berül;mtcn 6änger Sene= 
fino burc^ i^ren fecIenüoUeu '-lU>rtrag 5U X(?ränen gerüt^rt batte, 
mibmete ber mufitalifcbcu iHuffü^rung biec^mal befonbere 3lut= 
merffamfeit. 3^amentlic^ feffelte fie ba^^ fc^ön au^cjefütjrte @olo 
eined ©dttgerhiabett um fo mc^r, aU eä il^r in legtet 3cit nicä^t 
nnbemerft gebUebcn mx, bag eg mit ber üon i^r oft gerü^m= 
ten stimme bed bü^^rigen ©olifien, unferd 3o{e))l^, bereits ab» 
toftrtft gin^^ benn er begann }n mntiren nnb stoar fo onffollenb, 
ba| Sftentter t>on ber Itatferin ben f<|ei^aften Sorumtf l^Oren 
mntte^ ber (Sefang M jinngen Qai^ fei eü^ ein itr&i^ sn 
nennen« 9lentter l^tte ben 9Bin! beriianben nnb lieg bie @o« 
liftenfleQe bnT<j^ ben j[üngem 8mber WüH^l einnel^men^ ber 
nnn ein Salve Regina mit foI(5^em ^caiba: fang, bafe er Dor 
beibcn Syiajcflätett erfd^eincn mugte, bic il^n belobten, fid^ naö^ 
feiner §erhmft ertunbicjten unb ifjm incrunbjioanjig 3)ucaten 
einl)änbigen Ue^cn. 58on 9teutter befrackt, maS er mit fo toielem 
©elbe anfatuien motlc, antwortete ber Änabc o!)ne langet S5e= 
finnen: „Uuferm ißater, bem oor furjem ein ^t)ier gefallen, 
'inilt ic^ bie §älfte f (Riefen; bie anbere öälfte aber bitte idj ©ie, 
mir auf5ubetr»ai;ren, bi^^ fic^ auä) meine Stimme hx\6)i/' Dieutter 
. na^m t>a& @elb^ kjergag aber, ed ie toieber )urüdiugeben. 



16 9txi)t SHcl, 27. l^ic &^ »on SRid^df ^ai^bn fagt 
G) bagcgm nnvr bat Sti^ocl an« ben l^nben b€e fsif. faaxee 24 2)n« 
tüUsc erhielt,, mit bev Snffovbcnrag, fiät fofllet«^ eine Onabe auean^itten» 



74 



Sofepb fa^ ri<^ alfo burd^ feinen jüngern ©ruber juruds 
^cfe^t. ^ic »ejorgnife, bafe i^m feine ©timmc, bie bereit« toie 
auf einer Äaiite in 2)oppclWtten l^in unb l^t matU, balb 
g&nslid^ ben S)ienfk berfogeit loetbe, mujlte mit Sdtgfl itnb 
Trauer erfftEen. Sit biefer ^rübfal foE i^m inm Iteutter be« 
beutet toorben fein, ba( ei» Ja ein SRittel g&be; feine @timnte 
ni<i^t nur toieber ]^er)ufie1len, fonbem i^en SBertl^ an Umfang, 
©iegfamfeit nnb as^ol^llaut fogar su erl^ö^en. 9Utttter burfte 
Ja nur auf bie ^oftapeßc Mntveifen, bie im 9,n%evibM nod^ 
nal^eju ein 3)u^enb Gaftraten ((5opraniften unb Gontrattifren) 
jäl^rte. SÖ'Jod^tc nun ber ^attx biird^ 3ofepb fclbft ober buvd^ 
9lcuttcr barüber t»crftänbigt unb um feine 9^nfi(^lt unb etipaigc 
^intpilliguncj befratit n?orben fein, ober fam if)m üon anbcrer 
6eitc bie 8ad}e al^^ eine etn?a fcbon gefrf>et)ene ju (^e^ör — ge= 
nug: er machte ficf) fd^leuniiift auf bcn 3Beg na$ 5l'ien unb 
betrat ba^ 3ii^i"^^i^ ^^^'^ ©obncx^, in grofeter ^^eforgniji, etn>a 
f(^on 5U fpät 5U fommen, mit ber naitoen grage Ifierauepolternb : 
,,6epperl! t^ut bir tooS h>e^)? .^annft bu no(i^* gelten?" $od^= 
erfreut, no(^ ju red^tcr geit bad SReffer ion i^^m abgetüenbet 
}u f^aUn, )>roteftirte er gegen jebeS n}eitere Slnfinnen biefer ^Sxt, 
töorin ifim aud^ ein |uf&Vig anmefenber (Saftrat t>i>Ulmmen 
beifHmmte.- Ol^ne biefe frftftige (lHttf{»rad^e t>e& fßaUt» m&reit 
unr bemna«]^ nol^e baran getoefen/ bie stoeifet^afte 8erei(i^erung 
um einen tt»eitem primo uomo ober Mnsico (toie il^n bie ita« 
lienif^e Umgang^fprad^e in garter 98eife bejeid^net) mit bem 
^erlu^e eine« SSegrünber» unferer neueren Snftrumentalmufif 
tl^euer genug er!auft ju l)ahcn, — 



»mnf Wäiffati Btoe um bie (St(a]tSttii ^t, He ^ftc feinem anneit; guten 

JBater [d^icfen ju bürfen. 

17 2)ic SCBo^rkit biefer 2(ncfbote »trb eBenfp oft öcrncint toic tcgiau* 
6igt. (Sar^>aiu (p. 280 1 hält fic für nnirabrfcBctnn^. ?c iöretcn uub Jjra** 
merv flUfeen firf) auf fimVö 3Iu8fagc. Sie 5lüg. 9)hif. 3tg. (1811, @. 149) 
njiberlegt Sc isörcton imb bcfhrcitct gtcid) Sar^vini bic 2)?öglid;feit bev ba6ei 
not^itoenbigen C^eraticii auf bcutfc^em Stoben unb in SBicn, glcirf)fam unter 
bcn Sugen einer fittlic^ ftrcngcn 9icgeutin (Wa^ allcrbing« nic^it aui>ic^lö|'|e, 
bag man ja ^a\)bxL ^tte ganj einfach nad^ Statten fd^tttoi IBnnen). Me» 
finget loiebenmt (@. 11) et}5^(t ben SorfaS,. ffi^vt ben fßaUx fogav felbfl« 
rebenb ein nnb fagt )um ©^tnffe: ,,^e SSol^r^eit biefer SCnefbote tourbe mtv 
hm^ Vevfonen «erbfivgtf benen fie ^a^bn öftere ex}&^ft ^atte." ^% fi^ 



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I 



eis 9itefler»3iiStt5itiii. 75 

am 22. be^ Söeinmonat« 1749 abgel^altcne ^neftcr^Sttbi* 
Idum bed (Sat:bitial^tsbif<|^ofi» AoEonic) mag tpol^l t>a^ le|te 
^e{l üetoefeit fein, bem bet nun im günglindiBalter ftel^be 
4)a^bn ald andfilenbet ^finget beigetvol^t l^aben bfttfte. (fö 
ifl nid^t nntoitl^tig^ bie (Sinbrttdfe, toel^e bie onb&d^tige &tf 
tneinbe Bei ®elcgen^ieit groftct Rrd^Iid^er gefic em^pfängt, ju t>et* 
öcgcntoärtigeu, bicfe reid^e, bic Sinne toal^rl^aft betaufd^cnbe 
Entfaltung bc§ tooUcn ©lanjc^ ber ürd^Iid^en Wta^t, bcrcn 
'i>crkiTUc^ung .§ai)bn fctbft faft ein bal6c'3 3^??i^^^^ii^bert fpätcr 
burd; feine grof^en 33ief)cn fo njcfentlid) bcitnuv öabcn lüir 
früber nur fummariid^ v»cn ähnlichen ?veftcn ^^otij cjenemmen, 
folcien mir für bie*5ntal, wo mir sugleid^ üom 3)ome 5(bid)ieb 
nel;men, cttüa^» eingcl;cnber ben einjelnen 3)li>menten bet leitcnen 
geier einer Socunbi5. 

S)ie mäd;tigcn ^tlänge ber gircfeen ^oniglocfc, bic ben 9Kor= 
^cn am 22. Dctober begrüßten, crmal^nten alle 5um gefte be« 
fo^lenen Orben^^geiftUdJe unb Pfarrer, fid^ in ber etjbifd^oflid^cn 
iftefibcnj cinjufinbcn, tr>o\)\n au^ bic ^löl^eren oiciftlid^en 
9Bfttbentr&ger nnb ber ©tabt^äRagifitat begaben. . ,S)ie fjiet 
Serfammelten jogen l^ierauf nm 9 U^x in ^tocefflon unter bem 



^a^hn, tc'it eBenfaffS Be^au^tet tonh, 6et guter. Samte efaien ^äftvi erlaubt 
^a6e, ifl unbenf6ar. S8aa ^4$IeveI betrifft, bergeffe man nti^t, baji er längere 
3cit mit ^apbn unter einem Tadjc ivormtc nnb in ber Särmc bcö täglichen 
Umgouäeö ^Diand^cö an« bc«* SÜieiftcvo 'Mnnh 'ocxmljm, toad biefem eben nur 
in una&fic^)tlic^ev SBcifc gecjen 2Iugc ent|d)*ü)jfte. 

18 (Sigi^munb ®vaf licn iiottoniq anirbc 1699 jnm ^rieficr gcircifit 
«nb ^»ielt in SBicn fein erfteS äßeßo^fer bei ben Äarmelitern ju (2t. Oofe^^- 
2)er Steide nadf ^emf^txx au Oran, ^itI<Br't9if<9ef ®hiäiri, totrKi^er 
«ifi^of 2tt fßt^tu, tomrbe er 1716 oon itoifdc itarl YL ate Ölf^of nad^ 
feiien ^enifen, too er im folgenbcn 3a^re am 18. 9Rat ben 2laufact &ei ber 
nail^mafigen Aaifevin SRaria ^r^erefta verrichtete, dm ^o^re 1723 Begtfigte 
5K!tcn in i^m ben erflen ßrsbift^of, nnb 1727 emanme i^n ^obfl. ©cne^ 
bift XIII. jum (Sarbtnal. @r flar^>, ber letuc au^< feiner ?^amitie, am 12. 
1751 im 75. Scben^tja^re „retc^> [ilr bie binnen nnb arm für fid^, toicn}ebl er 
rei(^ ipar". ©ein feid^nam rubt im 2)cme, Ivo ibm ein ^rädnigeö Orabmal 
in 3JIabaficr unb SKormcr, 33ruftbilb bom iöilbtjaner 9Ja^^^acI 2)cnner, in ber 
großen J^raufapellc crrid(|tet ivurbe. (2ie(?e 53cid)reibung bei 2)ictio))olitan» 
^rc^e SU @t. ^te^^an in Sien. 1779. (tton Cgeffer.) 0. 346. 

19 !^ie an«fü^rli^e i^efi^retl^mig giebt ba« Oiener ISiarinm 1749, 
9hr. 86 unb 87. 



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76 



Olodengeläute fämmtU^er Stixd^en 9Bien§ in folgenber Drb* 
Tiuitg in bcn 3)om: S)ie 33ett»ol)ner be^ Slimenl^aujeö unb einige 
IBcttberfd^aften; bie (^eiftlid^teit bei; @tabt^ unb ^orftabt^ 
^fatveijni na^ i^tet 9lati0Otbnund; bie ^Dienerfd^ft unb bie 
^oitsl&eamteit 6t. l^o^filtflli^ (Mtien); bie Gott^floTiaMt]^; 
3tt)*ei (S^ih» S^tom^tec unb ^aitfer; bem ^^faxx^Stm^ folgenb: 
bie f&mmtlid^eit SHt^liebec bed utitec bem Sl^rendteü» etbattte» 
grogen <S^ttts ttitb @I;orI;aufe$ (bie &it4to!piSm, Seneflctateit 
unb (Sttraten unter intern (E^tmeifter, (Sonfiftorialtatl^ Br. 30^ 
aSaptift 2)embfer); bem erjbif^i^Öflid^en Äreusc folgenb: b<Ä 
3JlctrDpolttan= ßa^ttcl (12 tl^eotoqifc^e 2)octoren unb infuUrte 
Prälaten) mit bcr Cappa magna angetleitiet; bie Assisten- 
tes honorarii fungirettben Drben^=^rälateu von iilein;3)Jaria5eü, 
©t. 2)Drotbee, .^lofterneuburg, ^eilic^enfreuj, Ööttmeig unb 
9Kel!; fieben ^^iidjöfe: (^raf Gfterl^djt; (üon ^Jieiitra), 6raf ©alm 
(i^cn ^ournaj, 33aron Ilolnin^h) (i^on 3(gram), (^5raf §allemeil 
(üon 0ieuftabt), i^xa\ 3ic^ii (üon ^Raab), @raf ©ngel (fcn 
öclgrab), granc. 3lnt. 3)iar|er (öon (S^r^fopoli^) ; ber (Srjbii'c^of 
t?Dn (Eolo^ca (^raf ßfadE^, unb ber ßr5bif(j^of unb S3if(i^of üon 
SBatjen @raf 3ltt^ann, JBeibe mit 3Jlantelct, 9lo(!^et unb aRojset 
anget^ian; bev (SarbinalMj^bif<i^of felbft in t)oKem Otitate; ber 
SBürgermeifler ))ott f&Un, SCtibreod iSubtoig Seutgeb; @tabtrid^ter 
3of. Stofpix; ber gefammte 6tabtrat^ unb baiS !. !. @tabt« unb 
Sanbgert$t. — gn ber oberen @acri|lei angelangt, umrben bie. 
* @r3bif(^i3fe^ ^t{(^öfe unb ^rdtaten mit ben ^luDialen angelleibet 
iinb mit ber bebedt unb begaben fobann, fämmtlid^ 
»erleiden mit am Slrmc getragenen, reid^ gefd^müdten ^ranjcn 
(ber ßarbinat mit einem t?on ber c*i^di)erin i-*cref)rten Bxan^ au§ 
:purem ©otbe) 511111 .HircbouttKU- beim ■l.^rim^C^Jl ocf d^en unb cm- 
^fiiujcn bafclbft mit bem übli^en Asperges unb barauffolgenbem 
Veni sancte Spiritus beibe 3)iaieftdten, ben 8jä(;rigen (Srj^erjocj 
■ Softipi), (^rjlierjogiu 3)?aria 9lnna (3rf;mefter ber ilaifcrin) unb 
^^irinjeifin (Stjarlotte (©d^mefter bei^ ^iaifer» granj). 2)er §od;= 
altar funfelte in ^unbertfältigem ^hrjengtanjc unb ben ganjcn 
S)om erl;eUte ba§ Sid^tmcer ja^lreid^er Jr^ftattener Äronleui^tet, 
unb atte Slltäre prauften im ©d^mudc au^erlefener Slumen -unb 
@tr&tt(^er. S3eim Jpoc^iamte ajjijlirte bie f&mmtlic^e genannte 
1^0)^ @eiftU<i^!eit nad^ ii^er 9tangorbnung unb ieber 8if(i^of 
unb $r&Iat l^atte feinen befonberen ®eifkUd^en sur SBebienung. 



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Mu» bau itaiftOJkaaUt Mcftofeiu 77 

^er Hti(ü), beffcn fid} bcr (Saibinal bebiettte, \mx mit einem 
auö purem (Silber getriebenen ilranje gej^müdtt, ein ^efd^ni^ 
ter Äöttiöiit üon Portugal. ^kd^.üoHenbetcm ^od^amtc, beffcn 
nutfüalif^^n ^^eil bie ^offopeUe beforgte, intonitte 6e. (S;mU 
Heng bae Te Deum unb üerfügte fi(i^ fobaim mit ber l^o^cti 
Okiftt^feiit in ^ad iaif ecU^e Dratoiittm, bajelbfl ben oSec^ö^« 
fien ^ercf^ften bat 609011 ettl^ettcitb^ tooYosif ham ber iim^e ' 
4S^^^c^0 in bie laiferU^ iitdUKti^ abd^bem bec 
(Sarbiital^Si^fi^of in bec imteteit 6acti{ki ^ie ^ontiftcaliett 
üJbdelegt '^atte, empfing er bie aJlajeftäten unb bereit l^olj^es 
folge Mm 9tt^gang bed Oratoriumd ititb ging mit ü^fiten au 
Jufe in bie crgbifc^öflidjc Siefibens, m jte nnn feine ©äftc m- 
ren. %n Ux ^afel fafeen ferner nod^ bie 3)iinifter unb einige 
^of: unb bürgerliche S)amen, im ©anjen 41 ^erfonen. 'yio6) 
t)or ber Za\d überbrad^te ber Dbriftfämmerer ©raf Ähet>enl;üUer > 
im 'Jiamen beibcr 2)Zaieftäten bem Jubilar ein mit Smaragbcn* 
unb ^BriEanten beichte» ^^sontifica^Äreug unb einen gleich toft- 
baren ^Hiug. Xic Za^d (i^crfid^ert bai? cieipifien^aftc SBiener 
2)iarium) mar ungemein präd;tig, abfonbcrlid; aber baö S)efert. 
9la(^ etma üierftünbigem :^ufentl^alte lehrte ber !aif erliefe ^of 
naä) bem Suftfd^loffe <5ci^öttbrttttn prÄd. 2lm folgenben !5:agc 
gab ber ©arbinal nod^ ben toerfammelten S3if(j^öfen, Prälaten, 
bem S)omca||>itel unb einigen (Sai^alieren eine gldnaenbe Slafel. — 



f §a9bn*d %OL^t im Äapeü^aufc untren gejäl^U. a)ie ah- 
fprec^enbe SCen^ernng feiner Äaiferin l^atte il^m getüiffermafeen 
ben ©nabenftofe gegeben. @r ftanb nun im ac^tje^ntcn Sebens« 

jabrc; mit feiner gcbrod)enen Stimme lüar er gan^ unfä(;ig, ati? 
Ci l; er länger ipeiter 311 bleuen; il;u ctiua a(^^ 'lUolinfpielcr ju üer= 
iüenben, fd^eint liUcmaubem, aud) i^lieuttcr uic^t, eingefallen 5U 
fein. ;,VbenfaU'o foniite biefer fein Weanffen baiiüt bcfdnincbti; 
gen, baf] er ja, ti-c|j ber bem 'Initcr gegebenen il>erfpred;ungen, 
feiner l^nftruction nad^ cigcntUd) uicbt r>erptlid)tet mar, ju 
«S^avbn''3 weiterem Jortfommen bel;ülflid; 5U fein. 2)cr arine 
I 3)Jenfc() unirbe il)m na^gerabe Idftig unb er kartete nur eine 
paffeube 6elcgcnbcit ab, feiner ol^nc Umfd^meife lo^ ju Serben, 
^iefe Gelegenheit bot fi^ nnerioartet fd^nell unb ^cu^bn felbft 



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{jab bic näd)fte 3SeranIaffuug baju. DbtDot;t längft über bie 
.tinberjia{)re ^inau'i, aber t>oH lebl^aftcu Temperamente, erging, 
et \xä) noä) immer gerne in 3iecfereien unb mut^toittigen 
©trei(5en. S)a f^)icttc i^^m fein böfcr 3)ämDn redetet 3eit 
ba§ SBerfgeug in bie -^nb, feinem ©d^idfale eine ent= 
f^ibenbe äSenbung geben. @ine neue 6d^eete l^atte ben 
4^aui»tat]^ bet ©ö^ule bermel^t unb il^e SCcnmli^feit mnlte w 
iMiü^ an aOen nft^flliegenben.^edenflftnben erjprobt iperben; 
ond^ ber Qopi eined im ©d^l^immer in'ber Sorberbon! fiten« 
ben aRitf^illeriS f^ien ^a^bn ein paffenbeis Obfect 5Der 3opf 
fiel nnb bet Sinter nmtbe bei SHenttet bevUagt nnb biefet 19er» 
ntf^Ue il^ angenbli^id^ 6toäf(^Iägen anf bie flad^e $anb 
SSergcbenö flel^te $a^bn um ^Rat^fid^t unb 2lbänberung biefer 
entel;renben Strafe; aufe äugerfte getrieben, erflärte er enblic^ 
fd^amerfüttt, lieber gleid; au§ bem Äapettijaufe austreten 5U 
ttjollcn. „®a ^ilft nid^ts" (^crrfcjite ber rau^e äJorgefeJte) „bu. 
jpirft juerft geprügelt unb bann — Wlat\^y*^ — 



20 3u(^ bicfc 2lncfbote tolxh nic^irfac^ beprittcn. (Mriefmger erh>ö^)iit 
bctfelbcn gar nidft uiib h.Hbcif))rt(^t (ol^ne fic^ neuneu) Üe ^Breton iu ber 
StKfl. SSitf. 3tS* (1811, ^r. 8), bagegen 2t^tmt U^upttt, ^ttiOmm ^abe 
bie Snefbotc Don ^a^bn fettfi eqSMai ffitnu !^ee cbcnfaSe ttiafflt fte avA^ 



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I 



5^ 

äBien in ben Sauren 1740 bi§^ 1766. > 

?5ir finb bei einem luid^tigen l'ebeib^abfdniittc ^a^bii'^j au= 
gefommen. 33iet)er liatte er mit ber iJlu^enlüclt nid)te fdjaffcu, 
fic lonnte auf i(?n feinen (sinflufe nehmen. 3lun foUte biejä^ 
anberS Serben: icbc Begegnung fonnte auf feine tpeitere ükbeni^ 
rid)tutt0 befHmmenb eintDirlen. dx felbjl fd^eint m6)t bogu ge? 
fd^affeit getoefen )U fein; in baS didbertper! feiner ^eftimmung 
enetgifd^ eittiugteifen. ^rumgefiolen t>on einev 9Rif he in bie 
anbere^ fönt^fte ev in ben befien Sa^en feinet 3ug^ mit ber 
bitterfien ^i>t^, mit bev .6otge untö 't&gli^e Qrob. ginmet 
aber ta»tr nnb blieb t& fein Streben, mit unb un- 

Detbvoffener ICndbouer sur 8eteid^erung feiner Jtenntniffe in ber ^ 
i^ ^eiligen l(nnft att' feine Kr&fte aufzubieten. 9ebpr mit 
nun bic weiteren ©rlebniffe §at?bn'i^ »erfolgen, tt)irb e« nötl^ig 
feilt, uni§ ben erlüeiterten ^obeu, ben uiifer .^elb im 'Sec^riffe 
)tcl;t 5U betreten, wenigfteujj fomeit bie* bie bamaligcu mu|i= 



1 CueSen: (Sf^ronelogte bti beutf(^en XfftattxS, 1775. (l^et)>}ig, teit 
' S^rifi. ^tnrt<^ Sk^mib.) — ®ef(^i(^te ht» gefamtntcn S^eatcnvtfene in 
Sien (i»oii 3of. Oe^Icr), SBtcn 1603. — ®enane 9la(^nc^ten »on (cybcn 
f. 1 e^lftfll^iteR in mm , »»« 3. ^. %, aßfiHer, 1778. ^ <l»(f i|t($te unb 
Xagebn^ ber fßiener (Sc^auBü^ne, toon ebenbemfeKen , Sien 1776. — 
fi^ieb l»9n ber f. f. §of* .unb 9tationaI6ü^nc, üon efccnbemfclben, 2öten 1802. 
— ^O^pnatefArift für J^catcr unb iDJufif. 235{cn, 4. 3al;rg., 1858 („Bm (^c- 
fdjicfctc fccr fail'. i>ft^cater in SBicn" [Oon Dr. ^of. iöad^r]). — Repertoire 
des Theätres de la ville de Vienne. Vienne 1757. — Siencr unb @o# 
t^acr ^^eatci' 2llniana(^c. — Liener S^iarium. — 2tufjci(^nun<|cn öon 
Dr. Seopoib Cbicn toon Sonnleit^ner. — öijjene Ü(uf3eic^nungen. — Scitere 
Oncttcn finb an Ott nnb BttUt angegeben. 



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80 



SD^Hfttfiiui ^ei ^ofe. 



faUf(j^cn S^ftänbc iöien^^ betrifft, in einem aögemeincii Uebcr= 
blide 5U i^crgecicniüärticjen. 2öeun biefe nun au^ in ber näö)- 
ftcn 3ßit <iuf §ai;bn feinen qerabe^^u tt>efcntU(i^en ßinftufe au^y- 
übten, gctüittnen h)ir hoä) burd^ beten Äenntni6na^>me für 
unfete ^uptftgur ben fo not^föenbigen ^intetgrunb^ bet und 
bie 3eit', auÄ ber $ai?bn ^crtjotging, bie gactoreti/ bie er )U 
feiner füttftlerif(j^en (Snttoidelung oorfanb, unb ben gegenfeitigen 
]p&tma SetDinn Keffer loetfiel^ leieren loitb. 

^ie mittleren Saläre bed borigen Sal^l^nnbertd boten, bie 
fßtnfxt im Sßeid^Hlbe SBienl betreffenb, nu|^ no^ bie fd^toad^en 
Sludl&nfer einer $eriobe, toie fte unter ben früheren ^errfd^em 
De^erreid^d, Seo^olb 1., 3o(ep^ I. unb ,jtarl VI. nid^t glänzen« 
ber gebadet »erben !ann. ^ie emfiere Qeit er^eifd^te nun 
energifd^e Ginf(j^ränfungen; bie überaus foftfpieligen italienifd^ 
D)3ernüorftelIungen in £»ei- ^a^onte * unb im ehemaligen Dpein= 
baufe (fpätere 5teboutenfaat) errei(i^ten eben i^r Gnbe; bie faifcr^ 
lic^e ^offapelle, Xfoxljcx fo bLüt;cnt>, faut tiefer unö tiefer; t»ic 
5yaftemDratorien in t)er @DfburgfapcUo anuen eingegangen unb 
obenjü bie früber auf bem inneren -ihirgpla^ t>eranftalteten 
v^erenaben mit mi;tl;otogifd;en 'lufjügen. -Doc^ fanb |ic^ 
inand^er (Srja^: ein neue* S^t^cater; jebermann jugänglid^c ßon? 
certc in gorm t»on Stfabemien; gcfteigerte aJiufitliebe bcS l^ol^n 
^eU>; bie ^ufiüapelle eined lunflfinnigen grinsen; ^eijiel^ung 
t)on a)iännern toie ^af je, SowelU, ^raetta, (^iu{. -Scar:: 
latti, &aimaim, $or)>or<i unb ®ludt 

9)on ioefentUd^em (Sinflnffe aber mt bie, bod ^iferl^us 
nod^ immer b^feelenbe Vorliebe für bie ^onfunft 2)ied geifHge 
^rbtl^il il^rer iBorfal^ren trug Sßaria S^l^erefia aud^ auf il^re 
iiinber über/ bei bereu (Sr^ie^ung für eine mufllalifd^e Studbil? 
bung namentlid^ ijorgeforgt »ar. SBagenfeil, 3^1- ©teffan 
unb ber §oforganift ^i^enjel 33 ir! ($ürf^>) untcrrid^tcten om 
$ofe in (Slainer, l)iancini auv !i3D(ogna (geft. 1804) in (>)c= 
fang, linier feinen ad;t t'aifcrliitcn 3chüterinnen jeid^neten fid) 
Grslierjogin '^3hiria l>lmalia (fpätere .^erjogin von ^^arma) 
unb süUria (^Ujabetl; burc^ stimme unb ©ejd^itf am meiften 



2 Äaif. (neue) g^tooritc, c^cmar. ?ufif(i^(o§, jc^lge !^^crcfiattif((e Äittcr* 
atobutiie auf ber Sieben, Sorftabt Sien«. (2)ie alte Sai'onte mx im %vi* 
garten in ber $^co)>oIbflabt.) 



» 



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Safetnmfif $ofe. 81 

üu^. 6§ iüar Sitte bei §ofc, ba6 bie Äinbcr om 9lantcn^= unb 
^eburtöfefite ber t^ol^en Altern altein ober auc^ im ^min mit 
J^ofbomen unb (Satoalieren etgeti^ für biefen Qtotd componirte 
(Santttten unb üptm loon Sagenfeil, 9leutter, Somto, (Shiä, 
^ffe u. S. in ben <S(em&^^ bet 8utg, 6$dnBntnn unb 
Soienlbtttg „<mf gel^mer S^aitbül^ne'/ (b. i. nid^t dffentlid^) 
audffil^en, bie bann aud^ läufig toon ^en faiferl. Opetiflen int 
2;i^ter gefunden »ntben. S)ie Sotliebe bei» nad^inalicicu 
Äaifer;5 äojep^ II. für Wtti[\t ifl Wannt; er iDar im ©efan^, 
auf bcm <5tat)tcr unb 3>ioloncctt fcl^r tDobl unterrichtet, batte 
©efd^macf unb Ciiiifid^t unb befafe bie atücftic^e Wabe, jebc 
Äunftbcftrebuni} mit Giter aiif;^ufafien unb mit einer (^oiinfien 
öen?anbtl)eit ju benrtbeilcn. Jriibjeitic^ nalmi er Xbc'ü an ben 
beiteren nnb belelncnDen .<^unftübungcn bei ,^ofc; beijrnf^te, 
taum erft [ieben Jabre alt, feinen \)ohev. initov an befjen (^)e- 
burt^Mac^e mit einem italieniid;en C^ebid)t ihmi ^Jcotaftafio ' unb 
probucirte fic^ ein ^alir fpäter (2)ec. 1749) mit jeincn (c^m- 
fteru Maria %nna unb Mark (S^riftine unb eini(^en .^ofbamen 
unb ©aüaUcren mit einer „tleineu teutf<i^en tl^catralifd^en 35or- 
ftettuug" üor beibcu 3Kajlcftäten unb ber ^«njeffin @^arlotte 
' (6(^tt}efter bed ^aiferd). 2)iefe SSorfteEung n>urbe im Sottnar 
1750 tDieberl^olt (Sien, ^iar.) @d u>ar bied einer ber fette:: 
nen ^ile, ba| bie faiferlid^en ^inber }tt i^ren tl^eatrattfd^en 
@pielen ^ ber SDhttterf^nro^e bebienten. * — ^ie beiben ^(iea- 
ter inä^ft ber 8nrg nnb bem itömt^nertl^ore) befuci^ten beibe 
.SdtaiefUiten, ^rinseiiiu (S^orlotte nnb i^ Smber ^erjog Aarl 
^eiranber t>on :äott^ringen r>en (^(^önbmnn an« fe^r büufig, 
man(i^mal fociar beibe ^beatcr an ein unb bemfelbeu 3(benb. — 
sBpeifte ber taijerl. jQej, unter :)lufipartuntj De^s päbftlid;eu 



3 Opere del iSignor Abate Pietro Metastasio. Isizza 1783. Tomo X. 
p. 350. 

4 Sir fiiibcii btcfcii inertem luiv ein ciir^ioicömal cnräbiit. 3»! 
3iibrf W,H) mixic tci .t^cfc aufviefiilnt : „Xk Grftliny^c ter ljußeiib iit bem 
noü) uiimüiiCigcu ^ato von lltica vcrgcftcUt.'' iDcutfc^ee ^c^aufpicl mit 
@)»iclai anb Ufingen in einer SCBt^ettung. — !^eittf<^ i»9x^t^tSit oon dry 
^etjog ^o\tp\f (nad^mal^ itatfer 3ofe)>^ I.)f (STj^erjcg AatI unb anbcm SRit* 
Ältcbcrn be« toif. 4>aufe9 lKbft.(£abafieien unb Dmtn, - (2>i4teT vnb Xpn* 
fe^ finb tu^t genannt) . 



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82 



@^9nbsiiitni 



^Jiuntiue, bcr 33Dtfc^after unb bc>ö bolzen 9lbek-> öffentlich in ber 
lÄittcrftttbe in ber Surg ober in ben bei£»en Jtiuftfd; löffern, fo 
burfte anä) eine „mrtuofe" 2^afclmufit (uocal unb inftrumental) 
nid^t fcl^lctt, mUi fid^ bie SKitglieber ber .^offapcUc unb ber 
Dpet ober jufättig in Söicti antoefenbc frcmbc Äünftlet ^öten 
liefen. in bie mitit ber 60er 3a^e ftnb u. I. genaimt: 
bie Siolin^aSirtiiofen gertati, S)itterS*, £oUi mib ber 
)tD5lfift^0e 8amotte; ber Sldtift Sefo^i; ^ie ©fittgerin 
^iltaia, bie !aif. (of» unb Kammerf&ttgerin grau ftnm 
b*9lmbrebiUe (^erroni); bie Sdttger (üalieni, ^ibalbi 
unb ^abriiS. 

Sil ben 50er '^ai^xm toerben bie 9erid^te fiber S^ater^ 

beju(j^e unb §of=$5;afelconcerte immer fpärlid^er; bic politifd^ ge= 
trübten '-Berl^ältniffe machten öanc; unb Älang ücrftummcn. 
3elbft bie üorbcm l)äufigen pompöfen ^d; Ii ttenf alerten unter 
bem ^lan^c luftitjcr 2öalbI;ornmuiif tüaren cingeftetlt. @rft im 
^a^re 1760 regt csj fid; lieber, unb mit ben Xagen ber ^^er- 
mä^lung bes^ ßrjl^erjogd iQ\tp\) teerte auf einige ^it t)a& 
fro(>ere Jiieben miebcr ein. 

%m 4. Oct. 1743 fanb in bem neuerbauten Sd^loffe 
©(i^önbruttti bie erfte .«ocffeftUd^teit ftatt, inbem 3)taria 2:herefia 
ben 92asnendtag i^re:* l?o^en ©emal^lö beging. B6)loi unb ^arf 
luaren jum erftenmale auf^ prä^tigfte erleud^tet; fantaftifil^ 
^tt^üge burci^freuiten ben i^nftl^ain nnb nmrben bann im großen 
Baak ortentalif^ ^|e anfgeffi^, »orauf ein Sott ber l^ol^ 
^errfd^aften bod %eft )u (Snbe fiU^te. @eit biefer Seit mnrben 
in 6<^Mibmnn abiped^elnb fransdfif^ ßornSbien, italienifd^ 
Dpem unb Pallete t)on ben ^Ritgliebem bed $ofe« ober ton 
ben ^ünftlem bed SH^teri» näd^ft ber S3urg aufgeführt. 

^la^bem no^ unter Staxl VI., am 28. 9Cug. 1740, bem 
(Geburtstage ber ^aiferin GUfabetl; 6f)riftine, bic toftbar au§s 
geftatteten isorftellungen in ber faif. g»^^orite mit ber Cper 
„3<^nobia", 3)fufif tjom bamaliiien 'i>ice^t)i-n't:apeUmeifter ^^^rc = 
bieri, für immer gefd)(offen mürben, l;atte balb baräuf bai^ 
noch unter Äaijer ^ojeph im Sajre 1706 erbaute grofee jQOf= 



5 .^ar( Xltitxß, ipattc fleabelt mit beut ^xmcfA l^tttcceboff. Sir 
btffalttn in bet 9oIgc bot une sttSnfiancit „i^tevfborf" (ei. 



• 



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opem^>au§* ein gleid^es Sd^tdfal. Tick^i ^[leater hatte jiuci 
Säle, f>on benen ber cirö^ere ber ernftbafteu italienifdiou Cpcc 
<^eanbmet mar, lueld^e jäljrlid) ^auptjäc^lict) am iitaiiicnijtaij ber 
Äaiieriu (14. 3loü.) mit ocr)(^n)enberif^er ^^rac^t aufgefül;rt 
tüurbe. i)er flcinerc ^aal biente ju ebcltnaben=Äomöbicn unb 
Heineren §offeftli<j^feiten. 2(m 8. 3an. 1744 mürbe im größer 
ren Saale, ber feinerjeit äl§ ber fd^önfie unb größte iialt, 
^etaMio'd //3permeftra'' i%a%^ pMtt im ^of^irfel aufgeführt) 
3ttr ^etm&^lung ber ®r}ljier^(|ist SRarianna (S^toefler ber 
Kaiferin) mit bem ^er)og,llarl toon Sotl^ringen gegeben.' 
^ie SMII ttMtr bon ^affe; jene sur Stcensa von ^rebieri 
unb p ben^njen t)on ^oljbaner. SRit ber britten Sieber» 
l^olung am 25. ^^iiu^i^ fc^loj^en bie SSorfteQungen in biefen 
S&Jen, bic t)ier S^^te fpater in neuer ©cftalt bem ^ßublifttm 
5U efjeutlid^en Saic^i^tg^-^uftbarfeiten geöffnet mürben. — 

3iH ^ai)xc 1741 mürbe ba^^ auf ber 'Jiorbieite ber faifer« 
liefen ^urg gegen ben ^lic^aelerplaj^ gelegene ^ojbaU^aud ^ 



r» Tiefe? Jbeater batte einen ilH^rlänfev in bem unter Siaxkx Vec^olb I. 
im 3al;re Kio'.» erbauten erfteu £d;anfvnel{>au|e Sicne, baö auf bem bama- , 
ligen 9iait' ober 2:utnbl' (ie^igen 3ofep^«') ^la^e ßanb. 3ä^rli(^ rourben 
^er 0)^cni mit fabelhafter ^rac^t aufgeführt. 8e tontbe 1688 attt Bett ber 
SfittotbeCaflerung »cgcn'gtecvtscfa^ aiflcBro^m, ttiebcr anfgcbaut, abct 
htti »oc bec 9olI(tibuit9 im dai^it 1899 iiom 9eucr i»ci)e^ — 3m Sahrc 
1667 Keß 8eo^oIb I. aü(i) ein rtefide^, 5000 ^erfonen faffenbc« Odcgenheitd* 
t^eater auf bem grcgen $urg^(a(j erbauen. 3n einem tom 9be( attigeführ* 
ten Carroufelfefl „T^a contesa dell' Aria e dell' Acqua" ton % ©barra, 
SKufif t*on ©crtali unb S4>mcl3er, icareu alle ßlementc bargeficUt. 3^er 
.^aifer füt)rtc tu Herfen bie 12 2^ourcn ber ^Heitftguren on. 3)o« 2:e(tbu(h 
in golio mit ja^lrcidbeu ^Hu^fern er|d)ien in Sien bei Sefimercto. 

7 3(m 12. 3an. 1744 gab bie Äaiferin bem neuvermählten "^^aare ein 
groyc« Ütaöfenfeft in ber ^)rad)tttcUen, 1729 öon ^i\d)tx ton Grlat^ an ber 
etelte be@ cl;emal. '|>arabieg' (^oj«) ©artend erbauten dtcitf^hule. (Sd tvaveu 
übet 8000 'liJerfonen jugegett unb toutbe „bc^ biefem ^reubenfefie fo toid 
^ttiäft tmb Uebccflut ctbtttfet, baß Uxitdi^tü, »eil SBien ft^, itid^t ge« 
feh<n »erben ift". (Si^egvcMi^te Don 9Kebet»Oef)enci(lh bon ff. 10. fBetf« 
fern. 1769. 9b. III. @. 91.) 3n biefem gefd^macftoaen unb ofttfHfiih 
günftigen iSaale n^urben in ben fahren 1812^7 bie gtofen äRnfUfcfle ber 
®cfcH)d)aft ber SWufift'rcunbc ahieklten, 

8 Ballhaus im bamaligen ^tnn. (S9 tourbe bafelbfl nadh f<<^^flf<^(^ 
9itU lut £eibe8übung ^aü gef(h(agen. 2)ae i6allf^ie( <Jeo de paume) »urbe 

6* 



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in ein !j;f)eatcr umgebaut, in bcr erften ^dt c^emeinii^lid) 
„'Xbeater näd^ft ber Sura" genannt, im ^^hxc Uli] jum s^oy- 
unt) 'Jiaticnaltl)cater evt)obcn, feitbem aber üorjugemeife aU ba? 
„^ofburti = 3;beater". bcjeid^net. '^a^ anfänglid^ fc^r f leine 
S^beater tourbe breimal crtueitert. 2)er ber Gröffnunc^ ijl 
tti(^t itad^jttiveifcn; ba^h 'il>iener Diarium ertoö^nt bei» ^^eaterd 
jum erftcnmalc im Satire 1742, tt?onad^ am 5. gebruar Jl^rc 
BRaiefk&t bie Köniain in idegleitung i^ed f^o^ (^ma^U unb . 
^ofgefolge 9(benbd ^^in bero neuen S^^eatTO an bet !6nigL ^nrg 
eine Selfd^e gefundene üpeta mit /msufel^ gerul^ten'^ ^er 
$of befnd^te bad ^ater in bemfelben Sa^te no^ jiDeintal unb * 
fal; eine beutf^e nnb eine fransafifti^e Itomdbie. (Sd ifl fontit 
bie aUgemein aui^gefproci^ene ^nfid^t, biei» ^l^eatev fei anfangt 
nur für bad beutfd^e 6(j^aufpiet mmenbet toorben, nid^t voM- 
5u nebmen. ^f)catcr njurbe im ©egcntl^eil glci* in 
brcierki 'iiscife bcnu^t unb bcv ^a^ualit^c ^mprefario oeliierö 
l^atte nidit notfuii, c^S im i^^abxc 174.*) erft „für it'alicnifc^e 
3iniiiviclo oin^uricbten". 'I)ie lHblucd)^^lm^cn in bcn '^l^cx- 
ftellungen fauDen bei .öof unb im ^^ublihim immer mebr 'Jln- 
flang unb n)aren bie näcbfte ^^cranlaiiiuu^, bafe öa^ erttjäj^nte 
• grofee foftfpieligc Opernban^o aufcielaficn luurbc. 

^ie beutfcben ^orfteUungen übeniobonb, bie une anbcr- 
n>&rt^ bekräftigen merbeU/ ^eben wir ^unäct^ft ba^ franjöfif d^e 



f(()on im IG. Sa^r^unbert tit tBten eingcfUi;vt; ber ^cfc^^mad baxan toerlor 
fid^ aber VcXb, l^ae frtt^efte laif. ^ofbatt^auS fleinh gegeirilBer bem ieljigeii 
SuTgt^eat» imb UmnU lu (Snbe bee 16. 3a^r^ittib(rt9 ab. ^»Tittatcit 
^Bafl^aufer tourbett alle frfi(2<>Hg |u !^atCK»or^elIiiiigen umgcbont; bae 

frü^cfle, fAon 1628 genannte unb 1658 ju 2:6eatcr5a>ccfcii tcnu^te iBall^auJ 
ftaiib in ber ^iinmeI^>fortßrtffe, jum 2:^cil auf bcni @ninb be^i jcüi^en 
t. l Ain«iijniiniflcriume. 5tu« bcm flctncrcn 5?anf)auf( in bei Iteiufaltflraßc 
jegcn bie bcutfdKn Sri^auf^nclcr im ?sa^rc 1712 tu baji neu cvbviutc i^catcr 
näcf'ft bcin Märnthucrtfjm-; baö iöaü^^au«' iu bcm, uad) ibm beuauntcu ^aü- 
gäf3d)cu n<i<i^)it tcni gvanjiöfanerjjla^c tjattcn juletst 3cÜtcri( unb '^^cri^fiui 
übernouimcu uub flcincu ©ingf^jiclcn, ital. 23uftcu, Äomöbicu unb ibattc» 
teu etngeTi(^tft. Se ^iett M ISngflcii. 2>ae Liener 3)taxiii]n berichtet 
1781 in 9{r. 22: „SRott i^ 2:og unb ^ot^t Befi^fiftigt, in bem Satfoi^ne 
httf bcnen P. P. ^anciecanem ein neue« l^^eätenm gnm Mran(^ bei 3talt« 
£nif«^n ComJ^bie unb Musica Bernesca (jocofet €Hi( b<e ^cxni) in eben 
benannter ^prac^c nodf t>ox Cftern in ©tanb ^tt fe(en." 9tt, 24 Ifinbigt 
bann bie eifle ^oc{ieUung auf ben 26. SRfirj an. 



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Sweater nSi^ft btx fOnx^ — ^onaDfifil^ca 0(^auf^ie(. 85 

©^aufptel l^rt)or. * (Sine auf !aif. 8efe^I Dorn ©^aufpiel^ 
birectot J^bert engasirte fransöftf^e ©efellfd^aft begann i^te 
SSovflettttngen int 9lai 1752^ fanb aber nur in ben r;ö(;eren 
itteifen fCnftang. toiebcrl^olt feigen »it pe nad^ ©(i^önbrunn 

nnb SajccTtburg berufen, tpo fie au(3^ f ranjöfifd^c ©ingfpicte 
auffüljitcn, tion benen incl;rere t>oti Ötucf compcuirt luaren. 
Um tt)ncn t»ann bei iüieberl)otuniien neuen 3lei5 t:erloiben, 
fdjricb ©lud ba5U eine ^tnjaM Airs nouveaux, Gkiän^c mit 
einfacher Glaüierbegleitunti im leidsten franjöfifii^cn Stil Unter 
ben ©ini^fv^ieten, bic GUud fpäter umarbeitete, finb namentlich 
berocruibcben: La Cythere assiegee — Le Cadi dupe — On ne 
s'avise jamais de tout — L'iarbre enchante — La rencontre 
imprevue (beutj(^: bie ^ilgrimme üon 3Äecca). " 5^a> iTr^eftet 
beä franjöjifd^cn ©(i^aufpiel^, ba^S bann au(^ sur itatienifd^en 
Dper »ertt»cnbet iüurbc, jä^^ttc 24 äKitglieber, unter benen l;erüor 
iu lieben finb: bie Sßiotiniften ^arl ^uber (^itter^borf^ 
2^m), Stann^ ^ei^ber^ 6tav)et/ Sofgl^innb (S^amp^e; 
93ii)Ioncettifl gtanciiSceUo; (Sonttabaffi|l (Sammerma^et; 
Sldtift Dboiil Sentunini unb SBalbl^omift @tableT. 

bie 2;^ater beim ^obe bed itaiferS ^rafi^ 1. (18. Kng. 1765) 
gefdiloffcn tDUtben, ^lörten and^ bic franjiJfifi^en ^^orfteUungcn 
auf, »tttben aber am 3. Wtai 1768 nnter bem S^aternnter« 
ne^mer ^ffUgio auf SBerlangen bed 3lbelS unb unter bem 6d^ute 



Cftern 1754 bici Gnbc 175G bietet baö im 3af;vc 1757 bd ^zcp. dtl tcn 
®^elen cric^iicncnc Repertoire des Theätres de la ville df' Vienne". %nd} 
ba« Sicncr 2)tariutn gicSt .einmal (1755, 9ir. 13) ein Üjcrjeic^niö bcv auf* 
gefü^irten Söerfc im obaelaufcncn 3a^re. 

10 3it Oien ivmAc bie fianji^fifc^e ^oirVMc um biefc 3ett UXbtn\dfa\U 
iv^ cnltiDtit 9Bo hts ^of etngelaben toav, iDutbe n an^ mit einer fratq. 
^Sorfleflung, toom inngen 9[be( gegel6en, unterhatten. 2)a« Stener ISiariunt 
nennt jn Anfang ber 60er 3ahre »iebcr^ott bie frang. AomSbien Bei ®raf 

t>. Jaroucca, 6ei ber (^ü^^f»" Jrautfon, im J^erefiannm unb auöirärt« im ■ 
Älofter ber eiijil. Jr^uIcinS in >St. 'Pölten, bviS (Srj^crsoginnen auf 
einem '^ucfluii ^aifuten. 5?ci ^ofe fclbft u^cbnteii bie SWajcftäten ben i>cn • 
ben älteften (Srs^erjogtnneu unb bem '^(bcl gegebenen ^orfteUungeii in ber 
^urg unb auf ben iluftid)iöi'fcrn baiifi^] bei. 

11 s^ie^c barübcr "Ü, 8c^mibt'd „ (^l/riftc)}^ Sittibalb bitter t>. <9tu(f 
Sien 1864, ®. 7C fg. 



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S6 S)a« Sl^eatet Mfft htt I3ittg. — Pallete. 

^ed $ofed iDieber eingefül^rt unb to&l^rten bii» )ut Saflen« 
leit 1772. — 

fhx jebem ^^l^tcral&eiibe toaren bem fran5öfif<i^cn @d^ait« 
tinb ©ingfptcle unb ber itaUemf(j^en Dper aucb SSaltcttjori 
fteltungen ciucicfügt, benn S3allcte waren in iiUcn t»on jeber 
febr beliebt. @etriöl)nlic^ eröffneten fie bie ^NOrftcUun^en unl> 
f^IofTcn bic 9lcte ab; mit ber öanbhmg felbft batten fie nid)te 
gemein, bie '^iänjer tankten blo-j nm tanjen. 33ci ben Dpern 
3Jietaftafio'!5 nabmen fie nadf) iinb luid) and) ?iücffidf)t auf ben 
Snbalt nnb unirben bem entfpred;eub ipät)lerifd)er im (Scftümc. 
Unter .öilfcrbing n?urbe baö Saüct juerft felbftftänbiger; 
in ber eompofition l^errfci^tc Sßerftanb, ^lan, ©^idUc^feit, ©c* 
fd^mad unb ©rajie. «Sein 9kd^fotgcr unb 9^a(^at>mcr, Slngio« 
Xini t?on ^o^cana, im Sahire 1762 aU S3aHetmeiftcr berufen, 
mad^te [i^ aU ßünftlix unb aud^ aU 6#nftfteller in feinet 
^unfi bemerlbar (er fd^f n. a. bad 8aQet jn ^Indf Orfeo), 
tourbe aber ioeit fibertroffen bnrd^ ben im Sal^e 1769 angejlell« 
ten toeltberfil^mten 9lot)erre, ber bie Sallete auf bie l^öd^fte 
. ©tttfe ber ^oHfornmen^it brad^te. Unter ben ®oIifien, bie 
gugleid^ aud^ im ©täbttbcater näd^fl bem Äftmt^mertl^or tanjten, 
finb u. 91. genannt bie tarnen gormigli, SWorelli, 3tngiDlino, 
bje (Sdiiuc)iern 9iicci nnb Jufi; bie §erren (Sampioni, (Scfta, 
S^cfreino, ^arabi^^, ^itrct, '^(ngicliuo inib 3alciuon Olniter uiiD 
^obn). ^ie 9)iniif .^u ben 8allet^$, Xivertificmcnt^^ unb %mtO' 
mimen fdnneb iQoljbauer unb noc^ il^m §tar$er unb 
CS!;ampee. — 



12 ?^rau', vC^ilöcrbing tcn ^K^ct'cn trat faii. §oftaflctinetflcr. (Jctne 
2>crfa^rcu erfc^)eiiicn fdben in ber jtiHntcn ^älftc bcs 17. Sabvbiint-ert« in 
Sien in ben ä'farfthütten unb im iÖattI;aut^ in ber ^immel^jfortjjaffe unb 
arbeiteten fic^) anis untetftcr Stufe al« ''^3clicf)inca , iD^arf tft^rcier , @(^aui>ie« 
(er unb ^(^caterunterne^met einet geachteten ©teHung hinauf. ber 
fatf. 4>of im Sa^re 1766 ha9 Sweater in ^aäft gab, tvttibe tief guerfl ^cr» 
bing iwc Oelo^nung feiner Sertienfle ^ncrfannt, unb btcfer ieigte fi^ bojkt 
de ein eifriger 9ef8rbcrer bee @<l^auf^ele nnb aU ein a^tiarer aUann 
Ü6er^am)t, (Sine «Schülerin ^tttoerbing'e toax u. «. bic »egen t^rer ©(^»n* 
^eit unb Äunflfertigfeit fecriifimt geworbene 9Woria (St>a Zeiget, eine 3Gßiene» 
rin, bie ben genialen cngliid)cn 'Mmen nnb 3)ircctor bce !3^rnrölanc-2:bcatcr8 
in l'cnbon, 3^a»ib ©arrirf, ^eirat^cte. Jpilüerbing ftaxb, 58 3a^rc alt, am 
29. Mai im, (2:obtett|>t.) 



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2)ic ^orftcttungcn ber italiettif(i^ett Dper fanben im 
Zeitraum t)on 1740 1766 nur pi gcipiffcn Seiten unb bann 
M^ntii(Sf ein^ unb smeitnal ftatt unb l^atten mitnnter ht» 
beutenbe ilr&fte aufauipeifeit. gu jB^iten Hlbeten ben t^ot^ 
toiegenben ^il bet Untetl^altimd^ unb ftgurirt bad ^;^tec 
bedl^alb öfterd au^ ald boi^ ^/O^ern^tti» nA^fi an ber faifer« 
lid^en Stttg'^ S)ie Oijper fpielte in Sßien eine l^etvortagenbe - 
Siofle. Unter 5taifer Seojpolb L geloann fte perft an ent^ 
f^iebener Sebentung unb ^ bemül^t, mit ben bramati« 
fd^en gortfd^ritten in Stalten glci(j^cn ©d^ritt ju ^)altcn. 3lu# 
ber Sifte ber berübmten Dperncompcuiftcn n?trb faum (Sin 9Uimc 
feMen, ber bier nid)t ijcrtreten ft>ar. 3n bcm t»orliegeubcn 
Zeitraum (1740 — CGj fiub mit größeren unb fleinereu bramati- 
^c^en 2öerfen genannt: ^rebieri, Souno, Söagenfeil, 
ipaffc, 9ieutter, gomcUi, Slbclfatti, ^raetta, ©iuf. 
■6carlatti, granccöco be 3)Iajo, (^^afemann unb Ölucf. 
Slbolf §affc war im ^a^ire 1760 jum brittcnmale in üJien, 
blieb bieömal hi^ jn Slnfang ber 70er Saläre unb f^rieb in bie= 
fer 3eit fünf Dpern für aSicn. ^omelli brad^te im 3a^re 1749 
loiet Dpern jur Sluffü^mng. ^raetta tmirbe im 3fl^>te 1758 
■ nad^ äßien berufen unb fül^rte l^ier brei Opern auf. (^in? 
fe^pe @carlatti^ ber 1757 nad^ SSien iiberfiebelte^ fd^rieb l^ier 
eine Slei^e fomifd^er Qpttn; er ftarb aud^ in äBien, 65 Saläre 
alt, am 17. Stug. 1777. &lud f^tte Wm fd^on im 3al^ 1796 
befud^t, im ^rfi £obIott)i('f d^en $aufe ttufnoW^ finbenb; bied« 
mal brad^te er am 14. äJ^ai 1748 bie 0;per La Senuramide ri- 
«onnosdnta ^um ©eburtlfefte ber Ste^etbt %nx Sup^rung. 
^icfe Oper, in bet man frcilid^ nod^ ntd^t ben SRann al^tc, 
ber iptiter ale 9teformator ber cngftcu ^4^crbinbuug t?on ^oefic 
Ulli) 'Diuut uüdjftrebte, tpurbc in raid^cr golgc nod; fünfmal 
mieberbolt unb jebe^mal \mx (nad) iöeric^ten be^> iißicncr ^ia- 
riumc^) ber faif. .*gof jugegen. ;^m 3at;rc 1754 unirbc Ötud 
ale Mapellmciftcr ber Oper mit 2000 gl. 0el)alt angoftellt unb 
blieb in biefcr 'Stellung bi^o jum 3al;re 1764. Jn biefcr ,^]dt 
componirte er au^er ben {(^on ermähnten fransöfifdSien Operetten 



13 3)ae ««aet^iiig ber in bcii da^ntt 1740 eie 1766 in SBÜtn Sei ^of 
unb im Z^tts gegebenen O^em bringt Beilage IIL 



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88 . ^ 9:$«itec nl^ß bec Sdnx^ -r 3taltciitfcl^ O^enu 

eine 9iei^e ^um ^^eil für ^offefte beftimmte bramatifd^e 3Ber!e^ 
unter bencn er mit feinem Orfeo, jum crftcnmate am 5. Dct» 
1762 aufgeführt, eine ©(ä^ö^fung bot, bie balb barauf, im 
3ai^ 1767/ bttcd^ feine getoaltige, Gpod^e mad^enbe Aloeste in 
gUUtienbet 9Beife toeit fibetlboten umtbe. — Unter ben in ber 
0^ unb SIfabemie mittoitfenben ©efongdfoUfien finb l^ot 
SU lieben: bie (Saftoaten $äoIo Sareggi, ®iäconto Settolotti/. 
^omm&fo (9natbttcci/ ®iot)&nni SRansuoli^ S^omnUtfo 
ßttcd^i, ^etb. Wta^anti, Slngeto SRonticeUi/ SSentuta 
9loc<i^etti, ^erb. ^enbucci, @aet&no ©nabagni (9[ltift); 
bie S^enoriften Slngelo 2lmoreüoU, (Sarlo ßarlani, ©iuf. XU 
balbi, ^of. (?) gribert^. SBomnjeiblid^en ^^^crfonate: 33ian(^i, 
9)Mria (Saffarini, 'Sflaxia Jarinelta, Jrai^^"^-'^*^^ (Satt^= 
rina ©abrieli, ^Dkriänna Öateotti, Wlaxia ^^iinelli, Slaxo- 
line Heller, 3)?arianna 9McoHni, 9t6fa Gurioni, Xerefa 
(^iacomog^i, ÖlebcrO'(5iat>arau, Öirolama ÖiocDinetti 
(älltiftin), 3^ijerefe .*peinijd}, faif. il'ammerfängeriu (nur im 
Goncert), S5ittoria 2^efi = ^ramoutiui, faif. Äammerfängerin 
(SlUiftin), 6artori, ^ibalbiunb %o&(fyi, 

^ittotia 2^efi (in glorcnj geboren) mürbe ju ben crficn 
6ttttoerinnen unb ©d^auf^ielerinnen il^rer 3^i^ G^S^^^^t; aud^ 
il^ 6d^iynl^eit toegen toax fte beiill^t, unb bie Stvt, toie {te 
bie Hbtigeni^ e^Ud^ gemeinten 99emerbnngen einei» ^^rafen nod^ 
i^rem 5Daffltl^alten in, feinem Sntereffe an nid^te mad^te, mt 
ebenfo tomantifd^ toie aud^ refolut. äßd {te ^nnte^ im ga^te 
1772 in SBien {ennen lentte, mv fte bereiti^ eine SOiä^rige 
Sftattone. ä^on ben Sd^meftem (^abvieli toor ^att^rina 
(1730 5U 9lom geboren) bie berü!)mtere; fd^on' frü^jeitig erlangte 
fie einen großen 9iuf. 3u äi>icii bilbete [te fid^ bei 3)ietaftaiio 
in SSortrag unb 2lcticn nod) au^ unb reifte im .ytbie 1765 
mit ©(^ä|en belaben uac^ ©icilien, um öcrt faft ein Dpfer 
ii;rer Saune 3U n^erben. ^er Gontraltift ßJuabagni (geb. 5U * 
Sobi, geft. 1797 5U ^^^.Hxbua) tinirbe Äd'^ intimer greunb; er 
fang u. a. im Drfeo bie Titelrolle. Tenbucci unb ^Jlanjuoli 
lernte ber bamaB achtjährige 3}io3art in l^onbon fenueu unb 
lieböetoinncn; le^terer, ein berühmter Sopranift, gab ihm bort 
andh Ck'fangäunterridht; in 2öien trat er in ben fahren 1760 
nnb 1765 auf. ^en 2:enoriflen Äarl griberth (fein %aui^ 
name toirb in biefer £ebeniSe))Od^ ftberaU ittti^ftmUd^ mit 



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2>a« Z^attx nU^fl bec — SRn^altfil^e VfsbenHeiu 89 

,,3ofc^)^" ii»i9C9eben), tueli^er ein ^erjenäfrcunb .^avbn'sS tüurbc; 
toerben toit fp&tet bei ber d^flevl^iidV'fd^ jla))elle eingel^enbet 
ftnitctilctitcii. — 

3m S^atev nftd^fi ber Surg fanben in ber nua suttA^ft 
l&erü^renben geit aud^ öffentliii^ doncerte fUdt, borjugiSloeife 
ÜRttfilalifd^e ab ernten genannt S)iefe ntftffen nnS nm fo 
nte^r intetef^ren, ba fte ben Urfunning bei^ nad^l^erigen bifl^en^ 
ben Siener (SoncertlebenS HIben. löet beginn biefer SGtabe« 
micn fällt in§ 3il^>^ 1750; bte Slnjcige im Söicner 5)ianum 
:)ir. 14 lautet: (2)ienftaci ben 17. isehx.) „^emnac^ bei) üor= 
fenenber tjeilißen 3iif^ß»3*^it ^^^^ 3d;au^jpicle unb Ciomöbieii ein= 
geftellet fct)nb, fo n?erben in bem taif. Xtieatro ncid;ft an ber 
33urg jur Unterl;altiuu] bei5 l;oben 5lbelv, wie auä) be§ ^ublici 
atte 3Bcd)cn brevmalen, al':^ Sonntag, S)ienfta(; nnb ^cnnerftag, 
3i)iufi!aliid;^ 'Jtcabemien get^alten." 33alb barauf ift aurf) 
ber ^öefud; be^ $ofc^3 angejeicit: ,/8onntai^ ben erften älJärj 
3lbenbä ^aben ©. ^Sla\, ber i^aifer bie 30tufifaUf(^e Stcabcmie 
in bem D^^em^^auS nä<i^fi an ber faif. Sur^j gegenwärtig ju 
fei^n gemixt/' ^ie genannten ^oge galten für bie ^aftenjeit; 
angerbem tonrben an greitagen^ an benen'tfein 6<i^attf))iel er» 
lanbt tvar^ nnb an großen geiertagen Sllabemien abgel^lten. 
S)ie 8fil^e war jn btefem Stt)€i! in einen l^albgef^Ioffenen @aal 
nmgettanbelt nnb ^ toar. bem ^nblilnm Gelegenheit gegeben, • 
bie Jtünfiler au<j^ anf ber Ml^ne felbfl in nnmittelbarer 
sn genießen, »ie bie« in frü^iercn ^t^^^ren in £onbon felbft im 
6d)aufpiel gebräu^Uc^ »ar. ©in ,,A.verti88ement" im Sßicner 
2)iarium {1162, Ta. 17) jeigt bie§ auöbrücEüd; an: „GsJ mirb 
and) ein $la^ auf beni Xl)eatro fein, um ben fonft gemöljnli^en 
^^rei'i be'3 jtüeiteu ^].^arterre." ^a5 Drdjefter \vax bei biefen 
9tfabemien lücfcntUd) i^erftärtt unb cin()eiiuifd;e unb ^ui^ereifte 
Alünn(er liefen iid) um fo lieber l;öreu, alc^ e^^ il;nen bie einjige 
(^elcaeul;eit bot, bom grof^cn ^ublifum bofannt 5n Werben, 
^itterc-öorf cr^äblt, baf? er nad) :}(uflöiung ber Capelle beä 
^rinj^en loon ^ilbburg^aufen im X^eatei::£)c(|»efter aufgenommen^ 



14 Xaß fid^ in iffiicn tcr 3)kiia 3:^erc[ia\^ ^dtm cffontlic^ie Soncerte 
m6)t itad^toeifen laffen, ^at bcvetts Dr. 6b. ^anölicf nac^gemtejen in feinem 
ffievfe: „<9ef(l^i<^te bee Concertioefene in SBtetr." ffiien 1869, fß^l boi* 

fdbti e. 3 fg. 



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I 



otte t)ietje^)n S^age ein SBiolinconcert in ben Sifabemicn fpiclcii 
muBte. 'cm ÜoUi unb ^ugnani, bic Sißien 'bt^u^ten, 

iann man too^l annel)men, bafe fie fic^ in biefen Sltabemien 
l^ören liefen. 2)ie 2lbn}cd^^3lung beä Gebotenen (Oratorien, 
(Sautaten, Spmp^onien, Gonccrte, Sitten unb 6l)öre) ma^te, 
ioie bad Repertoire des Thäatres de la ville de Vienne t^er^ 
{td^t/ bem 9llufi{freuitbe biefe ^enbe i^öd^ft angenel^m. äftit 
6olot>0¥trft9ett toetben erto&l^nt: bie 19^iolinfpieIer ^uonatti 
unb 9tof etti/ ber glatttttat)evfl|l Se (Sletc, bie j^oboifien $lat 
nnb Smitl^; and^ Pantaleon unb ^fatterinm vmtn bnx^ ül^af 
^ellmann (Don ber |)of!apeUe) nnb 9loel Dertteten. IBon 
größeren Serien finb fünf Otatotien genannt: La redenzione 
unb Gioas, beibe mit ilRuftf toon SBagenfeil, H Bacrifizio 
d'Abramo toon ^omelli, la betnlialiberata toon 33erna!jconi, 
il roveto di Mose toon Slbolfatti. gerner ^^falm VI, YIII, 
XL mit Mu\it toon 3lbolfatti, (^hid nnb Söa'geiifeil; ^trei 
©^öre toon '^i^orpora nnb ein 6(;or toom 3}failänber Äapellmeifter 
unb Äirc^eucomponiitcn ©ioto. ^attifta 6 an 3)lartino. 
S)ie 2luffüt?rinu3 ber iiljöxc toon ^-f^orpora toeranla^te iüol;t befien 
glcid^^eitige älnmefen^eit in äöien. SÖir werben toon ibm bei 
^a^bn Söeitercs^.^ören. 2)icfen crften öffentlichen Goncerten in 
äBien teilten ft^ )unä<i^{t an bie feit bem ga^re 1772 iö^rlid^ 



15 Gin im 3(rd)iö ber ©cfcUirf^att ber SD^ufiffrcunbe in SBieu bcfinblit^cr 
(Soncertjettel oljue 2)atnm bürfte, ber (5rii>ä^nunfl 2:enbucci'« nadi [Alicfjen, 
in bic 50cr ^ahxc fallen, ba tiefer länger Sien nur einmal (circo 1756) 
Befud^itc. 3)ad iitipeitoire des Theätres fü^irt i^n ebenfaüö an. Cbwobl 
^anSlicf biefcn Settel f(^on milgct^eitt ^ot (0ef^i(^te bc« (5oncert»efcn», 

6), fei er ber edtöi^ch (atber «n^ ^iec i}ottftänbtg toiebergegebcn: 
f3n bet SRufltafiff^ SCcabemie toecbcn ^oite an (Bren fe^n: iBerfd^iebate 
^[ticiir iWHi imcestm bon 3n{hnmtenten, nnb affet^nb @9m)>(onien. Wlft 
ttxniger eine neue (SonT^cfition mit ^rien, nnb (E^9nn nntermifc^ct. (Ss 
tcxxb auify mUx anberen babet^ finden bev nen^angebrnmcne )i$ixtuo«f @ig. 
Tenducci, detto Senesino. 

2Kan beja^It auf ber erfien (Batterie 1 gl. 25 Är. 21uf ber Ö^afferie bc« 
britten (Stccfe^s 24 fti. toiertcu ©todt 10 Är. KB. 2)ic Sogen »irb ber 
2ogcn^niciftcr toerlaffen. 

®cr Slnfang ift ^räcifc um 6 U^t, unb ijor 9 U^r ba« Gnbc. 

muficattfd^en Scobemien »dben aVe Sonntag, :£)ienftag„ uttb 
J^onnnftag in bem X^eater nSU^ft ber ItaifcrL 9urg gehalten." 

16 Vu« einer SBiener (Eorref|>onbcn) in ^itter's to^tnXL 9la<^il^tm 



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3tt OfUm iitib SBeil^no^teti toetanftaltetett 9(Iabemieit bet //Sons 
Üiitfllet^^ociet&t'^ beten SnfHtnt It^ anf nnfete S^age im 
^,§a9bn?tBerein" erl^alten ^ai ''^ — 

SBit toenben nn» bem 6tabttl^eatet n(l<!^fl bem $t6xni^ntts . 

tl^orc 5U, bem crftcn flcl^cnben bcutf^en ^beater Söicn«. 2)ic 
(rntiindclunc^ bcc-' 3:t;eatcrleben^ in äiJien ift jo intereffant, baft 

' man am liebften bcn ^aum qtcid) bei ber SBurjel faffen uiib 
5nrücfi]cbcn möcbtc auf bie frübeftcu ißorläufcr, bic 9latt){)aii§= 
unb 3t'i^9^H^u^itomübien, bie B6)\ih unb Sefuitenfomöbien unb 
ouf bie iuannicifad}cn 3Sorfteüuno(en in ben SJJarftMtten unb 
^aEf)äufcm. gür ben fortiec^onben 3^*^c^ ^^1^6 genügen, in 
furjen ©trieben ju seigen, luelc^en ©tufengang ba^5 XJ)eater 
näc^ft bem Äänit^)nertbore in bic 3)iittc be« öorigen 3a]^ts 
l^unbcrU genommen !)atte. Jene 3^^it in loeld^er, toie ton fpÄter 

. fe^>en »erben, §apbn anf bcmfelbcn 33 oben, mitten ^linein »et» 
{e|t in boi^ bnnte ^l^eatergetriebe/ mit feinem Talente ^nm 
erfienmale in bie OeffentUd^feit trat. 

bie gnfal^en jn ben frü^^ei: erto&l^nten SBaU^nfem 
fel^ beengt nnb filt bie @^ebftnbe bet n&$jlen Umgebnng felbfi 
«ud^ feuergefäl;rti($ tuaren, tata bet SBiener ©tabttatl^ im fDe« 
«embet 17(H bei kaifer Seo^olb I. nm bie ^SetDittigung ein, 
«in eigenes 6tabtt]^ater erbauen p biirfen. S)iefe SetoiUigung 



<1766, 13. ©tücf) fe^en unr, ba§ in bcn 60cr Sauren and^ <ßrit>atperfoneii 
regelmäßig n?öd)entlid; Jrenigfteiii» ein 2)ial murifalifAc iMfabcmien toeranjlaltc» 
ten, bic aber nid)t öffentlich mareti. 3^>rc iölütfjcjeit fallt in bie f^>ätcrcn 
3a^qe^nte; al« bie frü^efteii finb jene genannt bei @raf Ccttalbo, ©crid^tö» 
Secretär t'. ilecf?, to. Ocrtel. a)?it »^ran', S3evn^»arb 9?ittcr ö. ^feeß, ber )e^>r 
luufifalifc^ U)ar, trat ^a^bit \^'dUx in regen ^erfe^r. ^^aitc^e bon ^at^bn'S 
^M^niilp^oiiitii fnmen ^ier ))iU»aliin guerfi }ur 3(uffül^Tung, tooBet b. JCeeß felbft 

17 Site bem Stenn SMorimn erfahren loir, bag auger obiger Slabcmle 
11049 cfate jtDeUc ftn >,9itr SRe^Igrube" bejlanb. S)a btefelbe tnts {tveimat 
'4iit9qeigt ifk nnb t^ec He^er no^ nirgenbf emS^nnng gef^^cn, feien beibe 
KnHtnbigungen ifitx toM^ »iebergegeben: 1752, 92r. 96, 29. 9{ob. „99 »\tb 

«Ken rcf^?cctiöc 5>cd^» unb 9Ztebercn ^iefe^abern ^icmit ju tt»iffcn gemad&t, baß 
«uf l&o^e« ©egc^rcn bic aWuftcalifd^c Stcabcmie auf ber 9Kc^>I*gruben 
fünfttg^in :^raci|c utn G U^r angefangen »erben unib. " 2)ie streite ?Tn- 
fünblgung, 9h-. llH, 25. 2)cc., ^ci^^t an, baß He ^Ifabemie „ju bor i^crmalö 
gcnjö^nlidieu <Stunb um 8 Uljr "^ItH'iiti* anfangcu tocrbe, babc? \iä) eine gon^ 
neue Dirtuofc ^Sängerin ^uobucivcn ivirb". 



I 



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92 S)a< CStabttl^ttita nfii^fl hm JtSxnt^eit^ot. 

erfolgte erft unter Seopolb'iS ^lac^folger, Sofep^ Iv im läugufl 
1708^ toietDo^l einfttoeilen nur prit)atim unb mit ^er Se^ 
fd^tftnfung^ ba( bad ^l^eatet nur fftr bie bamali^ Beliebten 
»Alflen, Aomdbianten, bie f^on im Sal^ 1692 unter 3f>l|. 
^omoi^ 3)annefe im SalG^aufe in ber ^mmelpfortgaffe il^ 
SSfltrjleÄungen gegeben Ratten; beJHmmt fein fotte. S)ad toirf« 
Ud^e ^ribile^ium tourbe erfl im Kuguft 1720 burd^ fiaifer 
Äarl VI. ert^cilt. 9tt§ S3aupta^ tüä^iltc man beu freien SRaum 
auf bem cbemaUgen '3toiiniiet}pla|, baiual^:^ Siof^niarft genannt, 
nal;c bem ,U'ärntl;]iertbor nnb ber bamal^ nod) bcftebenben 
§eiltgcugciftfapelle im Sürgerfpitale. S)iefer ^|>Iat^ anirbe bcv= 
](;alb aud) geeignet befunben, tneit „bei etföa entfte^enben .sßn- ■ 
beln nnb Tumulten bie nal;c befinblic^e 3tabttl;oriDac^e gleich 
jur §anb ii>ar". ^cr 33an nnirbc nod) im 3a^re 1708 bc- 
gönnen uub fdjon am 30. 'Jioo. 1701) erlebte 2üien bie (rrüff= 
nung feinet erften ©tabttl^eaterd. (^onte ^ecori mx ber 



* 18 Sin 6iöl;er n?enig teac^tteter Umfianb tcrbicnt I;iev fccrüljrt 511 juerbcn. 
'ölaö) einer ^ictij in ^c^lagev"« Sienct Stijjen, HI, ^. 2G6 f;atte ein gc« 
toiffec ^xani ^allertnt bereite ein ^ribilegium ertoirft gut Sb^altung bon 
Optm nnb für He basu nct^ige (Srtonsng cince Z^tattx9, ^ev SRagifirat, bem 
9aSenni im 3a^re 1710 Mee ^citoileginm jnm Setfonfc anSot, ging baranf 
nid^t ein. 8on feinem, i^m nnb feinen Men ert^eitten Siebte ,jim 8e)a((nng 
gefangene C^ern unb SBelfd^e (EomBbien ^aUen laffen }u fBnnen", tooSte ber 
©cfiljcr im 3a^re 1726 enblid^ felber @c6rouc^ raad^cn. 3n bicfem 3a^rt 
fünbtßte er im Stcner 3^iarinm (9h. 13 unb 14) an, ba§ ein ^c^er SCbel 
unb bic ©emeiube in bev 3JieberIage bc8 ^>rn. 3oiepl; be i^ret^ano im ©unbef» 
\)ci baS D^ä^iere über Srbaunng unb ©inric^itiing beö neuen ii^eatevö eiujc^ie« 
lönne. SeitereS würbe barübcr nic^t tefannt. 

19 „Eodem ifi in bem bom Siennerifd^en 0tabt»9iat^ neuerbauten (So« 
m^'^aug Up bat ittttntner'2:^or bie erfie (Semoebi »on ben IBelfil^en 
mocbianten gehalten lootben unb f^at babei^ ber 4>ert Knton $ebu33t, ein 
Qofognefer, lap\* Z^tM Sngenient, »egen feiner in Xngebnng geba^tctt 
<Eomocbi'^au§ unb barinnen bcfinbUii^ SHaitt, tote ani^ anberet Go^en 
crmicfener ©eft^icflic^fcit ein befonbern 9?u^m fid^ ern^crScn." (SEBicnnerifc^e« 
^Siarinm, 1709, Sir. 661, bom 30. 9fZoö. bis 3. 2)cc.) Sic bamalige Slußen* 
feite ifl in (Satcmon Äfeine'« <ßrof^ectcn , 1. Xhl, D^r. 3, aBf^eHfbct. Xa9 
innere ft'irb tcn Äüd^etC^crfcr i>cvtbctlbaft befc^rieben, eö nuiöte alfo bebcutcnb 
gen^onnen baben, benn, \va§ baS ii'tcbäute unb bie 2)arfiettung betrifft, ent«^ 
unrft nnö bai>on eine befanntc geiftreic^ic cnglifd^c 2)amc bei i[;rem ^Befuc^c 
im 3a^re 1717 ein tvenig einnel^menbed iBUb. Letters of the K. H. I^ady 
Mary Wortley-Montague, London 1803. 



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crfte ^^äd^ter unb in turjen 3^t»ifd^enräumcn löften [id; bic 
italienifd^en 3:ruppen bcv (ialberoni, ©ebaftien unb Gcio 
. ab; im Saläre 1712 gingen bie ©efc^äfte aber \o fd^led^t, ba^ 
fic^ aviä) bic Ic^te ©efettfci^aft unter Stift ori auflöfte. ^Jiun- 
mc^ir nabmcu bic beutfd^cn ©d^aufpieler aue bem S3aÜ]^aufe 
in bcr XcinfaUftrafec ion bem ^l^eater 33efi^. 2Cn if;rcr ©pi^c 
ftanb 3ofe)>l^ ©ttani^f^, ein in ber StoUe bed ^ansmurft 
^eritl^mt getoorbener Qä^an^pi^Ux, ber f^pn im 2^1^ 1706 in 
einer Sretterbnbe anf bem dlenmarlt fief)>ielt (atte. 3m 
1718 !am aBermatö eine italientfd^e (Sfefettfd^aft unter gerb. 
iOannef e/ nnb ein Eegiernngdbecret t)om gebruar biefei» 3al^d 
Derorbnete/ hai nnnme^r bie ^eutfd^en unb Italiener abtt)ed^« 
{elnb f||>ieten foQten^ aUein Se(tere unterlagen balb unb ))on 
nun an bel^auptetc ©trani^fp ale ^äd^ter ba« S^^eater bi^ p 
feinem «Xobe. Neffen Söitivc Hiaria 3)Jenica Kcrfauftc ba^ 
ncd) auf brei ^Cn'^ln'c lautcnbc '|>ad;t'^^U1inle9ium an bie 2l)eater= 
uniernel;mcr Arnnc^^co ^Borrofini (Xenorift bcr ,^)oftapeIle von 
1712—31) unb Sofcpb 3eUierc>, beneu auc^ bac ^allljaux^ 
beim granji^fancrpla^ i-icbörtc unb bic nun für bav 3tabttl;ea; 
tcr ein 20jät)ric;e^ ^^Nrivüegium criinrttcu. fsm fsabre 1742 
trat 'Borrcfini ab unb ScUicr^:^ fül;rtc, 5Uiilcid) mit bem Xl;eatcr 
.näc^ft ber ^urg, bie Leitung allein. 3m ^a\)xe 1748 ert;iclt 
er bie 33emiUigung, baö Äomöbien^auö näd^ft bem Äämtj^ner* 
tl^or ^,taif. !ön.. ^)rit)il. 6tabt=2öienerifc^e^ Xl;eatro" nennen $u 
bitrfen. ^ie gemeinfd^af tlid^e iSeitung ber beiben X^eoter tourbe 
nun beibel^alten. gm 1751 übernal^ fte grei^err t>on 
So^refiti in Sled^nung be^ ^ofed, aber fd^on im folgenben 
Saläre ffob 3ftat\a ^erefla alle btöl^engen ^rit)ilegien auf^ ent« 
fd^&bigte bie Untemel^er reic^lid^ unb übertrug bie 3(uf{id^t 
Aber bie X^aterleitung bem 6tabtmagiftrat, ber bie trafen 
Jrauä (Sftcrl)öj^ unb ^o\). 3ac. SDurasjo 5u ©ommipren er* 
nannte unb Seopolb »on (^^clen aU :iNcni>altcr betraute. 
Sohlte 1753 unirbe (^raf ^l^urajjo 3um aUeinii^cn Wcucial- 
^pectatcUXircctor ernannt unb bcbicU bicfcn ^^5oftcn bei, hxi> 
er im J\öl)rc 1764 alv 'lUMfd^rftcr nad; iu^icbiti ^iutv ^a^? 
Gkncrab^^ircctorium crbiclt nun 63raf Sc'iA^"^^ 'Ilumjl i^on 
6porf. — %m 3. 'Jioi>. 1761 brannte ba^s Stabttbcater nad; 
ber iHuffübruna bcv '^allctv „^on 3wan'' ("Dtufif i^ou (^Hud) 
auf ben (^ruub niebcv unb loä^reiib be^ äBieberaufbaue^» f))ieUeu- 



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bie beutfd^cn Sd^aujpieler abiuec^felnb mit beu granjofen im 
^l)cater näcf)ft ber 'Burg. 3)a§ neue igtabtt^eater mä))i bcm 
Äärntl)nertl)ore, nad^mati;^ ^of=, bann ^ofopernt^icater benannt, 
lüurbe mä) einem '>piane bes ^ofard^iteften grei^erm üou 
^acaffi erbaut unb am 9. Suli 1763 mit einem ^orf)>iel üoa 
SBei^fern eröffnet**» 

Scrnen mir nun bie ©d^aufpielcr nä^er tennen. 5E)er frül^er 
ettoAl^nte Sofep^ Wdton ^ttani%tp, ein gebocenet ©Rieftet, 
ben loit l^iet^ obtool^l fein SSitlen Dor bie in 9IUbe liel^nbe Seit 
f&Bt^ bes Sttfammenl^angd l^lbev genonet ind 9^ttge foffen mftffen^ 
19%, el^ et nad^ Sien !am, mit ber Settl^im'f^ S^rvfvpe^ 
einer ber Miellen in 2)eutfd^Ianb, t^emm. fM Selt^eint lernte 
er suerft bie 6itte e^tem^orirter 6tftd^e fennen nnb fc^uf bans, 
in SBien bie erffc flel^enbc SWaöfc: ben §an8tDurft, eine 
luftige Xtjeatcrfigur, bie Dorbem nur bem DZamcn nad^ eyiflirte. 
3um !öorbilb na^in Strani^fp ben italienifd^en ^arlequin unb 
gleid; luie biefer in ber 3)M^fe einci^ 35ergama^3fcr 93aucru er= 
fc^ien, benu|te ©trani^fp bie 9Jlunbart unb bie einfältige unb 
bod) pofnrlid)e 3(rt cine^^ fal^buriiifdicn ober baierifd^en S3auem, 
feine berbou 9luebrüde um fo ungenirtcr luiebcrgeben ju Un- 
nen. 2)er ^anemurft, bem im 17. 3at)rt)unbert nod) bie gi^ 
guren ^Hiepel, ^ictel^äring unb ä^nlic^e vorangingen, fe^te burci^ 
ein ^albed JJal^rl^unbert bie Sa(i^mu«feln ber ^^leaterbefud^cr in 
^emegnno nnb gab ^nlag einer 9iei^e Sprößlinge ä\)nliäfm 
^elid^terd/ ed^ter Liener Xppen: ^antäUm, fdtvnaxton, $rcu 
morbod^ Dboarbo, £eo))oIbl/ @ca^in^ Bnrlin^ ^Saäsd, imb na^ 
beren Vertreibung and ber ®tabt: Stasipexl, bnmmer Ibtton^ 
Xomxl, ^abb&bl/ @inuinbt nnb @taberL 3n letterer SRoSfe 
mn^te nod^ Dor 25 Sol^ ber fd^on bejal^e 2;^erbirector 
^arl ttc^ Sßiener ^ublifaim ju feffeln. ^ ift babei nid^t 5u 



20 9lü^ Sxi^auung unb (SrBffnung bed grogeu ^ofoVemt^eater« (25. ^Dtai 
1869) ttncbe ha» ehemalige IUhntt(nett|ort^eatet ist 3«i^Te 1872 aBge^roc^m 
unb tocrbett an beffcn ^iteSc gcgcnioficiig (1874) ^ribat^Sufct erbant 

21 2)er ^ane»nrfl etfd^ctnt f^on l&ß3 in* einem Saflnailtef^nel: (Sin 
\d}cn 9üdf t>cn $aflna(l(t€f))te(en nnb IReiflecffingen bnr^ 9etei fpMbft in 
92urnberg gebiegt, anno 1553. 

22 Briefe über bie »ienerifc^e ®(^au&ft^ne (bou €(onnenfe(d). Sien 
1768. »b. IL e. 768. 



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. 99$ Btabtti^tattx n&Offt bcm WtoXf^nul^ 95 

üerfennen, bafe, inbem jcber bt%ahU Sc^aufpicler feinen 
eigenen ^f^eater^i^l^aratter fd^uf nnb ausäbilbete, ein getoiffer 
@rab toon SJoftlommenl^cit in ber Sln^fü^ng erteilt mx'bt. 
©trani^fp xoat auä) mit ber gebet t^dtifl unt> feine, fdmmtUc^ 
^um @^temponren eiitgeti(i^teten Stüde mxen nid^t minber he» 
liebt (Sitten X^l lieg 6trattitf!^ in etttem Sonbe gefanu 
ntelt btttdteit — bamafö bad ^iibbu^ aUer Sila^ttetet biefet 
SHci^titiifl. IDie Homdbieit aa» bent @te(}teif eil^ielten ^ m 
SBien but^ 68 Saläre imb^ toid^en nur @<j^titt Dor Stritt ber 
(ginfü^rung bei» tegelm&tigen 6d^aufpiel9. 6itaiiitli^/ iit ge» 
toiffec IBesie^ung ber ©rfinber bei» fte()enben ^tfd^en 6^<m« 
f)f)icl0 in SOBfien, betrieb fein %vxt mit (Srnfl unb ©ifer unb üer= 
langte ein ©leici^e^ au^ üon feinen Untergebenen, ©eine dop 
5Üt3Ud)ftcn 3)iitglieber maren: 2lnbrca!5 6d;röter üon SerUn 
^^xamaxha^ (geft. 5U 2öien 1761j '■^^ nnb feine gran 2lnna; 
3oJ>. Sein (;aaö üon i^enebig, ber i^ater ber ^^^antatons (geft. 
iu SBien 1767)^*; $r elbauf er als ^an^tourft; grau ^kria 



etttfi^ntc («ib^ ®0Ttfel^9R«iita8ne in i^ven 8iiefen befc^reibi 9{a(^ i^r tm 
ce mit gcmeUten unb nnonltSttbigen ^bahdUttn mtb Mexben gefi^dt, »ie 
iie (na^ ber Sabt^ Scrmcmng) bcv iTUtifil^ 9B6d nic^ efamtal einem 
ttatflfil^et btciei^en mftxbe. 

24 OUa potrida bee bttvi^ctriefiencn ^ui^fmnnbi n. f. «nf 

SegeBen toom 6(^aII XmR (S. T. ©trani^rv). 3o bem 3a^v ba {^uc^d* 
nninbt feil xoax. 1722. 8. (2>a6 $u(^ erfd^ien bann 1728 unter bem Settel: 
„2>er fur5tt?ei(ige ©at^rifuö u. f. ». 2ln baS ?ic^t gegeben öon einem 
fcenbigcn Dicnfc^n". Soömo^joli, auf Äoflen ber @octetät.) SSon ®tr. er* 
ft^icn femer nod^: „l'iiflige SJeiß-Sefd^rciSung au8 ©aljburg in Derfc^iebcne 
S?anbcr; ^»erau«g. toon 3of. Slntoni ©tranifefij, cber bem fogenanntcn Siene« 
rifd^en $ann«tourfi. 4." (C^ue Sa^rcßsa^l unb S^rudcrt, mit 13 Äu^ifern 
in fd^toarier ^nfl, ge^. t>on 3acolft SReflion, gef}. bon 3. SS. 9rugg.) !SikB 
feiten gctpovbcne 8nil^ Mdcgte 6^tv. felbfl nnb fette bieemaf antna|meiDcife 
feinen Dolcn 9t«nen nnb ^oneivnvfME^alter Bei. 

25 l3iogTa|i^tf<(e9, fie^e % ^. SSfilCcr, Ocnane 9la^x\dfttsL 177a 
@. 186. 

26 £ctn(aae, nn^r. C^famtg, f^te f^n im SoO^anf in ber 2:einfalt« 
ffarafie ; er{t fett bcm Solare 1744 »ar er o^ne UnterBrc^nng in SBien. 9i^T. : 
flltfilCer^ 9enane 9tdfyt, 1773. e. 18^. — ®ef4* b. gef. X^efttertoefene in 
Oien (Oc^ret). @. 117 nnb 178. 



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2lnna ^Jhitb (iolumbiiie (geft. 1751) *^ bereit irtoUe X>k au^i 
3ittau gebürtige i)iamfeK l'orenj übernal)iu, Mc ale i^ermablte 
^uber imb julefct al^ö AVtin ^AUn tiner eine Bic^be ber ^-lijiener 
S3übne iüurbc (geft. jn iiBieu im 70. ;^ebenejal;ve am 14. 'Jloü. 
1800). ^er ©tammüater ber ^anätourftc ern-^arb fid^ ein o«? 
fcl^Tilid^cd SScrmögcn; fefnc jmei ^&ufer fanntc ic't)ex nnb jciM* 
in ber ©tabt otn Saljfried, bad er im 3^^^^ 1717 auf einem 
gortificationdgtunbe erbaute, (neu ^Ix. 20; ed beftnbet ftci^ ie|t 
batin bie t t Sotto^lIHtection)^ fü^te iol^^telang im fßolt^ 
munbe bie Seaeid^nung //igannsumvfbn^oud^^ . @traiii(f9'i» 
Sobe^ial^ umtbe bidl^er nirgenbd genau an^tQiäm, wai mfyc- 
fa^e Srrtl^fimer betanla^te. üx fiarb im 6tabttl^eater felbfl, 
allen bidl^erigen S(nnal;men entgegen f(^on am 19. ältai 1726 
im 60. ßebcnqat;re aber toebet in ben t)crf(i^iebenen aiobten* 
^rotofotten nod^ im Önmbbuc^e ift fein 6tanb aU ©d^anfpic= 
kr ober XJjeaterunterncl;iucv angegeben, ftetv iinrt» er nur 
Bürger unb faif. $of=3a^n- unb a)tunbar5t bcocid^net, ein '^e= 
iDciä, mic ncd) in ber erften §älfte be;? vorigen 5al)rbuui?ert^ 
ber Sd)aufvieterftanb für ettua^^ (S'ntnmrbigenbei< gebaltcn mürbe, 
mefjljalb ein ocbcv traditete, nebenbei ein %mi in 3öirf liebfeit 
ober fingirt ju betreiben. 'JIid)t alv alter ':)?tann, loic er go- 
möbnlic^ l;ingeftcUt nnrb, aber boc^ n>ol;t leibenb nnb fein 
balbige^ ©nbe ermartenb, manbtc fic^ Strani^fi; einee 2lbenb^ 
an ba» publicum mit ber 93itte, if)m, ber ben äBienern fo 
mand^en vergnügten älbenb bereitet ^abe, eine öunft ju ge^ 
tD&l^ren. S^bem er nun $f elbauf er^ fein jüngfte^ Xi^tets 
mitglieb, i^orffi^te^ bat er tt>eiter: „^t^men @ie biefen jungen 



27 9ioflr.: i&t\ä), ht» gef. ^^eatertoefen« (Deisler). ®. 151 fd-; 
ttt, Ocn. 9{a^r. 1773. @. 13i. 

28 Oevobe btefe« ^on« ttutbe ein ffoSht» ^a^r^imbeit ff^atet ber 9et* 
fainmIitn0«oTt einet Itter. (I»efelfi|aft, bercn* ftor)0Btt#e9 aRttglicb e^en jener 
SRann tDar, ber bem Steid^e be« ^onetonrH in 2Bien ein Gnbe ma^e. 

29 Xobten'^toMe unb ^farr'Xegipcr. 

SO 3n S^Ki^er Seife erf(^einen ber SRartonettenf))te(er ätugujitn dau 
bonefe de Hofmaler; ber €S^anf|>teIcr <ll«ttfneb URarqnart att @tein« 9m6f* 
unb fCngenarst; Z^cmat S>annefe ^ielt Vrsneicn feil; 3afoB ^\x^i^md,btx 
eine SKarionettcnBube auf ber ^reiung (^a^ in Sten) (ielt, nannte fi^ 
Ba^narjt 



i 



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• 



Mann aU meinen 9Zad^f olger an, finbc feinen fähigeren, 
meinen ^la| gu befe^en." ßautlofe Stille folgte. 5Da fiel bcr 
alfo @m^fol^lene^ einer augenblidfli^en Eingebung folgenb^ auf 
bie itnit unb flel^te, bie $&nbe Mttenb gegen bais ^blicum 
an^fttetfenb: ,,9Reine igemn! bitte @ie um ©otteiStpiEen, 
lad^en @ie ho^ Aber mi(i^!^ Wit^ ladete unb ^tel^fer'» 
mx gemalt. *^ 
©ottfticb ^rel^aufer, geboren am 8. Silob. 1699 5U^ien, 
fam auf feinen S^tfabtten au6) 6aläburg, wo er fid^ in 
bic JloHe be-^ $anen?uv[ton einlebte, '^m ^al)re 1725 berief ibn 
Strani^ft) nadj 3öien, lüo er jebod; anfange^ iiuniig beact;tct 
njurbc, crft t'cr cnuäbiito glüdlidjc CSniifall i>erid;afftc il;m bic 
(^iunft bci5 ':i.^ublicuiib>, bcr er fid} biö an fein Seben-jcnbc er- 
freute. Gr unirbc rafcb einer bcr itorjüglidjficn Sd^aufpiclcv 
unb ücrbunteltc al«? 4^an^;-'iüurft bei n?citcm feinen :i>orgängcr. 
^s^i bcn legten 3^^bi^cii fcine<ö Seben^> fpicltc er and) in rcgel-- 
niäBigen 6türfen, ^. Den 3u|t in „3}tinna i>on ^arnbelm", 
unb betoie^^ toa^ au^ il}m bötte ruerben tonnen, toenn er fid) 
früher bem beffercn ©d^aufpiel jugctoenbet bÄtte. 2lud^ aufeer 
bem Si^cater genofe ^re^aufer überall Slci^tung; meiften§ ernft 
%atte et ho^ au^ launige ®inf&ae. er bie Seid^e feinem 
^eunbed 9Bei»!em ^ur SHul^e geleitete, fagte er )U feinen 9e« 
gleitern: ,,Unfer Oboarbo l^at'd ftberfianben; »erbeil^ Jbalb 
na^folgen müffen, benn er mirb ni^t t>^ne feinen IBebienten 
fein fönnen." €inen SWonat barauf, am 30. San. 1769, lag 
au6) er, ber bal^in größte Äomifer, aU 70jäl;rigcr ®reid auf 
ber SBabre. ©ein 55ilbni§ lieg Äaifcr ^ofepb iu ber öd^au« 
fviclcr ^Hilcric aufitcUcu; 3(uton !Ji)d;ler v>ereiüigte i^in in ilnpfer 
(„gciinbmct t>ou jeiueu 'greunben"). 



i^l lieber 3tiaiü(3fi) fiel)c a)JüUcv'ö 3lb|d)ict bou ber iöül^nc, (2. 64; 
©efd^. bci^ m. Xiftattxw. (Oc||ler.) 5. 1)2 fg. u. j. to. — Xit ^jiftorti*e 
Stue^eUung in Sien im 1878 lieferte Str. 662 ein Aquarell auf ^crga* 
ment: ®trant^ft? {aU ^anstourft) unb feine $cau äßentto, (etbe tanscnb. 

82 %i9 ^4$re^aufer einft an ber Zafel eine« (Srafen, ber fit^ an i^m in 
UXüfti^m hoffte, gefragt mvU, toarnm er nii^t munterer fei^ antwortete er: 
4,$ter ift ^re^anfer, ber ift nie anber«; toollen @ie aber ben $an«n)nrß fe^en, 
|o ttmmen &it nm 6 tt^r in bie JtpmBbie." 

88 Vu«f. Siogr. über ^re^anfer gtebt fein greunb 3. 9* 9RfiOcr, bcr 



* 



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98 2><t9 ^tabtt^efttcv nSAß bem ^ärut^nect^or^ 

3ni ia^re 1734 crlnclt bie Sdniubüfnic einen iind)tiiVMt 
toad^d in bem eben eitiHäl;nten grieDric^ 3öilt>elm äiJei^'toi u, 
Sofort eines fäd^fifd^en iHittmeiftcr^. Gr mx in crnftcn unb 
foinifiä^ctt Klotten gleid; ftarf iinb fc^rieb eine 3)^enge ^Burtestcn, 
bie er nad^ italienifd^cn, fransöfifAen unb {panif(3^cn ©d^atu 
f))ielett su{k(te. (£r evfanb für fi(i^ einen eigenen ^^aratter in 
ber 9loIIe bed Oboarbo. (Sr lulitoirte aber aud^ bie fd^5nett 
SSiffenfd^aften/ namentlid^ (Befd^d^te unb ©eogra^l^ie unb loib- 
mete feine ganje freie ^it ber S)[udarbeitttng einer ^o^^ogro^l^ie 
bon Slieber^Oefterreid^, toeld^e nad^ feinem ^obe in jtoei ^^eiCen 
erfd^ien unb nod^ ie^t gefc^ä^t n>irb^ obVooI;! i\)x bed SBetfajferd 
Ic^tc geile fcl^lt. (Sbenfo befannt »urbe ber crgänjenbe brttte 
Xljeit: •öefc^reibunfl 3öicn^. SBciefem ftarb am 30. Dec. 17G8 
im 58. l'cben^jiabrc iiii^ aiid) jcin ^^ilbniß liefe ^aifer ijojep^ 
für bie cdjaujpielorA^kilciie aufertii]cn. '* 

^$rel>uijer, bi^hl;cr ba^j .stäupt ber 'i^urlcvfe, fa^ im Sahve 
1737 in 'v^ofcvb Mnr,^ ^-^ einen c]efäl)i'lid)en Oicbenbnljler neben 
fid) auTtemmcn. 'Jüid; biefer fdinf eine eii^ene Gbarafter- 
rolle; fein i^crnarbon fanb rafd) (Singanij nnb in (^rfinbun^ 
ejtemporirter 6tnrfc jcigte fic^ Kurj uncrfd^öpflid). 3(>n 
Derbtängen tvar unmöfllid^; ba^jcr tierglid^ fid) ^^re^aufer mit 
i()m, inbcm ieber in feinen Btiiäen bed anbem X^eaterfigur 3» 
jßülfe nal^m. Mit Änrj, ber bnrd^ feine momentane SBerbinbnng 
mit -^a^bn eine einge^enbere ^enntni^l^e mit ben ^txfßlU 
niffen bed 2;^eaterd n&d^ft bem It&mtl^rtl^or l^anptfad^lid^ 
not^uyenbig mad^te^ iverben toir nod^ genauere 8elanntfd^aft 
mad^en. 

^en (Stenannten fd^loffen fic^ im ^df^xe 1743 9Bi^. äRe^berg 



täglid; um il;u Juar, in :i(|eatr. DJeui^fcitcii, 177;J, e. 145 f*},, tami ab^ 
gebrudt in bcffcn %b\^itb ton ber «ü^itc, 1802, @. 63 fg. Ce^ler, 
@. 123 ffi. nnb 181 fg. ^ühft ha» in bgl. nic^t berjc^tuenberifc^e ®icner 
2}tatium »ibntet ^ct^aufct einen »atmen Sltad^rnf. ^a^tg. 1769, 92v. 9. 

34 Oe^Ier, 127 fg. mScr, ®en. 92a($r., 1773, e. ISa Sergl. 
«nd^ ttei^fem'e eigene Oeite fiBec bie bcnnal« fbH^ (elfinMifenbe Gegen^ihnnng 
im 9b. ni, 6. 132 feiner Zcpesta^l^*' 

85 l^effen eigen^finbige Stonenefertignng (fie^e Sertaffenf^fMacten fei« 
nee erflen ^an) 'i9at ftnxli, M erfi^eint biefe ®i|teibtDeife nur feiten im 
a>rn(I. 



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99 



.Vnibcr^^ an. .spubor, ein i^eborouci* Söiencr, ber bie frul^ei* 
c;euamite 3)Jam)ell >ioxcn^ el;elid)te, fc^uf aU i^anber unb bann 
al'o Seopolbl eine l^eimat^lid^e ^^Joffenrei^erfigur unb fül^rte bic ' 
3au()er=Äomöbien ein, bie, mit Strien untermifc^t unb üon if;rem 
Sci^öpfet flctDürst/ cinc^ enormen 3ttlaufed crfieutcn. ^uber 
toar in ernft^aften unb fomifd^en ^fioUeti %Ux^ ^tad, fiarl^ aber 
fi^ott im 34. Sebendjal^/ aU er eben im 3^9^ ^in be? 
beutenber 6(|anfpieler sit toerben, am 23. SSiprit 1760. 

^oiS bentf^e B^au\p\d \oat }U jener Seit drögtent^eiid 
bie Unterl^altung ber mittleren iBftrgertlaffe. ipof, kbtl nnb 
ISei», toad ftd^ 5U ben feineren ©tänben sä^lte, befud^te bas 
^^eater nää)jt ber Sur^. 33alb aber lodtcn .^urj^Sernarbon 
unb ^^rebaufcr mir Dom hiuucu .\^u^ unb ber .Oauviuurften^^rt^fe 
and) bie vorncbnieien Kieife iuc 3tabttl)eater nnb ba>j bentjd;c 
3d)an)pie( ipurbc baburd) immer mehr ber !^ieblint]vrtouu|3 be'5 
i^röftereu ^ublifnniv. %\i'd) ber .»pofi fing an, WefaLIen baran ju 
finbcu. 53creite im ^ijxc 1737 l;atten bie beutfd)en 3d)an)pie5 
ler 5um erftenniale i?ie Gt?re, nad) '?3taunorc->borf, einem bamal^ 
beliebten l^abeoit au ber ungarifd^cn C>)ren$e, ipo ber $of 
jeitmeije auffielt, gerttfen ju lüerben; ebenfo fpieltcn jie nneber« 
^oU im fogenannten fpanifc^en ©aale in ber 33urcj. Später 
nal^men Wiaxia ^^erefia unb i^r l^o^er (^emal^l entfii^teben Partei 
für bad beutfij^e Sd^oufpiel unb tourbigten ei» i^re^ 6d^ute$. 
^un lefen »ir auii^ Iti&nfiger im SGßiener S)iarium: ,,^eebe 
^ajieftäten ^laben im ©tabt^^l^eatro einer neuen Seutfd^en Ho- 
möbie abgeioartef 

' äßir flnb l^er bei bem mistigen SRomente angefommen, 
»0 baiS Srü^irotl; eine« beffeien <^ef$mad^^ ber crft gtoanjicj 
^abre fpctter über bie mfommcne Sofalpoffc ficgtc, fid) ^unt 
ciftemnale 'Inibn ^n bred)en fndUe. ^^uni erftemnale nmtjte mau 
fid} au vei]clmä|?ic]e otüde. „Xie :HUcmanni)d;eu !örübcr", ein 
^ranevjpiet in 4>erien t>ou Mrüiier, mad^te im ^alne 1747 ben 
'3(nfang unb ber t^nte (rrfoü^ ermntl;i(jte SeUier^?, IKitijlieber ber 
Dicnbcr'idien Wcjellid)aft in i^eipjicj (ba^? (S*l;epaar St od), 
^evbric|i^ ^ilie. :^oren5; eigene ju ftubirteu 6tü(ten 



36 Qtogr. fie^c SKSVcr, 0»«!. ^ttOft,, 1113, e. 186. Cc^fer, @. 158. 

7* 



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cui\ai^iroii. ?im %\hxc 175.-} folqtc Urnen aud) Jricberüc Maro= 
Unc ^JUubcr (clbft, ontjprad} aber ben (icl^efltcii (Erwartungen 
nx^t 6ic fc^^rte naö) S)reiJben prücf unb fpielte in bcn um« 
liegcnbcn 'Bäbem in bcn trauriciftcn Umftänben. 2)a bie Siaxic- 
xin batauf brang^ bie 6(i)aubü^nc 5U tierbejfem^ ))erf(i^rieb 
^urasso 6te)>l^anie ben ältetn, ^itii^t^off unb grau toon 
.Sliga/ Saquet unb beffen %tau unb Sod^tet Don d^raj (Aatl^a« 
Tina, «eb. 1760 ju Sien unb bafcllbft 30. 3an. 1786 gcfl, 
tourbe eine l^etüotradenbe Sd^aufpiektin). 3)iefe trafen im 
Saläre 1760 ein. Unterbeffen n>at am ^eatetl^mmel ber fitamt 
©onncnfeU aufgeftiegen — in ben nä<ij|lett Sa^^rjei^nten bie 
iieucl)tc einer gereinigten Stiftung. 6d^on jc^t (1751) brang 
fein 'WiUe bnrc^. iHuf feinen 9lntrag nnirbe ,^ur Hebcrmadiung 
ber iEittlid)teit t>er 6tn(fc bie Xbeatercenjur eingeführt. AÜr 
bie rei"\el^Häf)ii-ien Stüde fouiite man nun freilid} baften, aber 
ben crtempcrivten "^nrlee-fen blieben überall ^^uftlbd)er geöffnet. 
$E)iefe jn vcrftovren, nnirbi» bie gan^u' 3ivpid)aft ihh' eine s^ct 
commifficn gernfen nnb ihnen aufv fdnirffte anbefohlen, fid) in 
3ufnnft beim (rrtemporiren jeber Unannanbigfeit ju enthalten. 
(5mpfinbU(^e 'i^ermeife, 'ilrreft, leben-Mänglid^e §aft (!) n^aren 
bie angebremsten goltergrabe. 3ii(^ti5beftott)eniger ftenimten fid^ 
H-^rel^aufer, Äurj unb äßei^feni gegen bie t)erfud)te 9?cuening 
unb tra^teten jun&(i^ft, „^ffey", 6ara 6ampfon" unb 
anbete regelmdfiige 6tüde läd^ertid^ 5U ma<i^en, »od il^en nur 
SU lei^t gelang. S)ad @d^timmf%e mx, bag {te i^re eigenen 
SRa^lDerle nun aU regelmäßige ©tü^e brad^ten. S)ie 6tüde 
t)on ^re^aufer, Stux^, äBeidfem unb ^uber (benen in ben 60er 
3a^>ren §afncr, Älcmm unb $eufelb folgten) Bc^icrrfd^ten bie 
SJft^snc, unb bic S)ar|]keller, eine 9ßenge auijgeprägter 5:i^eatcr= 
pgnren, hatten im e^tcniporiren nttn fo weit gebrad)t, t»aB 
ihnen feine Xvnppe gleid) tarn. ^WüHer, ber im 3abre 17()1 
auf ber ®nrd)reife in SiMen bie '-iHH-ftellungen bcfuc^ite, fagt 
barüber: ,;fsd) bcu>unberte bie Jertigfeit unb bünbige v5nai?a m 
ber 'iMirle^ofe. '^U-ehanfer, 'iiieivfern, !i^einhaa^?, .s>ei)brid) niiD 
*iViat>. 'iiH'ibner («ur^ nnu* bamalv r»on 'U>ien abuH'fenb) nmren 
'äUeifter in ber .Hunft, auv bem Stegreif ju {pielen; ii?t ^öortrag 
»erbicnte na^^gejd^tiebeu ju werben." 



37 mUtv't K6fil^ieb »cn Ut «a^tie, 1802, ®. 40. Oe^(er, @. 145. 



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@itte Ue&erjt<i^t ber geoebenen Bitde unb beten ^erfa^er 
Bietet lind loieber^ loenn au^ tm in ben frili^er genannten 
Saluten (Dßem 1752 bid (Snbe 1756) baS ernannte Repertoire 
des Theätres n. f. lo. 9(n^r ben Snrledfen erfi^^einen DnQinal« 
itnb nberfe^te Sßer!e t)on ©timm^ kellert, 8aron %xtnt, ^o^, 
(Sottfd^eb, Oolbont, SKctaftafio, 3lpoftclo 3enc, '^ambini^ öoiffi;, 
5l)eftoud;e*5, ©rafri^m;, 3>oItaire, Dlacine, Bac\e u. 31. — (sine 
^Speciatität bieten bic toon ben ^tur5'id)cu itiubeni bai\^c)ti^Utcu 
cStciuöbicii iinb ^^.^antomimeu. ^ie S3allcte luaren ineift üon 
.s^ilüerbiug iinb Saloiuon, [tauben aber jenen im 3^bcater näd)ft 
ber ^ni'g an %cxt\) uad;; bie beüeren Solotänzer luaren an 
bciben ^beatorn befd^äftiiit. 'äud) ba^? Ordicfter boiaf^ auf?er 
Starker, (5ammcrmai)er, ^^.nidier, ^Jieberitjd} (V)aUib> (^-liHilbbovn, 
^UolonceU unb ^a$) feine nenneniJiDertl;en ^Jiniitcr; cc> }^äi)[ic 
10 35iolinen, ie jioei iUoten, 6eUi unb 33äffe, glöte, ?Jagott, 
jtoei Dbocn unb ätüei Sßalbbörner. Qi nnirbe l;ier wie im 
^IJeater nä^ft ber Surg t&^iid^ ef^^piüt, bie greitacje an-S^ 
genommen; in ber gaflen^ unb SlbDentjeit loaten ebenfaQd feine 
SSorftettnngen, — 

Sttr aRatftseit unb im gaf^ing mürben im t^origen ^^t^ 
l^unbert in ben baju errichteten ^retterbuben auf bem Sleu« 
marft, Subenpla^ unb auf ber greiung ^^antomimen unb Reffen 
aller 2lrt aufgeführt. fStamentli^ bie Sltarionettenf^ieU »a« 
reu fcf)r beliebt; bie giguren liatten bewegliche ©lieber, bie mit 
einem Xiabt üon oben birigirt nnirben. Gl}e ^^irebanfcr iiiUen 
leerlief?, Ucn er fid; im cx)kn Stabium feiner Xbeatcrlaufbal;n 
iwn bem „^^l^narst" *girfd)naf für beffen ^|>uppcns.Homöbien auf 
ber greiung anwerben. Strani^h; bielt otuo uitlaiui lrot3 feiner 
Stabttbeater=^^HTdituug and; eine iltariouettcubube, cbenfaU'5 auf 
ber greiuuii, in 03ang; feine SÖitWe aber, in ber fnr5en ^cit, 
ba fie allein bac^ Üiegiment im Stabtt^eater fübrte, beflagte fic^ 
beim 6tabtratl; bitter über ben gteid^jeitigen 58eftanb ber Wlaxio- 
netten, ba it;r bieiS Gintrag tljue. 5m 5ial)xt 1728 Würbe ba^ 
6:piel unterfagt^ ba toiel Unsudh^ ^^^^ getrieben tourbe, bod> 
taufte f^on nad^ jtvei Sauren lieber auf. SBir lefen 
r>on einer obrigleitlidh^n Sßerorbnung im ga^re 1747^ fld^ ni^t 
mit brennenben gadeln unb SßinbUd^tem in bie ber auf 
bem 9leumar!t ftel^^nben Pantomime su begeben ober gar bie 
gadeln barinnen anjujünben. ^oä) unb fRiebrig unterhielt 



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102 



Sranj^eTufliguiigeiu 



an t)iefen ^offen^ bie fp&ter namenttiii^ in bet ^rabejlie (^elnnge« 
leifleten. 3m genannten gal^e finben toix im SBiener 
S)iarinm an^ ben fdc\u^ bei» Rai^tt» nnb {eines $tnbet«^ bei^ 
§er3og§ Äatl bon Sot^ringen, bei einer |)antonitmif(J^en 95oi> 
flettung auf bem 9lettntatft etlüft^t. WtMtv nennt noä^ im 
Sabre 1772 ba^5 öofmann'fd^e 9)hirioiiettcTi' ober jogenannto 
itrcujerf^icl auf ber Aiciung; .^ofmauu mx au^ bcr ßiusicjc, 
bcr toon ber 'ilbgabc ciue^? 'XijciU bcr Criuuabmc au bie ^bcatraU 
S)irccttou befreit \vax. .^aubu'^« '-iNorliebe für ba^^ äliariouetten= 
tBcater ift befauut; im fürftlid)eu Sd;loffc Gfterbd^ c^elaui^tc c-3 
unter *;J>auercbacb'i? 2)ircctiou ju befouberer ^'ol(fomuienl?eit. 

G-^ univbc uufcrcm 3Öicuer Öebeuvbilbc ciu d^arafteriftifc^er 
3ug fehlten, loenn mir nic^t aud^ ber üffentli(J^en Xan^i 
belnftigungen gebadeten. 2)ie $i:anjmnrif Söien« irar toor 
linnbert Salären no(i^ lange nid;t tcuaugebenb, aber bie ßufk 
5um ^tanjen h)ar >a. §Bon ber aihtfif jn ben Zänim jener 
^eit ift und nur SBeniged erl^alten; ei» mxen, »ie in ben fpä« 
teren Sa^ael^ten, in ben 9lebouten nnb auf dffentli(3^en Sölen 
audf^lieglid^ äftennetten (Minuetti di Ballo) unb ^eutfd^e 
(Allemande) in ©ebrand^. (@ontretön$e, iS&nbler unb Sfialjer 
!ommcn crft fpater toor.) ©ie »arcn jum 3:^eil für »oHc« 
Dr<ä^cfter, jum ^l^ctl nur fftr ©trcid^inftrumentc, jmei SBiotiuen 
unb 93a6, gcfd;ricbeu, une 5. 51^. jcuc iumi .»pol^bauer (circa 1745) 
uiit» itDu ,^uber (circa 17G5j. f^ift gloid;em geiueffeueu ©ang 
bolucgeu fid; bie iu 9^üruberg (circa 1740) erfd;ieueueu iu ytupfer 
gcftod;eucu 3)ienuetteu (2 ^icliueu, 2 ^^öruer uub ^af)) be^5 
^ubmig 2llb. griebr. ^aptifte. 2)iete 24 ^Äenuettc »ed^feln 



38 SRilUer, O^eiu Slad^r. bon Bet^bett f. I. ^ä^auhü^ntn in lEBien, 1772, 
III. 

39 3it ber ^bt?ettt« »nb gaflenjett fiU;vte man auä} Stxipptn^pitlt 

öiif. 2)tefc S5orftcttungcn aii^ bcr t^itt. ©efc^td^tc tuurbcn nid^t nur t»t>n 
jtinberu imb ?eutcn an? bcr iintcvu 5^oIK^f(af)c, fonbern audb ton '^^crjcncn 
oiiö ben l/öfaern @tänbeu lefu(^)t unb aud) ber faif. ipof ließ fie öfters in bic 
©urg lommen. 3)iefe flnmmen 2:fH'ater t}abtn fid^, ottc SiJaubluugcii über* 
baucrnb, auf unfcre Slage erhalten. 

40 Meuuets nouveaux ä 2 Violons, 2 Cors de Chasse et la Basse ; 
dedies a sou Ser. Monseigneur Le Prince regnant d'Oettingen, comp, 
par Mr. A. L. F. Baptiste, Maitre k danser de la Sie, Cour de Hene-' 



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2:ait36erttfUaitngeit. 10^ 

(mit einer einsigcn Sltt^nabme) regelniäfeifj in ^ur unb SOloE ab 
unb gilt immer ber irotik 3}lenwett glei(i^)am aU Zvio "bei öot» 
l^erge^enben^ ber bann iDieberl^oU vmt>, S>ie äReiften s^ten j[e 
8 2)afte in beiben feilen; beim legten Sßenuett überkffen 
^ötner unb ben $toei Violinen attein bad %eG>, bie fid^ 
nun toie in einem tei<)^ gefd^müdten (Soba in I&ngeten ^ilen 
ergeben, bie etfte Violine XüUst auf Stiller l^äufenb, bie ^tueite 
fie unenndbet mit 9($teln in »eiten Bptün%m begleitenb, 
toorauf bann, ben »Orienten SWcnnett toiebcrl^olenb, aüe 3nftru= 
mente gemcinjitaftlid) bie (Serie 5U Gnbe fiHircn. ^ie crften 
S^ansftücfc üon .^a\)M (14 ■öJenucttc für 2 ^^ioUucu unb 33af3, 
glcte, Cbocn, gagott unb 2 ^onter) erfd;iciieu im Satjre 1767 
bei ^reitfopf in 9(bfrf)rift. 6ie fiub nod; (für CSlaüicr allein) 
im Original erl)aUen unb reiben ber 66rift nad) tr»obl felOft 
in bic 50cr ^abre jurüd. ©pater lücrbcn wix 'Diejart, 
^apbn, ^ectlununt unb anberc glcic^jeitigc (Somponiften bic 
gcber für bie taiferlic^en i)ieboutenfäle in 33eiDegung fcfeen fel;en; 
in unferm 3al^r^)unbertc taud)ten bann bie ^tanstpeifen toon 
gerb, ©ruber unb 3)U(j^ael ^arner auf, bie iöorläufer r>on 
Mannet unb 6trau^, mit benen bie äBiener ^an^mufif eine 
entfd^iebene äBenbung .nal^m unb fid^ ben äBeg burd^ aller 
ten Sänber bal^nte. 

@d toerlol^nt ber WtOXft, bei biefer ©elegenl^eit aud^ bie bo« 
malige %xt unb äBeife^ toie ed bei biefen Unterbaltungen ^t^aU 
ten tourbe, fotoie bie Slan^lolalitftten n&l^er fennen 5u lernen. 
^d6) in ben crften 40cr ^aljren be« vorigen 3a^r^unbert8 too* 
reu bie ^aupttjereinigungöpunfte für S3ätte nur baS SJ^cater 
nä(^[t bcm Hänttbncrtl;Dr (bad Xl^cater im fogcnannten §ofbaÜ= 
l^aufe ift nur einigemal genannt) uut» ber ^an^jaal „auf ber 
iWeblgrubc" am 'Oieumar!t. ^ie jur (Eröffnung ber faif. ^le^ 
boutenjdle V^^tte ha^ 6tabtt^eater allein baü» ^orrec^t^ au^ 



Cassel. Oeuv. I. ä Nuremberg, aux depens de Jean Ulric Haffner, Maitre 
du Lut. 3n ber fvanj. Sorrebc y).nidf)t ber SJerfapcr bon einem, bem Jiir* 
ften bor etwa 11 Salären geiintmcten ^onatentücrf. Salt^>er'ö Üc^icou [agt 
0. 69: „23at)tifte, ein 6er. u. ic^jo florirenber grantjofifd^cr ^tolüiiji, ^at ein 
9u4 Sonates Dor bie 9toIiii itnb no^ cht SQuif toon 2 Musettes ober 
VielleB in ^aiif ^cranegeBen laffen." 9lad^ Gerber flarb Sßa^t pi Saffcl 
in ben 60er darren. 



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1D4 



2:aiiiBc(K|H0iittgcn. 



ntodfirte 95ättc ju ijcben; fie Begannen am 6. ;3cinuar unb ipur* 
bcn an Beftimmten Xa^tn, jnm gafd)in(i:2)icnftag f ortgefe|t ; 
bai» (Sinlaggelb betrug einen 5Dtt!aten in G)olb. »nrbe auf 
ber nnb im $artene getankt, etfl in fpdtever Seit mx^ 
ben Beibe bereinigt äßan gelangte pm ^l^ter im äBagen 
ober ^ragfeffel/ ju bnrfte ftd^ feine SRodfe auf ber strafte 
Blitfen laffen; aUe ]^ol;en unb Dorl^n fd^on nnerlauBten 6^iele 
tt>aren ftrenge t)erBoten. Sda^ Otd^efhr beftanb and circa 40- 
SÄufifern, tocl^e 5unäd;ft au« ber früher ertt)Ä^ntcn/mit beni 
obcrften ©pielgrafciiamte v>ereintcn 6t. 9?icDlai45nibcrjd^aft bei 
6t. 3Äid^ael recrutirt iüuri)cu; fie allein Iiattcn aud; ba^s 3tcd)t, 
in Reiten, wo jebe 2öirtbM;auemu)if verbeten iriar, „bei beneii 
§od)^^eiten unb cl;rbaren i^iabljeiten" autjufpiclen. ü^i \vax ba= 
für eine gelrifj'e Xa^c (üliufifimpoft) im iKatbljaufe bes älMencu 
6tabtmagiftratc> ju entrid)ten. 'Jiad)bcm int ^scii'^u 1782 ber 
^unft^iranii ber genannten ^üruberjdjatt aufiielioben luuvbc, t»cr= 
fammeUen fid^ bie 3)iuHter, meiere ^^anämufif auefübrtcn, jcben 
6antStag beS ^orgen^ leintet ber 6öule am ^ol^ Maxtt, unt^ 
an ben übrigen S^agen auf ber ^ranbftatt, m fie ein Seber^ 
ber aWufif er $u ö&tten Mtc, ju finben mite. 

S>ie ä3erto)enbung bed frül^ren, im gal^re 1744 gef#Ioffenen 
Opem\adU& ju älebouteU/ ber ^atralteitung unterfie^enb^ 
im bem ^ublilum jum erfienmale Sonntag ben 7. San. 1748 
SU fiatten. ^..^iefen 9Cbenb (berid^tet ba§ äBtener ^Diarium 9hr. 3) 
^aben bie (SameDafö« ober Sa{(^ing^:£uftbar!eiten in bem 
bterju erbaueten prächtigen Slebouten^Soal an ber !aif. Surg 
angefangen, iüobei; fid^ eine grofee 9)iengc SJla^fem eingefunben 
bat, lreld}e \n allem ju fatiiamcu ^un-gnügen bebicnet n^orben." 
Unter „großer 3)Jenge" luaren circa GOO bio 800 ^erfcncn üer^ 
ftanbcn. ^m ^aljxt 1752 imirbcn bie SKas^lenbälle bereitx> in 
bcn neu unb aue 6tein erbauten (Sälen, \me ipir [ie jetjt fennen, 
abge()alten. ^ie ^älle begannen am crften oonntag ober 3)Htt' • 
uu'^ci^ nad; bem beil. 2)reifi)nigfeft unb i'd)lofien am fcgenannteu 
Grd;tag (gafd^ing-^^icnftag). S)en S3ciud;ern ioar geüattet, 
an ben gleiten ^aE^älbenben in beiben ^^eatem im ä)ta^ten» 



41 3a^rhtc{; btt Xonlim^ »Ott Sien unb ^rag. (^c^önfelb) 1796» 
@ 99. 



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2:an3BetnfKsini0eii. 



105' 



fleibe, icbcd; oijnc 2ar»e, ju crfd^einen. 3» öcn oOer 3^1^* 
ten {iitb aiid) im '^^ooember ^adtenbätte angereist ^ toelii^e t>on 

^ie 8AQe beS ^ofeiS unb SIbeld umtben im Ikinen SHe« 
botttenfoale abgef^alteit. ^ Aammerfeflitid^ mit unb o^ne 
Sertleibung, tool^nten meiflend beibe Syiaiefi&ten unb bie ftbri» 
gen faiferlid^en 9)litgtieber bei ^et äCbel gab aber aud^ im 
6aalc sur Wle^^xuhe cjefc^loffene 998tte unb l^tte ba« ^orrcd^t, 
aud} liier in 'l^crtleibun(i erfd)eineu. §o^er ttttb niebcrcr 
9lbcl InUtcii jcbcr feinen bcftimmtcn 2lbenb unb luareu in beiben 
Äreiien bicfe mac-firtcn l^äUe bcfonberv'- beliebt. 

:iUn' (rröffnung bcr Ütcboutcufäle irar ber Saa( „3)ie(;I; 
(^nibe" bic (\xö^tc nnb betiebtefte XanjlDcalität Söienv"*^ wo 
man aud) im 'IVtvMenfleibc, jcbed) ebne i!an\\ erfd^eiuen burfte. 
gaft icber 'Xa(\ bor 'li>od)e luar Her befetU, bod; anirbc fori3= 
fältii]e JDiuftening ber Stänbe gehalten, (i^ gab S3ätte für 
,,l^oncttc ßompagnicn" (aui bem Seamtcn= unb .^anbelUs 
Panb u. f. lu.), anfprud^^üottcrc „S)iftinction5;35äfIe" (^errcn* 
eintritt ein ^ufaten in ^)olb) unb //gefd^loffene (^om]|»agtiien'^ 
i9on benen jebe befonbere S^eftimmungen l^atte.^ 

älttter ben genannten Orten {tnb gleichzeitig als „he^ 
rfll^te'' $riiDät«San)f&Ie noi^ genannt: bad S)efran$'fd^e 
ober fogenannte ^aafeni^aud in ber ^fimt^nerflra^e (neu 9lr. 14), 
bai» @tam))fifd;e $au^ ,,5um Sommer'' unter ben ^lud^tauben 



42 (fnbc bcci teri.qen 3al)r{)iinbcvtc< irä^»ltc bcr Sbd für feine S?ättc bcn 
Xangfaal bc« Jpcftraitcuv^ 3abu in bcr ^immct^jfortgafic {nm 9lr. G) , ivd 
oiic^ Diele (Soncerte ®tatt Ratten. 

43 5n feen Mem Mcfe0 am ^l^^^f^U (iRen«) marft gelegenen, im 3a^re 
luu^ f}(&teti bee 3. SB. ^tf^er i»on iStta^ eiBauten ®c6Subee lourben* 

bie Wttfff^Udt imtersebrail^t » ba^er ber Slame. ^tx @aa( ^at feine 
\d}\d}tt. Tlciatt ga6 ^icr im fjerein mit ^bif. Saf. SWartin in bcn 80ec 
3a^ren gut '^aftenjeit ^^onnement^doncerte. 'äuö) ^eet^cbcn birigirte fpa'ter 
^tcr. 3nT 3afnc 1P07 nntvbcn bie VicM>aterconcertc bafclbft abgcfialten. 
2^ic )>ätcrcn Ü3äüe arteten in l'ebenFli(f)er Seife au?, iui 3a{?re 1831 ber 
nen unb gefc^niadrcll ^crgcricf'tetc 2aal ben gctMibetcn Stänben aU Gafino 
bientc. ^eutjutagc ifl ha& ^am einci^ ber feiuften ^rtelö bcr tnncrn Stabt. 

44 Hetzer bie in bcn 30cr 3a^>ren bafclbft afcgc^ialtcnen ^inberbüllc be» 
rilltet 30^. SafUi iK<l^eIBf<(err ÄUern. 9lac^r. Dem t9m. U\\. ^>cf. 9(nbete 
Slnft. ^amwDer 1732. @. 420. 



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106 SHad^tmufibn. 

(neu 9*11*. 17) mit) bcr ,,l>crül;mte c\xo\]c (Saal" im ® äffen - 
bcrviifc^cn .^aujc auf i>m SlfieUx-y'^xciti)üK. ^ic „properen" 
S5ötte biejer Orte mit „tüol=befe|ter" Muiit unb au^gefud^ten 
©pcifcn unb ÖetrÄnfm finb ia^telang jur A<^^<^itt9öäeit im 
Söicner Tiarium angejcigt. %&t attju berbe auif(^uug forgte 
\>a^ (&ntxk: ^ggelb für eine B^nnd|)erfon ein <opecie^^ntaten^ 
^anen^immef franco. ^ex Slnfang loar um 6 Ul^r Slbenbd; 
boiS @nbe ift nid^t angezeigt. ^ 

S(nd^ ber 9lad^tntufiien l^ben \oxx ^n gebenlen; fte boten 
ben toamblütigen SBtenetn eine gav tt>iIlfontmene Unterl^altung 
nnb toei^ toon il^men fd^on im 17. ^al^r^unbett ein Steifenbet 
erjä^^ren. *• Snbcm er bcn großen SWufiffinn beö ^aifcr« 
iJcopclD I. l;enun-l)et>t, fiubct er ev erflärlid), „bafi fid) fo xnele 
9)iuucauten in älUeu befinbcu, une bauu idnrcilid) irt]euDii>o 
mebr an5Utreffcu finb ali attbier uub c[\nc\ \d}m' uid)t ein ^Ibent» 
toorbei;, t)af5 unr uid;t ciue :Jiad)tmufic tun uuieru gcufteru auf 
ber Straften batteu''. ben 20cr C^abrcu be^> 18. 3abrbun= 
berte tieipanncn ^ie^elben an 3hK>bebnung unb a)iannid)falti9feit. 
^er im großen ^üi auegefül;rtcn, fd^ou früt^er eripäbnten ®ere= 
naten mit glänjenb coftümirten mpt^ologijc^en SJlaefen, bie an 
gamilienf efttagen be^ faif. §ofe^3 auf bem inncm ^urgpla| ab* 
gel^alten tourben, gebcnft ein anberer Üteifenbcr. 2Benn auc^ 
mit bem ^obe itaifer BaxV& VI. mttfl(alif<i^e 91a(^tfeftc folci^er 
^xaäft Derfhtmmten^ gebiel^en fte bod^ in mannid^fad^ (ieftatt 
in bütgetUd^en streifen fott; fo tt)iTb nod^ in ben 90et Sagten 
bed botigen Sa^rfiunbevtd in einem Briefe and 9Bien berid^tet: 
//9lad^tmufifen ftnb l^ier fo I;äuftg^ aU unter bem fd^önften 
italienifd^en Gimmel. S9alb {tnb eS gansc @efeUid;aften looti 



45 2^an^tcfafc finb 511 (Snbe bc^ tcrigen 3abrliunbcvti^ in ber inneren 
(Statt iioc^ genannt: baiS liafino öcu Otto in ber S^jicgclgafie uub ber 
Strattner^^of; in ben ^orftäbten ber »elt^efannte ®^crl. 3)te fttrüd^ioBrtltc^ 
getDotbene forglofe Stener Seic^tleiigteit jeigte ftc^ im erflen ^a^r^e^nt be§ 
flCflentofirtiflcn 3a^t9intbeTt« nantenttit^ (et (SrSffnimg bee 8lSit)Cttb ein» 
gcTiilteten S^oKdfadee in ber 9orflabt @^ottenfe(b, bem fogcnanntcn 
rrOrillantengrunb". 

46 Dr. Sroione gang fonbccBaxe Steifen buxdf 9Keberlanb, 2:eutf($« 
lanb u. f. tD. StttniBcig 168i. @. 287. 

47 9&^tVbtdn'9 tlVeni. ^^a^xi<fyt 1732. ®. IGO. 



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Slad^tinnjlleii. 107 

6(iiigeirtt/ balb tauf^enbe 3nfirutnentalmtt{lt Batt> aud^ bie ein^ 
gellte ^Idte ober fDlaitboKtte^ toeU^e Sl^en beim na^ ^aufe 
gelten ctu& ben ftillen ©trafen entgegenfd^aQen unb balb einen 
ÄTci« toon 3ii^örertt nm li(ä^ t>cr)ammeln, »eliä^e mit aller 
©d^netftflfcit ibr Saget »erlaffen unb l^ersuftrömetu" *• SJer» 
führerifdHT nod) mxx>cn uni biejc @tänb(^en in einem ^iiMcner 
2:i;catcr^i'Umanad) i-»om S^^^vc 1794 (6. 173) cjeic^ilbert: „ ^u 
t)cn «Sommermonaten trifjt man faft tä^ilid;, lucnn fd;öne§ 
Söetter ift, Stänbd;cn auf bcn Strafen, unb ebenfallij allen 
(Stunben, mancbmal um ein Ubr unb no6) jpäter. 5)iefe (Stänb= 
6)cn bcftebcn aber nid)t, nnc in ^tiitien ober (Spanien, in bem 
fimplen 5(ccempaiiment einer (^uitarre, 3)ianborc, ot^er cine^ 
anberu äl^nlidien CsnftmmenU ju einer ^ocalftimme, benn man 
giebt bie Stänbdjien ^icr nid^t, nm feine ©eufjer in bie Suft 
itt fd^iifen/ ober feine Siebe gn erflären, tuosu fid^ l^ier taufenb 
bequemere ©elegen^eiten finben, fonbem biefe ^aii^tmnfifen be» 
ftel^tt in Ser^etten, Quartetten^ meißeniS ou» Opern, au& vxt^ 
ren 6infi{Hmmen/ aa» blafenben Snftmmenten/ oft auiS einem 
§an)en Ordner, nnb man fftb^t bie größten ©pmpl^onien auf. 
Sefonberd toimmelt ed Don f old^en ÜRuftfen an ben ^orabenben 
ber befannten !RamenSfefte, Dor5ü(3lid) am 9(nnentoorabenbe. 
€ferabe bei) biefcn n&^tli6)m SRufilen aeicjt fid; auö) bie ftff« 
Lerneinheit unb (^kiJfee ber Siebe jur 9)iufif fel;r beutlid^; benn 
fie möcnen nod; jo jpät in ber 'Dtadjt iiei^eben tocrben, ju Stun- 
ben, in bencn aUe^ gcioöbnlid^ nad) ^aufe eilt, fo bcmcrft man 
bod) balb i'ente in ben genftern, unb bie 3)tufif ift in ioenic3en 
3)Unuten üon einem Raufen 3ul;örer umgeben, bie ^eufall äu= 
flatfc^en, öfterv, wie im ^beater, bie Söicberl^olung eine^ 
(itiide!^ oerlancjcn nnb fic^ feiten entfernen, bi^j ba^^ 6tänbd)en 
fleenbiflt ift, ba^ fie oftcr^? no(^ in anbere ©egenben ber 6tabt 
f^aarenloeife begleiten." Uuä) Stnfang be^ laufenben 3al;r= 
bunbert^ ttiaren bie Stänbc^en in 2öien nod^ gebräud)lid;. ^lad^ 
Mo\i!9tle&*^ gab ^raf $alff9 beten fed^d im S^a\)xt 1815 im 
botanifd^en (Slarten. äKof(i^eled felbfk, äRoirfeber, 9Rer!, (Giuliani 
unb Rummel toirften mit unb führten in Ölegentoart ber ^aife« 



48 ®et itene tetrtf*c SWerfur, ton C. 9)?. Siclanb. 1799. @. 51. 

49 S(ul 2)ioi(^elctV Ji'eben, ton feiner grau. 1872, I, (2. 23. 



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« 



108 fritoatfcfle. 

ritt SWarie ßouife wnb ber ßr^^ersogc tarnet unb 9luboIp(> 
ßompofitioncn tjon 95cct(;et)en, SDia^feber unb §ummel auf unb 
bajtoifc^en /^luftige Sobicr, bie aud ben ©ebtifd^n ^erttorilangeit 
unb ein nod^ luftigeted 6ouper. Slugetbem wol^l ein l^alto^ 
^utenb^ tt)eld^e $rit>atlettte ben S^rigen su i^ren SlameniStageu 
gaben". 

^ie ^lad^tmufiten pr 3eit unferei: (S^roni! benfen loir uni» 
in befc^eibenem 3u{<^;t^itt, ettoa ))on brei unb mel^t 6tteiö^ 
ober 99ta0infhttmenten (je jmci StUxiMtUn, §örner, gatjott) 
ober and) Mon gcmtf(i^tcn fsnftruntcnten ntit unb oI)ne öefang 
au«ciefül;rt. 3luf bie 3cvcnabc im weiteren 8inn luerbcu ioir 
am gcberigeu Crte 5uriicffcmmen. 

3lb unb 5U n<^b e^^ in ben .y^lH'eu nad; .»oaDbn'^i 9(uetritt 
a\b$ bem .Hapellbauic allerlei %c]tc, bie tl;eihueife aud) ein 
öffentlidu'c« Sd;aiuwräuae truiieu. So berid)tet ba^^ 3l*icner 
Diarium fein* auvfütn-lid) über ein c•^läu5eubO'^ 7sc\i, ba^^ ber 
franjöfijc^ie ^otfc^aftcr 3Jiarquitf i)'.\>antetert im iJioüembcr 1751 
an jtoei aufeinanber folgcnben klagen jur geicr ber Geburt be^ 
^crjogS toon SBurgunb in feinem ^alaft auf ber greiung (^lafe 
in ber innem 8tabt) öeranftattete. ©in t)on einem augerief encn 
unb ftarf befe^ten Or(i^efier ouiSgefii^tted (Eoncert^ gto|e Zafd, 
glfinsenber fbaU in bem auf bem ^lo^e eigend baju erbauteu 
6aale {tnb naml^aft gemad^t, ioie aud^ eine gl&nsenbe 9lu(en? 
beleu(i^tun0 be^ ^avL^e&, trani^^arente S9ilber auf einem $rad^t» 
gerüfte unb ein 6pringbrunnen^ ber bem SSolfe unter befUin« 
bigem Raufen« unb S^rompetenfd^aH an beiben SCbenben Sein 
fpenbcte. — (Sin ät>nli(^e§ no(S) brillantere^ gefl üeranftaltete 
ber neapoUtanifdie iKiiiifter ^i^Jarc^efe 5Ucla!§ ba Wiaio im Cc= 
tcber 1754 5ur (^kburtvfeier be^3 Grsl^crjog^S ^-eri^iiiaub Marl, 
^cr 5Beg i"»cm ©d^cttentborc nad; bem in ber Ütotlau Ueijenben 
fürftUd) ^ied;tonftcin'id}cn Wartenpalafte iiHir mit einer t^oppeU 
ten Ticibe '^kd)pfannen nni^ i\n*(iptbclen i.'aternen beleud)tct. 
$alaft unb (^3arten [trablteii im '^i>ibcn"d)oiu r^on ad)t5igtanfeub 
i?ampen unb J^uertöpfen unb am .»pauptportaie ipar ein boppeU 
ter Sriumpbboc^en errid^tet, auf bem jtoei (Sl;öre muficirten^, 
eine britte 3}iunf mit Jvt'lbinftrumenten mar ober^^alb ber ©ticge 
be* 5ßrof^)ect=C3cbäube'3 aufgeftettt bem t>on ^ojsi gemat 
ien, Don s^xm^ig 6äulen getragenen 6aale^ ber mit un^dl^ligen 
^&ngs unb SBanbleit^tem unb {r^flaUenen ©iranbolen erl^eOt 



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I 



SSufiralicn^aiibel. 109 

lüar, belegten fid) liuut'crte l">on ^DJacfeu, bie um 3}iittcniad;t 
an fieben teic^ befehlen Xaidn la^ nat^men nnb fpäter bid 
3um 9)lorgcn bcnt S^anjc l)ult>igten. 3(ud; ber faif. ruififd^c 
33oti'd)after c\db ein lüd^t minbcr fllönjcttbe^ geft im Januar 1755 
im dtofraito'fd^ (^artenpalaft (fpäter 9(ueri»)>etd'f(i^ed ^akid) 
t>or bem Butgtl^r geier bet Geburt bei» @^ro6fitrfien ^aul 
^ctrotoi^. 

^uftg flnben toir em&^nt, bag $apbn t)on feinen firül^ften 
Herfen feinen ^ecnni&Ten ^ortl^eil §u jie^en tougte, bag er fie 
forgloi» t>on ^anb in $anb n>anbem lie| unb, anftatt erbittert 
511 fein, ba6 Sfnbcre bomtt ©etoinn erhielten, ^iä) im ©cgcnt^eil 

ttnbiid) freute, ircnu er eine iciuer (Sompoiitioncn in ben i)hbj= 
laijfouftern ber ^J}iU|ifhanbluiu]eu i^urd; ben 8tid) mn-breitet fab. 
Die :^)iid)tiafteUiuu] biefer 5(nnabme bietet |^ui]leid) C^ielegenbcit, 
auf ben -ilhififalienbanbel, nne er bamal^> in '^llUen be^ 
fd^affen \\>ax, aiivführlidier einjuiieljen. iliUr werben in ber 
Jolgc ieijen, mc xani) i\d} biejer für (Somponiften nnb ^JJublitmn 
ilteid}ipid)tige .'panbelv^iueig au^jbilbcte, mc ^ixma auf ginna 
eutftanb, iDiebev uerfd^manb ober an 2tnbcre überging. ^Nor 
3(Uem inu6 bemcrft werben, bajs e^^ bi^> in bie Mitte ber 
70er ^d\)xe bcc> t>ongen Sal;rl;unberte in SÖien über^)aupt feine 
auiSf$lie|li<j^en ^{ufifalien^anbler ober Verleger im 6inne ber 
dettjeit gab. 9htr audna^toeife famen muftlaUfii^e äSerfe 
von l^ier av^ in ben ^nbel; ber grü^re ^^eil »urbe in Sb- 
fd^riften toerbreitet; fafk aQe in Anpfer geftoil^enen äBerfe lamen 
t>on audto&rtigen @tabten, namentli^ von 92ümberg, ^ugeburg, 
Seipaig*^ Stmfterbam, ^ari« nnb ßonbon. SWit bem Serfanf 
ber aSuftfalien befafeten fid; »orpg^jn^eife bie Snd^l^nbler; aud^ 
^u(]^binber (ij. 5« Baumgartner), Äupferfted^er (Sob- 
unD (Sopiften (.^^afc^te) boten 3in*nfifalien feil; felbft in einem 
Oieirür^gcnuVlbe (\\ W. Wrünbler beim .uärntbnertl)or) fonnte 
man idjiujifioerte, 5. ^urlebujcl^'^' (iluoicrfiüdc, taufen. Unter 



fio Cmi XeutfcOlanb tüav c« iianicutlt(^ @üttlob 3nimanuel 33reitfcpf, tcv 
im ^sa\)xc 1745 in i'civsijl tie Tnicfcvci bc9 S3atci\s übernommen battc unb 
1756 taxdf 9icii=(ävfinbuu9 cincvs 5)1011^11-111^5 fic^» in biejcm B^^^^ii i^erbient 
ma^te. &t\t 1762 ftefcrte er au(^ bie $at Orteiitiruno )c unfc^ä^baren 
t^ematifc^cii ^erjetil^ntffe gebnKfter nnb gcff^riebener SDhiinftTttn, bte bnr«^ 
t^n }u beliehen toarcn. 



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110 



9Ruftr<(](ien^atibet 



ben gitmen, \ioe\ä)e im 'Biener Diarium am l^öuftgften i>ors 
r&tl^^e 99tufi{alien aniiinbidtett^ jinb ^erDorau^e^en: So^* $etet 
toon (S^l^eleti/ !at{. $ofs unb UniDetfltätd« unb gemeiner ©tobt 
Sien 9n<!^btnd^er (bei bem fd^on im Saläre 1725 ^u^d becfil^tn» 
ter Gradns ad Parnassum, mit betocg U(^en S^pen gebruift/ er« 
f<j^ietten toar); 3ol;. ^f>oma^ @bler t)on ^rattner, !. !. ^of= 
bud^brudcr iinb S9ud;(;änbter auf bem Äol^tmarft (jc^ige ßafc 
S)aum) unb im ©c^ottcnl^of (im 3al;re 1775 im ctflcncn ipaufc 
auf bem Örabeu); '^ol (fpäter (Sblcr üon) ^ursbcd, t. f. *r>Df= 
bud)brucf'er in allen o ricutalif d;en ^prad;cn iinö iiud)[;änbtcr, 
5?erlat]CH]cn">ölb auf bem *oot, bann in ber '^L\inerc;^ai|e; (3eori} 
'öauer, ^öudjbauMer auf bem alten ^^•leifd;martt; '4>eter (SonraD 
ilionat, 33ud)acn^ölb unter bcn Xudilauben; bie .Hunft= unb 
:öud;fu()rcrev ^-Jiraifer auf bem .Uoblmarft (iSd;ilb ^um '3t. So- 
t;ann in ber SÖSüften); Sluguftin 33erttarbi, UniueifitäUs^Suc^* 
(;änbler, ber oberen Sefuiten^jforte gegenüber; ^Jlubolp^ ©raff er, 
ött(i^^änbler im Sefuitenl^of; germ. 3of. Ärüd^ten, S3ud^^änbs 
ler unter ben ^u<ä^lauben (bei ber aSeltfugel im ©ei^er^of); 
2|o]^. ^aul^ranS/ ^n^ffi^rer neben bem ^ofbaQl^aud; @merid^ 
Se% ^aber, Suii^fül^rer in ber Sognergaffe (neben bem 
^obtenlopf)^ unb ettoad f)>&ter Quhext^, äfhifif^^j^auffmann in 
ber SUftergaffe ($um golbenen ^irfd^en). S)er befd^eibene 9in$, 
bem toir auf bem 6tep^att§=grieb^of begegnet finb, erlaubte fid^ 
erft fpäter bie fo foftbare öffentliche ä(n!Anbigung im Steuer 
3!)iarinw. ßanblung§l^au§ Slrtaria auf bem .tof)Imar!t 

\mv ba!5 erfte, bav, im :ia\)x<i 1769 mit einem ^ritoilegium fer= 
fel;en, fid) balb barauf mit bem 2>erlaii eii^ener geftod;ener 
3Rufifalien befaßte. §at;bn, liDiosavt, Öectl)ODen eifc^ienen ba= 
Jelbft ber ^Reibc nac^ mit ibrcn 'IiHU-fou unb uaiuentlid; hatte 
.^at)bn in ben 80cr :fHil;ren recjen '-l.^evl:el;r mit bicfer girma, 
bie aud), bie ovfte in '^Jien, feit bem ^s^üjxc 1777 eichene 3}Jufif= 
tataloge üeröffeuttidjtc unb im folcjcnbcn 3al)re ^uiu erftenmalc 
ajlttfilalien felbft luulegte. ^orbem I;ielten bie brei trüber 6c« 
farc, 3)omcnico unb ©ioüanni, gebürtig am bem Drte 35Iet)io 
am Somerfee, loerfii^iebene ^unftartüel in i(;rem ^emölbe unter 
ben Xud^lauben unter bem ©d^ilbe /,}um ^önig pon S)&nemar!'^ 
(@arlo ^rtaria l^atte feinen Saben unter bemfelben (Sd^ilbe im 
Saläre 1775 gegenüber bem äRid^aelerl^aui».) 9)er girma Slrtaria 
toerben toir fp&ter nod^ oft begegnen. 



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III 



Wlit t>m (gigentl^m^ted^t ber SDlufif alien mt im letten 
Giertet beS zotigen 3a]^rl^uit]i>ettö übti beftellt; ieber ^etle^ei: 
fttd^te bem anbetn butd^ Stad^bnttf ju fd^aben unb ben dopifien 
^egenf&ec fianben tDiebetum dotnpimiften unb Sevle^et ma^U 
ls>& qe%tiMtt. ^>a» ©d^limmfte babei roax, ba6 mit jeber neuen 
Slbfd^rift aiid^ neue geinter fic^ cinfd^Ud^cn, toclcj^e bic 3«it enb« 
lid^ fanctionitte. SRitunter fu(ä^ten bic ©otnponiften baö ®e« 
f(f)äft bor ."pcraueijabe fclbft in bie .<panb $u nehmen; fo fünbicjte 
SÄDsart im ^s'^\i}vc 1788 brci (ilaincrconcerte au, auf bic man 
in feiner '^i>ol;uuuoi fubicribiren tonnte; .«oaiibn ncrlciite 1784 
©(aincrfouaten auf eii^eue 3ted)nuug/ bie in ber (^räfjer'Jc^en 
^ud;l;anblun(] ^u baben nniren. 

^n .Hupfev iieftod^cuo IKufifalien bilbetou einen ^uyu'5- 
artitet unb tarnen nod; im Mhxc 1770 fo feiten t>or, bafj ber 
^uc^^änDler '^ernarbi bie bei i^m üorrät^ige „allerncucftc in 
Äupfcr geftod^cne 3)iufif" gleic^fam als etm^ Ungemö^inlici^eg 
anfünbtgtc. 3n Söien felbft trurben, wie oben ermähnt, nur 
l^in unb loicber SSetfe in biefer 2(rt »erlegt, bod^ lieferten fd^on 
im erften gal^el^nt bei» 18. ga^r^nbertiS bie !Rotenfted^er Sol^. 
3ai greunbt unb 3a!ob $ off mann mit einem umfangreid^en 
muftfalifd^en SBerf bed ^rflen $aul <S^|d§p eine faubere 
Slrbeit ^rei^g Saläre fpäter tlagt ^üd^elbeiier bag unter 
ben itupferfted^ern (einer Don fonberlid^er SHeputation anp^ 
treffen'^ fei. ^od^ finben toir in ^olge ber ^rünbung ber 
f. f. ,^upfcrftid^=3lfabeniie (1766) mieber ganj tüd^tige 9)tänncr, 
lüie namentlidi (S. 8c^ü^, a- IKüller, (^cort] I;ainb Oiicolai, 
unb in jioeiter l'iuie 5Öcl;eim, Srunet, .V)nberti), (5ber!5= 
päd) nnb ben früber i^enauuteu IMbl; bic gcfd^madvoU nub 
fleißig auvi^ofül)rtou 3:iteltupfer Der bvei (rrftc^euauuteu ((San^O' 
netten r>ou 'IKartiu, Ölud'iJ Oben, i^ücbcv unb opmpbonien von 
.Oai)bu, CSlaincniHU'fo "oon 3teffau, '-h>ai3cufcil u. 21,) toirb mau 
noc^ I;eut5utai30 mit l^ergnügen betrauten. 

Öcfdiriebeuc 'JJinfitalien mvcn au^ in S)eutf<^lattb fo ,^abU 
reid^ Derbreitet, bag SB. örcitfopf in Seipjig, 3Scftpl;al in 
Hamburg förmlid;e Sager 'bon aHanufcripten l)ielten. 3« '^^^^ 
bilbeteu biefe eine ^auptertoerbdqueOe ber Sopiften, bereu einselne 



51 ^(^el^ecfcr, Menu %^d)x. @. 746. 



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112 



SKufUaltcn^nbel. 



but(^ langjäl^ri^c 2?(u*3übunci einen c^eanfjcii diu] erlangten; fo 
ipcrbcn bie Dpcrn=^^?artituren be'j .*poftl;eatralcopi)ten ai>enjl 
6u!on)atp noä) ^eut^utage l^äufig in ^ibliotl^efen angetroffen, 
S)ur(t i^re öetinnnfud^t unb mcift unjuDcrlafeUd^en älrbeiten 
Mlbeten t^ie (Eofnften eine fte^enbe ^lage bei (Som^oniflett; be« 
fonberd Süeifenbe nmgten fte na^ äKöglid^teit aui3)ubettten^ toie 
benn ber englifd^e SRuflff^riftfiteEer Sntne^ bei feinem äBienet 
8efttd^e im So^re 1772 \>t>n i^nen förmlid^ belagert umrbe. 
€inem 6o)>ifien aber fiel bie @^e pi, ber @rfte getoefen }tt 
fein, ber Serie toon ^a^bn in ben 6^alten bed Sftiener 50ia« 
dtt'n^ anfünbigte; tpar bie^ ber oben erwähnte ©imon 
§a)d;tc, ,/Dhi)"ife unb 'Jiotift in ben brei) .öucttcn Flavia 
2;roft" (St. Ulrid), ^-Iknftat^t ^iiUene), t>er im ^iabre 
cepirte SJiuiifalien für i>cr]"d)iebene ^nftrumente jum ^^erlauf 
anbot unb unter ben „beften iüieiftern", al5 Steffen, SBagenfeil, 
.^offmann, San^al, a)Jatl;ieUi, 2^oeedbi, '^aä) unb ^onieUi and) 
iQa\)X)n nennt. ?,n Slnfang ber 70er ^^aljxc n>erben bann 
^apbn'x^ Svmptjonien unb Quartette, im 3(ui>lanb ge[tod)en, ooii 
Ätrüd^tcn u. 31. angezeigt; Slrtaria folgte im ^a\)xc 1776. 
ipapbn'i^ crfte größere, in 9öicn felbft tjcrtegte Sonatenfammlung 
erfd^ien 1774 bei itur^böd in a;t^<)enbrud, in meiner ©eftalt 
fnrs pDor aud^ bie Partituren loon ©lud'd ^^Aiceste'' (1769) 
unb ^^Paride ed Elena'^ (1770) in S^penbrud^/ gr. %9lio Ui 
Srattner gebmdt nnb toerlegt morben loaren. ^' 

SKttfilalifd^sit^eoretifd^ äBerfe toaren tni^ nad^ il^rem ©r- 
fd^einen and^ in Siien im SBiener 50iarium angefünbigt; fo ftn- 
ben tt>ir bie 6d;riften toon äRatt^efon^ ^^arpurg, 'Siamau, @orge 
unb 5tirnberger; aud^ fe^en roxx oud jn^ei Stnjeigen^ bag man 
fid; bamaU- bereite auf atuitijc^e fragen ciuUeö. ^* 



52 3« iöicitfe)?r^ t^^emat. ilatalocjen unit .Npanirii tas crficmal im 
'Zsni}Xi 17fj3 mit einem 3>iuertimcntc unb l' (ionccrtcn für ßfatoier genannt. 

53 Xam'n ciitiaUt aiiflloii^) bie i'Uifti^ulciöiinä CHax Ciomettant'»?, fcet in 
feinem SBcrfe „ha. musii^ue, les musiciens et Ics instruments de mu> 
sique" etc. (Paris 1869) &. 474 fagt: „De Olnok, non plus, on n'aunit 
pn trourer jusqne dans'ces deniiers temps aacone grande partition en 
AUemagne. C'eat incroyablei mais oela est ainsi." 

54 <9ef|}r5<$ )h)tf(^en einem Mnsico tbeoretico nnb einem Studioso. 
Mosices toon bei f^rfitoriantfd^en, ^rinatfc^en, SBerfmctflerifii^en, Ocib^aibi' 



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113 



S)ie a3JufifIiebc htii öftcrrei^if^cn 2lbcU% für bic 
»ir sum S^^^il \6)on in bcr jtüciten ^älftc bei» 17. 3<it>r^unbci:tÄ 
nnb loiebentm Mi» in bie Seetl^oDen ^ol^lsei^ l^elege 

{inben, 90^ fi^ an^ im Serlauf bei» Mfloffenen 9a|t^tt»^t0 
in mma\%^a4et SSeife hmb. 9Bit bfttfdi nni» mit ber im 
Salute 1724 Bei $ofe Monflalteten Sufffil^n^ ber Ofier Enristeo 
tum (Solbota nnb anbetet ^ffeftlid^eiten erinnern^ um fd^on 
ffin onf ber SBü^ nnb im Or^efter ein felbftauAfllbettbed \)o^' 
abcligcg ^erfonal fcnncn 5U lernen, ba« jebcm c^teic^äcitigcn 
.Öoffapcttmciftcr 1;pI;c ^^cfriebigimg qen)ä^rt ^labcn mufetc. §a^bn 
trat in näl;ere ^H^jielmiui jiim l;ül;cn nnb ^öc^ften 3lc>el; 
genügt Iner, bic (^h-afcn 2(pponi)i, ßrböbti, ben dürften 2obto' 
tüi^ 5U nennen, bcnen ^)ai)bn einen 2^f>cil feiner 3treid)qnartette 
tüibntctc; ferner ben dürften ®rf)mar3enberii , in beffen ^)>alai>5 
bie erftcn SUiffut^rungen ber ©c^öpfnng nnb ber 3*il)rex^5eiten 
ftattfanben; bie ^r|ten £ied^tenftein, ^-m^ptx^, StiMtg, ^ic^- 
nom^fp, ^Iranttmanndbcrff nnb bie ©rafcn (S%ttn\n, ^atra<j^, 
gried unb ©injenborf, bie im SSetein mit gürft Sd^ttjarjcnberg 
nnb unter unmittelbarer älnreguno i^on 6mieten'0 bie 4ompo« 
jttiimen bto ertvAlM^ Oratorien Deranloftten. Sni» ben 60er 
unb 60er Salfftta |inb all» audftbenbe ^ftn^er sf^ @&ngeriimen 
in be« M $ofe aufgeffllMen Üpna gftrfl %ai^, €hpaf gSergen^ 
bie <Mftnnen %tmUiibeti, 9lofe«berg, Samberg, ^oSonics n. ^ 
naml^aft gemad^t; auf bem Sloder t^m ft^ femer 
€>raf 2llt^ann, bic (Gräfinnen Btcrottn, SBikje! nnb Saronin 
üon ©nbenu^. Sind) bie Drget mar vertreten; fo fpielte bie 
jugenblic^e gürftin Itleopolbine X:ied)tcnftein beim ^Ijerefienfefte, 
15. Dct. 1765, in ber Mapelle be^ 9leconuale^icentenI)anfe^5 auf 
ber Sanbftrafee ein Drgelconcert il;re^ fie^rer-j (Sl^viftopi; ©tepban. 
(Sßiener ^iarinm 9k. 84.) — 3n ber 2:l?erefiani)d;en ^){itter= 
3l!abemie fei;en mir fogar mieberI;olt Opern, ©ingfpiele, ^^aUete 
unb (2d;anfpiele mit 9)infif ausfc^IiefeUc^ t)on ben jungen (iat)as 
lieren bargeftellt/ bie auf ber iBü^ne unb im Ord^efter \>ot ben 



\d)tn, ©il6mnannifrf?eu uub 3reIemQimif(f;cn Jcm^eratiir. 8«. 1749. — 
gr. 9iiebt'« ^^erfucfi über bie mufif. 3nUrt)afic in ^Miijehuuö it?rer Jua^* 

ren %niai)i, ii)Xiü eigeutt. ^i^eS unb natürl. ^orjugeö in ber (£oni4>ofition. 
«Berlin 1753. 



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XU 



c)elabenen (ä&ften unb bem faif. ^ofe ißroben il^m. ^unfifertigs 
ablegten. 

^ meifien bet frül^ unb \p^ttt oft genannten 92antcn 
begegnen toit im Biener iDiatinnt on^ in ber 9Ritte bed Kum? 
gen SalN^^td aU Oetl^eiligte bei ben mo^^l^aft gUnsenbcit 
@d^littenfa]^rten, bie bet faif. ßof ober albn)e^felnb einer ber 
gürftcn ^aulSInton eftcd^dj^, 3o^. Slbam toon Hncr^pcrö, 3oj. 
Slbam t)on S^toargcnberg, granj Don ßtc(]^tenftctn, toonÄin^fi?, 
©raf (ilari; unter 33ct(;ciUgung ber tinrH. gcbcimen ?Rätbc nnb 
i^ammcr^erren , dürften, ©rafcn unb Sarone ücrauitaltetcn (bc-- 
reu (^emal)Iinncn unb ^ö(^tcr burd) ba§ Soo§ jebem ßinjeincn 
äugctbcilt) unb ibrc Üiunbfal^rt unter S^ecjleituncj t>on Raufen 
unb trompeten unb einem Gbor 2öalbt;omiften burd) bie $aupt= 
ftra^cn ber inneren 6tabt auf bcm Surgpta^ nüt bem fogenanu: 
tcn „Stäbel" bejd;(of)cn, tüorauf bann S)iner unb ^bdSi im ^j^alai^ 
bed jetoeiligen ^etanftalterd folgte. 



5Den Steigen fürfllid^er 9Rnfi!!a))enen, bie in ber 

.SRnflfgefd^id^te 9Bieni» in ber sloeiten ^Alfte bed 18. Sal^rl^n^ 

bert^ eine fb n>i(^ttge 9to1Ie fpielen^ eröffnet \^on je^t, am Wi»^ 

gang ber 40er 3al;re, in glönjenber Sßeife nnb gleid^fam aU 

aJorianfer ber erft in ben 60er Saferen ju größerer tSebentnng 

fid} erbcbcnbcn fürftUd^ eftcrl;d5\)'fc^en Capelle jene beS ^rinjeii 

Jofepl; ^nebrirf) t>on öilbburg(;auf cn. tiefer hmftfmnige 

^^'riuä (geb. am 5. Dct. 1702, gcft. am 4. 3(ug. 1787) trat friib^ 

zeitig in öflerreicS^ifd^c ^ienfte unb [lieg bi^ jur ©tufc eincc^ 

gelbmarfd^all^^ unb ©eneral^gelb^cugmeifter^^. ©ein langjäljriger 

5tufcntl;alt in SBien unb bic 3Jäbc eine^J mufüliebenben öofc^J 

näJjrte feine ^cibcn(d}aft für bie 2;on{unft, bor er in feinem 

^alaid eine toa^c^aft furftli^e 6t&tte bereitete.'^'^ ^er H^rin^ 

» I 

55 3)ie[e« ^alaif« tor bcm Surgt^or, am 3ofc^^ftäbter ©tacie gcfcgelt, 
n>urbe 1724 im 5lu|trag beö 3)?arqui8 9iofraiio toon 3. gifc^er bon fSxlaS 
erbaut. ')U\9 einem f;aft>ritnb auegc6oud)tcu aJittteffmii iinb fccrbortretcnben 
Seitenflügeln 6efle^>enb, irar cö jur ^tit bee ^4>rinjen fccrilfjmt bnrtfi feine 
)3iad;ttoüe innere ?lui<)d)niiicfung. (5inc in Än^fer gefiod)enc 9(6tnlbung im 
Almanach de Vienne, 1773, jeigt bie 4)au|)tfo5abe noc^ mit einem ©itter 
umgebciu 



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\ 



unterhielt eine anfe^nlic^e 3}iufifla^)etlc unb öcranftaltetc jeben 
"iiJinter an bm greitag^5--3(bcnben, an bcnen bic S^ter gc* 
fc^toffen mxtn, nuinfaltjd^e Miattmien, bie t)om ^ofe unb 
^oi^en 9(bel Mtt<$t »utben. 3)itteri»borf, füt beffen ^hiU 
bun^ ber $tin} in t)äterUd^er SBeife fotgte unb bet in ben 
50er Sauren ein till^es SRitglieb ber i^a^eQe nmrbe, ^)at um 
perft beren @inri(^tun(Ti befd^rieben. 5)er faif. ^ofcompontor 
^oicp]^ Sonno, fpäterc .^offopeUmcifter, i^attt bte xUnorbmuujcu 
unb bic Leitung ber 2liiffü()runcien übernornjiton, ,\ofcpl; 'J:raui 
luav Crdiofterbirector; juiueilcn biric^irlc aucb Tirtor^?bDrf, unb 
alö iyHnd im ,>il;rc 1751 hjieber iiad) ^iiUeii faiii, mürbe aud; 
er für bie .Hapelk tieifonueu unb luarb burd) ioine vtielfeitii^e 
^^ilbunq beul ^^H'in^cn balb ein unentbel)i1icl)cr .^auijfreunb. 
Xtc Capelle uerfammelto ud) Diviiual iui5d;entlid) ju Uebuui^en; 
uad) rftern enbit^teu bie 'iisintcr^i'ltdbemien unb UHiren bie 
fiter im Sommer frei, bod^ mu|3teu fic fic^ täglid; bi-j uier Ul)x 
•iWac^mittag^ in 'Bereitf^aft l;atten. 2)ic üorsüglici^fifccn ^StiU 
g lieber ber ^offapeHe, ber .^ofoper unb be^ franaöfif <^cn ©djan« 
fpiei^Ord^efierd unb ber beften jli¥(i^en(i^j>re Maren l^er »er« 
einigt unb an (Eoncetttagen nmtbe bad Dr^efter nod^ oerflärft 
— tein aSunbcr (fagt S)itter«botf), bafi bicfe «fabemicn in 
gans Sien aU bie beften aner!annt tourben. 3ut ^uffü^rung 
tarnen u. a. ©i^l^onien bon SonieUi unb ($luä, Oratorien, 
Strien aug ben bamafö beliebtefien !Opevn, Siolin'conccrte lou 
Senba, S^attini, Socatetti unb Succartni. 3)itteri^borf fetbft be= 
f(3^reibt in »armen SBortcn feine Selii^feit beim ^Isortraii feinem 
eilten ^^neliucoucertce t}oui Crd;efter begleitet. ^nftruuieutaU 
oolificu [inb genannt: ^l^ugnani, imn ^UUlber unb Xitter^:':: 
borf 0^?ioline), C^entfd; ((iello), ^e (5 laire ( Alöto), ednniu 
unb ^^efo.s^i (Oboe, ßrfterer aud^ iöaffetboru), ::iuue (Aaiunt), 
.3tauii^, ^>:eutiieb unb beibe ."pubac^cf (5öalbbornj. :i>ou 
i>or3Üglid)en O)ciana>träfton traten l;ier auf: bie ÜUtiftin 35it= 
tcria tefi ( ^raiuoutani), bic Sopraniftinncn SJ^ierefia .öeis 
nifd) (uerebel. ^-liettmauu ), Hatbarina Starker, (Sattkina 
(^abrieli, ber ^enorift Äarl gribcrt^, bie (^[traten Ouar* 
bttcci unb äitanjnoli. 3m Sommer bradjte ber giirft ge* 
»öl^nlid^ einige äöiionate auf feinet am SÄard^flut, nal^e bei 
beffen SRünbung in bic ^Donau bei $ainburg gelegenen ©err^ 
fd^aft 6(i^lo6]^of ju, einem pr&djtigen, Dom ^^Nriujen @ugen bon 

8* 



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116 SfirfUii^ SRiififr(M)dIe. 

<öatjo9ett erbauten ©d^loffe fatnmt ^ait 3lu<i^ ^ter ttjurbcn gc- 
legentlid^ ßoncerte unb axidj Di}ent t>eranftaUet imb felbft 
l^erumsiel^nbe ^omöbianten^^nippen fanbeit ein gaftlic^ed 50a4 
imb lüedten buvii^ i^re^ tmn aiüi^ l&ef^eibenen Seifhiiigeit 31M 
erfl bie £u{l beiS ittngen ^ittet^borf |itt btamatif<3^ S^onfunft 
(Sin ntel^tftgigeil, gUnjenbed nnb an ^toed^dlnng teiö^ ^ 
5U @^ten bev 9(ntDefen^eit bed ^aifetpaatei»/ in ^egleitnng ber 
^t^i^ersoge ^ojep^ nnb itaxl, nnb bet (Sr^^erjoginnen SKatianne 
unb 6l?riftine fanb im Ge^tember 1754 ftatt nnb ifi im Sßienev 
2)iarium (Oiv. 82) «nb in ,,©tucf" (S. 54—67) an^ 

füfnlid; bej^riebcn aunDen unb eijct^ieu auc^ einjelnc iötoid;ürc 
bei "»I^. i\C^f)elen. ^er ^^^rinj reifte im HöS jur ^teic^c^ 
anncc, fe^rte aber im fol^enben '^aijxc ^urüd. Sein ^tufent- 
l;aU mar bie^mal i>ou fur3er 2)auer, ba er in A^U^e bee ^b- 
fterben'J feine^^ Wrof^cbcimv^ bic ^onnunbfc^iaft über feinen 
SOiünbel übernebmeii mu^te. Dod) tüurbe it;m noc^ in ben le^= 
ten $i>oc^en jeined Söiener Slufentf^alte^J bic ßl;rc ju 2:^eil, 
beibc 93?a}eftäten in feinem ^^cdav^ in bcgrüfeen. 3)iefelben ma? 
ren, nad) Eingabe be^J 9öicner ^iarium^ (9k. 23), am 18. Wt&ti . 
in Begleitung ber iungen {aiferlid^en .^errfd^aften unb Dielet 
^itgli^eY beiS 9lbeld ^tiommn, ber ätuffü^nmg eined Don 
^etafiaito t}erfa6ten nnb bon SSonno in äRu|t! gefeiten geifl« 
li<]^en Dratorinmd, //Sfaac ein ^orMlb bed (^löferiS^' (Isacco 
figura del redentore, .1740 au^ bon SHeutter com^onirt) beijn« 
tDO^en. .^ad Bert unb bie SCmsfä^ng mugte fel;r gefallen 
l^aben, benn e$ n>ttrbe in ben nfi^ften %a%en jmeimal n)ieber^ 
l^olt nnb tuaren nod^ weitere ^Inffü^rungen in 'ituefic^t genom* 
nicn. ^Der ""f^xini befanb fiel; im 2'^\{)xc 1701 abcrmak^ in $Bieu 
nnb ivelmtc 311 (rbeiitl;al, m ihn bie .Haiferin mit ber i>k' 
ma{)[\n be^? C^r^berjog^j S'^KP^^ ^^^^^ jn^eier Ci:r5l;er50iiinnen be- 
\nd)tc, bei il)m binirte unb xHbenbiS nac^ Sc^i)nbrunn äurüdfuj^r, 
(ih)iener l^iavinm fix. G8.) 

3cl>lonhcf taufte Maifer Ai"an,> I. unb fd^cnfte ber iSx'y 
ber^oi^iu (5bvi[tiue; ber 'l^alaft in 'i\>ien tarn fpäter in ben iöe= 
fi^- ber fürftl. 3'a"iili»^ :)(uer'5perg. S)ie üiJütglicber ber Kapette; 
n^cld;c nid;t fd;on anbcrmärtd angcfteUt waren, mürben üom 
^l;eater nac^ft ber i^urg unb ))öm gürflejt ^ßaul ^nton 6jier« 
l^dav übernommen. 



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6. 

ttift' unl) U)aukrjat)re. ' 

?Öir finben .^apbii auf ber Strafe iineber. mar an. 
einem feudbten "JRovemberabenbe im Z^hxc 1749, luenicje 5ilBcd)cn 
nad; bem ^^kiefteriubiläum im ^ome. .^oaiibn'^^ o^CL^^h^t i)leid)= 
tfnim bcftanb in iciueu ab^icnu^ton .Hlci^ol•u, bie er am l'cibe 
trug. Öcquält üou i)UU9er, bie ^^ajc^eu leer, o^nc greunb, bou 
er um ein fc^jü^enbe^^ Dbbad^ ^ätte an^c^en fönnen, irrte ber 
Sinne bie ^J^ad^t binburd^ in ben ©tragen 2öien^3 nm^er, bid et 
enbli^ erfd^öpft fid^ auf bie näd^ftbefte 6i|ban! niebetlieg. 60 
fanb i^ ber gtmienbe aRorgim unb mit i^nt trat bie 9lotl^ 
mit i»erbo))peIter strenge an il^ l^eran. Sßol^l mögen feine 
®ebanfen ^nnAd^fl auf bad ^ßaUx^auf^ gerid^tet gewefen fein, 
unb über ben (Sntf^lug/ bal^^ feine 6<i^ritte lenlen, litten 
t>ie1[ei$t bie n&^flen Stnnben entfd^ieben. Sba führte i^m bet 
3ufall einen »efannten ju; c» »ar bet Senotift ©pangler, 
5U jener ^ext Grjie^er in einem ^batl^aufe unb ß^^orift in bet 
.S0Dfpfarrfird)c St. 9)Mdbael. .^apbn crjäblte ihm fein ?Jiit?= 
gefd^id unb bcr 3äuc)or, von ber troftlcien l^ii^e t'ec^ '^HU-fte^e= 
nen gerül^rt, bot ibm feinen cdnitJ an. Spauoilcr i^eftaub, bafi 
er mit ^eib unb ^inb ^mx nur ein einziges ^ac^oimmer inne 



1 Tk (^rcnc(ogtf<l^e %o^c ber SSegcBcn^eiten au^ .^"^aybit'« nun folgen» 
ben ge^n ^e^ensja^ren 6ct tie meiften ^^loierigfeitcu in fetner ganjcit 

^ünftTcrIanf6aftn. Sine cnblid^c J^cftffcffun;i[ 511 crmco|It(()cn , lüar t9 nctljif], 
Qü^ tcn maHgctcnbcii bieöira^^biidicii Jicti^cu bic firf) frcuscnbcn Sibcrf^MÜri;c 
nad^ Wöc\ü&iUh au^',ihilcidKn , batet aber aud) mcljrerc ^pauf'tmcmcntc , ber 
aUc;emeti:en "Jlnnabnie entgegen, bafain \ü i^erle^cn, ivc bic yirl^iu're S(;^r* 
f(^einlid)tcit für fic \pn^t. Xk ^öett^cggrünbe ircrben in tcn einzelnen wit^* 
tiseren ^äütix nä^er 6c.jeid^net 



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118 STenoTtfi ©Rangier. 

l^abe, ba^ [x^ abet eine, menn au^ befii^eibene Sagetfl&tte too^I 
ioerb^ ^ttiii^ten laffen. $a)^bn fetzte feinem 9tetter unb tocx 
füx bie nä#fle 3*^it geborgen. 6ttd^en toit untetbeffen über • 
ben bratoen 9Rann fßä^ere« ju erf al>ren. • 

3ol;anu 3Dii cf)acl Spane; (er battc, 27 iabrc alt, am 
12. Aobr. 1748 bie Icbic^c iiDuiria ^berefia Hünicr gclieiratbct. 
^ic Xiauuiic] fanb bei '3t. 9Jiid)acl ftatt. !Dic biejcr Gl)e cnt= 
fprcjicucu iiinbcr l)k)]c\i Avan^ 3}iid)acl 9(ntcn, 3)uirid 
3)hiC5balLMia ^lofalic, ,ool;auu (^)cori3 S^I^'P?^/ "Maria D^arga^ 
ret(;a Xi)ct\a, Barbara unb ,3(^itii3 ^inccnj. ^ 5iad; Dem 
S^obe feinem Sisorgängm Scrbinaub S^^^Ö^/ "^O. ficben-^- 

ja^rc aU (S^orrecjent bei ©t. a)U(i^ael am 23. %\ml 1775 ftarb, 
erl^ielt Spanntet beffen 6tcae unb behielt [ie bis $u feinem 
3:obe; et flarb, 73 gal^e alt, am 4. Suni 1794. Sllis ^enor« 
ffinget unb jtird^encom^onifl gefd^&^t^ mt er oud^ etne^ bet 
erflen SRitglieber (feit 1775 au^ »ffeffot) ber im 1771 
gccjrünbeten ^onlfinfllersSocietät (ie^ige //§a^bn")^ loeld^m 
aJcr^ne aud^ feine Söl^ne Oeorg (feit 1777)* unb 39^^«^ä (f«^* 



2 2)en Vorgang nttt ©pangicr erjagten grameri? unb Se Jöieton au(^ 
^>icr und) ^tuöfagc ^^Jlcticfö. 2)ie G^cgen^svoben t'on SarVani unb nad) ibm 
%cm fiiib iiicfct ftit^^iaUig. C£<iv^mui, bcr übcvl,)au^>t gramer^ ein gaitjcd 
<iiiubcnrci|iftcr Dcvn.Mrft, läßt S^aptn bircct 511m 'i)3crücfcnmatfiev Äcifcv iran* 
bcvn (Le Haydine, j». 90) unb greift bamit mn jcl^n 3al;rc ».'»craiu^. 6t 
corrigirt ^u^leid; bic 9JainenS*9fe(^tid)reibung ({d^reibt aber fcfber Hornburg 
flatt ^ainburg u. bgL) mit „Opranglct^' unb ISgt Hefen, mn Me Unmögiidi' 
feit einer d^t gu 6etDetfenr tä» ISi&^cigen ftn^ben anftretcn (@. 278). 
®riefitt8et l&einil^ttgt e^enfoS« Se Breton 4n bet S0fle«. SKufU^Beiteng. ^ 
fagt Oa^rg. XJUf 9h. 8): »r^^a^gler toar ifingec ate ^.olfbn unb gur B^it, 
tco Scfetcrcr baS Äa^jeff^mu« öcrücfj, gctriß itorf; ni(^t \jer^etratbctr alfe 
fonnte aud^ ^at^bn bei i^m feine Bufluc^t finben." ?c iörcton irrt jebcdi in 
einem 9?cbcnumftanbc, tnbem er fagt, ^ci\>t\\ habe aii<? 2;antbarfcit Spaiu^Icr 
in bie füvftl. Äa^^cUc aitf.^encmmen. ?tbcr eben bicje S>ern)ec^8tung mit 
bcffen 5:cd)tcr f^ric^t für bie (iHaiibiinivbigfcit tcn ber iiviprünglid)cn ßr* 
gä^Iung 'plevcrf«. — il>icte cnblid) geben ®^>aualcv alv^ aRc(jucr öon St. 3)ii' 
d;)acl an unb lafi'cu ^a^^tii öom Äa^cUbauic auö bircct gu i^m in9 Stid^adei» 
f}ciü§ gießen. SCn«!^ bteS ijl gu »iberlegcn, inbcm <S^angIer, »ie bie 
hü^ts autftDetfen, erfl im ^affvt 1761 in bie« getfffi^e ^ava sog. 

8 $faTr«9eegtf)eT b»n €H. ®te^ban unb et SIRti|ae(. 

4 oalpvbu4i bcr 2onfunft (Sc^iönfelb), 1796, @. 5a 



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119 



1793) angcl^örten.* ©panglet*^ ältefter 6o^)tt Wx^ael, ^cs 
boren am 9. %tht, 1749, loutbe (^urat unb fefir beliebter 
^rebiger bei ben SSantobiteii )tt 6t ällid^ael; et ff^tte ben 
Aloflerttaineit BetnarbuiS unb florb am 10. 9loi9. 1800. — 
Cpanglet'd &lte|le Zo^Ux ^ftatia antagbalena, geb. am 
4. 6e)>t 1750, n)urbe inxd) Qa\)W& 93ertoenbung^ loomit et 
jugleid^ feine S)anfbatfeit gegen bie tSlUxn t^äüG beivieiS, im 
ga^re 1768 ofe britte ®i«cantifHn in bcr füvftüc^ eftcr^jd^v'f^en 
Capelle angeftellt. ^a\)xt 1775 fang fie ben ©opranpart 
bei ber erften Ü(utfü(;ning 'oon ."pavbn'^i „^obiao" unb 50g im 
folgenben i^'^ihve mit iljrem ^J}iannc, bem fd)on früt;er genannten 
2;enDnften unb nad^l^erigen ÄapeUnieifter ^arl gribert^, nad) 
5öien, tüo fie am 29. 3lug. 1794 ftarb. — Öeorg, ber i^meite 
6ol;n ©panglerV^, geb. am 22. Wlax^ 1752, n>ar Xenorift bei 
6t. a)üd)ael unb feit 1793 aud^ in ber §offapelIe, nio il)m na d} 
Umlauf'^ ^obe (1796) bae »»pofmufif^Slrc^it) unb bic Seitung 
bet a^t $offänger!naben anvertraut lüurbe; im ^a^rc 1798 
ttjurbe er avL(^ tituUrter Itapettmeifter - ©ubftitnt. iDet Xon- 
fünfUet::@ocietat ge^ötte et aU %^t^ot junior an nnb n)it!te 
in beten SECabemien afö 6oIof&nget mit. 9lad^ bed SBatetd 
Sobe etl^ielt et beffen ©teile aU (Sl^ottegent bei 6t SRid^aet 
^etfd^iebene jtit^enconM)o|itionen bon il^, in 9(b{(9^ft i^et- 
bteitet, finb nod^ l^eutsutage in (Sfebtaud^; eine SSocalmeffe 
fc^rieb et fftt ben ^ür^en ^fterl^djv- <St {latb am 2. 9lot>. 
1802 aU f. !. §of=35iccfa^ellmei|let. — ©panglcr'ä britter ©ol^n 
Sgnaj, geb. am 31. Dct. 1757, trat im S)ecember 18C)0 aV^ 
^^enorift in bie ^oftapelle unb ftarb am 5. 2)ec. 1811. (5r luar 
jugteid) 9)Jagiftrat'5beamtcr, in n»eld;er Gigenfd;aft au(^ einer 
feiner -beiben 6öl;ne fpäter genannt ift. — 3)ie hdhcn iüngften 
^öd;ter ©pangter'^5, 2^T)c!la nnb Barbara, nmrben unter 
ben Ülamen glamm unb 6teiner gead;tete 33eamtenefrauen; ben 
3Äagiftratäbeamten giamm bejei^net 6d^önfelb (6. 16) aU 
fel^t muri!altf(ä^ unb lobt att<i^ beffen Xofl^izx aU eine „gefd;i(fte 
Slltiftin". 2lntonie gtamm trat benn au$ in ber !^^onfünftlcr= 
6ociet&t in ben Sagten 1794—1812 loiebet^olt ald ©olof&ngetin 



Saiim 1871. 



I 



120 dck bcv 9Ui^. 

auf, namentlidfi in §ai;bn'^3 „Bithtn SSorte ßil^rifti am ^Sreuje". 
3m "^afyct 1798 fang fic eine eigene für fie i^on^a^bn covx^os 
nitte ^rte in ber älbi»ent=9Cf abernte ber 6ociet&t 

^bn. tm nun (fel(^ bem äBot llaute nad^) unter ^SXtäf, 
S)ied UH» aBct aud^ atted; <iS lieganii mm fftc il^ ber l^tle 
Hamipf «ms 5Dafeitt. (Sine Aette inm <Sittbe|timflett unb ge« 
tättfd^ten ^ffnitiigftt et tnartete il^«; toie Httet biefdCbm geimfen 
fein mftflen imb uHe bie (Srinnenmgeti an {te i^m no4 im l^jM^ 
flen älltet bot Slugen fd^toebten, entnehmen toir ben €^ef))rä^n 
mit ben^ i^n im leiten 3a]^r§et;nt fetneft Sebend befuc^enben 
grcunbcn, u. a. ein 3al;r t>or feinem Xot>e mit bem Somponii^en 
^^iöle.*^ i^Ut bcfonberem üjtac^brud (berid^tet S'liölej c\c\id nd) 
4>ai;bu bei ber C£r,^ä(;lung fetner Sugeub^cit ju üerlueilcu uub 
ber 6d)iüicrii3£eiteii 511 gebenfcn, mit benen er fämpfen ^tte 
unb iüic er [i^ tjabe plagen nnb oft !ümmerlid^ bereifen müffen. 
3lu(i^ bem 33ialer 2)icö (©. 28—31) fc^ilberte er feine bamalö 
]^offnung§Icfe Sage. 2llö bie ßltern feine 9^ot]^ erfuljren, er 
toa6)U bei i^nen nnb namentli(^ bei bec belümmerten äRuiter 
onf^ ^eue ber ftiU gel^egte äBuiifd^, ben €>of)n [x6) bem getfl^ 
lid^n 6tanbe loibmen |U feigen. i>o^ tt)eber baä um bie 
fünft UfK^ Hinbed b^orgte SMtevl^Ti^ nod^ bie (Svmal^ttnseit 
bed SBafetS toaten im 6tanbe^ i|n tsot aE* feinet ^rtemi^lett 
ben itlofienmitteni ii^ffi]^ nnb il^ bon feinem (^tfd^Inffe, 
ein SRtt^fer sn toetben, abMMnbig in mad^en« 6eine SKiffloK 
fftt biefe Stm^ mag il^ afö ein bnnüeiS ^efül^l, baj» et fi^ 
fclbfl niä)t §n etfUlten betmod^te, t)orgefd;tDebt l^aben nnb, D^nc 
ctgenttid^e ^egengrünbe angeben ju fönnen, ^atte er attem S^** 
rebcn ber Gltern gegenüber nur bie bcftimmte ©rllärung: „3$ 
mag fein ©eiftlidjer lüerben." Unb bennod) I^itte eö balb »011 
anbcrer 6cite geglüdt, i^n iuanfelmüünt^ 5umad)en, beim iüenn 
er aud^ ben Sitten ber (Altern iüiberftaubeu (;atte — bie 'Jlot^i 
luar mäd)tiger, ber .'puu(ier getiHinu bie Dberi^anb unb l)icU felb(l 
bie Siebe jur Wln\\t in ©d;rau!en. 3n einem SlnfnUc i^on 
2^co{ilotig{eU entfd^lo| es toirllic^/ in beu Ocben bet 6et' 



6 3o^. ^i9U, SBatb^omifl unb (SomVoiuft, geb. 1788 311 9lciltoicb« Stof 
einer grögeten 9teife Im et an^ ttaii^ SBten unb U\üfyxnht fcfauit Ibfett^aft 
ba[eI6fl in ber Setfincv inig. mufit. Leitung, ^a^cg. 1829, 9h; 7. a< 9^ 



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toiten treten, um ficf) (mic ^ic^S faiit) bod) cublirf) einmal 
fatt cffen 5n fönneu. CDiefer ^^orfa^ uiar abeu nur i^crüber^ 
gel^enb; Jßo^bn'ö ^lMiid)tä, ber a)lclatt(i^olic tücnig sugänglid^e^S 
S^mpcrotnent [le^ie unb bec Junior l^alf i^m, übet bas 
SIraufige feituc Sofle I)inmeg 5u {e^en. '2(n ein eigentlid^e^ 
@tiibken. tm aber Dorber^onb nid^t ju benfen, fo lange er mit 
einem im^eii (S^oar unb einem etfl naii^ Monaten )äl^lenben 
@)>c06Ua||e ein« unb bie{elbe üammec D^eileii mtt|te. Sud^ 
fitoab bie Sorge unu» t&gU^e SBrob obenaa; ^^bn. fd^Ing {id^ 
ben aUnter ibet huxö), fo gut ed eBen ging; er geigte bei ben 
loerfd^iebenflen ^legen^eitdmufüen, fpielte loo^l oiui^ sum 3^nse 
anf, beforgtc Slrrangcmentä für ein nnb mehrere Snftrnmente 
— fur§, er griff ,iU, U)o e§ ettüa^ jn üerbienen gab, baki auf 
allerlei ^rojecte fumenb, bie u, rafc^ 0*^1*^6^^ ebenjo fc^nell 
tüieber üermarf. 

Unterbeffen \mt ber 5i>iuter i^erftrid)eu; ber ^rül)Ung fam 
unb mit iijm enuac^te bei .'gavbn bie €cl)u)ud)t im ^-roie. Giuc 
ber i>ou 'liiieu nad) bem beianiUcu 'iiUxlIfa^rtiSDrte 'UUiria^^ell in 
6teiermar£ abgc^enbc ^^Jroccffion mag ,*pat)bu veranlagt \)ahen, 
)\d) i(ir attäufd^liegen — er iuar alfo ^ilger getoorbcn. ©ein 
2luftreten in SJiariajeU erjäl^len (^riefingcr unb 3)ie^o in ber 
^ottptfod^e 5iemli(j^ übereinftimmenb.^ .*pai;bn fteQte fuj^ bei 
feiner äCnfniift bem Gl^ormeifter P. Florian äßrafitil aü einen 
andgetretenen jta^Ef&nger bei @t Stejpl^n bor, jeigte einige 
(Sefongi^flfidfe (UNtM^^i^^i^ (SoBt)>ofltiottdberftt(l^e) nnb 

bat, fie in ber Aird^e fingen )u bftrfen. S)er ®^ormei{ier aber 
fertigte il^n. !ttr^ ob: el^ !&me 2umpengejlnbel genug uon SIßien, 
3eber g&be fid^ für einen Jtird^enfänger and nnb toenn 
barauf anCänic, tunkte deiner eine ?Rote ju treffen, ^papbn 
nal^m nun feine 3iif^ii<i}t 5U einer Sift. Gr begab fid) am 
folgcuben Xage auf ben CSbor, börte eine iöeile bem Crgauiften 
grau5 3:aüer Üi>iberI)ofer ju unb mifd;te )id; mit ber uubcfaugeu- 
ften Wicnc unter bie ©änger. Unbemerlt fud^te er fid; nun 
bem ©oUfteu in uä^ru unb it^tt |u übecrebeU/ i^m jeiueu ^act 



7 8t«gv. 9lotiaeii, 11; SBiegr. 9l(ul^ri($tcn, ^ 82. 2)te ttamen ber 
Umäi$ fmfhciibcit ^ofottoi bcrbaafe i^ bct We bc« Br. 3. ^«ncr, 
®a)Kciov nnb ffiiftt. cräflltonclxitl in VUrn^fHL 



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jtt übcriaffcn. ber Sänget aitö gurd^t Dor feinem SSor= 
gefeiten ein^niüiQigen aögerte, na^m ^apbn beit älugenblid 
iD4r> too bod 6olo beginnen fottte, bemftd^tigte fl<i^ ol^ toeitered 
be0 ftotenblatted nnb fang fo fd^ftn, ba| bev ganse (S^et ber- 
»nnbevt anfl^ord^te nnb ber S)irigent nad^ IBeenbignng bei» 
$od^amtld flc^ entf^ulbigte^ il^n fo raul^ ab^emiefen J^aben. 
äCttd^ bie <S(eiflli^en, ber 6tt^ot P. ^etntö Sierbaum an ber 
©pifee, erfunbigten W wad^ bem frcmben ©änger nnb Inben 
i(;u gur ^afel. 2)amit lüar bem ßrfolg ber 9leifc bie Äronc 
auf()ci'c^t. §ai;bn iial;m bic (Sinlabung I;od)crfreut an unb 
bel;nte fie auf ad;t Xagc auc\ 5ßoI;(gefätttßt unb im 93efi^ 
einer tlcincn, für ii;n aber immcrtjiu bcad; ten'^iuertt;en 6ummc 
Gielbes), bae ^tefultat einet für it;n üeranftaltcten (SoHecte, r>cr= 
lief? unfer fsi\c\n baö c^afttid^c Daä) unb ben frcunblic^ett Ort 
ttub feierte wieber nac^ ber ^taifcrftabt jurüd. 

3n Söien angefornmen, galt eä nun felbftönbig ju toerbcn, 
©pangler lüar in ein anbcres ©tabtüiertel gebogen unb feine 
gamilie l^atte gutoa^i^ etl^Uen; fiberbied to&re e& unbefci^eiben 
getoefen, toenn ^i^bn t>on bet fftr ben Slngenblid geböte^ 
nen ^üifeletlinng fetnev ^ebrand^ gemad^t l^tte. SBb) aber bie 
äRittel l^etnel^en^ nm ein tomi au^ noä^ fo befd^eibeneiS Saget 
ju finben, um ju tleiben, su erndl^ten nnb in feinem fbt» 
rufe ju betbottfornntnen? ^Die ©ebtängnig iüar gro^, bo<5 bie 
§ülfe nid^t fern. Gine milbtl;atige gamilie ebnete t^m ben 
SBBeg, iubcni fie il;iu in ber uneigennü^igften Iijci je [ur ben 
erften Slugeublicf bie 9}Uttel ju feiner (Srl^altuug bot. ^m erften 
2;eftament §ai)bn'v (bat. 1801) Icfeu nur unter ben Segaten §. 58: 
,,^er S^iHiifrau 3(nna Sud^l^oljin KX) gl, lüeil mir il;r ©reg 
Usattcr in meiner 3ugcnb unb äuf?erftcn TioWj 150 gl. ol;nc 
Snteveffeu gelie^ien, ireld^e ic^ aber \ä)on v>Dr 50 ^al;rcn U]a\:}\t 
^abe." ^icfe<5 iicc]at ift au6) im jtüeiten S^cftament (bat. 1809) 
§. 32 lüicber^olt unb ijl bie ©mpfangebeftätigung bet auÄ* 
gefegten 6ummc eingetragen. 3)ie^ (6. 3C) giebt eine toenig 
bemittelte 6trumpfn}ir{er-SamiUe an, bie fi^ $al^bn gegentbet 
fel^ menfd^enftennblid^ ertoied. S)ie il^ ettoiefene Sßi^^ltl^at 
muft fo ted^t in gelegenet @tunbe gelommen fein, ba {1$ ^bn 
il^ret nod^ nad^ fftn^ig Sal^ erinnerte unb banlbaten ^er» 
send ^ienft mit ©egenbienfi bergalt Sie bie llad^forfd^ungen 
in ben ^fatr-S^egiftem nnb S^obtensg^totofoOen etgaben, to&re 



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2)U crfie SReffc 



123 



^^iet bcr tnirgerli^e ^anbmac^cr (^^^ojamcntircr) 3o^ann Wih 
^elin Sud^^ols gemeint, ber im SKärj 1753 beim toeiftcn 9tö6l 
am 9^eubau (^Borftabt 2öien^) im 61. Sebcnqa^^rc tjcrfd^ieb; 
feilte mttot ättam Sdtna ftatb ebeitbafelbft im Saläre. 1773^ 
80 3al^ alt ^et Umfknb ittio^, hai aud^ bei ber ^er< 
rnftl^tim^ ^^bn'd ein Sud^^ol) ald ^eifkn^ genannt toitb, be« 
re^tigt nid^t minber ber Sbtiial^me/ eben tl^ afö ben SOitann^ 
3tt bescii^nen, ber ^^v ^a^bn aitö ber 9lot^ ^alf. tt)ar ber 
bftrgerli^e SRarftrid^ter 9nton 99u(i^bDlj, baniatö tool^nl^aft beim 
golbenen Ärejfcn in bcr Ungargaffe, SJorjtabt Sanbftrafsc. 
^uc^liolj ftarb am 17. <2cpt. 1769, 84 3^brc alt, im gvofjcn 
Sefuitcnbaiu^ uää)\i bem b. .Urou^orbcf, unt feine Jrau, ©üa, 
unmittelbar nad) ibm am 14. Cct., alt 74 ,3^ibre. 

.V)ai}bn u>ar nun plöUlicb ein reid)er Mann genun*^en. 
»§nnt»ertinibfünf5ig C^ult^cn! eine feldie vSummc battc er biv> 
babin iihMVI nie ^^u WeüdU befemmen, ine(n">cniger felbft be= 
feffen. ^Jiunmebr £onnte er fid; i>or älüem eine äi>o^>nung fuc^en, 
bic er obenbrein in ber inneni Stabt unb in einem geiftUd^en 
^onfe fanb. 3*>ö^ ^ar abcrmal» nnx eine S)ad^{ammcr, bie 
er bejog^ aber er toar ja in biefer ^e^ie^nng nid^t i^ermö^nt 
unb tonnte bo^ enbli^ einmal in nngeftörter Sinl^e feine Btu* 
bien verfolgen. 

ifi nid^t nnbenlbar^ ba6 $ai;bn beim (Sinang in feine 
neue äSo^ung ben @eban!en fa^te^ biefelbe mit einer umfang« 
reiben Arbeit gen)ijfermagen einjumei^en. SBei feiner ftnbli^ 
frommen ^enfnngdart tt>ar basu ein ber ftir^e bargebrad^te^ 
Söerf \r>o^ t>a<i> geeignetflc. Wtu^tt er bodj nod^ gan^ erfüllt 
gemcfeu fein reu feiner '|UU]erfabrt nad) -)}Jaria5elI. ?iid;t wc- 
nii^er uniuabrfd)ciulidi iDüvrtc Me lUnnabme fein, bafe er fd;cH 
bort, anaereat t^urd) feine ga|tfreunt'lid)e 3lufnabme, fid) ^ic 
t^lufi^abc fe^te, t^em borticien .Hlofter ^u soiiien, irac-> er ^n leiflen 
im 3tant)C fei. @o bürfen tpir e-? luobl immerbin maiien, bic 
f rüber erföäbntc Wcik, .Oaiibn'v erfte 53ieffe, bier einzureiben. 
Söir nu'rbcn für fie in öiefer erften ifebenepcriobe .»^ai^ttn''^, ire= 
ber früj^er nod^ fpäter, taum einen cieeit^neteren ^^io^ finben. 
3bre iianje Einlage, ibrc UnfertigJeit im (^injelnen, bie grammati= 
ialif(§en Unebei^tieiten, bcr fd^manfenbe, in au§gcfa^)rencn '^ox- 
men fid^ betoegenbe @til unb gleid^jeitig bie forglofe Un« 
gesttmngenl^eit unb tede 3)urd^fü^rung^ namentlid^ ber beiben 



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124 . . «tjle SRcffe. 

8oloftimmen, benen nici^'iDcni^ ^ugcmut^et wirb, beuten itiÄs 
gefammt auf eine ^cit l;in, in \oüä^t ber jugenblul^ (Soiii))Os 
niji im Staffen fo^ufo^en nod^ t)09elftei hetocQU, alle 
SCuflenbUtfe flrau^lte unb^ einet feften ^runblage entbe^teitb, 
fafi 9QIed beut ^ufatt unb attgeborenen SitfHnU onl^m fleUen 
mtt|te. 8ei ben jtpei concettitenben 6opraiM@otoflimmen mag 
^ai^bn ettoa an it^ unb an feinen Sruber gebadet unb iitd^tö 
niebcTcjefc^rteben l^Ben^ bad 8eibe nid^t im 6tanbe gewefen 
iüären auö3ufül;rcn. 5J)iefc beiben ©oloftimmcn, mit S^rißcm 
unb tjerjiertcn (^iängen reid; bebad)t, bemegen fid; über einem 
breiftimmigeu dijox (3llt, ^J^enor, S3a^), begleitet üon smei ^io= 
linen, (Eontrabafe unb Oxc\d. ^n ben fird;Ud;en SJiujifatd^iüen 
fmbet fid; bieje 3}ie)fe I)äufifl Dor, luenu [ie and) mir feiten he- 
nufet iinrb; im c-jeiftl. Stifte Ööttlr>eicj, bem meiftcne tüd)tit3e 
Säutjerfnabeu ju Gebote ftanbcn, lüurbc fie jebocj^ feit bcm 
3al;re 1785 neunje^^nmal aufgefül;rt. 3tlö fie üorige^ ^a))t 
(1873) bei 6t. 6te))l^an unter S)irection bes ^omfapellmeifteri^ 
^rct^er jur SCuffttbrung fam, mad^te fie einen eigcntl^ttmlid^ett 
@inbrud ^tiemanb moii^te in i^r toofji eine älcbeit t>on ^ai^bn 
a^en; laum bag unb ba ein ))ettt)anbter gug an beffen 
fp&tere @^teibU)eife anlUngt^ man mfi^te benn im Jansen bie, 
aud^ in feinen fpätexen 9Re{fen oft gerügte iSebenbigleit unb 
SRunterfeit in Snfd^lag bringen^ ber gegeniiber ber^ bem Agnus 
Del innetDOl^nbe ^mfi um fo mel^r ftberrafd^t. 3n ^a^bn'd 
tl^ematifd^cm SSerjeid^ni^ feinet SBcrfc ift biefe 9)leffe erft toon 
britter §anb nad^träglid^ gugefügt, benn [ie mv .*5at)bn ganj 
au5 bem 6)ebäd^tni6 entfd^tüunben unb nur ein S^\a]i brad;te 
fie i()m nneber in bic .'gänbe. 33ertud) unb 3)iee ® ermäljjnen 
it)rer I^ci i(;ren ^efud;en im 2^\\)xe. 1805. (^)eiieuübeu ber ganj 
unlüal)rfd;euilid^en S3el)auptunc} Öcrtud^'ij, ,gai;bn l;abc bie 3}?effe 
im 3al;re 1742 ncd) aU 6l;orfnabe bei St. Stephan f^efd^rie- 
ben, trifft bie üBemcrtung 5^ie^', ber lu^m 'iiUeberfinben be^^ feit 
52 3<i^^^ßii üerloreneu ^inbe^^ Ipric^t, mit ber l;ier angenommcs 
neu 3^'it, 3lnfang ber 50er Zs<^l)xc, junäd;ft äufammen, 3)em 
tafd^ alternben, tränllid^en ^teifter bereitete ber unerioartete 



8 Staxl ^txtn^t Sßmtttnn^tn anf etner Steife aus l^^flringen m6) ^ien 
im Sinter 1805—«, 1808, U, e, 174. ^it», 9togr. ^ad)x., ®. 72. 



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3iit SKi^aelcr ^anfe. 125 

l 

%vaih eine l^r^ticl^e ^enbe; mu^te et ftd^ ho^ in biefem SCugen- 
hlid bed Xitd^angd feiner rnntl^boll bttr<l^föm;i)ften Sanfbal^ Uh 
l^ft erinnern nnb mit fiolser Sefriebignng ber getoaltigen $0^e 
gebenfen^ bie er feit iener ^dt erflontmen. itberbieiS ge« 
rabe eine SRilberung feiner tihEperli^en S^mer^en eintrat^ naffta 
er nad^ langer 3eit fogor bie ^veber »teber jur $anb unb untere 
natjm o^j, bcr öurc^ ."ginsiifüguiui vcn iöla^inftrumenten 

einen iJlufpu^ geben, babei ganj nbevjebent», ttaft ^icc« übcr= 
xc\d)t (^)eman^ fein an fid; aniprud^loicv C^kiftcvfinb erbrüdcn 
muBte. ^abci licfs er alle ^-cblev im Sa^, felbft bie augcu= 
fäUigften, ftebon unb trug fic felbft uuu X^eil auf bie 53lax^= 
inftrumentc über. ,Mci'i mir (fa^^te .'paybu ju ^icv) an biefem 
^er!(^en befonber^ gefäUf, ift bie ^ÜJelobie unb ein gen)iffc>5 
jugenbUd^eS ^euer, unb boö betpegt miö^, täglich einige ^alte 
nieberjufd^reibcn, utn ben^©cfang mit einer ^armonicmufif jn 
begleiten/' 9luf biefc ^eife traten 3'li^te, 5n?ei Klarinetten^ 
Sloei gagotte, stoei trompeten unb $au{e ^inju unb no(| roö,^: 
renb ber Slrbeit fd^rieb ber Uebendtoürbige @reid an feine 93er« 
lagd^nblnng 8reitfopf ^rtel, nm bie Slileffe s^r ^eraui^« 
gäbe ju befihrbem/ ba er bamit fetnem ®önner, bem ^rften 
@fterbd5i;, noc^ banfbar ^nlbtgen tooQte. ^ie 3Re{fe tourbe aud^ 
richtig abgefd^idt nnb toar nod^ im Katalog ber grojsen Slnction 
genannter 'iBerlage^anblung (1836) aU 'oon&t\)x% angezeigt, 
aber nur im 'JJtanufcript. (rine gebrucfte i!tu->gabe, 6ingftimmen 
mit Crc^elbcgleitnng, erfc^ien nur in iicnbon bei '3ioi>clle ('•)lv. 11 
ber Äjavbu'fcbcn ^ieffcn). 5)ie auö bem Diad;laf(c .Oaubu*!^ 
ftammenbe '].HUtitur, nun im fiirftl. "J)iufifard}iü ju Gifeuftabt, 
ift, foipcit Singftimmen, 3trcid;inftrumeutc unb Drgel be= 
trifft, iH>n ber .sjanb Crlftler'v, .voapbn'i^ Ciopifteu; bie '-Bla^^^ 
inftiumente fiub bem illufd^eine nad; i>cn ^|>ol3eUi, einem Sd)ü' 
ler .§a\)bn''J, l)in,>ugefügt. äm 3wfiinii"cnl;ang mit .OaDbn'ij 
fonftigcu (iompofitionen auv feiner frü^e|tcu ^^eriobc wirb aud) 
biefer *üJieffc no(^malv iicbad)t a>erben. 

^a^j bem^arnabiten^CSoUegium ge^iJrige fogenanntc ,,alte 
^id^aeler^aud * am Kol^lmarlt (einer 6tra|e in ber 9ti<j^tung 



9 2>aö ,,altc" l^?iri)ac!crl)aii« (171G erbaut; dli ®c*3cn!an ,11111 „neuen" 
(1735 erbaut), ta(s aU Xurcl)l>aui5 beimißt n?irt. 4^ciDc fuib unmittelbar au 
btt ^or>farTÜr(^e jum ff. ^idfati angebaut. 



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126 



3nt SRic^Atter ^«ife. 



smifd^ bem Kraben unb ber iai\, ^nx%), m ^cmbn nun 
too^nte^ ^atte bamald, toie b<u$ forgf&ltig gefft^e Sinifmö^ 
audtoeif^ einige ffir und itttereffante SRiet^avteien. gnt elften 
Btoä tDOl^te feit bem Saläre 1745 btd ^n i^em ^be bie 
PrÜin Wtaxia OctaDia, SBittoe be» Järflen 3ofe))]^ Union 
@ftcr(;dä9, bcr, nur »cuigc ÜRonate rcgierenb/ im 3a^re 1721 
geftorben ttnir. ©i8 jnr SJoHjätirtcjfeit i^rc^ So^jne« ^attl 
Olnton (ber s^Mtin ald feinen .stavellmeifter aufteilte) führte 
i>io(e AÜfftiu 'üfajorat iniD :^oi^ t>ann udd> 2Öien. (3i3ir 
iüert>eu l)cr fürftlicbcii Man, bie fid) bie .Oebuiu] ibrer lltiifit"^ 
fapelle aiu^elci'jcn iciii licn, ipätor ncdjmale beo|eo(neu.) i)ai;t>ii 
befanb fid; alfo fdjoii jc^t mel;rere ^a\)xc laiui mit einem mür^ 
biflen SJiitf^üebe jenco A-ürftenbaufe^^, bem er nal^eju ein balbev 
.Vibrbunbert laiiii oiu treuer ^ieucr mar, unter einem 2)ad)e. 

britteu ^todmerf be;j meitläufigen ^aujCiS wohnte ber c^e- 
feierte S)i(^tcr 3lbbate 3)ietaftafio, ber feinen Liebling, Ma^ 
riannc SRartine^, bie 3:od)ter einer ijm eng befceunbeten 
§amilie, ^ai^bn al^ B^ülmn im (Slauier ant^erttaute nnb il^n 
mit bem betfil^ten italienifd^en @efangle^c unb <£iNn!||>oniften 
.^otpDva befannt mad^te. — ®eben!en toir nod^ bei» im neuen 
SKid^Ierl^ufe »o^enben ei^bifd^0fL unb t t $of« unb 
Unit)erfltfttd?8ud^bm(Ier^ ^o^ann $eter @blen Don (^^elen ^\ 
ber l^ier ^md^erei unb $ü<|ett)erlad führte. S3ei i^m fonnte 
§apbn ein in Slug^öburg gcbruÄte« SBerf (6 ©w'^onien unb 
6 oonaten) t)on Jefepl;ue Öregoriu^ 5Öerncr im ^ertauf^s 
laben auflici'^eu fel;eu, ba^ fd;on im o^xbre 1736 im i^Jieuer 
Diarium von Abelen any^e5eiiit er)d}ciut. :Jlud) auf 5Öeruer mie 
auf bie voreienaunten ']>>erfünlid;feitcn fommen anr fpäter 
rücf ; TiJcrner mar fürftl. (^fterbä^t)'icf)er ilapeltmeifter unb ^al;bn's^ 
unmittelbarer 'i^on^änaer im xHmt. 

golgen wir nun ^aybn auf ber breiten Xreppe^ bie im 



10 Xk (5in[trf)t in taffclbc vcrbaiifc lä) bem l'crcinriüiijcii (Entgegen' 
lommcu tco fcamalii^cii .'örn. 'ihocnvatin\s Xon iViajimiliaii 3icv3l. 

11 Tie rsirma &lc iH>ii (^Miclcu i )>\itcv (V>l)clcu'ic()C (Srbcn , eine bcv be* 
bciitentftcu ii^ud^bviulcrcicn Siciii<, cntftaiib bafclbü 1<)72 unb cvipfd» 1858. 
»5cit "^uguft 17ü;> muvbc von biefei ^irma bü0 IS;iici- oft citivtc „ 2ÖUnert|d^e 
S)tarittm" ausgegeben, Das fett 1780 ati „Siotev B^img" not^ ^eute 6e« 
fte^t (feit 1858 im ^etlag ber @taat«bvu(fere!.) 



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12? 



atten HJlid^aeler^aufe ben 2)ad^trol;nuttden fül^rt^ bie fopfagen 
ben f&nften 6tod bei$. Kaufes bilbeiu S)ie gitnnter bafetbfi^ 
iett nur SRogasinen toettoenbet, nnttben brnitold einzeln bet« 
mietl^t; meistere l^atten einen $ol)t)erf(]^la9 nnb imi, nal^ lu^: 
fommengerftdtt, geboten fogar liber ben £u|nd einer Itammer. 
(Sine biefet Stammten mit nieberer, f(^rag laufenbet ^((e nal^m 
nnfcm §a^bn ouf. SöaiJ t^r an Sfl&nmli^lett abging (fie säf)lte 
fünf bi§ fed^§ 6(^ritte in Der Sänge nnb S3rcite), crfc^tc btc 
gcnftcrlncfe burd; eine allerbiu^^^ nbcrrafd^enbc X'hK>|id)t nOcr 
* ben belebten 9)iid;aelerpla^ l;in naä) bcm ©ingang bcr faiicr= 
lid;en 58nrg. 3)ie 9)Iiett;er ber >Dad>5immer mit einer Hammer, 
Öa^bn^^ nnmittelbavc 9iad)bant, untren abn?ed;ielnb ein ^nd)= 
brudcr-^sactor, H amm erbet Gopift, Matai nnb ein Hod^; 
aufterbcm mol^ntcn ba nod^ ein Xafelbedcr, 2^(;nrl;üter, 6prad^= 
meifler nnb eine Sungfcr, jum %f)tii Scbienftctc ber ^errfd^af« 
ten im §anfe. ©ic 5(lle finb naml^aft gemalt; bagegen fel;Ien 
aU älfterparteien bie ^i^amen ber bie Kammern Setool^nenben 
nnb alfo an^ ^ot^bn. dloii^ ber 6d^ilbemng bon S)iei$ nnb 
9(nberen mar l^bn in feiner 9oben!atnnter atten IXnbilben bed 
SSetteriS ^Sgegeben; im 6omnter brang ber Siegen nnb im 
Sßinter ber 6d^nee bnrd^ bie g^gen beis ^aü^e» nnb ba felbft 
ein Dfen fel^lte, fn(j^te nnb fanb §at)bn jeitiüeife gur ^to^t^eit 
<5(^u^ bei ber frii(;er crto&^intcn gamilie, bie ifyxi dbtx, ba fic 
felbft nnbemittcU tt>ar, nnr ben g-nPoben aU Sagcrftätte an^ 
bieten tonnte. Söcnn nun and^ bie Sd;i(bcningcn, im .s)iublirf 
anf ein fo folib gebaute*? $an^$, t)änfig übertreiben (iliani^c 
fpred^en fogar r»om 9)langcl einc^^ genftcrso nnb fe^en bem §anfe 
noc^ ein fed;Ätee 6toiln?er! auf), fo beftätigt c»? fid^ bod^, bafe 
l;ier bie Hätte, n>ic \a in jcber S)ad^ U">ot;nung, im SBinter 
empfinblic^ genug tt)ar; fie nöt^igte ipa^bn fogar J;änfig, fein 
SS^afd^tpafler/ bod in ber fftatl^i gefror^ Dom ^rnnnen toeg felbft 
lu erfetcn. 

2)0^ bergleid^ (^tbel^mngen flnb nid^t im Staube, einen 
anffhebenben jtunf^ünger nieber}nbrft(fen; el^ {finnen fie 
reisen nnb onfftad^In^ bem 64idfale Srot lu bieten, ^o^bn 
»ar Ja niti^t mel^r allein; feine Cammer tl^eilte ein^ toenn 
an^ atted nnb umrinftid^iged (Stabier. 8ei i^m, bem tl^il« 
nel^nben ^reunbe in IBeib nnb ^freub^ berga| ipa^bn auf aUe 
6orgen unb „bencibete (mie er fagte) feinen Äijnig um fein 



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i&ifid". ffUhfÜbm umrben ober aiMl^ bie Ue&itugen im iBieliii« 
f^iel unb bas (Stubium ber eoin)>i>fitieii^ tpeitn ott^ ita^ ieiwm 
getegetten $laii, eifrig betneben nnb boja fetbii bie fy»ftteii 
SRad^tfhinben $ülfe genommen. €iS nm| bei ottebem t)cr= 
ttunbetn, ba| toiv ^a^bn in leinem ber früher genameten 
£)T<!^eFter mittoirfenb finden nnb er fd^eint auä) nm eine 
bauembc Stelle nidit bctüorbcn 311 t)aben; menigftcni^ bat er nie 
bai^Du cr^ä^ilt, baf^ er micnbtpo märe abciciriefcn merbcn. Unb 
gut lüar''^, baf^ ci ]o tarn: .§at;bn märe melleidjt in einer be^ 
Ijäbiiicren Stellunci nid;t ber Mann qcirprben, bcn tüir nod) 
l;cutc »erel;rcn. (Sr njoHte fämpfen unb lieber barbcu, aU^ auf 
ber flctt)öl;ultc^cn .^ccrftrafec bal;iumaubcln. „^uugc Xieutc (fachte 
er im \)o\)cn 3llter ) tucrben an meinem SBcifpiele fe^cn töuucn, 
bal aus bcm 3Ric^tä bo^ ©tma* merbcn fann; tpa^ id^ aber 
bin, ift %m ein 2öerf ber brinoenbftcn 9lotl;/' (5)ieä, ®. 14.) 

5Dod^ t)om 6tubtum allein fonnte ^at^bn nid^t leben nnb 
niil^t üDe %aqt fanb ^ eine ttwl^Ul^tige gamilie. SBit l^i^ 
bemt an^ balb bon SUibterteetionen/ bie anfongd mit 
(Snlben memilx^ beja^lt nmtben. Seine frftl^efien (^mptfUo- 
tm au» biefer S^it, votl^z oi^ue B^^^^ift^i \^ ^ Unterril^tös 
gebrcnu^ gefd^rieben imcm, toonberten in Xbfd^riften bon ^nb 
5U §anb nnb gingen faft fämmtlid^ »ctloren. S)a6 lia^bn ber 
llntcrrid?t md)t tton .^ycr^cu (\inc\, bafe er gar tt)ot)l fül^lte, tpcld^e 
Dpfer er bamit jeiucm Scljüpferbraug brad;te, i">cvratl)cn luiv 
bio menigcu 2öorte, mit beucn er feine ätbneiguug unb feine 
banialiac ^ac\c überl;aupt fd^ilbcrt: „S)a \ä) eublid; meine 
Stimme verloljr, mujitc id; mid; mit untcrrici()tuug ber 3ugenb 
gauser ad)t 3al;re fummerbaft bcrumfc^le^^jeu (burc^ biefe§ 
(^lenbe ^-Brob gel;cu t)iete ©enic §u C^^runbe, ba i^neu bie '^cit 
5um ©tubiren mangelt)/ bie (^rfol^ning traffe mi^ leiber feib|ty 

tpürbc baS n)enige nie ertDorben ^>abcn, loann i$ meinen 
€om)7ofition^ @Vfer niii^t in ber 92a<i^t fortge{e|t ^e.'' 
(üel^ leeilage U.) 

//Ihimmcri^aft l^enimfd^leifpen!'' — biefe W^vU befeitj^neit 
greS gemig jene traurige i^ften^, beren ft^ imfer SReifter hp^ 
nad^ Solaren nur mit einem ^eflll^l t>on Äitterfeit eriimerte. 
Sßemt ^a^bn in fpäteren 2^al^en bon geit 5u 3eit m i^ifen» 
fUibt and na^ Sßien teifle nnb feinen Serleger Slrtaria befnd^te, 
ber frü(|cr, bi» $um ^a^xt 1789, feine :)iieberlage iuo^l ebenfoiU 



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129 



tote nod^ fftuk auf bem Äo^ltnar!t, aber bcm alten 3)lid6atier= 
J^aufe flegenuberliegeub in 133 l;atte mag er tüo^l oft 
^enu^^ |tt bem oto|en (^ebäube aufblidenb, mit äBe^mut^ utib 
bo^ auid^ mit geregtem &to^ feiner S)ad^fammev unb bet in 

oertel&ten S^it fl4 etinnert l^a&en. 

S^tot Sleib unb ilrmutlft ttielb ^tn, toie einfl im 
itoipeS^aufe, aud^ ic^t nod^ mitunter an, feinem ^ange 
<6d^elmereien freien Sauf laffen unb jfi^ bamit )u red^ter 
3eit bie dritten 3U oertreiben. 3h fp&teren ^a^xtn f^lug biefe 
angeborene ©d^alt^natur oft in rü^renbcr SBeife um, n?ie j. 8. 
bei ber betanntcu 3lbid)iebc^'3t)mpt)cnic, mit ber e^i $ai)bn ge- 
lang, feinen Jürftcii auf eiue l)er5gclinuueube uub feiufüblige 
2lrt gefangen ju ncl;mcu. gür je^t tvax mebr ber juijenb- 
lic^e a}tutbn)ille überhaupt, ber it)n gutpeilen §u einem au fid^ 
uni]efäbrU(^en 6c^abernadE lun-leitete, bei bem e^ il)m uic^t an 
-©eiinnungegenoffen fcblte. >imi gäHe biefer 3lrt fiub trabitonell 
belannt. 6o banb er einft gur ^eluftigung feiner j^ameraben 
ben ^olltoagen einer ^aftanienbraterin an bie ^äber eined 
BKiet^koagenS feft unb rief bann bcm ^utfd^er fortzufahren, in« 
bem er fid^ felbft buifd^ fc^leunige glud^t ben ^ertoftnfd^un^en 
^er beiben <^efop:|pten entzog. ^' @in anbered Wtal lub ^oi^bn 
eine Sln|al^I i^ befrennbeter SDhiflfer sn einer 9^ad^tmttfl!. S)ie 
3ttfammen&tnft toar im ^iefen«€^raben (einer niebergelegenen 
nid^ %ax freunblid^ ©tra^e SBiend); $a)^bn oertl^eilte bie 
no{fen tiad^ allen Slid^tungen, felbfl auf ber $ol^em99rüdfe (meldte 
eine obm üucrftrage oerbinbet) toar ein ^anfenfd; läger poftirt. 
deiner a^nte, um toaä e^ fi^ eigentlich haubelte, jeber battc 
nur ben 3luftrac3, auf ein gegebeneiS S'-'ic^t^H irgeub ein beliebi= 
^e^ 3)tufifftücf anjuitimmcn. Äaum l;atte bie^^ beUifcbe (Soncert 
begonnen, fo öffneten fid^ Xhüten unb ^enfter unb bie au^ bem 



12 2)a3 ^aui 9ir. 133 (crfte 9?ummerlrung) iburbc im 3af?rc 1707 mit 
tem furj 3Uöor abgebrannten (Scf^ unt tem in ber ^»errengaffe onfto^cnbcn 
©cbäubc ju bcm gegcnicartigen großen ^oufe 9ir, 26 (neu) t>erbaut. S)ie 
girma iluru^ (neben ber bcfannten 9?eftauration „S^^ l'otbringer" ) nimmt 
l'o iiemli(^ bie 8>tcUe ein, tco fiö) ^Irtarta'ö ^aben befaub, mie bied aud ber 
Hon Staxi @(^ü^ Tabicten 3(i(^nung erfid^tlid^ tfl. 

13 Sttittirtüntgot bev ^rett ^tinfltt unb U^i, Stttflticbev ber fifarflltd^ 
4lflnhdiVf4eii S9bi|ina))eS(^ 

S«|I, ^»R. I. 9 



6<i^löfc auf9efd^eu(3^ten 35ett}o^ner jene^ ©tabtt)ierteU t'eme^rteit . 
nod^ btttd^ Sltt^en unb @<j^iinpfen ben 6fanbal. 3m ©tutnu 
f<j^tt vMtt nun bie SlnmorsSSad^e (bie bamalige ^oliiei) ffexm^ 
beten SbntiSlolatv baS Stomotl^aui»/ fld| ol&enbtein im %iefen» 
(SItaben felbfl befanb^ tool» bie itttjmfieit beiS Unteme^mend um 
fo fträfli<]^et erf(i^einen lief, ^ie Stuflfev tol^ entfe|t aitd« 
einonber; nur bet $an!e€ nnb ein (Seiger fielen ate Opfer im^ 
mußten füt SWie büfecn, bertDei^erten iebo(J^ jebe SCudfunft über 
beu iliäbelgfü^rcr unb üertüegeneu ©törer näd^ttid^er ^\xf)e. *♦ 



ettüa anbert^alb 3«i{)re folgen nun, in benen icir une- 
^a^bn''^^ ^tjätigfeit abtr>e(()felnb auf Stubium, Unterricl^t= 
©rt^eilung unb gelegentliche 3Jiittt)irfung in Crc^eftem fx6) tx- 
ftredenb benten ^aben. Äetn irgenbtoie bemerlenätoert^cr 
Umftanb fd^elnt in biefer '^txi »orgefoUen ju fein; mir miffen 
Don {einem $aufe^ feinem ^eunbe, mit benen $a^bn etloa 
nd^et loettel^rt l^ben mcd^te. ®eine Slrmut^ entfernte i^n toon 
ben SRenf^en nnb er ftt<i^te nm f o me^ fein ein^i^ed (&iM bei 
feinem (Slabier^ boiS i^n am befien i»er9(mb. — Unter GlaDier 
baben. »ir nnB 1^ xao%\ ein 6i»{nett ober (SktHd^rb bomaUger 
3eit )}orjtt{ietten. 3m @egenfai jn bem in frübefler 3^ ^it 
iMitoiteten 6)>inett (üteiner S^ü^el>^ in (Sn^Ianb Virginal 
genannt), bei bem bie Saiten/ bnrd^ geberüele pm SiSnen ^e« 
brai^t, einen furjen, gellen unb pinfenben ^on erzeugten, nwr 
baö ^latoicJ^orb mit DJktaüftiften üerfefjen, bie bem %mxt mcl)r 
6angbdrfeit, mel)r 'Jluöbiucfö- unb Sc^attirungöfäl;igfeit t»er= 
liefen. @in befonbercr ^Sorjug biefer :3uftruniente beftanb aucfy 
in ber Hebung unb bem ^^^ragen ber %Qxit, inbem man felbft 
nac6 bem ^nfc^lage ber ^^ote nod^ einen ^rud geben tonnte. 



14 «Rac^ 3)ie«, SBiogr. Stacht., @. 33. 

15 3n ben 50a 3a^ren fcfictnt tn Sien ber 3nflrnmcntenmad^er Weber» 
Raufet einen guten 9?uf cjeticffen ju {)abcn. 2)a« JBicncr 3)iaTium, 1752, 
9^r. 62, fünbtgt eine 2lucticn bon aWufifalien unb 3nf!rumenten an, unter 
benen f»«^ »»ein oeritable ^ibcr^iaujcr J^Iig" (t^lügcl) fccfinbet. 

16 aflar^jurg (®ie Äunfi ba« Ctaöier ju i>iclcn, Scrlin 1760, @. 21) 
^at ffir Me9e(ung (franj. balaneement) bae3ei(j^en tTTTTt tlcrb€v92otr 



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C $1^ Qiii«iit<(.9a^ ' 131 

^omenico @carlatti/ ©eBafüan imb (L ^^ilipp (Smanuel fdaH^ 
f^iebett fflr baffelbe; ©ebaflian 9a<l^ bebiente fid^ Ms §u feinem 
SJobe eine» 6{lbermann'f(^eu ©tatoid^orb« unb fein 6o^n dmd' 
nuel gab i^m aud^ naö) ©rfinbung unb 5^er6reituiu] be;? gorte= 
piano nod^ immer ben ^Borjug. „^aö (Elatoicorb (fagt ßmanuel 
^aä)) 1^ ift ba§ Snftrument, tporauf man einen (Slaüieriften auf^ 
genanefte beurtt^eilen fät)ig ift/' 5)er mel^r f(^ü(^terne, leicht 
terl^allenbe %on bebingte natürlid; and) eine anbere, mit 3?or- 
fc^lägen, 3)iorbenten unb trillern reicher auögeftattete 6dS^reib= 
meife, n?orauf mir bei ben früheren ©ompojitionett ^ai^bn'Ä 
8flüc!fici^t ju nehmen l^aben. 

2öcld^er 2lrt bie (£lat>ier=Sompojittonen marcn, beren fid^ 
^apbn bis ba^in beim 6tubium bebient I;atte, läfet fid^ nid^t- 
nac^toeifen. ^ie SBabl tonnte i^m freil^ nid^t fd^loet fallen, 
benn bie QaSjl bet t>eri^tlid^ten (Ela)»ienoerIe mt fttt|etft ge- 
ti»0; SU to&^len l^otte et fibevl^au^^t ni^t, er nnt^te inelmel^ 
ffli%tnien, toü üfyn ntenf#enfteititblid^e Sermittelnng etiood su« 
fft^te. 9B&^renb er aber bei allem (Sifer gesmungen toar, fid^ 
in 93etttttun0 ber Sel^ittel mad^tlod bem B^faU ju fberlaffen, 
f hielte il(im bai$ unertoartet ein Sßerf in bie $&nbe, baS 
feinem ©trcbcn plö|lid^ eine beftimmte Sftid^tung gab unb für 
feine ganje i^unftrid^tung entfd^eibenb h)urbe. 3n einer glücf= 
liefen 6tunbe, in ber i(;m feine Äaffe eine tletne ©^traauSlage 
erlaubte, fud^te er einen jener Suc^t)änbler t;eim, beren 6(^ä|e 
i^m bis ba^in fo oft nur in ben Ku^^^agfen^tern ju beittunbem 
vergönnt mar. 2Bir moEen un^s ber 2lnna^me nid^t x>^xm^)xen, 
ba6 er fid^ babei feincv^ e()emaligen Dkc^barS Sinj erinnerte 
unb feine ©dfiritte nad^ beffen (Setoölb am 6tepbcinSfriebbof 
Icnfte. 2luf feine S3itte, i^m baS im 2lugenbUcf beftbefannte 
(Slaviertoer! Dor^ulegen/.^olte ber Sud^^&nbUr ein ipeft ©ona^ 



9. 9* Ooff (StttXiu a0ev bcatli^ci Untmi^t im CCaDietniieL ®Bttlii0ai 

fibcr Mefe epidmuütxi »^c Seimig, WUkt bwsdt ^nnlte 
bic illec einer |aKen ober ganjen 92ote flehen, angebeutet »irb, mad^t man, 
toenn man ben Zon mit bem barauf liegen Metbenben {Ringer gletd^fam n^iegt; 
bag 'btc« fanft gcfc^e^en müffe, terfle^t ^äf ton fclbft." 3Jn:gt. aui^ tt. 
Sei^mann, ©efc^ic^te beS eiaöicrjpicl«. (Stuttgart 1863, 51. 

17 dar! ^l). Smanuet ^aö}, SJerfud^ Ü6cr bic wa^re %xt ba« filamer 
|u \piiLtn. ^Berlin 1753. @ie^e Einleitung ba{el6(t. 

»• 



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132 



tm t>on Gmatuiel 9ad^ l^tüot imb ^cied fie fo ein? 

btinglic^, ba6 ^apbn o^ne loeitered jal^Ue/ bad $eft jufammeiu 
pddU unb feiltet ^a<l^faminet sueiUe. „Iba im iä) nid^t me^t 
Don meinem (SlaDier l^tntoeg/ HS bie Sonaten butii^gefpielt 
traren", äußert ber greife §a^bn, noc^ in bcr ©rinnerung be* 
tpeflt, mit jugenbUd^cr iiebbaftigfeit gegen ©riefinger. 
Xoax ber 3)Uinn, ben er unbewußt fuc^te unb bcm er nun mit 
^Jeuereifer nad;ftrebtc. „Unb tver mic^ grünblic^ tennt (fährt 
§ai)bn fort), ber mufe finben, baft ic^ bem Gmanuel S3ad^ fcbr 
l>iele<? t^erbanfe, baß id; ibn uerftanben unb fleißig ftubirt babe; 
er lief3 mir auä) felbft einmal ein Hümplim«nt barüber'mad;en/' 
6obaU) namlic^ ^^avbn'jS Siierte burd^ ben 35rucf betanut toui- 
ben^ bemetUe ^aäf mit Vergnügen, bag er ^apbn feinen 
QöfiÜWi )u säblen babe; unb fo lieg er i^m geUgentlid^ awSf 
fagen: „ex fei ber ©injige, bet feine ©d^riften ganj toerftanben 
babe unb (S^ebtaml^ haioim ju mad^en loiffe.''^* ^bn fud^te 
unb fanb aud^ in tvüben 6tunben ©tfttfong nnb (Stfcifd^ung 
in 8ad^'iS Sßerlen. „^ fpielte mir biefelben su meinem tBep 
gnfigen un$&bli9^<^i ^o^/ befonbetd auil^ to^enn mid^ t)on 
@otgen gebrfldt ober mut^lo^S fft^Ue unb immer bin id^ ba er» 
beitert unb in guter Stimmung t>om S^ftrumente toeggegan^ 
gen."*** SBie §apbn fpäter bem @tnflttffe ber ©efang^compo* 
fitionen (^afemann'ö t?icleö ju üerbanten ^ugeftanb, fo fd;ä^te er 
©manuel ^^ac^ in feinen (£lat)iermerfen fd;on je^t unb bemal^rtc 
i^m fortan bic gleiche Steigung. 9iO(^ in bemfelben 3a^re, in 
bem 58ad^ ftarb (1788), erfu^te §ai;bn in einem Sriefe an 5lr- 
taria, „bie legten jtvei SEBerle für baö (^laöier ijon Hi. 
@manuel ^ac^ überjenben". 



18 Jöioör. aiotiien, ©. 13. — ^on Sdaäf toaren im 3o^?re 1742 erfc^ic 
neu Sei Sonate per Cenünlo (bem ^öntg ^nebcii^ IL t»on $ieu&eii Qt* 
lotbnet) ; ferner im 3a^ie 1745 ebenfoSe Sei Sonate per Cembalo {Sdadf*» 
e^fito, bcm 15|5(d0at Sttat Qugen, ^etjog i»on ffiilttcmbcrg goebmet) 
9dbe Sßexfe toaren in 9MfaniScr9 Derlegt; ba« ctfle bei Satt^afar e^wab, 
bae sivette bei 3o^. Ulric^ ^affner. SDtag nun ^at^bn bie erfle ober bie 
jtveite Sammlung guerfl tennen gelernt baben, fo ift bod^ anjune^men, ba| 
er babet nidbt fteben blieb, fonbern ft(^ inn iveitere Sette ^Of^'e erfltltbigU 
unb jomit auä) bie anbete 0ammluug tenneu lernU. 

19 2)ieö, Söicgr. ^fiacbr., @. 38. 

20 9iot^life, gür ^rcunbc ber Stonfunft, .1832, öb. IV, @. 274. 



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* 



C. fk* Smairiiel 133 

earl ^^)ilipv ©maniiel S3ad^ *^ ber brittc 6o^n beö großen 
aol^onn ©cbailiau ©ad^, murbc am 14. SKärj 1714 Jöeimar 
flcborcn. @r na^m unter feinen ©rübem wnb felbft neben bem 
fienialeten B. -griebeniann ben tt>e{entU4ften @influ| auf bte 
%mfm^, inbem et ben Uebergang bon ber . fhen^eren snr 
freieren ©i^ibarl bnrd^ ©rtteitemng nnb ^nr^geifH^ng ber 
gorm bermittelte. 9}amentHd^ bur^ Sßertoertl^ng ber bon 
feinem Sater begrünbeten Ztü^üt nnb 9lefonnirund ber bid 
bal^in no4 tpenig enttt>i<felten ®onat^ bie in 3ot)ann jtttl^nan 
unb 3)oniettico ©carlatti i^ire toic^tigficn SSorgänger f?atte, ift 
@ntanucl ber ^aUx be§ ntcbernen (5lat»tcrfptelc§ gemorben. 
6eine ©ompofiticnen ftnb rcü grifd)e, 8(f)iinina unb @mpfin= 
bung, reirf) an 3)ie(obie unb fRtnitbmu^jüJiannidifalticifeit unb 
@rfinbung über()aupt. Sein 'Beftcv ijat ©ntanuel in bio tjrofee 
6onaten'6amm(ung für ,tonner nnb £^iebbaber niebergelegt 
auf bie irir feinerjeit jnrücffcnnnen merben. §at;bn fonnte, 
n)ie gefagt, bamals nur bie im i^ja^re 1742 ober 1745 erfd^iene= 
ncn ©onaten^iefte gefannt ^aben, boc^) fd^on in biefcn füllte er 
fxä) geifte^ücnraubt mit bem i^ hi& ba^^in fremben SJieifter. 
2ßae i^n junäc^ft am meiften angejogcn fjaben mod^te, war ber 
in 93a<!l^'d (Sompofttionen bei aUer geftigteit ber gü^ng t)ors 
loaltenbe ^mori{lif<^e Qoq nnb unbefangene ^eitere ©efü^l^:: 
ansbmd liefen Vorlagen fhrebte nun ^a^bn nad^^ fu^te fid^ 
il^e Sorsüge eigen pi mad^m nnb fld^ baran fetbfiftnbig in 
bilben. ka^ nnb nad^ geftalteten ftd^ bann bie einzelnen 6tt|e 
)tt reid^erer (Sntmidelnng unb S)urd^fü^^ng, 5U einem feften, 
ein^eitUd^en ©anjen, (Sleid^seitig füt^lte ftd^ aber aud^ {euer 



21 llc6er ^aö) ficf^c: GL ^. 9?!tter, C. 1?^. (Smanuct unb 2B. J^rUbe* 
mann 9?ac^ unb bercn S?rübcr. S?erlin 1868. — (Snt. SBac^'^ Sdbptioflra^btc 
($5umev'« muftf. 9Jeife. beutfcfce llebcrfctjung, 3?b. III, S. 108). — ^x. 9?p(^. 
li^, J^ür grcnnbe ber Jcnfunft, 5?b. IV. — 3m. (faifet. Cacilia, iPb. XXV 
nnb XXVI. — 9?ci(^»arbt, Sl^ricfc tinci* aufmerffamen 9?eifcnben, 2:^1. II, 
e. 10. — ^'&in^>^3 B^xtta, 3c^>. gcbaflian 3?ad), S?b. I, 1873 u. \. n. 

22 (Jine neue ^ueigaBc in 6 ^eftcu, rctibirt unb mit SBcrrebe trn 
@. 5- ©aumgart erfd^ien bei (5. S. ?eucfart ((icnft. Sauber). 3n bem 
^eft „*5^cc^ö au«gcn?a^>Ite tSonoten, bearbeitet unb mit SJorn^ort ^erau^gegc^en 
ton Dr. ^119 9Shto** (Sudgabe ^etet«), finb c6enfall9 fünf an» Mcfer 
^atmnlimg für j^ernier nnb €ie6^(ff. 



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grol^finn unb yd^alfbafte ^umor, jene finblic^ naiüe §eitcvfoit, 
bie um ^ai)W^ fünftlerifd^e^ Söefen fo mxth ma6)t, immer 
cin^eimifd^er in feinen 2öer!en ber t>erf(^icbenften 2lrt. 

3n bem crften ber beiben oben ernjä^nten ©onatetil^efte, 
im Safere 1742 tjeröffentl^t, befte^t jebe ©onate aus brei, 
meiii jtocis .ttttb brciftimmic^en ©ä^en iti ^omop^oner ©(i^reibs 
att: ein ^Uegro in ber turjen ^auptfomt, ein älnbante ober 
Sbo^io in ber Siebfonn, ein SSiDace, ^tefto ober Xllegto Msai 
in ber 9limboform. gel^altbottflen ifl bie fftnfte Monate, 
Csbttt; and^ bas ätnbante ber erßen 6onate mit stoeimal 
»ieberfe^renbem SIecitatit) in beclamatorif^em (^aralter nnb 
bad f(^ön bnrd^gefül^rte SCbagio ber britten 6onate, E^bttt^ l^ebt 
fiHi Dortl^eill^aft ^ert)or. 3m ©anjen ift jebod^ ^aä)'^ ©til, im 
Ucbergang begriffen, nodj treniger auc^geprägt, bal^er biefee 
^eft mel^r üom tunftgefc^id^tlic^en ©tanbpunhe interefjant ju 
nennen ift. 

^cbeutenber ift bie streite (Sammlung, ta^ $eft ber im 
$^abre 1745 erfc^ienenen fogciiannten Söürtembergfd^en ©onatcn. 
ObiDobl in ibrer ccutrapunftifd)en unb pol^pt^onen ^^etjanblung 
mclir in ber alten ©^ule njur^elnt», treibt i^r ©tamm boc^ 
\d^on SBlütl^cn, bie baö ^ulfiren eine^ neuen Gebens toerrat^en. 
{Die einseinen ^ meift 3ftimmigen ©&|e jeid^nen fid^ burd^ tool^l- 
georbnete ^ormoniefüUe unb ungejn}ungene Verarbeitung ber 
^otibe ans nnb bilben eine bereite fii^lbare Enn&l^emng an 
IBa^'i» fip&teren eigentlidften 6til. Sßon beiben 6onatenl^ften 
giebt 3ol^. S^brid^ 9teid^arbt eine einge^enbere (S^l^ara!teri|lü 

S^el^rere iun&Sfft berO|fentU<tte <Sinselt9er!e nnb bie, für 
bie bamaU beliebten 6ammetiDeid^e gefd^riebenen (Slabierfifl<fe 
iBad^'d übergel^enb, treffen toix abermatö auf ein Simatenl^eft/ 
bieemal mit tocrftnberten Sleprifen nnb ber mufifalifd^ l^od^* 
gcbilbeten ^rinjeffin 2(malie üon ^reugen zugeeignet, ^iefe im 
^alno 1760 evid)icnenen ©onaten, in benen fid? ^ac^'c> nun 
au^^gebilbeter felbftänbiger ©til tooüfommen auefpric^t, iDurbcn 
fo beifällig aufgenommen, ba{3 ^ciä) in ben 3^"il;ren 1761 unb 
1763 nod^ jtpei Sortierungen, jebe ju 6 ©onaten, folgen lie0/ 



28 SRitfifal. Vfttuaaif, 9ci(in 1796. 8ittn'e Cman. u. fricbem. fMb, 
If €(. 61 fg. 



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in benen er aber bie ,tn ber SSorrebe pr crjlen ©ammtung 
motiinrte Stntüenbung ber $Repri)cn lüieber attfciab. '33ad) lüoUte 
natnlid^, iüie er in ber SSorreöe jagt, bag beliebte, nac^ ©ffect 
l^af(]Jcnbe SSeränbern bei SBiebcrl^otungcn ben Stnfängcrn unb 
foÜ^en fiieb^abem, benen e^ an ©cbulb unb Seit jnr Uelbung 
unb jnm ©tubium fel^lt, erleichtern, inbem er bie SSeränbcrungen, 
bie aud^ bei Ifoien bec äBUßftl^/ bem stoeifel^aften ^ef^matf 
unb ^^id ber SSotttageitbeii cm^elinseftettt toaxen, fdbfl bot« 
f ^rieb. (St glattbte babut^ bie finl^elt bet ®eb<mfett unb 
tid^tiged SSetl^Itni^ }u eiiumber flegenflbet bet ftfli^eit in 
Ißet^ietungen, bie auf Soften bes 9(itj»btu& tnit beut IBeifatt 
bet SRengc nad^jagen, am beften ira^ren. 

95adh l^at ferner nod^ in ben Salären 1765—67 »dl^rettb 
feinem berliner 'ilufentbalteS, ber mit bem ^a\)ve 1768 abliefet, 
u. a. bie folgenben SBerfe crf dfieinen laffen: ßlatoierftüde üer^ 
f^iebener 2lrt; 6 leidjte Glatoierf onaten ; ^urgc imb leidste 6ta: 
t>ier[tücfe, benen enbUd^ noö) eine jnjeite (Sammlung hirjer unb 
leidster 6lat>ierftüde folgte. 3n biefen betben erftgenannten 
Söerfen, toon benen ba§ le^tere mit gingerfa^ unb SSe^eid^nung 
ber erforberlid^en 6^ielmanier öerfe^ien ift, ^at ^^aä) auf ^n- 
föntet ^eba^t genommen; fie lönnen bal^er, einige n)enige aus- 
genommen, gleid^jeitig mit ben f^)äter ettoÄ^nten, bem im Saläre 
1753 erfd^ieneneit £e^bu(^e beigegebenen Sonaten ober beffer 
nod^ biefe» botaud mit SKu|en bettoenbet toerben; bod^ ftnbet, 
m» (Stfhibiitm, äRelobie unb aSetotbeitung bettifft, aud^ bet 
geübte 6|pielet Stoteoenbed genug; biei^ gilt ndmentfid^ bon ben, 
1766 bei 9teit!o;i>f etfd^ienenen 6 leidsten (Elabietfonaten, bie 
tne^ nad^ bet etnflen ald nod^ bet l^motiflifd^en Seite l^n« 
neigen. 

S9Bie fel^r a^ad^'d aBerte jener Seit gefd^äfet tontben, bezeugen 
bie 2öorte, mit benen Ritter** bie Slnjeige üon brei ebenfatt^ 
in jenen Salären (1764) üeröffentlid^ten concertirenben 6onati= 
neu begleitet: „@g n>äre eine it»a^re 3^erfünbigung am guten 
©ef^made in ber SKufif unb an ber eigentli(^en 2lrt ba§ ßtaüicr 
jpielen, tomn man fid^ nid^t aUe Arbeiten biejej^ großen 



neß, WM ma, e. 8^ 



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136 



C 9^ Cmaimet 9a^» 



9Rei{leriS SU ftei^tGer Uelhing empfofiten iDoate fepn (ajfeiu 
Smmer teiii^ an @rfinbung, gefftHig itnb feurig in ben Mtlof 
Uen, pv&^t\% nnb Hkfjn in ben ^atmonien^ fennen u>ir il^ 
f^i^on ata ^nbett SReifletflfldeit, nnb fennen il^ no^ nid^t 
9an); ein $omil^t^ bod bie nid^t ivetfd^tDenberij^e 9latnr nur 
loenigen glfitflid^en <Sknien loetliel^en ^t, ba^ ße nad^ einer 
Stenge ^ett^orgebrad^ter bortreffltd^er ^erfe^ bod^ immer no^ 
neue 6<i^6nl^eiten im Sorrat^e ^aben.'' 

SSir tt>erben nod^ oft an bcr ^anb bcr §a\;bn*fd^en ©om? 
pciitioncn auf jene feinet i8orbiIbe^? surücffcmmcn. gär je^t 
gebenfen mir nod^ ber 3ufammeni]ebcric}ftnt halber eineä Se^rs 
burfje^?, iüelcfie^5 .sjavbu batb nac^ feiner Sefanntfc^aft mit ben 
^ad)'frf)en Sonaten ebenfalls fennen lernte. 65 tt»ar bie^ ber 
erfte X^eü rcn ^5ac^'5 e^^od^emad^enbem tf)eoretifd^=prafttfdben 
Serfe: „33erfnd^ über bie ma^^re 5lrt ba§ C^tainer 5U fpielen^. 
mit ©yempetn unb ad)V^ei)n ^robeftüden in fcd))5 Sonaten cr^ 
läutert."** 2)iefeö 3Berf erfd^ien im ^alirc 1753 in öcrii« 
unb erlebte noc^ bei Sebjeiten bc^ ^Serfafferä brei Sluflagen. 
99&l^renb biefer erfie ^eil ha» @olof))iel unb aQed bajuge^örige 
(Singerfetung, BRanieren unb SSortrag) U^ptUl^t, bel^anbelt ber 
im Sal^e 1762 erfd^ienene s^eite ^il bie Se^re bom SIcconu 
Ipagnement nnb Don ber freien ^^antafte nnb entl^&lt ^ugleid^ 
eine ausfü^rlid^e ©eneralBagfd^ulis. Sai^ jnr Qel^ttblnng bei^ 
<aa»ier§, 5ur 3luffaffung unb jum SSortrag eineiJ aRufüftücfc» 
nur immer nötl^ig tft, ftnbet fid^ barin in f^ftematiW gcorbne- 
ten Sflegetn feftgefteüt, .§ai;bn njufetc 53ac^'^ Sd^rift gar mo^l 
äu fd)ä^cn unb nannte fie, ir>te ^ie^5 (S. 38) t)ei[ic^crt, „ba3 
befte, grünblic^fte unb nü|lid^fte Söerf, n?e(d^e§ aU iiiebrbud^ je 
erfd^ien". (S5 ift genugfam befannt, meld^ ^o()en 5öert^ SRojart 
unb 55eet(;ct^cn ben 'Berfen 33adb'^ unb tcrjug-^meife feinem 
li^e^rbuc^e beilegten; in gleid^er äü^eife bilbete e^ bie ©runbkge 



25 3nbem 2)tce (5?icgr. 'Jlaäfx., 'B. 38) biefe« UtnfJanbe« erteä^nt, »»reift 
er ben St^i^H, ber gerabc biefeö Scrf ^a^bn jngcfül^rt l^aBe, irie leicht 
,,fpnntc i^n i'clbft fein natürlic^jct 3Jerfianb irre führen, »enn ba« Ungefäfir 
i^m ffierfc, n>ie Äirnbcrger'ö Schriften, anfiatt ber Söac^'ftfien in bie 
$>änbe gef^>t€lt ^ärtc". 2)iefer ^efa(>r fcnntc jebo(^ ^at^bn um fo weniger 
ausgefegt fein, at9 aon jlirnberger bid ba^in nod) gar nid^ts erfc^ienen n?ar. 
©pater ahtt lernte ^ai^bn auiSf beffen Serfe rennen unb toit er ton i^neii 
ntt^eiUe, »erben toir htüh fe^en. 



I 
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137 



bc^ StubiuiiuS ber ^crt?crragcnbften ß(at»terfpie(er unb iinirbe 
fclbft bur(^ bie tieueftcn unb beften crmeiterteu \le^>rmetJ)oben, 
bebtnc|t burc^ bie aHmä^lige iöerüott!ommnung be^5 eiat>ierö unb 
ber nd) baburc^ entmirfeltcn rcid^cren ©picllucifc^ nid^t üer^effen 
gcmaiä^t. S3ac^ leiflcte bamtt filr bie ^^l^eorie unb ''li^xaicx^ bed 
©Iat>ierypicl§, namentlid^ ajlar^urg unb fpäter ^imberger 
für bie ^^eorie ber 2:imittiifi t>oIlbrad^ten. ^ad 9Ber( erfii^ieit 
btei 3a^re ita^ bem S^obe bim CNnanuerd Später (1750)^ bem 
er bamit bttr^ ®emeiimfitung ber auf il^ iXbtdmmmn Q^ntnb« 
f&te unb £e^rart bei» Untevri^tiS bas -fd^Onfle 2>enfmal fe(te. 
SttitA^fl umrbe Qmaiml 9a4 too^l burd^ ein fürs jubot er« 
fd^etieiS ftl^nli^ed SBerf angeregt. Sßai^ Soad^im £litan| 
in feinem inl^altreid^en Essai d'uiie m^hode ponr apprendre 
ä jouer de la Flute traversiere" C^Serlin 1752), im ^ntcrcffe eben 
biefe'5 3i^ftrumcntc^3 anftrcbte, bat ^Bacb in qleid)er Sßeife für ba§ 
©laticr gett)an, nur bat ibm barin graue oie ßouperin, bem 
übrigen^ Sac^ toHe 3lnerfennung 'lOUt, in feinem ,,L'art de 
toncher le clavecin" ('^^aril 1717) in t^etüifier -öe^ie^ung t>or= 
gegriffen, üuan^ t^ef^enüber bat 95ad} fogar ben ^itel feinet 
2Berfe^ analog gei^alten; gegen bic 3inma6ungen sa^lrcid^er 
3Ra(i^a^tncr l^attc er fic^ noä) crnftUd^ ju n?al)ren. 511^ fpätcr 
ba^ ^ianofortc mejr unb mel^ in 3lufna^nte fam, trat au6) für 
biefe^ ein Äämpfer auf in bem d^urfürflL baier. §ofmuu!u8, 
(Slabier« unb ^arfenmeifter 3. Mild^mo^er, b^en ^Bkd, 
,/J>vt tßofytt 9xt \xa ^ianoforte fu fpielen'^ im Sal^e 1798 in 
^redben beim Serfaffer an ftnben toar. S>ie etMod ^AtentiOfe 
9rt, mit ber er fein SBnd^ in bie Sßelt fanbte, l^at il^ in ber 
fieipsiger Slttg. aJluflfjeitunö (1798 Sttr. 8) eine f^arfe Ärittt 
Sugcjogcn. 

Sic 33ad^ über ba« ®labierf|)iel bo^te unb tüte er feine 

2öer!e vorgetragen tüiffen ttjollte, l)at er in feinem Sefjrbud^e 
auegefprodien, unb tüaS er l^ier in ben tüenigen 2ßortcn fagt: 
,,@tn 9J?ufi!u§ fann nic^t anberö rül;ren, er fei benn felbft ge= 
rüt)rt", bat er am S(^tuffe feiner eigenen Sebeuefti^jc in an= 
bem SEBorten nur luieber^oU: „Mi^ Uuä^t, bie SÄufi! müffe 



S6 toxi ^nrtte^'i Zü$^n^ feiner mnfUaUfi^eii ttdfesr «»6 hm Qng« 
Hfd^ett üBetfct^ ^amting 1778, 91b. m, e, 199 fg. 



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138 



vcrnemlic^ bae ^erj rülircn, unb bal^in bringt ein ©lainer- 
ipieler nie bur(^^ blo^e^ foltern, 2;rommetn nnb §arpeggireu, 
tücnigften^ bep mir nic^t." !J)ieycm 2(u^)pru^ lä§t er au ber? 
fclbcn 6teUe nod^ bie bejeic^nenbe Sleugerung üorangcl^n: 
„WUin §auptftubium ift befonber^ in ben legten Sauren bal^in 
gertd^tet gen^efen^ auf bem (£Iat)ier, ol^ngead^tet bed WlanqeU 
an 2(uöt)altung , fo Dkl möglici^ fangbar fpielen imb bafur 
}tt fe|en. (£d ift biefe 6a<l^e ni<i^t gar fo leid^t^ n>enn man txi^ 
01^ nid^t SU leer (äffen, unb bie eble (Sinfalt bei^ d^efan^ed 
bttt$ }u i9ietei» ®er&ttf4 nid^t toevberbeit toitt/' 

$a^bn'd S^erel^ng biefem Kiltiftler ge^^enüBet mtt| ed ihr 
fo mel^r bettmitibem, loie ber Serfaffer einer fel^r aEgemein ge^ 
l^ltenen/ t)on IXnttd^tigteiten toimmelnben biograpl^ifd^en 
in einer cnglifd^en ©d^rift*^ föagen !onnte^ ^apbn Be? 
fd^ulbigen, baß er toerfud^t \)ahe, in einigen ©onatcii, na; 
mcntUd^ in op. 13 nnb 14, ben Stil (£manuel Sac^'e §u copi- 
ren ober toielmebr ^u carifiren unb jluar au^ 9la(^e bafür, ba^ 
biefer feinbfelig gegen it;n aufgetreten fei. ^iefe^ Umftanbe^ 
geben!t aud) 3t:ltcr in feinem Säriefmed^fel (II, 6. 103j, inbem 
er fid; erinnert, ba6 ^apbn aU einer, ber ben bittern ©rnfl 
ber Sßerfe ßmanuel ^ad^*^ unb feinet SSater^ gemiffermafeen 
tratoeftirt l^abe, gctabelt föorbcn fei ©tfterer lebte bamale 
(1784) no6) unb ))klt für angcmcffen genug, auf biefe, 
mittlernjeile in g. ßramer'd ,,3Äagasin ber 2Äufif" (1784, 
@. 585) in beutf^er Ueberfe|ung ,,nid^t ettoa ald einen Vffiü^ 
baten Beitrag ^ux mnflMif«]^ 9i09ta))l^ie, fonbem ald eine 
Gtttiofit&t'^ aufgenommene boi^afte Slnf^ntbignng folgenbe 
@vn&¥ttng im ^omburget Unpartl^. €iotrefp. (1785, 150) 
. dbangeben: 

„9Jleine S)en!ung§art unb @cfd;äfte tjaben mir nie erlaubt, 
iribcr jemanben ju fd^reiben: um fo inel mebr erftaune ic^ über 
eine fürjlid^ in (Sngknb in The European Magazine eingerüdftc 
©tette, U)orin i<^ 'auf eine lügenl^^afte/ grobe unb fd^mäl^nbe 



27 The European Hagume, London 178i| Oct 6th. An eooonnt 
of Joe. Baydn e oelebiated oompoier of Mösle 2)ev ICuffotf Beginnt iit 
(e}ri^n«tber ffieifc: f^Ginaeppe fiaydn was born at Yienna abont the 
year 1780." 



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^iolinflubien. 139 

2trt befd^ulbigt n?erbe, tüiber bcn bratien öerrn §a^bn ge^ 
{(^rieben ju baben. iiiacfi meinen 5Iadjiric^ten i>on 2Sien unb 
felbft tion ^j>erjüueu aue ber ßfterl^djpf ^en ilapeüe, meiere 
gu mir gefcmmen finb, muß xä) erlauben, baft biefer mürbige 
2)iann, befjen ^^rbeiten mir nod) immer fel;r viel ^In'rqnügen 
tnad^en, eben fo genjife mein grcunb fei, mie ic^ ber jciniftc. 
ffia/Ö^ meinem ®runbfa|e l;at jeber 3)leifter feinen n?al^ren be» 
pimmten SBert^. ßob unb 2^abet lönnen hierin nic^tl änbern. 
SBlo^ bad äBett lobt unb tabelt am beften ^en äReiftev, uiU> id^ 
laffe bal^ jebeniumit in feinem Sßettl^. 

Hamburg / bcu 14. 3ept. 1783. 

6cf)mer5licf)cr nod) muB berübrcn, baft audb ^etd)arbt 
ben mitticrmeile ^^erftorbcnen ber ©criniifdiätumg (jleidir^citigcr 
9Wänner toon 9tuf befc^ulbigte, inbem er üon ibm behauptete: 
,,aÄit bcn meiften grofeen .^ünftlcm ^atte er 6^5 gemein, ba6 et 
ungerecht gegen feine Ülebenfünftter toar. ®ied ging \q mit, 
hai er 9R&nner »ie Ü^lud, ^at^bn^ @<l^ttl) n. a. für ^ftnftlet 
t>on geringer S9ebentung l^ielt/' 

9lad^ bem frfil^ ®efagten toftre ed flberflilfftg, 4^a9bn 
gegenüber eine fKbtot^ an|nffa:engen nnb in t>erfu|em, ipie ganj 
onberd biefer Don ba^te. 9Bar bo<l^ 9Hemanb geneigter^ 
fremben 8erbienflen d^erec^tigfeit loiberfol^ in laffen. ®e« 
fianb er ja mieber^oU, baiS 9Reifte, toad et toi^e, f^äbt et 9a($ 
ju toerbanfcn; cbenfo fprad^ er mit aufrichtiger 3}erebrung t)on 
®tucf unb Raubet unb, n)ie Yoix gefetjen ^aben, t>on feinen Sd^^ 
rern. 6ein S?erbältni6 Sl^ojart aber, ba^ fpätcr jur ©prad^e 
!ommt, n?irb un^5 btefen ebelftcn ßbarafter eine^ n^a^^reu Äüttft- 
ler^ nod^ überjeugenber toürbigen lehren. 



9Zebft bem ßlatjier fe^te ^axpn aucb feine iUoliuftubicn 
fort. S)ie^ fagt jmar (6. 42), bafe er ficb „ber Seitung eineiJ 
berühmten ^irtuofen'' anvertraut ^abe, koer biefer aber gekoefen/ 



88 aRufUal. Ktturndf, ^cnuteg. Don 9. $v. »üüfatbt, Setlin 1796. 



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I 



I 



140 • ^iolinflubien. 

crfa!)ren iinr nirc;ent>^. Sir bürfen aber ti^cl}l annehmen, bafe 
«paiibn, menn and) nid)t banial^^ idicn, bcd? mcniqftene im 5In: 
fanq ber 60cr ^a\)xc im regen ^4.^erfe()r mit feinem Areunte 
2)itterÄborf fid^ bie ©clegentjeit ju 3iu^c vxaä)U, x>on beffen 
©efc^icfUc^feit im ^^iolinfpiel )tt profitircn. gcbenfallä \)attt 
er fid^ eine qetoiffc gertifl!eit angeeignet, wenn er, toit mir ges 
1^5Tt ^6en, fagen tonnte, ba^ er, obmol^l auf feinem 3^[tru: 
ment ein ^e^meißer, bod^ aud^ ein (Soncert anf bet iBioUne 
t)OT}tttta0en im 6tttnbe mx.- 

Ohmyi ber Seit botgteifenb^ ^d^ät eS fi^ Ifiex, ber 8tt 
nnb SBeife ^n gebenten, toie ^itterdborf felbfl fi4 feinen 
. Umgang mit ^a^bn ändert (Srfierer l^tte im Seginn beS 
^afyct^ 1762 @lndE auf einer Steife nad^ Italien begleitet 
SBä^rcnb feiner StblDcfcn^eit mx ber 35iolint)irtuofe So Iii in 
3öien mit grofeem SeifaH aufgetreten. nun 2)itter^borf 
nac^ feiner ^ücffet)r baüDu börte, naJ?m er fic^ öor, feinen 
^)?ebenbul}ler am bem Dattel gu i)ebcn. (Sr brad^te einige 
Söod^en, Äranf^eit borfd^üfeenb, auf feinem 3i^Tinier unb ftus 
birte mit größtem (Sifer. Dann aber trat er in einer ber 
3tfabemien im St^cater näd^ft ber ^urg auf unb übcrrafd)te ber; 
art, bafe man i^m bie ^-Palme juerfannte. „Sollt erregt Qx- 
ftauneU/ 5J)itter§bDrf enegt aud^, fpielt aber juglei^ fürä 
©erj" — fo urt^eilte ganj Sien. 3nbem un$ 2)itter§borf 
bie« fclbft erJä^)lt*^ fälirt er fort; „^en 9lcfl be^ 6ommer« 
unb ben folgenben SBinter brad^te id^, au^ meinen ^ienfi» 
gef^aften, in dftermaliger (S^efettfd^aft be« liebeni^mürbigen 3o« 
fe)>^ igai^bn )u. SBeld^er ^reunb ber SKuflf fennt tool^I nid^t 
ben 9tanien unb bie fd^önen Arbeiten biefed andge^eid^neten 
(Somponifien? — Ueber i^bti» neue 6tüd^/ boiS toir t)Ott onbem 
^onfetem I^Orten^ mad^ten ttHr unfere 9emer!ungen unter Her 
3lugen, liefen febem, maiS gut toar, ©ered^tigfeit tinbcrfa^ren 
unb tabelteu, mai? 5U tabetn mar." Seiterbin empfiehlt Ditter^^ 
bcrf bie i^ortl;eile einer fcld^en „echten, unpartl)eiif(^en" Äritif= 
Übung jebem angel?enben Xonfcfcer auf^j angelegentU^fte. Sie 
mir auö ^a^bn'ä Selbftbicgrap^ie erjejien, blieben bie greunbe 
aud^ fpöter in fd^riftlict/em ^ertejir« 



29 toTl A9n 2>ittCTeboTf, 8e»€ii«6ef4Tei(iiiig. Seif aig 1801. e. 128. 



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^ai^bn itiib Sitterfborf* — ftoi^tmuflfcn. 141 

<Sin Itetned Stbenteuer, ba^ ben beiben ^nftiüttgem auf 
einem i^rer ©pajier^änge begegnete, bemeift uns, mie pojpul&r 
bomaU fd^on ^it Unfang ber 60er 3al^re) ^o^bn'd 9lame ge« 
toorben toor. ^9bn itnb ^itteriSborf ^af jirten einfi )uc Slad^t» 
geit eine bet fd^maleven (Skiffen ÜBiend unb ^tUa im Sj^otftber- 
ge^tt in einer iBierfneipe einen $a)^bn'f^en WUmttt erbftrmliil^ 
l^erunterfiebetn. gmei fo aufdeioedten küpi^n, bie fi^ gerne 
einem @(i^er5e ftberliegen, mt bied eine nntoiberfte^lid^e ^uf^ 
forberun^, ben D^renfd^mau^ in n&d^ftcr 9lä^>e $u genießen. 
6ie gingen binein unb traten l^art an bie 9)iufifanten Ijeran. 
,,^on wem i\i benn ber "J^Jenuett?" frac^te ^ai)^n in l;ämifc^er 
SBeife ben ^rimgeiger. 3)ie(er antwortete in gereiftem Slone; 
„t»on §avi)n", merauf biefer trocfcn genug bemertte: „I)aö ift 
ein redetet © — 3)^enuett!" ^em in feinem ;^iebling beleidigten 
©eiger ferfagt üor 2But^ bie Sprache; mit jcinem ^^nftrumeute 
l^ebt er 5uni ©treidle auf ^avbn'ö Äopf aue, bie ©enoffen fol- 
gen bem S3eifpiel unb ber fräftige SDitter^borf l^at gerabe nod^ 
3eit, feine Sinne fd^ii^eno üor feinem greunbe aud^ubreiten unb 
fd^leunigfl mit i^m bie '^UuSft )u ergreifen« 



S)ie in ber (Sfyconit befprod^enen 9la<lfttmufi{en boten 

^apbn o^ne ^mi\d eine toilÜommene (Gelegenheit/ fein IS^iolin» 
fpiel unb mf)t nod^ fein ^ompofitiondtalent ju t)ern)erthen; 
toie uns ©ricfinger (6. 17) »erfid^ert, erinnerte [idfi ^aptin, auc^ 
einmal im ^^aljxc 1753 ein Quintett für biefen ^md gejc^ries 
ben 5U l;aben. „©affatim geben"'* nannte er biefe mufifali- 
fc^en ^^(beubefcurfionen, bei beueu irgenb einer beliebten ^^cx- 
' fönlidifoit auf ^e)Mung Ruberer ober auc^ au:» eigenem ^2lutrieb 
gei^uibigt n}urbe. 



30 9?a(b 25icg, @. 33; Oriefiiiger, ®. 30. 

31 !|)rätoriuei gebraust biefeu 2lu«i)rucf bei ©rtlävung ber Serenata, 
vx<t% ^Ibcnbgefaugö mit brct obct nie^>r ©timmcn, »venn man namlic^» „be« 
^benbö Uff ber Oaffen fpafeircn obcc @af)ateu geltet; unb wie e« uff Uui- 
▼ertiteten genennet toirb, ben 3iiti0fertt ein ^tänbtil^eii ober ^oferec^t mac(^t, 
unb bic Bitoni«Ui bagwifc^eQ muttdret tDobcn". SRi^. ^ßrAtorie Sjrntagma 
muncnm. fBolfenbBttel 1614—19, 8b. ni, 6. 18. 



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142 



Stpvcättx Jhtv}. 



%n einem für 6 tauberen njettcrflttnftig cn 3lbenb (cä bürfte 
im ^erbfie 1751 getoefen jein) finben toxx ^ayhn mit einigen 
KoiiMtabeii oot )M {iaufe beS Öolb:« itnb ^erlenflidecd SInton 
5Dit!ed (2;üt{eiS). $ie SRufl!, bie fte auffiU^en unb bie m 
^bn com^onitt toax, galt bem in bemfelben jgoitf e too^nenben, 
bamaU fe^t beliebten Aontifer bed 6tabtt]^teT0^ Sofep^ 
Stuti, ober rid^tiger d^ft^d^/ f^itiev ^übfd^en %xau Sransidfa. 
^oiS Qax^ fianb fd^räg ge^enftbet bem alten 6tabtt^eater bi^t 
beim 2ötbmer= ober alten (£anitner= ( «iärntl^nerO ^t)or unb toav 
an bie eljemaliae Stabtmauer aut^ebaut. ** .^paybii'^i Muiit ex- 
xcc\tt bie Slufmerffamfeit bc§ ftetö auf^eiüedten ^omifers; er 
t>erUefi ba^ öaue, trat ju ben 3Jlufifern unb erfunbigte fic^ 
nad) bem Gcmponiften ber eben aufcjefüfjrten Wlu^xt §apbn 
ftellte fid) il;m t)or unb miifete fpqleicb bem etma;^ überrafc^ten 
Äomifer in beffen 2öo{}nunti fclt^cn, wo i^m berfelbe ba^ 3tn= 
erbieten ftellte, für fein eben fertig; genjorbeneä neueö X^^taUx- 
ftücf bie SÄufif jtt fd^reiben. Stvix^ fud^te aud^ gleid^ feinen 
Wlam 3U ))dlfen, er lie( i^n ftd^ and Slaüier fe|en unb einige 
leidet angebentete 6cenen aus bem Stegreif mit 3Kelobieen be« 
gleiten. SHantentlid^ tag i^ bie mnfilalifd^e ©d^ilbemng eines 
6tnvmed auf bem äReere am Jgei^ 5Da er aber bie SBerjogt« 
l^eit ^bn'i; gen>al^te, beffen jtemttniffe bon SB&ffem ftd^ M 
bal^in nur onf bie Seitl^a nnb bad SSHenflügd^en er|lredEten/ bie 
bod^ nnmdglid^ jur ^otftellung bes getDünfc^ten Oilbed anregen 
fonnten, fo fud^te er, ^a^bn'g ^l^antafle nad^^elfenb, baiS 9Hn» 
gen eines ©rtrinfenben fic^ürlid^ audjumalen. Unfc^lüffig , tüie 
er ein 2)in(5 ausbrücfen foUc, ba^- er im ^eben nie ijefel;en, 
fd^üttelte §ai;bn ncrf) immer ben ^opf, inäl^rcub ilurj, ber gan^ 
jen £eibeSlänge nac^ über einige 6ef[el ausgeftredt, bie ^es 



32 3n «(^immcr's Käufer* (Jl^romf ffiten« (1849) ifl baö $)au« unter 
92r. 1033 (britte D^ummerirung) angegeben. 9la<^ bem @runb6uc^ finben xoix 
86 3a^>rc nac^ ofcigcr 3cit ebcnfatf« einen SelieBtcn Äomtfcr ffiien« ^ter iro^i* 
nen; Oo^iann D^cfiro^ unb feine Sc^hjefier ^ranji^fa ^ofmann bejahen e« in 
ben 3o^iren 1837—38. X\t @affe, ipclt^e jtoift^cn bem ©tabtt^eatet unb 
ben an bie ©tabtmauer angebauten Käufern ^linfü^irte, ^tcß bie «Sattlergaffe. 
9lonme^r bebeutenb emeitert, jie^t fie in ber gleichen 9ii(^tung läng« bem 
TfidtojlTtigen Z^dl ht» nenea ^ofo^ernt^cat«« fftn, %M fyai$ mfb tefffs 
nmgeBitng »nrbe im dafte 1809 bemoRn. 



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itvntifer ftarg. 



143. 



»eguttgcn eines Sc^mimmenben nadjia^mte. @r würbe bereits 
unt^ebulbig unb rief bem jungen 3)Zufifer f«ift ärgerlid^ ju: 
„Wbet fe^n'i» benn nit tm i f<|mimm'?!'' UntPiaSftvUd^ qe^ 
tkt^en ^i^bn'i» %iM%ex enblU^ in ber Sdigfl in bie Dom jto> 
mif^ getDftnf<l^te ^ftbetoegung. ftut} f^ang auf, untatmte 
feinen ©d^fitling mtb ftbeirgab bad SRannf criipt fetner nene^s 
ften fomtf^en £)))er, bie ben SiteX fiti^te: neue Irumme 
^fet^'" Sa^elttb gebadete ^oi^bn biet 3a^r$e^nte fpdtet 
feinet ^Begegnung mit Stux^, aU et am 9leuj[a]^tMorgen 1791 
auf ber Ueberfal^rt naä) ©nglanb in 2öirfUd^feit ba^ 2)?eer, baS 
„ungetreuere ^^icr" unb feine „ungeftümen, i)0^)cn Spellen" 
fcnnen lernte. 

2öir finb tiier an bem iUmftc angelangt, mo e^S geboten 
ift, über ben uorgeuannten Hcmifer J^urg ^iä^ere;^ §u erfaf)ren. 
3o^ann 3ofepl; ?5elip Kur^^*, ber Sobn eines ^^rincipalS 
einer l^erumsie^enbcn ^omöbianten^^ruppe, mar in 3öien am 
22. gebr. 1717 geboren"; 3of. Slnton 6trani|!i? unb feine 
©l^cfrau 3Raria 3Jlonica unb ein jtoeiteS ß^epaar toom 6tabt* 
t^eater maren feine 2Iattftpatt;en. (gg f<i^eint^ bafe er bei feinem 
IBatet/ ber u. a. namentlui^ ^rünn in ben S^^ren 1725 bis 
1751 a\» @#attf|^eler ^n^g befu^i^te ^, bie erfien SeM^v« 
mUbt l^tte. 3n Sien trat er^ toie mir in ber iS^nif ge« 
f^en l^ben, im 3al^ 1737 pm erftenmale im Stobttl^ater 
anf. (&t tm bon an^geieid^net lomifd^em S^lente, lebhaft, 
toi^ig unb erfinberif(^. Dbf^on er [xä) an innerli^ fomifd^er 



33 3n ber Jpau^tfac^e biefer Sr^ä^lung {iimmett 2>tefl (@. 40), Orie» 
finget (®. 18) mib ^saipoxA (®. 81) fi6miii. 

34 CtneScn git lhtt|: VfatvStcstfleT wib Vcrlaffaif^afteactai. €|mo« 
fo0te bei baitf#CR S^atei« 177& B6pertoira dei ThtttreB dB la Tüle 

de Vienne 1757. !Dic ©ot^acr 2:^cater«Äatenber. ®e[rfn(fite be8 defammten ' 
J^catertvefen« in 2Bten (öon Ocl)(ct) 1803. Sicncr 2;^eater*2ltmana(^e. 
®efc6i(6tc unb 2:agetMi(fi ber SBicner <S(^au6ü^nc bon 3. 3^. ü)?üttcr. 
Sien 1776. Oefc^ic^ite ber beutft^en ®c^auf^)ielfunfl, öou Sbuarb :S)et)nentf 
1848. 2)a8 gelehrte Ccfierreic^ (2)e 8uca), @. 371 fg. u. f. tü. 

35 2:aufrcgiftcr ber ©ompfarre ®t. @tet)(|an. ÜÜicu. 2)iar. 9lr, 1420. 
.S6 3m 3a^re 1?32 führte ^elt^ Stm^ in 8rflnn Mt erf!en beutft^eit 

^äfan^pitU asf bem nenaiantcii Slcotev auf, bot »on W^^PP bt( 
$ntta^ mit itat €Hii0ftMcIai eingdoct^t uwtbeii »av» (SRiUCcs, ^OoMite 
Slai^Ti^tctt i»on (e^bcn 1 1 6^aiiBfi^ai, 1778, €S. 907). 



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144 



Straft mit ^re^aujer uic^t mefien {onute, fo tpar er in feinen 
toicaturett boc^ noc^ unterne^menber, reicher an 2öortn)i§ un^ 
{(^arf finniger. @r l^atte bem ^ublitum alle feine fd^mad^en 
leiten abgenierft unb gab feinen unioerfci^ämteften <5pa|ea 
eine neue äßütie, inbem er fie in gtoeibetttigleiten fleibete; 
et l^atte taufenberlei ^ftlfdmittel sur $anb nnb toerf^nift^te | 
!einei». ^oiS alte ^ani^iourfimefen tourbe bur^ f^on mo« ! 
bemiflrt 6eine @törie .im 9liebri(|lomif<i^en ma^te i^m ^ 
l^aufer fo gefä^rlic]^, bag ed biefer boraog, mit bem jüngeren 
9lebenht^Ier gemeinfd^aftlid^e 6ad^e jn magern ^rj l^atte in | 
einer getüiffen Slotte atö ©emarbon SeifaU erhalten unb bel^ielt . 
nnn biefe ^öo^eic^uung ale ^^l^eatername bei; aucl) fd^rieb er eine i 
llnjal^t crtemporirter lJl)eatcr|tücfe, bic auf biejen, au^ S)umm: . 
beit unb Spi^biiberei jujammcugcfe^ten CSbarafter berechnet Wa- 
ren unb äum ^beil and) bei (Abelen im ^rucf erfd^ienen finb. " 
Sie maren nad^ bcn (^Jnmbfd^en ber übeibac^teften Defonomie 
Derfa^t: jebe 2trie, jeber Jufitritt, jebe 3}Jaulf Ivette mürben bem 
6c^aufpieler unter bem Diamen „DJebengefätte" bejonbetio bejal^lt. 
Söabei ux\ai) Äurj feine ©tüdte reic^Ud^ mit einem bunten Slpparat 
toon ?5t^gn)er!en, ©anteleien, ^erfleibungen unb Äinber^^antomi- 
men, bie i^nen benn aud^, bnrd^ fein unleugbares ©d^aufpiottalent 
getoüi^t, joi^relang einen unglanblid^en gnlanf t>erf<^afften. ^ 



37 Sanintei warnx u. a: ©eniarbon ber SOjä^r. 5ä23(S - Sc^ü^c — 
SSeriiatbon im Xoübauic — Söcnuubcii ber falcfutifdjc @vofmT03ul — 2)te 
@el|eii=3ii)el (meld;e auf ^ol;eö iüerlangeu öfter re^jetirt juurbe) — 2)er 
gcucriöcbel ber SJeiiu« — S)cc Öubcn» unb SBeiberfrieg — 2)ie QlMü^t 
Sctfifaibung bee 9eniatb9ii — 2)tc ^uben^od^jeit — ^entaiboii osf bem 
e^citer^fm — f^ts xoi^tmtdu 8ccitafbon — ®te 88 S^i^dmcreten 
bee SerttosbDn — 8entatbon*e Zxcam in ber Sitflcitei — 2>cv Stenfet aU 
(Si^mann — i6it 3itfel hn gcfttnbeii Vernunft — SHe cUf fleinen Suftget^ 
— ©erttorbon bie getreue ^rinjcffln ^Pump^ia unb $ann«*S5Burfl ber tl?» 
rannifd^c 2:artar Äulitau (eine ^arobte in läci^erU(^»en SJerfen) — ©ernarbon 
ber Sinfiebler — ©te 3Wad?t ber Elemente — 2)ic licberltdbc -^auö^taltung 
bcrfoffencr Äödt>e unb berlöffcrter ©tubeumenfc^er. — 3)er größere Z})iil 
nennt 3a^r unb 2)rucfort (ßrabif^iJfl. ^of- uiib Uiuoerfität<}»^uc|fbmcf«ci 
mit Don @^eUfc^en 'B^xi\un im neuen i^^idbaeler^auä. 

88 Skie Rupert dea Th. de la viUe de Yienne fagt ton if^m: 
Joseph Eorts dit Bernardon a beaoooap do fen, et est toigours apUadi 
dana Im diffi&rentes roles Comiqaes qa^il jone; de m^ine que per aes 
piöce« de Tii6fttte fort frdquent^a per le poblic 



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ibatitcT Jtttcj» 145 

©etbft Der faiferlid^e §of tüo^ntc bcnfelben juloeilen bei unb 
iinterl^ielt fic^ an ben berb gemtirsten 6p&|en bed RmXks», ■ 
btö biefer einmal im Uebemmt^ hwc^ eine unberfd^ftmte 8nt« 
tDort bie i^nabe bet ftaiferin berart t&mixtU, bat fie einen 
B^mx t^t/ il^ nie toiebet f^Ien fe^en )n tooUen. 9lai| ein* 
ÜAI^nger ^toefenl^eit !e^te Strtx^ im 3a^ 1744 nad^ SBien ju- 
tfi(f/ bieiSmal feine erfte, oben ertpftl^nte ^n mitbrin^enb. 

bie ^[nlftufe regelmäßigen Btüdzn, bie ^lad^cenfnr unb 
Äberl^aupt bie ^eformpläne ber Äaiferin gcfä^rlii^er 511 it>erben 
brotjten, tr»urt)c Hurj t»ie :!li>icncr Suft jdjiuül, ei- üertief) t>ie 
©tat>t jum jtDeitenmal uor Cfteru 1753. ßr ging bamalö jur 
Koc^'jdjeu (^cfcUfd^aft {heim ^aufact feinem jüngften 6ol)uc^3 
wirb er ^^ra(;erU(^er ^^eatraU^uip^^^^fano aunjefü^rt), fel;rte 
aber in ber ^Utte besS näc^ften ^al^resS abermale nad^ SBien 
juriicf unb ^atte nun unter ber 2)irection ^urajjo'c^ Den (Gipfel 
feineö 9tu^meö unb ©lürfe^ überftiegen. iBergebens Ktmpften 
bie regelmäßigen ©tüde gegen bie ^offe, bie gleid^fam in brei 
(Kolonnen, bic eytcmporirten garcen bon Äurj unb SEÖei^fem 
unb bie 3aubettomöbien "oon ^uber, gegen ile auftrat ^te 
(Srjieren, benen ffa )Bnfb nnb S^tauerfpiele nur je ein ^benb 
in ber Sßtxl^e eingetAnmt loar^ bro^ ftd^ nur langfam Ool^n^ 
benn bie Benigften l^atten einen Begriff bpn ber ^ittenvereblnng 
ber fB^m; ber gro|e $aufe l^lt Dielmel^r bafftr^ bag beren 
9(ufgabe barin befleiße, bie Sente über bie au^gelaffen^n Starrend* 
poffen lad^en ma^en. Slad^bem Stm^ feine erfte gran im 
3a^e 1755 bnrd^ ben ^ob verloren l^atte^ t)ermä^lte er ftd^ 5um 
5n?eitenmal unb blieb bis jum Sabre 1759 in SBien. ®ie ine= 
len ^Jicucruiioieu bebagtcn il;m jeboc^ uid;t; jum brittcmual bie 
6tabt ijerlafi'eub, burc^jog er mit feiner Gruppe Cefterreid^ unb 
2)eutfd5ilanb (1760 fpielte er in ^rag, 17G5 übernabm er ha^ 
S^^eater in 3Künd^en). 3)Ut feinem bie^maligen 6d^eiben erlitt 
bie ^^^ofTenrctfecrci ben crften ^obeöftoß. 3>ergeben^ üerfud^te e§ 
ber 8cl;aujpicler renn er, an Stelle be^5 5(ur5 beffen G^arafter- 
rolle burd^jufübren unb fid^ felbft aU Öurlin eine neue 3iotte * 
ju fd^affen. 3?od^ »eniger gelang es ß^nftop^ ©ottlieb ald 
3aferl burd^jubringen. 3tud^ bie 3)iafd^inen=Äomi)bien öerfingen 
* nxä)t me^r unb bie ^arfteUer bei» 9liebriglomifd^en ftarben 
Wtann auf Wtann, ^nber n^ar fd^on tobt, nnn folgten an^ 
JBein^aad, 9Bei|{em nnb $rel^nfer. S)(^tt lam nod^ eonnenfeU* 



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146 SUmÜtx jhiQ. 

fc^arfe gebet, ber in feinem 2öod^enblatt „3)er Mann o^m ^ox- 
tttt^itil" (1766) gegen bie biö^erige SBirtM^^f t erbarmungslos 
)tt 9^l^e sog. @d l^aif niff^t^, ibag 6onnehfels bafür t>m ^re« 
Käufer in StirnmÜ^ StmMt, „^tx auf beit ^amai ]»etfe|te grfliie 
auf» empfinbli^fte attseoviffen (gebt. 1767)^ unb fet&ft loon 
^en italienifd^ Operiften auf ber IBtU^ne cattÜTt umcbe — txa 
morf^e d^bAube toat tii^t mel^t galten. äCI^ nim Ihit) tuuf 
äcf;niä^riger SlbtDcfenl^eit tjetjen ®ttbc M 3a^rei5 1769 nüd^a£^ 
fein i^iiid in Söien iwrfud^te, mod^te er tool^l auf bic Untec» 
ftü^ung be^ 2)irectorg 3lffligio^* red^nen, bem ba§ beutf^e 
tüie überl^aupt jebesJ eblere ©c^aufpiel ein ^orn im 2luge toax. 
^urj tarn i^>m gerabe red^t, benn ber gealterte ^omifer, ber 
feine SlJjnuncj batte, toeld^e äüanblung fid^ bereite t}Drbercitet 
l^atte, üerfprad; il}m golbene ^erge, trenn er il;u fd;alteu lie|e. 
(SJejwuiu^en jebod;, jeiue Stüctc regelmäßig geschrieben ber ®en= 
für tjorjulegcn, iai; fid^ Äurj burd; Öefeitigung aller Stüei- 
bentigleiten, auf öic er bie größte Hoffnung gefegt ^atte, ber 
^aupteffecte beraubt. ^ er baä erftemal toieber am 6. ^an. 
1770 in ber üon il^m jugeftu^ten Operette La Serva padrona 
(,,SE)ie 3)laflb eine grau", mit SÄufif üon S^naj ©f^iann) auf» 
trat, lief ^tm älUed l^n, ben el^emaligen £iebUng $tt begrüben/ 
bo<l^ feine' befien^eunbe bmrben nun erft ben loerftnberten, oe« 
I&uterten ®ef<9^tf fletDobr. 6eine ®rimaffen unb (Saricaturen 
erregten nur äCbf^eu unb fd^on am itmtm ilbenb l^atte ber 
3ulauf nad^gelaffen. folgten in l&ngeren S^^^f^^nrdumen 
ttod^ „JDer ^l^ilofopl^ auf bem ßanbe" (fomifd^e Dper), „öcr* 
narbon ber SBeiberfeinb" (6ingfpiel)/ ,/S)cr unruhige SHeidS^t^um" 
(Suftfpiol na(h bem granjöfifd^en) unb am 24. ÖUu>embcr „^er 
. neue tiumme Teufel''. Entgegen ber irrigen allgemeinen 9(n- 
ual^me, baß Äurj b^n Slffligio perfiflirt ^abe, mürbe uielme^^r 



39 :^cr Italiener 2tff(igto hatte ba8 Z1)tattx feit 2Wai 1767 in <Padjt unb 
tnu^te attc Äoften tragen, bic e8 erfcrberte; er toax ein ?Ibcntcurcr, ber fic^ 
ein Ctniftlieutenant-'^^jatcnt erirf)U?inbeIt platte unb idjlicfjUd; at^ 'i^'cH\d)tv auf 
bie ©alccre tarn. ((Sar))ani, Le Ilaydine, p. 82; ÄcUv, Reminiscences of 
the king's Theatre, London 182G, I, p. 103 fg.) Slffligio \pkU in SWo- 
loxV9 Mcn eine traitvise 9toVit, inbem n bte Opa bee batnatt 12iä^rigen 
Splfflong, finta sem^ee^', bereit Sitffl^Tnng 3ofe^l^ IL 9etoftiifi|t latte, 
sn (iittextietben »ngte. (O. So^n, SRojatt, 3. SufL, I, e. 71.) 



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tttndUx ftnxi; 147 

et feiger buvd( ben 6d^attf^ielev SRftHer in einer, toom preul* 
®ef<tnbtf4afti»fectet&t Sefier gefii^tiel^en ^arobie, ,,tSiet Slamn 
in einer ^erfon'', mit fo rnzl d^^ä carttirt, ba| er bei feinem 
nft^fien Knftreten fanm bem 9[ttiSpfeifen entging. 3n bem 
Haglic^en ©<i^i(ffal feine» ©ingfpieU/ „3)ie 3ttben^o(5$eit ober 
Öemarbon ber betrogene Slabbiner", fa^ enblid^ Änrj im 3^' 
nuar 1771 auf berfetben Sü^ne, auf ber fein 9lul;m am länc3= 
ften gemährt, feineu Stern für immer erbleichen. %U im ^a\)tt 
1770 bie örüber ^ange am ^^eater nä^ft ber 8urg angeftettt 
tinirboit (^iicf)ael ^'^f^'P!?^ ältere unb üorjüglid^ere, ftarb am 
21». ^uti 1771), fatnen fie eben noc^ rec^t, um bie Surle^fe in 
ben legten SH'^^ liegen ju feigen. ^re(;aufer unb (iiniforten 
waren il;nen fremb geblieben, [ie fonnten alfo nur nad^ bem 
(^inbrucfe urt^eilen, ben fie t)ux^ ba^ 6picl be» legten Äo* 
mifer^ ber berben ©d^aufpiel* (Sattung jener S^it empfingen, 
über lüeld^e Sofep^ f^an%t, ber jüngere ber S3rüber/ in 
folgenben äBorten äußert: ,M<i^ bo^ m6f ber %n\i^t neuerer 
StefÜ^etiter toal^ fei^, ba| bod fre^e, fe!e ftomifd^e mit ^an^ 
tmtr^ nnb Semarbon auf ber 8ftl^ne toerlof^. mn^ ei» 
i^nen fiberlajfen, ben Serln|l .an loftrbigen nnb betronem. 
S)a0 aber barf fagen, b(ii bie ^arfieSnngen mit igonj^murfl 
nur eytem^orirte graben toaren, o^ne filnftlerifd^e Slbfic^t flüc()- 
tig entworfen, rcid^ an 5prügelei;en, Sutten nnb gemeinen 
Spuren, bie fogar ungefähr immer biefelben blieben."*® 

3n 2öien war .^^urj nun alleri^ing^^ gefd) lagen, bü4) war 
bamit feine ^l;ätigfcit nod) lauge uid;t abgefc^loffen. 
wenbete fic^ 5uuäcbft uad; 33re^lau, befriebigte bie C^läubiger 
ber aöitwe Sd^ud;, ^|>vtncipalin einer S^aufpielcrtruppe, unb 
wanberte al^ bereu SÜiitbirector mit il;r nad; S)anäig. ^m 
folgenben ^aljxe trennte er fid) i^ou biefer S^ruppe unb 50g 
mä) ^^Jolen. 3n äöarfd^au führte er hann no^ jahrelang gleicjs 
zeitig bie ^irection über brei Sc^aufpielsUnterne^mungen: eine 
• ^jolnifiije, bentfd^e (beibe mit 33allet) unb eine Opera buffa; bei 
Se^terer »aren Stofa SBemarbi, bad (g^epaar ßiöcrati, aWtte. %U 
betti nnb äRontaneri, 2)omenico (^rbafoni, 93enbid^i nnb 
äRarini ongefiettt. — ^ SBarf^an umrbe'Anrj an^ in ben 



4U :öioarai)(?ic beö ^q\. l'ange, f. t. ^of|d?auipiaer. Sien 1808, @. 28; 

10* 



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148 itemitec iturj. 

^ei^etntftanb er^obet^, trel^e^ einige polnifii^e @at)aliere btvooq^ 
ihn fatnerabfd^aftlid^ in @clbfad^cn au«5UTiu|cn. ^^tt 
1784 finben mit i^ nod^ttial^ in iciner ^aterftttbt SQSieit, tDO 
i^ti fein @nbe ertDOttete. Steigert 3ofep^ t)on jtura ftatb am 
2. gebt, beffelben 3al^ in bcyr i^tugerfitale im „pm 
gotbenen SOtoen^' (neu 9h;. 3) auf einem SRona^immer beim 
SRand^fangiel^ S<^{fatH nnb, toU bie Setloffenf^aftös^cten 
ottdioeifen^ nici^t gerabe ganj mittettod. ^ 

SSon feinen (Sonegen lie^ [id^ ^ur$ gerne „^m fßaUx'* ans 
Teben. §t n^ot ein tool^^ldebilbetet, mit bieten Anlagen caOs 
gcftattctcr ßcbemann, bcr aud^ aufeer bem %^)eattx burd^ feinen 
^citeieu unb tri^iqen llnu^aug in ^ö^ercn 5ireifen beliebt war 
unb felbft ein c^rofi^^e ^auc> fübrte. '^n i^m ftarb t>er Ic^te 
Äomifer einer '3c^aufpiel=Gpoci^e, bie [id^ längft überlebt batte. 
6onnenfclö batte ^auvimirft unb 35entarbüu t>on ber 33übuc 
tjerörängt; bie greunbe t>ei3 Aturj liefen nun baä "^Jorträt öeö 
Se^teren genau nad^ C>em ücrbaubeneu bc^5 6enncnfcl« aU 
Oegenftüd, be'iber 2lntli^ einanber jugeJel^rt, in Äupfer |te(^en. 

^ranji^^f a, bie erfte gtott besJ ^urg, bcr ^apbn'^ «Serenabc 
galt, mx {m^ ^ur^'s eigener älngabe in ben Serlaffenfd^aftd« 
^cten feiner grau) eine arme, ganj mittcUofe Äamntermagb and 
6a4fen^ bie Stm^ bort ge^eirati^et l^atte.^ 9Ud Ant) im 



41 Wtan glaubt, tag btefev <S(^au[pteIer ein anfe^nlid^ee Vermögen 
j^intevlaffeti , er ftcfjt mcbrcnthctlv^ t^ci ^>p(ntfdien (5at?alicvcn unb Uec^t nodb 
tnt Streit , bcr anjebo wod} oermorrenec toerben bücfte. (liBienerbiättt^ea 
17ö4, 26. apnimu^, 2. 129.) 

42 ^lUj tonnte fciii *2?paöeii jelbj^ auf bem 2:obtenbctt nit^t laffen. 2ir« 
beffen !iBetc(^toater i|^m bie legten S)2inuten burc^ Xrofi erldc^teYn n>oUte» 
Snficrte er mit b» ernfl^afteflen SRiese: „2)urc^fud^eii eie meine IWfIcii unb 
@4l^tiblabeit tttib toemt ®ie eine einzige ^obffinbe finben, fo »itL fle t»et« 
(oren ^aben." (®ienetbI5tt(^en 1784, 26. ^orunng, ®. 129.) 

43 3ofe))^ t>on @«nnenfet#, gemalt t»on 9* SDtedner, f. t 9Ra(er. 
S>eni Selben geR)ibmet t>on feinem ^reunbe (Sc^muget, in Sßien ju finben in 
ber f. f. Äupferflec^ter ^^afabemic. — 3ofe^>^» t>on Änrj, 2tut^cr unb bc« 
rübmter Coraicus unter bem 'Jtamcn 93crnarbon. 3)cni «Selben geioibmet toon 
feinen ©önnern. ©cgraben üon g-. l'aubcrcr. (3n' gleicher ükife erfc^ien 
ba8 ^Jorträt @ottfrieb '43rcl>aufer'ö, „Slut^or unb berübmter Comicus auf bem 
Siener Z\)taux". 2)em(elben gewibmet bou {einen ^reuuben. %nt. Xi\<Sf 
Ur ao.) 

44 3n ben -Siogcal^^en »ivb iirt^ümlii^ £oecana aie i^re ^eimat^ an« 



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tatüer ihtvi. 149 

Saläre 1744 jum jlpeitcnmal in Mkn auftrat, mürbe |te in- 
qUiäf mit i^m engogitt Wlan fdj/a^te fie fotto^l tDegen i^ced 
2;alente§ unb tnegen tl^rer- frönen ©tintmc, al§ aud) tvegeit 
i^er ^bf^en @eftalt, unb aliS fte im 27. Sebendial^e am 
14 3uli 1736 nad^ langiDieriget ttnb fö^toetet jtranl^eit in bem 
fril^ beaei^neten fym\t fiarb, umtbe SBerlu^ fel^t be« 
banett. ^ ®ie »at in ber Odette unb bet 5tomdbie be{(i^&f - 
tigt nnb befonberd im fomif^en gad^e beliebt. 9ei bem Um« 
{ianbe, ba^ bem botliegenben Sleitbud^e t)on ^apbn'^ erf^er Dper 
ba« 5ötttÄja^r fct^lt nnb barin fogar fd^on bic smctte ??rau bc« 
Äurj nami^aft o^madi^t tft, bleibt balnjuicftcUt , cb bie im 
rpcmteyte in ben t)en'd)iebcn|tcn 3prad;cn abgefaßten älrien 
jc^on für bie ^übfcbe gra^^Sii^fa qcicbrieben tttaren. 

2)ie jmeite J-rau be^o .turj, Xherejia geborene 3)?creIIi 
auö ^lo^cana, trat im 3tabttl;eater am If;. 3lpril 1758 in 
©egenroart be^ faiierlid^en §ofeö in einer neuen 3Jiafc^inen: 
Äomöbie ii^re« 2i?annee, ,,^ie alüdli^e ^i>erbinbung be^:^ ^ex- 
narbon" (eine ^Infpielung. auf Leiber üorangegangene ^tx- 
etjelid^ung), jum crftenmale auf unb fanb aU Sängerin unb 
Sd^aufpielerin allgemeinen SJcifaH. (2ßiener 2)iarium 9k. 31.) *• 
6ie mar, toenigfiend fo »eit ed bei Vortrag ber älrietten ber^ 
langt, me^rer @pra(!^en m&<|tig; in ber genannten, n>ie and^ 
in einer anbem ihtrg'fd^en Homdbie, „5Die fftnf fleinen Suft« 
geifler'^ flnben uHr f ogor fipanifd^e nnb tftrfifd^e Xriettem^irte. 



gegehn, ab» ni^t fte, {onbern bie jiDeite %xau t>te ^ur} tcai toit(^iii ge« 
bfiitig. 

45 Fnneiaca Kvrtsiii, Fmoune cle Pactenr de oe nom, re^ae eii 
1744, morfce en 1756, fort regretUe da Pablic par la figore, sa belle 
TOiz et Bon talent; eile ii*est pes enoore remplac^e (lUpert des Th.) 

46 3m Avertissement bcn gcbrudten Slrien fogt Äurj: „SWabamc 
J^ercfia Äurjin wirb fcivol i^;r '^Jrct'flüd al9 aud} t^>r 3)ietficr*ftüct , ja 
alle btejcnigen Saractcrc inacficn, trcidic eine tofffommene Actrice nur immer 
tcrjufiellen fä^ig ifi. Unb ba fie eine gctcrne 3taliänerin, folglich ber 
2;ent|cf)en Spradie gar nic^t u^cl fünbig, fc ivirb i^re Action um fc t>iel^ 
me^r. verwunberlicf) fepii. '3?acf)bem mic^ bie ®ötter mit berfelben erfreuet, fo 
foO an^ bae mir fo gnäbig geneigte ^uMtfnm an meiner Sergnflgung t^etl 
»(mm." 9n ber Vontomtme fibergicbt'JhiTg ))erfBnIi(( feine btei JKitber ber 
SofoKa (fetnex %tan) imb fegt i^r one ^cr|, boi bei nie baf epiiii* 
mvtt »on ber Stiefmutter toa^t tocrben mBge. 



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150 Itemiter Stuti, 

3m 3al)re 1759 vertiefe 2^berefia Äur^ mit ii)xm 2}tanne 2öicn, 
übernahm mdj tefien SBegt^aiig t?on 3)iünc^en im Jabre 1765 
bie Xt;eaterleitung unb führte bann ifire Gruppe nac^ <Salj= 
bürg, granifurt unb bcn dlbcin entlang. 3tt i^rcm ^erfonal 
befanb itd^ aud^ bcr gcad^tete 6d^aufpieler Scrgobjoomcr, ber 
bann in Söten unb '"^rag engagirt tourbe unb bie gcfii^&ftte 
@&itQmn ^atl^arina ^d^inbler (eigentlid^ £etbner) jut ^au 
na^ SKm 26. Suiti 1770 bel^tirte Zf^m^ Rnx^ miebet in 
Sßieti (fte gab bie SlöKe bev (Sugenia in ber Aomdbie „"Sbit tyer« 
liebten g&nlet^O ^ i»at eis benn an«!^^ too fte bei . bet 
SSBieberauP^rung bet ^a^bn'fd^en Opet mitgetoitft ^aben mirb. 
@ie mo<|te ncbftbci gerne für eine tragifci^c 6d^au{piclerin gel= 
Un, l^atte aber ba9 SRt^cjc^id, einmal' ald j{0nigin in „fftU 
d^arb m." (toon Söei^c) ausgepfiffen 5U luerben. 3m S^^te 1772 
\üax 2:;^erc[ia ^iirj no(S) beim 2öicncr 2^t?eater; brei ^a\^xc fpä- 
ter ift fie fd^on im ^l^erjonaberjeid^niB i^rcö 3)Janneg in 2öar= 
fd)au tterjeic^net, ir»o fie im (Sdjaufpiel unb ber Opera buffa bo^ 
fd^iftigt War. 2öäf)renb ibr 9Jtann in 3öien ftarb, befanb fic^ 
*greitn ^l;erefe f>cn 5lttr$ in älndpad^; il^r tüeUerer iiebenölauf 
lüar nid)t ju cruircn. 

Sind} bie (Sd;tpefter beö Äurj, 9}iDni!a, unb bereu Wiamx, 
griebric^ 2ßil^)elm ©Ilijon, fpietten alter äßa^rfd^einlid^ feit nac^ 
in §a^bn'S Dper. HJionifa Äurj tüar im ©tabttl^eater fd^on im 
Saläre 1741 unb ald grau (Silicon abetntotö feit 1751 auf^ 
getreten nnb fott im !omif<|en %aäf ettoad geleifiet l^aben. 
(SIEi)on (au(!^ iSlenbfon ober (SIenf on) toar au» 6a^fen gebürtig 
unb gab bie StoHe bed ^antalon; oitd^ er mnrbe 1751 angefiefft 
(S>er 6d^auf)>ielemame (SIenfon fommt fci^on im 3a]^re 1673 im 
^ain^aufe in ber ^mmelpfo):tga{fe üor.) 

(S9 bleibt no^ dinigeiS über bie jtinber beiS Stur^ 5U fagcn 
übi:ig, für bie in ^a^bn'ö Oper bie Pantomime gejd^rieben tuar. 
Sm ^aufproto!ott ber ^ompfarre 5U ®t. ©tepl^an fiub im ^tiU 
räume üon 1745 — 53 aus ber erften ©^e beS Äurj fieben ^iinber 
aufgesäblt; toou biejcn marcu bie brei älteften:*'' (Eleonore, 
Sofep^ unb 2ln tonte (proüinjietl £enorl, 6eperl unb ^onerl 



47 9(^na (Sfmittti Z^m^a ^anct^ot'r ge^* 14. fe^r. 1745. — 9at* 
tl^olom. C^cvf^o^'^etue 3ofe)i^uef geb^ 81. 9N^i 1746. — ^ufatma ^^ni^i^CA 
Antonia, geB. 29. Sug. 1747. 



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Aomiter Ituij. 



151 



genannt) für ba^ ^^eater abc^eriditet. Sic mußten acjircn, 
. .fingen, tanjen unb in 93crfleittuntieu flint unb c|cmaubt 3ei= 
gen.*® So ^cigt in ber itomöbie „3lrlecf)in ber glücflid^ 
getporbcue 33Täutigam": ,,NB. 3)ie f leine Kolombine, tocld^c bic 
Stntonia ^ur^in toorftellet, n»irb in t>ier Garacteren unb 
ficr luftigen %tim befonbcr^ biftingulren/' 211^ Äur§ im 3a^re 
1754 3um brittenmale im ^tabttl^tet angefiettt toutbe, begr&gte 
et bad ^ublifum mit einer jtomObie, toon .bet toie getoai^li^ 
bie Stielt gebtu^ finb unb im ÄTertiBseiiient Ibef imbetd auf 
Me Pantomimen unb^ bei bet ^^oSangtolen Sttfienb^' bet Ainber 
auf bie benfelben ,,bie natürU^en SIctionen unb ^ntß 
beizubringen 9la^brudt gelegt uHrb. STKerbingS ging bied 
nidjt immer Iei#t tobn Statten, ba Änrj, toie er felbft gcftebt, 
,,bon Slatur. cttpa^^ ungebulbig" mx unb e§ bal^er „5U 3^it^n 
mit ben Älinbern empfinbü(^c ^seibiüßUd^teiten" abfegte. 
bem Xobe feiner erftcn grau führte 5^ur5 „ju einer S^iU 
terfürjung'' eine üon i^m feinen brei Äinbem angepaßte, 
©eEert eingcricbtete S^^ii^^e^-^Dperette auf. 

3n ben ^urj'fc^en ^aUeten, Operetten unb Sc^attenjpielen 



48 2)ie Demtiitlffung liegt na^e, b^g ber 6efainite (S^auf)>teI'URterne^< 
iTier t5^^i? 59emer cBen burcft btcfc Äurnc^cn Äinber^^^^automitnen auf bic 
3bee gebradbt tturbe, im 3a^rc 1758 ein i'elbftcinbige« Äinbert^eater jufammen« 
juftetten unb bamit bic 5?ii^nen bon Oeficrrei* unb 2)cutf4(anb ju bereifen, 
fowie au^ 5^anj @e6afliani (.1761) unb ."Kajetan to. ©d^aumberg (1770) in 
Brünn beriet SinberttorfleQungen einfü^^rten. On Sien fe(bf) tourbe ju 'än* 
fang bei TOet 3a^re UBtet bei Berfl^tttten Utotterr^e 9tnffi(^t eine t^eatraltf(^e 
Zai^fd^ttle für Ainbct eni^tet unb bte »or^ügUc^ereit Cfeiien Reibet. ISaute 
8et9imbcttni8 mcgtot oin!^ He iKnbcv toon SRttgficbcni bei etabtl^ftteie, 
bic Im 3a^ie 1766 „^t bfirgerfK^e ^etratV i»tm iHemm aupi(|Tten; ee 
•ivaitn bie btti 9aquet*f(^en SOlftbc^en, im ^(ter bon 13, 8 unb 6 3a6ren,- 
bte imx \vm%tn $top\mMts ititb bei Öiö^rige Snbtoig Sftei^cc. (ffiien. 2>tAV. 
Kr. (33.) 

49 iJieue "Ürien, »cWe in ber (Somöbic gelungen »erben , betitutt: Dtxt 
auf^ neue begeiflerte unb belebte Bemarbon nebfi ^toeven f^antomitnifc^en 
Itinber-^aHettcn n. ). to. 

50 „2)er {16} tcieber feinen StSen tau6 unb flumm fiellenbe Ste6^a6er", 
«in £nfl»€^)>tel, t>on itot\f Suf^ügen, in Seutfd^en Seifen mit i»{ci)C^ fCrien 
M^ei ft«n baten 9eniatbon*f^ JNttbcm bpvgeficllct, unb In S^eutfd^ 
epx9i^ ^cr niemctt anfgefH^ret toorben tfl. CBien, gebnuft int neuen 
SH^oeiev ^ane mit 6^elif^cn 64fiftenr 1766. 



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152 



üojnitec Auc). 



t'inb no(^ folgcnbe Äinber aU mittrirfenb genannt: Xt^erefia 
©ep^tn, Souife 6out3irant, 3cbanne§ nnb ^axia 9tnna J^ulio^ 
3o]^anna Söei^fem unb namentUd) 3Jkria Slnna, ^ouiij unb 
gratigi^fa Scmarbi. 2lu« ben 33crlaffenf(i)aft§:2lcten bee Äurj 
erfe^eti toir bic Sc^idfaUtrenbung feiner i^n überlcbenben Ätn- 
bcr. ßenorl, ©e^ecl unb Zomxi finb angeführt at^: Jrau 
eieonote greiin ton Äurj, tlofterfrau in 3ßenebig; 3ofe^^ . 
gcei^ett t)on IKitv}, beffen Kufent^olt imbefannt; ^au Slntonie 
beriDittoete (Sltftfiit Dott $tebait ^roiHiit in 9R&l^en; iil^nen. 
tei^t ftij^ nod^ an: Staitz grei^ Don Ktita, !. !. (Sobet; bo« 
)untal in (^mifon )u äRSblins bei Sien. 



Sil« §ai^bn mit feiner C^>cr fertig mt unt . fie pi Änrj 
hxa^tc, tDottte i^n bie SKagb abtt»etfen, ba x\)x ,^err gerabc 
ftnbire. SBie fet?r erftaunte aber .sjapbn, aU er burd^ bie ©(a^- 
tl;üre Sernarbon üor einem grofeen Spiegel ftel)enb ®efi(f)ter 
fd^neiben unb mit Rauben unb Jüfeen bie iäc^erltc^ften Gen; 
torfien ma(^en fa^. ^as ttjaren bie 8tubien be^ .§errn ^cx- 
narbon. — $at)bn erhielt angeblich für feine 3lrbeit bie, für 
einen ange^enben ©omponiften unb für jene '^cit !aum glaube 
lidje ©umme Don 24 ober 25 3)ucaten **, in bexen S3efi| er fid^ 
bamalä freilief) für einen faft reiii^en Mam mag geilten l^abetu 
^öie Oper gefiel**, toutbe aber 5n)eimaliger SluffÜl^rung 
n)egen beleibigenber Slnsfiolid^ieiten im ^ej^te betboten. 6o be» 



51 Mcfbiflcr, iBtogt. ftotijcii, 19. 

52 (^rte^nger, «S. 19. 2)ted, @. 41. ®n 9lcifeiiber, bei Bei fetnenc 
Qefud^e ht Sifenflabt im Sa^re 1827 bie Odette gefe^ot ^aben mtO (»o^ 
nur bie (Singeic^nung be« Sitel«), giebt bagegen o^ne toeitmn SSai^ttri« nur 
(toei 2)ucoten an. («ttg. muf. 3tg., 1827, 5. 819.) 

53 2)er 2;ag ber erftcn Xuffü^rung ifi nic^t na(^»rei86ar; er bürfte gegen 
Snbe 1751 ober tor Oflern 1752 fallen, feiiieöfaILg aber naci) biefer 3"t» b« 
bie Optt fonft im Repertoire des Theätres toergeic^net n^äre. 2)er oO« 
gemeinen Smia^nte nac^ aä^lte $a)^bn bamold 19 3a^re , m$ mit free 

bcr 9nP^Tung gntrSf^. Qv feKß ertofi^nt ber Opn in feiner Gcttfl« 
biogro^e gar nii^; cbcnfo ivenig ®ex8er, forfef (Xlmana^ »on 1784), 
bai SBcintactr SRobejMmioI (1805) nnb bog Mc|rte Öcflcrrci^ (1778). ^ 
^at^bn'« eigenem Äotalog feiner ffierfe fte^it „Xn frummc ieufel" unter 
ben äRartonetten»Ol)em dg 9hc. 5 bon frembcr ^anb nad^trfiglii^ cingejcii^net. 



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,^tt ttcttc fnimtne Teufel", ^a^bn'« ecße £))pei. 153 

l^au^tet ^{e§ (6. 41); na^ ■S3ertiidf> copirte ber ©(iiau^pieler 
in ber ^eüc bes^ ^inCenben ^eufel^ einen annjefenben italienis 
fd^cn ©rafen, ber ba^5 3?erbot ber Oper eririrfte. ** 

2)er tooUftänbicie ^itel be^ gebrucften ^eptbu(J>e^, bem lci= 
bet t>a& fonft üblui^e ATerüasement ttö älutotö felJ^U, lautet: 

{Der neue | frumme S^eufel. | @ine | Opera oomiqne | 
toon sn)e9 Slufgügen; | nebft einer | jtinbers^antomime, { 
betttult: I Srlequin | ber nette SDbgott Slam | in Smerica. | 

Sldeö componiret | üon Sofep^ Äur^. *• 

^ie Pantomime folgt na<j^ bem erfken älct. ^u^rbem ift 
im )l9eiten Sln^nge ein Intermezzo einge(d^oben. gum 
6^lttffe ed: 

NB. 5)ic 3)infique fcrool;! lu^n ber Opera comique, | 
ate and) ber Pantomime ift componiret | üon 1 §crrn 
fep^ ^epben. 



S)ei$ berü^ten fransOfifd^en 5Did^terd Se 6age betannter 
9toman Le diable boiteiut, ber bie Liebesabenteuer eined \pxA^ 
filmen ^tttbenten f^ilbert^ mürbe in ben verfd^iebenjlen IBearbei« 
tungen fttr bie Sn^ne mmert^et; aun&d^ft unter bemfelben Sitel 
in ber GomWe italienne au ^arid im ^a^re 1746. ^ S)er 



54 (5. ®ertu4>, ^emerfungen ouf einer 9iciie aitß i^üringen na(^ iüicn 
im ffitittet 1805—6; crfc^icn 1808. «b. Ii, 179. 

55 Orieftnger (e. 18) Biib (0. 81) nennen bi« .0))cc eine 
Got^te auf bcn (infcnbcn 2:^catnUccctor Sffllgb, tDCMvcgm bae Gtfitf na«^ 

. btctmaltflir tUtP^nmg t»R6«teii- ttntbt. 6e t|t btee ehtr bie ^cf^i^tc b«f 
Oiener ^tabtt^terd berioiRcnbei Vna^osieiitii«, ber tro^bem in fafi äffe 
StogTa^Hen ^a^bn's überging. 3)eT ^taftener Xffligio tDitibe, l»ie rtin^SKSt, 
etfi im Sahire 1767 2:beaterbirector unb gerabe unter i^m würbe „®er neue 
frumme Ücufel" im 3abrc 1770 tetcbcr ^)crt>orgc(u(6t unb Äiirj nntb fid^ 
n>o^l get;ütet ^aben, feinen Director, ber i^n tro^ ber nun ertolteten <3^unß 
bc* ^ublifumfi ju I;altcn fudUe, lädjerlic^ ju machen. 

56 Jc^bac^ jun. (2)cr n?o^I unterric^itete X^caterfreuub, 33crlin 1830) 
gtebt @. 20 folgenben an: »,99mobeu0 ber fninnne !£:eufe(, unb bie 
3nfcl bev ambeii." Of^r. 8. SKen, Xtattnet, 177a 

57 <N tfl biee bae einiigcmal, buS Bei bot ihni*f#eii IbniVbien, foioeit 
fic beiltedciir ber Cotn^oittfl «omHft % 

58 Les Spectacles de Paris, on Calendrier bist, et ohronolog. des 
Theatres de Paris. 18me Partie pour rannte 1769, p. 80. 



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„3)ec neue fiumme Ztü\tV'f ^ai^ttCi txftt Optu 



Äurj'fd^eu ^Bearbeitung liegt bie 9l0fid^t ju ßJrunbe, einen alten 
tierUeOtcn ©edfen tion feiner 5?arr^)eit ju ^leilen. 3)aju fott nun 
ber Teufel öerl^ctfen, in bem irir eS atfo mit einem non ber 
ijutmütbiqen 9(rt ju t(?un l}aben, luie bie öanblung fetbft be- 
zeugt, bercn Xialoi] burrf)megä au^gefü^rt ift (alfo feine ejtem^ 
^orirte ^ofjej. i!(njüglid;feiten im ^^ejt lommen. nid^t t>or; 
fanben fot^e [tatt, müfien fie ber "Ma^U ober bcn ©cftcn bcä 
^(i^aufpielerd ^ugefc^rieben metben. . 

SCgitenbe ^erfonen in ber Somebie: 

t[rnoIbu«, ein unglildfeUger Doctor QeTnatbon, UlDci Scbientt bc9 tCt« 
Mediomaa. ZttpothtU f nelbii«. 

%ngiota, beffen @<^tDeftev. Ca^^atne, ttema^I ber Vngiofo. 

tCtgante, eine Oafe bcffdBeit. OcT^arb, ©ema^I ber Hrgante. 

^iametta, ein aitgoietmnenes^ ^9mobtü9, bcv neue htunmc £cttf e(. 
Biic^tmäbcr. l^J BtDtt 92otate. 

Gat^erl, ein ^tubenmäbet J J S 

3m ecfUn Slu^uge fe^en tpit ben S)octor ätrnolbud in fei» 
nem Bin^tn^ 6<l^teibtifd^e fl^en unb 9lece))te muflent; b(Äei 
Ita^t unb feufat er/bag att fein SBiffen in ber .SRebidn i^ 
Mi^t^i i)d\c, ba er loerliebt fei nnb [i^ ba^er felber als einen 
armen g^atienten betrauten mtiffe. 5Dem eintretenben IBemar« 
bott befiehlt er, giometta, bad im §aufe auferjogene 'SRftb^en, 
tjerbciju^olen. SRad^ mand^erlei ©intücnbungen, ba6 flc Iranl 
)ei, erfd^eint fie cnblid^ bo^. ^er doctor lommt i^r g&rtUd^ 
entgegen unb iinll ii?r ben ^^^uU füllen; fie miberfe^t fid^ unö 
tlagt, ba6 fie ungtüdlid; fei. 35on feiner Äur loill fie fd^on 
<jar nid^tä tüiffen, er fei ein ©eelenlieferant, ein 'Dienfd;, burc^ 
teil nur bic ^ifd^terjunft unb ber ^obtengräber reic^ mürben. 
S)er S)octor fu(^t fie gu befd^lüi(^tigeu unb meint, fie tt)erbe 
balb t)on iJjm 33effcre§ erfa^iren. 6r gef)t ab unb ^ernarbou 
eröffnet ber arglofen giametta, bafe il^re .^od^jcit mit taiolbu^ 
bet}orftef)e. erfolgt D^nmad^t unb Söiebererioa^en. 9Bcr 
mirb (}clfcn?! „^)a^3 n?trb ber 2^eufel t^un", crgänst ber im 
^iiitergrunbe erfc^ienene Sl^mobeug. ^ie @cene üertoanbelt fid^ 
unb ftettt einen mit Statuen gezierten ©arten toor. ^Irnolbu^?, 
feine Sßertoanbtf^aft unb jföei ^flotare erfc^einen. 2)er doctor 
geigt i^nen an, bafe er gefonnen fei ju l^cirat^en; fd^on fünfsig 
^a^re lebe er im SunflgefeHenftanbe unb ^abe e§ nun fatt; bie 
Jgiebe fei bei i^ nid^t blinb, benn giametta m&re ein fd^IHted 



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f,9<t note femmne 2;ettfe(", ^cü^ba'd erßc O^er. . 155 

Äiub. Die ^^ertfanbten ratzen ab. 9iun fommt giametta 
felbft; ber Doctor nennt [ie feine 33raut unb biefe bagegen nennt 
i\)n ein alte;^ ^äringefaf?; el)er mii fie fterbon aU fid^ mit ibm 
t>erebelidjen. @ie ftcUt fid^ üeriücft unb verlädt [ingenb unb 
taujenb bie 33üt)ne. 3)cr ^octor glaubt SSemarbon in giametta 
verliebt unb flagt i^n an, i^m bae ^erj bcrfclbcn mcggcf(^nappt 
5n baben; er follc fid^ trotten. Sernarbon gc^t fd^iwpfenb ab. 
Snbem eilt Äat^erl, ba^ <3tubenniäb(^en, gerbet unb jammert, 
hai fid^ giametta erftodjeti ^abe un^ ring« um [ie allerlei Un= 
tl^iere baufcn. Slun fommt aud^ Scopolbel mit ber ^kd^rid^t, 
bdg ftd^ 8emarbon etfd^offeit l^abe unb für<i^terlid^e Reiftet i^n 
umgebeit. (&i erfolget S>imner unb — SCOe ^a^un b«td|« 
einonbet unb fingen im (Skotus: bet S^enfel lod! ^ie 6tas 
tuen Devtoanbeln ft^ auf einen Sßinf bei» S^mobeniS in fferbe 
nnb mit i^nen fliegen gtontetta nnb Semarbon im SHeifeaning 
. in bie Snft. WU Snioefenben flnb beftArst; Sldmobeud dtt 
padt ben SCmolbttiS nnb üetflnft mit i^ in bie ^be. * 

{(Hefet 9ct ent^t elf WcUn nnb ein ^nett unb fd^lie|t 
mit einem grOleren ^nale. 3n bev nun folgenben Pantomime 
bemül^t fid^ Sfömobeud, bem SCmolbnj» !lar su mad^en, tM bon 
ber JBiebe )n>eier ungleicher hatten pL ertDorten fei. 

5öcr jtüeitc Slufjug filiert uns in eine @tabt; Slmolbtti» 
unb 3t^mobeu§ treten auf. 3(molbui ficbt finfter brein, er be^ 
greift nid^t, nuv^ ^l-juiobcu^^ mit ibm tov bat. tiefer tröftct 
ihn, er foEe ni6)t nad) altem Sörauc^ cjlauben, i)a| bev Teufel 
immer nur bee 3}tenfcben ^einb fei; er meine c§ im C^egentbeil 
gut mit ihm unb babe biee f^en baburd; bemiefcn, bafe er ibm 
in ber "iPantomime ein lebrreid^e« 33eifpiel im ^ilbe toorgcbalten 
babe; nun foUe er nod) ben armen 35ernarbcn fe^en, ber fd)pn 
^n>ei '^abxc im clenben ©be^^nftante id)Tnacbte. 2luf be^ ^eufeb 
äßint crfc^eincn fcfort ^Sernarben iinb l'cppolbel. ©rfterer !lagt, 
ba^ feine ^vrau üerfdbinunben fei, unb X'eepolbcl jeigt ibm bai> 
§au0, Ire er [ie finben lüerbe. (Sic tloprcn an. giametta tritt 
nun ber bleibe nad) al'5 ^ologne[ifd^er SDoctor, aU ^olid^inel, 
aU ^antalott unb 3lrlequin auf unb fingt in jeber S8erfleibung 
eine 2lrie in je einer anberen italicnifd^en aWunbart. 6r[t aU 
Seopolbel i^r bie Wla^U öom ©efid^t reifet, crfennt Semarbon 
feine grau. @r miß [ie erftec^en, bod^ [ie entflie^^t. S)er be* 
trpgene (Statte flogt fein iBeib in einer älrie unb toamt not ben 



156 



„^eT.neu€ trumtne Xiu^ü", ^apbn'« tv^t Oper. 



ticuloyen Söeibcrn. 3letnobeuö unb Slrnolbu-I treten toieber t?or 
unb Se^tercr üerfid^ert, er fei bereite i]e()eilt. Um it^m aber 
bie §eiratbÄc;eban!en t?öttig ju benel;nien, führen 33ertiarbon, 
3lngiota unb giametta auf Slnftiften bee 2lemobeu^ ein itaUe^ 
nif^e^ .^ntevmcjäo auf, ba§ fo einfci^lagcnb wirft, bafe 5(rnclbu^ 
fortan t>on feiner 33raut, unb fei fie aud) bie fcf)önfte, mebr ct= 
n)aö unfien luiU. 3)em ^ernarDcn aber, ber it;u bauert, ba er 
bal leiben nnife, tuaö i^m beinn-ftanb, miß er 5tt)ülf taufenb 
©ulben \:ermad;en. 3^un treten alle ^^krjonen, au^ bie ber 
■spantoniime, auf. ^emarbon banft bem 3}octor für bie grofee 
©umntc ©elbei?, bie ihm geftattet, nun glücflic^ ju leben; 3ia= 
metta fü^t 3lrnolbue bie ^änbe; bie ^erlpanbtf^aft finbet feinen 
@ntfd^lu6, lebig ju bleiben, bortrefflid^, ba fie baburc^ me^r 
6rbf<l^aft ju ersparten ^at unb bic ^erfoncn ber ^^^antomime, 
i^inber unb (Srmad^fene, fragen, ob jlc itfxt SRoUe gut gef?)ieU 
Ija^en. Slmolbu« ift mc^>r unb me^r erftaunt unb glaubt gar, 
baf^ er gefoppt »orben fei, worauf i^m Stötncbeud erwibert : bal 
(^itte ift loal^^ bad Anbete ift nid^t erlogen, ^em Teufel foftet 
ed nun nur loenig Mü\)e, um ^tnotbud ^u beftintmen, bas ju 
bleiben n>ad er mt, unb eit^imeftel^en^ ba| et mit feinet £ieb' 
ein redetet ^^^axx getoefen^ tootin i^ Wk im (Sl^ontö beifüm« 
men, benn: fUlur %U\^ nnb gleid^ gel^lhrt jufammen. 

SBit !ommen nnn in ben 3iot{<$enfpieIen; ber Pantomime 
unb bem 3nterme))0. S>ie S\ioi\^\^U in ben JtomObien |e« 
ner S^t litten ben Stotd, ben gufd^oner aud ber emften 
Stimmung/ auf bie ed bie ^auptl^anblung abgefel^ ^atte^ in 
eine fitere §tt üerfe|en ober <m<l^ umgefe^rt. 3^^!^» litten 
' fte SBe^ug auf bie ItomGbie felbfl, toirften alfo erUntemb unb 
nntanloenbenb; jutoeilen and^ nid^t. @d^on- in ben frü^eften 
3efuiten:^eatert>or|lettttngen toaren fold^e 3^M<^^nfpiele ges 
brduc^lid^. 3m üorUegeuben gaffe bicucn fie on beiben Drten 
baju, ben eigentlichen 5?ortt)urf ju befräftigen. ^ie Pantomime, 
tt)cl$e 5n)ifd)en bem erften unb jmciten 3lufjuge eiugef(j^oben i(t^ 
jeigt baä erfte ©picgelbilb weiblicher Untreue. 



^erfonen ber Pantomime: 



SrUqnin, fXener bee 

(5 cito, ein ©c^iffeca^itain. 
ä7{ecltne, eine 3nfulanenn, 
9toii)i, ein 3au6em. 



SUa, dn afxttanifi^cr fiing. 

flRuftt, etn ©B^faff. 

9itU Sttnerifaner. 

«tele ffoUnbii^ eeefa^tcr. 



\ 



neue (tumme Teufel", 4>ii9bn'« eiße Optu 



157 



S)te Sutane ftettt eine »üüfte ^nfet üor; im ^tntercjrunb 
breitet [id; ba^^ Mm aue, befien üom oturme dufgeregte SBetleu 
aUmälig beruMgen. 3lrlequin, ber mit feinem öerrn 6d^ifT= 
brucf) qelitten, tommt üon weitem ^eidjmommeu, tritt ane ^auD 
unb trifft ^ier aJlerline, bie mit il;rer 3Kutter an bieie ^^n\d 
üerfi^ilaijen irurbe. '^}^xe 2)iutter ift tobt unb überliefe ^J)ierline 
bie Scrqc, fid} t?cr ben trilbcn ^^M'uliiiu'rn ju fc^ü^en. S)ie 
2(nnäbcruui} ber beiben ©eftranbeten folgt raf(^. ^ie §anblung 
mac^^t nun bie übli(i^en Ü>ern)irrungen einer ^^Jantomime burd^; 
^un&^ft fe^en wir bie ^eripanblung ber 6cene in einen Semper 
in bcitt eltt Sauberer in ©eftalt beä neuen ^Ibgott;^ Slam thront, 
ber beni Slrlequin 5U feinem (BIM üeri^elfen toiJL <St betteibet 
ilin mit ben älb^eic^en be^ ^IbgottcÄ, ber ©ouöerncur unb bie 
äBilben fommen unter ben klängen eined ftiegetifc^en ^arfd^ed 
unb bringen ibre Opfergaben. 6ie gemalten too^l il^ren 3^^^ 
tl^, bo(i^ toeil il^nen WcUcfait pt imponitm unb |ie tragen 
ii^ ald il^ren itdnig unb ^mn fro^lodtatb ba))on. tlnterbeffen 
fommt (Selto ber ©^iffdco^itain, ber fl^ glei^faOi» gerettet ^i, 
unb trifft l^ier mit aßerline {ufammen. Sbul^ mit i^ futbet 
fU^ bas 9l&b4en balb pred^t; fte fingen 9^ in einem ^ett 
i^re £iebe )tt unb geloben emanber eloige Streue. 9Ritten in . 
i^ren Setl^euenmgen (ommen bie SSitbeU/ nehmen fle gefangen 
unb fft^ren fU Strlequin ^u^ ber no^ immer aU Slbgott thront. 
{Der d^outemeur erfd^eint unb giebt Slrlequin p t)er]tcl;eu, bag 
bei il^nen 6itte fei, frembe SWenfd^en oufoufreffen. Sirlequin 
fUmmt il;m 5U, gebietet aber ben SIBilben, i^n toorerft mit ben 
Scibctt allein laffcn. Dbttjobl öon SRerlincn*« Untreue ijer« 
le|t, überlädt er fie boc^ nac^ fd^iverem 6eclenfampfe feinem 
^errn. 2)ie ^n^i^«^'!^ baben ben Vorgang belaufest, bred^en 
beroor unb fübrcu nun alle brei ab. 2)ic cccue toerh^anbelt 
fic^ uuo ftellt ben Drt toor, tt?o bie Söilbcn i^rc Opfer ju \ö)la^' 
ten pflegen. Me^ ift bereitet, i^rer 2lngft mcnbct fid^ 
3)krline flebenb an ben üorncbmftcn SBilben, ber fie ju retten 
üerf priest unter ber söebinguug, baß fie i^n bßir<ilbct. Sie 
ttiilligt obne 3flubern ein unb ift fomit gerettet; :^lrlequin jeDocb 
foll tiefpiefet unb ßelio geoiertbcilt .unb in einem Mefjel gefotten 
luerben. biefem fritifcben iliomente uernimmt man ^rommel= 
n?irbel unb ^rompetengefc^metter, bie Scene oeriüanbelt fid^ unb 
man erblictt eine t^oUanbijc^e Äriegöflotte. (&i tommt $um 



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158 ri^ec neue fiumme Xeufel", ^a^bn'd erfle £){>er. 

Äampfc, bie 3^btaner unterUcgeu unb bie Dpfer finb gerettet. 
SKerline ^at ai^ö Ungetreue tPot)l einen fc^iucren ©tanb, bc(^ 
/ lüirb i^r t)er5iel;on; unter ^ubclgeidjiei befteigen Me bie Schiffe 
unb ber (5l;ür befingt bie greuben nad^ böfen 6tunben. — 
Diefe ^^Jantotnime enthält elf Strien, ein 2)uett, einen Ü)iarfc^ 
unb ben ©d^lufed^or; au^brücflic^ eTtt)äl;nt ift no(^ „eine Mu- 
sique^ föeli^e mit einer 9}tül)le acconipaqniret". 

9Iac^ beni fed^öten 3(uftritt im jineiten 2lct beginnt ein 
Jntermejjo, baä aus fcd}i> Scenen beftel^t unb burd^auä in ita= 
Uenif4ier ^ipcad^e unb in Herfen abgefaßt ift Xitel tautet: 

Intermezzo, intitolato: U Vecchio iugaimato. 
(S)er betrogene 9llte.) 

Attori: 

^ßancrajto — ®iufc^>^c Äurj. Bettina — X\a%\«i £ux|tn. 
$anboca — Sattarina aßevnn. . . " 

6S finb, mie fd;on ennä(;nt, ^Sernarbon, 3lngiola unb gia^ 
metta, bie tuir ^ier in ber Wiaiit eine^ äUten (^ancrasio) unb 
einer ^ji^utter unb 2^od)ter (^^-^anöDra unb ^Bettina) üor uns l^a^ 
ben. ^ie 3)lutter eröffnet ber Xocjter, bafe fid) für fie ein 
S3räutigam gefunben (jabe; er fei jnjar alt, bod; l;abe er (^elb; 
fie fvUe juareifen, benn bie 6d}önbeit lu'rblübc gteic^ einer 
• 33lume. luerbe ifjr fein 9ieic^tl;um fd)on aud) junge 

ßieb^aber enterben, „"^ann nel;me ic^ i^n!" ruft bie ^oc^ter 
entfd^loffen unb bie ^JÜiutter freut fid), in i()r biejenigen ©igen« 
f^aften miebcr^ufinben, bie fie felbft in ber ^ugenb gierten, 
hinein geUjfen, ge^^t bie Xocäfiter mit fic^ ju ütatfj: (Srfal^rung 
mad^t Ilug; e^ feien i^^r f(^on Stiele entfd;lüpft, biefer enblicj 
fotte att ber 2lngel jappeln. 3m ©efpräd; mit ber SWutter ftei* 
gen bem Sllten benn bod^ einige gtoeifel auf; er fÄrd^tct »itf* 
\\^, bag et §u alt fei. S)o(i^ bie 9»uttet i&in^ft alle lOe^fnt 
ttiebev, inbem fie bie. Slod^ter ald (Sngeireitte l^nfkdt^ Me taum 



50 Aot^otilia SRayet, eine gebovcne aMcnerin, bie |iU»or 6etm ttal. tS^tA* 

tcr luar unb unter Üo^rejlt im 3la^re 1751 fceim bcutfd^cn Sweater mit Öel* 
fatt auftrat. {®t\ä^. m gcf. St^cotcrivefen«, Oe^Icv, 0. 146; oni^ K^per 
toire dea Th. de la ville de Vienne.) 



« 



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I 



« 



t^tt neue {ntimne Xiü\ti", jpa^bn'd erße Optx, 159* 

tüiffe, ma^i S3raiitid>aft uub ^ciratf), ja nid^t einmal luae Siebe 
fei. Sie (bie 3}iuttcr) l^abe i^r bie§ erft im SSilbe be§ Gupibo 
erflären muffen, ben [ie (bie ^od^ter), aU mit ^>feil unb löci^en 
bemaffnet, für einen 6olbaten t)ielt. „Sßeld^e Unfd^iilb! meldte 
^aube!" ruft bor ^lUe jiinfcbon jeber neuen ©röffnung — glüdf: 
\\6), baß er berjenigc fei, bor [ie ^uerft in bie Siebe einttjeiben 
n^erbe. ^ie ^o(^ter tommt unb finbet il;ren S^^w^^ftifl^^^ ^^^^^ 
einen 9iabon. „^er um fo eber fterben mirb", ergän^U bie 
, 3)Jutter tröfteub. ^en 5Uten pacft bae lieber dov Öicbc; bie 
^od^ter jtpcifelt nid^t, ibn ciirivon iinb je cbcr je lieber inä 
^enfeit'^ äu beförbern. „3Beld}' fcl)oner aUioment, iuelc^' beglücfte 
Siebe!" ruft ber \?er5iictte Sllte. „Sine fdiibere 6^e ttiirb bied 
tüerben", benft halblaut bie ^iutter. Unb Wt: „^miir 
greube unb iBergnttgen »irb jeberjeit [\iS) tjermel^ren." 

2)te!§ 3ntermej§o enthält fünf 2lrien; eine ber ^anbora unb 
je jiuei bes ^ancrajio unb ber ^Bettina; am @(i^lu{fe üeteinidea 
fl^ ade S)m )ii einem ^utti 



Unb bie WU\it bon ^avbn? — wirb ber )8efer f^on Iftngfl 
gefragt l^aben. 5Die Wbifit }um neuen !rummen Teufel nmrbe 
hi& ie|t ni^t aufgefunben. 5Die Partitur ifl «erfil^onen^ obmo^l 
bie Operette an t^ielen Orten »»ieberl^clt gegeben mxtt. @iner 
ettoaigen Sßii^attffinbttng aU ^n^altspunfte bienenb, folgen 
l^ier bie Mannt getoorbenen Sluffü^rungen: ^ 

3n SBien fauler ben genannten) im 3al?rc 1783, 28. 6ept» 

im ^^eater „jnm gaf an" (Sorftabt SWenftift, jeftt Sien» 

bau, Sejirf VIL) 
3n gJrag im Saläre 1771, 17. unb 27. 5Roü., unb 1772, 

11. Oct. unter ber 2>irection bed 3o^. 8aptift SBergob« 

joomer. 

3n »erUn in ben Salden 1771—75. bon ber Äo^'fc^en 

^efettf^aft }tt)5lfmal gegeben. 
3m Oberf&^fifd^ (SCItenburg, (SHdleben, Ouerfurt, 3^4/ 



60 2:ttelt>cränbcrungcn: 3)er frummc Stcufct — Der tjinfcnbc 2'enfel — 
ätdmobeu« ober ber frumme Teufel — Sfniobw« ober ber la^me 2;eufel. 



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160 



,^tnx neue {Kumme Teufel", ^a^bn'« ei^e Optt, 



©rfurt) in öen ^al^reu 1796—98 öon öer ©efellj^aft beiJ 
^rattj .puber. 

3n ^eiterö^ieim (Slmtdbejirf Staufen im ©reic^c^au) im 
3a^re 1765 im 6arnet>at tion ber jungen Sc^aufpielers 
©cyellfdjaft bce ^yelir Serner. („^iejes mar bie eruc 
Dpcra, \o §err ferner t»or bem (Srafeu unb (Sommanbeur 
tjon ^eiter^tieim aufführte/') 

Dbglcici^ Äurj mit ^apbn'i^ a)?ufif 5ufrieben mx, \o f^at er 
glücflici^ermeife bo^ nid^t toeiter^in befd^&ftigt. SBod tofite 
attc( ottd $ak^bn getDorben, toeim et ftd^ — ein stoeitet 9Bett}el 
mOec — ber Sofal^offe ju^etDenbet ^tte! 

d^lei^ bem gaufl ttmtbe oud^ Le diable boiteiiz immet 
loieber' Don 3^t su geit t>oit ben ^eatetbid^tem ald banf&ater 
@toff nett bearbeitet 3to^ im 3al^ 1839 timrbe in SBien . 
,,99inobetti» ber l^infenbe Teufel, ober: bie ^ropienabe bnni^ 
brei Sai^r^unberte^' aU Originat^^ojfe m Statt ^affner im 
S:beater an ber SBien gegeben (9leftro9 a\» XdmobeniS). 
bemfelben 3a^ umrbe im jt&mt^nert^or^^^eater ,,^er l^infenbe 
Senfel'' and^ ald Y^antomimifd^ei^ hattet in brei Xcten Don 
raai unb ©urgi^, aRufif t)on i^ftmir ®ibe unb Anbeten, 27 
mal aufgeführt, ^iefcä SSallet l^atte juDor in ^aris^ gurore 
gemad^t burc^ Die 3)iitnnrfnng ber gefeierten gannp ßlfeler al^ 
glorinbc. 2)ur^ eine artige 5?er!ettung i^on Umflänbcn tanjte 
bemnad; bie ^od)ter bce ^ot)ann Cslfeler, langjäiirigen Sopiften 
unb treuen S)ienerx^ Ä)at)bn'^5, in bemfelben 'Sujet, ba§ bem 
a)hnfter unb 3>orge)e^ten i^rei- 2?ater^ at^ golie feiner erftcn 
öfieullid^en ^irtfamleit gebient l^atte. 



Sti^ael ^a^bn i^nt unter ben jtopeOInaben eine l^er- 
Dorrooenbe SteEung eingenommen pi ^aben. (Shc mar balb im 



61 9?ac^n(§t bon ber im 3a^rc 1758 ton Jprn. gelif ferner errichteten 
jiuugen <Sc^auf|>ie(ei«®efeaf(^aft. .^erfafjt t>on i, ©arniec. Sien 1786, 
6. — . 2>le eenicr*f<ie Xtuppt ging 1787 ein. eiife, bie aie ^Sfingcxin 
^t^H^tt ZtäfUt Qentec*«, sc(. 1766, ^eirat^ctc in ategmeiucg ben €i8nocr 
.3o^. 92e|>. '^eterf, fam 1787 mit intern Spanne aum ^f« unb 9tfttt»nalt^atec 
•«o(^ aWünc^cn unb »urbc 1796 3ur ^)offängerin cntannt. 9?ad^ bem Tobt 
«peierf« ^etrat^ete fie ben C^ofmurifu« graui Sang. (Qaici. jD2ufU'Sc{ifon 
von 9. 3. Si4>otodt9. Ilrtilel; ferner.) 



^ic^ael ^a^bn. — idt\u^ bev ®tübcc in ^o^xau, — Xot> bec mma, 161 



6tanbe, ben Crcjaniften am Dome ju fuppUren, üerfud^te fid^ 
früt^jeiti^ im (Somponiren unb batte unter feinen Sllitfc^ülern 
eine %xt Xribund erric^itet, bei bem er präfibirte unb über alle 
auftauc^enben ^la^iate ftreuc^es^ Urt^eil fällte. Sd)on bamat^5 
entmicfelte \x6) bei i^m aud) bie 3^eigung ju mitfenfc^aftlic^er 
S3ilbung; er ma^te fd;nelle g'^^tWi^itt^ lateinifc^en 
Sprad^e unb beic^äftic;te \\d) fleißig mit ber flafjifci^en Literatur, 
ber er burc^^S qanse ^eben juqet^an blieb. lieber ba>j gegen^ 
feitige 3?erf)ältnit3 ber trüber ^ofepb unb 3)iic^ael finb toir 
fe^r bürftig unterrichtet. 5^ur erjä^iU, ba6 fie jutoeilctt 

tie SUent in Slo^rau be juchten, tpo bann t>er ^ater mie e^e? 
maU feine §arfe ^jcrüorl^olte, um feine ßiebUng^lieber mit i^r 
ju begleiten. SBenn 9)^id^ael iti fp&teven Salären in trauli<^ 
48efeEfdJaft bei guter Saune mar, gab er tool^l einen ber ur* 
alten 3QRenuettö feinet ^ateri» mit aU beffen attmobif(i^ett (Sigeit« 
t^ümlid^feiten im Vortrage jum 8eßen, babei bei» SertDetfed 
ai^t loeroeffenb, ben i^m eine gutgemeinte (Somctur jug^ogeit 
(atte. 5Dentt bie 66^e, auf il^te Se^rmeifkev ^»o^enb^ ttmftten 
biefed imb iened oudsufeteit, bogegen m W 8ater auf Senen 
berief, bet il^ in ber Sugenb bie 6ad^e geleiert ((tbe, ,,ber 
tDäre ber Wtcam getoefen, ber l^tte toiffen mfiffen^^ Keine 
Partei ivottte nad^geben, h\& enbli<i( 'ber erl^i^te $ater jebe 
toeitere (Sinrebe mit bem äRo^tflpru^e abf^nitt: ,,3^r feib'd mt 
<8Jel!" 

^od^ ©efang unb 6))iel fottten im (Sltem^aufe balb ber« 
fhimmen. {Ded SBagnerd unb nunmehrigen aRorftrid^terd %xau, 
Me aJhitter ©a^bn'^, ftarb am 23. gebr. 1754 (8eil. I, ©. 10); 
fie hatte furj jntjor i^r 46, ßebendia^r jurilcfgelegt. 35ei ber 
2)ar[tettung üon ^apbn*« Äinb^eit 'ifahtn roxx fie felbft bei bem 
SGßenigen, mi> über fie befannt mürbe, aU eine braoe, tüchtige 
^au^frau unb liebevolle 3)tutter tennen gelernt, <Bd)id)ai 
i^xti älteften @ohned ftanb no(S) ungelöft üor i^r. ^elc^ un- 



es Qiogt. 6ti)sen »en SH^oel ^^bn. Galaburg 1808, ®. 9. 

68 8i«0v. SKa^rfa^ten, 9. 89. ffur (5St ^e« au^ ben 9niber 3«« 
t^ann mhtoaiibeni, b« um jene Bett bal QKtcni^citte no^ gar nU^t »«« 
laffcn ^ottc 

64 8tegt. ^(iMCii t»on Wid^a«! ^aipbn, ig. 6. — 2)i<i, aiogr. Stator., 
@. 29. 

9e([, 4ta>)btu l. 11 



162 



Xeb tec SKutta. — SRetaflafi«. 



awefpre(f>tid)e Ü)iutterfrcitbe hätte fie erfüllt, mm\ fie eine 
SllinuTUi baiuMi ^ätte traben fönnen, bafe fie in ihm bcr SiJelt 
jenen Mann Qtc\chcn, ber ba-^ crfte GUieb jener i^ette bilbetc, 
auf lüclci^e ba^' lunfloffene 3<-il'^t?unbert mit Stclj ^intfeift. 
.^ai)bn\^ 58ater lu'rmäbltc fid^ am 19. ;5uli 1755 (mit ^ic^pen- 
fatiou Don allen brci ^lufgebotcn) jum jtüeitenmale. Mit Witavia 
9(nna, ber %oä)tex be^ ^niüobnerÄ g}]icbael 6eeber, erzeugte er 
fünf Äinber, bie aber aÜe balb nac^ ber (Geburt ftarben. Äaum 
ein Saljr nad^ bem Xobe beä 3)iatl?ia§ ^a^bn ^eiratbete feine 
Stoeite %xau ben SBittoer granj ^omd, 3)litnac^bar ^ilbung^ 
mottet bei ^etroncll. ^tc lüeitercn Scbeni^uniftänbe feiner ©tief« 
muttev blieben §at^bn unbefannt, bod^ gebadete er ijjrer in fei- 
nem crften ^tcftamente; §. 52 beftimmt für fie löOgl., bie für 
ben Sali/ /^ba| fte nid^t mel^v am ü^en fei, i^ren tjocf^anbenen 
jtinbem |uf ommett^^ 

SB^it leiten iiim itttftd inS Wtii^atlex^va auf be» Ito^ 
matit. fdtmi» l^ben toir etfa^tm, bog bott gltUft^ettig mit 
$<Ufbn bev 5^U9^tev fRetaftafio mol^nte unb bag bi^, too^ 
enbUd^ oufmettfam getooTben auf ben fleili^en SRufltet Aber i^ 
im 2)a4{iflb^, il^ jum <Slat»ierlel^et bev Xoi^Ux feined bon 
iljm bod; gefd^&lten ^^^^^ SRartineiS beflimmte. ^etio 
SRetaftafio timtbe im Sa^re 1730 bon Itaifer Aatl VL feinem 
^ofpoeten mannt (Sr be§oß 511 (Skotgi 1735 im 3. 6to<f bei^ 
SRid^aelet ^auiei eine aitö fed^«^ ßini^^ Befte^enbe SBo^nung, 
bie er bt^ 5U feinem Zoht, 12. Slpril 1782, gemeinfdjiaftlid^ mit 
ber JamiUe SKartine« inne l;atte. «*. ^Dletaftafio mirb in fle» 
unffer ^Bejicbnng, natürlid^ nic^t mä) bem ©tanbpunft ber 
^e^tjeit, ali^ ber ©d)öpfer beS beffercn inufifali)d;cu 3}rama* 
angeje^^en. (ir u\u- ali ^ü^>ncnbid()ter ungemein beliebt; jatjli 
reid^e ©ontponiften, 58inci, CSalbara, ^Prebieri, ^affc, 53oiiiio, 
gur, i)ieutter, Sagenfeil, ©ajimann, ©lud u. 91. festen feine 
bramatifcbeu ^ißerte in Mu']it] feine Tlsola disabitata componirte 
^ai;bu im ^^bre 1779. 9lnd) ilietaftafio'^^ Oratorien, (Santaten, 
5paftoreUen, 3lrien, 6an5onetten unb 9Jiabrigale mürben t>ielfa(^ 
beuu^t. 3)af3 er at^ ^efpoet jcbe^^ Jefi in ber laiferlidEjcn '^a- 
«liüe in ^Ikrjen nerberrlic^te, üerftel)t fid) uon felbft. (ir^ber.^cg 
Süfepl;, nachmaliger ^ai\ex, fairen »ir im äaj^re 1748, faum erft 



65 leeßoitb'SiiKbtu^ bti SRt<l^ae(e( ^ufc«. 



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aRetaflftli«. 



7 ^a\)xc alt, ein Complimento iicrtrat-jen. @benfo rccitirten 
\\nt> fangen bie übrigen tax). Hinter an j[ebeni C^eburte- nnb 
JiameniT-'fefte bie i^en'e 11^etaftauo'^^ uor i^ren ^ol;en (Sltern. 3^1 
feinen 2)ranien nal^ni [ic^ ber gefeierte ^i(f)ter bie antite 
S^ragöbie jum 3Äufter unb Itefe bie §anblung am ber pf^d^os 
logifc^en ^arftellung ber ßi^araftere unb Seibenfc^aften fid^ tnU 
njicfeln- 6cinc $ocfic, üoU Sfleinl?eit, 2lnmut^) unb ^larl^cit ber 
©praci^e, ift babei üon fo ^inreifienbcm SBo^Uaut, bafe [ie fici^ 
gleic^am im ^efen f(j^on mufitalifc^ lüiebergiebt. Slber e^ fef^U 
ben 2)ramen bie Äraft, ftarte Scibenfc^aftcn barjufteüen; fic 
ftnb in jebet Soge gteid^ anflotibi^boQ, tUx unb tpol^lmeinenb 
tt)te SRetafkfio felbft iVad toor ehter ber erfien^ ber, feine 
bid^rige ^afyx berUffenb, aXetoflafio'i» Setie tro| il^tet bid^te« 
tifd^ 64dnlHten ni^t geeignet fanb, mit ü^nen iene SBit« 
tnngen i^oi^nbtingen/ beten et bad muf^olifii^e %>tama 
f&^ig ^elt (Sr bebutfte 6t4l nnb (St)/ »m and i^en jene 
6d^öPf)Utd^n l^oudfumeiteln^ bie il^ im @ei{ie borfd^u>ebten. 
^a^t berbanb et jtd^/ nc^bem et eben nod^ (1760) 9Reta{ia|io'd 
Ii Trionfo dl Clelia fftt SBologua gefd^rieben ^atte, nnnmei^ mit 
bem fDid^tet. Sbntieto bon (Salaabigi, ber i^m bie Optxn OHeo 
(1762) unb Aloeste (1767) lieferte. S)em sw S>ürftig!eU an* 
gemiefenen ^a^bn mufete 3Kctaitaflo*S 2luf treten getraltig impo« 
niren; lüätjrenb feine '|Jcrfbnlid)!eit an unb für fid^ ^^rfurd^t 
einflößte, luar ganj befonbere ber Slu^brucf feinet tollen, . lebenls 
iDarmen :!lntli|e^, fein t;eUer, freier unb iüol;üüDlIenber Slicf für 
il;u einnet;ntenb. S3ei 33etract)tuug feiueä üon ^ol). Steiner 
gemalten ^:porträtö, geftod^en fon |)eat^, mirb man ^öurnep, ber 
i^n im ^a^re 1772 befudjte, gerne beiftimmen, irenn er fagt: 
„gür fein 2(lter (a)ietaftaiio jäl^lte i?amaU 74 ^al;re )**' ift er 
ber fcf)önfte 3Jiann, ben id) fenne; feine '3)iieuen üerrat^en Gienie, 
(^üte be^ ^erjens^, 3fleblic^feit, 3)lilbe unb 6ittlic^feit. 6ein 
3lutlife luar fo angeneljm unb betradbtenehjürbig, bafe ic§ meine 
ilugen nic^t baoon abtoetiben tonnte/'*'^ ä^x ^üt ba i^n 



66 ^ergl. @. 81, 2(nmetfund 3. 

67 9ieb» Stapafft, aoMinit Wtftafta!^, »urbc |n 9tom m 8. San. 1698 
geboren. 

68 esnuv'e Xa^thu^ feiner nmf. 9leifau (l^catfi^e UeBetfcHung. 
^omBitTg 1773. II, @. 2ia 

11* 



164 SKcUjiafio. 

gapbn fenneu lernte, War 3)Jetafta[io ein ftarfcr gunf^iger. 
©efeiert iiom $ofe un'o lu^n bcn au^cTie^eic^netftcn aJZännent ber 
erften Älreije, lebte er bemioc^ fel;r eingebogen, "^ic unruhigen 
gömtid^feiten bcä §of lebend, bic lännenbe ^^rad^t, bie bort 
^errfd^t, fagten feinem innetften ^Bej'en toenig )u. @r geftanb 
felbft, bafe er jum ^ofmanti ni^t tauge; er f^lug au^ jeben 
Sittel, iebe Jonftige (St^renbejeigung au^ unb uiollte bem Itaifer 
eben nur ^Jletaftafio bienen. ^ie Pflege feiner 3)2ufe unb 
9lu^e ging i^)m über Sittel. „Sein gait}ed ßeben ift e&en fo 
fanft ba^inftiefeenb aU feine ©d^riften", fdjreibt »umc^.^ 
/,@eine l^&udtid^e Ovbnung gel^t ^ftnltUd^ U^x unb ©locfen« 
fii^lag, looDoit et niti^t abtmi^t, 6eit beit letten bteilig 3a(« 
ten ^at ev ni^t aufet bem gegeffen; er tft|t {t^ fe^ 
fd^toev \pxt^ mt ift fo loenig fftT neue ^ßetfonen aU ffit neue 
S)iit0e/\ Son biefet $ftn!ttid^!eit in ber ^oudorbnitnis ^at 
^9bn 9lan^ abgefel^en; im fßunlte bei» gleifed Jebo^ toat 
er bad grabe ©egent^it t>on äRetaflaflo, bemi biefer fe^te bie 
geber nur an, toenn er burd(au0 mugte. Sei biefem Ungeten 
3ufammenleben unter (Sinem ^(1^ befrembet ei» einigennagen, 
bag Sa^bn, bai» banfbarfle (Skmftt^/ nie unb nirgenbi» feiner 
Stellung äRetaftafio gegenüber eingel^enbet gebenft; ebenfo toirb 
er t)on aQ ben genannten 33iograp^en mit wenigen SBorten ab= 
getl^an. Unb bod^ njäre eä bem einflußreichen ^id^ter ein 
£ei(^teä genjeien, bie Sage be^ armen fleißigen ^Dtufifere fer^ 
beffern; bod) Dicjer blieb nad) \X)k vox auf Unterrid}tgeben uuö 
auf feine armfelicjc ^!ad)fammer ebne Ofen aucjeanefen. 6in 
Umftaub muf5 babei berüdfic^tigt njerben: 3)Jetaftafio verfiel icit 
bem '^aijxc 1745 in eine tiefe 3)leland^oUe, meldte aud^ auf feine 
Strbeiten einen erl)rücfenben ©inftuß ausübte; iniDiefern biefer 
©eifte^^uftanb auc^ auf feinen Umqanq in ben öOer Sauren 
^emmenb »irfte, muj ba^in gefteUt bleiben. 



69 ö. Äarajan, «u« 2)ietafiarto'« ^oflebeiu SBten 1861. 

70 Öurne^'S Xagebuc^, II, 3. 168. 

71 2>icd (6. 36) fagt: „^a^bn würbe mit iD^etaftafto befannt, ber i^m 
naml^eii nü|}(i(^en Sinf gaib, unb in btffeii ^aufe er |(^nell bie iltt{teiiif(^e 
eptaäft erlernte." 

72 Uebcr 3neta|laflo fie^e fernei: SRctaflaflo, eine ®ft|ae M $ef. b, 
8te<»er. ffiien 1782. Dr. Sonf(. D. 99utiN<^*« Siogr. 9e|rtfon. Vrttfet 



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9taYi«nKe «on SKartme«. 165 

Gineu X^di feiner 5öcbnunti batte 3)ktaftafio, inie oben 
enräbnt, an bie ibm eiui befreunbete ^-amilie 9)krtine5 ah- 
gegeben, ^cr fen fpaniicl;cn (rltcrn abftammenbe ^leapcUtaner 
3Ricol6 be 'DJartineö, Gentiluomo ober (Eeremoniemneifter bei 
ber apoftolifd[ien ^lihmciatur, ijatu jmei %l^ä)tet, beren (ir5iel)un9 
fic^ ^JJktaftafio \c\)x ancjetcgen fein lie^. ©elbft mufifalifd) ge^ 
Mlbct, beutt SÄetaftafio componirtc f pleite Slatoier unb fang 
au6) (oome un serafino, tote et ftd^ fc^er^enb äugerte)^ mn|te 
i^n um fo me^r freuen, namcntli(j^ in ber älteren ^oc^tcr 
feine« S^eunbeä 3:alcnt für 2öiffenf(^aft unb Äunft übei;^>ain>t 
unb insbefottbetfe für SRufi! 5U cntbeden. 

SWatianne (eigcntlid^ 3lnna Äatl^arina) töon SÄartineS, 
geboten äBien am 4. Wiai 1744^^^ toutbe bet erflfttte ^kh 
Uitg Mttafta^o% ber i^e Sludbilbung leitete unb mit 6toIs 
auf feinen hlidU, 9lebfl bem (^latoietuntetd^t bei 

(oi^ii gab il^T ber {Dieter bie er^ Untertoeifung, feine Sieber 
in SRuflf 3tt fe|en. @ie umrbe bann in ber (Som^ofltion Don 
jgaffe, unb im (Befang loon ^or^ora unterri<|tet, bei mlü^tt 
tSeie^en^t ^bn am (Siaxtin begleitete. SD^arianne maii^te 
groge ^ortfd^ritte in ber. Wtu^t, unb als im ga^te 1761 toon 
bem ITjiä^rigen SRftb^ eine SD^effe oon il^er (Sompofition in 
ber (o^fartfitd^e 6t. SRid^ael aufgefüi^rt limtbe, belimnberten 
äHe Äunftüerftänbigen beren Sortrcffli<i^!eit. (ffiiener ^iarium^ 
.9?r. 78).- 9ume9, ber fie je^n 3a^re fpäter l;örte, ift t)oIIen 
Sobeä über il^ren ©efang unb über i^r 6pteT. $affe »er» 
fid^erte S3umev, fie fange mit oiro^em 3luijbrucf, fpiele feljr nett 
unb babe ben (Scntrapunft üoUfommen inne. 3)^etaftafio meinte, 
ba^ it)re )lixt 511 [iugen fonft nirgenb^. me^r angetroffen trerbe, 
ba fold^e ben heutigen 6ängern t}iel ^lü(ie unb (^ebulb 



9Ketviflafio. - Vita dell' Abate Pietro Metastasio scritta dalP avvocato 
Carlo Cristini. (Opere del Sig. Ab. Met. Nizza 1785, .vol. I.) — Me- 
moirs of the life and writings of the Ab. M. by Che. Bumey. Locdon 
17%. -— Ritter, üter 5Ketaftafic unb feine Sßeife. Jeipjig 1786. 

. 73 erfd^ienen oon i^m 6ei (£a))^i in Sien : 36 Canoui a Sole 
tr© Voci (in 3 heften). 

75 ^Metastasio avea in oostnme per distingnere i pi6 illnstri fo- 
restieii di paregar la signora Marianna a cantar loro sul clavicembalo 
qualehe sna arietta.** (Opere del Sig. Ab. Met toI. I. p. GCYL) 



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aRariaime ison äßaittne«. 



!often tnürbe. '^^ 2)ie Äaiferin Wtatia Ü^erefia lie^ 3)kriannc 
^äufici 5fU fic^ rufen unb erfreute fic^ au i^rem Äunfttalentc. 
3)ic Accademia de' Filarmonici S9olo(;na ernannte fie im 
Sahire 1773 ju ibrcm ß^renmitflUebc unb lebte bic 3ttTlid)feit, 
ba^ ©enie, ben %ul tt^i ^ilu-Jbrucf^^ unb bie crftaunlidje '»^rä= 
einen ihrer Gompofition. f2öicner S^aariunt, ^}x. 62). Xic 
SÖiener 3^on!ünüler-6ociotät führte im .^abre 1782 itjr Cratc= 
rium „Isacco" (2^ejt üon 3Jletaftafio) auf unb sa^lreic^e (Jom= 
^)ofitionen jcber 2lrt, jum in i^rer eigenen $anbfd^rift 
erl^alten auf ber !aif. ^ofbibliotl^et mitb im Slrd^to ber (^efeU= 
fd^aft ber aJlufiffreunbe ju Söien, jeugcn Don iljrem gleij unb 
einem angenebmen 'Talente, ^er Sänger ^ell^ toax in ben 
80er 3a]^rett bei i^r eingeführt unb ^ebt e^ ^erüor, hai fie, 
obglei^ t)orgerüc!t an ^a^ren (fie jäl^lte jebod^ bamali^ erß 
40 Soi^) bie igebHtiid&it »«^ ^eitei^t ber 3tt(tenb l^eiDol^ 
unb. f el^ einnel^menb im Umgang getoefea fei BeW^ I^Otte fte 
ottd^ l^fig mit Wto^att, ber il^ mnflCalift^eit Stbenbe bef^^t« 
itnb i^ }ttgetl^ tm, bier^ftnbige ®o|npofltioiten f^rfelett. 
3m ^efiomott SRetaflaflo'd rei^ttii^ bebaut/ ftmnte fte ein 
forgenfreied ßebcn ffil^tt unb Ü^r $aud M»iib bmm an# in bem 
legten ^ai^rje^nt i^reiS bebend unter ienen genannt^ bie regele 
mäßige mujtfalifd^e ^eSf(]^aften unb ^obuctioneu beranßalte« 
tcn. aRarianne {krb am 13. f^ec. 1812, $tpei ^e nad^ 
bem 5Cobe il^rer, um bvei Sa^re jüngeren 6d^tt)efier Antonie. 



76 <Bo jagte anö) ^affc ju iiöuincu, er fei mit ülietatlafio ber SWeinung, 
bog bie gute <Sd^uIe fürd @ingen t)erIoren gegangen fei unb bag feit ben * 
Betten bce ^ifioci^if 9cniaa^ vnb $bT|)ora feine gtogen <^äfÜUx rnüft ge» 
}ogcn »fitben. enntci^** ^Cage^nil^, 11, ®. 237. 

77 2>agegen fagt ftaroUne ^id^Ier »on iD^Iarianne tote <ax$ t»on ber 6Itn* 
ben ^arabie« (ge6. 1759), bie einzigen ^finftlenniicn, bie fidb ju i^ter ^dt 
mit miifif. Somporition befdäftiStcn : Öcibe loiftetou 'ilrtige«, aber erbob 
fid) nic^t über — ja faum an ba^ ^J)2itteluiäBtge. (:S)en!R>ürbig(eiteu cm9 
meinem ^eben. Sien 1844. II, ®. 96. 

78 Reminiscences of Michael Kelly. London 1Ö26, vol. I, p. 252. 
SMe falf(^e Stoncneongabe (SRaiÜni flott flRttitbe«) ift bort berid^ttgen. 

79 Qine auefS^ct Siogro^^ie gteM IE. Ut ber SHenev Sfg. VL 
Bcitttiigr 1840 r 9hr* 1^8 mb 199. S>nt finb oti^ Me foBd^n Crjfi^« 
langen loiberfegt, bie S^tie in feiner fiaognphie nuveneUe det HntMims 
anfgenemmcn ^ot 



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9oc)»nc 167 

§apbn fc^eint 3)?arianne, bie baniale 5el;nte £eben^; 
alter trat, teo^l nur bie erfte 'itnleituiu^ im (Slat}ieripiii ertl>eilt 
^aben. 5)er Unterrid^t foll brei ;^a^rc cjeDauert ^aben unb 
^apbn i^encfe in bie) er ^eit für feine 'Miiijt U^ic ^oft. ^aö 
er au 'Hk'taftafiü'^ 2^afet qcjcfi'cu, luie ^^yröt^lii^ be(;auptet ift 
mo^l {dum an^une^men, ba ber ^id^ter jebeu Sii^iiKg in feinem 
Jpau-Jtocfen jc^eute. gnbcm aber 3Ketaftafio o{;ne 3tt)«if^i 
Untertid^t Übermacht ^aben tcirb, tonnte nic^t an \f&afi%tt 
IBevft^ng mit bem erfahrenen 'S^tä^Ux fehlen, ^av^ toot ge« ' 
tab^ angeföiefen, flc^ bie italienifd^e 6prad^e anjueignen unb ^ 
tDtrb gemif; fo ^awS^e^, mmmtUxif in ^nn^enbung be:^ rid^tigen 
mufüalifd^ Sliidbntdd getootmm ^Kibeit/ tt)ie bi«» f^ter au^ 
^alieri jtt^ute fam. ^* 

Sitbem 4^bit in ber ©iitofhtnbe 3)lariantte am (SlaDier be« 
^leitete^ lentte er be» bomate bereite {ieb|iQji6^i9eit itattettifd^en 
€(efaiiQle^ unb <Sowjpoiti|ett fSor||>9rii lernte» unb tourbe mit 
ber ottdg^i^neten itatienifiten (^angmetl^obe beffelben Der« 
tränt 

9licol6 $oriiora^ bon ben Stalienem ber ^triar^ bet • 
äReUbie genannt/ mar im So^e 1685 |U ^topd geboren nnb 
ging on^ ber ru^eilioürbigien neapolitanifdflen ^nle 
SIeffaitbro 6carlatti l^erüor. Sod^gefc^ä^t aü Cefangj^le^rer 
grftnbete er gtorena jene berfi^t^ ^c^ule, ber bie tpelt« 
bekannten (Safhaten gartneUi (^^arCe Idt^i), ^aetono (Soffa» 
retti (SDlaiorano)^ gelice ©alimbeni, Antonio ^orporino (Hu- 
bert) angel^örten. 5lud^ bie Sängerinnen S3enebetta ©mitia 
2tgricola (3J2oltcni) unb Siegina 3ÖUngotti waren ^üipora'^ 



80 Olriefiitfltr, Qtogr. ^eü^tn, 9. la. StT^t, Le Haydine, ^. 86. 

81 %Vl%, Qnc^clo^ctbie ber Stffenfc^ften unb Afinfle, ^eraudg. tjon 
3. @. (Srf(^ unb 3. ®. @cu6«. eeOwn U, 9. 2:^, 3)<r llctilei 
■^a^bn ift üon f^rö^lic^. 

82 3g. (Sbler von ^^ojer, Ueber ba« Seben unb bie S^^erte be« %, ^a* 
iicri. Sien 1827. @. 62. 

83 gttti^ Oticflvger (0. 13) fenttf t^n ^a^bn Sei 9{etaftaPo feanen. 
5{<4 IM (9. 85) nHa«|t ^ipbii flfsili^ bic ^rogc» inbot n fa«t: „34 
{tcfiet^ in bie IkfMtvtf^tft be* Bcl«initeB Sa|idlnct|tacf 9«tt>»v«f beffcn 
Unterricht ^Suflg gefnd^t njurbe; ber aier, bietKeit^t tt^egen 9IterS| einen jungen 
©c^ütfen fut^te unb fotd^n in meincv t'cifon faa^" (9ergU onc^ ^bn'e 
eigene Se6en<f(i^e.) 



6(i^ülcrinncn. 3:l;eDretif(^ien Unterrid^t platte er u. 21. §afye 
ert^eilt, ber bann §u Scarlatti überging, ^orpora'^ Sebene^ 
c^ang tft une nur fet;r lücfen^aft erl;aUen. (rinige Sa^re i'oll er 
ah ÄapeÜmeii'ter am (ionfertatoriutn dei Incurabili §u SSenebift 
geiinrft l;aben. ^^m ^al;re 1733 mürbe er ale (£omponift unb 
i5eiter für bie italienifdje Oper im X^eater ju Äincoln'ß=:^nn- 
gielbö nac^ i^onbon engagirt. Sahire 1748 erfolgte feine 

SSerufung na6) $)resiben ali^ 6ingmeifter ber Äurprinjeffm 
^arie Sdttonie nebft glei(^3eitiger (ixMmm% sum ilapeUmeifter. 
©ein damaliger «Schüler, bev ' nttttmel^rtge Dbcrfapellmciftcr 
$a{{e, mo^te too^l in ^^orpora einen 9lit)alen fürd^ten unb 
Wttjte ei5 tro^ ber ©unfi feinet j^o^cn ©önnerin burd^äufe|cn^ 
ba6 fein einftiger Se^rer gegen @nbe beS 3^^^^ ^'^^^ 
lebeni^Uingl^et ^fion feinet ©teile entfe|t iDUtbe unb balb 
batanf SDtedben betliei ** ^otpota l^atte ®ien im 3a^ 1724 
mit feinem 6d^fllet gatinetti befud^t; fein ^toeitet Xnfent^t 
f&at in bie S^te 1763—57. ^en 9le|i feinei) Sebent bto^te 
et mit Untetri^tgeben in S^eapel in, m et in otofet ^Dfttftig» 
teit im gai^ 1766 (na^ 91. 1767) betf^ieb. 9CU Zm^t^ 
toat ^otpota fe^ ftud^tbat, bod^ fte^t er l^iet auf minbet ^ol^er 
@tufe; bei allen fonftigen Sotjägen empftnbet man in feinen 
SBetien einen WianQtl an (hfinbungdfraft unb eine nid^t su 
oetfennenbe SRagetfeit in bet Snftntmentatifm. <St f d^b eine 
dtofe Slnjal^l öetfd^iebenet SBBerJc, Dpctn, Dtatoticn SWeffen^ 
Sontaten^ SRotetten, ®efangö52)uetten (6 Duetti latini erfd^icnen 
lateinifd^ unb beutfd^ bei S3reit!opf & Härtel), ©oU unb 6oU 



84 9» toar bttf efau )h»file ttat Optt, Ue man eigene gegrfinbet ^atte*. 
mit ^^MMf mit bem rntts fl4 fiBeitDorfen (atte» Ofi^iofttbii |v mai^eiu 

(©. §. ^änbel, toon ^r. S^rpfanbet. ^eipjig 1860, II, @. 896^) 

85 ^ürftenau, 3ur @e\d)\<S)tt ber SRuftf unb bee S^cotci« am ^efe be» 
Äutffirflcn »pn Sac^fen. 3?rceben 1862, I, @. 251. 

86 Äaifcv ^arl VI. fanb ^Por^>cra'e Stit ca^rtcibS unb ft^tüülftig unb 
Jpg ^affe öor, bei bem er einft anä) ein Oratorium befteüte. ^affe aber be» 
traute $or))ora bamit, i^n jeboc^ bittenb, fi<!^ in feinen ©efangeftorttuten 
mdfigeii. $oc))ora ^ielt ft(^ in (Sc^ranlen HS Gii^Iuöfuge, iti ber er |ic^ 
iveibH^ cntfd^igter tnbem er bem SRotii» irier 2:riIenioteit 90^, bie, »on bcn 
i»erf4l^cbc>CB Stimmen »ieber^olt, eine mifyct Xriflcriette bilbeten. fiSeKfl^ 
ber fonfl fe emfle ^aifer brac^ babei in (ante« 8ai^en aud. G. JtanMcTr 
Cenni ttorieo'oritici etc. di Haaie. Venenft IfiSN^ p. 30.) 



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169 



feggien, G %x\d^ für 2 iUolinett unb ^Ba^ (in :^Dnben unter 
bew ^itet Sei Sinfonie di Camera erfd^ienen), 12 «Sonaten für 
^Biotine unb 33a6 (ober Glatter unb 5>iolonccÜ) unb einic3e 
6lat>ierftü(fe (neu erfc^ienen bei SSrpittopf & gärtet unb bei 
ecnff in ^i^eipjig). 2öien famen jur 3(uffül>runii bic Tpern 
Arianna e Teseo (1714), Teraistocle (1718), bie 6erenabc 
Angelica (1720) unb ba^ Oratorium 11 Gedeone (1737). " 
SBie ttjir gefeiten l^aben, tourben in ben 50er ^a^ren jur ^cit 
feiner Slnioefenbeit in 2öieti noc^ jttjci gro^e ß^öre üon ^-ßorpora 
aufgeführt. Slud^ erfd^ienen in berfelben ^tit, toon ®. 5Ricolai 
fe^r fc^ön in iCupfer geftod^cn, bie eben crtt}ähnten, ber fäc^f. 
• ^rin^effin ^arie Antonie ä:i$alburga getoibmeten 12 6onaten, 
bie ber Sud^^nbler 16ematbi in einem attdfftt^rlic^en ^t>ertif{es 
ment im Säten. S)iat. (1755, 9lr. 7) anseigte. Obtoo^l nitn 



87 ». Äöd^el, 3o^. 3o[. gu?. — Xit fatf. ^)of6t6Uotl)cf in »ten erlieft 
auf Ittefetvetter'« «Sammlung in ^er^ota'e ^anbfd^rift ein Beatus vir (a 5 
voc. c. V. V. e B.); Duetti latini sopra la Passione di Gosu Christo 
(a 4 V. c. Str.). 2)ae Üßiififf min*'2Irc^i»? befitjt, ebeufatlö im ^lutograijb, 
ein Alma redeniptoris D-dur % per voce sola con str. (1731); ferner baS 
SRufifar(^ii» ber ital. .ftiic^e (SD2inortten) ein Te Denm, aonvp. in SBien auf 
Mc 9cier ber Wa^t f>n Min (18. Ouni 1767). 

88 SoiMle XII di Yiolioo, e Btito. Twnua 1754. Skt« ^otpm 
mit btefem SBktt Bejmdie, ^ fv in bcv itot. ^ebieatf«« anegcfl^Te«!^ , bie 
ber Änjeigc im Sien. ®iar. af« SJorlagc biente. 2)iefcr Sorbenci^t an bie 
?iefc^)aber ter 2)?ufif fagt barübev: „®8 fcftcinet als bätte biefer große 5[Rci(ier 
barauf gefetpen, ba{3 feine fünfilit^ien ^orbilber gleic^jfam p einem überseuiicn* 
ben lÄuöfpruc^ bicnen möctteu, um enblic^ einmal bie »crftänbtgftc feit langer 
^tit über ben ^or^ug ber alten unb neuen, ber 3tal. unb (^rang. ^luflc 
flveUfiibe SSlfcr Ut 8lu(c au fM}en. 2)ann in bencn erften mit gebo|)^eIten 
^tri^en, imb allerlei Gattungen byta f ««genannten %u^ai, gefd^riebencn 
fc^e Monaten, bcfenbece aber in jener r bie wtäf bcren bre^en grleil^ifi^en 
Urten, ber Xi^at^ontf^cnr Sn^armonifc^en unb (S^remattf^en eingerichtet 
n)orben, ti5nnen bep ber genaueften Befolgung beren i»on benen alten 9)?et{ler« 
tjätfern ti^vqcfcfjriebcnen SJeguln bennocf) andj bie cifrigftcn ?(nbänger beren 
neuen 'Sät?cn idr il>ergnih3cn ftnben: 2o nne im ©egeut^eil öon benen glücf* 
lid;en unb rei^enten (SinfdUen, au8 welc^ien bie G le^tere ©onaten beftcben, 
unb in ber barinnen befinblic^en n?ol getroffenen $ermif<^ung bed au^erlöfen« 
flen 3ttt1i5ttifil^' nnb ^ranaöfifc^en 9c\i}mad9 fic^ n>a^rf(^einlt(^ hoffen lägt, 
baB bie »ad^famlicn 8e»»%er bce erfgebAd^ Wtcrtnm« nii^t im gciingften 
Aber einige Serai^tung t^er e^rtoilrbigen ^fa<}e fi<!^ iveiben jn betlagcn 
^ben. $o(gfam »erben biefc entf<^ibenbe lllnfler, ba o^ne bcm eOe SRcn« ^ 



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170 $OC]^OM. 

• 

^^orpora in feinen 6 %x\o^ betotcS, ba^ ber ^nftrumcntalfafc 
nid^t fein eigentliche'^ ^elb fei, fo jeigte er bo($ mä) biefer 3cü 
in feinen 12 Sonaten, bafe er bie berübmten ©orctti'fd^en Bo- 
naten mit gleiß ftubirt Iiatte. ^iefelbcn bieten im §inbUd auf 
bie tvnE;er erfd)ienenen ^ompofitionen ä^nlid^er 2trt ®^ in mannig^ 
fad)er ^infic^t eine intcreffante ©tubic unb ifl tüo\)l fein 
3tDeifel, ba6 ^al^bn, ber gerabe in *ber 3^^^ i\)xt^ ©rfc^eincnä 
bei Corpora fhibirte, biefer ätrbeU feinet Reiften» fein« l^oOe 
SCttfmerffamfeit pmenbete. 

^^erl^ältnijs het beiben ^Mnner ^orpova unb ^etafUtfto 
mug ein fe^r intimed^ auf gegenfeitige 3l^tung gegtftnbeted ge« 
mefen fein. ^r^)ora ^ulbigte bem 2)i^ter, inbem er folgcnbe 
äBerle t>on ii^äRttflf fe^te: bie Dpex Siface (m^q^f&Uftt im 
Solare 17S6 in Beliebig); bie Otatotien n Giuseppe noonos- 
duto — I Pellegrini al sepolcio di nostro Salvatore — Sanf 
Elena al Calvario (fdntmtU^ in 5i)tei^en compimixt); 12 (Sam 
taten (1735 a^erfl in Sonbon, bamt in ^fUaip^l etf^ienen). 
Betteve umrben loegen ber SCusBilbnng bed Slecitatibd, loegen 
mnfierl^after nnb Haffifd^er Bearbeitung nnb loegen bed fd^önen, 
ebUn nnb einfachen ©efange;^ \)oä) gef($ä^t. 

$a^bn toutbe für feine Bemftl^ung Clabierbegleit^ bo» 
burd^ entfd^&bigt, ba^ it^m Corpora in ber Sel^ ber Ikimpo* 
fttion naii^ialf. §apbn füllte fld^erlid^ lÄngft fd^on,' ba^ er fi(^ 
ol^ne grünblid^e Slnleitüng nur bilettantif^ fortl^elfen fonnte. 
9lun \mx i^m auf einmal gel^olfen nnb obenbrein nju^te er [ic^ 
in ben |)änben cine0 3Kanneä, ber al^ einer ber tüd^tigfteu 
Sebrer anerfannt iuar. S)a§ er biefen i^ortbeil banJbar ju 
ld;ä^en ipu^te, bejeugen feine eigenen Sßorte, tceld^e bie frül^er 
ertDä^ntc 3leu6erung ergänzen : „3><^ fd^riebe fleißig, bod^ nid^t 
gan^ gegrünbet, bis enblid^ bie ©nabe ^atte iDon bem be- 



fcben (fte mbgen ?ie6^abev ber SJhiftc fcün ober ntd?t) in bem 93orjug beS 
@uteu jufammen treffen, audbünbig eru?ei)eii, ba^ unter benett ^änbeit eines 
erfahrenen Aünfllere bie dfic^tigteit »nb bie Ssß ftt^ gar ImH i»erbfinben 

89 eine eiagc^cnbc CStabie flficr He Citivkielttng ber 3a(faniiiiciito(« 

compofition mit befonberer Stütffid^t auf I3u>linfa^ uttb $$ioUnf9ie( bietet ba» 
SBerf: 2)ie Sioltne im 17. Sa^r^unbert unb bie 9itf&ii0e ber 3nfttliiliciittl> 
com)». t»oii b. BafieIctoeK. Sbom 1871. 



171 



Türmten .gerrn Corpora (fo ba.^umal in 5öicn itare) bie ä(ijs 
Un Aunbamente bcr [e^fuuft 511 ertcl;nicn." (Sclbftbioqr., 
^öeit. I.) 2)ie Schale, in ber ibm bieje Sabiiiu] qcrcic^t lüurbe, 
trar ii^riaen^j raii^ ^l^nuc^; *pavbn fonntc fie immerbin al^:^ einen 
^riifitein feiner S)cmut{? betrachten, benn ber l^eftigc Äe^rcr lie$ 
i^n fein ganjed Uebetgetrid^t füllen. Bestia, Asino, Birbante, 
Cogliöne unb d^nlid^ ©(iJeUtoorte tpcd^feltcn mit flippen ft 5 f?cn; 
Corpora fanb fogar angcnteffen, ba^ il)m ^a^bn burc^ üottc 
brei 3)?onate (fo lange fotl bicö ^Ser^ältnife gcbaucrt baben) 
fönnli^e ^ebientenbienfle leiftete. älber gleid^ ©ebof^on fbo/ü^, 
i)er uiti9etbvof[en gug üon EfttubitTg ttad^ ^mbtttg iDanberte 
mtb (McmUMtnfU Devfol^, um boit trefftid^e Or^elfn^iel 9ftei«» 
fen'j» }it fhibiten, erintg ottd^ {^at^bn uKIio j[ebe fmiebti^uno, 
/^benii (fogte (ai^bit) ^n^ofititte bei ^t^ora im ^efimg, in 
ber Gompofition ititb in ber italiettif^ 6^a4e fe^ i>iel/'*^ 
9Kd^t^e{ioioettiQet bot bet Setfe^r mit 9on>ora unb ailetafiaflo 
eine gefS^li^ Stiiiffpt, inbem |^bn ber ®efa]^ aui^efe|t liMtr, 
ini» Sa^tDoffer ber italieiiif<$eK 6d^ule au geratl^n; bO(^ be^^ 
toalM^ i^ ein guter ©enittd ha^ox, feiner eigenen Statur ttn= 
tren )u loerben. dhr f^rieb tt)o^l fp&ter eine Slnja^t itatieni« 
f(^er Dpem, bie et fogar <tn SSIert^ ben gletd^jeitigen Opern^ 
compontfien nici^t naii^flettte, bo<i^ l^fttten biefc feinen 9lamen 
n)obl fd^tpcrlid^ bauernb nerenngt. ©leid^mo^l ^at ibm bie 6tn= 
fic^t in ba^ Söefen bcr itatieniic^en 3)lanier nic^t gcid;abet; er 
na^m ^xÖf, ^kiä) Wlo^axt, ba^ ^efte l^ecauiö unb blieb babei gut 
beutfd). 

^sorpora unterrid^tete aucb bc^ vettcjianif^en SBotfc^after^ 
(beliebte, bie fc^öne, für Mu\it fd^tüämtenbe Sföilbelmine. 5lu^ 
l^ier n>urbe §apbn non feinem 9Jleifter aU 33egleiter in ber 
©ingftunbe üermenbct. ^Uetro (5 orrer, ber üom lüJiürj 1753 

Wlax 1757 in ^^ien feine ^Jtegierung vertrat **, ^ielt ficf; im 
6ommer im 33abe Dtannereborf auf unb nabm babin aud^ feine 
iS^eliebte unb beren (^efangle^er fammt ^a^bn mit. S)et ^oU 



90 Oricfingcr, @. 14. — 2>ie«, @. 86. 

91 IHspaooi di Gennani» (f. f. 6teateav(^ti»). 9tc fcictlu^e Vuffo^rt 
ht§ 90tf4«fkexf am 84. SlUba 1764 lef^^t btf ÜHou l^bo. 9fac 
CMhc «bf^ebtaabiot) ^ttc bofdbc am 4. 9itiii 1757. (ttien. Siar. 
9hr. 45.) 



172 



fd^after fpieUc fid} oierne auf beu fuuftüerftänbigcn :^iebt;aber 
l^inaue unb c^ab aud) im 33abeürt mufifalifdje goireen. Qint 
^oidjc boiÄroibt ^ätters^borf. ©sc mareu ber ^^rinj t>on .^ilb= 
bur3l>aufen, bic 8äncienn 2Rab. 3?ittoria !3:ramontani^Xefi unb 
ber faif. ^ofcompcfitcr '^onnc jum ^iner atlabeu. Um 6 Ut)r 
mar (Soucert, ba^^ mit einer S^^^P^^^"^*-' begann, burd) bie 3)iuufj 
fapelle bee ^^rinjen aufgefüi;rt, mobei meqen Uupäfelic^teit beä 
(Sottcertmeiftere ^rani ^ittereborf an ber ©pi^e ber 5?iolinen 
ftanb. S)ie (^ema^lin (?) besS SSotfc^iafter^ fatiQ eine ^Iric, 
^onno fag am (^(aiDier unb SHtterdborf leitete abermals bad 
Drd^efter unb fpielte bann aud^ ein SBiolinconccrt. 3)er §en 
beS ipaufe^ lobte i^n bei bem $rin$en^ jugleid^ üerfid^ernb, er 
müfie bie^ am beflen t)erfte^>en, ba er felbft, obtoo^)! ^Dilettant, 
bo(^ ein Professore di Violino toäxt* 2)ittcrgborf aber, ber 
feilte Unmiffen^eit rafd^ burd^{(i^aitte/ mu^te iffn auf eine liftige 
%xt )tt foppen unb ^e^anb fpftter bem ^ßTinsen, ber Sotf^aftet 
l^abe fi^ al^ ein leeret SBinbbeutel erioHefen^ ber ni^t eine 
92ote lenne unb feinen iflad^bam feine erlogenen Itenntniffe anf^ 
bringen tooEte. 

9Rannerdborf/ ein SRaritfleto mit ®^o(, an ber nngari^ 
fd^en ©rer^e nnb nntoeit Qrud an ber Seit^a gelegen ^ tm in 
ber äRitte bed vorigen S^^l^unbertd bad ^\d)l ber baute yolee. 
^er Ort le^nt fic^ an ho& £eit^agebirge an, beffen lei^t au- 
gängUc^e Slnl^öl^en mit retd^ Sonbi^ols beh)ad)ien flnb. SDer 
Sefud^er finbet ^ier 5a^lrei<j^e SlUeen unb SÜn^eplä^e nnb über» 
blidt bie t)Ox i^m ausgebreiteten Ebenen ouf ber ©iener ©eite 
bi§ SO^ä^ren unb auf ber entgegengefe^ten Seite tief nad) Ungarn 
l;ineiii. aJiitten im 2öalbe, eine ^>iertelftunbe öom Orte ent^ 
fernt, liegt bie berüfjmte fogenannte ÄarmeUtermüfte. ^aä 
bortige Saubmerf ift ein ßiebUngijaufentbalt ber ü)iad)tigallen. 
^er Ort mar fd)on im 14. Qa^irbunbert burd) feine .peilquellen 
berü()mt; .paDbn'^ 3^^^ mürben bie ®äfte Don 2ßien' au^ 
umfonft mittetft iüagen ba^iu beförbert. ^od) im '^a^xt 1783 
erfd)ien eine 33rofd)üre, mel^e ben 2öertl; bee 33aboc-' preift 
boc^ taum jet^n ^a^re fpäter t^ei^t eS: „'^ad ^iefige (^efunbbab 



- 98 te( 1». ^ttnebocfe StSent^ef^Tciiuiig. eei^^iig 1801, e. 79. 
93 S6^anbfung ton ben ^cUfamfien Säften un> OittmiflfBf baim Ac« 
branil^ be« SKaanneboTfet iBobce, bon 3. SIR. ^o\nUn, SBtcn 1788. 
« 



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SDtannecdborf. 



173 



tuirb meuig mel^r bejuc^t; je^t mad^t ben Drt mcrtmürbig bic 
hier befinbtic^e Jabnf in 2couif<j^en iiJaaren/''* Unb bicfc 
gabrit befte^t noc^ beutjutagc, obtrc^l bet jc^öne unb aniebu- 
Uc^e Crt mteber^olt t»om geuer fdft verjc^rt mürbe; ba^^ §eil= 
lüafi'er aber bient nun j^um ^ricb bcr gabrif. ^er faijerlic!>c • 
^of beiuAtc 3)ianneröDorf häufig: bcr Äaiier granj I. bctuftiijtc 
\id) mit bcr »pirfci^iagb, bic .^aifcrin Maxici 3^^ereiia ijebraud^tc. 
baä ^ab unb bci'ud^tc i^re geiftreid^e ©rsielperin unb greunbin, 
bic üertüittoete Cbrtftbofnieifterin ©räfin ÄaroUne gu(j^!5 auf 
i^rcr bortigctt ©efi^ung, biefelbe ©räfitt, mXÖftt bic banfbare 
9Jlonar(i^itt eine 9lu^eftättc an il^rcr @cite in ber ßapugincr« 
gruft ju 3öien beftimmte. 3lu(i^ bcr Heine Äronprinj, nad^matigc 
^aifer S^f^pK unb bic übriflcn Äinbcr begleiteten bie SJluttct 
(ttloetleit na<j^ SDknncrdborf, m auf mäßiger ^n^ö^c mitten 
unter SHeben fU^ eine @pi|fftttlc mit 3n{<j^ft ev^bt unb nod^ 
l^ente ben Z«i% in ^nnentn^ ^tt^ t90 bie Sanbei^fürfUn fi^ 
im 1743 mit Sung unb Sit bei bev SBeinlefe untetl^ielt 
3m Saläre 1737 Ratten, loie frft^ ettoft^t, bie beutfil^en 
@4attfpielet Dom 6tabttl^te¥ }tt 93ien (ier )iim erflenmale 
bie ^itt, t»ot bet f aif. gamilie p fpielen^ toaiB bann no(| 5fter 
def^al^. IDiefe SuiSjcid^nuno litten bie Q^au\pitUx $ttn&<i^fi 
ben Aomilecn itnt) unb $re^aufer su banCen, bnt^ bie bev 
$of, ber feine Sl^tnol^me nur ber itat Oper unb bem 
franj. 6<$aufptel jugetoenbet l^attC/ nun aud^ auf bie S)eutfd^en 
aufmerffam tvurbe. 

^er Sßeg t}on 9Bien nad^ 9)2annerdborf toirb gegentoärtig 
bebeutenb abgelürjt burd^ bie nad^ Ungarn fü^renbe ©ifenbabn. 
Man verlädt bicfclbc auf bcr Station ©ö^enborf unb fd?läi3t 
bell gu^meg burd) bic gelber in graber i)ii(^tuug auf 3)lanucr^s 
borf ein. $öcr baju einen fcnuigen unb obeubrein fonntagftillen 
(Sommermorgen ermäblt, mirb ben @ang genn^ nid;t bereuen: 
rings^um reiche Saaten, for fid^ ba^5 ßeitljagcbirgc unb borten, 
tpo bag @e]^öl§ am eintabenbften miuft, ber Crt felbft mit 
6d^lofe unb ^^Jfarrfird^e ampbitbeatralijc^ aufgebaut unb gel^oben 
üon bem üppig gcünen ^intergrunb. Mm überjc^reitct man 



94 dg. be iucüt (SIeogr. ^onb^iu^ Den bnt 3fl. Staaten. 1791, I, 
Z. 272. 9u«ffi^t4c« über iWonner«borf finbet man in «bolf ©(^rntbl'« 
smtM Umgebungen auf 20 etunben int ttmrrei«. SBien 1888» 471. 



L.iyui^cü Uy Google 



174 ÜRanneidbocf. 

ben i^eitl;aflufe, bcr unmcit beö Drteö, üon ©teiermaif fommenb, 
ben SBeg nac^ ^Brucf unb meitcr^in na$ 9flot;rau einf erlägt, 
^nimer reicher jeigt fid^ bic gruc^tbarfeit beö SBobene«, bie 
Siebten finlen unter ber eiiieneu Saft; nad) linfs» unb red^t^^ nur 
lad^enbe gelber, jur Sin!en nad^ ber 33rucfer C^)egenb, ^ur %t^' 
ten nad^ ber «Seite, tno Gifenftabt liegt, [id; ausobreitenb. geier= 
.lid^e, ^eilige Stille ringsum! ^cd^ nein — fc^on finb mir Dem 
Drte näl)er, bie ©lodfcn mahnen juni C^k^bete unb bcr ©ejang 
ber i^ßgel, ber und fc^on ton fern beiinüfommte, mirb immer 
lauter unb üielftimmiger. ^ßon ber Sln^ö^e ^erab tönt tjer )üBe 
6d^att ber 9iad^ tigatt; ganje ©d^märme brechen aujj bem £aub= 
merl ^onoot/ umlmfeit ben Ort unb bie ^&rten imb fe^en 
toicber jurüdf jur grünen 2Bol;nung. ?lun finb iDtr angelangt 
«nb überbliden bo^ tveite Steuaiit/ bad n)ir foeben bur^fd^rit- 
ten unb tt&ttnten u»^ in vergangene Briten sutM, too in bie« 
fem Orte ein tegeiS/ buntem S^reiben ^errfd^te^ tpo gtänsenbe 
(^rroffen {amen unb stn^en, iette|te S>iener t^ren Qetrfd^aften 
folgten nnb toitfCi^e unb eisigeHlbtte Ittonte fid^ in bet 
bed ^tbabed toolftlet ffl^lten. S>ied 91Iei» ifi nnn botbei: bie 
©offen gleiten benen jeben getod^Ii^en Orted; bie ®jpa)ie¥^ 
gAstge )tt ber mit hieben be)>f[at^ten Sin(6l^e uti^ )u bem fi<i^ 
onf^lielenben (ain finb berdbet nnb tl^eiltoeife betiva^en nnb 
eingegangen. I![rbeit ift nun bad Sofnngdioort; bn IQoner i^ 
ie|t ber atteinige $err. neuen ^ufer fe^ und fremb an, 
bod Seben im Sabrifgebänbe ifi nur mel^r ber 6d^atten bon 
el^ebem ttnb bad $eUtt)affer, bai» bie 9taber treibt, ^ebigt leife 
bon ber 98ettertt»enbigfeit ber SDi^enfd^en; mo^üt ber Btid fid^ 
tvenbet, n>irb et an bie äSergänglid^feit irbif d^en @lan§eS gemannt 
^apbn mod^te ber Ort ungetoöl^nUd^ anmut^en; lag er bod^ 
nid)t ferne t?on feinem (Geburtsorte unb tonnte bod) berfelbe 
glu§, beji'en ^liauf er finnenb folgte, feine %x\\^t bem 3}ater= 
l^aufe jufübren. ^cr (^inbrurf, ben bie Oiatur il;m bot, war 
gemig ein bleibenber. ipier toie fpäter in äi^einjirl, ©fter^dj 
nnb ©ifenftabt umfingen ilin bie gefunben, ftillen Steide lieblicher 
Sänblic^teit unb brüdten feinen ©d^öpfungen jenen liebenöiüiir= 
bigen, ^eiteren, linblic^ unbefangenen (ibarafter auf, ber fie 
un^ fo unnac^abmlidj) erfc^einen lä^t. Öleid; bcr 53iene fog er 
^3iat)rung au§ Sölumen unb S3lütl;en unb gab fie im ©d}affen 
buftenben Farben gebunben ber Wxi- unb ^iad^toelt toieber. 



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@tubtenn>ecte. 



' 175 



Jür feine (ilaincrbegleinmii bei ber Xame bee 33otfd^after^ 
erhielt §ai)bn nionatlid) 6 Xucaten unb hatte tiebftbent bic ^oft 
an ber Cfficierijtafel frei. (5r fanb aber and) (Gelegenheit, fic^ 
bemerfbar ju machen, ba er mitunter in ben Soireen be^ ^rin= 
gen t)on |>ilbburgb<iufen am Slatoier bc<^leitete unb mit 33cuuo, 
äüagenfeil, ©lud unb fonftigen anmefen^en ^Dhififern näher he^ 
fannt mürbe. @lucf, ber nun beim faif. ^oft^eater alsj itapoU= 
meifter augcftellt mar, fott öapbn öfter jugerobet l;aben, nac^ 
Italien jn reifen, um feine Sluöbilbung su üoUenben. Ueber 
ein annä^ernbee ^yerl^ältnife ber beiben 3)iänncr if^ nid^te be^ 
fannt, hod) mufe Ölucf ben um inele» jüngern $apbn mertb^ 
gefcbä^t l)aben, ba, mie ^-öurnei; erjä^lt**, in ben mufüalifd^eu 
^Ibenben in ©lucf'e 2Bo^n^aue auf bem SRcnntDcg (SJorftabt 
Sanbftrafee) auc^ ^al^bn'fd^e üuartette jur aiuffii^rung fametu 
39urnev hörte fold^e im 3al>re 1772 au^gefü^irt tjon ©tarjer, , 
£)rbonej, @raf ^rü^l unb ^eigl (Sktec bed luu^inatigeii Oim^ 
ponifleit ber ,,@4t9eiierfamUie")- 



• ^>on SRannerebcrf i^urücfgefel^rt, lag $avbn mit tJerboppeU 
tem (iift'r feinen Stui>ien cb unb fudhtc fidh bemgemäg nac^ 
unb nach bie bis bal;in erf(^ieneuen :^et)rmett;ci>en an?iuf(?^affen. 
^n feinem ':)fac^taB fanb iiä) ncd) ein 2'heil forräthig, ben auc^ 
bav aufzählt unb ber nun im fürftl. 2)iufiE;2lrd;iü ju 

(rifonftabt anfbeirabrt mirb. ^ai> ^i.kr5eicbnif3 bicfer Sammlung 
ift in ber Q3cilagc IV 5ufammengcftcllt. i)te(^nct man nod^ baju 
einige anbere, in jener '^üt ober halb barauf erfd^icnene 6tus 
bienmcrfe, j. 53. S^f- ^tiepel'S Slnfang^grtinbc ber mufiJalifd^ett 
©c^funft (3lug§burg 1752), (gm. S9ad^'^ „58erfu(^ über bie 
bahre 5lrt t>a& Clauier ju fpielcn", 2. ^^)eil (1762), 3JJarpi!r.V§ 
„2lbbanblung t)on ber ^uge" (17ö3, 2. unb 3. Xiftxi 1757 unb 
1758) *^ mtf^urg'^ Anleitung lut eingcom^ofttion'' (1758) 



95 Sucnc^, The preaent State of muaic in Germany etc. London 
1773, I, p. 890. 

96 3n neuer Auflage erfil^tcncn, (€at(ettet i»en 6tiitoii ®t^Ht. &imf 



Diyitizuü by GoOglc 



I 



176 ^tubtentDcrte. 

unb beifen ,,3lnleitung jur aRujlf üUxifavilpt wib jur ©Itighinfl 
itti^befonbcrc" (1763) u. f. to., fo \)at man eine Ucberrid^t ber 
^ülfömittcl, bie $at)bn ju ©ebote ftanben biö jum ©intritt tnä 
^f^annc^altcr. Äimberger'^ ^auptmerfc crfd^iencn fämmtti(^ in 
ben 70cr unb ^er ^al^ren unb a\id) il;nen mibmete §apbn bie 
nötl;ige Slufuiertfaniteit. 3^ad; 2)ieÄ ('5. 39) nannte fie ^aybu 
„grünbUc^ ftreng t^erfafete SBerfe; aber ju ängftli(i^, ju brücfenb, 
ju üielc unenblii^ tleine Ueffeln für einen freien @eift". Cb 
^a^bn bem $n)ifd;en Üirnberger unb 3)iarpurg mit öeftigfeit 
geführten Streit über üerfdjiebene Örunbfä^e ber mufifalifc^cn 
X^eorie bie gleid;e 9lufmerffamfeit fc^enfte, fte^t ju bejnunfelii, 
benn .§ai)bn toax fein ^^^unb t)om Streiten unb luirb am lieb= 
ftcn bem ^lui^fpruci^ beigepflichtet baben, ba^ beibe aJlänner itt 
ber ©efd^i(hte ber ^liufif mit Q^^^xm gu nennen finb. 

S3cfonberg bod; \)ielt $apbn ben Gradue ad Parnassum 
x>on er rübmte baS8u^ nod^ im ^oben ^Iter aU {lafftfd^. 
5Dad äBerIc ift betannttici^ in 3^agen unb ^ntmovten abgefaßt 
unb in jiüei ^^cilc abgetbeilt, einen tl^orctif d^en unb prafti* 
fc^en. Urfptftnol^ lateinif(j^ gefci^rieben, erlebte ee jablteid^e 
Uebetfe^ungen. 'X)ai t)orliegenbe @;emplar benit^te ^a^bn jitm 
eigenen ©tubium unb fpäter aud^ beim Unterrid^t feiner Sd^ft^ 
lev, ba er anf Aimberger l^loeifl (Itimberger negavit; bene 
contra lUmb.). Sbtd^ anf bügeln frfll^erer nnb gleid^seiti« 
ger (Somponifiten^ Slentter mit inbegriffen, tt»irb ber ©d^ilter 
anfmerlfam gemad^t (NB. et hunc nsurpabant veteres, etiam 
G. Rentter). ^rndffe^Ier in Sd^rift nnb Sloten flnb loon ^oiibit 
toerbeffert nnb bie angegebenen Errata an Ort nnb @telle be« 
rid^tigt; ^äuftg ift bie Bezifferung audgefü^rt nnb . ber 9Utnb 
mit 9Inmer!ttngen (bene-mdins, male, nihil Talent etc.) (ot^ 
gefüttt. 3iitt>eilen trifft man ein einzeln ftebenbed KB, ate l^abe 
fid^ ^apbn bie Gtette gnr 9lad^ frage angemerft; mand^e Stetten, 
nrfprilnglid^ mit blaffcr Stinte ober nur mit SIeifHft angegeben, 
finb t)on ipa^bn nad^gefabren, um fie fenntlid^er ju mad^cn. 
„3)lit unermübeter Slnftrengung fagt ©riefinger (6. 10), 
]\d) £)avbn ?5uycnö Xbeorie üerftänblicb 5^ machen ; er 
ging feine ganje ^d^ule praftifd^ burcb, er arbeitete bie Slufs 
gaben aue, liefe fie einige Söocben liegen, überfa^ fie ali5baun 
lüieber unb feilte fo lange baran, bi^ er e§ getroffen 5U Ijahen 
glaubte/' ^ied bagegen (6. 39) fagt Uber ben (^inbrud, ben 



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177 



baS Suy')d)e X^cbrtnid; auf s^aijM tnad^tc: fanb nid^tS baritt, 
toa^ feinem iiBii]en mebreren Umfanc? l^ättc geben fönuen; 
bod^ gefiel i^m bie 3Ketbobc ober ^iielirart unb er bebiente fid^ 
berfelben bei feinen bamaligen ©d^ülern/' Gine angefangene 
©jcerptarbeit ift nod) üorbanben; bae §eft lüurbe in ©ftcrbdj 
im ^ai)re 1789 mal^rfd^cinlicb nad) §ai;bn'^ §anbfd;rift ccpirt • 
unb ift mit a- 6. 3)lagnuö unter3eid[)nct. (5e fülivt ben S^itel: 
„(SIcnientarbud) ber t>erfc!^icbcncn 63attungen beö CSontrapunct^^. 
Slud beni größeren äßcrte bciJ AtapeEmeifter ^ur üon ^ofep^ 
^aöben sufammenge^ogen." S)er furje Slbri^ beginnt mit 
ben „dU%tla beS (SontrapunctS: i9on ben (Eonfonansen unb ' 
. JDiffononjcn; Don ben brei Setoeflungcn, ©rabe^, (Skgeti? unb 
©citcnbeiDcgung; t)Ott ben 5 Gattungen bc§ ©ontro^mnctä"; t>on 
ben S^eifpielen pnb- einige 3Äatt^cfon'ö ^yoUtommncm Äapetts 
meifler entnommen. !)^2ebft bem gui'fd^en äBert l^tte ^a^bn 
eben biefed am meiflen im ©ebrau^; ed ifl gans jerfett nnb bie 
meifien SUtttev IbdgelOft ^b^n ,,fanb bie ^nmbf&te ^loar 
[&t üfyii nic^t me^ neu^ benno^ obet gut; bie auiSgeatbeiteten 
8eifpiele iebo^ tro<fen . unb gefd^matflod. (St untemol^ ju 
feiner Uebnng bie Slvbeit, «Ite 9eif|>iele M genannten äBevited 
itmanatbeiten. (Sv bel^ielt bad gai^e Sielet/ fogav bie Kn^l^l 
ber 9loten beb ^nb ei^anb neue SRelobien ba^n.'' ** ^a» 
t)ib Hettner'd „Xtmlid^ex Untetrtd^t im &mxoXbail'' (oon 1732 
— ^96 al^tmat aufgelegt) ^at §ai;bn fleißig benntt, loie bie bie« 
len ^anbfd^riftlid^en NB./ (Sorrectnren unb mand^erlei Qe» 
merfungen betoeifen. IbiHi Sel^rbud^ ifl nad^ |>einid^en nnb 
'^attl^on gearbeitet unb ii^ar feiner Stnorbnnng, gaglid[)!eit 
unb gebrängten Äürje tucgcn fe^ir gcfuc^t. 

^m '^ahxe 1757 tonnte ,paubn ben 33üdiern fdjon bic 
ftt?l3ie Signatur beifügen: Ex libris Josephi Ilaydn. S3ei eiui; 
c^eu ftelit fogar ber ^reiv bcv iXutaufe'^ unb (riubanbev (ba-J 
^Bud) 1 gl. 42, (rinbanb 34 = 2 gl. lü Mr.). G'iuii^emial muf3te 
bic innere ^edelfläd^o aud; al^J 3i>äfd^3ettcl bieucn; biefem 
S)ü^)|)cläipec! ücrfiel namentlii^ 3)iatt(^cjon';5 „ iiern melobifd^er 



97 SHe< O. 9l0ltt(ol^iit Icnu^t }u fcititm Seife: Seet^ei»en*e 
etoMcit. CcfleT SBanb. :33ect^ot)en'd Unterricht bei 3. ^V^n, fUlred^te« 
Berger unb 'Sadcrt. 2{\pi\^ unb Stnteit^ttx 1873. 

98 Xic.^ :i^icgr. 9iac^r., @. 3». 



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2öiiienfd^afr (<0ember 8, ^inbl 6, S)ied^l9, 33arbtucf) 1, öaiibe, 
graue Strümpfe). Ober eä ift, mie 5. 35. im Gradus ad Tar- 
nassum, bie gegebener (eri;aUeiier?) ßectioneu aiiftegebett 
(Lezioni ||| III Iii Hl | i|| = 15 mal). 

©0 bürftig unt) lüdenljaft au^ bie ■fla^xi6)ten au» §a^bn'^ 

• Se^rseit »oriiegen, lä^t bod^ au^ 2Hlem entnehmen, ba§ er 
eigentUd^ gar feine geregelte mufifalifd^e Slu^ibilbung geno^eii 
f}atte. 3)er anbauernben fünftlerifd^en S5eaufri<^tigung uub ^JMc^= 
l?ülf^ eutbel;renb, l;inii bei il;m Sltteiä toom S^^at ab. @r ii?ar 
aufg eigene Seobaditen auc^etuicfen; aber bur(^ üerfebltc unb 
iüieberl}olte 3>erfud}c, bcn redeten 2ßeg 5U finben,_ nid^t minber 
„burd) einen gc\ü"altigen unb gleidjfam untinütürli^en 'Xricb 
feineä ©enies" (inic iieffing in feinem „©opl;ütle^'' üon Slefd^J?» 
to fagt) gemann er na^ unb nac^ jene getoiffe Unabl^ängiö». 
Icit unb <SclbftätU)i9!eit, bie feinen SBerfen mel^r unb mc^^r bcn 
Stempel ber Originalität aufbrühten. 9Bic gefagt: „S)ag ^a= 

' lent log freilid^ in mir, baburd^ unb burd^ üielen gteig fdjiritt 
td^ öortoättö." Unb biefcn glei|/ ber i^m fd^on im SBater^>aufe 
oU Ainb angetoi^l^nt mürbe, Betool^te .^at^bn hntilß ganje ^ 
Bett. S&ngfl -fd^on ein beriil^mter Wlann, ioibmete er bod^ tög« 
lid^ tegelnUtgifl 16 bid 18 ©tunbeti bev Sttbeit *^ bobei immer 
auf feine.^eiterbilbttttg bebad^t 

Dl^ol^l fid^ fia^bn, too» ^eorie betraf, felbft nod^ auf 
fd^toanlem Soben betoegte, aber Aber bai$ ist fld^ Stufgenommene 
nod^bad^te unb ed |td^ Ikr 3u mad^en mitt, fonb er bod^ aud^ 
bereitö ilktegenl^eit/ SCnbere «ittenid^ten. (Sr mag bobei 
bem Orunbfate Docendo diBdmiis gel^lbigt i^aben — ittbem er 
Slnbere untertoied, umrbe er felber fefler. gloei feiner ®d^filer 
aitd iener ^dt, mo^l bie frül^efien im Sl^eoretifd^en, f^nb itad^« 
)tti9eifen: SDHI^d^ nnb Zimmerling. 

Slbunb aÄüvfd^, geboren im Saläre 1733 pi %aub in 
8öl)men, trat im 20. Seben§)al;re in ben Drben ber barm^erjis 
gen Srüber, fam 1754 nad; Üi>icn unb Derfal; Wx bie (il;or= 
regentenfteUe an ber itird;c fcincy Drben§ mit inelem S^tu^m. 
Unterrid}t im CSontrapun!t crl;ielt er i>crt §avbn unb Seud;e; 
er tl^at fid; aU ^ioUufpieler uub örgauift ^eröor unb fc^rieb 



dd (laxpaai, Le Qaydiue, p. 21. 



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^a\tM4 txftt ^d^tei in Vftoxit, 179 

fceuteti. Wt\!t^^ flarB su dhn^ am 9. 9^1 1782. 

WS^mä> nHt l^i Diefem '6d^Iev auf ehte einaige Cluelte 
«ngetriefctt flnb Me «ti» iberbieS nur fpärlid^ äfu^nft 
giebt, ftitb tuir übtt ben atoeitgenoimten @^^Iec um fo bejfet 
itittecnc^tet. 

91 ob er t ^tmmcrUnc3, geb. am 8. 2)ec. 1737 gu 5föicn, 
trat 1753 in ba§ geiftl ©tift 3Jlett. 3ur 3eit ba er in feiner 
iöaterftabt t^eologifdje ^^orlefnngen I;crte, erl^ielt er burd^ $apbn 
Unterrid^t in ber (Eompojition unb teurbc balb einer feiner 
innigften greunbe. '^m ^di)xe 1761 nerrid^tete er am $etri= 
unb ^aul^gefte fein crfte» l;eilige§ 9)ie^=Dpter unb tüurbe il;m 
bie ^räfectur über bie ftubirenbe ^ugenb unb ba^ 2!tmt eine§ 
(Sborrecjenten in Mdl übertracjen, ba^^ er IG ^al^re lang mit 
Slu^äei^nunt] boflcibcte. @r lüar ein trefflicher S^enorift, (ilaüier= 
unb Drtjelfpieler unb fc^rieb befonbery für bie ^ixö^c niele 
größere unb Heinere 2öer!e. ßin Slequiein in C-moU, 3)Uferere 
in D-moU, Offertorieu u, f. lu. befafe ^Mdt noä) im ^a^re 1826; 
'feine 3JZeffe C-bur für pvci Gl^öre ipurbe.ab ein a)ieiftern)erl 
gcfdicijjt. 2)er Katalog üoii .soeffnicinn & Siüt)nd (Äeipsig 1802) 
nennt au^ £iebcr unb (ilacierftüde üon i^m. S)er S^ift^i^ib ber 
2:onfuuft lüar im ©tifte mdt in ben Sahiren 1760—85 am 
blül^cnbftcn. Äimmetlinfl, Slupred^t, ^elni, 3- ©eorg '^Jllbred^tÄbet» 
get/ äßajcimilian @tabler etij^oben )ue(i^elföeife ben ^ird^end^r p 
einer auf bcm Sanbe feltcnen SSoHfommen^ieit. 2llä am 12. Wt&x^ 
1764 bcr ^aifer, ber ^¥0it|prin5 3ofepl^ unb (Srjl^ergog Seo|)olb 
auf ber Steife ptx SU&mis% naä) granifurt bad erfte Slac^tlogec 
itt 99leU l^ielten^ Unif be i»on ben ^orfnaben ein auf biefen l^ol^ett 
8ef]t^ bi^tflli^ed ©inngebiii^t gefimgett. SKuf ber SIftdWfe,. 
tDobei atoria ^erefia loon Sßien i^rem nmtmel^r ge!r0nten erfl^. 
gebotenen ©ol^ne entgegenful^r^ umrbe im 6tift ebenfoSd eine 
mnftfalif$e ^tfOx^tdt t^eronfialtet Kndft bie am 18. fBbpdl 
1770 DetnUU^lte ^l^ogin SRatie SKntonie l^ett oitf il^tet 
9Utfe naii^ gtanfteid^ 9la^tla0er in Wtt% empfangen bom StaU 
fet Sofe)}]^^ unb obetmofö lieg fiimmetling ein Don ffyax.cmißos^ 



12» 



m 



nirte^j Singspiel mit 33allet, ,,3leBccca, bie S3raut.3iaac^", üon 
feinen 3öa^i«iicn aufführen unb erhielten bie 3)littt)trfenben jum 
SSetPcife ber 3Inerfcnming t>om |)Dfe lt>f^t^?tc^[c, auf bie S^ers 
mä^lung fic^ be^ie^eube ^enfmünjen unb nal)m ber Äaifer.'bic 
Partitur mit naä) 2öien in feine ^riüati^ibUot^et. S)aö 
größte SSerbienft ertrart) fid^ Zimmerling bur^ bic Slu^bilbung 
feiner befonber^ befähigten 3ö9litt9C ^Rariati ^arabeifer, 6(ij[es 
tan 3(nborfer, ©rcgor a)laver, Sld^aj SÄüUer unb bic 3)octorcn 
6eeliger unb ä^tubolpl^. Zimmerling ftarb, allgemein gead^tet^ 
am 5. 5Dec 1799 cü» $fattet in Obevioeiben. 



3n feiner Seben^ffisse nennt ^apbn einen „§errn t>cn 
Dürnberg, üon tDelc35>em ic^ befonbere @nabe genoffe". tiefer 
gümbcrg toar ein großer 3)2ufi!freunb unb lub §ai;bn öftere 
auf feine SSefi^nng Üffieinjirl, um mit i^m ju muficircn. ^ic 
fleine ©efeUfd^aft machte l^ier mit ber, ben 3)ilcttanten bamaU 
gel&ttftgen Äammermufif Selanntfd^aft; toiirben ©treic^^S^riod 
unb Dnartette burcJigenommen unb l^ier tcar c3, too §apbn, ber 
für biejen ä^td auä) \^en einige itio» gefd^rieben ^lattc, auf 
^Inregung be^ ^auö^ertn fi^ jum erftenntal felbft im Duartctts 
fa| üerfu^te. toat alfo, tvie ^apbn gegen @riefinger fxäf 
äußerte, „ein ganj zufälliger Umftanb", ber fein Stugcnmcrf 
auf eine Zunftgattung lenite, bic i^m einft bie f(i^önften grilij^te 
mbanfen foltte. ^ad mtm f&x $a]^bn glttdlid^e 2:age: leine 
flalftnmgdforgen, eine antegenbe (Sefellfd^aft unb Sufmnntening 
ivm 6e(bfif Raffen — bied atted t)etban!te tx ^Mbetg/ ber il^ 
. obenbtein balb bavanf and^ einer Aa;t>^nmeifierfiene »erl^alf. 
@omit ]^at biefer 9Kann ein Slnred^t auf ben 5Danf ber ^f^a^ 
n>eU unb berbient t», bai toir und eing^nber mit i^lbefd^f^ 
tigen/ nnb' er berbient e» um fo mel^^ atö er bü^l^er |^Ö#fiend 
unr bem fttamen uad^ genannt nmrbe. 



101 3g. $tanj Jtfitlinder, ®t\^iäftt bee Qenebt€Hner*@ttfte4 SRett üi 
9Kebes«Ocfl«rei^. 1861, 1, e, 1016. ^ Sicncc Sflg. SRuf. Btg. 1818, 
»r. 88. 4a ^ SSg. SRnf. Btg. 8d)i|tfl 1829, 9bc. 25. 37. — «iogta^^f (|(e, 
9^ 0. im.aRiififi»Cfciae«r(^ib Sien. — StUg. Sßtener iDIuf.Btg. 1848, 
€^ Sa — Oien. JUdt., 1764, $Rr. 22 nnb 34; 1770, 9hr. 34. 



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g^crt öon gürnbcrg. * 181 

in ben fc^iüäbii'd^cn 9fleid^^Ianben entfproffcnc abelid^e 
®c^c[)lect)t bcr ?*^ürnber(5 * füi^rte urfprünglid) ben ^Jamen 2Be= 
ber unb toareii bic 5?orcltem nad^ ©tcicrmarf iiub Deftcrreic^ 
eingeinanbcrt. 3ol;<inu ^arl SBeber, ^octor ber 33kbicin, iüurbe 
mit feinen Srübern ^qna^ unb ^o^ann griebrid^ im 

2)ec. 1732 t)on Äaifer Äarl VI. in ben 9iitterftanb 9Jicber= 
■Defterreid^^ mit bem ^räbicat ßbter üon Dürnberg erhoben. 
Sodann Äarl Sßeber ©bler tjon gürnberg, f. f. ^tegierumv^rat^ 
in ©anitätöfac^en u. f. n>., §err ber ^errjc^aftcn äöcitcnecf, 
Seiben, Söeinjirl, Jli>cic^i'clbad) unb Söoding, fämmtUd^ untueit 
" 9JZel{ in 9]iebcr:Dc[terrei(i) gelegen, iüurbc im gebr. 1738 
ein Sanbe^mitglieb unter bem neueren 0cfd)led;te beä ^iieber= 
Dcflerreid^ifc^en ^iitterftanbcö angenommen, jeboc^ erft im ^an. 
1743 fammt feinem 6o^ne Äarl ^o\t)p\) bei ber äJerfammlung 
bcr brei oberen Herren Stänbe introbujirt unb toorgefteUt. @r 
jlarB im ^a^rc 1748. 6ein <Bo))n ÄarX Sojepl^ n>ar f. f. %xuä)> 
fefe unb niebcr^öftcrrcid^ifd^cr SHegierungSrat^, befam i^om 58ater 
bie Mobialgütcr unb §crrfd^aften 2Öeinjirl, 2Beid^felba($, Sßodiiifl 
unb äöilberjleitt «nb machte fid^ um ba-J ©emeinroo^l jener 
©egenben fo üerbicnt, ba6 baö 2lnbenfen an i^n biö auf beti 
. l^tigen %a% fic^ el^rent^oU erl^alten l^at. SBir ftnben ben 
Uten tt. 0. im äBietter S)iarittm 1760 Oüx, 82) ettD&l^nt bei fbt^ 
fd^teibimg M (Sinjugil ber Braut beS (Stfi^o^» 3of^$: ^ter 
ben fftieber4Deflerreid^if(|en £anbfiftnben^ bie in 94 feö^i»f^&nni« 
gen Sßftgen ben (Sinjng eröffneten, }tnb old bie erflen genannt 
3of . bon SKanagetta nnb 3of. bon ^Arnberg. itarX Sofep^ CSbler 
bon pmberg florb |tt 9Bein)irl am 21. 9Rftr) 1767 im 48. £e^ 
ben^ial^re nnb l^nterUeg jioei itinber and erfbr nnb fünf jtin» 
ber <M itoeiter (i^e. ©eine sioeite ^an, SRarie Stntonie, ge» 
bome bon ^ermetten^ tDdä)tx ^a^bn'd gute Pflege in Sßein^irl 
oblag, fkjb am 19. <l)ec. 1779 ebenfaBte jn ffieinjirl, 52 3a^rc 
alt. SDie in Sergef(cn^)cit gerat^ene gamiliengruft in ber auf 
ber alten 3^^^MiIa gelegenen ^farrfiti^e ju Sßiefelburg bei Söeins 
jirl tDurbe erfl loor meisteren ^sal;ren burcä^ 3wfall n>ieber aufi 
gefunben unb rcnoüirt. ajtel;vere mol^U^ätige unb fromme 



1 lieber bie gamtlic Dürnberg [xc^t: ^tani Statt SStegritt, ^,d)avLp\a^ 
bes lanbfäfftgen 5Kieber Ccfterreic^. Stbele. äßien 1797, ®. 141. — g. Jffi. 
SaSeidtem, Xopegxs^^it ton saebersOeßnreic^. X768. 2. Zfnü, @. 27a 

« 



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182 SMt<n^ bj>n prnba^. 

'Stiftungen für ^^fone SBiefelbutg kjeugen, bag bie ga« 
mille «to-Ge^en fftr j[e«e ©egenb gemefen. SluS ben SSerlaffen^ 
fi^oftöacten ifl ferner ju crfel^en, ba^ bie gümbergg i^ren 
Äleid^tl^um and^ auf Äunft unb 2öi|terijc^att loeriüenbetcn, benn 
aufecr ^JÄufifalien unb 3Jlufitinftrumenten bcfafecn fie eine an- 
fc^nU$e SSibliotl^el unb ©emälbcfammlung. im ^a^jre 

1805 befa^ einer ber 3lad)fommen ein ^-ortepiano, ,,öon- 
bem bie gran^ofen ben ^Jiamcnefc^ilb be^ ßrbauerö abgerijfen 
l^atten, ein ^affetl (j^ioloncell) fo etiüa^S ruinirt unb toier 
SSiotinen". S)ie Original ^otträtö beö ^aterö unb ©rofe; 
toater^ (Sodann Maxi unb kaxl befa^ eine ®^)lrefter 

beS 3^f. t>. gürnbero, )sxau .^ofrätbin Crlconorc t)on %dicx in 
3ßien. 3)ie brei älteften .Hinber, bie §ur '^cii bcr Slntüefenl^eit 
iga^bn'S in Sßiefelburg im eitern^aufe lebten, jogen fpätef alle 
brei nad^ Söien unb §ai;bn n)irb biefen ©äufem nid^t 
frerab geblieben fein. 33em^arb ftarb 3U SBien am 6. @ei>t 
1805 im 3Bittt)crftattb aU ßcl^en^ritter ton fiooÄborf; bie ges 
nannte grau (gleoitore toon ^Jelfer (i^ir Wlann mx 1 1 ^ofratl^ 
bei ber oberften ^fü^ftette) « lebte bamale alg SBitme e&enfaO* 
in aSßien; 3o{ep^, ber ültejle ©o^n, !. l Dbriftlieutenant, be* 
fa| sal^lrei^ ^imcfd^aften unb maii^te fid^ burd^ feine grölen 
unA) foflf|>iei{sen Untentel^nn^en im ^ol)l^<ntM nnt SBien f ^ 
i^eiMent * 9lad^ feinem 9udtvitt ma bem atiUtfti^bienfl «nttbe 
gftcntod ißolieidentpmeiE nnb Seftter jol^lteiö^ Sßir^aftt« 
AeaUiftten )n ^jhtifevsbotf (bec etfi^, toe^Ui m »ien ge« 
legenen ^ofiflatiim «nf ber Bixai^ na^ Sina). gftr feine 8er«s 
bien^ ttmrbe biefem gttmberg im ga^e 1796 ber (Srafenfianb 
berliel^^ bod^ nad^träglid^ loieber entzogen, ba er fi($ tveigerte^ 
bie Ablid^en ^a^en ju jal^len. Qk fiarb, 58 ^al^re alt, am 
13. 6ept 1799 iit feinem .^aufe jn fßien (^orflabt fSisben^ 



2 Dr. Äarl öon ^clfcr'güml&erg, fett 1874 f. f. ©taatsoimalt in Sßien, 
ift no^ ein Slacf^foinine biefer $atitt)tc 

8 S)te OKenev BeititiiSf & 3«u 1787, Bmnst ftkv ^elgeabtf: ^(ir 
3of. 0b(er i»«it 9ftniBcr0, 1 1 OttipOettfenaiit, »dd^ >eii tu fein» 9e« 
fi^iingen (iescnbot gvoB^n SeinS^ergeriDalb mittele cfitce tbifMonbce HtxS^ 
ticket @;tinincn ju einem befiänbigen ."poljft^lag antocnbBar jn mod^cn teußtc, 
^at biefe« i^erfloffote 3a^t Mes 28000 ^after iBfOiB^oIi auf bcc 2)oiuui 
^iec^er geführt. 



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ttehisitl. 163 

§auptftraBe, neu 9h. 3), njurbe aber auf bem gricbl^of gu 
ffiSiefelburtu tu bcr 9^ä^c ber ©ruft feiuer ©Item an ber Slu6cn= 
feite ber Äird^e begraben. 3ut Sebeu ein 6onberliu(j, cnf^ätt 
auc3^ bie ©rabfd^rift feltfame ^f(feriften (u. a. bic lafonif^en 
SBcrte „Cosa rara'', 5;ttcl einer befannten Oper tocn 3Jiartin); 
cbcnfo feltfam \i\inm bic ^^ebingungen, bie er an getpiffc 55er: 
nuicbtniffe tuüpftc: \o foEtc j. 33. bei feinem ©rabe ein ^ilrmcr 
jebe g}?itteruac^t einen Slofenlranj beten „f^^^ bittigcn unb 
^ercc^ten 9liAtcr". 

3öa^? bie Drtf(i^aft SBeinjirl betrifft, fo fmbet fi^ nirgeub^ 
-eine genaue Singabc, n>eld^r Drt eigentlich bamit gemeint fei. 
^ie SSejeici^nung „in ber 9?äl^e" ober „einige ^oflen üon SBien" 
tft fel;r aHgemein ge^^altcn unb l&fet bie ädal^ unter einem 
^n^enb gleid^namigcr Drte. 6art>ani «ttein nennt ettt»a^5 be= 
ftimmtet ^urferSborf, tt» fiö^ Dürnberg „meiflenS auffielt"*, 
«nb in ber ^^^at toäre man t)erfu<i^t/ ba« etJi?a brei ©tunben 
l9im'bort, bei bem ^S)orfe Ottern gelegene aßeiii$itl rcisenb gc» 
tiug finben. aU £aitbattfemt^t eines begütetten ^anned. 
5{>iMj^ bie ÜHad^otf^imsen ergaben/ ba| bad bafelbfl gelegene 
ber fogenonnie SHei^l^erdberger^of (ein £)omiiiia^of)'^ 
nie im 9e|i| ber ^mbergd getoefen. Sßo^l ober befofi, loie 
isefogt/ ber lettgenmmte gümberg in unb um 9>(r9evSborf 
^diegettf<i^afte)i/ itnb. biefer tlmflanb «lag on^ to^i irregefil^ 
l^en, bentt ba« eigentU^ Sein^irl ^aben loir^ tool^l noi!^ in 
fKeber^Oefierreid^ gelegen, aber mel^r iDeflio&rlS fUber SDHel! 
finaitS 5u fud^en. 

SHan oerl&gt gegenm&rtig, toemt man bon ®ieK lontmenb 
SfUll pafftrt l^at, bie (Sifenba^n bei ber Station JSemmelba^ 
unb gelangt auf ber Jpanptftrafee ober beffcr auf bem reijenben 
SBalbtoege in anbertt)alb Stunben nad; bem 3)iarftc SBiefelburg, 
am 3^)»i^i^^iißwflu6 ber großen unb lleinen ©rlaf gelegen. 2öir 



4 Le Ilaydinc, p. 85: dimorava per lo piü a Burckerßdorfil 

5 ftcit^ertBcrger^of Bei ffidtqieiC ttor gut B^it, um Me c6 fic^ f^ia 
^anbcftr im Qcfli} eines ^cn. 9»^ (C^ito^( «ciia(^a Ciiitwcfi (tbfttiibe im 
^9xm0fi» gtt SätfR, n«^ gütiger liitt^et(mi(| bd Ceo^erotore ^rn. P. 

!Bb. IX, @. 222. 3m 3^xt 1795 fam bo6 ©(^lögc^cn an bie tflif. Samtliea«» 
<S}fttet'06ei«2)irection nnb flel^dtt gegcmv&rtifl ®raf <Mnne. 



184 



bcfmbctt un$ l^icr in einer überan« liebKti^cn ©egenb, beten 
$an^)tfd^mu(f ber maleiijc^e %\ibM bcö bei 6000 gufe ^o^en 
Detfd^er unb feiner ^oralpen bilbet. 3^ei ©trafen jie^ien non 
SBiefelburq au^ läng^ ben genannten Slüllcn \)in. 2)ie breitere 
©trafee foUjt ber großen ©rlaf nnb fül^rt mä) ^nrgftaK, 6d;eibb» 
unb (Laming, bie fcjmälere fül;rt an ber fleinen ©rlaf t;in in bie 
fogenannte Gifennnirjcn nnb na^ ©teinabrücf. Söir folgen ber 
le^teren uuD t-iolaugen in ber, burc^ eine freunblid}e !Sbatebenc 
fül^renben Dbftallee in einer SSiertelftnnbe nad; beni Xörfd;cn- 
SBeinjirl, bejfen .§änöd)cn ä^ifcben Härten jerftreut liegen. Unfer • 
3iel, baS l)errfc^aftlic^e Sd)tcf3 ^ nniücit cine^5 fic^ gegen SBeften 
l^injie^enben §ö^enranbeö gelegen unb nod; je^t hjo^l erhalten, 
ift Don älterer S3auart unb 5iemlid}em Umfang. Mit feinen 
öier glügcln, einem §aupteingang-J-2:^urm unb Dier (^dt^ümien 
mit (Spi^bäd^ern gelüä^rt ba^3 ©d;lö6ci^en einen j)ittoreöfen älm 
bli(f; eö gelangte im '^a^xt 1738 in bcn 'Befi| bcä So^aiwi 
Äarl toon gÄmberg, tDurbe 1796 öon ber t t gamilicns^ütcrs 
birection angelauft unb ift gcgenmärtig ßigentbum bed ÄaifeisJ 
{^erbinanb. jlaifer granj l^ielt fid^ in^einjirl ber balfamifd^eit 
£ttft unb be0 t)ortrefflii^eii äBafferS tpegen oft unb gerne auf 
unb in bem ni^t attpfem am Unten SDonouitfer gelegeneit. 
©d^loffe Sßetfenbeu^, boi» f))fttet ein SieMingi^aufent^aU feiner 
(S^emaPn tmitbe/iU&te er fii^ im Slkrein mit bem (Stafm witbu, 
gelbmarfil^aU^Sietttenant Jttttfd^era nnb 4^o|la|»ettmeifler pfi>Ut 
eifrig im üuartettfjpiel 

S)er ilreiS/ ber fi# gleid^em 3^^^/ bon Imberg ein» 
gelaben, in SSkinsirl bereinigte, beflanb na^ ©rieftnger'd ^ 
gäbe and bem Pfarrer bed Orted^ bem Sertoatter bei» ^taa» 
l^errn, ^a^bn unb bem IBioloncettiflen äCIbred^tSberger. ^ 5Dai» 



6 Sarficßung bcö Srj^i. Ocji. u. b. (Sitnö (Sc^^wcial^art). Wim 1838, 
fßb, Xrr, @. 58 (mit 9(nft^t hH ©d^Ioffe« mib Ottt»), ®eorg 9Rat^. 
]8if^et*« So))O0c ]»on 9^. Oeff;, 8b. II, 1672: M 9icttl «I. IBictter ffialbt, 
9hr. 126 (mit 96BtItiiits ht» eäfiZ^^I^) 

% ®xiefinger (@. 15) nennt i^n tTTt^fimfiii^ ctncn ÜBrubcr be$ Befanntcs 
(Eohtrapunftiflen 3o^. ©eorg ^(brec^tsBerger , S)omfat)ettnetjlec in Sien. 
^aä} bcn ^farr*9icg. bon ^loflerneuBurg, too, bcrfcDBe gcBorcn n^iirbc, ftattc 
er feine 9?rüber, bodfj njar ber cteu ©enanntc möglic^crmcife au6 früherer 
Sinie berioanbt, ba ber (Familienname (na^ j^eiblinger, 1019) au(^ in ben 



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I 



^a^bn'ö ecfied •^treic^^Ouartett 185 

erftc Duartctt, B-bur ba§ l^ier §ai)bn auf 2lnret;ung gürn^ ' 
Bcrg'c" für bcffen ^au^S coiuponirte, fanb foglei^ fo lebl^aften 
Slnflang, bafe bcr übcr^liicflidbc iiingc Wlann baburc^ angeeifert 
iDurbe, in biefer @attunc| miicx arbeiten, unb fo entftanben 
in furzen 3^DU<^enräutnen bie erften a^tje^n Üuartette, lüie fic 
in Partitur in ben Stu^gabcn iu>n ifi. gerb. §e(fel in 3)Jann= 
^eim, 1. 35anb 9lr. 1—18, luib ^rauttüein in Berlin, Dir. 58 
— 75, unb 5tt)ar in ber 3kibenfolcic, iine fie in *pai;bn'ö eigenem 
Äatalog toerjeic^net finb, im 2)rucf tjorüecjen. 33enn ba^5 (Snt= 
fielen ber erften Ouartette $at)bn'ö ber aEgemeincn '^lunal;mc 
entgegen (ba^^ erfte foU im Qa^re 1750 componirt n^orben fein) 
^^x beiläufig um fünf Saläre ^inau^gerücft tt)irb, fo n^aren baju • 
jjüei Umjiänbc beflimmcnb. (SrftenS ift cg tti(^t benfbar, boft 
gütnbcrg, ber fi^ offenbar für ^a^bn intereffirtc unb feine 
J2agc t^atfä^lic^ 5u fcrbcffem trcui^tete, i^n bie üoUen fünf 
Sa^te l^ätte barben laffen, ä^JcitenS ^taqien biefe erjlcn Ouars 
tcttc, auf bie mx fpäter cingelfienbct jutüdKommen, bei aller 
®infad^]^eit bod^ bereit eine fo ^d^ere gactut, toit fit nur burd^ 
anbaiternbe t)oran0eQan0ene 6tubien etioerBett »erben fonnte. 
S)a)u biente eben biefe Seit beS Semend unb ber (hrfol^ng/ 
für $<i9bn pgleid^ Sal^e ber 9lotl^ unb (Sntbel^tnng. S)a^ nun 
für i(n bie beffere 1^ m^ibtoü^m tm, {prid^t <md iebem 
biefer ünortette^ bie^ obmol^l ei» ii^nen ni^t an emfketen unb 
mitunter l^i^innigen W'^f f^ ]^au))tffid^Ud^ an 

SUhtnteffeit/ §ro^jinn, an forglofer unb l^äufig felb^ audgelaffe» 
ner l^eiteret Saune einanber überbieten |u tooHen fd^einen. 3^te 
ungeiDo^te @rf($einung gemann il^nen rafd^ in toeiten Greifen 
«iele grennbe^ s^d i^n^n ottd^ ebenfo t»ie!e-S^ler ^vu 
3Ran fd^rie über ^crabtoÄrbtgnng ber 3Jlufrf ju lomifd^en 
S^anbeleien, propl;e5eite bem (Eomponiften SSerfla(i^ung unb f^jrad^ 
i^m jebeä eniftere Streben ab. 

§a^bn liefe fid) jebcd) nic^t irre machen, fonbctn ging 
gleid^jeitig einen 6c^ritt lueiter,. na^im nun au6), öiellei^t jur 



^atr«9legiftem »on ffintenetf, «Smcfibevf «ttb ttetten Mtfontntt 2>a lu «. 
SBeitaied dne Sefi^iins ^ftntbcrg*« Idot, fo liegt bie ^ermut^ung na^e, bftg 
bcr genannte SeHift, ofc nun ijcwanbt ober nii^t mit bem Sicner 3)cm* 
lapeUnicifter, in cbtx um Seitened fe|^aft toat unb ettoa ju $flm6etg'« Se« 
amten gä^Ite. 



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186 6 Schenandi eto. — ^bn*« Z^flldt in ftird^ 

. fpätcrn 33enii^ung für feine 5öiencr ?vr*-ninbe, glöte, Dboe nnb 
SBalbt;orn §ülfe unb fd)rieb fec^c^ Scherzandi, l^armlofe, 
l^erjiqe ^imtimenti, bie ^leid^fam bie 3Sorboton feiner 6DmpT>c= 
nicn mürben unb im '^ai)xc 1765 bei 33rcit!opf in Seipjig in 
2lbf(J^rift t)aben iDaren. Sind) bicfc ntn)fon iijre greunbe qe- 
funbcn baben, benn fic erf(^icnen jUhm rs^itH'o fpäter für ßlaöicr 
allein ebenfalls in Slbf^rift, fc^eincn aber nie in 2)rucf gc^ 
fornmen ju fein; ^a^bn mag fie bei Stbfaffung feinet .^atalogd 
IDO^l tiergeffen f)dben, ober et ^>at fie abfid^tlid^ nx^t aufgcnom* 
tncn. %lnä) eine %^a\)\ 6trei(^=2:rtoö fftr ^tpct SSiolinen unb 
SBiotoncell, für ^^ielin«, iBiola unb SSioloncell. unb einige 
toertimeitti fftr fünf unb mefir gnftruntcnte, toon benen ein 
jel^ Uttb 0toölf 3al;re f^jäter ben SBeg in bie IDeffentlid^feit ' 
fanb^ mOgen il^te ^ntflel^ung bem Slufeittl^alt igoi^n'i^ in bem 
QaflfnunbXiölen Seinsitrl mbanfen/ toon bem toit "^tmit fftr 
immer 9bf<|ieb neigen, vm mii ber ollen Aaif^rflabt ^wM^ 
jnfel^ren. . 



aSir l^oBen ttttd ^ot^'d S^^ötigfeit in ^ gol^ 1765 
-*68 onf UKterri<$tdd^en, (Sonm>oniren^ gelegentli^e Ot#e|lers 
mittoiriung unb Kir^enbienft i^ertl^iU gu benlen. ^er Sonn« 
tag namentlid^ 9^Arte ber 5Hr^. Sliod^ ®rieftnger (6. 17) 
iDar ipa^bn för i&l^ 60 ^ IBorfpt^ in ber ^td^e ber bmu 
i^ergigen SBrftbev in ber ^o^olbflobt (S[^orftabt mUn»), bann 
fpielte er bie Digel in ber gr&fl. «l^augmi^'fd^en fto^tte mib- 
f ang jule^t im 6te|)]^oni}bom (alfo ttieber unter fRentter). gebe 
SHttDitlnng beim ^tottedbienfl lourbe il^ mit 17 ^r. loergütet. . 
ileinc biefer SlmtStl^ätigfeitcn ifl jebod^ aut^entifd^ nad^suweifcn. 
Sft bie erftgenannte iUrd;c richtig bc^cidjnct, fo tüar bamal^ 
bafelbft SÖerner §^mber * ßljorrcgcnt. ^^Daijcgou jagt eine Dbtij 
unb iüirb bie^^ aud^ im i^lofter fclbft bcftätigt, ba§ borten nur 
auönal)m§tt)eife giguralmufif Statt batte, 5. 33. am geftc bc^ 
©c^ujj^enn. 6ine anbere ^lotij nennt ^apbn gerabeiu 



8 ffoefa^tfUM fl^n fie^e !&IaBaq, iNhiflIer4!ertVoii, I, e. 688. 

9 Slfcen^nctt S^attv «nb SRnfit. Otett 1869, ^* 180. 

10 X 3)?etiirab, Mcnfbuc^ bn 9orf(ctbt))fam (0iltR)»tttb0tf. ttiat 
1857, ®. 55. 



— tteuc SSo^ntiiig. 



187 



o^ne iüeitcrc ©ctoäbr (S^orrcgent in bcr KarmeIitortird;c. 
gm^ $au^ §augtDi^ \)k\t hamaU ober fpäter eine ftabilc 
3Äufiff apcüe i^on 23 3Äitflliebcni, 8 ©efangfoliften imb IG Gbc^ 
tiften iinb befag auf ^^log ^iomieft äR&^ceii eine tei^e 
SRufit::öibliot^cf. 1^ 

%ilx baS eigentUd^e ^elbftftubium blieben ^i^bn nur n>es 
nige ^tuikben be^ XagS; er multe bie ^bcnbe unb ^äd^te ^ 
$ülfe vd^wten unb felbft ba no^ für bod IBebürfnig be^ ^ugcn= 
bli^ namentUd^ fo . Hiand^e (nat)ievcompofitionen für feine 
^üler fd^reiben, bcnen er felbft nur loent0 SSSextl^ Jbeilegte; er 
toerf^enfte [ie unb l^ielt fid^ für geeiert, loeint man fle nur an^ . 
nal^. Ütoiefutger (@. 19) fagt tt»iter: //^ai^n nm|te 
tti^t» )Mtt)on, ba| He Shtftfdiettlifittbler (ptte OMW^fte bmsit • 
ma^n «»b er «ertoeiße mit SStolftlflefdlleit an be» €ktD0lbctt, 
i»o Ue ettte ober bie cntbere SIrbeit im %>tnd pxt €^ ge» 
jidit »ar/^ 5Da6 l^er nur gef^rttibene aRufifalieii gemeint fein 
fihmen, timtbe f^on in ber (Sfyt^ no^getoieien; biefe ^ben 
bemi av^ )eitlid( i^ föeg ini^ Sitflanb gefnnben «nb bort 
nmrben {ie atterbingi» and^ balb im ^toid^ oerbreitef, aber bod^ 
erfi )U einer 3eit, roo ^a^bn fd^on nid^t m'fyt in Sien mar. 
€iS befanben [ic^ bamnter S^rioiS^ ünartette^ d^ffationen^ 
bertimenti unb 6pmp^onien, bie in $aris^ Sonbon unb Slrnfter- 
bom erfd^ienen unb größeren ^^etl in ^reitfopf d tl^emat 
Jtatalog angezeigt ftnb. §apbn felbft mar eö nie beigefallcn, 
gleich Sac^ unb Scopolb 'J)i03art feine Söerfe ettoa in ^iupfcr 5U 
rabiren; baju fehlte if?m ^eit, Öelcgcnljeit unb and) C^kfc^icf. 

Öat?bn'ä Scctionen mehrten firf) unb feine 6imial;men bafür 
ftiegen fon monatUd) strei auf fünf @ulben, ttia^^ il;n junädjft 
tjeranlafete, naä) einer erträglid^eren 2öcl;niint3 um3ufel;cn. 
Gr fanb eine fold;c auf ber fogenannten 6cilcrftcitte («Strafe 
am c(;emaligen ilaroUncntl;or), ^atte aber l)ier ba^ ^J}ti^gcfd)id, 
feiner menitjen ^äbfcUgfeiten beraubt 5U iperben. Gr fd^rieb, 
toa^rfc^ciniid^ in ber crftcn SBeftürjung, an feinen 58atcr unb 
bat, il;m bcd; lüeniiiftoii-j i^cinlüanb für .^cinbcn jd)irfeii. 
^cr 3?ater tarn aber fclbcr nad^ 2öien, gab bcm 6ol;nc einen 
^ieb^ef^ner unb bie £e^re: ^^gücd^te (^ott unb liebe beiuen 



Ii SDhtfit Betttntfl ffit bU Bfl. Staaten. £tii} 1812, 9tr. 11. 



188 



ÜRäd^ften." ^* 5)urc^ bie greigcbigfeit guter grcunbe ja^ §a^t)n 
feinen 58erluft balb tüteber erfe^t unb ein mel^rlDöd^entlic^cr 
SEufenttjalt bei gümberg l;eiUe atte 2Bunben. 

ßinen ausgiebigen Slüdfl^alt fanb §apbn in bicfer 3^^^ ^'^ 
ber SSefanntfc^aft mit bcm gräft. .gaufe %\^un. 6r t»erban!te 
fie lebiglic^ feinem patente unb bem glücElic^en S^^aU. 3)ie 
feltfamc 2lrt ber erften Begegnung mit ber »perrin beö öaufeä 
tt)irb (tüaW<^6inlid^ nacä^ einer 3)Zittt)eilung ^lepel'!?) üon gras 
merp unb na^ i\)vx üon getiö Weitläufig erjä^U, unb tpcnn 
man bie etmag tocrbäd^tig au^gefd^müdte -Stnclbote i^ireä S3cis 
totxU entfleibet, giebt fid^ ung ctnm ber folgenbe ©ad^toerl^alt: 
^te für SJlttft! fd^lüärmenbe ©räfin ^^un ^atte eine ber in 
älbfii^tift courfirenbcn 6onaten ^apbn'd )tt (djefi^t befommcti 
- itiib iDünfii^te ben ^omfwniften felbft fennen gu lemeit* ^apbn 
tDurbe au^e!ttnbf(i^attet unb erfud^t, ber ©rdfin looi^ufieQen. 
5^te ©r&fitt l^tte ol^ 3^^f^^ ^ %iin^m (Siv!imd, beit 
bie @anate gemalt, im iSotl^ein ait$ auf ben Setfaffec bet» 
felbeit fibertrögeit unb tvat nid^t toenig etfittusit/ einen jinngen 



12 ©ricftnger'ö 9tii§fagc (®. 17) batf man ^licr tro^t fictrcifefn. ^atjbn 
tpar fc^on ju alt, iint feinen Altern befd^njerlic^ gu faffcn, unb ber i^atcr nidfjt 
fo arm ober l^art^^er^ig, um bem i^oldne nid^t beifte^en }u lönnen ober 
toottcn. 

18 Kotioe snr Jos. Haydn, p. 7. 

14 Biogr. vaiv, des Moiiciena. Sxtifel ^ajfimu . 

15 ^ßit grSft. ^amflte SD^mt tt>hb a»^ in ben .SipgraV^iett $D{o)att*9r 
^Sfnd*« mib 8ect^oi»cn*e (8nf{0 senannt SRosort fanb bic toiinifke 

Sufna^meunb Sürbif^unt; feine« ZaUnttf unb ertoS^nt tn feinen SBncfen 
oft bc8 ^tt9 tierjlid^cn 9Int^)eits, ben btc Iic6cn«ttjürbtge ©rafin, geBorene 
UMcfelb, an feiner ^ünftlerlaiifbabn natim, bie fic aud^ manntgfad^ jit crleit^* 
tcrn fuc^te. Otto ^affn erträl;nt ifjrcr aux^fübrlid? in feinem SWojart (2. Stuff., 
II, ®. 40). ®ie njar aud^ im 35crfe^>r mit ©lucf, bei bcm fic ben enc^tifd^en 
SRnfiffc^riftj^cIIcr Söurnci? unb f^jäter ben tJteuß. ^offa|)cUmei]tcr 3. 5r. Öieic^aibt 
einfü^irte {2>^mW9 ÜfaA, €. 164 nnb 888). Sßmttt^ \pxiäft entjfiA «en 
t^ep XaUM (Saflcfinil^ e, 160 unb S16); SM^tum ;otbmete i^t UM 
Xtio op. 11; ba Bofiste Sldftnbe Otscg ^ovflcr f^ncU^t »en SRarie CI^HfUne, 
einer ber „brei (Srajien" (»ie er bie JiJi^tcr nennt). ®rafin (glifafeet^ tourbe 
1788 bie ©cma^Iin beö ©rafcn (nachmaligen gürftcn) SRafumoöSf^, ruffifc^en 
(^efanbten. — (£ai)>ani (p. 278) bejtoeifelt auc^ lfm bie Sa^t^eit obiger Se* 
gcbcu^eit. • 



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1 



SRic^ael ^aybn'« ecße.Snfleattng. 189 

Wtann in ämtlid^er Äleibuug unb irenig cmpfcl^lenbcr Haltung 
Dor fi^ f^^ß^i- 5Wöglid)Eeit einer unliebfamen S3er= 

tücd^felnng araiüöt^nenb fragte [ie basier <Qat)bn, ob er tüirf^ 
lid^ gelber bcr (Somponift fei. ^od^ xa\6) {ä^mnt) ieber S^ß^f^t 
nnb fie folcjte nun mit fteigenbem ^ntereffe ber einfad^ natür= 
liefen ßrjä^tung feinet toon tfcnig 6onnenblicEen crbelltcii 6d)i(f= 
fate. ^ie cble @räfin erfannte ben 5öertb be^^ jniujen 'JJianne» 
uttb f?atte 3Jlttgcfübl für feine Sage; §ai)bn njurbe ber ©räfin 
Seigrer im (Slaincr unb ©efang unb fie befcfienfte ibn gleid) an= 
fangs reic^lic^ für feine ©ompofition, bie feine ^efanntfc^aft 
t)cranla6te. Jpapbn aber l^atte fpäter in feinet l^erüorragenberen 
^Mm% 110$ oft ©elegenl^eit/ mit bem $aufe Zffm in ^ 
tül^rutig fommen. — 

3m äa^Tc 1757 erlebte eS §apbn, ba6 fein um fünf ga^tc 
jjOaciqextx Sruber HKid^ael il^m mit einer feften 2lnftcllung ^ut)or= 
fom. Uebet beffen unb Steigen h\& ha\fin, über bie ^xt, 
toie er feinen Sebendunterl^alt ematb unb über bad gegen» 
feitifle SBetl^en ber 8tftblr, über aUed biefed liegt ein bid^ter 
64$Ieiet. <nul^ l^ier Untetrid^tgeben audl^lfen multe^ ifl 
loo^l faum SU be^toeifeln. S^benfaOd abev toar fOtUSfoil im @tus 
bittm ber Q^om^ofttion fel^ f^tüf, bieS beengen gtoei Umftftnbe 
na$brfldU$: er co^rirte {i^ ni^t nur bie t)ottfk&nbi9e Missa ca- 
nonioa Don 3p^. gof. f onbem l^atte f d^on mel^rere Sol^ frfil^ 
felbfl eine nmfangreid^e 3Re{fe componirt^ bie in aSen feilen 
ein bead^tendtoert^ ^ertroutfein mit ben Siegeln ber Harmonie 
nnb bei» (Sontro^rnnfted, im ®efang nnb 3nftmmental»^a| be« 
' Innbet. ^e bnrd^aniS toon Wti^tVi^ $anb gefd^riebene ^^^'fd^e 
SKeffe, im $efi^ ber <aif. Sofbibliot^el in f&Un, trftgt bie 8e« 
mci^ung : „Descripsit Michael Hayden" 7* 1757/' ^aü 
Stutograp]^ ber 9Wcffe, ebenfattä auf ber faif. ^ofbibliott^et- (neue 
©ignatur 15589), ift bejeidl^net: „Missa in honorem Stmaö 
Trinitatis", unb am 6d^tuffe: 0. A. M. D. Gl (Orania ad 
majorem Dci Gloriamj — Joan. Mich. Haydu, composuit 
Ac' 1754." ^^'ic 2c[;rift5Üge bicfer frütj^eitigeu Slrbeit geigen 
bereit!^ eine fefte geübte ^aub unb ähneln faft 5um $ern)ed^feln 



16 Sine ber tvenigen S^uCtto^en, too Miäfati ni^t gUt(^ feinem SBvü* 

* 



190 3of. ^o^bB"« txftt XnfWIiiiio. — Orof 9Rei)iiu 

boneu feilte^? "53ruber?. ^icfe' 9J?effe befinbct [ic^ in aulgef^rie: 
benen 6thnmen im i]cift(. 6tiftc 6t. ^^etcr in ©aljburg unb 
tnülte nad^ ber b ortigen 39cmerfung „S^emcöüar" 3)lid^ael fid^- 
fd^mt bamats (üieEeid^t auf 8efud^) in Ungant befunben ^aben. 
^te SCnfteHung bort^in erfolgte aBcr erfl tm 3al^e 1757, inbcm 
il^ bct SBifd^of toon ©roStcarbcin, öraf ^ttmian, at0 Äctpell* 
. meijlcr |U fid^ Berief. (Sr bcjog bafelbft einen nur befc^eibcncn 
($ef)aU, imtlte ft^ aber bnrd^ feine (Eompofttionen fa )9ort^il^aft 
belannt ntad^en^ bag er fc^on nad^ fünf 3<^(nreit Mm 
Hf^of 6i$idmunb (6(i^attenba^) na^ @a]^bitrg bevnfen tontbe, 
tDO h bcnrn on^ zeitlebens mblieb. " 



(Snbli^ follte an^ fttt 9ofep( ^(M^btt bad. ^^omabenleben 
eilt (Snbe ndfimen; er loitrbe (ber oigemeiiten 9nna|iiw na^y 
im SNk^re 1759 nnb^ toie ^bn feCb^ fo^t^ //t|nr4 9lecomei»' 
tatUm^' gfttnberd'd beim Gräfin ai9i^, ber> im Sinter iit 
9SMen, im 6ommer anf feinen Mtem Bei pf(en in tl6l^meii 
lebte/ als Shiflfbirector nnb itammereom!|M>1ltor mit 200 gl 
^^It freier Ißol^nung nnb Itefl an ber Offt)iantentafel an» 
gefteUt SUfo ottd^ iftier toor eS ber mäm %MbexQ, ber 
@a9bn*S (Slef(i^i(! lenfte^ maS biefer an<| in feiner Sel^eni^fft^^e 
banfbar onerf^t XUbttWtütifn mib feine 9lttfi!!a)}eae ift fo 
fe^r ttjcttig ^^ofitiiw* Wannt, ba^ nHr nn« bamit bel^elfen 
müffen, auf meiten Ummcgen toemgilenS 6inselt»S erfai^ren, 
um üon Ort unb ^erfouen ein ^albtoegä annä^embe^ S3ilb gu 
getuinnen. 

gerbinaub ,91ila;imiUan granj (^raf üon 3)ioräin*^ 



17 ^?ad? 2)»cf)acr{t Slf^gaiig fleffte ber Sifc^cf bcn tcfanntcu Tittcr.?borf 
a(« aOfiiififbircctcr an mit 1200 %l ©c^alt, ^errfcfjaftl. 2afcl, freier Sc^^nung, 
iBefolbuiiß unb .^ojl unb 2it>x(t für einen «ebienteu. (3)itUr8borf«-Menö- 
6cf^rei6ung, £. 129). 

18 Mefinger, @. 20. — IDtee, ®. 42, fagt »enigec glonblolltbia 

eoo $t 

19 nd» Ues tm 3a^c 1636 in ben Sdi^rafdiflaiib ei|»icne (Be* 
fc^Ie(i^t fle^e:- .^ifl. ^Kralbtfc^eS ^>ajiW«d^ jum geneotog. 2:afd^cn6ud^ ber grSff. 
^ättfec. ®9t^ 18&5, e. 620. — 8togr. £c|ifoii be« itaifert^ Ocßencid^ 



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Ocaf fBtvtfia sttb fttnc SKttfUta^efle. 



191 



f. f. .Kämmerer, @e^. füatf) unb be§ größeren Sant)red;t§ 33ci= 
fi^cr 3^*ii"i in 'üiäbren, befa^ IV4 ^-pcft füblic^ t>cn ^Mlfeu 
im toeftl. ^ö^mcii bie C^ütcr ^JJJcrfUn, ^emiii, Cbcr- unb Untere 
Sufat)cc.^** S)labac3 nennt bcn (Strafen an mobrcreu Atollen 
(j. 35. ©. 357, Slrtifcl aSerner) bcn „berül;mten äBol;U^äter 
ber ÄÄttile", ben „3)lufiEöerftänbtgen" unb bcn „großen SBe» 
förberct; bcr ^tonfunft". 2luf bem ©ute Unter=Su!at)ec am 
glilWc« S5rablanfa erbaute biefer ®raf nm§ 3a^r 1708 ein 
@d^lo§ fammt einer in einem Seitenflügel gelegenen ©d^loS* 
fapette unb lie^ nad^ feiner Slngabe bur<j^ ben beriii^mten ^rager 
^ofeffor ber ©eometrie unb Slrd^itcftur, go^. gerb. 6<IJo« (fleft 
1767) einen. iSufi« unb S^xQaxten anlegen unb Don bem treffe 
tt^en IBilbj^otter 9Kn^reai$ (SKiitainet t)on SMebknU» in IBOl^en 
mit toteleii iBitt^dnlen aiKf^^müden. .S)et 0taf l^atte eine 
W^oSfi WtufUx in 6oU»^ bie et/ ärte ei$ Y^nt, Dotaugdioeife 
in befd^aftiQte; S)IaBa^ f|»ri#t a»^ l^ier loiebetl^oU 
9. ®. 377, 583 2C Don bet ^^BedU^ten jta))eOe'' bed ®ra« 
. f«t in $rag unb \&it i^n f ogar (@. 634) felb^ mit bem 
Stnbiitm bet 2^onfe|tunf]t befaffen, benn et ift nebfi anbem 
Stitgliebem bed bü^mifd^en Stbeld ((Sh^af ^er^an, ^jesfa, ^ac^ta) 
oSa S^Mev bei» berftl^ten (Sontvo^unftifien grang ^0^. gäbet» 
mann genannt, berfelbe, bet au^ ber Seiltet SDtiSlÜDec^ef 9 toat. 
@raf aJtorjin ftarb am 22. Dct. 1763 im 70. SebenSja^re auf 
feinem @ute ^utoc. 6ein 6o^n Äarl Sofep^ d^^H 



öou Dr. (iPiifl. üoii Sursbacf», 19. 1868, girtifcl 5Kor5tn. SSegen ber 
SboUc, btc gerbmanb ^xan^ unb Sail 3o[e^^ ^2oqiit ivä^renb bes frat^g^^ater« 
IMricflce in bcn 4Skt 3a^ven bee la 3a^r^. gef^ielt, fte^e Sllfreb mtfx bon 
ffonet^: aSttcia S^trefia'e ocße SResiernnseja^ SKat 186A, I, e. 344; 

@. 225, 230 r 243 fg. — SRfiimnd^e 92a$tonnnen ber grSfi. $anitie 
Smorgtn let'cii gegeiiivärttg noc^ in ^ag (®raf 9tobpl)>l^, geb« 1801) unb in 
®icu (®raf 5>inccn5, ßc(>. 1808). 

20 yjtcifliti unb Xcmhi gelangte burd; i^cirat^i au ben (Srafeu 3oI)aun 
.kcicun-at; bic burc^ 3Jcrcinigung tcrfrincbcncr (?üfer cutftaubcue .^>err|cf)aft 
ÜuJaücc i^eiäujieitc Otaf Äarl 3o|ci?^ Üiorain laut iiauföcrtrag i>om 2. 3an. 

. 1781 an toi Qfxtebri^ 9tei(^egrafen toon ^a^felb unb ©leiten. 3m 3a(re 
1849 Im fit hux^ (STbf(^aft in bae eigent^um bee je^tgen eefi|nf , trafen 
(Sitoin i»on €$il^8nbont. 

21 ^uf bem Scge \>cn ^ilfcu mäf $reflic unb Laitan biegt nal^e bie« 
\m 5täbtc^cn bic ©traßc Unf8 ab mä) nntcr»2ufaücc 

22 2)Iabaca, Stttg. ^ijU irttnjiIa«£e{i{on, 65 unb 517. 



192 @raf äßoY^tn unb feine fRufOtaifttlt, 

(geb. 1717, geft. 1783) erbte »om 5ßater bte £iebe ^ur Äimft. 
@r tüar !aif. Hämmerer uuD ©ebeimeratlf) unb toermä^U mit 
2l>iti;elmine, ber ^od^ter beo grauj Söen^cl greil?errn ^Jteisfi? 
t?on ^ubtii^; toorjug^ipeife betrol^nte er Sutaüec unb brad)te ben 
Söinter in Söien ju. ^ort finben inir \\)n im ^aljxt 1760 
äiceiinal im 5öiener 2)iarium ermähnt; einmal bei einer großen, 
t»om §ofe üeranftalteten Sd;Uttenfal;rt; basJ äiueitemal aU einer 
ber erften f. f. ilamincrl)errcn, bie am 6. Dct. in fed^lfpännigen 
äöägeii ben ^insug ber 33raut be^5 (rrjl^erjoge ^o]cp^ eröffneten. 
S8on feinem ^^ater fc^eint er nod) bei bcffen ^eb5eiten mit ben 
yingelegen^eiten ber 3}hifif{apeUe betraut tporben ju fein; er ers 
ineiterte fie, befd;äftigte fie aber nur in £ufaüec. dlaä) Eingabe 
S)ie!^' (©. 42) mu^te fid^ jeber 3)^ufifer öer^flic^ten, fo lange ex 
im S)ienft be0 ©rafen ftanb, fid^ nid^t ju ioerl^eiratl^en. 

S)a6 toiele 3)litglieber be§ bö^imifdfien 9tbet'!> im 18. 3al>r= 
l^unbert SRufilfapetten unterl^ielten, ift befannt. S)labac5 (II, 
@. 42) tiennt utiS bie ©rafen §artig, 3)Zanöfelb, ^^>un, Krauts 
mantt«borf, ©semin, ^Retolicjfp, 3of. ©anal, Sol^. ^^ia, 
gfttfl D. ptflenBerg. Sl^on aU' biefen mdt im Soi^e 1796 mx 
no^ bie meill aud £i«wlebebieiiten beftel^enbe ^«smottie bei» 
©tafeti $<u|ta üBrig; bo^ beiofti^e bev 9lbel aud^ fp&tev no^ 
feinen ®inn für bie ^onfunfi, inbem er fnt ^ol^e 1806 hoS 
(Sonfevüatorium jn $ta0 gtftnbete.** 3n ben äBetfen bon Sßalt^er, 
SHiegeir, Berber nnb 5DIobac}** finb toenigflend einige äRitgUebet 
bet gt&fL ältnflüapelle naml^aft gemad^t: 3of. Union ^el^Iing^ 
„ein fel^r guter (5om^»oliteur" (geft. 17Ö6 su ^rag); $d^, „einer 
ber ftärlften Sl^ioloncellifien in 30l^en'^ Vernarb on/jUari^ 
netüfk nnb SBalbl^ornift (geft. äu $rag), nnb gleid^jeitig mit 
i^ 9Bernet, „ein berül^mter aSiolonceßift" unb porsüglid^cr 
Dirigent", gebürtig t)on Äommotau (geft. 1768 ju ^rag); 
Slnton ^laubncr, ein „uortreffUdicv Jvlötift'' (geft. 1797); ^ol^. 
griebrid) gaf^/ ein 6d^ütcr tion Mul;nan unb ©raupner, aU 
©ompcnift im ;;^abre 1721 ijou a}icr5in angefteüt, bei bcm er 
IVa 3^l?r ücrblieb^unb fpäter aU l;pd^fürftl. 2(n^;aUifd;er Hapett* 



23 Dr. ?r. 22?. 5Im6ro8, 3)a8 Sonfcrtoatorittm in ?rag. ^rag 1858. 

24 3. @. Söalt^>cr, aJiufif. fejr. eci^^sig 1732. — ©tatiftit öoii 5n>^)meii 
(»ieger). 2tipm imb ^rag 1794. — (S. (Scr&ci, £cf. be« aontünftUt. 

Xhhaci, 3iag. ^iß. itänjilet'Sqr. ^rag 1815. , ' ' 



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193 



• meifter nad^ ä^xh^^ berufen iüurbe, tt)o er ju feinem Xobc 
.(1759j lebte; er mv ber 3?atcr beö Äarl ^^-riebriiJ^ Gl^riftian 
^afc^, ©rünber^ ber SöeiUner 6iugatabcmie, unb lieferte 9)iar= 
purtj eine fetbft ücrfafete Sebenöffijje, bie bann auc^ ©erber 
in feinem neuen ^eyifon benu|te. Ueber ben 6tanb ber Capelle 
§ur 3ßit .§at)bu'i5 ift jcber ^inmeiä fpurlo^ tjerf^munben. 
2Bir bürfen jeboc^i annebmen, ba^ bie ÄapeUe bie 3^^^^ öon 
12—16 Mitgliebern nicJ^t übcrfcf^ritten l;aben mac^ unb gclegent= 
lid^ )vo[)l bur(3^ ciräfl. öau^Jbcaiute unb ^Diener t»erftärtt luurbe. 
Scbcn.faU^^ iinrb \iix eine, bei !5^afel ober 6ercnatcn bcfonber^ 
beliebte .C:annoiiiemu)i£ (gen)öl?nüd; je jirei Klarinetten, ferner 
unt) Atiflott) iicforc;t fletvcfcn fein, äöir fe^en bie§ aud; an 
jenen 2)iüertimenti, tjon benen man annehmen tann, ba^ fic 
JDä^renb ^^a^bn'^ 2lmt^t^iätig!eit bei ÜÄorjin entftanben finb. 
ein foId;e'5 auä bem Saläre 1760 (ba§ Slutogro^))^ l^at fi(^> aud 
bem ';)iad^laffe §at?bn'!^ noä) erljalten) ift für je jn^ei .görncr, 
wiglif^ §om, ^a^ott unb 'iUoUncn flcf daneben; etf<IJien 1767 
in Slbfci^rift bei 35reitfopf in ber erften 6ammlung üon 
S)i)7ertimenti aU 3lx: 2 (in i^W» Katalog 3lt. 16 beT 9)it).)> 
SRit Sfatönol^ Doit SHt. 3 (1764 conq)oiiitt oBet t)on ^bn 
unter bie ^^mpl^omen anfgenommen) loetben bie fibtigen^ ffts 
5 9 gnfhnunente gef^tieBen/ ipol^l ebenfalls in bie 9ßor« 
tin'f($e ^etiobe fallen. 

M* bfefe Sßecle aber i^erlieren an Sebeutnng einer SErbeit 
gegenüber, mit ber. ^a^bn, toie mit ben Dnartetten/ ben (Shntnb? 
fiein legte pt einer 9iei^e @d^öf)fttngen, bie {einen Flamen in 
ber 99htft!gef(j^t(]^te für immer metoigten nnb eine jtunfteid^tung 
anbal^nten^ in ber feine 92a(!^folger bad bi^3^er ^öc^j^e erreid^ten. 
^ai^bn fd^ricb l^ier im ^^a^xt 1759 feine erfle ©i^mpi^onie. 
S>ie ©etDigl^eit, bag toixdi^) feine erfte epmpl^onie toar. 



25 »ettrSöc jur mufit «b. III, @. 124. 

26 3n Üliifat^ec toax ^erfBiiUd^e 9la($frage erfolglos; in ^o^enelbe, too^ifl 
Me gnnt Zf)tU \d}t »ert^ooflen Stißtumetitt im 3a^te 1817 de dtt ®efd^enf 
an bie boTttge ^ir^e fiBerffi^ »nTbtn, ^atte 0hraf Xnbolf 9Rotgin »iebet» 
^olt bie ®Jite, im @t^Io^' unb iltrc^enatci^tb nac^forfd^en au (äffen. 2>ie 
etloa torl^anbencn, bic 3?hiriffa^)clle betrcffenbcn bieten touiben jebod^ enttoeber 
f^on in $!ufatec alt^ irertMct^ bertttgt obet fielen in 4>9^ene(be ale O^fer 
»teber^oltcr ^id;tungen beS ^rc^iod. 

^9%l, ^at^tiR. L 13 



194 



^ai)hix unb Gräfin iD{ox|in. — 



)9erbaiilett Ibit oud^ l^ier (9viefiuger, benn nad^ ^a^bn'» ftatalog^ 
ber ita^tDctöBar jld^ titd^t an eine (i^ronologifd^e SReil^cnfoIgc 
^ält, ijl biefc ©pmpt;onie ali§ bic jel^ntc bejei<j^net. ©ie crs 
fd^ien in ben ilblid^cn gejc^ricbenen ©timmcn aU bie brittc tooti 
fed}i$ 6pntp]^onien bei Srcitfopf im ^a^re 1766. Älein mie jie 
ift/ ä'^iSt fie boc^ id}DU eine auffaüenbe ^lar^eit nnb ©id^er^cit 
in ber Einlage unb rei^t fi^ nad; \i)xcm innern (^e^alt ben 
tiorangel^enben ^rio§, Cluartetten unb Scherzi aU üerbinbetis 
be^ ©lieb in auffteigenber Sinic unb ungeäluungener 2Bcife an. 
Söir n^erben in SSerbinbung mit ben unmittelbar folgenben 
gleid^artigen 5Ser!cn ncd)nial^j begegnen. 

Heber .^3ai;bu'^ Sebeneiueife in bcm, in einer flachen unb 
anfprud^ätofcn ©egenb gelegenen ^djlo^c Sufa\?ec ift un^ nid^t^ 
9ilä^ere^ überliefert tuorbcn, bod^ ersäl^U uuv C^lriefinger (<3. 30) 
au§er ber S3emertung, baf5 l;ier §apbn, irat;rfd;einlic^ auf einet 
3agb, öom $ferbe ftürgte unb feitbem jeitlebenä ber 9teit!unft 
entfagte, nod^ eine artige 2lne!bote, bie ung bie üotte SRaitoetät 
unb Untoerborbcnt^eit be^ bamat§ 28j[ä]^rigcn 3Äanncä verbürgt. 
3n feinen fpätem (tl^eitt ©rieiinger 6. 20 mit) erstreite 

§apbn gerne batjon, toie er am ©lainer ber fd^önen ©räfin 
äBil^elmine sum @efang begleitete unb mie fie einft, um bef[er in 
bie 3floten feigen ju fönncn^ jid^ über il^n beugte, wobei il^t 
$ttfettttt<)^ aijideinanbevfleL toax bad (Stfiemal/ ba| mit* 
ein foU^er SlnbUtf toatb; er ))etttHrrte m\4, mein 0|»iel ftodte 
nnb bie Singer Hieben auf ben Stallen xu^^' „ „fBk& ift ba2, 
^W^HV " rief bie ©rÄfitt, „ „WsS> treibt %t ba?" '* »oÄ ®^ 
erbietnng entgegnete ^o^bn: //9Dber grdfC ®naben^ loer foEte 
and^ l^ier ni<^t and bet S^ffttitg !ommen?P' 



3m §erbft 1760 r;ieU fid; »gai;bn in 2öien auf unb geunann 
feinen Unterbalt burd; Sectioncngebcn. feinen Sd;ülerinnen 
jä^Iten and; bie S^öcbter eineio grifeur», 9^amen5 eller, ber 
§avbn öftere unterftü|jt l;atte unb in ber ^orftabt Sanbftra^e in 
ber Ungargaffe ein eigcneiS .gau^ befaß. S^ad^ S)ie§ (6. 43) 
l^atte $a)^bn bort aud^ getool^nt unb verliebte fid^ in eine ber 

■ 

i 

27 2i^a(ir|c^ einlief tvurbe ^a^bti (^ier burd^ einen ^cubei bcd (^rii'eutd 



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I 



SeimS^hmg. 195 

jüngem XiH^Ux Kaufes unb feine Steigung rsmii» Bei it&l^eter 
Setaitntf^aft beratt, ba( er, ba fein gottfommen nun burd^ 
einen ft|en (Slel^tt gefid^ert fd^ien/ttot bei» gtftfL Serbotö be» 
fd^loifen ^atte, Tt^^ mit il^ ju bermAl^len. fiatt bet ge« 
l;Dntett ©egcnliebe niu|te e« ^a^bn feinem 6$meräe erfahren, 
ba§ feine 3lngebetete ed borsog, in ein Ülof^er treten. S(u4 
bem Sater fem bicfer Siriid^enfall fel^r ungelegen. S)er tolent« 
DoEe unb foUbe junge Wtcam rnngte i^m gefallen l^aBen; er 
fuc^te t^n bur(3^att8 an feine gamilie ju !ettcn unb überrebete 
i^n, aU ßrfa^ bie älteftc %o(!^Uv jur grau 311 nehmen, ^a« 
©cfü^l ber ©anfbarfeit gab ben 3lu^i(^(ag unb .^apbn fübrtc 
fcmit (gleid) bcm ^ic^ter Bürger) bie Sd^toefter be^ ^iäbc^cuö, 
baä er eigentlid^ liebte, al^ ©attiu l^eim. 

^ol^ann $eter Äcllcr^^ofbefrciter ^crücfcnma^er lüurbe 
am 12. 9Jot). 1722 bei ©t. 3JMd^ael mit maxie GUi'abet^ ©aitter 
getraut, ^iefe 6^)e icar reid; an ^inbern gefegnet; bie älteftc 
icd}ter, bic am 9. gebr. 1729 in ber ^aufe bie 3^iamcn Mavid 
%nna 3Uci)i'ia ^IpoUonia erhielt (33eil. I, 11), unirbe .gat^bn'ä 
grau, ^^ie jüngere 2^odf)ter, bie .ga^bn liebte luurbe alä 
'Jtonnc bei ben 5Zicolaieriuueu auftjcnemmcn unb na^m ben 
Älofteniamcn ^ofcpl^a an; [ie lebte nod) im '^a^xc 1801 unb 
^at)bn ertnä^nt it;rer in feinem erflen ^Icftamcute, §. 24: „^er 
^6)m)ttv meiner nerftorbenen grau, ber (Sy !Jion 50 gl/' (bie* 
fer Setrag ift nac^ge^enb^ lüieber geftric^cn). 3Jiit i^rcm ^ang 
9ur ^ir^e fknb jle in i^cer gamilie nid^t allein; coi^ il^re 



eingeführt, jenes tei ber 2)omfaf'cttc ettto^ntcn @eorg 3g. Äcller. 25crfcl6c 
roax au« (S^Iumclj in SBö^tmcn getnirtig unb uri>rüngli£^ Äammerbiencr bc« 
®rafen Ätn«fl?, bb^m. $offan',Icrt\ ilcUer mürbe 1726 Bei @t. ^ttpffan 
Dcrmä^lt unb i^ Bei ber 2)tHnfa|3cIIe t>cin Sahire 1730 biö iu bie Mitte ber 
50er 3ahrc als SioUntjl genannt. 3ni 3al;re 1765 to»b er Ui ber ZohtS* 
anjetge feiner ^ran die laif. ^ofmufifue genannt; aleSRitgltcb ber $i>ffo))effe 
tft tt, bontale f^on fc^v Beia^rt, crfl feit 1767 eingetragen. 9t flatb am 
27. SKai 1771, 72 3a^re oft. 

28 Segen ,,^ofBefrcit" fie^e e. 48, ?lnm. 33. 

29 Tie 'JJarf)vtd)tcn ii^cr biefe Sa^I ftnb fe^r tertoorren: 'ülaä} (^Htcfingcr 
(<S. 20) liette ."»^ai^bn bie älU\tt Xoci^ter, „aUeiu fie 6ega6 fid) in ein ülofier". 
■Kad^ Tie« (®. 43) licttc öat)bn bie jüngere. Söicbcrum bemcrft ^^kulomni 
gur '?Ingat*e 2)ieö' (ber jcbcdj) beß Ätofierö nic^'t eiträbnt i : „bic altefic ©d^toe* 
jler, bie ^)avbn*e 8iele ctloicbert ^otte, toar früher gej^oröen!" 

18* 



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196 



6(^tücfter, §ai;bii'*j %xau, neigte ua^ biefer ^"Richtung unb einer 
i^rer 58rtiber trat unter bem Älofternamen Gbuarb in ben 
2lugnftiner=Drben ju C^^raj. 2)er 3?ater !am fel;r l;erab; er 
tüoI;nte jule^t irieber nne in früt)crn ^al^ren in ber innern 
©tabt auf bem §ol;cuiiuuft (im bamal^j Ä'lernic^cn .^anfe näd^ft 
ber 2lpolI?e!e beim rotl;en Mrebfen) unb ftarb bafelbft, 80 ^ai)xe 
alt, am 9. 5tug. 1771 \o arm, baf^ er bie qcri(3^tli(^^e ©perr^ . 
Äommiffton jcber Wlüht einer 91ad)lafv'i(bl}aiiblung übcrbob. 
ipapbn (d;eint üon ber l^ülf^bebürftigen i^age bcffelben nid^t 
untertid^tet gen^efen 5U fein^ in feinem ^ftamente ai>t% (Kit er 
beffcn Äinbcr unb Gnfel mit Segaten Bcbad^t 

S)a bie $ur SSorftaW fianbftrafee gehörige, bamaU mitten 
auf bem .^auptpla^ gelegene ©t. 9ücolaifircJe nur eine gilialc 
n^ar, fanb bie ^ermä^lung ^apbn'd in bet imtetn 6tabt bei 
@t. 6te))]^an {iatt. ^et Xa% bet Trauung toat am 26. 9lo)>. 
1760; aU fungitten Staxl B^uido, bftrgetli^t ©tein» 

metmeifler^ tmb bec fd^on ftfi^ genaimte äbiton SM^I^o)^^ 
bfitgetUd^et SRotltrid^tet OBeit I, 12). (Sleioig folgte ^bn 
bem 2)101106 feinet $er|eitd, iitbem et in banibarec 9(n1^&nfllid^? 
feit ben nnn beteitö im (^fenaltet fiel^enben SBnd^l^ol^/ bec 
il^n einfl in bet S^t 9lot( nnterf^te^ ba^n anäetfol^ i^ 
bei biefem feietlid^n Slcte^ bet fein l^udlid^ed (8l&ä begtfinben 
foEte, sut 6eite iu {leiten, .ga^bn ftanb bamafö im 29^ feine 
^tant im 32. Sebendja^re. 9Rit i^r brad^te [i^ $al^bn ein. nn« 
Dettt&gli(]^e0, janfjüd^tige^, l^erälofc^, toerid^toenberif(^eg nnb 
bigottes SBeib, eine feifenbe dUmtiip^ ind $an9. „')laä) ben 
glottbtoftrbigften 3eugniffen (fagt 5Die« 6. 43) roar [it eine ge* 
bieterifc^c unb eifeiiüd)tige grau, bie feiner Uebcrlegung fätjig 
tüar unb ben 9Mmen einer 3Serfd^n)enberin toerbiente." Unb 
bic)c 6d)ilberung beftätigt au6) 9Jcufomm in feinen ^emerfun= 
gen 5U 2)ie^\ §avbn l;atte nie bie greube I;äuelid)cii ©lüdeä 
crfat;ren unb nur ein (5^ara!ter tüie ber feinige t)enncd;te. ba» 
traurige 2od§ einer fold^en, obenbrein finberiofen G^e ju er= 
tragen. 2le^nli(^ %ibvt6)t 2)ürer unb Martini, bic in gleiten 



90 SBtr ecfa^en bei bUfer (Gelegenheit bie 92amen ber, ben 8atac Übof 

letenben Äinber; c« toaren bie ©ö^ne Sofejj^ unb P. (gbuarb, bie {Bester 

unb (Slifabet^ (ptxtc, ^itttxmcMa). 



. 197 



S3anbcn lagen, jud^tc $ai;bn Suflud^t in feiner ^unft. ge me^r 
um i^n [türmte, befto eifriger \u6)U er ben innem grieben 
p hjal^ren. 2luc^ fein fpätcre^ S3er^ältni§ gur Sängerin Suigia 
^cljcÜi ift barau5 crftären unb in mi(bcm X'id&tc 5U t>eur= 
tl;eiten, benn er beburfte einer tl^eilne^menbcn 3cc(c. „3)lein 
SBeib xoax unfähig jum Aiinbergebä^ren'', fachte er 5U (^riefinger 
(©. 21), „unb ba^er mar id) anä) gegen bie äteije anbcrer 
grauen^immer weniger gleichgültig." ©riefinger eqäl^lt Deiters 
^in, ba6 §a^bn feiner grau forgfältig feine (Sinfilttfte tierbergen 
mugte, »eil jle ben 2lufn)anb liebte, babet bigott »ar, bie 
©eiftlid^en fleifeig $u ^^ifd^e lub, tiele 3)ieffen lefen lieft unb 
milben Beiträge« bercittoittiger toar, al^ e^5 i^re Sage geftattctc. 
^ fid^ ©riejinger einft bei il^m in 2luftrag erfunbigtC/ tote 
eine ertPiefene ©efäUigfeit, ffti; bie ^bn nid^tö onnel^eK 
\DoViU, feiner grau erfiattet loerben f&inie, onttDortete ber 
9)leifier: ^,j|yie berbient ni^tö/ nnb il^ i{i es gleid^Qiiltig, sib 
ifyc BRttmt ein 6#ufler ober ein jtftnßler ifl'' Sind bem er» 
toa^en lebl^ften SSerfel^ mit (Steifüidifen^ benen jid^ bie gran 
bnr^ bei» ^atmeiS ^lent gefAHig leigen lDoStef^ mag bie 
grofte äti^al^l Heinerer ilir4atconi|»o{ltionen {u erfUlren fein^ 
bie namentlid^ in geifttid^en Stiften berbreitet flnb. . 9Ht Unlnfl 
gefd^rieben unb ber S^t abgebrungen^ betoegen ^ fid^ oi^ne 
irgenb toel^ Sebentnng im 3uf($nitt beS gleid^jeitig l^errfd^en« 
ben (Skfd^madfö. ^apbn'd ^an* UNtr aber on^ boiSl^aft unb 
fud^te i^ren Mann gefliffentUd^ 5U .ärgern. Sßic ^rinfter unb 
a^^oma«, SRitglieber ber filrftl. 3)hifi!!apeEe, nad^ münblid^^r 
Ueberlieferung erjä^^lten, toerbraud^te bie ©attin, foinel au^ 
§at?bn bagegen eiferte, feine Partituren ju ^apilotten, ju 
pafteten^Unteiiacjeii u. bgl., ti?eld)cm 6d;idjal nameutlid) au§ 
ber frül^eren 3ßit fo mand;e §anbfd;rift juni Dpfer gefallen fein 
mag. Seiner Saiigmntl; nnb ©ebulb entfprad; e^5, ba|j fid> 
^ai;bn bei 6d)ilberung feiner (s^e^älfte gegen ^ies (©. 43) be§ 
©efammtau^^brude^ „SeidE)tfinn" bebiente. ©eutlid^er fd^on 
fprad; er [id^ gegen ben ^isicUnfpteler 33aittot au§, ber i^n im 
3al)re 1805 bcfucC)te. 2Ui5 fie an einem Porträt torbeifamen, 
ba^ im Gorribor l)ing, l;ielt ^a^bn inne, ergriff Saiüot am 
älrme unb fogte/ auf bo^ ^ilb beutenb: „^(x& ift meine grau; 



1^ fOtan toergUi^e nomcitUt«!^ (EAt)»«iii, Le Hay^e, p. 92. 



I 



198 ÜSennS^Inng. 

fic \)at mxä) oft in 2öutl; gebrai^t." 3>^i einem Briefe au 
bie erwähnte ^olaeUi (bat. 1793) fc^ieibt <papbn: „SJlein 2öcib 
bepnbet fi^ meiftenä fc^lec^t unb fie ift immer in berfelben 
übten Saune, aber iä) nel?me fcbon gar feine D^otij batoon; cnb; 
lid^ h)irb biefe ^lage boc^ auc^ ein @nbe nel;mcn." " @elegent= 
n$ liefe §at)bn aber aud^ feinem Unmutig freien Sauf, ^i^ 
njeld^em ©rabe i^m üon biefem untjerträglid^en SBeibe ba§ Seben 
»erbittert würbe, bejeugen bie traftöottcn SBorte, bte er eben= 
faü^ an bie ^oljcUi im ^atjre 1792 toon Sonbon au;? riditetc: 
„3Jieine grau, biefe l^ößifd^e ^eftie, ^at fo vielerlei gefd^riebon, 
bafe id^ gejtoungcn war, i^r ju anttoorten, iä) »erbe nt(^t met^r 
nadj^aufe fommen; üon biefem SJlomcnt an \)at fie Staifon an= 
denommeit/' ^* S)ie legten ßcben^ja^ire »erlebte grau §av)bn 
getrennt öon i^rem Wlanne, ber fie fojufagen in^ ©jil fd^irfte 
unb für i^ren Unterhalt forgte. @ie mo^^nte bei einem greunbe 
^hn% bem Sd^itUel^ BM, in $aben bei SBien, tüo fie 
. toer^elbeniS bie iQ&bet gegen bie @i<i^t gebtaud^te/ bet {ie enbli^ 
am 2a SOlftt) 1800 (im {^ufe 9h:. 83) etlog uitb atoei Xage 
barattf jbeerbigt toutbe (8eit I, 13). äln ber ®eite einer 
fold^en (^ttin loirb man beit 6eelenfrieben/ ber ben ümpoi 
fttionen ^opbn'd fo unberfennbot innetool^t^ imr um fo me^ 
onftounen mftflfen. ^ßtan loirb fafl »etfuc^t, ^a^bn bei feiner 
aSol^l bie SBorte in ben Sttunb ^n legen, bie Sefrtng ben ge»» 
leiten 6ol^ bed jtaufmannd ^^r^fanber gegen feinen Sater 
Ättjem lägt: „SWan toirb e« jugeftel^en milffen, bafe idf) leine 
anbere Slbfl^t gel^abt, afö bie, mi^ in ben ingcnben gu üben, 
bie bei ©rbnlbung eine§ fold^en SBeibeg nöt^ig fmb." 

Db @raf 9)lor§in, ber [id^, lüic ermähnt, bamaB obenbrein 
in Sien befanb, je etma§ toon ber l^eimlid^en SBerI;eirat^ung 
feinet i)iufifbirector^ erful^r, mufe ba^iingefteEt bleiben. 



82 E la mia moglie ; m'ha ben fatto arrabbiare. 

38 J^Iia moglie sta maggior parte male di ealuto, ed e sempre di 
medoBimo cattivo umor, ma gia io non ml curo di niente, finiranno 
«um Tolta quesd *giuL 

84 ICft moglie gneHa bestia infiBmalfi mi ha scritto tanto com, 
che em fonato di dar la riposta, ehe iö non tomerö piü a oasai da 
qoesto raomento ella ha piü giüdizio. 

35 „S>» iws%t ÜMtiftte*, 3. «uf)ttg, 4. Suftritt 



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199 



trat jebod^ ein Umftanb ein, ber jebc ©efa'^r befcitigte. 3^^= 
Tüttete 33ermögcnö\}ert;äUmfyc jtpangen ben ©rafen, feinen bi§5 
l^crigcn 9lufmanb ücnninbcrn. erfter fiinic mürben ba- 
ten feine SSirtuofen betroffen: bie ÄapeHe fammt i^rem 3)lufif= 
birector tt)urbe »erabfc^icbet. ^lüdtid^ertpeifc l^atte noä) furj 
IttDot ber bamaU regiercnbe gürfl ?paul Slnton ©flcrl^dj^ bei 
einem Sefud^e bei SHorjin an ben anfgeful^rten ßomporitioncu 
^a^bn'g ©efd^mad gcfunbcn. ®er Unterf<i^ieb jttiifd^en biejcr 
jugenblici^ frif d^cn Äraf t unb ber ftrcngcn, emft ba^erf d^reitenben ' 
@(i^teibh)ei{e feinet bidl^etigen^ beteitö altetnbett. ^apeUmeiflevd 
lonnte il^m nid^t entgangen fein, fint gelegenen 6tunbe er« 
innette et fi^ bei» jNfi^ SRonneiS; <^f SKm^in l^tte vm 
SBotte bei» Sobei» fftr unb (nui^ in SBien toar ber Sitome 
^ai^bn beteitö in toeitete jtteife gebmngen. 5Dal$ 3a^ 1761 
UNiTb f ofott entfil^eibenb fftr ben im SCngenbUd^ broblofen inngen 
d^emann: et lontbe Dotetfi aU ^toeitet ita)>enntei^ M ffttfl« 
li^en $aufei$ (Sfietl^dat^ angeflelU, beut et bi9 an fein 2Ätn&» 
enbe unter fleigenber ^nfi nnb Snetlennung angehören foHte. 
5CHe Sanberjeit l^atte fomit i^r tSnbe emid^t^ bie aReifterja^re 
begannen. Snd^en loir nni» nun innAd^fi mit (Sifenftabt, bem 
neuen Stufenti^alte §apbn'g, mit ber fürftl. 3JlufiffapeIIc "unb ben 
tl^tgtiebem bes fürflUd^en $attfe^^ bie [i^ biefelbe angelegen 
fein Ue|en^ bertraut mad^en. 



96 MefUi0cr 93) ncimt int^fltnß(| fdM ^ 9la#f9f8ec 
<9HcoIan«). 



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7. 

2)ic ungarifc^e greiftabt Gifeuftabt (ungaiiid; Slü SJiarton, 
b. t. ^lcin-3)krtiu) biente ^apbu in ben^al^reu 1761—66 au»= 
jc^licjjUd^ sunt 2lufentt;aU. 33iig 5um %\l}xc 1790 tvobnte er 
bort nur in ben SBintcrmonaten uub nad) ber crften unb jtiun; 
ten Sonboner 5leijc befud^te er bie fönic^l. 6tabt bi^ jum ^a^re 
1803 jät)rli(^ menigftenä in ber Pommers o^cr §erbftjeit. äßii; 
tijotten fie un^ in Äürjc üergegenn^ärtigcn. 

Gifenftabt liegt in 3iieber^ Ungarn, G 3)lcilen Don 23ien, 
V/t SJleile üonDebenburg unb ebenfo mcit üon SSicner-^^cuftabt 
entfernt. 3)ie glei<i^fam au^5 brei S^^cilen beftel^enbe ©tabt jäjj^tt 
gegen 500 §äufcr mit über 5000 (5intt)o^>nem unb jic^it fi^ in 
fall gerabe auffteigenbcr 9lid^tung Idnga bem Seit^;agebirge l^iti, 
ba§ l^ier in bie ©bene abflad^t. Uebcr bicfe ^inmcg genießt 
ber Sälicf in »eitern §albfreiä nad^ ber 9Ud^tung beö fReufiebler 
@eed l^in eine aon (Sk^itgen begrenzte nialertfci^e gentRiä^t^ toa^ 
renb ^d^ in entgegengefeltet 9li($tung tei^enbe/ tl^eiltoeife gu 
ü)}pigeni Bebenlm^ umgeioanbelte ^aXM^^im aufzuliegen. 
fßon be^ SESiener (Seite, auf bet, bie '{Ddtfer &tof^ unb ^lein« 
l^dflein bnt<i^fd^eibenben unb i»on alten ilaflanienaneen be« 
fd^atteten Sanbjtea^ lommenb, poSfixt man an bev SBerg^fatr» 
lix^t nnb bem benad^batten toeitl&nftgen (j^gelsSßittl^]^ ^ 



1 S)a« Mte^V'Sbt^^oiit „^nn Sögel", ftfi^ec ein gfronittfanciUpfter, 

tülxh 5ur ^alfte <H9 (Baft^rntt gut ^Slfte att !ßro(flct beitoenbet SM 
®aft^m9 biente bem 5i:^eatcr* unb Orc^cfler*^erfonol ju gefcHtgcn 3ufammen» 
fünftfii. 3m (Saate iriirbe jcitircilig aii^ 2:^eotcr gef^JtcU, S3älle abge^altett 
unb ^od^aeits« unb ä^nlic^e gefle flefeiect. @e{eaf($aft mit Sceunbett toac 
^ai^btt boct häufig ein @afi. 



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201 



vorbei 3unäc^ft bic ^oc^c]cte^ene, tjorjugönjcife toon ^uben be= 
tüol^nte S3ergitabt (Gi)enftabt am Sercje) mit bem im i^a\)xc 1760 
vom gürftcn ^aul 3lntou cjeftiftcteu illoftcr uiib 6pital ber 
Satm^ersigcn. 3(u bie 33ergftabt reil;t [id; ber ^cbloil^vuni) au; 
man betritt l^icr burc^ ein breitet ßifengitter beu iücitläufiiien 
faft regctmäfnii inerjeitigen 6c^lo§pla^, jur Stufen mit bem 
für[tUd;en Sd)lof)e begrcujt, bem gcc3enüber fid; baö fäuleu= 
gejc^müdte S)üppel5ebäube für bie 6ta[Iuiuicri uub für bic feiuer= 
jcit ]^ier parabirenbe fürftL ^rcuabier^^auptmad^e befinbet. Xie 
üicrte 6cite beä ^^Ua^e« tfl buri^ eiuit3e ©cbäube abgefc^lofjett 
ttnb t>fin ^iet gelangt man auf brei faft gleid^laufenben Strafen 
in We untere Stabt. 2lm ©übe berfelben, na^c bem l^ier noÖf 
unl&ngfl beftanbenen legten 6tabtt^oipe fiteij^t bie ^fantird^e unb 
augerl^atb ber l;ier ert^attcne» Slingmaucr jie^t fid^ tMiä) nod^ 
bie äSorftabt, 33ranbftatt genannt, ^in. 2)ie beiben großen 
fbiM^t, bie @ifenflabt ^eimfud^ten, ereigneten ft^ Balb nad^ bet 
l^ier UtSfycUn Seit in ben galten 1768 unb 1776; t)or biefet 
3eit bot fomit bie Stobt mit ii^ten bomaligen WMm unb 
8efeiHgutt(|i»tt)ecfen einen, im ©egenfat $tt il^ (eutigen 
f ^muden @tta^ ungleich oltert^talid^eren Wiübjiä. $ftt nun 
au^ bie @tabt {elb{t unb i^r gefeOiget Seriell feitbem in ber^ 
f^iebener Sejiel^ung fo man^e Ser&nberttng erfolgen: bie Steide 
ber umgebenben etDig tei^ Statut ftnb biefelben geblieben. 
Sud^ ba^old genügte ein ®ang in bie gefegneten 9Being&tten, 
burd^ bie foatenreid^ gelber, ber Baumreid^ Sanbftrage ent« 
lang, ober ben »erge^gi^jfeln ^inan in jaubcrifd^c SBalbedWl^le, 
um ©eift uub ^crj jn laben. SBer obenbrein, »ie fpäter aud^ 
^avbu, ein ^aui^ in ber Älöftergaffc befaß, bem trugen jatjUofc 
im angrenscnben ^^^uf niftcnbe 6ingtoögel in lautem ^^ox ben 
frijl;lid)en 3)iori3eugruj5 felbft 5um 2lrbeit^tifd^e ju. 

llnfer '^kl ift ba^5 fürftlid()e 6(^Id|3, ein ftattli(^cr ^|>alaft, 
ber, fo 1^0^ gelccjen, fllei^ einer 33arte bie ©egenb meitl;in 
bel^errfc^t. 3m ^a\)u 1G83 üom gürften ^aul neu gcfd;affen, 
fprid;t aud; biefet, in feinen (iimnbformen mafiiuc unb bod) 
aud) cbel geljaltene ©ebäube für bie ©nergte feinet genialen 
©rbauer^. 3}Zit feinen t?ier großen (Sdt^ürmen mit Äupferbad^ 
nnb brei neincreu mit toeißem Sted; gcbedt, mä) allen tiier 
Seiten eine lauggeftredte 9ieil;e t)ou ^Jenftern bilbeub, mit tiefem 
Kraben umgeben, übei: ben eine ä^hxüd^ }um ^tt))teinganfi 



202 Cifenfliibt 



fü'^rte, impontrtc glei(^ anfan(3^3 nid^t bloS bem eigenen 
Sanbc, benn wir finben eine foriifältitic in ^u^fer rabirte 3lb= 
Bilbung \6)on in einem im ^abrc 1697 in 3(ugöburg erfc^ioue- 
ncn 2Bcr!. * 2)ic ^^cränbcrunc^en batircn ben 90er ^abren 
bc^ iDorigcn 3öl;r^unbertö; ber ©raben trturbe aufgefüllt, bic 
gront na^ bem $auptpla^ mit einem Satcon unb mit 6tatuen 
unb ^Reliefs auf rot^em 3)iarmor, bie 2l^>ncn bef fürftlid^ 
^aujef barftcttenb, gefd^mücft unb bie ^arffcite mit einem 
doppelten Säulengang unb SÖalcon verbreitert; glei^jeitig tourbe 
auä) ber ©^lotpk^ abgegraben unb geebnet. S)ad @(i^loB ent- 
l^ält einen großen, mit frönen grefcomalercieii g^ierteti ©aal, 
bcffen SBertiefung f einer jcit afe ^caterbfi^e unb jur 3lufs 
ftettttim bed 0to|en OT^e^etd biente; ein Keinem, nid^t minber 
kofthccm Baal tm pix S^t ffit bie itammenmiii! bie ge« 
lD0|nUd^en ^obuctionen ber äRufiÜapette befHmmt 3» ber 
i[($5n becorirten fiaudlopeV«/ bie sitgtei<l^ aU 6^Io6vfarrIir^e 
bient/ UKir ber (S^or, fo geräumig er ifl; in ber Slfttl^eseit ber 
itajpeHe bod^ nid^t im 6tanbe, bad ganje SHtttfily^erfimal ott^n« 
neigen, bai» mtierbem an be^mmten ^en' an^ ben rnnfttali» 
f($en ®Dttedbien{l in ber Sergfird^e besorgte. 

Ä)er, bem ©d^loffc unmittelbar [i^ aufd^liefeenbe, im eng* 
lifd^en Stil angelegte I;errli(^e $arl mit bem ouf forintl^ifd^cn 
©äulcn ru^enben Seo^)olbtnentem^)el (bie öon (5anot)a gemeiSelte 
6tatue ber gürftin Seopelbinc bcrgenb), mit fdfiatttgen Saubs. 
gängen unb 2([Ieen, %eiä)cn, äöafjerfällen, fünftlid^cn Actfcn unb 
großartigen 2:rcibl;äufern geyd^mürft, breitet fid; auf fanft ems 
^lorftciiicnbcr 9ln^)ö^?e auf, auf bereu ©ipfel man in ent5üdfenber 
Shinbfi^au ben ^arl jelbft, ben tneit^in fid^ erftrcdenbcn fürftl. 
^!)iergarten, ganj (Sifenftabt, unb in weiter gerne bie auf l;oi;en 
gelfeu tf)rouenbe 33urg gcrd)tenftein, bie Umgecjenb ber ©tabt 
Debcnburg unb bie gröf3erc |)älftc be§ ^teuficbterfee^ überblicft. 

S5ie erttJä^ntc ^ergfird^e am (Eingang ber Söergftabt beftebt 
ctgentlid) auf einer ilapelle unb einer unaufgebauten .^Tnppel= 
{irdf)e, beibe tiom gürften ^anl liegen Gube bef 17. ^aljrbunt^ertf 
errid^tet ^ie auf {ünftlid^ei 'Mlfi^^i {eltfam ))o|Hrte $a))eEe ift 



btaen mat^ematifc^en Stffenf chatten, befanden ben IC <S. 8. 9. Sngf* 



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Cifenjlabt . 



203 



toegen i^rcä bafelbft aufgcftcHten ©nabenbilbe^S ber b. Waxia ba6 
3iel 3al)Ireid^er ^roceffiDueu. tiefer Galüanenbercj bilbet mit 
ber eigentlichen ^öergtircihe gemijiermaBen ein ©an3e'5. 5liUc 
großartig Sediere uriprüngli(^i angelegt trar, erficht man an^5 
ber gegenträrtig al^ Äird^e benn^tcn ^J{otunbe, bic eigentlich aU 
6anctuarinm ber projectirten ÄuppeHird^e beftimmt Jüar. 53ei 
ihrem S3efu(he im Sluguft 1797 nannte (ie bie Äaifcrin SWaria 
%f)m\e ba§ ©ifenftäbter Pantheon, ^ai^bn f)at au6) \)xtt, 
^Icidhtoie in ber ©dhlogfapette feine HKeffen birigirt unb fein 
Seid^nam m^t nun in ber ®m\t biefeS ©otteehau^e^. (3)ie 
Stelle bejcid^wet an ber ^nnentoanb ber Äird^e ein einfad^wt 
^tein mit lateinifcih^ 3nf<&^ft unb t)erhüEter S^ra.) S)ev 9^uS« 
hau ber ittip^eliitdhe nmtbe toiebet^ott in Sludfidh^ genomnten 
irnb babei aud^ ber rieftge erfte ^latt mobificirt 60 fmben 
toir im Sal^ 1798^ nad^bem bie Aitd^ eben erfl neu l^gerid^et 
tt>orben toat, bom S^termaler $eter ^rabaglio ein 
pit 8er9)}farrlird^' eingereid^t^ mofftt il^ and bei^ ffirj^I. itaffe 
147 SL angetDiefen nmrben. . 9ßan eri&l^U itd( no<j^ l^ente, ba§ 
* ber SHad^folger bei» ^rfien $aul, im ^inbM anf bie enormen 
Endlagen, bie bei einem etmaigen Sndbau beborfianben^ benfei« 
ben nnmöglidh sn mad;cn fud^te^ inbem er bitl^t t>er bem bereiti» 
fertigen Xl^nl ber Kirche bad noch beftehenbe ®ebAnbe auphi^ 
tieg. SInfangd biente bafieibe afö ®aWaniS, fp&ter aU Wbifih 
gebdube. galh^teidhen SRitgliebetn ber RctptfU tooren l^er 
quartiere angctüiefcn. §apbn'0 S9ruber »erlebte bafelbfl bic le|s 
ten Sflbre ^eineö Sebent; 3)Ji^acl ^^^rinfter, ber tnd)tige Söalb^ 
hcrnift, ber bic glängenbfte 3^^^ ÄapeUe miterlebte, ftarb 
hier am 5. 3lug. 1869, 86 ^ahre alt, unb bier nnirbe audi am 
8. 3)ec. 1810 * ber na^malö ireltberübmte 2lnatom ^ofeph S^mti 
geboren, beffen ^^ater, ^atoh $t)rtl, bon Ärem^3 gebürtig unb 
am 11. 5f?of. 1794 in ber Sergürdhc mit !^hcrefia S^ger gc^ 
traut, al5 Dboift in ber fürftl. 3}ht[iffapclle angefteHt trar. 
^egentt)ärtig mohnen in biefem 3}iufifgebäubc ber jcfeige fürftl. 
a)iufifbirector itarl 3^9^^ wnb ber im ^abre 1816 ali5 ^ioUuift 
in bie ^^ufiltavelle eingetretene^ nun 78jiährige unb nodh immer 



8 fßit am 5. 3uii 1874 ent^fiKte mamiMne Menltafel an ber Sofni« 
f cHe bc« ^aufc6 tvfigt trct^fimn^ boe l^atiiiii 7. 1811. 



actbe Sorenj, 6o^n be§ am 12. Dct. 1817 üerftorbeueii 
oor^ü^li($en (^oiUcabaffiften ^o\c\)i) ^oienj. 



(gifcuftdbt ()at alle Söanblungen ber fürftUd^cn äJlujifEapeLle 
an fid^ üorübergcl;eu )el;cu, itjr aEmä^Uc^eö Gntftcl;cn unb SBad^j 
fen, il^re Xa^c be^ l;öAften ©laujcä unb il;ren ^^erfaÜ. 2ln ber 
§anb ber für Itunft unb 2Öiffenf4)aft begcifterten gürften be^ 
§aiife^$ (sftcrl;däl) * finb lüir l;ier im 6tanbe, bie fo reid;e ©e* 
fd;icl^)te ber 3}Zufi!fapeUe, bie hli auf ^aut, ben cigentlid;en öes 
grünber beö gürftcn^auje* 3ttriictrei(^t, in allen 6tabicn 
»«füloien. 

£d)ün ^aur^5 ^orc3äni3er, (^raf 3^icolauö, l^ielt an 
feinem .^ofe einen ^arfenfpieter. DZicolauä mar Obergef^an 
me^irerer (Eomitatc, mürbe 1G25 jum ^atatin erir)äl;lt unb ftarb, 
63 ^a^re alt, am 11. 1645 auf feinem ^ieblingdfi^ 

©rogl^i^fiein. 

$attl/ geboren am 8. 6e)pt. 1635, empfing am 8. S)ec. 
1687 üon Eaifer Seopolfe I. bag gürftenbiplom * unb nä^ft* 
folgenben SCageö festen er (aU $alatin) unb ber (>iraner 6rg* 
bifc^of ®eorg ©jed^ent^i hem ©rjl^erjog S^fe^p^ aU erftem erb* 
. lid^en Stür^ie^e Don Ungarn bie ^rone bed l^eiligen 6tep^an onf^» 
^ii))t gßtfit $0111 »Hit ein l^o^begabter äRanh^ etfftOt Don 
tiefet Sleligioflt&t, ein Xtbfec ber SItmen/ glei^ an^e^eiii^t 
ald Megi^l^elb tt)ie ald S)iptomat unb Befeelt bon ßi^e siir 
itunfl unb m^m^^aft ffUl^ feinet f^tiftfielletifd^en 
Jfeit in teltgiöfet SHi^tnng ))f[e0te er mit befonbetet Sßot» 
liebe and^ bie S^nfunft. (St befeftigte bie Don feinem SSater 
etbottte 8ntg Sor($tenflein in Uv^wcn, legte bafelbft bie l^e« 
rikl^te ^^a^lamvm an unb f d;uf eine tueitlftufige ^ilbergalerie^ 
bie ^ottrfttd aller S^nen beS i^aufes umfaffenb. 5DeS Don il^ 
etbanten @$Ioffed unb ber ))toiectirten llupp^lfirii^e in (Sifen« 



4 Snefft^ifi^ HS» ha» ffttfU. ^oue Qjlec^iglr sicfit bie SRonogta^^ie 
Don Gmeri«^ Don ^ajntf. Ocflen. Stebue, 3. 3o^tg., 4. 8b., 186&. 

5 SortSttftgnnrfftr feine tperfon. Staxl VI. be^nte ben prflentttel (23. 
1712) auf ben ictt>et(igen (Srflgcfiorncn unb SWojorotö^erm betfelben 8inie 
au«; 3ofet)^ IL (21. Mi 1782) auf fäntmtl^e 2)cfcenbenten. 



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Pvfl ^ul «^jiex^öi^ 205 

ftabt tüurbe ^ä^on ijetad;!. 9)Ut luelc^er 33egeiftcrung bic)er 
grogc ?vürft feiner Siixä^c I;ult)iöitc, jeigt eine im '^di)xc 1692 
unternommene tr>al;rliaft grofuirtic^e ^roceffion md) ber fd)on 
früher ermäl^ntcn SBaßfal^rti^tiri^c 3)kria5eri ®, bie i\)xci ©Icic^en 
\vLä)t [inb babei auÖ) 5trompeter unb ^aufenfc^läger qt- 
nannt, ferner bie 3)hi[ifer paartreife eint)erfd^reitcnb nnb bie 
Litaneien finijenb. '^s^n gall bieje 3)hififcr nic^t fd;on bamal^ 
einen felbftänbigen ^iirc^end^or be^? fürftl. j^an^^ftaate^ bilbeten, 
batitt bcjfen 93eftel^en bod^ an^5 bem erften Zs^\l)xc bcö mö^\U 
folgenbcn Sal^rl^unbcrtä, ba x\)n ber rituole ©otte^bienft ber im 
Saläre 1701 mit ben beiben SBencficien ber ^^robftetcn §n ©roj« 
unb Älcin^öftein incorporirten 6(^lo6pfarrfir(i^ bebingtc. ©inen 
f(i^la9cnben ^eföeig, ba| ber gürft jebenfall>5 auf Silbung eine« 
ißocal^oted bebaut mt, liefert ein im Driginol erl^altener 



6 3)ic Orbnung bcö 3u9f^ ^'^''^ fcliiciibe: 3)cr gü^rer ber ^]3rcccffioii 
in langem blauen bleibe, einen jiran^ auf bcm ^^au^t unb <2tab nnb SSa^^ 
\>tn tragenb ; brci gleict cicfcfnuiicffe Ilianner, btc »ivcße rct^je, J?crgclbetc '^ahnt 
tragcnb; 3860 Änaben au? allen Dominien, jwci unb jttjei gc^ienb, nac(/ je* 
bcm 4>imbcct dn $aax ^a^nen; 2360 cttoadlfnte SRImicr; lOBO ätm CS»* 
loo^nä b« ^^ominten; 100 Sfixges »on Gfcnflabt, in i^m SRUte bie 6t<ibt< 
fa^ne; ihtabcn mit Setnen gähnen, bcncn He Ztowp^ mtb 9<ml<nfil^(äflec 
folgten; bie iDZufifer, ^)aartt>eifc nnb btc Sitanci fingenb; eine ©tanbarte mit 
-6 SDitniflranten unb l^icrauf bie 15 aJipftcricn be8 SJofenfronjc« ; bie ^?farrer 
unb anbere CJeifilic^c in GbcrrMcn; bie ©tatue beß 3cfnfitinblein auf einer 
©tange getragen; 4 0ciftlid)e in tooßcm ©rnatc; 4 ^j^rätaten unb anbere 
®etftlic^c mit 2)iufifern; ber ^^alatin '4>aul Gfier^dj»? fclbft; toielc ©rafcn unb 
^rei^ercen ^»aametfe, namentlich bie @rafcn ^abtdlaud (Sfaft;, Smmeric^ unb 
ipetcv 3i(h)^, 3 @S^e bed ^statiti (3lbam, 3ofe^h mib CHgiemunb), bic9ttt» 
fen 3ofe|)i unb gtang (Sflcr^ia^ €$te)i^an Üt&baebv k., bec flbtige 9bc( unb 
bie .^of»S>tencrfihaft; 8 meig geftetbete Sunsfrauen mit golbenen fronen auf 
bcm §auj?tc, (Stäbe unb SBa^^^jcnfc^ilbcr tragcnb; 4 gleich gcfleibcte SRäbc^en 
mit ber ®tatue ber f}. ^ungfv^Tii; bic ©cma^Hn bcS ''|?a(atin; mebrerc (?ra= 
finncn, bie 2l>itn>en ßfter^aüv unb Didbaöbv, bic CSomtcffcn Jtlara, 3uliana, 
6^^ri^^ina, 93Zario eper^ä^^ unb anbere 2)amen; 120 eblerc 5)amen; 1235 
Jungfrauen aus ben berfc^iebenen !^ominien, mit aufgelBfleu unb bcfväu^ten 
paaren; 710 grauen; 610 SK&tnei, i^re Xnne in Äreu^esform au@flre<tenb 
unb jebe biefer 9bt^ei(un0en »on go^nentcSgern geldtet. QnblÜ^ nod^ 
ft^Ioffen jlntfi^en nnb &aQtu, itmtüt nnb ipferbe biefe ^coceffton, bie au« 
11,200 fjcrfonen befianb. (9lft^ einer glcit!^3eitigen lateinifd^en ^anbfd^rift 
inr %xdfii) bee 8tiftce v^eirigcnfrcnj.) 2)cr 2Öeg öon C^ifeußabt na^ äKano» 
gett beträgt bei \o .großem (^efo^e ettoa 6 2:agereifen. 



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206 $aul Sjlex^di^. 

• 

Goutract smifd^en gürft ^aul unb 2>o^)ann I^^KP^ Sujc, f. V 
3)iufifcDmpofitor, nad^maligcm .^offapetttnctfter. S>iefe§ mel^rfad^ 
tnterefi'ante ©ocument, toon beibcn Parteien imterjeici^net, ijl 
ausgefertigt ju Söien am 1. ^mü 1707 unb feefagt, ba^ fic^- 
guf öerbinblid^ mad^t, jtüei caftrirte .Knaben „in ber 6inger= 
fünft" 5u tnformiren, njofür er monatlid^ ein Honorar toon 
10 gl. für leben Knaben erbält. 2)a gur ferner iterfprid^t, 
bcibe Änabctt ber befferen ^equemlid^feit falber gemeinf^aftUd^- 
mit ben in feinem $aufe befinbUd^en 6änger!naben (alfo \men, 
»on ©t. Ste^l^an, too guy jur 3^^* ^fö Äapettmcifler Beim 
Onabenbilb fungirte) auä) in litteris infomiren laffen ju iüoU 
Icn, fo legt ber gürft ben Sßr&ccjptoren für i^re 3)lü^>e meitere 
20 gL iÄ^rli(3^ bei. ©inem jtociten ^ontract jufolge, batirt 
9. 5Jloto., erl^ielt Wti^ad §ämmerl, ber ©runbfd^reibcr ber Bird^e 
6t. S)OTOt]^ee )tt äöien^ auf ein l^alM gal^r 100 gl fmx unb ^tte 
bafftr ben itnaben ,/duette Sto% beebm tfiolif^ ein 9Ra| Sßetn"' 
SU verabfolgen, toie au^ ,,bie toeige SBefd^ toafd^en su laffen'^ 
— ^tfi ^ßaut n^nt ober audft felbfl ^infel^en in bai» Sßefen. 
ber ^onfunfl, unb ba( er bie ®om^o|ttion mit (Smfi betrieb,, 
bezeugen bie bon il^ in 9)htft( gefegten ein« unb mel^rfHmmigen 
itird^ieber <mf atte ^fltage im Sal^r; afö iBegteitung bienen 
obtoed^elnb Drgel, SBiolinen, SSiolen unb ^ag, gagott, Ztom 
))eten nnb Raufen. S)ie aßelobien finb toal^rl^aft !ird^li(^, 
fliegenb nnb leidet fangbar nnb Harmonie nnb Stimmführung 
seigen eine getocÄtbte iganbl^abnns bed mei^rftimmigen 6a|ei».. 
S)tefe Äir<3^enlieber crfd^ienen in einem SBanbe', grog Format, 
mit lu|uriöfem Titelblatt unb Jebe 6timme für fid^, fauber in 
Ätupfer geftod^en, im Saläre 1811. ^er ^ürft l^atte fd^on im 
2a\)xc 1701 iüccjen ©tid^ ber ^^latten :uit ben in ber 6f;ronif 
criLHil^uteu Uniücrfität^'^^upferfted^ern '^cifch ^offmann unb 
3o]^. ^atoh greunbt in SÖBien untetl^anbeU. S)ie benannten 



7 S)er Xittl lautet: Harmonia coelestis seu Moelodiac Musicao Per 
Deconnim totius Anni adbibendae ad Ysum Miuicorum Authore Pavlo 
BBen Bomfini Lnperij Principe Eston» de Galanta regni hungariae Pa- 
latino. Anno Domini MDCCXL SBtr finbett ffin no^ bie ben Itiflitimg 
ht9 fttxjlT. ^nfed Bejctc^nenbc ©d^ret^art Sftoral. ^i^bn batirtt feine 
©riefe ou8 Sfter^j in gtcic^er Sßctfc. 37od^ 1774 erfd^eint im %tmauaäf i»on: 
SKen: 3n ber Sattnetflrage 9lr. 161 Sßtlolau« $ftcfi »on (Sflotae. 



2)ie fOtufdlaiftlLt unter fßc^ Sttti^L 



207 



t)crvftt(i)teten bamaB, ba^S ganje 9Ber!, 300 6eiten (o^nc 
Stitefblatt) auf 150 Äupferplatten biö ':^anxLax 1702 abzuliefern. 
S)ie ^^rbcit t?er§ögerte [id^ aber, föie ber ^itel jeigt, bi^^ jum 
Sa^^re 1711. gür ©tic^ unb für platten cd^ielten ^goffmaun 
unb greunbt 5ufanimen 550 gl. nebft brei (Sinter Uncjattrein. 
gürft $aul »erfd^ieb am 26. SKärj 1713 ju Sifeuftabt unb 
tDurbe bafelbji bei: \>i)\i i\)m geftifteten gamiliendtuft bei« 

Unter ^«id^ael, ältejlem ©o^n unb 9la^folger, 

laffen fid^ f(^on, toenn aud^ "oom^ nur mit ©ülfe ber ^farr* 
Slcflifter unb Sle<Jnung§=33orlagcn, einselne a)luri!er nad^tocifen, 
imtet i^nctt namentUd^ ber fürftl. ipofmufifu« gcrbinanb 2lnbreal> 
£inbt, bet im 3a^ 1720 aU 78iä^rtger ©reid fiatb. ©eine 
fed^d jtinbet loiixben fftmmtlid^ in bie Aa)»el[e aufgenommen unb 
teU^t eiltet feiner ©Ol^e fogot nod^ in bie S^it ^!^bn% 
8tt^ ben ^of« unb geIbitom)»etetn unb ^jkmfem, bie, loie 
bie cinbent SRufici^ bet^flid^tet ipaten^ su iebet Sidt in iSifen» 
fiabt unb auf Steifen auf bem Aird^d^or unb bei bet S^afel^ 
muft! mitsttttHffen, (inb feit bem Salute 1715 meistere ^ofmuflci 
nam](iaft gemad^t, unter i^nen ber Sautenmei|ier unb nad^l^erige 
Senotifl Union SKo^ ^urant unb bereit)^ aud^ ein ^a^ptlU 
metfter, ÜBenael 3i^^^^>^f^^* ^ Se|teren et^ 

fd^eint pm erfhmmal im :3a^re 1715 bei einem S^ufact; smei 
3al;re fpäter tocrfeljcn gürft SRid^ael unb bie gürfUn Sünna 
9Jlargaretl;e bei feinem Äinbe ^atl^enftette; S^^ill^of^^^ 
mit beim gürftcnl^au^ in (Knaben. * ' 

3)Ut bem 1. ^an. 1720 gewinnen luir cubüd? fcftcu ©oben, 
gürft 3}Ud;ael fdjeiut mit biefem Xage bie i^apelle neu gerecjelt 
ju traben. Gif ^ecrete liegen t>or; üon ben 6 §of= unb gelb= 
trompetern Ijahen einige fc^on üorbem gebleut unb müffcn nun 
jum ^t;eil auc^ auf bem G'^or aU Sänger mitunrtcu; ben 
6 fcinbt'fc^en itinbein ift eine 5Öeil;ülfe an @elb au^^gcmcrfen; 
Antonie Sinbt iüirb aU §of=2)ii^cantiftin angcftellt; ber 
Sautenmeifter 2)urant erfd^eint abermals ; in bcni (iafiratcn 
(3ntift) Ajan^J ^saulu^!- .rtniebanbt, bor fpäter bie bcftc Gon= 
i^cution bezog, liefie fid; cttüa einer ber frül;cr genannten, im 
^sabrc 1707 nad; Sßien gefanbten 6änger!naben \3ermutbcn, 
u^enn beut nid^t ba^ ^aufbud; ber ©tabtpfarre n)iberfpräd;e, 
bad fd^on 1688 biefen ^aulud als ©o^n bes äinbreaS £niebanbt 



208 



Xit ^fUtaptUt unter ber QilYßin äKaria £)ctabi<u 



;^nmo]^ner oon ®ifcnftabt, aufit»eift; wäre bemnac^ ein fe^r 
alter Sinahc c^etüc^cn, mit bem fid^ tüteberum „täglich ein 9)iafe 
äöein" el^er vereinbaren liejc. 211^3 6d)lu^ftein rci^t fid; ba§ 
3)ecret be^ genannten ^apeümciftcrä (Capellae Magister) Söenjcl 
Siöil^ofer an; er bcsog einen ^t-i^T^cegetjalt t)on 320 gl jammt 
Cnartiergclb, täq\x6) ein 3J?a^ Sein, ein ^aar 6emmeln, iäbrl. 
4Älafter§ol5 nnb baö üblid;e fonftige 3)epntnt. ©ie Sllle finb 
jpic uorbem i>crpflid)tct, mit il;rem Talent bem gürften aller 
Orten, in ber kixd)c nnb bei ber 2^afel bienen, ber ilapctt; 
nteifter nberbie^ aU (iom^onift nnb anöübenber SRnfüer. 5)ie 
jäbrlic^c 9lnc^(iabe für biefe 3)iu[iffapelle fbie ?Raturalien in 
(^elbeeiüertl) bcred;net nnb bie (äci)alte be« ^^Jrobft unb ^tomt 
Äa^)Iäne inbegriffen) betrug 3058 gL 14 ^r. rl^n. 

gürft Mi^ael ftarb Sßien am 24. Wläxi 1721 unb 
toittbe am 28. in ßifcnftabt in ber ©ruft feiner SSdter beU 
gefegt, (Smangelnng eine^ leiblichen ©rben folgte il^m in 
ber Sftcgierung btö üftajorat« fein ©ruber Sof^P^?/ 9^^^- 
12. Mai 1687, tocrmä^lt am 22. Wtai 1707 mit Sftatia De* 
tabia^ Xo^Ux bed dleid^dffttfitett (Sfeotg guliud i)Ott (Slilletö. 
Sofepl^d Stegientng {äl^Ue imt lux^ ^od^m; et ftatb f^im am 
7. Stmi beffelben 3al^. 

^oiS 9Raiorat lam nun an feinen Sol^n $aul 9nton^ 
^eb. am 22. Wpxil 1711. ^a betfelbe aber nod^ ald nnmiUtbi^ 
unter SE^ormunbfd^aft fUmb/ regierte feine SMier, ber loir in 
9Bien im äRid^aelerl^aufe begegnet ftnb/ too fte gleid^aeitig mit 
^a^bn unter bemfelben S)a#e tool^nte unb aud^ bafelbft am 
24.- a^rnl 1762 im 76. )Bebenöiat;re ftarb. 

Unter ber prftin a^aria Octatoia »urbe bad frü^efle 
€onbentional ber fürftl. 9)'htri!fa^)cllc angelegt unb biefelbe re* 
otganiiirt; bie jä^>rlid)cn 9tibögabcn an (^elb unb öelbeStDertl^ 
n)iir^ini 5iu3leid; auf 1479 55 Kr., alfo unter bie §älfte bc^ 
früberu ©etrag^^ berabgebrüdt. ^Der 8tanb ber c^tapellc Jrar 
nun folgenber: 1 5)ic^cantiftin (2lntouie Sinbt), 1 ^Dii^cantift 
(^4>aul öuc^^r, f^)äter ^^encrift), 1 ^lltift (ber ßaftrat Hniebanbt), 
2 Saffifteu Qxan'^ ^mpr, fpätcr Crganift, nnb '^ol). @eorg 
Bonner). 2;e^ frül;ercn ÄapcUmeifterc^ gefd^iebt feiner iücitcren 
©rJDä^nung; aud) fein (Eborregeut ift genannt, hoä) nertrat 
bicfen Sofien 7 l^^abre laug au^M)ülfÄmeife ber crn>ä^>nte Saffift 
^^onnet/ ber aud^ bei ber ^uc^^alterei ^ertoenbet mxU unb 



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209 



dil 1761, 66 Salute alt, ftatb. 2)ad OTd^eftet (2 Violinen, 
1 aSioIon, 1 gagott {ammt Otgel) toat audf^tieilid^ btttd( bie 
Srftber Sinbt i^erttetetu ^ie benannten bejogen teiil^lid^ed 
S)e^tat, bad il^ ©e^alt in (9elb ^&ufig llbet^. * 

^ie toid^tigfie dtnennimg unter ber gfttfitin mat bie eines 
jtapettmeifterS, beffen 9l(tnte tjorerft nnt and ben Cuittnngen 
erfid^tU(^ 5)ic Slad^rid^ten fiber biefen l^öd^fl cigentl^iinis 
Ii<i^en 9Rann finb f o fp&rUd^/ bag mit ^ier au^ auf an{(i^einenb 
geringfügige @in5cl^eiten 9tft(tn^t nel^men ntflffen. 5Die SKnfiettung 
beiS ^regoriud ^ofcp^ud 9Bernerafö j{a))eSnteifietbattrtt)om 
10. a»ai 1728; fein ©c^alt betrug iä^>rUd^ 400 gl, nebft 28 gt. 
Duartiei\]ilD, nur 5lpeimal lüäl^rcnb feiner \amcn ^ienftseit biir(^ 
fleiue '2)eputate ergänst. "Dae i>evlcbcu 'U>cruer''3 ift in ticfc^S 
2)unfet t3cl;üUt; m(^tc> beutet darauf bin, \\>o unb mann er iy- 
boren unb mo er feine HnvlnlDung c\cn\>^. 5lm näd;ficn lict]t 
noc^ bie ^crmutl;uui3, baß er, menu aud; nic^t in SSien flebo= 
ren fid^ bod^ bafelbft nid)t blo^ öorüberaebenb anfgeliaUeu 
\)at ^afür fprid>t junäc^ft feine 35nrlev!e ,,Xcx 'UUener XanbeU 
marft". 2)af3 er etma ein Sdiiilcr i>on ^-up gctDefen, bafür 
jeuqcn feine contrapunftifi^en (Sompofiticnen. ^cbcnfaÜ'? bat 
äBerner biefen 9Jieiftcr \jo6) gefd^ä^t, benn er fdiriob fid; beffcn 
Missa canonica üoUftänbig ab, iine er anö) 3)^ei)en i^on (Salbara, 
i)ieutter u. % copirte. ®ie icln- fid) 5i>erner 5U ber ftrengcu 
Schreibart Mniiejocjen fiil;ltc unb fie mit feltener Slusjbauer fid; 
5U eigen ju machen bemühte, bemeift feine nod^ öor^ianbene Stb* 
fc^rift eines im ^a})Xi 1(343 in ^JJürnberg erfd^ienencn gefd^ä^ten 
Se^rbud^g ber Xonfunft üon 3. %, ^crbft. ßaut Quittung 
bed 'füTftl Saudmeiftetö in 98ien timtben äBentet am 15. Sunt 



8 eetf|)icT«toeifc ^atte htx gfa^Pttifl Mon einbt 34 Sal^veefleMtr 

B %l Ouarttergclb, 10 %l ^olsgclb, 300 <Pfb. SÄinbflcifc^ ä 4 b. = 12 gr,; 
1 ^6}tom = 6 <5t., hinter ^)?üOcn, bttto ÄJOUt « 1 gl., aufammen 71 gl. 
(1 gr. = 60 Är. ; 1 Ät. 6 2)enar.) 

9 S)ic ^:pfarr-9Jcgif^cr gc6ett üf>tx Scw« !cincn ^ufft^Iuß. 

10 Musica Poetica, sivc compendiuna melopoeticum , bvi^i ift: Ginc 
t.ivüc anlcituii;.-!, inib griiublirf)c SiJntcrivcifuiKi, irte mau eine [Acne Ilarmo- 
niarn, ober Iicblid?i.n OV'umii, nari) gcUnefcn rracceptis tMib liogulis compo- 
niron, üiib machen joU JC. anjc(}o |Miblicivct önb juui S)rud öeriertiget: burc^ 
3c(;ann Entmin $nl6fl, (£a)>cameif}ern in ft&xnUv^f HDG.XXXXnL 

$0^1, ^a^btu I. . 14 



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210 



1728 stüci SBagcn filr i^n unb für fein ®e))&<f jur ga^irt nad^ 
difenftabt geftellt. ^Jortjcr aber bejorgtc er noä) ben Slnfauf 
clttcS Siolonccßg für ben iungcu gürftc» beim faij. §of=Sauteti» 
nta^et 9tnton $o{d^ unb einige ^nftrumente für ben ßiv^ett« 
^ov^ toie ait^ bie (S^o)>tatur t)erfd^iebener jtitci^emituPaUen t)on 
6d^titü>t^ guf/ Oettl/ 9%eiti^atW Siai^^/ ¥<^maitn intb Galbota^ 
bereit afof^ffung na^ju 400 ^ betnto. l^ier beuten 

bie ftmm auf %tmM Setttoutfein mit Sßienet SM^ttntffen.) 
äSemet toat ein fleitigev SRann; lo»m in (Sifenflabt onQ^om» 
men/ fing et an fftr Itiini^e unb ftornntet ju comjponiTen un)> 
Jebed gal^ üeme^ bie gol^I feinet Sitbeiten, bie et fogot 
felbfl in bie einzelnen Stimmen aussog unb bad gtobe Rapier 
bagu aud freiet ^onb felbflt rafhitte. Oalb nad^ feiner fbt» 
{leSung mn^ 9Bemer ge^eirat^et- ^aben; au^ l^ierilber ful^tten 
bie 9{a$forf(i^ungen nid^t jum gemünfd^ten Stefnltat Seine . 
grau, eiifabetl^, mx fo toelt mufifalifd^ gebilbet, bafi fic im 
6tanbe toat, felbft unterrichten. S3ei ber ^aufe be^ crfteu 
6o^neg, geb. 11. ^an. 1731, vertrat ber gürft ^^at^enftelle ; 
beim nädEiften iiuabcn liefen fic^ ^t;iti^)p Söerncr unb feine 
grau, 3lnna 3Jlaria, (mögli(i)ertreijc t>ie Altern äi^erner'^) in 
absentia burc^ (riiuPol;ncr Den (Sifenftabt vertreten. ©jS folgten 
noc^ mehrere ^inber, t>on bencn aber nebft ben genannten feinet 
bic ©Item überlebte. 2)ie grau ftarb am 22. 6ept. 1753, alt 
48 ^al}re. "iilaö) bem Xobe ber Sängerin Slntonic i^^iubt (1730) 
l^atte 3öcrner auf furje ^üi jur Haltung eineö 5Di^cant=3ungcn 
nebft 24 gl. ße^rgelb ein anfel;nlicl;eö 2)eputat; nad^bem biefe^» 
entfiel, bejog 2öcrncr 5ioü. 1738 angefangen für beftänbig 
au 3caturalien iäl;rlid^ 15 (iimer 3ßein (ä 3 gl.) unb 15 9Jle^en 
^orn (a 1 gl.), ferner feit 1740 für feinen Mnabcu "^^aul 2ln= 
ton, ber in ber iiird^e ben 2llt fang, 50 gl. )ila6) bem Sobe 
beffclben fang äiJerner felbft ben 2llt unb bejog ben genann* 
tcn (gjtras©e^alt fort ^a^re 1759 aber nerfagte feine 
Stimme gän^Ui^^ nad^bem fd^on toor^er ü^re (^ebred^lic^teit bie 



11 (Sapraten gegenüber, bie burc^ eine unnatüdi(^e ^rocebur i^ce 
nrf^tflnglic^en Stimmittel )tt ci^Itcit tougten, gab c# Sfinger, bie hwt^ 
UbilUtil^e Vitf^ilbititg M 9<^fctte im Stenbe tDoren, He XafgatcB eine? 
Wtßimme aiie)itfil^veii. 



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211 



9[n|ielbiii0 einer 6&ttgetitt etl^if^te. Sit bet SUtte ber 40er 
tDurben SBenter iSfycliif toiet ittenmiter S>ucaten (= 16 gl 80 b.) 
betoiQigt sum ^xxd ber ^leitbü^r feiner G^arfreitagi^sDratorien, 
bie feit 1729 aSi&l^rlid^ in ber BMf>iMüfi^, beim ^. ®rabe in 
ber (&cc^\U ber ](iod^abeIigen ©^orfraiten bei 6t S^^fep^ (boiS 
fp&tere {ogenonnte S)armft&btif4e $aug) nnb aud^ in bet 
6pitali^eae abgefunden iourben. (^ie leite jQnittnng batirt 
gfcbr. 1761.) ^a\)vt 1735 toibmet ffiemer bem m %tanh 
reid^ jurüdgcf ehrten gürften, ber fid^ am 26. S)ec; 1734 
Sunetoillc mit 3Jlarta 3(nna Souife, aJlard^efa ton Suttati SSi^s 
conti, t»ermä^U t;atte, ein gröfeercS Söcrf, 6 Si;mpl;oiüen unb 
6 oDuateii für 2 Violinen unb Sag nmfaffenb; btc nmftdubs 
licfie unb untertoürfige S)ebication giebt jugleid^ in bem bamalS 
unoenneibU(^en ßl;ronogramm bie genannte ^a^^k^^saf)!. ^ 
3^00. 1738 bittet äöerner, ber gürft ioolle „einige neue mufi^ 
faUf(J^e 6tü(le, 5 (5i)mp()Dnien unb 1 3^itation^;(Soncert au^ 
benen ital 6tng--3trien" in ©naben annel;meu. :;3{;rc 33orIage 
(jatte no(^ einen befonbern ©runb: Söerner unterbreitet jugleid^ 
bie Älage, bag bie it)m gnäbigft betoiüigten 15 ßimer 2Bein 
(ßifenftäbter §amb, b. i. ^.Hu^Smag) il}m, „aber geanji nic^t ah- 
[ic^tli^, fonbern auö iHniolieu", in l;curigem fbiesjä^rigem) 
8ergred)t:Sßein ausgeliefert mürben, mäbrenb boc^ alle anbern 
$ofmufici einen bergleid^en alten Sßein bejicl^en; er bittet bal^er 
bemütl^ig um ^b^ülfe^ ba i^m ^^toegen k)ielf&Uig tt^enber Arbeit 
ein bergteid^en junger untoerjä^rter 2öein an ber ^efunb^^eit 
^öd^ft fd^Iid^ fe^e"; fold^er ©nabe fic^ toürbig gu jeigen, 
toerbe mit unermübetem gleiße bemül;t fein ©r. ^)od^fürftL 
SJurd^laud^t ,,ttntt)ürbiger ©apettmaifter". 3)a toir biefcm tounber* 
Ud^en SRanne mit feiner anfprud^dlofen Sreue nnb feinem berb^ 
biebem Siefen nod^fö begegnen tDerben, ne^en toir für bied« 
mal bon i^ Slbf^ieb. S)er fB(M\pm^ Seffing'iS: Siele ^nb 
berfil^t, Diele toerbienen ed fein'^ trifft bei SBemer infofem 
in, aU er iebenfolfö bod S^ug bo^n l^atte^ unter anbern SBer» 
l^Untffen eine l^eroomgenbere mnflfalifd^e @teSnng ein^nnel^men/. 
a\& il^ befd^ieben toar. ^a^bn toar Sterin glfidlid^er; bie 
ten l^atten gednbert^ er lonnte fl4 tait tüd^tigen S9hiiiiem 
umgeben unb fein gürfl lebfe fojufagen nur fftr bie Ihtnfi unb 
Heg ed nid^t an Anregung fehlen. 9Bie fei^r ^apbn feinen 

IBorfa^r im Stmte fd^ä^te, obtcol^l il^n SS^emer einen „Wtüht» 

14» 



212 SDhtfinat^ette nnttr $fir)l 9«»! Vnton. 



l^andt'' unb ^^tS^^fanglmcuS^er'' nannte^ toevben toir ned^ et» 
fabelt. " — 

$aul älnton nmvbe im ^^a^xt 1734 0roB][ftl^rig unb trat 
fomit boS fftrftUd^ aRaiorat an. gflt unfete Slufgabe getoinnt 
feine $er|on eine befonbeve Sebeutnng. 6eine äRutter l^atte in 
il^ unleugbar 6inn unb £iebe für bie S^onfunft genäl^rt; er 
f^ielte au<S) jelbfl SSioUne unb SBtoloncett unb fd^eint er einen 
ber genannten Srikber^ ben t$ioUniften 3ofe))]^ £inbt, loon bem 
«ine 3lcd^nung für 3tt^ttWttC»tc«*Sttri(i^tung t)orIiegt jum 
Seljrer ge^iabt »u ^aben. ©ein Siitereffe filr Wtu[xl bcjcugen 
DornebmUd^ noü^ t)or^>anbene ga^lrei(^e, ton i^m in 2Bicn, 
^Dre^jben, 'JJiailanb, 3lom unb 5icapcl t^cfainnicltc Partituren 
nou Cpcrn, ^crenaten, ^aflcraloii iiub ^nftrumcutahuerten, 
über iDcld)c ein üon ß^iampcc, ^ioliniUeii im Drcl)efter ber 
franj. ^omöbie im Xbeater näd^ft bcr ^urt? ([iebe bie (£t?ronit) 
im ^a^^xt 1759 üerfafeter, laUigrapt^ii'd^ aufgearbeiteter unb bem 



12 SBcrncr ttjar in (Sifciiftabt glet(t>fani leSenbig begraben. Sdt^cr (SWufic. 
Se^con, 1732) fü^rt i(jn qar nid^t an. (Sift fein fpätcrer f(?^riftli^er 3"fat im 
eigenen :^anb--Sycinpfar lautet: „Setncr (©corg) ift je^o (1736) (Sa^jettmciftcr 
bet)m ?i-iirftcn (5ftevl;a|i ju Söien." ©erber (Jejricon ber STonfünfttcr, 1792), 
al\o über 50 Sahire |>ätcr, ]px\ö)t ton Seruer, „^od(?für[iI. ßftcr^a)iid;er fia« 
)>enmctfter au (Sifcnftabt in Ungarn, um 1736, ioüt tlM^t bei ^ocfa^r 
itnfeT« gTogen ^a^bn im' Amte", «nt fü^vt bann 2 fomif^e Santatcn nnb 
1 3nfitnmenta(*Com))i>fitton an, bie er in ber 2. Xufl., IT. S;|et(, 1814, mit 
bem mn^L dnflrumentat'Qalenber ergängt. 502ar)}urg unb Watt^e[cn nennen 
SBcrncr ntrgenbö unb n?cnn er fcnft crn^äfnit ift , qcfrfjietjt bieg mciftenS nur 
im ^inblicf auf feine C£cnivcfiticncu fomtfd^er ^Jlrt. 5iuöfü^>rli(^erefi giebt 
5aoü0 ^iiM in bcr ^Ittii. Stciia a)?ufif^3cifung, 1843, 9h-. 85. ßin jwei. 
tcr 2lu|ja^ im folgenbeu oal^rgaufl, 9ir. öü, ftanimt offenbar öon einem l'cfal» 
vertrauten, aber in beiben gSlIen tvimmeft bae ieiogra)}]^if($e von 3m^ümem. 
9m ttcrbreitetpen unb mit oQer Seflimmt^t erj&^ft mar felbß unter ben 
jüngem SKitgßebern ber fttrß!. Stapttlt folgcnbe SRSre: l^a^bn fei tcn Sfier^ 
^eraufgefomracn, um feine V4 9Reffe G«bur gn^robnctrcn; fte migfietÖemer 
berart, bag ^a^bn feiner (Ebrenrettung einen streiten :!^crfu(^ machte nnb 
bie bcfanntc (Säcificn'?) iüicffc im f^rcit^ien 'Stif \d}xub unb fie il^erner r^or=« 
legte unb üou ba an batiric fic^ bann äi>criier\^ IHd^tung für vV^iibbn. C5i^ ge- 
nügt, baran ju erinnern, bajj bie G»buv*iüieijc 1772, 6 3>a^;re nacl;| Söcrner'« 
Xoh, gef^iricben ifi. 

13 „dicc^nung bee 3of. 8inbt, toae bor be« gnäbigflen dürften Snfhniment 
»egen Bv^t ift auegelegt worben" (bat 1728). 



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2)ie ^üfiHa}ftüc unter gürß $aul Sditon. 



funftfimii^cn gürften cjctribmeter Äatalog in fran§. ©^)radbc 
ebenfall^^ )"ic^ erl^alten bat. ^cr 3Sennäliliinc^ be^J ^i^^f^^^ i"^^^ 
ber 3}lar(^cfa ddu £unati 3>ieccuti a\b^ Sotbriußcu iDuvbe )d}oii 
gebadet, ^ie blieb finbcrio-j; bie gürftin ftarb (Sifen= 
ftat)t am 4. I^u^t ^'^"2- ^^ni ^^alire 1750 übernabm ber 
Jürft bcn ßcfanbt)d}aft!fpoftcn am noapolitanifcbctt .^^ofe; tior 
unb nad) biejcr 3^'^^ l^attc er fid) im (^rbfoU^e; unb im fiebcn 
jä^ricien .Hriege l^cri^orgetban unb [tieii bi^> jur ^ürbc ciueö 
gelbmarfc^all^. 3^ßi"i<il f^^^^^^ feiner 3Jionard^in ein gan^ 
jCS tDO^lauggcröftcte^? önfarenrcgimcnt unentgelttid^ jur 3Jcrs 
fiitiiing. 3" i>ct reid^t)cr3iertcn Uniform feincö 9lcgiment^, im 
bkuen Dotman unb gefd;müctt mit bem 9litterorbcn be^ gols 
bcncn -SBUefec^ fc^n toix iffn benn audb im 8d;(effe 5U gord^teiu 
fleitt abgebilbet, umgeben )>on 80 Offizieren feinet 9tegimentö 
in ebenfo oiel einielnen nad^ bem £eben porttätitten Oelgemdl« 
ben. aHal^au brei Sal^rjel^nte fianb bie aRnfüfo^eQe unter ber 
Obl^t biefed gftrfiten; toir feigen fle in biefem 3eitraume ftetig^ 
loenn aud^ lan^fam Dortt)&rtö f^reiten^ bod^ betoegte jte jid^ 
immer nod^ in befd^benen ^imenftonen, eben grog genug/ um 
ben jtird^bienfi unb bie 2lafelmufi! p Derfel^en unb ettoa mit 
Setstel^ung t>on italienifd^en Gängern aud Sien ein gamilien» 
feil im fürftl. ^aufe mit einem größeren bramatif^en 2Berl $tt 
Derl^lid^en. 60 tourbe im 3al;re 1755 }um ©eburtötag bed 
gürflen im Sd^loffe eine Ecloga Pastorale t)on Sbbate ®io)). 
(Slmibio $a§quim, SWufif »on grancc^co SWaggiorc, auf- 
geführt, t>on ber no^ Xejtbud; unb |]artitur i->or^ianben finb. 
^af3 bieie f leine c^apelle im 6tanbe trar, audi Ti^erner'^ Ora« 
torien unb 3}iej]cn aux>öUjül;ren, ^eugt non ber Xud.)tigteit jebe-j 
©injelncn. 

^urj nac^ bec> dürften IjHegierungsantritt iDurbe ba5 Cr= 
d;efter 5um erftenmale mit )s^ötc, Oboe, ^^Nofainie unb '][mufc 
toerftärft unb tuer auperbcm im .gauyl;aU bee <5Ür)"teu 3U [ingen 
ober ein ^uftrument 5U ipielen t>erftanb, \ai) fid}, mit ober ot)nc 
feinen äUitten, nac^ Jbebarf tu bie Äa^)eUe eingereiht. " ^0 



14 eint, ba« bienenbe ^etfonal gn IftSu^tiii^eii aRufil-^robtictieiien 
gu tjcrtvenben, toax (efantttlif^ im t»oftgeii 3ahrhnnbcrt ni^t« UngetoS^nß^e^ 
e^atahcrifUf«!^ tfl in bicfer Seiichung dne Sbit&nbtgniig ber Stenct 3tUung 



214 



9DlufUfa^eae nnter $ftrfi ^ul SbiteiL 



finbcn mir namentlich in ben 50er ^at^ren mehrere Äanjlci^ 
beamte gleicj>äcitig aU 3Äu)ifer genannt. S3ei ber ^^afelmuflf unb 
anf bem ß^or tjalfcti anÖ) bic 6d^uUeI;rer ber benad^barteti 
Derter @ro6= unb Älcin=§öflein atä gagottiftcn au^; ber ©d^loft« 
©d^ulmcifter 3of. 2)ieäl fang im G^ior alä ^tenorift ttnb ipar 
aud^ bei ber gelbmufi^ cin^crei^t, unb fein Söeib tcar jugleid^ 
gel^alten, bcn 5lapeIIend^or frcqucntireti. 3"^ ^a^xt 1754 
toat ber tlntevl^U ber itajpefle (iitcl. 9laturalien in @elb ht» 
ted^net) auf 2723 gl gefUegen. S)en l^öd^fien ®e^aU b^og 
metftoftTbigecioeife ber ^ottfer ätbamvd ©ttttm (fammt Stotit? 
talieit 285 gl); i^m pnAd^fl bie beiben Oboißen Staxl Oraun 
• iinb %nton Itteibig (200 itnb 227 $1). IDttT^fd^ittlid^ be« 
jiebet Shtfilet bamafö i&^li<| auger bem (^e^alt in ®etb 
an ÜHatttralien 300 ffb. Slinbfleifd^, 1 6tü4! S^toein, 9 (Sinter 
Sßein, 30 $fb. Bü^li, 12 SRefeen ilom unb Seiten, 40 $fb. 
€a%, 30 q^fb. bergen, 6 Itkfter $ol$ unb bie ilbUd^e Su^l^ulfe 
far bie Mü^. ^er genannte SIbamud 6turm (geft. 1771) biente 
bem gürften^aufe bei 30 ^al^rcn unb tt>ar, toic noä) bie er= 
l^altene, oblüo^l ftart i^ertintterte 6rab)d;rift seigt einer jener 
n.ninberlidj)en Ääuje, bereu bie Capelle ju jeber 3^^^ SDiel^rere 
aufäulüeifen l;atte. 

2lm 1. '^an. 1759 crl;i^t baö 6ängcrperfonal ber Capelle 
ben bi^ bal)in bebentfamftcn 3utpad^g: 2)er bereite in ber ^\)X0' 
nit genannte itarl gribcrt{> tüiirbe aU „^cnorift nnb $offtaat= 
äRnfÜn^y ancjcfteßt; genan ein %\{n fpater, am 1. ^an. 1760, 
fanb bie 2lufnal;me ber i^m ebenbürtigen 3)i§cantiftin, Stnna 
Wlaxia 6d^eff)toä aU „^0X' unb toieraUöiugerin" ftatt 



tom 3a^Te 1789: „3n ein ^iefigeg ^enfc^aft^^au« tvitb ein Qcbtcnier 0e« 
fui^t, tUUftt bie Violine 9ut f^tdcn, nnb f<^tDere (C(a)»ierfonaten occom» 

15 Sic 9?aturalicn toaxtn bomat« ju foTgenbcn greifen Berechnet: 

1 «ßfb. ^iinbfTeif* 5 b.; 1 ed^trein 7 ^1.; 1 ?fb. ec^juialj 20 b.; 1 ^^fb. . 
©ata 4 b.; je 1 SKe^cn SEöeijen 1 gl. 50 .^r.; ilorn 1 gl.; Äü*enf|jet[c (®rüii- 
gcug) 3 gr.; 1 ßimcr Ätaut imb Ötübcu 1 %l 50 Är.; 1 (Simer Sein 3 gl.; 
1 Ätafter ^oli 2 gt. 3lußerbcm not^i Cluarticrgclb burc^if^fnittlic^ 12—16 gl. 
(@elbc«»crt^ fie^c Slnm. 8.) 

16 S)ie Övabfd^nft beginnt tm Zont eine« ed^ten ^ageßolsen: „^fx 
nt^t tibantu« ®tnxnt — 2)er nie bere^eliflt tow, — Cr jog in« sbbot'^tci^ 
— 9{a4 fSnfnnbfed^aiS 9a^' ^. 



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Xit mnßiaptüc unter gücft ißaul %aton, 215 

3)cr gürft, erft jefet [tätig ft^ in (gifenftabt auf^altcnb, tpar 

ctfcnbar im bcftcn 3^9^, feine Capelle 511 uerbcffem. ^er frtilfier 
ermähnte $l^c lud; beim ©rafcn SJlorstn unb bie 33e!anntfc^aft mit 
^a^bn'ö (Eompofitionen mod)tc il)n »oUenb^ baiauf aufmcrffam 
gcmacf)t liabcn, ba§ fein bereite altcrnbcr unb fränfelnber 
pcUmctftcr niä)t mcl;r im Staube toax, erl^öf^ten Slnforberungcn 

genügen, ßin ßrfa^ tüax bringenb geboten. Unb tine im 
i^eben bie Umftänbe oft iüunberbar iueinanber greifen, fo traf 

[id; aud; l}icr, bafe in eben bioK '^zit bie 3luflüjung bcr 
3)brjin'fd^en Hapette fiel. ®er AÜrft c3riff rafd^ ju unb toer= 
fi(ä^crte [ic^ ber ^l^^rfon be§ frei gelrcrbcuen tjriifl. 3)hi[ifbircctcre, 
bem ba^3 bargebctcne neue um fo erioünfd)ter fein mufUe, 
<iU i^n fo unertoartet üoii bei 6orge um ben faum crft 
mieteten eigenen ^audftatib befreite. " 



17 Obtrc^jt smccfToS unb crmübenb tüärc, in ber ^olgc bei jcbem be^ 
bcutcnbcrcii SDJcmcnt in $ai?bn'ö i*eben8lauf bie mandicrlei öcrbrciteteu will* 
ffiittd^en Suflfi^mücfungen \tbt9mal gu toiberlegen, fei bod^ ffitx berVndbote 
flebad^t, mit bcr Cat^ani (Le Haydine, p. 88) ^i^bn Beim %ütfttn <Sficv|&|)r 
«tnffl^ eit tonvbe i»oit (Biogr. imiv. des Huaidens) ott^enoiitin« 
unb toirb re^]clmäßtg no(^ in neuefler ^cit itat^crjä^It, 3. S. in <Sd)ccrcf)cr*« 
The life of Handel, engt. Ucbcrfetjung, Sonbon 1857, p. 368; in Les Mu- 
eiciens c^lebros, par F. Clement , Paris 18G8 (?IrtifeI ^^at)bn) etc. (58 
I^ctBt: j^ilrfl Gfteil^äjij ^abc bei 2luffü^rung bcr .'pai^bn'fc^en ©^n^jl^onic beim 
<Srafen iDiorjiu ben bamalS franfen CEonHJcniften nid^t ge[c^cn. 2)et gürft 
l»irb fester burt^ feinen Crc^iefterbirector griebberg an $ai|^bn erinnert, 
^riebberg rät^ ^aybn ebte ^t^m^^onie au fc^reiben (t9 ivirb ont^ gleic^ eine 
r^finfte in O %" üU ^tMft (egeii^net). 9ei ber SuP^rung i^ ber $ilr|t 
ent)fidt unb fcast nad^ bcnt SenMwnt^en. „Son ^al^bn", ant»ortet gfrteb« 
(cv^, inbem er ben jitternben 2J{uftfer borfteHt: „Quoi! la musiqne ert de 
ce Maure? He bien! Maure, des ce moment tu es ä mon service. 
Comment t'appelles-tu? — Joseph Haydn. — Mais je me souvions de 
ce nom; tu es dejä de ma maison: pourquoi ne t'ai-jc pas encore vu? 
Va, et habille toi en maitre de chapeile; je ne veux plus te voir ainsi: 
tu et trop petit, ta figure est meaquine; prends un habit neatf nne 
perraqne a boudes, le rabat et les talons rongep; mais je venx qu'ils 
soient haute, afin que ta statore r6ponde 1^ ton merite. Tu entende, 
' va, et tout te sera donne." Unb ^Ol^bn? . . . 25er „Sßo^' 300 fi* cbr* 
erbietig in einen S&ixild bed Ord^efler« aurfitf, „eongeant avec regret a la 
perte de ses choveux et de son elcgance de jeune homme." 3)iefc ®cenc 
<ergänät bie 9tnefbote) txuci, fidj am W. Wdx] 1760 ju. — Sic ipattlorigfeit 
bei ^ier mitget^eilten ^abel eigiebt fic^ aUein {c^on au@ bem Umftänbe, baß 



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216 



lieber bie tjorauägegangencn SSerl^anblttngen liegt gtoar 
nid^t^» 3täl)erci^ t>or, bo(^i Ijat fid) un^ bie in SBien am erjlen 
SJlai 1761 ausgefertigte „Gonüentiou iiub 35erl;altunge-'^Jiorma" 
(5Beil. V.j erbalten, bie un^$ mit iljren tjierjc^n ^aragrapl;cn 
einen reidicn (Srfa^ bietet. Xeiunac^ (§. 1) irurbc „Gr ^vSOKpf> 
jQei)beu'' aliJ 5.Mcc4lapcIImciftci* in bie 2)icnfte bce ^^ürftcn iSixcr- 
\)äi\) bcrgeftatt aiifc(cnommcn, ba§, iüäJjrenb ber bieberige i^ia- 
peUmeifter Öregoriuo 'üJevuer, „obn?ü^l er I^ol^en ^Utcre unb 
Äränflicf)teit halber nicf)t \wh[ im 6tanbe ift, feiner ^^^flid^t ge= 
l^örig nac^jutcmmcn, er bciinod; in 'Jin)e^)ung feiner langjährigen, 
treu unb cmfig geleittoten Xienfte al^^ Cber^Ätapellmeifter tun-= 
bleibt" unb Sofepl; .öapbn ibm, ina» bie Ätirc^enmufif betrifft, 
fuborbinirt fein lüirD. 3h allen anbern ^-ällen aber, lüo immer 
3Äufi!auffü()rungen ftattfinben, werben fämmtlid;e 5Öiufi!er au 
i^iren SSices£ai)ellnieiftcr angeiüiefen. (5)iefe Drbnung h^dt be= 
reits auf eine öcrme^irte $i;(>ätig!eit ber Capelle, auf bramatifc^c 
unb auf Dr(^efter= unb Äammermufi!=2lttp^rttnflcn.) §. 2. ^on 
bem nunmetjr aU ^auÄofficier angefe^ienen unb gc^iaUenen S^icc* 
ÄapeEmeifter »irb crioartet, bafe er fid^ nüd;teni unb mit bcn 
tf)m untergebenen 3Rufi!cm ni^t brutal, fonbern bef^ciben, 
tubig nn^ el^tli^ aufjufil^ren taifitn toiib, toie bem e^r- 
liebenben ^andofficiet einei» fftvfil jgofflaated tool^l anfUffU 
^afi femer bei ^robuctionen Dor ber l^ol^en ^errf^aft @r SBice^ 
j{apellmei|ler fammt ben SRuflfem aVie^t in Uniform nnb nid^t 
nur (Sr 3ofe)>l^ ^ben felbfl fauber erf<$eine, fonbern bajs er 
ottd^ feine Untergebenen ba^n anfialte, ba| fie i^er ertbeilt^ - 
ISSorf^rift gemdg in meinen @trilm))fen/ »eiger %&\(S)e, einge» 
^nbert unb enttoeber in 3opf ober ^oarbeutel, iebod^ siUe bur^» 
ttu» gleid^, fi^ fefjen laffen. §. 3. 5Da bie SJhijiler on i^n afö 
iljren 95ice5Äa|)ettmeifler angetoiefen [inb, toirb €r Sofcp^ §e^= 
ben fic^ um fo cpcmplarifd^cr auffübren, bamit bicfelben an 
feinen guten (Sigenfd^aften ein ^eifpiel nel)men lönnen, ballet er 
aud^ jebe Familiarität, ©emeinfdiaft in ©ffen, Xrinfcn unb an= 
bem Umgang ju üermeiben l;at, um ben ü)\n gebiil;reuben 9le= 



bic Sflcr^dä^'i'c^c Äa^ctte lücber bamalö iiocft je üBer^iau^jt einen Orc^cIlerbirectDr 
gricbberg befcffen Bat. Sohl aber ließe fid) annef;men, baß ber Sänger 
^ribertl?, ber bai'on gehört, ba^ ^ai^bn frei geivorbctif ben §ü(flen an i|^n 
erinnert l^aben mag. 



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$al^bn ald fUrflL ^a^eameifler. ' 217 



fpect nid^t vergeben, fonbetit aufrecht lu erl^atten uttb bie 
Untergebenen sur fd^ulbigen ^arition um \o e^er öcrmögen, 
je unangenehmer ettoaige Uneinigfeiten bie $errf(3^aft berühren 
müßten. §. 4. 6düc ßr jebc anbefohlene ßompofition fofort 
aUiJtütiren, jct^od) 'Jticmanben mitthciten, noä) tüeniger abfc^rei: 
ben lafieu, and) oi)\\c eingc[;oUc (rrlaubuiß für Slnbere nid^t^ 
componiren. §. 5. $at 6r ^ofcpf? §ei)ben alltäglid^ in 2öien 
ober auf ben iperrfcbaftcu iSox- iinb 9Zachmittag§ im Slntiii^ambre 
ju erfd)einen unb ab^uiüartcn, ob eine 3Jtufif anbefo^ten fei nnb 
bafür forgen, baf5 alle 3)iufifer red^ter Qcii erfd^einen nnb 
-ju fpät Äommenbe ober gar ^Ibtuefenbe notiren. §. 6. 2Birb 
©r ettcaigc Hneinic^ feiten unb ^efd;n>crben unter ben ^Jufifcrn 
nach 3Uiöglichfeit ju fchlicfitcn traditen, um bcr bo^cn .§errfd^aft 
in unbcbcutcnbcn fällen feine Ungelcgenbeit ju t)erurfa(^ien, 
nuD nur bann, tr>ann ctn^a-^ befcnbereiS vorfalle, n^elche^ Gr 
^ofepl; ^cpben nicht felbft im staube fei, au^jugleid^en ober 
»ermitteln, barüber an bie hochf^i^H^- S)urdhland^t berichten. 
§. 7. ipat er ^ice^^apeUmeiftet auf (Scl^altung ber ^urtfalien 
nnb mnfifalifdhen Snftmmente jn a^tett unb für bief elben ju 
haften. §. 8. 2äJirb ©r öofeph $ei;ben gehalten, bie ©öngerin* 
nen )tt infhttuen^ bamit fic ba-s in 3Bien mit 3Jlühe unb Un* 
fofkett toon Domehmen 3}Zeiftern Erlernte auf bem £anbe nicht 
miebet loetgeffen; audh h^^^e et fi<ih untetfdhiebl^^ 
Snfhumenten^ bereu er lunbig i% brauchen }U laffen. §. 9. Sßirb 
ihm eine 9[bfdhrift bec iSonbention unb SerlhAltungikSlorma )u» 
gepellt/ bamit er feine ihm Untergebenen bomo^ ai^uhal^n 
toiffe. §. 10. UebrigeniS laffe nutn aW feine f^lbigen S)ienfle 
feiner ®efdhidflid^!eit unb feinem ^fer über unb erad^te ed um 
fo meniger nöthig, jene ju ^-Papier jn fe|en, atö bie bur<jh* 
kudhtige ^errfdhaft ohnebem gnäbigft h^ff^^/ ^ 
^et^ben jeber^eit unb aud eigenem Antrieb ni^t nur obenerto&httte 
3)ienfte, fonbem audh atte fonftigcn befehle, bie ihm nad^ @ts 
forbemife in S^lunft aufgetragen merben fottten, aufS genaue fte 
bcobadhte, irie auch ba§ Cr^eftcr auf fold^em gufj unb in fo 
guter Crbnuui^ erbatte, baB if;m jur ßb^e gereid^c unb er 
fid) i:cr feniern für)tiid;en (iiuate nnirbig madf)en luerbe. i^^n 
SSovauvfe^uug beffen n>erbcn ibni (§. 11) jährlid; 400 Jl. rbn. 
üon ber hohen £)errfcf)aft hiermit accorbiret unb foÜe (§. 12) 
ßr Sojeph Serben überbies auf benen ^errfi^aften ben Dfflcierä- 



218 



tif(3^ ober einen ^>atben ©ulbcn tägli$e8 Äoftgclb erhalten. (Snt 
€ont)entional ift au^ „\ä^)xl\d^ eine Uniform" terjei(3^nct.) 3ft 
(§. 13) biefe (iouüeiitiou mit ii;m S5ice=ÄapcEmciftcr tjom 1. Mai 
1761 angefangen tDenigftenö auf brei ^abrc bergeftalt befd^loffen 
tüorbcn, ba6, im %a{i (Sr 3iOfep^ §c^ben na^ biefer Seit fein 
©lü(f iueiter^ mad^cn iüoHe, er feine bie^fättige ^utention ein 
l)all)t^ !3at)r toorau^ funb ju ma^tn fd^ulbig fei. S^gleic^en 
t)erf^)ri(^t bie §errfd)aft (§. 14) i^n ^ofcpl? ^e^ben nid^t nur 
in ber gegebenen grift in ^icnft ^u bcJ)alten, fonbem foUe i^m 
auä) naä) geleifteter DoEfommener ©atis^faction bie Gyfpectanj 
auf bie Dber^^apettmeifterfteHe ju SC^eit werben, njibrigenfaH? 
CS aber ber l;o^en |)errfc^ajt attejeit frei ftcjt, il^ii auä) iDä^ieub 
ber S)ienft5eit §u entlaffen. — 

^iefeö S)ocument bebarf leinet Gommentarä; eä gemalert 
unä einen grünblid^en ©inblitf in bie ^au^orbnung biefer, fpä= 
tcr fo berül)mt getnorbenen aJinfiffapette. SSiel h)irb üon $ai;bu 
verlangt: er foU Dirigent, ©omponift, ©^ieb^rid^ter, ätuffe^r 
ttttb S^^fttuctor s^iQ^eic^ fein; im Uebrigcn erwartet tnan öon 
feinem ©ifer, ba^ er bie Äapette auf eine ^öl^c bringe, bie i\fm 
lux @^re gereid^e. ^f^m\ biefe ^ttDartung ^at ber ^,e^rliebenbe 
^au^officier'' in.gl&njenber Steife erfftKt ^a» gärften^aud 
bot il^ ein ©aflgefii^en! — ^ lieg bafftt ein fd^dnered jutü^f. 
fBtit feinem <Sintritt tm awü^ bie StAtte gemef^t, nnb nun: 
//9lad^ l^nbert 3^1^^ Kittfit fein 9Bott unb feine ^at bent 
^!e( tDieber/' Bo^t feiten W fid^ bai» SSSort bed S)id^teti» 
fo gl&n§enb betoal^rl^eitet 

S)a8 flete toomit bet neue ^a|)ettmeißet apoflro^l^ift 
loirb/ l^atte su ienet 3^^^ buri^aus nid^t bai» Slbfto^enbe nnb 
93»Ie$enbe 'S b(tö nnfere S^it bemfelben beilegt grieb« 
ti9 ber ®ro^ bebiente fi^ beffelben feinem neuen JtopeHmeifier 
Stei^arbt gegenüber, bcn er anfangs fogar mit „3^^" (baS 
bem IXntert^^an galt) anrebete. Wlit feinen aj^ufifem, felbft mit 
benen, bie il;m tägUd; accompagnirten unb 5U benen bie toor- 
güglid^ften ilünftler jäMten, mad;tc ber ilönig irenig gcbcv^ 
lefenS. „Saßt bie aJiufifauten i;erein!" ^errfc^te er bie bicnen= 



18 2)cr junge ^I'ittcrJ'bprf ttjußtc olfcrbingS feinem 2?crgcfc^tcn , bem 
trafen <Spoxt, titxb batauf anttoorten. S)itttrdboif'd Se&end6ei(i^ceibung, 
1801, ©. 127. 



^erfdiht^fctt 219 

ben .^ammert)ufarcn nn. ©leid; biejem ,ßx" boifn c^^ ja^re^ 
lang in ben 3lmt5berid;tcn bes^ filrftl. 2BirtMc^titt)Jratl;e!5 unb 
in ben SJerorbnungen be« Sütften ftttjwcg ^,i)cr §ai?ben". @d 
bebiitfte bcÄ 3lnflo6eg t?on au^cn, um ^ier eine 9lenbentno 
ctjictcn, bcnn alä nad^ feiner WädW^i öon Sonbon bem m^rni« 
geftönten 3Äanne biefe SJJi^ad^tung toon ©eite be^ bamaUgeti 
gürften bcnn bod^ üiel tourbe unb er fid^ baritbev bei feiner 
l)o^>en ©önnerin, ber gürfHii SWaria 3ofc)|>bÄ ^etmenegilb bitter 
betlogte/ bi^6 e9 t)on ba an in JOienfUmgelegenl^eiten immer: 
^,$err t)Ott ^o^bn^' unb dfteri» aud^ ^^SBo^Iebelgebomer^^ ober 
,3eber fta|)eameifler Don ^^bn'^ 

$aifbn'iS för^erU«!^ (^^einnng lönnen toir und f^on Jett 
gegenwärtig Italien. Sßir l^aben ibn und in Uniform )n benien, 
im litj^tblauem grad mit ftlbemen ©d^nftren nnb Andfyfen^ 
^efie ebenfaB (ettblau nnb mit 6itberborben befefet, nebfl ge« 
{H^er ^aldlranfe nnb loei^er $alisbinbe. 60 flent il^n ein, 
etioa gegen (Snbe ber 60er Setzte »erfertigted OelgemAIbe (loai^r« 
fd^eittli(i^ »on ®mnbmann) in ©fterl^dj bar, in bem il;iu jeboc^ 
jiorf gefd^meid^elt ift. 2)cr überlieferten Sefd^reibnng cntfjpriiäjt 
pnäd^ft trcit ebcr ein um5 '^a^x 1770 auf ^olg gemalte^ SSitb 
tjon 3- 21. (^hitciibrunn, bass in einem üorjüglid^cn Äu^?ferfti(^^e 
(in ^unüirmanier) Don Suicji 5d)iai?onetti in Sonbon, nnb 
einer Ut^)ograp]^irten ^^ad^bilbung bei ^Hitorno in 2öien erid)icn. 
(®in '^k^ftic^ t»on 3ßn!in§, bei Xl;omag ÄeEp in Sonbon, 
l;at feinen fünftterifd^cn Söertb.) .^apbn erf(^eint I;ier im 
ßioilanpgc ctiraö t^orioärtc^ gebeugt mt einem (Stavier fi^euO; 
feine Sinte rul^t auf ben haften bei? ,;j)n[tvunieutec\ luäbrenb bie 
leidet er{)obene 9led;te eine geber Ijält iinb er träumerifd) crnft 
feinen 3bcen natfijufinnen fd;cint. 23ic immer, aud; außer 
S)ienft, trägt fic^ §ai;bn l;icr cinfadf) unb reiuUd); alfo gctlcibet, 
Utar er 5U jeber 3)Unute vorbereitet, (^)äfte }U empfangen .ober 
))or feinem gürften erfd^einen äu fönnen. 

S)ie beften Porträts t»on §apbn beftätigen, ioaä S)ieg unb 
©riefingcr unb Slnbere über §a^bn'3 ©rfd^einung bcrid^ten. ©eine 
©tatur war etmaö unter mittelmägigcr ©röjc, flämmig unb 
Don berbem jtnod^enban; aud^ fd^ien bie untere $ftlfte ber gigur 



19 ,^ %x, »cii^arbt" l»on SR. ei^Iettmr, 1865, ®. 261 u. 269. 



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220 



ju furj gegen bie obere, tüoju feine 2lrt fid^ fleibcn Bei* 
tragen mo^tc. 6einc (iJcfic^t^jügc traren sicmlic^ regelmäßig, 
tcU imb ftarf gejcid^net unb Ratten ettra» ©nergifc^eö, faft 
|)crbe'5, fonntcn aber im G)e)prä(^ burd^ ben Slirf unb ein an= 
mut^igeö j^äc^eln einen überaus mitben unb lieblichen 3lu§bru(f 
genjinnen. 3m geirölinlic^en Umgang fprad; au§ bcr ganjen 
^l^pfiognomie unb Haltung ^ebäc^tUc^feit unb ein fanfter ßrnft, 
ber e^er ^nr 2öürbe l;inneigte. Saut lad^en l)öxtt man i^n 
nie. ^er 5öU(f mx bcrebt, lebt^aft, bod^ mäßig, gütig unb 
einlabenb; aug biefen buntelgrauen 3lugeu f^prad^ bie reinfte 
^erjen^^güte, bie nur Söol^lmDlIen fanntc. „9Jlan mag mir'^ 
anfeilen, baß id^'S mit !3ebermann gut meine'', fagte §apbn üon 
fid^ felber. ®ie @tirne mar breit unb fd^ön gemölbt, crbielt 
aber ein fe^r furje^ 58er^äUniß burd^ bie ^rt, tüie §at)bn feine 
^ßerüdfe trug, ioeld^e, nur jtüei ginger breit über ben Singen- 
braunen entfernt, ben obern X^ieil ber 6tirne toerbedte. tiefer 
^perücfe mit 3opf unb einigen ©eitenbucfeln bebiente fid^ ^apbn 
3eitleben§; bie 3Jiobe l^atte !einen ßinftuß auf bie gotm^ ^a^btt 
blieb i^ir treu bid in ben Xob. 2)a ber 3Jleifter an einem $0* 
l9))enjitt (toie toir gefeljien ^cüm, ein @rbt]^eil feinet MniUt)^ 
fo loar ber itntete S^^eil ber ä^afe unfürmUd^ aufgetrieben unb 
obenbrein^ toie alKe ftbri^en flarf gebr&unten ©eft^tdtl^le/ mit 
^ßodennarben Bebest iDasu trat no^ eine berbitnnlid^e, toor« 
ro^enbe Unterlij|>^e nnb ein mafflD breiter Unterüefer. ^bn'$ 
StDpf bot fomit ein limnberlid^ed (^mi\^ bon Si^iel^enbem nnb 
Kbfbgenbem/ Genialem nnb ^riioialem, totl^t» Sabater, ber in 
feiner ^ortrfttfommlttng aud^ ^a^bn'i» ©d^attenri^ befa^^ sn ber 
(Sl^aralterilHf berank^te: 

„StwaS mel^r als ®cmctnc8 etblttf' icf} im 3lug' unb ber 9lafe 
Stud^ bie @tinie ift gut; im SRunbe 'toaS tom ^^Uificr." 

§a^bn l;ielt fid) fetbft für l;äBlid; unb begriff e^^ ba^er um 
fo meniger, baß er in feinem hieben tjon fo mand^em fc^öncn 
SBeibe geliebt ioorben fei. „3Reine odjön^eit lonnte fie bod^ 
nidf)t verleiten?!" 6o äußerte er fc§alff}aft, er, ber gleid^jeitig 
freimütl;ig eingeftanb, baß er l)übfd;e 'grauen immer gern ge= 
fel)en ^labe unb ber i()nen auc^ immer ettoa^ Artige» ju jagen 
toußte. 

^aybn i^xad^ im breiten i^ftecreic^ijc^en S)ialeft; bie 6timme 



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9a9bB'« ¥etf8iiilti!^ldt. 221 

ftang mel^r l^oc^ ale tief unb näfelte cttca^ in %ol%e bcS cr= 
todl^nten UcbeU. 3n ber fransöfif^en 6prad^e f)attc er tüenig 
gcrtigfeit, bafür aber fpra(^ er italienifc^ geläufig unb gerne, 
bereits ein Sed^jiger/ loeranlagte il^n ber älufent^alt in Bonbon, 
iid^ au^ mit ber cngltf^en ©^)rad^e vertraut ma$en. Satein 
^atte er fotneit inne, um feinen ^^uf'fd^en Gradus ad Parnassum 
im Original ftubiren unb bie äf^eltepte feiner ^ir^e mufifaUfd^ 
bearbeiten jn fdnnen. ^er ungarifd^en. Qpxa^t mx ^a^bn 
ttot feinet londi&^en Unfentl^oltö int fionbe ber äRagt^aren 
nid^t nt&d^Üg, ba in jenen Orten/ m er lebte, Dorioiegenb 
betttf<i^ 0ef)»ro<l^en nmrbe; int fflrfllid^en j^anfe loar ebenfaltö 
bentfd^ bie ^ffpra(3^ unb nur bie S)ienerfd^aft fprad^ nnter 
^ in ber Sonbei^f^ail^e. 

Obn>o$l vMfyc emiux, m^iger ^ernfttl^rt, liebte e& fiai^bn/ 
bem (^)pxlx(S} eine launige äßenbung iu geben unb gelegentli^ 
and^ eine l^eitere SCnelbote ein^ufled^ten. 6eine natürlid^e ^t» 
fd^eibcni^eit liefe e« ni^t bafe bie ni&(i^tigften ^Jriebfebcrn, 
bie i^n befeelteU/ @^re nnb 9lul;m, bei i^ in ^^rfud^t and« 
arteten. (Et betrad^tete fein S^alent nid^t aU fein eigenem. SBerf, 
fonbem aV^ ein ©efd^en! bed ^intmeli^, bem er fid^ ban!bar 
bezeigen ju muffen glaubte, womit au^ feine Sleligiofltät im 
tiiiiflangc [taub, ^en Kinbern war ^a\Mi üon |)er5en juget^an 
unb biefe lieber Idingen an il;rcm „.*pai)bn=^apa" (lüie fie x\)n 
nannten) mit ganjer 6ecLc. öapbn ^atte auc^ immer in feinen 
^afc^en ©ü^igteiten in 5öereitf(j^aft unb jeber ®ang ins greie 
bot tl;m @clcgeni;cit 5U neuen Crrobonnuieii unter ber banfbaren 
Äinberfc^aar. ^on §at)bn'ö gludlid^er (^)abc, feine 8d;alfvnatur/ 
feine bumoriftifd)e Saune auf feine tiompofiticnen jU übertragen, 
Werben wir gal;lreic^e ^eifpiele tenneu lernen. Seine« eiiionen 
3Bertl;ex- war er fid) mlji bewuj3t unb fftnite il)n ein aufrid;= 
tinec> Sob, bod; vertrug er feine 6d)meid)elei unb jcigte fid) in 
foldnnt 'isiükn felbft fd;roff. 5öol;lwolIenb gegen ^'^^'^J-'in^un, 
War er Wül;l aud; empfinblic^. Wenn er iiicrfte, ba j3 man feine 
Öüte miprauc^en Wollte; er tourbe bann jelbft reijbar unb liefe 
feiner Tronic freien ^aul 

6ot)iel einftweilen im SlUgemeinen über §a^bn'^ ^^erfönlid^s 
feit/ wie fie uns in ben mittlem äaijfren feines bebend ent« 
gegentritt. 

%m 18. mxi im fkrb $anl ätnton. 3n Ermangelung 



■ 



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222 



gäxfl Siicolaui. 



leiblid^cr @rben fotc^tc tl)m in bcr Silegterung fein Sniber ^lico^ 
laug ^o\cpl) {QCWöijnM) nur mit bem erften ^anfnamen ge- 
nannt). 5Diefcr ^-ürft, bem man megen feiner t»orf)crrf^enbcn 
Siebe jn ^rad;t= unb ©lanjcntfaltung, gleid^ Lorenzo di Medici, 
ben Seinamen „ber ^räc^tige" gab, mx am 18. 2)ec. 1714 
geboren unb feit 4. 3J?är5 1737 üennä^^lt mit ber gretin 3Jlarie 
GUfabet^i, Xo(^ter beö Sleic^^grafen gerbinanb üon aßeifeentootf. 
,§avbn öerfat) fein 5lmt nal^eju brei '^di)XiQf)ntt unten äHicolaitö^ 
ber it?m ber fpmpat^ifd^fte ber öicr gürften mar, benen er im 
35erlauf DOtt faft einem l^atbcn Sa^r^unbert bicnte. äSir mäffett 
i^m bal^er ganj befonbete äufmerffamfeit fd^enfen. 

prft ÜUcolauiS, bet ttittet äRaria 3;^erta im3a^rel77(> 
ben SRarfd^aUdflab emfjftng^ mv ein leibenfd^aftU^ec %awBib, 
ber ftnnft unb SBHffenf^aft auf faft allen (Gebieten beweiben. 
(Sbelmntl^/ ^ei^en^ilte unb äBol^ltDoIIen oacen bie l^otrooenb« 
flen (Sifienf^aften feined ^ataUM* älnd^ ivenn tott biefe fßot^ 
jüge ni^t f^on bnt^ feine fanblnn^en befl&tigt fttnben^'ntftBs: 
ten mit i^ im Silbe lieb getoinnen^ bad i^^ in bet Sn^obet« 
Uniform feined 3nfanterie«9iegimentö/ gefd^ntMt mit bem 
(Sommonbeurfreu} beS aRariaf^erefto^Orbend unb bem golbenen. 
SßlieiSsOrben/ aU einen 9Rann bon iierUd^ SSn^d unb ebler 
$al^n0/ t>on frifd^et ©efici^tdfarbe unb freunblid^em mllbem 
Stn^brud in ben fein gefd^nittcnen ^ÜQzn fo anjic^enb bar* 
ftettt. *® 3)eS gürften ©rfd^einen bei §offe[tlid^feiten iuar glän= 
genb; ber ^eic^t^um an ^^tcelen, mit benen feine Uniform ht- 
bedt mar, mürbe fpric^mörtlic^. Seine Sefud)e in 2Bien aber 
mürben fpäter immer f eltener; ber 2luf enthalt bafelbft mürbe i^m 
riad}gerabe toerl^a^t. 9lafd^ unb oft unermartet öerliefe er bie 
6tabt unb 50g \iä) auf eine^o feiner Sd^löffer, am liebften nad^ 
Gfterbd-, jurücf, mo er ber ^tunft lebte unb jur (är^olunfl ber 
3agb unb bem g-ifc^fang nad^ging. 

6eine ^apeEe fanb in i^m einen gereci^ten unb )ur Unter- 



20 ©oct^c, ber ben güiften im Sa^rc 1764 in granffurt a. 9)?. bei bet 
Sa^l unb ^i^nnng bee (Srj^erjogd 3ofe^^ 3um röm. itSntge fa^ , fagt fltot 
i^n: „%üxfl (S|ier^d)9, ber 69(iii. Ocfanbte, toac nid^t grog, aSer too^IgcBant^ 
Ie((aft mtb iitflteid^ bonte^m cmflStibig, o^ne €^to1| mib ItSiite. Sd^ ^atte 
(ine bcfottbeve ißeigititg 3tt i^m, »eil er iniii^ an ben iDZoif^aO bonOtOfllio- 
criitnerte." 9ue ntciitem 2ebciu l^c^tttng unb Sa^i^eit 



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CteOmig fdvem ^t^tM. gegenlltcr. 223 



fWifeung flctS Bereiten §errn. 2öäl)rcnb ber ganjen 2)auer feiner 
Sf^egierung bilben bie ^rotoloQe, meiftenS mit bem SSÜal^lfpruc!^ 
beginnenb: „(Bott mit Und!'' eine fottgefe^te Aette t>on (&t» 
lebigun^en^ auf ®elb« unb Statutalien-^nmeifungen O^ug ne^ 
menb; nur feiten finbet ftd^ ein abf^iagiger IBefd^. S)o<!^ 
nm|te bet %ia^ nöt^enfatts on^ Strenge an ftben nnb eii^elne 
SRitglieber toegen SHenfberge^ngen ober tef|)ectiDibrigen SBe« 
trageni^ l^lber feI16|i mit Srteft su befbafen. @eine <$üte iebo^ 
lannte leinen anbonemben ®tott; ber 8e{hafte toar balb toieber 
ber S3efd^enlte. 6ein perfönlid^ed Sntereffe an ben SRnfifs 
))rDbnctiimen loar t>on toefentUd^em (Sinffug auf beren Sor^ 
jügliii^feit \(S}on bon feinem Sßorgänger angefhebten er« 
^ö^ten ^n{pril(^e auf bie £eiftungen feiner StccpeUt fanben in 
regelmäßigen ©efammtproben, in jtantmermufi! -Hebungen vaaSb 
balb aud^ in ber Söfung bramattfcl^er Slufgabcn i^en 3lu^brud. 
J)er gürft felber fpielte mit ^i^orliebe baS Saroten, ein nun 
\än([}t t>erfd)ottenee, burd; basj ^)raftif(]^ere 'lUoloncett toerbrängtC)^ 
caüeniiiftiument, für ba§ befanntUd^ ^a^bn eine Steide Gom= 
pofitioncu fd^rieb unb baä toir eingelj^enber noc^ tüerbeu !ennen 
lernen. 

55aS SSer'^ältni^ §ai;bu'^ biefem S^tfien, ber, !aum jur 
Regierung gelangt, feinen ©ebalt um bie §älfte crt;ö'^te unb 
ben 3)kifter nod) im S^obe gro^müt^ig mit einer ^^enfion be= 
backte, ipar ein ungetrübt (^erjUd^eÄ. ^er gürft gab feinem 
c^^apettmeifter mieberbcUe 33eiiunfe feiner 23ertl;fd)ä§ung unb 
friebeul;eit unb feine 5l()eilnal;me ermunterte il;n ju immer 
größeren ©c^öpfungen. 3i>ül;l entfd;lüpfteu bem -Uieifter i)in unb 
n}ieber iUagen über feine 3lbgef^iebenl;eit utib fe^nfüdjtig föa= 
ren feine 33lide immer njieber auf ^^talicn gerichtet, bod^ ein 
3Bort, ein gelegentliche^ in jarter äöcifc ert^^eilte^^ (J^efd^enC be^ 
fd^toid^tigte i^n rafd^ unb fejlcr »ie jutoor ^ielt er feft ^u 
feinem Jperrn, bei bem er, tt)ic er ja felbft fagtc, „ju leben 
unb au fterben" toünfd^tc. Unb biefc 3Borte beä 3Jlanncd ]^all= 
ten nod^ in ber Bruft bes ©reifet tpieber, ber in ben letzten 
SebenStagen mit banfbarem ^erjen bed //gütioen unb grofi« 
mttB^igen" gürften SRicolau« gebadete. 

^ie fei^r tmtrbe fioi^bn toon feinem iBruber 9Rid^aeI um 
biefe filrfiUd^ SjfoXb unb anregenbe X^lna^ beneibet 
,,®ebt mir S^efte (fagte er oft) unb loerfd^afft mir bie er» 



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224 



^oi^bn mbtt feine Soflc. 



inunterubc |)anb, iüie fic über meinem 2örut>er maltet, unb ic^ 
iüiU iüd)t hinter itjm jurüd bleiben." — Wlan \)at eö öerfud^t, 
ba^3 iserbicnit bes^ fürftUd^cu ^aui'ci:^ um ba§ cjeiftigc unb teib= 
lic^e äßcl;l $avbn'^ absufd^iräd^en: ^aipn )d au^$genu|t tdox- 
ben, er l;abe feine Äraft bei Ueberbürbung üou 3luf gaben, bie 
n»eit öfter bcn 6tempct t>on @elegent)eit^s aU üon 6ompofitio= 
nen tieferen Öe^altee annclimen mußten, nu^loä oerf d^roenbet ; 
et ^abc t>viX(l9 feine Slbgcfd^ieben^ieit jeben aKagftab verloren, 
Jcin Talent su meffen unb fei feine StnftcIIung überhaupt i^m 
e^t l^inberliii^ atö förbernb gehjefen. ^Jianc^esS trifft attcrbingS 
^tt unb ift ju beflagen. 2)ennod^ aber mufe man cd bem fiirfl* 
lid^en |>aufe 3)anf miffen^ bafe e« bcm 2Reifter einen entfpte^^ 
ben ^[öirtungdtreid bot^ obenbvein }tt einer S^t, ha fein %xm 
nod^ ieinedtoegiB belonnt tt)ar. S)ie anneffil^ten €d^attenfeitett 
boten and^ tl^re ^ott^U. iShen biefe SCbgefd^loffenl^t tmi )ut 
Originalität bed äfleiftetS bei. 9leue (Erfd^inungen in feinet 
jtunfl blieben il^ trotbem nid^t fremb; fle fanben i^ten Seg 
na^ Ungarn ober ber SReifier lernte fie bei feinen ^^w^tn iit 
Sßien fennen. Keinem anbem Aa^eEmeifier fianb fo rnm? 
fd^ranft SU ieber @tunbe fein Or($efter au Gebote, um eben 
fertig geloorbene ^ont^ofttionen ju ^robiren unb i^ter 
aÄirhing üerfid^ern. ^a^bn felber toar »eit babon entfernt, 
jeber SIrbeit eine S9ebeutung beimeffen 5u tuoUen; m9 er fflt 
»crt^ l^ielt, bag fanb feinen SBeg aucb ins^ ferne 9(uelanb. ©8 
ift eine grunbfalfd^e, noc^ in ncuefter ^cit immer mieber auSs 
gefprocbene Stnficbt, '\:)dbc cx\t bie 9leifc nad) l^cnbon bic 
9Belt auf \im aufmcrtfam gemad)t. .Sjal)bn*ö 3iame iuar im 
©egeutbeit fdjon im 70. unb 80. 3^iH*5cbnt aflüberatt belannt 
unb gefc^ii^t. ä>on allen Seiten tamen ibm 3luf träge t>on 3>er= 
legem ;u unb iimr er c«, ber ibnen ^ebiuguugen lu^rjdirieb. 
IHUcrbiugv foiiute er nidn von Ueberfluf? reben, aber an ber 
Seite einer menigev iHnid)tuenDeri]d;en Avau irare feine !petuniärc 
JL-age nod; immer eine melir jufriebeiifteüenbe geiuefen. Söo mar 
ber AÜrft, ber, gleid) '^ticolau-?, beut lu^ii .s^aDt^n io bcd) r^er^ 
cbrtcn "AVouirt ein .'gauv aufgebaut, ihn Da- jammcnnMlen 
^JiotbiiHniDigteit bc^ Xiectionengcbcu-^ entbobcn Ijättt^i §apbn 
felber mar mit feiner äugern l'agc jufrieben unb obipobl fein 
eigener Slu^fprud^ über biefelbe mebr ber 3eit angehört, bie er 
erft f)>äter borjugdtoeife in @fterl^da berlebte, biirfen toir benfelben^ 



ftkv feine Soflc 



225 



't)o6) auä) auf bie erft üerlebten ^a\)vc in (sijeuftat)t unb auf 
feine ©tettung überhaupt bejie^en, über bie er [ic^ ju ©riefinqer 
(©. 24) äufeert: ,,aKein gürft »ar mit aEen meinen Slrbeiten 
jufticben, id^ er(?iett ÖeifaU, x(t} fonnte al^ (S^ef eine^ Drd^cfteriJ 
Scrfud^e mad^en, beobad^ten, mad ben ©inbrud hervorbringt 
tßa& f^toä^ty alfo oerbeffem, s^f^^^ii/ ti'egfd^neiben^ toagen; 
i$ toor l»on ber SBelt abgefonbert, ?Riemanb in meiner 3Rä^c 
!onnte mi^ an wir felbft im nta<(en unb qMtn, nnb f o mugte 
i<l^ oüginal toetben.^' 

blenbeten i(n bie genoffenen (^ten fo tDeniü, baB er na^ toie 
Dot im pet^Mül^ iBerfel^ mit ptflen nnb mit- bem (iM^pen 
Kbel {leU eine getoiffe d^tense inne ^n l^t^ ^i*^ 
ilMbtt angette er ftd^ $n (Meflnfier (6. 108): ,,3$ bin mit 
karten, itdnigen nnb Dielen gro|en Herren nmgegangen nnb 
^be man^ei» ®<l^d^el]^afte Don i^nen gel^iyrt: ober auf einem 
Dertranlid^en gn^e tM i^ mit fold^en ^erfonen ni^t leben nnb 
id^ halte mid^ li^ %u Senten t>cm meinem 6tanbe/' IRon M 
nod^ in iüngfier Seit $apbn einen „fürittid^en öebienten" ge= 
nannt. S)iefe Säe^eid^nung ift ungered^t; fott man barunter eine 
Kreatur öerfteben, bie fid^ toor ibrem SSorgefe^ten nur ju !rüm= ' 
men treife, fo »ar ^apbn ba« grabe ©egent^eil. @r föar fid^ 
feinem 3äierthe0 febr loo^l betDufet unb \)attt nic^t nötbig, im 
Umgang mit §ochgeftelIten fid^ ettraö ju »ergeben. 33 on gabl= 
reid^en 33eifpieleu, bie bas ©ebäffige bee angeführten SluöbrudCg 
loiberlegen föunen, bieue \)m jum öeleg eine Stnefbote au^ bem 
fpätem Scbcn ^apbn'ij, bie mebrere, feit^er t>crftorbene 3)UtgUe= 
ber ber AtapeEe miterlebten unb übereinftimmenb erjählten. 
ä3ei einer Generalprobe, ber gürft 9Ucctaiie (b. b- ber im ^a\^xt 
1794 jur 9tegierung gelangte) beitpobnte, machte berfelbe einige 
tabelnbe 33emer!ungen. (^ereijt erföiberte §avbn: ,,gtirftliche 
S)urd^laudht ! bieä ju üerftet;en, ift meine ©ad^e," S)a erhob 
ftch ber gürft unb^ feinem ^apeUmeiftet einen ungn&bigen ^licf 
jujuerfenb, »erlieg er ben 6aat jum ©chredCen ber äRnfller^ bie 
acte mit begeifterter £iebe an ^o^bn ^ngen. *^ 



Sl Dr. %taai £ottnj: ^a^bn, äRojoct nnb 9cet^Meit*f Itts^cmmiftt 
9ceeiaii 1866, 6. 29* — Qiite «nefbote cc)8|ft fUspmt ^ ^bm^ 

«•II, «itttb I. 15 



22a 



5r)er ©taiib ber fürftl. 3Jtufiffapeüe mx jur ^cit, aU fic 
^ai)bn übernahm, nic^t;? meniger alö betjeuteub. Söetin Sarpaui 
öon einem „%xo^en'' ot>cr „ au^^erlef enen unb ja^lretc^en Or- 
djefter" fpri^t**, fo ^at er babei bie fpäter jelbft erlebte gUn? 
genbfte ^riobe ber Äapeße oor älugen. 6ie jä^lte beim ©in? 
tritte ^a^bti'^ 3 S^ioliniften unb je 1 (SoUifteu unb (Sontra^ 
bajfiften; bie öläfer mürben uon ber gelbmufif ^erüberge^olt. 
S&ec <E^or (menn man i^n bei bi^em \o getingen 3(^^^^<ift^^ 
flber^iaupt fo nennen barf) wor au§ 2 6opran, 1 SUlt^ 2 Zimt 
«mb 1 Öa6 gufammeng^fteßt. SDieieä ©efangöperf onal bilbete ju* 
gleid^ (mit iuSm^mt beS ^enoriften gvibert^) ben ^ir^end^or, ber 
|ur Begleitung aujer bcm Dcganlften nur 2 SSioUnen, 1 Sßioloncell 
imb 1 lütoton (atte* 3n bemfelben ä^onat^ in bem ^o^bn ein« 
trat, itttvbcn aU ,,neu« äRufici'' 2 Dboifben unb 2 ga^oltifltfti 
nnb Idlb iKuraiif oud^ 1 gldt^ft unb 2 SOalbl^otniiflm neu auf» 
^eniMiiittii; cml^ilMm no^ ein ^Uai^^ wtl) bet <in|ioi ^Oift 
610. (MbttRM bttB^ neue IRitgliibec eifetl mib bie Asiiffle mU 
ittiei ttditetett 9i9lNilK(itoi beimettt 

fM X^AmeSim btr ^opeUe but^ gtrß 9Hcolani» imnib« 
biefelbe am 1. 3uU 1762 rcguUrt unb jnglei^ bie »on 
Sittton ^inaußgegebene ^orfd^rift unb ®er^aUung^=3iorma (iüie 
fie aVL(t) ^apbn'ß S)ccret umfaßt) beftätigt unb auf fie ^ingewiea 
fen. betjaun nun für bie Capelle gleic^fam eine neue ©pod^c; 
bi&^er faft nur auf ben Äirdjenbicnft unb auf bie Xafelmufif 
befd^rättft, traten, nne oben eriDäi;nt, gcöfeere Drc^efter^, Äammer; 
unb ^^eatetmurit in ben ^Borbergiunb. S>ie Capelle aä^Ue nnn 
folgenbe SDlUgiieber: 



^jonifi Sutgt Sccc^ierini jagte ein^ jum Äbnige (i^acleö IV. öon ^Spanien, 
bet bcff«n SJiufit mit betn äu«rufc „C'est pitoyable, Doiserable!" »eg* 
fc^Uttbcrtc: »Sire, vmA de porltr an tel jugement, il ftndxtit a'y oon- 
nattve", tooriuif ii^it ber tSnig, ein toBnllct SRann, am ihntgen )>a<fle iinb 
inm Seniler iv iverfcn breite, fhn beut gjnv^ ber fttagefllli |atte 
Öl)Cil(eritH fein ?eben gu banfen. Fieqnot, Notie« rar k vie et lei ob» 
mgea de L. Boccberini. Burii 1851, p. Ii. 

22 Carpani, Le Haydine „uns scelta e numearoM orebeeCrt" p. 87. 

*— ,^lla testa di una grande orchestra", p. 94. 

23 2)er 78iä^rige ^arl Stnbt, ber le^te bes tu bot 20« dorren ge* 
oansten iScttbcr; ei pah am 27. 9{oi». 1761. 



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^«Ito't antobe 0tc8nifl. 227 

«ioluiiflen: Sutgi (2llovfiii») Äiomafini granj ©uarnier. 

5taibteT,b.i.9lentmeifter). Kbom etum 
SNsbnceOift: gofc^pl^ SBeigL 
(Eonttalaffifi: Xntim MtfUtt 
mit: gcfttQ eigL 

Sonnen: 30^ (intetbetget. Solfi. Qkote 6d^tDenba 

tmoloidfl). 

IBalbbKiiiftcit: ^ol^. ftnoblau^. Sl^btttd eteiinnftller. 

{DtSconHlKniicii: Kima 9Ratia 6(j^effflod (nafyaaU t)ere^lid^te 

9Beigl). Barbara gu; (nac^mald mebelid^te 

?)idf>tler). 

Xttiftin: Cxleenore 3^äger. , 

Scnoriftcn: Äar( 3ribcrt^. ^cf. 2)te5l. 
«aiftft: M(i^tor ©rieglet (auflleic^ ißiDUnift). 

Drganift: . 3o(?anTi ^^loüotnv. 

^omafttit unb §eger aufgenommen, bte anfanoiä nur 200 
unb 150 gL belogen, l^atte jebe§ Dr<i^cftermitglieb 240 gl. 
Sa^rcSge^alt unb aUc ^a^re eine Uniform nac^ i^orfc^rift ober 
60 gl., nebft ^)^aturaUen, jebod^ mit bem augbrüdtic^en Au\ai^: 
„baß biefelben mit fold^em ©el^alt begnügen unb Unf nic^t 
inc^r beunruhigen foEen". gebcä ber gelbmufi! juget^eilte 
SWttglieb {jatte enbliif^ nod^ jur 3eit ber ^Inmeyen^cit ju @tfen; 
ftabt, Ititfee ober auf onbem füritli^en ^errfc^aften tä%iiäf 
17 Är. Äoftgelb. 

§at;bn batte nun aüe |)änbe tJoU ju t^un; ^twftrumente 
unirben nad^gefc^afft unb auijgebeffert, ^lufifalien unb Säften 
|U beten 3lufbetDabnmg angefd^afft, eine proüiforifd^e 33ü^;tte ers 
rietet, ©ompoiitionen geliefert, groben abgel^alten, Streitig^ 
leiten gefcblid^tet unb öittgefud^e an beit gfirften begutadjitet 
unb befürttjortet. Unb wie befd^ciben unb jagb^ft n>ö9t bet 
iunge ^apeHmeiftcr bie fürftlid^e ÄajTe in Slnfprad^ ju nebmcn, 
toit toinsig nimmt jxd^, im i8ergleid^ ju ben ^orrenben Siedls 
mnmett/ bie f p&tev bec (^tuettmeifier ^lunmel )U fliest nm^te, 

16* 



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228 



^bn'« mXÜäft ^tcSimg. 



fo(c^' eine Specificaticn über cicmad^te 2telagen au^. " nod^ 
me^^r: aUem Hnfd^ein nac^ ^attc c« §ai;t)n bei ferner umf augs 
reid^en unb iuie 5U i^ermut^en erften für ^a^ fürftl. ^au!^ coiua 
ponirten ^^mp^ouie nic^t Qetuagt, beten üollftänbige (5opiatur= 
Unfoften auf ^ed^nung bed gürften }u fe^en^ benn er l^alf 
felbft mit, n^ie er ftberlftaiqpt au^ {))fttet niöft unter feinet 
SSftrbe ^clt, Stimmen p ergänzen unb gu reüibiren. — 3tm 
meiften mad^ten bem äReifter bie S)ienfti^erge^)ungen feiner lebend* 
luftigen Untergebenen $tt fd^affen; äftand^e lourben abgefegt, auf 
^Bitten ^apbn'd toieber angenommen/ abermafö entlaffen unb 
enbUd^ t>o^ toiebet itnb läufig felbfi mit wff&iUm (S^dM^ an» 
ijeliettt S)ie Slad^fld^t unb äRilbe bed gftt^ nutzte bie 9Rit« 
Olieber leid^tftitnig.; 9t blieben ikbec bie tttkubi^eit caA ober 
entfernten fld^ übetl^upt ol^ne (Sriaubnil nnb liefen W9 felbfl 
in il^rem betrogen SBerflOle 6^lben !omnten. gab ed 
benn ^trafen^ SKbjfige am Silonatdfle^alt, (Sinf)>ertungen unb 
angenbliälid^eiS Kndfiogen ans ber ito^ette. Sal^rl^aft rfil^b 
unb l^erjgetoinnenb jtnb bann bie @efud^e ^a^bn'^, tvemi et 
um 9lad^lag bei 6trafe für fold^e bittet^ bie eben uut bet ' 
Setd^tflnn $nm Unge^orfom verleitete, gn langer SBittfd^rift 
njenbct fidb ber 9Reifler ^icr an ba^gerj beä gilrfien, tceig atte 
möglid^cn 6ntf(^ulbigungen ju ©unften feinet Klienten t?or$us 
bringen unb fud^t, tt>enn er f(^on alle ©egengrünbc crfc^öpft 
l^at, bem gürften felbft üon ber fc^mäc^fteu 6eitc beijufommen. 
©0 baut er einmal, um red^t fic^cr 5U ge'^en, gerabeju auf 
bcffcn unerfättUc^e Siebe ju immer neuen 3)tufifftücfen für bag 
^arvton, beä gürften Siebling^inftrument ; fc^icJt ein mit 2öärnie 
gefül;rte» äBort für brei mit empfinblic^en ©trafen bebrobte 
3)hifiter tjorau^ unb, inbem er fid^ beä gürften „untert^änigft 
gel^orfamfter §aybn" unterjei^net, fügt er, bem gürften gar 
ni^t S^it 5ur Ucberlegung iaffenb, unmittelbar bie Sd^meid^els 
kporte bei; „\o m(S) benen gevertägen fi^ unterfangen toirb^ 



24 ^)icr j. Sö. eine ber frü^cßen: ©^ccification ttaö ic^ Gnbcfi^^Uiiter» 
ItuSfUtttv an terf(^iebeiten 2)2uftc«9iequirtteti be^gefc^afft ^abe. ^nfirutnenten* 
Kuebefferung : Oboe, (Sngt. ^om, Sagott, Sipfmcn unb fKoItit'^ögen unb 
eaitcn; SftottttpdJfkc 4 9n^ (8 9I. 12 SU,), $a{fctl (IHofoncdOf SKnficafiai^ 
St&fttn, bem &^iof[cc babd sc 6nmma 28 gl. 26 ih; 

25. 9nn^ 1763. 3of. ^aüffm. 



^avbn'« erfle €om))ofitionen in (Eifenflabt. 229 

@uer ^od^fürftlic^en S)urc^lauc^t neue Xxio auf ben SBaribon 
einju^änbigeii". 

eben ermäE;nte fünn'a^ioie Si)mp(;Dnie C-bur, tjon ber nebft 
ben Crd)eftcrftimmen auc^ bie autoqrap^e Partitur t>orE;anben 
ift, jeigt augenfällig, trie §ai;bn bamit gleich etma^ 9le(J^teä 
unb Ungemoj^nlici^e^ bieten mUte, benn ber gaU, ein felbft= 
ftänbigeä bramatifd^ gel?altene^5 Ülecitatiü für jhjei ^rincipaU 
3StoUnen ein^uf(^alten, fte^t ganj i^ereinjelt ba. Unjiueifelbaft 
\)at ba^u ba^J (inaagement ^omafini'ä SSeranlaffung gegeben unb 
xoix fcl;en jugleid), ttiaö er biefem faum 20jä^rigen ^^ünftler 
bieten burfte. 2)ic)e 6pmp^onie ift fonberbarertoeife in 33reit« 
fo^pfö Äatalog nie angezeigt, too\)i aber bei SBeftp^ial in §aitt* 
bürg (1782) unb 3o^. Zxat^ in SBien (1799), bei beibm in 
Slbfd^rift ju ^laben. QaUftm gab berfelben bie Benennung „Le 
Midi" unb fd^rieb bann axicf) eine ©pmp^onie „Le Matin" be* 
titelt unb eiti ©oncertino „Le Soir". ©rftere, Le Matin, D^bur, 
fftt 12 cmtcertitenbe Stimmen^ erfd^ien ebenfalls bei ben @es 
itaitnten^ Setteved, &but gleid^faUiS für s^ei obligate 
SioUnfHmnien, i{i im Sol^ 1767 M »teitlo^f in SCbf^vift 
evf^^ienen utt)) ttAgt bet leftte 6a4 bie l[ttff<!^ft ,M telnpe8tft'^ 
5DieS foflt (6. 44), 4^bn fei t)om %Sa^ htouftta^t iDOtben, 
,,bie Krter Xaq^^Un'' sitm j9Sortimtf einer tonpofUion su 
toftl^ten unb er !^e fte in gorm bon Quartetten gefeit, bie 
f e^r. loenig befamit feien. SieOeid^t |inb bamit bie ertbftl^ten 
bind Ord^efierftüde gemeint 

Le Midi, txa toa^rfci^einlid^ ältefle nod^ erl^altene Intogtap^ 
einer |^bn*fd^ S^mp^onie, trägt bereite, toie aud^ einige 
and bem ^afftt 1760 nod^ bor^onbene antograp^e SDihtflfflftdEe 
bie Ueberfd^rift „In Nomine Domini" unb fd^lie^t mit „Laus 
Deo". 9luci^ ^ier offenbart fi(ä^ ^apbn'5 frommer Sinn, ber, 
qkiä) ©ebaftian SSad^'ö J. J. (Jesu juva), jebeS 2Ber! unter bem 
6^u|e feinet ©d^öpferS untemal^m. 6r bel)ielt biefe Seseid^= 
nung für immer bei, felbft bei njeltlid^en 3lrien unb Cpern= 
Partituren. 9)land^mal bebient er fid) nur ber Initialen L. D. 
ober aud^ S. D. G. (Soli Deo Gloria), aud^ Laus Deo et B. 
V. M. (Beatae Virgini Mariae), bem einigemal nod^ „et om* 
8*" (et onmibus sanctis)" beigefügt ift. ^en betraf tigtften 
©c^lufe fül?rt u. a. feine Oper „L'infedelta delusa": Laus 
omnipotenti Deo et Beatissimae Virgini Maria. . 



230 $a9btt'e tx\tt <Sj>ws>Qf\tionta in Qtjenßabt. 

(SS finb ferner noc^ einige ©^p^nien (ober richtiger 
Gaffati cnen) nad^mei^bar aus ben ^al^rcn 1761—62, bic in 
^ari^i unter ben DpUf^ja^len VI unb VII, jebe^ 6 9himmern, 
cr^d^ienen unö nod^ in ben 60er 3^^^^^^^ ^oi^ ^reitfopf an= 
gezeigt finb; eine, C^bur %, War früher in Säutograp^ bei 2lr= 
taria; ^\vc\ anbere, G^bur V4 unb A=bur %, würben im ^a^ve 
1762 im ©tifte ©öttroeig onfgefü^rt unb erfd^ien le^tere mit 
umftcHtem 1. unb 2. ©a^ jtoeimal, trie bie^ in ^apbn'^ ©pm= 
Päonien öftere gcfc^ie^t unb i^re Sa\)\ glüdfUd^ertüeife in etmad 
terminbert. fallen in biefe ^al^re 6 ©treid^-^riosS ober 

3)tt?ertimenti, tjon benen fic^ eine^^ (A^bur %/ SSioUne, ^iota, 
Sa^) in 2lutograpl) bei Irtaria erl^alten l^at; biefelben erfd^ie= 
nen in 2lm)lerbam ale opus XI für 2 glöten unb Sa^, finb 
aber auc^, ^um 5:beil in anbere SConartc« übetfeftt, für glöte, 
SBioline unb 33afe, ober SSiotonccU, SJiola unb ©afe mit anbem 
^rtoi^ untermifd^t in ben 60fr unb 70er '^a\)ttxi bei 3ieUh>pf 
erfd^ienen. (Sin Söalbl^omconcert (Concerto per 11 oorno di 
caccia), D=bur, aus bem 3^1^^^ 1768/ i)erbanJt fein ©ntfte^en 
too^d^nlid^ bem ü^isitriU ber genannten äBalbl^omifieii. SHefe 
SontHUioit qi^M m^l unter bie frfl^efint toicerte fftr 
Snftrttmeitt 6^äter Iic# {^o^btt niNl^ einige folgeit^ ba He« 
Snfltninieiti in ber Jto^elle mtdgeseid^ bertreteit toax. 
SiDei (Soticerte l^t fyxifim \n feinem Hatalog .angef^rt (eine« 
fftr 2 4^ihnter), bagegen fel^U bo« eben genannte. (Sin anbete« 
fftnbigte 8reit!o))f im ^oi)xt 1781 an. iDo« an« bcei buqi^ 
gehaltenen 6ftkett beflel^enbe totcert (erjlier nnb le|ter 6a| 
Allegro/ SVtittelfa^ Adagio) ift in Sonatenform gehalten nnb 
bfirbet bem 6o(oinfbntment nid^t« toefentlid^ ©d^mete« auf, bod^ 
tritt e« immer bentlid^ 5ur Begleitung bienen Streich^ 

infhrttmcntc unb 2 Oboen. 2)ie ^anbfd^rift §a^bn*iS ifl retn^ 
Ixö), öcc^ 5iemlid^ flüd^tig; auf ben jtrei legten ©eiten X)er= 
tDcd^elt §a>;bn aus 5>erfe^en bas für Dboe unb ']iix 55ioHnen 
beftimmtc ©pftem unb tummelt fid;, 5U Gnbe ju fommen. „3^ 
©d^laff gefd^rieben" notirt er, tüte ju feiner eigenen (&nU 
fd^ulbigung, am iiopf ber legten ©eite. 



§apbn foUte nun jum ^tueitenmal in feinem ßeben 6^e= 
legen^eit finben, für bie^ü^e au f($reiben« S)ie^lmai fK^te er 



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t 



c§ mit italienifc^en Sängern t^un, bie na^ @lfen(iaM bc* 
rufen tourben. ^Ia6) ben ^rauerfeierlid^feiten für bcn toct« 
ftorbenen ^Jürflcn ^aul ^ntcii unb für beffen SRutter SWaria 
Dctaüia, bte am 24. 3lpril 1702 im 76. Sdebeuöja^re geftorben 
tt»ar, foltjten Sage ber greube. gürft 9licolau^ l;ielt am 
17. 9}?ai feinen fetetUd^en (Sinjug in ©ifenftabt; im «Sd^lcffc 
fa^en 3a^lretd)e ®äfte bei ber gefttafel unb bei bet $ari*müt)le 
trurbe ein geucrmerf abgebrannt; l;ier nne bort mu^te audb bie 
Capelle ben ^ag mit t>er^errtid^ett l^elfen unb waren für %xonu 
pcten unb ^^au!cn ber ftäbtifd^e S^bw^wenncifter unb feine ©e« 
feilen beigeftellt. „2öelf(be ^lomöbianten" sparen fdbcn fett 
12. 9Jiai beim ©reifeuunrtb in 3Bo^nung unb sBerpflecjung, n?o 
fic bis @nbc ^ni fer blieben; im ©la^^aiifc be§ Sdblcfebof« 
garten^ n^urDe ein 3^^eatet bctgeric^tct unb ein 3Jlalcr, iie ^on ** 
„feefonber« fflr bad Xf^tatzt ju malen" aufgenommen, ber batrn 
t)om 1. 3uU an ftr angcftctit tourbe, b. b. mit ber Slaufel, baft 
feine JH^au unb Zoä^tet ^ t)erpflld^teten, bcn (^ox* unb 
j^ammer^efattd in frequentteMU än. bie 3)tonate ^})Mi unb ginii 
faBen nun bie kup^Tungeu bon itatienifd^en ^iiigfpielen, ton 
benen ^i^n in feiiim «rflen (intn^urf^^atalog ipenigfteitd be« 
Stnfitiig t|«itiatif(i^ angegeben ^ dtsMl: La Maieheaa N«pol% 
ift ttoj^ in atttogttt^^ '^ßoetitit, wnn attdl iMoiffeiitbig^ et» 
l^ten; He onbern btei fhib beHtcU: La Vddm, H Dottdt«» 
n SffoMatSk^ 3tt {einen gtofien Italttlog l^t fle ^bn nU^ 
ottfgenmMKen; ,fi IMne Oi>ei:0tta btm feim ^tmif% bie ber 



Sft tm t. Oet 1761 toacbc *U(^ 3o^atraee 9ftfUttie 9 rtlifttitaittt 
Ott CttMlieMinifcr Mcnil&qW «ecNKt Qt Ii3«8 i6|«L tOO CicMiii^ 
®iiart« («v 4SK» 0. fnite Cuosticr «nb Me ttm«» 9l«twnij[iat 

(^otj, ftoiai, Offidneiafcl K.)r bie f)?äter in ^elbedivert^ Berechnet ipurben. 
®eit 1778 gcnofi et nod^ iäf)xl 200 gl. (5j:tra*3ulagc, fo baß fein ©c^alt 
jule^t na^eju gegen 1000 betrug, ©runbmann n>ar ans Sacfefcn gc« 
fctirtig, ein 2>ä)ükx t^on £, ©. G. 3)ietrid^; er war namentlich bei ber Äu«* 
fd^mücfung be« ®(^(offe« Sfter^ä} fe^r t^tig. 3}ie %nga6e in 92ag(er*8 
JÜtnftteT'Sqricra, ba| ®. in 3>tnifleit be« ^ttzflen ^e(^eit^ ftanb unb un*l 
17<R^ in IcfMn foM ««H^ie^ 8«iiM«Mcn UMftc, if) su (€ii<^H« 
8«!. fr 9ai6 in Ctfaiftttbt am 18. 2>cc 1798^ 7S) 9«^tt ift. Km, fdae 
Sittoe, erhielt bom ^firfien eine ^enfton oon 200 ^l. ^a^bn'd $ortr&i, in 
bei ttnifotm ber fürfit. Staif^t, im ®0(offe Sflet^ a«f(ctoaM, fptt l»olt 
^^timbiiKiiitt gttnok feilt. 



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232 



^CTtnä^ruiigifefl am fürflL $ofe. 



doipift 6imott $afö(!a im gal^ 1774 im SBMen. ^iotittm atu 
Iflnbigte^ bfltften ettoa ^ier^er geböten. 8on ben in 4^bii*d 
$anbf(^rift no^ t)ot^anbeiien Stummem, 4 ältien unb 1 SHeci« 
tatii9 erflgenannten ,,Oomedift'' ift n>enig fagen. 5Det 
S;e(t bietet fo totniq ^dit, bag unmögU(i^ ein ^an^ed ba« 
mit combiniren lägt; bie (Sompofition betücgt [xä) (jumal bie 
mit Saufen überlabcne ©ingftimme) im bamaligen ©efd^maä ber 
3eit unb ^a^bn fd^cint aud) nicf)t mit befonbercr £uft an bie 
Slrbeit gegangen ju fein, benn bie ©d^rift ift fo ftüd^tig, iüic 
bieä faum bei irgenb einer ©t)mp^onie, gefc^toeige benn bei 
einem üuartett §at)bn's^ je t)or!ommt. 

^a§ erfte größere bramatifd^e SQerf fc^rieb ^apbn ju 6nbe 
be^ S^i^'teS 1762; e§ \r>ax ein Pastorale jur 5?ermä^luui3£^; 
feierli^feit Slnton'ö, be^ älteftcn ©o^neS be-^ gürften 'Mco- 
lauä, mit ber ©omteffe ajtarie 5:i;erefe, ^oc^ter be^ ©rafen 
5licolauö (Srböb^. 2)en 58ermä{?lung^act üottjog ber erjbifd^of 
üon (Soloffa, ®raf SSat^ian^, am 10. ^an. 1763 ju 9öien in 
ber !aif. SÖurg im grofecn ©piegelfaale. 3)aS öraut^aar unb 
beren ©Item würben fobann sur !aif. ^afel (jelaben unb fubreti 
nodj benfelben 3:ag nac^ ©ifenftabt, tüo i^rer grofee gefte toartc« 
ten, beren aiiÄtil^rlid^e S3efd^reibung baä Söien, S)iartum (SRr. 9, 
bat. 2a San. au« (gifenftabt) mit ben Söorten einfleibet: „2öir 
^aben noc^ niemals {o Diele tomel^e ©äfte unb fo l^errlid^ 
Sreubens^fte bei^ miA ^^t^, M bie Dotige W^o^"' -Sei bet 
Wtmft M 4yo^^)eit8)it(|es mar bie 6tta|e t>on tBMmipaffiitd 
büs ^fenfittbt, eine 6tte<le bon 3 6tmtben ^Bkqß, belen^tet, 
bes^Iei^en bie 4^tt;ptftra(e bet Oev^flabt/ meldte bie SBO^ett 
;paf fiften. S)ad ffitflL 64lo| ptonlte im geflft^rnnd nnb m 
bemfelben ^otobitte eine (Som^oflnie fftrfit (SKmiabiete nnb mit« 
ten auf bem $Ia^ toav eine Si^tenpfotte errid^tet, auf ber ein 
®^or Srom^eter nnb panier bie Mfie empfing. SHad^ Xnfnnft 
ber ©efeUfd^Aft tmn^ in ber 64lbB!apeQe ein To Denm ge« 
(alten unb fobann bie ^od^seitstafel feri»irt, an ber über 120 
^Jcrfonen ^la| nal^men. 2lm folgenbcn 2^age nad^ bem feicrL 
®otteSbienft tüurben bem 5Sol! im greien allerlei Scluftigungen 
geboten unb nad^ ber 9Jlittagetafel eine italtenifc^e Dper „Acide'' 
»on ben fürftl. SSirtnofen aufgefüi^rt, tüobei baö Drd^efter in 
bunfelrot^er mit ©olb verbrämter ©atasUniform erfd^ien. 6in 
glänaenbet geftbatt in bem reijenben unb )prad^tüoU becorirten 



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^cide'S Festa teatrale. 



233 



großen Baak befc^lcfe biefen %aQ. %a^ü, Seluftigun^en unb 
aWaSfenball füllten au6) ben ^itüeiten gefttag auiJ. 2lm britten 
Xaqt tüurbc eine Opera buffa aufgeführt, ber ganje 6d)tofe= 
garten glänjenb beleuchtet unb abemtaU ein 3J?a^!cnbaU ab- 
flchalten, bem über 600 ^erfouen beiiuDt;nten, t>ou beuen niete 
itn Saufe bc« 2lbenbö bie 3)iaö{e ireAfelten. 3lIIgemein n?urbc 
ber au^erlefene ©efc^mad, bie ^rac^t unb bie f^»^iG^^^^ 
Jüirthung, fotoie bie ungemein leutfeline unb uerbinbUdhe %xt, 
mit melc^cr ber geftgeber feinen ©äften begegnete, gerühmt. 

^a^ ©chäferfpiel „2(ci'5 unb (^alatea" ipurbe bie^mal üon 
beut 3}Zailänber S)ichter ©iotoanni Sattifta ^Kiglianacca in ita= 
Uenifc^e SJerfe gebradbt. S)ag bei &\)tUn in Sßien gebrudtc 
2;eptbudh „Acide" (Festa teatrale) eröffnet eine ^ulbigunggs 
Stnfprad^c an ha& Bräutpaar, \?on ben unterthänigften S)iencm ' 
^^Hayden cod la musica^' unb „Friberth e gli altri Attori'' 
unterzeichnet unb befte^t aud brei|e^ ©cenen^ SU benen ^a^bn 
au^r bet Onbertttre unb einem ünartett^ginale 4 ©opram 
unb 2 S^enot^rien unb ie eine SUt^ unb 8a|«Slvie cont^onitte. 

S)ie f<$One gabel ifi betont: 9Bir befinben und in einem 
liebU^en SD^le Giciliend am gute bed 9etna/ nal^e bem SKeeve. 
Stieben fptid^t ani^ Blumen unb fdVkt^, auf balfamifd^en 
Sflften tt»ie0t et fld^ tt&nmetifd^ nnb blid^t finnenb in bie 81&ue 
beS 4^immeU. 9ba t^eilt bie aReeiej^tDOfie unb entfenbet bie 
f^dne Sl^mphe ®alatea, bie aus Siebe ^u bem Ritten Slcid il^r 
Öllement berttft. 5Det f^dne Jüngling lebt nur in il^. S)od^ 
Reibet d^Iüd loenbet fidh: ^olpph^mos, betSo^n bei» m&c^tigen 
äReetgotteiS ^ofeibon unb ber ^h^ofa, entbrennt in ungeftflmer 
Siebe ju ber reijenben 9lereibc; er »erfolgt fie mit 2lnträgen, 
tüirb aber fc^nöbe prücfgen?iefen. 2öuthentbrannt lauert er bem 
glücflid^eren 3fiebenbul)ler auf — ein Söurf, unb 2tciä liegt i^er- 
f(ih"iettert unter cjemaltigem gelöblocf. ^er üerjipeifelten (^aia- 
tea beutet bie greunbin auf ben, im 2lugenblicf bem gelfen 
entfpringenben ÖueU; er gleitet als) befruchtenbeö Sächlein bem 
X\)al entlang unb foU fortan ben ^iamen 2lciö führen, (^alatea 
lächelt burch ^h^änen; ihre Trauer totrb jur fanften ©chtper? 
muth unb fie !ef)rt toieber in ibr feudh^^^ Clement jurücf. 

^änbei hat bie i&age tounbetbar in äUufif getleibef ^ 



S6 SHc }»citc 9ear6eitint0t mnd 3ahc 1720 in (Sonnoit« eittjiottben. 



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234 



ftkcad&^f Fetta teatnle. 



5)ie ^crfonen fint» bei §at)bn bteydben bi^ auf ^amou, bet 
^ier aU bie greunbin 6Hance crjdieint. 3lber bei ^apbtt fcMt 
ein 2öcfenttid^e^$: bor bei §änbel fo niäc^tifj eingreifenbc ®^or. 
2llä etnjioicr fc^madjjer (Srfa^ erfc^eint in legtet 6tunbc bie 
aReergöttin %fftti&, ©alatea bamit tröftenb, bafe i^r ©etiebter 
nun in anbetet ©ejtalt auf ennge Seiten ber ©cgcnb ein 'Bo\)h 
t^ftter geworben. Um aber bo(i^ jnm 6(!^luffe ein Dnartett 5tt 
cmögli^en/ taud^t 2!ci§ am benachbarten Ufct, in bie Sltttibnte 
feines nnnmel^rigen Elementes gel^üUt, toiebcr anf unb unter 
^elöbniffen etuiger ^reue fd^Iie^t bad $afiotaIe ab. S)rt <^ii% 
ber ^anblmig in bet ital. SSetflon ^igt vnd nöi^ sitte -aiActe 
Slbtueid^ng: bie gcettnbin t^tance ifl tollft^ flenug, bem 
jt^Ho^en loeü» sn ma^en, fit felbfl f^toeitme fftr i^; 
fel^ aud( fie i^ ben ^tftden. ^ht Yni^d @s!()of^ ber ital. 
Seatbeitnng/ toie fte ^a^bn botgetegen, toitb ben Sergteid^ mit 
^anbel'd 6etenata „kos i^d Galatea^' (bom engl 5Di4^ 
3o^n ®ap bearbeitet) erleit^tem. 

6cene L ^ie ^reunbin ^lonce befd^toQtt KciS, fi(^ bot 
$ol9)}^em, ber i^ na$ bem Seben trad^tet, buni^ bie glud^t 
|tt retten. 9ds entgegnet, ba| il^ bie Sie%e ber frönen 
®aTatea ftä^te, er !enne leine gurd^t unb toerbe [xt nid^t ber« 
lajfen. (3lrie.) 

@cene II. ©alatea tritt auf unb t>er(an(^t ben 9tatl) ber 
j^reunbin, auf \Dd6)c 2lrt fic i^xtn Geliebten i>or bem 5?pfIopen 
fc^ü^en fönnc. — @(auce rät(} it^r, bie ^genb ju verlaffen unb 
tlci§ unb it)rer Siebe 5U toergeffen. — S^immerme'^r ! ©alatea 
betet if;ren 5lciö an, tt)enn aud^ ©efa^ren il^rer Siebe broben; 
3u cjlüdli^ märe ba^ ^erj, »enn e^ feine Seiben lennen jottte. 
(2lrie.) 

6cene III. ^otppbcm fui^t Ölance nad) (^alatea au*^u= 
forfd^en; biefc foppt ibn mit feiner Siebe; er foUe fie fic^ aug 
bem Sinne f plagen, fic fclbft fei in i^n tocrliebt. Sei bod^ 
fein 3(ntli| t»ott 3^^wber, bem !ein ^erj föiberftei^en fönne. ©ie 
»erbe n)eniger graufam fein unb i^m ^Ireue geloben. (3lrie.) 

©cene IV. ^olppl^em ift aUein unb n^cife fx^ nx^t 
ratzen unb 3U l^clfen. ©einer §ö6U<^!eit ift er fid^ too^l be* 
leitet, bod^ fei caui fein SCntti^ loeniger l^olb, l^abe er bafüt 
ein männtid^' $ets; er )»mn{e mit SKut^ unb nid^t mit 6<l^0ns 
^it. (Slrie.) 



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„Aeide^S Festa teatnl«. 235 

3cene V. '2lci!^ unb ©atatea traubctn am 2)ieereöufer in 
traulichem ©efci'e. @alatea forbert ben beliebten jur jlucj^t 
aitf. iUeiiie Diuj^el ift bereit, ber 5ßinb ift günflig; ba§ falj'ge 
^ag mirb untrer brennenben :^iebe eine ruljti^e ©tättc bereiten. 

— @r ifl ju aUem bereit, ©eleite mi^, mo^in bu tDillfl, fei 
eÄ im 6turm ober in 3Äitten ber ÄUppen, id^ folge bir nad^. 

— ©lance fommt. 3)eT Dtiefe toeile nicjt fern in feiner §ö^le; 
fobalb bic S^ad^t Ijereingebrod^en unb er im ©d^lafe liege, bann 

— möge ber Gimmel eud^ geleiten. 5Dod^ ie|t mü^t il^r eud^ 
otf htr^e Seit tremten; bu, Xcid^ fe^e }ttTüd( in bein $erM 

— bu, @alatea, »ttet bie SB^eHett — acüs «nt^Ofilid^/ bo4 
er tDifl ge^t^, mrr möge {(m (Salatea bie Xreiie beträl^rett. 
fftle.) 

Scene VI. ißol^i^l^em etfdHnt imcmactet; dloiue übet* 
tebet tklatea^ fu| i»erfleOeii. 

6eene VU. ^ol^p^ erf^öpft fl4 Oel^tteniitgen 
feiner Siebe. Steisenbe <9alatea! ti>ei|er toie bie SiCie, lebl^fter 
ato ^urpur^ Ui^ter unb ftüd^tiger aU ber ißinb/ eti^Hw mi4|» 
C^Iance mad^t ii^n aufmerffam, bag (Salatea i^ren Sinn ge« 
Albert^ bag i^re S^era^ng in iBidbe fi«^ tsenoottbett l^be. 6ie 
allein l^oÖe Urfad^, babei betrübt ju fein. — ^olv^^em glaubt 
fldj toirfltd^ geliebt; ©alatea folle jxd^ in feinen 6dhu^ begeben, 
er merbe i^ren 6d^laf mit ©cfang fd^meid^eln. ßr bietet it)r 
grüdjte an — fie jeigt fic^ noc^ immer ^lUrücfbaUenb. 6r h)ill 
Slnttport ^aben, ob [ie i^n liebe. — 3!)u bift mein §af)! (ruft 
fie au^), n)a^ foll id^ an bir finben mit beinern ungefc^ ladeten 
©efic^it, beinern fttuppigen $aar, mit beiner ^ä^lid}en Stimme. 
S)u ©d()redmf5 ber 23älber, teufCift^e^ ©emütf), bae tein 'Jiec^t 
!ennt, ba^ 3)?enfd^cn unb ©ötter, §immel unb C^rbe beleibiijt. — 
5^u treibt mobl (ruft $ol^pl^em), ba^ icf) ben raud^enben 'iletna 
umjuftür^eu vermag, ba§ id^ in ben tiefften ©rünben ^etl;i« 
unb ^Dcri'^ unb fo inele ©cttlnnten baö 5}Zeer btrqt, t^ernii^ten 
fann. ^\\\xt, Unbanibare, \\\x J)id^ unb für beincn 3lci3, ,^ittre 
cor meiner S5)utb. — 3^ ^^^^ beiner SButl^ (anttr>ortete uner= 
fd^rorfen @alatea); an ber ©eite meinet Siebflen bin id^ unter * 
ben SBeHen gefid^ert unb fpotte beiner üom 2Reere aud. (Ärie.) 

Scene VIII. ^ol^p^em toenbet fid^ an ^knce unb bietet 
i^r bie t^erfd^mä^ten grüd^te an; fie fotte -jnr 6tunbe feine 
idrottt tDerbeny ben ^d^mntl^ jn befkrafen. (S^Umce aber 



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236 



»Acide", Festa teatxale. 



erflärt t^m niubtoeg, bajs auc^ fie i^n ^jaffe. 0lie ^abe fie ein 
ärgeret Ungeheuer gefe^en; er fei bie ^lage ber ©cgenb, eine 
graufame üual jebeni ^erjen. (2lrie.) 

©ccne IX. 2öie! id^, ber Sol;n 3k'ptun'^, ber ftärfere 
Sriiber beS ©teropeö imb Sronte^^, bei beren ^ro^en felbft bic 
©eftirue gittern, foU fold^e SSer^ö^nunc; erbulben?! ©tut 
be^:j Ok'beubul;ler^ foü bafür bilden, ((^r fiejt ^cii^ fi(^ najcii 
uub i^erbirgt fid^ jlt>ifdf)en .^tippen.) 

Scene X. 3tci^5 fornrnt unb nac^ il;m ©lance, bie il)n ex- 
\uä)t, einen 3)toment üerjie^jen, fie merbe ©atatca benad^= 
rid^tigen unb bann — eilet rafd^ üon bannen. hjamc bic^ 
aber^ bie äSut^ be^S ©atbaren nid^t te^en. — @e^! (ruft 

3[ci§) nic^t fütc^tc id^ ben Oraujamen @ä »aren feine 

leiten äßorte 3^^^^^ f^^^^ • i^^ft ^ol^p^em^ inbem et 

einen ntdd^tigen gclfen auf 3lcil fd^lcubert (3)ie ^ier ein« 

fattenbe Xraucrs^^tnp^onie btüdt ben ©d^merj ber ^Rereiben 
mO*) Ü^Iance eilt ^vc^u, al^et SQeiS nnb brid^t in SBe^ 

6cene XL @alatea fUitst attention» ^bei Sßo ifl Scis? 
^tt ueinfl? — 6ie etfftl^ boiB 6^tfli^ . . . aUHt {enem gel» 
fen, ben et mit ber 6<l^nidfeit bei» IBIitei^ vom Serge ti|, 
tObtete et beinen beliebten. — ^ (Slancel i^ fletbe! (D^ 
m&^tig ftnit dalatea nieber.) — WtUtl ^elft! (tuft OMance). 
^tÜS tand^t (M ben SßeHen. »Heber begUtnenbe 69ms 
pi^onie nimmt einen Intern CS^arafter an.) 

6€ene Xn. Z^H» mft ®alatea iniS Seben inrfUf. 3!rodne 
bie tei^enben Slugen; nad^ ^agen ber ünal toarten deiner, fortan 
nur greubcn. (2lrie.) 

3lber mein 2lci§?! . . , , gebe il?u bir jurüdf. 6iey 
jenen ÜueH, ber im 3Jloment au3 bem gelfen l^ertJorquiUt unb 
ber ^iefe entlang aU ©äd^lein ba^ineilt^ er fü^rt bir beinen 
äicid SU. 

©d^lufe^Sccne. ®olatea erblidt il;ren Slbgott mit 3)teer= 
flraö beberft, Das mafjerblaue §aar mit ©d^ilf burd^flod^ten. 
©cgenfeitigeä ©nt§ücfen unb gtü^enbe ^^erfid^erung etüiger 
Siebe .... @^er fott ber 33ad^ jum Ursprung jurüdfe^ren, e^er 
foUen Xao, uub 3ladi>t ineinanber aufgeben, aU unfere Seelen 
treulog luerben. — Unb X^eti^ unb ©lance vereinen il)re 
Stimmen mit bem^^iebe^aar, inbem fie bie^anblung befd^liegen: 



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Jldde«, Fatta taatnOe. 237 

3R5ge ha& B^iä^al und (eud^) {o ^olb fein, ald btö j[e(t graits 
fam getoefenl 

S)ie SÖeje^ung bicfe^ geftfpieU mar folgeubc: 

^tcibe . , ♦ (Sarfo ^^t^ertb (2:enore). 
©datca. . , Stnna (ScfeeffOo« (@ot)rano). 
^olifemo , . iKcIc^jiorc ©rteßlcr (^Öaffo). 

Xcttbe . . . Cleotwra dSger (SIto). 

Sott §a^bn'^ 3Kufi!, bie (iatpani (@. 133) für tterlote« 
l^ielt^ l^alto fU^ tto<i^ fol^enbe 9htiimiefii in ^vtxtux uvSb in 
f^Wl^ 4^(tii^<IMft erl^ten: ^<e OuDettute (bie erfien 32 
XafU fel^len) 4 SCrieit (bon einer fftnften fel^tt ber 9nf ang) 
nnb hcA Onartett^ginale. — S)ie Onberinre, D«bnr, befielet and 
brei 66^, iebet 6a| gelftt nnimterbro^en in einem gitge fort, 
ber erfie nnb lette, b«r$ ie 2 Oboen nnb $6mer gel^oben, eUt 
lebl^aft nnb frif(i( borfiber obne 9emerfendioert(ed bieten; 
ber iloeite 6ag, jatt nnb fein, mt^)x anmut^ig a\» innic), ift 
nnr fftr etreid^infhnimenU gefd^rieben. Qt» if ba» ec^t ^a^bn'fd^e 
^Element, bctf in jebem Gate ani^fprid^t. gti S^reitlopfd 
f^emat. Äotalog gefd^riebener aiihipfalien ifl bo« SBet! im Saläre 
1766 unter 6 ^apbn'fd^cn ©^mpl^onien angezeigt. 6« erfd^ie^ 
nen fpäter iDieber^oU Cuuertureii .gapbu'fc^cr Dpern aU 6pm= 
^^bonien, jener 3eit nid^t^ UngehJö^inlid^eö, ba ber 3iiftJ^n"ten= 
]^ang mit ber Oper ein fet)r loderer mar. — 9?ebft bem ginale 
(Ouartett) finb nod^ folgenbe Strien üort^anben: *® ©cene I, 
Slrie beö 2lci^; 6cene II, Slrie ber ©alatea (fel;lt ber Stnfang); 
©cene III, Slrie ber ©lance; ©cene IV, Slrie be;? ^olppl^ent; 
©cene XII, Slrie ber 5C^eti^. — $Der Sufd^nitt ber Slrien ift ber 
gemöl)nli^e italienifd^e: jmei in 2^empo, ^act nnb Tonart t)er= 
fd^iebene ©ä|e, ton benen ber erfte mieber^olt mirb. ^ie 2)?elo= 
bien finb einfad^ aber contoentioneE, meit entfernt ncn ber 
^nbel'fd^en, gerabe in biefem ^ßaftorale fo tounberbar getroffe« 



27 2)a8 Stutogra))^ bcftl^t ^txt SJrtaria in S33ten; in einjefiicn ©ttmmcn 
toat bie Duberture fc^on im 3a^ie 1760 im ®ti[te ©ötttreig tor^anbeii. 

28 €Ke gingen ose Um iRac^lag ^a^bn'« an ba« fürftl. ä^uftfoti^it) in 
Cfcnflabt ittcr nnb üt$tn fU^ oite dncm CongtPtncrot i»erf^cbaier Stirn 



238 



nen 3^migteit; fe^lt nid^t an ßolcraturen uni) ^affagen; 
too fie bem «Sänger nid^t genügen, bietet i^m bie (Sabenj (Bt- 
legen^cit fi* au^S^ubreiten. 3)ie jemeilige ©mpfinbung ift too\)i 
leicht, boc^ genügenb angebeutet; 2(ciä' erfte Slrie fprtcl^t 6nts 
fc^loffen^eit an^, ©lance üerfid^ert in nedifd^em 3lttiJbru(i ^^^ot^« 
p^em H>rer Siebe unb biefer (eS ijt freilid^ fein ^&nhtV\^ 
Sßolij^j^^ein) üerfte^t e^, in gefälliger SBetfe feine S^oraüge an$u= 
pretfen; feine 2lrie (AUegro molto) f^at jubem bcn recä^ten ©aj« 
^axalUx unb brftdt bie gemünf<$te ^erb^eit oM, gm Quartett 
fud^t man mqtltni tunflDoIte 9^d^Uii$itn9en bet Stimmen; 
erft fingt ber Boptan, hcm toiebetlolt bcr %tmt; tmn 
fie anfammen loeiter/ $nm ^eil indtiteiU»; tnfeüd^ tteteii 
tM aiittelfHmmen ^npi nnb fftl^ mm aHe Stet boi» ki^ 
gelittene ^onfUld )u Qfnbe. S>v ^egleitmig bienen oiiter ben 
S^oitenin^nratenten je stoei Oboen nnb SBalb^ihniet, nni bei ber 
Me bet ®lance fltfb bie Oboen butd^ 3l6ten etfe(t, bie fd^ 
etUKift teilet bebaut ftnb/ bod^ treten bie DIcAinfinmiente l^iet 
nnb überaQ meifl nnt bei ben 3:mtti nnb Setbinbungsfaten 
l^in^tt. m gapbn jum jmeitenmale Sonbon befn^te^ ^fivU et 
(aRftf^ 1795) im iling'dc^eater bie O^r ,,AciB h Oalates^ wn 
«iott^i ,,2)ie 3Wuit! (fd^rcibt er in fein ^:agebud^) ift fel^r 
rei^ an Slasinftrumenten; bod^ mid) bändet, roenn e§ weniger 
»ären, man bie ^auptmelobien beffcr t»erfte^en trürbe." 

:3nmitten feiner 9(mtet^ätigfeit mürbe |)ai)bu von §njei 
gantiliemßretgnifien überrafd^t. 5J5a^ erfte unb freubige Greig= 
nig betraf feinen trüber SJlid^iael, ber im 3al;re 1762 ai^ 
ßoncertmeifter be§ (Sr3ibijd[)cf!^ ©igi^munb (©d^rattenbad^) nad^ 
6a(jburg berufen tpurbe; er bejog bafelbft üorber^anb 300 gl. 
^at)rcSge^alt ncbfi freiem Xifdfi, eine aUerbing« befc^eibene 3.^ers 
befferung feiner bi^berigen ©innal^mc, bie fpäter mit ber 5)om= 
Drganiftenftelle auf 400 gl. unb beim ^}Jc<]icrmic|^antritt be^ 
(Sr}^er3C(i§ gerbinanb ton Defterreid^ auf 600 %l er^ö^t iDurbe 
(1777 njurbe er auc^ Crganift in ber S)reifaUigfcit£fird^c). 
SBir fönnen l;ier gleid^ anfügen, bafe 3Kid^ael am 17. Sug. 1768 
bie erjbifd^öflid^e §offdngerin 3Äaria SDiagbalcna, a^od^ter 
bed erj^. ÄammerbtcnerS unb $oforganiften granj Sö'taj 
Sipp, l^eiratl^ete, irelc^ier ß^ie ein cinjige^ ^inb, Sllo^fxa 3os 
fe)>l^a/ entfprog, geb. 31. ^an. 1770, baS aber fd^on ein 
baranf, am 27. San. 1771, ben Aitern bntd^ ben Zdb entciffcn 



tmtrbc. M. ^laa^MUna ßipp iüurbe üom ©rsbifd^iof nad^ ^t^ti^w 
gcfd^icEt, um [ic^) im ©efange au^jubilben, nac^ i^rer Siüdfe^r 
im 3a^re 1762 mürbe fie alö jQoftänäerin angeftettt. Obgleid^ 
ber periönUcf)e 35erfe!^r beiber ©Regatten mit bem §aufe SDlo^art 
nic^t lebhaft mar, fo famen bod^ bcibc auf bem Sebenämege beö 
jungen 2öotfgang in eigent^ümlid^e 33erü(}rung. Sölid^ael $apbn 
^atte im 2luftrafl bc^ gürft^örjbifc^ofß au einem gciftlid^en 
©ingfpicl, ,,bie @<SttlWflfeit be^ erftcn ©cbot^e^ beit stoeitett 
^^eit $tt componiren^ mä^renb bem ^oci^fürftl. i{ammercompo= 
niftett unb Organiften ^ntoa (Saietan Stblgajfer ber britte, unb 
f^xxn aöolfgang 3Ko|arb" ber erfte 2;i;eil jugemiefen mürbe. 
SRi^ael ^atte alfo mit bem bamatö (1766) lOiäi^rifien 
einen SS^etttauf su befbefeen. Sto^ M iBiefteSbien^ ^ 
0ebenien^ tm 9Ro|att 17 gol^e fp&tei bem bamaö (1783) ftan» 
fen 9ti^cu3L 4^ai^ bomit emieiS^ ba| er fä« iftn )t9ei ttom 
(Sr»bi{#of befkSte S)tto fftr Süoline unb SSiok*^ conq^oniste 
uab itm bamit oni at^et Sevlegenl^eit Iftolf. Sßi^aeFd Sron 
ttiebemm fang in 6aI)6ttTg im gal^ 1769 bie 9oone{fe 91b» 
ftna in Wt^oxt^» Optx ^La finta aempUee^' beten Sfaipl^« 
tnnft in tlS^ieii tto| bei» Snlereffe», ba^ felbfl ^aifer ^ofep^ ffit 
fie xittitm, bur^ ^intri^uen l^intectti^en nwrben toor. 9Re)avt 
ttar anf bie %twx go^bn'^ f^leii^t su tpied^en. ^,(1^ ift mal^r 
({(IM^t et am 7. Slug. 1778 loon $atii» an ben $au^ 
ftennb OuEin^er), bie ^a^bn iji ft&nfiid^; fie i^re ftrenge 
SeBcttJatt gar ju fef)r übertrieben. @S giebt aber lueu^e fo! — • 
3JUd^ munbcrt, ba^ fie buri^ it;r beftänbigeä ©ei^eln, ^^eitfc^en, 
Gilicia^^^ragen, übcmatürlic^c^^ Saften, tui(^tli^e5 SSeten ibre 
Stimme nid^t längft verloren l^at/"' 3J^agbaleua §a^bn 
ftarb als penf. erjbijc^öfl. ^ofjüngerin unb doncertmeiftec^ 



29 t>. iKojart-Äatalcg fix, 35. 

30 3n gleicher Seife fc^rieben «bigaffcr, SKic^ael ^at)bn unb ber d^or^ 
ajtcar 9?. 2). 2)aöib Scflermaper im 3al)rc 1768 jeber einen 3;bei( be« geiftl. 
Cratoriumg: „©er ^ampi ber ^u^e unb ^ele^rung." 2)icfe8 Oratorium 
«NRbc „auf gnäbtgfien 9efe^I gur »flrbigen ^ege^ung ber ^eiltgen Mafien« 

dl» JBM^i^ a)b)nrt4latat(i9 9tt. W 494 

32 O. 3a^ aRo3att. 2. Slnfl. I. @. W. 
3d i»o^(, SK0)ait*e «ntfc 193. 



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240 



mitroe am 10. ^uni 1827 im 82. ßeben^jal}re. 3Äid;ael §apt)n'^ 
äJerbienfte aU Äirc^eucomponift merbeii nc^ ^cutjutatjc ebenso 
oft gepricfen aU angefeinbet. mirb [ic^ feiner^eit @elegen= 
l^eit finben, bariiber eingcl^enber ju iprec^ien. gut jc^t muffen 
toit auf lange ^dt üon it^m 2tbjd)ieb nehmen. 

S)ad jtpcite 6rcigni6, bad §apbn anging, toax cmft unb 
!am unerwartet: a)tat^ta0 ^a^bn, bcr SBagnermeifter unb 
3Kar!trid^ter in 9tol^rau, ^atte feinen ©o^)n in ©ifenftabt bc= 
fuc^t unb 0eno^ noc^ bie Stieube, i^n in ber fc^mucfen fürftL 
^au^uniform ju fe^^eii unb tum gftvften »iele ßobfpriid^e über 
bod Talent bed @ol^ed §u l^dten. jtui^e geit möf biefem Se^s 
ftt^^ oU er e^n )tt ^fe fein ^nbtoeri oMbU, flürate ein 
ÜoJ^ftoi neben i^ infamnten unb jerbvati^ i^m mel^e ffUfipen. 
maf^ ftarb UVb batauf am 12. ®e)>t 1708 (Seil I, 14). 
SSim feinen jtinbem loaren jn jener geit nur no^ sioei oud 
erfler (Sl^e im (Sltem^anfe: ber iftnefle Bo^ ^"iwm @i>an0elift 
nnb S^nna ^at^cmm, bie stoei 9Ronate fp&ier ben l^errfd^aftt 
Sft^femna^er (Sl^ftopl^ M^ftt ^eiratl^ete. Xuger ü^ma lebte 
in S^lo^rau noä), tvenige Käufer entfernt/ bie an ben Gd^miebe« 
meifter ^^ilipp Srö^Ud^ ))er^eirat^ete Softer 9nna WtaxUu 
|)avbtt*d §&tt«(|en fammt (9er&tM4<ift^n fonfte fein 6<]^tt)icgcr* 
fo^n grö^lid^ unb ben Äinbern würbe in runber (Summe ein 
erbt^ieil üon 600 gl. ausbe^a^U. ßaut f(^riftl. erflänmg 
(bat. ©fterl^äs 29. 3)hi 1787) überliefe 3iofep^) ^apbn ben auf 
i^n entfallenen ^l;eil (142 %l 26 Är. 3 ^-Pf.) feinem 33rubcr 
Sol^aun. 3)iatt)ia!ä l;atte bei fieb^eiten üerfci^iebene flcine ßegatc 
für 50lcffen, für bie Sruberfc^aft ^oi). ^Jiepcmut, für (Sr^altung 
bcr .üei(anbe = Statue bei ber mittleren Äirc^ent^üre auf bem 
griebl;of au^c3eie^t; über legieren ^^^often (30 gl.) iimrbe im 
3abre 1804 ein ©tiftsbrief errichtet, tponad^ fid; bie Pfarre 
uerpflid^tet, für immerwä'^renbe ^cittn bie ©tatue in gutem 
©taube ju galten. Slud^ xs^itpi) ^apbn l;atte, wie mir (©. 12, 
2lnm. 9) gefeiten ^abeu, in feinem ^eftamente (§. 35) 75 gl. jä^rl. 
Sntereffen ju glcidiem 3^^^«^/ auc^ jur ^nftanbl;altung be^, 
t»om (trafen §anac^ il;m im gafangarten errid^teten a)Zonumen= 
tcÄ beftimmt. (§avbn'g Uniüerfalerbe, mat^a^% %rö^iä), ^tte 
biefen gonb frciwiaig auf 1300 gl. in 2V2 7o ^)offammer= 
Cbligationcn erl^ö^t.) hierüber würbe ebenfall» im 3a^re 1815 
ein ©tiftdbrief erri<i^tet nnb Derfpri<i^t abermald bie Pfarre 



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fßtft 9KcoIait« (et bts Mimng in granffutt am Üttin. 241 

• 

^^ie fromme 6tiftung nad^ bem SBilKen bed SUftetS fftt etotge 
Seiten getreulich erfüQen^^ SBotm biefe ^fdd^t boS Ie|temal 
erfftttt tourbe, ift bei bem gegenmärtigen S^ftanb beiber SRo« 
immente fd^icer §u erfe^en; l^offentUd^ lägt man biefelben ni^t 
gänjlid^ ^runbe ge^en. S)ie ^abfci^rift bet tUterti ^a^bn'd 
(SBeit VI, 1) lieg [ic§ t)or einigen Salären fd^on fi^toer me^r 
entziffern. 3^ei ©tücfe auä 3)lat^iaS ^a^bn'S SScfi^ l^abcn [ic^ 
erhalten: ein 95eil mit bem S^id()^n M. H. 1727 benu^t noä) 
l)eute ber SBagnenneifter griebric^ ^anbfd^ul^ in Slo^rau; einen 
giiujcrriug ücn 3)ief[iiu3 mit M. H. unb einem 9iab c3e5eidhnet, 
beim Umadeni be» gelbes gefunben, befi^jt ber gegentoärtige 
@igent^ümer be^ ^avbn^^aufeS/ Q^eorg ^rudner. 



3m ^al)xe 1764 fanb gürft B^icolauo jum erftenmale feit 
feiner i)tegcutfd;atl ük'legenl^eit, aud) au\]cxl)a\b Oefterreid}!^ fid; 
aU prac^tUebenber ßaüalier ^n jeigen, ba er in grantfurt am 
SKain bei ber SBa^l unb Krönung bes ßr^bcrsogS Sofepb ^um 
Tömifc^en ^önig bie ©teile beä erften ßl^urbö^mifd^en ^iotf^afs 
ter^ üertrat. S)ie äöabl fanb 6tatt am 27. Märj, bie Krönung 
am 3. %pxil Sei iiie^terer erregte ber »a^rlj/aft blenbenb retd^c 
Sluf^ug bed gürften unb bie glänjenben unb gef^madtooU be^ 
corirten 3ttiiinination§=2tnftatten allgemeine SBetounberung. SBol^l 
l^atte barin ein ©efanbter ben anbern ju überbieten fid^ bemü^t^ 
,,bie ätnftalt bed gurften @fter^ii$|^ . iebo($ übertraf aUe bie 
fibrigeir'' unb immer toieber fe^rte man am liebften ind ,,@fters 
^iif\^ geettrei<3^^ jurüd. ,,S)iefer l^o^e IBotfii^after l^atte^ 
biefeu }tt t^tm, fein ungflnfHg get^ened IQttartier gait) 
übergangen nnb baffir bie gro|e ßiiibens(i$planabe am ffto^ 
marft i»om mit einem feenartig erlenti^teten ^ortal^ im hinter» 
gmnb aber mit einem tocVi noj^ ^npftd^tigeren ^te\pectt ^Utm 
laffen. 5Die gange (Sinfajfung be^eid^neten Sam))en. Stt>ifd^en 
ben Sdänmen flanben iSiii^tp^ramiben unb i^ngeln anf bnr^« 
fd^einenben ^befialen nnb loon einem Baume pm onbem sogen 
fid^ leud^tenbe (^irlanbeU/ an toel^en ^ängeleud^ten f darnebten.'' 



34 @oet^e, 2)t^tltng utU> ^o^cdeit, ^ejc^uibung Ui Krönung«« 

fcicrlic^fciten. 



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242 9lüctte^T bt9 $ürjten naäf (Sifenßabt. Te Deum. 

®er gürft fanb in granffurt aud; üUucf, bereit intimen grennb, 
ben ßiontraltiften ©uabagni, bcr bei ber erftcn iHuffü^rung be^ 
„Orfeo" in Söien bie ^ite(rcUe ciciuiU3cn ijaiU, ben ^Birtuofen 
^ittereborf nnb snjanjig SJUtcjUeber ber ^offapelle. ©o je^r 
übrigenij biefc (jlänjenben ge[tta(^e qeeicjnet waren, bem §ang 
be^ prunf; unb prad^tliebenben gürften ju entfpred^en, fo bot 
bo^ f<ä^on. üorbem ein ^-Öefnd;, ben berfelbe ber fransöfn'djen 
ipauptftabt im gebruar abftattete, t^DlIauf ©etec^en^eit, fid) in 
allem, lua^i Ännft unb 9leid()tt>um jn bieten üermögen, fönnli<i^ 
5U bnan\d)zn. gürft "Jiicolan^5 machte in ^^^ari§ ^al;(reid)e unb 
foftfpieUc]e (iinfäufc unb e§ ift faum ju besiüeifctn, ba^ er bei 
biefer (^elegcnl^eit auc3^ in ^erfaillci^ fid^ umfa^ unb ba^ i^n 
btcl, an <B6)ä^en \o reiche ©d^lofe tooi){ junäd^ft anregte, 
auf einer feiner jal^lreid^en unb »citläuftgen 35efi^ungen einen 
d^nlid^en ^rad^tbau ju crrt(3^tcn. S)ie 2ßirfung blieb nic^t 
and: i^on m<i ^ton 3a^ren überftebelte ber %&t^r ein Wtann 
\>im tafd)em unb ener(|if<i^ ipanbetn, in ba§, mittlermeile »on 
i^m gef<$affene, bem reid^en ^erfaiUed nad^gebilbete Pommers 
fd^Iog am fübU<i^en @nbe bed 9leufteblers@eei(. 

2)ie SÖiDefeitl^t M gifarflen benutten feine 9Rufller, fk^ 
|tt einem feietli^en (Int^fang beffeOen botjubeteiten. Unb abeci« 
matö tvutbe babei ^^bn'i» Talent in 9(n{fpmd^ genommen unb 
^mt nad^ jn^ei 6eiten l^n: fftt bie sätü^ fd^b et ein 
Te Denm, fftt ben (Soncertfaal eine (Smtatt, 2)ie Sufffti^tung 
ber (Santate bet}0gecte fl4 onis nnbelannten ^rftnben bid }nm 
50ecembet. Sad bod Te Deum betrifft, flnb »it ^nfid^tltd^ 
bed angegebenen SVKäeA äSkthin^i tmr auf eine ^ermnt^ung 
angetoiefen. S)a6 biefed SBerf an einigen Orten, s* ®« im Stifte 
^remi^münfter, Wl\6)ad ^a^bn s^gefd^tieben nHrb, barf und 
nid^t irre füllen, benn baö crfle, t)on SÄidJael in SBaraSbin 
componirte Te Deum fttmmt nid^t mit bem feinet Sruber^ 
überevn. dagegen trägt eine im Stifte ®öttmeig befinblid^e 
2lbfd)rift fon ^ofepl/^^ Te Deum i^ic 'iluff c^rif t : „cop. P. Jo- 
sephus, bat. 28. )}lo)o. 1765" (alfo ein 3<i^^ (Sifeus 



35 2>ie f))Stern Te Denm aud ben 3ai^ren 1770, 1786, 1801 nnb 1803 
fcmmcn bter m6)t in 5?etrac6t. S5ci bem im 3a^re 1786 com^onirtcn Te 
Deum tritt ber cntgegengefc^tc gatf ein: eS »itb |>Suflg 3ofe|i^ ^o^n ju*» 
aeff^rieben, ifl aber )»d|i feinem trüber ^ic^ael. 



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243 



ftäbter äluffü^rune). ^er übn^end bied Te Deum mit beut 
grö^n im gal^Te 1800 componirten )oex%Ui^t, tpirb tro^ bev 
gt5geteii Snloge unb leideren Sludarbeitung bed iBet^teten ein- 
unb bief elbe ^anb ni^t toerleitnen. 

^ie (Santate betteffenb (bie Sorte ftnb itolieni^d^) bertfet 
©dttioeig aud ber 6ammtttng bed Detfbtbenen Sdo^d S^^d in 
9Bien ein SBßer! in 7 $eften mit bev Slnff^ft: ^^YII Wlu^h 
nnmmevn einer (Belegen^eitd^tSantate tton Sofep^ ^a^bn jur 
®ebttrtdfeier @r. S)urd(Imid^t bei» gürflen 9licolattd ^fterl^äj^, 
componirt in ben 3al^ 1763^. S)ie übrigen ba^u gehörigen 
Stütfe ftnb leiber verloren/' ^er belannte atntograp^en^ammler 
(at ben einzelnen ^eften fein Aut adest Beigefügt nnb bie le^te 
Plummer felbfl öoHflänbig copirt; übcrbie« ift au^ ^a\)W^ 
„In Nomine DomiHi" in bie 2(bfcif)rift übertragen. 3)ie %cd)U 
IJcit ber (Sompcfition [teilt fomit aufeer B^^^^i^^l "u^^ ift bie Se? 
§cirf)nunii „©eburtÄfeicr" infofeni unrid;tii], aUi im ^ert am^ 
briicflid; auf ben 5kmemitag be^^ gürften ani]ejpielt ift; bed) ift 
ber Srrtbnm üon iüenig Gelang, ba ^ianienö^ nnb ©etnirtetaq 
be^o dürften in benfelben "?}tonat (G. nnb 18. S)ec.) fallen. 5)ai5 
bie Santate aber au^^brücflid) jnr geier ber i)iürffel;r beftimmt 
lüar, bejentjen ebenfalls bie Xertmorte, eine bnrc^ian^ über= 
fd;iüem]lid^e ^obfintjuncj ber äiorsüi^e bcc^ „'oon ben Ufern beä 
3Jiain jnrücffetjrenben .rielbenfürftcn". ^^ie anc^ebtic^e Untoß^ 
ftänbiiifcit ber (Kantate iuäre nod; jn betreifen; im Xtict madu fic^ 
leine :^üde fül;lbar, felbft ber 3Jiani3et einer felbftftänbiqen önm« 
ture tüirb bnrd^ bie längere 3nftrumental=@inleitung erfe^t. 

S)er 3nt)att ber (Santate ift in Änrje folgenber: Xretet 
^er$u! (forbert bie Sonmnfe il)re betreuen auf) ed gilt ben 
f(^önen tarnen be§ nnbefiegten gürften |n feiern. SDBcm im 
53nfen bie glamnie ber J)onlbar!eit, SSere^jrung nnb £icbe brennt, 
ber f^müde ^ampt mit £aub nnb iBlnmen nnb folge mir 



36 3n ®BtttDetg n^urbe biee Serf (bad awä) im @ttft ^tojlemeubttvo 
unter 3ofe|>^ 9kmen örr^anbcn toax) fe^r bäufi^ aufgeführt, u. a. 

aud) am 15. %üc^. 1800 „^um ^iKimcugfcfle 5Bcna<)arte". (®ic granjofcn 
Ratten bamal^ Sien befe^t unb machten bem geißl. «Stift einen toenig toiU' 
tcmmeuen :^e)uc^.) 

87 66 tt>irb barinnen au<^ ber iMegetl^aten bee (dürften gebac^t. ^er 
Prfl ^atte fid^ im 3a$tc 1758 'in ber @<I^Ia(^t Bei Min ba« nittetfrciti 

16* 



I 



244 gfeft'Cantate. 

mit) erflel;e üou beu ©öttern, bafe fie feinen Söünfc^en ©e^ör 
geben, (ir, ber Uebrctd;e 4)cri1d)er fet)rt ,^urüd; er, ber un= 
geachtet beä SZeibe^S 5U l;oI;en ©l;veu erl;obeu lüurbc. ©ort an 
ben Ufern, bie ber Main bcnc^t, nnrb fein 3iame eiuig leben, 
bie 35äter tucrben nod) ben Hinbern üon ben SBnnbem feiner 
^ra^t unb feine-s 9lnl;meö crjä^len. 60 niel, 6d;ä^e ba^S 9)leer 
birgt, fo üiel bdi5 (^Jliid aud^ bieten mag: eö tuirb ber greube 
nid^t gleid^en, 2)ir biencn jn tonnen. 3ft eij bod), atv leud;tc 
bie 6onnc l^etter an biefeni 2^age, al§ iroUe fie S)id) in boberem 
©tan^e nns jcißen. S)u folgteft ben guf^ftapfen beincr ^Ibnen 
unb febrteft, mit 9iubm bebecft, gurücf. Könige tüerbeii 5)eincm 
^^erbienfte XJorbeer luinben unb uiemal)^ iDirb S)ein 3iame unter= 
ge^n. (^ä lebe unfer gürft, ber bie Söelt in ©taunen üerfe^t. 
9^ie möge ein feinblid^ ©eftim S)einen" Gimmel trüben, nur ein 
{cgcttbringcnbe^ fei S)ir befd^ieben. ©u »irft ju noä) größeren 
(Sljren erl^oben fe^en. ©eine ^inber tnerben ©einem SBeis 
f^)iele folgen, jie toeclDen bie grcube ber 6terblid^en fein. 3^= 
jpiter erhalte uitö ben erl^albenen gürften; fei i^m iebe greube 
befd^eert. äBir aber {Inb feiner Stiebe geunl, tpir toerben und 
ftetö beffen freuen. 

Stt ber ^iemlid^ umfaiigreiii^en (EonqpolttioU/ Befte^b oud 
einem gto^ Ülecitati)) mit Ord^efierbegleitung, fe jipei Strien, 
5Duetten unb (Sl^5ren flnb auger ben.@trei4^infirumenten S'^te, 
Oboe, ^ott unb $ömer benu|t; einigemal tritt au^ bod 
<SIai9ier obligat l^inju, aber nur um längere S^^ifci^enfä^e mit 
^affagentoerf aud}ufilllen. Sbci& SHecitatii» unb barauf folgenbe 
S)uett ttmrbe mit unterlegtem lateinif($en 5t:e;t (Aocuzri te 
lumc mortales) atö Cncitorium bedoenbet ^n gleicher Seife 
ifit au$ bie SnftmmentalsSntrobnction bon ^flx. 2 unb ber (El^or 
9lr. 4, }U einem ©anjen tocrfd^mol^en, aU Dffertorium (Plausus 
honores date) bcnu^t unb bietet in biefer gaffung eine anregenbc 
frifd^e 'JJtufitnummcr. (©ie Einleitung, C^bur ift bur4)= 
gel;enbö auf % %act rebucirt unb ber urfprüuglic^e ßjor ah- 



ha wXMc Snatia«'S:^esefid-0>bcne cx(aiii))ft XiiMelitng auf „vntfy 
größere Streit" beutet etloa Iftitt auf bie ita^e in Studfic^t geffatnbene fßtv» 

. tet^uug bed (Sommanbeiirfreujed biefes Orben« (12. Ott 1765) unb bee 
golbenen ^liee-Orben« (31. 2)cc. 1765). 2)tc erncnnunv-j jitm (Sa^itain ber 
im ^a^re 1760 erctf^tetui ungarifc^'abeUgen ^eibgacbe evfolgte am 6. 2)ec 1764. 



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$efl*(SaiUate. — 3ol^aitii ^a^bn in (Sifenflabt 245 

h?e(^fc(nb 6olcftimmen unb Zuiti jiujct^cilt. ba^S 3lr= 

rattc^ement biefer beiden Ohiminern ettua t>on .^apbn yelbft 
herrührt, ift ntd)t befannt. 33cfonbere 35ebeutung ift auc^ biefem, 
in ^a^bn'iS tatalot] nid^t i^er3ei(f)netem 2öerf, ba^ namcntUd^ 
ber Äefjlenferticjfeit ber 6opran=©oloftimTne ticl jumut^ct, nidjt 
beijulegen. aJJelobic, t^ematifci^e ^urd^fü^itimg unb 5(rt ber 
8co(Ieitung !;ulbigctt bem |^fömmli(ä^cn ©cfd^mad ber 3ßit< 
* boc^ ^eben ftd^ bie genannten aU Offertotien benit|ten Slumment 
btttd^ lentigen SNfA^i t)ort^eil^aft ab. 



3m Sa^te 1765 na^ 3ofe|)]^ fyü^hn feinen {üngeven tBtn« 
ber' Sol^ann (SDandelifl^ ftd^ nad^ (Sifenftabt. 6ein Mend« 
lauf ifl fo einfad^ unb anfpni^dloi^, ba( loit il^ gleid^ in 
(SiniS Sttfammenfaffen lihtnen. go^ann (nut biefer ^oufname 
mt in ®eBrau^) toat bamafö 2ä alt. (Sd ift fanm jn . 
bestoeifeln^ bag er feinen Alteren Smbet loirb gebeten l^aben, 
il^ ein Unterlontmen sn berfc^affen, benn feines SBIeibeni» mt 
Unger in Stol^on ni^t, mi^lbm ber SSater geflorben \oat nnb 
bie Stiefmutter fid^ toieber berl^eirat^et IJattc. go n atteiL 
§apbn'f(i^en Äinbcrn Blieb nad^ So^ann'S Söeggang nur no^ 
eure2^üiSiii^Jiiß.^j^ 2(una ÜÜJaria ?^-rÖ(?U^ im iDrte. 

3oI;ann ^atte eine fef)r f^mad^e, bünne ^enorftimnte o^ne irgenb 
meldten Steij unb tüaren aud) feine mufifalijdjen gäl;igteiten 
fe^r befd^eiben. „Sine feiner ©d^ülerinnen lieg einft bei 6aliert • 
t^ire ©timme probiren; biefer fanb, ba^ fie „o^ine 3)ietI;obe unb 
tt)ie ^auöl §ai;bn burd^ bie 9?afe finge". SBenn il}n ber 
gürft tro^bem in ben Äircf)end}or in ©ifenftabt aufnatjm, fo ge« 
fd^af) bie§ fidjerli^ nur au'5 Stücffid^t für feinen 33ruber, ber 
il;n erft abrid)ten mufete. 9^ur auö feinen fpäteren S9ittfd}riften 
an ben gürftcn ift erfe'^en, ba^ er fd)on im ^a\)xe 17G5 in 
ber (^^ormufif niittinrtte, benn ba er anfangt feinen ©etjalt 
bejog, ift er in ben Gonüentionalen erft im ^atjre 1771 ge- 
nannt; er ^atte hamdiä ald 4. ^enorifi i&^tli4 suerft 2b, bann 



88 PlAwas honores d«te, SK. 0* auf ber taif. ^ofbibliot^et ia 9^fn, 
9tr. 15842 (neu)* S^e SRotette Aoearri te hmic mortale» ifl int 9tift 
IH0flemen$nrg. 



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246 3o^anit in Cifenflabt 

30 gt. 3n biefen Sittf^riften fftl^t et an, hai er unm9gU$ 
Jtofi unb jtUibung beftreiten Utm, toenn il^n ni^t bie i^ut» 
miltl^igfeit anbetet iBeute utttetflü|en tofttbe; f|)&tet nennt et 
audbtft(ili($ feinen Grübet/ bet i^m p feinem geringen &e^fc^t 
beifleute nnb l^offt in %x(bttxaÜ9i bet SSetbienfle beffelben auf 
SBerbeffcrung feinet Sage. Ungetröftet ging et nie t^on' bannen; 
(an Gel^att umtbe int ^a^re 1775 anf 50 gl er^öi^t nnb 1783 
etl^ielt et ati^i bad getDünf($te Deputat, u>ie e» bie 6ängerin 
(glconore S^ger bejog.*® S)od^ aud^ biefe Stufbefferung mollte 
^p&tex n\ä)t ausreißen. Sßieberum tarn er im Qa^rc 1800 um 
ß^el;aUei:enncl)i-uiu] ein: er i)abc fidi icitt)ev mit Unterricht einiger 
6d)ülcr in (SIat?icr nnb ©efauii qebolfen, aber beren 3<^'^^ 
unb and; feine Hrafte feien im lHbnel;men nnb jo fei er anf t>ie 
©nabe einiger @uttl;äter angetriefen, bie ibn n>ed}fehucife 
^^ifc^e labeten. Unb abermalig ireift er anf feinen .gerrn 33rn= 
ber \)xn, ber bnrd^ fein 3}tnfiftalent ben ^Jtnl;m bei? l;o(^fürft(id}en 
§anfeö t)erett»igt liat nnb bittet in ^'llndfidjt beffen nnb ber 
eic3enen 35jäl)riiicn !J)ienfte um 2(ufbeifernng feinet ^epntat^ 
um 6 50?c^^cn äiJeijen nnb 12 lH*e^en .ftcrn nebft 6 ©imer iBein, 
mx> in Saarem 45 gl. betrüge, fomit feine 6ont>entiDn !nnftig 
jäl^rlid^ 1G5 gl. gleid) fomme. biefe^ ©efnd; nnrb be= 

milligt unb i^m noä) im ^al^re 1804 (ein ^a^r t»or feinem 
^obe) 50 $L 5ur Unterftü^ung feiner habetur angen^iefen. 
Seid^t iüärc man ^>ier geneigt ju gtauben, bet ftltete SBrubcr 
l^obe i^n niii^t audteid^enb unterftü|t. dagegen genügt ei^, 
baran ju erinnern, ba6 biefer ibn t>ux^ 25 ^ai)xe auf feine 
Soften nach bem ©urort Saben bei äSßien fc^icEte unb bag er 
i^m noch im ^al^re 1802 ßectionen jumie^, fo j. SB. bie SlUiftin 
jtatlj^atina SttxM», beten @timnte Sofep^ $a9l)n ^euptH^t unb. 
fel^ getftl^ntt l^atte unb bie, tt)ie f o t)iele angel^enbe @ftngetinnen, 
auf jlofien bed giltfien untetti^tet tontbe. S(ud^ fftt fein Dnat« 
tiet l^tte Sodann nii^^t au fotgen; anfangt tool^te et bei ^a^bu 
felbfl, fp&tet meiflend mit einem jlametaben and bet ftapette 



40 ®tefe giaturalicn betrugen [a^xüi!^: 300 fßfb, »inbffelf«^, 30 ^fb. 

Äraut unb $Küben; für ba8 ©ePget 2 30 Är., 24 ^fb. Äerjen, 6 Älaf- 
ter 8renn^ol3, 5 (Simev Dfficierdtoeitu ^ugerbem nebft freiem Ouartier alte 
Saläre ein Stetb. * 



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^av&n erhält eine fürfllU^e ^ertoamuag. 347 

• * 

gemeinfc^aftlid; in ber alten -ilpetl^efe, im fürftUi^ fogenanntcn 
S)annftäbter §au^, bann im ^ergflofter unb ple^t im 3)tufifj 
gebäube, mo er aud^ ftarb. Gin cinjige^ 3)?al, im ;:5al;re 1801, 
<x\^ 3}Jid{)acl auf feiner äöiener Üieije aud^ Gifenftabt befu(^te, 
toaren alle brei .Oapbn beifammen. Sie nniren beim Stabt^ 
^Pfarrer ^^ijc^e cjelaben unb giui^en bann in ber Stabt fpa; 
gieren ; 3tbenbe brachten i^nen bie beiben aöalb^orniften -^Unnfter 
ein ^tänbcbcn. deiner ber 53rüber fa^ bem anbcrn gleid;; 
9}iidiael luar ber gronere, ^'^^«iTi" ^^)^'^ f^ein ju nennen. 3o= 
t^ann mochte mo^l baö befdjeibenc aJlafe feiner gäl^igleiten fcnnen 
unb fpri(^t eä tocnigftenö für i^n, ba6 er fi(^ nie unb nirgenbä 
borbrängte unb rul^tg ba{;in lebte, ^ei feinev fUttigen ^ränls 
lid^feit tt)urbe er be^5 fieben» tnenig fro^; nur ttjenn et 6ci einem 
©lafe Sßein faj, liebte er ed, ein luftig ßiebd^en ju fingen. 
$er^eirat|et ttxtr er nie. ^ätte er feinen iBruber überlebt, 
tpürbe er au<j^ bann nixi^ ^elegenbeit gehabt loben, beffen ntilbe 
$(mb SU fegnen, benn beffen dhitmurf pm erften S^eftoment 
fagt 6. 8: „bem «ruber 3o(ami in ^fenfiabt — 4000 gl/' 
(alfo ebenfobiel old bem Sruber äRi^ael). 



Sieben ber an fui^ tvenig bekngrei^n Slufnabme Sol^ann'iS 
bietet und bod 3a|r 176^ aber nod^ eine lleberrafd^ung gan$ 
eigener %xX, ein im Seben ^at^bn'^ getvig ebenfo unertoortetei^ 
dld mertioürbigei} S)ocument, in tt>eld^ er t»on feinem dürften 
im 5{)ienfltDege ber ^mtiSs9{ad^läffig!eit bef(i^ulbigt unb il^m ^u» 
gleid^ anbefohlen loirb, im ßomponiren fleißiger fein toie 
biö^er! i^äge bie^, cbluol^l nur im @ntn>urf erhaltene, au« 
©üttor batirte Slctenftüd nid^t tjerbud^t unb verbrieft üor, man 
müüte mit ^Jted^t bal;inter eine ajh^ftification t>ermntl)en. ^attbn 
nac^läfficj im 2lmte, faul im ©dirciben! — er, ben mir nur 
immer al^5 ben gemiffen^afteften 3)tann in S)ienftangelegenl;eiten, 
qX^ ben fteifeigften ber gleifeigen preifen l;örten! 3)od^ baS 
gactum liegt bor unb bulbet feine Söiberrebe. „Regulativ Chori 
Kissmartoniensis" — tautet bie Ueberfd;rift biefer ungnäbigen 
5?ern>arnung, bie mit folgenbcu (iingang^^morten beginnt: „^iac^^ 
bcmc auf bem G^or ber (iii'enftäbter Schiefe ^ÄapeEen unter 
benen 3)iufim 6aumfeligfeit unbt übler Ginfcrftanbuifi megen, 
be9 benen (^^or«3n)trumenten aber toegen {cbled^ter Db)i4t unb 



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248 ^a^bn erfteut fid^ bet ftts^ß^en Knetfcnitiiii0. 

3Serlt>a]^ntng berenfelben eine febr grcf^e llnorbnung toerfü^ret 
toorben; ©o toirb bem ßapettmeifter §avben Ijtermit emftUd^ 
anbefohlen" — unb mm folgen nnter SKbfd^nitten bie 
betdllirten Slu-Seinanberfe^ungen biefer ^ro^note. 1. yoll $ai;bn 
ein breifa({)eÄ gteid^tautenbeö ^ntoentarium über atte toorl^anbenen 
©hor=3^ftnimente unb nJinfif allen tia<i^ bem beigelegten gor* 
tnular (mit ^tigal^e ber Stutoren, Stimmcnjaljl n. f. to.) inner« 
halb aä)t klagen anlegen, nnterf(hreiben unb cine§ „lXn§" (bem 
gürften), ba§ anbete in bie Sud^h^^Uerei, baö britte auf ben 
&)ox abgeben. 2. i)at §a^bn bem ©c^ulmeifler ^o\&fy ^iejl 
bei jebem 6h>^rbienfi bie itötl^igen iDhtfltalien pi übergeben/ bie» 
felben bur^ S^ie^l atii^tl^eileit «nb Md^ bem !Dienfi toieber orbneit 
O/ittfominettfUniben'O ^ttb ^urflAdeben p laffeit um fte in bem 
bc^tt beIHmmten StafUn au^itbemal^reit/ bamit ni^tö t)erfd^Ie)|)j|>t 
ober Dei^ettelt »erbe. 3. f ott fiai^bn auf ben S^nlmirtfter too^l 
a^Un, ba( er aOe Sttfhntmente jieberseit in gutem 6tanb er* 
l^alte, loel^em ISnbe „i&t Gd^ulmeifler'' allemal V« ^tunbe 
t)or bem SDienfi anf bem €^or ^u erfc^einen ^at 4. toirb 
^a^bn befonbere Sorge tragen^ bag oSe ^orUute beim Jtird^en« 
bienfl geteiffen^aft erfd^einen nnb il^e ^flid^t unb 6d^ulbigfcit 
mit gutem (Sintoerfi&nbni^ t)erri<!^ten. 5. ^at $apbn in „Urui 
feter 2lbn)efcnl^eit" im (Sifenfläbter DfficierS=8iiwtiter n)ö(3^entli(^ 
jtoei 3Jlnfifalif(3^e 2lcabemien al§ am ^Dienstag unb 3)onnetgtag 
tjon 2 bi§ 4 XX^t ?Ja(hmittag§ mit ben gefammten 2Jiu[ici§ 
halten unb, bamit fi(^ deiner in §in!unft, mie bi^h^r gef(hehen, 
unterfange, toom Äit(henbienft obet öon ben 3lcabemien [ich ^^^^ 
©rlaubniß ^u abfenttren, Xln^ alle 14 ^age einen f(ihriftU(hen 
^Rapport einjufenben mit 9iame unb Eingabe ber Urfad^e, n^ann 
©in ober ber 3lnbere t)om ^ienfl au^subleiben fi(h anmaßt. 
6. ,,Snblid^en föirb ihme ßapeU3)lei[ter ^atjben beftermafeen an- 
befohlen, ©t(h felbft embfiger aU bisher auf bi^ ©ompofition 
ju legen, unb befonber§ folc^e ftücfe, bie man auf ber ©amba 
fpieHen mag, unb föotoon 3Bir noch fehr föenige gefehen ^)aben, 
ju componircn, unb, um feinen gleiß fehen gu fönnen, bon 
tuaS immer Jebet ©ompofition baS erfte ftttd {auber unb rein 
abgefdhtiebcn Un8 icbet§eit einjufdhiden." — 

^a^bn f<i^eint ben fftrfilid^en ^etn^eiä bel^ei^igt }U l^aben, 
benn toir begegnen furj batauf einem fid^tbaren S5ett)ei8 bet 
anerfemmng. 5Der giirft f^reibt n&mli<i^ unterm 4* Januar 1766 



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^ovbn ecftest ftil^ bec fätfltic^en äCnexfeanuii^. — Xa» ^ac^ton. 249 

an feinen 2lMrtby(=^aft^5ratl) ?Wa^{er: „2)iefen fttt^cnblicfi) erhielt 
xä) 3 ftucft) tiom £iavben, mit n^etc^ien id; fe^r jurrieben bin. 
©ie »erben bal^ero bemfelben 12 ^TJncaten au§ ber Gaffa in 
meinem Flamen c^eben taffen nnb ibm ?ut-\Iei(f) fachen, bai3 er 
noä) 6 fol^e ftncf^, inie (Sr mir bermablnt ^^ugefci^idt, nnb 
nebft bem au(S) 2 @olo machen unb el^eftend an^ero §u ühtu 
fenben tra($te." 

3Benn fd^on btc filrjlttc^^e $ulb aKein ben ÄapeUmeifter bcs 
qlMcn ntnfete, fo Samen bod^ auä) bie begteitenben flingenbcn 
SBemeife berfelbcn um fo ertoÄnfti^ter, aU eben je^t bie grimmige 
Mite (ba§ 2)onauei§ t)ermo(]^tc bie y(3^n>erften ßaftn>ägen 0U 
tragen) bie SBcbürfniffe für ben eignen Seib bebentenb fteigertc, 
^u<i^ aus biefem 8tief erfel^ toiv bei» gftrflen Sßotliebe fftt bad 
Oort^tim, f Dn>ie feine S^^friebenl^eit mit ber ^d^teibioeif e Ij^co^W». 
^ 8rief ifl no^ bon loeitetem gntereffe: ed ifi boi» ttftmal, 
hai fi(i^ ber Sttrfl ber ^^eid^ng //6#(o| (SfletHl'' ^e« 
bient; er ^atte alfo hcA am ffibli^en (Snbe bed S^eufiebler ^ee'd 
gelegene^ jnittlertDeile umgebaute 3agbfd^l56d^eu 6fittor^ ben £iebs 
lingdaufenti^alt feined Derfiorbenen Qruberd^ na^ bem Stamm« 
ort bet fürftli(^en SD^nafHe^ bem magvarifd^en S)orfe (Efterl^dga 
auf ber ^nfel @($ütt umgetauft S>er Sluf enthalt in fo ftrenger 
Hinte unb in einer gerabeju untoirtl^Iid^en^ ungefunben ©egenb 
beweift ferner, »ie fe^r bem gürften ber Umbau, ben er f(^on 
im 2lngnft 1765 üon SnnSbrudt aug ungcbulbig betrieb, am 
^erjen lag. 



3lu§ ber toorertnä^inten SSemerfmu] be§ gürften ergiebt [ic^, 
bafe §a\)bn bamat§ eben erft angefaiu]en batte, für ba§ ^Sart;- 
ton 5u componiren. ^n rafcber a-oU]^, in ferfd^iebenartiger 
SSerbinbung mit anbern ^nftrumenten , üermeljrte fid^ bann bie 
Sdi)l biefer ©ompofitionen. 2lud^ fud^te fid^ .§at)bn, tt)ie toix 
rotiUv unten fe^en toerben, gleid^ SlnfangS bur(^ eigene^ Heben 
auf bem ^öarpton mit beffen ®igcntljflmlid^!eiten vertraut )U 
mad^en. S3etrad^ten aud^i loir etn?a^ genauer biefe§ nun längft ber» 
fd^oSene, burd^ bag ^>raltifd^ere S^icloncell t^erbrängtc Snjhniment 

S)ad 9arl^ton, italienifdft VioU di Bardona,«^ ift ein, in 



41 2)tc (gd^reifewetfc tfl fe^r toetfc^iebcn: ©aritoii, ^aribon, ^Poraton, 
Sat^bon tc. 2. SKogatt*« iBen<i^tt({iin8 ber iUL iaenenintiig Bordone (fie^e 



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I 



250 2)a« 8aT9ton. 

defiolt «nb (S^arafter bet Viola di Gaxnba am 9Uld^ffeesi fielen:: 
bed ®eigeninßrttment mit bteitem unb ^o^em $atö unb ©riff« 
btett, übet bemfelben gctnö^nlid^ mit 6—7 S)armfaiten belogen, 
bie mit bem ^ogen geftrid^en iperbcn unb häufige 3)oppel9riffe 
julalfen. S)a^ ühiffbrctt ift rücftr»ärte aiiege^öl;lt uut» ci? be= 
finben fidf) Ijier 14—16, aud; 18 5um ^ecunbeniiviie ge= 

ftinimtc Saiten auv iWcjiuuj, 3tal;l^ ober (5iient)ral?t. (S)ie 
@attenäal;l nnö ber übrige ^ejug ift fe^r toerid^ieben; Sibl "oex- 
ntetjrte bie unteren auf 27, lüorunter auä) bie §albtöne in= 
begriffen finb.) 3(ufeerbem liegen no6) auf ber redeten Seite 
t)er 2)ecfe met^rere umfpeunene 3)armfaiten. ^iefe unb bie 
unterl;alb gelegenen metallenen 6aiten, mit bencn man ben bes 
gleitenbcn ^-öa^ angiebt, n^erben mit bem Unten Baumen an= 
gerinen, gefc^neUt ober iiefneipt; bie umfponnenen S^armfaiten 
ipo^l aud; mit bem tlcinen ^inger ber redeten §anb, bie beu 
Sogen fü^rt. 6ö finb fomit brei t>erf^iebene Sen?egnngen — 
©treiii^ctt, ©(i^nellen unb (Greifen erforbcrlic^/ toclc^e natürlich 
bie Sebanblung be^^ ^nftnimentc« nid^t tocntg crjdjtoeretu S)ie 
3Ättfifftü(fc muffen bemgemäg aud^ eigene fftr boffelbe eiimetic^tet 
toetben; boc^ iuiberfpre(^en bie )»ovl^aitbeiten (S^ompofttioneit/ auäf 
iDcnn bie Xempi langfamcr genommen nmrben, ber Se^iauptung, 
ba|3 baicauf tutt lan^fame 6&|e aud^ufül^ren feien. S)ie oberen 
6aiten finb )7om eingeitou^enen e ol^iodTti» gefHmmt: e h f d « e 
unb (SontrosH; bie nnteren S^etattfoiten mit bem tiefen e im 
eubbag begimtenb in biatonif<]^er Stufenfolge anffleigenb bid 



Qb(tnf4nte, ®. 3) tticb i» ber SRuf. 9tea(«3dtuns (1788, & 182) sitt 

Bardone {ai9 aud bem @ned^ifd^ett abgeleitet) imberte^t SDtait flnbet ü6rt« 
fltnd ebenfo häufig ber ald aiic^ bad Farbton angegcISen* 3n iOtaier'd 
„Srouf{c*@aar' (Dku eröffneter Skorettft^* unb ^rafttf*cr — 92ilrn6crg, 
2. «ufi., 1741, @. 102) ift ber yiamt ber „Viola de Paredon, ober Bariton 
genannt" öon Pardoa l^ergcleitct, toeil ber (Srfinber, bcv toegeu einer 2Äifie« 
t^at gefangen fag, fein ^eben biefem 3nflrutnent t^eibanlte. Stüter ben t^er« 
f^iebcncii Sltu^f«8e|ica «tib tibm ettoft^ntc« SBetten finbet man ba« 3nftnt« . 
ment nod^ anbeito&irt« bef<^r{eb<it: SR. ^. tn^imanit, SRnfifaßf^et ZxM^Ux, 
Sfranffitft 1706, @. 91; 3o^. ®eorg 9ßeufc(r aRufcum für ftfinfller unb 
Äunflticbbabcr, 5Kann^ctm 1788, 4. etücf, @. 100; a«urif. 2ttmana(^> auf 
baS 3a^tr 1782 {(E. 2. 3unter); SBclfer öon ©onterebauff". 9?eu eröffne» 
tc8 ÜJiagajin muf. iontocrfjcugc, 1855, ®. 84, unb bcffen „Uihtx ben öau 
ber ©aiteninflrumente unb beten ^tuflir, 1870, @. 92 k. 



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r 



Xci6 ^ar^ton. 251 

jum eingefhiti^enett a. 'S)arin ftimmen alle S3cfc^rcibungcn übercin, 
ba6 baS Snftrutncnt einen ^öd^ft anntut^igen, fanften imb lieb« 
lid^en, jugleic^ aber aucft mctand^oUfd^en, fd^ircrmütbigen @in= 
brucf ]^ert)orbringe. lUud) allein gespielt, bietet e^ bcm Cbre 
hjcnig Seere^^ in barmcni[d;er ©c^tcbuiu]. Cbiücbl, nnc gejagt, 
auc^ im (S^arafter tcv (^ambe jnnäc^ft i>erir>anl>t, bietet bcr %on 
bpc^f) auc^ üiel (iigenartigee; oft glanbt man eine Öambc unb 
DJiaubov5it^er .^ngleic^ pi l^ören. ©in ßavaUer in &Men, ber 
bem Sarptonfpieter ^yranj felbft geftanb, ba^ er bi^5l;er ein 
f'feinb ber 9)hifif (^iuefen, unb ibn erft fein ®piel befel;rt \)abc, 
üerglid; bcn Gffcct beö 33arvton mit ber 5(nana^3, „man bort 
unb n>eic> niät mae man bort, t^onn altec^ l^armonirt auf unter-- 
fd)ieblid}e 'äxV. S)aij ^aryton b^iU fid; bauptfäc^lic^ in ber 
Tenors unb ^afelage auf, fann fid^ aber auc^ auf bie S)i^cant: 
tegioii einladen, ©in 2:^eil ber t»on ^apbn componirten ^a-- 
rptottfhide tDurbe t>on tl^m felbft unb t)on 9Inbcrcn mannigfa^ 
für anbere Snftrumente (Violine, %\&t6, ^ioia, ^ioloncett) um« 
gef daneben. 

Sautetis unb @eigcnmad^er, bie 83arptonö üerfettigten, gab 
t)iele; z& finb fold^e Stiflmimente no^ t^or^anben Mon fS)la%* 
rM geUlen in aSieii (aui^ bem ^^l^re 1656), $einri(^ ^ta« 
mev in Sßien (1714), S)aniel ätd^atind @tablmann in SBHen 
(1732), 3o(. 3of. etablmann in SBien (1750), XUlU in 
^mBtttg (1686), %v^ecS &tainet in äVbfom in Xi^tol (1660). 
S)te' bvei eirflgenannteft Snftnimente (nebfi einem vierten o^e 
9lamen8andabe) befinben ft^ im SRnfeum ber ®efellfd^aft ber 
äRurtlfreunbe in 9Bien; aud^ Stainer'd gniimment, ie|t in 
^ifenftabt, gehört' nrfprünglid^ biefem aoihtfenm (bcn Änopf bed 
©aitenl^Iterd gieren ^toei fd^&n gefd^ni^te ^öpfe, "Sftam unb 
ftnabe, erfteter mit ^proleriiut) ; bod SBot^ton i»on S^ietfe ifi 
im Sonih Kensington Museüm in Sonbon, jened ))Dn ^o\). ^of. 
©tablmann, in fd)önem Seberfuttcral aufbeftja^irt,. aber aller 
©aiten entlebigt, ift im ßifenftäbter -üinfifgebäube — e^ mx 
baö Äleinob bes gürften ^Jlicolau^. 

öffenttid^e ©pieler auf beui ^öanuon finb ju nennen: 
sjTtarc. 2tnt. 33erti (1721— 1740 in ber faiferlid)en ^oftapeüe in 
SSien); <Sig. gerant (1744 in x:oni?ouj; 3lnton i^raft unb bie 
Sßirtuofen A^arl gran.^ unb 3lnt>vcae ßibl (in bcr (Sfter^d5V'fdf)en 
Äapctte); gauner (^iagiftratörat^, SDilettant in äöicn 1794); 



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252 



Xa9 $ai))ton. 



©ebaftian Subtnig g riebet (f. preufeiid)ei- .^ammcrntufihi^, 
90er 3at)re biä nac^ 1820 in SÖerlin); ^^incenj <oain"df)fa (taU 
ferlicfier §ofbeamter unb t»erbienftt)o[Ie5 ^ircctionömitglicb ber 
©cfeUyd^aft ber 9Jluritfreunbc in Sßicn, Wlitte ber 90er Sa^^re 
unb nod) 1823 (genannt). 

^ompoHtioneu für baä 33aii)ton lieferten: 3^iemec5, ein 
©d)üler .§ai)bn'ä (^rimitto au^i bcm Drben ber SÖarmljerjit^en 
53rübev, ^{büct^efar in (Sfterbd*); S. Xomafini unb 21. Äraft 
(in ber (sfterNsv'fd^en ila^eüe); ^iJcnjt ^icftt ((jebrncft erfc^ienen 
21 ünartette, Gnintette, ©eftetti nnb Dttaüini; an^erbem fd^rieb 
er 148 tlnartette für ^ürft 5Ricolau§); 3KufifaUen^änbIer '^o^, 
XxatQ in äöien fünbigte 1799 in aßfcpt. 12nial 6 Xxio^ an 
(«arpton, moia, 33a6); für mnc, §aufd^fa, ber auä) felbft 
für baS 35arpton componirte, fd)rieben auf Söunfd^ ber Äaiferin 
3Rarie Xf)m^e (jmeite ©emal^lin be§ Äaiferä granj) bie Xon?^ 
fefeer 'Stxt). ^acr, SOBeigl unb ßpbler. Unter bie SSerebrer 
beö öarpton jä^len an6) g^urfürft fUvi Xf^otxn unh fiönig 
gtiebr. SBil^elm IL StM^ »on ^rcufeen. " — 

gtoei Slneiboteit/ bie ititS ben dürften !Ricolaud als ^axt)-' 
tonfi^eler seigen, ffl^vett uns unmittelbar ind fftrfkli^e SRuftt» 
cabütet. ^ie et^ Stnelbote nennt ben berfll^mten SßiolonceQiflett 
Snton Straft, bet am 1. Sanuar 1778 in ber füxfXUim SRns 
ÜRo^Qe angeftettt nmrbe itnb bafelb{t bid jum Saläre 1790 Der» 
blieb, itraft benu|te bie ©elegen^t/ ^bn*0 Unterri^t in 
ber (Som^ofition genießen. Um |id^ bei$ Sürßen guneigung 
|n ertt)erbett, erlernte er au<i^ bad Sari^ton nnb componirte 
mehrere %tM für {wei 8ar^toniS nnb SßiolonceU, bei benen er 
immer bas zweite Bort^ton fpielte. fRad^bem er bie n0t^i0e 
gcrtigfeit erlangt ju l^aben glaubte, fd^rieb er in einem 9Crio 



42 ^aiifc^fa (ge6. 1706, .-^eft. 1840), f^iolte dmnd aucf) auf ©(^fcß 
*}Jerfen6eug an ber 25onau, ^cmmerfit} teö Äaijerg i^ranj. (5s tegfctteten 
i^n ber Äaifer feI6fi, gürft 2)?ctteniic^, ®raf Srbna, gelbmarfc^att'l'ieutenant 
Stüt^dftxa, ^e^tapttLmti^tx d^^hUx. — 3m ^tU, 1828 f)»ielte ^aufd^fa nrit 

efat :^(tt fttr Soc^ton mb 9ietonceE in einer Stoitanter« 
l^Ünng^bei Oefelfd^aft ber Dtnfltfrennbc; ce tone bief nto^I bae fetitemolr 
baB bas ©arijton iJffentficf) gehört tüiirbe. 

43 t». SebcbttTr £ontttn{iler«fie{tcon Merline. 1861. 166. %rttCa 
Sfttebel. 



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S)ad )^ai))tou. 253 

and) ein Solo für bae jioeite Sarpton. Maum l)attc er bae 
6olo begonnen, fo uuteibracJ) il;n bor '^üx^t: „Öieb Ür mir bic 
6timme/' 9iun fini] ber Jürft fpielen an, blieb aber mitten 
brin ftecfen. Slergcrlid; barüber fe^te er ab unb fagtc 5n Alraft: 
/,Sc^reib (rr lünftiGl;in nur 6olo für meine Stimiiie, benn 
baf? er beffer jpielt aU ift leine Äunft, jonbem jeiue 
6cl^ulbig!eit/' 

S5te äioeiie 2lnefbote bat ^apbn jum 0egenftanb. ®ie 
(^rflämng be« gürften näniUcb, bie (iompofitionen für ba^^ ^^a- 
rpton bätten fid? nur auf ein; unb biefelbe 2;onart jn bc- 
fd^ränteu, rei3te $ai;bn,. ba)5 ^nftruinent burd^ Selbftübuucj cin- 
gcbenb kennen ju lernen. 5>ielleic^ aud; badete er bem gürften 
eine greubc machen ober h?ar eine ©itelfeit bqbei im ©picl. 
©enug, er übte, fein ©ompontren femad^läffigenb, ol^ne SBoj* 
tpiffen bed gürften mol^l ein l^albe^ lang, too^u er toegen 
Seitmangel, jum 2lerger feiner grau, meiftcuiS bie 9iäcjte |tt 
$ülfe nehmen mugte. @nbli(i^ glaubte er fidji mit @lpren w 
bem gttvften l^ören kffen p {önnen. (Sr fpielte unb ^tpar richtig 
in mehreren Tonarten unb ertoartete Uebenafd^uitg unb Äei« 
fall. 5Dergürfi obet Hieb gans tul^ unb fogte nut: ^^a^bn! 
bad mu| @¥ beffet loiffen..'' »etfloiib ben g^tfitett* boOU 
fommen^' (bemetit $a^ )u 9)ied) /^unb ob mid^ gleid^ im 
etfien tCugenbliii bie ^^lei^gfiUigleit beffelben fii^mei^te: fo 
banie id^ ed bodft feiner Itti^ CSrinnerung/ bag. id^ ^lO|Ud^ 
ben Sßotfa^ falzten lieg, ein guter 8ar9tonf)>ieler ju toerben. 

erinnerte mid^, bag mir atö Ho^ettmeifler/ unb nid^t 
aU auditbenber Sirtuoi», fd^on einigen 9htl^m ertoorben l^atte, 
mad^te mir felbft ä^ortoürfe, bie (Sompofttion feit einem l^alben 
äa^re t)ema(]^läffigt ^u l^aben unb tfanbte mid^ tt>ieber mit 
neuem ©ifer ju berfelben." 



44 Slbgeicbcu ton bem 3ri"t^>ume bei 3)ie0 (S. 55 fg.) alö l^abc ^atfbn 
er{^ nadf bei ^bfc^iebd^^vn^^^^onie (bie hoä} um bieted fpäter, 1772, conü^o* 
niit ifl) angefangen, bai Öorvton ^ fi^cn, mUgte obige WuXbott, tDietentm 
nadft 2>ice, toor bU Vnff&lhniiis bcv Adde (alfo ine 3a^r 17G2) su fe<}cii 
fcttk Vn^ Mcfce ift itin^tig unb totberlfgt fÜ^ bon fd^fl. 2)e@ ^ftrM 
^SerioeiS, ^apbn foKe ffetgtger comf>oniren unb nament(t(!^ ®tMt für ba8 
öonjton fe^en, bon beiicn ber gürfi biö babiii nocb fc^r wenige gcfe^eit, gicbt 
»00 bie cic(|tige 3ütf nämiic^ bie ^toeite 3a<7i^e0|?älfte bon 1765. 



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254 ^9» Sat^ton. 

®aö §ai;bn'ö (Somponttcuen für bais 'öarvtDit betrifft, 
tocrben einfttüeileu einitjc allgemeine 33cmorfungen lun fo me^r 
genügen, aU ja »eitau^ bcr größte 3:t)eil berfelben i^rer Qnt- 
fte^ung naä^ in bie ga^e nac^ 1706 fäUt. ipa^bn felbft i^at 
jtc o^inc Jücitcte «i^ronolodif^e golge in feinem t^cntatif^eti 
SBcrjeid^iniB angegeben nnb am Sdbhiffe bemerft: „3n SlUem 
163 ^anton=6tü(fe/' (Sluficrbem fanben fi(^ in Gifenftabt ncc^ 
12 5)iüertimcnti für 2 Sarpton nnb 33a^ in ^o^btt*^ §anb» 
f^tift toor.) einige SCtio« fd^cinen Siebting^ftüde bei5 giltften 
(temefen )u fein^ benn {te fiitbeti ft<i^ aud^ aU (S^itt angejeigt/ 
}. sttt Siebetgenefung bed gfltfiett (Dei clementi); piv qf&ä» 
li^n SB^ieberfe^ (AI tno anivo fslioe). SCnbete S^riod l^abeit 
eigene Benennungen/ 9. 8. /^rAlleliyah'' (bet erfle 6a( na<| 
bet befannten Jtit^enmelobie); /,bad alte Seib^' (bie S^ota im 
SRenuets^tio Jtlagetdne nod^a^enb). (Sin ^tio fiat am olbeten 
9lanb bie 8emetfung Fatto a posta nnb ted^ts in bet i&äe 
Nihil rine causa. 3m Slligjemeinen auf 3 6ä^e befd^ränft, 
Iboten Befonbete SlnU^fe and^ itngetrö^nlid^e SCuSbet^mmg ; jum 
Oebnrtgfefi beS dürften*» fd^rieb $at^bn fogar ein Xxio mit 
7 ^}?wmmcm, barwnter (ein feltener gall) aüd^ eine ^olonaife. 
3)iemietc^ unb Jinalc [inb ^änfig aud^ fünftlid^ aufgebaut: Fuga 
a 3 sogetti in contrapunto doppio; Canone in tliapente; Me- 
nuetto alla Zoppa (rl;i)tl;mi]d^e ^l^errücfung) unb Trio al con- 
trario. (Einmal bat ba^ SSartjton im 3)ienuct^3^rio auc^ ein 
Solo o^ne alle 33egleitung; ein einjigeö Mal iüecf))eln babei 
aud) ©ambe unb SSarpton. — 33on ben, allem 3lnfd^eine nac^, 
frül;eften 33art;tcnftücfen ^aben [id;, aut3er 5al^lreid)cn 33ru(j^ftüden 
noä) erhalten: ein S)uett für 2 ©artjton (^apbn's^ Katalog Dir. 4 
unter 6 Duetten) unb oben ertüäbnte 12 ^{t»ertimenti für 
2 5öan;tou mit 3^af3; fie finb ganj furj, jebc ^^iummer nur au^ 
einem 6a^ i^on 1 unb . 2 5l^eilen $u 8 unb 16 2^acten beftel;enb. 
^8erloren gegangen finb aHe 12 in .§apbn'§ Katalog üer5eid^= 
neten ©orten für S3arpton unb ^öiolonceU nnb 3 ßoncerte für 
S5an;ton mit 2 ^ßioUnen unb 6a6. dagegen erl^ielten |td^ in 
SIbfdJtiften unb 3lutograp^en fe^r t3iele S)iöertimenti für öo* 
r^ton, 35iola unb S3a6 unb einige me^rftimmige ©affationen. 
(3m 3a^e 1781 etfd^ienen aU Op. 31 bei Mxtoiäa 6 fold^ 



45 Fttto p0r la fdionimia naioita di & A. S. Frencipe EBtorhuL 



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2)a« «aci)toiu 255 

coiicertirenbcu 2)iiterttmenti 511 8 6tinuneu, ba^^ 53ürv)ton burd^ 
glötc er^'^t), — Tonarten georbnet entfällt ber tleinere 
auf C-bur; üor^errfd)enb finb G^, imb A^bur. 3]cn 
ben Bi2;Dnartcn ift nur F^bur 3mal i^ertretcu; ebeufc fetten 
finb 3)ioU: Tonarten, nur AmolL unb H^moU erjc^eint einmal 
als |)aupt=2^onart. 

S)ie XxxQ^i für ^Öarvton, ^ioia unb ^iolonccU finb mciftcn^ 
breifätitv, ^3J?cnnet mit 2::ric, ireld;er nie fe^lt, Oilbet cjetDöl^nlid) ben 
jn^eiten, mand;mat auc^ ben legten @a^. 2)ie ^3)iannigfaUigfcit . 
ber ^()enien unb Grfmbung intereffanter 3Kenuet=2^rio§ ift ^ier 
ftaunenämert^. Jm Slllgcmeincn finb bic S^empi ctma folgenbct* 
ma^en öWtl^iU: ßrfter 6a^ — Allegro, Moderato, Adagio, 
Largo, Scherzando Presto (mit i^rcn fleineren 6(ä^attirunflen) ; 
jtoeiter Sa^ — Menuet unb Trio, f eltener ein Allegro, Adagio 
ober Andante; dritter Sa^ — Allegro (molto, assai), Presto, 
Scherzo Presto, unb (mit ^ejug auf ben jtDeiten @at}) Menuet 
unb Trio, ober Tempo di Menuetto. 

9ta4 ben bOTl^anbenen %utoQx<xpf^ mit ShtmmetitunQ unb 
Sja^teAtti^aht, neb^ Kbf Triften, ebenfoSd mit Sal^vedongabe, Uit 
Üd^ im Jansen bie S^t ber fntflel^ng biefer Gattung Sont^ 
^oflttonen fef^iellen. SBon ben 125 bteifHmmigen ^ibertimenti ^ 
(l3ar9fon, Siola, 8a6) »aten bid sum Raffte 1767 bie evffen 
48 ^vmtm com^onin; Md 1769 entfknben »eitere 24; hin 
ttm ju (Snbe 1770 abermdld 24;«« bie legten 29 (9tt. 106 
\)at \6)on 1772) folgten unmittelbaT. SDie me^rftimmigen 
(Soffatiimi^fUlde fd^einen aVe in bie 70er ^a^re ju faQen 
(3 Sflttmmcm tragen bie ^a^ire^jal^l 1775). ^aä) biefer Seit 
finb feine (Sompofitionen für ba§ ^arpton nac^ilüei§bar. S)a 
aud? bic bcibeu aUiJgejeic^^neten 33irtuo)en £ibl unb granj in 



46 ^ter^tr ge^Sren XXIY Divertimenti per il Fariton ool Viola e 
Basso, Tom. IL, btc bem j^ürfien eigene bcbicirt trarcn. (Tom. IL, eg 
mußte atfo aui) ein crjlcr ©anb bor^ianbeu getoefcn fein.) ®ie fnib, jebc 
Stimme in fc^>Biiem rot^ilebcriicn (Sinbanb mit ©olbfd^nitt in fcberncm Äa^^^e( 
(©d^ubbcdel), mit großer ©otgfalt tom fio^jifte« inö 9ieiue geic^iieben. 
• Sati^ton^eft fie^t auf bem erflen StotenKott unten teilte: di me Ginieppe 
Haydn i»on feiner ^anb gef^rieBen. Sin mnt^miliflenoeifc abgefil^nittcner 
6trcifat ^ft^iec am «Beccn Konb cnt^t totl^t hk SeUcotion. 9n ^ai^to*« 
itatalog ftnb c? bic 9?ummcrn 9?r. 73—96. ^mx 2futogrtt<»^e, ftr. 79 nnb 80 
(olfo bic 7. unb 8. Stummer), tragen bae ^atnm 1769. 



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256 



biefer Seit entlaffen »urben (ßibl im Wtai 1774, granj im 
S)ec. 1776), mag »o^I aud^ ber gürft fein eigene^ ©piel aufgegeben 
l^aben; bic nun txm ^a\)x ju ^al;r fid^ reid^et entfaltenbe äRiu 
fiIta))eKe, bie Oper nebft ©d^aufpiel unb 9)larionetteittl^eatet 
nahmen feine SCufmerifamleit ol^nebiei^ i»oOauf in llnfprud^. 
St6et att$ ^apbn mugte irnit feine Dotte S^^Hgfeit bet Äopette 
}ttt9enben; et t)erlDect^te too^t einen S^U ber Beteitö fettigen 
Oat^tonfUltfe in Umfd^rei&nng für anbete Snfitumente, (ftet 
bteis nnb Dietfad^ mit (Sttoeitetnng Bid jn 8 Stimmen; obet 
Anbete tl^ten bied füt il^/ obet et betgag batanf, mit grögeten 
Sltbeiten befd^äftigt 9)>tand^e Sutograp^e gingen il^m aud^ burd^ 
Studlei^en betloten; fDied (®.55) etto&l^nt hierauf be^üglid^ei- 
Uneinigieiten an7ii(^en ^a^bn nnb einem Ungenannten loegen' 
fold^cr im Seben nid^t ungetDö^ulid^et SSorfommniffe. 9tad^ 
§apbn'ö (Snttüurf^Äatalog f daliegen ^latte er bic Sarpton: 
ftü(fc in üier ^öüc^ern äufammengejd^rieben unb uad^ biefeu be: 
jeid^uet unb nummerirt. 

Mit Üied^t föuute mau üorauäfe^en, ba^ eine fo grofee 3lu= 
iai)l gleid^artiger ßompojitionen bie ©rfinbuugegabe abic^tuac^en 
mügte, tüenn un» ^apbu nid^t baiä ©egeutl;eil betüiefeu biitte. 
S)ie|e ßompofitionen gerincjeren Umfangs bienten i^m gleic^fam 
al^ 33orftubien ju feinen gröfseien äöerfeu, in benen er [ic^ 
bann um fo freier bemegte. Si^on bie erfte §älfte (foiüeit 
biefe iipriiegt) überragt bie betannten erfien 18 ^Quartette an 
Sid;erl;eit in ber 5Jlnlagc, an Slbrunbung unb SJknnig faltigfeit, 
an JHeic^t^um unb grifc^e ber ^been. 3n ^tuecfmäfjiger 5iu!j= 
tnal^l gufammengeftellt bürften auc^ ^eutjutage noc^, tro^ ibrer 
Inappcn gorm, mand^e im ©taube fein, bic Sieb^aber nou 
Äammermufil in flcinerem Ärcifc ju intcreffiren, um fo mct^r, 
aU biefe ©ompofition^=@attung (brci ©tteidjinfhcttmcntc) o]^ne= 
biCiS fpärlid^ vertreten ift. ©ummarifd^ genommen l^t §abbn 
bie folgenbe äln^^l idat9tonftüd(e gef daneben: 6 Duetten für 
2 SBat^ton; 12 Sonaten ffit S^at^ton nnb SBioloncett; 12 



47 S« entfianbcn na^^tt>etfl6or au« tiefen iöatvtonftüden u. %. VI Trios, 
aiioline, ^toia, «aß, unb V Trios, ibioloncca, ^ioia, «aß (93reitto|)f 1772); 
VI kickte Trios, 2 «ioUnen unb «iolonccü, Op. 21, ^t\t II, 9Zr. 2, 3, Ö 
(Gintfod), nnb Siz Trio« ^onr FlAte, Violon et Viotoncell, Liv. I, aOc 
6 IRitmiBeni (6iiitro4). 



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^$ ^ari^toii. — ttcitm Qomlpo^iics »on ^ai^vu 257 

i^ertimenti für 2 93an)ton unb ^Safe; 125 Divertimenti für 
53arpton, 33iola unb !i>iolonceU; 17 mebrftimmigc Gaffation^J^ 
ftiide; 3 Goncerte für ^Sar^ton mit 2 ^-Uiolinen unb — im 
(Manien 175 ßompofitionen. 2)a3U fommen no(S) einige (Slaüicrs 
S)i]0ertiinenti mit 39egteitnng t)on Violinen unb Säar^ton unb 
eine {))äter ern^ä^nte Kantate auf ben %ot> beS ^önigd gtiebtidft 
^ci» ^toften (für ©efang mit ^aY^tonbeflkitHtifl). 



Uel&et bie loeiteiett (^ompofttioiien ^^'d Ibtö jum 34i:e 
1766 latm l^iev nur fo toeit gefjinro^en »erbeit^ ald {t^ oatö 
triftigen (Mnben annehmen ttgt/ ba| fte elben in biegen S^^^^ 
rmim (1762—1766) fatten. aspn ben Bpmp^onUn fommen 
auf bie(e Saläre $um minbeflen BO, bon beven ober ein S^t^il 
toeit el^er bem (^oxoHUx bon concettitenben Zonft&iiUa, daffa? 
tiimen obev ^beriimenti entfjprid^t. (Stuten ^dbtn {t# in 
^apbn'd $anbf(i^nft, in ^oftitnt, stoei and bem 3a^e 1763 
nilb ie bitt caa ben Sauren 1764 nnb 1765. (Sine 6pm))l)0]iitv 
Dsbttt, im 9{ad^la6 ^a^bn'd mit 1766 angegeben, ift nid^t me^r. 
DOT^anben.) ^ie genannten 90 6vmp^onien [inb fämmtlt^, 
5um 3a^c 1779 mtffejXt, in Slbfd^riften in »reitlopfä iiatalog 
angezeigt; einige finb übrigen^ auif im ©tid^ in ^ari^ bei 
üerfc^iebenen ikrlegcrn erfd^ienen. Die »^armcnie befielt bei 
ben mciften aui^ 2 Oboen unb 2 .s)örnem, einigemal finb %{ötcn 
beuufet; Klarinetten fommen l;ier unb mcitauv in bic näd^ft: 
folgenbe Seit ni^t toor. 2^rompeteu unb Rauten eri"d)eincn nur 
^tocimat, boc^ fmb le^tere au^erbem einmal nad^träglidf) ^inju^ 
gefügt. S'^tx ©pmp^onicn gä^len bereite in biefer ^tii 4 3Öalb= 
Börner, e-j ift alfo bie Slnnaljme Delbeüe^'ö $apbn l^abe biefe 
3nftrumente in biefer Slnjal;! nur einmal angemenbet, fd^on je^t 
5U berid;tigen. ßlf biefer ©^mpl^onien finb breifä^ig, meift 
AUegro, Andante, Presto ober Tempo di Menuette; alle übrigen 
tjaben 3Jlenuet^, ttcrjug^iDeife im 3. Sa^; bie fpäter r>ort)crrs 
fcl)enben ernften (^inUitung^-^ä^ tommn ^ier mx jlQeimal oor. 

48 Sin berarti^cö 2;iöertiin<nto, F*bur V4 , in $aVbn'« Äatalog eigen« 
für Cembalo con Pariton e dae Yiolini angegeben, tfl unter ben (£Iat>tes^ 

Hi 9KcUrp1»f ^Srtcl, neue ^u^gabe 9tc, 25, enthalten. 

49 GorioaiUs maricalM, Kotet, AiitlyieB etc. psr E. M. E. Dddeves, 
iposfi 1878, p. 18. 

«ott»««^ii. I. 17 



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258 IBdtere (Ceml^ofltienen l»»n ^ai^bn. 



Db t>on ^avbn'ä me^rftimmigen 5£)it)crtttncnti für tjcr» 
fd^iebene ^nfttumente (ipa^bn jäl^tt beten 20 auf) einige in ben 
genannten S^itraum fallen , i^ nid^t mit 6i(j^er^eit anzugeben. 
8reitIo;pf d itatalog ^at beten 8 in ben Saluten 1767 unb 176(8 
angejeiot (S>ad einzige in Stttogto)»^ ett»aUene SHioettimentü 
iDtttbe fd^im ftfil^ ettoA^t nnb gel^5Tt, aU im 1700 
cont^onivt, nidftt ^^.) ®in 2)it)dttintent0/ bad einzige fflr 
4 etteid^nifantinente/ etfd^ien 1765 afö Streid^uortett, nmtbe 
aber bon 4^ai^bn in feine OnaTtett^Sommlnng nid^t on^^wom^ 
men nnb ift aa^, tok ^bn fdl^ anhiebt/ nie im 6Hd^ et* 
fd^ienen. (^nige filnfflimmige ^ibettimenti (2 SSiolinen, 2 SSio« 
ien nnb Qa|) beleihten nn&, botousgefe^t ba| fte ni<l^t Sttange^ 
mentd [\nt>, bag ^a^bn uHtHid^ aud^ Onintette gefd^tieben l^at^, 
eine t^rage, bie büglet immet betneint nmtbe* S)a| and^ iSkie« 
finget bon einem Dnintett fprid^t, ^aben toit 6. 141 gefe^en. 
Unter 12 ?Rttmmetn, übet bie jeber 9lad^toci0 fel^lt, bepnben 

anö) fogenannte gelbpartien, auefc^liefeUd^ für 33laÄinftru= 
inentc gejd)riebenc Stüde, 5. 33. für je 2 Älarinettcn, |>6rncr 
unb Jagctte. ©in üetloren gegangenes fed^SftimmigeS ^iüerti- 
mento, D=bur ift betitelt „2)er fcrlicbtc 6(^ulmeifter" (11 
maestro innamorato). 3?ier 5Jummern (;pai?bn'^ Katalog 9k. 1 ^ 
2, 11, 20), bie uns fpäter nod^malS befd^äftigen n)erbcn, fmb 
unter toerfc^iebener 93enennung unb ©timmensat)! häufig an= 
gejeigt; eine baruuter, „^er ©eburtetag" betitelt unb jucrft 

1767 erfd^iienen, l;at fid^ bi§ auf unfere ^tit erljaltcn unb n>trb 
in neueften 2luf lagen aljnung^lo^ aU 6onate für 6lat?{er unb 
SSioline gefpielt. Um bie Sßeririrrung ju üernte^ren, finbou fid> 
aud^ ^ier ir>{c bei ben ©pna^bcnicn einige mit umftellten ©ä^en, 
fo bafe man im 2lugenblicE tüä^nt, üerfd^iebene äBerfe t>or ]x6) 
ju l^aben. Stuftet ben noxi ^a^bn angegebenen 20 ^ibettimcnti 
citcuUten abet nod^ faft cbenfo biete untet betfd^icbcnem ^itel, 
SRottutni, ©etenaten, ßoncettantc u. f. to. untet ^a^bn';? ^ia- 
men; fo fxrCo §. 8. bon ben IX (Saffationeu, bie bon $reit!o)»f 

1768 in aWfcpt, angezeigt finb, nur giuei in §a^bn*Ä Äatalo^ 
borfinbig. dagegen finb in biefer 9iubti{, tt)ie \p&ttt and^ bei 
ben (Elabietftüdten, biete SRummetn entl^alten, bie n>iebetttm in 
^a^bn'd itatatog fehlen nnb bod^ bon i)^ onetSonnt finb. 60 
ift ein eigent^mlid^ed SRunifUidt, „^t>'' UüUlt, für 4 SBio:: 
linen nnb 2 SHoloncett cont^onitt (fftr ie 3 3n|immente in ^ipei 



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ancinanbcrnefeenben ^iiiinietii fpielcn) »on ipavbn ni(^t üer= 
jeid;net, clnrcl;l e-i fc^on 1767 unb bann Ms; ju @nbe bes 
3a]^r^unbcrti5 in beutjc^en unb franjöfifd^en eingaben l^äufig an- 
gezeigt ift, bal;er beliebt geiücfen fein mufe unb and) in unfern 
iagen in Partitur unb Stimmen (Srautnunnj unb ab (Siaüier^ 
Ouartett mit 2 'Violinen unb 93ioloncell (Simrocf) erfd^ienen 
ift. ^iefe t}crfd)iebencn :!liranflcmente ber nieiften Divertimenti 
erf(^tDeren bie Uebcrnd^t unb :)iic^tigftcllttng berfelbcii ungemein 
nnb forbern ju befonberer SJorfic^t auf. 

SDie S^ansmujif ift in bicfen Saljircn burd^ eine cinjige 
Plummer Dertreten, fobalb mir unS baju tjcrftc^en, ba§ in (gifcn= 
ftabt nod^ üor^anbene fe^r abgegriffene 2lutograp^i in biefe S«it 
ju fe^en. (S^ fmb 12 3)ienttetten, ^icr für ßlaöier arrangirt 
(bie Öberftimme rok bei ben meißen bamaligen (^latierftlldten 
im eopranf(^Iüffel), toel^e in 8teiteo)>fä Katalog 1767 atö 
XVI MinaetU (2 ^dmet, 2 Obm, Xxao. glautini, %a%otti, 
S3a|) angejeigt ftnb. S^enfalld ifl toon 4^bit foine frü^ere^ 
füx Ovij^elier unb )um San^gebraud^ gefd^tiebene aRennetten« 
@ammlttii9 befannt getDovben. 

83im ben üitartetten f&c ^trei^infhcttmente {banen toir 
an biefet 6teVe ganj obfe)^/ ba bie, ben evfien ad^t^elj^n 
folgenben ünattette erft ind ^al^t 1769 faSen. Xn^et bem 
i»OYertoA^ten einzeln ile^nben Dnartett finb loeitetl^ nod^. 
)Wei ebenfaSd beteinjelte Gnattette in SBteitfopf'i^ Itatalog ojm 
gegeigt/ bie aber bon ^aybn gana ignoritt nmrben. 

Son ben 21 ^viod fftt 2 Violinen unb Violoncelli bie 
^ai;bn in feinem Äatalog auffü^irt, ge^^ört m\)l ber größte 
Xifeii in bie 50er 3a^re. Ueber 4 ^lummcm fe^lt jeber 9tad^= 
ttjeiö ; no(^ erl;altene 3lbf diriften beuten bei einigen auf bie 
3}iitte ber 60er ^ai^re ^iii. 6ic [iub §icmlic^ umfangreid^, 
meift jmeifä^ig unb bie erftc Violine befonber^ reid^ figurirt. 
3n Sreitfopfö Äatalog fxnb in ben :3al;ren 17GG unb 1767 
13 biefer 2^rio^ aufgenommen, ^cn ben bei eimrocf erfc^ie= 
neuen Op. 21 „6 leidste XrioS", ^left I, finb Oir. 3 unb 6 in 
^ai}bn'e Äatalog (7 unb 11) entl^aUen. ©tid^ erfc^ienen 
ferner bei 2lrtaria {%. 9)JolIc) 2 §efte „Trois Trios originaux 
pour deux Violons et Basse", Liv. I unb 11 (uad^ ^apbn'Ä 
jiatalog 7iX. 17, 21, 20; 3, 2, 4). 

äüod bie (^ompofitionen für (&laoiec betrifft, bie etb)a in 

17* 



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'260 



bic T;ier berül)rten ^a^c faHen, fp finb wir l^ier torjug^mcife 
nur auf äJenuut(;ungcn angciinefen. C^ine einjigc 3iummer, ein 
Divertimento per Cembalo con due Violini e Basso, liccjt in 
§m)bn'^5 .soanbfd^riTt i^or, batirt 1764, unb crfc^ien bei ^rcit^ 
!opf in 2lbf(3^rift im '^a\)xc 1773. (Einige ßoncerte, 2)it>erti= 
tnenti, ^^rio^, ©onaten (bic erftc Sammlung, 5 9iummem, ift 
1767 iveröffendi^t unb 3 berjclbcn jinb in bic neuen ©efamntts 
äluflooen aufgenommen), V ©oli unb ein SRenuet mit ^ana- 
Honen, iura in ^apbn'S Katalog, ^il bei IBreit« 
fo^f in Wt^apt. angezeigt, bürften l^ierl^er ju rennen fein, ©inen 
^^eil ber (Eoncerte abgereti^net, bic in fpätere Safere fallen (ed 
flnb im ®an$en 15)/ tei^t jebod^ ber größte ^l^il ber l^er er» 
tDAl^ten (Elatto^ft^, na^ ^a\)W^ eigener aCngabe, in bie 
frft^ere, sum ^eit in bie ft^tiu Seit ^ai^bn'd nnb ioitb ent» 
jpte^^enbet f|>ftterl^in im (Spanien sufatoimen sn faffen fein. - 

5Da( $01^ aitd^ (Soncerte für 6txei^ unb für 9Ha»^ 
infhmmente gef^^ l^t, fei ^er einflmeilen nnr Dorftber« 
ge^enb angebeutet, ba biefelben, bad eitrige frft^ genannte 
^otnconcert aufgenommen, ben f^tent Salären angehören. @d 
^nb im (Jansen 28 (Soncerte, mit SioUne (9), aiHotoncett (6), 
(Sontrabafi (1), ßira (5), glöte (2), §ortt (4) unb ©tetino (1) 
t^ertteten. 

Slih bürftigftcn unb unfid^erften fielet mit ben @efang= 
merten au§. 35on ben jal^lrcid^en, unter §apbn'f S'Jamen tjer^ 
breiteten, aber mit lueuigeu Slui^naljmcn an fid^ bebeutungö^ 
lofcn Heineren ^ird^encompofitionen !anu man nur münfd^en 
unb t?orau^^fefeeu, bafe [ie in f^^übe ^a):)xc \aUen. Gin einstgc^ 
Salve Regina, G^bur */4/ für conccrtircuben 6opran unb 3llt 
mit 2 i.>ictinen unb Crgel ift infofern l;ier ju ertpä^nen, al^ 
e^ feit bem ^a\)xe 1766 in ^ilbfcbrift im Stifte @öttn?eig vor- 
banben ift. S)od^ tpar auc^ auv bemfclbcu :^al)xc ba^3 3lutQgrapl^ 
eine^^ Ätirie ju einer 3)?effe*" Dor^anben; bie 3)ieffc felbft bat 
^apbn im iBcrjcidbnife biefcr 3Ber!c nid^t genannt; fpäter foll 
er bied ^))xit $u feiner )ü)iariaieUer«äKeffe (1782) bertoenbet ^aben. 



50 Missa solennis ad honorem Beatisäimae Yirginis Mariac dal Giu- 
seppe Haydn. 1766. Xa9 Kyrie, 10 «tätter, fccfafj «rtaria unb »crtaufte 
ee im 3a^rt 1886 an ^enn Salf^, rufftfd^en (Sbetmann. 



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^ctäubecuugen in Ux fütfUic^en MufinaptUt. 261 

^er etanb ber SJZufiffapeae ^atte feit bem ^a^re 1762 
mand}e i^eräuberuugen erfahren; mehrere SDUtglieber \i\\xm ent= 
lafien ii>orben, metjrere maren c^eftorben, ber 6rfa^ ^eigt nod; 
feine mefentlid;e ä-^rftärhing. 3)ic Kapette jät^lte 5U Slnfang 
be§ ^al)xci<> 1766: 6 3^iolinen (il>iota inbegriffen), 1 3^ioloncelI, 
l iBiolon, 1 glöte, 2 Dboen, 2 gai^ctt, 4 2Balb^brncr. ^aä 
©cfang^perfonal beftanb auS 3 S)i^5cant, 1 3llt, 3 2:enDre, 1 5öai 
^fJcu »aren l^injugelommen: S^f- 39urgftciner (S^ioUne unb 
Sratfd^e, big 1790); Sof. 3)ieil (Balb^orn unb ^iolon, gc* 
florbcn 1801); granj ©tami^ (Söalb^orn); granj Steiner 
(aSßalb^om); Äarl granj (2öalbl}oni, Sarvton, bi§ 1776). 58eim 
(9ef(mg: äuflufte §oubicre 0,@ingcrin'0; ßeopolb S)ic^tlet 
(^nor^ bann ^ioloitifi/ gefiOTBen 1799); gol^. $a|^bn (^enor). 
Sin ber Otgel fa( feit Sbtg. 1765 gtona 9loDotn9 (geflotben. 
25. Sing. 1773)« (Sc toat }U0leid^ Beamter in ber Bn^l^alterei; 
fein Sater, ber frft)^ %mmU gol^ann Slobotn^/ ein tft<i^tt0er 
SRnüier, tt>ar ald Organill in fftrflU^en 5Dien{len m 173^1765. 

9Bir l^ben nun ben bemeriendtoertl^ren SRitgliebem einige 
9(ttfmer!famfeit fd^enlen; ed ftnb bie Snfimmentalifien Xo^ 
mafini, Seigl/ @teinmMer, gran^ nnb ber (Sopifl (Silier; bie 
Sängerinnen 6<^effftog nnb gu^; bie @&nger ^bertl^ nnb 
S)i<$tler. Sind bem €^tanb^nft/ ben biefe unb fpater ^ertoor« 
rogenbe 'äRitglieber ber jlapeEe aU itünfUer nnb 9)lenf(j^ ein« 
nehmen, »erben mir allm&^ltg ein ©efantmtMlb bcS geiftigen 
'43erfe^r'5, in bem fi^ .§a^bn bcluef^te, gctüinncn. 2)a bie meis 
ften üjlitglieber au^ bem SluSlanb tarnen unb mitunter ein be= 
lüegteg Seben I;intcr fic^ l;attcn, tonnte e§ nidfit an mannig« 
fad}en iÄnregungen p 3)Jeimmgeautau]ct) fel^lcn. öa^bn tüuröe 
fo am lebenbigften mit bcn ii3ori3ängen neu Stufen lu'rtraut unb 
bie Äünftler miebcrum tnujen ben 9flul;m il;re^. burd^meg i^er^ 
ehrten G^)ef'3 meit über bie ©renjen Cefterrcid^ä ^linau^, ba^er 
eS aud^ fam, ba§ .gai^bn'^ 2öerte, abijcfeben ton i^irer Scbeu= 
tung an fid), fo ungehjö^nlid^ rafd^e ^Verbreitung fanben. gaffen 
U)ir nun bie genannten 3}iitgUeber nätjer in^ 2(uge. 

Quillt (5tloi)Hue) ^omafini, au^3 Italien gebürtig, mürbe 
hirj nad) .Oavbn'sS 2lnfteUunt] in bie fürftlic^e SJhifüfapeUe aii 
erfter lUolinift aufgenommen. (£r $ä^Ue bamals etma 20 ^a\)ve, 
mar alfo im i8oUbefi^ iugenbUd;en geuer§; auc^ mar er ber 
bid ba^in bebeutenbfte ^irtuofe ber ^opette. ^a^bn'd <^9m« 



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262 



Sniftt (Woi^fiu«) Zornafint, aes. 



ptjonic Le Midi mit iijxm 5(bai}io unb aufeerge\r>ö()nlic^en ^icU 
tatito ift unftrcitig auf bic gabigfeitcn bicfc^J Äünftter^S bered^net. 
gürft ?iicolau*5 tüu^te 2^omauni'^i Xalent trcbl 511 fc^äfecu. 
99ei bcr ^aufc feine« crften Äinbc^^ (1770) ftanbcn bcr %üxn 
wnb feine ^oc^ter, bic öere^eli^te @räfin ©raffalfciüic?, fclbft 
iu ©cüattcr. ©ein C^el^alt, onfangd 200 gl., toax nac^ 3 3[ab= 
reu Won auf me^r aU baä 2)oppeltc gcfticgen (432 gl.) unb 
erfüllt, tocrme^rt bur$ anfel^nlid^c • Slaturalien (.§ol§, Äcrjcn, 
9 Gimer 2öcin) tt^iebcrl^olte Stcigeruiiflett, ttiib bie ®unft, bie 
fic^ auf bic nad^folgcnben gürftcn übertrug, erl^öl^tc ben baarcn 
©c^alt im Saläre 1803 iiO(^ bi« auf 1100 gL; caik 
1790 no<j^ attferbem 400 gl ^enfton, bie il^ gftrfl Slicolau» 
»ermaßt l^atte. Sieben beut gteid^aeitig sum SBice^to^Emeifter 
•ernannten So^nn gnd^i», ber bie (^ot« unb Jtirdftenmnflf leitete, 
umrbe Somajtni im 1802 bie S)ire€tion ber Stammet^ 
vmfit ant)ertraut SRit ^ai^bn toar S^omajini innig befreunbet 
unb toem er Don Sien and 9PKe in ©ifenftabt ^t&im Ujst, fo 
nennt er, {td^ eined Sd^ersaudbrudtol bebienenb, „befonberd mei« 
nen S3mber, ^m^i ge;''.*^ $at^bn {(i^&|te in il^ ben gebiegenen 
jtünfller, be{fen SortragStoeife iffvti befonberd jufagte. „So 
tt>ie btt (fagte $ai;bn 5U it;ni) fpielt mir ^iemanb meine ünar« 
tette ju 3)anl." 9Bir bürfen bal;er tüol^l aud^ annel^en, ba6 
bcr SReifter bei ben meiften feiner bi^ jur Sonboner Steife cnt= 
ftanbenen Quartette feineu lieben ^rin^ci^cr im 5luge battc 
unb lönneu auc> bereu 3d)reibart am befteu bie 8pielmeife unb 
Diic^tung S^omafini'ä entuetmten. 2)ic in ben 60cr ^abren cnt= 
ftanbenen ®treid^i2)uo^ unb ^rio§ finb ebenfaE^^ bat)in $u 
jäblen, bercileid^cn cinxqz 5?iolinconcerte. Gineä bai?on, C-bur 
(im ^a^xc 1709 toon 33reitfopf in 3)ifcpt. angejeigt) ift eigen-o 
in $ai;bu''5 erftem ßntirurf^^atolog bcjeid^net mit „Concerto 
per il Violino cx C, fatto per il Luigi". 'äU Solcf^jieler trat 
^omafini ein einjigeömal in 9öieu auf; er fpielte im 3«^t)rc 1775 
in einer 3l!abemie ber ^onfünftler-Societät ein 'lUcliuccncert, 
n)a^rfd^einli(^ eigener ßompofition, benn ^omafini icar aud; fctbft 
probuctit); feinem gürften ^Ucolauö componirtc unb bct)icirtc 
er XXIV Divertimenti per il Paridon, Violine e Violoncello, 



51 Orief an ben O^oiftot 9ofelp^ (Sf|ter. 



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Stttgi (9l(o9flu9) Xma[im, ten. <-» (uigi (^nton) ^omaflnt, Jon. 263 

bie in fd^öner SCbfd^rift t)on Q^fiter'd Qanb im tlT^ib bev ®e« 
fefif^ft bet äftuflffreimbe su äSHeit aufbetoattt finb; bet Wtu^ 
jtfalienl^iibler 3. S^toeg in SSHen {ftnbiüte 1799 in feinem Ha« 
tolog nod^ fol^enbe SBetfo in Wt^cpt, an: II Conoertl a V. princ. 
con aoc.; U Sonate a V. solo e B.; XII Qoartotti a 2 Y. A. 
6t B.; ferner jlnb in ber Siener geitung nnb gemeinen 
aRttft!::3^ituttd ban ^raeg nnb m Slotto aVi geftod^en an« 
gezeigt: Xn Vamtions poor le Yiolon; Trob Dnos conoertants 
pour deux Yiolons, dedies ä Mr. J. Haydn. Magasin de 
rimprimerie chimique erfc^iencn aud^: Trois Quatuors, oeuvre 
8, dedies au Prince regnant, Nicolas d'Esterhazy. Qin ^io- 
linccncert üon 2^cmafini fpieltc bcffcn 6o^n in '^iBieii im 
^d)xc 1796 in bcr illfabemie ber ^onfünftlcti^Dcietät, bei ®c= 
Ie9ent;cit ber geier be^ 25iä(;rigen '3eftel;en^ biej'e^ S.k'reine^, 
bem ber Sßater feit beijen ©rünbung ai^i Wl'üc\\uh angehörte, 
^omafuii ftarb am 25. 3(pril 1808 im 67. ^iiebenßial^re unb fein 
fieidbnam tt)urbe in ber ^ergfird^e in berfelbcn ®rnft beigelegt, 
bie jpäter auö) §apbn anfnafjm. ^er gürft, 9^icolau-5 II, cl^rtc 
ba^ 9lnbcnfen 2:omafini'^, ber na^eju ein l^albe^ ^a^r^unbert 
feiner .^apette angebörtc, inbem er ber SGßitme 400 gl. unb 
it^ren umnünbicjen Äinbern 200 gl. @nabenget;alt au^ife^to. 
3tt)ei Xöd^ter, (slifabet^ unb Sofcp^inc, n?aren in ber Äapellc 
»Ott 1807 big 1810 aU SJiäcantiftinnen angeftettt unb fangen ge^ 
legentlid^ aud^ bei ben Opemauffül^mngen in @ifenftabt. Ueber 
feinen ©ol^n Slnton, meiften^ Suigi genannt, fei ^>ier, obtpo^l 
ber S^xt bebentenb üorgteifenb/ ber Bufammengel^Origteit l^lber 
nod^ ba^ 9iött)ige beigefügt. 

£uigi (^nton) Somafini tpnrbe am 17. geb. 1775 )tt 
<^ifen{labt geboren nnb lam im Sa^re 1796 ald 9$iolinifi nnb 
iBratfd^ft in bie fflrfitid^e ftapette. 8ei feinem borertoa^ten 
9Biener 9(nftreten in bemfelben 3al^ legte il^ bie ällabemies 
Xnffinbignng bereit» bad ^räbicat .^berfil^t^' bei 3m Sal^e 
1801 trat er ein stoeitesmal in ber 3^onlfin|ilers6ocietftt nnb 
im Saläre 1806 im Kugartenfaal mit einem Goncert anf. 5Die 
9la4rid^ten ftber i^ fUmmen barin ftberein, ba^ i^ ein be« 
bentenbed S^alent befd^eben koar» ®lattbttyütbige $etf onen, bie il^n 
©ft fpielen gel^ört, (unter il^nen ber im ^al^xi. 1871 )n wiUn ber» 
liorbene fel^r gebiegene SRnftfer 3o^. 9lat)ratil/ toetd^er ber ftaf^ette 
i»on 1817 bid 1831 angehörte) lobten feinen t>o1Ien fd^anen 



264 tsisi (Otiten) a:miiflftiii, juL — ^oUpff SBetgL 

• 

Xen, feine Meutettbe 1Slel&uflg!eit «itb AbermtS letzte äluf- 
faffuttg. ^rotbem fam et mU^t entfunredleitb Dotio&rtö/ toovati 
^auptfäd^tid^ fein fiei(i^trinn ttnb nnotbeiitli^ SeftenftiiMmbel 
tlrf<i(^e war. 6eine Utlavlb^dt in SBten, bie et le^ehnafeiö 
duf eigene gaufl aitöbe^nte, benuftte et lebigli^ gum ©c^ulbeus 
tna(^en; ftatt ftubircn, trieb et ^\6) tagelang in SÖ5irt]^S= 
unb ^affeeljäujcrn ^erum, fc^t^äd^te feinen Äörper unb öemad^- 
läffigte fidj) berart, bajj .g»ummel, bet bamalige fürftUc^c 6on= 
certmeifter, i?on i^m jagte, ba^ man aufeer feinem ^Ealente 
nic^tä 58ernünftigc^ toon il^m geliiol;nt fei. 3^^^^"^^^ ^^^^^ gürften 
aus ber Capelle aiiÄgcftoBen, luurbc er bod^ iriebcr, baä eine 
5Wat (1803) auf gürbitte .«pai^bn^^, ba^^ alneite ^ai (1811) auf 
^i^crfteUuuii be^5 .<R\ipeUmcifter^S gud}^», beö Diac^folger^^ |)apbn'^, 
mieber aufgenommen unb jebe^mal tuurbe il}m fein @el?alt 
cbenbrein nod^ erl^ö^t, fo ba^ er im ^a^)xc 1811 aU Dirigent 
bei ber ä^ceiten SSioline (nebft freiem Cuartter, 6 i^taftec ^olj 
unb täglid; eine Ma^ 3öein) einen ©eljaü üon 18(X) %l (im 
bamaligen @elbe£>n)ert^) be^og. bie Äapette nac^ jat^relanger 
6tO(fung 1820 mieber flott mürbe, rüdte ^^omafini alö 2)iti= 
• gent bei bet ctften SSiolinc öor. ^ai^bn'^ sßotuni über i^n 
(aSotftettung an ben gürften) lautete tjorbem: „Um ba§ feltene 
dknk bee 33ittftellers |: fo tm^ jufällige Äranf^eit unb bat* 
auf folgenbe ^fttftiefeit in etload }ettüttet tourbe :| mieber in 
gef^tige rrbnung ju bringen, märe meine unma6gebli(i^e a)lei= 
nung, baffelbc burd^ bie @nabe ber §o(j^f.ütftlid^n ^urd^laud^t 
mit einet j&l^tliö^en S^la%t t>on 100 %l obet »enigftend 50 %l 
pt gtOfeten ^tigfeit fetnet^n an itDingen/' 2)0$ bet Un# 
betbeffetli^e lie| fid^ and^ bnt# ©to^mntl^ ni^t ttoingen. Um 
immet mel^ an Mb nnb @eele l^etaB nnb ^atb enbli^ in 
<Sifenftabt am 12. Snni 1824. <gt loat im ga^e 1803 in bie 
Xim{ftnfilet«6o€ietät in SBien eingetteten nnb bie SSUttoe ge^ 
not bemgemag }tt il^tem Sobe (1853) bntd^ 29 3al^ bie 
Sc^lt^at einet ftttttttenm&tigen ^enfion* 

Sofep^ SBeigl ttmtbe am 1. 3ttnil761, bamafö20 3a]^ 
alt, anf Sntatl^en feined S^nfenfteunbed ^a^bn ate SioloncelliiI 
in bie fürftlid^e Capelle onfgenommen nnb betUel biefelbe im 
3a^>re 1769, nm in Söien eine Dt#efietfieIIe bei bet italienif^ 
Oper anjutreten; 1792 mürbe er 3Äitglieb bet faifetlid^en 
^offapeHe unb ftarb aU f. f. ^of= unb ÄammermufiluS am 



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265 



25. 3an. 1820 im 79. Seben'iial;re. bem 2:cbteu#rotofoU 

mt er üon 2Bien gebürtig; nad^ ©afener'c^ Unit^erjalißeficon 
ber Xonfunft mar er in 33aiem am 19. 3)iär3 1740 get)oren. 
^aä) ^^rabitionen, bie fid; in ber gamitie erhalten l;aben, ift 
bie le^tere 5lnnabme bie rid;tigere. — ^m ^o.\)xc 1764 toermä^lte 
' 2Beigl mit Lintia 3)iaria 3ofeplm, S^odjter bei^ fürft^ 
lid^en 53u^I}alter^ Slnton ©(^efffto^. 'Sie mar am 24. ^uni 
1742 in ©ifenftabt geboren unb trat, mie bereite erir>äl;nt, am 
1. 3an. 1760 aU 6^or= unb ©ameralfängerin in fürftli(|e 
5E)ienftc. 6ie »erliefe gleic^jeitig mit ibrem 3Jlanne ©ifcnftabt 
unb »urbe in SBicn im St^eater n. b. Säurg aU Sängerin für 
Cper unb 6ingfpiel angefteUt, öcrliefe aber bie SBü^ne für immer 
im ^a\)xc 1773. 3KüIIer" nennt fie „eine grofee 2^on!ünftlerin 
unb ©d^aufpiclerin unb in beiben gäd^em (cmfte Optt unfe- 
Singfpiel) glek^ ftat!'^ @(i^önfelb fagt^ bag fte auA eigettet 
Abneigung )itm l^erbmB cXitt itunfHetmer bie fß^nt »ettieg 
unb fU^ sunt oto|eit Seibloefen betfelben feitbem nitfleitbi» 
^tm lie| unb ba| but$ (Sntbel^ruitg il^ei» ati^enel^eti feeletu 
ttoHen (S^efangei» bie {Confunfl fe^T biet <m i^ ))etlor. @ie 
iiarb au SBien am 30. !flot). 1824 im 82. Sebettöial^. — ^a^bn, 
ber in difenfiabt unb (Sfterl^d}/ t^eitö gemeinfd^aftlid^ mit feiner 
grau^ tl^eils aKeiU/ l^äuftg jn (SkDatter gebeten nmrbe, l^ob auii 
am 28. SR&r) 1766 au (Sifenftabt baS erfle ftinb feinet grennbe« 
SBeigl and ber S^anfe. ^er XftufUng erhielt ben SRamen So- 
fep^, mibmete [id^^ ganj ber SRuflf unb limrbe faiferlid^er Dperm 
birector unb SSice-§of!apettmcifter. ©eine Dptx „^ie ©d^meiscr« 
familic", bie ben beften ©ängerinnen eine lüiüfommenc Slufgabc 
bot, ^at feinen 9^amen oorjugätoeife »erbreitet. ^Son ioelc^' 
frommen, gläubigen unb liebeöoUen ©efü^len $a^bn bei biefem 
Xaufact burd}brungen mar, bezeugen bie (Singang^morte eineö 
^Öriefe^, ben er nad) 28 ^al^ren feinem ^attjen nad^ Sln^örung 
einer Opera buffa beffelben fd^rieb. (sr lautet nad^ bem 
Original: 



52 Ocnoiie Rodeten toon Sttrben f. X. t^vb^nm s. f. lo. in tttcn 
1772. e. 74. 

53 3a^r6u(^ ber Jonfunfi. 1796. @. 67. 

54 3m ©efitj bc« @o^ne«, bc« f. l. ^tihmax\(S}a\l>iknttnant9 i. Seo* 
polb 9iitt» Don Seigl S>et S^m\ mtht juexfl im Sienex VttaUt*fSittuaiaät 



* 



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fiiebftcr ^atfic! 
iä) ©ie naö) ^^x^x (rutfte^ung auf meinem Slrme 
trug, unb ba^ '•l'erguügen battc ^auf ^at^e ^u 
fcpn, f^ßtjetc \d) bic 3UImäd;tigc 5ßorfi^t an, 3>^nen 
ben tooUfommenften C^rab eines 9)JufifaUfc^eu XalenU 

5U toerlei^en. Wltin Ijcmx SSBunfd^ tvurbe erhört: 

fd^on feit langer 3eit l;abe feine 3)lu|ic mit folc^em 
©ntbufiaft empfunben aU 3t?te geftric^e La Principessa 
(l'Amalfi: @ic ift gebanfenneu, ßrt)aben, au5bru(fet)oE 
tuvj — ein 3)Jeifterftücf. — ^c^ na^me ben tDärmften 
antt;eil an bem geredeten Sipplau^, fo man '^^\mn gab. 
gat^ren Sie fort liebftcr ^^iat^e biefen ädjten Stpl ftet^ 
jn beobad;ten, bamit ©ie bie 2lu^länbcr ncnerbingd 
überjeugen, tna^ ber Seutfd^e .i^ermag. anbep aber er= 
baltcnSie ^\6) alten Änaben in ;3^rem angebenlc». 
34 liebe 6ie ^er^Ud^^ unb bin ^iebfter SBeigt 

3^t fierjensfreunb unb JDienet 
Sofef)^ ^at^bn. 
Son ^tt| ben 11. S&iinev 1794 



^ im 3al^ 1762 in bie ffitßti^ Aa^ette eingetretene 
äSalbl^otnifl ^l^abbftttil eteinmüUer toax, n>enn nid^t felbfi 
ein g^d^idtter l^iTtuofe/ bod^ ein gnter Sel^meifiev auf feinem 
Snfintment 6eine Don i^ oebilbeten 65]^ne, Sodann, ^ih 
l^lm nnb S^f epl^/ fielen fid^ in ben BOtt ^^oütften mit nngeuG^« 
Ud^em S3eifaS in ^ambnrg^ $anno)>et, IDtedben, ädadbebuti) 
nnb Mpii^ ^ttti, namentUd^ loitb ifir Sibagio gelobt @ie 
componivten aud^ gemeinfd^aftUd; 2)ttette nnb f^ette fflv i^ 
^nftrument. $ambnrg bliefen fte ein S)oppelconcevt m 
SHofetti nnb ein d^oncert für brei §ömer toon §offmeiflcr. 3« 
SRagbeburg toarcn fic „bie erften 25irtuofcn, bie fid^ nad^ ßoHi 
einer reidjien ©inna^me rühmen tonnten".** 6ie famen alle 



auf bad Sa^r 1795 berBffentltc^t (nur fehlen bort bie Xuegangdtoorte) ; ferner 
in ber »iener «Kg. 3»uf. 3ts. 1846, «Rr. 31 ; aut^ 6ei 9Jo^I, 2)htriferbriefe, 

@. 150 tfl berfelbe aiifficnommcn. — 35ic crftc 9tiiffü^rimg ber Cptx La 
Principessa l'Amalfi faut am U). 3ctn. 1794 im 2^>eatcr n. b. ©urg jialt. 
55 @ie^e u. a. (Gramer« SDtaga^in fttr ÜRufif. 1784. (S. 44. 



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267 



brei in ©iienftabt jur "Bdt unb mürben üom (S^epaat öapbn 
auv^ ber ^aufe gehoben. ^atec üerließ bie ^a))eUe im 
3a^c 1772. 

2)cr Söalb^ornift Äart gra^s tpurbc am 9. SCpril 1763 
in bic efter^d}^'f(^e Äopette (mfgenommen. 6ein ©el^alt war 
WJc« alÄ ber feiner (Sottegen; er bejog jä^rUc^ 300 gl., 30 gL 
Cuarticrgelb unb anfe^ntic^e ^laturalietu S)ie Sikquifition bie* 
fed Stimftkti mui bem gürfteE fe^ ertoünfd^t gemefen fein, 
benn ^anj tm nx(S)t nur ein gan^ t^orjüglic^et- SQ^alb^omift, 
fotU>em tt tpurbe balb au<l^ ein nid^t minbet -oitSgeaeid^neter 
Satl^tonfpieler. ^tm^ toutbe im 1738 ju SangenMelau, 
imti^t 9Ui<!^eitba# in ^^leflen geboten, unb lam im Sal^ 1768 
tta^ Olmftl sum <5t}Mf($of IBeopolb gciebtid^ (Svafen t9on ^gf^, 
bet ober f^im am 15. S)ec 1760 fioTB.^ ^cA fdaxs^ton,' ha» 
%xw^, tvie ei» f^nt, erfl in feinet ®fierlM9'fd^en StnfUttnng 
fennen lernte, et t>ettoott!ommnet unb fein fott Don 
ätt|erft metand^olifd^ fanfter 9BiT!nn9 gemefen fein. Sba ifyn 
angeblid^ bet gftrft nid^t etlanben toottte ju ^eirat^en, bevUeg 
et bie efter^dj^'fd^e BaißtHe im S)ec 1776nnb ging nad^ ^reg- 
bürg aum (Sarbinat Satl^ian^, n>o et 8 Sa^re blieb; fobann 
begab er fid^ auf 9letfen unb foU au^ in äßien innetbalb }»ei 
Sabrcn 12 (Soncertc mit großem 95eifatt gegeben ^aben. 3m 
i^a^rc 1787 njurbe er al^^ Äammermufifue nad^ 3)iünd^en bc; 
rufen, m er 1802 ftaib. *^ ©ein S^iftniment nannte er ben 
ßönig aller ^nftrumente. §ai;bn \)at eigene für i^n eine (ian- 
täte „^eutf^lanbe Älage auf ben ^ob griebric^ be^ ©rofeen" 
ccmponirt, bic granj u. a. in 9iürnberg im ^atjrc 1788 mit 
fe^r angenehmer ©timmc fang unb fid) felbft baju auf bem 
SBar^ton begleitete, ^ieje, aU ein ^Dicifterftüd gejc^ilberte Sans 
täte, mit ben SBorten bcginnenb: ,,Gr ift nid)t me^r! %orC 
traiiernb, 33ar^ton"! ift fpurlov? lunjdimunben; ben ^ejt finbct 
man in ber ^o^ler'fc^en ^lufitaliid^en ^eal^eitung fftr t>a& 



56 Bibliotheca historica medii aevi etc. €JlH?<»Ument t>on äugujl 
<l>olt^>aft. Berlin ibü8. ^. 373. 

57 eic^e n. ft. 9. C 3. ^. ^offmann, Mt SonffinlKeT €M&(eflen«. 9ttt» 
tau IBdd, 3e^. Oeorg SRoifcI, Stofetun flU INittfHer unb ititiiflite6^6ev. 
SRann^etm, 4. €»tfi(t, 1788. 100.— SRitf. 9eea(«3<Hini0 f. b. 9. 1788. 
9b. L ept^f, 9. 47. 



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268 



2)te gatnUie ISI|Uk. 



3a^r 1788, ©^ctjer, ^ir. 8, 6. 47. ^ranj fat]t ^tuar im ^ai)xe 
1787 felbft „id) fpielte vor 3 3ai?ren ju äöieu in einet grofeen 
(^eieÜfd;aft l;D(;er ^errfc^aften", üon ben ermäl;nten 12 ßoncerten 
ift jeboc^ wiö^tü befannt. granj fd^eint fid} nur priüatim ^atuni 
^ören taffen. 3^lur einmal finben iüir auf einem ^ttttl beö einft 
beftanbenen ^anbftraget %\)caUx^, 15. Oct. 1793, folgenbe ^Jlo:: 
üy. „(£in Diversement tom §errn §aiben, gefpielt auf bem 
Bariton üom §crrn gi^." ^er übrigen Drt^ograp^jie CEts 
fpw^enb bürfte bie^ etwa unfer SSirtuofc gcmcfcn fein. 

abermals »erführt un§ ein 3lame, ber ^tit »orjugreifen. 
SBcnn aud^ n\ä)t in ben ©ontientionalen, fo finbet iid^ t>o6) jn 
ben 3lr(j^iüg=9ilcd^nnngen unb Äird^enbüd^em in ben 60er 3a<^r«n 
ber 02ame (Sl|ler. ift bet fd^oit frttl^et ern)&^nte 9Zame beS 
(Sopifiett $a9bn'd/ feines treuen ^ieitecd, ber il^ im ZoU bie 
9^itgett ittbtttdte. $ai^bn'is 3%^^^ $u 
gamilie batict tveit pxM. 5E)et 9)i^ei|iet flanb mit feiner %coxl 
in (Sifen^bt sunAil^^ am 7. Oct. 1766 aU Seiflanb l&ei bec 
8ermä]ftlttn0 beiB 3ofe)>l^ dl^Ux, ffirfili^en (Sopiflen^ bet aud 
itiei^Un^en in 6d^Ieflen flammte. <Sr l^eirotl^ete bie Sungfran 
(Sba 9Raria Afiftler^ S^oii^ter eined 6d^arfd^miebe8 nnb SRbntan« 
VUfyma^. (&oa iilfiler fiarb am 23. SD^ai 1806 in Sifenfiabt, 
66 Sa^re alt. SlOe jtinber <m» biefer @^e l)oh bad (a^bn'fc^e 
(Ehepaar on« ber a^aufe. 9>tx ältcfte ©ol^n, 3ofe^)^>, geboren 
am 7. Slug. 1767, üerfal^ na^ bem ^obc bc« SBater« anf än= 
orbnung beS gürften ben Sopiftenbienft feines SSatcrS nnb bcjog, 
obtool^l erft 15 ^^aijxc alt, in S^erüdfid^tigung ber ja^lreid^en 
gamilic, fd^on einen förmlichen ®ef)alt. '^^aljxe 1796 inurbe 
er aU Dboift in bie ?s-elbt?armonie, unb am 1. :Jicü. 1800 in 
bie fürftlid^e Capelle aufgenommen. (Sf [tarb 3Sien am 
6. Dct. 1843. 2)er 3^^^c^t9cborene, ;,"\obannc^$ (^lorianu^), 
lüurbe in Gifenftabt am 3. ältai 1769 geboren. ,§avbn bürfte 
il)n etma im '^di)xt 1790 ober einige ^a{)xe frütjer als Gopift 
terluenbct ^aben. ^^benfalls begleitete er feinen 3Jteifter auf 
beffen jiüeiter Steife nad) Sonb on aUi 6ccretär. dlaÖ) Qluöfage 
beS bejal^rten ^omorganiften ^Inbrcae Öibl loar (il^lcr ein 
iüol^lgebauter, brünetter Tlann von mittlerer Statur unb i^on 
mel^r emftem äöefeu; nur lueun auf feinen ^errn bie Sprache 
tarn, iDurbe er lebenbig unb leud^teten feine Singen. Entgegen 
bem ©^rüd^tDort: ^^ein $elb ift grol Dor feinem Cammer« 



269 



biener" Ijaitc Girier eine unbegrenzte ^^ere^rung für ^ai^bn; 
er mürbe namentlid^ in bc-J ^^JfctfterS legten Seben^ja^ren fein 
aUe& orbnenbciJ gactotum im ^aufe unb n?u^te jebc nur irgenb 
möglid^e (Störung mit Uebetjoücr ©orgfalt öon bem ^infäüigen 
©reife absumenben. @Ä mx nid^t nie^>r ber Liener, ber it)u 
pflegte, fonbcm ber treue greunb, ber burd^ *4J|lcge unb 3lufs 
merffamlcit bie 3:age be« 3)leiflctd }tt »crfd^önem unb ju öcr« 
l&ngem txaöficU, ©eine 3Serc^>rung ging fo treit, bafe er, fid^ 
imbelattf<i^t toftl^enb, beim Aufräumen ber äSio^ung mit bem 
9liaiid^feuec m bm iOilbe ipapbn's einige geit imie l^ielt, um 
il^ tvie 190V einem ^ütox {ein O^fer batsuMn^en. (Eitler 
f^rUB eine ftuteKfi teiiiU^, foTgtattige Stotenf^vift. SDemt 
man me^a^ "b^^uW^t, tt l^aBe feine ^bf^ft aU Äu= . 
togrojl)^ ^bn'd fl4 Beaol^Ien laffen^ fo ifi bie« eine 
leid^tfinnige, nntteranttoortlid^ Serlenmbnng; iljslet toat einer 
folgen Ziat unfOl^, ec ffttte fle afö ein Soierileginm an« 
gefeiten. SBenn fi^ fteilid^ Seute aui itoeiter ^anb irte ffi^ 
liefen (unb ed eiiftiven U)itHi$ f old^e DermeintUil^e Sntogra)}]^e, 
felbft groge Wkxit, 8. bie fogenonnte aHe^on^Meffe), fo ^atte 
(SliUt feinen boson nnb fonn ffiv bie bettiigerifd^e ®e« 
n?innftt<i^t Slnbetet nid^t toerantmottlid^ gemad^t n^erben. ^o^ann 
elfter »o^nte §oi?bn'8 SWltffel^ an« ßonbon in Söien unb 
üermäl;lte fid^ in ber ^ßorftabt ©umpenborf am 23. ^an. 18C)0 
mit ber (ebic^en 3)lef)lmcfferin (i^crfäuferin) 2;^erefe ^^rinfter, 
4:o^ter bcö ^Jiaurcr^cf eilen ^o^. ^rinfter auüj 2)ieran in Xprol, 
bcffen beibe ©ö^ue, hinten unb 3)iid^ael, al^ üorjügli^e 3Balb: 
^cmiften eine 3ißtbe ber ßfter^dj^'fd^en ÄapeÜe hjurben. S^^erefe 
[tarb am 28. 3lug. 1832, 53 ^a^re alt. 2)ic erften imi tinbcr 
au^ biefer ts^e ^cb .öa^bn au^ ber Xaufe; beim britten lief; er 
fid) burc^ feine 3öirtbfc^afterin, 3tnna Äremni^er, i^ertrcten; bie 
folgeubcu bob [io für ibre eigene ^^>erfon auä ber S^aufe. :^ofep^, 
ber ältefte ©obn, qeb. am 23. 3lug. 1800, mürbe ßl^orbirector beä 
t »poftbeaters in ^Berlin unb ftarb bafelbft am 10. 3)Mr5 1872. 
%\)cxeU, ba^ 5. .Hinb, geb. am 5. 3lpril 1808, nnb grauji^fa, 
ba^J G. .^inb, geb. am 23. ^uni 1810, mürben gefeierte Äorpp^äen 
ber S^auätunft. Xl;erefe, toom Äönig bon Greußen $ur grau 
»on Öarnim erl^oben, üermä^lte fid^ mit ^rinj 9lbalbert üon 
?ßrcu6en; granji^fa (ber Äunflmclt geläufiger unter bem popus 
Uiren Flamen gann)^) blieb unb bleibt nod^ immer unübertroffen 



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270 ttAtl gribert^. 

im SRcid^e 3Relpomene'^. ^o^anit eijler ftarb gu Söien am 
12. 3an. 1843. $a^bn ^)atte i^n im 2. Steftamcnte im §. 42 
in bet ^auptfad^e aljo bebadit: „3Sermad^e i$ meinem treuen 
unb re^tfd^affenen ^ebienten Sodann (^iBlet 6e(t^^tau{enb 
©ttlben/' — 

2Bir ipenben un§ nun bem 6änger-^kri'onate ju, einer 
9lubrit, in bet un^ in bet golge matui^e Uebenafii^ttnden be? 
]9orfite^en. 

JDet am 1. 3<in. 1759 in bie fürftUci^e ÄapeHe aufgenom- 
mene ^enorift Äarl gtibertl^ beffen fd^on früher toiebet^olt 
ßrmäljnung gef(^a^, mar eine§ Sd^une^rerS ©o^n, geB. am 
7. S^ni 17d6 stt SBuOet^botf in 9lieber^Defterrei<j^. 3n SS^ien 
lotttbe et Dom bamatigen (ofcompofttor 3of. SSoimo im (S^efang 
itnb f^^ter loon (S^a^ann in (Som))ofitioit itittmi^tet. SDer 
$tii^ )»on J^ilb^tttgl^fen eimagitte il^ fftt feine (Soncette; 
gleid^jeiüg toav er im s6om ato etfier S^orifi ange^St unb 
fang bei ben italienif^en DpenuSßorfiettungett in ben laiferlid^ 
£uftf^tft|fem SCnd^ bei bem mit fettener ^rad^t beran^teten 
^^e, bad ber genannte Sfftrfk auf feiner S3efltnng 6($Io|]^of 
bem laiferUd;en Sefud^ im gal^re 1754 gab/ toirb gfribertl^ ge- 
nannt er fang bafelbft in ^IttdfiS Le Cbineau ^bertb «r» 
l^ielt anfangt iä^rlid^ 300 %l, bii» bdl^n ber größte ©e^alt^ 
ben ein aRitglieb ber Äa^jeUe bejog; fp&ter l^atte er 482 %L 
unb freies Cuartier. @r blieb jahrelang ber bebeutenbfte 
©änger beS gürften unb mar .'gapbn für feine Dpern unfc^ä^- 
bar, fotool^t aU ©änger aU axidj aU £id)ter, benn mel;rcre 
Dpemteyte ftammen ton griberti? ^er. 33eibc irurben beim auc^ 
bie intimften greunbe. 3m aWai 1776 loerlie^ gribert^ bic 
ÄapeUe, ging nad^ 2öi€n unb mürbe ÄapeEmeifter in ber oberen 
unb unteren 3*Jfuiten!ir(i^e (^farrfird^e am ^of unb Uniöerfität^^- 
lird^e) unb in ber 3)^inoritenfird)e. 2luf einer Steife nad^ ^^^^^i^^V 
bie gribert^ auf Soften be§ giirften im ^a))xe 1796 unternaljm, 
touvbe i^m ^om ^abfte $iu^ VI. „to^tv, feiner ^erbienfte in ber 



58 2)tttersbotf nnb Rubere ttcmien i^n int|^UmIt($ ^o\tp1f, @etit Sauf* 
name, \äfon & €6 Mf^tigtf toax noi^ hm 9fan«8tegifter: Srandecu^ 
Coxolue. 

59 lin t{l in 9. eä^mW* n^Inif' , 6. 56 ber Xlanfiuune )» ie» 
fit^tiftoi. 



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271 



3.T?nrif" ber Orben öotn gclbencn Sporn toerliel^en. 3n ^ilUeu 
mar er einer ber erftcn unb eifrigften 3JlitgUeber ber Xon: 
!ünftIer:@ocietät, in beren 3lfabemien er aud^ ale Solofänger 
auftrat unb jahrelang als 5lffeffor, ©ccretär unb SHed^nung^s 
Sleüifor bie SSttPtpaltttngSsSlngcleflenlJcitcii besorgte, ^i^t ^a^rc 
1812 fudite er na<l^ um (Snt^ehmg t)om j|d^rli<j^en Beitrag (er 
»or bereite 18 %(if^xt ffiitmer), erbot fid^ aber, feine 6tettc 

ferner befleiben ju tooüen. SSeibe« »urbc i^m betpilligt/ 
benn bie Societdt, feine ^erbienfie atterlennenb, l^ielt t% für 
i^re g^flid^t ,,fo einen loito^igen SRamt no^ i9tele Sal^e al« 
e^tenmitülieb bei6el^alten su ttnitttt''^ gtüfrer^'» Oefonguitter:« 
rid^t toisb getolbt; 6d^0nfel^^ f^nrid^t oon ,,ber oeffttti^en 
Sribertifid^ Dtet^obe"'; aU <l^iNii|mii{i «Ntnbte et feine 
leit üot^ttQiStteife bet ititd^ jn; eine Sotnmlnng benifd^ Sie« 
ber für baiS (SlaDiet galb er hi ben 80er Sal^cii gemeinf d^ftU# 
mit Sei>|>oIb ^ofmann bei jhirjblk^ in aSHen l^roud. (Er flarb, 
ald Mnjüer nnb SXenfd^ attgemein gead^tet^ am 6. Xng. 1816. 
3m 1769 ^tte fld^ gribert^ mit einer ^dngerin ber 
fürftlid^en Hapelle, SRaria Sto^boleno 6p an gier toermä^lt, 
ber t9ir fd^on 6. 119 •gebadet i^aben. 8on ^a^bn empfol^len, 
beaog fie, obh)o^l nur britte SDiScäntiftin, ben Mil bal^in ^öd^^ 
ften ©e^ialt, 500 gl. jäl^rttd^. 

@« erübrigt no(^, be« Seopolb ^i eitler ju ertM^nen, 
ber alö jttjeiter 5tenorift im ^a^re 1763 mit 300 gl. ©e^alt 
angefteUt irurbc unb in .^a^bn'si Dpern ton ben l)ier ermähnten 
Sängern am fpäteften no^ genannt ift. %xi\ öorgerüdfteren 
2tlter toar er bei ber ©^ormufif al^ 33iDlonift t^ätig. 6r ftarb 
am 15. 3»ära 1799. 2)icf)tler l)eiratbete im Cct. 1764 bie im 
^a^re 1757 in bie Äapette aufgenommene S^iecantiftin S3ar= 
bara guy. 2lud^ bei biefcr 58ermä^lung ift .f)ai;bn aU '^^yxo^t 
genannt. SÖarbara %\^i\tx fang in ber Äirc^e unb auf ber 
S3ül)ne, aud^ in ^a^bn'^ Opern. 3^r Snbe n?ar tragifd^: 2ll5 
fie am 19. Sept. 1776 in ber Oper L'isola d'amore ale 58clinbc 
auftrat, ftürjte fie mitten im ©efang mit einem ^uffd^rei plö^- 
tobt nieber. 



60 3a&rfeu«^ bev Jonfunfi. 1796. ©. 17. 



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272 ^a^bn'« (K^iii^efltiMai aum 3a^fe 1766. 

2öir finb nun im Sebcnijgange ^apbn'ö totii genug 'oox- 
gefc^ritten, um un^ bie ©efammtfumme feiner bi^l^erigen 
ßeiftungen aU Gomponift öcrgegentpärtigcn ju fönnen. .^ic- 
fetben lajfen fic^ in einer großen (Gruppe überfic^tUd^er ju^ 
fammenfatlen unb ttjenn avi^ baiJ, h?aö bei biefer ©elcgenbeit 
Alber bie ^ebeutun^ ^a^bn'S Sd^öpfer neuer ^a^nen 
fagen ift, me^ir auf SUd^mtstg ber fpäteren aOöerle gejefet n^erbcn 
mu6, ?o bilben bie ^ier befpred^enben boc^ ben ©runbftotf, 
beu 9(ttd(|an(|d)mn{t {eines äßirtenS; n^ären mir ia hoÖ) o^ne 
beren genauere Äenutnigna^^mc nic^t im ©taube, ba^ grofec 
SBetbienft ^^^bn'S um bie ©nttoidelung ber nnc^tigften Slid^- 
tungen in bet SRuflf nad^ ii^em t)oQen SBevtl^ )tt mftrbigeu.^^ 
<Sd fott babei fotHel tt>ie möglid^ auf fol#e Sßerfe aufmertfam 
gemad^t toetben, bie burd^ SSerbielfAlHflUvg fU^ erlitten l^aben. 
unb b» Deffenttid^feit uod^ l^te a>m&imti^ f^nb. 9ii i^ 
^ub/ nebft 16ead^ttt«0 il^ <^rimoio9ifd^eii %oi%9 unb mit 8es 
rüdrt<i^tigun0 beffen, ro<a ^a^bn an gleichartigen Sßetlen bot> 
lag, toirb ed und bann ein Seid^tes fein, ^<a aQmäi^Iige Aeinten 
unb 8Iühen feines @d^affend su verfolgen. Sit toetben bann 
felbft fold^e 3ugcttbarbciten, toelilje nut ein l^iftorifd^es Sntercffc 
beanfprud^en Wunen, ni^t ganj »erleugnen. .gapbn*« SSerbienfte . 
um bie 3tifti^""i^^it^i^^^Uf f^i^ allgemein anerfannt: er \)ai bie 
üorgefunbenen unfertigen gormen au^ i^ren 2lnfängen Ijerau^s 
igearbeitct unb i^)nen jene fefte ©nmblage gegeben, auf ber feine 
'Jkc^f^tgßi^ treiter bauen fonnten. (Er erweiterte biefc gormen, 
bereid^ertc fie mit leben^fä^)igeren, audbrucfetooUeren Elementen, 
übertrug biefelben au§ ber 6onate auf Üuartett unb ©v^p^o= 
nie unb n)ufetc ^ier burd) (s)cj?alt unb burc^ eine geniale, bcm 
(£l^aratter jebec; ^nftrumente^5 angemeffene S^ermenbung bem 
Ord^efter ba^ i^rößte ©ebiet ju erorbern. Mit ^Icc^t h?irb er 
besf^alb auc^ aU ber 'i^ater, ber eigentliche ©c^öpfer ber qanjen 
änftrumentalmufit an^ete^eu/ benn fein (^omponift bed t)orig^n 



»51 „Xn ^^c^^ularttät 3cf. ipaJ?bne berufet auf beii SBerfen ber leisten 
jtransi^] 3aBre [cineö langen i'ebcne, »it rennen ganj toorjuggiveifc ben nad)* 
mojartijc^en ^a^bn, Uv aiiffIrcScnbc ^a^bn, ber bie 3nftrumenta(muftf U» 
fvcite ititb anfbantc, tft fo gut toie *tt\^Vim, Mm mos »eit einer Knaabf 
feiner früheren Onartette abfielH-" O. 3a(n, 8eet^oi»en nnb bie Xue^aben 
feiner Oerfe« ®e)>aratabbni(t ftue ben „9ren)beten'V 1864, 6. 



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^a^bn'« ^m)>oßttoiicii ii» tum 3A^ce 1766. 



273 



3al)r^unbert^ ^at für ben gürtjd)ritt unb bie Stu^bitbung ber= 
felben ]o uiel gctlian aU J>at;bn, ber bie fammtlid^en Uebcrgäncie 
in ber neueren 3)iufifcieicl)id;te ücn 5^ad} auf (5)lucf, SJbgart unb 
S3eet^Dt)en mit erlebt unb mit lu'rmittelt ^at. ^aburd^ aber, 
ba6 er feine 3Ber!e glei^ anfant^ij mit gefunben üolMiebmä^igcn 
Seijen biirc^h)ebtc, gab er i^nen jcne-j I;arnUofe, innige unb 
gemfitl^Dottc ©c^Jtäge, baö it)n äuglei4) jum po^ulärften ^om- 
^oniften ftempelte. J)er ©runbjug ^a^bn'S ift 2Ba^rJ>eit unb . 
Dktürlid^leit; all' feine 3)Ber!e at^en ©efunbl^cit, griffe unb . 
grol^rinn. 6citic fünftlerifd^e Drgamfation toie^ i^n me^ir auf 
ein ^eitercÄ, fwuöoUeä ©picl ber (Srnpfinbuttöcn IJin; feine SBerfc 
|inb ballet aud^ bet 2lu^brud eine^ ^eiteren, {inbli<i^tt ©e« 
mftt^e^/ einer ftiEen unb mol^ldefäEigen 8e]^a0lid^!eit, bie aber 
ebenfo of^ Doit ^ebendfceiibidfett gehoben, §ttv fcdl^li^ftaty ^ 
terßeit Boittte überf)>rin0t Qai^bn felbfi gefionb ^ied (6. 114) 
im ^fmtt fein«: ntuflialif^en ^^etfeceieii/ bog {!e in [einem äße« 
fen begrftnbet toftren/ ein (Sl^ataltet^ug^ bet el^emold i»on &^ 
junbl^itöfflSe '^mS^ — „mm, toirb toon einem fietiHjfen 
* (nmot eiDgriffen, bet fid^ ni^t bänbiden Vi\jX'\ ^efet nie 
t>etftedenbett Dnette l^albet/ bie ^ol^bn in bet UebeniSmfttbigften 
Sßeife ottf feine Sßetfe sn fibetttoflen tougte^ ^at man i^n häufig 
attd^ ben beutf(i^en @tetne (Dort!) genannt** SSenn bet in 
feinen früheren Stetten Dotl^ertfd^enbe SRutl^tviUe, bie oft co^ 
gelaffene Suftigleit pd^ in fpäteren Sagten ond^ nte^r in 
6d^ranfen ju tjaltcn »ujste, fo genügten fie bod), ibn in ben 
3lugen oberf(äd}lid;er Seurt(;eilcr eben nur alx> muiifaliid)cii 
(5|)a6niad^er gelten ju laffen, benn l;umoriftifc^e Saune »ar in 



68 SRufü» tOmaiia^ anf bat 3a|r 1782, 81. Vnd^ mit Oidattb 
(tvegen fetner ^rud^tbartett , tIbvooU S^oxltn ungletd^ bebeutenbcr unb origt' 
neOer), mit 3ean $aul (teegen reid;cr '^^antafle), mit ©eUert (loegen ^iet« 
feitigfeit) tourbc ^apbn terglic^en. (5ar^>ani (Le Haydine, p. 214) nennt 
t^n ben -tintoretto unter ben SJinfifern. ©ciflreld^c 2>crgtei(^e mit Üio^^avt 
giebt Srnolb (iDiogart unb ^ai^bn. 3Jcrfu(^ einer ^^arattde, 1810). 3u« 
fammenfleUungen mit anbetn Mufilcnt -fiiib ni(|it feiten. (S. Z. %, ^offmann 
fiitbet in S^ts^Wf QratiMßttoiini ben «nebnut cince lfnbli(^ ^tnctt 0e« 
yaSläßj SRoiart fS^it i^ in blc STtcfe bf« Odflcneii^e» «ec^obcn in M fteii^ 
bee nng^tcn nnb Unermeg(t(ben. ($bantafief}fi(fe I, 4; gef. @(^r. VII, 

56.) 8erannt ift and^ ttci(^«bt'e «erglelc^ ber btei.j9Rci#ar ad Onor' 
tcttcom^)oniflcn. 

!ßo^I, ^a^ktt. I. 18 



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I 



274 ^^M» (Uwp0fiA6ntn hx€ aum ^a^te 1766. 

ber 3Jhifi{ noc^ nid^t anerfanut. 2)tc 2ßiener 3)tufifer, bie 
^apbn lan^e ^dt nt<^t al^S ebenbürtig ober gar al^ it)nen über- 
legen anerlennen a>oUten, reebneten il;m feinen ^unioriftifc^en 
Stil fÖrmUc^i al^ '^eijUx an unb ftritten baiüber, iüie njeit bie 
Jreibeiten gegen Siegeln, bie ."paiibn mit grofeer Ueberlegung 
[ic^ erlaubte, überljaupt ftatt^aft feien; fie al;nten freilid^ nic^t, 
ba6 ber fd^einbar Spielcnbcn Dbcrfläci^c njol^lbercij^ncter (Srnft 
©runbe %m redeten Otte tDu|te ^i^bn biefen ^tnft awl^ 
gettenb mad^cn, obtoo^l er in nur toenigen "Sailen ju inniget 
toa^T^after Trauer l^inneigte. 9Bi^ unb Saune (le^tere aber 
nie Jttt ©ritte ausSartcnb) bel^icltcn bie Tber^anb, verfeinerten 
ildj, ttmrben glcid^fam tnännlidS^er unb fo blieb ^a^bn biö auf 
ben l^tigen %aQ ber größte ^umorift im SÜeid^ bet Xüm, 
ber bU iitiS l^o^e Sllter guoetibfrif^ fu betoa^teit tott|te unb 
unfere $er)en in liebeni^toftrbigfler Sßeife bnr^ naib^froH t^^^ 
]^r)i0e Gd^Iü^it unb burd^ bie einfad^flen^ natürlid^flen Stittel 
be|ioang. $eben loir nod^« gai^ befonberi» {ein. ju aller 3^^^ 
bead^teted ^afl^ltm ffmet, feine toeife Oefonontie im ^inselnen 
unb <!kin}en, bie il^ {ietö ju red^ter aufhören Iie|^ benn 
'$a)pbn U^te eben fo toeni^ Unflared unb 6d^ioanienbed, <ä» er 
jebei» flberpffige ^bfd^iueifen^ jeben SS^ortfd^ioatf in ^6nen ber^ 
abfc^eute. (Snblid^ nod^ feinen nnerfd^öpflid^en SReid^tl^um an 
Sbeen, feine reid^e ^^antafie, bie i^m immer neue ©ebanfen 
jufü()rte, benn fo unenbUd^ t)iel aud^ ©o^bn componirte, fo ^at 
er pd^ bod^ äufeerft feiten felbft micber^olt; aber ben untoerfenn- 
barcn Stempel feinet ©enie^j, feinet ed^t beutfc^en, gemütfj- 
unb ljumortjotten ©eifteö tragen alle feine 2öerfe. „(Sd)t *Qai;b= 
ntfd^" fagen mir, menn lüir bie erften Xafte einer feiner (5cm- 
pofitionen ^ören, unb loifjen bann, baf unä bie )ßeben»|oraeu für 



83 X'tx (Somf cnifl 3. %, ^. Sc^ufj (nantcntlit^ Bclannt burc^i feine S^or» 
gcfän^c) 6efaiib fic^ einft ol^ 3u^8rcr in einem v£cncert, rvo man eine ^tftn» 
p\}cnie t>cn ^al^bn fcrtrug. (Sin el^emaligeT ^a|>eQ> unb ^(^eaterfängtr ne6eu 
i^m, in bcv Mnung, fi(6 @(^ulj gefällig gu ma<^en, ha tx lou§te, bag er 
ein et^ftlcv Atnikrget*« »or, fagte }n i^m: „Qae Genien €He Mn Ucfcm 
SttfKgnuul^?" eäfuih boS Unmiflcn nnb Cvfkannen ÜUt eine f»!«^ SIfkc» 
rung feine« Sie6(ing9, antn^crtetc: „$ct biefem SnlÜgna^ fall* ntebcv 
nnb ittt i^n an." (HOg. SRuf. Big. 1801, iRr, 24.) 



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«g^in^^onien. 275 

bie näc^ften SJJomente in f/erj= unb iinnerquicfenber äi^eife ücr^ 
f^cud^t iüerbcn. •* 

.?)ai)bn'^> tiiÄ[;eric)e ^nftrumentalmufif ä^rfättt in jiDci 3lb= 
t^cilum^en. Grf^et^:^^^n bie Äannuermufif, beftel;cnb an^3 6dId^S 
für (ilainer (atlein unb mit ^Scgleitung), unb au§ 2)uo^^, Xxio^i, 
üuartetten iiiib übert;aupt mel;rftimmige (SompDfitiouen für 
6treic^; unb ^^Idöinftrumente, tt)eIAe unter üerfd^iebenen öc^ 
nennungen (S)it)ertinicnti, 3Rotturnt, ßaffationen, ^art^icn, 
6(i^erjanbi) jum ^i^eil concertirenber 2lrt finb. StoeitctiS: 3n 
Drd^eftcrcoTO^ofltioncn für ben ©oncertfaal (©^mp^oiiien). . 
ber ©efangmufi! befc^jäftigcn unS für je^t nur bte jum Xfjeil 
fd^on erttJä^ttten SBcrfc: erfte 3Äeffe, Te Deum unb einige f(ei= 
nere Äird^cncotnporitionen. (Ueber bie Operetten, ba^ geftfpiel 
äCcibe unb bie idelegenl^eitöcantate nmtbe bad Stöt^ioe bereite 
flefogt) 

3unftd^{l oiif bie 69mp]^onie, afö ben (Sipfel^nÜ bet 
Sntlrumentolmtifi! fibevge^enb^ feien einige allgemeine Qe« 
metfnngen DOTandgefd^üft. bebntfte geranmev S^t^ f>i& bie, 
in toeitefiem 6inne gebtond^te 8e}ei<l^ng Sinfoiua aniSfd^liel« 
lid^ ienem (Gebiet angetoiefen umtbe, bad toix ^^ntage nnter 
bi^em 9tamen )9erfle(en. 3n Stalien bilbete bie Sinfonia ben, 
ber Of)er borange^enben 3nftrttinentalfa|, ber an ©tette ber in 
granlreid^ ison SuU^ eingefill^en, mit einem Qfratoe beginnen» 
ben CttDertnre (anfangd in ber Befd^benfien gorm ber Sud» 
fü^irung) burd^ @carlatti feftfte^enbc 9lorm ttmrbe. S)iefe Xta- 
lienif d^e Sinfonia beftanb regelmäßig au^ hxtx jufammenl^ängenben 
6ä§en : 3megro, lanijfamer Sa§, gefteigerte^ SlUegro. ^ie ©v^n= 
p^ionie in unferm 6inne entiindelte in Italien 5uerft ©iotianni 
Sattifta 6ammartini, inbem er baö Drc^efter mannig fad^er 



64 25a»ib ®ttau6, ber ^aijbn »ortrcffltcfc frfjilbert, ma(^t bic ferner* 
fung: „SBo man auf einem Sonccrtjettel eine Va^bn'fc^c ©pm^j^onie angcfün* 
bigt lieft, ba mag man getioß hineingehen, man irirb fic^ gctetg nic^t ge« 
tSnfc^t finben, tt mfigte bam hwc^ Me fbüffl^rung fein. JDcmt ba faint ef 
oHcibingS berfontmtitr bafi gerobe fegenanate bcffevc On^cfl» c« am ftl^Itmin« 
llca mo^ciu. &ie »enben gciae (Sffcctinittel, i|te fd^offcit ffic^d in 
2:on{iärfe unb S^empc, vorauf fo mand^e neuere <Sonq)orttionen berechnet 
fmb, auf eine SWufif an, bie nur ber ft^üchtefic SJortrag rid^tig jur Srfthei« 
• nttng bringt." {S)tx aht mh bet neue i^iaubt, 3. Suff. 1872, @. 347.) 

18* 



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276 ^ovto*« Cont)iofitioit«t i\$ sum«3a^re 1766. 

terlücnbete, bic 58ratf(?^c vom ^afe trennte unb bcr än}citcn 
5^iülinc eine fclbftänbigere Ü8en?epng c\a^ nnb auä) bie Ted^ni! 
be»^ ©picU forbcrtc. !^n ^eutfd)lanb bilbcten bie Gomponiften 
ber Wannfieimer .Hapellc biejelbc mit Grfol^ au^, hvi §a^bn 
fic 3ltte burc^ bie unerfd)öpfUd^e güHe iirfprüngUc^er $robuc= 
tioiiÄltaft unb grünbtid^ee äBiffcn übcrl)clte. 3^ ^cr ur= 
f^>TÜttgIt(ä^en S9efe|ung bcr 6t)nipt)ome (©treid^inftmmente aücin) 
traten attmä^Ug Tboe, 9Balb^om, gagott, glöte, ^latinette^ 
Xxmi^Un unb Raufen f^inju/ bei toelä^tx ^ereid^emng mit 
. mc^r ober n?eniger 8le^t bie Gomponiften 58an^)all, ^oc^dj^i, 
SBanmalbere, ^tif), ©tämi|, 3i>^ Slgrett unb bcr grangoje ©ojfec 
in SetMiibung %tUa^t toerbeiu (9[gceK {(^vieb f^on im 3a^^ 
1725 in (Edffel 6 toielfHnunige B^^nüpi^onUn, bie im 3a^e 1746 
im ^btad er|(|ieiten.) — 5{)en tttfprftitgliileit btei 6ft(en umtbe 
im iBaufe ber S^t di» t>iette¥ bet aRenuett l^ii^ugefügt^ tHel« 
lei^t eine (^tlel^ng (ober, toenn man toill, ein UeberbleiMel) 
ber @nite. üb bev (Stfie toat, ber in biefet SBeife t>tm 
SHennett ®ebtand^ ma^te, ift no$ ^n beioeifen. (SRon^e nennen 
l^ier ben mit ^at;bn in gleid^em iSfUx ftel^enben iMTgenannten 
@o{fec.) ^en SRemiett i»erbrängte bolS ©d^cr^o, bod 8eets 
l^ot^en 3ttT ^öd^ften SottenbnnQ ani^btlbete; bod^ i^ielt er in 
feiner ad^ten 6t^pl^onie toenigfleni^ nod^ am Teaipo di Me- 
nnetto fefl. 

dlux auenabm^^meifc griff man fpäter in bcr felbftftänbigcn 
€vmp!>onic ber frül^eren äBeife jiirücf, bie urfprüngHd^en 
brei 6ä^e al^^ ^iiiammenbängcnbe^? (^kiit^e barjufteüen. '^n bcr 
5RegeI fcblef> man jeben Sa^ für fic^ ab, mibmete i^m einen 
freieren Spielraum nnb berHel; ibm sucjlcid) mel;r (Selbftftänbig- 
feit nnb einen an^^c-^cpräatcren (Sbarafter, tr>ie it>ir bic-J fd{)on in 
Sebaftian 35 ad)'-^ (iötl;ener (Soncerteu (1721) bargefteUt flnben.** 
$)ie erweiterte f^kftaltung ber einseinen Sä^^e ber Stnnpbenie 
fn^t auf ber (SUunerfonate, une fie un^ nac^) ^bil ©manuel 
SBac^'^ 'i'organii lu^n .^apbn auei^ebilbct überliefert n?urbe. 

Ter crfte, meift fräftig gel;altene 6at>, 5niegro, unrb iu 
ber ^egel in ^md X^iU gefci^ieben; im ^oupttl^ema \pxi^t fid^ 



65 3a(ii, fiRojart, 2. 9afl, l, 166 u. 396 fg. Cai^Nuit, Le Haydine, 
p. ö6 fg. 

66 9^. @1»ttta, 3o^. @e6. «(4, Sdh. l, 1873, 733 fg. 



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277 



ber Ül;arattcr be^5 Sa^ci? au^^; ein jiiunte^S 3)iota\ bem :Mu!§bruc£ 
unb ber Structur uac^ coiUra)Ureub, tritt il)m in ber ^omi= 
uanten^Touart gegenüber; gegen ben Sd^tuji ^in folgt juatcilen 
nod) ein brittcv^. ^reie 3)Uttelglicber Dcrbinbcn bic lunid^iebenen 
3Jbtiüe unb ic^Ucfet biefcr erfte Xijcii mit ber Tonart ber 2)0« 
minante ab. 3)em ainfang beö smeitcn S^^ilcä fällt bie Slufs 
gäbe ber SSerarbcitung eines ber öor^iergegangenen SJlotive ju; 
nad) belieben mirb bad eine ober anbete Wloti'o ober mehrere 
ober fclbft ein neu jugefüljrte^ baju iwrJoenbet. S)iefc, ber 
funjboQen 6d^reibart tueiten 6pielrattm geto&i^tenbe ^urd^f&^s 
rung leitet fii^iiegUd^ in bie gaupttonart umb pm erften %^ma 
jUTftd unb anf ben Stbfd^lug in bet S)ominante folgt bann bai» 
3tt>eite %ffma in ber $an|>ttimatt nnb l^ftg no^ na^ Sßieber« 
^olnng bed siDeiten ^Ü^U» p gtdievev Steigemng eine (Soba^ 
bie in tnEftgnanter Aiti:)e bie toefentlid^ (Elemente bed ®al^en 
snfammenfalt. . 

5{)er stveite ober 9Httelfa| betoegt fid^ in langfamem geit« 
mai, Slbagio, llnbante, IDSegtetto nnb ii^ren Sationten. 3n bet 
ätnloge nnb Stn^t^rung ift et bem Siebe, bet ^Romanse obet 
bet in bet Opet entfpred^enben (EoDatine nad^geBUbet. 6eine 
©eflaltung bafirt einfad^ auf einer Sudbteitttttg bet ^aupt- 
metobie^ mit tjcrtoanbtem fd^mütfcnbcm S9ei»erf burd^flod^ten. 
3umetlen ^erfättt an^ bicfcr 6a| in jmei ^l;eile, bie mo^il au(i) 
anebcrl;clt lucrbcn unb fclbft nod) eine (ioba julaffen; im 5h?cis 
tcn 2^)eil nnrb bann cjcrnc ber Öcgenfa^ ber S)ur^ unb 9)iolI= 
tonart bcnu^t. %uk> bem einfad^en Siebe gcftaltete [ic^ bei 
immer üoUcrer unb reicherer ^ilusjfül;rung baö tiefpoetifd^e 3(bagiü, 
in feinem .«^^öl^epunft eine ect;t beutfd;e 6d)öpfung, in bei fid^ 
bac^ innerfte Ckmütl;^lebcn wie fanm inienbiiu^ aui^fpred)en fann. 
Jßäufig nimmt bicfer 3}iittelfat3 eine enoeiterte ^^>ariationcnform 
an, in ber namentlich ^a^bu feine jarteften unb buftigfteu 
ölüt^en nieberlegte. 

^er Sdilu^fa^ l;at meiftenc^ rafd^e 33emegung, leb^afteö 
'JlUegro, ^^h'efto, üormiegenb im ^/^ ober 7» ^n^t. S){e 
^eitere (Stimmung ift l;ier üorl;errf(^enb : ein leidet i^ingemorfenei^ 
%\)tma fliegt necfifcj^ öon Stiftrument su 3nftrumcnt, feine 3^^>eile 
trennen flc^, luerben für 2lugcttblide fclbftflänbig, »erbinben fici^ 
mit anbem, fudfien unb finben \\d) — ein t?erliebteö Spiel, in 
bem fd^liellid^ Sttted in fro^efter Saune bem @#luffe ^ueilt, m 



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278 Somi^ofUwneii 6t< aum do^se 1766. 

fi^ oft noc^ ein neuer ©ebanfe ale 9iad;§üglov aufc^iUcfU. 
ift i^oxm bCiä Slonbo in ber freieftcn 33ebaubluiui, bie fic^ 
l^icr eingebürgert hat. ^apbn mar namentUd) in biegen (Sc^Ui^- 
fä^cn unerfd^öpflid} an mnfifalifd^cm äßi^ unb §umor; tücnn 
aud^ l^äufig feine is^orberfä^e ber iinerbittli(J^cn ©id^el ber 3^^* 
jum £)pfer fatten — ber ©d^lu§fa| gleici^t SlUeä au^. §apbn 
ift ^ier in feinem eigentUd^en Clement; t>a& nedifd^e Spiel, bad 
er mit bcn oft unfd^einbarften SCI^emen unb mit und felbcr 
treibt, ift untDiberfte^Iid^ — felbft t>it Raufen Serben l^er in 
öetoijfem ©inne 9)lufif unb unb üon Scbeutung, uttb aud^ 
ba^ grämlid^fte (^efid^t mu^ mit ober o^ne äBiUen auf Sitgen« 
bU({e bie galten glfttten. $er ^er^Ieid^, ben 9Rori| ^on^tmann 
Sioifd^ ^o^bn unb Wto^att ma^t, ift l^er am el^eflen jutref« 
fenb.*^ 3n ben früheren @9m^(onien ^bn'i» ftnben toir 
l^ttfEg bei S^ndlaffung beiS SRenuem toenigflettd ben 6d^ltt]|fa( 
im Tempo di Menuetto, tt^ie benn IXbet^axept biefer le^te ®a| 
mit feiner auiSgefproc^enen mnnteren Stimmuno ben urf^nriings 
lid^en iSbarafter eines nationalen ^an^fltlded (SCSemanbe, 
@Kqne u. f. to,) nid^t verleugnen !ann, oljine gerabe beffen be« 
fiimmte formen anjunel^men; erft fpäter ftrebte man ^tx ben 
^ölS^epunft bramatif^cr 9Birfung an. 



67 „^ü i^ ^tOjlbn tnannigfatticier in ben {formen a\9 fRpfßtt, jutretim 
me^ir btütftenretd^e« 9?anfengeivärf)8, ba im Ü)iogart immer ©tarnm unb 3'P«iä« 
fidb untcrfrfietbcii, aber geflalttoö tt?irb and) fi>aöbn niemal«." (53rief an *4)rof. 
Söolf in ßaffel.) Unb an anberer ©teffe: ^avbn ifi mannigfaftigcr, ungebuu 
benev in ber %oxni al« ber auf italienifdf^em @runb gebilbete iü^ojart." (^rief 
an O. 3a^n, ©renjboten 1870.) 

68 »ASit bat @9m)>^onien 4>a)|bit*e (faijt SKil^axb Sagner) betoegt fi6 
bie r^i^t^mtfile S:aiitmdobie mit l^eittrfitt jugcnblt^« QMfi^c: i^ 8ctf(^fin« 
gvngcii, 3cife^u"0C" vnb 4Bt(beti>ereiiiiBungen, toieiDo^I burt^ bie fflMkf^ 
contrapunftifc^e ©efc^icftid^fett au«gefU(;rt, geben fic^ boc^ fafi faum mebr al9 
9icfu(tatc \o\d) gef(^)icften Serfobreuö, [onbcrn biclme^jr al9 bem C^)araftcr 
einest, nac& ^^^»autafiercid^en ©efe^en gcrcoielten, ijanse^ cigent^ümlicfi funb: 
[o »parm burc^bringt fic ber $aitd^ trirtlicben mcnfc^iltc^ freubigen PebenS. 
2>en, im mäßigeren beioeAenben ä)2ittelfa(} ber (^pmp^onie feben 
toir wn ^aifhn. bev fc^weOenbeit fbiebicitiing ber diifai|en 8«Udgefaugd* 
toetfe angetotefen; fte be^nt fti^ in i^m na<^ Oefe^en bee Ssielee, toie lic bem 
Sefen bee <9efangee eigen fiiib, bnvi!^ fi^umtgtooKe etcigenisg nnb, mit 
mannigfaltigem ^udbruc! bdebte, SBieber^oIimg attl." (IM Jhmfhoetf bes 
Bttfunft 1850, e. 81) 



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^i7in))^ottien. 279 

2)cr 3)leuuett, aU imc^gefügter 2^t)cit, ftcl^t abföed^fetnb nad^ 
, betn erftcn ober §n?eiten (5a^, am tjäufigfteu nacj) le^terem, |)apbn 
§ucrft iüu^te in ibm t)olfetl)üinU(^e .^eiterfcit, bel?agtid;e ^aunc 
unb gemüt^jUd^e ^oinatität ju vereinigen unb ifjm baburd^ ienen 
ci9eutl;ümUd^en tvpil'd} cjeluorbenen ßfjarafter 5U geben. 2luc^ 
bier muH feilte 33egabung in ßifinbung ftet^ neuer %i)imc\\ unb 
Unfeiger Ginfäüe unb Ueberrafd)ungen ftaunen'jtrtertl^ genannt 
iuerbcn, unb um fo me^r, al^ geraöe bieje Gattung 3Jlu[ilftüdtc 
bei i^m nad^ ^aufenben jäblt. 

2)ie grofee ^Uijabt .<p*ii^bn'jc^er iSmnpbcnien ift faft fprücb; 
iüörtlidf) gemorben unb tuenn aucb crtlecflid; üiele aU apefrvp^ 
abzurechnen finb, jo bleiben noi^ immer genug, um geftcben 5U 
muffen, ba^, obenbrein bei ben ja^ilrci^en fonftigen Gompofi: 
tioncn Jpavbn'g, ijjm unmöglid^ gcmorbcn tt?ärc, bic 3»ibl 
\>on anbert^iatb §uttbert übctfd^reiten, tocnn x^)n nid^t ^läufig 
bie Umftfinbe gestoungen l^iUn, gruppenireife, mciflenS in 
©crictt )tt 6 9lummcrn, $u componiren. ©old^e ©pmp^onlen 
fmb nun attcrbingd ^um grögem 3^^cil nur ©pietarten bcr= 
felben (Gattung ^ fte l^aben mo^I ^ai^^^d^e gactUT/ ftnb aber 
trot mannigfad^ nfiancivter ^insel^eiten \>on |tt geringet toefent« 
lid^ev aSetfd^iebenl^t, nnt nid^t in iftrer Slei^folge einförmig 
Stt ttirlen. Xnd ben befferen frfll^eften 69nm)l^(mien fptid^t bei 
affer (Sinfod^l^eit nnb SCnfprud^dloftgfeit ein m^t^fotn^e», ha» 
(Skmfltb unmittelbar anfpred(enbed(Sttoad; fie gleid^en munteren 
ober fanft beuwgten ©ttmmungisHlbem, bie \^on belbalb in« 
tereffiren, »eil fld^ ber aReifter in i^en nod^ am unbefangen|ien 
»iebergiebt unb {te und §um ^erflAnbniB feiner äBeiterenttoidfe« 
lung ben 6d^lü{fel geben. iBon ben grogen fogenannten,eng« 
Uld^en ©t^p^iottten abgcfe^en, bietet jene ©poc^ie boÄ meifie 
Snterefte, too ajitojart unb $a^bn jld^ in i^ren ©^mpl^^onien fo« 
jufagen burd^freustcn, tüo Scber Dom 2(nbcm ba* mefentlid^ 
SSeftc in Rd^ aufnabm — ein feligc^, neiblofcd, cd^t !iln)ltlerifd^e#, 
gegenfeitige^ ©eben unb (Empfangen. %u6) bann ift §apbn 
nid^t fte^en geblieben: c-J folgten bie erlüä^nten englif($en ©t?m= 
pl^onicn, mo er jum erftenmale einem fremben publicum gegen= 
über ftanb; bie legten Quartette unb a)teffen, bic „7 SBorte 
be§ ©rlöfer^ am Äreuje'' (für ©ingftimmen eingerid^tet), bie 
rcijenbcn Sing-^erjette unb ^Duartette unb, Heinere Slrbeiten 
ungerechnet, bie „©d^ijpfung" unb bic jugenbfriid^eu „S^i^i^j^^ 



280 $>a))bu'« (£om)>o{iti/)ueti hi9 aum ^ai}xt 1766. 



jciten", unb immer fe!;en \mx ben bcrcit^^ altcrnbeu 3)?eifter 
rafttoö fortfd^reiten in feiner Üinftlerijc^eu älu^bilbuncj. Unb 
aU U)m f^on bie Kraft tjerfagte, qnätte ihn, ni(j^t mef)r 
auöfpred^en föniicn. ,,©ein Jac^ fei örenjenloe" (äußerte er fic^ 
gegen ©riefimjer, ber tietommen tr>ar, i^m jum 74. (^eburt^tag 
5U gratuUren); „ba^«, \\)a^i in ber 3}^ufif nod^ gefd^et^en fönne, 
fei) lüeit größer, aU ba^, lt?a§ barin gcfc^elien fei;; i^m fd^inebten 
öftere S^ecn toor, ^üoburd) feine Knnft nc(3E) üiel iveiter gebrad^t 
merben fonnte, aber feine p^vfifd^en Äräfte ertaubten e^ i^m 
nid^t mel;r, an bie Sluöfübnmg jn fd{)reiten/' ®® 3n ä^nlid^er 
2öeife fpradf) fid^ ber @rei^ gegen Italfbrenner au^, lüie traurig 

hai ber ^Kenfcl^ fietö fkerbcn müffe, otme errcid^cn 
tönnen^ n)ai$ er erftrebe: „in meinem SHIter ^abe id^ erft gelernt 
bie ^ladinftrumente pt gebraud^en^ nun, ba id^d toetfiel^e/ mu^ 
i<i^ fort, unb fann e§ nid^t anttjenbcn." 

Db ^av^n füi; feine erfte 69m))l^ome SJÜufter t)orgeTegett 
unb meldte, ^at er und Dergeffen ju fagen; toit flnb borauf an« 
getticfeu/ iDeni^fteniS bie SHeil^ bet gleid^jeittg genannten ^om« 
y^ofUionen in bUf em %a(!^ %u nmftetn. 6animattini hmxbe f^on 
genannt; ote Sßiener 69mi|)l^onies(Sonq)onifien fftl^ ein bovtiger 
(Smef^onbent Bei 3* 9. Rittet nebft nnfetm //Sofepl^ ^e^ben'' 
' fvlgenbe Planten an: Seojpolb nnb ICnton ^ofmann^ ^an^ 
^l^nma (Xma, betgl. 6. 51), (SIeotg Ovi^let/ ftarl ^itter^, 
ÄarX m Otboni|/ (3ofc^)^>) Siegicr (aud^ in 5Dittef«borr« 
SebendBefd^reibung, 6. 2, als beffen Se^eijier nnb t^evbienter 
(gomponift genannt), 3o^i. (S^iriftopl^ a»ann. 3n feiner ©elbfk* 
biograpl^ie fagt ilmanttel 9ac^: „1759 l^af 6d^ibt in 
?lürnbcrg eine 6^mip^>onie mit 2 3Siolinen, S3ratfd^ unb Öa6, 
au§ bem E^moll, t»on mir in Kupfer geftod^en." 2lu# 3)itter^= 
borfö £eben§befd^reibung unb anberlrärt^ (t>ergl Gtironif, 
6. 115) fcbcn mir, bajs i^on ber ÜiufiflapeHe be^^ ^^vrinjen tocn 
.^ilbburgliaufeu aud} ®pmpt;Dnien non ^oi^^^t^ ^^^^ ©lud auf= 
gefüljrt lüurben; ferner: bafe bitter ^^borf uwhi ^af)r 1759 
fec^^ ©i^mp^onien coniponirtc, bie „fowoi^l in äöien al:^ in 



69 Siogi; 9totigCQi 6. &* 

70 SDtoaoTt, 2. Sufl. 9b. II, 201. 

71 3Bc(^entIi(^e ü^a^tii^teii WumtOan^tn äßnfit («treffcnb. 
Sei)>ai8 1766, @. 97 fg. 



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281 



^rag iUuffel^en macä^tcn". aW^Slitoecscf gab öor bcm 'i<x\)xt 
1763, el^e er iia<^ ^enebig teifle, 6 3i;m^t;cn{cn l^erauS mit 
bcr 8c5ei(|nuitg „3cnncr, ^omung, SDlärj" u. j. id., bic att« 
Semeinen IBeifaE erhielten. @nbli^ nod^ fii^rt iBreit!o)}f ($ers. 
mttf. Md^er utib H^emat. jlatalog) btö ga^te 1762 über 
50 Compottiften unter ber 9tulbri! ,,6i^]^onien'' an. Sir 
finben n^iter il^en einen 9ran§o[en SIntoine b'9(tt))er$ne, ein 
^|enb StaUeiser/ bamnter S&ernai^coni^ ®alnp^i/ Soca« 
telli, aRartino, SpittelU/ Oinf. ©carlatti^ 6anto£aipid^ 
ben Antonio ^ibalbi; femer bie SRamen m äRnfIfer« 
familien: SHernba, traufe^ §>raaf^ (Sonti 93on (Sont)»o« 
niflen, bie mel^ ober tt»enider fd^on bomafö ober fjpäter einen 
nmfifalif^en Siang ober 9luf genoffeit, yeten l^ier folgenbe ge- 
nannt: %. SIbel (aai$ ber fäd^ftjd^en ^offapeKe, 5ur 3eit 
f^on in ßonbon), 3ol^. SlgrcU, ^aipellmeifier in OTmberg; 
Sron^ ©cnba, !. )}reu§tfd^et (Eoncertmeifter; ®corg ^enba, 
tjerji. gctlidfd^er ilapeUmcifter; 2?on ^^Uacibo bc CSamerlo^er, 
'Jlatl) unb HapeEmeifter be« gürftbif(^of'5 »du greifingen; (Sf^ris 
ftop]^ görfter au-j ^büringen; @eorg (^ebcl, jun., fürftl. ^tu« 
bolftäbtfd)er C^onccrt^ unb Äa^eUtneifter; @ludf (mit 6 3i)m= 
pl>onien genannt); @ioi'». 9lmab. ©raun, f. preu^ifd^er ^Dncert^ 
meifter; ^^\. 3lbelpb .§affc, ber befanntc Dperncompcnift ; 
.3. 21. filier, fpdter (iantor ber ^l;omai?id;ute in Seipjig; ber 
fc^on frül;er eriüäl;nte 3gii<i5 ^ 015 b an er (man fdjjreibt il;m 
205 ©t;mp^)onien jn); 3hiton 3)ia^iaut in 3lmfterbam; Seopolb 
ällojart (ber il>ater 3Bolfgang\^); ^ob. ^einr. gicUe, mvi\\V 
birector in 3Jkgbeburg; ^el;. 6tami^, Örünber ber fogenannten 
3)iann^)cimer 6(ä^ule. 3Senn man beben!t, baf^ nnter ben ©e^ 
nannten ber größere %^t\\ mit je G ®i;mpl;onien anfgcfü^jrt 
tt)i.rb/ Manii^e nod^ reid^ier anägefkttet ftnb (|. 93. (^ronn mit 
6 ©ammlungen, jebc 3U 6 9iummem), njirb man nm fo mel^r 
bie moflif^e Äraft ber $av)bn'fd^en ©i;mpI;onien jngcBen rnüffen, 
bcnen gelang, über bicfe glnt^i glcid)artiger (^ompofltionen 
l^intoeg fid^ Geltung 5U üerf^affen itnb fogar in bem gongen 
deitroum bid jnm ®^lu6 bei» gal^rl^nbertd neben äRo}art attein 
bad Scslb )n bel^anpten, benn^ fo Diele unb 0ttm ^il nam« 
f^aftere ^om^oniflen in ber genannten Seit folgten nnb felbft 
toie 3. 9. 9lofetti, ^lei^el, (ü^roioet, SBranit!^, $off« 
meifter, eine gemiffe Seliebtl^it erlangten: ber !Rame $ai^bn 



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282 ^A^Mi (Sompofitionea >U }uin Mre 1766. 

\)at fic bod) aUc t>ergeilen gemalt. Unb rafcb genug \a\\t)cn 
feine @mnp(;onien '^Verbreitung, trobei man nod) bie banialigen 
^rinütiücn 3?er{ebremittel in ^Infd^lag bringen mu^. 2>er= 
jeiÄnife miififalijci^er 33üd)cr u. f. h?. üon 3^^?^^" ©ottlob 
Immanuel Srcitfopf nennt fdjon im ^s*it)vc 1763 bie erften 
6 ©pmpt)onien; befien tl^ematifc^cr Äatalog jäfjlt ton 1760 bisä 
1769 inclufiüe bei 40 gefd^riebcne unb flcfto<i^ene ©^mpbonien 
auf. (9?od^ im Sabre 1836 toatcn in biefct SBerlaggl^anblunfl 
61 gefc^riebcnc unb 53 gefloci^cne ©t?m^)]^oiiicn in 6timmeu nnb 
30 in ^^Jartitur auf bcm Säger.) 2)ie crftcn franjofifd^ctt 2luds 
gaben, je 6 ©^mpbonicn, etfci^iencn in ^axi^ bei Sa (S^>ct)arbihc, 
iöaiaeau? unb 2)lme. SöerauU fpäter ^ei ©ieber, SRi^ault, 
SmbauU/ pet^^l unb Se 5E)uc; Siebet gab 63 B^pffonim in 
Stimmen l^etaus, i8e ^uc (1810) 26 in ^atütttc^'^ benen In 
^eutf^lanb bie $attitui:en bei 8teitfo)>f unb $&vtel, Bote unb 
fboäi WoM unb in neuerev S^t bei 9tietet«8iebetmann er« 
gfin^enb gegenftbet Men. 3^ 9Bien ))et5ffentli^ten ^Ttatia 
unb So. (auger ^oricetta, ^offmann) gegen 40 Si^l^onien in 
Stimmen; 37 in rebibitter iva^dbe (redigdee et imprimees 
d'apres les Partitioiis originales) gab Simrod^ in 8imn (ie(t 
in Öerlin) ^erau^; aud^ Äarl 3Hle^«ct i« 3Raina (mit 155)/ 



72 Six Symphonies ou qaatre dialo^aes poor dcux Violons, Alto 
violon, et Basse, composees par Mr. Heyden, Maitre de Chapelle ä 
Vienne. Mis au jour par Mr. de la Chevardierp, oeuvro IV, Parre. — 
Six Symphoniea a huit Parties (2 violons, aito, basse, 2 hautbois, 2 cors) 
mM au jour par BaUlMox, oeime VII; idem YUL — Six Symphoniea 
k grand Ordiestre, dies lfm«. Berault» Marehaade de Mutique, oevTre 
IX. (Sott Op. IV ift 9lr. S (ei 4>al^bii nnter bcn Caffationen a 6.) 

78 Oscar Comettant (La Musique, les musiciens etc. $ari« 1869) 
fagt p. 476: „En 1810, Le Duc pablia ä Paris, et le prämier en Eu- 
rope, une collection de vingt-six symphonies d'Haydn en partition d'Or- 
ehestre, grand format. Aujourd'hui encore (alfo 1869) il n'y a pas 
vingt symphonies gravees en partition de ce pere de la Symphonie, 
dans toute l'AUemagne." — S>agegen ifl erinnern, bafj t'ci ^reit(o|)f unb 
^Stttf ited| Le Dnc bie erflcn bev befamttett 12 ©vm^^onfeit in ^* 
titut afd^iencit tmm, 3it SHen ^atte man loentoftene bcn guten Otiten 
gcsetjgt 2)ie Oicncr Rettung fftnbtgte 1801 im S>cc. an: 8ei 2:. IRoSo 
unb (£o. if! auf ®u(fCTi)»Hon gn ^a6en: bie Partitur aller ben ^txm 
3of. ^ovbn ^erouegegcbenen Si^m^^ontenr jcbe Stcfentns 2 gl. 



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283 



Rummel in ^mfterbam unt> Berlin müfien ^ier ))orbet]^anb ein^ 
rcgiftrirt »erben. 

^nbcm fpir auf §a'^bn'd ©^mp^onien auä ber erften Seit 
jum ^a^irc- 1766 übcrgcljcn, finben trir im ®an$cn gcnonts 
inctt bei it)nen bic faft 9leid^ fidlere Einlage «nb SSetjanb^ 
Tung, aber bcnnod^ Ui ©injclncn bie untoerf cnnbar gcflcigerte 
Sttft beim ©d^aft'en, n^ä^reub anberc ftar! $urüdttreten, für ben 
Wlommt 9efd^rieben fd^einen unb läufig eben nur ba 3U fein 
fd^einen; um bie gegebene Sal^l oudsufMen. ift im eigenen 
Snieteffe bes SKeifietd, an f otd^en einfa<l^ ttotfibev jn ge)^ nnb 
fld^ um fo eingel^enber an foU^e )tt flatten, bie bnn^ i|ten 3n« 
^it gleid^am aU abgeftedte SRerf ßeine bie Uebetfli^t auf biefer 
langen Stxtät erleid^tetn. äSenn toir felbfberflftnbUd^ i9on ber 
nun einmal ab etflentfianben angenommenen ©pmp^onie (fiel^e 
6. 193) audgel^en, fo seigt und fd^on biefe ben 96fianb \)on 
benen anbetet frul^etet Gi^mp^onien^ nntet benen nni» bet« 
gleid^emeife ^wei Attete gute 2>ienfie leiften. '^ie eine/ G^bttt, 
ttftgt baS 3>atttm Venesda 1745, dd Sig. ©lud; bie anbete, 
Esbur, ujirb ®aliM)pi unb aud^ ®luä jugef(btieben, ftammt aber 
ol^ne S^ßifß^ öu^ berfelben 3^^^. 53eibe jinb brcifä^ig, 2 ^lüe^ 
gro^ mit eingef(^aUctcm 3litbatUe; crfterc Ijat in t»eu itUegro^ 
auf3cr bem Strcid^quartott 2 ,s)örncr. ^ei beibcn bilbet ber 
crfte Sa^ ein ©anje^^ ebne bic üblid^e än^eitbciUtjc Trennung; 
bie erftere ift etma^ breiter, obirobt fic fid) nid)t an 2)urd^füb= 
rung u. bergt. u>agt. ^ie tterfc^ict'eueu furjatbmigen 2)totiüe 
t>ermögcn un-j taum einigem ^iitereffe abjugctinnnen, ebcr noc^ 
fübrt bae iJlnbante ber crftcn Spmpbcnie einen ernftgenommenen 
Ijübjc^en (^ejang, bagegen fidfi''3 ber britte 6a^ im munteren 
SlHegro % ^att, tüobt fein läf,t. 3lnbante unb S(J)luf5 ber 
jiüeiten Sinnp^onie finb fiel fürjer getjalten, 34 ^a!te genüvvni 
bem einbaute S^i deinen 5Dletpbieantäufen unb ber Sdiluf), 
^Uegro V«, im ^lenuettend^araüer gehalten, ge^t nici^t über 
31 ^alte I;inau^. 

S3ctrad^ten »ir nun bie erjle Qi^m'^^onk, bie $at)bn aU 
SRttfifbircctor ber gräflid^ 3J{or5in'f($cn Äapettc im 3a^rc 1759 
componirte. @ie ift für 2 ^iolinen^ ^iola, fbai, 2 Oboen unb 
2 SS^alb^ötnet gefegt: 



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^9^*4 Cem^ofitionen Ml sitm 3a(re 1766. 




iDer Swfci^nUt biefer S^mp^ionic ift fnapp, flat imb fidler, 
bie metobiOfe ^rfinbung gerabe anregenb genug, ^ie 3^if<^^ 
gliebcr treten momentan felbftftänbig auf, toerbinbenbe ^ajfagen 
übernehmen bie SSioUneu; ab nnb unterftü|en bie Sla^^ 
tuftrumcnte bic .^armonie unb je^cu mä) 33ebürfnif5 bie ^iidjiter 
auf. ^c'ticx Sa^ bo[tel)t au§ jmei ^(^eiten. ^er erfte Sa^ ift mclir 
träfti»; cjcjjaüen; aufeer beiii Örunbmotii'' tritt ua^ einem ^aib- 
fc^lufe auf ber ^Dominante ein jmcitc^S unb brittee fctbftftänbig 
auf, feinet aber brint]t cv? 5U befonbcrer ©ntuncfcluni]. 
jineiten Ba^ (oI;ne ^lasjiiiftrumeute) tritt bic älueite Violine 
mit Senu^uni] be^^ erften 3)^otiüc> iniitatorifd} auf, bann fül^ren 
beibe 3^ifii^uiucute mit bcni 3tufaiU3 ber %\QUx in ber ©Ci^en^ 
betüegung ein nedifcbe^^ Spiet; ber ginnte Xl;eil crl;ält burd) 
eine eintretenbe ^riolenbemequiu] momentan eine tiefteigcrte 
'3emei3ung. -ilux '^iola unb ge^en ii;rcn c3emeffenen (^ang 
fort unb erftere magt nur ^lin unb miebcr, fidj) t>on i^rem 
©(JüfeUng äu trennen. 2)ie ^lier l^errfdjienbe maftuolle @9m= 
mettie lägt fd)on eine geübte §anb crfenneu unb erjcugt bad 
Qan^e Slnbante über^npt eine betjaglid; mol;ttl)uenbe ©timmung^ 
gegen toetd^e ber le^te @a§ mit feinen leid^tbeflügeUen 2;hemen 
t)ort^eiIhaft abftid^t äBiv al^nen bereite ^apbn'^ 'J2%, ber 
auij^ hier fd^on su redetet geit anfju^ören n>ei|. gonse 
äRnftfftild baneirt Uum 10 äRinnten (1., 2,, 3. Bai ^/ 78, 
81 2:aite) nnb giebt XiH^ aU bad, »ad ed fein toitt: ein lei^t 



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I 

3i?m|)^onien. . 285 

anregenbed 2:onfpiet. Kuger in ^f($nft bei ^teitlopf (176C) 
ifl biefe Bpmp^onk nirgeiibd erf^ienen. 

Sßie gau3 anseid tritt bie ittttt folgenbe 6^mp^onie auf/ 
bie $a^bn tn feiner neuen 6tettung, aU Äa^JcHmeifler be« filrfl= 
lic^ eftcrbd3t)'fd^en §aufc!S )6)xkh (fiel^c ©. 229). 2Bel(^ gc= 
ipaltif^er Unterschieb! mel(3^e 3lii'5breitung, tbciltretje S^crticfung 
unb gläu^cnbe 3lu§ftattung! 5^ie 'lUoUnen abgeved^net, bic \)m 
üflenOar biirc^ ^omafini'^i 9(ufiial)me bic nä^itt 2(uregung gaben, 
Yoav bie ilapeüe jur otunbe gar nirfit in bet Sage, auä ßigetiem 
biefeo SSerf aiif5ufül^ren unb müifen n>cl)l SBiener Äräfte babci 
jugejogen tnorbcn fein, benn n}ir finben l^ier au^er beiben 
^rincipat^^UcUnen nocJb AUHen, S^ioloncell unb S^iotonc, tt;cil= 
ircife obligat luTiüenbet unb mußten alfc ncbft ben überbaupt 
abgängigen flöten aud; bie tefetgcnanntcn ;^nftrumcnte ver 
bDppclt ererben. 2)ie t?DlIftänbige ^cfc^ung irar folgcnbe: 
2 3>ioUnen princ, 2 33iolinen rip., ^l^ioIa, ^-BiolcnceU obl. unb 
ripv S^iolone obl. unb continuo, 2 'i^iöicn ob!., 2 Cboen, ga= 
gott unb 2 Sömer. 3)erartige^^ mar bamaU für (Sifenftabt un= 
er^i^rt unb mag ber alte SBernet mit iRc^t über ben l;immel« 
aicßünnenben teuerer beu ^ojpf bebenflid^ gefii^ttttelt I;aben. 
^a^bn toottte eben glcid^ mit ©inem ©prunge feinem gürftcn, 
ber Sta3pe\U unb i^rem Oberfapettmeifter imponiren. (S^ mug 
ba^er um fo mcl^r befremben, baj er gcrabe biefc^ SBerl ber • 
OeffentUd^ieit fo lange «orent^ielt, menigfiend ftitbet man e», 
ipie f^on maSa^t, nur Don SBeflp^al in Hamburg (1782) unb 
3o(. ^roeg in Sßien (1799) in Kbf^ft oii(|eaeifit S)ie «n^ 
f&ttge ber einzelnen 6ftte biefer ^Jptüfyünk, i>on ber fU^ anger 
ben Or^fterfHmmen and^ bie aus bem ^taijMüt J^o^bn'i» ftam« 
menbe autogro^l^e ^rtitnr (mit ber Sal^reSja^l 1761) in (Sifen« 
fiabt Dorfanb, finb fotgenbe: 



Adftglo (4>at^bii*e Jtatale^: Larglietto). AUegro. 




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I 



286 ^a^bn'd (Sompofttionen jum ^al)xt 1766. 




SRad^ einer feierlid^en hitjen Einleitung in faft ^änbclV 
f<5<m 6tile folgt bag 3(C[egro. 3((Ie ©aiteninftrumente Bringcn. 
itttifono (iBiolinen unb Violen in Bcä)ief)nttU, bie l^dffe in ^iS^UU 
betoegung baS fr&fttge ^au^tmotio, bai» bann bie Oboen nrtebet- 
Idolen, toftl^b bie Sßiolinen aui»f(]^irriUIenb 'fortfallen; nun 
beginnen bie concertitenben $!Holinen ein )tt)eitei( JNl¥)ereS ^^^emo. 
tei^entoeife unb leiten in bie S)ominante über, u&^renb Sio« 
lonceV nnb ^ogott, ebenfaOi^ in Setjen gel^enb, bie S^B^^^i^ 
Raufen andfAHen; baiS ^iolonceK nimmt bann ben äCnfang be» 
2. SRotibiS auf nnb f^lie^t fld^ bie conc. 2. ^Biotine an nnb* 
beibe umvaiilt bie conc 1. Biotine mit tei^m gigurentoet!;. 
bie beiben conc. Violinen bereinigen nnn ter}enh>eife .nnb 
mad^en ben Oboen einem neuen 9Rotib $la^, mäl^renb $a|. 
nnb Violinen in furzen ©e^^e^ntelftguren antworten. SBieberum 
brängt fid^ ba8 3Sioloncett mit einem 6olo t)or unb »agen bie 
Oboen no<S) xa\ö) oorm Schlug ein üierte^ 3)iotit>, ba^ atte üiet 



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9 



287 



iUelinen üariirt ausfc^inücfen unb bamit ben erftcn Xi)cxl 
(51 3^aftej ju ©übe führen, ^er §meite 2^eil beginnt in ber 
Xcminantentonart (G=bur) mit einem neuen 2:bema, in bcm 
fid; conc. 1, 3SioUne unb i^iolonceH in Xerjen bereinigen, wäl): 
renb bie conc. 2. 3SioUne mit einer 6e(^5ei)ntelfigur, einem 
frül;eren 3)iotin entlehnt, breimal anfe^t, bann leiten 33a^ unb 
beibe conc. 33iolinen xa\ä) mä) AmoU I;inuber, um bie Cboen 
bae neue X\)ma tt^eilmeife toieber^olen ju la(fen. 9Kit leb- 
l;aften gifl^ren, ben legten ^J^aften be^ crften X^eiles entnom= 
men, reil;en ]ic^ erfte '4iioUne^ conc. 1. unb 2. IMoline an unb 
leiten mobulatorifc^ ju einem ^albfc^lu^ auf K. l^Mt 9Be= 
uu^ung einjclner ^^^eilc^en früherer 3Jiotioe, an bie »erjc^iebcnon 
önftrumente »crt^cilt, tereinigen fic^ bann attc g^ift^^^w^^wte 
unifono, bag §aupttl>ema in Esmott bringenb, um bann in 
rafd^ äBenbung in ben -^au^ptton einzuleiten, ^ie^mal über» 
nehmen conc. 2. Biotine unb 1. iBioUne tvfi. bad ^aupttl^cma, 
»d^rcttb bic 2. '-ßioline bie früher t)on ber conc. 1. Violine 
auiqt^üfyctt 6e(i^)e^ntelftgur audftll^rt unb ^iola unb I6a| in 
äU|klnoten jt^ entgegenfteUen. i Unb abermaU bringt bie conc. 
1. SSioltne ein neues 6olO/ biedmal fni^ in C«moS «»evtoeilenb^ 
m&l^tettb bie cutbem Stcei^infttumente in bnv^ Raufen ge« 
trennten SC^teln bie (ormimie oxAfüSka, itnb nun gefien aOe 
Snfhnimente, abtoed^felnb S^ild^en ber frfl^eren 9Rotibe be« 
nutenb^ bem 6<I^Ittf[e entgegen/ roo bann au^ ben bidl^er me^ 
jnr SlttdfflKnnd benu^ten Römern in ber SRelobie bad Sffiort 
gegönnt ifl unb ber 2. S^^eil (88 XalU) o^ne »eitere Umfd^n^eife 
abfd^Uegt. 

IDod nun aui^na^9lveife eingefd^altete bromatifd^ angelegte 
SlecitatiiD ifl merlnHlrbid genug, »oQfldnbig »iebergcgeben ju ' 
»erben (fic^e S3elt. VII, 1). §avbn ift ^ier üodftanbig ein ^n^ 
berer geworben. 2ßenn e^ nid^t eine ftet^ mi^U^^ß ©ad^e bliebe, 
ben ©cbanfeninljalt einer mufifatijd)eu (iempofition in SSorten 
in beuten: l^icr n?äre man oerjuc^t, eine bestimmte SSorftettung, 
bie A>n)bn uorgeid;irebt Ijaben bürfte (etma ba■:^ ^Silb einc§ 3ln; 
gcftaoitcn, feinen ^Hid^tern gegenüber), ju r»crmut^en. 5)iefer 
8a^ ift um fo unerflärli(i)er, ali er in gar feinem 3i^f<i"i"i^ii' 
^ange mit ben Diad^barfä^en ftel;t. 

(S^ folgt ein breit angelegtes ^ilbagio (53 Tafte), in bem 
t)on ^la^inftrumenten nur 2 glöten oermenbet finb. tiefer 



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288 ^a^bn'd (^omj^oftttonen bin ^uui ^a^ce 1760. 

mtät^ äufsm ^ittlDirfung; er ift t^orjugx^n^eije li^eftimtnt^ 
SBiolinc unb SSioloncett concertircnb glänscn laffen. S3cibe 
führen bie §auptfpra(J)e, ergef;en ficJ) jum 3^t>eil itnitatorifd^ in 
figurcnrcic^en Jöcubungeu unb füt^ren gegen ben (5c^lu| in einer 
längeren „germa" recitatiöifd^ allein ba»^ 2öort. SJlelobic ift 
l^ier 9]cbenfad;e, aÜc^S ift auf ^affagenlDcr! berechnet; auc^ bic 
glöten nel;mcn l;äufitj baran Xhcil. 

3m 3Kenuett, ber bicijiual einen me^r ternigen aU cin= 
f$Tnci(3f)eInben (Sbavafter \)at, bet^eiligen fi^, bie glöte au^y- 
genommen, aüe 3"ft^*w^cntc. 3m ^rio fü^rt ein }l»eitcr ßon= 
traba^ oW\(\at bie 3)ielobic. 

3m Ainale treten lüieber beibc cencertireube ^ioUnen auf, 
finb iebcd; bic^Mnat ircniger beüor,=iUc]t; bai^egen nebmen bie 
glöten I;crt*orragenberen :!tntl;cil; Börner unb i?boen [inb reid; 
bebad^t unb felbft ber 3>iolon ift mit ^ed^je^ntelfiguren too\)i 
au^geftattet. UebcraU ift Äcben unb ba§ muntere §auptt^etna, 
anfaufl^ üon ben beibeti conccrtirenbcn SSioünen allein an^ 
flefümmt^ unb bie tierf<$iebenen fleineren 9)totii9e werben fo 
ungejttmngen au§genu|t unb bic einjetnen Swj^rumcnte fc na-- 
turgemäg befci^äftigt, bag biefer le^te 6at (er 52 iin^ 
79 ^a!te) mit feiner fröl^lid^cn Stimmung fd^on ganj ben und 
\01>^ befannten (Sl^atafter ^bn'fc^et ginaleiS a^jpiegelt 

<Si9 ift 1^ ber geei^netfle Ort, bie f$on erto&l^e Qn^nn 
p^mie „Is wAt" l&etitelt an)ureil^n. l^t fie tu feinem 

t^ematifd^en ftatalog tool^l unter bie @^^l^onien (oliS 9lr. 3) 
aufsenmnmen, ite entf^^t iebo^ toeit ^ ben SInforberunoen 
einer ^{fation ober eined (Soncertino; unter letterem S^itel ift 
fie au^ in 9reit!i)pf d ftatalog (1767) angeaeigt. golgenbe 3n« 
ftruntente flnb (ier bef^^ftigt: 2 SiüUnen (2 Sßiolinen princ. 
unb 2 obt im SCnbante), iBiola, ^iotoncell, ^ag, glöte, 2 OboeU/ 
gagott unb 2 $0mer. S)er SCnfang lautet: 



Allegro molto. 




ffiir laffen fic ate ©^m^onie gelten, ge^^n aber nur flü(^tig 
an i^r vorüber, benn fie bietet, bas einbaute aus^genommen, 
tri?§ i^rem großen Umfang nic^t* »cfentlid^ SBcfonbere^. 



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289 



ifl ni^t mi)l crflärlid;, trae ju ibrcr Benennung „^cr 2lbent)" 
Derlettet IJabcn mag (im §apbn'fc^en Katalog fcljlt bicfclbe). 
3^' erfler 6a| (93 unb 154 Xatte) gleid^t toeit elj^er einem 
fonnigen Sommertag; gleiii^ SOlitdenfc^tDärmeit fummtunb furrt 
atted batin; bad muntere ^u^ttl^ema, eine i^oftflänbige ^eriobe 
mit S^otber« unb 9lad^at, flattert mit feinen 9leBenf^emad bon 
Snftmment ju Snfteument; bann toieber fommt eine geUgent^ 
li<$ie 6e4ie^telfignr in allen Sttfhnmenten f5tmli$ ind fitoh 
len — ein InfHgeS gongBaUfpieL ^e beiben ^rinci)>dIsQioIinen 
ftnb nur im Snbante nnb ginale bef^&ftigt ^ Slnbante, 
Csbur *U, {^tueigen atte 8Ia8in1lmmente^ nur ber ^agott I&gt 
{i^ nid^t abtoeifen; er tritt fogar> gleici^ bem (SeHo, obligat auf 
nt^ beibe t^len [ic^ abtoed^felnb mit ben beiben ^rincifral^ 
SSiöIinen in ben ml^ig bal^ingleitenben ©efang, bet oHerbingd 
eine obenbli^c Stimmung ergcugt unb toiettcid^t Seranloffung 
ju ertDÄ^inter SSejcid^nung gegeben Jjat. ®« ift ein gemütl^t^oHer, 
bllbf(^ gearbeiteter längerer ©a^ (48 nnb 81 S^afte), ber tuie 
fo üiele in §ai;bn'^ früberen Gompcfitionoii bcbauern lägt, bag 
un§ für bic ßinfalt folc^er 9)^ufifftüdc bie Gmpfanglidjfcit ab- 
Ijanben gefcmmen ift; auä) Ijier mie bei tielen anberen unb bc= 
beutenberen 3)lnfifftü(fcn r»erfc^ulben e§ bie gel;altloferen ^laä)- 
barfd^c, bag aud) ba^> ik^fjere ber ^dt jum Dpfer fiel. 3)lennett 
unb irio ftnb au^gefprod^en .sjaubuifc^. S)er le|tc 6a^, ^refto 
%, (58 unb 83 ^lafte) fül)rt au>>brücf(ic^ bie Ueberfc^rift „La 
tempesta". @e($5el}ntelbemegung ber iUolinen princ, bajn 
ein iion ben ^^iolinen obl. angcfd^tagene^^ 3}?Dtii^ (Viertelnoten, 
burc^i 3ld}telpaufen getrennt), etiua bie Si^müle üor bem na^en= 
ben Sturme au^?brücfeub, bie glötc im S^djad leu(J^tenbe 58li|c 
lualcub unb nun fämmtlic()e 6treid;inftrumcntc, mie itcn 2lUnb= 
[töf3en gepeitfc^t, mit einer fd^neibigen Siüeiunbbreigigftelfigur ein= 
anber üerfolgenb, bie^ atteä pnel;menb, abne^menb unb toiebcr 
\iä) fteigemb, bietet ein bunt betüegte^ S^ongetüoge, ba§ uu§ glei(i^s 
roo^t nid^t bange mad^t. ^a^bn l;at bergleid^en fpäter in ben 
^al^re^jeiten fo meifterl;aft gefd^ilbcrt, bag bamit bie üorliegcnbc 
Slaturfij^ilberung aud^ nid^t annäl;emb einen 35ergleid^ au^tjält. 

SCraeg l^at bicfe^ 3)Iufi!ftüef, äugleidjj mit beu ©^mp^ionien 
Le midi nnb Le matin in ber Liener 3^itung nnb in feinem 
Hatalog (1799) angezeigt. Uebet Settere/Dsbur^ afö concer« 
taute ©i^mpl^onie beaei^net, fe^lt ieber 9lad(tDei». 



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290 



@inc fummarifc^e S^^^^'^i^n^enfteUumj ^* bcr bi§ jum 3^"^^^ 
1766 componirten Svmptjonien §at)bn'§ tinrb bejfeti $robu!= 
tiöität in btefer ©attung am beften üerauf(i^aulic^en. ^ic ^ro= 
noIogifd)e golcje läfet fidi, mnn audf) nic^t ftreng burd)fül)rbar, 
bodS> tcenigften^ annät)crnb bcftiimncn mit .§ülfe fc(i]ouber SSor^ 
laoien: 35or^anbene 6timmeu in ßifenftabt; t()ematif^ee> 5^er= 
jeic^nife in ber S5reitfDpf= Sammlung; gebrudter tbeinati^cber 
Äatalog ton Sreitfopf (feit 1763); Slutograpbc; bic vorcriüäbnten 
franjöfiWen 3luggabcn; bic in ^riüat= unb Äird^enmufifarc^iiüen 
ftltfbett)a]^rten 6pmp()onicn mit ga^rcSbatum ber ainidiaftnug 
ober Sluffü^rung. %Ui ©runblage bcr (^ä)t\)txi, wenn auä) nic^t 
bcr ^ronologif^en golge, bient natürlid^ ^a^bn'ä t^ematifd^er 
Äatalog jelbft. e§ ift bamit feinedtoe^^, bic Sajl erf(j^öpft; 
IJre t)olIftättbigc 2lngabe «)ürbc aber lücit fü^)rcn unb fönntc 
attdft für bmn IBete^tigung in bicfc ^eriobe gehörig nx^i 
immer geMtgt toetben. $)en fid^etflcn S(n^altspun!t bietet 
iebenfolfö 8teit!o^fd tl^ematift^er ^ataloQ, bem ^ier in ben 
einielnett 9himmem bad 9iet^i0e m'^^ ^% ^ etttfattett 
bemna^ folgenbe Ci^m^l^onien in bie geit bid 1766 inclnjibe: 

1766. VI Spmp^onicn, Slaccolta I. 

1. Fsbttt '/t, §avbn Äatalog lOö; Paris, oeuvre VII, 

9Zr. 1. 

2. G^but 2/4, Savbtt 103. 



74 Giue ijeiriffen^afte ^luffteüuiig ber ^»a^bn'fc^jcn (ScnnH^fitipnen aus 
fetner erfteu 3£it ^i'tet nac^ aUen leiten ^in faum boUpänbig löfenbe 
^»tcrigfetteii. 9rntto^f« tannlung cnt^SIt 163 t^cmotift^ angegebene 
®i;ttM>^omen (mit ^^tniufügung bfv€i^ex}i unb einiget Caffatiencn), baxnntcr 
ftide b«|^licffc bwN^ UnfleOnng ber 6S<}e, bagegcn anbete tetgeffen flnb. 
(Knc in berfeI6en Sammlung borfinblti^e, t^on jg>a9bn fel^^ nac^ je 10 3a^« 
ren aufgcftettte Orbnung {toon 1757 — 1797, alfo ebenfaß« n?D^( einige ber, 
ben erjlcn <2^m^)^cnien öorangc^enben SWuftffiüdc ent^ialtenb) ifl leibcr nur 
in ??ummcni angegeben, 5U bcnen jcber ©(^lüffel fe^ilt. 2lu(^ in ^a^bn'« 
Äatalog, 119 ©^mt)^)onien eut^ioltetib, »ieber^olcn fi(^ bie UmpeKungen , bei 
benen man ftd^ nur »unbern mug, bag ber fleißige (Slgler nid^t imä)\}aiU 
flRanc^mal iji ^a^bn felbjl im 3^(if<^ *^ ^ bie C^cit anetfdmcn folC 
obet nii^t, »ai bei bct gto|cn 3abl feinet ffieife nnb na^ fo langem B<<t» 
vanme ntil^t tonnbetn fonn. OHge, aUti enniibenbe Sctoeif bei 0eite 
talfdtbe Vnfflettnng bfltfte et»a bct SBfnng biefet Wnfgabe am nl^cn 
fornmeOt 



^2vnii?^onien., 291 

3. Dsbur C/ Öa^bn 10, crjle ©i^m^onie (fie^e 

6. 193 unb 284). 

4. D=bttr $apbn 93. 

5. C=bur §at)bn 6. 

6. D;bur C, .§at?bn 97, Cuüerture „Acide" (fie^e 

ö. 237). 

1766. Vi .©i;m^?l}onien, iKaccölta IL 

» 1. D-'but C/ 4)avt»n 74. 

2. Bsbttt C/ ^apbn 104, Paris, oeuv. IV, ^x, 5; 

al^ -^Jartita im ©tifte ©öttmcig. 

3. Asbur ^apbn 9, Paris, oeuv. VIII., 3^r. 5; 

im etifte ©ötttDcig feit 1762, im 
6tifte jirentömunfiter atö Slottiunto feit 
1764. 

. 4. k^Vix $(U^bH 8, Paris, oeuv. VIII, ^t. 1; in 

Oiatttoeifl feit 1764. 

5. fi^le oben, etfte ^ammlnn^ f^t. 2, bie^mol G^bnt^ 

2. ©oft Doron. 
6;. Gsbnt */4/ $al^bn 95, Paris, oenv. IV, 9{r. 3. 

1767. VI 6i?mpl;onien, iHaccölta III. 

1. D'-bur C/ ^)ai?bn 82, in ©öttweig feit 1762. 
. 2. D^bur C/ Tci;U bei $avbn. 

3. C'bur C/ fe^lt bei ^ai^bn, Paris, oeuv. IV, ')lx. 6; 

in ^ifenftabt im fleincn Cuartbuc^ t)er; 
äeid}nct; (^öttiueig unb^ittÄner ©amm* 
lung in D-'bnr. 

4. E.bur C , .'oaubn 11, SUitograp^ etjenftabt 1763. 
ö. D^niDll ;öai;bn 17 unb 91. 

6. D.bur C, $ai;bn 14, Slutofira^)^ teifenftabt 1763. 

1767. IV e^nt^^nien, Slaccdlta IV. 

1. Osbnt Vi/ $a!?bn A, Paris, oenv. VII, 5; 

@0tttDeig feit 1766. 

2. Dsbnt V4/ (a^bn 94, Paris, oeuv. IV, 9{t. 4; 

e0tttt>eig feit 1764. 

3. C^bnt Vi/ $a9bn 101, Paris, oenv. IV, ^t. 1. 

4. B^bnr Vi/ i^apbn 12, ©dtttoeig feit 1766. 

1767. IV S^mp^onien, iliaccolta V. 

1. Esibur C/ bci^aybn, Paris, oeuv. V Iii, 3ir. 4. 

19* 



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292 ^a^bn'« ^om^jofttioiien bis }uni ^a^xe. 176G. 

2. {teilen oben 9lacc5Ua III, 91t. 3. 

3. B-'bur V4, fe^lt bei ipa^bn. 

4. F:biir C/ fe^lt bei ^apbn. 

1767. VI S)itocrtimcnti, 9lacc6lta I. 

3. Es=bur Cr §ai)bn 20 (nur bieje :)tumincr Kit 
.g)a\)bn unter bie S^mpticnien aufi^e^ 
nommcn; man trifft fie auci^ unter ber 
^Beseid^nunii „^er p^ilofop^"). 
I ^oncertino^ ü=bur .C^aut^u :i (unter bie S^mpbonien 

aufcjenonunen, fü^rt bie ^e^eiij^nung 
„Le 8oir"j. 

1768. II ©^mp^onicn. 

L G^bui C/ ^(^i ^avbn; a^^oh^p^ (von ^ic^ael 

.öaDbn). 

2. Asbur V4/ €>ai)bn-24, ^itutograpl; airtaria 1765; 
Paris, oeuT. YU, Ülx» 4. 

1769. IV ©^mp^onien. 

1. D4>uv C/ ^9bn 19, 9liitogtai>]^ ^ifenftobt 1764. 
1769. VI 6l^]^imien, Paris; oenv. VH 

1. Sel^c 1766, 9lr. 1. 

2. Essbur C/ felftlt bei ^a^bn, 1767 . unter bem 

9{amen ^erffert. 

3. EA>ux *U, ^apbn 22, 9(utogra^^ (Sifenftabt 1765. 

4. ftel^e oben 1768, 2. 

5. fiebe oben 1767, Slacceita IV, 9lr. 1. 

6. Gsbnr V*/ §at?bn 96, in ©ftttloeio feit 1762. 
1773. VI ©pmp^)cnieu, Paris, oeuv. VIII. 

n. G^bur §ai;t»n 18, iHutoßrapb (^ifenftabt 17ti4. 
1773. VI Äi)mpbouien, Paris, ueuv. IX. 

1. fcl;lt bei ^>m)bu, apofrvplj (nou 5)uf(^ef). 

2. 5. gtrcifclbaft; fel^lcn alle bei .^aijbn. 

(5., C^bur C/ ^ovbn 21, ätutogtapb @i{enftabt 1765. 
1779y80. VII evmpbonicn. 

1. D^sbuT V«/ äCtttogMp^ @i{enflabt 1765. 



{Oastt fommen nod^: 

1. Asbur »Ar §ai?bn 16, SCntograpb (sifenftabt 1764 
(nirgenb« t)erßffetttli<%t). 



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2. Esftiux %, §avbu 5, ^öreitfopf ^Sammluiuj dou 

^a^bn etn)ä(ftit als ber fni^^ften 3sU 

angef)örig. 

3. Csbur fß^lt bei ^a\)t>n, aber ebenfattä in bcr 

^reit{opf'6ammlung ald in bie frü^eile 
3eit faßeub angefü{;rt. 
4 B*bttr bitto (^ier mit 2 Dboen unb 2 ^ör* 
netn)^ i^ unter bie Ouattette (91y. 5) 
aufgenommen. 



Sßit etfel^ aa» biefem Ißersei^niffe aunäii^fi^ bag bad (St« 
fd^einen ber Serie in betreff ber li^imologifd^en golge il^rer 
(Sntflel^ung nur nad^ ber einen 6eite ^in ^vX)aXtS>pmitt bietet/ um 
bamit toenigfieniS beren ©jciftenj jur B^it na^toeifen ju fOnnen. 
SDen früheren ollgemcin gel;altencn öemerlunflen folgen nun 
l^ieT/ 100 loir ed mit ber ©efammtfnmme ber W pm ^a^re 
1766 toottenbeten SBerfe ju t^uu i^abeu, no(^ einige (Sr^äiiäuiigen. 
3)ie mcifien ©vnipl;onien ^aben jum etilen ®a| eine breitere 
unb mannigfaltig accentuirtc ^oftart (C ober %) unb leb* 
^afte^ 3^ii^i^^^i3; Hur bei jiueieu (^el;t eine Einleitung in längs 
famer S5en?egung üorauc^ iinb aud; i)a in größerer 2liü^bel^nuug, 
mie bieö bei Den jpäteion großen S^mpljonien ber gaH ift. 
günf ■)Iummern aber ^abeu fogar felbftftänbigc, für abs 
gefdjtofiene Slbagio:^ in strci !^l;ei[eu. 2)er jtüeite 3:i;eil beginnt 
l;ciufig mit bem *paupttf)ema in ber ^ominautentenart; fleiuere 
3}iotir'e treten bann jelbfiftänbig auf unb es^ f^^tgt bie üblid;e 
3)urd;fül;rung, lüeld;e in bie ßaiipttonart jurildleitet, in irel^er 
aber bann bao §aupttl;ciua uid;t mebr uneberI)oIt tinrb, fonbern 
gleic^i ber Seiteuja^ beginnt, '^ei t)cn öreijä^igen Sv^^V^M'"^^!^ 
(o^ne 3Jienuet) ift ber 3)iittel)a^ ein Stnbante ober 3(bagiü. 
• ^icfe Sä^e finb mit iuenigeu 3(u»nal)men nur für (Strcid)inftru= 
mente geschrieben; fieben ftel;en in Mo\l unb bie mciften l;aben 
Heinere SCaltarten (^4, 7«, %)• S)ie a)ielobie ift l;ier ber erften 
4Jioline ober bem 3^ioloncctt gngctl^eilt, ober and^ in bie ver= 
fd^icbenen Suilrumeute oert^eilt; man(i^mal ge'^cn and^ ie atoei 
Snftrumente nnifono im ßinllang ober in ber Dctao sufammen. 
S)iefe ©ä^e finb fein nnb imlx6) nnb mit befonberer Sorgfalt 
gearbeitet; bal^iu gel^ören auger ben f^ter befonberd }U erm&^ 



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294 



^a^bn'« (Som)iofltioKeit hi9 )um 3a(u 1766. 



nenben auä) bic 6ä^c au^> bcii SDmpbonien 9lacc6Ua II, 9k. 2 
unb 6, ^accölta IV, '^ir. 3; beu mciftcn bcrfclben i|'t ein 3^9 
fanfter 3}ielancfH>lic eigen. Sei ben öierjä^igen ©pmpl^onien ift 
ber 3)ienuct aU britter eingereiht (nnr jtreimal fte^it er 
aU jmeiter (Sa|) ober e^ tritt an bcffcn StcUe aU le^tcr ©a^ 
ein längere'^ Tempo di Menuetto (einmal fogar im % %att)* 
UrfpriincjUc^i auf ic 8 S^aftc in beibcn X^eilm angetoiefen^ 
ge^en bie Mtnuet^ l^ter todt übet bied äRa§ hinauf, felbft h%& 
SU 40 S^aftetu S^t gegliebert 2 unb 2/ ober 4 unb 4 halten 
i|l il^ ^atahex, bet ftd^ glei^ in ben 9lnf<mgi»noten f#arf 
unb beftintntt andbrädt, gefunb unb frifd^ unb läufig fafl Mb 
}u nennen; au^ fleine Slecieteien fontmen fii^on ^ier m; bet 
8a| fd^tet babei feflen langes eintet unb toeii feine gan^e 
äßa^t geltenb in mo^en. S)ie ^tioi^ {tnb burd^toegd liebli^ 
getiätten; Oboen nnb ^Stnem tt>erben l^iet ^»orsugdtDeife ed^t 
bolfdtl^iimlid^e SBeifen 5ngetl;eilt; berS^on biefer Heineten ©fi^e 
ift ftetö flat unb burd^jid^tig unb faft immer mitb man but^ 
neue gbeen ftbetrafd^t 5{)ie le|ten meift itveit^eiligen @ft|e 
ftnb, obtt>ol^l ber ^aftjal^l nad^ lang, bel .bem engeren ^aftma^ 
(%/ itnb bem raj^en S^cmpo, meift ^H'cftc, nod^ immer 
!ur5 äu nennen; einige [uib contrapunttif^ gearbeitet, aber in 
ber freieftcn, nnge^tpnngenften Scbanbinng. Sie alle akv at^men 
gvet)finn nnb §eiterfeit, ein burd;auc^ nnge^imiiuiene^« 6piel, 
bei bem man namentUd; aud} ^a^tin'» an^nebiuenb lcid)tc i3anb- 
babung beö 9tbt)tbmnÄ beninnbern muf3. ^Umx ber 33eie^ung 
njnrbe fd;on gcfprod;en: 7 St;mpbonien anegenemmen ^laben alle 
nnr 2 Dbcen nnb 2 Jöönier aV:- ^arnicnicjngabc. Sei jnun 
©Vmpbonien tritt Die gUHe binjn, jn^eimal tritt bicfc an 
©teile ber Obcc, ^ipeimal OKaccolta l, ))ix. 5 nnb ^Haccolta II, 
dlx. 0) fommen and^ J^rcmpeten nnb ""^Nanten ihm-; ^tpeimat finb 
4 £)orner unb einmal ^orn unb englijci^ ^oxn paaxtoti\t an^ 
gcmetibet. 

Son jenen (5pH)|ionicn, über bie nod^ fpccietl einiget ju 
fagen ift, folgen nun l;ier bie 3lnfangöta!te. leid^tcren 
Dtientirung bient bie 3al;lcnfolgc 1 hi^ 19. JS)ie 2lem|)obe5eid^= 
nung ift ^apbn*!^ t^ematifd^em Katalog entnommen; loo ^uto^ 
gro^l^ )>ot]^anben n?aren, finb biefe bennftt; Slbtoeid^nngen (mit« 
untev fel^r evl^eblidfte) finb angegeben. 



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6. 
1762. 



1. Alle^o. 3 Oboe, 9 GonuL 



295 



2. Allegro molto. 2 Oboe, 2 Cornl. 



# 




dlacc. II, 
9lr. 4. 



3. AUegro molto. 2 Ob., 2 C, im Andante Yioloncell obl. 




3^ 



4.* Spiritoso. 2 Ob., 2 C. 




5. Allegro (^at^btt'« Katalog: Allegretto). 2 Ob., 2 0. 



9?r. 4. 
1768. 




6. Andante. 2 Ob., 2 C, Viola obl. 



9lr. ß. 




7. Allegro molto (9a^bit*< üataltfd: Spiritoso). Flanto, 3 Ob., 
4 Goni ex D. (Tymp. Bnfft(( ^«n frctnbev IM«) 



^acc. m, _A_|^ 

1763. P 




8. Cbntabfle. 2 Ob., 2 G. 

fr 



fr 



fÄacc. IV, 
^Hx» 2. 











1 — #-l — 1 

















« 



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206 ^apbn'e (Scm^ofatonai bi« iutn 3a^te 1706. 

9. A]legro. -2 Ob., 2 im Andante VioloncaUo obL 



9iacc lY, 
4. 




Violin IL 

la Adagio (^at^btt'e Jtatalog: poco Adagio). 3 Coroi ex E-mol 
OBt), 2 Comi Ingl< 
oon Sordini, ttaooato. 



VI Diö., 
3. 

1764. 



IL Allegro di molto (^av^n*« Hatolog : AUegro). 2 Ob., 2 C. 




9lr. 2. 
1765. 



12. Allegro. 2 Ob., 2 C. 

9hf. 1. y^jii^ 
1764. 

13. Allegro di molto (^avbn'ö Äatalog: Allegretto). 2 Ob., 2 C. 

Xuto 




Kr. 3. yg p 3 J . E j 



14. Molto AUegro. 2 Ob., 2 C. 



..6. 



fr 



15. Allegro (^^a^bn'd j^atalog: Moderato). 2 Ob., 2C. 

«r. 6. x*^ j £-r~r ^ 



Xuloai 
1764» 





16. Allegro (^apbii'^ .«atalcg: Spiritosu). Fl., 2 Ob., 2 C. 

"üx. 6. fery^tf - -|'-r-£r-[-F:^ 

1765. 




297 



17. Allegro (^la^bn'ö Katalog: Larghetto;. FL, 2 Ob., 2 C. ex i>, 
Vll^gyrny^. , ^ ♦II* 



1765. 



f P 



18. Adagio (^a^bn'd Katalog: Largbetto). 2 Ob., 2 G. 



1764. 




19. Andante. 2 Ob., 2 C 
3ir. 5 (aus jc Ji?^.-^-— 



SS 



Yiolin IL 

S)ie 6i)mvt)onie i)Jr. 1 ift bie jd^on 5. 2:J7 ermäl;nte Dus 
terturc ju bein ^^ofifpiel „2lctbc"; fie ift in ber iiciüö^nlid^en 
gcrm i]el;aUeu unb jeber nur aui> einem Xljcii beftefjenb. 
^er erfte Sa^ l}äU bie im .<pauptmotiü auijcje^prod^ene fröl;lic^c 
etimmuuc] aud} im ©eitenttjema imb ben bemfelben entnom= 
meueu f leinen 3)iotit>en feft; bieiJ c^d)t in rajd;em glufe Herüber, 
in 72 'XatUn ift aUe^ abflet^au. S)aö Slnbante für 2 ^iiolinen, 
^iola uttb jöa6 




ift mit „grazioso" treffenb bejeid^nct; ber ibi)lüfd;c, üebUd;e ß[;a= 
rafter t;ält an bi^ sur legten iKote; beibe 33ioUnen filteren ben 
©ejancj, einzelne 3}Jotiüe barauö tuerbcn felbftftänbicj unb geben arnS) 
bem >8a^ (iJelei-ieutjeit, imitatorifd) mit ben 3?iotinen corre= 
fponbiren. S)a^N (^anje (86 S^afte) gibt ein iral)rbaft anmutbiqc^ 
33itbd}en, in bem \i6) aücä natürlid} unb untjesmungen entandett 
unb gerabe fo toiel iagt aU n'6th\c\ ift. gi^ale, '•^^refto % 
(142 Xaljxi), baS^ o^ue viel Umftäube xna^m, munter oor- 



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29ä ^a^bu'« (Somvoritiouen hü ^uni ^a^re 1766. 

■ 

•übcrraufd^t, !ommcu, iine aiid; in fpätercn Smpbonien, ftereo= 
tppe GKiuflc unb 2öenbiuigcu vor, mufifalifd;e 9lcben^artcn, lt>ic 
fic eben jeber ^cit ei^cn finb. ganje anfprud^elo^S auf^ 

tretenbc ^enftiiiJ ftebt nbrigenv mit bem Jeftfpicl in feinem 
tt>eiteren 3iM'^i"t"ik^^ibaiH^/ "^^^h müfete benn bac> ^art gehaltene 
3lnbantc aU^ Stnbeutung ftitten (^lücfeö fecr Äicbcnben, kciä unb 
©alatea, nebmen. 

^ie brei)ä^iijc ^innpbonie 5k. 2, ftein aber }x\)d}, bat 
cbenfalk^ ein reijonbccv nnr von Streid^inftrnmcnten an^gefni^r- 
te^ Stnbantc, G^bur * '4, bae janft fc^meic^elnb einer i^inbc^bitte 
gleid^t ; einige 6teEen haxavL^ genügen, bie ^mnbftimmung an« 
)ttbettten: 




5Die bem %^ma entnommene gigur (a) tpirb auf: unb ab« 
jieigenb but^d^^; bie $itte mirb immer btingenber um eine 
6tnfe l^Sl^er totebetl^olt, bi» fid^ beibe SSioUnen t)eteinigen; no^ 
^Ytly^er fpti^t (b) bie fd^li^te Einfalt, bie and^ am ©d^luffe 
(0) ft^ foitm l^er^tid^er geben fOnnte. ^ad gon^e SCnbante er« 
innert im (Sl^arafter ettoa an ;^tti, batti 0 bei Masetto'^ 

3 ber ®)^l^onien l^at 4 @äte; nad^ bem frifd^en 
erjien Bai ^^h^ giDeitl^eiligejS 9(nbante, D«bnr %, toiebemm 
nnr für 6trei<^inftmmente. ^ 9Relobie ttnrb l^ier t)on ber 
erflen Violine nnb bem SSioloncett faft burd^gel^enbe in ber 
Dftat) unifonirenb au^gefül;rt. 3m 3a^>re 1766 »urbe, »ie 
ttftr fpätcr fehlen tverben, ^a^bn iJffcntUd^ für ben ©rfinber 
bicfer 5?encrung erflärt. ®ie^ (©. 207) meint bagegen, bafe 
§apbn, mm auä) ni^t ber ©rfinber, fo bcd; einer ber (srftcn 
mx, ber von biefem ©ffect Öebranc^ machte, ber bann xa\d) 
9)lobeicnd)e nnirbe. 3)icnnett finb n?ieber ec^t voü^^tbüms 
lid)e äi^eifen auf Oboen nnb öi^nicr Pertbeüt. ^cr Ic^te Sa^, 
^-jirefto %, ift contrapunttijc^ gehalten; bae gugent(>ema in ber 
erftcn SSioliuc 



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9 



299 




.4- 



yiolin L 

I 



! 



Q ^ 



VioUn II. 




r 



toitb albtoei^^feliib in Übtx*, Umter« unb älüttelfUmtnen mUdt 
unb erlitt bei iebem neuen Ituftreten einen neuen (Slegenfol; 
butd^ Senu^ung ber ©ed^jel^telfidut (4. %aV^) toitb bann gegeu 
ben €ä)lvii bie Sebl^aftig^it gefieigert. 

3n bet 6^m^]^onie fflt. 4, au0 3 @Aten befiel^enb, ift 
iDieber bad Sbtbante/ biedmal nici^t get^eilt, toon eigentl^ümlii^ent 
iRei^ i)ie erfie Biotine fü^rt oni^fd^Ueglid^ ben ©efang, ber [xiSf 
ftettenrocifc pi gehobener ©mpfinbung fteigert; bic jttjeite SBiolinc 
läjt bic fpncopirte Begleitung nid^t \o^, iiMola uiit) S3af}, um= 
fono in Cttafen, \)alttn in leid)tinn 6taccato bie 3lc^telbeh)eguug 
feft. ^^n feiner jarten, innigen Stimmung ift bic^- 2lnbantc 
etwa analog ber burd; ba^ Sccfer'fc^c Quartett befannt gemür= 
benen ^erenabc. §ict ber ^2(nfang; 



semprc p 




p Violen in 8''* . 



ß-0- 




y f i r I 



i 



2 



4=t: 



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. 800 



^ai^^n*« (Somf ofUtoncn ivm 3a^se 1766, 



S)ie er|ie Violine ^at {pätec folgenben (^etang: 



-0 — 0~-z- 

r — t- — ^ 



4*-»-— 





9lr. 5 ifl eine üeine aber in gntev Stunbe gef^riebene 
6i^lftonie. (S^lei^ bev evjle 6(4 im ttol^ 9Ctta«bte»e»^aft 
nimmt für fl^ ein. fDod ätbo^io^ im ^vafter einer @i€ilienne 
gehalten, i)i fo fein gearbeitet, ba( ed loiberftrebt, nnr einselneiS 
boroui» b^otjui^eben. S9Ht Senit^ung bei» Drtijinals finbet ed 
nad^ IDOjä^rigem ©d^taf nnb barÄer feinen $ta| in ber 99his 
filbeilage VII, 2. §at bo» Sbogio emfter geftimtnt, fo forbert 
bagegen ber le|te 6a^ lauter grötiUd^teit auf. 



Presto. 




luftige Sf;enta luujj fid; atte 9Benbmu)en gefaUeii laffeu unb 
bie (jute irauiie l;ä[t au Inö 311111 Sdjlufe. ^apbn felbft fd^eiut 
ba befonber» cjut aiift^elci^t i^ctrefen fein, benn ber Ic^te 
^taftftrii^ ift ber ganzen i'äiu]e nad; iüie im Uebermutl; merf= 
mürbig toerfd;nörfelt au-^ijefalkn; ja felbft bax> üMiAc Laus Deo 
^at ber fromme 33iaun bieijmal vergeffen. 2)ie^ -^^refto {;at 5ioei 
%^dk (57 unb 7G 3:afte). %U ©anje^ betrad^tet ift biefe 
6pmpl;onie eine ber befteu unb in allen Sä^cn gteic^ iu= 
tereffauteu auö jener ^di. ,^m Stifte (^3öttiucioi luar fie fd;ou 
im :3a(}re 1706, alfo iineberum ein öör i^^r äJcröffeuts 
Uii^ttng bei iöreitfopf üor^anben. 

^tx crfte (5a^ ber <5i;mpl;onie .jJir. 6 bilbet ein felbftjläus 
btgeS Ittbante in 5n)ei ^^leilen (42 unb 56 3^afte), ein ebel- 
gebadbter unb für bie @trei(^initemente banfbar angelegter 
in bem <£)boen unb Börner nur {pärli(b bentt(t flnb. 



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^ae folgenbe ^Kegro (in $a)^bn'd StataXoQ mit 6l>iritofo U* 
5ei<i^net) ^at ein mcit auSgreifenbed ^auptmotio: 




5J)a# ginalc, ^refto a\\ai ^at Dorjugstoeife auf bie Söe* 
l^nbigfeit ber erften äSioIine abgefel^. S)ie IBetpegung in 
9((i^teIttioIen mit toeitsg Slitöitatme i»on ber erften bid ^ur 
legten 9lote an; an^ bk anbem Saiteninftntmente neigen 
gelegentU^ am SS^ettlaufe S^l^eil unb überlaffen ed ben Oboen 
nnb Römern/ bie äRelobie martiren nnb bie Harmonie an^« 
pfütten. 60 fUirmt atted bem ©bluffe ^vl, ber nod^ im legten 
ättt^enbUdE bem SCu^ang einer lemigen, alle borgen nieber« 
fingenben Stebioeife 9taum giebt. 




* 

ber andgelaffenen @<9^nlingenb tverglei^bar^ bie frol^, bem I&ftigen 
gtiMing in bttnq)fer @<|ttte überlftoben gn fein^ in bie gefnnbe 
9{atttr l^inottdinbelt 

3n 9hr. 7 begrüß tpir ber @t^mpl^onie Le Hidi pm 
erftettmal toieber eine rei^re 8efe|ung, benn abgefallen babon, 
bag bie @treid^inftrumente felbftftänbiger be^anbelt finb^ flnben 
nrtr anger gtöte unb 2 Oboen and^ 4 föntet poarioeif e, jebed $aar 
in D, alfo in bcrjelben ©timmung, »elc^c 3^f«twmcnftelhtiui 
©crlios; in feiner ^^i^ft^nmcntallel^re aU Seichen cjroftcr Un- 
gefd^icftbeit erflärt. S)ie .»porniften tparen im Dorigen :;i^at)r^ 
l;unbcrt auofdUiciYlid; auf cffeiic, natüvUd^c %önt angctriiicn, 
ba ber ©cbrauct) gcftopftcr %o\\c erft jpätcr in Slnnjcnbung tarn. 



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302 



^apbn'd Som)}ofitiouen bid gum i^afftt 1760. 



3it ber outograpl^en ^artitut {inb ^aitte nac^^tracjUc^ üoit 
ftembet $anb I;iu5uc3efe^t unb oud^ i^xmpttm finbet man 
onbetmavts. 2)er ecfle 6a| bietet ilbrigetiil nid^tiS ^metUni^ 
toert^ec^; baiS. Slbogio cantabile, 2 luxie ^eile, tfl ein '^tolon- 
* cett=©oIo mit cinfad^cr Begleitung ber übrigen 6aiteninftrumente/ 
bie iel}r leicbt auf -^^ianofcrte ju übertragen wären. 3?iolon= 
ceüiftcu fiubeu l;icr eine üermenbbare ^Jortrag^^pi^ce, bereu erfte 
Xalte l^ier folgen: 



5$ 




®er frifd^e ^Dlenuett fjat ein Xrio mit Stötenfolo; baS %inaU 
(61 unb 109 statte) beginnt mit einem mhS \vo\)l befannten 
3Jiotiti, üon beiben iJiolinett angeftimmt unb Horn ^a6 
(^egenfa^ begleitet: 

FL n. Ob. 




SDaiS l^iev oufttetenbe f^v^ptt^a ^at ^o^att mit Sotli^ an» 
geioenbet; man ftnbet ed in fetner l^tvlid^en Fsbur^SReffe (1774) 
im IStebe, im 6anctttiS ber Gbnr»a»effe (1776), in ber B^bttr« 
S^mp^onie (1779)^ in ber @onate Essbnr (1785) unb am ein« 
bringlic^fien in ber. großen fogenannten Su^^iter^S^mpl^onie 
(1788); att4 9Ri(i^ael ^a^bn \)at in feinem ®rabttale Qid aedea 
Dondne (1787) babon <8ebrauc^ gemacht. (Sine IDur^fül^run^ 
tDie in S0{o§art'^ großer S^mp^onie borf man 1^ ni<l^t ei^ 
ttjarten, baju ift ba« %inalt gar iti<i^t angelegt. S)aS 9lotit> 
fteUt \iö) ganj unge^iuuugen auf beliebigen Stufen gb unb ju ein. 



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t 



@t)im)^oiitai. 0Od 

aber iebe^mal mit teiänbeitem ©egenfa^ unb sw^imal treten 
aud) alle Stimmen üoHe ©cgen^anncnie ba^u auf. 
bte ©egenfä^e treten abiDe(^felnb einanber geijenüber, werben 
ielbftftänbi(3 burrf^efü^rt unb in Meine 3)totii'>e aufc^elöft, bie 
mieberum \\d) eriueitern unb neue ©nippen bilben; enblidb noc^ 
unrb un^^ naf)e bem Sd^tuffe and) eine Gncjfüt^rung be^i ."paupt^ 
mctioÄ bnrdb 4 Stimmen geboten, bie aber oon gerincjem 53e= 
lang ift. ^ebenfaH^ 5ei(jt biefer lebhafte Ic^te ®a^, baf5 ^a\)hn 
ju jener ^eit in befter Saune trar, benn aud; t;ier wie bei ber 
<£t)mpbcnie -Wr. 5 beuten bie in n)unberlid)en 6c^nörfeln auds 
laufenben Sc^lnfetafte (aucb bei 3)ienuett unb 2;ric) barauf ^in. 
'J^ur ^at ^aybn bieSmal nic^t mgeffen^ @ott ^ie (£^re gefren^ 
benn fein Laus Deo prangt am ^d^l^ffe in mcUi^ttg gtogen 

^ie 8i;mp^ouie 0Jr. 8 ijat eine längere Einleitung (33 ^Tafte) 
ein dantabile, in bem bie erfte Violine ben ^fang fü^tt unb 
bic anbcm ©trcic^inftmmente ^»ijjicato begleiten; naö) ber äJios 
bulation auf bie Dominante folgt ein ^tefio in einem @at^. 
(78 Safte), bai» elbenfaUd auf bet Dominante ^It ma^t, too 
bann bad dantaHle ftd^ loiebetl^olt/ abet biedntal ettoai» ab« 
gefüllt, ^em frAftigen SRennett nnb feinem te^enben %xU>, 
in bem bie Violinen ben ißiolen nnb iBioloncelU gegenüber ein 
artige^ ^xa%f nnb SKnttQortfpiel filieren/ l^ben bie S^^re ni^td 
angetl^an; baffelbe gilt m bem nun, folgenben liebli^en Slnbonte 
für 6treid^inftmmente/ beffen Sl^a 

fi<5 toxt eine $erlenicl)nur in ber uucjcjnningenften 2öeife in feine 
einjctnen 3)iotife auflöft unb tt)ieberl;oU fid; ju nnrffamer 6teige= 
rung erf)ebt. ^er muntere 8cf)lu6fa^, ^refto % Ü58 Xafte), 
IJat einen intereffanten aJJittclfa^, D=moU, in bem bic erfte i^io= 
Tine ein neue§ 3[)Zotit? burd;Tübrt, tpäl;renb bie jmeite iHoline 
uuaucnjefe^t in 8ed)5ebnteln begleitet unb nur ^iela unb 
i^re 'Jiul;e ju mal;reu miffen. Ellies in Mem jeid^net fid^ bicfe 
6t)mp^Dnie burd} 9fleic^tE)um an 3been unb beten genjanbte 
2)urd^fü^rung befonbere au^^. 

^r. 9 begegnen toix einer breifd^igen 6|^mp^onie/ ber 



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I 



301 $»avbn'd (iotnpofUtouen gum 3a^re 1766. 

einjicjeu, in bcr beu (5treid)inftnimcutcu nur 2 i?boeu tei^ctjeben 
finb. 6ic ift ,uibcm furj genug (alle 3 ©ä^e 5ä^len äufanunen 
nur 248 ^afte), bennoc^ aber in uiand^er ^infid^t interciiant. 
im erften mirb ein tnarüged Xi}ma, bad ber Bai <nti\6)\äQt, 

Allegro. ^ ^ ^ 





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l^artn&dig feft^el^aUen, abtoe^felnb t)on ben anbem änßru« 
menten übernommen, bis bann alle in glufe fommcn unb no« 
mentlid^ ba§ SKotit» be^J jmciten ^J^afte^ einfc^ncib'enb immer 
toicberfetjrt. ^ad SUnbante für ©treid^inftruniente attein ifl 
eines ber f^önfien aus biefer 3^it; l^ier ift ettooS mel^ afö 
blo| anmutl^igei», ma^Dottei» gomtenfipiel, t>ielinel^r atl^mm toir 
ben reinflen 6eeletifriebeit attö biefem ^imflüc!, bad fo gatt} 
t)on Alarl^elt^ SBol^lIattt unb ebler (Sinfad^l^t but^btungen ift, 
bag toir feiner natflrli^to unb nngestimngenen (Intvoi^Iung 
ni^t anberS ald mit ))olI{ler iBefriebigung folgen fönnen. 8ei« 
läge VII, 9h:. 3 bringt ben «»ollfianbigen SSbbrud biefeS 6<tted, 
in bem »ir au^ bie früher erm&l^nte gü^rung ber SRelobie in 
DctaDen nnifono toieberfinben. a)aS ginate, ^refto ifl frifd^ 
unb toott i8eben, bietet aber nit^ts @igent^ümli(ieS. 

Itbcrmafö treffen »ir in 9lr. 10 auf eine ©pmpl^ottie mit • 
felbftftäiiDigem Slbagio im erften ©a^ unb obenbrein mit neuer 
Sefe|ttng: jum erftcnmale finb englif^c Börner nerujenbet (in 
ber 2lbf(!^rift in ©öttircig burd; 2 glöten erfe^t). 3)ac> engU)d;c 
§om ift fosufagen ber 3Ut ber Dboe unb befi^t ben nolIen Mm- 
fang bcrfelben; intcrcfjant ift eS 5u febcn, mie ir>irffam .§ai)bn 
bicfee gnftrument, baS er fc^on 17(30 in einem :?'iiicrtinicnto 
be)d;tiftigte, balb mit ben 2ßalbi;örnern ab mec^felnb, balb in 
^Ncrbinbung mit biefen feinem ^langd;arafter entfprecä^enb t>er= 
ipenbct ^at. Xem erften Sa^^ folgt ein '•^.kefto, ba^^ man in 
2lb|'cirijtcu auc^ aü iilufanö ber 6vmp(/onie fiubet, uämliij: 

^^^^^^^^^ 



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(S9tii)>^oiit«u 305 

bann ein frcnibe^^ eingefd^obeuee einbaute c3ra5ioio As-bur 
\ folgt unb mit iübjlaffung be^ 'Dieuuett^^ bae eigentlid^e Jiuale, 
^4Jre|to %; bie*3 le^Uevc ift i">ol( Seben unb jebeutall^^ ber in= 
tereffantere t)ici'er im (^aiiäcii idbiriäd)cren St)mpl;onie, bie 
auc^ unter bem ^Beinamen „^er "»-^Ijiloiopl/' circulirt. 

Um fo biibütHT ift bie folgoube umfangreichere (Si^mpl^onte 
9Jr. 11; fd^on Der erfte ©a^ (62 unb 102 ^aftc) ift anregenb; 
jelbft t>a^ f Icinfte 3)iotiü bient ^ier ju mannigfacher Sßeiterbilbung 
unb Steigerung be§ 2luäbnidÄ, 3luch ber ^toeite @a^, pck» 
Slbagio, A=bur ^4/ tt)icbctttm für Streidhinflnimcntc attein gc« 
5(ijrieben, fte^t ben früheren an eblem 5(u3brucf nur »enig nad^. 
5Der frifc^e 3)ienuctt, A^bur, \)at jum Xrio. eitle mcland^otifdjc,' 
toie ed fc^eint^ flaDifci^e Driginalmelobie^ nuT toom @tm<^M¥s 
tett audgefü^rt: 











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306 ^a^bn'd (^omfjofuionea bid jum Oa^re 1760. 




^er Ic^te 5a^, ^Ucfto assai (36 unb 62 S^afte), üon bem boö 

ent}))rid)t an 'JUic^tl^um ber (^rfinbung unb rei^enber älu^fü^tung 
bem erftcu 6ai^. 

^ie ®vmpl;cuie 9?r. 12 fte^t in faft iileid)cm 2öert^ mit 
ber toorcjet^enbcn; erftcr unb legtet unb Ü)ienuett finb üott 
grifd^c, ba^ 2lbagio, G=bur ift ein banfbarea, mit 3}leli§mett 
nid^t übcttabene^ glötcnfolo mit ^Begleitung bcä 6treid^qu<n> 
tettö, au# ald (Sinaelpiice mit dlaDierbegleitung fefir koo^l ftt 
ttcrwciiben. 

0lr. 13 fommt ber ©pmp^onie 9k. 5 am näd^ften. S)er 
etfte ©a^, 2 SC^ieile (50 unb 90 Xafte) ift ätt^crft bi^cret, fein 
unb }ietU(i^ burd^defitl^irt; bad ätnbante bietet mand^ (gigentl^Ams 
U<3^ed, fo ifl u. 0. ^od 2;^e in bie beibeit Violinen )»ert^eilt: 

■ 

Violine I. ^ i ^ k —5 •» ^^i, 

Violine II, 

^(x^ ginalc, ^^rcfto, ift aiialocj bem erften 3a^ mit ^i^crmeibung 
jebc^ überflujiiijen ^affagentüertö breit unb entiprec^enb bem 
^auptmotiü 



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307 






" " ' 1 3————— . 




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1 



burc^gcfü^rt. S)cr ^udbrud toirb ^iet»faft ein \)txbcx; ber größere 
^ottnmxt^ l^errfd^t t)or unb ed folgen mit fie in ben 

$ai^bn'f(|en ^naled feiten lootfommen: 




1^ 



21; 



CbiuoI;( uid;t iitefeutUd; i>crf(^iebeu tton if)ren i^orflättgertt, 
bietet t>üd) Oie 3i)mpboiiie Sk. 14 tnandie bemerfeiu>iiH'rtl;e ^ihic. 
^l)x erfter in 2 Jl)eilen (45 unb 7G 2^afte) ift fnrj aber 
ungemein t^fd); ba§ l'd}arf accentuirte .sjauptmotit) erinnert an 
bie fleinere G^moU^Srnnpl^onie von Mo^axt, componirt 1773 
(nebe .^öc^el'ö Katalog 0ir. 183). 3)er bort iiorl;errj(^enbe me(?r 
erufte, büftere Xcn ift bier cl)cr (jläu^onb ju. nennen, ^er 
Bal^, älnbante (rie^tiflet wo^l. -iJioberatoj für ^trcidj* 
inftrumente 



Violine I. ^ 



yioUiie n. 




nftl^ert bem ^araftet ber Sattabe unb ^Alt hca gnteveffe 

)ttr leiten 9lote m^, S)er Ir&ftige äRennett finbejt einen 

paifenben KSegenfa^ im %t%e, in bem bie ^nftnimente meifl 

paartoeife ein anmut^iged äBed^felfpiel treiben, ginale ift 

cont¥(^mn!tifd^ bel^anbelt, aber biefei^ fonft fo ernfte Gebiet 

mnfe ^ier ber mnnterften, anggelaffenflcn Saune toeid^en. 2ln= 

fangS getit aUed toD^l regelrecht oor fic^: baS eigentliche 

20* 



308 



$avbn'd i£omt)ofuionen hin ^um 3al;re 1766. 



$auptt^ema ber evjlen SSioline loitb aU ©efäi^rte Don ber* 
jtoeiten Siolitie in bcr Xonaxt bcr S)ominantc beontivoirtet, 
bann tjon ber J8to(a micber al§ güfjrcr in ber §aiipttonart 

aufgenommen nnb enbUd^ üom^öaf} iincbenun in ber Sominanten- 
S^onart luiebcrljoU. 5Run aber beginnt baso freiere 6^3iel. 5Dent 
§auptniotiti gegenüber töfen fid) immer neue Gkgenmotiitc ab 
unb biej'c lieber gruppiren [ic^ über-- unb untereinanber, hi'^i 
enbUd; ein 3}^otit), baso ben^eglic^ere, in 5(rf)tcln bie Cberfjanb 
bebält nnb alle Stimmen in gteic^>em &anc\ mit fid) fortreißt. 
2ßir bflben u. a. folgenbe 3)lotiöe, (^ruppirungeu unb (^üiiis 
binationen t)or um: 



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0lr. 15, eine itnbebeutenbe t)ieriä^ige ©t^mp^onie, foH und 
nur aU lOeleg füt ben mitunter ioerf(i^iebenen SS^ertl^ ber 
gleid^jeitig entfianbencn Sßer!e §a^bn'« bienen. S)a6 fie oben* 

brein nac^ Qa'^ren, längft überbolt i^on il)ren befferen ©d)n)eftern, 
bod; noä) anö Xage-jUd^t trat, fanu man nur bebaueim. :ii>er 
nun jgavbu'^ bamal^ (1773; cvicid;te 6tufe uac^ biejer ©pnu 



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I 



309 



p^cnte fc^ä^t, o^nc »iffeu, bafe fic 9 S^^rc friil^er cutftaubcn, 
mui attctbing^S in feinem Urt^^eite irrcgefüht lucrbcn. 3lttr 
Stenuett unb %x\o, beibe canonijdfi bearbeitet, treten J>emt; 
im 9Jlenuett alterniren r>on 2;a!t ju ^aft o!tat)cntt)cifc Dboen nnb 
Violinen gegen $iota unb Sa| (bie legten 2 ^!te ftnb bur(i^« 
ftvici^en unb foIgevU^tiger bucd^ Devftnbette 3 ^afte ecfett); im 
^rio treten noti^einanber p je 2 haften bie erfie, bie ^toeite 
. SSioUne (auf betfelben ©tufe), SSiola unb SBag (eine DÜab tiefet) 
auf, alfo ein ihenger (Sanon im <Sin!Iang unb in bet Oftab. 

^vt bteif&tige 69mp^onie 92t. 16 ma^t einen nngleiii^ 
beffem ®inbm<!; bev etfie 6at ift bet geringere, bad Stnbante 
bagegen, G^but %, Bei bem biedmal aud^ Oboen nnb eine con« 
certirenbe glöte termenbet flnb, ifi ^übfd^ ju nennen. ^aS 
ginale, Tempo di Mennetto piu tosto Allegretto y^, \)at einen 
etmaS bel^äbigen (^axatUx;. Oboen unb Börner ne^en l^ier 
l^erbotragenben äCntl^eil unb loerlei^en bem 6a| eine mo^Uge 
gefättigte SJonfüHe. ^m SKittelfa^, F^bur, f<j^mcigen Dboen unb • 
$örner, bagegen (}d)cn ^^löte nnb beibe ^Lsiolinen unifono ju- 
fammen, einen ncncn Wcbanfen in 9ld}tclbeaH\inni'\ iddn nm- 
fpielenb. 5h>aiuiu Mefe ^pmpbonie in einigen ^(bjc^riften mit 
,,Alleliija" bejcidniot ift, bleibt nnertUulid;. 

Gine manni^u'acf; intereifante Sinnpbonie ift u\hi in 'Jir. 17 
aufbeiuabrt. .V)ai)i?n ift bicr mit ^-leif? nnb Üiebe ^n 93Berfe ge= 
gangen; biec-> be5cu1.it fd)on bic befcnbcrv- nette nnb feine Schrift, 
bie (Scroifalt unb Umftänblid^feit, mit ber and) bie ^Dctaile be= 
banbelt finb, fo ift 5. ^. jebe 6eite mit alten Sc^lüffeln unb 
33erHnd)cn i^erfet)en. Xk ^cie^\mc\ ift reid): 4 .Börner, 2 Dboen, 
glüte unb bie üblichen 6treid;inftrumentc. 5)er erfte Sa^ (ba^S 
„Larghetto" in §ai)bn'^> .^atalo(; mag nicbl auf einem Zs^x- 
t^)um bemben) ift auägefübrter (62 unb 98 3:atte) unb [teilt 
fld^ ben bcftcn auä jener Qtit jur Seite; überall ift Seben unb 
natnrgemafee (Sntloidelung ber ein3e(nen-3.iiotii"'e. S)a^ 2lbagto 
(2 %\)e\k (35 unb 43 ^a!te), ift ebenfaUd reict^er aU gemöfin» 
lid^ audgefüi^rt: 




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310 



^ftifta*« Com))Ofitieiiett Mf iitm 9a^te 176& 




über beibcn 3?ioItnen fül^rt eine 'px'inc. SSiolinc btc mit ^ajfagcn 
Versierte 3)Jelobie, bie fi^ bi^j inä fünfgcftrid^enc h i^crtiert. 
Slud^ t>Q& SBioloncell ift t»om S3a6 getrennt unb übernimmt t^^eil» 
toeife bie teid^e f^igurirung. Oboen unb glöte {d^meigen, bagegen 
|tnb 4 $6nter bef^i^ftigt, bieiSntal aber in ^meietlei Tonarten/ 
in D unb G; bie erfteren Men folgenbe @tette audjttfiibten: 



-6 — j: -x- 






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Sm (^anjcn ift in biefeni Sa^ ber (SI)ara!ter ber ©icilieunc 
gebaltcii, i^er [id^ nic^t nur in t^er Dbcrftimme, lonbcm auc^ in 
ber iHrt ber Begleitung auefprid^t. 3)knuett, ber trieber 
fo xcä)t ben gcjunbon fräftigen Xon ju treffen treiB, finb alle 
^nftrumente glcid)mäj3ig befd^äftigt, bagcgen fie im 3:rio in 
reijenbem SBed^felfpiet balb in ^)^)^ercr, balb in tieferer £age bie 
meift toiertaftigen SDlotiüe einanber abnc^imen. S)ad ginaU 
bietet bie^mal ctm^ ganj S5efonbere§: 6& beginnt mit einem 
%!fyma, Dsbttt V4/ 3^ 8 unb 8 Spalten, nur r>on ben 6trei^* 
inflrumcnten ausgeführt; e0 folgen nun 7 SBariationcn, in bencn 
jebem Snf!rumente, ber Dboe, glöte, bem §om, SJioloncett bei 
^^rincipal=3SioUne^ glöte unb erften SBioline unb bem kontra« 
bag einmal bie tKitiitte ^art^ie augetbeilt x% S)ie Stteid^« 
infirumente leiten nun im (Sboi^alter bed ^ema bet ^o-- 
minante unb ed folgt }um 9bf d^lug ein futjed/ lebl^fted $refio 
(35 Safte), in bem ild^ alle Snfhntmente t>ereinigen unb gan| 
unertoartet mit ben leiten 3^!ten bed erflen ®a|eiS abf<|lieBen. 



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&^m}pk^nitn, 311 

^clbeües fprtc^t in feinem früher erträlmten 3öer! (Curiosites 
musicales etc. p. 13 fg.) über bie in biefcr (St)mpl;ciüe ben 
Römern jiiijemutbeten Sd^tinerigfeiten, bie l;auptiä(^Ucl^ Urfad^c 
gelpefen feien, bafj bieö Söerf in ^ergeffenl)eit cjerictlv, bie ^ör^ 
ner feien alternirenb benu^t, eine ©ruppe ber anbern aU Gdio 
bienenb — eine ^^Ncrtrenbnng, bie es crmL\3Ud;te, bie 4 .'ocrner 
auf 3»iun jii rebuciren, Jpie bie^^ in ber englifc^eu IHucHjabe pou 
gorfter ju finbcn fei. ^a^5 Driginal ipeife üon alle bcm nid^t^J, 
bie Börner finb ^um größeren Xl;eil gleii^jeitig üermenbet unb 
))at felbft in ber Variation/ bie alle 4 ^önter bef(i^äftigt, bad 
6olo feine, bie angegebene ©teile nberbietenbc ©d^wierigleit. 
S)iefe ©i;tn))l)onie, öon 2)elbeöe§, iuobl im ^inblid auf bic 
©olo^)att^ien, aU Concertante beseic^nct, erfd^ien in geftcd)enen 
©timmen Bei ©ieber in ^ari'5; eine Partitur in Slbfdjjrift 
(Sir. 27) bcftjjt baö Slrd^iü beg ^drifer ©onferöatoritttnÄ. 

5Die e^mpl^onie IS, bie in iBreitfopfS t^ematifd^em 
JtataXog ni^t «ei^^t ifl, finbet ft^ ni^t^oueniget; im 
SRurtlatd^it) bei» @tifted (S^ötttoeig feit bem 1767. S)er 
erfle ®a(^ itnr atui einem S^^ile (70 Statte) befie^enb/ i|l »ieber 
ein abgefd^toffened 9lbagio^ in bem DorjugdtDeif e baS ^an^tt^ema 
immer toiebetfel^rt ober fl<l^ in einielne 9Rotit>e oupll imb mit 
neuen betBinbet — gleid^fant ^ttei ®ttt^))en, tfon benen bie etfte 
bad ^auiptti^ema feftl^ält nnb bie jtoeite mit ©egenmotiben ant« 
»ottet; an^ eine artige Sngfü^rung mit bem erfien fDtotib bes 
, ^u^)tt]^ema8 »agt fid^ t>\ix(S) t)ier ©timmen |>ianifftmo Jerbor 
nnb fü^rt ju einer »irffamen Steigerung biefcÄ tn formeller 
©ejie^ung eigentbümlic^en @a|c«. ^a§> $re[to, Asbnr C (42 
unb 60 2:afte), ift befonber^ reid^ an aKotiüen, bie jum S;^eil 
imitireub in mannigfaltiger (Kombination meiter geführt finb. 
^3lud} 33knuett unb Xrio finb l)nbf(5^, befonberö ba^ 2:rio für 
©treid)in[trumente, bie mit ^artnäcfigfeit ein sircitaüigce Wlo: 
tit? fefttialten. ^as fur§e, Icbenefrol^e ginalc, ^llegrc molto C, 
2 S;^ieile (40 unb 50 ^aftc), ift gerabe intereffant genug, um 
gegen bic jBorberfä|e loenigitcnc^ nid}t äurüdjufteben. 

Mit dir. 19, ber IctJtint unfcrer t^iematifd^ aufgcftelltcn 
©^mpl^cnien, fe^ren mv gemiffcrmajgen gum 9lnfang ^urücf, 
benn fie jä^lt nad) .^avbn'^^ eigener Eingabe ju feineu frübefton. 
3t)rem SBertbc entfpred^enb bürfte mau fie jebcd) immerbin um 
einige äo^re fpäter fe|en; jum minbeften fii^eint fie etu^a gleich- 



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312 



^aijbn'd (Scm^cfitioueu jum 3a^re 1766. 



• 

jeitig «it ber 6tnn^l^onie 9lr. 14 entftanben fein. Sti nod^ 
er^iö^tctem SHafec mu^ tnan an il^r bic @rfinbung§!raft, for« 
meüe (>kftaltuiuj, bic ^iinft tbematifd;er 2(rbett unb 5ai;lreic^e 
feine Sü(\c bemunbern, bie \d)Qn eine SSertrant^eit unb 6id)er= 
l^eit in :}lnlat]c nnb ^urd)fül;vung befunben. 2)ie^ ^üi cjlcid^ 
im crften ^a\^c, einem abennal^ abflejc^^loffenen 3(bagio t?on 
2 5:i;eilen (32 unb 48 XaÜc), in bcm bie Cboen fd^n^cigen unb 
bic Börner nur änfterft fparfam i>ermcnbet finb. 9iid)t minber 
überrafd)t ber ^mik Sa^, SlUegro (58 unb 104 2'afte), in beni 
aud) bie tleinfte, an fid) unfd^einbare ^^iütengruppe 5u ielbft= 
ftänbigem 3lnebrud fonnut. 2öic immer bei $at)bn finbet man 
bier ben rid;tigen (Sl;aratter be-^ Alla breve i]eu\ibrt; c^ cjcl^t 
anec> gleic^fam in Sapibarfc^rift ireiter unb bie iUangirirfung 
niu6 tuo^l eine bur<i^aud gefättigte fein. S)er $au))tgeban{e 



uz 



tritt fo nnüCr^ol^len aU fräftigeS gugent^jema auf, bafe man »lu 
gebulbig inciterblättett naä) einem ^olt^unh/ ton bajfelbe gc* 
l^arnifd^t rt<^ einftettt ^a^bn Id^t und abev lange tDarten; 
brei Siertl^eile he» 6a4ed.{lnb Iftngfl ))orflbeV/ ba enbli^ na^ bm 
I^Ibf^Iut auf gfi^^am bem mnfllalif^en 2)b^^li)ttntte, er« 
öffnen bie SBioIinen in bev Tonart bet {Dominonte ben RmpU 




im 9. Saft (e^en Siola nnb S3a6 ein nnb aQed, ben!t man, ift 

nun im beften 3^9^* SReifter ^at und nur gefoppt; 

bie IBftffe !ommen übet ben brüten %aft bed ^;^ad nt(^t \)m 
an«; biefe f^tocrcn SRotcn f (feinen il;nen fo su^ufagen, bafe fie, 
biefelben n)iebcrl;olenb , auf jebe $öeiterfü^irung t»crgeffett unb 
ben erften Xt)eil in menig haften jum 2(bf(^lu^ jnnngen. dli^t 
bejfer ge^t im jlDeitcn Xl^cilc, in bem ba^j ^aupttl^ema auC^ 



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313 



an eine (Sncjfütjruuc} ftreift nnb fid) in bcr SKoUtonart t>er)nci}t, 
aber nur, um un§ ebenfo rafd} ba^J 9iad)iel;en lafien. G§ 
folgt ned) ein femiger 9)lenuett mit einem änf5erft Ucblid)en 
2^rio nnb al^ ginale ein t^eitere^, lebenöfro^e!ä> ^^Jrefto (44 unb 
75 .a:afte). 

5ßie ftete einen l;o^en ©ennfe geluä^rt, ein @enie in 
feinem Gutnndelunf?^3tiange ju belanfd)en, fo bieten au($ biefe 
6i;mpl}enien aib^ §at)bn'i^ erfter ^^^eriobe 6tctt in %n\ic ^u 
ernften '^ctrad)tuntien. Cbiucbl ibrc 2öicberbelcbung ber großen 
ÜJJencje (ici;cnüber n^enicj ttertolnien nmrbe, ift e;^ bod; bc- 
bauern, ba^ barunter fo manche 'Otummern, bie ein beffereä 
Soo5 üerbient l^ätten, bcr Qtit jum Opfer fielctt, benn, abgefcjen 
Don i^rcr 3lnfprud^Slofigfeit in ber 93cfc|ung, to&xtn fic no^ 
immer im 6tanbc, njertigfteng lleincrc Steife su intercffiren unb 
5U erträrmen. Wlan müfttc il^ueti eben nur mit bem rid^tigcn 
^erftänbnig entgegen fornmen unb ni($t t^ergeffen, bag fie 311« 
n&c^ft gur angene^en Anregung gefelliger Unterl^altung nnb 

©ebtaud^ eines lleinen Mu^ilUtpet^ befUmmt toateU/ bolzet 
. fie ,au4 bie ^onfütte eine0 gto|en^ mel^ auf SSirtuofit&t l^in» 
}ielenben Ot^eflefiS nur unnaälrliii^ aufbaufii^n toflrbe. 3^ 
il^rer ^eü liebte man ^, gleid^ meliere berfelben, bei iin« unb 
berfelben ®elegenl^eit/ au^ufü^en; fie mußten bal^ fxuipp in 
ber gorm unb befii^iben in ben SRitteln geleiten toerben. ^ine * 
Siertelflunbe ^it, eine S)ojppelbefe^ttng ber SBiolinen^ Oboe unb 
$Qm p(ULxVi9i\i, maren bie SHimnalbebingungen, bie nur feiten 
flberfd^ritten toerben burften. 2)abei lag eis biefen Slonfifttfen 
ferne, burd^ braftifd^e BSitittel bie (Erwartungen ^inauffc^rauben 
unb mcl^r fd^einen ju »oÄen, alä fie toirHid^ toaren. S^t^ifcff^^^t 
ift e0 jtt ^lörcn, bafe §apbn'« S^mpl^onien (iüol^t nuf bie lang« 
fdmen ©ä^e) häufig in ber Äird^e aU ©rabualien gcfpielt njur^ 
ben, el;c ncd) bie burdf) •i)Hd)acl .papbn eingeführten S>ccat= 
©rabualien eingcfül;rt n?aren. S9ei ben Crd}c[ter[timmen 
ber <pai;bn'fd)en (St;mpi;onien im Hiufifardiiü bec^ Stiftei^ (^5ött= 
ttjcig finb bie ^age fot^er 9luffül;rungen im Stifte felbft (in ber 
(5n;pta) ober in einer ber nä^fttie'genbeu Drtötird^en ftet» angezeigt. 



75 3. 3. ?^udB§ frfirte6 ^it biefem B^^^^d ciQcM eine SKeibc breiftimmigei: 
Äirdieni'oiiaten , Sonate da chiesa, für 2 9?icliiien unb 2?a!l, i^eiftärft bur(^ 



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314 



4>a^bn'« Sotn)>ofttionen bis ^um 3a^re 1766. 



SBtr febcn babei auä}, line bäufic] unb mannigfa^ §at)bn'^ 
©Dnip^onieii überljaupt in ben öfterrcid^ifc^en, auf ntu[itaUf($e 
Pflege ftet^ bebac^ten Älöfteni cultiüirt mürben. 311^ Drt ober 
3eit ber 3luffüf)run^ lefen n)ir balb in teatro (im S()eater), ad 
prandium f^iim )vrübftücf ), in horto (im ©arten), post coenam 
(nac^ ber aJiittaiivtnabln'it), in Refectorio (im Speifei'aal)^ in 
Kegenschoriatu (in t^er 'ilscbiumg -bc« ßbcrregenten). 

©ine einzige unb m\)l bie frübefte i)ieccn[icn über §at)bn'= 
fd^c ©^mp{)onien, über bie in ^ariö erjd^ienenen Six simphonies 
ä huit Parties oeuvre YII, i[t un^ t>on 3- ^« ^ittßt crl^alten. 
®er 58erfaffer gel;t berjelbcn fcjarf Seibe, jcigt aber feine 
Stdfitung üor ^aijbn fd^on in bent Unsitten über bie nad^läffiflc 
unb incorrecte 2lrt ber ^erau^gabc. §apbn l^atte alfo unter 
bem lieberlid^en ^rud feiner Slrbeitcn, vorüber er ncnnentlid^ in 
ben 80er ^abren fo oft ftagt,^f(f^on bamal^3 leibeiu ®ie 
älnfän^e tiefer 6 ^^mipl^onien finb bie folgenben: 




3. 




Sir. 



©ie finb^ in berfelben 9lei]^enfoIge in SSreitlo^'^ Katalog, 
6ttppL IV, 1769/ einige aber aud^ fd^on früher angezeigt. Sie 
ftel^en in unferm SBei^ci^iJniffe (@. 290) unter 1766, Sftaccölta I, 
SRr. 1; 1769 9lr. 2 unb 3; 1768 Str. 2; 1767, SHaccilta IV, 
iRr. 1; 1769 9lr. 6. 3m §toeiten Sßersei^ifi (6. 295) Men 
9tr. 3/ 4 unb 6 au^ unter !flr. 13, 11 unb 14. j^iller Be^toeifeU eiS, 
ba| bie ©vm^^onten i)on ein« unb berfelben ^nb, t}on $a|^bn 
l^errü^en; „man fagt -m^ aivar i)on mel^ ald einem Sompo« 
nißen biefed "^dStfemA*' (alfo Sßid^ael ^a^bn unb etwa ber 

' 76 Söacntlt(^e 9}a<^Tic^ten unb üitmerlundcn, He SDhtflf (etreffehb, auf 
M da^r 1770. 5. ®tfid, @. 87. 



I 



€$9iiii|p^mitciu ' 315 

Crganifl $at)ba), „aber ber SBorna^tnc fottte bei jebcr 6tnfente 
befonber^ bewerft jet;n, um ju iüiffen, Wem man baö @ute unb 
©d^lc(j^te biefer ©ammlung ju^utl^eilen f^ahe/' dir, 1, 5 unb 6 
flnbet §itter am beften, bagegcn »ermißt er in bcn anbeten 
bie //eigene unb otigineHe BJ^anier bed $enn ^al^ben''; bie $tt»eite 
(bie aud^ in 4^al^bn'i» Katalog fel^lt unb au^ unter bem 9lamen 
^erffert erf d^ien) fei eine //mißlungene unb ed^l^afte 9{ad^al^ung 
ber SRanier^' bie btitte //l^abe einen gonj l^ftbfd^en 

Slttegtofat jum SCnfan^/ im 9Cnbante aber l^abe'ber Som)>pnifl 
bie 9Relobie auf eine Vi^Uü^ 9rt Unter bie erfie unb anbete 
S^oUne getl^eilf' (Ritter gibt bieö „tifm^S^" an; ^ft unb 
Xonart aber, G^bur %, toeid^en g5tisli(i^ Dorn Originale ab). 
• Ritter fä^ fort: //»eim letjten ea| biefer Sinfonie ftebt ^refto 
guga; unb »er baÄ3)ing für eine guge tüxU i^dten laffen, ber 
!ann eS tl^n^^ (au($ ^ier ift ber allerbingiS ungehörige 3^1^^ 
//i^uge'' ht ber Ausgabe eigenm(i(i^tig); ,,mit*mel^rerm SHed^te 
aber toerbient ber le^te Ba% ber 6. Sinfonie ben iCitel einer 
gugc." ^hin beifst iüeiter: „^ie 4. ©infonie f)at ein \)k= 
figcr (£eip5iger) Gomponift ol^nlängft in eine ertraglidie gcrm 
gebradjt unb bie 2(uc>nnicf)ft berfelbcn abgef clnüttcn; ber le^te 
©a^ im Vö-^^i^tc iiH ^xiidc cjanj au-^gclaffen; hätte man 
bod^ lieber ba§ alberne ^rio jufammt ber 3Jienuet binmeg ge= 
taffcn!" (2öie fd)on ertral^nt, ift biefer le|te 8a^ beim 3Iuto= 
grapt) abgängig, er ift aber m gefd)ricbenen Stimmen i>orl)au= 
ben.) .giller fagt bann ncd): „^err £)ai)ben, i^or beffen ©enie 
tüir aEe billige 2Id;tung baben, mag jufeben, ob er biefe 3(rbeiten 
alle für bie feinigen erfcnnct, ober ob ij>m mit bem 2)ru(fe 
berfelben ein Gefallen gejci^eben iff' 



5)ie nun folgenbe Gkuppe umfafjt mebrftiiiimige :öiiftrumentals 
compofitionen t>on toiHfürlid) aneinanber gereibtcn ^Sä^en unter 
ben i>crfd;icbenftcn ^encnnuucjcn. ^a^bn bat fie in feinem 
J^atalog unter beiu (ioUectimtamen „5!)it»erttmenti" jufammcu; 
gefaf3t. ^ie bur^l ^ruc£ ober ^bfdj/rift )}erbteiteten Stücfe 

77 tror ein beliebter Com^^ouift unb 5l^to^oncclItft ber STOonnl^elmcr 
Äa^eüe. Man fagt, ba0 er fi* bcn Xob (er ftarb 1768) buid) bcn über* 
mäBigen ©enug Mtt &pimtn jugesogen ))aU, von benen er be^au^tete, tag 
fie »ie (Erbbcereit fil^mcifteii.^ 



316 



C>a9tin'0 (i[om)}6|itioiuu bid }utn ^a^ce 1766. 



führen auBcrbctn noc^ folc^enbe ^^ejcidmungen: ßafiatioucn, 
Martinen, ^oncertantc, ccfierjanbi, 5erenabcn,-9iotturni. ©^5 
ift nid;t woiji möc\M), bicfe einsetncn Gattungen ftrenge ju 
fonbern; fie entftaubcn ju einer 3ett/ ber bic gcfteicjertc 5)0r= 
liebe für ^sHftrmnentalmufif eine gröf^ere 9)iannigfaltigfeit ber 
^uftrumentalformen i>eranla|5te, bie aber felbft ju ibrer ^eit fo 
tüenig eine beftimmte Gattung bejeidmeten, bafe inehuef)r eine 
itnb biefelbe ßonipofiticn iHHid}icbcne ^üenennuugcu ert)ielt. ^^oä) 
terftanb man ücrjugi^meife unter (Saifat tonen fcldbe ©tücfe, 
bie fic^ »on ber 3i)mvbcnie burd) größere iltanigfaltiqlcit ber 
eiujelnen Sä^e unterfdjieben ; ."pauptbcbingung luar bie nur ein: 
fad^e 33efe^un9 einjetucn Siftrumentc. loarcn jol(^c 
3)hififftürfe baticr nicljr concertirenbet Slrt unb m bieä in er* 
l^ö^teni ^rabe bet gall mx, 30g man bie 93e3ei(j^nung ^on« 
cer taute ober ß^oncertino r»or. 'derartige 6cmpo[itionctt 
lüurben l^auptfäc^lid^ bei ber %a]c[, bei §od;5eiten, geftUc^feiten^ 
Ok'burtö= unb SflawenSfeften in 9efd)loffeuem ober freiem Slaume 
aufgeführt. 3Baren bie (Saffation^ftüde aber attd{d^lie|li($ bar* 
auf bered^net, im ^eien, auf $ia|en itnb t)or ben j^ufem ber 
tagtt (Srforenen auf Sefiettung obef als freie ^nlbignug aus« 
deWrt )u toerben, ua^mm fie miebemm ben Flamen @erenaten 
ober SHottnrni an unb tourben bann mit einem 9Rarfd^ ein* 
geleitet unb befd^loffen. Kleinere 6erenaten l^atten nur 8Iai$* 
inflmmente, etloa Klarinetten^ $6mer unb gagotte; bod^ gab 
and^ fold^ mit compUcirterer Sefe^ung unb mit @oId* 
infhnmenten, $ai;bn bietet im Sa^re 1787 SiH. gorfter in 
Sonbon, mit bem er fd^on 1781 in ©efd^äftdberle^r getreten 
»ar, fold^e 6tftdte (bie »ir in ben 80cr Sauren n&^er fennen 
lernen twrben) folgenbÄmaßen an: „3tem l^abc id^ nod^ 3 ganj 
neue nicbUd^e 9?otturni mit einer 5?iolin obligat, aber gar nid^t 
fd^wer, mit einer glaute, ilUolonceU, 2 ^iUoliucu 9hpien., 2 2öalb= 
Börner, iUola unb Gontrabafe/' 5^ic 95e5eid)nung ^>artl;ien 
($artf)eveu, italienifd) ^^artita), bie fd}on im 17. ^^^^H'^^^i^^^^^t ^''^i" 
fommt^**, gebraudjten bie Äunftpfeifer für il}re ^anjfammlungen, 
ipeic^je na^ %xt ber *öuite^ bie mit il^reu äiSurjeln bi^ iuö 

. 78 r,(Etttcr fragte une, o( toir feine Sonaten «bcv onbcre auff Instra- 
menta gefetzte ©ad^en bttf m9 ^fitten? 3^ fagte ja : \6){o^t mein ^elltg 
«uff, unb na^int etliche ©tficfc unb ^art^e^en ^erau8." Musicus Vexatns etc. 
Don (Eotola bem Itunß'^fetffer Gefeacn. $rei}6exg 1690, @. 181. 



(Saffotionen, ^U)ertitneiUi u. f. to. 



317 



16. Sii^^^f^iii^öert juriicfrci^t eine getüifi'e cHeibeufclgc iHn'= 
fd)iebener Sänje enttnelten, aber burd^ 3^^fÜ9^^i9 ^^"^'^ SlUegro, 
Slnbantc ober ^xt\to erweitert irareti. 9(llc btcfe Scncnnutu3en 
fiub bu3 auf bic ©uitc, bie man in unfern %aqzn aU ein bes 
queme^ Surrogat für bie ©^n^j^ionie lieber auffrifd^te, längft 
toerfd^tounben. S5ie (£oin^>ofitionen fetbft, fo wit fie toorliegcn, ' 
lebigUd^ au& bem ^rang entftanben, übert^aupt }u muficiren^ 
mad^en leinen %nSpxvi^ auf l^ö^ere 58ebeutung unb ift ifjnen 
in ber X^at nur ^ie unb ba ein lebl^aftcwä 3ntereffe ah 
SttQetimtnen. 9Bir l^aben i^nen ballet au6) nur in fo meit 93e« 
ac^hmg }tt f(j^enlen^ afö toit an il^neti loal^tnel^titen fünnen, tote 
natutgemdg ^ ^oJ^bn axt^ ^ier aUinftl^lig enttoidfelte unb fte 
fel^fik bad t^erBinbenbe ®l{eb )U)if<3^en 6^]^fmte unb Ditattett 
Bilben. (Sd ^errfd^t Bei ^o^bn iU&erbied in biefer (Sotn^ofitionds 
gattnng but^ tlrnfteEnng ber <561}c unb SKndtanf^ ber Snfto. 
mente eine berartige SertDitntng, bajs ei$ in ben metflen Sutten 
unin5glid^ ifl^ ber urf^tüngUd^en ^eftaltnng auf ben (S^tnnb $n 
lomnten. siud^ $ai;bn'd eigener Aatalog ifl l^ier nid^t .ma^ 
gebenb nnb i»etlä|lt(^; ^at er bod^ felbft auf bie Befferen ber» 
artigen (Som))ofitionen gan^ t)ergeffen. SEßad barüber f($on 
6. 258 toorlftufig gefagt tpnrbe, fei ^iei^ toeiter^in ergänzt. 

SBon ben in biefe Slubrif unb in bie Seit Bie 1766 faffenben 
(Som^ofitionen entnehmen tuir ©reitfopf'ä tl^ematifd^em Katalog 
foU3eiibo ^Oimnntem: 1705, ^^nirte V**: VI (Saffationen, 5 
(bic übrigen [inti Cluartettc); VI ©d^erjaiibi. 1767: VI ^i; 
nertimenti, 5)Uicc6Ua I, 9?r. 1, 2, 5; I ^tiun-timentc a Echo. ^ 
1768: IX (Jaffationeu, ^ir. 3 unb 5 (nur bieje finb bei $ai;bu 
üerjeic^uet;. 

1765: (Saifatio dlx. b, ^a^bn'ö Katalog. S^iüertiiueuto, 
5Rr. 2, a cinq^ue. 



^iefei^ ^Divertimento erf<|eint in ber er|%en SCnseige mit 
2 SioUnen, SBioIa nnb Sag; bann 1767 mit 2 Sßiolinen, gtöte. 



79 Sodann @^(6afltaii «a(^, t)on $^ittp^ iS^fitta. 1873, idt>, I, @. 680 fg. 



Scherzo 
Presto. 




m 



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318 ^at^M (£om))ofUionen bid ium 3a^re 1766. 

2 SBiolen irnb S9a6; ^a^bn'« Äatalog fagt „a cinque", toir 

^aben alfo gletd^ ^ier baffelbe 2öer{ als Ouartett, Quintett unb 
©ejtett. ©ine mit OiDtturno bejeid^nete Stbfd^rift auf ber 35crs 
Uner §of6ibliot(>ef trägt bai> J^atum 1754; alz- eine ber früf^efteit 
(5onipoi"itionen ift biefe^Olummev and) in 'BreitfopTi^ Sammlung 
unb bort, lüie aud^ im Stift ^trcmemilufter, al^j Quintett an= 
gcijeben. 2)iefc gorm lüirb mi)i and) bie rid;tigere fein (bie 
glöte etiüa nur ad lib.) unb bejeugt bie^ aud^ bie gebrudtc 
S?orlage. Beä)^ Sä^e bilben bie* fjarmlofe aber aU Vorläufer 
ber erften .§ai)bn'f(^en Quartette nid;t unintereffante 3)^ufif= 
ftüd, intereifant fd;on be!jt)alb, meit e^ bie 3Jieinung nnbers 
legt, alö Ijabe »^ai^bn ber fünfftimmige Sa^ nid^t glüden lücllen. 

2) cm fnrjen anfprud^^lofen ^jirefto folgt ein au^gefponnenercS 
Megro unb ein ferniger 33tennctt; im '^bagio ^at bie erfte 
25ioline einen lei^t versierten (^)e|ang. ^er jlceite unb tjübfd)ere 

3) lenuett fe^lt in ber gebrudten 3(uögabe, ba-i ^rio ift t^ier 
faft t)on energifd^em (S^acaiter; baS ginale getit rafd^ unb lei<i^t 
i)ottiber unb lägt bebaiteni/ bag toix fii^on )tt @nbe finb. 



1765: VI 6d^er5anbi. 




5. Allegro. 6. Allegro. 

I I III ♦ 



80 äuegabc: Quintette, Cassatio in G,»per due Violini, due Viole 
obl^iate e Bmso, composto per U Elettore Palatino da Giuseppe 
Haydn. Stampato dopo il manosoritto originale^ Boama preno N. Sim- 
rode. Scdtto^f« t^cmotifd^er Stotahi ntmt mü^ nte^e Ctttuttette, bercn 

(id)ti)nt aUx mä)t öerBürgt »erben fann. toeniger tfl bie« ber goE 

mit ber folgenben 9(u«8«fce: Sei Quintetti per due Violine, due Alto, 
Basse e Comi ad lib., composti da Gius. Hayden. Opera XXII. Grave 
per Mme. Oger. a Paris chez le Sr. De la Ghevardiere, Editeur. 



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iSaffcUionen, Divertimenti u. f. te, 319 

^ä^i man oBige^i Quintett aU ^Borgänger bcr üuartette 
gelten, ir>trb mau bie I;ier üerjeid^neten unb fd^on @. 186 er= 
iüä^nteu VI S^erjanbi für 2 ^^tnet, 2 Dboen, 1 glöte, 2 3?ios 
Uncn unb iöaB nid^t minber als bic crften 3lnfä^c unb Äeime 
ben 6i;mpl;onien ju l>etrad;teu l;aben. Dir. 6 berfelben, bai^ 
bei 2lrtaria aud) für 2 'isioUnen unb §8afe in Slbfc^rift eyiftirt, 
l^atte §ai?bn im ßntanirffatalog unter bie 6impi)onien auf= 
genommen, im ^aitptfatalog aber fc^Uen alle G Ohimmern. '^sn 
ber ©reit£cpf'8amm(ung fteben fie (bie gtöte ift bort burc^ 
SSiola crfe|t) unter ben (iompofitionen, bie in bie .geit bi^ 
1757 fallen unb finb eigeni$ alö „Diac^itftüdfe'', bejeid^net. ©teid^ 
bem jungen ^Boget, ber feinen crften glug auä ber ©Item 0lcft 
))erju<j^t unb^ ben garten ©d^koitigen noäf nid^t trauenb^ fid^ tanm 
i)om fd^ü^enben 2)ad^ ju entfernen Wogt; fo ge'^en aud^ biefe 
liieblid^en S^onftücfe nirgenbc^ übet bie engftett ©renken ^inau§. 
3(ber jic geigen boc^ fd^on abgerunbete ^orm^ mitunter in* 
tereffante di^pt^^ii^ ^i^^ fo unbefangenen, l^eiteten 
taiUx, bag felbfl bie langfameren @ä^e fid^ nid^t $eme einer 
etnflemt Stimmung fügen |u tooOen f<|einen. Son einev SDnrd^s 
fjü^hmg, Serbinbung melier 9Rotibe u. bevgt mn^ man atter« 
bingd abfel^en^ bod^ ift ed fd^on tttoa&, ba6 fid^ bie natflr« 
lid^ unb mannigfad^ enttoiileln ^unb ba| bie Snftrumente nad^ 
il^rev Sltt bortl^eü^aft t)ertDenbet ftnb nnb namentlid^ ond^ bie 
8Iaäinfbcumente natuirgemft| eingreifen, geber 6at ifi jtoei« 
tfieilig nnb bie 9CnfeinanberfoIge (3Caegro, Wtttmtt, 9Cnbante 
ober 9l[bagio, $reflo) toie* ou^ bie 9efe|ttng ift confeqnent UU 
bellten. Sie gtöte ift ftetd nur im Srio bei» SKenuett 
fd^äftigt unb ald 6olo bel^anbelt^ nur Don 9a| unb SSiolinen 
begleitet Stuffattenb ift aud^ ^ier, »ic gerne unb mit tote i»iel 
©efd^ic^ Sa^bn jum S^rio toorjugöiueife bie SÄoUtonart ijer- 
toenbet 

1767 : {^itoertimento 92r. 1, igat^bn'd Statalß% !Rr. 20^ a nove. 



1 

3n ber 33reitfo^f=®ammtung ift bicij 2:Dnftücf ale (Soncer= 
taute für 2 SSiolinen, ^iota, 2 §öruer, 2 Oboen, ß^eUo unb 



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320 ^av&u'« (ioni))of{tieneit bid ^um ^alfu 1766. 

(Sontrabafe unb 511 bcn ihh' 1757 faUciibcu (Sompofitioncn eins- 
t^ctragen. Ööttmeici befinbet eö fid; aU (Saffatic ?eit 1763, 
in et. ^-^oriau al^i 'JiotUirno. äiJir l;abcn alfo 4 iHujd)iebcne 
33encununqen unb aucb bic Sefc^ung iueic^t etirae ab (eine 
imitt ^lUola ftatt beo (£eUo). (Eoncertante ift m\)i bie rid)= 
tigere ^^enennung, ba bie :;"^nftrumente, nienu audi mät'jii], 
imnierbin aber concertirenb bcbanbelt |inb. ^a-^ S^cnftnd l)at 
5 Sä^e, iHMi bencn ber crfte Sa^ in leichter .paltung iinb 
mäf3igcr breite ctma bcm (ibarattcr einer (^Kirtcnniufif entjprid}t. 
3ni erfteu ^Dienuett ift bie Xriolenfigur, mit ber einigemal bic 
^nftrumentc einen förmlichen ^Enlauf neljmen, üon guter ^nr= 
£uug; baiä Slbagio, o^)ne ölaöinftrtttnentc, ift ftimmung^tiott, boc^ 
o^ne er^cblid^e innere S3cbcutung unb giebt jcbcm Snftrumentc 
reid^e Scfd^äftigunfl. Xxio beö jmeiten a)knuett finb bie 
$örner beüorjugt; bftd finale eilt im leidsten %«^Ue l^eiter 
unb tafd^ lootjiber* 

1767: ^it)ertimeuto diu 2, ^a^bu'S Katalog ^Ir. 16, a otto. 



Allegro. 




@d i|i biei» ein im 3a^e 1760, alfo untet (S^taf Wtot^in, 
componitted a^t9ivm\%t», bereit @. 193 ertD&l^ed SRnFtWUt 
für ie 2 Börner, enslifd^ $otn, gagotte nnb Violinen, ^ai^bn 
l^at in feinem @ntttmtf^ataIo$ eisend ba^u angemettt „^Vt^ 
^attl^ie'^ 93otauSgefe^t ba^ et ni<$t ettta auf bie Violinen 
Detgeffen l^atte, t)erftanb et alfo unter biefer 8e§eid^nung nid^t 
immer fold^e 6tüde, bie au^fd^liegUc^ nur für bie Harmonie 
gefc^riebcn maren. S)o§ Corno inglese ^aben toix fd^on bei bcn 
Sinnpl^ouien ©. 304 aut^ctroffen; eö ift ^ier ber Dboe gleid^= 
gebalten, jebc3^ ^itftrument cbliiiat unb am (^anjen t^ätigen 
Slntbeil nebmenb. 3ii^^'*^'^^'^^i treten englifd) .s>orn unb 'iJiotiuen 
aud; in (iiruppen ccrrefponbirenb einanber gegenüber; bie 3ßalb: 
• l^ömer paufiren nur feiten unb luagen fid; mitunter and) mit 
einem Solo Por; ber 33aj3, beffen Stelle l;ier bie ^agctte ein- 
nel;men, bilbet ftctv eine ftramme 6tü^e. Unb wie bie ^nftru; 
mente i^ern^enbet finb, fo jeigt and; bic Einlage ber 

©ä^e, fo turj biefe aud) finb (ba^^ ganje 2)it>ertimento ^äblt nur 
183 XatU) eine geübte ^anb. S)urc^ haä ganje Mu)it)tüc{ gel^t 



(Caffottoneur S>tbeittmcitti n. f. to. 



321 



bic^mal hjeniger ein tänbetnbcr, fd^erj^)after aU öielmel^r ein 
ttäftigec Sh* ^ 9''"^ ^ @ä^e; ber 99lUtelfa| ein furseS, in 
allen Stimmen ioet}ierted SUba^io unb 'oox unb na^ biefem ein 
femiget SRenuett^ andnal^mi^tDeife ber erfte mit SKobetato^ ber 
)tDeite mit .poeo yiyace Be^eii^net KKe 6&|e l^oBen bie gUid^e 
^onort^ iebev i{i stoeitl^ig nnb in Jebem {inb atte Snftcnmente 
l&efd^ftigt. 5Die ontogra^l^ ^artitnr, mit bev äafyt^^l 1760 
berfel^, ifl and ^bn'« SHa^Iag iniS (gifenfifibtet aRnflfar^iD 
tbetgegangen. 

1767; 2)it)ertimento ffix, ^a^bn'd Katalog Sir. 11^ a sei 

t: K ' fr 

Presto. 



5Dibertimento l^t ftd^ hi& anf nnfere S^e erl^alten. 
UrfprftngU^ fe^dfHntmig (2 SSioUnen^ Stöte, Oboe, (SeKo nnb 
Sag) nnb and 5 6a|en beßel^, erfö^ien baffelbe 1770 aU 
Onavtett für glöte, Sßioline, $iola nnb Sag (SätfUrbom op. 5, 
9tr. 6); in ben 80er galten ftnben loir ed ofö Sonate fftr 
(SloDier nnb Sioline (Knbt^ in Offenbar, 3 Sonaten, op. 41, 
Sir. 3) unb fpäter ebenfo in ben OefOT. oompL t)on 8reitlo))f 
nnb gärtet (Cahier Xn, !Rr. 6), bann aber feftftel^enb afö 9h;. 6 
ber 8 Sonaten fftr (Ektbier nnb Sioline- in aVen neueren nnb 
neneften ©efammtanSgaben ber ^laoierioerf e ^a^bn'd. (Sei 
i^otte toei^t bie jtoeite nnb le^te Variation Don ben anbem 
SüuSgabcn ab.) S)er Origfnolform gegenüber ftnb im S)uo= 
Strrangement im erften <Sa^e (§apbn fefet ^-^refto), im 3}tenuett 
unb legten 6a^ mand^erlei 23eränt»eningen; im Xrio, ein -^io- 
lonceEfolo, üon ben anbem ^nftrumenten pis^icato begleitet, 
fäEt ber Situfftreic^ weg unb beginnt ba^ ©olo 



3^ 




nnb ebenfo analog im jn^eiten ^eile. SDer le^te 6a^, beffen 
nrf))rüngli(j^ed Xmpo ^nbante) paffenber in 9)loberato Oer« 



81 «ttittoi^ irab ^firtdr StiRWtf, füix», £ii»(ff, füMf $olIe luf.!». 
«•«t, OttUbn. I. 21 



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I 



322 



$«9bn*f Con^ofitionen h\» imn 3al^e 1766. 



ättbert ift, finb 8 iBariationett, üon bcncn in bcr ®ottate Är. 2/ 
3 unb 7 toegfallen. 3tn Original ifi hci& X^ema nur itotU 
fHmmig^ ebenfo bie erften 5 Variationen; bie freie (armonif^e 
glpratioii bet äRelobie ifl ber mü^ beit loerfd^iebenen 
3n|intiiienten aiideioiefen; in ben übrigen SSariationen finb aSe 
Snfhttmente befd^ftfHiit; ber I6a6 bleibt unDerftnbert betfelbe.** 
S)ec toiil^tigfle Umflonb in ber Gonatenfotm ifl jebo^ bie q,(kn%s 
ti^ XiiSlaffnng bei» stoeiten 6ated; nnr bie Streid^nfintniente^ 
jtoei Biotinen unb fdai, finb 1^ befd^&fti(|t, erflete con sordinL 
Unb obermaU treffen iDit anf bie f^on erto&l^te, bnrii^ bie 
Cctoto Derft&rfte äRelübie, bie ^n (mit einziger ^vandl^t bes 
pm €ä)lu[\c fü^renben SccorbeS) fogar confequent feflge^alten 
ift — eine tmtnberli^e (MU, mit ber ^a^bn ber Ueberfd^rift 
nad^ tool^l bie iparmonie in ber f^ilbem beabfid^tigte. 

eitler 2:raum! ©tatt beä gel;otften ©lücf^ fottte er in bcr 
^rariä ba§ grabe ©cgcntl^eil fenncn lernen. 2)er Slnfang biejeä 
©afee^ lautet: 

SRoin snb Od& Andimte. 



Viol. I. 
Viol.IL 



Baaso. 




2)er crfte 3^^eil fd^Ueßt in ber Xonart ber Dominante; ber 
jtoeite mobuUrt nad^ B=bur, G=moIl unb leitet bann »ieber in 
bie ^aupttonart 5urürf, im 2lu§bru(f immer loärmer unb ^&xU 
licjier luerbenb. S)en tool^lt^uenben @inbrud biefe:3 6a^eS »erben 
iDir faft nngem burd^ ben barouffblgenben fr&fttgen äKenuett 



82 3ti .'öiller'ö „SScc^cntf. ^^actiic^tcn unb Srnbcntuii^cii bie ^ü\il be-- 
treffenb*^ i!cH)si0 17ü7, 32. 5tücf, 248 fiubet mau ein jtocijlimmigeS ^äii' 
baute iidel Sge BMyämf, beffeii er(le I^Tofte mit bcm Z^ma bi(fct Sttvio* 
itonen tbenttfd^ finb »nb boe fi(^ in da^citKil^ ^Htmtmmg aue bem Sl^cma 
toeitet enttoUdt 



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<Eaffattonett, l^eitimeittt n. f. to. 



323 



entriffen. Unter bcm %itd „3Kann unb Söeib" fmbet man ba« 
^Diücrtttnento u. a. in Sßeftp^al'^ Katalog (1785) ange^eigt^ 
bod^ ift ed in Ebfii^nften aud^ Sfterd ^/S)et (^buvtötag^^ Benannt 

1767: 1. S>it)evtimento, ä £cho. 

5DiefeS 6. 258 ertu&l^nte ^uPflnd ift ein artiger B^tti, 
ber bon ie 3 6)>ielem Qe 2 SSioIinen nnb 1 aSiolonceS) in stoei 
aneinanber ftogenben Qimmn, anfgefi^tt ttirb nnb ntüffen bie 
©pieler babei fo ^oßirt fein, ba| fid^ gegenfeitig fel^ 
!0nnen, *' S)ie 5 6&te biefeS 2)op^els^tio (SIbagiO/ SHIegro, 
SRennett, Stbogio, ^refto) beioegen in ben (greifen eines 
mnftfatif^en @^a6ed, snt Knrjtpeil filt Dilettanten g^d^rieben. 
Die l^fittfige 9ln)etge nnb tnelfac^e Verausgabe biefer Plummer/ 
bie in ^a^bn'd Katalog nid^t anfgenommen i|l, beutet auf beten 
befonbeve Seliebtl^it SRebft ber franji^rif^en Verausgabe®*, 
ber italienifd^^ nnb jener bei S^ranttoein in S3erlin*' er» 
fd^ien and^ ein SCrrangement fflr 2 glSten^ nnb eins fftr 
(Slaioier mit 2 SSiolinen unb SSiolonceH Bei 6i«trod bei bcffen 
SCuffü^rung fid^ bie Segteitung ebenfalls in einem jtoeiten ^m- 
mer, aber in 2Iu[id}t beS (EIat)icre^> befinben mu§. 2ltS ^oppeU 
S^rio lüurbc bicfesä S)iüertimento cintnai in 33crlin im ^a^)xt 



83 3n äfjnlic^cr Seife fd;rtcb Tlciaxt ein ^ictturnc {i\ ^MkI, @. 286) 
mit breifac^cm Sd^o für toier ©ru^pcn 3uftiumeiitc, icbc auö beui *2^aitcu* 
quartett unb imi ^Bmexn l^ejie^eiib. 

84 £olio pour 4 Tiolons et 2 Yioloncenes oompot6 ponr dtre exö> 
catö en denz appartements difEeranta. k Paris, ches Lnbavlt 

85 Eoo per qiiatro Violini e due Ydli da eaegiiirsi in dne Camere. 
In Napoli appresso Luigi Marescalchi. 

86 Echo pour quatre Violona etc. Partition, Parties a^partea. 
(^crlagöniimmcr »;89.) 

87 £cho pour deux iiütes pour etre execute etc. ä Paris, chez 
Imbaalt 

88 ]^eho. Qnatuor ponr le Piaaoforte avec aco. de 2 Yiolons et 
YcUe. etc. (QeTfasfiiinitmev 5902. 3n b« (SMcrfKimne fe^(t tm tnieflro, 
im 2. 2:^eite, mSf ben cvfieit 8 Saften 1 X«ift $anfe.) 

21* 



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324 



^at^bn'd (iom^ofutonen 6t< ^um 3a^re 1766. 



1840 üon bcn (stehen ber f. iiltabcmic ber Äünfte juv ^uffül^s 
rung gebracht** 

1768: iSaffatio 3tt, ^a^bn'd Jtatalog: S)iDei:timento 
SHt. 9/ a sei. 
Allegro molto. 



^ied ^iioectimento er{($ien in ^atü» Bei Sa (E^eüarbUre 
als 9lr. 2 bet Six Simphonies ou quataor diüogn^s, oeuvre IV ; 

eine in ©ötttoeig bcfinblid^e Sttffd^rift au» bcm Saläre 1764 l^ot 
biefelbe 33cie^ung mic in S9reit!opf^ Katalog: 2 SBiolinen, 
2 iUolcu, 2 Dboen, 2 .öörner imb 33a6 (in ben ge^d^riebencn 
6timmen bei 2(rtaria finb bie Cboen burd^ gtötcn erfc^t). 3lnf 
alle gälle [timiiit biee al)o nid;t mit bcm in ^a^bn'iS $aupt= 
fatalog angegebenen „a sei" nnb föirb tnobl bic rid^tigerc ^a- 
art bie im ©nttDnrffatdog fein, nämli(^ „a nove". 6^ finb 
5 Sä^e; ber mittlere Sab ift ein 5lbai]io cautabile für (itrci(j^= 
tnftrnmente; t?cr nnb uadj bicjciii Sa^ 33Lemtett, ^nm Sd^lnffe 
^refto. Sefonbcre 6"igentl)ümU(^ feiten bietet feiner biefer milbig 
großen 6ä^e; bie ^bemen finb iebocj) anrcgenb, bie ^^^ftnuncn' 
tirung seigt eine gelinffe Äeid;tig!eit nnb 3ißi^ti<i?'^^i^- Sl^'^^^i 
allgemeinen SBertbe nac^ fdiliefst fid; bieö immeri^in tiefällige 
ZoniiM ben (^pnipl^onien mittleten (^<j^laged jiener Q^it an. 

1768: Gaffatio 91r. 5, ^avbn'ö ^latalog: S)iüertiinctttO 
9lt. 1/ a ciuque. 



^öie öejetfung ift in SBreitfopfd Äatalog: glöte, Dboe, 
2 35ioUnen, SSioloncell unb SSiolono; im Sahire 1770 erfci^icn 
ba§ ®it)ertimettto ald Üuartett für glöte, Violine, SJiola unb 
Sa6 (3lmftcrbam op. V, 3lt. 4). 3öir ^labcn alfo Ijm lieber 
baffelbe 2öer! fftt 6, 5 unb 4 Snftmmente. S)em erften ©a^e, 
ber fid^ bnrd^ getoanbte ^ettl^eilung ber ä)lotibe bemerfbar madft, 
folgt ein Slnbonte moberatO/ in betn bad (SeUo ^anfirt unb bie 

89 «Sg. mttf. BeUitng, 42, im, 9h. 17, @. 366. 



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^afednufit. ^etenaben. $c(b)}aTtieit. äRärf(^e. £«it)mnftt 325 

erfte ^icliiie bic 9)iolobie fiiljrt. ^er ift ungeirel;ulic^ 
lang; fein 2. Xijcii (i>2 ^afte) maci)t Xait 59 ^alt unb foU^t 
nun eine concertiroubo liiiuicre (5aben5 für Slöte, Dboe unb erfte 
5?icIiiio, morauf bann in Utenii] xaften alle ^i^ftnuncnte ben 
^d}lul3 (;orbeifü^ren (im üierftinunigen 3trrangemcnt bleibt biefe 
ßabenj meg). 3)aä 2;rio bc^ 3Äenuctt ift ein SBioloncells©olo, 
ba§ faft nur in ©prungen bewegt, moju bie anbem ^nftrus 
mcnte pissicato begleiten. J)er ©^luftfa^ ift „La Fantasia" 
betitelt — eine Sejeid^nung, bic rüo^ au$ m6)t t>on ipapbn 
f)errü§ren mag; e^ brel;t fid^ lebiglid^ um SSariationen gemiJ^ns 
l^fter 2lrt über ein ebenfo demö^nlid^eS 2:i;ema. 3n jeber bet 
6 ^»eifitimmigen SBariationen gihtnt ber fdai abioed^felnb einem 
ber Snfttnmente bad fS&ott, fU nnd al&er fagen^ ifl ted^t 
nnbebeutenb. (S» f^int biefe ,,Santafia'^ eine fel^ frftl^e Ktbeit 
SU fein, bie l^er otö Sütfenbftget in bet @ile anSl^elf en mntte. 

(Sd »»ilrbe nni» toeit fft^, l^ier auf bie ilbtigen in 
9teitlo|>fd Aatalo0 angeaeigten SOitoertimenti jener Sidt ein^ 
Sugel^en; Aberbied fehlen fie in ^ai^bn'd Aatalog. SHejienigen 
aber, bie bafelbft finben flnb unb in biefe fril^e 3^it faHeU/ 
ftnb fammt ben 6. 258 erio&^ten ,,$elbpartien^' toertoren ge« 
gangen. 9(ud^ boiS genannte fed^sftimmige 2)ik>ertimento, in 
^a^bn'd Aatabg fftx, 10 unb au6) f (j^on im (^tttmrffatalog afö 
„ber ijertiebtc S<i^ulmcifier'' be5ci(i^net, traf biöJ ßoo«. gür 
ben Sali, bafe fid^ ©elcgcnl^eit finben folltc, bem empfinbfantcn 
3JJanne auf bie Spur fommen ju tonnen, fei ^ier baä 2(nfang3* 
t^euia angegeben: 




^ie genannten gelbpartien brirnjeu xuvi auf jene Mnnt, 
öon ber fd;on in ber ß^ronit bie 9icbe \i\\x. ß-^ fei l;icr auf 
aÖe^ i^ermiefen, tua§ bort niib aud) fpäter über ^afelmunf, 
8erenaben unb über $annouiLMmifi! gesagt luurbe. .^a\)^n gegen^ 
über fommt jiuar ba^5 2öid}tigere erft in fpdterer ^^Hniobe $ur 
©eltung, bod) tinirbe er unjtüeifel^aft )(i)on in ben erften ;3af)rcn 
feiner ^Jiieberlaffung in (Sifenftabt l)äufig baju rteranlafet, Goms 
))oiitionen in biefet Siic^tung für ^afel« unb ^elbmufit ju liefern* 



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326 ^ai^bn'd (Som^ofttionen jum ^a^re 1766. 



SJiuBte büd; au(j^ fo maiK^ie feiner (5i)m^bonten für erftere eben 
nur ein bie ©emütt)er jur gröl;lid)tcit aiiregenbe^ 9)Uttcl 
bicncn. ®ie unter feinen ^it>crtimenti angejeigtcn gelb^ 
Partien, bie m\)l a\ia\6)\u^[id) nur für bie fürftUd^e 9legi= 
mentSmufif t3efd)rieben n»aren, gingen fämmtlid^ verloren (ein 
einsigeö 2)iüertimcnto, üon bem ba^ SUitoqrapl;, batirt 1761, 
früher in ©ifenftabt n>ar, ift nur uni^ollftänbig erl>alten); 
fpÄtere unb \üo\)\ bie bebeutenberen 3Jlu[iJftüde berart l^aben fid^ 
jcbod^ ber 9Kel;räat)l nad^ erl;aUen. ^at)in geboren auc^ bie, 
feinergeit noä) ju befpred^enben VI $r)ir>ertimenti für 2 Klarinetten, 
2 Oboen, 2 Börner, 3 gagottö unb 6erpent, benen S^-'^^^^t^^^^^ 
33ra]^mö ba^ ^l;ema ju feinen Cr(^)efter=S5ariationen entnommen 
l;at. ^er fed^^ftimmigen ^armoniemufü, ju 6erenaben unb jur 
S:afelntufi! beftimmt, Ujurben öfters 3ur aSctftärfung 2 Oboen 
zugegeben; fie toax alfo fed^§- unb ac^tftinmig. Momart fd^rieb 
bem Sßater am 3. Dioüember 1781®**, ba^ i^m ju feinem 9^lamenä« 
tage eine fed^Sftiinmige 3Zad^tmufif i^on feiner eigenen ßompofitiott 
(iiel^e M^l 3lr. 375) mitten im §ofe beS §aufeg am ©raben, 
iüo er bamal§ tool^ntc, gebrad^t ujurbe. ?J)ic ^Safelmufit n?ar 
]()äufig aber aud^ gemif^tet; fd^on ber alte (Seorg Sleutter fd^rieb 
e^m^l^onien fftt 2 SBiolinen^ Sßiola, 8a6^ 2 übom, 2 (S^latinv 
2 ^voml&* «nb 2' ^fen alte //Serrizio di tavola'^ (Eom^o» 
fitionen fftr Sladinfhumente t^erfolgten Jebod^ nid^t immec lutt 
ben )>tofanen S^feljtDed^^ toie it. a. ^ßl^. @maimer 8ad^'d 1776 
gefd^ebene Monaten betoeifen.*^ 5Die ^atmoniemufl! toat 
namentUd^ gegen (Snbe bed borigen ga^l^nbertd fel^ beliebt; 
Äaifec 3of«lP^/ ©tä^erjog SDlajimilian unb me^irere gürften l^atten 
fold^e jtopeQen, mit ben bottrepd^flen fOhtfilem befe|t; in Son« 
bon lernte ^ai^bn bie ^atmoniefa^eOe be^ grinsen bon Saled 
lennen, bie bon einem 5Deutfd^en, bem tüd^tigen (E^riftian 
Äramer, geleitet nmrbe. — Äud^ aÄärf d^c lieferte §a^btt, bon 
benen er gwar nur jtoei in feinem Kataloge anfü^irt, beren 
aber aud^ nod^ anbere au!§ fpäterer S^it fidl} in feiner $anb- 
fd^rift erhalten t;aben (felbft auä bem ^al^xc 1802 eyiftirt ein 



90 ?. mo^U 2Ko3ort*«ricfe, ®. 328. 

Ol @ed&8 ftcinc (Renaten für 2 öörner, 2 glötcii, 2 ^ometten ttnb 
1 Sogott & bitter, (£. ^ff, (£nu ^o^i, 1868, @. 237. 



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2:afe(mttf{t SSerenoben. §e(b)}artieiL SRSrf^c» Sansmufif. 327 

//$ungatifd^er 9latiottalmatf<!^^ für Sromba^ ie 2 föntet/ DboeU/ 
Älantietteit unb Sagott). — Sßit idnnen fii^Uellid^ in tiefen 
9D6f^itt no4 He %an^vxu\%l mit einBesiel^en, loon hex ei>m 
faB fd^on in ber €^oniI (@. 102) Me Siebe toor. ^ai^bn l^at 
metltoftrbigertDeife in feinem jtataloge (eine einjige Sammlung 
feinet betortigen (Sompofitionen in feinem Seraeid^niife auf« 
genommen, obtool^t et beten tHete in mannigfad^et IBefe^ung 
gefcjrieben ^ai. gaft gmifd^en jcbcr Sammlung lag aber ein 
längerer Seiti^^^^ (einmal fogar 12 Sa^re). 6« flnb au^s 
fcl^liefclid^ 3JJemiett0 nnb beutfd^e 2;än5e, bic in 3lbfc^riften 
unb gebrüht in Crd;efterftimmcn unb im 9lrran(^cmcnt für 
(Slatoicr erjc{)icncn. S)cr (Sl;araEter ber 3}ionucttii ift Mer ein 
munterer, lebhafterer aU in ben Smnpbcnicu, in benen er 
l^äufig eine frättic3ere Haltung annimmt, ^apbn l;at auf biefe 
3Jienuett'5, obluo^l er fie in feinem ilataloge igncrirte, bod^ 
ctipad gel}alten. 2lm 11. l^^O fc^reibt er an 2lrtaria: 

^)ingegen muffen ©ie auc^, um meine Sd)nlb bei Sbnen 

3U tilgen, bie 12 neue fel^r präd^tigc 3)^enuet^ unb 12 Xrio für 
12 ^ncaten übernel;men/' S)ie erften, 6. 103 erlDäl;nten 3)^= 
uuett^ erfc^ienen in 9(bfc^rift bei 53rcit!opf, gleichzeitig mit 
S)re§bner 5teboutcn=3Jienuetten unb $oIonaifen, 6tei)erif(3(i, Ma- 
fur, ßofac, Strax^nirg, üon 6imonctti unter bem 2;itel: 
XVI Minuetti di Hayden a 2 Corn., 2 Ob., 2 Viol., Traver- 
Flautini, Fagotti e Basso. 3^ölf Diummem bai>on, für ßlaüier 
arrangirt, ^aben fid^ in ^apbn'g ^anbfd^rift erhalten, atte Glättet 
bereit!^ im trofllofen gujtonbe bet äHufldfun^ begtiffen. 50et 
etfte Mmutt beginnt: 



13= 



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-0- ^ 



I m- 



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328 



^^bii*6 (£otn)>ofttionen 6i« aum 3a^xe 1766. 



S)ad Oitattett ^ nmtbe Don ie^ev atö bie lettf^efte, ebelfle 
SDlufifgattung l&etvad^tet, bie ))orsu9dtDeife ben Sinn für bie 
Sonfunfl l^Bt, bilbet, Derfeinett nnb mit ben Heinften SRitteln 
boS iQö(i^fte leiftet ^urii^ il^re flöte , mit fleinen Ihtnftgrtffen 
jtt umgc^cnöc 3)ur(^fid^tig!cit ifl bie Üuartettmuiil ber pd^erfte 
^Prüfftein gebiegeuei' Somponiften, bcnn in t^r, bie be^ finnlid^cn 
Sfleijeä ber Ä^langtüirfunt^ unb bc^S ßontraftee cutbel}vt, jcigt fi^ 
bie inufifaH^d)c ^rfinbung^ägaOe iinb bie Äunft, einen mufifa= 
lifd^en (^ebaiifeu ju Dertxterttjen. 3)ie erften 3)knfter l;aben t>on 
jetjer mit SSorliebe il;r ©efteS in bicfer ^unftgattunci nieber- 
geteilt. 2)a5 Üuartett foiine bie J^ammermufif ü6erl;aupt fanb in 
gebilbeten ?vainUicntreifon ba^5 idiönfte nnb vereinigte in 
feiner Ölütl^ejeit luenigftene einmal n)öd;cntlid} bie 3}hil'itfreunbe 
§nr ßrt;olnng unb @rl;ebung nad; beö 2^age^ 5Diü()en. 6e^r 
treffcnb bat man iineber^olt baffelbe mit einer Untertjaltung in 
tranlid;em Greife nergli^en, tüo jnmr bie erfte 5>ioUne ba§ 
äöort iüi;rt, aber au(^ bie anbern Stimmen je nad) iljrer ^xi^ 
bitoibualität i(;re 5Dieinnng abgehen. Sind; ©oettje nannte 
ein ^armotiifc^ anrcgenbc^ ©efpräd; jtoifc^en iner gefd^eibten 
beuten unb sog ed j[ebet anbern Mufi! bor. ^eut^utoge ift 
bieg anbcrS gelüorben: mit ber jnne^menben (Srleid^terung, bie 
f^kpiengften fSktU in DoOenbet^er ^uffü^tung in öffentlichen 
G^oncertcn l^ören §u fönnen, aümälfilig bie eigene SluÄ* 
übnng ab nnb fo finb toir nebjl bem ^erlnft einer nid^t )tt unter- 
f d^ä^enben (^efeUigteit auii^ nod^ bem beliebigen Programm eined 
S)ntten anl^eimgegeben. ^ie f^on ftül^et etio&l^e IBejeid^nung 
^i^bn'd aü @d^d)>fer ber mobemen Snitrumentolmuft! gilt gan^ 
Befonberd and^ im ^inblidf auf bod ©treid^quortett/ in bem er 
fftt feine inbiDiboieHe ¥robucti]»it&t fo red^t bie entf)>red^enbe 
gorm fanb. ,/3)ad Ünortett^^ (fogt Ö. )tttreffenb) „roat 
für ^a^bn ber natilrlid^ Studbtud^ feiner mnftfalifd^ 6tinu 
mung/'^ Um fein Serbienjl in biefer 9li<^tung Dolßommen 



92 Uebei Cfotfte^ung unb (Bnttoidtfnng btf OnortctM fie^e Citg. ®au|a9: 
^a^r SRojart, Qeet^oDtn. ]^tude sor le quatoor. 9atte 1800, 9. 9 fg. 

93 Uetev ^a^bn'« ©^m^j^omcn unb Cuortettc Icfen iriv in ®oct^e'e 
„Äiinfi inib SHtert^um'S 5öb. V, 3. v^eft: „2)icfe feine Scrfe finb eine ibcare 
igpradie ber Söa^r^ett, in i^ren JBcilen nct^ivcnbig jufammen^angenb unb 
leteitbtg. 5ie fmb ijtetteid^it ju überttetcn, aber nic^t ju übertreffen." 

94 O. 3a^n, 2Ö. 2t. SWojart. 2. ^itufl., iöb. II, @. 172. 



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« 



Ouaiutte. 329 

luürbigen ju fönncn, barf man nur feine i^orc^äncjer unb ^ciU 
geuoii'en nennen, 8. 3li3rell, 3(^5pelmei)er, raufe, .<garrcr, 
©(j^cibe, ®raf, ?R{(3^ter, 6amerlo()er (ben (^krbcr ben 58ori>er; 
tünber ber Streidiqnartette nenntj, Stami^ unb fo inele 3lnbere, 
bereu Tuimcn unb äöerfe Idncjft üergeffen finb. Man ^)at noii) 
5U Sebjeiten ,öat)bn''> ben ^t^iti^uß^ ©ammartini aU ben Mann 
bejcid^net, ben §at;bn in feinen Cuartetten ^nni isorbilb ije^ . 
nommen ijahe. icv 3}kifter proteftirte tjeftic-^ bai^egen unb, bar= 
über neu ©ricfiutjer befragt, fagte er ju i^m, er l;abc beffen 
Whiiit ebebeni gehört aber nie fiefd)ä|t „benn 6antmartini fei ein 
©c^mierer". ®* 2ßieberum betrad}tete man ^orpora'^ in Söien 
erf^icncne 12 33ionncnfonaten aU ben ©runb, vorauf ^a^bn 
feine Quartette gebaut ^)abe.'* Unbea(3^tet tt)irb tion i^m frei« 

feines ber 9Bet!e, bie il^m ttnterf amen , geblieben fein unb 
tDOl^l tottfete er t)or 2lttem mit fidlerem Sölirfe bie Se^jrcn, bic 
er ani^ ben äBerlen bed t)on i^vi fo ^o^bete^rten @manuel 
^daä) fd^ö^)fte, anä) im Ottartctt ju tjertoert^en. ^a^bn sncrft 
gab i^nen eine fällige, mannigfaltige, d^ataltetiftifij^e ^orm unb 
Xbninbnng nnb ben einzelnen guftrumenten inbitoibuelle 
SelbflfUnbi^feit, erl^Olftte unb ))eti>ielf&Ui9te bie %us^ämti\t, 
ertoeitette bie ^arfteUnngdmittel nnb legte ben ®tnnb Jener 
fmd^tbringenben t^ematifd^ {Dttrii^rbeiinng/ bnr^ bie er and^ 
ani^ ben oft unfdjieinbarfien 9)h)tit>en bnrd^ geiflreid^e SBerioen« 
bnng feinen 6(i(en eine lebeni^ftifd^ in fU^ abgegrenzte (Sin^it 
}tt geben ttmgte. igierin toie in metobifd^ nnb l^armonifd^er 
(Srfinbnng nnb im nid^t genug au ttriirbigenben SRagl^aUen in 
ber Stndfü^rung fte^t ^a^bn für alle Seiten ate SRnfier ba. 

feinen Quartetten tritt Uta Doi^ngSloeife ein @emifd^ t>on 
fd^oK^iafter origineller Sanne, liebengtoürbiger Staibetftt unb 
]^od^!omifd^em Junior entgegen unb »enn fid^ aud^ in einjelneu 
SlbagioS eine fanfte 3)klan<i)oUe auijfprid^t, i>erfd^eud;t baS 
barauffo(genbe ginale burrf? gefunbe greubigfeit ebenfo raf(^ 
jebe^o !:lBölf(^cn, bae ee t)erfud)t, ben l}citeren £)immel ju ftören. 
Sebr bejeid^nenb n^ar bie 3(eu^erung ber 3^ame eiueo bodjgeftcUten 
funftfinnigen SÖcrtiner ^aufe;^, in bem bei üuartettauffübruugen 
immer $ai;bu ben Schlug mad^te. 6ie fagte beiläufig: „dia^ 



95 ©rieftngcr, ißicgr. OJctijcii, ®. 15. 

96 92eue Beitfi^nft f. muU im, 9ht. 27. 



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330 ^a^bn'i (£oQi))oritioucu m jum 3a^re 1766. 



ber Kufregung bur^ tiefjinnide (Sompofttionen toitlt ^a^bn'd 
üuattett immer n)ie ein Stauf epult>er^ bai» toiebet bie 
frol^e Saune giebt unb ba^ ©teid^gett)i(^t l^erftellt." 3)er Äeim, 
ben §avbu in btefcr 9Uci^tung jon)ot?t, \vk auc^ in feinen (5t)m= 
^^onien c^cletjt, Ijat bei il^m fclbft unb jnnä^ft bei ^ic5art öie 
fdjönften 33lütl;en unb grnd^te cjetragen nnb bei S3eetl)ot?en 

mädjtigen kannte beran. Steid^arbt toerglcid^t öa^bn'ä 
©d^öpfungen mit einem liebHd^en pijantaftifc^cn C^krtenbaus, t»on 
SDZojart jnm *'^alaft umgeiüanbelt, bem hann 5öeetl;ofcn einen 
fiibu anftvcbenben ^()urm auffegte — ein 5>erc]leid}, cjecjen ben 
mand;e!5 einjumenben iüäve. (sö ift befannt, mit iretd^ bcfcn= 
berem gteiR iöiojart 6 üuartette compenirt l)atte, um [ie £)avbn 
5U nnbmen — „e^^ wax ödjulbit^fcit ücn mir'' (}a(\t er), „bemi 
Don ibm babe xä) gelernt, line man Ouartottc i'c^reiben muffe." — 
„3ßelc^ ein 6(^iüung, n^eld; eine ^(nmutb in ben 9)tcttt)en", 
entgegnete yioffini in freunbfci^aftUd^em i^cr!cl;r gegen ^)iUer^^ 
„e§ finb reijenbe SEBerfe biefe Quartette ; tceld^ ein liebetooUer 
iBcr!ebr ber ![^nftrumentc unter einanber! Unb tt)el(j^e J^inl^eit 
in ben a)iobu(ationeu!" 9lofjini lernte ^apbn'g üuortette in 
feiner ^naben^eit . IBologna fennen. (St l^atte felbft ein 
6treid^quartctt sufammengebra^t/ in »eld^em er, fo gut e^ 
^ing, bie ®ratf<i^e fpielte. „^ex erfle ©eiger" (f&l^rt 9lo{ftni 
fort) //^atte anfftngUd^ tntt loenifle Sßerle ^W», toar 
ober immer l^inter l^er^ ft^ me^ unb me^r lommen $u 
laffen unb fo lernte id^ nad^ unb nad^ eine siemlid^ Sfbtsal^I 
!ennen; iö^ ftnbirte hamäs i^bn mit befonberer l93orliebe/' 
@o fd^tten bie Meifier in ben berfdHebenfken9Kttfile|)od^$abbn*d 
Onartette nnb oud^ in unferer Seit l^alten loirUi^ StStaftUx 
nod^ immer feft )n il^m nnb legen i^n i^ren Programmen 
(^nbe. $at bod^ and^ 8eet]^ot)en, bem ^at^bn in feinen let« 
terenünartetten.l^ttftg nftl^er fie^t atöäRosart, ii^ ein^a^bn'« 
fd^ed ünortett (ßMm, op. 32, ^r. l) eigen^önbig in Partitur 



97 „(S9 finb flleiil^fam Ano^r eVkttft unb ^ntc^t, bte loit aufcinanbcr 
^ert)or8e^en fe^" 3>t»\b %x. Strang gieBt aud^ ^tcv treffenbe Qemerlungen 
über bte Ouartettnttt|it bec brei Slleificr. S)» alte nnb ber neue 9(anbc. 

3. «Ufr., @. 367. 

• 98 93ertraure Jöriefe, I, S. 231. 
99 g. Ritter, 2lu« bem ^onleben uuietcr ;Jeit. «b. U, @. 28. 



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Ouacteue. 



331 



gefegt, äöenn audj iiicib cbcv UuuerftauD fd)Dn bei iJcbjciten 
§at)bn'^ an feinen ^Hnbienften 4im bie Gntunrfelung ber 3^iftni= 
mentalmufif 5uaHnlcn niäfcUc: im $un!te ber Cluartette rragtc 
i^m ^JHcnianb nabc jU treten. Gine artige Stnetbotc erjäfjlt 
uns hierüber ^lunifeuun, bem fie i>on §ai)bn felbft mitvjetbcilt 
tourbc. äi>en5el iUiüUer, ber langjäl^riije .HapcUmcifter im 
Seopolbftäbter Xbeater in Söien, fübrte einft einen Jrcunb bei 
;gai;bn ein. 2)er grembc erjc^üpfte ]i(S) in entbufiaftiidien Ji'cbec^- 
er^)ebnngen, bie öai)bn mit ber it^m eigenen ^ejdjeibcnbeit fanft 
ablDcl)rte. £er eitle !i)iüUer aber, anfgereijt barüber, ba^ er 
felber babei ganj nmgangen tpurbc, platte enblic^ l^erau^: 
bas mufe tDa\}x {ein, $err ücn |)apbn, in Quartetten t^iut c«i 
S^nen ^iiemastb fllei^l" äjjorauf .öapbn gutmütl^iö anttportete: 
..^traurig genug^ mein liebeip ^iütter, id^ fonft n^tö ge» 
lernt I;abc.'' ^^o 

.gaiibru fclbft nannte feine erflen Cluartette ßaffaticnen, 
and^ Divertimenti unb 9Zottnmi. %U er anfing^ fid^ in tiefer 
ä)2ufifgattnn9 SU \)tx\viöfen, ipirb i^m junäd^ft ivo^l nur ber 
äßnnfö^ iwrgef^toebt ^aben, feinem SS^itt^e banfbat )tt be« 
aei^en. fBto/^ er an# bogegen iprotefUren^ ba| er in feinem 
Seben nie ein S^neOfd^eiber getoefen fei — biedmal f(o| 
bie SIrbeit leidet toon ber j^nb. SEBie lonnte ed anberiS 
fein: Stnfmnnterung toon tl^lnel^menber Umgebnng, feine @orge 
nmi» tftgli^e Srob, ringsum bie Mftige l^errlid^ 9latnr — ieber 
l^albtoegd begabte jlnnmünger l^&tte ba auft^ouen müffen nnb 
nm toie loielme^ er|i ^a^bn, beffen 6(i^affenSfreubid!eit jeber 
Xdt toerrfttl^. Clnartett folgte auf ünartett nnb mit jebem 
fhrihnten bem ^UHU^m jungen Spanne nene Sbeen $u. SBie 
mag er fclber eriiannt getoefen fein, als er bo« erfie §albbu|cnb 
\>tn \i(S) fertig liegen fa^, J^ic mog er fid; [tolj unb freubig 
gefüllt l;aben, bnrd} fein S^alent anberen a)Zenfd^en, unb cben= 
brein feinen 2Qol;Ul^ätern l^eitere Stunben bieten ju fijnnen. 
2)iefer Drang, feinen ^lUitmcnjc^en greube bereiten, geleitete 
i^n burd^5 ganje Seben, unb baö Söetimfetfein, bieis vermögen, 
fd^uf in il;m jenen 6eelcnfrieben, ber feinen SBerfen ben 6tcm= 
ipcl feufd;efter ;^3nnerlid)!eit tcrlicb. 3)?it ber innig [ten Siübrung 
erinnerte fid^ äieic^arbt^ IPie ^apbu'^ munteres unb launige^ 



100 9lett(otnm*d Ü^tiien 2)ie« (0. 224) aue D, 3a^n'« ^a^bniano. 



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332 



^a^bn^ö (^om);ofiticueu bi<i jum ^a^ic 1766. 



erfied üttattett fein frü^ejtet ftunflgenug unb sugteid^ ber fd^5nfte 
^^Paradenr'' feiner frühen itna6en))ittnoftt&t im $auje be0 trafen 
Äaiferling in Äönig§berg getpefcn fei. * gapbn'^ erfte Dnartette, 
fo tüctt fie gegen bic SWitte ber 60er ^al;re befannt tourbcn, 
gefielen ungemein burd) if;re ^liaii^ctät unb äliuntertcit. 3(nbcr* 
feitiS aber fd^ric man, lüie mir trü[;cr fd;on gcfe^en, über ^erab^ 
njürbigung ber Äunft bnrc^ fomifd;e ^änbclcien, nidit bebenfenb, 
bafe aud; ber .Junior (rrnft unb grünbUd;c .Hcnntniiie erforbert. 
^apbn'e t)kuerung aber, bie 3)ielobie in ber Cctaö ju üerftärfen^ 
fanb man gerabcju unerhört. 

Man barf aune(;men, bafe $ai;bn feine erften 18 Quartette 
in ber Dtei^enfolge üer^eid^nete, tüie fie ent|tanben finb; ibre 
me^r unb me^r juneljmenbe <Sid)crt;eit, Grnnbunq unb breitere 
Sln^fü^rung beutet barauf Ijin. ^ei 3wfii»tw^tifteUung ber fpä= 
tcren Cuartettc aber l;at c<ga\)bn notorifd^, föie fonft nirgenb«, 
anf c^ronologifc^e golge Ütüdfic^t genommen unb {Önnen iinr 
aud^ baran^ feine SSotUebe für biefe 3)lufi!gattnng erfennen. 
Db er bei innc^ntcnber SSert?ott!ommnung bic erften 18 Dinnts 
mem, bie fici^ no6) nid^t an bie ftrenge Onartettform l^alten, 
ben fpäteren eintjerleibt iüiffeÄ tooftte^ toirb tro^bem, bafe er fie 
bod^ felbft in biefe ^nbri! anfnal^m^ üielfad^ beameifelt; ^etc 
Slrtaria nantentlid^ behauptet, )7on feinem $atet oft ge^drt 
l^ben, bat feine Onattette mit ber 19. Stummer (op. 9^ 
9tr. 1) begonnen n>iffen mUU unb in biefem 6inne ift au# 
ber geflogene tl^matifd^e Aatalog ber ünartette bei Strtoria 
• m^ait, bei bem benn aud^ bad fiberatt unb fonberborertoeife 
feCbil bon $ai^bn nnter bie ünartette aufgenommene SOßerf „^xt 
7 Sßorte (Sl^rifH am Jtreuje'^ oudgelaffen ifl. Unb bai» mit 



1 3?eitrautc ©riefe, S3b. I, 451. 3te^c au* SW. ^d^rcttcrcr: 3. 5. 
Siei^aibt, Sb. 1, 1865, ^2. 61. .'pier erfa^iren wix aiiA bPii bem ciiijigeu SÜiannc, 
ber .^at)bn „ben ebcnfc t''efrf>eibcncn al8 genialen Üünftler" fclbfi feine Cuar» 
tettc i}'6xtt. 0.9 lüar ber in SöaÜenftäbt tocrftorbcnc SKajor ÜSeirac^», 

ein d^et eifriger SDhifitfreunb , ber im fiebenia^rigen Kriege in laiferli(^e 
9efaiiflcnf(^aft geriet^ unb „6ei bem 6be(titaint, auf bcffes Hilter 4)<mbn ge« 
hnta mc, einqnoitiert taigf* {tM^t nnr eine Btmt^dm^ mit §iMcrg in 
SBeinitcI). ffiehra^ erjä^It Detter: „^tx U9 jur Stengflltc^rett Bef(^eibene 
Ttam rcax, ol^nerad^tet aUt 3(nn?efenben t>on feinen (Som^ofttionen entgücft 
ivaren, nic6t überjeugen, bag feine Arbeiten totxtfy feien, in ber mufita' 
Uf(Ven Seit belannt gemacht toerben." 



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Ouartette. 



333 



^Rc<^)t, ba biefe "Ohnrnnern, cbcnbrem nur arratigirt, mit ben 
iüir!Ud;en üuartetteit nickte ju jc^affen l;aben. Wlit Unxcdjt 
aber l;at man bie erften 18 'Diummeni, treldbe bod) jum 3?er= 
ftäubniffc ."gatibn'v fo nninii^ängU(j^ nott^toeubig finb, in einigen 
©ottectiuaiujvjaben au^gelaffen. 

SDic erfte 'Jtn^eigc t?cn .§a\)bu'i4)eu Üuartetteu nubet man 
im „iHn->eid}nii3 muufalijdier ^üd)er'' u. f. \i\ toou ^enil;. a\)xi'- 
ftDpl; 33ieitfppr Scbii, 3. Slu^^tjabe 17G3. * S)cr „9tn^ang 
einiger neuer gefc^iriebcnen SÖluficalien" fagt ©. 88: §a^ben, 
VIII Quadros ä 2 V. V. e Bass. S)iefelben erfd^ienen 1765 
im t^)ematif<i^ett Kataloge genauer bejeid^nct unb finb nodj 
^a^bn'g 3Ser5et(]^nife bie Üiummcm 1, 7, 2, C, 3, 4 (ein üuats 
tctt mürbe nie gebrucft, ein jmeiteS fel^tt bei ^o^bn über(;aupt). 
<Sd folgen bann in bemfctben 3a^)r VI Cassationes, nad^ ^attbn'd 
Katalog S'lr. 8, 10, 11, 9, 12 (eine Diumtner fanben tuir fd^oti 
bei ben ^iDertimenti). ^ie näd^ftfolgenben Üitattette, bie bei 
IBteitfo^f angeseigt jtitb/ fatteit {(|on ftber bie erflen 18 l^in^ 
aus; ed fehlen alfo g&iQlid^ bie 9litmmevn 5 itnb 13 bis 18. 
Keffer jie^t es in ben gefkod^enen frai^ölifd^ Ausgaben ans; 
atte 18 9himmem erf(|ienen in ben 3al^ 176^1769 unter 
oeum 1, 2^ 3 unb ßnb fßtnitt, )ga ^^borbihe unb fk 2)uc 
als Verleget genannt. S)e¥ Xitel ber ec^ Üuortette 
lautet: Siz Simphonies on quaiaora dialoguSs ponr deoz Vio- 
Ions, Alto Viola et Basse obliges, composes par Mr. Haydeiu 
Maitre de Musique a Vienne. Mis au jour par Mr. de La 
Cherardike ik Paris. (Sinfonia bebentete nad^ bantaligem Se- 
griff jebcS SRufifftücf, in bem mcnigften§ 3 ^nftrumentc conccr' 
tirenb bef(J^äftigt maren.) %vi6) ^tnkx gab gleic^jeitig §ai)bn'^ 
jDuaitette in ber Sammlung Symphonies periodiques pour 
deux violons etc. (Nr. 14 di varii autori) I)erau^. (3m ^a^xe 
1763 erfd^iencn in berjclben Sammhing Cuartette üon 3- ^- '^^^^)/ 
Sometti, 6tami^ unb Soc($erini, alfo metjr ober menigcr glcic^^ 
jeitig compouirt mit ben ^apbn'fd^en.) 6ieber .^ucrft gab alle 
getrennt erj^iencueu Quartette .^^apbn'2> fo meit [io iiorlagen, in 
einer einjigen Sammlung l;erauö; fpäter folgte ^Mebel mit feiner 
{|)lenbib ausgeftatteten Slu^gobe in 4 großen goliobönbeu, mit 



2 2)te erfte 9nf gaBe tev^ffentfic^e 3e(. 9ott(oB 3tiimaintet 8rettfo^f im 
3aM 1760. 



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334 ^A^bvC^ Com^oftttonen 6i« pm 3a^ce 1766. 

£»at;bn'^ Porträt unb bcm ßonyut Sonaparte getuibtnet; barin 
finb aucf) aEe crften 18 Cuartettc aufGcnomtncn, nur fe'^len bie 
brei (elUcu bamaU nod> nid^t gefcf)riebencn ^f^ummem; enblid^ 
nod) erfc^icnen bie Ö-uartctte au6) bei ^nibauU (5f) Sfiummern), 
3anet unb GoteUe. ^ 3m 1765 fmben tt)ir bie erftcn 

6 Quartette, oeuvre au^ fd^on in 3lmfterbam unb im ^uli 
beffelben '^a\)xt^ finb fie at§ toorrät^ig angefÄnbigt toon 
91. SBwmncr in Sonbon. 6ä bctüeijl un^ bied, tote raf(3^ unb 
toeit tierbreitet ^a^bn'S ^ame fd^on in ben 60er Salären mar 
unb ba6 baö toaste @enie toie immer, aud^ üon einem fo 
füllen unb entlegenen Orte a\t&, toie i^ifenftabt, ftd^ SBa^ %u 
bted^en ivei^* 

(Sd folgen nun bie ILnfangMaite ber etfien 18 Dnartette in 
bet Orbnung^ toie ite $ai^bn'9 tl^entatif<!^et itatalog bringt, bie 
an^ in ^er ^rtitnraudgobe oon 2;rantioein (9tr. 58—75)/ bon 
$edCel (üHr. 1—18), nnb in ben 6timmenatt^aben oon ^eterd 
(Gahier 18—22), Sitolff (9hr. 1-18) nnb ^ofU (9h:. 65—82) 
beibel^alten ift 

1. PMsto. 2. Allegro modfinto. 



3. Ada^o. 4. Presto. 




3 Eng. Sansay, £t«de rar le qvataor, p. 40. 




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Ottottettc d35 



9. AUegTO moderato. 10. Presto. 





— n ^TT-^ 




11. Presto. 




13. Adagio. 









Id. AUegro mdlio. 14. Andante. Fantaiia eon var. 




16. Freato. 16. AUagro moderato. 




17. Presto. 18. Presto. 




9^r. 1 (üergl. ©. 185), fünffä^icj ir»ie bic nddifttcUjcuben 
4 Cuartctte, jetgt bereite einen ijclüanbten (Somponiftcn; er 
l;ält [id) jiuar nur auf graber Strafe, aber tt3a§ er bringt, ift 
ungefuc^t, frifd; unb üon tt)at)rer ©d^affensfrcube belebt, ©leid^ 
ber erfte 6a|, ber bie ßjpofition, ben (^runbd;ara£ter bei 
®an§eu anbcutcn joE, fpri^t bieS burd^i bie 2Ba^l ber ^^altart 
unb be§ 3ßit"^^M"5ev^ au^i unb pftanjt bamit ^Ictcä^fam ba§ panier 
auf für bie gan^e Cluartettgruppe, bae Sofung^triort tragenb: 
grcbfinn unb gröt)U(^feit. 2)ie gorm ift bie öUereinfad^fte: 
nad^ beul Scbüufc be^ erften 2^t;ema^ folgt obne tricitcre 3}?o= 
bulation ber jiDeite ©ebanfe in ber S^onart ber rbcrbomiuantc; 
einige ©(i^lu^tafte — unb ber erfte 3^t;eil ift fertig. 3m strei- 
ten St;eile beginnt bic l;ier noc^ äu^erft furj gehaltene ^urc^= 
fü^rungä= ober 3)Uttelfafegruppc, mit 3)lotiücn au^^ bem erften 
^l^eile gebilbet, ujorauf ber erfte ©a§ fi(^ tüicber^olt (ber 
itoeite @ebanfe naturl^ in ber ^auvttonatt) unb jtDac ol^ne 



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336 ^avbn'd (Somvorittonen 6i0 )um 3a^xe 1766. 

jcben treiteren SiM^l^- S^'i^ev anrb iincbcr^olt uiib fo 

forbcrt aud^ baö l;umorüDUc g'inale. (3n unfcrcr Sßit hoinn 
namliafte Äünftler bicfe 9tepetition untertajTen unb (^ciinfe mit 
Unred^t, natiieiitlid) wwi ben crften 2^(;cn betrifft, ber boc^ btc 
©lemento bcr späteren $Durd)tübninoi cntpit imb baber mit 
9tad)bnicf ju Webör gebradjt iiHnbcu mufe.) 3'^'''^^ i'icnuette 
umfd;lic6en ben britten Sa§, ein ftimmung^?v»offee ^tbagio mit 
pbfd^er (Santilene bcr erftcn 58ioliuc, toelci^e bie anbem SJnftrus 
mcntc l^annonifc^ crgänjcn. * 

ffix, 2 i?at einen, fd^on cttoaS auSgcfü^jrtercn crften 6a| 
mit fnappcn 3}lotit7en ; au^ ber britte 6a|, abermaU ein Sllbagio 
mit meloWefül^rcnbcr ^^Srimgeige, ir>agt einen njciteren ©d^ritt 
t)orlDdTtd; nid^t tninber ühmai^t au^ bad emft unb ebel %ts 
l^altene ^rio bed ^toeiteii Wttmtit s6ad giteflo' gleiil^t einigen 
itä ^ingetDotfenen geberfiti^en; bon guter SSHt^mg itnb bie 
@i^copen in ben SRittelftimnten. 9>xt ^tiod anbetangenb, fifflm 
toiv in biefen 18 üuattetten 11 fRnmntem in SRoS, fafi burd^ 
gel^d toal^l^aft fnnfheiil gefd^liffene ^belfleine^ bttr<i^ (Sigen« 
tl^talid^feit^ origineDe (Stftnbung unb meifl emft^aften Sng 
l^etDorfted^enb. Ol^te Stozi^d l^at ^a^bn biefe Keinen <5&te 
mit befonbeter Vorliebe bel^anbelt 5Da( aber bie Sal^l ber 
• ältotttonart bei §a^bn, wie ja aud^ bei SÄogart, übcr^^aupt eine» 
@influ6 auf bie jciveilitje Stimmung l^atte, tücrben toir in 
3ufunft ncdi oft [id^ bcftcitigen fetten. 

9h\ 3 bcijinut mit einem längeren 2lbagio, ai[i> einem eins 
jigcu aber längeren ^fieile beftel^)enb. ^en ©efang ber crften 
ä^>iolinc imitirt 5um ^beil bie jtüeitc, tiam ge^t nnebcr biefc 
mit ber ^Uola ^ufammen; ba^j jierlid^e ^rio be§ erften 3Kenuett 
^>uf(^t bicismal nnc ein lid)te^ 2ööl!d?en ücrüber. S)ev britte 
6a^ ift 5um erftenmalc ein allcrliebftc^ au^ incr 2:()eilen be= 
ftel;enbe-5 ^^refto, in bcm balb biefc balb jene Stimmen paar= 
tiHufe jiifammcngcbcu unb toorübergeI;enb fid^ aud^ alle üier bie 
i^änbe reid)eu. ^er t)übfd^e jföeite 3)Jenuett bat ein uo6) ißb- 
{(t^ered feinge^eid^nete^ Xtia, DmoU, in bem bie ^ci^tel t)on 



4 2)ae cvfie Ouavtctt .'^»abbn'd gab ^eiaulaniuia ju einer 9lo>JcÜc, bic 
in beip ,^buna" für 1855 erfc^ien unb tnxäf mehrere Bettungen »anbertc. 
Sie in ctnn berortigen Kt^eit eilanbte OtSfftr mit 2;i^atfo(^en barf »o^( 
nid^ crfi Betont »»erben. 



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Ouattettc 



337 



ben cjctragenen ')lotcn (erfte 3?ioUnc unb S8iola geben in Dfta^cn) 
tüirEungeüoU abl;eben. ^^refto, bieemal nur ein einziger 
aber läntjcrcr 6a^, erzeugt bic abmecbfctnbe ^ertE;eilung bcr 
SDlotitoe ein ^itb äugerfter Seb^aftigfcit; bie ^(Hnliiicn ffattcrn 
t)on Stimme ju Stimmc, )paaxtn ju 6ä^en, löfcn fic^ trieber 
Io§, menben jlci^ neuen Rötpex^en 5U unb [o wirb aud^ .ba*^ 
fleinfte ^otiD oudgenutt utU) iommt fteftemoeife .}uc @elbft« 
ftÄnbigfeit. 

9Zr. 4 l^at bie ©afeeint^cilung beä erflen üuartettS: crfter 
ttttb legtet ©a| ^refto, le^terer bet bebeutenbere; britter 
Xbo^io,. in bem att|e» bet au6) bie anbent Snfbntutente 
melobiOfen Sntl^eil neigen; bad S^tio, Gsntott^ jum -ecllen • 
SRenuett l^t fa|i ettood ^rotigeiB/ beit tolUiiben 9U^teln ge^en« 
üBet anttoottet bie etfle SBioline in frdftigen Hccotben ober 
f^toebt übet il^et 8egleituim ix f^eri^aftem (üefange; ond^ 
bai» SItio )itm }tt>eiteit Mmittt, übet^ld Otutott^ ift intereffaitt/ 
namentHd^ iß bai» erfie aRotib im streiten 2;^ile ^(xeMdi% 
btttd^gcfill^rt. • * * . * *. 

9lr. 5 fel^U in Oteitiopf ^ tl^ematif^em nnb nterftofttbiger« 
loeife aud^ in ^a^bn'i» ^tnmtf«ftataIog. äm ei$enmate l^aben 
n)ir e§ mit einem breifä|igen, befonbet« bemer!en8tt)crt^>cn 
Ouartctt ju t^un. lInjn)eifeU;aft mx e^ urfprünglii^ im ©eifte 
einer ©pmpbonie nic^t nur gebaci^t, fonbem aud^ rt»ir!Ud; fo 
au^gefül;rt unb träre fomit ber erften 6i)mpt;Dnie 4")^^i)bn'!ä 
no6) vorangegangen.* S5te Senu^ung mit 2 Römern unb 
2 Dboen finbet fic^ in ©ötttoeig unb in Sreitfopf ^ Sammlung 
,(bort in bie 3^^^ ^^^^ 1"^'^ G^fe^t). 2)er ß^aratter ift ein üor= 
miegeub fräftiger; fd^on ber er)te breiter angelegte 6a^ mit 
feinen iüirfungeüoUen Smtcopen bat fiimp^ouifc^en Slnftric^. 
S)a^ tU^ig gel)altene einbaute mit forgfättig gearbeitetem 53aifc 
tjätt bie gleid)e Stimmung burcj^anö feft unb fd)ielt ebenfaU^^ 
ipie üerftoMen uac^ ber S^mpJionie. lottert Sa^e gel^t 

aHes lebhaft ^u; Jerngefunb unb frifd^ in feinem äöcfen ftreift 
berfelbe tDol^l aud^ an bie Toccata an. ganje Onartett^ 



5 3ii Sien f^tetten bie StovenHttec tiefe« Ouavtett im 9!obem6er 1870 , 
snb ba9 ^uMtcum a)>))tattSiTte, a(« ^Stte t» eitfd ber grSgeren Ouottette 



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338 ^htC9 Somt>ofuiünen bis ium 3a^ce 1766i 

namentUd; aber bcr britte bürfte für cttDaö üorgerücftere 
<B6)ükx eine paffenbe 2(ufgabe im ©nfemblefpiel bilben. 9lebfl 
bicfem Quartett finbet man auc^ bie fpäteren 3^ummern 9 unb 1 1 
mit 2 äÖalb^öniern t»or. ^iefe ^^erbinbung mit <Saiteninftru= 
meuten mar feinerjeit beliebt; ^J}io5art'^5 ^ittcrtimenti (t>. i^öc^el'S 
.Katalog Mx. 287 unb 334) fiub ä^nlic^e ^Ürbeiten; bie |)örner 
blieben auf 3^aturtöne befc^räntt, Ratten gelegentlid^ furje 6oU, 
' füllten nac^ ^ebürfnig bie iparmonie oud unb k)erlie^en ben 
3^onftü(fen eine anjiel^be Xonfatbe. 

g^t. 6, lüiebcrum fünffä^ig, toie au$ bie nSd^ftfolgenbcn 
6 üuartette, ^at alä 3. ©a^ ein reijenbed Slbagiov bie ^rim» 
geige ft^ in einer herzinnigen (S^ntilene toiegenb^ bie anbem 
.^nfitumente pissicdto als Geleit bienenb/ ba^u baS' bur^ Box- 
binen et jetmte 4)>al&buii!el — eine 6etenabe, »ie fie bas toftgfie 
IKinb nU^t fd^anet fUl^ tttftitfd^ fOimte. . 3m itoeitm SRemiett * 
f&ttt in beiben )^Ien bie nngrabe %a!U^lX9) auf, bie but^ 
bie iSinf^oltuttg be0 5. SkilteiS entfiel^^, beibe SSioIinen, bann 
aSiola unb fSai gelten butd^ud In £)!taben/ bet ifi bem« 
nai^ eigentlich nur ein §meiftimmiger. ^^ua ZiAo l^at triebet 
.äü^otttonott unb f^Iägt ebenfo \ßU^ttt einen evnfleten %fm an. 
a)et feite ©ot, ^refto, fertigt bog ünartctt mit einigen leidsten 
^txi^en rafd^ ab. 

))lx. 7 l;at einen fernitjer erften 3Jienuctt; im Xrio, mieberum 
3Jloß unb üon befonberer @rfinbung, ipieberljjoU fid; ba^g Im 
fangMotin IjartnäcEig big jum ©c^tuffe. Slbagio, ein län= 
flerer 6a^ in einem ^^eile, ift bie erftc 35ioline bie toit; 
aii(]cbenbe; ein munteret bod^ fid^r angelegtes 2lttegro bejc^ließt 
baij (^Janje. 

0ir. 8 ^at lüieber jiüei S^rio in WoU unb jebc-^ oricjineH; 
im 3. 6a§, Stbagio, tr>agt fid} bie erfte a^iolinc jum erftenmal 
an ^erjen; unb ©eftgriffe unb t)cr unb nac^ ber germate ge^ 
•ttiinnt biejet längere ©a| nod^ an Sntereffe. ^er le^te ©a| 
ift Doa nedif^er Einfälle, flefie nomenUid^ bor ber ^altftaufe 
bie erfte S^ioline. 

Dir. 9 l^atte urfprünglid^ einen Slufpu^ üon 2 Römern; fo 
finbet man.eä in $at;bn'^3 ©nttourffataloge (Div. ex E-mol a sei), 
in ber 3ittauer= unb S3reitfo^}fs@ammlun8, in ©reitlopf« Äo* 
• talog 1765 (©affatio 3lr. 4) unb in ber franjöftfdjen SluÄgabe 
(oeavre III, 9lr. 1). S)er erfte ©oft l^at borloi^genb Iraftiaen 



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OtMVtctte. 339 

3lUcgrcd}araftcr. ^ 5Dcr furje aOor Mlj^id)e 3. Sat% 9lbai;|io mit 
®t»rbinen, bat eine leidet an OJio^art [treifenbe Öefang^metobie 
unb eine moi^tgefättigte ^ecjleitung. S)cr jmeite 3Jlcnuett ift 
alternative, b. i. naä) bemfelben mirb ba§ %k\o, bann nad^ 
jcbcr SßieberJ^olung be^ 3)?enuett eine ber folgenben 3 Siarianten 
gefpielt unb enbl^ wit bem 3Kenuett, in bem bic üicmal \>on 
aUen S^ftrumenten angeführten ^ijjicatoaccotbe fui^ gl&njetib 
^Ib^eben, ^efd^Ioffen. 'Sbex le|te 6<i|^/ Smegro^ l^atmonirt gait$ - 
tDo^l mit ^em erfteit @at; man loetglei^e bod Mftloe ^fofangiB« 
motiD^ toie ein Wki^Vipmilf anl^ebt nnb im ^toeiten ^eile 
glei^ einem Xnftnf t>om fdai Dietmal ivlebetl^olt toirb« 

9lf. 10 }eigt. ma, glei^ fo mand^en bev fcftl^eien 6Ate^ ■. 
wie im SSerkuf ber Arbeit $a^bn bie Ih&fte getoa^fen ünb. 
(8>Ui^ ber erfie 6a^ fprii^t bafür; t)on guter S^rhing ifl 
hier namentlich bie, ben ^altpunft einleitenbe ^teigemn^ unb 
ber piano-^infa^ nad^ ber (Steneralpaufe. 5Der britte 6a|, * 
Fme% Slbagio non troppo, ifl ein ebler ©efang, ber au^ in 
einem reiferen äöcrfe §avbn'^:5 tüürbig feinen ^la^ auefüllen 
lüürbc. 2)aö ätoeite ^rio crcje^t \\(S) im jnjeiten ^t)ci(e, ber 
• 'Jiatur beS«'/* Xafteg miberftrebenb, in {?umoriftifd;cm äÖe<i^fel 
i">cn 2ldE)tel= unb 58iertehiotcn. 5Dae frifdjie SlUegro be^ testen 
6a^eä entfprid^t bem äiJevtl; Oer übritien 6ä^e. 

3lr. 11 ift ba^^ britte Quartett, t^a^j fid) in ^rcitfopf^5 
©animlung unb tl;ematifd^em Katalot3e unb in ber franU^fiidjcn 
^Äu^f^abc foeuvre III, 'Jir: 3) mit bem 3wf^^t> imkx ^Balbl)orner 
tjorfmbet. ;^m erften ©afee fd)einen fic^ bie ^^iftrumcntc mobt= 
gefäUic^ auf bem Stnfang^motine 5U n)iegen; im jmeiteu X^ieile 
tritt gegen* bas^ ßnbe ganj unmotiöirt ein 2lbagio üon nur 
3 ^^aften auf, baä un0 mit feinem ^rucjf^lu^ unb ber $alti 
paufe ettuaS 93efonbereg ertt)arten läfet; bod^ unbefümmerf um ' 
nnferc 3ileugierbe geht eö mit bem erften 3}lotit)e fed auf ber 
3:onica ber §auptonart weiter, in elf S^aften bem ©d^lujfc jU** 
eilenb. gntereffant ift n^ieber baS erfle, in aQen Stimmen 
meifterhaft aufgearbeitete Xrio^ D^mott.- 3m britten @ate^ 
Wgo cantabile/hat bie erfie SSioline eine befonberd breite 
(Santilene, von ber 2. Biotine nnb fßUAa mei|i in ^9nco)>en 



6 .t»atibn'c< .Hatak\i fav^t '»lUcäto uio terato, uit^t rnolto, toic bic Oer* 
id^Utcucii ilui^sjabcu be;ci(Vucn. 

22* 



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340 • '^a^bn'd (£om))ofttionen bid ^um 3a^re 1706. 

bfeflleitet. %nö) ba^ 2. !%cio ift eicjentbümlid) bcbaubelt; bic 
l^ter ton äiioUne unb §8iola aufgeführten 8elc)teUen battm 
urfprünglid^ bie §örner. ^er le^te 6at3, ^4^refto, ift einef bcr 
biöt;er für,Kften .nnb bemeglid^ften ginale §at)bn'f, in bem bic 
erfte iUoliue in leidUcm 6ed^5e^tttelftngc bat)inetlt — ein im= 
toertennbütcr Vorläufer beä \q tPo^löeJaniUen >^kyabeia§e^ au» ' 
bcm D^bur^Cluartett op. 65. 

3iT. 12 beginnt mit einem gemüt^üollen X^enta mit 2)a=. 
riationen unb fur^cm (Soba; tocr üon ben ^rimgeigem S^riEcr 
liebt, wirb bie brittc ben übrigen SSatiationcn uorsie^en. S)ad 
erfte 5£rio ^at ein burd^gef^rtei^ Xriotenmotil>> t)on bem ft($ nur 
ber S3ai3 ferne l^ält. 3^m ^loeiteimiale begegnen \oix aU britten 
' einem ^refto; !e(f l^ingetDotfen, tvifft {ein 2:^ema bie ge^ 
fttnbe fBoVt&xm\e, biie ond^ bei; A8^x«9CHat onft^lägt; ei» ift 
bie Ivette gteube/ bie fU^i^.in faji aniSgelaffenem Sit^l 

* t^itt I&llt. Um fo tmfUx |Ummt bei; boronffolgenbe ^Rmutt 
imb namentUd^ beffen !Ctio^ B«mott, bai» fld^ iebodft 4e»ibe bies« 
mal leibet nnt in bet hto^eften <iken9e t»im 8 nnb 3 ^<äten 
ff&lt (Sin lebl^fted $refto fd^iegt bied wnnbevli^e ünattett, 

, beffen 6ft4e fid^ nnt nngem in einem' IBanäcn fügen, tt>oUen 
fd^cinen. 

9ir. 13, t>ierfä|ig, »ä^iU gum. frifd^en erften ©a^e enbUd^ 
aud^ ben 3>icrüierteltaft. ©in martigcr ti()araftcr berrfd^t bier 
t)or; 5U hea6)ttn ift ba^» '^afemotitj im 24. Satte, basj Dann 
jmeimal inieberfel^rt, jebe^mal t)on ber 3?ioIa imitirt, iüä^renb 
bie erfte ^^ioline mit einem neuen 3)?otiüe breimal aufe^t. 2)a^5 
erfte Xrio beirctjt fid) im ed)ten ^k^ltftcu; oon bübfd;em (rffeft 
finb l^ier bie cingefc^alteten ^^i^jicatofteUeu. 211^ britter 6a^ 
folgt ein Andantino graziöse, % ^aft, beibe ^Ucliuen con sor- 

• dini,' Söiola unb Sa{5 pijjicato; bie erfte ^Moliue t)at ben @e= 
fang , bie jtoeite begleitet in 6ed)3ct)nteln. (Si^ ift eine au»= . 
'gefprod^cne ©erenabe t)oU !inbUd;er ©infalt, ©eligfeit unb Un= 
fd^ulb, ein 9tofenbufd^,.ber nn^ mit neiblofer greigebigfeit mit 
Sölüt^en überfd[)üttet ainb unö atte§ £eib ber äBelt tergcffen 
lägt. 3hir ba5 leufd^efte ©emüt^, bem jcber'' unreine ©ebanfe 
ftemb U)at, lonnte {o in Sönen bid^ten. S)ad (Sbenbilb biefer 
©crenabe n?erben ttJtr tpeiter unten fenncn" lernen. S)er le|te 
©a^, ein lebeni^frol^eS^refto^ leitet pianissimo mit gel^altenen 
dioten ein^ gleid^fam ein @inn{pmd^^ bev am @d^lnf(e mieber» 



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Quartette» 341 

fe^rt; Oei bem' legten Eintritt beö iiaupttjcmo^ fiubeu wir abti- ' 
maiä bell S^il^^^tinteiujancj in Dctat>en. 

^r. 14 ;[t bav^ jrtjeite Quartett mit nur brei Sä|3eu: ein 
Einbaute (Jauiafiaj mit 'i>ariatioueu, ein l)übtÖ}er 3)Zenuett mit 
leierartic^em ^Jrio uub ciii 'ipreftc, ba^5 ii^cit ijorgreift; lefetere^, 
in bec ^(nlagc breiter unb freier, i[t ber längfte aßer tnel;erit3en 
@&^c (508 ZatU)', üott ^umoriftifd^cr ßaune, ^eiterfeit unb . 
reifer 2(btüe(3^5elung an S^cen, m1)\ entfpred^enb bem lebhaften 
ginale einer fomifd^en Operette, ber ^iet eben nur ber entf 
f))te(i^ettbe %tict fe^U; auc^ treten l^ier maTfd^artige unb im 
Solfdton gel^aUene ^ortl^ieti auf/ ettoa |ttt 3^t beliebt« « 
äRelobien. 

fftx. 15/ toierffttig, begitmt unb f daliegt mit $te|lo; bem 
erfien 6ate folgt ein SatgO/ bad ber erfiett SSiolinelS^elegetti^eit / 
SU fd^dnem S^ovtcog bieteluub il^t sum ecfleumale aud^ Octat)en» 
■ griffe jumtitl^t SRenuett unb ^tio flnb rei^enb; ber* äRenuett/ 
eine Slrt älflufette/ bad 2:ri0/ tvieberum WtoU, biellei^t bad 
f^önfie ber gonsen Sammlung. iBLnö) l^ier tfl ^a^bn koieber 
um stvansig unb ntel^r ^a\)xt t>oraud. * (Singefd^oben in eines 
ber f^)äteren Ouartette foflrbe. fourn 3ewanb beffen frü^jeitige 
@ntftei;ung al^nen. S)a§ S3e(fer'f(i^e Ouartett- ^at biefeä immer^ 
^in beben!li(^e SSerfal;ren ir»ir!li(^ unb mit @lüd bei ®etegcn= 
^eit ber iHuffü^rung bcö Cuartctt^, op. 65, 3ir. 5, i"»erfu^t. 
$Der te^te Sa^ )Mt ficj bem bee üor^^erfle^enben Üuartet^^ burd^ 
crgö^lid^en ^umor an bie ©eite. 

9^lr. 16 ift ba'$ einzige Quartett 'oon nur jiuei ©äfeen. ^er 
erftc fcirgt ]o mand;e fc^öne SteHe; mau beachte bie Statte üon 
33 auftDärt'S (bei 5i^a!t 37 mit bem 2luflange an baä rei^enbe 
^erjett, A^bur %/ ^"^^ö S)on ^uanj, bie 3^aftc 51 unb n?citcr= 
^in, bei Xatt 58 bie in Dctar*en beginncnbe 2)ielobie, üou erfter 
SSioline unb 3Sio(a geführt, bie legten 12 S^afte beiber %i)t\k 
mit ber ßicenj in ber erften Violine. S)er jweite <Ba%, }um 
erflenmale mit ^bagio unb $re{to toe^elnb, l^at ii>orn)iegenb 
Iräftigen 6l^ara!ter. 

5Rr. 17, üierfä^ig, tt)ie ÄU(i^ ba§ näc^ftfolgenbe Quartett/ 
!lingt mit feinem frifc^en unb lebenbigen erßen 6a^e wieber- 
l^olt an ^opul&re SRelobien an. $ad älnbante caatabüe bebarf 
leiner toeiteren Slnjpreifung/ ei» ift bie }uer{i bur^ bod gloren« 
tiner Quartett befannt getoorbene einfa<i(e unb bo4 fo reijenbe 



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342 . (£i>ni)}oruionen ium Safyct 1766. 

©er^nabe, bie in inijern klagen in unjatjUgen 2lrrangemen^5 aU 
rajd; erforencr SicbUnq il)rcn SBeg burc^ bie Söelt genommen 
^)at. ^ic n?tlIfürUcf;c ^^cjeidjnung entfpric^t bcm liebli^cn 
äbara!tcr bicfe'5*3;on[tücfe^, bem bei aEer ^}?aiiietät nnb finb= 
li^er (Einfalt ein leifer 3lnflug non ©el^njuc^t (fiel?e %att 25 
anftpärtä üor bem ©d^luffe) gar m\)i anftc^t. Uuä) ber glcidbc 
@efü^i(§an5ibru(I bei ^at^bn unb 9Äojart Serbient öeac^tuug 
(toergl. Xatte 22—24 üor bem ©d^luffc ttijb bie erfte 2lrie ber 
gerline bei ber 6tette staro qui come agnellina). Qsin ©d^et« 
jottbo, luftig unb luftig, bilbet bicämal ben 6c5^lu^. 

9tr. 18 l^ngt im eirften 6ote/ 2. ^I^eil, eine bteit qud« 
gefpoimene. 2>utd^fül^rmig. Sn bem fotgfftltig audgeff^rten 
Stbagio He melobieff^enbe erflCx BioUne tet^ loetsierte 
@ftnge. Stemtett mahnen bie ttfUn imb letten ^te im* 
iDiOnitti^ an bie äSeife einei» SaKfolMdUebed; . bad ^tio ^ait 
fid^ im tufügeten SSoüSton. ^ I^enbige Sd^et^anbo ^nm. 
6d^luffe überf($iittet nn0 nod^ mit einer piKe populfttet SRelo» 
bien, fiel^e befonbetd bie '^olte 13— 2a 

^u^et biefen 18 üuattetten ftnben nrtr nod^ i)iet t>eteii^lte 
9flummem in ^rcitfo^f'ö t^ematifd^em i^ataloge, toon bencn äbtt 
nur eine einzige, iine tr>ir fd;ou 6. 258 gefeiten l^aben, bei 
§ai)bn iüenigftenö unter ben 5)iiua*ttnicnti aufgenommen ift. 
2lud; bie geiftHd;en 6tifte ©öttmeig unb tom§miinftrt- unb bie 
Sittauer ©ammhuig 5äl;len nod; einige iueiterc Quartette auf ^, 
burd^ bereu näl;ere 33clanntf(^aft mir aber uid;tö gewinnen. ®o($ 
fei l^ier haä erlüä^nte Quartett (iöreittopf^ Katalog 1765: 
YIII Quadri, 3Rr. 6) l^ier ciubcjogen, ba e§ unjiüeifel^aft cd&t 
.^aubnifd} ift, noc^ in bie 50er ^aljxt faßt unb t>Dn £>a\)bn 
felbft in feinem ©nthjurf^fataloge, n^ie auc3^ in ber SJreitfovf= 
©ammlung mit bemerfen^ipertl;er 5ld)tfamfeit aU „ein nic^t 
geftod^encS Üuartett" bejeid^net ift, ba^ er alfo nid^t gcrabe 
t^ergeffen toiffen tt)oEte. j^ier folgt ber ^fang bed * erften 
6a^: 



7 'iiüd} l}ux toit bei ben duiucttcii [iuccit ivit ^a^bu'ö Sianicn miß* 
^raudit erfd^ienen: Sei Quartetti per dueVioIini, Alto e Tioloncello. 
dall* Big. GidB. Hayden ä'la Corte dl Yienna. Op«ra XXH k Piria 
^es 1fr. Dorien, mnaioien et iditeiir etc., imprimi par Bemard. 



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fr 



2öie e§ toorlicAt, reibt lief) biefe^ auf bie 6cite gcid)obeue 
Cluartett bcn fd^todc^eren 2)iüertimenti an ; üon feinem ber fünf 
©ä|e ift etn.m>J f^eciell Semcr!en^ir>crt^Ci5 ju fagien. 3in erften 
6a^ hjirb baö üon ber erften 5>icline 5ucrft allein aufijefteüte 
SKotiö bann üon je jwei Snftnimcnten toieber^ett, auä) in ber ' 
Umfel^rung n)icbergcbrarf)t ; mehrere 3^^ema§ treten anf, aber 
iainei^ jeigt fmi^tbringenbe ^raft. S)ie fonberbarc S^aftja^jl 
im erften SÄenuett (7) iüirb burd^ ©infd^altung beö fc^lenben 
britten ZatUi (vmtf^maili^ ein SSerfe^en bed &>;piften) ettoa 
burd^ äBieberi^olun^ bed stoeiten Xalted aitögeglid^en. ^od ^tio^ 
Gsmofl, fa^ nur ma bem äKotii» ber jiseitett Sßioliite geHlbet, 
Hetet ein Uweqt^ 8ilb(|en. 3m tCbagio^ B«bttt, ifl Me evfle 
Sioline melbbiefftl^Tenb; bie sloeite SSibline unb Siok begleiten 
bnvd|attd imitirenb in (^tvcfipm bon Sd^telnoten nnb g^Ben ba« 
bnnj^ att(!^ biefem Sa^e Setoegliii^leit. 9ta<!^ bem )ioeiten 9Re« 
nnett folgt bo^ g-inale, ein gefprä(]^iges $reflb, beifen ^wc^ 
füiS^rungSgruppe im ^toeiten ^l^eile bai» ^auptmotib {tt @tnn^ 
liegt, ^iefed üuartett fami nnt gleid^seitig mit ben evfien 9htm:» 
mem biefer ©attungr entftanben fein; nad^bcm aber siummer auf 
Plummer beffer glürfte, wag f\(S) ^ai;bn aßerbing^ ni(^t l^abcn 
entf($lie^en fönnen, bie ^aljl bcrfelben burd^ ein im ©runbc 
bocj) fc^mädjjere^j $robu!t i>crmel;ren, ba§ i^m tfcl;! nur in 
ber Erinnerung an bie feitbem burd) gl^ig unb raftlofee ©tu; 
bium errungenen gortfd;ritte aud^ J^jäter noc^ begreif lic^erm^ije 
Sntereffe einfli)6en mugte. 

Söenn aud^ obige 18 Quartette nod^ nic^t alle trefentUc^en 
©rforberniffe biefer .^lunftgattung befi^en, fo lernen n>ir bod^, 
nnb biefe^ fann nicf)t oft genug betont ioerben, gerabe an ibnen 
<pai)bn'^ tünftlerifc^e ©ntioicfehiiuj in lo^)uenbftcr Söeife fennen, 
nnb fie tt»erben, ab unb ju im äöed)fel mit feinen größeren 
Gnartetten in gefettigen Greifen gefpielt, nid^t attein bem Ijiftos 
tifd^en Stitereffe genügen^ {onbem mitnnter aud^ überrafd^enb 
antegenb ivir!en, nnr mng man ben tid^tigen äJ^agftab an {te 
legen nnb nid^t loergeffen, ba| fie fid^ and fid^ felbft ^exavi&s 



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^^(Mfbn'd (SompofUtonen bi9 ^wn ^afftt 1766. 



arbeiten inufeten, ^e^lincje be)7elben ©rbrei(^ö, bem in i^rctt 
^iac^folgern bie j(^önften glückte entiproljen. 



3« §ai)bn'^ gugcnbjeit tcaren 6trei<^s2^rioS fetjr beliebt; 
bie l;inrei.d^enbe ,*Qarmonie, icel^e mit 3 ^nftrumcnten erjielt 
iuerben tamx unb bie größere Seid^ticjteit, bie erforberlid^en 

• Spieler sujaiumen ju briiujen, ermunterte ipotjl l)anpti'ä($lid^ 
bie (Somponiften ju berartigcn '^irbeiten. Urfv^rünglic^ iDaren eö, 
genauer betraditct, cigentlid; nur 6ülo^ mit ^Begleitung jiDcier 
3n)"trumcnte; balb jebod; fing man an jebeä 

certirenb ju be^ianbeln unb nannte bie %xio^ bann au6) ©^m^ 
^j^onien (öergl. ©. 333). ^orpora }. 33. gab in fi^nbon int 
Sa^rc 1735 Sei Sinfonie di Camera für 2 SBiolinen unb 35 
IJcrau^, bic aber noä) l^öd^fl ärmlichen Snftrumentalfa^ befunbcn* 
Unter bie crjlett (&mptm9in, n?etc^>e für 3 obligate Snftrumente 
fd^rieben^ metben ^amtnartini^ ^Qabini^ (^aSipoxini, Martini 
. itnb SomeEi %^lt' g^l^. Ornrn. S3ad^ cont^onirte ®nbe 
ber 40er Sol^ %t\ß& ei:fd^tenen mit langer eigenti^tali^et. 

• $orvebe bei 6$mibt in SRiWberg), li>el<!^ no^.gan^ bei ottett 
6<3^nk angel^Oren«* 8¥eitIo)>fiS t^atifd^er Katalog (1762) 

' nennt eine lange Steide ^Qm)>imi{ten in biefem %a(l9^ darunter ' 
3. 6eb. S3ad^y %, Sß. S3d4, 8enba^ fdüoiäfi, (Eammerlol^er, 
(Snberlein^ %a\ö), ®ebel/ <9tann/ ®rabina^ .garrer^ $&nbel^ 
3anttf(3^, Äraufe, SRattino^ SWofette, Seop. SKogart, S^lemba^ 
^aganeEi, ?er^, ttnb nnter ben SSBienem: gönnet, ^oljbauer, 
Äo^aut, 3. ©. Drälcr, ^id^ler, SUlcutter unb SBagcnfeil. ^afe 
^apbn f(^on ju Slnfang ber 50er ^a[;re unö geiuiis aud; bei 
gürnberg %xxo^ componirte, l^aben lüir frül;er gefeiten; toaS 
barüber nod; 6. 259 toorläufig gejagt iDurbe, finbet ^ier bie 
ni)tl?ige ^rgänjung. ^ie erfte 2ln§cige toon VI 2^rio^ erfci^eint 
in 33reit!opf§ „SSerjeid^uiB mufifalifc^er Süd^er" („2ln^ang 
einiger neuer gefd^riebener SJ^uficalien") im Sal;re 1763. ®ie= 
felben finb bann im tbcmatifii^en Kataloge toon 176ö genauer 
bejeidniet. ©in jiDeite» ^albbu^enb unb'jiüei tereinselte folgten 
im ^a^re 1767. ^ (^ineS angenommen, ftet^en (ie alle in ^o^bn'^ 

-im • 

8 C SBitttx, (S. dm, Sda^, ®» 69. 

9 S>icfe «fifiencn gefloc^en Bei 8a C^omtbihet eitSbn n. S. in fart* 
nnb smir Sl^ett anii^ de op. 8 feci l^nrnmel in Sm^esbom. 

♦ 



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345 



Äatalog unb jiub Driginaltoerfc, cbenfo bie in biefe geit faUen^ 
bcn gmei Si^umtncm au^ ber <£itnrocE'fd^en ©ammlung iinb bie 
6 bei 2;. aRoHo (2Irtaria) in 2 ^eften erfd^ienenen Trois Trios 
originaux. fßon ben bei ^a^bn angeführten 21 ^uvmtm finb 
fontit 16 t^erüffentli^t; 1 %vio ift in gefd^xiebetten stimmen in 
ber Slrtatias6<tmmlttn()/ 4ftnb Derjfd^oSen. Sttatia befift ferner 
noii eine Stn^al^l in stimmen audgefetter %vio», bie ivo^l 
ebenfalls snm 2;i^eil original fein bfirften, obtool^I fie bei 
4^btt fel^Ien (einige erfd^ienen bei Simrodt); i^orjugdtDeife aber 
flnb ed in ntannigfaii^er SBefe|ung übertragene Sar^tonftüde^ 
bie hana, oft* abermalig nmgefd^rieben^ burd^ ben Sbxud Der». 
dffentUd^t nmrben. 

(SS folgen nnn 1^ nad^ ^a^bn'ä jtatalog (mit Stugna^me 
ber bort fe^jlenben 2 le|ten 9h«nihem) bie 3lnfänge jener Ori? 
ginali^rio)^, bie ber ^^xt bi^ ©nbe 1766 angehören: 



2. Adagio. 




8. Adagio. 



4 Allegro. 



5. Uodento* 





346 ^a^tn'« (£oin|>o|iaotttit bii ^um 3a^u 176& 

11. Allegro. 12. Allegro. 

tr 



13. Moderator 



14. Adagio. 



1 



. 15. Allegro. 



16. Adagio Siciliano. 



^1 




1& Allegro moderato. 



9Son biefen XxM finb in Srcitfo^f'ö ilatalog im Saläre 

1766 angejeigt bic ^ihnumem 15, Ii, 13, 14, 10, 12; im ^a\)xe 

1767 ^Jtummer 1 bi^ 4, 7 unb 9, ferner 17 nnb 6.-^" 58ei 
%. Wlolio (^Irtaria) erfdjiienen in nener 3(uf{age bie im ga^rc 
1774 t)om f. f. prit». ?Real5eitinuic^comptoir angejeigten Trois 
Trios orginaux pour deux Violons et Violoncelle (2 ^efte), 
t}icr bie 'Jinmmern 12,* 16, 15; .3, 2, 4 (alfo, mit 2luönal;me- 
ücn ilir. 16 nur eine ^leprobuction einjelner 9Zummcm ber üors 
genannten Sammlungen) ;. bei 91. .©imrod erfd^ienen im erften 
^efte ber ^rtoö bie ^lummctn 5 unb 8 ^^; 9Zr. 18 ift tMtd im* 
leftte ber in 5(mfte^bam crf(^ienenen 6 ^rio§^ op. 8. 

3Kit Stu^naiime t)on 9^r. 5 mt> 18 finb aKc ^rio§ bwi* 
f&m ö ^at 2, 9lr. 18 bagegen 4 @ä(e), meiften^ ^ae^to 
obet 9(ba0io, äli^eitttett^ ftefto obet Tempo di MmiMtto (^um 



10 Dir. 17 ift in ber ?Irtaria^ (Sammlung; 9^r. ß e6enfaü«, ab« UtttCt 
ber S3ejct4)uun3 Violino solo, Viola concortata, con Basse. 

11 Six Trios pour deux Violons et ViolonceUc a l'usage des 
comman^aDB. Gahier L 2>ie anbcm ißummern finb ia ber »mmt^it 
%naxUif^kmvStm^; cfieaf» in 2. Shumnetit 1 vab bagegai 
finb bie anbem nm fibettvagene OoVton«£Tio4. 



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etreui^'Srio«. — (SMcrconM^opttonetu 347 f 

mit SBariatiouen). 2)tc 6S^c finb faft alle 5h}ein)eilig, 
bie erfte S?ioUne tcid^ figurirt; ücrtbcil^aft l;cnuutrctenb finb 
bie 9tummcrn 1— 4, 7—9, 13, 14, 16 unb 18, oblpcbl .§avbn'^ 
@iflCttt^>ümUd^fcit l^ier nur erft angebeutet ift; t^ergebeu^^ mürbe 
tnan.l^ier nad^ äl^nlid^en überrafd^enben 8ä^en fud^en, toie fic 
bie Üuartette bieten; ber 2(b[tanb ift bebeutcnb unb lagt bctt 
Wkttif imb görtf^ritt ber te^teren erft rcd)t erfennen. 

$on einem tUU^eiren (Singe^en in bie 6. 230 ermähnten 
Xxii>i nnb in meliere anbete ©erien müffen »»it l^er Umgang 
ne^n; fie loiirben nnd in einen ennfibenben StruaYten fPiftm, 
beffen SS^ege berfolgen bei ber eedn^eten ^ebentnng biefev 
neineren Sfobeiten lanm ber WXit trerlol^nen toiltbe* 

iga^bn fd^ti^ an^ 6trei<|«2)>nette/ bie aber in fp&tere 
Saläre faden, bod^ fei fd^on l^ier bemerft/ baB bie meifien ber 
im tmd erfd^ienenen 6erien §n 3 nnb 6 Smetten nnr äCrronge« 
ntentö and b^rfd^iebenen SGMEen ^aybn'S finb, bag mir jebod^ 
in ben, in ben 70er galten contponirten^ tt)ieberl^U nnb nod^ in 
neuerer ^tit neu aufgelegten 6 SiolinfoU mit SSioTabegleitung 
tpirflid^e Driginalmerte befifeen. . 



S)ag §ai?bn in ber crften l^icr in grage ftel;enben 
ScBen^epod^e aU la loier co in pon ift ungleich langfamer eut^ 
n?idclte, aU in ben t»orermät)uten ?yäc^ern, bereifen bie un^ 
au!^ jener geit crl;altcnen (Slainerftücfe jcbcr 9(rt binltingli(j^, 
2lu^ ber früt;eften ^di befi|en mir tleine S)it)ertimenti, ^^arias 
tionen, 6onatinen; etmaö fpäter folgen größere ©oloftüde unb 
(Soncertinen mit legtet tnng unb enblid? einige Monaten, Zxioi 
unb ßoncerte. finb faft burd^fd^nittUc^i ber 2lu!^fü^ng unb 
bem StndbrUcE nad^ anfprud^ölofe ajlufifftüdfe, bie feine 9iad^= 
folger bon ^ebentung al^nen laffen. ^ine gröjsere ^nja^l 
m^gen augerbem verloren gegangen fein, inbem fie in ben 
^nben ber ©d^öler blieben, für bie fie^ bem an(|ettbli<ili<!^en 
8ebürfni{(e genügenb/ gef^eben tmtrben. Bir mftffen an^ 

im SCuge bel^alten^ u>a0 gleitet (Stöbierfacl^ 
erfd^ienen tvar, benn {id^erli<$. toirb ^ai^bn^ fo angerorbentli^ 
angeregt burd^ SBad^'i» Monaten nnb f^ter b043^ ail<$ in ber 
iBage, fxü^ lAond^e ber angezeigten SBerfe, fd^on bei» Unterrid^td 
l^Iber^ onfd^affen su !6nnen, i>mü\)t i^aben, feine Henntniffe 

1 ■ 



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.348 4>a9bn*6 <£oiiM)ofltioncn )um 3a^a 1766. 



auc^ nacf) biefer ätidjtuug ju ertr»eitern. 2öenn tinr aufS ©c^ 
rat^ciüol;t un^:J im '^a^xc 1763 umf e^cn, um ju erfabren, tüa§ 
benn cigent(icf) .^u jouer Bcit r>pn tSlatiertüerfen ^e^ermann ju^ 
gänglid^' Joar, fo finbcn Jüir unter ben angezeigten 6onatert 
außer Sad^ u. a. bie Diamen @igm. Sinber (4 ©erien toon 
je 6 ^yiummem), Gt^eltcrt^, giocco, gritfdfi, (^atup^i, Öebel^ 
©erftenberger, ©räfe, ^arrer, Härtel, §affe, ,,®iufeppe §apben" 
(1 Divert per il Cembalo Solo, A^bur V^, ba^3 erftemat, ba| 
^o^bn genannt roixh), ^einid^eit/ ^utlebufd^, 3. E ^rebd, 
9RatttlIo^ SH^elnumti/ ^olb/M^ beiben Slotte^ 6c9^a{ftatl^, 
B^t, Urnftobt, e^obertl^ SoQenfeil in Sien n. f. to. anit 
Zn^itm flnb genannt: 9teid^, ^9loettig^ SßagenfeiL SRit 
(Eoncerten (nteifl mit 2 Violinen/ SiblonceV nnb 8ai): 9tbam, 
aCgtett (12 ^mmevn)/ 8enba, Sinber, ^vä in SSSien^ ^örfier^ 
<^aun, (Skunet/ ^/^a^ben in Yieima'' (II Gonoerti mit ^ Sßio^ 
linen, S^olmtcett imb Cafe, nnb Fsbnr), gomiliu«, ^enid^en, 
jlimberger, SRattl^ictti in SBicn, 3Äo^ren$cim, 3of. Äie^jel, 
®. ©tepf)ani, Sßagenfeil (12 g^^umnlem), 2öiebner u. 21. — 2)a6 
$at)bn'5 §lci6 unb S^alent il;n anä) tjier fd^liefeUd^ ben redeten 
äöeg fiiiben ließ, bemeift jebe neue golge feiner 6lat)iern)erfe. 
5^0^ in bie legten COer .^al^re faHen'einige ber befjeren ©onaten 
unb mit bencn auä ben näd^ften jcbn ^al^ren, bie breimal eine . 
6erie üon 6 5iummem aufmeifen, l)at er uns bereite fo fern= 
üoüe ©tücfc geliefert, baß fie feitbem in nn^ät^Ugen neuen 3luf= 
lagen crfcfjieiicn unb uod) bcut^utagc ju 'ücncn gejäJjlt Serben, 
bie ben (^runbftod ber flaji'ifdjen (SlatjicrUteratur bitben. 2Ba^ 
bie früljefteu 28erfc betrifft, tüürben tt)ir, un^ nur nad^ i^rer 
fpäten 35eröftcntUc^unfl t;altenb, in ber 3eit^>eftimmttng ii^re^ 
(SntfteJenS jur stöberen §älfte irre gelten, tocnn un«, nebft 
i^rer an fld^ nid^t üer!ennenben ©d^reibn)eife, nid^t bie 
Dor^anbenen Slbfd^riften unb einige Slutograp^je bie @ad^e er= 
• leichterten, ^a^bn ift in feinem Kataloge aud^ in ber Slubcif 
ber (Slatoierioerfe ni$t0 weniger aU loottftftnbitf^ bo^ ijat er 
ffiex, mit toenig SCndno^men^ me^r aU f onfi bie Sßerfe fril^rer 
n;nb fp&terer (Spo6^ getrennt nnb bei erfieren mit merfttifirbiger 
^rene f ogor einen S^eil ber nn}tt)eifel]haft frftl^eflen nnb f dhU)&4» 
ften Sfhtmmern^ bie ni^t einmal in SCbf^ft erfd^ienen maren, 
ebenfoSd aufgenommen; möglid^^ baß ii^m biefelben als bie be^ 
{(^eibenen 9lnfänge feiner !ünftlerifd^en £aufbabn lieb nnb loert^ 



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(£ta)»ieccoin^fifttii>n€tu 349 

geiüorben toaxtn. 5)ie 3]crfe^uugcu einselner 6ä§e, nid^t nur 
in ein uub bemielbcu ^onftütf, fDiibtirn aucf) in ^ran^^ponirunflcn ' 

anbern (Stüden, bereiten au6) l;ier mitunter faft peinlid;c 
§ßerti>irrunfl. 55n äbnli^er Söeife bat .öaDbn fpätcr fclbft bei 
gröfeeven unb t^an-^ r>eri'd)iebenen ^i^erten ein unb benfelben ©a^ 
tt)iebert;olt bcnu^t. Söenn mau üou ben fleineren ßrftling§= 
»erfcn abfielt, finb nal^eju 50 nod^ itorl^attbene (Slatoiertt)er!c 
ua^ §ai?bn'ö eigener Seftätigung in bic ßcit bis 1766 je^en, 
unb jnjar: 20 ©otoftiicfe (banintcr 11 ©onatcn, 7 S)it)ertimenti 
unb 2 SBariationenl^efte); 18 ©onccrtc, Sonccrtincn, ^it^ertimeitti 
unb 1 Partita; 7 s;etsette (6 Znoi unb 2)it>eYtimenti unb 
1 (Eoiynriccio). 

S3ou biefen SBetfen ftub uod^ l^eute im ^rud i»ot^nben 
6 Shtntmem (4 @ottaten^ l^tio, 1 loaxiitte» ^i^ma); in Stb? 
fd^rift mdffentli^t timtben 23 Stummetn; 14 6tü<Ie ftnb nid^t 
t)evöffentlii3^t aber im SRauufcript tootl^anben unb meifiend dud^ 
bei angeführt; 4 9lummetn liefen ye^t in9[utegrap^ 
tot *1 (Soncert itnb 1 d^oncertino and bem Sa^re 1760/ 2 S)i« 
tertimenti mit* S&egleitung aud bem 3at;re 1764). 



^ie{e, t$eifö loeröffentlid^ten, tl^eifö nod^ botl^anbeneh« Det« 
toten gegangenen obet Don $a^bn nid^ anetlannten (sCocoiex^ 
«om^ofttionen ftnb in nad^jle^enbem S^erjeid^niffe fibetftd^tUd^ 
^ufanimengeflettt • * 

@oloftüdCe» 
9lad^ bet Std^oifoliie in «rettfo^f e t^ematiff^etit Üatalog. 

1763. I Divertimento, A=bur 74. 

1766. V 60U, 1. G=bur 2. G^but 3. C=bur ^4, 

4. F^bur 5. D=bur % {^v, 3 ging toerlcren). 

1767. V ©onaten, 1. C=bur ""U* 2. G=bur 3. A = bur «4, 

4. E=bur %, ö. D.bur 7* (^«r. 1 unb 2 gingen 

terloren). 

1767. VI Scherzandi accomodati per il Cembalo (fiej^e-©. 186). 
1771. Minuetto con XX Yaiiaziom, D-but 

X 2)ii}ettimettti^ ton benen 8 betloten dingen. 



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350 ^1^*4 (Somi^ofitimicii )itiit 3a^re 1766, 



. 'Zttitttt (mit Violine unb ^iolonceU). 

1766. IV Xtx^ttü, 1. F=bur ^4, 2. Gnttott C, 3. C=biir 

4, E8=bur C 3 üott §at)bn nic^t anerfannt). 

1767. I ^^erjett, G^biir üon .^ja^bn nic^t ancrtannt 
1769. I S^er^ett, B-bur C/ Gi^^Ö ücrloren. 

1771. IV piüertimeuti, 1. D^bur % 2. D=bur 3. A^bur 

' 4. E=bur % {^Ix. 1—4 gingen miouvL, 3lr. 2 oon 
j^a^bn nid^t anectannt). 

(Soncette unb^it^ertimenti , 

1763. II (Soncerti mit 2 ^Biotinen, ^-i>{o(a, 33a6, 1. C^bur % 
(in ^ai)bn'^? ^atatcg ali Orflelconcert bejeic^uet), 
2. C:bur C ijiiuj iieriorcu. 

1766. III Senccrti, 1. F^bur %, mit 2 ^^ielinen, 33iola, ^afe, 

2. F=bur 7*/ "niit ^i'ioliu princ, 2 Violinen, 3^iola, 
^:8a6, 3. C^bur C, mit 2 aUolmen, 2 $ömct ober 
2^rompcteu unb ^mufcn ad lib. unb S3ai. 

1767. II (Soncerti, 1. D=bur Cr mit 2 Violinen, S^iota, ^öaB 

(§a^bn'ji tatalog)^ 2. G*but ^U, mit 2 SBiolinen, 
2 ^Biolen, 33a6. 

1771. III ßoncerti, 1. C=bur 7* 9itt0 bertorcn, 2. C^bur C wiit 

2 Violinen, unb ida| (SSCutogrop]^, 6:on€ertino 1760), 

3. F::bnt C mit 2 SBioUnen, Sioletta unb S3a|, 
2 4^5nter ad Hb. (^a^bn'd Aatalog). 

1772. I (Soncerto, Gsbnt C/ mit 2 SBiolinen unb Bag. 

1773. I SDibertintento, G:sbttt % mit 2 Violinen unb Sag ^n« 

• togta^)^ 1764). 

1774. I ^Jattita, Essbut %, mit aSiolinfolo, 2 SBioUnen, S3ioIa, 

S3a6, ging uerlotem 
1774. I ^attita^ G-bur C/ ^on $a^bn nid^t onecfonnt 

I S)i»ettintento^ C^bur V4/ mit 2 .^iolhten nnb )6a|. 
Shi ttit^gefil^rieBcnett Stimmen im QifenflSbter 9Rnfifcnr^it». 
in 3)ibertitnenti mit 2 SSiolincn unb 3SiolonceU, 1. C:^bttt 
«A, 2. C=bur 3. F=bur C- 



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.^.<U«i»tcrconM*1ltioittiu ' 351 

5ßir folgen nun ben einaeltten ^ilummtn, injofem fie Wn* 
XaB Bemerkungen bieten. 

©otoftücfe. 

1763. (Sin breifä^ige^, fc^on frii^er ertt>ä!^nte§ Divertimento, 
bie erfte §ai;bn'f(^e ßompofition, bie man öffentlich angezeigt 
finbet unb bie fid^ in Slbfci^rift noc^ auf ber Serliuer ^of? 
bibliot^ef erhalten \)at. 3)er infhuftiöe ^md bicfer Slrbeit ift 
unDer&nnbar. S)ctn frifd^en Slttegro folgt ein HRenuett, AiOtac, 
ber — ein feltener gatt — in einer ber näd^ftgenannten dlum^ 
mm aU ^rio in Wlo\l tüieber erfd^eint; ber le|te @a|/ ^tefto 

cntf^)rid^t bem ß^jarafter beS erfteii ®a|ed. 

1766. V ©oli. 2)ie erfte ^ftmmt, G^but C ($at?btt»Ä. 
jtatalog 92v. 17)^ etf^ien aU 6oitat& in 9reit!o))f umb ff&tUV» 
oeQT. compl. Gallier XII, 9tt. 2, in ber neuen ^onatenandgobe 
9lt. 21." 31^ Aon ifl einfa^ nnb fkr nnb mad^t fte no^ 

ttntenid^ti^ttieüe empfe^IenStDectl^. Shimmet 2, 
Gsbut %^ finbet fU^ afö S)ii»ectiniento nnr^nod^ l^anbfd^tiftUd^ 
auf ber berliner ^ofbiblfot^t Kud^ biefes fel^r !ui^ gel^altene 
5DiDertimento (ber le^te sä^It nur 24 Skifte) fonnte tool^l 
nur fftr ben friil^eficn Unterrid^ befHmmt getoefen fein. 8es 
merlenjSioert^ ift ber erfle 6a^, ber, nad^ Fsbnr tranöponirt, 
als britter 6a^ in ber l^ier nad^folgcnben 9^ummer 4 lieber 
erfd^eint. S)iefe 5hnnmer bat fid) in ^Ibfd;rift auf ber berliner 
§ofbibUotl;c£ crbalten unb jttjar als @olo unb al§ Xer^ett; ba§ 
©olo ift breifä^ig; im ^erjctt lommt no6) ein Stnbante Ipinju. 
(S§ ift bie5 bie fo eben ermä^)nte 'J^ummer mit bem nad^ F 
traneponirten ©a^ unb bem iueiter oben bejeid^neten 3J^enuett - 
in Dur, ber bier al§ ^£rio in Wloü nneber!ebrt — eine (Eom= 
bination, bie beireift, h}ie fe^r fid^ bie gäben ber ^a^bn'fcben 
(Jompofition mitunter lun-ipirrcn. Die 5. ::)iummer, D=bur 
ein einbaute mit fünf ;i>ariationen, ift ebenfaH^^ in Stbjd^rift auf 
ber i^orliner 53ibÜD't(;ef. ^ud) mit biefen SSariationen ift lebiglid^ 
beni 5(^ul3n)ec£e ein Opfer gebrad^t. 

1767. V ©onaten, 31U (Srfa^ für bie üerlorcn gegangenen 
erflen jioei ^uvmexn liegen bagcgcn bie folgcn!)en brei im DrudC 
)ttr $anb. @ie erf d^ienen f d^on in Den oeuTr. eompL Cahier XI, 



12 gitolff, ^>oac Jh. 33, %nbxi 9h. 21. 



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S82 ^atjbn'd Som|>ofUioncn hi» ium i^a^ie 1766. 

Sit. 11, 12 unb XII, 3Zr. 3 unb in neuer 2luägabe bei 33mt=. 
!o^)f unb .öärtct aU Ta. 33, 34, 22." 58ei ber toierten Sonate. * 
Küax übrii^en^ .$)at)bn in ber 33eftätiguug l'elbft fc^manfeub. .§er= 
öorjul;eben ift in Ühimmcr 3 in !)armonifc[ier Sejiebung bag 
Xxio, A^moÜ; in stummer 4 bcr 9Tlenuett famnit ^rto unb ba-^ 
nedifd^e ginale ton ec^t .gapbn'fd^em ^umor; in ^Oiummer 5 ber 
crnft gemeffene erfte Ba% mit feiner organifd^en 2)ur(^bilbung 
iinb formellen Slbrunbung; a\i6) baä Xxxo, Dsmott, ^at toors 
toiegenb etnften 6^>ara!ter, »ä^renb im munteren ?^refto bie 
fro^e £aune toieber bie Ober^anb getDinitt 3^ ^ai^tt'd .ftata« 
log ift übrigen« bie le|te Plummer bcrgci(ä^net. 

1771. aftenuett mit »atiationeiu Sn ^lapbn'^ Äatalog fmb 
20 $(mationen angegeben; in ben oen^r. oompl. (SBteitfojpf un^ 
^YteQ Gahier IV, 9h;. 1, fuib beren 18/ ebenfo in ber ^oHe*« 
f^en Sn^abe (9lt. 40). SCttatia gab bie ^^rietta^' mit 12 ^a? 
tiationen ^aui; unter biefen ift 9lr. 9 in ben borgenannten 
SbtiSgaben ni^t entl^lten. ^ief e SBariationen flnb einfad^, me« 
lidmatifd^e ^emaDer^iernngen/ bie toiebetum nnr einen inftmfs . 
tilöen 3*^^^ verfolgen. ' . ■ 

X ^it)erti»tenti/ in ^a\)W^ Itatalog t)eraei($net unb bon 
al§ frül^e Slrbeiten ancrfannt. J>ie nod^ in Slbfd^rift er« 
^laltcncn jn^ei 9lummern", C=bur % iittb D^bur C bepnben fid^ 
im 2Xrd)iv ber ©cjcUfd^aft ber ^Jinfiffreunbe in Sßien. 6iner 
ber 33lenuett^ in ber jtr»eiteu 9iummer-ift Fiera dl Venezia be= 
titelt. 5lud^ bicfe «S-tüde iuaren ot)ne 3^eifet nur für ange^enbe 
ßdjiiicx ge)d;rteben. Unter ben t>erfc^DÜenen ^Kümmern, beren 
Slnfangetalte ifenicj iierfprec[)en, ift ieboc^ ber SSerluft bce bei 
^a^bn unter Plummer 3 anc^etjebenen Divertimento ju bebauern, 
.ba l^ier baS ^^ema (unb biefe^ ift bei §apbn faft immer für 
ben 2ßert^) einc^o 2^onftüde» entfc^^eibenb) ctma§ ^^cfjere» »er= 
fprid;t. gür ben gaü, bafe fic^ biefe Plummer irgenbtt»o cr^ 
I;alten Ijat, fei ^ier ber Anfang (urf))rünglid^^ im (^ofjranfc^lüjfel) 
angegeben. 



13 fitolfi, ipottc ^JJr. 30 , 31, 34; ?(nbrc 9k. 31, 34 , 22; ferner er- 
f^ien 9ir. 34 u. 22 6ci ^^jcterö, Cahier II, Dix Senates facilps, ^x, 17 u. 14. 

14 25ic berliner §of6i6Uot^ef fecjl^t außerbem in Slbjd^vift nod^ mehrere 
leiste 2)ii»ati]neiittf btc aBei locber l^ei ^a^bn no<l^ [onft itgenbioo bet« 
icn^sct jinb. 



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(S(ai»icrcetii4)ofUtoiuib 353 

1766. IV Zn^ttl 9tt. 1, F^bttr befttt bie »etliner 
^of HMiotl^el in 9C(if#tift JDie Sioline ifi im etf^ nnb sloeiten 
@ate bem Stoiec ebettMttig; ^9la^al^itden, Sbtötottfd^ in 
äRelobten imb ^ff agen geben benfelben ein betoeotei^ Bpkl; 
aU leitet @at folgt SRenuett unb ein vngleid^ Ifingered S^rio. 
9lt. 2/ Gmott C/ ift i« ben oenyr. oompL Gab. X, SRr. 5, 
bann nen erfd^ienen nntet 9lt. 16 bei 8reit!opf unb Härtel, 
^•Ve unb WuM, 5{)iefe§ ^erjett i^ält in aVen btei Mten ben 
^axattev beftimmtet (Sntfd^iebcn^eit feft, ^x. 3 mit feinem 
nic^ti^iatjenben %\)ema \)at §avbn nxä)t anerfannt. 9ir. 4, 
E8=bur Cr ift i^i c<pat)bn'e Äatalog aU ^iüertimento mit 
Qleitung t>on Violine, 2 Römern unb S3afe eingetragen. 
cptftirt nur in Slbfc^rift auf ber 33crliner ^-Bibüot^ef fftatt §ür= 
ner finb 2 ^ßiolen). 2)ieie Plummer jä^tt ju ben fdjiuädjcren; 
e-^ fel;U bie nött)igc @in^cit unb 9tu^e unb felbft ber 6(^tu6faJ 
entbehrt ber an *oai}bn gctüol^nten ©ebrungenbeit. 

1771. IV 2)it)crtimenti. ^Jtad;bem 3lx. 1 unb 4 toertoren 
gingen unb 3fir. 2 üon ^a^bn nic^t anerfannt würbe, bleibt 
nur Ta. 3, A^bur ju erföäbnen; e^3 ift al^ Capriccio be^ 
^eid^net unb folc^es in ßifenftabt unb in ber Sittauer 
6ammlung toorl^anben. 2)ie brei ©ä^e (3lllegretto, SStenuett 
unb Sltlegro) eilen auf (glatter Oberfläche leidet ba^in unb ifl 
befonber^ ber erfte @at mit )B&ttfen unb deinem gierratl^ reid^ 
oiidgefiattet 

^oncerte unb S^ioertimenti. 

SBoi» ^bn'd Gtoiertoerfe betrifft^ bon benen f&mmtlid^ 
oben angefi^te 9himmem in bie Seit bü» 1766 faSen, genügt 
^, biefelben fnmmarifd^ )n bef)>red^, benn jie ergeben ftd( toeber 
bttt^ mnftfalifd^en ^e^alt nod^ bnrd^ Spielted^I p, mefent^ 
Ud^er 8ebetttnng. 5Der gr9$ere ^^l toar bon Sreitfoj^f^ bmi 



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354 



dovspefßowa bi« jttin OtSfct 1766. 



2ÖeftiH;a( in .^aiuburg uub Xraci] in äöien aiu305cii]t, bod^ feinet 
benennen crfc^ien ie im Xvnd, luie fid) ja fclbft üon .^'»apbn'ft 
ipäteru ©Ducerten nur jirci, in uub D:bur, biefes ä^üitl;cile 
erfreuten; unb auc^ üon biefcn erlangte nur le^tercö mit feinem 
lebensfrifc^en gittale unb bcn ungarifc^cn Slnllängcn befonbete 
Seliebtl)eit, fo bafe fogar ^läufige Stuflagcn erlebte. ^Btttaxk 
fünbigte batielbe 1784 auebrücfli^ mit bcm Seifa^c an: ,,SaÄ 
einjide (l^la)>ier»($oncert ^a^bn'i^, t>a& bisi^er im 6ti(i^ erf^ienen 
6o fe^T oiid^ beibe Soncerte bie frn^eteit it^magten, 
tonnte bod^ .^iSramet'd äKo^aiin fftt SRnfU'' (1786) bie »e» 
metfun^ nUftt nntoMden: /,9Ran toitb ie^t fafl ein ttenig 
migtcanifd^/ b«ä» aXLt» filv l^a^n'i» Stbeit aniS|tti)ei&en/ tood in 
feinem Planten l^oni^lOmmt'' lomn bied bie leiten (Sa^ 
oietconcette, bie ^bn craq>onitte nnb gerabe in biefer 3^ 
flbemal^m es 9lo)att, bnt^ eine Siei^e l^errlid^er Schöpfungen 
biefem bet ^üieiliteratnt eine ganj neue 6eite ab» 

5ugeminnen nnb alle feine Sorgänger barin ju überflägelit. 
|)a\)bn aber fc^uf tjon ba an feine fci^önften ©olofonaten nnb 
irioö, mit bcncu er über lUojart Inuinei^, mitunter felbft an 
öeetl^Düeu ]\d) auleliute. llui? ba,^u truoi uamcntUd) auc^ ber rcr^ 
geid;rittene (Staüierbau bei, beun ein gutec^ .^nftrunient mar .üai)tu 
fo unertäfelic^, ba6 er fic^, um neue 3lufträge ju erfüllen, eigene 
bie beften (Slainere bei feinem i^iebliug, bem Drgel= unb (Slaticr* 
mad^er SBenjel (S(j^an§ au^^fud}te. 5ü fdjrieb er im ;^l;re 1788 
an 3(rtaria: „Um ^^\)xc 3 (Slaüier^ Sonaten befonberiS gut ju 
componiren, toare id) gejmungen, ein neueö J'^^'^t^^^^i^"*^ 3^ 
faufen." (5;^ Hegt ein nierfmürbiger ßiontraft in bem mufifa^ 
lifc{)en Siiertl; biefer ja^lreid^en ßoncerte unb ben hod) gleich- 
zeitig entftanbenen Quartetten unb 6t;mp^onicn; e^ bettcift 
unö \)k^, ba| ba^ ©lavier an unb für \i6) ^a»?bn'ö gnbivibuo^ 
lität tcenigcr gufagte, benn aud^ in feinen ftwiteren ^leruw* 
ragenben 2öerfen l;at er nid^t cigcntlid^ eine neue S^ed^nif 9«* 
{«Staffen; i^re ^ot}üge berul^en toeitand anf i^m mnftfalif($en 
jtern. 6o oft er aber in» ®ebiet ber größeren ^rabeP<{^ 
Reifte, trat fein eigenes 3d^ berart snrütf ^ bat ^ ^ ^ 
}n erfennen ifl^ nnb biefe Berebte (Srfd^eituing tmt^iS in bem 
Wtat/t, aU er Bei einjelnen Soncerten ft^ bi& tUtgebft^K4< 
aniSbreitete, benn nnter obigen 9himmem befinben ftd^ einige 
»on ungeiod^Ud^ ^(ndbe^nung, toxe fle bei $at;bn fonjl nir« 



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1 



(S(aiiiercoiiif«|itionen. 

genbö Dorfömmt. 3Utmobif<^e iöäufe uub Si^i-'ttitl^^Jtt/ ^arpeggirte 
Slccorbe unb Ueberfc^lagen ber .^anbe laffen manche ©ä^e faum 
ein ®nbc finbcn; fo jä^U 3. 33. ba5 erfte ber 1767 erfd^ienencn 
ßonccrte 652 XatU (legtet Safe 387), bad stueite (Soncctt 
617 Zattt (erfter ©a^ 323). £)ie ^Begleitung greift bei einigen 
^^oncerten tii<j^tig ein, tritt in ben %utt^ mrd^^erm&lig auf 
itnb Detfiftrtt aRelobie unb Harmonie, {UlDeiten an^ mit bem 
Soloin^ment imitotorif^ toeti^felnb; $Dutd^fftl^tutigdt^eile fom* 
men feltener Dor, ber ^loeite Z^il eined 6ateiB (egintit toie ber 
erfle mit bem fyaxptOfma, natftrli^ aber in ber S)i>minaiit ber 
^au^ttonart. Utd^erfennbor seigt fld^ ^bn'iS angflU^ei} Seft» 
leiten an ber tmn $1^. (Snu Qa<9^ ilbertommenen SRici^tung^ ber 
er no^ nid^t $err getoorben^ beren Sßorsflge er aber toeit dop 
t(;eil^after itnb rafd^er in ben 6oIod tmb Zex^ttm nnb auf 
bem (Gebiete ber ©treid^^Qnartette nnb ber ©pm^^onie §u toer« 
»etti^cn mugte. 6^ ift getoife nid^t ol^ne ißebcntung, bafe ^aDbn, 
ber in feineu Katalog felbft bie unbebeutenbftcn Xii?erti= 
menti aurual)in, iu>n feinen tioncerten nur t)ier ^Otummeni an= 
fü^rt unb lüiebcrum in nnbegreifUc^ier aSeife gerabe jeiu befte^, 
boij erttjä^nte in D^bur, üergifet. 

^ämmtlid^c (Eoncerte uub ßoncertinoö [inb breifä^ig (ber 
langsame Ba^ in ber 3Kitte) — eine gorm, bie f(^on von 
Bei). 33ac^ alä i^oUftäubig au^^reic^enb für ben B^^cf eine^ 
ßoncertftücfei^ fe[tt]el;alten unb bi^ auf ben l^eutigen 3^ag aU 
©runbfafe bcibel;alten würbe, ^nx ^Begleitung bienen, tüie oben 
ermäljnt, meiftensj 2 58iolinen, ^lUcla nnb ^5afe, nur auena^m5= 
»eife treten Börner ober trompeten unb '-)3aufen ad Üb. ^inju. 
@in ein^ige^, ebenfalls fe^r umfangrei(i^e^ (Soncert (fiet^e 1766, 
0ir. 2) ^rincipalsSSioline; ßlatjier unb Violine toed^fcln in 
^affagen, jum ^l)eil imitirenb, bie SBegleitung ift reid^er atö 
gett)ö^nli(^ ausgeführt. 

Ä)ie (SoncertinoÄ ober 2)ivertiinenti fd^eineu fäinmtlidj fftr 
jarte S)amenl^änbe ^nr Uebnng im gttfnmmenfpiel gefd^eben p ' 
fein. 6ie alle J^en jnr SSegleitnng 2 Violinen nnb Stolon? 
ceQ; biefe 6tftdte ftnb benn an$ von lleinem Umfange nnb ed(t 
^a^bnifd^; atö SRittelfal bient regelmft^g ein SRenuett fommt 
Srio, beibe in ffit^efiem ^\il^itU, — 9{od^ ifi bei» erflen ber 
oben angegebenen (Soncerte }n gebenfen, ba tSi in ^a^bn'il 
ftotatog aU Conoerto per Forgano bejeid^net ifi (3m (Snttourf^ 

23* 



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356 



$a^bti'0 Som^ofltiottcit bis ^utn do^re 176& 



Äatalo^e i)t bcr 8eifa^: ,,e ancora altri due Concerti per 
rOrgano in C/') 2lu^ biefeö (Soucert ift fe^r umfangreich 
• (533 ^a!te). S)em erftcn @a^e, Allegro moderato, folgt ein 
ßargo; ber ©d^lufe, Allegro molto, ift 3tücit^)cilig. S)er @til 
tiefet ©ä|e ^)at tnit !ir(i^U<i^em (Sbarafter mä)t^ gemein; e^5 ift 
ein ©oncert lüie bic anbem unb fönnte ^jöc^ften^ aU ^iac^f^icl 
am ©c^lttjs bed (Sottedbienfte^ gebient ^aben. {^a^bn'd (^igetu 
fd^aft aU £)rgelf)»ieler Iftfit ful^ aitö biefem Cottcevt ebenf o ipenig 
entne^eit/ ate <md bet t>Ui%atm, fo ved^t im ^efd^macfe ber 
bamaligen S^it, bebenHic^ üet)ietten OtgetbegUitimg feinet 
£8:sbnts9Reffe nnb bet Heinen fel^ beliebten B^butfaVleffe. 



(Ei» etfibigt und nod^^ ^a\^bn'iS €^efangcom^oft Honen 
nÄ^et fennen sn letnen nnb ba b«ben rrtr gunä(i^fl feiner frü^eften 
Slrbeit, ber «Seite 123 ertoä^nten SWcffe gebenlen. " ©ie 
ift, ipie tpir gcfe^en baben, für 2 concertirenbe 6opranftimmen, 
toicrftimmigen (£t;or (©opran, 21U, ^enor unb SSafe), 2 iUolincn, 
ßontrabal unb Drtjcl c\c)c^t. §apbn fd^rieb fie ju einer S^^t/ 
in ber er nod^ ol;ne niefentUd^e Sei^ülfe auf'^> ©eratbcmcbl im 
S^onfa^ fojufatjen lierum t}agabunbirte, gln(fUd>, ipcnn er Seite 
für 6eite mit ^JUnen au^Sfiillen tonnte, t)on bcren 9lid^tigfteUung 
er 1x6) felbft teinc Uiedienfd^aft geben fonnte. @o nnbefanv^en 
irie bicfe .i^ugenbarbeit, öie man in jeber ^infid^t mit 3ntereffc 
unb i)tül^rung betrachten n.nrb, l^at §ai?bn mo^l feine @efang= 
ccmpofition met;r gcfd^rieben; t^eun anä) eben erft iM 3üng= 
Ung^alter getreten, ivar er in feinem ©mpnnben bod^ nod) bad 
nnfdjttlbigc Äinb, ba^ in ber Slnbetung @otte^5 in reinfler 
gvümmigieit ba fteubig aufyau^it, m bet teifete Wlam fd^nlb« 



15 (Sine iDletigc bti ^ci\)bn |ugefi^viebenen ä72effen fuib a)>o{r9^^; fein 
t^ematifi^ev Aatalog nennt 15, es flnb aber in ttttfiti^fcit nus 14, bie 
Üeinc OtgeCneffe Üft stoeimat becidil^nct (unter 91t. 4 nnb 18), bae erflemol 
mit bcn 3 Snfingetttltenf ba« itoeitenial mit bem 3. nnb 4. 2^ beginnenbl 

25a6 bic crfle SKeffe in ^ßartitur (b. ^. ©ingflimmen unb aiiSgcf Artet euer 
Orgelbcgteitung) Bei Sfloöetto in Bonbon a\9 9lr. 11 ber ^olpbn'fd^cn iüicfie 
erfd^icncn ifi, icurbe fc^on Bemcrft. Sicfe 2lu«gabc tfi nodb einem Wcpt. tcs 
R''. 3. i'atrobc ttcrfcvtigt, boc^> finb bavin tu ber <2ttmmfü6rnng manc^>c 
SienDciungeit oorcjenommeii, bie gar ju offenbar gvammatitalii(^en ge^>lev öer* 
beffert unb bie 2 concecttrenben @o(ofitimmen tjereinfa^t. 



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@efangcomt»o|ttioneu; erfle ä^effe. 357 

beiüujst üott 9tcue unb ^ernut^ i^or bein ^([Imftdjtiijou in bie 
Änie finft. Oft genuii mat] ber jugeiiblidje ^iufüer anbete 
5J^onfe|er um bie ©abe beneibct (;aben, ben ©otte^^bienft in 
^tönen üer()errU(f)en ju lönnen. !^sefct machte er fid^ jetbft an bie 
2lrbeit, nac^ feinen inbitiibucUcu (^kfüi;lcn ben Sdiöpfer be= 
fingen; je treiter et aber in feiner 2(ufgabe üormärt^ f^titt, 
befto lebhafter mag i^m im (^cx\k an ©teUc feiner eigenen 
^erfon eine üon ber $crrlid;feit ©otte^ begeiferte, freubig be^ 
lüegte S^riftenfd^aar t>orge) (^»ebt Ijaben. greube, inntgfte greube 
befeette i^n unb raaÜ^U feinen @efang fc^neder unb fd^neEer 
flie^ nnb man^^i emftere ^cjttoort »urbe im ^^anmel mit 
fortdeciffen. er bamit bie u^U Wct jn (Bott fingen 
irftfe, toar er eben fo fefl übn^m^i, et fi^ beum^t tt^ar, 
)tt ®ott ia au^ auf bie redete ^xt beten fönnen — eine 
SCnfid^t/ mit ber er afö Staun einen Ihmf^ünger abfertigte, ber 
il^ )u einem Urtl^il über beffen 9Reffe br&ngte. 3)em ibm 
Sp&ttc oft gemalten Sßorumrf, bag SieÜ0 in feinen Steffen beiS 
(Trufte« eutbel^re, trat iQaxjhn mit ben SS^orten entgegen: „3d^ 
toeij e« ui^t anberd 8^ ma^en; mie \(S)'ä l^abe, fo gebe i<§ c«. 
' SBenn i# an 0ott beule, ift mein ^erj fo öott bon greube, ba6 
mir bie ^JZoten toie t)on ber 6pnle laufen. Unb ba mir ©Ott 
ein fröI;Ud; ^crj i^egeben t;at, fc tuirb er mir'ö fc^on Per3cif)en, 
iuenn id) Um and) frö^jlic^ biene." .§a\}bn mar t>on .*paiu^ au§ 
ein pfüdjtijetreuer .^atboUf, ber alle-:?, n?a§ feine Äird;e iu>rfcin'ieb, 
o(;ne ängftlid;e ^^rüfung in @l;rfurd;t I;innal;m; gteid; 3)?C5art 
Jüar er beim (Somponiren beö fo tooi;( befannten 3)tef3tcrte0 bod; 
jebe^mal tief belüegt; er fü(;Ite fid^ babei in bie 3*^^^ 3urüd= 
ijerfe^t, wo er al§ 6ängerfnabe am 3lttar ober auf bem (Sbor 
feinem 6d)öpfer bicnte. ^icfetbcn ®efü^(e, bie ^JJiojart bei 
feinem l'eipjiger 'öcüute in biefer ^»iiii'idit aibM'prad;, befeettcn 
and) Um unb nod; nad) ^^ottenbung einer feiner legten ^JJieffen 
fonnte er, mie ber brai^e äöalb^^omift ^rinfter erjä^lte, „Sll^ränen 
ber greube unb Diütjruug »ergießen, baf^ er föiebcr ein 2öer{ 
$u (Sottet $reiÄ unb ß^re gu ©tanbe gebracht §abe". äßeitere 
S9emerlungen Aber ^a^bu ai» ^irii^eucom^ouift iener ^riobe 



16 Dr. gr. Soren), ^atftn, iOZo^art unb SBeet^oben*« fthril^enmitflf, 
1666, €». 62. 



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358 



(Sotn)>0fittonen bi9 aiun 3a^i€ 1766. 



tiorbebaltenb, in ber uitv feine im 3)tannecHiUer c\ef(^6nebeneu 
großen ^2ef[en borliegeu n^erben^ toenben toix un^ tviebec feinet 
erften ju. 

S53ir Ijaben bereite erfat)rcn, unc \e\)x §ai)bn crr'reut n?ar, 
aU er fein längft verloren geglaubte^ ©rftlingätoerf im ^o^cu 
©xeifenalter tion ungefäl^r »ieber üorfanb; tuic bicSÄelobie unb 
ein getoiffed g-euer barin il^n aneiferte^ tro^ feinet ongedtiffeneit 
©cfunbbeit nod^ einmal bic gebcr ju ergreifen, nm bcr öe« 
gUitung $015- unb 8ladinftmmente luib felbfi ißaulen l^inp« 
zufügen. Sflelobie iinb iugenbliiS^ geuer alfo traten t^^ bie 
benfelben ^ma^^Un, bet no^ btei Salute |ui}Ot feine 
le^te aReffe gefd^tieben ^tte^ bie an äRetobienteid^il^m nnb 
gmtigieit ed mit iebem SBet!e and ^aifbn'd befien Sa^en auf» 
ttol^ 6eine etfte WU^e htm^'^Ut nun attetbingd ^avbn'iS 
9(ttdfpru$. S>ie beiben @olofUmmen fti^ioingen ft^ dl^i($ ^^^^^ 
Serd^enpaaie in bie §ö^>e; e§ liegt ein toal^rl^aft Met Uebet« 
mut^ in biefen geipagten ^affagen, S^tittetn nnb Setfd^lingungen, 
bie fd^on §n)ei tüd^tig gefd^nlte 6tinmten etfotbent; ab nnb }tt 
»ed^fclt mit i^nen ber ©^or nnb erl^cbt [x<S} bei freilid^ nod^ 
mitunter unreifer Stimmführung bod^ einigemal ju tt)irfungö- 
üoller $ol9pl)onic; im Sltlgemcinen ift jebod; bic l^omo^bone 
©a^tt>eife norl)errid)cub, bie Dbcrftimme bominirt unb Sa^ unb 
3)Iittelftimme orbnen fid; il?r unter. 93et ben ©ä^cn, bie größere 
gönnen verlangen, reid^en am [icbtlidiftcn bie Gräfte no^ nic^u 
a\b^\ au6) n>irb bei ber gleid;5eitii}en 'iHU-tbcilung be^ Sertee- in 
toerfd^iebene Stimmen auf ben 6iun ber 5föortc iitenig ^iiicfiic^t 
genommen, ©af; au grammatitalifd^en geistern !ein 5Dkngel 
ift, tann nidu überrafd^eu, bie jugenblid^e Ä'ampfe^luft ge^t 
aber mit liebeu^^mürbigem ßifcr über alle§ l;inn)eg. S)ie SBios 
linen galten fid^ au ftercotppe giguren unb bemü^>en fid^ ba, 
U}o cä ber ftel)enbe SBraud^ gebieterifd^ »erlangt, einen getoiffen 
©laus 3U entfalten unb mit gcräufd^boUen 9Zoten bod^ ctgentlid^ 
nidjt^ )tt fagen. ber Sluffaffung unb Sel;anblung im 2111« 
gemeinen fpiegeln ftd^ fo red^t bie ^erootfted^enben dinbrüdfe 
aUed beffen^ m» ^ai^bn bid bal^in aU 6&nget gel^dtt itnb mit« 
etlebt l^tte nnb boi» et mit feinen^ in bet ted^nif<^en Sltbeit 
nod^ n^enig betttanten ittftften na^ feinet 9(tt n>iebet)ngeben 
bemül^t mx. 

Uebet bie einzelnen 6&|e biefet, aUenfattiS )n einem bet 



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<9efan0coin{)ofitionen; ecfte Mtl\t. 



3Ö9 



Heineren S^f^tagc beftimmten Mcmc fei ipciterbin ncd^ cini^cä 
l&emerlt uub juüor beten ^nfan^^taüe üorau^gejc^tdt. 

Allegro. 



i 



fr 



-*» — #- 



i 



Ky-ii •> e e • let-soii, e • le 

Allegro moderato. 



1 - 8<m. 



Et in ter-ra pax ho-mi-m • bu 



Pa*trem om- ni po • ten • tem fa - cto - rem. 



I 



Adagio. Tittti. 



Solo. 



Sano-tni, Saae - tos, Sano 



- tos 



Andante* Duetto. 
18 



Be-ne - dio - tot qni 




Allegro. 



Ag-nua De • i qui toi -Iis pec-ca - ta 
Dona nolni oome Kyrie. 



man- (Ii 



^ac^ Kyrie bct^iunt, bcm ^erfommen enttjcgen, mit leb: 
f)afteiu 3^'it^"^i|3/ »^^'^ ebenfo n?enig aU ber SIuobrucE felbft, bcr 
2;eutunc5 ber ernften, flel;entlT(ben 5öorte cntipridit. ©e« 
meiniglici^ begann man l^ier in langsamem, feicrlid^en 3Iempo, 
ba^ bei bem Christe eleison in lebl;aftere SBetoegunQ überging, 
äbui^ ^(ü^^bn ^at feine fpätercn Steffen mit Slbagto ober Sargo 
begonnen; nur s»ei (bie Sielfon^ unb bie groge Drgetmeüe) ))dben 
jnm 3lttfang Megrc moberatc, bic %- (@t. 9^icolai=) 3)ieffe ^ai 
smegtetto. 3n feiner evjten äReffe merben dinttitte bed 



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360 



^avtii'e (iomi»ofitionen b'i6 }um 3a(^re 1766. 



Kyrie- unb Christe eleison t?om ganzen (ibor gefungen unb 
n?ieberl}clen bann Die cclofümmen i^r eleison in länger aui- 
gefüf)rten folfeggieuartigen ^^^^rafen. 2)ie Violinen treten f/ier 
noc^ beid)ciben jnrücf. 

3m Gloria gel;t ber (El}or m6) ben üom ^^>rieftev intouirten 
SÖorten c\kiä) im !^erte meiter; Xutti unb Soloftimmen Jüed}jcln 
nnb (cfetcre bilben t]leid}jam ben leidsten ^c^niucf, bem ber (El;or 
befräftigcnb entgegentritt. (Sine S^^^^^Hlw^g in 3lbfd;nitte je m6) 
bem iieiid)iebenen Sinne ber einzelnen ^erte'jjeilen finbet nic^it 
ftatt; c^^ ift mel^r ber allgemeine 3lu^brud ber (^runbftimmung 
I>eobad;tet; jelbft bod a\& SÄittelpunft contraftirenbe qui tollis 
gel^t itt ©ineni 3wge mit ben anbcm SBorten tneiter. ^ie »et* 
fd^iebenen ßmpflttbungctt tocrben l)ier non 2, 3 unb 4 Stimmen 
dle^^eitid ottögefproc^en. ^ie häufig als guge benu^ten Sd^lug- 
tootte com sancto spiritu laffen t& bei einem einzigen 9(ttötiif 
beloeitben unb $itle|t toitbeln no4 beibe 6olofHmmen in rei<j^ 
figumten £ftnfm \fyc Amen, toobei ber ^s>x einigemal mit 
bemfelben XuStuf fv&ftig baatoifd^en tritt- 2)ie Siolinen forgen 
fftr ben (inneren ^nl unb l^alten nur bei ben Gobfiellen mit 
il^er Seb^aftigMt pxM. 

9(u(^ im Credo fftttt ber ^l^or mü^ ben Sßorten bed ^e« 
fieri^ gleid^ mit ber gi^^f^l^i^d SD^egte^teiS ein. ßier ifl 
*benn au^ attei^ bem @l^or juget^eilt nnb bie loerfd^iebenen 
^ejtcöjeilen tjert^eilen fid^ gleid^ anfangt in bie i^erfd^iebenen 
Stimmen; nur tjom et incarnatus est angefangen, wo 3lbagio 
beginnt, fingen alle Stimmen anf biefelben 2öcrte. tiefer 
iDUttelfa^ beginnt F^moH, mobulirt nad) Goncll nnb fd;lie6t 
beim et sepultus est in B^bnr. S)a6 t)ier bem 2lU)5brudt tieffter 
ß'mpfinbnng nid;t alljnfe^r nad^gegeben ift; t»erbient aU ein 
überrafcbenber i^orjug biefer, leidet 5U tl;eatralifd;em SJlffeft toer= 
leitenöen 3 teile l)eriun-gel;oben 5U inerbcn. ^ßon i)kx an tritt 
n?ieber SlUegro ein unb ge^t allee in geid;lofienen Reiben t)cr= 
n^ärtö, jebe Stimme lüicber anberer Seytiüorte bemäc^tigenb. 
SDic Soloftimmen miffen für ibr biöberigeä Sc^meigen bo(^ 
noH^ m6) bem et vitam venturi sa^culi ju entfd^äbigen; i^r 
Amen ifl aber nur, Dlote für 9lote, eine Söieber^olung bed 
früheren. 3)ie ^Biotinen ge^en meiftenS mit ber Oberfiünme/ 
ber fba% bilbet burd^auS eine fernige, fraftootte Unterlage. 

Sangfom nnb feierliii^ beginnt b<tö Sanctos in frAftigem 



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($eIangcoin)}ofUtouen; eifte iU^cffe. 361 



Xutti, bem bie Soprane gleid) Stimmen au^^ lieberen i)lc; 
gionen in bübfd) lun-fd; Inncjenen (hängen anfdjUe^en. ^Beim plcni 
sunt coeli tjereinigen ficJ) alle Stimmen in feuricjem SlUcgro, 
mit bem Osanna in excelsis in breiten ^ccorben l^ett auäs 
flingenb. 

^Tae Benedictus, ein ^uett für bie beiden Sopranftimmen, 
in ücn berjinniaer ötcbHd;feit. 3Zac^ einem läncjeren rubig ge= 
l^altenen ^iNOrfpiele tritt bie erftc, bann bie jiüeitc ©timme ein, 
beibe nun lun-^ng^jtueife in Viersen juUimmcniiobenb nnb nad; 
ber SDominant mobulirenb; m6) fursem beginnen 
Beibe jugleii^ unb fetjren in fanfter Steigemng gum ^att^)ttott 
Snrücf. @3 liegt ein finbUc^ frommer 2lu0brud in biefem milbcn 
©efang, ber unS ^a^bn'^ gemütl^^tootteö ^erj öffnet; mt i^nt 
bod^ ^iet ©elegenl^eit ge^eben^ in Heinem 9ta!)men SoEen un^ 
Jti^nen onf hd» fd^Onfie ^n t>etbinben. ^m 6d^Iuffe be^ ^vlo 
tDieber^t M bais SSotfpiel ttnb fd^lie^t fi^ in ^ti^tmliä^ 
äSeife hcS Osanna an. 

2)ai$ Agnus Dd, in bem ber (Sl^or bntii^ioeg afö piano Be^ 
l^anbelt ift^ iXbmaS^t grabesu bnr^ feinen, ben SBotten ent« 
fpre($enben tief em^f^nbenen S(ndbmtf nnb ni<3^t minber bnt^ 
bie toitffame ted^nifd^e gü^rung. 3w rul;ig gcmcifencm Stccorb« 
tt)e$fel mobntitt bev Ba% naü^ OtmdVi nnb bon ba no^ G aU 
dominant jnm 6(^)tn6fa^ in Fsbur. ^J)er (S^iorfa^ ifi flangtooH ^ 
unb namentlid^ ber S3a6 !räf tig gefül;rt ; bie SSioUnen, fid^ jeber 
3ierratl> ent^altenb, folgen nur ber metobiefü^rcnben ©timme. 
^ad) bem ^altaccorb auf C beginnt ba^ Dona nobis pacem, 
ba§ nad^ bem 3Kufter r)ieler 3)^cffen bem S^onfa^ beä Kyrie a\u 
ge^afet ift; lüir ^abcn alfo nneber biefelben Saufe unb ^^riUer 
ber ©oloftimmen, bie ^ier bem luöbrud ber ern)teu ^itte um 
grieben bienen müfien. 

ii>on ^ai;bn'!5 späterem S^^a^ t>on ^armcuieinftrumenten 
muffen ioir, fo intereffant er ift, für bicSmal abfegen. S)afür 
fei jnjeier fleiner 3)leffen gebad)t, bie in ^-ja^bn'S Katalog, 
SRr. 2 unb ö, mgeid^net finb unb biö je^t nirgenbe auf jufinben 
n>a¥en. (Stfiere l^at in ^a^bn'S ilatalog ben 8eifa^: Sunt 
bona mixta malis; Se^tcre: Rorate coeli desuper (alfo eine 
^bt)entmeffe). %iix ben galt ii^rer äBiebevauffinbnna folgen l^ier 
bie älnfangi&talte: 



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362 ^9bii*d (Som^ofttionen 6i« ^utn ^a^re 1766. 



Ky - - ri • e e • lei 




Unter ben üeinercn ^ird^enftürfen ii>ät;len iüir nur bic 
nac^fte^enben, fc^on früher etto&^^iUen auÄ, ba fi(^ bie Seit i^rcr 
(Snt^te^>uttö (m 1766) \iä)tv nac^njeifcn täfet. älttc übrigen (bic 
fpätcften aufgenommen) hjerben geeigneter in ben, an We crfte 
$eriobe fid^ anf^liegenben Salären ttitter (Einem ^ufantmen« 
aufajfen fein. 

9ßir neigen lunft^ft bad 6. 242 genannte Te Denm )ur 
^anb, beffen Snfangdtaite l^ier folgen. 



Allegro moderato. 







?5f: 












M - » 










- 0 — 

— 






gw 1 1. 


Te 


De-ttm lau - 


da- 


muste 


Do- 


mi-num con • 




J 

te - mar. 



(S§ ift für bic nblid)tMi 4 6inc|ftinimen, 2 5>ioUncn, 2 S^rom^ 
^}eten ad Hb., Crget, ^cntrabat3 unb Raufen i-;e)e^t. ^5)cr ^cyt 
ift grabcburd) componirt; bic Dberftimme ift nleiftcn^^ bic ^üh 
rerin bcr 9)kIobie. 9iac{) bem crften (il;crüi|5e foU^t biv^ Tu, 
Rex gloriae aU Sole für ^enor bebanbelt; bei bem Te ergo 
quaesumus tuis famulis tritt mieber ber über ein, biefe^^mat 
mit 2lbagio, ba0 aber nur n^enige %aiu tüä))xi, benn f^on bei 
Actema fac cum sanctis tuis gcljjt ba? '^cwpo in Megro über. 
SBei bem 6a^c Per singulos dies benedicimus Te treten ab« 
Ujcc^ifelnb bie 4 ©oloftimmen anf, toerben aber mä) 11 Spalten 
beim fiat misericordias Tua t>om %uti\ abgelöft unb nun ^cbt 
bei ben äBorten In Te Domine speravi eine tpo^lgeglieberte 
S)oppelfnge aa, beren üaixpu unb @egentl^ema (ie|tered bie 
äBorte mit non confnndar in aeternum ergfin^enb) fid^ teirffam 
i»on einanber abgebt; bid snm @i]^ltt{fe l^ftU nun borh)iegenb ber 



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@e|'angcomi>ofUioRen. Te Deum unb Salre Begina. 363 



fräfticjfte 3hb^bnicf an. ®av ganjc ^cxt tft mit einer frifc{)cn, 
nirgenbi? überlabenen ^nftrumentation gefätticjt nnb Hlbct ein 
intercifantec^ Öecjcnftücf jn .t^aubn'^ ^rofeem, im 3^"^t?> feiner 
Äünftlertabn gefd^riebcnen, fiel .^n n-^cniii tnMcf^teteten Te Deum, 
Csbur, für 4 Siniiftimmcn unb i->olIcx- xDrd)c[tcr. 

2öciterl;in t)aben tpir bcc^ S. 260 erträbntcn Salve Kegina 
^tt gebenieti/ bad mit ben folgenben Xafteti begintit: 

Tempo moderato. 

' Sal - ve, 



sal-Te, 8al-ve Re - gi 



na. 



tiefes Keine melobiöjc, für eine 6o^)rans unb 3lttf oloftimmc 
9efd;riet>ene 9}^ufifftücE ift in 3 ©ä^d^en abgetl;eilt. %\\\ erftcn 
fingen bie sitimmeu tbeil^^ allein, tl;eilc^ jufammen; bav etiim^ 
belegtere giücite ©ä^d)en ift au^5fd^Uef3lid; ^Jtltfolo; jum '3d>hiffe 
nefjmen beibe Stimmen bie crfte, biei^mal abijefürjte iKelobie 
«lieber auf. S)iefe S^tbitte an bie c^ebenebeite ^w^öf^^^w bc: 
tt?egt fid^, t>on 2 5;Uotinen, ^Niolonc unb Drgel geboben, in an= 
mut^tgem, leidet anfprecbenbem frommen C^k^fang, fe n>eid^, bag 
berfelbc n?eit e'f)er unter i^taliens: blauem Gimmel entftanben 
fein tonnte, ©apbn bat noc^ mebrcrc äfniHdie (gtüdc, nameut^ 
tief) ein gröfecre^ Salve Regina (G-mclI) im l^o^üfXt 1771 ge^ 
f^rieben, bae in nietjrfac^er Sluftage (juerft bei 59reitfopf unb 
gärtet, bann bei ^oUe unb neuerbingS bei iHieter-^ietemtann) 
onerfcnnenbe SBerbreitnng gefunben fjat. 

@§ folgen nun nc* jnm ©(i^Iuffe bic 3lnfangdtafte bcr 
(5. 244 ongefü^rtcn Dffertoricn, bcr geftcantate $ttr 85er^>crr= 
tid^ung be« gürftcn SlicolaiiiJ (Sfterl^dj^ entnommen unb bttr# 
lateinifd^e S^e^nterlage ^um fitd^U^en ^el&ran^e nu|bar 
gemad^t. 



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d64 v^V^ii^ (Som))ofitioueu bi« jum 3a^£e 1766. 

I Offertorium St Joanni de Deo. Stecitatit) mtb ^uett; 2 Bio« 

Unen^ Siola^ 2 ^örner^ 2 Dboen, 8ag unb OrgeL 



Allpprro. 




IL Offertorium. SBierjlimmigcr ®^or, ©opran unb SWt conCv 
Violine conc, 2 Violinen, ^tola, 2 Oboen, 2 Xiom 
petett, IBag/ Raufen unb Orgel. 

Allegretto. 







' 1 













3n ä^nti(i^r Söeife iinirben nod; nic()rere ber fräftigften 
' (S^öre ^apbn's aus bem (Soncertfoole in bie ^ird^ übertragen; 
namentlid^ gilt bied m ben, einer ©elegenl^eitdcantate (1768) 
unb bent Oratorium ^^Siie ^MU^ beS Zohia»'^ (1775) ent« 
nommenen (Sont^ofitionen, bie nod^ ^eute aVi Offertorien ^uftg 
unb mit Vorliebe in fatl^oUfd^en Aird^en aufgefftl^t U)erben. 



gaffen toir bie Bi^^er genannten (Soinpofitionen sufammen, 
angefangen loon ben unter Entbehrungen unb m{gli($en Set« 
l^ältniffen gefii^affcncn erftting^werfcn be§ fit!^ fclbjl überlaffenett 
unbead^teten Äunftiüntjere bi^- bem :](ui3eubIicfo, tüo ber 
5Ll;ätit]feit beS nunmeljirigen, an ber ©pi^e einer treu anfangs 
l\ä)cn 3Jtufi!fapeIIe flel;enben türftUc{)en Äapettmeiftcr^5 fid^ eine 
neue glänjenbe ©tätte Öffnete: fo bürfen mir mit 9tec^t beu 
(iieuiuss beiüunbern, ber nac^ üerfd^iebener !5tid;tung (;in auiS 
fleinen Slnfängeu burd) gottbei^nabeteä Talent, ftrcngeö prüfen, 
gleife unb 2iuebauer unb nimmerrufjenbcn 2rieb be^5 55orii)ärtc^= 
ihebeng fid^ jum ßntbeder neuer ^^al;nen auffd}a\xng unb fomit 
einen bebeutfamen äöenbepiinft in ber 3}iufifgeid)id)te berbei= 
führte. Starre gönnen belebten fid), ein erfrifd)enber iiuft^ug 
brachte beji belebenben grü^jUng unb noä) in ber Äno^5pe 
f<5lttmmerte, fottte balb ju l^errlid^er grud^t fid^ entfalten, 
^genitber ber unerfd^öpflid^en (SrftnbungiSgabe unb ber 3)laffe 
bei» Gebotenen (bod freiließ nur t)on ungUid^em SBertb fein 



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^eameifler Scntcx. 365 

fonnte, benn §at)bn batto fidi auö fid; jelbft berau^^jubilt^cn iinb 
bic neuen aöcge erft auf?|Uiud;en) nuificn wir um io mehr ftaunen, 
lüenu \mx bebcnten, baß ^at)bn nid)t citjcntlic^ rdjd^ arbeitete; er 
fagteja felbft: „^di) mx nie ein @ef(^iüinbfc^reiber,unb fomponirte 
immer mit SSeb&dJtUd^feit unb gleij; foW^c 3lrbeiten finb aber 
mä) für bie S)aucr, nnb einem Äenncr tjerrätl^ fid^ baö fogleid^ 
aus ber Partitur/' @jJ tocrrät^) fid^ biefeS aber aud^ burd^ 
^oi^tn'd beftintmte unb ftetö jtd^ gleid^ bleibenbe feine ^anbfd^rift^ 
bie nal^e sttfammenl^ndt mit feinet fonftigen ^auberleit unb 
flinftlid^feit 5Dief e Sfi%t mad^en m^i ben (Sinbrud^ wü^tofer 
Sltbeit^ bet aber in aßol^^eit gtftnbli^ed @tubittm nnb Strenge 
gegen ^ felbfl voran gelten vmffim, benn $a)^bn fe^te bie 
Seber nid^t e^er an, bid er nid^t feine Slnfgabe bid ind Aleinfte 
fiberbad^t ^atte, ba^er aud^ bie erfiaunlid^ feltenen (Sorrecturen 
in feinen l^anbfd^rifttid^en <Eonq}orttionen. .@ein dleid^tl^m' an 
Sbeen toor nnerf d^öpflid^ ; eine SÖlelobie ilberbolte bie anbete 
nnb iebe bot ettoad 9teued. S)ennod^ ging ^ai^bn l^aud^&Iterifd^ 
mit il^nen um unb tjcrfd^leubcrtc fie nid^t gerne ol^nc SWotl^. 
^ic2^ mußten einft brei reifenbe 3öalb^omiften erfal^ren, bie ge* 
fonunen haaren, iJ?n um tlcine %tio^ für it)re 3nftrumente 
bitten. §aöbn \d)\u% ihnen rnnb ab, inbem er trcn^^ersig 
crn?icberte: „©old^c 5:eufüide erforbern tjutc C^ebanfen, biefe 
fpare id^ aber für tjroijcrc 2lrbeiten auf, too \6) fie bann ge; 
l^örig )7ermeube unb burc^fül^re/' 



5Rod^ einmal fommen iüir auf äöevncr jurüd. '^n ber 
legten ^^it toax er nur nod^ bem S^itel nac^ DbcrtapeEmeifter; 
t^atfäd^lic^ ru^te bie IBeitung bed Drc^efterS aiu^fd)Ue|Ud^ in 
^aJ^bn'Ä ^anb. SBemer toar alt getoorben, !ränUi(^, mürtifdj 
unb unjufrifben mit ber i\)m nnöerftänblid^en freien ^id^tnng, 
bie in feinem Drd^cftcr $la^ gegriffen Ijatte. ^m, bem feine 
ortboboie Se^re toie ein nnnmfiaglid^ed (SDangelium galt, mu^te 
$a9bn, ber il^ anfgebmngene S$erfed^ter leid^tfertiger (Shninb« 
f&te (benn ald fotd^e mußten fie 9Betnet gelten) ein ^otn im 



17 Mefinger, Oiogra^^tfc^e 9{otijen, ®. 116. 



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illuge fein." Bd)xxtt für Scf)ritt )a\) er fid; 5urücfi3ei"e^t ; eine 
iuncje, fanm ber ©c^ule entn)a(i^iene ©äm^erin toerfa^ feinen 
(^io'ang^^part in ber Ätrcfie; bei jeber gcftli£^)f^it mar nnr 
immer .panbn, ber ju Deren i8erl;errli(^nng beigejogen iüurbe; 
jebeö ^a\)x mnfeten alte, liebgemorbene 3)Utglieber ber Capelle 
f (Reiben; jebeäJ '^a\)x brachte neue (SricEieinungen, junge ^irtuofen, 
bie ber neuen )üe^re nur attju leidet (^ulbigten. ©elbft SBemer'ä 
3(nfe^cn tear ber Äapelle gegenäber gefd^äbigt, nad^bein gürjt 
^Jicolau^, !aum jur 9tegierung gelangt, ben (^e^att be^^ 931«* 
fapeHmeifteri^ bebeutenb etl^ö^t t^atte, ^un foUte aud^ bie le|te 
2)oniänc, in ber SBemer ja^^rclang au^fd^UefeUd^ gebot, bie 
(Sl^arfreitagdsOratonen/ eingeftettt »etben. attebem bta^te 
ie|t jebev Zo/^ Aunbe loon bem «etten Sontmeriool^ftte, beit 
ft^ ber gftrft erbaut itnb ber bie ita)»eSe monatelang bon 
^fenf^t fem Italien follte. S)ai» toat |tt i»iel fftr ben alten 
SRonnT Verbittert unb serfaQen mit ftd^ nnb feiner TSJim ' 
gebttttg^ )og er ftd^ in fein Qimm inxM nnb fud^te ^ier — 
bie Slrbeitdlttli aQein »ar i^ treu geblieben — in entfagung^- 
boQer IhinfiÜebe %to^ im Staffen neuer Sßerfe, tbmJfi, er 
foum l^offen burfte, fie noc^ felbft aufführen ju ^ören. 3la<l^* 
tt)cl«bar entftanbcn in biefcr Seit (1759 bis 1765) 16 Wte^m, 
1 Requiem, 5 Salve Regina, 4 Regina coeli, 4 Alma redemp- 
toris. Swiwier jitternber lüirb bie §anbfd^rift, immer berber, 
iDucbtiger nnb fojufagen uerbroffcner »erben bie 3üge. (^leid; 
bem tnorrigcn, nielgefpaltenen ^anmftrun!, bem baS Unwetter 
bie ^rone, bie SIefte fammt ben legten blättern geraubt: fo 
fielet ber 3llte tor uuij. grau unb Alinb maren it)m längft ge; • 
ftorben, er felber fämpftc mit 5uncl)menbem 6ie(^tbum. Dtoc^ 
einmal läftt er in einer 3}ieffe in funftt)ott r'erf(^ilungener %ü\)' 
rung bie Stimmen ibre ^Sitten um (erbarmen, um grieben jum 
Jpimmel fenbcn; nod} einmal fügt bie mübe §anb nad^ frommem 
^rau(^e bem ©ct^luffe M. D. G. bod altgewohnte geid^en 



18 ?e Breton (Xotice historiqiie etc.) fagtbagcgen: Werner prit en 
afiFection Jos. Haydn, il lui doiina des couaeils et des legons .... enfin, 
il lui ouvrit le sanctuaire de l'art etc. %nd) in ber 'ittto;. Steuer iDZuf. 
3eitun3, lb2U, ')lx, 72 mxb bei 2tiifjä^luiig ber öfkrveic^i)d;€n (Jcnnjcnificn 
SBernec alü „^e^rev nnfered 3of. <$>a)7bn" genannt ^ai^bn f}at biefen '^Punft 
nie Berührt, obtoo^l tt ScRi«r*e ftunftferttgtett too^I gu »ftrbtgen tsnltt. 



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StaJfOmii^tv Sccner. 367 

bei." 6ö mx hie le^te 3)ieilt\ bie 2öemer gej(^)riebeu; mol;l 
ergreift er nod; einmal bie J-eber, aber nur, um bei feinem 
gürften @d^u^ ju fuii^en. Söeld^er %xt aber feine '^eid)iüerbe 
war, erfahren irir nid^t; feine (i;rfd^einunii foUtc aud) l;ier für 
uns^ im unbeftimmten ßid^te bleiben. 2lU'5 einer S^fd^rift be^ 
gürften an ben Ükgenten ( Wüterbirectcr) 3{al;ier, batirt ©üttor, 
Dct. 1765, erfe^en tütr nur, bafe ber gürft ein @d)reiben 
Sßcnicr'^ ni6)t ungnäbig aufnahm, inbem er f einreibt: „Uebrigen^ 
lege ^ier bed ^a))ettmeifterd äBerner 3uf c^rif t bei ; maS feine 
Älagen anbetrifft, njcrben ©ie bicfclben befimödlid^fi )tt öet* 
mittein ftt(i^tt." S)ie 3ui<^^ift fetbft ging t)erloren. 

j93aU> barauf, am 5. Wläxi 1766, umftanb bie fävftlul^ 
Snurtilo^e auf bem alten gtiebl^ofe in (Sifenftabt am idtt%, 
}foxt an bet Keinen (&aifttJU, bad (Atab, bod ben.)Bei<]^nam i"^», 
itoei ^age inbot loerftorbenen Dbedapeflmeißetd aufna^*^ 
6eine Statut fonnte SSenter nid^t loerleitdnen; nod^ im Sd^eiben 
leiste er fein 3anudgert(i^t: fiatt emftet gatten I&it er nod^ 
einmal in nato^Iounifler Seife ein feinei» einfHgen Qu- 

mors ffrfeUn. 3n ben S^Ien feines @pitap]^ (^eil. VI, b), ber 
nun faum mel^ ki^boren (Stah\6)xi^t ift jeber ®roII Derf^timnben; 
in Ergebung l^offt ber alte 9Rann, bag (^ott i^m bie au frei 
gefefeten 3)iffonanjen nid^t anrechne, ba§ er t^n in feinen 
§immelijd^or aufnel^me unö nic^t üerbammen mcrbe, iuann bie 
^ofaune ju ©erid^t ruft; ben frommen ;ii>auDci»mann aber ruft 
er um ein (^ebetlein an. 

ä?ergeben^3 fud}en ipir nac^ einem 2ln^)altepunfte, um un^ 
bie ^erii)nlid;teiten biefcö eigentl;ümlidben 9Jlanne^ i^er^egen^ 
märtigen ju fönnen. ^on ^aybn erfa^^ren mir l;ierüber nid)t^^, 
bod? mirb nne l?ernd}ert*^ baf3 er Bei mef^reren @etegenl;eiteu 
münblid; bie ^Ncrbienftc feinec> ^orgänger^ rübmUd)ft ancrfannte. 
%io)9& ^vi^&, ber eifrige Eutograpden -Sammler/ l^atte felbft 



19 Ad Minorem Dei gloriam. (Shinial etfil^ehit auc^: Deo ter optimo 

maximo sit laus, honor et gloria in saecnla. 

20 1766, Mariius, 5. huius sepultns est viduus Egregius Dom. Deu8 
Gregorius Werner, famnlus Capollae Magister Arcis Kissmartoniensis, 
aetatis suae 65 annorum. (i^farr Dte^iftcr , bem entgegen bic ©labi'd^rift 
Serner'« ^Itet mit 71 3a^en angtc&t.) 

21 9109. ®t<"<r SThißf. 3ettnii0, 1843, 9lr. 85. 



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368 jta^elüntiftei: SSiantv» 



einen eiqen'^änbigen 8ncf .<panbn'^^, in ireld^cm er fi(^ fcbr hn- 
fällig über einitie ßcmpcfitioncn ä^Jerncr'e au^^jpridfit. 4^ai)l>n 
beiaf3 i>on 2öerner'ö ßompofitionen 9 latcinifd^e Samentaticncu 
mit Drdjcfterbccitcitunt] unb 12 Gbarfreitage^Dratcrien in ^^av- 
titur. -Ml [id)tbarften 5oigte [i^ §ai)bn':j ^erel)rung bat^urc^, 
ba6 er aui SBerner'^ aßerfen )cdyi Sugcn mit Einleitungen für 
6trei(^quartett anangirte unb bei Strtaria in ©tici^ l^crau^s 
gab. ^'-^ — ^Bemer'^ ©til betoegt faft auöf(ä^lie6li(^ in bcn 
fünften beö (&Otttita|)un!te^ unb fielet burd^au^ felbftftänbig ba. 
(Sin SJtnlc^nen an ant>ext 3Heifter ift nitgenbs bcmerfbar unb 
obmo^I mand^e 6teUen einen SKnlauf in ettva ip&nberfd^er ober 
fda^*\(l9ix Sii^tnng neigen, lann man bod^ m feiner Sßad^« 
al^nna f^^en; t{i iXbti^mxpt 'ixa%lU!9, tib SSede bet Ibeiben 
genannxen Steifiec ie in bie (Sinfamleit toon (Sifenflabt gebmngen 
ftnb. 8ei aJUv Seripenbnng M {ftnftli^ 6ated ifi bemf elben 
bod^ eine toarme SRelobit nitl^t abjufpred^en. IDen Gängern jn 
(Gefallen f($rieb äßemer alCetbingd ni^t; nur fpärUd^ finben fit 
Unterftü|ung butd^ bie begleüenben 2^fhitmente/ bie tt>tebet 
i^en eigenen 9Beg ge^ett. SBaten nun auäf bie einl^eimifd^en 
©ängcr an SBemer';^ ©a| getoo^int, fo fe|te man bo(^ annjefenbe 
©äfte, wdä)t in ber SSlütbejeit ber Äapeüe bäufig i^on 3Bien 
famen, burd^ 58ortcgung fold;cr 4Berfe auf eine barto '4-U'cbe. 
6ie platten für folc^e benfelben fursen aber bünbigen Slu^fprud), 
ben man nod^ in unfern Sagen in äöien bei ^3luffübruug 
einer 2öerner'fd;en 3}Jeffc Igoren !onnte: „fd^ön aber fd)n?er." 
S)ie (S^l^atfreitage^Dratorien^^ tourjeln im pietiftijc^en Ungefc^mad 



22 VI ^ugeu in £iuartetten auf jtoei Violinen, ^iola unb )6iolonceU 
49. 3. ®ernei, ®et^(anb jta)>ellfmetfter @. 2). U9 Pvfien 91. dfitf 

^19 u. f. ID. %u9 Ibcfonbcrer X^tung gegen tiefen (erfi^ntten 9Reificr nun 
iecanegegd^en ton beffen RaclfotfleT dofe)»^^«^^«* 3» in Oien 
bei tCrtana unb (So.* 8cr(agennnuncv 1707. Kngcgeigt in bev ®iener Bei« 
tung 1804 unb 1805. 

23 2)CT Üitel eines bicttcid^t ein3tg norfi »crl^anbcncn ^^eirtbnc^eö (öiblio* 
tbef ber ^cfeüfc^aft ber 3Wuriffreunbc in Sien) lantet ijoUftanbig : 2)cbboro | 
(5in äöcib von @ott erficfl | al« ^tü^je feiner fyreunben | ^ü^tl \ ein SBeib 
fo ©Ott ern»ä^lt | jur @etfe( fetner f^einben. [ @rmie|en burd^ ben Untergang 

flol^en @ifera I f^elb^'^emt bee (Sannaniter^SSnigd 3abin. | Orato« 
vifd^CT ÄBeife borgetragen nnb abgefangen ( in $od^fÜY{l«(Sfioi^a)9fc^er @(b(off« 
Ca)»eflen be^ bcm ] ^. ^abe gu (Sf fenfiabt, ben 4 9l}ri( 1760. ) 3>ie Sorte 



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36^ 



ber bamalii]en ^cit; bie Xcvtc cjreifen in bombafti)($cr Söeife 
maln1)aft braftifc^en 9Jiitteln; ibro iuuHfaUfd;e ®ieberc]abe 
eriüärmt [ic^ nur feiten auf fold)' unerquiifUdfiem ^öoben; taum 
ba6 ficd aU (^anjee bie fugirten (^()öre t;ert)ortl)un; bie Strien 
nel^men ](^äuftg ^um ^ermed^feln ^änbel'fc^e ^tiläufe^ Verlieren 
[xä) aber in längft toeraUeter gönn; üöttig ungeniegbar aber 
fittb bie langgeftredten 9lecitatit)c. ^ie Begleitung befiehlt meift 
nur aitd ©treic^inftrumenten, bei einigen Oratorien finb gagott, 
^ofaunc unb ^aufe tjcrtoenbet. Ungleid^ ^ö^er fte^en bie äReffen^ 
meldte aud^ in Sl&f^riften i9ielfad^e Sßetbreitung fattbeiu SDod 
Ord^efter be|}el{^t meifteitö aa& 2 ^iolineti/ SBaB unb Orgeln fei« 
tener genannt {Inb übom, %a%oit, ^i^xiux, ^ofaunen, %wm 
ptUn nnb ^anfen. Witm biefelben im Snftnimentalen fo in« 
teteffant loie im^Bocaten, boBei loeniget f^toierig, ite wfttben 
nod^ l^eutsutage mel^r gefannt fein. 5S)a)U Ibered^ttgt fte bie 
meifi^er^laft ted^nifiJ^e S3e^anblung ber einzelnen 2:^ieile, bie fd^arf 
ausgeprägten SßotiDe unb il^te contta)mn!tifd;e Sßerarbeitung 
unb il^e fnappc, gebrungcnc gönn, bie itirgeubis fogcnannte 
Htfenbüfeer jutäSt. Unter ber großen Slnja^l flcinerer Äird^en^ 
compofitioncn finb ijiele in ©ifenftabt Sicbling^ftüde gettiorbcn 
unb Uterben aud) je^t nod; benu^t. ^^on ben 3lbr»entv SBeil;- 
nad^t^= unb .^girtenUebern finb viele in naitifter Söeife in Zeict 
unb 3}ietobie bem ^Jolfs^munbe angepaßt. 21Ü .^eifpiel biene 



fctjnb öon Stntonio 2:auffcr, ^»oc^ifürfi^Sftcr^ajüfc^en iöud^Mterei^ö ^ 5Jer* 
iiMnbteii. | Unb in bie Music berfeftt I 2)urt^ ^re^criiim 2Berncr A;")od(?' 
fürftl. iia)jett-$Kcificr. | ^kuflabt, gebrucft Ut) 3o). %t<im gntfd). — 5^or- 
fleffeabc: Salbei, bie Obfiegerin (3opran). 2)ebf»ora, ^ro^^etiii uub 
^^i(^^crin ber Sfroelitct {%lto). ©ifera, 0clb*$crr ber (iannonitcr (Jeuor). 
9tixad, gelb^^enr b» 3fraditer (^ag). (S^ov ber Sftaeüttfd^en unb San« 
nonitif^m eofhoUn. — ^9 JBSfcnfifibter SRnfilaf^D (efU}t 11, ba« 
ber QefeOfil^aft ber S^ttfiffreitnbe in SBien 8 getjUi^ Oratorien bon fflemer 
in ?ortitur, fämmttid^ bcn bem früher genannten iWit^Iiebe ber fftt^ti^ 
gflcrlHi5i)'»d)cn ^iihtfiffa^jeUc, 3. @. S^onner, ge[d^>rieben. ffiir finbcn barmitev. 
(in '^bfüriungcn) fclgcnbc 3:itcl: 3ubitt} unb ^clcferncS — 3ob — Stbam — 
©aul unb 3)atib (175(j) — 2)aniel — 3ubag ilRaccabaeu« (1757) — 2)cr Job 
be« ^. 3o^. ö. 9Ze))omuf — 2)ie betrübte 2;o(^ter ^ion — Fasciculus Myrhae 
dilecins — ZoiiaS — Mater dolorum — (5|i^er (1746) — 2)cr gute $irt 
— S^t aflflcmeine tCuferfte^ung b.er Zthttn nnb ba« Iej}te Gericht ~ 2)ec 
(enfi^e dofe))^ (1744). 



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370 



ber ^eytanfang eineö SSa^oto, Ana pro Adventu, au§ bem 
3ai;re 1757: 

ff^Ii)» 4>a8^f SRmfefletflinmel, €ictn* fta^* «n mit an4««lt» 

VLvh »aim f^mt fet&ft ber Gimmel :6(et6 ic^ bod^ un^ttsSbt^ 
SRaria i|t mein @<^ftcm unb @(^u4." 

3)afe Sßenxer in ber ^ammcrmuflt pd^ aud^ freier )tt he» 

lücijeu lunftanb, beföie^S er in einigen Partiten, ^^ajlorettcn, 
DrgeU unb (Slaüierconcerten unb namentlid^ in ben fc^ou 
©. 21 1 erlrä^nten, bcm gürften ^aul 3(nton genjibmcten 6 ©^m- 
Päonien nnb G (Sonaten für 2 SSioUnen unb Safe, bie erfteii 
für .^tamnter-, bie anbern aU ilird)enmuuf gebrauchen.** 
^ieiee in 2lng?-burg in Stid; erfd^ienene unb im (St;arafter ber 
|)änbei'ic^en 6uiten angelegte 2öerf trürbe allein fd^on genügen, 
äBerner'^ ^üd;tig{eit in 33el;errid)ung aller @e)e^e ber ©a^tunft 
bar5Ut[)un. ^ie öftere 2ln5eige beffelben im Liener 2)iarium 
läfet t>ermutl;en, baft eö feincr^eit fel;r gefnii^t njar. ©ine „Sin- 
fonia für ^aute, 2 ^^iolinen unb Safe" fünbigt ba^ SSiener 
JDiarium 1731 an; ^?artiten in Slbfc^rift finb Don S3reit!opf 
angegeigt au6) im ^ri)}atbefi|jf l^t fid^ nod^ ntaui^e äBemer'fd^e 
(Sompofition erl^alten. 

Wlt\)x aber at^ all' bicfe 3Berfe ^at äöerner'^ Mam betannt 
%ma^t feine \Ü^mmQt, berb^tomif^e Se^anblung popul&ret 
Stoffe, ia er i^ ben iSeiica nnb ben meifien äßnflfgelel^en 



34 Symphoniae sex, senaeqne Sonatae, quae posteriores, pro Capellis 
usurpandae, anteriores vero ex Cameris venirent excipiendae, a Qreg(Mia 
Werner altetitulati Principis Esterliazy Capellae Ma^'stro concinnatae, 
ac expositae. Ex urbe Eisenstatt, proxime ad coUee Leythae in 
Hnngaria. (golöt bic 2J€bicatien.) 

25 JUctjcit^niß mufifaUfc^er SBcrfc in «bfc^rift 1764: I. ^attita, 2 ^io- 
lincn, SBhU, 8at, 9 Conti — S^aüft^ev Katalog ber Xbf (Triften 1195, 
fftxte Y: I. fattita, 2 «Kod««, VioL e Oeaibalo; L ^«ttitar S «tolinai, 
8tt|, 2 (Contu 

26 %{ot)9 %u{i}9 befaß eine ®e«<)er unb 4 Offertorten für 4 (Singflimmen, 
2 Violinen unb Orgel (Onginal^^artitur). 3n 2:^alberg'd 'Sladfta^ befanb 
firfi Vesperae Brevissime, Hymnus, Antiphona, etc. Original »^ortitur, 
26 ißlätter. 2)a« STrcfiit ber («cfeafdjaft ber iDfuftffreunbe in SBien befl^t 
2 '^aftcreUen für Cembalo ober Organo conc., 2 il3iolinen unb SJtola; Missa 
quasi vero, 4 vgingftimmen, 2 äJioUnen, Orgel unb ^iolone, Original^'^^ar« 
tttttt 1759 ntb bie ettoS^nten 8 Oratorien* %ttfm Mcn bie meiflen geifl« 
li^cn Stifte Ceftetrel^ Qlecle bon SBkmx oufintveifeiL 



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Aot^ellineißer Seiner. 371 

eigcntUd) nur at« §umorift burc^ biefe borftigen, t>ol{»tl;üm= 
lid^eu Sutle^fcn Jicfannt Söerner'sS jc^lagfertige ©ontrapunftil 
fanb ba einen ergiebigen SBobcn, gunfen ju fprü^en; ber fonfl 
(o emftc aWann tt)irb ^ier förniU(^ au^gelaffen unb Reibet bie 
»ertocgcnflctt Äutiftftüde in 3}felobien, bic in jcbcic mobcrttm 
eperette il^ren $la| au^füHett mürben, befannteften mürben 
folgenbe iBnffonerien: gtbet^ neue nnb eitra^lufti^e mnftfalif<i^e 
Za^U^m^ h ber Sßienerif^e ^bHS:röbeI«)niar{t ^ (4 Bin» 
flimmen/ 2 SioUnen unb fdai); 2. SDie 8auem«9li4teriDa]^l 
(5 Singfürnnten, 2 SBiolinen unb fdai), ** 16etbe erf^ienen }u 
SCu^iSburg in ^^penbrudC/ ebenfo im 1748: ,^9leuer unb 
fel^ curiodsntuitfalif^er 3n{lrumental«(SaIenber. ^artt^ien^meig 
mit 2 S^ioUnen unb Basso ö Cembalo in bie jtDölff 3a^rd$ 
9Ronate eingetf^eilt, unb nad^ einei^ iebtoebem ICrt unb ©igen- 
fd^afft mit Sissarien unb feltjamcn ©rfinbungen herausgegeben 
burc^ ©regortum Sofepl^um Söernev. ^itug^ipurg, gebrucft 
unb Dcilcoit iion 3oJ). i^acob i^otter^-« feel. ©rben/' 3)ai^ 3Berf 
ift bem trafen Jyrans 3^^^^ '^^^ iHijonfö gcinibuict. Xer latei= 
nifc^cn 3ii^U}iuuu3 folgt bic '-8üvrcbe für ben ülcfcr unb bdiJ 
Sul^alteiun-^eicfinitj. ben ADauptmotiüen tvix l;ier bie 
^igentl;ümUd;feiten ber ÜTiouate mufifalifd} miebergogebcn; ber 
Sanuar ^eugt .Udlte, ber ^cbruar bringt luftige gaftnad;teftücEe, 
ber 2(pril r)eränberlid;cc> 'ü>etter (üermif(3^te Tonarten); im 3)iai 
flötet bie ^iac^tigall u. f. f. 2)ic Sonne rüdt quartaltrciic in 
bie t)ier ^immeUjeid^en; bie 3)ienuett!5 bringen burd^ terfd;iebene 
Siaftja^len in beiben ^l;ei(en ben 2Bed^fel ber XaQt^-- unb ^iac^t* 
Iduge auf Minuten; felbft bie ^errfd^enbe ^al^redaa^l oef&Ut ii# 

tu greifbaren ä^ic^^Ä 9* j [ '\^'^ * J : , 
1 7 4 8 

27 9tt tt^nlii^cr äöeifc f(^rieb Sicin^arb Äetfer (gcjl. 1739) bic Ci)cr 
n^^es ^an^nrger Öa^cmafft", 1725 aufgeführt; „2)te S^et^jsiger iDkffe, ober 
le bon yiTant", fonitf«l^c Of^CTr 1710 osfgeftt^rt @ie^ ^. SR. ^«^lettercr, 
3»^. ^riebr. 9eet(^arbt, 1865, @. 239. — Xtx juBiltrte P. ASnmcter ^enr. 
SBonbratfcd im ©tiftc ®ötttocig erinnert ftc^ fe^r tpo^^I, oHgcn <Bpa^ (ber 
SBicncr iianblntarh) 5tiibent mit feinen ,(t\imeraben öfters aufgefftl^rt |U 
^oben, ba§ fic aber tor l'acien faum ju (Snbe fingen tonnten. 

28 ®c^Iettcrer {Xa^ bciitfd)e Singipiel, S. 151) jäI;U [te ju ben i^or- 
länfern ber mobcrnen «ingf^iiele. 2)ajj fie 2i>evner um 17G0 in 2öien jur 
2(ufführung gebracht ^aben foU, bebarf mi)i taum toibertegt $u n>erben. 

24* 



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372 $ai)bii im Sa^re 1766. 

3)cr im muufaliid)eu 5lvdiii>c \\i (rijoufta^t vorbanbeuc 3>er= 
xatl) an 2."öerncv'id)cu ':ll>erten, allein id;on cieniujenb, ben Jlcijs 
nnb t>ie Jöebeiitmu] cicfo-^ 9)iannoc' j;n bocumentiren, (\\cht mn- 
maxi)6) genommen foU^enttec^ 'Jicjnltat: 39 3)iei"fcn; ;> i)iequiem; 
12 ©^artreitafl^^Dtatoricu ; 3 Te Deum; 4 Dffertorien: 12 SBes* 
pern, ^^^falmctt; Veni sancte; 16 ^\)mnen (jum Zf^til in alten 
^rad^teinbänben); 20 Litaneien; 133 2lntipl)onen; 14 Regina 
coeli; 14 Alma redemptoris ; 5 Ave Regina; 9 Salve Regina; 
SlefpOttforien, Rorate coeli, Subtuum, Miserere, Samentationeti/ 
^btoents unb SQ^eü^na^tölieber für 1, 2 itnb melt^ stimmen; 
^aftoveEen, ^itd^enfonateit/ Drgelconcerte n. {. to. 



^ux^ ben Xoh S&etnev'd gelangte bie (Skfantmtfül^tung 
bet 9Rufi!!a^e1le facti{$ in bie ^nbe ^apbn'S; et f^atte nun 
beten Slngelegenl^eiten gleid^seitig in bet Itit^en^, ^atet» unb 
(Soncetttnuft! su beforgeiu ©einen i^el^att bon 400 gl. r^iu 
^>atte 5^ürft SHicolauS toenige 3Bo<^en mä) feinem 9legietttng«s 
auuitte laut iSccret üom 25. ^nni 1762 mit 200 gl. aufgebeifert; 
ferner nnirbe il)m feit l. 9Jiai 17G3 [tatt ber bic^ babin c\C' 
noffenen Dfficierx^tafel für Moft unb 9öein täcjlid) :Jü Siw, aljc 
182 gl. 30 Rx. jabrlic^ t?ernnUigt. 6ein ©ebalt betrug bemnac^ 
iHMi nun an baar 782 '^0 ^inb Ci5 lac3 fcmit ber eigene 
t()ümlid)e gatt i^or, baf^ ber iUceüapeÜmcifter im Oiebalte tjöber 
[taub aU ber Cbevfapetlmeifter, ber fid) nod) immer mit ben 
urfprüni^U^) ibm auijeiuiefeuen 428 Jl. befd^eiben mufste. öaDbn'l 
(Sompofitioneu iraren bereite u^eit über bie Ören^en Ceftcrroidv^ 
gebruiuuni; 3i)mpbüuien unb Gaffationen, Zxioib unb Quartette 
irareu in ^(bfdniften ober atl"tLHi>eu in l^eipjig, '^axii<, IHrnfterbani 
unb Sonbon, ben bamaligen ^auptftapelplä^eu be^ Ü)iufifalien= 
(>anbeld, ju finben. Mmi tt>irb fein Okme jum erftcnmal audj 
in einer auSttJörtigen periobifd^en 3tntf(^rift unter ben Win- 
fücrn SBienS (fpecieü xmter ben 5i>ioliniften) genannt: „^c^ft'pb 
§ei;ben, ein Defterreid^er, ß^apeümeifter bep bem gürften (Efter^iafi, 
in Sinfonien u. f. to/' (im folgenben Sia^xt bringen biefelben 
blattet, 32. 6tfid/ 3. ^U,, beteitd ein boEftfinbiged ,,An- 



29 9Bö(^ent(tc^e 9{a(^ri(^teii unb Slnmeilungen bte äftuftf betreffend 
(3. % Ziffer), itmic^ um, Id. @tü<{. Sdtxi^t ase Bita, %UQüft 1766. 



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373 



dante del Sgr. Hayden'^j. ^ber an^ ba^i ^ntanb i[t fd^on 
ftclj auf fciueu Hiitbürcjer. 5)a^5 ©iiMier Diarium, iubem e^S 
bie bamalc> beri>orrac]enbfton ■Hiufifer 'ilUeiicv (^conj t). Dleutter, 
i'eopoib ^efniamt, 3of- Stetfau, .Hart 2)ittev^^, (St;ei>aUer (^Uirf, 
3ecf)ner (äöcttpriefter j, i\ Crbcnej, (Starker, ©afemann unb 
Jpavbn bcfprid}t, jac^t über Sc^teren: 

,,§err ^^^f^P^^ 4^ai)beu, ber l'ioblimj unserer ^^iation, beffen 
fanftcr (Sf^araftcr fid) jebcin ünucr ^türfc ciiibrüdct. Sein 
^at ©c^Ön^cit, OrbnunQ/ Sleinigfeit, eine feine unb eble ©infalt, 
bie fd)on e^er cmpfunbcn tuirb, aU bic gu^iörcr nod^ basu Dor« 
bereitet (inb. Gr ift in feinen ©affationen, üuattro unb %xio 
ein reine§ unb l^tte^ äßajfer, tr>eic^e^ ein fübli(^er $aud^ ju* 
toeilen {r&ufelt^ sntDetten l^ebt, in SBetten kpirft, o^ne bajs ed 
feinen S3oben unb Slbf(i^tt| ))evl&|t. S)ie monotonifd^e ^tt ber 
6timmen mit gleid^Iantenben' Üctarm, l^at il^n sunt Url^eber, 
nnb man fonn i^ ba^ ^kf&ttige ni<]^t a^px^tn, loenn fie feiten 
nnb in einem ]^benif<l^n bleibe erfil^eint. 3n Sin^l^onien ifi 
er eben fo m&nnli(i^ fkrf, aU erfinbfam. 3n (Santaten rei^enb, 
einnel^menb/ fd^meid^lerifd^^ nnb in SRenueten natflrlid^ f d^er^enb^ 
anlo&nb. ßur§, ^apben ifl bad in ber Wn^t, (S^ellert 
in ber ©i^tfunft ift" 



2i]ir ftef)en nun au einem neuen Senbepuuttc in öctubn'^ 
Seben, inbem er t»on nun an mit feiner ^a^ellc regeliua^iu) 
bie größere ^abreM^ätfle in bem bereite genannten, fo eben 
t)Dttenbeten i3läu5euben Sounuerfi^ feinee g^^^f^^^^ ^njubrlugen 
I;atte unb fid) i^ie an iijn ai^ Dirigent unb 6:ompouift geftelltcn 
Slnforberungen auBercrbentlid) fteitjerten. Öleid^jeitig aber luaren 
it;nt nun immer reid^ere 93tittcl an bie .spaub gegeben, um buri^ 
3u3ie(ning au'5ge5eid)ueter Ah'äfte bie fürfilid;e il'apcÜc )oU\f ' 
einem blüljeuben 3iiftaubc entgegenfül)rcn 3n fönnen, ba^ ber • 
Dtnf berfetben gar balb meit über bie ©renjen ber 3}bnar(j^ie 
brana unb ^ünftler unb l^o^e unb l^öii^fte $errf<j^aften in SDlenge 



30 Sieuev 5)iaiiuni ITGü, 9h-. 84. ';!lul;ang: Vereinte i)Jarf)vid)teu, 
XXYI. ®tüd. — OHfle 3"i«n pnb aufaciicmmcn in 2)c i*iica, „2)a« (iJc* 
(e^rte Oeflettei«^". Sin SeifUi^. 2>e« erfien fMbt9 gtuevtes @tü(f. )8Hnt 

1778, e. m 



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374 



^ei'juftrümtcn, fid) i^cn ben ttielgerül;mteu Äunftlctftungctt bcr 
Dirtuofeu Capelle felbft 511 iit>cr5cu(^en. .§at)bn ertvartctcn fcmit 
ga'^re angcftrengtev, aber aud) rubinvoUer 3lrbcit. 6r ftanb 
nun auf einer .§öl;e, üon ber berab er tüobl mit Sefriebigung 
auf feinen bii?l;erigen £eben^pfab surüdbUcfen fonntc. SStr 
l^aben i\)n fennen lernen aU fimplcn ^orf jungen, ben ber ^n- 
fall in bic 6d)nlc einer lleinen ^l^roinnjftabt unb x>on ba in ta^ 
Äapellt)aus nad; ^)i'icn füljrte; ber fid^ bann, nerftofeen unb bcr 
Mtterften Jiott) preisgegeben, ben lümmerlid^ftcn S3er^)ältntficn 
5um Xro^e burcj raftlofcn @ifet utib glcife unb angeborene^ 
^Talent in eigener 6(^ule gro^äog, H§ er burd^ bie aneifetnbe 
2:i)eilnal^me eine^ futtflfinnigen ©beltnannö unb balb barauf in 
feiner erften Bef^eibenen Slnftettung ald SOihiftbirector auf iene 
Wabe l^eioiefeii »uxbe^ oitf benen fortan fein Salome in nn» 
ivergangtid^em Slnl^ fegendtei^ fortleben fottte. S)ied loaren 
bie erfien erto&rmenben @onnenfhral^ten eines bid bal^n toenig 
ermntl^genben Sebeni^^ bad ßai^bn nun eine beneibenstoert^ 
SVHffion libertmg. £)a( er biefe aui^nfftl^n im Stanbe fei, 
betoiei^ er f^on ie|t. 9tebft feinem folgenfij^toeren Serbien^ 
old 6($öpfer nener Bal^nen warb il^ ober auä) bie befeligenbe 
&ahe ^l^eil, ben in il^m ml^ben ®eetenfriisben bnrd^ feine 
Ilaren, erfrifd^enben unb ba« ®emüt^i unmittelbar anregenben 
SBerfe anö) auf feine 3)litmenfc^en übertragen ju !önnen unb 
fie ©d^merj unb 2:raucr üergcffen ju mad^en. 3)Ut feinen liei= 
teren, leben^frobcn iHuartettcn brad;te er mufi!aUid;en ^inn in 
gamilie unb .<oaue, mit feinen ©imipl^onieu beiinrfte er bajfelbe 
in größerem Äreife, inbem er juglcid) einen förmlid;en Umfd^tpung 
im ötfenttid)en (Soncertteben l;erüorrief. herein auf SSerein bil^ 
bete ]i6), biefe luni §umer unb '^exm burc^brungenen 6d)ö^ 
pfungen fennen 3U lernen. Unsäl^lige frol)e ©tunben feilten bie 
3)?ufifer unb 3)lufiffrounbe bicfen beiben Äun[tc]attuugen 3U üer^ 
bauten baben. §ai;bn felbft mußte bieg füt)len; bie freubitic 
©timmung, bie feine SBerfc ^lerüorriefen, mu|tc i^)m aU un- 
trnfllidjer SBetoei^ bcÄ Sauber^ feiner ©d^Öpfungcn bienen unb 
il^ anfmuntem ju immer ^1öl;crer S8oHfommenl^eit. Unb baran 
ließ er e§ nid^t fehlen. @lei(J bem ©ärtner, bem ba^ ©ebei^^en 
bc§ frud^tbringenbcn Sobenu^ anvertraut ifi: fo iüufete audj 
^a^bn fein il^m bon @ott berlie^ned Talent mit liebebotter 
Sorgfalt p liegen nnb )n pflegen; felbfi bie einfad^fte ^Inme, 



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375 



ber unfd^cinbarjlc ©cbanfe blieb tton il^m nid^t unbcad^tet unb 
immer mu^te er babei 2lnmutl) uiit» 2öol)ttaut 511 iüa()ren. ®en 
SSaum, ber i^m im ^eime fein ^afein uerbanfte, fc^on je^t fcben 
tpir i^n fic^ 511 ftattliii^er ööbc erl)eben; bie 3le[tc breiten fic^ 
au§ unb nnter bem !ül;lenben 6d)atten xbxc^i üppigen ^ölatter^ 
fd)mu(Je^ tummeln \\d) blül^cnbe Älinberfc^aaren in luftii^em 
Steigen, t?on glücElid^ Siebenben belaufd^t, bie i>cn Selicjfeit 
trunfen fic^ in iüonnigen 3^räumen lüiegen; toon beiter blicfonben 
©reifen umringt, bie in i^rem 9lnbli(fe fid^ verjüngt füblcnb 
längft »ergangener Xage gebenfen. Unb in bem faftig grünen 
Sanbn?erf beginnt c^i 5U fc^irirrcn unb fid^ ju regen unb alle 
£üfte butd^jittert nur %on, bet Zon feiiger greube unb 
ungetrübter Sebcn^luft. 

S)ie ©d^toette öon §ai;bn*^ neuer ikbeuöperiobc überfdfjreitenb 
folgen n»ir i^m nun ^uxä) ben 3eitraum eine^ SSierteljal^rl^unbertö 
ua^ d^flerl^dj, bem am füblid^n @nbe bed S^eufiebler^Seee ge- 
legenen )|nrad^tt7ollen 6ommer«$alaiS beS reid^flen unb burd^ > 
gUn^enbe geifüge (Sigenfd^aften gleid^ attj»gesei<!^ten gftrfien. 
5D0rten erwarten und bie mel^ unb mel^ gereiften S^öjpfungen 
bed liebeni&tiHlrbigfien SReilierd, ber im fteten IBetle^ mit Mnfb 
lern unb l^o^geflettten ^ßerfOnlid^feiten nun allertD&rti» tl^fttig 
eingreift bei glän^enben ge^, im trauli<l^ SRufU^immer bed 
gürflen, im iS^oncerifaale^ im Sd^aufpiel» unb Opeml^aufe unb 
felbjt im nieblid^en 9ßarionettensS;{ieater/ ilberoE i»on feinem 
Surften gefd^ä^t unb Don feinen Untergebenen toie ein SBater 
geliebt unb berc^irt. 

2luf SBieberfe^en alfo in ©ftcr^dj! 



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« 



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» 



Beilagen. 



• 



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I 



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L 



Silfüge m ^fartamtj-Begisteni. 

1. 1657 Sfei^ntaiiM. Copolftti tont Caf^ar ^aibcn scifirtia im S)orff 
l^tteit anf btt 4^bt, ein ^gTnci^t basier, mit (Slifabet^, toeif. Sbam 
e^itxn, ^ntfltr* ba|iet mb Stöcgavct^a feinet (S^oofirt^in c^i^e 

Siebter. Jcflifeu«: ^. Xhoma9 SUogtcr unb Öcptg ^aijinger eines, 
it\}txU), ^^aii( ^atns unb SBil^elm iSacg anbem ZH^ni», (^farT« 
9ieg. ^ainbuxfl.) 

3. 1687, 23. 92ob. tfl co^uUrt tocrben ^^oma« ^a^tn, ein innget (Bt* 
fett, unb feine« ^anbtftierfs ein Sagner, bc§ ©^rtarn <5a«par ^aprn, 

fletoellen S3ürger oÜ^ier, unbt Glifabetfi feines G^ieii^eits , ©ccbcr fct. 
G^clid^jer (gobn, mit Jungfrau (5atf;ariua, ht\] 5tm^onj ^tanntngei 
unb feineö (ibeireits (f^el. ioc^ter. (':}3iair^9icg. ^ainburg.) 

8. 1701, 4. (S>ept. t 3: b om 0 1^ a o b en , i^urger beö 3nncru dtatffi, nnbt 
Sogucr SDiai^er a\ll)kx ju ^)ainburg. (^^^farr-Sieg. ^winburg.) 

4k 1702 , 8. 3anuar. dd feinbt copulirt &>orben ber (S^rengead^te 3unge 
Oefett 2)iat^ia« ®ecfran^ ein SSaagncr, bc8 ?tbam «ScefrantJ bürgert. 
S33agner SWaificr ju *^3rugg an b. ?et)tta, nod} im l'cben unbt 'Maiia, 
beffen Sbe Sürtbin feel. e^jel. 3c^n. Wii b. Jiigenbti'. Sittib ßatlia* 
rina beö Scvl. (2l?rcn il>eften unbt too^I Seifen ^rn. 2:^ioma ^aybcn 
be« 3nnem fftatf^i nnbt Sagner SRotfter att^ier gu ^ainburg feel. »er« 
faffcne Chanen. (9farr«9teg. ^oinBntg.) 

5. 1739, 17. 'Mai. f grau liat Marina .5ee frans in, l'urgerl. Saagn« 
SWatfierin dinier, i^ree Stttcre 68,3abr. («Pfarr^9ieg. ^ainburg.) 



6. 3annarj 
b. 31. 
1699. 



Infantes 



Parentes 
(Sat^arina, nxor 



Patrici Locus 
@regor<ßiern» .^»aiuburg 
^atbt,(Si»a9to« 
flna, uxor 
{Vfon'Steg. ^atnbnrg.) 

7. 1707, 10. 3Zoö. ift gctaufft toorben SUria. Par. ioxcnij Äoltcr, mit* 
al^ier, nx. @nfanna. Fat Oeorg $iei-g mitnac^6ax at^ier, nx. 
eWUtu ftmoio. (Porr^SReg. Sto^on.) 



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380 



8. 1728, 24. 3fi co)>oUei:t toorben ber CS^ren gea^te 3uu9gefeK 
SDtatSia« ^eiii enraec nnb SBagncr äHaijlcr at^iev, bed (g^nt ge« 
achten ^oma 9«n, geteeiler BurgL SBagner 9Ratfler in bei ®tatt 
^ctitibutg unb €at|aniia beffen (S^ctofirt^in Beebe C^cbiit @o^ii mit 
bcc Sttgctit Gamben Suugfrau ilRarta olle ritt be^ (S^ren geatzten 
Soren^ vQcttcr j^cwcftcr iO?arff;t 9iirf)tcr alfner iinb ©ufanna beffett (S^e* 
tvirt^iit beebe g^eleibl. ZeiSftix. C4^farc'9icg. dto^rau.) 

9. iaafe 3cfc;?^ öa»bit'«: 



Diea et Mens. 

1. Aprilis. 
1782. 



10. 



11. 



12. 



13. 



14. 



Infant CS 
fil. legit. 



Parentos 
l'f a t Ii i a ö «V) a i 
bell bürßl. ilBag=' 
nertn.3u92o^rau. 
UitbXnnaäRa" 
rianzor cgas. 



Patrini. Baptizans Locus 
Gbr. 3 c t c p I; u x< ego supra ^o^rau 
A^) 0 f i m a n 11 , 
Jpcrric^aftl. ©e= 
^anb'SRfittevau 
Oec^'g et Ca- 
tarina. Dfia 
uxor ej. 

(laufenfcet ^riePtv) : \änbvoa Oiilio ■ScIcöcoiM', p. t. Parochiae Pro- 
visore et Administratore dio^raiu (^fatT'SKeg. d^o^rau.) 

1754, 25. %thx, ift au 9lo^catt conbucirt unb begrabett »erben be0 all* 
^ieftgen $erm fBiaxtit Stti^ter äRat^tS Laiben, bfirgerl. Sagnermeiftern 
Wavxa Sana ®etne S^efrau. 3(reg mtx9 44 da^re. (tßfarr«ateg. 

Üioljrau.) 

1729, 9. j^eln-, (getauft) : Ü)? a v i a % n u a I o i; f i a "Jtp d I ( o n i a. ((g(tern) : 
3oanueöi '4>ctruö Äciter, l;cffL\ ''4Jcrniqucnniacl)ei- , 3??aria Slifas 
bctlja, uxor. (^at^>cn): 5(una 2)caiia @Ia[in, ö'raiiciecuö @la«, laif. 
'Sortier. C^jJfarr^JHcg. ®t. Stc^^ban, Sien.) 

17G0, 2G. SZobcmLni^i. cop. sunt: 2)ev ^'cc^gccrt^e ^v. 3oi'ev^> ^Ja^- 
ben, iD2uftc<:Dtrectcr Utf ütl <&rn. ®rafeit t). iD2aritn, lebig, i>on 9io^rau 
bei; ^rugg gebürtig, be« ^m. 9Ratl^ia9 J^al^baif ctncg ®agncrmeifier0, 
unb Warn Staria vx: fet (i^et. Softer (aiel). SRit ber $P<(gec^rt« nnb 
Sttgcnbretc^en 3gfr. ilRarta Knna AeUerin, aS^iev geBMg, beg 
^rn. 3o^iann ?cter Äctter, ^»ofbefre^tcn ^eriiquecnmad^ierg, unb Slifa« 
bctlna ux. S^cf. 2:crf)ter. Testes: ^r. CSavt Scfiuucfo, bürgt, ©teinme^» 
uieiftcv viüf^ier unb i>r. 3tntcn 3?udf)tic(^ büri3erl. SDTavft-OJicbter. 

Dispensati in trilnif? donuiitiationibus Authoritate Ordinaria, 
dcposito utriuque Libertjitis juramento. (^^PfatvSicg. <St. @tc^j^an, 
äßicn.) 

1800, 20. 2)iärj. ^Jiv. 83, ^tabt f ^avbii :iin ua Dia via bcci oq'cp^ 
ton ipa^bn berühmten jta^elnteijier et doctor Mono <9ema^Un, 70 Sa^re. 
Seerbigt am 22. 9la<^mittagd. ($farr«9{tg. ®aben bei ®ien.) 

176dr 14. ^tpt' ifi begraben »orben ber gottfeel: SRat^ia« ^ai^ben 
gemeßer 9Rarf^t*9K4i^ter al^ier, aetatis 65 annorom reliqnit vidnam 
Mariam Annam. $farr»9teg. IRol^ran.) 



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381 



n. 

3iitBliuigtapl|tsi||t Öki^i m %uvfr $oi)iin.^ 

3)iabemci)ctte ! 

@ic trerbcn mir nitöt für übel neftmeit, Jran lä^ 3biien ein ciUerlMiib 
2)iif(^nia)d) ob bcui abi^crlangten einbäubi^e: foI(^)C 3a(^eii oitcntlic^ ,11 bc- 
fd^retben, foibeit 3eit, btefe ffaht iä) niäft, berent^al6en getraute ic^ mi^ nii^t 
an iRonf. 3 oder ]tXbft gu fd^retBen, 6üte bero^a(6en um SeTgeBung: 

üBerfenbc nur einen r«^ett XnffatJr bau loebex ftotg nei^ ftu^m 
fonbent bic aHjugroße ®iltc unb ütcrscugcnbc 3"Metcn^eit einer 1? acle^r* 
ten ^attonalgefeUfc&aft über meine btdlf^ctigen Seite r»eran(a|fet mi^ btxo 
begebrcn ju wtfffabrcn. 

3* tviirbc gcboSrcn %imo 1733 bcn legten Tlnt} in bem 3?Zarftf(c(f 
Äobrau in Unteri>ficrrcirf) bei ^Jrugg an bcr leljtbä. 2)?ein 3c(. initter »varc 
[einer ^rofefjion ein Sagncv uub Untcrt(?an be6 (trafen ^arrad^ä, ein i>cn 
9latnv au« groger ^^teb^aber bcr 9Rufit Cr \pitUt o^nc eine SRote gu rennen 
bic ^wtp^t, nnb al« ein Anabc i»on 5 Sauren fang i^m aSe feine fim)>(e 
Inrjc ®tfi<fe orbcntlii^ na<^, biefe« berfcitet meinen Satter mic^ nai^ ^mburg 
in bem @(bu( Hector meinen SInberioanbten geben, um aUba bie mufttafifcl^en 
ICiifang« Orünbe famnit anbercn jugentltd^en 9Jotbn?cnbigfciten ju crfebmcn. 
Oott ber %ttm&(^tige (toe((^em ii^ alleinig fo nnermejfene &na!bt ju bauten) gab 



1 3m 3a^re 1778 crfcbien ju Sien „®a« geleljrte Oejterreicb. Sin SJer» 
fuc^". (S(^on borbem UKircn erfc^tenen „S>ae erfle gelehrte Se^tcon" (1776) unb 
bie erjle 9{aibna(' geteerte 3<itung nnter bem Sitet: r,Oeflerrei(H gelehrte 
9[n)eigen" (1777), alle brei (erausgegeben bon ^c Sncca. 3n betreff biefer 

Untemcbmungen ftbeint ^a^bn umge^enb aufgeforbert toorben ju fein, feine 
t[tttobtogra)}^ie einjuicnben unb er fd^irieb bcm^ufofgc obigen ^rief, bcr bann 
fammt bem tcn ."öatpbn fefbft unriri()tig angegebenen ®cburt«ja^>r im ^uSjuge 
5u feiner SBiogra^l^ic beuu^t irurbc in boicrujäljntem „3^ae gelehrte Ocjler* 
rcicb", be« 1. S3anbe« 3. ®tütf, 1778. (S. 309. — (Sin gcn^iffer 3of. ger-- 
binanb üSeigl beröffentUd(>te juerfl ^)a»>bn'ö SBrief (t>on bem er baö Original 
in 4>&nben batte) in ber „Qiener ^eitfc^rift für ^unfl, Stteiatut unb 9ßobe^, 
1886, 4. Onacial 9lr. 156, e. 1341 ff. unter bcc «uff^tift: »Cin »rief 
ben 3ofe1»( ^a^bn.'' OSxa fe^Ienbc 2>atum ivirb mit bem 3a^e 1776 
«ber 1777 jn erfe^en fein.) 2)iefcr ^ricf erfcbien bann lieber abgebrnrft in 
bcr „Suro»>a" bon ?etoalb (1837), im ,M^o" (1857), „Sri«" (1868), in 
9?oM\'i ,,aTiiiftfaIifc^c SBriefc" (1867). — TUn cr.ähh, Hfl einfi ein junger 
IVann fid) bem gürften ^)Jicotauö Gfterbdji^ i'^crftelitc, um eine UinfteKnng ^u 
erbitten; um befto ficbercr ju geben, gtaubtc er, bem dürften $abbn\s 3^rief 
anbieten ju müffen. oUrft aber, juft übel gelaunt, bebeutete beut D^anue, 
er foQc fidf aum f fixeren. — 3u obigem Sbbmif bientc a(9 $«r(agc bie 
erfle 9eTSffentIi((ung beS genannten 9. ffieigt. 



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382 



eeilage II. 



mir bc)cntcr^ in bcr Tliifil )c fiele Vcic^itigfett inbem ic^i ](ü)oi\ in meinem 
0. 3af'v breift einic^c ficffcn au| bem (£^^or (|cra6fang, aud^ eltoad auf 
b<m ^lamci' unb Biotin fvielte. 

in bent 7. So^te mcfitei dtcrt Ua C^eL l^err ft(M»cl[ SDMfltt »«tt 
Stenttev in etnev l^rc^retfe bnt<!^ ^aintBnts »on ungeffi^ «eine fi^/mai^ 
bo<^ angenehme ^Mmm, (5r nabnt miil^ alfoglcii^ an li^ in bae C(M»el[ 
^auß, aQtt>o td^ nebft bem 8tubiten bie fingfunp, ba« (Slatier nnb bte 
Sioltn bon fe(^r guten SRetflern erle^rnte. xcHf fang aUba foiDO^I bei £t. ^te^^ 
pi)an aU tci ^>of mit großem 3^cifatf in ba«* IH. 3a(ir mcinci* Hilter? 
bcn ®c^^ran. lia id^ enblidi meine stimme t>erIoI;v, ninjite ic^ mid) in 
nnterriditnng ber 3ngenb cjan',er aAt 3abr fummer^aft ^jeruntfcfjlep^'en 
(burd; bic|c8 ßlcnbc örob gelten tielc (^euic p ©runb, ba i^uen bte i^ät 
gutn <3tttbitcn mangelt), bie (Srfa^rung tiaffe mid^ (eiber felbjlf toficbe 
ba« wenige nie cciDocben ^cn, mm i^ meinen Com))ofiÜon< Qi^fet nid^t 
in bet iRa(|t foTtgefe^jt I^Stte, i^ fil^tiebe fleiffig, bod^ nii^t gong gegifinbet, 

td^ enbltt^ bieÖnabe ^atte bon bem berühmten ^erm $oc)?o¥a (fe bo^ 
3uma( in Sßten trare) bie ä<^ten f^unbamente ber fe^tunft p erie^men: enb« 
lid; trnvbe id) bnrc^ 9iccomenbatton be8 feiigen §erm öon f^^Hrnbcrg ft>cn 
icelAem ic^ befonberc ®nabc genoffc) 6ei ^err Orafen bon ä)icriin aU 
3^irccteur, tcn ba anS ate Ca^cUmcifter 6ei iSr. S^urt^l. ben ^ii^^f^c" 
[(Sftert^ajvJ an unb aufgenommen, attu>o id^ ju leben unb ju fierben mir 
tofinfd^e. 

Unter anbern meiucv üijeifc l^abcu folgeube ben'meiflen 8etfatt crl^alten: 
S)ie Opera: ,,Le Petdiatrici''. — , Ji'ineemtro improTiao", meldte in ®egen« 
vmt 9^to t f. SRaiefIfit ift anfgefib<t »oiben. — ,^i]iliNlelt& delon". — 
2>a« Ovatotinm: „n ritomo di Tobia" in ffiien anfgefftbct. 

S>a9 „Stabat Hater", Aber tot^t» i»on einem guten frennb bte 

$anbf(^rift unfers grogeu SontünftlerS $affe mit uuDerbtenten Sobffirft^en 
erhalten. (Sben biefe jpanbft^rift merbe td^ gett Seiend mie <BoIb anfbe|a(tcn 
ni<i^t bed 3n^alt« fonbern einei* fo »ttrbigen ^T^anned n>egen. 

3tn bem Äammcrfl^r f;abc i6) auger ben «ettinern fafi alfcn 'ÜRationen 
ju gcfaKen baS ©liirf vU'Ijabt, biefe« bejengen bie i^ffentlidien 5?lSttcr, unb 
bie an midi ergangenen 3iM4>"ften: miö) lounbert nur, baß bte \on\t fo t>er- 
nünftigcn ^cvru 33crliner in ifjrer Äritit über meine Stüde fein Medium 
^laben, ba fie mid; in Ciner Soc^>enf(^rift bis an bie Sterne er^?eben, in ber 
anbent 60 Jtlaficv tief in bie Me f(^Iagen, unb biefes o^ne gegrOnbeten 
»amm: id^ metg cf mo^I; »eil lie ein nnb anbete meiner ®tft<Ie gn pt9* 
bnciren nii^t im flanbe, fo(<^e mabv^aft etngnfeben «M dgenlieb fld^ ni^t bte 
aRfi^e geben, nnb anbecei Urfac^en me^r, tott^ ii^ mit ber ^fiff @i>tte9 in 
feiner 3«^* beontnjorten werbe: $err Äa^effmeiflcr ton 2)itter«borf an9 
@d?Icfien fd)ricb mir nntänaft mit 5Bittc mid^) über ifir barteö 3?erfa^>ren |n 
rechtfertigen, id; antnjortctc aber bcmfefben, baß eine Sc^malbe feinen Sommer 
raac^e, i.ncücid(>t nnrb bencnfelben i^on nni>artl;ci)fchen ber 5IRnnb mit nvidiften 
fo gePo))ft, als es i^^nen fd^on einmal »egen ber lüionotonic ergangen, lieber 
aSe« ba< aber bemühen fie ^äf augerfi alle meine ®er(e gu befommen, ent 



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Setlage UL 



»reld)cei mt(^ ber f. f. Ocfanbte ju ©erlin ^)err öau 33aron ©toitcu biefen 
berficffenen Sinter, <xis berfeI6e in Sien mxt, terftd^ecte: genug l^iebon. 

Sic&e SRobaiwifelle Seonorc! 0ie toctbnt affo Ue Oftte (oien, bem 
SRoitf. 3olUr ne^fl ^Sf(U^ Qm^fc^tmig gegentstitigc« S^M^en feinem 
ciitfic^MolIen Qtota^tctt ttScifaffCtt: ncfai gcSßtcr S^rgeij Befielet nur barin, 
»pv aOer Oeft^ fo toic e9 Hti» att ein tc^tfil^affcnev SRann ongefe^en }n 
toerben. 

Stffe ?ofece Sr^tcbungcu »inbmc i(^ ©Ott bcm Slttmäc^jtigen, »elc^em 
alleinig für folc^e jii banfcn babe: mein Sunft^ fei? nur biefer, »eber meinen 
9{äd^{len, noc^ meinen gnabigften dürften, oiet weniger barmliier^igen @ott 
ju bclcibigcn; 

ilBrigen« »eiileiBe »it aSer ^oc^ac^tung IDtabemotfeOe 

l^evo anfriil^tigfler $(cunb nnb 2>iener 



m. 

Berfeirtinis5 ki in Bieii in hii 3a^ren j750 — JT66 anfgEfnjirtin 

1740. 

j^afc^ingiomitag. Introduzlone per un ballo villanello. 3)2uftf ^ouno. 
®ei ^of aufgef. bon b. (Srj^erjoginnen ^ar. jt^erefia, ÜRariannc u. ben 
^ofbamen* 

14 Mal Ln fMMvan SpvtauM, Serenftte per nuuieai 2:e|t t». 
9(i0q»ini, Shtfif b. €Knf. 8onno. 3m fdf. ^nftfi^foffe Sa^enBurg 

gum 92amendtage ber (Srjl^ergogtn STlftria S^ere^ 
26. 3ull I Lamenti d'Orfeo. Festa di camera a S vooi ». ^afqnint, 

SWufi! ö. Saflcnfcil. 3n ber inneren S3urg. 
28. 3(ug. Zenobia. Dramma per mus. o. 3}2etaftaf io , ^hifif f. ^4^re« 

btert. ©affetmufif öon ^k, SWatteis. 3n ber taif. ijotjorita, jum 

9lamen8tage ber ^aiferin (SUfabet^ (^t^rifline. 
1. Oct II Natnlt dl ttoira. Anone teatacale in 1 atto b. iRetafiafio, 

aUhillf ik 8onno. Adf. Sfattocito, onfg. iwn 8 (SQ^cts^ginnen, fjßttft 

folo bi Smena, 1 ^ofbome nnb 1 (Cotodier. 

1741. 

L'amor prigioniero. Componimento dram. in 1 atto a 3 voei to« 
SQetaflafto, SKnfif t>, »euttev. %uf b. laif. $rii»atbfl^ne. 

1 92ac^ ben Slnfaeid^nungen bed berßoibenen ^errn Dr. Seo^olb Cbicn 
bon €^onnleit^ner, ergänjt burd^ ^u«$üge an« bem ffitcnev ^iarinm )C. vu 



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I 



384 «eitose UL 

1742. 

8* %tbx. dm neue Sclfc^e gcfungene Optxa, aufgef, im neji etlbautcn 
XktaUv nä(^fl bei ^uifl. 

1743. 

19. 3an. l'OllBplMle. Dnm. per mns. S^eatev n. b. fßwt^ 
18. S)tfiv|. II vero wtmi». Comp. dnm. in 1 atto a 2 TOd t». Ttt* 
ta|lafio, SDtofif b. 8enno. &^htbxmi, um MwrtMafle b. 

16. Oct. I'Asllo d'Amore. Dram. per mus. Z^. n. b. iöurg. 

16. 2)ec. Con8tantlnu8, burt^ bie v^raft bci^ .^veiijeS bei« iÜJarcntii ^cfteger. 
?at. «Sc^aiifpicl mit 3*^''f^<^"i""r«^r -^äit^cii iinb 2d)iact)ten. iD^ufif 
9{eutter. ^uf<;. int f. f. acab. CoUegio äoc. Jesu boit ben ©d^ülertt 
in ©egenn^art b. ^ofed. 

1744 

& 3<itt. l'lpernMtnL Dram. per miu. in 8 atti b. SRdftf(aflOr SRnfif b. 
3. t>flffe. Jan je b. ^lltoerbtng. SWurif jur Jicenja ^rcbiert, ju 
ben lESnjen to. $>oIj6auer. Bu^^^P anfö- ^ofjtrfel bann im alten 
$L>fc^)orn^>au[e, jur S3ermä^)lnngisfoter ber Gr^^teqcgin iDZar. ^nna ii. 
^cijog Äarl b. ?ot^>nngcn, iincbcvtH''lt 511111 3. mal am 25. 3an. (^e^te 
lUrftcltung im alten ^pofcpevn^an [0, nad^m. 9icboutenfälen.) 
La Oanza, Cant. a 2 voci. X^t b. Mmiu, Mnfit b. 8onno. $ei ^of. 
CalHe Ii Utioa. Drainm» per nradca. 2:^. n. b. Surg. 

1745. 

4. Oct U SMerotita trtanplitiite. Dram. p. mna. ZfftAUx tu b. 8itrg. 

1746. 

Sin Camaat. filangoir. Parte I n. II. (Se^^t b. W^ofU 3eno <?), ShtfU 

t.. Satbara f?).) 
21. 2l)jnl. Arsace. Dram. per mus. in 3 atti. 

14. ÜKai. Ariodante. Dram. per mus. Üänje t. ?I. 'sp^ilboi«. 2^^. n. b. 
8urg. ^nm ©eburWtage b. Äai)crin 'Max. S^^erefia. 

27. 3uü. Araliada. Dramma per mus. con 3 Balli. ^üm 9{amen<toge b. 

<Sr)^erjogin 9Rar. Snno. 
2. Oct. SonlrafiMe. Dram. per mos. in 8 attL 2:&t)e b. Vnt. 9^1(6016. 

^ n. b. 8nt0. 

4. Oct. Artaserse. Dram. per mos. con 8 Balli Xtt^ b. flitetafiafio* 

3um 9?amenetage befl .^aifcrs ^^ranj I. 

15. Oct. La Clemenza di Tito. Dram. per mus. t. 2)ict ofiaf io, ii?ufi( 
ö. SKagenieii. ^um ^Jkmcnötage b. Äaifcrin. (Sicbcrbolt am 2G.) 
La serva Padrona. Intermezzo musicale. ^htfit b. ^ergolefe (?). Xf)» 
n. b. ^urg. 

11 Pittore. Intermteso mneicale Zfy* n. b. ^ing. 



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SeUage lU, 



385 



1747. 

18. SRal Arniii«. Dnm. per mm. Vtofit i». $affe, «tolcttimfif t». 

$0 Iraner. Sl^eater n. b. 8ing. Bus Mnrtifetev bcv ihiifoiit. 
18. Oct Lt OMiam Mpra tatto. Drain, per mos. tu b. Sitrg. 

ÜHamenefetcr bcr itotfenn* 

1748. 

14. SRal La SeninuiMa rioOBMeiilta. Dram. per nun. in 8 a. »on 
SRetaflafiOf SRufU OUtf. S^« n. b. fbüx^ Ocbitmfeter b. Aaifetfat 
(tDtcbcr^oft am 16., 19., 85w SRai n. 5. duni. ®enittamtbe — €(gva. 

iI6. 3uni. II Pmtettore alla ■•te. 8nß. rnnfU. €»cl^auf))icl. 2:^. n. b. 

«urg. 

11. u. 21. ^ug. Alessandro nell' Indie. Dram. per mus. in 3 a. D. Mt* 
tafiafio, )}}ln]\t ». Sagenfeil. Zi). n. b. ^urg. 

12. 3tug. La Nobiita immaginaria. Dram. per mus. Zif. n. b. ^uig. 
28. Sug. Leuoippo. Favol» pastorale in 8 attt SDhtpt b. ^affe. 

bnmtttft b. bcm ftoifetfai Cltfabet^ ^füne. 
99. @c^t. La Faia aiaravlgliaaa. Dnon. per mae. %ff, tu b. Burg. 
4. Oct. 11 Siroe. Dram. per mus. in 8 attL SRnfU b. OftgenfeiL 21^. 

n. b. 9iamensfeft be« taifcr«. 

27. Oct. u. 25. aiot). II Demetrio. Dram. p. mus. in 3 atti. Dhlftf o. 
lOoIb. @aiu)>^i. tub. Surg. 'JUmendUg b. ^aifqfitt ^iac. £{^»efia. 

1749. 

4EanicbaI. L' Ataserse. Dram. per mos. t». SRetaflafie, SRnfU 9. 9a« 

tup^i. Xff, n. b. Öurg. 
U. a}?at. L' Olimpiade. Op. t). ^^etaflafio, ättufie b.a»agenfeiL 9e« 
burtisfeiet ber Äaiferin 2K. J^crefia. 

28. 2I1U3. Achllle in Sciro. Dram. p. mus. in 3 atti t». JDJetafiaf io, 
Müfit ». Ulk. SonteUi. 2;^. n. b. ^öurg. ©cburtsfetcr b. »crto. .itaiienn. 

— Augaria dl fWaltt. Gantata k 8 togI b. SRetaßafu), ilßufil d. »eut« 
ter. 3it Qk^Snbniiiit bon ben 8 (EciHiSoginnat 9Rari<ttina, SHar. 
fHne lt. 9tat. eiifabct^, iwc Murttfcicr iffttx Ovolmutter bet betto. 
Äoifcrin. 

- 4k Oct. Ezio. Dram. per mus. 2f{eta(lafio, fäiafd l». ^omelli Uff» 

n. b. Surg. "i)tamcii8tag b. Äai)cr«. 

La Merope. Dram. per mus. Xt^t c. lüietaftafio, Wlu^it ö. 3otneIIi. 
Catone in Utica. Dram. per mus. 0. ^{(tailafu), Mufit 0. hontet lt. 

1750. 

^SR'dx]. V Andromaca. Dram. p. mas. in 3 atti, SKttfU 0. ttt\^, (iom^ 

pcmiun. Xi). n. b. :©ttrg. 
$0^1, ^a9i)tu I. 25 



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386 



»eUoee IIL 



14. 372ai. Antigone. Dnun. p. mus. ^ufi{ )>. Sagen feil. in \S(^ön« 

6runn, ©cturtefcier ber Äaiferin. 
— La rispettosa tenerezza. Comp. dram. Jt, SOletaßafio, SDhifit t>. 
Slcnttev. 9dbe Ui ^i^Bnfntntir bmill 8 Qrj^erio^tmicitr 911m 9tmtta* 
tttQ b. IMferin. 

26. 3nli. EurMice. Favola pottorale per musica in 2 parti. Vtalfd »• 

berfc^. (Som^ontflen. 9?atncndtaii b. (Sr)^o0tti SKarianna. 
2ä. ^ug. (u. 8. Cct.) Armida placata. Dram.]». mns. in 2 atü n. 

b. iö. ©eburtötag b. öcv». Äatierin. 
4. Cct. Velogesus. Dram. p. mus. Sc^cn&runn. i)Umendfefl b. Aaiierd 

(14. u. 28. Cct. tüicbcr^oit im n. b. iöurg). 
8. 2)ec. Vineislao. Dram. p. mwt. in 8 atti. SRitfif t>. fBagenfeil. 12;^. 

n. b. 9nrg. {freier eintritt Bnn <8el6iirttttt(|e be9 Aftifeve. 

1751. 

II pastore. Dram. p. mus. in 8 atti b. Wetaflafio, SRnfif b. 
8onna. 8et ^9fe in CJ^Snbntitit. (Se fongcn (Stoaf ^»gcn, b. ®fttcii' 
' fifittleint SVanCenberg, ttofaibevg, Sami^trg n. Monicg.) 

1752. 

18. SRal L' Eroe cinese. Drtm. per mus. in 3 atti \>. ^ttaW>. ^^tu^ 
59cnnc. 3n ©t^öntrunn jur @eburt«feicr b. Äaifcrin. ((fö fangen 
gürft t?. Srajrt^ u. bie t>crgcnannten ©amen.) äöieber^olt am 8. 3nli 

jum 4. unb le^teninate bei ^V)cfc. 

Andromaca. Dram. per mus. in 3 atti. ^^ufit 0. 2>ak>ib '^erej. 
n. b. *urfl. 

AleMiadro WYero. Festa di camera i»on fttHatt f$a«q uini, Sltu{it 
]». 9onno. Sei 4)ofe. 

1753. 

lö. Cct. La Clemenza di Tito. Dram. p. mus. in 3 atti iüi ctaft afi c, 
SKufU ». 2inbvea ^^boljati. Zif. n. b. Jöurg. 9iamen«to8 b. Äaifenn. 

1754. 

8. Dec. II Tributo di rispetto e d'amore. Compon. dram. in 1 atto t>. 
aSetafiafto , iDIufif t>. 9Ieutter. 3n ber $u£g bon 3 (Sva^er^oginnen. 
3nnt OeBuvtdfeße ht$ Aaifcr«. 

Le Clneal. Azione teatrale eon balli 1». 9Rcta{lafio, SRnfif ». 
®(u(f. ^eater n. b. Sßux^ (Oov^er in .®4!^tot^ef beim 9rin)en t. 
@a^fcn«$Ubburg^aufen.) 

1756. 

18. 9Rai. U Dam. Comp. dram. a 2 voci t>. SIRetafiafio, aRuftf 
Olnd. 3n Sa^enbuTg jum Oeburt^eß ber Itaifetin, bann im ZSf, u. 
b. Qurg. (S8 fangen 0gra. (Sattarina <9abrteKi nnb Stvtl gribertb.) 



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I 



«eUage III 387 

3mii. Le Caeciatriei anaatl. Dram. per mus. k 4 tocL äXnfU i»on 
* SagenfeU. 9ei ^ofe. 

iRob. La 6ani. Comp. dnin. in 1 aOo ». SRetttflafiOr Sitniif t>. 9teiittet. 
8et $cfe, a. Xnfog b. Snt^itibtmg b. Itaifetin. 0r)^. äRatianna u. 

2 ^ofbamcn fangen. 
8. Xtc. L' innocenza giustificata. Pastorale in 1 atto, nat^ Sßetftflajli) 
iufammengefieat, äßuftf b. O^lud. n. b. ^urg. 

1756. 

II SOgno. Comi)on. dram. in 1 atto ö. SKctaf^afic, 2)iuflf D. KeuttCC. . 
53ei öcfe. (Grjber'jOgiii 2)iariaiina unb 2 Jpeibamcu.) 
ä)2at. L' amor prigionlero. Dram. p. mus. Sßuflt t>. berfc^. <£om{>onijletu 
II. b. $urg. 

Xufl. L' inRoeMa gluIHMa, iRuftl b. Ofiitf (tteti in Secne flefc^) 
®ec. II rk pMlore. Dram. p. mns. in 3 aiti b« 9Rcta{la|{b, Vti^i b. 
^(iitf. 3:^atet n. b. 9urfl. (BebnrMfeier bt9 Sta%\tt$» 

17Ö7. 

II Sogno. Comp. dram. b. SDletaflafto, 9Rttfi! b. fteutter. 8et $ofe. 
((5c}^ef|ogtit SRorianna nnb 2 ^^offvMetn.) 

Ii meroato dl Malnairtlle. Op. comiqae, jDbifi! b. 48iitfe^^e @€ar« 

(attt. 21). n. b. ^urg. 

L' isola dlMbitata. Op.com., äßufil b. ®. ^^cacUttu 

1758. 

(^arnetal. Iflgenla In Taurlde. Dram. serio p. mos. in 8 atti, Slbifil ben 
£i)mtnafo 2;raetta. 2^. n. b. ^urg. 

1759. 

Saniebat, Mgeala In Taoride. SBteber^oIt. 

La aerva aealtra. 6p. bnSa. äRnfU b. ®titf. Gcatlattt. Z^, lu 
b. Surg. 

1760. 

8. Cct. Alcide al bivlo. Festa teatralc in 1 a., iDhiftf .'paf[o. 
— Tetide. Serenata in 1 a. @. iDiisjIiatacca, 3Jhiftf i\ (^Hucf. iüeibe 
im grcBen 9iebouteufaaIc sur S3ctniä^)(utig (?r,f). ^oitpf} II. mit "jJriiijeffm 
Sfafectta bell 33üur6on (f 1703). langen ogre. (£at. OJabrieüi, ^üiavia 
^cSt, 2:extfa (Siacotnojji; Sgri. 9Ran3uoIt, (Sarlo Caifoiii 
iMiplle. Dram p. muB. in 8 a. b. 9Rct<t|iafto, SRufU b. <3». @cat« 
Utti 2;^. tu b. 8isr0. 

I TlntarMi. Dram. p. mua. in 8 a., WufLt b. Sem. Sxaetto. ftlf, 
XU b. iSurg. 

25* 



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388 



Beilage m. 



La ClMMia ü Tito. Dram. p. mas, in 8 .a. to. aSctoMSr SRufU 

1761. 

8. ArmMa. Op. seria in 8 a., SRnfU t». ^VAetto. Z^* tu b, Bnig. 

1762. 

24. Ü}{ärj. Prometeo assoluto. Serenata, SRnfU i». XBagcsfett. 8ei ^ofc' 
27. %pnl II Trionfo dl Clelia. Dram. p. mus. in 3 a. ü. SWetafiafto, 

Dhtfif 0. ^affc 5öci ^ofe, auö %nla\i ber CSntbiubung b. (Srj^jcrgojm 

3|abella (20. 3Wärj). 13. lüiat iinebcr^. :,ur e^cburtöfeier b. Äaii'eriu. 
5. Oct. Orfeo ed Euridice. L>ram. per mus. iu 2 atti bon ^Haitteri bi 

(Saliabtgt, ÜRuftC)). ®(tt<f. SaSettevott (^a6))aro Sngioani. n. 

9uvfl. fangen ®gra. I9ian<^i — (SaiiUce; ®gvc Oaabognt — 

Orfeo; ^gta. 9(e(€T0«(Elatoaian — Wamu) 

1763. 

SarneDoL Artaserse. Dram. p. mos. in 8 a. t». SRetaflafiOr SKufU t». 

(Scarfatti. n. b. Surg. 

Zenobia. Dram. p. mus. in 3 a. ö. ^Jictaflaflc, ÜJiufif ö. $>af)c. 
14. 'Mal V Isota disabitata. Azione teatrale in 1 a. b. 'Jietaftafio, üDiuftt 

öon @. >^ Carl atti. sbei Jpofc. 3u*n ©eburtdfcfl b. Üaijeun. 
4. JOct Iflgenia in Tauride. Dram. p. mus. in 8 a.| ^u[t( ^tactto. 

3n 6<99nbninn. Stantenefell b. 9ai\tx9, 
Ella. Dram. p. miu. in 8 a. a. Stetajlaflo, SRnfU b. Oltttf. 

1764. 

X^rU. Egeria. Festa teatrale in 1 atto b. 'JU^etaftofia, Ttü[it t>. '^affe. 

33ci ^of. 3ur Ärönung bc« (Srjl;. 3ofej)^ II. de r. ÄUnig (3. STpril) aufg. 

ocit 4 (Sr^l^ergoginnen, C^rj^erjcg l^^cpolb tanjte ben (£u{)tbo. Stebec^oU 

im 2^. n. b. S3urg »on b. iöfttgliebcrn b. X^catcrö. 
3uU. Alolde negll ort! esperidi. Dram. p. mus. b. ^^arco (SoÜeUini, 

mufit D. Orancedci) ^U^o. X^. n. b. ^urg. 

L' OlIaqMaila. Diam. p. nuu. in 8 a. a. äRctaßafto, 'Müfit i»on ^loxiait 

4ia|mann. S^. n. b, Sarg. 

II mraato il nalaaBtlla« Dram. gioc, SRnfif a. 2>oni. 9i«<^tcttL 
2:^. n. b. Sarg. 

Orfea ed Euridice. / 

1765. 

23. San. II Paraasao confuso. Festa teatrale in 1 atto b. iDJetafiafio, 
SRafil a. <9Iu(t. 

— II Trlaaft» d'aaiara. Festa teatr, in 1 a. a. äRetafiafiOf iDbifU a. 
<S^a§mann. Xufgef. aon ben SKttgttebern bc< Sweater» n. b. Snrg. 



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©eilagc IV. 



389 



Scibe in e^Bntnntii. Svx SeimS^Iitiigifetct ht» Sr|^. 3ofe)>^ II, mit 
SRatia 3efe))l^a i». «aient (f 1767). (3ii &tt^9 ^efiomfif fanflen He 
QYgletioflitmat SIRar. (SUfabet^, 9(ma(ie, 3»fe)»(a, ^aroHne; am (Slaoter: 
(Srj&crjcg fec^>oIb; beim Xany. (Sr^^crjoge SWattmiüan u. ^«Wiianb 

u. ^rinjefftn einteilte; ai^ gd)äfcr u. 2(f)a'ferinncn ton3enb: bic jnngcn 

gürilenberg; bic jungen (Gräfinnen Xf}txt\t u. (£^|riftianc t. (£(ar)^; 

30. 3an. Telraiaeo, OMia l'ltola di Ciroe. Drom. p. miis. in 2 a., äRufif 

®tn<f* 2:^. n. b, 9itv0 (Bei freiem (Sintrttt). 
%^ 611 «brnvagiiitl. Op. bnffii in 2 atti, 9Dhi1if b. @. ©cavtattl 
9ei ^»fe. 

9(tn 18. 3Iugufl flarb Äaifer ^van^ I. in 3nn«^>ru(f unb 
blieben bie Sweater gefc^Ioffen bi« Ofienn^ntag 1766. 



IV. 

1. Gradus ad Parnassum, sive Mauuduct-io ad compositionem Musicae 
regulärem; metbodo nova, ac eerta, nondnm ante tarn exacto ordine 
in laoem edita. Elaborata a Joanne Josephe Fnz. Vimnae Anstriae. 

' lypie Joamiia Petri Van Ghelen. 1725. 

2. S>er boStommene XA^eVmeifiex, bae i|l grünbliii^ Sfnjetfle affer ber« 
jenigen ^^ad^en, bie Hner miffen, tBmten nnb befffsmmen inne ba^en 

ma%t ber einer ^Q))el]te mit ßtiren unb 9?utjcn »orjle^cn njttf. ßum 
Serfa^ entioorfen bon 3obann ättatt^efon. 4>ambttrg, ]739. 

8* Äern mcfobifcfier SKiffcnfd^iaft, tcflel^enb in bcn au^erfefcnficn ^au^t» 
imb @ninb*fe^ren ber mufifatifcfien (^c|j*Äun|l ober Scm^pfiticn, a{9 
ein Vorläufer be« bcUfcmmenen ta|>ettmeif}erd. Stt^geaibeitet bon 3o^« 

IWattfjef on. ipamSnrg, 1737. 

4. 3cb. 9?Zatt^)efcn\s grcfje (y*imxaU^a^''S^nU ober eyem^>Iarifcfte Cr- 
ganiftcn 'l^rcbe, B^^cite, i>erbeffertc unb öermcfirtc Auflage, ^»ambiirg, 
1731. (2)ic erfie Stuflage erfc^ieu unter bcm Jitcf: Sj:cm|^laii|(^c Cr» 
gantjlen«?Pr»be im XiHIef bem ®ener«I»93a6 ;c. Hamburg , 1719.) 

6. gtiebrtil^ <Sr(4rbt 9Hebten« mufifalifcfic ^anbfeituug jur ü)a«= 
riation be« 49eneratbaffe9 tc» 3^te Xuftage. ^ecbeffert, terme^ret ?c. 
bur^ 3ol^. SR at tiefen. ^omBnrSr 1731. (SHe erfie SttfTage nntet 
bem Site!: ^anbleitmtg snr Variation sc. erf^im 1706.) 



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390 



6. Itntif^c Ctttfeitmifl in He Ocf^i^te uitb SeM^O^ bcr dfen nnb neuen 
aRnfU. 9on ^ricbri«^ QStllftelm SSarfittrg. Sbtdia, 1769. 

7. ^onbbit^ (ei bem ®eneraI6affc iittb bei Cotit)»efliiott )C »on ^r.ttil^. 
SRav^ntg. 9eiftn i75& 

8. 9nfan9«grfiube ber TltmtlX(ifta SRiifit 9on %x, St(^ flRat^nrg. 
£ct)»aig, 1757. 

9. 1)k Stmfl, ba9 (Shtitt ju f^tctcn. 2)ur^ bcit Serfaffer be« ftritifc^en 
anuftfus an ber @^ree. [<'^i. Sil^. 'J}{ar^UTg.} ^toette Shifiage. 
Scriin, 1751. l(2)te crfie Stuflage crfd^icn 1750.) 

10. '^(nlcitiintj ',um 6IatoicrH)ieIcn jc. ton gr. SBil^. älZar^Mirg. 3tt>ette 
toecbefjerte 'iCuflage. Scrlin 1765. (3)ic erftc Auflage crfd^ien 1755.) 

11. 2'rcitfirf)cr Unterricht im ©encrat'Saß k. ton 2). Ä. [2)aöib Äellncr.] 
Hamburg 1732. :5>affet6e Serf in bicrter Stuf tage, (5?crf affer genannt), 
Hamburg 1767. 5. 2luflage mit einer Söorrebe bci^ ^rn. 3)anid @ol* 
anbere, ^rof. Jur. Patr. et Rom. Upsal. ebciibafclbfl 1773 jc. 

12. @encraI'Söa0 in brei Slccorben, gcgrünbet in bcn 9tcgeln ber olt* unb 
neuen Slutoren jc. ton 30^. griebrtt^ 2)oube. ?e{^?',ig, 1756. 

13. ©anglich eif(^i})>|te mat^ematifc^e 'übtl;eimngeu bcg biatouiid^ c^rcmatif^en, 
tent^erirten GuioiiIb Honodiordi etc. toon 3o^. ©eorg ißetb^arbt. 
KBnigdberg, 17S2. 

14. Fundamenta Partiturao in compcndio data, ba« ift: Äur^er unb 
grünblid^er Unterrid^t, ben ©eneral'^aß, ober Partitur, na^ bcnen Siegeln 
ted^t ttnb ivol^t f erlagen au (emetu 3tt bcn Sitnä gege6cn bon SRat* 
t^aeo <9ttgt, ^o^'fibfll.' GoIsbuigifd^CK 2>eni« nnb €Mifft«Ctganiflcii. 
tCug«)mro nnb 3n<)Mntggr 1757. (3)ie crfle 9(nf(age erfd^ten tn @al3« 
bnrg 1719.) 

15* Frimae lineae mnsicae tocbUs, ba9 iß: fnt^e, leichte, grünbfi^ nnb 
berbefferte ^ntoeifung in gfrag unb ^ntmort über @ingfitn|i itt bon 

M. ^cl). Samuel Selbem, Cantore unb Chori musici Directore 
ju ^rei^berg. 2)redi»en u. Bremberg , 1730. (2)te txftt Stuflage er« 

ic^)ien 1703.) 

16. Scala Jacob ascendendo, et descendendo, 2)a^ ift: Äür^lidb, bcd^ 
njo^ilgcgrünbete Stnieitung, nnb ttcUfonnnener llnterrid?t, bic cble Choral- 
Music bcnen Siegeln gemäfj vcrf)t an^ bcm 3" erlernen. 
3Jon 3of. Soac^im iöenebicto iDJüufter, J. C. Not. Publ. unb 
Begente Chori in ber fa^fert. (^räni^' (^tabt ^t\dfm\fCiU in Ober« 
Sairem. Btoeite Auflage, S(ug«^nrg 1756. (S>ie etfie 9fuf(age er* 
f^ien 1743.) 

17. Stüti^t Stnfü^rung aum i$tntx<ä46a% k, VOen Unffingem be0 Clabiere« 
)tt nfi^Iiil^em Mrand^ anfantntengefelet S. (Sbitton. Setl>aig 1738. 

18. dol^ann Seeven9 loeilanb ^oi^ffirfK. fä(^fif(|*Oeifcnfdfif(l^en Concert* 
aHetjier« nnb (Cannitc(«Snufici „SRnflcalifd^e l^curfe" bnrt| bie ^rin* 
ci^a ber f^^itpfo^^te bebncirt nnb in getoiffe Aa|>itcl einget^eilt k. — 



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391 



iWetft einem 9(n^)ang i>cn eben biefem 3^utcre, genannt: 2)cr munfalifc^e 
Ärieg jwifd^cn bcr dcm^cntio" ""k* bcr ^^armonie. 9iürnt>erg, 1719. 
19. 2)er @cnerd=53a6 in ber SonHJofition , ton 3 ob. 2)aöib ^cinic^)cn. 
2)re9ben, 1728. (2)iefev jioeiten, t>ernte^rten u. Derbefferten 3luf(age lag 
ein fvfi^ered tktt )it <^iuibc: 9ttn eifintme iiitb gTfinbftt^t fbt' 
toeifimg tc ^SunBnxg, 1711.) 

SO. 9tHnA«( itiTf^er^« Kene $aff« nnb £oittim|i, bcutf^ i»oit Vgat^o 
Cotione. S^tbfhigeit, 1684. (2)ie Originaff^rift etf^ten 1673 unter 
best Ültel: Fhonnrgia nov«. 

21. Serme^rtet, unb nun |nm bTÜtenmoI fot S)ttt(I bcfBrbetec „lbr(}er 
iebo^ gtflnblt^er SBegttetfer, toermittetfl loef^ed man ntd^t nur allein 
an9 bem O^rnnb bie i^nnfi bic Cigel rcd^t ju fd^Iagcn, fonbern an^ 
njcilanb ^>rn. ®iacomo (lariffimi Singfunft unb leiste ®runb* 
Siegeln ;c. ju finbcn feini. 'Mit in ^lu}.M'er gefioc^encn ^^Jraeam&utiö k. 
(Hu« bem OtalicniiAcn inö 2)eutfrf)C übcric^t-) 'Äiig*t>urg, 10%. — 
SDaffcIbc Scrl unter bem Üitel; ^mn önacomo (iarifiimi leidste 
Qtrunbregeln jur @ing«l{unfl, fannnt einer ni^t^tgen ^ntoeifung bie 
Orgd red^t |n f^Iogenr 6cfonbcr« »a» ben ®enera(«8a| betrifft. Snm 
fe^^tenmal herausgegeben. Sng^nrg, 1768. 



V. 

3flj5. ^aijk's 3iustellBn||Jlicrrft ub farstl. vEstn^ijii'siJtr 

Conbention unb i6erhaltung«»9{orma 
bc« 9tce«<Sai)eI-SReiflerf. 

^»eutc (5nbc{<angcfe^ten Jag, unb 3«^ ifl ber in Oefterreicf) ]u 9iol^rau 
gebflrtige ^cfe^^ ^ei}ben bel^ 3^ro S^urt^Iaut^t $errn $anl Slnton bed ^e^l. 
9t8m. 8tei^ Ptfien gu (E^gtei^agt^, unb Mont^a )C k. alg ein Sice«Oapel- 
Sßeifler in bie S^ienflfe an« nnb aufgenommen ttorben, berge^alten bag loeUen 
1**^ Bk Ciffenflabt ein Cspel-Vteifier na^meng <ihregorittg Qemer ft^on 
lange da^ (inburd^ bem ^od^ffirfK. ^ufe, Kren, entfigc 2>icnfle ge« 
Iciflct, nunme^rc aber feine« bo^cn %{Ux9, unb baron« Bfter« ent« 
fie^enbcr un)>S6li(hteit ffüfbttf fetner SHenfl'fi^nlbigfeit naij^anrommen 



1 Sei/ ^abe biefed Dccret berette in ben „Signalen", 1868, 'ilx, 2 t>er' 
Bffent(i(^t 



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392 * «eilafle V. 

niii&t aSerbtng« im ftanbe ifl, fo toirb er @regotiud Setnex, bauno«^ 
in Unfe^ung fetitcv (avgjS^ngen 2^ienf)eii ferner«, ol0 O(et»0apel- 
SD^etfler »ccHei6en, er 39[c^l^ ^e^ben f^^t^tn, alf StcC'Capel-aReiflcc 
3u (St)fenf)abt in ber Glior'MiMiqne ^%mt 9regorio Qkvner, qua CBer« 
Capel'3)?eiftern fuBorbtntrt fel^n, unb bon i^mc bc^icnbiren.* 3n aU' 
anbern Söegebcn^ieitcn atcr, irp eine Mueiqae immer gcmacftt ircrben 
jcUc, tvirb aUc«, ma« jur Muaiqne geblhtg ift, in genere unb bpecie 
an t^n Vice-Capcl-SWeificr angeiinefcn. fcfort' 

2^". Sirb er 3ofe^i^ ^le^ben ai9 ein paii^ Cfficier angefe^eu, unb gebalten 
irerben. 25arum liegen Sr. .^^crfifiirfit. 2)urc^)lauc^)t ju i^>me ba§ gnöbigc 
bertraucn, bao er fidj alfo, iine ce einem G^jrlicbcnbcn $au8 - Offider 
bei einer ffirftlid^en ^off-flabt too^fl anfielet, nüchtern, nnb rnft benen 
nai^gefe^ten Mutiois niift Bnital, fonbcm mit 0ttni))f unb axtff l&e« 
ff^eiben, m^, el^ilil^, on^nffi^ftn ttiffen toirb, ^<niBt«f5(!^lid^r tvonn 
tpr ber Hohen Herrscbftft eine Mosique gemad^t tt>irb, foKe er Vice- 
Capel-5Dkiflcr famt benen ful6orbtntrten attegeit in Uniform unb nid^t 
nur er 3i>fe^>t) ^c^ben fclfefl fauler evfcfKinen, fcnbevn aiirfi äffe anbcre 
ton tfimc be;?eitbirenbc ba^in anhalten, ba^ fic ber iljnen Ijtnau^gcgcbencn 
Instruction iufclgc, in »eifien i^trüm^fcn, »eißer SQJäfcfjc, eiuge^ubert, 
nnb cnttüeber in B'^pU ober ^ar* Beutel, Sebod^ burc^aue gleich fi(^ 
fe^en laffen. S^ero^alben 

3*^**. @inb an i^ne Yice-Capel-SD^eifler bie onbem Marici angen)iefen ttorben,. 
folglid^ er ftc^ um fo biet ezemplartf^er Gondnitijiren, J)aBiit 
bie Gniorbinfarten bon feinen guten eigenf^fftcn fi^ ein bet^ßiiel 
nel^mcn l^nnen, mit |in loitb er 3ofe)i( ^e^ben all befovbcre Ftadliii- 

rität, gemeinfd^offt in effen, brinfen, unb anbern nmgang termcibcn, 
um ben i^me gebü^rcnben Kespect nic^t ju t>eTgeBen , fonbem aufvccfit 

ju er^ialteu, aud) bie Suhordiuirton jn fd^utbigcr parition bcflc Icidjter 
gu Vermögen, je unangenehmer bic barauS entfle^ien fmmcnbe golgc* 
rungcn, mü§t>erftänbnü6 unb uneinigfeiten ber ^errf(^>afft fe^n börfften. 

4*®. STuf aHntaligcn 53efc&t <Sv. ^»od&fiir|lt. Durchlaucht fottc er Vice-Capel- 
SKetfter tcrbuubcu fc^n, \ol6}t Musicalien gu conH)onircn, »a8 toor 
eine $oc^btef(I6e bedangen »erben, fot^anne neue Composition mit 
niemanben )n conuntidrcn, bicf toeniger oBfd^reiben gu (äffen, f onbem 
für 3^0 ^^t^fan^t einzig, nnb allein borgnlBe^altcn, borgfigtif^ ebne 
borloiffen, nnb gnfibiger erfonBnnf fftr niemanb onbem nid^t }n com« 
^niren. 

5^. SBirb er 3ofe)}^ ^e^ben aHtSglt^ |: ee fei^e bentnad^ basier gu Stenn, 
ober auf benen ^errfd^aften : I tcr unb uad^-SWittag in ber Stnttd^amBre 
crfd^einen, unb ft* metbcn laffen, aßba bio .<^c(^fürfl^. Ordre ob eine 
Mueique jc^n foüe? 2l6tt>art^cu, aü«ibouu aber nat^i cr^tattcnem ©efe^I, 
fold^cn benen Slnbern Musicis ju tt)iffen machen, unb nic^t nur fefbfl 
gu befiimmter 3eit fidj accurate cinfinbcu, fonbcrn au^ bie anbern bo^in 
erafilid^ anhalten, bie aber gur Mariqne cntivcber f^ät^ fommen, ober 
gar antbleibcn, spedfice annotircn. fBann bemnai!^ 



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Jöeilage V. 393 

6***. S*^i^*f" SWuftci« mbtx atteö ^cfferc«" ber^offen, itneinigfetten, 
disput, obcv (tnigc 8ef<$tvetbcit ivibct bot anbcnt fi6 Sugerten, tvitb 
et Yiee-Oapel-SReillcr tta^ten, nad^ fleflalt bcr mnf^&ibcii biefelStgen 
aufjumo^en, bomit ber |o(en ^enfil^aft mit Scbev IHcinigfett anb 

Bagatelle-facf)c, feine «ngefegcn^eit tcrurfa(^ct iverbe, foITtc aber ettoae 
wichtigere« öorfaffen, »reiche« er Sofe^^i ^epbcn ton ftc^ felfcflen au«* 
gfetÄen, eher termtttefn nicfit fcnntc, fctbanneö ntug 4>oc^filtflI. 
Durchlaucht ge^icrfaiiift einberic^tet a^erbcit. 

T"". @cffe er Vice-Capel-3Kciflcr «uf aUc Musikalien, unb 2)?nricalif(öe 
3njlruntc!itcn aH-mi?glid6cn (^^C'f^- ""^ i^enauc 3tt[icfit tniiien, bamit biefe 
an« uiiad)tfamfeit, ober nacfilaOtv^fcit nic^t bertoi6en, unb unbraut^bac 
irevben, anÖ) für folc^c repondiren. 

8*'". ©irb er 3ofe^?f) .^c^bcn gehalten fcijn, btc ^afigenittten jit tnf!rntrcn, 
fcamit ftc baS Wenige, tra« ft« i» SBIenn mit tieffcr tnü^c unb speesen 
tcn bcrnc^mcn 3)icifterii erlernet haUn, auf bem ?anb nicöt abcrmaf 
tcrgeffen, unb »cißen er Vice-Capel-iDieifier in untcrf(^iebH(^en In- 
•iramenten erfahren ifl, fo toirb er au^ in ad- jenen, bercn cr funbig 
i% fi(^ brondben (offen. 

9""*. Sirb i^mc Vice-Capel-a)ieifter ^liemit eine Sibfc^rift bon ber Con- 
vention unb i»eT^o(tnng8'Nonnft bceen ibme ^nletbinivtcn Mnit- 
qnanten bin an<9C0ebcn, ho» er bicfelben nft<^ biefer Sotf^tift )n 
ibrer 2)iettft«Scifhing an)u^a(ten »iffen mBoe. fiSrigen^ 

10"*^. Sie man aS-feine fti^ufbige 3)ienfle |u $a))ier ju fe^en um fo menigec 
nBtbig era<!^tet, bie bnril^Iand^tiglie ^errfc^aft o^nc beme gnSbigfl 
boffet, btt| ev 3ofc))^ ^eiyben in allen »orfaOeti^ten, mi9 eigenem 
2:rieb nid^ nur obertt>e^nte 2)ienf)e, fonbern au^ aH-anbere 8efe^te, 

bie er bcn Hoher Herrschaft, na^ Bemanbtnn« ber fachen Ülnfftig 
befcmmen foüte, auf ba« (^enanefic 6ecf*a(5tcn, aucf? btc Musique auf 
}ciä)m fc^en, unb in fc guttcr Orbuung cr^jalten irirb, bafj er 
firf) eine (S^rc, unb anburcö ber ferneren fürstlichen Gnaden irürbig 
ma(^e, alfo laffet man auc^ jene feiner gefc^üdlid^feit, unb Q^itx über. 
5n fofd^er 3"*>"rt<^t 

Serben i^me Vice-Capel-aßeijJcr aüe 3a^r 4uü gl. üiftin, öou ber« 
Hoben HemolMft ^cnrit acc«tbitt, nnb be^m Obev-Cinnel^mer-9mt 
angctoiefen Qaertal-toeife jn empfangen, fibet bie« 

12»<». 2iuf benen ^errf(^aften fette er 3cfet>^> Jpei^ben ben €fficier-a;i|(^, ober 
0in ballen <9ntben be9 STag« fofi-gelb baBen. Cnbltc^ 

IS"". 3fl biefc Ccntention mit i^>mc Vice-Capel-^iJeifter ton 1. 5D?aö 1761 
an, »enigfien« auf bret> Sahire lang befc^lcffen werben, folc^ier^ejlalteu, 
ba« tt>ann er 3ofe^b ^e^ben nad^ ücttgeflredter «^rifl, bre^en 3abren, 
fein <9ffl(f tteitet« mad^en »ofltCr feine biedfäflige Intention ein ^es 
3abc boran«, boB ift (infangi be« britten l^elben 3a^, bec ^enf^ft 
fnnbt )n ma^en fi^nfbig fev<; Sngfei^en 



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«eUage V. 



14^". Serf^rit^ft Wc ^crrfcfioft il?ne ^ciipf) ^cubcn nid^t nur fo laiiij in 
2)tett^en ju t^e^alteu, {onberii, wann ec eine ooUfommene Satisfaction 
leiften totrb, foKe tx onä^ bie expeetans auf bie O(ev-CApeI-0}eifler4- 
fleOe f^Un, loibvigenfaV« aScr ift HodidiBnielben oScjeit frei», i^ne 
aiu^ unter btefer ^ett be« ^^etiflee )n cntlaffeit. 

Uthrnb beffen ftnb juc^ gtei^tant^cnbe exemplam gefertigetr 
unb aii^ßcirec^feft n>orfcen. 
(Sedeben SS^ietm ben L M«^ 1761. 

Ad Mandatum Celsissimi Frincipis 

^o^ann ®ttffte( 
Ceccetair. 



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395 



Vi, a. 



(l^iaiii^rift litt (^iUru Jiaqiio'i. 



Im Leben Ich Lag Pis Ich 

D. 12 Sei'teäibek A. 1763 
Alhier Geleget Ins Grab 
MAUAS Haiden Marckt 

Richter Alhikk 
Betet Fm Mich Dessen 
Bildnis Miek Vnd Eich 
Zur Andacht Versch- 
afft Ich, Mein Alter 

War 65 Jahr. 



Alhier Rvhet Auch Meine 
Liebe Ehewierthin Anna 
Maria Haidin Ist Gestorben 
Den 23 Febrvar 1754 
Ihres Alters 45. 



/I- 



Bej den Siesen Jesu 



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396 



Beilage VI, b. 



71, b. 



\ 



Tllfntt mtftt bet tDoC ftbU tmb tKmtfhrdd^e 

^xcQOxiüe 3fofepbii0 tTerncr, tCcylatib ^ctDcfler ^ocb= 
fürfllic^ i£t?3tcrbC3yfctcr Capelle ITtciftcr, fcitice ctfcbtcn 
mübfamcn unb frünf lieben 'äitcxe 71 3t^t?T: tcmc (?ctt 
Tiiin ttJoUc 3ur ciricicn Tlubc cufttcbmcti. 3fl ^cjlorbcn 



\>icr lii](t ein Cbor='Xci](cnt, ^cr ein ^rop dürften »^au0 
febr riele rf^*br bedient, nun ifl ^ie iHufif aui\ 
J£r l^attc 5ro^c pia^ mit Crcujl un& B^moU, 
iriift' cnblid^ nicbt, tüic, too jtxe tcfoCcircn fottt 
iöi0 Är tu "Äunfl crrcrnt nur in ^ebulb ju fein, 
alatonn ^ab itx ftcb DniUB unb (^an; betttt batetn. 



iCicb aber (^ro^er ^ott! 
Mit iet in ^debiler Uoib, 
jDtt woKfi bie ^Diffonaitaen 
von 0bm ^^e^i 0» fcey 
Vetfcbm in Confonanten 
lOvxäf feine 15nf imb Heu* 



tVeil iCt bie ttlgt Cabena fobmm ine ^tab ^emacbt^ 
t{l fo(^(i(b ad fein fitub aum ^uten Bdbluf ^ebracbt 
> <D ^eiionb ne^m ibn auf au beinern ^iine(0«CbOT 
ben nie ein ^ti^ d^f^^"/ si'iioxt ein ntenfcblid^ <DbT. 

tCann bönn bic g^xo^ Pofauncn 
tcirb rufen ^um sFcricbt, 
iTtit aUcr VOüt iSrftauncn 
alebann i?erbam i^n nic^t. 



X 17ÖG, b. 3. marty. 



EPITAPHIUM.! 



IDicb abet fromet Wanbm* 
Vftcmn 

üüf icb um ein (Efebettlein an* 



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* «eilage VH. <«r. 1. 



397 



YU. 

Kr. 1. Itc4 ^tm i^tttosrayli. 
9iecttatllP9 an» bcr G^buf ^^iniiti^ittc, c«iii|i. 176L 

(eie^ ®ette 287.) 

AJafjiü. 



Oboe 
1«» e 2^». 



Yiolino 
Frinoipale. 



Vioiino 
Violino 2^**. 

Yiola. 



Violoncello 
e Basso. 





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402 



«eilage VII. <»r. 1. 



Allegro. 




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n«gia «tf k({ S<kitt C9aq4*i>i(r (nKV* 1763. 

(«ie^e CMK 800.) 



ViBl. 1"". 



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Hr. tta4 ^tf^mhmn SMmtn. 

Snbotttc taa htt B-hnt Bt^mp^onit, erfi|iettcn 1767, 
Ui WUm^ fcU 1766« 



Yiolino L 



Yiolino IL 



Yioloneello 



Bftsso. 



Con Sordini. 


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420 




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Luyitizea by ^üOglc 



93ett(^ttgungeii: 

€^ette 16, ^alt 1 u., ftatt: verehelichte ^e^ec in $ce|6ur9, \it$: t»ex' 
»ittttete ^ei^er in SBien 
„ 124, „ 11 t). 0., %: bmfi. ^oi {%U k,), L: Oterfi. df^ov (ßopxaü, 

mt 2c.) 

„ 126, 6 19. u., fl.: temafigen, l: bermaHgoi 

„ 187, „ 1 ». ft.: SMlacitang bct ^m^ftlSmm, Scilicitiiiig 

„ 198, ,r « >». fl.: (1759) Ic6tc, I.: (1759) »irfte 

„ SaO, „ 3 », 0., p. : Opu^sahlen VI Ii. VD; I, : Opu^Oflta IV n. VH 

„ 296, „ 5 1». 0., fU: Ct ^- 



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üiyiiizea by v^oosjlc 



i 



aib'' bei §ainbu 
n gebr. 1657, i 
B6. 



•8, im ^afftt 1789 

J. ®c))t. 1733 mit ^ 
bte ^(^nettcrmeipe: 

i9 ^dtfbn: 



tt9, 

. 22. &ept. 1751 fle». 3; 

1 Utanfenmarlt, al9 O 

cbenbofelbfl mit JRo^ra 

ittee Oaccbc Sfari 

j6r, 174-.'). ,^iim unb 3 

. Juni iiu mit lu. 3(1 

?Ilcr, 2ctlft= 3*"«'** 

intet aus erfter 1755 n 

atiaC^trilliitfle), tet bei 

»teciter Cbc: 23. DU 

. an. €uf. Ut» len gl 

i Vttte^a, geb. (iRac^ 



[6. 3)2arj 1739, gefi. 27. 
tt 6. {fc6r. 1757 mit 
. 'S^miebmciflet in diolftt 
alt is Oal^tc), \um \ro 
ipxU 1777 mit J fi n a 5 
ier unb nac^niali^jer i)cx\ 
ju '2cl)i.iua6runn bei 5 
t^ctc na(t) bcm Jctc f 

,a am ^Jüiatlt ^?lu Vom 
17. Oct. 1809, 60 Oaf)t 
t ^arta au9 erftct S^e 



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tßti Ö 



ftnna aHari 




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DATE DUE 



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InUSA 1 



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