Wmf'MM
Zeitschrift [With]
Wissenschaftliche Ergänzungshefte
Deutscher Alpenverein
1
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Zeitschrift des U. u. Q. A.- Y.
J881. Tafd 1.
Ferd. Mühlbacher gen.
J. B. ObemetUr repr.
DER PREDIGTSTUHL BEI ISCHL.
Natumudle.
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ZEITSCHRIFT
DES
DEUTSCHEN UND OESTERREICHISCHEN
ALPENVEREINS. 1
JAHRGANG 1881. - BAND XII.
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Kbodulier)-
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ZEITSCHRIFT
DES
DEUTSCHEN UND 0ESTERREICH1SCHE.V
ALPENVEREINS.
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ZEITSCHRIFT
des
Deutschen und Oesterreiehischen
Alpenvereins.
R e d i g i r t
»OD
TH, TRAUTWEIN.
Jahrgang 1881. — Band XII.
Mit 16 Tafeln.
WIEN, 1881.
Verla* de» Deutschen and Oesterreiehischen Alpenrereins in Wien.
In CoramUsion der J Lindauer'schen Buchhandlung in München.
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Da« Recht der Ueber*etzung sowie berßglich der Beilagen der Nachbildung wird vorbehalten.
Die Autoren allein sind für den formellen und materiellen Inhalt ihrer Arbeiten verantwortlich
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V
Inhalt
des Jahrgangs 1881.
Seito
Dr. Fr. i'laff, Untersuchungen über die Bewegung des Paaterzengletschers 1
Dr. J. FrUohauf, das Zeichnen und Bestimmen der Panoramen 10
Herrn, Ritter von (Battenberg, der Karst und seine forstlichen Verhältnisse 24
Dr. Paul Gfissfeldt, das Wandern im Hochgebirge 63
Knd. Hinterhuber, über die Fl>»ra des Untersbergs 95
Lud* . Jahne, die touristische Bedeutung der Karawanken 97
Alfred Zoff, der Rosenik. ♦ ♦ 113
Aus dem Wettersteingebirge :
L M. Schultze, neuer Aufstieg auf die Dreithorspitze direct vom
Leutascher Platt 115
IL Heinr» Schwaiger, der Hochblassen 116
Fr. Niebier, der Mersavetz im Küstenland 122
Dr. Moritz Hoernes, Bosnische Gebirgsübergänge 125
Ferd. MOhlbacher, der Predigtstahl bei Ischl 139
L. Obermair, aber Kartenlesen und Kartenbeurtheilung 143
Dr. B. Masegger, Peter Anich and Blasius Hueber und deren Karte von
Tmil 164
F. Seeland, Stadien am Pasterzengletscher. II. Folge 171
Dr. L. Freytag, die Gottin Bercht-Holda and ihr Gefolge 178, 336
Die Dachstein-Gruppe.
I. Dr. Fr. Simony, das Dachstein-Gebirge. Ein geographisches Cha-
rakterbild aus den Nordalgen 217
II. gegrg Geyer, Touristisches über die Dachstein-Gruppe 240
L Touren von Qbertraun 240
II. Touren von Hallstatt 251
III. Touren von Gösau 262
IV. Die Mandling und Touren von Filzmoos . 270
V. Touren von der Ramsau 277
VL Kammer-Gebirge and Grimming 299
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S. Ii.
C Frwhwirth, Alpenpflanzen in den Thälern, Tiefenpflanzen auf den Hohen 31 1
L. fi., Aber die Freude an der N:ttur mid am Brr^-teigen 322
J)r. C. W. ('. Fuchs, die Erdbeben-Theorie Rudolf Falb's 327
Dr. Rudolf Scndtner, da> Thatmheimer G»'hirgr • • • ■ 362
Topographim-hea 3G2
Geologische Bejnerknngen 36H
Touristische» : Qernspitze . . 36i>
KOllespitze und Gimpel 369
P. Pignoll, Karatwanderungen ober und unter der Erde 377
Valentin Stanly, meine Erfahrungen bei den Exkursionen auf den hohen
Göhl. (Mit Notizen flber die erste Wazmann-Ersteigung) 38*3
Bericht Uber die achte («eneral - Versammlung de* Bcut-M-hen und
Uestcrrelchlscheii Alpenveroins in Kln^enfurt 401
Hiezu 2 Anlagen :
Jahresbericht des Central- Ausschusses 40?»
Cassebericht 424
Betriebs-Rtfchnmig fflr 1*8<> 424
Kechenschafts- Bericht für 1880 . ... 42»>
Vermögensrechnung fflr 1880 427
Voranschlag fflr 1880 resp. 1KS1 428
Bibliographie der alpinen Literatur 1881. . . 431
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VII
Beilagen.
Tafel 1. Der Predigt 8t uhl bei Ischl. Naturstudie von Fe rd. Mühlbacher
in Ischl. Lichtdruck von J. B. Obernetter in Mönchen.
Zu Seite 139.
Tafel 2, 3, 4. PMtioramu vom Rosenik. (Stangalpen-Gruppe). Aufgenommen
und gezeichnet von Alfred Zoff, revidirt von Professor Dr. J.
Frischauf in Graz. Photo-Zinkographie. Text Seite 113.
Tafel 5. Der Hochohtr vom Draiithal aus und der Hochobir mit dem
Bergbaus. Nach Skizzen von Phil. Kofi er. Zinkographie.
Zu Seite 1W und 107.
Tafel 6. Das Wettersteingebirge von der Dreithorspitze ans. Nach
einer Zeichnung von Max Schnitze. Zinkographie. Zu Seite 115.
Tafel 7. 8, 9. Maasst&be, Terrain-Durstellung und Signaturen. Zeichnung
vonL. Obermair, Kupferstich und Ueberdruck auf Stein von Hugo
Petters in Hildburghausen. Zu Seite 143.
Tafel 10. Der Thorstein von der Simon) -Seharte aus. Nach der Silbercopie
einer Original- Aufnahme von Professor Dr. Fr. Simon y. Lichtdruck
von J. B. Obernetter in München. Zu Seite 2 17.
Tafel 11 und 12. Südliche Hälfte der Sarstein-Kundschau mit dem Dach-
stein-tiebirge. Aufgenommen und gemalt von Professor Dr. Fr.
Simony. Farbendruck von Eduard Holzel in Wien. Mit Erken-
nungg-Schema in Schwarzdruck. Zu Seite 2*21.
Tafel 13, 14. Rundschau vom Hohen Dachstein. Aufgenommen und gezeichnet
von Ferd. Mühlbacher. Photozinkographi^ mit Ton von L. C.
Zamarski in Wien. Zu Seite 256.
Tafel 15. Die Gernspitxe bei Iteutte Nach einer Skizze von Th. Sendtner,
gezeichnet von Emil Kirchner in München. Lichtdruck von J. B.
»bernetter in München. Zu Seite 362.
Tafel 16. Der Hochblasseii von der Aeusseren Hölleuthalspitze. Nach
einer Zeichnung von Max Schultze in Regensburg.
Nachgeliefert zu Seite 116.
13 Ansichten und Figuren im Text.
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VIII
/
Mit diesem Jahrgang wurden an die Mitglieder versendet:
Anleitung: zu wissenschaftlichen Untersuchungen auf Alpenreisen.
III. Abtheilung: Anleitung zu anthropologisch-vorgeschichtlichen Beob-
achtungen im Gebiet der deutscheu und österreichischen Alpen, von Dr.
Johannes Ranke in München.
Da>>elbe IV. Abtheilung: Anleitung zur Beobachtung der alpinen Thierwelt, von
Professor V. K. YV. von Dnlla Torre in Innsbruck.
Verzeichnis der Mitglieder des Deutscheu und Oesterreichischeu Alpen-
vereins 1881 und Auszüge ans den Jahresberichten der Sectionen
für 1880.
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Untersuchungen
über die Bewegung des Pasterzengletsehers.
Von Dr. Fr. Pfaff in Erlangen.
Mit einem Diagramm (im Text).
Zu den vielen wundersamen Thatsachen, welche die neuere
Geologie erst ans Tageslicht gebracht hat, gehört auch die, dass
unserer jetzigen Periode unmittelbar voraus die sogenannte Eiszeit
ging, in welcher die Herrschaft des Oletschereises sich weit über ihr
jetziges Gebiet erstreckte. Es sind durch diese Entdeckung eine Menge
Thatsachen erst erklärbar geworden, welche vorher ganz räthselhaft
waren, wie z. B. die Verbreitung der sogenanuten erratischen Blöcke
um die Alpen herum und über die norddeutsche Ebene. Der ganze
Mechanismus dieser Blockzerstreuung begann aber erst dann ganz
klar zu werden, als man die Thätigkeit der jetzigen Gletscher gründ-
licher untersuchte und aus ihrer Thätigkeit die Vertheilung jener
Findlingsblöcke abzuleiten versuchte.
Man war so bis vor ganz kurzem zu der Ansicht gelangt, dass
die in der norddeutschen Ebene zerstreuten Gesteine auf schwim-
menden Eisraassen, die sich von den alten scandinavischen Gletschern
am Meeresufer selbst loslösten, über die Ostsee transportirt worden
seien, welche sich bis nach Sachsen hinein erstreckte.
In der jüngsten Zeit ist nun eine Wandlung in dieser Anschauung
eingetreten: man hat auf Kosten des Meeres die Ausdehnung der
Gletscher erweitert und viele Thatsachen aufgefuuden, welche dafür
sprechen, dass die Eismassen selbst als Gletscher jene Blöcke über
das Land transportirten, indem sie sich über die ganze norddeutsche
Ebene hinschoben. Dadurch hat auch das Interesse für die Gletscher
und insbesondere für die Bewegung derselben noch zugenommen und
es dürften daher auch einige Untersuchungen über dieselbe den Lesern
dieser Zeitschrift willkommen sein, die ja auch vom vorigen Jahre
her die interessante Versuchsreihe der Herren Dr. Klocke und
Koch gewiss noch in Erinnerung haben werden.
Zeitschrift 1881. 1
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2
Dr. Fr. Pfaff.
Aus derselben ging hervor, was auch schon aus den älteren, so
zu sagen aus dem gröberen arbeitenden Versuchen von Agassiz,
Korbes, Schlagintweit, Tyndall u. A. zu entnehmen war, dass
die Bewegung der Gletscher an verschiedenen Querschnitten eine
ungleiche sei, und zwar eine ungleiche nach allen Seiten. Einmal in
der Art. dass die auf einem Querschnitte befindlichen Pfähle langsamer,
die auf einem anderen weiter oben oder unten aufgestellten in der-
selben Zeit schueller sich bewegen konnten, dann aber auch in der
Beziehung, dass kein gleich bleibendes Verhältniss in der Bewegung
zwischen beiden Pfahlreihen sich nachweisen Hess und daher kein
Schluss aus der Bewegung der einen Reihe auf die der andern
gezogen werden konnte, jede ihre eigenen Wege nach eigenem Takt ging.
Ich sagte oben, dass jene älteren Versuche aus dem gröberen
gearbeitet hätten ; damit soll nicht gesagt sein, dass dieselben nicht
genau gemacht worden seien, sondern nur das, dass sie keine andere
Absicht hatten, als die Bewegung für etwas grössere Zeitabschnitte
festzustellen, ohne weiter auf die Frage, wie diese Bewegung in
kleineren Zeitintervallen sich verhalte, einzugehen. Das letztere zu
ermitteln erfordert ein ganz anderes, feinere Messungen möglich
machendes Verfahren. Durch die Versuche der beiden genannten
Herren ist zum erstenmal constatirt worden, dass genau dieselbe
eigenthümliche Bewegung, welche ich an dem Firn nachgewiesen
hatte, auch an dem eigentlichen Gletscherstamm sich findet, dass ein
und derselbe Punkt der Gletscheroberfläche bald aufwärts, bald
abwärts, bald vorwärts, bald rückwärts sich bewege. Wie man sich
erinnern wird, wurden diese Versuche an je zwei Skalen angestellt,
welche an zwei verschiedenen Querschnitten des Morteratschgletschers
aufgestellt waren, und zwar von einer halben Stuude zur andern von
Morgens 6 bis Abends 6 Uhr. Für die Nacht wurde nur dieGesammt-
bewegung ermittelt.
Da diese Beobachtungen die einzigen bisher vorliegenden sind,
welche eine so eigenthümliche Bewegung des Gletscherstamms er-
kennen Hessen, so erscheint es gewiss wünschenswerth, dass dieselben
vervielfältigt werden, und ich hatte die Absicht, eine grössere Reihe
von solchen Beobachtungen anzusteUen und mehrere Tage fortzusetzen.
Da für solches Vorhaben es immer wünschenswerth ist, eine Hütte in
der Nähe zu haben, so wählte ich die Pasterze zu diesem Zweck aus,
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Ueber die Bewegung des Pasterzengletschers. 3
wo die vortrefflich ausgerüstete Hofmanns-Hütte uichts in dieser Be-
ziehung zu wünschen übrig lässt. *)
Wenn man darauf ausgeht, solche genaue Beobachtungen über
die Bewegung des Gletschers anzustellen, ist man genöthigt, für jede
Skala, an der zugleich die horizontale wie die verticale Verrückung
abgelesen werden soll, ein besonderes Fernrohr aufzustellen und
dadurch ist natürlich die Zahl der zu beobachtenden Punkte eine
beschränkte. Unter diesen Umständen schien es mir mehr wünschens-
werth, vier Punkte in einer quer über den Gletscher liegenden Linie
zu messen, als etwa je zwei auf zwei verschiedenen Querschnitten, da
ja die Verschiedenheit in der Bewegung dieser schon lauger constatirt
ist. Leider ist man, wenn es sich darum handelt, die Bewegungen
von einer halben oder ganzen Stunde zur andern zu constatiren, genö-
thigt, die Skalen nicht sehr weit vom Ufer zu entfernen, weil es sonst
nicht mehr möglich ist, Bewegungen von Millimetern, wie sie öfter
in solchen Zeitabschnitten vorkommen, zu erkennen.
Ich stellte daher zunächst vier Skalen, jede mit einer hori-
zontalen und verticalen Eintheilung in halbe Centimeter versehen auf,
und zwar in gleichen Abständen von einander, nämlich 20—40—60
und 80 m vom Ufer entfernt und in der Art, dass immer je 2 — 4 Fern-
rohre auf einem gemeinschaftlichen Stativ, einem festen Theodolithen-
dreifuss angebracht waren, und zwar I. u. IV, II. u. III. vereinigt.
Man hat dadurch eine Art Controle darüber, ob die Fernrohre von
einer Beobachtung zur andern keine Verrückung erfahren haben, wenig-
stens in dem Fall, wo die Bewegung der beiden Skalen, die von
einem Stativ aus beobachtet werden, eine ganz verschiedene ist. Ich
bemerke übrigens hier gleich, dass, wenn die Stative von Anfang an
auf festem Boden gut aufgestellt sind, eine solche Verrückung nicht
eintritt. Am besten sichert man sich gegen eine solche unvermerkt
eintretende durch die Anbringung eines kleinen Versicherungsfern-
röhrchens, das auf dem Beobachtungsfernrohr selbst angebracht und bei
Beginn der Beobachtungen auf einen fernen ausgezeichneten Punkt,
wie z. B. eine charakteristische Felsenspitze oder dgl. gerichtet wird.
*) Es gereicht mir zu besonderem Vergnügen, hier aueh dem Vorstand der
Section Pinzgau, HerrnRud.Riemann in Zell meinen Dank für die Unterstützung,
die er mir mit Rath und That bei meinen Untersuchungen zu Theil werden Hess,
aussprechen zu können.
1*
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4
Dr. Fr. Pfaff.
Da ffir die einzelnen Nachtstunden bisher keine Beobachtungen
hinsichtlich der Fortbewegung vorliegen, war es mein Bestreben,
auch solche vorzunehmen. Leider hinderte mich das sehr ungünstige
Wetter daran, und ich konnte nur an einem Tag die Beobachtung bis
10 Uhr Nachts fortsetzen, schon gegen 11 Uhr machte dicker Nebel
jede Fortsetzung derselben unmöglich.
Ich will nun zunächst die einzelnen, in Gemeinschaft mit meinem
Sohne gemachten Beobachtungen hier ausführlich mittheilen und
bemerke zu der Tabelle folgendes: Die vier Columnen enthalten die
Bewegung der vier Skalen von der seitlich angegebenen Zeit bis zu
der in der folgenden Reihe stehenden. Die obere Linie enthält die
Zahlen für die horizontale Bewegung, wobei ein — andeutet, dass
die Bewegung rückwärts, d. h. thalaufwärts erfolgte ; die zweite Linie
enthält die Zahlen für die verticale Bewegung, und zwar in Theil-
strichen der Skala, so dass 1 - V« cm, 0-5 '/« cm bedeutet, wobei
ein — vor der Zahl eine Bewegung nach aufwärts, in die Höhe, die
Zahlen ohne Zeichen ein Sinken der Skala anzeigen.
Zeit
Entfernung der Skala
Zeit
Entfernung der Skala
20 m
40 m
60 m
80m
20 m
40 m
60 m 80 m
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0
1
1
1
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0-5
4
2
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1-8
9
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-1
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0
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0
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0
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1
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1
0
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6
0
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0
05
1 5
0
5
10»/,
0
0
0
-0 75
05
0
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1
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0
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-0-3
0
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— 1
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1
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l'eber die Bewegung des PasterzengletMchers.
5
Zur besseren Uebersicht sind auf folgendem Diagramm die
Bewegungen der vier Skalen im natürlichen Maasstab dargestellt.
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Werfen wir einen Blick auf dasselbe, so sehen wir auch hier
wieder sehr deutlich, wie ganz unregelmässig und ungleich sich die
Bewegung der verschiedenen Skalen verhält, sowohl im ganzen, wie
auch in den einzelnen Stunden und Tageszeiten. Bis Mittag z. B. geht
I. rückwärts und aufwärts, IL vorwärts und aufwärts, III. vorwärts und
abwärts, IV. ebenfalls vorwärts und abwärts. Von 12 bis 6 Uhr Abends
6
Dr. Fr. Pfaff.
I. wenig vorwärts und stark aufwärts, II stark vorwärts und aufwärts.
III. noch stärker vorwärts und abwärts. IV. kaum ein wenig vorwärts
und sehr stark abwärts. In der Nacht I. und II. vorwärts und abwärts.
III. vorwärts und aufwärts.
Das Gesammtresultat ist für I. vorwärts und aufwärts, für
die drei übrigen vorwärts und abwärts, aber in sehr ungleichem
Betrag.
Wollten wir aus allen diesen Beobachtungen so wie auch aus
denen von Klocke und Koch einen Schluss ziehen, so können
wir das — natürlich mit Vorbehalt späterer Aenderungen desselben
durch fortgesetzte Beobachtungen - nur in folgender allgemeinen
Fassung:
1. Die einzelnen Partien eines Gletschers bewegen sich auch
auf einem und demselben Querschnitt unregelmässig und ungleich-
massig.
2. Ein und dieselbe Stelle bewegt sich häufig sowohl in horizon-
taler Richtung wie auch in vertiealer in entgegengesetztem Sinn,
nämlich bald vorwärts (thalabwärts), bald rückwärts, bald aufwärts
oder abwärts, und zwar in den vier hier möglichen Combinationen,
jedoch überwiegt im ganzen die Vorwärts- und Abwärtsbewegung.
3. Es erscheint somit jede Stelle bis zu einem gewissen Grad
eine Selbständigkeit der Bewegung zu besitzen, wie sie bei einer
plastischen Masse wohl erklärlich ist.
Als Grund der Ungleichheit können wir ansehen:
1 . Die Ungleichheit der Beschaffenheit des Gletscherbettes.
2. Die Ungleichheit in der Form und den Verhältnissen des
Gletschers selbst, insoferne als das Vorhandensein von Spalten vor
oder hinter einer Stelle von Einfluss auf die Beweguug derselben sein
muss. und auch die Form der Oberfläche. Concavität oder Conveiität,
stärkere oder schwächere Neigung ebenso nicht ohne Einwirkung auf
die Bewegung in einzelnen Zeittheileu sein kann.
In dieser Beziehung wäre es sehr wünschenswerth, wenn der-
artige vergleichende Beobachtungen der Bewegung bis auf die
Gletschermitte hin ausgedehnt würden, entweder indem man grössere
Femröhre dazu verwendete, mit denen es möglich wäre, in halbe
Centimeter eingeteilte Skalen wenigstens in einer Entfernung von
40<>m vom Ufer noch beobachten zu können, oder indem man ein
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1'eber die Bewegung d« s Pasterzengletseh.-rs.
7
Fernrohr auf dem Gletscher selbst aufstellte, au dem zugleich eine
Skala befestigt wäre, deren Beobachtung vom Ufer mit einem andern
Fernrohr die Bewegung jenes Fernrohrs selbst zu bestimmen erlaubte.
Dann könnte mit diesem eine noch weiter auf dem Eise aufgestellte
Skala beobachtet und die wahre Bewegung derselben ermittelt werden.
Auch eine Vergleichung der Bewegung in verschiedener Tiefe ist
etwas, was noch kaum möglich ist, worüber nur wenige ältere Beob-
achtungen von Tyndall und Agassiz vorliegen, auch sie aber nur
in längeren Zeitabschnitten angestellt. Hiezu müsste man breite
Spalten auffinden, in deren Wände mit Skalen versehene Stäbe in
horizontaler Richtung eingelassen werden könnten. Es war meine
Absicht gewesen, auch zugleich eine nach dem Ufer zu gerichtete
Bewegung wenigstens an einer Skala zu constatiren, wenn dieselbe
sich zeigte, und ich hatte zu diesem Behuf noch eine weitere Skala
an der zweiten angebracht, ebenfalls mit senkrechten Strichen, aber
in der Richtung des Querschnittes des Gletschers stehend. Zur Beob-
achtung derselben sollte ein besonderes Fernrohr dienen, welches
weiter unten thalabwärts aufgestellt werden sollte. Die Beschaffenheit
des Ufers machte das aber unmöglich, doch wurde einen Theil des
Tages hindurch mit diesem Fernrohr ein weiter thalabwärts gelegener
c. 40 ra vom Ufer entfernter Block beobachtet, an dem zwar eine
ziemlich starke Abwärtsbewegung, aber kaum eine Spur von An-
näherung an das Ufer so nachgewiesen werden konnte.
Wie aus dem oben Mitgetheilten hervorgeht, war es mir nicht
möglich, die ganze Nacht hindurch Beobachtungen anzustellen. Ver-
gleichen wir aber die Gesammtbewegung der Nacht an meinen drei
Skalen — die vierte verunglückte durch eine Explosion der Petroleum-
lampe in der ersten Stunde — sowie auch die von Klocke erhaltenen
Resultate für die Nacht im ganzen, so sehen wir doch soviel deutlich,
dass eiu wesentlicher Unterschied zwischen Tag und Nacht nicht
angenommen werden kann. Meine Skalen ergeben: Anfang der Nacht
Skala I. abwärts und rückwärts, dann in der Nacht abwärts und vor-
wärts. Skala II. constant abwärts und vorwärts, Skala III. Anfangs
abwärts imd vorwärts, dann abwärts und rückwärts, schliesslich vor-
wärts und aufwärts. Dieselben Unregelmässigkeiten also wie sie auch
bei Tage vorkommen.
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8
I)r Fr. PfalT.
Immerhin möchte es noch rathsam sein, einige coutinuirliche
Beobachtungsreihen die Nacht hindurch anzustellen, und glaube ich
hier einige Schwierigkeiten, die sich dabei ergeben, nicht mit Still-
schweigen übergehen zu sollen, da sie möglicherweise einem oder
dem andern Beobachter von Nutzen sein können.
Bei nächtlichen Beobachtungen ist es natürlich die nächste Auf-
gabe, die Skalen hell genug die ganze Nacht hindurch zu beleuchten,
und hiezu bietet sich ein doppelter Weg. Entweder indem man die
Skalen transparent macht und von hinten beleuchtet, oder indem man
sie undurchsichtig macht und mit Abblenduug des Lichtes gegeu den
Beobachter von vorne beleuchtet. Versuche, die ich zu Hause in
meinem Garten augestellt hatte, zeigten mir, dass auch in einer Ent-
fernung von 100 m eine Skala durch eine Petroleumlampe von vorne
beleuchtet hinlänglich hell erscheint. Ich wählte daher dieselben nicht
transparenten Skalen, die am Tage der Beobachtung dienten, auch
für die Nacht. Es musste nur noch dafür Sorge getragen werden, dass
die Lampen gegen Wind und Kegen gesichert waren. Zu diesem Behuf
wurde um jede von Pappe, die mit Wachspapier überzogen war, ein
zusammenklappbares Gehäuse gemacht, das unten an den Seiten durch-
brochen und mit einem feinen Drahtnetze versehen war, oben mit
einem Deckel von Eisenblech geschlossen wurde, der seitlich eben-
falls ein Drahtgeflecht hatte. Gegen die Skala zu war ein breites imd
hohes Stück Spiegelglas eingesetzt. Ein Versuch mit denselben im
Freien zeigte sie auch bei Wind und Kegen ganz gut weiterbrennend.
Auf dem Gletscher bemerkte ich jedoch den Uebelstaud, dass bei
längerem Brennen die Hülle von Pappendeckel sehr heiss wurde, sich
warf und so au den Seiten und unten Spalten bildete , durch welche
der Wind eindringen konnte. Es dürfte sich daher empfehlen, dieselben
von Blech, und etwas weiter zu machen, mindestens 12 cm (die
ineinigen hatten, schwach pyramidal zulaufend, unten 10 cm in der
Breite, um dem nach vorne gerichteten Glase vor der Flamme die
zur Beleuchtung der Skala nöthige Breite von 9 cm geben zu können,
und 8 cm in der Tiefe). Wahrscheinlich gab auch diese starke Er-
hitzung des Raumes innerhalb der Hülse, die auf dem cyliudrischen.
von Blech angefertigten Petroleumgefäss der Lampe stand, Veran-
lassung, dass an der IV. Skala eine Explosion statt hatte, was bei einer
grösseren Hülse muh weniger leicht eintreten kann.
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Ueber die Bewegung des Pasterzengletschers.
9
Eine zweite Schwierigkeit bot die Wahrnehmung der Faden-
kreuze. Kann man dieselben nicht wie bei astronomischen Fernrohren
seitlich beleuchten, so sind sie nur dann deutlich zu erkennen, wenn
die Skalen gut beleuchtet, die Fäden ziemlich stark sind und die
Ocularliuse. vor welcher sich das Fadenkreuz befindet, mässig ver-
größert. Unter allen Umständen ist es rathsam, vor der Reise zu
Hause zu untersuchen, ob der ganze Apparat nach allen Seiten seinem
Zweck entspricht, ganz besonders . ob Fadenkreuz und Theilstriche
der Skala in der Entfernung, in welcher letztere auf dem Gletscher
aufgestellt werden soll, noch deutlich zu erkennen sind.
Sehr anzurathen ist es auch, und wenn man eine etwas länger
dauernde Reihe von Beobachtungen anstellen will, unerlässlich, ein
Zelt mitzunehmen, unter dem die Instrumente und der Beobachter
Platz finden, namentlich wenn man Nachts hindurch dieselben fort-
setzen will. Dann ist man auch von dem Wetter nicht abhängig und
kann selbst bei Regen, wenn er nicht allzu heftig ist, ungestört die
Skalen betrachten.
Ich glaube, dass wenn in dieser Weise eine Reihe von vier bis
sechs Skalen vom Ufer an bis in die Mitte des Gletschers gleichzeitig
auf zwei Querlinien einige Tage und auch bei Nacht beobachtet wurden,
fernere Beobachtungen der Bewegungen der Gletscheroberfläche ent-
behrlich würden. Freilich würde das voraussetzen, dass sich mehrere
Beobachter dazu vereinigten, da, wenn auch nur acht Skalen beobachtet
werden sollten, was das Mindeste für die Lösung der Aufgabe in der
eben angegebenen Ausdehnung wäre, vier Beobachter dazu erforder-
lich wären.
Vielleicht geben diese Zeilen Veranlassung zu einer solchen
dankens werth en und gewiss lohnenden Vereinigung einiger Alpen- und
Gletscherfreunde behufs der angedeuteten Enduntersuchungen der
Gletscherbewegung.
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Das Zeichnen und Bestimmen der Panoramen.
Von Prof. Dr. Jon. Frischauf in Graz.
Mit G Figuren im Text
1. Die vielfachen Aufragen, welche an mich anlasslich der
Bestimmung und Redaction der gezeichneten Panoramen gerichtet
wurden, sind Veranlassung zur nachfolgenden Darstellung der
Panoramen-Theorie, welche von Jedermann — auch der Mathematik
Unkundigen — verstanden werden kann und die dahei doch allen,
selbst den rigorosesten Anforderungen , soweit die graphische
Zeichnung reichen kann, genügen dürfte *).
2. Die Zeichnung eines Panoramas (oder eines grösseren Theils
einer Kundsicht) wird fast immer auf der Oberfläche eines Cylinders
dargestellt**). Das Auge des Beschauers,
resp. Zeichners, befindet sich in einem
Punkte der als vertical vorausgesetzten
Axe des Cylinders. Eine durch das Auge
auf die Axe senkrecht gelegte Ebene
heisst die Horizontal - Ebene;
diese Ebene schneidet die cvlindrisehe
Bildfläche in der Horizontal- Linie; 'SS
dieselbe ist in dem unaufgerollten
cylindrischeu Bild eine Kreislinie, in dem
aufgerollten eine Gerade. Der Radius
(Halbmesser) dieser Kreislinie wird der
Radius des Panoramas genannt.
Horittnla l
*) Die streng mathematische Theorie des Panoramen-Zeichnens wurde in
meinen „Sannthaler Alpen. Wien, 1<S<7, Bruckhausen k Bräucr- gegeben. Eine
populär»- Darstellung ohne Beweis der Formeln findet sich in der „Neuen
deutschen Alpen-Zeitung". Bd. IV, Nr TA. Die in dem vorliegenden Aufsatz
mitgetheilten rein graphischen Methoden reichen bei Anwendung der Specialkarten
sicher in allen Fällen der Praxis aus.
**) Die kreisförmigen Panoramen werden durch Umlegung derCylinderfläche
in eine Eben*1 erhalten. Wegen der dabei nöthigen Verzerrung gegen den Mittel-
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Das Zeichnen der Panoramen. { [
3. Da ein Object vollkommen bestimmt ist, wenn dessen Punkte
bestimmt sind, so kann diese Theorie auf das Eintragen von Punkten
fft Kt in die Bildfläche und
Bestimmen von Punk-
ten der Bildfläche be-
schränkt werden. Das
Bild eines Punktes ist
der Durchschnittspuukt
der nach dem Punkt
gezogeneu Geraden mit
der Cylinder-Bildtläche. Alle Punkte, welche in einer durch die
Aie gelegten Ebene liegen, werden in derjenigen Geraden abgebildet,
in welcher diese Ebene die Cylinderfläche schneidet.
Ein Punkt im Raum des Beschauers ist durch den Ort seines
Fusspunktes auf der Karte (d. i. durch dessen geographische Länge
und Breite) und durch die Höhe Ober der Meeresflächc gegeben. In
der Bildfläche des Panoramas wird dieser Punkt durch den Abstand
von der Horizontal-Linie und durch die Entfernung des Fusspuuktes
der Abstandslinie vom Anfangspunkt der Horizontal-Linie bestimmt
Als Anfang der Horizontal-Linie wird gewöhnlich der Durchschnitts-
punkt der nach „Nord" gelegten Vertical-Ebene mit der Horizontal-
Linie gewählt *).
Die vier nach den Weltgegendeu Nord, Ost, Süd, West
gelegten Vertical - Ebenen bestimmen die H a u ptpunkte des
Panoramas.
In Fig. 1 für das uuaufgerollte, in Fig. 2 für das aufgerollte
Bild ist Nt N,t die Nordrichtung und N N die Horizontal-Linie. Für
den Punkt m, auf dem Bilde (entsprechend der vom Auge A nach m,
gezogenen Geraden) ist m, pt der Abstand von der Horizontal-Linie
und Npt der Abstand des Fusspunktes j», vom Anfang N. Aehn-
liche Bedeutung haben m„ p,z und Xj^ für den Punkt m(J u s. w.
punkt werden sie nelten'und dabei meistens nur zur Orientiruug hinsichtlich der
Fernpunkte angewendet.
•) Uni auch den künstlerischen Anforderungen gerecht zu werden, empfiehlt
••saich (namentlich für die Vervielfältigung), den Anfang so zu wählen, dass in dn*
Mitte des Bildes der interessanteste und schönste Theil der Aussicht kommt,
während die gleichgiltigeu Partien links und rechts glcichmässig vertheilt sind.
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Dr. j. Frischauf.
4. Als Vorbereitung der Zeichnung eines Panoramas soll man
sich eine Reihe, im Umfang der Aussicht möglichst gleichmässig
vertbeilter, bestimmt markirter Punkte auf die Zeichentiäche als
F i x p u n k t e, welche der eigentlichen Zeichnung zu Grunde liegen,
auftragen. Als solche Fixpunkte dienen astronomisch-trigonometrische
Punkte, wie scharf begrenzte Bergspitzen, Kirchen u. dgl., deren
Name bekannt und deren Lage auf der Karte sehr genau angegeben
ist*). Zwanzig bis dreissig solcher Punkte genügen für ein
Panorama ; da jedoch die Eintragung der betreffenden Orte in die
Zeichentiäche ohne Schwierigkeit ist, und nachträglich dadurch das
Zeichneu des Panoramas sehr erleichtert wird, so ist deren Zahl
möglichst gross zu wählen.
5. Bevor die Eintragung der Fixpunkte in die Zeichenfläche
gezeigt wird, mögen einige Aufgaben aus der Kreislehre gelöst
werden :
a) Für eine gegebene Länge des Panoramas den zugehörigen Radius
zu bestimmen.
Lösung. Der vierte Theil dieser Länge gibt die Grösse der
Distanz zwischen zwei Weltgegenden. Diese Grösse mit '/,,
multiplicirt (d h. mit 7 multiplicirt und durch 1 1 dividirt) gibt
den Radius des Panoramas.
b) Für einen gegebenen Radius die zugehörige Länge des Panoramas
zu bestimmen.
Lösung. Multiplicirt man den Radius mit 1 (d. h. mit 1 1
multiplicirt und durch 7 dividirt) , so erhält man den vierten
Theil der Länge des Panoramas **).
6. Es ist bekannt, dass die Kreislinie und der Umfang eines
eingeschriebeneu regelmässigen Vielecks um so weniger abweichen,
je grösser die Seiteuzahl des Vielecks ist. So beträgt der Unter-
schied bereits beim Zwölfeck nur ein Procent. Für einen Kreis-
bogen, desseu Grösse weniger als '/,„ der ganzen Kreislinie beträgt,
•) Dies setzt allerdings eine beiläufige Kenntnis* der Aussicht des Punkte«,
von dem das Panorama gezeichnet werden soll, voraus; eine solche dürfte aber
fast immer gegeben sein.
**) Diesen Kegeln liegt die „Archimedische Kreisrechnung* zu Grunde.
Der Fehler im Kudius beträgt bei einem Panorama von vier Meter Länge '/«mm,
gewiss eine zu vernachlässigende Grösse.
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Das Zeichnen der Panoramen.
13
wird die zugehörige Sehne (d. i. die Verbindungslinie der Endpunkte
des Kreisbogens) nur um e i n Procent kleiner sein als der Kreis-
bogen : und. wenn der Kreisbogen ein noch kleinerer Theil. etwa der
zwanzigste, der ganzen Kreislinie ist, wird der Unterschied zwischen
Kreisbogen und Sehne praktisch Null sein *).
7. Auf diesem Satz beruht die nachfolgende Theorie der Ein-
tragung der Fixpunkte: Auf der die sämmtlichen Fixpunkte ent-
haltenden Karte werden vom Aussichtspunkt A (von dem das
Panorama gezeichnet werden soll) nach den Hauptpunkten und Fix-
punkten Gerade gezogen imd auf jeder Geraden von A an die Länge
des Radius abgetragen.
Jeder Endpunkt des Radius gehört dem Haupt- oder Fixpunkt
an. nach welchem die Gerade gezogen ist ; alle Endpunkte liegen im
Cmfang eines Kreises, welcher mit der unaufgerollten Horizontal-
Linie der Zeichenfläche identisch ist. Der Abstand zweier aufeinander-
folgender Endpunkte ist daher gleich der Entfernung der Bildpunkte
auf der Horiznntal-Linie. Z. B. Für das Panorama vom Grintovc **)
war der Radius der Originalzeichnung 680 mm. In der Richtung von
Nord nach Ost ist Zirbitakogel eiu Fixpunkt. Vom Grintovc wird
eine Gerade nach dem Punkt des Kartenrandes gezogen, welcher mit
ihm gleiche geographisch e Länge besitzt, d h. in demselben Meridian
liegt, auf dieser Geraden werde die Länge des Radius abgetragen,
dadurch ein bestimmter Punkt, etwa N genannt, erhalten. Nach dem
Zirbitzkogel gleichfalls eine Gerade gezogen, auf dieser den Radius
abgetragen, gibt einen bestimmten Punkt, etwa Z genannt. Die
Entfernung dieser Punkte -V und Z (mit dem Maasstab oder Zirkel
abgetragen) ist gleich der Entfernung der Punkte „Nord" und
, Zirbitzkogel- auf der aufgerollten Bildfläche. Vom Zirbitzkogel
wurde in gleicher Weise wieder auf einen zweiten Punkt „ Völker-
marktÄ übergegangen. In dieser Weise werden die Fixpunkte auf der
Horizontal-Linie in der Zeichen- oder Bildfläche eingetragen.
8. Da zur Herstellung der Fixpunkte nur genaue Karten ver-
wendet werden dürfen, dieselben aber dann wegen des grösseren
*) Die« ist der Fall, wenn die Sehne gleich oder kleiner als des Radius
<le* Kreises ist. Der Unterschied von ein Procent findet statt, wenn die Sehne
aagefihr gleich der Hfilfte des Radius ist.
'•) Jahrbuch des Ö. T -C. VIII.
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Dr. J. Frischauf.
Maasstabes aus mehreren Blättern bestehen, so muss aus ihnen eine
einzige ununterbrochen zusammenhangende ebene Fläche geformt
werden. Dies geschieht durch Einschneiden des Randes , so dass ein
Umklappen des überflüssigen Theiles des Blattes möglich ist; die
einzelnen Blätter werden an einem hinreichend grossen Zeichenbrett
(nötigenfalls am Fussboden des Zimmers) aneinandergestossen, ver-
mittels Heftnägel, welche an gleichgiltigen Stellen eingesteckt
werden, befestigt. Zur Vermeidung des Ziehens der Geraden vom
Panoramenpunkte A aus bedient man sich zweier feiner, möglichst
undehnbarer Fäden aus Zwirn oder Seide; dieselben werden ver-
mittels einer feinen Nadel in den Panoramenpunkt A eingezogen,
auf der Rückseite der Karte verknüpft, und hier durch ein aufge-
klebtes Blättchen Papier so befestigt, dass ein Durchreissen des Knotens
oder selbst die geringste Veränderung unmöglich ist. Auf jedem
Faden markirt man zuerst vermittels Bleistift in der Entfernung des
Panoramen-Radius einen Punkt und verstärkt dann diese Marke ver-
mittels (rother) Aquarellfarbe, welche, um das Verfliessen zu ver-
hindern, dickflüssig mit einer feinen Schreibfeder aufgetragen wird.
Das Ende eines jeden so markirten Fadens wird dann durch den
durchbohrten Rand eines flachen Bleiknopfe derart durchgezogen und
befestigt, dass ein Verschieben dieses Knopfes leicht möglich ist und
dennoch vermittels des Knopfes der Faden noch massig gespannt
werden kann. Diese zwei Fäden mit ihren Marken (in der Entfernung
des Radius) und ihren Bleiknöpfen an den Enden ersetzen die sämmt-
lichen vom Aussichtspunkt A aus gezogenen Geraden sammt
markirten Punkten, sie ersparen das Ziehen der Linien und schonen
damit zugleich die Karte. Die Knöpfe werden nach Bequemlichkeit
in grössere oder kleinere Entfernung gestellt. *)
9. Ist der Ort eines Fixpunktes B eines j
Panoramas auf der Horizontal -Linie ein-
getragen, so ist (zur vollständigen Lagen-
bestimmung) noch seine Höhe über oder Tiefe
unter der Horizontal -Linie zu ermitteln. Dazu c
*) Bei Panoramen, welche in grösserem Maasstab gezeichnet werden, ist es
bequemer die Marken in % (oder »/,) des Radius anzubringen und die abgenom-
menen Distanzen zu verdoppeln (oder verdreifachen). Dasselbe gilt auch für die
Bestimmung, s. 10.
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Das Zeichnen der Panoramen.
15
ist die Kenntniss der Höhe a des Aussichtspunktes, der Höhe b
des Fiipunktes über der Meeresiiäche und die Entfernung c des
Fusspunktes von B vom Fusspunkte des Aussichtspunktes A nöthig.
Die hieh ergehörige Rechnuug kann durch die beigegebenen Tafeln *)
ersetzt werden. Diese besteht aus zwei Theilen. Der erste gibt für jeden
Höhen-Unterschied a — b und die zugehörige Entfernung c den von
der Krümmung der Erde unabhängigen Theil. der zweite den Ein-
fluss der Krümmung. Hinsichtlich der Wirkung der beiden Theile
beachte man, dass für den ersten Theil ein über der Meeresfläche
höherer Fixpunkt als der Aussichtspunkt über die Horizontal-Linie
zu zeichnen ist, ein niederer unter der Horizontal-Linie.
Der zweite Theil. d. i. der Einfluss der Krümmung, vermindert
immer die Höhe über dem Horizont, ist daher immer unterhalb der
Horizontal-Linie anzubringen. Der Gesammt-Einfluss kann daher
leicht bestimmt werden**,).
Der erste Theil der Tafel enthält zwei Eingänge, den Höhen-
Unterschied von 100 bis 900 Meter als den einen und die Ent-
fernung c in Bogen-Minuten als den anderen. Die Entfernung e wird
*> Zuerst erschienen im Jahrbuch des Ö. T.-C, X.
**) Der exacte Ausdruck für die Ordinaten findet sich in meiner oben citirten
Panoramen-Theorie. Die in der Praxis vollkommeu genügende und in den beige-
j — -~H gebenen Tafeln angewandte Annäherung kann ganz elementar
^T^Z. "' •& auf die folgende Art erhalten werden. Ist A H horizontal,
^*jB d. h. A H senkrecht auf A 0, so ist HAB der Höhenwinkel.
jfT -fe Legt man durch A und B Kreisbögen AD und BE
\ I ' concentrisch mit dem Bogen Ax Bt auf der Erdoberfläche
\ / (Meeresfläche), so können diese drei Bögen praktisch als
\ / gleich betrachtet werden.
I I Nun ist Winkel HAB HAD+DAB =
W Vi AlOBl -f- DA B, wobei D AB den Einfluss des
/ Höhen-Unterschiedes a — b in der Entfernung c, der Winkel
'/, At0 B, den Einfluss der Krümmung auf den Höhen-
winkel vorstellt. Wegen der Kleinheit dieser Winkel in der Natur kann man für
die Functionen trinns und Umgem die Verhältnisse der Bögen zum zugehörigen
Radius setzen und umgekehrt. Ist r der Halbmesser der Erdkugel, R der Radius
des Panoramas, so erhält man für den Abstaud des Bildpunktes zu B von der
Horizontal Linie
c 1 1 r
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l>r. .1. Frischauf.
an dem über den Fixpunkt auf der Karte gespannten Faden ver-
mittels eines Centimeter-Maasstabes abgenommen, diese Länge am
Kartenrande für die Breitengrade in Minuten verwandelt*). Zur
grösseren Bequemlichkeit sind in dem beigefügten Täfelchen für die
am häufigsten gebrauchten Kartenraaasstäbe die Längen von 1 bis
9 cm in Minuten verwandelt mitgetheilt. Für den Gebrauch der
Haupttafel suche man in der ersten Spalte die der Entfernung c
entsprechende Zeile, aus dieser nehme man die dem Höhen-Unter-
schied a — b (oberer Kopf der Tafel) entsprechende Zahl. Da der
Höhen-Unterschied selten nur in Hunderten allein ausgedrückt ist,
so ist diese Zahl in mehreren Abtheilungen zu finden. Z. B. Für
e = 20, a—h =--- 437 zerlege man 437 in 400 + 30 -f 7.
In der Zeile für 26 entsprechen den Zahlen 400, 300, 700 die
Zahlen 8:;, 62, 145: also den Zahlen 400, 30. 7 die Zahlen 83,
6 = , 1 = -4t£- also der Zahl 437 die Zahl
JU 1UU
88 + 6 + 1 — 90.
Sollte der Höhen-Unterschied mehr als 900 m betragen , so
multiplicire man die Zahlen der Spalten mit 10. Z. B. : Für
c = 26 Minuten , a — b = 2437 m hat man : In der Spalte für
200 m steht die Zahl 41-5, also für 2000 m gehört die Zahl 415. Da
der Höhen-Unterschied häufig mehr als 900 m beträgt, für unsere
Alpen 3000m jedoch nicht übersteigen dürfte, so wurden filr
die drei ersten Zahlen, welche den Höhen-Unterschieden von 100,
200, 300 m entsprechen, auch die erste Decimale angesetzt, wodurch
auch für 1000. 2000, 3000 m gleiche Genauigkeit der Tafel
erreicht wird.
Die vorletzte Spalte gibt den Einfluss der Krümmung. Dieser
beträgt für 26 Minuten 38 Einheiten der Tafel.
Bei fernen Objecten ist noch die Refraction zu berücksichtigen.
Der Mittelwerth kann auf y8 der Krümmung angesetzt werden**).
*) Einen Minuten-Maahstab kann man sich sehr leicht aus einem Papier-
Btreifen durch Copiren der Gradtheilnng des Kartenrandes für die Breitengrade
eonstruiren.
**) Der zugehörige Werth der Refractions-Constante stimmt sehr nahe mit den
Untersuchungen, welche im Kaukasus bezüglich der Kefraction in grösseren Höhen
angestellt wurden.
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Das Zeichnen «ler Panoramen.
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Uebrigens kann dieser Werth bei ruhiger Luft und angenehmer
Temperatur sieh verdoppeln, bei Sturm und Kälte auf '/« herab-
sinken.
Die Kefraction erhöht die Objecte, wirkt also der Krümmung
entgegen. Die letzte Spalte der Tafel enthält die Wirkung der Re-
fraction, welche also von der Krümmung abzuziehen ist, um die Ge-
ttmmtwirkung Krümmung und Refraetion zu erhalten*)
Zur Vermeidung gebrochener Zahlen wurde der Tafel der
Radius eines Panoramas 10000= 10* zu Grunde gelegt. Für
einen gegebenen Radius sind daher die Zahlen der Tafel umzu-
rechnen. Zu diesem Ende dividire man 10 000 durch den in Milli-
meter ausgedrückten Panoramen-Radius, der Quotient gibt die Zahl,
welche anzeigt, wie viel Einheiten der Tafel einen Millimeter in der
Zeichnung betragen; daraus lässt sich der aus der Tafel gerechnete
Abstand leicht in Millimeter der Zeichnimg verwandeln **).
*) Wegen der manchmal grossen Abweichungen des wahren Werthes der
Kefraction vom mittleren wurden die Tafelwerthe, Krümmung und Kefraction, nicht
nuammengezogen.
**) Oder man multiplicire den aus der Tafel entnommenen Abstand mit dem
larch 10000 getheilten Radius.
Für die selten vorkommenden grosseren Entfernungen c von 1° = (30' bis
2'// =150' wurde das Intervall 10 gewählt. Dies erfordert eine einfache
Zwi>ehenrechnung für die Hundertc und Tausende der Meter des Höhen-Unter-
Mhiedes und für die Krümmung. Z. B. für c = 83, a—b = 700 wird so
errechnet: Für c 80, a—b = 700 und c = 90, a-b = 700 gehören resp. die
Zahlen 47 und 42. 47 — 42 = 5 ist die Acnderung für 10 Minuten, also für
1 Min. — 5 : 10 = '/„ für 3 Min. = % = 1-5. Es gehört daher zu c — 83,
i-b - 700 die Zahl 47 - 1-5 — 455. Für c 83. a-b = 1700 erhält man
ftr 1000 m: Bei c = 80 und 90 resp. G7 und 60; für 83 also 67 — 7 X 7,o
- «>5. Der Einflu-s der Krümmung beträgt 1*5 für die Minute, also 4 für
> Minuten.
Für den sicher höchst seltenen Fall, dass die Tafel nicht ausreichen würde,
'lividire man bei Entfernungen bis 3" = 180' durch die Zahl 3 und suche die
•l*m Quotienten entsprechenden Theile des Abstanden. Der zum Höhen-Unter-
-chied a—b zugehörige Theil wird durch 3 dividirt, der Einfluss der Krümmung
mit 3 multiplicirt ; dadurch werden die beiden richtigen Theile des Abstandes
•rntsprechend der gegebenen Distanz erhalten.
Aehnlich wird die Rechnung mit der Zahl 4 durchgeführt, wenn die Ent-
!ernuDg zwischen 180 und 240 Minuten liegt.
Zeitschrift 2
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Dr. J. Frischauf.
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7(1
QU
88
OU
in
1U
56
96
19-3
289
39
48
58
67
77
87
81
57
9-5
189
284
38
47
57
66
76
85
83
58
93
18 6
27-9
37
4b
56
65
74
84
84
59
91
18-3
274
37
4b-
55
64
73
82
86
W
90
18D
270
36
45
54
63
öl
1 Q7
Ol
1 1
60
90
18 0
27D
36
45
54
63
72
81
87
11
70
7-7
15-4
23-1
31
39
46
54
62
69
102
13
80
67
13-5
202
27
o*
40
47
54
61
116
14
90
60
12D
18D
24
30
36
42
48
54
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54
1 10-8
162
22
27
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1 10 j
49
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14-7
20
_ - '
29
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39
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20
120,
45
9D
13-5
18
22
27
31
36
40
175
22
1301
4-1
83
124
17
21
25
29
33
37
189
24
140
3-9
7-7
11-6
15
19
23
27
31
35
204
25
150
|
36
=
72
10-8
14«
18
22
25
29
32
218
«
Umwandlung
von in cm. ausgedrückten Kartenstrecken in Minuten.
M a
a s s t a b
cm.
i
l
i
l
7* 00<i
100 000
144 000
f.76 000
; 1
0404
0-539
0-776
' I
310
2
0-809
1078
1-552
6 21
3
1-213
1 617
2329
9-31
4
1-617
2156
3105
12-42
■
0
2021
2695
3-881
15-52
2-426
3-234
4-657
18-63
2-830
3-773
5434
21-73
!
3-234
4-312
6210
24 84
3638
4-851
6986
27-94
2*
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2U
Dr. J. Frischauf.
1 < ). Ist umgekehrt ein gezeichnetes Panorama zu
bestimmen, so rechnet mau für dasselbe den Radius, spannt die
Karten mit den markirten Fäden auf u. s. w. Um einen fraglichen
Punkt M der Zeichnung zu bestimmen, messe man auf der Horizontal-
Linie (oder einer dazu parallelen) seine Entfernung d von dem
nächsten bekannten Punkt JV, spannte den einen Faden Ober den
dem Punkte entsprechenden Punkt der Karte, den zweiten Faden
derart, dass die Entfernung der Marken gleich der Entfernung d
der Punkte M und N ist. In der Linie des zweiten Fadens wird
der dem Punkt M entsprechende Name aufgesucht,
Die Unbestimmtheit, welcher Punkt dieser Linie gewählt werden
soll, wird durch die Vergleichung der Zeichnung der Karte und des
Panoramas in der Kegel leicht beseitigt. Fast nur in den Fällen, wo
die Fragen entschieden werden müssen, ob bei hohem Aussichts-
punkt ein Object ein entferntes niederes decken kann, oder ob ein
sehr entferntes hohes Object noch sichtbar ist, muss aus den Tafeln
die Höhe über (oder Tiefe unter) der Horizontal - Linie gerechnet
werden. Für diese Rechnung können die Zahlen der Tafel unmittelbar
benützt werden, und es ist die Umrechnung auf den Radius des
Panoramas nicht uöthig.
Ist das Panorama bestimmt, so können dann aus den günstig
gelegeneu Fixpunkten die Hauptpunkte (Nord, Ost u. s. w.) eben so
ermittelt werden , wie aus der angenommenen Lage eines Haupt-
punktes ein nahe liegender Fixpunkt *).
1 1 . Soll ein Panorama ohne vorausgesetzte Eintragung der Fix-
punkte auf die Bildtiäche gezeichnet werden, so ist die Ermittlung
der Winkeldistanzeu mindestens einiger
Punkte ersten Ranges uöthig, da es mit V K~ — — — j
freiem Auge ausserordentlich schwer ist, \^^/ \
im ganzen Umfang des Panoramas denselben \ #^0\
Maasstab. d. i. denselben Panoramen- \ / ^\
Radius festzuhalten.**) Theodolit imd Sex- \/ y
tant leisten allerdings hier das Genaueste, •
*) Ueber den Ansatz der Namen an der Zeichnung siehe raeine , Sannthaler
Alpen-, S. '27t>.
**) Diese Schwierigkeit wird bedeutend erhöht, wenn grössere Theile der
Randsieht von Nebel verhüllt sind. Dann wird selbst für den geübtesten Zeichner
das Festhalten desselben Maasstabea zur Unmöglichkeit.
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Das Zeichnen der Panoramen.
21
aber beide Instrumente sind umständlich zu behandeln. Als der beste
Ersatz kann der gewöhnliche Zirkel benützt werden, dessen Spitzen
immer in gleicher Entfernung vom Auge A = dem Radiiis des Pano-
ramas gehalten werden*).
Zur Realisirung dieser Forderung nimmt mau einen „Zirkel mit
zwei Nadelspitzen", welche letztere durch zwei Nähmaschinennadeln
ersetzt werden. An das Oehr einer jeden dieser Nadeln wird eiu
Faden befestigt, von beiden Fäden werden gleiche Läugeu abgetragen
und die Ende an einem Bein- oder Perlmutter-Knöpfchen zusammen-
geknüpft, Uebrigens kann man auch den gewöhnlichen Zirkel leicht
zu diesem Zwecke einrichten: die Befestigimg der Fäden in der Nähe
der Spitzen geschieht am einfachsten dadurch, dass man den Faden
in der Nähe der Zirkelspitze festknüpft, dann etwa 2 cm längs des
Zirkel arms umwindet und bis zum Befestigungspunkt zurück windet
und hier nochmals knüpft; die Reibung des gewundenen Theils genügt
dann vollkommen, um das Abgleiten zu hindern. Dieses Knöpfchen
wird mit den Zähnen nahe im Mundwinkel M möglichst vertical
unter dem Auge festgehalten, wodurch die Spitzen der Nadeln fast
immer gleiche Entfernung vom Mittelpunkt des visirenden Auges
haben. Die beiden Spitzen werden mit zwei einzutragenden Punkten
der Aussicht zur Deckung gebracht, ihre gegenseitige Distanz ist die
richtige Entfernung auf dem Bild , vorausgesetzt dass die Länge
der Fäden so gewählt ist, dass die Entfernung der Spitze vom Auge
gleich dem Radius des Panoramas ist.
12. Es ist zweckmässig, den Radios des Panoramas gross
anzunehmen, und die Vervielfältigung dann auf Y4 oder '/a zu
reduciren.
Für Panoramen von 400 cm und 860 cm Länge beträgt der
zugehörige Radius resp. 03 0 cm und 57 *3 cm.
Da das Einstellen der Zirkelspitzen auf solche Distanzen etwas
unbequem ist, so empfiehlt es sich, mit dem halben Radius zu
arbeiten, wodurch auch die Sehneu halbirt werden. Bei der Annahme
von 25 — 30 cm für den Radius kommen die Zirkelspitzen einer-
seits in die deutliche Sehweite, anderseits ist das Halten (bei fast
*) Die Idee, einen Zirkel als \Vinkeline>s-In>trument zu benutzen, rührt von
Prof. Dr. Fr. Simon j her.
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22
Dr. J. Frischauf.
rechtwinklig gebogenem Arm) derselben um bequemsten. Man braucht
<lanu nur die erhaltenen Distanzen der Zirkelspitzen doppelt aufzu-
tragen, um den früheren grösseren Radius zu erhalten.
13. Der Unterschied der Länge eines Fadens von der Zirkel-
spitze zum Knöpfchen vom Radius des Panoramas hangt von der
Entfernung des Auges vom Munde, d. i. des Haltpunktes des
Knöpfchens ab. Für mittlere Gesichter dürfte dieselbe etwa auf
7 cm angesetzt werden können: für diese Grösse beträgt der
erwähnte Unterschied bei Radien von t>0 cm, 30 cm, 20 cm resp.
die Grösse 0*4 cm, 0-8 cm, 12 cm. um welchen Betrag der ange-
nommene Radius zu vergrössern ist, um ein Panorama von vor-
geschriebener Länge zu erhalten.
14. Eine für die Anwendung zwar etwas unbequemere, aber dafür
theoretisch exaetere und auch für die Messung der Höhenwinkel ge-
eignetere Form erhält der Panoramen-Zirkel dadurch, dass man die
zusammengeknüpften Enden der Fäden nahe am Auge festhält. Die
Befestigung kann an einem Metallplättchen in der Grösse eines Brillen-
glases geschehen, das ein etwa 3 — 5mm im Durchmesser haltendes
Schauloch besitzt und unterhalb von diesem durchstochen ist, so dass
die Fäden daselbst blos durchgezogen und geknüpft zu werden
brauchen. Für Zeichner, welche des Sehens mit einem Auge allein
ungeübt sind, ist diese Einrichtung vorzuziehen. *)
Anmerkung 1. Bei der in 11 angegebenen Einrichtung des Panoramen-
Zirkels bewegen sich die Spitzen auf einer Kugelfläehc, deren Mittelpunkt am
Haltpunkte des Knöpfchens ist. Für die Punkte der Horizontal-Ebene werden
genaue Distanzen erhalten, für die Punkte unterhalb fast genaue. Für die Punkte
oberhalb werden die Distanzen der Spitzen um so ungenauere Werthe liefern, je
grösser die Höhe über dem Horizont ist. Doch betragt der Fehler bei dem Radius
*) Um den Zirkel möglichst exaet zu einem Winkelmess-Instrument zugestalten,
ist noch der Abstand des Schauloches vom Kreuzungspunkt der Strahlen zu be-
rücksichtigen. Setzt man gemäss der neuesten Untersuchungen den Abstand des
Kreuzungspunktes von der Hornhaut 7*3 mm an und nimmt man den Abstand
des Schauloches von der Hornhaut — 5 mm, bei Benützung von Brillen etwa
10 mm, so ist die obengerechnete Länge des Fadens um resp. 12 mm (ohne) und
17 mm (mit Brillen) zu vermindern. Soll 1 cm Distanz der Zirkelspitzen einen
Winkel von sehr nahe 2U geben, so beträgt also die resp. Länge der Fäden vom Schau-
loche an gerechnet 27-5 cm (ohne) und 27 0 cm (mit Brillen». Damit lassen sich
allerdings nur Winkel bis etwa 20" bequem messen, grössere müssen daher in
Theile zerlegt werden. Die Genauigkeit ist aber viel grösser als vermittels der
Boussole.
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Das Zeichnen der Panoramen.
23
:«>cm für den Höhen winkel 10° nnr 5 Procent. Höhen winkel von dieser Grösse
dürften in der Praxis nicht leicht vorkommen. Da es keine Schwierigkeit hat, die
Punkte derselben Verticale zu nehmen, so können immer die betreffenden Punkte
der Horizontal-Linie genommen werden, welche genau unter den einzutragenden
Punkten liegen.
Anmerkung 2. Die Höhe über der Horizontal-Linie kann durch Schätzung
angesetzt werden. Es mag hier bemerkt werden, dass Fehler in der Richtung der
V^rticalen. d. i. in den Höhen viel weniger störend wirken als unrichtige Distanzen
in horizontalem Sinne. Die Benützung der Panoramen-Tafeln für die Höhe über
o»ler Tiefe unter dem Horizont ist viel wichtiger bei der Bestimmung des
^zeichneten Panoramas, als für die Zeichnung selb>t.
Anhang.
Die Bestimmung der geographischen La nge und Breite eines
Punktes A aus einem Kartenblatt kann, falls der Maasstab desselben
nicht klein ist, dadurch geschehen, dass
man für die Länge durch den Punkt A
eine Gerade derart zieht, dass sie den
~ ^nt, iwtt<v oberen und unteren Rand in Punkten triff t ,
% Üp^—J — 0 welche dieselbe Längenzahl anzeigen:
I "9 1 nt diese Zahl ist zugleich die Länge von A
und die gezogene Gerade bestimmt die
Richtungen .Nord 44 und „Südu. In ana-
s loger Weise wird die Breite bestimmt
Die Linie .Ost- West* durch den Punkt A steht auf dem Meridian
in A senkrecht, weicht daher von der Linie, welche die Punkte
gleicher Breite des Punktes A enthält, ab; diese Abweichung £±
beträgt in Breiten von 40°— 50° für die Längenunterschiede
Läng.-Unt 1 30. 40, 50, SO, 70, 80, 90, 100, 110, 120 Min.
Abw. A I 0-07, 012, 0-18, 0-26, 03G, 0 47, 0 59, 0 73, 0 88, 1-05 Min.
und zwar ist die Abweichung der Linie Ost- West nach Süden gerichtet.
Sucht man daher an irgend einem von A beliebig weit entfernten rechten
oder linken Kartenrand den Punkt gleicher Breite auf, und geht von
diesem Randpunkt um so viel tiefer, als die obige Abweichung /\ für
den Unterschied der Länge des Punktes A vom betreffenden Karten-
rand beträgt, so erhält man den Punkt, nach welchen die Linie ^1-Ost
oder ^1-West gerichtet ist.
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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse.
Mit besonderer Berücksichtigung des österreichischen
Küstenlandes.
Von Hermann Ritter v. Guttenberg, k. k. Forstrath in Triest.
Vortrag gehalten in <1<t Scction Küstenland.
L Begriff vom Karst.
Bekanntlich verstellt mau unter Karst (ital.: carso. croat.: krs.
slov.: kras) im weitereu Sinn jene Gegenden, deren Boden aus zer-
klüfteten, scharfkantigen, häutig älter die venvitterte Oberfläche her-
vorragenden, meist lichtgrauen, klippigen Kalksteinen besteht, zu
dessen charakteristischen Eigenschaften unterirdische Höhlen (die
grössten und interessantesten sind die bekauuten mit prächtigen
Tropfsteinen geschmückten Höhlen bei Adelsberg und St. Kanzian).
trichterförmige Einsenkungen (am zahlreichsten im westlichen
Bosnien). Dolineu, d. i. senkrechte Löcher, dann abgeschlossene Thal-
beckeu (Dalmatien, Herzegoviua und Bosnien. Laaser Beckeu und
Zirknitzer See), endlich der dadurch begründete Mangel an regel-
mässigen Thäleru imd au oberirdischen Flüssen, Bächen und Quellen,
daher grosser Wassermangel, dafür aber viele unterirdische Wasser-
läufe (Iieka, Poik etc.) gehören.
Während aber der Karstboden selbst sehr zerklüftet ist, haben
die Berge dieser Länderstriche auffallend regelmässige, meist sauft
gebogene Contoureu und fehlen denselben die steilen Wände und
imposanten, zackigen Formen der übrigen Süd-Alpen.
Geologische Hypothesen. Ueber die Ursachen dieser
charakteristischen Erscheinungen sind die Meinungen der Geologen
getheilt. Während früher der Einsturz der Höhleudeckeu nicht
nur als Ursache der Dolineu , sondern auch der Trichterbildung
angegeben wurde, erklärt v. M oj s i s o v i c s in unserer Zeitschrift 1 *80,
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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse.
2j
S. 111, die Trichter als Folge von Erosion, d. h. chemischer oder
physischer Verwitterung, da die gleiehmässige, kegelförmige Gestalt
derselben (namentlich auf Bergahllängen) der sogen. Eiusturztheorie
widerspräche, und meint, diese Trichter entsprechen den Karre u-
felderu der nördlichen Kalkalpen. Da ich nicht Geologe hin. so
kann ich mir hierüber kein Urtheil anmassen, glaube jedoch, dass
durch diese Hypothese die Frage noch nicht endgiltig erledigt sei,
wesshalb es sehr wünschenswerth ist. dass durch locale Unter-
suchungen noch mehr Licht in diese interessante Frage gebracht
werde. Insbesondere würde die Erosions-Theorie bezüglich aller jener
Trichter undDolinen der Einsturztheorie weichen müssen, bei welchen
eine Senkung der Gesteinsschichten constatirt werden würde, was
factisch bei einigen dieser Vertiefungen schon bei oberflächlicher
Besichtigung zu erkennen ist.
Die Bildimg abgeschlossener Becken ist nach v. Mojsisovics
überzeugender Darstellung durch Gebirgsdruck und Faltenbildung
entstanden, welcher Faltenbau. sowie überhaupt die Ursachen der
typischen Karstformen durch einen sehr langen geologischen Zeitraum
bis auf die neuere Zeit fortgedauert haben müssen, da dieselben nahezu
die ganze Gruppe secundarer Bildungen, nämlidi Trias. Jura und
Kreideformation umfassen, ja selbst die an die Kreide anschliessenden
Xurauliten- und Alveolinenkalke der liburnischen Stufe au manchen
Orten noch Karstformen zeigen und die Störungen der Schichtung
auch an den jung-tertiären Bildungen innerhalb der Becken beobachtet
werden. Warum diese Erscheinung gerade im Karstkalk so auffallend
hervortritt, ist freilich noch nicht aufgeklärt.
Geologische Unterscheidung des Karstgesteins. Die
Kreideformatiou, welcher wohl der grösste Theil des Karstes
angehört, ist über ganz Dalmatieu, die Herzegovina und das westliche
Bosnien, über den grössten Theil Istriens. dann über die (legenden
von Görz. Comen, Sesana, den grössten Theil des Gebiets von Triest,
Ober den Krainer Schneeberg und den Nanos. endlich einen Theil der
eroatischen Grenze bei Otocac verbreitet , während das Ternovaner
Gebirge bei Görz, ein schmaler Gebirgsstreifen östlich von Fiurae und
einige aber nicht ausgedehnte Bergzüge in der Herzegovina, sowie
der Rücken des Svilaja in Dalmatieu dem Jura angehören, die
Trias aber in dem zu den dinarischen Alpen gehörigen Vellebit-
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20
H. Ritter v. Gattenberg.
und Kapella-Gebirge und in der Gegend ostlich vom Schneeberg bis
Laas, Kakek und Ober-Laibach vertreten ist.
Die von Dr. Reitlechner in Uugar.-Altenburg und anderen
vorgenommenen Analysen ergaben im reinen Karstkalk 80 — 97%
kohlensauren Kalk, 1 — &% Eisenoxyd und Thonerde, 0 — ' /,% Kiesel-
säure und 1 — 10% unlöslichen Rückstand. Eine nicht unbedeutende
Fläche des krainisch-küstenlandischen Karstes wird auch von meist
stark bituminösen Dolomiten eingenommen, welche entweder sandig
(Schneeberg, dann Danne und Vodice, NO. von Triest), theils von
zelliger Structur sind. Diese Gesteinsart ist der Vegetation, wegen
ihrer leichteren Verwitterung, viel gunstiger, als der reine Kalk-
boden. Endlich ist auch der im Gebiet des Kreidekalks einge-
schlossene, berühmte Fischschiefer von Comen zu erwähnen.
Ich übergehe hier die auf und zwischen dem Karstkalk vor-
kommenden anderen Gesteinsarten (Saudstein. Mergel ), weil dieselben
die Charaktere des Karsts nicht zeigen. Hingegen muss ich der
sogenannten terra rossa erwähnen, weil dieselbe für die Cultur
des Karstbodens von Wichtigkeit ist.
Nach Ansicht mehrerer neuerer Geologen ist diese thonige, eisen-
schüssige, daher rothe, die Karstklüfte und Mulden ausfüllende Erde
als der unlösliche Rückstand der Verwitterung des Kalksteins zu
betrachten, welcher Annahme aber der Umstand widerspricht, dass
diese Erde nichts weniger als unfruchtbar ist, und nach einer von
Herrn Prof. August Vierthaler in Triest auf mein Ansuchen bereit-
willigst vorgenommenen Analyse zweier von der Gegend bei Rodik-
Cosina (östlich von Triest) entnommener, in der rothen Färbung etwas
verschiedener Proben der terra rossa, welche, in der chemischen
Zusammensetzung sehr geringe Differenzen zeigen, ungefähr 25%
lösliche Stoße enthält. *)
Aeltere Analysen solcher Erde aus dem croatischen Karst,
welche von Prof. Reitlechner in U. -Altenburg vorgenommen
wurden, ergaben nur 45 — 50% unlöslichen Rückstand, dagegen
20- 25% Eisenoxyd und Thonerde, 14—18% Kalkcarbonat, 4—5%
Wasser, 2 — G% organische Substanz und Spuren von Magnesia-
Carbonat.
*) Die von Herrn Prof. Vierthaler in Triest vorgenommene Analyse
der terra rossa vom uncultivirten Karstboden ergab :
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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse.
27
Diese Erde ist ungeachtet des grossen Kieselsäure-Gehalts
fruchtbar, was hauptsächlich der beträchtlichen Menge Eisenoxyd
zu danken ist, welches die Fähigkeit besitzt, Ammoniak aus der Luft
anzuziehen und festzuhalten, doch unterliegt sie leicht der Aus-
trocknung, in welchem Fall sie tiefe Sprünge bildet, welche Eigen-
schaft namentlich an der adriatischen Küste, wo Sommerregen selten
sind, nur zu oft nachtheilig auf die Ernte wirkt und zu den häufigen
Missjahren Istriens und Dalmatiens beiträgt. Bei genügender Feuchtig-
keit ist sie jedoch so fruchtbar, dass Weizen drei Jahre nach einander
gebaut werden kann, ohne dass der Boden gedüngt wird. Dass diese Erde
auch dein Holzwuchs günstig ist, beweisen die herrlichen Buchen-
und Tannenwälder ( Ternova, Schneeberg, Birnbaumerwald, dann die
Urwälder in der croatischen Militärgrenze u. A.) mit Bäumen von
40 m Höhe und darüber. Eigentümlich ist auch, dass manche Bäume
besonders Xuss- und Zürgelbäume) oft aus dem nackten Felsen
herauswachsen und nur durch die wenige, in den Gesteinsspalten vor-
handene rothe Erde ganz gut gedeihen.
Ausdehnung des Karstgebiets. Der Karst erstreckt
sich innerhalb Oesterreich-Ungarns über den grössten Theil Dalmatiens,
in welchem Lande sich nur im nördlichsten Theil eine grössere, etwa
rothe Erde. Mittel aus 2 Analysen,
= Dolomiterde, sandige.
I
n
, .76-89
24-30
4-40
38 63
32-40
0-40
1-55
. . . 5 33
0-92
12-30
2-08
90-93
9988
dann Spuren von Chlor, Kali, Natron, Phosphorsäure und organischen Substanzen
in beiden Erden, in der terra rossa auch von Mangan.
Die Analysen der beiden Erdproben (eine hellrothe und eine mehr braun-
rothe) variiren äusserst wenig, nur wurde in der braunrothen um 1*08 mehr.
Kieselsäure und um 0-59 weniger Magnesia - Carbonat constatirt, als in der
hellrothen Erde.
Die terra rossa wurde zwischen Cosina und Rodik (OSO. von Triebt), die
Dolomiterde eine Stunde davon bei Herpellc genommen.
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28
H. Iiitter v. GutUnbcrg.
23 Quadratmcilen einnehmende Fläche tertiären Badens (oberes und
mittleres Eocen). nebst einigen kleineren tertiären Euelaven befindet:
dann über den südlichen und nördlichen Theil Istrieus, zwischen
welchen eine bei 30 Quadratmeilen einnehmende, tertiäre Zone sieh
von Albona bis Pirano uud Triest hinzieht: eine ähnliche, jedoch etwas
kleinere tertiäre Zone scheidet ferner das nordöstliche Istrien von dem
Karstgebiet Jnuerkraius. Vom Kronlaud Grörz gehört der Ternovaner
Gebirgsstoek, dann das Hügelland zwischen dem Wippacher-Tbal und
der Grenze von Triest, Istrien und Krain dem Karst an. Das Gebiet
der Stadt Triest gehört mit Ausnahme eines schmalen Küstensaums
zum Karst, und ebenso bestehen alle dalmatiuisch-istrischen Inseln
aus Karstkalk, wobei nur die noch nicht hinreichend aufgeklärte Aul-
lagerung einer Quarzsand-Schichte auf einigen Inseln, insbesondere
auf der Insel Sausego bei Lussin, dann auf Theilen der Insel Arbe
und Meleda in Dalmatien, als interessante Erscheinung Erwähnung
verdient.
Das croatisehe Karstgebiet erstreckt sich auf das Fiumaner
Comitat im Anschluss an Krain und Istrien. dann über die ehemaligen
Grenz-Kegimentsbezirke Lika. Ütocae und Ogulin, an welche sich das
bosnische Karstgebiet (Kreis Bilme) und südlich davon, au den
Dalmatiner Karst grenzend, die fast ganz karstische Herzegovina und
M on t e n e g ro a n s eh 1 i essen.
Abgesehen von den geologisch noch nicht genügend erforschten
türkischen Balkanländern, umfasst sonach der Karst einschliesslich
der in demselben vorkommenden Alluvialböden (Thäler und Becken\
jedoch ausschliesslich der nicht karstbildenden Gesteinsarten, eine
productive Fläche von ungefähr 872 Quadratmeilen, wovon auf das
K ü s t e u 1 a n d 72 Quadratmeilen entfallen (13 Görz. Dl Triest und
bl'b Istrien). auf Krain 31 , Dalmatien sammt seineu Inseln
1 S>2, C r o a t i e n 1 77, B o s u i e n und Herzegovina circa 3< '0
und Montenegro etwa 100 Quadratmeilen. Cisleithanien besitzt
demnach einschliesslich des unproductiven Badens circa 300 Quadrat-
meileu Karstboden oder, wenn man die dazwischen liegenden anderen
Formationen hinzurechnet. 401) Quadratmeilen Karstländer, welche
von mehr als 1 1000OO Menschen bewohnt werden, während 177
Quadratmeilen mit 340 Ol N > Einwohnern zu den Ländern der ungarischen
Krone gehören
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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse.
2!)
Die Beueunung .Karst- im engeren Sinne bezeichnet nur den
holzlosen, mit wenigem Gestrüpp bewachsenen oder ganz ertraglosen
Boden, und dieser Begriff entspricht namentlich dem slavischen Namen
.Krs" oder „Kras*.
Aus der beigefügten Tabelle A ist ersichtlich, dass von der
gesammten Karstfläche Oesterreich- Ungarns von 472*4 □ M. (wozu
noch etwa 10 □ M. unproductiven Bodens, d. h. Wasser, Wege. Felsen
u. dgl. zu rechnen sind), 27*9% bewaldet, 49-3% steinige Weiden
sind und 22*8° 0 in landwirth schaftlicher Cultur stehen. Lasst man
jedoch das croatische Karstgebiet, welches noch grosse Urwälder mit
schwer verwerthbaren Holzmassen enthält, ausser Rechnung, so stellt
sich das Verhältniss weit ungünstiger, indem wohl das Procent der
landwirtschaftlichen Grundstücke ziemlich gleich bleibt (22-0),
dagegen die Wälder nur 22, die Weiden aber 55*4 % betragen.
Speciell im österreichischen Küstenland (Istrien,
Görz. Triest) stellen sich diese Verhältnisszahlen auf 29 Feld,
25 Wald, 46 Weide; die Vertheilung ist jedoch sehr ungleich, indem
die Steuerbezirke Sesana und Comen ( wegen der Nähe Triests) nur
GV/n jene von Pingueute, Pisino und Capodistria 13% Waldland,
dagegen jene von Volosca und Castelnuovo, in welchen die Wälder
auf 700 — 1 400 m Seehöhe liegen, und das Holz wegen mangelnder
Ausfuhrswege bis in letzter Zeit schwer ausbringlich war, 30%
WaldHäche enthalten.
Der Karst des Kronlaudes K r a i u besitzt günstigere Propor-
tionen, indem dort die Wälder 40, die Weiden 28 und die land-
wirtschaftlichen Gründe 32% betragen, was dem Umstand zuzu-
schreiben ist, dass der Besitz sich grösstenteils in Händen von
Grossgruudbesitzern (ehemaligen Herrschaften) befindet.
Dagegen ist D a 1 m a t i e n noch schlechter daran , als das
Küstenland, indem dort der Waldstand . welcher zwar im neuen
Kataster mit 30% der Landesfläche angegeben erscheint, in Wirk-
lichkeit nur etwa 15% beträgt, während die andere Hälfte aus
bebuschten Weiden besteht, deren vollständige Aufforstung allerdings
durch blosse Schonung der aus Eichen, orientalischen Weissbachen,
Blumeuesehen u. a. Holzarten bestehenden, bisher vom Weidevieh
fortwährend abgebissenen, meist nur 1 Fuss hohen Wurzeltriebe leicht
bewerkstelligt werden könnte.
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H. Ritter v. Guttenben;
Dasselbe gilt von einem Theile der laut Kataster die Hälfte der
Landesfläche einnehmenden Weiden.
Bas wahre Yerhältniss beträgt daher für Dalmatien ungefähr
15% Wald. 22% Weide mit Gebüsch, 44% nackte Weiden und
19% landwirtschaftliche Grundstücke.
Zum Vergleich mögen die betreffenden Verhältnisszahlen der
nicht zum Karst gehörigen Lander Cisleithaniens dienen , welche
für die Wälder 30, die Weiden 19 und die Felder etc. 54%
betragen.
Die Fläche des uncultivirten Bodens verhält sich demnach in
Dalmatien, Küstenland, Krain (Karstland) und Cisleithanien wie
66 : 46 : 28 : 1 6, oder abgekürzt, wie 4:3:2:1.
Diese Zittern sprechen deutlicher als ganze Bücher.
Karst wälde r. Die Wälder des Karsts weisen sehr mannig-
faltige Verschiedenheiten auf, welche von der geographischen Lage
uud von der Erhebung über die Meeresfläche, aber auch von der
Eigenthums-Kategorie bedingt sind.
Der krainerische Karst, welcher, wie bereits erw ähnt, grössten-
teils den Grossgrundbesitzern gehört, enthält noch ziemlich aus-
gedehnte Hochwälder, der croatische Karst (zur ehemaligen Militär-
grenze gehörig) sogar noch grosse im Staatsbesitz befindliche
Urwälder auf dem Gebirgs-Plateau des Vellebit, während dagegen der
sogenannte Seekarst, d. h. das gegen das Meer abdachende Gehänge
dieses Gebietes ganz kahl ist, uud zu den schauerlichsten Karst-
öden zählt.
In Dalmatien findet man ausser ein paar nicht bedeutenden
Staatsforsten und den theilweise mit Strandkiefern bestockten Inseln
fast gar keine Hochwälder mehr, und selbst die Niederwälder sind
grösstenteils derart beschaffen, dass man in Zweifel geräth, ob man
sie nicht lieber als bebuschte Weiden classificiren soll.
Der küstenländische Karst enthält an Hochwald den 10 000 ha
grossen Ternovaner Staatsforst bei Görz, dann einige noch ziemlich
gut erhaltene Hochwälder im Bezirke Volosca, welche Gemeinde-
Eigenthum sind, endlich einige kleinere Hochwaldparzellen, wozu
auch der 300 ha messende Gestütswald vonLippiza beiTriest gezählt
werden kann, obwohl derselbe eigentlich theilweise nur eine mit
Bäumen bestockte Wiese ist.
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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse
31
Alles Uebrige ist Niederwald mit kurzem Umtrieb. welcher in
der Regel für Sommer-Eichen 7, für Weissbuchen , immergrüne
Eichen und andere langsam wachsende Hölzer 14 Jahre beträgt.
In den ehemaligen Buchen-Hochwäldern des Bezirkes Castel-
nuovo in Istrien, welche von den dortigen Insassen, nachdem sie im
Wege der Servituten-Ablösung in ihr Eigenthum gelangt waren, in
wenigen Jahren auf Niederwald reducirt worden sind, wurde neuester
Zeit bei Aufstellung von Wirthschaftsplänen seitens der Staats-
behörde ein Umtrieb von 20 Jahren eingeführt.
Die vorherrschenden Holzarten sind: in der Gebirgs-Region
(800 — 1500 m) Rothbuche, Tanne, seltener Fichte und Bergahora;
in der mittleren Region (300— 800 m ) Trauben-, weichhaarige und
Zerreiche , Hopfenbuche. Feldahom und dreilappiger Ahorn. Feld-
ulme, Mahalebkirsche, Schwarzpappel. Gemeiner Wachholder: in
der untersten Region (hauptsächlich in der istrischen und dalma-
tinischen Küste) Immergrüne Eiche (Q. Hex), bei Pola auch die
Korkeiche, die Blumenesche, die orientalische Weissbuche (Carpinus
orietUalis Lam), die weichhaarige Eiche (Q. pubesccns), PhiUyrea
media, Pistacia terebinthus und lentiscus, Juniperus oxyeedrus und
J. phönicea, der Zürgelbaum (Cellis australis), die Strandkiefer (Pinns
halepensis) und seltener P. pima , dann Arbutus uxido , Mirthus
communis und andere meist immergrüne Sträucher. Verwildert rindet
man den Oelbaum, Granatapfelstrauch und Feigenbaum.
Der Holzzuwachs ist, ungeachtet des steinigen Bodens, doch im
ganzen sehr günstig, was die Mastbäume im Ternovaner Wald und
die riesigen Buchen in den krainerischen Karstwäldern beweisen,
was der bereits oben beschriebenen fruchtbaren rothen Erde, sowie
dem wärmern Klima zuzuschreiben ist.
II. Entwaldung des Karst s.
Ich komme nun zu der Erörterung der Frage, ob die Karstöden
jemals bewaldet waren, sowie der Ursachen, welche zu der in s<»
grosser Ausdehnung erfolgten Entwaldung, resp. zu dem Entstehen
der Karstöden geführt haben, wobei ich insbesondere den küsten-
ländischen Karst, welcher uns hier zunächst interessirt, vor Augen habe.
Für die Bejahung der ersteren Frage lässt sich wohl kaum ein
Beweis erbringen, da hiefür genügende historische Belege fehlen.
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o2
H. Ritter v. Gattenberg.
Doch kanu aus dein l'mstande , dass der weitaus grösste Theil
dieser Oedeu keinen schlechteren Hoden besitzt, als jener ist, auf
welchem derzeit noch Wälder steheu (abgerechnet den verschwundenen
Humus) oder vor kurzem gestanden sind, ferner dass die Entwaldung
leider noch fortdauert, und dass endlich nach Verschwinden des
Waldes in kürzester Zeit der Karsthodeu ein solches Aussehen
bekommt, als wenn seit Jahrhunderten kein Wald darauf gestanden
hätte — geschlossen werden , d a s s d e r K a r s t, mit Ausnahme
vielleicht von wenigen ganz felsigen Stellen, einstens nicht nur
bewaldet, sondern mit Hochwald best o c k t war.
Die wenigen vorhandenen historischen Daten sprechen gleichfalls
für diese Annahme.
In der Waldordnimg Kaiser Ferdinau d's I. für das Küsten-
land vom 22. September 1522 wird augeführt, dass der Hoch- und
Schwarzwald*) Ternova bis gegen Salcano herabgereicht habe, dass
aber derselbe durch die wälschen Schattelmacher schon vor Jahr-
hunderten augezündet worden, und bis 2 Meilen von Salcano hinauf
abgebrannt sei.
Kaiser Ferdinand I. ertheilte der Gemeinde Triest 1521 die
Erlaubniss zur Gewinnung des Brennholzes und Eichen-Bauholzes in
den Staatsforsten zu Adelsberg, Duino, Reifenberg und Schwarzeuegg,
jedoch nur für ihren Bedarf.
Mit Ausnahme von Adelsberg ist derzeit in den genannten, schon
längst in Privateigeuthum übergegangenen, grösstenteils parzellirten
ehemaligen Staatswälderu kein Bauholz mehr vorhanden.
Im Jahre 1583 wurden (nach Kandle-r) auf Anordnung Erzherzog
K a r Ts die Wälder am Karst uud in Istrien gefällt uud die Stadt
Triest musste bewaffnete Macht zum Schutz der Holzhauer beistellen.
Die Staatsherrschaft Fucine bei Fiume enthielt im Jahre 1760
80 000 Joch Hochwald, bei der Vermessung 1820 — 22 wurden nur
mehr 02 000 Joch bestockt gefunden, welche Ziffer bei der letzten
Katastralvermessung 18G2 auf 48 000 Joch herabgesunken war.
Ich könnte noch viele ähnliche Daten zum Beleg meiner
Behauptung nachweisen, dass der weitaus grösste Theil. des Karsts
einst bewaldet war.
*) Unter SchwarzwaM versteht man Nadelholz, Fichten, Tannen, Föhren.
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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse.
33
Es ist in der That nicht einzusehen, warum bei gleichem Boden
und Klima der eine Theil mit schönem Hochwald bestockt, der
anmittelbar daranstossende Theil aber von Natur aus ganz kahl sein
sollte. Besonders auffallend ist dies an der Grenze des Staatsforstes
Ternova zu bemerken, wo in Folge der früher ungenügenden Grenz-
zeichen viele Waldtheile von den Anrainern usurpirt und die Bäume
irefällt und verkauft worden sind; ich selbst habe auf solchen, gegen-
wärtig ganz kahlen Karstgründen vor 25 Jahren noch schöne Tannen-
bestände gesehen. Ferner an der östlichen Grenze des Gestütwaldes
von Lippiza , wo ganz kahle steinige Hutweiden der Gemeinden
Sesana und Corgnala nur durch die Einfriedungsmauer von dem auf
gleichem Boden stehenden Walde Lippiza, einer wahren Oase des
Karstes, geschieden sind: endlich der ffirstl. HohenloheVhe gleich-
falls mit einer hohen Mauer eingeschlossene, mit immergrünen
Eichen und Terebinthen dicht bestockte Thiergarten bei Duino,
welcher den denkbar felsigsten Karstboden besitzt, während die
umgebenden Gemeindegründe fast ganz kahl sind , obwohl sie
besseren Boden haben.
Der genannte Gestütswald kann als Beispiel dienen, um zu
zeigen, wie die Entwaldung der Umgegend vor sich gegangen ist.
Dieser bei 300 ha grosse Wald ist im W. und S. von schlecht
bestockten Wäldern der Gemeinden Basovizza und Gropada begrenzt,
in welchen noch einzelne theils gipfeldürre, theils verkrüppelte hoch-
stimmige Eichen stehen, welche bisher von den Insassen dieser
Gemeinden von Zeit zu Zeit entästet oder ganz ausgehauen wurden.
Auf diesen Waldflächen sucht man vergebens nach jungem Nach-
wuchs, welcher doch theils aus den abgefalleneu Eicheln, theils
«lurch Stockausschläge entstanden sein müsste. Die Ursache dieses
Abganges von Jungholz liegt einfach darin, dass die jungen Pflanzen
und Triebe, kaum dem Boden oder den Wurzelstöcken entsprossen, v o ra
Weide vi eh, namentlich im Frühjahr, wo dasselbe
o f t k e i n e andere Nahrung findet, abgebissen wurden
und endlich bei fortdauernder Beschädigung eingegangen sind. Es
wird sonach der noch schütter bestockte Wald ganz kahl werden,
sobald die wenigen noch dastehenden Bäume der Axt zum Opfer
gefallen oder in Folge fortwährender Verstümmlung vertrocknet sein
werden.
Zeitschrift l&M. 3
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34
11. Bittor v. Üuttenberg.
Auf ähnliche Art sind die meisten Karstwälder verschwunden,
und mau kann sich von der Richtigkeit dieser Thatsache in ganz
Dahnatien und Istrien zu jeder Zeit überzeugen. Die Bewohner der
Quaraemchen Inseln, Dalmatiens und des sogenannten Tschitschen-
Bodens (Castelnuovo und Piuguentej haben ausserdem noch die sehr
waldschädliche Gewohnheit, die Bäume nicht am Boden,
sondern in einer gewissen Höhe (I — 2m) zu füllen,
wodurch der Nachtheil entsteht, dass die Bildung von Stock- und
Wurzeltrieben verhindert wird, und nur an der Abschnittsfläche des
Baumes einige Aeste hervorwachsen, welche von Zeit zu Zeit abge-
hackt werden, bis der alte Baumrumpf morsch oder trocken wird
und neue Aeste nicht mehr hervorzubringen vermag*).
Diese Methode, im grossen gehaudhabt, muss in Verbindung
mit der rücksichtiosen Weide ebenfalls den Buin der Wälder herbei-
führen, und ich selbst sab in Dalmatien und auf der Insel Cherso in
den sechziger Jahren noch Waldbestände, welche nur mehr ganz
dürre Baumrürupfe, aber gar keinen Unterwuchs besassen. Sobald
diese Baumleichen verwest sein werden, wird der Boden genau das
gleiche Aussehen haben, wie andere kahle Karstflächen und zur Ver-
muthuug führen, dass da seit Jahrhunderten oder überhaupt niemals
ein Wald gestanden sei.
In Dalmatien und einigen Gegenden Istriens, sowie auf den
Quarnerisehen Inseln kommt noch ein weiterer, höchst waldschädlicher
Unfug seitens der Bewohner vor, dass nämlich die noch grünen
Wurzeln und Wurzeltriebe der früher bestandenen Bäume und
Sträucher ausgegraben und als Brennholz verwerthet werden. In
Lussin und den dalmatinischen Städten besteht das meiste zu Markte
gebrachte Holz aus solchen Wurzeln, da die Bauern nicht warten
wollen, bis durch die Wurzeltriebe ein halbwegs verkäufliches, ober-
irdisches Holz sich gebildet haben würde. Ganze Gemeinden decken
ihren Brennholzbedarf ausschliesslich aus solchen Wurzeln, und es ist
klar, dass auf diese Art nicht nur der Waldstand gänzlich ausgerottet,
sondern auch die künstliche Wiederauf forstung sehr erschwert, ja
selbst unmöglich gemacht wird, da durch das Ausgraben der Wurzeln
•) Schon in der Theivsianischeu Waldordnung vom 23. November 1771
wird geklagt, dass viele Holzbauer die Stocke 4— G Fuss hoch lassen, und wurde
das Fällen knapp am Bo.lcn angeordnet.
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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse. 35
die wenige vorhandene Erde gelockert und sodann vom Regen
abgeschwemmt oder von der Bora weggetragen wird.
Auf dem Festland Istriens ist dermalen dieser Unfug wohl
grösstenteils abgestellt, auf den Quarnerischen Inseln und in Dal-
matien war das jedoch bisher wegen Mangels an Aufsichtsorganen
und wegen der gänzlich unzulänglichen diesfalligen Strafbestim-
mungen des Forstgesetzes nicht möglich.
Die gewesenen Nadelholzwälder wurden ohne Zweifel haupt-
sächlich durch Waldbrände, theils aber durch unvorsichtige
Kahl schlage vertilgt, welche bei diesen Holzarten umso gefährlicher
wirken, als sich bekanntlich die Nadelbäume nicht durch Stock- und
Wurzeltriebe verjüngen und überdies junge Tannen ohne Ueber-
schirmung nicht aufkommen. Die Waldbrände sind heute noch auf
den dalmatinischen Inseln an der Tagesordnung und es gehen all-
jährlich Hunderte von Jochen schöner Seeföhrenbestäude zu Grunde,
was dem unvorsichtigen Anmachen von Feuern seitens der Hirten
zuzuschreiben ist und durch die Sommerhitze und -Düne begünstigt
wird. Die Stadtbehörde von Triest hat nachweislich schon 1323 das
Feueranrnachen in den Wäldern verboten, ein Beweis, dass schon
damals Waldbrände auch in dieser Gegend vorkamen.
Ich zweifle demnach nicht, dass auch unseren Karst, wenigstens
in seinen höheren Lagen, Tannen- und Föhrenwälder geschmückt haben,
welche durch Hacke und Feuer zerstört wurden, namentlich den
Gebirgszug von Castelnuovo bis zum Monte Maggiore, welcher höher
ist als die meisten Tannenbestände in den nahen Sehneeberger
Waldungen, dann die Gegend von Tribusa, wo Schwarzfahren noch
hie und da spontan wachsen. Bergnamen, z. B. Medvedjak bei Opcina
und fossile Keste der Cenusfamilie beweisen gleichfalls den ehe-
maligen Waldstand, da Bären (Medved) und Hirsche nur in Wäldern
bestehen können.
Nach den Erhebungen des um die Geschichte von Triest und
Istrien äusserst verdienten Dr. Kandier soll übrigens 1(120 bereits
von der Küste bis Adelsberg kein Schiffbauholz mehr vorhanden
gewesen sein.
Gemeinbesitz. Ich habe bisher von den unmittelbaren
Ursachen des Verschwindens der meisten Karstwälder gesprochen;
es drängt sich hiebei die Frage auf, wie es möglich war, dass die
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H. Ritter v. Guttcnberg.
Eigenthümer dieser Wälder nicht seihst so viel gesunden Sinn hat ten,
um ihre Wähler vor gänzlicher Vernichtung zu bewahren. Die Antwort
ist eine leichte und einfache: es sind und waren die Wälder grössten-
teils nicht Eigeuthuin einzelner Besitzer, sondern Gemeingut
sämmtlicher Inwohner einer Gemeinde. Es ist begreiflich,
dass jeder Einzelne derselben aus dem Gemeingut den größt-
möglichen Nutzen zu ziehen trachtete, da jeder Baum oder Strauch,
den er geschont hätte, unfehlbar von den anderen Gemeinde-Insassen
ausgehauen worden wäre. Dies wurde schon vor 100 Jahren erkannt,
indem in der Waldordnung der Kaiserin Maria Theresia v. J. 1771
die Vertheilung der Gemeiu-Hutweiden und WTälder empfohlen wurde,
.inmassen die Waldung mit solcher Eintheilung mehr geschont, das
junge Holz, welches nicht zu besorgen von uötheu sein wird, dass ein
anderer mit der Fällung zuvorkommte, konserviret werde*. Ebenso
klar ist es, dass jeder die grösstmöglichste Zahl von Weidevieh auf
die Gemeingrüude trieb und dadurch bei unzureichendem Graswuchs
das Vieh genöthigt war, sich von den Holzgewächsen zu nähren, gar
nicht zu reden von den auf unserem Karst jetzt glücklich beseitigten
Ziegen, welche nur dann Gras fressen, wenn keine Holzgewächse vor-
handen sind, und welche sich nicht mit den Blättern begnügen, sondern
auch die Zweige schmackhaft finden.
Einen Beweis für die Annahme, dass der gemeinschaftliche
Besitz die hauptsächlichste indirecte Ursache der Entwaldimg des
Karstes sei, finden wir in der beigefügten Tabelle B, aus welcher her-
vorgeht, dass der gemeinschaftliche Besitz in Krain 35, im Küsten-
land 52, in Dalmatien 67 und im Durchschnitt des österr. Karst-
gebietes (ohne Croatien) 60° 0 der ganzen Wald- und Weidefläche
beträgt, und dass die noch vorhandene Waldliäche fast genau im
umgekehrten Verhältniss mit der Grösse des Gemeinbesitzes steht;
feiner in dem Umstand, dass die noch vorhandenen W'älder fast
durchaus Privateigenthum sind, wovon allerdings die besten darunter
(Hochwälder) dem Grossgrundbesitz angehören; ferner in der in die
Augen springenden Thatsache, dass selbst kahle Hutweiden, sobald
sie durch Vertheilung in das Eigenthum der einzelnen Insassen über-
gehen, in wenigen Jahren theils durch natürliche Entwicklung der
nunmehr geschonten Wurzeltriebe, theils durch künstliche Anpflanzung
von Bäumen, ein ganz verändertes, weit freundlicheres Aussehen
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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse. 37
>
erhalten. Die in einigen Gegenden des Karsts, z. B. bei Biisovizza,
Sesana u. A. seit 20 Jahren unstreitig wahrnehmbare Abnahme der
Oeden ist nur dieser Vertheilung zu danken. Hochwälder werden
freilich in bäuerlichem Besitze nicht entstehen und nicht bestehen,
weil der Bauer, gedrängt durch Missjahre und durch andere
ökonomische Umstände, nicht Jahrzehnte zuwartet, bis er aus dem
Wald Nutzen ziehen kann; doch ist unzweifelhaft selbst der Bestand
von beholzten Wiesen und von Niederwäldern mit kurzer ümtriebs-
zeit der Grauen erregenden Karstöde weit vorzuziehen.
Die Besitzer grösserer Waldcomplexe hingegen haben ihre Hoch-
wälder erhalten, wie man auf dem nachbarlichen krainerischen Karst
sehen kann, wo die Herrschaften Schueeberg, Haasberg, Loitsch,
Wippach u. A. noch viele Quadratmeilen gut bestockter Hochwald-
bestände enthalten, wovon leider in neuester Zeit ein bedeutender
Theil in Folge der Servitutenablösung an die Gemeinden abgetreten
und mehr oder weniger devastirt w urde. Auch im Küstenland bestanden
(abgesehen von den Reichsforsten) vor wenigen Decennien noch grosse
Hochwald-Compleie, namentlich im Bezirk Castelnuovo, wo die ehe-
malige Herrschaft gleichen Namens 12 000 Joch Hochwälder besass,
welche jedoch anlässlich der Servitutenablösung theils durch Abtretung
als Aequivalent, theils durch Verkauf, vor 15 — 20 Jahren an die
früheren Servitutberechtigten übergingen. Die Folge davon war das
Verschwinden des Hochwalds und dessen Umw andlung in Niederwald,
was mit der oben ausgesprochenen Behauptung übereinstimmt, dass
Hochwälder in Händen des kleinen Besitzers nicht erhalten werden
können: andererseits kann nicht bezweifelt werden, dass die noch im
Gemeinbesitz befindlichen Karstgründe sich in weit besserem Zustand
befinden würden, wenn sie schon in älterer Zeit vertheilt worden wären.
Einen weiteren Beleg hieftir geben die im Gerichtsbezirke Sesana
gelegenen Waldungen der ehemaligen Herrschaft Schwarzenegg,
welche vor 50 — 150 Jahren an die Gemeinden Sesana, Corguale,
Povier u. A. verkauft und sodann unter die Insassen vertheilt worden
sind. Diese nachweislich noch im vorigen Jahrhundert mit Hochwald
bestockten Flächen sind dermalen auf Niederw ald mit kurzer Umtriebs-
zeit reducirt, wären aber, wenn sie gemeinschaftliches Eigenthum
der Insassen geblieben wären, heute höchst wahrscheinlich kahle
Karstöden.
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II. Ritter v. (Jutknbertf.
III. Aeltere forstliche Gesetzgebung.
Sowohl die veuetianisehe, als tlie österreichische Regierun«:
waren schon vor Jahrhunderten bemüht, der Waldverwüstung auf dem
Karst Einhalt zu thuu, ohne die Absicht zu erreichen, was haupt-
sächlich der Unzulänglichkeit oder Unverlässlichkeit der Ueber-
wachungs- und Durehführungs-Organe zuzuschreiben ist.
Aus der Gesetzgebung der Republik Venedig will ich nur
folgende Daten anführen, welche beweisen, dass die allgemeine Annahme,
diese Republick habe durch egoistische Tendenzen den heutigen
Zustand des österreichischen Karsts verschuldet, wenigstens für das
Karstgebiet von Istrien, Triest und Görz nicht gerechtfertigt ist.
während dieselbe bezüglich Dalmaticns allerdings von dem erwähnten
Vorwurf nicht freigesprochen werden kann, da sie dieses in alten
Zeiten fruchtbare und stark bevölkerte Land nur zur Lieferung von
Schiffbauholz und Itecrutirung von Soldaten und Matrosen ausbeutete.
Die nachstehenden Gesetze gelten nur für Istrien, welches Land 142<>
von Venedig erworbeu wurde, mit Ausnahme der bei Oesterreich ver-
bliebenen Grafschaft Mitterburg (Pisiuo). 1 . Waldordnung vom 4. De-
cember 1452: Gemeinden dürfen ihre Wälder, ausser Schiffbauholz,
benützeu, aber weder roden, noch verkaufen, noch verpachten. 2. All-
gemeine Waldordnung vom 4. Jänner 1475: Wälder dürfen nicht
verwüstet, ausgerodet, usurpirt oder in andere Culturen verwandelt
werden. Strafe 100 Ducaten und 6 Monat Kerker. Gemeinden müssen
Waldhüter aufstellen und besolden, ümtriebszeit des Unterholzes auf
12 Jahre bestimmt. Aufforstung gerodeter Flächen angeordnet, Weide
in Jungwäldern verboten etc. 3, Senatsbeschlüsse vom 7. Januar und
20. December 1467 und 31. März 1487: Waldbesitzer dürfen ohne
Erlaubniss der Localbehörden kein Holz schlagen, welche unter der
Bedingung ertheilt werden darf, dass die Hälfte nach Venedig gebracht
und zu tarifmässigen Marktpreisen auf bestimmten Landungsplätzen
verkauft werde. 4. Decret des Zehnerrathes vom 28. September 1490
verpflichtet Behörden, die Waldfrevel strengstens zu bestrafen, ö. Im
1(3. Jahrhundert wurden capitani ai boschi bestellt, wozu man Schiffs-
zimmermeister (rnaestri marangoni) aus dem Arsenal wählte, ü. De-
crete vom 30. Mai 1754 und 29. September 1760, womit die Wald-
hüter verpflichtet wurden, jede im Wald getroffene Ziege zu
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Der Karst und seine forstlichen Verhaltnis>e.
tödten. 7. Aufstellung des Collegio sopra i bosehi mit Senats-
beschluss vom 27. April 1 77">. 8. Waldordnung vom IG. December
1777 und Nachtrag vom 23. April 1778 (italienisch und sloveniscb),
Eintheilung in Hoch- und Niederwälder. Unitriebszeit letzterer 8 Jahre
(welche derzeit für Sommereichen mit 7, für immergrüne Eichen und
andere langsam wachsende Hölzer mit 14 Jahren eingehalten wird),
Weide in Schonungen verboten, in übrigen Waldorten vom 15. Mai
bis lf>. Juni gestattet. Waldrodung bei KMJ Ducaten Strafe ver-
boten. Bestimmungen über Wirthschaftsbetrieb. Instruction der Wald-
hüter u s w.
Venedig hat demnach schon lange vor anderen Staaten für die
Walderhaltung Sorge getragen, und wenn diese Bestimmungen nicht
vollständig befolgt wurden und dennoch Waldverwüstungen vorkamen,
so ist dies ein Umstand, der auch in anderen Ländern heutzutage
noch vorkommt.*)
Thatsaehe ist. dass Istrien mit Ausnahme des südwestlichen
Abfalles des Höhenzuges vom Slaunik bis zum Berge Plavnik, welcher
übrigens zum grössten Theil nicht zum venetianischeu Istrien gehörte,
noch dermalen mit Eichenuiederwäldern verhältnissmässig ziemlich
gut**) und jedenfalls weit besser bestockt ist, als der Karst ober Triest.
Thatsaehe ist ferner, dass die Karstödeu bei Triest und in
den Bezirken Sesaua, Comeu. Görz. Heidenschaft und Pisino, welche
dem eigentlichen österreichischen Karst angehören, nie den Veuetiaueni
gehört haben (letztere waren nur einige Monate anno 1T>08 — 9 im
Besitz von Triest), was auch von dem noch abschreckenderen
croatischen Seekarst gilt
Der allerdings wahrscheinliche Umstand, dass der Holzbedarf
Venedigs die Devastirung der ehemaligen Walder des österreichischen
und croatischen Karsts indirect dadurch veranlasst habe, dass die
Stadt Triest und andere Gemeinden und Waldbesitzer im grossen
Maasstab Holz an die Republik verkauften, kann der letzteren ebenso-
wenig zur Last gelegt werden, als man die französische Kegierung
•) Im Bericht des Forst-Collegiums vom December 1777 an den Senat
wird die mangelhafte Wirksamkeit der Forstgesetze der schlechten Bezahlung
oud Corruption der Beamten zugeschrieben.
•*) Die Wilder Istriens betragen -IM" 0 jene v..n GGrz und Trie>t nur 19°»
der Gesammtflache.
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H. lütter v. Gutzberg.
beschuldigeu darf, dass sie zur Waldverwüstuug iu Oesterreich-Ungarn
beitrage, weil Millionen von Fassdaubeu jährlich über Triest und
Fiume nach Frankreich versendet werden.
Oesterreichische Gesetzgebung. Auch die öster-
reichische Forstgesetzgebung war indessen nicht lässig. Ich erwähne
der Waldordnuug des Küstenlandes von Kaiser Ferdinand L vom
28. September 1522, welche 1533 Waldmeister für Görz, den Karst
und Istrien aufstellte; Kaiser Karl VI. verbot 1732 das Köpfen der
Bäume, das Grasmäheu mit der Sense in Waldorten, den Eintrieb
von Ziegen und Schafen in die Wälder und bei Todesstrafe das An-
zünden derselben. Unter Kaiserin Maria Theresia erschien am
23. November 1771 für die Forste von Krain, des Karstes, der Poik
und österreichisch Istrien ein in 4 >> Paragraphe getheiltes, ziemlich voll-
staudiges und strenges Forstgesetz. Ich hebe daraus nur das Wichtigste
hervor, u. zw. die Bestimmung der Umtriebszeit (Eichen 200, Buchen
120—150, Nadelholz 80—100, andere Laubhölzer 30—50 Jahre).
Anorduung einer Ertrags!) erechuung, nachhaltiger Wirtschaft, Wald-
säuberung , Ueberhaltimg von 2—3 Samenbäumen auf je 30 — 50
Schritt » übers Kreuz « (im Quadrat), Ansatz der Blössen und schwach
beholzten Berge, Verbot des Eintriebs von Rindern, Schafböcken
und Gaisen in Juugmaise, Verbot der Errichtung neuer todter Zäune,
Anlage von Saatschuleu von Schlehdorn und Gaiista sjmwsa, Anord-
nung der Bedachung mit ungebrannten sogenannten egyptischen
Ziegeln oder Steinplatten bei Neubauten. Es sollen für Weinzeiger
nicht Baumwipfel, sondern, wie in Wien, Reisig aus Zweigen oder
hölzerne Becher oder Kegel oder grüne Kränze verwendet werden. Ver-
bot der Maibäume, der Beschädigung von Bäumen, des Grasmähens mit
Sensen in Wäldern und des Pechscharrens bei 1 Ducaten Strafe;
Verbot des Feuermachens im Walde und der Waldrodungen ; Holz-
fällungen sollen im Winter bei abnehmendem Mond stattfinden. Jede
Familie hat jährlich 20 Bäume zu pflanzen. Binnen 2 Jahren sollen
die GemeindegrQude vertheilt werden.
Behufs der Samenbesch aming für Aufforstungen ausgerotteter
Wälder werden die Samen der vorzüglichsten Holzarten beschrieben,
u. zw. die »A i ch ein«, deren Aussehen bekannt sei, die Weis s-
buche, ^welche kleinblätterige Quastein bildet, die unter den lan-
gen Blättern hervorlaugen« ; die Aspe »ist eines Mohnköraleins
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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse.
41
gross, wird behend zeitig und fliehet bei grosser Hitze gleich hinweg,
daher sie schnell gesammelt werden soll a ; der Linde ihr Samen
besteht »in kleiuen Knöpfein«; die Birke »zeigt ihren Samen in
langen Nudeln« u. s. w. Nadelholzzapfeu sind im warmen Zimmer
zum Aulspringen zu bringen.
Diese und alle früheren und späteren*) Verordnungen hatten
keinen Erfolg wegen Mangel an Durchführungsorganen.
Stadt T r i e s t. Die Municipalbehörde von Triest hat in dem
ersten der vorhandenen Gesetze gleichfalls für die Erhaltung der
Wälder ihres Territoriums gesorgt. So finden wir im Statut von
1150 die Bestimmung, dass die Ziegen aus dem unteren Theil des
Territoriums bei Strafe von 40 soldi für jedes Stück verbannt seien und
die etwa dennoch auf der Weide betretenen Ziegen getödtet werden
sollen. 1328 wurde dieses Verbot in der Art abgeändert, dass ein-
zelne Familien eine oder zwei Ziegen im Hause halten düifeu, welche
aber im Falle Betretens ausserhalb des Hauses obiger Strafe verfallen.
In demselben Statut finden sich auch Andeutuugen über die
Ernennung von Wald- und Flurhütern; in der Additional- Verordnung
von 1321 wird die Bestellung von vier besoldeten Waldhütern ange-
ordnet, deren Dienstzeit jedoch auf vier Monate beschränkt war,
wornach wieder andere eintraten : auch waren die Pflichten und Rechte
derselben durch ausführliche Instructionen vorgezeichnet.
Im Statut von 1350 finden sich noch andere forstpolizeiliche
Vorschriften, worunter das Verbot der Holzfallungen in Privatwäl-
dern vom 1. Mai bis St. Michael (29. September), das Verbot von
Holzfallungen in Gemeindewäldern, welche iu Regie mit Aufgebot
von Robot gefallt wurden, die Anordnimg, dass Reisig (Laub und
kleine Aeste) im Walde zu verbleiben habe, das Verbot von Vieh-
eintrieb iu fremde Waldungen ohne Erlaubniss des Waldbesitzers zu
erwähnen ist. 1411 wurde das Abästen von Bäumen i'circinare) in
jenen Orten der Gemeindewälder, welche nicht zur Fällung bestimmt
sind, bei Strafe von 25 kleinen soldi verboten, ein Beweis, dass
schon damals die Schädlichkeit dieser heute noch an vielen Orten
bestehenden Gepflogenheit erkannt worden ist. In dem erwähnten
•) Von letzteren sind zu erwähnen: das Decret vom VI. Februar \7W,
b treffend das Verbot der Rodungen und Ausgrabens der Baumwurzeln, dann das
Docret vom 28. März 179« mit dem Verbot der Ziegenweide.
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42
H. Kitter v. Guttonberp.
Codex vom Jahre 1:350 war auch die Procedur und Bestrafung bei
Holzdiebstälilen normirt, ferner das Anzünden der Wälder bei 50 Lire
Strafe verboten, und die ganze Landbevölkerung zum Lösehen bei
10 Lire Strafe verpflichtet.
Leider ist später eine andere Tendenz in der betreffenden Legis-
latur eingetreten, indem den Waldbesitzern gestattet wurde, ihre
Wälder zu roden und in andere Culturen zu verwandeln. Auch die
1356 ertheilte Bewilligung zur Anlage von stabilen Weideplätzen
auf den Karst-Gemeindegründen mag nicht wenig zur Wald Vermin-
derung beigetragen haben. unterwarf sich Triest freiwillig dem
österreichischen Scepter, welcher Umstand jedoch die Waldvermiu-
derung nicht aufzuhalten vermochte, da die meisten Wälder der
Gemeinde geborten und demnach uuter der autonomen Verwaltung
des Muuieipiuras hliebeu. Dass die Waldverwüstung zu Ende des
15. Jahrhunderts schon weit um sich gegriffen hatte, beweist die
Verordnung Kaiser Friedrich's III. vom 13. März 1490, in welcher
geklagt wird, dass in Folge des Eintrieba zahlreicher fremder Vieh-
heerden in die Triestiuer Wälder zur Winterszeit die letzteren bereits
derart verwüstet (devastarunt) worden seien, dass das Volk kaum
mehr das nöthige Brennholz rinden könne, wesshalb der fernere Ein-
trieb fremden Viehes untersagt wird: ferner die vom Erzherzog
(nachmaligen Kaiser» Ferdinand 1. im Jahre 1521 auf Ansuchen
der Stadt Triest derselben ertheilte Erlaubniss, wegen Mangel an
eigenem Holz in den damaligen Staatsforsten von Adelsberg, Duino.
Keifenberg und Schwarzenegg ihren Bedarf an Brennholz und eigenem
Bauholz zu gewinnen.
Das Gemeindestatut von Triest vom 13. November 1550 öffnete aber
erst der Wraldverwüstung Thür und Thor, indem es den Triestinern
gestattete, in allen Gemeindewäldern, mit einziger Ausnahme des
unmittelbar bei der Stadt gelegenen Wäldchens Farneto, nach Belie-
ben Holz zu fallen, Gras zu schneiden und Vieh zu weiden. Diese
bedauerliche, der früheren Gesetzgebung ganz widersprechende Verfü-
gung hatte (nach Rosetti) ihren Gnind in Streitigkeiten zwischen der
Stadtverwaltung uud der Wiener Regierung wegen Benützuug der
Gemeindewälder, und es scheint sonach, dass die erstere der letzteren
zum Trotze die Verwüstung der Gemeindewälder förmlich beabsich-
tigt habe.
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Per Karst ninl s.ine forstlichen Verhältnisse.
43
Was immer die Ursache gewesen, so viel ist sicher, dass von
den ehemaligen Gemeindewälderu heutzutage nur mehr der Farueto
(76 ha) übrig geblieben ist, was mit Rücksicht auf die erwähnte
Ausschliessung desselben aus der freien Holzfallung es als sehr wahr-
scheinlich erscheinen lässt, dass eben die genannte Verfügung den
ganzlichen Ruin der übrigen Wälder herbeigeführt habe. Der Kataster
weist zwar noch andere 606 ha Gemeindewälder im Territorium vou
Triest nach, dieselben sind aber nur schlecht bestockte Huschwälder,
dagegen betragen die kahlen Karstweiden der Gemeinde 2300 ha,
welche unzweifelhaft bis zum Mittelalter ebenfalls mit Wald bedeckt
waren.
IV. Neue Aera.
So blieben die Dinge bis gegen die Mitte des laufenden Jahr-
hunderts, ohue dass Regierung und Gemeinden die fortschreitende
Entwaldung des Karsts zu hindern und die kahlen Flächen wieder
aufzuforsten bemüht gewesen wären.
1842 hat zuerst der Magistrat von Triest einige kleine Auf-
forstungs-Versuche gemacht, welche aber wegen Mangel au Sach-
kenntnis* und Erfahrung misslaugen, hauptsächlich weil man die
Saat statt der Pflanzung anwendete. Im selben Jahn« band der
Triester Magistrat die Holztallungen in Communalwäldern an spe-
cielle Bewilligung und setzte Normen für die Karstbewaldung fest,
allein die Durchführung dieser weisen Verfügungen unterblieb aus
Gründen, welche zu erforscheu mir nicht gelungen ist. Inzwischen
wurde sowohl in den zunächst interessirteu Gegenden, als auch
in weitereu Kreisen die öffentliche Meinung rege, dass für die Wrie-
deraufforstung des Karsts in Krain, Istrien, Triest und Görz etwas
geschehen müsse, es erschienen (1850) diesbezügliche Artikel in
mehreren Zeitungen: es bildete sich 1851 ein Karstbewaldungs-
verein für die Umgebung Triests mit Sesana und Omen, es wurde
sogar 1852 ein Gesetzentwurf für die Karstaufforstuug ausgearbeitet,
welcher jedoch ebensowenig wie der erwähnte Verein einen prak-
tischen Erfolg hatte, da der letztere kein weiteres Lebenszeichen von
sich gab, der Entwurf aber vermuthlich wegen des bald darauf
erfolgten Inslebentretens des Reichsforstgesetzes vom December
1852 fallen gelassen wurde, obwohl dieses Gesetz auf die Karstauf-
forstung nur sehr beschränkte Anwendung tinden kann, da es nur die
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H. Kitter v. Guttenberg.
Erhaltung der bestellenden Wilder und die Wiederaufforstung vou
Waldblössen in Betracht zieht, jedoch für die Aufforstung grosser
kahler Weideflächen, welche nicht als Waldblössen angesehen wer-
den können, keine Bestimmungen enthält. Denn wenn auch im
II. Theil dieser Besprechung dargestellt wurde, dass die heutigen
öden Karstflächen vor mehreren Jahrhunderten wahrscheinlich grossen«
theils bewaldet gewesen seien, so kann, abgesehen davon, dass die
Anwendung des g. 3 des Forstgesetzes nicht auf derartige Deductioneu
gestützt werden darf, die Anordnung der Wiederaufforstung aller
Waldblössen, selbst im Fall der positivsten Beweise für die einstige
Bewaldung derselben, doch nicht auf Jahrhunderte rückwirkend sein.
Endlich ist nicht zu leugnen, dass die künstliche Aufforstung
der Karstöden einerseits mit Rücksicht auf die bedeutenden tech-
nischen Schwierigkeiten gediegene forstliche Keuutuisse, besonders
im Forstculturfache erheischt, welche den Besitzern derselben, seien
es Gemeinden oder Private, vollständig abgehen, anderseits aber
Auslagen erfordert, welche die Kräfte der Besitzer weit übersteigen,
wobei noch zu bedenken ist, dass dieselben nicht nur die Culturkosten
tragen müssten, sondern auch während eines ziemlich langen Zeit-
raumes den, wenn auch geringen, doch für die ökonomische Existenz
der armen Karstbewohner wichtigen Weidenutzen verlieren würden,
und dass überhaupt die Rentabilität der Karstaufforstung für die
Besitzer selbst (nämlich eine halbwegs gute Verzinsung der luvesti-
rungskosten) sehr fraglich ist. Diese Aufforstung wurde ja niemals
vom Standpunkt der Rentabilität des Einzelnbesitzers, sondern von
jenem der allgemeinen Laudeswohlfahrt als nothwendig erkannt.
Aufforstungen der Stadt Triest. Die Vertretung der
Stadt Triest hat zwar 1 857 die Sache mit mehr Ernst uud Geschick
wieder in Angriff genommen, einen Plan für die Aufforstung von
nahezu der Hälfte (2274 Joch) der Commuualgründe ausgearbeitet,
demzufolge dieselbe in 30 Jahren successive durchgeführt werden
sollte, wobei die Kosten auf 22 fl. 23 kr. per Joch veranschlagt
wurden. Die übrigen, der Weide offen bleibenden Gemeindegründe
sollten mit grösseren Bäumcheu (Heistern), und zwar 20 per Joch,
bepflanzt werden. Es wurden sofort Saat- und Pflanzschulen ange-
legt, und 1 859 mit der Pflanzung von Schwarz- und Weissföhren,
Blumeneschen, Akazien und audereu Laubhölzeru begonnen. Da die
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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse.
45
Pflanzungen in Folge ungünstiger Witterungs- und Bodenverhältnisse
häutig misslangen und daher nachgebessert werden mussten, und sich
auch der anfängliche Kostenvoranschlag als ganz unzulänglich
rrwiesen hatte, endlich die Laubhölzer sich gar nicht bewahrt hatten,
so konnte die veranschlagte Fläche jährlicher Aufforstung nicht
eingehalten werden, so dass bisher, d. h. in 20 Jahren, im Gebiet
der Stadt Triest nur ca. 200 Joch (115 ha) oder 87* % der
beantragten Fläche vollständig aufgeforstet worden sind , welche fast
durchgebends Schwarzföhren enthalten, da die dazwischen gepflanzteu
Laubhölzer mit der Zeit von ersteren ganz überflügelt wurden, imd
grösstenteils eingegangen sind. Auch die Weissfohren zeigten
weniger gutes Gedeihen als Pinns austriaca, daher schon seit
mehreren Jahren nur mehr letztere angepflanzt wird.
Diese Aufforstung hat von 1857—1880 nicht weniger als
60.000 fl., einschliesslich der Kosten des Aufsichtspersonals und der
Baumschulen, gekostet, wobei freilich zu bemerken ist, dass
«ler Magistrat von Triest die Bewohner der betreffenden Land-
gemeinden nicht zur Arbeitsleistung beizieht (was schon desshalb
gerechtfertigt wäre, weil dieselben doch schliesslich deu meisten
Nutzen aus den neuen Wäldern ziehen werden) und der Taglohn in
ler Nähe der Stadt sehr hoch ist.
Regierungs-Maassnahmeu. Nachdem das Triester
Municipium sich bereits seit mehreren Jahren mit der Karst-Auf-
forstung befasst hatte, entschloss sich endlich auch die Regierung,
den Gegenstand zum Zwecke einiger Verfügungen zu machen , wozu
hauptsächlich die 1 8C5 in Triest stattgehabte Wanderversaramlung
des österreichischen Reichsforstvereins den Anstoss gab.
Diese Versammlung nahm nach zweitägiger Begehung des
Karsts von Triest drei Resolutionen folgenden Inhalts an: 1. Zur
Förderung der Karstbewaldung sei eine angemessene Zahl steuer-
freier Jahre für die aufgeforsteten Flächen zu gewähren; 2. es sei
nothwendig den technischen Theil der Karstbewaldung durch hiefür
anzustellende, im Aufforstungswesen besonders bewanderte Forst-
wirthe ausführen zu lassen; 3. die sofortige Wiederbewaldung des
Karsts sei nicht nur für die Karstländer, sondern auch für den
Kaiserstaat wichtig, daher letzterer den Bemühungen der ersteren zu
Hilfe kommen müsse.
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II. liitter v Guttenberg.
Diese Resolutionen hatten zur Folge, dass die Gemeinde Triest
bald darauf die Leitung der Aufforstungen in ihrem Gebiet einem
Forsttechniker übertrug, und dass auch die Regierung zur Ernennung
eines Karstbewaldungs-Inspectors schritt und massige Subventionen
bewilligte, durch «reiche »lie bis dahin auf das Gebiet von Triest
beschränkten Anpflanzungen nunmehr auch auf die Karstgrunde von
I s t r i e n und G ö r z ausgedehnt werden konnten.
Die Regierung hatte zwar schon vordem (1863 — 1864) hiezu
die Initiative ergriffen, indem sie durch angemessene Belehrung der
Bevölkerung seitens des betreffenden Statthalterei-Keferenten (welcher
aber leider nicht Fachmann war) das Interesse derselben weckte, was
den Erfolg hatte, dass mehrere kleine Gemeindeparzellen der Auf-
forstung gewidmet wurden , und zwar in den Gerichtsbezirken
Castelnuovo, Sesana und Coraen, welche zu diesem Zweck iu
30 Sectionen getheilt wurden. In jeder Gemeinde wurde eine kleine
Baumschule errichtet uud die Durchführung der Arbeiten in jeder
Section einer hiezu geeigneten Persönlichkeit als Ehrenamt über-
tragen. Es zeigte sich jedoch bald, dass diese Methode nicht zum
gewünschten Ziel führte, indem der Eifer der Sectionsleiter, sowie
der Gemeinde -Vorstellungen bald nachHess , und die Gemeinde-
Baumschulen vernachlässigt wurden. Grossentheils aber ist wohl das
Misslingen dem Abgang eiuer fachmännischen Leitung zuzuschreiben.
Die Regierung sah sich daher 18(39 zur Errichtung von drei
Central-Saatschulen in eigener Regie und zur Bestellung einiger
Forstwarte veranlasst, welches Personale bei der im Jahre 1871
erfolgten Systemisirung der staatlichen Forst- Aufsichtsorgane ver-
mehrt wurde.
Dieses Personale besteht dermalen für das Küstenland aus:
1 Landes-Forstinspector, 3 Forst-Commissären, 2 Forst-Adjuncten,
8 Forst warten und 3 Forstgehilfen. Dem Landes-Forstinspector.
welcher gleichzeitig forsttechuischer Beirath der Statthalterei ist,
obliegt nebst der Ueberwachung der Durchführung des Forstgesetzes
und der Initiative für alle zur Förderung der Forstcultur geeigneten
Maassnahmen überhaupt, insbesondere auch die oberste technische
Leitung der Karst-Aufforstungen im Lande, während die exponirten
Forst- Comraissäre und Adjuncten die forstlichen Geschäfte der
politischen Bezirksbehörden besorgen, jedoch nicht dem Landes-
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Der Karst uud seine forstlichen Verhältnisse.
47
Forstinspector, sondern selbst in technischen Angelegenheiten nur
dieseu Behörden untergeordnet sind, welcher Umstand den einheit-
lichen Vorgang sowie die prompte Wahrung der forstlichen Inter-
essen wesentlich beeinträchtigt.
Den Forstwarten ist die Ausführung der Arbeiten in den
k. k. Saatschulen und der Aufforstungen selbst, nach den ihnen vom
Forstinspector resp. deu exponirten Forstbeamten gegebenen
Directiven, dann die forstpolizeiliche Beaufsichtigung in den ihnen
zugewiesenen Gebieten übertragen; die Forstgehilfen hingegen sind
den exponirten Forstbeamten zur Dienstleistung zugewiesen.
Diese Organisation hat sich (abgesehen von dem erwähnten
Uebelstaud) als vollkommen entsprechend bewährt, und sind deren
günstige Wirkungen bereits an vielen Orten sichtbar, indem bisher,
ausser den bereits beschriebenen Aufforstungen im Territorium der
Stadt Triest, unter Leitung der k. k. Forstorgane und mit Hilfe der
iStaatssubventionen nahezu .1000 ha öder Karstflächen des Küsten-
landes aufgeforstet, dann 943 ha Wälder in Bann und 4573 ha in
Schutz gelegt wurden, wobei ich zur Aufklärung bemerke , dass die
Bannleg ung eines Waldes die Sicherung von Personen, von
Staats- und Privatgut gegen Abrutschungen, Felsstürze, die Wirkung
der Bora u dgl., die Sc hutzleg ung hingegen die Sicherung
der Waldsubstanz selbst gegen Abschwemmungen, Bodenverschlech-
terung ( Verkarstung) u. dgl. zum Zwecke haben. In beiden Fällen
wird die von deu örtlichen Verhältnissen gebotene Waldbe-
liandlung genau vorgezeichnet, in der Regel wird jede Nutzung an
die specielle Bewilligung und Verzeichnung der politischen Behörde
gebunden.
Da bei Bannlegungen der missliche Umstand der Entschädigungs-
Ansprüehe seitens der zu Gunsten dritter Personen in ihrem freien
Vertagungsrechte beschränkten Waldbesitzer in Betracht gezogen
werden muss, so wird in den meisten Fällen, d. h. überall dort, wo
die unvorsichtige Waldbehandlung nicht nur das Kigenthum Anderer,
sondern gleichzeitig auch die Waldsubstauz selbst gefährden würde,
die einfache Schutzlegung nach gg. 6* uud 7 des Forstgesetzes, statt
der Bannlegung (gg. Ii) und 20) in Anwendung gebracht.
Ausserdem wurden bedeutende Flächen, welche noch eine
natürliche, meist verbissene Bestückung haben, in Hege gelegt.
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H. Kitter v. Guttenberg.
Andere K a r s 1 1 ä n d e r. Auch in den übrigen österreichischen
Karstländern wurden, wenn auch etwas später und in beschränkterem
Maasse, ähnliche Maassnahmeu seitens der Regierung getroffen.
In Krain wurde 1871 ein Landes - Forstinspector creirt.
und in neuester Zeit in Adelsberg ein Forst-Adjunct und ein Forst-
wart stationirt, welchem speciell d\e Durchführung der Bewaldung
des kraimschen Karsts, unter der Leituug des Forst- Inspectors,
obliegt, zu welchem Zwecke auch eine Central-Saatschule bei Laibach
hergestellt wurde.
Für die Aufforstung des croatischen Karsts wurde iu
neuester Zeit je ein Oberförster zu Fiume und Zengg stationirt, deren
Thätigkeit bisher hauptsächlich in der Schonungslegung devastirter
Wälder behufs natürlicher Wiederaufforstung bestand und bereits
recht günstige Erfolge erkennen lässt.
In D a 1 m a t i e n, welches Laud im allgemeinen durch blosse
Schonung der reichlich vorhandenen Stock- und Wurzeltriebe edler
Holzarten, daher auf ganz natürlichem, unkostspieligem Wege wieder
einen hinreichenden W'aldstand erlangen könnte, ist zwar bereits seit
mehreren Decennien der Statthalterei ein forstlicher Beirath zuge-
wiesen, und sind seit einigen Jahren auch einige Forstbeamte bei
den politischen Bezirksbehörden angestellt, ohne dass bisher, und
zwar aus vielerlei, diesem Lande eigentümlichen Ursachen, ein ent-
sprechender Erfolg erzielt wurde.
Die hauptsächlichsten Ursachen bestehen in dem vorwiegenden
Geraeinbesitz, welcher laut Tabelle B tt , sämmtlicher Weidegrüude
umfasst, dann in der Indolenz der Bewohner, der Rücksichtnahme
der Regierung auf politische Verhältnisse, der unbeschränkten
Weide-Ausübung, welche nicht einmal Privat - Eigenthum kennt,
(nach der Ernte wird in alle Felder, Wiesen, Weingärten das
gesammte Vieh der Gemeinde eingetrieben) , der grossen Zahl der
Ziegen (450 OUO, d. h. 20O0 per Quadrat-Meile), in den ungeregelten
Besitzverhältnissen und Grenz-Streitigkeiten zwischen Gemeinden
u. s. w.
Ich habe das Bewusstsein, während meiner mehr als zehn-
jährigen Amtsthätigkeit als forstlicher Beirath der dalmatinischen
Statthalterei mit allen Kräften auf eine Besserung dieser Verhältnisse
hingewirkt zu haben, habe schon im Jahre 1867 einen Entwurf eines
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Der Karst and seine forstlichen Verhältnisse.
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AufTorstungsgesetzes ausgearbeitet, welcher im wesentlichen von der
Regierung gutgeheissen wurde, und dennoch ist derselbe bis heute
nicht ins Leben getreten, sowie manche andere Anträge : Einschrän-
kung der Ziegenweide, Verbot des Ausgrabens von Wurzelholz und
des Verkaufs von Föhrenrinde , Fixirung der Gemeindegrenzen u. A.
entweder gar nicht, oder in solcher Weise zur Geltung kamen , dass
der beabsichtigte Erfolg nicht erzielt wurde.
So lange nicht in ernstlicher und energischer Durchführung des
Forstgesetzes, oder besser noch eines eigenen Aufforstungs-Landes-
gesetzes, die Gemeinden gezwungen werden , die bisher als Weide
benützten, mit Wurzeltrieben bestockten Flächen successive in
Schonung zu legen, und so lange nicht die freie Weide aufgehoben
wird, wodurch auch den Privatbesitzern die Aufforstung ihrer Wald-
und Weidegründe möglich gemacht würde, ist an eine durchgreifende
Besserung der forestalen Verhältnisse des Landes nicht zu denken.
Baumschulen. Die für die Aufforstung im Küstenlande
verwendeten 10 550000 Pflanzen wurden in den bereits erwähnten
k k. Central-Saatschulen gezogen, aus welchen noch ausserdem
ungefähr 20 Millionen Pflanzen theils an Gemeinden und Private im
Lande, theils an andere Provinzen abgegeben worden sind.
Die Kosten der Pflanzen-Erziehung stellten sich im Durchschnitt
auf 1 ti. 35 kr. per Mille zweijähriger Pflanzen ohne Einrechnung des
Samenwerthes, und mit letzterem auf 1 fl. 80 kr.
Die Laubhölzer, welche wegen stärkerer Entwicklung der ein-
jährigen Pflanzen nicht so dicht gesäet werden dürfen, als die Nadel-
hölzer und auch häufig überschult werden müssen, kommen bedeutend
höher zu stehen, als letztere, welche nur ausnahmsweise (für drei-
jährige Pflanzen) überschult werden.
Derzeit besteht eine Central-Saatschule fQr Laubhölzer in Görz
mit 3-17 ha Fläche, eine Nadelholz-Saatschule zu Rodik (500 m See-
höhe) mit 0-75 ha und eine gleichfalls für Nadelholz zu Comen (300m
Seehöhe) mit 0*4 ha.
Die Gesammtkosten dieser Saatschulen betrugen von 1869 bis
1880 61 768 fl. inclusive Samenbeschaffung , wobei übrigens zu
bemerken ist, dass von diesem Betrag auch viele Tausende von Obst-
bäumchen und Ziergewächsen erzogen und verkauft worden sind,
deren Erlös aber, ebenso wie jener aus dem Verkauf der Wald-
ZriUehrift 1881. 4
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EL Ritter v. Gutteuberg.
pflanzen im In- und Ausland, demnach von obiger Summe abzu-
schlagen ist und für das Decennium 1870—1880 auf 6000 fl. ver-
anschlagt werden kann , so dass die wirklichen Auslagen für die
Baumschulen ungefähr 55 700 fl. betrugen.
Ausserdem wurden noch etwa 15 000 kg Eicheln direct angesäet,
mit einem durchschnittlichen Ankaufspreis von 8 fl. und einem
Arbeitsaufwand mr die Saat von 8 Tagwerken = 4 fl. per 100 kg,
wobei jedoch das Herrichten der Saatlöcher nicht inbegriffen ist,
da es von den Gemeinden unentgeltlich besorgt wird. Da man für
1 ha einschliesslich der häufig nöthigen Nachbesserungen 200 kg
benöthigt, so stellen sich die Kosten für Samen und Saat auf 24 fl..
oder wenn man den Werth der Arbeitsleistung für die Saatlöcher
dazu schlägt, auf ungefähr 30 fl. pro Hektar.
Kosten der Pflanzung. Für die Anpflanzungen saramt Saaten
wurden im Ganzen 15 953 fl. ausgegeben, wovon auf die Pflanzungen
allein ungefähr 14 000 fl., demnach 14000 : 10550000= lfl.33kr.
pro Tausend entfallen, wobei jedoch die Herstellung der Pflanzlöcher,
welche von den Gemeinden unentgeltlich besorgt wird, nicht berück-
sichtigt ist. Da auf 1 ha einschliesslich der Nachbesserungen durch-
schnittlich 13 000 Pflanzen kommen, so stellt sich die Auslage fQrdie
eigentliche Pflanzarbeit auf 13 X 1 fl. 33 kr. = 17 fl. 29 kr., wozu noch
die Erziehungskosten der Pflanzen mit 13X 1 A- 80 kr. = 23 fl. 40 kr.,
dann der Werth der Pflanzlöcher-Herstellung kommen, welcher mit
Rücksicht auf die ungünstige Beschaffenheit des Terrains auf
mindestens 65 Tagwerke (200 Löcher per Tag ä 60 kr.) mm 39 fl. per
Hektar veranschlagt werden muss, wornach die Aufforstung von 1 ha
Ganzen auf circa 80 fl. zu stehen kommt.
Diese ungeachtet aller localer Schwierigkeiten dennoch hohe
Ziffer erklärt sich durch den Umstand, dass in den ersten Jahren noch
nicht hinreichende Erfahrungen vorlagen, wesshalb viele Anpflanzungen
wegen Wahl von ungeeigneten Holzarten oder unzweckmässiger Aus-
führung der Arbeit gänzlich misslangen und von neuem gemacht
werden mussten. Daraus erklärt sich auch die verhältnissmässig grosse
Pflanzenzahl (13 000 per ha).
Obwohl dermalen diese Erfahrungen benützt werden und daher
die Arbeit billiger geworden ist, da nur mehr solche Holzarten
augepflanzt werden, welche sich bewährt haben, so sind dennoch in
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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse.
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manchen Jahren Nachbesserungen im bedeutenden Maasstab not-
wendig. So mussten fast sämmtliche im Herbst 1878 und Frühjahr
1879 ausgeführten Culturen im Herbst 1879 und Frühjahr 1880
erneuert werden, da in Folge der im Sommer 1879 eingetretenen,
vom Mai bis October fast ohne Unterbrechung andauernden Regen-
losigkeit und Hitze etwa 80°'o der Pflanzen eingegangen waren.
Erfahrungs-Ergebnisse für das Küstenland. Die bei
den seitherigen Aufforstungen gemachten Erfahrungen haben ergeben :
1. Bezüglich der Holzart: dass die Schwarzföhre sich
entschieden am besten für die künstliche Karstbewaldung im Küsten-
land eignet, da sie sowohl den Witterungseinflüssen (Frost, Hitze,
Bora) am besten widersteht, als auch rascher als irgend eine andere
Holzart durch ihren reichlichen Nadelabfall, welcher in geschlossenen
Forsten vom Wind nicht weggetragen wird, zur Bildung einer Humus-
decke dient. Ferner gewährt sie den besten Schutz gegen die Bora.
Es wurde gegen die Wahl von Nadelhölzern überhaupt ein-
gewendet, dass sie der Feuersgefahr ausgesetzt seien, welche Gefahr
aber durch rechtzeitigen Aushieb der untersten Aeste (gegen Boden-
fener) und durch Anlage von Schneussen gemindert werden kann.
Uebrigens sind bisher von den seit 20 Jahren angelegten Schwarz-
föhren-Pflanzungen nur einige in der Nähe der Eisenbahn (bei Divaca)
gelegene Culturen in Folge Funkensprühens der Locomotive vom
Feuer beschädigt worden.
Dass diese Holzart auf dem Karst sehr gut gedeiht, ist übrigens
aus ihrer Vorliebe für den Kalkboden leicht erklärlich. In der That
sind auch Pflanzungen auf äusserst sterilem, sehr wenig Erde ent-
haltendem Boden gelungen, wo die Anzucht keiner andern Holzart
möglich gewesen wäre.
Der Wuchs ist allerdings in den ersten Jahren ein so langsamer,
dass zehnjährige Culturen kaum 1 m Höhe erreichen. Allein sobald
sich durch den Nadelabfall eine Hurausschichte gebildet hat, beginnt
der Höhen wuchs rascher zu werden, so dass die zwanzigjährigen
Föhrenforste bereits eine Höhe von 6 — 7 m bei einer Stärke von
15 cm Durchmesser besitzen und ihr dermaliger jährlicher Längen-
zuwachs durchschnittlich 40 — 50 cm beträgt.
Zur Pflanzung werden meist zweijährige Pflanzen angewendet,
da ältere, bezw. längere Pflanzen wegen der Schwere ihrer Benadluug
4*
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H. Ritter v. Guttenberg.
durch die Wirkung der Bora, wenn diese noch vor der erreichten
Stabilität derselben (der Befestigung mittels der Wurzelbildung) ein-
tritt, so gelockert werden, dass sich um den Wurzelhals ein Trichter
in der Erde bildet, wodurch die Pflanzen, abgesehen von der fort-
währenden Erschütterung, vertrocknen. Dreijährige Pflanzen eignen
sich daher nur für geschützte Lagen.
Einjährige Pflanzen sind dagegen noch zu zart und wenig
bewurzelt, um den ungünstigen Witterungsverhältnissen (Dürre im
Sommer und Auffrieren im Winter) zu widerstehen.
Die Weiss föhre hat sich nicht besonders bewährt, da sie im
Wachsthum gegen die Schwarzföhre zurückbleibt und häufig, ja fast
jährlich vom Kieferntriebwickler beschädigt wird.
Die Fichte zeigt nur an wenigen nördlichen, aber der Bora nicht
allzustark ausgesetzten Orten gutes Gedeihen, und wird daher nur mehr
ausnahmsweise, und zwar mit dreijährigen Pflanzen verwendet, da die
zweijährigen den extremen Witterungseinflüssen nicht widerstehen.
Die Lärche hat sich dagegen in höheren und nördlicheren
Lagen sehr gut bewährt, wächst sehr rasch, wesshalb sie auch von den
Karstbewohnern mit Vorliebe gepflanzt wird; doch ist wohl kaum
anzunehmen, dass sie unter dem 46. Breitegrad bei nur 400 — 600 m
Seehöhe für die Dauer gut gedeihen werde und dass ihr Holz jenem
der Gebirgslärchen gleichkommen wird. Zwei- und dreijährige Pflanzen
bewähren sich gleich gut, da letztere wegen Mangel an Benadlung
im Winter dem bei der Schwarzföhre erwähnten Uebelstand nicht
unterliegen.
Von Laubhölzern haben sich nur sehr wenige Arten bewährt,
was um so auffallender ist, da der küstenländische Karst mit Aus-
nahme der Tannen des hochgelegenen Ternovaner Gebirges und zweier
Wachholderarten {Juniperus communis und oxycedrus) nur Laubhölzer
besitzt. Man wollte anfanglich dem Fingerzeig der Natur folgen,
indem man die einheimischen Laubhölzer künstlich anpflanzte, was
aber mit Ausnahme der Eichelsaaten fast durchaus misslimgen ist,
denn es ist auf dem ganzen küstenländischen Karst nicht eine einzige
ganz gelungene Laubholzpflanzung zu finden. Ja selbst in den gemischten
Anpflanzungen wurden die Laubhölzer von den Föhren gänzlich ver-
drängt. Die Blumeneschen, Hopfenbucheu und Feldulmen hielten zwar
aus, waren aber nach 6 — 7 Jahren kaum um wenige Zoll gewachsen, die
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Der Karst uud seine forstlichen Verhältnisse
53
Ahorae, Linden, Zürgelbäume gingen ganz ein oder wurden gipfeldürr
und mussten ebenso wie die erstgenannten Arten auf die Wurzel
gesetzt werden, um nicht ganz einzugehen.
Im strengen, jedoch schneelosen Winter 1879/80 sind sogar fünf-
jährige Flatterulmen bis zur Wurzel erfroren und mussten abge-
schnitten werden.
Die Eichelsaaten gelingen noch am besten, aber nur dann, wenn
sie im Frühjahr ausgeführt werden (wegen Mäusefrass im Herbst und
Winter), und wenn der darauf folgende Sommer genug Regen bringt,
was hier leider selten der Fall ist.
2. Die beste, aber auch theuerste C u 1 1 u r m e t h o d e ist für
Nadelhölzer die Grabenpflanzung, wobei die Gräben in der Entfernung
von 2 m etwa 20 cm tief und 40 cm breit hergestellt und in dieselben
die Pflanzen auf 30cm Distanz gesetzt werden. Diese Methode, welche
wegen des steinigen Terrains grossen Arbeitsaufwand erfordert, wird
von der Gemeinde Triest ausschliesslich angewendet und hat sich sehr
gut bewährt, wo dieselbe nicht durch felsiges Terrain von selbst aus-
geschlossen ist.
Bei den vom Staatsforstpersonale ausgeführten Pflanzungen wird
hingegen die billigere Pflanzung in 1 Quadratschuh grosse 15 — 20 cm
tiefe Pflanzlöcher (Platten) auf durchschnittlich lVsm Distauz (welche
je nach der Beschaffenheit des Bodens zwischen 1 und 2ra variirt) an-
gewendet. Die Pflanzen werden durch Begrenzung mit grösseren Steinen
vor dem Verdammen durch Graswuchs und gegen die Wirkungen
der Stürme möglichst geschützt. Ein Mann kann 120 — 200 Pflanz-
löcher per Tag herstellen, das Einsetzen der Pflanzen geschieht meist
durch Weiber und Kinder, welche 3 — 400 Stück im Tage zu setzeu
vermögen. Auf sehr felsigem Boden wird die Arbeit dadurch sehr ver-
teuert, dass viele ausgegrabene Platten unbenützt bleiben müssen,
weil am Grunde derselben der feste Fels ansteht. Die directen Nadel-
holzsaaten sind fast ausnahmslos raisslungen, da die zarten Pflänzchen
den ungünstigen Witterungs verhältnissen, namentlich aber der Sommer-
dürre unterliegen.
Die von mancher Seite empfohlene Hügelpflanzung hat sich nicht
bewährt, da die Erde, obwohl sie mit Steinen belegt war, doch von
in diesen Gegenden mit grosser Heftigkeit auftretenden Regengüssen
im Herbst und Winter weggeschwemmt worden war.
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H. Kitter v . Guttenberg.
Bezüglich der Laubhölzer verwei.se ich auf das vorher Gesagte
und bemerke noch, dass auf Grund der bisherigen ungünstigen Resul-
tate Laubholzpflanzungen nur mehr in beschränkterem Maasstab aus-
geführt, hingegen grössere Versuche mit directer Saat von Eicheln,
von Celüs ausiralis und Prunus mahalcb vorgenommen werden.
Endlich ist noch der Stecklingpflanzung von Pappeln (P. nigra
und canadiensis) zu erwähnen, welche merkwürdiger Weise auf dem
Karst, wenn auf die Pflanzung im ersten Jahr hinreichend Regen folgt,
ganz gut fortkommen.
3. Bei der Ermittlung der Oertlichkeiten für die Aufforstung ist
auf die Lageruugsverhältnisse des Gesteins, nämlich auf die
Neigung der Schichten, besonders Rücksicht zu nehmen, da sich oft
sowohl die Wahl der Holzarten, als auch die Culturmethode darnach
richten muss. Schräge (widersinnige) Schichtenstellung ist der Cultur
am günstigsten, weil die Erde in den Spalten erhalten bleibt und die
Wurzeln in dieselben eindringen können.
Verticale Stellung ist weniger günstig, weil die Erde in den
Zwischenräumen leicht verschwindet und nur hohle Spalten bleiben ;
am ungünstigsten ist aber die horizontale Schichtung, welche jede
Cultur ausschliesst, wenn auf dem Gestein nicht eine Erd- und Humus-
schichte liegt; selbst im letzteren Fall können Holzarten mit tief-
gehenden Wurzeln nicht angepflanzt werden. Diese Flächen eignen
sich höchstens für Wiesen.
4. Endlich ist noch zu erwähnen, dass der Gras wuchs,
welcher den jungen Pflanzen einen wohlthätigen Schutz gewährt,
denselben oft durch Feuer sehr gefahrlich wird, indem am Karst
während der Sommertrockniss auch das Gras dürr wird und daher
leicht Feuer fängt, besonders an Oertlichkeiten, welche nicht mit
Mauern eingefriedet sind. Namentlich sind es die Hirtenknaben,
welche aus Unachtsamkeit, aus Langeweile oder Muthwillen derlei
Brände verursachen. Es ist daher an solchen Orten rathsam, das Gras
zwischen den Pflanzen mit der Sichel abschneiden zu lassen, wodurch
der armen Karstbevölkerung gleichzeitig eine beachtenswerthe Ein-
nahme verschafft und einer ihrer hauptsächlichsten Einwendungen
gegen die Karstauf forstung, wenigstens für einige Zeit, d. h. bis durch
den Schluss der Anpflanzungen der Graswuchs von selbst aufhört, die
Spitze abgebrochen wird
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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse.
55
Beitragsleistung der Gemeinden. Es wurde bereits
erwähnt, dass die Gemeinden (da die bisherigen Aufforstungen fast
ausschliesslich auf Gemeindegründen vorgenommen wurden) die Saat-
und Pflanzlöcher unentgeltlich anfertigten. Dies wurde theils durch
freiwilliges Uebereinkommen mit denselben, theils und in den meisten
Fällen aber mittels, auf Antrag des k. k. Forstpersonals gelallte
Erkenntnisse der politischen Bezirksbehörden erzielt, welche sich auf
den §. 3 des Forstgesetzes gründeten*), indem die betreffenden Grund-
stücke als alte Waldblössen betrachtet wurden.
Die Bevölkerung fügte sich in der Regel willig diesen Anordnungen,
da sich dieselben bisher nur auf kleine Flächen erstreckten, durch
welche Willfahrigkeit auch der bisher erzielte, im Ganzen jedoch nicht
bedeutende Erfolg ermöglicht wurde.
Es kann aber nicht geleugnet werden, dass die Anwendung des
citirten Gesetzes-Paragraphen in den meisten Fällen über die Intention
des Gesetzgebers hinausgeht, was schon aus dem Umstand hervorgeht,
dass, wo kein Wald ist, weder von Waldblössen noch von einer bereits
bestehenden Umtriebszeit die Rede sein kann, und dass es sich hier
vielmehr um die Aufforstung grosser kahler Territorien handelt.
Es ist auch ausser Zweifel (und bereits thatsächlich vorgekommen),
dass die Gemeinden sich der Aufforstung grösserer Flächen mit
aller Energie widersetzen werden, und man gegen solche allgemeine
Opposition der Bevölkerung mit der Anwendung des genannten Para-
graphen nicht aufkommen wurde, es sei denn, dass man dieselbe
für den Entgang der Jahrhunderte hindurch genossenen Weide
entschädige.
Aus diesem Grunde konnten, abgesehen von der Kostenfrage, die
bisherigen Aufforstungen sich nur auf kleine, in vielen Gemeinden
zerstreute Parzellen erstrecken, welche die Zahl von 100 übersteigen,
in Summe aber kaum 1000 ha betragen.
V. Künftiges Verfahren.
Die bisherigen Resultate der Karstaufforstung können insoferne
nicht als befriedigend bezeichnet werden, als sie aus dem am Schluss
des vorhergehenden Absatzes angegebenen Ursachen verhältnissmässig
nur kleine Flächen umfasste.
*) §. 3 des Forstgesetzes bestimmt, da-ss von älteren Waldblössen jährlich
der sovielte Theil aufzuforsten sei, als die eingeführte Umtriebszeit Jahre zählt.
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56
H. Ritter v. Guttenberg.
Aus der Tabelle A ist ersichtlich, dass von den 56 Quadrat-
Meilen des küstenländischen Karstterrains (nach Abschlag der Inseln,
deren Bewaldung nur locales Interesse hat) 24*8 Quadrat-Meilen -
44% kahle Karstweiden sind, welche zum grössten Theil aufgefor-
stet werden könnten. Lässt man jedoch die Hälfte davon als Weide
bestehen, so wären 12*4 Quadrat-Meilen oder 71 300 ha aufzuforsten,
während in 10 Jahren erst 1000 ha aufgeforstet worden sind, dem-
nach die Aufforstung der bestehenden 12*4 Quadrat-Meilen bei Fort-
setzung des dermaligen Ausraaasses über 700 Jahre erfordern würde:
fürwahr ein allzulanger Zeitraum, besonders wenn man bedenkt, dass
die Aufforstung wegen der fortschreitenden Abschwemmung des Erd-
reiches immer schwieriger und kostspieliger wird.
Da aber die Gemeinden und Grundbesitzer sich nicht freiwillig
zur Aufforstung grösserer Flächen, wodurch ihnen die Weide zu sehr
eingeschränkt wird, selbst dann nicht herbeilassen wollen, wenn die
Kosten aus öffentlichen Mitteln bestritten würden, und das Forst-
gesetz für Anwendung von Zwangsmaassregeln nicht genügend ist.
so ist es unbedingt nöthig, dass mittels eines
eigenen Aufforstungsgesetzes die erforderliche
gesetzliche Grundlage geboten werde, in welchem
namentlich die Frage, wem die Bewaldung obliege, und wer sie
zu bezahlen habe, gelöst werden muss.
Wie vordem gezeigt, kommt die Aufforstung von 1 ha auf 30
bis 80 fl. zu stehen, wobei der Besitzer oder Berechtigte noch die
Weidenutzung auf dessen Flächen verliert; die künftig zu erwartende
Waldrente wird demnach das ausgelegte Capital, welches sammt
4% Zinseszinsen bei Zugrundelegung eines Haubarkeitsalters von 100
Jahren für Eichen und von 80 Jahren für Föhren auf 1800—2500 fl.
anwachsen wird, selbst wenn man hievon die Zwischennutzen mit l/J
abschlägt, ohne Zweifel sehr schlecht verzinsen und noch dazu die
gegenwärtige Generation nur die Auslage, die künftige aber den
Nutzen haben, ein Opfer, welches man weder von den armen Karst-
gemeinden, noch von den einzelnen Insassen verlangen kann, umso-
weniger, als die jetzige Bevölkerung an der Entwaldung des Karsts
nur die geringste Schuld trägt.
Hingegen kann man ein solches, weniger im
Interesse der Kleinbesitzer und der Gemeinden,
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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse. 57
als vielmehr des Landes und selbst des Reiches
zu bringendes Opfer von letzteren beiden verlan-
gen, und es sollte demnach die Aufforstung des Karsts auf Kosten
des Landes oder des Reiches, oder von beiden vereint vorgenommen
werden, umsomehr. als diese dann völlig freie Hand bei der Durch-
föhrung bekommen, was in vieler Beziehung zu wünschen ist. Da
aber andererseits ebensowenig verlangt werden kann, dass die Karst-
gründe aus öffentlichen Fonden bewaldet, und dann diese dadurch
bedeutend werthvoller gewordenen Flächen den Gemeinden oder
Privaten geschenkt werden, so wären dieselben zu eipropriiren,
was auch aus dem Grund angezeigt erscheint, dass die mit grossen
Opfern hergestellten Wälder in den Händen der Gemeinden und
Bauern neuerdings der Gefahr der Verwüstung ausgesetzt wären.
Das französische Gesetz vom 28. Juli 1860 bietet uns hierar
eine Analogie, wobei freilich zu bemerken ist, dass dort der Staat
für die Sache mit aller Energie eingetreten ist und sehr grosse Sum-
men dafür bestimmt hat und noch bewilligt, wie aus der vom
k. k. Regierungsrath Freiherrn v. Seckendorf veröffentlichten
Darstellung*) ersichtlich ist, demzufolge für die obligatorischen,
<L h. jene Aufforstungen, welche im öffentlichen Interesse von der
Staatsverwaltung durchgeführt werden, und wozu von 1861 — 1871,
in welchem Zeitraum 27 500 ha aufgeforstet wurden, über 8 Millionen
Francs verausgabt und ausserdem 5 600000 Francs als Subven-
tionen für die facultative Aufforstung und Berasung an Gemeinden
und Privaten verausgabt wurden.
Zur Aufforstung wären insbesondere die Bergrücken, steilen Ge-
hänge, und jene Flächen auszuwählen, deren Bewaldung vermöge ihrer
Lage den darangrenzenden Culturobjecten einen Schutz gegen die
Vehemenz der Bora zu bieten vermag; also, um concrete Objecte
im österreichischen Küstenland zu bezeichnen: in Görz die Berge
von Salcano, das Gehänge ober dem Ciavin zwischen Kromberg und
Haidenschaft, der nördliche Hang der Hügelreihe zwischen Merna
und Reifenberg, die Hügelreihe von Sagrado bis Duino; im Bezirk
Sesana die südliche Lehne des letztgenannten Höhenzuges von
Opachiasella bis St. Daniel; der theilweise schon bewaldete Höhen-
•) »Die forstlichen Verhältnisse Frankreichs«, von Dr. Arthur Freiherr
▼ Seckendorf. Leipzig 1879, Teubner.
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58
H. Ritter v. Guttenberg.
zug von Nabresina bis Sesana und weiter Ober Corgnale bis Kosina:
in Triest das Gehänge von St. Croce bis Basovizza, dann der Berg
Kokus; in Capodistria und Pinguente die kahlen Höhen vom Berge
Slannig bis zum Berge Sia, in Pisino das kahle Gehänge unter dem
Plavnik bis zum M. Maggiore; Castelnuovo und Volosca sind hin-
reichend bewaldet und bedürfen die Wälder dort nur der Schonung.
Auch wäre auf Bildung möglichst grosser Co Du-
plexe zu sehen, da nur Wälder von gewisser Ausdehnung eine
fühlbare klimatische Wirkung hervorbringen können und auch nur
solche Wälder eine systematische Bewirtschaftung ermöglichen.
Ks wäre allerdings ein grosser Irrthum, zu glauben, dass mit
der vollständigeren Bewaldung des Karsts die Bora aufhören würde,
denn die Ursache dieses Phänomens liegt bekanntlich in der Aus-
gleichung der wärmeren Luftschichten am Meeresniveau gegen die
kälteren Schichten der angrenzenden höheren Regionen, welche Ver-
schiedenheit der Wald nicht aufzuheben vermag. Dass jedoch durch
die Bewaldung die Vehemenz der Bora gemindert und local sogar
ganz gebrochen werden könne, kann ebensowenig bezweifelt werden,
da einerseits der steinige Boden, wenn er mit Bäumen bedeckt ist,
sich nicht so schnell und stark erhitzen kann, anderseits aber der
Wald im dichten Schlüsse auch mechanisch den Sturm aufhält.
Wir haben auch in nächster Nähe evidente praktische Beweise
zur Bekräftigung dieser Behauptung. Bei Basovizza, wo bekanntlich
die Bora mit grosser Vehemenz aufritt und in die Niederung herab-
stürzt, hat die Gemeinde Triest vor zwanzig Jahren einen kleinen
Föhrenwald von nur 12 ha Fläche angelegt, welcher dermalen, ob-
wohl die Bäumchen nur 4—6 m hoch sind, aber sehr dicht stehen,
einen solchen Schutz gegen die Bora bietet, dass die Einwohner von
Basovizza, wenn sie während eines Bora-Sturms nach Triest gehen
müssen, durch dieses Wäldchen passiren, in welchem man während
des ärgsten Sturms sich in vollkommener Windstille befindet. Den-
ken wir uns das ganze Gehänge ober Triest mit solchen, jedoch bereits
erwachsenen, d. h. 20 m und darüber hohen Bäumen besetzt, so wird
man mir beistimmen, wenn ich sage, dass dieser Wald, wenn auch
die Bora über ihn hinweg, daher in gewisser Entfernung fühlbar blei-
ben würde, doch die Stadt und ihre Umgebung von dem allzugrossen
Ungestüm derselben schützen würde.
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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse.
59
Aehnliche Beispiele haben wir, jedoch in viel grösserem Maas-
stab in den ReichsfQrsten von Ternova und Idria, in welchen man
das eigentümliche Getöse des auf den angrenzenden kahlen Gelän-
den brausenden Bora-Sturmes hört, während im Walde vollkom-
menste Windstille herrscht.
In der Gemeinde Golac des Bezirks Castelnuovo wurden die der-
selben von der ehemaligen Herrschaft gleichen Namens im Servituten-
Ablösungswege abgetretenen 1380 ha Hochwälder von den dortigen
Insassen ganz ausgehauen und auf niederes Buschholz reducirt. Die
Bewohner der Dörfer Vodice und Jelovize beklagen sich nun , dass
>eit dieser Zeit die Bora, welche in ihren Ortschaften vordem nur
wenig fühlbar war, mit grosser Vehemenz auftritt und die Culturen
beschädigt.
Endlich ist auch die von dem kühleren Walde verursachte
Condensirung der Luftfeuchtigkeit in Betracht zu ziehen , wodurch
die jetzt seltenern Sommerregen begünstigt werden würden.
Verth eilung der Hut weiden. Alle nicht zur Auf-
forstung bestimmten Gemeindegründe wären hingegen unter
die Insassen zu vertheilen, was an manchen Orten des Küstenlands
bereits mit sehr günstigem Erfolg geschehen ist, und wodurch der
Karst bald ein viel freundlicheres Aussehen erhalten würde. Ein
Zwang wird sicher im Küstenland kaum nöthig sein , da die
Bevölkerung ohnedies die Vertheilung wünscht , und häufig sogar
ohne Ermächtigung- seitens der competenten Behörden dieselbe
vorgenommen hat.
In Dalraatien dagegen hat sich gezeigt, dass ohne die Initiative
der Regierung die Vertheilung der Gemeindegründe nicht durchzu-
fahren ist. Es besteht dort bereits seit 1876 ein diesbezügliches
besetz , welches aber bisher aus dem Grunde keinen Erfolg hatte,
weil die Anwendung desselben von den zustimmenden Beschlüssen
der Gemeindevertretungen abhängig gemacht wurde, und die
Oemeinderäthe aus Egoismus der Vertheilung abhold sind, während
<üe Mehrzahl der Bewohner derselben zwar günstig gestimmt ist,
aber aus Indolenz und Unkenntniss ihres Vortheils auf die Gemeinde-
vertretungen keinen Druck ausübt.
Die letzteren bestehen nämlich grösstenteils aus den wohl-
habendsten Grundbesitzern, welche die grösste Viehzahl besitzen,
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60
H. Ritter v. Guttenberg.
und demnach aus den Gemeindeweiden den grössten Nutzen ziehen.
Bei der Vertheilung konnte aber auf diesen Umstand nicht Rücksicht
genommen werden, da das Mitbenutzungsrecht nicht privater, sondern
politischer Natur ist, daher alle Gemeinde-Insassen gleiche Rechts-
ansprüche haben. Soll also das erwähnte Gesetz fürDalmatien seinen
Zweck erreichen, so muss die Vertheilung als obligatorisch erklärt
und in allen jenen Gemeinden von Amtswegen durchgeführt werden,
in welchen die Gemeindevertretungen sich ablehnend verhalten.
Sollte aus was immer für einem Grunde ein Aufforstungsgesetz,
durch welches die Wiederbewaldung des Karsts in die Hand der
Regierung gelegt wird, nicht Zustandekommen, so würde
ich für die Vertheilung sämmtlicher Gemeinde-
gründe auf dem Karst plaidiren, wobei den neuen Eigentümern
die Aufforstung gewisser Flächen zur Pflicht zu machen und durch
Gewährung von Steuerfreiheit und Prämien nachzuhelfen wäre.
Hochwälder wird man zwar, wie ich bereits früher dargestellt, auf
diese Art nicht erzielen, imd darf daher auch die klimatische
Wirkung, welche nur geschlossene Hochwälder hervorbringen, nicht
erwarten. Immerhin würde aber eine bedeutend verbesserte und
erweiterte Cultur des Karstlandes und Hebung des Wohlstandes der
Bevölkerung erreicht werden.
Da aber die Regierung sich bereits im Princip für die Not-
wendigkeit eines Karst-Aufforstimgsgesetzes für das Küstenland
ausgesprochen hat , so wollen wir hoffen , dass diese wichtige
Angelegenheit bald im grösseren Maasstab durchgeführt werden wird,
und dass, wenn es auch den Meisten von uns nicht vergönnt sein
wird, den Karst in der Umgebung Triests im Schmuck von Hoch-
wäldern prangen zu sehen , dieses Vergnügen und die damit
verbundenen Vortheile wenigstens unsern Kindern gesichert sein
werden.
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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse.
61
Tabelle A. Ausweis
über die Karstgründe Oesterreich - Ungarns.
Land
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Weide
Landwirthsch.
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* Wegen schwieriger Au>-cheidung der ^undsN mbödeu sind die diesbezüglichen Ziffern
nur annähernd festgesetzt
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' Aus W*t*d§'$ Karstgebiet MilitärkroaMons* entnommen. Darunter auch die nicht
bedeutenden Niederwälder.
* In dieser Fläche sind dio zwischen d«n Karsthöben vorkommenden Alluvialböden der
Tbil.r and Becken inbegriffen, welche fast durchaus in landwirthsch. Caltur stehen.
62 H. Ritter v. Gattenberg, der Karst und seine forstl. Verhältnisse.
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Das Wandern im Hochgebirge.
Von Dr. Paul Güssfeldt in Berlin.
Vortrag gehalten in der Section Berlin, am i». December 1880.
I.
Die Zwecke, welche durch das Betreten des Hochgebirges ange-
strebt werden, sind sehr verschiedener Art und sind oft besprochen
worden. Aber sie mögen so verschieden sein, wie sie wollen, man wird
finden, dass ihrer möglichst vollkommenen Erreichung eine und
dieselbe Bedingung zu Grunde liegt: die Bedingung nämlich, dass
wir in dem Kampfe mit der Natur des Hochgebirges die Sieger
bleiben. Die Frage, welche sich daher fast von selbst aufwirft, ist die,
welcher Mittel es bedarf, um jenen Kampf aufzunehmen uud durch-
zufuhren.
Diese Frage möchte ich hier nach Maassgabe meiner Erlebnisse vor
Ihnen erörtern, indem ich Sie bitte, Ihre eigenen Erfahrungen dagegen
in die Wagschale zu werfen, und, ein Jeder für sich, zu prüfen , ob er
mir in den einzelnen Punkten beitreten könne oder nicht.
Wenn wir uns die Eigentümlichkeit des Hochgebirges in die
Erinnerung zurückrufen und den Blick jenseits der Wälder und der
höchsten Alpenmatten schweifen lassen , so sehen wir ein Bild
erhabener Einsamkeit, in welchem schroffes Gestein sich mit Eis und
Schnee in wildem Wechsel gruppirt. Felswände und Felskegel,
Eishänge und zerklüftete Schrundreviere, Schneefelder und Schnee-
überhänge erscheinen dem anfangs geblendeten Auge regellos ange-
ordnet, und erst ein längeres, ruhiges Verweilen zeigt, dass hier, wie
überall, Ursache und Wirkung in unabänderlicher Gesetzmässigkeit
mit einander verkettet sind.
In einem solchen Gebiet zu wandern, seine hohen Passüber-
gänge zu überschreiten, seine schroffen Gipfel zu erklettern und
gesund und frisch heimzukehren, das ist die nächstliegende, die
fundamentale Aufgabe des Alpinisten.
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Dr. P. Güssfeldt.
Zu ihrer Lösung können wir uns zum grössten Theil selbst die
Mittel liefern : durch Kenntniss des Gebirges, durch Ausdauer, Kraft
und Geschicklichkeit, durch richtige Vertheilung von Kühnheit und
Vorsicht — aber doch eben nur zum Theil; den andern Theil
muss uns das Glück liefern, indem es uns fernhält, was wir nicht
bekämpfen können. Denn wir mögen unser ganzes Leben in den
Bergen zugebracht haben . so genau werden wir ihre Natur nie
ergründen, dass wir sagen könnten: zu der und der Stunde, an
dem und dem Ort wird eine Lawine fallen, oder wird der Schnee
abrutschen, oder wird das Eis zusammenbrechen, oder wird ein
Steinschlag kommen, oder wird die Schneebrücke zu schwach ge-
worden sein, uns zu tragen. Wir können höchstens auf Grand
von Analogien vermuthen, dass der Eintritt eines jener Ereignisse
wahrscheinlich ist.
Die dem Hochgebirge eigenthümlichen Schwierigkeiten lassen
sich auf die Grossartigkeit der räumlichen Verhältnisse zurückführen.
Die weite Erstreckung der steilen Flächen in horizontaler wie in
verticaler Richtung findet im Mittelgebirge kein Analogon und würde,
auch wenn sonst keine Unterschiede stattfanden, von dem Wanderer
einen grösseren Kraftaufwand verlangen als dort. Aber die verticale
Erhebung begründet nach zwei Richtungen hin besondere Unter-
schiede in der Beschaffenheit der Oberfläche, deren Steilheit, Glätte
und Unzuveriässigkeit die Technik des Bergsteigers auf Schritt und
Tritt herausfordern.
Die Erhebung des Gebirges in die dünneren Schichten des Luft-
meeres hat einerseits eine Abnahme der Temperatur, andererseits
eine Zunahme in der Wirkung der directen Sonnenstrahleu zur
Folge. Dadurch wird der Verwitterung Vorschub geleistet, soweit
dieselbe von dem Gefrieren des Schmelzwassers abhängt, welches in
die Haarspalten und feinen Risse des Gesteins eindringt.
Die zerstörenden Einflüsse der Atmosphäre und ihrer Feuchtigkeit
wirken besonders merkbar auf das nackte, durch nichts geschützte
Gestein. Jedoch ist je nach der Beschaffenheit desselben die Wirkung
eine sehr verschiedene; und wir sehen die Felsenflächen bald als
glatte Platten, bald mit Trümmern beladen, bald mit kleinen Vor-
sprüngen oder mit einer ablösbaren Schichte faulen Gesteins bedeckt,
bald eckig ausgearbeitet wie einen Steinbruch.
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l>as Wandern im Hochgebirge.
65
Aber eine noch durchgreifendere Folge der Erhebung und Ab-
kühlung ist es, dass die atmosphärische Feuchtigkeit als Schnee und
nicht als Regen niedergeschlagen wird, dass die aufgehäuften Massen
gegen einander drücken oder Spannungen erleiden , dass sie sich
allmählich in Eis verwandeln, dass Risse und tiefe Klüfte in ihnen
eitstehen, dass sie nach abwärts drängen und Thalgründe noch mit
Eis erfiillen, deren Hänge mit kräftigem Baumwuchs bestanden sind
Ein Terrain also, dessen gewaltige Faltungen uns als hohe
Kücken, als scharfe Felsengrate, als riesige Kuppen, als Pyramiden
und Zähne entgegentreten; ein Terrain, aufgebaut aus dem ver-
schiedenartigsten Gestein, von der Verwitterung in allen Formen
zernagt, bedeckt mit Schnee, mit Eis. mit allen Zwischenstufen des
Firns, bald aufgerissen wie mit einer Pflugschaar zu eisigen Phantasie-
Gebilden, bald gleichmässig hingezogen in unabsehbaren Schnee -
fehlem: ein Terrain, dessen Hänge alle Neigungen von der Horizontalen
bis zur Senkrechten bieten, das selbst Ueberhänge zeigt — das ist
der Schauplatz unserer Thätigkeit. Hier sollen wir wandern, ohne
zu fallen.
Das vermögen wir im allgemeinen nicht — Selbst bei dem
heutigen Stande der Alpentechnik bedecken die Pfade , welche dem
menschlichen Fuss imbetretbar sind, ein grösseres Areal, als die,
welche es nicht sind.
Unsere Aufgabe ist daher eine doppelte. Einmal müssen wir die-
jenigen Wege im Hochgebirge ausfindig machen, welche der höchst
entwickelten Kraft und Fertigkeit überhaupt offen stehen: und zweitens
müssen wir die so bestimmten Wege mm auch wirklich zurück-
legen: es liegt uns also das Verhältniss von Plan und Ausführung
Tor. Den Plan kann nur entwerfen, wer aufs innigste mit dem Hoch-
gebirge vertraut ist, die selbstständige Ausführung nur übernehmen,
wer die Kunst des Bergsteigens zu üben gelernt hat.
Eine solche Kunst lässt sich nicht lehren, sonst wäre sie eben
keine Kunst, und sonst könnte ein Jeder ein Alpinist sein. Das Beste,
was wir vollführen, geschieht instinctiv: und die Regeln, welche sich
aussprechen lassen, sind weiter nichts, als was die Beobachtung
unseres eigenen Verhaltens auf den Bergen in Worte zu fassen erlaubt.
Immerhin bleibt es wünschenswerth, dass wir uns einmal Rechen-
schaft davon geben, welcher Art die Vorgänge beim Bergsteigen sind.
Zeitschrift 1881. r4
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l)r. P. GüssfeMt.
und weshalb kleine Verschiedenheiten bei dein Gebrauch unserer
Gliedmaasseu und der Haltung des Körpers so grosse Unterschiede,
wie Fesistehen und Fallen, bedingen können. Es handelt sich bei
diesen Vorgängen vornehmlich um ein Spiel unseres Schwerpunktes,
um richtige Verlegung und Unterstützung desselben. Das Gehen auf
der horizontalen Ebene besteht überhaupt in nichts anderem. Aber
auf der schiefen Ebene complicirt sich der Process dadurch, dass wir
auch bei richtig unterstütztem Schwerpunkt zur Tiefe fahren können:
denn zu dem Fallen tritt hier das Gleiten. Das Fallen besteht in
einer drehenden Bewegung des Schwerpunkts um eine Axe, das
Gleiten in einer geradlinigen Bewegung. Aus Fallen und Gleiten
setzen sich alle Erscheinungen eines Sturzes zusammen: in der Ver-
meidung desselben besteht die negative, in dem Vorwärtskommen die
positive Seite unserer Kunst.
Wir dürfen uns nur einige elementare Erkenntnisse der Mechanik
in die Erinnerung zurückrufen, um daraus gewisse Regeln herzuleiten,
die jeder gute Bergsteiger unbewusst beobachtet.
Bei einem Körper, welcher auf einer schiefen Ebene ruht,
können wir unterscheiden: 1. den Gesammtdnick auf die Unterlage:
2. die Vertheilung dieses Druckes auf die sammtlichen Stützpunkte,
in denen sich die Basis des Körpers und die Unterlage berühren :
3. die Lage des Schwerpunktes zur Basis und die davon abhängige
Stabilität des Körpers; 4. die Grösse des Gleitungsbestrebens; 5. die
Art der Vertheilung des letzteren auf die vorhandenen Stützpunkte :
6. die Grösse der Reibung zwischen Basis und Unterlage.
Der Druck auf die Unterlage ist dem Gewicht des Körpers nur
dann gleich, wenn dieselbe horizontal ist. Mit wachsender Neigung
tritt eine stete Verringerung des Druckes ein, und zwar geschieht
die Abnahme proportional dem Cosinus des Neigungswinkels.
Die Vertheilung des Druckes hängt ab von der Zahl und Anord-
nung der Stützpunkte: ferner von der relativen Lage des Schwer-
punktes gegen die Basis. Der Schwerpunkt muss, damit der Körper
nicht falle, senkrecht über irgend einem Punkte der Basisnäehe
liegen. Während nun zwei Körper, deren Schwerpunkte die ange-
gebene Bedingung erfüllen, das miteinander gemein haben, dass sie
nicht fallen, werden sie sich doch in Bezug auf den Grad des Fest-
stehens, d. h. ihrer Stabilität von einander unterscheiden.
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Das Wandern im Hochgebirge
67
Die Stabilität des Körpers beniisst sich nach seinem Gewicht
und dem Spielraum, welcher den Drehungen des Schwerpunkts um
irgend eine Seite oder Kante der Basis gelassen ist, ohne dass der
Körper umfallt Sie wird also im allgemeinen bei demselben Korper
verschieden gross sein, je nach der Lage der Drehaxe zu dem Schwer-
punkt. Die Stabilität wird um so gleichmässiger nach allen Seiten hin
ausfallen, je centraler die Schwerpunktsverticale die Basis trifft, und
am so grösser sein, je tiefer einerseits der Schwerpunkt liegt, je
grösser andererseits das Gewicht des Körpers ist.
Auch das Gleitungsbestreben ist dem Gewicht des Körpers pro-
portional: mit der Steilheit der Fläche wächst es. und zwar pro-
portional dem Sinus des Neigungswinkels. Auf einer horizontalen
Unterlage ist das Gleitungsbestreben gleich Null. Die Vertheilung
desselben auf die vorhandenen Stützpunkte geschieht genau ebenso,
wie die Vertheilung des Drucks, hängt also von der Lage des Schwer-
punkts gegen die Basis ab. Ist z. B. in einem Stützpunkt der Druck
noch einmal so gross, wie in einem andern, so ist es auch das
Gleitungsbestreben.
Die Reibung ist es, welche dem Gleitungsbestreben entgegen-
wirkt und ohne welche jeder Körper auf jeder schiefen Ebene
nach abwärts gleiten würde. Bei der ungleichartigen Beschaffenheit
der Flächen, mit denen wir es zu t htm haben, wechselt die Reibung
ton Punkt zu Punkt; nicht die physikalische Natur der reibenden
Flächen ist hier das Maassgebende, sondern ihre unebene Be-
schaffenheit.
Wollen wir diese Betrachtungen auf uns und die Berge anwen-
den, so dürfen wir nur an Stelle der Unterlage oder schiefen Ebene
die Oberfläche des Gebirges, an Stelle der Basis des Körpers unsere
Sohlen, an Stelle des Körpers selbst unseren eigenen Körper setzen.
Die Bedingungen für die Stabilität, für die Grösse des Gleitungs-
bestrebens und der entgegenwirkenden Reibung bleiben an und für sich
dieselben, aber wir haben es in unserer Gewalt — und darin eben
liegt die Kunst — sie möglichst günstig für uns zu gestalten. Wir
können den Schwerpunkt durch Biegungen und entsprechende Haltung
unseres Körpers so legen, dass selbst grössere Schwankungen uns
nicht zu Fall bringen, wir können durch passendes Aufsetzen des
Fusses und durch passende Wahl der Bodenstelle das Gleitungs-
5»
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0*
Dr. I\ Gü^sfeMt.
bestreben möglichst klein , die Reibung möglichst gross machen,
d. h. wir können das Fallen wie das Gleiten vermeiden. Damit das
Gleiten thunliehst vermieden werde, wenn der Fuss einmal aufgesetzt
ist, muss der Schwerpunkt so liegen, dass der grösste Druck, also
auch das grösste Gleitungsbestreben auf diejenigen Theile der Sohle
fällt, welche die grösste Reibung vom Hoden aus erfahren: eine
solche Lage des Schwerpunkts ist uuu aber zuweilen der Stabilität
wenig günstig, und eine kleine Schwankung kann ein Fallen zur Folge
haben: wir müssen daher unseren Körper so in der Gewalt haben, dass
wir auch gegen kleine Schwankungen gefeit sind, und dazu gehört,
dass wir mit dem Fussgelenk starke Spannungen ertragen und hervor-
bringen können: denn die Schwankungen des Fussgelenks sind es vor-
nemlich, welche sich in den Schwankungen des Schwerpunkts ver-
grössert wiederholen. Hier also treffen wir zum ersten Mal auf die
wichtige Rolle, welche dem Fussgeleuk beim Bergsteigen zufallt.
Nicht immer genügt die Ausnützung der Reibung, um uns vor
dem Gleiten zu bewahren ; und in solchen Fällen helfen wir uns da-
durch, dass wir das der steilen Fläche entsprechende Gleitungs-
bestreben künstlich verringern. Wir verfahren dabei nach dem Vor-
bild einer Treppe; denn diese ist nichts anderes als eine steile Fläche,
welche durch horizontale Stufen künstlich so hergerichtet ist, dass bei
jedem Schritt das Gleitungsbestreben gleich Null wird. So bewirken
wir beispielsweise beim Aufstieg auf Schneefeldern durch das blosse
Eindrücken unseres Fusses, dass die Sohle weniger steil geneigt
ist. als das Schneefeld. Auf hartem Eise aber können wir das nicht
und hier schlagen wir mit der Axt eine Stufe. Dieses letztere
Mittel versagt indessen auf dem nackten Fels, und deshalb kommt
hier alles darauf an, dass die kleinen Vorsprünge und Rauheiten
richtig vom Auge taxirt und von dem Fuss für eine möglichst hori-
zontale Lage ausgenützt werden. Im allgemeinen wird auf dem
Schnee, wie auf Fels und Eis die dem Fuss gebotene Fläche, auch
bei künstlicher Herriehtung oder sorgfältiger Auswahl des Trittes,
eine schräge sein. Das Aufsetzen der ganzen Sohle, welches der
grösseren Stabilität und Reibung wegen am meisten vor dem Fallen
und Gleiten schützt, erfordert nun aber meist Biegungen des Fuss-
gelenks, wie sie beim gewöhnlichen Gehen nicht vorkommen, näm-
lich seitliche Biegungen nach rechts und links, denen sich natürlich
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Das Wandern im Hochgebirge.
G9
auch noch die Biegungen von oben nach unten zugesellen. Es ist
eine besondere Kunstfertigkeit, mit seitlieh stark durchgebogenem
Fußgelenk die Last des Körpers ohne Zittern zu tragen; aber wer
diese Fertigkeit erlangt hat, wird sehr grossen Nutzen aus ihr ziehen.
Erst wo die Umstünde es absolut nicht zulassen, sollte man darauf
verachten, den ganzen Fuss aufzusetzen: man stellt dann den
Körper so, dass man die Fläche zur Seite hat, und setzt nur die ent-
sprechend zugewendeten Ränder von Sohle und Absatz eines jeden
Fusses auf ; oder man behält die Fläche en face und geht auf den
Ballen (beim Aufstieg; ; oder endlich man dreht ihr den Kücken und
geht auf den Absätzen (beim Abstieg).
Auf Grund der gegebenen Auseinandersetzung können wir sagen :
<ias Auge gibt uns die richtige Schätzung dafür, wohin wir den
Fuss zu setzen haben, das Gefühl, w i e wir ihn zu setzen haben und
wohin wir den Schwerpunkt verlegen müssen, während das Fuss-
gelenk durch seine Geschmeidigkeit und Stärke die Ausführung
des Trittes und das ruhige Verharren in der neuen Lage sichert.
Umsicht. Ruhe und Beherrschimg des Körpers lehren und befähigen
uns, den Sturz zu vermeiden: Heftigkeit und hastige Bewegungen
dagegen entfesseln die Bedingungen, die uns zu Falle biingen. Ks
gilt hier, was für das Leben überhaupt gilt, wo der Besonnene der
Stärkere ist und der heftig Aufbrausende unterliegt.
Auch die brüchige Beschaffenheit der oft verwitterten Gesteins-
oberfläche, die Unzuverlässigkeit der kleinen Vorsprünge, die locker
eingefugt sein können, legt uns Vorsicht auf. Schon deshalb dürfen wir
uns der neuen Unterlage nicht durch einen Ruck oder Stoss anvertrauen,
Müden] müssen sanfte Bewegungen eintreten lassen. Langsam muss
das Gewicht des Körpers von einem Bein auf das andere übertragen
werden und dem entsprechend auf die neue Unterlage. Sowohl
beim Aufklimmen wie beim Absteigen gilt dies. Nun erfordert es
aber grössere Kraft, sich langsam zu erheben oder niederzulassen, als
diese Bewegungen durch ein Abstossen oder Niederstossen mittels des
anderen Beines zu beschleunigen. Es sind ausser einem zuverlässigen
Fussgelenk auch sehr starke Kniekehlen imd eine besonders gut ent-
wickelte Museulatur des Oberschenkels nöthig, damit die langsame
Bewegung ohne Schwanken und Zittern ausgeführt werden kann.
Hier zeigt sich wiederum, welchen Nutzen wir aus dem Aufsetzen
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Dr. P. Güs^ie]dt.
des ganzen Fusses ziehen Der Vortheil liegt nicht blos in der
grösseren Reihung. sondern eben so sehr in der Erleichterung und
vermehrten Sicherheit, welche der Gebrauch des Absatzes bewirkt.
Machen Sie an einer sehr hohen Stufe das Experiment des lang-
samen Erhebens: einmal nur mit Aufsetzen des Ballens, und dann
mit Aufsetzen des ganzen Fusses. indem Sie den Hauptdruck auf
den Absatz legen, und Sie werden sich überzeugen, um wie vieles
langsamer, ruhiger, sicherer der Schritt im letzteren Falle ausgeführt
wird, als im ersteren. Je häufiger Sie den Schritt in der einen oder
anderen Weise wiederholen, um so deutlicher wird sich der Unter-
schied herausstellen.
Der Gebrauch des Absatzes führt ausserdem von selbst zur
Benützung der Wölbung des Fusses: sie kann bei vielen Vorsprüngen
fast wie ein Griff wirken, und der geschickte Gebrauch des zwischen
Absatz und Sohle gelegenen Theils ist daher sehr anzurathen.
Nun ist das Terrain häufig so steil und glatt, dass man ohne
besondere Hilfsmittel nicht weiter, oder zu Fall, kommen würde.
Diese besonderen Hilfsmittel sind zunächst unsere Hände und die
Nägel unter den Schuhen; dann der Stock und das moderne Eisbeil.
Alle dienen dazu, entweder die Reibung zu vergrössern und das auf
die Füsse wirkende Gewicht zu verringern, d. h. dem Gleiten vor-
zubeugen, oder die Stützfläche für den Schwerpunkt zu vergrössern,
d. h. dem Fallen vorzubeugen. Die Hände sind uns namentlich im
steilen Felsenterrain von unschätzbarem Werth. Aber auch hier
heisst es. wie bei dem Fuss, den Werth der kleinen Vorsprünge mit
dem Auge richtig taxiren, die Hand sanft tastend auflegen, sich durch
langsam gesteigerten Druck, nicht durch ein plötzliches Reissen dem
unzuverlässigen Gestein anvertrauen. Der mit schwierigen Touren
nicht Vertraute wird sich kaum eine Vorstellung machen können, wie
kleine Vorsprünge der Hand einen Halt bieten: das blosse Auflegen
der Fingerspitzen kann genügen, um den ganzen Körper vor dem
Fallen zu schützen — wenigstens für kurze Zeit. Das aber sind dann
meist die kritischen Lagen, wo man weder mit den Füssen allein,
noch mit den Händen allein, Halt hat und dann in solcher Lage län-
gere Zeit verbleiben muss, weil weiteres Fortkoramen auf Hinder-
nisse stösst. AVenn dann die Arme und Finger anfangen zu ermatten,
so vermischen sich gerechte Befürchtungen eines möglichen Unfalls
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Das Wandern im Hochgebirge.
71
mit dem schmerzhaften körperlichen Gefühl, welches das Aufbieten
des zu Ende gehenden Kraftvorrath es begleitet. Das sind die schlech-
ten Momente, die sich nicht vermeiden lassen und welche uns Be-
scheidenheit lehren.
Unter Umständen machen Passagen eine Art von Kletterei uöthig,
die immer etwas Prekäres hat. Wo plattenartige Felsbildungen auf-
treten, und weder Hand noch Fuss Unterstützung finden, vertheilt
man das Gewicht des Körpers und vergrössert die Reibung, indem
man sich mit dem ganzen Körper gegen den Felsen legt und nament-
lich das Knie aufstützt. Dann bilden Fusspitze und Knie gewisser-
maassen einen verlängerten Fuss. Die Knie können aucli sonst zuweilen
mite Dienste leisten. Ein sanftes Anlehnen derselben gegen sehr
4eile Schneewände erhöht die Stabilität sowohl beim Stillstehen, wie
bei der Ausführung eines Schrittes. Wo ein sehr hoher Schritt nach
aufwärts oder abwärts auszuführen ist, und ein Abschnellen oder
Xiederstossen des Fusses zu gefährlich scheint, wird das Knie des einen
Beines aufgesetzt, während das andere Bein die Bewegung ausführt.
Für gefährliches Terrain, d. h. für Terrain, in welchem ein Fehl-
tritt einen nicht mehr aufzuhaltenden Sturz zur Folge hat, werden
"ich die Regeln des Verhaltens so formuliren lassen:
1. Der Fuss muss. wo es immer angeht, mit der ganzen Sohle
«nd dem Absatz aufgesetzt werden; wo dies nicht mehr möglich ist.
<oilte man versuchen, wenigstens den Rand von Sohle und Absatz
gleichzeitig aufzusetzen und stets gute Druckfühlung im Absatz
behalten. Nur beim geraden Abstieg auf steilen Schneefeldern ist es
besser, auf den Gebrauch des ganzen Fusses zu verzichten und sich
mit dem Einstampfen der Absätze zu begnügen. Beim Aufsteigen soll
man nichts so sehr vermeiden, wie das ausschliessliche Aufsetzen der
Hallen, eine Gewohnheit, welche leider durch die gebräuchliche Art
des Treppensteigens befestigt wird, und der man dadurch entgegen-
arbeiten kann, dass man stets auch den Absatz auf die Treppeustufe
setzt.
2. Hand und Fuss müssen sanft aufgelegt oder aufgesetzt werden.
*> dass man noch rechtzeitig fühlt, ob die Unterlage halten wird oder
mcht Dazu gehört aber viel feines Gefühl; eine kleine Drehung des
Fussgelenkes kann bewirken, dass ein Stein nicht ausbricht oder nicht
ins Rollen kommt.
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72
l>r. P. Güssfeldt
3. Beim Aufwärtsklctteru bleibt die Körperlast so lange auf dem
feststehenden Bein ruhen, bis der vorgehende Fuss ganz festgestellt
ist: dann wird der Schwerpunkt durch Vorbeugen des Überköq>ers
verschoben, und dann erst tritt die Hebung ein. Macht man es anders,
d. h. so wie beim gewöhnlichen Gehen, welches in einem stetig
unterbrochenen Fallen besteht (dem Gewicht einer Pendeluhr ver-
gleichbar), so treten Stösse ein, die sowohl den Druck, wie auch das
Gleitungsbestreben des Körpers erhöhen, also ein Ausbrechen des
Stützpunktes oder ein Abgleiten des Fusses zur Folge haben können.
4. Beim Abwärtskletteru muss man Knie- und Fussgelenk des
ruhenden Beines langsam so tief einbiegen, dass das andere Bein
tasteud die tiefere Stufe erreichen kann; dann muss man den Schwer-
punkt von dem hinteren Bein auf das vordere verlegen, auf diesem
sich feststellen und nun den nächsten Schritt beginnen. Das starke
Anspannen des Kreuzes sowohl wie des Fussgelenkes macheu die Be-
wegung besonders sicher.
5. Fühlt man sich nahe einem Fall, so muss man sich klein
machen, ein wenig in die Knie fallen und dann einen Moment ruhig
warten.
6. Bei sehr steilen Stellen, mag man aufwärts oder abwärts geheu.
muss man stets das Gesicht gegen die Wand kehren: gleiches ist
erforderlich, wenn man horizontal um eine vorspringende Felsecke sich
windet
So lauten die Kegeln, die ebenso nüchtern und pedantisch klingen
mögen, wie ihre Befolgung frischen Muth, Kraft und Gewandtheit ver-
langt: sie zu verstehen ist leicht, sie auszuführen schwer. Unsere
Regeln haben immer nur typische Fälle im Auge und können keine
Rücksicht auf die unzähligen Nüancirungen nehmen, denen wir
die Vorschriften anzupassen haben — - so sehr anzupassen, dass
wir ihnen oft entgegenzuhandeln scheinen. Was sind alle Lebens-
regeln ohne angeborenen Takt, was sind alle Regeln für das Berg-
steigen ohne Anpassung an den speciellen Fall! Es ist nament-
lich das Maass der aufzuwendenden Vorsicht, in welchem man
sich nicht vergreifen darf. Denn wenn es der Zweck des Bergsteigens
wäre, den Körper in eine möglichst gesicherte Lage zu versetzen, so
bliebe man am besten unten: der Zweck ist das Vorwärtskommen, und
dieses wird durch übertriebenes Anklammern an die Sieherheits-
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Das Wandern im Hochgebirge.
73 '
maassregelu eben so sehr gefährdet, als es die Sicherheit wird durch
leichtfertige Nichtbeachtung. Deshalb werden wir namentlich mit
der Verlegung unseres Schwerpunktes oft viel weniger sorgfältig um-
gehen, als es die obigen Regeln aussprechen; ja selbst au den aller-
gefahriichsten Stellen, wo die Umkehr droht, werden wir Tritte thun.
die wir weder lehren dürfen, noch lehren können, und welche meistens
in abgeschnellten Bewegungen des nicht mehr unterstützten Schwer-
punkts bestehen. Dass wir uns auf Schneefeldem zuweilen absichtlich
rutschen lassen, ist bekannt; ebenso, dass wir oft in schnellem, über-
müthigem Lauf von Block zu Block au den Felsen hiuuntersprnigen.
Aber auch wenn wir ganz nach den Kegeln gehen, so wird unser Gang
nicht das schleppende, klebende haben, was dem Wortlaut der Vor-
schriften anhaftet, sondern leicht, elastisch, und von einer Langsam-
keit sein . welche Kraft und nicht Schwäche verräth. Das setzt
freilich ein kräftiges, biegsames Fussgelenk, starke federnde Knie-
kehlen, musculöse Oberschenkel und ein elastisch gespanntes Kreuz
voraus. Den guten Bergsteiger erkennt mau schon von Weitem an dem
gleichmässigen, langsamen Tempo, mit dem er selbst einen nur
flachen Hang ersteigt. Der Ungeübte und Schwache dagegen steigt
meist viel zu schnell und wird darin häufig noch durch den fatalen
Irrthum bestärkt, als thue er sich so durch besondere Leistungs-
fähigkeit hervor. Dazu tritt häufig noch der unselige Hang viel zu
sprechen, während die alten Bergsteiger recht wohl wissen, dass
Schweigen Gold ist, und den Mund nie unnütz aufthun. Die Folgen
stellen sich dann bald ein; Athemlosigkeit ist die erste davon. Ein
anderer Fehler ist, dass, sobald der Anstieg einigermaassen steil wird,
der schlechte Bergsteiger sich in einen Zehengänger verwandelt und
ganz vergisst, seine beste Hilfe — den Absatz — zu gebrauchen.
Dadurch wird die Hastigkeit der Bewegung vermehrt, die Kräfte
werden zu schnell verausgabt, vorzeitige Ermüdung tritt ein.
während der Athem immer kürzer wird.
Auch beim Abwärtssteigen sind gewisse Fehler den meisten
Anfangern eigenthümlich: Unsicherheit des Tritts und häufiges Stehen-
bleiben, um den nächsten Tritt zu suchen; ferner eine Neigung, den
Oberkörper nach vorn zu legen und sich hinzusetzen, um halb rutscheud,
halb gehend eine schlechte Passage zu überwinden. Wenn mau dann
als Letzter geht und das Seil hält, so muss man wohl oft rufen: „Nur
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Dr. P, Gttssfeldt.
vorwärts und gerade stehen." Der Berg soll eben frisch angepackt
werden, wie der Künstler das Instrument angreift, dessen er ganz
mächtig ist.
Die beste Methode, um Sicherheit zu erwerben, bleibt immer,
sich möglichst wenig eines Stockes zu bedienen; ganz analog, wie dem
jugendlichen Reiter ein sicherer und eleganter Sitz zu Pferde nur
dadurch beigebracht wird, dass er auf englischem Sattel ohne Bügel
reitet Trotzdem wird kein verständiger Mann den Stock, bezw. das
Eisbeil zu Hause lassen, denn es gibt Stellen, wo schlecht genug oder
gar nicht ohne diese Hilfe durchzukommen wäre.
Das Gletscherbeil ist ein sehr sinnreiches Instrument; natürlich
muss man es richtig zu handhaben verstehen. Seine Einführung in die
alpine Technik raarkirt geradezu eine neue Epoche für dieselbe. Es
dient als Stock, als Axt zum Stufeuschlagen, als Haken, den man
beim Traversiren steiler Hänge in den Schnee oder in das Eis ein-
schlägt. In extremen Lagen kann man selbst eine künstliche Stufe
daraus herstellen, indem man es gegen die Felswand lehnt und auf
den Grift* tritt, oder beim Abwärtsklettern über eine Platte kann man
sich an dem Stock einige Fuss hinunterlassen, indem man den Griff
wie einen aufgelegten Haken benutzt. Der Stock des Beiles darf nicht
zu lang, aber auch nicht zu kurz sein. Ein zu langes Beil erschwert
das Stufenschlagen beim Aufstieg an sehr steilen Eiswänden, ein zu
kurzes Beil beim Abstieg. Die Länge richtet sich etwas nach der
Grösse des Mannes. Das Beil, welches mir 12 Jahre hinter einander
bei allen Besteigungen gedient hat, besitzt eine Länge von 112cm.
Das Eisen der eigentlichen Axt darf kein zu leichtes Gewicht haben,
weil sonst das Schlagen der Stufen in hartes Eis zu zeitraubend wird.
Im allgemeinen sind die von den Reisenden gebrauchten Gletscher-
beile zu leicht. Der Stock wird in der Mitte zuweilen noch mit einem
Ringe von starkem Leder versehen, damit die Hand nicht abgleite,
wenn das Holz durch schmelzenden Schnee oder durch Regen schlüpfrig
geworden ist. Beim Klettern im Fels ist die Axt zuweilen hinderlich,
Viele hängen sie dann mittels einer Schnur an das Handgelenk, um
beide Hände frei zu haben. Ich habe mich nie daran gewöhnen können
und rinde, dass man die Hand, welche den Stock hält, noch recht gut
zum Klettern verwenden kann. Schwieriger ist es schon, zwei Beile zu
halten, was vorkommt, wenn mau den Führer macht.
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Das Wandern im Hochgebirge.
75
Ausser den angeführten unentbehrlichen Mitteln, welche die
Sicherheit des Trittes unterstützen (unsere Hände, die genagelten
Schuhe und das Eisbeil), gibt es zwei andere, über deren Berechtigung
sich streiten lässt. Das eine davon sind die Steigeisen oder Eissporen,
eiserne Stacheln, die unter dem Fuss befestigt werden und. wenn sie
t?ut sitzen, eine grosse Sicherheit auf steilen Eisfeldern gewähren. Oft
machen sie das Schlagen von Stufen ganz überflüssig, ermöglichen
also eine Zeitersparniss , die unter Umstanden das Gelingen einer
Unternehmung bedingt. In einem solchen Ausnahmefall sind sie also
<ehr berechtigt. Um so weniger aber sind sie es filr die gewöhnlichen
Hochtouren, denn ihr Gebrauch verwöhnt, hebt die elegante Leichtig-
keit des Trittes und die Feinfühligkeit des Fusses auf, und macht den
Wanderer unsicher, wenn ihm an kritischer Stelle die Eisen fehlen.
Lässt sich vom Standpunkt des Hochgebirgswanderers aus wenig
zu Gunsten der seit uralter Zeit bekannten Steigeisen sagen, so noch
viel weniger zu Gunsten der modernen Drahtseile und Ketten, die von
manchen Felswänden herunterhängen. Das Band, welches den
Wanderer mit dem Berge verbindet, soll seine Kaltblütigkeit und
Geschicklichkeit sein; es ist zuverlässiger und eines Mannes würdiger,
als jene Hilfsmittel, die im gegebeneu Falle doch einmal brechen
•^der aus ihrer Verankerung losreissen. Bis zu jenem verhängnissvollen
Zeitpunkt aber verlocken sie schwache Menschenkinder, ein Gebiet
zu betreten, das diese besser unbetreten Hessen.
Leitern, die man über klaffende Spalten legt, sind fast ganz in
Vergessenheit gerathen. dennoch lohnen sie zuweilen die Mühe des
Transportes: denn es gibt Stellen, an denen das Weiterkommen
lediglich von dem Besitz einer Leiter abhängt.
Unentbehrlich für gegenseitige Hilfeleistung und Sicherung ist
•las leichte Hanfseil, ohne welches eine aus mehrere Personen
bestehende Gletscher-Expedition wohl nie auszieht. 60—70 Fuss ist
eine gute Länge für ein Seil: gebraucht man mehr, so knüpft mau
zwei Enden zusammen. Das Seil wird direct mittels einer Schlinge
um den Leib gelegt; einen Seilgurt zu tragen ist gefahrlich, weil die
Gurtringe, an denen das Seil befestigt wird, auslassen können.
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Dr. P. Gü>stddt.
II.
Wer die oben eharakterisirte Technik des Gehens besitzt, niuss
sie auch vor schädlichen Einflüssen möglichst zu schützen wissen. Die
vornehmlichsten sind Furcht, Ermüdung, Uehelkeituud Kälte. Furcht
verwirrt unser Urtheil und gefährdet unsere sichere Haltung. Aber
auch in dem Maasse. wie die Ermüdung fortschreitet, pflegt die
Sicherheit und Leichtigkeit des Trittes abzunehmen. Nun ist die
Kraftausgabe bei grossen Besteigungen meist sehr intensiv, und wenn
es auch au relativ leichten Strecken nicht fehlt, so ist doch die Durch-
schuittsforderung eines langen Tages eiue ziemlich harte; wer nun
gar auf einer mehrtägigen Expedition begriffen ist oder wochenlang
alpine Märsche ausführt, fühlt deutlich die Rückwirkung davon aut
seinen Körper, und die Forderung nach Ruhetagen tritt in ihr Recht,
Es kommt daher viel darauf an, dass wir durch ein passendes Ver-
halten die Kraftausgabe möglichst reguliren und dafür Sorge tragen,
das Verloreue zu ersetzen. Die Vorbedingung hiefür ist, dass wir für
die Berge trainirt sind, d. h. dass wir durch kleinere Bergtouren
unsere Muskeln und Lungen der alpinen Thätigkeit möglichst angepasst
haben. Auch der beste Alpinist wird, wenn er nach mehrmouatlichem
Aufenthalt in der Ebene eine mittelgrosse Hochgebirgstour ausführt,
stark mitgenommen werden: Muskeln, Lungen und Magen erinnern
ihn schnell genug daran, dass er unter veränderte Bedingungen gestellt
ist. Ungestümer Thatendrang verleitet nicht selten dazu, ohne
passenden Uebergang sofort ein grosses Unternehmen zu beginnen,
das dann oft kläglich genug verläuft, während dasselbe Unternehmen,
wenn kleinere Touren ihm vorangegangen sind, die Kräfte des
Reisenden weder übersteigt, noch erschöpft.
Ein grosser Nachdruck darf nun mit Recht auch auf diejenigen
Vorbereitungen gelegt werden, die wir fern von den Bergen, im Flach-
lande machen können. Von den drei Dingen, die wir durch das
Trainiren an Ort imd Stelle wieder auf ihre volle Leistungsfähigkeit
bringen: Lungen, Muskeln und Geschicklichkeit, zeigen die Lungen
anfänglich das grösste Widerstreben, weil sie in dem ganz veränderten
Medium der dünneren Luft, noch dazu unter erhöhter Kraftbethätigung,
arbeiten müssen. Diese abweichenden Bedingungen können wir uns in
der Ebene nicht schallen . wohl aber durch passende körperliche
Uebungen dafür sorgeu. dass unser Athmungs-Mechanismus normal
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Pas Wandern im Hoehg.birp-.
77
bleibt. Die Muskeln können wir dagegen, selbst im Zimmer, in der-
jenigen Hebung erhalten, welche das Bergsteigen erfordert. Wenn Sie
>ich mittels einer tiefen Kniebeuge niederlassen und wiederaufrichten.
>•> setzen Sie gerade diejenigen Muskeln in Thätigkeit. welche beim
Abstieg und Aufstieg gebraucht werden. Eine täglich vorgenommene,
mit gleichmässiger Ruhe und oft hintereinander ausgeführte Wieder-
holung dieser Uebung ersetzt unsern Beinmuskeln einen Berg. Die
beiden Elementar-Bewegungen des Bergsteigens aber: Senkung des
Schwerpunkts durch Beugen, Hebuug durch Strecken des Knies werden
wir noch genauer nachahmen, wenn wir, auf einem Bein stehend, das
Knie abwechselnd ein wenig beugen und strecken. Sehr viel schwerer,
und deshalb die geeignetste Kraftprobe für den Bergsteiger ist es
nun. die eben angegebenen Bewegungen so auszuführen, dass man
sich so tief wie möglich niederlässt und dann aufrichtet, ohne je mit
dem andern Bein den Boden berührt zu haben. Die Uebung gelingt
am leichtesten, wenn man sie in Schuhen mit Absätzen ausführt, und
ist am schwersten, wenn sie nur in Strümpfen und ohne Aufstützen
des Absatzes vorgenommen wird. Durch diese drei ('lassen von
Uebungen werden Knie- und Fussgelenke, sowie die Muskeln des Ober-
schenkels trefflich geübt und im Training erhalten. Lassen Sie noch
andere Uebungen hinzutreten, die auf Einem Bein ausgeführt werden
und der Erwerbung möglichst grosser Stabiiitat dienen, so werden Sie
gut vorbereitet in die Berge gehen Nur müssen Sie sich nicht durch
die kleinen Anforderungen des täglichen Lebens von der täglichen
und ausgiebigen Wiederholung dieser Uebuugen abziehen lassen.
Ein grosses Glück ist es nun, dass die einmal erworbene
Geschicklichkeit im Gehen und die Feinfühligkeit des Fusses nicht
verloren geht, und dass ein einziger Tag, im schlechten Terrain ver-
bracht, uns all' die Finessen wieder rinden lässt, deren wir bedürfen:
es ist also analog wie beim Schwimmen.
Aber selbst der vollständig trainirte Alpinist muss sein äusseres
Verhalten an gewisse Regeln binden , wenn er möglichst lange
leistungsfähig bleiben will. Viele der Regeln mögen kleinlich und
trivial klingen, aber ihre wohlthätige Wirkung ist um so grösser
Ks heisst dabei, wie in so vielen anderen Fällen: principiis ohsia;
man muss den Schädlichkeiten vorbeugen; sind sie erst eingetreten,
so schafft man sie so schnell nicht fort, und das Unternehmen
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Dr. P. Güssfeldt.
seheitert vielleicht daran. Mau soll sich also schon im voraus, so
gut es angeht, dagegen zu wehreu suchen, dass man wunde Füsse
bekommt, Steifigkeit in den Gliedern fühlt, vom Frost leidet, mit
Widerwillen isst. deu Magen erkältet, röchelt statt zu athmen, Blut-
andrang nach dem Kopfe, schmerzhaftes Brennen im Gesichte fühlt:
mit einem Worte, man soll sich hüten, dass man nie von allen Krallen
verlassen , überwältigt von Erschöpfung , verzweifelt den Schnee
umarmt und ausruft: „Wenn ich je glücklich wieder unten ankomme,
so gehe ich gewiss nie wieder auf einen Berg.- Im Hinblick auf
«liese Eventualität mögen folgende Bemerkungen am Platze sein:
Vor Antritt eines Marsches soll man die Füsse gut mit Brannt-
wein abreiben und dann stark mit Fett einreiben; das schützt vor
Brennen und gegen Blasen. Desgleichen ist es von wohlthuendster
Wirkung , vor dem Aufbrach und bei der Rückkehr dem ganzen
Körper namentlich den Gelenken eine Friction mit Branntwein zu
geben: das erhält die Elasticität wunderbar.
Ehe man den Schnee betritt, muss man sich Gesicht, Nacken,
Ohren, Nase mit Glycerin oder einer ähnlich wirkenden Substanz
einreiben. Wer eine hinreichend gegerbte Haut besitzt, hat da*
freilich nur bei der ersten Tour nöthig; sonst aber ist es gut, diese
Procedur jedesmal auszufuhren. Das Gesicht verbrennt dann stark,
jedoch in schmerzloser Wreise, und bei Vielen tritt ein Abschälen der
Haut gar nicht ein. Damen pflegen sich jetzt einer weissen Leinwand-
maske, welche weder dem Sehen, noch der Respiration durch Mund
und Nase hinderlich ist, zu bedienen. Dass ein blauer Schleier ganz
zu verwerfen ist, das Athmeu unangenehm macht, das Gesicht in
eine bedrückende Gluth hüllt, braucht wohl kaum noch erwähnt zu
werden. Dagegen gewährt ein weisses Taschentuch, das mau unter
den Hut legt und über den Nacken fallen lässt, angenehme Kühlung
imd schützt gegen Kopfschmerz. Allseitig geschlossene Schneebrillen
haben den Nachtheil, dass sie leicht beschlagen, und dass das Auge,
wenn man sie einmal abnimmt, stark geblendet wird. Ich bediene
mich stets nur einer ganz gewöhnlichen goldenen Brille mit massig
tief blauen Gläsern: ein Stahlgestell empfiehlt sich nicht, wegen des
schnellen Röstens uud der Brüchigkeit. Man wendet auch Schnee-
brillen an, bei denen die Gläser durch eine feine Drahtgaze ersetzt
sind : ich selbst habe sie nie probirt.
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Das Wandern im Hochgebirge
7<J
Was nun die Kleidung betrifft, so weiss jedermann, dass man
Fhnaflhemdeii und starke Wollenstoße tragen muss. Zum Wechseln
für das Nachtlager empfiehlt sich ein seidenes Hemd. Wer gar zu
empfindlich gegen die Hitze im Thal ist, mag einen Rock aus dünuem
Wollstoff tragen , und in der Höhe eine gestrickte wollene Jacke,
ohne welche man überhaupt nicht reisen sollte, darunter anlegen.
Aber die Beinkleider müssen aus starkem Zeuge sein. Weitaus
der beste Schnitt, den man ihnen geben kann, ist der der alten
holländischen „ Nickerbockers", sehr weiter Kniehosen, die unter
dem Knie befestigt werden, aber, wenn sie frei herunterhängen, die
stanze Wade bedecken müssen. Sie bieten den Vortheil, dass man
nie eine Spannung über dem Knie erleidet, und dass die Knöchel und
Waden freier bleiben. Der Gang wird elastischer und graziöser , wie
ja überhaupt jede Tracht, welche die Formen des menschlichen
Körpers hervortreten lässt, vortheilhaft auf die Haltung einwirkt.
Mit blossen Knien aber wird kein ernsthafter Hochgebirgsreisender
gehen. Wenn in gewissen Theilen des Gebirges diese Tracht üblich
war und noch ist, so ist das kein Grund, sie nachzuahmen. Wer den
grösseren Theil des Jahres über die Haut gegen die Sonne schützt
und dann plötzlich exponirt, handelt höchst unklug; Strahlung. Kälte.
Felsecken werden ihm so gründlich zusetzen, dass seine Sucht nach
theaterhaftem Schaugepränge durch die erste wirklich grosse Tour
fast zu hart gestraft wird.
Der Kock muss sich bis unter den Hals zuknöpfen lassen und
aussen mindestens zwei so geräumige Seitentaschen haben, dass ein
grosses Notizbuch bequem darin Platz hat und jederzeit leicht heraus-
genommen werden kann Desgleichen muss die Weste mindestens
rier Taschen besitzen, damit alle Taschen-Apparate, wie Uhren, Ane-
roide und Compass sogleich zur Hand sind, abgelesen und notirt werden
könneu. Ohne diese Vorsicht fallen die Notizen lückenhaft aus, die
Rechenschaft über die Einzelheiten des Marsches geht verloren und
eine später zu entwerfende Beschreibung büsst stark an Werth ein.
Gut ist es, die Bergschuhe so weit anfertigen zu lassen, dass
man zwei Paar Strümpfe anlegen kann; nämlich ein Paar kurze,
wollene Socken und darüber die langen Nickerbocker - Strümpfe
Diese Maassnahrae möchte ich ganz besonders empfehlen. Im übrigen
herrschen bezüglich des Schuhwerks wohl überall dieselben richtigen
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Dr. P. Gflftsfeldt
Ansichten. Dass die Befestigung durch SchuQre geschieht, die Absätz«*
niedrig sein müssen, der Bogen unter dem Fusse recht solid, die
Sohlen dick und gut benagelt, ist allbekannt: aber ein gar zu starkes
Vorstehen der Sohlenränder über deu Fuss ist schädlich, wo es
sich um sehr prekäre Klettereien handelt. Denn wo man nicht mehr
Halt für den ganzen Fuss, sondern nur för einen Sohlenrand findet,
steht man sicherer, wenn nicht dieser allein, sondern auch der Fuss-
rand noch über der stützenden Felskante zu liegen kommt : sonst
tritt ein Drehungsbestreben des Fusses im Schuh ein. Man hüte sich
davor, die Schuhe mit heissem Fett einzureiben.
Zur Fussbekleidung gehören auch noch die Gamaschen: sie
schützen davor, dass Schnee von oben in die Schuhe fallt, die Strümpfe
durchnässt und zu Faltenbildungen Anlass gibt. Diese Oberstrümpfe
müssen aber gut sitzen und recht knapp über der Wade abschliessen .
damit kein Schnee eindringen kann. Die Befestigung unter dem
Fusse geschieht weder mit Leder noch mit Ketten, sondern mit ein-
fachem Bindfaden, der durch stark umsäumte Löcher gezogen und
dann um den ganzen Fuss und das Fussgelenk gewunden wird. Das
sitzt fest, verhindert ein Aufstülpen des unteren Theils der Gamaschen
und ist jederzeit leicht zu erneuern.
Den Kopf soll ein weicher, w omöglich grauer Filzhut bedecken.
Ist er übertrieben breitkrempig, so stösst man damit beim Klettern
an sehr steilen Wänden an und empfindet eine ärgerliche Unbequem-
lichkeit, gerade wenn man sich am meisten zusammennehmen muss
Nie sollte man ohne ein oder zwei grosse seidene Tücher sein,
denn sobald es windet . muss mau den Hut befestigen, sonst kann
man an einer kritischen Stelle einen Windstoss erfahren, rasch nach
dem Hut greifen und das Gleichgewicht verlieren. Man bindet also
ein seidenes Tuch über deu Hut , so dass sich die Krampe über die
Ohren schlägt; das hält warm und schützt den Hut vor dem
Abfliegen. Das zweite Tuch legt man bei anhaltender Kälte um den
Hals. Nachts in rauhen Quartieren dienen die Tücher zur Umhüllung
von Kopf und Hals.
Unter gewöhnlichen Verhältnissen haben wir es nicht nöthig.
Hände und Handgelenk zu bedecken, aber oben, wo es kalt ist, wo wir den
kalten Stock in der Hand halten, in den Schnee und an den eisigen
Fels greifen müssen, sind Handschuhe geradezu unentbehrlich. Sie
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Das Wandern im Hochgebirge.
. 81
müssen aus Wolle gestrickt sein, sogenannte Fausthandschuhe, denn
das Mittel , wodurch man die erstarrende Hand immer wieder zu
erwärmen sucht, besteht darin, dass man im Handschuh eine Faust
macht und die Finger gegen einander und gegen die Handfläche reibt;
ausserdem legt man ein bis zwei Paar Pulswärmer an. Die Hand-
schuhe stossen sich leicht an den Fingerspitzen durch, deshalb ist es
praktisch, daselbst ein weiches Leder aufsetzen zu lassen.
So ist man leidlich gegen die zerstörenden Einflüsse der Kälte
geschützt Es ist nicht allein der Schmerz, den wir zu fürchten haben,
und das Missbehagen, sondern auch die Gefahr, welche uns die Kälte
bereitet. Abgesehen davon, dass einzelne Glieder erfrieren könnten,
verlieren wir die Empfindung und die Kraft in Händen und Füssen,
und wissen kaum noch, ob wir sicher oder unsicher greifen und
treten.
Den Einwirkungen der Kälte und den Anstrengungen widerstehen
wir besser, wenn wir gut genährt sind und einen kräftigen Ver-
brennungsprocess in unserm Innern unterhalten. Dazu gehören
passende Nahrungsmittel und ein Magen, der nicht durch Ueber-
anstrengung verdauungsunfähig geworden ist. Da anhaltende Kraft-
ausgabe den Magen jederzeit von seinem normalen Zustand entfernt,
so muss man die Zeiten der Ruhe und massiger Anstrengung zu aus-
giebigem Essen benutzen. Namentlich sollte niemand den kostbaren
Moment vorüber gehen lassen, wo sich nach etwa dreistündigem
Marsche in der Morgenfrühe Appetit einstellt, und sich dann durch
kein Drangen der Führer in dem langsamen Verspeisen kräftiger
Nahrungsmittel stören lassen. Der verpasste Augenblick, d. h. die
Gelegenheit, durch Nahrung einen Kraftvorrath in sich aufzuspeichern,
kehrt selten zurück.
Ueber die Auswahl der Speisen ist nicht viel zu sagen. Fetter
Schinken, Speck, Hammel- und Kalbs-Cotelettes, ein Huhn, etwas
Käse munden wohl am besten; Kalbsbraten, Koastbeef oder Hammel-
braten schon weniger; dagegen pflegen gepfefferte Sachen, z. B.
weiche Mettwurst, den Magen angenehm zu berühren, geradeso wie man
in den Tropen, wo der Magen aus anderen Ursachen erschlafft, die •
Speisen kaum noch ohne die Zuthat der heissen Pfefferschötchen
gemessen mag. Ein kräftiges und zugleich mildes Nahrungsmittel
ist gedörrtes Rauchfleisch, das man in Graubünden in vorzüglicher
Zeitschrift 1891. G
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Dr. P. Güssfeldt.
Qualität findet; dagegen ist Salami, so viel ich nach eigenen Er-
fahrungen urtheilen kann, kaum verdaulich. Sehr angenehm, aber
etwas dursterregend sind Sardinen. Butter ist eine unschätzbare Unter-
stützung für das Essen, und wird es noch mehr, wenn man Suppen-
kräuter dazu legt. Man sollte sie stets mitnehmen, denn ein Butter-
brod mit gehackter Petersilie oder grünem Schnittlauch mundet noch,
wenn auch schon sehr bedeutende Anstrengungen hinter uns liegen
Selbst den Werth der rohen Zwiebel, für wie unanständig man ihren
Genuss unter gewöhnlichen Verhältnissen erachten mag, lernt man in
den Tagen aussergewöhnlicher Kraftbethätigung schätzen. Als be-
rechtigte Delikatessen dürfen gedörrte Feigen, Weinbeeren, Chocolade.
Zucker, Pfeffermünzkuchen und frisches Obst empfohlen werden.
Von wohlthuendster Wirkung ist grüner Salat.
Ich persönlich nehme bei anstrengenden Touren gern weichen
Kuchen mit Schichten von Fruchtgelee mit. Darüber ist oft gelacht
worden, aber ich meine, in diesem Falle hat Der die Lacher auf seiner
Seite, der die Esser auf seiner Seite hat, und ich entsinne mich sehr
wohl einiger schlimmer Situationen bei ersten Besteigungen, nach
deren Ueberwindung mein Kuchen als einzig berechtigte Belohnung
von den Führern und mir selbst verspeist wurde.
Was nun das Trinken angeht, so hat Genuss von gutem Wein
noch jedermann in den Bergen gestärkt; nur bei herannahender
Uebelkeit beschleunigt der Wein die Explosion. Thee mit Zucker ist
auch gut. In gewissen Momenten beginnender Erschöpfung, aber
auch nur dann, ist Cognac von Nutzen; alle andern Schnäpse, vor
allem Liqueure und Kirschwasser, verwerflich. Unübertroffen in der
Wirbmg auf das Gemüth ist der Anblick einer uneröffheten
Champagner- Flasche; so viel Trost verspricht sich der heitere, wie
der traurige Bergsteiger von ihrem Inhalt. Auch ein Gemisch von
Asti spumante mit Kothwein ist stärkend und erfrischend. Leider ist
das Glasgewicht der Champagnerflaschen ein zu hohes, als dass man
ihrer viele mitnehmen könnte. Für nicht moussirenden Wein bedient
man sich mit Vortheil eines trommelartigen, innen versilberten Ge-
■ lässes von drei bis vier Litern Inhalt.
Kaltes Wasser, bei erhitztem Zustande getrunken, ist den Lungen
nicht schädlich, wohl aber dem Magen. Aus diesem Grunde , und
weil der Magen uns unerbittlich tyrannisirt, ist Vorsicht beimWasser-
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Das Wandern im Hochgebirge
83
genuss geboten. Gut ist es, sich des Morgens einmal ordentlich satt
zu trinken, und dann gegen Abend öfters kleinere Quantitäten zu sich
za nehmen. Ein Zusatz von Pfeffermünz- Alkohol nützt oft und schadet
nichts.
Ein kleines Hölzchen, etwa ein Zahnstocher, oder ein Grashalm,
während des Marsches zwischen den Zähnen gehalten, hält den Durst
ab, weil man häufige Schluckbewegungen macht, die Speicheldrüsen
anregt und den Mund nicht aufsperrt.
Besondere Aufmerksamkeit sollte man seiner Ernährung des
Abends und Morgens zuwenden, wenn man in einer Alphütte zu näch-
tigen gezwungen ist. Das Universalmittel ist hier eine einfach her-
zustellende, sehr kräftige Suppe. Am besten führt man Tafeln von
zusammengepresstem Mehl bei sich, zerkocht die zerkleinerte Masse
in Wasser und setzt Fleisch-Extra et und Salz hinzu; frische Suppen-
kräuter, die man mitgenommen, Eigelb und Butter, eingeschnittene
Stuckchen Fleisch oder Schinken erhöheil noch den Nährwerth und
die Schmackbaftigkeit. Ich bemerke, dass rohe Eier in grossen Quan-
titäten transportirt werden können, wenn man sie vorher aufschlägt
und nur die Eidotter in einer Flasche mitnimmt. Diese Suppe
kann ich gar nicht genug empfehlen: sie wirkt belebend, erwärmend,
ernährend und ist leicht verdaulich, worauf in den Bergen viel
ankommt. Führer wie Reisende, denen ich davon gab, haben sie
jeder anderen Speise vorgezogen. In früheren Jahren pflegte ich
Chocolade zu kochen. Kaffee sollte man vermeiden; Abends genossen
verscheucht er den ohnehin meist scheuen Schlaf, und Morgens
genossen, übt er eine beschwerende Wirkung aus; nur wenn man zeitig
am Tage von einer schweren Tour zurückgekehrt ist, erweist sich
schwarzer Kaffee als wohlthuende Erfrischung, sonst aber ist Thee
beiweitem vorzuziehen. Recht am Platze als Schlaftrunk des Abends
vor dem Niederlegen ist ein heisser Grog.
So viel über Speise und Trank.
Was den Schlaf betrifft, der unsere anstrengenden Marschtage
wn einander trennen sollte, so ist es damit oft übel bestellt. In der
Regel bringen wir die Nacht vor einem grossen Marsch in einer
Hütte zu , Sennhütte oder Schutzhütte ad hoc für Reisende erbaut.
Mit dem unbequemen Lager würde man sich bald abfinden, nicht so
mit der drückenden Luft, die der Aufenthalt schon weniger Menschen
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Dr. P. Güssfeldt.
erzeugt; dazu das Hin- und Herwälzen bald dieses bald jenes, das
laute und emsige Schnarchen eines vom Schlaf Bevorzugten, vielleicht
auch die Sorge um das Wetter, oder erregte Vorstellungen über den
Verlauf einer noch unbekannten Besteigung. — Alles dies vereinigt
sich, uns lange wach zu erhalten. Es ist ein Glück, dass der Mensch
ziemlich lange Zeit mit sehr wenig Schlaf auskommen kann, wenn er
sich nur gut ernährt. Aber wünschenswerth ist es denn doch, einige
Stunden zu ruhen, und deshalb wird mancher vorziehen, im Freien zu
schlafen. Das erfordert aber den Mehraufwand wenigstens eines
Trägers für die Decken. Am besten steckt man den Körper in einen
Schlafsack und bedeckt das Gesicht mit eiuem leichten Stoff. In der
arabischen Wüste, wo die Nächte auch kalt sind, habe ich 4 Wocheu
lang jede Nacht ohne Zelt geschlafen, unter freiem Himmel, und
mich vortrefflich befunden.
Zu den Ursachen, welche unsere Leistungsfähigkeit mindern,
muss auch der Schwindel gezählt werden, aber in unsere Betrachtung
gehört dieser abnorme Zustand streng genommen nicht. Denn wir
dürfen nur solche Alpinisten voraussetzen, welche Schwindel nicht
kennen. Trotzdem scheint das Gehirn auch des Schwindelfreisten
unter gewissen Verhältnissen afficirt werden zu können. Meine Ansicht
von der Sache habe ich einmal gelegentlich*) so formulirt: „ . . . .
In dieser, im eigentlichsten Sinne des Wortes schwindelnden Höhe
machte ich von neuem die Wahrnehmung, dass es absolute Schwindel-
freiheit nicht gibt, und dass das, was wir so nennen, nur ein höherer
Grad von Widerstandskraft gegen sinnverwirrende Einflüsse ist. Sie
machen sich geltend, sobald die vier Hauptbedingungen: offene
Abgründe, unsicherer Stand, erzwungene Unthätigkeit und langes
Verweilen gleichzeitig vorhanden sind; sie äussern sich nicht im
Taumel oder in dem Wunsch, um jeden Preis, also auch um den
des freiwilligen Hinunterstürzens, aus der unerträglichen Lage befreit
zu werden, aber man fühlt ihre Wirkung, wie wenn ein elektrischer
Strom durch das Gehirn ginge.* Die wissenschaftliche Erörterung
gehört der Physiologie an, und ich verweise auf den sehr belehrenden
Vortrag des Herrn Dr. Grützner „Ueber das Schwindelgeluhl* **).
•) Jahrbuch des S. A. C. Band XIV. „Die Ueberwindung der Bernioa-
scharte1*.
•») Mittheilungen des D. u. Ö. A V. 1880. Nr. 6. S. 190 ff.
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Das Wandern im Hochgebirge.
85
Selbstverständlich werden sie nicht immer in der Lage sein,
die ganze Summe der bisher gegebenen Verhaltungsraaassregeln, auch
wenn Sie denselben beistimmen, zu befolgen. Ich möchte deshalb
richtig verstanden sein. Nichts liegt mir ferner als doctrinäre Recht-
haberei oder der Glaube, dass die an meiner Person angestellten
Erfahrungen nun auch ohne Moditication für jeden Bergsteiger gelten
müssten; oder dass man nicht auch Berge ersteigen könnte, ohne
Butter und Suppenkräuter , ohne Kuchen und Champagner, ohne
Nickerbockers und zwei Paar Strümpfe. Das alles habe ich öfter
gethan, als Sie vielleicht anzunehmen geneigt sind; aber gerade
deshalb weiss ich auch, dass das Vorhandensein der verschiedenen
aufgezählten Dinge das Wohlbefinden und damit die Leistungs-
fähigkeit erhöht. Und mein Zweck ist es ja gerade, alles das hier mit
Ihnen in Betracht zu ziehen, was die Leistungsfähigkeit des Individuums
auf ein Maximum steigert.
in.
Was ich Ihnen mitgetheilt habe, bezieht sich lediglich auf die
Ausbildung der körperlichen Leistungsfähigkeit und auf die Mittel,
dieselbe gegen die Einflüsse der Anstrengung, der Kälte, der Appetit-
losigkeit zu schützen. Das allein aber macht noch keinen Alpinisten
aus. Es befähigt dazu, sehr schwierige Touren auszuführen, sobald
man von ausgezeichneten Führern unterstützt wird. Es gibt Leute,
die von sich und andern ganz bona fide für ausgezeichnete Alpinisten
gehalten werden und die schliesslich doch nichts anders gethan haben,
als dass sie oft ihren Fuss in die Fusstapfeu couragirter Führersetzen;
sie haben eine lange Liste glänzender Expeditionen aufzuweisen und
würden vielleicht nicht im Stande sein, die Führerrolle bei einem
Berge zu übelnehmen, der in dem alpinen Jargon als »leicht« ab-
gethan wird.
In der That bedarf es für den Alpinisten noch anderer Eigen-
schaften, als der blossen Technik des Gehens; diese ist nur das
Fundament, oder wenn Sie wollen, die leistungsfähige Maschine,
welche in den Dienst unserer Bergkenntniss gestellt wird.
Wenn wir häufig und mit Aufmerksamkeit an der Seite viel-
erprobter Führer wandern, ihren hingeworfenen Bemerkungen lauschen,
die oft tiefe Erfahrungssätze enthalten, wenn wir die Eigenthümlich-
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Dr. P. Güssfeldt.
keiten des Terrains auf Schritt und Tritt studiren, wenn wir einen jeden
Berg vor der Besteigung genau betrachten, den rauthmasslich besten
Weg in Gedanken darauf verzeichnen und nach der Besteigung den
wirklich zurückgelegten damit vergleichen, — so entwickelt sich in
uns eine Art divinatorischen Verständnisses für das Gebirge. Wir
ahnen dann aus der Ferne, welche Theile eines Berges zu überwinden
sind, welche nicht! Der blosse Schimmer einer Fläche kann uns ver-
rathen, ob wir es mit Eis oder Schnee zu thun haben werden, ob Eis-
brüche vorhanden sind; aus scheinbar geringen Anzeichen ziehen wir
wichtige Schlüsse auf die Configuration der Felsen und ihre Gang-
barkeit; mit einem Wort, wir setzen uns mittels unseres Auges mit
dem Gebirge im allgemeinen in geistige Fühlung, gerade so wie wir
durch Fuss und Hand mit unserem augenblicklichen Standort körper-
liche Fühlung haben.
Wohl Alle, welche die Berge gut kennen, sind auch gute Gänger,
denn nur solche Leute, welche von Jagend auf grosse körperliche
Gewandtheit verrathen haben, konnten sich so vielfach in den Bergen
umsehen, wie es die gründliche Bergkenntniss verlangt. In diese Berg-
kenn tniss eingeschlossen ist auch das Vertrautsein mit den Gefabren,
welche dem Hochgebirge eigentümlich sind. Wenn sie uns ergreifen,
so gehen wir selten unbeschädigt aus ihnen hervor; nur vermeiden
können wir sie mitunter. Derartige Erscheinungen, welche durch unsere
Gegenwart zu Katastrophen gestempelt werden, sind bedingt durch die
Verwitterung des Gesteins, durch die Sprödigkeit des Eises und die
wechselnde Cohäsion des Schnees, durch Abschmelzungsprocesse und
durch Belastungen, die wir durch unser eigenes Gewicht hervorbringen;
sie erregen meist unsere Bewunderung, wenn wir sie in Sicherheit
betrachten können, aber entlocken uns einen Nothschrei, wenn wir in
dieselben hineingezogen werden. An Ihrer Aller Ohr hat schon das
dumpfe Gepolter eines Steinfalls, das brausende Donnern von Lawinen
und Eisbrüchen geschlagen. Mögen Sie nie davon betroffen werden,
denn der Augenblick der Erwartung ist schrecklich. Nicht minder
schrecklich, aber minder grossartig in der Erscheinungsform, ist das
Durchbrechen des Schnees, der sich brückenartig über Firnklüfte
spannt, oder friesartig einen Grat überragt und über Abgründen aus-
lädt. Schon mancher Führer, der mir gedient, hat später seinen Tod
in solchen Katastrophen gefunden. Ich nenne Ihnen nur Fritz Roth,
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Das Wandern im Hochgebirge.
der 1879 bei einer Traversirung der Jungfrau die denkbar schlechteste
Situation mit mir theilte*), und welcher 1880 am Lauteraarsattel mit
dem Schweizer Arzt Dr. H a 1 1 e r und dem ausgezeichneten Führer
Peter Rubi spurlos verschwunden ist. Ich nenne Ihnen Adam
Knubel, der mich vor 12 Jahren als Freiwilliger auf das Matterhorn
begleitete, im Jahre 1877 durch die Schneide des Lyskamm brach
und mit fünf Gefährten den Tod fand. In gewissem Sinne könnte ich
Ihnen auch meinen Führer Hans Grass nennen, den ein Eisbruch
gleichzeitig mit mir in eine Spalte schleuderte. Er wurde von ihr wie
fon einer Klammer festgehalten und hätte so sterben müssen, wenn
ich nicht glücklicher gestürzt wäre. Denn ich war nicht eingeklemmt
und hatte die mit uns gefallenen Gletscherbeile ergreifen können**). Ich
führe diese Beispiele an, weil es immer gut ist, in concreter Form an
Gefahren zu erinnern, die so leicht unterschätzt werden. Selbst ein
guter Gänger, wenn er stets vortreffliche Führer hatte, auch nicht
durch Uebermüdung in seinem Urtheil deprimirt wurde, braucht keine
richtige Vorstellung von dem wahren Charakter der durchwanderten
Hochgebirgsregion zu haben. Er wird häufig Gefahr wittern, wo keine
ist, und wo Unheil droht, wird ihm dasselbe verborgen bleiben. Die
Gefahr in der Form von Katastrophen ist ihm nie entgegengetreten,
er glaubt kaum daran oder, nach Analogie des „praesente medico
nihil nocet", denkt er, dass in Begleitung seiner kundigen Führer ein
Unfall ihn nicht treffen könne. Warum sollte er auch nicht ein so
blindes Zutrauen fassen, wenn ibm die Leute, selbst an den scheinbar
gefährlichsten Stellen, zurufen: R Jetzt gehen Sie nur, wie Sie wollen,
wir halten Sie schon.» Wir pflegen zu lächeln, wenn wir die übertrieben
scheinenden Schilderungen früherer Besteigungen lesen, und wir ver-
gessen dabei, dass wir doch auf den Schultern unerschrockener Pionniere
stehen. Die alberne Mode, geringschätzig anstatt mit wahrhafter Em-
pfindung von Hochgebirgs-Expeditionen zu sprechen, macht weder aus
dem Erzähler einen Helden , noch trägt sie zu unserer Kenntniss bei.
Dadurch wird der entgegengesetzte Fehler der üebertreibung allerdings
nicht kleiner, aber er ist weniger schädlich, denn der Leser, wenn er
eine Anzahl von Geschmacklosigkeiten hat kosten müssen, legt die
*) S. Deutsche Rundschau, Juniheft 1880: „ Jenseits der Schneegrenze."
**) S. Deutsche Rundschau, Juniheft 1877: „In den Eis- und Schneeregionen
der Hochalpen. *
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Dr. P. Güssfeldt.
unvollendete Leetüre ärgerlich bei Seite. Derartige Schilderungen ver-
danken wir meist Leuten, welche das Durchschnittsniveau alpiner
Technik noch nicht erreicht haben und deshalb ihre Leistungen in
dem Vergrösserungsglase ihrer Unzulänglichheit betrachten. Aber
welche Stufe der Technik wir auch erklommen haben mögen, wir
werden alle gut thun, uns den Ausspruch Voltaire's gegenwärtig zu
halten: „Tout ce qui s'est fait, ne merite pas d'etre 6crit".
Der eminente Aufschwung unserer Leistungen im Hochgebirge
erklärt sich daraus, dass man in früheren Zeiten viele Dinge gar nicht
versuchte, weil man sie für unmöglich hielt. Als vereinzelte kühne
Versuche gelehrt hatten, was der Mensch auszurichten vermag, als
mit der Erfahrung die Bergkenntniss wuchs, wurde man kühner und
kühner in den Thaten, und vorsichtiger im Gebrauche des Wortes
»unmöglich«. Jetzt hält man nichts mehr für unmöglich, was man
nicht oft vergeblich versucht hat.
Der Kespect vor den Bergen ist in demselben Maasse gesunken,
wie die Zahl ihrer Ersteigungen angewachsen ist. Was vor 30 Jahren
unter hundert Leuten kaum Einer sich getraute, das unternehmen
jetzt fünfzig mit anteeipirtem Siegesbewusstsein. Aber man sollte
nicht vergessen, dass es ganz etwas anderes ist, einen Berg als
Pionnier zu ersteigen, Weg und Tritte zu erspähen, ungewissen Ge-
fahren entgegenzugehen und den Zauber zu brechen, als eine Expedi-
tion zu wiederholen, die schon oft gemacht, und auf welcher den
Führern jeder Stein bekannt ist. Andererseits muss darauf hin-
gewiesen werden, dass Besteigungen desselben Berges, auch wenn
die Wege in grossen Zügen zusammenfallen, ganz verschieden geartet
sein können. Denn die äusseren Bedingungen, welche unser Befinden
und unser Fortkommen beeinflussen, sind enormen Schwankungen
unterworfen. Die Luft kann klar und milde, der Schnee gut, das
Gestein warm und eisfrei sein; wir können aber auch den Fels glacirt
finden, an Stelle des Schneehanges treffen wir auf hartes Eis, bittere
Kälte heiTscht, ein heftiger Wind dringt durch unsere Kleider und
aufziehende Nebel hüllen weit und breit die unwirthlichc Landschaft
ein. Es ist namentlich der Nebel, den wir zu fürchten haben: denn
gegen diese Gefahr sind wir im Grunde aller Streitmittel beraubt.
Der naive Glaube, dass ein gewöhnlicher Taschencompass helfen könne,
rührt wahrscheinlich von der Verwechslung mit einem Schiffscompass
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Das Wandern im Hochgebirge.
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her. Ein Schiff kann allerdings im Nebel seinen Curs halten, und die
Möglichkeit, einen doppelt aufgehängten Compass auch auf den Bergen
anzuwenden, ist an sich nicht ausgeschlossen, doch in Praxi kaum
darcbfuhrbar. Ein gewöhnlicher Compass aber versagt bei Nebel
indirect seinen Dienst. Zwar fährt er fort, die Himmelsrichtungen zu
markiren, aber wir sind ausser Stande, irgend eine Richtung festzu-
halten, weil ja hiefür ein sichtbares Merkmal nöthig ist und uns der
Nebel ein solches entzieht.
In das Verdienst, das Hochgebirge so gründlich erschlossen zu
haben, wie es heute vor uns liegt, theilen sich kühne Reisende mit
Führern gleichen Schlages. Jene konnten anfanglich nichts unter-
nehmen ohne diese; und wiederum wären ohne das Auftreten von
Reisenden die schlummernden Talente der zu Führern geeigneten
Gebirgsbewohner unentwickelt geblieben. So sind aus dieser Wech-
selwirkung die Thateu hervorgegangen, mit denen sich die Annalen
der alpinen Entdeckungsgeschichte schmücken.
Ueber die Führer im allgemeinen brauche ich Ihnen nichts zu sagen.
Vom socialen Standpunkt aus betrachtet, haben sie die verschrobenste
Stellung von der Welt; sie werden bezahlt, um ihren Herren Befehle
iu ertheilen. Bei den besten derselben ist die Bergkenntniss und die
Technik des Gehens zu hoher Vollendung gelangt. Das Beispiel der
alteren hervorragenden Führer hat der jüngeren Generation vorge-
leucbtet und aus ihr eine verhältnissmässig beträchtliche Anzahl von
Führern ersten Ranges hervorgehen lassen. Früher galt fQr die west-
liche Hälfte der Alpen Chamonix als der Sitz der Führer-Elite ; dann
ging dieser Ruhm auf das Berner Oberland über; jetzt aber scheinen
die Männer des Wallis, namentlich der Thäler von Saas und St. Nico-
laus, ihren Eidgenossen von Bern den Rang ablaufen zu wollen. In
anderen Gegenden der Schweiz, z. B. im Engadin, sind die hervor-
ragenden Führer nur vereinzelt aufgetaucht, aber weil sie Alles aus
sich selbst heraus geworden sind, erscheinen sie um so glänzender
und gewaltiger. Daneben haben auch die östlichen Alpen, vornemlich
die Tiroler Berge Leute hervorgebracht, die zu den Führern ersten
Ranges gezählt werden und die mit herzerfrischender Schneidigkeit
zu Weite gehen. Sie treten in eine Linie mit ihren Schweizer Rivalen.
Nur darf man nicht vergessen, dass bei letzteren die Kunst schon
länger gepflegt ist; dass sie allein schon durch den längeren Besitz
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Dr. P. Güsafeldt.
des Gletscherbeils einen Vorsprung vor ihren östlichen Collegen voraus
haben und weit zahlreicher sind. Aber das Material ist hier wie dort
ausgezeichnet, und uns, den Reisenden, liegt es ob, daraus das Beste
zu machen.
Die Identificirung von Gemsjägern mit Führern ist nur für die
Voralpen, wo zusammenhängende Firngebiete fehlen, erlaubt. Dort,
wo es nur Felsen gibt und wenig ausgedehnte Firnfelder, wird der
Gerasjäger als solcher ein guter Führer sein; nicht aber im eigent-
lichen Hochgebirge, dessen Schrundreviere und abschüssige Eishänge,
dessen glacirte und eigenartig verwitterte Felsen ihn bald in Ver-
legenheit setzen würden.
Man ist häufig vor die Frage gestellt, aus wie vielen Personen
eine Expedition am besten zusammengesetzt werde. Darauf lässt sich
gar keine bestimmte Antwort geben, so lange die Leistungsfähigkeit
der Betheiligten nicht bekannt ist. Ein Tourist von der Durchschnitts-
Beschaffenheit wird mit zwei Führern bei den gewöhnlichen Hoch-
touren auskommen; drei Führer und ein Tourist werden die sicherste
Combination vorstellen, wobei der Tourist als Dritter am Seil geht;
dann kann sich der erste, vorderste Führer, unbekümmert um den
Fremden, ganz ausschliesslich mit dem Weg beschäftigen, die beiden
andern mit dem Reisenden. Fühlt man sich sicher und kräftig, so ist
es sehr viel interessanter, mit nur einem Führer zu gehen. Hierbei
ist aber zweierlei zu bemerken: 1. das Durchbrechen des einen
Mannes durch eine Schneebrücke legt dem anderen die Pflicht auf,
den Gefährten in die Höhe zu ziehen, was zuweilen misslingt. 2. Beim
Abstieg, namentlich in Felsen, fallt dem Reisenden eine selbständige
Thätigkeit zu, der er gewachsen sein muss. Denn entweder geht er
voran, so muss er den Weg und die besten Tritte erspähen, oder er
geht zuletzt, so muss er ohne Hilfe klettern, da das Seil ihm keinen
Halt gewähren kann. Ausserdem ist er verpflichtet, einen Theil
der mitzunehmenden Provisionen zu tragen, was neben grösserem
Kraftaufwand auch noch grössere Geschicklichkeit erfordert, weil es
Stellen gibt, wo wir durch den Tornister abgedrängt werden.
Man muss die Hilfeleistungen, welche lediglich die mangelhafte
Technik des Reisenden ergänzen, von denjenigen unterscheiden, durch
welche zwei und drei gleich tüchtige Männer mehr auszurichten ver-
mögen, als nur einer. Des Einbrechens in Spalten wurde schon ge-
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Das Wandern im Hochgebirge.
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dacht Es kommen ausserdem Passagen so unsicherer Art vor, dass
man nicht gewiss weiss, ob sie noch für den Menschen prakticabel
sind. Dennoch versucht man sie, wenn die Gefährten in der Zwischen-
zeit einen festen Standpunkt einnehmen können und das Seil wäh-
rend des Kletterns abspielen lassen. In dieser Art des Vorgehens
steckt der Schlüssel der meisten sehr schwierigen Besteigungen.
Ferner leisten sich Bergsteiger gegenseitig bei aller Arbeit Hilfe,
welche eine Theilung zulässt. Beim Waten im tiefen Schnee, beim
Schlagen von Stufen in Eis leistet E i n Mann die Hauptarbeit
flir dieüebrigen; wird diese daher abwechselnd von den Betheiligten
übernommen, so erfahrt jeder Einzelne eine grosse Unterstützung
durch das gemeinsame Vorgehen. Bekanntlich führt das Seil gewisse
Unbequemlichkeiten mit sich, indem es leicht an Felsecken hängen
bleibt und den Hintermann zur gleichen Geschwindigkeit wie den
Vordermann zwingt; es kommen oft unangenehme Zerrungen vor.
Daher werden zwei gleich gute Bergsteiger im allgemeinen eipeditcr
sein, als drei. Die grösste Leistungsfähigkeit aber hat ein Seil mit drei
erprobten Leuten; sie werden jeder- Situation die Stirn bieten, und
was sie nicht leisten können, werden fünf und sieben Leute noch viel
■
weniger leisten. Da wo es sich nicht um meine eigenen Expeditionen
handelte, sondern um die von Freunden, welche ich begleitete, trug
ich stets dafür Sorge, dass zwei Seile gemacht wurden, sobald mehr
als f&nf Theilnehmer vorhanden waren.
Dass alle grösseren Touren im Hochgebirge unter der Beihilfe
von Föhrern ausgeführt werden, gilt beinahe für selbstverständlich,
ünd dennoch liegt in dieser Art des Vorgehens etwas Unbefriedigendes
für diejenigen Reisenden, welche bei so ungleich getheilter Arbeit
ihre Rechnung nicht finden.
Der dem Menschen angeborene Trieb, die Grenzen seiner Leistungs-
fähigkeit kennen zu lernen, regt sich und drängt uns zur unabhängigen
Erprobung unserer Kräfte. Wir wollen uns nicht mehr des besten
Antheils an der Leistung beraubt sehen, indem wir uns auf die
Führer verlassen ; wir wollen uns auf uns selbst, wir wollen, dass
die Gefährten sich auf uns verlassen. Die blosse Bethätigung
körperlicher Gewandtheit genügt uns nicht länger: bei jedem
Schritt möchten wir auch geistig angespannt sein, den Weg in .
seinen grossen Zügen wie in seinem Detail erspähen; gegen uns
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Dr. P. Güssfeldt.
selbst und die unserer Führung anvertrauten möchten wir
eine Verantwortlichkeit übernehmen und einlösen. Erst wenn wir
dies thun, erschliesst sich die wahre Natur des Hochgebirges vor
uns, dann erst sehen wir, dass es wirklich ein Kampf ist, den wir zu
zu bestehen haben, und dass die Festung, zu welcher die Führer uns
sonst die Schlüssel überlieferten, nun wirklich erobert werden muss.
Mit klarem Verstand, gehobenen Herzens und einem in Arbeit
gestählten Körper erreichen wir unser Ziel. Unsere Freude alsdann
ist gross und berechtigt; nicht entstellt durch Uebermuth, sondern
geläutert durch Dankbarkeit und Bescheidenheit. Denn ich möchte
es doch noch besonders betonen, dass je länger man die Alpen kennt,
um so bescheidener man wird. Ein jeder, auch der beste und
geprQfteste Alpensteiger verstösst wohl einmal unüberlegt gegen die
Regeln, die er selbst aufgestellt hat, thut einmal einen Fehltritt,
setzt den Fuss auf bröckelnden Vorsprung, oder zieht sich mit einem
Ruck an einem Stein auf, der zu wanken beginnt. Wir sind alle nur
Menschen; es kann ein jeder zu Fall kommen, und wie oft mag nur
eines Haares Breite an dem Sturz gefehlt haben, ohne dass wir es
ahnten. Daher soll Niemand auf sein Glück und seine Tugend
pochen; manch Einer ist stolz auf die Berge gezogen und nimmer
wiedergekehrt.
Sie werden mich also gewiss nicht raissverstehen ; nicht der
Tollkühnheit rede ich das Wort, sondern der berechtigten Ausübung
unserer Kräfte. Einsame Wanderungen oberhalb der Schneegrenze
werden aber jederzeit eine Tollkühnheit bleiben , weil der Einzelne
wehrlos ist, wenn die spaltenverhüllenden Schneebrücken brechen.
Dagegen darf, wer hinreichend auf sich vertraut, allein die unbe-
schneiten Gletscher und die aus ihnen aufragenden Felsen erklimmen,
ohne den Vorwurf der Tollkühnheit auf sich zu laden. Anfänglich
fühlt man sich wundersam ergriffen bei solchen Thaten. wenn man
aufwärtsklimmend zu grösserer und grösserer Einsamkeit emporsteigt.
Man starrt auf die Eisblöcke und Felsenklippen, und weiss nicht, ob
man einen Freund oder einen Feind aus ihnen machen soll. Der
Schlag der Eisait verhallt monoton : nur das eigene Ohr vernimmt
ihn. Ermüdet hält man inne; von der Mitte des abschüssigen Eis-
feldes betrachtet man den zurückgelegten Weg und sagt sich: „Wenn
mir der Fuss hier fehlt, so falle ich tief." Aber man sagt sich noch
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Dad Wandern im Hochgebirge.
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mehr; man sagt sich, dass es Gesetze gibt, welche das Stehen und
Fallen regeln, dass man nicht fallen kann, wenn man sich mit
diesen Gesetzen abzufinden weiss ; und inmitten der Verlassenheit
fühlt man sich als Herr und Meister, ergreift die Alt von neuem,
schlägt Stufe für Stufe und erreicht den Fels. Ja, es ist höchst
bemerkenswerth, wie ganz anders sich die Eindrücke in dem Einsamen
gestalten; es ist, als ob das Hochgebirge in einer neuen Sprache zu
uns redete, mächtiger, eindrucksvoller; wir selbst hören andächtiger
und mit geschärften Sinnen zu. Auch scheint sich die geistige
Anspannung auf die körperliche zu übertragen: wir sind der Ermüdung
weniger unterworfen, und oft durch Notwendigkeit gedrängt über-
winden wir Passagen, wie sie bei Normalbesteigungen gern ver-
mieden werden.
In ganz anderer, aber nicht minder intensiver Weise werden wir
nun beansprucht, wenn wir die Pflichten des Führers auf uns nehmen.
Die Spannung, welche die Einsamkeit erzeugt, verschwindet hier,
dafür tritt aber ein neues Moment ein: die Verantwortlichkeit gegen
die, welche uns ihre Wohlfahrt und ihr Leben anvertraut haben. Das
soU der Reisende, der selbst den Führer machen will, wohl bedenken.
Anfänglich muss man sich mit der Kolle eines zweiten Mannes
begnügen und einem ersten Führer die eigentliche Leitung überlassen.
Man kann sich dabei prüfen, ob man die von einem Führer in erster
Linie geforderte Sicherheit des Trittes hat, und muss deshalb den
grösseren Aut heil der technischen Schwierigkeiten auf sich nehmen,
i. B. man muss beim Abstieg der Letzte sein. Man wird finden, dass
es zweierlei ist, ob man nur für sein eigenes Feststehen zu sorgen hat,
oder jeden Augenblick gewärtig sein muss, auch den anvertrauten
Gefährten zu halten und zu stützen.
Will man selbständig, als erster und einziger Führer auftreten,
so muss man eine umfassende Bergkenntniss mit aussergewöhnüch
sicherem Tritt, Kaltblütigkeit mit Kühnheit vereinigen. Zu der an
sich gesteigerten Thätigkeit tritt dann noch die schwere Arbeit des
Stufenschlagens. Doch die glückliche Durchführung einer solchen
Eipedition bietet Genüsse, welche der gewöhnliche Alpinist nicht
kennen lernt. Ich muss es als das letzte imd schönste Ziel der alpinen
Thätigkeit im engeren Sinne hinstellen, dass der Reisende einen
leitenden Führer ersetzen kann. In Wirklichkeit wird dies eben so
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Dr. P. Güssfeldt, das Wandern im Hochgebirge.
selten vorkommen, als die Kluft übersprungen wird, welche den
Künstler vom Dilettanten trennt. Nur wer einen beträchtlichen Theil
seines Lebens im Hochgebirge zugebracht hat, erhält den richtigen
Blick rar dasselbe, und wie wenigen ist das gestattet! Deshalb hüte
man sich vor leichtsinnig verschuldeten Katastrophen. Dinge zu unter-
nehmen, denen wir nicht gewachsen sind, ist eine Charakterlosigkeit;
ja wenn wir Andere dadurch zu Schaden kommen lassen, so ist es ein
Verbrechen. Die Selbsterkenntniss, die der Alpinist zu üben hat,
besteht in der richtigen Schätzung seiner Kräfte ; denn so verschieden
sind diese ausgetheilt und ausgebildet, dass sich vor ihrer Verschieden-
heit Freude in Leid, Leben in Tod verwandeln kann. Würde den
ohne Sachkenntniss hingesprochenen Urtheilen über die Berechtigung
und den Werth der Hochgebirgswanderungen die Rücksicht auf die
ungleiche Beanlagung und Ausbildung des Einzelnen zu Grunde gelegt,
so würden sich diese Urtheile weniger schroff entgegenstehen.
Uns, die wir Alle von denselben Bestrebungen getragen werden,
denen ein durch hartes Ringen geläuterter Naturgenuss allein schon
als ein würdiger Kampfespreis gilt, kann es gleichgiltig sein, ob man
uns verurtheilt oder erhebt. Denn nicht der Werth, den Andere
unseren Thaten beilegen, ist das Entscheidende, sondern der, den wir
selbst ihnen geben, und wenn wir vom Hochgebirge nichts anderes
mit herunterbrächten, als die Erkenntniss dieser Wahrheit, so wären
wir reich belohnt zurückgekehrt.
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Heber die Flora des Vntersbergs.
Von Rudolf Hinterhuber in Mondsee.
Die in der Zeitschrift enthaltende wissenschaftliche Abhandlung
über das Quellengebiet des Untersbergs veranlasst mich, ein weniges
über die Vegetation dieses in jeder Beziehung interessanten Berges
mitzutbeilen. Seine Lage, Schluchten, Höhlen, Felsen-Labyrinthe, die
ihn für die Sage so geeignet fanden, tragen nicht minder zur Vielseitig-
keit seiner Vegetation bei. Er ererbte nichts von seinen Nachbar-
bergen, denn eigenthümlich ist seine Flora, und höchst verschieden
Ton jener des Göll, Watzmann etc. mit Ausnahme der rings ver-
breiteten zum Gemeingut gewordenen Alpinen, ein Ausspruch, den
ich einem Funke, Hornschuh, Laurer, Flörke und Hoppe
entnehme. Die Steinerne Stiege, der Sonnwendplatz, die Mittags-
scharte, die Höhen, bieten einen seltenen Reichthum, unübertroffen
?on seinen Nachbarn, vorzugsweise an der S.- und SW.- Seite. Ein
bei Kalkgebirgen seltener Quellenreichthum unterstützt mitunter
diesen vegetabilischen Schatz, der seinem nächsten Nachbarn, dem
Lattenberg, gänzlich mangelt.
Schranck's „Primitiae* und B raune's Flora gaben nur ein
annäherndes Bild, ausführlicher war mein Prodromus, an Vollständig-
keit aber durch Sauters Bienenfleiss übertrofFen. Eine ausführliche
Erörterung würde alle Rahmen überschreiten, umsomehr, als an
Literatur über diesen Gegenstand kein Mangel ist; eine Hinweisung
aber in unseren touristischen Zeiten zu bieten, dürfte am Platze sein.
Zwei Wege sind für den Pflanzenfreund auf diesem Berge zu
bevorzugen, dessen Schätze mit einer Excursion nicht zur üebersicht
gelangen. Der eine über die Firmian- (auch Dagga-Alpe nach alter
Benennung) und Steinerne Stiege, Geiereck, Salzburger Hohen Thron
nach der Schwaigmüller- (auch Meisterbauern-) Alpe; der andere von
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Rud. Hinterhuber, über die Flora des Untersberg.*
Glanegg nach der Klingeralpe, Mittagsscharte, den vier Käsern,
von da auf den Berchtesgadner Hohen Thron und über den Hallthurm
(oder vice versa) retour. Dass man den Anstieg statt über dieFirmian-
Alpe durch das Rosittenthal und über den Dopplersteig nach dem
Geiereck machen kann, ist sicher, dabei entgeht aber die Flora der
Steinernen Stiege, die ein paar Sonderheiten bietet, in deren Nähe
sogar eine seither verloren gegangene Art, für die im gesammten
Gebirgslande kein zweiter Standort ist, Bupleurum ranuneuloides L%
gegen den Abhang nach der Rositte vorkam. An der Höhe des Brunn-
thals gegen die Steinerne Stiege trifft man im Frühsommer Saxtjruga
burscriana Z., später an der Stiege selbst Luzula glabrata Hoppe.
Von den Aconiten, von denen man seinerzeit die Reich eubach-
sche Specificirung verwarf, dürften nach jetzigen Ansichten, nach denen
kaum sichtbare Merkmale genügen, um damit eine Art aufzustellen,
wieder mehrere Species, oder doch Abarten, auf diesem ausgezeichneten
Berge vorhanden sein, z. B. Aconitum funceanum, formosum.
cammarum Jacq., variegatum, macranÜium, das wahre napcüus Litt.
etc., doch sei damit keiner Ansicht vorgegriffen.
In der Mittagsscharte kann man die seltene Saussurea pyguiaea
Spr. (Cnicus pygmueus L.) finden. Ebenso Aronicum glaeiale Jacq.
und Aretia helvetica L., in der Nähe des Berchtesgadner Hohen
Thrones Draba frigida Saut, und selbst Primula minima L. j
Flora hat in den Steinlabyrintheu der Höhe ihre Lieblingsplätz-
chen, sie alle zu finden aber muss mau freilich oftmals die für
die Touristen bezeichneten Steige verlassen, welch letztere kaum
die Höhe des Pflanzenreichthums dieses wundervollen Berges immer
vermuthen lassen.
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7*Ltknft dt* D. u. 0 A.-Y
1881 Tu/tl 6.
DER HOCHÜHIi: VOM MIAUTIIAL AUS
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Die touristische Bedeutung der Karawanken.
Von Ludwig Jahne in Wien.
Vortrag, gehalten in der Section Austria am 1. December 1880.
Mit zwei Ansichten (Tafel 5).
Seitwärts der grossen Wanderstrasse liegen die Karawanken,
den Meisten wohl von der Ferne bekannt, denn die langgedehnte
Kette präsentirt sich gar prächtig jedem Besucher von Klagenfurt
und Villach. Ihre Gipfel werden bis jetzt wenig bestiegen, ihre an
Schönheiten so reichen Thäler wenig durchzogen, und trotzdem seit
fielen Jahren zwei Sectionen des Alpenvereins zu ihren Füssen
eiistiren, blieb dieses Gebirge doch ihrem Wirken entrückt, so dass
erst neuesterzeit ein befreundeter Verein, derOesterr. Touristen-Club,
in den östlichen Gebieten eine sehr erspriessliche Thätigkeit entfaltete.
Zweck dieses Artikels ist es nun zu zeigen, ob der gegenwärtig
so mangelhafte Besuch daselbst gerechtfertigt ist oder nicht.
Zu diesem Beginnen seien jene Bedingungen vorgehalten, welche
überall die Grundlage des Touristenverkehrs sind. Einmal muss ein
Gebirge unser Interesse fesseln; wir verlangen 1. schöne Bergformen
und Thäler von landschaftlichem Beiz erfüllt; 2. lohnende Aussichts-
punkte. Sodann müssen aber auch noch andere Verhältnisse in einem
Gebiet dem Besuch günstig sein und das sind 3. die Communicationen,
Eisenbahnen, Strassen und halbwegs prakticable Steige; 4. Unterkunft
im Thal und am Berge und 5. eine den Fremden wohlgesinnte
Bevölkerung.
Nach diesen fünf Gesichtspunkten mögen nun die Karawanken
betrachtet, zuvor aber eine kurze Uebersicht des Gebirges selbst
gegeben werden.
(jliederong. BeiderEintheilung eines Gebirges vom touristischen
Standpunkt aus kann man nicht unbedingt den geologischen Charakter
als scheidend und begrenzend anerkennen, es müssen da auch andere
Momente in Betracht gezogen werden. Wir wollen ja das Gebirge
nicht blos studiren, sondern vor allem bereisen, so dass es erlaubt
sein dürfte, weit abgetrennte Theile oder unbedeutendere Partien
desselben nicht in Behandlung zu nehmen. Daher will ich hier auch
nicht über den Dobratsch sprechen, obwohl dieser völlig isolirte Kalk-
Zeit schrift 1881. 7
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Ludw. Jahne.
stock der Art seines Gesteins nach entschieden zu den Karawanken
gehört ; ebenso möchte ich absehen von deu niedrigen Bergzügen vom
Schlitzabach östlich bis zum Mittagskogel, mit welchem die Kara-
wanken eigentlich beginnen.
Es kommt also hier nur jene Bergkette vom Mittagskogel bis zum
Ursulaberg in Betracht, die nördlich von der Drau, südlich grössten-
teils von der Save begrenzt ist und sich in einer Länge von über 80km
von W. nach 0. erstreckt, dabei auf ein bedeutendes Stück die Grenze
zwischen Karaten und Krain bildend.
Die Karawanken sind somit ein Kettengebirge, aus welchem etwa
neun Gipfel von bedeutenderer Höhe isolirt hervortreten, deren höchster
der Stov 2239 m ist Verfolgen wir ihren Zug von W. nach 0., so
gewahren wir zuerst einen nur kammartigen Charakter ohne besondere
Gliederung, ausgenommen kleine bewaldete Ausläufer. So ziehen sie
vom Mittagskogel — der zweithöchsten Erhebung 2141m — mit
dem Rücken der Plevnitza, Roschitza und Golitza 1832 m bis zur
Bärenthaler Kotschna 1964 m, streichen aber hier plötzlich nach SO.
über den Weinasch 2103 m zum Stov, während nördlich mit dem
Matschacher Gupf 1691 m eine ausgesprochenere Gliederung des
Gebirges beginnt
Der Stov als Beherrscher der Karawanken ist von einem Felsen-
hofstaate umgeben: ich nenne Vertatscha (oder Ortatscha) 1854m,
Selenitza 2000 m, Begunschitza 2001 m und Kossiak 1883 m; an ihn
lehnen sich nördlich das reizende Bodenthal und das wilde Bärenthal,
während noch weiter im N. das erste Längsthal, jenes von Windisch-
Bleiberg auftritt, begrenzt vom Singer und Sinacherberg 1592 m und
1580 m. Vom Stov an tritt wieder die WO.-Richtung des Zuges ein,
dann folgt die Einsenkung zum Loiblpass 1370 m, mit welchem die
Kette der westlichen Karawanken scharf abgeschlossen wird.
Die Fortsetzung, die östlichen Karawanken, zeigen nunmehr eine
reiche Entfaltung nach mehreren Richtungen ; zunächst sendet die lange
Kette der Koschutta 2092 m zwei Ausläufer aus, deren nördlicher die
dritthöchste Erhebung, den Hochobir 2134m bildet, dessen Stock
sich bis zum Vellachthal herabsenkt, der südliche aber staut sich zum
Grossen Storschitz 2069 m auf und stellt weiter mit dem Seeberg-
sattel 1205 m die Verbindung mit den Sannthaler Alpen her.
Als selbständiger Gebirgszug im N. vorgelagert erscheinen hier
Herloutz 1842m, Matzen 1621 m und Setitsche 1916m, Berge, von
welchen die zwei ersteren sich durch schöne Formen weit in Kärnten
bemerkbar machen.
Selbstverständlich tritt hier bereits im N. und S. Längsthal-
bildung auf, so das Thal von Zell, Ebriach, St. Katharina.
Mit dem ausgedehnten Stock des Hochobir schliesst wieder eine
Gruppe des Gebirges ab, indem jetzt der totale Durchbruch des
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Die touristische Bedeutung der Karawanken
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Yellachthales erfolgt. Vollständig isolirt von den übrigen Karawanken,
doch gleich im Gestein und Bau. erhebt sich im 0 die Petzen 2114m
mit mehreren ihr zugehörigen Höhen, wie Topitza. Oistra, woran sich
als letztes Glied die niedrige Kuppe des Ursulabergs 1696 m reiht.
Allgemeine und specielle Charakteristik. Ich beginne nun
mit der Erläuterung jener Momente, welche maassgebend für den
Besuch einer Gebirgsgruppe sind und will zunächst die einzelnen
Gipfel der Form nach charakterisiren und auf ihre Schönheiten und
Eigentümlichkeiten aufmerksam machen. *
Die Karawanken sind gekennzeichnet durch ihre Neigung, von
S. sanft aufzusteigen und nach N. steil abzufallen. Daraus ergibt sich
sofort, dass pittoreske Ansichten, schöne Thalschlüsse zumeist auf
der Nordseite zu finden sind, die Besteigung von S. aber stets die
leichtere sein wird.
Der Form nach finden wir regelmässig gebaute Massen, gestreckte
Kücken, ja selbst mächtige Stocke mit gewelltem Plateau. Die Thäler
sind mit wenigen Ausnahmen kurz und enden oft hochinteressant mit
einer kleinen schön begrünten Ebene unmittelbar an den Wänden
abstürzender Felsen. Aus diesem Grundcharakter folgt, dass wir hier
zwar nicht jene überwältigende Grossartigkeit antreffen, wie in den
Gletscherregionen oder in den wildzerklüfteten Dolomiten, aber die
Karawanken können dennoch getrost mit manchen berühmten Gebirgs-
landschaften rivalisiren.
Der Mittagskogel zeichnet sich von N. gesehen durch seine
regelmässige, trapezartige Form aus, die durch die Fluthen des
Faakersees zu seinen Füssen noch gehoben wird, ja selbst dem ent-
fernteren Ossiacher See dient er zur Gestaltung eines schönen Hinter-
grundes. Westlich lehnt sich an ihn der Kleine Mittagskogel, östlich die
Kumnitza. Er ist vielleicht der schönste Berg der Karawanken ; seine
Besteigung erfolgt am interessantesten von Latschach am Faakersee
aus (Gasthaus des Bürgermeisters) in circa 4 Stunden ; leichter ist sie
von Lengenfeld im Savethal (Gasthaus Zelesnik) durch den Belca-
graben in derselben Zeit, während der Weg durch den Mlincagraben
theilweise Kletterei erfordert und weiter ist. Auch von Rosenbach in
Kärnten führt ein Steig hinauf
Die Golitza ist eine niedere, völlig begrünte Kuppe, in drei bis
rier Stunden leicht zu erreichen, und zwar sowohl von Rosenbach in
Kärnten (Gasthaus des Försters), als auch von Assling in Krain (Post).
Auf ihrer Höhe findet man in grosser Anzahl Nigritellen, welche in den
östlichen Karawanken sonst fast gänzlich fehlen. Die Aussicht ist trotz
der unbedeutenden Erhebung eine prächtige, so dass dieser Berg als
leichte Tour Allen empfohlen werden kann, welche gerne gemessen,
ohne sich viel anzustrengen.
Die Bärenthaler Kotschna hat auf der Südseite vollständig
den sanften Charakter der Golitza, gegen Kärnten zu aber fällt sie in
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Ludw. Jahne.
Wänden ab, die gesuchte Fundstellen von Edelweiss sind. Die Be-
steigung erfolgt von Windisch-Feistritz (Karger) durch das Bärenthal,
sowie von Swetschach im Rosenthal aus, aus Krain von Assling und
Jauerburg, jedesmal in 4 bis 5 St.
Beim Stov, dessen Lage schon oben charakterisirt wurde, sind
besonders die Thäler an der Nordseite zu erwähnen. Das Bodenthal
mit seinem ebenen, von den mächtigen Wänden der Vertatscha
begrenzten Thalschluss ist für sich schon lauge der Gegenstand des
Besuches von Klagenfurt aus und entfaltet besonders bei Morgen-
beleuchtung Bilder von unendlichem Reiz. Ueber die Vertatscha kanu
auch derStov, jedoch etwas mühsam, bestiegen werden. Weit wilder ist
das westlich gelegene Bärenthal, in welches die grossen Geröllreisen
zwischen Stov und Weinasch sich herab erstrecken; diese sind vor-
züglich zum Abstieg zu benützen. Der Wanderer wird in diesen Stein-
wüsten zum Gefühl der überwältigenden Einsamkeit und ruhigen
Naturgrösse gelangen. Leicht ist der Stov von Jauerburg in Krain
(Gasthaus Kölbel) aus zu nehmen, er wird von da auch ziemlich oft
besucht und die Nähe des so besuchten Badeortes Veldes lässt für
die Zukunft des Berges das beste hoffen, sobald dort nur einmal die
Thätigkeit eines alpinen Vereins entfaltet wird.
Nun zur Felswand Koschutta, von deren vielen Spitzen der
Koschuttnikthurn und der Hainschthurn die höchsten sind. So leicht
dieser Berg von Süden zu nehmen ist, ebenso brillante Klettertouren
bietet er von Kärnten aus, doch ist trotz rühmenswerther Natur-
schönheiten sein Besuch derzeit gleich Null. Ausgangsort derartiger
Partien wäre Zell in der Pfarr (Gasthaus Masche).
Hier mögen nun wenige Worte über einige Thäler eingeschaltet
werden. Zunächst sei der hohen Schönheiten des Loiblthals
erwähnt, durch welches sich eine gute Poststrasse dem Sattel zuwindet,
begrenzt von steilen Wänden, umsäumt von schütterem Nadelbestand,
während tief unten der Wildbach der Drau zueilt. Vom Loiblsattel
bietet sich ein prächtiger Ausblick ins Krainerische Land; die Strasse
südwärts verfolgend kommen wir nach Neumarktl, das prächtig in
einem Gebirgskessel gelegen ist.
Das Zellerthal, östlich vom Loibl, muss allerdings durch eine
etwas eintönige Wanderung über den Ossctzrücken erreicht werden;
aber entzückend schön ist dieses frisch grüne Stückchen Erde,
besonders von der Schaida besehen — dem Verbindungsglied
zwischen Hochobir und Koschutta — wo es dann links von diesem
Felsenrücken begrenzt, im Hintergrund aber von dem breiten Kopf
des Stov abgeschlossen wird.
Die der Hauptkette hier vorgelagerten niederen Berge Herloutz
und Matzen, welche von Nord gesehen sehr schöne Formen zeigen,
so wie die Se titsche, mögen insbesondere wegen des schönen
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Die touristische Bedeutung der Karawanken.
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Anblicks erwähnt sein, den sie auf die Nordwände der Koschutta und
auf die Westabstfirze des Hochobir gewähren.
Der Hochobir präsentirt sich von allen Seiten als ein schöner
Berg, da sein mächtiger Stock fast vollständig von der Karawanken-
kette isolirt ist. Einen recht malerischen Anblick bietet er von der
Draubrücke aus zwischen Kühnsdorf und Grafenstein.*) Seine
Besteigung, eine der leichtesten in den Karawanken, erfolgt zumeist
von Eisenkappel aus (Gasthaus Niederdorfer), von wo sechs gute
Wege (einige sogar theilweise fahrbar) in 4 — 6 St. zur Spitze führen.
Von diesen sind mehrere markirt und mit Wegtafeln versehen, und
iwar der kürzeste und besonders von Touristen begangene Jovansteig,
dann die Wege über die Schäflfler- und Grafensteiner Alpe und über
die Schaida. Ein besonders von Klagenfurter Touristen beliebter Steig
fährt durch den Wildensteiner Graben an der Nordseite von der
Ortschaft Gallicien hinauf, ist ebenfalls markirt und bietet einen
prächtigen Thalschluss, gebildet von den Abstürzen des Grossen und
Kleinen Obir. Unweit des Weges befindet sich ein Wasserfall. Auf
der Westseite stürzt der Obir in mächtigen Schutthalden ab, aus
denen pittoreske Felsthürme aufragen. Die östlichen Ausläufer, die
Grafensteiner und Schäflfler - Alpe sind reich an Bleierzen, welche
auch ausgebeutet werden. Von hohem Interesse sind die in beiden
Bergwerken in neuester Zeit entdeckten Klüfte und Tropfsteingrotten,
deren eine auch einen Wasserfall besitzt.
Kärnten für einen Augenblick verlassend, gelangen wir zum
Grossen Storschitz, der ohne Vorberge aus der Krainburger
Ebene aufragt und sich durch schöne obeliskartige Form auszeichnet.
Seine Besteigung ist daher auch etwas schwieriger, insbesondere
wegen des glatten Grases an den Felsen; sie kann jedoch sowohl von
Krainburg als auch von Neumarktl und vom Kankerthal aus unter-
nommen werden. Gute Steiger versicherten übrigens, der Storschitz
hätte ihnen stellenweise mehr Schwierigkeiten gemacht als der Triglav.
Die Verbindung zwischen den Karawanken und den Sannthaler
Alpen stellt der Seebergsattel her, über den eine gute, aber uner-
hört steile Poststrasse fahrt. Er dient vielfach als Ziel der Ausflüge
von Eisenkappel und dem Bad Vellach aus, in Folge des schönen
Ausblickes von der Höhe, welche in 1 St. vom Thal zu erreichen ist.
An den Seebergsattel zieht das Vellachthal nördlich heran, in der
Vellacher Kotschna, einem den Sannthaler Alpen angehörigen Felsen-
circus, entspringend, mit hübschen Scenerien bis nach Eisenkappel
erfüllt, nach welchem Orte romantische Thalengen, später der wilde
Rechberggraben folgen, worauf der Bach sich NW. der Drau zu-
wendet. Südlich vom Seeberg liegt Angesichts der Seeländer Kotschna
*) Siehe die Ansicht, Tafel 5.
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102
Liutw. Juli in*.
da^i Dörfchen Seeland (Gasthaus Muri) in einer der schönsten Situa-
tionen der Alpen überhaupt, durchflössen von der Kanker, welche durch
das gleichnamige Thal Krainburg und der Save zueilt.
Nun zum östlichen Theil der Karawanken, jenseits des Vellach-
baches. Hier steht der mächtige Stock der Petzen, in schönen
Wänden nach N. abfallend, oben plateauartig ausgebildet, nach S.
sich mehr eintönig verflachend. Ein schönes Bild gewährt dieser
Berg auf der Eiseubahnfahrt von Unterdrauburg bis Rahnsdorf. Man
besteigt ihn am besten auf gutem Wege von Feistritz (Gasthaus
Krauth), zunächst der Station Bleiburg, weiter auch von Eisenkappel,
Mies und Schwarzenbach, so dass seine Ueberschreitung als Eintritts-
route in diesen Theil des Gebirges beuützt werden kann.
Der Ursulaberg ist eine niedere, grüne Kuppe, ohne Formen-
schönheit, lediglich durch die Aussicht von Werth : er ist von allen
Seiten zugänglich und wird sowohl von Prävali, Schwarzenbach, als
auch von Unterdrauburg und Windischgrätz besucht. Am Nord-
abhang liegt die Ortschaft Köttulach mit dem in den letzten Jahren
bekannt gewordenen Säuerling „Römerquelle*.
Zum Schluss dieser landschaftlichen Charakter-Skizze einige
Worte über die Thäler der Drau und Save, welche die Karawanken-
kette einschliessen. Das Drauthal, von Villach bis unterhalb Ferlach
Rosenthal genannt, nördlich begrenzt von den Abstürzen des Satt-
nitzplateau's, südlich von den Vorbergen unserer Gruppe, ist ganz
lieblich, ohne grosse landschaftliche Keize zu bieten, ja der Genuss
beim Durchwandern wird oft durch den Anblick der armseligen
Dörfer gestört. Selbstzweck einer Tour kann das Rosenthal wohl
nicht sein, man wird es höchstens streckenweise passiren, um aus
einem Gebirgsgraben zur Mündung des andern zu gelangen. Im
weiteren Verlauf führt das Drauthal von Ferlach abwärts den Namen
Jaunthal; es ist zumeist breit und fleissig bebaut.
Das Savethal ist im Gebiet der Karawanken, von Lengenfeld bis
Krainburg, ohne besondere Reize; bis gegen Radmannsdorf eng, nur
der Strasse, Bahn und schmalen Feldern Raum lassend, erweitert es
sich dann zur Oberkrainer Ebene. Von dem 1 St. von Radmannsdorf
entfernten Vigaun führt eine interessante Strasse in 2 St. nach Neu-
marktl, hoch gelegen, theilweise durch Wald, theilweise prächtige
Ausblicke auf Oberkrain gestattend.
Von Politsch (Gasthaus Sturm) bei Vigaun, ein beliebter Auf-
enthalt von Laibacher Sommerfrischlern, kann die Begunschitza ohne
Mühe erstiegen werden. Oestlich von Neumarktl zieht sich das ein-
same Katharinathal gegeu den Storschitz zu, vom Ende desselben
wird über den Jauerniksattel das Kankerthal erreicht.
Fernsicht. Soll der von Höhen sich bietende Ausblick befrie-
digen, so sind hiefür zwei maassgebende Momente nöthig : zunächst
ein malerischer Vordergrund und zweitens eine weitgehende Fernsicht.
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Die touristische Bedeutung der Karawanken
Der Vordergrund interessirt uns zunächst, befriedigt unser
ästhetisches Verlangen, ist charakteristisch für jeden Berg und bleibt
auch dem Gedächtnis* viel besser und länger erhalten, als einzelne
kleine Spitzen am fernen Horizont, deren Sehmöglichkeit zumeist
nur Ton geographischer Bedeutung ist, wenngleich anderseits nicht
geleugnet werden kann, dass solche Objecto, welche aus weit ent-
legenen Laudestheilen gleich einem Grusse vergangener Zeit zu
uns herüberblicken, den Geist und die Phantasie mächtig anregen.
Die Karawanken bieten nun die mannigfaltigsten Bilder, sowohl
von Berg- als auch Thallandschaften, zerrissene Kalkmassen, wie
sanftes Mittelgebirge, bunt gewürfelte Felder, wie belebte Ortschaften
und Städte, breite Flüsse, schön gefärbte Seen zur Schau; im
nördlichen Hintergrund aber ragt als würdiger Abschluss die Eis-
kette der Hohen Tauern auf, von welcher wenigstens einzelne Glieder
von jeder Spitze der Karawanken gesehen werden.
Im westlichen Theil sind die Julischen, im östlichen die Sann-
thaler Alpen die Glanzpunkte der Panoramen, während nördlich stets
das schöne, breite Drauthal von mächtiger Wirkung ist.
Auf die Fernsicht der einzelnen Gipfel übergehend, will ich
wieder im W. und zwar mit dem Mittagskogel beginnen, der durch
seine weit ins Land vorspringende Lage markirt ist. Dadurch gestattet
er auch einen malerisch schönen und vollständigen Anblick der
Karawanken selbst, welche zu einer geschlossenen Gruppe vereinigt,
flankirt vom Hochobir und Krainer Storschitz, culmirend im Stov
sich prasentiren. Das grösste Interesse aber ziehen die prächtigen
Nordabstürze des Triglav und Mangart, des Suhi plaz, Prisanig und
anderer Spitzen der Julischen Alpen auf sich, da sie nur durch das
schmale Savethal getrennt sind. Nach W. ergibt sich von hier die
bedeutendste Fernsicht, über die Gailthaler Dolomiten bis weit zu
den Friauler Bergen.
Der nächste Gipfel, die niedere Golitza, erhält besonderen
Reiz durch den Anblick mehrerer verschieden gefärbter Wässer, und
zwar gewahrt man den hellblauen Faakersee, der vom Mittagskogel
am nächsten erscheint, den langgestreckten dunkelblauen Wörther See
und den stahlgrauen See von Veldes. Dazu gesellen sich im N. die
grauen Finthen der Drau und südlich die grünen der Save, ein
schöner coloristischer Effect, zu welchem allerdings günstige
Beleuchtung nöthig ist.
Die Bärenthaler Kotschna zeichnet sich durch einen
prächtigen Anblick der Stovwände aus, sonst hält ihre Aussicht, wie
ihre Lage, die Mitte zwischen Stov und Golitza.
Der Stov bietet als höchster Gipfel auch die weiteste Fernsicht,
und unvergleichlich schön baut sich von hier gesehen der Triglav-
stock auf. Am Dobratsch z. B. benöthigt man erst Zeit, um die
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Ludw. Jahne.
Triglavspitze aus dem sie umgebenden Felsgewirr herauszufinden
und als höchste zu erkennen; hier jedoch genügt ein Blick auf die herr-
liche Berggruppe, um sofort des sie gewaltig überragenden Colosses
sicher zu sein. Der Stov ist auch der einzige Berg der Karawanken,
von welchem unter günstigen Umständen das Meer sichtbar sein soll,
und zwar der Golf von Monfalcone. Die Ost-Karawanken, namentlich
die kühne Felsmauer der Koschutta, und die Sannthaler Alpen treten
bereits näher, ungemein lieblich aber liegen Veldes, See und Schloss
zu Füssen des Beschauers.
Die nun östlich folgenden Berge Begunschitza, Selenitza, Bab»
und Koschutta gleichen sich vielfach im Ausblick, abgesehen von der
durch die geographische Lage bedingten Verschiebung der Situation.
Die westliche Koschutta bietet ein sehr instructives Bild der
Stov-Gruppe, welches auch von Professor Simony aufgenommen und
in den Mittheiluugen des Oesterreichischen Alpenvereins Band L
reproducirt wurde.
Beim Hochobir, der vom touristischen Standpunkt derzeit am
meisten in Betracht zu ziehen ist, da er die einzige Spitze des
Gebirges ist, welche mit einem Unterkunftshause, Weganlagen und
Markirungen versehen wurde, gewinnt der Vordergrund an Mannig-
faltigkeit durch die mehrfach auftretende Gliederung der Karawanken.
Im SW. liegt die lange Felsmauer der Koschutta, in 0. der kahle
Rücken der Petzen, beide senden vielfach bewaldete Ausläufer herab,
hinter denen sich im S. die Sannthaler Alpen erheben.
Diese geben hier ein Bild, nicht nur höchst instructiv rar den
Bau dieser Gruppe, da fast alle Spitzen mit ihren charakteristischen
Formen deutlich zu sehen, sondern auch von bedeutender malerischer
Wirkung, in Folge der prächtigen Nordabstürze. Dieser Aussicht sind
auch die einzelnen Felsthore eigenthümlich, durch welche Berge im
Hintergrund hervorlugen.
Wie der Obir aus der Kette nach N. vorspringt, so sondert sich
südlich der steile Krainer Storschitz ab; seine Aussicht hat viel
Aehnlichkeit mit jener des Grintouz, nur wird sie nördlich durch den
Hochobir und den Sannthaler Centraistock beschränkt. Dagegen
geniesst man von dort wohl den schönsten Blick in das Savethal.
Die Petzen zeichnet sich durch einen lieblichen Ausblick auf
die Drauebene und das Lavantthal aus, belebt durch die Städte Blei-
burg und Wolfsberg. Auffallend ist die Koschutta; diese erscheint so
verkürzt, dass sie zu einer kühn geformten Doppelspitze wird; sie
bildet mit dem Hochobir zusammen eine schöne Gruppe. Malerisch
nehmen sich auch wieder die Sannthaler aus, insbesondere in deren
östlichem Theile das Robanthal, welches sich gerade gegenüber der
Petzen öffnet. Interessant ist feiner das Sichtbarwerden eines grossen
Stückes des Murlaufes zwischen Marburg und Graz.
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Die touristische Bedeutung der Karawanken.
105
Der Ursulaberg lohnt die leichte Mühe seiner Ersteigung vor
allem durch weiten und staffagereichen Thalbliok. Zu Füssen dampfen
da die Schlote des grossen Eisenwerkes Prävali, eine Stätte des
menschlichen Schaffens, im Hintergrund bildet die einsame Grösse
der Alpennatur dazu einen eigentümlichen Contrast.
Schliesslich sei bei dieser Aufzählung noch die üschowa
erwähnt, gelegen zwischen Petzen und den Sannthalern. und so eine
Verbindung zwischen dieser Gruppe und den Karawanken bildend. Ihr
durch kleine, gefahrlose Klettereien zu erreichender Gipfel gewährt
den schönsten Blick in das berühmte, mit einem Felscircus endende
Logarthai, so dass die Tour gelegentlich eines Uebergangs von Eisen-
kappel in dieses Thal nicht genug empfohlen werden kann.
Commanicationen. Der Begriff . Erschliessung" eiistirt fQr
die Karawanken eigentlich nicht, denn sie sind von zwei Seiten von
Schienensträngen umspannt, gute Poststrassen führen längs derselben
und über ihre Sättel, ihre Thäler sind durchzogen von leidlich guten
Wegen, nur auf die Berge selbst müssen uns fast allein jene Pfade
genügen, die der Bergbau geschaffen, oder die das Weidevieh zur Alm
getreten.
Sowohl Südbahn als auch Rudolf-Bahn kommen bei unserer
Kette in Betracht, von ersterer die Stationen von Unterdrauburg an bis
Villach, von letzterer Firnitz, dann die Strecke Lengenfeld — Krain-
burg. Einst sollte eine Verbindungslinie durch das Vellach- und
Kankerthal geschaffen werden, wurde auch schon tracirt, das Project
scheiterte aber an den unverhältnissmässig grossen Kosten der
Durchstechung des Seebergs.
Die drei Poststrassen, welche die Karawanken durchqueren,
geben die Eintritts-Routen an. Die erste von der Bahnstation Kühns-
dorf führt in 3 — 4 St. nach Eisenkappel — dem Ausgangspunkt rar
Obirtouren, — weiter in 2 St. zum Bad Vellach, dann über den
Seeberg nach Seeland und Kanker in Krain und schliesslich nach
Krainburg. Sie bildet zugleich auch den Eingang zu den Sann-
thaler Alpen.
Die zweite führt von Klagenfurt in das reizende Loiblthal und
nach Neumarktl; sie ist von Bedeutung rar den Stov und seine Thal-
partien. Die dritte, über den Wurzner Sattel von Arnoldstein nach
Kronau, sei hier nicht weiter erwähnt. Weiter müssen für Mittags-
kogel und Golitza von Kärnten aus noch die Fahrstrassen von Velden
nach Rosenbach und von Villach nach Latschach genannt werden.
Touristenwege finden wir nur zwei im ganzen Gebiet, den
Jovansteig von Eisenkappel auf den Hochobir und einen Steig zur
Petzen vom Berghaus zum Gipfel, beide wurden von der Section
Eisenkappel des Oesterreichischen Touristen-Club angelegt, welche
in diesem Gebiet überdies eine grosse Anzahl von Wegen markirte
und mit Wegtafeln versah.
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106
Ludw. Jahne.
Es bleibt also der Wegverbesserung und Anlage in den Kara-
wanken noch ein grosses Feld geöffnet und dürfte in dieser Hinsicht
besonders bei den Anstiegen zum Stov an der N.-Seite viel zu
wünschen übrig sein.
Unterkunft. Nchutzhäuser. Bei einem Lande, das dem Fremden-
verkehr sich eben erst eröffnet ist es selbstverständlich, dass Ver-
pflegung und Unterkunft nicht auf der höchsten Stufe stehen. Für
einen regen Besuch ist eine Entwicklung der Verhältnisse in dieser
Hinsicht eine absolute Notwendigkeit, und namentlich die Verpflegung
im Thal muss eine befriedigende werden, da doch darauf die Erleich-
terung einzelner Touren basirt. Heute treffen wir nun in den Karawanken
noch nirgends Hötels im Schweizer oder Tiroler Styl, aber einfache
und meist recht gute Gasthäuser in jedem halbwegs besseren Ort und
statt schwarzbefrackter Kellner serviren daselbst stets weibliche dienst-
bare Geister Speise und Trank.
Man muss gestehen, dass der dortigen Bevölkerung vielfach der
Unternehmungsgeist mangelt, dafür aber hat sich ihre alte Bieder-
keit noch erhalten, und jeder Fremde darf freundlicher, aufmerksamer
Behandlung sicher sein. Man findet zwar zu beiden Seiten der Berg-
kette zuweilen ganz originelle Wirthe, die man z. B. erst in andern
Schänken suchen oder hinter der Ofenbank hervorziehen muss, ja ein
solcher that den Ausspruch, er halte sein Wirthshaus nur zum Ver-
gnügen, ein reger Besuch wäre ihm sehr unangenehm — doch das sind
nur Ausnahmen.
Lobend muss die grosse Billigkeit hervorgehoben werden: ja es
gibt dort Fälle, wo man für Uebernachten in guten Betten und
schönen Zimmern 20 kr. zahlt. Sonst bestreitet man seine Bedürfnisse
ganz wohl mit 2 — 3 fl. per Tag. Wer nicht allzugrosse Anforderungen
stellt, wird gewiss befriedigt sein.
Soviel über die Unterkunft im Thal. Auf den Bergen sieht es
schlechter aus, da ja bekanntlich nur der Hochobir ein wohl-
eingerichtetes Schutzhaus trägt.
Um mit Besprechung dieser Verhältnisse im 0. zu beginnen,
muss beim Ursulaberg, welcher am Gipfel eine Wallfahrtskirche
trägt, die Messnerwohnung erwähnt werden. Man kann dort, wenn
auch sehr dürftig, übernachten, die Wallfahrer schlafen zumeist
auf der harten Bank. Auch schenkt der Messner einen leichten
Steirer Wein aus.
Besser ist es schon auf der Petzen bestellt Hier befindet sich
auf der Nordseite, allerdings 2 St. unter der Spitze, ein zum dortigen
Bleibergbau gehöriges Berghaus, Eigenthum der Firma J. Rainer in
Klagenfurt, welche sich grosse Verdienste um die Erschliessung der
östl. Karawanken erworben hat. und dasselbe auf Anregung der Section
Eiseukappel des Oesterr. Touristen- Club den Bergsteigern zur Be-
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Die touristische Bedeutung der Karawanken.
107
nützung öffnete. Das Haus ist einstöckig, auf einem Felskopf gebaut
und kann infolge seines prächtigen Ausblicks mit Recht als Endziel
eines besonderen Ausflugs dienen. Im obern Stockwerk befinden sich
die reinlichen Betten, für deren Gebrauch die Section einen Betrag
von 30 kr. normirt hat. Der Grubenvorsteher verabreicht zu fest-
gesetztem Tarif auch Flaschenbier und Thee. Wenige Minuten unter
dem fett. Gipfel der Petzen steht das derzeit wohl ziemlich verfallene
Bergbäuschen Knieps in der Nähe eines aufgelassenen Stollens. Wer
dem durch die Fugen pfeifenden Nachtwind trotzen will, dem steht
es frei, auf harter Pritsche zu schlafen, um früh rasch am Gipfel
zu sein.
Bei den Unterkunftshäusern am Hochobir*) sei eine längere
Besprechimg gestattet. Diese verdanken auch dem Bleibergbau ihre
Entstehung, welcher 10 Min unter der Spitze betrieben wurde. Es
sind gegenwärtig zwei Häuser, eines 1845 als Knappeuwohnung, das
andere 1868 als „Herrenhaus* errichtet, vom Jahre 1*75 au jedoch —
als dort oben der Bergbau aufgelassen wurde — standen beide unbe-
nutzt, dem zerstörenden Einfluss der Witterung preisgegeben. Die
Firma J. Rainer überliess sie mm im Jahre 1878 der Section Eisen-
kappel zur Benützung, welche dieselben nach Vornahme einiger
Renovirungen zu Touristenhäusern adaptirte. In der Hoffnung, dass
die grosse Beliebtheit des Hochobir sich von Jahr zu Jahr steigern,
und die Zahl der Besucher des leicht zu besteigenden Berges eine
möglichst hohe werde, ging die genannte Section daran, auf dieser
bedeutenden Höhe einen ziemlichen Comfort zu entfalten. Das ehe-
malige Herrenhaus wurde zur Schlafstätte umgewandelt, welche in
3 Zimmern 8 Betten enthält. Im alten Knappenhause aber ist ein
grosses Gesellschaftszimmer, Küche und Wächterwohnung ein-
gerichtet.
Der Wächter verabreicht zu festgesetzten Preisen Flaschenbier,
mehrere Sorten Weine, Kaffee, Thee, Suppe und kalte Küche, während
die küchenkundige Hand seiner Gattin Fleischspeisen bestens
zubereitet, das Fleisch jedoch von den Touristen gegenwärtig noch
vom Thal mitzunehmen ist. Und so kann wohl dreist gesagt werden,
« gibt weit in den Bergen kein so gemüthliches Touristenheim, wie
dieses einzige der Karawanken. Jeder Besucher wird dem beistimmen
Hier oben befindet sich auch die höchste meteorologische Station
Oesterreichs, und der gegenwärtige Wächter bewohnt daher sammt
Familie dieses Haus das ganze Jahr. Die Verhältnisse dieses Mannes
im tiefen Winter weiter auszuführen, wenn er durch Schnee und Eis
von aller Welt abgeschlossen, dort oben seine Beobachtimgeu im
Dienste der Wissenschaft anstellt, und zwar zur vollsten Zufriedenheit
•j S. die zweite Ansicht auf Tafel 5,
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108
Ludw. Jahne.
unserer Reichsanstalt — dies sei der Phantasie überlassen. Selbst-
verständlich muss er sich für lange verproviantiren, und nur einmal
im Monat langt während der Winterszeit eine mehrköpfige Expedition
von Bergknappen bei ihm an, um neue Nahrungsmittel zu bringen und
die Berichte entgegenzunehmen. Dieser Umstand ermöglicht aber
auch das Veranstalten von Wintertouren auf den Hochobir. wie eine
solche zu Weihnachten 1879 von Eisenkappel aus ausgeführt wurde
Schutzhaus und meteorologische Station verursachen natürlich
viele Kosten. Der Wächter bezieht einen monatlichen Gehalt von
25 fl. und den Genuss der halben Eintritts- und Schlafgebühr, sowie
den Gewinn an der Restauration. Im Winter erfordert das Hinauf-
schaffen von Holz viel Geld, da das umstehende Krammholz vom
Bergbau zumeist absorbirt wurde. Diese Summen muss nun die mit
der Leitung des Ganzen betraute Section Eisenkappel aufbringen und
empfängt auch bedeutende Subventionen vom Oesterr. Touristen-Club,
für die Erhaltung der Station vom Deutschen und Oesterreichischen
Alpenverein, von dessen Sectionen Austria, Klagenfurt etc., etc.
welche aber bis jetzt nicht genügten, denn jährlich zeigt sich, da
auch nothwendige Wegverbesserungen vorgenommen werden, etc., ein
Ausfall von löO — 200 fl. Eine Erhöhung der Subventionen für diese
wichtige meteorologische Station, welche schon mehrfach dazu gedient
hat, meteorologische Streitfragen zu lösen, ist daher sehr dringend
zu empfehlen, sowie Aufmunterung der leitenden Section durch zahl-
reichen Besuch ihres Gebietes.
Auch am Stov bietet das Berghaus der Krainer Eisen-Industrie-
Gesellschaft Unterkunft, jedoch nur gegen Vorweis der schriftlichen
Erlaubni8s seitens der Verwaltung: ferner ist dieses Haus 2 V, St.
unter dem Gipfel gelegen und kann nur von Besuchern aus Krain
benützt werden. —
Damit wären die Unterkünfte in den Karawanken aufgezählt, bei
allen übrigen Touren muss man sich mit Uebernachten in Schafhalter-
hütten begnügen, was bei deren meist erbärmlichem Zustand nicht zu
den Annehmlichkeiten gehört. Im Boden- und Bärenthal haben einige
Bauern Betten aufgestellt und schenken auch Wein, jedoch ist man
bei solchen Uebernachtungen zu sehr frühem Aufbruch oder Ertragen
der Tageshitze beim Aufstieg genöthigt.
Bei den grossen Naturschönheiten, welche die Karawanken
bieten, dürfte wohl der Wunsch berechtigt sein, es mögen dort weitere
Schutzhäuser durch alpine Vereine geschaffen werden, und zwar würden
solche Bauten auf den zwei höchsten Erhebungen, dem Stov und
Mittagskogel, nothwendig sein, um diese Gebirgskette voll-
standig zu erschliessen. Der Vorstand der Alpenvereins-Section Klagen-
furt, Herr Baron Jabornegg, regte nun die Gründung eines „ßosen-
thaler Gebirgsvereins" mit dem Sitz in Ferlach an, und es ist zu
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Die touristische Bedeutung der Karawanken.
109
hoffen, dass dieser bald lebensfähig wird. Derselbe dürfte dann jeden-
falls in ein ähnliches Verhältniss zur Section Klagenflirt treten, wie
der Gmünder Gebirgsverein, seine Hauptaufgabe kann aber nur die
Errichtung eines Unterkunftshauses am Stov sein. Nach Aussprüchen
von mit den Localverhältnissen vertrauten Persönlichkeiten ist der
Kleine Stov der geeignetste Punkt für ein derartiges Object, das dann
sowohl vonKrain, als auch von Kärnten aus gleich gut benützt werden
könnte und nur % St. unter der Spitze gelegen wäre.
Es bliebe noch der Mittagskogel; aber auch bei diesem Berge
sei auf eine geeignete Stelle aufmerksam gemacht, dieselbe ist auf
der Rosenbacher Seite, wenige Minuten unter der Spitze gelegen, sehr
geschützt und kann auch von Touristen aus allen Aufstiegsrichtungen
benützt werden. Ein Uebelstand ist dort allerdings der Wassermangel,
dem man nur mittels einer Cisterne abhelfen könnte; denn die letzte
Quelle befindet sich tief unten an der Grenze der Waldregion,
abgesehen von einigen dünnen Wasserfaden in den Felsen des Rosen-
bachthals.*)
Stehen einmal Schutzhütten am Stov und Mittagskogel, dann kann
man in einem Tage durch eine höchst interessante Wanderung
längs des Kamms an der Südseite der Karawanken, stets die prächtigste
Aussieht geniessend, beide Berge besuchen, ein Umstand, der das
Interesse und die Frequenz daselbst wesentlich erhöhen würde, denn
wohl selten lässt sich ein Kettengebirge derart begehen.
Führerwesen. Bei dem Charakter der Karawanken ist von
eigentlichen Führern nicht zu reden, hier sind sie besser Wegweiser
zu nennen. Concessionirte Führer befinden sich an vielen Orten des
Gebirges, am meisten ist dieses Institut natürlich in Eisenkappel aus-
gebildet, wo auch der äusserst niedere Tarif lobend hervorgehoben
werden muss. So bekommt z. B. ein Führer für die Obirtour 2 fl. 50 kr.,
mit üebernachten 3 ti.
Auch im Savethal befinden sich in den Ortschafken zumeist con-
cessionirte Führer, im Rosenthal, in den Orten Ferlach und Windisch-
Feistritz. Zu Stovbesteigungen vom Boden- und Bärenthal aus erhält
man meistens von den Bauern einen Knecht als Führer mit, doch
kann man sich darauf nicht immer verlassen.
Wo Bergbaue sind, gestattet in der Regel die Verwaltung die
Begleitung von Knappen, so z. B. am Stov und an der Petzen; doch
lassen die Ortskenntnisse dieser Leute meist viel zu wünschen übrig.
Bei den wenigen Klettertouren wendet man sich am besten an
das Jagdpersonal, so für den Grossen Storschitz in Kanker, für die
Koschutta in Zell.
*) Die Section Villach des D. u. Ö. A. -V. beschloss bei ihrer diesjährigen
Oeneral -Versammlung zunächst eine Wegverbesserung vorzunehmen ; „an einen
Hüttenbau dürfte erst im nächsten Jahr gedacht werden."
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Ludw. Jahne.
Ausser den letztgenannten präsentireu sich die „Karawankeu-
führer" niclits weniger denn als Reckeugestalten; es sind zumeist
ältere, kleine Leute von schwächlichem Aeusseren, welche aber trotz-
dem allen Strapazen mit Leichtigkeit trotzen und bedeutende Lasten
mit zur Höhe schleppen.
Den Gebrauch eines grossen Bergstocks kennen sie so wenig,
als jenen des Rucksacks: sie gehen mit kurzen, raeist unbeschlagenen
Prügeln und tragen das Gepäck in einem Buckelkorb — „Kosch"
genannt — ja sogar in Armkörben, wie unsere Dienstboten. Auch ihre
Beschuhung ist nichts weniger als vollkommen, einmal meinte ein
Führer, er gehe viel leichter barfuss als beschuht Ihrem Naturell
nach hat man es meist mit recht gefälligen und bescheidenen Leuten
zu thun.
Die Bevölkerung. Für die Bereisung oder dauernden Besuch
einer Gebirgsgruppe ist eine den Fremden wohlgesinnte Bevölkerung
Bedingung.
In dieser Beziehung lässt sich in unserem Fall nur das beste
sagen. Die Leute gehen selbst zwar nicht viel auf die Berge, aber
jeder Bergsteiger ist ihnen willkommen, sie betrachten den Fremden
nicht als Ausheutungsobject, sondern als Gast, der in ihre entlegenen
Dörfer neue Anregung und neues Leben bringt.
Vielfach wird vor dem Besuch der Karawanken unter Hinweis
auf die slovenische Bevölkerung abgeschreckt. Doch obwohl die Drau
so ziemlich die Sprachgrenze bildet, ist dies doch kein Hemmnis*
fQr den Fremden- Verkehr, denn in allen grössern Orten findet man
eine sich deutsch fühlende Einwohnerschaft, und man kann getrost in
jedes Gasthaus treten und deutsch sein Begehren stellen, wenn der
Ortsname auch noch so „ windisch* klingt.
Im westlichen, krainerischen Theil würdigt der slovenische
Landmann recht sehr die Wohlthaten der deutschen Sprache und
schickt seine Kinder zur Erlernung derselben in deutsche Gegenden
Kärntens, so dass man mit jedem Hirten am Berge wohl verkehren
kann. Dort hat die deutsche Sprache entschieden mehr Ausdehnung
unter der Bevölkerung, als in den östlichen Karawanken. Doch rindet,
wie gesagt, der Tourist überall in den Karawanken des Deutschen
kundige Leute.
Die Literatur über die Karawanken ist ziemlich spärlich. Von
Reisebüchern existiren die „Kärntner Führer«1 von Wagner und von
Jabornegg, beide in diesen Theilen etwas veraltet, da eben in
neuester Zeit sich dort Vieles geändert hat. Die gegenwärtigen Ver-
hältnisse finden sich am besten und eingehendsten gewürdigt in
Meyer's Reisehandbüchern, die „Oestlichen Alpen", in welchen dieses
Gebiet Professor Frischauf behandelt hat.
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Die touristische Bedeutung der Karawanken.
111
Eine das ganze Gebiet der Karawanken erschöpfend behandelnde
Arbeit ist bis jetzt noch nicht erschienen.
Abgesehen von Beschreibungen einzelner Touren in touristischen
Zeitschriften, will ich nur den Artikel von Peters in den Mit-
teilungen des Oesterreichischen Alpenvereins Band L, haupt-
sächlich eine Darlegung der geologischen Verhältnisse, dann jenen
ron Gustav Jäger im Jahrbuch des Oesterreichischen Touristen-
Club Band VII. erwähnen, der unter dem Titel „Die Karawanken
von Tarvis bis zum Loibl" eine Reihe daselbst gemachter Touren
in zusammenhängender und übersichtlicher Weise mittheilt.
Im Jahre 1879 verfasste Baron Jabornegg eine Broschüre
.Das Loibl-, Boden-, Bären- und Zellthal in den Kara wanken",
welche Thal und Berg mit besonderer Berücksichtigung der
botanischen Vorkommnisse behandelt. Endlich gab 1880 die Section
Eisenkappel ein Itinerar der Ost-Karawanken heraus, das in gedrängter
Kürze die nothwendigsten Angaben über alle Touren von der
Koschutta bis zum ürsulaberg enthält.
An Panoramen besitzen wir bis jetzt drei: vom Stov, gezeichnet
von M. Pernhart, vom Hochobir, aufgenommen von Ingenieur
Kofi er in Klagenfurt, und vom Mittagskogel, gezeichnet von A. Zoff;
8äniratliche vom Oesterreichischen Touristen-Club herausgegeben,
oder in Vorbereitung. An sonstigen bildlichen Darstellungen, Photo-
graphien etc. herrscht grosser Mangel, und es ist dies wohl eine
Ursache mit, warum in weiteren Kreisen von dieser Gebirgsgruppe
so wenig bekannt ist.
Nicht unerwähnt darf bleiben, dass für Landschaftsmaler dort
ein Gebiet zu grosser Ausbeute ist, es sei unter vielen nur der Aus-
blick vom Seebergsattel auf die Sannthaler Alpen erwähnt, ein Bild, das
trotz seiner anerkannten Grossartigkeit noch keine künstlerische
Wiedergabe gefunden hat.
Resnmä. Nach diesen Ausführungen muss es nun dem allge-
meinen Ermessen überlassen bleiben, zu beurtheilen, ob einmal die
Karawanken eines regeren Besuches werth und dann, ob die Ver-
hältnisse dort derartig sind, dass ein solcher auch jetzt schon
stattfinden kann.
Es sei daher nur noch die Frage besprochen, wie die Bereisung
erfolgen soll. Die Karawanken sind ein Kettengebirge, enthalten daher
vielfache Uebergänge; hinter denselben aber erheben sich im 0. die
Sannthaler, im W. die Julischen Alpen. Daraus folgt, dass diese drei
Gebirgsgruppen naturgemäss im Zusammenhang besucht werden
sollen, umsomehr, als die mit Uebergängen verbundenen Bergtouren
sich alle in einem Tag von Ort zu Ort ausführen lassen.
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112 Ludw. Jahne, die touristische Bedeutung der Karawanken.
Es würde sich also beispielshalber empfehlen, nach dem Ein-
treffen in Klagenrart sich den östlichen Karawanken zuzuwenden, den
Hochobir zu besteigen, um sodann in den Sannthaler Alpen dem
hochromantischen Logarthai und dem aussichtsreichen Grintoui
einen Besuch abzustatten; die Tour Hesse sich dann durch dasKanker-
thal nach Krainburg- Veldes fortsetzen, um dem vom Reize einer
herrlichen Dichtung umflossenen ■ Triglav zuzueilen, und dann
schliesslich wieder vom Savethal aus, nach erfolgter Besteigung des
Stov oder Mittagskogel, Villach oder Klagenrart und so die
Anknüpfungspunkte zu weiteren Unternehmungen zu erreichen.
Und so möge denn auch rar die Karawanken bald die Zeit
kommen, in der sich ein Arm des mächtigen Touristenstromes über
ihre Höhen und Thäler ergiesst.
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Der Rosenik
2434 m.
Von Alfred Zoff in Wien.
Mit einem Panorama (Tafel 2. 3. 4.)
Das grosse Gebiet der Stangalpen-Gruppe, zwischen Mur und
Drau, Lieser und Gurk gelegen, ist bis jetzt der Touristenwelt noch
wenig bekannt, woran nicht etwa erschwerte Zugänglichkeit oder
bekannt schlechtes Unterkommen die Schuld tragen, sondern meiner
Ansicht nach einzig der Charakter des Gebirgszuges, der von
Ferne gesehen mit seinen sanften, lang gezogenen Höhenlinien wenig
einladendes hat und kaum ahnen lässt, welche Fülle landschaftlicher
Schönheit und ernster grossartiger Natur sich hinter jenen runden,
weichen Kuppen birgt.
Wild zerklüftete Wände, gewaltige abgestürzte Felsmassen,
dazwischen murmelnde Quellen oder bald kleinere, bald grössere
Seen mit tiefernstem Hintergründe sind das Charakteristische der
höheren Lagen.
Als besondere Annehmlichkeit für den Touristen möchte ich
hervorheben die Möglichkeit einer Alpenwanderung von mehreren
Tagen, ohne die einmal gewonnene Höhe von etwa 2000 m verlieren
m müssen, eine Wanderung, die durch den reizvollen Wechsel
zwischen Ueppigkeit der Vegetation und grauenerregender Sterilität,
'Owie durch herrliche Fernblicke Jedem unvergesslich bleiben wird.
Die zahlreichen, im ganzen Gebirge zerstreuten Hütten, besonders zur
Zeit, da das Vieh noch auf der Alpe steht, bieten dem Wanderer eine
willkommene Zufluchtstätte. Die Bewohner derselben sind gast-
freundlich und gemüthlich.
Die Grenzen der zum steiermärkisch - kärntnerischen Grenz-
jiebirge gehörigen Gruppe erstrecken sich vom Katschberg im Lieser-
thal bis an die Wasserscheide bei Neumarkt ob Friesach im N., vom
Murthal bis zur Drau, dem Millstätter und Ossiacher See, der Glan
und Gurk. Die bedeutendsten Erhebungen der Gruppe sind der Eisen-
hut 2441m (in Steiermark), der Rosenik 2434 m, der Pressing-
herg 2364 m, der Königsstuhl 2331m, der Klommnock 2326 m
am Fnsse dichter Bestand von Zirbelkiefern) etc.
Z«it«ebrift 1881. y
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114
Alfred Zoff, der Rosenik
Der Hauptfluss des Gebirgszuges ist die Gurk, in der Nähe
des Dorfes Reichenau 1090 m entspringend, mit zahlreichen Zuflüssen,
von denen ich besonders die Metnitz erwähne, weil durch das Thal
gleichen Namens das Eindringen in die Gruppe von Friesach aus
möglich ist. Als Ausgangspunkt von Touren sind ferner zu nennen die
Bahnstationen Althofen, St. Veit, besonders aber Feldkirchen, Dienstag.
Donnerstag und Samstag durch Post mit Reichenau verbunden ( Abfahrt
um % 12 U.Mittags, Taxe 1 fl ), deren Benützung der ermüdenden Fuss-
wanderung auf staubiger Strasse vorzuziehen ist. Im S. ist Villach
durch den Treffener Graben über Afritz, Radenthein und im SW.
die Bahnstation Spital und der diesem Orte nahegelegene Badeort
Millstatt als Ausgangspunkt vorzüglich geeignet.
Für Touren in dieser Gruppe ist ein Führer etwas erfahrenen
Touristen ganz entbehrlich: die Generalstabskarte und die vielen
Hirten im Gebirge werden die besten Wegweiser sein. Sogar bei ein-
fallendem Nebel ist der Abstieg beinahe überall leicht und gefahrlos
durchzuführen.
Als besonders lohnende Tour nenne ich mit Millstatt als Aus-
gangspunkt den Weg längs des Sees oder über Obermillstatt nach
Radenthein und Kanning (Gebirgsdorf 1017 m) 3 St. (gute Unter-
kunft beim Unterwirth), von dort durch den Koflach- und Feichtaeh-
graben auf den Rosenik (4 St., im Nothfall Nachtlager auf der
Weissensteiner Hütte).
Das beigegebene Panorama illustrirt am besten die vielumfas-
sende Fernsicht. Abstieg zu dem See zwischen Grossem und
Kleinem Rosenik, längs der romantischen Zunderwand (ein über
2000 m hohes, stundenweit ausgedehntes Kalklager mitten im Ur-
gebirge) auf die »Bockhöhe« (1% St.), von dort in westlicher Rich-
tung auf den Mallnock und die Brunnach erhöhe sodann in grossem
Bogen auf Wiesengrund unter dem Klommnock zur Hundsfelder
Scharte unter dem Falkert (eventuell Besteigung desselben). Abstieg
zum Falkert-See (2 V«, St.), grossartiger Gebirgskessel mit zahlreichen
Alpenhütten, zwischen Falkert und Rodresnock 2305 m. In höchst
anmuthigem Gebirgsgraben Abstieg nach Reichenau (3 St.). Daselbst
vorzügliche Unterkunft im Gasthause des Herrn Peter Lai. Von
Reichenau Ausflüge in den Reichenauer Garten 3 St., zum Turracher-
See 3 St. (Wasserscheide zwischen Mur und Drau). Bequemer Auf-
stieg auf den Eisenhut und Winterthalnock. Abfahrt der Post von
Reichenau an den oben genannten Tagen um 4 U. morgens.
Das Nähere über Touren in dieser Gruppe in Frisch aufs
Gebirgsführer , besonders aber im Amthor -Jaborneg g's
Kärntner-Führer.
Mögen diese Zeilen anregend wirken, jenem noch wenig gewür-
digten Theile Kärntens mehr Beachtung zu schenken.
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Aus dem Wctterstciiigcbirge.
I. Neuer Aufstieg auf die Dreithorspitze direct yoiii
Leutascher Platt.
Von Baurath M. Schultze in Regensburg.
Mit einer Ansicht (Tafel G).
Nach vergeblichem Versuch am 13. September 1880, an wel-
chem Tage mich das einfallende schlechte Wetter am Wetterstein-
gatterl zur Umkehr zwang, unternahm ich Tags darauf, am 14 , die
Besteigung der mittleren der drei Partenkirchener Spitzen. 4 U. Mor-
gens von der Schachenalpe aufbrechend, erreichte ich unter Führung des
Jos. Dengg aus Garmisch Ober das Teufelsgsass und Frauenalple
o U. 30 wieder das Wettersteingatterl, stieg zum Leutascher Platt
hinab und dann rechts die grosse Saudreisse hinan unmittelbar unter
die Wände der Partenkirchener Dreithorspitze, um von hier aus auf
Anrathen der Gebrüder Dengg einen neuen, directen Anstieg zur
Spitze zu unternehmen.
Die Dreithorspitze, und zwar deren westlicher Gipfel mit der
Signalstange, wird gewöhnlich mit grossen Schwierigkeiten vom oberen
Rainthal aus erstiegen, oder es wird der früher vom Förster Kien dl
in Partenkirchen und nach ihm von Hermann v. Barth eingeschla-
gene Weg gewählt, nämlich über Schachen, Frauenalple, Gatterl
und Platt zur westlichen Grateinsattluug zwischen der Signalspitze
und der südwestlichen (Leutascher-)Spitze, dann von hier auf der
Rainthaler Seite zuerst hinab und dann wieder empor zur Signalspitze.
(Vgl. Zeitschrift 1872, S. 78 und 1874, S. 891.)
6 U. 40 begannen wir den Anstieg direct vom Platt und erreichten
8 U. früh die mittlere Partenkirchener Spitze, welche von H. v. Barth
über den Grat von der westlichen Spitze her erstiegen wurde. Spuren
einer Besteigung wurden von uns nicht vorgefunden; nach fünfviertel-
stündigem Aufenthalt, nachdem ich eine Zeichnung der Kainthaler
Spitzen mit Zugspitze etc. aufgenommen und nachdem ein von Parten-
kirchen aus sichtbares Steinmandl errichtet worden, rüsteten wir uns
9 U. 20 zum Abstieg und langten nach einigen Irrwegen 10 U. 45
wieder an unserem Ausgangspunkt am oberen Ende der grossen
Sandreisse an. Von hier ging's durch das Berglenthal in das Leutasch-
thal und hinaus nach Mittenwald.
8*
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M. Schultze, Dreithorspitze vom Leutascher Platt.
Wie die mittlere, so kann auch die westliche (Signal-)Spitze auf
diesem directen Anstieg vom Platt, nach Ansicht des Führers Dengg
sogar noch leichter, erreicht werden. *)
Der von mir gemachte An- und Abstieg bietet keine übergrossen
Schwierigkeiten, jedoch vor den sonst Üblichen Wegen den grossen
Vorzug, dass die Besteigung von der Schachenalpe, wo das Nacht-
quartier genommen werden kann, in 4 St. möglich ist, während der
Weg durch das obere Rainthal von Graseck aus 7 bis 8 St. in An-
spruch nimmt. Vor dem Kiendl- Bar th'schen Anstieg hat er ebenfalls
grössere Einfachheit und Kürze voraus.
Während ich die Zeichnung der westlichen Umgebung — siehe
die angefügte Skizze — fertigte, legte Jos. Dengg den Weg über
den Grat zur Signalspitze hin und zurück in 35 Minuten zurück.
Leider war die weitere Aussicht trübe, so dass die Aufnahme des
Hochblassen und der Alpspitze wegen der rasch heranziehenden
Nebelmassen nur mühsam und stückweise möglich war.
II. Der Hochblassen**).
Von Heinrich Schwaiger in München.
Neben der Zugspitze ist die Alpspitze, der letzte Gipfel des Rain-
thaler Kamms, derjenige Gipfel des Wettersteingebirges, welcher am
häutigsten des touristischen Besuches sich erfreut, und nicht mit Un-
recht. Ein Panorama von seltener Grossartigkeit, — das Höllenthal
mit seinem eisigen den Zugspitzfuss umkleidenden Hintergrund zur
einen, die riesigen Wände des Wettersteinkamms, die Dreithorspitze
zur andern Seite, wüste Kare wechselnd mit grünen Alpentriften in
anrauthigem Wechsel um das Fundament der Pyramide hingelagert.
— verbindet sich mit einer leichten, sichern, wenn auch nicht ganz
mühelosen Besteigung.
Wer auf der Alpspitze steht, der sieht im SW. den Hoch-
blassen, eine schwarzzahnige, in zwei gleicharmige Kuppen sich auf-
wölbende Mauer, mit ihrer langen Gratfortsetzung hinein ins Rainthal.
Er fühlt auch gar wohl, wie gewaltig dieser Nachbargipfel den eigenen
Standpunkt überragt. Im Wettersteingebirge selbst macht der Hoch-
blassen neben der sich vordrängenden Alpspitze meist nur geringen
Effect, sein schartiger Gipfelgrat erscheint neben der letzteren regel-
mässig in weit tieferem Niveau; wer aber von ebenbürtiger Höhe aus
*) Was auch 1880 schon mehrfach ausgeführt wurde ; nach einer uns vor-
liegenden Notiz des Herrn Schwaiger erreichte derselbe den mittleren Gipfel
am 4. Sept. 1880 in nicht ganz 2 St. vom Wettersteingatterl ; das eigentliche
Steigen in den Felsen hatte 23 Min. erfordert. Das Verdienst der Auffindung
dieses neuen Wegs gebührt den Gebrüdern Dengg. D. Red.
**) Eine Ansicht des Hochblassen hoffen wir nachliefern zu können. D. Red.
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H. Schwaiger, der Hochblassen.
117
die ganze Gruppe betrachtet, der freilich wird über den Vorrang des
letzteren keinen Zweifel mehr haben. Und für das Flachland vollends
eiistirt die Alpspitze nicht mehr. Zeichnete nicht ihr östliches Schutt-
gehänge als helle Linie in den Bergmassen sich ab, keine Spur von
ihr wäre zu entdecken. Die Doppelkuppel des Hochblassen ist es,
welche, von der Ebene gesehen, das von der Zugspitze gegen Osten
ziehende Hochgebirge abschliesst.
Der Hochblassen wurde zuerst am 23. August 1871 von Herrn.
T.Barth *) erstiegen ; seitdem gelang trotz mehrfacher Versuche keine
Besteigung mehr bis zum Jahre 1880, wo die beiden Führer Dengg
von Garmisch aus eigenem Antrieb den Gipfel bestiegen; sodann
führte Herr Dr. A. Silberstein aus Wien mit Joh. Dengg am
20. August 1880 die dritte Besteigung aus.
Nachdem ich ausser dem westlichen und östlichen Gipfel der
Zugspitze und dem Schneefernerkopf auch die, wohl seit Herrn, v.
Barthselten mehr betretene Plattspitze am Wetterschrofen erstiegen
hatte, verliess ich am 2. September 1880 bei herrlichstem Wetter
Nachmittags 3 Uhr mit Johann Dengg Garmisch. Auf schmalem
Steig, über sumpfige Wiesen und Felder, dann durch herrlichen Wald
gelangten wir 5 Uhr Abends zur Kreuzalpe, Hessen dieselbe jedoch
links und stiegen bei einer Jägerhütte gegen das Bodenlahnthal ab ;
in grossem Bogen etwas absinkend zieht hier ein Pirschpfad zum
heutigen Nachtquartier, der Bernardin - Hütte, die wir nach drei-
stündigem angenehmen Steigen von Garmisch ü Uhr Abends er-
reichten; in der einsamen Jägerhütte verging der Abend in Unter-
haltung mit dem sehr kenntnissreichen Führer ziemlich angenehm.
4 7, Uhr Früh wurde aufgebrochen. Tiefes Dunkel herrschte noch
im Wald, den wir jetzt rechts aufwärts stiegen. Erst als wir ins Gassen-
thal eintraten, röthete sich über dem Wettersteinwald der Himmel,
ein klarer wolkenloser Tag war zu erwarten. 51/* Uhr wurde der kleine,
in einsamem Felsbecken gelegene Stuibensee erreicht. Allmählig öffnet
sich auch das öde Grieskar, durch zwei Kudel Gemsen belebt, die
flüchtig dahinsausen. Wir gehen den Wänden des Hohen Gaif und
der Alpspitze entgegen. Das Ziel ist jetzt selbst zum erstenmale
in Sicht getreten; das düstere klüftige Gemäuer, die Doppelkuppe
des Gipfels selbst machen einen gewaltigen, Respect einflössenden
Eindruck.
In langsamem Tempo ging es das Kar selbst hinauf; bei einer
kleinen Quelle wurde ein zweites Frühstück eingenommen; dann
folgen grössere Blöcke mit Steinmandeln versehen, einzelne Eis- und
Schneeflächen, und so gelangten wir über steiles plattiges Geschröff
6' 4 Uhr zur Scharte zwischen Hochblassen und Alpspitze. Hier zeigte
*) Aua den nördlichen Kalkalpen, S. 5ß7 ff.
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118
H. Schwaiger.
sich eine mit Eis und Schnee angefüllte sehr steile Rinne, welche die
Gehrüder Dengg bei der erwähnten zweiten Ersteigung benützt
hatten: wie mir aber jetzt Dengg versicherte, würde er nie mehr
diesen Weg gehen, da er lebensgefährlich sei. Wir stiegen daher von
der Scharte links auf plattigen, gegen das Grieskar steil abfallenden
Wänden unter dem Grat zum Fuss des Blassen selbst empor. Hier
an den Nordwänden gegen das Höllenthal öffnet sich plötzlich ein
gut gangbarer Kamin, durch welchen wir gegen diesen steil ab-
wärts stiegen. Erst nachdem wir auf diese Weise die Nordflanke des
Signalgipfels überquert hatten, stiegen wir über mühsam zu be-
gehendes Geröll wieder zum Grat empor und sahen nun den noch
bevorstehenden Weg in seiner ganzen Wildheit und Grösse vor uns.
Leider mussten wir den Grat abermals verlassen und in das zu
Füssen liegende steil abfallende Vollkar ziemlich tief einsteigen,
dasselbe auf schlechten Wandplatten queren und konnten erst jetzt
wieder in offener Wasserrinne zum Grat emporklimmen, waren
jedoch damit dem Ziel schon wesentlich näher getreten. Bei einem
Felsblock wurde Joppe und Rucksack zurückgelassen und 8 Uhr
begann der Aufstieg zum Signalgipfel. Nachdem eine kleine Trüm-
mersinke in nördlicher Richtung gequert war, zeigte sich plötzlich
ein vom Signalgipfel losgesprengter Zacken, der uns zum Aufstieg
diente. Durch eine dunkle Felsspalte, die sich hier wie künstlich
eingezwängt hatte, in einen schmalen Kamin eintretend, ging es.
Arme und Füsse fest gegen die Seiten Wandungen eingestemmt, in
dem losen Geröll ziemlich gut und rasch in die Höhe.
In der Mitte der Rinne hatte sich wieder ein Block eingezwängt,
unter dem wir nur kriechend hindurchkamen, dann ging es noch etwa
20' aufwärts, wobei das in dem ganzen Kamin fast überhängende
linksseitige Gewände uns zwang, denselben zu verlassen und auf
schmalem Gesimse nach der rechten Wandseite auszuweichen. Damit
gelangten wir in den oberen Theil der Kluft, die sich fast senkrecht,
mit feinem Geröll gefüllt, zur Scharte zwischen beiden Gipfeln, dem
Signalgipfel und dem Hauptgipfel emporzieht. Bald läuft der Kamin
zur schneidigen Felsspalte zusammen, wir stehen auf der Scharte und
blicken durch den erwähnten Kamin ins Grieskar hinab, üeber rauhes,
fast senkrecht abstürzendes Gestein stiegen wir an der rechten Seite
vor zum Grat, auf dem noch die scharfen steilen Absätze einige
Aufmerksamkeit und Mühe erforderten; endlich nach vierstündigem
strengem Steigen standen wir «S Uhr 30 auf dem Signalgipfel 2683 m.
Jetzt erst sah ich hinüber zu einer Gestalt, die. trüge sie nicht
ein Wahrzeichen menschlicher Anwesenheit, jede Hofluung des Er-
kliramens unbarmherzig zu Boden schmettern möchte. Dengg liess
mir nicht viel Zeit, das ersehnte Ziel genauer zu betrachten, sondern
stand schon mit einer Stange, die er vom Signal losgetrennt hatte,
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Der Hochblassen.
119
auf dem sich leicht senkenden Grat. Nach einigen Schritten aber
schnürt sich dieser zur wildgezackten, nur lussbreiten Schneide zu-
sammen. Bald auf dieser, bald links, bald rechts, die Hände auf dem
Grat, den Fuss auf engem Gesimse, oder einzelne Tritte in die Wand,
wurden die brüchigen Zinnen überklettert. Eng aneinander rutschten
wir hinaus auf die äussersten Spitzen, vor dem Fusse die flimmernde
Tiefe des Kars, — imd es geht, so schlecht, so schwindelnd der Ab-
sturz sich auch zeigt. Rittlings auf der Gratkant sitzend, rutschten
wir wieder weiter, vor uns in der Tiefe ein Geklipp, auf das wir uns
auf einem Stufenband in schwindelnder Steilwand gegen das Vollkar
hinabliessen. Aber mächtige Klüfte verwehren hier jede Annäherung.
Wieder zieht sich eine Rinne auf zum Grat, ein paar angestrengte
Aufschwünge und ich sitze wieder rittlings auf bretterdünner Scheitel-
zinne, meinen Führer betrachtend, wie leicht dieser mit den blank-
beschlagenen Schuhen zu mir sich heraufarbeitet. Ueber Schrofen
treten wir jetzt auf ein Schuttplatzchen aus, das sich zwischen den
beiden Gipfeln hineinspitzt Hier im kühlen Felsenthor gönnten wir
wir uns kurze Rast.
Ein schmales aber sicheres Schuttband zeigt sich jetzt zur linken,
entlang die Plattwände in horizontaler Linie kreuzend und um ihre
Falten sich schlingend. Dieses war bald hinter uns, alsDenggbei einer
Wendung um die Ecke nach oben wies, wo jetzt eine stufige, von den
Felsen gerade in bequemer Weite geschlossene Kluft gerade durch
die Wand zum Grat emporzieht. Ich glaubte, jetzt sei die grösste
Arbeit gethan, doch welche Täuschung ! Ueber schuttbedeckte Block-
stufen ging es leicht und rasch empor, dann aber verengt sich die
Runse plötzlich, die Absätze in ihr werden höher und spärlicher und
zu oberst streckt sich, wohl 2 Klafter hoch, ein schiefer Spalt zum
Grat empor. Diesen kletterte ich nun zuerst hinauf, übernahm die
mitgeschleppte Stange (unsere Bergstöcke waren auf dem Signalgipfel
zurückgeblieben), und Dengg folgte mir in sicherem gewohntem Tritt.
Nun standen wir wieder auf dem Grat in einem engen Sättelchen, von
fussbreiter Schneide gebildet; vor uns erhebt sich jetzt eine schräge,
gegen W. geneigte, wohl 15' hohe Platte. Die einzige sehr mangel-
hafte Stufenfolge an dieser Felstafel zu gewinnen, mussten wir uns
auf die Westseite hinauslassen, und standen nun abermals in schwin-
delnder Höhe über den Wänden des Vollkars. Meine Eisen hackten
sich hier in den Vertiefungen sicher ein, und mit 6 — 8 angestrengten
Tritten war ich oben. Dengg folgte wieder nach mir und trat keck in die
Platte hinaus, so dass wir bald wieder beisammen waren. Vom obern
Ende der Platte weg zieht sich der Grat plötzlich zu absoluter Schärfe
zusammen, der letzte Tritt von der Platte hob den linken Fuss Über die
Schneide hinüber, und wir sitzen wieder rittlings zwischen Voll- und
Grieskar. Ueber luftverschwömmene Tiefe zurückblickend sahen wir uns
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120
H. Schwaiger.
schon in fast gleicher Höhe mit dem Signalgipfel. Nach einigem Rutschen
fassten wir wieder Fuss auf dem Grate; eng noch und zackig, aber
fest und bequem im Vergleich zum vorhergehenden, krümmt er zur
Gipfelhöhe sich auf. Noch einige verwitterte Höcker, gebrochene
Gratabsätze tauschen die Erwartung, aber nur Minuten mehr, und der
Wettersteinkamm taucht mit seinen Wänden und Gipfeln auf, und der
Anschlussgrat des Hochblassen liegt als ebener, gestreckter, mit ver-
worfenen Blöcken überdeckter Rücken zu unsern Füssen, der Haupt-
gipfel ist erreicht. Eine kleine Stunde hatte der Uebergang gedauert,
Ö Uhr 40 lagerten wir auf dem fussbreiten Gipfelscheitel.
In dem oben befindlichen Steinmandl fand sich eine Flasche vor,
die von meinem Vorgänger hinterlassen wurde, in die ich Notizen
niederlegte.
Da der Hochblassen so zu sagen das Herz des Wetterstein-
Gebirges bildet, so verdient die Aussicht grossartig genannt zu werden.
Der Wettersteinkamm mit seinen wandumschlossenen Karen stand
frei, nur durch die tiefe Spalte des Rainthals getrennt, uns gegen-
über, seine wüsten Schuttkessel lagen wie ein Relief vor unseren
Blicken hingebreitet : da zeigten sich die getheilten Kare des Ober-
Rainthals, vom Dreithorspitz-Stock im Osten an, vom Ober-Rainthaler
Schroten, dem starren Trapez mit zersägter Kante, im mittelsten
Hintergrund beherrscht, dann der Grosse Hundstall, ein weiter
welliger Kesselboden, grün bebuscht und begrast, mit einzelnen
Trümmerbecken in die Wände des Teufelsgrats hinaufreichend. Noch
weiter westlich, im gleichen Felsmassiv eingegraben, der Kleine Hund-
stall, eng, öd, doch noch spärlichen Raum für Weideplätze bietend,
zwischen unersteiglichen Wänden. Vom Grat wie vom Thal aus unzu-
gänglich, stehen diese Kare der Nordseite des Wettersteinkamms
nur in querer Verbindung unter sich. Dann folgen die Becken, welche
vom Scheitel des Hochwanner sich flach herabsenken an den Rand
der Wände. Ueber dem Gatterl erscheinen die weich gerundeten
Formen der Schieferberge, welche das Massiv des Plattachferners
mit dem Wettersteinkamm verbinden. Die Zugspitze dominirthoch über
einem verworrenen Knäul, den die in fast gerader Linie von unserem
Standpunkt zu ihr ziehenden Höllenthalspitzen bilden. Im NO liegt
die steile Pyramide der Alpspitze ; ihr tiefgebeugter Scheitel ragt
weit hinaus in's Hache Land, das unabsehbar in dem nebelduftenden
Rand des Horizonts sich weitet. Im öden steingrauen Grieskar zu
unseren Füssen glänzt grün schillernd der Spiegel des kleinen Stuiben-
sees, und über die Grashügel und Krummholzfelder sinkt tiefer und
tiefer das Auge hinab über die Waldhänge in's dunkle Partnachthal
Grossartig zeigen sich auch die Gipfel Vorarlberg^ und der Ost-
schweiz im tiefblauen Hintergrund, die vom Hochvogel beherrsch-
ten Algäuer Berge überragend. Nur die Tauernkette hatte einen
Dunstkreis um sich gezogen, der ihre Häupter schwer erkennen liess.
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Image
not
available
Der Mersavetz im Küstenland
1444 m.
Von Fr. Nibler in München.
Der Görzer Kreis im Königreich Illyrien — die geforstete Graf-
schaft Oörz und Gradisca, 53-63 österr. □ Meilen gross — ist unstrei-
tig eines der interessantesten Gebiete in den Alpen, denn er vereinigt
eine Mannigfaltigkeit der Landschaft und Gegensätze der Boden-
gestaltung, in Folge dessen auch des Klimas, der Naturproducte
und des Menschen, wie solche kaum wieder aufzufinden sein dürften.
Im S. das Meer, dessen Anwohner auf schwankem Kiel den
Fischen nachjagen, die Lagunen von Grado, dessen Bewohner
Barken zimmern, das sumpfige Aquileja mit seinen Reisfeldern und
römischen Alterthümern: im 0. das Gebiet von Gomen und Sessana,
wasserarm, öde, steinig und kahl, der Karst mit seinen charakteristi-
schen trostlosen Formen im Kleinen; im N. Tolmein mit Feldbau
im Thal, üppigen Wiesen und Matten, auf den Höhen mit ergiebiger
Alpenwirthschaft: am Nordende Flitsch, am Fusse des Hochgebirges,
der gewaltigen Grenzmarken Krn 2245 m, Canin 2546 ra, Mangart
2680 m. Dazwischen, im W. von italischen Gefilden begrenzt, der
ausgedehnte herrliche Hochwald, der Reichsforst von Ternowa, der
fruchtbare rebenbedeckte „Coglio", eine liebliche Hügel landschafb,
welche vortrefflichen Wein liefert, das insbesonders an Frühobst
reiche Wippachthal, endlich die Isonzo-Ebeue mit Reben, Maulbeer-
und Feigenbäumen, Edelkastanien und Oliven bedeckt, inmitten die
freundliche Stadt Görz mit altehrwürdigem Castell.
Dieses Ländchen mit seiner Umgrenzung, diese theilweise bis
in die weitesten Femen, erschauen wir in ungeahnter Pracht vom
Mersavetz, auch „Hoher Mersavetz' 1444 m, in welchem der grosse
Bergstock des Ternovaner Wralds culmiuirt.
Der Ternovaner Wald ist ein 630 m hohes Plateau, auch
„Cavenu genannt, grösstenteils bewaldet, doch liegen mehrere
kleine Orschaften und einzelne Häuser darauf zerstreut, z. B. Ter-
nova, Loqua, Pernemsche, Caruizza u. s w.
Er fallt fast nach allen Seiten mit steilem Rand ab. von der
Einmündung der Idria in den Isonzo bis gegen Görz westlich in das
Isonzo-Thal, von Görz bis Wlppach in das Wippach-Thal gegen
SW., NO. in das Thal und Gebiet der Idria, nur gegen SO. setzt
seine schmäler gewordene Hochebene fort und hängt daselbst mit der
Hochplatte des Birnbaumer Waldes, der Nanos- Gruppe zusammen.
Sein berühmtester Gipfel ist der Hohe Mersavetz.
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Der Mersavetz.
123
Auf den Mersavetz gelangt man von Chiapovano über Loqua,
toii Schönpass über Carnizza (Karnika), von Kamigna, nächst der
Poststation Cernizza über Caven (Forsthaus) und von Görz über
Ternova und Pernemsche Von Görz nach Ternova führt eine neue
Strasse über Salcano und Raunitza in 3 — 4 St., kürzer ist die alte
Strasse über Aischowizza, dann geht auch ein Fussweg an S. Trinita
vorüber nach Raunitza und ein zweiter an Schloss Cronberg vorbei.
Wir wählen den schönsten und zugleich bequemsten Weg, den
auf der neuen Strasse: Nördlich von Görz erhebt sich am rechten
Ufer des Isonzo der Mte. Valentino 582 m, reich an prächtigen Kalk-
spathen, und bildet mit dem gegenüberliegenden Mte. Santo 680m,
mit berühmter Wallfahrtskirche, ein majestätisches Wächterpaar des
Eingangs in's Isonzo-Thal. dessen Schlucht sich hier öffnet und in
dem. in weisses Gestein eingeschnitten, die grünlich-blauen Wellen
des Flusses lustig dahin rauschen. Nur kurze Frist in diesem Thal
währt es, dann geht es rechts über den Sattel des Monte Santo und
Caven auf bald überschrittener Grenze des Baumschlages fortwährend
in zahlreichen Serpentinen aufwärts über fast gänzlich vegetations-
losen, trostlos kahlen Karstboden, ähnlich einem Jochpass in der
Höhe von über 2500 m, links fortwährend das durch seine Wildheit
romantische, felsige Kesselthal von Gargaro in Sicht, rechts stets
Ausblick über die Stadt Görz und dessen Castell und seine fruchtbare
Ebene, durch das der Isonzo, jetzt 69 m breit, 4 — 5 m tief, ruhig
und majestätisch dahinfliesst, hinauf zur Höhe des Plateaus, von
wo Ternova mit seinem Kirchlein so lieblich ins Thal herabschaut,
von wo der kühlende Gebirgsluftstrom herabweht, von wo aber auch
zum öftern die heulende Bora, mit eisiger Gewalt Menschen und
Thiere niederreissend, herunterbraust, das Meer tief aufwühlend.
Von hier beginnt der berühmte, wahrhaft echte Wald von Ter-
nova, der vorwiegend aus Tannen und Buchen, weniger aus Fichten
und Lärchen besteht. Bäume bis zu 70 m Höhe, von vier Männern
kaum zu umfassen, sind überaus häufig. Er dehnt sich über 2 □
Meilen — 1 1 5 01) qkm aus und wird mit peinlicher Sorgfalt gehegt und
irepflegt. Er liefert das herrlichste Schiffsholz und die stolzesten
Masten, was all1 meist ins Ausland wandert, aber auch viele Holz-
gattungen, die sich vorzüglich zur Erzeugung von Meubeln aus gebo-
genem Holze eignen.
Wir wandern von Ternova fortwährend inmitten üppiger Waldes-
pracht nach dem 1 St. entfernten „ Pernemsche", zu deutsch „bei den
Deutschen-, drei höchst primitive Bauernhäuser, von denen eines
das Wirthshaus vorstellt. Es ist hier mitten im ausgedehnten Forst
und mitten unter Slaven eine deutsche Niederlassung, welche unter
Kaiserin Maria Theresia von eingewanderten Schlesiern gegründet
wurde: die jetzigen Bewohner sind vollständig slovenisirt und ver-
•
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124
Fr. Nibler, der Mersavetz.
stehen kein Wort deutsch mehr. Das Wirthshaus ist sehr bescheiden,
die Stuben aber reinlich, die Aufnahrae überaus freundlich und bei
dem grossen Verständniss der Leute und einigen eingelernten slo-
venischen Sprachfragmenten unserseits ist bald das Nachtlager, die
einzigen 2 Betten für 4 Personen in einer kleinen, aber tadellos
getünchten, schachtelartigen Kammer mit Toilettespiegel, das Abend-
brod, Frühstück und der Führer bestellt.
Morgens ging's dann zwar aussichtslos, aber immer wieder in
Mitte der Waldherrlichkeit steil und pfadlos über Stock und Stein.
Blätter und Wurzeln in 2 St. auf den erwähnten Gipfel, den höchsten
von vielen umherstehenden mitten im Gebiet. Er bildet selbst wieder
ein kleines Hochplateau und ist fast bis zur höchsten Spitze bewaldet.
Die Aussicht ist überraschend schön auf Gebirge, Küstenland, Italien
und Meer.
Die mächtigen Kalkalpen zwischen Görz und dem Predilpass, ins-
besondere Km und Matajur, der imposante Terglou, der sich mit
seinen drei Hörnern überaus grossartig und gewaltig darstellt, die lang-
gestreckten Karawanken, die kahlen Steinfelder und nackten Wellen-
linien des Karsts, darüber hinaus die buchtenreiche Halbinsel Istrien
mit ihren sanften Hügeln, steinigen Hochflächen und weissen Städten,
dann gerade in der Tiefe Schloss und Stadt Görz mit ihrer fruchtbaren
Ebene, die Silberbänder des Isonzo, das einst befestigte Gradisca, die
sehilfreichen Lagunen von Grado, das kleine Aquileja mit seinem
Dom und Campanile, der Golf von Duino, das endlose Meer mit
weissen schwebenden Punkten — kleinen und grossen Seeschiffen
— dann Venetiens weite blühende Ebene, endlich die herrlichen
Alpen Friauls.
Was diesem Schaustück aber noch einen ganz besonders eigen-
tümlichen, ja magischen Reiz aufprägt, sind die Farben und Tinten,
die sich aus dem reichen Gemenge und dem bunten Gemische der
wellenförmigen kahlen und weissglänzenden Karst-Bergzüge, der
dazwischenliegenden bewachsenen, bald dunkel bald lichtgrün schim-
mernden Mulden, der weiten blühenden Ebenen, der mächtigen,
über schwarze Wälder sich aufthürmenden Hochgebirge , der zahl-
reichen Buchten, der glänzenden Silberfäden der Küstenflüsse und
endlich der unermesslichen Meeresfläche — erzeugen. Zu alledem
erfreut das Auge eine reiche Alpenflora, insbesonders eine grosse
Menge von Edel weiss.
Trotz der bescheidenen Erhebung des Mersavetz über die Meeres-
oberfläche ist die Aus- und Umsicht von demselben eine über-
raschende, ja gänzlich fremdartige, es möge daher der so leicht zu
erreichende und leicht zu ersteigende Gipfel hiemit bestens em-
pfohlen sein.
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Bosnische Gebirgsübergänge.
Von Dr. Moritz Hoernes in Wien.
Zehn Pässe führen zwischen der croatischen und der crnagorischen
Grenze quer über die Kette der grössten Erhebungen, welche Bosnien
in der Richtung von NW. nach SO. durchstreicht und das Flussgebiet
der Adria von dem des Pontus trennt. Diesseits dieser Wasserscheide,
Tom Fels zum Meere, ist Hersek, d. h. „Alles Stein", nach der mund-
gerechten türkischen Etymologie des germanisch-slavischen Wortes
Hercegovina und nach der alten Bedeutung des Namens, die sich
weit über die Grenzen des heutigen Kreises Mostar auf die Küsten
und Inseln Dalmatiens erstreckte, — jenseits die stolze Bosna (Bosna
ponostia), wie die Eingebornen ihr waldiges Gebirgsland nennen im
Hinblick auf die kahlen Felswüsten des Südens und die flachen, reiz-
losen Saveländer im Norden. Es gibt wenige Passagen, die zwei grund-
verschiedene Länder einschneidender charakterisiren, als diese bos-
nischen Gebirgsübergänge. Sie sind, wenn ich Heterogenes, aber
räumlich Naheliegendes vergleichen darf, in geographischer Beziehung
ebenso merkwürdig wie in ethnographischer die Flusspassagen der
Save und Unna, die uns von Norden her nach Bosnien bringen. Wie
hier die geologische, so ist dort die ethnologische Formation im Grund
dieselbe, hüben und drüben. Auf beiden Seiten der Gebirgsübergänge
beherrscht der Karstkalk weithin das Terrain , und beiderseits der
Flusspassagen finden wir dasselbe Volkselement, dieselbe serbo-
kroatische Race. Und doch, welche gewaltigen Unterschiede, hier
durch klimatische, dort durch historische Einwirkungen! Ich darf
den Vergleich nicht weiter ausfuhren, ohne ihn zu quälen; genug,
die ganze Kluft zwischen Nord und Süd thut sich hier auf, nur sind
die Grenzen in physikalischer und historischer Beziehung nicht die-
selben ; und innerhalb dieser Kluft, im Süden von den physikalischen,
im Norden von den historischen Rändern derselben begrenzt, liegt
Bosnien, eben desshalb ein so vielseitig interessantes und weder
geographisch noch ethnologisch hinreichend gewürdigtes Land.
Ein bescheidener Theil der wissenschaftlichen Aufgaben, welche
in Bosnien seit Langem ihrer Lösung harrten, die archäologische
Erforschung des Landes, war dem Schreiber dieser Zeilen zugefallen
and hat ihn wiederholt zu längerem Aufenthalt nach Bosnien, der
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126
Moritz Hoernes.
Herzegovina und dem occupirten Theil von Novibazar geführt. Ich
erwähne den eigentlichen Zweck meiner Reisen, um hinsichtlich die-
ses Aufsatzes keine höheren Erwartungen zu erregen, die ich ohne
fachmännisches Wissen in mehreren mir fernliegenden Disciplinen
nicht erfüllen könnte, und verweise in allgemein - geographischer
Beziehung (neben der neuen k. k. Generalstabs-Karte) auf die kleine,
aber gediegene Schrift von H. Sterneck: „Geographische Verhält-
nisse, Communicationen und das Reisen in Bosnien, der Herzegovina,
etc." Wien 1877, besonders Bl. II und III. (Terrainprofile), in geo-
logischer Hinsicht auf die stattliche neue Publication der k. k. geologi-
schen Reichsanstalt („Grundlinien der Geologie von Bosnien-Herze-
govina, Wien 1880 14 *) und für die Pflanzengeographie auf Blaus
„ Reisen ■ u. s. w. Berlin 1877, Bücher, die ja jetzt in den Händen
Aller sind, welche sich für die Natur der „neuen Länder44 interessiren.
Winke von unveraltetem Werth enthält das grosse Werk von Ami
ßou£: „la Turquie d'Europe44, Paris 1840, 4 vol. (Eiue Gesammt-
übersicht der Literatur über Bosnien, die in etlichen 70 Nummern
auch die wenig benützten slavischen Publicationen einschliesst, doch
nur bis 1877 reicht, bietet KlaiC, Bosna. p. VIII — XI.)
Warum ich mich nicht begnüge, innerhalb der Schranken meines
Faches zur bosnischen Landeskunde beizutragen? Nun, einfach weil
ich mein Fach nicht so beschränke, dass es mir nicht manchen Ausflug
und Seitenweg in angrenzende Gebiete erlaubt, ja befiehlt, sei es zur
Erholung in müssigen Wanderstunden oder zur Benützung günstiger
Gelegenheiten, die einem mehr Bemfenen oft nicht geboten sind, oder
endlich zur belehrenden und erklärenden Rückwirkuug auf die eigenen
Fachstudien im gleichen räumlichen Gebiet. Vom Lande fallt ja das
Licht auf die Leute, vom Gegebenen auf* das Gewordene, von der
Natur auf die Geschichte. Darum habe ich das Land in allen Richtun-
gen, auf betretenen und entlegenen Pfaden zu Ross und zu Fuss nicht
anders durchstreift, als mit dem Notizbuch in der Hand, jeder Er-
scheinung, die mir auffiel, eine kurze stenographische Bemerkung
widmend; und jetzt lasse ich einfach meinen Notizbüchern vom Mai
und Juni v. J. das Wort, wenn ich über bosnische Gebirgsübergänge
sprechen will.
Ich rede natürlich nur von solchen, die in der vorhandenen
Literatur dürftig oder gar nicht beschrieben sind und den — auch zu
wissenschaftlichen Zwecken — Reisenden nur in höchst seltenen
Fällen bekannt werden. Den nur 1010 m hohen Ivan- Sattel, die
tiefste Einsenkung im Längenprofil der obgedachten Erhebungslinie
kennt ja Jeder, der auf brillanter Chaussee im Trab der Postpferde
den Weg von Serajevo nach Mostar binnen 1 V« Tagen zurückgelegt.
♦) Siehe Mitteilungen 1861, Nr. 6.
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Bosnische Gebirgsübergänge.
127
Auch da gibt es bei Tarcin nördlich und bei Konjic südlich des Sattels
schöne Scenerien , die unsere heimischen Alpenthäler schmücken
würden (denn die Grenze des , Steinlandes* ist hier etwas nach W.
gerückt und liegt im hochromantischen Narenta - Defilee von
Jablanica), aber ich würde nicht wagen, diese für einen künftigen
Schienenweg projectirte Tour in einem die Kenntniss unserer Alpen
fördernden Organ zu beschreiben. Daher lade ich den zu Gebirgs-
touren geneigten Leser ein, mit mir den kürzesten Weg von der
Adria zur Drina, d. i. von Ragusa nach Foca, zu suchen und dann,
nachdem wir über Skoplje und Kupreä wieder den W. der dinarischen
Kette erreicht, dieselbe noch einmal, u. zw. von Glamoc über die
Plivaquellen nach Jaice, in östlicher Richtung zu überschreiten.
Das sind zwei respectable Touren, wovon die erstere, nach der heu-
tigen politischen Eintheilung, in der Herzegovina, d. i. südöstlich,
die andere in Bosnien, d. i. nordwestlich des gedachten mittlereu
Einschnittes der Strasse Serajevo-Mostar liegt. Die Entfernung bei-
der in der Luftlinie beträgt mit ca. 30 Meilen mehr als die halbe
Länge der Gesammtkette von Croatien bis Montenegro, so dass wir
im Folgenden zwei von einander ziemlich entlegene Punkte der bos-
nischen Alpen kennen lernen.
Ziehen wir von Ragusa, dem Angelpunkt aller Strassen der süd-
lichen Herzegovina, eine gerade Linie nach Foca, dem nächsten
commerciell und historisch bedeutenden Punkt jenseits der grossen
Erhebungskette, so finden wir unweit oder gerade auf dieser Linie
die Städte Trebinje, Bilek und Gacko, den Gebirgssattel Cemerno
und die Thalwege der Suceska und der Drina, an welcher letztern
Foca liegt. Dies ist die Richtung einer alten Strasse, welche die
Handelskarawanen der Ragusäer im Mittelalter einschlugen, um die
Producte des Westens von der adriatischen Küste in's Drina- und
Limgebiet, aber auch weiter nach Nisch und auf einem 30tägigen
Ueberlandweg nach Constantinopel zu bringen. Auf diesem Wege
reisten im 16. und 17. Jahrhundert die französischen Gesandten zur
Pforte, — mit welchen Gefühlen, das verräth eine Stelle im Reise-
bericht Rambertrs (1533), der beim Betreten des Toplicathals bei
Prokoplje in Serbien zum ersten Male seit der Abreise von Ragusa
nieder aufathmete: die Berge treten zurück und am Flusse liegen
üppige Wiesen, Obstgärten und Weinberge, die man von der See-
küste an nicht gesehen hatte. Wenn auch diese merkwürdige Route,
die ich bis ins Limgebiet verfolgte, einer vollständigen Beschreibung
von ihrem Ausgangspunkte an würdig wäre, kann ich hier doch nur
einen Theil derselben, die Strecke Gacko-Foca mit dem Gebirgsüber-
gang des Cemerno satt eis schildern.
Wir brechen also, nachdem wir in drei Tagen die grösstenteils
trostlose Wegstrecke Ragusa -Gacko längs der montenegrinischen
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128
Moritz Hoernes
Westgrenze zurückgelegt, an einem schönen Maimorgen um 6 U.
— denn die beiden Tragthiere und der Begleitmann werden nicht
früher beigestellt — von Gacko auf und traben am N.-Rande
des Gackopolje in 1 St. nach Haptovac, wo wir die Ebene verlassen,
von welcher MaZuranic der Croat (oder, wie intime Kenner der süd-
slavischen literarischen Verhältnisse behaupten, ein namenloser Poet
der Crnagora) im montenegrinischen Dialect gesungen;
-Lieblich bist du, Gackopolje,
Wenn du nicht von Hunger starrest!"
Gopcevic vergleicht die Hochebene von Gacko mit jener von
Cetinje. In einem herzegovinischen Volkslied aber weigert sich ein
Mädchen aus Kolasm, einem Freier nach Gacko zu folgen.
„Viel erzählen hört' ich schon die Leute
Von dem Felde, von der Gacko -Landschaft.
Rings umher erhebt sich weites Hochland,
Eines eben und das andre hüglig.
Und das dritte nichts als kahler Felsen.
Niemals, Mutter, höret dort der Schnee auf,
Ewig liegt ein Schnee dort über'm andern —
Nimmer, Mutter, wähl' ich diesen Freier."
Sie schlägt dann noch einen zweiten von Nevesinje aus und folgt erst
einem dritten nach dem gesegneten Mostar. Ich bemerke hiezu, dass
im untern Narentathal, wo Mostar liegt, bis zum Fusse des Berges
Porim das Thermometer in der schlechten Jahreszeit nicht unter
1—2 Kältegrade sinkt, und die Wiesen im ganzen Winter grün blei-
ben, im April aber die Vegetation schon ihre volle Thätigkeit ent-
faltet. In Gackopolje dagegen beginnt der Schnee schon Mitte October
zu fallen und bedeckt die Hochebene sieben Monate lang. An all' die
zahlreichen Gruppen mittelalterlicher Grabmäler auf den Plateaus
von Gacko und Nevesinje, den Gebirgen Morine, Batievica u. s. w.
knüpfen sich Volkssagen vom Umkommen ganzer Karawanen oder
Hochzeitszüge durch Frost und Schnee.
Gacko liegt 1015m hoch auf einer Fallkuppe des niederen
Hügelzuges, der die Ebene bis Haptovac nördlich begrenzt. Der
grasige Rücken dieses Hügelzuges mit seinen zahllosen kraus-
gewundenen Schlünden und Rissen gleicht im Strahl der schrägen,
scharfschattirenden Morgensonne einer ausgegossenen riesigen Gehirn-
masse. Die Schanzen auf der Höhe stammen noch aus der Zeit, als
hier eine türkische Armee-Division gegen Montenegro im Felde
stand und ganz Gacko voll war von den verstümmelten Opfern dieser
barbarischen Fehden. Die Ebene wäre fruchtbar, wenn die traurigen
socialen Verhältnisse und die endlosen Kriegsgreuel jener Zeit einen
rationellen Anbau gestattet hätten, jetzt freuen sich nur Myriaden
von Fröschen ihres Daseins in den Sumpfstellen des weiten Planes,
der im Herbst und Frühjahr ganz unter Wasser steht, und nur auf
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Bosnisch« Gebirgsübergänge.
129
dem Ptlasterrest der alten Karawanenstrasse (Iberschritten werden
kann Der Fluch, der auf diesem Felde lastete uud noch fortwirkt,
trägt den Namen CengiC, eines in Gackopolje „blühenden" Adels-
ireschlechtes. dem MaZuranic (oder der montenegrinische Anonymus)
im Srart Cengiö-Age (.Tod Cengie Aga's*, das bedeutendste neuere
Kunstproduet der südslavischen Poesie) ein monumentum acrae
perennius gesetzt.
Vom Wutherich Smail-Aga Cengie und seinem Ende klingen
uoch die Lieder der Gusla diesseits und jenseits des ( 'emernosattels,
von seinem Schloss aber, der „Cengie-Kula- bei Haptovac steht
eegenwärtig kein Stein mehr auf dem andern, denn selbst die Ruine
des ehemals stattlichen Gebäudes ist jüngst von österreichischen
»leniesoldaten abgetragen, und ihr Material zum Strasseubau ver-
wendet worden
Werfen wir beim Verlassen des Gackopolje noch einen Rück-
blick auf die 16UOm hohe Baba-plauina, welche die südwestliche
Aussicht beherrscht, und das eintönige Bild der welligen Hochebene
mit ihren weissen Felswänden und dunklen Waldbeständen, dem
rahigen Wohnsitz ungescheuchter Gemsenheerden und Härenfamilien,
schön umrahmt. Baba und Bjelasica sind zwei Namen für ein. nicht,
wie die Generalkarte gibt, für zwei Gebirge. Vom Rande der Bjela-
Rudina, wo man zur Ebene Korita hinuntersteigt, bis Gacko hat
dieses markant geformte Gebirge unser Auge erfreut und angezogen,
jetzt ist es ihm entzogen und angesichts grösserer Erscheinungen
bald vergessen.
Zwar die allernächsten Scenerieen sind nicht sonderlich reizend.
Haptovac ist ein Trümmerhaufe : die Moschee eine Ruine inmitten
des Friedhofs, dessen Grabpfeiler umgebrochen sind: verfallene Stein-
brückeu sind mit Holzbalken nothdürftig gangbar gemacht; inLipnik
ist die Hälfte der Häuser ausgebrannt und ohne Dach. — Alles Ruinen
aus der jüngsten Zeit.
Bei einer Mühle geht's durch das tiefe felsige Bachbett der
Musica . deren pfeilschnelles Wasser dem Pferde bis zum Sattel
reicht und den Reiter zwingt, die Kniee zur Brust emporzuziehen.
Die Furthstelle, wo wir durchreiten, ist acht Klafter breit; dann
erklimmen wir auf steilem Geröllpfad die jenseitige Höhe, während
die Spuren des mittelalterlichen Ptlasterweges in der felsigen Bach-
schlucht aufwärts fuhren. Ringsum ist Alles öd1 und kahl, nur
melancholische Steinhaufen von beträchtlicher Höhe, die rohen Grab-
mäler vorhistorischer Generationen, krönen die einförmigen Kuppen,
welche uns umgeben. Bald gesellen sich zu ihnen mittelalterliche
Denkmäler, Gruppen von plumpen Monolithen, welche die Gräber
der slavischen Bevölkerung des 14. und 15. Jahrhunderts bedecken,
tbeils Graftplatten, theils hohe Blöcke auf Unterstufen aufgerichtet.
Zejtschrift 1881. 9
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130
Moritz Hoernes.
Die Verzierungen sind roh und einfach: Reihen von Bogeu. Rosetten,
gekreuzten Strichen, ein Schwert — nichts im Verhältniss zu dem
Bildreichthum solcher Denkmäler au vielen andern Stellen der
Herzegovina.*). Eine Gruppe dieser mittelalterlichen Monumente steht
auf einem prähistorischen Steinhaufen. Späterer Zeit scheinen die
aus zwei oder drei kleineren Platten in der Form eines griechischen
\ oder r, errichteten G rahm erkzeicheu ( * Dolmen" ) zu entstammen. Unter
den niedrigen, wie Mauern einer trotzigen Bergfeste über einander
gethürmten Felswänden weiden zahllose Schafe, das einzige Leben
in der kahlen Bergwilduiss. Nachdem wir um 8 U. einen Seitenbach
des Jaseuik überschritten, reiten wir rasch fort, da der zermalmte
und verwitterte Schiefer des Bodens einen guten Wegegrund abgibt,
und gewinnen um 8 U. 14 einen orientirenden Ausblick auf^die noch
immer nackten Wellenkämme der nördlichen Vorhöhen des Cemerno-
Gebirges. Rechts schlängelt sich ein rauschendes Gewässer aus
tiefem und kurzem Eugthal, gleich darauf ein zweites aus einer
anstossenden Schlucht : aus ihrer Vereinigung entsteht der Jasenik,
ein Zufluss der Musica. Die Reste der alten Karawanenstrasse sind
hier als undeutliche Steinstreifen im Grase zu erkennen. Bei Ver-
folgung dieser Spuren verlor ich mein Gepäckpferd, welches auf dem
gegenwärtig beuützten Saumpfade geführt wurde, ganz aus den Augen
und verirrte mich mehrmals, bis ich um 9 U. ohne Weg und Steg
über einen steilen bebuschten Abhang, mein Pferd am Zügel,
ins enge und tiefe MuSicathal hinunterkletterte. Die kahlen jen-
seitigen Höhenkämme bieten den barocken Anblick gleichmässiger
Canneluren, deren Parallelstreifen gerade auf uns, d. i. nach 0.
herlaufen.
Im oberen Muöicathal, dessen Sohle ich um 9 U. 14 erreichte,
einer pfadlosen Wildniss nach abendländischen Begriffen, führt ein
echt bosnischer Fussteig bald auf dem einen bald auf dem andern Ufer,
bald im Wasser, bald auf dem Lande, durch Gestrüpp und Felsengen
aufwärts. Besonders merkwürdig sind hier die Reste des mittel-
alterlichen Karawanenweges, welcher durchaus am linken Ufer lief.
Da die senkrechten Felswände der Bachschlucht stellenweise dicht
an das tiefe und reissende Gewässer herantreten, ist er hier nicht
gepflastert, sondern zwei Schuh breit und kaum mannshoch in den
Felsen gehauen, der ihn in der Form eines halben Tunnels überwölbt
so dass man nur gebückt hindurchkriechen kann.
Diese wahren „ Teufelsstellen * , zu Pferde absolut unpassirbar,
traute ich selbst meinem ledigen Pferd nicht zu, und umging sie auf
dem rechten Ufer. An breiteren Stellen des linken Ufers wölben sich
*) Vgl. meine „Alterthünier der Henegovina" (mit 34 Abbildungen) in den
Sitzungsberichten derphiL-hist. Classe der k. Akademie. Bd. XCVIL, S 491—612.
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Bosnische Gebirgaübergänge.
131
mächtige Grotten, kühle Rastpunkte mit schönem Ausblick auf die
sanfteren jenseitigen Höhen. In die schrägen Felsplatten, Ober die
wir klettern müssen, sind Stufen gehauen, um das Ausgleiten der
Saumthiere zu verhindern. Nach einer Stunde einsamer Wanderung
in diesem weltvergessenen Thale finden wir am rechten Ufer eine
elende hölzerne Mühle und erfahren von dem zerlumpten Müller, der
für seine Auskunft eine handvoll Tabak erbettelt („ima mali
iuhan?u) , dass wir noch 1 V„ St. vom ( /emernopass, (> St. von
Tientiste, dem ersten jenseitigen Ort, unserem heutigen Wanderziele,
entfernt sind.
Eine halbe Stunde weiter (10 U. 12) kommt rechter Hand ein
Bächlein von der stolzen Kette des Lebrsnik herab, deren schneidiger
Kamm (2150 — 2170m hoch) oben kahl, unten schütter bewaldet
ist. Zu den tieferen Abdachungen desselben, schönen von Gebüsch
durchzogenen Matten, steigt jetzt der Pfiasterweg vom Musicathale
rechts empor und erreicht bald den Ort Vrba 1 1 62 m, eine aus
5 Häusern und etlichen Kuinen bestehende Ausiedluug (zu der noch
einige 30 in weitem Umkreis zerstreute Hütten gehören) in
tiefster Abgeschiedenheit aber wahrhaft grossartig schöner Umgebung.
Wohlthuend berührt schon hier das völlige Verschwinden jener
niederen Steinkuppen , die wie krause Verschlingungs-Enden vom
blossgelegten Eingeweide der Erde aussehen und die flacheren
Gegenden der Herzegovina bis zu 1000 m eharakterisiren Ich hörte,
dass mein Tragthierführer schon durchpassirt sei, und eilte ihn ein-
zuholen, da der weiche Erdgrund gestattete, im Trab zu reiten. Bald
führt der Weg wieder abwärts und erreicht abermals das Bachbett
der Musica, welches sich inzwischen durch ungangbare Schlüfte
beträchtlich gehoben hat und hier noch einen Zufluss empfangt. Nach
einigen Minuten überschreitet die antike Trace und gleich darauf der
gegenwärtige Saumpfad auf hölzerner Brücke den verengten Bach.
Hier, am Fusse des C emernogebirges wird das Thal überaus lieblich.
Dichter, aus Laub- und Nadelholz gemischter Hochwald drängt sich
beiderseits von den steilen Wänden herunter bis ans Wasser, über-
spinnt es mit seinen Schlinggewächsen, beschattet es mit seinen
breiten Kronen und beherbergt zahlreiche Singvögel, die hier, im
entlegensten Erdenwinkel, die volle Süsse eines paradiesischen Daseins
in ihren Cadenzen auszudrücken wissen. Alles sagt uns, dass wir da
vor einer Mauer stehen, welche die Natur zum Schutze ihrer freien
Geschöpfe errichtet, und durch welche sie dem Menschen, dem
grossen Friedensstörer, die unumschränkte Erdeuherrschaft streitig
macht.
Mit heiliger Scheu ziehen wir als Fremdlinge durch dieses
gastliche Revier, aber noch ein Schritt, und wir stehen dicht vor der
Feisenmauer, und hoch schwillt uns der trotzige Muth , da uns der
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132
Moritz Hoernes.
Dämon des Gebirges die kalte Teufelstaust entgegenballt. Es beginnt
hier einer jener Wege, wie sie früher von pliantasiereichen Zeichnen
illustrirter Blätter gern zu kämpf bewegten Gruppen „aus dem Auf-
stand in der Herzegovina* hinzueomponirt wurden.
In der That kann von einzelnen Stellen dieses Aufstieges nur
der Stift des Zeichners, von der ununterbrochenen Scenenfolge dieser
colossaleu Wendeltreppe jedoch weder Bild noch Wort eine Vor-
stellung gewähren. Man muss einen solchen Weg selbst „ genommen'
haben: die Saum- und Keitthiere voran wie Gemsen kletternd, den
Kopf am Boden . um sich im Nothfall dieser fünften Stütze zu
bedienen , meterhohe Stufen ersteigend, springend, rutschend, fallend
imd sich wieder erhebend, doch Alles so geschickt und rasch, dass
wir zu Fuss kaum nachkommen können und immer um ein Paar
Zickzackwendungen dahinter sind, eingekeilt zwischen niederen
Felswänden, haushohen Blöcken und spitz vorragenden Klippen,
die unsere Brust bedrohen. . . — So geht es in gleichmässiger Steile
bis zum Cemernosattel 1373 m empor Der Sattel ist breit*)
muldenförmig , grasbewachsen , von hohem Laubwald bekränzt,
der jedoch trotz der vorgeschrittenen Jahreszeit (Ende Mai)
ganz roth ist. Er steht zwar schon im vollen Laubschmuck,
allein späte Frühjahrsfröste haben seinem Grün wieder die Farbe
des Herbstes imd des Winters gegeben. Ueber den Kundblick vom
Cemernosattel sagt der einzige Reisende, der diesen Weg kurz
beschrieb und sonst in seiner Art nur trocken referirt , was er
gesehen, Roskiewicz (Studien über Bosnien, S. 113): „Eine
prachtvolle überraschende Aussicht lohnt den Reisenden für den
mühevoll zurückgelegten Weg. Senkrechte, in die Wolken ragende
Felswände des^ Volujak und des Sedlo , die den Standpunkt des
Reisenden am Cemernosattel hoch überragen, scheinen den Weg zu
versperren. Es ist dies ein Punkt, wo die Grossartigkeit der Natur
bewundert werden muss.44
Den das Auge am meisten anziehenden und die ganze Rundsicht
beherrschenden Anblick gewährt der Volujak, dessen 2265 m hoher
Gipfel nur 10 km von uns entfernt, aber durch die tiefe Suceska-
schlucht vom Ceraerno-Abfall geschieden ist, und unsern Standpunkt
genau um 887 m überragt. Durch ihre Nähe, Höhe und Länge (15 km»
schliesst die Masse des Volujak den Blick nach 0. und NO. völlig ab.
Sie bietet in dieser Ansicht das Bild einer langen und überall gleich
hohen Felswand mit furchtbar steilem Abfall, an dem unten, stellen-
*) Daher „< eiuerno-polje'4, woraus der Uebersetzer eines serbischen Helden-
liedes (Frank 1, Gusle S. 4f>) eine „Ebene Tschemerno'4 macht. Aber die Ueber-
setzer der südslavischen Volkslieder kennen ja auch eine „ Ebene von Cattaro*.
indem sie Kotor bei Zara mit der bekannten (slavisch gleichnamigen) Hafenstadt
verwechseln.
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Bosnische Gebirgsübergäoge.
w^e bis über die halbe Höhe, dichte Nadelwaldungen emporkletteru.
Laaks, d. i. an ihrem nördlichen Ende, ist die Kette wie abgebrochen
und zeigt wild zersplitterte Formen dicht Ober dem Durchbrach der
Sureska Rechts, d. i. südöstlich, schliesst sich an den Volnjak, —
durch einen tiefen, rückwärts von feineren Höhen ( Kmsicid) ausgefüllten
Einschnitt von ihm getrennt — die Kuk-planina an, mit ihrem (nicht
gemessenen, aber dem Volnjak nahezu ebenbürtigen) Gipfel 1(j km
von uns entfernt Sie zeigt sanftere Formen und ist fast bis zum Kamm
mit frostgebräuutem Laubholz bewaldet. Ueber ihre Schulter blickt
mit seinen steilen schalenförmigen Gipfelwänden ( 2446 und 2(»06 m),
die von der grösseren Entfernung — 30 km Luftlinie — schon blaulich
angehaucht sind, der Dormitor, der König der Dinarischen Alpen. An
die Kuk-planina schliesst sich südlich der Lebrsnik an, dessen Aus-
sehen schon oben beschrieben wurde.
Im Cemernosattel steht an windgeschützter Stelle die „ Karaula
eine zeit- oder besser gesagt: dachförmige Hütte aus Holzbalken, mit
Erde und Rasen bedeckt. Ein Detacheraent Jäger und einige ein-
gebome Panduren bildeten die Besatzung dieses unwirklichen Postens.
Unmittelbar hinter der Karaula beginnt der Abstieg, welcher erst die
volle wilde Schönheit der anderen Thalseite enthüllt. Jetzt erst tritt
aus den Coulissen, die ihn bisher deckten, der absturzreiche Sedlo
(2027 m) trotzig hervor, wie zum Kampf mit dem stolz abweisenden
Volnjak. dem er dicht entgegenrückt, nur durch die tiefe Spalte des
Suceskabaches von seinem Gegner getrennt. Zwischen den beiden furcht-
baren Gestalten führt unser Weg hindurch. Zunächst geht es fünf
Viertelstunden lang den steilen abgeholzten Nordabhang des Cemerno-
gebirges hinab, meist in Wasserrissen, die zwischen Felsldöckeu und
Bauraklötzen auf dem kürzesten Weg zu Thal führen, — eine hals-
brecherische Tour — zuletzt über einen schmalen Kamm zwischen
der Suceska, die rechts vom Lebrsnik, und der Klobucarica, die links
vom Cemerno herabkommt. Bei ihrem Zusammentluss wird die Thal-
sohle erreicht und hierauf zuerst die Klobucarica, dann nach \4 St.
die Suceska auf Holzbrücken überschritten. Am rechten Ufer der
letzteren steigt der Weg, wir befinden uns wieder auf dem alten
Karawanen-Saumpfad und gelangen nach St. zur Karaula Grab
90.") m. Dicht unter uns braust die Sudeska im engen Felsenbett,
darüber grünt üppiger Laubwad, von dem sich die bleichen Steiu-
niassen des Gebirges zu beiden Seiten majestätisch abheben. 1 >2 St.
nach Karaula Grab wird ein vom Volujak herabtosender Bergbach über-
schritten, den die Karte Suha rieka (d. i. Trockeubach) nennt. Hier
beginnt die „ Klamm * (Prosjecenica, wörtlich durchschnittene
Stelle, Prosjek, Durchschnitt), ein langes und höchst malerisches
Defile\ dessen Felswände oft auf 50 Schritt zusammentreten. Alp-
gleich lasten die ganzen Massen des Volujak und des Sedlo, deren
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134
Moritz Hocrnes.
Gipfel hier kaum 2UOÜ Schritt von einander entfernt sind, auf dem
Blick das Wanderers.
Hier ist nichts als „ Stein gethürnit auf Stein", verschwunden der
Wald, nur schüttere Tannengruppen stehen auf schmalen Zutiuehts-
stellen, den Felsnadeln, die aus dem Bachbett aufragen. 3 Stunden
vom Cemernosattel passirt man in bedeutender Tiefe (588 m) das
kühlschattige Felsenthor der engsten Thalstelle. Kin unvergleichlicher
Punkt ! Ohrbetäubend tost die wilde Fluth in der engen Felsenspalte,
überragt von vorspringenden Steinwänden, deren eine den zwei Fuss
breit eingehaueuen Saumpfad halb überwölbt und mit ihren zahl-
reichen Wasseradern beträufelt. Nicht ungefährlich ist die Passage
dieser Wassergruft, aus der uns kalte Todesschauer entgegenwehen.
Dennoch müssen wir, historischer Erinnerungen halber, hier einen
Augenblick verweilen. Diese Pforte hatte einst ihren „Thorhüter*
(Vratar in Sutiska). wie urkundlich im 15. Jahrhundert das Schloss
genannt wurde, dessen Ruinen, verfallene Mauerreste, noch jetzt auf
einer Randklippe des Volujak hoch über dem rechten Ufer der Sutfeska
zu sehen sind. Ihm gegenüber am linken Ufer krönte ein zweites
kleineres Castell (der Volkssage nach eine Kapelle des ersteren
Schlosses) eine vom Sedlo vorspringende Felswand. Burg und Kapelle
sollen durch eine Brücke mit einander verbunden gewesen sein. Das
Historische daranhat C. Jirecek (Handelsstrassen und Bergwerke
von Serbien und Bosnien während des Mittelalters. S. 75 f.) aus
ragusanischen Urkunden nachgewiesen. Danach besass Herzog
Stephan (1435 — 1466) hier ein Zollamt, wegen dessen räuberischer
Eingriffe in die Waarenlast ihrer Handelskarawanen die Ragusäer
wiederholt Klage führten. Der Venetianer Ramberti sah hier 1533
an den Seiten des Engpasses zwei Castelleti, deren eines damals
bereits zerstört war; das andere, noch gut sichtbare am rechten
Ufer wurde ihm als Vratac bezeichnet mit dem Bemerken, dass
Herzog Stephan hier seine Wache gehabt, damit Niemand durch-
komme, ohne den schuldigen Zoll gezahlt zu haben. Beide Castelle
waren aus dem Felsen gehauen und nur mittels schwieriger, für eine
einzige Person genügender Pfade zugänglich; 2U Mann, blos mit
Steinblöcken bewaffnet, hätten dieses Schlösschen gegen eine ganze
Armee leicht vertheidigen können. Der französische Reisende Des-
hayes hörte 1621 von einer eiserneu Kette, mit welcher man in der
christlichen Zeit die Pass-Enge zu sperren pflegte. Auf letzteres wird
sich auch die Sage von einer einstigen Brücke über den Spalt
reduciren lassen.
Zunächst erschliesst das Felsenthor der Suceska eine hoch-
romantische Wegstelle. Schwanke, schwindelnd hohe geländerlose
Holzbrücken, deren Bahn aus wenigen Baumstämmen locker zu-
sammengefügt ist, führen uns bald aufs linke, bald wieder aufs
!
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Bosnische (iebirgsübergünge.
rechte Ufer. Mitten im reissenden Gewässer blühen kleine Paradiese
von Laub- und Nadelholz auf mächtigen Felsblöcken. Die Farben-
pracht des rothen Gesteins, des bald tiefgrün dunkelnden, bald
schneeweiss schäumenden Wassers, der leuchtenden Bergspitzen,
dazu das Tosen des Baches, der unsicher auf- und abwärts, hinüber
und herüber irrende und taumelnde Weg. — Air das befängt und
verwirrt die Sinne so sehr , dass ich halb betäubt kaum wusste, ob
ich wache oder träume, und um die Erinnerung festzuhalten, mit
zitternder Hand nur eine überschwängliche Floskel in mein Notiz-
buch schrieb, die ich hier lächelnd unterdrücke. % St nach dem
Passiren der „Vrata* befinden wir uns rechts in schwindelnder Höhe
über dem Bach, dessen Brausen dumpf heraufhallt; gegenüber stehen
abenteuerlich geformte Wände, Schroffen und Zacken im gelben Licht
der reflectirten Sonnenstrahlen. Hier ist der Weg wieder theilweise
in die Felsen gehauen. % St. später senkt sich derselbe wieder zum
Bach (einzelne Felder und Weideplätze sind hier der widerstrebenden
Natur abgetrotzt), und '/« St. nachdem wir ihn überschritten sind
wir ebenso hoch wie früher, doch jetzt über dem linken Ufer. Nun ist
das Ende dieser interessanten Thalstrecke nahe. Der Weg senkt sich
abermals, das Thal verbreitert sich und nimmt Aecker, Wiesen-
srründe und Baumpflanzungen in seinen freundlichen Schooss , die
Suceska fliesst tief aber ruhig gerade hin, und nach '/, St. (5 St. vom
Oemernosattel, 10 von Gacko, die kleineren Rasten eingerechnet)
erreichen wir Tientiste, den ersten Ort im bosnischen Waldland, der
in seiner reizenden Umgebung sehr vortheilhaft den Gegensatz zu
jenen Steinhaufen, die in der Herzegovina menschliche Wohnungen
vorstellen, geltend macht. Das „Dorf" — nur 15 Häuser mit
84 Bewohnern, rein muhammedanisch — liegt links am Bergabhang,
der ,Han*, ein Pandurenposten, rechts an der Strasse (593m).
Ueber dem Dorf und den rückwärtigen bewaldeten Höhen erhebt sich
das Gebirge Jabuka („Apfel"), auch „Zelen", das Grüne, genannt;
die Höhe rechts, östlich von TientiSte, wo die Karte die Namen
Vuceva-brdo und Sujeznica bietet, wurde mir Pavan genannt. Die
Panduren, in deren Blockhaus ich übernachtete, sind Christen aus
Gacko, in Landestracht gekleidet, mit der bekannten schwarz-
rothgoldenen Kopfbedeckung der Montenegriner und orthodoxen
Herzegoviner.
Fische aus der Suceska, jetzt in Oel schwimmend, harte Eier
und ein dünner Fladen dampfenden türkischen Brotes , das eigens
gebacken werden musste. bildeten raeine Tages- und Abendmahlzeit,
die ich auf einem Brettchen über meinen Knien hielt, mich dabei
mit den Panduren und herbeigeeilten Dorfbewohnern, einem dichten
Zuschauerkreis, gemüthlich unterhaltend. Wie leicht war es mir,
trotz der Befriedigung meines Appetits, die Kosten dieser Conversation
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Moritz Hoerne*.
zu tragen und mein dankbares Publikum durch die einfachsten Mn-
theilungen in Erstaunen, ja in Begeisterung zu versetzen! So durch
die Antwort, dass ich von Wien komme und nur 10 Tage unterwegs
sei*). „Wie? Nur 10 Tage!" — „Wir glaubten immer, Wien sei
hundert Tage von hier entfernt u — nNije car daleko!u (der Kaiser
ist nicht weit). 80 ging es in verwunderten Ausrufungen von Muud
zu Mund.
Tientiste, dessen Namen von tenta itentorium) abzuleiten ist.
war schon im Mittelalter die Kaststation derjenigen, welche über
den Cemernopass nach Norden zogen. 145n wird es als Zollamt
erwähnt.
Ich könnte mit einer Warnung vor dem gegenwärtigen Hau,
in dem ich während einer Nacht meinen ganzen Vorrath an Insecten-
pulver verbrauchte , die Schilderung dieses Gebirgsüberganges
schliessen. Allein Tientiste ist kein Ziel, wo ich den Leser entlasseu
kann, ich muss ihn mindestens noch bis FoC-a führen, 7 St. beschwer-
lichen und wenig bekannten Weges . den ich am folgenden Tag
(30. Mai) zurücklegte.
Die breitere Thalstelle, in welcher Tientiste liegt, ist nur etwa
2V2kui laug- Schon ■/, St. nach dem Aufbruch vom genannten Ort
müssen wir wieder die Suceska überschreiten; doch bleibt der Weg
vorläufig eben. Alte Türkengräber sind von Holzgitterwerk um-
schlossen, noch weit ältere Gomiles (prähistorische Steinhügelgräber)
mit Erde bedeckt und von Gras und Gebüsch überwachsen. Ich zählte
ihrer 5, 3 rechts, 2 links vom W'ege. Es war ein trüber Morgen,
und ernst schauten die hohen Felsspitzen über herrliche Wildungen
in das Thal herab. Eine Stunde nach dem Aufbruch (7 U.) kamen
wir zur Einmündung des Ravitf-Potok, eines starken, linksseitigen
Zuflusses der Suceska, überschritten diese abermals . während die
Kalderma (Pflasterweg) am rechten Ufer bleibt, sahen gegenüber hoch
am Bergabhang die Ortschaft Curevo — das gleichnamige Dzemaat
(Ortsgemeinde) zählt 44 meist ganz kleine Ortschaften — vor uns im
Winkel des Drina-Durchbruchs zwei ferne blaue Berge, und stiegen
dann wieder zur Suceska hinab , au deren rechtem Ufer hier das
Minaret einer verfallenen Moschee, ein gewaltig dicker, viereckiger
Wartthurm und einzelne Häusergruppen von Curevo auf dem schönen
Abhang zerstreut liegen, darunter viele mittelalterliche Grabsteine.
8 '/, U. berührten wir die Ortschaft Igovce (14 Häuser mit 7-S muham-
medanischen Bewohnern) und gelangten nach •/« St. zur Mündung
der Suceska in die Drina. einer herrlichen Scenerie . deren Anblick
wir von der Höhe des linken Ufers genossen. Beide Flüsse — denn
*) Ich hatte mich in Ra^usa 2, in Gacko 1 Tag aufgehalten Man kann
den Weg ganz gut auch in b Tagen (von Wien ab) machen; über Brod und
Serajevo ist er etwas länger.
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Bosnische Gebirgsübergänge.
137
die Suceska ist hier fast ebenso stark, wie die Drina — kommen
aus engen Thälern und scheinen direct gegen einander zu laufen.
In grösster Nähe (5 km stromaufwärts) gewahrt man hier den
interessanten Punkt, wo die Thäler der Tara und der Piva zusammen-
stossen und aus der Vereinigung dieser Flüsse die Drina entsteht. —
Dort lag beim Orte Hum (Hügel), der auch Sc'epanpolje (Stephausfeld)
genannt wird, die Lieblingsburg des Herzogs Stephan, Sokol.von der
noch Ruinen erhalten sind: von dort führt ein sehr beschwerlicher
Weg in zwei Tagen nach Plevlje fTaslidja). Die Suceska könnte man
mit Recht den dritten Quellfluss der Drina nennen. An ihrer Mündung
liegt Kosman, heute ein Dörflein von 10 Häusern und f>4 muhamme-
danischen Einwohnern, im 1 5. Jahrhundert eine der Burgen des Lan-
desherrn. Die hochgelegene Ansiedlung bietet einen angenehmen
Fernblick auf blaue Bergketten jenseits des Drinathals. In die Win-
dungen des letzteren fallt der Blick so eigentümlich, dass der grüne
Wasserspiegel des Flusses an zahlreichen verschiedenen Punkteu
stückweise sichtbar wird */,, St von Kosman liegt der Weiler
Marenkovic" an dem stets in beträchtlicher Höhe über dem linken
Drina-Ufer parallel mit dem Fluss laufenden WTege, einem schlechten
Saumpfad, der unaufhörlich zu den Geröll-Betten links vom Berg her-
abstürzender Bäche hinuntersteigen muss, um dann durch Fels und
Dickicht wieder die Höhe zu gewinnen. So geht es noch 1 St. bis
Mjesaje fort, stellenweise dicht über dem Rand des tief eingeschnit-
tenen Flussbettes. Die Drina ist im Engthal durchweg gleiehmässig
breit und tief und hat bei ziemlicher Stärke ein sehr rasches Gefalle.
1 St. abwärts von Mjesaje empfängt sie dann den starken Zufluss Bialava
oder Vukovica. den wir überschreiten müssen. Schöner Tannenwald
grünt in diesem Seitenthal. Ein Naturschauspiel, das die freundliche
Scenerie belebte, kürzte mir die Länge des WTeges bis Foca. Die
Schwüle des trüben Tages, dessen einzelne Sonnenblicke um so
stechender brannten, wich einer raschen Abkühlung der Luft beim
Aufsteigen tiefschwarzer Wolkenmassen über den nördlichen Höhen des
Drinathals. In der fast nächtigen Frische und Dunkelheit begannen
die Singvögel des Waldes, Nachtigallen und Amseln, wieder lauter
zu schlagen, das ermattete Laub schien tiefer zu grünen, und in der
Vorahnung erfrischender Belebung zu schauern. Plötzlich erhebt sich
ein Wehen in den Wipfeln, die aufgescheuchten Waldessänger flattern
angstlich zwitschernd über den Weg; noch einmal vergoldet ein
Sonnenstrahl die vom Reif gebräunten Waldungen der umliegenden
Gipfel und lässt die Drinawellen drunten silbern glänzen, dann
schliesst sich der Wolkenvorhang fest und fester, der Regen strömt
nieder und das Rauschen der Himmelsfluth vermischt sich mit dem
Brausen des Flusses, wie ihre Wasser in eiligem Laufe sich ver-
mählen. % St. von der Bielavamündung wendet sich der Weg, auf
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Moritz Hoernes, bosnische Gebirgsübergänge.
dem an vielen Stellen das alte Pflaster erhalten ist, zur Drina. und
man gewahrt an einem Punkte, wo der Fluss durch sandige Ufer-
ränder von massiger Höhe sehr verengt ist, hüben und drüben die
Steinrundamente einer einbogigen Brücke, welche im Mittelalter hier
gespannt war. Jetzt führt eine lecke Fähre, von welcher der nahe
jenseitige Ort (18 Häuser mit 90 grösstenteils muhammedanischen
Bewohnern) den Namen Brod (= Schiff, Ueberfuhr) hat, über den
Fluss. Die zerlumpt und mürrisch aussehenden Muhammedaner, welche
dieses Geschäft besorgen, harren des Ankömmlings in einem hohen
Pavillon am linken Ufer.
Diese schlechte Verbindung zwischen beiden Ufern der Drina,
die aufwärts nur bei Bastaci zwischen den Mündungen der drei Quell-
flüsse noch eine Fähre hat und abwärts erst bei Gorazda überbrückt
ist, bildet eine Calamität für die ganze Gegend. Foca, das noch
4 '/« km Weges am rechten Ufer entfernt liegt, bietet von der Biegung
des Flusses (1 !/„ km von Brod) einen malerischen Anblick. Das Eng-
thal des blaugrauen Flusses, dessen grün bebuschte Uferhöhen hier
flachere Formen annehmen, öffnet sich nach N. und zeigt jederseits
vier Couüssen hintereinander. Die Stadt mit ihren grell rothen,
gewellten Ziegeldächern und hohen Minarets zwischen Baumwipfeln
zieht sich über 3000 Schritte lang am rechten Drina- Ufer hin und
dehnt sich, fast ebenso breit, im Thale der hier einmündenden
Cehotina aus. Nur 594 Häuser bedecken diesen verhältnissmässig
weiten Raum, was auf einen Rückgang des vordem bedeutenden Ortes
hinweist. Traditionell wird die Bewohnerzahl Focas (von Roskie-
wicz, Klaiö u. A.) auf 10000 angegeben, während sie nach dem letzten
statistischen Ausweis nur 2968 beträgt, woran die Muhammedaner
(2329 Seelen) wie im ganzen Bezirk mit einem bedeutenden Ueber-
gewicht über die Orthodoxen (»578 Seelen) participiren. Erstere be-
wohnen den breiten, unteren Stadttheil an der Drina, letztere den
engen, obern an der Cehotina. wo sie auch ein Kloster besitzen. In
der Handelsgeschichte erscheint Foca erst unter Herzog Step h an (als
Chotca), unter den Türken war es (als Tudscha) obwohl unbefestigt
und nur aus hölzernen Häusern bestehend, lange Zeit der Sitz des
Sandcjak-Begs der Herzego vina. Als Handelsort ist es noch jetzt
nicht unbedeutend; zumal blüht hier die Metallindustrie in Erzeugung
und geschmackvoller Montirung weitberühmter Hand- und Feuer-
waffen, — allerdings ein Gewerbszweig, dem gegenwärtig die Lebens-
ader unterbunden ist.
Die weitere Schilderung meines Weges, der mich von Foca über
Cajnica nach Plevlje führte, würde nicht in den Rahmen dieser Zeit-
schrift passen. Ich breche also hier ab und gebe dem Leser, der mir
bis hieher gefolgt, ein Rendez-vous im obern Vokasthale, der reizen-
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Ferd. Mühlbacher, der Predigtstuhl.
139
den Landschaft Skoplje, von wo wir die grosse Erhebungslinie noch
einmal hin und zurück passiren wollen.
Vielleicht gelingt es mir dann, in der Brust des Lesers die Billi-
gung jenes Gefühles zu erwecken, dass mich befallt indem ich diese
Zeilen niederschreibe und das ich — obwohl es Manchem seltsam
«iQnken mag, der nicht, wie ich, drei Jahre nach einander in Kriegs-
und Friedenszeiten, schöne Sommer- und rauhe Wintermonate in
jenem Lande verlebt — nicht anders als , Heimweh nach
ßosni en" nennen kann.
Der Predigtstuhl bei Ischl.
(1276 m).
Von Ferd. Mühlbacher in Ischl.
Zum Lichtdruck (Tafel 1 .)
Wer im Ischlthal Rundschau hält, bemerkt gegen Süden auf
dem breiten waldigen Rücken des Anzenberges, nur wenig über den
Bergrand erhoben die Kuppe des Predigtstuhls; sie erscheint harmlos
abgerundet und grün, bedeckt von Vegetation. Wer hingegen den
Besuch des Salzkammergutes von Aussee oder Gösau her antritt, der
hat von Steg am Hallstätter See bis Station Anzenau gegen N. über
len grünen Matten der Goiserer Ortschaften und über dem sagebe-
rochtigten Wurm- oder Reichenstein den langgestreckten Bogen der
.Ewigen Wand* vor sich, welche bei ihrer grössten Erhebung gegen
Ost als vorgeschobene Kuppe den Predigtstuhl bildet.
Wie in Reih1 und Glied gestellt mit Rosenkogel, Sandling, Loser,
blicken diese jurassischen Genossen hier dem Besucher entgegen,
und über ihn hin schauen sie nach dem Dachsteingebiet und seinem
schwindenden Firn, welcher die Zeichen seiner einstigen Grösse auch
auf ihren Häuptern angemerkt hat.
Diese Juraschichten, von tiefen Breschen durchrissen, bilden erst
vom Predigtstuhl ab gegen N. und W. wieder ein mehr zusammen-
hängendes Ganzes, sie senken sich, ihrer Liegendschichten beraubt,
zunehmend und unterteufen, nachdem sie in Folge der starken Neigung
abgerissen und übereinander gerutscht sind, das Flussbett der Traun
hei Anzenau.
Hier schreitet der Tourist über sie hin und passirt zwischen
Anzenau und Laufen so zu sagen zugleich Schloss und Riegel des relativ
tiefeten Einschnittes in die Kalkmassen des Salzkammerguts. Das
Becken des Hallstätter Sees in seiner Verlängerung durch das Goiseren-
thal, gebildet durch Auswaschung der leicht löslichen Liegendschichten
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Fenl. Mühlbacher
und der zu Hruch gegangeneu. ihrer Unterlage berauhten Kalkniassen.
findet hier seinen Ahsehluss. Es vollzieht sieh nun seine Ausfüllung
mit dem Schutt der gestauten Moränen und den Trümmern und Bänken
obertriassischer Kalke, welche auf ihrem mergeligen Bett abwärt?
gleiten, seit dem Jahrtausend der Lindwurmsage bis in unsere Zeit
und bis zu jenem Tage, wo die Reihe zur Reise nach der Thalsohle
auch an den Predigtstuhl kommt
Was die Lindwurmsage in dieser Gegend andeutet, ist durch die
Aufdeckung verschütteter altrömischer Baureste bestätiget. Leider
mussten die interessanten Schürfungen des Herrn Bergrath J Stapf
wegen übermässiger Forderungen des Grundeigentümers wieder
verschüttet werden.
Den Namen erhielt diese Kappe wahrscheinlich von ihrer Form,
wie eben andere in den Alpen mit deutscher Bevölkerung als „Predigt-
stuhl* benannt sind, dass aber vor etwa hundert Jahren diese Benen-
nung nicht allgemein war, findet man in alten Karten, wo Schwarz-
wand oder auch Hühnerkogl steht. Es Hesse sich wohl die historische
Thatsache damit in Verbindung bringen, dass vor dem Toleranzedict
der im Salzkammergut verbotene Protestautismus gerade liier oben
häufig seine Keligionsübungen hielt
Eine nicht leicht bemerkbare, schwer zugängliche Felsengrotte
westlich unter dem Predigtstuhl heisst heute noch im Volksmund die
„Büchelstell ü und diente zum Aufbewahren der verbotenen Bibeln*».
Die Weiher gingen in filzbeuähten Socken, sogenannten Dosen
(dieselben sind heutzutage bei Jägern und Wilderen im Todteu Ge-
birge häufig in Verwendung, um keine Spuren zu hinterlassen, über
die Steintrümmer des wenig bekannten „Sumpernsteiges*, während
die Männer eine westlich gelegene Stelle der Felswand in der Weise
passirten, dass sie an einer hohen Fichte ausstiegen und sich auf
einen Felsen vorsprang abschwangen. Heutzutage ist einige Schritte
von dieser Stelle eine Tanne mit Steigkerben versehen für den Ausstieg
vorhanden.
In dem Jahre 1 830 bis 1 835, als Ischl zur Sommerszeit schon
der Sammelpunkt einer hohen Aristokratie war, hat ein Pionnier der
Touristik diesen Punkt seiner herrlichen Kundschau halber zu Ehren
gebracht.
Es wurde ein kostpieliger Weg (leider aus vielem Holzwerk |
angelegt, welcher von Ischl über Obereck den waldigen BergrückeD
entlang emporführte. Bei der Eröffnung desselben (17. October 1835)
*) Es sind noch einige Exemplare solcher Bibeln unter der Bevölkerung er-
halten, sie gehören wahrscheinlich, weil sie auch die Apokryphen enthalten, der
Ausgabe von 1534 an. Nach der Versicherung eines Eigentümers ist sein Exem-
plar <>0 cm hoch. 45 cm breit und wiegt 21 Wr. Pfund, also circa */« Zollcenrner
ohne Etui. Letzteres ist ein mit Eisenbändern beschlagener Holzkasten
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Der Predigtstuhl.
141
von glänzender Gesellschaft bekam dieser Aussichtspunkt den Namen
.PauJinensitzu, nach Frau Fürstin Paul ine von Hohenzollern-
Hechingen. *)
Dieser Weg nach dem Paulinensitz ist zuerst durch Forstealtar
f'es wurde nämlich ein Kahlhieb längs dem Rücken des Berges ge-
trieben), dann durch Unbill der Zeit zu Grunde gegangen, und der
Name aus jener glänzenden Gesellschaft ist nur Wenigen bekannt
geworden, er ist nicht ins Volk gedrungen und jetzt fast verschollen
Heutzutage geht man von Ischl über Perneck an den Rosawasser-
lallen vorüber nach Salzberg, von hier durch's Thörl zur Rossmoos-
Alpe in 3 Stunden und besteigt von hier leicht in 1 Stunde den
Predigtstuhl durch den Obermoossteig.
Das seines Petrefacten-Reichthums wegen wohlbekannte und
vielbesuchte Rossmoos eröffnet auch dem Besucher, welcher von
Ischl kommt, die Fernsicht auf das Dachsteingebiet und zeigt den
Predigtstuhl in überraschend anderer Form. Ueber einem steilen
Gehinge baut sich monumental sein Felsmassiv auf.
Bei Vergleichung des bis hieher zurückgelegten Weges mit dem
vorgesteckten Ziel kommt es wohl vor, dass Besucher an dem Ernst
►der der Wahrheit zweifeln, wenn das Triangulirungszeichen auf dem
Heinahe isolirt stehenden^Fels als der erreichbare Punkt der Tour
bezeichnet wird. Die Fortsetzung des Weges an der Steinhalde aufwärts
lägst aber dann wohl die Stelle erkennen, wo man auf den Rücken des
Felsens kommen kann. Arg zerklüftet, ein recht baufälliges Stück
Natur bildet das Terrain auf der Felswand; theil weise Ueberbrückungen
der Klüfte waren nothwendig bei der Anlage des Weges durch die
Alpenvereins-Section Salzkammergut. Auf der Kuppe angelangt zeigten
sieh gegen SSW. Über die tiefe Scharte am Kahlengebirge die Gosausee-
spitxen, gegen S. das Dachstein-Massiv in seiner O.-W.-Ausdehnung ;
<laran schliesst sich der Sarstein. Am Fusse dieser beiden blinkt der
Hallstätter See. Gegen SO. ist die Aussicht durch den Grimming und
die Ennsthaler Berge in weiter Ferne geschlossen. Die vordere Loser-
'iruppe ist wohl durch den Sandling gegen 0. gedeckt, wird aber in
ihrem Anschluss als Breuning-Zinkeu an das Todte Gebirge sichtbar.
Das letztere zeigt seine westlichen Repräsentanten: Wildenkogl
"der Schönberg, Hinteralm und Schrott, und über das ganz offen
liegende Ischlthal und seine grünen Vorberge schliesst das Höllen-
gebirge gegen N. ab. Der Schafberg zeigt nur seine Spitze mit dem
Hotel zwischen Ziemitz und Katergebirge.
Ist auch die Rundschau nicht von jener Alles nivellirenden Gross-
artigkeit einer Hochtour in unseren Bergen, so verlohnt sie doch die
*) Ungedruckte Memoiren des Herrn M. Hirsch, grand major der Sessel -
triger und Fremdenführer in Ischl.
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142
Ferd. Mühlbacher, der Predigtstuhl.
verhältnissniässig geringe Anstrengung durch eine wechselvolle Reihe
harmonisch gestimmter Bilder zu jeder Tageszeit Wird der Blick
von den Felscolossen abgewendet, so überrascht in seiner Totalität
der Anblick des comfortablen Ischl mit seinen palastähnlichen
Gebäuden und Villen. Es bilden sich eigenthümliche Contraste, wenn
sich die vereinzelt hieher getragenen Schallwellen der modernen
Bademusik aus dem Ischlthal mit dem Jodler der Aelplerin von
Rossmoos mischen und abwechseln mit den Melodien der Schwögl-
pfeife, welche mit obligater Trommelbegleitung das Armbrustschiessen
der Goiserer Jugend auf dem Wurmstein zu Füssen des Predigtstuhls
nach altherkömmlicher Weise verherrlichen.
Aus dem Ischl- und Golserenthal hört und sieht hier der Tourist
die Eisenbahnzüge stündlich verkehren, und die in kurzen Intervallen sich
immer wiederholenden Mahnrufe der Locomotive versichern zugleich,
dass ein kleines Zeitversäumniss durch längeren Aulenthalt hier oben,
gleich mit dem nächsten Zug wieder gutzumachen ist.
Möge die neue Verkehrsstrasse auch heuer wieder die alten
Freunde unserer Berge bringen, und Diejenigen, welche die Herrlich-
keiten unseres österreichischen Salzkammerguts noch nicht gesehen
haben, mögen sich überzeugen, wie werth und würdig auch hier
unsere deutsche Heimat unserer Liebe und Pflege ist.
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Panorama vom Rosenik, Blut» U
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CJooglc
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Ueber Kartenlesen und Kartenbeurtheilnng.
Von L. Obermair,
k. b. Premier-Lieutenant in München.
Mit den Tafeln 7, 8 und 9.
Eine Hauptforderung, der jeder Wanderer und Tourist gerecht
werden muss, ist die, dass er, falls seine Wanderung nicht als ein
absolut plan- und zweckloses Herumschweifen angesehen werden soll,
jeder Zeit auch in völlig unbekannten Gegenden mit möglichster
Genauigkeit sich Rechenschaft darüber zu geben weiss, wo er sich
befindet, wohin er sich zu wenden hat, in welchem Zusammenhang
die einzelnen Terrainabschnitte stehen, kurz: dass er orientirt sei. Nur
dadurch allein wird er sich die unbedingt nöthige Selbständigkeit
und Freiheit des Entschlusses stets wahren und nie in rathlose
Verlegenheit gerathen.
Diese Orientirung ist nun aber, abgesehen von der angebornen
Findigkeit imd dem Ortssinn, wie sie wohl in ganz hervorragender
Weise bei den Söhnen unserer Berge ausgebildet sind, am leichtesten
und besten durch eine gute Karte zu erlangen; eine solche ist zur
zweckentsprechenden Ausrüstung eines Touristen, besonders eines
solchen, der sich nicht blos mit dem sogenannten Kilometern begnügt,
ebenso unentbehrlich, wie Brod und gutes Schuhwerk.
Eine Karte ist die graphische Darstellung einer grössern oder
kleinem Terrainstrecke (im Grundriss) als ähnliches Bild in einem
verhaltnissmässig kleinen Maasstab. Soll der Besitz und Gebraucli
einer Karte auch ein wirklich nutzbringender sein, so muss man alle
in der Zeichnung dargestellten Verhältnisse ohne Schwierigkeiten
genau erkennen, man muss die Karte lesen und verstehen können.
Nun glaubt zwar mancher: Nichts leichter als das! Welcher
Irrthum! Mit dem Erkennen der Signaturen für die Situation, mit dem
Ablesen der Nomenclatur (eine rein mechanische Arbeit!) und mit dem
Abmessen der Entfernungen (wobei übrigens unter Umständen auch
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not
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Ueber Kartenlesen und Kartenbeurtheüung.
145
2. Maasstab. Da ein richtiges Verständniss der Raumverhält-
nisse auf der Karte nur dann zu erlangen ist, wenn man die Ent-
fernungen messen und die gefundenen Längen gleichsam in die
Wirklichkeit übersetzen kann, so ist ein Maasstab auf jeder Karte
unbedingt nöthig. Das demselben beigesetzte VerjOngungsverhältniss
gibt an, wie \ielmal der gezeichnete Maasstab angelegt werden müsste,
um die durch ihn angezeigte Länge in der Wirklichkeit zu erhalten,
oder der wievielte Theil einer Länge der Wirklichkeit die sie dar-
stellende Länge auf der Karte ist.
Die Ausrechnung, resp. Herstell ung eines Maasstabes ist eine
sehr einfache: 1cm auf der Karte ist gleich a:cm (Zahl des Ver-
jüngungsverhältnisses) der Wirklichkeit. Im VerjOngungsverhältniss
1:75000 z. B. ist 1 cm der Karte — 75000 cm — 760 m der Wirk-
lichkeit. Da nun eine Theilung des Maasstabes von 750 m zu 750 m
unpraktisch ist, sucht man durch Veränderung der beiden Glieder der
Gleichung auf eine praktische, d. h. abgerundete Zahl zu kommen,
L B. 1 Va cm — 1 000m = 1km, oder 4 cm = 3km. Im Maasstab
1:100000 (der neuen deutschen Keichskarte) ist lern = 100000cm
= 1000m 1km.
Die Maasstabslinie wird nun gewöhnlich mit der durch die
Rechnung bestimmten Maasseinheit (z.B. lV3cm) in der Weise
getheilt, dass der erste Tbeilpunkt von links nach rechts als Null-
punkt bezeichnet wird, und von hier aus nach rechts die Bezifferung
nach den ermittelten Längen weitergeht, während der Theil links, der
Kopf des Maasstabes, noch in die nöthige Anzahl von Unter-
abtheilungen zerlegt wird.
Bei grösseren Kartenwerken ist oft der Maasstab nur auf dem
Titel- oder Schlussblatt enthalten. Vor der Benützung eines andern
Blattes ist daher auf Grund des angegebenen oder bekannten Ver-
jüngungsverhältnisses in der vorerwähnten Weise ein Maasstab zu
construiren. Fehlt auch die Kenntniss des Verjüngungs Verhältnisses,
so ist dasselbe leicht aus der Gradeintheilung zu errechnen. Die Ent-
fernung zweier Breitengrade beträgt nämlich 1 5 geographische Meilen,
die zweier Längengrade in unsern Gegenden circa 11 Meilen (am
Aequator ebenfalls 15 Meilen).
Bei der Verschiedenheit der Staatszugehörigkeit des Alpen-
gebietes dürften einige Angaben über die gebräuchlichsten Entfernungs-
10 •
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L. Obermair.
maasse au dieser Stelle keineswegs überflüssig sein. Das Normalmaass
ist in allen Staaten, in welchen das Metersystem eingeführt ist, der
Kilometer = 1 OOOm. Nebenbei sind aber auch noch ältere Maasse
in Gebrauch; so wird vor Allem fast überall noch nach Meilen
gerechnet, deren Längen jedoch sehr verschieden sind; wird ja selbst
die geographische noch nicht überall gleich bestimmt.
1 deutsche geographische Meile = 7 420*4396 m.
Ibairische B , =7 41953 m.
1 (alte) bairische Meile — 7 416 02 m (*= 25 421 6').
1 preussische Meile «■ 7 532 485 m.
1 österreichische Postmeile = 7 586*663 m.
1 Schweizer Wegstunde — 4 800 m.
1 italienische Meile = 1 855 m.
1 Kilometer-- 0*1348 deutsche (und bairische) geographische
Meile = 0*1327 preussische Meile = 0*1318 österreichische Post-
meile = 02083 Schweizer Wegstunde 0539 italienische Meile
(siehe die graphische Darstellung auf Tafel 7).
Für den praktischen Gebrauch ist das stets und am leichtesten
herstellbare und anwendbare Maass das Schrittmaass, wobei 1 Schritt
(a) „ 75— 80 cm oder 1000 * « 750- 800 m zu setzen ist. Auch
die Zeit kann als Maass in der Weise verwendet werden, dass je nach
der Individualiät, 100—120 A auf eine Minute gerechnet werden.
(Eine Meile nimmt man rund mit 10 000 A an.)
So einfach das Ablesen von Entfernungen in ebenem Terrain ist,
so vorsichtig muss man bei unebenem verfahren. Die gesammte Dar-
stellung auf Karten beruht nämlich auf den Gesetzen der orthogra-
phischen Horizontal-Projection. Hiebei hat man sich von allen Punkten
der Wirklichkeit auf die Horizontalebene Senkrechte gefallt zu denken,
die auf ihr das Bild der Wirklichkeit erzeugen. Ein verkleinertes Bild
dieser Projection ist die Karte. Es ist nun klar, dass das Bild nur bei
der Ebene der Wirklichkeit vollkommen entspricht, dass es hingegen
bei unebenem Terrain als Verkürzung erscheint, die um so starker ist,
je stärker die Neigung der Linien (Flächen) zur Horizontalebene in
der Wirklichkeit ist (siehe Tafel 7, Fig. 1 und 2).
Die Projections-Constructionen erscheinen daher im Aufriss als
rechtwinklige Dreiecke, deren Hypotenusen die Wege und Linien der
Wirklichkeit sind (Taf. 7, Fig. 1, ab, ac, ad; Fig. 2, abdc, abhg\
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Ueber Kartenlesen und Kartenbeurthcilung.
147
und deren eine (Horizontal-) Kathete die in der Zeichnung wieder-
eegebene Projection der Hypotenuse ist. (Taf. 7, Fig. 1, ab\ ac*, ad'
mf der Bildfläche A B; Fig. 2, dbd'cf, abh'g*.) Wir werden darauf
bei der Darstellung der orographischen Verhältnisse näher eingehen.
Beim Messen von Weglängen ist wohl zu berücksichtigen, dass,
besonders an steileren Hängen, die Wege in vielen Windungen
(Serpentinen) sich hinziehen, die meist so kurz sind, dass sie auf der
Karte nicht mehr zum Ausdruck gebracht werden konnten, die aber
die scheinbare (dargestellte) Länge auf das Zwei- und Mehrfache
erhohen.*)
3. Situation. Situation ist die Darstellung aller hydro-, choro-
tind topographischen Erscheinungen und Verhältnisse im Terrain, also
alles dessen, was man nicht unter Terrain im engeren Sinn, dem
Relief der Erdoberfläche, versteht. Im allgemeinen sind hydrogra-
phische Gegenstände alle Gewässer mit ihren Anlagen und Bauten;
« horographische die natürliche Beschaffenheit des Bodens, also
Bodenbewachsung, Bodenbedeckung; topographische alles durch
Menschenhand Entstandene, also besonders Wohnplätze, Communi-
cationen mit dazu gehörigen Bauten, sog. Orientirungsgegenstände etc.
Situationsobjecte, welche Flächen einnehmen, werden in der
Projection ihrer Grenzen (eventuell Verkürzung, siehe Taf. 7, Fig. 2)
dargestellt, und wird der Jnnenranm zur Darstellung der Boden-
beschaffenheit der Fläche mit gewissen conventionellen Zeichen,
Charakteren, Signaturen, ausgefüllt, deren Kenntniss demnach zum
Kartenverständniss unbedingt nöthig ist. Kleinere Objecte, deren Pro-
•) Die richtige Abmessung der dargestellten Krümmungen wie überhaupt
der Entft rnungen erleichtern zwei kleine Instrumente, deren Construction ziemlich
aaf denselben Grundsätzen beruht. 1. Das Skalenrädchen von H. v. Schlag-
intweit-Sakünlünski (Preis 4 M.), ein an einem Stiel bewegliches Messing-
rädchen von 3cm Umfang, von '/* zu Vtcm m^ einer Markirspitze versehen; eine
?anze Umdrehung wird durch eine helltönende Feder hörbar markirt. 2. Der
Zirkelmaasstab von Premier-Lieutenant Sailcr (Preis 70 Pfg., vgl. Mittheilungen
1881, 8. 199) ist ein längliches Cartonstück, dessen halbkreisförmig abgerundete
eine Seite von 1 cm zu 1 cm mit Nadelspitzen und mit concentrischen Maass-
stäben versehen ist, wodurch ein directes Ablesen für die Maasstäbe 1:25 000,
50000 and 100 000 und in einer fiir Oesterreich veranstalteten Ausgabe auch für
1:75000 möglich ist. Ausserdem enthält das Instrumentchen noch vergleichende
Längenmaasstäbe und Terrainscalen.
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L. Obermair.
jection so klein würde, dass sie in der Zeichnung nicht mehr zum
Ausdruck gebracht werden könnte, werden nur als Signaturen dar-
gestellt, die selbstverständlich ausser dem Maasstabs verhältniss
gezeichnet werden müssen. Die Signaturen sind meist so gewählt, dass
sie entweder perspectivische Bildchen der Gegenstände der Wirklich-
keit sindr oder dass überhaupt ein Zweifel über sie nicht entstehen
kann; übrigens sind sie in den verschiedenen Ländern sehr verschieden
angenommen, wie schon der Vergleich der in Baiern und Oesterreich
gebräuchlichen und der für die deutsche Reichskarte angeordneten
zeigt (vgl. Tafel 8); erleiden sie ja schon je nach dem Maasstabs-
verhältniss verschiedene Modificationen.*)
Auf die Darstellung der Situation in Farben wollen wir hier nicht
weiter eingehen, da wir bei unserer Betrachtung vorzugsweise nur die
beiden für uns wichtigsten Generalstabskarten, die von Baiern und
Oesterreich im Auge behalten wollen. Von der neuen deutschen
Reichskarte, bei welcher Grenzen und Gewässer illuminirt werden,
sind alpines Gebiet umfassende Blätter in der nächsten Zeit noch
nicht in Aussicht, doch erschien es wichtig, ihre Signaturen hier
sogleich mit zur Darstellung zu bringen.
4. Terrain. Die Hauptschwierigkeit des Kartenlesens bildet das
Ablesen der Darstellung des Bodenreliefs, das richtige Erkennen des
Terrainbildes. Während es sich bei der Situationsdarstellung nur imi
die Bestimmung der Grenzen und der Charakteristik der Flächen,
sowie einzelner kleiner, meist nur durch Conventionelle Zeichen dar-
stellbarer Gegenstände handelt, haben wir es bei der Terrain-
darstellung mit Körpern zu thun, die nicht blos ihrer Gruudriss-, also
*) Schon aus Tafel 8, die nur die wichtigsten Signaturen enthält, ist zu
ersehen, dass die österreichische Specialkarte sich durch eine ausserordentliche
Keichhaltigkeit auszeichnet (sie enthält ca. 200 Signaturen), während die Blätter
des bairischen topographischen Atlas und noch mehr fast die deutsche Reichs-
karte sich auf das zulässigste Miniraum beschränken. Hingegen sind die Signaturen
in der österreichischen Karte oft etwas derb gezeichnet, was vielfach störend
wirkt. Je nach der Zeit der Ausgabe findet man in den bairischen Blättern bei
gleichen Gegenständen etwas verschiedene Signaturen, ohne dass jedoch irgend
Zweifel entstehen könnten.
Die in der österreichischen Karte vorkommenden Mineralzeichen, Er-
liiuterungszeichen in Bezug auf Dimensionen, Benutzbarkeit etc., sind übrigens, als
zu stark ins Einzelne gehend, auf Taf. 8 ganz unberücksichtigt geblieben.
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Ueber Kartenlesen und Kartenbeurtheilung.
149
Horizontal-Gestaltung nach, sondern auch in Bezug auf ihre Höhen-
und Böschungs- (Neigungs-) und wahren Läugenverhältnisse genau
erkennbar sein müssen.
Diesen Forderungen hat man nun auf die verschiedensten Arten
zu entsprechen gesucht, die aber grossentheils auf die Anwendung von
Projections- und Beleuchtungsgesetzen basirt sind. Streffleur zählt
z B. mit Einrechnung alter, freilich längst überholter und eigentlich
fast werthloser Darstellungsarten, sowie verschiedener Nuancirungen
der Hauptarten, 91 Manieren auf. Dieselben lassen sich aber, insoferue
sie nur einigen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit haben, in zwei
Hauptclassen scheiden: die Horizontalschichten- oder Niveaulinien -
Manier und die Schraffen- oder Bergstrich-Manier, deren bedeutendste
die sog. Lehm an nasche ist.
a) Schichten-Manier. Man denkt sich vom Niveau des Meeres,
«las als Basis (Nullpunkt) angenommnn wird, aufwärts die Erdober-
fläche, also auch das betreffende Terrainstück in, am besten gleichen,
Zwischenräumen von Horizontalflächen, Niveauebenen durchschnitten .
Die Schnittlinien dieser Ebenen mit den Abhangsflächen des Terrains ,
welche also alle Punkte von gleicher absoluter Höhe mit einander
verbinden, heissen: Horizontalen, Niveaulinien, Niveaucurven, Schicht-
linien, Isohypsen und werden in verkleinerter Horizontal-Projection
»largestellt, woraus sich ergibt, dass, je steiler ein Hang ist, desto
enger die in demselben liegenden Niveaulinien in der Projection
zusammenkommen. (Taf. 9, Fig. 3.)
Die Grundrissformen des Terrains sind aus der Schichten-Manier
sofort genau und leicht zu erkennen, wenn man festhält, dass, von
Kuppen oder überhaupt den höchsten Punkten aus gegen die tiefer
liegenden zu gesehen, alle Ausbiegungen der Curven die Rückenlinien,
Einbiegungen, die Mulden und einspringenden Winkel, die Schluchten
darstellen; desgleichen sind Kuppen und Sattelpunkte (durch Schiiessen
resp. Ausweichen der Curven) unschwer zu erkennen.
Die Höhenverhältnisse sind einerseits durch die mit Zahlen
(Werthen) versehenen Curven schon bestimmt, anderseits aus den,
besonders bei kleinen Maasstäben wegen der grossen Sehichtenhöhen
(österreichische Specialkarte 100 m) noth wendigen Höhencoten zu
ersehen oder auch nur annähernd abzuschätzen. Die Curveawerthe
sind am Rand, und wenn nöthig, auch im Innern der Karte, und zwar
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150
L Oberniair.
so anzugeben, dass der Kopf der Zahlen immer gegen den höchsten
Punkt der dargestellten Terraintheile zu stehen kommt.
Endlich sind auch die Böschungsverhältnisse, sowie die wirklichen
Längen der Abhangslinien, aus einer Darstellung, wenn auch nur
indirect, abzulesen. Denkt man sich nämlich mit der Linie des senk-
rechten Grundrissabstandes zweier Niveaulinien als der einen und der
.Schichtenhöhe als der andern Kathete ein rechtwinkliges Dreieck
construirt, so ist die Hypotenuse der Weg, die Länge der Wirklich-
keit, und der Winkel, den die Hypotenuse mit der Basiskathete (Pro-
jection der Hypotenuse) bildet, der Neigungs- und Böschungswinkel.
(Taf. 9, Fig. I und 2.)
Trigonometrisch oder geometrisch lassen sich nun Hypotenuse
und Neigungswinkel aus den bekannten oder abmessbaren Katheten
bestimmen.
Bei einer Schichthöhe von 100 m ergibt sich nämlich für einen
senkrechten Grundrissabstand der Horizontalen
von 5 728m, 2 864m, 1 146m, 573m, 382m, 273m, 212m.
der Winkel 1° 2° 5° 10° 15° 20° 25°
von 174 m, 143 m, 120 m, 100 m (abgerundete Zahlen)
der Winkel 30° 35° 40° 45°,
oder umgekehrt: Die Projection des wirklichen Weges (der Hypotenuse)
ist bei einen Winkel von:
2° 5° 10° 15° 20° 25° 30° 35° 40° 45°
i/ i/ i/ i/ i/ i/ i/ i/ i/ i/
/« 'S /in /IS fit /«7 /33 /40 /48 /57'
derjenigen (Projectionslänge) beim Winkel von 1°, wobei man
sich also blos die Projection für 1° und 100 m Höhe = 5 728 m oder
genauer für 1° und 1 m 57 28 =- 57 3 zu merken hat.*)
Als wirkliche Länge des geböschten Weges (Hypotenuse) ergibt
sich durch Rechnung bei der gleichen Schichthöhe von 100 m in
abgerundeten Zahlen:
für 1° 5° 10° 15° 20° 25° 30° 35°
5 730, 1 147, 576, 386, 292. 237, 200, 174,
für 40° 45° Böschung, resp. den entsprechenden senkrechten
156, 142 m. Grundrissabstand der Curven.
*) Diese Brüche heissen Proportional- oder Verhältnisszahlen.
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1881 Tafel
Maasstäbe.
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« 3 : i
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Ueber Kartenlesen und Kartenbeurtheilung.
151
Dabei muss aber wiederholt auf die schon erwähnte Verlängerung
der Wege durch die oft gar nicht darstellbaren Serpentinen hinge-
wiesen werden.
In Felsterrain können natürlich diese Theorien nur selten prak-
tische Anw endung finden, und man wird sich hier meist mit Schätzungen
begnügen müssen.
Zur Erleichterung des Abiesens der Böschungen aus einer Curven-
karte ist es nothwendig, einen sogenannten Anlagen- oder Böschungs-
Maasstab zu haben (Taf. 9). Derselbe ist eine Zusammenstellung der
für die jeweilige Schichthöhe und die Hauptgradationen entweder
trigonometrisch oder mit Hilfe der Verhältnisszahlen errechneten,
oder auch geometrisch ermittelten Projectionen (Grundrissabstände
der Curven) von einem gemeinschaftlichen Nullpunkt ans, auf einer
Linie oder stufenförmig (senkrecht oder wagrecht) aufgetragen.
b) Bergstrich- oder Schraffen-Manier. Die Bergstrich-
Manier beruht in der Hauptsache auf Beleuchtungs- Grundsätzen,
wobei im allgemeinen als leitender Gedanke der gilt, dass steile
Flächen dunkler zu halten sind als flache, und dass diese Steigerung
des Dunkels in einem der zunehmenden Neigung entsprechenden
Verhältniss zunimmt.
Der Ausgang der Beleuchtung wird ferner entweder von der
Seite, sogenannte schiefe Beleuchtung (Dufour'sche Karte der
Schweiz) angenommen, gewöhnlich aus NW. (links oben), oder aus
dem Zenith, senkrechte Beleuchtung. Da bei der ersteren Manier
gleiche Böschungen verschieden abgetönt sein werden, je nachdem sie
auf der beleuchteten oder beschatteten Seite liegen, so ist eine genau
ablesbare Wiedergabe der Böschungen nicht durchführbar, sondern
können dieselben nur ganz allgemein abgeschätzt werden. Freilich
wird dagegen das gelieferte Bild ein im höchsten Grade plasti-
sches sein.
Anders ist es bei der senkrechten Beleuchtung. Der Begründer
dieser Manier, der sächsische Major Lehmann (17 65 — 1811) ging von
der Annahme aus, dass jeder Punkt im Terrain von seinem Zenith aus
beleuchtet sei, dass demnach eine Horizontalebene das Maximum von
Lichtstrahlen, eine gleiche verticale Ebene aber gar keine Lichtstrahlen
empfange. Daraus folgerte er, dass die Anzahl der eine gleiche Fläche
treffenden Lichtstrahlen mit dem Zunehmen der Neigung der Fläche
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152
L. Obennair.
sich vermindere, und dass dem entsprechend eine Horizontalebene
weiss, eine Verticalfläche schwarz und die zwischenliegenden ver-
schieden geböschten Flächen um so dunkler gezeichnet werden müssteti.
je mehr sie sich der senkrechten Stellung nähern.
Da er ferner Böschungen über 45° als unpraktikabel ansah, so
nahm er der Vereinfachung halber die Beleuchtungsgrenze (-= schwarz)
schon bei 45° an.
Die Stärke der Beleuchtung (mit anderen Worten den Grad der
Böschung) drückte er nun dadurch aus, dass er gleiche Räume mit
gleich vielen, aber verschieden starken Strichen ausfällte.
Nimmt man nun für die Ebene 0 Schattentheile, für 45° aber
45 Schattentheile (= schwarz), oder umgekehrt 45 Licht- respe«ti?e
0 Lichttheile an, und gibt jeder Böschung die durch den Neigungs-
grad ausgedrückte Anzahl Schattentheile, welche durch Lichttheile
auf 45 ergänzt werden, so ergibt dieses Verhältniss von Schatten
(schwarz) zu Licht (weiss) die Stärke des Schraffurstriches.
Die Striche verhalten sich demnach zum Zwischenraum (weiss):
für: 1° 5° 10°
wie: 1 : 44; 5 : 40 =~ 1 : 8; 10 : 35 = 2 : 7 etc. (siehe Tafel 9).
Zur weitern Vereinfachung und Erleichterung wurde endlich nur
eine Gradation von 5° zu 5° angenommen Diese Scala wird in
Preussen und somit auch für die neue Reichskarte angewendet.
Die umfangreichen Alpengebiete, in denen Böschungen über 45°
nichts Seltenes sind, veranlassten Baiern die Beleuchtuugsgrenze auf
60° und Oesterreich (seit 1869), sie sogar auf 80° mit Abstufimg von
5° zu setzen. Dem entsprechend verändert sich auch das Verhältniss
von Schatten zu Licht, respective von Strich zu Zwischenraum
für: 1° 5° 10°
in Baiern: 1 : 59; 5:55 — 1 : 11; 10 : 50 = 1 : 5 etc. (siehe Taf. 9).
In Oesterreich beginnt die Scala mit 5°, ausgedrückt durch das
Verhältniss von 8 Schattenth eilen zu 72 Lichttheilen. Der Zunahme
von 5° entspricht immer eine Zunahme von 5 Schatten- und eine
Abnahme von 5 Lichttheilen (siehe Taf. 9). Schwächere Böschungen
als 5° werden durch abgesetzte Striche oder weitere Haltung der
dünnsten Striche ausgedrückt.
Die Bergstriche sind in der Linie des kürzesten Falles, des idealen
Wasserlaufes gezeichnet und geben hiedurch die Gnuidrissforraen sehr
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Ueber Kartenlesen und Kartenbeurtheilung.
153
genau und deutlich an; die Böschungen sind direct ablesbar aus dem
Verbältniss von schwarz zu weiss. Die Höhenverhältnisse endlich sind
mit Hilfe der oben unter a erwähnten Verhältnisszahlen leicht
wenigstens annähernd zu ermitteln. Gegeben (bekannt) ist in einer
Bergstrichzeichnung der Böschungswinkel und die eine Kathete eines
rechtwinkligen Dreieckes (jede mit dem Zirkel herausgenomme Linie
in der Richtimg der Bergstriche ist ja die Projection der geböschten
Linie). Hält man nun fest, dass bei 1° und 57*28 m Projection die
Höhe Im beträgt (bei 1° und 286m 5m, bei 1° und 572 8m
10 m etc.), so lassen sich, richtiges Ablesen der Böschimg und genaues
Herausgreifen und Messen der Projections- (Fall-) Linie vorausgesetzt,
in jeder Bergstrichzeichnung auch die Höhen ziemlich genau
bestimmen.
Die Entfernung der Striche von Mitte zu Mitte, oder ihre Anzahl
auf einem gewissen Raum, richtet sich im allgemeinen nach dem
Maasstab; es ist ganz natürlich, dass, je kleiner der Maasstab ist,
desto enger die Haltung, desto feiner die Zeichnung sein muss.
Eine Combinirung der Schichten- und Schraffen-Manier (öster-
reichische Specialkarte) gibt zweifellos das deutlichste und nach jeder
Richtimg entsprechendste Bild, so lange der Maasstab noch gross
genug ist; f&r kleine Maasstäbe ist einzig und allein nur die Schraffen-
Manier anwendbar.
Auf weitere Combinimngen und Aenderungen, sowie auf andere
Darstellungsarten näher einzugehen, würde zu weit führen, zumal wir
ja doch meistens wieder auf mehr oder minder bekannte und erörterte
Grundsätze stossen würden.
II. Kartenbeurtheilung.
Die Kenntniss der Theorie der Darstellung allein genügt aber für
den nutzbringenden Gebrauch einer Karte nicht; der Werth einer
Karte, von solchen für specielle Zwecke von vorneherein abgesehen,
hängt ausser der Darstellung noch von einer Anzahl anderer Umstände
ab, die zu keimen und beurtheileu zu können, unbedingt nöthig ist.
Dem Gebrauch einer Karte sollte also selbstverständlich immer eine
Beurtheilung, eine Kritik derselben vorausgehen ; freilich wird es kaum
«ne Karte geben, an der nicht, selbst gleiche Zwecke vorausgesetzt,
das eine oder andere auszusetzen wäre. Die Prüfung einer Karte
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154
L. Oberinair
erstreckt sieh nuu einerseits auf den Inhalt derselben, den inneren
Werth des gebotenen Materials und dessen Wiedergabe, anderseits
auf die äussere Ausstattung, also mehr das Formelle. In erstem
Beziehung kommt in Betracht: 1. Die Art und Weise der Aufnahme:
2. das Verjüngungsverhältniss; 3. die Manier der Darstellung: a) der
Situation; b) des Terrains; c) der Nomenclatur; 4. die Art der
Vervielfältigung.
i. Das Verfahren bei der Original-Aufnahme. Die
Beschaffung des Materials für eine Karte ist äusserst verschiedenartig
und demgeraäss der Werth der Karten schon aus diesem einen
Grunde ein ungleicher. Die Aufnahme kann mehr oder minder auf
wissenschaftlichen Vorarbeiten basirt sein, sie kann in die kleinsten
Details eingehen, oder die darzustellenden Gebiete nur in grossen
Umrissen, verallgemeinert geben; es kann eine bestimmte, vielleicht
sehr kurz zugemessene Zeit gegeben sein oder nicht (also gründliche
oder oberflächliche Arbeit); kurz der Werth der Aufnahme wird durch
so viele Umstände ganz entscheidend beeinflusst, dass es nur zu
bedauern ist, dass auf Karten nur in den seltensten Fällen, und da nur
in den noth dürftigsten Notizen, Auskunft über die Art und Weise der
Original-Aufnahme gegeben ist. Ein Vergleich des bairischen topo-
graphischen Atlas und der österreichischen Specialkarte, deren
Original-Aufnahme und Herstellung in jeder Beziehung verschieden
ist, dürfte in diesem wie manchem anderen Punkt nicht uninter-
essant sein.
In Baiern findet die Original-Aufnahme unter Zugrundlegung
des vorhandenen ganz vorzüglichen Grundsteuer-Katastermaterials,
welches die Situation in wünschenswertester Genauigkeit gibt, im
Maasstab 1 :5000 durch Officiere statt; dabei werden im Anschluss
an die trigonometrisch gemessenen Punkte eine ausserordentlich
grosse Zahl von Zwischenpimkten mit dem Aneroid - Barometer
bestimmt, das Terrain croquirt und danach Niveaulinien einconstruirt
Von diesen Originalarbeiten wird dann meist durch den Aufnehmer
selbst, nach eigens hergestelltem Schema eine Reduction in 1 : 15000
gefertigt und nach dieser eine solche auf photolithographischem Wege
in 1 : 25 000. Die weitere Reduction in 1 : 50 000 wird dann durch
den Kupferstecher, unter Hinweglassimg der Niveaulinien, ausgeführt
(die älteren Blätter wurden in etwas modificirter Weise hergestellt).
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Ueber Kartenlesen und Kartenbeurtheilung.
155
Für die 80 auf Baiern treffenden Blätter der Reiehskarte werden
umfangreiche Cotirungen, Recognoscirungen und Correcturen aller
Blätter des Atlas vorgenommen.*)
In Oesterreich erhalten die Topographen (Mappeurs genannt)
Reductionen des Katastermaterials (Situation) in 1 : 25 000, in welche
die Aufnahmen direct eingetragen werden. Im Anschluss an wenige mit
«lern Theodoliten und durch Nivellement gemessene Punkte werden
noch eine grosse Anzahl von Höhencoten bestimmt und mit Hilfe
dieser die Niveaulinien eingezeichnet. Von anderen Zeichnern werden
diese, unter Beilage von an Ort und Stelle verfassten Erläuterungen
eingereichten Original-Aufnahmen in 1 : 60 000 reducirt und zusammen-
gezeichnet und diese Reduction sodann heliographisch in 1 : 75 000
verkleinert und vervielfältigt.
2. Das Verjüngungsverhältniss. Je nach dem Verjfingungs-
verhältniss einer Karte (Verhältniss des dargestellten Terrainstückes,
Landstriches etc. zur Wirklichkeit) wird sich der Anspruch aufUeber-
sichtlichkeit und Genauigkeit in den Detailangaben erhöhen oder ver-
mindern. Der ersteren Rücksicht wird der Regel nach mehr ein
kleiner, der letzteren mehr ein grosser Maasstab genügen; eine genaue
Grenze lässt sich jedoch nicht einmal annähernd bestimmen. Bis zu
l : 50 000 kann man den Maasstab noch als gross bezeichnen, und
werden innerhalb dieses Rahmens die meisten Pläne und Specialkarten,
sowie alle Original- Aufnahmen hergestellt: die Maasstäbe von
l : 300 000 und mehr heissen gewöhnlich kleine und dienen dieselben
für üebersichts-, General- und geographische Karten; das zwischen-
liegende Gebiet, die mittleren Verjüngungsverhältnisse, ist so zu sagen
neutrales, meist für topographische Generalstabs- oder Gradabtheilungs-
Karten angewendet.
Das Verjüngungsverhältniss rauss schon der richtigen Raum-
beurtheilung wegen auf jeder Karte angegeben sein, eventuell ist es
aus dem Maasstab oder aus der Gradeinth eilung zu errechnen : doch
darf nicht ausser Acht gelassen werden, dass fast immer, selbst bei
*) Von den Blättern des bairischen Alpengebietes ist das Blatt Woifrats-
haasen in Neuaufnahme erschienen, die Blätter: Rosenheim, Tölz und Auerburg
(Schliersee— Aachau) sind in Umarbeitung begriffen und werden wenigstens zum
Theil demnächst erscheinen. Für die übrigen Blätter ist eine Neuaufnahme
vorerst nicht in Aussicht genommen.
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156
L. Obermair.
gleichen Verjüngungs Verhältnissen, die Fülle der gegebenen Details,
die Feinheit der Zeichnung etc. ganz verschieden sein werden.
3. Manier der Darstellung, a) Die Situation wird durch
herkömmliche oder eigens aufgestellte Zeichen zum Ausdruck gebracht
(siehe Theil I). Diese Signaturen sind nun in den einzelnen Staaten
meist sehr verschieden, so dass zum Lesen einer Karte die Kenntniss
der einschlägigen Landes- Vorschriften vorausgesetzt werden müsste,
wenn dieselben nicht glücklicherweise meist so gewählt wären, dass
selbst der Laie über ihre Bedeutung nicht leicht in Zweifel kommen
kann. Sind jedoch nur im geringsten Zweifel möglich, so ist in einer
Legende eine Erklärung derselben zu geben; unbedingt aber muss
dies verlangt werden für alle Communicationen, da gerade bei diesen,
trotz ihrer ausserordentlichen Wichtigkeit, Verwechslungen am
leichtesten möglich sind.
Die Menge des Details der Situation bestimmt sich vorzugsweise
nach dem Zweck der Karte und dem Verjüngungsverhältniss, und
die sogenannten Signaturen-Musterblätter oder Zeichenschlüssel zeigen
wohl am besten, welche Reichhaltigkeit und Genauigkeit in dieser
Hinsicht wenigstens bei grossen Maasstäben möglich ist; trotzdem
können manche wichtige Fragen, z. B. über Beschaffenheit der Gegen-
stände, gar nicht oder nur sehr ungenügend beantwortet werden.
Unbedingt muss aber mindestens bei allen Haupt-Communi-
cationen die Richtung derselben nach den nächsten Hauptorten,
sowohl beim Eintritt in die Karte, als auch beim Austritt (von A
nach Z)i angegeben sein; desgleichen muss die Richtung aller
fliessenden Gewässer, sofern dieselbe nicht schon aus der Zeichnung
an sich, oder aus der Terrainformation zu erkennen ist, (durch einen
Pfeilstrich) erkenntlich gemacht werden.
Grundbedingung bei der Wahl, wie bei der Zeichnung der
Signaturen ist aber immer die Klarheit und Deutlichkeit derselben,
besonders an Stellen, an welchen die Gangbarkeit eine geminderte ist.
Dieser Forderung würde am vollkommensten die Anwendung von
Farben entsprechen, wenn das Verfahren nicht zu schwierig, kost-
spielig und umständlich wäre. So kam es, dass bis jetzt noch wenig
davon Gebrauch gemacht, theil weise sogar schon wieder davon
Abstand genommen wurde. (Umgebung von Wien; belgische, badische
und neue schweizerische Generalstabskarte etc.)
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üeber Kartenlesen und Kartenbeurtheilung.
157
Zur Erhöhung der Deutlichkeit wird vielfach übertrieben, d. i.
ausser Maasstab, gezeichnet werden müssen, worauf jederzeit Rücksicht
zu nehmen ist.
b) Die Darstellung des Terrains, der orographischen Ver-
hältnisse, ist mit Rücksicht auf die Grundriss-, Höhen- und Böschungs-
verhältnisse zu beurtheilen.
Die Grundriss- (also horizontalen) Dimensionen und Formen
werden wohl durch jede der zur Zeit in Anwendung befindlichen
Terrain-Darstellungsarten genügend wiedergegeben. Wie schlimm es
damit, wie überhaupt mit der ganzen Terrain-Darstellung, früher
bestellt war, zeigt ein Blick auf ein beliebiges älteres Kartenblatt.
Richtige Biegung der Curven, resp. richtige Lage oder Stellung
der Schraffen ist Haupterforderniss.
Die Höhenverhältnisse, d. h. die absolute Höhe einzelner Punkte,
und daraus abgeleitet die relative, also die üeberhöhung, üebersicht,
Aussichtsgrenze etc. sind in der Strich-Manier durch eingeschriebene
Höhenwerthe bestimmt, eventuell können sie, freilich nur annähernd,
aus Strichlänge (Horizontal-Projection) und Strichstärke (Neigungs-
winkel) errechnet werden; in der Schichten-Manier sind sie direct an
den bezifferten Curven ablesbar; Zwischenpunkte können durch
Schätzung leicht ermittelt werden.
Nicht zu übersehen ist, dass der praktische Werth der Schichten-
Manier in dieser Richtung mit dem Zunehmen der Schichthöhen oder
dem Steilerwerden der Böschungen bedeutend abnimmt.
Die Böschungsverhältnisse, d. h. die Gestaltung der Abhangs-
linien, der Neigungswinkel, das Profil, also die Ersteigbarkeit, kommen
in der Strich-Manier durch das Verhältniss von Strich zu Zwischen-
raum deutlich zum Ausdruck, genaue Zeichnung und richtiges
Ablesen selbstverständlich vorausgesetzt (siehe Theil I und Taf. 9).
Vor Allem darf aber kein Zweifel über die angewendete Scala
herrschen, da ja je nach Anwendung der einen oder andern bei ganz
gleichem Terrain verschiedenartige Bilder zum Vorschein kommen.
Die Curven-Manier ist nach dieser Richtung nur bei kleinen
Schichthöhen verwerthbar, da ja bei hohen Schichten zwischenliegende
oft bedeutende Böschungswechsel gar nicht oder nur unvoll-
kommen zum Ausdruck gebracht werden können. Auf jeden Fall ist
ein directes Ablesen ohne einen Anlagemaasstab kaum möglich.
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15*
L. Obermair.
Wie schon erwähnt, entspricht eine Combinirung der beiden
Haupt-Manieren allen Anforderungen am vollkommensten, und würde
auch hier die Deutlichkeit durch Anwendung von Farben wesentlich
gehoben werden (z. B rothe Curven, braune Bergstriche).
Die sogenannte .Schummerung* hat nur den Werth, dass sie
ein plastisches Bild liefert, wesshalb sie vielfach bei Darstellungen
in Niveaulinien mit augewendet wird; selbständig ist sie nahezu
unbrauchbar, da sie Aber keines der vorerwähnten Verhältnisse
genügenden Aufschluss gibt.
Ein Punkt von hervorragender Wichtigkeit, der trotzdem aber
meistens die geringste Beachtung findet, ist die Berücksichtigimg der
wirklichen Längen im Verhältniss zur Darstellung. Hierüber gibt keine
Karte direct Aufschluss; derselbe kann nur durch Rechnung oder
Schätzung verschafft werden, wobei Curvenabstände, Strichlängen.
Höhen- und Neigungswinkel der Terrainzeichnung als Anhalts-
punkte dienen.
c) Die Nomenclatur macht eine Karte erst vollkommen
brauchbar. Sie muss deutlich lesbar und genau an dem entsprechenden
Platze angebracht sein; sie darf aber auch nicht zu gross und kräftig
sein, damit nicht zu viel von Situation und Terrain durch sie verdeckt
wird. Auch die Rücksicht auf Freihaltung besonders wichtiger Details
verlangt also eine vorsichtige und sorgfaltige Auswahl des Platzes.
Das Verjüngungsverhältniss wird in erster Linie auch filr die
Reichhaltigkeit der Nomenclatur maassgebend sein; Angabe möglichst
vieler Details ist vor Allem erwünscht, wenn nur Deutlichkeit und
Uebersichtlichkeit darunter nicht leiden. (Die deutsche Reichskarte
wendet 1 1 Schriftgrössen und Formen zur Bezeichnung von Ortschaften
und 6 für anderweitige Bezeichnungen an.)
Wichtig ist ferner auch die Frage, ob die angegebenen Namen
auch die im Volksmund gebräuchlichen (als die für den Touristen in
erster Linie wichtigen) sind, da ja officielle und vulgäre Namen in
manchen Gegenden oft grundverschieden sind. Abgesehen nämlich
davon, dass das Volk überhaupt oft ganz andere, eigene Bezeichnungen
hat, übt auch der Dialekt grossen Einfluss darauf aus; ausserdem
kommen oft auch bei ein und demselben Orte (besonders Bergen) auf
den verschiedenen Seiten verschiedene Namen vor. Der Kartograph
muss eben hier in verständnissvoller Beurtheilung der Verhältnisse
das Richtige treffen.
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Ueber Kartenlegen und K.irtenbeurtheilung.
159
Eine verschiedenartige Schrift für oro-, topo-, hydrographische
'iegeustände wird die Uebersichtlichkeit und Klarheit wesentlich
lordern. wie aus der österreichischen Karte zu ersehen ist. Dass bei
derselben durchweg fette Schrift angewendet ist, hat seinen Grund in
«ler angenommenen Vervielfaltigungsart , die nur kräftige Schrift
deutlich zum Ausdruck bringen kann.
Aus Gründen, die den oben gestellten Anforderungen entspringen,
kommen in der Nomenclatur häufig Abkürzungen vor, die. w»»nn sie
üicht ganz unzweifelhaft sind, zur Vermeidung von Verwechslungen
und Irrthümern in einer Legende erläutert sein müssen.
4. Die Art der Vervielfältigung. Das durch die Original-
.liifhahrae gewonnene, in der Folge verarbeitete, corrigirte und mit
Nachträgen versehene Material muss in einer für den Gebrauch hand-
lichen Form vervielfältigt werden.
Stahlstich kommt, als zu theuer, wohl kaum mehr in Anwendung.
Kupferstich ist, wenigstens für Karten, welche dauernden Werth
haben sollen, immer noch weitaus die beste Vervielfaltigungsart Er
liefert klare, scharfe, feine und schöne Bilder und wenn er auch theuer
ist, so verliert dagegen das Material nichts von seinem Werth, und
hat er vor allem den grossen Vortheil. dass Correeturen (Nachträge)
leicht vorgenommen werden können Wird eine grosse Anzahl von
Abzügen benöthigt. so wird zur Vermeidung all zu rascher Abnützung
der Kupferplatte entweder eine „Verstählung* derselben vorgenommen
sie wird auf galvanischem Wege mit einem ganz feinen Stahlhäutchen
überzogen, so dass alle Linien noch eben so scharf erscheinen wie auf
dem Stiche selbst) oder es wird von der Platte ein L* eberdruck auf Stein
••der Zink hergestellt, was zwar etwas weniger scharfe, aber immer
noch sehr gute Bilder gibt, dafür aber wesentlich billiger kommt Der
Stich der deutschen Reichskarte ist ausserordentlich scharf, fein und
klar, und können sicher die neuen Blätter des Werkes als mustergültig
angesehen werden
Für Karten, die mehr blos vorübergehenden Werth haben, oder
nur Flächen von geringerer räumlicher Ausdehnung darstellen, und
dabei in grosser Auflage erscheinen, ist am rationellsten die Litho-
graphie, die zwar weniger scharfe, aber doch sehr gute und billige
Bilder liefert (Gravirung oder Federzeichnung). Auch vom Stein
können wieder Ueberdrücke auf Stein oder Zink gemacht werden.
Zeitschrift 1881. 11
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160
L. Obermair.
Autographie und anastaiischer Druck liefern, da alle Linien
breiter als im Original erscheinen, eine viel zu derbe Arbeit, als das>
sie für feinere kartographische Arbeiten, also besonders kleine Maass-
stäbe, oder viel Details, angewendet werden könnten.
Eine ausgedehnte Anwendung findet die Photographie in Ver-
bindung mit Steindruck ( Photolithographie) oder Metalldruck (Helio-
graphie, Heliogravüre). Sie gibt zwar die Originale ganz getreu wieder,
aber gerade das lässt, besonders bei starken Reduetionen, ihre An-
wendung nicht wünschenswerth erscheinen, da die nicht zu ver-
meidende Ueberfülle von Details die Gefahr der Unklarheit und Unüber-
sichtlichkeit in sich birgt, abgesehen von der nach Umstanden
schwierigen technischen Behandlung (z. B. Verzerrungen an den
Ränderu).
Oesterreich hat für seine Specialkarte das Verfahren der Helio-
gravüre gewählt. Dabei wird durch Verbindung von Photographie und
Galvanoplastik mittels Aetzuug auf Kupfer eine Reduction der in
1 :(J()()00 gefertigten Originalzeichnung hergestellt. Wie schon bei
Besprechung der Nomenclatur erwähnt wurde, erscheinen aber nur
kräftige Linien in der nöthigen Schärfe; es müssen daher alle feineren,
wie Wassersehraft'ureu, feine Terrainstriche etc. doch mit der Nadel
gravirt werden, was den Vortheil billiger und schneller Herstellung
wieder bedeutend vermindert. Ein Vergleich mit dem Kupferstich
von der Hand wird immer zu Gunsten des letzteren ausfallen, und so
erklärt es sich auch, dass man auch in Oesterreich sich mit dem
Gedanken trägt, wieder zu ihm zurückzukehren.
Was bei der Heliogravüre durch Schnelligkeit der Arbeit
gewonnen wird, wird beim Kupferstich durch die in Folge der Mög-
lichkeit, einen kleineren Maasstab anzuwenden, geringere Anzahl von
Blättern ausgeglichen. Die Kosten werden bei beiden Arten wohl
ziemlich gleich sein, da ja auch bei der Heliogravüre immer uoch
Handarbeit uAthig ist. Selbst die (gravirte) Lithographie ist der
Heliogravüre deshalb vorzuziehen, weil sie, bei fast schönerem Bilde,
die Herstellung einer weit bessern Reliefplatte auf galvanoplastischem
Wege gestattet, als dies von der geätzten heliographischeu Kupfer-
platte möglich ist. Besonders bei grossen Auflagen ist aber gerade
dieses letztere Verfahren unentbehrlich.
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Ueber Kartenlesen und Kartenbeurtheiluug.
161
Der Buntdruck, der ebenfalls Stein- oder Metalldruck sein kann,
leistet zwar in Bezug auf Klarheit und Deutlichkeit Vorzügliches,
allein das Verfahren bietet zur Zeit noch zu viele technische Schwierig-
keiten und ist zu kostspielig, als dass es bei grossen, fein ausge-
arbeiteten Kartenwerken mit Erfolg angewendet werden könnte.
Bei allen Vervielfaltigungsarten von der Hand liegt die Gefahr
nahe, dass der Charakter des Originals durch den Techniker
Aenderungen erleidet aus übel angewendeten Schönheitsrücksichten,
wenn er nicht tüchtige topographische Kenntnisse besitzt.
Aus alledem dürfte aber zu entnehmen sein, dass die Richtigkeit,
Genauigkeit, Schönheit, Brauchbarkeit und auch der Preis einer
Karte vielfach von der Art der Vervielfältigung abhängt.
Bei Beurtheilung einer Karte kommen nun noch eine Anzahl
Punkte in Betracht, die zwar im grossen und ganzen mehr neben-
sächlicher Natur sind (nur zur Form und Ausstattung gehören), den-
noch aber zur Vollständigkeit und Brauchbarkeit nach jeder Richtung
hin unentbehrlich sind.
L Der Titel ist bei grösseren Kartenwerken selbstverständlich
für das ganze Werk nur ein einziger, d. h. nur auf einem Blatte,
während die übrigen Blätter nur einen kurzen Hinweis auf ihn ent-
halten. Der Titel gibt Aufschluss:
a) Ueber den Namen des Verfassers, des Institutes, das die
Herstellung bewirkte, nach Umständen auch über das benützte
Material. Das ist von Einfluss auf den Grad der Glaubwürdigkeit, die
Höhe und Art der zu stellenden Anforderungen. Geometer, Geologen,
Officiere etc. werden sich jeweilig bei der Aumahme immer mehr oder
minder durch individuelle, durch Fachrücksichten bestimmen lassen.
b) Ueber das Jahr der Aufnahme, Zeichnung und Publication,
leider freilich meist blos über die letztere allein, obwohl oft zwischen
Aufnahme und Veröffentlichung ein langer Zeitraum liegt. Wichtig
ist diese Angabe wegen der oft innerhalb kürzester Zeit eintretenden
umfangreichen Veränderungen in der Cultur und sonstigen Verhält-
nissen, besonders im Communicationswesen (Eisenbahnen etc.).
c) Ueber das Verjüngungsverhältniss, woraus sich Schlüsse auf
die Fülle der Detailangaben ziehen lassen.
d) Häufig enthält er auch noch den Namen des dargestellten
Terrainstriches etc., doch ist das eigentlich überflüssig, da er sich ja
11*
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\i'y> L. Obermair.
aus dem Inhalt des Dargestellten von selbst ergibt. Wohl aber ist es
bei grösseren Kartenwerken nöthig, dass die einzelnen Blätter
(Sectionen) sowohl mit Nummern, als mit Namen bezeichnet sind.
2 Der Rand muss Aufschluss geben:
a) Ueber die geographischen Längen- und Breitenverhältnisse in
Graden, Minuten, Secunden.
h) In irgend welcher Weise über die Anschlussgebiete.
c) Ueber die Himmelsrichtungen, die Orientirung. Häufig fallen
die Handlinien der Karten mit Gradlinien zusammen (Gradabtheilungs-
karte vonPreussen 1 : 100 (XX), sowie auch die neue deutsche Reichs-
karte, in welche die Blätter der ersteren einfach eingestellt werden,
15 Min. hoch, 30 Min breit).
3. Auf jeder Karte, auf jedem einzelnen Blatt müssen unum-
gänglich nothwendig in Verbindung mit der Angabe des Verjüngungs-
verhältnisses ein oder mehrere Maasstäbe enthalten sein, und zwar:
a) Auf jeden Fall ein Längenmaasstab, je nach Verjüngungs-
verhältniss und landesüblichen Maassen in Metern, resp. Kilometern,
Stunden oder Meilen; für Touristen wird sich auch ein Schritt-
maasstab sehr empfehlen. Bei Benützung fremdländischer Karten wird
man gut thun, sich den jeweiligen Maasstab in das gewohnte, landes-
übliche Maass zu übertragen.
b) Bei Schichtenkarten ist ein Anlagen- oder Böschungsmaasstab
für die einfache oder vervielfachte Schichthöhe unentbehrlich.
c) Bei Darstellung des Terrains in Strichen ist die Beigabe einer
Strichscala nur nöthig bei Einhaltung einer voraussichtlich unbekannten
Seala.
4. Nicht zu unterschätzen ist der Einfluss, den die Qualität des
Papieres auf die Brauchbarkeit und Richtigkeit der Karte ausübt.
Das Papier darf nicht spröde und nicht zu weich sein, es muss auch
gegen Wasser einige Widerstandsfähigkeit besitzen, es darf sich im
Druck nicht dehnen etc. etc.
5. Die Angabe des Preises, der sich vorzugsweise nach der
Vervielfaltigungsart richtet, hat zwar mit dem Werth der Karte als
solcher nichts zu thun, ist aber doch jedenfalls sehr wünschenswerte
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Ueber Kartenlesen und Kartenbeurtheilung. 163
Aus alle dem dürfte nun wohl zu ersehen sein, dass die An-
forderungen, die man an eine gute Karte stellen inuss, so vielseitig
und umfangreich sind, dass es keineswegs zu verwundern ist, wenn so
wenige Karten vollkommen entsprechend sind.
Durch eine, wenn auch nur oberflächliche Kenntniss der Theorie
der Darstellung wird man sich aber leicht den richtigen Takt, das
richtige Gefühl aneignen können, mit dem jede Karte zu gebrauchen
ist Man wird von der Karte dann nicht mehr verlangen, als sie bieten
kann; man wird aber auch aus einer weniger guten Karte mittels
Combination und Consequenz genügenden Aufschluss schöpfen können ;
hingegen muss man sich auch wieder wohl hüten, mehr herauszulesen,
als sie geben kann und soll.
Das Kartenlesen ist daher lange nicht so einfach und leicht, als
vielleicht mancher glückliche Besitzer des einen oder auderen karto-
graphischen Werkes glauben möchte, und verlangt immerhin einen
ziemlichen Grad von Kenntnissen und Praxis.
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Peter Anich und Blasius Uueber und deren Harte
von Tirol.
Von Dr. B. Maz egg er in Obermais.
Vortrag gehalten in der Section Heran.*)
Peter Anich, geboren 1723 zu Oberperfuss bei Innsbruck,
beschäftigte sich wie sein Vater mit der Landvrirthschafit und
Drechslerarbeit. Nach dem Tode seines Vaters 1742 fiel ihm als
einzigem Sohn das Haus sammt dem kleinen Grundstück, das der
Vater für 1211 fl. erkaufte, zum Erbtheil zu. Im Jahre 1751 begab
sich Anich, der nun das 28. Jahr erreicht hatte und des Lesens
und Schreibens sehr wenig kundig war, in das Jesuiten-Collegium zu
Innsbruck und verlangte den Pater Professor der Mathematik zu
sprechen. Als letzterer erschien, redete ihn der Bauer also an : ,Bist
Du derjenige, dessen Amt es ist, den Himmel und die Sterne zu
beobachten ?" Der Pater bejahte es und fragte, wesshalb er dies zu
wissen verlange? .Auen ich," versetzte Anich, „möchte gerne
den Lauf der Sterne kennen lernen, den ich öfters, da ich noch als
ein Bube meine Heerde auf den Bergen und im Thale weidete, mit
Vergnügen beobachtet habe.44
Der Pater war erstaunt und voll Bewunderung über die Fähig-
keiten und rasche Auffassung des jungen Bauern und willigte gerne
ein ihn zu unterrichten. Von grosser Lernbegierde beseelt, kam nun
Anich alle Feiertage von dem Berge, wo er wohnte, drei Stunden
weit zu seinem Lehrer — dem hochgeachteten und gelehrten Professor
r) Benüt zte Werke : 1. Lebensgeschichte des berühmten Mathematikers und
Künstlers Peter Anich von einer patriotischen Feder. (Daniel Stern-
b erg.) München 1 767. — 2. Lebensgeschichte des Landmessers Blasius
H u e b e r von Andr. AI. de Paul i. Innsbruck 1815, Wagner
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Peter Anich und Blasius Hueber.
165
der Mathematik in Innsbruck, Ignaz v. Weinhart — , studirte
unter dessen Leitung Arithmetik, Geometrie, Mechanik und Astronomie
und bildete sich zum Schönschreiber, geschickten Zeichner und
Mappirer, zum Kupferstecher und praktischen Mechaniker aus. Im
Jahr 1756 verfertigte er einen astronomischen und drei Jahre später
einen Erdglobus ; beide, von gleicher Grösse, je 3 Fuss im Durch-
messer und 1 Centner Schwere, sind sehr künstlich aus Holz gedrechselt
und bestehen aus je zwei innen hohlen, durch eine doppelte Schraube
genau aneinander gehaltenen Halbkugeln.
Der Himmelskugel fügte Anich eine hugenische Uhr bei, auf
zieren Zifferscheibe, die von Kupfer und vergoldet ist, ein überaus
künstlich verfertigtes Sinnbild gestochen wurde — ein Thierkreis in
dem gestirnten Himmel , auf dem die zwei Hiramelszeichen, der
Widder und Stier, mit der von Professor W e i n h a r t angegebenen
Aufschrift stehen :
Accessit stellis ornatus agre&tis.
Ein Bauer wa^t sich an die Sternkunst.
Die Erdkugel ist von der Himmelskugel nach ihrer mechanischen
Arbeit durch nichts unterschieden. Meisterhaft entworfen sind : Die
Himmelskreise, die genaue Abtheilung der .Klimaten" und die
grossen Kreise aus Messing, welche die Grenzen des Tageslichtes
und die Nachtschatten auf alle Tage und Stunden anzeigen. Auch
zur Erdkugel verfertigte Anich ein Uhrwerk, das die 100p fündige
Maschine bewegt. Das Zifferblatt ist ebenfalls vergoldet und auf der
einen Seite desselben sieht man landwirtschaftliche, auf der anderen
geometrische Instrumente, die Anich selbst erfunden und gemacht
hat. Oben steht die Aufschrift mit den Worten :
Quos coluit, dimensus agros.
Er inesst nunmehr das Feld, das er gebauet hat.
Die Globen wurden im physikalischen Cabinet zu Innsbruck
aufgestellt und werden immer ein Gegenstand der Bewunderung
bleiben.
Nachdem Anich noch zwei kleinere Karten der Himmels- und
Erdkugel auf Kupfer sehr fein und zierlich gestochen und noch viele
andere Beweise seiner Geschicklichkeit gezeigt hatte, wurde ihm der
Auftrag zu Theil, als Fortsetzung der Karte des Josef v. S p e r g s
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I>r. B. Mazegger.
über Südtirol auch das nordliche Tirol zu vermessen, und in eine
Karte zu bringen. Da man aber in Wien eine vollständige, alle Orte
ausführlich enthaltende Karte mit Zeichen für Städte und Markt-
Hecken, zerstreute und vereinte Dörfer, für Schlösser und Edelsitze.
einzelne Höfe, Grenzfestungen. Wach« und Blockhäuser. Gerieht»-
und Burgfriedens-! irenzen u. s. w. verlangte, so fand Anich für die
ausserordentliche Reichhaltigkeit seiner Karte den von Spergs
gewählten Maasstab zu klein und schlug desshalb einen viel grösseren
vor, der sich zu letzterem verhielt wie 5 zu 3, der jedoch durch
eine Hofresolution von 1763 verworfen wurde, so dass er seine
Arbeiten auf den kleineren Maasstab verjüngen musste. Anieh erhielt
täglich 2 Gulden, wenn er im Freien und 1 Gulden, wenn er zu
Hause arbeitete. So gering uns jetzt dieser Lohn scheint, erachtete
A n i c h sich doch bei den damaligen Preisen der Lebensmittel
und seiner gewohnten höchst einfachen Lebensart als sehr gross-
mütliig behandelt.
Im Frühling 17GO machte er sich muthig an sein Werk und ar-
beitete durch 3 Jahre mit der grössten Anstrengung immer nur mit
seinem Gehilfen fort, und schon im Frühling 1763 konnte er eine
0 Fuss lange und 4 Fuss hohe schöne Mappe vorlegen, in die bereit*
mehr als zwei Drittel des ganzen nördlichen Tirol vollständig ein-
getragen waren. Wenn auch zur Beorderung alle Orts-Obrigkeiteu
den strengen Auftrag hatten, dem Feldmesser A n i c h in jeder Webe
an die Hand zu gehen, so war diese Hilfe doch eine sehr zweifelhafte,
und gar oft wurde ihm seine Arbeit durch die Vorurtheile des Volkes,
das durch die genaue Vermessung des Landes nur eine Erhöhung der
Abgaben und eine Gefahr für leichtere feindliche Augriffe befürchtete,
sehr erschwert. Es entstand eine beinahe allgemeine Abneigung gegen
Anich und sein Unternehmen ; wohin er kam. wurde er mit Wider-
willen und Trotz empfangen, er hiess der Spion und La*ndesverräther.
und mehr als einmal wurde ihm selbst eine Xaehtherberge verweigert,
so dass er ganze Nächte unter freiem Himmel zubringen musste. Die
Vermessenheit Einzelner ging sogar so weit, dass er öfters selbst mit
dem Tode bedroht wurde, wenn er sein Vaterland zu vermessen nicht
aufhören wollte.
Die ausserordentlichen Strapazen einer so anhaltenden und
schwierigen Arbeit und solcher Entbehrungen, der Aufenthalt in
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Peter Anich und Blasius HueWr.
167
sumpfigen Gegenden schwächten seine Gesundheit. Es machte sich
tesonders die Abnahme seines Gehörsinnes und seiner Kräfte bemerk-
bar, wesshalb sein Gönner Professor v. Wein hart auf den Vor-
>chlag verfiel, Anich möchte sich einen Schüler, oder wie er ihn
nannte Praktikanten bilden, durch den er die beschwerlichsten Gebirgs-
Messungen ausfuhren lassen könnte. Anich, der mit wahrer Leiden-
schaft an der Vollendung der tirolischen Karte hing, erklärte sich
•lamit einverstanden und wählte im Februar 1765 Blasius Hu eher
zum Schüler. Geboren im Februar 1730, also damals schon 30 Jahre
alt, war Hueber ein Bauerssohn von Oberperfuss wie Anich und
hatte keinen andern Unterricht erhalten, als dass er zur Noth lesen
und schreiben konnte, doch stand er als fertiger Rechner besonders
in der Gemeinde in gewissem Ruf. Diese Geschicklichkeit und seine
natürlichen geistigen Anlagen bestimmten A n i c h s Wahl, und in
Kurzem machte Hueber unter Anleitung A n i c h s imd W e i n-
h a r t s grosse Fortschritte.
Im Juni 1765 reiste Anich mit seinem Schüler Blasius
Hueber zur Fortsetzung der Vermessungen in die Gegend von
Bozen ; aber nicht länger als bis zum 1 6. Juli hatte letzterer das
tflück, unter seinem Lehrer arbeiten zu können. Der Aufenthalt in
den Etschsümpfen Südtirols, auf den nassen Feldern in der grössten
Sommerhitze zog beiden an reinere Gebirgsluft gewöhnten Nordtirolern
ein bösartiges Wechselfieber zu, — die Landsucht, wie Hueber die
Krankheit nannte — und schwerkrank mussten sie sich in ihre Heimat
zurückziehen, die sie nach mancherlei Unfällen am 20. August 1765
erreichten.
Während Anichs Abwesenheit kam der kaiserliche Hof nach
Innsbruck. Kaiser Franz I, besuchte das physikalische Cabinet
'ler Universität und bewunderte Anichs grosse Globen imd die
anderen Arbeiten dieses Bauern, die damals eine der vorzüglichsten
Merkwürdigkeiten von Innsbruck waren. Für seine Verdienste erhielt
nun Anich eine goldene Ehrenmedaille und einen jährlichen
I inadengehalt von 200 fl. Es war gleichsam die Zeit von Anichs
Triumph, den er leider nicht lange überlebte ; denn seine Krankheit
artete bald in Wassersucht aus imd seine Kräfte verfielen mehr und
mehr. Der folgende Sommer schien noch Hoffnungen auf allmälige
Wiederkehr der Gesundheit zu erwecken ; aber sie waren trügerisch.
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168
Dr. B. Mazegger.
denn am 1. September 1766 verschied Anich plötzlich am Schlag-
fluss in einem Alter von 44 Jahren. Er starb im wahren Sinne des
Wortes für sein Vaterland, zu dessen Besten er Kräfte imd Gesund-
heit aufgeopfert hatte. Sein Tod wurde für einen grossen National-
verlust gehalten und seine irdische Hülle ward in der Kirche von
Oberperfuss beigesetzt, in der ein Denkstein von Marmor folgende
Grabschrift trägt:
Das Wunder seiner Zeit, der Schatz so vieler Gaben,
Die Zierd' des Bauernstandes ist leider hier begraben.
Gedenk an seiue Mühe, von ihm vermess'nes Land,
Der Himmel war sein Werk, es lohne seiner Hand.
Peter Anich war kaum von Mittelgrösse und von kräftigem
und untersetztem Körperbau. Sein wohlgebildeter Kopf zeigte eine
weisse, mit roth versetzte Gesichtsfarbe, lebhafte kluge Augen, schöne
Augenbrauen und eine vorragende Stirne, etwas gebogene Nase und
einen breiten Mund. Seine Sprache war deutlich und etwas langsam,
er sprach wenig und war scheu und furchtsam nicht nur unter
Fremden, sondern selbst unter Bekannten. Er floh allen Umgang mit
seinen Freunden imd liebte über Alles die Einsamkeit, welcher er
seine Kenntnisse und Erfindungen zuschrieb. Sein Gehörsinn war
schon vom 10. Lebensjahre an nicht gut und in den letzten Jahren
wurde er beinahe ganz taub, was ihm viel Kummer und Beschwerden
verursachte.
Einige Wochen nach A n i c h s Tod kam Blasius H u e b e r
von seiner Vermessungsreise im Etschland, Nons- uud Sulzberg zurück
und man war von seinen, nach A n i c h s Manier mit Kunst und
Genauigkeit durchgeführten Arbeiten derart befriedigt, dass Hueber
von der Landesstelle den Auftrag erhielt, die tirolische Karte unter
fortwährender Leitung des Professors v. W e i n h a r t zu vollenden
In dem hierüber an den kaiserlichen Hof erstatteten Bericht wurde
die Bitte unterbreitet, von dem im Jahre 1763 vorgeschriebenen
kleinen Maasstab ganz abgehen und dem grösseren Anich'schen
folgen zu dürfen, was durch eine Hofresolution vom 20. December
17615 gewährt wurde. Durch die Aufnahme des südlichen Tirols wurde
die tirolische Karte im Jahre 1769 nach grossen Mühen und An-
strengungen eudlich vollendet. Hueber schätzt in seinen Aufzeieh-
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Peter Anich und Blasius Hueber.
169
Dangen das. was er nach Anich's Tode noch zu vermessen übrig
fand, ungefähr auf den dritten Theil des ganzen Landes. Tirol gegen
Süden dürfte fast ganz sein Werk sein. Es ist nicht schwer, die Arbeiten
H u e b e r's und A n i c Vs von einander zu unterscheiden, da Letzterer
seine Zeichnungen mit Tusche , Ersterer mit der Feder machte, wo-
durch besonders die Darstellung der Gebirge genauer wurde. Die
20 Blätter der ganzen Karte wurden in rein gezeichnete Copien ge-
bracht, und in Wien von dem talentvollen Künstler Johann Ernest
Mansfeld in Kupfer gestochen.
Endlich konnte nun die Karte der Oeffentlichkeit übergeben
werden ; sie wurde von ganz Europa mit ausserordentlichem Beifall
aufgenommen und derart gesucht und aufgekauft, dass sie in wenigen
Jahren ganz vergriffen war, und auf das Doppelte und Dreifache ihres
anianglichen Preises im Werthe stieg. Nach mehreren Jahren wurde
durch Auffrischung der Platten eine zweite Auflage veranstaltet.
Hueber entwarf auch noch eine Übersichtskarte Tirols auf
einem einzigen Blatte, die eine Art Auszug von den 20 Blättern der
grossen Karte bildet und unter dem Titel: * Atlas tyrolmsis* erschien.
Keine Provinz der österreichischen Monarchie hatte damals noch eine
Karte von dem innern Werth dieser tirolischen, ja diese gehörte unter
die besten Karten von Europa: auszusetzen war an ihr nur der
Mangel astronomischer Bestimmungen der geographischen Breite
und Länge.
Hueber erhielt in den ersten Jahren wie A n i c h täglich 2 fl.
für die Arbeiten im Freien ; im Jahre 1771 der grossen Theuerung
wegen 3 fl.. wobei es für die Folge blieb : ausserdem verlieh ihm die
Kaiserin Maria Theresia für seine grossen Verdienste die
Siegelmässigkeit imd ein eigenes Wappen, bald darauf die goldene
Verdienstmedaille und einen lebenslänglichen Guadengehalt von jähr-
lichen 200 fl. Sein und A n i c h s Bildniss, von Philipp H a 1 1 e r
gemalt, wurden im physikalischen Cabinet zu Innsbruck aufgestellt.
In den Jahren 1775 bis 1777 nahm Hueber mit seinem
Schüler Anton Kirchebner noch die Vermessung und Mappirung
der Landvogtei Ober- und Nieder-Schwaben vor und verfertigte im
Jahre 1780 eine kleine Karte vom ganzen Land Tirol, die wegen
ihrer Genauigkeit und Reichhaltigkeit zum Gebrauch der studirenden
•lugend in Kupfer gestochen wurde.
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17o
Dr. B. Mazegger. Peter Anieh und Blasius Hueber.
Im hohen Alter von 80 Jahren starb er nach kurzer Krankheit
den 4. April 1814 auf seinem Bauerngut zu Tablanden nächst Mm:
Ungeachtet seiner Sparsamkeit vermochte er seiner zahlreichen Fa-
milie nur ein sehr unbedeutendes Vermögen zu hinterlassen. Auf den
Kirchhofe zu Inzing steht ein Leichenstein von Marmor mit H u e hm
Wappen und der Inschrift :
„Hier ruhet Blasius Hueber, Landin ann und Landmesser, Peter
A n i c h's Schüler und Nachfolger, dessen Verdienst durch die Karten von Tirol,
Vorarlberg und der Landvogtei Schwaben bewiesen, von der grossen Maris
Theresia belohnt, vom Vaterlande dankbar, von ganz Europa ehrenvoll aner-
kannt wurden, das Muster eines guten Christen. Bürgers und Hausvaters. Sein-
Witwe und eilf Kinder setzten ihm weinend dieses Denkmal. -
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Stadien am Pasterzengletscher.
Von Bergrath F. Seeland in Klagenfurt.
IL Folge.»)
Mit einer Abbildung.
Am 2. October 1880 wanderte ich wieder in Gesellschaft des
Herrn A. Dolar auf das Glocknerhaus, wo uns Schobert dreifache
iMrnamitsalve mit einem je 16 Secunden andauernden Echo bewill-
koramte Meine Aufgabe war theils Erledigung von Vereinsangelegen-
heiten, theils Ablesung der Marken-Distanzen, welche das Zurück-
• hreiten des Pasterzengletschers seit t. October 1879 kennzeichneten,
theils endlich die weitere Verfolgung der Gletschertöpfe und des
Kaumstrunkes, die ich im Jahre 1879 ober und in der südlichen alten
l'asterzen-Seitenmorane gefunden hatte.
Am 3. Vormittags suchte ich mit Herrn Dolar und dem Führer
Wallner die im Jahre 1879 Ende September gezogenen vier Marken
nieder auf, welche auch alle gefunden wurden, wiewohl die Oelfarben-
Hnien stark verwittert waren. Mit dem Bandmaass nahm ich die
bistanz des jetzigen Gletscherrandes bis zu den Marken von 1879 ab.
und fand folgende Abstände:
Von der Marke a 8 0 m,
* , . c 7-4 .
. , , d 100 ,
Ich beziehe mich dabei auf die Buchstaben in der der I. Folge
• eigegebenen Karte (Zeitschrift 1 880, Tat*. 7) . a b c sind Gletscherrand-
marken und d ist eine Marke au jenem Urkalkfels, welcher erst vor zwei
•Jahren als Insel im Pasterzenkees auftauchte und zuvor vom Eis bedeckt
*ar. Der Fels hat auf seiner SO.-Front einen fast senkrechten Abfall
und wurde von uns Elisabethfels getauft. Nach NW. bildet er einen
flach ansteigenden Kücken. Die alten Marken von 1879 wurden mit
r»»then Linien wieder hergestellt und neue mit der Jahreszahl 1880 in
*) L Siehe Zeitschrift 1880, S. 205.
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172
F. Seeland.
langen Strichen gezeichnet; so dass jeder Alpenfreund hinfür das Maass
des jährlichen Gletscherschwindens in natura beobachten kann.
Im Mittel betrug also der Rückgang des Gletschers 7*3 m und
an Mächtigkeit hat er am Elisabethfels, welcher senkrecht abfallt. 10 m
verloren. Die Margeritzen, jene ellipsoidische Zunge zwischen den zwei
Armen der Mullquellen (auf der Karte neben „C. 1879k), hatte ich
im Vorjahr noch nicht gesehen. Diesesmal war sie ganz blossgelegt
und ruhten auf ihrem Rundhöcker vereinzelte Moränenblöcke, welche
sich beim Gletscherschmelzen festsetzen. Sie bildet heute eine Art
Landzunge in den Gletscher hinein mit NW.-Streichen.
Am Elisabethfels bricht der Gletscher bei seiner fortwährenden
Thalbewegung beständig in grösseren und kleineren Eisblöcken ab.
was sowohl das fortwährende Abbröckeln von Eis und Moräne bei
unserer Anwesenheit, als auch die unter dem Elisabethfels auf dem
Gletscher lagernden Blöcke von Eis- und Gesteinstrümmern bewiesen.
Die Marke des Vorjahres war nur mit Mühe imd Vorsicht am Seil zu
erreichen, weil der Gletscher im Anschluss an den steilen Fels weit
klafft und nur durch eine Halde von Moränenschutt eine Brücke vom
Gletscher zum Fels gebildet wird, die aber weich und teigig ist
Das Gletscherschwinden war demnach im Jahre 1880 ein
bedeutendes, wenn man die Breite des Gletschers ins Auge fasst.
Nachdem diese Arbeit beendet war. schlug ich aus den Moranen-
blöcken eine Suite von Gesteinsarten, die eine ganz schöne Reihe von
Urschiefern formirt und ein hübsches Bild des Gletscherbettes für den
Geologen abgibt. Auch seltenere Minerale, wie: Magnetkies, Rutil.
Magnetit, Dolomit, Chlorit, Adular. Turmalin. Serpentin. Am-
phibol etc. linden sich darin.
Nun verfolgte ich die alten Biesentöpfe und entdeckte da, wo im
Rasenplateau eine senkrechte Wand des ürkalks steil abfällt, in NW -
Streichensrichtung von dem schönen Gletschertopf des Vorjahres
neuerdings einen herrlichen Riesentopf. Er ist nahe der prächtigen
Quelle, welche sich neben dem Weg in die Leiter auf diesem Plateau
befindet und gewährt gegen die Strahlen der hochstehenden Sonne
guten Schatten. Er stellt, wie die Skizze zeigt, nicht die volle,
sondern nur etwas mehr als die halbe Form eines schön ausge-
drehten Riesentopfes vor, und mau kann sich bequem auf die Rasen-
bank der Topfsohle setzen, oder sich wie in eine Nische hineinstellen,
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Studien am Pasterzenglet scher. II.
173
und man wird noch immer nicht mit ausgestreckten Händen den
oberen Topfrand erreichen; denn er misst in der Höhe 2 8 in, hat
iinten 2 m und oben 17 m grössten Durchmesser. Ich habe auch
diesen mit rother Farbe als Riesentopf bezeichnet.
Nun veranlasste ich die Säuberung des alten grossen Riesentopfes
von 1879, so weit es eben ohne zu grosse Beschwerden und Kosten
möglich war. Die Ausfullungsmasse war schwarze feste Alpenerde mit
fielen Aesten und schilfartigen verkohlten Gräsern, welche auch jetzt
noch an der Sohle ansteht, weil der feste Gesteinsboden nicht erreicht
wurde. Der Riesentopf zeigt nach der Säuberung nachstehende
Dimensionen: Tiefe 3098 m, Längendurchmesser an der Sohle
5-057 m, Breitendurchmesser an der Sohle 4 014m; oben am Rande:
langer Durchmesser 4 m, kurzer Durchmesser 3*9 m. Der Querschnitt
U1 elliptisch und der Topf baucht sich nach der Tiefe stark aus. Die
weitere noch mit Erde angefüllte Tiefe scheint bedeutend zu sein.
Die grossen Kosten des Aushubes und die vorgeschrittene Jahreszeit
setzten aber dermalen der Arbeit ein Ziel.
Von dem Baumstrunk, den ich 1879 in der alten südlichen
Seitenmoräne in 2152m Seehöhe auffand, wurde diesmal eine Scheibe
herausgeschnitten und für das Klagenfurter Museum mitgenommen.
Mein Sohn hat das Holz wissenschaftlich untersucht und die
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174
F. Seeland.
Resultate in der ,Oesterreichisehen botanischen Zeitschrift* 1881.
Nr. 1 veröffentlicht, welcher Arbeit ich folgendes entnehme
Die heutige Waldgrenze am Pasterzengletscher sehliesst mit
einer Höhe von 1800m ab. und nur einzelne verkümmerte Lärchen
kommen mit dem Kniramholz noch bis in einer Höhe von 1900 m
vor. An der Ostseite der Leiterköpfe geht die Baumregion etwas
höher hinauf.
Da alle Umstünde der etwa zu, machenden Annahme, dass der
Stamm durch Menschenhände an diese Stelle gebracht worden sein
könnte, auf das bestimmteste widersprechen, so ist derselbe zweifels-
ohne als der Ueberrest einer Baumvegetation anzusehen, die einst
viel höher hinaufgereicht haben muss, als die heutige. Der Strunk hat
eine Länge von 2 m, einen Durchmesser von 53 cm und ich konnte an
dem Querschnitt ganz deutlich 114 Jahresringe zählen. Aeusserlich
macht derselbe den Eindruck eines Stammes, der, durch Triftung
seiner Rinde beraubt, durch eine lange Reihe von Jahren allen Ein-
flüssen der Atmosphärilien ausgesetzt war. An den beiden Enden zeigt
er splitterigen Bruch mit abgestumpften Ecken und ist in seinen Spalten
zum grossen Theil mit feinem Sand ausgefüllt
Die miskroskopische Untersuchung der Holzart ergab dieselbe
zunächst als ein Coniferenholz, und es stellte sich bald heraus, dass
dieselbe nur entweder von Pinns Cembra oder von Pinus Strohns
herrühren könne, da diese beiden Arten von den übrigen Coniferen
anatomisch leicht zu unterscheiden sind und unser Holz mit dem der
genannten Pinus- Arten die vollste Uebereinstimmung zeigte.
Eine sorgfältige Prüfung der Structur auf Grund der Literatur und
eigener Beobachtungen ergab, dass das Holz unseres Strunks mit dem von
P. Cembra wesentlich übereinstimmt und derselbe somit thatsäehlich
von einer Zirbelkiefer herrührt, die einst, vielleicht als eine der letzten
ihres Stammes, dort oben neben dem Eis ihre Krone entfaltete, nach
ihrem Absterben auf den Gletscher kollerte oder möglicher Weise
vom wachsenden Gletscher selbst geknickt und thalwärts befördert
wurde, bis sie, in Folge der \ielen mechanischen Einwirkungen ihres
Reisegefährten, des Moränenschuttes, zum formlosen Strunk verun-
staltet, an der heutigen Fundstelle gemeinsam mit der ganzen Seiten-
moräne abgelagert wurde.
Ueber die Zeit, die seit dem Zugrundegehen dieser Zirbel ver-
flossen sein mag, fehlen leider sichere Anhaltspunkte, doch dürften
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Studien am PastcrzengleUcher. II.
175
zwei Jahrhunderte wohl kaum zu Ikh'Ii geglitten sein. Die vortreffliche
C«»nserviruug des Holzes, das im Inuern so gut wie gar keine Ver-
änderung in den Structurverhältnissen seiner Elemente erkennen lässt,
spricht keineswegs gegen diese Annahme, ja sie lässt sogar eine
Doch höhere Zahl von Jahren annehmen. Ich erinnere hier nur an die
vielen Beispiele, die aus den Gletscherbeschreibungen bekannt
sind und die gerade Aber die vortreffliche Conservirung von Hölzern,
welche durch Jahrhunderte in Berührung mit dem Gletschereise
gewesen, Aufschluss geben. Ueber die Art der Zerstörung des Holzes
<*n unserem Baumstrunk, die abgesehen von der oben erwähnten,
rein mechanischen — hauptsächlich durch Einwirkimg der Atnio-
?l»härilien und von Pilzen veranlasst wurde, seien einige Bemerkungen
gestattet.
Jene Zerstörungsweisen, die Wiesner1) als t staubige Ver-
wesung* und , Bräunung- bezeichnet, haben an dem Stamm ihre
Wirkungsart begonnen. Von aussen nach innen bis in eine Tiefe von
ca 2 cm hat das Holz gegenüber den innersten Schichten eine dunkle
braune Farbe: die einzelneu Elemente lassen sich leicht von einander
trennen und zeigen an den Schnitten gerade dort, wo zwei zusammen-
gössen, am auffallendsten eine braune Färbung ihrer Membranen Bei
Behandlung mit Chromsäure lösen sich die einzelnen Elemente sehr
bald von einander los. was auf ein Schwinden der Intercellularsubstanz
hinweist, nachdem die Isolirung \icl schneller vor sich geht als bei
nnverändertem Holz. Sowohl die Wiesn ersehe Reaction auf Holz-
substanz mit Phloroglucin und Salzsäure, als auch die Cellulose-
Reaction mit Chlorzinkjod traten noch mit grosser Deutlichkeit
hervor, ein Beweis, dass die Umwandlung der Cellulose in Humin-
korper noch sehr wenig vorgeschritten ist, gewiss aber bereits ein
Theil der Holzsubstauz zerstört sein musste Im ganzen sind die
Stracturverhältnisse des Holzes selbst in diesen äussersten Schichten,
die den Anfang des Bräunungs-Processes zeigen, noch ganz deutlich
erhalten, ja sogar die Markstrahlen, die. wie Wiesner5) zeigte, bei
diesem Process zuerst zerstört werden, indem ihre Zellen einfach aus
dem Holz herausfallen, sind noch in den äussersten Schichten erhalten
*) „Die Zerstörung der Holzer an der Atmosphäre. u Sitzungsberichte der
kaiserl. Akademie der Wissenschaften. Band XLIX.
*) a. a. 0., pag. 28.
Zeitschrift 1881. 12
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176
F. Seeland.
und nur die äusseren Markstrahlenzellen sind hier zum Theil ver-
schwunden, sie scheinen also weniger resistent als die inneren. Eine
histologische Veränderung der Tracheiden war nur insofern wahrzu-
nehmen, als die Verdickungsmasse, welche den Tüpfelraum umgibt,
an den ganz oberflächlich gelegenen Tracheiden in kleine, im Kreise
angeordnete Stückchen zerfallen ist, während etwas tiefer nach innen
dieselbe radiale Hisse zeigt und schon in einer Tiefe von ca 1 cm die
beholten Tüpfel ganz unversehrt erhalten sind. Es ist das eine ähuliche
Erscheinung, wie sie Wiesner bei dem Bräunungs-Processe an ver-
schiedenen Couiferenhölzern beobachtete und beschrieb.3)
Viel mehr zerstörend als dieser Verwesungs - Process wirkt*
jedoch an dem Holz ein Pilz, dessen Myeelium an der Oberfläche des
Strunks wie ein weisser Uebcrzug sichtbar ist, und der von hier au>
sich seinen Weg durch die Tüpfel in das Innere der Tracheiden
suchte und diese von innen her zerstörte. Bis in eine Tiefe von
1 cm sind gauz deutlich die Spuren seiner Zerstörung zu verfolgen.
In den äussersten oberflächlichen Zellen sind im Innern mitunter
sehr zahlreich die grossen braunen Sporen mit dem etwas warzigen
Exosporium angehäuft zu sehen, während von dem Myeelium selbst
etwas tiefer kaum hie und da noch etwas wahrzunehmen ist. Nur
jene Gänge, die sich dasselbe von innen her in die Tracheiden-
wandung einfrass. die in mehr oder weniger regelmässigen schraubigen
Linien dieselbe durchkreuzen und stellenweise die Wandung bis zur
primären Membran zerstörten, charakterisireu die zerstörende
Wirkungsart des Pilzes. Es sind das zweifelsohne dieselben Gänge,
die H Schacht4) an Dracaena Iharo beschneb und die er „Pilz-
bahnen* nannte, die gleichzeitig Wiesner'*) in deu Tracheiden vieler
vergrauten Laub- und Nadelhölzer auffand. Diese Pilzbahnen durch-
kreuzen das Innere der oberflächlichen Tracheiden wie' ein dichtes Netz-
werk und verlieren sich in einer Tiefe von ungefähr 8 mm allmälig.
Die histologischen Veränderungen an dem Strunk, 'die also
hauptsächlich durch die Wucherung eiues Pilzmyceliums und durch
dieses wieder nur an den oberflächlichen Schichten sehr allmälig
veranlasst wurden, sind also im Vergleich zur Zeit, die derselbe
3) a. a. 0.. pag. 28.
4) „Jahrbücher für wissenechaftl. Botanik." Band III, S. 449.
*) a. a. 0., pag. 29.
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Studien am Pasterzengletscher. II.
177
den verschiedensten Angriffen exponirt war, nur minimale zu nennen.
I>ie Nähe des Eises, in dem derselbe möglicherweise durch lange
Zeit eingebettet gelegen ist, sowie die niedrige Temperatur über-
haupt wirkten als Conservirungsmittel.
Die Zirbelkiefer, über deren obere Grenze und geographische
Verbreitung in den Alpen wir die eingehendsten Beobachtungen von
A. v. K e r n e r°) besitzen, hat in den Alpen einen bestimmten Ver-
breitungsbezirk, dessen theilweise südliche Grenze längs der Südost-
Grenze Tirols an dem Glocknerstock vorüber und am Südabhang
der Tauernkette weiterzieht. Kerner weist an vielen Bei-
spielen nach, wie dieser Baum an so vielen Stellen, wo er einst noch
in mächtigen Bestanden auftrat, heute gar nicht mehr zu finden ist,
und zeigt, wie besonders dessen obere Grenze deutlich im steten
Zurückweichen begriffen ist, u. zw. häuptsächlich in Folge der Aus-
rottung von Seite des Menschen. Ohne Zweifel haben wir auch au
unserem Zirbelstrunk den deutlichsten Beweis für das Zurückweichen
der Zirbelkiefer in ihrer oberen Grenze am Pasterzengletscher, wo
nach einer Angabe von Schlagintweit noch seinerzeit dieser Baum
nur in eine Höhe von 1455 m reichte, während doch unser Strunk
in einer Höhe von 2152 m gefunden wurde. Nachdem die Zirbel-
kiefer nach Kern er selbst bei einer mittleren Jahrestemperatur
von noch etwas unter 0° und (wie am Stilfserjoch) noch in einer
Höhe von 2472 m gedeihen kauu und „die Nähe von Gletschern
und Schneefeldern nicht scheut8, so dürfte auch in unserem Fall
das Zurückweichen der oberen Grenze der Zirbelkiefer nicht so sehr
in klimatischen Veränderungen ihre Erklärung finden, — da ja heute
am Pasterzengletscher in der Höhe von 2100 m die mittlere Jahres-
temperatur noch -fl 6° C. beträgt und, wie das Zurückweichen des
Gletschers zeigt, seit jener Zeit eher im Steigen als im Fallen be-
griffen ist, — als vielmehr darin, dass auch dort die Zirbelkiefer der
vielen technischen Vorzüge ihres Holzes wegen vom Menschen
schonungslos verfolgt und so, wie an manchen anderen Orten, auch
hier vertrieben wurde, wo sie uns an dem Strunk einen Beweis ihrer
einstigen Existenz hinterliess.
— ■»
•) n Studien über die oberen Grenzen der Holzpflanzen in den österreichischen
Alpen.- Oesterreichische Revue, Band VII, 1865.
12*
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Die Göttin Bercht-Holda und ihr Gefolge.
Beiträge zur Erkläruug ihres Cultus und der darauf bezüglichen Volksbrauche/ i
Von Dr. L. Frey tag in Berlin.
(Mit einer Abbildung im Text.)
Als in der zweiten Hälfte des 1;3. Jahrhunderts das ger-
manische Volksepos abblühte, begann man den Stoff in Samrael-
romanen aufzuspeichern, wie etwa abgestorbene oder zerdrückte
Blumen in einem Herbarium. Aehnlich ergeht es heutzutage dem
Volksthum und seinen Traditionen: man ist in unserem Jahrhundert
bemüht, für die Nachwelt zu retten, was zu retten ist, und ihr zu über-
liefern, wie so voll und schön jenes einst geblüht hat. Es ist eine
Blüte, die selbst in Tirol dem schnellen Absterben verfallen ist.
Vor drei Jahren übersandte der Redacteur dieser Zeitschrift dem
Verfasser eine Photographie, den „Berchtentanz'* darstellend. Derselbe
Tanz findet sich auch in Richters „Herzogthum Salzburg* ähnlich.
Hier wie dort finden sich vier Tänzer, beide Paare in glänzender Tracht,
gelb und roth und mit gleichfarbigen breit herabwallenden Bändern und
einer mächtigen Federkrone geziert Heutzutage scheint sich der Tanz
auf den Pinzgau zu beschränken; sein Wesen ist den Darstellern an
sich unklar, auch unterscheidet er sich von den gewöhnlichen Tänzen
nicht besonders. Es ist das letzte, schwache Autflackern eines Lichtes,
das einst mit theils unheimlichem, theils mildem Glanz die Alpenwelt,
ja das ganze germanische Volksthum beleuchtete. Traurig, unwieder-
bringlich verloren!
*) Wenn der Herr Verfasser im Folgenden nicht nur eine Erklärung de>
Berchtentanzes allein gibt, um welche wir ihn ursprünglich ersucht hatten, sondern
eine ganze Reihe von Volksbräuchen bespricht, welche sich auf ähnliche Ueber-
lieferungen zurückführen lassen, so räumen wir der interessanten Arbeit dennoch
gerne Kaum ein. von der Ansicht ausgehend, dass nur eine vergleichende Be-
handlung Erschöpfendes liefern kann. Es leitet unshiebei aber weiter der Gedanke,
ilass in unseren Alpenländern (unbeschadet des Werths anderer Sammlungen) auch
in dieser Hingeht noch so vieles zu finden sein möchte, was der Vergessenheit ent-
rissen zu werden verdient, und dass uns diese Arbeit dazu angethan sebwn^
manchen, der unter dem Volk lebt oder sonst viel mit ihm verkehrt, zum Xa*n*
forschen und Sammeln auch in dieser Richtung anzuregen und zu veranlassen.
Die Redaction.
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Die Göttin Bercht-Holda.
179
Die älteste Nachricht über den Cult der hiefür uns wichtigen
Göttin B er cht gibt uns Tacitus in seiner Germania. Er verlegt ihr
Heiligthum auf eine Insel des Oceans. „Dort wird in einem heiligen
Hain der Wagen der Göttin aufbewahrt, der stets verhüllt ist und nur
von ihrem Priester berührt werden darf. Zur bestimmten Jahreszeit
steigt die Göttin in den Wagen, der nun durchs ganze Land, von
heiligen Kühen gezogen, seinen segnenden Umzug hält: in dieser Zeit
ist Friede und Waffenruhe überall. Dann kehrt der Wagen in seineu
Hain zurück, und von der sterblichen Befleckung wird der Wagen
sammt der Göttin in dem heiligen Teiche reingespült: die mit diesem
Dienste beauftragten Sclaven werden von den Finthen verschlungen. *
Das ist der kurze Inhalt des knappen Berichtes, dessen Beleuchtung
nur auf indirectera Wege möglich ist. Legen wir also die alpinen und
die verwandten Berichte über den Umzug der Bercht zunächst dar:
dass der Glaube an sie beim Landvolk alt ist, sieht man schon aus
Winter's .Blume der Tugend", wo es heisst: .So nutzen etleichden
Alraun und etleich gelauben an die Fraun, die da heisset Percht mit
der eisnen Nas."
Der Umzug der Percht und ihres Gefolges geschieht vornehm-
lich in den Zwölften, also in den Tagen von den Weihnachten bis zum
heiligen Dreikönigstag. Zu den Gönnachten (d. i. am Abende vor den
heiligen Dreikönigen) ist es Sitte, die Ueberbleibsel des Nachtmahles
für die Perchtl auf dem Tisch stehen zu lassen. Sind die Leute zu
Bett so kommt sie mit ihrem Kindergefolge als steinaltes Weiblein
und kostet von den Speisen. Der Haupttag ihres Umzuges ist der
Dreikönigs tag, und dieser wird daher auch der Perchtentag genannt.
Am besten seien es drei Gerichte : denn sie (auch Stampa oder
Gsanga genannt) kommt sicher: gut ist es, wenn man an diesem
Abend wie auch in der Christnacht die Kinder auf den Boden legt
und die Wiege darüber stellt, damit die Bercht oder Stampa sie
nicht forttragen möge. Auch auf das Hausdach legt man Speise: die
Milchkübel und die übrigen landwirtschaftlichen Geräthe werden
tleissig beräuchert. In der Dreikönigsnacht reden auch die Thiere.
Zum Tage darauf wird vor den Thüren gesungen: der dafür ein-
gesammelte Erlös wird grösstentheils für Messen zum Heil der
armen Seelen aufgewendet, In jener Vornacht und vor Perchtelweih
(dem nächsten Sonntag) gehen die „Perchten4* um: sie haben
lange Stöcke , gehen in meist schreckhafter Vermummuug und
tragen einen Sack, um die einzusammelnden Gaben (namentlich
Speise) hineinzuthun. Mitunter aber ist es vorgekommen, dass sich in
diesen Zug die echte Perchtl mischte: kenntlich wurde sie an ihren
übermenschlichen Riesensprüngen und den dabei sichtbar werdenden
Bocksfussen. In anderen Gegenden hinwieder geschieht das Perchten-
laufen am letzten Abend des Faschings. FiS ist eine Art Maskenzug:
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180
Ur. L. Frevtag.
Die Guttin Bercht-Holda.
181
die Vermummten heissen Perchten und theilen sich in schöne und
häßliche („schieehe * ). Jene sind mit Bändern und Borten geschmückt,
diese mit Mäusen und Batten, Ketten und Schellen behängt und ab-
N-hreckeud hässlich gekleidet; jene tragen einen buntbebänderten Stock,
diese einen mit einem Teufelskopf endenden: unter diesen ist der
, Aschenschütz % der deu Leuten Asche und Kuss ins Gesicht wirft. Jene
theilen Geschenke aus. mit mächtigem Lärm und fröhlich; alles aber
tlieht. wenn die sich hineinmischende „wilde" Perchtl an ihrem Hoch-
*{»rung übers Brunuenholz erkannt wird, denn zerrissen wird, wer
nicht rechtzeitig den Schutz eines Hauses erreichen kann. Doch unter-
lassen werden darf das Perehtlspringeu nicht, denn von diesem ist das
Gedeihen der Ernte abhängig.
Eine Anzahl volkstümlicher Gebräuche steht hiemit in Ver-
bindung Die einen sind hier, die andern anderswo localisirt. Geht am
Fastnachtstag die Sonne frühe auf, so wird auch die Feldfrucht frühe
reif Schneit es am Faschingssonutag. so muss es auch am Oster-
sonntag schneien: schneit es am Aschermittwoch, so schneit es noch
vierziginal. Geht ein Jüngling in der Nacht vom Faschingdienstag auf
Aschermittwoch vor zwölf Chr aus. so erscheinen ihm sämmtliche
Mädchen des Dorfes, und seine künftige Braut reicht ihm eine Rose.*)
Am ersten Sonntag geschieht das „Scheibenschlagen-; die Jugend des
Dorfes schlägt brennende Scheiben in die Luft und rollt glühende
Kader bergab.
Das „Perchtenlaufen* geschieht aber auch am Nikolausabend
• o. December): da erscheint St. Nikolaus mit dem „Klaubauf",
dieser in furchtbarer, kinderschreckender Gestalt, jener in freundlicher,
folgsame Kinder belohnender. Die Kolle der Percht ist überhaupt
eine zweifache, imd ihr und ihres Gefolges Umzug ist theils lohnend
und segnend, theils malmend, strafend, drohend und abschreckeud.
Wen ßercht Nachts ^namentlich auf verbotenen Wegen) trifft, den
entführt sie. Denn sie gehört auch zum Gefolge der Wilden Jagd. Ein
Wagehals ruft der im Sturm Daherbrausenden zu: „Lass1 meinen
Theil auch!"1 und er findet morgens einen Todteu an seine Thüre
genagelt; der entsetzliche Gast verschwindet erst, wenn man bei einem
neuen Umzug ruft: „Nimm meinen Theil auch!" Um die Weihuachten
muss aus allen Webstühlen das Werg abgesponnen, das Garn abge-
funden, das im Hause gebrauchte G eschirr rein sein. Wer die B er cht
*j Damit im Zusammenhang steht auch noch in .Südtirol das „Märzrufen
IVbcr dieses schreibt der Tiroler Bote von 1SS1 ■ „Jeden Abend worden von der
link« ober der Stadt (Riva) st«- banden Bastion (einer Ruin»') mittelst Sprachrohrs
von Unbekannten alle verliebten Paare mit vollem Namen herabgeruien, welche
tas verflossene Jahr und hauptsächlich im Fasching beobachtet wurden. Dass
diese veraltete Sitte manchesmal Aerger herv orruft, ist erklärlich." Diesen Hinweis
verdankt der Verfasser dem Redacteur dieser Zeitschrift, dem er auch wegen
anderweitiger Zusendungen herzlich verpflichtet ist.
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Dr. L. Freytag.
bei ihrem Umzug unberufen belauscht oder behorcht, dem schlägt >ie
wohl im Vorübergehen eine Axt ins Knie, die ihm das Hein lahmt und
von der Strengen wieder erst herausgezogen wird, wenn man sich übers
Jahr am selben Ort in der Dreikönigsnacht einfindet Da lautet ihr
Spruch mit geringen Abweichungen regelmassig: .Voriges Jahr hab'
ich da in einen Stock eine Hacke eingehalten, ich muss sie nun wieder
herausnehmen.*
Dass sie identisch ist mit der Starapa (oder Sanga). das> die*
sogar nur ein Beiname von ihr ist. wird sich zeigen. Da erscheint sie
ausnahmslos furchtbar, mit einer Ungeheuern Nase oder auch geradezu
mit einem Rosskopfe, den sie feindselig zu Thür und Fenster herein-
streckt. Da liebt sie es. ungetaufte Kinder und ungeseguete Wöchne-
rinnen ZU entführen, und bei diesen muss desshalb Nachts immer
gewacht werden Man könnte nun leicht auf den Gedanken kommen,
das Kindergefolge Berchtas mit diesen entführten Kindern zu
identiricireu. Auf alle Falle liebt sie dieselben zärtlich und ist für jede
ihnen erwiesene Wohlthat dankbar; einem Bauern, der dem letzten,
sich stets aufs lange Kleid tretenden Kinde dasselbe hochschönt,
weissagt die Bercht Heil und Segen, und dies trifft am nächsten
Gönnachtsabende auch richtig ein. Als steinaltes Weiblein beschenkt
sie gute Kinder mit (leid, mit einem Heckpfennig. Aber dafür treiM
sie auch ihren Tribut strenge ein: lässt man kein Fssen für sie stehen,
so muss die zitternde Bäuerin selbst aus dem Bett und ihr kochen
Wenn der Vorwitzige, der dem Zuge Berchtas unberufen
zuschaut und von ihr auf Jahresfrist geblendet wird, sein Augen-
licht eigentlich vor dem strahlenden Glanz der in ihr verborgenen
Göttin verliert, so erscheint der Aufzug derselben in den östlichen
Alpengegenden meist dürftig und armselig: die Bercht ist meist alt
und hässlich. und sie und ihre Kinder erscheinen in zerrissenen
Kleidern. Aber anderswo (namentlich im mittleren Deutschland)
erscheint Percht grossartiger. Im Orlagau ist sie die Königin der
Heimchen, die den Menschen die Felder wässern, während sie seilet
Winters unter der Erde mit ihrem Pfluge ackert. Von den Menschen
gekränkt, verlässt sie das Land und vergilt die r eberfahrt über den
Grenzfluss, indem sie dem Fährmann die S]»äne des neugezimmerten
Pfluges gibt, die sich in Goldstücke verwandeln. Sie erscheint da als
grosse, hehre Frau, von einer Kinderschaar umgeben, und dann ist ihr
Umzug still, geisterhaft; sonst erscheint ihr Zug (dann aber ohne die
Kinder) mit furchtbarem Lärmen. Peitschengeknall und Getöue der
Kuhglocken; so ist es im Salzburgischen. Iu Oberbaieru bildenden
Berchtenzug Weiber iu alten Mannskleidern und vermummt als
Bereuten, gewöhnlich drei: die eine mit der Kette, die zweite mit der
Ofengabel, die dritte mit dem Besen. In Mittelfranken tritt die
Beicht auf als „eiserne Berta", iu eine Kuhhaut gebullt, mit
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Die Göttin Kercht-Holda.
183
Hörnern, den guten Kindern Aepfel, Birnen. Nüsse austheilend, die
fnteen strafend und rügend. Seltsame Volksetymologie tritt da auf;
wurde im Nürnbergischen die „Berchtnacht" verderbt in ..Berg-
nacht*, gewissermasßen das glänzende „Ueberirdische" mit dem dunkeln
(nterirdisehen verschmelzend. Solche Volksetymologie bildet sich,
namentlich da aus, wo die Dialekte der verschiedenen Stämme einander
kreuzen: im Allgemeinen kann man festhalten, dass der Name der
Per cht heimisch ist in ganz Oesterreich, in Baiern, Schwaben, im
Elsass und in der Schweiz: in Franken wechselt er mit dem der
Holda. und das ist natürlich, da die Südgrenze des Norddeutschen
früher bis an die Maingegend hinab ging. Die Volksdeutung, die häutig
an Mos Aeusserlichem haftet, oft aberaueh instinktmässig das Richtige
trifft nennt die Göttin oft die Wehemutter und deutet den Namen
auf eine Hebamme, die einst Kinder in der Nothtaufe auf des Teufels
Namen taufte, dafür umgehen musste und später in die Donau oder
die Wertach gebannt wurde: wer bei ihrem Umzug aus dem Fenster
sieht, bekommt einen geschwollenen Kopf. Das Volksbewusstsein hat
■ien Namen der Göttin übrigens hin und wieder in Ortschaften
localisirt: Berchtesgaden ist allbekannt, und auch Parten -
kirehen dürfte zu nennen sein, und die Angst vor der als wirklich
iredachten Göttin war in einzelneu Gegenden noch vor kurzem so
mächtig, dass man sich beim festlichen Aufzug ihres unvermutheten
Erscheinens versah und glaubte. Her cht oder Stampa erschrecke
<iie Spinnerinnen, die vor demAbschluss ihrer Arbeit zum Tanz gehen.
In Mittelfranken (in Holzberndorf) wurde sonst von jungen Leuten
die Eisenberta dargestellt: sie erscheint da in eine Kuhhaut gehüllt,
mit Hörnern. Aepfel. Birnen und Nüsse bei sich, in der Hand einen
halben Besen als Ruthenbüschel: sie belohnt rleissige Kinder, straft
l'aole: auch hier werden die Umziehenden mitunter von der leibhalten
Eisenberta erschreckt. Eben so ist es im Bambergischen: anderswo
lieisst sie die Buzeberchta. vermummt, die Haare verwirrt herab-
hängend, das Gesicht geschwärzt, in schwarzen Lumpen: sie hat einen
Hafen (Topf) mit Stärke, rührt mit dem Kochlöffel uud bestreicht
den Begegnenden das Gesicht. Bei Bregenz ziehen ebenso junge Leute
um in der Klöplesnacht (dem vierten Mittwoch der Hauchnächte) und
werfen an die Fenster mit Weizenkömern, Erbsen und dergleichen,
oft auch mit Glasscherben: Neugierigen, die das Fenster öffnen,
werfen sie einen mit Kienruss geschwärzten Flor übers Gesicht
Cebrigeus wird auch die Dreikönigsnacht häutig Klöplesnacht genannt :
Verbote gegen die uralten Umzüge erfolgten in protestantischen Ge-
genden schon im 10. und 17. Jahrhundert.
Immer wiederholen sich die Sagen von der Strafe der die Göttin
uud ihren Kinderzug Verspottenden So lacht einmal eine Spinnerin
"iU?r den Zug, Ferch t bläst sie an. und sie erblindet bis ihr übers
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Dr. L. Freytag.
.Jahr bei dem nämlichen Umzug das Augenlicht wieder geschenkt
wird Stets fast erseheint die Kinderschaar weinend, und ihr Gesang
hat eine wehmflthige Melodie. Der Tag des Hauptumzuges ist in der
Schweiz der Berchtelistag. der zweite oder (wenn Neujahr auf einen
Sonnabend fallt) dritte Januar. Das Epiphaniasfest wurde schon früh
identiticirt mit dem Berchtentage, dem Tage der „Milteu Hebte*. Im
Winter ist das Reicb der Göttin unterirdisch entrückt; da weidet sie
ihre Heerde, und mitunter mischt sieh eine aus der Erde emporsteigende
Kuh unter menschliche Thiere, wo kein getreuer Eckart zu warnen
braucht. Das Goethe'sehe Gedicht Ober diesen beruht übrigens auf
thüringischer Sage.
Im grellen Gegensatz zn der milden Göttin steht es, wenn die
Beichten in Glossarien häutig Furien genannt werden, wie bei
Goethe die .Unholden"; ihre gute Natur bricht aber doch hindurch,
indem das von ihnen getrunkene Bier sich stets erneut, bis die Sache
ausgeplaudert wird. Wie das Todtenreich zugleich das versunkene
Paradies in sich birgt, so erschienen auch Jagdreviere innerhalb der
Berge: Wildsauen kommen in Mondnächten hervor auf den Lockruf
einer schönen Geisterjungfrau. So heisst denn auch in den Sagen von
versunkenen Burgen die unschuldige Tochter, die hernach geistet.
auffallend oft Berta. Auch ist der Name mitunter arg entstellt. So
ist der Hechtsee bei Kufstein entstanden aus einer blühenden Wiese,
die dem schönen Waldfräulein Hechta gehörte und durch die ge-
wöhnliche menschliche Untreue unterging: natürlich ist .Hechta*
aus Berchta entstellt.
Bercht als Ehegöttin erscheint oft genug. In den Alpen werden
die ledigen Jungfrauen nach ihrem Tode auf Moose oder Berge ent-
rückt (z. B. aufs Sterzinger Moos), wo sie ewig spinnen müssen. Inder
Südschweiz erscheint die Göttin als der Geist der Königiu Berta: im
Winter erscheint sie in leuchtendem Gewände und streut aus voller
Futterschwinge die Saat zu reicher Ernte aus. Zur Weihnacht durch-
zieht sie als strahlend schöne Jägerin ihr Reich, den Zauberstab in der
Hand, von einer Instigen Geisterschaar begleitet, jedes Haus prüfend
und segnend, die echte Beschützerin liebender Mädchen und emsiger
Frauen. Entstellt ist sie wiederum in der Localsage von der Wilden-
burg. In deren Schutt hausen Geister, stets sich verwandelnd, gold-
hütend: eine gespenstische Frau irrt klageud umher, verwandelt sich
in eine Gestalt mit langer Nase: ein riesiger Mann mit grossem, breit-
randigem Hute und weitem schwarzem Mantel folgt ihr (der echte
Odhinu). desgleichen andere Ungethüme in thierischen und höllischen
Gestalten.
Jm Kinderheere der Per cht, die alle mit weissen Hemden au-
gethan sind, tritt das letzte stets auf mit herabhangenden Strumpf-
bändern i oder ähnlich): ein gutmüthiger Burseh knüpft die Bänder fest
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Die Göttin Bercht-Holda.
185
and gibt dabei dem Kind einen Scherznamen. So hat das Kind nun
?ioen Namen und wird von der Per cht für erlöst erklärt, das Ge-
flecht des Burschen aber wird gesegnet bis ins neunte Glied. Die
Königin Berta (die Spinnerin oder die Demüthige genannt) er-
scheint als ideales Muster einer ursprünglich irdischen Kegentin; sie
übt gerechte Besteuerung nach dem Bodenwerth, Urbarmachung
wüster (iegenden, Strassenbau. Gründung von Städten und Festungeu.
Der Zng des Spinnens kehrt auch in verdunkelten Traditionen wieder:
so hegt auf dem Geissberge beim schweizerischen Dorf Willigen eine
Kuiue: dort hauste einst ein Biesenfräulein, die alle Angriffe mit dem
Mossen Sausen ihres Spinnrades abwehrte.
Das Fastnachts-, Oster- und Johannisfeuer sind durchweg Svm-
hole des Sonnenfeuers und des Sonnenrades: eigenartig und nicht
überall vorkommend ist das Weihnachtsfeuer, die neuverjüngte Sonnen-
kraft svmbolisirend Im Saterländischen ist die „ Wepelrote* zu er-
wähnen: ein Rad aus Weidenruten, in der Mitte ein Goldblech,
Weidenzweige laufeu strahlenförmig nach dem Band, und die Speichen
sind mit Aepfeln geschmückt: so wird die Wepelrote zu Neujahr
«juten Nachbarn oder gehebten Mädchen ins Haus geworfen.
Oft erscheint diePercht ebenso wie der Schimmelreiter kopflos.
Kinmal entführt sie einen Menschen aus einem nicht geweihten Hause
und bringt ihn Morgens todt zurück : der Todte hat zwischen seinen
Zehen und Fingern unbekannte Blumen, und es heisst: „Er ist wohl
in fremden Landen bei der Per cht gewesen." Das dürfte auf alte
Menschenopfer hindeuten. Die Musik gehört durchaus zum Aufzuge:
daher tragen die Berchteln. der elsässische „ Haustrapp der Pfingst-
lümmel, der „ Schellenmoritz * (der verkappte Winterriese), der Mai-
könig u. s. w. Schellen, wohl als einfachstes und Allen zugängliches
Instrument. Der „Schellenmoritz* in Halle soll ein harter Bischof ge-
wesen sein, dessen gütige Schwester seine gequälten Arbeiter zu sich
nahm und von ihm ermordet ward: es ist offenbar der Kampf zwischen
Winter und Sommer.
Die Zeit, wo Bercht herrschte, spielt in den moderneren Tradi-
tionen dieselbe Rolle wie die des Saturn in der antiken Mythologie.
,Nonepiüil tempo che Berta rilava". sagt der Italiener, das Scheiden
der schönen Zeit beklagend: der Begriff des Spinnens in diesem
Ausdruck findet sich auch in dem Französischen: .("est une etoile
qui öle", als ob der Schweif eines Kometen oder Sternschnuppen ihr
«iespinnst seien Manche Kinderspiele sind tief mythologischen
Inhaltes: unter vielen mag nur ein sehr ausführliches. .Berta im
Wald*, genannt werden. Die .heilige Zeit" begann in der Heidenzeit,
nachdem die Ernte glücklich heimgebracht und die Bestellung der
Wintersaat vollendet war; das Vorfest des heidnischen Jul lebt in
unseren Kirmsen fort. In Nordwestdeutschland ist der Name der
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Dr. L. Freytag.
Bercht selten: er findet sieh z. B. iii dem Volksausdrucke: »Berta
mit der blauerigen (blutigen) haut kQemt düart finster*, wenn die
Frauen am Samstagabend nicht abgesponnen haben: oder es heisst
auch: „Du kfiems oppeu doarnbnsk." In der Sage vom Fräulein in
der Isenburg ildiscnbnrgi erscheint eiue weissgekleidete Jungfrau,
deren Name zweifellos wieder Berta ist. In der tiefe der Burg sind
Schätze vergraben, darunter eine goldene Wiege: beim Erscheinen
der Jungfrau .läutet es* (= klingt es. in der Luft): ein Spötter wird
auch hier durch einen Sturmwind entführt und bleibt an einem Dorn-
busch hangen. Dieser Zug kehrt in den Hexensagen unendlich oft
wieder Bei den Slaven erscheint eine Göttin Sperechta (wohl an-
dern Gennanischen entlehnt), in bald lieblicher, bald schrecklicher
Gestalt.
Au gewissen der Bercht heiligen Tagen dürfen Kinder und
Knechte Gaben eiusammelu. sie dürfen , beeilten": aus diesem Wort
dürfte wohl das »Fechten- der Handwerksburschen abzuleiten sein
Dem Klang der Heerdenglocken wird eine besondere Kraft zugeschrieben,
weshalb beim Aufzug auf die Alm auch die mit Kuhschellen behängte
Jugend mitzieht: »sie machen, dass Gras wächst*. Der reale Hinter-
grund der Geistermusik (von der auch in den Mythen der Indianer so
oft die Rede geht) ist gewiss nichts Anderes als die natürliche Musik
des Sturmes in den Bäumen und den Wässern.
Immer wieder wurde Bercht historisch localisirt. So führen
die Fusstapfen der frommen Königin Berta über die Aare: die
fromme Berta von Baldegg (im Aargau) wird durch plötzlichen Nebel
ihren Feinden entrückt. Dass sie iu ihrer Entstellung gehörnt
erscheint, ist möglicherweise eine später aus dem Orient geholte
Idee: die phönikische A starte erscheint auch mit einem Kopfe mit
Kuhhorn. Aber die Kuh ist das lebendige Priucip der gebärenden
Naturkraft, und Bercht erscheint ja selbst in Kuhgestalt: man
erinnere sich der Weltkuh Audhumbla! In der legendarischen Sage
ist die Claudia Proeula, die Gattin des Pilatus, mit dem Wesen
der Percht zusammengeschmolzen. Sie ist Christin geworden, und von
nun an ist sie Schutzengel der Kiuderseelen, die ungetauft starben;
eine schöne, aber natürlich spätere Sage. Dass die Percht eben die
alles beaufsichtigende Göttin ist. die allenthalben hinein .ihre Nase
steckt", zeigt sich auch in Redensarten, wie: „Spitz Näs' und spitz
Kinn, da sitt de düwel in." Im „Perchtjagen* wurden besonders die
erwachsenen Mädchen verfolgt. Acht bis zehu Bursche bilden eine
solche Gesellschaft: zwei stellen alte Weiber mit Besen vor, die
Bereuten; dann kommt «buntes Gesindel*, dann die Tänzen Tresteven\
mit fest anliegendeu Kleidern, geputzt mit grellfarbigen Bändern, auf
dem Kopfe eine Krone von Hahnenfedern, von welcher zahllose
Bänder herabflattern. Ihr Erscheinen künden sie mit schnell und im
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Die Göttin Bercht-Holda.
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f*>ten Takte vollführten Fussschlägen an (daher hat die „Stampa*
neileicht ihren Namen!), bilden dann einen Kreis, indem sie die
he>ten Evolutionen mit unglaublicher Genauigkeit und Schnelle voll-
führen, wobei ihnen die Schläge der Fflsse auf dem hölzernen Fuss-
boden den sicheren Tact geben. Abwechselnd im Tanze lassen sie
plötzlich ihre Glocken ertönen, die sie im Nu wieder schweigen
machen: zum Schlüsse begleitet den Tanz eine Geige oder Clarinette.
Das ist der rechte Berchtentanz*), die Einholung der Frühlingsgöttin.
Aehnlich ist das Maskenwesen im Zillerthal. das am Dreikönigs-
tau beginnt und bis zum Faschingsdienstag dauert.
Wenn aber auch bei der Bercht ihr Wesen als Quelljungfrau
mehr in den Hintergrund, bei der Holde in den Vordergrund tritt,
so fehlt es doch auch Jener durchaus nicht ganz. Sie haust in einem
Brunnen und entsteigt ihm schueeweiss, sich an der Sonne zu erwärmen.
Kinen Jüngling fleht sie an. ihr die wärmende Hand zu reichen, und
**r thut's und hält trotz ihrer Eiseskälte fest. Sie erscheint hier als
«las Urbild der Quelljungfrau, als Seele des Brunnens. Fratzenhaft
entstellt erscheint Bercht dagegen in Graubüuden, als dönna di
Valnüglia: sie ist da ein Gespenst ohne Nase. Percht hat oft. wie
ausdrücklich erwähnt wird. Haare wie Flachs: Holde hat dagegeu
meist goldenes Haar, wie stets die echten Prinzessinnen. Streng straft
Percht, wenn ein Gottloser sich ihrem Zuge anschliesst oder gar mit-
wirken will: einen solchen entführt sie wohl in die Luft. Gerne stellt
-ie als Bettlerin die Mildthätigkeit der Menschen auf die Probe und
lohnt dem Guten königlich wie die wandernden Götter oder der
Heiland und Petrus). In Kärnten existirt noch das .Schimmel reiten"
um die „Brechel braut" : es ist der Kampf des Frühlings mit dem
Winter: Sigfrid befreit Brunhild. Da lieisst es:
Macht's auf Thür' und Thor.
Der Breehelbuuritter steht davor;
Tuts weg enkre Stühl und Bank
Der Brechelschhnmel kommt zu enk ~ .
Der Name der Bercht ist leicht abzuleiten. Das Adjectiv
gotisch bairhts. althochdeutsch beraht (peraht). mittelhoch-
deutsch berht (perht) u. s. w = hell, glänzend: der Name selbst
kommt auch schon im Gotischen vor. bairhtei = Klarheit; in allen
anderen germanischen Sprachen findet sich das Wort ebenfalls. So
sind im Eddaliede Fiölsvi nnsmal (Str 88) die Namen der Jungfrauen
erwähnt, die der glänzenden Lichtgöttin Menglödh dienen: darunter
ist auch eine Biört = die Glänzende, und Menglödh selbst und ihr
Verlobter Swigdagr (== des Tages Beschleuniger) haben beide das
Beiwort Solbiartr sonnenhell. Andere bringen das Wort Bercht
•j Siehe die Abbildung: S. 180.
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Dr. L. Frevtag,
in Zusammenhang mit bern. gebären (daher auch die „Bärin* al>
Himmelsbild): ihr Sitz ist „als der sich öltnende Mittelpunkt de>
Himmels zu verstehen, aus dem die ganze Welt hervorgegangen ist.
der Born oder Brunnen des Alls*. Sehr schön, aber sprachlich nicht
zu begründen.
Der Name der Göttin steht zu ihrem Wesen nicht im Gegen-
sätze. Sie ist die Eidenmutter, welche ihren segnenden Umzug hält,
die Kräfte der Natur zum Wachsen und Blühen neu belebt, in der
Menschenwelt nach dem Rechten sieht und speciell über die häusliche
Ordnung, über Ehe und Kinderzucht wacht. So ist sie die Glänzende.
Helle, Freundliche, Gütige und ist mit der bald zu besprechenden
Holda völlig identisch.
Der in den Alpengegenden sehr gewöhnliche Name der Starapa
war schon mehrfach erwähnt Die als Unhold gedachte Göttin tritt
stets mit dumpfem, polterndem Schritt auf: der Name Stampa stammt
ab von Stampfen, das in Franken bräuchliche Trempe von trampen
— poltern. Sie ist eben die Berchte „mit dem fuoze", Bert* au
grand pied (die winterliche Eisdecke schüttert, wenn sie auftritt). So
erscheint sie später „mit breiten Füssen* als die Stampa, im Märchen
als die Eine Base, die ihren Plattfuss vom Treten des Spinnrades hat.
So hat denn auch der Teufel den Pferde- oder Hahnenfuss. In der
Schweiz üblich warfrüher der Umzug der Posterli. ein Umzug junger
Leute mit Lärm aller Art: auf einem Sehlitten mitgeführt wurde die
Figur eines alten Weibes, einer Ziege oder eines Esels (die Posterli-
geiss), oft Mos als Strohpuppe, die mau am Bestimmungsort zurück-
liess. Dies geschah am Donnerstag in der vorletzten Woche vor den
Weihnachten.
Hilfreich erscheint diese unheimlieh variirte Göttin aber doch
auch. In Vorarlberg besetzt die „Alpmutter-, wie Bercht-Holde
die Schützerin der Heerde und des Melkens, die im Winter einsamen
Alpen und Sennhütten. Ebenso im unteren Engadin die Dialas, schöne
Mädchen, in Grotten wohnend, hilfreich, aber mit Ziegenfüssen. Wie
in der Schweiz die Walkyrienmythe noch lebendig ist (begreiflicher-
weise ist die WTalkyrie der personiticirte Gegensatz zum Christen-
thum), so zeigt auch der Umstand, dass die Göttinnen (z. B. das
Sträggele) oft als verwünschte Burgfräulein gelten, das Heiden-
thum an Dieses Sträggele soll übrigens auch verwünscht sein, weil e*
am Fasttag jagte. Auch sonst erscheinen Wesen nach Art der
Stampa nicht immer als rossköprige Uugethüme So erscheint bei
der „ Heiligföhre " eine fremdartige Alte mit weisser Haube, Rock
und Strümpfe roth, die fromme Kinder beschenkt. Ganz harmlos
wenn auch neckisch, sind das „Strähl-AnnelK welches die unartigen
und unsauberen Kinder kämmt, und ebeuso das „ Spinnin ütterli*. Oft
erscheint das Sträggele furchtbar: es entführt faule Spinnerinnen und
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Die Göttin Bereht-Holdu.
189
z<rreisst sie in den Lüften. Das „Chlungeri* iu Zürich revidirt in der
Silvesternacht ebenfalls die Spinnstuben Aus der ersten „Fronfaste*
hat man sogar eine „Frau Faste *, gemacht, ebenso das ,, Fronfasten -
thier". wie ein Kalb gestaltet mit feurigen Augen. Fronfastenkinder
id. h solche, die an dem Tage geboren sind) ahnen die Zukunft und
erblicken Nachts die dem Tod bald Verfallenen im Gespensterzuge :
sie dürfen (wie die Hexen) während des „ Kirchgangschauens4* Niemand
erüssen und Gottes Namen nicht aussprechen, denn an den Fronfasten
im Februar, zum Quatember) sind die Geister am gefährlichsten. So
unterscheidet man einedreifache ß e r c h t : eine „ reine pädauque* (eine
mit dem Platsch- oder Gänsefusse). eine au grand pied und eine mit-
tler eisnen nasen (d. h. mit der furchtbaren Nase, wegen des Ross-
kopfes, mit dem sie oft auftritt). Die Winters in den einsamen Ställen
und Alpenhütten butternde und käsende „ Alpmutter ■ wird von
Schaaren von Thieren bedient: sie ist mit der Winters unterirdisch
vorarbeitenden ßercht identisch.
Ausserordentlich reich ist das Gefolge der Göttin im engereu
und weiteren Sinn: wie sie selbst ist es theils unheimlich gespenstig
und dämonisch, theils freundlich geisterhaft. Den Alpen speciell eigen
sind die Saligen, die „saligen Fräulein44 ; die oberbairische „Frau
Beate44, der Bercht gleichbedeutend, ist mit den „Saligen* völlig
identisch. Sie helfen beim Flachs- und Getreidebau, bannen die bösen
Wetter, spinnen und bleichen wie die nordischen Alfen in Mond-
nächten: sie werden oft auch geradezu Berchten genannt, mitunter
auch Holden, obwohl dieser Name sonst in Tirol selteu ist. Unauf-
hörlich verfolgt werden sie von dem Wilden Mann, der durchaus
schlau und gewaltthätig erscheint wie Loki unter den Asen: er ähnelt
ganz dem Riesen Wunderer im Gedichte von „Etzers Hofhält44, der
die von ihm verfolgte Frau Saelde ja auch fressen will. Sie sind
geradezu Vervielfältigungen der Vrowe Saelde (Sälida), und Loki
ist Todfeind der Frigg, der menschenfreundlichen Göttin. Werden
die saligen Fräulein von ihrem Feinde (der sich vielfach mit dem
wilden Jäger berührt, aber ihm nicht identisch ist) gehetzt, so finden
sie Schutz an einem Baumstumpf, in den ein Kreuz gehauen ist. Mit-
unter treten sie in ein Liebes- und Ehebündniss mit Menschen.
Schwebende Wölkchen gelten im Volksmunde als ihre aufgehängte
Wäsche Zur Zeit der Flachsblüthe wandeln sie mit ihrer Königin
Hol da durch die Flachsfelder, richten geknickte Halme auf und
segnen Kraut und Blüthe Zu den Menschen kommen sie mit Spinn-
rädern, helfen beim Spinnen und verschenken das von ihnen Gesponnene
Sie sind so lieblich und unschuldig, dass sie geradezu „Heilige44
genannt werden ; lohnt man sie ab, so kommen sie nie wieder. Auch
>ie singen herrlich in den Bergschlüften.
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190
Dr. L. Freytag
Nur äusserst selten nimmt eine von ihnen düstere Zuge an. Eine
Frau Selga. eine Schwester der Venus (Holda), zieht zu den
Fronfasten Nachts mit Geistern um. mit denen sie sieh um ein Feuer
lagert und bestimmt, wer nächstes Jahr sterben solle; sie kennt auch
aller Menschen Verhältnisse, und die Verstecke der edlen Metalle sind
ihr bewusst In Tirol am Steig der Burgeiser Alpe opfern Kinder den
, wilden Fräulein" einen Stein: Stein statt des Brotes! Desgleichen
beissen sie zwei Splitter aus dem blitzgetroflenen „Tunderbaume* und
sind nuu vor dem Donner geschützt.
Verwandte Züge zeigt die heil. Walpurg im Kiesengebirge. Da
gehen dem ersten Mai neun Walburgsnächte voran; in diesen neun
Nächten lässt man in jedem Hause ein Fenster offen und hoflt, da»
die Heilige eiu Goldstück hinlege. Die von Geistern Verfolgte ver-
birgt sich gerne hinter dem Fensterkreuz: betet man für sie uni
Mitternacht, so ist das Haus fürs Jahr vor Feuer sicher. Sie hat
feurige Schuhe, wallendes Haar, ist glänzend weiss, mit goldener
Krone, mit dreieckigem Spiegel und der Spindel: Reiter auf weissen
Kossen suchen sie einzuholen. Abgebildet wird sie wie Nehalenia mit
einer Garbe
Wie sich die Güttin und die Saligen oft zeigen, die Wäsche aus-
hängend, so ist dasselbe der Fall bei den „verwunschenen Frauen*
in zertrümmerten Burgen So hängt auch in der norwegischen Troll-
sage der Troll seine Bettdecke des Lüftens halber zum Berge hinaus:
es ist wohl die Schneedecke gemeint. Dagegen sieht einmal eine Frau
Wäsche au einem verzauberten Orte, die stets glänzt und immer ihre
Lage verändert: hätte sie dieselbe rasch mit ihrer Schürze bedeckt,
so wäre sie reich geworden. Frauen müssen überhaupt auf „blühende-
Schätze wortlos ihre Schürze werfen, Männer etwas Eisernes. Ein
roher Bauer will sieh die Liebe eines Seligen Fräuleins mit Gewalt
erobern, sie entflieht und bricht bitterlich weinend den Fuss: des
nächsten Tages bricht er den seinen und lahmt zeitlebens. Man sieht,
dass die Göttin in den Alpen mehr düstere imd schreckhafte als
freundliche Züge angenommen hat: alles Licht dagegen fallt auf die
Saligen Fräulein, die nichts anderes sind als ihre Vervielfältigungen.
Wie in Süddeutschland der Name B er cht vorherrscht, so über-
wiegt in Norddeutschland und in Skandinavien der Name Holda
(Hulda, Holle): im mittleren Deutschland kreuzen sich beide Nameu.
In Schweden erscheint Hulda mit blauem Gewände und weissem
Schleier: sie betheiligt sich gern an den fröhlichen Tänzen des Volkes,
sie liebt den Gesang und singt selbst gerne. Aber ihre Lieder sind
schwermüthiger Art. Wie die Nixen hat sie einen Schweif, den sie
sorgsam zu verbergen bemüht ist. Oft erscheint sie grau gekleidet wie
eine alte Frau : sie entführt unbewachte Kinder, vornehmlich ungetaufte.
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Die Göttin Bercht-Holda.
191
and ftthrt sie in die Berge, denn sie ist die Königin der Berggeister,
des Huldenvolkes. In Deutschland wird Frau Holle ebenfalls von der
grauenhaften wie von der freundlichen Seite aufgefasst. In unserem
deutschen Kindermärchen wohnt Frau Holle in einem Brunnen, unter
dem sich eine paradiesische Gegend hinzieht: sie belohnt die fleissige,
>traft die trage Magd. Schüttelt sie ihr Bett aus, so schneit es auf
der Oberwelt: es sind die Flaumfedern ihres Bettes; da erscheint sie
als grauköpfige Alte mit langen Zähnen: um fleissige Spinnerinnen zu
belohnen, fährt sie auf einem Wagen durchs Land. Noch am Ende
des vorigen Jahrhunderts stand der Glaube an sie in Niedersachsen
fest Am Neujahrsabend bringt sie den Kindern je sechs neue weisse
Hemden.
Ausserordentlich energisch hat sich der Holden-Mythus in der
Maingegend localisirt Am Main ist ein Fels, der Frau-Holdastein, und
hier soll sich zuweilen im Mondschein eine Fee, die Frau Hulda zeigen
und ihre goldenen Locken kämmen. Wer sie sieht, verliert das Augen-
licht oder gar den Verstand. In der Umgegend von Augsburg klopfen
die Kinder in der Klöpflesnaeht mit hölzernem Hammer an die
Fenster und Läden und rufen: „Holla, Holla ( - Hulda), Klöpfles-
nacht!* Ihr Name ist in Schwaben, Altbaiern, Oesterreich, Nord-
sachsen, Friesland und der Schweiz wenig bekannt; in der Bedeutung
der „ fliegenden" Göttin wird er häufig mit „ Diana - übersetzt. Schreck-
lich erscheint sie da. wo sie sich im Gefolge der wflthenden Jagd
liefindet: da ist sie die langzahnige Alte, die Seelen der ungetan ft
irestorbenen Kinder geleitend. So verkehrt sich die freundliche Göttin
ins Gegentheil auch in der Redensart: „Er ist mit der Holle gefahren",
d. h. er hat sich nicht gekämmt. Als Spinnerin erscheint Holla
gewöhnlich: fleissigen Mädchen spinnt sie die Spule voll. Zur Weih-
nacht werden die Spinnrocken vollgelegt und bis zur Fastnacht ab-
gesponnen: das Resultat der symbolischen Handlung hängt von der
Göttin ab, Fluch oder Segen: ,So manches Haar, so manches gute
•oder böse) Jahr!" Jacob Grimm (Mythologie 247 f.) meint:
.Verwechselung scheint, wenn auch erzählt wird, in den zwölf Nächten
dürfe kein Flachs auf der Diesse feingebundener Flachs auf dem
Rocken) bleiben, sonst komme Frau Holle" ; nein, damit ist der alte
Flachs gemeint: tu den Weihnachten soll neuer aufgesteckt sein.
Holda ist von Grund aus eine mütterliche Gottheit, die für Feld-
hau und Haushalt sorgt. Ihre Attribute sind Flachs und Spindel; im
Norden heisst darum auch das Sternbild des Oriongürtels Friggjar
rockr, auch MariärocV So ist es auch begreiflich, dass die nordische
Holle daneben den Melkeimer als Attribut hat.
In Osterrode am Harz erscheint sie als die Osterjungfrau, die
Hüterin der Schätze verleihenden Wunderblume ; ganz anders ist sie
als die Ursel die Genossin des wilden Jägers. Nach ihr ist z. B der
Zeitschrift 1891. j3
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l»r L Frey rag.
Urschelberg bei Pfullingen benannt: Kinder bringen der Ursehel als
Opfer durchlöcherte Knopfe: dann suchen sie „ Sonnen-Steine-4 durch-
löcherte Steine) und werten sie in eine tiefe Kluft hinab: wer deu
seinen am weitesten laufen sieht, dessen Opfer hat Ursel am liebsten
genommen Die Crsehel wird übrigens auch verschieden aufgefasst
Bei Pfullingen erscheint sie als Jungfrau, klein, zierlich, bald schwarz
bald weiss gekleidet : sie strickt mit gelben Stricknadeln, die man als
Symbole der Sonnenstrahlen autlassen könnte. Sie kann erlöst werden:
gerne hilft sie Bedrängten mit den von ihr gehüteten Schätzen. Im
Ursebelberge wohnen drei weisse .Nachtfräulein*, ebenfalls klein und
zierlich: sie heisseu auch geradezu .verwunschene Fräulein* und
haben glänzende Gesichter und schneeweisse. funkelnde Kleider: si^
lieben es. die Spinnstuben aufzusuchen So erscheint also Ursel als
Herrin der Bergfräulein, die ganz au die Tiroler Saligen erinnern: der
Name scheint der Crschel nach der heil. Ursula mit ihren Jungfrauen
gegeben zu sein Ks gibt in diesem Berge übrigens auch kleine unter-
irdische Mäunleiu. Die harzische Tut-Ursel, die unbändige Geliebte
des Hackelbernt (Wuotan-Thorr) ist eine arge Entstellung,
Dieselbe glänzende Göttin, die das Eis von der Erde löst, spreugt
auch die Eisdecke der Gewässer. Besondere Namen von Wasser-
göttinnen sind im Deutschen nicht bekannt: Frau Holle gebietet
über die Erde wie über die Gewässer, und darum liegt ihr Paradies
auch bald unter der Erde, bald unter Seen, Quellen und Brunneu
Nach ihr wurde auch der Sonnabend an vielen Orten benannt: au
diesem Tage kommt sie auch und besudelt die Rocken, deren Wochen-
pensum nicht abgesponnen ist. In der Maingegend wird sie unendlich
oft badend gesehen. Ihr Haar ist goldgelb, ihr Leib weiss wie Schnee
Wenn die Reben blühen, sitzt sie gerne im Mondschein auf einem
Felsen und singt so schön, dass der Hörer vor Sehnsucht vergeht
Auch reitet sie auf einem glockenbehängten Rosse (Rollegaul), der
die Erde nicht berührt. In Baiern zieht die hl. Ursula mit ihren Jung-
frauen wirklich statt der Göttin um; Henne Am-Rhyn identirieirt
sie leider consequent mit den Sternen.
Die goldenen Haare sind der Göttin wesentliches Attribut; so
erscheint auch der Teufel „mit den drei goldenen Haaren" und der teuf-
lische Vogel mit den goldenen Federn; der eine wie der andere ist
urweltlicher Weisheit voll. So ist auch in einer hessischen und in der
nordischen Ueberlieferung die Frau Holle geradezu eine böse Hexe,
ähnlich wie die „Judasteufelin" bei Vernaleken. Alles, was der
Unterwelt angehört, ist urweltlich, weise, zauberkundig; so ist es in
dem Märchen von den drei Schlangenblättern und der weisseu Schlange,
in der Sigfridsmythe, so bei der Urweisheit der Riesen und Drachen
Oberhaupt. Der Teufelsvogel, zu dem der Jüngling geschickt wird, um
die goldenen Federn zu holen, heisst in Mecklenburg , Vogel Fenus* ;
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Die Göttin Bercht-Holda.
193
Venus ist aber Freyja. die sich in deu goldenen Schwan verwandelt. Im
böhmischen Märchen verräth das goldene Spinnrad (das in den Märchen
aller indogermanischen Völker ebenso wie die Goldhenne u. s w. eine
mächtige Erlöserrolle spielt) den Mord der echten und den Trug der
unechten Frau: ebendort beschenkt der zauberhatte Waldmann den
treuen Diener mit einer Prinzessin, die in eine Taube mit drei
goldenen Federn verwandelt ist. Dort erscheint auch ein Nachtland,
nur erhellt durch das Sonnenross. welches der König selbst hindurch-
fllhren lässt, und welches entwendet wird; ebendort zeigt sich einem
Hirtenmädchen, welches beim Hüten ruhelos spinnen muss und gerne
tanzen möchte, eine wunderschöne Waldfrau, tanzt mit ihr bis Sonnen-
untergang und spinnt ihre Arbeit im Nu fertig.
Das Schloss der Frau Holle ist natürlich unzählige Male
localisirt So hat sie eins im Hollenteiche auf dem Meissener Berge;
wem sie nun zürnt, den lockt sie durch ihren Gesang ins Wasser.
Wer sie um Mittag sieht, stirbt bald (der Mittag bedeutet den Jahres-
mittag, die Sommersonnenwende). Der Brunnen der Nornen (von
denen es ursprünglich nur Eine gab) und der Holda sind identisch;
beide strömen mit Lebenswasser, beide führen Gold. Hulda sitzt
auch spinnend im hohlen Baum, der oft den Eingang ins unterirdische
Paradies birgt; so sitzt die Norne Urdr auf der Weide. Ebenso er-
scheint Hulda als Taube, die nie auf der Erde selbst rastet; die Luft
hinter ihr saust wohl eine Viertelmeile weit: wo sie ruht, gedeiht
Alles Am Dreikönigstag wird die Taube zur Frau. So erscheinen auch
in den Märchen die drei Zaubermädchen (die Valkyrien) oft als
Tauben, oft als Schwäne, oft als namenlose Vögel.
Eine offenbar theil weise späte Interpretation gibt der Holda
11000 Elbinnen, die umherfliegen und die weissen Herbstföden
spinnen (Alterweibersommer) Diese Elbinnen sind die Lichtelfen, die
noch zu erwähnenden Heimchen; beim Annahen des W'inters ziehen
sie sich in die himmlischen Wohnungen zurück ; der Umzug geschieht
am Allerheiligentag. Diese F'ahrt der Göttin durchs Land geschieht
oft genug stürmisch. So heisst der Wirbelwind bezeichnend genug
.Windsbraut*, oft christlich umgedeutet, als sei eine göttliche Frau
darin. Sie ist die Königin aller fliegenden, kriechenden und laufenden
Thiere; ihre Boten erscheinen oft in Gestalt von Störchen oder Adlern.
Die Seelen ungetaufter (ungeborener) Kinder sind bei der Holda;
die Göttin hegt das Kind vor seiner Geburt und es kehrt in ihr
Reich zurück.
Merkwürdig ist es, dass Holda sooft, Bercht so selten als
Vjuellenfrau erscheint. So heisst in der Schweiz die weisse Frau von
Haldensten (Holdenstein?) auch die Quellenjungfer, ähnlich die
Schlossfrau auf Wildenberg, die weisse Frau auf Obersaien. Oft lässt
die Göttin Heilquellen entstehen; diese versiegen aber wieder, wenn
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Dr. L. Freytag.
man sie mit einer Steuer belegt. Merkwürdig unter ihnen ist der
goldene Brunnen am Fnsse des Veitsberges an der Saale: sein
Wasser ist heilsam für die Augen. Ihn besucht oft aus einem zer-
störten Kloster eine gespenstische Nonne mit spinnwebfarbigem
Gesichte, unheilbedeutend: Kinder finden da oft Schaumünzen mit
Heiligenbildern. Erwachsene nie.
Ks wird noch das „Bettstafteltreten-' erwähnt werden Ein
ähnlicher Brauch herrschte in dem sogenannten Hemdabwerfen.
Jedes Mädchen muss da nachts einzeln das ihrige zur Thüre hinaus-
werfen: der entrückte Geist ihres Zukünftigen wirft es dann zurück
Sind es aber mehrere zugleich, so können die Geister die Gewänder
nicht unterscheiden und lärmen grauenhaft: keines der Mädchen be-
kommt da einen Mann. (Von diesem „Entrücken* hat Kleist im
„Käthchen von Heilbronn- einen Zug angedeutet.) Diese Geister
werden sehr verschieden aufgefasst, bald als Teufel, bald als gute
Geister. Namentlich in der Christnacht war früher dieser Versuch
nicht selten. Oft tritt aber statt des erwarteten und herbeigezauberten
Liebsten der leibhafte Tod als Brautwerber ein.
Die Heilkraft des Wassers ist am Johannistag am grössten : mau
liebte es, an diesem Tage mitunter volle 24 Stunden im Bade zu
sitzen In der Thomasnacht darf man nicht spinnen, sonst straft Frau
Holle, die von kleinen Missgestalten begleitet wird : die Ungehorsamen
werden von ihrem Gefolge mit Brennesseln gezüchtigt Für die Ge-
horsamen lässt sie eine Brennessel zurück, und das betreffende Haus
ist auf Jahresfrist vor allem Unheil sicher.
Ueber die Nerthusinsel des T a c i t u s war Übrigens schon früher
andauernder Streit. Mittelalterliche Autoren berichten, dass darunter
das heutige Helgoland zu verstehen sei: es habe dort früher einen be-
rühmten heiligen Hain und einen heiligen Brunnen gegeben, und man
habe dort eine heidnische Göttin verehrt.
Das mütterliche Wesen Hol das erhellt namentlich daraus, dass
sie schwachen und gebrechlichen alten Frauen besonders geneigt ist
und darum auch in solcher Gestalt gerne das Mitleid und die Pietät
der Jugend auf die Probe stellt Ermüdeten Mädchen im Walde
nimmt sie selber die Last ab: rindet sie Undank oder wird sie Hexe
gescholten, so straft sie, indem sie die Betreffenden plötzlich auf
ihrem Wege irreführt Im Mai badet sie entweder eine Stunde vor
Tagesanbruch oder Mittags: es sind meistens drei jugendlich schöne
Frauen, wie im Nibelungenliede. Hol das weisses Gewand bei der
Rebenblüthe leuchtet weit ins Thal herab: nach dem Volksglauben
muss aber ein Kind, das sich der Göttin nähert, bis zum jüngsten
Tage bei ihr bleiben. Ein Jüngling hört Holla auf dem Felsen singen
und wünscht ihren Gesang ewig zu hören: das ist nichts anderes als
die Lurleisage, die nichts weniger als moderne Erfindung ist. Im Jahre
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Die Göttin Bercht-Holda.
195
1815 soll ein russischer Pope das Schellengeläute der Hol da ge-
bannt und mit sich nach Russland genommen haben. Die umgekehrte
Larleisage ist namentlich in Skandinavien heimisch; eine Frau, die
den Wassermann sali und spielen hörte, vergeht vor Sehnsucht.
Ho Ida ist (namentlich in Westdeutschland) unsere Juno Lucina,
die sich um Wöchnerinnen zu schaffen macht: die elbischen Schön-
holden sind ihr Gefolge, und Ho Ida selbst die riesenhafteste unter
ihnen; sie theilt sich in die Pflege der Ehe mit Thunar.
Die der Hol da in mancher Beziehung verwandte wendische
, Mittagsfrau * ist gross, weiss gekleidet, hat eine Sichel in der Hand
und leidet nicht, dass man über Mittag die Feldarbeit fortsetzt; sie
gilt als die Beschützerin des Flachsbaues speciell und als personi-
ficirter Sonnenstich.
Strenges Regiment übt die Göttin über ihre Dienerinnen; liebende
Nixen werden von ihren geliebten Jünglingen für immer getrennt,
weil diese sie listig die Nacht hindurch bis nach Sonnenaufgang fest-
halten. Den Hirten naht ein Seefräulein, grün angethan uud mit hellem
Schleier. Der Hirte soll sie nicht rufen, falls sie nicht vou selbst
kommt; er thut's doch, und ihr See iarbt sich roth; sie hiess das
,Mümmelchenfc, und ihre Augen waren so glänzend, dass der Schnee
davor schmolz. Im » Glücksbuch" (Augsburg 1539) auf einem Holz-
schnitte steht Hulda, , ein uralt Weiblein mit mächtigem Rocken, vom
frei flatternden Lockenhaar das gebeugte Haupt umwallt, in tiefer
Waldeinsamkeit; vor ihr fahren Wetterstrahlen nieder, über ihr
kreisen Mond und Sterne h. Luther kennt die Göttin auch als , Hulda
mit der Potznasen* ; Hilburg, Hildburghausen, Römhild, Hollaborn,
Hildenburg, Hiltpoltstein, Hollenbrunn, Hollstadt, Hollenhof, Venus-
berg, Hollenbad u. s. w. haben von ihr den Namen. Scheint die
Sonne, so kämmt sich Hol da (Stral «» Pfeil, daher strälen — kämmen);
zeigen sich Wölkchen, so treibt sie ihre Heerde aus. Für sie sind zwei
Hauptfeste; das eine lallt in die Zwölften, wo sie den vollen Rocken
vorfinden muss, das zweite Fastnachts, wo sie wiederkehrt und wo ab-
gesponnen sein soll. Die angebliche Tochter des im Küffhäuser
schlafenden Kaisers heisst Utchen ( Aeltermütterchen) oder auch
geradezu Holla; der Himmelskönig und seine.Königin schlafen im
Winter in der Unterwelt, der Todtenwelt, während dessen herrschen
der falsche König und die untergeschobene Königin im Himmel; das
ist der eigentliche Inhalt des Mythos. Die Raben hat Odhinn von
Hulda geschenkt erhalten; sie ist die ewig sich erneuende Natur-
kraft, das weihliche Princip; so wird aus der Nacht das Licht stets
neu geboren. In der Weihnacht erwacht unterm Schnee die Pflanzen-
welt; in der Cbristnacht blühen alle Bäume und singen die Vögel. So
gehen auch in den Pirenäen*) die „Blanquettes* um, weisse Frauen,
*) Nicht Pyrenäen.
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1<J6
Dr. L. Freviag.
unter deren Tritten Blumen wachsen. „Wer in Schweden in der
Christnacht nüchtern und schweigend in den Wald geht und bei
Sonnenaufgang wieder heraustritt, erblickt mitten im Schnee den
Stand der künftigen Saaten im schönsten Grün-, oder er sieht Zwerge
mit Sicheln und Garben bei der Erutearbeit Auch in unseren Märchen
blühen für die Unschuldige mitten unter dem Schnee Erdbeeren Die
dies bewirken, sind Zwerge oder Riesen, einmal sogar die heilige
Dreieinigkeit. In den Zwölften (in Sachsen) fahrt eine weisse Tauhe
nur auf eiuem Stühlchen (Wolkenwagen); wo sie sich zur Ruhe nieder-
lässt. ist im kommenden Jahre der Segen eingekehrt Klopft man in
der Christnacht an die Bäume, so ruft man: „ Bäumchen, schlaf nicht
Frau Holle kommt!" In Tirol muss die Magd die Obstbäume mit
ihren Armen umfangen, die sie eben aus dem Backtroge gezogen hat
und an denen noch der Teig klebt; bewegt daun der Wind die Bäume,
so paaren sie sich. In England und anderswo tanzt man um die Obst-
bäume. Frau Holle, die aus dem Teiche die Kinder holt, zieht solche
auch gerne hinein : die Guten macht sie zu Glückskindern, die Bösen
zu Wechselbälgen. Bei Kranichfeld an der Ilm befindet sich das
„Holloch*, aus dem Holle kommt und die Kinder geholt werden:
die Volksetymologie leitet den Namen der Göttin gar von „holen"
ab! Im Jahre 1653 erschien in Werneuchen, wie es in der Chronik
heisst. eine Fremde (ungefähr 25 Jahre alt), schön gebildet, mit einer
Dienerin; sie hütet ein Jahr lang die Schweine, und zwar zu Pferde
In den Pausen klöppelt und näht sie; oft ist sie auf Reisen. Gewiss
ist das ein Nachhall des Bercht-Holden-Mythos
Der Name Hol da ist abzuleiten von dem Adjectiv: gotisch
hultbs gnädig, althochdeutsch hold. Daher das schwache Femininum
Holdä die Gnädige. Gütige So entspricht der Name der Göttin
dem Sinne nach völlig der Bercht Die Göttin ist wiederum die
Beherrscherin der Erde und hat daher ihre lichte und ihre duukle
Seite Als Todtengöttin fallt sie zusammen mit der Hei (gotisch
halja , althochdeutsch hella , von helan bergen , hehlen), der
„ bergenden*4 unterirdischen Göttin Die Ableitung von .hohl* ist
natürlich missverständliche Volksetymologie.
Aber die Göttin .tritt auf deutschem und allgemein germanischem
Boden noch unter anderen Namen «auf. Im Voigtlande fliegt sie als
Hera durch die Luft: „Vrowe Here flughet." Im Thüringischen tritt
der mittelalterliche Name der Frau Venus auf, sich an den Begriff der
nordischen Freyja anlehnend Der Name Hera ist besonders Sachsen
eigen ; in der Mark zieht Herka (verderbt in Harke) um, und es mag
hier gleich darauf hingewiesen werden, dass Helche oder Herkja
Etzels Gemalin ist. Auch das ist auffällig (wie Simrock richtig
hervorhebt), dass der Herka in der (norddeutschen) Thidreksage eine
Schwester Berta gegeben wird. Verhältnissraässig selten ist sie
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Die Göttin Bercht-Holda.
*
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valksthümlich unter dem Namen (»stara: sie wascht sich im heil-
samen < >sterwasser. beschenkt den bedrängten Armen imd führt ihn
in ihre verfallene Burg, in deren Hofe drei Lilien blühen; er pflückt
eine ab. die sich in Gold verwandelt Ihr zu Ehren werden Maibäume
gepflanzt; so schon bei den Indern, auch bei den Slaven; bei diesen,
wie bei uns sind die Ostereier roth gefärbt. Beim Umzüge derFrow
Hare pflegt jeder Hausherr Fenster und Luken zu öffnen und die
.vlughende Frowe* zum Besuche einzuladen. Ihr werden namentlich
fette Schweine geopfert. Doch darf man in den Zwölften keinerlei
Hülsenfrüchte kochen, nicht einmal sie berühren. In dieser Frist macht
Hare die Witterung fürs ganze Jahr Fast durchweg erscheint sie
menschenfreundlich: so ist es vorgekommen, dass sie das vom Wer-
wolf geraubte Kind den jammernden Eltern wieder gebracht hat; sie
entweicht dann ungesehen, und rein dunkler Schatten zieht wie Rabeu-
rlug durch die Luft44.
Die Namen der christlichen Legende finden sich wiederholt in
den Mythos eingeführt. So erscheint an der Spitze des wüthenden
Heeres auch Herodias, deren Name durch Diana erklärt wird. Diese
ist der Holle völlig identisch, ebenso der Name Pharaildis (mittel-
niederländisch Vereide) — Frau Hilde oder Frau Holle. Nach einer
angelsächsischen Göttin H red he wurde auch der Februar (resp der
März) benannt, wie es B e da berichtet Der Name der Göttin bezeichnet
nun nicht etwa „die Natur in ihrer herben Witwentrauer-, sondern
steht in Verbindung mit dem deutscheu Hruadperaht; sie ist auch die
ruhmglänzende, die Frühlingsgöttin.
Böses darf man sich von den Göttern höchstens zuflüstern. Frau
Holle bittet einen Schäfer um Brot; er nähert sich und wird mit
seinen Hunden in Stein verwandelt: ein unmythologischer Zug, der in
neueren deutschen und scandinavischen Märchen allerdings öfters wie-
derkehrt Bei HaUe erscheint die Göttin als Frau Harre, Harfe, Archen,
Motte. Die kinderfressenden Gewalten dürften auf alte Menschen-
opfer hinweisen Den „Schauerjungfrauen44, der „wilden Frau", der
»Kornmutter44 u s. w. muss man bei der Ernte den Zehnt an Getreide
und Wein auf dem Felde stehen lassen, sonst holen sie's selber im
Hagelschlag. Man sieht, dass alle diese Dämonen und Götter mit der
Herrschaft über das Wetter zu thun haben „ Wolchendrud*4 und
,Himildrud* heissen die Wetterfrauen, welche tanzen, damit Regen
fällt; das sind die echten Valkyrien. Dahin gehört auch die Göttin,
an deren SteUe die hl. Gertrud getreten ist. In ihrem Dienste sind
der Specht, der Kukuk, die Schnecke, sie erscheint wie Frevja als
Seelenherrin; ihr Geleitsthier ist die Maus, welche ein Reifen der
Saaten, aber auch Misswachs und Tod ankündet. Man versöhnt sie,
indem man Gertruds Minne trinkt und das Erntebrot der , süssen
Mäuschen14 backt. Auch ihr Mantel, ihre Spindel zeigen zwei Mäuse,
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Dr. L. Frevtag.
ihr Schiff" oder ihr Wagen dienen als Trinkgefass. Waipurgs Thier
ist der Hund, den man gegen Sturmwind und Kornbrand opferte.
Walpurg heilt Klumpffls.se; sie hat goldene Schuhe und hat auch die
Spindel zum Emblem.
Hieher gehört auch Frau Freue (Vrene. Frien) als Gebirgsriesiu
gedacht. Sie ist Beschützerin der Ehe; die Brautkronen wurden ihr
geweiht. Sie ist zugleich Schutzpatronin der Müller und Schiffer: sie
zeigt sich meist als weisse Frau. Vielfach wird sie auch geradezu als
Geburtsgöttin angesehen. Das Rockenweibchen erscheint sehr oft gut-
thätig: es hilft deu von einem harten Vogte Gequälten und spinnt ftr
das brave Mädchen das Brauthemd, rar ihren Bedrücker aber da?
Todtenhemd.
Unter das Gefolge der Göttin sind noch andere Dämonen zu
rechnen. Dahin gehört namentlich die (wie es scheint) speciell nord-
deutsche Roggenmuhme, welche unbeaufsichtigt im Korn spielende
Kinder entführt. Aehnlich erscheint im Harz die durchweg als furcht-
bar geschilderte Haulemutter; man vertreibt sie wie alle Geister
(auch die Irrlichter) bald mit Beten, bald mit Fluchen; das letztere
ist unchristlich, also den als Teufel gedachten Göttern angenehm. Im
Murgthal erscheint das „ Bockert weible * in zerlumpten Kleidern,
ebenfalls (wie gewöhnlich) mit dem Schlüsselbunde. Ihr Klopfen zeigt
ein fruchtbares Jahr an: sie jagt mit Hunden, vertritt überhaupt die
Stelle des dort anscheinend nicht heimischen Wilden Jägers. Oft wer-
den unheimliche Wald- und Feldteufel erwähnt; es erscheint sogar
eine „ganze Compagnie Geister u in der Luft, wiederum mit herrlicher
Musik. Den Saligen ähnlich in mancher Beziehung sind in Nord-
deutschland und Skandinavien die Alfen (Elfen) und Nixen; hier sind
sie aber hinten hohl „wie ein Backtrog-, gerade wie der Teufel iu
den Hexenprocessen. Die eigentlichen Waldgeister haben im Norden
meist etwas furchtbares, ebenso wie bei den Slaven, wo sie auch
spinnen und die Musik lieben. Ihnen verwandt sind in Tirol die
Fanggen, die Weiber der „wilden Männer*; sie sind schauerlichen
Ansehens, fahren im Sturme daher: viel harmloser sind die zwerg-
artigen Norgen (Nörgl). Die „wilde Jägerin- jagt ebenfalls die
weissen Weiber (Holzweibchen). Im Voigtlande zieht die Busch-
grossmutter durchs Land mit ihren Töchtern, den Moosfräulein.
Statt der Haulemutter, die eben erwähnt ward, heisst sie übrigens
auch ganz entsprechend die Klagemutter. Klagefrau (wo slaviseher
Einfluss wohl nicht zu verkennen ist), auch Frau Rolle oder Wolle,
Frau Hülle oder Wulle. Man sieht, der Name der Göttin und ihre
Eigenschaft als Spinnerin und Weberin haben zu diesen Wort-
verdrehungen den Anlass gegeben. Oft verkennen die Menschen das
Wresen der Hilfreichen durch eigene Schuld. So zeigt sich bei Hechin-
gen das Eulengrubenweiblein als Alte, die mit den Bauern ihr
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Die Güttin Bercht-Holda.
199
Brot willig theilt, der aber doch keiner trauen mag. Das Vertrauen
dagegen wird belohnt, wie es sich in dem deutschen und norwegischen
Märeben von den drei Spinnerinnen mit der langen Nase, dem breiten
Gesichte und den Triefaugen zeigt. Die gutthätigen Männchen im
Walde werden oft geradezu mit den wandernden Göttern, ja dem
Heilande und der hl. Dreieinigkeit vermengt. Furchtbare Rache der
beleidigten Gottheit zeigt sich in den entsetzlichen Puppensagen : eine
Puppe wird lästerlich getauft, eine Alte bittet um Brot, wird roh ab-
gewiesen, weil die Puppe essen müsse, und sie droht: „Ja. sie soll essen
und fressen!* Die Puppe wird lebendig und erwürgt und schindet den
gotteslästerlichen Sennen. In Graubündeu erscheint das Nacht volk
oder die Nachtschaar, die unter Musik durch die Luft zieht. Wer sich
ihnen in deu Weg stellt, muss sterben oder ein Jahr mitlaufen; nur
mitunter erbarmt sich einer aus dem Geisterzuge und stellt sich über
ihn, so dass die andern unschädlich vorbeirauschen. Dadurch wird
Krieg oder Pest verkündet.
Sehr oft kehrt der Zug wieder, dass die Namen adeliger Ge-
schlechter mit dem Mythos zusammenhangen. Das mit Hunden jagende
Rockertw eibchen soll eine Gräfin Eberstein gewesen sein: das ist
die Göttin mit dem Eber, dem Thiere Freys. Schneit es im Schwarz-
wald, so heisst es: „Es schneit Bettzüge, die Waldweiber leeren ihre
Betten!* In der Mark wird vor Weihnachten Hede gesponnen, nach-
her sogleich Flachs; spinnt Jemand noch nachher Hede, so kommt
,Frau Rosch" und verderbt sie. Sie fährt umher in rothem Rocke mit
Silberscbnüren auf einem Hundewagen, übergibt auch wohl Menscheu
einen Hund zur Pflege. Die Sage ist populär entstellt; die Göttin
i= Frau Gode) fahrt wie Hekate von Hunden umgeben. Tödtet man
der Frau Gaude einen Hund, so wird er Tags zu Stein, kehrt aber
Nachts zurück, wird wieder Hund und bringt dann ein Jahr laug Un-
glück ins Haus. Wie kinderfreundlich Frau Gaude ist, bezeugt der
Kindervers: «Frau Gaude hett min Lämeken gewen, damit sali ick
in Freuden lewen.* In der Schweiz sind die weiblichen Götterwesen
sehr zahlreich : dahin gehört das Gauleweiblein, das Engstleufräulein.
ebenso das Geismaidli. berückend schön, von einem Hunde begleitet;
es lockt gerne Jünglinge an. Im Berner Oberland geht Frau Ude,
die Gute, um: sie ist steinalt, grau, mit blinzelnden Luchsaugen; sie
lebt, so lange es noch brave Jungfrauen gibt, und redet sie an: „Du,
du. du. ja du! diesmal wieder Ruh! hätt ich keine funden mehr, litt'
ich siebenmal so schwer!* Dann erweckt sie in dem besten Jüngling
Liebe zu dem besten Mädchen. Merkwürdig ist die so oft erwähnte
Wiese unterm Wasser, wo die Meerfrau (d. h. Holle) die Seeleu Er-
trunkener unter Töpfen hält, wie der Teufel sie in solchen kocht ; mau
braucht sie indess nicht die Göttin zu nennen. « welche im himmlischen
Wolkeumeere die Seelen der Gestorbenen bei sich herbergt fc.
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200
Dr. L. Freytag.
Es war schon erwähnt, dass Holda oder Diana auch als Heroilias
erscheint, die mit einer Schaar von Teufeln umziehen muss. Ihr gleich
ist Pharaildis, nach der im Mittelniederländischen die Milchstrasse
Vroneldenstraet (Strasse der Frau Holde) heisst: ihre Sage ist diese:
der Täufer verschmäht ihre Liebe; sie lässt ihn tödten und will dann
in verzweifelter Reue das Haupt küssen. Es weicht aber zurück und
bläst sie so stark an, dass sie von nun ab schwebend im Lufträume
bleibt (wie die Seelen ungetaufter Kinder). Ihre Trauer wird dadurch
gemildert, dass der dritte Theil der Menschen ihr dient: von der
Mitternacht bis zum Hahnenschrei darf sie auf Eichen und Haseln
ausruhen In dieser Sage ist Christliches und Heidnisches wunderlich
verquickt,
In Graubünden sind die oft auftretenden drei Frauen. Jungfrauen
oder Poppen den Nomen gleich. So ist ein Kinderspruch: „z' Bregei
ist a schlössli, z Hörbranz a glockahüs. es luegen drei poppa drüs:
die erst spinnt sida. die zwoat glorifigat, die dritt thuet 's thöaerle üf
und lot das hoalig sünnell üs.* So erschienen auch im Prätigau drei
Schwestern, die eine schneeweiss und gut, die andere eine böse schwane
Hexe, die dritte halb weiss und schwarz, halb gut und böse: sie spin-
nen und backen Böses und Gutes, die letzte vermittelt zwischen den
Gegensätzen ihrer Schwestern. In Graubünden erscheinen besondere
Kornengel: ein solcher zeigt sich in Kindesgestalt, blauäugig, mit
gelbem Haare : in den Aehren jammert er neckisch, kann aber (wie
Elberich im Ortnitliede) selbst von dem stärksten Manne nicht auf-
gehoben werden: dann schwingt er sich plötzlich in die Luft und lässt
Gold zurück.
Die Nehalennia. die besonders an den Rheinmündungen ver-
ehrt wurde, scheint eine deutsche Göttin gewesen zn sein und wesent-
lich mit der Holle zusammenzufallen. Auf ihren Bildern erscheint ein
zu ihr aufblickender Hund. Sie trägt einen Fruchtkorb und stützt sich
auf einen Schirlsrand: so erscheint sie als eine Art von Volla, einer
römischen Copia vergleichbar. Auf vielen niederländischen Denkmälern
spielt das Schiff eine Hauptrolle. Ebendaselbst erscheint sie verchrist-
licht als hl. Gertrud, aus deren schiftsähnlich gestaltetem Becher man
ihre Minne (Erinnerung) trank: sie ist die Patronin der Reisenden.
Dahin gehört ebenso der Cult der sogenannten Isis (römische Inter-
pretation). Die Weber zogen dort bei den Aufzügen die terrea navi*
(Landschirr): sie waren ursprünglich wohl die Tempeldiener der Göttin
An der Küste war sie natürlich mehr die Patronin der Seefahrer, im
Innern die des Land- und Flachsbaues. Ebenso erscheint selbst die
hl. Jungfrau als die Patronin der Reisenden und des Flachsbaues, der
Häuslichkeit überhaupt Die Identificiruug mit der Isis, Kybele, Ceres
ist wegen der Aehnlichkeit ihres Oultus und ihres Wesens mit dem
der deutschen Göttermutter begreiflich. Aehnlich erscheint auf nieder-
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Die Göttin Bercht-Hnlda.
201
rheinischen Altäre» das Bild einer (iöttiu Sandrandiga; unter dem
■Utare finden sich oft zahllose Knochen von Schafen und Kindern,
also Opferthieren. auf ihrem Bilde wie auf dem der Nehalennia das
Füllhorn. Mit der Dea lllendana beim rheinischen Santen steht es
ähnlieh wie mit der Herka oder Nehalennia. Der erste Theil des
Namens Nehalennia soll keltisch die Spinnerin bedeuten.
In der Mark (in Westphalen) kreuzen sich Oberaus zahlreich die
Götternamen Da finden wir die Namen Zimbe, Spurke. Hirke (Hurke),
Wolle, Lulle. Gwiate. Berchte, Hulde, Fria; auch der taciteische
Name Tanfana findet sich in späteren Steininschriften vor: der
Name wurde erklärt aus Tamfa ( Zampe, Zimpe) Erdenmutter. Der
Name Zimbe ist verwandt mit „ zimmern" — erbauen: der rTimpen-
bry\ aus Honigkuchen, Branntwein und Zucker, war ein Opfer*
iretränke bei Hochzeiten, und Zimbe. die Begründerin des Haushaltes,
ist die Vorsteherin der Ehe Ueblich war es auch, dass im Februar
die älteste Frau als Wetterregentin geneckt wurde: der Februar
heisst auch „Wywermont*. Die Erde erscheint hier als Thunars
Mutter und ihr zu Ehren wurden die Spurcalia gefeiert. Sie fielen in
den „Sporkelmond*, den Februar; der Stamm des Wortes bedeutet
.bewegen, umherstören" : Spurke ist die Umherstörerin. Aufwühlerin
der Erde fmit dem Pfluge), also Mutter des Ackerbaues. Die Erdgöttin
heisst auch Hirke, Hiarke, ihr ist der Dachs heilig, ebenso der Igel.
Die Osterfeuer waren im Sächsischen ursprünglich dem Thuuar ge-
weiht, und es ist bezeichnend, dass „Bockshorn* geradezu Osterfeuer be-
deutet; Dornwellen waren dabei das Wichtigste. Der Manu im Monde
trägt auch eine Dornwelle, und der Teufel heisst auch Süntebock,
dem das jüngste Kind versprochen wurde Auf dem , Bockskamp*
bei der „Brautwiese* (Iserlohn! fing einst der langbärtige Ritter Bock
Jangfrauen lmd küsste ihnen einen Bart, dessen nur ganz reine ledig
wurden, wenn sie zum „ Weihspring" gingen und in dem vom „Juffern-
banme" (Hexenbaüm) überschatteten sich wuschen. Also die Erden-
mutter ist Vermittlerin bei Thunar, und die Feuer galten dem Sohne
und der Mutter. Somusste auch jeder Jüngling sechs Eichen (Donars
heilige Bäume) in dem Gemeindewald setzen. Der „Hiärkemann"
(wohl Sohn der Hiarke) erscheint später als Scheuche, mit der man
die Kinder von gefährlichen Teichen fernhielt. Hurken- oder Herehen-
stein bedeutet geradezu einen Altarstein bei Eichen, Donnereichen.
Mit der Hirke bringt man auch die Silva Hercynia (littauisch der
Donnerer Perkunas, wie die Hirka seuchenabwendend) in Verbindung.
In den Tagen zwischen Christfest und Neujahr wird „das Wetter ge-
macht* ; zwischen Christtag imd Dreikönigstag soll man nicht Ställe
misten*) und nicht spinnen. In den Zwölften werden die Bäume be-
*) Im norwegischen Märchen ist es eine Hauptaufgabe der unglücklichen
Hexendienerin, den Augiasstall ihrer Herrin zu reinigen. wa> ihr wiederum nur
durch den Beistand der hilfreichen Vogel gelingt.
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202
Dr. L. Freytag.
schenkt. Hirka erscheint Oberhaupt im allgemeinen als Heilgöttin:
das ist begreiflich, weil die Erde alle Heilkräuter hervorbringt.
Hurker heissen daher auch Leute, die ohne gelehrte Arzenei heilen.
Dann vergleiche man den „Wullemann*. eine Kinderscaeuche
an dunklen Orten. W u 1 1 e ist wiederum die Erdgöttin, und ihr heiliges
Thier ist der seinen Winterschlaf haltende Bär; so hiess auch der
Kerl, der zur Fastnacht in Erbseustroh gehüllt den Bären vorstellte,
der Wullebar : bei Iserlohn wurde sonst der Fastnachtskerl an die
Thunarseiche gehängt. Als sehatzhüteude Todesgöttin erscheint
Lulla, Lolla; Bechsteiu nennt einen „Lollus" als Ungethürn.
als thierische Gestalt annehmenden Fressgott. Der Name Lulla scheint
verwandt mit „ einlullen h = einschläfern.
> Graite ist wiederum in Westfalen (in dem sich das alte
Götter wesen in Norddeutschlaud nebst der Harzgegend am längsten
hielt) eine andere Bezeichnung für die Erdgöttin. Der Name Graite
(Deminutiv Graitken) wird in seinen Zusammensetzungen oft allgemein
gefasst wie Irminauch : „Dat es'n rächten Hiärmen! Dat es ne rächte
Graite !• Sie ist Schützerin der Erde, des Herdes und des Hauses und
erscheint als greise Aeltermutter (als „des Teufels Grossmutter4). ab
das „alte Weib* *«t e%o\T\r. Fria (Frouwa) ist wie Holla
Wettergöttin : am Freitage . der von ihr benannt, ist „grosse
Wäsche". Regnet es den Frauen hinein, so haben sie die Katzen
(Freyjas heilige Thiere) schlecht gepflegt.
Wie schwierig der Name Tamfana zu erklären ist, beweisen die
zahlreichen Erklärungsversuche. Das Wort wird neuerdings zusammen-
gestellt mit dem Worte $anm'tn = Aufwand, Verschwendimg; es be-
zeichnet darnach eine Opfergöttin, deren Fest die Marsen im Spät-
herbst nach der Ernte und gegen WTintersanfang feierten. Der
„ Blutmonat * oder „Schlachtmonat- ist auf Island der October, im
südlichen Schweden ebenso, bei den Dänen und am Rhein der No-
vember, noch südlicher der December.
Viele. Quellen, die gegen weibliche Unfruchtbarkeit wirksam sind,
haben von den Göttinnen ihren Namen. Die Diana soll auch Delia ge-
heissen haben, und der Fluss Dyle bei Mecheln soll nach ihr benannt
sein: natürlich halbgelehrte Interpretation.
Der Name Herta, Harth, Herda kommt als Name von Thürmen.
Höhen u. s. w. auch in Süddeutschland oft vor. Die Domina Abundia
(Dame Abonde) kehrt auch mit ihren weissgekleideten Frauen nacht»
in den Häusern ein. geniesst von den hingesetzten Speisen ; sie wird
wie die verwandte Satia und Bensozia der B e r c h t in ihrer Eigen-
schaft als Schicksalsgöttin entsprechend dargestellt.
Wie die Heiligen der Kirche frühe im Volksglauben an die Stelle
der segnenden Götter traten, so vertritt auch die heilige Jungfrau die
Stelle der Percht = Holda derart, dass man oft kaum weiss, wo
die Mythe aufhört und die Legende anfängt.
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Die Güttin Bercht-HolUa.
203
In einer Sage will Gott die Welt durch Hunger strafen : Maria
«bittet von Gott, dass doch für die unschuldigen Thiere ein kleiner
Theil der Feldfruchtbarkeit übrig bleiben möge. Sehr seltsam ist die
französische Notre Dame aux neiges ; eine Eigenschaft der Holda
U also augenscheinlich auf die heilige Jungfrau übertragen. Die Ver-
schmelzung der Percht mit der Mutter Gottes tritt besonders hervor
in dem deutschen und norwegischen Märchen vom „ Marienkind",
ebenso in dem andern Volksmärchen, wo die hl. Jungfrau den Wagen
des Fuhrmanns flott macht und, weil sie sich in dem Kelche einer
Feldwinde Wein geben lässt. der Blume seitdem den Namen Mutter-
gottesgläschen gibt. In der nordischen Tradition hat man sie ebenso
mit Idhunn identificirt, der durch ihre Paradiesäpfel ewig belebenden.
In der Reichenhaller Sage von der steinernen Agnes ist der Stoff
'benfalls christlich geworden : der Teufel verfolgt eine Sennin, und
>ie wird durch die heilige Jungfrau und die Engel gen Himmel ge-
tragen : A g n e s ist hier offenbar die von den Riesen verfolgte und
gen Asgardhr flüchtende Freyja. So zieht auch in der Steiermark in
den Zwölften geradezu die Mutter Gottes um und sieht allenthalben
nach dem Rechten Die hl. Jungfrau weist Verirrten den Weg; wohin
sie tritt, spriessen Blumen hervor. So wird denn die Mutter
Gottes vom Volke angerufen gegen Brandwunden, Feuersgefahr; ebenso
sind in den Herdssagen und Wolfssagen die Heiligen oft geradezu
blos an die Stelle der Götter gesetzt. So kommt es denn auch, dass
in einer der lieblichsten Sagen für den in ihrem Dienste betenden
Ritter Sancta Maria den Preis im Turnier gewinnt. Sie tritt hier an
die Stelle der Frouwa, Freyja, der Valkyrie, welcher der Schwan ge-
geheiligt ist Auch der hl Mutter Gottes war eine Schwanenkirche
geweiht. In den „Versegnungen* gegen Schlangenbiss und Krank-
heiten aller Art gibt es beim Landvolke in Masuren viele uralte
Formeln; nur ist auch hier die Mutter Gottes an die Stelle der alten
Erdgöttin getreten. Die hl. Mutter Gottes erscheint in einer Sage als
vornehme Dame bei einem armen Schuster, mit ihr ein grämlicher
Bedienter, der hl. Crispin, der in ihrem Auftrage für den Armen
arbeiten muss; das Leder geht dabei nie aus. Rührend ist die Ge-
schichte vom „Haschen zu Tungenthal". Ein gehetzter Hase flüchtet
in eine Kirche auf den Altar und sucht Schutz am Knie der hl. Jung-
frau, die ihn mitleidig in ihren Mantel hüllt ; natürlich gibt der er-
schrockene Jäger, der das sieht, dem Thiere sofort die Freiheit.
Bercht und Holda ist aber auch Todesgöttin; das irdische
Leben geht von der Erde aus und kehrt zu ihr zurück. So ist denn
auch die gespenstische weisse Frau, die den Tod hoher Personen
anzeigt, nichts anderes als die Erdgöttin, die das ihr Verfallene holen
will So erscheint sie in fürstlichen Geschlechtern geradezu als Ahnfrau,
wie ja die alten Geschlechter gerne ihren Ursprung auf Odhinn und
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204
I>r. L Freytag.
andere Götter zurückführten. Daher ist sie auch die Gattin Pipins im
Gedieht von Flore und Blauehetiur, ebenso erseheint sie als Rolands
Mutter. In Tirol kommt sie als Frau Selga mit dem Amt der Todes-
göttin vor; es ist aber sehr bezeichnend, dass ihre Schwester Frau
Venns heisst. Damit stellt es auch in Verbindung, dass sich h^uhV
genug geisterhatte Leichenzuge sehen lassen: oft sind die Leidtragenden
und Leicheuträger Zwerge, die Diener der Göttin: ein solcher
gespenstischer Leichenzug deutet stets einen wirklichen, bald ein-
tretenden voraus
Die lichte und dunkle Seite der Göttin erhellt eben aus ihrem
Charakter als Herrscherin der Erde, die alles gebiert und alles wieder
in sich aufnimmt. So ist es denu begreiflich, wenn man die lichte
Percht -Holda uud die tiustere Göttin der Unterwelt Hei identitieirt
hat. Es ist ja die mit Frigg identische Freyja auch Todtengöttin:
ihr Reich ist Folkvangr, in das die Seelen edler Frauen aufgenommen
werden. So erscheint sie auch neben dem Tode (der als Riese auf
einem Felsen sitzend gesehen wird) als Tod in. Als Spinnerinnen des
Todes- und Lebensfadens erscheinen die offenbaren Nornen ebenfalls
in Böhmen, und sie heissen auch die Schicksalsrichterinnen; kommt
ein Kind zur Welt, so legt man einen Laib Brod und Salz tiir sie hin
Die * weisse Frau- im Brunnen kündet den Tod, namentlich jungen
Mädchen: die „schwarze Frau* raubt die Erstgebornen: damit ist
wohl auf Menschenopfer hingedeutet. Auch die sogenannte , Feder-
tante- weissagt den Tod. Dasselbe gilt von den „ Elfen* in Irland
Sie sind so zart, dass ein Thautropfen. auf den sie springen, nicht
zerrinnt; ihre Königin ist die Banschi, in weissem Schleier und Mantel,
die ebenfalls Manchem klagend den Tod verkündet Diese Elfen gelten
dort lur Engel, die sich vom Teufel verführen Hessen und zur Strafe
auf die Erde herabgestossen wurden: darum ist auch in dem Glück
der Elfen selbst etwas Trügerisches, und sie beneiden die Sterblichen
und sehnen sich nach dem Glück der Menschen. Die Todin in Kärnten
heisst auch die Pestfrau: sie ist schwarz, ohne Gesicht und ohne
Füsse. Die Pest wird auch personificirt unter dem Bilde der Schick-
salsgöttin, als eine schreckliche Alte mit einer Rolle, auf welcher die
Namen der ihr Verfallenen verzeichnet stehen; eine andere zerschneidet
den Lebensfaden, die dritte kehrt die Todten mit dem Besen hinaus.
Der Tod als Hüter der Lebenslichter ist aus dem Grimmschen
Märchen bekannt; die ldeutificirung des Lichtes mit dem Leben ist
alt und naheliegend. Daher auch das Opfern von Lichtern an Quellen,
auf Bäumen und Steinen, zumal bei Augenkrankheiten. Der Tod
meldet (in Masuren) dem Pfarrer eintretende Todesfalle in seiner
Gemeinde durch dreifaches Klopfen am Fenster an; die Hunde sehen
ihn. So erscheinen auch Todte ihren Kindern; ein Sohn soll, wenn er
etwas wünscht, mit drei Ruten einen Eichenstamm schlagen Di?
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Die Göttin Bercht-Holda.
205
Gottin des Ackerbaues ist zugleich Todesgöttin; Schwaden und Menschen
gQd die Aehren, die sie mäht; daher erscheint auch der Tod als
Schnitter mit Sense oder Sichel, und die gespenstischen Mäher in der
Luft künden eine baldige grosse Todesernte an Die Seelen der Todteu
, wie alles U eberirdische, auch mitunter die Hexen) steigen als Rauch
oder Wolke in die Luft.
Unendlich oft erscheint die Göttin entweder unter ihrem eigenen
mehrfachen Namen oder unbenannt als Ahnenmutter, als weisse Frau,
die unter den Trümmern untergegangener Herrlichkeit haust und der
Erlösung theilhaft werden möchte. Namentlich in den Harzgegenden
localisirt sich ihre Sage fast überall. Sie ist ganz augenscheinlich die
Ostara. die Frühlingsgöttin, die von dem winterlichen Tode erlöst sein
wilL Aus dem Osten kommt der Frühling, wogegen der äusserste
West (Bretland. Britannien) das Todtenreich ist Die heidnische
Frühlingssehnsucht, die in den Osten blickte, verschmolz im sinnigen
Volksgedanken mit dem Osten, woher uns das Heil der Erlösimg kam
und wohin die Kreuzzüge gingen.
Ganz allgemein ist die Sage, dass die verzauberte Schlossjungfrau
in Schlangen- und Drachengestalt erscheint: wer sie erlösen und den
Schatz ihrer Liebe und ihres Goldes gewinnen will, muss sie dreimal
küssen. So wird die in der Gewalt des Todes befindliche oder selbst
todte Erdgöttin durch den Kuss des Lenzgottes belebt: das ist der
Mythos von Sigfrid und Brunhild*).
Wie Hol da weilt die weisse Jungfrau gerne in oder bei Brunnen
und Quellen; Schmutzige, Unreinliche, die ihr in den Wurf kommen,
wascht und kämmt sie gewaltsam. Ihre Schätze sonnen sich zu gewissen
Zeiten, so am ersten März. Beim Dorfe Waldangelloch ist der Holder-
brunnen, in dem schöne Jungfrauen wohnen. Mit Menschen dürfen
sie nicht verkehren: trotzdem mischen sie sich in die fröhliche Gemein-
schaft Tanzender und verspäten sich; bald färbt sich das Wasser des
Brunnens roth zum Zeichen, dass sie für ihren Ungehorsam büssen
mussten. Der Name dieses Brunnens ist bezeichnend; die Sage selbst
kehrt unendlich oft wieder. Die Göttin ist sozusagen die Stammutter
aller auf Erlösung harrenden weissen Frauen (der Sigfrids harrenden,
schlafenden Valkyrie); der Schatz ist der Erntesegen, und beide
.blühen* gerade um Johannis. Seit dem Eintritt des Christenthums
wird sie ein der Erlösung bedürftiger Spukgeist, und diese beiden
Elemente verbinden sich mit einander; in der Schlange ist ebenso der
christliche und der heidnische Zug vereinigt, und Verwünschte
erscheinen meist in Schlangengestalt.
Eine wunderliche Sage gibt es in Unterfranken. Da lebt ein Arzt,
un langjährigen Gerüche der Zauberkunst. Klingelt man bei ihm und
•) Vergleiche die Einleitung zu meiner Uebersetiung des Nibelungenliedes.
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20<)
Dr. L. Freytag.
sieht er dann aus dem Fenster, so steht es gut. (Das ist wohl die aus
den Wolken hervorbrechende Sonne.) Einst verliebt er sich in ein
Mädchen, die mit ihren Schwestern in einem alten Schlosse haust
Man nimmt seine Werbung an, aber statt der Braut wird ihm eine
Katze vorgeführt Zornig verwandelt er sie alle in Katzen; der Main
schwillt an, und das Schloss geht unter: die Schlossjungfern sind noch
nicht erlöst
Die Schlossjungfrau zeigt sich aber auch direct als Frühlings-
göttin, die erlöst sein will. Einem Fischer gibt sie glückbringend ihr
goldenes Haar als Angelschnur, und das Glück bleibt ihm treu, so
lange als er wöchentlich ein Vaterunser für sie betet Er unterlässt es.
und nun taucht jedesmal, wenn er fischen will, ein schwarzer Hund
auf und heisst ihm die Schnur ab. Die Sehatzjungfrau geht nicht,
sondern sie schwebt : so „ hat sie noch nie Schuhe getragen* : abgerufen
wird sie durch den Schlag der Nachtigall. In ihrer Hot ist (las
Paradies (das Vrenelisgärtli), das durch menschliche Schuld unter
Gletschern begraben ist. Ueberhaupt schwankt sie zwischen dem Wesen
der Lebens- und der Todesgöttin. Die , weisse Jungfrau- gibt dem
Knaben knospende Rosenzweige, die er pflanzen soll: morgen soll er
sie dann durch einen Kuss erlösen. Auch Frau Holle, die weinend
im Walde sitzt. Fremden aufhuckt und sich tragen l&sst, kann erlöst
werden: sie erscheint als Kinderscheuche mit zwei Eimern ohne
Boden. So zeigt sich auch Frau Holle als verwünschte spinnende,
nicht redende, nur zum Mitgehen und Erlösen winkende Schatzhüterin ;
die Schlflsseljungfrau heisst oft „grüne Jungfer*. Selbst die furcht-
baren schatzhfltenden Stollenwürmer (von denen einer der Elbst heisst)
sind der künftigen Erlösung fähig und bedürftig.
In manchen Gegenden geschieht der Umzug des Pfluges statt des
Wagens oder Wagenschiffes Dieser Pflug wurde feierlich durchs
Land geführt, aber schon im H>. Jahrhundert ward derselbe nament-
lich in protestantischen Gegenden meist verboten. Unverheirathete
Mädchen wurden gerne aus Muthwillen vor den Pflug gespannt: Frau
Fr eke — Holde ist der Ehe hold und den alten Jungfern wenig ge-
wogen. So erscheint die Göttin auch verschmolzen mit der hl. Gertrnd
(wieder ein Valkyrienname) : diese umreitet mit einem kleinen goldenen
Pfluge das Gebiet, auf dem sie das Kloster Wettenhausen baut. Der
heilige Pflug hatte einst den Namen pflueg-sun, vagnsnn, vagnsol -
Sonnenpflug, Sonnenwagen, das ist eine altarische Vorstellung. So soll
denn der Umzug der Percht eben nur dies sein, nicht ein Durchzug:
daher mussten denn auch einst in Sachsen und Thüringen alte Jung-
fern einen Pflug umziehen. So oft die Menschen oben pflügen, pflügt
unterirdisch Percht mit; was auf der Oberwelt wachsen und werden
soll, wird in der Unterwelt geisterhaft schon vorgewirkt. In der Lom-
bardei heisst auch der umgeführte WTagen Oerticiola: ob aber mit
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Die Göttin Bercht-Holda.
207
W. Menzel die Heimehen einfach die — Keimchen sind, ist eine
später zu erörternde Frage. Der Pflug freilich ist uralt heilig: schon
die (vielleicht germanischen) Skythen verehren einen himmlischen
Goldpflug (Herodot 4, 5). So wurde in Franken früher ein Pflug, auf
dem ein Spielmann sitzt, von den zu seinem Spiel tanzenden Jung-
frauen und Junggesellen ins Wasser gezogen: eine leibhafte Copie
des taciteischen Berichts. Oder der Pflug wird feurig gemacht und
bis zum Erkalten umgezogen. Ein Pflugrad über der Stallthfire auf-
gehängt schützt das Vieh; glühende Pflugscharen sind bei der Feuer-
probe noch in christlichen Zeiten vorgekommen, und Segen bringt der
Pflug, mit dem neue Städte oder neues Land umzogen wird; Un-
segen aber und ewige Vernichtung bedeutet er, wenn man ihn über eine
Stadt fuhrt. Der feierliche Pflugumzug war früher vielleicht mit
einem Pflügen eines heiligen Feldes mittels des geweihten Pfluges
verbunden.
Der Wagen der Göttin erscheint meist in unheimlicher, zauber-
hafter Gestalt; er gehört den unterirdischen Mächten an, und wenn
die Beschwörung der Schatzheber verunglückt, so reisst er dieselben
oft mit sich in den ewigen Abgrund. Die Frau Herke liebt es, wenn
man sieh ihr hilfreich erweist; darum haut man einen Keil und legt
ihn für ihren Wagen auf die Schwelle, wo er bis Grossneujahr
(6. Januar) für sie liegen bleiben muss. Oft lässt sie ihren Wagen durch
einen ihr begegnenden Bauer verkeilen; die von ihm aufgerafften Späne
werden dann zu Golde. Die Göttin, die eben mit der Nerthus (Nirdu)
identisch ist, wie Niördhr mit Freyr, die taciteische Terra Mater,
führt ihren Wagen durchs Land, wie in Schweden Freyrs Wragen um-
gefuhrt wurde. Die römische Identificinmg war um so leichter, als
die Aehnlichkeit der Gottheiten theilweise auffallig war; so fahrt auch
bei Lucrez (i, 597 ff.) die magna deum mater auf dem löwenbespann-
ten Wagen über die Erde; auch das Abwaschen des heiligen Wagens
war den Alten bekannt. Dass (bei Tacitus) der See die Sclaven ver-
schlingt, die den Wagen wuschen, kommt sonst bei den Alten, auch
bei den Indern nicht vor; wenn die Sclaven, die das Grab des Alarich
gruben, ertränkt wurden, so hat das mit dem taciteischen Berichte
nichts zu schaffen. Wer die Hoheit der Göttin sieht, kann nur noch
ihr angehören; es dürfte wohl ein freiwilliges Opfer gewesen sein.
Dass der Wagen als Wolken wagen erscheint, kommt öfters
Tor; in einem solchen wird eine Hebamme in den Urschelberg ge-
bracht. Wenn 's regnen soll und Wolken kommen, so fahren aus den
Trümmern der Burg Reifenstein (Schweiz) in sechsspännigem Feuer-
wagen Fräulein und Ritter; da glänzt alles wie Edelsteine; sie fahren
um das Himmelsgewölbe und kehren wieder um. Bei einem anderen
wüsten Schlosse jagt ein Geisterwagen durch die Wolken, Gewieher,
Gefluche, Geweine, Geklatsche wird hörbar, ein grosser schwarzer
Zeitschrift 1881. 1A
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20*
Dr. L. Freytag.
Hund rait glühender Kette und feurigen Äugen springt herab, sonst
ist keine Seele zu sehen. Besonders häutig sind solche Sagen am
Niederrhein, und die Erscheinungen zeigen sich meist in der Johannis-
nacht. Im feurigen Wagen erscheint auch St. Thomas: er fahrt über
den Markt bis zum Kirchhof, dort erwartet er die Todten. die er
segnet, und die sich dann wieder in die Gräber legen. Damit hängt
auch die Vorschau zusammen. So zieht Einer in der Thomasnacht auf
einem Kreuzweg einen Kreis und sieht nun einen mit Pferden be-
spannten Geisterwagen unter Peitschenknall, kämpfende Soldaten
u. s. w. auf sich zukommen.
Statt des Wagens, mit oder auf welchem die Göttin umzieht
tritt häufig das Wagen schiff ein, namentlich in den rheinischen
Gegenden. Daher haben sich denn auch durch römische Interpretation
Xamen fremder Göttinnen nach Deutschland verirrt, die nicht dorthin
gehören. Das gilt namentlich von dem Namen der ebenfalls zu Schiffe
umziehenden Isis. Unter dem Jubel des Volkes geschah dieser SchiftV
umzug noch im 12. Jahrhundert am unteren Rhein: bei der Geist-
lichkeit war er als altheidnisch raissliebig, von der weltlichen Obrig-
keit wurde ihm aber nichts in den Weg gelegt. In Ulm ist dieser
Umzug rait dem Schiffe noch bis in die neueste Zeit vorgekommen
Wichtig ist hier der Cultus des angelsächsischen Gottes Skeaf, der
als Bringer des segnenden Ackerbaues in einem Schiffe ans Ufer ge-
trieben wird. Der Gegensatz dazu ist die SchirTsbestattung: Meer und
Erde bringen das Leben und nehmen das Todte wieder in sich auf
In unseren Märchen kommt das WagenschirT des öfteren vor. Der
Zwerg, häufiger das Zauberweib, durch Milde zum Mitleid gestimmt
verleihen die Gabe, ein Schiff zu bauen, „das über Wasser und Land
geht*. Der Schiflsbaum der Hartherzigen aber steht auf den Zauber-
spruch der Alten oder des Männleins plötzlich wieder lebendig im
Walde. Das Wort „Nerthus* (Njördr und Nirdu) bezeichnet den
mächtigen Gott und die mächtige Göttin; ihnen rollt der Wagen nach
übers Land und durchs Wasser: daher stammt auch in unseren Mär-
chen das Schiff, das über Land und Wasser geht, damit der Held die
Königstochter gewinne, d. h. die gefangene Naturkraft erlöse.
Die häufigen Wandersagen über die Göttin hat das Volk selbst
langst poetisch richtig gedeutet. Bei dem Sieg des Christenthums fiel
es weder dem Volk noch den Geistlichen ein, die reale Existenz der
Götter zu bezweifeln. Aber wie nach dem Seemannsglauben die Ratten
rechtzeitig das sinkende Schiff verlassen, wie der Schutzgeist des
Schiffs, der Klabautermann, durch seinen Sprung ins Meer untrüglich
anzeigt, dass alle Hilfe vergeblich ist, so wandern die alten Götter aus vor
dem sie blendenden Lichte des Christeuthums. So fällt für die Göttin
B er cht ihre uralte Jahreswanderung mit der Auswanderung zusam-
men : mit ihren Kindern, mit ihrem Pfluge, mit Sack und Pack ent-
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Die Göttin Bercht-Hulda.
209
flieht sie vor dem christlichen Erlöser, „dem ernsten Manne, der nie
lacht* . Darum sind auch in ihrem Zuge die verstorbenen Kinder,
in deren trostloser Schaar manche Mutter erschrocken ihr jüngstver-
schiedenes erkennt; die nicht christlich getauften gehören der heid-
nischen Göttin, — das ist der christliche Volksglaube Diese Wander-
sagen sind stets halb christlich, halb heidnisch gefärbt. Die Göttin
veruneinigt sich mit den Menschen und wandert aus: sie lässt sich
mit ihren Kindern über den Fluss setzen und belohnt den Fährmann
mit Holzspänen, die er fortwirft; nur in seinem Schuh ist ein nachher
in ein Goldstück sich verwandelnder übriggeblieben. Ein schlauer
Knecht will's nachmachen übers Jahr, wo sie wiederkommt; die
Percht kennt seine Habsucht und haut ihm ein Beil in die Schulter.
Im christlichen Mittelalter wird also der Zweck des Götter-
umzuges verschiedenartig angegeben: theils sind heidnische Re min i-
scenzen noch mächtig, theils hat christliches Vorurtheil neue Deutungen
hervorgebracht. Gregor von Tours, der auch ihrer Bildsäule in
Antun erwähnt sagt, dass der Umzug der Göttin den Aeckern und
Weingärten Heil bringen solle (pro salvatione agrorum et vinearum) ;
er hat freilich speciell Norditalien und Frankreich im Auge, aber seine
Worte sind ganz allgemein zu fassen. Die Schiffs- oder Wagenumzüge
sind wohl ursprünglich Grenzbegänge, wie sie in den Alpengegenden
noch oft in kirchlichen Processionen vorkommen; dasselbe, von
treheimnissvoller Bedeutung, ist selbst bei den Indianern beobachtet
worden*)
Im Saalthale erscheint Per chta als Königin der vielbesprochenen
Heimchen. Diese bewässern die Felder und Fluren, während sie
selbst mit einem Pfluge unter der Erde ackert; d. h. im Winter, wo
dranssen auf der Oberwelt alles todt ist, pflügt die Göttin in ihrem
unterweltlichen Paradiese, dessen Abbild nach ihrem Willen die obere
Welt sein soll. In den Hexenprocessen des Harzes, wo ja der alte
üötterglaube sich auffallend lange hielt, werden die durch teuflisches
Bündniss erzeugten Kinder, die man auch anderen Frauen anzaubern
kann, bald „gute Kinder, Alben, gute Hollen, Holden«, bald (aber
selten) böse Kinder, „ Unholden* genannt; sie werden meist dargestellt
als kleine Dingerchen (wie die Heirachen), »ungefähr eines geliedts
lang". Ihre Identificirung mit dem freundlichen Insecte (das Dick ens
in seinem „Cricket on the hearth" so berühmt gemacht hat) ist echt
germanisch; man nennt sie bald „Heimchen" bald „Zirpen", und man
vergesse nicht, dass auch den vom Wilden Jäger gehetzten „Hexen"
ein zirpender Ton nachgesagt wird.
*) Vergl. meine Abhandlung über die Mythologie der nordamerikanischen
Indianer: Centraiorgan für die Interessen des Realschulwesens, Berlin 1877.
14*
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210
Dr. L. Freytajr.
Ueber die Ableitung des Wortes „Heimchen*1 ist vieles geredet
und noch mehr geschrieben worden, und die Erforschung wird durch
die volksmässigen Nebenformen erschwert. Denn man schreibt auch
vielfach Heinchen und bringt es fälschlich mit den Hünen in Ver-
bindung: es ist auch allerdings von Heinengräbern öfters die Redt-
Damit soll „ Freund Hein4* (der Tod) zusammenhangen. In der Edda
heisst die Steinkeule (eigentlich Wetzstein) des Riesen Hrungnir hein.
die als Todtenhammer an Thors Lebenshammer zerschellt Der
Anstoss, den man an der Schreibart Heinchen nimmt, ist ganz werth-
los, denn diese Consonantvertauschung ist im Deutschen etwas Gewöhn-
liches: findet man doch die Schreibart heinlich ebenso gut wie heimlich
u. s. w. Diese ganze erste Ableitung ist sinnlos. Andere leiten es ab von
Hain (Hagen, umzäumtes Land zu heiligen Zwecken) und erinnern
an die Bestattung der Todteu in Hainen Das mittelhochdeutsche
heime ( - - Hausgrille, wovon , Heimchen" das Diminutiv) ist stamm-
verwandt mit heim oder heime — Heimat; das auch in den übrigen
indogermanischen Sprachen vorkommende verwandte litthauische
kaimynas bedeutet „ Nachbar* , szeimyna „Hausgesinde* ; das
Heimchen ist bei den Germanen der eigentliche Hausfreund, und da
die Götter und ihre Diener so oft Thiergestalt annehmen, so ist es
nicht zu verwundem, wenn Ho Idas Gefolge, die menschenfreund-
lichen Lichtalfen, in der Gestalt der Hausgrille beim Menscheu
als Schutzgeist einkehren. Zur Zeit des entarteten Mittelalters
und der beginnenden Neuzeit sinken auch die Lichtalfen zu Teufels-
spuk herab, so dass man von dem mit der Fallsucht Behafteten
sagen konnte, er habe die Elben. In Luther's Tischreden wird
ein Teufel geradezu Heinzelein genannt, in der Schweiz heisst
ein bannkräftiger Riese Heine, und Heinz oder Heim sind Namen
von Zwergen oder Narren. Der Name »Wirre, Welle* wird volks-
thümlich von wirren abgeleitet, imd auch von „Wirrbächen* ist die
Rede. So heisst auch die Maulwurfsgrille „Ackerwerre*, und das
„Werg" das beim Zerraufen des Flachses übrigbleibende Gewirre. In
den Heimchen übertrug also die Sage einen trauten Namen auf
eine am heimischen Herde gerne weilende Grillenart das der wilden,
verderblichen Werre entgegengesetzte, friedlich zirpende Heimchen.
Die Heimchen aber sind ein Volk von „Heinzelmännchen4; die
Hausgeister zeigen sich eben in Grillengestalt. Daher bedeutet
auch der Ausdruck „Grillen fangen" soviel als Geister fangen, was
unmöglich ist. Im Harze erscheint Princess Ilse als Königin der
Heimchen, was sie bleiben muss bis zum jüngsten Gerichte. Dei
Heinzelraann führt auch den Namen Lü ring (verwandt mitLaurin?):
auch heisst er Hille Bingels (die läutende Holdah Das Vertauschen
der Kinder scheint auf der Anschauung zu beruhen, dass sich die
Geburtsgöttin „in der Wahl der Kinder versehen hat* und eine bessere
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Die Göttin Bcrcht-Holda.
211
Wahl treffen will: auch die Roggenmuhine und die .unterirdischen
Weiber* (Zwerge, Wichtlein u. s.w.) tauschen Kinder aus Im Schnee-
gestöber fliegen die Heimchen als Elben: ungetaufbe todte Kinder
werden zu Heimchen, Hauskobolden. Im Schwäbischen werden die
Schneeflocken „Heumucken* genannt.
Den Hexen verwandt sind die T rüden: ihr wichtigster Unter-
schied ist, dass jene es freiwillig, diese unfreiwillig geworden sind ; die
Traden sind angehende Hexen, können aber noch gerettet werden . In
Oberschwaben heisst die Trude Schratt, Sehrettie, in Westbaiern
Schrecksele (Volksetymologie!), Rettel (von rasseln) Die Verwandt-
schaft mit der Göttin geht schon daraus hervor, dass das (schweize-
rische) Straggele den nicht fleissig spinnenden Mädchen die Locken ab-
schneidet. Sie ist „das Hexenweib mit schwarzem Haar, mit bleichen
Wangen und Augen klar " .
Auch das ist hervorzuheben, dass bei der Hinrichtung von Hexen
fast immer furchtbare Stürme ausbrechen und die Hexen selbst
durchweg Wettermacherinnen sind. Ebenso wichtig ist es, dass gerade
in denjenigen Gegenden, wo der heidnische Volksglaube sich mit
besonderer Zähigkeit hielt, im 16. — 17. Jahrhundert auch die Hexen-
processe besonders wütheten. So ist es mit dem Harz: so ist es im
DhOnnthale in der Herrschaft Odenthal ( Wodenthal)
Wie bei den Göttern die Macht während der Zwölften sich am
kräftigsten äussert, weil sie dann den grossen Kampf gegen die götter-
und menschenfeindlichen Urriesen aufzunehmen haben, so ist in dieser
Zeit auch bei den Hexen die Kraft am grössten; sie sind ja ursprunglich
»las Gefolge Wuotans und Friggs. Wo die Götter durchziehen, soll
alles still sein. Darum soll man auch während eines Gewitters nicht
am Fenster stehen, ebenso, wenn Hexen durchziehen: man soll zu
dieser Frist auch nicht essen noch trinken. Uebrigens werden auch die
Heien vom Hackelberg gejagt; sie retten sich, wenn sie durch Ast-
löcher schlüpfen können. Daher rührt das „ Zirpen" in der Luft. Die
Heien beten eine mit glühenden Augen funkelnde Katze an. Sie
erscheinen auch in Rabengestalt den Hinterbliebenen, die furchtbaren
Worte krächzend , Gott verschworen, ewig verloren!" Wo Hexen ver-
brannt werden, wächst kein Gras mehr: kommt der Teufel zu ihnen,
*o verräth er wohl den Lauscher mit den Werten: „Es sind zwei
Lichter (Augen) zu viel, soll ich sie ausblasen?" Gefangene Hexen
werden oft plötzlich Aber die Erde gehoben, so berühren die Füsse der
Holda die Erde nicht. Besonders unheimlich ist die Fliege: so wird
der teuflische Hauskobold (Spiritus familiaris), den sich der Besitzer
rechtzeitig durch billigeren Verkauf vom Halse schaffen muss, wenn
«ihm nicht verfallen will, als „Nahrungsfliege" feilgeboten. Gefangene
Traden und Alpe werden mit dem Besen für immer vertrieben, oder
*enn man eine der Hexerei Verdächtige kommen sieht, so wirft man
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212
Dr. L. Freytag,
zu ihrer Abwehr einen Besen vors Haus. Daher sieht man auch in den
hamburgischen Vierlanden zwei Besen in Gestalt eines schrägen
Kreuzes unterm Giebel angebracht*); der Besen ist ein Symbol der
Blitzruthe, mit welcher Thorr die Dämonen peitscht. In einem Anderaen-
schen Märchen kommt dasselbe Motiv vor. Frei werden können Trudeu
und Mare, wenn sie sich umtaufen lassen: sie sind damit für ihr
altes Leben todt. Der im grünen Kleide mit goldener Kette und weisser
Straussfeder erscheinende Teufel hebt mitunter Hexen auf der Folter
in die Luit und wirft sie dann nieder. Mächtig sind die Hexen, wenn
sie zu dreien sind (ebenso die Katzen): es sind offenbar die Schicksab-
schwestern, die zu dreien erscheinen.
Oft genug treten die Göttinnen in Gegensatz zu den Hexen. So
ist bei Tuttlingen das , Heiligen thäle-. Da wohnen drei , Zauber-
frauen e im Besitze dreier schöner Schimmel, die niemals Dienste thun
müssen. Die Frauen werden vom Volke hoch verehrt; sie sind durch-
aus hilfreich und helfen den Leuten gegen die Hexen. Das „Schrättele*
erscheint oft geradezu als Hexe; wie die Trade unterscheidet es sieh
von ihr dadurch, dass sie ihr Unheil von der Mutter erbt: Schratt ist
die Mutter, Schrättele die Tochter. Die Kleider der Hexen sind schwarz,
blau oder roth. Die Hexe wie die Trude reitet die Leute, sie in Pferde
verwandelnd: wirft man ihr aber den entrissenen Zaum zuerst um, so
wird s i e zum Pferd. Der Körper der todten Hexe ist angeblich desshall»
federleicht, weil der Teufel ihr alles Blut ausgesogen hat. Das kommt
in der Hexenprobe oft vor: ebenso sollen auch der Teufel, die Hulde
u. s. w. hohl sein. Natürlich ist das Missverstand; die Götter sind eben
feineren Stoffes, berühren die Erde nicht und sind von Natur unwägbar,
falls sie nicht freiwillig menschlichen Körper und menschliches Gewicht
annehmen. Furchtbar musste dieser Glaube natürlich von dem Augen-
blicke ab werden, wo man die einzelnen uralt heidnischen Traditioneu
in ein pseudogelehrtes System brachte und dasselbe bei der Hexen-
probe praktisch anwendete.
Für die Beurtheilung der B er cht — Holde ist die Anschauung
wichtig, nach welcher die Wassergeister Gewitter erregen, diese also
im Wasser ihren Ursprung haben; die Wolken sinken nicht ins Wasser
hinein (ebensowenig die angeblichen Wolkenwesen), sondern sie gehen
aus dem Wasser hervor. Darum bedürfen auch die Hexen zum Wetter-
machen stets des Wassers. Das von Hexen geraubte Kind kanu
gerettet werden, falls noch kein fliessendes Wasser zwischen den
Käubern und den Beraubten ist: die Zauberhexe spinnt, und neben
ihr liegt ein Ruthenbesen. Frau Holle macht, dass die Kühe statt
der Milch Blut geben; dasselbe spielt in den Hexenprocessen eine
*) Nach freundlicher Privatmittheilung des Hamburger Malers Herrn
Bartels.
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Die Göttin Bercht-Holda.
213
grosse Rolle. Ausser den schon bezeichneten Thieren erscheinen Hexen
auch in der Gestalt von Bären, Eichkätzchen, Wolfshunden, Roth-
kehlchen und Störchen. Vertrieben werden die Hexen durch den Geruch
stark oder übel riechender Pflanzen. Eigenartig ist es, dass bei dem
Maitanz der Hexen auf dem Blocksberg diejenige, welche zuerst einen
Schuh verliert, in diesem Jahre zuerst den Scheiterhaufen besteigen
soll. Das ist der Todtenschuh, der oft den Bedrängten als Sieben-
meilenstiefel durch die Luft und durchs Wasser entfuhrt und hernach,
ausgezogen, von selbst zu seinem Eigenthümer zurückkehrt. Ist eine
Kuh behext, so schlägt der Hexenvertreiber mit einem Krautstumpf
in die Milchmatte, und jeder Schlag trifft dann die Hexe auf den Kopf.
Einer kranken Kuh „bäht* man das geschwollene Gemelk mit einem
Donnerkeil, und die Geschwulst vergeht.
Der weiblichen Bercht = Holda steht ihr männliches Gegen-
bild zur Seite ; seine Name Berchtolt*) schon bezeichnet ihn als
solches, aber der Volksmund hat den Namen bezeichnend genug in
Berchthold umgewandelt. Er ist identisch dem Wilden Jäger,
von dessen Sturmzuge es bei Bube (24) heisst:
*Wenn Sturm die Waldung rüttelt,
dass sie erbraust und kracht,
wenn Holle Flocken schüttelt
in düsterer Winternacht,
da zieht vom Hörseiberge
der wilde Jäger aus,
und mit ihm Riesen, Zwerge,
viel Spuk und Höllengraus."
Aber wie die B e r c h t — - H o 1 d a, so hat auch der umziehende
Gott neben der finsteren die lichte Seite, neben der strafenden die
lohnende. In Süddeutschland beginnt der Umzug mit dem Nicolaus-
abende. In Irrsee (Schwaben) z. B. zieht da Einer eine Kuhhaut mit
den Hörnern an, hängt eine Kuhglocke um und klopft an alle Thüren.
Im Bambergischen dagegen zieht vor den Weihnachten die eiserne
Berta um, nachher der Hel-Niclos, wie der Winterriese in
Erbsenstroh gehüllt : er tritt in die Stuben, schüttelt mit Ketten,
brüllt, droht, züchtigt, beschenkt; die Berta wirft die Geschenke
von aussen herein, tritt aber nicht über die Schwelle. Der Hel-Niclos
erscheint hier also offenbar als Diener der Göttin. Aehnlich zieht
bei Augsburg das Gefolge des „Klas* um mit Kettengerassel,
Peitschenknall u. s. w. und schlägt an Thüren und Fenster; „ diesem
aber wurde nirgends geöffnet*. In Dittishausen gehen am Vorabend
*) Die Endung o 1 1 in Namen wie Berchtolt, Rumolt, Hunolt, Sindolt
o. s. w. bezeichnet das Männliche; sie ist wohl verdorben aus walt, welches
sich auch als männliche Namensendung findet.
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Dr. L. Freytag.
vor St. Nicolaus zwölf Pelznickel um. Einmal fand sich zu allgemeinem
Entsetzen der Dreizehnte ein : das aber war der TeufeL*)
Auch sonst ist im Volksglauben Christliches und Heidnisches oft
wunderlich gemischt. Am 20. Januar, der dem hl. Sebastian ge-
weiht ist, geht, wie es heisst, der Saft in die Bäume. Der Heilige ist
auch Schutzpatron wider Pest und Viehseuchen; man denkt dabei
wohl an die Kraft der Sonnenpfeile, die den Unhold, den Winter-
drachen tödten. Schon mit dem ersten Donnerstag im Advent aber
ziehen die Kinder um, die „Klöpflsnacht anzuwünschen", was sich mit
jedem Donnerstage wiederholt und (wie schon bemerkt) erst am Drei-
königstage endet. Die vier Rauchnächte sind die Vorabende zu St
Thomas (21. Nov.), Weihnacht. Neujahr und Dreikönigstag. Die erste
und die letzte sind die Hauptrauchnächte. Man räuchert mit zerriebenen
Sangen (zu Maria Himmelfahrt. 1 5. August, mit geweihten Krauter-
büscheln, Kranbeeren und Weihrauch); zuvor aber muss fertig ge-
molken sein. In der St. Thomasnacht wird häutig „die Bett-
statlel getreten * ; die Magd tritt entkleidet auf die Bettstaffel und
spricht: , Bettstaffel, ich tret' dich, St. Thomas, ich bitt1 dich, lass
mich sehen den Herzallerliebsten Meinigen diese heilige Nacht!- Sie
sieht ihn dann im Traume Mit der Weihnacht beginnen dann die
Gennachten (sehr verschieden geschrieben und als „Gebnächte-
unsicher gedeutet). Am 27. December, der dem Evangelisten Johannes
geweiht ist, wird der Gemeinde in der Kirche der Johannessegen, ge-
weihter Wein gereicht.
Es war schon angedeutet, dass das umziehende Götterpaar
(welches auch bei uns noch zuweilen unter ihrem eigentlichen Namen
Wodan und Frigg auftritt) in den Zwölften faulen Spinnerinnen
das Geräth verderbt. Denn da muss im Hause wie im Stalle alles
sauber sein. Zu Neujahr zieht man ganz reines Gewand an: dieThiere
bekommen reichlich Salz, namentlich die Kühe: vielleicht eine Er-
innerung an die heilige Kuh Audhumbla, die einst aus den Eisblöcken
des Urmeeres den ersten Urriesen hervorlockte. Den Obstbäumen
werden Strohseile oder Tücher als Geschenk umgebunden, die man
dann an den Bäumen verfaulen lässt Zur Fastnacht (auch Fassnacht
geschrieben) ist die Vorfeier des Frühlings; die Fastenbrezeln sind
Abbilder der Sonnenscheibe mit den Radspeichen, oder auch solche
von Thors Hammer. Zur Fastnacht werden oft Schneehütten gebaut
die man Abends mit hineingestellten Lichtern erleuchtet; diese
schimmern dann hie und da durch die dünnen Eiswände hindurch. Der
„Brezeljunge* erscheint da mit schwarzer Jacke, auf der Brust weisse
Schleifen, auch in weissen Strümpfen. Die sonstigen Fastnachtsbräuche
*) So stört in der ZwOlfzahl der Asen der böse Loki das ewige Glüci der
Götter. Daher gilt es noch jetzt selbst bei Gebildeten für ein Unglück, wenn sich
bei fröhlicher Tafelrunde der Dreizehnte einfindet.
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Die Güttin Bercht-Holda.
215
a Bezug auf die Obstbäume, Hausthiere u. s. w. sind in Mitteldeutsch-
land geradezu eine Erneuerung der Weihnachtsbräuche: das in diesen
sinnbildlich gefasste Wiedererwachen der Natur tritt in jenen in
lebhafte Erscheinung. Der Walpurgisabend (80. April) mit seinen
Fackelzügen, seinen Sonnenrädern war noch vor Kurzem im Erzgebirge
eine gebräuchliche Feier. In Zürich pflegten die jungen Leute noch
im 16. Jahrhundert einander abzufassen und zum Trünke zu fuhren;
man nannte das „zum Berchthold führen". B e r c h toi t ist durchaus
das männliche Gegenbild der Bercht: in Schwaben bringt er als
.das weisse Männchen" Spulen zum Vollspinnen.
Berchtolt-Wuotan, der Führer des wüthenden Heeres
ist offenbar der umziehende Gott, der seinen Zug stets an gewissen
nrten zu bestimmter Frist vorüberfDhrt. So erscheint er im Mans-
feldischen alljährlich am Fastnachtsdonnerstag; in seinem Zuge sind
wie in dem seiner Schwester, Mutter oder Gemalin Bercht oft
iie Geister von Todten gesehen worden.
In der Lausitz begleitet die Bercht statt des Eckart der
bekannte Kinderspuk, der Knecht Ruprecht. Klaubauf oder
Bärtel. Dieser Name ist volksetymologisch (mit Rücksicht auf seinen
'angen Bart) aus Bartel entstanden; zum Advent begleitet derselbe
ebenso den umziehenden Himmelsgott. In Schwaben ist Berchtolt
durchweg der Name des Wilden Jägers: er ist weissgekleidet, hat ein
weisses Pferd und weisse Hunde.
Wie die Göttin im Brunnen haust, so auch nicht selten der Gott,
•ntweder als Wilder Jäger oder als christlicher Held modernisirt. So
-oll in der Nürnberger Burg im Brunnen der Kaiser Karl oder
Friedrich Barbarossa hausen. In Nürnberg existirte auch
noch im vorigen Jahrhundert der Fechtertanz der Messerschmiede, des-
gleichen der 9 Hochzeitszug u vor dem Rathhaus, bei welchem eine
Meisterstochter die „ Kronbraut " mit ihren Gespielinnen und Kranzjung-
iraaen darstellte; dann folgten die Metzger mit ihrem bekränzten
'iechslein. Beim Schönbartlaufen (Berchtlaufen) traten wilde
Männer und Weiber auf; einer als Mensch und mit einem Wolfs-
haupt, ein Drache, der Venusberg. ein kindelfressendes Ungethüm,
•las Glücksrad u. s. w. Durch alle Entstellung bricht aber immer wieder
«las gute Wesen der Götter durch. So gibt der Hackelberg dem be-
scheidenen Bittsteller wenig Gold, dem Gierigen viel; jenes aber ge-
räth, dieses nicht. Bei diesen Aufzügen finden wir im Gefolge des
Schimmelzuges den Bären, den a Haferbräutigam u, den „ Klapperbock
in der Mark auch die „Feien-, die sonst mit diesem Namen selten im
etlichen Deutschland vorkommen Aehnlich wird mit Wuotan auch
der hl Martin identificirt. Daher sagt man in Schlesien, wenn es
um Martini schneit; „Der Martin kommt auf dem Schimmel geritten. -
Zu diesem Tage werden da „Hörner" gebacken, Opfergebäck in Bezug
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216
I >r. L. Freytag, die Güttin Bercht-Holda.
auf den Bock im Gefolge des Sehimmelreiters. Der Bock wird geradezu
Martin genannt: „ Der Martin wird dich stossen!* Martin ist au
seinem Tage der segenspendende Berchtolt: als „Peizmärtl* er-
scheint er mit geschwärztem Gesichte und der Kuhschelle ; auch zu
den Weihnachten kommt er mit Gaben oder Schlägen.
Am Khein ist ihm zu Ehren die Martinsfeier. Sonst heisst der
Schimmelreiter oft Ruprecht; er ist allerdings der Hruadperaht, der
Ruhmglänzende, Wuotan In Schlesien heisst er auch »der alte Joseph«,
im nordwestlichen und südlichen Deutschland der heilige Nicolaus,
in Norddeutschland der Klas, Bullerklas, Aschenklas, oft zu Pferde,
öfters geradezu auf dem Schimmel. Ganz das heidnische Wesen
bewahrt sein Begleiter (Grampus in Oesterreich, Bartel in Kärnten.
Klaubauf in Baiern), gepelzt, gehörnt, mit rother Zunge, Ketten an
den Armen und den Tragkorb auf dem Rücken; in Obersteier zieht
auch die Habergeiss mit. die Kinder stossend.
Der Schatze mächtig sind alle Unterirdischen. So wird der vom
harten Brautvater nicht begünstigte Freier ausgeschickt, um von der
Goldklippe, darauf der Goldthurm steht, ein Stück Goldes zu holen
Er muss dahin überfahren (über den Todtenfluss). denn das Gold
gehört der unterirdischen, der Todtenwelt; der Eigentümer, der
Teufel, heisst bezeichnend genug Sausewind, weil die oberen Götter
auch über die Unterwelt gebieten. ( Gerade hierin zeigt es sich, das*
ursprünglich nicht die verschiedenen Naturerscheinungen und Elemente
vergöttlicht wurden, sondern dass Ein einheitlicher Gott der Urglaube
ist.) Schwer gestraft wird Missachtung der himmlischen Gaben. Verun-
ehrtes Brot versteint, wie Riesen imd Trollen versteinern; so werdeu
auch Knaben zu Stein, die das liebe Brod schänden. Das hässlieue
Pferd, das durch Weiden auf goldenem Hafer oder durch Fressen von
Feuer und Saufen glühenden Weines göttlich schnell wird und im
slavischen Märchen bis zur Himmelshöhe wächst, entzieht den Helden
und seine Geliebte dem verfolgenden Drachen. Der Held ist der
sommerliche Gott, vom Winter verfolgt: die Sonne (richtiger die
Wolke) scheint sein Ross, welchem der Drache oder Weltwolf
nachjagt.
(Eine abschliessende Fortsetzung folpt.)
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Die Dachstein-Gruppe.
Mit einem Lichtdruck (Tafel 10), einem Hemiorama vom Sarstein (Tafel 12),
Erkeonungsblatt dazu (Tafel U) und einem Panorama vom Hohen Dachstein
(Tafel 13. 14).
I.
Das Dachst? in-Uebirge.
Ein geographisches Charakterbild aus den Nordalpen.
Von Prof. Dr. Friedr. Simony in Wien.
Eine an das Unbegrenzte reichende Mannigfaltigkeit der äusseren
Gestaltung ist der hervorragendste Charakterzug der Kalkalpen.
Wenn man von einem günstig gelegenen Höhenpunkte eine
grössere Strecke der Kalkalpen überschaut, so sind oft in dem ganzen
weiten Umkreise kaum zwei Gipfel von gleichem Umrisse zu finden.
Hier sind es sanft ansteigende Bücken oder Kuppen, dort senkrecht
emporstrebende Wände und Zinken, welche dem Bück begegnen. An
einer Stelle erhebt sich das Gebirge als massige , ungegliederte
Plateaubildung, an einer anderen erscheint es als tief zerklüfteter
Mtenkamm. Zwischen diesen Extremen der Formentwicklung und
Gliederung aber rinden sich zahllose Uebergänge, welche jedweder
Classification nach bestimmten Typen spotten.
In keinem Theile des ostwärts der Bheinfurche gelegenen
Abschnittes der nördlichen Kalkalpen sind neben einem unbegrenzten
Wechsel von den sanftesten Formen des Mittelgebirges bis zu den
wildesten Gestaltungen hochalpiner Erhebungen die Gegensätze massiger
Plateau-Entwicklung und zerrissener Zackenkammbildung so nahe
aneinander gerückt, wie in der Dachstein-Gruppe.
Die Dachstein - Gruppe zählt zu jenen Partien der Kalkalpen,
•leren orographische Umgrenzimg schon von der Natur vorgezeichnet
erscheint Ein bei 15 Quadratmeilen grosser Complex von Gebirgs-
pässen, deren mächtigste Erhebungen bis nahe an 3000m Höhe
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218
Dachstein-Gruppe.
hinanreiehen, wird von Thälern umsäumt, welche entweder unmittelbar
in einander übergehen oder doch nur durch relativ niedrige Passhöhen
von einander getrennt sind.
Beginnen wir mit dem niedrigsten Theile der Umrandung, so ist
derselbe im Norden der Gruppen, und zwar dort zu suchen, wo der
Hallstätter See 479 m*) den Fuss des Dachstein-Gebirges bespült
Vom Südostufer dieses Sees, dessen tiefste Stelle (125 m) das Niveau
der Traun unterhalb Lambach erreicht, folgt die Umgrenzungslinie
dem stark gewundenen Laufe der oberen Traun und des ihr zu-
strömenden Kainischbaches bis zur Thalmulde von Mitterndorf
(775— 800m). wo eine ganz unbedeutende Bodenschwelle (806mSy.)
den Uebergang aus dem Traun- ins Ennsgebiet bildet. Eine zweite,
schon innerhalb des letzteren gelegene Bodenschwelle, die Klachau
832 m, führt aus dem Thale von Mitterndorf in das 130 m tiefer
gelegene Ennsthal hinab, welches nun von Neuhaus (Enns 642 ml
bis Oberndorf (851 m) auf eine Strecke von 57 km (7% Meilen) die
südliche Begrenzung der in Rede stehenden Gruppe bildet. Von Obern-
dorf erhebt sich die umsäumende Thalfurche nordwärts bis zu der
flachen Wasserscheide bei Eben 856 m, sinkt dann, ins Salzachgebiet
übertretend, zu dem OW. verlaufenden Fritzthal hinab, folgt diesem
4 km weit (841 — 750 m) bis zur Einmündung des Meridionalthales
von St. Martin, welches letztere in Verbindung mit den durch die
flache Wasserscheide am Schwaighof (969 m) sich ihm anschliessen-
den Karbach- und Lammerthal bis zur Einmündung des Kussbaeh-
thales (620ni) auf eine Länge von 20 km (2-7 Meilen) die Grenze
zwischen der Dachstein-Gruppe und der Gruppe des Tennengebirge>
bildet. Die nördliche Begrenzung endlich ist gegeben durch das Russ-
bachthal, den Pass Gschütt (971m) und das Gosauthal, welches
am Hallstätter See in das Traunthal mündet. Im Verlaufe der ganzen,
bei 20 Meilen langen Umrandung der Gruppe finden sich demnach
fünf Wasserscheidepunkte, von denen jedoch selbst die zwei höchsten
— Schwaighof und Pass Gschütt — den Spiegel des Hallstätter Sees
*) Bei den hier vorkommenden Höhenangaben hat sich der Verfasser
möglichst an die Originalaufnahme der Militär-Mappirung gehalten, und nur dort,
wo keine trigonometrischen Bestimmungen bekannt gegeben sind, seine eigenen
Messungsresultate mit Beisetzung der Chiffer Sy. angeführt.
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Dr. Fr. Simon)-, das Dachstein-Gebirge
219
nur um 472 bezw. 474 m überragen. Aber selbst diese Erhebung ver-
liert noch an Bedeutung, wenn man erwägt, dass die von diesen beiden
Pässen auslaufenden Thalfurchen im allgemeinen nur ein sehr massiges
Gefalle zeigen (die stärkste Neigung des Bodens vom Pass Gschütt
zum Brand wirth in der Gösau beträgt durchschnittlich V10 der
Horizontaldistanz), somit nur wenig dem Charakter alpiner üeber-
gänge entsprechen.
Die innerhalb der eben angegebenen Umgrenzung als Dachstoin-
Gruppe zusammengefassten Gebirgsmassen lassen sich in vier
ungleich grosse Abschnitte zerlegen, in das eigentliche Dachstein-
gebirge, den Grimmingstock, das Gösau- oder Stuhl-
gebirge, endlich den Höhenzug des Rossbrand.
Von den eben genannten vier Abschnitten nimmt das Dachstein-
gebirge allein bei 64 Procent des gesammten Areals für sich in An-
spruch, während auf das Gosaugebirge mit seinen Vorlagen circa 21,
auf den Grimmingstock etwa 8, endlich auf den Höhenzug des Ross-
brand beiläufig 7 Procent entfallen.
In den folgenden Darstellungen soll nur das Dachstein-
gebirge betrachtet werden ; von den drei anderen Abschnitten sei
hier nur ganz kurz Folgendes erwähnt :
In dem als Gosaugebirge bezeichneten Abschnitte bildet der
Gosauer Stein, von den westlichen Anwohnern Stuhlgebirge
genannt, — namentlich von der Ostseite gesehen — einen der
pittoreskesten Theile des Alpenlandes. Sein in hunderte von Zacken
zerhackter Kamm wetteifert mit den wildesten Partien der Tiroler
. Dolomiten obgleich seine Felsmassen nicht aus Dolomit, sondern
aus einem durch und durch mit Korallenresten erfüllten Kalk der
Rhätformation bestehen. Zu seinen ausgezeichnetsten Gipfeln gehören
die bis vor kurzem für unersteigbar gehaltene Bischofsmütze 2454 m,
die Grosswand 2412 m, der Grosse Mandlkogel 2214 m und der
Grosse Donnerkogel 2052 m. Eigenthümlich contrastiren mit diesen
furchtbar schroffen, zackigen Felsgiganten des Gosauer Steins die
sanft geformten Kuppen: Thörleck, auch Hennarkogel genannt,
1620 m, Zwieselalpe 1584 m und Hornspitze 1431m, welche
der vom- Kleinen Donnerkogel 11)21 m unmittelbar nordwärts
nun Pass Gschütt streichenden Fortsetzung des Hauptkammes
angehören.
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220
Dachstein-Grappe.
Ebenso plötzlich erraässigt in der Höhe, wie gleichmässig ab-
gerundet oder abgedacht in den Formen erscheinen die westlichen und
südwestlichen Vorlageningen des Gosauer Kammes, von welchen als
(Kulminationspunkt der Hauptgipfel der Gsengplatten (Genkopf)
1727 ra zu bezeichnen ist
Uebereinstimmend in Höhe und Form mit den letzterwähnten
Vorlageruugen stellt sich der von ihnen durch das Fritzthal geschiedene
Höhenzug des Rossbrand 1768 m dar.
Hier wie dort ist es die Gesteinsart — der Rossbrand besteht
aus Grauwackenschiefern . die Vorlagerungen des Gosauer Steines
gehören in der Hauptraasse den Werfener Schichten an — welche in
Folge ihrer rasch fortschreitenden Verwitterung und Abschlemmung
jene monotone, jeder ausgeprägteren Felsbildung völlig baare Ge-
staltung bedingt, die den letztgenannten Bergmassen die Physiognomie
eines typischen Mittelgebirges verleiht.
Der Gosau-Kamm hängt mit dem eigentlichen Dachstein-
gebirge durch einen schmalen, mehrfach gescharteten Grat (tiefster
Einschnitt: Löckgang 1849 m) zusammen. Nordwärts von diesem
Grat bildet das Gosauthal mit seinen beiden Seenstufen, südwärts
die der Enns zuströmende Warme Mandling die Grenze gegen den
Hauptstock der Gruppe.
Der G r i m m i n g ist von dem letzteren vollständig durch die
aus der Mitterndorfer Mulde kommende Salza abgeschnitten Aus
riachen Thalböden über einer relativ kleinen Basis ohne irgend welche
namhafte Vorlagerungen in schroffen Hängen — die durchschnittliche
Neigung des Abfalles vom höchsten Gipfel (2351 m) zu dem nächst-
gelegenen Punkt des Ennsthales (64f> m) beträgt 30° — zu einer
relativen Höhe von 1 500— 1 700 m sich aufschwingend, bildet der-
selbe, namentlich von Osteu aus dem Ennsthale gesehen, eine um so
imponirendere Erscheinung, als er auch alle im Umkreise einer
Meile gelegenen Bergmassen um 600 — 1000 m überragt.
Obgleich, wie schon erwähnt, von der Hauptmasse der Dachstein-
Gruppe durch die Salza vollständig abgeschnitten , ist der Grimming
der letzteren doch insofern zuzurechnen, als nicht allein die geolo-
gischen Verhältnisse, sondern auch insbesondere die Correspondenz der
beiderseitigen, die Salzaschlucht (Pass „ durch den Stein") begleiten-
den Abfalle auf eine Zusammengehörigkeit beider Massen hinweisen.
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Dr. Fr. Simon?, das Dachstein-Gebirge.
221
Das Dach steingebirge, über einer Grundfläche von nahe zehn
zeogr. Quadratmeilen aus 500 — 1100m hoch gelegenen Thalth eilen
»ich bis nahe 3000 m erhebend, bildet in seinem Stamme eine compacte
Mass« von vier Meilen Länge und zwei Meilen durchschnittlicher
Breite, aus welcher mehrere verhältnissmässig kurze Glieder sich
theils nach Süd, theils nach Nord vorstrecken, die jedoch sämmtlich
mit dem Bumpfe in einem so innigen Zusammenhange stehen, dass
>ie nicht anders, wie als integrirende Theile des ganzen Stockes an-
gesehen werden können.
Nicht bald bietet eine Alpenmasse nach ihren verschiedenen
Seiten einen so verschiedenartigen Anblick dar, wie das Dachstein-
Gebirge. Betrachten wir dasselbe zunächst von Norden, und zwar von
dem am Hallstätter See sich erhebenden Sarstein 1973 m, einem
«üpfel, welcher Dank seiner fast inselähnlich freien Lage zu den
günstigsten Aussichtspunkten des Salzkammergutes zählt und nament-
lich das Dachsteingebirge in seiner typischen Gestaltung am voll-
ständigsten Überblicken lässt. Das beigegebene Hemiorama Tafel 1 1
und 12*) ist geeignet, diese Gestaltung übersichtlich vor Augen zu
bringen.
Vor allem tritt in dem Bilde der Plateau-Charakter des Gebirges
auf das deutlichste hervor. Schon in der stark gegen Nord vor-
springenden Masse des Ausseer Zinken 1856 m, Hochplan 1888 m
und Koppen 1811 m, welche zusammen eine Art welliger, nach innen
zu einer tiefen Mulde einsinkenden Hochfläche bilden, kommt jener
Plateaucharakter zur Geltung. In ungleich ausgedehnterem Maasse
aber, als in dieser nordöstlichen Abzweigung des Massivs, lässt sich
diese Erscheinung über den ganzen Hochrücken des Gebirges hin von
seinem gegen die Thalmulde von Mitterndorf und den Thalpass
-durch den Stein" abfallenden Ostrande bis zur Verbindung mit
•) Bei der Zeichnung des Sarstein-Panoramas hatte der Verfasser den
Zweck vor Augen, eine geographisch möglichst instnictive Darstellung aus
«lern Gebiete der nördlichen Kalkalpen zu schaffen. Diesem Zweck entsprechend
wurden während der Aufnahme die Standpunkte mehrmals gewechselt, um ins-
besondere jene Thaltheile, welche wegen der grossen Ausdehnung des Rückens
tom Gipfel aus nicht gesehen werden können (dies gilt namentlich vom Hallstätter
Set), rar das Bild zu gewinnen. In Folge dessen musste auch bei der Zeichnung
des Vordergrundes manche licentia pottica platzgreifen, wobei jedoch der Natur-
wahrheit des Ganzen kein Abbruch geschehen ist
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222
Dachstein-Gruppe.
dem Blässen-Stocke, einem nordwestliehen Gliede des Dachstein-
massivs verfolgen.
Dabei ist ein zweifaches Ansteigen des Plateaus, und zwar einer-
seits in der Richtung von 0. nach W., andererseits von N. nach 8.
deutlich erkennbar. Der ostlichste Theil des letzteren zeigt uns zu-
nächst nur Erhebungen von 1300— 1800 m (Lackenkogel 1362 m.
Mühleck 1752 m, Hohe Schafwand 1805 m). Erst mit dem Hirzberg
2044 m beginnt in dem Gewirr zahlloser, gleich riesigen Wogen
zwischen den Mulden und Kesseln des Plateaus aufragender Rücken
und Kuppen sich ein höheres Ansteigen bemerkbar zu machen. An
den Hirzberg reihen sich dann in nordwestlicher Richtung der Bären-
oder Napfenkogel 2025 m, der Hohe Speikberg 2122 m und diesem
vorgelagert der Hirschberg 2013 m, weiter die Däumelschneide 2087 m.
endlich der Hohe Krippenstein 2105m an, welcher letztere schon
dicht an den Nordrand des Plateaus herantritt, während der Hinberg
sich mehr dem südlichen Rand nähert. Alle eben genannten Gipfel
stehen unter sich durch einen fortlaufenden, nach Norden verzweigten
Rucken in Verbindung, hinter welchem, und zwar mit ihm parallel
laufend, eine Kette von Mulden bis zu einem Niveau von 1700 bis
1800m eingesenkt ist. Jenseits der letzteren folgt ein dem öst-
lichen Abschnitte ähnliches aber durchschnittlich um 150— 300 m
höheres Terrain, welches bis an den Landfriedstein, Koppenkarstein,
Gjaidstein und die Ochsenkögel reicht. Zwischen den drei letzt-
genannten Massen stuft sich dann der südwestliche Theil des Plateaus
in kurzen Absätzen rasch bis in die Region des ewigen Schnees,
nämlich bis zur Höhe von 2500—2800 m auf und erscheint hier
nicht nur von den Firn- und Eismassen des Schladminger und Hall-
statter Gletschers (Karlseisfeld) bedeckt, sondern auch von der Mehr-
zahl der höchsten Gipfel des Gebirges, dem Hohen Dachstein 2996 m.
dem Niederen Dachstein 2925 m Sy., dem Koppenkarstein 2878m, den
Dirndln ca. 2800m Sy., dem Hohen Gjaidstein 2786m und dem Hohen
Kreuz 2839 m überragt Der zweitgrösste der Dachstein-Gletscher,
der Gosauer Gletscher, wird hier zwar durch den vom Hohen Dach-
stein über das Hohe und Niedere Kreuz zum Gamskogel ziehenden
Kreuzkamm gedeckt, doch ragen von den ihn umstehenden Gipfeln
die Mitterspitze 2920 m und der Thorstein 2946 m noch hinter dem
Kreuzkamm auf.
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I>r. Fr. Simony, das Dachstein-Gebirge. 223
*
Ebenso deutlich, wie das ost-we.stliehe. macht sich auch das
u-rd-südliehe Ansteigen des Plateaus bemerkbar. Zur näheren
Kennzeichnung möge angeführt werden, dass die Obertrauner Laud-
iriedalpe 1330 m Sy. von der 7 km entfernten, südsüdwestlich hinter dem
Hirzberg gelegenen Blaukenalpe 1720 m um 390 m, das westlich
vom Niederen Krippeusteiu 1990 m gelegene Krippeneck 17G0 m Sy.
von der Feisterscharte (auch Kratzer genannt) 2209 m (Distanz:
T*2 km.) um 449 m überragt wird: ebenso lasst der im Bilde sicht-
bare Theil der nordwestlichen, zur Haltte durch den Blassen gedeckten
Fortsetzung des Plateaus, welches hier wieder eine dem östlichen
Abschnitte des letzteren conforme Gestaltung zeigt, das nord-südliche
Ansteigen nicht verkenneu. Aehnliche Verhältnisse, und zwar in uoeh
viel entschiedenerer Weise stellen sich heraus bei der Vergleichung
nördlicher mit südlichen Randgipfelu, z. B. Ausseer Zinken 1856 m
und Stoderzinken 2047 m (Differenz 191 m, Distanz 14 8 km). Hoher
Krippenstein 2105 m und Sinewell 2343 m (Differenz 238 m, Distanz
*3km): Zwölferkogel 1978 m imd Scheichenspitze 26G2 m (Differenz
m m, Distanz 9 2 km): Blassen 1952 m und Hoher Dachstein 2996 m
(Differenz 1044 m, Distanz 10 9 km). Es mag hier noch dieThatsache
betont werden, dass, während im östlichen Theile beide Ansteigungen
«les Plateaus sich als relativ massig darstellen, in dem westlichen
Drittel desselben die Elevation dagegen nach beiden Richtungen um
«las Mehrfache verstärkt erscheiut, so dass dieselbe in der süd-
westlichen Ecke des Massivs ihre Culmination erreicht, um dann von
dort zur Anschlusstelle an den Gosauer Kamm innerhalb einer
Distanz von 4 3 km plötzlich in eine Depression um 1000 m über-
zugehen.
Mit den im Vorigen gekennzeichneten Verhältnissen der doppelten
Erhebung hängt es zusammen, dass, währeud die südlichen Rand-
Gipfel von O.nach W., und zwar immer intensiver bis zum Culminations-
punkt an Höhe zunehmen (Kammspitze 2141 m. Miesberg 2235 m,
Sinewell 2343 m, Eselstein 2551 m, Scheichenspitze 2662 m,
Dirndln 2800 ra, Hoher Dachstein 2996 m), in den nördlichen Rand-
iripfeln sich nur verhältnissmässig geringe Höhendifferenzen zeigen.
Wenn wir von dem nordöstlichen und nordwestlichen Ausläufer des
Dachstein-Massivs absehen, so folgen in fortlaufender Reihe von
0. nach W. die nachgenannten Gipfel: Hirschberg 2013 m, Hoher
Zeitschrift 1881. 15
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224
Dachstein-Gruppe.
Krippenstein 2105 m. Zwölferkogel 1978 m, Vorderer HMati 1933 m,
Hinterer Hirlatz 1959 m, Gamskogel 2032 m, Langthalkogel 2086 m
und Beerwurzenkogel 2065 m.
Die drei letztgenannten Gipfel können insofern den Randgipfeln
zugezählt werden, als sie sich an der Grenze zwischen dem höheren
westlichen Theile des Plateaus und seiner niedrigeren nördlichen
Abzweigung erheben. Von dieser letzteren sehen wir noch als hervor-
ragenden Höhepunkt den Kleinen Schwarzkogel 1792 m, den Grossen
Schwarzkogel 1853 m und das Modereck 1751 m im Bilde kenntlich
hervortreten. Zwischen der Hochau 1097 m und dem Kleinen Schwan-
kogel fuhrt ein Pfad auf die zur rechten des Beerwurzenkogels
liegende Angerhöhe 1840 m Sy., von welcher ein Steig durch die
Kogelgasse zum Hinteren Gosausee, ein zweiter durch das Nassthal
zur Gosaulacke führt.)
Der östliche, dem Hallstätter See zugewendete Rand der letzt-
erwähnten nördlichen Abzweigung des Plateaus zieht vom Kleinen
Schwarzkogel über den Blankenstein 1574 m zur Hohen Scheibe
1627 m (im Bilde durch den Blassen gedeckt), an welcher letzteren
die Plateaubildung, und zwar durch den steilen Abfall zur Rossalpe
1290 m nach Norden hin ihren Abschluss findet
Mit der Hohen Scheibe steht der Blassen 1952 m durch den
kurzen Grat des Strennhag 1510 m in Verbindung. Der Blassen und
das von ihm gekrönte Hallstätter Salzgebirge, wenn auch durch das
Echernthal von dem Dachsteinmassiv theilweise getrennt, steht
dennoch durch die vorhin angedeutete Verbindung in einem derartigen
Zusammenhang mit dem letzteren, dass es mit ganz dem gleichen
Recht wie der Koppen als ein nordwärts vorgestrecktes Glied des
Dachsteingebirges angesehen werden darf.
Gegenüber ihrer gleichen Stellung zum Stamm lassen jedoch
diese beiden Glieder in ihrer Gestaltung eine schon bei dem ersten
Blick auffallende Verschiedenheit erkennen, eiue Verschiedenheit
deren Grund zunächst in den geologischen Verhältnissen zu suchen
ist. Während der Koppenzinken in der Hauptmasse aus dem sogenannten
Dachsteinkalk (Rhätformation) besteht, erscheint der Blassen als eine
mächtige, aus weissem Jurakalk aufgebaute Klippe, deren wilde
Zerklüftung und rasch fortschreitende Abbröckelung (von der letzteren
zeugen die weiten Schutthalden am Fusse der Felsabstürze) der steilen
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Dr. Fr. Simony, das Dachstein-Gebirge.
225
Aufrichtung, zum Theil sogar Ueberstürzung der Schichten (am deut-
lichsten auf der Südseite sichtbar) zuzuschreiben ist.
Das unter dem Blassen ruhende, in einer früheren Periode
zweifellos ungleich weiter als jetzt verbreitete Salzlager hat in Folge
der natürlichen Auslaugung durch ungezählte Jahrtausende die Ver-
anlassung zu vielfachen Einstürzen gegeben, die sich derzeit ober-
flachig in den zahlreichen Thalfurchen und Mulden des Salzgebirges
kundgeben. Eine der ausgezeichnetsten Thalbildungen dieser Art ist
das ober Hallstatt gegen den Blassen sich emporziehende Hallthal,
in welchem schon mehrere Jahrhunderte v. Chr. die Kelten in einer
Seehöhe von 1000 bis 1200 m den Salzabbau betrieben, eine That-
sache, von welcher nicht nur die im Innern des Bergwerkes vor-
kommenden Spuren uralter Grubenbauten, sondern in noch viel
ausgezeichneterer und bestimmterer Weise — namentlich was die
Herkunft der ersten Salzgewinner und die Zeit des ersten Salzbetriebes
betrifft — das nach Tausenden von Grabstätten zählende, durch reiche
und mannigfache Funde berühmt gewordene keltische Leichenfeld
nächst dem Rudolfsthurm (838 ra) Zeugniss geben.*)
Von den den Blassen umlagernden Höhen sei hier nur die Stein-
grabenschneide 1541 m genannt, von deren oft besuchtem Gipfel
sich der durch seine steil geneigten Schichtenplatten ausgezeichnete
Steingraben gegen den See herabzieht. Der Steingraben, mit einem
nach oben noch über die Soolenleitung hinaufreichenden Trümmer-
kegel endend, welcher zum guten Theil von einem im vorigen Jahr-
hundert stattgehabten Felsbruch herrührt, ist bei Beginn des
Frühlings nicht nur ein Ort häufiger Steinstürze, sondem auch gleich
der zwischen Zwölferkogel und Hirlatz herabziehenden Schoss und
anderen steilen Einfurchungen des Gebirges eine frequente Bahn
mächtiger Lawinen.
Wie schon das Bild zeigt, fallt der ganze Nordhang des Gebirges,
und zwar nicht nur in seinen Bandgipfeln, sondern auch in den
zwischen ihnen gelegenen, auf die Höhe des Plateaus führenden Ein-
schnitten steil, an vielen Stellen auch wandartig ab. Einen der höchsten
und steilsten Abstürze sehen wir in der dem Echernthal zugekehrten
Seite des Vorderen Hirlatz, wo eine vom Scheitel der Schutthalde bis
*) Vergleiche Anleitung zu wissenschaftlichen Beobachtungen auf Alpen-
rosen EL S. 416.
15*
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226
Dachsteiu-G nippe
zum oberen Rand 1200 m hoch sich erhebende Wand unter einer
mittleren Neigung von 55 Grad abfallt. Auch an zahlreichen, mehr
oder weniger senkrechten Abstürzen von mitunter ansehnlicher Hohe
(z 13. am Hirn und Hageneck, Mittagskogel, Rauhen Kogel, Zwölfer-
kogel) fehlt es nicht
Noch möge, ehe wir uns der gegenüberliegenden (südlichen i
Seite des Dachstein-Gebirges zuwenden, eine Erscheinung hervor-
gehoben werden, für deren Uebersicht der Sarstein den günstigsten
Standpuukt bietet. So vielgestaltig sich auch die einzelneu Erhebungen
und Gipfel des Dachstein-Plateaus darstellen, fallt doch ein Unter-
schied schon bei «lern ersten Klick auf. nämlich die (von wenigen Aus-
nahmen abgesehen) mehr minder starke Abrundung der niedrigeren
Erhebungen gegenüber den kantigen, schneidigen, mitunter auch ge-
zackten oder scharf zugespitzten Formen der höheren Massen. Selbst
dort, wo die letzteren kleine plateauartige Abdachungen zeigen
(Gjaidstein, üchseukögel, Niederkreuz. Hosswand), erscheinen die
Ränder unvermittelt steil abgebrochen. Auch ist zu bemerken. das>
alle niedrigeren Theile des Dachstein -Plateaus arm an hervor-
ragenderen Gipfeln sind; die bedeutendsten derselben: Hirzberg.
Speikberg. Krippenstein überragen die nächstliegenden Theile des
Hochrückens — wenn von den benachbarten, mitunter tief einge-
senkten Mulden und Karen abgesehen wird — nur um 150 bis 200 ni
In ungleich grösserer Zahl und mannigfacherer Gestaltung, zugleich
aber auch meist mit bedeutend ansehnlicherer relativer Erhebung
treten die Gipfel in den höheren und höchsten Stufen des Plateaus
auf. So steigt beispielsweise der Hohe Gjaidstein über die benach-
barten Theile des Hallstätter und Schladminger Gletschers 300 bis
600 m, der Koppenkarstein über das von ihm südlich gelegene
Koppenkar 700 m hoch empor. Hier sehen wir auch einen hoch aut-
ragenden Kamm, von grösserer Längenentwicklung und mehrfach
gegliedert, den Rücken des Gebirges quer durchziehen, es ist dies der
bereits genannte Kreuzkamra. welcher am Hohen Dachstein beginnt
und mit dem ü km davon entfernten Gamskogel endet. Die vorange-
iührten Verhältnisse dürfen wohl in erster Linie darauf zurückgeführt
werden, dass auf die niedrigeren Theile des Plateaus die abtragenden
Thätigkeiten (Wasserspülung, Gletscherschliff uud atmosphärische
Erosion) mit intensiverer Kraft, zugleich aber auch andauernder, als
bei den höheren Theilen eingewirkt haben.
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Dr. Yr. Simon?, das Dachstein-Gebirge.
227
Nun wolle sich der Leser mit dem Verfasser auf einen
Höhenpunkt der das Knnsthal südlich begleitenden Niederen Taueru
versetzt denken. Es ist die Gössel hohe (2035 m), der nördlichste
'.ipfel jenes von dem Hauptkamme der Niederen Tauern auslaufenden
.Utes, welcher östlich durch das Preuneggthal, westlich durch das
Forstauthal begrenzt wird und etwa 2 Meilen südlich vom Hohen
Dachstein entfernt ist.
Es gibt kaum einen zweiten Gipfel, welcher einen besseren U eber-
blick der südlichen Abdachung des Dachsteingebirges vom
Oosaukamm au bis zum Grimraing böte, wie die Gösselhöhe. Dieselbe
ist den höchsten Erhebungen des Stockes unmittelbar gegenüber
gelegen, und hat eine gcnügtiide Elevation, um über die vorgelagerten
Höhen hinweg einen vollständigen Einblick in den Abfall des Gebirges
und seine mehr minder breite Vorstufe bis zur Sohle des Ennsthales
herab (welches selbst noch streckenweise gesehen wird) zu gestatten
Einen grösseren Contrast in der landschaftlichen Physiognomie
der zwei entgegengesetzten Seiten eines tmd desselben Hochgebirges,
wie er uns hier begegnet, dörfteu wohl nur wenige Stöcke der nörd-
lichen Kalkalpen aufzuweisen haben.
Wenden wir uns zunächst den oberen Theilen des sich entrollen-
den Bildes zu und richten den Blick nach WNW., so sehen wir hinter
dem Rettenstein zu dessen linken den südlichsten Theil des Gosauer
Kammes in seinen zwei mächtigsten und kühnstgeformteu Erhebungen,
der Bischofsmütze 2454 m und der Grosswand 2412 m sich auf-
türmen. Der breit hingelagerte Rettenstein 2245 m, durch den
Sulzenhals 1820 m und die Eiskarschneide mit der Masse des Thor-
steins zusammenhängend, deckt den kurzen Verbinduugsgrat zwischen
dem Gosauer Kamm und dem Dachsteingebirge nahezu vollständig und
lässt nur die westlichste der in die Gösau führenden Einschartuugeu.
das schon unweit der Bischofsmütze gelegene Steigl 2105m Sy.
fUebergang von der Hoferalpe nach dem Armkar und den Scharwand-
hütten) erblicken. Hechts vom Rettenstein, welcher sich gleich einem
exponirten Vorposten des Dachsteiugebirges über die ihn umgrenzen-
den Hochthalfurchen erhebt, beginnt nun das Massiv des letzteren fast
ohne Uebergang unmittelbar mit seinen höchsten Erhebungen aufzu-
steigen. Der Thorstein, die Mitterspitze und der Hohe Dachstein krönen
als drei nebeneinander stehende, durch zwei weite bogenförmige Ein-
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228
Dachstein- Gruppe.
schartungen, die Untere und Obere Windlucke (circa 2740 und 2760 m
Sy.) getrennte, mächtige Zinken eine Wand, welche mit Zurechnung
der Gipfel die Höhe von 500 bis über 700 m erreicht. Der Abstun
ist hier so steil, dass mit Ausnahme einer kleinen Vertiefung unter
dem Thorsteingipfel nirgends ein Fleckchen dauernden Schnees sich
zu erhalten vermag. Am steilsten (76°) ist der Absturz am Hohen
Dachstein selbst, wo ein mit nur einiger Kraft vom Gipfel aus über
den 700 m tiefen Abgrund hinausgeschleuderten Stein erst in der
Schutthalde am Fusse der Wand den Boden berührt.
Rechts vom Hohen Dachstein wendet sich der Randabsturz des
Gebirges immer stärker gegen SO. bis zu dem durch seine, ringsum
senkrecht abgehackte, oben horizontal -abgeplattete Form leicht
kenntlichen Schmidstock hin, von wo dann weiter die Randlinie die
östliche Richtung nicht mehr verlässt. Längs dem ersterwähnten
Theil des Gebirgsrandes setzt sich der Absturz, wenn auch nicht mehr
in der früheren Höhe, so doch in solcher Schroffheit fort, dass nur zwei
Einschnitte, die zwischen dem Hunerkogel und Koppenkarstein auf die
oberste Firnstufe des Schladminger Gletschers führen, die (künstlich
gangbar gemachte) Hunerscharte oder Schwaderingscharte 2618 m Sy.
und die Edelgriesscharte 2460 m Sy. das Erreichen des Plateaus von
dieser Seite her ermöglichen.
Von den in diesem Theile des Gebirgsrandes oder doch in dessen
nächster Nähe aufragenden Gipfeln sind die Dirndln circa 2800 m
hier auch Steinfensterl, wegen einer zwischen den beiden Gipfeln sich
zeigenden Lücke so genannt, nicht zu verwechseln mit dem Steinfensterl
im Koppenkarstein), dann die Hoch thürlspitze 2605m Sy., der über die
Edelgriesscharte herüberlugende Koppenkarstein 2878 m, die Hohe
Gamsspitze 2610 m Sy. und der Schmidstock 2590 m Sy. zu nennen.
Nun folgen, immer hart an dem fortlaufend steilen Abstürze des
Gebirges in der Richtung nach 0. die Scheichenspitze 2662 m, der
Hohe Rams 2570 m Sy., der Eselstein 2551 m, der Sinewell 2343 m,
der Hohe Miesberg 2235 m und die Laser Wand 2100 m, dann nach
einer weiten Depression des Randes, hinter welcher der Blick über die
durch den erhöhten Südrand gleichfalls verdeckten, niedrigen Theile
des Plateaus hinweg nach den 2100— 2380 m hohen Gipfeln der
südlich vom Stoderthale gelegenen Warscheneck - Gruppe hinüber-
schweift, folgen nun der Stoderzinken 2047 m und der Gröbminger
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Dr. Fr. Simony, das Dachstein-Gebirge.
229
Kamm 2141 m,von denen der erstere durch einen 1650 m, der letztere
gar mir durch einen 1500 m hohen Rücken mit dem Massiv des
«iebirges zusammenhängt. Den Abschluss bildet der Grimraing,
welcher unmittelbar hinter dem vorgenannten Zackengrat mit seinem
südlichen Absturz mächtig aus dem Ennsthal emporsteigt.
Wenn man nicht schon durch die Aehnlichkeit in der Gestaltung
des Gröbminger Kammes und des Grimraing die Zugehörigkeit des
letzteren zur Dachstein-Gruppe anzunehmen veranlasst wäre, so
würden auch noch gewisse Höhenverhältnisse dafür sprechen. Es mag
darauf hingewiesen werden, dass, während das hinter dem Stoder-
zinken. Gröbminger Kamm und Grimraing gelegene Terrain nach
Ost stetig an Höhe abnimmt, die ersteren in gleicher Richtung, und
zwar nach einem nahezu constanten Verhältniss höher werden. Schon
der Stoder überragt den hinter ihm nördlich liegenden Theil des
Dachstein-Terrains um 200 — 300 m, bei dem Gröbminger Kamm hat
sich die Höhen-Differenz bereits auf 500— 550 m gesteigert und
endlich dort, wo das Dachsteingebirge durch das Niedersteigen zur
Mitterdorfer Thalmulde seinen völligen Abschluss gefunden hat, baut
sich der Grimming gleich einem Stück Umrandungsmauer eines
eolossalen Einsturzes zu der relativen Höhe von 1300 — 1500 m auf.
Das Verhältniss der Höhenzunahme der bezeichneten Berg-
massen zu einander wird aus den nachfolgenden Zahlen ersichtlich:
Stoderzinken Kammspitze Grimmiog
Absolut« Höhe 2047 m 2141m 2351m
Höhenzunahme -f- 94 m + 210 m
Abstand vom vorigen Gipfel . . 4700 m 11 300 m
Verhältniss des Höhenunter-
schiedes z.Horizontal-Distanz 1 : 50 1 : 54
Mit dem mehrerwähnten durchgängigen Ansteigen des Plateaus
von Nord gegen Süd hängt es zusammen, dass der bedeutend erhöhte
Südrand und die ihm zugehörigen Gipfel von den gegenüber liegenden
Aussichtspunkten (wenn deren Höhe 2000— 2100m nicht übersteigt)
keinen Einblick auf die inneren Theile des Gebirgsrückens offen
lassen.
So kommt es eben auch, dass. mit Ausnahme eines ganz
schmalen Firnsaumes, welcher den oberen Kand des Absturzes
iwischem dem Hohen Dachstein und dem Koppenkarstein säumt,
nichts auf jene drei stattlichen Gletscher hinweist, welche die höchsten
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230
Dachstein-Gruppe.
Stufen des Dachstein-Gebirges bedecken und demselben in seinen
nördlichen und östlichen Ansichten den Charakter eines wirklichen
Hochgebirges verleihen. Der Umstand aber, dass die Südwand gerade
au der Stelle seiner grössten Erhebung ohne allen Uebergang in
schroflen Wänden bis unter d;is Niveau von 2200— 2300 m, alsn Ins
zu einer Kegion abstürzt, wo grössere Firnansammlungen, namentlich
in südwärts geneigten Lagen, sich nicht mehr entwickeln können, lä>st
es diesseits zu keinerlei Gletscherbildung kommen. Erst weiter östlich,
im Edelgrieskar findet sich eine Hochfernennasse kleinster Art. der
Edolgriesgletseher . welcher von dem westlichen Theile des
Koppenkarsteius steil in das westlich von den Wauden der Thürl-
spitzeu. östlich von jenen der Gamsspitzen ummauerte Edelgrieskar
hereinhäugt. Derselbe endet derzeit in einer Höhe von circa 2400 m.
doch durfte er, schon nach dem weit herabreichenden Moränenschutt
zu schliesseu, in dem Gletscherwachsthum günstigeren Perioden als
die gegenwärtige, bedeutend tiefer herabgehen.
Durch das doppelte Ansteigen von 0. nach W. und von N. nach S .
in Folge dessen die höchsten Erhebungen des Stockes sich in seine
äusserste Sudwestecke zusammengedrängt finden, tritt das Dachstein-
Gebirge in eine eigenthümliche Beziehung zu dem nordöstlich gegen-
überliegenden Priel- oder Todten Gebirge. Auch hier findet ein ein-
seitiges Zusammendrängen der Culmiuationspunkte in eine Ecke statt,
aber abweichend von der herrschenden Regel, nach welcher die
grössten Erhebungen der Kalkalpeuzüge der centralen l'rgebirgs-
zone zugekehrt sind, tritt bei dem Prielgebirge das Entgegengesetzte
ein, indem hier nicht nur der Culminationspuukt des gleichfalls
plateauartig gestalteten Stammes, der Grosse Priel 2514 m sich in
der äussersten Nordostecke desselben befindet, sondern auch die an
Höhe uächststehenden Gipfel (Spitzmauer 2446 m und Hebenkas
2378 m) sich unfern von der Hauptspitze hart am östlichen Absturz
des Massivs erheben.
Zieht man vom Hohen Dachstein nach dem Priel eine von SW.
nach NO. laufende Linie, so zeigt sich längs derselbeu im allgemeinen
ein allmäliges Senken der beiden Gebirgsmassen gegen jeue sie
scheidende Thalfurche, welche vom Euusthal über die Klachau.
Mitterndorf und die Kainisch zum Ausseer Thalbecken in WNW.-
Richtung hinzieht und welche als jene grosse Bruchlinie angesehen
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Dr. Fr. Simony, das Dachstein-Gebirge.
231
imlen darf, welche die beiden einst zusammenhängenden Gebirgs-
pässen getrennt bat.
Charakteristisch für die namentlich ostwärts der Feisterscharte
celegenen Randhöhen im Vergleiche mit den nördlichen ist (abgesehen
m ihrer mehr oder minder bedeutenden Aufragung über die hinter-
liegenden Theile des Plateaus) ihre partielle Lostrennung von dem
letzteren, so dass sie als vorgestreckte Glieder desselben angesehen
werden können, während die nördlichen Randgipfel fast durchwegs
mit dem Stamme eng verwachsen erscheinen.
Diese tiefer einschneidende Gliederung ist zweifellos auf die-
selben Ursachen zurückzuführen, welcher auch die Abstürze selbst
ihre ungeheure Zerrissenheit zu danken haben. Von der dreigipfeligen
Dachsteinwand abgesehen, welche noch die Massigkeit der Wand«»
des nördlichen Gehänges zeigt, sehen wir alle Theile des südlichen
Abfalles im Zustande einer rasch fortschreitenden Zerstörung begriffen.
Zahllose tiefe Kunsen durchfurchen die schroffen Felsmauern vom
scharten reichen Scheitel bis zu dem in mächtigen Sehutthaldeu
begrabenen Fusse. Die unaufhörlich fortschreitende Abbröckelung
des Gesteins überlässt dem Pflanzen! eben nur verhältnissmässig
beschränkte Käume zu bleibenden Ausiedlungen, insbesondere vermag
der Baumwuchs hier allgemein erst in einem bedeutend tieferen
Niveau festen Fuss zu fassen, als dies im nördlichen Abfalle und auf
dem Rücken des Gebirges der Fall ist.
Die Ursache der vorangedeuteten Erscheinungen liegt darin, dass
ein Grosstheil der im Südgehänge zu Tage tretenden Felsmassen aus
Gebilden besteht, welche von den Geologen als Hauptdolomit der
Rhät-Formation bezeichnet werden. Dieser Dolomit findet sich in
dem schmalen Verbindungsgrat zwischen dem Gosauer Kamm und
dem Dachstein-Gebirge, er bildet das Fussgestell der aus Dachstein-
kalk (oberes Glied der Rhät-Formation) bestehenden Dachsteinwand,
wo er besonders im Raucheck und Marberg charakteristisch hervor-
tritt: er rückt zu beiden Seiten des Schwadering- und Edelgrieskars
in dem Gewände der Thürl- und Gamsspitzen, der Scheichenspitze
und des Eselsteins, eben so in allen ostwärts folgenden Theilen des
Abfalles mehr oder weniger hoch hinauf
Ist es der Mangel grösserer Firn- und Eismassen — die Schnee-
flecke am Fusso der Dachsteinwand, im Schwadering- und Edelgries-
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232
Dachstein-Gruppe.
kar, ebenso der kleine Edelgriesferner versehwinden nahezu voll-
ständig in dem un übersehbaren Gewirre grauer Felswände und Schutt-
halden — welcher bei der Südansicht des Dachsteinmassivs den Ein-
druck eines wahren Hochgebirges nicht recht aufkommen lässt, so
tritt auch noch ein anderer Umstand hinzu, welcher der absoluten
Höhe für das Auge Eintrag thut. Zunächst liegt schon das Ennsthal
im Allgemeinen nicht unbeträchtlich höher als die nördliche Thal-
begrenzung (zwischen dem Spiegel der Enns bei Schladming unl
jenem des Hallstätter Sees beträgt der Unterschied 230m) ; dazu
kommt aber auch noch die Vorlagerung der breiten und relativ hohen
Terrasse der Ramsau mit den aus ihr aufsteigenden Rücken und
Kuppen, welche das dahinter emporsteigende Gebirge niedriger er-
scheinen lässt, als es in Wirklichkeit ist. Am breitesten (8 km) ist
die erwähnte Vorlagerung dort, wo das Massiv des Gebirges seine
höchste Elevation erreicht, zugleich herrschen auch die bergartigen
Erhebungen über das flache Terrain noch weitaus vor. Hier findet sich
die Kuppe des Durchat 1738 m, welcher der mit dem Abfall den
Gebirges schon direct zusammenhängende Brandriedel 1724m östlich
gegenüberliegt, und vor beiden, nur durch einen schmalen Streifen
ebenen Bodens von ihnen getrennt, steigt der langgestreckte Röttes-
wald lG()9m auf. Südlich von der Scheichenspitze, wo die Vorlagerung
nur noch eine Breite von 5 km zeigt, dagegen der völlig abgeflachte
Terrassenboden schon überwiegt, taucht aus dem letzteren der Kulm-
berg 1283 m empor, ihm schliesst sich östlich der Sattelberg 1203 m
und diesem endlich der Rösingberg 1352m an. Der letztere hat seine
im Vergleiche zu den vorigen grössere Höhe der stärkeren Näherung
an das Gebirge zu danken.
Die genannten und ausser ihnen noch einige andere Erhebungen
von geringerer Bedeutung sind gleichsam die Träger und Stützen jener
mächtigen, aus der Tertiär-, theilweise auch noch aus der älteren
Diluvialperiode stammenden Schuttablagerungen, welche das Ennsthal
einst bis zu einem Niveau von 1100—1200 m ausgefüllt haben,
später aber durch glaciale und fluviale Erosion bis auf einige geschützte
Reste, und ein solcher ist die Hochebene der Ramsau-Terrasse, wieder
beseitigt wurden. Diese Hochebene, schon bei Filzmoos als ein schmaler
Thalboden von 1050 — 1070 m beginnend, tritt zum erstenmal aN
breitere Abflächung in der sogenannten Hachau (1100—1150 m) auf,
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Dr. Ft. Simony, das Dachstein- Gebirge.
233
rar grössten Breite jedoch entwickelt sie sich nördlich und südlich
vom Kulmberg: auch bei St. Rupert am Kulmmisst sie noch 2V4 km,
verschmälert sich dann aber ostwärts immer mehr und läuft endlich
in der Mündung des Ramsaubaches in die Enns unterhalb Haus als ein
schmaler Rücken zungenartig aus. Dabei nimmt ihre Höhe stetig ab.
Während sie am Südfuss des Brandriedels 1150 — 1200 m, bei
St Rupert am Kulm noch 1050 — 1100 m (relative Höhe über der
Enns 320 — 380 m) erreicht, ist sie südlich vom Sattelberg bereits zu
900 m, südlich vom Resing zu 850 m herabgesunken, um endlich in
dem vorerwähnten Rücken allmählig bis zu 780—730 m (75—25 m
über der Enns) abzustufen.
Südlich vom Stoderzinken wird das Ennsthal 8 km weit auf der
Seite des Dachsteingebirges von keinerlei deutlich markirten Terrasse
begleitet, dagegen treten mit dem Stoderzinken in Zusammenhang
stehende Vorhöhen, wie der Aichberg 1345 m und der Freienstein
1266 m dicht an das Ennsthal heran. Südlich vom Gröbminger Kamm
jedoch beginnt nochmals eine Art von Terrassenbildung, nur von
bedeutend geringerer Höhe, sich zu entwickeln. Hier läuft ein
IVt— 2 Vi km breiter und 9 km langer, zum grossen Theil mit
Wirthschaft8gründen und Gehöften bedeckter Rücken, der Mitterberg
*00 — 879 m parallel mit dem Ennsthal, welches er um 140—220 m
überhöht. Zwischen diesem Rücken und dem Fusse des Dachstein-
gebirges liegt eine Thalstufe, welche in ihrem westlichsten Theil mit
einer relativen Höhe von circa 180 m über dem Ennsthal beginnt, bei
Orftbming (776 m) aber dasselbe nur noch um 100 m überragt und von
da an ostwärts allmälig derart sich senkt, dass sie an der Einmündung
des Gröbmingbaches in die „ durch den Stein" hervorbrechende Salza
'las Niveau des Ennsthales (hier 658 m) schon nahezu erreicht hat.
DieRamsau-Terrasse, obgleich sie in Folge ihrer eigenen bedeuten- .
den Erhebung das dahinterliegende Gebirge minder hoch erscheinen
lässt, trägt doch anderseits zur Schönheit des Gesammtbildes wieder
dadurch wesentlich bei. dass ihre reich bewaldeten Kuppen und Rücken,
ihre weiten, mit hunderten von zerstreuten Gehöften besäeten Cultur-
flächen zu der grossartigen Alpenwildniss im Hintergrunde einen reiz-
vollen Contrast bilden.
Die relativ hohe, dabei aber gegen N. vollständig geschützte
Lage und das dadurch bedingte milde Sommerklima lassen die Ramsau
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234
Dachstein- G nippe
zu einer Sominerfrischstatiou um so mehr geeignet erseheinen, als die
zwischen den waldigen Hergen des westlichen Theiles in Höhen von
1400- 1000 m eingestreuten wohnliehen Alpenhfltten. vor allem aber
die am Brandriedel gelegene Austria-Hfltte (circa 1550 m). ein längeres
Verbleihen in der subalpinen Region auch denjenigen ermöglichen,
welche nicht mehr dem Hochgebirgssport zu huldigen vermögen, aber
doch den Wunsch hegen, in kurzen und bequemen Bergtouren Seeb«
und Leib zu stärken.
Einen noch grelleren Gegensatz in der äusseren Gestaltung, al*
die beiden Längsseiten, zeigen die Ost- und Westflanke unseres
Gebirges.
Betrachtet man dasselbe von einer der das Mitterndorfer Becken
östlich begrenzenden Höhen, etwa vom L operner st ein, 1961m. so
lallt zunächst, wenn von den Steilhangen des Ausseer Zinken und den
felsigen Abfallen gegen die Thalschlucht „durch den Stein* abgesehen
wird, der sanfte Charakter des Gebirges in dessen vorderen Theilen
auf. Man sieht da einen Complex von bewaldeten Bergrippen, welche
mannigfach gegliedert und in einander geschoben aus dem Thalgrnnde
mit durchaus so massiger Steigung zu dem eigentlichen Plateau
emporziehen, dass erst in einer Entfernung von 4 bis 6* km vom
Fusse einwärts einzelne Gipfel Ober die mittlere Baumgrenze auf-
steigen ( Mühleck 1726 in, Hirschbühel 1731 m, Hohe Schafwand
1805 m, Wildkogel 1747 m). Nur undeutlich lässt sich der Ostrand
des Plateaus — im Durchschnitt beiläufig 1450 m hoch — verfolgen
Derselbe markirt im allgemeinen auch die obere Grenze des ge-
schlossenen Waldes. Hinter diesem Kand blickt das Auge über ein
allmälig ansteigendes Gewirre von wellenförmigen Rücken und Kuppen,
welche kaum unterscheidbar ineinanderrliessen und nur erst bei später
Nachmittagsbeleuchtung die zahllosen Vertiefungen und Erhöhungen
unterscheiden lassen, die, wie überhaupt das ganze Plateau, so auch
den östlichen Theil desselben, das sogenannte Kammergebirge
durchziehen Hat hier auch der dichte Wald keine Stätte mehr, so
erscheint doch alles Terrain weithin noch mit schütterem Baum wuchs,
in den höheren Theilen mit Krummholz-Dickichten, in den Mulden
mit Alpenmatten bedeckt, wobei jedoch auch zahllose kleine Flecke
kahlen Gesteins sich überall hervordrängen.
Den Abschluss dieses noch mit relativ reicher Vegetation be-
deckten niedrigen Theiles des Dachstein-Plateaus bildet die gleich
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Dr. Fr. Simony, das Dachstein-Gebirge
235
rmein mächtigen Wall quer über das Gebirge laufende Reihe
zusammenhängender, breiter Erhebungen, gebildet vom Hirzberg,
Itärenkogel, Speikberg und Hirschberg, welche mit ihren theilweise
'imi nackten felsigen Abtallen jene hinter ihnen liegende weite Stein-
wüste ankündigen, die von den Auwohneru mit dem bezeichnenden
Xamen „auf dem Stein * belegt wird, und die sich, allerdings nicht
••hne vielfache Unterbrechungen durch grüne Alpenmulden und mit
einer zerrisseneu Vegetationsdecke überkleidete Rücken, bis zu den
höchsten eis- und schneebedeckten Stufen des Gebirges hinzieht.
Von den Hochgipfeln des letzteren, wie auch von den Schlad-
uiinger und Hallstätter Gletschern gewährt der Lopernerstein nicht
mehr jenen stattlichen Anblick, wie der Sarstein, da nicht nur der
vorbezeichnete Scheiderücken und die hinter ihm aufsteigende
mächtige Masse des Gjaidsteins Manches deckt, sondern auch die fast
schon auf das Doppelte angewachsene Entfernung den Eindruck
bedeutend abschwächt.
Ungleich imponirender als von den zwei früheren Standpunkten
sieht sich dagegen der Gröbminger Kamm an. Neben dem welligen,
nur von massigen Kuppen und Rücken überhöhten Plateau des
Kammergebirges bildet der es um mehr als 500 m überragende
zackige Grat eine nahezu fremdartige Erscheinung, so fremdartig, dass
man — von diesem Standpunkte aus gesehen — versucht sein könute,
in ihm eine von den Massen des Dachsteingebirges ganz verschiedene
geologische Formation zu erkennen, wenn nicht andere, ihm ähnlich
gestaltete Theile des letzteren, wie z. B. die Gemsspitzen, auf eine
Zusammengehörigkeit hinweisen würden.
An der Westseite des Gebirges lässt sich ein Totalüberblick
von einem Standpunkte nicht gewinnen, da der hohe Gosauer Kamm
so nahe gerückt ist, dass selbst auf dessen schwer erreichbaren
Culminationspunkten, der Bischofsmütze und Grosswand, durch die
anter ihnen aufsteigenden Vorgipfel: Armkarkogel, Kopfwand, Gabel-
kogel, namentlich der Hinabblick auf die für den Westruss des
Gebirges so kennzeichnenden Seestufen des oberen Gosauthales
behindert wird.
Eine Stück um Stück zu gewinnende Uebersicht aller charakte-
ristischen Theile des westlichen Abfalles bietet dagegen die im
Verlaufe eines Tages ohne besondere Anstrengung (9 bis 10 Stunden)
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23(3
Dachstein-Gruppe
auszuführende Tour von Filzmoos über die Hoferalpe, das Steigl, das
Armkar und die Scharwandhütten nach der Zwieselalpe. Wir wollen
nur zwei Punkte dieser Linie in's Auge fassen, welche uns einen
guten Einblick in die Gestaltung des Gebirges von dieser Seite her
gestatten.
Auf der Höhe des S t e i g 1 s angelangt, von wo wir zur Erweiterung
der Aussicht auf dem gegen die Bischofsmütze hinziehenden Grat
noch ein Stück emporsteigen, präsentirt sich vor Allem der nur wenige
Kilometer entfernte Thorstein in seiner vollsten Majestät Ueber einer
hohen zerrissenen Vormauer, welcher der Hochkesselkopf 2451 m und
der nahe gleich hohe dreigipfelige Windlegerkopf (auch Reissgang-
kogel genannt) entsteigen, blinkt das Firnfeld des Kleinen Gosau-
oder Thorsteingletschers herein, über diesem aber thürmt sich in
scheinbar unbezwinglicher Schroffheit gegen 600 m hoch die colossale
Masse des Thorsteins auf. Ein steiler, scharfkantiger Grat zieht rechk
von dessen Gipfel zur Windlegerscharte 2320 m Sy. herab, wahrend
zwei kurze Strebepfeiler aus dem nördlichen Abstürze in das Firnfeld
vorspringen und ein anderer nach N. umbiegender Grat die Verbindung
des Thorsteins mit der durch eine tiefe Einschartung theilweise von
ihm getrennten Hohen Schneebergwand 2780 m Sy. herstellt. Die dem
Beschauer zugekehrte Seite des Thorsteins zeigt ungeheuer steil auf-
gerichtete, plattenförmige Schichten, deren glatte Flächen theilweise
von der obersten Schneide bis zum Fuss der Wand niederschießen
und es für kaum möglich erscheinen lassen würden, von dieser Seite
den Gipfel zu erklimmen, wenn nicht die mancherlei Einkerbungen
an den Rändern der Platten einen, allerdings oft nur höchst prekären
Halt für Hand und Fuss böten.
Der von der Schneide des Thorsteins zur Windlegerscharte
niedersteigende Grat findet diesseits derselben über den Windleger-
und Hochkesselkopf her seine Fortsetzung in jenem Grat, welcher da*
Dachsteingebirge mit dem Gosaukamm verbindet und dem auch noch
das Steigl zuzuzählen ist.
Einen freundlichen Gegensatz zu den himmelanstarrenden Wänden,
glänzenden Firnflächen (auch ein Stück des Grossen Gosauer Gletschers,
überragt vom Kreuzkamm, ist sichtbar) und wüsten Schutthalden
bildet die mit üppigen Matten, niederem Buschwerk und schüttereu
Baumbeständen bedeckte Mulde, welche den Raum zwischen dem
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Dr. Fr. SiniODy, das Dachstein-Gebirge.
237
Verbindungsgrat und dem hoch aufragenden Rettenstein, einem würdigen
Vorposten des hier mit dem Thorstein so imposant abschliessenden
Dachsteinmassivs, einnimmt.
Der mancherlei grossartigen und malerischen Scenerien, welche
die Wanderung vom Steigi nach der Zwieselalpe erschliesst, sei hier
nicht weiter gedacht, da dieselben hauptsächlich den wildgezackten
Abstürzen und coulissenartig vorspringenden Strebepfeilern des
Gosauer Kammes angehören; der Leser möge sich vielmehr sogleich
auf den nördlichen Endpunkt der gedachten Route, die Zwieselalpe
1584 m versetzen, von welcher aus die ganze westliche Abdachung
des Dachsteingebirges vom Thorstein an bis zu den letzten bewaldeten
Ausläufern im Norden überblickt werden kann.
Zimächst uns nach SO., dem höchsten Theile des Gebirges
zuwendend, sehen wir denselben in ähnlicher, aber nur noch viel
jjTossartigerer Gestaltung, als er sich vom Sarstein aus präsentirt hat,
vor uns. Vor allem wird der Blick durch den Grossen Gosauer
Gletscher und seine grandiose Felsumrahmung gefesselt Von der
vom Kreuzkamm sich abzweigenden Schreiberwand, dem Hochkreuz,
dem Niederen und Hohen Dachstein, der Mitterspitze (nur mit dem
höchsten Gipfel über die Schneebergwand aufragend), dem Thorstein
und der Hohen Schneebergwand umschlossen, zieht sich dieser zweit-
Krösste der Dachsteingletscher von der obersten, bei 2650 — 2700 m
hoch gelegenen Firnstufe mit seiner seit nahe drei Decennien immer
mehr zurücktretenden Eiszunge bis zu einem Niveau von nahe 2000 m
berab. Ungleich enger begrenzt als der Haiistatter Gletscher unter-
scheidet er sich von dem letzteren durch die allgemein tiefere Lage
seines Bettes, weshalb denn auch die Felsmassen des Hochkreuzes,
des Niederen und Hohen Gjaidsteins hier um durchschnittlich 150 m,
ja zum Theil noch höher über den Gletscher aufragen, wie auf der
dem Karlseisfeld zugekehrten Seite.
Zur Rechten des eben besprochenen zeigt sich der Kleine
Gosauer Gletscher, umgrenzt von der Hohen Schneebergwand,
dem Thorstein, und dem zum Hochkesselkopf herabziehenden Wind-
legergrat. Am Nordabsturz des Thorsteins beginnend, wo seine
höchsten Firnwände sich bis zu 2450 m hinanziehen, endet er gegen-
wärtig in einer Höhe von beiläufig 2200 m, in einem aus glatt
gescheuerten Schichtenplatten, abgerundeten Felsköpfen und theil-
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Dachstein-Gruppe
weise mit Schnee erfüllten Kesseln bestehenden Terrain, welches
zwischen der Hohen und der vom Hochkesselkopf sich nordwestwärts
abzweigenden Niederen Schneebergwand zu dem Hochthal des Grossen
Gosauer Gletschers niedersteigt.
Eine andere noch kleinere Gletschermasse, vom Niederkreuz.
Hochkreuz und der Schreiberwand ummauert, zeigt sich zur linken
des Gosaugletschers, es ist der Schneelochgletscher, eine
Ansammlung von Firn- und Halbeis in einer Höhe von 2150 bis
2350m eingebettet, welche ihren Bestand ausschliesslich der tief-
schattigen Lage zwischen hohen Felswänden zu danken hat.
Unterhalb des Gosauer Gletschers bricht das Gebirge mehr als
600m hoch in steilen, schmalen Stufen zum Hinteren Gosausee 1156m
ab. Ueber dieselben stürzt der nach seiner von Moränenschlamm her-
rührenden weisslichen Trübung B Kreidenbach * genannte Abrluss des
Gosaugletschers dem See zu, an dessen Grunde durch den Absatz des
mitgeführten Gletscherschlammes kreideähnliche Sedimente bildend,
welche in Verbindung mit anderem Detritus schon nach wenigen
Jahrtausenden das derzeit noch 38 m tiefe Becken vollständig aus-
gefüllt haben dürften.
Im zweiten Drittel des vorerwähnten Abfalles befindet sich die
Schutzhütte im Grobgestein 1640m, welche, wenn auch
nur zu den kleinen Touristen-Refugien zählend, sich dafür des im
Kalkgebirge seltenen Vortheils einer reichen Quelle des vorzüglichsten
Wassers erfreut.
Von da an bis ein Stück über jene Stelle hinaus, wo die all-
gemeine Streichungslinie des Gebirgsabfalles gegen das Gosauthal
aus der nordwestlichen in die meridionale Richtung umbiegt, um
dann im weiteren Verlaufe, immer parallel der Thalrichtung nach
NO. und endlich nach 0. abzulenken, erscheint derselbe, mit Ausnahme
der wenigen auf das Plateau führenden Einfurchungen, steil, häutig
sogar wandartig, wenn auch die dem Thale nächstgelegenen Hohenb orn
Gschlösslkogel 1909m (günstiger Aussichtspunkt auf die ganz naheu
Gosaugletscher und Umgebung) imd Brettkogel 1923 m abgesehen,
dasselbe meist nur um 400 bis 600m überhöhen. Auch in den nörd-
lichen, schon ganz mit Wald bedeckten Theilen des Plateaus erscheint
der Abfall noch immer bedeutend steiler und unvermittelter als
jener des Kammergebirges gegen das Thalbecken von Mitterndorf.
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Dr. Fr. Simony, das Dachstein-Gebirge
239
Jener das Dachsteinplateau von S. nach N. durchziehende Kamm,
welcher vom Hohen Dachstein ausgehend am Hochkreuz seine erste
Schreiber wand), am Niederkreuz seine zweite Abzweigung (Hosskögel,
Hosswand, Langthalkogel) aussendet und mit dem Gamskogel endet,
>chliesst für die Zwieselalpe den Ausblick nach den mehrfach grös-
seren, östlich von ihm gelegenen Theilen des Dachsteinplateaus ab,
dagegen vermag man jene niedrigere nordwestliche Stufe des Gebirgs-
rückens vollständig zu überschauen, auf welcher in einer Höhe von
1350m eine ziemlich mächtige, der Gosauformation (Kreideperiode)
angehörende Sandsteinablagerung unmittelbar auf dem viel älteren
Dachsteinkalk ruht. Diese Ablagerung hat für die Bewohner der Gösau
insofern Bedeutimg, als sie vorzügliches Material zu Schleifsteinen
liefert, die denn auch an Ort und Stelle während des Sommers in
grosser Zahl gebrochen und zugehauen werden.
Unmittelbar hinter den Schleifsteinbrüchen steigt der Blassen
über seine nächsten, um 400 bis 500 m niedrigeren Umgebungen ähn-
lieh isolirt, mächtig und schroÖ" auf, wie wir dies im Süden des Daeh-
steingebirges bei dem Gröbminger Kamm gesehen haben, welcher
letztere übrigens dem Dachsteinmassiv geologisch näher steht als der
Blassen mit der ihm unterlagernden Salzformation, für die es im
Süden des Gebirges kein Analogon gibt. Dagegen treten am Südfusse
des letzteren, sowie in den die Ramsauer und Gröbminger Terrasse
nützenden Vorhöhen schon ansehnliche paläozoische Schiehten-
•omplexe (namentlich Thonschiefer- und sandsteinartige Gebilde
neben Rauchwacke) zu Tage, welche im Norden des Stockes noch tief
unter den Thalsohlen begraben liegen.
Eine Schilderung der verschiedenen Theile des Dachstein-
plateaus, von Illustrationen begleitet, soll eines der nächsten Hefte
bringen.
ZuUchnfl 1881.
16
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II.
Touristisches ober die Dackstcin-Gmppe.
Von Georg Geyer in Graz.
Es folgen nun der Reihe nach Schilderungen der Touren in der
Dachstein-Gruppe, und zwar in der Art. dass, mit dem Becken des Hall-
stätter Sees beginnend, wo Obertraun und Hallstatt die Ausgangs-
punkte bilden, in das Gosauthal, darauf an die West- und Südseite der
Gruppe, in die Mandliug und Kanisau übergegangen wird, und dann
der Enns entlang unter Einbeziehung des von unserer Gruppe nicht
zu trennenden Grimming und Karamergebirges über den Sattel der
Klachau die Traun bei Aussee und ihr entlang der Hallstätter
See wieder erreicht wird.
Wir müssen es uns dabei versagen, auf Schilderungen der herr-
lichen Thallandschaften einzugehen, welche den Fuss unserer Grupp*
umlagern; so verlockend dies einerseits wäre, so ist andererseits hier
doch kaum Neues beizubringen und das Ganze würde den in einer Zeit-
schrift, welche es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Kenntnisse von
den Alpen nicht allein in touristischer Hinsicht zu pflegen, nothweudiu
beschränkten Raum weitaus überschreiten.
Auch farbenprächtige Schilderungen erwarte man nicht, sie
würden in den Rahmen einer Darstellung, die dazu bestimmt ist, den
Wanderer auf Schritt und Tritt zu begleiten, nicht gut passen.
I. Touren von Obertraun.
1. Der Sarstein 1973 ra.
Wie der Künstler zur Aufnahme des Nordabfalles unserer Gruppe
einen, streng genommen ausserhalb derselben gelegenen Punkt ge-
wählt hat, so beginnen wir mit einer Notiz über diesen, zur Orientirung
vorzüglichen Gipfel, dessen Besteigung am besten von Obertraun
aus unternommen wird. Ueber die Hüttelalpe gelangt man in
2 Vt Stunden steilen Steigens durch Wald zur Vorderen Sarsteinalpe
ca. 1700 m, und auf den , Steinhütteigrat * genannten Rückendem
Berges; nun geht die Wandening gerade nach N. Über den breit-
gewölbten Grat bis zur Hohen Sarsteinalpe, von welcher die Erreichung
des höchsten Punktes noch 3 4 Stunden beansprucht.
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f
G. Geyer, Touren von Obertraun.
Das beigegebene Panorama (Tafel 11, 12*) spricht genug für
die eminente Bedeutung dieses bekanntlieh auch von Aussee und vom
Putschenjoch aus zu erreichenden Gipfels.
2. Krippenstein nnd Gjaidalpe.
Vom Bahnhof Obertraun etwa 10 Min. auf der Strasse gegen
0.. dann Ober die Bahn und quer über den moosigen Thalgrund dem
Fusse des Gebirges zuschreitend, übersetzt mau nach '/4 Stunde auf
<ler Köhlerbrücke die Traun und betritt den Wald. Ein schlechter
Fahrweg leitet am Ufer des Miesbachs SO.; nach einigen hundert
Schritten zweigt unter rechtem Winkel steil südl. ansteigend, ein
Pussweg ab, der in einer schwachen halben Stunde an den Fuss einer
Blosse bringt. Wieder durch hochstämmigen Forst, dessen Boden
bereits überall von den abenteuerlichen Auswaschungsformen des
Kalks durchbrochen ist, geht es rasch in die Höhe, bis eine kleine
TOttldenartige Terrasse das Gehänge unterbricht; der Steig umgeht
nun östlich den Rücken und zieht in den Boden einer Schlucht, um
in Serpentinen anzusteigen, bis kleine Rasentlecke zwischen den zer-
zausten Wettertichten die Nähe der Alpe künden. 2 7» Stunden nach
Verlassen des Thalbodens hat man die rings vom Wald umschlossenen
Hütten der Niederen Schafeckalpe 1200 m erreicht.
Im W tritt der Schafeckkogel 1256 m gegen N. vor. Diesem
Kücken zustrebend, wendet man sich, nachdem seine Höhe erreicht
bt, direct nach S. und erreicht in 20 Min. die halbzerfallenen Hütten
'ler Oberen Schafeckalpe 1350 m. Der Pfad zieht nun am Ostrand
der Mulde auf einen Rücken, wo plötzlich die nackte, in senkrechten
Plattenwänden auf wüste Geröllfelder und Karrenflächen abstürzende
Felswand des Krippenstein erscheint. Hügelwellen und schwarz-grüne
Klumpen von Lecken**) unterbrechen das fahle Weissgrau der ge-
furchten Platten. Noch geht es ein Stück über den breiten Rücken,
von welchem sich schon der Blick in die schwindelnde Tiefe des
Hallstätter Sees erschliesst, dann in eine nach S. ziehende Schlucht
am Fusse des Krippenstein.
Hier blinkt aus einer kleinen Felshöhlung, ein wahrer Schatz für
ta Wanderer in der wasserarmen Wildniss. der klare Spiegel des
Krippenbrunns, ca. 1550 m.
Der Steig, reichlich gekennzeichnet durch Dauben, zieht nun
am Boden der Schlucht gegen S , bald über üppige Rasenflecke, bald
fott die klippigen und zackigen Erosionsmuscheln der Karrenfelder
fast eben dahin; links thürmen sich die Riesenwände des Krippenstein
a«f. rechts die monotonen Karren- und Knimmholzhänge des
*) I)as Erkennungsschema ist (Tafel 11.) zugleich für den Handgebrauch auf
kr Reise bestimmt. Die lied.
**. Landesüblicher Ausdruck für Krummholz.
1B*
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t
242 Dachstein- Gruppe.
Schwemmserkogel, an deren Abhang abseits des Weges die einsame
Krippenalpe liegt: vorne schliesst ein kahler Riegel die Aussicht ab,
energischer windet sich der Steig in die Höhe und in * 4 Stunden vom
Krippenbrunn betreten wir das eigentliche Hochplateau, wo auf einem
Felsbuckel drei grosse, schon von unten sichtbare Steinmandln stehen
Wir sind am Krippeneck. und die Steinmandln bezeichnen eine
wichtige Wegscheide: südlich über die Hochfläche leiten die Dauben
hinan zur Feisterscharte und hinab nach Ramsan, rechts zieht ein
Pfad zwischen niedrigen Hügeln in l/« Stunde hinab zur Gjaidalpe
Auf den Krippenstein zu gelangen, wendet man sich scharf link
über Karren und durch Lecken gegen den Fuss des Kleinen (südlichen*
Krippenstein. Oben und unten von Wänden begrenzt, zieht eine
Terrasse nördlich auf den gewölbten Kamm des Bergs. Zuerst durch
grasige Mulden, dann über abgewaschene grosse Felsflächen und alte
Schneereste gelangt man auf die Höhe und zuletzt direct gegen N.
über Rasen auf den breiten, domartigen Gipfel des Krippenstein
(IV, St. vom Krippeneck.*)
Der Gipfel bildet einen runden mit Rasen bedeckten Kücken,
welcher nach W. und N. in steilen Wanden abfallt und dessen höchster
Punkt beiläufig in der Mitte gelegen ist. Eine an Contrasten reiche Aus-
sicht belohnt den ziemlich mühevollen Aufstieg. Während im S. die
wüstenartige Hochfläche mit ihren öden Kesseln und wellenförmigen
Buckeln hinwogt, links überragt von den fernen Zügen der Niederen
Tauern, gekrönt durch die firnumlagerte centrale Gruppe, senkt sich
gegen N. der Blick volle 1 (iOOm hinab zum Spiegel des Hailstätter
Sees.**) Freundlich grünt in dem weiten Thor zwischen Sarstein und
Koppen das liebliche Thal von Altaussee, dessen See von dem bleichen,
ruinenhalteu Gipfelmeer des Todten Gebirges überragt wird. InstructiT
ist der Anblick des centralen Dachsteinstocks. An die graue Fläche
des »Stein* schliesst sich im S. der Kamm der Scheichenspitze, vor
welche, kaum von den dahinter liegenden Felsen für das Auge trenn-
bar, der Landfriedstein tritt. Noch näher, weit kühner schwingt sich
sodann rechts der Grosse Koppenkarstein auf, dessen lange Schneide
in schroffen Wänden auf die Firnfelder des Schladminger Gletschers
abbricht. Rechts vom Koppenkarstein wölbt sich in glockenförmiger
Kuppel der Hohe Gjaidstein. Rundbucklige Plateaus senken sich von
ihm zum Mittleren und Niederen Gjaidstein, über welchen die obersten
Felder des Hailstätter Gletschers glänzen.
*) Ein anderer, bedeutend kürzerer, aber steiler Weg führt direct von der
Krippenalpe herauf. Man überquert den geschilderten Steig und klimmt jenseil*
gerade hinan in 1 St. auf den Gipfel.
**) Um einen noch vollständigeren Thalblick zu erlangen, empfiehlt es sich
in '/« St. auf den nördlich vorgeschobenen Kopf hinabzusteigen, wo man Über eine
senkrechte Wand tief unter sich die grüne Ebene von Obertraun erblickt
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G. Gejer, Touren ron Obertraun.
243
Auf den Gjaidstein folgen die beiden Schrofen der Dirndln,
endlich der Dachstein selbst als thurmartiger Aufsatz einer steilen
Firnhalde Kantig und zerrissen senkt sich die Schneide als Begren-
zung des Hallstätter Gletschers über den Niederen Dachstein zur
Simony-Scharte. um alsbald über die breite dachartige Masse des Hoch-
kreuz zum Niederen Kreuz und Ochsenkogel abzusinken. GerifTt und
schneegefurcht schaut durch die Simony-Scharte der Thorstein her-
über. Zwischen Gjaidstein und Hochkreuz glänzt das schneeige Gefilde
des Karlseisfelds und Huthet in ruhigen Wellenlinien herab bis zum
Felsobelisk des Schöberl.
Als Abstieg nach Obertraun kann man eine andere Route ein-
schlagen; man steigt gleich neben der Spitze östlich über Grasstreifen
and Karrenfelder hinab zur Däumelalpe (1600m). von der sich eine
Schlucht nach N. zwischen Schafeckkogel und Mittagskogel senkt,
durch welche an der Augeralpe vorbei ein Steig hinab au das Ufer
des Miesbaches und in weiteren 15 Min. zur Köhlerbrücke zieht.
3. Hoher Gjaidstein 2786 m.
Wir wandern zum Krippeneck zurück und vertrauen uns der
Leitung von Dauben an. welche in westlicher Richtung durch ein
Gewirr von Hügeln in 20 Min. zur Gjaidalpe (ca. 1 760m) führen;
sie bildet eine flache, mit Matten bedeckte Einsenkung mitten in den
Karrenfeldern im S. des Schweramserkogel.
Mehrere Hütten, welche vou Ramsau aus bezogen werden, wie
alle Alpen auf dem „Stein*, liegen auf dem grünen Boden zerstreut.
Die bleiche Kuppel des Gjaidstein schaut mit ihren kahlen Vorwerken
ernst hernieder, an ihrer Seite erhebt sich über dem nördlichen Eude
des 'Hallstätter Gletschers der Grat des Hohen Kreuz. Westlich weitet
sich eine mit spärlichem Rasen bedeckte Mulde, durch welche man
einerseits über die Kreidengrube in ca. 'Jt St zur Wiesalpe hinab,
andererseits links durch die Zirbengrube ins Tanbenkar gelangt.
Schroff abstürzende Wände, scharfe, wenn auch wenig zerrissene
Grate siud eine Eigentümlichkeit aller höheren Gipfel der Dach-
stein-Gruppe. Eine Ausnahme macht nur der Gjaidsteiu, trotz seiner
dominirenden Höhe, trotz seiner Lage mitten in gletscherbedeckten
Keneren, zeigt sein nach N. sanft abfallender Rückeu die Neigung
zur Bildung breit gewölbter Kämme. Wohl fallt das kahle Felsmassiv
sowohl nach W gegen den Hallstätter Gletscher als auch nach O.
gegen den Schladminger Gletscher und die Fläche des „Stein* in mauer-
artigen Wänden ab. doch dehnen sich auf der Höhe des Kammes
breite Flächen nackten Gesteins, deren vollkommene Ebnung und
Kundung dem Berge, von weitem gesehen, ein völlig glattes Aussehen
verleiht.
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244
Dachstein-Grnppe.
Von der Gjaidalpe steigt man in südlicher Richtung an, wo
Kasenstreifen am weitesten gegen die Karrenfelder vordringen: über
einen Riegel gelangt man in eine Mulde, den Rümpel, hinter welcher
die grauen Wände des Niederen Gjaidstein oder Taubenkogel auf-
starreu: jenseits des nächsten Querrückens zieht das Sonntagskar bis
zu den Schutthalden am Fuss der Wände. Das Krummholz ist zurück-
geblieben, die hinderlichen Karrenfelder haben zahmere Form ange-
nommen, rascher geht es bergan, und in f><> Min. betreten wir das
Geröll, das von den Ostabhängeu des Niederen Gjaidstein herabkomrot.
Von hier geht es Ober Schutt und alte Schneereste gerade westlich
hinauf zur Einsattlung im N. des Taubenkogel: einige Felspartitti
werden mit Leichtigkeit überwunden, in 1 1 „ Stimden sind wir in der
Scharte und gelangen in derselben Zeit bequem auf den Taubenkogel,
zu dem ein breiter Rücken hiuanzieht: ein lehrreicher Blick erschließt
sich oben auf das nordlich anstossende Plateau.
In die Einsattlung zunickgekehrt, steigt man direct südlich über
spärliche Rasenpolster und Felstrüraraer aufwärts; nach und nach
erscheinen die Spitzen des Dachstein, rechts in der Tiefe aber,
umsäumt von röthlichgrauen Moränenwälleu, der apere bläulieii
gefärbte untere Theil des Hallstätter Gletschers. Hier erreicht da>
Plateau des Gjaidstein seine grösste Breite von mehr als einem Kilo-
meter. Heber flache Kuppen schreitend, gelangt man bald an eine Stelle,
wo sich der Kücken bedeutend verschmälert, indem von W. das Gjaid-
kar einschneidet. Bogenförmig biegt der Kamm nach S. und schlieft
an einen etwas steileren Abhang an. Dieser Abhang trägt eine zweite
höhere Terrasse, über welche man in 1% St. von der Einsattlung am
Tauben kogel leicht auf den Gipfel des Hohen Gjaidstein gelangt.
Die breite Kuppe trägt mehrere an den Rändern der Gipfel-
fläche aufgestellte Signalstangen. Ist auch die Fernsicht etwas
beschränkt durch nahe höhere Gipfel, so bieten doch eben diese durch
imposanten Aufbau reiche Entschädigung. Namentlich siud es die
gewaltigen Firn- und Gletschermassen, welche rings den Fuss des
Berges umgürten, die dem Panorama hochalpinen Charakter verleiheil.
Wie ein Felscap schiebt sich der Rücken des Gjaidstein zwischen den
aus gemeinsamem Firnfeld östlich und westlich herabfliessenden
Schladminger und Hallstätter Gletscher, auf welchen keine einzige
Spalte dem Auge entgehen kann.
Gerade im S. entsteigt als mächtiges Bollwerk die Mauer des
Koppenkarstein dem Schladminger Gletscher.
Nur unterbrochen) durch den Huuerkogel und die beiden Dirndln
läuft von ihm der weisse Firnrand des Hauptkamms westlich bis zum
Dachstein. Die Tauernkette blitzt gerade noch herüber. Als Glanz-
punkt folgt nun der Hohe Dachstein. Kirchdachsteil scheint sich das
Firnfeld bis an die Wände zu ziehen, über deren Randkluft als vor-
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6. Geyer. Touren von Obcrtraun. 245
Dehmes zweigespaltenes Horn die Spitze aufstrebt. Minder schön
präsentirt sich das Hohe Kreuz; kennte man nicht die Steilheit seiner
Wände, man wurde meinen, es sei spielend zu ersteigen, so flach,
rnnd und unbedeutend sind seine Contouren.
In prächtigen Wellenlinien senkt sich zwischen uns und dem
Hohen Kreuz der Haiistatter Gletscher hinab. Knapp am Fusse des
«ijaidstein scheint er über eine vorstehende Felsklippe sich zu wälzen,
denn treppenformig gebrochen zeigt sich das Eis, und blaue Schlünde
mahnen zahlreich genug zu uns herauf.
«fegen 0. liegt tief unter uns die Wüste des , Stein*, eine ab-
schreckend öde Landschaft, grau in grau, ohne Formen und Abwechslung.
Wohlthuend berührt dagegen das Auge der Blick hinab in den Kessel
von Altaussee.
Vom Hohen Gjaidstein gelangt man über einen südlich vor-
geschobenen Grat in 1 , St. auf das Firnfeld und kann einerseits durch
die Hunerkogel-Scharte und die Schwadering nach Ramsau, anderer-
seits über den Hallstätter Gletscher und die Simonv-Hütte nach Hall-
statt absteigen. Wir wollen jedoch auf einem dritten Wege zur Gjaid-
alpe zurück und steigen über die oberste Gipfelterrasse und den steilen
Abhang ins Gjaidkar ab. In früher Jahreszeit ermöglichen steile
Schneefelder flottes Abfahren, im Spätsommer aber ziehen rauhe
Trümmerhalden bis in den Boden des Kars, durch welches man fast
eben hinausschreitet. Nach Ueberwindung einer niedrigen durch den
• rietscher glatt polirten Wand betreten wir das am Rand mit feinem
Schutt bedeckte Eis und bald darauf die ebene Endzunge des Hallstätter
•iletschers. Eine Stunde genügt, um von der Spitze den Gletscher zu
erreichen, welcher immer schmäler werdend, noch eine Viertelstunde
weit hinabzieht bis zur schwach ausgeprägten Randmoräne. Gegen S.
■nebt man die Endzunge in unmerklicher Neigung einige hundert Meter
ansteigen, dann wölbt sich das graublaue Eis steil empor zur nächst
höheren Gletscherterrasse. dem Karlseisfeld, und verdeckt den Anblick
der weiten Firnfelder unter dem Hauptkamm, nur die höchsten Zinnen
der Gruppe ragen drohend über den hohen Eisrand. Die Endzunge
zeigt alle charakteristischen Erscheinungen der ( Gletscher, nur Gletscher-
tische sind sehr rudimentär vertreten. Kegelförmige, mit Sand bedeckte
Hügel, zahlreiche Mühlen und Tümpel erregen das Interesse des
Beobachtenden. Eine trübe, gelbgraue Lache bedeckt das untere Ende
der Zunge, je nach den Abschraelzungsverhältnissen verschieden aus-
gedehnt.
Nachdem wir den Querriegel hinter dem Gletscher überstiegen,
seht es den Dauben nach über ein Terrain, welches deutlich die
Wirkungen ehemaliger Eisbedeckung zeigt, allmälig hinab in die
weite grflne Mulde des Taubenkars,*; in welches die majestätische
*) Oft bort nian von den Bewohnern der umliegenden Alpen „Tauernkar*.
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246
Dachstein-Gruppe
Glockenfonu des Gjaidstein ernst herabschaut. Der ausgezeichneten
Weide wegen stand hier einst eine Hütte, deren Ruinen noch heute
auf grüner Anhöhe zu sehen sind
Um auf dem kürzesten Wege vom Taubenkar nach Hallstatt tu
gelaugeu, verlässt man die Mulde an ihrer nordwestlichen Seite und
steigt in HO Min. durch eine seichte Schlucht zwischen Karrenhügeln
zur Ochsenwieshöhe hinan, von wo der Dachsteinweg in ca. 3 St
nach Hallstatt fuhrt. Will man jedoch zur Gjaidalpe zurück, so ver-
folgt man die Matten des Taubenkars bis zu ihrem nördlichen Ende,
wendet sich dann rechts und kommt über Karrenfelder durch die
Zirbengrube in 1 St. zur Gjaidalpe.
4. Hoher Speikberg (2122 m).
Die gewaltigen Felswogen des „ Stein" werden im N. abge-
schlossen durch einen nur wenig über das Plateau aufragenden Kamm,
welcher in OSO -Richtung vom Krippenstein über den Däumel.
Niederen Speikberg und Napfenkogel zum Hirzberg streicht. Als
höchster Punkt dieses Massivs erhebt sich in einem vom Niederen
Speikberg nördlich vorgeschobenen Rücken der Hohe Speikberg und
schliesst mit dem westlichen Krippenstein ein zuletzt steil gegen
Obertraun abfallendes Kar ein. Mitten im Hintergrund strebt ans
wüsten Karrenfeldern der Däumel empor, von welchem, das Kar in
zwei ungleiche Hälften theilend, ein Kamm zum Mittagskogel nieder-
setzt.
Wir haben die westliche Schlucht des Kars als Abstieg vom
Krippenstein über die Däumelalpe kennen gelernt, und wollen min
durch den östlichen Graben über die Schönbergalpen die Besteigung
des Speikberg unternehmen. Von der Köhlerbrücke bei Obertraun hält
man sich, statt dem Miesbach zu folgen, weiter links (nördlich) und
betritt einen Waldweg, welcher in massiger Steigung bis an den Fuss
einer vom Hageneckkogel abstürzenden Wand hinzieht. Jetzt beginnt
der steilere Theil des Anstieges links über eine Schutthalde und quer
über deren oberen Saum knapp am Fusse der links aufgethünnten
Felsen. Ist man auf diese Weise in den Boden der ungemein rasch
ansteigenden, von Wänden unterbrochenen Waldschlucht gelangt, so
wendet man sich stark rechts und umgeht auf äusserst steilem Pfad
einen Absturz. Zwischen düsteren Felsen, über abgewaschene Steine
und hohe plattige Stufen zieht der elende Steig im Wald jäh auf-
wärts, bis sich endlich, etwa 21 /, St. von Obertraun, auf grünem, all-
seits von Felsen umgebenem Boden die Hütten der Untersten Schön-
bergalpe zeigen. Hoch oben im S. über röthlichgrauen Steinwändeu
zeigt sich der Rand einer zweiten Terrasse. Gerade hinaufzuklettern
ist unmöglich, wir müssen einen weiten Umweg nach rechts machen,
um zur Mittleren Schönbergalpe zu gelangen. Bequem geht es Über
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G. Geyer, Tonren von Obertraun. 247
Wiesen, zwischen einzelnen Fichten und herabgestürzten Blöcken ein
Stock hinan*) : bald jedoch sind wir am südlichen Ende des Kessels
angelangt, wo senkrechte Felsmauern uns zwingen, rechts abzubiegen.
Der nun folgende Steig, welcher über glatt polirte Karrenfelder, deren
weisses Geritf hie und da von Krummholz überwuchert wird, bergan
lieht, verdient alles audere als diesen Namen. Bald geht es steil auf-
wärts, bald wieder höchst überflüssiger Weise bergab, bald balancirt
der Fuss auf messerscharfen Erosionsmuscheln, bald gleitet er in
glatten Rinnen, bald wieder heisst es sich über hohe Stufen hinauf-
schwingen.
Endlich nach 1 St. ist die Höhe der nächsten Terrasse gewonnen,
ganz nahe zur linken winken schon die Hütten, doch trennen uns noch
kleine heimtückische Wände von ihnen. Wir müssen einen Hügel über-
klettern und können erst jenseits zur Alpe hinabsteigen, deren von
Alpenampfer überwucherte, morastige Umgebung uns eine fruchtbare
Oase mitten in öder Steinwüste däucht. Der beschränkte Boden der
Mittleren Schönbergalpe bildet ebenso wie jener der Unteren eine
kleine, im S. von Wänden abgeschlossene Terrasse: doch ist die
liegend schon viel freier, kein Baum hemmt mehr den Blick gegen
N\ wo über der tiefen Furche des Hallstätter Sees zunächst der
Sarstein und neben ihm in weiterer Ferne endlose blauduftige Berg-
ketten aufstreben
In einem Bogen zieht nun der Steig an den östlichen Hängen
lies Kessels aufwärts, zuerst noch über Rasen, dann aber jäh an
schroffen Wänden hinan, Krummholz hängt über den Abgrund hinab,
und zwischen seinen dunkelgrünen Büscheln schimmert aus schwin-
delnder Tiefe der Hallstätter See. Unmittelbar zu Füssen liegt der
grüne Boden der Unteren Alpe; ein gefährlicher Pfad, nur von Jägern
and Wildschützen benützt, führt wenig einladend direct hinab. Bevor
man um die Ecke biegt, sieht man über den bereits gesunkeneu
oberen Terrassenrand der Mittleren Alpe, die aus weissgrauen Karren-
platten bestehenden Felsdome des Däumel und Krippenstein empor-
ragen. Nun wendet sich der Pfad rechts und biegt in '/, St zur Oberen
Schönbergalpe (ca ltiOUm). Elende Hünenhafte Hütten schaaren sich
auf einem kleinen grünen Fleck des unebenen Kessels; die mit Krumm-
holz überzogene Kuppe des Hageneck im N. überragt kaum noch.
In massiger Steigung verfolgt man nun ein Thal, welches sich
nach SO. gegen die Einsattlung zwischen Hirschberg und Speikberg
hinanzieht, zuerst über Karrenfelder, dann bequem in grüner Mulde,
endlich etwas steiler über Felshügel und in kleinen Schluchten. Nach
1 St. weitet sich die Gegend zu einem sanftgeneigten Plateau. Ganz
nahe erscheint die erwähnte Einsattlung, rechts der breite Bau des
*) Ära Fusse der Ostlichen Wände sprudelt zwischen grossen Blöcken in
«iaem FelsgewMbe klares Waaser.
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248
Dachstein-Gruppe.
Speikbcrgs. Leicht legt man sich einen unschweren Anstieg über die
von Fels durchbrochenen Schutt- und Rasenhänge zurecht, doch
heisst es erst noch eine unangenehme Strecke bis zum Fuss der
Gipfelkuppe passiren. Zwischen abgewaschenen Felsdämmen, deren
glatte Oberfläche auch dem bewehrten Fuss nur prekären Halt bietet,
gähnen tiefe Schluchten, öffnen sich unheimliche, brunnenartige
Schächte und Grotten. Mit Vorsicht steuern wir durch dieses Chaos
und betreten die trümmcrübersäteu Flanken der Spitze Kleine
Wändchen und lockeres Gerölle sind bald öberwunden. immer
üppiger und dichter überzieht langhalmiger Rasen den flachen, breit-
gewölbten Rücken. Schon venneinen wir den höchsten Punkt in
betreten, da taucht erst weiter im S. die Signalstange auf. Mehrere
hundert Schritte breit zieht der grüne Rücken zur Spitze hinüber.
2 St. haben wir von der oberen Alpe. (3 St von Obertraun bis herauf
benöthigt.
Gewährt der Krippenstein bei seiner gegen N. vorgeschobenen
Lage und seinem schroffen Abfall einen besseren Thalblick, so belohnt
der Speikberg durch ungleich instructiveren Hinblick in den Bau der
östlichen Theile der Dachstein-Gruppe. Vor allem ist es der grosse
Contrast zwischen den weissgrauen Wüsteneien des „ Steins* und der
bedeutend tiefer gelegeuen. mit Wald und Krummholz überzogenen
dunkelgrünen Fläche des Kammergebirges, welcher auffällt. Deutlich
erkennt man den Kamm des Napfenkogel und Hirzberg als trennende
Scheidewand zwischen beiden Terrassen. Von keinem Punkt, den
Hirzberg vielleicht ausgenommen, dürfte das merkwürdige Kammer-
gebirge mit seinen endlosen Hügelwellen näher und besser zu über-
blicken sein Dass auch vom Speikberg als Glanzpunkt der Aussicht
die centrale Dachstein-Gruppe mit ihren Gletschern und Hörnern
sich zu einem imposanten Bild gestaltet, vor welches als wirkungs-
voller Rahmen die meileuweiten kahlen Hochflächen treten, braucht
bei der Lage des Berges nicht besonders betont zu werden. Hallstatt
ist erst sichtbar, wenn man einige hundert Schritte über den kaum
merklich geböschten Wrestabhaug hinabgeht: dann erst gestattet die
Wölbung des Berges einen Blick in die grausige Tiefe, wo. wie in
einem Schlünde, der düstere See mit den winzigen Häuschen erscheint
Altaussee ist verdeckt, dagegen grünt weit im 0., überragt von
der röthlich-weissen Zackenmauer des Griraming, ein Stück Mittern-
dorfer Thal. Vollständiger als vom Krippenstein, weit über den
niedrigeren östlichen Theil des Südrandes auftauchend, präsentiren
sich die braunen, schneegefleckten Kämme der Niederen Tauem. mit
Wildstelle und Hochgolling
Als Rückweg nach Obertraun wählen wir einen theilweise das
Gebiet des Kammergebirges berührenden Abstieg weiter im 0 Das
breite grasbedeckte Gipfelplateau ist rasch überschritten* die rauhe.
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G. Geyer. Touren von Obertraun.
249
teilweise felsige Nordseite bald hinter uns. jetzt gilt es einen möglichst
kurzen Weg durch ein Chaos von Trichtern und Gruben zu finden,
-tarch welches in NO -Richtung die Einsattlung zwischen Speikberg
und Hirschberg gewonnen wird.
Der Hirschberg (2013 m) streicht als langer Kamm gegen
X. zum Hageneck. Während auf der W -Abdachung Matten bis zum
Gipfel reichen, stürzt auf der O.-Seite eine ausgedehnte Wand auf
eine Terrasse herab, welche ihrerseits abermals gegen 0. mit mauer-
artigen Abfallen auf tiefere Plateautheile niedersetzt. Von der Ein-
sattlung suchen wir diese Terrasse zu gewinnen, indem wir zunächst
die Geröllhalde traversiren. dann über riesige, tafelartige Platten
allmälig absteigen. Enorm grosse Schichtflächen des Dachsteinkalkes
sind hier entblösst; vom Wasser abgewaschen, zeigen sie an ihrer
Oberfläche deutliche Durchschnitte von Bivalven und Gasteropoden.*)
Von weitem gewähren diese hunderte von Quadratmetern umfassenden
Platten einen eigentümlich regelmässigen Anblick. Die hier wieder
^ginnenden Dauben leiten in eine kleine Mulde, aus welcher bald
die Hütten der Bärenlackenalpe entgegenblicken.
Eine der höchsten desGebirges liegt diese Alpe in grauenhaft öder
Umgebung. Kaum dass hie und da ein kümmerliches Rasenpolster
die kahlen grauen Klippen und Trümmer schmückt Nachdem wir
den Durst an einer spärlich fliessenden Quelle gelöscht, wandern wir
über die Terrasse nördlich weiter, bald auf den Kämmen, bald in den
Tieten der Mulden, wie es unsere Führer, die Dauben, ebenerheischen.
Mit einem Male bricht jedoch der Boden schroff ab, wohl mehrere
hundert Meter tief sehen wir unter uns in grünem Kessel die Land-
friedalpe. In Serpentinen führt ein Steig hinab; stellenweise sind blos
Tritte in abschüssige Felsplatten eingehauen, stellenweise geht es
iängs steiler Grasplätze hin. bis endlich der Absatz überwunden ist
und ein trümmerbesäter Rasenhang folgt
Rechts* im Kessel liegt die Ausseer Landfriedalpe 1371) ra, wir
senden uns jedoch links durch die grüne Tiefe den Hütten des Ober-
trauner „ Landfried" ca. 1350 m zu, von wo es nördlich immer noch
durch einige Mulden an den Rand einer Schlucht geht Den G'haug-
kogel (Gehängekogel) zur Linkeu, die Wände des Gschirrkogel und
Kubeukogel zur Rechten, führt der Weg zunächst an den Schutthalden
des letzteren gegen N., dann links umbiegend steil in einem Graben
«estlich zu Thal. Nach 2 St. passiren wir die auf einsamer Wald-
wiese gelegene Koppenwinkel-Alpe und kommen dann entweder au
der morastigen Koppenwinkel-Lacke vorbei rechts zum Ausgang des
Koppen, oder links auf einem Waldweg zur Traun und über eine
Brücke weiter nach Obertraun (1 St.)
") Verfasser beobachtete hier einen mindestens 2 Decimeter laufen Durch-
schnitt einer Nerinea.
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250 I>achstein-<j nippe.
5. lieber den „Stein" nach Kamsau.
Kaum als selbständige Tour anzurathen, sollte dieser von Ein-
heimischen oft benützte Uebergang stets in Verbindung gebracht
werden mit einer Besteigung des Speikberg oder Krippenstein, dereu
Häupter sich nur wenig über das Plateau erheben.
In 3 Vi Stunden von Obertraun gelangt man zum Krippeneck,
(Tour 2) wo mit einem Male die grauen Felsenwogendes .Stein* auf-
ragen. V4 St. rechts liegt die Gjaidalpe. links führt ein Steig an den
südl. Hängen des Krippenstein zur Hirzbergalpe und von dort über
die Alpen Maisenberg, Langkar und Lackenmoos zur Mieserscharte.
Unser Weg jedoch zieht sich, durch Dauben, meist sogar nur durch
einzelne Steine auf grossen Platten bezeichnet, südlich Ober die Wellen
des , Stein u. Todtenstille umfängt den einsamen Wanderer, dessen
Fuss nur selten Ober spärliche Rasen, meist über das nackte Gerifif
der Karrenfelder dahinseh reitet. Bald auf freier Anhöhe eines Rückens,
bald in schluchtartigen Vertiefungen mit alten Schneeresten geht es
in 1 1 „ St. zur gänzlich verfallenen Schonbichlalpe hinan. Nun tauchen
hinter den grauen Felsdämmendes m Stein- die bleichen Mauern der
Dachsteinspitzen auf. Eselstein und Landfriedstein dienen uns fortan
als Landmarke. Weiter rechts erhebt sich in wilder Mauer aus dem
Schladminger Gletscher der Koppeukarstein und noch näher die
wüsten Hänge der Gjaidsteine. Langsam zieheu sie vorüber in dem
Maasse, als wir gegen S. vordringen und zeigen immer andere Formen.
Nach 1 St. biegt links der Weg zur Modereckalpe ab, über
welche man zur Lackenmoosalpe und Mieserscharte gelangt; unser
Steig dagegen erreicht in 1 l/f St, einen Wegzeiger. Die Gegend wird
immer öder, das Krummholz ist schon ganz, der Rasen fast vollständig
zurückgeblieben, nur mehr kahles Gestein, wüste Plattenhügel,
schmutziger alter Schnee, so weit das Auge reicht. Plötzlich öffnet
sich zu Füssen ein todtenstiller Felskrater, an dessen jenseitigem
Ende ein blaues Seelein inmitten grauer Karren schlummert. Hier
findet man iu den kesselartigen Einsturztrichtern des karstartigen
Bodens kleine braune Rollstücke von Bohnerz, welchen von den Ein-
heimischen eine besondere Heilkraft für kranke Augeu zugeschrieben
wurde, daher die Bezeichnung Augensteiugruben.
In einem Bogeu zieht der Steig rechts hinab in das Seethal und
an den Hängen des Esel stein schräg hinüber zur Feisterscharte
oder dem Kratzer 2209m. (3/4 St. vom Wegzeiger.)
Freudig überrascht blickt man hinab auf die freundlichen Gefilde
von Ramsau, deren saftiges Grün dem Auge wohlthut. Rasch geht es
hinab in eine grüne Mulde und dann durch das Feisterkar, unterhalb
der Stillnerwand vorbei, zum Feisterer und nach St. Ruprecht am
Kulm. (IV, St.)
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G. Geyer, Touren von Hallstatt.
251
II. Touren von Hallstatt.
6. Ueber die Simony- Hütte auf den Dachstein 2996 m.
Wenige Minuten südlieh von Hallstatt mündet von W. das
malerische Echernthal, links begrenzt von den hohen Abstürzen des
Hirlatz. rechts von der merkwürdig geschichteten Ahorn- und Siegwand.
Ueppige Vegetation bedeckt den ebenen Boden. Am Waldbachstrub
vorbei überschreitet man den Bach und steigt am rechten Ufer einen
steilen Schuttkegel hinan, bald in Serpentinen, bald knapp am Rand
der schroffen zum Waldbachstrub abstürzenden Hänge. Im Rückblick
hat man das grüne Echernthal zu Füssen, weiter aussen die Seebucht
von Obertraun und endlich das Gebirgs- Amphitheater des Koppen
und Gschirrkogel ; bald aber wendet sich der Steig um eine Ecke des
Dürrenberges und führt nun fast eben thalein. Tief unten schäumen
die Wogen des Waldbachs Über moosige Trümmer. Eine breite
Strasse zieht verlockend rechts hinab über eine Brücke, sie führt
jedoch nur zur Klausalpe, deren Hütten einen saftig grünen wald-
umrandeten Wiesboden schmücken. Hoch oben thürmen sich über
eine Terrasse die grauen Klippen des Blassenstein. Zuerst durch
hochstämmigen Buchenforst, dann durch niederes Gestrüpp zieht der
schmale Weg. Ueberall treten die polirten Erosionsmuscheln der
Karren aus dem Boden hervor, oft gleitet der Fuss in den von
schwarzem lockeren Humus erfüllten Rinnen zurück. Ueber 'eine
von Erd- und Himbeergesträuch überwucherte Blosse, die Wald-
bachleiten, in deren Nähe am Waldbachursprung die Gletscherwässer
des Karlseisfeldes als mächtiger Bach zu Tage treten — ein gross-
artiges Bild — gelangt man in 1 St. vom Strub auf den Rücken des
Dürrenberges, den man übrigens auch an den Abhängen des Hirlatz
über die Dürrenalpe und durch den Graben zwischen Hirlatz und
Dürrenberg, also auf der Südseite in etwas kürzerer Zeit erreicht.
Nun wendet man sich der Südabdachung des Dürrenberges zu, längs
welcher neben dem Wege eine Holzriese berabführt, und gelangt
in ■/« St. über einige Waldwiesen, deren Rasen schon überall von
Karrenfeldern verdrängt wird, zur Tropfwand. In einer engen Gasse,
rechts die überhängende Tropfwand, links einen sehr steilen Hang,
zieht der Steig über Trümmer hinan. Feuchte Kühle herrscht in der
von Schutt und Geröll erfüllten Schlucht. Zurückblickend sieht man
gerade durch den Spalt zum See hinab. Statt der Schlucht zu folgen,
wobei man in die Grubalpe gelangen würde, biegt man plötzlich
scharf links ab und folgt einem theilweise verbesserten steilen Weg
gerade hinan durch den Wald. Die abgewaschenen Karrenplatten und
der glatte, von Buchenlaub bedeckte Boden machen das Ansteigen
ziemlich sauer, so dass man freudig eine etwas ebenere Strecke
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252
Dachstein-Gruppe.
begrüsst. Wieder geht es steil zur Quelle am „Lärchbaum im
Schnecken4*, wo reehts herabtropfendes Wasser einen ausgehöhlten
Baumstamm füllt und zur Rast und Labung ladet. Bald oberhalb
der Quelle verlässt man nach ziemlich muhevollem Anstieg Ober die
vom Humus nur trügerisch bedeckten Karren den Wrald und steht
am unteren Ende der Martins wand, dem völlig glatten senkrechten
Absturz des Grünkogels. Nördlich schliesst sich an die Martinswaud
die rasch ansteigende Terrasse des Dürrgartens, über welche der
Weg in Serpentinen zur Höhe klimmt Fortwährend die grauen,
schwarzgestri einten und deutlich geschichteten Abstürze der Martins-
wand zur rechten, geht es theils über Rasen, theils über Schutt
hinan; schon künden die schütter stehenden Fichten und Lärchen,
noch mehr aber das vereinzelte Auftreten von Zirben die Nähe der
Alpenregiou. Aus der tiefen Schlucht nördlich erheben sich senkrecht
die Wände des Hirlatz. neben welchen in weiter Ferne die blaueu
Höhen des Salzkammergutes herübergrüssen. Der Boden ebnet sich
zu einer kleinen Terrasse. Bevor wir die nächste Stufe ersteigen,
wenden wir uns rechts, pfadlos über Rasen und vermodertes Holz der
Martins wand zu. wo plötzlich das Aufgähnen eines tiefen Kraters
überrascht. Zu Füssen liegt das merkwürdige Dürrgartenloch.
dessen Wandungen überall senkrecht aufragen und dessen von eckigen
Gesteinsstücken übersäter Boden Zeugniss gibt, dasswir es mit einem
eingestürzten Hohlraum zu thun haben. Hoch vom Rand der
Martinswand, wo dunkle Zirben sich als Silhouetten abheben, fallen die
glatten Mauern vielleicht 200 m tief in den Kessel hinab. — Zurück-
kehrend von der kurzen seitlichen Abschweifung gewinnt mau bald
als nächst höhere Terrasse die Dürrgartenhöhe, wo der Blick nach
Norden schon ziemlich frei. Die Schlucht zur linken verflacht sich
zu breiter Plateaubildung, deren ganze Oberfläche bereits von den
Dämmen und tiefen Furchen der Karrenfelder bedeckt wird. Meist
in schmalen Gassen, zwischen einer niedrigen Wand rechts und den
zerfurchten, hie und da von einer Lärche oder Zirbe gekrönten Stein-,
hügeln links, wandert man noch 1 St. durch die sogenannte
Herrengasse wenig steil empor, bis grüner Mattenteppich das
klippige Gestein ersetzt und in freundlicher Mulde die Wiesalpe
erscheint. 4 St. sind seit dem Aufbruch von Hallstatt verflossen und
doch haben wir erst eine Höhe von 1670 m ü. M. oder 1173 m über
dem Seespiegel erreicht.
Rasen bedeckt den Grund des im S. von einer Wand abge-
schlossenen Alpenkessels. Auf einer Anhöhe steht das nette Jagdhans,
während weiter östlich in der Tiefe mehrere Alphütten liegen.
Während des Hochsommers wird jedoch auf die höhere Ochsenwies-
alpe aulgetrieben, zu welcher zwei Wege führen. Der eine, weitere,»
„ Mitterweg u genannt, zieht mit grossem Umweg östlich in einem
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• ü. Geyer, Touren von Hallstatt. 253.
Bogen herum, während der kürzere ziemlich steil den Abfall der
nächsten Terrasse im S. erklimmt
Die Gegend im Norden der Wiesalpe zeigt bereits vollständig
den Charakter fast aller Plateaus der nördlichen Kalkalpen in einer
Meereshöhe von 17 — 1900 m. Die zähen Aeste des Krummholzes
bilden ein fast ununterbrochenes Netz über die hügelige Oberfläche
und lassen nur in den trichterförmigen Kesseln den Alpenkräuteru
Raum sich zwischen Karrenrippen und Geröll anzusiedeln. Nur sanft
erheben sich aus diesen schwer passirbaren Einöden die Hachen Kuppen
des Hirlalz und Zwölfer.
Bald ist der schöne Alpenboden unter uns. Der Weg fuhrt rasch
rechts in die Höhe : begrünte Terrassen wechseln mit felsigen Absätzen,
deren glattes Gestein durch eingemeisselte Tritte gangbar gemacht
ist. An der steilsten Stelle klettert man sogar an einem mit Stufen
und Geländer versehenen Baumstamm empor, worauf der immer noch
jäh aufstrebende Hang in Serpentinen bald überwunden und der
untere Rand der nächsten Terrasse erklommen ist: erst geht es in
einer steinigen Mulde angesichts der im Hintergrund auftauchenden
Kuppe des Ochsenkogels etwa % St. empor, dann erscheint die erste
Hütte der Ochsenwiesalpe (1830m), des früheren Nachtquartiers
der Dachsteinbesteiger. Die kleine, riugs vou kahlen Wüsten um-
säumte Oase, inmitten ein schmutziger Tümpel als einziges Wasser
für Mensch und Vieh, bietet keinen Ausblick: eiue südlich vorgebaute
Hügelwelle verdeckt noch das Hochgebirge. Das weissglänzende
Todte Gebirge erscheint zuerst, wenn wir zurückblicken; bald geht
es steiler längs der zahlreichen Dauben über Felshügel und durch
seichte Mulden empor. Noch hebt sich ein Hügel gegen den Hiramels-
rand. wir ersteigen ihn, biegen ahnungslos um eine Ecke — da liegt
vor uns König Dachstein mit seinem Gefolge. In erhabener Ruhe
dehnen sich die sanft gewellten Firne, aus welchen die ernste Kuppel
des Gjaidsteiu, die scharfen Kanten des Dachstein und Hochkreuz
zum Himmel streben. Vor dem Kreuz steht wie ein Obelisk das
Schöberl, und weiter rechts ziehen bleiche, abgerundete Rücken, in
deren Karen Schneefelder eingebettet sind, zum Ochsenkogel hinüber.
Der weissgraue Rücken, welcher, den unteren Theil des Gletschers
verdeckend, sich vor das Schöberl legt, ist der Wildkarkogel, von
ihm senkt sich die buckelige Plateaufläche gegen N. und 0. bis zum
Fuss des Niederen Gjaidstein.
Ausser den Dauben dienen nun auch schwarze Kreuze an den
Felsen als Wegweiser und leiten über ein Terrain von seichten
Mulden. Schneeflecken und Hügelwellen um den Ostfuss des Wild-
karkogel inTs Wildkar. Die letzte hohe Terrasse, welche schon den
Gletscher trägt, erhebt sich nun knapp vor uns und versperrt jede
Aussicht gegen S. Nur das Schöberl scheint den Steilhang zu krönen,
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254
Dachstein-Ii nippe.
über welchen der Steig in Serpentinen hiuanklimmt. Meist geht es
über die Schichtbänder hin und her,*) dann wieder steiler über ein
Waudl auf die nächste Stufe, gar bald ist das Wildkar und darüber
hinaus die Wogen des Plateaus bis zum Zwölfer- und Rauhenkogel
weit hinabgesunken. Jetzt taucht zum zweiten Male, diesmal aber
ganz nahe, der Gletscher auf. und der laute Jauchzer des Führers
kündigt unsere Ankunft bei der Siraony- Hütte an, dem schützenden
Hospiz in weltabgeschiedener Wildniss.
Ein naher Felskopf bietet herrliche Rundschau; zu Füssen liegt
das wüste Plateau, über welches hinweg das Auge in der Tiefe den
Altausseer See trifft. Wie ein Wall von Stein schliesst dort das
Todte Gebirge den Horizont: vor uns im S prangt in aller Herrlich-
keit der Eisslrom de* Hallstätter Gletschers mit seiner grossartigeu
Um wallung.
Die Simony-Hütte wurde 1870 und 1877 von den Sectionen
Austria und Salzkammergut des Deutscheu und Oesterreichischen
Alpenvereius erbaut; den Bau leitete Führer Riezinger aus Hall-
statt. Die Hütte gehört zu den corafortabelsten des Vereins; bei einer
Länge von ca. 1 1 m und einer Breite von ü m besteht sie im Inneren
aus einem zugleich als Küche dienenden Vorraum, von welchem man
in den durch Träger gestützten Schlafraum gelangt, welcher in äusserst
praktischer Weise durch den Kochofen mit erwärmt wird. Die Schlaf-
Stellen sind für 12 Personen berechnet, für Damen ist ein durch Vor-
hänge zu separirender Raum geschaffen. Die Hütte ist mit Bibliothek
und einer höchst praktischen Hausapotheke versehen Der Dachraum
dient als Schlafstelle für die Führer, und ist, sowie der Vorraum,
stets offen.
Auf den Dachstein zu gelangen, geht man binnen wenigen
Minuten über Moränenschutt auf den ebenen unteren Theil des Hall-
stätter Gletschers und steigt nun über dessen höckerige, von Wassel -
rinnen durchfurchte sauft geneigte und fast klüftefreie Oberfläche direct
gegen S., wo der doppelgipflige Dachsteiu über die Firnfelder auf-
starrt. Zur rechten zieht langsam der Kamm des Hochkreuz vorbei,
links erheben sich die Wände des Gjaidstein, gerade vorne steigt
stolz aus steiler Schneehalde, flankirt von seinem kühnen Rivalen der
Hohe Dachstein auf. Nach 1% St gelangt man an einen aus dem
Firn herausragenden niederen Felsrücken, den Eisstein. Deckt noch
reichlicher Schnee die Randklüfte, so wird er links gelassen und
direct dem Dachstein zugesteuert, jetzt pflegt man ihn auf der öst-
lichen Seite zu umgehen, wobei man ganz in die Nähe der ungemein
*) Angelehnt an eine Felswand »eben wir hier eine aus zusammengelegten
Steinen erbaute kleine Hütte, das „Hötel Simony, welche dem hochverdienten
Forseher tagelang als Unterstand dienen musste während seiner meteorologischen
u. a. Beobachtungen.
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G. Geyer, Touren von Hallstatt.
255
zierlich geformten doppelzinkigen Dirndln gelangt. Jetzt taucht auch
neben dem Gjaidstein der Grat des Koppenkarstein auf, bald ist die
oberste Fjrnterrasse gewonnen und fast horizontal wandern wir dem
Fusse des Dachstein zu.
Eine steile Firnhalde zieht hier empor, rechts über derselben
baut sich als dreieckige Wand der höchste Gipfel auf, links reicht
der Firn bis zur Kammhöhe der vom Dachstein gegen 0. streichenden
Dachsteinwand, welche mit steilem Felspfeiler zum Gletscher
abfallt. Wir haben die Wahl dreier Wege. Liegt noch viel Schnee,
so kann über die Firnhalde direct ansteigend an einer Felsuase die
Wand des Gipfels unmittelbar erreicht werden. Ist jedoch der Gletscher
stark ausgeapert, so öflhet sich unterhalb des Felsrandes eine breite
Randkluft, zu deren Ueberschreitung früher von der Dachsteinwand
eine dort verwahrte Leiter mitgeschleift werden musste. War das
Herauftragen der Leiter, noch mehr aber das Ueb erschreiten der
Randkluft, dann die Erklimmung des Eishangs ober derselben und
endlich die Passage einer morschen Leiter in einer Felsnische schon
eine missliche Sache, so wurde dieser Weg 1877 völlig unmöglich,
indem sich die Spalte derart erweiterte, dass selbst mehrere aneinander-
gebundene Leitern zu deren Ueberbrückung nicht genügt hätten.
Desshalb wurde von der Section Austria ein neuer Anstieg eröffnet,
welcher mittels Seileu und eingelassenen Stiften zunächst den öst-
lichen Felsvorbau der Dachsteinwand erklimmt, dann dem Grat ent-
lang und endlich wieder die N -Seite der Wand traversirend oberhalb
der Kluft in den alten mündet Dies ist der zweite, jetzt allgemein
gebräuchliche Anstieg. Der dritte empfiehlt sich dann, und das dürfte
doch oft der Fall sein, wenn die Randklüfte*) noch nicht über die
ganze Breite der Firnhalde reichen. Man ersteigt dann einfach die
unter 40° Neigung zur Schulter emporziehende Schneewand und
traversirt über ein bequemes Felsband zum alten Weg. Von der
Vereinigungsstelle, in deren Nähe eine Inschrift den Umkehrpunkt
einer hohen Persönlichkeit bezeichnet, zieht eine 60 — 70° steile,
häufig mit Eis erfüllte Schlucht bis zur Spitze; an der rechten
Seite dieser Schlucht ist ein starkes Hanftau aufgezogen und sind
zahlreiche Eisenstifte eingeschlagen , über welche man in einer
halben Stunde den Gipfel erklettert. Für halbwegs geübte Touristen
ist auch dieses letzte Stück ganz unbedenklich, doch empfiehlt es
sich, zum ungehinderten Gebrauch der Hände den Bergstock zurück-
zulassen.
Erzherzog Johann, welcher die Anregung zur Besteigung so
vieler Gipfel der österreichischen Alpen gab. lenkte auch zuerst in
den Jahren 1810 und 1811 die Aufmerksamkeit auf den Dachstein.
*) Es sind gewöhnlich mehrere untereinander.
Zeitschrift 18SI. 17
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256
Dachstein-Gruppe.
Von dem kaiserlichen Jäger Jacob Buchsteiner aus Sehlad-
ming wurden theils allein, theils in Gesellschaft des Waldmeisters
Grill aus Aussee und mehrerer Bergknappen in den Jahren 1817 und
1818 mehrere vergebliche Versuche gemacht, bis es endlich 1819
Buch stein er gelang, den Gipfel zu erreichen. 1823 wiederholte
Buchsteiuer. begleitet von einem Georg Kalkschmied aus
Ramsau, die Besteigung, doch geht aus deren Bericht, welcher von
Schmutz und Weidmann veröffentlicht wurde, klar und deutlich
hervor, dass damals nicht der Hohe Dachstein, sondern der zu jener
Zeit allgemein für höher gehaltene Thorstein bezwungen worden
war. Ueberhaupt begegnet man in älteren Schriften einer fortwährenden
Namensverwechslmig der beiden Berge, die sich, obschon bereits
durch Pudiwitter 1836 (Steiermärkische Zeitschrift, N. F. III. Jahr-
gang, Heft 2, S. 77) richtig gestellt, noch bis in die jüngste Zeit ver-
folgen lässt. Derselben Arbeit entnehmen wir, dass am 18. Juli 1834
von Professor Thür wieser in Begleitung der beiden Führer Adam
und Peter Gappraa yer aus Filzmoos die erste authentisch constatirte
Besteigung des Hohen Dachstein ausgeführt wurde.
Diese, sowie die wenigen in den nächsten Jahren folgenden Be-
steigungen wurden vom Gosauer Gletscher unternommen, bis 1843
Professor Friedrich Simon v auch die Ostseite durch Anbringung
eines Seiles an den steilen Wänden gangbar machen Hess und dadurch
einen Weg vom Hallstätter Gletscher zur Spitze eröffnete.
Der Gipfel des Dachstein bildet einen bogenförmigen, ca.
15 Schritte langen Grat, dessen südwestliches Ende den höchsten
Punkt trägt, während auf dem nordöstlichen Ende ein Vermessungs-
signal in einem Steinhaufen aufgerichtet ist. Grossartig, weitreichend
und abwechslungsreich wie wenige andere ist das Panorama.
Eine detailirte Schilderung der Aussicht erscheint überflüssig,
es mag Hinweisung auf das beigegebene Panorama (Tafel 13. 14)
genügen.*)
7. Weitere Touren von der Simony-Hütte.
Ausser für die Besteigung des Dachstein bietet die Simony-
Hütte auch noch für mehrere andere Spitzen einen vortrefflichen
Ausgangspunkt,
Der Gjaid stein kann entweder von dem gemeinsamen Firn-
felde in der Nähe der Dirndln über den Südgrat in 21/* — 3 St.. oder
noch kürzer auf die Art bestiegen werden, dass man von der Hütte
*) Das Panorama wurde im August 1879 aufgenommen, wobei mein Streben
dahin ging, nebst möglichster Treue in den Formen, auch ein Bild zu schaffen,
welches dem Beschauer die Charakteristik der Eisregion vermittelt, so weit dies
mit einer einfachen Federzeichnung bei so grossen Formen überhaupt möglich ist.
Ischl Ferd. Mühlbacher.
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G. Geyer. Touren von Hallstatt.
257
in östlicher Richtung längs des Karlseisfeldes auf dem schutthedeckten
Rücken bis zur ebenen Endzunge hinabgeht, dieselbe südöstlich quert
und sodann durch das Gjaidkar auf schon geschildertem Weg an-
steigt.
Will man den Koppenkarstein besteigen, so fuhrt die Route
über den Haiistatter Gletscher hinauf bis in die Gegend der Dirndln,
von wo man links gewendet auf den Schladminger Gletscher übergeht.
Nächst der Hunerkogel-Scharte vorbei hält man sich etwas ab-
wärts an den Fuss des Kleinen Koppenkarstein und steigt durch ein Eis-
couloir bis nahe an den Grat, auf dessen Nordseite die steilen Wände
in östlicher Richtung bis zur Scharte zwischen Kleinem und Grossem
Koppenkarstein traversirt werden. Der Grat stösst hier senkrecht an
eine dreieckige Wand, über welche es schräg von S. nach N. hinauf-
geht. Böse Platten müssen im unteren Theil der Wand bezwungen
werden. Nun kommt man abermals auf die Nordseite des Grates und
schliesslich über diesen selbst bequem auf den Gipfel.
Wreniger empfehlenswerth ist ein zweiter Anstieg, welcher in
Nr. 23 genauer beschrieben ist.
Von den Dirndln ca. 2800 m wurde das südliche, höhere, zum
ersten Mal 1879 von den Herren Dr. Fikeis und Dr. Krischker aus
Wien bei Gelegenheit einer Dachstein-Ersteigung bestiegen; vom
obersten Firnbecken am Westfuss der beiden Schrofen wurde die
höchste Spitze durch eine steile Rinne erreicht.
Was den Uebergang über die Simony-Scharte anbelangt, so
sind bisher nur wenige gelungene Passagen zu verzeichnen. Die Firne
des Hallstätter Gletschers reichen von 0. bis an den steil abbrechenden
Rand der Schartenhöhe, aus welcher einige Felsklötze aufragen, die
Hauptschwierigkeit liegt jedoch im Abstieg über eine ca. 250 m
hohe Wand auf den bedeutend tiefer gelegenen Gosaugletscher.
Am steilsten ist das letzte Stück knapp ober dem Gletscher, welcher
ausserdem zuweilen eine bedeutende Randkluft bildet.
Weit besser ist der Uebergang über die Steiner-Scharte,
welche Herr Dr. C. v. Lederer am 1 6. Juli 1 88 i mit dem Führer
Steiner überschritt und diesem zu Ehren benannte. Die Scharte be-
findet sich in geringer Entfernung von der tiefsten Einsenkung der
Simony-Scharte. Vom Hallstätter Gletscher führt ein bequemer Firn-
hang empor, an der Gosauer Seite folgt zuerst eine Schlucht mit
Geröll, dann einige Platten und zuletzt eine unter ca 40° zum Glet-
scher hinabziehende Schneerinne ohne Randkluft. Der Abstieg bei der
erwähnten Tour erforderte ca. 20 Minuten.
Das Hohe Kreuz 2839m. Die felsige Scheidewand zwischen
dem Hallstätter und Gosauer Gletscher, welche vom Hohen Dachstein
gegen N. ausläuft, erleidet durch die Einsenkung der Simony-Scharte
eine tiefe Depression und erhebt sich sodann zur langgezogenen Kamm-
linie des Hohen Kreuz. 17*
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258
Dachstein-Gruppe.
Um diesen interessanten Gipfel zu besteigen, wandert man über
den Gletscher in 1 St. bis an den Fuss der Wände. Direetion : eine
südlich des Gipfels in den Felsen eingetiefte Schneerinne. Ist der in
späterer Jahreszeit mitunter weit klaffende Bergschrund passirt, so
hat man sofort eine steile, ca. 50 m hohe Felswand zu erklettern, über
welche man an das untere Ende einer scharf geneigten Schneerinne
gelangt. Von der Spitze dieser Rinne fuhren gut gangbare Felsen in
eine schmale Scharte und von da ab nördlich der breit gewölbte Rücken
in ca. 1 St. vom Gletscher auf den Gipfel.
Ungefähr 150 m weiter nördlich erhebt sich ein zweiter, um ein
geringes niedrigerer Gipfel, von welchem jene schmale Schrofen-
schneide westlich abzweigt, welche den Schneelochgletscher vom
Gosauer Gletscher trennt.
Von diesem nördlichen Culminationspunkt aus senkt sich der
Hauptkamm breit und zugerundet gegen das Niedere Kreuz. Eine
schmale äusserst schwierig zu begehende Scharte unterbricht jedoch
an der tiefsten Stelle, kaum 50 m vom Niederen Kreuz entfernt, die
directe Verbindung beider Gipfel. Mit geringen Kosten liesse sich
der Uebergang wegsam machen und dadurch eine sehr lohnende Rund-
tour eröffnen, welche als Kammwanderung vom Ochsenkogel zum
Niederen Kreuz und dann über die bewusste Stelle auf das Hohe Kreuz
fuhren würde.
Der Abstieg vom Hohen Kreuz auf den Schneelochgletscher ist
bis jetzt noch nie durchgeführt worden. Schwierigkeiten bietet nur
das letzte Stück, wo die Wände senkrecht gegen das Firnfeld abfallen.
Leichter gestaltet sich ohne Zweifel ein Abstieg auf den Grossen
Gosauer Gletscher, obwohl auch hier eine grosse durch Gletscher-
abschleirung geglättete Platte misslich werden kann. Die Linie dieses
Abstiegs führt vom Gipfel südlich in den grossen Winkel hinab,
welchen die Wände des südlichen Kammtheils und jene des Schreiber-
wandkogel einschliessen.
Glanzpunkt im Panorama des Hohen Kreuz ist unbedingt der
majestätische Thorstein mit seiner charakteristischen Schneerinne.
Aehnlich wie auf dem Gjaidstein dominiren auch hier die weiten Firn-
halden in dem Aussichtsbilde.
Die Besteigung des Niederen Kreuz, welche wohl selten von
der Simony-Hütte aus unternommen werden dürfte, geschieht entweder
direct vom Wildkar aus durch eine Rinne oder von der Ochsen wies-
alpe über die Ochsenkogeln. Ein langer plateauförmiger Rücken
leitet von den letzteren zur breiten Gipfelkuppe des Niederen Kreuz
2524 m.
Als Rückweg nach Hallstatt empfiehlt sich in diesem Fall der
Abstieg durch das öde Kar zwischen Hosswand und Grünberg zur
Hosswandalpe und dann über die Grubalpe auf den alten Weg, auf
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G. Geyer, Touren von Hallstatt.
259
welchen man bei der Tropfwand trifft. Um nach Gösau zu gelangen,
betritt man die gegen den Schneelochgletscher abstürzenden Felsen
möglichst weit rechts (westlich) ausbiegend, und kommt dann an
dem Gletscherende vorbei über alte Moränen und den Grflnbergkogel
zur Hatte im Grobgstein.
8. Hirlatz 1959 m und Zwölferkogel 1978 m.
Beide Gipfel empfehlen sich durch ungemein grossartigen Thal-
blick auf den Hallstätter See. Mit geringem Mehraufwand von Zeit und
Mühe lässt sich die Tour mit einer Dachsteinbesteigung verbinden ;
sie lohnt jedoch schon an sich, von Hallstatt aus unternommen. Man
kann fast den ganzen Dachsteinweg verfolgen, wie er über wüstes
Gestein, blinkenden Firn und schroffe Wände zur höchsten Zinne
führt, andererseits aber blickt man aus meilenweiter Wüstenei von
kahlem Fels durch schwindelnd hohe Lufträume nieder in die Tiefe
zu den trauten Stätten der Menschen.
Den Hirlatz zu besteigen, wendet man sich vom Westrand der
Wiesalpe nördlich und folgt einem durch Dauben bezeichneten Steig,
welcher mitten durch das Gewirr von Krummholz und Karren empor-
zieht. Der gerade vorn aufragende Felskopf, Punkt 1983 der
Specialkarte, wird rechts umgangen, dann wendet man sich links,
westlich, und erreicht in 1 St. die in einer Mulde gelegene Hirlatzalpe.
Der Gipfel des Hinteren Hirlatz 1959 m, welcher sich gerade
nördlich oberhalb der Alpe erhebt, kann in 20 Min. bestiegen werden ;
doch ist der Thalblick noch unmittelbarer, wenn man auf den Vorderen
Hirlatz 1933 m hinübergeht. Dabei wendet man sich, von der Hirlatz-
alpe ausgehend, östlich dem tiefsten Punkt der Mulde zu und dann
links auf den gegen N. vortretenden Rücken. In schwindelnder Tiefe
liegen das Echernthal und der ganze Seeschlund uns zu Füssen.
Deutlich sieht man die Häuser von Hallstatt, sieht die Kähne ihre
Furchen auf dem Spiegel ziehen und hört den Bahnzug dahinbrausen
längs des jenseitigen Ufers.
Um von der Wiesalpe den Zwölfer zu besteigen, wendet man
sich durch die Karrenfelder und sucht den breiten Rücken des Berges
zu gewinnen, über welchen man bequem den höchsten Punkt erreicht.
9. Blassen 1952 m.
Ein bequemer in Serpentinen angelegter Weg führt westlich von
Hallstatt über des Hallberges steilen Hang hinauf. Dichtbelaubte
Buchenkronen verbreiten dämmerig grünes Licht und wehren jeden
Ausblick. Am Rudolfsthurm vorbei geht es dann weniger steil durch
das grüne Salzbergthal hinauf.
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260
Dachstein-Gruppe.
Links am Waldesraud befindet sich die seit 1846 planmässig
aufgedeckte berühmte Begräbnisstätte*) Die Sieg zur linken, den
Kreuzberg zur rechten, schlängelt sich der Weg Ober waldumsäumte
Matten empor. Ein Wildbach schiesst durch das Hochthal herab, in
dessen Hintergrund über dunklem Forst die lichten Pelskämme des
Blassen aufstarren In % St. ist das letzte grosse Gebäude erreicht.
Auch aus dem Echernthal kann man hieher gelangen, indem
man knapp vor dem Waldbachstrub rechts abbiegt, durch Wald, dann
auf dem meist in Form einer Treppe in den Fels eingehauene , Gang-
steig" (für Schwindelfreie vollkommen harmlos) über eine Wand hinauf-
steigt. In 20 Min. gelangt man an den oberen Rand. Tief unten grünt
das Echernthal, überragt von den himmelhohen Wänden des Hirlatz.
Durch schattigen Wald kommt man, einen Seitenpfad links lassend,
in weiteren 1 1 4 St. zu den Salzberg-Gebäuden.
Die directe Besteigung des Blassen von hier aus ist schwierig:
man steigt besser durch Wald auf die vom Salzbergwerk aus gesehen,
zur rechten Seite des Berges befindliche Scharte zu, wo sich ein
schöner Blick auf die Gosauer Berge bietet; links gewendet leitet ein
Waldpfad empor auf ein Hochplateau, dessen anfangs steiniger und
geröllreicher Boden bald in Wiesengrund übergeht und die freundlich
mitten in der grossartigen Einsamkeit gelegene Schiechlingalpe
bildet. Die Almhütte selbst ist ziemlich elend und würde auch einen
genügsamen Touristen als Nachtquartier kaum befriedigen. Ebenso
imposant, wie vom Salzbergwerk ragt auch hier der Blassen empor,
nur bietet er eine ganz andere Ansicht, da wir ihn nunmehr umgangen
haben. Die Spitze ist von hier aus nicht sichtbar; vom Grat herab
zieht jedoch gegen die Schiechlingalpe zu eine steile Grashalde, auf
welcher man den weiteren Anstieg fortsetzt. Bald ist sie überwunden
und die Grathöhe erreicht. Jenseits, gleich unter dem Grat, findet
sich ein schmaler Steig, den man verfolgt, die Erhebungen des Grats
übersteigend, bis endlich die grosse Triangulirungs-Pyramide auf der
Spitze sichtbar wird. In kaum 4 St. von Hallstatt ist der Gipfel
erreicht.
Die Aussicht ist in Hallstatts Umgebung weitaus die schönste.
Den Glanzpunkt des Panoramas bildet selbstredend der weit aus-
gedehnte Dachsteinstoek, greifbar nahe scheinend, mit seinen wild
aufragenden Spitzen und dem schimmernden Karlseisfeld; daneben
die fürchterlich zerklüfteten Donuerkogeln mit der freundlichen
Zwieselalpe; scheinbar senkrecht unter uns bietet das Salzbergwerk
mit seinen zahlreichen Gebäuden einen freundlichen Anblick. Unter
diesen liegt blitzend der Hallstätter See; jenseits des Sees dehnt sich
die Obertrauner Bucht, überragt von den Felswänden des Koppen
*) Vgl. Anleitung zu wissenschaftlichen Beobachtungen auf Alpenreisen.
III. Abth. 8. 416. ff. G. Gröger, Hallstatt und seine Umgebung*. Wien 1878.
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G. Geyer, Touren von Hallstatt.
261
Will man nach Gösau absteigen, so bleibt man auf dem kleineu
beim Aufstieg jenseits der Grathöhe getroffenen Pfad, erreicht bald
einen Sattel zwischen Schiechling- und Schreieralpe und in */* St.
von der Spitze diese Alpe. Von hier direct zum Klaushof abzusteigen,
ist wegen des schlechten und schwer zu findenden Pfades nicht rath-
sam ; man geht daher zuerst SW. zur Rossalpe, steigt dann erst durch
einen ziemlich steilen Graben, doch auf gut kenntlichem Weg ab,
der beim üebergang über die Hohe Scheibe näher beschrieben wird.
In 2 yf St. von der Spitze ist der Brandwirth in Gösau erreicht.
10. Ueber die Hohe Scheibe nach Gösau/)
Diese Partie ist lange nicht so anstrengend, als die Ersteigung
des Blassen, natürlich auch nicht so lohnend. Dennoch ist sie wegen
des geringen Zeitaufwandes von kaum 4 St. bei einem Ausflug von
Hallstatt nach Gösau für den Hinweg anzurathen, damit man die doch
immerhin eintönige Gosauer Strasse nicht zweimal zu begehen braucht.
Man geht vom Salzbergwerk links noch weiter auf dem breiten
Weg fort; erst beim „Kaiserin Katharina-Theresia- Stollen" biegt
man rechts ab und folgt einem Weg, der bald im Gras kaum sichtbar
ist, bald als breiter Kiesweg hervortritt. Ein Bächlein fliesst zur
linken, das man überschreitet und nun zu einer Wegtheilung kommt, wo
man sich links hält, durch Wald weiter immer auf breitem Wreg auf
eine Wiese und auf dieser massig ansteigend zu zwei Alpenhütten, die
auf der Höhe des SW. dicht unter der Spitze des Blassen befindlichen
Sattels liegen. Es heisst hier „Auf dem Daum44. Von Hallstatt bis
hieher 1 St. 35 Min. ; fast auf dem ganzen Weg hat man den Rückblick
auf die Obertrauner Bucht und ihre Umwallung; auf dem Daum liegt
vor uns ein Hochthal, an dessen jenseitiger Begrenzung sogleich eine
Felswandmit blutrothen Flecken auffällt, die Hohe Scheibe 1627 m:
rechts von dieser, tief eingeschnitten, doch von hier aus nicht ganz
sichtbar, liegt der Üebergang nach Gösau.
Auch der Sattel links von der Hohen Scheibe führt nach Gösau,
man würde hiebei die Alpe Plankenstein berühren, von wo ein Steig
an der Grabalpe und den Schleifsteinbrüchen vorbei zum Gosau-
schmied fuhrt, doch ist es etwas weiter. Gerade hinab vom Daum
geht es zur Klausalpe, links die Abstürze des Dachstein-Plateaus, —
tief unten rauscht der Waldbachstrub. Man steigt jetzt nicht in das
Thal hinab, sondern geht auf kleinem, doch immer deutlich sicht-
barem Steig gerade unter den felsigen Abhängen des Blassen hin,
mehrmals Schutthalden überquerend. Nun kommt ein Holzschlag,
dann bei einer Gruppe besonders schöner alter Bäume vorbei die
Durchgangalpe (45 Min.); der WTeg ist zuletzt wegen der glatten Kalk-
platten etwas beschwerlich zu begehen, bietet aber prächtigen Blick
*) G. Gröger, Hallstatt and seine Umgebungen. Wien, 1878.
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262
Dachsteiu-Gruppe.
auf das Dachstein-Plateau. Die Durcbgaugalpe liegt dicht unter der
Hohen Scheibe; von ihrer obersten Hütte verfolgt man zuerst jenen
Steig, der in gleicher Höhe gegen den Sattel hinführt, verlässt ihn
aber bald und steigt in einem Einschnitt auf der rechten Seite weiter,
worauf die Sattelhöhe in 20 Min. von der Durchgangalpe erreicht ist
Die Aussicht ist für die geringe Höhe lohnend, doch immerhin nur
eine schwache Copie des Blässen-Panoramas. Besonders treten das
Dachstein-Plateau und das Haherfeld hervor. Auf die Spitze der
Hohen Scheibe zu steigen ist ziemlich beschwerlich und kaum
lohnend.
Beim Abstieg hält man sich links und gelangt auf schlechtem
Weg in 12 Min. zur Rossalpe mit 3 Hütten. Von der nördlich
gelegenen Hütte etwas rechts durch Wald erreicht man bald einen
Steig, der über ein Wässerchen führt. Dann am rechten Ufer des-
selben fortschreitend, übersetzt man dasselbe bald wieder und geht
auf gutem Weg durch Wald steil abwärts, der in einen zu einem
Holzschlag führenden Fahrweg mündet, eine Holzriese, dann einen
Bauernhof passirt und schon in 45 Min. von der Rossalpe die Gosauer
Strasse und in weiteren 10 Min. auch Gösau selbst erreicht
III. Touren von Gösau.
11. Zwieselalpe 1584 m und Donnerkogeln.
Wo der schneidige Kamm des „ Gosauer Stein" sein nördliches
Ende findet, schliesst sich an seine nackten Felsriffe ein breiter
grüner Rücken au. welcher in weitem Bogen das Gosauthal umzieht.
Als höchster Punkt desselben erhebt sich knapp im N. des Grossen
Donnerkogel die Zwieselalpenhöhe, einer der besuchtesten Aussichts-
punkte unserer Alpen.
Schon von Arordergosau aus kann man die Besteigung unter-
nehmen, indem man 20 Min. südlich des Brandwirthes rechts einen
Reitweg einschlägt, der in massiger Steigung längs des Berghanges
hinanzieht. Meist durch Wald, dann an einigen Alpen vorbei, gelangt
man mühelos auf die rasenbedeckte Anhöhe.
Der directe Weg vom Gosauschmied führt zunächst 5 Min. durch
den Wald auf dem Strässchen zum See, biegt dann bei einem Kreuz
rechts ab imd zieht durch den Forst empor. Nach 1 St. tritt der Wald
zurück, nur mehr einzelne Wetterfichten schmücken die grünen
Matten, über welche bald die Alpen gewonnen werden können. Auch
vom Vorderen Gosausee führt ein holperiger Alpeuweg durch den
Krautgarten in 2 St. herauf, so dass sich der Besuch der Zwieselalpe
mit dem des Gosausees verbinden lässt.
In einer der Hütten ist während des Sommers eine Art
Eestauration aufgeschlagen und stehen auch Betten zur Verfügung
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G. Geyer, Touren von Gösau.
203
In 1 , St. erreicht man die begrünte Kuppe. Tief unten in wald-
schattiger Schlucht glänzt der Spiegel des Vorderen Gosausees. Ein
einsames Thal zieht von ihm hinauf zum kleinen Oberen See, der schon
ganz von den Felsenarmen des Dachsteinstocks umschlossen scheint :
rings um ihn erheben sich die grauen Felsenwüsten, welche den
schimmernden Firn des Gosauer Gletschers tragen. Aus diesem aber
streben hoch in den blauen Aether die weissgrauen Zähne und Mauern
der Dachstein-Gruppe, alle überragt von der massigen Gestalt des
Thorstein, welcher hier am meisten hervortritt.
Nun folgen in den verwegensten Formen die vielzackigen Gipfel
des Gosauer Stein und versperren wie ein mächtiges Bollwerk den
südlichen Horizont.
Um so weiter thun sich die westlichen Fernen auf; da zieht in
langer Reihe über grünen Thonschieferbergen die glänzende Tauern-
kette hin vom Ankogel bis zum Venediger. Ueber den freundlichen
Tiefen von Abtenau starrt unheimlich das Tennengebirge auf, blaut
in weiter Ferne der Göll zur Seite des langgestreckten Untersbergs.
Wie ein Garten liegt nördlich das breite Gosauthal zu Füssen,
hinter welchem in endlosen Reihen die Berge des Salzkamraergutes
auftauchen.
Von der Zwieselalpe gelangt man auf bekannten Wegen entweder
über Abtenau nach Golling, oder über Annaberg nach Hüttau an der
Gisela-Bahn. —
Eine der lohnendsten Touren, welche von der Zwieselalpe aus
gemacht werden können, ist die Wanderung längs der südlichen
Abdachung des Gosauer Stein. Fortwährend auf gutem Steig über
Matten am Fuss des wilden Felsgebirges schreitet man bequem
weiter. Ist die auf einem grünen Sattel gelegene Stuhlalpe 1473 m
gewonnen, so taucht urplötzlich ein wilder Felsthurm, die Bischofs-
mütze auf. Senkrecht, zum Theil überhängend, schiessen die platten
Mauern aus dem Geröll empor, kaum kann sich das Auge trennen
von dem kühnen Gebilde. In's Sulzkar absteigend und um den Aus-
läufer der Bischofsmütze herum kommt man zur Aualpe und nach
3—4 stündiger Wanderung nach Filzmoos.
Auch auf der Nordseite der Donnerkogeln führt ein Alpensteig
über die Vordere und Hintere Scharwandalpe oberhalb des Vorderen
Gosausees zur Einsattlung „Am Steigl", von wo man durch das Thal
der Wannen Mandling ebenfalls nach Filzmoos gelangt (s. unten Nr. 15).
Von allen Spitzen des Gosauer Stein ist der Grosse Donner-
kogel 2059m am leichtesten zu besteigen. Zweckmässig wählt
man als Ausgangspunkt die Zwieselalpe und steigt nach Umgehung
eines mit Krummholz bedeckten Vorberges die Spitze direct von S.
an. Ueber Matten und rasenbedeckte Felswandeln kann das Ziel in
2 Vi St. erreicht werden. Die Aussicht ist natürlich ähnlich jeuer von
der Zwieselalpe, doch etwas umfassender
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264
Dachstein-Gruppe.
Iu dem klippigeu Kamm der Donnerkogeln dominirt zunächst
der Bischofsmütze die Grosswand (Peramin) 2412 m. Die Bestei-
gimg dieser schönen Felsenspitze, welche einerseits auf die Fluren
der Gösau, andererseits gegen das grüne Mattengebiet im S. der
Dachstein - Gruppe niederblickt, wird am besten von der oben
erwähnten Stuhlalpe unternommen. Die Hütten, von welchen man
schon den vollen Anblick des ganzen salzburgischen Hochgebirges
vor sich hat, liegen auf dem Abhang eines grünen Bergvorsprungs
und können zu den wohnlichsten der ganzen Gegend gerechnet
werden.
Der Weg von hier zum Gipfel führt über den erwähnten grünen
Bergvorsprung hinüber in die mit Felstrümmern und Krummholz
bedeckte Mulde Stuhl loch, welche sich zwischen Grosswand und
Bischofsmütze in östlicher Richtung gegen die schmale Scharte
zwischen beiden Bergen emporzieht. Man hält sich rechts und steigt
quer an den Schutthalden der Bischofsmütze bis in den Hintergrund
des Kessels. Vod hier aus erblickt man in dem steilen Gehänge der
Grosswand im N. eine schmale Schlucht, aus welcher eine Schutt-
halde herabkommt. Durch diese Schlucht geht es an 150 m empor,
dann wendet mau sich rechts gegen die Felsen und gewinnt auf
einigen Grasstreifen eine bis zum Gipfel hinaufreichende, meist
begrünte muldenartige Rinne. Dem Laufe der breiten Schlucht
folgend, ersteigt man mehrere felsige Absätze und gelangt in
3 1 ?— 4 St. ohne Schwierigkeit auf den von einer hölzernen Trian-
gulirungs-Pyramide gekrönten Gipfel.
Die Aussicht ist fast dieselbe, wie auf der Bischofsmütze, nur
tritt hier der Tiefblick in das Gosauthal und auf den Vorderen See
hinzu. Möglich, aber jedenfalls schwierig, ist der Abstieg nach K.
gegen die Scharwandalpe, von wo aus man nach der Zwieselalpe
zurückkehren kann.
12. Von den Gosauseen auf den Dachstein 2996 m.
Vom Gosauschmied gelangt man am Vorderen Gosausee. dann
an der Gosaulacke vorbei an den Hinteren See; über die Scenerie an
seinen üferu nur wenige Worte. Links erheben sich die Wände des
Gschlösslkogels, rechts starren die Mauern der Kopfwand, im Hinter-
grund aber heben sich schneidig die weissgrauen Abstürze des Thor-
stein empor, um ihren Fuss lagern bläulich-grüne Eismassen, von
wüsten Moränen umgeben. Die glatte Mauer rechts vom Thorstein
ist die Schneebergwand mit der Hochkesselspitze. Zwischen ihr und
dem Gschlösslkogel steigt in krummholzbedeckten Terrassen und
grauen Wauden, über welche ein Wasserfall rauscht, der steile Hang
herab zum See.
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G. Geyer, Touren von Gösau.
265
Auf der Matte am jenseitigen Ufer unter einzeln stellenden
Fichten liegt eine Alpenhütte. Der Weg zu ihr längs des südlichen
Ufers am Fusse eines isolirten Felskegels, dann über die krummholz-
bedeckten Schutthalden der Kopfwand ist ziemlich lang. Man fährt
desshalb besser über, der Kahn liegt jedoch am jenseitigen Ufer und
die Sennerin muss angerufen werden, um überzuführen.
Die geräumige Alpe war früher das Nachtquartier für die
Dachsteinbesteiger. 1878 jedoch wurde von der Section Austria
1 St. weiter oberhalb eine Schutzhütte gebaut, welche den sehr
charakteristischen, der Umgebung angepassten Namen: „Hütte im
Grobgstein" erhielt. Von der Alpe geht man zunächst rechts über
Matten und das ausgetrocknete Bett eines Wildbachs, folgt dann
einem durch Krummholz sich schlängelnden Pfad, welcher schliesslich
den Schuttkegel zur linken einer kleinen Wand emporklimmt. Ist die
darauf folgende, ebene, mit Buchengestrüpp bewachsene Terrasse
durchschritten, so steigt man durch eine kleine grüne Schlucht bis
zu einer Wand, welche bei Unwetter Schutz bietet. Nun wendet sich
der Steig scharf nach links, erklimmt zwischen Krummholz einen
äusserst jähen Hang und führt dann fast horizontal an der Lehne hin,
wobei der kleine trübe Kreidenbach, der gleich unterhalb einen Fall
bildet, überschritten wird. Zwischen Legfohren . dann über steile
Rasen ansteigend, gewahrt man schon die Riesentrümmer des Grob-
gsteins und bald auch die an einen grossen Block, auf welchem eine
Signalstange aufgerichtet ist. angebaute Hütte.
Die Hütte hat eine innere Länge von 6 und eine Breite von 3 m.
Rechts und links an den Breitseiten sind Schlafstätten für im ganzen
acht Personen angebracht. Ein guter Sparherd befindet sich gegen-
über der doppelten Eingangsthür, und ist in Folge seiner langen
Rohrenleitung auch zur Erwärmung des Raums sehr geeignet. Ausser
Tisch und Bänken, Matratzen und Kotzen vervollständigen noch zwei
Wandkästen mit allen nöthigen Ess- und Kochgeschirren die innere
Einrichtung. Etwa 100 Schritte in SO.-Richtung entfernt rieselt aus
den Karren eine frische Quelle.
Von der Quelle an zieht der stellenweise ausgebesserte und gut
mit Dauben bezeichnete Pfad sehr steil über Karren und Rasenflecke
aufwärts. Zur linken erheben sich die grauen Wände des Gschlössl-
kogel, rechts sinken mit Krummholz überzogene Felsterrassen rasch
in die Tiefe. Zurückblickend sieht man die beiden Gosauseen, Über-
ragt von der Kopfwand, über deren oberstem Rand gerade die
Bischofsmütze auftaucht. Durch eine Scharte erscheinen in weiter
Ferne die Hörner des Glockner und Wiesbachhorn Nach 1 4 St. ist
die steilste Strecke überwunden und der Gsehlösslkogel. ein blosser
Vorsprung des Plateaus, bereits in die Tiefe gesunken: massig geht
es hinan auf der linken Seite der von Karrenhöckern und Gruben
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266
Dachstein- Gruppe.
durchzogenen Plateaufläche, gerade gegen das Schreiberwandeck.
Jetzt erblickt man die kahlen Spitzen des Dachstein und die beiden
Gosauer Gletscher, welche sich zwischen nackten Steinmauern und
wüsten Moränen ausbreiten Die Vegetation wird spärlich, Schuttmassen
nehmen immer mehr überhand, schliesslich erblickt man nichts mehr
als nacktes Gestein, Schnee und Eis. Am Schreiberwandeck sind wir
bei der Moräne angelangt, steigen aber noch eine Strecke über Schnee-
felder und Geröll am Fuss der Schreiberwand empor, bis wir nach
2 St. von der Hütte den Gletscher betreten.*)
Jenseits des von hier an abwärts meist aperen Gletschers starren
zackig die senkrechten weissen Mauern des Thorsteinvorgipfels auf
Uns im Kücken zieht sich die gelbgraue Mauer der Schreiberwand
bis hinauf zum Hohen Kreuz. Im Hintergrund aber sieht man in
steilen, geschichteten Wänden den Hohen und Niederen Dachstein
und die kegelförmige Mitterspitze den weiten Firnfeldern entragen.
In dem Maasse, als man über die Terrassen des Grossen Gosauer
Gletschers hinaufkommt, erschliesst sich immer mehr der Einblick
in das Firuthal zwischen Mitterspitze und Thorstein, bis endlich der
ganze stolze Aufbau des letzteren in geradezu überwältigender Wild-
heit vor uns aufragt; eine Schneemauer zieht empor zu dem zerrissenen
Felsgerüste, durch welches eine äusserst steile grauschwarze Eisrinne
senkrecht zum Gipfel zu führen scheint. Ohne jeden Zweifel das gross-
artigste Bild in der ganzen Gruppe (siehe den Lichtdruck Tafel 10).
Man wendet sich nun immer mehr gegen S. über die von einzelnen
grossen Spalten durchzogenen Firnfelder hinan, und ist schon fast ganz
von den hohen nackten Felsmauern umschlossen; nur nach W. ist die
Aussicht noch frei. Ueber den weissen Rand des steil abbrechenden
Gletschers blinken tief, tief unten die Gosauseen, grünt freundlich
die Matte der Zwieselalpe und thürmen sich gewaltig die Klippen der
Donnerkögel, die stolze Säule der Bischofsmütze und der zerhackte
Grat der Grosswand. Aus weiter Ferne grüssen noch Salzburgische
Berge.
1 St. nach Betreten des Gletschers ist die Obere Windlucke
ca. 2760 m, zwischen Mitterspitze und Dachstein, erreicht, staunend
fällt der Blick gegen S. hinab über die senkrecht scheinende, 1000 m
hohe Wand auf die Schutthalden des Maarberg. Wenige Schritte rechts
von der schmalen Scharte befindet sich in der Südwand der Mitterspitze
eine Aushöhlung, deren Boden so gross ist, dass mehrere Personen darin
bequem Rast halten und die gewaltigen Abstürze mit Müsse betrachten
können. Noch hat man den etwa 300 m hohen letzten Felskegel des
*) Früher pflegte man vom Hintern Gosausee zuerst in der Schlucht nörd-
lich zur Kogel gassenalpe und dann südöstlich längs des Grünberg und oberhalb
des Gschlüsslkogel zum Gletscher aufzusteigen. Dieser Weg ist aber be-
deutend weiter.
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G. Geyer, Touren von Gösau.
267
Dachstein auf der gegen die Scharte herabziehenden Schneide zu
erklimmen. Zuerst hält man sich links unter dem Grat auf dem
Gehänge, über Schneeflecke, Geröll und Felspartien. Hier verunglückte
in den fünfziger Jahren ein junger Mediciner aus Wien, Namens
Neilreich, indem er ausglitt und auf den Gletscher hinabstürzte.
Nun wendet man sich über gut gangbare Felsen rechts an den
Grat und klettert fortwährend über denselben hinan. Nur an einer
einzigen Stelle, wo ein gespaltener Block den Grat versperrt, sind
eiserne Stiften angebracht. Rechts die ungeheuere Südwand, links den
steilen terrassirten Hang zum Gosaugletscher, gelangt man über die
Schneide in l St. von der Windlucke, oder in 4 — 5 St. von der
Grobgstein-Hütte auf den Hohen Dachstein.
13. Der Thorstein 2946 m.
Weit nach W. gegen die umliegenden Thäler vortretend, ungleich
massiger entwickelt, daher mehr in die Augen springend, als sein
höherer Rivale, der Dachstein, lenkte der Thorstein schon viel früher
die Aufmerksamkeit der Umwohner auf sich. Thatsächlich wird in
der älteren Literatur consequent der Name Thorstein für die ganze
Gruppe gebraucht, thatsächlich war es der Thorstein, welcher, wie
schon bemerkt, zuerst, und zwar im August 1819, von dem Jäger
Jacob Buchsteiner aus Schladming bestiegen wurde. Nachdem aber
Thurwieser dem Hohen Dachstein den Nimbus der Unersteigbarkeit
geraubt hatte, wurde das Interesse der meisten Touristen auf diesen
gelenkt, und nur Wenige, — ihre Namen gehören durchwegs der Elite
der Bergsteiger an, wenn dieser Ausdruck erlaubt ist, — wandten auch
dem ehrwürdigen Grenzpfahl dreier Kronländer, dem Thorstein, ihr
Augenmerk zu Wenn Herr Albert Kaindl im Jahrbuch des Ö. A.-V.
sagt: ,Die ehrfurchtsvolle Scheu, welche die Gosauer Führerschaft
dem Fremden vor dem Thorstein einzuimpfen sucht* etc., kenn-
zeichnet er so recht den Ruf, welcher bis in die letzte Zeit dieser
Spitze anhaftete In der That muss der Weg. welcher von den ersten
Ersteigern eingeschlagen wurde, als schwierig bezeichnet werden.
Die vom Gosauer Gletscher fast direct zur Spitze führende Eisrinne ist
nämlich derart steil, dass selbst bei vielem Schnee ihre Besteigung
grosse Vorsicht erheischt. Tritt jedoch das blanke Eis zu Tage, so
ist die Arbeit nicht unwürdig eines Schweizer Führers ersten Ranges.
Jetzt aber liegen die Verhältnisse anders. Vor einigen Jahren wurde
durch den verdienten Führer Auhäusler aus Ramsau ein vollkommen
harmloser Weg entdeckt, welcher als letzten Anstieg die Südseite
benützt.
Um den Thorsteiu zu besuchen, verfolgt man von der Grobgstein-
Hütte an deuselben Weg, wie auf den Dachstein, wendet sich aber
auf dem Grossen Gosauer Gletscher rechts in das Firnthal zwischen
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268
Dachstein-Gruppe.
Mitterspitze*) und Thorstein. Sind die Schneeverhältnisse günstig,
d. h. wird das Eis der Rinne noch von reichlichem Schnee bedeckt,
so steigt man von der kleinen Mittelmoräue zunächst direct über eine
45° geneigte Firnlehne gegen die Felsen, dann links durch die Rinne
empor, welche an der steilsten Stelle, wo sich das Eis in einer Art
Kuppel zur Schulter aufwölbt, 60° erreichen mag. lieber einige
scharfe Felszacken gelangt man in wenigen Minuten von der Schulter
rechts auf den Gipfel; dies der ältere Weg.
Bedeutend leichter ist der Weg um die Südseite herum. Fast
vom südlichen Ende der Firnbucht, somit nahe der Unteren Wind-
lucke, erklimmt man zur rechten über leichte Felspartien den oberen
Rand eines ständigen Schneefeldes**), welches, gegen S. eine Wrächte
bildend, sich an den plötzlich senkrecht zur Schulter aufsteigenden
Felsgrat anlehnt. Hier erfolgt der Uebergang auf die Südseite. Vor-
sichtig übersteigt man die Schneewächte und klettert auf der Südseite
über vorstehende Schichtbänder in westlicher Richtung quer durch
die Wrand, gelangt so in eine von Geröll und Felsblöcken erfüllte,
durch einzelne niedere Felsbänke unterbrochene Schlucht, welche
sich unterhalb bald in den Wänden verliert, nach oben aber ganz
leicht bis an den obersten Grat des Berges führt. In einer kleinen
Scharte sieht man schon die durch eine Stange gekrönte Spitze, über-
quert mit wenigen Schritten den Absturz zum Kleinen Gosaugletscher
und gelangt nach einigen schwierigen Tritten um eine Ecke in 1 V, St.
vom Firnbecken des Grossen Gosauer Gletschers auf die Spitze. Drei
Grate laufen auf dem Gipfel des Thorstein zusammen; etwa 30 Schritte
vom Knotenpunkt entfernt, trägt der kaum 1 „ m breite, stellenweise
völlig zugeschärfte nördliche Grat den höchsten Punkt mit dem
Triangulirungszeichen. Nach W. fällt die Spitze fast senkrecht etwa
600 m gegen den Kleinen Gosauer Gletscher ab; im 0. aber ragt sie
nur haushoch über das Schneefeld der Schulter auf, deren steil ab-
schiessender Firnhang sich alsbald so jäh hinabwölbt, dass man erst
weit unten die Fortsetzung der Eisschlucht erblickt. Imposant im
*) Die Mitterspitze 2020 mtheilt das Firnfeld des Gosauer Gletschers in
zweiBecken, wovon man das eine als Dachstein-, das andere als Thorstein-Zufluss
bezeichnen kann. Schwingt sich die Kammlinie aus der Oberen Windlucke unge-
mein rasch zum Gipfel empor, so sinkt sie verhältnissuiässig sanft gegen die
Untere Windlucke nieder. Damit ist auch die beste Linie für den Anstieg gegeben.
Man verlässt den Gosauer Gletscher, biegt in das Becken des Thorstein-Zuflusses
ein und betritt knapp unterhalb der Scharte die Felsen. Meist auf der nordwest-
lichen Flanke führt der beste Weg empor, durch Felsen, über Geröll und Schnee-
flecke, erst knapp unter dem mit einer Doppelkuppe versehenen Gipfel betritt
man die Schneide. Vom Gletscher bis zur Spitze gelangt man in 1 St. Die erste
Besteigung des Berges geschah durch Herrn Dr. Oscar Simony.
**) Dieses Schneefeld, sowie die ganze Eisrinne und Firnhalde sind nur die
Reste eines gewaltigen Firnhanges, welcher noch in den Fünfziger Jahren den
ganzen NO. -Abhang des Berges bekleidete.
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0
G. Geyer, Touren von Gösau.
2(39
höchsten Grade ist die Aussicht, welche au malerischer Schönheit
jener vom Dachstein weit vorangestellt werden muss. Die Fernsicht
ist ganz dieselbe, durch die thurmartig aufstarrende Spitze des Dach-
stein werden nur die niederen monotonen östlichen Berge verdeckt.
Ungleich schöner gruppirt zeigt sich jedoch die nächste Umgebung.
Die schimmernden Firne des Gosauer Gletschers, das gigantische
Felsprisma des Hohen Dachstein mit den colossalen Südabstürzeu,
an deren oberem Rand, gekrönt durch die Dirndln und den Grossen
Koppenkarstein , der Saum des Haiistatter Gletschers erscheiut, fes-
seln unser Auge ebensosehr, als die lieblichen Thalblicke im W. hinweg
Ober den in schwindelnder Tiefe zu Füssen liegenden Kleinen Gosauer
Gletscher, über seine wüsten Moränen und über die öden Karrenfelder
des Kreidenbaches zu den beiden Gosauseen, hinab über die riesigen
Felswände im S. undW. auf die grünen Alpenmatten der Neustatt- und
Scharlalpe, die weiten saftigen Almböden von Filzmoos und Anuaberg
mit dem Riff der Bischofsmütze. — Sowohl vom Thorstein als auch
vom Dachstein kann der Rückweg über den Grossen Gosauer Gletscher
uach Mandling oder Ramsau genommen werden. Dabei kehrt man jedoch
nicht zur rechtsseitigen Moräne an der Schreiberwand zurück, sondern
hält sich an der linken Seite des Gletschers , knapp am Fusse des
Thorstein- Vorgipfels, um dann um das Thorsteiueck herum den
Kleinen Gosauer Gletscher und die Wiudlegerscharte zu erreichen.
Steil geht es von dieser hinab durch eine Felsschlucht bis auf die
Schotterhalden, und nun entweder rechts zum Sulzenhals und über
das Eiskarl zur Hoferalpe und nach Filzmoos, oder links über die
Scharlalpe nach Mandling oder Ramsau (vgl. 22)
14. Uebergränge von Gösau nach Ramsau.
Von Gösau ins Ennsgebiet werden folgende , hier sowohl von
0. nachW., als auch der Höhe nach in absteigender Reihe geordnete,
üebergänge benützt:
1. Die Windlegerscharte ca. 2300m. Von der Grobgstein-
hütte in 6 — 7 St. über den Grossen und Kleinen Gosauer Gletscher
nach Ramsau, s. oben Thorstein.
2. Der Reissgang. Von der Hütte quer über das zerrissene
Karrenterrain des Kreidenbaches, dann links hinan in dem Kar des
Hochkessels zur Höhe. Jenseits ziemlich steil über Fels, daun Rasen
hinab entweder zur Hoferalpe und nach Filzmoos oder links durch
das Eiskarl und über den Sulzenhals zur Scharlalpe und nach Ramsau.
Im ganzen beschwerlich.
3. Der Löckgang 1849 m Entweder von der Hütte oder direct
vom See. Abstieg nach S. schwierig, daher fast nie gemacht.
4. Ueber die Scharwand und ö. Ueber die Stuhlalpe
wurden bereits bei Tour 1 1 erwähnt.
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270
Dachstein-Gruppe.
IV. Die Mandling und Touren von Filzmoos.
15. Die Mandling.
Bevor wir uns der Südseite unserer Gruppe und damit der
Kamsau zuwenden, besuchen wir noch das Thalgebiet der Mandling
mit dem vom Stuhlgebirge auslaufenden Kamm der Bischofsmütze.
Der Uebergänge von Gösau in die Mandling wurde bereits in
Nr. 11 und 14 gedacht.
Vom Ennsthal, in welches der Mandlingbach unweit der
Station Mandling, 2 St. oberhalb Schladming mündet, erreicht man
die Mandling am bequemsten.
Auf dem Stationsplatze Mandling haben wir noch keine Ahnung
von den Schönheiten, welche unser harren, sobald nur die erste Höhe
erstiegen ist. Waldige Berge umschliessen den sumpfigen Thalgrund,
durch welchen sich in trägem Laufe die Enns schlängelt. Gleich rechts
vom Bahnhof bietet das Gasthaus des Salzburger Wirths bescheidene
Unterkunft und Erfrischung, wir aber wenden uns sofort links und
betreten einen schlechten Fahrweg, welcher ziemlich steil an der
nördlichen Thallehne ansteigt. Schon nach wenigen Schritten erblickt
man durch den Einschnitt des Thals bei Radstadt eisige Hochgipfel
aus den Tauern, Hochtenn und Kitzsteinhorn. Nach etwa 20 Min.
nimmt die Steigung ab und einige Gehöfte erscheinen. Wir biegen
um eine Ecke, da öffnet sich mit einem Schlag das waldige Thal, und
in seinem Hintergrund starren riesenhoch Thorstein, Mitterspitze
und Dachstein auf, eine röthlich-graue Mauer, die höchsten Zinnen
schneebestäubt und mit glänzenden Firnstreifen geziert. Ueberraschend
ist der grosse Winkel, unter welchem sich die Wände aufbauen
Niemand wird sich dem ergreifenden Eindruck zu entziehen vermögen,
welchen dieser titanenhafte Colossalbau aus nacktem Fels und
blinkendem Schnee macht. Wenige der besuchtesten Gegenden unserer
Alpen haben nur entfernt Aehnliches aufzuweisen, und trotzdem weiss
fast Niemand von diesem herrlichen Punkt, welcher in 20 Minuten
von einer Eisenbahnstation zu erreichen ist! Der eigentliche Thalweg
in die Mandling führt an der rechten Seite sanft bergan. Man kann
jedoch auch östlich an's Bachbett hinabsteigen und kommt jenseits
auf einem Steig um den Röttesberg herum zum Auhäusler. An den
Gehöften vorbei, wenden wir uns links und kommen auf einen Fahr-
weg, welcher an der rechten Thalseite durch Wald hinanzieht. Nach
1 4 St. bezeichnet ein Kreuz die Stelle, wo ein Weg an die Vereinigung
der beiden Mandlingbäche hinabführt. Steigt man von dort gerade
nördlich hinan über den Rücken, so gelangt man auf die Hachau und
zur Bachl- oder Scharlalpe. Auch zum Auhäusler führt ein Steig,
welcher zunächst die Kalte Mandling übersetzt und dann um den
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G. Geyer, die Mandling und Touren von Filzmoo».
271
Röttesberg unterhalb des früher erwähnten Weges herumbiegt. Einen
grossen Bogen beschreibend, wendet sich der Thalweg nun westlich
und zieht durch Wald allraälig abwärts an das Ufer der Warmen
Mandling.
In 1 St. von Station Mandling gelangt man nach Filzmoos.
Die Gegend hat hier ihren Charakter vollständig geändert. Aus
dem düstern, waldigen Graben sind wir herausgetreten in eine
sonnige Landschaft. Drei Thäler treffen in Filzmoos zusammen, die
Schlucht, durch welche wir kamen, ein flacher Uebergang westlich
in s Gebiet der Fritz und von N. das Mandlingthal. Letzteres ist es
auch, welches durch die Schönheit seines Hintergrundes der Land-
schaft zur Zierde dient. Ueber die nur wenig hinaufreichenden,
schütteren Waldbestände und weiten, saftigen Almböden ragen in
den abenteuerlichsten Formen die Kalkzinnen auf. Vor allem bildet
gleich links die klassische Gestalt der Bischofsmütze mit ihren
schlanken, zwei zum Himmel ragenden Fingern vergleichbaren Thürmen
und dem vorliegenden Moserraandl ein durch waldigen Vordergrund
einer- und die breite röthlich-graue Kuppe des Kettenstein anderseits
höchst wirkungsvoll eingerahmtes Bild Ebenso grandios erschliesst
sich auch rechts von dem vortretenden Rettenstein ein zweites Pracht-
gemälde, das herrliche Trifolium: Thorstein, Mitterspitze und Dach-
stein mit seinen gewaltigen Südwänden. Besonders der Hohe Dachstein
prasentirt sich äusserst kühn als feingespitztes Horn: kaum würde
man in demselben die breite, massige Gestalt erkennen, welche er
der Neustatt zuwendet. In SW. streicht als monotoner Rücken mit
einer bematteten Kuppe der Rossbrand hin. Filzmoos ist ein kleines,
in dem malerischen Salzburger Styl erbautes Dorf. Die kleine Kirche
soll sehr alten Ursprunges sein. Trotz der weltabgeschiedenen Lage
finden wir doch ein vorzügliches Gasthaus, welches selbst weiter-
gehenden Ansprüchen gerecht wird. Ausser auf dem geschilderten
Weg kommt man auch von Station Eben durch das Fritzthal und
über einen kaum merklichen Sattel in 3 St. nach Filzmoos.
Am belohnendsten aber ist es, wenn man die Bahn in Radstadt
verlässt und auf den Rossbrand 17(58 m steigt Unmittelbar hinter
dem Städtchen führt ein Weg in 21/., St. meist durch Wald auf die
breite Kuppe. Greifbar nahe thürmt sich in N. die Dachstein-Gruppe
auf, während nach 0 , S. und W. weite Fernblicke sich eröffnen
Vom Rossbrand steigt man dann in 1 1/9 St. nach Filzmoos an die
Mandling ab.
16. Die Bischofsmütze.
Filzmoos ist Ausgangspunkt für Besteigung der eine Zeit lang
viel umworbenen Bischofsmütze 2454m. Wohl einer der auffal-
lendsten Berge unserer Alpen, ragt sie nördlich von Filzmoos, völlig
wolirt, mitten aus grünen Alpen in Form einer schlanken, zwei-
Zeit.chrift 1881. 18
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272
Dachstein-Gruppe
gespaltenen Felssäule auf. Es ist leicht erklärlich, dass die Phantasie
des Volks die abenteuerliche Zinne mit dem Schleier der Sage umwebt ,
wovon schon die vielen merkwürdigen Namen Zeugniss geben, welche
die Spitze in den umliegenden Thallaudschaften führt: Teufel shörner.
Hochzeiter, Zipfelmütze, Schwingerzipf u. a. sind Bezeichnungen eines
und desselben Berges, dessen Form der Name Bischofsmütze jedoch
am meisten entspricht. Obwohl der Berg schon lange bekannt, der
Name Bischofsmütze schon seit Jahren jedem Bergsteiger geläufig
war. so galt seine Zinne doch bis zum Jahre 1879 unbestritten als
jungfräulich. Nur Wenige wagten daran zu denken, dass auch für die
Bischofsmütze einst die Zeit kommen würde, wo sie ihren stolzen
Scheitel beugen müsse unter dem Fuss schwacher Erdensöhne, und
Jene, welche sich wirklich erkühnten. Versuche zu machen, fanden es
für besser, davon zu schweigen. Erst im Frühjahr 1879 geschah von
Seite des Herrn K. 1 ssler der erste Angriff auf die von scheinbar
fürchterlichen Gefahren umlagerte Burg. Vergeblich waren jedoch
alle Bemühungen, es war gleich von Anfang an die verfehlte Richtung
eingeschlagen worden, zudem trat schlechtes Wetter ein und hei der
frühen Jahreszeit stellten sich den ßesteigern abnorme Schnee-
verhältnisse hinderlich entgegen. Im Juni machten sodann die Herren
Markgraf Pallavicini. Rumpier aus Wien und Posselt-
Csorich aus Salzburg einen weiteren Versuch, zu welchem Zweck
sie aus Cortina die beiden berühmten Kletterer Santo Siorpaes und
Arcangelo Dimaj kommen Hessen. Unter bedeutenden Schwierigkeiten
wurde dabei jedoch nur die niedrigere, südliche Spitze erreicht, ohne
dass der U ebergang zur nördlichen, ca. 40 m höheren Spitze erzwungen
werden konnte Nachdem die Ampezzaner den Berg auch von der
Ost- und Westseite untersucht (die Nordseite bietet, weil überhängend,
die geringste Wahrscheinlichkeit des Hinaufkommens), that Santo
mit schwerem Herzen den Auspruch: „Der kleine Teufel ist nicht zu
machen u und kehrte der spröden Schönen gezwungen den Rücken.
Alle diese Versuche erfolgten hauptsächlich von SW., also vom
Fusse der kleinen Spitze aus. welche dort mit den Zähnen des Kampl
auf den Kantenbrunn und die grüne Wölbung der Hackplatten nieder-
setzt. Am wenigsten war noch die eigentliche westliche Breitseite
untersucht worden. Au! diese nun richteten die zwei kühnsten Dach-
steinführer, deren Ehrgeiz durch das Eindringen fremder Führer in
ihr Gebiet begreiflicherweise nicht wenig angestachelt war. ihr
intensivstes Augenmerk und beschlossen in richtiger Erkenntniss der
Sachlage zuerst die von Santo nicht betretene Scharte zwischen beiden
Spitzen zu gewinnen. Am 28. Juni standen die Beiden — Auhäusler
und Steiner — oberhalb der Sulzkaralpe am Westfusse der spalt-
artigen Scharte und begannen die glatten Mauern zu besteigen. Sich
gegenseitig unterstützend, kamen sie. freilich unter bedeutenden Ge-
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G. Geyer, die Mandliog und Touren von Filimoos.
273
fahren, in der That zur Scharte und sahen nun, dass es viel leichter
gewesen wäre, von 0 durch einen steilen Kamin heraufzuklettern.
Nun wurde auch der nördliche letzte Gipfel in Angriff genommen, und
bald darauf war die Bischofsmütze, das unerreichbar geglaubte
Ziel, besiegt Die Zweifler waren wieder einmal geschlagen, wieder
der Beweis geliefert, dass Muth und Ausdauer jeden Berg zum Fall
bringen muss. Der Abstieg von der Scharte wurde nun ostwärts durch
den Kamin bewerkstelligt und ohne Schwierigkeit die Aualpe und
Filzmoos erreicht Rasch verbreitete sich die Kimde von der gelungenen
Besteigung in der Umgebung und weiten Ferne, sympathisch wurde
der Erfolg der beiden Ramsauer Führer in den umliegenden Gauen
begrüsst, bekundete sie doch deutlich, dass auch in diesem Gebiet
tüchtige Führer vorhanden, welche selbst schwierigen Aufgaben ge-
wachsen sind.
Anfang Juli wiederholte Herr R. v. Lendenfeld aus Graz als
erster Tourist die Tour und wählte den Ostkamin sowohl zum An-
als zum Abstieg, welche Route nun wohl immer eingeschlagen
werden wird.
Die Besteigung der Bischofsmütze zu unternehmen, wandert
man auf gutem Weg thalein : bald längs des Mandlingbachs, durch
schattige Auen, bald durch Wald oder über freie Stellen, fortwährend
Angesichts des grossartigen Hintergrundes, geht es % St. im Thal
gegen die Hoferalpe fort, dann aber links schräg au der rechten Thal-
lehne durch Wald auf den Kamm gegen das Fritzthal, den man in
einem flachen Sattel überschreitet. Man erblickt nun bereits das grüne
Thal der Aualpe, oberhalb welcher in unbändig trotziger Gestalt die
Bischofsmütze auftaucht. Der Steig fuhrt immer am linken Gehänge
fort, an der vorderen Aualpe vorbei zur grossen mittleren Alpe, welche
dem Perhab in Ramsau gehört. Grüne, saftige Matten steigen überall
bis zu den sanften Höhen. Der holprige Pfad wendet sich einen
Hügel hinan und man gelangt zur oberen Aualpe, 1 1/4 St. von Filz-
moos; in dem heizbaren Stübchen befindet sich auch ein Bett.
Der nun folgende Anstieg ist so klar vorgezeichnet, dass es imbe-
greiflich erscheint, wie man, als es sich um die ersten Besteigungs-
versuche der , Mütze 44 handelte, über den Angriffspunkt im Zweifel
sein konnte. Aus den grünen Matten des Thalschlusses erheben sich
links die glatten Mauern der Niederen Bischofsmütze, rechts die
Rauchwand oder das Mosermaudl. Die Einsattlung dazwischen, das
Eiskarl, ist leicht zu erreichen. Ausserdem zieht aber vou ihr ein
Schutthang links hoch hinan bis au den Fuss eines sehr in die Augen
springenden Kamines, welcher oben in der Scharte zwischen beiden
Spitzen mündet. Dieser Kamin ist sozusagen der Schlüssel zur Be-
steigung Von der Alpe geht es zuerst in sanfter Neigung über
schwellenden Rasenteppich gerade nördlich hinan. Grosse Blöcke,
18*
274
Dachstein-Gruppe.
worauf einzelne Wetterfichten und Lecken sich angesiedelt haben,
bilden einen malerischen Vordergrund für die gelben glatten Mauern
der Vorderen Bischofsmütze In dem Maasse als wir au Höhe ge-
winnen, erweitert sich der südliche Rückblick bis zu den schneegefleckten
Häuptern der Niederen Tauern, und ragt zur rechten immer ge-
waltiger über dem grünen Rücken des Hofpürgl der verwitterte
Scheitel des Thorstein empor. Endlich nach einer Stunde stehen wir
am Fusse der Diwand, d. i. des unteren Theiles einer hohen Mauer,
welche von der niederen Spitze gegen SO. abfällt, und steigen nun
schräg gegen rechts an, um über Schutt und Rasenpäckchen die mit
Rieseutrümmern bedeckte Mulde zwischen Bischofsmütze und Moser-
mandl zu gewinnen (l1/» St von der Alpe. ) Man sieht jetzt schon den
Kamin, rechts davon als prismatischen Block die hohe, links als
schlanke Pyramide die niedere Spitze. Ein von Schutt und vortretenden
Felspartieu gebildeter Hang zieht NW. hinauf und wird sofort in
Angriff genommen. Bald mehr, bald minder steil geht es, jedoch ohne
jegliches Hinderniss, in Serpentinen aufwärts, bis nach % St. das
Schneefeld in dem innersten Winkel erreicht ist. Nun beginnt das
Klettern durch deu Kamin, dessen ausgezeichnet festes Gestein trotz
der enormen Steilheit ein gefahrloses Ansteigen ermöglicht. Den
Schnee verlassend, erklimmt mau zunächts eine rechts liegende Wand
gerade auf, dann quert man den Kamin, hält sich an dessen (orogra-
phisch) rechter Seite, wobei ein Schneefeld traversirt werden muss,
und gelit dann wieder auf die linke Wand über. Plötzlich geht es
durch den spaltartig sich verengenden Kamin nicht weiter, man muss
wieder auf die rechte Seite hinüber. Dies ist der interessanteste Punkt
des ganzen Aufstieges: er wurde von den ersten Besteigern scherzweise
„ Steinerschritt * getauft, weil Steiner's lange Beine hier so recht am
Platze waren. Die rechte (südliche) Kaminwand hat nämlich einen
buckelartigen Auswuchs, auf welchen man hinübersteigen muss, was
nur durch weites Ausschreiten möglich ist. Hat man sich hinüber-
geschwungen, so heisst es sich um den Felsbuckel herumschmiegen,
um seine Höhe zu gewinnen. Man passirt nun eine Felsnische, worin
thonhältige, gelbe, dünne Kalkplatten zu Tage treten — die Ziegel-
stätte — steigt schräg nach rechts über ein Wandl, welches den
Kamin versperrt, kriecht über einige grosse eingezwängte Blöcke und
sieht schon — leicht erreichbar — die Scharte ober sich. Links, an
der Wand der kleinen Spitze, zeigt sich eine höchst eigentümliche
Erscheinung. Es hat sich dort eine Riesenplatte von vielleicht 30 m
Höhe zum Theil losgetrennt und bildet nun mit der Schichtfläche
der Spitze einen etwa raeterbreiten Spalt, durch den man ober sich
den blauen Himmel sieht Eine Menge riesiger, herabgestürzter
Trümmer ist darin eingezwängt: sie drohen in den verschiedensten
Lagen gerade ober unseren Häuptern.
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G. Geyer, die Mandlin? und Touren von Filzmoos.
275
Mit wenigen Schritten ist die ganz zugeschärfte Scharte erreicht.
Auf der Westseite fällt sie zuerst minder steil ab, 20 m weiter
unterhalb beginnen jedoch schon die grauenvollen Wände. Wir wenden
uns nun rechts (nördlich) der höchsten Spitze zu. immerauf der West-
seite des ungemein rasch ansteigenden Grates. Bald ist ein Loch im
Felsen in Sicht, welches man links umgehen kann. Interessant ist es
jedoch durchzukriechen (es hat eine Länge von etwa 4 m und eine
Höhe von ' (J- 1 in), wobei man jenseits den Kopf herausstreckend,
senkrecht auf den Kamin hinabsieht. Von dem jenseitigen Ausgang
vermittelt ein Felsband den Rückstieg auf die Westseite Der weitere
Anstieg Aber die Westflanke führt meist in Rinnen zwischen kleinen
Felsrippen aufwärts und bringt rasch an den Fuss der letzten sanften
Gipfelerhebung In 1 1 , — 13/4 St. vom Schneefeld sind wir auf der
Spitze. So schlank die Bischofsmütze auch von allen Seiten aussieht,
bietet ihr Gipfel dennoch weit mehr Raum als jener des breiten
Thorstein. Ein breiter, trümmerbedeckter NO. — SW. verlaufender
Grat bildet die höchste Erhebung. Die relativ geringe Höhe des Stand-
punktes Hesse auf ein wenig ausgedehntes Panorama schliessen, doch
ist die Lage des Berges so günstig, dass sich mit Ausnahme einiger
weniger östlicher Spitzen, die durch die höhere Dachstein -Gruppe
verdeckt werden, eine eminente Rundschau entfaltet. Greifbar nahe
thürmen sich einerseits die nackten Felszinnen und Steinwüsten des
Dachstein mit den beiden Gosauer Gletschern auf. während anderseits
weite grüne Alpen den ganzen südlichen und westlichen Vordergrund
einnehmen Inzählige Alpen beleben die saftigen Matten rundum den
Fuss des stolzen Berges.
Reich an Abwechslung liegt das ganze Gebiet der Lammer vor
den Augen mit dem Markt Abtenau und den unzähligen Weilern und
Gehöften, über welchem wie ein Wall von Stein das Tennengebirge
hinzieht Weiter südlich dehnen sich die Wälder und Matten des
Fritzthals und die eisigen Häupter der Tauern entrageu den grünen
Vorbergen. Tief unter uns im S. liegen die wilden Zacken der niederen,
durch einen Steinmann gekrönten Spitze. Nur im N. entsteigen deu
Alpenmatten als langer schartiger Grat die Donnerkögel: aus mauer-
glatten Platten, zwischen welchen schwarze Schründe und Schlüfte
herabziehen, starren die thurmartigen, grauen Spitzen auf, verbunden
durch zersplitterte Schneiden. Lässt man einen Stein über die Nord-
seite der Bischofsmütze ab, so dröhnt wie betäubendes Donnerrollen
das Echo von den Wänden zurück.
Was die niedere Vordere Bischofsmütze anbelangt, so wurde
deren Besteigung, wie erwähnt, vom Kantenbrunn an der SW. -Seite
unternommen. Man strebt von der Aualpe über Matten und Geröll der
Scharte zwischen dem Kampl »einigen rauhen Felszähnen) und dem
eigentlichen Bergmassiv, zu, und gelangt so in den obersten Theil des
276
Dachstein-Gruppe.
Sulzkars. Durch eine Rinne wird der Fuss der Spitze erreicht und nun
zuerst ein Stück fast senkrecht hinangeklettert. Jetzt hält man sich
rechts in eine Felsschlucht, erklimmt dieselbe und steigt dort, wo sie
weiterhin ungangbar wird, wieder links in die Wand hinaus. Ist die
Höhe gewonnen, so geht es nördlich Ober den wilden Kamm zur Spitze.
17. GrOKSwand (Peramin) 2412 m.
Hier sei noch der Grosswand 2412m gedacht, welche wir
schon von Gösau her betreten haben (Tour 11). Die Besteigung wird
am kürzesten von der Holeralpe im Warmen Mandling-Thal unter-
nommen. Dabei überschreitet man die Scharwandscharte und erklettert
die Felsen, welche vom Gipfel in SO.-Richtung abfallen.
Bedeutend weiter, aber auch weitaus lohnender ist ein zweiter
Weg, wobei die ganze Westseite der Bischofsmütze umgangen werden
muss. Von der Aualpe ausgehend, überschreiten wir den breiten,
grünen Rücken der Hackplatte 1545 m und wandern in grossem Bogen
ununterbrochen über Mattenböden zuerst gegen W. und dann gegen N.
Links in der Tiefe bleiben die Thalanfange des Fritz- und Lammer-
gebietes und über die dazwischen liegenden, sanftgeformten Bergrücken
schweift der Blick vollkommen frei bis gegen die Hohen Tauern, das
Tennengebirge und die übrigen Salzburgischen Kalkalpen. In 1 St.
erreicht man die Sulzkaralpe und bald darauf einen begrünten Berg-
vorsprung, das Losseck ca. 1650 m, wo zuerst über dem westlichen
Fussgestell der Bischofsmütze die scharfen Zinnen des Gosauer Stein-
gebirges aultauchen. Die Baumgartneralpe bleibt links unten, und wir
übersteigen in 1 St. einen der felsigen Ausläufer, welchen die kühn
aufgethürmte Bischofsmütze gegen W. entsendet. Durch eine mit
Schutt ausgefüllte enge Spalte geht es hinab auf die Trümmern alden
des Stuhlloch, von wo aus auf schon beschriebenem Wege die Gross-
wand in 2 St erklommen werden kann.
18. Der Uettenstein 2245 m.
Vorgeschoben gegen S. zwischen die Thäler der Warmen und
Kalten Mandling, hängt dieser Berg nur durch den Sattel Sulzenhals
mit dem felsigen Hauptmassiv unserer Gruppe zusammen. Wälder
und grüne Matten umgürten seinen Fuss, aus welchem in Form eines
dachartigen, von SW.— NO. streichenden Rückens der rothbraune
Gipfelbau aufragt.
Die Besteigung von Filzmoos aus kann auf zwei Wegen geschehen.
Entweder durch den Hammergraben und über die Nestler-Alpe, wobei
der letzte Anstieg über ziemlich steile Felsen erfolgt, in 3 St., oder
über die Mandling- Alpe, also zuletzt von N. in 3 7« St. Man verlässt
dabei schon wenige Minuten hinter Filzmoos den Thalboden und betritt
bei dem Gehöfte Pilz die östliche Thalwand. Einen weiten Bogen
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G. Geyer, Touren von Filsmoos und Ramsau.
277
beschreibend, zieht der Weg an mehreren Bauernhäusern vorüber, meist
durch Wald, bis nach 1 »/„ St. ein Wegkreuz kommt, bald darauf erfolgt
eine Gabelung. Der Steig links führt im Thale fort zur Pilz- und Hofer-
alpe, während unser Weg rechts in die]Höhe zieht, um über die Mandling-
und Mandlbergalpe dem Sulzenhals zuzustreben. In der Nähe der
Mandling-Alpe jedoch wenden wir uns rechts und steigen pfadlos
durch den Wald, später über geröllüberschüttete und mit Krummholz
bedeckte Rasen hinan gegen S. Trümmerlager und leichte Felspartien
vermitteln den Anstieg auf den durch eine Triangulirungspyraraide
gekennzeichneten Gipfel.
In erdrückender Höhe und Nähe baut sich im N. die Dachstein-
Gruppe auf, wild starren ihre grauen, schneegeränderten Klippen,
schwindelerregend die glatten, glänzenden Mauern empor. Besonders
ist es der Thorstein, welcher, unter dem grössten Winkel erscheinend,
durch seine wahrhaft drohende Stellung imponirt Gegen 0.. S. und
W. ist die Aussicht vollkommen frei, fast eben so schön und weit-
reichend als vom Dachstein.
Der Abstieg kann ganz leicht auch zur Scharlalpe genommen
werden, indem man zuerst den grasigen Gipfelrücken gegen NO. ver-
folgt, sodann links über trümmerige Felsen absteigend das
Geröll und in 1 St. den Sulzenhals erreicht und endlich in V« St.
bequem zur Alpe wandert.
Uebrigens ist der Gipfel des Rettenstein von allen Seiten zu-
gänglich, nirgends bieten sich ernstliche Schwierigkeiten und die an-
gedeuteten Wege sind nur die bequemsten Anstiegslinien.
V. Touren von Ramsau.
19. Die Hamsun.
Wir wenden uns nunmehr der Südseite zu, die Eisenbahnstationen,
zunächst Schlad ming, zu Ausgangspunkten nehmend.
Betrachtet man von hier aus die unserer Gruppe vorgelagerte
bewaldete Terrasse im N., so würde man nicht glauben, dass ein aus-
gedehntes fruchtbares Gefilde dort oben sich weitet ; und doch lögt
dieses 3— 400 m hohe Fussgestelle die wohlgepflegte 9 km lange und
4 km breite Hochebene von Ramsau, den Ausgangspunkt für fast
alle Touren auf der Südseite unserer Gruppe Mehrere Wege führen
dahin, auch ein schlechter Fahrweg: wir wählen als den kürzesten
und lohnendsten den sogenannten Torfweg und beginnen nach Ueber-
schreitung der Ennsbrücke und der Eisenbahn gleich bei dem ersten
Gehöft den Anstieg. Ein guter Fussweg bringt uns in l/t St. zuerst über
Wiesen, dann durch ein Birkenwäldchen zu einem berasten Vorsprung,
dem Krahbichl. In duftumflorten, von Schneefeldern gesäumten Fels-
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278
Dachstein-Gruppe
hangen strebt im Hintergrund des Schladminger Oberthals das
Schiedeck empor. Das Ennsthal ist schon tief unter uns. Jetzt treten
wir in kühlen Tannenwald ein. Der in Serpentinen angelegte gute
Weg führt nun in 1 „ St. auf die Höhe zum Vasold'schen Torfstich,
wo man, urplötzlich durch den Anblick der nahen Riesenmauer über-
rascht, unwillkürlich minutenlang stehen bleibt. Ueber die Tannen-
wipfel im Vordergrund erheben sich aus weiten Schutthalden bis zu
den Wolken die weissen Kalkmauern. Umrauchen Nebel die zacken-
geschmückten Grate und hängen herab in den langen Schneehalden,
welche zwischen bleichen Felswänden eingebettet liegen, oder starren
die grellen, röthlichweissen Bastionen gegen einen wolkenlosen blauen
Himmel, immer wird ihr Anblick den Wanderer auf das höchste
überraschen.
Wie ganz anders ist die Absicht nach S. Tief unten im grünen,
von der Enns durchzogenen Thalgrund liegt freundlich zu Füssen der
nette Markt Schladming, überragt von den schönen Formen der
Niederen Tauern. Ihre hohen, scharf geschnittenen, meist schnee-
gefurchten Pyramiden und Hörner bilden einen seltsamen Contrast
zu dem leuchtenden Grau des Kalkgebirges.
Am Torfstich vorbei, über Matten und durch Wäldchen, deren
lichtes Gezweige die Felsen der Scheichenspitze durchschimmern
lässt, gelangt man in Vi St nach St Ruprecht am Kulm. Neben dem
katholischen Kirchlein und Pfarrhaus ladet das reinliche Kulmwirths-
haus zur Rast ein- Gute Unterkunft findet man in dem bescheidenen
Gehöfte, das. sowie die ganze Ramsau noch nicht von den Segnungen
der Uebercultur heimgesucht wurde.
In einer Meereshöhe von 1)00 — 1100 m gelegen, bildet die
Ramsau eine gegen 0. sanft abfallende Fläche, welche durch den
bewaldeten Kulmberg in zwei ungleiche Theile geschieden wird. Die
südliche Hälfte bildet den Vorberg und lallt mit der Ramsauleiten
gegen das Ennsthal ab. Der weitaus grössere nördliche Theil hingegen
breitet sich unmittelbar zu Füssen der Scheichenspitze aus. Die
reinlichen, sorgfältig eingezäunten, von prächtigen Wegen durch-
zogenen Culturen. das saubere Aussehen der braunen Holzhäuschen,
kurz Alles lässt auf eine intelligente, fleissige Bevölkerung schliessen.
In der That zeichnet sich der Ramsauer im Gegensatz zu den
Bewohnern der meisten Gegenden Obersteiermarks durch seltene
geistige Anlagen aus: er liebt es, sich durch die Leetüre gemein-
nütziger Werke eine Bildung anzueignen, welche den Fremden oft
1D Staunen versetzt.
Die Viehzucht ist die Haupteinnahmsquelle, doch wird auch
viel Loden erzeugt Längs aller Wege sind Vogelbeerbäume angepflanzt,
die im Herbst durch den Schmuck ihrer rothen Beeren auffallen.
Nebst kleinen Kirschen werden diese Beeren zum Brennen von Schnaps
verwendet.
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G. Geyer, Touren von Ramsau.
279
Den grössten Genuss gewährt ein Spaziergang vom Kulmwirth
über die Kamsau gegen W. Unmittelbar nördlich zu Häupten dräuen
die Wände der Gamsfeldspitze, des Schmiedstock, der Scheicheu-
spitze, Hohen Rams und des Eselstein, an welchen sich jenseits der
Grünen Feisterscharte der Sinewell reiht. Weiter links entsendet die
Gamsfeldspitze einen sanften Ausläufer, den Branuriedel, über dessen
grünem Rucken die drei riesigen Häupter : Thorstein, Mitterspitze
und Dachstein aufstarren Der bewaldete Röttesberg schliesst gegen
W. die Aussicht, während östlich der Blick durch das Enusthal frei
hinabschweifen kann bis zum Stoderzinken. Im S. entrollen sich in
immer neuen Reihen die Kämme der Niederen Tauern, besonders
auffallend durch ihre braunen Wände: Hochwildstelle und Höchstein.
Kaum merklich ansteigend kommen wir in % St. zum prote-
stantischen Bethause, in dessen Nähe das gute Gasthaus des Perhab
durch den philosophischen Spruch:
„Gott lieben macht selig,
Wein trinken macht fröhlich.
Drum liebe Gott und trinke Wein.
So kannst du fröhlich und selig sein-
zur Einkehr auffordert. Noch weiter westlich liegt am Ufer eines von
Schutt umlagerten kleinen Bächleins der Karl wirth, auch „Bier-
keusche* genannt. Hier ist der höchste Punkt des Weges: gegen den
Fuss des Brandriedel lugt das Gehöft des Schutterbauer zwischen den
Bäumen herab Wir setzen unseren Spaziergang noch weiter auf dem
etwas absteigenden Weg zum Walcherbauer fort und sehen nun
zwischen dem kühn aufragenden Vorderen ThürT und der wildzackigen
Gamsfeldspitze die Edelgriesschlucht herabziehen Ueber dem gleich-
namigen Gletscher thront im Hintergrund der Koppenkarsteiu. Noch
ein Stück weiter, und es öffnet sich das Thal zwischen Durchat und
Brandriedel. Hinter den waldigen Coulissen liegen die grünen Matten
der Walcheralpe mit ihren Hütten, über welche unmittelbar in einer
furchtbaren Wand die drei Dachsteingipfel aufragen. Aus der Schlucht,
deren Boden von riesigen Schuttmassen bedeckt ist, rieselt der kleine
Schildlehenbach herab, um sich alsbald nach W. in die Schlucht
zwischen Rötteswald und Durchat zu wenden. Folgen wir etwa noch
20 Min. seinem Laufe in dem waldigen Graben, durch welchen aus
weiter Ferne das bleiche Haupt der Uebergosseneu Alpe hereinsieht.
80 gelangen wir über schwellenden Rasen an einer romantischen Mühle
und dem malerischen Gehöft des Knausbaueru vorüber zu Auhäusler's
einsamer Waldschenke mit der Aufschrift:
„Wer heut' kommt, zahlt glei'.
Morgen ist Zech frei.-
Ramsau ist eine protestantische Gemeinde von 600 bis 800 Ein-
wohnern. Erst im Jahre 1781, als von Kaiser Josef das Toleranz-
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280
l>ach>toin-Gruppe
Edict erlassen wurde, durften sie sich offen zu einer Gemeinde consti-
tuiren. Früher sollen sie heimlich in Scheuneu ihren Gottesdienst
nach lutherischem Ritus gehalten haben.
Die umgebende Natur ist zu abenteuerlich, als dass nicht auch
die Sage hier walten würde. Dort oben zwischen dem eisigen Thor-
stein und der Scheichenspitze hat der Böse seine Wohnung, und wie
er dort an heiteren, sonnigen Tagen Schneewolken emporwirbelt, so
bezeugen des Nachts feurige, stäubende Funken sein Dasein. Beson-
ders führt er liederliche Dirnen fort und und lässt sie an ihren Knien
mit Hufeisen beschlagen; der alte Schmied in Steinach musste dieses
Geschärt, um Mitternacht vom Satan geweckt, mehrmals vollziehen.
Die Veranlassung dieser Sage mag das Auffinden von Hufeisen oben
in diesen uuwirthbaren, jetzt kaum noch von eines Menschen Fuss
betretenen öden Steinwüsten gewesen sein.
Prosaische Forscher hingegen deuten die Sache dahin, dass
einst ein Saumpfad von Obertraun über den „ Stein ■ herüber-
führte, auf welchem Salz gesäumt wurde.
So unglaublich dies nun auch klingen mag, so ist es andererseits
doch Thatsache, dass noch vor wenigen Decennien Pferde auf die
Alpen des „ Stein" getrieben wurden. Entweder hat die fortschrei-
tende Erosion auf den Karrenfeldern den wahrscheinlich theilweise
besseren Weg vernichtet, oder man benützte eine eigene, an die
Platten gewöhnte Race von Pferden.
20. Ueber die Schwadering auf den Dachstein 2996 m
Zu einer Zeit, als die Dachsteinspitze von Hallstatt schon ziem-
lich oft bestiegen wurde, galt es nahezu als Ereigniss, wenn ein
Tourist sich auf die Südseite der Gruppe verirrte. Die Lage von
Ramsau, abseits von jeder belebten Strasse, die schwierigen Zugänge
zur Spitze selbst hielten viele Bergsteiger ab, jene Schönheiten der
Südseite aufzusuchen, welche ihnen aus den spärlichen Schilderungen
sagenhaft vorschwebten. Als 1876 die Salzburg-Tiroler Bahnlinie
eröffnet wurde, drang der Ruf von den grossartigen Bildern der Süd-
abstürze bald in weitere Kreise. Damals konnte jedoch die Besteigung
nur auf zwei Linien bewerkstelligt werden, welche bedeutende Umwege
erheischten Entweder man benützte die Windlegerscharte, westlich
vom Thorstein, als Zugang zur Gosauer Seite des Dachstein, oder
aber man musste der Hochfläche des Hallstätter Gletschers von Süden
beikommen, um auf dem alten Hallstätter Weg die Spitze zu ge-
winnen. Letzteres geschah in frühester Zeit über die Feisterscharte,
das Steinplateau und den Schladminger Gletscher. Später wurde ein
näherer Weg durch die Edelgriesschlucht und über den Grat des
Kleinen Koppenkarstein eingeschlagen. Der Abstieg vom Grat auf
die Firnfelder war aber nicht Jedermanns Sache, und so kam diese
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G. Geyer, Touren von Rainsau.
281
Route niemals in Aufnahme. Nun gelang es dem Spähersinn des
Führers Joh. Schrempf, vulgo Auhäusler, 1874, einen bedeutend
kürzeren Weg ausfindig zu machen, welcher durch dieSchwadering-
schlucht die Hunerscharte zwischen Hunerkogel und Kleinem
Koppenkarstein und damit auch den Gletscher erreichte. Schon im
nächsten Jahr wurden die das obere Ende der Schwadering ab-
schliessenden, ca. 300 ra hohen Wände durch den Steirischen Gebirgs-
verein und den Oesterreichischen Touristen- Club mit Hilfe von Seil
und Eisenstiften prakticabel gemacht. Zuerst war nur ein schwaches
Hanfseil aufgezogen, welches bald morsch war und durch ein Draht-
seil ersetzt wurde; 1879 aber Hess die Section Austria des Deutschen
imd Oesterreichischen Alpenvereins nicht nur statt des bei niederer
Temperatur höchst unangenehmen Drahtseiles ein starkes Tau
anbringen, sondern auch die Stifte und Klammern derart vermehren,
dass heutzutage jeder etwas Geübte diesen Steig imbedenklich
passiren kann.
Man geht vom Karlwirth in der Ramsau zunächst zu dem erwähnten
Gehöft des Schütterbauern; der sanft ansteigende Fahrweg zieht
durch Wald im grossen Bogen um die südlichen Hänge des Brand-
riedel empor zur Brandalpe, in deren nächster Nähe die von der
Section Austria des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins
1880 erbaute, äusserst bequem eingerichtete Austria-Hütte steht
Von hier ersteigt man in einer Viertelstunde den kahlen Rücken des
Brandriedel (1800m) welcher eine unvergleichliche Aussicht
darbietet. Versperren auch im N. die himmelhoch aufgethürmten
Felsen des Dachstein die Aussicht, so entschädigen doch einerseits
ihre überwältigenden Wände und Spitzen, während anderseits der
ganze Süden vollkommen frei beherrscht wird. Die trauten Gefilde der
Ramsau und des Ennsthals zu Füssen bieten, überragt von dem Zug
der Niederen und Hohen Tauern — vom Bösenstein bis zur Drei-
herrenspitze — landschaftliche Bilder, welche selten mit so geringem
Aufwand an Mühe und Zeit erkauft werden können; zu Füssen liegt
die früher als Nachtlager benützte Neustattalpe. Die Hütte wird
seit 1881 durch den Schütterbauer permanent bewirthschaftet.
Ein neu angelegter Steig führt nunmehr direct in die Schwade-
ring, ohne wesentlich anzusteigen; man wendet sich gegen das untere
Ende der Edelgriesschlucht, überquert deren von Krummholz bedeckten
Boden und steigt dann links auf den grünen Mattenrücken R Brand-
stell 44 am Fusse der Thürlspitze, wo man schon in die hoch hinauf-
ziehende Schwadering hineinsieht. Hoch oben von den Wänden der
Hunerscharte abgeschlossen, senkt sich zwischen Scheiblingkogel
imd Thürlspitze die von Geröll erfüllte Schlucht zu Thal, zuletzt in
einer kleinen Wand senkrecht abfallend. Der neue Steig führt von den
Matten der Brandstell durch felsiges Gehänge und oberhalb dieser
Wand in die Schwadering.
Digitized by Google
282
Dachstein-Gruppe.
Von unten gesehen, erseheint die Schwadering als eine einzige
Geröllhalde: an Ort und Stelle aher zeigen sich ausgedehnte Gras-
plätze, welche das Ansteigen erleichtern. Schon hier fesseln gewaltige
Felsscenerien das Auge. Glatte Wände und zerhackte Grate umgeben
uns von allen Seiten, nur nach S. öffnet sich ein weiter Fernblick auf
die Glockner-Gruppe, während tief unten friedliche Alpencolonien in
die wilde Steinwüste heraufgrüssen.
Von der Zinkenhaltwand an traversirt man erst die rechte
Schluchtseite, schreitet dann quer Ober ausgewaschenen Felsboden
rechts hinüber uud steigt nun auf der linken Seite einen vou Steinen
unterbrochenen Rasenhang hinan. Bald ist das feine Geröll erreicht,
über welches ein in Serpentinen angelegter Steig mühelos hinanmhrt
Vergebens bemüht sich das Auge in dem wild übereinandergethürmten
Geschröffe der schon nahen Wände die Anstiegslinie zu finden. Viel
leichter schiene es. rechts durch eine breite, plattige Schlucht empor-
zuklettern: man käme dabei aber nur auf das Hintere Thürl und nicht
auf die Firnfelder des Schladrainger Gletschers. Meist bedecken alte
Schneereste den obersten Theil der Schutthalde. Hat man sie über-
schritten, so betritt man an einer vorspringenden Nase die Felsen
und bemerkt alsbald den durch Aussprengen künstlich angelegten
Steig; Anfangs ziemlich gerade auf. wendet er sich bald links, um
schräg entlang des steilen, von Lawinen glattgescheuerten Gehänges
hinanzuziehen. Wir passiren dabei das „Brett", eine Platte, die früher,
als noch keine Tritte eingemeisselt waren, dem Fuss wenig Halt bot,
und gelangen au das untere Ende der Rothen Rinne. Braunrothe
Felsen umschliessen die Rinne, in welcher das Seil beginnt. Unzählige
Klammern und Stifte ermöglichen rasches Emporklimmen. Das obere
Ende der Rothen Rinne verlassend, geht es eine Weile auf einem
Felsband schräg nach links, bis zur steilsten Stelle, der sogenannten
Wand, einer unter 70 — 80° geneigten, etwa 20 m hohen Platte,
welche frei über die Abstürze hinauszuragen scheint, mit Hilfe des
Seiles und der Klammern jedoch vollkommen gefahrlos erstiegen
wird. Damit ist auch die Hunerscharte gewonnen : wenige Schritte
über Felsboden bringen zur Einsattlung zwischen Hunerkogel und
Koppenkarstein. In H St. von der Hütte ist die etwa 2500 m betragende
Höhe erreicht, man betritt die Firnfelder des Schladminger Gletschers.
Bis hieher haben wir von Ramsau aus die Dachstein-Gruppe nur als
eminentes Felsgebirge kennen gelernt. Mit Ausnahme des schmalen Firn-
saumes sahen wir nur nackte Felsmauern und Geröllhalden, während des
Aufstiegs bewegten wir uns nur zwischen nacktem Gestein und Schutt-
feldern, Erscheinungen, wie sie edes höhere Kalkgebirge bietet. Nun
aber ändert sich die Scenerie mit einem Schlage. Kaum ist der letzte
Schritt über das sanft ansteigende Firnfeld im N. der Scharte gethan,
so breiten sich allseits schimmernde Schneeflächen aus. Weitbin
Digitized by Google
G Geyer, Touren von Ramsau.
283
dehnen sich die blendenden Firne zwischen bleichen Wänden, drohend
ragen daraus die scharfen Zinnen empor; es ist ein Gletscherbild von
erhabener Grösse, ebenbürtig manchem in den Centralalpen Die
ganze Natur ringsum scheint plötzlich erstorben, unter Eis und Schnee
begraben zu sein. Nur weit im Norden schimmert durch den Dunst
über den Schneefeldern mattes Thalgrün: das Becken von Alt-
aussee. Gerade vor uns erhebt sich aus den Firnen der kahle Scheitel
des Gjaidstein. Drohend starrt im Osten aus dem rasch absinkenden
Schladminger Gletscher die blauschattige Wand des Koppenkarstein.
Zwischen beiden sieht man auf die trostlosen Wüsten des , Stein"
hinab.
Nun geht es bequem gegen W. über die fast ebene Schneefiäche
dahin, gerade gegen die doppelthürmige. oft am Fuss von wilden Eis-
brüchen umgebene Felszacke der Dirndln. Ist das Felskap des Gjaid-
stein passirt, so tauchen auch die beiden Dachsteinhörner auf, und der
Blick schweift über den ganzen Hallstätter Gletscher hinab zum fernen
Altausseer See. Nach 1 St sind wir am Fusse der Felsen und auf schon
bekanntem Weg in einer weitern Stunde neben dem Vermessungs-
signal am Hohen Dachstein (vergleiche Nr. 6).
21. Die Südwände der Dachsteinspitzen.
Wir haben mehrfach den gewaltigen Eindruck zu schildern ver-
sucht, welchen der Riesenabsturz der Südseite der Gruppe macht. Es
ist weniger die Höhe von 1000 m, als die ungeheure Längenerstreckung
von 41/« kni im Verein mit dem ausgesprochen inauerartig glatten
Abfall ohne gliedernde Schluchten oder Rippen, welche die imposante
Majestät des Anblicks bedingt.
Auf der ganzen Strecke vom Thorstein bis zum Hunerkogel
war es bis jetzt keinem menschlichen Fusse möglich, den Riesenwall
zu besiegen. Sollte dies in der That unmöglich sein V Herrn Professor
Frischauf aus Graz gebührt das Verdienst, zuerst die Idee aus-
gesprochen zu haben, dass ein Anstieg über die fürchterliche Wand,
und zwar gerade an ihrer höchsten Stelle unterhalb des Hohen Dach-
stein, wahrscheinlich ausführbar sei.
Der Umstand, dass 1877 durch fortwährende Erweiterung des
Bergsehrundes die Zugänglichkeit des Dachstein vom Hallstätter
Gletscher aufgehoben wurde, veranlasste Frischauf, mit dem Fern-
rohr eine genaue Recognoscirung der Südwände vorzunehmen, um
womöglich einen directen Aufstieg über Fels zu entdecken. Seine
Beobachtungen waren folgende: 1. von der halben Grathöhe zwischen
Oberer Windlucke und Dachstein zieht ein Band schräg abwärts durch
die Wand gegen SW.; 2. es springen die untersten Wandpartien am
Fusse des Dachstein etwas vor gegen die Schotterhalden und bilden
minder stark geneigte Strebepfeiler, welche bis in ein Kar mit mehreren
Höhlen hinaufreichen.
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284
Dachstein-Gruppe.
Handelte es sich also jetzt vorwiegend um eine Verbindung
zwischen dem unteren Ende des Bandes und den Löchern in dem Kar.
so konnte das Vorhandensein einer solchen nur durch Begehung an
Ort und Stelle constatirt werden Mangel an thatkräftiger Unter-
stützung Hess jedoch die Idee einschlafen, und als 1878 durch die
SectionAustria ein neuer Weg vom Hallstätter Firn auf den Dachstein
angelegt wurde, schien der Gedanke ganz in Vergessenheit gerathen
zu sein.
Erst 1879 nahm sich Frischauf der Sache wieder an und
interessirte zunächst Herrn K. v. Lenden fei d aus Graz dafür.
Dieser veranlasste nun die beiden Führer Steiner und Hanns
Knau ss zu einer ersten Recognoscirung, über welche Knauss ein-
gehend Bericht erstattete.
War das erzielte Resultat ein negatives, so Hessen sich die
wackeren Führer nicht abschrecken und unternahmen, diesmal ver-
stärkt durch Auhäusler, auf Kosten des steirischen Gebirgsvereins
einen zweiten, ebenfalls von Knauss geschilderten Versuch
Das hohe Interesse des Gegenstandes, dann auch die kernige,
ursprüngliche Schreibweise von Knauss mögen die Aufnahme seiner
beiden an Prof Frischauf erstatteten Berichte*) an dieser Stelle
rechtfertigen.
I. Bericht.
Von einem directen Aufstieg auf den Dachstein über dessen südlichen
Absturz war schon öfters die Rede gewesen.
Dieses Gerede beruhte aber hauptsächlich nur auf einem Studium mit dem
Fernrohr, mit dessen Hilfe man den Weg von der Wand herauszuphilosophiren
glaubte und ihn auch schon ganz planmässig zeichnete, wie ein Architekt den
Bauriss. Doch wurde die Möglichkeit der Ausführung stark angezweifelt, ja Ton
Vielen ganz geleugnet. In Wirklichkeit war aber die Sache noch nie untersucht.
Dieses geschah aber heuer am IB. und 17. September auf Verlangen und
Kosten des Herrn Baron v. Lende nfeld. Ich und Johann Steiner unterzogeu
uns dieser Aufgabe, uns aber das nicht verhehlend, dass die Lösung sehr in
Frage steht.
Wir gingen am IB. September hinauf in die Neustadtahl i, von da auf den
Scbönbüchel; hier wurde Rast gehalten, das Femrohr herausgeholt, mit demselbeu
noch einmal eine genaue Recognoscirung der Dachsteinwand vorgenommen. Das
schon bekannte Felsband, das von der Windlucke sich in die Wand schräg hinein-
zieht, schien uns das beste Stück, nichts davon ahnend, dass uns schon hier die
grössten Schwierigkeiten begegnen. Nach diesem Band aber suchte das Auge
vergebens nach einem Halt- und Ruhepunkt. Ueberall nur haltlose steile Platten :
die Felsbänder durch senkrechte Wände abgeschnitten. Nur auf etliche Kamine
setzten wir einige Hoffnung, die aber auch ein ganz unznsammenhängendes Stück
WTeg gaben, das viele Lücken liess, über die man aber, weiss Gott wie, drüber
kommt.
Nach diesem wenig tröstlichen Studium setzten wir unsern Weg wieder
fort. Den jetzigen Dachsteinweg verlassend, gingen wir vom Schönbüchel link>
*) Jahrbuch des Steirischen Gebirgsvereins. VU. 1*80. S. 36—40.
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G. Geyer, Touren von Ramsau.
285
hinunter, dann durch die sogenannte „Hundsriese" hinauf, über den Grat des
, Mitter Steina" hinüber, und über die obersten Schotterfelder ganz unter die Wand
des Dachsteins hinzu, der sich, je naher wir ihm kamen, desto ärger bäumte. Wir
brauchten von der Neustadt bis zur Wand 2 St.
Nun galt es einen Anstieg zu suchen, mehr auszuführen, war an diesem Tag
überhaupt nicht unsere Absicht, die weitere Durchführung wollten wir von oben
herunter machen. Auf zwei Stellen konnten wir die Wand ansteigen, und diese
waren gar nicht so übel*) ; doch zu unsern Häuptern sah es nicht sehr einladend
aus. Wegen der grossartigen Dimensionen der Dachsteinwand war es schwer,
einen bestimmten Orientirungspunkt im Auge zu behalteu, um des andern Tage>
den Abstieg darauf hinlenken zu können. — Der Tag ging zu Ende und wir gingen
zurück in die Neustadt.
Den 17. September brachen wir um l/t4 U. morgens von der Neustadt aui.
Das Wetter war ganz schön, und wir hatten die Hoffnung auf das Gelingen
unseres Vorhabens noch nicht verloren. Wir dachten uns, die Sache kann sich am
Ende doch noch günstiger gestalten, als es sich von ferne ansehen und schliessen
lässt. Doch wir täuschten uns.
Um V»8 Uhr standen wir auf der Spitze des Dachsteins. Wir waren von der
Neustadt bisher 4 St. gegangen, nach dem ueuen, vom Alpenverein hergerichteten
Aufstieg. Nun stiegen wir über den westlichen Grat (Gosauer Abstieg) hinunter
bis zur Windlucke; das erwähnte Felsband war bald gefunden. Es wurde bald
H ü., als wir in die Südseite einstiegen, Steiner, der gewandte und furchtlose
Steiger voran. Das Band ist gleich anfangs schon ganz schmal und die Wand
überhängend, so dass man hineinrutschen muss; hierauf folgen kleine Felsköpfe,
die man kraxelnd besiegt. Später kommt eine böse Stelle; das Band bricht fast
ganz ab, und nur mit grosser Vorsicht und Kaltblütigkeit kommt man hinüber
Dann geht es wieder ganz gut, doch eine kurze Strecke nur und das Band bricht
ganz ab. so dass jedes Weiterkommen unmöglich ist. Es mag vom Anfang des
Bandes bis zu dieser Stelle eine Strecke von 30 bis 40 Klafter sein. Nun was
sollten wir jetzt thun? Schon umkehren? — Das ist doch zu fatal. Von unserm
jetzigen Standpunkt sahen wir zwar auf ein anderes Felsband hinunter, das wieder
auf ein Weiterkommen schliessen liess. Doch wie sollten wir da hinunterkommen ?
Hier war bald geholfen. Mit Seilen, Eisenstift und Steinbohrein waren wir hin-
reichend versehen. Schnell wurde ein Eisenstiften eingehauen, ein Seil daran fest-
gebunden, ich machte mich auch mit dem Seil an, und so liess mich Steiner
über diese Wand hinunter, die aber höher und schwieriger ausfiel, als wie wir
anfangs glaubten. Weiter unten wurde die Wand ganz hohl und überhängend, so
dass ich ganz frei in der Luft hing und anfing, zu rotiren, wie die Erde um ihre Axe ;
was in der südlichen Dachsteinwand nicht viel Angenehmes hat. Die Höhe dieser
Wand betrug nach Maassgabe des Seiles gut 10 Klafter. Endlich erreichte ich doch
wieder festen Boden, ich entledigte mich vom Seil und stieg nach diesem Weg,
den ich so sonderbar erlangt hatte, wieder vorwärts.
Da die Stelle, wo unser bisheriger Weg abbrach, nicht länger war, als
'1 höchstens 3 Klafter, dann wieder eine bessere Stelle sich sehen Hess, so meinte
Steiner: wenn ich von diesem Bande aus weiter vorne, ihm entgegengesetzt,
diese wieder thunliche Stelle erreichen könnte, einen Eisenstiften einhauen
möchte, damit wir hier dann ein Seil spannen könnten, um nach diesem dann
hinüber zu balanciren. Ohne dieses kann Steiner überhaupt seinen Platz nicht
mehr verlassen. Doch auch von der anderen Seite war diese Stelle durchaus nicht
zugänglich, so viel ich mich auch bemühte und anstrengte. Ich machte mehrere
Versuche, doch ohne Erfolg. Eine einzige kurze Stelle schloss mir den Weg: ich
sollte sehr steil aufwärts, da waren zwei überhängende kleine haltlose Felsköpfe,
*) Diene zwei auch von der Ferne sichtbaren Stellen sind: Die fa%t höchste .Stelle den Ansätze« der
FeUwaüd (von S teinor untersucht) nnd eine etwas tiefere (welche Knau«« untersucht«). J. F.
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286
Dachstein- Gruppe.
die schoben den Oberleib fiepen den Absturz hinan, mit den Händen hatte ich
keinen Halt und mit den Füssen nicht viel Stand. Dazu kam noch der Rucksack
am Rücken mit den nöthigen Werkzeugen, welcher mich am Gleichgewicht
bedeutend störte; verliere ich dieses, so liege ich 2000 Fuss herunten auf dem
Schotterfeld! Ich sagte dieses Steiner, dass ich unmöglich an diese Stelle hin
kann. Er rief mir dann zu: ich sollte allein einmal vorwärts steigen, so weit ich
kann, um den weiteren Weg auszuforschen, um zu sehen, ob wir überhaupt hin-
unter kommen oder nicht. Ich that dies. Das Felsband*) war jetzt leidlich gut,
und ich konnte hinein steigen bis in die Mitte der Wand. Jetzt brach aber das
Band ab, und — Strickleitern her, oder einen Luftballon ! — Ich stieg wieder
zurück, sagte dies Steiner, und zur Umkehr waren wir gezwungen. Doch ein
schweres Stück war wieder zu überwinden
Steiner sollte mich wieder über jene WTand hinaufziehen! Ich band mich
wieder fest am Seil — und die Arbeit begann. Ich wollte hinauf etwas seitwärts
neben jener Höhlung, denn ich glaubte mich hier etwas halten zu können. Steiner
konnte seinen Platz aber nicht verlassen, und so ging das Seil etwas schief Kaum
war ich eine Klafter emporgcrückt, so konnte ich mich durchaus nicht mehr halten,
obgleich ich mit Händen und Füssen krappelte — und ich baumelte hinüber in
die Höhlung, dass es ging, wie ein Perpendikel. Verfluchter Dachsteinweg! Ruck-
weise gings vorwärts, das Seil schnitt ein. Endlich war das auch überwunden. Es
war auch für Steiner eine schwere Aufgabe, und er zeigte die Striemen an den
Händen, wie ihn das Seil schnitt. Nach kurzer Rast wurde der Rückweg durch
das zuerst beschriebene Felsband wieder angetreten. *
Es wurde 12 U. mittags, als wir die Windlucke wieder erreichten. Der
Gosauer Gletscher schien mir jetzt ein ebenes Feld zu sein!
Ein brennender Durst und zerkratzte Knie war ein Theil des Resultates
unserer heutigen Forschung.
II. Bericht.
Ich kann Ihnen nun schon etwas melden von dem Erfolg unserer Weg-
forschung in der Dachsteiuwand.
Am 6. October war der erste günstige Tag hiezu. So rückten wir denn aus,
um einen erneuten Angriff von unten aus zu machen. Die Wand ist aber seit der
nächsten Recognoscirung um kein Haar besser geworden! Steiner's Anstieg
wurde nun betreten. Doch dass wir auf diesem ohne Arbeit leider zu bald abge-
schnitten werden, das wussten wir schon früher. Wir hatten uns daher mit allen
nöthigen Instrumenten versehen. Auhäuslcr hatte auch Dynamit bei sich, dass
wir nötigenfalls auch sprengen können. Letzteres musste nun bald geschehen.
Wir sollten nämlich schräg durch die Wand durch einen ganz schmalen Einschnitt
hindurch, der an einer Stelle abbrach und die glatte Wand bildete. Das Stück war
kaum klafterlang, aber unmöglich zu passireu. Hier musste nun unter den schwie-
rigsten Verhältnissen eine Sprengung vorgenommen werden.
Der Weg bis zu dieser Stelle wurde ganz genau mit schwarzer Farbe raar-
kirt, wie Sie mir gesagt haben. Den Anstieg wissen Sie so beiläufig, und lässt
sich derselbe ohne Zeichnung auch nicht leicht beschreiben. Neben dem Anstieg
geht ein steiles Schneefeld noch einen Kugelschuss weiter hinauf zur Wand, wo
sich auch ein Loch befindet, welches von Auhäusler untersucht wurde, das aber
nichts Interessantes enthält, und überhaupt nicht weit in die Wand hinein reicht
Dieses Loch hat aber wegen immer herunterrollenden Steinen einen gefährlichen
Zugang. Auhäusler wurde öfter von denselben bedroht, einer streifte sogar schon
seinen Hat. Die Gefahr wegen Steinen ist hier eine bedeutende, denn bis wir iu
*) Da» ist die PoftftttxBOg des früheren — durch die eben erwähnten Hindernisse untcr-
brochonen — Bandes. J. F.
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G. Geyer, Touren von Ramsau.
287
unserem Anstieg kommen, müssen wir alle diese Steinlinien durchqueren. Bald
hinter, bald yor uns machen sie sich durch ihr Getöse bemerkbar. Blöcke von der
Grösse eines Eimerfasses stürzten über die Wand herunter.*)
Nun wieder zu unsenn Weg. Es wurde so viel gesprengt, um wieder in die
Fortsetzung dieses Einschnittes zu gelangen, wo man sich dann wieder kriechend
wie ein Wurm vorwärts bewegen konnte. Wegen dicht eingetretenem Nebel konnten
wir an diesem Tage nimmer weiter vordringen.
Des andern Tages, den 7. October ging's aufs Neue wieder los. Seile, Eisen-
stiften und ein Hammer zum Stufenhauen waren zur Vorsicht mitgenommen. Der
vorhin erwähnte Einschnitt wurde durchkrochen ; nun gelangt man zu einer Fels-
rinne, die unter einem Winkel von 80 Grad bei 30 Klafter Höhe uns zum Wege
dienen sollte. Geht's hier nicht, geht's nirgends anders ; besonders nicht hinauf in
das Kar zu den Löchern. Auhäusler als der Erste voran, bewährte seinen Ruf
auf 8 Neue. Er üng an hinauf zu kraxeln, obgleich wenig Hoffnung war, dass wir
durchkommen. Es bildet nämlich diese Rinne so eine enge Felsspalte, und durch
diese hiess es nun hinaufturnen ; Halt war wenig, man musste sich bloss durch diese
Spalte hinauf zwängen. Eine schreckliche Arbeit! Manche Stelle schien unüber-
windlich, endlich aber ging es doch wieder. Steiner hieb manchmal einige
Stufen, und so ging es „immer langsam voran-, bis nach circa 3 St. diese höchst
fatale Stelle überwunden war. Nun kam es wieder besser. Steiner ging nun
rechts, um zu sehen, ob man nicht in das rechte Kar hinein kann, welches aber
ohne Sprengung nicht möglich ist. Auhäusler kraxelte nach links, um ins linke
Kar hinein zu kommen, welches eigentlich das Hauptziel ist, da oben das bedeu-
tendere Loch sich befindet. Dieses, sagt Auhäusler, ist möglich, obwohl man
noch eine sehr böse Stelle passiren muss. Also bis in das linke Kar hinein ist der
Weg entdeckt.
Weiter konnten wir wegen Zeitmangel nimmer vordringen, denn es stand
uns ein miserabler Rückweg bevor, und der Tag ist jetzt nimmer lang. Ich schrieb
unsere Namen nebst der Jahreszahl mit Farbe und Pinsel auf eine glatte Fels-
platte, und wen es gelüstet, der kann hinaufkraxeln upd es lesen. Ferner: durch
das Kar hinauf geht es dann nicht so übel, doch vor dem Loch sieht man wieder
steile Wände, und es wird dasselbe kaum zugänglich sein. Die Kosten aber zur
Zug&nglicbmachung können wir nicht angeben, denn dabei waren wir noch nicht.
Das Loch im rechten Kar wird eigentlich gar nichts enthalten, da man mit dem
Fernrohr auf dessen hintere Wand hineinsieht und nur der Schatten das Meiste
macht. Die Löcher im linken Kar können vielleicht mehr enthalten; es sind zwei
übereinander, je einen Abstand von ca. 15—20 Klafter. Ein Hinaufkommen auf
das Felsband, wo ich früher schon war, wird ohne bedeutende Kosten wohl nicht
möglich sein, um dann einen directen Weg hinauf bis zur Windlucke zu erhalten.
Doch Bestimmtes können wir darüber noch nicht sagen. — Unser Abstieg wurde
mit heikler Vorsicht wieder glücklich überwunden, und um 0 U. abends waren wir
wieder in der Neustadt. Johann Knaitss.
Es hat sich somit gezeigt, dass ohne Anwendung künstlicher
Hilfsmittel die Südwand des Dachstein nicht ersteigbar ist Trotzdem
stellten sich die Verhältnisse günstiger dar, als sie Anfangs schienen,
und wenn Frischauf zum Schluss sagt: „Ein paar Dynamitschüsse
in der ersten Platte bald nach dem Einstieg in das Felsband, die
erwähnte Sprengung in der Wand beim Abbrechen des Felsbandes,
wurde leicht ein weiteres Vordringen von der Windlucke herab
*) Dieser Steinfall erklärt »ich aus der« plötzlichen Aufthutien -1er (in Folge von Neuschnee)
Tereiaten Stellen der Felswand. J. F,
Zeitschrift 1881. J(»
288
Da< hst« in-Gruppe.
gestatten In der Nähe der Felslöcher würden zwar grössere Arbeiten
nöthig sein, seihe sind aber kaum unüberwindlich für irgend einen
alpinen Verein Die interessante Dachstein-Gruppe würde sicherlieh
dieses Opfer verdienen" — möge er die Anregung dazu gegeben babeu,
dass dereinst die Herstellung dieses Ideals eines kühnen Felsenstieges
bewerkstelligt werde.
22. Leber die Bachlalpe auf den Thorstein und Dachstein.
Einer der Glanzpunkte des Dachsteingebiets ist das Quellen-
gebiet der Kalten Mandling am Fusse des Thorstein. Ausgehend von
dem einsamen Auwirthshause (2 St. von Kulm) in der Schlucht
zwischen Kötteswald und Durchat, umwaudert man die südwestliche
Lehne des letzgenannten Berges, welcher sich keilförmig zwischen
Mandling und Schildlehenbach einschiebt. Tief unten zur linken
rauscht der Schildlehenbach, während unser Weg am südliehen
Gehänge an Gehölten vorbeiführt und sich in einem Bogen gegen N.
wendet. Nach * 4 St. gabelt der Weg; links hinab kämen wir
auf eine kleine bebaute Terrasse, auf welcher man mit einem Mab-
der überwältigenden Mauern des Thorstein ansichtig wird, daun sehr
steil hinab an das Ufer der Kalten Mandling. Ebenso steil klimmt
jenseits der Pfad durch Wald wieder hinan auf das grüne Plateau
von Hachau mit seinen stattlichen Gehöften. Auch hier schliessen
die röthlich weissen Steilwände des Dachstein den Hintergrund des
freundlichen Bildes. (Vom Auhäusler bis Hachau 1 St.) Man gelangt
nun einerseits in 1 St, schräg abwärts durch den Wald, südwest-
lich au das Ufer der Warmen Mandling und nach Filzmoos, anderer-
seits gerade und steil hinab zur Vereinigung der beiden Mandling-
bäche und zur Eisenbahnstation, endlich nördlich längs der grünen
Vorstufe des Kettenstein zur Bachlalpe.
Hält man sich jedoch bei der ersten Theilung des Weges rechts,
so wird mau bald nach Umgehung der Bergecke durch den Anblick
des kegelförmigen Betteustein, dem rothe Felsabbrüche seinen Namen
gegeben haben, überrascht. Allmälig sinkt der ziemlich breite Weg
durch Wald nördlich bis an das Bachbett. Grüne Matten umborden
das Ufer, grosse Blöcke liegen allenthalben zerstreut. Die Stelle
führt den Namen Lahnreit, weil hier vom Kettenstein öfter mäch-
tige Lawinen niederdonnern.
Erhaben ist der Thalschluss mit den Hängen des Rettenstein und
der Kiesenwand des Thorstein
Bei einer halb zerfallenen Mühle geht es über den Bach, mau
wendet sich links über üppige Weideterrassen der Höhe zu und
erreicht in ][., St. vom Auhäusler die Bachlalpe 1500 m: weiter
rechts in der Tiefe liegen unter uralten Lärchen die Hütten der
Seharlalpe.
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G. Geyer, Touren von Ramsau.
289
Unvergleichlich ist die Lage der Bachlalpe auf ihrem sonnigen
Gehäuge. Im SW. sehen wir die rothen Felsen des Rettenstein, durch
den grünen Sulzenhalssattel 1820 m mit einem zackigen Grat der
Windlegerschlucht verbunden. Gerade im N. entsteigt dem Thalschutt
das klüftige Rauheneck. Darüber aber bäumen sich drohend zu
ersehreckender Höhe, fast möchte man ihren Einsturz befürchten, die
weissen Zinnen des Thorstein. Der Dachstein, erscheint zu einem
eleganten Horn verschoben. Hell leuchtet der weisse Firnsaum oberhalb
der langgestreckten Mauern, an deren äusserstem, östlichem Ende der
zweigipflige Pflock des Koppenkarstein aufgepflanzt ist. Gerade
gegenüber weiten sich die Almböden der Neustatt mit ihren schütteren
Lärchenbeständen bis hin zum Brandriedel. Auch von der Austria-
Hütte gelangt man in 1 */t St. auf einem Steig am Fuss der Schutt-
terrassen des Maarberg und Rauheneck hieher.
Da die Besteigung des Thorstein oder Dachstein von dieser Seite
viel Zeit beansprucht, so ist möglichst zeitlicher Aufbruch geboten.
Man wandert über Rasenboden westlich hinan gegen den Sulzenhals.
Bald jedoch erschwert dichtes Krummholz das rasche Vordringen,
und es bedarf einer genauen Kenntniss des Weges; ist dann der
Westfuss des Rauheneck umgangen, so steht man am unteren Ende
einer riesigen Schutthalde, welche sich kegelförmig aus einer Schlucht
herabsenkt, und sieht aus ihr die spiegelglatten Wände des Thorstein
aufsteigen, lieber die Schutthalde hinan und durch die Schlucht
zwischen dem Thorstein und einem westlicheren, arg zerklüfteten Seiten-
kamm hinauf fährt der Weg. Man hält sich zunächst gerade nördlich
aufwärts und gelangt so mit Benützung mehrerer, mit Vegetation
bekleideter Streifen in dem Geröll an den Fuss der Wände. Dort ist
der Schutt schon ganz fein und durch ein Cement gefestigt, man
erkennt sogar die Spur eines Steiges, welcher knapp am Fuss der
Thorsteinmauer links in die Schlucht hineinführt. Nun folgt ein
angenehmes Steigen über den felsigen, terrassirten Boden der Wind-
legerschlucht. Stellenweise trifft man selbst noch Spuren von Weg-
verbesserungen, welche einst vom Steirischen Gebirgsverein veranlasst
wurden. Unter steten Rückblicken auf den Rettenstein und die Hohen
Tauern erreicht man in 2 St. eine kleine Ebnung und gleich darauf
die Windlegerscharte ca. 2300 m. Vor uns liegt der Kleine Go-
sauer Gletscher, dessen von nur wenigen Spalten durchzogene Fläche
mit einigen Schritten erreicht wird. In wilden Plattenwänden erhebt
sich rechts aus den Firnen der Thorstein. Westlich sieht man zunächst
den von drei Zacken gekrönten Reissgangkogel, dann die fahlen
Mauern des Hochkessel und endlich in unerreichter Kühnheit des Auf-
baues die Bischofsmütze. In unbedeutender Neigung senkt sich der
meist apere untere Theil des Gletschers hinab gegen die wüsten
Karrenterrassen. Tief unten blinken die beiden Gosauseen in waldigem
Thal, aus dem sich schroff die Donnerkogeln aufbauen. 19*
290
Dachstein-Gtuppe.
Von der Windlegerscharte zieht ein wilder Grat, zackig und mit
unersteigliehen Absätzen, zur Spitze des Thorstein in SO.-Richtung
hinauf Nach N. entsendet dieser dem Hauptkamm angehörige Grat
einen Strebepfeiler gegen den Kleinen Gosauer Gletscher. Hinter dem
Strebepfeiler zieht eine Schneezunge in der Schlucht hinauf.
Am 15. September 1879 gelang es den Herren Ritter v. Lenden-
feld imd Karl Blodig aus Graz mit den Führern Steiner und
Auhäusler direct von der Windlegerscharte den Gipfel des Thor-
stein zu erreichen. Die aufgewendete Zeit von 9 St. für einen Höhen-
unterschied von 800 m liefert den sprechendsten Beweis für die
Schwierigkeit dieses Felsenstieges. Nachstehend eine Andeutung
der eingeschlagenen Richtung: „Von der Windlegerscharte steigt
man über steilen Schnee, dann über Felsbänder und durch einen
leichten Kamin zu einer spaltartigen Scharte des Hauptkamms
hinauf. Von hier links, nördlich, auf Felsbändern horizontal quer
durch die Wand bis zu einem schmalen überhängenden Kamin. Durch
diesen hinauf, dann über eine sehr steile bröckelige Platte schwierig
zum Kamm des erwähnten Strebepfeilers hinan. Zwischen überein-
ander gethürmten Klippen durch auf die Ostseite desselben und nun
sehr steil über Fels zum Hauptkamm empor, von wo aus ohne weitere
Schwierigkeit der letzte Theil des gewöhnlichen Weges in der Schlucht
auf der Südseite erreicht wird *
Sollte diese Anstiegslinie einmal mittels künstlicher Hilfsmittel
besser gangbar gemacht werden, so wäre die Tour auf den Thorstein
bedeutend abgekürzt. Wie die Verhältnisse jetzt sind, thut man weit
besser, dem gewöhnlichen Weg zu folgen: man überquert den Kleinen
Gosauer Gletscher und betritt nach 74 St. die jenseitige Felswand,
einen abgerundeten kahlen Rücken, welcher sich vom Thorsteinvor-
gipfel gegen W. herabsenkt und von den Führern als Thorsteineck
bezeichnet wird. Durch den lichten Dachsteinkalk ziehen sich braun
gefärbte Bänke voller Trümmer von Bivalven. Das phantasiereiche
Auge des Volkes erblickt in den Petrefacten versteinerte Fische.
Eidechsen und andere Thiere. Nun sieht man auch schon den Grossen
Gosauer Gletscher vor sich. In künstlich eingemeisselten Tritten über-
setzt man die abgewaschenen, glatten Felsen und erreicht in einer
weiteren Viertelstunde die linke Seitenmoräne.
Ohne Mühe werden die Terrassen des Gletschers am Fusse des
Thorsteinvorgipfels erstiegen, und in 1 — 1 V, St., je nach den Schnee-
verhältnissen, Obere oder Untere Windlucke erreicht. Von der Oberen
Windlucke auf den Dachstein und von der Unteren auf den Thorstein
je 1 St (siehe Tour 12 imd 13). —
Knapp am Fusse des Thorstein erhebt sich aus den Geröllhalden
ein klippiger von W. nach 0. streichender Grat, dessen rauhe, zer-
rissene Beschaffenheit ihm den Namen Raucheck (2192 m) gegeben
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G. Geyer, Touren von Ramsau.
291
hat. Während sein Abfall gegen S. sehr steil ist und nur eine Folge
von schroffen Rippen und schwarzen Schloffen aufweist, zeigt sich die
nördliche Senkung grösstenteils sanft und mit Schutt bedeckt.
In Form eiuer Gasse zieht zwischen Raucheck und Thorstein
ein langer Einschnitt hin, das Thor, an welches sich ostwärts die
Thorböden anschliessen , die Schuttböden am Fusse der Thor-
steinwände, die hier als Schlussmauern vollkommen senkrecht auf-
steigen.
Die Besteigung des Raucheck, wohl kaum lohnend als selb-
ständige Tour, erfolgt von der Scharlalpe, indem man, den W.-Fuss
des Berges umgehend, zuletzt von N. ansteigt. Die Wände der
Gruppe sind hier schon zu nahe, als dass sie einen Eindruck machen
könnten.
Um den Abstieg zur Neustattalpe zu vollführen, überquert man
von den Thorböden au die Schutthalden des Maarberg und gelangt
an dem Tümpel der Maaralpe vorüber, um den Schönbüchel hemm,
in 1 Vi St. dahin.
In dem Kamm, welcher von der Windlegerscharte westlich ver-
läuft, erhebt sich zuerst eine dreizackige, kühne Felsspitze, von den
Führern meist Reissgangkogel genannt, und dann der H o c h k e s s e 1.
Die Ersteigung des letzteren wird von der Windlegerscharte aus-
geführt, indem man den Kleinen Gosauer Gletscher in NW.-Richtung
überquert bis an den Fuss eines nach N. vorgeschobenen Ausläufers
und nun über Felsen und Rasenpäckchen dem Grat zustrebt Ist die
Schneide gewonnen, so steigt mau auf die dem Reissgang zugekehrte
W.-Seite hinüber, wo der Berg in einen ausgesprochenen Kessel
abfällt, und klimmt durch zwei Kamine erst zum Grat zurück und
dann zur höchsten Spitze empor. Zeitaufwand von den Windlegern
aus 2— 27, St.
23. Durch das Edelgries auf den Koppenkarstein 2878 m.
WTeit vorgeschoben aus den vergletscherten Theilen des obersten
Plateaus, steil abstürzend nach beiden Seiten, tritt der Koppenkarstein,
besonders von 0. oder W. gesehen, als gewaltig dominirende Spitze
entgegen. Trotzdem verlautete bis zum Jahre 1879 nichts Bestimmtes
Ober die Besteigung dieses Berges Wohl behauptete Auhäusler,
schon vor ca. 20 Jahren bei Gelegenheit einer Gemsjagd die Spitze
erreicht zu haben, in welchem Fall er jedenfalls als erster Ersteiger
anzusehen wäre, doch kann er sich nicht mehr auf die damals ein-
geschlagene Richtung erinnern. In der That scheiterte ein von Herrn
J Bullmann aus Graz, Ende Mai 1879, mit Auhäusler unter-
nommener Versuch, dem Gipfel von S., wo noch am meisten Aussicht
war, beizukommen. Allerdings spielten sehr ungünstige Schuee-
verhältnisse und Nebel dabei eine Rolle, allein es zeigte sich doch
2l>2
Dachstein-Gruppe
deutlich, dass der richtige Weg Auhäusler's Gedächtniss ent-
schwunden war. Am 5. Juni desselben Jahres machte Verfasser unter
Führung von Auhäusler und Carl Fischer einen zweiten Versuch
und gelangte auf die Spitze. 5 St. wurden benöthigt, um die mit Eis
und Schnee bedeckte, etwa 4U)m hohe Südwand zu bewältigen.
Auf dem Gipfel fand sich ein Steinmann, wie sich nachträglich
herausstellte, herrührend von Herrn Dr. Oscar Simony aus Wien,
welcher im August 1873 vom Schladminger Gletscher über die Nord-
wand heraufgeklettert war.
Die fortwährend über die Südseite hinabdonnernden Lawinen
zwangen den Verfasser, Herrn Simony's WTeg als Abstieg zu benützen.
Zwei Grate laufen vom Fuss der Südwände des Koppenkarstein
gegen S , der Grat des Hinteren und Vorderen Thfirl, und die Schneide
der Gamsfeldspitze. Zwischen beiden zieht die Edelgriesschlucht
herab, deren oberster Theil vom Edelgriesgletscher, dem einzigen
Gletscher Steiermark^, ausgefüllt wird. Durch die Schlucht und über
den Gletscher führt der Weg zur Spitze.
Ausgehend von der Austria-Hütte am Brandriedel steigt man
zunächst über die ganze Höhe des grünen Rückens gegen N hinan
bis an die Wände der Gamsfeldspitze, wendet sich dann links knapp
am Fuss der senkrechten Felsen quer über den obersten Theil einer
Schutthalde hin, gelangt so an einen steileren, von Felsen und Rasen-
plätzen gebildeten Haug, über welchen, in 1 Stunde vom Schutzhaus,
der untere, ebene Boden der Edelgriesschlucht erreicht wird. Dies ist
der kürzeste und bequemste Weg. Man kann jedoch auch durch die
mit Krummholz bedeckte Sohle des Schildlehengrabens und endlich
von der Neustattalpe über den mattenreichen Rücken Brandstell, daun
quer rechts durch eine Felspartie, hieher gelangen.
Imposant ist der Anblick der breiten Edelgriesschlucht. Rechts
und links nackte Felswände, inzwischen die zuerst fast ebene, dann
immer steiler ansteigende Geröllmulde, von deren oberem Ende die
Firnen der Gletscher am Fusse des Koppenkarstein herableuchteu.
Der untere Theil der Schlucht ist grösstenteils mit Rasenpolstern
überzogen, auf welchen Blöcke zerstreut liegen ; weiter hinan beginnt
der Fuss immer tiefer in dem feinen Geröll einzusinken, wenn nicht
Schneefelder Erleichterung bieten. In schneereichen Jahren bleibt
nämlich der Schnee oft bis September liegen. Während des Ansteigens
hat man zur rechten ein rothes, brüchiges, von Geröll überschüttetes
Felsgehänge, welches zur Gamsfeldspitze und zu den abgerundeten
Köpfen der Edelgries-Höhe emporsteigt. Man kann über dasselbe,
direct ansteigend, leicht in die Mulden zwischen Landfriedstein und
Scheichenspitze gelangen und beide Spitzen besteigen. Immer rascher
beginnt die Sohle der Schlucht anzusteigen, eine kleine Felspartie
wird passirt und wir stehen nach 1 St. am Rande des meist schnee-
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G. Geyer, Touren von Ramsau.
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bedeckten Gletschers, dessen Eismassen sich so steil einporwölben,
dass die oberen Firnfelder verdeckt sind. Wir wenden uns daher nach
rechts nnd steigen schräg über das Eis bis an den Fuss des Koppen-
karstein. In 20 Min. befinden wir uns auf dem Rücken der Edelgries-
Höhe, welche, knapp unter der senkrechten Wand beginnend, über
einige runde Kuppen nach S. streicht. Jetzt erst sieht man den ganzen
Gletscher, welcher sich steil von dem Hinteren Thürl — Scharte
zwischen Kleinem Koppenkarstein und Hinterer Thürlspitze — öst-
lich gegen unseren Standpunkt herabseukt, ein kleines Firnplateau
am Fusse des Kleinen und Grossen Koppenkarstein bildet und
dann unter rechtem Winkel nach S. gewendet in die Schlucht hinab-
hängt.
Gegen 0. liegen mehrere kahle Mulden zu Füssen, aus denen
die Schneide des Landfriedstein aufragt. Die zunächst liegende ist das
Koppenkar. Als nördlicher Begrenzungswall des Gletschers erhebt
sich, vom Hinteren Thürl beginnend, der lange Kamm des Koppen-
karstein. Im W. oberhalb des Hinteren Thürl mit dem niedern Gipfel
2828 m ansetzend, streicht die schmale Schneide östlich zunächst
zur Scharte, wo mau einen durchlöcherten Gratzacken das Steinfensterl
heisst, erhebt sich etwas steiler und zieht dann fast eben bis zum
höchsten Punkt 2878 m. Steile, aber doch scheinbar leicht gangbare
Felshänge setzen vom Gipfel gegen S. herab, während gegen SO. und
O. senkrechte, ja sogar überhängende Mauern, gekrönt durch einige
Felsköpfe in das Koppenkar abstürzen.
Um die Wände betreten zu können, müssen wir zunächst links
über steilen Firn, in dem sich meist eine Randkluft zeigt, ansteigen;
in die Felsen ziehen sich dort zwei Einbuchtungen des Schnees hinauf,
zwischen welchen ein Pfeiler hervortritt. Entweder über diesen oder
rechts in einem Kamin klettert man hinan und gelangt zu einer senk-
rechten Felsmauer, welche sich schräg nach links hinauf fortsetzt.
An ihrem Fuss ziehen minder steile Absätze hin, längs welcher wir
nordwestlich in eine Schlucht gelangen, die nach unten in einer Wand
endet und immer steiler werdend gegen das Fensterl auf dem Grat
ansteigt, ohne jedoch bis zur Schneide zu reichen. Hat man eine
Strecke weit die Schlucht verfolgt, so heisst es rechts heraussteigen
auf das plattige Südgehänge. Bald horizontal, bald gerade aufsteigend
kommt man über dasselbe an den Fuss eines weiten, kraterartigen
Trichters, gebildet durch den Hauptkamm und einen südlichen
Seitengrat Am besten geht es nun, wenn man direct durch den
Trichter den Südgrat und über diesen den Gipfel ansteigt. Bei reich-
lichem Schnee ist jedoch die Stelle lawinengefäbrlicb, und es empfiehlt
sich, vom unteren Ende dieses Kraters horizontal nach links (westlich)
zu traversiren, wobei man dann über ein Felsband auf den Grat
kommt Der Grat östlich bis zur Spitze — etwa 200 Schritte — ist
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Dachstein-Gruppe
nicht breit, aber bequem zu begehen*). Vom Gletscher bis zum Gipfel
beuöthigt man 2—2% St Ein Steinmann bezeichnet den Gipfel des
Koppenkarstein, das ist den höchsten Punkt der Schneide, welche sich
weiter gegen NO. zuerst nur wenig senkt, dann aber jäh abbricht.
So ziemlich dieselbe Fernsicht, wie auf allen übrigen Spitzen,
eröffnet sich vom Gipfel des Grossen Koppenkarstein. Was den Ueber-
blick der eigenen Gruppe anbelangt, so ist natürlich nur der östliche
Tbeil klar enthüllt. Namentlich der Blick nördlich auf den vom Gjaid-
stein überragten Schladminger Gletscher, dann jener südlich auf den
Kleinen Edelgries-Gletscher und durch die gleichnamige Felsschlucht
hinab zu den grünen Fluren von Ramsau, sind charakteristisch für das
Panorama. Minder schön, weil zu sehr in einander geschoben, präsen-
tireu sich Thorstein und Mitterspitze, wogegen der Dachstein mit den
steil hinanziehenden Firnen einerseits, dem gewaltigen Südabsturz
anderseits, mächtig impomrt. Oestlich vom Gjaidstein, an dessen Seite
aus weiter Ferne der Altausseer See heraufblinkt, reiht sich die end-
lose Wüste des „Stein* mit ihren Felsbuckeln und Graben an. Land-
friedstein und Scheichenspitze verdecken den Thalblick nach Schlad-
ming. Gerade im W. sieht man auf die Spitze des Kleinen Koppen-
karstein hinab, welcher 1878 von Prof. Frank aus Graz**) vom Edel-
gries aus bestiegen wurde Der verkürzte Grat hinüber wird durch die
tiefe Scharte beim „Steinfeusterl* unterbrochen.
Den Abstieg zur Simony-Hütte und nach Hallstatt zu nehmen,
folgt man dem unter Tour 7 geschilderten Weg längs der Schneide
des Kleinen Koppenkarstein.
Will man jedoch nach Ramsau auf einer anderen Route zurück,
so steigt man über die N.-Seite zuerst auf den Schladminger Gletscher
ab, umgeht den Bergauf der O.-Seite und gelangt durch das Koppenkar
wieder zur Edelgries-Höhe zurück. Der erste Theil des Nordabstieges
führt zunächst östlich über die wenig geneigte breite Schneide. Plötz-
lich sinkt dei* Grat rascher in die Tiefe. Ueber einen Absatz gelangt
man in eine kleine Scharte, jenseits welcher eine Zacke den Gratweg
vollkommen abschneidet. Könnte mau diese Zacke forciren, so wäre
eine weit tiefere Scharte gut zu erreichen, von welcher augenscheinlich
durch eine schräg in der Wand hinablaufende Rinne ohne besondere
Schwierigkeit auf den Gletscher hinab zu kommen ist. So aber muss
*) Am (j. Sept. 1880 gelang es Herrn Dr. C. v. Lederer aus Graz, unter
Führung von Steiner einen leichteren Südaufstieg ausfindig zumachen. Herr
Dr. v. L. traversirte von der Edelgries-Höhe den gleichnamigen Gletscher bis
gegen das Hintere Thürl und kam von dort auf Feiabändern in 50 Min. auf den
Grat zwischen Kleinem und Grossem Koppenkarstein. Das «Fensterl* auf der
N.-Seite umgehend und theilweise auf der Schneide selbst, theilweise etwas nörd-
lich unterhalb derselben, wurde die Spitze schon in einer weiteren halben Stunde
(also in ca. I3/« Stunden von der Edelgries-Höhe weg) erreicht.
**) Jahrbuch des Steirischen Gebirgsvereins. VI. 1879.
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G. Geyer, Touren von Rainsau.
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man gleich oben die steile Nord wand betreteu und fortwährend über
hohe Terrassen klettern, zwischen welchen nur schmale, mit lockerem
Geröll bedeckte Absätze Ruhepunkte bieten. Namentlich in dem
obersten Theil ist eine böse Wand, welche die Anwendung des Seils
erheischt. Ist das im Kar am weitesten heraufreichende Schneefeld,
nach 2 — 3stündiger Kletterei, erreicht, so bringt flottes Abfahren
rasch auf den Gletscher hinab. Staunend sehen wir nun, bequem östl.
über den Gletscher hinabtrollend, zurück auf die wilden Schroffen der
Nordwand, kaum vermögen wir noch unseren Weg zu erkennen.
In 20 Min. sind wir an der Moräne, knapp am Fuss einer aben-
teuerlichen Felszacke im Ostgrat des Koppenkarstein. Im Rück-
blick schliessen die steilen Firnfelder des Schladminger Gletschers
mit den bleichen Mauern des Gjaidstein das Bild, während im 0. die
öde Fläche des „Stein" sich endlos ausbreitet.
In grossem Bogen wandern wir nun um den Ostfuss des Koppen-
karstein. Bald über nackten Felsboden, bald über Schutt, bald über
vereinzelte Rasenflecke, gelangt man in das Koppenkar, dessen nörd-
liche Lehne in westlicher Richtung durchquert wird. Nach dieser Seite
fallt der Koppenkarstein in völlig unzugänglichen Mauern auf die
Geröllhalden ab. Kaum ein Riss, geschweige denn Schluchten oder
Vorsprünge sind in der glatten Wand zu sehen
Nach 1 V« St. wieder bei der Edelgries-Höhe angelangt, kehren
wir durch die Edelgries-Schlucht nach Ramsau zurück : liegt noch
Schnee, so kann man fast durchgehends abfahren und leicht schon
nach 1 St. im Schutzhaus eintreffen.
24. Die Scheichenspitze 2662 m.
Weitaus am leichtesten von allen höheren Gipfeln zu besteigen,
bietet die Scheichenspitze doch ein Panorama , das sich von den
übrigen nur wenig unterscheidet. Daher mag diese Tour besonders
minder geübten Touristen empfohlen werden, welche auf fast bequem
zu nennenden Pfaden doch in das Herz der Hochgebirgswelt ein-
dringen und den Blick über endlose Fernen schweifen lassen
können.
Wir wählen als Ausgangspunkt St. Rupprecht am Kulm, steigen
durch das Feisterkar an und nehmen den Abstieg durch das Edelgries
zur Austria-Hütte.
Wohlgepflegte Fusswege führen vom Kulmwirthshaus nördlich
zum Gehöfte des Feisterbaueru am unteren Ende der Schlucht, welche
in ihren tieferen Theilen dicht bewaldet, höher hinan in mächtigen
Schutthängen und Felsterrassen zur Scharte zwischen Eselstein und
Sinewell emporzieht.
Der erste Anstieg durch den Wald gestaltet sich auf breitem
und nur sanft ansteigendem Weg äusserst bequem. Wenn jedoch
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Dachstein-Gruppe.
sodann der höher ansteigende Baumwuchs zurücktritt, Geröll-
massen, überwachsen von niederem Gestrüpp, die ganze Breite des
Kars einnehmen und der nunmehr schmale Steig steiler sich schlängelt,
bald über sandige Rasenstreiten , bald über krummholzbehangene
Felsterrassen, so haben wir einen echten und gerechten Kalkalpenpfad
vor uns.
Immer in der Schluchtsohle geht es nach Verlassen des Waldes
zwischen Krummholz über eine felsige Terrasse hinauf an den Rand
einer üppig grünen Mulde, welche in dieser Höhe umsomehr über-
rascht, als ringsum nur Schutt und kahle Felswände sichtbar sind.
Gerade vor sich hat man die breite Einsattlung des , Kratzer* oder
der Feisterscharte*), rechts davon die runde Kuppe des Sinewell und
links den weissgrauen Grat des Eselsteiu mit seiner ohrenartigen Fels-
nase. Am Fusse des letzteren erhebt sich mitten aus dem Gerölle
ein Felsblock, der Mitterstein, und theilt die Schlucht in zwei Kare,
wovon das eine rechts hinan zur Feisterscharte und das andere
links zum Gruberschartl zwischen Hoher Rams und Eselstein
emporzieht; durch letzteres Kar führt unser Weg. Statt jedoch den
Fuss des Mitterstein unten auf den Schutthalden zu umgehen, steigen
wir über Rasenböden noch ein Stück an bis zu den Felsen des Esel-
stein und traversiren dann oberhalb des Mitterstein die Schotterfelder
in westlicher Richtung, wobei das Gruberschartl leicht zu erreichen
ist. Von Ramsau bis zur grünen Mulde l3/4 St., von hier bis zum
Schartl 1 V, St.
Schlägt man diese Route als Rückweg ein, so ist es besser, vom
Gruberschartl — den Mitterstein links lassend — direct über die
Geröllhalden abzufahren, wobei man knapp oberhalb der Stellwand
den Steig trifft
Auf dem schmalen Gruberschartl angelangt, sehen wir hinab in
eine kahle, mit grossen Schneefeldern bedeckte Mulde, das Land-
friedthal, jenseits welcher der lange Rücken des Landfriedstein
aufstarrt. Sonnig warm liegen tief unter uns im Süden die grünen Ge-
lände von Ramsau. Durch die Furche des Ennsthales davon getrennt
streben dahinter die blau duftigen Hörner der Niederen Tauern auf
und schliessen in endloser Kette den Horizont.
Für den weiteren Anstieg stehen zwei Wege offen. Der eine,
weitaus kürzere führt direct über die Schneide der Hohen Rams in
a/4 St. westlich empor zur Scheichenspitze. Bald links, bald rechts
den schneidigeren Stellen des Grates ausweichend, bald längs der
Kammlinie selbst, ist die Besteigung ohne Gefahr zu vollführen, ob-
wohl dieser Weg von vielen Ramsauern, angeblicher Schwierigkeiten
wegen, gemieden wird.
*) Siehe Tour 5.
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G. Geyer, Touren von Ramgau.
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Weiter, beschwerlicher, dafür aber selbst für den ungeübtesten
Wanderer unbedenklich ist die zweite Route, welche zunächst ein
etwa 100m betragendes Absteigen gegen N. in das Landfriedthal
erheischt. Man wandert, nachdem der Boden des öden Kessels erreicht,
über rauhe Felsen und Schneeflächen westwärts am Xordfusse der
Scheichenspitze, nur unmerklich ansteigend, hinan und gelangt auf
den flachen Rücken, welcher das Landfriedthal von der nächstfolgen-
den Mulde trennt. Von hier gesehen, baut sich der Eselstein oberhalb
des Gruberschartls zu einem äusserst kühnen Block auf, an dessen
linker Flanke die Felsenwogen des „Stein* dämmerig heraufblicken.
Nun heisst es — direct gegen S. gewendet — über einen trümmer-
übersäten Rücken ansteigend, die Schneide erreichen, welche dann
ostwärts bis zur Triangulirungspyramide des Gipfels verfolgt wird.
In 1 % St. kann auf dem Wege durch das Landfriedthal vom Gruber-
schartl aus die Scheichenspitze bestiegen werden, es erfordert somit
der Anstieg vom Kulm aus 4— 4Va St.
Ueberraschend ist der Tiefblick auf die Ramsau, deren Wiesen,
Felder und Wäldchen schachbrettartig 5000 Fuss unter uns liegen.
Deutlich erkennt man jedes Haus, jedes Gehöfte und die zu den Alpen
fahrenden Wege. Aber auch über die Ramsau hinweg trifft das Auge
freundliche, bebaute Landschaften, so das ganze Ennsthal von Schlad-
ming abwärts bis Haus, dann die Gegenden des Wagreiner Sattels und
des sich daran anschliessenden Pinzgaug.
Gewaltig und ernst schliesst die dunkle Tauernkette das freund-
liche Bild. Wohl ragen auch die braunen Felsenstirnen in die Wolken,
wohl schimmern weiter im W. die Firne des Ankogel, der Glöckner-
Gruppe und des Venediger, begraben in ein Meer von Eis, doch
mildert zarter Fernenduft die wilden, todesstarren Regionen der
Hochalpenwelt und führt sie als freundliche , sonnige Bilder vor
unser Auge. Ganz anders zeigt sich der zum Greifen nahe Theil der
eigenen Gruppe. Da starren aus den meilenweiten bleichen Stein-
wüsten Hünenhafte Felscastelle auf und ragen drohend, gespenstig
gen Himmel. Schuttumlagerte, schneebehangene Kuppen tauchen,
Grabsteinen gleich auf aus einem Meer von Stein, dessen graue
Wogen und Mulden, Buckel und Löcher die ganze Nord- und Ostseite
des Panoramas einnehmen.
Ueber die Gruben des Laudfriedthals und Koppenkars, zwischen
welchen der kahle Grat des Landfriedstein hinstreicht, schiessen
die glatten Südmauern des Koppenkarstein prall auf, an den sich
westwärts alle höheren Spitzen reihen: Dirndln, Dachstein, Mitter-
spitze und Thorstein — nur schade, dass nicht der ganze Südabsturz
zu sehen, weil die Felsköpfe des Schmidstock und der Gamsfeld-
spitze grossentheils vorliegen. Rechts vom Koppenkarstein erscheinen
noch die flachen Rücken des Mittleren und Niederen Gjaidstein,
mauerartig abbrechend auf die Hochfläche des „ Stein*.
298
Dachstein-Gruppe.
Wenn finstere Wolken den Himmel bedecken, dann bietet der
„Stein" von hier gesehen einen wahrhaft dämonischen Anblick. Unter
der Wolkenschichte hinein blickt man dann in eine düstere Hölle.
Fast tintenschwarz erscheinen die Steinmulden, aus welchen weiss-
graue Nebel autrauchen, über deren felsige Erhebungen der Sturm
finstere Wolkenfetzen peitscht. Hin und wieder gleitet wie ein Irrwisch
ein Sonnenblick aus einer Wrolkenspalte über die Fläche hin und be-
leuchtet grell einen Fleck des nackten Felsbodens, um gleich darauf
wieder in der schwarzen Nacht zu erlöschen.
Der Abstieg von der Scheichenspitze kann auf dreierlei Wreise
gemacht werden. Entweder benützt man den geschilderten Weg auch
zur Rückkehr oder man wendet sich der Edelgrieshöhe zu und steigt
zur Austria-Hütte ab, oder endlich, und dies ist entschieden der
rascheste Niedergang, wählt man den directen Abstieg nach Süden
durch das Eiskar.
Gleich rechts von der Spitze geht es über trümmerige Felsen,
über Rippen und durch Kamine auf ein hohes Schuttfeld, worüber
meist auf Schnee flott abgefahren werden kann. Ist eine letzte steilere
Terrasse durchklettert, so kommt man rasch über Geröll in den Wald
und nach Ramsau zum Perhab hinab. Für halbwegs geübte Steiger
ist diese Route ganz gefahrlos.
Will man dagegen durch das Edelgries absteigen , so über-
schreitet man zunächst wieder den Grat in westlicher Richtung, bis
es bequem über das Geröll gegen N. hinabgeht. Statt nun rechts in
das Landfriedthal abzusteigen, wendet man sich links und schreitet
westlich aufwärts durch den hügeligen, mit Schneeflecken bedeckten
Boden der Mulden am Fusse des Schmidstock. Nach % St. stehen
wir auf dem Rand der Edelgrieshöhe, einer Reihe von Felsköpfen,
welche die Gamsfeldspitze mit dem Südfuss des Koppenkarstein
verbinden, und blicken hinab in die Edelgriesschlucht. Zwischen
rothen, brüchigen Felsrippen ziehen meist mit Schnee bedeckte Schutt-
halden hinab bis zum Boden des Edelgries. Im Fluge gleiten wir
hinab, riesengross wachsen die Zinnen des gegenüberliegenden Vorderen
und Hinteren Thürl in den Himmel, binnen weniger Minuten stehen
wir auf dem Geröll der Thalsohle. Auf uns schon bekannten Pfaden
geht es nun thalab, dann links unter den Wänden an die Ansatzstelle
des Brandriedel, von wo wir, über den grünen Rücken absteigend, in
2 St. von der Scheichenspitze die Austria-Hütte erreichen.
Ebenso leicht als jene der Scheichenspitze ist die Besteigung des
Eselstein 2551 m. Von der erwähnten grünen Mulde im Feisterkar
oberhalb des Mitterstein wandert man in •/« St. vollends auf die
Einsattlung der Feisterscharte 2209 m und steigt sodann
mühelos über die trümmerige Nordostflanke zum Gipfelgrate empor.
Deckt die Scheichenspitze einen Theil der Westaussicht, so ist da-
gegen der Ueberblick des „Stein" etwas vollständiger.
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G. Geyer, Touren von Ramsau, Kammergebirge und Grimming. 299
Im westlichen Gratverlauf der Scheichenspitze erhebt sich ein
sonderbar blockförmiger Felsthurm, welcher den mit einer Sage im
Zusammenhang stehenden Namen Schmidstock führt. Die Be-
steigung*) kann nur von der östlichen Seite aus über eine Scharte
und die Gipfelwand unternommen werden. Der Abstieg durch die
.Fluder* (eine hohe schutterfüllte Rinne) direct nach Ramsau bietet
namentlich in seinen obersten und tiefsten Partien Schwierigkeiten.
VI. Das Kammergebirge und der Grimming.
Ausgangspunkte für die folgenden Touren sind die Stationen der
Westbahn von Schladming abwärts bis Steinach, dann die Stationen
Klachau, Mitterndorf, Kainisch und Aussee der Salzkammergutbahn.
Station Haus 699 m Knapp vor der Station setzt die Bahn
von dem linken auf das rechte Ufer über. Die Ortschaft Haus liegt
etwa 3/4 St. weiter westlich an der Strasse gegen Schladming. Jenseits
der Enns erblicken wir an der Mündung des Gradenbachs die Ortschaft
Weissen b ach, von wo man einerseits zur M iesersc harte,
anderseits über die Grafenberg-Alpe auf das Kammergebirge
gelangt.
25. Der Weg zur Mieserscharte 2145m hält sich zunächst
westlich an den Ramsauer Bach, ersteigt dann rechts eine Anhöhe,
wo man die Gehöfte Rabinger und Burgstaller passirt, und fuhrt sodann
am rechten Ufer des Loserbachs durch Wald empor zur Loser-
alpe 1600 m. Ueber Rasen geht es von der Alpe westlich hinan auf
einen grünen Sattel 1883 m, wo man SW. in das Silberkar mit seinen
Alpen hinabsieht, dann rechts um die unteren Abhänge des Miesberg
herum zur Scharte 2145 m. Hier betritt man die kahle Wüste des
„ Stein- und wandert über die Alpen Lackenmoos 1983m und Modereck
aD den Ramsauer Steig, welcher über das Krippeneck nach Winkel
in Obertraun führt. Zeitdauer des ganzen Weges ist mindestens ein
voller Tag.
Von Weissenbach führt in 2 St. längs des Baches ein Weg nach
St. Rupprecht auf der Ramsau. Etwa auf halbem Weg, in der Schlucht
nördlich des Sattelberg führt ein Steig über die Silberkaralpe 1220m
und Stangalpe ebenfalls zur Mieserscharte.
26. Die lohnendste Bergtour von Haus ist auf die Laserwand,
2100m. Eine Fahrstrasse führt in t/4 St. nördlich zum Sagbauer am
Gradenbach. Von dort verfolgt man einen Karrenweg, welcher west-
lich durch Wald gegen den Sattel eines Vorberges ansteigt. Dann
rechts auf Fussteig an den Fuss einer Wand, längs derselben und
endlich gerade hinauf auf das Plateau (1611m).
*> Herr Dr. C. v. Leder er in Graz als Erster am 6. September 1880.
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300
Dachstein-Gruppe.
Ueber die waldige HoebHäche geht es nun zur Starnalpe und
links in die Mulde zwischen Laserwand, Kleinem Miesberg und
Kufstein; nach Ueberwinduug einer kleinen Felspartie kommt man
bequem über Rasen südlich auf den Gipfel 2100m, welcher nach S.
in steilen Wänden gegen das Ennsthal abstürzt.
Eine andere Tour von Haus führt uns durch den Gradengraben
zwischen Laserwand und Stoderzinken zur Grafenberg-Alpe
1800 m auf dem Kammergebirge. Vom Sagbauer bei Weissenbach
zuerst auf dem linken, daun auf dem rechten Ufer thalein bis zum
Ahornsee. Rothe Felswände und schüttere Wälder umschliessen all-
seits das wüste Kalkalpenthal, welches sich nun westlich wendet und
über den Grafenberger See 1612 m zum Plateau und zur Grafenberger
Alpe ansteigt. Durch eine Scharte führt ein Steig südlich hinüber zur
Starnalpe, von wo wir ins Ennsthal zurückkehren können, wenn wir
es nicht vorziehen , den mühsamen Uebergang Über das
Kammergebirge nach Obertraun oder nach Aussee zu unternehmen,
welcher von der Grafenberger Alpe nördlich durch schüttere Wälder
und über ein Labyrinth von Karrenfeldern und Krummholz zunächst
zur Blanken -Alpe 1731m und sodann über den flachen Hirzberg
hinüber ins „Königreich" und hinab zur Landfriedalpe führt, wo sich
der Weg theilt, einerseits hinab zur Koppeuwinkellacke und nach
Obertraun, anderseits über die Herren-, Mitter- und Handlalpe nach
Aussee. Ein Tag genügt kaum für den Uebergang.
27. Weiter als die der Laserwand ist die Besteigung des Stoder-
zinken 2047 m, welche von Assach, 1 St. thalab von Haus, in 31/« St
unternommen wird. Den Fahrweg gegen N. entlang auf den „ Scheide-
weg-. Von hier durch das „Lärchicht" zu den „Stadeln* (Wiesen im
Walde). Durch die letzte Wiese auf den Kreuzweg. Nun links etwas
steil auf die Assacherscharte. 1 St. Von hier meist eben ins „Hinter-
egg-, wo der bis nun verfolgte Holzweg in einen schmalen Steig über-
führt, der sich ziemlich steil zum „Stoderbrünnl" emporwindet (2 St.,
sehr gutes Wasser). In St. auf das Rossfeld, dann rechts über den
Rücken durch Krummholz auf die Spitze. Die Aussicht nach S. auf
das von den Niederen Tauern beherrschte Ennsthal und nach N. auf
das Kammergebirge lohnt reichlich die Mühe des Anstieges auf diesen
von Einheimischen häufig besuchten Berg. Im N. knapp unter der
Spitze liegt in einer Mulde die Stoderalpe. Höchst merkwürdiger WTeise
befindet sich dort ein Kohlenlager mit alten Stollen.
Auch längs des Gradenbaches, an den Seen vorüber und über die
Grafenberger Alpe kann man zur Stoderalpe gelangen.
Station (irobminer 671m. Der Markt Gröbming, 776m,
liegt V« St. nördlich auf der Höhe des Mitterberges. Die Strasse vom
Bahnhof dahin überquert den sumpfigen Thalgrund von Moosheim.
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G. Geyer, Kammergebirge und Grimming.
301
ersteigt in Serpentinen die Anhöhe und mündet in der Nähe des
evangelischen Bethauses in die Reichsstrasse.
Gröbming, ein alter Markt, dessen Name schon im 14. Jahrh. als
Pfarrort in Urkunden genannt wird, zählt gegen UOO, theils katholische,
theils protestantische Einwohner. Die mitunter stattlichen Häuser
liegen an der nun vereinsamten Poststrasse. Mitten durch den Markt
fliesst der Gröbmingbach.
Ganz nahe erhebt die Kammspitze imN. ihren felsigen Scheitel.
Weiter östlich starrt über dem nahen Mitterberg, jenseits des Eng-
passes „Stein" der Grimming auf. Im S. blicken über das Eunsthal
ober grünen Vorbergen die brauneu Felsenstirnen der Wildstelle und
des Höchstein herab.
Als kleinere Spaziergänge empfehlen sich die Kulmleiten und die
vielen Wege über den Mitterberg. von wo sich mannigfaltige Blicke
auf die Kalkalpen und Tauern erschliessen. Auch der Gröbming-
winkel, eine reizende Thalbucht gegen den Fuss der Kammspitze,
bis zum Jägerwirth, oder bis zum Ofen, wo in einer Felsenge ein Bach
herabstürzt, lohnt überaus die geringe Mühe.
Von Gröbming gelangt man in — 4 St. durch den Pass
,S t e i n* nach Mitterndorf. Zunächst 1 St. auf der Strasse nach Lenz-
dorf, dann links auf schlechtem Weg schräg empor, bis man in
einem Wald auf die eigentliche Strasse „durch den Stein" kommt,
welche von Tipschern heraufführt und nun ziemlich steil in der
romantischen Schlucht, zwischen Felsen und durch Wald emporführt.
Wilde Bergwässer schiessen schäumend durch ausgewaschene Fels-
rinnen. Tief unten aber hört man das Tosen des grossen Falles der
Salza, welche, in enger Klamm herabbrausend, zuletzt über eine Wand
von bedeutender Höhe stürzt. Nach 1 St. ist die Höhe erreicht, von wo
es in dem engen, vielgewundenen Graben gegen N. geht. So eng ist
die Schlucht, dass Strasse und Bachbett einander oft den Raum streitig
zu machen scheinen. Links erheben sich hohe waldige Vorlagen der
Kammspitze, rechts starren die Mauern des Grimming auf. Nach
1 St erreicht man eine Köhlerei und bald darauf die Makert'sche
Bretterfabrik, wo man plötzlich hinaustritt in das weite grüne Becken
von Mitterndorf. Bis zur Ortschaft Mitterndorf selbst sind jedoch
noch a/4 Stunden.
28. Als Bergtouren von Gröbming sind besonders Stoderziuken
2047 m und Kamiuspitze 2141m zu empfehlen. Die Ersteigung des
Stoderzinken ist bequem und kann auf verschiedenen Wegen bewerk-
stelligt werden:
1. Ueber die bereits genannte Assachscharte, die tiefste
Einsattlung zwischen dem Stoderzinken und den von ihm nach 0.
abzweigenden Freienstein. Bis zum Fusse des Bergrückens, wo eiue
reichliche Quelle vorzügliches Trinkwasser bietet, führt erst durch den
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302
Dachstein-Gruppe.
Gröbminger Winkel, dann links ab in das Dürrenbachthal ein ebener
Fahrweg in 1 */4 St. Auf schattigem Fussteig durch den Freienstein-
wald wird sodann in % St. die bewaldete Scharte erreicht. (Siehe
oben.)
2. Durch den Ofen. Man folgt dem Alpenfahrweg, welcher
durch den Gröbmiugwinkel zum Ofen und durch die Schlucht hinan-
fuhrt und kommt nach 3 4 St. vom Eingang des Ofens (3 St. von
Gröbming) zum Seeboden, einem kleinen Thal, das bei Hochwasser
einen See bildet. Weiter führt der Weg über ziemlich nahe- auf ein-
anderfolgende Brücken, welche im Engpass der Länge nach über den
Bach gebaut sind, in a/4 St. zum Riemerboden. Von hier eröffnen sich
drei Aufstiege. Am bequemsten, aber weitesten ist der vom Grafen
Thun angelegte Reitsteig. Der kürzere Weg lenkt vom Riemerboden
links in den Wald und bringt auf dem Rothen- Wandsteig in 2 St. zur
Alpe. Noch kürzer, aber nur für geübte Touristen geeignet, ist der
Anstieg durch den sogenannten „ Hasenstrich", wobei man an den
Stollen des einst von den Admontern betriebenen Kohlenbergwerks
vorbeikommt.
Von der Stoderalpe, woselbst auch übernachtet werden kann,
führen mehrere Steige, theils über grasigen Boden, theils zwischen
Krummholz in etwa % St. auf den Gipfel.
Sehr schön, wenn auch bedeutend weiter, ist der Abstieg durch
den Gradenbachgraben nach Haus. Man geht von der Stoderalpe NW.
auf dem betretenen Almsteig zur Schilden wangalpe, dann zum Grafen-
bergersee und Ahornsee im Ahornkar, wo der Gradenbach entspringt,
dessen Lauf an zahllosen schäumenden Katarakten hin man bis in's
Eunsthal folgt.
29. Auf die Kammspitze 2142m zu gelangen, geht man auf
Fahrwegen zum Weiler Hofmanig, dann über das Bachbett zum
Bauernhof Asinger und weiter zur Quelle Kammbrünnl. Nun Steig in
einer Thalriese dem Bächlein nach zum Brand. Von hier links zu
einer grünen Matte, dann zum Grate rechts und auf dem Gamssteigl
die Kammspitze östlich umgehend, von der N -Seite steil über Fels
zum Gipfel. (3%— 4 St.)
Die Aussicht ist ungemein lohnend, sowohl auf das Ennsthal,
welches man von Schladming bis Lietzen verfolgen kann, als auch
hinab in das Becken von Mitteradorf und Aussee. Weit sieht man
durch das grüne Sölkthal hinein in die innersten Gründe der Niederen
Tauern. Von den braunen Felswänden der Hohen Wildstelle mit ihren
grossen Schneetii'ichen zieht das kurze, wasserfallreiche Seebigthal
herab Glanzpuukt ist die silberstrahlende Dachstein-Gruppe, deren
Firne und Felshörner über dem nahen Kammergebirge leuchten. Gegen
N. schliesst das wüste Todte Gebirge mit seinen kahlen Spitzen den
Aussichtskreis.
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G. Geyer, Kammergebirge und Grimniing.
303
Station Oeblarn G79m. am Ausgang des Walcheruthales
gelegen, bietet eine herrliche Ansicht der Südabsttirze des Grimming.
Derselbe zeigt sich von hier als lauger, schartiger Kamm, welcher
ungemein schroff auf Schutthalden und Wälder niederstürzt. Rechts
ist die höchste, links, jenseits einer wilden Scharte die niedere Spitze.
Auch von Oeblarn führt ein Weg zumPass .Stein" über die Höhe
des Mitterberges nach Tipschern, von wo die Strasse gegen N. zum
Pass hinanzieht. In der Nähe, an der alten Poststrasse, ist das bekannte
( i asthaus zur „ Sägemühle0, von wo man dengrossen Salzafall
besuchen kann. Die Salza auf der Brücke überschreitend, geht es auf
dem linken Ufer über Wiesen und durch Wald l/% St. thalein bis zum
Fall, welcher höchst malerisch in einen Felsenkessel wohl 20 m hoch
herabstürzt.
30. Die Besteigung des Grimming 2351 m wird von dieser
Seite höchst selten unternommen Man geht am besten längs der Post-
strasse bis nach Uber-Stuttern, steigt durch Wald und über Schutt-
halden bis in das meist schneeerfüllte Kar am Fuss der beiden
höchsten Spitzen und nun über den recht« hinaufführenden Felsgrat
empor.
Dasselbe gilt von der Besteigung von Station Steinach
aus. Einerseits der grosse Höhenunterschied — 1700m über der Thal-
sohle — anderseits der Mangel au jeglichem Weg durch die Wald-
regiou schrecken die meisten Bergsteiger ab. die Spitze von dieser
Seite anzugreifen Ueber Trautenfels und das Gehöft Leitner im Reit
gelangt man in den Wald und steigt pfadlos neben dem Tressenstein
empor bis zur Hochaigneralpe, einem grünen Wiesenfleck ohne Hütte.
Von hier geht es durch Krummholz und Geröll hinan gegen den Fuss des
grossen Schneefeldes, dann rechts über den immer steilen, aber breiten
und mit Rasenpäckchen besetzten Rücken zur östlichen Kuppe, dem
Moltereck 2171 m, und über die meist plateauartige, nur an einer
einzigen Stelle schmale Kante zum Gipfel. Ohne das Moltereck zu
berühren, kann man auch über das Schneefeld und dessen innersten
Winkel durch steile Kamine die Spitze gewinnen.
Weit günstiger ist die Besteigung von Station Klachau aus
(833 in). Trotz der schroffen Wände, mit welchen der Berg fast bis
in die Thalsohle abfallt, erfordert die Besteigung nur einen halbwegs
geübten Bergsteiger. Nirgends trifft mau wirkliche Schwierigkeiten,
und die Gefahren, welche nach der Ansicht Vieler die selten betretene
Spitze umringen, beschränken sich auf einige wenige steilere Stellen,
wie sie fast jede Kalkspitze von ähnlicher Höhe aufzuweisen hat.
Andererseits begegnet man, selbst in neueren Reisehandbüchern,
häufig der irrigen Behauptung, der Grimming sei nicht lohnend. Nur
Jene, welche nie die Spitze besuchten, und daher nie Gelegenheit
hatten, das herrliche Panorama zu gemessen, können eine solche Ansicht
Z«siU«hrift mm. 20
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304
Darhstein-Grapjie.
verfechten. Die gewiegtesten Kenner d»>r östlichen Alpen bezeichnen
die Aussicht vom Grimming als die schönste in Steiermark.
Der Grimming*) bildet eine ca. 8 km lange von W.-SW. nach
O.-NO, verlaufende Schneide. Eine tinfe Scharte, die Schachen,
trennt das Massiv in zwei Theile, wovon der westliche, auch Steinfeld
genannt, im Kleinen Grimming oder Stierkarkogel 2285 rn, der
östliche im Grossen Grimming 2351 m culminirt Wälder umgürten
den nördlichen Fuss der steilen Abstürze, zu deren Fussen in seichter
Mulde die Kulmer- uud Kninglalpe liegt. Von der Scharte zieht nörd-
lich eine tief eingeschnittene Geröllschlucht herab bis in die Waldregion.
Die östliche Begrenzung dieser Schlucht bildet ein vom höchsten Gipfel
abfallender, hoch hinauf bewaldeter Strebepfeiler, das Lärcheck, über
welchen der bequemste Anstieg zur Spitze führt.
Ausgehend vom Meierl-Wirthshaus auf der Klachau hält man
sich erst noch 5 Min. auf der Strasse gegen S., wendet sich daun
rechts über Wiesen und längs eines Karrenweges durch Wald in
1 q St. empor zur Einsattlung des Kulm. Vom nahen Kulmberg, einem
kleinen nördlichen Ausläufer am Fusse des Grimming, hat man einen
freundlichen Blick auf das weite Thal von Mitterndorf mit seinen
zerstreuten Ortschaften. Ganz nahe liegt das Gehöfte des Kulm-
bauers. Nun geht es links in den Wald und auf steinigem Fahrweg nicht
besonders steil bis in eine Lichtung, knapp am Fuss der untersten
Wände. Schrecklich wüthen hier die Lawinen, Felsblöcke und Baum-
stämme liegen von Farrenkraut überwuchert wild durcheinander.
In diesem wüsten Chaos entdeckt man bald den Beginn eines
Steiges, welcher rechts um die Ecke biegend, sodann äusserst steil
den gegen W. gewendeten Hang des Lärcheck hinanklimmt. Durch
Krummholz, zwischen einzeln stehenden Bäumen und über glatte
Karrenplatteu steigt man mühsam bergan, bis nach 1 V« St. vom Kulm
eine grüne Blösse zur Rast einladet Schon blickt man tief hinab
auf das Thal von Mitterndorf und hinüber zu den grauen Felshäuptern
des Todten Gebirges.
Wieder heisst es dauu entlang jäher mit Krummholz bekleideter
Häuge, dem schwach markirten Pfad folgen, dessen steile Serpen-
tinen energisch der Höhe zustreben. Tief unten zur rechten zieht der
Geröllstrom der Schachenschlucht zu Thal.
In jähen, glatten Mauern mit schwindelerregenden Grasstreifen
erheben sich jenseits die Wände des Steinfeld, gekrönt durch die
drohenden Zinnen des Stierkarkogel. Hahnenkaminartig spiessen die
weissen Zähne des Kleinen Grimming gen Himmel auf.
Nach einer weitereu Stunde betritt man einen rasigen Vorspruug
des Berges, vom Thal aus kenntlich durch drei weisse Rinnen, welche
*) Der beste Föhrerauf den Grimming ist Simon Hciss, Wagner in Thörl
bei Mitterndorf, und dessen Stiefsohn Hanns.
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fl. «ieyer, Kammergebirg« und Urimimiig.
906
etwas weiter östlich in eine Schlucht zusammenlaufen. Hier geht es
Dicht mehr gerade aufwärts, wir müssen rechts in die steilen Fels-
abstürze hinaussteigen und betreten in der Nähe des letzten Krumm-
holzes ein Felsband, welches quer durch die Wand gegen die Schachen
hinanführt. Haid von Geröll überschüttet, bald durch Felsrippen
unterbrochen, um deren Ecken man sich windet, bald sich weitend zu
steilen Grasplätzen, zieht das Band fast ohne anzusteigen südlich iu
die Schlucht hinein. Viele Rinnen haben wir schon überquert, bis wir
an den Fuss eines steilen Risses gelangt sind, von dessen oberem
Ende ein grosser eingeklemmter Block herabsieht. Dieser Riss ist
sozusagen der Schlüssel für den Zugang zur Spitze von dieser Seite,
denn alle anderen Rinnen sind sehr schwer zu begehen, während es
durch den Riss, meist über lockeres Gerölle, dann über den Block
hinweg, gar nicht schwierig auf das oberste Plateau hinaufgeht (1 St.
vom Beginn des Bandes).
Noch immer hebt der Kleine Grimming seine schartige Gipfel-
kante drohend gen Himmel, aber durch die wildzackige Schachen
grüsst schon aus weiter Ferne die Glockncr-Gruppe. und ganz nahe
winkt bereits die Pyramide auf dem Gipfel, den mau durch eine
Schneegmbe und über den letzten mit Rasenpölstem spärlich besetzten
Hang erreicht.
In dem Momeut, wie mau die höchste Kante betritt, fällt der
Blick staunend in die fürchterliche Tiefe des Ennsthals , dessen
Thalsohle von Gröbming bis Frauenberg bei Admont vollkommen zu
übersehen ist. Fast ebenso tief liegt im N. das Mitterndorfer Thal
mit seiner weissen Strasse uud den vereinzeinten Dörfern von Klachau
bis Aussee. So steil fallen die Wände dahin ab , dass wir von den
Häusern von Klachau — 6000 Fuss tiefer - fast nur die Dächer
sehen können.
So plastisch die Thäler rund umher zu Füssen liegen, so male-
risch und effectvoll gruppiren sich die umliegenden Berge. Dachstein-
(Iruppe, Todtes Gebirge, Admonter Gebirge, Niedere und Hohe.
Tauern sind die Hauptobjecte, zwischen welchen dann erst durch
ebeusoviele Lücken weit entfernte Bergzüge in den Rahmen des
Bildes treten. Vom Hochschwab bis zu den Zillerthalern, vom
Böhmerwald Ins zu den .Tulischen Alpen entzieht sich keine Spitze
«lern staunenden Auge, und trotzdem nirgends verschwommene
Linien, verblassende Fernen.
Hochinteressant, aber nur für Felsensteiger par excellenee wäre
der Rückweg über den Kleinen Grimming. Die Ueberschreitung der
Scharte, das Hinauklimmen auf die kleine Spitze ist nach Aussage der
tüchtigsten einheimischen Kletterer mit bedeutenden Schwierigkeiten
verbunden, dann aber kann man ohne Hinderuiss entweder direct
nördlich zur Kulmeralpe absteigen, oder aber, was jedenfalls viel
20»
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306
Dachstein-Gruppe
lohnender, den Gral des Steinfeld nach W. Iiis zum Pass „Stein*
verfolgen.
Der direeteste Rückweg von der Spitze nach Klachau fahrt
dagegen durch die Breite Rinne, eine östlich vom Lärchek zwischen
den Wänden niederführende Schlucht. Anfangs den meist breiten,
plateauartigen und an einer Stelle eingeengten Rücken NO. gegen das
Moltereck verfolgend, bis zu einer Stelle, wo knapp am Rande des
Absturzes manchmal eine Quelle rieselt, wendet man sich dann direct
nördlich über die steilen Hänge hinab. Bald über Platten, bald über
ungemein steile Rasenplätze, gebildet von den dichten Pölstern der
Silene acaulis^ geht es gerade hinab, die Dächer von Klachau
scheinbar zu Füssen. Endlich fallt der Blick senkrecht über eine
ungeheure Wand auf die Schutthalden. Es ist unmöglich hier weiter-
zudringen. Wir müssen uns links halten, quer durch den Steilhang
und sehen bald die Breite Rinne unter uns als engen Graben bis in
den Wald hinabziehen. Jetzt heisst es auf schmalem Bande, „links die
Wand, rechts die blaue Luft, unter uns die purpurfarbene Tiefe*,
hinabrutschen, um schräg nach links das obere Ende der Breiten
Rinne zu erreichen. Dies ist die unangenehmste Passage des
ganzen Abstieges. Einmal auf dem Boden der Breiten Rinne,
treten keine Schwierigkeiten mehr entgegen. Zwar steil aber sicher
kommt man über die Grasstellen, das Geröll und die moosigen, nassen
Platten der ausgewaschenen Rinne anstandslos hinab bis an einen
Absturz. Hier hält man sich rechts unter einer überhängenden Wand,
windet sich durch widerspänstiges Krummholz an der rechten Lehne
hinab und gelangt so wieder, aber bedeutend tiefer, in den Boden der
Rinne.
Von Lawinen polirt und von den wilden Schneewässern aus-
gewaschen sind die nun folgenden Felsen der Schlucht. Doch geht es
leidlich gut bis auf die Schotterfelder hinab, von denen mau, sich links
haltend bald durch den schmalen Waldgürtel zum Kulm zurückge-
langt, von wo man entweder nach Klachau oder über Krungl und den
moosigen Thalgrund in 1 St. nach Mittenidorf geht.
Die Besteigung des K leinen Grimming 2285m wird eben-
falls vom Kulmbauer aus unternommen. Dabei passirt man die Kulmer-
Alpe und steigt dann durch die Wände des Stierkar zum Grat empor.
Station Mitterndorf: Das Mitterndorfer Becken zeigt eine
hydrographische Merkwürdigkeit. Trotz seiner bedeutenden ost-west-
lichen Ausdehnung besitzt es nämlich keine Längsthal-Furche, sondern
es wird quer unter rechtem Winkel von einem nicht unbedeutenden
Gewässer, der Salza, durchflössen, welche aus enger Schlucht des
Todten Gebirges kommend, nach kurzem Lauf quer durch das Thal
in den spaltartigen Eugpass „Stein" mündet. Grimmingbach und Traun
berühren dagegen kaum die west-östlicheu Thalränder.
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G. Geyer. Kammergebirge und Grimming.
307
Die Tour auf den Grimming, welche 5— 6 St. beausprucht, ist
nahezu identisch mit dem Anstieg von Klachau. In 1 St. wandert mau
auf dem ebenen Thalgrund über Krungl zur Einsattluug des Kulm-
bergs und von hier auf dem Klachauer Weg zur Spitze.
3 1 . Kürzer aber minder lohnend ist die Besteigung der Kammspitze
2142 m, welche auf verschiedenen Wegen unternommen werden kann.
Zuerst durch den Ort bis zum Wegzeiger „Weg durch den Stein".
Nach St. betritt man in der Nähe von Grubeck einen Feldweg, der
südlich auf dem rechten Ufer der Salza gegen die waldigen Vorberge
führt, hinter welchen die scharfschneidige Kammspitze längst unter-
getaucht ist. So gelangt man an einigen Pulverstampfeu und au einer
Köhlerei vorbei in a/4 St. an den Fuss der bewaldeten Vorhöhen, dort
wo rechts, von W., zwischen dem Steinmandl- und Wandlkogel der
Specialkarte ein Graben herabkommt. Durch diesen geht es hinan
Nach V4 St. etwa theilen sich die Wege. Links (südlich) zweigt ein
Fusspfad ab über den Sattel zwischen Steinmandlkogel und Hörndl
zur Rasselalpe im Rasselgraben. Von dort steigt man vollends zum
Bach hinab und jenseits hinan zu einer Holzstube, dann immer streng
südliche Richtung beibehaltend, über einen zweiten Sattel auf der Ost-
seite des Hocheck hinüber zur Rosenberger-Alpe. Nun rechts
durch Wald auf die Höhe des Miesboden-Sees und geradeauf zu den
Kamphütten (Karlalpe der Sp.-K.).
Von der Wegtheiluug rechts geht es zunächst durch den waldigen
Graben 3/4 St., dann etwas steiler links (südwestlich) durch eine Blösse
und schütteren Alpenforst in St. empor zu Fahrnerin-Alpe
ca. 1300 m. Noch V4 St über Mattenböden und unter einzeln stehenden
Wetterfichten hinan, und der nördliche Plateaurand des Kammer-
gebirges ist nahe dem Mühleck erreicht. Wie in den höheren Theilen
des Dachstein-Gebirges bildet auch hier das Terrain eine Aufeinander-
folge von Hügelwellen und Muldenreihen, nur mit dem Unterschied,
dass hier Vegetation fast den ganzen Boden bedeckt und nur stellen-
weise das nackte Geriff der Karren zu Tage tritt. Auf den Rücken
uud Buckeln haben sich malerische Gruppeu von Alpenfichten und
Zirbelkiefern angesiedelt, durch deren Zweige hie und da ein graues
Kalkhaupt lugt, in den Mulden und Kesseln hingegen spriesst üppiger
Graswuchs; meist erfallt eine Lache den Boden der Einsenkungen.
Fortwährend in südlicher Richtung durchschreitet man die auf-
einander folgenden Tiefen, übersteigt zahllose niedere Rücken und
folgt so gut es möglich bald diesem , bald jenem der vielen sich
kreuzenden Steige. Nach 1 St. senkt sich das Terrain zu einer grünen
weiten Mulde mit dem einsamen Miesböden-See ; darüber taucht ganz
nahe die Schneide der Kammspitze auf. Durch Wald geht es in
20 Min. hinab zum See, dann jenseits empor iu St. zur Kam pal pe
ca. 1600 m.
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Da« hsti in <!rup|.r.
Ungemein malerisch ist die Lage dieser Alpe auf dem Dach N.
geneigten Hang am Fusse der Kammspitze Vor sieh hat man das
weite Plateau des Kammergebirges mit seiueu schütteren Wäldern
und krummholzbehangenen Kuppen, über denen im N. die kahlen
Spitzen des lauggestreckten Todten Gebirges und im W. als Krone
des wüsten Steinplateaus die von schimmernden Firnfeldern um-
lagerten höchsten Dachsteinspitzen aufragen. Besonders der Koppen-
karstein fällt durch Kühnheit der Form auf
Gleich hinter der Alpe beginnt der steilere Austieg. Büsche von
Heidelbeeren. Eriken und Alpenrosen überwuchern den Boden, aus
welchem sich einzeln und in Gruppen herrliche Zirbenbäume erheben.
Zwischen diesen hindurch, dann über stark geneigte Rasenhänge
gelaugt mau in 1 1 4 St. au den Fuss der letzten felsigen Erhebung,
welche noch 200m betragen mag. Ueber ziemlich steile Felsrfickeu.
durch einige Kamine und längs jäher Rasenstellen geht es in 1 „ St.
zur schmalen, luttigen Schneide empor. Zwei fast gleich hohe Fels-
zacken bilden den Gipfel der Kammspitze, deren Kamm sich nach W.
über mehrere wilde Thürme fortsetzt.
Als Abstieg wählen wir den dritten der oberwähnten Wege,
kehren zur Kampalpe und zum Miesboden zurück, wenden uns aber
dann rechts (östlich) dem Klausgraben zu, welcher am Ausgang des
Passes „Stein" in die Salza mündet. Von der Einsattlung im 0. des
Miesboden-Sees heisst es zunächst steil durch den Wald zur Rosen-
berger-Alpe und noch einige hundert Meter bis in den Grund des
Klausgrabeus absteigen Einst führte durch diesen Graben ein guter
Weg thalaus. jetzt ist er aber verfallen und verwachsen, so dass man
Noth hat sich durch Gestrüpp und Geäst, die sumpfigen Lachen und
über die Balken der vermoderten Holzriesen durchzuarbeiten. Fort-
während auf dem rechten Ufer gelangt man in 1 '/« St. von der Alpe
zur Klause, wo der Rasselbach von W. in den Graben einmündet,
überschreitet auf morscher Brücke den schäumenden Bach und betritt
einen Fusspfad, welcher hoch an der linken (nördlichen) Thalwand
östlich thalaus führt. Tief unten zur rechten brausen in unzugänglicher
Klamm die uugeberdigen Wässer. Der Steig führt fortwährend auf-
wärts, man lasse sich jedoch nicht verleiten rechts in die tiefe Schlucht
hinabzusteigen, sondern harre aus. denn bald beginnt der Pfad, um
die Ecke des Hörndl herumbiegend, der Tiefe zuzustreben. Unweit eiuer
Köhlerei erreicht man die Thalsohle und 3/4 St. nach der Klause das
Gasthaus nächst der Makert'schen Säge. Theils auf der Steinstrasse,
theils auf Feldwegen ist man in weitereu % St. in Mitterndorf.
32. Die Station Kaillisch 709 m bildet den Ausgangspunkt für
den Besuch des waldumschlossenen Oedensees, von welchem ver-
schiedene Alpenwege auf die Höhe des Kammergebirges führen.
Von hier kaun auch die Besteigung des Speikbergs unternommen und
mit dem Uebergaug nach Hallstatt verbunden werden.
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G. Geyer, Kainnicrgebirge and Griinming.
309
Bevor man von Kainisch. wo das Gasthaus des Franz Muss
bescheidene Ansprüche befriedigt, zum Oedensee gelangt, passirt man
ausgedehnte Tortstiehe; der Torf wird vom Aerar als Brennmaterial
tTir die Ausseer Saline verwendet.
33. Station Aussee bildet für unser Gebiet lediglich den Aus-
gangspunkt für Besteigung der vom Kammergebirge nördlich vor-
geschobenen Masse des Koppen-Zinken 1856 m, welche sich, steil
zur Traun abfallend, knapp oberhalb des Bahnhofs erhebt. Sie bildet
die am meisten nach X. vorgeschobene Masse der Dachstein-Gruppe
und wird in grossem Bogen von der Traun umsäumt, gegen deren Bett
die steilen, jedoch grösstentheils bewaldeten Hänge abfallen. Fast
unmerklich dagegen ist die Abdachung nach S. gegen den mittleren,
alpenreichen Theil des Kammergebirges. Steinige Raseuhalden,
Karrenfelder und weite mit Krummholz bekleidete Flächen ziehen
hier bis zum scharf abbrechenden Gipfelrand hinan
Die Besteigung des Zinken, der höchsten Erhebung des Plateau-
randes, kann von Aussee aus auf zwei Wegen bewerkstelligt werden,
wovon der eine östlich, der andere westlich der Spitze auf das Plateau
führt. Auf beiden Wegen geht man vom Bahnhof aus; der östliche
Anstieg führt dann noch etwa in Min. auf der Strasse gegen Mittern-
dorf, übersetzt die Eisenbahn und Oedensccr Traun und beginnt- bei
dem letzten Häuschen durch den Wald hinan zu ziehen; anfangs nur
massig geneigt in südöstlicher Richtung quer über einige Gruben, dann
aber geradeauf durch eine Schlucht bis zu einer primitiven Brücke.
Nun gewinnt der Pfad scharf nach links gewendet in steilen Serpentinen
einen Rücken, längs welchem man bald den (irund einer zweiten,
gerade gegeu S. hinanziehenden Schlucht erreicht. Die Wald-
grenze überschreitend steigen wir über steile, in den Fels gemeisselte
Tritte, dann auf rauhem Pfad durch Krummholz hinan bis zu einer
Quelle (2 St. von Aussee ». In V4 St ist über Matten und zwischen Leg-
fohren der Band des Plateaus erreicht: vor uns breitet sich über dem
weiten Kammergebirge der schimmernde Firnmantel der Dachstein-
Gletscher mit allen Spitzen aus Der weitere Anstieg zur Spitze bean-
sprucht noch V, St und führt durch das Gewirr von Krummholz.
Alpenrosen und Haidekraut, durch Gruben und über niedere Riegel
NW. hinan, ohne merklich anzusteigen.
Freudig begrüsst man oben die freundlichen Gefilde von Aussee
mit dem Altausseer- und Grundelsee, worüber sich der bleiche Wall des
Todten Gebirges aufbaut. Gegen S. zu wogt bis iu weite Ferne das
monotone braungrüne Hügelgewirre des Kammergebirges Wie rnseln
steigen mitten daraus die wüsten grauen Höhen des Hirzborg und
Speikberg auf. Sie sind jedoch nur eine Vorstufe, denn dahinter
thürmen sich, greifbar nahe, aus den blinkenden Firnen des Schlad-
minger und Hallstätter Gletschers die wilden Höruer und Kuppen
des Dachsteinstocks auf.
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310 Dachstein -Gruppe. — G Geyer. Kammergebirge und Grimming.
Ungemein lohnend ist die mühelose Wanderung längs des nörd-
lichen Absturzes zum Koppen 1811 ra, wo sich plötzlich ein
schwindelnd tiefer Abgrund gegen Obertraun und den Hallstätter See
eröffnet, Trotzdem ist der Abstieg dahin, wenn auch ungemein steil,
doch nicht gefährlich. Man muss aber erst noch */« St. südöstlich
durch das Krummholz absteigen, bis man auf den Weg kommt,
welcher von der nahe gelegenen Koppenalpe zwischen Koppen und
Kubenkogel schräg zwischen den Wänden des ersteren hinabläuft.
Derart kann der Zinken als üebergangstonr von Aussee nach Hallstatt
benützt werden.
Der zweite der Aufstiege von Aussee beginnt an der Koppen-
strasse nahe dem Bahnhof, zieht anfangs unter geringem Winkel
gegen SW. und führt dann steil durch Wald empor. Das letzte Stück
vor dem Plateaurand, welcher rechts vom Zinken gewonnen wird, ist
ziemlich steil und steigt in energischen Serpentinen zwischen kleinen
Wandeln und Krummholz empor.
34. Auch die Besteigung des Speikbergs 2122m kann von
Aussee aus unternommen werden, indem man 2V4 St lang den zuerst
geschilderten östlichen Aufstieg zum Zinken bis zur Scharte am
Mattkogel 1682 m erfolgt, dann aber sich südwestlich in 10 Min. zur
Handlalpe wendet. Nun geht es fortwährend sanft abwärts gegen
die Mitte des Kammergebirges, immer angesichts des Zieles. Durch
grüne Muldeu, über niedere Hügel von Karrenfeldern, welche grössten-
teils von Dickicht überwachsen sind, unter schütteren Waldbeständen
von Wetterfichten und Zirben an der Mitteralpe vorüber zur Herren-
alpe. Der elende Steig ist nur hie und da kenntlich, so dass man sich
nach einem fernen Zielobjecte, etwa dem Hirzberg, halten muss. Von
der Herrenalpe gelangt man südlich in mehrere grüne, von wahren
Krummholzwäldern umgebene Kessel und sodann rechts (westlich)
über einen Querrücken, wo eine herrliche Quelle fliesst, auf gutem
Alpenweg zur Landfriedalpe ca. 1400 m. Den Weg von dieser, welche
man in starken 3 St. von der Herrenalpe erreicht, haben wir bereits
von Obertraun aus begangen. —
Wir sind damit wieder au unserem Ausgangspunkt angelangt und
haben die gestellte Aufgabe, sichere und zuverlässige Anhaltspunkte
für Begehung der Dachstein -Gruppe in ihrem ganzen Umfang zu
geben, zu Ende gebracht. Wir haben nach bestem Wissen und unter
gewissenhafter Benützung der einschlägigen Literatur, vielfach unter-
stützt durch Freunde, Alles zusammengetragen, was wissenswert!) und
für den Touristen dienlich zu sein schien, und uns bemüht, die Er-
forschung der Gruppe zum Abschluss zu bringen.
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Alpenpflanzen in den Thälern, Tiefpflanxen auf
den Höhen.
Ursachen, Bedingungen und Fördernisse dieser Erscheinungen.
Von C. Fruhwirth in Wien.
Aime" Bonpland war es, der gegen die Mitte unseres Jahr-
hunderts zuerst den Zusammenhang des Klimas und der Höhen-
verhältnisse mit der Verbreitung der Pflanzen aufstellte imd zugleich
nachwies. ■) Andere Botaniker haben sich bemüht, diese Verbreitungs-
Areale abzugrenzen, unter ihnen am hervorragendsten Griese b ach
in seinen 25 pflanzen-geographischeu Reichen, welche die Verbreitung
der Pflanzen in horizontaler Richtung angeben. Wenn schon diese
Eintheilungsart Abweichungen zeigt, so sind diese nicht von so grosser
Zahl , wie bei den verschiedenen versuchten Eintheilungen der
Pflanzenstandorte in verticaler Richtung, mit der sich besonders
Haller, Wahlenberg. Sendtner, Kerner und Andere beschäftigt
haben.«;
Diese scheinen bei oberflächlicher Untersuchung ganz ungenau
und selbst unrichtig. Bei einigem sachlichen Studium der Ver-
hältnisse aber würden wir bald bemerken, dass auch hier eine Gesetz-
mässigkeit herrscht, dass dieses Abweichen von dem normalen nicht
das maassgebende ist, nicht, möchte ich sagen, in der Intention der
Pflanzen gelegen sei, sondern ein durch äussere, mächtig wirkende
Umstände herbeigeführter Ausnahmszustand ist. Dass es ein solcher
ist, sehen wir schon daran, dass solche ihrem eigentümlichen Stand-
ort entrissene Pflanzen an den neuen Platzen nur dann gedeihen,
wenn sie daselbst Umstände finden, die den Standortverhältnissen
ihrer Heimath wenigstens annähernd ähnlich sind.
Zeitschrift 1881. 21
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312
C. Frulnvirth.
Unsere Aufgabe wird dalier eine doppelte sein, zunächst die
Betrachtung der Ursachen, welche die Pflanzen der Alp en weit in
Tiefregionen und umgekehrt die Pflanzen der Tiefregion in die
Alpenwelt bringen, und dann die Untersuchung der Verhältnisse, die
diese Standorte bieten.
Ein Hauch genügt, um die zierliche Samenkrone einer Composite
in die Luft zu wirbeln, ein Sturm entfuhrt die Samen nach und nach
meilenweit, bis er sie allmälig, nachdem seine Kraft nachgelassen,
zur Ruhe kommen lässt. Der Wind, die Luftbewegung, spielt also
bereits eine bedeutende Rolle als Transportmittel, wobei derselbe
allerdings häutiger Samen der höheren Regionen in die Tiefe trägt,
als umgekehrt, und auch da wieder die mit einer Haarkrone (pappus)
versehenen Samen der Pflanzen der Ordnungen Yalcriancac und
Compositae begünstigt, da diese gleichsam für diesen Transport
bestimmt erscheinen.3)
Die Samenverschleppung durch Vögel, sowohl in dem Gefieder
derselben, als durch ihre Excremente ist gleich wichtig für die Ver-
breitung der Pflanzen in horizontaler als auch in verticaler Richtung
Bei der Unmasse von Samen, die gewisse Pflanzen erzeugen, wie
beispielsweise Chenopodium 70000 Samen auf einem Individuum,
würde die Verbreitung der alpinen Vegetation bald eine bedeutendere
sein, wenn nicht zwei Umstände sich dem entgegenstellen würden.
Erstens fallt der allergeringste Theil des verschleppten Samens auf
geeigneten Boden, zweitens aber enthält überhaupt die Alpenflora
nur 2% auf die Verbreitung durch Samen hingewiesene Pflanzen,
während bei den übrigen nur äusserst selten der Same zur Reife
gelangt.4)
Weit bedeutendere Vehikel stellt die Erosion den Pflanzen der
alpinen Welt zur Verfügung. Erosion im engeren Sinne ist die
chemische und mechanische Abnützung des Gesteins, im weiteren
Sinne aber überhaupt das Zusammenwirken aller jener Kräfte, welche
dem Gebirge das ausgeprägte Relief gaben und geben, aber auch auf
die Abtragung desselben hinarbeiten, also Denudation. Transportation
und Sedimentation. In diesem weiteren Sinne nun ist die Erosion
eines der Mittel zur Beförderung von Pflanzen-Individuen in die
Tiefe. Die durch Frost losgetrennten Felsstücke rollen, noch mit
manchen Pflänzchen bedeckt, der Tiefe zu, die Giessbäche graben
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Alpenpflanzen in den Thälern, Tiefpflanzen auf den Höhen. 313
ihr Bett tief in den zerklüfteten Grund, sie reissen PHanzen und
Pflanzenrasen, ja selbst kleine Bäumchen mit sich in die Tiefe, und
setzen sie entweder daselbst ab, oder sie übergeben sie an ein in
seiner Wirkung noch viel merkwürdigeres Transportmittel der Alpen-
flora, an die Flüsse. Die Flüsse nun führen diese Pflanzen-Individuen
bis weit in die Ebene hinaus und lagern sie, erst nachdem das Gefalle
ein geringeres geworden, theilweise noch im Mittellauf, grösstenteils
aber im Unterlauf ab. Als bester Ankerplatz für solche die Flüsse
herabwandernde Alpenpflanzen erweisen sich die gleichzeitig mit dem
verlangsamten Lauf des Stromes auftretenden Sandbänke, welche, wie
wir weiter unten sehen werden, auch günstigere Bedingungen bieten.
Bergstürze und Lawinen sind wohl die furchtbarsten Natur-
ereignisse in den Alpen, und wenn auch ihr Auftreten ein verhältniss-
mässig seltenes ist, so ist ihre Wirkung in Bezug auf Massen-
bewegung eine immense, ihre Wirkung in Bezug auf den Tief-
transport der Alpenflora eine im ersten Augenblick überraschende. Ich
sage im ersten Augenblick, denn wenn auch bei dem colossalen Sturz
Tausende und Tausende von Pflanzen-Individuen in die Tiefe getragen
werden, so langen doch viele Hunderte davon zermalmt und zer-
quetscht in der Tiefe an, Tausende finden nach wenigen Tagen an
freien Thalstellen in der Gluth der Sonne ihren Untergang und nur
wenige treffen drunten im Thal ein Plätzchen, das ihnen heimathliche
Bedingungen zu geben im Stande ist.
Der Wind, die Vögel, die Erosion, die Bäche und Flüsse, die
Lawinen und Bergstürze sind demnach die Transportmittel der
alpinen Flora. Unmassen von Pflanzen und Pflanzenkeimen werden
so in die Tiefe geführt, Unmassen von diesen so gewaltsam ihrer
Scholle entrissenen Pflanzengebilden enden aber auch bald ihren
Lebenslauf. Nur jene wenigen bleiben erhalten und grünen und
blühen üppig weiter, die ihrer Heimath ähnliche Verhältnisse
finden und , was noch zu berücksichtigen ist , die von der
Concnrrenz der ansässigen Pflanzen, von jenem Kampf um's Dasein,
nicht zu sehr zu leiden haben.
Wollen wir jetzt dagegen das Wandern der Thal- und Bergflora
in alpine Höhen betrachten, so ist die Auswahl unter den hiezu
benützten Transportmitteln eine viel geringere; der Wind und die
Excremente der Säugethiere und ganz besonders der
21*
314
C. Fiuhwirtli.
Vögel bilden allein die Vermittler, zugleich ist es aber auch nur eine
Art von Plätzen, an denen wir die Tiefregion- Pflanzen suchen
werden, die Umgebung der Alpeuhfltten, oder was beinahe das-
selbe ist, die Lagerplätze des Weideviehes im Freien. Und wieder
nur eine ganz bestimmte Art von Pflanzen ist es, die wir auf diesen
Plätzen finden. Die wichtigsten derselben sind wohl Urtica dioica,
Chenopodium Bonus Hcnricus, Mdandrimn sihestre, Geum rivale
und Pohjgonum historta. Diese Pllanzen sind nebst dem alpinen
Aconitum nqpellus so charakteristisch für die Umgebung der Alpen-
hütten, dass es wohl unnöthig erscheint, auf eine bestimmte Localitat
hinzuweisen. Die angeführten alpinen Localitäten allein sind es, welche
den ausgewanderten Tieflandpflanzen Lebensbedingungen bieten, die
annehmbar sind. Das, was ihnen an anderen Stellen alpiner Region
mangelt, die Wärme, wird hier in zweifacher Hinsicht geboten, theils
durch die Wärme, welche durch Verwesimg der Unmasse organischer
Substanz, die solche Plätze aufweisen, entsteht, theils durch die Fülle
der Nahrung, die der Pflanze daselbst geboten wird, denn Nahrung ist
ja bekanntlich fähig, im Pflanzen-Organismus bis zu einem gewissen
Grad Wärmemangel zu decken.
Schreiten wir jetzt an die Untersuchungen der Verhältnisse,
welche jene Orte bieten, an denen sich die ausgewanderte oder viel-
mehr zur Auswanderung gezwungene Alpenflora erhält.
Die tief in das Gebirge eingeschnittenen Schluchten oder
engen Thäler, durchzogen von einem Giessbach, sind, besonders
wenn sie gegen Norden zu geöffnet sind, ganz geeignet, den Höhen-
gürtel der alpinen Flora herabzuziehen. Die spärliche Besonnimg,
begründet durch die Höhe der umgebenden Felswände, die über die
Felsblöcke dahinstürzenden Wassermassen des Wildbaches, die in
ihrer mehr stürzenden Bewegung die Wände benetzen, und das
dadurch auf einer grossen Oberfläche zur Verdunstung gebrachte
Wasser, das die relative Feuchtigkeitsmenge der Luft bedeutend
steigert, sind Bedingungen, welche genügen, um zwei der Haupt-
erfordernisse der Alpenflora, gemässigtere Temperatur und grosse
Feuchtigkeit, hinreichend zu bieten, während das dritte, eigentlich
durch Zusammenwirken der beiden ersten hervorgebrachte Er-
forderniss, kurzandauernde intensive Vegetation, durch längere, aber
dafür weniger intensive ersetzt wird.
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Alpenpflanzen in den Tbälern, Tiefptiauzen auf den Höhen
315
Dass die den Alpenpflanzen günstigen Unistände in solchen
Thälern noch vermehrt werden an solchen Stellen, wo unmittelbar
eine Quelle sich in die Schlucht ergiesst, wird man schon an der
daselbst vermehrten Anzahl alpiner Arten bemerken. Das eben den
unterirdischen Lauf verlassende Wasser hat eine, selbst in den
wärmsten Sommertagen 7 — 8° C. nicht übersteigende Temperatur,
trägt also bedeutend zur Abkühlung der Umgebung und auch zu
reichlicher Thaubildung bei. Charakteristisch für Schluchten über-
haupt sind die Alpinen: Arabis alpina, Gcitm rivale, Saxifraga
Aizoon, Saxifraga rolundifolia, Iianunculus aconitifolins, Rhododen-
dron hirsutum, Rhododendron Chamaecislus, Saxifraga caesia.*)
Als Beispiel solcher Schluchten diene der zwischen Allenz und Thörl
in Steiermark liegende, sich gegen den Hochschwab hinziehende
Föltzgraben.6) Allenthalben gibt es in den Alpen solche Schluchten
und enge Thäler ; je enger sie sind, je wilder der sie durchströmende
Bach, desto eher kann man darauf zählen, in ihnen eine Colonie
Alpenpflanzen zu finden. Wasserfälle tragen nicht allein zur Ver-
mehrung der relativen Dunstmenge enorm bei, sondern sie umhüllen
bei nur einiger Mächtigkeit die Umgebung mit einer Wolke fein
zertheilten Wassers. Enthalten daher Schluchten oder enge Thäler
auch noch einen Wasserfall, so ist die Bedingung der intensiven
Feuchtigkeit des Bodens und auch der Luitumgebung in verstärktem
Maasse erlüllt. Wir finden beispielsweise an dem bedeutendsten, doch
noch immer unbedeutenden Wasserfall Niederösterreichs , dem
Lassingfall Linaria alpina, Dryas octopetala, Primula Clusiana,
Lonicera alpigena, Thlaspi alp., Vcronica saxatilis, Hicsiumalpinum,
Crepis Jacquinii, Coronilla vaginalis, Saxifraga caesia und mutata,
Arabis alpina, Hcrackum austriacum, Salix glabra, Carcx mucro-
nuta und Carex tmuis, wälireud an dem nahen Mirafall gleichfalls
Salix glabra, Pritnula Clusiana und Arabis alpina zu finden sind.
Wenn wir an dem Ufer eines Sees stehen, der entweder ein
Berg- oder ein Bandsee sein kann, so finden wir die ihn umge-
benden Gehänge und Felsen mit einem reichen Kranz alpiner Flora
bedeckt. Diese Erscheinung wird aber auch an solchen Orten durch
möglichst günstige Umstände hervorgerufen. Abgesehen von der
bedeutenden relativen Dunstmenge , die durch eine Wasserfläche
von der Grösse eines Seespiegels begründet ist, wirkt der See auch
310
C. Fruhwirth.
auf eine Gleiehmässigkeit der Temparatur in hohem Maasse hin. Er
äussert in dieser Hinsicht Wirkungen, die mit denen des Meeres zu
vergleichen sind. Die rapiden Teraperaturschwankungen, die eben in
der Ebene, insbesondere im Frühjahr, der Tod so vieler alpiner
Pflanzen sind, sind hier nicht möglich. Wieder werden wir uns nach
Beispielen für diese Art der Standorte umsehen. Der Leopoldsteiner
See, der Thuner und Brienzer See, der Achensee liefern uns solche.
Die Ufer des Achensees weisen Daphne striata , Aster alpina,
Fedicularis Jacquinii und Bartsia alpina auf.
Aehnlich wie die Seen verhalten sich die Moore und
sumpfigen Flächen. Die grossartigsten Erscheinungen dieser Art
bieten uns die Moore Süd-Baierns, von denen das Dachauer Moos
bei München beispielsweise Gentiana acaulis, Primula Auricula,
Primula farinosa, Bartsia alpina, Cerastium alpinum und Pinus
Miujhus aufweist. Das Torfmoor von Robenhausen in der Schweiz
bietet alpine Formen, die anderswo in der Schweiz ihr Vorkommen
nicht haben. Die Moore längs der Enns weisen nach Griesebach
Lycopodium und Empetrum nigram auf. Auch die nächste Umgebung
Wiens bietet einige kleine Moore mit alpiner Vegetation, unter
anderen in der Nähe Gaadens mit TroUius europacus und Primula
farinosa, während in den Mooren bei Laxenburg auch Pinguicula
alpina, Toßeldia caliculata und Veratrum album von alpinen
Fonnen vertreten sind.7)
Die Sandbänke der Flüsse sind gleichfalls in der Lage, die
beiden Hauptbediugungen. grosse Feuchtigkeit und nicht allzuhohe
Temperatur mit nicht jähem Wechsel zu bieten. Es scheint aller-
dings, da hier die Vegetationsperiode eine lange sein muss, dass dies
schädlich auf die Alpenpflanze wirken sollte, die an einen kaum drei
Monate langen Lebenslauf gewöhnt ist, doch dem ist nicht so, die
Flüsse, auf deren Alluviouen solche AJpenpflanzen-Colonien sich
finden, nähren sich meistens aus Bächen, die den Alpen entspringen,
ihr Wasser ist mit Ausnahme weniger Tage den ganzen Sommer
hindurch ein auf 8 — 9° C. abgekühltes. Dieses Wasser nun infiltrirt
den Boden, in dem die Pflanze wurzelt und regt sie daher allerdings
früher zur Entfaltung ihrer Lebensthätigkeit an, verzögert die Entr-
wicklung aber um ein Gleiches während des Sommers, denn wir
haben es auf solchen Fluss-Alluvionen nicht mit Pflanzen zu schaffen,
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Alpenpflanzen in den Thälern, Tiefpflanzen auf den Höhen.
317
zu deren Entwicklung schon eine Temperatur von 0—1° oder 2° C.
genügt, wie beispielsweise bei Soldanclla alpina*) Gegen zu raschen
Verlauf des Lebensprocesses ist also die Pflanze gesichert, anderer-
seits ist aber auch die Feuchtigkeit des Bodens eine bedeutende; ich
möchte eine Sandbank, um mich eines primitiven Vergleiches zu
bedienen, mit einem Schwamm vergleichen, der das Wasser des
Flusses bis an seine Oberfläche saugt. Die Millionen Gänge, bedingt
durch das lockere Gefüge des Sandes, sind ebensoviele Capillar-
Röhrchen, und die in diesen wirkende Capillar-Attraction bringt es
mit sich, dass in ihrem Wirkungskreis, der sich auf 75 cm über das
Niveau des Flusses erstreckt, der Sandboden continuirlich feucht
bleibt. Sendtner fand im Lech Cortusa Mathioli, die Ybbs über-
rascht uns bei Waidhofen mit Campanula pulla, die Sandbänke der
Enns bei Steyr weisen gleichfalls mehrere alpine Arten auf. wie
Linaria alpina, Hutchinsia alp., Silene alpcstris, u. a.
Der auffallendste unter allen Ausnahmsstandorten alpiner Vege-
tation jst wohl die Geröllhalde. Man sollte glauben, dass, abgesehen
von dem scheinbar absoluten Mangel an Feuchtigkeit, sowie der
bedeutenden Wärme, es einer Pflanze schon des mangelnden Humus
halber unmöglich sein sollte, zu vegetiren. Doch wenn auch
äusserlich in dieser Steinwüste nichts dergleichen zu erblicken ist, so
ist die Steinschichte, wenn wir tiefer in sie eindringen, reichlich von
Wasseradern durchzogen und an Wasserdunst reiche Luft erfüllt die
Hohlräume zwischen den Gesteinstrüiumem. Das, was der Erde an
Quantität abgeht, ersetzt sie durch Qualität, es ist einestheils Erde,
die mit den Gesteinstrümmern von den Höhen kam, oder auf der
Schutthalde selbst gebildete Erde, also solche, die eine analoge Bildungs-
weise wie die der Rasenbänder der Felsen aufzuweisen hat, daher
auch den Alpenpflanzen sehr gedeihlich ist. Während also der Boden
dem Zweck entspricht, und die Wurzeln gegen jähe Temperatur-
wechsel durch die mit einem schlechten Wärmeleiter, mit Luft, er-
füllten Hohlräume der Halde geschützt sind, bewirkt der an der
Oberfläche bedeutende Temperaturunterschied reichliche Thau-
bildung. Wohl allenthalben hüllen solche Geröllfelder den Fuss der
Gebirge ein, sie haben besonders zwei Pflanzen als charakteristisch
aufzuweisen, die tiefdunkelblaue Campanula pulla und den graziösen
Papaver alpinum, ausserdem aber noch Linaria alpina, Gymnadenia
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318
C. Fruhwirth.
odorat issima, Arahis alpina, und wo die Huniusinasse auch stellen-
weise die Oberfläche bedeckt. Krummholz und Alpenrosen, wie längs
der steirischen Salza.
Für die bis hieber citirten Localitäten haben wir noch immer
Erklärung für die auffallenden Erscheinungen bezuglich des Vor-
kommens von Pflanzen ausserhalb ihrer gewöhnlichen Grenzen
gelunden: wir könnten damit schliessen, hätten aher dann unsere Auf-
gabe nur unvollständig gelöst, denn noch erübrigen uns zwei Er-
scheinungen, allerdings minder wichtige, deren eine das Vorkommen
von Alpenpflanzen in den Vorbergen, weit entfernt von alpinen
Standorten, betrifft. Dass die Pflanzen dahin entweder durch Wind
oder durch Vogel, auf beiderlei Art aber als Samen gelangt sind,
unterliegt w ohl keinem Zweifel. Wie es ihnen aber möglich ist, sich
an solchen Orten zu erhalten, lässt sich wohl nur von Fall zu Fall
dieser übrigens seltenen Erscheinung beurtheilen 9).
Die andere der noch zu betrachtenden Erscheinungen betrifft
eine kleine Anzahl Pflanzen, für deren Vorkommen wir, wenn wir
unsere Höhengrenzen vertheidigen wollen, und mit vollstem Recht ver-
teidigen wollen, nur den Grundsatz haben: „ Keine Kegeln ohne
Ausnahme." Diese Pflanzen machen unter den Regionen von der
Thalsohle bis über 5000' durchaus keinen Unterschied: es sind Hcllis
perennis, Anthyllis mdneraria, Gentiana venia, Thymus Scrpyllum,
Banunndus actis, Trifolium sativum, Trifolium repens, und weniger
auffallend noch Carex glaura, Toficldia calyciilata, Pinguecula alpina
und Gymnadmia odorat issima.
Fassen wir nochmals die hier durchgeführten Gründe, Er-
fahrungen und Ansichten zusammen, so ergeben sich uns als Mittel,
welche die alpine Vegetation in die Tiefe bringen: die Erosion.
Lawinen, Bergstürze, Wind und Vögel, während der Thalflora zu ihren
Höhen wanderun gen nur Wind und Vögel Dienste leisten. Als
Tiefen - Standorte mit entsprechenden Verhältnissen haben wir
Schluchten und enge Thäler, Seeufer, die Nähe von Wasserfallen, die
Geröllhalden und Moore, und Sumpfniederungen zu betrachten Gelegen-
heit gehabt, dagegen haben wir für die Thalflora in alpinen Höhen
nur einen günstigen Platz gefunden, die Düngerstätte, sei es, dass sie
sich um Alpenhütten findet, sei es, dass sie die Nachtlagerplätze des
Weideviehes bezeichnet.
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Alpenpflanzen in den Thälern, Tiefpflanzen auf den Hohen. 319
Anmerkungen.
') Bonpland war allerdings der erste, der diese Verhältnisse nachwies
und theilweise begründete, jedoch schon Tournefort war auf die Analogie der
Verbreitung der Pflanzen gegen die Pole hin mit der in verticaler Richtung durch
eine Besteigung des Arrarat im Jahre 1700 aufmerksam geworden, während bei-
nahe gleichzeitig mit Bonpland auch Humboldt sich mit dieser Erscheinung
zu beschäftigen anfing.
-) Einige der unteren Grenzen für die alpine Pflanzenwelt sind :
Salzburger Tauern von 6000' an nach Saut er, Topographie des Oberpinzgaus.
Baierische Alpen „ 5500' „ ,, Sendtner, Vegetationsverhältnisse Süd-
bai erns.
Dauphin <S „ 5800' „ „ Martin, Essay sur la meteorologie et la
geographie botanique de la France.
Dolomiten „ 6700' „ Fuchs, die Venetianer Alpen.
Karst „ 4700' „ „ Sendtner, Klimatische Verbreitung der
Laubmoose durch das östliche Küstenland.
Dinarische Alpen „ 5000' „ „ Sendtner, Ausland, Jahrgang 1848- 49.
Karpathen 5600* „ „ Reissenbei ger, Verhandlung mit dem
siebenbürgischen Verein, Jahresb. 1850.
Die von einigen der citirten Autoren angegebenen oberen Grenzen habe ich
weggelassen, da den neuereu Ansichten nach, denen ich mich mit vollster Ueber-
zeugung anschliesse, man eine solche nicht annehmen kann ; jeder von Schnee
freie Platz in den Gebirgen Mitteleuropas zeigt, wenn er auch über der Grenze
des „ewigen" Schnees liegt, noch Vegetation. Beweis dafür sind die Firninseln
genannten Plätze der Gletscherregion. wie auch die in bedeutenden Höhen ge-
machten Pflanzenfunde (Heer am Piz Linard bei 10 700' Androsace glacialis, Ge-
brüder Schlagint weit am Monte Rosa bei 11 770' CJicrleria sedoides, Atulrosace
glacialis, Silcne acaulis etc., Saus sure am Matterhorn bei 10 800' Aretia hdvetica,
Stielte acaulis, Gettm montanum, Saxijraga bryoidcs, während Daphne Cntorum
am Mont Perdu bei 9036' gefunden wurde). Die Schneegrenze in Mitteleuropa
ist also nicht die Grenze der alpinen Vegetation, sondern nur die obere Grenze
der zusammenhängenden Alpenflora.
*) Dr. Kerner Ritter vonMarilaun hat eine Dreitheilung der Samen
nach ihrer Eignung zum Forttransport durch Wind vorgenommen: 1. In solche
ohne Anhängsel oder Flugapparate; 2. in solche, die mit die Bewegung er-
leichterndem Anhängsel versehen sind, und 3. in solche mit besonderer Eignung zu
diesem Transport, d. i. in mit Federkleidern und Haarkronen ausgestattete. Die
Samen der ersten Classe sind nach demselben Autor nur lür horizontale heftige
Windstö8se beweglich, die der zweiten auch für horizontal schwach wirkende, die
der dritten aber für horizontale Windstösse und verticale Luftströmungen. Die
Weiterbewegung von Samen durch W'iudstösse findet im allgemeinen nicht auf
beträchtliche Strecken mit einemmalc statt, indem die Samen der ersten beiden
Gassen vermöge der Schwere nicht lange in der wellenförmig bewegten Luft
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320
(_'. Fruhwirth.
schweben können, die der dritten aber nur die wannen Mittags- und Nach-
mittagsstunden schöner Tage als Bewegungszeit haben, da ihr Federkleid, einmal
beleuchtet, den Samen zu Boden zieht. Die wichtigsten Resultate für unsere
Betrachtung, die dieser eingehenden Arbeit, welche in Band VI der Zeitschrift
des Deutschen und Oe>terreichischen Alpenvereins unter dem Titel: „Einfluss der
Winde auf Verbreitung der Samen- enthalten ist, entnommen werden können, sind:
Die von Samen auf einmal zurückgelegten Horizontaldistanzen sind keine beträcht-
lichen; der aufsteigende Luftstrom ist nicht befähigt, Pflanzensamen zu solcher
Höhe zu erheben, dass er Thalpflanzen in die Alpenregion trage (da die Feder-
kleider der Samen bei Ausdehnung der aufsteigenden Luftsäule sich mit Thau
beschlagen und dadurch das Sinken fördern).
*) Auch in horizontaler Richtung ist die Verbreitung der Pflauzen durch
Samenverschleppung eine bedeutende ; hier treten aber ausser Wind und Vögeln
noch andere mächtige Factoren auf; beispielsweise wurden durch das Pferdefutter
im letzten deutsch-französischen Krieg nach Filrage 157 Species eingeschleppt,
die sich seither in Frankreich erhalten haben. Durch die bei München er-
richteten, seit 1875 bestehenden Getreide-Lagerhäuser nächst dem Südbahnhof
wurden, wie die „Regensburger Flora" 1876 Nr. 5 erwähnt, 84 Pflanzen verbreitet,
die sich gleichfalls daselbst erhalten haben. Was die Verschleppung von Samen
durch Getreidetransport betrifft, erinnere ich an Gdlinsoga parviflora. Cecan.,
eine aus Peru stammende Pflanze, deren Pappus tragende, ungemein zahlreiche
Samen der Pflanze, wenn sie bereits eingeschleppt war, rasche Verbreitung gaben
und so ihr Vorkommnen in Europa über Oesterreich, Norddeutschland und
Russisch-Polen ausdehnten.
6) Auch die Zierde der Alpenvegetation, das Edelweiss (Gnaphalium Leonto-
podium) findet sich im Todten Weib, einer Schlucht bei Mürzsteg, bis auf die
Thalsohle herabsteigend.
°) In dieser Schlucht rindet man Papaver alpinum Var. alb., Alsine larici-
foKa, Saxtfraga caesiu, Rhododendron hirsutum, Wwdodendron Chamaecistus,
Linum alpinum und Campanula pusilla.
7) Der Theorie Gries ebach's, welche die Vertheilung der Pflanzen nur
aus den in der Jetztzeit herrschenden Wirkungen des Klimas erklärt, steht jene
Adolf E ngler's gegenüber, welcher das von Griesebach negirte Eingreifen der
geologischen Entwicklung der Erde in die Geschichte der Pflanzenverbreitung
zur Anerkennung bringen will. Wenn wir uns dieser neueren, vielfachen Beifall
rindenden Ansicht anschliessen, so könnten wir durch allzuweite Ausführung der-
selben uns vielleicht auch versucht fühlen, sämmtliche Tiefenvorkommnisse der
Alpenpflanzen geologisch begründet und nicht als Zufälle zu behandeln, indem
wir sie als Erhaltungsplätze der sich nach der Glacialzeit auf die Alpen und in
den Norden zurückziehenden Flora betrachten. Die Verallgemeinerung dieser An-
sicht ist aber eine sehr gewagte, und ist dieselbe mit einiger Sicherheit nur auf
die grösseren Moore anzuwenden, wobei natürlich auch an diesen Orten ausser-
dem eine spätere geschichtliche Einwanderung durch Samen stattgefunden
haben kann.
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Alpenpflanzen in den Thälern, Tiefpflanzen auf den Höhen. 321
*) Wie sehr Quellwässer im Frühjahr die Entfaltung der Vegetation
begünstigen, ist wohl jedem schon aufgefallen, der ein subalpines oder alpines
Thal zu dieser Zeit durchwanderte. Der infiltrirte Boden um solche Rinnsaale
zeigt immer einen Wärmeunterschied gegenüber anderem infiltrirten Boden zu
Gunsten des ersteren. Heuer von mir diesbezüglich angestellte Messungen
ergaben :
Im Karlgraben (Schneealpe) bei Neuberg in Steiermark : Temperatur des nicht
infiltrirten Bodens am 16. April 5*2* C.
Im Karlgraben (Schneealpe) bei Neuberg in Steiermark: Temperatur des infiltrirten
Bodens unter sonst gleichen Verhältnissen am 16. April 7-3° C.
Im Graben Krampen (Schneealpe) bei Neuberg in Steiermark: Temperatur des
nicht infiltrirten Bodens am 16. April 5"8° C.
Im Graben Krampen (Schneealpe) bei Neuberg in Steiermark : Temperatur des
infiltrirten Bodens unter sonst gleichen Verhältnissen am 16. April 8*2° C.
Auch in höheren Regioneu ist die durchschnittliche Quellentemperatur immer
hoher als die mittlere Jahrestemperatur des Bodens des Quellenflusses.
Es ist beispielsweise die Quellenteraperatur zwischen 4 -5000' zwischen
4-5 und 6° C, und zwischen 5—6000' von 3 bis 4-5° C.
») Hier erscheint es aber durchaus unstatthaft, diese Vorkommnisse
als Reste der ehemaligen, über grössere Areale ausgedehnten Diluvialflora zu
betrachten.
i
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Ueber die Freude an der Natur
und am Bergsteigen.
Von L. G.
Die Befriedigung und das Vergnügen, welches die Natur und ihr
Aufsuchen gewährt, finden einen, wenn auch meist stereotypen, doch
für jeden einzelnen Genuss so verschiedenen Ausdruck, dass es fast
scheinen könnte, als sei man überhaupt nicht im Stande, alle diese
vagen Gefühle auf einen einzigen Mittelpunkt zurückzuführen.
Man würde auch recht falsch gehen, wollte mau bei der Beur-
theilung des Naturgenusses von den Aeusseningen darüber anfangen,
da diese in Wirklichkeit nicht das Gefühlte und das Gefühl selbst
wiedergeben, sondern meistens nur einen Vergleich enthalten, über-
haupt aber von verschiedenen äusserlichen und subjectiven Factoren
abhängig sind. Es müssen also die Wirkungen sein, die wir in Betracht
zu ziehen haben, und ferner die Intensität, mit der dergleichen Gefühle
die anderen verdrängen. Da die Wirkung des Naturgenusses sach-
gemäss in Folge des Gegensatzes am besten sich beobachten lässt,
wenn man einen Menschen, der sonst durch andere Beschäftigungen
davon abgehalten ist, sich in die Natur versetzt denkt, und zwar frei-
willig seinerseits, so dürfte es geratheu sein, unsere Betrachtung eben
blos auf die Freude au der Natur zu beschränken, nicht aber auf die
vollständige Wirkung derselben auszudehnen; denn es handelt sich
hier nicht um die Notwendigkeit, sondern um das Vergnügen, in der
Natur zu leben.
Im gewöhnlichen Leben sind wir oft, ja sogar fast immer
gezwungen, weil wir mit Menschen umgehen, unsere individuelle
Eigenart einzuschränken: unsere Moralgesetze sind nur Gesetze der
gesellschaftlichen Notwendigkeit, unser Denken beginnt, — wenn
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Ueber die Freude an der Natur. 323
man nicht gerade so ausserordentlich willenskräftig ist, um sich blos
auf einen Gegenstand zu beschränken, oder so ausserordentlich geistes-
kräftig, um überall auf den Grund der Dinge gehen zu können, —
allmälig zu erstarren in bestimmten Formen, deren Hinfälligkeit und
Aeusserlichkeit man schon aus ihrem historischen Wechsel erkennen
kann; unsere Gefühle endlich könnten wir ja nur bei vollständigster
Absonderung von jedem, sowohl activen als passiven Einfluss der
Menschen auf uns rein erhalten.
Dies aber sind Gründe genug, um zu erklären, wie der gewöhn-
liche Mensch im Verkehr blos mit Menschen seine Selbständigkeit
verlieren, der Gefühlvolle aber, und der überall die Wahrheit anstrebt,
in einen derartigen Zwiespalt der ihm angeborenen und der erlernten
oder von der Autorität der anderen wenigstens aufgedrungenen Gefühle
gerathen muss, dass er um jeden Preis Erlösung von dieser Qual, die
entweder behoben werden muss oder in Verdummung ausartet, zu
suchen bereit ist. Verwirrung bringt ferner in unser Leben jene
wecbselvolle Menge von Leidenschaften, die ein jedes Zeitalter, ein
jeder gesellschaftlicher Kreis seinen Mitgliedern einimpfte, wie Ehr-
geiz, Stolz, falscher Muth, Weichlichkeit, Genussucht und viele
andere. Hier also die Nothwendigkeit der Erlösung.
Sehen wir, wie dies die Natur thut. Es ist eine merkwürdige Er-
scheinung, dass Leute der obengeschilderten Art, wenn sie in die
wirkliche, in die menschenleere Natur versetzt werden, auf ganz furcht-
bare Weise niedergeschmettert, von einer Art Verzweiflung erfasst
werden, die Gefühle, die, so verschieden von den bisherigen, auf sie
einstürmen, bewältigen zu können, und eine Demfithigung vor der
Natur sie erfasst. Woher dies kommt, erklärt sich leicht. Gewohnt
von einem GefQhl zum andern geworfen, überhaupt nicht mehr auf
seine Empfindungen zu achten, alle Gegenstände nur in Beziehung
auf das eigene Ich zu betrachten und sie von sich oder sich von ihnen
abhängig zu machen, stehen sie plötzlich einem in seiner Ruhe un-
begreiflichen Wesen gegenüber, einem solchen, das dem todten Blicke
todt, dem lebendigen von unendlichem Leben erfüllt erscheint, einem
Wesen, das zwecklos, aber aus ewigen Motiven arbeitet. Es will nur
betrachtet sein, nur begriffen werden, es verlangt nicht, dass man ihm
sich anpasst, aber es bewirkt dies.
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324 Ueber die Freude an der Natur.
Die Natur zeigt in ihrer wildesten Zerrissenheit die grösste Einig-
keit, denn, so wie eins aus dem andern hervorgegangen, so zeigt ein jedes
auf das andere hin und verkündet, dass es hier keine Wirkung ohne
Ursache gibt, sie zeigt die höchste Einigkeit, die logische, denn nichts
kann darin ohne das andere bestehen. Wer die Natur recht versteht oder
verstellen will, wird dies nur im Stande sein, wenn er seine Seele
vollständig von den menschlichen kleinlichen Motiven der Eigensucht
in allen Formen freizumachen versteht.
Doch die Natur thut dies auch schon von selbst. Die erste
Bedingung aber ist, sich ihr hinzugeben, das, was einem schon von
vornherein schön erscheint, wirklich auch in sich aufzunehmen. Wer
nun erst etwas weniges sich die Mühe gibt, aufzumerken, der wird
bald derselben überhoben sein. Denn allsogleich wird seine Auf-
merksamkeit immer mehr gefesselt, und da durch die unendliche
Mannigfaltigkeit und gegenseitige ursächliche Verbindung der Natur-
gegenstände das Erkennen allein fortwährend angeregt wird, so befreit
ihn diese Seelenthätigkeit schon ganz von selbst von allen subjectiven
Momenten der Betrachtung, und er erreicht das höchste Glück, das
Menschen überhaupt vergönnt ist : die Ruhe, das ist das Gefühl von
einem Innenleben, das sich nach natürlichen Gesetzen ungestört in
sicheren und doch immer neuen Geleisen dahinbewegt, denn es besteht
in nichts anderem, als in der seelischen Wiedergabe der Eindrücke,
die das freie Leben der Natur in ungestörter und somit ursächlicher
Reihenfolge in uns hinterlässt. Unseres Geistes bemächtigt sich eine
uns entzückende Ruhe und Heiterkeit, wir fühlen die Berechtigung
unseres Daseins als Kinder der Natur. Und hiermit verbindet sich
nun ein anderes Gefühl von weitreichender Bedeutung, das ist das
Bewusstseins des eigenen Ich, es ist das Gefühl davon, dass dies Er-
fassen der Natur eben in uns selbst stattfindet, dass wir mitleben in
der Natur.
Und dies sucht nun der Mensch zur Geltung zu bringen. Die
Ungestörtheit des Verlaufs des Geisteslebens, die zum höchsten Be-
wusstsein gelangt, lässt uns vermöge der uns innewohnenden That-
kraft auch eine Verstärkung dieser glauben. Es genügt nicht mehr,
zuerkennen, man will auch das Erkannte auf die Aussenwelt projicireu.
Und welcher Gegenstand sollte nun zur Bestätigung dieses Dranges
näher liegen, als eben wieder die Natur. Haben wir sie erkannt, so
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Ueber die Freude an der Natur.
325
weit sie sich uns dargeboten, so wollen wir uns ihr nun auch nähern,
wollen unsern Körper denselben Bedingungen fugen, wie unser Geist
dem Zuge froh gefolgt ist. Hieraus erklärt sich die Lust am Berg-
steigen. Das Bergsteigen will nichts anderes bedeuten, als dass man
seinem Thatendrauge in der gewiss allernaturlichsten Weise Aus-
druck gibt, indem man ihn auf das lenkt, woher er entstammt ist.
Dass man aber diesem Zuge der inneren Natur fast unwillkürlich
folgt, hat schon ungemein viel zu bedeuten, nicht nur für die Auf-
fassung der Natur überhaupt, also im objectiven Sinne, sondern auch
für die Entwicklung des inneren Menschen. Denn dasjenige Geistes-
leben, das unwillkürlich sich bewegt, ist zwar charakteristisch für das
Wesen jemandes, geschieht dies aber durch Selbstbestimmung, das
heisst durch klares Erkennen und Verarbeiten des gewollten und
begehrten, so wird dadurch der Charakter umgeschaffen, und dies
geschieht bei jeder Art von willkürlicher Uebertragung der äusserlieh
aufgenommenen Gefühle an das innere Bewusstsein. Die Erfahrung
lehrt ja schon, um wie viel mehr die von uns eroberten Eindrücke
festhaften, als die uns aufgedrungenen ; natürlich, denn die ersteren
erfasst man vollständig mit seinem Wesen und darum auch in ihrem
Wesen, die anderen nur zum Theil, soweit gerade unsere Seele
Kaum hat.
Da das erstere aber nur durch selbständiges Handeln statt-
finden kann, und wir hier speciell von der Freude an der Gebirgsnatur
sprechen, so ergibt sich daraus, dass das Bergsteigen (als Arbeit an
und für sich betrachtet) von schwerwiegender Bedeutung für die Er-
kenntniss der Natur sein muss, da diese immer nur individuell sein
kann und daher vom Individuum nur durch Anpassung seines Seins
an das unbefangene Fremde erobert wird.
Bergsteigen, das heisst seinen Körper allen nur immer möglichen
Anforderungen, die an ihn gestellt werden, anpassen, immer neues zu
seiner Anwendung erfinden und all das ausfindig zu machen, was, um
dem angestrebten Zweck, das ist die Eroberung der Spitze oder sonst
eines Zieles, gerecht zu werden, nothwendig ist. Das Ziel steht klar
vor Augen und aus der Einbildung des Gewinners desselben durch
eigene Kraft stellt sich eine Art von Pflichtgefühl heraus, denn mau
weiss, dass, was uns als richtig erscheint, uns zugleich als nothwendig
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32f>
Ueber die Freude an der Natur.
begreiflich wird. Mau fühlt sich gebunden, nicht eher abzulassen, als
bis die Kraft erlahmt oder durch einen sonstigen Anlass oder Umstand
die Unmöglichkeit der Lösung der Aufgabe klar hervortritt.
Dort oben in den Bergen geht es auch fast nicht anders, denn
Umkehren würde überhaupt die ganze Mühe als vergeblich erscheinen
lassen, und so bildet sich aus diesem uns aufgedrungenen Pflichtgefühl
endlich eine bedeutende Verstärkung der Energie des Charakters heraus,
und man kann mehr als von irgend einer anderen Leibesübung, wenn
dieser Ausdruck erlaubt ist. da ja das Bergsteigen auch noch vieles
andere in sich schliesst, von letzterem behaupten, dass es den Mann
männlicher, den Menschen menschlicher, weil naturgemässer macht.
Es ist selbstverständlich, dass hier nur das wahre, interesselose
Bergsteigen gemeint war. Das andere gehört zumeist in die Kategorie
vieler anderer Betätigungen der menschlichen Schwächen.
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Die Erdbeben-Theorie Rudolf Falb's.
Von Professor Dr. C. W. C. Fachs in Meran.
Wenn ich der Aufforderung, Ober die gegen die Falb'sche Erd-
beben-Theorie gerichtete Schrift von Professor R. Ho er n es*) zu
berichten, nachkomme, so geschieht es nicht sowohl um die darin
enthaltenen, von mir zuerst aufgestellten und unablässig seit langen
Jahren vertretenen Erklärungen von neuem einem Publicum, dem ich
sie wiederholt (u. a Bd. III. und Bd. XI. dieser Zeitschrift) mehr oder
weniger ausführlich mitgetheilt habe, klarzulegen, sondern allein um die
darin zusammengestellten, die Falb'sche Theorie widerlegenden That-
sachen zu erläutern. Da fast ausschliesslich eine Anzahl populärer
und politischer Zeitschriften die sogenannte Falb'sche Theorie
propagirten, wurde sie in weiten und gerade in solchen Kreisen ver-
breitet, die nicht über deren Werth zu urtheilen vermochten. Es war
darum ein verdienstliches Unternehmen des Grazer Geologen, die
wichtigsten Thatsachen, welche jenen Ansichten entgegenstehen,
zusammenzufassen, und dadurch rechtfertigt sich auch eine Bericht-
erstattung an dieser etwas ungewöhnlichen Stelle.
Die von der deutschen Presse nach Falb benannte Theorie ist
eine Modifikation älterer Hypothesen, um deren Begründung besonders
A. Perrey in Lorient, ein verdienstvoller Forscher, lange Jahre sich
bemühte. Sie beruhen, um nur ihre Grundzüge, gegen welche die
nachfolgenden Ausführungen gerichtet sind, in Erinnerung zu bringen,
auf der Voraussetzung, dass Mond und Sonne auf das als eine gluth-
flüssige Masse gedachte Erdinnere eine ähnliche Wirkung ausüben,
wie auf das Meer an der Oberfläche.
Entsprechend den Fluthbewegungen im Ocean, sollen unter der
Erdkruste Schwankungen in der gluthflüssigen Masse durch die An-
ziehungskraft jener Gestirne hervorgerufen werden und diese durch
*) Die Erdbeben-Theorie Rudolf Falb's und ihre wissenschaftliche
Grundlage, kritisch erörtert von Professor Dr. R. Hoernes. Wien 1881. Brock-
hausen & Brauer. 2 Ii 40 Pf.
Zeitschrift 1881 22
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328
Dr. C. YV. C. Fuchs.
ihren Gegendruck Veranlassung zu den Erdersehütterungeu in der
festen Knimasse geben.
Wenn Sonne und Mond gleichzeitig in derselben Richtung ihren
Kiniluss auf die Erde ausüben, verstärkt sich, wie bei den Spring-
fiuthen, ihre Wirkung, während sich dieselbe abschwächt, wenn sie.
in Folge ihrer geänderten Stellung, ihren Einfluss in entgegen-
gesetzter Richtung geltend macheu
Nach obigen Voraussetzungen Hesse sich daraus der Schluss ab-
leiten, dass in jenen Perioden, wo Sonne und Mond ihre Wirksamkeit
vereinigen. Erdbeben viel häutiger und in grösserer Stärke zu erwarten
seien, als an anderen Tagen, und dass dann, wenn sie in entgegen-
gesetztem Sinn, d. h. in verschiedener Richtung auf die Erde wirken.
Erdbeben nur selten und schwach auftreten können.
Wie Ebbe und Fluth des Meeres aus den bekannten Stellungen
von Sonne und Mond im voraus zu bestimmen sind, so müssten sich
aus dem gleichen Grunde auch der Eintritt besonders zahlreicher und
ausgedehnter Erdbeben lange vorher ankündigen lassen, und das Zu-
trefl'en derartiger Voraussetzungen müsste als überzeugender Beweis
von der Richtigkeit der Theorie anerkannt werden. Darum hat auch
Falb sich auf solche Vorausbestimmungen von Erdbeben verlegt
und deren Eintieften im Sinn der Theorie behauptet. Die Würdigung
des beobachteten Vorgehens muss bei der Entscheidung über
Annahme oder Verwerfung jener Ansichten mit den Ausschlag geben.
Nach Falb's eigener Versicherimg hat er die Grundlage, worauf
die ganze Theorie aufgebaut ist. nämlich den gluthtiüssigen Zustand
des Erdinuern, einfach auf Treu und Glauben angenommen ; allein eine
Prüfung eben dieser Grundlage ist um so notwendiger, je maass-
gebender sie für die Berechtigung der ganzen Theorie ist. Es hat
allerdings eine Zeit gegeben, wo das feurig - flüssige Erdinnere ein
geologisches Dogma war, dessen Nichtanerkennung Mancher in seinem
Fortkommen büsste.
Gegenwärtig ist jedoch die Stellung der Naturforscher zu dieser
Frage eine kritischere geworden, und es dürfte nicht mehr erlaubt
sein das „Für und Wider" unberücksichtigt zu lassen, wenn man die
Annahme von dem gluthtiüssigen Zustand des Erdinnern zum Fun-
dament einer complicirten Theorie machen will.
Eine Anzahl bekannter Physiker und Astronomen hat sich in der
neueren Zeit mit diesem Gegenstand beschäftigt und ist dabei zu einem
Die Erdbeben-Theorie R. Fnlb's.
329
der alten Hypothese ungünstigen Resultat gekommen. Am bedeut-
samsten erscheinen die Schlussfolgerungen, welche Hopkins aus der
sogenannten „Präcision von Tag- und Nachtgleiche " gezogen hat.
Die Neigung der Erdäxe zur Erdbahn ist innerhalb einer sehr
langen Periode Aenderungen unterworfen, wodurch der zwischen der
Axe und der Bahn liegende Winkel um einige Grade grösser oder
kleiner werden kann. Diese Schwankungen rühren von der Gestalt des
Erdkörpers her. Ware er an seinen Polen nicht abgeplattet, so würde
unser Planet seine Bahn stets mit gleicher Achsenneigung durch-
laufen. In Folge der polaren Abplattung und äquatorialen Anschwellung
wirken Sonne und Mond, je nach ihrer Stellung, verschiedenartig auf
den Erdball ein und werden die Veranlassung, dass seine Achse
Bewegungen ausführt, wie man sie an einem wankenden Kreisel sieht.
Aus dieser Thatsache ergeben sich auch Schlussfolgerungen auf
den Zustand des Erdinnern, denn es ist klar, dass die dislocirende
Wirkung sich auf einer zum grössten Theil flüssigen und darum in
gewissem Sinn nachgiebigen Kugel in anderer Weise äussern müsse,
wie auf einer starreu Masse. Aus der Grösse der durch Beobachtung
festgestellten Ablenkung hat nun H o p k i n s den Nachweis geliefert,
dass ein sehr grosser Theil der Erde, mindestens ein Viertel ihres
Radius, starr seinmuss, und dieser Schluss gewinnt an Zuverlässigkeit
noch dadurch, dass Thomson auf einem andern Weg zu dem
gleichen Resultat gelangte. Zwischen der thatsächlichen Grösse der
Flutbwelle im Weltmeer und derjenigen, wie sie nach der Berechnung
sein sollte, hat sich eine Differenz ergeben, die sich nur dadurch
erklären lässt, dass die Erde im grossen Ganzen starr ist, wenn auch
nicht ausgeschlossen ist, dass noch ein kleiner Theil mehr oder weniger
flüssig sein könnte.
Die festeste Stütze der früheren Annahme von der Beschaffenheit
des Erdinnern glaubte man stets in seinen Temperaturverhältnissen
zu finden. Man schloss ganz einfach : da die Temperatur fortwährend
zunimmt, je tiefer man unter die Oberfläche gelangt, so muss bald
eine Tiefe erreicht werden, wo aüe Gesteine sich im Schmelzzustande
befinden. AJlgemein nahm man au, dass die Temperatur bei je 100 oder
120 Fuss Tiefe um l 0 C. steige, woraus dann leicht die in einer be-
stimmten Tiefe herrschende Temperatur und die Grenze zwischen
starrer und geschmolzener Erdmasse zu berechnen war.
•22»
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331 1
Dr. C. W. C. Fuchs.
Diese ganze Beweisführung beruhte jedoch auf äusserst mangel-
haften Beobachtungen, und die wirkliche Sachlage ist lange nicht so
einfach, wie man dachte. In der der Untersuchung allein zugänglichen
äussersten Rindenschicht lässt sich zwar eine mit der Tiefe zunehmende
Wärme leicht nachweisen und die bei den grossen Tunnelbauten der
Neuzeit gemachten Erfahrungen sind auch allgemein bekannt ge-
worden, allein die feststehenden Thatsachen sind zur Lösung der
Fragen gäuzlich ungenügend, weil sie sich nur auf die äusserste
Schicht, d. h. auf eine zur Grösse des Erddurchmessers kaum in
Betracht kommende Tiefe erstrecken. Und selbst in diesem be-
schränkten Beobachtungsgebiet hat man an Stelle der früher ange-
nommenen einfachen Temperaturzunahme mit der Tiefe die grössten
Verschiedenheiten wahrgenommen.
Eine bestimmte Tiefenstufe für die Wärmezunahme um 1 0 C. nach
demErdinnern existirt nicht, man hat sie zwischen 30 und 180 m
schwankend und selbst in demselben Bohrloch oder Schacht sehr
wechselnd gefunden. Die höchste Temperatur, welche sich dabei erfah-
rungsmässig bis jetzt feststellen Hess, war + 48 0 C. in dem Bohrloch
von Sperenberg, 5 Meilen südlich von Berlin.
Von da an ist es aber noch sehr weit bis zu einem feurig-
flüssigen Erdinnern, denn die gewöhnliche schwarze (basaltische) Lava,
wie sie von vielen Vulkanen geliefert wird, hat eine Temperatur von
mindestens 1700° C. nöthig, um zu schmelzen, und gleichmässige
Temperaturzunahme vorausgesetzt, würde die dazu nöthige Wärme
erst bei 7 -1/l deutschen Meilen unter der Erdoberfläche erreicht werden
Aber selbst eine solche Rechnung lässt sich nicht ausfuhren, weil
auch die Druckverhältnisse in Betracht gezogen werden müssen Da der
Druck im allgemeinen die Schmelztemperatur eines Körpers erhöht, so
würde in Folge des mit der Tiefe zunehmenden Druckes vielleichterst
bei einer fünf- oder sechsfach grösseren Tiefe eine Schmelzung jener
Lava eintreten: weil uns aber jedes Maass für die Druckzunahme und
jegliche Kenntuiss des Verhaltens der Gesteinsmassen in ungewöhnlich
hoben Druck- und Temperaturverhältnissen mangelt, so sind wir auch
gar nicht im Stande anzugeben, an welcher Stelle die Temperatur-
zunahme gegen Innen einen solchen Grad erreicht hat, dass daselbst die
Gesteinsmassen sich im Gluthfluss befinden müssen. Bekennen wir uns
jedoch einmal zu der der Existenz eines gluthflüssigen Erdinnern
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Die Erdbeben-Theorie R. Falb's
331
günstigsten Annahme (setzen wir z B. die erforderliche Temperatur
nur zu 2000 0 C, die geothermische Tiefenstufe zu 30 m und für
jede Tiefe, was keineswegs der Fall ist, als constant an, so dass
die Wärmezunahme in arithmetischer Progression erfolgen würde), so
könnte die Grenze des Bereiches der gluthflüssigen Masse nicht unter
HO km unter der Erdoberfläche gelegen sein.
Andere zu berücksichtigende Verhältnisse machen die Zustände
im Erdinnern noch complicirter. Wenn einerseits der Druck der mit der
Tiefe zunehmenden Last der Gesteinsschichten der Wärmezunahme ent-
gegengesetzt wirkt, so steigert andererseits die Durehtränkung deren
Effect. Indem Ed. Reyer in seinem bekannten Werke über die Physik
der Eruptionen den Einfluss der Durchtränkung und den des Druckes
gegeneinander abwägt, kommt er zu folgendem Ergebniss: „Die
Hauptmasse des Magma ist in der Tiefe verfestigt, die durchtränkenden
Lösungen werden um so zähflüssiger, in je grösserer Tiefe sie sich
befinden. Man kann daher behaupten, dass das ganze Magma mit zu-
nehmendem Druck an Beweglichkeit verliert, sich also dem starren
Zustande nähert.*
So steht es also mit der Grundlage der Falb'schen Theorie.
Sie ist unsicher im höchsten Grade, und alles, was in neuerer Zeit
darüber festgestellt werden konnte, führte zu ganz anderen, als den
gemachten Annahmen.
Fiuth und Ebbe entstehen im Weltmeer dadurch, dass die
Anziehungskraft des Mondes auf die Oberfläche ungleich stark ist
und die so leicht beweglichen Wassertheilchen nach jener Stelle hin
fliessen, wo durch diese Anziehung das Gewicht etwas verringert wird.
Zur Zeit von Vollmond und Neumond verstärkt sich die Erscheinung,
weil dann die Anziehungskraft der Sonne mit der des Mondes vereint
auf denselben Punkt wirkt (Springfluth).
Wäre mm ein gluthttüssiges, dem Einfluss von Sonne und Mond
unterworfenes, also ein Fluth und Ebbe bildendes Erdinnere wirklich
vorhanden, dann müssten sich dem entsprechend regelmässige Oscilla-
tionen an der starren Kruste der Erde bemerklich machen, wenn die
Erdrinde nicht so dick und schwer sein sollte, um überhaupt Ebbe und
Fluth des Kerns zu verhindern. Diese Oscillationen müssten so regel-
mässig wie die Phasen des Mondes eintreten, da die im Weltmeer
die Fluth verändernden Hindernisse, wie sie z. B. die Continente
darbieten, dort nicht vorhanden sind.
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332
Dr. C. W. C. Fuch*.
Von diesen Folgen einer Fluthwelle im Erdiuueru ist bekanutlicli
nichts zu bemerken; statt dessen treten Erdbeben unregelmässig,
bald zahlreicher bald spärlicher ein. Das scheint in der Falb'schen
Theorie freilich dadurch gerechtfertigt, dass dort nicht auf die
regelmässigen, sondern auf die verstärkten, periodisch auftretenden
Flutheu das Hauptgewicht gelegt ist.
Sieben Factoren werden angegeben, welche eine Verstärkung der
Fluth zu erzeugen geeignet sind : 1 . Sonnen-Nähe, 2. Mond-Nähe.
3. Voll- und Neumond, 4. Aequatorstand der Sonne, f> Aequator-
stand des Mondes. 6. Erstes und letztes Viertel des Mondes (Quadra-
turen), 7. Stellung des Mondes in der Ekliptik.
Dass diese Factoren eine, zum Theil freilich äusserst geringfügige
Verstärkung auf die Fluth ausüben, mit Ausnahme der sechsten, ist
längst bekannt. Dieser sechste Factor ist der Falb'schen Theorie
eigenthümlich, durfte aber wohl schwerlich unter den Astronomen
Anerkennung finden. Da nämlich nicht allein bei der Drehimg der
Erde um ihre Axe. sondern auch bei ihrer Bewegung um die Sonne
die Schwungkraft (Revolutionsschwung) sich geltend macht, so haben
demzufolge alle Theile der Erde die Tendenz, sich gegen jenen Punkt
zu bewegen, der bei dem Fluge der Erde die vorderste Stelle ein-
nimmt. Im letzten Viertel lallt die Linie, welche von der Erde zum
Mond geht, nahe mit der Liuie zusammen, welche die Richtung des
Revolutionsschwunges bezeichnet Es sollen sich daher nach der
Theorie beide Kräfte zu dieser Zeit unterstützen und eine Ver-
stärkung der MeeresHuth herbeiführen durch Erhöhung der dem
Monde zugekehrten Fluthwelle des Oceaus uud ebenso beim ersteu
Viertel durch Erhöhung der vom Monde abgekehrten Welle. Allein
bei dieser Folgerung ist der Einfluss der Sonne ausser Acht gelassen,
der gerade um diese Zeit dem des Mondes entgegenwirkt, und da
er weit stärker ist, als der sogenannte Revolutionsschwung, so kann
dieser auch keine Verstärkuug der Fluth herbeiführen.
Die grösste Wahrscheinlichkeit eines Eintritts von Erdbeben
erblickt die Theorie in dem Zusammentreffen von zwei oder mehreren,
diese Fluth verstärkenden Factoren, also z. B, Vollmond und Neu-
mond in Mond- und Sonnen-Nähe, oder bei deren Aequatorstand
u. s. w. Au Tagen, wo derartige Combinationen stattfinden, müsste
sieh der Einfiuss v«»u Sonne und Mond auf die Erdbeben am sichersten
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Die Erdbebon-Theorie R. Falb s. 333
|
feststellen lassen. Ein Eingehen auf die von Falb angegebeneu. die
so geflirchteten Natur - Ereignisse bestimmenden Combinationen
wurde zu sehr auf astronomisches Gebiet fähren: es möge darum hier
nur angeführt sein, dass darunter Constellationen enthalten sind, die
gar nicht vorkommen können.
So stecken also bei der Falb'schen Theorie schon Fehler, sowohl
in den Ausföhningen Ober die Fluthbewegung der Oceaue. als auch
in deren Uebertragung auf die im Erdinnern angenommene feurig-
flüssige Masse. Da aber nach der Beweisführung von Hopkins.
Thomson, Keyer u. A.. aller Wahrscheinlichkeit nach, das Innere
der Erde einen hohen Grad von Starrheit besitzt, so können die
wechselnden Anziehungskräfte von Sonne und Mond auch nur einen
versehwindeuden Einfluss auf dasselbe ausüben, um so mehr, als auch
im Weltmeer, bei der geringen Starke der im Spiel befindlichen
Kräfte, die Fluth nur durch die ausserordentlich leichte Verschieb-
barkeit der Wassertheilchen zu Stande kommen kann, und — wie
sich auf offener See im Pacitischen und Atlantischen Oeeau zeigt —
überhaupt weniger auffallend sein würde, wenn nicht die geogra-
phische Beschaffenheit der verschiedenen Meere zu ihrer Erhöhung
bedeutend beitrüge.
Am bestrickendsten musste die in der Falb'schen Theorie lie-
gende Möglichkeit wirken, den Eintritt von Erdbeben aus den Constel-
lationen der Gestirne mit ähnlicher Sicherheit voraussagen zu können,
wie etwa Sonnen- und Mond-Finsternisse, besonders da wirklich der-
artige Ankündigungen erfolgten, und die Zeitungen von Zeit zu Zeit
das Eintreffen solcher Vorhersagungen meldeten. Welcher Werth
denselben aber zukommt, wird man leicht erkennen, wenn man
erfährt, wie die Statistik gehnndhabt ward, und was Alles für zutreffend
erklärt wurde.
Zunächst wurden die Prophezeihungen dadurch erleichtert, dass
nicht allein die an einem der (,'onstellations-Tage etwa eintretenden
Erdbeben als von der Hochrluth veranlasst ausgegeben werden,
sondern auch alle, die mehrere Tage vorher und nachher sich ereignen.
Es leuchtet aber ein. dass wenn man nicht nur Vollmond und Neu-
mond, erstes und letztes Viertel, sondern auch jedesmal ein paar Tage
vorher und nachher für die angebliche Wirkung der Hochrluth reservirt.
dann nur wenige Tage in einem Monat übrig bleiben. Bei der
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334
Dr. C. W. C. Fachs.
Häutigkeit der Erdbeben lassen sich beliebige Gruppen von Tagen
willkürlich zusammenfassen, ohne dass die fast nothwendig innerhalb
dieses Zeitraumes erfolgenden Erdbeben zum Beweis für irgend
etwas dienen könnten. In dem von dem Verfasser dieser Zeilen
herausgegebenen Jahresbericht sind für das Jahr 1880 z. B. 226 Erd-
beben angegeben, es kamen also im verflossenen Jahr auf drei Tage
durchschnittlich zwei Ereignisse dieser Art. Würde man so das Jahr
in beliebige Gruppen von fünf oder sieben Tagen eintheilen, so dürfte
es schwer werden, viele zu finden, in denen ein Erdbeben nicht
eingetreten wäre.
Aehnliche Ausstellungen sind an der ganzen Beweisführung zu
machen. Um die Periodicität der Erdbeben nach dem Stand der Sonne
zu beweisen, ward u. a. aus 501, in den Jahren 1862 bis 1877 in
Copiapo und Chile vorgekommenen Erdbebentagen eine monatliche
Percentualcurve berechnet, die. nach ausdrücklicher Versicherung,
mit der Curve übereinstimmen soll, welche die 120 in dem Mallet'-
schen Katalog aus der südlichen Erdhälfte vom Jahre 800 bis 1 843
aufgeführten Erdbebentage ergeben. Wenn man aber die Curven selbst
nachzeichnet, so ist von einer solchen Uebereinstimmung nichts zu
sehen; nicht allein dieMaxima und Minima, sondern auch der ganze
Verlauf beider decken sich bei weitem nicht. Ebenso steht es mit der
Behauptung, dass das Maximum der Erdbeben, einerlei ob man nur
die Erdbeben eines Landes oder der ganzen Erde, eines Jahres oder
grösserer Zeiträume berücksichtige, stets im Januar, das Minimum im
Juli stattfinde, während secundäre Maxima im April und October
nachweisbar seien. Bei den von Falb selbst jedoch aus den im
M all et'schen Katalog enthaltenen Erdbeben vom Jahre 800 bis 1794
und von 1795 bis 1842 abgeleiteten Curven fällt bei der einen das
Maximum auf den Januar, bei der andern auf October. das Minimum
bei der einen auf August, bei der andern auf Juni.
In dem Jahresbericht für 1880*) sind 226 Erdbeben aufgezeich-
net ; dabei fallt das Maximum auf den December : im Juli, wo das
Minimum sein sollte, ereigneten sich 28 Erdbeben, weit mehr als im
angeblichen Maximum des Januar, wo nur 18 vorgekommen waren.
Aehnliche Proben mit den Erdbebenchroniken von Niederösterreich
*) Die vulkanischen Ereignisse des Jahres 1880. lt>. Jahresbericht von
C. "W. C. Fuchs in den mineralogischen und petrographischen Mittheilungen von
G. Tschermak, 1881.
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Die Erdbeben-Theorie K. FalbV
33Ö
und denen von Kärnten angestellt, fähren ebensowenig auf die an-
gegebene Regel.
Bei dem berühmten Erdbeben von Belluno. das von Falb für
einen der treffendsten Beweise seiner Ansichten ausgegeben wurde,
erfolgte das grosse Hauptbeben am 29. Juni 1873, acht Tage nach
dem Neumond. Dafür sollten nach Falb die viele Monate lang
täglich eintretenden stärkeren und schwächeren Stösse in ihrer Zu-
und Abnahme sich genau nach der Periodicität der Fluthwelle
gerichtet haben, allein in der von Falb benutzten Tabelle sind manche
der stärksten Stösse, wie der vom 1. August, gar nicht enthalten, und
gerade diese erscheinen zwischen den Hochfluthtagen. und dann treffen
überhaupt nur zwei von den 29 darin aufgezählten Tagen, an denen
erheblichere Erschütterungen vorkamen, mit Hochtluthtagen zu-
sammen. Wollte man selbst die von Falb beanspruchte Möglichkeit
von Verspätungen und sogar Verfrühungen zugeben, so müssten doch
die Erdbeben im Sinn der Theorie sich um die Hochfluthtage so
gruppiren, dass die zahlreichsten mit ihnen zusammenfallen oder nur
geringe Verspätung und Verfrühung aufweisen, allein wir finden die-
selbe Zahl von Erdbeben unmittelbar mit den Hochtluthtagen zu-
sammentreffen, wie sieben Tage früher oder später, und die grösste
Zahl von Erderschütterungen würde eine Verspätung oder Verfrühung
von drei Tagen ergeben, wobei jedoch stärkere Finthen eine Ver-
spätung, und schwächere eine Verfrühung herbeigeführt haben sollen.
Niemand der den Verlauf des Erdbebens von Belluno verfolgt hat,
kann in demselben eine Bestätigung der Fluththeorie erblicken.
Es wird kaum noch der Erwähnung bedürfen, dass die beiden
Erdbeben, welche in neuester Zeit das grösste Aufsehen erregten, den
Anforderungen der Theorie ebensowenig wie viele ältere entsprochen
haben, denn sowohl das grosse Erdbeben von Agram am 9, Novem-
ber 1880, als das furchtbare Erdbeben von Ischia. wodurch am
4. März 1881 der Ort Casamieeiola zerstört wurde, fielen zwischen
die Hochfluthtage.
Die früher mitgetheilten Proben aber dürften allein schon
genügen, damit Jeder, soweit das. ohne Fachmann zu sein möglich
ist, sich selbst über diese viel besprochene Theorie eine Ansicht zu
bilden im Stande ist.
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Die Göttin Bcrcht-Holda und ihr Gefolge.
Beiträge zur Erklärung ihres Cultus und der darauf bezüglichen Volksbräuche.
Von Dr. L. Frey tag in Berlin.
(S-hlur-s von S. _>lrt.)
In Sehwaben wichtig sind die Umzüge der Weingärtner am Tage
ihres Schutzpatrons, des Ii ei Ii gen Urban (25. Mai), in manchen
Zügen altheidnisch. Der Schimmelreiter soll sich nur alle 50 Jahre
sehen lassen: er erscheint einem Mädchen als herrlicher Jüngling im
Jagdkleide, so „dass sie ein rechtes Herz zu ihm lassen und sich gar
in ihn hätte verliehen mögen*: sein Erscheinen ist glückbedeutend. In
einer anderen Sage soll er auch lebendige Pferde lahm reiten: er wird
da als spukender Bösewicht aufgefasst. Auch heisst er der Ziegenboek-
reiter: auf Ziegenböcken reiten auch die Hexen, und die Böcke sind
ihre Wageurosse. Hieher gehört auch der unendlich oft (namentlich
in dem norddeutschen Tieflande) erwähnte .feurige Mann, Kanker-
manu oder Spinne*: er hat auf der Mütze ein helles Licht (Irrlicht)
Der Feuermaun 4 als Greuzsteiuverrücker aufgefasst) leuchtet dem
Bittenden und wird durch ein Vergeltsgott erlöst, ebenso, wenn man
ihm auf die jammernde Frage, wohin er den Grenzstein setzen solle,
antwortet: -dahin, woher du ihn genommen hast!" Auch erscheinen
Gespenster in Krähengestalt oder „mit feuriger Krause- oder gar als
„feuriges Rad*.
Einige wichtige meist voigtländische Bauernregeln sind heraus-
zugreifen: .Ein schöner Januar bringt ein gutes Jahr* (weil die
Göttin nach dem ersten Monate das ganze Jahr vorausbestimmt, dem
die Zwölften entsprechen). „Januar warm, dass Gott erbarm'!*
„Fabian Sebastian lässt den Saft in die Bäume gahn." „Eine weisse
Gans (der Schnee) im Februar brütet Segen fürs ganze Jahr* „Licht-
mess hell, schindet dem Bauer das Fell. Lichtmess dunkel, macht
den Bauer zum Junker. Lichtmess klar, gibt ein gutes Flachsjahr."
„Lichtmess hell und klar, bringt ein gutes Kornjahr* (der Wider-
spruch mit dem vorigen löst sich durch die Verschiedenheit der
klimatischen und Bodenverhältnisse). „Lichtmess im Klee. Ostern
im Schnee."
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Die Güttin Bercht-H-dda.
337
Oft in Variationen wiederkehrend ist die Sage von .Banadietrieh*.
Engel bringen ihm die Speise, und der Wind oder die Sonnenstrahlen
tragen ihm den Mantel. Einmal frevelt er, und nun verliert er die
himmlischen Gaben: nun geht er ergrimmt auf die Jagd und wünscht
sich „zu jagen, so lange Gott will". Da ihn der Teufel verführt hat.
so muss er blos bis zum jüngsten Tag jagen: in seinem Gefolge
befindet sich auch ein schönes Fräulein. Das ist ganz genau die
Geschichte von Dietrichs von Bern Entrückung in der Thidrek-
sage. In Schwaben spielt Dietrichs Rolle durchaus der Jäger
C u o r n 1 e. der ebenfalls durch einen Zauberhirsch zur ewigen Jagd
verlockt wird. Eigentlich kriegerisch tritt der Schimmelreiter seltener
auf. In einer Sage aber nimmt er die Gestalt des in der Kapelle
betenden Feldherrn an und erficht für ihn den Sieg. Auch das Nebel-
männlein gehört hieher. Im hessischen Märchen erscheint es als
Hüter des Paradiesesgarteus*). Es bringt (wie der Teufel in der Sage
von Heinrich dem Löwen) den Ritter in sein Land zurück, wo
sich seine Frau soeben wieder verheiraten will: natürlich ist (las
Wuotan mit seinem Mantel , der noch in der Faustsage seine
Rolle spielt
Wie „Märten en gaut mau is" (vgl. oben über Martin) uud wie
sich aus uralter Zeit Regeln forterbten, wie: „Nur wenn das Feld voll
Frucht oder voll Schnee ist. darf man Kinder entwöhnen", so ver-
erbten sich solche Bräuche, ohne dass mau sie noch für heidnisch
hielt: das Bestehenbleiben war um so leichter, je früher christ-
liche Heilige einfach an die Stelle der Götter traten. So setzte man
an Wodans Stelle den heiligen Erzengel M i c h a e 1, St. 0 s w a 1 d.
St. Moritz oder die sogenannten Wetterherren J o h a n n und
Paul: ebenso entzog die Kirche dem Volke zum heidnischen
Dienste missbrauchte Naturdinge . indem sie dieselben heiligte.
Dahin gehören die Holepfannfeuer bei Meran in der Dämmerung des
ersten Sonntags nach Fasching: man lässt brennende Reisigbündel
(Iber die Saatfelder rollen (das „ Scheibenschlagen " oder . Korn-
aufwecken fc i. Das bedeutet den ersten wiederbelebenden Einfluss der
Sonne. Ebenso feiert mau zur Faschingszeit auch vorzugsweise
gerne Hochzeiten . und dann schliesst auch für das Gesinde das
Dienstjahr.
In den schweizerischeu Sagen bannt .der Heim* Andere auf
Bäumen fest, wie der Schmied von Jüterbogk. Das Roth (die Farbe
des Blitzes und der Flamme, des Abend- und Morgenroths) ist den
Göttern besonders lieb: darum tragen auch die graubündischen
Dialen wie die übrigen aus dem Gefolge des Götterpaares meist
rothe Kleider und rothe Strümpfe, ebenso trägt der wilde J ä g e r
*) Vgl. meinen Aufsatz über die Paradiessage in den Alpen. Jahrgang 1879
dieser Zeitschrift.
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33h
Dr. L. Freytag.
(Thon meist einen feuerrothen Bart, iu Norddeutschland der Hei-
jäger desgleichen. Haekelberg erscheint einem armen Köhler und
lässt sich von ihm durch »'inen Trunk laben. Zum Danke dafür steht
er bei dem Köhler zu Gevatter, bleibt aber während der Taufe
draussen vor dem Fenster Der Klos ( Nikolaus) trägt entweder eine
Ochsenhaut oder einen schwarzen Mantel, auf dem Kopfe einen
schwarzen Hut mit drei Rosshaaren, oder einen Hasenbalg oder Stroh
und Werg, mit Schellen und Ruthen: oft ziehen 15 bis 20 Bursche
als K losen nur mit langen weissen Hemden, überm Gürtel Nüsse und
Aepfel, auf dem Kopfe eine papierene Bischofsmütze: Nikolaus
erscheint auch mit langem weissem Flachsbarte. Auch Mägde und alte
Weiber erscheinen als Nikolause verkleidet, öderes sind zwei Bursche,
der eine von ihnen ( Nikolaus) ist vornehm angethan, der andere, im
lumpigen Aufzuge mit der Ruthe, heisst Brecht.
Also eine vollige Umkehrung des wirklichen Verhältnisses.
Anderswo treten sie als Teufel auf, oder der „Nussinärte* ersetzt
sie: an diesem Abend (Nikolausabend) werden auch die Kinder von
ihren Patheu bescheukt. Ein Schülerfest im Saulgau (Schwaben), am
Dinstage vor der Fastnacht gefeiert, heisst „Berchtle*.
Der „ Breithut- oder .Langhut- ist in Schwaben angeblich ein
früherer Raubritter. Kr kommt entweder zu Wagen oder zu Ross
(vier schwarze Pferde ohne Kopf), sein Schlapphut geht ihm bis zur
Achsel (der offenbare Odhinn). Anderswo heisst er auch „Läpp* oder
„Schlapphut" : als solcher erscheint er im Urselenthal als Feind
der Holzdiebe. Aehnlich ist der „Hoseutieeker* bei Ellwangen:
es ist offenbar der wilde Jäger. Er entrückt ein spottendes Liebes-
paar im Wolkenwagen und ist auch ein Feind der Holzfrevler: er
zeigt sich als .läger mit der Hahnenfeder und ist Guteu hilfreich.
Die Wittwe eines in der Schlacht gefallenen Helden ruft: .Windle.
Windle wehe, bis dass ich meinen Herrn wiedersehe", und sein Geist
erscheint. Auch vom Teufel als Pfiüger geht die Rede. Der „Nacht-
mar- (Alb) entweicht als Wolke mit Blitz: er saugt Kindern das Blut
aus. Auch Todte verschwinden aus dem Sarge und werden vom wilden
Jäger verfolgt.
Vor dem Nachtjäger beugen sich die Bäume Er holt die
Leichen ab (als Todtengott). hütet Holz und Heu, hockt den
Wanderern auf. umreitet die Grenze. Seine Hunde erscheinen mit
Schweinsköpfen und Kalbsbeinen, seine Pferde mit Kuhbeinen, und
er selbst erscheint oft als Mann mit dem Pferdefuss. Eine schöne
Frau begleitet ihn. Vor Mitternacht reitet er auf einem Rappen, her-
nach auf einem Schimmel (d. h mit Neujahr gewinnt das Licht
Kraft), Sogar vom Heilande heisst es, dass er als Schimmel-
reiter durchs Land ziehe : damit nun die Kinder zu den Weihnachten
viel von ihm geschenkt bekommen, legen sie tur seinen Schimmel
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Die Göttin Bercht-Holda.
Stroh und Heu vor die Thüre. Ebenso kommt der Schimmelreiter,
wenn man in der Osternacht auf einen Kreuzweg geht In diesen
wendischen Traditionen hat sich natürlich Christliches und Heid-
nisches gemischt. Der „irrende Jäger w erscheint in einer Sage als
frevelnder Selbstmörder: er heisstaueh der „feurige Jäger-. Auf dem
Rosenstein zeigte zieh der „Herrgottstritt'', der Sage nach eine
Fusspur Christi . der hier den Teufel in die Schlucht stürzte ; es
ist offenbar der Kampf der Sonne mit dem Winternebel personiticirt
Die „wilde Jagd", das „wüthende (Muotes-) Heer* wird bei der
Rückkehr von dem stürmischen Umzüge zum „versunkenen Heere",
und an die Stelle des alten heidnischen Gottes treten solche christ-
liche Könige und Helden, von denen die Nation einst' Heil und
Rettung erwartete : Karl der Grosse . Otto der Grosse und
Friedrich der Rothbart*) sind seine Lieblingshelden. Die wichtigsten
Stätten sind der Untersberg, der Godesberg und (aber erst ver-
hältnissmässig jüngeren Ursprungs) der Kifl'häuser. und eigen ist
dem Muotesheere bei seinem Umzüge die w uuderbar herrliche
Musik: diese finden wir ebenso in dem unterirdischen Paradiese,
sie tönt aus dem Grunde zauberischer Bergseen herauf und lässt
sich hören bei Hexengelagen. Die Rosse im Muotesheere haben oft
statt des Schweifes einen Fischschwanz, und der wilde Jäger geht
vorn in Gestalt eines grossen Fisches: das ist eine für das Ver-
ständniss beider Götter wichtige Variation. Bei den Hunden des
wilden Jägers ist zu bemerken , dass ihre Stimme eine überaus
helle und feine ist. Sogar von einem Kampfe um die Sonne geht die
Rede; Wolken kämpfen, voll von Kriegern: endlich siegt die eine
und zieht in die Sonne hinein. Ein gewaltiger Mann ragt über alle
hervor: dabei fallt Blutregen (lf>77 bei Altdorf in der Nähe von
Tübingen). Das Wütisheer nimmt immer einen schnurgeraden Weg,
es geht mitten durch die Häuser, und ihm müssen die Thore des
Melkhauses offen stehen, sonst gibt's Unglück. Oft ist der Teufel
der Anführer, oft sind es riesige Ureinwohner des Landes; die zer-
störten Ursitze berühmter Geschlechter spielen oft die Rolle des
Untersberges, so die Ruine von Neuhabsburg. Eigen ist es , dass
Frauen die wilde Jagd leichter sehen als Männer: das hängt mit
dem schon von den Römern erwähnten übermenschlichen Ahnungs-
vermögen der Frauen zusammen. In dem Wötenheere finden sich
namentlich auch die am Bisse toller Hunde Gestorbenen: zieht das
Heer durch ein Gewässer, so theilt dies sich auseinander. In Böhmen
*) Es kann nicht scharf genug betont werden, dass die in den letzten
Jahren sieh auflallig häufenden Versuche an Barbarossas Stelle den
Italiener Friedrich II. zu schieben eitle Muhe sind. Diese Versuche haben
ausschliesslich bestimmte modernpolitische Zwecke im Aus;e und richten ihre
Spitze gegen die Kirche.
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340
Dr. L. Freyta*.
werden wiederholt die «himmlischen Soldaten" erwähnt; sie er-
seheinen am Weihnachtsabende. Es sind glühende Gestalten, die unter
Trompetenschall dahinfahren: sie zünden im Walde ein Feuer an
und braten Fleisch an Spiessen. Vorher kämpfen sie: nach dem
Mahlt' sind ihre Wunden verharscht. Wer sie stört , hat durchs
ganze .fahr Unglück. Das ist das leibhafte (konterfei von dem Treiben
0 d Ii i n 11 s und der Einheriar auf Valhöll. Eben hieher gehören auch
die Krieger im Prager Wyssehrad, die Weuzelritter zuMelnik. „ König
Wenzel- im Weissen Berge zu Prag und die Tempelritter im Roll-
berge. Zieht in Tirol die „Temper* (Quatember, Quatuor tenipora),
also die wilde Jagd durch die Scheunen und Häuser, so darfNiemand
darin schlafen. Berndietrich im Dietrichsberge (bei Dittersbach)
kehrt auch in dem Vennsberge (bei Ostritz) bei der Frau Venus
(Holde) ein: auch zu nennen ist der wilde Ulrich Ruprecht im Hut-
berge (bei Herreuhut); gehaust hat oft bei ihm sein Freund Beru-
hard D i e t r i c h in Bernstadt, der auch als Schatzhüter erscheint.
Pan (—Herr) Dietrich im Berge bei Wiltsen (der auch als Raubritter
modernisirt ist) tritt auf als Nachtjäger im Frühling und im Herbst:
dem Zuge voran reitet der heilige Bonifaz, der als getreuer Eckart
oft den Ritter bei dessen Lebzeiten vergebens mahnte : hinterher reitet
der Tod als Gerippe auf einer Eule. Der Nachtjäger haust auch bei
Schwerta am „schwarzen Teiche*. Der „König Salomo* schläft im
Fichtelgebirge (im Ochsenkopf i. Eine wunderliche Etymologie hat
das Volk in Luzern ausgeübt bei dem dort umgehenden „Dürsten-
gejäg* (- Thursen — Riesenjagd»: das Wort ist verwandelt in „ Dürstig
Gejäg-. Auch der im Studentenliede wohlbekannte) Burggeist von
Rodenstein und Schnellerts ist ein Führer des Geisterheeres: da ist
in den Lüften Bellen junger Hunde, das Rollen des .Geisterwagens,
Lärm, wie wenn man viele hölzerne Zuber aneinanderschlägt: der
Lärm verkündet eine Schlacht voraus. Dass der Odenwald mit
„Wodan* (Odhinn) zusammenhängt, ist gewiss: ob aber (wie Einige
wollen) auch der Name Rodenstein davon abzuleiten sei, ist sehr zweifel-
haft. Im wüthenden Heere erscheinen auch Frauen: eine davon kam
wegen ihres Kleides nicht mit, lässt sich von einem Mädchen
schürzen und gürten uud wünscht ihr Gottes Lohn, der richtig ein-
trifft. Mitunter hat man auf dem Hörseiberge nachts drei Feuer auf-
flammen sehen: das bedeutet jedesmal Krieg. Im Burgwalle der
sogenannten Hertaburg (Rügen) haust auch das geisterhafte Heer.
Im Scaläratobel haust die wilde Jagd des grimmigen Junker Peter
von Ruchenberg. Im Wudensberg (Odensberg) schläft Kaiser Karl
mit seinem Heere. Einmal zieht er aus, und es dürstet sein Heer;
da schlägt sein Schimmel mit dem Huf einen Quell aus dem Gestein
hervor. Ebenso schlägt St. 0 s w a 1 d s Schwert in den Fels, dass
ein Wasserstrahl hervorspritzt, oder er ruft durch einen Fusstoss
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I>ie Guttin Bercht-Holda.
341
eine Quelle ins Leben: er ist ira Volksglauben der Wetterherr, der
dem Hagel gebeut und Ober die Saaten herrscht.
Wie getreu das Volk seit einem Jahrtausend vergangene Einzel-
heiten festgehalten hat, sieht man an Thors Hammer. Zunächst
erscheint er als Schlag- imd Wurfwaffe. So wirft in einer Sage der
an T h o r s Stelle getretene Teufel mit seinem silbernen Hammer
nach einem christlichen Schloss- oder Kirchenbau, ohne zu treffen.
In Westfalen am Thunarfeste pflegte der Winterriese von einem
Hirtenbuben feierlich mit dem Hammer erschlagen zu werden: er
vertritt also die Stelle des göttlichen Riesenbekämpfers. Schon im
Angelsächsischen „drischt der Donner mit einer feurigen Axtu;
W u o t a n haut bei der wilden Jagd sein Beil (den Blitz) in den
Eichenstamm: ebenso schlägt Perachta dem Hab- oder Neu-
gierigen ihr Beil in die Schulter, und von den Hexen in der Walpurgis-
nacht wird dasselbe gesagt. Die Riesen als die noch ungebändigten
Naturweseu, als die Personificirungen der ältesten Barbarengötter
dürfen auch auf den Blitz Anspruch raachen, wie der Donnerriese
Thrymr Thors Hammer Mjölnir entwendet.
Donar kämpft mit seinem Hammer nicht blos gegen die
Riesen sondern auch gegen die Schwarzalfen, deren Pfeile Seiten-
stechen verursachen. Nach litthauischer Sage war einst die Sonne vom
Dämon gefangen, wurde aber befreit durch die (personificirt
gedachten) Zeichen des Thierkreises mit eisernem Hamraer: daher
wird denn auch Sonne und Hammer dort verehrt.
Auf die zweite Bedeutung des Hammers weisen ebenfalls mehr-
fache Züge hin. In der Heideuzeit bediente man sich des Thors-
hammers, um bei der Einsegnung der Ehe die Braut zu weihen:
schon in dem Eddaliede Thrymsquidha kommt dieser Zug vor. Der
Hammer ist das Symbol der Fruchtbarkeit, des ^a'XAo; : Thor
vertritt hier wiederum die Stelle des Herakles. Der , Peter-, der
„grüne Peter**, der „schwarze Peter** u. s. w. sind Beinamen des
Teufels (aber das „Petermäunchen- ist auch Schutzgeist des
Schweriner Schlosses), der Zwerge, des Ziegenbocks, des Gänserichs
und des Katers (vgl. des Verb „petern-).
Im Gefolge der als verwünschte Wehemutter profanirten Göttin
befinden sich schon kläglich heulende Katzen, wie in dem des wilden
Jägers die Wölfe. In den Zwölften ist die Kraft des Wolfes die grösste :
man darf ihn dann nicht bei Namen nennen, denn sonst „kommt er
gerennt **. Die Kinder rauss man sorgsam hüten, weil der Werwolf
sie sonst wegträgt. Ein Schutz gegen die Wrölfe ist der Wolfssegen;
die dadurch beschworenen Wölfe verschonen dann die Heerde unter
der Bedingung, dass der Hirt ihnen jährlich ein Thier zum Lohn
gibt. Ganz unheimlich dagegen ist die Eule, das nächtige Thier,
ebenso ein Unhold wie das „Holzweibel", dessen Namen sie häufig
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Dr. L. Freytag.
trägt. Wird am Walpurgistage das Vieh ausgetrieben, so muss eine
Katze voran, damit das etwaige Unglück sie treffe; keine schwarze
Kuh darf die erste sein. Das Schwein ist beiden Göttern heilig,
und der wilde Jäger, das männliche Gegenbild zur Bercht, heisst
ja auch Dirk mit dem Eber: es ist Thor, D i e t r i ch.
In der Gestalt von Thieren, die dem Götterpaar heilig sind,
erscheint häufig der Teufel: so lässt er sich verehren in der Gestalt
einer Bremse oder Hummel; auch Hexen können sich so verwandeln,
ebenso in Hasen, Katzen, Mäuse, Gänse, Hühner (die Symbole der
Fruchtbarkeit) Henne am Rhyn deutet irrthümlich Holle
auf die Mondgöttin, die sich bei ihrer nächtlichen Wanderung von
Hasen Lichter voraustragen lässt: er deutet also die Hasen
als Sterne.
Durchweg zwiespaltig ist die Rolle fast aller heiligen Thiere,
der Unken. Kröten, Nattern, die bald die dunkle bald die lichte Seite
zeigen, wie alle Kinder der Erde. Ihren Zusammenhang mit der
Göttin zeigen sie indess überall: eine Gans zieht in der Martinsnacht
als letzte des Geisterheeres mit und pickt einer unberufenen
Lauscherin in den Fuss, sie auf Jahresfrist lähmend. Das Boss ist
aber das heilige Thier rar' egoxw; ein weisses Boss (oft kopflos)
jagt gespenstisch in der Nacht umher im Walde Maikammer (bei
Dünnwald am Rhein). Auch im „Isholze- (Idisienholz, vgl. das
taciteische Idisiawiso) kehrt ein Hündchen im Gefolge der Waldfrau
ein: hier sind viele Schätze begraben.
Elstern, Krähen, Dohlen, Baben, Eulen sind Todtenvögel. Um
den Berg, in dem die entrückten Helden schlummern, fliegen sie, bis
der Tag ihrer Erlösung kommt. So sitzt auch im Thal der Sieg im
Wolfs- oder Wolsberg (Wodensberg ?) ein gewaltiger Held mit den
Seineu schlafend, wie Barbarossa im Kiffhäuser; er fragt, ob die
weisschwarze Elster noch um den Berg fliege? Einmal schiesst
Jemand auf den wilden Jäger und trifft einen Uhu, dessen Art er
noch nie gesehen: er stirbt dem Vogel bald nach.
Dass die Katzen Thiere der F r e y j a sind, war schon an-
gedeutet; aber sie werden auch geradezu als Zugthiere vor dem
Wagen der Holle erwähnt. Denn sie, als Symbol der Frucht-
barkeit, sind der Göttin der Fruchtbarkeit eigen; allzugrosse, öppige
Kraft aber erschien unheimlich, und so findet sich denn in den Sagen
wiederholt der Zug, dass Frauen, die mehreren Kindern zugleich
das Leben schenken, zum Feuertode verurtheilt werden. So hüten
denn die Göttin oder ihre Dienerinnen geradezu Schweine, wie Frau
Harke im Harkenberg. Holde, als Geburtsgöttin, wirkt noch im
Volksglauben nach. Sie reitet auf einem Schimmel; darum geben im
Harze schwangere Frauen wohl einem Schimmel Hafer aus der
Schürze und bitten ihn für glückliche Entbindung zu sorgen,
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Die Göttin Bercht-Holda.
deutscheu Märchen hat die -Frau Füchsin u als Dienerin die Katze,
wie Freyj a ; die Füchsin ist treulos, und dasselbe wird von Loki
auch der Frey ja vorgeworfen.
Der H o i d e als Frühlingsgöttin fliegen Storch und Schwalbe
als Boten voran : der Storch ist durchaus Symbol des Ehesegens.
Am Harz gelten die Störche für verwünschte Menschen und sammeln
sich zu ihrem Zuge auf dem Blocksberg. Als Schlangenkönig und
Schlangenkönigin zeigen sich die Götter oft; der Stein in ihrer Krone
vermehrt das Gold und macht dem Besitzer alle Naturkräfte unter-
tänig. Im Süden ist die Kolle der Kröte meist eine freundliche,
gemüthliche, im Norden nicht, wo sie geradezu als ein Teufel
erscheint, der sein Opfer haben muss; dort dagegen verwandelt sie
sich nicht selten in ein schönes Mädchen, die den zurückgesetzten
.dummen Hans* glücklich und reich macht. Mit den klimatischen
Verhältnissen verändert sich die Gestalt der Thiere natürlich : wo
z. B. der Hase fehlt, spielt das Kaninchen seine Kolle. In der Schweiz
gibt es die unheimlichen .Stollenwürmer-: erquickt durch mit-
leidige Menschen verschenken sie ihre segenbringendc Krone. Weil
die Schlangen Holdas Thiere sind, ist es auch schwer sie zu
bannen: während das geschieht, bricht ein furchtbares Gewitter los.
Besonders unheimlich aber ist die Ratte : der Rattenkönig soll wie
der Scblangenkönig über ungeheure Schätze gebieten.
Die heiligen Thiere sind durchaus die Sendboten der Götter,
und hier schliesst sich die vorchristliche Tradition scheu an die
christliche an. So weist der weisse Hirsch, das weisse Pferd, das
weisse Rind heilige Stätten. Anderseits soll der Teufel, dem ein
Schatz in Verwahrung gegeben ward, ihn nur dann herausgeben,
wenn ihm ein schwarz-weisser Ziegenbock geopfert wird, oder wenn
ein rother Hahn einen Silberpflug um die Statte des Verstecks zieht:
ebenso soll der Schatzheber der Bräutigam der Haustochter sein.
Alles dieses ist bedeutungsvoll. Ebendesgleichen lecken die Schlangen
gerne Milch und sind dankbar dafür (vgl. das Grimmsche Märchen
von der Unke, d. h der Natter): von den Unterirdischen gilt das-
selbe. So saugt eine Schlange ungebeten an der Brust einer juugen
Mutter und wird dadurch so stark, dass sie später einen Wolf
erwürgt, der dem Kinde nachstellt.
Die fleissige Biene ist ebenfalls ein göttliches Thier. Einmal
wird eine gestohlene Hostie von dem verfolgten Diebe fortgeworfen,
und Bienen bauen einen Stock um dieselbe Auch Seelen Verstorbener
oder Entrückter erscheinen als Bienen In Lübeck war früher der
Brauch, dass am Fastnachtsabend zwölf Blinden ein Schwein zum
Todtschlageu preisgegeben wurde: ebenso gingen mehrere, von
einem Sehenden geführt, in den Häusern um, seltsame Hüte auf
dem Kopfe, die kronenartig mit Grün verziert waren: dabei .wurden
Zeitschrift irsi. .»■;
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Dr. L. Freytag.
heidnische Gesänge gesungen* Ende des 16. Jahrhunderts wurde
dieser gewiss aus dem Heidenthum stammende Brauch verboten.
Der spukende Schimmel wird volksmässig erklärt: Einer rühmt
sich, dass seihst der Teufel nicht so schöne Pferde habe wie er, und
der Teufel schenkt ihm einen Geisterschimmel, gross, mager, mit
eisernen Ketten gezäumt, bis tief in die Erde hineintretend: das
ist offenbar 0 d Ii i n n , wie er S i g u r d r das Koss Grani ver-
schafft. Ebenso freundlich sind die Raben als Götterboten ; sie warnen
den Bedrohten vor Mördern, wie die Adler Sigurdr vor der
Tücke K e g i n s.
An die Stelle des Drachen (Teufels), der von dem ins Ver-
derben gesendeten Liebenden besucht wird, treten oft die Winde,
namentlich der Nordwind. Dieser heisst in einem schlesischen Märchen
bezeichnend genug Windheim, und als sein Sohn erscheint der
Rabe: die Sonne ist hilfreich in Gestalt einer schönen Frau. Oder
der Flüchtling besucht einen hilfreichen Greis, der mit ihm auf
Böcken durch die Luft reitet : natürlich ist es wiederum Thor. Der
Ackergöttin S p u r k e ist speciell der Frosch heilig als das wetter-
verkündende Thier. Der Erdgöttin Hirke ist der Dachs heilig, der wie
die Erde und in der Erde seinen Winterschlaf hält, desgleichen der
Igel, in den oft auch Prinzen verzaubert werden. Der Storch ist der
Hüter des Kinderbrunnens oder Kinderteiches; er ist zugleich der
Schützer gegen den Blitz, denn jedes Haus, auf dem er nistet, ist ge-
schützt Der Fria ist das Marienkäferchen heilig: durch früheres oder
späteres Auffliegen verkündet es den kleinen Mädchen, wann sie einst
Bräute werden. Es heisst auch Sonnenvögelchen, Herrgottshühnchen.
Auch der Kukuk ist ihr und dem Thunar, als Frühlingsgott,
geheiligt, ebenso die Schwalben, die sich um die ganze Wirthschaft
der Menschen bekümmern, und deren Ausbleiben anzeigt, dass das
Haus abbrennen wird. Die heiligen Thiere werden oft geradezu als
die Heerde der Götter dargestellt. So hütet in Hartmanns
„Iwein* der wilde Mann im Zauberwalde Wisente und Rinder beim
wunderbaren Brunnen, ebenso im „Laurin* ; bei Wirnt von Graven-
berk ist es ein wildes Weib. Sie sind offenbar dem Donar und der
Holda verwandt: sie wissen auch die Witterung vorher.
Damit hängt zusammen das „ Wildemannspiel ** bei Meran, ver-
boten unter Jose f s 11. Regierung
In Oberösterreich spukt Frau Perth abends auf Kreuzwegen
und hält verspäteten Wanderern ein schwarzes Tuch hin; nehmen sie
es, so sterben sie im selben Jahre, wo nicht, haben sie Glück. Zeigt
sie sich in einem Stalle, so erkrankt das Vieh; man kann sie ver-
treiben, wenn man ruft: ,,Holla, Holla mit dem Haar, morgen ist
gesponnen gar!* Die Schwäne sind weissagende Vögel, wie deren
einer im Kudrunlied erscheint In ihrer Gestalt zeigen sich die
Valkyrien, die Feen, Schicksalsschwestern, Nornen.
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Die Göttin Bercht-Holda. 345
Dass gewissen Thieren ein übermenschliches Ahnungsvermögen
innewohnt, ist uralter Glaube. Schon bei Homer sehen die Hunde
die von den Menschen ungesehene Göttin und weichen ihr scheu aus,
gerade so wie der Hund vor dem Gespenste ausweicht in K 1 e i st's
, Bettelweib von Locarno". Die Hunde sehen alle Geister; sie
verkünden auch ein künftig aber bald eintretendes grosses Sterben
durch anhaltendes Geheul.
Wie die Götter, so erscheinen auch die menschlichen Hausgötter,
die Kobolde, theils in menschlicher theils aber auch in thierischer
Gestalt. Im bösen Sinn gefasst zeigen diese sich meist als „feurige
Drachen-, die ihren ruchlosen Eigenthümern durch den Schornstein
Gestohlenes zutragen: sonst zeigen sie sich als Affen, Vögel, Katzen,
Eulen: bei den Litthauern und Slaven sind sie mehr dämonischer als
freundlicher Art. Böse Söhne werden in Raben verwandelt und auf
den gläsernen Berg verwünscht; ihrer sie suchenden Schwester hilf-
reich sind der Sonnenherr, der Mondherr, der Windherr, und auf dem
Windsattel reitet sie dahin; ihre kostbaren Kleider verbirgt sie in
einer Xuss Schlangen bringen das Kraut des Lebens: die Lerche
wird als Botin zum Himmel gesendet. Die Mäuse, Ratten und Eber
mit ihren scharten weissen Zähnen sind angeblich Symbole des
Blitzes und seiner Schnelligkeit: man vergleiche den Apollon Smintheus
(den Mäusetödter) und bei den Hexenprocessen das „ Mäusemachen u
als Ausdruck neben dem Hagel- und Wetterzauber.
In den Phrasen „hoPs der Fuchs", „hoPs der Bock", bedeutet
beides den Teufel : beide sind Donars Thiere. Heilkräftig sind Maul-
würfe und Hamster, desgleichen das Wiesel, alle wider den Blitz:
.der Blitz als der leuchtende Zahn eines Thieres gedacht, wie der
Maus u. s w.. die in der dunklen Gewitterwolke einherfuhr*. Es ver-
steht sich, dass sich gegen diese Deutung vieles einwenden lässt:
man kann einfach die unterirdischen und die besonders fruchtbaren
Thiere als Schützlinge und Boten der Erdgötter auffassen und
symbolisch verehren, ohne gerade ihre Zähne mit dem Blitze zu ver-
gleichen. Denn sonst werden die Mäuse in ein Astloch oder der-
gleichen eingepfählt wie Pest oder Teufel; speciell die unschuldige
Spitzmaus galt (und gilt z B. in Tirol noch) geradezu als sehr
giftiges Thier. Ebenso soll der Frosch giftig sein: er soll der Kuh
ins Euter beissen, und der , Windbauch" der Kühe soll daher rühren.
Wer einen Maulwurf in der Hand sterben lässt, dem geht das Geld
nie aus; wer das linke Auge einer Fledermaus vor eingestreutem
Farnsamen im Schuhe trägt, wird unsichtbar ; dasselbe ist der Fall,
wenn man das eingetrocknete Herz einer schwarzen Katze hinein-
thut (in der Milch einer schwarzen Kuh gekocht) oder sich mit
Eidechsenfett einreibt. Ausfahrende Truden entweichen bald als
Katzen bald als Mäuse, auch als Eidechsen. Diese sind in der Avesta
ein Symbol des Gewitterdrachen, daher zu tödten. 23*
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Dr. L. Prejrtag.
Ganz bedenklich ist die Identiticirung aller nur erdenklichen
Thiere mit den Wolken. So erscheinen Elfenrinder als Wolkenkühe,
verwandeln sich in Mäuse und verschwinden in den Berken: Mäuse
werden in Wolken geboren (ex nuhibus nascuntur) ebenso aber auch
Kinder. Donnert es. so sagt man Leuten, die ihr Kind verloren, zum
Tröste: -Es ist wieder ein Stein die grosse Fluh hinabgepoltert : die
Hebamme kann ein anderes herausholen4' (aus den Wolken ».
„Der Blitz gilt also als der leuchtende Zahn von Wolken Wesen:
bei jedem Leuchten lallt ein solcher Zahn oder eine Maus zur Erde.
Als sich nun liiezu parallel die Vorstellung entwickelte, dass mit dem
Blitz zugleich auch der Himmelsfunke der Seele auf die Erde
herabgebracht werde, vermengte sich die Vorstellung von der
Gewittergeburt der Mäuse mit dem Glauben an die Gewittergeburt
der Seelen, die bei der Geburt aus der Gemeinschaft jener Elementar-
geister heraustreten und beim Tode in dieselbe zurückkehren Die
Mäuse sind also ursprünglich Blitze und Gewitterwesen und in
weiterer Entwicklung Seeleu und Elben."
Die Erscheinung der Mäuse ist Böses bedeutend: natürlich:
Aber diese ganze Idee von der Gewittergeburt der Mäuse und der
Seelen ist nur wieder ein Beweis dafür, dass sich die Gelehrsamkeit,
wenn sie durchaus originell und vor allem eine principielle Gegnerin
des ursprünglichen Monotheismus sein will, in unglaubliche Wunder-
lichkeiten verirren kann. Das Lippert'sche Werk über den .Seeleu-
eult" ist ein classischer Beleg dafür
Der Schimmel ist das heilige Thier Berchts sowohl als auch
Wuotan-Thors. Noch 1*29 wurde der .Schimmel* sainmt eiuem
Sattel aus dem Siegesjahre 955 in Augsburg von der Weberzuuft iu
feierlichem Zuge uragefQhrt: ebenso wurde Perchts Sattel in Pavern
( Petterlingen) gezeigt. Von . allen Thieren wurde stets der Rahe
besonders scheu angesehen: er ist der rechte Todtenvogel Als
.Nachtrabe" hat er eiserne Flügel, mit denen er todbringend alles
zerschlägt. Aehnlich steht es mit dem Uhu, iu den der Geist der
Tut-Ursel gebannt sein soll. In Preussen werden auch die Schlangen
hochverehrt und bewirthet; nehmen sie die Bewirthung an. so bringt's
Glück. In Pommern verwandeln sich bei einer Gelegenheit verbrannte
Götzenbilder in zahllose Fliegen. Iu Stralsund gab es einst ein
grausames Volksspiel: Blinde mussten eine Sau mit Keulen todt-
schlagen, und der „Katzenrittet'* musste sich mit einer Katze so
lange heruinbeissen, bis sie todt war. Der Zauberteufel der Sidouie
von Borke (der schönen Maitresse des letzteu Pommeruherzogs, die
1638 verbrannt ward) erscheint als Katze oder dreibeiniger Has*
mit weissem Hing um den Hals : aus ihrem Scheiterhaufen flog eine
Elster auf. Die unschuldig Verbrannte erscheint als Taube (so die
Jungfrau von Orleans"), die Schuldige als Habe. .Alte Jungfern, die
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Die Göttin Ii. r. -ht-H-Ma.
347
ihre Liebhaber verscheuchten und ehelos bleiben, haben nur mit
Katzen. Eulen und anderem Gelichter Verkehr* : der Spiritus familiaris
erscheint auch oft als Katze, die. auf ihr eigentliches Wesen angeredet,
sofort entflieht. Das Pferd schlägt (wie Poseidons Ross) mit dem
Hufe einen (juell hervor. Manche Sagen nehmen historiseh-legenda-
rische Züge au: St Meinrad mit seinen Haben zieht auf den „Etzel*.
Die Stimme der Urriesen. wenn sie die göttliche Jungfrau entfuhren
wollen, klingt wie Rabengeschrei, und die Eule umkreist die Furcht-
haren, die Ketter herbeiholend für die verfolgte Jungfrau, .deren
Leib wie Gold und Silber schimmert"
Die Thiere. in deren Gestalt die Gotter der Fruchtbarkeit
erscheinen, sind vor allen Hase. Hirsch, Reh, Schwein. Ziege, Schaf,
Kind. Esel, Ross. Bär. Wolf. Fuchs. Hund. Katze. Maus. Huhn,
Gans. Storch. Schwan. Kröte, Schlange. Drache. Die Windwolke
heisst oft .Bullkater. Wetterkatze- : wallt der Wind im Korn, so
heisst es: .Windkatzen laufen im Getreide. Wetterkatzen sind drin",
und Kinder sollen keine Kornblume suchen, damit sie der Bullkater
nicht hasche Ebenso heisst es: .Der Wolf geht im Korne, die Wölfe
jagen sich im Korne"; wer während der Ernte krank wird, .den hat
der Erntebock gestossen. den hat der Roggen wolf untergekriegt ,*. In
der letzten Garbe „sitzt der Hase, die Roggensau, der Halmbock,
der Kornbock, der Schotenhund, der Korn^tier-* u. s. w. Wer den
letzten Sensenhieb thut. bekommt den Namen des dadurch ergriffenen
Dämons und heisst ein Jahr lang Roggenwolf. Haferbock. Hahn u. s. w.
lind stellt dieses im Getreide hausende göttliche Wesen dar, in Stroh
eingewickelt, oder das Wesen wird durch eine Puppe in menschlicher
oder Thiergestalt dargestellt Die „Erntepuppe" wird bis zur Saatzeit
aufgehoben und das in ihr befindliche Getreide wird dann unters
Saatgetreide ausgeklopft: in allen diesen Gebräuchen möchten
Menschenopfer verborgen sein. Der alpine „ Stollenwurm \ der dem
Vieh das Blut aussaugt, erscheint in Schlangengestalt mit Raupen-
lüssen und Katzenkopf. Die Störche, die Thiere der Ehegötter, halten
unter sich selber eine rechte Ehe und strafen den Ehebmch. Die
Schlange ist das Symbol der Unsterblichkeit und der uranfanglichen
Weisheit: die Kröten gelten in Tirol als verwünschte Seelen, die
durch ihre Thronen Mitleid einflössen. Bei den Wenden besucht der
Drache Menschen, die sich ihm ergeben haben, und kratzt unbefugten
Zuschauern die Augen aus: er erscheint auch in der Gestalt eines
weissen Huhnes. Die Schlangen sind die besten Freunde der Wenden,
hilfreiche Retter. Schatzhüter und Machtbringer: der „ Wendenkönig*
wird vor den Deutschen durch sein weisses Ross gerettet Es ist
offenbar der Himmelsgott, den der Winterdrache verfolgt.
Specht. Kukuk. Schnecke und Maus sind Gertruds Thiere:
Walpurgs und Oswalds Thier ist der Hund. Kukuk und Specht
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Dr. L. Freytag.
erscheinen beide als verwunschene habgierige Bäcker, als Theuerungs-
Propheten. Die Mans erscheint als Pestthier, auch als Seele: vom
Mäusegespann statt des Pferdegespanns ist in unsern Märchen oft
die Rede. Gegen tolle Hunde werden Roggenähren als bewährtes
Mittel angesehen. Todten dagegen kriecht ein Käfer oder ein Frosch
aus dem Munde, und die Seelen der Hexen fliegen aus als Wespen
oder Nachtfalter. Im Waadtlande lässt einmal ein hartherziger
Brückenzöllner ein flehendes Mädchen nicht hinüber, weil es kein
Geld hat. Sie schwimmt hindurch und ertrinkt; von nun ab reitet sie
den Zöllner alljährlich am Jahrestage des Unglücks wie ein Pferd
über die Brücke, bis er nach 2f> Jahren stirbt; dann geistert das Paar
in derselben Weise weiter.
Von einem Froschkönig war schon die Rede: so gibt es einen
Ameisenkönig, einen Hornissen-, Bienen- und Wolfskönig: ihre Macht
ist durchaus überirdisch und menschenfreundlich. Dem Storche legt
man gerne ein Wagenrad aufs Dach, damit er darauf nist»\ Die
Schwäne leben im Nornenbrunnen: Freyja ist das Urbild der
Schwanenjungfrauen. und Wasser und Wald ist ihr liebster Auf-
enthalt. Ihre (Holdas) Lieblingsthiere erinnern alle an Wasser.
Erde und Wald : der Schwan, die Gans, die Ente, der Frosch, die
Unke, die Schlange, der Eber, der Hund, der Storch. Der von der
Meerfrau entführte Göttersohn (der fast durchweg in niederem Stande
geboren wird und in der Regel Bauer ist) verwandelt sich, um die
Geliebte vom Flammentode zu retten, der Reihe nach in einen Hirsch
mit goldenem Geweihe, in einen Eber mit goldenen Borsten (Freys
Eber!) und in einen Adler mit goldenen Flügeln. Ebenso bekommt die
durch Göttermacht oder Teufelsspuk überwältigte Princess einen
Sohn Namens Wunder, der sie hiernach in Hundesgestalt rettet. In
einer andern Sage wird des bösen Königs Eidam (der Bernhard
heisst) in einen Kerker geworfen, wohinein weder Mond noch Sonne
scheint: seine Geliebte ahnt nichts. Aber der hilfreiche Hahn mit
den drei Goldfedern hilft ihm aus aller Noth. Das ist der gold-
glänzende Hahn in Valhöil, dessen Krähen einst die Götter zum
letzten Wettkampfe ruft. Ebenso erklettert die erlösende Schwester
mit der Hilfe von Gänse- und Hühnerfüsschen den Glasberg, auf den
ihre in Raben verwandelten Brüder entrückt sind.
Unter den der Göttin geweihten Pflanzen stehen obenan der
Hollunder (Ellhorn, Holder, Holler) und der Wachholder: wie ursprüng-
lich heilig sie waren, bezeugt noch heutzutage ihre weitverbreitete
Beliebtheit. Hollunderzweige werden am heil. Frohnleichnamstage
ausgestreut; der Wachholder ist segenbringend, und gegen die Pest
wird mit seinem Dampfe geräuchert. Was den Namen betrifft, so
zeigen die zahllosen Formen desselben, dass ein Missverstandniss schon
frühe eingetreten ist. Die Form „Wachholder- ist lediglich nur eine
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Die Göttin Bercht-Holda
349
Verderbniss aus „Queckholder* ; was diese letztere betrifft, so ist sie
wohl nicht zusammengesetzt aus einem nicht zu belegenden Adjectiv
quekal und ter, sondern dreifach zusammengesetzt aus quec =
lebendig, aus dem Namen der Göttin Holda und aus ter-trin, englisch
tree = Baum; es ist also der ewiglebende Baum der Göttin Holda;
ebenso die Form Massholder aus Maz (-Speise) und den übrigen
Formen, denn die Beeren wurden stets als Opferspeise verwendet.
Andere Formen sind: Maiholder, Machandelbaum, Weckholder,
Reckholder und mehrere andere; sie beruhen meist auf Volks-
Etymologie Das Wort Hollunder zeigt den schwachen Genitiv des
Götternamens und dasselbe Endungswort wie in „ Wachholder u ; er
ist also der eigentliche Baum der Holla, der Erden- und Todes-
göttin. Dahin zielen auch die Worte Shakespeare's in „Cym-
beline\ 4, 2:
„Der stinkende Hollunder Gram, nicht lebe
Die Wurzel ihm hinfort beim Blühn der Rebe!«
Die gewöhnliche Ableitung, die das Wort von hohl ableitet,
scheint auf den ersten Blick viel für sich zu haben, weil die Aeste
des Baumes allerdings in ihrer Höhlung ein weiches Mark haben; es
ist aber wohl wieder nur Volks-Etymologie. Für die Bedeutung des
Hollunders ist es von Wichtigkeit, dass seine Früchte und seine
Blätter nicht blos zu Arzneizwecken dienen, sondern dass mit einem
Hollunderzweige, mit dem in einem Schaff Wasser umgerührt wird, die
Hexen böses Wetter machen. So glauben auch Manche, dass das
Verbrennen von Hollunderholz dem Hause Schaden bringe. Zur
Blüthezeit hüllt sich der Wachholder beim leisesten Lufthauche in
einen dichten Mantel von Blüthenstaub. Ihn fallen darf man so wenig
wie den Hollunder; musste es doch geschehen, so pflegte man ent-
blössten Hauptes dabei zu sprechen: „Frau Ellhorn, gib mir von
deinem Holze, dann will ich dir von meinem auch geben, wenn's
wächst im Walde.- Die „weisse Frau" beschützt ebenfalls die Eichen
und mahnt von ihrem Fällen dringend ab.
Sehr wichtig ist die Sage vom Schellenberg im Hainbuchenthal.
Im Schlosshof steht ein Lindenbaum, an dessen Existenz die der
Schlossherren geknüpft ist. Der jüngere verfolgte Sohn flüchtet sich in
eine verfallene Eiche; da sitzt eine Alte mit grauen Haaren und
runzlichem Gesichte, die Frau Holle. Sie nimmt ihn mit sich und
gibt ihm einen Rosmarinstrauch zu begiessen, ein Flachsfeld zu
bauen und ihre Katze zu füttern; im Winter muss erPfUhle schneiden
für die Weinbergsbauern und Schiffsstangen für die Schiffer. Nach
drei Jahren führt sie ihn ins Schloss ein , aber beide werden ver-
trieben Da stösst sie ihren Spinnrocken in die Linde, dass die Vögel
auffliegen und der Baum verdorrt, mit ihm aber das Schloss
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Dr. L. Freytag.
zusammenstürzt. Aus dem Schutt holt sie Schätze hervor und gibt
sie dem Verstossenen.
,Im Hornimg (Februar).- heisst es. „regiert die Frau*. Au den
Tag der heidnischen Lichtfeier (Lichtmess) schob man den Mutter-
gottestag ein. An diesem Tage werden Kerzen geweiht, die gegen
den Donner hellen undTodten gegen böse (ieister mitgegeben werdeu.
Zu Lichtmess tanzen die Weiber im Sonnenschein und tragen dabei
Hollundergerten in der Hand, mit denen sie auf dem Tauzplatz
sich nähernde Männer losschlagen
Der Zauberbaum ist meist eine Linde. In einer solchen wohnt
das „ Spinnweibchen **. das ewig spinnt: die Thiere spielen friedlich
um sie her. Die Katzen des Dorfes feiern Feste: ein Bauer sieht auf
einem Baume ein Licht, nähert sich und gewahrt, dass neben dem
Baume eine Katze Musik macht ; die andern tanzen und singen mit
menschlicher Stimme. Besessenen wurden mit Bast vom Lindenbaum
die Hände gebunden. Unschuldig Verurtheilte pflanzen Linden als
ihrer Unschuld Zeugen, die auch richtig gedeihen. Das „ Johannisblut **.
am Johannistag mittags zwölf Uhr an der Wurzel der Johannisblume
(Habichtskraut) abgeschöpft, bringt Segen ins Haus.
In Hessen heisst ein einsamer Waldplatz die „Ellerniutter": das
bedeutet wohl nicht .Aeltermutter", sondern „Hollundermutter*.
Ein „ Fliedermüttereheu * gibt es auch in den Andersen'scheu
Märchen. Der Wachholder heisst im Niederdeutschen (von der Acker-
beschützerin Spurke) auch Sporkel.
Oft kommen die Kinder nicht aus dem Brunneu oder Teich,
sondern aus dem hohlen Baume (in dem sich der Eingang in die
unterirdische Welt befindet, und in dem die Göttin haust), der Eiche.
Buche, Linde. Mau vergleiche das Sprichwort, nach dem „ die schönen
Mädchen auf den Bäumen wachsen". Linde und Buche gehen die
Göttin an, der Eichbaum den Gott.
Heilig ist der Haselstrauch, und seine Nüsse sind erotische
Symbole. „ Regnet's am Johannistage nicht, so gerathen die Nüsse
gut.41 In Frankreich umtanzt man am Johannisfest ein brennendes
Rad dreimal mit einem Nusszweige in der Hand: die Hausväter
streichen ein Büschel Wollkraut und einen Nussbaumast durch die
Glut und befestigen die Zweige als Schutzmittel über der Thüre des
Viehstalles. In unsern Märchen kommen die goldenen Nüsse oft vor:
der Eigentümer ist ein verwunschener Prinz als Bär oder Löwe.
Wichtig ist hier die vom Haselstrauch geschnittene dreispaltige
Wünschelruthe: das Schneiden geschieht in der Johannisnacht
zwischen Eilf und Zwölf. „ Seitenstiche • rühren von den Pfeilen
böser Elben her, und gegen sie hilft die Wegbreite und die rothe
Nessel, Donars Kraut. Donar hält die Schwarzalfen im Zaume,
und darum rufen auch in einem angelsächsischen Segenspruch raiit
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Die Göttin Bercht-H..].la.
351
Seitenstichen Behaftete gegen die Elbenpfeile Donars Hammer
herbei.
Die rothe Kose ist das Symbol des Lebens, die weisse das des
Todes: diese schöne Idee dürfte übrigens erst mit den Kreuzzügen
gekommen sein, Die beleidigte Todte. im Sarge um Verzeihung
angefleht, trägt zuerst eine dunkelrothe. dann eine weisse Kose; die
Beschwörung um des unschuldigen Kindes willen versöhut den
zürnenden Geist, und der des Sünders, den ihr Fluch getroffen hatte,
findet nun endlich Grabesruhe.
Die Eberesche (Mausesche) soll dieselbe Kraft haben wie
der reinigende Donnerkeil: der Baum wird auch Blitzesche ge-
nannt. In der Schweiz ist öfters von dem . Kleinkinderbaurae " die
Rede. Der Baum ist Grabstätte und Sarg: darum werden auch böse
Geister in ihn verkeilt.
Die Erlösung der Schlossjungfrauen hängt ab von dem Erlen-
oder Weidenbaum, die zuerst ausschlagen; ihr Schicksalsbaum ist der
^Spindelbaura" ( Mutschelle, Pfaffenkäppchen. tu»vvf*oc). dessen rothe
Blüthenkapsel Kinder gerne als Halsschmuck tragen. Die Schlossjung-
frau verschenkt auch wohl weisse und gelbe Bohnen (die Symbole
sexueller Fruchtbarkeit) oder auch schwarze und blaue (Symbole des
Todes); oft erscheint sie wie die Saligen linnenbleichend. Gegen das
Fieber hilft das Helenium (die Fieber-Trepe), möglicherweise von
dem Namen der Todesgöttin H e 1 abzuleiten. Der Hollunder hat sich
uns schon als Baum der Holla (als Todesgöttin) gezeigt: die alten
Preussen opferten dem Todesgotte unter Holluuderbäumen. deren
Blüthenduft für gefährlich galt. Die Slovaken machen Hollunder-
männchen aus dem Mark, „Diener des Todesgottes44; auch der Pole
wagt den Baum nur unter Zauberformeln umzuhauen. Wenn in
Hildesheim Jemand stirbt, so nimmt der Todteugräber schweigend
das Maass zu seinem Sarge mit einem Hollunderstabe, und der die
Leiche fahrende Knecht hat eine Peitsche aus Hollunderholz: durch
Anpflanzen de« Baumes will man die unterweltlichen Götter günstig
stimmen. Im Vintschgau wurde früher geglaubt, dass Einer, auf
dessen Grabe ein eingesteckter Hollunderzweig grüne, selig werde;
der Bahre der Todten wurde ein Kreuz aus Hollunderholz voraus-
getragen, „Lebelang" genannt. So trug man auch gegen die Fallsucht
Stückchen von Hollunderholz am Halse; wer dieselben aufasst, erbt
die Krankheit.
Heilig ist natürlich auch die Esche, aus deren zähem Holze
die Speerschafte geschnitzt wurden. Ygdrasill ist der Lebensbaum,
die Weltesche; aus Eschen wurden in der nordischen Ueberlieferung
die ersten Menschen Askr und Embla geschaffen: Nidhöggr ist das
Symbol der Urschlange, des Todesdämons, der den Weltenbaum rast-
los annagt; die Menschen sind so zu sagen die stets abfallenden und
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I>r. L. Frevtag.
stets sich erneuernden Früchte des Baumes. Daher die „ Hollerbäume*,
aus denen die Kinder ebenso gut kommen wie aus dem „Hollen-
brunneir. der „hohle Eschenbaum \ der „Kindlibirubaum* Bei
Stettin wurde einst ein Nussbaum vom Volk als Symbol göttlicher
Fruchtbarkeit gottlich verehrt. Die Stadt Erkelenz wird so nach einer
Frau Eike benannt, die meist als eine Frau „zur Linde" erscheint
Die Jungfrau, die ihre Brüder durch Schweigen und Weben (oder
Spinnen) erlösen will und nachher durch sie vom Scheiterhaufen
errettet wird, wohnt auf einem Baume oder in einer Weide; aus eben
einem solchen Baume holt der von den Göttern begünstigte Ritter
sich Alles, dessen er zum Siege bedarf.
Durch den Geruch stark riechender Pflanzen räuchert man die
Hexen aus: namentlich durch den Rauch von Eiben- und Sevenbaum-
zweigen. Die Beeren der .Frau Kranewit" sind heilig, sind «Weih-
eicheln" : der Strauch hat neben seinen reifen Beeren stets grüne und
hilft gegen die Pocken wie gegen die Hexen.
Der gelbe Samenstaub des Wachholders soll fürs Wachsthum
der jungen Waldbäume unentbehrlich sein; man nennt ihn „Blüthen-
rauch, Heidesegen, Waldsegen, Gnadenregen *\ Unter Kaddig-
(Wachholder-) sträuchern wohnen die Geister gerne : wem es glückt
sich unsichtbar zu machen, wandelt sich in einen Kranewit- (Wachholder-)
strauch, den Keiner berühren darf. So erscheint sogar ein Standbild
der heiligen Jungfrau ganz von Wachholder umgeben, und das
Christuskind trägt ein Wiesel in der Hand. Auf Kranewitholz wurden
die Todten verbrannt. Die Hainbuche hat zu dem Wachholder eine
solche Neigung, dass sie absterben würde, wollte man ihr die Nach-
barin rauben.
Weisse Rosen sind todtbedeutend, und die noch Unerlöste trägt
einen Kranz von solchen: warum? Der Schnee ist die Leichendecke
der Natur, aber unterm Schnee ruht das Leben, und der schmelzende
Schnee bringt der Frühlingsnatur das Lebenswasser. So ist der
Blüthenschnee der Tod derBlüthe, aber die Frucht lebt; dessgleichen
ist auch die weisse Rose ein Bild des Todes, aber zugleich eine
Hoffnung des Lebens, und der weisse Kranz der Unerlösten verwandelt
sich bei der Erlösung in einen Kranz roth er Rosen. Im deutschen
Märchen heissen die beiden Schwestern bezeichnend Schneeweisschen
nud Rosenroth: ihre Geliebten sind verwunschene Prinzen in Bären-
gestalt: der Bär ist das Symbol der winterstodt ruhenden Natur
und des künftigen Frühlingslebens.
Ferner gehören zum Gefolge der Göttin offenbar die E rdgeister
und Zwerge: auch sie sind ursprünglich wohlwollend, werden aber
durch menschliche Untreue beleidigt und vertrieben. Gerne helfen sie
dem Menschen im Haushalt mit allerlei Dienstleistung; aber will
man sie durch Geschenke belohnen, so bleibt ihre Hilfe von da ab
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Die Göttin Bercht-Holda.
aus. Die göttliche Milde wird durch Abfindung gekränkt ; sie verlangt
kleine Dankopfer, Obst oder reinlichen Kuchen. Gerne üben sie auch
einmal einen Schabernack, den sie reichlich vergüten. So trinken die
„ Fronfasten weibei- einmal einem Manne sein Fass Bier aus; es bleibt
aber von nuu immer voll, bis er hineinsieht. Sie tragen weisse Schleier.
Sie leiden nicht, dass in der Nacht vor Fronfasten noch gesponnen
werde: hier berührt sich ihr Wesen also mit dem der Göttin selbst.
Hieher zu rechnen sind auch die Hojemänniein, die dem Lech-
gebiet eigen sind: der Name soll abzuleiten sein von ihrem unauf-
hörlichen Rufe „Hojo, Hoje!u Namentlich in den Zwölften sind sie oft
sichtbar, schreiend uud Räder schlagend und auf den Wiesen tanzend,
was morgens an den Ringen im Grase noch bemerkbar ist
Dass im Norden Huldra die Königin der Berggeister, des
Huldrefolk ist, ward schon erwähnt. So sind die Berg- und Erdgeister,
die „Holden*, ihre Vervielfältigung, das „stille", freundliche unter-
irdische Volk, das aber wie sie gerne Kinder an sich lockt. In der
Sage vom „Rattenfänger von Hameln" sieht man, wie die mythischen
Züge sich selbst in historischer Zeit stets wieder neubelebten.
Fast ausnahmslos freundlich erscheint im Harze der Berg-
mönch: er verschenkt au brave Bergleute ewig brennende Lichter
und ewig gefüllte Spindeln, bis der Zauber durch Ausplaudern
gebrochen wird: unter furchtbarem Sturmwinde holt er dann seine
Gaben zurück
Die Jätten (Joten) des Nordens wurden vom Volke für einen
verdrängten Urstamm gehalten; so gelten auch in Tirol die Norgen
für Reste von hartnäckigen Heiden, die der heilige Rupert (Ruod-
percht) in die Bergschluchten verwiesen hat. In Holland schreibt das
Volk die aufgefundenen prähistorischen Werkzeuge den Elben zu
Quälende Zwerge werden „Mutzchen* genannt, denn sie tragen solche
unsichtbar machende Tarnkappen. Die Erdraännchen haben oft Gänse-
füsschen (so die Toggeli in der Schweiz). Zu ihnen gehört auch das
Hauri, das mächtigste, auf der Steinbergalp; es schützt die Menschen
vor bösen Berggeistern; aber es ist merkwürdig und spricht ebenfalls
für die Erlösungssehnsucht all dieser Wesen, dass seine Stimme
auch klagend und wehmüthig ist. Die Erdmännchen erweisen sich
gewöhnlich dankbar durch Goldspenden; braven Bergleuten zeigen
sie Metalladern an.
In Norddeutschland treten die Hünen auf ; ihr König ist Etzel=
Attila = Odhinn und Thor; daher ist auch in Westfalen (Thidrek-Sage)
das Hunenreich localisirt. Das Geschlecht der Hauskobolde gehört
natürlich auch hieher. Wichtig ist hier der norddeutsche Hödeke
(Hans mit dem Hütchen, d. h. der Tarnkappe wie Alberich): er ist
gut und böse: noch vor der Schlacht von Hastenbeck ruft er: „Hans
hat Hunger!"
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Dr. L. Freytag.
Sehr freundlich sind die ostdeutschen Graumäunehen: sie weben
und spinnen für den Menschen, besitzen Schätze und zeigen sie an,
verleihen Geld und sagen auch den Tod vorher: eines von ihnen heisst
Flederwisch (Teufelsname). Uebrigens sind sie sterblich wie die meisten
Zwerge. Die Bergwichtlein (die namentlich Freitags thätig sind) thun.
als ob sie arbeiteten, sie schlagen Atiern an u. s w. : es ist aber nichts
Wirkliches, sondern blos Vorbedeutendes. Die Norgen, die Kaser-
inännlein (die Winters in der leeren Alphütte käsen und buttern), die
Eismännlein u s w. sind Diener der Götter. Vermittler zwischen
Göttern und Menschen
Beim süddeutschen Laudvolke gilt übrigens sogar das -wilde
Gjaid* für ein altes, wildes Volk, das die Saaten des Laudraanns ver-
wüstete und nie zur Kuhe kommen konnte.
Die Irrlichter dagegen zeigen sich im Gebirgslande selten. Sie
gelten für die Seelen unheilig Verstorbener, als wandelnde Lebens-
lichter: darum stirbt auch derjenige Ehegatte zuerst, dessen Licht
beim Hochzeitsmahl zuerst erlischt Will man der Zwerge oder Haus-
kobolde ledig werden, so zündet mau das Haus an und stellt vor jede
Thüre ein Wagenrad, das Symbol der allen Unterirdischen unerträg-
lichen Sonne.
Unter der Heiligenliude (Preussen) hausen die Berstukken. Erd-
mäuulein, die Kranken helfen und sich namentlich nachts im Mond-
scheine zeigen: sie füllen die Scheuneu mit Erntesegen und werden
von den Menschen bewirthet ; später war Heiligenlinde ein christlicher
Wallfahrtsort, wo man die heilige Jungfrau verehrte. Auch auf der
Insel Sylt erscheinen die jetzigen Bewohner im bewussten Gegensatze
zu den als Zwerge gedachten Urbewohnem. die unter wunderlichen
Namen erscheinen: Finn und Elrinn, Eske und Labbe, Hatze und
Pilatze. Pukeu und Talmännchen. Die Erdwichteln u s w. werden
oft geradezu „Heiden" genannt, und das Echo soll von ihnen herrühren.
Jn der Schweiz finden wir die wilde Jagd im „Türstengjäg* :
derEntlebucher-Turst (Thurse. Riese) verführt die als liebliche Juug-
frauen gedachten Sträggeln. Der Vogelmann ist der Sandraann, der
Schlafbringer. Hieher gehört auch der „Böliraann. Heckenmann, die
Klungerinn* (wohl von Klu —Klaue), alle als gespenstische Scheuchen.
Im Gibichensteine (Harz) haust der Zwergkönig Hibich (Gibich ?)
mit silbernem Grubenlicht und goldener Krone. Er kann sich bis
zur Riesengrösse aufrecken, beschützt die Wälder und ist launisch
und wohlthätig wie Rübezahl, er ist auch im Besitze der Heilkräuter
und gebietet über unterirdische Schätze wie über Donner. Blitz und
Regen Wem der Hauskobold seine Wohnung etwa verleidet hat und
wen er zum Ausziehen nöthigt, der sehe sich wohl vor, dass Jener
nicht mit in die neue Wohnung zieht: als weisse Feder schwebt er
dann neben dem mit Hausrath gefüllten Wagen her.
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Die Göttin Bercht-H..lda.
355
Der Berggeist heisst oft m Meister Hämmerling- : denselben
Namen führt auch der Scharfrichter, der vor Alters im Namen der
Götter den Verbrecher mit dem Thorshammer zu erschlagen hatte.
Das Paradies erscheint in die Erde oder ins Wasser versunken, und
das Götterpaar mit seinen Dienern herrscht darin, das „stille Volk".
Unschuldigen eröffnet ein freundlicher Zwerg wohl einmal die Pforte
des linterweltlichen Paradieses. Jm Orlagaue erscheint das ,Schrät-
lein* als freundlicher Hauskobold. Andererseits erscheint der Zauber-
geist „ Wichtchen * als todtgebornes Kind, das zwischen Himmel und
Eide schwebt. Die sogenannten Putze (Butze). z.B. der Dürreubach-
putz im Pinzgau sind eine Persouificirung der menschenfeindlichen
Elemente in der Bergnatur.
In vielen Ueberlieferungen ist von den Speisen, die man an den
Festtagen der Göttin zu verehren und von denen man ihr einen Theil
als Opfer auf dem Tische stehen zu lassen pflegt, blos im Allge-
meinen die Rede. Oefters heisst es. dass es deren dreie gibt: nicht
selten aber werden die meisten uralten Opferspeisen ausdrücklich
genannt, und sie sind natürlich je nach den klimatischen Verhältnissen
verschieden. In Süddeutschland sind es Fische und Klöse; wer
andere Speisen isst, dem schneidet B er cht den Leib auf, füllt ihn
mit Häckerling und näht ihn mit Pflugschar und Eisenkette wieder
zu. Den Unterirdischen dagegen, dem Gefolge der Göttin, werden
Thiere geopfert; so kann man Erd- und Berggeister durch Opferung
eines schwarzen Huhns beschwören.
Hol da Übrigens hat nicht wie B er cht einen bestimmten Tag
als Festesabschluss. Ihr Fest wird gefeiert mit dem uralten Genüsse
von Brei und Fischen, der Fastenspeise Den letzten Tag im Jahre
beschloss man im Thüringischen mit Knödeln und Heringen: die
«weisse Frau* soll den Laudleuten geboten haben auf ewig zu ihrem
Gedächtnisse ein Gericht von Fischen und Hafergrütze zu essen. In
Schwaben werden am Vorabend Epiphaniae fette Kuchen gebacken:
— „ damit müsse man sich den Bauch schmiereu, dass Frau B er che
mit dem Messer abglitsche": es scheint dies eine Erinnerung an alte
Menschenopfer zu sein. In einem mittelhochdeutschen Gedichte „Von
der Stempen" werden die Kinder aufgefordert schnell und reinab zu
essen, weil sonst die Stampa kommt. In Böhmen geht die Sage,
dass die „ weisse Frau" bei der Gründonnerstags-Feier den fleissigen
Unterthanen zum Lohne den „süssen Brei- gestiftet habe. Für die
Schicksalsrichterinnen aber, die bei der Geburt jedes Kindes sich ein-
finden, wird Brot und Salz nachts auf den Tisch gelegt Am Feste
der westfälischen Zimbe werden Klöse mit Slappemian (Fische)
gegessen und bei Hochzeiten ein aus Honigkuchen, Branntwein und
Zucker bereitetes Getränk verzehrt. Zu den Pfingsten muss man (in
Westfalen ) Eierkäse essen, dann geben die Kühe viel Milch, und führt
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350
I>r. L. Fn-vtap.
der Hirt die Heerde von der Pfingstweide heim, so bekommt er Eier-
käse und Eierkuchen. Am Johannistag isst man Erbsen, Donars
heilige Speise, in Schwaben am Johannisfeuer gekochte, von denen
.*in Tbeil als heilsam gegen Quetschungen aufbewahrt wird. Die Form
der bei Göttermahlen und Opfermahlzeiten gebrauchten Backwerke
ist wichtig: die Sternkuchen symbolisiren die Sonne, die sogenannten
„ Seelen* sind bei Todtenschmäusen üblich. Während der Weihnachts-
nacht wurden auf freiem Felde Weihnachtskuchen gebacken und am
ü. Januar, dem Festtag der Hei. zur Seelenruhe der Todten die
Armen damit gespeist Diese Kuchen heisseu .Helkfichlein-, die auch
Hans Sachs kennt.
Wichtig ist der deutsehe Grabcultns überhaupt: der Erdgöttin
•Verden Korn- und Kuchenopfer dargebracht, gewissermassen die
( i e s t alte n der ( )pfer zur Entschädigung dafür, dass sie die richtigen
nicht mehr erhalt.
Das Heiligste von Allem aber ist das Salz: der Teufel und die
Hexen vertragen es nicht.
Die Menschenopfer werden uns bei den Alten wiederholt
beglaubigt: so die feierliche Tödtung von Kriegsgefangenen, die
ebenso feierliche Hinrichtung von Verbrechern (die von den Germanen
durchaus als Opferung für die rächenden Götter aufgefasst wurde),
»Midlich und nur diese finden sich in den Volkserinnerungen) Opfer
zur Abwendung von Landesunglück oder zur Herbeirulung des Ernte-
segens u. s w. Thieropfer sind selbstverständlich noch häutiger, und
mitunter verschmelzen beide. So mochte das Todten und Begraben
des «Fastnachtsbären-, des .Strohmanns**, des -Blitz-, des „Fast-
nachtsuarren" wohl eine solche Reminiseenz sein: diesem Opferzug
voraus geht ein weissgekleideter, hernach schwarzgekleideter Teufel.
So dürfte es auch hieher gehören, dass in Munderkingen früher am
Aschermittwoch der oder die) Jüngstvermählte dreimal in den Markt-
brunnen springen musste.
Der erste Sonntag nach Aschermittwoch ist der Funkentag,
Funken- oder Scheibensonntag, der ^weisse* Sonntag (verschieden
vom weissen Sonntag nach den Ostern). Da gibt es auf den Bergen
Funkenfeuer. Feurige Scheiben werden in die Luft geschlagen,
und damit wird auch das später sogenannte . Hexenverbrennen - sym-
bolisch verbunden. Der Erdgöttin werden die Opfer besonders gern
in der Nähe von Brunnen gebracht: am Johannis- oder Sonnwendfeste
liess man wieder die Feuerräder rollen, aber auch Blumeuräder (bei
Eisenach), die eine gute Ernte vorbedeuten: man rollte dies Blumen-
rad ebenfalls den Berg hinunter Es rollt das eigentliche Sonnenrad
von nun an auch bergab bis zum Julfest. dem Fest seiner Wieder-
geburt. So treten in christlicher Zeit an die Stelle der blutigen Opfer
harmlose Blumenspenden. Zu vergleichen ist hier das Johannis-
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Die Göttin Berclit-Holda.
357
raännchen im Leipziger Johannis-Hospital: neben dem Bilde stand
stets eine blumengefüllte Vase. Es galt als das Palladium der Stadt,
welches Blitz, Seuchen u. s. w. abhielt; 1786 wurde es unterdrückt.
Ebendort war eine Statue, der man jährlich ein weisses Hemd mit
Halskrause anzog und einen grünen Kranz aufsetzte: unterlieft mau
♦'S, so entstand ein Gepolter Wo jetzt Schloss Ortenburg steht
i Sachsen), soll ehemals ein Götzentempel gestandeu sein mit der
Hildsäule eines schönen Weibes, einen Myrthenkranz um den Leib,
eine Rose im Munde, eine brennende Fackel vor der Brust ; sie stand
auf einem von zwei weissen Schwänen gezogenen Wagen.
Der Tag nach Weihnachten (der Stephanstag; heisst oft der
,Pferdstag". An ihm hielt man Turniere und machte Besuche zu
Pferde, den „ Stephansritt"*): an diesem Tage wurden in der Heiden-
zeit grosse Pferdeopfer dargebracht.
Dass so viele Geister und geisternde Thiere, ja die Götter selbst
kopflos erscheinen, dürfte ebenfalls auf alte Opfer hindeuten, ebenso
ist dies der Fall mit den gegen ihren Willen Entrückten. „Der Gott
hat ihn zu sich genommen*: das war wohl der Trost für Diejenigen,
die ihr Familieuglied als Götteropfer hatten hingeben müssen. Eine
Hindeutung auf Menschenopfer ist es wohl auch, dass die „schwarze
Frau* die Erstgebornen zu rauben liebt. Umgekehrt wurde im
heidnischen Westfalen dem Suntebock (Thor) das jüngste Kind
geopfert.
Wiederum fielen der Erdenmutter Kuhopfer; solche wurden noch
„zu Grossvaters Zeiten*, um Seuchen abzuwenden, in Westfalen dar-
gebracht. Man vergrab die todte Kuh in den Grund eines heilkräftigen
Springs, d h. einer der aufgehenden Sonne entgegeuspringenden
Quelle. Das Aufhängen des „ Fastnachtskerls* an den Baum dürfte
auch auf Menschenopfer hinweisen. Sehr wichtig ist der Gebrauch,
dass man die Opfer für die Erdenrautter und Donar am Hochzeits-
tag auf brennende Dornwellen legte; so wird auch die Erstgeburt
(resp. die Letztgeburt) dem Donar auf solchen Dornwellen geopfert,
wie auch der Hausvogel Storch das letzte Junge als Opfer aus dem
Neste wirft.**)
Ebenso sind auch die Spinneu geheiligt und müssen geschont
werden. Namentlich den Kreuzspinnen soll man kein Leid anthun,
denn sie bringen Jedem Glück, den sie ankriechen. Unterirdische
Höhlen sind der Hei geweiht, und Hunde werden ihr wie auch dem
Thor geopfert: daher der „Heigraben* und „Hundsgraben* u. s. w.
) Dieser geschah bis vor ganz kurzer Zeit noch in München.
**) Man beachte, dass das altdeutsche Mat in dreifacher Bedeutung steht.
Es bedeutet ursprünglich Flechtwerk (crates): 1. eine geflochtene Hürde zum
Umhegen, 2. eine ebenso geflochtene Thür, 3. den Scheiterhaufen zum Verbrennen
von Menschen.
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358
Dr. L. Fivytag.
In Überfranken werden auf Neujahrsabend aus Weizen teig
„Wickelkinder. Hüinllein. Hühner* gebacken: einige davon bewahrt
man auf, um, wenn im Jahre Brand auskommt, sie ins Feuer zu
werten und es so zum Erlöschen zu bringen. Das dürfte zweifellos
auf Thier- und Kinderopfer zurückführen, -Ii** man dem Feuer dar-
brachte.
Will man in der Christnaeht Sehätze heben, so opfert man dein
Teufel ein Huhn: dasselbe kehrt dann wieder und legt täglich ein
goldenes Ei bis zur nächsten Christnaeht, wo es der Teufel holt. So
erscheint auch der sich zur Hille darbietende Teufel in Weibesgestalt
und lässt sich die erste Tochter versprechen. Die Opferung der ersten
Tochter ist speciell slavisch, aber auch germanisch. Eine bestimmte
Todesart ist nicht festzustellen : im Allgemeinen kann man annehmen,
dass männliche Opfer gehängt, erstochen oder enthauptet, weibliche
lebendig begraben, ertränkt oder verbrannt wurden. Bei Temme
findet sieh eine Erzählung, nach welcher eine christliche Frau, die
guter Hoffnung ist, den Göttern zu Ehren lebendig verbrannt wird
Das wird öfters vorgekommen sein; ein solches Opfer einer schwängern
Frau aus dem feindlichen Stamme wird der heimischen Göttin der
Fruchtbarkeit dargebracht Bei den alten Preussen wurde das Bock-
opfer noch in späterer Christenzeit heimlich dargebracht; mit dem
Blut wurden die Opfergäste besprengt und dem Vieh davon ins
Trinkwasser gegeben; im Samland wurde statt des Bocks ein Schweiu
geopfert
Eine wichtige Stelle spielt das ,Nothfeuer*, das noch 1828
vereinzelt im Hannoverischen vorkam. Es scheint in der Heidenzeit
am Sonnwendtag alljährlich, bei Epidemien aber nach Bedürfnis
geschehen zu sein. Allenthalben wurden alle Feuer gelöscht. Man
errichtete aus dem Holze heiliger Bäume und Dornwellen einen
Scheiterhaufen, dann gewann man mühsam durch Heiben zweier
Hölzer die neue .himmlische Flamme" und entzündete damit den
Holzstoss, auf dem Thier- und Menschenopfer dargebracht wurden.
Aus diesem Scheiterhaufen nahm sich dann jedes Familienhaupt
einen lodernden Brand mit zu neuem Hausfeuer; mit der Asche wurden
die Felder bestreut. < Bei Iudianerstämmeu ist derselbe Brauch
nachgewiesen.) Später, in christlicher Zeit, wurde daraus ein blosses
Durchtreiben des Viehes und Durchspringen der Jugend; aber das
„Nothfeuer galt noch lange, und bis auf die ausgeschlossenen Brand-
opfer blieb es giltig.
Ausserordentlich häufig treten an die Stelle der den Göttern dar-
gebrachten Opfer selbst in verhältnissmässig neuester Zeit solche für
die Elemente, die jene vertreten oder beherrschen. Am Gönnaehts-
abende gibt mau vom Essen dem Feuer einen Löffel; am Christabend
werden „die Elemente gefüttert" . am längsten das Feuer. Aehnlich
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Die Guttin Bercht-Holda.
359
steht es mit den Opfern, die dem Wasser gegeben wurden, und mit
Opferlichtern, mit denen man Waldbäume zierte. Wer denkt noch
daran, dass unser lieblicher Weihnachtsbaum einem altheidnischen
Brauche sein Entstehen verdankt!*)
Bei den Wenden wie bei den Germanen wird der Wind personi-
ficirt gedacht, und ihm wird Mehl als Opfer hingestreut. Auch der
Hagel erscheint als König personificirt. Ebenso personiflcirt sind
Donner, Blitz und Wetter als verwünschte Könige und Jungfrauen-
räuber; ihre Mutter ist hilfreich, wie die Teufelsgrossmutter auch.
In einigen (aber nur in wenigen) Traditionen scheint der Cult
der Göttin mit dem Sternendienst einen Zusammenhang zu ver-
rathen, und diese dürftigen und unsicheren Notizen haben einen so
fleissigen Forscher wie Henne am Khyn bewogen die Göttin mit
einer Mondgöttin zusammenzustellen und die räthselhaften „Heimchen*
mit den am Himmel heraufziehenden und verschwindenden Sternen
zu identificiren. So ist die Rede nicht nur von einem „Mann im Mond*
sondern auch von einer „Frau in der Sonne*: vorher, im Zustand der
Reinheit, konnte sie ihre Wäsche an einem Sonnenstrahl aufhängen:
dieselbe fiel aber herab, als die Eigenthümerin sich einer groben ün-
barmherzigkeit schuldig machte, und sie selbst ward zur Strafe auf
ewig in die Sonne entrückt. So hat man auch die Legende von der
hl. Nothburga deuten wollen: es versteht sich indess von selbst,
dass der christliche Forscher die Schwelle kirchlicher Mysterien
ehrfurchtsvoll unbeschritten lässt.
Wunderbare Namen entstehen durch verkehrte Interpretation.
So ist von der Göttin die Rede unter dem Namen einer „hl. Luft-
hildis" (Valkyriennarae = Luftkärapferin). Karl d. Gr. wird von ihr
geheilt; er verspricht ihr soviel Land, als sie mit ihrer Spindel werde
umfurchen können. Sie schleift nun zu Rosse die Spindel am Faden
hinter sich her und umritzt ein weites Gebiet. Dieselbe Sage (die wohl
durch gelehrte Interpretation dem Alterthura entnommen worden ist)
kehrt in veränderter Gestalt wieder: z. B. von der Erwerbung der
Bremer Bürgerweide durch den Krüppel, dem die milde Gräfin Emma
für die Bürger so viel Land schenkt, als er bis Sonnenuntergang um-
kriechen könne. W. Menzel deutet Lufthildis als die Sonne und fasst
Percht als Sonnengöttin: die Spindel ist dann ihr Pflug, das
Heimchenvolk sind die Keime und Saaten. Allerdings werden
(frenzsteine häutig Rocken- oder Spindelsteine genannt. Um diese
Identificirung der Götter mit den Sternen durchzuführen, hat man
alles Erdenkliche herbeigeholt. So wird Ho Ida fälschlich mit dem
Vollmond identificirt. weil sie beide hohl sind; man vergesse
nur nicht, dass diese Deutung auf neuerer Volksetymologie beruht.
*) Vgl. meinen Aufsatz in dieser Zeitschrift 1879.
Zeitschrift 1881 24
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Dr. L. Frevtag.
sich also nicht auf einen anschlich uralten Steruendienst beziehen
kann. (Die Ableitung des Namens Holda von Hohl ist natürlich
ebenso abgeschmackt wie die des Holländers von demselben Worte.)
Ebenso wird Sigurds Bad im Drachenblute erklärt als „ein Bad
des Sonnenhelden im winterlichen Abendrothe. " Sehr poetisch und
sehr verkehrt!
Eine Einwirkung der Sterne aut das menschliche Leben im Volks-
glauben ist selbstverständlich nicht zu leugnen: was für eine Bolle
spielt z.B. der Mond in unseren sogenannten „sympathetischen Arznei-
mitteln*! So muss in einer Sage ein verwünschtes Paar jedes zehnte
Schaltjahr am Tage des Vollmondes, wenn die Soune im Zeichen des
Krebses steht, an demselben Orte eine Scheinhochzeit halten, bis ein
frommes armes Mädchen drei Stunden vor Mitternacht um etwas
bitten wird.
Bemerkenswerth ist. dass von der Holda Licht ausströmt,
womit sie Verirrten den Weg weist: dies scheint für ihre Eigen-
schaft als Mondgöttin zu sprechen. Die Beschwörung der „weisseu
Kunst" (im Gegensatze zur schwarzen, der Hexenkunst) ist zum Neu-
mond wirksam: der weissen Kunst waren namentlich die Scharfrichter
mächtig.
Ziehen wir nun das Pacit aus diesen zahllosen zerstreuten Tradi-
tionen! In der einen germanischen Weltentstehungsmythe ist die Nacht
„ die Tochter des Meergottes Nörwi, die Mutter der Jörd, der Erde
diese ist nach der Suorra-Edda Tochter und Gattin Odhiuns und
Mutter Thor's; sie ist die Urmutter, und die Riesinnen der Elemente
sind ihre Vervielfältigungen. So ist Skadhi eine Bergriesin, Frigg
eine Sturmriesin (»Frau Wiudiu-); sie alle sind der Jörd gleich, und
aus dem Wesen derselben hat sich auch Hei entwickelt. Diese ist
halb schwarz, halb weiss : sie ist die Erde, die alles gebiert und alles
wieder in sich aufnimmt. Beim Binnenländer bleibt der Charakter der
Erdgöttin gewahrt: am Meer wird sie zur Meergöttin, zur
Nerthus*). Sie bezeichnet alles das Erdreich durchströmende
befruchtende Wasser, und so ist sie die Terra Mater auch. Der gleich-
namige Bruder der Nerthus ist bei den Ingväonen nicht mehr auf-
zufinden, aber im Nordischen erscheint er als Njördr, neben dem
dort die Schwester zurücktritt: die Kinder aus ihrer Geschwisterehe
sind Freyr und Freyja (Fro und Frouwa). Sie sind die leuchtenden
Gottheiten (Vanen), die Gestirne heraufsendend, durch das irdische
und himmlische Wasser Segen bringend, imd der Sonnenschein ist
ihnen unterthan. Als die Svmbole der Fruchtbarkeit sind sie auch
Götter der Ehe.
•) Vgl. Haupt s Zeitschrift, IM. VI, 8. 400.
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Aufgenamineii jc4ezeichnetv.Prcf.DrFr. Sunony.
KTh.hainisrh - ituü H$ Hohrr Sarstru, ,
f Steinhuttflqrui
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I
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Die Göttin Bercht-Holda.
M 1
Ihrem ganzen Wesen nach sind sie stürmisch; Freyr ist
SeMachtenfübrer(Folkwaldi),auch Freyja, das Urbild der Valkyrien,
reitet aufs Wahlfeld; ihr Symbol ist der Eber auf den Helmen der
Helden. Freyja leitet die Seelen gefallener Helden zur Valhöll
hinauf, und die Seelen edler Frauen weilen bei ihr; so ist sie auch
Todtengöttin. Nerthus ist allumfassend, ist das weibliche Priucip in
jeder Beziehung, und sie ist beides, Erd- und Meergottheit, der Jörd
und Hei identisch. In den Vanengöttern überwiegt das Weibliche,
Freyja überwiegt Freyr, und neben Nerthus verschwindet ihr
Bruder. Die prophetische Kraft der Frauen zeigt sich in den Körnen
(die ursprünglich auch Meergottheiten sind), voll von Urweisheit,
daher ist auch weit mehr von Hexen als von Hexenmeistern die Kede.
Die Nomen spinnen gute und böse Schicksale, ihr ganzes Wesen ist
dämonisch, unbestimmbar, hat eine Licht- und Schattenseite, gibt
Leben imd Tod, denn das Wasser ist das eigentliche Symbol des ewig
Veränderlichen, Tiefen, Geheimnissvollen, Tod und Leben zugleich
Bringenden.
Also der Eine, einheitliche Gott ist der ursprüngliche, dessen
alle Menschen bewusst waren, in schärferer oder schwächerer Er-
innerung. Dann entwickelt er sich zum zwiegeschlechtigen Gotte, den
uns Tacitus als Tuisto (nicht Tuisco) nennt. Diese beiden Eigen-
schaften entwickeln sich fernerhin selbständig zu zwei Göttern, von
denen der eine die männliche, zeugende Schöpfungskraft, die andere
die weibliche, gebärende personificirt. Bei den drei westgermanischen
Stämmen der Herminonen, Ingväonen und Istväonen finden wir die
drei mythischen Urväter. Zuerst Hermin firmin), der dem Schwert-
gotte Ziu (Mars) identisch ist; Irmin ist der Gesammtgott (und die
Herminonen bildeten die Hauptraasse in Mitteldeutschland). Die Ing-
väonen wohnten an der Ostsee, die Istväonen am Rhein; ihr Stamm-
vater ist Isto- Wodan (Mercurius), und die Tanfane ist Mutter oder
Gattin des Gottes. Der Staramheros der Ingväonen ist Yngwi, Iugo =
Freyr. Dieser besitzt das Umzugsschifl", das er aufrollen und einstecken
kann. Er ist der freundliche Vaneugott (Njördr), der Cultur- imd
Handelsgott, mit seiner Schwester vermält; ein Beiname Freyrs ist
Yngwi. Der auch bei Tacitus erwähnte Hercules ist Thor, dem
nach Tacitus Menschenopfer dargebracht wurden.
24*
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Das Thaiiiiheimer Gebirge.
Von Dr. Rudolf Sendtner in München.
Mit einem Lichtdruck (Tafel 15) und 5 Ansichten.
Topographisches.
Als Thannheiraer Gebirge bezeichnen wir mit Herrn, v. Barth')
jeuen Gebirgszug, welcher von Grähn im Thannheimer Thal nach Reutte
im Lcchthal streicht (Hauptkaram) und in diesem südlich aufwärts bis
Weissenbach zieht (Seitenkamm). Im NO., 0. und SO. ist die natürliche
Grenze vom Lech gezogen, im S. finden wir sie durch den tiefen Ein-
schnitt des Gachtpasses, im SW. und W. durch das Thannheimer
Thal gebildet; nach NW. zu steht das Gebirge durch niedere, das
Reinthal abschliessende Erhebungen mit den breiten Höhenzügen der
Vilser Berge in Verbindung; gegen N. fallt es steil zur Sohle des
Reinthals ab.
Bieten die einzelnen Erhebungen des Seitenkamms mit ihren
ausgiebigen, bis zu den Spitzen sich hinanziehenden Alpenweiden dem
Touristen wenig Interesse, so starren dagegen die gezackten Kalk-
säulen der Hauptkette vermöge ihrer nach allen Seiten hin gleich
schroff abfallenden Wände dem Besucher des Gachtpasses oder de3
Reinthals herausfordernd entgegen. Die gewaltigen Felspyramiden,
mitten in die dicht bewaldeten und mattenreichen Vorberge der Nord-
ostgruppe der Algäuer Alpen*) hinein gestellt, frappiren durch ihre
grotesken Formen, und wie natürlich erkundigt sich jeder von Reutte
nach Thannhein oder nach Füssen wandernde Tourist nach den Namen
dieser abenteuerlichen Gestalten.
Verfolgen wir von Reutte aus den Zug des Hauptkamm ent-
gegen seiner Streichungslinie, von 0. nach W. Aus dem Lechthal
erhebt sich über mächtigem, schön geformtem Unterbau das felsige
Haupt der Gernspitze.3) Mit ihrem westlichen Nachbarn, dem höchsten
Gipfel der ganzen Gruppe, steht sie durch eine niedere, nach S. aus-
gebogeue Kammhöhe, welche den Uebergang aus dem Reinthal nach
') H. v. Barth, aus den uördUichcn Kalkalpen, S. 143.
*) Ich folge hier Waltenberger's Urographie der Algäuer Alpen,
2. Aufl. 1881, S. 5.
3) Siehe den Lichtdruck Tafel 15.
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Das Thannheimer Gebirge.
363
Reutte. auch nach Nesselwängle, gestattet, in Verbindung — an der
Südseite zweigt hier der Seitenkamm des Gebirges ab. Jäh erhebt
sich nun aus der Kammhöhe gegen W. erst zu einem scharf-
kantigen, niederen Kegel, dann zur majestätischen Pyramide selbst
die Köllespitze oder der Metzenarsch. Barth nannte diesen Gipfel
Kellerschrofen, aber die Senner des Reinthals . Leute aus Oberlötze
und der Musau, welche schon das dritte Jahr in den Hütten wirt-
schafteten, hatten diese Bezeichnung nie gehört, wohl aber nannten
sie ihn neben jener unschönen imd der noch weniger ästhetischen
Benennung auf der Sp.-K. auch „Köllespitz*.
In einer erst jüngst mir zugekommenen schriftlichen Mittheilung
meines Führers C. Left in Füssen, von welcher ich in der Folge
mehrmals Gebrauch mache, findet diese Benennung ihre Bestätigung:
,Die Tiroler in der Gegend von Reutte sagen Köllespitz, die Tiiann-
heimer nennen ihn mit den auf der Sp.-K. eingetragenen Namen, in
Füssen und Hohenschwangau hört man Höllspitze. ■ (Der letzte Name
soll von L M. der Königin-Mutter, welche den Berg ja selbst er-
stiegen, herrühren.) Die „ Höllspitze M ist aber offenbar aus einem
Missverständniss entstanden. Bei Lamont1) findet sich noch der ab-
sonderliche Name Hobbespitze in der Angabe: »Hobbespitz oder
Metzenarschberg, trig. Punkt unfern Reutte", und Walther*) wie auch
üftmbel3) nahmen ihn aus dieser Quelle auf. Da mir dieser Name
nirgends bestätigt werden konnte, glaube ich, dass die Hobbespitze
sich nur aus einer falschen Leseart von Köllespitze in den Druck ein-
geschlichen hat.4)
Ein wildzerrissener Grat senkt sich von der Köllespitze nach W.
allmälig herab gegen eine Scharte (Barth's Nesselwängler Scharte):
hart an dieser ragt westlich noch einmal ein schneidiger Felszahn auf,
„beim Schäfer" genannt: dann setzt sich die Kammschneide in
mehreren unbedeutenden, aber schroffen Erhebungen („Gimpel-
grätle") fort zur Rothen Flüh, der westlichen Ecksäule des ganzen
') Lamont, Verzeichniss der vorzüglichsten im Königreich Baiern gemes-
senen Höhenpunkte; 2. Aufl. München 1851.
*) Walther, topisehe Geographie von Baiein; München 1844, 315.
8) Gümbel, geognostisehe Beschreibung des bairischen Alpengebirges ;
Gotha 1861, S. 63.
*) Ich übertrage den Namen Kollespitz nicht in Kellerspitze (Barth's
Kellerschrofen) ; ein jahrelanger Verkehr mit dortigen Gebirgsbewohnern hält
mich davon ab, obwohl man anderwärts kein Bedenken trug, aus Söbespitz eine
Seferspitz (d. hl. Severinus?) und aus einem Thaneller (auch Turnella gespr.)
einen Daniel zu formen. (Die letzte Benennung wurde noch dazu unnötigerweise
auf den Upsberg beiLermoos verlegt.) Man sollte doch dabei bleiben die Beignamen
annähernd so zu schreiben, wie sie gesprochen werden, auch wenn uns ihre Be-
deutung augenblicklich unerklärlich ist, da viele keltischen Ursprungs sind.
Mancher Willkürlichkeit würde damit begegnet und dem Sprachforscher nur
Dienst erwiesen. Vielleicht hängt Köllespitz mit Kehle (Köle), was so viel ist wie
Kessel, Thaleinengung zusammen?
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Das Thaunhcimcr Gebirge.
365
Gebirges; nach S. , durch eine .schmale Scharte von letzterer
getrennt, ragt noch der vierte Gipfel des Hauptkamms vor, der
Schafschrofen1). Die seltsamen Gestalten der Kothen Flflh und des
Schafschrofen sind es. welche bei einer Wanderung von Hindelang
über das Vorderjoch her nacli Thannheim fortwährend den Blick
fesseln. Erstere wird, wie schon Barth richtig bemerkte, auch Gimpel
genannt, und zwar im Beinthal ausschliesslich so: keineswegs ist dieser
Name aber dem Mittelgipfel unseres Gebirges beizulegen.
Die Höhen des Seitenkamms, in deren Wiesengründen viele
Alpen eingebettet liegen, erheben sich von der Gernspitze südlich
zur Schneid 2024 m Sp.-K. , zum Hahnenkamm 1985 m Sp.-K..
1936 ra Pechmanu. und zur Gundeu'r) oder G achtspitze 1983 m
Sp.-K. . während mit dem Namen Dützel und Geramar (Gernjoch der
Sp.-K.) weniger hervortretende Erhebungen in demselben bezeichnet
werden. Auch dem Ungeübteren bietet sich eine lohnende Partie von
Reutte durch Wengle, Winkel und Holz in die Aschauer Alpe aufs
Joch: der Abstieg nach Nesselwängle erfolgt durch das Schneethal.
Ein guter Geher erreicht so Nesselwängle von Reutte aus in etwa
3 Stunden
Für die Gipfel im Hauptkamm konnte ich folgende Höhen-
angaben linden: Metzenarsch 2236 m Sp.-K., in Lamont's Höhen-
verzeichniss 6920 P. F. — 2247 m. gemessen von Stolz; ferner eben
dort unter der Benennung Hobbespitz 7021 P. F. — = 2280 m, gem.
von Weiss, und 6900 P. F. 2241 m nach dem k. k. Generalstab.
Der Gimpel bei Lamont s. 17 Jrig. Punkt unfern Reutte4'
6889 P. F. — 2237 m, gem. von Stolz, und s. 64 „nordöstlich von
Nesselwängle" 6901 P. F. — 2241 m: bei Walther s. 315: 6856
P. F. — 2227 m, und in den „Notizen zur Höhen- und Protilkarte
Tirols von Pechmann. Wien 1865- : 6883 P. F. — 2236 m und
6692 P. F. — 2174 m
Die letztere Messung, wie auch eine bei Günibel (nach
Partsch) sich findende für die Gernspitze zu 6667 P. F. — 2165m,
dürfte, wie schon Barth anführt, entschieden gegen den Mittelgipfel
viel zu niedrig angegeben sein. Im übrigen wird über die Höhe der
Gipfel im Hauptkamm schwer ins Reine zu kommen sein, da uns
ein Blick auf die mitgetheilten Zahlen sofort davon überzeugt, dass
') Nach der Mittheilung Left's. Demnach wäre Barth irrig berichtet,
wenn er diesen Gipfel ., Hallerspitz * nennt, welchen Namen er wegen der Nähe
des Haldensee's in Haldenspitze umänderte (so in seinem weiter unten citirten
Wegweiser). Dagegen führt ein niederer Gipfel am Schluss des Heinthals, nord-
westlich von der Rothen Flüh, den Namen Hallergereu (Hallakopf der Sp.-K.) und
eine gegen den Weiler Haller, am Ostende des Haldensee's zu liegende Alpe heisst
Halleralpe.
-) So im Lechthal bei Reutte; Gund ist gleichbedeutend mit Mulde
oder Kessel.
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366
Dr. JJml. Sendtner,
in der Namensbezeichnung der einzelnen gemessenen Spitzen eine
grosse Unklarheit geherrscht haben müsse. So weist die nähere ört-
liche Bezeichnung der Messung des Gimpel zu 2241 m „nordöstlich
von Nesselwängle" deutlich auf den Mittelgipfel hin. Sollte die auf
der Sp.-K. für den letzteren eingetragene Messung zu 2236 m neuereu
Datums sein, was ich vermuthe. da sie aus Pechmann's Notizen
i dort unter dem Namen Gimpel) herübergenomraen zu sein scheint, so
möchte ich, von dieser Höhe des Mittelgipfels ausgehend. Gernspitze
und Gimpel nicht um mehr als 33 m niedriger halten. Wer auf dem
Gipfel der KflUespitze steht, wird sich davon überzeugen, dass eine
beträchtliche Differenz zwischen dieser und ihren beiden Nachbarn
nicht besteht.
G e o 1 o g i s c h e B e m e r k u n g e n.
Die Erhebungen des Hauptkamms, dessen Massiv aus unterem
Keuperkalk (Wettersteinkalk) besteht, bieten dem Geologen vielleicht
weniger Interesse; vom Boden ihrer Gipfel lassen sich zahlreiche
organische Einschlüsse untergegangener Meeresfauna aufsammeln.
Dagegen findet der für die geognostische Beschaffenheit des ganzen
Gebirges sich Interessirende besonders an dem Ost- und Südfuss des-
selben, so bei „am Lech" unter der Gernspitze (Muschelkalk), bei Wengle
im Graben des Hirschbachs, am Gehänge des Hahnenkamms (oberer
Jura) und am Sfldabhang der Gachtspitze bei Weissenbach instruetive
Kntblössungen und Fundstätten. Namentlich am letzgenannten Ort, in
unmittelbarer Nähe der Sägmühle an der Gaehtstrasse, heben sich
auf einem nur kleinen Fleck die Lettenkohlenschichten des unteren
Keupers mit dem hier besonders pflanzenreichen Sandstein hervor,
und letzterem Fundort verdankt Weisseubach seine ganz besondere
geognostische Bedeutung.*) Am Westabhang unseres Gebirges, bei
Grähn, begegnen wir, auf Liasschiefer aufgesetzt, wieder prächtig zu
Tage tretenden, buntfarbigen Schichten des oberen Jura mit Exemplareu
von Aptivhus. Das Nähere hierüber findet sich in Gümbel's
umfassendem Werk, welchem auch diese spärlichen geognostischen
Notizen entnommen sind. S. 179, 205, 218, 254, 498.
Touristische s.
Die Gernspitze. Für die Genispitze bieten sich zwei Möglich-
keiten, zum Gipfel zu gelangen, je nachdem wir den östlichen oder
westlichen Grat iu's Auge fassen. Ersterer zieht sich vom Gipfel
in massiger Neigung, doch stellenweise mit scharfer Kante, ostwärts
herab, und dichtbewaldete, breite Absenker bilden seine Fortsetzung
gegen das Leehthal. Wer den Besuch nur dieses einen Gipfels im
Thanuheimer Gebirge vorhat, thut am besten, von Keut-te aus über
*) Die schönen Exemplare von Pterophyllum htufifolium und Calamites
nrenaceus im Ferdinamkuin zu Innsbruck stammen daher.
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Das Thannheinier Gebirge.
367
Wengle dem zu den Genialpen am Südabhang der Geruspitze
führenden Alpenpfad zu folgen und von diesen Alpen an in nördlicher
Richtung den östlichen Grat zu gewinnen, auf welchem längs der
N.-Seite hin der Gipfel ohne besondere Schwierigkeiten erreicht
wird. Auch von der Sulzthalalpe, oder vom Hohlakopf aus (auch „auf
der Hohla* genannt, der Hohlskopf der Sp.-K.) wird der östliche Grat
an der N. Seite herauf zu erreichen sein. Der vom Gipfel nach W.
sich hinziehende Grat fallt nach X. in unnahbaren Wänden ab, nach
S. sendet er zerklüftete Felsmauern zur Tiefe, die in einzelnen
Rippen ausmünden, und gegen W. endet er an einer mächtigen, zer-
rissenen Steilwand, welche gegen das Plateau der Sabacher Galtalpe
abfällt. Wenn auch ein Aufstieg zu diesem Grat nicht so leicht aus-
zufinden ist wie zum östlichen, und dieser selbst auch nicht so gefahr-
los zu begehen ist wie jener, so ist der Anstieg von diesem aus doch
für jeden, der vom Reinthal heraufkommt, als der uubedingt
kürzeste auch der natürlichste.
Barth empfiehlt Nesselwängle im Thannheimer Thal 1134m
Sp.-K. als Ausgangspunkt für den Besuch des Gebirges. Dem von
Sonthofen nach Reutte wandernden Touristen mag das empfehlens-
werth sein. Wer aber dem Lauf des Lech folgt, dem bietet das bei der
Gemeinde Musau sich öffnende Reinthal mit seinen Sennhütten will-
kommene Unterkunft. Ich möchte auch den Besuch dieses grossartigen
Hochthaies an sich schon empfehlen.*) Bei Besteigung der Gernspitze
dürfte am vortheilhaftesten die Musauer Sennhütte 1286 m Sp.-K.
als Ausgangspunkt dienen.
Der Sabach wird ein wenig unterhalb der Sennhütte überschritten
und gerade südlich gegen die Gernspitze und Köllespitze verbindende
Kammhöhe angestiegen. Eiu Steig führt in dichter Waldung hinan;
zur rechten rieselt von dem schroffen östlichen Ausläufer der Kölle-
spitze, dem Sabachgrat, eiu Bach herab, und diesem entlang wird in
V„ St. die grüne Hochmulde der Sabachalpe (Galtalpe) 1689 m Sp.-K.
erreicht. Barth traf hier 1869 noch mehrere Hütten an, welche er
als Kelleralpen anführt, imd von diesen aus war er mit seinem Führer
an der gewaltig abstürzenden West wand der Gernspitze zum Grat
aufgeklettert wer sich die schwierigste Anstiegslinie wählt, kann
*) Von Musau über die Achsel zwar schlechter Weg; von hier aber auf
breitem Saumpfad in */, St. zur Musauer Sennhütte; % **t. weiter hinauf gegen
W., nahe dem Ende des Reinthals liegt die Füsseuer ^oder Keinthaler, Senn-
hütte. In beiden Hütten Alpenkost; in der letzteren auch zwei Betten.
Von der Füssener Sennhütte wird der Gipfel der Schlicke 2056 m in
1 St unde erreicht. Auffallender Weise begegnen wir dieser in der ganzen Umgebung
gebräuchlichen Benennung für die höchste Spitze der Vilser Berge auf keiner
Karte, dagegen an ihrer Stelle dem Kareschrofen (gespr. Karegschröf), welche
Bezeichnung indess auf eine nur untergeordnete Erhebung zwischen der Schlicke
und dem Hundsarsch anzuwenden ist.
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368
]>r. Rud. Semitner.
seinem Weg. jedoch kaum ohne Führer, folgen. Bequemer steigt man
vou der Galtalpe, das Massiv der Genispitze stets hart zur linken
lassend, in SO -Kiehtungüber steinige Wiesenhänge empor zum Joch, an
welchem der Seitenkamm des Gebirges mit der „Schneid* ansetzt. Auf
der Höhe angelangt öffnet sich der Ausblick in eine weite, gegen SO.
geöffnete Thalmulde, in welcher die Gernalpen liegen. Da die südlieh
abfallenden Felsrippen der Gernspitze ziemlich tief in's Gehänge herab-
greifen, sieht man sich, um sie zu umgehen, genöthigt, eine kurze
Strecke abwärts zu steigen. Nach etwa halbstündiger Wanderung an den
Sudabfällen geht es über Geröll wiederum aufwärts, und hat man sich
bisher möglichst hoch gehalten, so bietet sich durch einen steilen, aber
gut gangbaren Kamin auch die Möglichkeit, in kurzem den östlichen
Grat schon in beträchtlicher Höhe zu gewinnen. Spärlich begraste*
Terrain bedejkt hier den Boden; von diesem ziehen steile Abstürze
hinab gegen das Heinthal. Ein schroffer Fels schiebt sich noch vor
den Gipfel. Auf schmalen Stufen, angesichts der in ihrer ganzen Mäch-
tigkeit fast senkrecht abfallenden Xordwände ist derselbe an seiner
X. -Seite zu umgehen, erst etwas abwärts, dann über besser gaug-
baren Boden wieder hinauf, abermals zum (trat. Auf diesem gelangt
man dann mit weniger Mühe zu dem etwas nach S. vorstehenden
Gipfel. Der Anstieg währt von der Musauer Sennhütte aus etwa 2' tl St.
Die Fernsicht gegen W. ist durch die überragende Köllespitze
etwas beschränkt Besonders schön breitet sich aber zu unseren
Füssen das liebliche Thal von Keuttc aus. und dem Lauf des Lech
aufwärts folgend reicht der Blick weit hinein ins Lechthal.
Gerade gegen S. zieht der Seitenkamm unseres Gebirges hin,
seine prächtigen Weidegründe mit den Gern-, Höfer- und Gundeu-
Alpen, den Wengler. Aschauer und Höfer Höfen vor uns entfaltend.
Die Gernspitze von Ehrenberg bei Reutte.
Im N. über bewaldeten Höhen blinken die Burgen Hohen-
schwangaus; tief unten ruht im Waldesdunkel der kleine Frauensee.
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Das Thunnheimer Gebirge.
Wer mm nach Keutte hinab will, wird den bequemeren Abstieg
am Östlichen Grat einschlagen. Anfangs bietet die Gratschneide noch
gilt gangbares Terrain, bald aber sieht man sich genöthigt, auf den
Grasbändern an deren N.-Seite hinab einem scharfen Zacken auszu-
weichen. Man könnte von hier aus vielleicht an der Nordflanke des
östlichen Grats, auf steil geneigten Lahnen abwärts steigen und über
Fels den Boden der Thalmulde zwischen der Gernspitze und dem
Hohlakopf erreichen, von wo aus dann Steige hinab, an der Sulzthal-
alpe vorüber, nach Oberlötze oder auch in das Reinthal führen. Um
aber die Gernalpen am Südabhang der Genispitze zu erreichen,
empfiehlt es sich, nach Umgehen des scharfen Zackens wieder die Grat-
schneide zu gewinnen und nach S. abzusteigeu.
Man hat sich jedoch damit nicht zu beeilen : erst einige hundert
Schritt vor den schon dichter bewaldeten Absenkern, so ziemlich
gerade ober den Genialpen, kann man sich ohne besonderes Hinderniss
durch eine Einsenkung hinablassen. Bald betritt man Weideboden,
der zu den Alpen hinabgeleitet. Ueber grasbewachsene Plätze und
durch Krummholz hin werden diese selbst in etwa 1 % St. vom Gipfel
en-eicht, Diese Abstiegsliuie dient zumeist auch als Anstieg von
Keutte herauf, wie oben schon erwähnt wurde. Von den Gernalpen
erreicht man in weiteren 1 St Reutte.
Die Küllespitzo und der Gimpel. Beim Eintritt ins Rein-
thal von der Achsel her bietet sich die Köllespitze in ihrer ganzen
wilden Erhabenheit, und je weiter wir in dieses Thal eindringen, umso
mächtiger entfaltet sich ihr massiger Unterbau, welcher gegen die
Musauer Sennhütte am Sabach in senkrechteu Wänden abfällt, von
nur spärlichen Streifen durchzogen, an welchen vielleicht für einen
waghalsigen Kletterer ein Anstieg zum Gipfel möglich wäre.
Wandern wir noch eine kurze Strecke weiter hinauf in's Reinthal
gegen die Füssener Alpe, um die gegen N. bis fast zur Sohle des
Sabachs vorspringenden, nadelstarrenden Abfälle der Köllespitze zu
umgehen und die Linie unseres Anstiegs besser übersehen zu können, so
blicken wir uns gegenüber zunächst in eine gerade zur Scharte hinauf-
weisende, breite Mulde („in der Wanne"), welche im 0. durch die jäh
abfallende Westwand unseres Gipfels, gegen W. aber durch mehrere
Felsabsätze, welche zur Kammhöhe hinaufziehen, eingeengt ist. Sie
bietet den natürlichen Anstieg zur Uebergangscharte aus dem Reinthal
nach Nesselwängle, und von ersterem ausgehend hat man sie auch zu
benützen für die Besteigung der Köllespitze sowohl wie des Gimpel.
Einzig an der dieser Mulde zugekehrten Seite wird der Gipfel der
ersteren, der hier bereits hinter einer zur Scharte herabziehenden
Zackenreihe verschwunden ist, vom Reinthal aus erklommen, mag
man mm an der Westwand selbst den Anstieg beginnen, oder, wie
Barth gethan, ganz zur Scharte hinaufsteigen und von da an der
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Dr. Rud. Seudtiter.
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Das Thannheimer Gebirge.
371
NW -Seite in östlicher Richtung vordringen. Letzteren Weg hat der
von Nesselwängle kommende Steiger einzuhalten, d. h. er muss von
S. her die Scharte erst gewonnen haben, um dann Barth's sehr zu-
treffender Beschreibung seines Anstiegs folgen zu können, wenn er nicht
die nach Left's Mittheilung nur schwierig zu erkletternde S.-Seite,
die „Kölleseite" selbst angreifen will. Jedem, der das Thannheimer
Gebirge von S. her zu besuchen gedenkt, rathe ich, sich erst die er-
wähnte Skizze, welche sich ausführlich über die ganze Gebirgsgruppe
verbreitet, anzusehen. Sie findet sich in Barth's „ Wegweiser in den
Voralpen, zwischen Bregenzer-Ache und Lech", welches W^erkchen in
einem autographirten , leider schwer lesbaren Bande an mehreren
Stationen des Algäus, so in Immenstadt, Sonthofen und Hindelang,
aufliegt.*) Er wird dann auch nicht unterlassen, sich nach einem
tüchtigen Führer auf die Köllespitze umzusehen. Bei meiner Be-
steigung dieses Gipfels im Jahre 1879 hatte mich der in Füssens
Umgebung bekannte Führer Carl Left begleitet, während die
Gernspitze und der Gimpel ohne Führer erstiegen wurden.
Wer dagegen vom Reinthal heraufkommt, hat keineswegs, wie
Barth mit seinem Führer gethan, die Scharte selbst zu betreten.
Auf kürzerem Weg wird er zum Ziel gelangen, wenn er dem von uns
eingehaltenen Anstieg folgt.
Ueber die Erreichung der Mulde nach Ueberschreitung des
Sabachs im Reinthal kann nach der bereits beschriebenen Lage der-
selben kaum ein Zweifel aufkommen. Durch hohes Gesträuch hindurch
wird bald ein weitausgedehntes Geröllfeld, die unterste Ausbreitung
der Mulde, betreten. Längs der spärlichen Quelle, welche in der Sohle
der Mulde herabrieselt, hat man sich nun auf steil geneigtem Terrain
über mehrere Absätze hinaufzuarbeiten. Ein colossaler viereckiger Fels-
block auf einer kleinen Terrasse, mitten im Geröll, bietet einen will-
kommenen Anhaltspunkt. Von hier an nämlich theilen sich die Wege
zur Köllespitze und zum Gimpel. Gilt der Besuch ersterer, so hat
man noch eine kurze Strecke geradeaus zu steigen; gilt er letzterem,
so müsste man sich von hier nach rechts hinauf abwenden, in keinem
Fall aber wird die Scharte berührt.
Verfolgen wir vorerst unseren Anstieg zur Köllespitze. Von
dem erwähnten Felsblock führte unser Weg noch etwa V« St über
Geröll dichter am Westabhang unseres Gipfels hinan, dessen tiefster
Einschnitt zu unserer linken das Massiv förmlich zu zerspalten scheint,
bis an den Fuss einer gegen die Sohle der Mulde stärker vorspringenden
Mauerstufe. Bereits war mehr als die Hälfte der Mulde ihrer Länge
nach gewonnen, und nun wendeten wir uns links zum unmittelbaren
•) Die Ausarbeitung in Barth's Kalkalpen erreicht die Anschaulichkeit der
Skizze »im Wegweiser« nicht mehr.
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^72
l»r. Rad. Sendtner.
Anstieg am Gemäuer. Schon die bisherige Wanderung an dem Massiv
unseres Berges entlang, in der sogenannten Wanne, lässt den Steiger
dessen ganz besondere Eigentümlichkeit, eine bis ins kleinste Detail
gehende Zerklüftung, ahnen. Noch boten stellenweise sichere Gras-
schöpfe guten Halt bis zu einem vorspringenden, berasten Plätzchen.
Von da an begann aber nach etwa anderthalbstündigem Anstieg vom
Sabach herauf die eigentliche Kletterei am buchstäblich kahlen Felsen,
stets an den Westabstürzen in SO.-Richtung hinan. Eine genaue Be-
zeichnung des Wegs ist hier unmöglich: ich möchte nur einschärfen, im
allgemeinen gegen die von der Füssener Alpe aus sichtbare Zackenreihe,
welche sich vom scheinbareu Gipfel — dieser selbst wird ja von dort
aus nicht gesehen - zur Scharte herabzieht, unverrückt anzusteigen
Scharte
7
Die Kollespitze von der Füssener Alpe aus.
Das Massiv öffnet hiebei ein wahres Labyrinth von grotesk geformten
Zacken, und ohne genaue Kenntniss des Gebirges wird man sich hier
nur mit tüchtigem Führer zurechtfinden können. Am Rand jener
Zackenreihe angelangt, öffnet sich der Einblick in die von Barth be-
schriebene Schlucht, welche er von der Scharte her überqueren musste,
um hier mit unserer Anstiegslinie zusammenzutreffen. Die Scharte
selbst, welche hier einige Rasenflächen bietet, liegt schon merklich
tiefer. Bisher waren wir gerade in SO.-Richtung angestiegen,
nun aber kehrten wir uns entschieden links um; es gilt nämlich hier
durch einen Kamin den Aufgang zu dem vom Gipfel, der noch immer
unsichtbar bleibt, nach N. herabziehenden, kurzen Grat auszutinden
Barth benützte seiner hier besonders zutreffenden Beschreibung nach
dieselben beiden Kamine beim Auf- und Abstieg wie wir — nur wir
in umgekehrter Ordnung. Die Richtung des Kamins, welchen wir
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Das Thanttheuner Gebirge.
373
beim Anstieg erkletterten, weist mehr gegen X., die des äusserst
steilen, welchen wir beim Abstieg benützten, unmittelbar zum Gipfel,
mehr gegen 0. hin. Ein ziemlich breiter, bewachsener Grat ward nun
erreicht, welcher von NW. gegen SO. ohne jede Mühe rasch zu dem
mit einer Signalstauge gekrönten Gipfel geleitet. Vom letzten be-
rasten Plätzchen au hatten wir l V4 St gebraucht.
Südwärts fallt das breite Gipfelhaupt in wild zerrissenen Wänden
ab, während gegen N. der oben angeführte Grat sich kurz vorzieht ;
gegen die Gernspitze hinüber senkt sich der sehr schmale Ostgrat
allmälig, um bald in scharler Schneide gegen den östlichen, niederen
Kegel der Köllespitze abzubrechen, daher ein Herüberkommen
von demselben zur Unmöglichkeit gehört. Nach W. hin schliesst
eine stark geneigte und zerklüftete Kaute an deu Verbindungsgrat zum
Gimpel hinüber au.
Beim Abstieg folgten wir*) nur eine ganz kurze Strecke dem
nach N. streichenden Grat, um alsbald durch den steileren Kamin uns
hinabzulassen. Vom Ende desselben traten wir auf senkrecht abfallende
Wände aus. Die sehr starke Neigung wird beim Abstieg erst so recht
klar, indess dauert diese Strecke nicht eben lange, und über spärlich
beraste Stufen wird bald wieder das Terrain der Schuttfelder erreicht
Steigen wir, um dem Gimpel noch einen Besuch abzustatten,
nicht ganz bis zur Terrasse mit dem colossalen Felsblock ab, sondern
überqueren sofort beim Auftreten auf den Schutt die Mulde und
steigen wieder in SW. -Richtung gegen die Kammhöhe an. In etwa
3/4 St. ist diese erreicht ; weicher Wiesengrund bedeckt ihren Boden,
gegen S. stürzt derselbe jedoch in lothrechten, kahlen Wänden ab.
Auf dem so jäh aufragenden Zahn zu unserer linken, „beim
Schäfer- genannt, war Barth bei seinem Versuch, ohne Führer von
S. über die Scharte her auf den Gimpel zu gelangen, gestanden ; von
da aus zog er unverrichteter Dinge wieder ab, indem er zu bemerken
glaubte, dass die Nordtlanke der zu seinem Ziel hinziehenden Kamm-
schneide der Verfolgung eines Weges nichts weniger als günstig sei.
Dass die Südflauke absolut ungangbar, musste er sofort erkannt haben,
da sie nur eine schroffe Felsmauer darstellt, deren Schneide eine fort-
gesetzte Reihe scharfer Zacken aufweist. Wäre aber Barth nur von
der Scharte aus nach dem Reinthal zu eine Strecke weit herab-
gestiegen, so hätte er den gegen W. so unnahbar abfallenden Fels-
zahn umgehen und alsbald die ziemlich breite Kammhöhe wieder
gewinnen können, auf welcher er sicher und rasch zu seinem
Ziel gekommen wäre. Statt dessen wählte Barth, als er, von
der Besteigung der Gernspitze zurückkommend, die Südttanke des
*) Die Möglichkeit nach S., an der sog. Külleseite abzusteigen, wurde
mir erst jüngst bekannt
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374
Dr. Uud. Sendtner.
ganzen Hauptkamms überquerte, den Anstieg aus dem mächtigen
Kar, welches zwischen Schafschroten und Gimpel gegen die Gimpel-
Alpen (Barth's Nesselwängler Alpen) herabzieht. Jeder von der Süd-
seite kommende Steiger wird auch am besten thun, sich an Barth*
genaue Angaben hierüber zu halten, und er wird am kürzesten aut
diesem Weg zum Ziel gelangen, indem er, der lothrechten Mauer
entlang im Kar wandernd, nach einer ersteigbaren, von links nach
rechts ziehenden Kinne zu spähen hat; er wird dieselbe kaum ver-
fehlen können, da sie sich gerade zwischen der letzten höheren Erhebung
der Kammscheide und dem Gipfelkegel selbst befindet. So wird von
S. aus die Kammhöhe unmittelbar am östlichen Fuss des letzteren
erreicht, und alle Scharten und Zacken der Gratverbindung zur Kölle-
spitze hat man bereits im Rücken.
Oimpel
Der Gimpel, vom Gimpclgrätle gesehen.
Setzen wir nun unsere unterbrochene Wanderung auf der vom
Reinthal aus erklommenen Kammschneide, dem „Gimpelgratle*, fort.
Gewaltig thront im W. als mächtige Ecksäule derselben unser Gipfel,
aber noch trennen uns mehrere nicht unbedeutende Erhebungen von ihm
Eine Zeit lang geht es auf Rasenpolstern bequem dem Grat entlang,
hinauf, hinab, ein scharfkantiges Gipfelchen wird nach S. umgangen,
dann tritt man wieder über sichere Grasschöpfe auf einen höheren
Buckel: von da aus wird aber das Weiterkommen auf der Kamm-
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Das Thannheinier Gebirge. 375
schneide durch einen senkrechten Spalt quer durch den Grat, mit einem
nadelscharfen Spitzchen in seinem Grunde, unterbrochen — glück-
licherweise ist dieses Hindemiss auf unserem Wege auch das einzige.
Ich umging dasselbe, indem ich gegen das Reinthal hinabstieg, und
zwar noch tiefer, als das Ende des Spaltes reicht : da fand sich dann
die Spur eines Gemsensteigs, welcher die von dem Einriss weiter
hinabziehende Mulde überquert. Der letzte und höchste Vorhöcker
ist nun auch bald erklommen, und wir treffen mit der aus dem süd-
lichen Kar heraufziehenden Anstiegslinie zusammen. Nach einer kurzen
ebenen Strecke steigt man zum letztenmal auf gut gangbaren Fels-
stufen und Rasenpolstern an und betritt nach etwa 1 1 St. von der
Mulde an der Köllespitze, der sogenannten Wanne, an das Haupt des
Gimpel.
Zu unseren Füssen blicken wir in den tiefgrünen Spiegel des
Haldensee's, und weit geöffnet liegt das mattenreiche Thal von Thann-
heim vor ims, keine höhere Erhebung hemmt mehr den Ausblick nach
W. Gegen S.. unmittelbar unter uns, ragt der Schafschrofen mit einigen
berasten Flächen, auf denen er wohl zu ersteigen wäre, herauf, drüben
im 0. starrt die Köllespitze entgegen und hart an ihre linke Schulter
gelehnt lugt noch der Gipfel der Gernspitze hervor. Unser Gipfel
selbst gleicht einem abgestumpften Kegel, von welchem nach allen
Seiten, die erstiegene ausgenommen, gewaltige Steilwände gegen öde
Kare abstürzen. Bei solchem Charakter wird man sich wohl beim
Abstieg nach den beschriebenen Anstiegslinien zu halten haben.
Es bedarf kaum der Erwähnung, dass die Entfaltung der Gebirgs-
ansicht von den drei Gipfeln aus eine grossartige ist, dass aber auch
keine bedeutende Veränderung in derselben sich auf dem einen oder
anderen vollzieht. Am umfassendsten gestaltet sie sich natürlich von
der Köllespitze.
Im NO. und 0. schweift der Blick über das Trauchgebirge, die
Planseer Berge, die Karwendel-Gruppe, den Wettersteinstock und die
Mieminger Gruppe hin. Im Vordergrund südöstlich ragt der Thaneller
herauf, weiter zurück die Heiterwand, im fernen Gesichtskreis
Spitzen aus dem Innthal ; besonders fesseln aber die Oetzthaler mit
der Wildspitze den Blick. Gegen S. imponirt der Muttekopf, daran
reihen sich die Gipfel des oberen Lechthals; im Hintergrund,
gerade südlich, erblicken wir eine Spitze der Ortler-Gruppe, üeber
den Zacken des nahen Leilach breitet sich prächtig die Hornbacher
Kette aus, davor erhebt sich die Pyramide des Hoch vogel. Gegen SW.
rinden wir die Mädelegabel, am Ende des Horizonts aber kühne Zacken
aus dem Rhätikon, hervorragend die mächtige Scesaplana; gegen
W., gerade vor uns die Vislsalper-Gruppe mit dem Gaishorn, weiter
zurück den breiten Daumen ; im W. ganz ferne noch schneebedeckte
Zeitschrift 1881. 25
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37(3
I>r. Rud. Scndtner. <la^ Thannheimer Gebirge,
Schweizer Berge mit dem Sentis als Schlusstein. Der Blick ins
Flachland von der Köllespitze aus schweift ins Unendliche.
Hin rüstiger Bergsteiger kann, wenn er eine der höher gelegenen
Alpen zum Nachtquartier gewählt, an einem Tage die drei Gipfel
besuchen. S<> beispielsweise von der Füssener Alpe im Reinthal erst
den Gimpel, dann die Köllespitze : von der letzteren bliebe es dem
Ermessen anheimgestellt, entweder direct von der Köllespitze oder
zur Scharte und von da nach S. abzusteigen, um über die süd-
lichen Absenker der Köllespitze hin den Ablösungspunkt des Seiten-
kamms an der Gernspitze zu erreichen — oder sich wieder
ganz zur Sohle des Reinthals hinabzulassen und von der Musauer
Hütte an den beschriebenen Anstieg zur Gernspitze weiter zu ver-
folgen. Nach Besteigung der letzteren würde noch denselben Abend
Reutte zu erreichen sein.
Meinen Führer auf die Köllespitze. Carl Left aus Füssen, zu-
meist in Hohenschwangau sich aufhaltend, kann ich als in diesem
Gebirge besonders kundig bestens empfehlen.
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Karstwaiideruiigeii ober und unter der Erde.
Von P. Pignoli in Triest.
Vortrag, gehalten in der Section Küstenland.
Der Reisende, welchen sein Weg an die nördlichen Gestade der
blauen Adria führt, und welcher das Küstenland und seine berg-
umkränzten Höhen durchwandert, wird nicht wenig staunen über die
unerwartete Mannigfaltigkeit der Naturbilder, welche das aufmerksame
Auge daselbst zu entdecken vermag.
Der Karst erscheint beim ersten flüchtigen Anblick von so
monotoner Trübseligkeit, dass man in der felsüberflutheten Oede nur
die Heimath der grimmig tobenden Bora und des menschlichen Elends
gewahrt. Doch wer sich von dem ersten ungünstigen Eindruck nicht
abschrecken lässt, wer eine günstig gelegene Anhöhe gewinnt, wird
sich schon nach 2 oder 3 Reisestunden durch phantastisch-grossartige
Landschaftsbilder belohnt sehen. Entzückt betrachtet das Auge die
breite, endlose Seefläche, in welcher in majestätischer Ruhe der blaue
Aether sich spiegelt, das weite Meer, wie es, belebt von Fahrzeugen
jeglicher Art und Grösse, an der einen Seite flache sandige Dünen
bespült, an der anderen in stille Buchten sich einzwängt. Seinen Weg
weiter verfolgend gelangt man in die Berge hinein, die blaue See ist
verschwunden, die Umgebung ein wüstes Chaos von jähen Abstürzen
und zackig ragenden Felsenklippen ; von Seen oder Flüssen ist weit
und breit nichts zu erspähen, die spärlichen Saatfelder und Wein-
gärten verkriechen sich in tiefe Mulden, der Boden ist besäet mit
weissen kantigen Felstrümmern, hie und da bekunden mächtige Ein-
stürze und Dolinen die nimmer ruhende Macht der zerstörenden
Elemente.
Wieder einige Schritte weiter, und plötzlich verwandelt sich das
trostlose Bild: schöne grüne Matten, saftige Wiesen von dichtem
Laubwald umschlossen, treten im Hintergrunde hervor. Es ist Lippiza
mit seinem prächtigen Hofgestüt, das wir so in 2—3 St. von Triest
aus erreicht haben; man befindet sich hier unversehens in einem üppig
grünenden Park, den wohl Niemand in so kahler unwirthlicher Ge-
gend zu finden erwartete. Doch ist es nur eine Insel im Steinmeer
des Karsts, bald treten wieder die Felsen zu Tage, unfreundlich und
25*
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378
i\ ri^uoii.
öd erscheint wieder die Laudschaft. baumlos und kahl die eisenhaltige
Erde. Corgnale, wohin man nun bald gelangt, ist ein kleines unan-
sehnliches Dort', aber einen Schatz von Schönheiten birgt hier die
Erde iu ihrem Schoos«. Versäume mau ja nicht, die unweit vom Dorf
befindliche Grotte zu besuchen. Prangender Wald und blumige
Wiesen, wie Lippiza sie bietet, sind häutig genug anzutreffen, doch
solche prachtvolle Stalaktitengebilde wie in dieser Grotte findet man
ausser in Adelsberg wohl selten im ganzen Erdenrund wieder.
Eine Wegstunde von Corgnale liegt St. Canzian: das bietet weder
die Augeuweide üppiger Wiesen noch das Zauberbild glitzernder Tropf-
steingestaltungen, aber wieder ein anderes, ein neues Naturwunder :
die Katarakten der Recca. Mit mächtigem Schwall stürzt ein gewaltiger
Fluss aus dein Felsen hervor, bohrt sich einen kurzen Weg durch ein
Felsenlabyriuth und verschwindet in die Unterwelt. Da lohnt sictfs
der Mühe, in den grossartigen Kessel hinabzusteigen, am schwindeln-
den Abgrund, zwischen herunterhängenden Aesten und Zweigen bis in
die feuchte lehmige Höhle, die der Fluss dort ausgewaschen, der in
Jahrtausende währender unablässiger Arbeit unter Donnergetöse die
Riesenarbeit dieses Durchbruchs vollbracht hat, zum grossen Aerger
der Geologen und der Projectenmacher, die Jahre und Jahre lang
seinem verborgenem Lauf fruchtlos nachspürten.
Das Dorf selbst liegt am Rand des Abgrunds, gerade Über dem
in der Tiefe dahinbrausenden Strom, der schon einmal Dorf und
Häuser durch die Wucht seiner hochanschwellenden Wasser mit in
den Abgrund gerissen hat. Barometer-Messungen ergeben folgenden
Niveau-Unterschied des Strombettes: Seehöhe des Dorfes 471m,
Strombett an der letzten Mühle 340 m, am Abgrund vor dem unter-
irdischen Gang Sodna jama 290 m. Diesem Abgrund gegenüber öffnet
sich einige 30 Schritte weiter SO. ein zweiter, nicht minder schauriger
Einsturz, vom Strom gleichfalls durchbrochen, an dessen Rand die
Fahrstrasse ins Dorf einmündet. Damit sind aber die Merkwürdig-
keiten dieses in allen Richtungen ausgehöhlten Terrains noch lange
nicht erschöpft; wenn mau, die Fahrstrasse umgehend, zu den Mühlen
hinabsteigt, kann man, vorausgesetzt dass der Wasserstand ein sehr
niedriger, das ganze Wirrsal dieser Höhlengänge mit verhältniss-
mässig leichter Mühe durchwandern. Unbeschreiblich ist der Ein-
druck, den sie hervorbringt, diese wunderbare Unterwelt mit ihren
eigentümlichen Gängen und Röhren, Rissen und Spalten, imposant
die Scenerie jener Ungeheuern, von natürlichen Strebepfeilern ge-
tragenen Bogengänge !
Ich würde kaum zu Ende gelangen, wollte ich eine detaiHrte Be-
schreibung all des Wunderbaren versuchen, das sich hier dem Auge
aufdrängt; es ist dies auch nicht meine heutige Aufgabe, welche
vielmehr dahin zielt, über die weiteren unterirdischen Irrgänge dieses
Flusses bis zum Meer zu berichten.
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Karstwanderungen.
379
Dieser Gegenstand hat mich von jeher lebhaft interessirt und so
war ich schon seit Jahren mit den einschlägigen Studien und Unter-
suchungen wohl vertraut ; ich kannte die unermüdlichen Bemühungen
und Anstrengungen des durch keinen Misserfolg abzuschreckenden
wackern L i n d n e r. der nach jahrelangem Kämpfen imd Streben die
von St. Canzian an unterirdisch verfolgte Recca endlich (im Jahre
184o) in der Nähe von Triest, mehr als 1000 Fuss unter der Erd-
oberfläche wieder entdeckte. Ebenso vertraut war ich mit den Er-
hebungen und Messungen, welche die Ingenieure Calvi und Sforzi
behufs Herstellung einer Wasserleitung nach Triest vorgenommen,
und mit der von Buttoraz angefertigten graphischen Darstellung
der Trebitscher Höhle, welcher von Rechtswegen der Name Lindner-
Höhle für alle Zeiten gebührt: aber trotz alledem wäre es ein Ding
der Unmöglichkeit, dieselbe zu beschreiben, hätte ich nicht die furcht-
bare Grossartigkeit dieses colossalen Abgrunds mit eigenen Augen
geschaut.
Jahre und Jahre lang sehnte ich mich vergebens danach, wenig-
stens einmal in diese wunderbare Höhle zu gelangen, von welcher der
Volksmund die abenteuerlichsten Dinge zu erzählen wusste Um-
sonst, denn die Leitern, welche der brave Sigon darin augebracht
hatte, lagen verfault, und ohne solche Vorrichtungen wäre es vergebliche
Mühe, sich in die dunkle Tiefe zu wagen. Der nunmehr «auch schon
verstorbene Sigon war gewissermaassen der waltende Schutzgeist dieser
Grottengänge: er hatte weder Mühe noch Kosten gescheut, um die-
selben möglichst zugänglich zu macheu, und die von ihm an den
Wänden sicher befestigten Stiegen hatten es ermöglicht, durch die
enge und finstere Erdspalte, die an mehreren Stellen durch Spren-
gungen erweitert werden musste, hindurchzukriechen, bis mau zum
Wasser gelangte. Der brave Mann, welcher mittels eines hiezu ein-
gerichteten Flosses dieses unterirdische Wasserlabyrinth nach allen
Richtungen durchforscht hat, scheint wirklich den relativ leichten
Zugang in der Absicht construirt zu haben, um die Triestiner hinein-
zulocken und ihnen die Ueberzeugung beizubringen, welch immensen
Vortheil die Stadt durch die Aneignung dieses Wassers gewinnen
würde.
Wenn man aber bedenkt, dass vor dieser Zugänglichmachung
nicht die Spur einer Oetthung hier zu sehen war, und dass nur an
einigen Stellen durch lose Felstrümmer stark hervorbrechender Wind
auf das Vorhandensein einer solchen schliessen Hess, und erwägt,
welche Mühen und Anstrengungen angewendet werden mussten. um
zum erstenmal in die unbekannte Tiefe zu dringen, da überkommt
Einen das Geiühl aufrichtiger Bewunderung für den Muth und die
eiserne Beharrlichkeit des wackeren Linduer, der, unbeirrt durch die
sich ihm entgegenthürmendeu Schwierigkeiten aller Art, unablässig
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3*0
P. Pigrnoli.
und unverdrossen sein Ziel verfolgte, bis ihm das gewagte, last un-
glaubliche Unternehmen gelang Diese Männer sind nicht mehr: mit
Rossetti und Stadion, die sich lebhaft dafür interessirten, entschlief
auch für Jahre die Frage der Kecca- Wasserleitung, bis eine Epoche
anhaltender Dürre in den Jahren 1867 und 1868 die Wasser-
versorgung Triests wieder zum Gegenstand der eingehendsten Studien
machte.
Neue Commissionen von Fachkundigen wurden zusammenberufen,
alle bisherigen hydrographischen Arbeiten einer genauen Prüfung
unterzogen, alle Quellen und Wasserläufe in der Umgebung begut-
achtet: die Bistrizza bei Feistritz, der Risano bei Cernikal, der Hubel
bei Haidenschaft standen unter den Projecten in erster Reihe: zuletzt
wurden die Studien bei St. Canziau und in der Lindner-Höhle wieder
aufgenommen. Mit gespannter Aufmerksamkeit verfolgte ich die
Fortschritte dieser letzteren und harrte sehnsüchtig des Tages, an
welchem die Höhle wieder zugänglich gemacht werden würde. Endlich,
an einem Septembertag des Jahres 1868 ward mir die erfreuliche
Knude, dass eine Commissiou sich dahin verfüge, um plaumässig den
Wasserlauf in dieser Höhle zu iuspiciren.
Ohne Zeit zu verlieren machte ich mich auf. und den Weg über
den Monte Spaccato einschlagend, erreichte ich bald das Dorf Trebich.
wo ich die Commissiou anzutreffen hoffte: zu meiner Enttäuschung
war dieselbe bereits vor 2 Stunden von da aufgebrochen und es blieb
mir nichts übrig, als den Weg allein fortzusetzen. Noch grösser war
meine Enttäuschung, als ich, beim Eingang zur Höhle angelangt, in
den stocktiustern Abgrund hineinstarrte und weit und breit keiu
menschliches Wesen zu sehen, keine Stimme zu hören war. Rathlos
stand ich da, vollkommeu unausgerüstet war ich gekommen, in der
sicheren Erwartung, bei einer solchen Gelegenheit die inneren Räume
genügend erleuchtet zu finden. Zu meiner Freude entdeckte ich in
einem Winkel zusammengekauert einen Menschen, der sich als der
Wächter zu erkennen gab. Ich bat ihn, mich hinab zu geleiten, oder
mir wenigstens einen Führer zu besorgen, aber er durfte seinen Posten
nicht verlassen, und die wenigen kundigen Führer waren von der
Commissiou in Anspruch genommen. Er versicherte mich aber, der
Abstieg böte keinerlei Schwierigkeit, nur sollte ich mich fest an die
Stiegen anklammern, denn die Passage wäre an manchen Stellen sehr
eng, und Licht wäre die Hauptsache. Damit händigte er mir eine Un-
schlittkerze ein, und so ausgerüstet begann ich auf gut Glück meine
Reise in die Unterwelt,
Anfangs beschlich mich ein banges Gefühl, als ich mutterseelen-
allein in diesem Reiche der Finsterniss vorwärtsdrang, mit einem
einzigen Lichte, das der geringste Windhauch auslöschen konnte:
wohl hatte ich mir die Abbildung der Grotte, die ich zu meiner Rieht-
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Karstwaiiderungen.
381
schnür mitgenommen hatte, fest ins Gedäehtniss eingeprägt, aber was
half das ?
Nach ungefähr 10 Minuten des Abstiegs gelangte ich in einen
etwas weiteren Kaum, in welchen verschiedene Höhlengänge mündeten :
dieselben waren aber lauter unterirdische Sackgassen, die kein weiteres
Vordringen gestatteten, rechts gähnte ein schwarzer Abgrund von
unberechenbarer Tiefe, und nur durch deu Schall hineingeworfener
Steine konnte man sich überzeugen, dass da weder ein hölzernes
Gerüste noch ein weiteres Vordringen zu suchen sei. Umsonst suchte
ich mit meiner kaum eine Spanne weit leuchtenden Kerze den Zugang
zur nächstkomraenden Leiter, sie stand links von mir au so verborgener
Stelle, dass nur ein Zufall sie mich hätte finden lassen können. Rathlos
und verdriesslich sass ich da, nahm die Zeichnung zur Hand und
suchte vergeblich mich zu orientiren. Auch keine Fusspur war zu
entdecken, kein Laut drang aus der Tiefe zu mir empor, nichts unter-
brach die unheimliche Stille, als das leise Aufklingen der von Zeit zu
Zeit von der unsichtbaren Decke herabfallenden Wassertropfen. Daran
verzweifelnd, mich in dieser pechschwarzen Finsterniss und undurch-
sichtigen nebelschweren Luft doch noch zurechtzufinden, eilte ich
zornig und beschämt die rettende Stiege hinan, um nur aus diesem
Höhlengrab wieder hinauszukommen. Der Wächter erstaunte nicht
wenig über mein plötzliches Wiedererscheinen. Wohl verstand ich das
höhnische Lächeln, mit welchem er mir zuhörte, doch ich war weit
entfernt davon, meinen Plan aufzugeben, und bat ihn inständigst, mit
hinabzukommen, wenigstens bis an jene Stelle, wo ich meinen Weg
verloren hatte. Dahiesser mich gedulden, bis irgend Jemand von der
Gegend in die Nähe käme, und richtig verschaffte er mir nach einigem
Warten einen Begleiter, der sich trotz seiner geringen Localkenntnisse
bis zuletzt als geschickter, braver und unerschrockener Führer
bewährte.
Nun ging es in rascherem Tempo hinunter, die verborgene
Stiege wurde nach den eingeholten Instructionen ohne langes Hemm-
suchen gefunden, und tiefer und tiefer drangen wir in das Erdinnere
ein: doch schien der Abstieg kein Ende nehmen zu wollen. Eine
Stunde mochten wir uns so in der engen Kluft zwischen scharf-
kantigen, nassen Felswänden durchgewunden haben, als wir endlich
in einen stollenartigen Gang gelangten, in welchem uns ein scharfer
Luftstrom eutgegenwehte. der unsere Lichter verlöschte. Glück-
licherweise waren die mitgebrachten Zündhölzchen noch nicht durch
die Nässe verdorben, und wir konnten die Kerzen wieder anzünden,
die wir nun mit mehr Sorgfalt behüteten, und so wieder weiter drangen
zum ersehnten Ziel. Noch ein Couloir und noch eine Leiter, und dann
umgab uns endlich der weite freie Raum, doch nur das Rauschen des
Wassers verkündete, dass wir bald auf sicherem Bodeu Fuss fassen
würden.
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im
P. Pignoli.
Kin sandiger Schutthügel, autgebaut aus Steinböcken der ver-
schiedensten ( flösse, war unsere Haltstelle; von hier aus gewahrten wir
das rüthliche Schimmern vou Fackeln, deren mattes Licht uns aus
der Dunstat un «Sphäre entgegenleuchtete, und vernahmen die wieder-
hallenden Laute zahlreicher Meusehenstimmen. In der schauerlichen
Tiefe regte sich nach jahrelanger Grabesruhe wieder einmal geschäftiges
Leben Wie aus engen Fesseln befreit athraete ich auf und an ein
Geländer mich stützend, setzte ich rasch den schlüpfrigen Abhang
hinab und stand endlich am Kand des langgezogenen Wasserspiegels
Freudigen Herzens grüsste ich die Anwesenden, welche, in verschiedene
Gruppen vertheilt, geschäftig ihrer Arbeit oblagen. Leider war mir
die Zeit zu knapp zugemessen, um nach meinem Wunsch die ver-
schiedenen Höhlengänge zu durchforschen, und die Hindemisse zu
gross, um mit den einlachen Mitteln, die hier verfügbar waren, allen
Gefahren einer unterirdischen Expedition Trotz zu bieten. Zwei ge-
waltige Gegner sind hier die Finsteraiss und die Wasserdünste,
welch letztere in Folge der verhältnissmässig niederen Luft-
temperatur aus dem Wasser aufsteigen und mit blossen Pechfackeln
nicht bewältigt werden können.
Beschreiben lässt sich die unterirdische Landschaft, iu welcher
wir uns nun befanden, schlechterdings nicht. Man glaubt nur Traum-
gebilde um sich zu sehen, man fühlt, dass man sich in einem colossal
weiten Kaum befindet, aber weder die Decke, welche sich über
uns wölbt, noch die Wände, welche doch den Kaum einsehliessen
müssen, lassen sich unterscheiden, in phantastischen Formen ragen
da und dort von oben, von unten, von der Seite, schwarze Felsmassen
in die Dunkelheit hinein, zuweilen so drohend, als ob sie zermalmend
auf uns niederstürzen sollten, und in der Mitte tüesst der Strom 80
nihig dahin, als ob das freundlichste Thal seine Ufer umgäbe. Plötz-
lich aber gelangt er an eine senkrechte Felswand, die ihm jeden
Durchgang weigert. Da mag er lange dagegen angestürmt sein, bis
es ihm gelungen, dieselbe zu unterwaschen und sich den Weg in eine
enge Spalte zu graben, in welcher seine zusammengepressten Wasser mit
rasender Wuth sich hineindrängen, mit gurgelndem Rauschen den
Waghalsigen verhöhnend, der ihren Lauf noch weiter verfolgen möchte.
In diesem Greuel der Verwüstung ist jedes Leben ausgeschlossen, der
Boden ist allenthalben unterwühlt und beständigen Verwälzungeu
unterworfen und es ist nicht zu wundem, wenn die umwohnenden Land-
leute die fabelhaftesten Geschichten von unterirdischen Erlebnissen
zu erzählen wissen, welche wohl nur das Product ihrer durch das Un-
geheuerliche der Erscheinungen erhitzten Phantasie sind, jedoch durch
dasselbe auch ihre Erklärung linden. Bei anhaltend starkem Regen ver-
vielfältigt sich die Wucht des Stromes, der dann Felsblöcke und alles
mögliche Geröll mit sich fortreisst und die Abfiusswege verstopft:
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Karctwanderangen. 3*3
dann stauen sich die Gewässer in der Höhle und steigen, alle Räume
ausfüllend zu mächtiger Höhe empor, bis der ungeheure liruek der
angesammelten Wassermassen mit furchtbarem Getöse neue Bahn
bricht. Alles zermalmend, was ihnen im Weg steht
Die constatirte Lufttemperatur am Hochplateau des Karstes
betrug 19° C. im Schatten, die der Grotte 13 bis 14°. welche jener
der umgebeuden Gesteinsmassen ziemlich gleich kommt, während die
des Wassers 15 4Ü C. betrug: ein Ergebniss, welches man am gleichen
Tage auch in St. Canzian (nämlich 15 5° C.) für das Wasser gewann.
Dieser Umstand beweist zur Genüge, dass die Gewässer dieses Flusses
vor ihrem unterirdischen Lauf offene Canäle passiren, deren Wände
von der Sonnenbestrahlung bereits erwärmt wurden, und dass die
Hypothese eines verzweigten Netzes von bedeutenden unterirdischen
Quellwässern, oder von einem unterirdischen Wasserreservoir, dessen
Abfluss dieser Strom bilden sollte, auf der ganzen 13 '/.»km langen
Strecke von St. Canzian bis Trebich, wenn nicht gänzlich aus-
geschlossen, so doch sehr problematisch erscheint.
Problematisch erscheint gleichfalls die Idee, diesem Wasser aus
den mehrfach sich abzweigenden Wasserrinnen durch eiue Bohrung
von kaum 1100m gleich beim Uebergang des Sandsteins zu den
Kalkschichteu eine genügende Menge für die Versorgung «1er Stadt
abzugewinnen.
Einigen Aufschluss hierüber mögeu die fortgesetzten Beob-
achtungen in der Lindner-Höhle bieten. Im Oetober desselben Jahres
erreichte das Wasser darin die Höhe von {SO m über seinem ge-
wöhnlichen Niveau von 15 m über dem Meeresspiegel. Daraus schon
erhellt, dass in keinem Fall ein ausgebreitetes Netz von Abzugscanälen
hier zu finden ist. sondern höchstens einige unbedeutende Rinnsale,
welche möglicher Weise den Boden bis zum Meer durchfurchen, die
aber beiweitem nicht ausreichen, um einen raschen Abfluss der in
den Höhleu sich stark ansammelnden Gewässer zu ermöglichen.
Die von Manchen gehegte Meinung, dass die Gewässer dieses
unterirdischen Stromlaufs das Product einer Menge sich in denselben
ergiessenden Quellen sei. ist sonach vollkommen haltlos, der Strom
in der Linduer-Höhle ist nichts Anderes, als Fluss- und Bachwasser.
Es ist gewiss nicht zu bestreiten, dass die in der Reeea enthaltenen
heterogenen Substanzen durch das Hinzukommen verschiedener anderer
unterirdischen Gewässer, deren Quantität zuweilen die Wassermasse
der Recca bei St. Canzian um Vieles übertrett'eu mag. aufgelöst oder
verdünnt werdeu : nichtsdestoweniger hat man an den Wänden der
Grotteugänge bis zu beträchtlicher Höhe Spuren von Sedimenten ge-
funden, welche schliessen lassen, dass das Wasser da innen mitunter
sehr trübe tüesst.
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384
P. PignolL
Kiu weiterer He weis, dass die Kalkinassen. abgesehen von der
Verschiedenheit der Schichtungen, die da vorkommen, nicht so höhlen-
reich sind, um dem Wasser leichten Abttuss nach allen Richtungen
zu gestatten, ergibt sich daraus, dass die Kecea nicht in Sistiana zum
Vorschein kommt, wo doch die vermeintlich sie allein eindämmenden
Sandsteinschichten in das Meer verlaufen und aufhören, sondern
:>V., km weiter westlich. Wenn endlich das Wasser sich gleichmäßig
im Kalkstein verzweigen würde, so mttsste man dessen Spuren überall
da antreffen, wo die Kalkschichten das Meer erreichen, und es würde
sich nicht an einem einzigen Punkt eine so bedeutende Wfassermenge
vorfinden, wie dies beim Ausfluss des Timavo der Fall ist. wo der
Fluss nach den gemachten Messungen auf das Zehnfache der in der
Lindner-Höhle beobachteten Wassermenge angewachsen erscheint.
Es dürfte vielleicht interessiren. nun auch etwas über die ver-
schiedenen Projecte zur Ausnützung dieser unterirdischen Wasser-
vorräthe zu vernehmen. Obw ohl dieser Gegenstand nicht im Bereiche
meines heutigen Vortrags liegt, und jede gewünschte Aufklärung
durch Einsichtnahme in die vielen in unserem Stadtarchiv aufbew ahrten
Projecte zu erlangen ist, so will ich doch Einiges darüber mit wenigen
Worten flüchtig erwähnen.
Sforzi hatte ursprünglich beantragt, sich mit einer Bohrung
von wenig über KHK) in Länge zu begnügen, in der Meinung, dass
für die weiteren 4 km. d h. bis unterhalb Trebich, schon die natür-
lichen Höhlengänge ohne weiteres Zuthun die Wasserzufuhr fördern
würden: er hat dabei auf viel mehr Höhlengänge gerechnet, als wirklich
vorhanden sind, und auch übersehen, dass wir es hier nicht mit einer
einzigen Kalkformation zu thun haben, sondern mit Kalken aus der
Epoche des Eocen und der Kreide, w elche beide wohl die Existenz
von Höhlenräumen zulassen, wobei jedoch ein Zusammenhang der-
selben ausgeschlossen erscheint.
Durch die sorgfältigen geodätischen Arbeiten B ü r k 1 i ' s aus
Zürich ist es dagegen zur Genüge erwiesen, dass ein grosses Wasser-
Quantum nur in einer Entfernung von 4'/« — ökm von Triest gefasst
werden könnte. B ü r k 1 i meint , es wäre keine absolut« Not-
wendigkeit da, die Bohrung gerade in der Richtung von Trebich
einzuschlagen, wo man wegen der bestehenden Grotte zufälliger
Weise auf die Spur des Keccaflusses gekommen; das gleiche Resultat
könne ebenso gut auf dem Wege zwischen Opcina und Trebich mit
Ersparung von 5< X) m Gallerie erreicht werden. Er proponirte einen
Durchstich, der im Rojanothale beim Zusammenfluss des Martesin-
und Rosandrabaches beginnen, die auf 1300 m Länge berechnete
Sandsteinschicht durchsetzen, dann durch 400m numulitischen
Kalk und durch 300 m Cosina-Schichten weiterdringen imd dann
im Kreidekalk bis zum unterirdischen Laufe der Recca fortgeführt
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Karstwauderungen.
385
weiden sollte. Die Lauge eines solchen Tunnels würde sonach T> km
betragen. Wollte man statt Trebich die Richtung Opeina-Banne
wählen, so würde sich die Länge des Bohrlochs um ca 800 m ver-
mindern: es würde dann 30Oni unterhalb des Karstplateaus beginnen.
In beiden Richtungen würde mau viele technische Schwierigkeiten
zu überwinden haben und jedenfalls würde die Arbeit viel Zeit und
grosse Kosten erheischen und schliesslich bliebe es doch fraglich, ob
das Wasser, ohne einem Depuratiousverfahren unterzogen zu werden,
zum Hausgebrauch benützt werden könnte.
Wenn ich im bisher Gesagten auch nur ein sehr undeutliches
Bild vou dem Innern des uns umgebenden Karsts zu bieten vermochte,
so hotte ich doch dargethan zu haben, dass derselbe eine reiche Fülle
interessanter Erscheinungen beherbergt, zu deren Erforschung bisher
viel zu wenig geschehen ist. Man spricht wohl viel von seineu Grotten
und Höhleu, weit entfernt ist mau aber von einer svstematischeu
Durchforschung ihres Zusammenhanges, von einer planmässigen Ver-
folgung der nach allen Richtungen sich verzweigeuden Gäuge und
Abzugskanäle. Wer vermag sich auch nur eine dunkle Vnrstelluug
zu machen von all' den Umwälzungen, welche dieser durch und durch
zerklüftete Boden im Laufe der Jahrhunderte erlitten hat?
Man betrachte nur die bekanntesten Einstürze und Höhlen : bei
Planina die Poikhöhle. die Abzugshöhlen der Unz. die Abflüsse des
Zirknitzer Sees, die Luegger Grotten, um sich nur einen Begriff von
der allgewaltigen Macht der hier waltenden Naturkräfte zu macheu !
Die geologischen Vorgänge, welche au anderen Orten nur aus
ihren Resultaten zu deduciren sind, hier sind sie noch in voller
Thätigkeit und liefern den augenscheinlichen Beweis, dass die Trans-
formation der Erdkruste noch lange nicht beendet ist.
Der Forschungsdrang unserer Zeit ist so rege und hat in den ver-
schiedensten Richtungen so glänzende Erfolge erzielt, warum sollte er
nicht auch die geheimnissvolle Tiefe der Erde gründlicher untersuchen.
Die Wissenschaft würde doch gewiss so manche wichtige Aufschlüsse
gewinnen, und so manche Lücke uuseres geologischen Wissens könnte
durch solche Forschungen ausgefüllt werden.
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Ilriiir Erfahrungen bei den Exkursionen auf
den hohen Göhl.
(Mit Notiz über die erste Watzmann-Ersteigung.)
Von Valentin St an ig.
Bericht an Karl Krenbert Freiherrn v. Moll.
Handschrift «1er k. b. Hof- und Staats-Bibliothek in München.*)
Erwarten Euer W. nichts Volkommenes von mir. Ein Mann nur.
mit naturwissenschaftlichen Kenntnissen ausgerüstet könnte diess
leisten. Allein bis jzt kann doch wohl Niemand von diesem Bergriesen,
der von unserer ganzen Gegend so schön, so erhaben in das Auge fällt,
der so nahe unsrer Stadt ist, soviel als ich sagen. — Äliutn expedemus!
Der bequemste Weg auf diesen Berg ist wohl der Aber Schellen-
berg. Bei der lezten Wache gegen Berchtolsgaden, nahe beim Hoch-
gerichte, genau bei dem kleinen links am Wege sich befindlichen
Backoft'en verlässt man die Landstrasse und wendet sich links auf-
wärts. Dann verfolgt man den sich am bessten auszeichnenden Fuhr-
weg durch Waldungen hinauf. Man gehet über Felder und einzelnen
Häusern vorbei. Die lezten davon sind die „Auf der Ebne" geuannt
*) Wir geben diese interessante Mittheilung in unveränderter Schreibweise
und lediglieh mit Weglassung einiger nicht auf die Besteigung selbst bezüglicher
Stellen.
L'eber Stanig entnehmen wir W urzbach's biographischem Lexikon und
einer Mittheilung H. W allman n 's im „Tourist* folgende Notizen: Als Bauernsohn
geb. 12. Febr. 1774 zu Bodens im Görzischen genoss er den ersten Unterricht in
derHeimath und kam dann nach Salzburg, wo er von seinen Eltern nur kümmerlich
unterstützt wurde.
An der Universität gab er sich mit besonderer Vorliebe dem Studium der
Mathematik und Naturwissenschaften, besonders dem der Botanik hin.
Während .-einer Studienzeit ( 1 70i» — 1801 ) und als Aushilfspriester in Noun-
berg bei Salzburg (1802) sammelte er ein vollständiges Herbar der Flora der
Länder Salzburgs und gründete und pflegte eine Anlage von Alpenpflanzen (viel-
leicht die erste derartige ■. welche terrassenförmig am Felsabhang des Nonnberges
(Kaplangarten) sieh erstreckte, und weicherauch Hoppe in seiner Selbstbiographie
gedenkt.
Aus dieser Zeit stammen seine vielfachen Bergtouren im Salzburger Land.
Es scheint darüber nichts veröffentlicht worden zu sein. Wurzbach zählt seine
Schriften auf. fast nur Gedichte in deutscher und krainerischer Sprache: gedruckt
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Meine Erfahrungen.
387
Von der Ebne ans verfolgt mau deu Weg sich mehr links
haltend weiter. (Wollte man sehr stark rechts hinauf sich halten,
so komme man auf die Alpe Schazkehl genannt.) Nach einer Stunde
erreicht man die Alpen, im Offen genannt. Ein angenehmes Thal im
westlichen Kessel des Göhls, wo die Stille nur durch die Glocken des
Alpenviehes unterbrochen wird. — Nun lässt man den vor sich
liegenden Wald rechts, und nach einer halben Stunde ist mau bei den
4 Elisen von der sogenannten Krautschneideralpe, sonst unter dem
Namen Eck bekannt. Da traf ich bei meinen vielen Alpen-Exkursionen
das munterste, das besste Alpenvolk an. Von da aus machte ich raeine
drey Hauptangriffe auf den in seiner ganzen Felsengrösse ins Auge
fallenden Göhl. Wahrhaft es braucht einigen Muth um sich zu ent-
schliessen diesen kahlen Felsenkolloss zu ersteigen, besonders da man
von allem Volke gar keine Winke Ober dessen Ersteigung erhalten
kann, weil diese Wand (so nannten die Aelpler den Göhl) gar nicht
ersteigbar scheint. Quis (montium) contra me, dachte ich, und begann
meine erste Exkursion die auf die höchste Spize gerichtet war, da
noch dunkle Nacht das Land dekte. Ich stieg nach dem Rflckeu der
Eckalpe hinauf und aus Ohngefähr traf ich einen Gemsjäger an. der
doch zum Theil den Göhl ersteigen wollte.
ist davon nur Weniges; in seinem Nachlass fand sich eine handschriftliche
Liedersammlung, welche neben originalen Dichtungen meist Uebersetzungen aus
Geliert, Bürger u. a. deutschen Dichtern enthält. — Ueber seine Bergtouren
finden sich nur Berichte in den Werken zeitgenossischer Schriftsteller. So schreibt
M. Vierthaler in seinen „Wanderungen", II. 267: „Die ersten Beobachtungen
an» Barometer, Thermometer, Hygrometer wurden auf dem Scheitel des Glock-
ners den 29. Juli 1800 um halb 9 Uhr von Herrn Stanig gemacht. Der Baro-
meter stand auf 17 Zoll 10 Linien. Die Gegenbeobachtung auf der Salmhöhe
machte Professor Schi egg (aus Salzburg). Die Instrumente waren genau und
kein Zufall hinderte den Gebrauch. Die Resultate fielen desshalb auch ganz anders
aus, als im vorigen Jahr. Der ausserordentliche Berg raget nicht 2162-1, sondern
1997 Klafter, d. i. 11 982 Pariser Fuss über den Spiegel des Meeres empor. Der
Grossglockner ist der Tschimborasso von Salzburg und Kärnten, nur nicht
der von Tyrol, denn da ist Orteies, welcher mit dem Mont Blanc und Rosa nach
der Ehre strebet, der König unter den Bergen Europas zu heissen. Er steigt um
mehr als 2000 Fuss noch höher als der Grossglockner zu den Sternen hinan.«
Band I. 33 (Anmerkung) erwähnt Vierthaler, dass Stanig i. J. 1801
den Göll erstiegen habe, und II. 38, heisst es : „Diese Spitze (des Watzmanns),
durch eine grässliche Kluft von der östlichen (wohl Verwechslung mit dem Kleinen
Watzmann, es ist natürlich das Hocheck gemeint) getrennt, wurde lange für uner-
steiglich gehalten. Allein i. J. 1801 raubte der verwegene Bergsteiger Herr
Stanig der Spitze die Ehre, die Unersteigliche zu heissen. Er maass auf dem
Riesenscheitel vermittels der Zollmann'schen Scheibe einen Winkel und stellte
barometrische Beobachtungen an. Diesen zufolge ist die Spitze 8400 Fuss über
dem Meere erhaben."
Stanig kam dann (1803) als Kaplan nach Bainsize unweit Canale amlsonzo.
wo er 6 V, Jahre lang unter einem baufälligen Strohdach sein Seelsorgeamt ausübte,
dann nach Ronzina ; er führte die Kuhpockenimpfung ein, war geschickter Gärtner
und Obstzüchter ; 1819 wurde er Domherr in Görz und starb daselbst am
29. April 1847.
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38*
Valentin Staoig.
Mit diesen sehr willkommenen Geleitsmann stieg ich nun den
Göhl hinan. Allein bald war der Gipfel des Göhls in Wolken gehüllt
und der bald darauffolgende Regen machte den bösesten Eindruck
auf uns. Lange warteten wir auf einem schon hohen erstiegenen
Rücken (diesen Punkt will ich die Warthe heissen ) und erst die immer
tiefer herabsinkenden Wolken erzwangen bei uns das Vorhabeu dieses
Tages aufzugeben. Der Jäger gab mir einige Winke wie ich den Göhl
ersteigen könnte, denu auch er hatte ihn schon einmal erstiegen, und
nun kehrte ich wieder auf die Alpen hinab und benüzte den Rest
des Tages sogut ich konnte.
Des folgenden Tages trat ich den nämlichen Weg eben so frühe
an. aber von grössern Hoffnung gestärkt, denn der ganze Himmel
war heiter und der Schein des Vollmondes erleichterte mir das Steigen.
Hat man je von einen so hohen Punkte den Sonnenaufgang gesehen,
so kann man sich das hinzu denken was ich hier nicht ausdrücken kann
Noch lag alles im Schatten der Nacht, der nur durch den Mondes-
schein etwas gemildert war, als dort im ebenen Osten schon lange die
vielfarbige Morgenrötbe die Dunkle durchbrach. Immer ward jene unter
vielen Farbenänderungen grösser, und sichtbar drückte sie gewaltig
die Nacht von ( >sten gegen den schwärzeren West hin in weleheu sie
sich dann erst verlohr. als der Berge kahle Spizen von den goldenen
Strahlen der Sonne gefärbt waren.
Und nun mit welchen Worten sollte ihre feurige Pracht beim
Hervorsteigen aus dem Ozeane der Kbne ausgedrückt werden! Ganz
hingerissen erstarret das Aug* und kaum seiner Bewusst wird es dem
Herzen so enge, so wohl. Jeder Augenblick gebährt dem Auge ein
Gebäude, einen neuen Gegenstand, der zuvor in der Dunkle begrabeu
war Die Glocken des Viehes und das Rufen und Ansingen der Sende-
rinnen beleben den Morgen!
Ich will mich (um nicht zu weitläuftig zu werden) in Anzeigung
wo der Göhl zu ersteigen sey nicht ins Detail einlassen: zumal da
dazu wohl viele berufen, aber nur wenige auserwählt seyn dürften
Nur einiges Wenige melde ich. — Man geht auf den Rücken der
Krautschneideralpe ganz zur Felseumasse hin. Hat man von leztern,
die von der Feme böser hersieht als sie wirklich ist, einige 50 Schritte
erstiegen, so kehrt man sich ganz rechts völlig abwärts hin. Da beginnt
interessantes Feld für Botaniker. — Rechts hat man den Abgrund
und links thörmenhohe Felsenwand. Dann hält man sich nach einer
Strecke von etwa 4 Büchsenschüssen mehr aufwärts sorgsam folgend
den sparsam kennbaren Tritten der Gemse, die ich hier häufig sah. und
welche durch oft wiederholtes Pfeifen ihre Gegenwart melden. Man
hält sich immer mehr aufwärts und nach einer Stunde erreicht man
einen Rücken, der eine Fortsezung des oben bemeldten ist. Man
muss an so einen Punkte sevn. dass man über den Rücken hinab auf
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Meine Erfahrungen.
38V*
einen kleinen grünen Plaz kommen kann, wo mau in einer Art vou
einen Felsenobdache Schuz vor Regen findet. Hier wartete ich das
erste mal auf gutes Wetter, und dieser Punkt heisst mir die Warte
Gerade unter sich tief unten sieht man den grossen Kessel, in dem
sich der nie zerschmelzende Schnee und das hinabgestürzte Gestein der
ganzen östlichen Seite des hohen Göhls befindet. Schon ist die Aus-
sicht erhaben und schön und die Höhe hat dem Untersberge den Rang
schon abgewonnen.
Der schauderliche Anblick des Göhls prüfet hier neuerdings den
Muth des Ersteigers. Von da gehet man links unter den Rücken hinan,
dessen vorhangende Felsen den Einsturz von oben drohen und uuten
der tiefe Abgrund Behutsamkeit einfiösst. Man kömmt nach einer
Viertelstunde zu einer grossen Platte, die für Viele der Stein des
Anstosses seyn dürfte. Ich kletterte nach eiuer Spalte über die Mitte
derselben hinauf, und hielt mich rechts gerade zu der sehr hohen Wand
hinauf. Da ist man gezwungen sich unter derselben links hin zu
halten. Da findet der Mineralog manche Belohnung seiner Mühe. Ver-
schiedene Petrefakten und eisenschüssiger Kalkstein waren hier anzu-
treffen. Hir Bhodus — selbst für die muthigsten Bergsteiger: denn mau
hat ober sich mehrere Thürme hohen Wände, an denen man neuen Herab-
sturz bemerket: undunter sich beinahe perpendikulär ist der tiefe Kessel.
Man geht über sehr steile Platten und kaum bleibendes Gesteinhinan.
das vom Fusse kaum berührt schaarweise in den tief unten liegenden
Kessel stürzet und ein kaum aufhörendes Echo von allen Seiten, und
durch sein Zertrümmern Wolken von Staube bildete. — Ein Fehltritt,
oder ein Verspäten beim weichenden Gesteine würde zur Folge den
Sturz in den Bergtiefen Abgrund nach sich ziehen. So sollte man noch
ferner schreg hinangehen, wo man dann weiter oben durch eine Scharte
auf den Rücken des Göhls kommen würde. Allein ich wünschte bald
Sicherheit, hielt mit mir selbst Concilium medicum und wagte es die
nun nachlassenden Wände ober mir zu erklettern und einer fatalen
Abfart vorzubeugen. Mit äussersten Anstrengung besonders der Hände
kletterte ich hinauf, beflügelt von der Hoffnung dass es bald besser
werde, und von der hinter mir drohenden Gefahr. Der Versuch gelang
und ich befand mich auf einen Rücken, der mir den Kranz der Be-
mühung zuwinkte, und der mir etwa Freudenhöhe heissen wird. Die
Stimmung dieses Augenblickes kann nur empfunden werden. — Aus dem
Schlünde des Verderbens kaum entkommen geniesst man eine ge-
nossene Woune. Heere von Bergriesen von NO. bis SW. und ein
unübersehbares Meer von Ebene von SW. bis NO. hin. biethen sich
dem trunkenen Auge dar. Aber noch ist man nicht am Scheitel des
Göhls und ein unbesiegbarer Drang, oben, oben ist erst das Ziel,
reisset einen zur weitern Fortsezung des Weges hin. Ganz ohue
Gefahr gehet man über den Rücken hinauf, dessen östliche Seite immer-
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390
Valentin Staiii*.
wahrem!»' Präzipizien in Jen tiefen Kessel hinab, die westliche aber
eine mein schiefe Fläche, auf der sehr viel ewigen Schnee liegt, oder
welche eine steinichte Wildniss bildet, Da werden Spuren einer Vege-
tation immer seltener Hier fand ich Sarifraga oppositifolia und die
Primula minima musste ich aus dem zuvor gefallnen Schnee heraus-
gaben. Nach einer Stunde erreicht man von der Freudenhöhe an den
Gipfel des hohen Göhls. Ich schicke die Versicherung voraus, dass ich
noch nie eine so unbegrenzte Wonne einer Aussicht genossen habe,
als hier, da meine Feder sie nicht einmal matt beschreiben kann. —
Von Nordost über ganz Süd bis gegen West hin schliessen un-
zählbare Bergriesen den Horizont. Hinter den Abersee beginnt der
>pizige Traunstein die Reihen, und das überall hingerissene Auge
verfolgt gegen Süden die aus der grauen Ferne kaum hervorstehenden
Berge und Spizen und betrachtet die Gestalt und Grösse der in der
Nähe liegenden. Auch von Göhl zieht das hinter Abbtenau im Stern-
chen liegende sehr hohe Gebirge alle Aufmerksamkeit an sich. Weit
herab reicht der ewige Gletscher, wo nicht perpendikuläre Wände
sind. Hei aller ihrer Entfernung ragten die drey in die Wolken
stechenden Spizen weit über die Tangente des Göhls. In seiner ganzen
Länge liegt das nahe Tenuengebirge vor den Augen da, dessen hoher
Thron doch unter das Niveau des Göhls fiel. Alle Rücken der Tauern
und das Gebirge des hohen Lungaus übersieht man, und der Auna-
berg (oder Annkogel gegen Gastein), der Rathhausberg, der Sonnenblick,
der hohe Narr und anderes Gasteiner und Rauriser Gebirge zeigen ihre
Grösse. Aber keinen der Berge betrachtete ich so lange und mit so
feverlichem Ernste, als den sogenannten ewigen Schnee oder die ver-
gossene Alpe (das sehr hohe Gebirge das zwischen Blümbach und
Goldeck liegt) Eine Reihe von sehr spizigen Felsenpyramiden macht
den Anfang von 0. nach W und dann beginnt das ausserordentlich
grosse Gletscherfeld Wie eine ruhige Wolke bedeckt es den sehr
langen und breiten Rücken dieses Riesen der Berge. Das bewaffnete
Auge scheint die Klüfte und Spaltungen des ewigen Eises zu ent-
decken. Beinahe ganz unter den Gletscher fiel das Niveau des Göhls
— und doch ragen noch 3 sehr bedeutende Kögel über diess Eisfeld
empor. Es ist nicht Muthmassung, sondern Gewissheit, dass dieses
Gebirge bedeutend höher als der zusehr gelobte Wazmann im
Berchtoldsgadinschen ist. - Dieses ganze Eisfeld i erzählt das fromme
Volk) war einst der Aufenthalt des fetten Rindes und des muthigen
Hirtenvolkes; allein da letzteres mit dem Segen der Kühe muth-
willigen Unfug trieb, so verwandelte die strafende Hand der Gott-
heit diese segenreichsten Alpen in nie zerschmelzendes Eis — daher
der Name die übergossene Alpe.
Nun wird das Auge zu den zween Salzburgs und Deutschlands
Patriarchen, zum Wissbachhorn in der Fusch imd zu dem so berühmt
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Meine Erfahrungen.
391
gewordenen Grossglockner, hingezogen Ersterer fällt bei aller seiner
Entfernung ausserordentlich in die Augen. Ganz mit Schnee bedeckt
und in Gestalt eines Zuckerhuttes ragt dieses Horn über alle seine
Nachbarn in die Wolken empor. Lezterer strebt hinter dem Wiss-
baehhorn empor. Dass dieser ehrwürdigste Greis, in Deutschland
(wenn Schweiz nicht dazu gehört) der Höchste, und in Europa der
4. dem Range nach sey, und dass ihm das Wissbachhorn den Hang
streitig machen wollte, ist nicht unbekannt.
Das der südlichen Gegend von Salzburg so spizig und isolirt
erscheinende Teufelshorn, zwischen Göhl und Wazmann hin, ver-
ändert von Göhl die Gestalt indem man von da seine Verbindung
mit andern Gebirgen wahrnimmt. — Ganz besonders zeichnen sich sehr
viele Berge und Hörner über Zillerthal hin aus. Auch da geht der
Gletscher sehr tief herab, woraus man besonders mit Beihilfe des Niveau
auf Riesenhöhen schliessen muss; und so verliert sich das Augein den
unzähligen und sich in der in Dünste geschleierten Ferne verlierenden
Bergen des hohen Tyrols etc. etc. Wild und hoch erscheinen die meistens
kahlen Berge gegen Salfelden hin, und weit entfernt links über den
hohen Staufen hin glaube ich ganz sicher den Kaiserberg im Tyrol
bemerkt zu haben. Doch wer vermag da die Heere der Berge, Hörner
und Spizen zu benennen, da von diesem Punkte die Aussicht so un-
begrenzt ist.
Eben so von Tausenden von Gegenständen wird man hingerissen,
wenn man dann weiter gegen Westost auf die bei Kiemsee sicli
eröffnende unermessliche Ebne hinschauet. Seen, Städte, Klöster,
Kirchen und andere von der Morgensonne beleuchteten Gebäude; und
dann das Mannigfaltige der Waldungen, Auen, Wiesen und erndte-
reichen Aecker, gewähren einen Genuss, den je die Natur ihren Freunden
gewähren kann. Mit einen Blicke übersieht man das ganze ebne
Land, das bei Golling seinen Anfang nimmt und wie ein Amphi-
teater zwischen wilden und kultivirten Bergen mit allen seinen
Schönheiten sich hinabzieht, bis es sich in Bayern, Oestreich und
Böhmen in eine unübersehbare Ebne ausdehnet Mit Wehmuth verfolgt
das Auge die unter Pass Lueg zwischen Felsen herausströminende
Salza durch die Mitte dieses Landes hinab nach allen ihren Krüm-
mungen und Verheerungen des schönsten Landes durch ihre beständige
Aenderung des Rinnsales. Tausende Morgen Landes würden dem
Lande Segen verschaffen, würde dem Strome ein beständiges Bette
angewiesen werden können.
Nun legte ich Hand an die Vollendung meines andern Zweckes
warum ich den Göhl erstieg. Ich machte Barometrische und Therm.
Beobachtungen und stellte meine zollmannische Scheibe, um
horizontale Winkel zu messen . auf. (Dieses sehr einfache
Instrument, das Prof. Schi egg, auch mit einem Vertikalwinkel-
Z*iUchrift 1881. 26
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Valentin Stauig.
masse verband, verdient seiner erprobten Genauigkeit wegen gewiss
mehr Aufmerksamkeit. Solange unsre Geometer mit ihren immer
mangelhaften Astrolabien, Feldtischen, Messketten, Kompassen etc.
ihre Arbeiten ausfertigen erhalten wir nur Unkundige befriedigende
Produkte. — Von sehr wenigen gutgewählten Standpunkten ist man
im Stande mittels der zollmauuischeu Seheibe über die grösste Gegend
ohne Messketten etc. ein sehr genaues Nez zu entwerfen. Auf diese Art
nur muss eine Landkarte entworfen werden, wenn man sich nicht
mit schiebenden Unrichtigkeiten oder undankbaren Kopierungen
begnügen will. (Fiat expcricntia !) Nachdem ich von den merk-
würdigsten Objekten die Winkel genommen hatte fand ich nun- Zeit
wieder mir selbst zu gehören.
Der Blick vor sich hinab in den gleichsam auf dem ebnen Laude
liegenden Kessel ist Schauder erweckend. Erst da als ober mir keine
Gefahr mehr drohte, hatte ich Muth, Trümiuer des verwitterten Göhl-
gipfels in den Abgrund hinab zu befördern, um das fürchterliche
Knallen aus der Tiefe herauf durch vielfaches Echo vermehrt zu
hören, und zu sehen wie die grössten Steinmassen in ihrem Sturze
iu Tausend Stücke zerschlagen in die Luft hinausfliehen. — Kaum
hatte die Sonne die östliche Seite des Göhles erwärmet als im Kessel
unten Wolken entstanden und thürmend herauf gegen die Höhe sich
erhoben. Ich befürchtete eiue gänzliche Bewölkung des Göhls und eine
gefährlichere Hiuabkunft. Aber diese Wrolken gaben mir ein neues
angenehmes Schauspiel. Kaum erreichten sie die Göhlshöhe als sie
der südwestliche Wrind gewaltig vor sich hintrieb und dann tiefer
hinab zu drücken schien. — Nun machten sie einen allgemeinen
gewaltigem Angriff auf der ganzen östlichen Seite auf die Höhe und
den sich gegen Westnord hinabziehenden Kücken des Göhls; aber
gegen alles Emporstreben strich sie der Wind, mein theuerster Ver-
teidiger, vor sich hin. Entkam ihm doch irgend eine Wolke in die
Höhe, so schlug er sie auch da gegen Südost hin und machte selbe aut
diese Art mir unschädlich. (Der Krieg wenn er auch noch so siegreich
ist, ist doch auch schmerzlich ; — mir hatte der Wind Kälte ver-
ursacht.) Ich konnte mich dieses nie aufhörenden Kampfes nicht
satt sehen.
Wendet man sich gegen Südwest hin so hat man einen Anblick
vor sich, dergleichen ich gehabt zu habeu mich nicht erinnere. Nichte
als Spuren vom zernagenden Zahne der nie rastenden Zeit. Blosse Felsen-
häufen ohne deutlich bemerkbare Vegetation bilden die Berge gegen die
übergossene Alpe, und gegen das Teufelshorn hin. Eine wahre Natur-
wildniss! Nur tief unten, nahe bei schmalen und kaum bemerkbaren
Thälern erheben sich schwarze Waldungen und Gesträuche empor.
— Berge die im Herzen der Erde würzen, die Tausenden der Jahre
trozten, zernaget die Zeit — wie der verdekte Kummer den Menschen.
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Meine Erfahrungen.
393
O Du, der Du Gefühl hast! wie hoch müsstest Du da gestimmt
werden ! Der gedankenvolle Blick hin über diese Berge und hinab
über die kleinen morschen Hütten der Menschen raüsste Dich zum
Ausrufe zwingen: „O Mensch wie klein bist Du!" Und fühlest Du nuu
diese Deine Kleine und erhebst Dich Ober diess Irdische mit dem
Geiste wie Du es mit dem Körper bist, so ruft Dir eine leise innere
Stimme zu: „0 Mensch wie gross bist Du!" — Wahrhaftig, es braucht
eine gänzliche Aufwekung aus dieser hohen Herzensfülle und
imbeschränkter Freyheit um nun daran zu denken hinab zu den guten
und bösen Brüdern wieder zu kehren! — Allzeit verliess ich mit
Wehnrath diesen ersten Plaz des Welttheaters, vorher gewiss von
keinem Städter und vielleicht von sehr wenigen Gemsjägern besucht !
Eine starke Stimme gegen Südwest hingerufen erhallet nach
G Secunden in unnachahmlichen Echo wieder.
Der ganze Göhl in der Höhe ist blosser Kalkstein, grossentheils
mit Schnee und Eise bedeckt, beinahe ohne Spuren einer Vegetation.
Sein langer Rücken, der bei Dürrenberg anfängt und über Rossfeld
gegen die Eckalpe sich herzieht, bildet von lezterer an gegen die
östliche Seite fortwährende Präzipizien bis gegen Pass Lueg hin. Die
südliche Seite aber ober der Warthe angefangen bis neben dem Göhl-
gipfel ist gar nicht steil aber meistens mit blossen Steinen imd Schnee
bedeckt. Spizig ist der Göhl gar nicht und aus den 2 seiner etliche
Klafter von einander entferneten höchsten Punkten rauss erst das
Niveau dem nordwestlichen den Vorrang geben. Da erbaute ich das
leztemal einen sogenannten Steinmann von etwa 6 Schuh' Höhe, der
aber sicher wenigstenz zum Theil schon eingestürzt seyn wird. Gegen
Süd hin sezt sich der Göhl mit grossen Scharten und Spizen fort,
unter denen der sogenannte Freyberg (oder der kleine Göhl) der höchste
ist, der von Salzburg aus mit dem hohen Göhl um den Rang zu
streiten scheint, an sich aber bedeutend niederer ist. (Ich mass ihn
mit Beihilfe des Niveau barometrisch, aber die Data sind schon sicher
verlohren gegangen.) Ein Rücken zieht sich von dem höchsten Punkte des
Göhls mondförmig gegen Süd und dann gegen West hin und bildet
grosse Wände, in denen das obenbenannte Echo wiederhallet. Nach
diesem Rücken kann man mit mancher Beschwerlichkeit hingehen,
und dann aus dem schmalen Thale neben Golling herauskommen.
Bepackt mit meinen Apparaten und einigen Resten von
Viktualien wandelte ich nun über Eis und verwitterten Kalkstein,
der sparsam mit *) gefärbt ist hinab, nicht ohne Besorgniss
ob des bevorstehenden Weges. Noch verweilte ich mich auf der
Preudenhöhe und richtete meinen Blick besonders auf den nahen
Wazmann, diesen geglaubten Stolz der ganzen Gegend umher, bis das
*) Lücke im Manuscript; eben so an folgenden Stellen.
26*
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31)4
Valentin Stanig.
Niveau selbst dem nahen ewigen Schnee den Vorzug zusprach. Selbst
das Teui'elshorn giebt ihm äusserst wenig nach. Mit scharfen Blicke
betrachtete ich die gefährlichen Stellen und Klüfte zwischen der
Spize wo das Kapelchen steht und der höchsten Spize*) des Waz-
manns die ich vor 2 Jahren erkletterte.
*) Hier sey es mir gegönnt, auch von dieser Exkursiou auf den Wazmann
etwas zu melden" Ich erreichte mit einer sehr kleinen Begleitschaft von Salzburg
aus Abends den Fuss des Wazmanns, Obernachtete zu Unternstein und ehe der lang
erwartete Tag anbrach, waren wir schon auf dem Wege. Noch vor 10 Uhr erreichtem
wir auf sehr guten Fusssteige die höchsten Alpen, in der Pfalz genannt. Nach
erhaltener Erquikung und ländlichem Mahle von freundlichen Aelplerinnen dar-
gereicht sezte unsere kleine Karavane von 5 Personen den Weg gegen die Höhe
fort. Bald wird der Wazmann ganz kahl und macht dein schichternen Wanderer
Bange. Nach dem sehr scharfen Rücken desselben verfolgt man den sich oft ver-
lierenden Fusssteig der Wallfahrter, und wir erreichten nach 1 Uhr das Ziel der
bisherigen Wazmaunsersteiger. Auf dieser Spize steht ein grosses hölzenies
Kreuz, welches von dein dahin wallfahrtenden Landvolke aufgestellt wurde, und ein
Kapelchen, das den Wallfahrtenden zum Altare ihres Gebethes dienet und eigentlich
nur ein Opferstock mit einem Frauenbilde ist. Die Aussicht ist schön (nur mit
der des Göhls ist sie nicht zu vergleichen j. Auf der westlichen Seite liegt tief unten
Windbach und südöstlich in dem sehr schmalen Thale ruht der grünne Königssee.
Der Plaz auf dieser Spize ist sehr klein, so dass wir bei einer Ortsverändertin g
einander kaum ausweichen konnten. Ich machte Barometrische etc. Beobachtungen ;
aber die zollmannische Scheibe konnte ich da nicht recht brauchen, besonders da
mein Passionspuukt, der vor einigen Tagen zum ersten Male ganz erstiegene
Grossglockner von einen gegen Süden liegenden höheren Spiz des Wazmanns
verdeckt wurde. — Diesen sicher noch von keinem menschlichen Fusse betretteneu
Spiz entschloss ich mich zu ersteigen. Siegesgewohnt wollte ich auch dieses
stolze Horn ent kränzen ohnerachtet aller Entgegenvorstelluugen meiner besorgten
Begleiter.
Beladen mit meinen Messinstrumenten begann ich diesen nie gegangenen
Weg. Schon der Anfang war böse; denn ich musste über eine grosse steile Platte
hinabglitschen, an deren Ende mich nur ein sehr kleiner Vorsprung vom Sturze
in die unermessliche Tiefe errettete. Dann musste ich über ähnliche Platten wieder
in die Höhe steigen, wo nur ein kleiner Fehltritt die vorige Folge nach sich
gezogen hätte. Ich überstieg eine gefährliche Stelle, eine Kluft nach der andern ;
dachte auf besser werden und es kam nur Schlimmes nach. Bald musste ich mich,
auf einen schneidigen Kücken sizend, weiter bewegen, bald wie in Lüften
schwebend an steilen Wänden dahinklettern. Nun verlor ich mich aus dem nach-
starrenden Gesichte der bethenden Karavane. — Oft brauchte es beinahe über-
menschlichen Muth, um nicht ein Raub der Zagheit zu werden ; denn meistens
musste ich auf den scharfen Rücken auf allen 4 dahinkriechen, wo link« und
rechts tausendfach verderbender Abgrund war. Wie ein Bliz durchfuhr mich kalter
Schauer, als ich bei so einem Kriechen durch ein kleines Anlehnen des Barometers
das Gleichgewicht bei einem Haare bald ganz verloren hätte, welches einen Sturz
gegen 400 Klafter ganz in die Scharten zwischen die auch von weiten sichtbaren
Spizen der östlichen Seite des Wazmanns nach sich gezogen hätte. Indergleichen
Fällen ist schnellste Fassung und Geistesgegenwart nöthig. In dem einzigen
Punkte nur, wo man ist, muss die ganze Seele konzentrirt seyn. Keiner, auch der
frömmste Gedanke, darf da Statt finden; sondern jeder Tritt, jeder Finger muss
strenge dirigirt werden. Desswegeu spreche ich meinen Gliödern immer Muth und
Klugheit zu, ihnen die Notwendigkeit vorstellend. — Dies ist der grösste meiner
Vortheile, an gefährlichen Orten nicht zag zu werden. —
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Meine Erfahrungen.
395
Soviel sey genug über diese Wazmannexkursion! Und nun
wieder auf die Freudenhöhe des Göhls.
Hier nahm ich nun von Salzburg, wo ich den Grund zu meiner
künftigen Bildung erhielt, wo mir manches Gute und auch manches
Nun ward es etwas leidentlicher zum Steigen und ich befand mich in der
sogenannten Wazmannsscharte, d. i. im tiefsten Punkte zwischen den zwei Waz-
manns-Spizen. Da ward ich etwas überrascht. Eine gegen Süd hinlaufende
Kluft von grösstcr Tiefe war vor mir und trennte eine Bergmasse von
Millionen Zentnern von dem festen Rücken. An einem Orte ist ein sehr schmales
Steinbrückchen über diese Kluft, und mir blieb kein anderer Weg übrig, als diese
morsche Brücke zu passiren und weiter oben, wo die Verbindung grösser wird,
wieder auf festes Land zu kommen. Wirklich sezte ich mit Schichternheit über
diese Kluft, weil die getrennte Masse mir zum Abfalle so reif schien, dass schon
das unbedeutendste Gewicht sie zum Sturze bringen könnte! — Einst wird dieser
Bergtheil hinab auf die südliche Seite des kleinen Wazmanns stürzen und
Schrecken verbreiten. Nachdem ich wieder auf den festen Theil gekommen war,
ward der Weg sehr steil und mit grösster Anstrengung erreichte ich über loses
Gestein den höchsten Punkt des Wazmanns. Mit Erstaunen, Freude und Angst
erblickten mich die Zurückgelassenen auf diesen in die Wolken stechenden Spiz.
Den Grossglockner erblickte ich zwar, aber bald ward er in Wolken gehüllt. Unter
sovielen erstiegenen Bergen und Spizen habe ich keine dieser ähnliche
angetroffen. Ein Häufchen verwitterten Kalksteines ist der einzige Punkt, wo man
sich aufhalten kann, und ich konnte mich ohne Gefahr um die aufgestellte zollm.
Scheibe kaum bewegen ; so klein ist der Plaz auf diesem Spize. Die gemessenen
Winkel hat Herr Prof. Schi egg; und die barometrische Bemessung gab eine
Höhe von ....*) Klaftern über das mittelländische Meer und bei 3(J über dem
Spize, wo das Kapeichen steht. Noch bethete die Karavane, und eh' ich mich zui
Kückwege aufmachte, empfahl ich mich (denn wir konnten zusammen rufeu) in ihre
Andacht um glückliche Rückkunft. Hier hinterliess ich drei Hölzer, die ich zur
Aufstellung meines Instrumentes brauchte, und diese seyen das Kenntzeichen, dass
Jemand da gewesen ist. (Die Reste seit der allgemeinen Ueberschwemmung der
Erde, die einige Landleute mit gewafTneten Augen hier gesehen zu haben mich ver-
sicherten, fand ich freilich nicht!)
Kaum hatte ich einige Schritte des Rückweges gemacht als es schon nicht
mehr weiter wollte : Denn an der Wand wo ich herauf gekommen war. konnte ich
hinab nicht und mir blieb eine Steinriese der einzige gehbare Weg. Sie war sehr
steil und ich befürchtete, dass das lose Gestein durch mich in Bewegung ge-
bracht werde. Wirklich geschah es auch so. Kaum war ich eine kleine Strecke
hinabgegangen, als alles in Bewegung gerieth. Jezt war nichts anders möglich,
als mich vor dem Falle zu hütten und mich gleichwohl hinabtreiben zu lassen.
Hinter mir geriethen Steine in Laufund versezten mir manches Unsanfte: Nun kam
ich immer weiter und schon stürzte der grosse Schwall vor mir in den Abgrund
hinab. Mit allem Kraftaufwande und Geistesgegenwart schwang ich mich im Laufe
seitwärts auf ein festes Oertchen mit einen kalten : »Holla, da halte ich nicht
Mehr mit!- und Hess diese fatale Kameradeschaft mit fürchterlichen Getöse neben
mir in den Abgrund stürzen, mich begnügend, ihr bloss mit dem Auge nachzu-
folgen. Nun setzte ich sorgsam den Weg weiter, und kam nach einer halben
Stunde erschöpft an Kräften mit allenthalb ruinirten Kleidern (doch ohne Be-
schädigung der Instrumente!) zu der nun frohlockenden Gesellschaft wieder. Kälte
hatte indessen dieser einen längren Aufenthalt sehr erschwert, und so verliessen
wir die Wazmanns-Spize. nachdem unsere Anzahl durch 2 munteren Bauern-
■ Lücke in. Mauj-cript; Yjfl. RbrigeM die Anmerkung Ml V i f rth al er, S.387.unl untmiS. 4M.
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Valentin Stanig.
Höse zu Theil wurde, den feyerlichsten Abschied, weil ich dieses
Land nie so vollkommen mehr sehen werde, und senkte mich hinab
nach dem bösen Steige den ich mir beim Heraufsteigen sorgfältig mit
Steinen bezeichnet hatte ; nahm was ich in Rücksicht der Botanik
und Mineralogie fand mit und erreichte noch bei Zeiten die Eckalpe,
wo mich die um mein Leben besorgten Aelpler bewillkoinraten.
An einem andern Tage unternahm ich die zwei andern
Exkursionen auf die andern Seiten des Göhls von eben diesen Alpen
weg *). Ich bemerkte bei meiner ersten Göhlersteigun^,
dass selbst die schönsten Petrefakten unter meinen Füssen in den
erstbemeldten Kessel hinabstürzten und schloss, dass in diesem
Kessel für den Mineralogen der ganze Schaz des Göhls hegen müsse:
und dies bestimmte mich auch dahin zu kommen.
Von den Eckkäsen aus stieg ich eine Zeit lang nach den Kücken
hinauf, wo ich mich dann bald unter denselben auf der östlichen
Seite sehreg hinanbemühte. Diese Seite ist zwar fast ganz mit Grase über-
wachsen, aber so ausserordentlich steil, dass nie ein Rind hier seine
Weide suchen könnte. Grossentheils wird da das Gras abgemäht,
und dürr weiter befördert. Diese ganze Seite ist ausserordentlich
reich an Alpenpflanzen, und der Botaniker findet auf allen Alpen des
Göhls zusammen genommen das nicht, was er hier in einen kleinen
Districkte rindet. Ich stieg vorwärts bis neben den Punkt, wto ich bei
der ersten Göhlexkursion den eigentlichen hohen Göhl zu ersteigen
anfieng. Da sah ich den grossen Kessel tief unter mir und fürchter-
liche Wände zwangen mich stark links nach den sehr steilen Gras-
boden gerade hinab zu steigen. Immer forschte ich rechts hinab in den
Kessel zu kommen allein noch waren immer neue Wände die Scheide-
wand. Auch der Grasboden links lief nun in Präzipizienaus: und so
fürchtete ich eine Rückkehre. Allein doch wand ich alle Mühe und
Geschicklichkeit an durch allerley Umwege , Krümmungen und
Ausweichungen weiter rechts hinab durch Schluchten und kaum zu
überwindende Beschwerlichkeiten zu kommen. So gelang es mir nach
einer Stunde doch, den Kessel zu erreichen. Hat die Natur je etwas
Erhabenes, so gehört dieser Kessel gewiss dazu. Ein Ruudel, das
bursche schou zuvor vermehrt worden war. Auf der Alpe waren wir wieder gutes
Motte und der Klang zweier Schallmeyeu brachte mehrere aus uns zum Tanze.
Da nicht nur zwei Senderinnen, sondern auch ein Frauenzimmer aus der Stadt
die Wazmanns-Spize erstiegen hatten, so können Euer etc. schliessen, dass der
Wazmann nicht gar zu schwer zu ersteigen seyn müsse. — Ganz munter
erreichten wir noch diesen Tag Berchtesgaden.
*) Es folgt nun die Schilderung einer Tour „auf den hohen Iiückeu hinauf,
der mit dem der Warthe beinahe einen rechten Winkel macht-. ,,Da ober den Alpen
ist der westliche Kessel des Göhls, den die Aelpler den Kuhstall nennen" — die
mit einer Kletterei endigte. — Interessanter ist die zweite Tour, die wir
vollständig geben.
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Meine Erfahrungen.
397
oval wie ein Amphiteater den halben Kreis einschliesst, wo dann
die fortgesezten Wände sich weiter auseinander breiten, gewährt
einen schaurlichen, einen kaum fasslich erhabenen Anblick! Wände
zwischen denen ich herabstieg, dann bis auf die Warthe hinauf,
bilden die rechte Seite und die fasst perpendiknläre Pelsenmasse bis auf
den hohen Göhlgipfel hinauf, und die weiter gegen südlichen Frey-
berg hinauf steigende Wände bilden die linke Seite*) dieses Schau-
spieles der Natur. Sezt man noch die weiss-röth- und schwärzliche
Gestalt zu den unzähligen Wänden hinzu, so kann man sich das
unbeschreiblich Erhabene des Anblickes vorstellen! Der Grund des
Kessels ist ein weites nicht gar steiles Feld, das aus der ganzen
ostlichen Seite des hohen Göhls in diesen Punkt herabgestürzten
Massen und Gesteine entstand. Weiter vorwärts unter den Wänden
liegt ein steileres Feld von nie zerschmelzenden Kletscher.
Ich wanderte auf dem Steinfelde herum und nahm von da die
meisten jener Steine mit, die ich Euer etc. zu Füssen legte. Noch
liegen oben manche der schönsten Stücke, die ich wegen ihrer Grösse
nicht mitnehmen konnte, oder aus Mangel meiner Kenntnisse oder
der Zeit nicht fand. — Auch der Botaniker findet hier manche merk-
würdige Pflanze.
Tiefe Stille herrscht im ganzen Kessel und keine Spuren von
lebendigen Geschöpfen trifft man da an, ausser dass manche
Pflanzen vom Wilde oder von dahin sich verirrenden Schafen abge-
fressen sind. Auf dem Gesteine fand ich auch Knochen, wahrschein-
lich von herabgestürzten Wilde. Hoch über eine Wand vom hohen Göhle
herab stürzet in Staub sich auflösendes Wasser. Ich stieg lange über den
steilen Kletscher hinauf um zu diesem Wasserfalle zu kommen, besonders,
da ich Mangel an Wasser litt, denn das herabfliessende versinkt in
das Gestein und den Schnee konnte ich wegen der Kälte im Kessel
mit aller Bemühung nicht ins Wasser verwandeln. Erst als ich schon
zu höchst oben nah an der Wand war sah ich was ich nicht vermuthet
hatte. Eine weite Kluft zwischen dem Kletscher und der Wand war
vor mir. — Ich legte mich auf den Schnee nieder und sah hinab in diese
fürchterliche Tiefe. Wie ein Schleyer zog sich das in Staub durch den
Fall aufgelöste Wasser in die finstere Schlucht hinab und dumpf
erhallte sein Anfall aus der Dunkle herauf. Schauder ergriff mich als
ich bemerkte, dass unter mir das Eis hohl sey. und dass ich auf der
überhängenden Oberfläche desselben gleichsam in Lüften dalag. Ich
warf die auf dem Kletscher liegenden Steine in diesen Hachen hinab,
und hörte den vielfältigen Anfall auf der unsichtbaren Wand er-
sehallen. Nun begab ich mich wieder in den Grund des Kessels hinab,
und dachte an meine Rückkehr. Da kam ich in keine kleine Verlegen-
*) D. h. leztere hat man gegen West hingewandt links — eretere rechts.
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398
Valentin Stanig.
heit. Denn zu jenem Wege, auf welchem ich in den Kessel herab-
gestiegen war hatte ich gar keine Neigung. Darum forschte ich mit
bewaffneten Auge auf dem halben Einfange des Kessels nach einem
Auswege: allein vergebens, denn überall fand ich unausweichbare
Hindernisse. Gerade noch nach dem Thale von St. Nikolaus würde ganz
sicher ein bequemer Steig gewesen seyn (und ich glaube, dass für die
etwaigen künftigen Forscher dieser Steig in den Göhlkessel der
bequemste seyn dürfte), allein da ich die Früchte meiner zwei übrigen
Exkursionen auf den Alpen oben hatte, so musste ich gleichwohl den
alten Weg wählen. Die Beschwerden dieses Ausweges waren unbe-
schreiblich gross, denn ich war mit den Steinen ausserordentlich
überladen.
Nach aller möglichen Anstrengung über die ungehbare Steile
hinauf, erreichte ich endlich wieder die Eckalpe. — Von da beg-
ab ich mich mit vermehrter Last über den sehr angenehmen langen
Kücken über das liossfeld hin, das aber keinen Reichthum an
Pflanzen zeigte, und schloss über Dürrenberg und Hallein diese
beschwerliche und gefahrvolle Göhlexkursion.
Aus den gemachten Beobachtungen des Barometers etc. ergab sich
eine Höhe des Göhl von 1302 Pariser Klafter über das mittel-
ländische Meer.
Die Steine etc. kann ich nicht bestimmen, daher bitte ich Euer etc.
diess zu thun.
Die gemessnen Winkel auf dem Göhlgipfel mit der zoll-
mannischeu Scheibe habe ich Herrn Prof. Schi egg ohne Abschrift
übergeben und muss also hier eine bedeutende Lücke machen.
Pflanzen die ich bei der Exkursion auf den Göhlgipfel sammelte*):
Valeriana montana, V. sa,vatilis, Von alpina, Rheum alpinum, Fes-
tuca varia, Myosotis alpestris. Primula auricula, P. minima. Viola
alpina (€orr. wohl bißora), Gentania pannonica, G. bavarica,
G. eiliata, Hiracleum austriacum, Phellandrium mutellina, Impcra-
toria ostruthium, Juncus latifolius, Rumex scutatus, RJiododwdron
hirsutum, Saxifraga cotykdon. S. caesia, S. stellaris, S. tmiscoides.
S. oppositifolia, S. autumnalis, S. rotundifolia. Silene acaulis.
& quadrifida, CcrasHum latifolium, Dryas oetopetala, Cistus oelan-
dicus, Anemone narcissißora. Atragcne aljrina, Ranuncidus nivalis
f Corr. montanusj, R. alpestris, Betonica ahpeeuros, Thymus alpin u$,
Bartsia alpina, Pedirularis rostrata, P. recutita. Lepidiwn alpinum.
Biscutella lavvigala^ Arabis alpina, lAtmtodon aureum, Carduus
deßoratus, Cnicus spinosmimus, Filago leontopodium, Senecio abro-
tanifolius, Doronicum bellidiustrum. Artura scorpioides, Chrysante-
mum alpinum, Achilfaea alrata. A. Cfavenae. Carex sempervivens
*) Einzelue Namen sind von fremder Hand corrigirt.
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Meine Erfahrungen. 399
rillans, C. atrata. Salix retusa, Potypodium hnrhUis, Asplenitwi
riridc.
Das Verzeichniss derjenigen Pflanzen, die ich bei den übrigen
2 Göhleikursionen sammelte, habe ich nicht. Dass besonders bei jener
in den Kessel manche merkwfirdige Pflanze gesammelt wurde, habe
ich schon bemerkt.
Nun wenn bei einer einzigen oberflächlichen imd zu einer un-
günstigen Zeit unternommenen Exkursion die obenbenennten Pflanzen
einem Nichtkenner auffielen, um wie viel grösser muss der ganze
Reichthura des ganzen Göhls seyn! —
Sowie den hohen Göhl habe ich auch manche andere Berge
erstiegen. — Den Untersberg hat gewiss kein Städter so oft als ich
besucht. Oefters gieng ich zur Nachtzeit auf denselben, öfter über-
nachtete ich auf dessen Höhe. Drey aus der Tiefe hinaufgeschleppten
Bäume (davon noch zwei oben stehen) richtete ich als Signale auf;
und am 15. December 1800. als der ganze Berg, mit Schnee gedekt
war, erstieg ich denselben. Dichter und grimmig kalter Nebel" dekte
da das ganze Land mehrere Wochen lang. Die Neugirde wie es ober
dem Nebel seyn möchte war die Triebfeder meiner Unternehmung.
Schon hatte ich die Firmianalpe beinahe gänzlich verlassen als ich erst
aus dem Nebel kam. Die Bemühung über den Schnee trieb bei mir
Schweiss hervor und die grosse Kälte verwandelte selben an den
Haaren zu Eiszapfen. Ein unbeschreiblich schöner Anblick war es von
der Höhe über den unendlichen Ozean des Nebels hinzusehen, aus
welchen nur hier und da ein Bergspiz hervorstach. Der heiterste um!
der wärmste Wintertag war es ober den Nebel. Ein fürchterlicher
Brand des Hohenstaufens gegen Reichenhaller Seite imd ein regen-
bogenfarbiger Kranz auf dem Gipfeides Schattens, welchen der Stein-
haufen auf dem Nebel bildete, beschäftigten lange raeine Augen
Den hohen Staufen erstieg ich 3mal. auf drey verschiedenen
Steigen, deren einer schlimmer als der andere war. Dessenungeachtet
erstieg ich denselben zum leztenmal ganz zur Nachtszeit, begleitet von
dem muthigen Herrmann dessen Standhaftigkeit ich noch be-
wundre. Am bösesten gieng es mir zum vorlezten Mal, wo ich bei
den einstigen Berggruben hinaufkletterte und mich in Felsenklüfte
verstieg, woraus ich mit alleräusserster Lebensgefahr mich rettete. Auch
da fand ich zwar nicht viele, aber doch auch solche Pflanzen die in
Salzburgs Flora noch nicht stehen.
Eine sehr angenehme Exkursion war jene auf den Schaf berg bei
St. Gilgen. Er ist sehr pflanzenreich, sehr leicht zu ersteigen, wegen
den 2 Punkten: Loch ohne Grund, wo der Fall des hineingeworfenen
Steines ausserordentlich lang dauert, und der sogenannte Teufels-
kerker (vieleicht Teufelskirche), wo man sehr weit in das Eingeweide
des Berges hineingehen kann, und wegen der sehr schönen Aussicht
merkwürdig.
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400
Valentin Stunig, meine Erfahrungen.
Auf einer Gebirgsreise gieng ich von Hüttschlag über den Berg
der zwischen Gastein und Grossari liegt nach Gastein: auf dem Rücken
dieses Berges erstieg ich den höchsten rechts stehenden Punkt
desselben.
Dann gieng ich auf der nämlichen Heise von Wald in Pinzgau
über das Gebirge in das Brixeuthal hinüber und erstieg von Westen-
dorf aus den hohen Salven, von dessen Höhe ich, obwohl ganz allein,
♦'inen ganz andern Weg gegen Ytter hinab einschlug und dann meinen
Weg weiter ins Tvroll fortsezte.
Bei der Glocknerreise mit Prof. Schiegg erstieg ich den
höchsten Punkt des Thaueruthors gegen den Brennkogel hin. In Rück-
sicht des Glockners selbst muss ich gestehen, dass ich bei weiten
gefahrlichere Strappazen ausstand als daselbst. Auf der Rückreise
giengen wir von Wört in Rauris über die Stanz, wo ich die nördliche
höchste Knpe erstieg, nach Gastein und von da auf den Rathhaus-
kogel. - — Dann erstieg ich von Schwarzach den nahe dabeiliegendeu
hohen und mit Alpen verseheneu Berg etwa Kar genannt, wo ich eine
ausserordentlich schöne Aussicht auf alle Seiten, besonders durch das
ganze Pinzgau hinauf hatte. Auch den Gstoder, wo lauter Glimmer-
schiefer mit falschen Granaten gemischt ist, und den Präber in
Lnngau habe ich bestiegen. Lezterer ist äusserst leicht zu ersteigen,
ganz mit Valeriana ccltica bedekt und etwas höher als der Waz-
mann; denn dort gab die barometrische Bemessung 1434, da aber
1435 par. Klafter Höhe.
Dieses unternahm ich gelegenheitlich unaufgefordert und ohne
irgend eine Unterstüzung (das Präsent das ich von Euer etc. wegen
dem Göhl erhielt, ausgenommen). Hätte es mir nicht an Unter-
stüzung gefehlt, so hätte ich ganz gewiss meine breunende Begirde,
andere merkwürdigere Berge zu ersteigen befriedigt Und so hätte ich
den hohen Zipl, den ewigen Schnee oder die Wetterwand, den hohen
Xarr, den Brennkogel, das Wissbachhorn oder andre interessante
Berge Salzburgs erstiegen und gemessen. Einige kleinen Proben, die
ich ganz allein machte, berechtigen zum Schlüsse, dass ich von heil-
kundigen Gehilfen mit anderen Cuterstüzungen versehen das geleistet
hätte, was vielleicht äusserst wenige (lieber möchte ich sagen was
gar keiner) werden leisten können.
Nun empfangen Euer etc. diese kleine Arbeit mit der Bitte ihre
vielleu Mängel besonders im Ausdrucke zu ersezen. Unfähigkeit und
Zeitmangel mögen mich iudessen etwas entschuldigen. Bin ich
einst im Stande etwas wichtigeres besser bearbeiten zu können, so
werde ich keine Mühe sparen, um dadurch Euer etc. mir so theuere
Gewogenheit zu verdienen.
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Bericht
über die
achte General - Versa in in I u n $
des
Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins
zu
Klagenfurt am 22. August 1881.
Mit 2 Anlagen.
Gegen 200 Mitglieder des Deutscheu und Oesterreichischen
Alpenvereins fanden sich am 22. August zur achten General-Ver-
sammlung unseres Vereins im grossen Wappensaal des Ständischen
Landhauses von Kärnten, des altertümlichen Wohnsitzes der Herzoge
dieses Landes, ein.
Die prächtige, historisch uud künstlerisch gleich interessante
Ausschmückung dieses Saales, der allen Besuchern Klagenfurts eine
mächtige Anziehungskraft ist, bot den reichen Rahmen, in dem die
General- Versammlung dieses Jahres die Angelegenheiten unseres
Vereins berieth imd verhandelte.
Um 9 Uhr eröffnete der L Präsident, Herr Dr. B. J. Barth, die
Versammlung, begrüsste dieselbe auf das Wärraste und ertheilte
hierauf das Wort dem Präsidenten der k. k. Landes-Regierung in
Klagenfurt, Herrn Schmidt Ritter von Zabierow, nachdem vor-
her noch die Vorstellung desselben und des Landeshauptmanns Herrn
Dr. Stieger erfolgt war.
Präsident Schmidt feiert in beif all igst aufgenommener Rede
das Wirken und Leben des Vereins, heisst die Versammlung Namens
der Regierung herzlichst willkommen und drückt den Wunsch aus,
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4< >2
General -Yersamralunps-Bericht.
dass der Verein auch in Zukunft dem Lande Kärnten seine thatkräftige
Unterstützung angedeihen lassen möge.
Von der Vorstellung der anwesenden Mitglieder durch Verlesung
der Namen derselben wird Umgang genommen.
Bis zum Beginn der Versammlung waren l'JO Mitglieder an-
wesend, welche 58 Sectionen mit 792 Stimmen vertraten.
Nachdem die Herren Ofhcial Pflaumer (München) undBezirks-
Oommissär Stöckl (Salzburg) die Führung des Protokolls über-
nommen, werden die Punkte der Tagesordnung in folgender Weise
erledigt :
1. Herr Schriftführer Böhm erstattet den Jahresbericht,
welcher unter allgemeiner Zustimmung genehmigt wird. (Siehe An-
lage A.j
2. Herr Cassier Leonhard erstattet den Rechenschafts-
bericht, welcher von den Revisoren am 17. März d. J. geprüft und
vollkommen richtig befunden wurde. (Siehe Anlage B.)
Es wird sodann der Voranschlag vorgetragen. (Siehe Anlage C.)
Herr Hiemann (Pinzgau) knüpft einige Bemerkungen daran
und beantragt den Dank der Versammlung an die Herren Schrift-
führer und Cassier, welcher Dank durch Erheben von den Sitzen aus-
gedrückt wird.
Dem Central-Ausschuss und dem Cassier wird Decharge erthetlt.
8. Als Revisoren für die Rechnung pro 1881 werden die Herren
Wilhelm Fiala und Paul Reisner. als Ersatzmänner die Herren
August Muck und Georg Ziegler, sämmtlich in Wien, gewählt.
4. Der Antrag des Central- Ausschusses:
a) Vom 1. Januar 1882 an erscheinen die Mittheilungen in
20 Nummern jährlich, je am 1. und 15. jeden Monats mit Aus-
nahme des 15. August, 1. und 15. September und 1. October:
wird mit 475 Stimmen gegen 317 abgelehnt, nachdem die Herren
Schuster (München) und Metz (Darmstadt) sich hauptsächlich der
erhöhten Kosten wegen dagegen aussprachen und auch das dringende
Bedürfniss einer solchen Vermehrung der Publicationen in Abrede
stellten.
Punkte; im Falle der Annahme des Antragesa: die Zeitschrift
erscheint von 1882 ab in zwei Heften a 15 Bogen Text im Juni
und December jeden Jahres,
entfallt hiedureh.
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Genera] -Vereammlungs-Bericht.
Der Antrag b) : der Central-Ausschuss wird ermächtigt, bezüglich
jener Sectionen, welche sich bereit erklären, den Betrag von
1 2 Kreuzer Gold oder 1 Pfennig per Exemplar imd Nummer der
Mittheilungen an die Casse des Central- Ausschusses zu vergüten,
vom 1. Januar 1882 ab die erscheinenden Nummern der Mitthei-
lungen dir e et an die Mitglieder der betreffenden Section zu
versenden,
wird mit grosser Majorität angenommen.
5. Der Antrag des Central- Ausschusses:
Es sei dem Central-Ausschuss zum Zweck der Beihilfe zur Auf-
forstung von Wäldern iur das Jahr 1882 ein Betrag von
500 fl. in Gold aus dem Vereins-Vermögen zu bewilligen,
wird nach Begründung durch den I. Präsidenten und nach eingehender
Debatte, an welcher sich die Herren Abend roth (Leipzig), v. Seh ad
(Schwaben), Stöckl (Salzburg), Kiemann (Pinzgau) und Metz
(Darmstadt) betheiligten, mit Ausnahme der Stimmen der Section
Leipzig einstimmig angenommen.
6. Der Antrag des Central -Ausschusses:
Die Generai- Versammlung wolle beschliessen, dass der Witwe
Filomena Reinstadler nach dem im August 1878 am Cevedale
verunglückten Bergführer Josef Reinstadler aus Sulden für die
5 Jahre 1881 bis 1885 eine jährlich Ende October zu be-
zahlende Unterstützung von 50 fl. ö. W. aus der Führer-Unter-
stützungs - Casse gegen dem gewährt werde, dass dem Central-
Ausschuss im Laufe des Monats October eines jeden Jahres ent-
weder von dem Herrn Curaten in Sulden oder von der dortigen
Gemeinde eine Bestätigung darüber beigebracht werde, dass sieh
in den Erwerbs- und Familienverhältnissen der Familie Rein-
st ad ler nichts Derartiges ereignet hat, was deren Unterstützungs-
Bedürftigkeit vermindern würde.
Im Falle des Eintrittes einer solchen Veränderung wird der
Central-Aussehuss ermächtigt, ohne Einholung eines weiteren Be-
schlusses der General-Versammlung über die Verabfolgung, be-
ziehungsweise über die etwaige Herabminderung oder Einstellung der
Unterstützung für die noch übrige Zeit selbständig zu entscheiden,
wird nach Begründung durch den II. Schriftführer Herrn Göttmann
und nachdem der Antrag Schuster (München) auf Uebergang zur
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404
(jeneralATers«ninluii£s-bericht.
Tagesordnung, da der Central-Ausschuss zur Verbescheidung selbst
competent sei, abgelehnt worden, mit Stimmenmehrheit angenommen
7. Der Antrag des Centrai-Ausschusses:
Dem Central-Aussehnss wird zur Bestreitung der durch Ver-
anstaltung des internationalen alpinen Congresses zu Salz-
burg im Jahre 1882 verursachten Kosten ein aus dem Vereins-
v einsögen zu deckender Credit von 1200 fl. eröffnet und der-
selbe zugleich ermächtigt, die sich an den Cougress anschliessende
General-Versammlung des Jahres 1882 ausnahmsweise für
die erste Hälfte August einzuberufen,
wird, nachdem Herr Bezirks-Commissär Stöckl im Namen der Section
Salzburg, sowie des Gemeinderathes der Stadt Salzburg zur Annahme
des Antrages eingeladen, einstimmig angenommen.
Der I. Präsident, Herr Dr. B. J. Barth, bringt sodann die ein-
gelaufenen Begrüssuugs-Schreiben und -Telegramme zur Verlesung,
welche mit lebhaftem Beifall aufgenommen werden, und begrösst
lerner die erschienenen Vertreter fremder alpiner Vereine, den Herrn
Decan Heim (aus Gais) des Schweizer Alpenclub imd den Herrn
Professor Dr. Marin eil i (aus Padua) der Societä alpina Friulana.
8. Nach einer Unterbrechung von 40 Minuten wird die Sitzung
wieder aufgenommen, und gelangt Punkt 8 der Tagesordnung (Ge-
währung eines unverzinslichen Darlehens an Joh. Bapt. Finazzer in
Buchenstem als Unterstützung für die Erbauung eines Gasthauses
auf dem Fedajapass) zur Berathung.
Nachdem Berichterstatter Herr Dr. Kl ob den Antrag des
Centrai-Ausschusses ausführlich begründet, Herr Baron Jabornegg
denselben mit Hinweis auf den zahlreichen Besuch des der Section
Klagenfurt gehörigen Glocknerhauses auf der Pasterze wärmsteus
befürwortet, und der Central-Ausschuss sich dem Antrag des Herrn
Schuster (München) auf Erhöhung der Darlehenssumme von 400 11
auf 500 fl., welchen derselbe Namens der Section Bozen stellt,
accommodirt hat, wird der Antrag des Centrai-Ausschusses mit einem
weiteren Amendement des Herrn Stadler in folgender Fassung
angenommen :
Der Central-Ausschuss wird ermächtigt, dem Joh. Bapt.
Finazzer aus Buchenstein als Unterstützung für die Erbauung
eines Gasthauses auf dem Fedajapass gegen grundbücherliche
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General -Versammlung-Bericht.
405
Sicherstellung eiu Darlehen von 500 fl. ö. W. aus dem Vereins-
vermögen insolange unverzinslich zu gewähren, als dieses Haus
seinen Zweck, Fremden zur Beherbergung und zur Bewirthung zu
dieneu, nicht entzogen wird, und den Mitgliedern des Deutscheu
und Oesterreichischen Alpenvereins die bedungenen Ermässigungen
gewährt werden.
Der Antrag des Herrn Stöckl (Salzburg), es sei die Versicherung
des Pfandobjects gegen Feuersgefahr als Bedingung in die Toitirung
des Vertrags aufzunehmen, wird angenommen, nachdem schon früher
Berichterstatter Herr Dr. Kl ob erklärt hat, dass selbstverständlich
bei Schliessung des Darlehensvertrags alle juridischen Vorsichts-
massregeln beobachtet würden.
9. Der Antrag des Central- Ausschusses :
Der Central- Ausschuss wird ermächtigt, das Gasthaus am
Kais- Matreier Thörl um einen dem Vereinsvermögen zu ent-
nehmenden angemessenen Betrag von Frau Crescenzia Hammerl
käuflich für den Deutschen und Oesterreichischen Alpenverein zu
erwerben,
wird nach Begründung durch den Berichterstatter Herrn Dr. Kl ob
mit dem von den Herren Schuster (München) und Baron Jabornegg
(Klagenfurt) beantragten Zusätze: „wenn sich eine Section zur
U ebernah me desselben bereit erklärt * mit Stimmenmehrheit an-
genommen.
Der Antrag des Herrn Schuster (München) auf Liraitirung der
Höhe der Kaufsumme wird abgelehnt. Ein Antrag des Herrn Grenser
(Dresden) auf Erwerb des Hauses gelegentlich der eventuellen Ver-
steigerung wird zurückgezogen.
10. Der Autrag des Central- Ausschusses:
Die General -Versammlung wolle bcschliessen , es sei der
Central-Ausschuss zu ermächtigen, aus dem Vereinsvermögeu
Mittel für Zwecke der Meteorologie zu entnehmen und ins-
besondere der Section Klagenfurt einen Beitrag von 100 fl für
das laufende Jahr zur Erhaltung der meteorologischen Beobachtungs-
Station am Hochobir zu gewähren,
wird nach Begründimg durch den Referenten, Herrn Central-Cassier
Leonhard, und Unterstützung durch Herrn Baron Jabornegg
(Klagenfurt) einstimmig angenommen.
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406
General -Versammlungs-Bericht.
1 1 . Funkt 1 1 der Tagesordnung entlallt, da der von 44J Vereins-
witgliedern eingebrachte Antrag: „Alle neu zu errichtenden Schutz-
hütten sollen mit einem allzeit geöffneten Dachboden oder Vorraum
versehen sein*, zurückgezogen worden ist.
12. Das Budget för das Vereinsjahr 1882 wird den Anträgen
des Ontral-Aussehusses gemäss in folgender Weise festgesetzt :
60 Procent für die Vereinspublicationen und Honorare ;
2o n „ „ Weg- und Huttenbauten ;
10 . - „ Kegie und Porti ;
ö „ „ Reserve.
13. Subventionsgesuche für Weg- und Hüttenbauten.
Der vorgeschrit tenen Zeit halber enthalt sich der Berichterstatter
Herr Dr. Klob der näheren Begründung der Anträge des Centrai-
Ausschusses, und wird die Debatte nur bezüglich jener Positionen
gefuhrt, zu welchen Anträge angemeldet werden.
Die vom Central-Ausschuss befürworteten Subventions-Anträge
werden ohne Debatte angenommen.
Nach längerer Debatte werden auch die vom Central-Ausschuss
nicht befürworteten Subvention- Anträge der Section Berchtesgad en
für die Almbachklaram, sowie der Section Mittenwald für Weg-
bauten im Karwendel - Gebirge von der General - Versammlung
angenommen.
Es kommen somit für 1882 folgende Subventionen für Weg- und
Hüttenbauten zur Bewilligung:
1 . Der Section Berchtesgaden : Mark
für den Wegbau Grünsee-Fun tensee 300
Wegbau Oberlahner-Funtensee 200
für die Anbringung von Geländern in der Almbachklamm 300
2. Der Section München :
für Umbau der Kaindl-Hütte 1 500
3. Der Section Mittenwald:
für Wegbauten im Karwendelgebirge 800
letztere Post unter Voraussetzung des Nachweises der Ver-
wendung der bisher bewilligten Subvention von 2 000 Mark
Mark 3TÖÖ
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General -Versammlangs-Bericht.
407
4. Der Section Dresden:
für Erbauung einer Schutzhotte im Martellthal . .
5. Der Section Nürnberg :
für Wegbauten im Ridnaunthal (Stilbai er Gruppe)
fl. ö. W.
. 600
600
6. Der Section Austria :
für Erbauimg einer Schutzhütte am Hochgruber- Gletscher .... 500
7. Der Section Gotting:
für den Wegbau vom Wasserfall zum Eckersattel (Rossfeld) . . 50
8. Der Section Graz :
für Erbauung einer Hütte an der Rosetta 600
9. Der Section Imst:
für den Wegbau auf die Oelgmben spitze 180
10. Der Section Innsbruck :
für Zugang] ichmachung des Vomperloches 300
11. Der Section Hochpusterthal :
für Erbauung einer Schutzhütte am Toblinger Riedel 600
12. Der Section Küstenland:
für Erbauung der Baumbach-Hütte in der Trenta 500
13. Der Section Pinzgau:
für Wegherstellungen am Kitzsteinhorn 300
1 4. Der Section Pongau :
für Wegbauten am Gamskarkogel u. in der Liechtenstein-Klamm 300
15. Der Section Prag:
für den Wegbau ßreitlahner-Zams, eventuell Pfitscher Joch . . . 400
16. Der Section Salzburg :
für Herstellung des Weges zur Kürsinger -Hütte 150
für Wegmarkirungen am Kammerlinghorn 50
17. Der Section Sahkammergut:
für Wegbauten am Rinn- und Rettenkogel 450
18. Der Section Zillerthal:
für Wegbauten von Mairhofen bis Breitlahner 1 000
unter nachträglicher Genehmigung der bereits ausgezahlten 300 fl.
19. Den Herren Josef Grüner und Martin Brugger in
Sölden für Wegbauten im Oetzthal 210
fl. 6 790
Zeitschrift 18S1.
27
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408
General -Versaranilungs-Bericht.
Der Subventionsantrag der Sectiou Bozen für ErbauuDg eines
Schutzhauses am Sehlem wurde zurückgezogen und gelangte somit
nicht zur Verhandlung.
Alle übrigen Subventionsanträge wurden abgelehnt.
Der Vorsitzende dankt in wannen Worten für die rege Auf-
merksamkeit und zahlreiche Theilnahme an der heutigen General-
Versammlung, welche ein Zeichen des allgemeinen Interesses sei,
dessen sich der Verein in der Mitte seiner Mitglieder erfreut.
Er dankt auch im Namen des gesammten Vereins der Sectiou
Klagenfurt, welche es bewerkstelligt hat, dass die heurige General-
Versammlung in so glänzender Weise durchgeführt wurde.
(Die Versammlung begleitet diese Dankesworte des Vorsitzenden
mit lebhaftem, lange anhaltendem Beifall und Händeklatschen.)
Auf Aufforderung des Herrn Schuster (München) wird dem
Central-Ausschuss durch lebhafte Hochrufe der Dank der Versammlung
ausgedrückt.
Um 3 Uhr Nachmittags schloss die General-Versammlung
Ueber die mit der General- Versammlung verbundenen Feste und
Ausflüge wurde bereits in den Mittheilungen 1881 Nr. 8, Seite
246—251 ausführlich berichtet.
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Anlage A.
Jahresbericht.
409
Jahresbericht
des
Central - Ausschusses des Deutschen und Oesterreichischen
Alpenvereins
für die
achte General- Versammlung in Klagenfurt
am 22. August 1881.
Von August Böhm, d. Z. erster Schriftführer.
Hochgeeh rte Versammlung !
Wenn wir heute abermals vor Sie treten, um Ihnen, unserer
ehrenvollen Pflicht gemäss, über das zweite Jahr unserer Thätigkeit
und über die Leistungen des Vereins in demselben zu berichten, so
müssen wir Ihnen zunächst für die Erfüllung des Wunsches danken,
mit dem wir vor Jahresfrist von Ihnen schieden : das uns in vollem
Maasse geschenkte Vertrauen und Ihre bewährte, thätige Mithilfe hat
unsere schwere Aufgabe in hohem Grad erleichtert, und wesentlich in
Folge dieser Ihrer Unterstützung können wir Sie heute frohen Herzens
mit der angenehmen Kunde begrüssen, dass der Verein auf jener
Laufbahn, welche seit Jahren als die richtige, zum Ziele führende
erkanntwird, vorwärts geschritten und in jeder Beziehung, körperlich wie
geistig, in ruhiger aber stetiger Entwicklung gewachsen und erstarkt ist.
Ausser einem rapiden Anwachsen der Mitgliederzahl so mancher
schon bestehenden, haben wir erfreulicher Weise auch heuer wieder
die Gründung einiger neuer Sectionen zu verzeichnen, und zwar
constituirte sich am 12. December 1880 die Section Golling, am
8. Januar 1881 die Section Schwarzer Grat in Isny. am
17. Januar 1881 die Section Freiburg im Breisgau und am
6. Februar 1881 die Section Weilheim- Murnau, sämmtlich sehr
27*
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410
Jahresbericht.
lebenskräftige und arbeitsfähige Seetionen. welche die Interessen des
Vereins in jeder Hinsicht fördern und unterstützen werden. Da wir
nun auch diesmal keinen Sectious- Verlust zu beklagen haben, so
zählt der Verein gegenwärtig 74 Seetionen mit ungefähr 9650 Mit-
gliedern, was einem Zuwachs seit dem letzten Bericht um 4 Seetionen
und 850 Mitglieder entspricht.
Auf die einzelnen Seetionen, von deneu 40 mit ungefähr 5450
Mitgliedern ihren Sitz in Deutschland haben, während 34 Sectioneu
mit ungefähr 4200 Mitgliedern auf Oesterreich entfallen, vertheilen
sich die Mitglieder t'olgeudermassen :
Sectios Mitglieder Sectio» Mitglieder
Algäu-Immenstadt 259 Transport. .4 893
Algäu-Kempten Iti3 Leipzig 238
Asch (Böhmen) 35 Lindau 81
Augsburg 175 Linz 218
Aussee 30 Marburg a. d. D 41
Austria 1380 Memmingen. . . . K
Berchtesgaden HO Meran 96
Berlin 198 Miesbach 54
Bozen 115 Mittenwald a. I 32
Breslau 121 Mondsee 24
Brixeii 16 München 950
Bruneck 20 Nürnberg 163
Coburg 67 Passau 156
Constanz ." 102 Pinzgau HO
Darmstadt 138 Pougau 130
Dresden 201 Prag 265
Erzgebirge- Voigtland 148 Regensburg 103
Fichtelgebirg 53 Reichenhall 55
Frankenwald 134 Rheinland 106
Frankfurt a. M 230 Rosenheim 104
Freiburg im Breisgau 54 Salzburg 267
Gera 32 Salzkammergut W
Golling 22 Schwaben . . 216
Graz 132 Schwarzer Grat in Isny 130
Hamburg 115 Siegerland 26
Heidelberg 6f> StejTC 97
Hoch-Pusterthal 47 Taufers 27
linst und Umgebung 25 Traunstein 87
Innerötzthal 21 Trostberg 71
Innsbruck 155 Ulm-Neu- Ulm 9y
Iselthal 29 Villach 115
Karlsruhe 92 Vorarlberg 217
Kitzbühel 34 Waidhofen a. d. Ybbs 34
Klagenfurt 137 Weilheim-Murnau 82
Kufstein 38 Wolfsberg 30
Küstenland . ....... 160 Würzburg 1Ö0
Landeck 20 Zillerthal 27
Landshut 50 "9635
Transport. 74 893
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Jahicsbericht.
411
Die erste und vornehmste Sorge des Centrai-Ausschusses galt
naturgemäss den Publicationen des Vereins, bezüglich deren
Inhalts an jenen Principien festgehalten wurde, welche schon im
vorjährigen Bericht zur Darstellung gelangten.
Demzufolge finden Sie in der Zeitschrift neben Aufsätzen
topographischen und touristischen Inhalts auch eine grössere Zahl
wissenschaftlicher Artikel, die von dazu berufener Seite volle An-
erkennung fanden, und auf welche schon wiederholt in Fachschriften
verwiesen und aufmerksam gemacht wurde.
Nicht minder als auf den inneren Werth wurde auf die äussere
Ausstattung der Zeitschrift gesehen, damit auch diese der Wurde
und dem Ansehen des Vereins entspreche. In diesem Bestreben
wurden wir vor allem von den Herren Emil Kirchner in München
und Professor Dr. Fri edr ich Simon v in Wien unterstfitzt, die uns
in liebenswürdigster Weise vorzügliche Zeichnungen zur Reproduction
uberliessen und sich dadurch, sowie auch Herr Ferdinand Mühl-
bacher in Ischl, der in gleicher Weise thätigwar, gerechten Anspruch
auf den Dank des Vereins erworben haben.
In Würdigung der Wichtigkeit guter Panoramen waren wir
auch heuer auf die Herausgabe eines solchen bedacht und glauben,
dass das Panorama vom Rosenik von Herrn Alfred Zoff in Wien,
und das Panorama des Hohen Dachstein von Herrn Ferdinand Mühl-
bacher allen diesbezüglichenAnforderungen entsprechen dürften; ein
wahres Prachtstück aber ist der Ausschnitt aus dem Saarstein-
Panorama von Professor Dr. Friedrich Simony, der auch in künst-
lerischer Hinsicht vor dem strengsten Kritiker bestehen wird.
In Ausführung befindet sich das erste Blatt einer Karte der
Zillerthaler Gruppe im Maasstab von 1:50000, die sich
ihrem äussern nach an die bisher publicirten Karten des Kaiser-
gebirges und der Rieserferner-Gruppe anschliessen soll. Die Ausführung
in Kupferstich hat abermals das Kartographische Institut des Herrn,
Hugo Petters in Hildburghauseu übernommen, zu welchem Behufe
demselbeu die Original - Aufnahmen des k. k. Militär-geo-
graphischen Instituts von diesem bereitwilligst überlassen wurden.
Bei der Berichtigung der Nomenclatur werden insbesondere die
Arbeiten von Dr. Ferd. Löwl, Dr. Jos. Da im er und Professor R.
Seyerlen berücksichtigt werden.
Von den Mittheilungen, welche bisher jährlich nur sechsmal
erschienen sind, ist heuer, um dem unabweisbaren Bedürfniss eines
rascheren und öfteren Verkehrs zwischen dem Central-Ausschuss, den
Sectionsleitungen und Mitgliedern zu genügen, jeden Monat (mit Aus-
nahme von August und September) eine Nummer zur Ausgabe ge-
langt. Der Central-Ausschuss glaubt aber, dass damit noch nicht
genug geschehen sei, und dass die Mittheilungen nur nach (unter
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412
Jahresbericht.
Beibehält der äusseren Form) erfolgter Umwandlung in eine
zwanzigmal im Jahre erscheinende, periodische Schrift und bei
directer Versendung au die Mitglieder ihren Zweck vollständig
erreichen können. Sie rinden einen diesbezüglichen Antrag auf der
Tagesordnung der heutigen General-Versammlung.
Eine erwünschte Neuerung dürfte die im Einvernehmen mit den
Herren Director Professor Dr. Jul Hann in Wien und Professor
Dr. W. v. Bezold in München in den Mittheilungen erfolgende Pu-
blication einer monatlichen Uebersicht der Witterung in den Ost-
Alpen sein, welche Einrichtung Herr Director Hann als iu hohem
Grade dankenswerth und als eine willkommene Ergänzung der in den
meteorologischen Jahrbüchern der Centrai-Institute publicirten, rein
numerischen Daten erklärt hat. Im Uebrigen blieb der Inhalt der
Mittheilungen seinem Wesen nach derselbe wie bisher.
Von der Anleitung zu wissenschaftlichen Beob-
achtungen auf Alpenreisen ist nunmehr die dritte Abtheilunir
unter dem Titel: „Anleitung zu anthropologisch- vorge-
schichtlichen Beobachtungen im Gebiet der deutschen
und österreichischen Alpen* von Professor Dr. Johannes
Ranke in München, erschienen. Dieselbe gibt zunächst eine kurze
Uebersicht der sich vor allem aufdrängenden Fragen und befasst sieh
sodann damit, an Hand mustergiltiger Original-Untersuchungen die
im Einzelfall notwendigerweise zu berücksichtigenden Punkte vor-
zulegen. Unser Verein könnte seinen Dank für dieses hochinteressante
Werk wohl auf keine bessere Weise bethätigen, als wenn jene Mit-
glieder, welche in der Lage sind, derlei Beobachtungen anzustellen.
Berichte über ihre Funde, sowie Mittheilungen über mögliche Fund-
stellen, wie Höhlen, Pfahlbauten, Grabhügel etc. möglichst zahlreich
an den Herrn Verfasser zur genaueren Untersuchung übermittelten.
Die nächste Abtheilung wird die Zoologie behandein, für deren
Bearbeitung, wie gemeldet, in Herrn Professor Dr. K. W. v. Dalla
Torre in Innsbruck eine bewährte Kraft gewonnen wurde. Dieser
Theil wird voraussichtlich auch noch 1881 zur Ausgabe gelangen.
Herr Professor Dr. A. v. Kern er. welcher uns ursprünglich die Zu-
sage der Bearbeitung des botanischen Theils gegeben hatte, sah
sich, in Folge von Arbeits-Ueberhäufung, genöthigt. dieselbe zurück-
zunehmen, so dass wir uns um eine andere Kraft für diese Abtheilung
umsehen mussten. Herr Professor Dr. v. Dalla Torre, hat sich in
überaus liebenswürdiger Weise bereit erklärt, auch die Bearbeitung
dieser Discipliu zu übernehmen. Dieselbe wird unter dem Titel :
„Anleitung zu botanischen Beobachtungen und zum Be-
stimmen von Alpenpflanzen" als fünfte Abtheilung im Mai 1882
erscheinen.
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Jahresbericht.
413
Iii engster Verbindung mit diesem Theil der Anleitung steht
ein grösseres Bilderwerk, «Atlas der Alpenflora*, zu dessen
Herausgabe sich der Central-Ausschuss hauptsächlich aus dem Grunde
entschlossen hat, um namentlich dem Laien die Bestimmung der
Alpenpflanzen wesentlich zu erleichtern und sie zu einer möglichst
einfachen und sicheren zu gestalten. Der grossen Kosten wegen kann
dieses schöne Werk, für dessen künstlerische Ausfuhrung die besten
Kräfte gewounen wurden, und dessen Ueberwachung in wissenschaft-
licher Beziehung wiederum Professor Ur. v. Dalla Torre aus be-
sonderer Gefälligkeit übernommen hat, den Mitgliedern leider nicht
unentgeltlich geliefert werden, es kann jedoch von diesen im Sub-
scriptiousweg zu einem ausserordentlich ermässigten Preis bezogen
werden. Das ganze Werk erscheint in 35 monatlichen Lieferungen
ä 14 Blatt: bezüglich des weiteren verweisen wir auf den zugleich
mit Nr. 5 der Mittheilungen ausgegebenen ausführlichen Prospect und
geben uns der Ansicht hin, dass ein Blick auf die bereits vorliegenden
Lieferungen für die redliche Einhaltung des dort Versprochenen bürgt.
Nicht minder bedeutend als auf publicistischem sind die
Leistungen des Vereins auf praktischem Gebiet, deren üebersicht
wir mit dem Capitel der Weg- und Hüttenbauten beginnen wollen.
Seit dem letzten Jahresbericht wurden folgende Schutz h ütten
eröffnet :
(i) E 1 e n d - H ü 1 1 e im Maltathal : erbaut vom Gmündner
Gebirgs- Verein unter Beihilfe unserer Section Klagenfurt, eröffnet
am 8. September 1880.
b) Prinz Luitpold-Haus am Hochvogel; erbaut von der
Section Algäu-ImmenstadL eröffnet am 4. Juli 1881.
c) Baumbach-Hütte in der Trenta: erbaut von der Section
Küstenland, eröffnet am 10. Juli 1881.
d) Olperer-Hütte im Riepenkar: erbaut von der Section Prag,
eröffnet am 7. August 1881.
e) Knorr-Hütte au der Zugspitze: vergrössert von der Section
München, eröffnet am 15. August 1881.
/) Der Umbau der Kaindl-Hütte am Fochezkopf durch die
Section Münelien wurde im August 1881 vollendet.
Ferner wurde die von der Section Berchtesgaden erbaute und
bereits eröffnete Funtensee-Hütte vollständig ausgebaut und mit
dem nöthigen Inventar versehen. Letzteres geschah auch bezüglich
der Nevesjoch-Hütte seitens der Section Taufers, und auch die
Section Dresden vervollständigte das Inventar ihrer Dresdener
Hütte im Stubaithal.
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414
Jahresbericht.
All Ada p tinin geu u. dgl. ist zu verzeichnen :
Die Section München erhaute ain Oberen Anger im Rain-
thal eine Alpenblockhütte, die Anger- Hütte, mit Matrazenlager
für sechs Personen.
h) Die Section Klagen furt richtet ein ihr vom Baron May de
Madis zu diesem Zwecke überlassenes Berghaus am See bü h ei auf
der Goldzeche zum touristischen Gebrauch ein.
Als im Bau begriffen oder projectirt sind ausser jenen
Hütten, für welche sich Subventionsauträge auf der Tagesordnung
der heutigen General-Versammlung befinden, den bereits im vor-
jährigen Bericht an dieser Stelle angeführten und noch nicht vollen-
deten Hütten folgende neu hinzuzufügen :
a) Die Section Schwaben hat das Project eines Hütteubaus
im hintern Jamthal ins Auge gefasst.
h) Die Section Nürnberg hat den Bau einer Unterkuuftsliütte
am Ueblenthalferner im Ridnaunthal beschlossen und gedenkt diesen
Bau ohne Inanspruchnahme der Central-Casse durchzuführen.
c) Die Section Klagen furt geht mit dem Gedanken um, das
Glocknerhaus durch einen Zubau von acht kleinen Zimmern zu ver-
grössern.
d) Die Section Dresden hat ausser der Errichtung einer
grösseren Unterkunftshütte im Martellthal auch den Bau einer
kleineren Hütte an den sogenannten „hinteren Wandln" daselbst be-
schlossen.
Dagegen sah sich die Section Linz genöthigt, die Miethe des
Hauses unfern der Giselawarte, welches dieselbe für touristische
Zwecke adaptirt hatte, wieder aufzugeben. Der Höherbau der Gisela-
warte wurde am 7. August 1881 vollendet.
In Bewirtschaftung stehen gegenwärtig folgende Vereins-
hütten: Austria-Hütte, Douglass-Hütte, Gepatsch-Haus, Glockner-
Haus, Koralpen-Haus, Prager Hütte, Rainer-Hütte, Rudolfs-Hütte,
Stiliben-Hütte, Tilisuna-Hütte und endlich das Touristen -Haus am
Hohen Freschen. An solchen Stellen, welche nicht sowohl den Bau
von Schutzhütten als nothweudig erscheinen lassen, sondern vielmehr
für die Errichtung von Alpen-Gasthäusern geeignet sind, ist der
Central-Ausschuss bestrebt, die Privatinteressen herbeizuziehen und
glaubt dieselben auch fördern und unterstützen zu sollen, wie Sie aus
einem diesbezüglichen Antrag auf der Tagesordnung der heutigen
General-Versammlung ersehen.
An neuen Wegbauten wären ausser jenen, für welche sich Sub-
ventionsanträge auf der Tagesordnung der heutigen General-Ver-
sammlung befinden, hauptsächlich folgende hervorzuheben:
a) Die Section Algäu-Kempten ist bestrebt, einen Wegbau
über das Mädelejoch anzubahnen.
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Jahresbericht.
415
b) Die Section AI gäu -Immen Stadt stellte ueue Wege her am
Hohen Ifen und vom Steineberg gegen den Mittag.
c) Die Section München stellte vom Hintern Anger im Rain-
thal aus einen guten Weg zur Knorr-Hütte her, ebenso auch einen
Weg vom Eibsee zur Seealpe und über den Thörlrücken zu den
Ehrwalder Köpfen, wo derselbe den Weg von Ehrwald in das Oester-
reichische Schneekar erreicht, so dass eine Verbindung mit dem Eibsee
hergestellt ist. Der seit langem beabsichtigte Wegbau an der Nord-
seite der Zugspitze direct zum Gipfel erwies sich als undurchführbar.
d) Die Section Berchtesgaden stellte einen Fussweg auf die
Kneiflspitze her und animirte zugleich die Besitzer des Grundstückes,
auf der Mitte des Weges eine Wirthschaft zu eröffnen. Der neuerbaute
Steig vom Watzmann-Hocheck zur Mittelspitze wurde mit eisernem
Geländer versehen und überhaupt in allen Einzelheiten vollendet.
e) Die Section Austria stellte einen Weg zu den Brandmauern
im Oetschergebiet her.
f) Die Section Pinzgau baute einen guten Weg von der Ram-
seider Scharte zum Funtensee.
g) Die Section Siegerland hat die Ausführung eines Wegbaues
beschlossen, welcher die Tour vom Hochjoch-Hospiz nach der Weis»-
kugel und über den Kesselwand-Ferner und das Kessel wandj och nach
Kauns abkürzen und erleichtern soll.
h) Die Section Innsbruck verbesserte den Weg auf den
Habicht, der nun stellenweise mit Eisenstiften und Drahtseilen ver-
sehen ist.
i) Auf Veranlassung der Section Prag stellte die Gemeinde
Prägraten einen Saumweg von der Säge im Virgenthal zur Johaunis-
Hütte her.
j) Die Section Klagenfurt machte durch Anlegung eiues guten
Steiges, verschiedener Brücken etc. die Zirknitzgrotte bei Döllach im
Möllthal bis in den innersten Theil zugänglich.
k) Die Section Fichtelgebirg beschäftigte sich mit Weg-
anlagen in ihrem ausser-alpinen Sectionsgebiet und veranlasste auch
die k. Forstbehörden zur Anlage von Wegen, zur Fassung von
Quellen etc.
Wegverbesserungen wurden ausgeführt von den Sectioneu
Prag, welche den Fussweg vom Matreier Thörl nach Kais in einen
Reitweg verwandelte, und HochpustirthaJ, auf deren Anregung auch
von den in Toblach stationirten Corapagnien des 15. Feldjäger-
Bataillons vielfache Wegverbesserungen und Wegbezeichnungen unter
Mithilfe der Section vorgenommen wurden. Ferner waren noch in
dieser Beziehung thätig die Sectiouen Algäu- Immenstadt, Austria,
linst , Klagenfurt, Kufstein, Meran, Miesbach, Mittenteahl, München,
Pinzgau, Bosenheim, Salzburg, Taufers, Traunstein, Villach und
Vorarlberg.
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416
Jahresbericht.
Auf dem Felde der Wegbe Zeichnungen sind auch heuer
wieder bedeutende Fortschritte zu verzeichnen; so markirte die
Section Berchtesgaden die Weglinien Oberlahner-Trischübel, und
Mitterbach-Seharitzkehl-Vorderbraud und corrigirte die Markirung
auf den Wegstrecken Bisehofswies-Todter Mann, und Hundstod-
schneid-Trischübel. Ausserdem erwarben sich in dieser Beziehung
Verdienste die Sectionen Algäu- Kempten, Algäu- Immenstadt, Imt,
Innsbruck, Klagenfurt, Meran, Musbach, Mondsee. München,
Pinzgau, Sahburg und Vorarlberg.
Einige Sectionen erwarben sich dadurch Verdienste, dass sie
hervorragende Aussichtspunkte durch Abholzuug der Gipfel. Erbauung
von Aussichtstribünen, Aufstellung von Orientirungstischen u. dgl
gewissennassen verbesserten und verschönerten. So errichtete unter
anderem die Section Ilochpusterthal unter thätiger Mithilfe des Hemi
General-Directors der Sfldbahn auf dem Pfannhorn einen marmorneD
Orientirungstisch. der die Richtung auf hundert Hochspitzen vom
Ortler bis zum Triglav angibt. Die Section Innsbruck stellte auf dem
Lanserkopfe neben dem marmornen Orieutirungstische eine 40* höh»1
Säule auf, mit grosser, auch von Innsbruck aus sichtbarer Wetter-
fahue und dem rothen Tiroler Adler auf der Spitze. Die SectioD
Fiehtclgebirge erbaute in ihrem Sectionsgebiet am Eppreehtstein eine
Aussichtstribüne und eine kleine hölzerne Schutzhütte.
Die Section Meran errichtete im Verein mit dem k. k. Landes-
schützen-OfhCierscorps in Meran an der Pfandlerhütte auf der Brant-
acher Alpe im Passeier eine marmorne Gedenktafel zur Erinnerung
au die Gefangennahme Andreas Hofer's. Die Section Pinzgau setzt*
dem am 31. Mai 1879 verstorbenen, um die Section hochverdienten
Buchhändler Josef Grub er ein Denkmal.
Ein Mitglied der Section Erzgebirge- Voigtland, Herr Hütten-
meister Müller in Oberschiemma, machte im vergangeneu Jahr eint
Anzahl photographischer Aufnahmen im Adamello-Gebiet, welche?
bisher in dieser Beziehung ungemein vernachlässigt war, und gedenkt
dieselben heuer auch in anderen Gebirgsgruppen fortzusetzen.
Die Section Berchtesgaden gab ein Itinerar für das Berchtes-
gadner Land heraus, und die Section Austria edirte einen Führer
auf den Schneeberg und die Raxalpe und einen solchen durch die
Hochschwab-Gruppe.
Mit der Markirung der Gletscher befasste sich auch
diesmal wieder die Section Klagenfurt, indem sie am Pasterzen-
Gletscher neue Marken setzte.
Mit der Sammlung von Correctur-Vo rschlägeu für dieSpecial-
karte des k. k. Militär-geographischen Institutes befasst sich ins-
besondere die Section Pinzgau, welche ein eigenes Comite hierur
eingesetzt hat, sowie auch Herr C. Gsaller in Innsbruck, welcher
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Jahresbericht
417
uns diesbezüglich bereits mehrere umfangreiche uud höchst werth-
volle, mit vielem Fleiss zusammengestellte Arbeiten übersandte.
Herr L. Ravenstein in Fnmkfurt hat die Fortsetzung seiner
L" ehe r s ich tsk arte der Ostalpen in Aussicht genommen und
gedenkt als nächstes Blatt, mehrfach geäusserten Wünschen zufolge,
das vierte Blatt der Karte, welches an das bereits erschienene dritte
östlich austosst, herauszugeben : von dem letzteren wurden bisher von
unseren Mitgliedern 567 Exemplare im Subscriptionsweg bezogen.
Die Section Hamburg erwarb sechs neue werthvolle Reliefs
der Stubaier- und Oetzthaler-Gruppe, welche schon auf der vorigen
General- Versammlung ausgestellt waren und allseitigen Beifall fanden
Die Herstellung derselben hatte Herr Geometer Imkemeyer über-
nommen.
Die Section Coburg befasst sich mit der Anlage eines alpinen
Herbariums, wofür ihr ihre Mitglieder sicherlich Dank wissen werden.
Die K unst ab th eilung der Section Austria zählte in ihrer
zweiten Saison 166 Theilnehmer und erwarb fünf Oelgemälde. drei
Aquarelle und eine üelstudie von hervorragenden Künstlern, und
ausserdem dreissig Photographien, welche am 26. April zur Ver-
losung gelangten. Es wurde der Beschluss gefasst, in Zukuuft für den
Fall der NichtVerminderung der Theilnehmer ein Nietenblatt in
der nicht variablen Cartongrösse von 55 zu 40 cm herauszugeben.
Es wird diese neue Einrichtung gewiss allseitige Anerkennung rinden.
Das Bestreben des Central -Ausschusses, für die Mitglieder
Begünstigungen bei Fahrten auf den alpinen Eisenbahn-Strecken
zu erwirken, war insofern von Erfolg, als dem Verein seitens der
Directionen der Rudolf-, Süd- und Westbahn auch für heuer
dieselben Begünstigungen zugestanden wurden, deren sich derselbe
schon im Vorjahre erfreute. Der Central- Ausschuss betrachtet es
daher als eine angenehme Pflicht, den genannten Directionen für ihre
bereitwillige Unterstützung unserer auf die Hebung des Fremden-
verkehrs in den Alpen gerichteten Bestrebungen den besten Dank
des Vereins auszusprechen.
Diesesmal haben wir auch einzelnen Sectionen die Erwirkung
ähnlicher Begünstigungen zu verdanken, so der Section Küstenland,
welche sämmtlichen Mitgliedern des Vereins Fahrpreis-Ermässigungen
auf den istrisch- dalmatinisch -albauesischeu Linien der Dampf-
schiffahrts- Oes ellschaft d es 0 esterreich isch -Ungar i sehen
Lloyd verschaffte, und der Section Weilheim- Murnau, welche solche
in ähnlicher Weise bei der Ammersee - Dampfschiffahrts-
Gesellschaft vermittelte. Sowohl den Directionen der genannten
Verkehrs-Institute, als auch den beiden Sectionen sei unser bester
Dank gezollt.
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418
Jahresbericht.
Eine lJebersieht sämmtlicher dem Verein zustehender Fahrpreis-
Begünstigungen haben wir auf dem Umschlag von Nr. 6 der Mit-
theilungen gegeben.
Zur Winterszeit entfaltete sich in den meisten Sectionen ein reges
Vereinsleben, es wurden Vortrage wissenschaftlichen und
touristischen Inhalts gehalten, später gemeinschaftliche Ausflüge in
die Umgegend unternommen und so auf jede Weise der Sinn und das
Interesse der Mitglieder für die Vereinszwecke wach gehalten und
gesteigert. Einige Sectionen feierten in diesem Jahre ihr zehnjährige?
Gründungsfest, andere die jährliehe Wiederkehr des Tages ihrer Con-
stituirung. Die grösste und bedeutsamste Festlichkeit aber, welche
von Sectionen im Laufe dieser Periode begangen wurde, ist die von
der Section Austria am 4. und 5. December 1880 veranstaltete Aus-
stellung von Erzeugnissen der Fachschulen in den öster-
reichischen Alpen Hindern, welche den Zweck hatte, die in Be-
ziehung auf kunstgerechte Ausführung und Solidität hervorragenden
Leistungen dieser Fachschulen auf dem Gebiete der Holzschnitzerei,
der Tischlerei und Drechslerei, der Marmor- sowie der Stahl-Industrie,
der Gold- und Silber-Filigranarbeit, der Spitzen-Erzeugung und
Stickerei in grössereu Kreisen bekaunt zu machen und dadurch den-
selben neue Absatzquellen zu eröffnen. Mit dieser Ausstellung war
eine Lotterie verbunden, deren Treffer aus Erzeugnissen sämmtlicher
österreichischer Fachschulen bestanden. Bezüglich näherer Details
über dieses interessante Fest verweisen wir auf die Berichte in Nr. I
und 6 der Mittheilungen, sowie auf den im Juni ausgegebenen Schluss-
beiicht des Fest-Comites, laut welchem ein Reinerträgniss von
(5964 rl. 7 7 7« kr. erzielt wurde: hiervon wurden 4600 Ii. zu Prämien
und Stipendien für die Schüler au den Fachschulen in den öster-
reichischen Alpenländern gewidmet, während der Rest von rund
2400 fl. der Section Austria als Fond für Wreg- und Hüttenbauteu
übergeben wurde.
Anlässlich der Vermälung Sr. k. und k. Hoheit des Kron-
prinzen Rudolf brachten die österreichischen Sectionen
auf Anregung der Section Austria eine alpine Huldigungsgabe dar.
bestehend in einem von Meister Obermüllner in Oel ausgeführten
Bilde der Kronprinz Rudolfs-Hütte im Stubachthal, auf dessen
Umrandung sich Zeichnungen anderer hervorragender Weg- und
Hüttenbauteu der österreichischen Sectionen befinden. Das hebe
Brautpaar nahm das Geschenk gnädigst entgegen, und Se. k. und k
Hoheit der Kronprinz widmete der ihm wohlbekannten hoch-
verdieustlicheu Thätigkeit unseres Vereins warme Worte der An-
erkennung.
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Jahresbericht
419
Mit der Errichtung von Pro vi an t- Depots, die sieh als eine
ganz vorzugliche Einrichtung bewährten, wurde seitens der Section
Austria und Prag rüstig fortgefahren, und es befinden sich nunmehr
Depots an folgenden Orten: In der Ortler-Gruppe in Suldeu ; in der
Zillerthaler Gruppe in Rosshag, Taufers, Lappach und Weissenbach ;
in der Rieserferner-Gruppe in St. Wolfgang: in der Venediger-
Gruppe in Prägraten und auf der Prager Hütte : in der Glockner-
gruppe in Kais, Kaprun, Uttendorf, auf der Rudolfs- und Rainer-
Hütte; in den Loferer Steinbergen in Loter; endlich in der
Dachstein-Gruppe in der Ramsau , in Hallstatt und in Gösau.
Das F Ühr erw e s en wurde auch in diesem Jahr wieder auf
das kräftigste gefordert und unterstützt. Der Central-Ausschuss hatte
sich, insoweit er sich mit diesem Gegenstand befassen konnte, der
geistigen und materiellen Unterstützung der Section Hamburg zu
erfreuen, welche alle ihre Kräfte auf diesen wichtigen Zweig der
praktischen Thätigkeit unseres Vereins verwendet. Dieselbe hat zu
diesem Behuf eine eigene Führer-Commission niedergesetzt, welche
mit dem Führer-Comite des Centrai-Ausschusses in Verbindung und
im Einvernehmen bereits die Ordnung mehrfacher Angelegenheiten
erfolgreich in Angriff genommen hat. Die Section Hamburg erwirbt
sich hiedurch neuerlich begründeten Anspruch auf den Dank des
Vereins, und wir ergreifen mit Vergnügen die Gelegenheit, demselben
an dieser Stelle Ausdruck zu geben.
Der Umstand, dass das wichtigste Ausrüstungsstück eines jeden
Bergführers ein gutes Seil ist, indem dieses sowohl die Bestimmung
hat, Unglücksfälle überhaupt zu verhindern, als auch für den Fall, als
sich ein solcher dennoch ereignen sollte, rasche Hilfe und Rettung zu
ermöglichen, lässt es als nothwendig und geboten erscheinen, darauf
zu sehen, dass auch wirklich jeder Führer mit einem guten und
dauerhaften Seil versehen ist. Der Central-Ausschuss hat desshalb
im Einvernehmen mit der Section Hamburg die Einführung sowohl
von M u s t e r s e i 1 e n für unsere Bergführer, als auch von Reserve-
Seilen für die Schutzhutten beschlossen, welch' letztere im Falle
eines Unglückes in der Nähe der Hütte zur Verwendung kommen
sollen. Bezüglich beider Einrichtungen verweisen wir auf Circular
Nr. 52 in den Mittheilungen 1881, Nr. 4, S. 99 f. und fügen nur noch
die erfreuliche Thatsache hinzu, dass bereits 50 Führer- und 1 5 Hütten-
seile seitens der Sectionen durch uns bezogen wurden.
Angeregt durch die aufgetauchte Frage einer Führer-Ver-
sicherung für Unglücksfälle, beschloss der Central-Ausschuss als Vor-
arbeit zunächst die Anlage eines Führer-Evidenzhaltuugs-
Protokolls, um sich jederzeit über die Qualilication, die Lebens-
und Familienverhältnisse eines jeden Führers genau orientiren zu
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420
Jalnesbericht
zu können. Das Material hierfür ist zum grünsten Theil schon ein-
gelaufen In Nr. 7 der Mittheilungen finden Sie ein möglichst voll-
ständiges Xamensverzeiehniss der autorisirten Bergführer.
Den Bemühungen der Section Prag ist es unter Mitwirkung des
Herrn Dr. Arning aus Hamburg gelungen, nunmehr auch einen
Führerverein für Sühlen und Trafoi ins Leben zu rufen, was
gewiss allseits mit Freude begrüsst werden wird. Die Section Jsel-
thal hat einen Führerverein in VVindisch-Matrei gegründet und dort-
selbst auch ein ständiges Führer-Bureau errichtet.
Unsere Anregung zur Abhaltung von Führer- In struetio us-
C urseu hat zwar bisher noch keine Frflchte getragen, ist aber doch
nicht ohne Erfolg geblieben. Die Section Innsbruck wollte schon
im vorigen Winter einen derartigen Curs in Innsbruck errichten und
wandte sich an die dortige politische Behörde mit der Bitte, dieselbe
möge die Erklärung abgeben, dass fortan in ihrem Gebiet nur solche
Personen als Bergführer neu autorisirt werden können, welche diesen
Curs durchgemacht und sich der Schlussprüfung mit Erfolg unter-
zogen haben. Diese Erklärung, welche allein zu verhindern im Standeist,
dass der Nutzen der neuen Institution etwa mangels Betheiligung ein
illusorischer werde, traf seitens der politischen Behörde auch ein, jedoch
zu spät, als dass die Section noch im verflossenen Winter ihr Vorhaben
hätte zur Ausführung bringen können ; doch wird die Abhaltung des
Curses im kommenden Winter erfolgen.
Bezüglich all1 desjenigen, was von den einzelnen Sectionen für
Aufstellung und Einschulung neuer Führer, für die Ausrüstung der-
selben, für die Festsetzung von Tarifen u. dgl. geschah, verweisen
wir auf die Mittheilungen und die Jahresberichte der Sectionen und
heben hier nur hervor, dass in dieser Beziehung namentlich die Section
Prag thätig war, indem sie die alpine Ausrüstung fast aller ihr
unterstehenden Führercorps vervollständigte, in Glums (Vintschgau)
das Fflhrerwesen organisirte und im Sulden- und Martellthal neue
Führer autorisirte. Sonst machten sich noch durch Förderung
des Führerwesens verdient die Sectionen Austria, Berchtesgaden,
Bozen, Graz, Hamburg, Iselthal, Klagenfurt, Kufstein, Meran,
Pinzgau, Bosenheim, Villach, Vorarlberg , welch1 letztere zum
erstenmal einen Zeit-Tarif an Stelle des sonst üblichen Touren-Taxi fs
treten Hess.
Nach dem Bericht des für die Verwaltung der Führer-Unter-
stützungs-Casse niedergesetzten Comites wurden im Lauf des
Jahres 18*0 Unterstützungen in der Gesammthöhe von 166 M.
50 Pf. an zwei altersschwache Führer und an die Witwe des am
Cevedale verunglückten J. Heiustadler in Sulden ausgezahlt. Die
Unterstützungs-Ca8se erhielt im Laufe des Jahres I88ovon 24 Sectio-
nen Beiträge, so dass sich ihr Vermögen am Ende des Jahres auf
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Jahresbericht.
421
9000 M. in Hypotheken, 2300 M. an Sparcassaeinlage, 200 fl.
österreichische Goldrente und einen Cassensaldo von 147 M. (>8 Pf.
belief. Wir erlauben uns an dieser Stelle der Section Hamburg für die
musterhafte Verwaltung der Führer- Unterstützungs-Casse den besten
und wärmsten Dank Namens des Gesammtvereins auszusprechen.
Wie bereits in Nr. 4 der Mittheilungen auszugsweise mitgetheilt
wurde, sind auf Grund der von den General-Versammlungen in den
Jahren 1879 und 1880 für Aufforstungszwecke gewidmeten Sub-
ventionsbeträge von zusammen 3000 M. — 1500 11. Gold bis jetzt
folgende Aufforstungen zur Ausführung gelangt :
1. In der Gemeinde Thaur im Unterinnthal, und zwar am süd-
lichen Gehänge des sogenannten Spreidach wurden mit einem Betrag
von 58 fl. — 2-68 ha mit 3000 Stück Lärchen und Fichten bepflanzt,
weitere 1-70 ha zur Cultur vorgerichtet, und wurde die Culturfläche
mit einem Schutzzaim versehen.
2. In den Gemeinden Keschen, Graun und Haid des oberen
Vintschgaus wurden 6*5 ha bereits 1880 bepflanzt und werden weitere
12 5 ha im laufenden Jahre zur Aufforstung gelangen. Für diese
Culturfläche im Ausmaassvon 19 ha ist die Verwendung von 45 000
Lärchen-, Kiefern- und Fichtenpflauzen mit einem Kostenaufwand von
302 fl. präliminirt, von welch1 letzterem der Betrag von 174 fl. aus
der Subvention des Alpenvereins, der Rest theils aus einer Landes-
Subvention, theils von den Gemeinden selbst bestritten wird. Die Aus-
führung und Ueberwachung dieser Kulturarbeiten hat Herr k. k. Forst-
verwalter Josef R. v. Zöttl in Pfunds übernommen
'6. Die in der Gemeinde Naturns im Unter-Vintschgau auf An-
regung des Alpenvereins präliminirte AulTorstung wurde durch Herrn
k. k. Forstcommissär Johann Koderle in Meran bereits vollständig
zur Ausführung gebracht. Es w urden auf sonnseitiger, sehr trockener
Lehne des Etschthales (bisher schlechter, magerer Weideboden) unter
Anwendung eines Bewässerungscanales 10 ha mit 24 000 Stück
Lärchen, Fichten und Kiefern bepflanzt und hierfür von Seite des
Vereins 173 fl. 40 kr. verausgabt. Der Bedarf an Lärchen- und
Fichtenpflanzen wurde von Herrn Dr. Flora in Mals aus dessen
Pflanzgarten unentgeltlich beigestellt.
4. Im Prettau- und Ahmthal (Bezirk Taufers) wurde in dem
dermalen ober der Waldgrenze gelegenen Orte „Birchlahner* ober-
halb Käsern eine Fläche von 4 ti ha mit ca. 10 000 Stück Lärchen-
und Fichtenpflanzen wiederbewaldet und diese Cultur durch Her-
stellung eines Schutzzauues gegen das Eindringen von Weidevieh
gesichert; ferner wurde zur Beptianzung der im Jahre 1870 am Roth-
bach bei St. Martin in Ahm entstandenen Muhrfläche mit Erlen und
zur Herstellung eines Schutzzaunes daselbst ein Beitrag geleistet,
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422 Jahresbericht
für welche beiden Aufforstungen der Betrag von 232 fl. in Ver-
wendung kam.
5. Von der entwaldeten Berglehne unmittelbar oberhalb Vigo
di Fassa in Südtirol sind für das Jahr 1881 10 ha zur Aufforstung
mit 50 000 Stück Lärchen, Kiefern und Schwarzfohren mit einem
Kostenaufwand von 375 fl. beantragt, wofür die betreffende Gemeinde
von Seite unseres Vereins eine Subvention von 174 fl. erhält.
6. Von den kahlen Hängen oberhalb der Gemeinden Povo und
Villazano bei Trient werden in einer Höhenlage von 1200 — 1500 m
10 ha mit 50 000 Stück Lärchen und einem Kostenbetrag von 300 fl.
aufgeforstet, wovon der Verein gleichfalls den Betrag von 174 fl., den
Rest aber die Gemeinde bestreitet.
7. Auf der Höhe von Lavacei und in dem obersten Theil des
Val di Stava, beide im Fleimserthal nördlich von Cavalese gelegen,
sollen noch im Jahr 1881 zwei ältere Waldblössen von zusammen
4 6 ha mit 12 000 Stück Zirben und circa 6000 Stück Lärchen-
pflanzeu in Cultur gebracht werden, und sind hiefflr vorläufig die
Kosten gleichfalls mit 174 fl. veranschlagt, welcher Betrag jedoch
nach Erforderniss erhöht werden kann.
Es werden somit mit Ende des Jahres 1881 auf Veranlassung
unseres Vereins im Ganzen 61 ha, und zwar durchweg der Bewaldung
dringend bedürftige Flächen aufgeforstet und hierfür von den bisher
bewilligten Subventiousbeträgen 1160 fl. verausgabt sein, während
die Gemeinden selbst bei vier der angeführten Culturen mit einem
Kostenbetrag von 466 fl. betheiligt sind.
Der Central-Ausschuss hofft, dass Sie ihm auch für das kom-
mende Jahr die Fortsetzung dieser erspriesslichen Thätigkeit ermög-
lichen werden, um so mehr, da ihm vor wenigen Tagen wieder ent-
sprechende Pläne zu Aufforstungen und Bepflanzungen namentlich
mit? Zirbelkiefern vorgelegt wurden.
Die Thätigkeit des Vereins auf wissenschaftlichem Gebiet
rindet zunächst ihren Ausdruck in unseren Publicationen, namentlich
in der Zeitschrift ; aber auch sonst noch sind in diesen Beziehungen
einige Leistungen zu verzeichnen, welche der Hauptsache nach in der
Unterstützung wissenschaftlicher Untern ehmimgen beruhen.
So trägt der Verein nicht nur zu der Erhaltung der meteoro-
logischen Station am Hochobir bei, sondern er ermöglichte
auch die Ausrüstung derselben mit einem s elbstregistrirenden
Anemometer, dem einzigen Instrumente, welches derselben noch zu
einer meteorologischen Station ersten Kanges fehlte. Diese ist nun-
mehr die zweithöchste derart ausgerüstete Hoch-Station inEuropa.
Die meteorologischen Stationen auf der Schmittenhöhe und in
Toblach wurden von den Sectionen Pinzgau und Hochpusterthal
wesentlich gefördert.
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Jahresbericht.
42.3
Die Section Coburg wirkt darauf hin, dass in der Stadt Coburg
ein sogenanntes Wetterhäuschen errichtet werde.
Einer Einladung der Societä geografica Itdliana Folge leistend,
hat der Central-Ausschuss die Betheiligung des Vereins an dem vom
18. bis 22. September 1881 in Venedig stattfindenden III. inter-
nationalen geographischen Congress, verbunden mit der
III. internationalen geographischen Ausstellung, beschlossen und ist
demselben auch als Mitglied beigetreten, wie dies seinerzeit schon
bei dem II. internationalen geographischen Congress in Paris geschah
Auf unsere Aufforderung in Nr. 1 der Mittheilungen sind uns von ver-
schiedenen Sectionen sehr werthvolle Ausstellungs-Objecte zugegangen,
so dass der Verein auf dem Congress würdig vertreten sein wird.
Die Vorarbeiten für den internationalen alpinen Congress
in Salzburg im Jahre 1882, dessen Einberufung die vorjährige
General- Versammlung in Reichenhall auf Antrag des Centrai-Aus-
schusses beschlossen hat, schreiten rüstig vor. Das vorläufig fest-
gestellte Programm haben wir in Nr. 5 der Mittheilungen ver-
öffentlicht und sind in der angenehmen Lage, das dort Gesagte dahin
ergänzen zu können, dass das k. k. Militär-geographische
Institut in überaus liebenswürdiger Weise sich bereit erklärt hat,
das Referat über Kartographie durch einen eigenen Abgesandten be-
sorgen lassen, und auch für eine passende Ausstellung seiner
Special-Karten Sorge tragen zu wollen, und dass Herr J. Stüdl in
Prag, gewiss zu unser aller Freude, das Referat über Bau und Ein-
richtung der Schutzhütten übernommen hat. Das Referat über
Gletscher-Kunde wurde dem Schweizer Alpenclub zugedacht, welcher
uns auch die Uebernahme desselben freundlichst in Aussicht stellte,
jedoch definitiv noch nicht zusagen konnte, da hierüber erst die
General- Versammlung entscheiden müsse. Schliesslich hat der Salz-
burger Kunstverein beschlossen, in Verbindung mit dem Con-
gress eine Ausstellung alpiner Kunstwerke zu veranstalten.
Wir geben uns der angenehmen Hoffnung hin, dass Sie das Bild,
welches wir sowohl Über unsere eigene Thätigkeit als auch über die
Leistungen der einzelnen Sectionen vor Ihnen entrollten, billigen und aus
demselben ein neuerliches Vorwärtsschreiten des Vereins erkennen
werden. Wenn dem so ist, so empfindet hierüber Niemand grössere
Freude, als der Ausschuss selbst, der, dess seien Sie versichert, auch in
Hinkunft alle seine Kräfte, sein bestes Wollen und Können dafür
einsetzen wird, dass zu immer mächtigerer Entfaltung gelange
und immer schönere und reichlichere Blüthen und Früchte treibe
der Deutsche und Oesterreichische Alpenv^rein.
Zeitschrift 18M. ->8
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424
Anluve 11.
Oaasebericht.
Betriebs-Kechnung für 1 880.
Einnahmen
1. Veieinsbeitifige:
8753 Beitrage für 1880
8. Krlüs aus Yen ii^-l'uhlinil innen :
«) durch die Scctionen
h) durch die Lindauer'sche Buchhandlung.
3, Krlöft für Yereiiis/.elchen
I. „ Schlösser und Schlüssel
5. /iiis-l'.rt räiriiisN
.4 us^ftibr» :
I. Für Yoreinsniihlicationen :
n) Für die Zeitschrift
h\ Für die Mitteilungen
c) Für Kedactionshonorar H. 2400
rf) Für Nebenspesen, abzüglich Beilagen und
Inseraten-Gebflhren
2. Für Hütten- und Weghauten:
a) auf Beschluss der General- V ersammlung an :
^Nach dem Wortlaut der General Vf>r«amnilungs-BflHchlQB«e)
1. Seetion Austria
2.
3.
4.
f>.
6.
Berchtesgaden M. 1000
Hoch-Pusterthal
Klagenfurt
Mittenwald M. 2000
Pinzgau
7. derselben Namens des Sectionsbundes
8. Seetion Prag
9. * Keichenhall M .300
10. ,. Villach
11. » Salzburg Namens d.Sectionsbundes
b) auf Beschluss des Central -Ausschusses :
an die Seetion Taufers zum Bau einer
Schutzhütte im obersten Neves
Gulden Oeeterr. Wl.hr. Noten
181
311
Uebertrag .
f.92
1000
578
160
2 059
1156
450
200
120
174
000
100
T
65
85.
—
11808
91
2 548
46
1 394
,o|
50
8H
90
80 442
493
50
458
16
21
62
661 >
52
32 076
15
351
09 1B343
56
6 589
1 HK)
28
24 032 *4
Digitized by Google
Casseboricht.
425
Uebertrwj ,
3. Für Begie :
a) Miethe, Gehalte, Anschaffungen, Porti und
Frachten, Drucksorten u. s w. ..........
b) General -Versammlung in Reichenhall und
Repräsentanzkosten bei den Versammlungen
anderer Vereine
4. Aus der Reserve :
a) Spende für die Abgebraunten in Nauders . .
b) Beitrag zum Grabstein Grubers
c) Kosten eines Circulars, die Ravenstein'sche
Karte betreffend
d) Diverses .
5. FDr Anschaffung von Vereinsseichen
6. Für Anschaffung von Vereinsschl5ssern
und -Schlüsseln
Saldo
Unlden Oesterr. Währ. Noten
— 1
1 629
:>64
300
50
54
79
79
03
10
81
24 032
2 193
483
293
5062
32 076
34
82
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19
60
79_
15
1
;
28*
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42*3
Casseberkht.
Rechenschafts
Einnahmen.
An Mitglieder-Beiträgen ...
i Verkauf von Vereinspublicatiouen
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« Zinsen
Summe der Hein- Einnahmen
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sind 60%.
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Gulden Genien-. Währ. Nolr*
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W
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600
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0-2
34
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36
Vermögen
Einnahmen.
Vermügtnstaud Ende 1879
Saldo
Ersjtarung des Jahres 1880 . .
Vereinsvirmögen Ende IS SO.
Die für ISfcO bewilligte, aWr nicht iur Auszahlung gelangt«
Subvention Tun Oe. W. tl . ^OU für den Hau de» Iiadtirsehl- Haimis uVr
Herren Alois iftttmtr und lienoshen bind bei FüJligwerdeu dem Yereina-
vermögen zu «»tne Linen.
9 610
9 610
8 681
5062
13 744 ^
Digitize
ogle
Cassebericht.
427
Bericht für 1880.
Ausgaben.
Publicationen-Qnote «0%
Verausgabt
Erspar ung
Hütten- und Wegbau-Qnote 86%
Verausgabt
Ersparung
Regie-Quote 10°/(
Verausgabt
Ersparung
Reserve-Quote 5%
Verausgabt
Ersparung
Summe der Gesammt- Ersparung
Gulden Oosterr. Wilhr. Noten
19 064
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7 943
7 689
3 177
2 193
1 588
483
02
56
34
28
33
82
67
91
.echnung für 1880.
319
348
Ausgaben.
Fflr AufforHtnngHzwecke:
a) in Nordtirol fl. Gold 275- —
h) . Südtirol », . 300 —
Für meteorologische Zwecke :
a) Auflage von meteorologischen Tagebüchern
h) Subvention der meteorologischen Station Hochobir
c) „ i . i auf der
Schmittenhühe filr 2 Jahre
Saldo
130
100
32
2 720
254
983
1 104
5 062
46
(»6
51
76
79
667
262
8 681
9 610
67
67
Wie«, i. Januar 1881.
Wie», 17. Marz 1881.
Adolf Leonhard,
Central-Cassier des Deutschen nnd Oesterreichischen
Alpenvereins.
Geprüft und mit den Helenen ültrtinsthn tuend ff fanden
Reianer. Fiala.
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428
Ca* s «beruht.
Anlage C.
Voranschlag für 1881 resp. 1882 nach dem
Gulden Oe*t*rr. Wifcr. N«t*
Hinnahmen.
Mitgliederbcitrüge;
eingezahlte .... 8 896 .8t) | 30 642
zu erwartende.. «03 . 70 - 9 500 Beiträge 2 057
Erträgniss des l'ublicationen- Verkaufs
» » Vereinszeichen - und Schlößserverkaufs
Zinsen
Gelammt- Einnahmen .
Aus der Gesammt -Einnahme ergeben rieft :
für Publicationen HO";,,
>. Hütten- und Wegbauton 25"/,,
- Kegie 107«
>■ Reserve . 5%
20 400
8 500
3 400
1 700
34 000
!
74
2G
32 700
500
200
600 : .
340«x»
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Cassebericht.
Stand der Rechnung am 31. Juli 1881.
429
Ausgaben.
FBr Piiblicatiouen
verausgabt
weitere Ausgabe
> Hatten- und Wcgbuuten
verausgabt
weitere Ausgabe
i Kegle
verausgabt
weitere Ausgabe
» Itenerre
verausgabt
weitere Ausgabe
Oesam m t- A usgalxm
fl.
9 034.45
>
8 500.—
fl.
3 400.—
»
'2 464.-.
fl.
1 700. -
1 000.-.
Gulden Oeaterr. Währ. Noten
; 8 668
31
' 12 831
69
1
7 034
45
2000
1329
67
1135
88
245
43
754
57
Aufgaben für:
Poblicattonen fl. 21 600. -
Quote p 20 400.-
Hotten- and Weghauten
Quote
MehransKab«
l 100
, 45
1634
21 500
9 034
2 465
100O
45
55
34 000
934
700
45
45 1 634
* I ■ — i • • .
45
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430
Cassebericht
Vereinsvcrmögeu.
Voranschlag für 1881.
ILinntüimen*
Saldo vom Jahre lfctfo . . ... .
Ausgaben,
1. Kosten der III. Abthcilung der Anleitung
2. Beitrat? zu Aulforstuugszwecken
3. Aufstellung eines Anemometers
4. Bewilligte und noch nicht verwendete Summe
für AulTorstungszwecke Ii. 518.83 Gold
"). Subvention Iii r die meteorologische Station
Eiochobir
»j. Kosten der IV. Abtheilung der Anleitung
(Zoologie)
Saldo l
Wahrscluinlklar Vcnnögetmstand Ende 1881
Gulden Oesterr. Währung Noten
13 744
13 744
46
46
3 721
4G8
250
596
iÖO
•2 000
6 «07
13 744
65
40
76
46
6 607
76
W icu. I August IHHl.
Adolf Leonhard,
Ontml-Cussior dvs Pcntschen un>l Oeiterr. AliM»nv»'rvin>
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*
Bibliographie der alpinen Literatur.
Dreizehnter Jahrgang 1881.
Von Th. Trautwein in München.
Die Preise verstohen sich in Mark.
Almanach der Stldbalm. II. Brennerbalm und Etschland. Ein Kaleidoskop in
Buchstaben von Heinrich Noe. Mit 18 Holzschnitten. 8. (II, 304 S.) Wien,
Waldheim. geb. 4. — .
Alpen, die Salzburger. Aquarelle von C. P. C. Köhler mit Schilderungen von
Dr. Max Haushofer. Neue billige Ausgabe. (In 21 Lieferungen.) Lief. 1. —5.
4. (ä 1 Chromolithographie mit Text 8. 1 — 20.) Dannstadt, Köhler, (ä) 1. — .
— — die Schweizer. Wanderskizzen und Stimmungsbilder aus helvetischem
Lande. 12. (VI, 548 S.) Würzburg, Wörl. 4. 50; geb. 5. — .
Alpen-Länder, die österreichischen, in Wort und Bild. Separat-Ausgabe von :
»Die Länder Oesterreich - Ungarns in Wort und Bild. Herausgegeben von
Dr. Fr. Umlauft.« 2 Hälften. 8. Wien, Gräser. geb. (a) 8. — .
Inhalt: 1. Das Erzherzogthum Oesterreich unter der Enns. Das Erzherzogthum
Oesterreich ob der Enns. Das Erzherzogthum Salzburg. (4S0 S. mit Holz-
schnitten und 3 Chromolithographien). 2. Das Herzogthum Steiermark. Das
Herzogthum Kärnten. Die geforstete Grafschaft Tirol und Vorarlberg. (4(>i> S.
mit Holzschnitten und 3 Chromolithographien).
Alpenpost, neue. Red i^irt von J. J. Binder und J. E. Grob. Jahrg. 18H1. (Band
XIII. XIV.) je 26 Nrn. ä 1»/, Bogen mit Holzschnitten. 4. Zürich, Orell,
Füssli & Co. 12. 50.
Ambrosi, Francesco, sommario della Storia Trentina dei tempi piü antichi sino
agli Ultimi avenimenti. 4. (3*0 S.) Borgo, Marchetto. Fr. 2. — .
A ml hoi-, Max, Industriegeographie des Königreiches Baiern. Leitfaden für die
höheren Klassen von Realschulen, Gewerbeschulen, Handelsschulen, und
polytechnischen Anstalten insbesondere des Königreiches Baiern. 8. (VIII,
7i> S) Gera, Amthor. 1. 25.
Anderegg, Bericht über die Prämiirung der Alpen des Kantons Graubünden im
Jahre 1880. Auszug aus dem volkswirtschaftlichen Blatt v. J. 1880. 8. (32 S.
mit 1 Tabelle.) Chur, (Hitz). — . 60.
Anleitung zu wissenschaftlichen Beobachtungen auf Alpenreisen. Heraus-
gegeben vom Deutschen und Oesterreichischen Alpenverein. Abtheil. III. 8.
München, (Lindauer). 2. — .
Inhalt : Anleitung an der Hand klassischer Beispiele zu anthropologisch-
vorgeschichtlichen Beobachtungen im Gebiet der deutschen und öster-
reichischen Alpen. Von Prof. Dr. Job. Ranke. Mit 1 Karte und 50 Tafeln
im Text. (S. 255 - 464.)
ArchiTlo storlco per Trieste, lTstria ed il Trcnüno, diretto da S. Morpurgo
. ed.A. Zenatti. Vol. L, fasc. 1. (August 1881) 8. (S. 1-94.) Rom, Selbstverlag.
per Jahrg. 8.—
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a:v2
Bibliographie 1881.
Asper, G., wenig bekannte Gesellschaften kleiner Thiere unserer Schweilers eer.
(Neujahrsblatt der naturforschenden Gesellschaft in Zürich'.
Auswanderung, die, der Salzbuiger and Zillerthaler. 8. (30 S.) KlagenfnrL
Bertschinger & Heyn. — 10.
Hüdeker, K., die Schweiz, nebst den angrenzenden Theilen von Oberitalien.
Bavoyen und Tirol. Handbuch für Reisende. Mit 26 Karten. 10 Stadtplänen and
9 Panoramen. 19. Aull. ». (XXX. 4M) S.) Leipzig. Bädeker. geb. 7. — .
— la Suisse et les parties limitrophes de l'ltalie, de la Savoie et du Tvrol.
Manuel du vovagcur. 13. ed. Avec 26 cartes, 10 plans et 9 panoramas. 8.
XXX. 514 S.) Ebd. geb. 7. - .
— — SwitzeTland, and the adjacent parties of Italy, Savov and the Tyrol.
Handbook for travellers. With 26 maps, 10 plans and panoramas. ed. K
(XXXVIII, 47Ü 8.) Ebd. geb. 7. —
Bilder nnd Sommerfrischen. Lebens- und Landschaftsbilder von den belieb-
testen Kurorten Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz in Schilderungen
von V. Blüthgeu, L.Herbert, K.Hocker etc. Illustrirt von den erster
deutschen Landschaftsmalern. (In 20 Lieferungen.) Lief. 1. Fol. (16 S. mit
Holzschnitten.) Leipzig, Schlcemp. (a)2. —
Baretti, Martin, apercu ge'ologique sur la chaine du Mont-Blanc en rappon
avec le trajet probable d'un tunnel pour une nouvelle ligne de chemin de fer.
8. (38 S.) Tuiin, Candeletti.
Baum an ii, Franz Ludw., Geschiebte des Algaus von den ältesten Zeiten Ina
zum Beginn des IV». Jahrhunderts. (In ca. 18 Lief.) Lief. 1,2. 8. (S. 1 — V2s
mit Holzschnitten. 1 Lichtdruck und 2 Chromolithographien.) Kempten, Kusel
(ä)l. 21!
Baumbach, Rod., Lieder eines fahrenden Gesellen. 3. Aufl. 12. (VI, 205 S.*
Leipzig, Liebeskind. 3. 20.
Reha, Alexander, Lugano und seine Umgebungen. 12. (50 S. mit 6 Ansichten
und 1 Karte.) St. Gallen, Scheitlin & Zollikofer. 1. — .
Beiträge zur Anthropologie und Urgeschichte Bayerns. Organ der Münchener
GesellM-haft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte. Herausgegeben
von W. Gümbel. J. Kollmann, F. Ohlenschlager etc. Red.: Jfohs.
Ranke und Nie. Rüdinger. Band IV. 4 Hefte. 4. (l.u.2. Heft. 27 S. mit
5 Steintafeln und 2 chromolithographischen Karten.) München, Literar.-artist
Anstalt. 24. -.
Beiträge zur geologischen Karte der Schweiz. Herausgegeben von der geo-
logischen Commission der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft. Auf
Kosten der Eidgenossenschaft. 20. Lieferung. Inhalt: Baltzer, A.. Dt, der
mechanische Contact von Gneiss und Kalk im Berner Oberland. Mit einem
Atlas von 13 Tafeln und einer Karte. 4. (255 S.) Bern, Dalp. 40. -.
Atlas apart 20. — .
Beiträge zur Paläontologie von Oesterreich- Ungarn und den angrenzenden
Gebieten, herausgegeben von E. v. Mojsisovics und M. Neumayer. l.Band.
4. (1. Heft 72 S. mit 8 Steintafeln und 8 Blatt Tafel-Erklärungen.) Wien 1880.
Hölder. 40. — .
Bened ini, Bartolo, le piecole industrie adatte ä contadini nelle intermittenze
de^ lavori campestri, opera premiata dell' Ateneo e della Camera di eommercio
di Brescia. Brescia 1880, Appollonio.
Berg, Maria vom, der Burgunderzug. Ein Idyll aus St. Gallen's Vergangenheit.
2. Aufl. 8. (194 S.) Frauenfeld, Huber. cart. 4.
Bergbesteigung in Graubflnden. Ein Bild aus den Schweizer-Alpen. Vortrag. 8.
(30 S.) Reichenbach i. Schi.. (Höfer). — . 30.
Berlepsch, H. A., die Gotthard- Bahn, Beschreibendes nnd Geschichtliches.
Mit einer Karte der Gotthard Bahn in 3 Blatt. Ergäniungsheft Nr. 65 in
Petermann's Mittheilungen. 4. (77 S.) Gotha, J. Perthes. 4. 60.
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Bibliographie 1*81.
433
Berlepsch, H. A., die Schweiz, Chamounix, Veltlin und die italienischen Seen,
sowie Eingangsrouten aus Deutschland und Oesterreich. 3. und bis 1*81
fortgeführte Aufl. Mit l Generalkarte, 9 Specialkarten, 8 Planen und vielen
Panoramen. 8. (XXXII, 528 S ) Zürich, Schmidt. geb. 7. -.
Beiist F., Schlüssel zum Bestimmen aller in der Schweiz wildwachsenden Blüthen-
Pflanzen, sowie der für ein Herbarium wichtigeu Sporen-Pflanzen, nach Ord-
nungen und Familien des natürlichen Systems. Ausschliesslich für das Anlegen
■von Herbarien in Schulen zusammengestellt. 8. (46 S. mit 1 Tafel Pflanzen-
Etiketten.) Zürich, Meyer & Zeller. 1. 50.
Biennaiin, \ .. Dr., St. Moritz und das Oberengadin. Sein Klima und seine
Quellen als Heilswerthe. 2. Aull 8. (VII, 92 S.) Leipzig, 0. Wigand. 1. 50.
Bin inner, II., die archäologische Sammlung im eidgenossischen Polytechnikum
zu Zürich. 12. ( 201 S. mit 4 Tafeln in Lichtdruck.) Zürich, Schmidt, cart 2. 40.
T. Bod untren» F., die Aufforstung der öden Ebenen und Berge Deutachlands.
8. (IV, 14Ü S.) Strassburg, Trübner. 1. 60.
Böhm, August, Führer durch die Hochschwab-Gruppe. 8. (37 S.) Wien,
Lechner's Sort. cart. 1. 20.
Bollinger, II., Militär-Geographie der Schweiz. 8. (122 S. mit 1 Tabelle.) Zürich,
Orell, Füssli & Comp. 2. 40.
Bresadolu, Jacopo, Fun tri Tridentini novi, vel nondum delineati, descripti et
iconibus illostrati. Fase. I. Cum 15 tab. chromolith. impressis. 8. (14 S.)
Tridenti. (Berlin. Friedländcr & Sohn.) 7. — .
Brfijrtrer. Chr. <*., Beobachtungen über wildwachsende Pflanzenbastarde der
Schweizer- und Nachbar-Floren. 8. (77 S.) Chur, (Hitz). 1. 60.
Bflrkli, David, Reisebegleiter für die Schweiz. Fahrtenplan der Schweizer Eisen-
bahnen, Posten und Dampf boote mit den Anschlüssen im Innern und nach dem
Auslande. Nr. 75. Sommer3aison 1881. 16. (160 und 56 S. mit 2 Karten.)
Zürich, Börkli. — . 50
Bflrkli - Meyer, Ad., Hannibal's Zug über die Alpen. (Neujahrsblatt der Feuer-
werkergesellschaft in Zürich.) 2. — .
Boss, E« und A. Heiin, der Bergsturz von Elm. den 11. September 1881. Denk-
schrift. 8. (165 S.) Zürich, Wurster & Comp. 3. 20.
Caflisch, Krdr., Kxcurions-Flora für das südöstliche Deutschland. Ein Taschenbuch
zum Bestimmen der in den nördlichen Kalkalpen, der Donau-Hochebene, dem
schwäbischen und fränkischen Jura und dem baierischen Walde vorkommenden
Phanerogamen oder Samenpflanzen. 2. Aufl. 8. iXLVIII. 387 S.) Augsburg.
Lampart & Co. 4. — ; geb. 5. — .
Carinthia. Zeitschrift für Vaterlandskunde, Belehrung und Unterhaltung.
Redigirt von Markus Freih. von Jabornegg. 71. Jahrg. 1*81. 12 No.
a 2 — 2% Bogen. 8. Klagenfurt, (v. Kleinmayr). 6. — .
Cavlezel, M., das Oberengadin. Ein Führer auf Spaziergängen, kleinen und
grossen Touren. Für Touristen, Bade- und Luftkuranten bearbeitet. 2. Aufl. 12.
XII, 222 S. j Chur, (Hitz). geb. 3. 80.
Chnntre, Ernst, Ktudes paleontologiques dans le bassin du Bhöne. Premier äge
de fer. Necropoles et tumules. 4. (58 S. mit Holzschnitten. ) Mit einem Album
von 50 Lithographien in Mappe. Basel, Georg. 48. — .
Charakterbilder, geographische, für Schule und Haus. No. 5. 6.: Das Berncr
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a) 6. — ; auf Deckel oder weissen Carton gespannt 7. — .
Chronik der Stadt Aarau (bis zum Jahre 1820). 8. (257 S.1 Aarau, (Sauerländer's
Sort... 2. 40.
Candoetenr, Schweizer, 1881. Sommerfahrten plan der Eisenbahnen, Posten und
Dampfboote in der Schweiz. Nach den offiziellen Bekanntmachungen. 12.
(256 S. mit 2 Kartend Zürich, Prenss. — . 50.
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434 Bibliographie 1881.
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from the Simplon to Arollo, iutended for the use of mountaineers. 18. (140 S.)
London, Stanford. 3, 80.
v. L'xerny, Frz., Dr.. die Veränderlichkeit des Klimas und ihre Ursachen. 8.
III, «>8 8.) Wien, Hartleben. 2. 50.
v. Czoernlg, Carl Freih., die deutsche Sprachinsel Sauris in Friaul. Vortrag
gehalten in der Section Küstenlaud. (Separat aus Zeitschrift des D. u. O.
A.-V.) 8. (22 S.) München. Lindauer. — . s<).
Paisenberger, Jos. AI., historisch-topographische Beschreibung der Pfarrei
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Belitsch, Otto, Deutschlands Oberflächenform. Versuche einer übersichtlichen
Darstellung auf orographischer und geologischer Grundlage zu leichterer
Orientirung im deutschen Vaterlande. Mit 3 Karten. 8. (VII, 8S S.) Breslau
1880, Hirt. 1. »JO.
Dietzendnnner, Jnl. Kilian, die interessante Oase im Oberland oder das
Valserthal im Kanton Graubünden in der Schweiz. Iii. (VI, i»8 S. mit 3 chemi-
graph. Tafeln.) Waldsee, Liebel. I. — .
v. Diu k it. F. F. Freih., die Eisperiode in Earopa. Drift- und Gletschertheorie
als neue geologische Streitsätze behandelt. 8. (40 S.) Minden, Bruns. — . 8*>.
EbenfQrer, Einrieb, Stadt und Bezirk Baden in Nieder-Oesterreich. für
Fremde und Einheimische geschildert. Mit einer Bade-Diätetik von Dr. Herrn
Raab und vorzüglicher Touristen-Karte. Neueste Ausgabe. 12. (VI, 1G2 S.)
Baden, Schütze. cart. 1. 40.
Eger, L. D., der Naturalien-Sammler. Praktische Anleitung zum Sammeln, Prä-
pariren. Conserviren organischer und unorganischer Naturkörper, 6. Aufl. 8. (IV,
224 S). Wien, Faesy. 3. 20.
Eiruer-Ettlin, geographie de la Suisse, avec un abrege d'histoire nationale. 5.
cd. revue par Emile Fragniere et A. Koller. 8. (384 S.) Fribourg, Fragniere.
cart. 1. 40.
Entmooser, Joh. Georg, Almröserl. Gedichte und Schnaderhüpfeln in Ober-
bairischer (Chiemgauer) und Berliner Mundart, 3. Aufl. der gemüthlichen
Stunden. 12. <IV, 140 S.) Traunstein, Fleschhut.
Ergebnisse, vorläufige, der Volkszählung vom 31. December 1880 in den im
Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern. Zusammengestellt und
veröffentlicht von der k. k. statistischen Central-Commission. 8. (45 S.) Wien,
iHölder). 1. — .
Essig, Heinrich, Reise-Erinnerungen mit besonderer Rücksicht des St. Gebhards-
bergs bei Bregenz. 12. (3b* S.) Stuttgart, Ullrich. — . 50.
Europe illustmted, No. (.K 12. 13. Zürich, Orell, Füssli & Co. (ä. — . 50.
Inhalt: 9. Zürich and its environs. By J. Harfin With 22 illustr. bv J. Web«r
and2plans. 8. (40 S.) — 12. Thusis. By A. Rumpf. With 20 "illustr. by
J. Weber. (40 S.).— 13. Lucerne and its environs. With 13 illustr. by J. Weber
and a map. (32 S.).
PEurope illustree. No. 0. 10. 11. 13. 14. et 16. 8. Zürich, Orell, Füssli & Co.
<ä) -. M).
Inhalt: Baden en Suisse. Par B. Fricker. Avec 26 illustr. (xylogr.) par J.
Weber et 1 carte (lith.) (36 S.) — 10. Zürich et ses environs. Par J. Harfin.
Avec 22 illustr. (xylogr.) par J. Weber et 2 plans. 3. eU (40 S.1 — 11. Nyon
et ses environs. Par Aug. Testuz. Avec 1 carte (lith.) 22 gravures* et
vignettes (xylogr.) par L. Mennet et J. Weber. (40 S.) — 13. Thusis. Par A.
Rumpf. Avec 70 illustr. de J. Weber. (40 S.) — 14. Lucerne et ses environs.
Par J. Harfin. Avec 13 gravures et vignettes par J. Weber et une carte.
(81 S.) — 16. La Gruyere. Excursion du Leman ä l'Oberland bernois par la
nouvelle route alpestre* de Bulle-Boltigen. Par le colonel Perrier. Avec 20
gravures et vignettes par J. Reichlen et J. Weber et une carte. (40 S.)
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Bibliographie 1881.
435
Falb, Rod., von den Umwälzungen im Weltall. Drei Bücher: In den Regionen
der Sterne. — Im Reiche der Wolken. — In den Tiefen der Erde. 8. <XIV,
S.) Wien, Hartleben. 4. 50.
Falsim, A. . t K. Chart re, monographie ge'ologique des ancicns glaciers et du
terrain erratique de la partie moyenne du bassin du Rhone. 2 vol. 8. (XXVIII.
622 und 572 S.) Mit Atlas in Fol. (6 Karten.) Paris 1*80, Masson. 64. - .
Ferrovle d'accesso al Gottardo. Atti e documenti della rappresentanza provinciale
di Milano. indirizzati a 8. E. il Ministro dei lavori pubblici (ottobre 18*0). 8.
167 8.) Milano, Civelli.
Ferrovla del Gottardo. Accessa Sud.Apertura delle gallcrie elicoidali festeggiata
ü 16. maggio 1881 in Faid«». 8. (20 8.1 Torino, Bona.
FlkeiR, Wratislaw, Dr., Führer auf den Schneeberg und die Raxalpe. 12. (43 S. i
Wien, Lechner's Sort. cart. 1. 2t*.
Forst-Statistik des Kantons Zürich. Zusammengestellt im Jahre 1870 durch
das Oberforstamt. 8. (Hl 8.) Winterthur 1**0. (Zürich, Schulthess.) -. 80.
Frei hei in, Ed., Rundreise-Combinationen mit 200 Routenkarteu für die Linien
der k. k. priv. Kaiserin Elisabeth-Westbahn, k. k. priv. Kronprinz Rudolf-Bahn
und k. k. priv. Südbahu-Gesellschaft. mit besonderer Berücksichtigung der
Ausflüge nach den österreichischen Alpenländern und einem RundreiselÜhrer.
2. Aufl. 16. (XXVI, 204 S. mit 1 chromolithographirten und colorirteu Karte.)
Graz, Cieslar. cart. 1. 20.
Fremdenführer, kleiner, für Judenburg und Umgebung. 12. (10 S.) Judenburg,
Selbstverlag des Local-ComitA — . 20.
neuer illustrirter, durch die Stadt Triest und Umgebung. Mit 16 Holz-
schnitten, dem neuen Strassenplan von Triest und einem Orientirungsplau
für das Lloyd- Arsenal. 8. (IX, 69 S.) Triest 1*80, Dase. cart. 2. — .
Fribourg, Paul, la Suisse pittoresque. Croquis de voyage. Ulustrations par
Karl Girardet. *. (215 8.) Tours ltfcO, Manie & fils. 1. -; geb. 2. -.
Führer durch das Berchtesgadener Land. Herausgegeben von der Section
Berchtesgaden des D. u. Ö. A.-V. 12. (64 8. und 1 Karte.) Berchtesgaden 1880,
Vonderthan.
Führer auf der Kremsthalbahn, Mit einer Beschreibung von Linz. 12. ,48 S. »
Linz, Wr immer. — . 6<>.
Föhrer durch Salzburg und seine Umgebungen. Mit besonderer Berücksichtigung
von Berchtesgaden und Reichenhall. 7. Aufl. Mit neuem Plan von Salzburg von
E. Hettwer. 12. (VIII. 64 S.) Salzburg, Dieter. 1. 20.
ßautier, Theophile, les vacances du lundi. — Tableaux de un.ntagnes: Vosses.
— Vues de Savoie et de Suisse. — La fete des vignerons ä Vevey. — Une
visite dans la montagne. — Voyage sur la Meuse. — Le Mont-Blanc. — Le
Mont-Cervin. 12. <314 S.) Paris, Charpentier. 3. 50.
CeschichtsqueUeii, tirolische. II. 8. Innsbruck 1880, Wagner. 6. 80.
Inhalt: Chronik des Stiftes Marienberg, verfasst von Prior Hofcaplau P.Goswin.
Herausgegeben vom Capit.-Prof. P. Basilius Schwitzer (XLV, 275 *.).
ßilieron, Jules, petit atlas phonetique du Valais roman (sud du Rhone.) *.
(3* S. mit 30 Tafeln.) Paris, Champion. 4. 8t».
*»rad, Cli., de la foimation des charbous feuillete's glaciaires de la Suisse.
(»raffe, Ed., Dr., Uebersicht der Seethierfauna des Golfes von Triest neb-t
Notizen über Vorkommen, Lebensweise, Erscheinungs- und Furtptianzungszeit
dt-r einzelnen Arten. I. Die Echimidennen. *. (12 S.) Wien, Holder. 1. 20.
firemll, A., Excursionsflora für die Schweiz. Nach der analytischen Methode
bearbeitet. 4. Aufl. 8. (XXIV, 486 S.) Aarau, Christen. 4. 50; geb. 5. in.
Gsell-Fels, Dr., die Schweiz. 2. Aufl. Volks-Ausgabe. Mit Holzschnitten nach
Bildern und Zeichnungen von A. Anker, A. Bachelin, F. Balmer etc. 2. Lief. 4.
(S. 13—24.) Zürich, Schmidt. \i) — . 50
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436
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Hann, F., Dr., die Verkeilung des Regenfalls über Oesterreich in der Periode
vom 11. bis 15. August 1880 und deren Beziehung zur Vertheilung des Luft-
druckes. 8. (50 S.) Wien, (Gerold's Sohn). -. 8».
— Dr. F. v. Hochstetterund Dr. A.Pokorny, allgemeine Erdkunde. Ein Leit-
faden der astronomischen und physikalischen Geographie, Geologie und Biologie.
Mit -20;") Holzstichen im Text, 15 Tafeln und einer geologischen UebersichU-
karte vou Mittel-Europa in Farbendruck. 3. Aufl. Lex. 8. (XII, <*>46 S.j
Prag, Tempsky. 12. — .
Hardnieyer-Jeiiny, l der Bergsturz von Elm im Glarnerlande. Mit einen)
Anhang, enthaltend die Trauerrede bei der Todteufeier, gehalten von Frü
Leuzinger. 8 (32 S. mit 4 Ansichten in Farbendruck, nebst einem Situations-
plan.) Zürich, Orell, Füssli & Comp. — . 80.
Hurt manu, Alfred, neue Schweiber Novellen. 2. Aufl. 8. (283 S.) Berlin, Janke.
1.
Haugk, Fritat und Frledr. Wilde, Vademecum des Amateur-Photographen.
Anleitung, die Photographie mittels Gclatine-Emulsionsplatten ohne ein-
gehende Fachstudien leicht und sicher zu erlernen. 8. (36 S. mit 2 Tafeln.
Görlitz, (Schneeberg, Heyde). 2. 50.
Ilauser, K. II., Ausgrabungen im Zollfclde. (Separat- Abdruck aus der Klagen-
furter-Zeitung.) 12. (30 S.) Klagenfurt, (Kleinmayr). -. Ä
Heer, O., the primaeval world of Switzerland. Edited by James Heywood,
President of the Statistical Society. 2 vols. (742 S. mit einer geologisch
colorirten Karte der Schweiz, 19 lithogr. und chromoxylogr. Tafeln and
372 Holzschnitten im Text.) London, Longmans, Green & Comp. 10. -
Heim, Albert, die Gebirge. Vortrag. 8. (28 S. u. 1 Tafel.) Basel, Schweighauser
L 2U.
Heller, C, über die Verbreitung der Thierwelt im Tiroler Hochgebirge.
L Abth. 8. (73 S.) Wien, (Gerold's Sohn). 1. -
Herbert, Lncian, illustrirter Führer durch 100 Luft-Curorte. Mit 60 Illustra-
tionen und einer Karte der hervorragendsten Bäder und Luft-Curorte von
Mittel-Europa. 8. (VHI, 245 S.) Wien, Hartleben. geb. 3. 6ft
Herchenbach, Willi., die Welt. Wanderungen über alle Theile der Erde. 19. und
20. Bändchen. A. u. d T.: Die Schweiz. 3. und 4. Bändchen. 8. Regensburg,
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schaften über die Arbeiten im Jahre 1880. iMit 3 Tafeln und 4 Holzschnitten
im Text.) 8. (4tf S.i Wien 1880, (Gerold's Sohn). L 90.
die feste Erdrinde nach ihrer Zusammensetzung, ihrem Bau uud ihrer
Bilduug. Ein Leitfaden der Geologie für Studirende. Mit 145 Holzschnitten.
2 Tafeln und einer geologischen Uebersichtskarte von Centrai-Europa in
Farbendruck. 3. Aufl. 8. < VIII. 312 S.) Prag 1880, Tempsky. o. -
die Kreuzberghöhle bei Laas in Krain und der Höhlenbär. ( Mit 3 Tafeln
und o Holzschnitten.) 4. (18 S.) Wien, (Gerold's Sohn). 4
HoernOH, R., die Erdbebeutheorie Rudolf Falb' s und ihre wissenschaftliche
Grundlage kritisch erörtert Wien, Brockhausen & Bräuer. 2. 40
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Wirkungen. 8. (47 8.) Müuchen (Freiburg i. Br. Herder j. — .
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Honegger, J. A., le Gotthard. Description avec vues. Le chemin de fer, la route
et le tnnnel. Pessine d'apres nature. 8. (40 S. mit 4 Steintafeln und 11 Chromo-
lithographien.) Trogen, Honegger. geb. 3. — .
der Gotthard in Bild und Wort. Bahn, Strasse und Tunnel. Nach der
Natur gezeichnet. 8. (44 S. mit 4 Steintafeln und 11 Chromolithographien.)
Ebd. geb. 3. — .
v. Hörmiinn. Ludw., Schnadcrhüpfeln au» den Alpen. 16. (XXIV, 376 8.)
Innsbruck. Wagner. 2.— ; geb. 2. 80.
Huuziker, 0., Dr., Geschichte der schweizerischen Volksschule in gedräugter
Darstellung mit Lebensabrissen der bedeutendsten Schulmänner bis zur
Gegenwart. Unter Mitwirkung zahlreicher Mitarbeiter herausgegeben. I. Band.
8. (296 S.> Zürich, Schulthess. 3. 20.
v. Jaboruegg-tiutnsenegg, Markus, Freih.. von St. Michael nach Udine. Ein
kurzer Führer auf der Kronprinz Rudolf-Bahn, Tarvis, Staats-Bahn Tarvis-
Pontafel und der italienischen Bahn Pontebba-Udine, mit Einbeziehung der
Seitenrouten Launsdorf-Hüttenberg, Glandorf-Klagenfurt- Villach. Mit einer
Karte. 12. (VI, 112 S.) Klagenfurt, v. Kleinmayr. 1. 60; geb. 2. — .
Jahrbuch des Schweizer Alpen-Club. XVI. Jahrgang, 1881) —81. (Red. von
A. Wäbcr.)8. (VIII, 644 S. mit 6 Lithographieu, 1 Lichtdruck, 7 Zinkographien
und ■'» Holzschnitten.) Hiezu 1 Beilage-Carton, enthaltend 5 Panoramen in
Farbendruck und 1 Excursionskarte in 2 Blatt Bern, Dalp. 11. — ; geb. 12. 60.
Jahrbuch des österreichischen Touristen-Club. XII. Clubjahr. Redigirt von
Edm. Graf. Mit 8 Beilagen und 7 Illustrationen im Text. 8. (VIII, 255 S.)
Wien, Holder. 7. —
Jahrbuch des historischen Vereins des Kantons Glums. 17. Heft. 8. (III,
115. S.) Zürich 1880, Meyer «fc Zeller. 2. 80.
Jahrbuch filr schweizerische Geschichte, herausgegeben auf Veranlassung
der allgemeinen geschichtforschendeu Gesellschaft der Schweiz. 5. Band. (Neue
Folge des Archivs für schweizerische Geschichte.) 8. (XXI. 30/ S.) Zürich 1880.
Hohr. 6. — .
Jahresbericht der natnrforschenden Gesellschaft Graubdiidens. Neue Folge.
XXII. Jahrg. Vereinsjahr 1877 — 78. 8. (XLIV. 187 S. mit 4 Tab.) Chur 1879,
Hitz. 2. 60.
XXIII. und XXIV. Jahrg. Vereinsjahr 1878 - 79 und 1879 - 80. 8,
[XXEX, 354 S.) Ebd. 4. 20.
Jäklin, Dtetr., Geschichte der Kirche St. Georg bei Kazüns und ihre Wand-
gemälde. 8. (31 S. mit 24 Lichtdrucktafeln;. Chur 1880, (Kellenbcrger).
In Leinwand-Mappe 12. — .
Janisch, Jos. Aridr., topographisch-statistisches Lexikon von Steiermark mit
historischen Notizen und Anmerkungen. 31 , 32. und 33. Heft. 8. (2. Band.S. 625
— 816 mit 6 Steintafeln.) Graz, Leykam- Josefsthal. • (a) 1. 30.
Jnys, de la visibilite des Alpes consideree comme pronostic du temps. H* <20 8.)
Lyon, Pitrat aine.
Idiotikon, schweizerisches. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache.
Gesammelt auf Veranstaltung der antiquarischen Gesellschaft in Zürich unter
Beihülfe aus allen Kreisen des Schweizervolkes. Herausgegeben mit Unter-
stützung des Bundes und der Kantone. 1. Heft. Bearbeitet von Friedrich.
Staub und Ludwig Tobler. 4. (XXX, 128 S.) Frauenfeld, Huber. 1. 60.
Joanne, Adolphe et Paul, Suisse Guide-Diamant. Nouvelle Edition 1881. 16.
^XXXIX. 525 S.) Paris, Hachettc & Co. 6. -.
Ischl und seine Umgebungen. Unter gleichzeitiger Berücksichtigung Gmunden's,
sowie des gesammten Salzkammergutes. Mit Ausicht und Plänen von Ischl und
Karte des Salzkamergutes. 5. Aufl. neu bearbeitet von Karl Geuter. 12.(112 S.)
Gmunden, Mänhardt. 2. — .
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438
Bibliographie 1881.
Issel Art.. istruzioni scieutitiche pei viaggiatori. 8. (556 S.) Rom.
.1 unir, Julius, Dr., die romanischen Landschaften des römischen Reiches, Stadien
über die inneren Entwicklungen in der Kaiserzeit. 8. (XXXII, 574 S.) Innsbruck,
Wagner. 12. -
Kaim, Lieder aus Aussee. Wien. Rosner.
K alt h ruinier D., aide- memoire du voyageur. Notions generales de geographie
mathematique, de geographie physique, de gt'ographie politique, de geologie, de
biologie et d'anthropologie ä l'usage des voyageurs, des etudiants et de» gens
du monde. 8. (XII. 525 8. mit Figuren und 25 Karten) Zürich, Wuister & Co.
geb. 11. -
— — der Beobachter. Allgemeine Anleitung zu Beobachtungen über Land und
Leute für Touristen, Exkuisionisten und Forschungsreisende. Nach dem vom
Verfasser durchgesehenen „ Manuel du voyageur" bearbeitet von E. Koll-
br unner. (Iii 1U Lieferungen.) 1 — 8. Lief. 8. (S. 1 — 640 mit Holzschnitten.
7 Steintafeln und 8 Chromolithographien». Zürich, Wurster & Co. (ä) 1. '20.
Kanzler 0. J., Geschichte des Marktes und Curortes Ischl sammt Umgebung
von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart Mit Illustrationen. (In ca. 16 Heften.)
Heft 1. 8. (32 S. mit einem Lichtdruck.) Ischl (Gmunden, Mänhardt). (ä) — .
Keller J., Geschichte der Schweiz für Schule und Volk. Auf Grund von L.
Vulliemin's . Geschichte der schweizerischen Eidgenossenschaft* bearbeitet
8. (XXII, 228 S.) Aarau, Sauerländer. 2. -
Killius E., Dr., Beiträge zu einem Verzeichniss der Insectenfauna Graubündenß. 8.
(55 S.) Chur, Hitz. — 8tt
— — — die Schmetterlinge Graubündens. Aufzählung der bisher nach-
gewiesenen Arten nach ihrer geographischen Verbreitung in den Rhätiscbeu
Alpen. 8. (III, 224 S.) Chur. Hitz. 3. - •
Knoblauch, Hugo, Mean. Führer lür Kurgäste und Touristen. Mit mediciniscber
Einleitung von Dr. Jos. Pircher. 5. Aufl., berichtigt und ergänzt von F. ^-
Ellmenreich. 12. (XVIII, 182 S. und Karte). Meran, Pötzelberger. geb. 2. -.
Koch t. Herneck, M., in dreissig Tagen durch die Schweiz. Rundreisen im Rayuu
der interessantesten Gegenden. 4. Aull. Mit Städteplänen und einer Karte der
Schweiz, 8. (353 S.) Zürich, Schmidt. geb. 3.
v. Kottowitz, tinst., Dr., Kurort Ischl in Oesterreich (Salzkammergut). 2. Aull
Mit einer Karte von Ischl und Umgebung. 12. (II, 52 S.) Linz 1882. Ebenhöch.
1. 20«
Krainz, J., Wanderungen durch Steiermark. 12. (92 S. mit einer Holzscbnitt-
tafel.) Wien 1880, Pichlers Witwe Ä: Sohn. cart. -. 7u.
Krem er 's graphic railway guide. — Guides graphiques des voyageurs sur les
chemins de fer francais et etrangers. — La Suisse, l'Engadine. — Les lac«
d'Italie. ü. (68 S. mit 6 Karten.) Paris, Kremer & Co. 1. — ■
Kauze, Max Fried., Beitrage zu einem Literatur- Verzeichnisse der physikalischen
Hühenmessung. 8. (116 S.) Karlsruhe 1879. (Berlin, Friedländer & Sohn.)
2. 5U.
Katzen, J., Dr., das deutsehe Land in seinen charakteristischen Zügen und
seinen Beziehungen zu Geschichte und Leben der Menschen. 3. Aufl. heraus-
gegeben von Dr. W. Kon er. 8. (VIII, 504 S.) Breslau 1880, Hirt.
8. - ; geb. 10. 50.
Lamberg, Hugo, Graf, Bergkräuteln. Gedichte in österreichisch-deutscher
Gebirgsmundart. IL Folge. Salzburg, Dieter. 1. 80.
Landolt, El., der Wald und die Alpen. Ein öffentlicher Vortrag, 8. (39 S.)
Zürich, Schulthess. -.
Laporte, A., en Suisse le sac au dos. 3. ed. 8. (404 S. mit Illustrationen.) Park
Lefevre.
Leitfaden, kurzer, zur Orientirung im Gebiete der neueren Kartographie und
Geographie. 2. Aufl. 8. (IV, 106 S.) Wien, Schworella & Heick. 1. —
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Bibliographie 1881.
439
Lentner, Jos. Frdr., Geschichten aus Tirol und Oberbaien). 4. Aufl., heraus-
gegeben von P. R. Kos egger. 8. (XVI, 249 S.) Leipzig, Baensch.
2. — ; geb. 3. —
v. Liebenau, Th., Dr., das alte Luzern, topographisch eulturgeschichtlich ge-
schildert. Mit 4 Bildern nach Diebold Schillings Chronik vom Jahr 1512.
Lieferung 1, 2, 3. 8. ä 4 Bogen. Luzern, Prell. (ä) 1. 50.
Lieder, Kärntner. 16. (V, 182 S.) Klagenfurt, Leon sen.
2. - ; geb. 2. 80; geb. m. Goldschn. 3. 60.
Louimel, G. Th., etude de la question de chaleur souterraine et son infloence
>ur les projets et systemes d'e'ie'cution du grand tunnel alpin du Siraplon
presentee ä la reunion de la Societe" helvötique des sciences naturelles ä Brigue,
le 18. septembre 1880. 8. (44 S. mit 7 Tafeln.) Lausanne, Corbaz & Co. 2. 40.
Lttddeeke, Rieh., Dr., über Moränenseen. Ein Beitrag zur allgemeinen Erd-
kunde. 8. (67 S.) Halle, Niemeyer. 1. 60.
Ludwig, J. M., Pontresina und seine Umgebung. Mit einer Specialkarte. 5.
(3. deutsche) Aufl. 12. (139 S.) Chur, Hitz. cart. 3 -.
M .um i ng, Dr., swiss pictures drawn with pen and pencil. New edition. 8. London,
Religious Tract Society. geb. 8. 60.
Mai k us, Jordan Kaj., Kremsthal-Bahn. Führer von Linz nach Kremsmünster
im Kremsthale. 12. (46 S.) Linz, Ebenhöch. — . 60.
v. Marl Ines C, d'Chiemgauer. (Gedichte). 12. (76 S.) Dresden, Pierson. 1. 50.
Meier, Felix, Geschichte der Gemeinde Wetzikon. Herausgegeben von der Lese-
gesellschaft Oberwetzikon. 8. (VI, 610 S. mit 1 lithogr. Karte.) Zürich.
(Höhr). 4. 50.
Meyer** Keisebücher. Schweiz. 10. Aufl. Mit 21 Karten, 8 Stadtplänen und
28 Panoramen. 12. (XII, 416 S.) Leipzig, Bibliographisches Institut.
geb. 6. — .
Mittlieiluiigen des Deutschen ond Oesterreichischen Alpenvereins. Jahr-
gang 1881. Redigirt von Th. Trautwein. 10 Nummern. 8. (VI, 342 S.)
Wien, Selbstverlag. (München, Lindauer.) 4. — .
Molon, F., sui popoli antichi e modorni dei sette Commune del Vicentino.
Vicenza
t. Mniinen. Egbert Frdr., Beiträge zur Heimathkundc des Kantons Bern
deutschen Theils. 2. Heft Mittelland. I. Aegerten-Jaberg. 8. (IV, 224 S.)
Bern 1880, Haller. 2. — .
Müller, Herrn., Dr., Alpenblumen, ihre Befruchtung durch Insekten und ihre
Anpassungen an dieselben. Mit 173 Abbildungen in Holzschnitt. 8. (IV,
611 S.) Leipzig, Engelmann. 16. — .
r. Muralt, E., Dr., Schweizergeschichte mit durchgängiger Quellenangabe und
in genauer Zeitfolge, oder urkundliche Jahrbücher der Schweiz. 3 Lieferungen.
8. Bern, Wyss. 2. 40.
Musr, M., statistique sur la Distribution des poissons dans les lacs et les cours
d'eau du canton de Fribourg 8. (208 S. mit 1 Tafel ) Fribourg, Henseler. 2. — .
Nosek, Th., über Regulirung von Gebirgsflüssen und Anlage von Thalsperren
in Baiern und in der Schweiz. Reisebericht. Mit 39 Tafeln. Fol. (98 S.)
Brünn, Winiker. 12.—.
Noit, une, sur la montagne. Traduit de l'anglais par E. F. 16 (16 S.) Neucbätel et
Geneve, Sandoz. — . 20.
Oberland, das Berner. Aquarelle von Ludw. Robock, mit Schilderungen und
Sagen von Ed. Osenbrüggen. Neue billige Ausgabe. 4. 20 Lieferungen
< ä 1 Chromolithographie mit Text). Altona, Send.
(ä) 1. — ; complet in Prachtband 27. — .
Ochsenbein, 6. F., aus dem schweizerischen Volksleben des XV. Jahrhunderts.
Der Inquisitionsprozess wider die Waldenser zu Freiburg i. U. im Jahre 1430,
nach Akten dargestellt. 8. (XI, 410 S.) Bern, Dalp. 4. 80.
Zeitschrift 1881. 29
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44< > Bibliographie 1ÖS1 .
Ochsetihein. (».F., General Dufour. Ein Lebensbild, im Auftrag de» Berner Volks-
sehriften-Vereins gezeichnet, 8. (88S. mit Porträt.) Bern, Huber & Co. —
OHenbriiggen, Eduard, Wanderstudien aus der Schweiz, fortgeführt von Ernst
Buss. Band VI. 8. (IV, 347 S.» Basel, Sehwabe. 3. 20.
Inhalt: L Eigenthündichkeiten der GebirgMiatur. — II. Berufsarten im
Gebirge. — Davos, Von J. Hu uri. Das Kienthal, von E. Müller. -
Montreux. — Leuk.
Oesterreich. Ingani, mit den anstos.sendt n Gebieten von Italien, Bayern und
den unteren Donauländern. Ein Führer tür Kei.>eude. Mit zahlreichen Planen,
Karten und Grundrissen. 12. (XVI, 442 8.) Würzburg, Wörl. geb. 6. -.
PatiUer, Wilhelm, Weihnaehtslieder und Krippenlieder aus Ober-Oesterreich
und Tirol. Band I. Weihnachtslieder aus Ober-Oesterreich. 8. (XL, 424 S.)
Innsbruck, Wugner. 7. tiO.
Peel / Hartwig, volksvtissenschaftliehe Studien. Darinnen zuvorderst unsere
alten Bayernherzoge des 12. bis 16. Jahrhunderts als Bergherren mit ihren vor-
nehmsten Gewerken näher beleuchtet werden, ingleichen aber auch eine Kiem-
gauer Grundherrschaft (IG. Jahrhundert uämlich die des hochedlen Ge-
schlechtes derer Freiherren v. Freyberg auf Hohenaschau erstmals zur Dar-
stellung gebracht wird, viel urkundlich Material vou deren alten Gericbt*-
wändeln, dem damaligen Berg- und Ackerbau, ihrem Verkehrswesen und
besondere von ihrer Almwirthschaft, welches der Rede wohl werth sein wird,
zumal dein archivalischen Ernste auch soviel Ergötzliches beigemischt wurde,
damit dieses Buch in Summa sowohl nützlich als lustig zum Lesen sein möchte
Augsburg, Literarisches Institut von Dr. M. Huttier.
12. — . gebunden in imitirtes Pergament 15. — .
Peez, Karl, Friesach, gochichtlich und topographisch beschrieben. Mit einer
Planskizze der Stadt. 8. (47 S.) Klagenfurt, Leon sen.
Penck,Dr. Albrecht, Gletscher und Eiszeit. Sammlung gemeinnütziger Vortrage.
Herausgegeben vom Deutschen Verein zur Verbreitung gemeinnütziger Kennt-
nisse in Prag. 8. (18 S.) — . 30
Pfnnhauser, Augustin, Dachsteinbleameln. Gedichte in oberösterreichischer
Mundart. Mit 44 Illustrationen. 8. (VIII, 136 S.) Wien, Gerold's Sohn. 3. 20.
y. Planta, P. 1'., Dr., die currärischen Herrschaften in der Feudalzeit. Mit
einer Karte der currätischen weltlichen und geistlichen Herrschaften, iln 4
Lieferungen.) 1. u. 2. Lfg. 8. (IV, 1—228 und 1 genealogische Tabelle.) Bern,
Wyss. (k) 2.
T. Planta-Reicuenaii, A., Dr., die Heilquelle von St. Beruhardiu im Kanton
Graubünden in der Schweiz, chemisch untersucht. Therapeutisch behandelt
von Dr. Geronimi. 8. (24 S.) Luzern, Gebr. Räber.
— - Italienische Uebersetzung, besorgt durch G. Curti. 8. (31 8.1 Ebd.
Plantamoiir, E., observations limnime'triques faites ä Geneve de 1806 ä 18*»,
resumees. 4. (56 S. mit 2 Tafeln.) Bäle, Georg. 3. 20.
— - resume me'teorologique de l'anne'e 1879, pour Geneve et le Grand Saint
Bernard. Geneve, Schuchardt.
Pollak, lt. Willi., Dr., source de Hall en Haute- Autriche, eau minerale ioduree-
bromuree. Esquisse niedicale. 8. i,61 S.) Wien, Rospini. 1. 75.
Prüll, GiihI., Dr., das Bad Gastein. Unentbehrlicher Rathgeber für Kranke,
welche das Bad Gastein besuchen, sowie für Aerzte, welche Patienten dorthin
senden wollen. 3. Aufl. Mit einer Ansicht, einem lithogr. Plane und einem Kärt-
chen der Reise-Routen. 8. (MI, 242 S.) Wien, Braumüller. 3. -.
Proschko, Dr., Inidor, Bilder aus Krain 8 (194 S. mit 1 cheraityp. TafeL)
Wien 1880, Manz. cart. 1. 20.
— — ein Gang durch die Geschichtshalle Kärntens. 8. (131 S. mit 1 cheraityp
Tafel). Wien 1880, Manz. cart. 1. 20
Puta, Matthias, Chronik von Goisern. Aufgeschrieben von. Herausgegeben und
commentirt von Franz Kraus. WTien 1881, Braumüller. 1- -
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Bibliographie 1881
441
Quaglio, Jul., die erratischen Blöcke und die Eiszeit, nach Prof. Otto Torell's
Theorie. Mit einer Karte der nördlichen Eisfluth in Europa nnd Amerika. 8.
v46 S.) Wiesbaden, Bergmann. I. 80.
Qoecksilber-Bergwerk, das, zu Idria tu K min. Zar Erinnerung an die Feier
des dreihundertjährigen ausschliesslich staatlichen Besitzes. Herausgegeben
von der k k. Bergdirection zu Idria. Fol. (III, 08 S. mit 1 lithogr. Karte.)
Idria. (Wien, v. Waldheim.) ». 60.
Kftbl, Jos., illustrirter Glockner-Führer. Eine Darstellung der Glockner-Gruppe
und aller in ihrem Gebiete auszuführenden Touren. Mit 23 Illustrationen und
2 Karten. 12. (VIII, 270 S.) Wien, Hartleben geb. 3. 6<>.
T. Kadi es, P., „ Quellenstudien-. Alte und neue Culturbilder von Oesterreichs
Alpenbädern uud Alpenseen. 8. (VII, 222 S.) Wien, Braumüller. 2. 80
Rapport trimestriel No. 50 et 31 du conseil fe'de'ral suisse aus gouvernements
des e"tats, qui ont partieipe ä la Subvention de la ligne du St. Gotthard sur la
marche de cette entreprise dans la periode du 4 janvier au 30 juin 1880.
Fol. (50 S. mit 6 Steintafeln und 106 S. mit 1 Chromolithographie.) Zürich
1880, Orell, Füssli & Comp. (ä) 8. — .
Re, ti. Francesco, Flora Segusina ripprodotta nel metodo naturale di de Can-
dolle e comment.it a de Beniamino Caso. Pubblicata per ini/.iativa e enra
delia Sezione di Susa del C. A. I. 8. (XXXII, 406 S.) Torino. Baglione. 5. — .
Regist ran de der geographisch-statistischen Abtheilung des Grossen General-
stabes. 11. Jahrgang. A. u. d. T. : Neues aus der Geographie, Kartographie und
Statistik Europas und seiner Kolonien. 11. Jahrgang. Quellennachweise, Aus-
züge und Besprechungen zur laufenden Orientirung, bearbeitet vom Grossen
Generalstabe, geographisch-statistische Abtheilung. 8. <XIV, 634 S.). Berlin,
Mittler & Sohn. 12. 50.
Reisehegleiter für die Schweiz Fahrtenplan der Schweizer Eisenbahnen, Posten
und Dampf boote mit den Anschlüssen im Innern und nach dem 'Auslande.
Verzeichniss der Telegraphen-Bureaux der Schweiz. Mit 2 Eisenbahnkärtchen.
26. Jahrgang. Sommer-Saison 1881. 16. (160 S.) Zürich, Meyer & Zeller. — . 50.
de Resie, Comte, le tunnel du Simplon devant le Parlement. 8 (40 S.) Paris,
Massart. 1. — .
Rheinfelden, Schweiz, Soolbad. 8. (24 S. mit 5 Chromolithographien und
2 lithogr. Karten.) (Zürich, Hofer.) geb. — . 80.
Suisse, bains salin*. 8. (27 S. mit 5 Chromolithographien und 2 lithogr.
Karten.) Zürich, Hofer. geb. — . 80.
Rheinhardt, europäisches Hotel -Adressbuch. Band L: Schweiz. 8. (331 S.)
Zürich, Dancker. cart. 4. — .
Riedel, Jos., über den Bau der Wasserstube am Aglsboden bei Sterling in
Tirol Vortrag. 8. (14 S. mit Abbildungen.) Wien, Selbstverlag.
über die klimatischen und Witterungs-Verhältnisse am Arlberge. Vortrag,
gehalten im österreichischen Ingenieur- und Architekten -Verein. 8. (16. S.
und 1 Tafel.) Wien, Selbstverlag.
Rikli's Arnold, Dr., physico-hydriatic establishment forthecure of chronic disea-
ses, at Veldes, Oberkrain. 8. (97 S.) Trieste. (Berlin, Grieben.) 1. — .
Robida, A., les vieilles villes de Suisse. Notes et Souvenirs. Ouvrage illustre' de
105 dessins, reproduits en fac-simile. 8. (312 S.) Paris, Dreyfous. 6. 40.
de Rochat-d'Atglun, A., les vallees vaudoises. Etüde de topographie et
d'histoire militaire. 8. Mit einer colorirten Karte. Paris, Tanera. 10. — .
Rüdiger, Fr., Hääge und Zäune in der Land-, Berg- und Alpen wirthschaft. 8.
(16 S. mit 4 lithogr. Tafeln.) Aarau. Christen. — 65.
Rollelt, Herrn., Dr., Beiträge zur Chronik der Stadt Baden bei Wien. Mit
8 Abbildungen. 8. (IV, 247 S.) Baden 1880, Schütze. 5. — .
Rosegger, P. K., Tannenharz und Fichtennadeln. Ein Geschichtenbuch in
steirischer Mundart. 2. Aufl. Mit einem Anhang von Erklärungen und Wörter-
Verzeichnis*. 8 (VI. 320 S.l Graz, Leykam-Josefsthal. 4 40; geb. 6. — .
29*
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442
Bibliographie 1881.
Ruggero, (jazola, il Monte Bianco ed il Sempione. Studij di confronto. 8.
(32 S. mit 2 Tabellen.) Turino, Roux e Fadale.
ROtiineyer, F., die Veränderungen der Thierwelt in der Schweiz seit Anwesenheit
des Menschen. Neue Ausgabe. 8. (99 8. mit 8 in den Text gedruckten Holz-
schnitten.) Basel, Schweighauser. 1. 20
Sauer ('., Ober das günstigste Steigungs-Verhältniss bei Gebirgs -Bahnen. Mit
einer Tafel. 8. (38 8.) Wien 1880. Lehmann & Wentzel. 2. 40.
Schäll Irr, Aug., Dr., die oberbayerische Landeserhebung im Jahre 1705. Neue
Aufschlösse aus Archivalien zur Geschichte des spanischen Erbfolgekriege6. 8.
(Vü, m S. mit 1 lithogr. Tafel.) Würzburg 1880, Staudinger. 2. 40.
Sc hat zmc hm-, E., Triest und seine Umgebung. 16. (84 S.) Triest 1880, Pastori.
Schaan, Charles et Molse Briquet, guide pratique de l'ascensionniste sur les
montagnes qui entourent le lac de Geneve. Re'dige' au nom de la societe
genevoise du club alpin. 2. ed. 16. (212 S.) Geneve 1879, Jullien. 2. — .
Schider, Ed., Dr., Gastein. Petit manuel de voyageurs ä l'usage des baigneors et
des touristes. D'apres la 4. e*d. Avec une carte itinöraire et un plan de Gastein
et de ses environs par Fr. Keil. 16. (64 S.) Salzburg, Mayr. geb. 1. 20.
Schild, Franz Josef, d'r Grossätti us'em Leberberg. I. Band. Erzählungen in
Solothurner Mundart 2. Aufl. 8. (192 S.) Burgdorf, Langlois. 1. 60.
IL Band. Gedichte und Sagen in Solothurner Mundart. 2. Aufl. 8. (219 8.
mit dem Portrait des Verfassers.) Ebd. 2. — .
T. Schlägel, M., am Genfersee. Zwei Erzählungen. 8. (112 S.) Berlin, Gold-
schmidt. — . 50.
Schlossar, Ant., Dr., deutsche Volkslieder aus Steiermark. Zugleich Beitrage
zur Kenntniss der Mundart und der Volkspoesie auf bairisch -österreichischem
Sprachgebiete, mit Einleitung, Anmerkungen und ausgewählten Melodien
herausgegeben. 8. (XXXII, 482 S.) Innsbruck, Wagner. 10. — .
Schmidt, Max, Johannisnacht. Dorfgeschichte aus den baierischen Vorbergen.
8. (224 S.) Stuttgart, Krabbe. 2. 40; geb. 3 -.
Schneider, Job. Itud., Dr., das Seeland der Westschweiz und die Korrektionen
seiner Gewässer. Eine Denkschrift. Als Commentar: Hydrotechnisch-finanzielle
Baubeschreibung der Juragewässer- Korrektion von R. La Nie ca. Mit einem
Uebersichtsplan der Juragewässer - Korrektion, 2 Portraits und mehreren
Brückenplänen. 4. (IV, 209 S.) Bern, Krebs. 8. — .
Schreiber, Paul, Dr., die Witterung in Europa und seiner Umgebung. Mit
Abbildungen und Karten. 8. (III, 61 S.) Halle 1880, Schwetschke. 2. -.
Sehuber, Ii., Dr., der Curort Bad-Hall in Ober-Oesterreich mit seinen jod- und
bromhaltigen Quellen. 2. Aufl. 8. (99 S. mit einem lithogr. Grundriss.) (Wien.
Toeplitz & Deuticke.) 2. — .
Schubert, Karl, Niederösterreich. Kleine Heimathskxmde. Uebersichtlich zusam-
mengestellt. 6. Aufl. 8. (35 S.) Wien, Pichler's Witwe & Sohn. — . 20.
Seboth, Jos., die Alpenpflanzen, nach der Natur gemalt. Mit Text von F. Graf
und einer Anleitung zur Cultur der Alpenpflanzen in der Ebene von Job.
Petrasch. Heft 27 — 33. 12. (HL Band, Heft 3 — 9; ä 9 Chromolithographien.-
Prag, Tempsky. (ä) 1. — .
Secco, Andrea, guida geologico-alpina di Bassano et dintorni. Bassano 1880.
Roberti. 2. -.
t. Seckendorff, Arth., Freih., Dr., über Wildbach- und Lawinenyerbaaung.
Aufforstung von Gebirgshängen und Dammböschungen, oder: Inwieweit vermag
der Forstmann auf die Sicherheit und Rentabilität des Bahnbetriebes ein-
zuwirken? Vortrag. 2. Aufl. 8. (22 S.) Wien, Frick. — . 80.
Sem m ig, Herrn., die französische Schweiz und Savoyen. Ihre Geschichte und
Literatur, Kunst und Landschaft (Gesammelte Arbeiten von Verschiedenen.
In 6 Lief. Zürich, Trüb. (ä) Liet l. 50.
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Bibliographie 1881.
443
t. Spann, weil. Ant., Ritter, Oesterreichische Volksweisen in einer Auswahl
von Liedern, Alpen-Melodien und Tänzen. 3. Aufl. 4. (112 S.) und 30 Zinko-
typien nach Geiger. Wien. 1882, Manz. cart. 8. — .
Spyrl, Johanna, im Rhonethal. 8. (99 S.) Gotha, F. A. Perthes. 1. 35; geb. 2. 40.
Stapff, F. M., Dr., Wärmezunahme nach dem Innern von Hochgebirgen. 12.
(20 8.) Bern, Dalp. — . 50.
Statistik der Alpen von Nord-Tirol. Herausgegeben vom Central-Ausschnss
der k. k. nordtirolischen Landwirthschafts-Gesellschaft unter der Redaction
von L Graf. Heft 5. Gerichtsbezirke Hall, Innsbruck, Mieders und Steinach.
4. (S. 347 — 436.) Innsbruck 1880 (Wagner). 1. 60.
Heft 6. Gerichtsbezirke Telfs, Silz und Imst. (8. 437 — 520.) 1. 50.
Heft 7. Gerichtsbezirke Landeck, Ried und Nauders. (S. 521 — 582.) L 20.
— - Heft 8. Gerichtsbezirk Reutte. (S. 583 — 626.) — . 90.
— — Heft 9. Gerichtsbezirke Glums, Schlanders, Passeier. Meran, Lana.
| S. 627 — 724.) 2. 20.
Statistik, schweizerische. Herausgegeben von dem statistischen Bureau des
eidgenössischen Departements des Innern. 50. Heft. 4. Bern. Zürich, Orell,
Füssli & Co. 4. -
Inhalt: Die Bewegung in der Schweiz im Jahre 1879. (XVI, 119 S.)
Steiger C, Dr., der Curort Montreux am Genfersee. Eine Frühjahrs-, Herbst
und Winterstation. 2. Aufl. 8. (VIII, 160 S. mit 2 Holzschnitten.) Ciarens
Montreui, Meyer. 2. —
Stenb, Ludw., gesammelte Novellen. 8. (472 S.) Stuttgart, Bonz & Co.
5. — ; geb. 6. —
Stiehlberger, Max, zwischen Inn und Etsch. Tiroler Novellen. 8. (288 S.
Stuttgart, Bonz & Co. 2. — ; geb. 3. —
Stiekelberger, Heinrich, Lautlehre der lebenden Mundart der Stadt Schaff-
hausen. 8. (59 S.) Aarau, Sauerländer. 1. 60.
Stieler, Karl, Habt's a Schneid ! ? Neue Gedichte in oberbairischer Mundart.
2. Aufl. 8. (VIII, 117 S.) Stuttgart, Bonz & Co. cart. 3. — ; geb. 4. —
— — neue Hochlands-Lieder. 8. (VIII, 176 S.) Stuttgart, Bonz & Co.
3. 60; geb. 5. -
Stifts-Bibliothek, die, zu Admont. Zur Orientirung und Erinnerung für die
Besucher derselben. Mit Abbildung des Büchersaales.
Stock, Norbert P., der 2. April 1797 bei Spinges. Ein Gedenkblatt zur Errichtung
des Spingeser Monumentes. — . 20.
Sulzberger, H. 6., Geschichte der Reformation im Kanton Graubünden. 8.
(90 S.) Chur 1880, (Kellenberger). 1 — .
Switzerland. Its scenery and its people. Pictorially represented by eminent
Swiss and German artists. With historical and descriptive text, based on the
German of Dr. Gsell-Fels. 4. London, Blackie & Son. In Lwd. geb. 45. — .
Tomaschek, Wilh., die Goten in Taurien. 8. (78 S.) Wien, Hölder. 2.
Topographie von Niederösterreich (Schilderung von Land, Bewohnern und
Orten), herausgegeben vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich.
Band II. Heft 7 u. 8. 4. (S. 185—320.) Wien 1880, (Braumttller). (ä) 2. — .
Toorist, der. Organ für Touristik, gesammte Alpen- und Naturkunde. Begründet
1869 von Gustav Jäger. Unter Mitwirkung hervorragender Alpenkenner und
Fachmänner herausgegeben von W. Jäger. XIII. Jahrgang. 1881. 24 Num-
mern ä 17,-2 Bogen. 4. Wien, (F. Beck). 10. — .
Tonrist, le. Indicateur international des voyageurs en Suisse et en Europe.
Horaires officiels des chemins de fer, postes et bateaui ä vapeur en Suisse.
Saison d'ete 1881. 8. (262 S. mit 1 Karte.) Zürich, Schmidt. 1.
Touristen-Kniender, österreichischer für 1882. I. Jahrgang. Herausgegeben
vom Oesterreichischen Touristen-Club in Wien. 16. (Kalendarium u. 217 S.)
Wien, Holder. geb. 3. — .
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444
Bibliographie 1881.
Touristen-Zeitung, österreichische. Herausgegeben vom Österreichischen
Touristen-Club. Redigirt von Edmund Graf und A. Silberhuber. Band I.
1881. [Juli-December] 4. (12 Nummern — 132 S.) mit Beilagen. Wien,
Selbstverlag. fl. 2. — .
Tradition* et legendes de la Suisse romande. 2. ed. 12. Lausanne. Vincent.
2. 40
de Tscharner, Ii., les beaux-arts en Suisse annee 1880. 8. (66 S. mit 1 Licht-
druck ) Bern, Dalp. 1. — .
— die bildenden Künste in der Schweiz im Jahre 1880. Uebersichtliche Darstel-
lung. 8. (68 S. mit 1 Lichtdruck.) Ebd. 1. -.
v. Tschudi, Iwan, der Tourist in der Schweiz und den angrenzenden Gebieten.
23. Aufl. 16. (LXXXVII, 653 S.1 Mit Touristenkarten der Schweiz und von
Savoven, 80 Eisenbahnkärtchen und vielen Gebirgsprofilen und Stadtplänen.
St. Gallen, Scheitlin & Zollikofer. geb. 10. — ; in 2 Hälften 12. — .
I. Hälfte: Nord- und Westschweiz, Ur- und Südschweiz und das angrenzende
Süddeutachland. (S. I— LXXXVII und 1— 326.)
II. Hälfte: Ostschweiz und das angrenzende Oesterreich, Ober-Italien und
Savoyen. (S. 327^653.)
Tschunipert, Martin, Versuch eines bündnerischen Idiotikon, zugleich ein
Beitrag zur Darstellung der mittelhochdeutschen Sprache und der Kultur-
geschichte von Graubünden. In ca. 8 Lieferungen. 1. Lfg. 8. (164 S.) Chur,
Senti. 2. 40.
Tullinger, Edni., die Bäder am Wörther- See und deren Umgebungen. 8. (V.
44 S. mit 1 lithogr. Karte.) Wien, Braumüller. 1. 20.
Umlauft, Fr., die Länder Oesterreich-Ungarns in Wort und Bild. Band V. Das
Herzogthum Salzburg. Geschildert von Ed. Richter. Mit Abbildungen und
Titelbild. 8. (125 S.) — Band VI. Das Herzogthum Kärnten. Geschildert von
Prof. Dr. Otto Steinwender. Mit Abbildungen und Titelbild. 8. (106 S.)
(ä) 2. 40; cart. 2. 60.
Vaccarone, L., le Pertuis del Viso. Etudes historiques dapres des documents
inedits du XV. siecle conserves aux archives nationales de Turin. Turin.
Casanova.
t. Yalvasor, Joh. Weichard, Freiherr, topographia Archiducatus Carinthiae
antiquae et modernae completa: Das ist vollkommene und gründliche Land-
Beschreibung dess berühmten Erz -Herzogthums K&rndten, beydes nach dem
vormaligen und jetzigen Zustande desselben Nürnberg, in Verlegg. Wolfg. Mor.
Endters. 1688. Herausgegeben von J. Krajec. (In 14 Lieferungen ) Lfg. 1. 4.
(X, 10 S. mit lithogr. Titelkupfer. 8 Steintafeln und 1 lithogr. Karte.) Rudolfs-
wert. (Wien, Reger.) 1. 20.
Yarisco, A„ illustrazione orograrico-geologica delle Prealpi Bergamascbe.
Bergamo.
Veragut Ii, C. Dr., der alkalischerdige Eisensäuerling von Fidelis. Eine balneo-
logische Skizze für Aerzte, nebst einem Anhange für Kurgäste. 8. (III, 109 S.
mit 2 Holzschnitttafeln und 1 Karte.) Zürich, Schmidt. 2. 50.
Verhandlungen der am 16.— 20. September 1879 in Genf vereinigten Commission
der europäischen Gradmessung von C. Brocher und A. Hirsch. 4. Berlin
1880, G. Reimer. 7. 50.
Yerlot, B., les plant» > alpines. Station, culture, emploi decoratif et description
des especes indigenes et exotiques le plus remarquables. 8. (330 S. mit
50 Chromotypographien und 78 Holzschnitten.) Raris, Rothschild.
24. - ; geb. 28. -.
de Visiani, Kol»., ilorae Dalmaticae supplementum alterum, adjectis plantis in
Bosnia, Herzegovina et Montenegro crescentibus. Pars II (posthuma). 4.
(72 S. mit 7 Steintafeln.) Venetik (Berlin, Friedländer & Sohn.)
8. -. (cplt 102. -.)
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Bibliographie 1881.
44f>
Y5gelin, Hai., das alte Zürich. Historisch und antiquarisch dargestellt. 2. Aull.
6. Lieferung. 8. (8. 225—272 mit 1 Holzschnitttafel.) Zürich 1880, Orell.
Füssli & Co. 1. 50.
t. Vogelsang, C, Freih , die Bauernbewegung in den österreichischen Alpen-
ländern. Eine Skizze. 8, (24 S.) Wien, Kirsch. (Augsburg, liter. Inst, von
Dr. M. Huttier.) - . 40.
Vogler, Ch. Aug. Dr. graphische Barometertafeln zur Bestimmung von Höhen-
unterschieden durch eine blosse Subtraktion. Entworfen von Hugo Feld. Fol.
vIV, 8 S. mit 10 Steintaf.) Braunschweig 18^0, Vieweg ond Sohn. 4. -.
Völker, die, Oesterreich- Ungarns. Ethnographische und cnlturbistorische Schil-
derungen. Band I. 8. Teschen, Prochaska. 6. 5<>.
Inhalt: 1. Die Deutschen in Nieder- und Ober-Oesterreich. Salzburg, Steier-
mark, Kärnten und Krain. Von Dr. Carl Schober. 397 S.)
Vom, Wilh., Materialien zur Pilzkunde Krains. 8. («4 S. mit 1 Steintafel, i Wien
1878. ^Leipzig, Brockhaus' Sort.). I. 20.
Wallnofer, Paul, Dr., Albrecht L und der Ursprung der schweizerischen Kid-
genossenschaft. Wien, Hölzel.
Waltenberger, A., Orographie der Algäuer Alpen. 2. Aufl. Mit 2 chromolithogr.
Karten-Beilagen. 4. (IV , 21 S. Augsburg, Lampart & Co. 3. — .
Waiiderbilder, europäische. Nr. 12., 14., 15., 16. und 22. 8. Zürich, Orell, Füssli
* Co. (ä) — . 50.
Inhalt: 12. Nyon am Genfersee. Von Aug. Test uz. Mit 22 Illustrationen
von L. Mennet und J. Weber und einer Karte. (40 S. . — 14. Das Tnssthal.
Von Dr. 0. Geilfus. Mit 14 Illustrationen von J. Falat. (40 S.) — 15. Thusis.
Von A. Rumpf Mit 20 Illustrationen von J.Weber. (40 S.l — IG. Luzern
und seine Umgebung. Mit 13 Illustrationen von J. Weber und 1 Karte. (32 S.)
— 22. Bad Kreuth im bayrischen Hochgebirge. Von Dr. May. Mit 14
Illustrationen von C. Bolze und J. Weber, nebst 1 Karte. (32 S.)
Waser, H„ illustrirte Schweizer Geographie für Schule und Hans. 8. (176 S. mit
Holzschnitten.) Einsiedcln, Benziger. cart. — . 80.
Welsthilmer, österreichische. Gesammelt von der kaiserlichen Akademie der
Wissenschaften. Band VI. Auch unter dem Titel: Steirische und kärntnische
Taidinge. Herausgegeben von Ferd. Bischoff und Ant. Schönbach, 8. (XX,
735 S.) Wien, Braumüller. 19.
White, Walter, Holidays in Tirol. 8. 319 S.) Leipzig, Tauchnitz. 1. 60.
Wiget, Mi Ii., der kleine Kelief-Arbeiter. Anleitung zum Erstellen verschiedener
Arten von Schul -Reliefs. 8. (22 S.) Zürich, Orell, Füssli & Co. — . 50.
Wilhelm'» F., Taschen-Fahrplan für Süd-Deutschland. Schweiz und Tyrol. Mit
einer Karte. Sommer 1881. 64. (216 S.) Bremen, Valett & Co. 50.
Wltterungstabellen zum täglichen Einzeichnen des Barometer- und Thermo-
meterstandes. 24 Blatt. Lithogr. 8. W'ürzburg, Stahel. 1. — .
Wolrad, E., Gedichte aus Arco. 16 (III., 96 S.) Arco, Emmert 1. — .
Zeitschrift de» Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins. Jahrgang
1*81. (Band XII.) Redigirt von Th. Trautwein. In 3 Heften.8. (VIII, 448 S ,
16 Tafeln in Lichtdruck, Kupferstich, Lithographie und Heliographie und 13 Ab-
bildungen im Text.) Wien. Selbstverlag. (München, Lindauer.) 14.— .
Zeitschrift des Ferdinandeunis für Tirol und Vorarlberg. Herausgegeben von
dem Wrwaltungs-Ausschusse desselben. 3. Folge. 24. und 25. Heft. 8 Inns-
brack, Wagner 10. — .
Heft 24. (III, 364 S. mit 2 Stahlstichen) 1880. 6. -. — Heft 25. (in,
235 S.) 4. - .
Zöhrer, Ferd., ob der Enns. Natur-, Reise- und Lebensbilder aus Ober-Oester-
reich diesseits und jenseits der Donau. 8. (VII, 17(5 S.) Gera, Amthor.
cart 2. 25; geb. 2. 75.
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44«) Bibliographie 1881.
Ansichten und Panoramen.
Alpenstraugscheu. 32. (6 Chromolithographien.) Leipzig 1880, Baidaraus.
-. 6»
Aur hoher Alm daheim. 16. (6 Chromolithographien.) Leipzig 1880. Baldamo?.
1. 20.
I in IV hl. X., Panorama vom Rigi-Kulm, nach der Natur aufgenommen. In Stahl-
stich ausgeführt von Zollinger. Höhe 15 cm, Länge 60 cm. Luzern, PrelL
l. 20.
— — Relief vom Gletschergarten (Jardin de glacier) in Luzern. 1 : 100.
Länge 36 cm, Breite 22 cm. Luzern, Prell. In Holzkästchen 9. 60.
Jungfrau, die von der Wengernalp gesehen. Nach der Natur aufgenommen
und gestochen von C. Hub er. Stichgrösse: 75 cm breit 50 cm hoch. Berlin.
Stiefbold & Co. 22. --.
Künstler- Album, Schweizer. 12 Blatt. Photographien nach Gemälden von
B. Vautier, J. Nüsch, A. Böcklin, J. G. Steffan. E. Kaiser. D. Meyer, F.
Dufaux. C. Grob und S. Benz. Cabinet-Format. München, Hanfstängl.
In Mappe. 15. —
Sturm, W., Panorama von Magglingen (Maoolin). Länge 154 cm , Breite 22 cm.
8. Biel, Kuhn. 4. -
Vierwaldatfittersee, der, mit Uri-Rothstock, von Brunnen aus gesehen. Nach
der Natur aufgenommen und gestochen von C. Hub er. Stichgrösse: 76 cm.
breit, 50 cm hoch. Berlin, Stiefbold & Co. 22. -
Well- und Wetterhorn, das Nach der Natur aufgenommen und gestochen
von C. Hub er. Stichgrösse: 75 cm breit, 50 cm hoch. Berlin, StiefboM
& Co. 22.
Karten.
Alpine Club map, the enlarged, of the Swiss and Italian Alps. 1 : 250 00).
8 Blatt. London, Longmans & Co. 26. 70; auf Leinwand in Kapsel 40. -
Eintheilung: Blatt 1 : Neuchatel-Lausanne. — Blatt 2: Interlaken-Brieg-
Bern. — Blatt 3: Andermatt-Gotthard-Dissentis-Lukmanier-Splügen-Chia-
venna. — Blatt 4: Davos-Pontresma-Ober-Engadin-Stelvio-Ortler. — Blatt 5:
Genf-Mont-Blanc. — Blatt 6: Zermatt-Sion-Aosta-Simplon. — Blatt 7: Lage-
maggiore-Luganer und Corner See. — Blatt 8: Bergamo-Iseo-See-Sondrio-
Adamello.
Atla*, topographischer, der Schweiz, im Maasstab der Original-Aufnahmen vom
eidgenössischen Stabsbureau veröffentlicht 1 : 50 000 für das Gebiet der
Hochgebirge, 1 : 25 000 fttr das übrige Gebiet. Lief. 17 u. 18 ä 12 Karten
Bern (Dalp). ä 12. 80; einzelne Blätter 1 -.
Inhalt: Lief. 17: Blatt 16. Schaffhausen, 29. Maisprach, 31. Golterkinden.
74 Bischoffszell, 77. Arbon, 139. Gross -Affoltern, 141. Schüpfen, 142. Frau-
brunnen, 154. Lenzburg, 156. Villmergen, 160. Birmensdorf, 161. Zürich.
- Lief. 18: Blatt 246. Linth-Canal, 366. Boltigen, 477. Diablerets, 481
St. Leonard, 485. Saxon, 486. Sion, 495. Basodino, 527. Lourtier, 528. Evo-
lena, 530. Grand-Combin, 530 bis. Mont Völand, 531. Matterhorn.
General-Strassen- und Ortskarte des österreichisch -ungarischen Reiches,
nebst ganz Süd- West-Deutschland und einem grossen Theile von Nord-Italien,
der Schweiz, der Türkei und der übrigen angrenzenden Länder. 1 : 1296000.
4 Blatt. Neue Ausgabe. Mit Terrain. Chromolithogr. und color. Wien, Artaria
•fe Co. 9. — ; ohne Terrain 6. — •
Handkarte der Schweiz. 1 : 930 000. Chromolith. Gera 1880, Issleib & Rietzschel.
-. 40
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Bibliographie 1881.
447
Keller's 2. Reisekarte der Schweiz. 1 : 440 000. Ausgabe 18*1. Chromolithogr.
Zürich, Keller. Auf Leinw. in Carton 4. ho.
Leozinger, R., Karte des Kantons Bern, zum Gebrauch für Schulen. 1 : 400 000.
Bern, Dalp. — . 20.
Maschek's, K., Karte vom Salzkammergut, enthaltend die Umgebung von
Gmunden, Ischl, Hallstatt und Aussee, Salzburg, Hallein, Zell am See,
Berchtesgaden und Reichenhall. 1 : 150 000. Chromolithogr. Fol. Wien,
Artaria & Co. In Carton 3. GO.
neueste Touristen-Karten 1:129 600. Blatt 11. Umgebung von Trient,
Roveredo und Riva am Garda-See. Lithogr. Fol. Wien , Artaria & Co.
(ä) 2. — .
Marr's, 6eo., specielle Reise- und Gebirgskarte von Südtirol und den an-
grenzenden Ländern. Neue Ausgabe. Kupferstich und colorirt. München, Grubert.
Auf Leinwand in Leinwand-Carton 4. 40.
Michel'g, Chr., specielle Gebirgs-, Post- und Eisenbahn-Reisekarte vom
Bayerischen Hochlande, Salzburg, Nordtyrol, nebst Theilen der angrenzenden
Länder. 1 : 600 000. Revid. 4. Ausg. Kupferstich. Fol. München, J. A. Fin-
sterlin. 1. 80; color. 2. 50; auf Leinwand 3. 60.
specielle Gebirgs-, Post- und Eisenbahn-Reisekarte von Tyrol mit den
angrenzenden Theilen von Bayern, Salzburg, Steiermark. 1 : 600 000. Kupfer-
stich. Fol. Ebd. 3. — ; color. 4. 50; auf Leinwand 6. — .
Petong, Rieh*, Dr., Uebersichtskarte des Alpengebietes für Schüler bearbeitet.
1 : 506 000. 10 Blatt. Chromolithographie. Danzig, Horaann. Elberfeld,
(Fassbender). 6 — .
Reuschert, W., heilpädagogische Karte von Deutschland, den Niederlanden und
der Schweiz, nebst einem Verzeichniss sämmtlicher heilpädagogischen Anstalten
aller Welttheile. Metz, Herlet. 4. 20.
Schul/, R, A., Special-Karte von Oesterreich unter der Enns, nebst den an-
grenzenden Theilen von Ober-Oesterreich, Steiermark, Böhmen, Mähren und
Ungarn. 1 : 324 000. Neue Aufl. mit Bezirksgerichts- und Bezirkshauptmann -
schafts -Grenzen. Chromolithographie. Wien, Artaria & Co. 4. — .
Specialkarte der österreichisch -ungarischen Monarchie. Herausgegeben vom
k. k. militär. -geographischen Institut in Wien. 1 : 75 000. Wien, (Lechner's
Sort). I. -; für A.-V.-Mitglieder — . 75
Zone 18, Col 11. Hüttenberg.
Z. 19, C. 8. Ober-Drauburg, 9. Bleiberg und Tarvis, 10. Klagenfurt und
Villach, 11. Völkermarkt.
Z. 20, C. 9. Flitsch, 10. Radmannsdorf, 11. Eisenkappel-Kanker, 12. Prass-
berg a. d. Sann.
Z. 21, C. 9. Tolmein, 10. Bischoflaak und Ober-Idria, 11. Laibach.
Z. 22, C. 9. Görz und Gradisca.
. 23, C. 9. Triest.
Steinhäuser, Ant., Specialkarte des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns
und des Herzogthums Salzburg. 1 : 432 000. Neue Aufl. mit Bezirksgerichts -
und Bezirkshauptmannschafts-Grenzen. Chromolithogr. Wien, Artaria & Co.
4. — .
Terrain- und Eisenbahn-Specialkarte der k. k. priv. Kronprinz Rudolf-Bahn,
saram nd ausländischen Ansrhlussbahnen. 1:576 000. 3 Blatt. Lithogr
Wrien, Perles. 2. — .
Uebersichtskarte, officielle, der schweizerischen Eisenbahnen mit Angabe
sämmtlicher Stationen. Ausgegeben im Mai 1881. Chromolithogr. Zürich. Orell,
Füssli & Co. 1. 50.
Uebersichta-Plan der Gotthard- Strasse und Gotthard-Bahn von Silenen bis
Andermatt. Entworfen von der Baugesellschaft Flüelen-Göschenen, ergänzt
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448
Bibliographie 18hl.
durch H. A. Berlepsch. 1:25 000. Chromolithogr. Zürich, Expedition tot
Berlepsch'« Rcisebüchern. 1. Ol
Umgebungs- Karte von Mcran. Herausgegeben vom k. k. militär-geograpnisdm
Institut in Wien. 1 : 75 000. Lithogr. Wien, Artaria & Co.
1. 60; in Farbendruck 2. 40
— — von Wien. Herausgegeben vom k. k. militär-geographisehen Institut ir
Wien. 1 :25 (K>>. Blatt A. 1 — 6. B. 1-6 C. 1—7. D. 1 — 6. E. 1 - &
Kupferstich. Wien, Artaria & Co. aU -
Inhalt. A. 1. Tulln. — 2. Judenau. — 3. Rappoltenkirchen. — 4. Rekawink
5. Klausen-Leopoldsdorf. — G. Altenraarkt. — B. 1. Mukendorf. — 2. Köni?
Stetten. — Purkersdorf. — 4. Laab. — 5. Sittendorf — 6 Gaaden. -
C. 1. Greifenstein. — 2. Klosterneuburg. — 3. Dörnbach. — 4. Hctxendort
— 5. Mödling. — 6. Baden. — 7. Vöslau — D l. Bisamberg. — 2. Xussdor
— 3. Wien. 4. Inzersdorf. — 5. Laxenburg. — 6. Münchendorf. — E. I
Pillichsdorf. — 2. Süssenbrunn. — 3. Asparn. — 4. Schwechat. — 5. Rauchen-
warth. — 6. Grammat-Neusiedl.
Walten beider, A., hypsometrische Karte der Algäuer-Alpen zur allgeroei*:
Darstellung der plastischen Verhältnisse dieser Gebirgsgruppe. 1:150 Oft1
Chromolithogr. Ausghurg, Lampart & Co. 1. H
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VERZEICHNIS
der
MITGLIEDER
des
DEUTSCHEN UND OESTEMEICHISCHEN
ALPENVEREINS
1881
und
AUSZÜGE
aus den Jahresberichten der Sectionen
für 1880.
WIEN, 1881.
VRRLAO DES DEUTSCHEN UND OESTBRREICHISCHEN ALPRN VEREINS IN WIEN.
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Als Vorort fungirte im zwölften Vereinsjahr 1881 die Section Austritt.
Der Central -Ausschluss bestand aus den Herren:
Dr. B. J. Barth, Hof- und Gerich ts-Advocat, L Wipplingerstrasse 20, Wien,
I. Präsident.
Carl Adamek, k. k. Landesgerichtsrath, IV. Karlsgasse 4, Wien, II. Präsident
Adolf Leonhard jun., Kaufmann, I. Postgasse 7, Wien, Cassier.
August Böhm, stud. phil., III. Rudolfsspital, Wien, Schriftführer.
Carl Göttmann, Scriptor der k. k. Hof-Bibiiothek, IV. Favoriteostrasse 25,
Wien, Schriftführer.
Theodor Traut wein, Assistent und Cassier derk. b. Hof- und Staatsbibliothek,
München, Redacteur (Postablage Ludwigstrasse 23).
Dr. Wratislaw Fikeis, Hof- und Gerichts-Advocat, I. Wipplin-
gerstrasse 20, Wien.
Adolf Ritter v. Guttenberg, k. k. Forstrath und Professor, IX.
Aiserstrasse 44, Wien. V „ . .,
i .Beisitzer.
Dr. Alois Kl ob, Hof- und Gerichts- Advocat. I. Maiimilianstr. 4,
Wien.
L. Arthur Oelwein, Bau-Inspector der Westbahn, Westbahnhot
Wien.
Zustellungen wollen in folgender Weise adressirt werden :
Allgemeine Angelegenheiten:
Casse-Angelegenheiten, Vereinszeichen,
Vereins-Schlösser u. -Schlüssel, Mit-
glied-Karten, Versendung der Publi-
cationen, Rücksendung zu viel be-
stellter Hefte:
Redaction der Publicationen:
Gelder für die Führer-Ünterstützungs-
Casse:
An den Central-Ausschuss in
Wien, I. Bäckerstrasse 6.
An Herrn Ad. Leonhard jun. in
Wien, I. Postgasse 7.
An Herrn Th. Traut wein in München
(Postablage Ludwigstrasse 23).
An Herrn J. A. Suhr in Hamborg,
Rathhausstrasse 10.
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Veränderungen
im
Personalstand der Sections -Vorstände
bis Ende 1881.
Bozen Alois Hanne.
Breslau Dr. Hermann Seuffert, k. Univ.-Professor.
Brixen am Eisack Johann Merkel, Ingenieur.
Graz Arthur v. Schmidt, Professor.
Villach H. Finden egg, Apotheker.
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Inhalt
BeiM
Algäu-Immenstadt 2, 113
Algäu-Kempten 5, 114
Asch in Böhmen 7
Augsburg 7, 114
Austria in Wien 9, 114
Berchtesgaden 24, 115
Berlin 25
Bozen 27
Breslau 28, 116
Brixen am Eisack 29
Bruneck 30
Coburg 30, 116
Constanz 31, 117
Darmstadt 32, 117
Dresden 33
Erzgebirge-Voigtland in Zwickau 35, 118
Fichtelgebirg in Wunsiedel . . .37, 129
Frankenwald in Nordhalben . . .38, 119
Frankfurt a. M 39, 119
Freiburg im Breisgau 42
Gera 42, 120
Golling 43
Graz 43, 120
Hamburg 45, 120
Heidelberg 46
Hoch-Pusterthal 47, 121
Imst und Umgebung. 48, 122
Innerötzthal in Sölden 108
Innsbruck 48, 122
Iselthal in Windisch-Matrei ... 108
Karlsruhe 50, 122
Kitzbühel 109
Klagenfurt 51, 123
Kufstein . .52, 125
Küstenland in Triest 53, 126
Landshut .... 55
Seit*
Leipzig 55, 126
Lindau 58
Linz 59, 127
Marburg a. d. Drau 61
Memmingen 62
Heran 62, 127
Miesbach 64
Mittenwald an der Isar 64, 128
Mondsee 65, 128
München 65, 128
Nürnberg 75, 130
Passau 77, 131
Pinzgau in Zell am See 109, 131
Pongau in St. Johann 79, 110, 133
Prag 80, 134
Regen sburg 83, 137
Reichenhall 84
Rheinland in Köln 84
Rosenheim 86, 138
Salzburg 87, 138
Salzkammergut in Ischl 90
Schwaben in Stuttgart 91, 140
Schwarzer Grat in Isny 94
Siegerland in Siegen 95, 142
Steyr 95, 142
Taufers (PusterthaH 96, 143
Traunstein 97, 143
Trostberg 98, 144
Ulm-Neu-Ulm 98, 144
Villach 100,144
Vorarlberg 101,144
Waidhofen a. d. Ybbs 103
Weilheim-Murnau 104
Wolfsberg (Kärnten) 112
Würzburg 105
Zillerthal in Zell a. Z 107
Druck von L. C. Z»marsld in Wien.
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VERZEICHNIS
der
MITGLIEDER
des
DEUTSCHEN UND OESTERREICHISCHEN
ALPENVEREINS
1881
und
AUSZÜGE
aus den Jahresberichten der Sectionen
für 1880.
Yorberaerkang. Für richtige Schreibuug der Namen, sowie für die Titulaturen sind die
Sectionsleitungen verantwortlich, welchen wir einen Correctur-Abzag ingesandt haben.
Den Jahresberichten konnte mit Bäcksicht auf den stets wachsenden Umfang dieses Vcr-
teichnipses nur das entnommen werden, worüber nicht bereits in den ,, Mittheilungen" referirt wurde.
Die Jtedactiotu
Mitglieder- VerseicimH* 1881.
1
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2
Algäu-Immenstadt.
Algäu-Immenstadt.
Sections-Leitung:
Probst Edmund, Fabrikbesitzer, I. Vorstand-
Hiebe ler Carl, Goldarbeiter, II. Vorstand.
Seiferheld H., Kaufmann, Cassier.
Dietrich Paul, k. Post- und Bahn-Inspector,
F 1 e s c h h u t F. F., Kaufmann,
Saut er E., Kaufmann,
Huggcnberger, k. Oberamtsrichter,
Haslach. F. J., Privatier,
Probst A., Fabrikbesitzer und Commerzienrath,
?. Wächter, k. Amtsrichter,
Auswärtige Ausschuss-Mitglieder :
Dillenius, k. Notar, Weiler.
Haffner Carl jun., Kaufmann, Kaufbeuern.
T homann Ulrich. Kaufmann, Lindau.
Zillibiller Albert, Kaufmann, Hindelang.
240 Mitglieder.
Ehren-Mitglied:
Waltenberger A., Obergeometer, München.
I Schriftführer.
| Beisitzer.
J
Immenstadt.
Albrecht Ludwig, Holzhändler.
Ammann, Geometer.
Bamberg Alex.. Forstgehilfe.
Baur, Gerichtsvollzieher.
Beck Hugo, Bräuer.
v. Besserer, k. Oberförster.
Brutscher Franz, Hutmacher.
Cheverry, Bahnamtsgehilfe.
Denk Albert, Kaufmann.
DietrichP.,k. Bahn- u. Post-Inspector.
Eberl e Remig., Kaufmann.
Fezer I., Kaufmann.
Fleschhut F. F., Kaufmann.
G rein er, k Bahnexpcditor.
Gr ei tn er, Lehrer.
Ha genauer Max, Kaufmann.
Haggenmüller .T., k. Notar.
Hamann E , Buchdruck ereibcsitzer.
Haslach F. J . Privatier.
Herburg er Carl, Kaufmann.
Hermann L., Gasthofbesitzer.
Herold. Bezirksgeometer.
He rz Alois. Kaufmann.
Herz Fr. Jos., Kasclabrikant
Herz Max, Kaufmann.
Herz Michael, Kaufmann.
Hiebe ler C, Goldarbeiter«
Hilsenbeck Sev., Kaufmann.
Höss Jos., Brauereibesitzer.
Huggenberger, k. Oberamtsrichter.
Hummel Otto. Lehrer.
Keck Anton, Kaufmann.
Köbcrlin Ernst, Kaufmann.
Kössel J. N., Kaufmann.
Kennerknecht J. B , Gastwirth.
Kohlhund, Gastwirth.
Lutz Otto, Bahnaspirant
MarckkardtP. P., Bürgermeister.
Mai k hart M., Gastwirth.
v. Massenbach Gg.. Kaufmann.
M a y e r Gebh., Uhrmacher.
Müller Friedrich. Pfarr-Vicar
Oberhof er R , Kaufmann.
Pfeiffer Benedict. Kaufmann
Prestel Johann, Schuhmacher.
Probst Adolf, Fabrikbesitzer und Com-
merzienrath.
Probst Edmund, Fabrikbesitzer.
Probst Otto, Privatier.
Rausch. Bauführer
Ress Mathias, Privatier.
S auter E. Consum Vereins- Venrai ter.
Schaf st eck, k. Bahnassistent
Schädle Fidel, Seilermeister.
ScheerC. F., Kaufmann.
Schlosser J., Commis.
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Algäu-Immenstadt.
3
Schmid Mai, Kaufmann.
Seiferheld H., Kaufmann
Spindler Theod., Maler.
Stärk Max, Gastwirth
Stahel Josef, Procurist.
S t e u r e r F. F., K&sefabrikant.
Thoma J., k. Gerichtsschreiber.
Iltzschneider S., prakt. Arzt.
Vogt Th., Kaufmann,
v. Wächter, k. Amtsrichter.
Welz* Jacob, Privatier.
Wölfle Ulrich, Restaurateur.
Kaufbeuern.
Arnold, k. Forst- Assistent.
Banchero R., k. Forstmeister.
Breunin g Wilh., k. Reallehrer.
Frau Dorn, Buchdruckereibesitzers-
Wittwe.
Feichtmaver, k. Oberst.
Fischer Josef, Stadtschreiber.
Haffner Carl sen., Kaufmann.
Haffner Carl jun., Kaufmann.
Hoffmann E., k. Forstassistent.
Lechner Ludwig, Kaufmann.
Laabmaun Eugen, Kaufmann.
Lutz Ferdinand, k. Reallehrer.
Martin J., Gastwirth
Probst Albert, Kaufmann.
Probst Julius, Kaufmann.
Probst Richard, Kaufmann.
Roth Adolf, Apotheker.
Schäfer Emil jun., Grosshändler.
Schandl. k. Reallehrer.
Schön Paul, Buchhändler.
Solger Heinrich, k. Reallehrer
Walch Adolf, Brauereibesitzer.
Wal In er Dr.. k. Bezirksarzt.
Widder Adolf, Hauptmann a. D.
Weiler.
Dillenius, k Notar.
Kohl er H., Brauereibesitzer.
Mey Gg., Fabrikdirector.
Preiter Dr f prakt. Arzt.
Stiefenhofer Josef.
Wagner Michael, Kaufmann.
Wacher Peter, Posthalter.
Lindau.
(ieupert Josef, Kaufmann.
Oberreit Jacob, Fabrikant.
Pfeiffer Albr., Lehrer.
T ho mann Ulrich, Kaufmann.
Schmid Gebh., Bürgermeister, Enzis-
weiler
Oberstdorf.
Becherer Leo, Gastwirth.
Brack Ludwig, Lohnkutscher.
Ernst, Ga8thofbesitzer.
Keller F. X., Käsefabrikant.
Vogler Josef, Kaufmann.
Hindelang.
Beck Wendelin, Lehrer.
Bendel Jos, Cementfabrikant.
Darn Leo., Jagdaufseher.
Ertl Michael, Zolleinnehmer.
Fiegenschuh Joh., Kaufmann.
Gehrl F. M. Dr., prakt. Arzt.
Göhl, Posthalter.
Prestl Otto, k. Postexpeditor.
Rädler Georg, Lehrer.
Zillibiller Albert, Kaufmaun.
Zillibiller Gottfried, Kaufmann.
Zillibiller Max, Kaufmann.
Sonthofen.
Bachmann S., Kaufmann.
Bader Augustin. Kaufmann.
Herz Franz, Gasthofbesitzer.
Lang Eugen, Buchhalter.
Kösel Friedrich, Kaufmann.
Knoll J. A., Gasthofbesitzer.
Diverse.
Ai che ler, Kaufmann, Sigraaringen.
Albert Caspar, kais. Eisenb.-Secretär,
Strassburg
AugustinGust., Obercontrol., Freyung
Bachmann Carl, Augsburg.
Bald auf Jos , Kaufmann, Kempten.
Bauer Wilhelm, Kaufmann, Mönchen.
Bayer, Apotheker, Laupheim.
Berk mann C, Kaufm., SL -Rettenberg
Bindsch edler G., Spinnm., Blaichach.
Birkle Carl, Kaufmann, Augsburg.
Blinkhorn A., Professor, Augsburg.
Böttcher E. J. Dr. phil., Leipzig.
Braun Bruno, Lehrer, Gutenzell.
Brugg Dr, Landesgerichtsarzt, Frei-
sing.
Claess Heinrich, Kaufmann, Lübeck.
Dictlen Sigm . Kaufmann, Heilbronn.
Egli Alf.. Kaufmann, Kempten.
End res A., Kaufmann, Stuttgart,
En giert A., Kaufmann, Nürnberg.
1*
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4
Algäu-Immenstadt.
Fach on Carl, Kaufmann, München
Fahr Fr. C, Kaufmann, Darmstadt.
Fischer Const., Kaufmann, Heilbronn.
Friedl Kob , Fabrikant, Stuttgart.
Fritz P.P., Gasthofbesitzer, Kietzlern.
Frost G.. Kaufmann, München.
Funk Jos., Kaufmann, Tübingen.
Geiger A., k. Eipeditor, Karpfheim.
Geiss Oscar Dr.. Districtsarzt, Ober-
Dischingen.
Geiss I*., Gutsbesitzer, Fischhaus.
Grimm, k. Oberförster, Wemding.
Gilliard, Buchhalter, Kempten.
Glötzle Ludw., Kunstmaler, München.
Gock, Pfarrer, Dürrnau.
Greising Ad., Kaufmann, Nürnberg.
Gyr Heinrich jun., Kaufmann, Kempten.
Hack C, Kreisdirector, Chateau- Salin s,
Elsass.
Hassler Th., Commerzienr., Augsburg.
HauberJ. G., Kant mann, Lindenberg.
Heuner C, Forstassistent, Ansbach.
Herz J. M., Kaufmann, Augsburg.
Frau Hirnbein Amalie, Gutsbesitzerin,
Wilhams.
Hohenleitner A., Augsburg.
Holzhey A., Kauftn., Schwabmünchen.
Hub er, k. Notar, Kirchenlamitz.
HörbergJoh., Kaufmann, Kimratshofen.
Hochstädter, Kaufmann, München.
Jo cham F. X., Kaufmann, Reutlingen.
Jörg F. J., Bürgermeister, Blaichach.
Kaufmann Alb., Pfarrer, Aach,
v. Kaula Herrn., Oberdischingen
Keller, Bürgermeister, Gossholz.
Kinkel Wilh., Kaufmann, Heidelberg,
v. K 1 e n z e, k. bair. Kammerjkr., München.
Kloth Oscar, Inspector, Augsburg.
Klotz Carl, Kaufmann, Stuttgart
Knöpfle F. J., Kaufmann, Augsburg,
v Kress Friedrich Freiherr, Forstamts-
Assistent, München.
Lacher A., Kaufmann, Nürnberg.
Lau eher M.. Kaufmann, Kempten
Leib in ger, Brauereibesitzer, Ulm.
Lein er Aug.. Fabrikant, Pferrsee.
Lutz Adolf, Kaufmann, Hanau.
Martini Victor, Fabrikant, Augsburg.
Miller Dr., Ober-Zollinspect., Pfronten.
MolfenterC, Gasthofbes., Kempten.
Mühlschlegel, Kaufmann, Heilbronn.
Müller B..Guts - u. Brauereibes., Arnach.
Müller Andr., Gastw., St.-Rettenberg.
Mündel Kurt. Buchhändler, Strassburg.
Neuburger Max, Kaufmann, Augsburg.
Obermüller Alfred. Stuttgart.
Oberraüller Kuno, Stuttgart.
Pfeiffer Heinr., Kaufinann, Kempten.
Pfeiffer Robert, Privatier, Kempten
Qu ante, k. Oberförster, Marktl a.Inn.
Regenbogen G., fürstl. Fugger'scher
Oberförster. Babenhausen.
Reinhardt Th., Kaofm., Ravensburg.
Reinhart Th., Kaufmann, Ravensburg.
R eisse J. R., Delitzsch.
Ritz Jos., Professor, München.
Ruess Carl, Holzhändler, Ulm.
Ruess Jacob, Holzhändler, Ulm.
Schad Wilh., Kaufmann, Weitnau.
SchaedlerJ., Oekonom. Oberstaafen.
Schaumann, Kaufmann, Giessen.
Sch edler Max, Kaufmann, München.
Scherzer Leonh., Schneider, Nürnberg.
Schmitt Adolf, Zollamts-Assistent,
Schweinfurt.
Schmitz J., Kaufmann. Düsseldorf.
Schulz Alb., Fabrikdirector, Fischen.
Schüler P., Kaufmann, Paris.
Schweizer Gottlieb, Stuttgart
Seck er A., Kaufmann, Mannheim
Seemann W. Eng., Stuttgart
Siebinger Lehrer, Dillingen.
Sindlinger Kaufinann, Nürnberg.
Solivo Heinr., Fabrikant, Pferrsee.
Spohn Gg., Fabrikant, Ravensburg.
Stänglen G. E., Kaufmann, Stuttgart.
Streiter Eugen, Kauftn.. Regensburg.
Tenscherz Max, Kaufm., Regens bürg.
Thannhauser J., Kaufinann, Ulm.
Thiemann W., Eisenbahn-Secretir,
Strassburg.
Thiers Max, Lithograph. Augsburg.
Umgelter Ch., k. Bergamta-Officiant
Weiherhammer.
Ulbrecht GL, Alteuburg.
Vohwinkel W., stud. med., Frankfurt
WaldbaurA. Dr., Stuttgart
Wassermann D., Ulm.
v. Welz. Ed , Musik-Director, Liegnitx.
Westermayr W. Dr., prakt Arxt
Martinszell
Windstosse rW.,Geomet,Lauterecken.
Zick F , Stabsarzt, Erlangen.
Zör Ed., Kaufmann, Kempten.
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Algäu-Kempten.
Algäu - Kempten.
Scctionsleitung:
v. Kolb Oscar, Vorstand.
Bracker Otto. Secretär
Leipert August, Cassier.
182 Mitglieder.
Ade Albert, Kaufmann
Allgöwer Carl, Eisenh., Geislingen.
Baumeister Adolf, Bank-Commis.
Bausen wein Georg, Reallehrer.
Bausenwein Michael, k. Prof. u. Insp.,
Freising.
Beck Gustav, Fabrik-Buchh., Waldkirch. |
Besold Paul, k. Notar, Amberg.
v. Bibra Friedr. Freiherr, Oberst a.D.,
München. .
Biechteler Joh., Kaufmann.
Bihler Carl, k. Landger.-R., München.
Boshardt Wilhelm, Rechtsanwalt
Brack er Otto. k. Landgerichtsrath.
Brem Christian, Privatier.
Brendel Albert, k. Lieut. im I. Jäg.-B.
Brockhoff Carl, Kaufmann, Leipzig.
B u c k Josef, Privatier.
Bürkle Adolf, Goldleistenfabrikant.
Büttner, Gastwirth, Oberstaufen.
Burkhardt J., k. Bauamtsassessor.
Ch apuis sen. Franz, Grosshändler.
Chapuis jun. Wilhelm, Kaufmann.
Christ Otto Dr. med., prakt. Arzt.
Damm Jakob, k. Landrichter a. D.
Dannheimer Wilhelm, Buchhändler.
Demeter Heinrich, Kaufmann.
Dobel Otto, Banquier.
Dommer Arey, Musikgelehrter und
6tädt. Bibliothekar, Hamburg.
Doser Otto. Kaufmann.
Dreis s Eduard, Apotheker, Wangen.
Düwell Heinrich, Fabrikdirector.
Durach Franz. Kaufmann. München.
Durst Michael, Buchdruckereibesitzer.
v. Egloffsteiu Max Freiherr, k Oberst-
lieutenant und Regiments-Coram. a D.
Eimer Gottfried, Bezirksamts-Registr.,
Miesbach.
Emmerich Friedr., k. Lieutenant im
I. Jag -Bat.
Flach Heinrich, Kaufmann.
Fe icke Julius Dr. med., prakt. Arzt,
Opfenbach.
Fleissner Ernst, Apoth., Kaufbeuem.
Franziskus August, Bahnamts-Offic,
Aschaffenburg.
Fretscher Heinrich, Gasfabrikverwalt.
Frömmlet Franz Jos., Weinhändler
Fuggs Wilhelm, Kaufmann.
Gantner Jos.. Premierlt. im I. Jäg.-B.
Geiger Arnold, Kaufmann, Isny.
Geiger Michael, Brauerei- und Guts-
besitzer, Ottobeuern.
Gloss Johann f, k. Major u. Bataillons-
Commandant im I. Jäger-Bataillon.
Gradner Friedrich. Kaufmann.
Gradner Gustav, Techniker.
Grane r Christian, Chorreg. u. Musik dir.
v. Gravenreuth Casimir Freiherr,
k. Premierlieutenant a. D.
Grecht J. Carl, Privatier
Gyr August, Fabrikbesitzer.
Hartmann Nicolaus, Kaufmann.
Heck er Carl, k. Justizrath u. Div.-Aud.,
Breslau.
Hegi Arnold. Spinnmeister.
Heichlinger Martin, Rechtsanwalt.
Heiden Hippolyt, k. Hauptmann und
Compaguie-Chef im I. Jäger-Bat.
Heinzelmann Eugen, Banquier.
Hell Carl, k. Major, Neuburg.
Henle Heinrich, k. Geometer, Augsburg.
Hermann Michael, k. Oberbahnamts-
Official.
Hertel August Dr. med., prakt. Arzt.
Hilbert Wilhelm, k. Hauptmann und
Compagnie-Chef im I. Jäg.-Bat.
Hindelang J., Kaufmann,
v. Hör mann Ludwig. Minist- AcccssUt,
München.
Ho rc hier Adolf, Rechtsrath.
Huber Lud., Buchh. u. Buchdruck.-B.
Hurt Fried., k. Lieutenant im I. Jäg.-B.
Jaud Paul. k. Oberamtsrichter.
Karr er Alfred, Gasfabrik - Verwalter,
Freising.
Kienle J. M , Holzhändler.
Kirchbauer Josef, k. Bahnarats-Otfic,
Eger.
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6
Algäu-Kerapten.
v. Kirschbaum, k, Landgerichts -Dir.
Kluftinger. Brauereibesitzer.
Knapp Rudolf, Architekt.
Körber Johann, Pfarrer, Sommersdorf,
v. Kolb Oskar, Apotheker.
Kohler Leonhard. Kaufmann.
Koneberg Carl, k. Notar, Waldmünchen,
v. Krafft - Dellmensingen Konrad,
k. Notar.
Kramer Carl, k. Lient. im I. Jäg.-Bat.
Kremser Simon, Kaufmann.
Kremser Theodor, Fabrikbesitzer.
L eichtle Adolf, Architekt.
L e i c h 1 1 e Martin, Gutsbesitzer.
Leipert August, Banquier.
Leitenstorfer Anton Dr. med, k.
Assistenzarzt I. Cl.
Lind n er Carl. Ingenieur.
Lotzbeck Alb., k. Reallehrer, Ansbach.
Lukas Josef, Apotheker.
Mercy Carl, Bureauchef.
Merkel Eginhard, Ingenieur.
Mohr Dr., Redact. der Cöln. Ztg., Berlin.
Muster Max, k. Zahlmeist. im I. Jäger-
Bataillon.
Neumüller Franz, k. Oberbahnamts-
Secretär.
Oertel Julias Dr. jur. f, k. Bez.-Ger.-
Rath a. D., München.
Ost Josef, Kaufmann.
Pfeffer Carl, k. Post- u. Bahnexpeditor,
Lager Lechfeld.
Pfisterer Carl. Redacteur.
Pries er Carl, stud. jur., München.
Prunn er Carl, Ingenieur, Deggendorf.
Rebmann Otto, Kaufmann.
Reh Ulrich Dr. medic, prakt. Arzt,
Oberstdorf.
Renn Josef, Kaufmann.
Riss Alois, Stadtbaumeister.
Rist Otto, Particulier.
Roser Gustav, Hotelbesitzer, Aalen.
Ruttmann Job., Kaufmann.
Sand Wilhelm, k. Auditeur im I. Jäg.-B.
Sandholz Franz. Kaufmann
Sattler Xaver, Gutsbesitzer.
Sauer Gustav, Fabrik-Controleur.
Saut er Dr. med., prakt. Arzt, Laupheim.
Scharer Carl, Ingenieur, Heidenheim.
Schaul J. Adam, Hutfabrikant,
v. Schilling-Cannstadt Th. Freih.,
k. Lieutenant im I. Jäg.-Bat.
v. Schmidsfeld Albert, Glashütten- u.
Gutsbesitzer. Schmidsfelden.
Sch netzer Michael f. Gutsbesitzer.
Schnetzer Wilhelm, Grosshändler.
Schnitzer Ernst, Kaufmann.
Schul er Eduard, Rechtsanwalt
Schulze A., Geh. Oberfinanzrath ucd
Provinz. -Steuerdirector, CasseL
Schwab J. Bapt., k. Advocat.
Schwaiger Frledr., k. Oberbahnamt*
Cassa-Controleur.
S c h w a r z k o p f Josef, k. Förster, Oberst-
dorf.
Schweikhardt Adolf, Kunstmüller.
Schweissgut Rudolf, Kaufmann
Seel Max, Kaufmann
Seitz Anton, k. Oberinspector.
Seufferheld Carl, k. Stndienlehrer.
Sigel Ednard. Kaufmann.
Spanfeiner Josef, k. Gymnasial-Prof.
v. Spreti Bernh. Graf, k. Premierne« .
München.
St ein berger Carl, Ingenieur.
Steinhauser Max, Stud. jur.
Stotz Theodor, Kaufmann.
Telorac Adolf, Civil-IngenieaT.
Temming Friedr., Redacteur, Minden
Thomas Carl, Kaufmann.
Thürlings Adolf, Dr. phil., Pfarrer.
Tr ölt sch Heinr., k. Bankoberbeamter.
Uli mann Hermann, Banquier.
Unold Georg Paul, Kaufmann.
Unsöld Johann, Kaufmann, Neapel.
U n s ö 1 d Math., Brauereibesitzer.
W ä s s 1 e Willibald, Privatier.
Wagner Friedrich, Bankbuehhalter.
Wagner Heinrich, Kaufmann.
Wagner Hugo, Kaufmann.
Walch Otto, Kaufmann.
Weidle Johann, Kaufmann.
Weizenegger Alois, Kaufmann.
Weixler Johann, k. Advocat.
Wiedemann Jacob, Kaufmann.
Wiedenbauer Frz. Mich., k. Advoca:
Widmann Josef, Ciril-Ingenieur nsJ
Gutsbesitzer, Weitnau.
Wirth Dr. jur. Carl, k. Advocat
Wittmayr Heinrich, Großhändler.
Wolfart Franz, Kürschner,
v. Zabuesnig Otto, Photograph.
Zobel Ignaz, Steigeinenverf., Oberstdorl
Zorn Eugen, Kaufmann.
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Asch — Augsburg
7
Asch (in Böhmen).
Sectionsleitung:
Just Christian, Agent. Vorstand.
Panzer Gustav, Fabrikant, Cassier.
Scheithauer Erdmann. Buchhändler, Schriftführer.
35 Mitglieder.
Adler Eduard, Fabrikant.
Adler Carl, Färbereibesitzer.
Adler Richard, Fabrikant
Bareuther Emil, Agent.
Bareuther Ernst, Dr., Landtags- u.
Reichsraths- Abgeordneter, Wien.
Bareuther Gustav, Fabrikant, Haslau.
Bareuther Oscar, Fabrikant, Haslau.
Fischer Gustav, Fabrikant.
Fischer Wilhelm, Fabrikant.
Geipel Eduard, Fabrikant.
Geipel Gustav, Fabrikant.
Geyer Albert, Hotelier.
Holstein Gustav, Agent.
Hu s eher Friedrich, Fabrikant.
Jaeger Carl, Comptoirist.
Just Christian, Agent.
Just Ernst, Agent.
Just Heinrich, Reisender, Wien.
Keil Hugo, Färbereileiter.
Kirch hoff Gottlieb, Färbereibesitzer.
Klaubert Eduard, Fabrikant.
Klaubert Gustav, Fabrikant, Wien.
Klaubert Hermann, Fabrikant.
Korndörfer Ernst. Färbereibesitzer.
Künzel Wilhelm, Fabrikant.
Panzer Adolf, Agent.
Panzer Ernst. Fabrikdirector.
Panzer Gustav, Fabrikant
Pfrötzschner Christian, Fabrikant.
Ploss Ernst, Fabrikant.
Rogler Fritz, Fabrikant.
Rogler Heinrich, Fabrikant
Scheithauer Erdmann, Buchhändler.
Weiss Alexander, Fabrikant.
Wolfrum Gustav, Fabrikant.
Augsburg.
Sectionsleitung:
Mayr Otto. Rechtsanwalt, Vorstand.
Deginair Rudolf, Buchhalter, Cassier.
Euringer Gustav. Procurist, Schriftführer.
Dobel Friedrich Dr., Archivar, |
v. Feilitzsch Fritz Freiherr, Lieutenant j Beisitzer.
1G2 Mitglieder, davon 131 in Augsburg.
Arnold Carl, Färbereibesitzer.
Arold Carl, städtischer Cassier.
Bauer Ludwig, Rechtsanwalt.
B¨er C. A., Kaufmann,
v. Beck Louis Freih., Fabrikbesitzer.
Bischoff Adolf, Kaufmann.
Bischoff Guido, stud. agr.
Bischoff Otto, stud. jur.
Blümel Aug., Procurist.
Blürael Franz, Rechtsanwalt.
Bobinger Max, Kaufmann.
Böhm Ad., Ingenieur.
Böhm Otto, Kaufmann.
Boley Hans, Realgymnasiast.
Bonnet Arthur, Lieutenant
Bosch Conrad. Privatier.
Bosch Louis, Privatier.
Bub Eugen, Privatier.
Butz Carl, Grosshändler.
Buz C. A., Fabrikbesitzer.
Buz Heinrich, Fabrikdirector.
Costa G.f Rechtsanwalt.
Degmair Bud., Buchhalter.
Dewitz John, Buchhändler.
Dietrich Philipp, Lieutenant
I ) i 1 1 m a n n Emil, Hauptmann.
Dobel Ferdinand, Privatier.
Dobel Friedr. Dr., fürstl. Fugger'scher
Archivar.
Dubois Victor, Techniker.
Enzler A., Agent.
En zier Ignaz, Sattlermeister.
Euringer Gustav, Procurist
F a c k 1 e r Christ, Krankenhausverwalter.
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8
Augsburg.
Färber Georg, Bahnin.-pector
v. Feilitzsch Fritz Freiherr, Lieut
Fichtl Simon, Gerkut^schreiber
Fischer Hugo, Rechtsanwalt.
Flach Eduard, Agent.
Förster Carl, Fabrikbesitzer.
Forst er Richard, Fabrikbesitzer.
Fumian, Rechtsanwalt.
Gentner Franz, Rechtsanwalt.
Gigl Eugen, Kreis-Bauiath.
Gollwitzer Carl jun., Baumeister.
Gracco Oskar, Kaufmann,
v. Guttenberg Fr. Freili., Lieutenant
Haindl, Clemens, Fabrikbesitzer.
Haindl, Friedrich, Fabrikbesitzer.
Haller v. Hallerstein, Freiherr Jul.,
Lieutenant.
Heiserer Albert. Buchhändler.
Hertel Albert, Commerzienrath.
Hey mann Theodor, Procurist.
Himmel Adolf, Buchhändler.
Himmer Wilhelm, Buchhändler.
Hitzler Mathias. Bezirkscassa-Control.
Hofmann jun., Weinwirth.
Holzhey C.J.Privatier,
v. Hörmann, Freiherr, Lieutenant.
Hummel Franz, Kaufmann.
Hütz P., Artillerie-Hauptmann.
Jung Th., Rechtsanwalt.
Frau Jung, Rechtsanwalts-Gattin.
Kohn David Dr., prakt. Arzt.
Kaiser Anton, Hauptmann a. D.
Kannengiesser Christ., Kaufmann.
Käss, Fabrikbesitzer, Haunstetten.
Keller Carl, Privatier u. Magistr.-Rath.
Kiessling Albert, Connnis.
Kleininger Stefan, Gerichtsvollzieher.
Kleitcr Aug., Frivatier.
Krön er Wilhelm, Kaufmann.
Kühny Carl, Goldschlägereibesitzer.
Lammel Ludwig, Rechtsanwalt.
Lampart Carl. Agent
Lampart Theodor, Buchhändler,
v. Langenmantel Fried., Prem. -Lieut.
Lentze Gustav, Lieutenant
L i n de r m e ie r Wilh., Eisenbahn-Assist.
Löhlein Rudolf. Eisenbahnofficial.
Lucas Franz, Amtsrichter.
Martin Eustach, Photograph.
Martin Ignaz, Photograph.
Martini Victor. Fabrikbesitzer.
Martini Wilhelm. Fabrikbesitzer.
Mayr Otto, Rechtsanwalt
Metz G., Rechtsanwalt.
Michel Friedrich, Staatsanwalt.
Miehr Wilhelm Dr.. prakt. Arzt
Moos Peter, Ingenieur.
Muesmann Carl. Goldarbeiter.
Müller Jacob, Uhrmacher.
Natterer Johannes, Kaufmann
Petry Albert, Professor.
P f 1 a u m e r Otto, Procurist
Pöhlmann Magnus, Rechtsanwalt.
v. PöllnitzLudw.Frcih.,Rittergut8be»
Premauer Eduard. Rechtsanwalt
Prinz Friedrich. Controleur,
Ren die Gustav Adolf. Postassistent.
Riedinge r August Fabrikbesitzer.
Riedinger Gustav, Fabrikbesitzer.
Rösch Rudolf, Lieut. u. Bat.-Adjutant.
Roth Wilhelm, Lieutenant.
Sand Carl, Ingenieur.
Schall Franz. fürstlich Fugger scher
Rentbeamter.
Sc hauber Carl Dr.. prakt. Arzt.
v. Schäzler Alfred, k. b. Kämmerer.
Schenkenhofer Friedr., Kaufmann
Schipper F., Ingenieur.
Schmid Ernst, Banquier.
Schmidt Ludwig, Artiii. - Hauptmann
Schmidtlein Ernst Lieutenant.
Schneider Eugen, Lieutenant.
v. Schnurbein Markus Freiherr. Ober
landcsgerichtsrath.
Schtirer Oscar, Kaufmann.
Schweiger Jacob, Kaufmann.
S e u 1 1 e r Gottiieb. Kaulmann.
Silbermann F B, Fabrikbesitzer.
Stahl mann Job.. Director d. Handels-
schule.
v. Stetten August, Privatier.
Stigler Gottfried, Kaufmann.
Tisch er Math., Kaufmann.
Volk Josef Dr., Rechtsanwalt
v. Wächter Ferd Dr., prakt. Arzt
Wahl Gottfried. Buchhalter
Walter Christian. Pfarrer.
Warm uth August. Landgerichtsrath.
Weiss Jacob, Lehrer.
Wilhelm Ludwig Ferdinand. Notar
Wirth Carl, Redacteur.
Wolfgruber Andreas, Amtsrichter.
Fflr 1881 wurden aufgenommen.
Bertele, Hauptmann.
v. Braun Fz., Landgerichtsdireetor.
D o d 1, Spitalverwalter.
Därapfle Ferdinand, Kaufmann.
Fischer August, Sensal.
Hai u dl. Grosshändler.
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Augsburg — Austri.i.
Holl, Domkaplan.
Linpruu, Major.
Mader Xaver, Journalist.
Martini Clemens. Chemiker.
Rest Michael, Optiker
v. Rueff. k. Reutbeamter.
Sprösser Richard. Kaufmann.
Wiesbacher, Pfarrer.
Zorn Adolf, Kaufmann.
31 Auswärtige.
v. Baligand. Post- und Babnexpeditor,
Günzburg.
B er tele, Apotheker, Wertingen.
Diermayer Carl, Lieuten., München.
DrosbachJ.. Fabrikbes., Bäumenheim.
E d e 1 h a r t, Bezirksam tmann.Wertingen.
Fernsem er, Kaufmann. Gdnzburs
v. Fugger- Glött Wilh. Graf. Rech-
nungs-Commissär, Neustadt a. D.
F ü h r e r L., Kaufmann, Schwabmünchen.
Göz Carl, Notar, Bnchlo€
Hansel man n, Brandversich.- Gehilfe,
Eichstädt.
Hasenknopf Max, Kaufmann. Man-
chester.
Heydel, Bezirksamts-Assessor. Günz-
burg.
Holler Dr.. Bezirksarzt, Memmingcn
Koppen Traug.. Obergärtner. Lehnhof.
L e ch n er Ad., Kaufrn., Schwabmünchen.
Langheinrich, Kaufmann, Schwab-
münchen.
Lehmann, Major. Neu-Ulm.
Pfeiffer Dr.. Professor, Dillingeu.
Renftle, Pfarrer, Sauldorf.
Rommelsberger, Profess., Günzbursr.
Sartorius Franz. Fabrikdir., Bielefeld.
Schmitt Adolf.Notar. Schwabmünchen.
Schneider Dr., prakt. Arzt, Krumbach.
Schorer, Bezirksgeometer, Günzburg.
Schreiber, Studienlehrer. Günzburg.
S p i t z w e g M.. Kaufm., Schwabmünchen.
Springer. Rentamtsschr.. Günzburg
Wagner, Pfarrer, Klein- Aitingen.
Weber, Amtsrichter. Friedberg.
Win di seh. Genie-Hauptmann, Speyer.
Zoll eis, Fabrikant, Mering.
Austria in Wien.
Section sleitung:
Freiherr v. Hofmann Leopold, Excellenz, Vorstand.
Hain dl Ludwig Dr., Vorstandstellvertreter.
Reisner Paul, Cassier.
Adamek Carl.
Barth B. J Dr..
Egger Alfred,
Fiat z Franz,
Koch Gustav Adolf Dr..
Obermüllner Adolf,
Sattler Anton Dr ,
Schneider Carl,
Schneider v. Ernstheim Max Dr..
Tischler Ludwig,
1302 Mitglieder, davon 18 lebenslänglich.
Beisitzer.
In Wien und Vororten:
Abich Herrn , kais. russ. Staatsrath
Adam Josef Dr., Arzt.
Adamek Carl, k. k. Landesgerichtsrath.
Adamek Ferd.. k. k. Hotrath
Adler E. Dr., Hof- u. Gerichtsadvocat.
Adler Siegin. Dr.
Adler Vict. Drd., Cand. med.
Aich Jos., Juwelier
Albach Julius, k. k. Hauptmann.
Alb rieh Wilh., Turnlehrer.
A 1 1 m a n n Franz. Magistrntsconcipist.
Altschul Jul. Dr.. Hof-u.Geriehtsadv.
Frau Andrian-Werburg Cäcilie Bm.
Andrian-Wcrburg Ferd Baron, k.k.
Hofrath.
Angel H , Beamter der Credit- Anstalt,
v. Arneth Altred Ritter, k. k. Hofrath.
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10
Austria.
v. Arneth Const., stud. jur.
v. Arneth F. H Dr.
Arnsburg Fried., Hofschauspieler.
Artaria Carl Aug. jr , Kunsthändler.
Artaria Dominik, Kunsthändler.
Az wanger Ant, k. k. Landesgerichtsr.
Bach Heinr. Dr., Hof- u Gerichtsadv.
Bachrach Alb. Dr. Advocaturscand.
Bader Ad., Grosshandlungsbeamter.
Baiersdorf Ad., Fabrikbesitzer.
B ai ers dorf Emil Dr.
Baldey Ed., Bureauchefc
Banhans Ant. Dr.. Minister a. D.
Barth B. J. Dr., Hof- u. Gerichtsadv.
Barth Carl, k. k. Res.-Lieut u. Techn.
Fräul. Barth Clementine, Private.
Fr. Barth v. Barthenheim Grätin.
Frau Bauer Rosa, Advocatensgattin.
v. Bauernfeld Eduard Edler.
Frau Baumann Josefine
Bau mann Ose, Studirender.
Baumhackl Leop., Kaufmann.
B auernfeind Ferd. Dr.
Baworowski Ant. C, Maler
Bazant Joh. Dr., k. k. Hofrath.
Bechhöfer Norb., Redacteur.
Beck Günther Dr., Assist, a. k. k. bot.
Hofmuseum.
Beck Joh., k. k. Oberstlieutenant.
Beck Paul Dr., k. k. Reservelieutenant
Becker Heinr., Erzieher.
Belle gar de August Graf.
Benedikt Kud. Dr., Privatdocent und
Adjunkt d. techn. Hochschule.
Benies Heinr. Dr.. Advocaturscand.
Benke Emerich, Kordbahn-Beamter.
Berendt Herrn., Fabrikgesellschafter.
Berg Ad.. Buchhalter.
v. Berg "Willi. Freiherr.
Berger Alf. Dr.
v. Berger Alf. Freiherr, Dr.
v. Berger Wilh. Freiherr, Dr.
Bergmüller Gottfried, k. k. Landes-
gerichtsrath.
Bern dt Friedr., Kaufmann.
Frau Bernhart Charlotte.
Bernhart Rob. Dr. med., prakt. Arzt.
Bern hart Victor, Bankbeamter.
Bertling Rieh., Buchhändler.
Biedermann Carl, Privatbeamter.
Bilk» Peter B , Institutsdirector.
Binder A. G., OfTIcial der Gesellschaft
der Musikfreunde.
v. Birk Emst Ritter, Dr., k. k. Hofrath.
Blau S., Oberbuchhalter.
Fräul. Bloch Josefine
Blumrich Carl, Landschaftsmaler.
Böhm Aug.. stud. phil.
Fräul. Böhm Ella.
Bondi Th., Bankbeamter.
Boss C.| Wappenmaler.
Bopp Ed., Kaufmann.
Bothe Otto, Privat
Bran dmayer C, Beamter <L Credit- A.
Bräu er Ign.. Buchhändler
v. B r a u m ü 1 1 e r Wilh. Ritter, k. k. Hof-
buchhändler.
v. Braun Ad. Freih , k. k. Staatsr. etc.
v. Braunendal Friedr., k. L Notar.
B r e i d 1 e r Joh., Architekt.
Brenner Franz Dr., klinischer Assist.
Bresänyi Ludw., Kaufmann.
Breuning Jos. jun.
B r ü n n e r Alex. , Privat.
Brunn er Jos., Maler.
Bf ezina Mor. Dr , Hof- u. Gerichteadv.
Brezina Moriz, Dr., k. k. Notar.
Bude Franz, Kaufmann.
Bujatti Franz Georg, Seidenzeugfabr.
Burger Joh., Sparcassebeamter.
Burckhard Carl Wilh., Kaufmann.
Burkhard Carl, Philolog.
Busenlechner Dr., Arzt
Butterweck Heinr.
Cammerloher Moriz, Ainanuensis der
k. k. Hofbibliothek.
v. Catinelli Max Ritter k k. Oberst-
lieutenant des Generalstabes.
Chiari Ottokar, Dr. d. ges. Heilkunde.
Chladek Engelbert Dr , Hof- n. Ge-
richtsadvocat.
Chmielewski Casimir, k. k. Raths-
secretärsadjunet
Chornitz er Emil Dr., Hof- und Ge-
richt8advocat.
Chotek Otto Graf.
Claus er Lor., Hausbesitzer.
Clemens Rob. Dr., Hof- u. Gerichteadv.
Cohn Carl, Redacteur des „Mercur*.
Colonius Gustav.
Conrad Otto Dr., Hof- u. Gerichtsadv.
Conrad v. Eybesfeld Sigra. Freiherr.
k. k. Minist, f. Cultus u. Unterricht
Cramolini Fridolin, k. k. Major a D.
Czedik Edler von Bründelsberg,
k. k. Sectionschef u. Gen.-Dir. der
Kais. Elisabeth- Bahn.
Czernohlawek Carl, Privat
Czernohlawek Wilh. Vict, Privat.
Czerny Ant. Joh.,
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Austria.
11
Czörnig v. Czernhausen Carl Freih.
Cz veits Georg, Kaufmann.
Dachs Jos., Prof. a. Conservatorium.
Darob öck Ludw., Fabrikant.
Danhauser Jos., k. k. Telegrafenamts -
Official.
David Ludw., Cadet i. k. k. Artill.-Reg.
Nr. 7.
Decker Franz, Beamter.
Dehrn Ferd., bürg. Stadtbaumeister.
Demuth Th., Buchhändler.
Denk Th., Kaufmann.
Dernberger Max., Privat.
Deutike Franz, Buchhändler.
Diamant Max Dr., Advocaturs-Cand
Diamantidi Demeter.
Diemer Heinr.. k. k. Auscultant
Diener Carl, Jurist
Dierkes Wilh., k. k. Ofllc. i. Finanzm.
Dietrich J., Dachdeckermeister.
Dinstl Ad., Cafetier.
Dintl Jos , Kaufmann.
Dittrich Ant., Stadtbaumeister.
Dobner v. Dobenau Friedr.
Döllcr Jos., k. k. Landesgerichtsrath.
Dörffcl Henn., Kaufmann.
Dörnhöffer Carl. Kaufmann.
Dörstling Georg.
Doninger Vinc k. k. Hof- Wagenlack.
Dostal Carl Dr., Hof- u. Gerichtsadv.
Frau Dostal Elise, Advoeatensgattin.
Doubl ier L., k. k. Professor
Draudt Gust, Beamter des Giro- und
Cassenvereins.
Dürschner Jos., k. k Oberlandes-
gerichtsrath.
DambaNicol.. Grosshändler.
v. Dutschka Vincenz Ritter.
Eberl e Florian Dr., Hof- u. Gerichts-
advocat.
Eberstaller Julius Dr., k. k. Gerichts-
adjunct
Ebner Emil, k. k. Rathssecretär.
Eckstein Ad, akad. Maler.
Eger Alex. Dr., Secretär d. Nordwestb.
Egg er Alf., Apotheker.
Egger Ritter v. Mollwald Alois Dr.,
k. k. Üirector des Theresianums.
Egg er Gust. Dr., Hof- u. Gerichtsadv.
Egg er P., Oberingenieur d. Xordwestb.
Eggerth Carl.
Ei bei Jos., k. k Rechnongsrath
Frau Eichenaut-r Marie,
v. Eichen feld Mich. Ritter, Dr., k. k.
Gerichtsadjunct.
Eichler Stef.
Eisenschitz E.Dr , Hof- und Gerichts -
advocat.
Eisinger Friedr.
Eisinger Matth., Kaufmann
| Endlicher M. Dr., Apotheker.
[Engel M , Vertreter in Hypotheken.
Engel Th., Beamter der Unionbank.
Engelhardt Ludw., Dr. der Medicin.
Engels Ff.
Eppinger Wolf Sigm., Hof- und
Gerichtsadvocat
Epstein Felix, Verwaltungsrath.
v. Ernst Alfr. Ritter, Dr., Hof- und
Gerichtsadvocat.
Faber Moritz, Bierbrauereibesitzer.
Faber Wilh., Beamter.
Fab'inyi Vict., Kaufmann.
Falkenstein Ad., Maler.
K. k. Familien-Fideicommiss-
Bibliothek Sr. Majestät.
Fechtner Friedr. Dr., Hof- und Ge-
richtsadvocat.
Feder Carl, Kaufmann .
Federmann Carl Dr.
F e i gl Ludw. Dr., Advocaturs-Concipient.
Frau Fenzl Josefine.
Fiala Wilh., k. k. Oberamts-Controlor.
Ficker Heinr., k. k. Professor.
Fiebinger B Kaufmann.
Fiebinger Gust. k. k. Rathssecretär
des obersten Gerichtehofes.
v. Fiedler Carl Ritter, Sectionschef im
Cultusministerium.
Figdor Carl, Grosshändler.
Figdor Gust jun , Grosshandlungs-
gesellschafter.
Fikeis Wratislaw Dr., Hof- und Ge-
richtsadvocat.
Finger Julius, Sparcassebeamter.
Fischer Ritter v. AnkernAnt, Eisen-
werksbesitzer.
Frau v. Fischer Philippine Edle, Sec-
tionsrathswitwe.
Flatz Franz.
Frau Flatz Ida.
Fleischer Vict Dr., Hof- und Gerichts-
advocat.
Födes Emil, Baron Rothschüd*scher
Cassier.
Foges Th. Dr.. Advocaturs-Candidat.
v. Foregger Cäsar, Finanzchef und
Procuristder Ost Boden-Creditanstalt
Frau v. Foregger Charlotte.
Fraenkel Otto.
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12
Austria.
Frank Aug.. Civilingenieur.
Frank Joh. Dr., Hof- und Gerichtsadv.
Frank Ludw. jun.. Färber.
Franken berger Carl, Privatbeamter.
Fraunbaura J., Hausbesitzer.
Freund Alfr., Banquier.
Friedrich A. Dr., Apotheker.
v. Friese F. M lütter, k.k. Ministerial-
rat!] im Ackerbauministerium.
Friese Otto. Buchhändler.
Fräul. v. Friess Joh. Freiin. Private.
Friess Bich. Dr., Advocaturs-Candidat.
Frischauf Carl, k k. Notar.
Fritz Carl.
Fritz Carl, Ingenieur.
Fritz Otto, Droiruist.
Fritz Vict , Kaulmann.
Frizzi Carl, Rauchfangkehrermeistcr.
Fröhlich Carl, Lehrer.
Frühwald C. Dr., k. k. Bez-.Ger.-Adj.
Frühwald Jos. Dr., Hof- und Gerichts-
Advocat
Fruhwirth Ferd., Gutsbesitzer.
Fuchs Friedr. Dr.
Fuchs Wilh. Dr., Docent an der k. k.
Universität.
Fuchshofer Joh Dr.
Fünkh Cajetan Dr., »Schlossarzt.
Fünkh Herrn. Dr.
Fürst Camillo, Dr. der ges. Heilkunde.
Gallian Joh.. Kaufmann.
Gallina Dr. E., Secretär der k. k. Fonds-
güter-Direction Sr. Majestät
Gallus Fr., Grosshandlungs-Corresp.
Ganahl Edler v. Bergbruun Alex. Dr ,
k. k. Landesgerichtsrath.
Garber Joh. jun.
Garnhaft Jos., k. k. Landesgerichts-K.
Gatscher P. Albert, Gyninasial-Dir.
Ge bring Rud.. Maschinist.
de Gelli Dr. Guido. Hof- u. Gerichtsadv.
Gelltnek Dr. Ad., Hof- u. Gerichtsadv.
Gemeiner Rieh.. Beamter d. Creditanst.
Frau Gerber Eugcuie.
Gerber Sigm., Director der Filiale der
Basler Transport-Gesellschaft.
Gerike Ant.. »Stabsarzt.
Gerold Friedr., Buchhändler
Gillhuber Dr. Claudius, Arzt
Frau Glä9el Charlotte.
Glaeser Ad., Unionbankbeamter.
Glanz Franz. Rcstaurateur.
Glickh Ant, Dr. med.
Gnändinger Dr. Ferd.. Hof- und Gc-
richtsadvocat.
Göbl Ferd . Fabrikant.
! Gobi Joh.
s Gohringer Christ.
1 Göttmann Carl, Amanuensis der Hof-
bibliothek.
Götz Charles, Studirender.
Götze Heinr., k. k. Oberlandesger.- R
Götzger Joh., Procurist.
Goldner Gustav, Bankbeamter.
v. Goldschmid Moritz Ritter
Goldzier Constantiu, Privatbeamter.
Frau v. Gomperz Louise.
Gottlieb F.d.
Gott lieb Edler v. Tannenhain. k.k. Lan-
desgerichtsrath,
j Grabensteiner Ludw.. Apotheker.
G rabner Carl. Zeichner u. Lithograph.
GrafEdm, Beamter des Ost. Phönix.
Granichstaedten Otto. k. k. Staats-
anwaltsubstitut.
Grassauer Dr. Ferd., Custos an der
k. k. Universitats-Bibliothck
Grefe Conr., Landschaftsmaler
Gr eh s Dr. Carl, k. k. Notar.
Grehs Fanny.
Greve Leop., Mitglied des Theaters an
der Wien.
Gridl Ignaz, Hausinhaber.
Grimm Joh., Broncewaaren-Fabrikant
Gröger Franz. Realitätenbesitzer.
Frau Gröger Gabriele.
Gröger Gust.
Grohmann P.
Gros 8 Arth., k. k. Landesgerichtsrath.
Groyss Julius, Beamter der Creditanst.
G rül lern eye r Jos., Broncewaaren Fab.
Grüllemeyer Th.. k. k. Ausealtant.
Grüner Robert Dr., Apotheker.
Grünewald Rud.
Grünwald Ludw.. Studirender.
Grünwald Samuel.
Grass Franz, Magistrat sbearater
Grysar Julius Dr., Hof- u. Gerichtsadv.
G ü 1 c h e r Henn.
Güntner Carl, Prof. der Comniunal-
Realschule.
v. Gunz E., Creditanstaltsbeamter.
v. Gnttenberg Adolf Ritter. k. k. Forst-
rath und Professor.
Gymnasium, akademisches
Gymnasium. Communal- Real- u. Ober .
im 2. Bezirk.
v. Györy Albert Dr.
Haan Friedr.. k. k. Hofrath.
v. Haan. Friedr Freiherr, k.k. Hofrath
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Ausjria.
13
Haardt v. Hartenthum. k. k. Minist -R.
Haas Dr. Wilh., Ainanaensis der Uni-
versitätsbibliothek.
v. Haber Louis Freiherr, Herrenhaus-
mitglied.
Haberl Ad., Secretärdes k. k Versatz-
amtes.
v. Haberler Franz Ritter Dr., Hof- u.
Gerichtsadvocat.
Hadwigcr Carl, Comptoirist.
Hacker Carl Friedrich, Creditanstaltsb.
v. Härdtl Carl Freiherr Dr., Hof- u.
Gerichtsadvocat.
v. Härdtl Josef Freiherr Dr., k. k.
Statthaltereirath.
Hagenauer Sim.
Hahn Carl, Procurist der Firma Moritz
Weinrich.
Frau Hahöcker Anna. Private.
Hahöcker Johann, Soloflötist im k. k.
Hofburgtheater,
v. Hairaberger Joh. Freiherr Dr.,
Hof- und Gerichtsadvocat.
Haindl Dr. Ludw., Hof- u. Gerichtsadv.
Hain dl Rosa, Advocatensgattin.
Haller Adalb., Beamter der Nationalb.
Hampe Herrn. Dr., Hof- u. Gerichtsadv.
Hanke Wilh., Director der Escorapteb.
Hann Ant. k. k. Hofsporer.
Hann Dr. J., Director der meteorolog
Centralanstalt.
Härtung Friedr., Juwelier.
Hasenöhrl Vict. Dr., Advocat.
Hasselwanter Ant. Dr., Hof und
Gerichtsadvocat.
Hasslingerv. Hassingen Baron, k. k.
Horrath.
Hasslingerv. Hassingen Felicie Barn.
Hauer Dr. Emerich. Advocat
v. Hauer Franz Ritter Dr., k. k. Hof-
rath u. Director d. geolog. Reichsanst.
Fräul. v. Hauschka Ella.
HegedüsEdlerv. Eör Gust,Rechnungs-
Revident d. k. k. Obersthofmeisteramt.
v. Heger Wilh. Ritter Dr., Concipicnt
der k. k n. ö. Finanz-Procuratur.
HeickHeinr., Buchhändler.
Heimann Aug., Banquier.
Heindl Emil, Hauptcassier der Union-
Baugesellschaft.
Heine Freiherr v. Geldern Gustav.
Heinrich Wilh., Tuchkaurmann.
Heinrich W. E.. Mitglied des Stadtth.
Heinzel Ludw. Dt., k. k. Stadtarmen-
Augenarzt.
Heibig Ludw.. k k. Finanzrath a. D.
Held Franz, Kaufmann.
v. Helferstorfer Othmar Ritter f.
Abt zu den Schotten u. Landmarschall.
Hollitscher Arn., stud. med.
Heller Franz, Kaufmann.
Hendle Heinr.. Juwelier
Heppner Franz, k. k. Gerichtsadjunct.
Heppn er Th., k. k. Anscultant.
Herken Ludw., k. k. Steuer-Oberinspect.
Hertz Georg. Buchhändler
Herzfeld Mich., Privat.
Herz fehl F.dm., Firmainhaber.
Herzog Jac.
Hess Leopold, Kaufmann.
Hess Wilh.
Hcssl Ant., Fabrikant.
Hildebrand Th.. Lampenfabrikant.
Hochstetter Alf., Studirender.
v. Hochstetter Arth., Studirender.
Hochstetter Carl jun., Fabrikbesitzer.
Hochstetter Ferd.. Studirender.
v. Hochstetter Ferdinand Ritter, k. k.
Hofrath etc.
Hoder Rudolf.
v. Hohnel Franz Ritter Dr., Docent
a. d. techu. Hochschule.
Holzel Ed., Kunsthändler.
Holzel Hugo, Buch- und Kunsthändler.
HOnel Moriz Dr., Hof- u. Gerichtsadv.
v. Honigs berg Lud. Edler, k k Notar.
Höselmayer Jos , Techniker.
Hofer Franz, Hauseigentümer.
H o f e r Carl Dr., prakt. Arzt.
Hofer Carl Dr., Hof- und Gerichtsadv.
Ho ff mann Jos.. Photograph.
Hoffritz Ad., (bei Gebrüder Adler).
v. Hofmann Leop. Freiherr. Excellenz,
k. u. k. Reichsfinanzminister a. D. etc.
Hofstätt er Ant, Cassier.
Hold Alex , stud. phil.
v. Holzer Jos Ritter, k. k. Oberfin.-R.
Holzknecht Guido, Privilegiumsinhab.
Holzknecht Othmar Dr., Hof- und
Gerichtsadvocat
Holzknecht Rob. Dr., k. k Ger.-Adj.
v. Hopfen Franz Freiherr.
Horn Ferd. Dr., Hof- und Gerichtsadv.
Horrak Jos., k. k. Oberlandesgerichtsr.
v. Horst Julius Freiherr, k. k. General-
major uLandesvertheidigungsmin.a.D.
Ho/e Gust. Dr., Advocaturscandidat.
Hoyos Graf Ernst. Herrenhausmitglied.
Hübel Edler v. Hflbenau Franz, k. k.
Oberstlieutenant.
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Austria.
Haeber Rieh. Dr., Hof- u. Gerichtsadv.
Hüttl Carl E., Oberrealschul -Professor,
v. Humbourg Otto Reichsritter, Privat.
Hungerbyehler Edler v. Seestätten
Jul., Beamter <L städt. Bachhaltung.
Huts chenreiter Gast, Procurist
v.Huy mann Hugo Ritter Dr., Notariats-
Candidat.
Hy eFreih. v.Glunek Ant., k. k. w. g. Rath.
In b am Jos., Handelsmann.
Isbary Rud , Fabrik., Vicepräs. d. n. ö.
Handelskammer, Reichsrathsabgeord.
Issler Rieh., Redacteur.
Itzinger Carl Dr., Operateur.
Iwan Pct., Dr. der Rechte, k. k. Notar.
Frau Jäger Wilhelmine, Eigenthümerin
des „ Tourist. M
Jaeger Emil, Bachhalt. d. Innsbrucker
Maschinen- u. Spinnfabrik.
Jahne l.udw., Assistent ü\ Hochschule
für Bodencultur.
Ja c obi Wilhelm, Bachdruckereibesitzer.
Janski Ludwig, k. k. Oberst.
Jasper Friedrich.
Frau J eitel es Eleonore, Schnlvorsteh.
Jeitteles L. H., k. k. Prof. a. d. Lehre-
rinnenbildungs-Anstalt z. St. Anna.
Jettel Emil Dr., k. k. Hofsecretär.
Jettel P. M., Beamter im k. k. Handels-
ministerium.
Jerusalem Alex. Dr., Notarintscandid.
.T erusalem Jos., Kaufmann.
J oöm Jos., k. k. Laiidesgerielitsrath.
J ü tt n e r J. M. Dr., Gymnasial professor.
Juric" Th. Dr., Primararzt.
Kästner Herrn., Beamter d. Ersten ung.
allgem. Assecuranz-Gesellschaft.
Kaiser Leop., k. k. Rechnungsrath.
Kammerer Carl.
Kandernal Frz.. k. k. Gymnasialprofess.
Kant zier Fricdr. Dr., k.k.Rathssecret.
Käser er Jos. Dr.,k.k.Ministerialsecret.
Kasso witz Max Dr., prakt Arzt.
Frau Kassowitz Emilie.
Frau K atz au Sofie.
Frau Kau er Hermine, Directorsgattin.
Kaufmann Jos., Privat.
Kaufried Friedr., Chemiker.
Kautz Aug.. k. k. Notar.
Keil Aug., Bankcass. u. Abtheilungschef
d. österr.-ungar. Bank.
Fräul. Keiss Ottilie.
Keiss Peter, Meerschaumwaarenhändl.
Kellermann George, Privat
K e 1 1 n e r Jos. Dr., Hof-u.Gerichtsadvocat.
v.Kendler Rud. Edler, k. k.
rialsecretär.
Kerndl Carl, pens. Südbahnbeamter.
Kicker Fridolin, Handelsassocie.
Kiemann Fr. Dr., k. k. Primararzt
Kienböck Carl Dr., Hof- u. Gerichts-
Advocat.
Kirchner Jos. Dr., Hof- u Gerichts-
Advocat.
Kl aar Jos., Beamter des Giro- und
Cassenvereins.
Kl aar Toni, Beamter d. Creditanstalt
Klaus Joh., Handelsdisponent
Kleeblatt Ferd., Ingenieur.
Klein Fr. Dr., Advocaturs-CancÜdat
Klein Fr , Handelsmann.
KleinWilh., Control. d. öst.-ung. Bank.
Kleinstück Gust, Buchhändler.
Klima Ed., Grosshandlungsprocurist
Klinger Ant Dr., Hof- u Gerichts-
Advocat
Klintz Jos., Beamter d. Sparcasae.
Kl ob Alois Dr., Hof- u. Gerichtsadvocat
Kluger Conr. Dr.
K n e r Max Dr.
Fräul. Kner Pauline.
Kö stier Hugo, Ingenieur.
Koch Gust. Adolf Dr.. Professor.
Koch Carl, Magistratsbeamter.
Köchert Heinr., Ju weher.
Köhler A. J.
König Conr., Tapezierer.
König Franz, Fabrikant.
Kohlmayer Ferd. Dr., Hof- und Ge-
richtsadvocat.
Kohn Ad. B.
Kohn Louis, Privat.
Kolbe Dominik Dr., Hof- u. Gerichts-
Advocat
Koller Rup. Dr., Augenarzt.
Ko lisch M. Dr., Kinderarzt.
Kolisko Aug.
Kompert Heinr. Dr., Hof- u. Gerichts-
advocat
Konrad v. Konradsheim, W. Freiherr,
k. k. Hof- u. Ministerialrath.
Kopp Jos. Dr., Hof- u Gerichtsadvocat
Koppler Carl Dr., Hof- u. Gerich ts-
Advocat
K o p p 1 e r Moritz. Grosshandl.-Buehhalt.
KornhuberA. Dr., Professor.
Kotschy Ed. Dr , Hof- u. Gerichtaadvoc
Frau Kraft Elisabeth Emma.
Krahl Carl, Hof- Wappenmaler.
Krall Carl Dr., k. k. Sectionsrath
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Austria.
15
Krame r Gust., Privat.
Kram er Ose, Kunsthändler.
Frau K r a n n e r Antonia, Kaufmannsgatt.
Kran n er Aurel. Kaufmann.
Kranner Julius, Kaufmann.
Kratky Ed., Beamter der Unionbank,
v. Kratzer Ed. Edler, Kaufmann.
Krau 8 Franz, Privat.
Fräul. Kraus Hermine.
Kraus Carl Dr., k. k. Stabsarzt.
Krenn Th. Dr., Hof- u. Gerichtsadvocat.
Kress Heinr., Kaffeesieder.
Kress Jos. Dr., k. k. Professor.
Krickl Jul. Dr., Generajsecret. d. Wr.
Baugescllschaft.
Krischker Franz Dr., Notariatscandid.
Krön ig Aug., Tapezierer.
Krönig Moritz, Schätzungs-Coramiss.d.
Wechsels Brandschad. V ersich.-Ges.
K r o is 8 Rud. Dr., k k. Landesgerichtsadj.
Krombholz Carl, k. k. Ministerialoftic.
v. Krumhaar Josef Ritter, k. k. Mi-
nisterialrath.
Kübler Carl, k. k. Rechnungsrath.
Küchler Fritz, Kaufmann
Küchler Joh., Kaufmann.
Kuefstein Graf. k. k. Botschaftsrath.
Kugler Alex, jun., Gärtner.
Kugler Alex. Ben., Gärtner.
Kummer Mich., Hotelier.
▼. Kunits Franz.
Kunst Th., Ingenieur.
Kunwald Ludw. Dr., Hof- u. Gerichts-
Advocat.
v. Kurz Aug. Ritter, Beamter d. k. k.
Tabakfabriken.
v. KurzHeinr. Ritter. Creditanst.-Beamt.
Kürzel Julius, k k. Rathssecretär b. d.
obersten Gerichtshöfe.
Kurzmayer Leop., k. k. Hofrath.
Kwizda Herrn., Cassier.
Lammasch Ludw.
La mm er Eraerich. Papierhändler.
Lang Jos. Friedrich.
Lazzer Carl, k. k. Polizeirath.
Lederer Carl Baron, k. k. Gesandter.
Lehn er Ant, Vorst, d. Etfectenabtheil.
der Spar-Cassa.
Lehrner Alfr., Privat.
Frau Lehrner Marie, k. k. Rechnungs-
rathswitwe.
Lehrner Vict, Tuch- u. Manufacturh.
Leisching F., Kaufmann.
Frau Lekisch Anna, Advocatensgattin.
L ekisch Ant. Dr., Hof- u. Gerichtsadv.
| Lenz Carl.
j Leonhard Adolf, Kaufmann.
L eskier Fr., Juwelier u. Gemeinderath.
L eutner Fr., k. k. Telegrafenaratsoflfic.
L evinger Hugo, Privat.
Levinsohn Alb. Dr.
Levy Rieh.. Rechtspraktikant.
Lewinger Leop.
Lewitus Jos. Ingenieur.
Leyrer Ernst Dr., Hof- und Gerichte-
Advocat.
Lichnowsky v. Werdenburg Othen.
Graf, k. k. w. g. Rath.
V.Lichtenfels Ant. Ritter Dr., Hof-
und Gerichtsadvocat
Lichtenstern L. Dr., Hof- und Ge-
richtsadvocat.
Liechtenstein Alfred Fürst zu.
Liechtenstein Friedrich Fürst zu,
General der Cavallerie
L i e 1 e g g Andr., Professor.
Limbach Joh.. Buchbindermeister.
v. Liukh Dr. Edm. Ritter, General -
secretärstellv. der Börsekamraer.
v. Linsingen Georg Baron.
v. Lipp mann Jos.
Litschke Joh. Dr.. Hof- und Gerichts-
advocat.
v. Lobmeyr Ludw., Fabrikbesitzer.
Löw Alois, Comptoirist.
Löw Jos. Dr., k. k. Notar
Löwe Ad. Dr., Hof- und Gerichtsadv.
v. Löwenthal Joh. Freiherr, k. k.
Feldmarschall-Lieutenant
L ö w Ii e r Ferd., Tuchhändler,
Löwner Jos. Dr., k. k. Gerichtsadjunct.
Löwy Heinr. Dr.. Advocaturscandidat.
Lorenz v. Liburnau Norb., Studirend.
Lott Gustav, Med. Dr.
v. Lucam Wilh. Ritter, Vice-Gouvern.
der österr.-ungarischen Bank.
Lukesch Willib.. Beamt. d. Sparcasse.
v. Lürzer Max, k. k. Staatsanwaltsub.
Luschka Ludw.
Lütkemüller Joh. Dr , Primararzt.
Lutteri Jos., Studirender.
Lutzer Alb.. Rechtspraktikant.
Frätil Lutzer Thekla, Private.
Luxardo Urban, k. k. Oberst a. D.
Luzinsky Ant. Dr., prakt Arzt.
Mages Carl.
Mahl Carl.
Majer Ed. Dr . Hof- und Gerichtsadv.
Malanotti Alfr
Malovich Ed. Techniker.
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lf.
Austria.
Mandl Sigm., Kaufmann.
Maresch AI., Comptoirist
Mar k owitsch Ad.
Markus Jord. Cajetan, Bürgerschuldir.
Mai schner Jos.
v. MaroioiS Ambros Freih., k. k. Con-
ceptsprakrikaut
Fräul . M a s a r e i Marie.
Masarei Vict.. Concipient
Matsch ego Ignaz. k. k. Oberamtscont
Matt Philippert.
Matzak Franz.
Mautner Ritter v. Markhof Ad. Ign.
May Rieh., Buchhändler
May burger Hugo.
Mayer Ant. Dr., Secretär des Vereins
f. Landeskunde von Niederösterreich.
Mayer Aug., Buchhändler.
Mayer Aug., Sparcassebeamter.
Mayer-Gravenegg Baron.
Frau Mayer Cäcilie, Advocatensgattin.
Mayer Carl Dom., Cassier bei Gebrüd.
Mayer.
Mayer Ed. Dr., Hof- und Gcrichteadv.
May e r Fritz, Kaufmann.
Mayer Jos. Dr., Hof- und Gerichtsadv.
Mayer Jos. Dr., resign. Hof- und Ge-
richtsadvocat.
Mayer Jos., kais. Rath und Ober-
rechnungsrath.
Mayer Julius, Med. Dr.
Mayer K. Mor. , Inhaber der Firma
„C. Haas' Nachfolger-.
Mayer Mich.. Hotelier.
Maver Jos. Phil., k. k. Landesgerichtsr.
Mayer Willi., Privat.
Mayer Th., Beamter der Sparcasse.
Mayerhofer Carl, k. k. Hofopernsäng.
Mayr Edler v. Meinhof Franz.
Mayr Friedr. Ritter v. jun., Jurist.
v. Mavr Max Ritter Dr., Hof- und Ge-
richtsadvocat.
Mayrhofer Ant. Jos. Dr., k. k Raths-
secretär.
Melhorn Hugo Ed.. Kaufmann.
v. Mende Guido Edler, Jurist
M e s t r o z z i Paul, Fabrikant.
Fräul. Michel v. Westland Ada.
Michel Osw.Dr.,Hof- und Gerichtsadv.
Millanich AI. Dr., Hof- u Gerichtsadv.
Miller Heinr.
Miller v. Aichholz Vinc.
Mlakar Jon., Philolog.
Mojsisovics v. Mojsvär Edm. Dr.,
k. k. Ober-Bergrath.
Moll Carl, Maler.
Moll Rud , Kaulmann
Montecuccoli-Laderchi Franz Grf .
k. k. Staatsanwalt-Substitut
M orak Jos., Telegrafenamts-Official.
Mo ras Carl, Beamter der Creditanstalt.
Morawitz AI. Dr., Hof- und Gerichts-
advocat.
Morosini Nicol. C, Privatier.
Morteuthaler Carl, städt. Rechnungs-
rath.
Moser Max G., Buch- und Stein-
druckereibesitzer.
Moy zisch Wenzel Dr., k. k. Landes-
gerichtsadjunet.
Mraczek Joh. Dr., Hof- u. Gerichtsadv.
Much M. Dr.
Muck Aug.. Bankbeamter
Muck Joh., k. k. Sectionratb.
Müller Ant., Kaufmann.
Müller Edm., Privat.
Frau Müller Helene, Advocatenswirwe.
Müller Mor., Fabrikant.
Müller Phil , Kaufmann.
Müller Wilh., Buchhändler,
v. Müllner Rud.
Münch Th., Kaufmann.
Mündel v. Feldberg Jos. Dr., Ritter
Hof- und Gerichtsadvocat.
Münzberg Rob.
Munsch Leop., Landschaftsmaler.
Musil Rud.. k. k. Major i. Generalstab«
v. Nadherny Julius Ritter, k. k. Hof-
und Ministerialrath.
Nädler Rob , Architekt
v. N e i s e r Max Ritt, Anglobankbeamter.
v. N eis er Max Ritter, k. k. Mariae-
Obercommissär.
Nentwich Ad., k. k. Landesgerichts-R.
Neumann Ant, Privat
N e u m ay r M. Dr., k. k. Universitäteprof.
v. N e w a 1 d Jul. Ritt., Dr., Bürgermeister.
Nicolad oni Carl Dr., Docent für
Chirurgie.
Nied Andr. Dr., prakt Arzt
Niedergesäss Rob., k. k. Schulrath
Nordmann Johannes, Redacteur.
Novach Hugo, Generalsecretär.
Nowak Ant Dr., k. k. Handelsgerichte-
Referent.
Nowak Julius, Beamter des Giro- und
Cassenvereins.
Nuber Vict., Kaufmann,
v. Obentraut Joh. Ritt, k. k. Sections-
rath im Handelsministerium.
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Austria.
17
Oberlinger Heinr., Kunsthändler.
Obermayer W. Dr., Hof- u. Gerichtsadv.
Obermayer-Neymister E., Studir.
Obermüllner Ad-, Maler.
Frau Odkolek-Augezd E. Baronin.
Odkolek- Augezd Jos. Baron, Privat.
Oelwein L. Arth., Bau-Insp. d. Westb.
Oesterreicher J., bgl. Zimmenneist.
Frau v. Ofen heim Sophie.
Olbrich Franz, Stadtbaumeister.
Ostermay er Ad.
Frau Ostermay er Constanze.
Ostermayer Franz Dr., Hof- und
Gerichtsadvocat.
Fräul. Otto Wilhelmine.
v.Overbeck Frh., k.k. General-Consul.
Pachmayer Jos., Privat.
Pachnerv Eggenstorf Ant. Freih.,
k. k. Hofrath.
Pann Arn. Dr., Hof- und Gerichtsadv.
Patzelt Mor., Inspector
Pauly Ant., Gesellschafter der Firma
Pauly & Sohn.
Paumeister Ludw., Privatbeamter.
Paumgartner Hans Dr.
Pawlowski Bruno, Director der Rück-
versicherungs-Gesellschaft.
PeifferAnt, k. k. Telegraphenamts-
Official.
Peitl Paul, Official im Ministerium des
Aeussern.
P eitler Joh. Dr., Hof- u. Gerichtsadv.
Pen dl Franz, Privat
Pereira Alf. Baron, k. k Legations -
secretär.
Perl es Julius, Kaufmann.
v. Pernhoffer Gust. Dr., prakt. Arzt.
Frau Peter Marie, Advocatensgattin.
Peter Wenzel Dr., Hof- und Gerichts-
advocat.
Petter C, Cassier der Sparkasse.
Petzold J. G., k. k. Rath.
P e t z o 1 d J. G., Handlungsgesellschafter.
P ey rer C, Jurist.
Pfann Jos. Dr., Hof- u. Gerichtsadv.
v. Pfeifer Alf. Ritter, Cand. jur.
Pfeifer Ernst.
v. Pfleger Ferd. Dr., Arzt.
Pfliger Ign.
Pf ob Carl, Cafötier.
Fräul. Pia Caroline, Private.
Pia Julius Dr.. k. k. Hofsecretär.
Pichl Jos. Dr., Hof- und Gerichtsadv.
Pichler Jos. Dr., Notariatsconcipient.
Pick Jos. Dr., Advocaturscandidat.
V • • r-VerzeichnisB 1881.
P i c k 1 Jos.,Oberward. d. k. k. Punz.-Amt.
Pils Carl, Beamter der Anglobank.
Pilz Rob., Maler.
Pinapfel Ed., Ingenieur.
Piskorz Alex., Official im k. k. Landes-
vertheidigungsministerium.
Pittner Vict., k. k. Commissär.
Piwetz Franz, Comptoirist.
Plank Jos., Professor.
Plass Carl, Magazineur.
v. Plener Ernst Dr., k. k. Legations-R.
v. Plener Ignaz, Exe, k. k. w. g. Rath.
Ploderer L. Dr.. Hof- u. Gerichtsadv.
Plutzar Ernst Dr., Hof- u. Gerichtsadv.
Pobeheim Rud. Dr., k. k. Notar,
v. Poche Eug. Freiherr, Gutsbesitzer.
Poche Rieh. Baron.
Pochtier Jos.
Poduschka F., Architekt.
Pöschl Franz.
Pohl J. Dr., Professor.
Pokorny Ed. Dr., Advocaturscandidat.
Pollak Jos. Dr., k. k. Univers. -Assist.
P o 1 1 a k Leander, Stiftshofmeister.
Pollak Rud., Bankbeamter.
Polland Joh., Kaufmann.
Polatschek v. Nord wall Sigm., k. k.
Generalmajor.
Pollitzer Dr., Professor.
Pongratz Gust.
Popelka Ad., k. k. Hofrath am oberst.
Gerichtshof.
Posonyi Alex., Kunsthändler.
Possanner v. Ehrenthal E. Dr.,
Hof- und Gerichtsadvocat.
Prager Gust, Jurist.
Fräul. Prantner Hedwig.
Frau Prantner Helene.
Prantner Rieh.
Preindlsberger Alois, Privat
Preuss Ed., Pianist.
Prinz Heinr., Seidenhändler.
Privat- und Familien - Fonds-
Direction Allerhöchste.
Prii Gust. Dr., Hof- imd Gerichtsadv.
Prix J. N. Dr., Hof- und Gerichtsadv.
Prossinagg Lud. Dr., Hof- und Ge-
richtsadvocat.
Prugbcrger Julius, k. k. Landes-
gerichtsrath.
Prugger Gottf., Kaufmann.
Przibram Ludw., k. k. Hofrath.
Puchberger Ad., Bankbeamter.
Puchberger Gust, Ober-Ingenieur.
Qu est! Jos., k. k. Oberlandesgerichtsr.
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18
Austria.
Rabl Jos.
Kack Jos., k. k. Hofrath.
Raetzsch Ad., Kaufmann.
v. Raimann Franz Ritter, Dr., k. k.
Landesgerichtsrath.
Frau v Raimann R., Landesgeriehts-
raths-Gattin.
Rainer M F., Kaufmann.
Ranzenberg Hugo, Mitgl. d. Stadtth.
Ranzi Bartholom., Privat.
R a n z o n i Emerich, Schriftsteller.
Rasim Wilh., Kaufmann.
Rath Ant
Regenhart Ernst, Fabrikant.
Reger Carl, Buchhändler.
Rechtnitz Heinr., Repräsentant des
Hauses Victor von Erlanger.
Reich Otto, stud. jur.
Reich Paul.
Reichel Eugen.
Reiff en st ein Gottl , k. k. Hof-Chromo-
lithograph.
Frau Reimann Emniy, Private,
v Reim an n Carl Ritter, k. k. Oberst.
Fräul. v. Reimann Olga.
Reinisch Gust., Fabrikant.
Reischl Cornelius Dr., emerit k. k.
Notar und Realitätenbesitzer.
Reiser Othmar Dr., Hof- und Gerichts-
advocat.
Reisner Paul, Vorst der Depositen-
casse des Giro- und Cassenvereines.
Reitzes Jos. Dr., Hof- u. Gerichtsadv.
Ribarz" Friedr., Privat.
Richter Alb. Dr., Hof- u. Gerichstadv.
Richter Aug. Friedrich.
Richter Bened. Dr., prakt Arzt.
Richter Carl Dr
Riesch Albert, Cooperator.
v. Riegler Franz Edler Dr., Advocat
Riess Dr., Hof- und Gerichts advocat.
Rint Hans.
Rittermann Ed., k. k. Auscultant.
Rodler Alf., Stud phil.
Rogenhofer AI., Custos.
Roh de Carl August.
Rohrer Jul Dr., Notariatsconcipient
Roncali Leone Dr., k. k. Notar.
Ronsburger Ed.. Dr. med.
Rossi Camillo Dr., k. k. Landes-
gerichtsadjunct
v. Rosenberg Friedr. Ritter, k. nieder-
ländischer General-Consul.
Rosenthal Emil, Studirender.
Rosen thal Wilh., Privat.
Rosmanith AI., k. k. Telegrafenamta-
Assistent
v. Russin an it Th. Edler Dr., General -
Secretär der Börsekammer,
v. Rosthorn, Ingenieur,
v. Rothschild Alb., Freiherr.
Rott Carl Dr. k. k. NoUr.
Roux Gust, Nordbahnbeamter.
Rüben Carl. Dr med.
Rupp Franz Jos. Dr., k. k. Poliz -Com.
Rupp Gust Ad., k. k. Oberlandes'
gerichts-Rechnungs-Revident
v. Sääf Carl Ritter, Dr., Hof- und Ge-
richtsadvocat.
S ach er Hans, BOrgerschullehrer.
Saitler Raim , k. k. Militärrechnuiigsr.
Salcher Math. jon.
Salm Franz Altgraf, Erlaucht, k_ k.
w geh. Rath.
Frau Sassy Ida.
Sattler Ant Dr., k. k. Gerichtsadjunct
Sattler Hub., akad. Künstler,
Fräul. Sauer-Csäky-Nordendorf J.
Frau Sauer-Csäky-Nordendorf
Virgin., Generalauditorsgattin.
v. Scala Rud., stud. phil.
Schadlbauer Gust, Kaufmann.
Schäfer Reinh., Ingenieur.
Schaider Franz, Kaufmann.
Schandorf er Rud. Dr., k. k. Gerichts-
adjunct
v.Scharschmidt F. Frh..k.k. Hofrath
und Reichsrathsabgeordneter.
Schaub Ludw., Beamter des Giro- und
Cassenvereins.
Schaurek Franz. k. k. Notar.
Scheid Georg Adam, Silberwaarenfabr.
Scherak Carl. Beamter des obersten
Rechnungshofes,
v. Schey-Kororala Friedr. Freiherr,
k. k. p'riv. Grosshändler,
v. Schey Stefan Freih.
ScheyrerTh.. Privat.
Schiebek Jos., Ingenieur.
Schiestl Leop.Dr.,Hof-u.GerichtsadT.
Schiffner Rud., Apotheker.
Schilder Carl, n. ö. Landesrevident
Schiller Friedr.
Schillinger Hans, Kauftnann.
S c h i s k e Carl . Kaufmann.
S chl esinger Jos., Professor.
Sehl os s Julius Dr., Generalrath der
Anglobank.
Schluck Adolf, Beamter der Sparcasse.
S c h m a 1 Ii o f e r Paul, Bankbeamter.
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Austria
19
Schmidel E., k. k. Staatsanwaltsubst.
Schmidt Alfr. Dr., Hof- u. Gerichtsadv.
Schmidt Erdmann, Kaufmann.
Schmidt Franz, Beamter.
Schmidt Friedr., Kaufmann.
Schmidt Louis, Fabrikant.
Schmilauer Heinr.
Schneer Th., k. k. Hofzahlmeister.
Schneider Carl, k. k. Bezirksrichter.
Schneider Friedr., Tuchhandler.
Schneider R. v. Ernstheim Max Dr.
Kraul. Schneider Natalie.
Schober Friedr., Bauspängiermeister.
Schoberlcchner Wilh. Dr.
Schöchtner Franz Dr., Beamter der
k. k. Hofbibliothek.
Scholl er Franz, Strohhutfabrik.
v. Schoeller Philipp.
Schön Rob., Beamter der österr. Staats-
eisenbahn-Gesellschaft.
Fräul. Schönauer Eleonore, Private.
Schönbichler Job., Kaufmann.
Schön reiter Georg, akad. Maler.
Schöpf Ferd., Magistratsbeamter.
Schöppl G., Beamter d. Nationalbank.
Schreinzer Carl, k.k. Finanz-Secretär.
Schrom Anton, Ingenieur.
Schück Otto.
Schueler Fried. Jul. Dr., General-
Director der SQdbahn.
Schüller Fritz, Beamter der Oesterr.
Nordwestbahn,
v. S c h u 1 1 n e r Carl. Ritter.
Schulz Paul, Studirender.
Schümm Christ.
Schuster v. BärnrodeR., akad. Maler.
Schwab Erasmus Dr., Director.
Schwabe Carl.
Schwach Jos. Dr., Hof- u. Gerichtsadv.
v. Sch wartz-Mohrenstern G., Ritt.
Sch warz-Senborn, Baron, Exc.
Schwarz Franz, Kaufmann.
Schwarz Gust Dr., k. k. Gerichtsadj.
Schwarz Mathias.
Schwarz Max, Privat.
Schwarz Vict, Privat.
SchwegelJ., Freih., k.k. Sectdons-
Chei, Eic.
Schwenk Ludw., Apotheker.
Sedlaczek Vict.
Sedlaczek Wilh. Dr., k. k. Landes-
gerichtsadjunct.
Sedleczko Joh., Buchhändler.
Sedlitzkv Wenzel Dr., Apotheker.
Sei dl Carl, Techniker.
Seligmann Friedr., Ingenieur.
SeyffJ., Hörer d. Handelshochschule.
Seyffert Thum.
Sickinger Leop., Studirender.
Sickinger Leop., k. k. Landesger.-R.
Siebort Rud., Apotheker-Provisor.
Sie gl Wilh., Kaufmann.
Silberhuber Ant, Beamter.
Silberstein Friedr., stud jur.
Simony Friedr. Dr., k. k. Professor.
Singer Otto, stud. jur.
Smoley Alois, Dr.
v. Sögner Carl, Beamter d. Nordwestb.
v. Sommaruga Guido Dr., Freih., Hof-
und Gerichtsadvocat,
Sonnleithner Franz, Comptoirist.
Sotlschegg Ign., Kaufmann.
Späth Jos. Dr., k. k. Regierungsrath.
Sparr Carl, Privat.
Fräul. v. Spaun Anna, Private.
Specht J. A , Kaufmann.
Sperr Georg Dr., Advocaturs-Candidat.
Spiering Ant. Privat.
Spieske Th.. Kaufmann.
Spiess Ant., Ingen, d Elisabeth-Bahn.
Spitzer A.
Spitzer Alb. Dr., Advocatursconcipient
Spitzer A. Dr.. Hof- und Gerichtsadv.
Spitzer Cornelius.
Spitzer Ludw. Dr., prakt. Arzt.
Spitzer Mor , Schirmfabrikant.
Spody Carl, Beamter der Creditanstalt.
Spody Heinr., Privatbeamter.
Spody Raiiii., Beamter d. Creditanstalt
v. Springer Alfr., Freih
Springer Ed., Beamter.
Springer Gust, Baron.
St aar Leop.. Kaufmann.
Stäche Guido, k. k. Oberbergrath.
v. Stahl Oscar.
Standthardtner Dr., Primararzt.
Sf'ava Georg Dr., k.k. I^indesgerichts-R.
Steinbach Joh. Dr.
Stein berger Phil. Dr., Zahnarzt.
Steiner Otto, Referent d. Handelsger.
Steiner Rud.. Studirender.
Stein inger Jul., Dr. der Medicin.
Steis Fr. Ant.
Stej s kal Carl, k.k. Gymnasialprofessor.
Stejskal Conrad, Conceptspraktikant
Sterk Bernh.
Steudel H., Realitätenbesitzer und
Reichs rathsabgeordneter.
Stiassny Ludw., Kaufmann.
Stöger Jos. Dr., Hof- u. Gerichtsadv.
2*
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20
Austria
Stoeger Vict , Adjunct im k. k Hof-
zahlamte.
StöhrA. Dr.. Hof- u Gerichtsadvocat
und Reichrathsabgeordneter.
Stölzle Wilh.
Storck Carl, Kaufmann.
Stransky Gust. Dr., Advocaturs-Cand.
Strassmann Hugo.
Straub Iriedr., k. k.Landeagerichts-R.
Strauss Joh., Beamter der Neusiedler
Actiengesellschaft.
Strehblow Carl, Geschäftsleiter bei
Ad. Strehblow.
v. Stremayr Carl Dr., Exc., 2. Präsident
des k. k. obersten Gerichtshofes,
v. Suess Friedr., Hörer d. Handelsakad.
Szeps M., Redacteur.
TachauerL., Bankdirector.
Tafler Paul Dr.
Tapp v. Tappenburg Leonh., k. k.
Major a. D.
Taus zig Donato, Privat,
v. Tautphoeus Freiherr, Dr.
Frau v. Tchorznicka Marie.
Teirich Emil, Director der Wienerber-
ger Ziegelfabrik- und Baugesellschaft.
Tennenbaum Jos., Kaufmann.
Tennenbaum Sigm., Cand. med.
v. Teschenberg Ernst Freiherr, k. k.
Gesandter und bev. Minister etc.
Thimig Hugo, k. k. Hofschauspieler.
Thienemann Otto, Architekt.
Thum Daniel Dr., Hof- u. Gerichte-
Advucat.
Thun Leo Graf, Exc.
Tinti Carl Baron.
Tischler Ludw., Architekt.
Frau T o d e s c o Baronin.
Todesco Ed. Baron.
Topscher Gust. Dr., k. k. Notar.
Frau Toth Caroline.
Toth Vict., k. k. Reservehauptmann.
Touristenclub österreichischer.
Trafoyer AI. Dr., k. k. Armenarzt.
Treu Bernh. Dr., prakt Arzt,
v. Troll Gust., k. k. Ministerialsecretär.
Trott er Vict. Dr., Hof- u. Gerichtsadv.
Trutter Jos. Dr., Hof- n. Gerichtsadv.
v. Turneretscher Ferd., k. k. Ministe-
iri t\ 1 s t? c i* ^ t>är
Tvrolt Rud. Dr., Mitglied des Stadtth.
Uhlirz Carl Dr.
Ulrich Carl.
Frau Unfried Rosalia, Private.
Universitäts-Bibliothek, k. k.
v.Unkhrechtsberg Carl Ritter, Guts-
besitzer. .
Vaugoin Carl, Gold- und Silbe rwaa ren -
fabrikant.
Vesque v. Püttlingen Carl Baron.
Vesque v. Püttlingen Joh. Baron, k. k.
Sectionschef a. D.
Vetter Heinr., Fabrikant.
Vogel Carl.
Voget Herrn. Dr.
Vogl Juüus, k. k. Oberst im Geniestabe.
Voigt Rieh., Stud jur.
Vorgeitz Wilh., Kaufmann.
v. Vraniczany-Dobrinovic Anton,
k. k. Sectionsrath.
Frau Wärndorfer Bertha.
Wärndorfer Samuel, Kaufmann.
Wagner Br. Dr., Hof- u. Gerichtsadv.
Wagner Joh. K. Holzhändler.
WagneT Matth., k. k. Hofoptiker.
Fräul. Wahlberg Antonie. Private.
Wahlberg Wilh. Dr.. k. k. Hofrath.
Waidhofer Julius, Hanptcassier der
österr. Transportgesellschaft.
Wakenrod er H. M., Fabrikinhaber.
Wallmann Hein. Dr., k. k. Stabsarzt.
Wallner Leop.. Tuchhändler.
Walter Ad., k. k. Landesgerichterath.
Waltz Ant.
Weber Ludwig.
Frl. Weckbecker Henriette Baronesse.
Wedl Fritz.
Wegs« heider Joh., Volkss-chullehrer.
Wehli Aug. Baron, k. k. Sectionschef.
Weigl Carl, k. k. pens. Oberlieutenant u.
Nordbahnofilcial.
Fräul. Weigl Irma.
Weine zier l Joh. Dr., Hof- u. Gerich ts-
advocat.
Weinzierl Jos.. Kaufmann.
Wcinlechner Jos. Dr., k. k. Professor.
Frau Weiss Adelinde.
Weiss Aug. Dr., Hof- u. Gerichtsadv.
Weis 8 Carl, stud. phil.
v. Weiss Gust., Jurist.
Weis 8 J., Disponent.
Weiss Julius, Kaufmann.
Weiss R. v. Wellenstein Max,
Wechsler.
Weiss Moriz S. Dr., Rechts praktikant.
Weiss Paul Josef, Privatier.
Weissenberger Ferd . Restaurateur.
Weitlof Mor. Dr., Hof- u. Gerichtsadv.
v. Weittenhiller Josef Edler, k k.
Landesgerichtspräsident.
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AustTia.
21
Weizennauer F.
Welker C. Dr., prakt. Ar/t.
Wengraf Herrn. Dr., Hof- u. Gerichts-
Advocat.
Wenzel Aug., Assecu »-anzinspector.
Werner Alfr., Buchhändler.
Präul. Werthheim Caroline.
Wertheim Franz Baron
v. Wertheim Leop
Wertheim Wilh.
v. Wertheimstein Leop., königl. bair.
geh. Finanzrath.
Weste rmay er Vinc, k. k. Ober-Ing.
Weyringer Carl, Privat.
Wibiral Franz Dr.
Wielemans de Monteforte Arth.,
Ingenieur.
Frau v. Wiener-Welten Henriette.
Wieschnitzky Victor J , Kaufmann.
Wies er Carl, k. k. Hofrath am oberst
Gerichtshof.
Wiesner Aug. Dr., Hof- u Gerichtsadv.
Wikede Julius k. k. Hofsattler.
Wilczek Hans Graf, Mitgl. d. Herrenh.
Wild Dominik jun.
Willner Ant. Dr., Hof- u. Gerichteadv.
Wimm er Carl, Beamter der Nationalb.
Wimmer Ign., Kaufmann.
Wimpffen Victor Graf.
Winarsky Ant, Beanit. d. Cred.-Anst.
Winkelbauer Carl, Beamter d. Credit-
Anstalt.
v. Winter Moriz Edler Dr., k k. Ober-
Finanzrath.
v. Winterstein G. S. Freiherr, Mit-
glied des Herrenhauses.
Wis grill Carl, Stadtzimmermeister.
Wisinger Franz, Apotheker.
FrauWisinger Olga.
Wissiak Carl, Bergwerksbesitzer.
WitlaSil Andr. Dr., k. k. Sanitätsrath.
Witt Josef, k. k. Polizei-Obercommiss.
v. Wittek Heinr. Dr., k k. Hof- und
Ministerialrath.
Wodickh Adalb. Dr., Hof- u. Gerichts-
advocat.
Wödl Otto, Kaufmann.
v. Wörz J. G. Dr., k. k. Sectionsrath
W ohl gern uth B., Gemischtwaarenh.
Wolf P., k. k. Professor.
Wolfram Joh. G., Buchhalter.
Wolfrum Ernst, Beamt. d. Unionbank.
Frau v. Worms -Sehe v Emilie.
Wurth Laur.
Wurmfeld Carl Dr.
Wurtzinger Paul, k. k. Telegraphen-
Official.
Zamarski L. C, Hof-Buchdrucker.
de Zana Jos. Dr., Realitätenbesitzer.
Frau de Zana Johanna, Hausbesitzerin.
Zehngraf Jos., Firma Riesch & Cie.
Zeiner Carl.
Zeising Otto, Kaufmann.
Zelinka Th., stud. jur.
ZelinkaTh. Dr., k. k. Notar.
Ziegler Alex.
Ziegler Georg, Fabrikant
v. Zimmermann-Göllheim C.Ritt.
v. Zinn er Adalb. Ritter. Banquier
Zoeller Heinr , Privat
Zsigmondy Emil, stud. med.
Zsigmondy Otto, stud. med.
Auswärtige Mitglieder.
Aichinger Carl, k. k. Notar, Mank.
Aichinger Jos., Apotheker, Mödling.
A 1 b r e c h t Hanns , Notariatscandidat,
Mödling.
v. Almäsy Ed., Graz.
Alpers Mor., Pfarrer, Rohrendorf.
Andrässy Koloman, Ketegyhaza.
Arz Joh. Graf, k. k Rittmeister, Lehen-
Sedlitz.
As eher Ludw. Dr., Advocat, Leoben.
As s amLuk., Stiftspfarr., Kremsmünster.
Auersperg Carl Fürst zu, Durchl., Prag.
Adler Heinr., Studirender, Halle,
v. Aichinger Georg Ritter, Vicepräsid.
der Rudolf-Bahn, Salzburg,
v. Babitsch Jac. Ritter, Dr., k k.
Gerichts adjun et, St. Pölten.
Batthyany Carl Graf, k. k. Kämmerer,
Schlaining.
Becker, k. pr. Garnisonsauditor, Glatz.
Benedict v. Mautenau J.Dr., Aussee.
Bernus A., Pasteur, Basel.
Bianchi Leopold Baron, Duca di
Casalanza, Görz.
Bi er wirth Friedr.,Obergerichtsr., Celle.
Biziste Ludwig Dr., Landesadvocat,
Mödling.
v. Böhm Eugen Dr., Innsbruck.
Brauner Placidus, Cooperator, Grünau.
BrunnerJos., Müllermst, Neunkirchen.
Buchmüller Ign. Dr., Leoben.
Bulikowski St, Dr., Lemberg.
Buxton E. N., Knighton.
ChalupekCarlDr., k.k. Bezirksrichter,
Kirchschlag.
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22
Austria.
t. Chlumetzky Joh. Ritter, k. k.
Minister a. D, Görz.
Ca ander J.. Dettva.
Decente Ad., Apotheker, Tbbs.
Dechy Moritz, Budapest.
Dedekind Rieh., Prof., Braunschweig
Demmer Ad., Oberingenieur. Eisenach.
DoblerTh . k.k. Not . Waidhofen a.d Th.
Dresel Teofil, Buchhändler. Cüli.
Druxa Franz, Secretär der Nadrager
Gewerkschaft, Mfihrisch-Schönberg.
E d 1 i n g e r Altmann. Professor, Göttweih.
Engel Sigmund Graf, Wagrain.
Engel Th., Jurist, Brünn.
Eötvös Roland Baron. Budapest.
Etheridge J. H., Maidenhead.
t. Feyrer Joh. Edler, k. k. Finanz-
Secretär, Laibach.
Fischer Otto, Prag.
Flu ss Jul., k. k. Ger.-Adj., Mank.
Franziscis Jos.,
Beamter, Sacco.
Frimmel Franz,
Neunkirchen.
Froestl Jos. Dr..
Fromman F. sen.
k. k. Tabakfabrik-
k. k. Bezirksrichter.
Advocat, St. Polten.
Buchhändler, Jena.
Fnrtmüller Rud., k. k. Postmeister,
Stockerau
Gangibauer Cölestin, Abt u lebensl.
Herrenhausmitglied, Kremsmünster.
Gierich Alb.,k.preuss. Amtsricht.,Glatz.
Fräul. Giesenberg Bertha, Hamburg.
Gleich Jos., k. k Bergrath u. Vorstand
d. Revierbergamts, Leoben.
Gmunden, Zweigverein des Oesterr.
Touristen-Club.
Gruber Max Dr., Arzt, München.
Göllerich August, Techniker, Wels.
Gussenbauer Herrn., Locomotivfabrik.,
Floridsdorf.
Haala Ferd. Dr., Advocat, St. Pölten.
HartigJul.. Gutspächt, Wr. -Neustadt
Haselsteiner Johann. Bürgermeister,
Gutenstein,
v. Hauer Jul. Ritt., k. k. Prof., Leoben.
t. Heidler-Egeregg Carl Dr., k. k.
Legation ssecretär, Rom
Heller Markus Dr., Rechtsanwalt,
Pressburg.
Hoffmann Franz, Vorstand d. kön. ung.
TriangulirungsbuTeau, Budapest.
Högel Hugo Dr., k. k. Gerichtsadjunct.
Wolfsberg
Fürstin Hohenlohe-Schillingsfürst
Durchlaucht, München.
HoJe Corn. Dr., Advocaturscand.. Brünn.
Hrdliczka Heinr., Kaufmann. Brünn.
Huebmer A., Btud. phil.. Pitten.
Jahnel Dr .k. pr. Gymnasiallehr., Glatz.
Jerusalem Ludw. Dr., Advocatur»-
coneipient, Chotzen.
Jörg Georg, Hötelier, Mariaschutz.
Kaindl Alb.. Lederhändler, Linz.
Kai lab A. J. Dr., Advocat, Prossnitz.
Kammel v. Hardegger Dr.,
besitzer, Grussbach.
Karpathen verein, ungar.,
Klein Franz, Mähr.- Schönberg,
v. Klippstein Aug. Dr., Prof., Gießsen.
Knittelfelder Franz Dr., Advocat,
Feldbach.
K ob eck Friedr. Dr., Hof- und Gerichts-
advocat, Graz.
Kostersitz Ubald, Chorherr. Kloster-
neuburg.
Kotschy Friedr.. evangelischer Pfarrer.
Ramsau.
Kraitschek Gust. Dr., k. k. Notar.
Baden.
v. K ratter Ferd. Dr., Ritter. Advocat.
Lemberg.
Kratter Friedr., Jurist, Lemberg.
Kraus Eugen Dr., Advocatursconcipient,
Mödling.
v. Kr au s s Franz Freih., k. k. Bezirks -
hauptmann, Wr. -Neustadt.
Langer Th., Professor am Francisco-
Josefinum, Mödling.
L eitgeb Ludw., Capitular, Göttweih.
Leithe Wilh., Bergamtsverwalter.Idria.
Lergetporer Bened., Kaufmann, Zell
am See.
Leseverein, Ternitz.
Letts Thomas A., London.
Lipoid W. M., k. k. Hofrath. Idria.
Machacek Ant,. Musiklehrer. Budapest.
Mal In er Joh., Hötelier, Veldes.
Mandelblüh Edm , Beamter des Vor-
Rchussvereins, Olmütz.
MarschalckP. Bemh. M.. Gutenstein.
Mayr v. Meinhof Franz Frh , Leoben.
Meran Franz Graf. Gutsbesitzer. Graz.
Meyne J., Samenhändler, Oedenberg.
Michel Hyacinth, Architekt und k. k.
Professor, Bielitz.
Millot Albert, Paris.
Mittelbach Sigm.. k. Sanitätsrath u.
Apotheker, Agram.
Müller-Melchiors Ing., Floridsdorf.
Mu schier Carl Dr., Advocat, Leoben.
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Austria.
23
Mjrbach t. Rheinfeld Franz Baron,'
k. k. Hofrath u. Landespräsident, Graz.
Na st Joh., Privat u. Realitätenbesitzer,
Vorderbrühl.
Verein der Naturfreunde, Mödling.
Neukirch Julius, k k. Gerichtsadjunct,
Baden bei Wien.
Neumann FeL Dr., Advocat, St. Pölten.
Obermayer Herrn. Dr., Adv., Leoben.
Obertimpfler Nicol., Eisenw.-Beamt.,
Ternitz.
Fraul. ÖllacherErnest, Private, Wels.
dell'Oro di Giosue, Luigi, Mailand.
Palliardi Jos., Buchhändler, Brünn.
v. Papi-Balogh Peter, Mezöhegyes.
v. Paumgartten Silvester, Salzburg.
Pawesch Heinr., k. k. Forstcommissär,
Judenburg.
Peyrer Hanns, Advocat, Grieskirchen.
Pfeifer E. F., Fabrik beamter, Graz.
Pfretschner Norbert Dr., Jenbach.
Pferschy Joh., Apotheker. Leoben.
P ittn e r Wilh. Dr., Pfarrer, Schweiggers.
Porndorfer Hartm., Profess.. Kloster-
neuburg.
Pott Ludw., k. k. Landesgerichtsrath,
Wr. Neustadt.
v. Pretis di Cagnodo Sisinio Freih., k.k.
Minister a. D. u. Statthalter, Triest.
v. Preu Jos. Dr. med., Aspang.
Rambousek Ans., Pfarrverweser, Alt-
Brünn.
Reidemeister Werner, Kaufin.. Braun-
schweig.
Riedl Edler v. Leuen stern Julius, k.k.
Landesgerichtsrath, Korneuburg.
Rodiczky v. Sipp Eug. Dr., k. Prof.,
Üng.-Altenburg.
Rohrer Rud., Buchdr. -Besitzer, Brünn.
Rothermann Wilh., Kaufmann, Wr.-
Neustadt.
Rziha Raim. Dr., Advocat, Mödling.
Fräul. v. Rosthorn Rosa, Oed.
Kabinetskanzlei Sr. kön. Hoheit des re-
gierenden Herzogs von Sachsen-
Coburg-Gotha.
Sack Friedr. Dr., k. k. Gerichtsadjunct,
Bruck a d. L.
Sannthaler Alpenclub, Cilli.
Schaff er Fr. J., k. k. Finanz-Oberinsp.,
Braunau.
Schallner Carl. Lehrer. Neunkirchen.
Schell Alei. Dr. med-, Triest.
v. Scherzer Carl Dr., Ritter, k. k. Hof-
rath und Generalconsul, Leipzig.
Schickardt Osk., Jurist, Brünn.
Schindler George L., Bregenz.
Schleicher Wilh., Realitätenbesitzer,
Gresten.
Schmeidel Friedr., k. k. Notar, Weyer.
Schnitzer v. Lindenstamm Herrn.,
Gutsbesitzer, Schönstein.
Schottik Sigm. Dr., k. k. Bezirks-Ge-
richtsadjunct, Stockerau.
zu Schwarzenberg Fried., Fürst,
Cardinal -Erzbisehof, Eminenz, Prag,
v. Schwind Herrn. Ritter, Ober-Ingen.
Elbogen.
Seidl Ignaz, Fabrikbesitzer, Mährisch-
Schönberg.
Siebr eich Jos., Budapest.
Frl. Sie gl Carola, Mähr.-Schönberg.
Frau Siegl Emma, Mähr.-Schönberg.
Frl. Siegl Roberta, Mähr.-Schönberg.
Siegl Rieh., Fabrik.. Mähr.-Schönberg.
Siegl Rob., Mähr.-Schönberg.
Skodlar, Handelsmann U.Hausbesitzer,
Graz.
Skutezky Arnold, Fabrikant. Brünn.
Specht AI., Weisswaarenh., Mödling.
Speiser Coloman, Cooperator u. Gött-
weiher Stiftspriester, Ybbs.
Sprung Franz. Director, Leoben.
St auf er Vinc, Gymnasialprof, Mölk.
Steinbrecher Conrad, Kaum»., Mähr.-
Trübau.
Stern bach Otto Baron, k. k. Major des
10. Landesschützen-Bat, Bregenz.
Strohmayer Rud., Steingutfabrikbe-
sitzer, Wilhelmsburg.
Suida Alb.. Chemiker. Neunkirchen.
Tauscher Bela Dr., Stadtphysikus,
Pressburg.
Frau Tauscher Hermine. Pres.sburg.
Teltschik Rieh. Dr., Notariatscand..
St. Pölten.
Tremel Ed. Dr.. Advocat. Grein.
Treu Carl Dr., Advocat. Graz.
Tschurtschenthaler G., Bruneck.
TukettF. F., Bristol.
Urbaschek Felix, Dr.. Arzt, Mürz-
zuschlag.
Ulbricht Dr.. Prof., Üng.-Altenburg.
Urlinger Paul. Consistorialrath und
Dechant, Scheibbs.
Vasold Josef, Hammerwerks- und
Fabrikbesitzer, Schladming
Venturi Jacob. Avio
v. Vintler Friedrich, Bruneck.
Wagner Joh.fBapt,, Mähr -Schönberg.
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24
Aiistria— Berchtesgaden.
Waissnii Michael, Realitätenbesitzer,
Reichenau.
Fräul Waldmann-Hablin Mathilde,
Private. Altenmarkt.
Wallaschek Dr., k. k. Notar, Brünn.
W a 1 1 n ö f e r Hermann, Fabrikbeamter,
Neunkirchen.
Weissbach A., Oberfst., Friedauwerk
Werner Alex., Ingenieur, Salzburg.
Wibiral Josef Dr. . Landesadvocat,
Herzogenburg.
Wigand Mor., Privat. Pressburg.
Wilhelm Fr., Apotheker, Neunkirchen.
Willburger v. Willburg, Alex.,
Fabrikdirector, Neunkirchen.
Wollenhaupt Willi, geh. Justizrath,
Breslau.
Wood Jaroes, Wimpassing.
v. Zäborszky Adolf, städt. Beamter.
Pressburg.
Zach Carl, Privatbeamter, Mödling.
v. Zahony Heinr. Ritter, Görz.
v. Zahony Wilh. Ritter, Görz.
Frau Zaillner Emilie, Advocatens-
gattin, Prossnitz.
Fräul Zaillner Emilie, Prossnitz.
Z a i 1 1 n e r Innoc. Dr. , Advocat u . Reichs-
rathsabgeordneter, Prossnitz.
Zankl Julius Dr., k. k. Gerichtsadjunct,
Lilienfeld
Ziegler Jon., Rentmeister and Bürger-
meister-Stellvertreter. Gutenstein.
Zimmermann Alb., k.k. Professor und
Landschaftsmaler, Hacking.
Berchtesgaden.
Sectionsleitung:
Lamprecht Josef, Apotheker, I. Vorstand.
Waagen Adalbert, Landschaftsmaler, II. Vorstand.
Schwarzenbeck Jakob, Privatier. Cassier u. Schriftführer,
v. Barth Freiherr, k. Oberamtsrichter, I. Beisitzer.
Mayer Johann, k. Salineninspector, II. Beisitzer.
6i» Mitglieder.
Aigner Conrad, k. Förster, Schappach. Hölzl Peter, Bergführer.
Althaus Karl, Gutsverwalter. Schönau,
v. Barth J. Freiherr. k Oberamtsrichter.
Bay er J. B., Privatier, Bamberg.
Bayer Vict. Dr., Privat., Strassburg.
Brandner Michael, Zimmerraeister.
Brandner Mich., Bergführer. Königsee.
Datzman Mich., Bergführer, Ramsau.
Deneke Wilh., Kaufmann, Magdeburg.
Dosse Paul, Gutsbesitzer, Bischofwies,
v. Egglofstein Freiherr. Premierlieut.,
Grimma.
Eichel man Michael, Schneidermeister.
Eibl Sebastian, Lohnkutscher.
v. En gel man Herm., Director, Berlin.
v En gel man, Studiosus, Berlin
Fritz Georg, Privatier, Frankfurt a M.
Geiger J.B., k. Rentbeamte, Ebersberg.
Geiger Franz, Bischofwies.
Gimpl J. B., Stadtjftarrer, Tittmoning.
Grassl Wolfg., Bergführer, Königsee.
Graul Ernst. Privatier, Bischofwies.
Grill Johann, Bergführer, Ramsau
Grösswang, Hötelier.
G uttman Ludwig, Silberarbeiter.
Haller J. B , Hötelier.
v. Heyden Dr., Dresden.
Hornberger J. B., k. Forstmeister.
Hube r Josef, Hötelier.
Käser er Andre, Kaufmann.
Kersch bäum er senior, Kaufmann.
Kimmerle Ludwig Dr., prakt Arzt.
Kirchmayr Michael, Bürgermeister.
Köberl Georg, Hötelier.
Krcmbs Max, k. Oberförster, Königsee.
Krösswang Jos., Hötelier. Königsee.
Lamprecht Jos., Apotheker.
Leitner Anton. Spängiermeister.
Liphart, k. Schlossverwalter.
Lorenz Karl. Baumeister.
Mayer J. B , k. Salineninspector.
Mayer Josef, Kunstgärtner.
Mein dl Conrad, Silberarbeiter.
Miller Julius, k. Bezirksarzt.
Moderegger K , Schiflmeist., Königsee.
Ponn Johann, Zimmenneister.
Pirngruber Raphael, Hötelier.
Punz Jos., Bergführer, Ramsau.
Rast Johann, cand. pharmac, München.
Schön Friedr., Gesandtschaftsattache',
Berlin.
Sägmüller Joh., Gastgeber.
Scheifl er Ulrich, Maler.
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Berchtesgaden— Berlin.
25
Schwarzenbeck Jakob, Privatier. Waagen Adalbert, Landschaftsmaler
Schwarzenbeck Georg. Posthal ter. Walch Michael, Photograph.
Somer Erhard, Sattler. WTeinberger,k.Oberft>rst., Bischorwies.
Stangassinger Kl., Schlossermeister. Weiberger Max. k. Forstassistent
Vanwerden Josef. Bergschreiber. Weiss Michael, Kaufmann
Vetterlein Emil, k. Major | v. Wiesend, k. Regierungsrath.
Vonderthan Ludwig, Maler. I 7. Zacha, Oberst, Hirschberg.
Voss Richard. Schriftsteller. v. Ziegler Otto. k. Rentbeamte.
V o 1 k a r t Ernst, Apotheker. Mönchen, j
Berlin.
Sectionsleitung:
Scholz J. Dr., Vorsitzender (S. 0. Skalitzerstrasse 14 la .
Hirsch felder, Prof. Dr., I. Stellvertreter des Vorsitzenden.
Weber, Director Dr., II. Stellvertreter des Vorsitzenden.
Biermann Dr., Schatzmeister.
Scholle Dr.. Schriftführer.
Winckelmann, Stellvertreter des Schriftführers.
Löchner, Schulvorsteher, Verwalter der Sammlungen.
175 Mitglieder.
Albert, Musiker.
Appel Dr., Arzt, Brandenburg a. H.
Arndt, Lehrer.
Ascherson Dr., Professor.
Audouard, Major, Charlottenburg.
Bach Dr., Director.
Bach mann Dr., Oberlehrer.
Backs, Gymn.-Lehr., Burg b. Magdebg.
v. Bärensprung. Rentier.
Bäsch Dr., Schriftsteller.
Benzien, Hof- Uhrmacher.
Bergmann, Fabrikant.
Bi ermann Dr., Oberlehrer
v. Bitter. Regierungsrath, Potsdam
Bio bei, Ober-Güter -Inspector.
BöckDr., Arzt, Brandenburg a H.
BötticberF. Dr, Sanitätsrath.
Böttich er K., Regierungsrath.
Bopp, Aratagerichturath.
Bredow, Raths-Maurermeister.
Brinkmeyer, Gymn. -Lehrer, Burg bei
Magdeburg.
Brose, Banquier.
Darmstädter Dr., Fabrikbesitzer.
Deegen, Geh. Regierungsrath.
Delbrück Dr., Professor, Jena.
Diederich, Directorial-Secretär.
Dielitz K., Historienmaler.
Di elit z P., Kaufmann.
Dieterici, Cand. med.
D in s|e Dr., Oberlehrer ;
Draheim Dr., Gymn. -Lehrer.
Eggel Dr., Arzt.
Ehrenbaum, vereideter Fondsmakler
Erich, Kaufmann
Fischer E. Dr., Oberlehrer.
Fischer G., Verlagsbuchhändler, Jena
FittbogenDr.. Director, Dahme.
Fleischhammer, Hofjustizrath.
Fränkel Dr., Sanitätsrath.
Franke Dr., Oberlehrer, Schleasingen.
Freudenberg, Kaufmann.
Frey tag Dr.. Lehrer
Friese Dr., Chemiker
Funke, Amtsrichter.
Gallien Dr., Oberlehrer, Ostrowo.
Gern ss Dr., Gymn. -Lehrer.
Giesen, Gymn -Lehrer , Wongrowitz,
Prov. Posen
Gleditsch. Oberlehrer.
G öd ecke Dr.. Sanitätsrath.
Goemann, Banquier.
Göschen Dr., Rechtscandidat.
Gross, Lehrer.
Günther, Oberlehrer.
Güssfeldt Paul, Dr.
Habel, Kaufmann
Hammer G., Banquier.
HammerR.. Bürgm., Brandenburga.H.
Hansmann, Regierungsrath
Hapke, Prediger.
Hase Dr., Chemiker, Spandau.
Helmholtz Dr., Professor, Geh. Re-
gierungsrath.
Dunkelberg, Refer.. Nordhausen a. H. j Henze Dr., Realschullehrer.
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26
Berlin
Herrlich Dr., Oberlehrer.
Hesse, Landgerichtsrath.
Hirse h Dr., Realschullehrer.
Hirschberg, Banquier.
HHrschfelderjDr.. Professor.
Ho ff mann Dr , Professor.
Hoppe R. Dr., Professor.
Hoppe J., Kaufmann.
Horn, Fabrikbesitzer.
Hossbach Dr., Prediger.
Bü c k s ta d t, Musiklehr.,Charlottenburg.
?utt Dr., Oberlehrer, Brandenburg a.H.
allenbergDr., Gyran. -Lehrer,
v. Kehler^stud. jur.
Klaatsch Dr., Geh Sanitätsrath.
Köhler, Referendar
Köppel Dr., Arzt, Brandenburg a. H.
Krätke, Lehrer, Charlottenburg.
K[roll, Major.
Kronecker Dr., Landrichter.
Krumhoff, Kaufmann.
Kühne Dr., Oberlandesger.-Präsident,
Celle.
K Ullrich F., Fabrikant.
Kullrich W., Hof-Munz-Medailleur.
Lademann, Staatsanwalt.
La m b r e c h t Dr., Arzt, Brandenburg a.H.
Landre* A., Brauereibesitzer.
Landre* C, Rentier.
Lange H., Polizeirath.
Lange P., Premierlieutenant.
Lehrs, Bibliothekar, Breslau.
Lenz, Rentier.
Levy, Banquier
Lewinsohn Dr., Kaufmann.
Lewinstein. Standesbeamter.
Lichtheim Dr., Professor, Bern.
Liebermann Dr., Professor.
Lieb ig, Kammermusikus.
List, Kaufmann, Brandenburg a. H.
Löchner, Schul Vorsteher.
Lö w Dr., Oberlehrer.
Lüdecke. Kaufmann.
Maier, Major. Lichterfelde.
Mehlis, Lehrer.
Mewes, Architekt.
Meyerhoff, Buchhändler.
Miethe, Lehrer. Brandenburg a. H.
Minni gerode Dr., Prof., Greifswald.
Mitscher, Buchhändler.
Molinari, Amtegerichtsrath
Mühlmann Dr., Gymnasiallehrer.
Müller A. Dr., Oberlehrer
Müller C, Verlags-Buchhändler.
Nerrlich Dr., Oberlehrer.
Nesselmann. Bachhändler.
Ohrjtmann Dr., Oberlehrer.
Parisius Dr. phil.
Patschkowski Dr., Arzt.
P a t z ig Dr., Gymnasiallehrer.
Peter Dr., Oberlehrer.
Rasche Dr. jur.
Reetzke Dr. phil.
Rehm, Secretär.
Reich Dr., Geheimer Sanitätsrath
Riehl Lehrer, Potsdam.
Riesel, Schriftsteller.
Röpke Dr., Realschullehrer.
Rosenow Dr., Realschullehrer.
Rott, Banquier.
S ach s Dr., Prof., Brandenburg a. H
Sachse, Lehrer, Weimar
Schimmelfennig v. d. Oye, Baron.
Schneider Dr., Gymnasiallehrer.
S c h o 1 1 e Dr , Oberlehrer.
Scholz E., OberL, Burg b. Magdeburg.
Scholz J. Dr., Oberlehrer.
Schubring Dr., Gymnasiallehrer.
Schulte E., Bergreferendar, Düssel-
dorf.
SchultzeE. Dr., Oberlehrer.
Schultze P., Kaufmann.
Schumann. Buchhändler.
Schwager, Rathszimmermeister.
Schwalbe B. Dr., Director.
Schwalbe G. Dr., Professor, Jena.
Schweitzer. Redacteur.
Seydeler, Maurermeister.
Siber, Landgerichtsrath, Potsdam.
Simmel, Redacteur.
Stäckel Dr., Realschallehrer.
Strassmann Dr., Arzt.
Ströbing Dr., Professor. Lichterfelde.
Theel E. Dr., Realschullehrer.
Theel J., Lehrer.
Thierfelder Dr., Musikdir., Branden-
burg a. H.
T Opfer A., Fabrikant, BrandenborgaH
Töpfer 0., Banquier, Brandenborga.E
Tuchen Dr., Sanitätsrath.
Toussaint, Fabrikant.
Tro senke. Lehrer.
Uth, Fabrikant.
Voigt Dr., Professor
Volk mann, Amtsgerichtsrath, Dahme.
Wagner, Stadtrath, Brandenbarg a. E
Wan gerin Dr., Professor.
Weber Dr., Director.
Weichsel, Amt«- und Landgerichts-
rath. Magdeburg.
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Berlin— Bozen.
27
Weidig Dr., Gymnasiallehrer.
Winckelmann, Kaufmann.
Winterfeldt, Rechtsanwalt
Woyte, Geheim-Secretär.
v. Zastrow Simon, Staatsanwalt.
Ziepel Dr., Oberlehrer.
Bozen.
Sectionsleitung:
Wachtler Albert, Obmann.
Hanne Alois, Schriftführer.
Schwarz Sigismund, Cassier.
v. Paur Anton, Bibliothekar,
v. Mayrl Victor, i
Wachtler Heinrich, i
Niglutsch Eduard, [Beisitzer.
Frank Christof,
Kössler Carl, )
115 Mitglieder.
Angerer Joh. Dr. j G r o n e s Paul, k. k. Postaratsofficial.
v. Angeli Ed. Ritter, k. k. Postbeamter. | Hanne Alois, Bachhalter.
Antonini Friedrich, ital. Caplan.
Aschberger Johann, Spediteur.
Battisti Albert, Commis.
Baumgartner Alois, Holzhändler.
Baumgartner Ignaz, CommR
Buchner Martin, Privat.
Bückard Conrad, Ingenieur.
Canal Albert, stfidt Ingenieur.
Carstanjen Ernst Dr., Prof., Leipzig.
Civegna Alfons, Kaufmann.
Dallagiovanna Peter, Kaufmann.
Dan tone Fr., Gries (Fassa).
Degischer Wenzel, Kaufmann.
D ieffenbach J. E., Director.
D inzl Ant. Dr., Arzt, Kastelrut.
D oswald JoBef, Privat.
Ebner Johann, Kaufmann.
Ell er Johann. Curat, Sulden.
v. Eyrl Georg Baron, Gutsbesitzer.
Ferrari Gotthard, Buchdruckereibes.
Fink August, Kaufmann.
Fink Carl, k. k. Prof u. Bezirks- Schul -
inspector.
Fischer Richard, Gasfabrik - Director.
Flora Ignaz, k. k. Postmeister, Mals.
Foerster Philipp, Hotelier.
Frank Christof, landwirtschaftlicher
Wanderlehrer.
Ganner Franz, k. k. Forstcommissär.
Giacomelli Pet», Apoth.. DeutKchmetz.
▼. Grabmayr Johann Dr , Advocat.
Grard Georg.
G reis sin g J. A., Buchhalter.
Grimus v Grimburg Carl Ritter,
k. k Professor.
Harting Alois, Lithograph.
Heinrich Ignaz, Secretär.
Helm 8 Otto, Oekonom.
v. Hepperger Carl Dr., Advocat
Hiller Richard, Pharmaceut
Hofer Carl, Optiker,
v. Hoffingott Johann, Spediteur.
Jäger Friedrich, Kaufmann.
Jordan Julius, Spinnereidirector.
Irschara Josef, Architekt.
Kernstock Ernst, k. k. Professor,
v. Khuen Graf, k. k. Kämmerer und
Major.
Frau v. Khuen Helene Gräfin.
Kieser Johann, Ingenieur.
Kiniger Alois, Spediteur.
Kno flach Carl Dr.. k. k. Nolar, Trient.
Knoll A. S., Photograph.
v. Kofi er Gustav Dr., Gutsbesitzer.
Kopriva Ernst Dr., k. k. Adjunct
Kö ssler Anton, Seiler, Fabrikant.
KösslerCarl, Buchhalter.
Kräutner Heinrich, Buchhalter.
Kroat Johann, Privat, Gries.
Lob Heinrich. Kaufmann.
Lun Alois, Weinhändler
Lun Anton, Agent
v. Mackowitz Alois. Gutsbesitzer.
Maglich Johann, Commis.
Fräul. Mahlknech t Josefa.
Mair Felix, Gasthausbes., Klobenstein.
Malcolm Alex., Kaufmann, Venedig.
v. Malfer Josef, Gutsbesitzer, Auer.
I Marchesani Dr., Advocat, Neumarkt.
| Marchesani Josef Dr., Antt, Gries.
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28
Bozen— Breslau
Mayr Rudolf, Buchhalter
v. Mayrhauser Otto, Architekt.
v. Mayrl Paul, erzherzogl. Verwalter.
v. Mayrl Victor, Agent.
Moosbrugger Hans, Commis.
Moser Franz, Buchhändler.
Ni glutseh Eduard, Posamentier.
Niglutsch Josef, Buchhalter.
Oehm Christian. Restaurateur.
Oehm Hans, Buchhalter.
0 esterreicher F. J . Hotelier, Trient.
0 ettel Josef jun , Kaufmann.
Pardatscher Joh., Weinhändl., Gries.
v. Paur Anton, Buchhändler.
v. Payr Alois, k. k Landesgerichtsrath.
Rasmo Ernst, Handlung.sreiscnder.
FräuL Riffes er Clara.
Rodeneder Ig., k. k. Hauptmann a D.
S anftl Adam, Kaufmann.
S anol Josef, Commis.
Frau Santner Ant., Alpenblumengesch.
Santner Joh., Alpenblumengeschäft
Schueler Josef, Privat.
S chwarz Abraham, Kaufmann.
j Schwarz Sigismund, Banquier.
I Scrinzi L., Ingenieur.
I Settari Heinrich, Kaufmann.
Spreter Hermann, Apotheker
Steger Peter, Kaufmann.
Tecini Peter, Ingenieur,
v TrojerPhil. Dr., Arzt, Klobenstein.
Tschugguel AI., Buchhaudl.-Commis.
Tschugguel Edmund, Cafetier.
Tschurtschenthaler AI., Fabrikant
conserv. Früchte.
Tschurtschenthaler Ant., Kaufin.
Tschurtschenthaler Herrn., Kaufm.
Ueberbacher AI., Antiquitätenhan dl
Voigt Heinrich, Director.
W achtler Albert, Kaufinann.
Wachtier Heinrich. Kaufmann.
Wal eher Johann, Wirth, Eppan.
Waldmüller Franz, Apotheker.
Weiser Carl Dr., Arzt.
Welponer Alois. Kaufinann.
Welponer Paul, Kanfmann.
Winkelmann Fritz. Privat, Riva,
v. Zallinger Jos. Dr., Arzt.
Breslau.
Sectionsleitung:
Eck E. Dr., Universitätsprofessor, I. Vorsitzender
Dorn E. Dr., Universitätsprofessor, II. Vorsitzender.
ThalhcimH., Gymnasiallehrer, I. Schriftführer.
Michael Th. Dr., Gymnasiallehrer, IL Schriftführer.
Landsberg Robert, Banquier, Cassier.
Parts ch J. Dr., Universitätsprofessor, Bibliothekar.
D y h r e n f u r t h 0 . Dr. , praktischer Arzt, i
Köhler L., Hofbuchhändler, > Beisitzer.
MaschkeO., Apotheker,
104 Mitglieder.
Anderssohn Aurel, Fabrikbesitzer. ! Eger J. Dr., prakt. Arzt
Auras R., Kaufmann.
Bartsch E., stud. phil.
Bock G., Kaufmann.
Boitze W., Kaufmann.
BülowP., Kaufmann und Stadtrath.
Fi e big R., Amtsgerichtsrath.
Förster R. Dr., Universitäts profe
Frank-Lindheim F., Ritterguts-
besitzer, Kuttlau.
Friedenthal P. G., Commercienrath
v. Burgsdorff, Premierlieutenant a.D. I Fi iedländerS.Dr.Privat4oc.,Proskau
Caro G. Dr. jur.
Caro S. Dr. med., praktischer Arzt.
Claus F., Rendant.
DepeneH Dr., Gymnasiallehrer.
Di tt rieh R., Realschullehrer.
Döring F., geh. Finanzrath.
Dorn E. Dr., Universitatsprofessor.
DyhrenfurthO. Dr., prakt. Arzt.
Eck E. Dr., Universitätsprofessor
Friedrich W., Buchdruckereibe sitaer.
Fromberg C, Banquier.
GauhlJ., Oberlehrer.
Gierke 0. Dr., Univers -Professor.
Glogauer H, Kreisrichter, Tarnowitx.
Gothein E. Dr., Privatdocent.
Gottstein J. Dr., Privatdocent.
GremplerH., Kaufmann.
Grützner P. Dr., Privatdocent
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Breslau— Brixen.
29
Grund M., Kaufmann.
Handloss P. Dr., Seminarlehrer.
Hartmann W., Kataster -Controleur,
Gross-Strehlitz.
Hasse Ü. Dr., geh. Sanitätsrath.
Hecht 0., Assessor.
Heidenhain R. Dr., Univers.-Professor.
Heimann H., geh. Commercienrath.
Herdtmann C, Pastor, Neurode.
Herold Dr., Rechteanwalt, Oels
Joseph G. Dr . Privatdocent.
Kärger K., stud. jur.
Kaufmann A. Dr., prakt. Arzt.
Kern E., Premierlieutenant a. D.
Klose J., Landrichter, Gleiwitz.
Köhler L., Hofbuchhändler.
Körner M . Ingenieur
Korpulus B, Rechtsanwalt.
Kuuisch H. Dr.
Kynast R. Dr.
Lampe H., Oberstlieutenant a. D.
Landsberg E., Referendar.
Landsberg R., Banquier.
Langer B. Dr., prakt. Arzt,
v. Lasaull A.Dr., Univers.-Prof., Kiel.
Lehmann P. Dr., Gymnasiallehrer.
Löwig F. Dr., Goldschmieden.
Lübbert A , Kaufmann
Mahl er E., Kaufmann.
Maschke 0., Apotheker.
Mehner, Bergrath, Neurode.
M eidner H„ Procurist.
M ichael H. Dr., Gymnasiallehrer
Möbius J.Dr., Reichsb.-Cassier, Erfurt.
Molinari Th., Kaufmann.
Nentwig, Rechtsanwalt, Oppeln.
NordtmeyerH. Dr., Realschullehrer,
0 e s t e r 1 e y H. Dr., Bibliothekar.
OpitzO., Kaufmann
Partsch C. Dr., Assistenzarzt.
Partsch J. Dr., Univers.-Professor.
Pohl F. Dr., Kreisrichter, Trachenberg.
1 Pohla W. Dr., Gymnasiallehrer.
Pringsheim C, Landwirth.
Putze U., Buchhändler.
| Raabe 0-, Buchdruckereibes., Oppeln.
| v. Rabenau B., Referendar,
j Rosenbaum F. W., Kaulmann.
' Schade A., Curatus
Schmidt Th., stud. phil.
Scholz E., Weltpriester u.Schulpräfect,
Habelschwerdt.
Scholz P. Dr., Univers.-Professor.
Schreiber G., Banquier.
Schröter H. Dr., Univers.-Professor.
Seuffert H. Dr., Univers.-Professor.
Severin H , Stadtrath.
Siegert R., Landgerichtsrath.
1 Simon H. Dr., prakt Arzt.
I S k e n e C, Fabriks-Director.
So lt mann 0. Dr. med., Privatdocent.
Sorain erbro dt J. Dr., Univers.-Prof.
Spiegelberg 0. Dr., Univers.-Professor
u. geh Medicinalrath.
StrakaH., Kaufmann.
Thalheim Th., Gymnasiallehrer.
Töplitz Th. Dr.. prakt. Arzt
Vater, Rechtsanwalt.
I Weiss F., Referendar.
'Wenzel P., Bürgermst.. Wünschelburg.
! Wiener Dr. med
Wiskott M., Fabrikbesitzer,
i Wiskott Th , Fabrikant.
'Wittig, Rechtsanwalt, Glatz.
Brixen am Eisack.
Sectionsleitung:
Merkel J., Ingenieur, Vorstand.
Heist EL, Gasthufbesitzer, Schriftführer
Goldiner X, Schuhmacher, Cassier.
16 Mitglieder.
Cantioller, Gasthofbesitzer, Klausen. Ostheimer Franz jun., Weinhändler,
v. Dalla Torre, k. k. Forstverwalter Peer Dr , Arzt
X> essaier Dr., Advocat.
Goldiner J., Schuhmacher.
HeissH., Gasthofbesitzer.
Kaltenegger Prof., kaiserl. Rath
JlerkelH., Ingenieur.
31utschlechner Dr., Arzt.
Peer Ign., Apotheker.
Seidner W., Kaufmann.
Staub, Apotheker u. Bürgermeister.
Pfaundler, Privat.
Thal er Dr.. Arzt.
Waitx C, Kaufmann.
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30
Bruneck— Coburg.
Bruneck.
Gegründet am 16. NoteroUr 1880.
Sectionsleitung:
Hib ler Hieronymus Dr., Advocat, Vorstand
Mahl Jos. Georg, Buchdruckereibesitzer, Schriftführer.
v. Grebmer Eduard, k. k. Postmeister.
20 Mitglieder.
B r u n n e r Georg, Gastwirth.Geiselsberg.
Festner Moses, k k. Servituten- Ab-
lösungs-Commissir.
Fran zelin lgnata, Gastwirth.
Ghedina Paul, k. k. Major u. Landes-
schützen-Bataillons-Commandant.
v. Gr ebm er Eduard, k. k. Postmeister,
v. Grebmer Jos., k. k. Steuereinnehmer.
v.Haider Oskar Ritter, Ingenieur, Graz.
Hibler Hieronymus Dr., Advocat.
Jörg Johann Dr., k. k. Bezirksrichter,
v. Khautz Edler zu Eulenthal, k. k.
Hauptmann.
Mahl J. G., Buchdruck ereibesitzer.
v. Mayrhauser Otto. Architekt, Boien.
v. Menz Emst Dr., ReichBritter, k. k.
Notar u. Bürgermeister.
Mutschlechner J.,Gaatwirth,S.Vigü.
0 f e r Caspar, Ingenieur.
Schneider Franz Josef, Professor an
der Handelsschule, Innsbrack,
v. Stadler Ritter v. Wol fersgrün,
k. k. Professor, Bozen.
Swoboda Raimond, Pbarmaceut.
Tinkhauser Johann, Handelsmann,
v. V in tl er Friedrich Ritter, Privat
Coburg.
Sectionsleitung:
Graf Dr. med., Stabs- u. Bataillonsarzt, I. Vorstand.
Riem an n Franz Dr. phil., Gymnasiallehrer, Schriftführer.
Löh lein Friedrich, Privatier, Cassier.
ü5 Mitglieder.
Appel Ludwig, Kaufmann
B a hm a n n Emilt Rechtsanwalt.
v. Bassewitz, Major a. D., Gotha.
B audier, Regierungs-Assessor.
Baumbach, Landrath, Sonneberg.
B erger Fr. Dr. med., Medicinalrath.
Biedermann Louis, Kaufmann.
B i 8 c h o f f Emil. Kaufmann.
B ondies Fr. W., Kaufmann.
Brey ding, Postsecretar.
Fraul. Brey mann Sophie. Eisenach.
Brodführer, Schuldirector.
v. Brunn eck A., k. k. Rittmeister a.D.
Campbell of Craigniss, Premier-
lieutenant u. Adjutant S. H. des Her-
zogs von Coburg.
Degssing Emil, Justizrath.
Fr&uL Dictel Louise, Eisenach.
Dressel Robert, Kaufmann.
Duphorn Heinrich, Decorationsraaler,
Eisenach
El an er, Hofbuchhändler, Eisenach.
Esmarch, Dr. med., geh. Medicinal-
rath u. Professor, Kiel.
Ewald, Präsident des herzogl. Hofamte?.
Florschütz Bruno Dr. med., Sanit.-B
Forkel Hermann Dr. jur., Gerichts-
Assessor, Gotha.
Gempp, Apotheker, Rodach.
Graf Dr. med., Stabs- u. Bataill -Arzt
Gruner Ernst, Landrathsamts-Asse*s.
Härtel, Rechtsanwalt, Rudolstadt.
Hessberg Dr. med, prakt. Arzt,
Schleusiugen.
v. Imhoff Baron, Rittergutsbesitzer auf
Hohenstein.
Krafft Emil, Kaufmann.
K ra i s s Herrn , Amtsricht, Gräfentonna.
Leyss G., Privatier, Königsberg L Fr.
Liebaldt, Oberamtsrichter, Suhl
Löhlein Friedrich, Privatier.
Müller Dr. med . Medicinalrath.
Ortloff Friedrich Dr. phü.
Othberg Rudolf, Steuerrath.
Pohl , Hauptmann u. Compagniecbef.
Quark Burkhard, Rechtsanwalt.
Ratzeburg, Capitän zur See z. D.
Reich, Postsecretar, Greiz.
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C oburg — Constanz
31
Riemann Albert, Fabrikant.
Riemann Emil, Finanzrath.
Riemann Franz Dr., ph. Gymn.-Lehrer.
v. Röpert Bar., hzgl. Oberstallmeister.
S c h a c k Dr. jur., 0.-Amtsricntcr,Rodach.
S c h e 11 e r Heinrich, Grosshändler, Hild-
burghausen
S c h e 1 1 e r Robert, Grosshändler, Hild-
barghausen.
Sc hiegnitz Paul, Amtsrichter.
Schmidt Alwin, Kaufmann, Leipzig.
Sehr ai J t Hermann, Banquier.
Schwabe Dr. med., Amtsphys., Apolda.
Scott Mr., Geschäftsträger I. M. der
Königin von England.
Seige Dr. med., prakt. Arzt, Saalfeld
Simon Albert, Kaufmann.
Simon Louis, Kaufmann.
Simon Otto, Kaufmann.
Staude Julius. Privat.
v. Stockmar Baron, Major a. D. und
Rittergutsbesitzer.
Strassburger Oscar, Kaufmann.
Strasser Hugo, Hof-Optikus.
Study Dr. phil., Gymnasial professor.
Tröger Rudolf, Privat
Voigtol Dr., med Privat.
Voll and, Hauptmann u. Compagnie-
Chef.
Constanz.
Sectionsleitung:
Zengerle W., Professor, Vorstand.
Cnefelius L., Privat, Vorstand-Stellvertreter.
Strauss W. Dr., Privat, Schriftführer und Cassier.
95 Mitglieder.
Ammon 0., Buchdruckereibesitzer.
Baader L., Privat
Basier. Notar, Stockach.
Baur F. X, Privat.
Baur jun.. Apotheker, Ichenheim.
Becker C, Post-Dir. a. D., Karlsruhe.
Beger, Ober-Ingenieur, Offenburg.
Bis sing Fr., Oekonom.
Bosch, Apotheker, Radolfzell.
Böhm, Oberlehrer, Ueberlingen.
Brandes W., Bank-Director.
Braun A., Bau-Inspector.
Brunner H., Banquier.
Buss J., Landgerichtsrath
Cnefelius L., Privat.
Coblenzer Ad., Fabrikant.
Dehrns Dr., Postrath.
D elisle, Fabrikant, Durlach.
Ewald, Pfarrer, Ueberlingen.
Förster Fr., Spital Verwalter
Freudenberge r, Bahn-V., Offenburg.
Gesell D., Conservator des Museums,
v. Girardi, Oberförster, Messkirch.
Gotha L., DampfschiflTahrts-Inspector.
Grad mann A., Kaulmann.
Griesser C, Rathschreiber.
Haas C, Ministerialrath.
Hagebusch, Oekonom, Radolfzell.
Hagmann. Landw.- Lehrer. Messkirch.
Haitz Dr., Medicinalrath, Meersburg.
Halm F., Hötel-Besitzer.
Hamm, Oberförster, Stockach.
He es er A., Kaufmann.
Hegele J., Bank-Director.
Heros e* E., Fabrikant.
Hermann C, Bau-Director.
Hesslöhl E. Dr., Professor.
Jack J , Privat.
Johns 0., Privat
Kays er W., Bezirks -Maschinen-Ing.
Keller, Ingenieur, Lörrach.
Keppler W., Privat.
Kling, Post-Director, Donaueschingen.
K o h 1 u n t H , Landgerichtsrath
Kränkel, Professor, Gymnas.-Director,
Donaueschingen.
Kurr, Prem -Lieuten. a D., Moosburg.
Landauer Jul..Fabkt.,Zörbigb.Leipzig.
Lang Dr., Gutsbesitzer, Hinterhausen,
v. Lessei, Oberst-Lieutenant.
Loös, Fabrikant, Singen.
Luschka A., Anwalt
Mai er J., Gewerbschul -Vorstand.
Manz, Ingenieur, Ueberlingen.
Marquardt R. Dr.. Stabsarzt.
Math ei 8 Fr., Anwalt
Mauron Dr., Professor.
Meck W., Buchhändler.
Meyer J , Hötel-Besitzer, Singen.
Munding, Posthalter, Engen.
Niemeyer H, Rechtsanwalt u. Notar,
Essen a. d. Ruhr.
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32
Constanz— Darmstadt
Noppel E., Fabrikant.
0 s t n e r A., Stadt- Director.
Perpente\ Güterverwalter, Offenburg.
Rahn M., Kaufmann.
Rasina, Oberamtmann, Engen
Raupp A., Gasdirector.
Reif fei F., Kaufmann, Weinheim.
Riggler A., Anwalt,
Schmidt G. Dr., Medicinalrath.
Schmidt K. Dr., prakt. Arzt, Lahr.
Schmitt J., Wasser- und Stiassenbau-
Inspector.
Schneider, Redacteur u. Verl., Engen.
Schuhmacher J., Ingenieur, Bombay.
Schwarz Fr., Ober-Postkassen-Buchh.
Seiz K. Prof., Kreisschulrath.
Sevin L., Rector.
v. Seyfried, Premier- Lieutenant.
Siraraermacher W., Fabrikant.
Stock er, Amtsrevident, Engen.
S t ö 8 s e r 0., Postdirector.
Strauss Gl., Kataster-Control., Eitorf.
St raus s W. Dr., Privat.
Suhm G. Dr., Zahnarzt.
Sulzberger A., Banquier.
Thumb J., Postverwalter a. D.
Waag C., Landgerichtsrath.
Waizenegger, Premier-Lieutenant.
Weiss, Obereinnehmer, Ueberlingen.
Widmann A., Versicherungsagent.
Winter, Oekonom, Stockach.
Wittmer F., Kaufmann.
Wolff Tob., Bezirks-Bahningenienr.
Würth, Oberamtsrichter, Ueberlingen.
Würtenberger, Fabrikant.
Zengerle W.,Prof., Realschul -Director.
Darmstadt.
Sectionsleitung:
Metz L, Rechtsanwalt, Vorsitzender.
Schwab jun. Gottfried, Kaufmann, Schriftführer.
Orth Ph., Kaufmann. Cassier.
102 Mitglieder.
Anton Rudolf. Telegraphenverwalter.
Anton Georg. Fabrikant.
Arendt, Bau-Inspector.
Arnold Fr., Premierlieutenant a. D.
Backofen Ludwig.
Bartha Th., Gerichtschr., Gernsheim,
de Beauclair Adolf, Ministerialsecr.
Becker D., Cigarrenfabrikant, Lorsch.
Bergsträsser Arnold, Buchhändler.
Bird Herbert. Rentner.
Birkenholz Julius, Vilbel.
Bonbard Carl. Landgerichtsrath.
Budde Dr., Hofzahnarzt.
Büchler L.. Kaufmann, Dresden.
Harre s, Architekt
Hein, Kaufinann.
Frau Hein.
Helfmann J. A., Rentner,
v. He«>se Carl Dr , Oberlandesgerichtsr.
Heumann K. Dr.. Professor, Zürich.
Hipp Gustav, Kaufmann.
Ho ff mann Heinr., Kaufm., LiverpooL
Hügel A., Bankbureauchef.
Jordis, Banquier.
Keller H., Commerzienrath.
Kleber C, Rentner.
Klinger Wilh., Chemiker.
Klunk, Kaufmann.
Büchner Wilh., Fabrikant, Pfungstadt Knispel, Hofschauspieler.
v. Koeth-Sörgenloch.
Kreb s, Cassier.
Krüger Fritz, Postsecret&r.
Langenbach Dr., Reehtsanwalt.
Langenbach Wilh , Kaufinann.
Langheinz Dr., Zahnarzt.
C allmann Carl, Weinhändler.
Fräulein Cholewa.
Deininger, Ober-Postdirect., Aachen
Fischer Dr., Professor.
Fischer-Wrede, Bankbeamter.
Frank Heinrich Dr.
Fuhr Ferd., Kreisassessor, Oppenheim. 1 Leist, Apotheker, Castel.
Glöckner, Fabrikant | Lepsius Dr., Professor.
Greger, Baden-Baden Lerch Georg. Kaufmann.
Frau Grodhaus Auguste. Leuthner Louis, Consul.
G rodhaus W., Seifenfabrikant Leydhecker Dr.
Groo8 8, Gütercontr. d. H. L. B., Mainz. 1 Mahr Nikol., Kaufinann.
Harre8 Louis, Hofbaumeister Merk E. A., Apotheker.
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Darmstadt— Dresden.
33
Metz L, Rechtsanwalt.
Nick Ludwig.
Oppenheimer G., Rechtsanwalt.
Orth Phil., Kaufmann.
Osann Dr., Rechtsanwalt.
Parkus, Bankdirecto r.
Primm, Weinhändler, Mainz.
Reitz Dr., Kaufmann.
Rodenberg, Professor.
Roll Ludwig, Kaufmann.
Sander Ferd., Banquier.
Schäfer Herrn., Amtsrichter.
S c h a r c h, Ober- Rechnungsrevisor.
Schlapp Ernst, Bankdirector.
Schlapp Georg, Chemiker.
Schlapp Rudolf, Buchhändler.
Schmeel Dr., Rechtsanwalt.
Schmitt, Seifenfabrikant.
Schmitz, Gymnasiallehrer.
Schödler, Amtsrichter, Langen.
Schwab jun. Gottfried, Kaufmann.
Schwab Willi.. Kaufmann.
Schwarz, Kaufmann, Bessuugen.
Schwinn Christian.
Scriba Friedrich, Apotheker.
Seligmann Rudolf, Weinhändler.
Senkenberg E., Apoth., Frankenthal.
SenckenbergC, Oekon., Frankenthal.
Straus Hermann, Mannheim.
Tenner Dr., Apotheker.
Trier Theodor, Kaufmann.
Trier Adolf, Kaufmann.
Wagner, Hofschauspieler.
Waldmann, Secretär.
Weber Dr., Geh. Med.-Ratb.
Weber, Amtsgeriehterath, Sulz.
Weidenbusch A., Kaufmanu.
Welter, Intendanturrath.
W e 1 z b a ch e r, Lithograph.
Wenck Dr., Rechtsanwalt.
Weyland, Landgerichtsrath.
Wolfs kehl Emil, Banquier.
Wolfs kehl Otto, Banquier.
Wulz, Apotheker.
Zöppritz L., Kaufmann.
| Zimmermann Dr., Amtsricht, Lorsch.
Dresden.
Sectionsleitung.
Munkel A., Amtsrichter, Vorsitzender.
Müller Br., Lehrer, stellvertretender Vorsitzender.
Friedrich B., Kaufmann, I. Schriftführer.
Schmidt G. Dr., Rechtsanwalt, H. Schriftführer.
Hänsel B., Bureau-Assistent, Cassier.
Richter E., Kunsthändler, Bibliothekar.
Käbitzsch, Kaufmann, Hüttenwart.
180 Mitglieder.
Abendroth, Apotheker, Pirna.
Ackermann, Kaufmann.
v. Alvensleben, Maler.
Ancke Oscar, Baumeister, Chemnitz.
Arndt, Kaufmann.
Bachmann Dr., Rechtsanw., Pulsnitz.
Bässler, Landgerichts-Director.
Beck K., Kammermusicus.
Beck C. 0., Particulier.
Behr, Particulier.
Beyer 0. C. A., Sensal.
B e s c h o rn e r Dr., Amtsger.-Referendar.
Biehn, Cassier.
Blochmann Dr., Superintend., Pirna.
Böhme, Fabrikant.
Bornemann, Rechtsanwalt
v. Bose Dr., Chemiker.
Braeunig Dr. med., Radeberg.
Brückmann Dr., Medicinalrath.
Mitglieder- Veroichnisa lhfcl.
Buchheim, Stadtrath, Bautzen.
Caro Dr., Hof-Apotheker.
Calberla M., Particulier.
Czirn v. Terpitz, Regierungs-Assess.,
Liegnitz.
D int er, Lehrer, Bautzen.
Donath, Finanz-Assessor.
Donath F., Kaufmann
Dürisch, Amtsrichter.
Ebert, Kaufmann.
Ebert Dr., Fabrikbesitzer, Coswig.
Eisenreich, Kaufmann.
Eisenstuck A. Kaufmann, Chemnitz.
Enzmann Dr., Rechtsanw., Chemnitz.
Erdmann Dr., Medicinalrath.
Esche E., Fabrikbeitzer, Chemnitz.
Fasoldt, Rechtsanwalt.
Faust Dr., Sanitätsrath.
Fischer, Rittergutsbesitzer, Bautzen.
3
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34
Dresden.
Flechsig, Laudgerichtsrath.
Flemming, Dr. ph.
Förster W., Particulier.
Förster, Gerichtsaintmann a. D.
Förster, Rechtsanwalt, Pirna.
Först er, Landgerichts-Referendar.
Friedemann, Oberlehrer.
Friedrich B., Kaufmann.
Gehe Dr., Regierungs -Assessor, Pirna.
Gehre, Lehrer.
Gehrmann, Diaconus, Pirna.
Geissler, Rechtsanwalt Freiberg.
Geucke E.. Kaufmann.
Giesecke Dr., Chemiker, Plagwitz.
Gleitsmann, Fabrikbesitzer.
Güring, k. Kammermusikus.
Grenser Dr., Landgerichts-Assessor.
Günther G. A.. Kaufmann.
Hanse B., Banquier.
Hansel B , Bureau- Assistent.
Hagspihl Dr. med.
Heck er B., Kaufmann.
Helling, Particulier.
Heinpel A., Kaufmann, Pulsnitz.
Hern s, Particulier.
Hermann Kichard, Bankbeamter.
Hey de mann, Banquier, Bautzen.
Hippe, Hechtsanwalt.
Höckner, Buchhändler.
Holländer, Kaufmann.
Hornig, Kaufmann.
Jäger, Coramissionsrath.
Jeheber, Lehrer.
I srael, Seminar-Director, Zschopau.
Käbitzsch, Kaufmann.
Kaphahn, Kaufmann, Schwerin.
Keit, Fabrikant.
Kellerbauer, Professor. Chemnitz.
Kiessling, Ministerial-Secretär.
Kickelhain, Architekt.
Klickermann, Kaufmann.
Köckritz, Kaufmann, Grossenhain.
König, Landgerichtsrath.
Könitz er, Fabrikbesitzer, Zittau.
Kraft, Bureau-Inspector.
Kretzschmar, Fabrikant.
Krug, Dr. med.
Krumbiegel Dr., Instituta-Director.
Küntzelmann Dr. med.
Küntzelmann L., Fabrikant.
Kurtz. Kaufmann, Meissen.
K atz leb, Bezirks-Assessor, Chemnitz.
Lehmann 0. Dr., Laudtagsstenograph.
Leonhardi- Aster Dr. med.
Lindemann. Gymnasiallehrer a. D.,
Cossebaude
L o c k n e r, Kaufmann, Chemnitz.
Löbe Dr., Geh. Ohe rrechn Ungerath.
Löber K., Hofschauspieler.
Löhnis, Generalagent
LorinserDr., Domcapitular, Breslau.
Lugen he im, Lehrer.
Metzdorf, Oberlehrer, Görlitz.
Meyer F., Kaufmann
Münlstädt, Stadt-Cassicr, Chemnitz.
Müller Br., Lehrer,
j M unkel A., Amtsrichter.
Neidhardt, Assessor und Hilfsrichter.
Chemnitz.
Neuenborn, Apotheker.
Nico laus, Kaufmann, Zittau.
Noch, Musik director a. D.
; Oberländer Dr. med.
Oertel, Rechtsanwalt, Radeber<r.
Opitz, Rechtsanwalt.
P ä s s 1 e r, Buchdruckereibesitzer.
Pas so w, Oberförster, Sitzenroda.
Petri, Ober-Staatsanwalt, Bautzen.
Pfeil schmidt, Rechtsanwalt.
Pressler, Rentier.
Prinz, Kaufmann.
Prix, Lehrer, Annaberg.
P r o ch a s k a, Polytechniker.
Habe Dr. med.
Ragoczy, Rector, Liegnitz.
Ranniger, Commerzienrath, Altenburg.
Renner Ad., Kaufmann.
R i c h t e r E., Kunsthändler.
Rinck Dr., Assessor und Hilfsrichter.
Rüger, Diaconus.
Rusch, Nutzholzhändler.
Scheicher Dr., Finanz- Assessor.
Scheufler, Amtsrichter, Waldheim.
Schick Dr. med.
Schink, Portrai tmaler.
Schlegel L, Rechtsanwalt.
Schlüter, Kaufmann.
Schmalz, Amtsrichter. Nossen
Schmidt Chr., Rechtsanwalt
Schmidt G. Dr., Rechtsanwalt.
Schmidt Oscar, Kaufmann
Schönfeld, Cassier.
Schreck, Rechtsanwalt.
Schreiber P. Dr., Chemnitz.
Schulz S.. Particulier.
Schumann Dr. med.
Seebe jun., Kaufmann.
Seidel, Seminar-Oberlehrer, Zschopüa.
S e y f e r t, Consist - Assess.u. Rechtsan w..
Bautzen.
Siebdrat, Dampfkessel-Inspector.
Sintenis Dr., Rechtsanwalt.
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Dresden— Erzgebirge- Voigtland.
35
Sparmann, Procurist
Steinbach, Diaconus.
Stiehl er, k. Bezirksarzt, Aunaberg.
Stolpe, Kaufmann.
Teichler, Kaufmann.
T e i c h m a n n, Kaufmann.
Theunert Dr. phil.. Chemnitz.
Thiele K., Kammermusicus.
Thiem, Ingenieur, München.
Thieme R., Kaufmann.
Thierbach, Landger.-Dir., Bautzen.
Tietze, Rechtsanwalt, Bautzen.
T i t z e n t h a 1 e r, Kaufmann.
Töpelmann, Assessor, Tharandt.
Trentzsch, Oberlehrer.
Trepp, Conditor.
Tz schü ekel I\, Landwirth.
] Ufer, Oberlandesgerichtsrath.
| Urban, Buchhändler.
Voigt, Bez.-Steuer-Inspector, Zittau
Wein gart Dr., Landgerichts-Assessor.
Weissbach, Pastor, Rabenau
Wengler, Oberlandesgerichtsrath.
Werner, Buchhändler.
Werner, Stadtrath , Zschopau.
Westmann R., Kaufmann.
Wiedemann, Particulier
Wimmer Dr. med.
Winkler, Kaufmann, Chemnitz.
Wolf Dr. med.
Wölfl. Dr., Rechtsanwalt.
Zähler, Oberlehrer a, D.
v. Zedtwitz K„ Botsch.-Secr., Tokio.
Zieschner, Commissionsrath.
Erzgebirgisch-Voigtländische Section in Zwickau.
Sectionsleitung:
Lehmann Adolf, Landgerichtsrath, Zwickau, Vorstand.
Schnorr Veit Hans, Realschul-Oberlehrer, Zwickau, Stell-
vertreter des Vorstands und Bibliothekar.
Stengel Eduard, Banquier, Zwickau, Cassier.
Lossow Wilhelm, Kaulmann, Glauchau, {
Facilides Curt, Kaufmann, Plauen, J
126 Mitglieder.
Ackermann Oscar Edwin, Amtsger.- ! Göll an Hennann, Kaufmann, Glauchau.
Beisitzer.
Assessor, Chemnitz.
Alb recht Emil, Realschuldirector,
Crimmitschau.
Ayrer Heinr. Otto Dr. jur., Referendar,
"Schwarzenberg.
Baumeyer Rieh.. Kaufmann, Glauchau.
Becker Gustav, Kaufmann, Chemnitz.
Grahl Gustav Adolf Aug., Postdirector,
Reichenbach.
Grimm Friedr., Rechtsanwalt.Glauchau.
Grimm Otto Dr. jur., Rechtsanwalt,
Reichenbach.
Günther Oscar. Kaufmann, Zwickau.
Härtel Bich. Jul.Rechtsanw., Zwickau.
Becker Richard, Buchhändler. Zwickau, j Hab nemann Felix, Kaufmann, Zwickau.
Bergmann Fritz, Kaufmann, Plauen. | Hanisch Vr. Heinr. Oscar, Oberamts-
Berndt, Semin.-Oberl ehrer. Auerbach.
Bö hl er Julius, Kaufmann, Plauen.
richter. Werdau.
Haupt Emil, Kaufmann,
Reichenbach.
Dietrich Carl Fr. August, Kanzlei- Heinzig Bernh. Eduard Dr. phil., Ober-
Secretär. Zwickau.
lehrer, Plauen.
Ebert Friedr., Rittergutsbes., Leubnitz, j Hempel Dr. jur , Rechtsanw., Zwickau.
Eger EmU, Kaufmann, Mülsen St Jacob. Henne Gustav Adolf, Seminardirector,
Ehret H., Färbereibesitzer, Glauchau.
Erzgebirgsverein.
Facilides Curt, Kaufmann, Plauen.
Fikentscher Wilhelm, Fabrikbesitzer,
Zwickau.
Flechsig, Baumeister, Zwickau.
Freitag Julius, Kaufmann, Glauchau.
Friedrich, Bez.-Steuerinsp. .Auerbach.
Gey ler Robert, Rechtsanwalt, Zwickau.
Götze Emil, Fabrikant, Glauchau.
Schneeberg.
Hentschel Fr. Aug., Banquier und
Stadtrath, Zwickau.
Herrmann Eugen, Kaufmann. Plauen.
Hesse, Realschul-Oberlehrer.Glauchau,
Hesse A., Referendar, Klingenthal,
Hinkelmann Hugo, Kaufm., Glauchau.
H u 1 ts c h Moriz, Sem.-Lehrer, Auerbach.
III gen Hermann, Färbereibesitzer,
Crimmitschau.
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36
Erzgebirge-Voigtland.
Jacobi Georg Heinr., Realschul-Ober-
lehrer, Schneeberg.
Jahn Bruno, Rechtsanwalt, Zwickau.
Jentsch Heinr., Pfarrer, Wilkau.
Jentsch Gustav Arthur Alex., Amts-
richter, Chemnitz.
Jost Heinrich, Kaufmann, Chemnitz.
Kästner Florentin, Kohlenwerksbes.,
Zwickau.
Ka iser G. A., Lehrer, Crimmitschau.
Keck von Schwartzbach, Landger. -
Director, Zwickau.
Kessinger, Landger.-Rath, Chemnitz.
Kirchner Oswald Rob. Dr. phil., Real-
schul-Oberlehrer, Zwickau.
Klemm Carl Wilhelm.Kaufm., Glauchau.
Klitzsch Emanuel Prof. Dr., Musik-
Director, Zwickau.
Körner Mor. Emil, Rechtsanw.,Zwickau.
K r a m e r Rieh., Amtsrichter, Falkenstein.
Krause Chr. Fr., Schuldirector, Planen.
Krause Heinr. Theodor, Landgerichts-
rath, Chemnitz.
Kretzschmar Julias Carl, Bezirks -
Steuersecretär, Zwickau.
Kupfer Friedr. Heinr., Realschul-Ober-
lehrer, Schneeberg.
L a c h m a n n R. G., Rech tsanw., Auerbach.
L a c h m a n n Dr. med., pr. Arzt, Auerbach.
Lang Hermann, Kaufmann, Plauen.
Langhof Gustav, Kaufmann, Auerbach.
Lehmann Adolf, Landger. -R., Zwickau.
L ö s e r Adolf, Lehrer, Zwickau.
L o h s e Carl Theophron, Realschul-Ober-
lehrer, Plauen.
Lorenz Heinr. Oscar, Kaufm., Chemnitz.
L Oes ow Arthur. Kaufmann, Glauchau.
Lossow Emil, Kaufmann, Glauchau.
Lossow Wilhelm, Kaufmann, Glauchau.
Martini Oscar Theodor, Rechtsanwalt,
Meerane.
Mehner Heinr. Oscar, Rechtsanwalt,
Chemnitz.
Meichsner Gustav, Färbereibesitzer,
Glauchau.
M erb ach Joh., Insp. -Assist., Zwickau.
M ö c k e 1 Ernst Hermann, Seminar-Ober-
lehrer, Schneeberg.
Mörbitz Hugo Dr. jur., Staatsanwalt,
Zwickau.
Müller Anton, königl. Hüttenmeister,
Oberschlema.
Müller Franz Richard, Amtsrichter,
Oschatz.
Müller Mai, Buchhändler, Plauen.
Nicola iPaul,Rechtsan w.,Crimmitschao.
Nitz 8 che Julius, Fabrikant, Werdau.
Oehmichen Carl Aug., Brandvere.«
Inspector, Schwarzenberg.
Opitz Volkm., Rittergutsbes., Auerbach.
Oppe Hugo Volkmar, Bergdir., Zwickau.
Peltasohn Bruno, Referendar, Plauen.
Persch, Stadtrath, Glauchau.
P e u c e r Maxim., Referendar, Werdan.
P 0 i ck e Moritz, Bezirks-Steuerinspector,
Schwarzenberg.
Reissmann Edmund, Seminar-Ober-
lehrer, Auerbach.
Reuth er Ernst Dr. phil., Seminar-
Oberlehrer, Auerbach.
Röber, Oberlehrer, Werdau.
Rossner Gustav Lobegott, Rendant
a. D., Glauchau.
Rothmaler Albert, Postcassier, Zittau.
Rucks Robert, Eisengiessereibesitzer,
Glauchau.
Rudert Bruno Dr. jur., Landgerichts-
rath, Zwickau.
v. Scheibner Friedr. Bernh., Land-
gerichtsrath, Chemnitz.
Schmiedel C. Herrn., Archidiakonns,
Chemnitz.
Schnorr Veit Hans, Real schul -Ober-
lehrer, Zwickau.
Schön felder Georg, Seminar-Director,
Auerbach.
Schramm Gustav Adalbert, Stadtbau-
meister, Zwickau.
Schubert Chr. Gottlob, Gerichts-
schreiber, Zwickau.
Schumann Carl Eduard Otto Dr. jur.,
Rechtsanwalt, Plauen.
Schumann Richard, Seminarl ehrer,
Auerbach.
SchurtzC.H. Dr., Kohlenwerksdirector,
Zwickau.
Schwenke, Forstrentamtm.. Auerbach.
Schwerdtner Ernst, Seminar- Ober-
lehrer, Oschatz.
Seifert Gustav, Kaufmann, Auerbach.
Seifert Ose, Landger.-Rath, Chemnitz.
Seifert Reinh., Rechtsanwalt, Zwickau,
Seume Theod., Rechtsanwalt, Zwickau.
Siebdrat C. Theodor Albert, Polixei-
director, Chemnitz.
v. Steindel Const., Bergdir., Zwickau.
Stengel Eduard, Banquier, Zwickau.
Stirn mel K. F., Finanzprocurator und
Rechtsanwalt, Plauen.
Sturm Adolf, Kaufmann, Glauchau.
Digitized by
Erzgebirge- Voigtland— Fichtelgebirg. 37
Täschner Eugen Alexis, Rechtsanwalt,
Freiberg.
Temper Herrn., Rechtsanwalt, Zwickau.
T e mp e r Robert, Amtsrichter, Chemnitz.
Thiele Julius, Kaufmann, Glauchau.
Türke Otto, Organist, Zwickau.
Uebel, Kaufmann, Plauen,
ühlig Bruno, Kaufmann, Auerbach.
Ulrich Horst, Kaufmann, Chemnitz.
Ullrich Heinr. Franz, Justizrathund
Rechtsanwalt, Chemnitz.
Walther Justus, Kaufmann, Plauen.
Wolf Theodor Dr. jur., Landgerichts -
Director, Zwickau.
Zeune Ernst, Kaufmann, Glauchau.
Flchtelgeblrg In Wunsiedel.
Sectionsleitung:
Kadner, k. Forstmeister, Vorstand.
Breitung, k. Notar, Schriftführer.
Schneider, k. Forstamts-Assistent, Cassier.
Ordnung, k. Bezirksamtmann,
Tuppert Dr., k. Medicinalrath,
Klee mann, k. Rentbeamter, Beisitzer.
Buch er, k. Amtsrichter,
Weber, k. Pfarrer,
53 Mitglieder.
v. Beauvais, Fabrikdirector, Franken.
Brandenburg, Privat. u. Landtagsabg.
Breit ung Alfred, Kauf in., Schweinfurt.
Breitung Mai, k. Notar.
Brühschwein, k. Oberamtsrichter,
Kirchenlamitz.
Buch er, k. Amtsrichter,
v. Burchtorff, k. Regierungspräsident,
Bayreuth.
Cordes Dr., k. Hofrath, Aleiandersbad.
Degen, k. Pfarrer.
Denk, k. Oberförster, Kulmain.
Fels er, k. Oberförster, Fichtelberg.
Grimm, k. Lieut. a. D., Kirchenlamitz.
Häffner, k. Oberförster, Furthammer.
Häffner, k. Oberförster, Weissenstadt.
Härtung, k. Oberförster, Bischofsgrün.
Heberlein, Apotheker, Weissenstadt.
Herzer, k. Oberförster, Weidenberg.
Herzer, k. Förster, Tröstau.
Jäger, Zahntechniker, Asch.
Kadner, k. Forstmeister.
Kadner, k. Oberförster, Speinshardt.
Klanner, Färbereibes., Kirchenlamitz.
Kleemann, k. Rentbeamter.
Kleemann, Fabrikbes., Weissenstadt.
Kraussold, k. Pfarrer, Redwitz.
Krem s er,k.Betr.-Ingen.,Treuchtlingen.
Kreuter, k. Bauamtmann, Kempten.
Krodel, k. Oberförster, Vordorf.
Leers, Gutsbesitzer und Landrath,
Göpfersgrün.
Meyer, Gastwirth, Fantaisie b.Bayreuth.
Meyer, Gasthofbesitzer.
Melchior, Oberförster, Ebnath.
Müller, Weinwirth.
Nehring, Buchhändler.
Nolte, Handlungsreisender, Stuttgart.
Ordnung, k. Bezirksamtmann.
P a p e 1 1 i e r , k.Regierungsrath, Bayreuth.
Pöhlmann,k. Bez.- Arzt, Kirchenlamitz.
P r a g e r , k.Obcrförster, Warmenateinach.
Rascher, k. Forstamtsassistent.
Rennebaum, k. Oberförs t, Fichtelberg.
Schiller, k. Reallehrer.
Schmidt, Banquier.
Schmidt, Bergingenieur, Bayreuth.
Schmidt, Bürgermeister, Weissenstadt
Schneider, k. Forstamts-Assistent.
Slevogt, k. Oberförster, Sparneck.
Tuppert Dr., k. Medicinalrath.
Weber, k. Pfarrer.
Wiedemann, Apotheker, Bayreuth.
Wilfert, Bürgermeister, Kirchenlamitz.
Wirth, k. Subrector.
Ziegler, Fabrikbesitzer, Breitenbrunn.
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3H
Frannenwadl.
Frankenwald.
Sectionsleitung:
Seelinger Max, k. Notar, Xordhalben. Obmann.
Schneider Georg, k. Postexpeditor, Nordhalben, Cassier.
Hofmann Josef, Lehrer, Nordhalben, Schriftführer
134 Mitglieder.
a) Hauptrerein mit dem Sitz in
Nord halben.
Heinrich Max, Kaufmann, Lamm.
Herapel Oskar, fürstl. Oberförster,
Rodacherbrunn.
Miss Klug Emma, Red Barns, Redcar, Hepp Adalb., k. Rezirksamtsass., Naila.
Y«»rkshire; England. I Herrmann Heinr..k. Pfarrer, Birnbaum.
Fr,m Levin Pauline, Grosshändlers- Hill er Gottfried, Lehrer.
gattin, Leipzig. Hof mann Josef, Lehrer.
Fr.iu Seelinger Clara, königl. Notars- HohbergerRichard.Lehrer.Grumbach.
gattin. Nordhalben. j Ho rnGust.,Schieferdeckerm , Wurzbach.
Bauer Carl jun., Kaufmann, Lichtenfels. Horn Heinrich, Mühlbesitzer, Klettigs-
B a u er Wilh., prot. Pfarrer, Tischendorf.
Bayerwaltes Andr. , Gütsbes., Wetthof.
Eickel Lorenz, k. Pfarrer.
Birner Heinrich, k. Pfarrer, Sesslach.
B 1 e y e r Alois, Buchdruckereibesitzer,
Kronach.
Bousack Guido, Pfarrer, Wurzbach.
Borger Fritz, Fabrikant, Naila.
D au m Joh., Schiefertafelfabrik., Kronach.
Deckelmann Georg, Kaufra.u Bürgerm.
Degel Gustav, Kaufmann, Lobenstein.
Diebel Franz, Eisenwerksbesitzer von
Heinrichshütte.
Eckard Carl, Pfarrer, Naila.
Fasold, Kaufmann und Bürgermeister.
Wurzbach.
Ficht ner Andr., Gendarm.-Sergeant,
Nordhalben.
Fiedler Herrn., Bäckerm., Wurzbach.
Fink Franz, k. Förster, Oberlenkenreuth.
Fischer Ernst, Kaufmann, Wurzbach.
Fischer Ferd., Gasthofbes., Wurzbach.
Fischer Herrn., Schiefertafelfabrikant,
Wurzbach.
Frank Sebastian, Lehrer, Kirchahorn.
Fugmann Andr., k. Pfarr., Waischenfeld.
Görg Heinrich, Gasthofbesitzer.
Götze Hermann, Rittergutsbesitzer,
Schloss Blankenberg.
Grädinger Andr., k. Notar, Sesslach.
Grauf Leonhard, k. Gerichtsvollzieher,
Neumarkt a. Rott.
G r e i n e r Heinr., Rechtsanw.,Lobenstein.
Grimm Heinrich, fürstl. Oberförster,
Saalburg.
Grimm Heinrich, k. Forstgehilfe.
haramer.
Kalbskopf Georg, Lehrer, Heinersberg.
Kleinbach Aug., Kaufmann, Stuttgart.
Königer Emanuel, k. Förster, Regber?.
Körb er Friedrich, Lehrer, Gaigans.
Kügel Johann, Lehrer, Strullendorf.
Langenmantel Ernst Dr., k. Bez.- Arzt,
Lauer Fritz, k. Förster, Hubertushöhe.
Leinecker G., Apoth., Rothenkirchen.
Leistner Franz, k. Forstgeh., Tschirn.
Levin Martin, Grosshändler, Leipzig.
M a 1 1 e r e r Georg, k. Bezirk samtm . , Naila.
Mayer Christian, Apotheker, Bayreuth.
Mayer Georg Dr., k. Bezirksarzt, Naila.
Müller Edmund, Kaufmann, Würzburg.
Müller Heinr., Cigarrenfabr. Lobenstein.
Müller Otto, fürstl. Forstaccess.,Schleiz.
Munsch Adam, Kaufmann, Forchheim
Neumüller Dysmas, kön. Oberförster.
Tschirn.
Niegold Robert, fürstl. Amtsrichter,
Lobenstein.
Paschen Ferd,, Kaufmann, Jägersruhe.
Ramge Johann, k. Notar, Naila.
Reichel Carl, k. Forstgehilfe, Langheim.
Rein Hermann, fürstl. Forstaccessist,
Waidmannsheil.
Ringelmann Conr., k. Dechant, Lahm.
Rödel Magnus, Geschäftsinhaber.Berlin.
R o s n e r Ant.,Cantor u.Lehrer,WurzbaclL
S ch au e r Aug., k.Forstgeh.jLangenbach.
Schiffmann Albuin, Rechtsanwalt,
Lobenstein.
Schleip Edmund, fürstl. Postverwalter,
Ebers dorf
Schraid Andreas, Caplan, Lahm.
Digitized by Google
Frankenwald— Frankfurt a. M.
Schmidt Carl, k. Amtsrichter, Xaila.
Schmitt Bernhard, Cantor und Lehrer,
Heberndorf.
Schmitt Franz, k. Pfarrer, Tschini.
Schneidawind Daniel, k. Oberförster,
Langheim.
Schneider Georg, k. Postexpeditor.
Schräppel Heinrich, fürstl. Forstacces-
sist, Wurzbach.
Seelinger Max. k. Notar.
Seifarth Paul, fürstl. Forstaccessist,
Rodacherbrunn.
Sponsel Max, k. Forstgeh., Steinwiesen.
Stengel Andr., Schiefertafelfabrikant.
Tamm Heinr, Tuchfabrik., Lobenstein.
Teich Christian, Buchdruckereibesitzer,
Lobenstein.
Volkmar Heinrich, Gasihofbesitzer,
Lobenstein.
Wächter Carl, Kaufmann, Wurzbach.
Wächter Hermann, fürstl. Oberförster,
Wurzbach.
Wächter Max, fürstl. Oberförster a. D.,
Wurzbach.
Wagner Josef, k. Gerichtsschreiber,
Wannschaff Max, Kanfro., Wurzbach.
Weber Georg, Pfarrer, Selbitz.
Weiss Edm., prot. Pfarrer, Heinersdorf.
W e i s s k e r Richard fürstl. Forstadjunkt,
Titschendorf.
Weitzel Theod , Schieferbruchbesitzer,
Franzensberg.
Wetzei Dr., prakt. Arzt, Wurzbach.
Wich Otto, Lehrer, Schney.
Zambelli Franz, k.Pfarrer, Büchenbach.
Ziegler Carl Theodor, Schiefertafel-
fabrikant, Kronach.
Ziehr Christoph, Kaufmann, Lobenstein.
Zirkler Julius, pr. Pfarrer, Döbra.
b) Zweijrverein Greiz.
Arnold Victor, Kaufmannn.
Dietel Julius, Kaufmann.
Dietzel Carl, Kürschnermeister.
Eil er s Wilhelm, Baumeister.
Fischer Gustav, Hof-Uhrmacher.
Golle Heinrich, Dampfschneidmühlbes.
Gottsmann Wilhelm, Lehrer.
Grunner Wilh. jun., Schneidermeister.
Gruschwitz Carl, Kamracrgutspäehter,
Tryfle.
Haas Max, Kaufmann.
Hasert, kais. Postdirector.
Helfer Ottomar, Kaufmann.
Hempel Gustav, Kaufmann.
Herzog Richard, fürstl. Generalcassier.
Hupfe r Friedr., Gutsbes., Gottesgrün.
J a e ge r Heinr. jnn.,Kammergutspächter,
Thierbach.
Kürschner, Kaufmann.
Leo Hermann, fürstl. Landrentenbank-
Director.
Lieb mann Oscar, fürstl. Landrichter.
Merz Albuin, Kaufmann.
Merz Anton, Kaufmann.
Oberländer Alexis, Kaufmann.
Öttel Robert, Hofbäcker.
Pf r Opfer Carl jun., Kaufmann.
Reinhold Wilhelm. Kammer-Actuar.
Sander Hermann, Kaufmann.
Scharschmidt Christ., Schuhmacher-
meister.
Schlemm Erich, Buchhändler.
Schneider Franz, Apotheker.
Tauwald Pancraz, Restaurateur.
Trögel Gustav, fürstl. Amtsrichter.
Vaupel Heinrich, Kaufmann.
Wagner Gustav, Fabrikant.
Weber Carl, Fabrikant.
Zenner Friedrich, Fabrikant.
Im Ausschuss des Zweigvereins Greiz fungirten im Jahre 1880 die Herren:
Leo Hermann, fürstl. Landrentenbank-Director als Vorsitzender, und
Gottsmann Wilhelm, Lehrer, als Schriftführer und zugleich Cassier.
Frankfurt a. M.
Sectionsleitnng.
Petersen Dr. Th., I. Präsident.
Haeberlin E. J. Dr., II. Präsident.
v. Heyden L. Dr., Bockenheim, I. Schriftführer.
Ziegler J. Dr., II. Schriftführer.
Scharff Friedrich, Cassier.
Mahl au Albert, Bibliothekar.
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40
Frankfurt a. M.
Büdingen Ferdinand
Üblen schlager Carl Fr. Dr. med.
v. Rein ach Albert, Baron.
230 Mitglieder.
v. Nassau Adolf, Herzog.
Frau Höchberg Henriette.
Fräul. Jäger Lulu.
Frau Müller Emma, geborne Buderus,
Wetzlar.
Frau Rothe Anna, geborne Schwarz,
Freiburg i. B.
Fraul. Voigt Anna, Erfurt.
Andreae Jean, Kaufmann.
Bender P./Kauimann.
Best Carl, Kaufmann.
Blum J., Lehrer.
Böhm Joh. Friedr., Weinhändler.
Bonn Carl, Kaufmann.
Bonn Philipp, Kaufmann.
Bröckelmann Fritz A.
B rofft Franz, Bau-Unternehmer.
Buchka Franz, Apotheker.
Bücher Carl Dr., Literat.
B ü c k i n g Wilhelm, Kaufmann.
Büdingen F. A., Kaufmann.
Clauer Heinrich Carl, Kunstgärtner.
Claus Daniel, Kaufmann.
E b e 1 i n g Jakob, Agent.
Edler Fr., Instrumentenmacher.
Ehingcr A., Rentier.
EhrhardW. Dr., Chemiker.
Enders Christian, Rentier.
Fabricius Franz, Privat.
Finger F. A. Dr. phiL, Oberlehrer.
Fl ersheim Robert, Kaufmann.
Foesser Otto, Buchhändler.
Freycisen W.
Friede rieh C, Director.
Fries Joh. Jac, Kaufmann.
G ans L. Dr. phil., Fabrikant.
G etz Max Dr. med., Sanitätsrath.
Giar Anton Dr. jur., Amtsrichter.
Goeckel L., Director.
Goldschmidt B. M., Kaufmann.
Gr ei ss J., Buchdruckereibesitzer.
Gros 8 mann G. E., Rentier.
Grunelins Carl, Banquier.
Haag H. Dr. jur., Rechtsanwalt.
Ha eberlin E. J. Dr. jur., Rechtsanw.
Haurand Robert, Kaufmann.
Hausser H., Kaufmann.
Haus s er R , Kaufmann.
Hayward P., Kaufmann.
Heicke Robert, Kaufmann.
Heerdt A., Kohlen- u. Holzhändler,
Hettler Wilhelm. Kaufmann.
Heuer Ferdinand, Kaufmann.
Hirschberg M. Dr. med.
Hirth F., Privat.
Höchberg Cv Privat.
Hoff mann Jacob, Kaufmann.
v. Holzhausen Georg, Freiherr.
v. Ibell Rudolf, cand. jur.
Je ekeln F., Kaufmann.
Jordan Ferdinand, Kaufmann.
Jost Conrad, Apotheker.
Junker Heinrich, Lehrer.
Jureit Joh. Chr., Kaufmann.
Keller Gustav, Opticus.
Knies Mathias, Lehrer.
Knips J.f Kaufmann.
Krüger G. Dr. med., Augenarzt.
Ladenburg August, Banquier.
Levy Salomon, Kaufmann.
Leykauff Fr. Dr. jur., Landger -Dir.
Liebmann J. Dr. jur., Referendar.
Lindheimer Otto, Bau-Unternehmer.
Lochmann R. W., Buchhändler.
Lorey W. Dr. jur., Rechtsanwalt.
Lötz A. H. Dr. med.
Ludwig Christian F. L.. Kaufmann.
Maa s M. Dr. jur., Advocat.
Mack Rob., Kaufmann.
Mann F. W.
Marburg M., Kaufmann.
Mahl au Albert, Buchdruckereibes.
Marburg Rudolf, Kaufmann
Majer Alexander, Kaufmann.
Mauö Herrn. Dr. phil., Lehrer.
Meissner Otto, Director.
Meletta Phil., Kaufmann.
Menssing Eduard, Rentier.
Müller Carl Arnold, Kaufmann.
Müllerkl ein F., Kaufmann.
Naumann Adolf, Kaufmann.
Nestle Julius, Kaufmann.
Nestle Richard, Rentier.
Neukirch Ad. Dr. jur.
Neumann R. Dr., Lehrer.
Nürmberger H. B. R., Kaufmann
Oehl H., Rentier
0 eh ler Carl. Rentier.
Ohlenschlager Carl Friedr., Dr. med.
Oplin Adolf, Kaufmann.
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Frankfurt a. M.
41
Oppenbeimer Charles, Consul von
Grossbritannien.
Ossyra Paul, Kaufmann.
Osterrieth-Laurin A., Bucbdr.-Bes.
v. Oven A. H. Dr. jur., Stadtr. u. Senat
Petermann A. Dr., Hofzahnarzt.
Petersen Th. Dr. phil., Chemiker und
Privatgelehrter.
PetriH., Privat.
Pfefferkorn R. Dr. jur., Advocat.
Pfeiffer Chr. W., Kaufmann.
Prösler Wilh., Architekt.
Puls Otto, Syndicus d. Handelskamm.
R a u Ferdinand, Kaufmann.
v. Rauch F., Privat.
Bavenstein August, Privat
Ravenstein Ludwig, Kartograph.
Ravenstein Simon. Architekt.
Reiffenstein Joh. Peter, Privat,
v. Rein ach Albert , Banquier und k.
belg. Consul.
Rick er W. A., Ober-Postcommiss. a.D.
Riese Ferd. Dr. phil.
Roeasler Franz, Kaufmann.
Rosen bau ra S., Kaufmann
Schaffner Otto, Kaufmann.
Schar ff Alexander, Kaufmann.
Scharf f Friedrich Dr. jur.
Schar ff Friedrich, Kaufmann.
Scheibel A. W., Kaufmann.
Scher er Carl, Redacteur.
Schmidt Louis A. A., Privat.
Schmöle Julius, Kaufmann.
S chnapper B. Privat.
Schöffer L W., Kaufmann.
Schütz H. Dr , Oberlehrer.
Sima Robert.
Staudt Jacob, Techniker.
t. Steiger L., Banquier.
Stiebel J. F. Dr. med
Stölzel Christ. Wilh , Kaufmann.
Sulzbach Rudolf, Banquier.
Thomas Eduard, Kaufmann.
Türk G. Dr. phil.
Wägmann G. I)., Sattler.
Weber Ludwig, Apotheker.
Weiss A., Cassier.
W e i s m an n Wilh., Kaufmann.
Wirth Franz, Redacteur u. Kaufmann.
Wüst C. L., Fabrikant
Zieglcr Julius Dr. phil., Chemiker.
Auswärtige:
d'Arnese V., Uscikowo.
Baeumler Dr., Prof., Freiburg i. B.
de Bary W., Betr.-Insp., Luxemburg.
Baur Adolf, Assessor, Offenbach a. M.
Bender Ph. H , Lehr., OfTenbach a. M.
Böhm Gust, Fabrikant, Offenbach a.M.
Brenner Carl Dr. jur., Adv.-Anwalt,
Mainz.
Buderus Eugen, Hüttenwerkbesitzer,
Wiesbaden.
Bunge Gustav, Köln.
Bunge Eduard, Antwerpen.
Coulmann A., Oberst, Darmstadt.
Dacqud Eugen, Neustadt a. d Haardt.
Dacque Rudolf, Neustadt a. d. Haardt.
Deisler F. C, Revis. b. grossh. Haupt-
steueramt, Mainz.
v. Deine 8, Hauptm. imgr. Generalstab,
Berlin.
Dietz J. Ad., Deidesheim.
Engelhard Otto, Offenbach a. M.
Fleischer Bruno, Stuttgart.
Flinsch Gustav, Freiburg i. B.
Flinsch Oscar, Freiburg i. B.
v. F r i t s c h K. Dr. ph., Prof., Halle a. d. S.
Gas t eil Otto, Commerz.-R .Wiesbaden.
G rebner Franz, Fabrikbesitzer, Bösch-
weiler i. E.
v. Heyden L. Dr. phil., Hauptmann,
Bockenheim.
Hey], Rittmeister, Worms a. Rh.
v. Horn ey er Alex., Major, Wiesbaden.
H u b e r I. E., Adv.- Anw., Strassburg i. E.
Kalkhoff F., Postsecretär, Cassel.
K a r c h e r C, Zuckerfabrik., Frankenthal.
Keller Adolf, Bockenheim.
Klevenhusen G., Bremen.
Klocke Friedr. Dr. Prof., Freiburg i. B.
Koch Carl Dr. phil., Wiesbaden.
Knetsch Carl, Kaufmann, Cassel.
König C. Dr., Direetor, Höchst a. M.
Landsky, Direetor d. deutschen Grund -
Creditbank, Gotha.
L an glotz Fr., Obcr-Postsecr., Mainz.
Lategahn Wilh., Amtsgerichtsrath,
Broich.
Leesberg Franz Hubert , Grubenbes.,
Esch a. d. Alz, Luxemburg.
Leiber A. H., Adv.-Anw., Strassburg.
List K. Dr phil., Hagen, Westphalen.
Lo rentz H. F., Cassel,
v. Malapert-Neufville Phil., Freih.,
Bockenheim.
Mayer Frdr. Dr. jur., Adv.-Anw., Maiuz.
Meyer Stephan, Verlagsbuchhändler,
Braunschweig.
Meurer Otto, Cöln a. Rh.
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42
Frankfurt a. M. — Freiburg in Breisgau. - Gera.
Möller Wilhelm, Paris.
Möllmann Wilh., Eisenb -Maschinen-
Meister, Bisehheim, Elsass.
Mohr Otto, Kaufmann, Offenbach a. M.
Müller Carl, Masch. -Control., Mainz.
M ü 1 1 e r Ottra., Kechtsanw., Frankenthal.
Nicol Aug., Buchhändler, Wiesbaden.
Oehlcr Ed., Fabrikant, Offenbach a. M.
d' Orville Georg, Offenbach a. M.
Osenb rück August, Hemelingen.
Pentzel W., Bockenheim.
Petersen Oscar, Hamburg.
P f i t z n e r Ernst, Rotterdam
Kied Ernst Dr. med., Jena.
Hittershaus H., Barmen.
Ködiger Ernst, stud. med., Leipzig.
Rohm er Willy, Bockenheim.
Scholle August, Wiesbaden.
Schuster Felix, London.
Sternberg Oscar, Manila.
Stroof Ignatz, Director, Griesheim a. M.
Tauber Hans, Meran.
Thal er A., Bodenheim a. R.
v. Viebahn, Regierungsr., Hildesheim.
V o h s e n Ferdinand, Mainz.
Westarp A. Graf, k. Kamraerjunker u.
Referendar, Breslau.
Wigand A., Professor, Marburg.
Wolff Eduard, Druschkowka (Russl.).
Wolff Wrilh., Ichtershausen b. Arnstadt
Zoeppritz K., Dr. phil., Prof., Königs-
berg i. Pr.
Freiburg in Breisgau.
Gegründet ftm 17. Januar 1881.
Sectionsleitung:
Behaghel Dr., Hofrath, Vorstand.
N e u m a n n Dr., Professor, Schriftführer.
v. Litschgi, Notar, Rechner.
42 Mitglieder, davon 4 auswärts.
Behaghel W. Dr., Hofrath.
Bär Fr., Architekt.
Bolza, Cand. math., Berlin.
Deetgen A., Privat.
E m m i n g e r H., Kaufmann.
Engesser H. Dr., Arztu. Privatdocent.
Fromherz G., Anwalt,
Garlipp G. Dr., Professor.
Groos W. Dr., Amtmann.
Hebting S., Ministerialrath.
Hieb er Fr., Stud. ehem.
Hindenlang K., Dr., Arzt.
Horstmann H., Musiklehrer.
Hoffa, Cand. med.
Kabisch Th., Intcndantur-Secretär.
Kimm ig G. Dr , Arzt
Kirn L. Dr., Arzt u. Privatdocent
Klehe L.. Privat.
Kl ehe A., Forsttaxator, Karlsruhe.
Koch K. Dr.
Kohl er K., Bäckermeister.
LaUcbenbergerJ. Dr., Professor.
v. Litschgi E., Notar.
Martin E. Dr., Oberstabsarzt a. D.
Mayer A., Landgerichtsrath.
Mayer R , Kunsthändler.
Mez J., Banquier.
Meister J., Arzt.
Neu mann Leopold, Anwalt.
Neuraann Ludwig Dr., Professor.
Pfeffer Dr., Oberstabsarzt.
Schuster Fr., Kaufmann.
Seidner H., Professor.
Sengler J., Landgerichtsrath.
Stebel Fr., Anwalt
Stickel K., Premier-Lieutenant a. D.
v. Sybel, Ministerialrath a D.
Thiry R. Dr., Arzt.
Thomas L. Dr., Professor.
Thumb A., Architekt,
v. W e i 1 e r A., Oberamtsrichter. Emmen-
dingen.
Werber, Hauptmann, Rastatt.
Gera.
Sectionsleitung:
Mörle H.t Lehrer.
Müller R.f Rechtsanwalt.
Putsche, Zeichenlehrer.
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Gera— Golling— Graz.
43
29 Mitglieder.
Büttner Dr., Gymnasiallehrer.
Fischer R. , Geh. Regierungsrath.
Friedemann, Rechtsanwalt.
Geh ring Dr., Professor.
Gladitsch W., Kaufmann.
Herold, Kaufmann,
H e i t h e cTt e r , Baumeister.
K ti h n R., Director d. höh. Töchterschule.
Lösche, Lehrer. Frankenthal.
LummerH., Kaufmann.
Münch W., Amtsrichter.
Mörle H., Lehrer.
M ü 1 1 e r R., Rechtsanwalt.
0 ekler, Assessor.
Pätz K , Pastor, Gross-Saara.
Prag er; Pastor, Frankcnthal.
Preller, Rittergutsbesitzer, Scheuben-
grobsdorf.
Putsche, Zeichenlehrer.
Riecke, Lehrer.
Rietzschel, Rentier.
Rothe K., Landrichter.
Schneider, Stadtrath, Ringfabrikant.
Schönherr, Kaufmann.
Schröder Dr., Rentier.
Schröder Dr., Bes. der Stadtapothekc.
Seifahrt, Landrath.
Semmel L., Finanzrath.
Sparmberg Dr. med.
Sparmberg R., Kaufmann.
Strebel, Fabrikant.
Wildenhayn, Landgerichtsrath
Golling.
<j« gründet im Januar ls81.
Sectionsleitung:
Träger Georg, Seilermeister, Vorstand.
Dietrich Nikolaus, Kaufmann, Cassier.
G ei s sl er Friedrich. Gastwirth, Schriftführer.
Hacker Mathias, Oekonom, Ausschuss.
Lienbacher Peter, Gastwirth, AuRschuss.
18 Mitglieder.
Dietrich Nikolaus, Kaufmann.
Geiger Albert, prakt. Arzt.
G eis sler Friedrich, Gastwirth
Hacker Mathias, Oekonom, Obergäu.
Hang Ignaz, Tischlermeister.
Hof er Leopold, Gastwirth, Obergäu.
Holzherr Matthäus, Fleischhauer und
Gastwirth.
Imberger Johann, Fleischhauer.
Lienbacher Georg, k. k. Holrath, Wien. |
Lienbacher Peter, Gastwirth.
M eidler Josef, Gastwirth, Torren.
Sab ad elli Peter, Steinmetzmeister.
Schitt er Martin, Fleischhauer.
Steinacher Leo, Gasthofbesitzer.
Steinadler Matthäus, Rcalitätenbes.
Träger Georg, Seilonneister.
Voggenhuber Carl, Gastwirth.
Wallinger Leonhard, Realitäten-
Besitzer.
Graz.
Sectionsleitung:
Demelius Gustav Dr., k. k. Regierungsrath u. Univ. -Professor, Obmann,
v. Lendenfeld Robert Ritter, Stud. phil., Obmann-Stellvertreter.
Günzberg Johann, Kaufmann, Cassier.
Wagner Rudolf, Bankbeamter, Schriftführer.
Mayer Carl, Dr., Hof- und Gerichtsadvocat, Archivar.
132 Mitglieder.
v. Aichenegg Jos., Realitätenbesitzer,
Winklern.
Aigner Herm.,Werksverw., Fridauwerk.
v. Artens Victor Ritter, Dr. jur.
v. Artens Wilhelm Ritter, Concipient,
Att ems Ignaz Graf, Dr.
B al 1 1 Josef Dr., Advocat.
Baltl Josef, Advocaturs-Candidat.
Bayer Hans Dr., Advocat
Bernau Josef, Agent.
Birnbacher Hans Dr., Advocat.
Bl am er Franz Dr., Advocat.
Blodig Carl Dr., k. k. Univ. -Professor.
Böckh Joh., k. k. Oberlandesger.-Rath.
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44
Graz.
Bleichsteincr Franz, Gewerke,
Deutsch-Feistritz.
Bonora Ferd , k. k. Kriegs-Commissär.
Botteri Jacob, Professor.
Ballmann Josef, Techniker.
Demeliug Gustav Dr., Regierungsrath
u. Univ.-Professor.
Dcrschatta Jul. Dr.. Adv.-Concipient.
Dettelbach Hans, Kaufmann.
Dietrich Matthäus Dr., Advocat
D u s c h e r Jos., Lederermeister, Schöder.
v. Ettingshausen Const. Freih. Dr.,
k. k. Univ.-Professor.
Frau Erstenberg Fernande Baronin,
Graschnitz.
Feeder Josef Dr., Landesger.-Secretär.
Feill Franz Dr., Stadtrath.
Fintschger Josef Dr., Advocat.
v. Frank August, Realitatenbesitzer.
Fries a ch Carl Dr., k. k Univ.-Professor.
Frischauf Johann Dr.. k.k. Univ.-Prof.
v. Gabriel Emil Dr. Ritter, Advocat.
Gartenauer Hcinr. Dr., Professor.
Gebirgsvercin Steirischer.
Geyer Georg, Techniker, Linz.
Graf Franz Dr , Realitätenbesitzer.
Griss Rud. Dr., Concipient, Voitsberg.
Günzberg Johann, Kaufmann.
Gurlitt Wilh. Dr., k.k. Univ.-Professor.
Harb Josef Dr., Advocat.
Hartmann Julius Dr., Advocat.
H e i n e f e 1 1 e r Alphons Dr., k.k. Sections-
rath, Wien,
v. Hoffe r Anton Dr., Advocat, Mureck.
v. Hoff er Ludwig Dr., Assistenzarzt,
v. Hoffmann Th., Adjunct.
Hörn es Rud. Dr., k. k. Univ.-Professor.
Hribar Josef, Hausbesitzer.
Janschitz Johann, General-Agent.
Janiss Moriz, Oberförster, Trieben.
Je 11 er Josef, Kaufmann.
II wo f Franz, Dr., Director der landsch.
OberreaLschule.
Juraschek Franz, Dr., Privatdocent.
KaiblingerHeinr.,Gastw.,Mürzzuschl.
v. Kaiserfei d Wilh. Dr., Advocat.
Kaltenbrunner Theod., Buchhändler,
v. Karajan Max Dr. Ritter, Univ.-Prof.
Frau Kienzl Anna, Advoca.ensgattin.
Klar Cajetan Dr., Bezirksrichter, Arnfels.
Kleinoscheg Johann, Privat
Knaffl Albert, Kaufmann.
Koch Georg, Kaufmann.
Koch Julius, Kaufmann.
Kokoschineg Gustav Dr., Advocat.
Laminger Alois Dr., Advocat.
Langer Josef Dr., Advocaturs-Candidat
Lay er August Dr., Advocat.
v. Lederer Carl Dr.
v. Lendenfeld Robert Ritt., Stud.phil.
Link Leopold Dr., Advocat.
List Hugo, lngen.-Assistent d. Arlberg-
bahn, Bludenz.
Lipp Eduard Dr., Director des argem.
Krankenhauses.
Löschnig Anton, Comptoirist.
Lubensky Theodor, Buchhändler.
Mack Anton Dr., Advocat.
Mayer Carl Dr., Advocat.
v. Martin ez Aug. Dr. Freih., Advocat.
Frohnleiten.
Meichenitsch Valentin Dr., Advocat.
Leibnitz.
Michelitsch Anton Dr., Advocat.
Mo sd orfer Alois. Dr., Adjunct.
M ü 1 1 e r e t Josef, Bezirksrichter.
Neumann Wilhelm, k. k. Major a. D.
Nitsche Theod.Dr., Werksarzt, Zeltweg.
Oberranzmeyer Anton, Kaufmann.
Ornold E., Rechtsanwalt, Berlin.
Paulus Josef, k. k. Waldinspector.
Pesendorfer Fritz, Realitätenbeaitzer.
Platz er Julius Dr., Advocat
Pöschel Jakob, k. k. Professor.
Popetschnig Carl Dr., Advocat.
Prechelmacher Franz Dr., Adjunct.
Purgleitn er Josef, Apotheher
Pühringer Franz Dr.
Reiningshaus Fritz, Privat.
Reiningshaus J. P, Fabrikbesitzer.
R i e g 1 e r Alexander Dr., Adjunct
v. Rigler Anton Dr., Notar.
Riehl Alois Dr., k. k. Univ.-Professor.
Rosacher Josef, landschaftl. Beamter.
Rümpel F. E., Capeilmeis ter.
Saboi Hans, Private.
Sailler Arnold Dr., Advocat.
Sameditsch Franz, Univers. -Beamter.
Schaub Robert, Studierender, Wien,
v. Schickh Theophil, Dr., Arzt
Schloffer Alois Dr., Advocat
v. Schmidt Arth., Prof.d.Handl.-Akad.
Schmidt Paul, Inspector.
Schreiner Carl, Buchhalter.
Schwab Wilh. Dr., Raths-Secr., Leoben
Seiller Friedrich, Techniker.
S e r n e t z Jos. Dr., Advocat^Frohnleiten.
Sirk Hermann, Fabrikdirector.
Siess Anton, Director der Steiermark.
Escomptebank.
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Graz.— Hamburg.
45
Sprung Ludwig Dr., Landesger. -Rath.
y. Stäche Friedrich, Oberbaurath.
Stock lasa Franz, Kaufmann.
Tor gl er Alois Dr., k. k. Staatsanwalt-
Substitut.
Treumann Samuel, Bamberg.
Tunner Hermann Dr., Advocat.
Vivat Hermann, Hausbesitzer.
Wagl Ignaz Dr.. Arzt
Wagner Rudolf, Bankbeamter.
v. Walterskirchen Freiherr, Guts-
besitzer, Kapfenberg.
Wegschaider Rob., Handlungs-Disp.
Wittik August, k. k. Münzwardein.
Wohlfart Carl, Buchhändler,
v. W o r a f k a Alex. Ritter, Studirender.
Z e c h n e r F. Dr., Staatsanw.-Substitut.
Z i s 1 1 e r Gust. Dr., Staatsanw.-Substitüt.
v. Zipperer-Arbach Dr., Advocaturs-
Candidat.
Zini Anton Dr., k. k. Sanitätsrath.
Zweigverein Graz des Oesterreich.
Touristen-Club,
v. Zwiedinek Ritter Hans Dr., Prof.
Albert T.
Amsinck L. E.
Armbrust C. F., Organist.
Arndt G.
Arning Ferdinand Dr.
Arning Ludwig Dr.
Berghausen Emil.
Blass Adolf.
Blohm L. F.
Bockmann Bruno.
Bokelmann F. F.
Braune Richard Dr.
Buchheister Julius Dr.
BülauG. Dr.
Calais Dr.
Callisen Dr., Altona.
Cohn Julius. Director.
Cohnheim Berthold.
Dehn Gustav.
Dehn Rudolf, Manchester.
Dehn Max Dr.
Dehn Otto Dr.
Elkan Eduard.
Eulenburg Max.
Feill Antoine Dr.
Flohr Hermann.
Gabain P.
Gi eschen H. Dr.
Goldschmidt Felix Dr.
Goldschmidt Martin.
Gossler Ernst.
Hamburg.
Sectionsleitung:
Arning Ferdinand Dr., I. Vorsitzender.
Israel John Dr., II. Vorsitzender.
Seippel Hermann, I. Schriftführer.
Braune Richard Dr., II. Schriftführer,
v. Holten A., Cassier.
102 Mitglieder.
G o s s 1 e r Hermann Dr., Amtsrichter.
Grallert W.
Green H. T.
Günter G. H.
Gütschow Julius.
Halberstadt Dr.
Herbst G. J.
Hinrichsen Siegmund.
Hirsch Philipp Dr.
v. Holten A.
v. Holten Carl, Altona.
Hopf Eduard.
Horn Adolf.
Hüpeden, Pastor.
Israel John Dr.
Jürgens C. J. F.
Kraus Dr. med., Medicinal-Rath.
Kugelmann F.
Laeisz Carl.
Laeisz C. Ferdinand.
Lamprecht L.
Leist, Reg.- Assessor, Aurich.
Levenhagen Adolf.
Lippert Eduard.
Lippert L. J.
Mark Josef.
Merck Arthur.
Merck Dr., Senats-Secrctär.
Mittelstein A. C. H.
Moh rmann Dr.
Mönckeberg Rudulf Dr.
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46
Hamburg - Heidelberg.
Muhle G. C.
N olte Gustav Dr.
0 ehren s Dr.
0 ldach H. F. J.
Pep er L. A.
Perger Clemens, Director.
Peters Wilhelm, Wandsbeck.
Petersen G. Dr.
Pfeiffer Heinrich.
Philipp Dr.
Rademacher H. E.
Robertson W.
Samsche Hermann.
Schaer Ad.
Schemmann C. H.
Scherer F. W.
Schmidt A.
Schröder Justizrath, Altona.
Schultz J. C. Bernhard.
Seippel Hermann.
Seippel Wilhelm.
Seligman Emil.
Siemsen P.
So hege Dr.
Spihlmanu A.
Stammann Otto Dr.
Stavenhagen W.
Stück H., Obergeometer.
Suhr J. A.
Ulei G. F., Apotheker.
Ullrich W. Dr.
Versmann E.
Viett H. H.
Wage Ernst.
Wagener, Organist.
Warburg Siegmund.
West endarp W.
Wichmann Robert.
Wohlers 6. 0.
Zumbach F. Th
Heidelberg.
Sectionsleitung:
Eisenlohr Fr., Professor, Vorstand.
CuntzW., Banquier, Cassier.
Köster G., Buchhändler, Bibliothekar.
65 Mitglieder.
A skenasy Dr.
Becker Ö., Hofrath.
Berend Dr., Berlin
Bender 0. Dr., Bibliothekar.
Bierbaum J., Professor.
Braun Heinrieh, Professor.
Buhl H., Professor.
Freifrau v. Bujano witsch Auguste,
Agg-Telek.
Bunse,n R , Geheim rath.
Cuntz W., Banquier.
Cohn Georg, Professor.
Daube Dr., Münden,
v. De uff er, Göttingen.
Dieterici, Student, Berlin.
Eisenlohr August, Professor.
Eisenlohr Friedrich, Professor.
Engelhorn, Stadtdirector, Mannheim.
Erb W., Professor, Leipzig.
Faas, Anwalt, Mannheim.
Fuchs C. W. C, Professor, Meran.
Freifräul. v. G 1 a u b i t z Amalie, Bruchsal.
Gl ö eklen Otto, Kaufmann, Mannheim.
Haape W., Amtmann, Eberbach.
Haas H., Studiosus.
Heil, Studiosus. Berlin.
Herrmann F. Dr., Würzburg.
Jörger K , Kaufmann, Mannheim.
Keller Wilhelm, Kaufmann.
Kcppler F. A.
Klein Carl, Professor. Göttingen.
Köster Gustav, Buchhändler.
Knauff, Professor.
Kratzer, Lehrer.
Küttner C. Dr.
Landfried Friedrich, Kaufmann.
Landfried Herrmann, Kaufmann.
Landfried Wilhelm, Kaufmann.
Leonhard E., Anwalt.
Lossen Hennann, Professor.
Lossen Adolf, Kreisrichter, Broich.
Maurer Dr.
Mittermai er Carl Dr.
Mittermaier Franz Dr.
MohrK., Stadtrath.
Müller Hermann Dr.
Müller N. J. C., Professor, Münden.
Nebel Georg, prakt. Arzt.
Pagenstecher Alex.. Professor.
Parkus, Ingenieur, Eberbach.
Digitized by Google
Heidelberg -Hochpusterthal.
47
Frau v. Planck-Planckburg, Stuttg.
Reinhard, Oberamtmann, Kork.
Salz er R.. Professor.
Schaber G. Ad., Stadtbaumeister.
Schady Dr., Bibliothekar.
Schellhorn-Wallbillicb G., Forst.
Schellhorn-Wallbillich W.. Forst
Sexauer 0.. Kaufmann, Weinheim.
Thoma R., Professor.
Thorbecke Heinrich, Professor.
Wagner August, Auwalt.
Waldstein Dr.
Winckelmann E., Hofrath.
Winter K., Buchhändler.
Walz Fr., Rentier, Neuenheini.
Wolff Fr., Stadtrath.
Hochpusterthal.
Sectionsleitung.
Rienzner Jac, Vorstand.
Rohracher Jos., Stellvertreter.
Oberschneider J<>s.t Cassier.
Hei lenstein er, Schriftführer.
Hell Dr.,
Vidal Jos.,
Traunsteiner Jac,
Stemberger Carl,
47 Mitglieder und 1 Ehrenmitglied.
Ehren-Mitglied: Grob mann I\, Wien.
Beisitzer.
Angerer Thoraas, lnnichen.
Baumgartner Anton, Toblach.
B au er Josef, Landro.
Fei der Conrad, Toblach.
Frati v. Födransberg Clara. Toblach.
Harasser Josef, Niederdorf.
Helf Franz, lnnichen
Hell Dr., Welsberg.
Hellensteiner Eduard, Niedeidorf.
Hellensteiner Ferdinand, Niederdorf
Hellensteiner Franz, lnnichen.
Heller, Ober-Ingenieur. Innsbruck.
Hölzl Ludwig, lnnichen.
Holz er Franz. Toblach.
Jäger Josef, Niederdorf.
v. Kempter, Controlor, Welsberg.
Kofier Josef, Niederdorf.
Künigl Ehrich Graf, Waldhaus.
Mayrgünter Alois, Toblach.
Mittich Josef, Prags.
Moser Franz, Niederdorf.
Moser Johann, Graz.
Muts ch lechner Anton, Toblach.
Nagele Carl, Niederdorf.
Frau Nagele Emma, Niederdorf.
Nagele Josef, Niederdorf.
OberschneiderJosef, Toblach.
' Oberhammer Anton. Prags.
Pilati Dr., Kitzbichl.
Platner Dr., Bruneck.
Ploner Georg, Schluderbach.
Rainer Josef, Nikulsdorf.
Rainer P. P., lnnichen.
Raichmayr, Steuereinn., Welsberg.
Rienzner Jac, Toblach.
Rohracher Jos., Toblach.
Scheiber Dr., lnnichen.
Schmid Job.. Welsberg.
Stapf Josef, lnnichen.
Stemberger Carl, Sexten.
Thomann Jacob. München.
Told Eduard, Welsbcrg.
Traunsteiner Jac, Niederdorf.
Ueberbacher Josef, Gries.
Vidäl Josef, Niederdorf.
Wagner Dr.. Bruneck.
Welsberg Hr. Graf, Mezzo-Lombardo.
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48
linst— Innsbruck.
Imst und Umgebung.
Sectionsleitung.
v. Röggla J., k. k. Bezirks-Hauptmann, Obmann,
v. Vogl C, k. k. Professor, Schriftführer.
Stubmayr Jos. A., k. k. Postmeister und Gasthofbesitzer, Cassier.
Ager J. Dr. med., Ausschuss.
Vögele Friedrich Dr. med., Ausschuss.
25 Mitglieder.
Ager J. Dr. med.
v. Alpenheim Victor.
Auer Georg, Wirth, Plangei09.
Deutsch Carl, Apotheker.
Diala M„ Lederfabrikant u. Bürgerm.
D o b 1 e r Isaak, Bergführer, Montarfcn.
Haid J.T., k. k. Postmeister u. Gasthof-
besitzer, Artz.
Hirn Ferd., k. k. Postmeister, Silz.
Hochegg er Dr., k. k. Adjunct.
v. Isser Max, Bergverw., Bieberevier.
Katholnig Franz, k. k. Professor.
Mair Roch., Gasthofbes., Brennbichl.
Neururer AI., Gastwirth, St. Leonhard.
Prantl Samue1, Gastwirth, Wenns.
v. Röggla J., k. k. Bezirks-Hauptmann.
Rokita Jos., Fabrikant
S'chöpf Dom., Wirth, Mirtelberg.
S c h u e 1 e r Ed. Dr , k. k. Bcz -CommissÄr,
Bregenz.
Schweighof er August, Gasthaus- und
Färbereibesitzer.
Sterzinger Caspar, k. k. Postmeister,
Nassereit.
Stubmayr Jos. A., k. k. Postmeister u.
Gasthofbesitzer.
Vögele Friedrich Dr. med.
v. Vogl C , k. k. Professor.
Walter, k. k. Professor.
Werfer, k. k. Oberförster.
Innsbruck.
Sectionsleitung.
Hueber Adolf Dr., k. k. Oberrealschul-Professor, Vorstand,
v. Dalla Torre Carl Dr. phil., k. k. Professor, Schriftführer.
Hueber Hermann, Zollagent, Cassier.
Klement Josef, k. k. Forst-Inspector,
Mar ch es an i Anton, Magistratsrath,
Pock Julius, Uhrmacher,
Schaller Jos., k. k. Oberrealschul-Professor,
146 Mitglieder.
Adam Carl, Altbürgermcister.
v. Aichinger Robert, landschaftlicher
Albert Ed. Dr., k. k. Univers.-Prof.
Ammann Rudolf, Buchhalter, Vils.
v. AnderLan Ed. Dr., k. k. Sect.-Kath.
Andreis Johann, Kaufmann,
v. Arz Anton Graf, k. k. Statthalt.-Rath.
v. Barth Ludw. Ritt. Dr., k. k. Univers. -
Professor, Wien.
Baur Franz jun., Fabrikbesitzer.
Beck Carl, Agent,
Bferreitter Carl Dr., Arzt, Zirl.
Bl aas Florian Dr., k. k. Landesger.-R.
Brugger Anton, k. k. Statth.-Rechn.-
Revident,
v. Burlo Albert Ritter Dr., k. k. Adj.
Busson Arn. Dr., k. k. Univers.-Pröf.
C zieh na Carl, Kunsthändler.
Dannhauser Wilh., Kaufmann.
Dannheimer Joh., k. k. PostofficiaL
Dinter Josef Dr., Adv. n. Altbürgenn.
Durig Josef, k. k Director der Lehrer-
bildungsanstalt, Schulrath.
E n d r e s August, Commis.
Fehlerer Carl Dr., Ad?, u. Haosbes.
Ferdinandeum.
Ficker Julius Dr.. k. k. Unirersitits-
Professor und Hofrath.
Flunger Johann, Gasthofbesitzer.
Freudenfels S., Kaufmann.
Gassner Franz Josef, Buchhändler.
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Innsbruck.
49
Generalstabs-Abtheilung k. k.
Göbl Franz, Oberinspector d. Südbahn.
Gratl Anton, Photograph.
Greil Franz Dr. med.
Gröbner Ludwig, Brauereibesitzer,
Gs aller Carl, k. k. Telegr.-Beamter.
Hammer Anton Dr., Advocat.
H a m e rl Gabriel, Galanteriew.-Händler.
H a n s e r Franz, Ingenieur.
Hans er Josef, Banquier und Hausbes.
Heigl Friedrich.
Heiss Paul, landschaftl. Cassicr.
Heller Camill Dr., k. k. Univers.-Prof.
Hohenaner Paul, Steinmetz u. Hausb.
Höfel Josef, Juwelier.
Hörtnagl Hans, Akademiker.
Hradetzky Hermann, k. k. Hofrath.
H r nschka Josef, Zahnarzt.
Jene wein Anton, Handelsmann.
Jenewein Michael, Handelsmann und
Hausbesitzer.
Jenewein Peter, Salzburgerwirth,
Neustift.
J ülg Bernhard Dr., k. k. Univers.-Prof.
Kays er C, Restaurateur.
Klammer Mar, Goldarbeiter.
Klingler Josef, k. k. Hofrath.
Knoll Johann Georg, Agent.
K ohlegge r Jos., Kaufm. u. Hausbes.
Köllensperger Anton, Handelsmann
und Hausbesitzer,
v. Kripp Joh., k. k. Gymnasial-Prof.
Krieg Ottokar, Kaufmann, Wesel.
Lang Leonhard, Kaufmann.
L antschner Ludwig Dr. med.
Lausch ek Guido, Schauspieler.
Leithner Aug , k. k. Forstverw., Hall.
L e n e r Johann, Kaufmann.
Lencr Jos., k. k. Postmeister, Seefeld,
v. Liebe Ernst, landschaftl. Concipist.
Lindner Josef, Hausbesitzer,
v. Loss Josef, k. k. Bezirkshauptmann,
Primör.
Maas Michael, Bäckenn. u. Hausbes.
Mages Alois, Hausbesitzer.
Marchesani Joh., landschaftl. Beamter.
Mayer Josef, Baumeister und Hausbes.
Heizer Jos., Möbelhändl. u. Hausbes.
Militärwissenschaftl. Verein.
Mörz Friedrich Dr., Advocat.
Mutschlechner Georg, Fabrikant u.
Hausbesitzer.
Nairz Franz, Hötelier.
Neminar Ed. Dr., k. k. Univers.-Prof
Mitglieder-Varzeichniss 1881.
Neuner Franz, Landescultur-lngen.
Oellacher Jos. Dr., k. k. Universitats-
Professor.
Ongania Joh., Leihanstal ts Verwalter.
Ongania Carl, Sparcasseverwalter.
v. Ottenthai Anton, landsch. Beamter.
Pesendorfer Hermann Dr. jur.
Peteriongo Johann, Handelsmann.
Peyritsch Joh. Dr., k. k. Universitäts-
Profe8sor.
Pfaundler Leopold Dr., k. k. Univers.-
Professor.
Pichl er Joh., Hufschmied u. Hausbes.
Plenk Ferdinand Dr. med., Universitäts-
Privatdocent.
Posch Nicolaus, Gastwirth.
Po eil Heinr., Procurist.
Pusch Carl Dr. med.
v. Rapp Fr. Dr., Ritter, Altbürgerm.
Rainer Ludwig, Hötelier, Achenthai.
Rc inhart Johann, Hötelier.
Reis 8 Simon, Kunsthändler.
Rh omb er g Rudolf, Fabrikdirector
Rhomberg Wilh., Buchhalter, Wien.
v. Roschmann-Hörburg Jul. R. Dr.
Riegl Joh , Wildprethändl. u. Hausbes.
Rieser Peter, herzogl. koburg. Wild-
meister, Hinterriss.
Ruef Ed., k. k. Oberförster, Achenkirch.
Salcher Dominicus, Handelsmann.
Sander Herrn., k. k. Oberrealsch.-Dir.
v. Sarnthein Ludwig Graf, Stud. jur.
Schiestl Franz, Schlosser u. Hausbes.
Schneller Christ., k. k. Landesschul-
Inspector.
Schöpfer Ant., Hof-Apoth. u. Hausbes.
Schuler Joh., k. k. Gymnasial-Prof.
Schumacher Ant., Buchh. u. Hausbes.
Schupf er Josef, Kaufmann.
Schuster Otto Dr., Advocat.
Sch waighofer Joh., Bäckermeister.
Scutetzky Carl, Handelsmann.
Seeger Th., k. k. Forst-Praktikant.
Seidler Leopold, Mechaniker.
Sennhofe r Carl Dr„ k. k. Univ. -Prof.
Siegl Alois, Commis.
Sprenger Johann, Controlor der städt.
Leihanstalt.
Stein Berth., Garteninspector, Breslau.
Steinmayr Stefan, Gastwirth.
Strele Georg, Forstakademiker, Wien.
S t r a s s e r Josef, Spediteur.
Suppaneg Felir, Fabrikant, Hall.
Thaner Friedr. Dr., k. k. Univ.-Prof.
v. Thun Franz Graf, k. k. Feldm.-Lieut.
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50
Innsbruck— Karlsruhe.
Tiefenthaler Albert, Ingenieur.
Trafoy er Adalbert, k. k. Auscultant
Tschurtschenthaler Joh. Dr., Spar-
casse-Director und Altbürgenneister.
Tschurtschenthaler Ludw., Kaufin.
Tützscher Bernhard, Mechaniker.
Unterberger Ernst, Kunsthändler.
Val de Lievre Dr. jur., k. k. Univers.-
Professor.
v. Voltelini Lorenz, k. k. Oberlandes-
gerichts-Rath.
Vorhau ser Johann, k. k. Hofrath.
Wallerstein J. S., Handelsmann.
Wechner Carl, Lithograph.
Wessely Emil, k. k. Forstpraktikant.
W i e 8 e r Eduard, Agent
Wie ser Franz Dr., k. k. Univers.-Prot.
Wittin g Alois, Handelsmann.
Zambra Dominicus, Handelsmann.
Zingerle Ignaz V. Dr., k. k. Univers.-
Professor.
Karlsruhe.
Sectionsleitung.
v. Teuffei, Ministerialrath, Vorstand.
Gmelin, Director, Cassier.
Gr äff, Buchhändler, Schriftführer.
92 Mitglieder.
v. Babo, Rentier.
Bär, Bezirks-Ingenieur, Wertheim.
Birk, Pfarrer, Müllheim.
Bolza, stud. math., Freibarg.
Buchenberge r, Ministerial-Assessor.
Bujard, Rechtspraktikant, Rastatt.
v. Collani, Hauptmann, Ettlingen.
v. Davans, Regierungsrath, Mannheim.
Deimling Dr., Professor a. D.
Döll, Apotheker.
Döring K. F.. Kaufmann.
Dyckerhoff, Bezirks-Bauinspector.
Eisenlohr, Amtsrichter, Bühl.
Eisenlohr, Generaldirector.
Faas, Arzt, Gernsbach.
Fischer, Verw., Tauberbischofsheim.
Gerwig, Baudirector.
Giehne, Musikdirector.
Glaser, Stadtrath.
G 1 o c k n e r, Ministerialrath.
Gmelin, Director.
Gr äff, Buchhändler.
H an e mann, Buchhändler, Rastatt.
Harlacher, Hofopernsänger.
Heidlauff K. jun., Kaufmann, Lahr.
Heinsheime r, Oberlandesgerichts rath.
Hemberger, Baurath.
Hess, Landgerichtsrath.
Hieronymus, Ingenieur.
Hoff, Professor.
v. Horn, Oberst, Heidelberg.
Joos, Ministerialrath.
Just Dr., Professor.
Keller-Holl, Geh. Regierungsr. a. D.
Klehe, Forstpraktikant, Freiburg.
Klein, Apotheker, Weinheün.
Klingel, Oberbaurath.
Klose, Maler.
v. Krafft-Ebing, Rechtspraktikant,
Constanz.
Krutz, Kaufmann.
Lais, Finanzrath.
Lang, Buchh., Tauberbischofsheim,
von der Lippe, Hauptmann, Rastatt
v. Lüttwitz, Hauptmann a. D., Baden.
Macklot C, Buchhändler.
Macklot G., Buchhändler.
Mai er E., Arzt
Mainzer, Chem., Hottingen bei Zürich,
v. Marschall, Legationsrath.
Neumann, Ober-Zollinsp., Lörrach.
Neumann Dr., Professor, Freiburg.
Oster Dr., Dir., Tauberbischofsheim.
Otto, Amtmann, Konstanz.
Platz Dr., Professor.
Reis s, Fabrikant.
Riegel, Vorst, Tauberbischofsheim.
Rivola, Professor, Rastatt
Rochlitz, Major a. D.
Rödenbeck, Hauptmann, Rastatt
Rothschild, Banqu., Tauberbischofth.
Sachs, Major a. D.
S & 1 Z C T \ 1 L \
v. Scheffel Jos. Vict Dr., Schrittst
Schenkel Dr., Ministerialrath.
Schmidt, Finanzrath.
Schuster, Ingenieur, Rastatt
Schweig Dr., Geheimer Rath.
Sebold, Fabrikant, Durlach,
v. S e y f r i e d, Director.
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Karlsruhe— Klagenfurt.
51
Sickler, Mechaniker.
Stierlin, Fabrikant, Rastatt.
y. Stösser, Geheimer Referendar.
Stösser, Stadtdirector, Freiburg.
S trau 8 8, Banqu., Tauberbischofsheim.
Ströhe, Oberkirchenrath.
v. Teuf fei, Ministerialrath.
Vi sc her, Professor.
Vogel, Buchdruckereibesitzer, Rastatt.
Wagner Hubert, Buchhändler, Dresden.
Warnkönig, Oberingenieur, Rastatt.
v. Weech Dr., Geh. Archivrath.
I v.Weiler, Oberamtsrichter, Emmen-
dingen.
v. Werner, Lieutenant, Rastatt
Widmann, Fabrikant.
Wielandt, Senatspräsident.
Wolf, Hof- Apotheker, Rastatt,
v. Woyna, Hauptmann, Rastatt.
Zahn, Obereinnehmer, Rastatt,
v. Zanthier, Hauptmann, Rastatt.
Ziegler, Stabsapotheker a. D.
Zutt, Professor.
Zutt, Rechtsanwalt, Mosbach.
Klagenfürt.
Sectionsleitung:
v. Jabornegg-Gamsenegg Markus Freiherr, ^ Landes-
Kanzlei-Director, Vorstand.
Seeland Ferdinand, k. k. Bergrath, Inspector der Hüttenberger
Eisenwerks-Gesellschaft, Vorstand-Stellvertreter,
v. Hei ss Ottwin Dr., k. k. Landesgerichtsrath, Schriftführer.
Leon Friedrich, Buchhändler, Cassier.
Dolar Anton, Kaufmann, ]
v. Hiblerlvo Dr., Advocat > Beisitzer.
Stipperger Adolf, Architekt, )
131 Mitglieder.
Beer Alois, Photograph.
Beinitz Anton, Apotheker.
Birnbacher Carl Dr.
Blumen thal Heinrich, Triest.
Botschon Franz, Agent.
Brunner Josef, k. k. Postm., Gmünd.
Canaval Leodeg., Handelskamm. -Secr.
v. Chorinski Otto Graf, k. k. Reg.-R.
Clementschitsch Max, Handelsm.
Diez Friedrich, Hüttenverw., Lölling.
Dolar Anton, Kaufmann.
Dürr Carl, k. k. Gjmnasial-Professor.
Egger Anton, k. k. Landeszahlraeister.
Eisele Ambros, k. k. Oberbaurath.
Eisenkappel, Zweigverein d. Ö. T.-C.
Er wein Jos. Dr., Advocat.
v. Fradenek Const Dr., Ritter, k. k.
Regierungsrath.
Franzis zi Georg, Verwalter.
Fresacher Josef, k. k. Notar, Gmünd
Fuchs Georg, Sparcasse-Buchhalter.
F u g g e r Carl Graf, Erlaucht, k. k. Oberst.
Gebirgsverein, Gmünd.
Glöckner Franz, k. k. Ingenieur.
G o e 8 s Ant. Graf, Eic, Herrschaftsbes.
G oritschnigg Gregor, Kai
v. H a u s e r Freiherr.
H a u s e r Friedrich Dr.
Haus er Franz, k. k. Professor.
He ekel Philipp, k. k. Controlor.
Heilinger Leopold, Glasermeister.
v. Heiss Ottwin Dr.. k.k.Landesger.-R.
v. Hibler Ivo Dr., Advocat
Hillinger Carl, k. k. Bergrath u. Insp.
Hinterhuber Herrn., Generaldirector.
Hock Otto, Zahnarzt.
Holenia Romuald, Herrschaftsbes.
Ho 11 er Thad. Dr.
Ho ff mann Sigm., Lederfabrikant,
Hussa Alois Dr.
Holeczek Wilhelm Dr.
v, J ab orn egg Markus Freih., Landes-
Kanzlei-Director.
v. Jabornegg AI. Dr. Freih., Millstatt.
Janesch Eduard, Lederfabrikant
Janseko witsch Otto,
v. Jesserni gg Gabriel Ritter,
v. Josch J. Dr. Ritter.
Jugowitz Anton, Oberingenieur.
Keller Josef.
Kemp Joh. Bapt, k. k. RealschnL-Prof.
Klammer M. Dr.
v. Klebelsberg Wilh. Dr., Advocat.
v. Klebelsberg Joh., k. k. Gymn.-Prof.
Klinzer Andreas, Gewerkschaftsbe^.,
Weissenfeis.
4*
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Klagenfurt — Kufstein.
Kirnbauer Phil., k. k. Berghauptmann.
Knaffl Robert Dr.
Komarek Victor, Schneidermeister.
Kraus s Moriz, k. k. Hauptmann.
Kripp 1 Josef, Kaufmann.
Kusch ei Jon., Privatbeamter, Victring.
Künell Carl, Ingenieur.
L ax Jos., Gasthaus- u. Kealit -B. Gmünd.
L e b i n g e r Norbert P., k. k. Gymn.-Prof.
Lemisch Jos. Dr.
Leon Friedrich, Buchhändler.
L e r c h Franz, Hotelier.
L e y re r Anton, Banquier.
Liegel Emil, Buchhändler, Paris.
Liegel Richard, Fabrikdirector.
Lodron Caspar Graf Eic, k. k. Statth.
Luggin Jos. Dr., Advocat.
Man hart Eduard, Agent.
Mattausch Emanuel, Beamter.
Maurer Ludwig. Kaufmann,
v. Menz A. Dr., Ritter, Advocat.
Messmer Jos., Ingenieur.
Meyer Jos., Fabrikbesitzer,
v. Millessi A. Dr. Ritter, Advocat
Miller Carl, Ingenieur, Pörtschach.
v. Moro Leopold Ritter, Fabrikbesitzer,
Victring.
v. Moro MaxRitter,Fabrikbes.,Victring.
v. Moser Gustav, Hotelier.
Nagel Josef, Banquier.
Nagel Leopold, k. Rath.
Nagele Thomas, Kaufm., Judenburg.
Neumann Fritz Dr.
v. Novak Fr. Bit, k. k. Hofir., Serajewo.
Ohrfandl Anton, Kaufmann.
Ozlberger Jos., k. k. Finanzrath.
P am perl Josef, Fabrikant
Picart Fricdr., Land.-Secretär.
Praxmarer Rudolf, k k.Reg.-Secretär.
Puntschart Hans, Fabrikbesitzer.
Preschern Carl, k. k. Bez.-Schulinsp.
Platz Hieronymus Graf, k. k. Bezirk s-
Commissär.
Rieger S., Bergmstr., Kreuth-Bleiberg.
Rabitsch Franz Dr.
v. Rainer Victor Dr., Ritt., Fabriib^
v. Rainer August Ritter, Fabrikbes.
v. Rosenberg Heinrich Forst, Herr-
schaftsbesitzer.
Röschnar Carl, Handelsmann.
Rothauer J. M., Banquier.
Ren dl Peter, vulgo Ortner, Döllach.
Saria Heinrich, Kaufmann.
Schaff er Felix Dr.
Schauberger Ad., k.k. Zollamtofficul
Scherz Moriz, Kaufmann.
Seeland Ferd., k. k. Bergrath.
Schielder Emanuel, Inspector.
Schimonschek Carl.
Scho glitsch Rudolf.
Silbernagel Julius Baron.
Steiner Julius Dr., k. k. Gymn.-Prof
Stieger Joh. Dr., Landeshauptmann
Stocker Carl Dr.
Stranger August
Schober H., Wirth a. Glockner-Haas.
Stipperger Adolf, Architekt
Thal er Peter, Banquier.
Tobeitz Franz, Director.
Tobeitz Fr., Hütten-Ing., Feistritz.
Traun Gustav Dr., Advocat.
Tschauner Ignaz, Kaufmann.
Ts che bull Hans, Concipient.
Turnwald Wenzel, Apotheker.
Umlauft A., Kaufmann,
v. V est Joh. Dr. Edler, k. k. Notar.
Vogel Albin Dr., Advocat.
Waizer Rudolf, k. k. Obercontrolor.
Wangler J. L., Buchhändler.
Werner WUhelm.
Wiech Jos., Oberbuchhalter.
Wiery Val. Dr., Exe, Fürstbischof.
Wissiak Anton, Lehrer,
v. Wolff Ferd. Dr., Ritter, Advocat
Wölwich Alois, Dr., Advocat
Waldkirch Agathon, k. k. Oberlande*-
gerichtsrath, Graz.
Willigh Dr., Professor, Brünn.
Waldnig Peter, Badwirth, Iselsberg.
Zsäk Ferdinand, Ingenieur.
Kufstein.
Sectionsleitung.
Hörfarter Matthäus Dr., Decan, Vorstand.
Hoflacher Anton Dr., k. k. Bezirkshauptmann, Vorstand-Stellvertreter.
Reisch Johann, Fabrikant, Cassier.
Podloger Josef, Postamtsleiter, Schriftführer.
Angerer Franz, Notariatsbuchhalter, 1 Be:s;i.2er
Karg Anton, Bürgermeister, J üei8irzer-
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Kufstein— Küstenland.
53
36 A
Angerer Franz, Notariatsbuchhalter.
Anker Georg, Seifensieder.
Auer Paul, Gastwirth „zur Klause"4.
Daum Johann, Lehrer.
Dillersberger Georg, Brauer.
Dillersberger Jos., Gastwirth.
Egger Michael, Bräuer.
Embacher Vitus, Wagner.
Friedl Franz, Bräumeister.
Gr über Mathias, Handelsmann.
Hild Anton Dr., Advocat
Höfel Robert, Spediteur.
Ho flacher Ant. Dr., k. k. Bez.-Hauptm.
Hölbing Sigmund, Banquier, München.
Hörf arter Matthäus Dr., Decan.
Karg Anton, Bürgermeister.
Kraft Carl, Fabrikant.
Lipp ott Eduard, Buchdruckereibesitz.
Mayr Josef, Gemeindevorsteher, Ebbs.
Mehl treter Ludwig, k. b. Bahnexped.
Ni gl er Jos., Stadtbaumeister.
Podloger Jos., Postamtsleiter.
Pöll Adalbert, Spediteur.
Praxmarer Josef Dr., Advocat
Rauch Josef, Buchhändler.
Reib er Otto, k. b. Bahnofficial.
Reisch Johann, Fabrikant.
Reisch Josef, Fabrikant.
Schirhakl Jos., Galanteriew.-Händler.
Sieberer Balthasar, Bräuer.
Simet Johann, Communalverwalter.
Suppenmoser Thomas, k. k. Postm.
Varesco Ferdinand, Handelsmann.
Vinazzer Vincenz, Handelsmann.
Vitzthum G. B., Hotelier.
Wutz Thomas, k. b. Stationsmeister.
Küstenland in Triest.
Sectionslcitung:
Pazze P. A., Vorstand.
Urbas Wilhelm, Professor, Vorstand-Stellvertreter.
Pignol i P., Cassier.
Kugy Julius, Schriftführer.
v. Czoernig Carl, Freiherr, 1
Moser L. Carl Dr., Professor, / öei81tzer-
146 Mitglieder.
Aichholzer Jos., k.k. Oberforst., Görz.
Alböri Richard, Kaufmann.
Balde Hermann, Schuldirector,Valdivia
(Chile).
v. Basel Ii Victor, Freih., k. k. Linien-
schiffsfahnrich, Pola,
Baumbach Rudolph, Dr. phil.
B ey er Michael, k k. Forst-Ingen., Idria.
Bömches Friedr., Oberinsp. d. Südbahn.
Bois de Chesne Eduard, Kaufmann.
B olle Johann, Director der k. k. Seiden-
bau-Versuchsstation, Göns.
B ratina Joh., k.k.Forstadjunct, Trient.
v.Braunitzer Johann, k. k. Oberförster,
Klana.
B reg ant Joh., k.k Finanz-Commissär.
Brettauer Julius, Kaufmann.
B u c h 1 e r Albert, Kaufmann.
B n c h 1 e r Julius Dr., Kaufmann.
Cavallar August, Cand. jur.
C o v a 5 i 5 Ignaz, Landtagsabgeordneter,
S. Lucia bei Tolmein.
Qaerny Josef, Kaufmann.
v. Czoernig Carl Freiherr, k. k. Ober-
finanzrath.
Frau Czoernig Baronin Marianne.
Dorn Alei., Rit v. Marwalt, Dr. jur.
Dubsky Albin, Freih. v. Wittenau.
Eiche Her Johann, k. k. Professor.
Erhold Edmund, Vorstand der Filiale
der Ö8t.-ungar. Bank.
Frau Finger Elise, Lipizza.
Finger Emil, k. k. Hof-Gestütsmeister,
Lipizza.
Foschiatti Friedrich.
G a d d u m Adolf, Kaufmann , Alexandrien.
Gattorno Franz Dr. med.
Gigl J. N., Stationschef der Südbahn.
Grab er g Gustav, Procuraführer.
Gr aeffe Eduard Dr., Inspector der k. k.
Zoologischen Station,
v. Guttenberg Hermann, Ritter, k. k.
Forstrath,
v. Gyuito Adalbert, k. k. Bezirksleiter,
BihaS.
Hainisch Jos., Inspector der Südbahn.
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54
Küstenland.
Hanke Anton, Ober-Münzwardein.
Hantschke Wenzel, Ingenieur bei der
Südbabn.
Heine Hermann, Kaufmann.
Hoffmann Carl, Kaufmann.
Hopfner Jobann, k. k. Professor.
Hualica Anton, Pfarrer, Dreienca.
Hütterott Georg, Consul von Japan.
v. Jenny Carl, Ritter, Ingenieur.
Jona Jacob, Banquieur, Görz.
Kammer er Peter, k. k. Professor.
Kirch er Vincenz. k.k. Statthaltereirath.
Koch Hans. Kaufmann.
v. Krainplfeld Gust.,Edler,[Kaufmann.
Kr au 8 6 Franz, Ingenieur.
Krausen eck Gustav Dr., Advocat
Krauseneck Heinrich, Rentier.
Krauseneck Wilhelm, Kaufmann.
Krutter Jul., k. k. Vice-Forstm., Görz.
Kugy Julius, Cand. jur.
K u gy Paul, Kaufmann.
Leban Andreas, Vicar, Gargaro.
Livesey Henry T., Kaufmann.
Löhner Josef, Kaufmann.
Luckmann Anton, Kaufmann.
Lyro Rudolf, k. k. Finanzrath.
M a h o r c" i c Friedr., Beamter d. Südbahn.
v. Manussi Alexander, Dr. med.
Marenzeller Robert, Lloydbeamter.
Marinitsch Josef, Kaufmann.
v. MaSek Johann Dr., Ritter v.Bosnadol,
k. k. Oberstabsarzt, Agram.
Ma8sopust Hennann, Kaufmann.
M e d i c u s Heinrich, k. k. Finanz-Procura-
turs-Concipist.
Meese Oswald, Ingenieur der Südbahn.
Micklitz Franz, k. k. Oberförster, Rad-
mannsdorf.
Millanich Carl, Assecuranz-Vertreter.
Moll Emil, Kaufmann.
Moravetz Heinrich, Hauptlehrer an der
Lehrerbildungsanstalt, Roveredo.
Moser L. Carl Dr., k. k. Professor.
Müller Eduard, Militärbeamter.
Müller Friedrich, Mechaniker.
Müller Heinrich, Mechaniker.
Nee*f Hermann, Kaufmann.
Nördlinger N., Kaufmann.
0 u s ch a u Jos., k. k.OberfÖrster,Ternowa.
Pazze P. A., Rheder.
Fräul. Pazze Alice.
Peiker Libor, Director der k. k. Ober-
realschule.
Petrik Leopold, k. k. Gymnasiallehrer.
Petritsch Franz, Kaufmann.
Pignoli Peter, k. k. Postofficial.
Pimser Franz Dr., k. k. Regimentsarzt.
Pjetschka Ferd., k. k. Forstm., Travnik.
v. P 1 e n k e r Georg, Freih., k. k. Hofrath.
Pollak Hugo Dr., k. k. Stabsarzt
Pollitzer Heinrich, Kaufmann.
Pott Const., k. k. Liniensch.-Lieut., Pola.
Pott Paul, k. k. Liniensch.-Lieut, Pola.
Rabl Josef Dr., Reichsr.-Abgeordneter.
Räcke W., k. k. Oberlieutenant d. R.
Regensdorff Friedrich.
Reinelt Carl, Handelskammer- PräsM.
Rikli Arnold, Badeanst.-Eigenthümer,
Veldes und Triest.
v. Rittmeyer Carl, Ritter, Rentier.
Rosipal Anton, k. k. Forstcommissär.
Rosmann Alexand.,k.k. Bezirksrichter,
Flitsch.
v. Rothermann Daniel, Ritter, Kaufin.
Rottmaie r Josef, k. k. Tel.-Official.
Rutter Eduard, Kaufmann.
Scarpa Heinrich, Kaufmann.
Schadeloock Fritz, Kaufmann.
Frau Schadeloock Ida.
Schadeloock Thomas, Kaufmann.
Schell Alexander, Dr. med.
Schemerl Alexander, k. k. Bezirks-
hauptmann, T "Im ein .
Schmidt Ludwig Ph., Generaldirector
der Tramway-Unternehmung.
Schnabl Anton, k.k. Maschinist 2. CL,
Pola.
Schollian Josef, Kunsthändler.
Scholz Aug., k. k. Hof-Gestütsbeamter,
Lipizza.
Schröder Alexander, Kaufmann.
v. SchröderA. Richard, Ritter, Consul
von Venezuela.
Schrott Ferd. Dr., k. k. Oberstaatsanw.
Schunk Theod., Schiffsbau-Ingenieur.
Schweiger Max, k. k. Oberforst-Ingen.,
Görz.
Schweisgut Friedrich, k. k. Linien-
schiffslieutenant.
Scola Victor, k. k. Förster, Görz.
Soll a Dr., R. F. Lehramtscandidat.
Sollinger Franz, Kaufmann.
Fräul. Sortsch Caroline, Flitsch.
v. Stabile Ernst
Stadelmann Franz, k. k. Professor.
Steindl H., Ritter Plessenet, k. L
Finanz-Obercommiss&r.
Stenta Michael Dr., k. k. Professor.
Sterkay Mathias, Kaufmann.
Stumpfi Robert, k. k. Telegr.-OfficiaL
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Küstenland— Landshut— Leipzig.
55
Suda Franz, L k. Forstcommissär,
Krainburg.
Swida Franz Dr., k. k. Professor.
Frau Tönies Hilde.
Tschurtschenthaler Jos., Kaufmann,
v. Türk Camillo, Kaufmann.
Urbas Wilhelm, k. k. Professor.
Uschnig Johann, k. k. Professor.
VanpotiS Alois, k. k. Telegr.-Official.
Vellusig Franz jun., Flitsch.
Vierthal er August, k. k. Professor.
Vieten Romuald, Kaufmann.
Widmann Peter, k. k. Professor.
Wimmel Hermann, Kaufmann.
Frau Wohlfahrt Ernestine.
Wohlfahrt R., Kaufinann.
v.WohlgemuthEmilEdl., k.k.Linien-
schiffslieutenant, Pola.
Württemberg königl. Hoheit, Wilh.,
Herzog von, k. k. Feldzeugmeister und
Landescommandirender, Serajewo.
Landshut.
Sectionsleitung:
Eill es Josef, k. Professor, Vorsitzender.
Richter C, freiresignirter k. Rechtsanwalt, Schriftführer.
Thaler Buonav., Buchhändler, Cassier.
50 Mitglieder.
Attenkofer, Buchhändler.
Auer Dr., prakt. Arzt.
Biers ack Dr., k. Advocat.
Burkhard Dr., k. Advocat.
Costa Dr., k. Advocat.
Eill es Josef, k. Professor.
Farmbacher A., Kaufmann.
Falk, Anwalts-Buchhalter.
Frank Conrad, Posamentirer.
Friedrich A., Kaufmann.
QötE A.,k. Amtsrichter, Neumarkt.
Götz , k. Forstgehilfe, Kötzting.
Gras sing er, Privatier.
Harbammer, Kaufmann.
Härtl Fr., Regierungsaccessist.
Hu dl er, k. Rentbeamter, Monheim.
Kumps Dr., k. Advocat.
Kaufmann Josef, Kaufmann.
Kaufmann Dr., k. Advocat.
Koller X., Bierbrauer.
Kontier, k. Notar, Landau a. L
Kurz, k. Oberförster, Oberschwarzach.
Leuthart, Gend.-Oberwachtmeister.
Mai er A., Apotheker.
Math eis, k. Kreisbaurath, Bayreuth.
Müller E., k. Bezirksamts-Oberschreib.
Naurath, k. Kreisbaurath.
Oberpaur M., Kaufmann.
v. Podewils Const., Freih. k. Oberstlt.
Pusl Joh. B., k. Prof. u. Inst-Director.
Rall, k. Advocat, Dingolfing.
Räumer, Commissionär.
Richter C, freires. k. Rechtsanwalt.
Rietsch J., Buchdruckereibesitzer.
Rottmüller, k. Bez.-Ing.,Memmingen.
Salisko, k. Präparandenlehrer.
Schmuckerraaier, k. Professor a. D.
Schubarth, k. Regierungsrath.
Seipl F., k. Gcometer.
Siry, k. Betriebsingenieur.
T e u f e 1 , k. Gerichtsschreiber, Kötzting.
Thal er Buonav., Buchhändler.
Uns in Dr., pr. Arzt.
Weber, k. Advocat.
Weinmann, k. Staatsanwalt, Ansbach.
Wieninger, Kaufmann.
Witt mann C., Bierbrauer.
Wölfle, Buchhändler.
Zeiss G., k. Professor.
Leipzig.
Sectionsleitung:
Pückert, Wilhelm Prof. Dr., Vorsitzender.
Loewe Julius, Cassier.
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56
Leipzig.
195 Mitglieder.
v. Abendroth Max Dr., Amtsrichter.
Abraham Max Dr., Buchhändler.
Anschütz E., Jastizrath u. Rechtsanw.
Bachmann Anton Julius, Kaufmann.
Baumeyer Carl, Kaufmann.
Baumg&rtner L., Dr. phil., Buch-
druckereibesitzer.
Beck Alfred Dr., Chemiker.
Becker Arthur, Dr. phil.
Behr Alfred, Fabrikant, Coethen.
Benda Carl, Ingenieur und Oberlehrer.
Bernhardt W. Dr., Oberlehrer.
Beutler Otto, Stadtrath, Meerane.
Beyer K. G., Procurist
Bierwirth H. L., Privatmann.
BindingC. Dr., ordenÜ. öffentl. Prof.
an der Universität.
Blume E. 0., Bürgermeister, Sebnitz.
Brähmer Paul, Procurist.
Brandes H. Dr., Professor a. d. Univ.
Bredow Raimund, Buchhändler.
Brockhaus Cäsar, Inspector.
Brugmann 0. Dr., Oberlehrer.
Burckas B. V. Dr., Rechtsanwalt.
Cerutti Rudolf, Stadtschreiber.
C o n t i u s H. E., Privatgelehrter.
D e b e s E., Besitzer eines geogr. Instituts.
Deegen Max, Stud. jur., Berlin.
Dittrich R. B. A. Dr., Referendar.
Dorn C. W. F., Geh. Justizrath und
Rechtsanwalt beim Reichsgericht.
Dotzaner, Landschaftsmaler.
Dürrschmidt H.t Reichsgerichtsrath.
EiBenreich L., Lehrer.
Engel Alfred Dr., Rechtsanwalt.
Engel Max Dr., Rechtsanwalt.
Erl er IL, Rechtsanwalt.
Felii A. W., Kaufmann.
Fenner, Justizrath und Rechtsanwalt
beim Reichsgericht.
Fiedler Phil. Dr., Privatmann.
Fleischer Georg Dr., Assessor.
Förster August Dr., Theaterdirector.
Freiesleben Paul, Kaufmann.
Frey tag Bernhard, Rechtsanwalt.
Freytag H., Dr. med.
Frey tag Otto K, Rechtsanwalt.
Garlepp Dr. med., Lützen.
G e i 8 s 1 e r Dr., Superintendent, Borna»
Georgi Robert Dr., Oberbürgermeister.
Gericke H. Dr., Fabrikbesitzer.
Gentzsch Albert Dr., Rechtsanwalt.
Gi es ecke Bernh., Schriftgiessereibes.
G i e s e c k e Carl, Rechtsanwalt.
Görtz-Wrisberg Graf W., Halle a. S.
Göring A., Landschaftsmaler.
Götz Gustav, Fabrikbesitzer und Stadt-
verordneten-Vorstand.
Götze F., Fabrikant, Groitzsch.
Griesbach C. B., Buchhändler, Gera.
Gröpplcr F. W., Kaufmann.
Gross Arthur, Referendar.
GrunowHan8, Buchhändler.
Günther Carl, Buchhändler.
van der Haer, 0. J. Dr., Rechtsanwalt,
Arnheim.
Hallbauer Max, Landgerichtsrath.
Hampe Theodor, Kaufmann.
Handwerk Gustav, Baugewerkmeister.
Helssig R., Cust d. UniversitÄts-BibL
Henrici IL Dr. med.
Herbig L. S. A., Amtsrichter.
Hermann Conr. Dr., Prof. a. d. Univ.
Hermann C. G., Kaufmann.
Herold Fritz, Kaufmann.
Hesse C. Th., Rechtsanwalt
Hiersche Heinrich, Kaufmann.
Hille Max, Kaufmann, Reudnitz.
Hillig F. E. Dr., Rechtsanwalt.
Hirt Arnoiii, Buchhändler.
Hoffmann Hermann, Kaufmann.
Hofmann R. William, Kaufmann.
Holtzmann Dr., Privatsecretär Sr. kön.
Hoheit d. Prinzen von Wales. London
Jellinghaus Carl, Rentier, Halle a. S.
Jörn August L., Kaufmann.
Kees Paul, Referendar. .
Keil Alfred Dr.
Ke il Otto, Banqnier.
Kies sei A.. Brauereibesitzer.
Klemm Rieh. Dr., Rechtsanwalt
KlinckhardtB. G.. Buc
Koch August, Kaufmann.
Kögel Rud. Dr., Oberlehrer.
Kohl Dr. med., Reudnitz.
Köhler K. Franz, Buchhändler.
Kormann G., Rechtsanwalt
Kossinann Max, Amtsrichter, Li<
Kretzschmar Wilh., stud. med.
Krutzsch Alex., Kaufmann.
Kuhlau Fr., Kaufmann.
Kummer A., Direct d. Leb. -Vers. -Anst
Kümmerling K., Privatmann, Gotha.
Lampadius W. A. Dr., Diacon zu
St Nicolai.
Langbein Osk. Dr., Rechtsanwalt
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Leipzig.
57
Lenel O.Dr.,Privatdocent a. d. Univers.
Leonhardt Georg, stud., Halle a. S.
Leonhardt H. A., Referendar.
Lezius, Justizrath u. Rechtsanwalt,
Coethen.
de Liagre Alb., kön.niederländ. Consul.
Liebeskind Felii, Bnchhändler.
Liebster Arno, Rechtsanwalt.
Lindenberg H. Dr. ph.
Lion J. C. Dr., Director.
L ö a e r Ludwig, Rechtsanwalt.
Loewe Julius, Kaufmann.
Ludwig-Wolf L. F., Stadtrath.
Marek er Max Dr., Prof. a. d. Univers.,
Halle a. S.
Maue Fritz, Kaufm., Seidenberg i. Schi.
Maue W., Kaufmann, Seidenberg i. SchL
Mayer Adolf Dr., Prof. a. d. Univers.
Mayer Fritz, Banquier.
Merkel A. A. Dr., Gerichtsratha. D.
Metsch A. B., Landgerichtsrath.
Meyer Gustav, Kaufmann.
Mit tag Adolf, Kaufmann, Magdeburg.
Mühl Carl, Buchhändler.
Nagel Philipp, Kaufmann u. Stadtrath.
Naoum Phokion, Kaufmann und k.
griech. Consul.
NöldeckeW. Dr., Schuldirector.
Osterloh R. Dr., Geh. Rath, o. o. Prof.
an der Universität
Paul Oscar Dr., Prof. a. d. Universität.
P au Icke R. H., Apothekenbesitzer.
Placke G., Grubenbesitzer, Aken a. E.
Platzm.annA. Dr., geh. Regierungs-
rath und Amtshauptmann.
Pommer Max, Kaufmann, Magdeburg.
Prasse Jul. Alb., Rechtsanwalt.
Pückert Gustav, Bankdirector.
Pückert W. Dr., Prof. a. d. Universität.
Q uarch Alfred, Kaufmann.
Reinhardt Ourt, Kaufmann.
Reuling W. Dr., Rechtsanwalt beim
Reichsgericht
Richter Emil, Kaufmann.
Richter H. G., Gerichtsassessor.
Rieger Conrad, Rechtsanwalt, Coethen.
Ritter H., Buchhändler.
Rödiger Georg, Kaufmann.
Rost Alex. Bruno, Privatmann.
Rücker t Ernst, Kaufmann.
Ruick C. A. genannt Lade, Stndtrath,
Plauen i. V.
SatlowO. Dr. med., Gohlis.
Schenkel Dr. med.
Scheuffler C. L., Rechtsanwalt.
Schildbach C. H. Dr., Director der
orthop. Heilanstalt.
S c h m i d t C. H. sen., Privatm. , Poesneck.
Schmidt Clem. Theod., Landger.-Rath.
Schmidt Edm., Kaufmann, Altenburg.
Schmidt Fr., Privat, Gr.-Zschocher.
Schmidt Gust., Kaufm., Westerhüsen.
Schmidt Paul, Appellationsger.-Rath.
Schmidt Rudolf, Rechtsanwalt.
Schmidt Wilh., Banquier, k. schwed.
u. norw. Consul.
Schmiers Leopold, Kaufmann.
Schönberg Alfred, Kaufmann.
Schubring, Oberlehrer, Erfurt.
Schulz K.,Dr. u.Prof., Reichsger.-Bibl.
Schulze Gustav, Kaufmann.
Schulze 0., Buchhändler, Coethen.
Schwabe W., Dr.u Apothekenbesitzer.
Sc obel Albert, Buchhändler.
Siegel L., Kaufmann, Arnstadt.
v. Sommerlatt R., Landgerichtsrath.
Spie ss Herrn., Kaufmann, Kitzingen.
Staackmann Ludw., Buchhändler.
Steffen Georg Dr., Oberlehrer.
Strub e Victor, Kaufmann.
Struve Oscar Dr., Fabrikbesitzer.
Sundblad Gustav, Maler.
v. Süssmilch-Hörnig Moriz, Oberst-
lieutenant a. D., Grimma.
Tannert G. A. Dr., Rechtsanwalt.
Taube Herrn., Steuerbuchhalter.
Thiemann F., Privatmann.
Thomas A., Dr., Schuldirector.
Thomas L. Prof. Dr., Freiburg i. Breisg.
v. Tischendorf Joh.Dr. jur., Assessor,
Berlin.
Trcitschke Fricdr., Privatm., Erfurt.
Tscharmann Julius, Rechtsanwalt.
Un deutsch M., Rechtsanwalt.
Vogel A., Privatmann.
Voigt Ernst, Börgermeister, Annaberg.
Voigt Moritz, Dr. n. ord. Honor.-Prof.
an der Universität.
Wach Ad. Dr., o. ö. Prof. a. d. Univers.
Wachtel Dr., Rechtsanwalt.
Weber Emil, Fabrikbesitzer.
Weickert Dr. med.
Weiler E. W., Rechtsanwalt,
Wernz Joh. Dr., Reichsgerichtsrath.
Witzleben F., Kürschnermeister und
Rauchwaarcnhändler.
Wülfel Moritz, Rechtsanw., Merseburg
Zehl K., Buchhändler.
Zöllner Julius, Privatgelehrter.
Zsehucke E. Th., Assessor
58
Lindau.
Lindau.
S e ctionsleitung:
v. Seutter Gottlieb, Vorstand.
Fronmüller Wilhelm, Schriftführer.
Keppel, Cassier.
Kinkelin Adolf, Major,
Horkel Georg
Hol mens Jurier August,
Kärlinger,
81 Mitglieder.
Abel, Major a. D.
Arnold, k. Reallehrer.
Auer, Fabrikdirector.
Baer, k. preuss. Steuerinspector.
Birling Dr., k. Stabsarzt.
Bram, k. Hauptmann.
Brüller, Bezirks-Thierarzt
Büchl Eduard, Kaufmann.
BQchl Jul., Maler.
Campbell, k. württ. Rittmeister a. D.
Delion Louis, Buchhändler.
Düll, k. Reallehrer.
Eckle Job., Uhrmacher.
Eibler Eduard, Grosshändler.
Eschen loh er, k. Oberamtsrichter.
Eyssl, k. Zollassistent.
Fischer, k. Reallehrer.
Frau er F. M., Rentier.
Friesenegger, Stadtcaplan.
Fronmüller Wilhelm, Präceptor.
Gastpar Emil, Kaufmann.
Glatz Adolf, Fabrikant
Gombart, k. Notar.
G reiner Albert, Gastwirth.
v. Grobois, k. k, Hauptmann a. D.
Hauber Georg, Gastwirth.
Höfler, k. General a. D.
Heitinger, Kunstmaler.
Helm, Bezirks hau] >tlehrer.
Helmensdorf er Andreas, Hospitalpfl.
Helm ensdorfer August, Kaufmann.
Helmensdorfer Ernst, Bierbrauer.
Hildenbrand Carl, Kaufmann.
Hindelang, k. Stadtpfarrer.
Horkel, G., Rector d. k. Realschule.
Kärlinger, k. Expeditor.
Kays er Friedrich Dr., Geistlicher.
Keckhut, k. Expeditor.
Keppel, k. Official.
Kinkel in Adolf, k. Major a. D.
Kinkelin Martin, Tapezierer.
Kinkelin Raimund jun., Kaufmann.
Locher Dr., k. Assistenzarzt.
L e h 1 e, Bankbuchhalter.
Liebl, k. Reallehrer.
v. Lossow, Bürgermeister.
Mai r, k. Reallehrer.
Mayr Otto Dr., prakt Axzt.
M e s 8, k. Lieutenant.
Na eh er Hermann, Rentier.
Oertel, Fabrikant.
v. Peter, k. Oberzollrath.
v. Pfister Eduard, Rentier.
y. Pfister Eugen, Grosshändler.
Rae kl, k. Reallehrer.
Bas co Ferdinand, Kaufmann.
Reinhard, k. Ingenieur.
Renn Dr., k. Studienlehrer.
Richter, Oekonom.
Scheler, k. Lieutenant
Schiel in Job., Badinhaber.
Schleicher, k. Oberstlieutenant.
Schmidler, k. Hauptzollamts Verwalter.
v. Seutter Gottlieb, Kaufmann.
Sold an, Kaufmann.
Spengelin Martin, Kaufmann.
Stettner Carl, Buchhändler.
Stolze Heinrich, Kaufmann.
Volk Dr., prakt Arzt
Wagner, k. Assistent.
Walpetinger Christian, Kaufmann.
AnsTfBrttge Mitglieder:
di Bello, k. Official, München,
Eckert Leo, Privatier, München.
Döppe, Kaufmann, Annaberg.
H i 1 b Hermann, Kaufmann, Stuttgart.
May Hugo, Weinhändl,, Nonnenhorn.
Mettenleitner , k. Forstassistent
Wolfstein.
Pfirsch Dr., prakt. Arzt, Lohr.
Sänger, Kaufmann, Frankfurt a. M.
Steppe 8, k. Zollverwalter, Asch.
T hat er, Apotheker, München.
Linz a. D.
59
Linz a. D.
Sectionsleitung:
Po Hak Johann, Privatier, Vorstand.
Funke Hennann, Haasbesitzer, Vorstand-Stellvertreter.
Dosch Ludwig Dr., Hof- und Gerichts-Advocat, Schriftführer.
Kornherr Gustav, Kaufmann, Schriftführer-Stellvertreter.
Lieb Sebastian, Handlungsbuchhalter, Cassier.
Strobl Franz, Oberlehrer, | « •
Scheck Ferdinand, f Jieirätüe-
210 Mitglieder.
AbujaMath. Dr., Advocat.-Concipient,
Ried.
Altmann August, Kaufm., Scheerding.
Ammerer Heinrich, Kaufmann, Ried.
Assmannsdorffer Mathias, Mühlen-
besitzer, Rühstorf.
Austerlitz Bernhard, Agent.
Austerlitz Stefan, Agent.
v. Az Moriz Ritter, k. k. Ob.-Postdirect.
Bahr Alois Dr., k. k. Notar.
Bahr Libor, k. k. Professor i. P.
Bauer Gustav, Agent.
Berger Jos., k. k. Landes-Schulinsp.
Blum Heinrich, Hutfabrikant.
Böheim Josef, Uhrmacher.
Bräu Ferdinand, Handlungscommis.
Brunthaler Ferdinand, Kaufmann.
Christ Max, Kaufmann.
Christ Ludwig, Kaufmann.
Czischek Emanuel Jos., Kaufm., Wels.
DierzerE. v. Traun thal, Fabrikbes.
Dimmel Anton, Privatier.
Doblhammer Georg, Stiftscapitular,
Reichersberg.
Doblinger Max Dr., Advocat, Perg.
Dörfer Alois, Abt, Wilhering.
Bosch Ludwig Dr., Advocat.
Dreveni Ignaz, Privatier, Schwertberg.
D r o u o t Victor, Buchdruckereibesitzer.
Dunkl Heinrich, Kaufmann, Wels.
Bunkl Hans, Cafetier, Wels.
Dürrnberger Adolf Dr., Advocat.
Ehrentletzberger Sigm., Kaufmann.
Endriss Otto, Kaufmann.
Ewert Theodor, Buchhändler.
Fink Emil, Buchhändler.
Födinger Ludwig.
Frank Vincenz, k. k. Lottobeamter.
Fr au b eher Carl, k. k. Professor, Ried.
Frisch Carl, Hopfenhändler, Wels.
Führlinger Carl, Privatier.
Funke Hermann, Hausbesitzer.
Gamlich E., Kaufmann.
Gastl Ludwig, Agent, Wels.
Gerbert Fz. v. Hornau, Donau-Dampf-
schiffahrts-Inspector.
Geslot J. B., Kaufmann.
Geyer Julius, Kaufmann.
Geyr Carl, Oberförster, Waxenberg.
Geyr Ernst, Handlungs-Disponent.
Gimplinger Alois, Kaufmann, Ried.
Glon in g Carl. Oberlehrer.
Goldmann Wilhelm, Agent
v. Grienberger Hugo, k. k. Staatsanw.
Grillmayr Johann, Gutsbes., Würting.
Gr über Aug., k.k. Notar, Mauerkirchen.
G r ub e r Clemens, Handlungsbuchhalter.
Grün dl er Johann, Kaufmann, Ried.
Haala Ludwig Dr., Advocat.
v. Haan Carl Freih., k. k. Statthalterei-
rath a. D.
Haas J., Kaufmann, Gmunden.
Habison Wilhelm Dr., Advocat.
Hackenbuchner Alois, Kaufm., Ried.
H a f f e r 1 Josef, Privatier.
Ha gen au er Julius, Landes-Cassadir.
Hahn Anton, Privatier, Wels.
Hallek Paul, Oberlehrer, Urfahr.
v.Handel Franz Freih., Gutsbesitzer,
Almegg.
Hartwagner Johann, Kaufmann.
Hasselberger Carl. Kaufmann.
Hatschek Ludwig, Brauer.
Hey 88 ler Heinrich Dr., Advocat
Herrle Josef, Hausbesitzer, Urfahr.
H i r s c h Josef, Kaufmann.
Höbarth Carl, Baumeister.
Höchsmann Flor. Dr., Adv., Urfahr.
Höllriegel Franz, Kaufmann.
Hörzinger Joh., Realitätenbesitzer.
Hof mann Adolf, Fabrikbesitzer.
Hochenegg Friedr., k. k. Landwehr-
Major.
Holter Franz, Kaufmann, Wels.
v. Hornstein Bernh. Freih., Privatier.
Hubl Norbert, Kaufmann.
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60
Linz a. D.
Hucber Johann, Oberlehrer.
Hu st er Josef, Kaufmann.
I gl seder August Dr., Advocat.
Kaindl Albert, Lederhändler.
Kaltenbrunner Anton, Kaufmann.
Kaltenbrunner Ludwig, Bankbeamte
Keppclmayr Mai, Med. Dr.
K erteil C., Agent.
Kiesswetter Ferdinand, Kaufmann.
Kirchler AI. Dr., Advocat, Schwanen-
stadt
Kirchmair Josef, Fabrikbes., Urfahr.
Kirchmair Peter, Bauunternehmer,
Marchtrenk.
v. Kissling Adolf Ritter, Med. Dr.
v. Kissling Victor Ritter, Kaufmann.
Knörlcin Rudolf, Ingenieur.
König Arthur, Kaufmann,
v. Kolb Josef, Privatier, Urfahr.
Korb Heinrich, Buchhändler.
Kornherr Gustav, Kaufmann.
Korn h er r Engelbert, Kaufmann,
v. Kottulinsky Adalbert Graf, Wien.
Krause Franz Dr., k. k. Ob.-Finanzr.
Kurz thaler Alois, Strohhutfabrikant.
Kurzthaler Johann, Strohhutfabrik.,
Wels.
Ladin s er Franz Dr., f. r. Advocat
Lampl Franz Dr., Advocat.
Lantz Anton, Oberlehrer.
Frau Laurent Barbara, Gasthausbes.,
Urfahr.
Leibetseder Josef, Kaufm., Urfahr.
Lehnert Wenzl, Kaufmann.
Lieb Sebastian, Buchhalter.
Frau Lieb Therese.
Lindner Josef, Landes-Cassacontrolor.
Lötsch Carl Dr., k. k. Notar, EfTerding.
Löwen feld Moriz, Fabrikbesitzer.
Mader Anfo»n, Uhrmacher.
Mann Carl, k. k. Baurath.
Markus Adalbert, Sparcassabeamter.
v. Marenholtz CarlBaron, k.k. Haupt-
mann a. D.
Margesin Georg, k. k. Professor.
Maurhard Johann, Kaufmann.
Mayr Anton, Spinnereibesitzer.
Mieringer Josef, Sparcassabeamter.
Mostny L., Kaufmann.
v. Nagel Eduard, Kaufmann.
Nebinger C. Friedr., Kaufmann.
Neubauer Johann, Hötelier.
Nötzl August, Vorstand d. österr.-ung.
Bankfiliale.
Ortner Eduard, Sparcassabeamter.
Ortner Carl, Kaufmann.
Pachleitner Johann, Kaufmann.
Pachleitner Frz., Handlungscomini*
v. Pachmann Camillo , k. k. Notar.
Frankenmarkt
Panck Gustav, Bergm., Eberschwang-
Pauli Josef, Agent.
Petershofer Cam. Dr. med., Wolfsegg.
Pick Arthur, Kaufmann.
Piber Ignaz, Handlungscommis.
Pino Felii, Freih. v. Friedenthal,
k. k. wirk!, geh. Rath and Statthalter
von 0berö8terreich.
Planck Cail, Edl. v. Planckburg.
Bankpräsident und Gutsbesitzer.
Poche Mathias, Kaufmann.
Pohlhammer Andreas, k. k. Prof.
Po Hak Alois.
Pollak Johann, Privatier.
Pöschl Friedr., Lederfabr., Rohrbach
Prinzl Carl, Notariatecundidat, Wels.
Prischl Fried. Dr., Advocat, Ried.
Pröll Ferdinand Dr., k. k. f. r. Notar.
Pummerer Rudolf, Kaufmann.
Quirein M., Privatier.
Rein dl Carl, k. k. Notar. Urfahr.
Reininger Franz, Kaufmann.
Reischck Ignaz. Kaufmann.
Reiter Ludwig, Landesingenienr.
Reith Julius, Cafetier.
Reithof Eduard, k. k. Landesgerichts-
rath, Wels.
Richter Carl, Apotheker, Wels.
Riedl Franz, Baumeister, Urfahr.
Rohr Ferdinand, k. k. Notar, Urfahr.
Rondonell Eduard, Privatier, Wels
Sadtler Josef, k. k. Professor.
Salzbauer Johann, Oberlehrer, Maut-
hausen.
v. Sammern Ferdinand Dr., k. k. Notar,
Raab.
Saiinger Eduard, Kaufmann.
Saxinger Ferdinand Dr., Advocat.
S e in s c h Max Dr., Advocat.
Seyrl Adolf, Gutebesitzer, Haunsberg.
Sevrl Rudolf, Gutebesitzer, Haag.
Schauer Johann Dr., Advocat Wels.
Scheck Ferd., akad. Maler.
Schellhorn Heinr., Ingen., Fünfhaut.
Schiedermayr Carl, Med. Dr. und
k. k. Statthaltereirath.
Schirnhofer Wilh., k.k.Statthaltereir.
Schmid Josef, Hausbesitzer, Wels.
Simonetta Alessandro, Fabrikbesitzer.
Helfenberg.
Digitized by Loo
Linz a. D. — Marburg a. D.
61
Schra i de gg Fr. Graf, k. k. Kämmerer,
G munden.
Schmirdorfer A., Privatier.
Frau Schmirdorfer Agatha.
Schonka Franz, Lederhändler.
Schopper Isidor, Kaufmann.
Schreit t er Franz, Kaufmann.
Schwab Georg, Hausbesitzer.
Schwammel Eduard, k. k. Landes-
Schulinspector.
Schweitzer Ludw., Handlungscomm.
Sommerhuber Carl, Buchhalter.
Specht Gustav, Kaufmann,
v. Starhemberg Camillo Durchlaucht,
Fürst und Herrschaftsbesitzer.
Stein w ender Paul Dr., k. k. Notar,
Leonfelden.
Stowasser Heinrich, Kaufmann.
S trell Carl , Kunstmuhl - Kiederlags-
besorger, Wels.
Strnadt Albert, k. k. Gerichts- Adjunct,
Ried.
Strobl Franz, Oberlehrer.
Syrcistie Josef, k. k. jub. Finanzsecr.
Thal er Paul, Med. Dr. und Professor.
Thum Eduard, Sparcassabeamter.
Thum Otto, Agent.
Treuer Fr., Maschinenhändler.
Trink s Melchior Dr., Wels.
Tröger Johann, geistl. Rath, einerit.
Dcchant, Waizenkirchen.
Tuchmann B., Hopfenhändler.
Vagd Adolf, Privatier, Graz.
Vielguth Ferd. Dr., Apotheker, Wels.
Vogel Josef, Handelsagent.
Weiss Ludwig.
Weissenborn Carl, Buchhändler.
W i g i d a k Alois, Kaufmann.
Wimholzel J. E., Kaufmann.
Wimmer Julius.
Winkler Adolf, k. k. Rittmeister a. D.
Zaininger Josef, Hotelier.
Zweimüller Carl, k. k. Notariats-
Concipient, Ried.
Marburg a. Drau.
Sectionsleitung:
Schmi derer Johann, Realitätenbesitzer, Obmann.
Horäk Franz, k. k. Gymnasial-Professor, Obmann-Stellvertreter.
Kokoschinegg Josef, Kaufmann, Cassier.
37 Mitglieder.
Albensberg Ludwig, Kaufmann.
Bankalari Josef, Apotheker.
Bitterl Ludwig Ritter v.Tessenb er g,
k. k. Notar.
Byloff Friedrich, k. k. Bau-Adjunct
Erhar d t Joh., k. k. Hof-Büchsenmacher.
Fcldbacher Julius Dr., Advocat.
Furche Anton, Südbahnbeamter.
Glantschnigg Eduard, Advocat, Cilli.
Habianitsch Alois, k. k. Schuldirector,
Frohnleiten.
Halbärt Ignaz, Kaufmann.
Hermann Eduard, Kaufmann.
Horäk Franz, k. k. Gymnasial-Professor.
Igepp Johann, Weinhändler.
König Wenzel, Apotheker.
Kokoschinegg Josef, Kaufmann.
Koller Nicolaus, Agent.
Lorber Heinrich Dr., Advocat.
Millemoth Rudolf, Realitätenbesitzer,
St. Lorenzen.
Pachner Roman, Kaufmann
Pfrimer Carl, k. k. Hof- Weinhändler
Postemer Paul, Privatier.
Quandest Alois, Kaufmann.
Scherbaum Carl, Fabrikbesitzer.
Scherbaum Gustav, Fabrikbesitzer,
v. Scheuchenstuel Josef Dr. Ritter,
k. k. Bezirksrichter, St. Marein.
Schilling Alexander, k. k. Ger.-Adj.
Schmiderer Joh., Realitätenbesitzer.
S c hm i der er* Josef Dr., Realit&tenbes.
Skubi Anton, Buchhalter.
Sonns Roman Dr., Advocat.
Stepischnegg Johann Dr., Advocat,
St, Leonhard.
Varenna Gustav, k.k. Hauptmann a.D.
u. Escomptebank-Director.
Yernaleken Th., k.k. Sem.-Dir. a. D.
Weiss Nicolaus, Hausbesitzer.
Wittermann Carl Dr., Advocat, St.
Leonhard.
Zinke Heinr., k. k. emerit Reg.- Arzt.
Z w et ler Adolf, Agent.
Digitized by Google
62
Memmingen— Meran.
Memmingen.
Sectionsleitung:
Roos August, Vorstand.
v. Schneeweiss Albert, Stellvertreter.
Gradmann Fr., Cassier.
66 Mitglieder.
Ammann Johann, Schlosser.
Ammann Ludwig, Goldarbeiter.
v. Ammon Ludwig, Pharmaceut
Bachmayer C. H., Kaufmann.
Baur Ludwig, k. Studienlehrer.
Bisch off Hans, Photograph.
y. Heuss -Bloest, Gutsbesitzer auf
Trunkelsberg.
B o p p Ernst, Maurermeister.
Crämer Heinr., k. I. Staatsanwalt
D öder lein Fr., k. Studienlehrer.
E g g a r t Joh. Georg, Schleifmühlbesitzer.
Engelhart Ludwig, Gasthofbesitzer.
E8s Anton, Lehrer.
Flach Heinrich, Kaufmann.
Goezger Carl, Glockengiesser.
GöggelJ. N., Holzhändler.
Gradmann Fr., Privatier.
Gresser Ludw., k. Notar, Krumbach,
v. Hart lieb Otto Dr., prakt. Arzt.
Heiler Mai, Ingenienr, München.
Höhr J., Oberzollinspector,
Henggi Carl, k. Landgerichtsrath.
Jäger Otto, k. Post- u. Bahnverwalter.
Keim Adolph, Grosshändler.
Keim Conrad, Privatier.
Kerl er Adolph, Privatier.
K ernHans, k. Stud.-Lehrer,Schweinfurt.
Kiene Paul, k. Studienlehrer, Kempten.
Kisten feger Joh., k. Landgerichtsrath.
Klotz Joh., Photograph.
Köbel Friedr., Rechtsanw.. Rosenheim.
Kranzfelder Alfred, Rechtsanwalt.
Lay er Hermann, Fabrikdirector.
v. Lupin Baron, Dierfeld.
Maurer Bernhard, Zimmermeister.
Metzeler Bernh., Charcutier.
N e h e r Christoph, Spital Verwalter.
0 f f n e r Fr., k. Landger. -Rath, Kempten.
Otto Theodor, Buchdrucker.
Rehm Julius, Apotheker.
Reibel Ludwig, Apotheker, Fellheim.
Riedl Andr., k. Landgerichtsdirector.
Roos August, Ingenieur.
Rumbucher Adolph, Rechtsanwalt.
R u o f f Christian, Hauptlehrer.
Scheible J. A., Conditor.
Scherer Carl, Rechtsrath.
Schmid Eduard, Bauamtsassessor,
v. S c h n e e w e i s s Alb., k. Landger.-Rath.
Schwarz Albert Dr., prakt Arzt.
Seyfried Wilh., Rechtsanwalt
Spieler Anton, k. Reallehrer.
Sprinzing August, Waffenschmied.
Stockheim Albert Dr., Rechtsanwalt
Strasser Leop., Bezirksschulinspector,
Dillingen.
St raus s Abrah., Ingenieur, Landsberg.
Sturm Wilhelm, Kaufmann.
v. Unold G., k. Oberamtsrichter.
v. Wächter Emil, Rechtspraktikant.
v. Wächter Fr., k. Major, Würzbarg.
v. Wächter Georg, Kaufmann.} >x
v. Wächter Wilhelm, Rechtsanwalt.
Walther Julius, Pharmaceut.
v. Welden-Grosslaupheim, Baron
auf Scttfoss Hürbel.
Wenzel J^Beneficiatu. Religionslehrcr,
Bamberg. Nt n
v. Zoller Ulr.>t Regierungsrath a. D
Meran.
Sectionsleitung:
Mazegger Dr., Vorstand,
v. LorentDr., Vorstand- Stellvertreter.
Plant Fridolin, Schriftführer.
Ellmenreich F. W., Cassier.
oogU
Meran.
63
95 Mitglieder.
Abart C, Hotelbesitzer.
Ahrens C., Goyen.
Baldauf C, Postmeister, St. Valentin
a. d. Haide.
Baamgarten Prof. Dr., Regierungsrath.
Baumgartner A., Kaufmann.
BelkienH.
Birnbaum A., Ingenieur.
Blfimel, Banquier.
Boscarolli F., Rametz.
Borgfeldt F.
B ü c h e F., Portraitmaler.
Bumharter Jos. Dr.
t. Call, Lima.
Dube C., Senator.
Eggers C. Dr., Senator.
E lim enr eich F. W., Buchhändler.
Fehrmann N.
Feyertag de Festis F.
Fischer R., Gasdirector, Bozen.
Flora, Postmeister, Naturns.
Flora Dr., Mals.
Fuchs, Hotelbesitzer.
Fuchs Dr., Professor.
v. Grabmayr Jos., k.k.Bezirkshauptm.
Greil Dr., Naturns.
Gumprecht Ad.
Hahn, Südrussland.
Ha 11 er Dr., Advocat.
Hammarand, Hotelier.
Hartraann Jos., Porzellanhändler.
Hassfurther C, Hotelier.
Hausmann Carl.
v. Hayn, Baron.
Hengstenberg, Gas-Director.
Herrnmark, Bürgermeister aus Riga.
HöllriglFr., Schönna.
Hundegger Dr., Advocat.
Hundegger junior.
v. Huszar, Baron.
Jordan F., Apotheker, St. Petersburg.
Kaan Dr., k. k. Bezirksarzt.
v. Keyserling H. Graf.
Kirchlechner A.
Kleinhans Dr.
Knauthe Th. Dr.
Köhler C, Hotelier.
Krägl F., Maler.
Kuhn E. Dr.
Ladurner, Karthaus.
Ladurner Josef, Stroblwirth, Passcir.
Ladurner A. Dr.
Langoth F., Curhauspächter.
v. L ans er.
v. Lorent Dr.
Matthaey E.
Mayer Jean, Kaufmann.
Mazegger B. Dr.
Meran Franz, Graf.
Nitsche Gustav.
Novotny Dr.
Oberhammer G., Kaufmann.
Pan R., Apotheker.
v. Pernwerth, Apotheker.
Pircher Jos. Dr.
v. d. Planitz A.
Plant Fr., Buchhändler.
Pöll, Apotheker, Mals.
Putz G. Dr.
Prünster Dr.
Reibmayr Josef, Hofbäcker,
v. Redwitz 0., Freiherr.
Rochelt E. Dr.
Rohde Louis.
Scherer, Ministerialrath, Innsbruck.
Santer Josef, Tanzhauserwirth, Unser
Frau.
Schittke E., Kaufmann.
Settari Dr.
Smith S. N., Kronstadt.
v. Sölder Franz.
Stainer, Pensionsbesitzer.
v.Stengel Freiherr, gr. bad. Kammer-
herr, Karlsruhe.
Tappeiner Dr.
Theiner Dr.
v. Thümen, Hauptmann.
Trafoyer, Postmeister, Schlanders.
Tschoner F.
Veith Em.
Wasler, Bildhauer,
v. Webenau, Hauptmann,
v. Weinhart E.
WeitthalerJ., Postmstr., Unser Frau.
Wenter, Postmeister.
Wenter Ignaz, Hotelier.
Wolf C, Kaufmann.
Zapp Dr.
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G4
Miesbach— Mittenwald.
Miesbach.
Sectionsleitung:
Mayr Ludwig, k. Bezirksamtmann, Vorstand.
Tholmann.k. Gerichtsschreiber, Cassier und Vorstand-Stellvertreter.
Vincenti, Bezirksthierarzt, Schriftführer.
54 Mitglieder.
Altinger, Gasthofbesitzer, Tegernsee.
Astner, Pfarrer u. Dechant, Egern.
Baumann, Schullehrer, Irschenberg.
B e i 1 h a c k , Oekonom u. Bürgerin., Ostin.
Bermühler Ed.,Gutsbes., Wallenburg.
Bernlochner, k. Bahnmeister.
Bochmann, Gasthofbesitz., Schliersce.
Broninger, k. Post- u. Bahnexpeditor.
D rech sei August Graf, k. Kämmerer,
Tegernsee. (Gestorben.)
Fackler Max, Maler, Tegernsee.
Kohr, Generaldirector der Actiengesell-
schaft für Kohlenbergbau.
Forst maier, Pfarrcurat, BairischzelL
Freytag. Pfarrer u. Distr.-Schulinsp.
Hagn, Holzstoff-Fabrikant, Schmerold.
v.Haupt Dr. jur., k. Bezirksamtsassessor
und k. Kämmerer, Tegernsee.
Haslwander Dr. med., prakt. Arzt,
Hausham.
Honssed, Haushofmeister, Tegernsee.
Joch um, Hofgärtner, Tegernsee.
Knoblach, Beneficiat, Frauenried.
Knoll, Schullehrer. Parsberg.
Köber, Districtstechniker.
Kuhn, prakt. Arzt.
Lehr, k. Posthalter, Tegernsee.
Leitner, Maler.
Mai er Anton, Zimmermeister,
v. Malsen, Baron, k. Bezirksamts-
assessor u. k. Kämmerer, München.
Mayr Georg, Buchdrucker.
Mayr Ludwig, k. Bezirksamtmann.
v. Müller Bar., k. Bezirksamtsassessor.
Mussinan, k. Major a. D.
0 r t e r e r Michael, Posthalter, Schliersee
Posch, Gastwirth.
Prestele, Fabrikverwalter.
Putscher, Pfarrer, Gmund.
Reiter, Gastwirth. Bairischzell.
B o s e r , Fabrikbesitzer, Müller a. Baum
v.Rothmund Dr. med., k. Universitäts-
professor, München.
Sailer, k. Salzbeamter a. D.
Salzberger, Apotheker.
v. Sandrezky Hans Graf, Majoratsbes.
Schaffner, Kaufmann.
Schmidtner, Müller u. Bürgermeister.
Schliersee.
Schönauer, Maurermeister.
Schrankenmüller, Schullehrer,
Hausham.
Schröter, Zimraermeister.
S t e 1 1 w a a g, k. OberfÖrster,Fischbachaa
Straubinger, Braumeister.
T holmann, k. Gerichtsschreiber.
Uhl Josef, Schmied.
Vincenti, Bezirksthierarzt.
Vogl, Schullehrer, Bairischzell.
Waitzinger Josef, Bräucr.
Wallach, Bäcker u. Bürgermeister
Weidenbach, Gutsbes., Lichtenau
Mittenwald a. Isar.
Sectionsleitung:
Neuner Mathias sen., Instrumentenverleger, Vorstand.
Neuner Matthäus jun., Instrumentenverleger, Cassier.
32 Mitglieder.
Aul Moritz, Kaufmann, Nürnberg.
Altenöder Franz, Kaufmann
Baader Max, Verleger.
Bei tinger Anton, Lehrer.
F 1 e m m i n g C. jun.,Verlagsbuchhändler,
Glogau.
G ötze F. Dr., Wismar.
Hub er Georg, Kaufmann, München.
Kopp Alexander, k. Oberförster.
M ag i n Jacob, stftdt Thierarzt, München.
Neuner Johann, Posthalter.
Neuner Jon., k. Amtsrichter, Erding.
Neuner Ludwig, Instrumentenmacher.
Berlin.
Neuner Mathias sen., Verleger.
Neuner Matthäus jun., Verleger.
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Mittenwald — Moudsee — München.
65
Xoe" Heinr. Dr , Schriftsteller, Gries bei
Bozen.
Pickl, k. Oberamtsrichter, Garmisch.
P ratz Dr., Petersburg,
v. du Prel, Baron, k. Hauptmann a. D.,
München.
Ran Georg, Privatier, Frankfurt a. M.
Reiter Joh., Instnimentenmacher.
R ichsteiu Max, k. Förster.
Ries J. H.. Kaufmann, München.
Schäfer Fr. Dr., prakt. Arzt.
Schäffler L. Dr.,pr. Arzt, Greifenberg.
Schiimbach K. Dr., Zollverwalter,
Mittenwald.
Schönemann E., Lehrer, Suhl.
Schreyer Adolf, [Mvatier, München.
S c h w i b b a c h e r Joh., Bäckermeister.
Steub Emil, Kaufmann, Augsburg.
Tiefenbrun er G., Instrum.-Fabrikant.
Zahler Michael, Privatier.
Zöller C, Director der Gewerbecassa.
Frankfurt a. M.
Mondsee.
Sectio nsleitung:
Hinterhuber Rudolf, Vorstand.
Mein gast Johann B , Cassier.
Hanner Anton, Schriftführer,
v. Wohlleben Carl, (
Hinterhuber Georg. |
24 Mitglieder.
Beisitzer.
Falke v. Lilienstein Johann, Baron,
k. k. Sectionschef, Wien.
Feichtinger Arnold, Kaufmann.
Gebhart Carl Dr., k. k. Notar.
v. Glas er Alphons, Wien.
Hager Anton, Brauerei- u. Realitäten-
besitzer, Attersee.
Hauner Anton, Gemeindebeamter.
Hinterhuber Rudolf, Magister der
Pharmacie, Ehrenbürger.
Hinterhuber Georg, Apotheker.
Hörrman Julius, k. k. Professor.
Waidhofen a. Th.
Kiener Gottl., Gasthofbes., Unterach.
Meingast Johann, k. k. Steueramts-
Controlor.
Oppellik Alois, Annoncenbureau-In-
habcr, Wien.
Reder Wilh., k. k. Minist.-Secr , Wien.
Reifens t ein Gottlob, k. k. Hof- Kunst-
drucker, Wien.
Samek Albert, Fabrikbesitzer, Wien.
v. Stradiot Vict., Ritter, Gutsbes.,Au.
Titze Louis, Privatier, Au
ühl Friedr., Dr., k.k. Reg.-Rath, Wien.
Wesenauer Paul.Gastwirth, Scharfling.
Weyringer Ed., Kaufmann.
Wey ringer Ludwig, k. k. Steuer-Insp..
St. Pölten.
v. Wohlleben Carl, k. k. Oberstl a. D.
Fürstin v. Wrede Ign., Gutsbesitzerin
v. Wrede Otto, Fürst, k. k. Mi-jora. D.
München.
Sectionsleitung:
Schuster Ludwig, k. Advocat, 1. Vorstand.
Krieger Max, Kaufmann und Landrath, 2. Vorstand.
Payr Ludwig, Procurist der Bayerischen Vereinsbank, 1. Schriftführer.
Böhm Georg, Kaufmann, 2. Schriftführer.
Ostermaier Georg, Privatier, Cassier.
Wiedemann Franz. Kaufmann, Conservator.
Pres tele Ernst, k. Premier-Lieutenant, ]
Stumpf Ludwig Dr., prakt. Arzt, > Beisitzer.
T rautweinTh., Assist, u. Cassier der k. Hof-u. Staats-Bibliothek, )
914 Mitglieder.
Prinz Otto von Bayern etc., k. Hoheit.
Frau Prinzessin Ludwig von Bayern, Erzherzogin von Oesterreich-Este etc.
k. Hoheit.
Mitglitder-Verzficbrnss 1841. ;,
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66
München.
Ackermann Theodor, Hof-Buchhändl.
Adam Philipp, Architekt, Berlin.
Aidlsburger Josef, Privatier.
Albcrstötter Rud., Rechtspraktikant.
All wein Engen, Kaufmann.
Als eher, Hechtsanwalt, Königsberg.
Altenberg er Th., Kaufmann.
v. Altenburger Richard, Kaufmann.
Amthor Eduard Dr., Director, Gera.
Andels h auser Ludwig, Baumeister.
An ding Ernst. Kaufmann.
Anheisser Max, Kunsthdl., Stuttgart.
Aniel Ernest, Professor, Lyon.
Arnold Carl, k. Advocat.
Arnold Carl Dr., Repetitor der Chemie
an der Thierarzneischule, Hannover.
Arnold Fd., k. Oberlandesgerichtsrath.
Ascher A., Kaufmann.
Attenkofer Paul, Buchbindermeister.
A ub Max Dr., k. Advocat.
Aubry Louis. Director d. wissenschaftl.
•Station für Brauerei.
Aufschläger Ludw., Cementfabrikant.
Babenstuber Carl, Steinmetzmeister,
v. Bacheracht Basil, Legationssecr.
der k. russischen Gesandtschaft.
Bad hauser F. X., Rechtsrath a. D.
Baerlocher Jul., Polytechniker.
Baermann, k. Premier-Lieutenant im
10. Inf.-Reg.
Bae s ecke Herrn. Dr., Apoth., Braun-
schweig.
Ball Hins, k. Secondlieutcnant.
v. Bar Max, Kaufmann.
Barth Carl, k. Oberlandesgerichtsrath,
Oberamtsrichter.
Bäsch Isidor, Kaufmann.
Bäsch Ludwig, Kaufmann,
v. Batocki, Rittergutsbes. auf Blendau
in Preussen.
Bauch Bernhard, Kürschner.
Baudrexl Josef, Zimmermeister.
Bauer Carl Albert, Maler.
Bauer Fritz, Kaufmann.
Bauer F. X., Privatier.
Bauer Robert, k. Kupferstecher.
Bauern freund Leopold, Kaufmann.
Baumann Fr., Director der Bayerischen
Vereinsbank.
Baumann Hugo, Banquier.
Baumann Jos., k. Art.-Lieutenant.
Baumann Ludwig, k. Zollrechnungs-
Commis8är.
Baumeister Simon, Kaufmann.
Bayer Carl, Bahnh.-Rest., Regensburg.
Fräulein Bayer Hermine.
Bayerlein Gust., Privatier. Bayreuth.
v. Bechstatt Ritter, Oberst und Re«r.-
Commandant im :i. Magdeburger Int -
Reg. Nr. 66, Magdeburg.
B e c h t e r Hermann, Kaufmann.
Beck Max. Silberarbeiter
Beck Ludw., k. Hof-Posamentier.
v. Bedat Johann, k. Hauptmann und
Compagnie-Chef.
Beer Franz X., Privatier.
Beer Gust., Maschinentechn., DurlacL
Belli Georg, Grosshändler.
Belli Ludwig, Dr. ehem.
Beraz Heinrich Dr., prakt. Arzt.
Bergeat Emil, cand. med.
Berger Max, Cand. phil.
Bernhard Wallrad Ottmar, k. Hof-
Destillateur.
Frau v. Bertie Johanna, Majorsgattin.
Beschoren Paul, stellvertr. Director
der Bayerischen Vereinsbank.
Bessinger Josef, Kaufmann.
Bettmann J. S.. Kaufmann, Bayreuth.
Beuchel Gust,, Sudenburg b. Magdeh
Bever Hermann, Maler.
Beyerlein Friedr., k. PostofficiaL
v. Bezold C. Dr.. k. Oberstabsarzt a.D.
v. Bezold Gustav, k. Ministerialrath o.
General-Secretär.
Bihler C, k. Landgerichtsrath.
Bischof Emil, Schuhfabrikant.
Blaim Anton, Glasmaler.
Blasius Dr., Stabsarzt a. D., Braun-
schweig.
Blasius Wilh. Dr., Prof., Braonschweig.
Block Christian, k. Hofgürtler.
Bock, Gymnasial - Oberlehrer, Lyck in
Ostpreussen.
Bock Erhard jun., Kaufmann.
Bock Erhard sen , Cafetier.
Böcklein Josef, Spänglerraeister.
Böhm Georg, Kaufmann.
Bohnen Emil, Kaufmann.
Börger Carl, k. Rechtsanw., Straubing
Bössl Georg, Kaufmann.
Bopp IL, Kaufmann.
Bornemann Carl, Buchhändl., Znaiiu.
Bornhauser Josef, Militär - Effecten-,
Goldtressen- und Stickerei-Fabrikant.
Boscowitz N., k. Advocat.
v. Bothmer Robert Graf, k. Hauptm
B o v Franz, Rentier.
Brandl Christ., Procurist.
Brandmiller Carl, Kaufmann.
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München.
67
Frau Brandmiller Anna, Kaufmanns-
gattin.
Braun Adolf, k. Bezirksamts- Assessor,
Ebersberg.
Braun Ernst, Schneidermeister.
Braun Fr. X. Dr., prakt. u. Armenarzt.
Braun Georg, Metzgermeister.
Braun Hans, General- Agent.
Braun Julius, Kaufmann.
Braungart Rieh. Dr., k. Professor,
Weihenstephan,
v. Braun müh I, k. O.-Fürst, Mühldorf,
v. Braunmühl Ant., ^tud.
Brenner Gustav, Apotheker.
Bretschneider Alfred, Amtsrichter,
Ohrdruf.
Breul Anton, Kaufmann.
Breuninger Felix, Grosshändler.
Brey Ludwig, Gutsbesitzer, Staffelsee.
Brodhag Albert, Privatier.
Brouwer D. N., Dr. jur., Gouda.
v. Brück August Freih., Cand. jur.
Brunner Hans, Kaufmann.
Brunner Philipp, Bechtsrath.
Brüx Carl, Juwelier.
Buchler Herin., Dr. phil. u. Reserve-
Heutenant d. Art., Braunschweig.
Buchner Hans Dr., k. Assistenz- Arzt u.
Privatdocent.
Buchner Eduard, Stud. phil.
Buchner Josef, Kunstgärtner.
Büdel Joh. Dr., prakt. Arzt, Pilsting.
Bürkel August, Stud. jur.
Bürklen A., Bergingen., Au b. Aibling.
B ü r k 1 e i n Gottfried, k. Hauptmann und
Comp.-Chef, Fürstenfeldbruck.
Bullinger Max, Kaufmann.
Burger Carl, Bäckermeister.
Burg er Franz, k Bahnexpeditor
Burg er Heinrich, Buchdr., Bayreuth.
Burkhardt Arthur Dr., k. Amtsricht.
BurmesterEL, Glasfabrik., Schliersee.
v. Cetto Carl Freiherr, Gutsbesitzer,
Reichertshausen.
Cohn Louis, Kaufmann.
Comp ton Edw. F., Landschaftsmaler,
Feldafing,
van D aalen A. C. Dr. jur., Am heim.
Dalgas Alberto Ag , Florenz,
v. Dali' Armi G. Dr. Ritt., prakt. Arzt,
v. Dali' Armi Max, Kaufmann,
v. Dali' Armi Otto Ritter, k. Grenz-
aufseher, Lindau.
Dallmeyer W., Rentier.
Danner Carl, Kaufmann.
Danner Jacob, Cufetier.
Da tt er er F. I\, Buchdruckereibesitzer,
Freising.
Daumann Josef, k. Hauptm. u. Comp.-
Chef, Ingolstadt.
Daxenberger G., Kaufm., Mühldorf.
Daxenberger J. E., k. Oberamt sricht.,
Mallersdorf.
De eher Otto Dr., Privatdocent am k
Polytechnikum.
Decrignis K. A., Rath am k. oberstvn
Landesgericht.
Deffner Josef, Kaufmann.
Deiglmayr Louis, Baumeister.
Deiglmayr Max, Kaufmann.
Dekinder Phil., k. Major und Director
des Militär-Laboratoriums.
Dempwolff Otto, Fabrikant.
Dennerl E., Privatier.
Denzel Aug., k. Hof-Regenschirmfabr.
Deuerling Joh., Kaufmann, Bamberg
Dietherr Mathias Dr., k. Advocat.
v. Dietl Carl Ritter, k. Major.
Dietrich Theod., k.Eisenbahn-Official,
Amberg.
Frau Dietrich, k. Eisenbahn-Oflficials-
gattin, Amberg.
Dietrich Wilhelm, Kaufm., Bayreuth.
Dilger Joh., Privat, Neustadt i. Baden.
Dingler H. Dr., Custos a. bot. Garten.
Do 11 mann Fritz, k. Regim.-Auditeur,
Würzburg.
Dopfer Bernhard, Glasmaler.
Dosch Georg, Zimmermeister.
Dosch Joh., Kaufmann, Mühldorf.
D r e s s e 1 1 y A., Lithogr.-Anstaltbesitzer.
Dürr C.j k. Advocat.
Eckert Carl, k. Advocat.
Edlinger Ludwig, Cand. math.
Eham Josef, Gastwirth, Neuhaus bei
Schliersee.
Ehrengut J. B., Rentier.
Ehrensberger Emil, Cand. ehem.
Ehret Leopold, Pianofortefabrikant.
Eigner Max, k. Pionnier- Hauptmann,
Augsburg.
Eilles J. B., k. Landgerichts rat h.
Eilles Josef, Kaufmann.
Eilles Julius, k. Professor.
Eisele X., Gymn.-Prof. und Rector des
Realgymnasiums.
Ellen rieder Carl, k. Advocat.
Endres Heinr., k. Prem.-Lieut. a. D.
v. Erhardt A. Dr., t rechtsk. Bürgern.
d. Haupt- u. Residenzstadt München.
5*
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68
München.
Erhard Georg, Bank-Oberinspector.
Erhard Georg, Apotheker.
Erhard Max, k. Sec.-Lieut, Ingolstadt
Eschenlohr Franz, k. Ober-Bahninsp.,
Ingolstadt.
Escherich Friedr., k. Amtsrichter.
E 8 s er Gustav, Metall waarenfabrikant.
Esterhammer Alois, Kaufmann.
Fahrmbacher Hans, Lieutenant im
L schweren Reiterregiment.
Federl Anton, Forstamts-Assistent.
Fei cht Georg, Kunstgärtner.
Feistmann Ludw., Kaufin., Nürnberg.
Fester Aug., Procurist d. Vereinsbank.
Feustel Sophian, Banquier.
Finckh Sixt, Kaufmann, Reutlingen.
Fischer Friedr., k. Gen.-Dir.-Secr.
F i s c h e r L., Rechtsanwalt, Windsheim.
Fischer Max, Tapetenfabrikant.
Fischer Max, Baumeister.
Flossmann Wilh., Grosshändler.
Förderreuther Max, Stud. real.
Förster Brix, k. Hauptm. und Corap.-
Chef.
Forster Otto, Rentier, Augsburg.
Forst er Otto, Rechtsanwalt.
Frank Jos., Inspector der Bayer. Hyp.-
und Wechselbank.
Franz Wilh., k. Ober-Zollrath.
Frauenfelder C, Techniker.
Fränkel Benno, Kaufmann
Freund Hugo, Direct. d. Südd. Boden -
creditbank.
Frey tag August, k. Hofmusiker.
Friedl Alfons, k. Revisionsbeamter.
Funk Dr. med., Bamberg.
Gänsler Josef, Kaufmann.
Gärner Ludwig, Schneidermeister.
Galle h Ernst, Kaufmann, Leipzig.
Gar eis Heinrich, Director der Südd.
Bodencreditbank.
Geis Emil, k. Bez.-Amts-Assessor.
Geisenhof, Carl, Fabrikbesitzer.
G ei st August, Grosshändler.
Gemeinhardt Ernst Dr., Rechtsanw.
Gerdeissen Georg, Kaufmann.
Gerdeissen Ludwig, Kaufmann.
Gerhauser Jacob, Dccorationsmaler.
Gernet Wilh., Pharmaceut.
v. Ger sonn Paul, Baron, Gutsbesitzer,
Ghersburg bei Aibling.
Gcwald Bernhard, Lehrer.
Girisch Job., k. Amtsrichter.
Gitzentanner J. J., Kaufmann, Ebnat.
Glas F. X., Tapezierer.
Gleitsmann Leonhard, Buchhalter.
Glotzncr Joh., Kleidermagazinbesitx.
Gmeiner Paul, Geschäftsführer, Tölz.
Gmelch Franz jun., k. Hof-Wagenfabr.
v. Godin Carl Freih., k. Stabs-Audit.
Görtz Aug , Bauamtsprakt., Bamberg,
v. Görtz E. F. F., M.-Erbgraf von
Schlitz.
Götzger Isac, Kaufmann.
Grässlein Fritz, Kaufm., Kirchen i.B.
Grau Carl, Brauerei-Director.
Greis sl Eduard, Banquier.
Gressbeck V., k. Bezirksg.-Rath a. D.
Griebel Carl, Geometer.
Gros 8 Albin, Kaufmann.
Grötsch A., k. Prem.-Lieutenant z. D.,
Bcnedictbeuern.
Gruber Jos., k. Lieutenant a. D.
Grubert Julius, Verlagsbuchhändler.
Grünwald Anton, Hötelbesitzer.
Gümbel Wilh. Dr., k. Ober-Bergdirect
und Professor.
Guggenheimer Eduard, Banquier.
Gumprecht Eugen, Kaufmann.
Gustorf Julius, Kaufmann, Cöln.
Gutbrod Carl, Lehrer.
Guttenberg Fritz, Fabrikant.
G y s 8 1 i n g W., Chef-Ingenieur.
Habbel Jos., Buchdr.-Bes., Amberg.
Hänle Friedrich, Fabrikbesitzer.
Härtinger M. Dr., k. Hofoperns. a. D.
Häussler Paul, Bankbeamter.
Hagen Franz, Kaufmann, Königsberg.
Hailer Josef, Diurnist.
Hain dl Ludw., abs. Pharmac, Amberg.
Hake Wilhelm, k. Landgerichtsrath.
Hamm Josef, Lehrer, Mühldorf.
Hammerschmidt Moriz, k. Second-
lieutenant und Adjutant.
Harn perl Tobias, Maler.
Harburger Isaak, Rechtsanwalt,
v. Harsdorf Friedr. Freih., k. Amts-
richter, Hof.
v. Hartlieb - Wallsporn Sigmund,
k. Kämmerer u. Bez.-Amts-Assessor.
Hartmann August, Secretär d. k. Hof-
und Staats-Bibliothek.
Härtung Otto, k. Hof-Ballettänzer.
Haus er N., k. Post-Expeditor.
Hau s laden F. P., Bierbr., Mühldorf.
Hecking Hans, Spiritus- und Liqueur-
Fabrikant.
van Hees Gustav, Akademiker,
van Hees Max, Kaufmann.
Hein dl Josef, Ingenieur.
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München.
6i>
Heine Julius, Kaufmann.
Heinze Emil, k. Secondlieuteuant.
Hei ss Anton. Polytechniker.
Held Carl, Staatsanwalt am k. Ober-
Landesgericht.
Heller Georg, Kaufmann, Nördlingen,
Heller Otto, Kaufmann, Nördlingen.
Henneberg Frd., Chemiker, Gotha.
H ennig Alfred, Friseur.
Hensche W. Dr., Stadtr., Königsberg.
Hensel Paul, Referendar, Freiberg.
HermanBeder Mich. Dr., Rechtsanw.
Herold Carl, Recht sprakt., Nürnberg.
Hiendlmayr Seb., Rentier.
Hilber Norbert, p. k. Forstmeister.
Hildebrand Dr., Univers.-Professor u.
Medicinalrath, Königsberg.
Hildebrand Gottl., Glas- u. Spiegel-
handlung.
Hilgard Julius, k. Bahn-Betr.-Ingen.
Hill er Franz, Privatier.
Hillmayer Franz, k. Ober-Zollrath.
Hilsenbeck Aug. jan., Techniker.
Himmer Gustav, Buchhändler und
Handelsrichter.
Hirtreither M., Kaufmann, Fronten-
hausen.
Hobelsberger Georg, Schuhmache rm.
Höchstetter Alb., Procurist.
Hoeckner Carl, Kupferstech. u. Zeichn.
Hoehne Richard, Kaufmann.
Hof Ludwig jun., Conditor.
Ho fb erger Vitus, Lehrer.
Hofmann Bernh., Privatier, Bamberg.
Hofmann Const., Rechtspraktikant.
Hofmann Ernst, k. Forstamts- Assist.
Hofmann F., abs. Pharraac, Murnau.
Hof mann Georg, Privatier.
Ho ff mann C, Phannaceut, Würzburg,
v. Hohenlohe - Schillingsfürst ,
Fürst Clodwig, Kron-Oberstkämmerer
u. deutscher Botschafter in Paris.
Hohenleitncr F., Cultur-Ingen.-Adj.
beim tirolischen Landes- Ausschuss,
Innsbruck.
Holkamp C. P., Amsterdam.
Holmberg August, Kunstmaler.
Holste Conrad jun., Kaufmann.
Horazeck Ludwig, Fabrikant.
Hörmann Johann, k. Secondlieutenant.
Hörmann Fr., k. Forstamts-Assistent,
Partenkirchen.
Horn Josef, Kaufmann.
Hornig Alois, Cand. jur.
v. Hornstein Rob. Freih., Grundherr.
H o r s t H., Obergerichts- Advocat, Braun -
schweig.
Hoyer Egbert, k. Professor.
Hübel Max, k. Post.ofrkial.
Hub er Simon, Kaufmann.
Hub er Julius, Bankbeamter.
Huberwald Herrn. Dr., prakt. Arzt.
Hübler Ant, Bäckerrast. u. Mag -Rath.
Hübner, k. Eisenb.-OfT., Aschaffenburg.
Hüttner Josef, k. Hofmusiker.
Jacob i J. B., Magazinier.
Jäger Donatus, Schlossermeister.
Jägerhuber, k. Bezirksamts-Assessor,
Traunstein.
Jaud Josef, Reg.-Accessist.
Jesslcr L., Apotheker.
Illing Franz, k. Secondlieutenant.
Illing Oscar, k. Secondlieutenant.
Johannes Bernhard, k. Hofphotograph,
Partenkirchen.
Johannes Franz, Bankbeamter.
Johns Rudolf Dr., Hamburg,
v. Jolly Ph. Dr., k. Universitätsprof.
Irlinger Max, Kaufmann.
Jung Friedrich, Bankbeamter.
Jung Ludwig, Oberinspector.
JungwirthL.,k. Rechnungscommissär.
Kahn Bernh., Kaufmann, Würzburg.
Kaiser Joh. jun., Grosshändler.
K a i s e r K., k. Oberzollinsp., Furth i. W.
Kaiser Martin, Lehrer,
v. Kalb Joh. Gg. Dr.,k.Oberzolldir. a D.
Kannen giesser Georg, Bankbeamter.
Kapfer Carl, Kaufmann.
Kappler Joh., Tapezierer,
v. Karg- Beben bürg Josef, Freiherr,
Particulier.
Karl Adolf, Rentier.
K a r 1 i n g e r Ludwig, Bergwerksbeamtei ,
Au bei Aibling.
KastnerW., Ratha. k. ob. Landesger.
Katsch H., chirurg. Instrumentenfabrik.
Kauth X., Weissgärbcr.
Ke er 1 Christoph, Pharmaceut.
Keil Wilh., Kaufmann.
Keinath Johann, Optiker
Kempfler Alois, Gürtlermeister.
Kernaul Johann, Fabrikbesitzer.
Kerschensteiner Anton, Lehrer.
Kerschensteiner Georg, Cand. math.
Kerschensteiner Dr., k. Ober-
Medicinalrath.
Keihl Adolf, Rentier.
Keyser J. D., Grosshändler.
Kienhöfe r C. L., k. Advocat.
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70
München.
Kil Franz, Baumeister.
Kiliani Richard, Cand. jur.
Kilver Ferd., Rechtspraktikant
Kilp Eduard, Kaufmann.
Kinkelin Carl, Maler.
Kirchberger G. jun., Glasermeister,
Tegernsee.
Kirchmayer L. jun., Löschmas chinon-
fabrikant.
Kirschner Casp., k. Landgcr.-Rath.
Kleiber Max, Lehrer an der k. Kunst-
gewerbeschule.
v. Kleina chrod Ernst, k. Oberlandes-
gerichts-Präsident, Nürnberg.
K locker Franz, Bank-Cassier.
Knauth Joh., Chef-Ingenieur.
Knippenberg Heinr., Kaufmann.
KnottenbeltJ. Dr., k. Adv.,R<>tterdam.
Knorr Julius, Verleger.
Knorr Liebmund. Wasserbaumeister.
Knorr Thomas, Buchdruckereibesitzer.
Knözinger Ant., geh. Kriegsrath und
Justitiar im k. Kriegsrninisteriura.
Koch Anton Dr., Caplan.
Koch Josef, Buchbinder, Neuötting.
Koch Ludwig Dr., prakt. Arzt.
Köb erlin Gabriel, Bankbeamter.
Kolbeck Aug., Essigfabrikant, Amberg.
Kölbl Louis, Privatier.
KölblMax, Privatier.
K ö n i g Josef, Kaufmann
Königsberger Adolf, Kaufmann.
Köppel Sigm. Dr., Rechtsanwalt.
Kohl F., Apotheker, Weissenburg a. S.
Kohl er Wilh., Maler u. Lackirer.
Kohn Salomon, Kaufmann.
Kolb Carl, Kunstgärtner.
Kolb Jacob, Buch- u. Kunsthändler.
K oppold Josef, Posamentier.
Kotz Josef, k. Regierungassessor.
v. Kramer-Klett, Freih., Reichsrath.
Krämer Friedr. jun., Kunstmüller.
Kratzer Otto Josef, Rentier.
Krause F., Privatier.
Kremser Julius, Fabrikbesitzer.
Krettner Ant , Brauereibesitzer, Tölz.
Krieger Max, Kaufmann und Landrath.
K r ö n e r Joh., Studiosus.
Krom Heinr., Metallwaarenfabrikant.
Krück J., Kaufmann, Bayreuth.
Krumeich A., Fabrikant, Freiburg in B.
v. Küster, Baron, k. russ. Ceremonien-
meister, St. Petersburg.
Kühles Louis, Director der Actien-
brauerei „zum Löwen".
Kurringer Franz, Schuhw.-Fabrikant.
Kurths Wilh , Cassier der Bayerischen
Vereinsbank.
Kurz Georg, Rentier.
Lacher Eduard, Kaufmann,
v. Lama Carl, Antiquar.
Landauer Isidor, Banquier.
Lang, k. Studienlehrer.
Lang Carl. Banquier.
Lang F. P., Kaufmann
Lang Gust.,Geschäftsbücherfabr., Gotha.
Lang Guido, Kaufmaun, Oberammergau.
Lang L., Zeichenlehrer, Oberammergau.
Lang Johann, Rechtsanwalt.
Lang Max. Bankbeamter.
Laubmann Joh., Oberbahninspector.
Laurer J. N., k. OberfÖrst., Vorderriss
Lauser J. M., Kaufmann.
Lechner Theodor, Ingenieur.
Leeb Jos., k. k. österr. Hofphotograph .
Lehmann Th., Procurist, Görlitz.
Lehn er Georg, Kaufmann, Amberg.
Leiss Seb., Kupferschmiedm., Neuötting
Leuchs Josef, Kaufmann.
Leuzc Otto, Grosshändler.
Levy Josef Dr., Frauenarzt.
Lichtenauer Ernst. Procurist.
Lichtenstein Dr., k. Assistenzarzt,
Ingolstadt.
Limmer Wilhelm, k. Postexpeditor un-
Premierlieutenant a. D., Schwabach
Lindenschrait Carl, Kaufmann. J
Lindenschmit W., Stud. phil.
Lindner J., k. Lieutenant a. D.
Lindner Rud., kais. Reg.-Rath, Berlin
Lipp ach er Heinr., Kaufin., Nördlingen.
Lip pert Anton, Bildhauer.
Listemann, Generaldirector d. Leben s-
versicherungsgesellschaft, Magdeburg.
Locher Josef, Kaufmann.
Lodter Wilhelm, Grosshändler.
Loehle Adolf, Vorstand der k. b. pr.
Kunstanstalt v. Piloty & Loehle.
Löw F., Rechtsconsulent.
Lo rsbach Carl, Kaufmann.
Lunglmayr Alfred, Stud. juris.
Lutz Valentin, Lehrer.
Mändler Josef, Kaufmann,
v. Maffei Hugo Ritter, Reichs rath,
Fabrik- und Gutsbesitzer.
Mai Eugen, Buchhalter.
Mai Otto, Buchhalter.
Mai er Marx, Rentier.
Mai er Josef Julius, Custos der k. Hof-
und Staats-Bibliothek.
München.
71
Mainberger Christ., Control.,Bayreuth.
Malaise* Engen, Oberlientenant, Direc-
tor der Art.- und Ing.-Sehule.
Hängst Ludwig, Kaufmann.
M angst Otto, Revisor.
Martin Paul. Maler.
Marx S. Dr., Rechtsanwalt.
Maurer J. jun., Schlosserm. Garmisch.
Mayer Heinr., Apotheker u. Gemeinde-
bevollmächtigter.
Mayer Ignaz, Buchhalter.
M ayer Jul., k. Hofsattler u. Wagenfabr.
Mayer J. N.. Tabakfabrikitnt.
Mayr Carl, k. Rechnungscommissär.
Mayr Joh. Nep., Grosshändler.
Mayrhofer Josef, Baumeister.
Mehl er Anton, k. Major a. D.
Mein dl Franz, Rechtsanwalt.
M ei sei Frd., Zahnarzt.
Merk Albert, Kaufmann.
MesmeringerM., qu.k.Bez.-Ger.-Rath.
Merzbacher Gottfried, Kaufmann.
Metzeler R. F., Fabrikbesitzer.
Metzger F. X., Bankbeamter.
Metzinger Gottfried, Secretär d. techn.
Hochschule.
Meunier Ludwig, Fabrikant.
Mensel Carl, Spänglermeister.
Mensel Heinrich, Spänglermeister.
M il dner Friedr., Kaufmann.
31 i 11 er Aug., Bankinspectionsbeamter.
v. Miller Ferd. jun., Bildhauer u. Erz-
giesser.
Mi loche Alex., Apotheker, Bamberg.
M i tt e rm ay e r Jos. C, Kaufm , Freysing.
Mittermayer Georg, Kaufm., Frey sing.
Mi tt er wallner F. X., Bankbeamter.
Mitterweissacher Joh., Kaufmann.
Mittler Emil, Vertreter der Papier-
fabrik „zum Bruderhaus u, Dettingen.
Modoni Antonio CavaHere, Conseiller
communal, Bologna.
Möhrle Josef, Schlossermeister.
Möser Theodor, k. Notar, Garmisch.
Mössmer Carl, Postbeamter.
v. Molitor-Mühlfeld Georg, Freih.,
k. Kammerjunker.
Moradelli Carl, Schlossermeister.
Moralt Paul, k. Hofmusiker.
v. Morett, k. Major a. D.
Morgenroth Edgar, k. Premierlieuten.
Mors tadt Adolf, Fabrikant.
Moser Thomas, Privatier.
Müller Dr.,Rectoru. Professor, Grimma
in Sachsen.
Müller Albert, Buchhalter.
Müller Eduard, Kaufmann.
Müller Friedrich, Photograph.
Müller Fritz, Kaufmann.
Müller Gustav, Kaufmann.
Müller Ludw., k. Hofmusikus.
Müller Ludw., k. Polizeirath.
Münch Heinrich, Kaufmann,
v. Nägeli Carl Dr., k. Univers. -Prof.
Nägeli Walter Dr., Conservenfabrik.
Näher Georg Dr., pratct u. Bahn-Arzt.
Naunyn Dr., k.Univ.-Prof.,Königsberg.
Negele Josef, Telegraphcnmechaniker.
Neuhütl Arthur. Bankbeamter.
Neumair Ign., Glasmaler und Glaser-
meister.
Neuner Edmund, Weinhändler und G« -
meindebevollmüchtigter.
Neuner Friedrich, Kaufmann.
Nibler F., k. Oberamtsrichter.
Oberhummer Eugen. Cand. phil.
Oberhummer Hugo, Kaufmann.
Oberhummer Otto. Kaufmann.
Oberhummer Roman, Kaufmann,
v. Oberkamp Carl, Freih., Rechtsanw.
Obermaie r L., k. Premierlieutenant.
Obermeyer B.. Kaufmann.
Obernetter J. B., Lichtdruckanstalt -
Besitzer.
Oebbecke Conrad Dr.. Assistent der
zoologischen Landesaufnahme.
Oefele Xaver. Gastwirth.
v. Oelhafen Carl, k. Prcm.-Lieut.
0 ettl Rudolf Dr., prakt. Ar/t.
Offelsmeyer Wilhelm, Buchhändler.
Oldenbourg Hans, Buch druck ereibes.
Oldenbonrg Rudolf jun., Verl.-Buchh.
Ortenau Ign. Dr., k. Notar.
zu Ort en bürg Graf, Reichsrath, Öchloss
Tambach.
Frau Gräfin zu Ortenburg Caroline,
Schloss Tambach.
Ostermaier Georg, Privatier.
Ostermaier Martin, Kaufmann.
Oswald Carl, k. Ministerialrath.
Ottmer E. J. Dr., Professor s.d. polvt
Schule, Braunschweig.
Otto August, k. Notar
Otto Albrecht, Bank-Oberbeamtcr.
Otto Wilh., k. Oekonomierath.
Parcus Carl, Buchdruckereibesitzer.
Payr Ludwig, Procurist d. Bayerischen
Vereinsbank,
v. Pechmann Friedr., Freih., k. Bez.-
Amts-Assessor, Griesbach.
y Google
72
München.
l'emsel Herrn. Dr., k. Advocat.
Perntz Otto, Kaufmann.
Peter Jacob. l>ankiuspector.
Petersen Friedr., Rath am k. obersten
Landesgericht.
Petters Hugo. Inhaber eines kartogr.
Instituts. Hildburghausen.
Petri Fritz, k. Official d. Gen.-Dir.
Pf äff Friedr. Dr., k. Prof., Erlangen.
Pfannen stiel Mai, Rechtsanwalt.
Pfefferle Max, Kaufmann.
v. Pfister Otto, Grosshändler.
Pflaum L., Stud. real.
Pflaum Ludwig, Banquier.
Pflaum Wilhelm, Banquier.
Pflaumer Th.. k. Official d. Gen.-Dir.
v. d. Pf o reiten Otto, Frhr., »Stud. rer. nat.
Piller Max, k. Hauptin.. Zweibrücken.
Poe Her Franz, Kaufmann, Amberg.
Pöhlmann Friedr., k. Sensal.
Poelt Jacob, Kaufmann.
Polland Christ.. Musikprofessor.
Popp Conr., k. Hauptrn. u.2. Art.-OfHc.
vom Platz, Ingolstadt.
Porst Wilhelm, Landschaftsmaler.
Pose Julius, Werkführer.
Possert Alfred, k. Major, Saargemünd.
Prantl Carl Dr., Professor der Forst-
akademie, Aschaffenburg.
Preckle Hermann. Conscrvator.
P rennst einer .Lehrer, Benedictbeurcn .
Prestele Ernst, k. Premierlieutenant.
Pres tele Guido, Rechtspraktikant,
v. Prielmayr Max, Freih., k. Hauptrn.
u. Comp. -Chef.
Pschorr Gcor£, Gross-Brauereibes.
v. Pückler-Limpurg Ed. Graf. k.
Rittm. a. D. u. Gutsbes., Oberaudorf.
Pühn Ernst, Rechtspraktikant.
Quellhorst Ed., Juwelier u. Ordens-
fabrikant.
Raab August, Bankbeamter.
Raab Genn., Kaufmann, Schweinfurt.
Radlkofer L. Dr., Univ.-Professor.
Radspicler Franz, k. Hof-Vergolder-
waarenfabrikant.
v. Raesfeldt Ludw., Freiherr, k. Kreis-
forstmeister.
Randlkofer Anton, Kaufmann,
Rath Heinrich, Optiker.
Ran Eduard, Kaufmann.
Rau Friedr., Banquier u. Magistratsrath.
Rau Dom., k. Regier.- u. Kreisforstrath.
Rauber Adolf, Fabrikant.
Rauch Ant., abs. Pharmaccut.
Rathgeber Jos., Fabrikbesitzer.
Rauchcnegger Benno, Literat.
Rauscher Emil, herzogL nassauischer
Verwalter, Hohenburg bei Lenggries.
Reber P., Conditor.
Rchle Josef, Kaufmann.
Rehlen Otto jun., Kaufm., Nördlingen.
Rcichcnbach Carl, Kaufmann.
Reichert Michael, Stud. philo).
Reiger B., Bürgermeister. Nördlingen.
Reim Ignaz, Fabrikant.
Reine mann J., Glasfabrikant,
Reiner Jos., Fonctionär d. Bayerischen
Hypotheken- u. Wechselbank.
Reinhard Anton, Kaufmann.
Reinhard Josef, Kaufmann, Tegernsee.
Reininger J., Realitätenbesitzer.
Reischl Carl, Kaufmann.
Reiser Carl, k. Posthalt, Partenkirchen .
Reis s Josef, Rentier u. Magistratsrath.
Reissmann J. M., k. Hoftaschner und
Lederwaarenfabrikant.
Reiter Albert, Studiosus.
Reiter Alois. Kaufmann.
Reiter Julius, Rechtspraktikant.
Frau Renouf Annie V. W.
R e n o u f Edward, Chemiker.
Reschreiter Oscar, Kaufmann.
Ressler Carl, Kaufmann.
Rest Ant.,prakt. Arzt, Schrobenhausen.
Rezer Ludwig, k. Oberzollassessor.
Richter G., Kaufmann.
Richter Sigm., Bankbeamter.
Riedel Theodor, Buchhändler.
Ricdcrer Carl, Kaufmann.
Rie derer Herrn., k. Münzwardein.
Ried er er F. X., Kaufmann.
Ried er er J. B., Privatier.
Riedl Joh.,Weingros8händler, Mühldorf.
Riegel Th.vk. Advokat.
Riemcrschmid Heinrich, Fabrikant.
Rietzler Heinrich, Kaufmann.
Rigaucr Val. Dr., prakt. Arzt.
Fräulein v. Rimpau Marie, auf Schlos*
Langenstein bei Halberstadt
Roch oll H., k. Reg.-Rath, Magdeburg.
Roeckl AI., k. Hofsäckler.
Roeckl Christian, Fabrikbesitzer.
Röhrl Josef, Braumeister.
Rösgen Paul, Cand. ehem.
Rösl Albert Grosshändler,
v. R o g i 8 1 e r F., Zoll-Rechnangs-Comm.
Rohmeder Wüh. Dr., städt Schulrath
u. k. Schulcominissär.
Rosenberger Louis, Privatier.
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München.
7:;
Rossnitz S. jun., Kaufmann.
v. Rotberg Albert, Freih., k. Rittm. u.
Escadr.-Chef, Ansbach.
Roth Alb., Rechtspraktikant.
Roth Hermann, Chemiker.
Rothenheim Siegfr., Farbenfabrikant.
Rottmann er Julius, Juwelier.
Ruck Anton. Stadtbaurath. Amberg.
R ueder er Fr. J.. Banquier.
Rupp F. Dr., Zahntechniker, Rosenheim.
Ruppert Casp., Rechtsr. u. Landt.-Abg.
Rupprecht Const.. k. Expeditionsassi-
stent, Amberg.
Rußt Beruh., k.Bahnamtsgeh., Amberg.
Sachenbacher, k. Förster, Fall.
Sachs Ludwig, Kaufmann.
Sachs Michael, Maler u. Inspect., Parten-
kirchen.
Sachsenhauser Frz. Dr., Rechtsr. a. D.
Sahm Wilhelm, Hauptagent.
Salve rmoscr Bernhard, Phannaceut.
Sammüller Josef, Bankbeamter.
Sanktjohanser Heinrich jun., Buch-
bindermeister.
Sauer Hugo Dr. med, Badbesitzer,
Kainzenbad.
Schad Chr. N., Kaufmann.
Schäfer J. L., Kaufmann.
Schäfter Wilh., Hötelbes., Badersee.
v. Schamberger A., k. Gen.-Dir.-Rath.
Scharlach S., Banquier.
v. Schauss-Kempfenhausen F. Dr.,
Bankdirector.
Sehe dl Fritz, Kaufmann.
S cb e d 1 Hans, k. Hauptm. u. Comp. -Chef,
Ingolstadt.
Sehe dl Josef, Pharmaceut.
Scheicher Alois, Kaufm., Mühldorf.
Scher er Gustav, Cand. d. Bergwesens,
Freiberg.
Schiestl J., Kaufmann,
v. Schilcher Franz, k. Landgcr.-Ratb.
Schimon Ferdiuand, Hotelbesitzer.
Schimon Carl, Ingenieur.
Schimon Max, Hotelbesitzer,
v. SchintlingH., Stud.
Schlagintweit Mai, k. Art.-Premier-
lieut. u. Lehrer der Art.- u. Ing.- Schule.
Schlederer Carl, Buchhalter.
Fräul. Schleyer Hedwig.
Schiimbach G. C, Secretär d. Bayer.
Vereinsbank.
Sehl od er Otto, Kaufmann.
Sc blöderer Carl, Grosshändl .. Amberg.
Schlosser Max Dr., abs. Lehramtscand.
jSchlötzer Friedrich, k. Telegraphen-
mechaniker, Nürnberg.
Frau v. Schmaus Sophie, k. General-
raajors-Wittwe.
Schmederer Xaver, Grossbräuer.
Schmid Anton, Banquier, Landsberg.
Schmid Carl, Ingenieur.
Schmid Ferd., k. Postofficial.
»Schmid Josef, k. Hof-Ofenfabrikant.
Schmiedel, Procurist, Bayreuth.
Schmidt Ernst J., Kaufmanu. Leipzig.
Schmidt Herrn.. Goldleistentabrikant.
Amberg.
Schmidt R., k. Rentamtmann, Grimma.
Schmidtkunz J. W., Kaufmann.
Schmitt Ign. Dr., prakt. Arzt.
Schneider Engen Dr.. k. Rath am
obersten Landesgericht.
Schneider Hans, Kaufmann.
Schneider Jakob, Gerichtsvollzieher.
Schneider Dr., Arzt u. Präsident des
RhOnelub, Fulda.
Schnell Julius, k. Landgerichts rat h.
Schneller Philipp, Polytechniker.
Schober Adolf, Kaufmann,
8 c h o c h Otto, Baumeister.
Schöpping Carl, Buchhändler und Ge-
meindebevollmächtigter.
Schörg Ludwig, Metallw.-Fabrikant.
Schörg Franz jun., Schlossermeister u.
Cassenfabrikant.
S c h o y e r e r Josef. Maler.
Schoppc Georg, k. Landgerichtsrath.
Schormayer Franz, Banquier.
Schott Emil, Kaufmann, C'üln.
Schramm Ludwig. Baumeister.
Schramm M. J.,k.Hof-Clavierfabrikant.
Schreiber Ludwig, Ing.-Cand.
Schrcyer Joachim, k. Adv., Eichstätt.
SchrOppel L. Apotheker, Bayreuth.
Schropp Otto, k. Rittmeister ä. 1. >.
Schulze Anton, Kaufmann
Schulze Friedrich, Procurist.
Schulze Gustav, k. Hof-Uhrenmache..
Schulze Julius, Kaufmann.
Schüssel Carl, Kaufmann.
Schüssel Eduard, Kaufmann.
Schuster Heinrich, k. Hauptmann a I)
Schuster Ludwig, k. Adovcat.
Schuster Ludwig, Rechtsanwalt.
Schuster Xaver, Großhändler.
S chütte Anton, Kaufmann
Schwabenthan LG., Kunstanstalt.be-..
Schwaiblmair Georg, k. Rauptzoll-
amtscontrolenr, Kaiserslautern.
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74
München,
Schwaiger, Dr. med.
Schwaiger Carl, Seilerw. -Fabrikant.
Schwaiger Heinrich. Scilermeister.
Schwarz Hermann. Kaufmann.
Schwarz Johann, Xylograph.
Schwarzenberg C, Maschinenfabrik.
Schwarzhaas Basil, Procurist.
S c h w e i s g u t h C.,Bäckerm., Wiesbaden.
Schweisheimer Eugen, Cassier.
Schweninger Michael, Rentier.
Schwerla J., Kaufmann.
S c h w e y e r J., k.Regierungsr., Landshut.
Sedlbauer Josef, Buchbindcrmeister.
Sedlmayr Anton, Grossbrauer.
Sedlmayr Carl, Grossbrauer.
Sedlmayr Gabriel, Commerzienrath.
Sedlmayr Gabriel jun., Grossbrauer.
Sedlmayr Johann. Grossbrauer.
Seeliger Georg, Kaufmann.
Seidl Adolf, k. Art.-Lieutenant.
S ei dl Ant., k. Hofbäckermeister.
Seidl Rupert, Rechtsanwalt.
Seitz Carl, Apotheker.
Se itz Carl, Cand. med.
Seitz H., Kupferschmiedmeister.
Selwig F., Braunschweig.
Selz Sigmund, Banquier.
Sendtner Theodor, Director d. Bayer.
Hypotheken- und Wechselbank.
Senestrey Carl Jos., k. Landgerichts-
rath a. Ii. und Landtagsabgeordneter.
ScybothFriedr.,Mineralwasser-Fabrkt.
v. Sichlern Oscar, k. Major a. D.
Sickenberger Franz, Rechtsrath.
Sieber Georg, Kaufmann.
Silberschlag, k. Oberlandesgerichts-
rath, Naumburg.
Simmerlein Albert, Grosshändler.
Simmerlein Eduard, Goldschlägerei-
besitzer.
Simmerlein Herrn., Fabrikant
Skitt Ludwig, Regisseur.
Solbrig August Dr., k. Assistenzarzt.
Sonklar Edlcrj v. Innstädten Carl,
k. k. Generalmajor, Innsbruck.
Späth Josef, Kaufmann.
SpannrofftC, Apotheker.
v. Specht, Lieuten. u. Adj., Magdeburg.
Spencer James M., Rentier.
Spett Mai, k. Eisenb.-Exped., Dachau.
Spranger Wilhelm, Cassier.
Stadelmay r Adolf, k. Hauptmann und
Compagnie-Chcf, Metz.
Stadermann Georg, Verlags - Buch-
händler, Ohrdruf.
Stadler Carl, Kaufmann.
Stadler F. X., Ministerial-Functionär.
Staudacher Chr. jun., Kamink.-Msti.
Staudacher Ludwig, Bank-Cassier.
Stawitz J. W., Civilingenieur.
S t e g e r, k. Art-Lieutenant, Würzburs.
Steidl Jobann, Rentier.
St einberger Jos., k. Studienlehrer u.
Premierlieutenant a. D.
Steiner A., k.Secretär im Kriegsminist
Steiner Max, Secretär.
Steinharter Sigmund, Kaufmann.
Stein heil Ad. Dr., Inhaber des opt.
Institutes.
v. Stengel Carl, Freiherr, k. Landes-
gerichtsrath, Strassburg.
v. Stengel Otto Freih., k. Postmeister.
Zweibrücken.
Steub Ludwig, Cassier.
Steub Ludwig, Dr., frei res. Notar.
Stiel er Carl, Dr. jur.f Reichsarchiv-
Secretär.
Stindt L., Ingenieur- und Betriebs-
Assistent, Pleinfeld.
Stocker Franz, Kaufmann.
S t r a s s e r Felix, Rentier.
Strassner Arthur, k. b. Art. - Lieuten .
Neu-Ulm.
Strassner Gust., k. Premierlieutenant.
Strassner Lothar, k. Second - Lieuten.
und Regiments-Adjutant.
Straub Firmin, Buchdruckereibesitzer.
Streb el H., k. Gerichtsschr., Mühldort.
S t r ö h 1 e i n Mart, k. Ob.-Packer, Ambertr.
Ströll Ad. Dr., Rechtsconsulent der
Bayer. Hypotheken- u. Wechselbad:,
v. Stürzer Franz, k. Hauptmann a. D.
Stürz er Friedrich, Agent.
Stulberger Max, Rent. u. Magistratur.
Stumpf Ludwig Dr., prakt. Arzt.
Stumpf Max Dr., prakt Arzt
v. Tautphöus Freih., k. Hauptmann u.
Comp.-Chef, Germersheim.
Thelemann Heinrich, k. Amtsrichter,
v. Thiel au Erich, Gutsb., Lampersdorf.
Thomas Carl, Juwelier.
Tilmetz Franz, Kaufmann.
Trassmie thinger Ant.Buchbinderm.
Trautwein Th.. Assistent und Cassier
der k. Hof- und Staat3-Bibliothek.
Treise Bernh., Commerzienrath. Neu-
ßtadt-Magdeburg.
Trenkl Michael, Lithograph,
v. Ueberacker Ottmar Graf. Gntsbc*.
Schloss Klebing.
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München — Nürnberg.
Ulm er Rudolf, Bankcassier.
Unterbirke r, k. Secondlieutenant.
Unthal Anton, Privatier.
Veith Christian, k. Buchhalter.
V estner J. G., Directions-Mitglied der
Bayer. Notenbank.
Vierordt, geh. Finanzrath, Magdeburg.
Villgradter Carl, Handelsagent.
Vogel, k. Major, Bonn.
V o gl Friedr., k. Reg.-Auditeur.
Voigt Ludw., k. Revis. b. d. Gen. -Dir.
Volk Jos., k. Zollrechnungscomrnissär.
v. Voll mar August, k. Hauptmann a.D.
V olz Friedrich, Kaufmann.
Vordermayer J., Lehrer d.k. Sehnitz-
schule, Werdenfels.
Wachendorff Heinrich, Kaufmann.
v. Wächter Carl, k. Secondelieutenant.
Wagner Albert, Beamter der all gem.
Rentenanstalt, Stuttgart.
Wagner Anton, Metzgermeister.
Wai bei Friedrich, Kaufmann.
Waidensch läge r Eugen, Amts-Ingen.
Nördlingen.
Waltenberger Ant., k. Obergeomctor.
Wassermann Franz, Millyk.-Fabrikt.
Weber Gustav, Privatier.
Weber Nikol., Gold- u. Silberarbeiter.
Weber Wilhelm, Bankbeamter.
Weidert J. C, Commerzienrath, Ban-
quier und Landtagsabgeordneter.
Weihermann Jacob, Kaufmann.
Wein mann Herrn., Kaufm., Soleuhofen.
W ei nmann Louis, Fabrikdirector und
Handelsrichter.
Weishaupt Mai, k. Hoflieferant.
Weiss August, Stud. med.
Welsch Otto, k. Oberlandesger.-Rath.
Weltin Max, Techniker.
Weltin Max sen., Baumeister.
Welzhofe r Carl, k. Studienlehrer.
Wengert J. B., k. Hof - Glas- u. Por-
zellan-Lieferant.
Wenglein Josef. Maler.
Wenz Adolf, Fabrikant.
Wenzel Heinrich, Apotheker.
Werle Georg., Masch. -Gesch. -Inhaber.
Werner Louis, Buchhädler.
Weste r m ay er Fcrd.,Gastw.,Garmisch.
Westermayer Rieh., k. Pemier-Ltnt.
Widenmayer, Dr. Job., II. rechtsk.
Bürgermeister der Haupt- U.Residenz-
stadt Müncheu.
Widnmann Ad., Apotheker.
Wiedemann Franz, Kaufmann.
v. Wiedenman n P. Ritter, k. Artiii. -
Premierlieutenat.
Wieland Friedrich, Privatier.
Wild Josef, k. Hofposamentier.
Wille rt Heinrich, Kaufmann.
Willmersdörfer Max, k. sächs. G<>-
ncral-Consul.
Wimmer Carl, Rechtsanwalt.
Wirth Jakob, k. Zollrechn.-Commissär.
Witt mann M., k. Reg.-Secr. Bayreuth.
Wittstadt Ludwig, Vergolder.
Wülfel Carl, Baumeister, Bayreuth
Wolf Friedr.. k. Hofbuchdruckerei-Bes.
Wol ff Heinrich, Bankbeamter.
Wunderlich Balthasar, k. Seminar-
Lehrer, Amberg.
Wünsch Friedr.. k. Registrator.
Wünsch Julius, k. Amtsrichter.
Wüst Otto, Kaufmann.
Wutz Josef, k. Oberlandesgerichtsrat h.
Zacharias Heinrich, Kaufmann.
Zahn Carl, k. Oberförster, Garmisch.
Zametzer Heinrich, Stud. arch.
Zametzer Josef, Cand. math.
Zanoli Ludwig, Kaufmann.
Z antner Josef, Cassier.
Zapf Franz, Gasth.-Bes. am Barmsee.
Zell er C, Kaufmann und Hoflieferant.
Z et 1 1 er Hyacinth, Spänglcrmeistar.
Ziegler Carl, Pharmaceut.
Zöhnle Adalb., k. III. Staatsanwalt am
Ldg. München II.
Zott Alois, Cand. math.
Nürnberg.
Sectionsleitung:
v. Tröltsch Freiherr Walfried, Stiftsadministrator. L Vorstand.
Koch Ludwig Dr., prakt. Arzt, II. Vorstand.
Weigle Theodor, Apotheker, Schriftführer.
Brunn er August, Kaufmann, Rechner.
v. Pechmann Heinr. Dr. Freih., prakt. Arzt. \ p . ,.ar
v. P raun Eberhard, k. Advocat, f
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76
Nürnberg.
141 Mitglieder.
A e c k e r Heinrich, Lehrer.
Baicrlacher Eduard Dr., prakt. Arzt.
Ballhorn Hermann. Buchhändler.
Barbeck Hugo, Buchhändler.
Beckh August, Apotheker.
Beckh Eugen, Kaufmann.
Beckh Georg, Kaufmann.
BeissbarthJ. M., Kaufmann.
Bertholdt Ludwig Dr.. prakt. Arzt.
Birk n er Friedrich, Kaufmann.
Birkner Georg Dr., prakt. Arzt.
Bloch Samuel, Banquier.
Born eisler Simon, Kaufmann.
Brägel Theodor, k. Landgerichtsrath.
Brunuer August, Kaufmann.
Christ ein er Wilhelm, Ingenieur.
Clarus Eduard, k. Staatsanwalt.
Cnopf Georg Rudolf, Banquier.
Cramer Julius, Fabrikant
Dietz Georg, Kaufmann.
Dietz Theod. Dr., prakt. Arzt.
Dittrieh Jean, Kaufmann,
v. Ebner Carl, Freih., k. Landger.-Dir.
Eckart Christian, Kaufmann.
Eckart Ernst, Apotheker.
Eis. s mann Frauz, Privatier.
Elterich Otto. Procurist.
Faulstich Friedr., Kaufm.,Gunzenhaus.
Fechheimer Martin, Kaufmann.
Fleischmann Th., Kaufm., Fürth.
Förderreuther Wilh., Kaufmann.
Fuchs Wilh. Dr., prakt. Arzt,
Gagstet ter J. Caspar, Kaufmann.
Günther Sigm. Dr., k. Studienlehrer,
Ansbach.
Gutmann Jakob, Kaufmann.
H aas Leo, Fabrikant.
Häberlein Martin, Kaufmann.
Hassold August, Kaufmann.
Heller Max, Kaufmann.
Hermann, k. Aufschläger, Lauf.
Höhl Josef, k. Notar, Brückenau.
Hönig Leonhard, Kaufmann.
Hof mann Adam, k. Bahnassistent
Hof mann Franz, k. Amtsrichter, Lauf.
Hof mann Georg, k. Amtsrichter.
Holle Arthur, Kaufmann.
Hornung, k. Subrector, Windsbach.
Jäger Ferd., Rechtsrath.
Jäger Carl, Kaufmann.
Kämmerer Christian, k. Postassistent,
Killinger Hans, Kaufmann.
Kittler Christian, Lehrer.
Klöpfel Job. Bcrnh., Kaufmann.
Koch Ludwig Dr., prakt, Arzt.
Koh'n Arnold, Kaufmann.
Kohn Ernst, Banquier.
Koh'n Max, Banquier.
Kohn Michael, Fabrikant.
Kr Ob er Rudolf, Kaufmann.
Kühle wein Guido, k. Studienlehrer.
Ku rz Hermann, Privatier
Kyle Wilhelm Dr., Professor.
Lambrecht Hermann, Fabrikant.
Leber Otto, Fabrikant, Gera.
L e d c r e r Johann, Brauereibesitier,
L e u c h s Friedrich, Kaufmann.
Leupold Richard Dr., prakt. Arzt.
Lob er Georg, Lehrer.
Loschge Heinrich, Kaufmann.
Maas Markus Dr., prakt. Arzt.
Mainer Carl, k. Reg.-Rath, Ansbach.
Martin J. Leonhard, Lehrer.
Maser Heinrich, Kaufmann.
Mayer Max, Bankdirector.
Mayer Friedr. Carl, k. Hofrath u. Prof.
Mc derer Albert, Kaufmann.
Meixner Valentin, Kaufmann.
Merklein J. L.. Juwelier.
M es s th a 1 e r Johann , Fabrikant.
Ncidhard Julius, Kaufmann.
Nickel Friedr. Wilhelm, Fabrikant
Nowak Robert. Fabrikant,
N us seit Theodor, Kaufmann.
Obermayer Leop. Dr.. k. Advocat.
Ott Dr., prakt, Arzt, Ansbach.
Palluka, Kaufmann.
v. Pech mann Dr. Freih., prakt. Arzt.
Platn er Albert, Kaufmann.
Plochmann Rudolf, Kaufmann.
v. Praun Eberhard, k. Advocat.
Prell August, k. Bankcassier,
Pürkhauer Theodor, Agent.
Raab Carl, Fabrikant.
Rabus Carl, k. Bezirksamts- Assessor.
Uffenheim.
Ratz Heinrich, Privatier.
Rattelm üller Ernst, Apotheker, Fürt h.
Raum Georg, Kaufmann.
Raum Jakob, Kaufmann.
Reuter Hermann Dr., Medieinalrath.
k. Landgerichtsarzt.
Reuth er Wilhelm, Lehrer.
Richard Georg, Lehrer.
Rosemann Theodor, Banquier.
Rosenberg Adolf, Kaufmann.
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Nürnberg— Passau.
77
Scharrer Christian, Kaufin., Strassburg.
Scharrer Heinrich, Kaufmann.
Scharrer Johannes, Kaufmann.
Scharrer Paul, Kaufmann.
Schätzler Georg, Fabrikant.
Schaecher 0., k. Amtsr., Cadolzburg.
Sch lenk Julius, Gastwirth.
Schmidmer Christian, Fabrikant.
Schmidt Friedr., k. Studienlchrer.
Schneider Ludwig, Privatier.
Schulze Hugo, Kaufmann.
Schwanhäuser Gustav, Fabrikant.
Seckendorf Sigmund, Kaufmann.
Serno August, Kaufmann.
Söllner Leonhard, Fabrikant.
Spie ss Ernst, k. Professor.
Sprecher Friedrich, Caplau.
Spühler Gustav, Kaufmann.
Steinhardt Philipp, Kaufmanu.
Strauss Simon, Kaufmann.
Tauber Christoph, Kaufmann.
Tauber Wilhelm, Kaufmann.
v. Tröltsch Freih. Walfried. iStifts-
administrator.
Tuchmann Friedrich, Kaufmann.
Voit Carl Heinrich, Privatier.
Volkhard Ed., Druckereibes.. Fürth.
Voll eth Jakob, Kaufmann.
Walbinger Johann, Kaufmann.
Weber Heinrich, k. Gerichtsschreiber.
Weidner Heinrich Wilhelm. Privatier.
Weigle Th., Apotheker.
Weingärtner Heinrich, Privatier.
W e n d 1 e r Adam, Kaufm., Aschaffenburg.
Weyssel Friedrich, Privatier.
Will Ernst, Privatier, Erlangen.
Wintter J. M., Gastwirth.
Wunder Justin, Fabrikdirector.
Zwanziger Herrn., k. Studiculehrer.
Passau.
Sectionsleitung:
v. Schmidt-Zabierow, k. Betriebs-Ingenieur.
Wagner, Kaufmann.
Finsterwald, Commerzienrath.
Mai er, k. Hauptmann.
156 Mitglieder.
Alt, Ingenieur.
Arn et, k. Hauptmann.
Bacher, k. Landgerichtsrath.
Balmberg er, Restaurateur.
Baumgartner, k. Zoll-Rev.-Beamter.
Bernhuber Dr., prakt. Arzt.
Bergeat Eugen, Chemiker,
v. Bieber, k. Generalmajor a. D.
Blümlein, Fabrikdirector.
Braun Dr., k. Advocat.
Braun hofer, Schullehrer, Reissing.
Burger, Kaufmann, Nördlingen.
Carrd, k. Betriebsingenieur, Mühldorf.
Cortelezis, k. Lehrer.
Diendorfer Dr., k. Lyceal-Professor.
Dorn er, Ingenieur- Assistent.
Dullinger, Realitätenbesitzer.
Dürnhofer, k.Studienlehrer.Grünstadt.
Egg er Dr., prakt. Arzt.
Eichinger, Präp. -Lehrer, Neustadt a.S.
Emerling, k. Obergerichtsschreiber.
Erhard t Dr., prakt. Arzt.
Ferling Dr., k. Advocat.
v. Feuri Freiherr, k.Bezirksamtsassess.
Finsterwald, Commerzienrath.
Findel, Hilfsieh rer, Riggerding.
Fleisch mann, k. Bauamts- Assessor,
Deggendorf.
Fränkel, Hotelbesitzer.
Freislederer, Kaufmann.
Fritz, k. Notar, Trostberg.
Gambert, k. Studienlehrer, Kulmbach.
Gci ssler, k. Lieutenant.
Graf, k. Laudgerichtsrath.
Grodemange.B raumeister, Viechtach.
Gölkel, k. Studienlehrer.
Gscheidter, Privatier.
Gugg, Glockengicsser, Braunau.
Habenstier, Baumeister.
Hager, k. Sectionsingenieur, Zwiesel.
Haid, k. Amtsrichter, Eggeufelden.
Hayd, Lehrer, Mühldorf.
Heizer Dr., k. Advocat.
Hell, Cooperator, Erring.
Hellmuth, k. Expeditions- Assistent.
Herrlein, Rechtsrath.
H c r r 1 e i n , k. Oberforst., Neueuhammer.
Hess, Holzhändler.
Hofmann, Kaufmann.
Hub er Fr. Jos., Kaufmann.
Hub er Georg, Kaufmann.
Hub er Ludwig, Agent.
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78
Passau
H über, k. Professor.
Hunglingex Franz. k. Notar.
Hunglintffr Ludwig, Concipicnt.
Kaidel, k. Rentbeamter, Obernzell.
Kailhofer, Kunstmaler.
Kanzler, Fabrikant.
Kaunitz, Hafencapitäu.
Kaeser, Schmiedmeister.
Karlstetter, Braumeister, Ried.
Kerb er, Fabrikant, Kittlmühle.
K ob er Dr., k. Advocat.
König, Tischlermeister.
Korb, k. Landgerichtsrath, Straubing.
Korntheur, Kaufmann.
v. Kr äfft, Concipicnt.
Krinninger, Buchhalter.
Kuchler Franz, Lederfabrikant.
Kuchler Josef, Lederfabrikant.
Kufner Dr., prakt. Arzt, Osterhofen.
Kühbachcr, Kaufmann.
Kühles, k. II. Staatsanwalt, Bamberg.
Langenbrunner,k. Oberamtsrichter,
Vilshofen.
Langenaee, k. Advocat
Leeb, k. Staatsanwalt.
Lenk, Fabrikbesitzer.
Lettl, Hilfslehrer, Thann.
Leuze, Banquier.
Lex, k. Oberamtsrichter, Eggenfelden.
Li-*pmanu, Assecuranzinsp., Nürnberg.
J.i . Maler.
' , Ingenieur d. K. Elisabeth-Bahn.
JiUuz, Concipient.
Lüstenedcr, Conditor.
Mack, Kaufmann.
Maier, Geometer, Landshut
Mai er, Lehrer, Perlcsreuth.
Maier, k. Hauptmann.
Maiholz er, k. Hauptmann.
Martin, Westbahnbeamter, Wien.
Maisei, Ingenieur.
Meisel, k. Rechtsanwalt, Vilshofen.
Meisingeredcr, Hafnermeister.
Mendel, städt. Leihhauscassier.
Micrwald, k. Advocat.
Naager, k. Advocat.
Niederleuthner Alb., k. Amtsrichter,
Mallersdorf.
Niederleuth ner Josef, Hotelbesitzer.
Obermayer Emil, Kaufmann.
Oberraa y er Hans, Kaufmann.
Osecky, k. k. Polizei-Officiant
Pachmayr, k. qu. Bezirksgcrichts-
director, Pfarrkirchen.
P amier, Lehrer, Erring.
Pesch 1, Brauereibesitzer.
Pcyerl, Fachlehrer, Braunau.
Pfreirater, Gutsbes., Röhrenbach.
Plattner jun., Schneidermeister.
Primbs, Kaufmann, Straubing.
Randlkofer, Brauereibes., Pleintin^.
Renncrt, Drcchslernieister.
Rimböck, Holzhändler.
Rosenberger Ferd., Brauereibesitzer.
Rosenberger Franz Xaver, Kaufmann.
Rothmund Dr., k. Rechtsanwalt.
Röder, k. Bahnexpeditor, Vilshofen.
Rutschmann, Sägewerkbes., Braunau.
Scheichshorn, Lehrer, Münchham.
SchererH., k. Bez.Amts-Assess., Hof.
Scher er Wilhelm, k.Gcrichtsschreiber,
Schwandorf.
Schlessing, k. Sections-Ingenieur.
Schmetzer, Architekt, Regensburg.
Schmidhuber, Buchhalter.
Schmidt W., k. Sect.-Ing., Pöcking,
v. Schmidt- Zabicrow, k. Betr.-Ing.
Schmid Otto, Chemiker.
Schneider Dr., k. Advocat, Straubing.
Schreibmüller, Lehrer.
Schropp, Banquier.
Schwalbe, k. Rechtsanwalt.
Seemann, k. Abth.-Ing., Rosenheira.
Sommer, Kaufmann.
Spahn, Hotelbesitzer.
Späth, Privatier.
Stegmüller, Apotheker, Eggenfelden.
Steininger, k. Rechtsanw., Deggendorf.
Stockbaucr, Bärgermeister.
Stockbauer, Brauereibesitzer.
Straub, Goldarbeiter.
Strobl, k. Bahnexpeditor, Aluiorf.
Urban, Schneidermeister.
Villgradtcr, Kaufmann, Straubing.
Wagner, Kaufmann.
Wahle, Kaufmann.
Waldbauer, Commerzienrath.
Wappenschmidt, k. Postofficial.
Weidmann, Schlossermeister.
Wisbauer Carl, Goldarbeiter.
W i s b a u e r Sigmund, Goldarbeiter.
W i s n e t , k. Advocat
Witt mann, k. Advocat.
Wolf Dr., k. Advocat, Pfarrkirchen.
v. Zech, Graf, k. Landgericht&director,
Straubing.
Zenns, Ingenieur, Landshut
Zimmermann, Fabrikdirector, Erlau.
Zirnbauer, Lederfabrikant, Obernzeli
Zollner, Kaufmann.
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Pongau.
79
Pongau in St. Johann.
Sectionsleitung:
Heideuberger Vinceuz, k. k. Steuerinspector, I. Vorstand.
Woitech Leo, k. k. subst. Förster, Hofgasteiu, II. Vorstand.
Reiter Theodor, k. k. Steuereinnehmer, Cassier.
Schitter Franz, Kaufmann, Schriftführer.
Saut er Ludwig, k. k. Bezirkshauptmann, St. Johann,
Dax er Math., Hausbes. u. Lederermstr., Hofgastein,
Höttl Josef, Färbereibesitzer, St. Johann,
Rummel G., Bes. d.Cafe* Belle-vue, Wildbad-Gastein,
Arnold Dietrich, k. k. Forstvenvalter, Werfen,
Kolmai r Alois, k. k. Postmeister, Untertauern,
Straubinger J.jun., Realit.-Bes., Wildbad-Gastein,
50 Mitglieder.*)
Ausschüsse.
Am ort Peter, Baumeister.
Arnold Dietrich, k. k. Forstverwalter,
Werfen.
Bachl J. sen., Gasthofbesitzer.
Bachl J. jun., Fleischhauer.
Berger Simon, Gutsbesitzer.
Eberhart Georg, Gastwirth.
Endlweber Joh. k. k. Aichinsp., Linz.
Grohmann Joh., Ingenieur, Werfen.
G stirn er Adolf Dr., Rechtspraktikant,
Wien.
H e 1 d e n b e r g e r V., k.k. Steuerinspector.
v. H e 1 1 r i g 1 Otto, k. k. Bezirkscommissär,
Salzburg.
Höttl Josef, Färbereibesitzer.
H u b e r Johauu, Stadtpfarr - Cooperator,
Salzburg.
Kaltenegger Franz, Commis, Werfen.
FrauKerschbaumer Maria, Wirthin.
Kohl er Franz, Photograph, Wien.
Kolmair Alois, k. k. Postmeister,
Untertauern.
Lakner Franz, Commis.
Lakner Jos. sen., Kaufmann.
Lakner Jos. jun., Kaufmann.
Lärcher Alois, Baumeister.
L i n s i n g e r Gg., Gasthaus- u. Realitäten-
besitzer, Grossari.
Mayer Jacob, Brauer und Realitäten-
besitzer, Mauterndorf.
Mei tinger J., Realitäten-Besitzer.
Melkus Julius, k. k. Notar, Werfen.
0 b e r m ül 1 e r Fritz Dr., k.k. Xotar, Haag.
Palfinger Josef, k. k. Bezirksrichter
i. P., Golling.
Palfinger Lorenz, Lcdererm., Werfen.
Prem Franz, Gasthofbesitzer.
Pöschl Friedr, k. k. Grundbuchführer,
Werfen.
Reiter Theodor, k. k. Steuereinnehmer.
Ronacher Balthasar, k. k. Postmeister,
St. Michael.
Rotmayer Jacob, Kaufmann, Werten.
Salcher Florian, Uhrmacher.
Saut er Ludw., Bezirkshauptmann.
Frau S c h i e 1 d e r Laura, Apothekersgatt.
Schinzel Victor, Forsteleve.
Schitter Franz, Kaufmann.
Sieb er Ant., k. k. Gerichtsadjunct.
Steingassinger, Sägebes., Reitdorf.
Stern Th., Hötelpächter.
Toi dt Eduard, Concipient.
Wamme rl F., k. k. Ger.-Adj., Werfen.
Wallner Joh., Privat, Schwarzau.
Wallner Jos., Gasthofbes., Schwarzau.
W i n k 1 e r Alois, Gasthausbesitzer.
W i n k 1 e r Jos., k. k. Postmeister, Werten.
Winkler Mathias, Lebzelter.
Wiesbauer Alex., Restaurateur.
Zimmerauer Fritz, k. k. Rcgierungs-
Concipist, Salzburg.
Z ö ttl Joh., k. k. Ger.-A4junct, Linz.
*) Neu aufgenommene Mitglieder s. am Schluss.
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80
Prag.
Prag.
Seetions-Leitung:
Stüdl Johann, Obmann. (Kleinseitner Ring- )
Klofetz Carl, I. Schriftfahrer.
Weigel Wüh. Dr.. n. Schriftführer.
Umlauf t Moritz, Cassier.
Neugebauer Gustav, Bibliothekar.
Dominicus Hermann, ^
Hecht Victor, J. U. Dr., J
•2.V2 Mitglieder.
Beisitzer.
Arenz Carl, Dir. d. Prager Handelsakad.
Anger Jos., Cafetier und Kestaurateur.
Apt Anton, Rechnungsrath.
Baier Carl Joh., Kaufmann, Carlsbad.
Bayer Ferd., Grossgrundbes., Kojetic.
B ayer Adolf, stud. phil
Bauer Bret, k. k. Beamterd. Fiu.-Proc.
Bauer Caspar, Central-Cassier Sr. Drchl.
des Fürsten G. Lobkovic.
Beer Sigm., kaiserl. Rath, Kaufmann.
Becher Joh., Fabrikant. Carlsbad.
Frau B e c h e r Marie. Fabrikantensgatt in,
Carlsbad.
B e c h e r Gust., Kauf in. u. Fabr., Carlsbad.
Becher Carl, stud. med., Heidelberg.
Becher Rud., Kaufmann, Dresden.
Biedermann Willi. Dr., Assistent am
physiol. Institut
Biermann Otto, Phil. Dr.
Bippart Georg Dr., k. k. Univers.-Prof.
Blaschka Edm., Agent, Tetschen.
v. Bleyle Fried. Ritter, Director der
Maschinenbauanstalt, Carolinenthal.
BochnerEdm., Tuchfabrikant, Brünn.
B r a n d e i s Jos., Kaufmann.
BrzoradEd. Dr., Advoc, Deutschbrod.
Budil Ferd. Dr., Advocat.
B u m i 1 1 e r Phil., Fabrik- u. Hausbesitzer.
C 1 ar C, Holzhändler. Herrnskretschen.
v. Czyhlarz Carl Ritter Dr., k.k.Univ.-
Professor.
D a 1 1 a Rosa Dr., Assist, a. d. Anatomie.
Dittrich Paul, Med. Dr.
Dautzenberg Iwan, Fabrikdirector.
Dörre F. C, Oberverwalter u. Director
d. landw. Lehranstalt in Liebwerda.
Dominicus Herrn., Buchhändler.
Frau Dominicus Rosa. Buchhändlers-
gattin.
v. Dotzaner Rich.Ritter, Grosshändler.
Eckerth Wenzel, Director derFreih.v.
Ringhoffer'schen Waggon- und Ma-
schinenfabrik, Smichow.
Kisermaim C, k.pr. Justizrath, Berlin.
Emminger C.,J. U. Dr., k. k. Reg.-Kath.
Eypert Carl Dr.. Advocat.
Felds charek Emil, Kaufmann, Horte.
Fräul. Fischer Annita, Gablonz a. N.
Flögl Julius Dr., Advocat.
Fortner Ludwig, Kaufmann.
Frank Max Dr.. Advocat.
F ranze Carl, Fabrikant, Teichen.
Fried 1 Adolf Dr.. Advocat, Komotac.
Fuchs Gottlieb, Kaufmann.
Garreis Jul. Dr.. k. k. Notar, Tetschen.
Gessner Aug.. Oberingenieur.
G lasersfeld Leop.EöUer v. Helmen«
werth, k. k. Major a. D.
v. Görner Ant Ritter Dr., Advocat.
Gold schmidt Alfred Dr., Advocat
Gröbe Moritz, Bauunternehmer,
v. Grüner Ign. Ritter, k. k. Statt-
halterei- Vicepräsident
G u a r a 1 d i Ferd.. Stat. -Vorst. Tetschen.
Gussenbauer Carl Dr., k.k.Univ.-Prof.
Haas che Ferd., Privatier.
Halla Jos. Dr., k. k. Univers.-Professor
u. Regierungsrath.
Hammerschlag Moritz Dr.. Advocat.
Hansen L., Buchhändler, Budweis.
Harlacher A. R., k. k. Professor aio
deutschen Polytechnikum.
Hasel Jac.,Oberinsp. d. böhni.Nordbahii.
Hayduk Joh.,k. k. Gymnasialprofessor.
Hecht Victor Dr., Kanzleidirector.
Hecke Carl, Confectionär, Reichenberjr.
Hecke Julius. Fabrikbeamter, Aicha.
Heck er Georg, Rechtsanwalt Dresden.
Frau Heck er Dorothea, Rechtsanwalt* -
gattin, Dresden.
Heger Benedict, Kaufmann.
Heine F. J.. Fabrikant,
v. Helly Rieh. Ritter, Weinhändler.
Fräulein Her get Marie.
Herzl Joh., Cassier d.böhm.Hvp.- Bank.
Hiller F., Secr. d. Landescultur-Rathes.
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Prag.
81
H la s i w e t z L., Apotheker, Reichenberg.
Höll er F. J., Kaufmann, Carlsbad.
Hofmann E., Fabrikant und k. k. Hof-
lieferant, Carlsbad.
Hofmann H., Tuchfabr., Reichenberg.
Hofmann Heinr., Juwelier, Carlsbad.
Hofmeie r Julius, Fabrikant u. Herr-
schaftsbesitzer.
v. Höfler Jos. Ritter, k.k.Rathsccret.-
Adjunct des Oberlandesgerichtes.
HorciSka Adalbert, phil. Dr.
Hub er Ulrich, Fabrikant.
JanaSek Josef, Rentmeister, Litten.
Janitschek Hub. Dr., k.k. Univ.-Prof.
J ano ws ky F. Dr., Secr.d.Böhm.Nordb.
Janowsky Ernst, Kaufmann.
J eitteles Joh., Kaufmann.
JiruS Bohuslav, k. Uuiv.-Prof., Agram.
J irus V. Dr., Präses d. medic. Dr.-Coll.
Jordan Franz, Fabrikant. Bodenbach.
Jung JuJ. Dr., k. k. Univ.-Professor.
Kalfus Franz, Procurist.
Kahler Otto. Med. u. Chir. Dr., Docent
an der k. k. Universität.
Fräulein Karber Elisabeth. Wien.
Kaulich Ernst, Prof. a. d. Handelsakad.
Kaulich Jos. Dr., k. k. Univ.-Professor.
Kiek Fried., k.k. Professor a. deutschen
Polytechnikum u. Regierungsrath.
Kiemann Anton Dr., Advocat.
Kiemann Joh. Dr., Advocat.
Klapka Ernst, Cafetier. Carlsbad.
Klaproth 0., Buchhändler.
KlarR. M., k. k. Bezirkscomraissär.
Klebs Edwin Dr.. k. k. Univ.-Professor.
K 1 o f e t z C, Beamt. d. landw. Creditbank.
Klutschak Franz, Redacteur u. k. Rath.
Kmoch Friedr., k. k. Statthaltereirath.
Frau Kmoch Herma, k.k.Statthalterei-
rathsgattin.
Knoll Wilh., Kaufmann, Carlsbad.
K n ei 8 s 1 Carl. Kaufmann. Budweis.
Kräsa Alois Dr., Advocat.
v. Kremer - Auenrode Ritter Dr.,
k. k. Universitätsprofessor.
Kropp Richard, Fabrikant, Rosawitz.
Kühne Carl Ferd., Baumwollspinnerei-
besitzer, Görkau.
K way ser Anton, Bräuer.
Landesmann Louis, Geschäftsleiter d.
Gewerkschaft „Austina-, Aussig.
Lanna A. Ritter, Bauunternehmer.
L ecbleitn er Johann, Privat,
v. Lenzendorf Friedr. Reichsritter,
k. k. Oberlieutenant a. D.
Mitglieder- Verzeichnis* 1881.
Sr. Durchl. Lobkovic Fürst Ferdinand,
Herr8chaftbesitzer.
Löwit Moritz Dr., Assist, für eiperim.
Pathologie.
Löwl Ferd. Dr., Smichow.
v. Mal com es Oscar, Reichsfreiherr,
k. k. Gerichtsadjunct.
Mattausch Franz, Fabrik- u. Gross-
grundbesitzer. Franzensthal.
May Raimund, ordentl. Lehrer d. Thier-
heilkunde, Tetschen a. d. E.
Meissner Wilh.. Kaufmann.
Miltner Vincenz, Landescassier.
Morgne r Aug., Kaufmann.
Morawetz Carl, Fabrikant.
Müller Jos., Fabrikin spector, Smichow.
Müller Carl Victor, Fabrikbesitzer,
Carolinen thal.
Müller Ludwig jun., Tuchfabrikant,
Reichenberg.
N e k v a s i 1 V.,Baumeiste:\ Caroliuenthal.
Neugebauer Gust., k.k. Hofbuchhändl.
Neumann Carl, Kaufmann, Wien.
Neustadtl Sigm., Kaufmann.
Nobak Gustav, Fabrikbesitzer.
Frau Ortler Rosa, k. k. Postmeisterin,
Trafoi.
Osborne Henri Dr., Advocat.
Ihre Durchlaucht Oettingen-Waller-
stein, Prinzessin Gabriele.
Ott Adolf Dr.. Docent a. d. k. k. Univ.,
Sanitätsrath.
P an Ed. Dr., Secretär der böhmischen
Hypothekenbank.
Patzelt Franz, Kaufmann, Komotau.
PawlitschekA. Dr., Adv., Carolinenth.
Perlik Anton, Kaufmann, Bodenbach.
Perlina Heinr., Kaufmann, Nedaschitz.
Petak Ant. Dr. k.k. Notar, Reichenberg.
Petrak E. R., Lehrer, Hohenclbe.
Pfeiffer Moritz, Oberinspector der
Buschtiehrader Eisenbahn.
Pilz Gustav, Director der Dampfmühle,
Smichow.
Pissling Wilh. Dr., k. k. Statthaltern -
und Sanitätsrath.
Pohl Leop. J., Kaufmann.
Po Hak Julius, Hausbesitzer, Carlsbad.
Pollak Robert Dr., Advocat.
Frau Polz Ernestine, Advocatensgattin.
Polz W7 endelin J. U. Dr., Advocat.
Porges Moritz, Kaufmann.
PoschacherJ.,k.k. Postmeister, Lofer.
Rapp Joh., k. k. Oberlandesgerichtsrath
u. Staatsanwalt.
6
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82
Prag.
RaderaacherP., Fabrik., Carolinenthal.
v. Ratzenbeck Prokop Edl., Grosshdlr.
Recke Willi., Turnlehrer.
R e h o r August, Apotheker.
Riedl Victor Edler v. Riedenstein,
Fabrikant.
Riedl Peter, Fabrikant, Carolinenthal,
v. Riese - Stallburg Friedr. Werner
Freih., Fabrik- u. Herrschaftbesitzer,
v. Ringhoff er Vict., Freih., Fabrikdir.
R o c h 1 i t z J.Th., Fabrikbes., B. Kamnitz.
Rost Ludw., k. k. Hol"buchbinder.
Rudolf Herrn., fürstl. Clary'scher Forst-
meister u. Domänendirector, Binsdorf.
Sachs Leopold. Kaufmann.
S a g a s s e r J., im k. k. Minist d. L, Wien.
v.Salenfels Rieh., Edl., Privatier, Wien.
Scbmeikal Franz Dr., Advocat
Schaff ler Ludw., Kaufmann, Carlsbad.
Schmidt Theod., Centraldir. der Freih.
v. RinghofFer'schen Maschinenfabrik.
Schöffl Franz, Kaufmann, Komotau.
Schöttner Heinr., Hausbes., Carlsbad.
Sr. Erl. Schönborn Adalb., Graf, k. k.
Landesgerichtsadjunct
Schönauer C, k.k.Forsting.Jnnsbruck.
Schräm A., Fabrikant.
Se. Eminenz Schwarzenberg Fürst
Friedrich, Cardinal-Erzbischof.
SectionTetschendes Gebirgsvereins
für die böhmische Schweiz.
S edlaSek Rud., k. k. Landesger.-Rath.
Sedmik Carl, Kaufmann.
Sedmik August, Kaufmann.
Seidel Friedr. Dr., k.k. Notar, Bensen.
S e 1 1 n e r Jos., k. k. Professor d. deutschen
Lehrerbildungsanstalt.
Seit mann Carl, Cassier des deutschen
Landestheaters.
Siegmund A., Architekt, Töplitz.
Singer J.Dr., Assist, am phys. Institut.
Simon Carl Jos., Tuchfabr., Reichenberg.
Smetana Job., k. k. Notar, Zbirow.
Sobotka Fritz, Kaufmann.
Sorg er G., Hausbesitzer, Carlsbad.
Soyka A., Oekonom.
Spielmann Johann Dr., prakt. Arzt,
Tetschen a. d. E.
Spitra Ottokar, k. k. Hofoptiker.
Stabenow Rud., Fabrikant.
Stainl Ant., Kohlenwerkbes., Carlsbad.
Stadler Ernst, Hausbesitzer, Carlsbad.
Stadler Wilh. B., Hausbes., Carlsbad.
Stark Franz, k. k. Gymnasialprofessor.
S t e d e f e 1 d Carl.Musikinstituts-Inhaber.
Steiner Friedr. Dr.. k. k. Professor am
deutschen Polytechnikum.
Fräul. Straberger Hermine, Wels.
Stradal Franz Carl J. U. Dr., Teplitz.
Strassern Hugo, Fabrikant, Kusin.
Stüdl Carl. Sparcassabeamter.
Stüdl Job., Kaufmann.
Frau Stüdl Hermine, Kaufmannsgattin.
Sturmann Job., fürstl. YpsilantTscher
Forstmeister. Rossitz.
Suchy Emanuel, Uhrenfabrikant.
S wob oda F. Z. Dr., k. k. Gymnasial-
director, Cilli.
Taussi g Siegfried Dr., Advocat.
Ter s ch Heinr., Schwimmschulbesitier.
Tetzner Franz, Fabrikant, Rothenhaus.
Thier felder Emil, Kantmann.
Tietze A., Kaufmann, Tetschen a. (L E.
Tragv Jos. Dr., Landesadvocat
Ts chamler Wüh., Hotelier, Carlsbad.
Tschörmer Carl, Fabrikant, Komotau.
Fräul. Ubelli Job. Freiinv.Siegburg,
Oberin d. freiweltl. adel. Damenstiftes.
Umlauft Moritz, Kaufmann.
Ulbrich Jos. Dr., k. k. Univ.-Prof.
Umrath Theodor, Kaufmann.
Unger Carl, Buchhalter, Carlsbad.
Unterweger Vincenz Dr., Advocat
Unterweger Carl Dr.. k. k. Notar,
Hartinanitz.
Urban Carl Dr., Haus- u. Brauereibes.
V e s e 1 sky E„ Zuckerfabr.-Dir.Wodolka.
Volkelt Joh. Dr., Advocat.
Waagner Carl, Herrschaftbes., Smidar.
v. Waltenhofen A. Ritter, k. k. Reg.-
Rath u. Prof. am deutsch. Polvtechn.
Walter Ernst Dr., prakt Ant teplitz.
Fräul. Wanitschek Fanny, Lehrerin.
Leoben.
Wawak Franz, Kaufmann.
Waydelin Ludwig, Kaufmann.
W ei gel Wilh. Dr., Staatsbahnarzt.
Weil Carl Dr.. Privatdocent
Fräul. Wenzel Antonie.
W e n z e 1 Heinr., Kaufm., Tetschen a. d. E.
Wenzel Robert, Kaufmann.
Frau Weiss Hermine, k. k. Reg.-Raths-
u. Universitäts-Professorsgattin.
v.W e y s s Roh. Freih., k. k. O.-L.-G.-Secr.
W ey m a n n A., k.k.Bez.-Schulinsp.,Brüx.
Wiegand Wilh., Pächter d. Cursalons,
Teplitz.
Wiener Michael, Kaufmann.
Woprschälek Gustav, Katechet an der
Bürgerschule, Carlsbad.
Digitized by Google
Prag— Regensburg.
83
Wünscher Carl, Spareassabeamter.
Zechner Carl, Apotheker.
t. Zepharovich V. Kitter, k. k. Ober-
bergrath u. Universitätsprofessor.
Zetter Georg, Chemiker.
Zöpfl J., Fabrikdirector, Vlkava.
Zörkendörfer Friedr., Hausbesitzer,
Carlsbad.
Regensburg.
Sectionsleitun g:
Pfaff H., k, Regierungsassessor, Vorstand.
Brunnhub er Dr., prakt Arzt, Schriftführer.
Weiss Carl, Zahnarzt, Cassier.
97 Mitglieder.
Se. kgl. Hoheit Herzog Max von Württemberg.
Babinger, k. Bahnassistent.
Bauhof, Buchhändler.
Bernklau, k. Notar.
Bezold, Rentier.
Bierl, Apotheker.
v. Blocken, k. Rechtsanwalt.
Bös8enecker, Buchhändler.
Boscowitz, Banquier.
Brandenburg, förstl. Domänenrath.
Brandes, k. Lieutenant.
Braus er Dr., prakt Arzt.
v. Brenner, k. Regierungsdirector.
Brenner-Schäffer Dr., k. Medicinal-
rath a. D.
Brittin g, Kaufmann.
Brüll, Grosshändler.
Brunnhuber Dr., prakt. Arzt.
Buchmann Dr., Rechtsanwalt
Clessin, k. Official, Ochsenfurt.
Coppenrath, Buchhändler.
Daubert, Apotheker.
Ehrmann, Pbarmaccut, München.
Engerer, Grosshändler.
Franzis s, k. Studienlehrer.
Fürnrohr Dr., prakt. Arzt
G e h m , k. Rechnungscommissär.
Geys, Buchdruckereibesitzer.
Gm eich, Canonicus.
Gschwendtner, Seifenfabrikant.
Gstettenbauer, Cassier, Maihütte.
Hartmann, k. Hauptmann.
Hajes, k. Regierungsrath.
Hendschel, Fabrikbesitzer.
Heitzer, Rechtsrath.
Henke Dr., prakt. Arzt
Herrich -Schaff er Dr., prakt Arzt
Hildgardt, Maschinenmeister.
Hochstetter, k. Bergamtmann.
Huther, k. Professor, Neuraarkt
Kay ser, k. Regierungsrath.
Eempff, Kaufmann.
Kempff, Kcchtsconcipieut.
Kollmayer, k. Rechnungscommissär.
Kr äfft, k. Professor.
Langoth.k. Conrector.
Laux, Grosshändler.
Lechner, k. Official.
Loibl, k. Bez.- Amts- Ass., Neustadt a,S.
Loritz, Lehrer.
Ludwig, Grosshändler.
Mayer Friedr., Rechtsanwalt.
Metz, Apotheker.
Metzger Dr., prakt Arzt.
Meyer, k. Studienlehrer.
Mühleisen, Kaufmann.
Münz, k. Rechtsanwalt.
Nahm, k. Oberinspector.
Niedermeyer, Eisenhändler.
Peters A., Gasthofbesitzer.
Pfaff, k. Regierungsassessor.
Pornschaft.k. Oberinspector, Weiden .
Reichel, Ingenieur.
Reinhold Dr., k. Rechtsanwalt.
Reisenegger, k.Rechnungscomraissär ,
Würzburg.
Reith, Privat.
R e i t m a y r , Buchdruckereibesitzer .
Renner,. Instituts Vorsteher.
Roth, k. Postofficial.
Saal trank Dr., prakt. Arzt
Schäfer, Fabrikdirector.
Schätz, Lehrer.
Schmalz reich, Domcapitular.
Schmidt jun., Grosshändler.
Schmidt, Gasthofbesitzer.
S c h m i d t , k. Rentbeamter.
Schöpf, Kaufmann.
Schräder, k. Stadtpfarrer.
Schubert, k. Staatsanwalt.
Schuegraf, Lehrer, Amberg.
6*
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84
Regensburg—
Rheinland.
Schnitze Mai, fürstl. Baurath.
Schwalber, Rechtsanwalt, Passau.
Schwarz, Central magazins Verwalter.
Schwarz Emst, Grosshändler.
Simet, fürstl. Assessor.
Sölch, k. Notar, Riedenburg.
Stand tn er, k. Baaaratsassessor.
Steinmetz, k. Studienlehrer,
v. Stobäns, Bürgermeister.
Sturm, Lehrer.
Tünnermann, k. Postamtscassier.
Vorbrugg, k. Rechtsanwalt.
Weiss, Zahnarzt
Wiener Dr., k. Stadtpfarrer.
Winneberger, k. Hauptmann.
Witt wer Dr., k. Lycealprofessor.
Zitzelsperger, k. Kreisschulinspect
v. Zuylen, Gutsbesitzer, Prüfening.
Reichenhall.
Sectionsleitung:
v. Karg-Bebenburg Freiherr, L Vorstand,
v. Mann Ritter, k. Hauptmann a. D., II. Vorstand.
Ho gg er Ferdinand, k. Gerichtsschreiber, Cassier.
Stölzl Eugen, k. Hauptsalzamtscassier, Schriftführer.
50 Mitglieder.
BachmannClaud.,Weinhdl., Kitzingen.
Bohnen Em., Agentur-Insp., München.
Bühl er Ad., k. Hauptmann a. D.
v. B 0 1 o w Freiherr.
Burk er t Ant., Hotelbesitzer.
Cammerer Dr. med.
v. Chlingensperg, Privat.
Farrnbacher, Privat, München.
Friedrich M., k. Triftmeister.
Grainer Fr., Photograph.
Hacker Th., prot. Pfarrer.
Hochbichler Carl Maurermeister.
Hogger Ferd., k. Gerichtsschreiber.
Jägerhub er, Zollinspector u. Vereins-
controleur, Bremen,
v. Karg-Bebenburg Jos. Freiherr.
Kiessling Julius, k. Notar.
Koegl, k. Bezirksthierarzt
Körte*, k. Premierlieutenant
Kugistatter Georg, Villabesitzer.
Mack Ernst, Curanstaltbesitzer.
M ack Josef. Apotheker,
v. M al s c n Freih., k. Obersthofmars chalL
v. Mann Clem. Ritter, k. Hauptra. a. D.
Martin J. N., k. Salinenrath.
Mayerhauser Paul, Villabesitzer.
Moralt Ludwig, Kaufmann.
Pachmayer Eugen, Dr. med. u. Bade-
anstaltsbesitzer,
v. Pestalozza Graf, k. Bez.-Amts-Ass.
v. Pfetten, k. Grenzoberaufseher z. Pf.
Poes8eneggcr W., Villabesitzer.
Rapp Ad., Dr. med.
v. Reiner, q. k. Oberforst, Wasserburg.
Roettinger Emanuel, k. Oberförster,
Staufenegg.
Rothammer N., k. Tel.-Arats-Official.
R ü t h Dr. med., Militärarzt Neuburg a. D.
Schader Christ, Fabrikbesitzer.
Schiffroann Math., Conditor.
S c h m i d Adolf Dr. med.
S c h o e d 1 1 Aug., Villabeeitzer.
Schrott k. Oberamtsrichter.
Seitz Ludwig, Maler.
S o 1 g e r Ernst Dr. med.
Stadtmüller Heinr., k. Forstmeister.
Stölzl Eng., k. Hauptsalzamtscassier.
Wagenbauer A., k. Notar, Ebersberg.
Wassermann J. A., Hotelbesitzer.
Welker Jos., Villabesitzer.
Welker Math., Villabesitzer,
v. Welser L. Freiherr, k. Regierungs-
assessor, Landshut
W i e n i n g e r M., Realit-Bes.,Taisendorf.
Rheinland.
S ectionsl eitung:
Custodis F. W. G„ Justizrath in Köln, Ehrenmitglied U.Ehrenpräsident
Präsident: Vacat
Reiner 8 F.. Advocat Aachen, Vicepräsident
Jung Ernst, Bergwerkbesitzer, Kirchen. Schriftführer.
Seligmann Moritz, Banquier, Köln, Cassier.
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Rheinland.
85
106 Mitglieder
Aachen.
Bock Ad. Dr. jur.
D ainert Heinrich, Professor.
D elins Carl jun.
Franz Carl, Regierangsrath.
Eesselkanl Eduard, Fabrikant.
Kesselkaal Robert, Corainerzienrath.
Kleinholz Hermann. Staatsprocurator.
Neuss Hermann, Staatsprocurator.
Ney Felix.
Oalender Wilhelm, Referendar.
Rein er s F., Advocat.
Ron de Hans, Apotheker.
Schwamborn Engelbert, Fabrikant.
Schwamborn Wilh., Fabrikant.
Schwendler Otto, Landgerichtsrath.
Stahl Wilh. Dr., Professor,
v. Strahlenheim Herbert Freiherr,
Regierungsrath.
Wüllner Adolf Dr., Professor.
Antwerpen.
t. Gockel CM Kaufmann.
Müller J. P. Dr., Rector.
Beckingen an der Saar.
Karcher Fritz, Kaufman.
Bonn.
Busch Dr., Professor, Geheimrath.
t. Fürth Hermann Ariovist Freiherr,
Landgerichts rath.
He us ler, Oberbergrath.
Lanz H., Rentier.
Marx August, Civilingenieur.
Neuhau ser Dr., Professor,
v. Sandt, Landrath.
Schaafhausen Theodor, Rentier.
S c h a a f f h a u 8 e n H. Dr. Prof., Geheimr.
Veit Dr., Prof., Geheimrath.
Wolff Fr. Mor. Dr.
Hurtscheid.
Mathde Wilh., Fabrikant.
Püngeler P. J., Commerzienrath.
Cleve.
Kölligs Hermann, Staatsprocurat. a.D.
Ringe Carl, Oberprocurator.
Coblens.
v. Bardeleben, Oberpräsident.
Fuchs C„ Apotheker.
Schaubach J. W., Kaufmann.
Seligmann Gustav, Kaufmann.
Crefeld.
Seyffarth L. F.
Deuti.
Charlie r Max, Kaufmann.
Dortmund.
Döring Dr., Gjmnasialdirector.
Düsseldorf.
Frau Cramer Ernst.
Lützeler, Advocat.
Müller Eugen, Kaufmann.
Fräul. Pönsgen Aurelie.
Elberfeld.
Baum Rudolf.
Busch Richard.
Emmerich Hermann.
Haarhaus Adolf,
v. Lilienthal Ludwig.
Schlieper Alfred.
Weyerbusch Emil.
Endenich bei Bonn.
Richarz Dr., Geh. Sanitätsrath.
Essen.
Cappel, Landgerichtsrath.
Eltpen.
Gülcher Arthur, Commerzienrath.
Kalk.
Vorst er Friedrich, Fabrikbesitzer.
Kirchen a. d. Sieg.
Jung Ernst, Bergwerk- u. Gerbereibea.
Kraemer Heinrich, Bergwerkbesitzer.
Köln.
Astfalck Cäsar, Oberinspector.
Baasel Josef, Eisenbahndirector.
Berndorff Fr. Jac, Rechtsanwalt.
Breucker, Gymnasiallehrer.
Bölling Moriz, Geh. Regierungsrath.
Braubach, Advocat.
Bürgers Hans, Advocat.
Chales, Oberlandesgerichtsrath
Custodia August, Notar.
Custodia F. W. G., Justizrath, Ehren-
mitglied.
Eberle Robert.
Ehrhard Hermann, Advocat.
Elven Wilhelm, Juatizrath.
Gehlen, Oberingenieur.
G o r i u a Friedr. Dr., Advocat.
Hendricha Jacob, Advocat.
Hoeter Josef Dr., Eisenbahndirector
Kaiser Fr. Carl, Oberlehrer.
Meli in Gust., Baurath u.Eisenbahndir.
Michel 8 Ernst, Kaufmann.
Off er mann William, Geheimrath und
Präsident der k. Eisenbahndirection.
vom Rath Jul., Fabrikbesitzer.
Rieth Auguat, Advocat.
Samelson Jul. Dr., Augenarzt.
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86
Rheinland— Rosenheim.
Schulz Heinrich, Kaufmann.
Schuppe Ferdinand, Consistorialrath.
Seligmann Moritz, Banquier.
Seydlitz Jacob, Kaufmann.
Seyfried August, Kaufmann.
Thielen Carl, Eisenbahndirector.
Traine Richard, Kaufmann.
Vorster Hermann, Kaufmann.
Vorster Julius, Kaufmann.
Zervas Josef, Kaufmann.
Zervas Wilhelm, Kaufmann.
Zimmermann II. Jacob, Advocat.
Marien bürg in Wcstpreussen.
Treutmann Max, Realschullehrer.
Neuwied.
Ciala Otto, Gymnasiallehrer.
Kerb er, Gymnasiallehrer.
Richter, Staatsanwalt
Schneider Otto.
W e s e n e r Josef, Notar.
Remscheid.
K a i s e r L. Dr., Oberlehrer.
Saarbracken.
Krohn A. Dr.
St. Johann an der Saar.
Jordan Bernh., Bergrath u. Dir. -Mitgl.
S »1 /h ach.
Vopelius Carl.
Rosenheim.
Sectionsleitung:
Christi A. L„ k. Official, I. Vorstand.
v. Bippen Waldemar, Director, Kolbermoor, II. Vorstand.
Lang Edmund, Kaufmann Cassier.
Trautner Hans, Redacteur, I. Schriftführer.
Trier Leopold, Rechtsconcipient, II. Schriftführer.
Ortner Nicolans, Gasthufbesitzer, Conservator.
Auer Heinrich, k. Bezirksamtmann, Beisitzer.
104 Mitglieder.
Anker Jos., Probst, Petersberg.
Auer Heinrich, k. Bezirksamtmann.
Auer Joh., Gastwirth, Neubeuern.
Bauer Erhard, k. Oberzollinspector.
Bauknecht, Pfarrer, Oberaudorf.
Baum er Hans, k. Bezirkscassa- Assist.
Bayberger Franz, Lehrer.
Beilhack Andr., Techniker, München.
Beilhack Barth., Ingenieur.
Bensegger Rudolph, Buchhändler.
Bernhard Franz, Lehrer, Sachrang.
Billing Ludw.. k. Betriebs- Ingenieur,
v. Bippen Wald.. Director, Kolbermoor,
v. Bippen Dr., Bremen.
B 1 a u h o r n Christ., Magistrats-Ofliciant.
Blumgart Louis, Kaufmann, Fürth.
Böglen Rudolf, Feilenhauer.
Bosshens L., k. Bauamtsassessor.
B riegleb Fried. Dr., Director, Heufcld.
v. Büchold Carl, k. k. Rittmeister a.D.,
Neubeuern.
Christi A. L., k. Official.
Dittelberger Martin , k. Rechtsanwalt
D o r f f m e i s t e r Dr., pr. Arzt.Kolbermoor.
v. Dyck Carl, k. Eisenbahnbau-Director
a. D., Aschau.
E i s t e r e r Joh.r Pharmaceut.
Ewald Franz Xav., Schlossermeister.
Ewald Joh. Gg. jnn., Schlosserrneister.
v. Fackenhofen Franz, k. Bahnbeamt.,
München.
Feilerer Mai, Kupferschmiedmeister.
Fischer Franz, Kaufmann, Lichtenfels.
Fortner jun., Gastwirthsohn.
v. Freyschlag Ad., k. Locora.-Führer.
Friz Herrn., Bahnhofrestaurateur.
Geist Alois, Lederermeister.
Grabichler Andreas, Kaufmann.
Hacker Gottfried, Pfarrer, Sachrang.
Hager Hans, k. Rechtspraktik., Aibling.
Hampp Carl, Kaufmann, Augsburg.
Held Jacob, Pfarrprediger, Aibling.
Herold Richard, Apotheker.
Heurun g Dr., prakt. Arzt, Prutting.
Hirz Mai, Pfarrer, Günzenhausen,
v. Hörmann -Hörbach, k. Salineninap.
Högn er Seraph, Kaufmann,
v. Hodenberg Freiherr, Gutsbesitzer.
Sieferling.
Hub er Franz X., Kaufmann, Wasserburg.
Hüttner Ludw., Spängiermeister.
J a i s , Chemiker, Heufeld.
Jellinek Joh., Färbermeister.
K am b 1 i Carl,Buchdrncker,Pfarrkirchen.
Kamm er er Jos., Kaufmann, Nussdort
KanzlerJ. B.,k. Rechtsanw.,1
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Rosenheim— Salzburg.
87
Karner Friedrich, Lehrer.
Köhler Jacob, k. Obermaschinist.
Kolb Anton, k. Bezirksthierarzt.
Kraus Gg.jun., Korbhändl., Lichtenfels.
Kuchler Martin, Badbesitzer.
Lang Edmund, Kaufmann.
Lehmayer Franz, Gutsbes., Fischbach.
Leidel Jos., Nadlermeister,
v. Leitner A. Freiherr, k. Kämmerer,
Neubeuern,
v. Leitner Carl, Freiherr, Neubeuern.
Lindemann Hermann, k.Bahnassistent ,
München.
Lindner Georg, Ingenieur, Heufeld.
Mayer Jacob, k. Grenz-Obercontroleur.
Mayer Vincenz, Liqueurfabrikant
Mayr Dr., General-Director, Heufeld.
Meggendorfer Ludw., Kaufm., Aibling
Metzger Franz, Posamentier.
Mittermayer Georg, Kaufmann.
Obermaier Sim. Th ., k. Postassistent
Landshut.
Ortner Nicolaus, Gasthofbesitzer
Oswald Seb., Mühlbesitzer.
Progino Franz, k. Locomotivführer.
Kapp F. X., Nadlermeister.
Kappel J. B., Buchdruckereifactor.
Rehle Joh., Steinmetzmeister.
Reinhard Mas, k. Hanptmann ä la S.,
Brannenburg.
Rieder Herrn., Pharmaceut.
Kiele Otto Max, k. Locomotivföhrer.
Rodt Gustav, k.Oberförst, Oberaudorf.
Saur August, Director, Kolbermoor.
Scharringer Franz, k. Gerichts voll z.
Schill, Verwalter, Kolbermoor.
I Schlosser Caspar, k. Notar.
| Schmid Carl, Candidat der Forstw.
Schwarz Anton, Procurist.
Schweighart J. B., Kaufmann.
Seidelmann G. W., Kaufmann.
Seitz Heinr., Cred.-Ver.-Cassier.
Silier Carl, Kaufmann, Augsburg.
Staudacher Franz, Bindermeister.
Steiner Ludwig, Kaufmann.
Steinmetz Fr., k. Zollassistent, Asch.
Stumbeck Nie, Kaufmann.
Stumbeck Paul, Kaufmann.
, Trautner Hans, Redacteur.
Trier Leopold, Rechtsconcipient.
Well ein Conr.. k. Telegr.-Mechaniker.
Wimm er Jos., Pfarrer, Pfaffenhofen.
Wörndle C. E., Kaufmann.
v.W rede Fürst.k. Kämmerer.Neubeuern.
Z eisler Joh., k. Oberstationsmeister.
Zisch gl jun., Kaminkehrermeist.-Sohn.
Salzburg.
Sectionsleitung:
Fuggcr Eberhard, Professor, I. Vorstand.
Würthle Friedrich, Photograph, II. Vorstand.
Hof mann Hermann Dr., Advocat, Cassier.
Hinterhuber Julius, Apotheker, Archivar.
Schmidt Hans, Professor, I Q_>,_:fttaiir
Purtscheller Ludwig, Turnlehrer, | öcnnItmnrer-
Baumgartner Alfred, Tapetenfabrikant, \
Berakovic Stefan, Civilingenieur,
Krieger Franz, Kaufmann,
Radauer Friedrich, Kaufmann,
Seibert Heinrich, Agent,
267 Mitglieder
In Salzbnrg (183 Mitglieder).
Aberle Carl, Dr., k. k. Reg.- Rath.
Adam Carl, Kaufmann,
v. Aichinger Georg, Ritter, k.k. Con-
ceptspraktikant.
Amann Clemens, städt. Commissär.
Amb erger Josef, Kaufmann, f
Fräul. Andessner Maria, Private,
v. Angermayer Jos. Ritter, Mag. der
Pharmacie.
Beisitzer.
Angerer Joh., k. k. Finanzsecretär.
Bachmayer L., Kaufmann.
Badigruber Anton, Gasthofbesitzer.
Baldi Anton, Kunsthändler.
Baumgartner Alfred, Fabrikant.
Berakovic Stefan, Civilgeometer.
B e r g m a i e r Leop., k. k. Finanzrath i. P.
Bern hold Gottl., Apotheker.
Biebl Rudolf, Bürgermeister.
B o d n e r Jacob, Schlossermeister.
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88
Salzburg.
Carossa Alois. Pri?at.
Löbl. Casino.
Cathrein Josef, Techniker.
Daus eher Josef, städt. Oberingenieur.
Frau Dan s eher üka.st.O.-Ing.-Gattin.
Degn Hanns, k. k. Gymnasialprofessor.
Demos Joh. k. k. Rittm.i.P.u. Villabes.
Frau Dem us Anna, dessen Gattin.
Dieter Heinrich, Hofbuchhändler.
Doppler Ludwig, Fabriksagent, f
Düringer Richard, Kaufmann.
Ebner v. Eschenhain Albert, Ritter,
k. k. Hofrath i. P.
Ecker M. G., Privat.
E d e r Alb. Dr., Fursterzbischof.Eminenz.
Eggendorfer Aug., k. k. Landesger. -R.
Endres Heinrich, Cafe"tier.
Enderl in Julius, Gaswerksdirector.
Fräul. Esinger Adele, Künstlerin.
Eyan Alois, Privat.
Fisslthaler Franz, Müllermeister.
Fiatscher Georg, w.f.e.Consist.-Rath
und Domherr,
v. Frey Carl, Privat.
Fugger Eberh., k.k. Oberrealsehulprof.
Geiger Eduard, Buchhändler.
Grassberger Carl, Dr. med.
Gregs Ignaz, Kleidermacher.
Griesberger Jos., Gasthofbesitzcr.
Grimm J., Riemer u. Sattler.
Grömling Emst, Kaufmann.
Gugenbichler Franz, Privat.
Frau Gugenbichler A., Priv.-Gattin.
v. Hanau Prinz Wilh.. Durchlaucht.
Haranth Adalb., Kleidermacher.
Harrer Ignaz Dr.. k. k. Notar,
Hasenberg Caspar, Schlossenneister.
Hauk Jos. Carl, k. k. Staatsanwalt.
Heilmayer Anton, Realitätenbesitzer.
Heilmayer Franz, Landwirth.
v. H e 1 1 d o r f Ferd. Freih.,k. k Hptm. d . R.
Herget Alfred Dr., k. k. Finanzrath.
Hermann Jacob, Gasthofbesitzer.
Hinterhub er Julius. Apotheker, f
Hinterhuber Carl, Apotheker.
Hitschfeld Jos., Dr med. u. Villabes.
Hoffmann Herrn. Dr., Advocat.
Holztrattner Joh., Bäckermeister.
Hörwarter Jos., Agent.
Hörzinger Georg, Privat.
H über Jos., k. k. Finanzconcipient.
Hu em er Johann, Hausbesitzer.
Huster Emil, Kaufmann.
Jäger Anton Dr., Advocat.
Jägermayer Gustav, Photograph.
Ingrisch Carl, k. k. Auscultant.
I m f e 1 d Michael, Schlossermeister.
Jung Georg, Hotelier.
Jung Georg, Privatiers-Sohn.
Kasseroller Job.. Kaufmann.
Keller Franz, Kaufmann.
Frau Keller Caroline, Kaufmannsgattin .
Kerschbaumer Friedr. Dr., Augenarrt
u. Operateur.
Kienl echne r Jos. jun.. Schmiedmeist.
Kiesel Reinhold, Buchdruckereibes .
Kindlinger Joh.. Kaufmann.
Klein Johann, Privat.
Knabl Leopold, Hausbesitzer.
Koch Carl, Kaufmann.
Koch Albert. Kaufmann.
Fräul.K o r b e r Amelie, k.k.Bezirkshaupt -
manns- u. Landesreferenten-Tochter.
Kössing C. R., Privat.
Krieger Franz, Kaufmann,
v. Lamberg Hugo Graf.
Lasch Adolf, landschaftl. Bauingenieur,
v. Leykam A. Freih., k. k. Gen. -Major.
Machauer Carl. Fabrikgesellschafter.
Martin Franz Xav.. Privat
Mayburger Jos., k.k. Oberrealschal-
Professor i. P.
Mayr Franz, Bierbrauer u. Gasthofbe^.
M a y r Josef, Hotelier,
v. Metzburg Joh. Freih.
Mitfort Henry, Capitän d.engl. Armee.
Molitor Carl, Kaufmann.
Mühlreiter Eduard, Zahnarzt.
Müller Leop., Director d. k. k. Theaters.
Neumayer Anton. Schuhmacher, f
Neumüller Joh., Kaufmann.
Ohnesorge Paul. Buchhalter.
Ozlb erger Alois, k.k. Tel.-Ob.-Contr.
Palm Adolf, Kaufmann,
v. Pausinger Franz, akad. Maler.
Petran Job., Kleidermacher.
Petter Carl, Mag. d. Pharm.
Pfitzer Peter, k. k. Reg.- Beamter.
Pflaum Philipp, Privat.
Pichl er Sebast., Advoc.-Sollicitator.
P i n t e r Franz, Commis.
Pollak Albert, k. k. Hof- Antiquar.
Pirich Wilh., k. k. Polizeibeamter.
Pomaier Anton, Händler.
Poschacher Peter Dr., k. k. Notar u.
Vicebürgenneister.
Posselt-Csorich A.,k.k.Reg.-Concp.
Frau PoBselt-Csorich Carolina, k.k.
Oberstlieutenants-Wittwe.
P öS chl Josef, Privat.
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Salzburg.
89
PurtBcbeller Ludw., k k. Tarnlehrer.
Radauer Fritz, Kaufmann.
Rademacher Hermann, Maler.
Richter Eduard. k.k. Gymn.- Professor.
Ries eher Carl Dr., Landschaftsrath.
Roittner Michael, Kaufmann.
Rotter Josef, Kanünkehrermeister.
S ach er Eduard, k. k. Professor.
Seeauer Wilh., k. k. Reg.-Official.
S edlitzky Wenzel Dr.,k. k.Hof-Apoth.
Seibert Heinrich, Kaufmann.
Silber Alois, Kaufmann.
v. Spaur Philipp Graf. Rcalitätenbes.
Sp fingier Carl, Grosshändl. u. k.Rath.
Sp fingier Rud. Dr., Apotheker.
Spinn hirn Herrn., Photograph.
Spitzauer L., k. k. Rechnungs-Rev. f
Scharnb erger Carl, Fabrikant.
Frau Scharnberger Klara, d. Gattin.
Schattenfroh Anton, Commis.
Scheibl Carl, Kaufmann.
Schider Rudolf sen.. Fabrikant.
Schlies selberg er Stefan jun., Leder-
fabrikant.
Schlecht M., Kunsthändler.
Schmidt Hans, k.k. Oberrealsehulprof.
Schneeberger Cajetan, Realitätenbes.
v. Schnchen E. Baron, k. k. Major a. D.
Schneider Fritz, Coiffeur.
Schneider Carl, Leinwaarenhändler.
Schörghofer P., Privat u.Gem.-Rath.
Schumacher Albert, Dr. med.
v. Schwarz Carl Bar., k.k. Ob.-Baurath.
Steinhäuser Ad. Ritt., k.k. Hofrath.
Steininger Carl, Banquier.
Stigler Josef Dr., Advocat.
Stöckl Johann, k. k. Bezirkscommissär.
Thun-Hohenstein Sigmund Graf,
Eicellenz, k. k. Statthalter.
v. Thun-Hohenstein Josef Graf.
v.Thun Carl Graf, Comth. d. Malth.-Ord.
Trakl Tobias, Kaufmann.
Traun er Gustav, Privat.
Wagner Job. Ferd. Ritter v. Wagens-
burg, k. k. General-Inspector und
Ministerialrath a. D.
Wahl B., Cafe-tier.
Wegschaider Rupert, Kaufmann.
Weibhauser Paul. Realitfitenbesitzer.
v. Weiss J. Baron, k.k. Landesgerichts-
Präsident i. P.
Wendt L., Kaufmann.
Werkmann Aug., Vers.-Haupt-Agent.
Wery Xavier, Uhren-Handl.-Gesellsch.
Widmann Otto Dr., Advocat.
Wiest Victor, k. k. Finanzrath.
WössMax, Kaufmann.
Wunderlich Reinhard, Kaufmann.
Würthle Friedrich, Photograph.
Ysop Erdmann, Commis.
Zell er Ludwig sen., Privat, t
Zell er Ludwig jun., Kaufmann.
Zeller Franz, Privat.
Zell er Gustav, Kaufmann.
Zeller Fritz sen., Kunstmaler.
Zeppezaner Moriz Dr., Advocat.
Zimmermann J., Regens d. f. e. Borom.
Zulehner Josef, Kaufmann.
Auswärtige (84 Mitglieder),
v. Asten Robert Ritter, Bari.
Frau v. Asten Rosina (d.Gcmalin), Bari.
Frfiul. v. Asten Julie, Berlin.
Bach Otto Dr., Kapellmeister an der
Votivkirche, Wien.
Berka Carl, Professor, Wien.
Boos Ferdinand, Bäckermeister, Wien
Burg F. X., Glasfabr.-Dir., Oberalm.
Cathrein Carl, k.k. Notar, St. Michael.
C o n r a d A., Fabrikbes., Charlottenhütte.
Diem Ignaz, Kaufmann, Wien.
D illinger Andreas, Kaufmann, Wien.
Emmer Joh. Ev.. Redacteur, Wien.
Fischer-Colbrie Julius, k. k. Notar,
Kremsmünster.
Fischer-Colbri e Alfr., Jurist.Kremsm.
v. Flechner Rud., Kupferwerkdirector,
Balanbanya.
v. Frey Mai Dr. med., Assistent am
physiolog. Institut, Leipzig,
v. Freyberg Mai Baron, k. k.Concepts-
Praktikant, St. Johann i. P.
Funke Victor, Jurist, Hallein.
Gau gl er Hanns, gräfl. Brauverwalter,
Kaltenhausen.
Gärtner Franz, k.k. Bezirks-Ingenieur,
St. Johann i. P.
Greiderer S., Volksschullehr., Gastein.
Griessenböck Hanns, Werkverwalter,
Werfen.
Grub er Joh., Hotelbesitzer u. Bürger-
meister, Badgastein.
Gr über Jos., Gastwirth, Böckstein.
Gugenbichler Franz, abs. Handels-
Akademiker, Stuttgart.
Hainzlmayr AntDr., Adv., Feldsberg.
Hartmann August, Fabrikthcilnehmer,
Gartcnau.
Herbert Eduard, k. k. Lieutenant
Hinterhuber Otto, Bergbaudirector,
Thomasroith.
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90
Salzburg - Salzkaraiuergut.
Hintner Andrä, Kaufmann, Hallein.
Hörzinger Franz, k. k. Lieutenant.
Höss Franz, Privat, Braunau.
Khuen Anton, HOttenmeist.. Mühlbach,
v. Khuenburg Gand. Graf, k.k. Staat s-
anwaltssubstitut, Wels.
Kirchlechner Jul., Magist. d. Pharm.,
Innsbruck.
Klingler Jos., Werkverw.. Böckstein.
Fräulein K oll mann Therese, Private,
Schwanen stadt.
Korper Alfred v. Marienwerth, k. k.
Rittmeister.
Kronecker Hugo Dr., Prof. am phys.
Institut, Berlin.
Lidlv.LidlsheimJ., Obförst.,Holzegg.
Lindersdorf Osmar, Kaufmann. Saaz.
Mas check Franz, Gustav, k k. Major-
Auditor u.Leiter d.Gam.-Ger., Agram.
M e i s e r Franz, Civilingenieur, Nürnberg.
Mendelssohn Robert, Berlin.
Fräul. Meyer Fanny,Künstlerin,Bremen.
Moldan Jos., Bierbrauer, Hallein.
Moser Caspar, Bräuer u.Realitätenbes.,
Henndorf.
Müller J., Bürgerschullehrer, Braunau.
Oberholzer Joh., Privat, Piain.
Oppenheim Hugo, Banquier. Berlin.
Ostertag W.f Holzhändler, Heilbronn.
Fräulein Pehersdorfer Anna, städt.
Lehrerin, Linz.
Pirchl Joh., Berg- u. Hüttenverwalter,
Mühlbach.
Plank Ad., k. k. Telegraphenbeamtcr,
Badgastein.
v. Po d st atzky- Liechtenstein Adolf
Graf, Wien.
Pölzl Josef, Privat, Grödig.
v. Raab Robert Ritter, k. k. Bezirks-
hauptmann, Gmunden.
Sacher Eraanuel Dr., k. k. Bezirksarzt,
Tamsweg.
S i e b e r Arthur, Assistent am chemischen
Laboratorium, Berlin.
Si gl Josef, Brauer, Obertrura.
Sorgen fr ey Anton, Geschäftsreisender,
München.
Speckbacher Benedikt, Wund- und
Geburtsarzt, Hallein.
Sup6 Carl, Kaufmann, Nürnberg.
Schmerold Jos., Kaufmann, Hallein.
Schmiederer Franz jun., Müllerund
Bäcker, Hallein.
Schneller Anton, Berg- und Fabrik-
verwalter. Bras.
Frau Schultzen-Asten Anna, Pro-
fessorin, Berlin.
Stainer Jos., k. k. Postmeister, Golling.
Starke Gust. jun., Mechaniker, Wien.
Stcinacher Linus, Hötelbes.. GoDing.
Stein ach er Leo, Gastwirth zur alten
Post, Golling.
Steiner v. Pflungen Otto Freih.. k.k.
Forstdirection8-Concipist, Wien.
StimpflW., Gutsverw., Kl. MariazelL
Stimpfl H., Fabrikbes., Schneegattern.
Stimpfl Gustav, Privat, Freudenthal.
Straubinger Josef sen., Privat, Bad-
gastein.
S traubinger P., Hötelbes.. Badgastein .
Straubinger Josef jun., Realitlten-
besitzer, Badgastein.
Stützel Carl, Fabrikdirector, Oberalm.
Taus s ig Alois, Hopfenhändler, Linz,
v. Thun Ernst Graf, Gutsbes., Söllheim.
Traun er Anton, Pfarrer, Badgastein.
Vogel Franz Dr., k. k. Regimentsarzt,
Theresienstadt.
W i m m e r Georg, Gypsfabrikant, Hallein.
Salzkammergut (in Ischl).
Sectionsleitung:
Koch Franz, Obmann.
Pott Mar, Obmann-Stellvertreter.
Frölich Josef, Secretär.
Gschwandtner Georg, Cassier.
Gassner Alois, \
Mühlbacher Ferdinand, J
Ramsauer Johann Michael, ^Beisitzer.
Schodtercr Engelbert, j
Wiesinger Carl, J
Egg er Ritter v. Möllwald Alois, [ Beisitzer als
Frutschnigg Carl, för daa k. k. Forstärar, J Gründungsmitglieder.
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Salzkammergut— Schwaben.
91
Albrecht Edwin, Kaufmann, Wien.
Autengruber Franz, Oberlehrer.
Bcnoni Eduard Dr., Advocat.
Chlumecky Joh. Dr., Excellenz.
Coignard Hypolite, Villenbesitzer.
Egger Alois Ritter v. Möllwald Di-
rector, Wien.
Faschl Franz, Oekonom, Gösau.
Floberger Franz, Kaufm., Gmunden.
Fölsen August, Rentier, Hamburg.
Frickh Josef, Fleischhauer.
Frölich Josef, Redacteur.
Frutschnigg Carl, k. k. Forstverw.
Fürstenberg Moriz Dr., kais. Rath.
Gaberle Hanns, k. k. Notar.
Gamsjäger Michael, Oekonom, Gösau.
Gassner Alois. Villenbesitzer.
Gottwald Heinrich, Kaufmann.
G r öm e r Wolfg.. Hötelbes., St. Wolfgang.
Gross au er Ludwig, Hotelier, Selzthal.
Gschwandtner Georg, Hausbesitzer.
Gschwandtner Michael, Bademeister.
H a i d 1 e r Arthur, k. k. Ing.- Assist., Wien.
Heinemann Leopold Dr.
v.Henikstein Freih., k. k. F.-M.-L.,Exc.
Henneberg Br., Fabrikdir., Pottendorf.
Henneberg Hugo, Studirend., Pottend.
H i e s s 1 Josef. Hotelbesitzer.
Hill mann Herrn., Tapezierer.
Hirsch Michael, Hausbesitzer,
Hu her Franz, Baumeister.
Hückl Ernst, Rentier, Neutitschein.
Kaan Heinr. Dr., k. k. Rath.
Koch Franz, Hötelbesitzer u. Bürgerin.
Koch Louis, k.k. Postmeister, Hötelbes.
Köhler August, Hötelier.
Kr anner Anton jun., Kaufmann, Wien.
Kuhn August. Tapezierrr.
Linke Adolf, Rentier.
Freifrau v. Mal o wetz Elvirc, Gutsbes.,
St. Wolfgang.
Mänhardt Emil, Buchhändler.
76 Mitglieder.
Mehlhorn Herrn., Kaufmann, Wien.
Mühlbacher Ferd., k. k. Obersteiger.
Peter Paul, Realitätenbes. und Bürger-
meister, St. Wolfgang.
Pfifferling Ferd., Hausbesitzer.
P 1 a 8 s e r Carl, Mag. pharm., Passau.
Pochet Louis, Kaufmann.
Pomberger Josef, Gastwirth, Gösau.
Pott Max jun.. Gasthofbesitzer.
Prinzinger Heinr., k. k. Oberbergrath,
Ebensee.
v. Protzen V., Oekonom, St. Wolfgang.
Ramsauer Alois, Inspect., Gosaumühl.
Ramsauer Ferd., Realitätenbesitzer.
Ramsauer Franz, Kaffechausbesitzer.
Ramsau er Joh. Mich., k.k. Bauadj. i. P.
Rodeck Albert, Kaufmann, Wien.
Rucken steiner Friedr., k. k. Bezirks-
richter.
Sarsteiner Greg., Brauer, St.Wolfgang.
Sarsteiner Hanns, Hötelbesitzer.
Sarsteiner Heinr., Hötelbes., Strobl.
Schodtcrer Engelbert, Goldarbeiter.
Schodterer Georg, Buchbinder.
Seeauer Carl, Hötelbesitzer, Hallstatt.
Stapf Otto, Mediciner. Wien.
Steinbrecher Jos., Kaufm., Goisern.
Steiner Ignaz, k. k. Bergrath.
Stieger Herrn. Dr., Leiter d. Curanst.
Thalha ramer Gottlieb, Hötelbesitzer,
Gosaumühl.
v. Thour Herrn., k.k. Oberst, Gmunden.
Walter Johann, Hausbesitzer.
Walter Julius, k. k. Ober-Forstingen.,
Gmunden.
WehrenfennigM., Pfarrer, Goisern.
Wiesinger Carl. Kaufmann.
Wirl Andreas Dr., k. k. Bezirksvorstand
i. P., Villabesitzer.
Zaun er Carl, Hausbesitzer.
Zierler Franz, Lehrer, Wien.
Zimmer Mathias, Hausbesitzer.
Schwaben (in Stuttgart).
Sectionsleitung:
Hermann, Landgerichtsrath, Vorstand.
Renner, Finanzassessor, Vorstand-Stellvertreter.
Abel Conrad, Schriftführer.
Kurtz Paul, Buchhändler, Ca ssier.
MohlR., Particulier, Bibliothekar.
l\\tlek^;^' Heidenhei,n• } Au-hussmitglieder.
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92
Schwaben.
200 Mitglieder.
Abel Conrad, Kaufmann.
A d o 1 ff E., Fabrikant, Reutlingen.
Angele, Bauinspector, Strasburg.
Bach F., Fabrikant
Bacher Albert, Rechtsanwalt.
Bai Inf f, Amtsrichter, Saulgau.
Bantel F., Generalagent.
Barn er, Präceptor, Göppingen.
Bayer Otto, Esslingen.
Becker, Apotheker. Waldsee.
Benedict Gustav.
Berlin Professor Dr.
Berrer, Secondelieutcnant.
B e t z 1 e r , Postpraktikant.
v. Blessing. Hofdom.-Rath, Cannstatt
B 1 e z i n g e r , O.-Amtsricht , Heidenheim.
Blum, Bankdirector, Strassburg.
Buttersack Dr.. Heilbronn.
Cammerer, Rechtsanwalt, Esslingen.
Caspar Carl jun., Harmoniumfabrikant.
Claus, Reallehrer, Nürtingen.
Deffner Wilh., Fabrikant. Esslingen.
Deffner Hennann, Particulier.
v. Degenfeld-Schomburg. Graf
Kurt, Erbach.
Distel F., Notar.
Dörtenbach Carl.
Dörtenbach G., Consul.
Dürr Dr., Hall,
r. Durernoy, Staatsrath.
Eberbach, Ministerialrath, Strassburg.
Engelmann Albert.
Euting Dr., Bibliothekar, Strassburg.
Eyppert jun. Dr., Esslingen.
Faber Carl. Kaufmann.
Feuerbach Oberjustizrath.
Feyerabend Ad., Heilbronn.
Finckh Wilh., Reutlingen,
v. Führ, Oberlandesgerichtsrath.
F Öhr Ed., Hofjuwelier.
Frank Herrn., Fabrikant, Ludwigsburg.
F romm Gnstar.
Gärttner Carl, Apotheker.
Gauss Rechtsanwalt.
Geiger Gust, Particulier.
r. Gemmingen Freih., O.-L.-G.-Rath.
Gerok C, Architekt,
r. Gmelin W., Präsident, Rarensburg.
Göpel Carl, Buchhändler.
Gross Gust, Fabrikant, Cannstatt.
Gunsser Christ, Tübingen.
Gutmann Max, Banquier.
Gyr Conrad, Esslingen.
Haag Carl, Esslingen.
Hafenbrak, Pfarrer, Rothenacker.
Happel, Particulier.
Härlin, Institutsrorsteher, Göppingen.
Harpprecht, Justizassessor.
1 artcustein Aug., Cannstatt.
Hartmann Paul, Heidenheim,
Hartmann, Amtsrichter, Rarensburg.
Hegelmayer, Prof. Dr., Tübingen.
Hegelmayer, Landrichter, Heilbrono.
Heine F., Rittergutsbes., Feigenau bei
Dirschau.
Hepp, Oberförster, Hirsau.
Heirmann, Landgerichtsrath.
II i 1 1 e r , Staatscassebuchhalter.
Hof er, Steuerrerwalter.
Hoffmann. Oberamtsricht, Nürtingen,
r. Horion, Geh. Kriegsrath.
Hörn er, Ober-Inspector.
v. Hügel, L.-G.-Rath, Tübingen,
r. Hufnagel, Präsident, Rottweü.
Hummel, Pfarrer. Rothfelden.
Huzenlaub, Bahnhofinsp., Mühlacker,
r. Jäger, Director.
Jeitteles, Fabrikant, Esslingen.
Joos R., Heidenheim.
Jung, Bauunternehmer.
Kapff, Professor, Cannstatt
Kapff, Oberamtsarzt, Esslingen.
Kapff Dr., Tuttlingen.
Keller Herrn, jun.. Banquier.
Kiedaisch, Kanzleirath.
Kies er, Regierungsrath.
K laiber, Finanzrath, Slawe
Klett. Assescor.
Knapp, Landgcrichtssrath.
Koch E., Buchhändler.
Köpff Collaborator.
Köstlin, Director, Heilbronn.
Künstle W., Kaufmann.
Kurtz Paul, Buchhändler.
Landerer Dr., Göppingen.
Lang Wilh. Dr.
Langer Carl, Heilbronn.
Lau n er Franz, Heidenheim.
Leicht Ed., Cannstatt.
Leipheimer, Rechtsanwalt
Lerch H.t Höfen.
Lieb E., Conditor, Leutkirch.
Liesching, Kanzleirath.
Lietzenmayer, Professor,
r. Linden-Neundthausen Fi
Rittmeister a. D., Baldingen.
Löffln nd E., Fabrikant
Lore her, Professor, Cannstatt.
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Schwaben.
93
Ludwig, Proiessor.
Mai er 0., Buchhändler, Ravensburg.
Mauch Dr., Göppingen.
Mayer Th., Kaulinann.
Mebold , Commercienrath, Heidenheim.
Metiger Gust., Heidenheim.
Met zier, Rechtsanwalt, Ravensburg.
Minner, Professor.
Mohl E., Hauptmann.
Mohl R., Particulier.
Mühlhäuser, Privat.
Müller Carl, Lehrer.
Müller Felix, Kaufmann.
Müller, Uhrmacher, Tübingen.
N&gele, Privatdocent
Nenffer, Amtsanwalt, Esslingen.
Oelschläger W., Heilbronn.
Pf äff, Finanzrath.
Pischek, Ober-Regierungsrath.
Pruckner, Professor.
v. Rauch, Fabrikant, Heilbronn.
Rauscher, Professor.
Rauschnabel, Reallehrer.
Reiniger Wilh., Fabrikant.
Reis J., Kaufmann, Strassburg.
Renner, Finanzassessor.
Reuschle, Professor.
Reu s s Dr., Assistenzarzt, Tübingen.
Rollwagen G., Tübingen.
Rominger, Nath.
Rommel, Prof.-Verw., Reutlingen.
Roth Eugen, Kaufmann.
Roth Louis, Privatier.
Sachs Ed.
Sattler, Apotheker, Cannstatt.
Salzmann jun. Dr., Esslingen,
v. S c h a d , Director, Ulm.
Schäfer, Intendanturrath.
Schiedmayer A., Fabrikant
Schiedmayer A. jun., Fabrikant.
S chiedmayer Herrn., Fabrikant.
Sehl ayer, Pfarrer, Niederhofen.
Schlebach W., Professor.
Schmidt Adolf, Heilbronn.
Schmierer A., Fabrikant, Feuerbach.
Schnabel Carl, Reallehrer.
Schnabel Herrn., Banquier.
Schneider J. Kaufmann, Leutkirch.
Scholl G., Heidenheim.
Schräder, Fabrikant, Feuerbach.
Schreiber F., Verl.-Buchh., Esslingen.
S ch reib erM., Verl.-Buchh., Esslingen.
Schuler Lehrer am Conservatorium.
Schul er, Stabsarzt, Dr. med.
Schulz F. G., Banquier.
Schumann, Professor.
Seeg er Max, Lithograph.
Seeger Otto, Apotheker.
Seyerlen, Prof. am Conservatorium.
Siegle Gustav.
Spittler, Fabrikant.
Steidle, Oberpostmeister a. D.
Stein, Oberamtsbaumeister, Aalen.
v. Stempel, Privat.
Steudel, Oberamtsrichter, Esslingen.
Steudel Herrn. Dr., Esslingen.
Stitz Gustav jun., Esslingen.
Strässle, Baubeamter, Wallerstein.
Tafel, Rechtsanwalt.
v. Teuf fei Jul. Dr.
T r a u b , Ministerialsecretär.
Umgelter, Apotheker.
v. Uexkull-Gyllenband Graf,
Cannstatt.
Veiel Ernst Dr., Cannstatt.
Veiel. Landrichter.
Waldbauer Herrn., Fabrikant
v. Waldburg-Zeil-Wurzach, Fürst
Carl.
Wa nner 0., Kaufmann.
Weigel, Staatsanwalt, Ravensburg.
We igelin, Professor.
Weiler Herrn., Osterrode a. H.
Weiss A., Fabrikant, Esslingen.
Weiss J., Fabrikdirector, Heidenheim.
Weiss W., Weilheim.
Werlitz E., Buchhändler.
Werth er Alfred, Buchhändler.
Wiedenmann H., Gemeinderath.
Wieland Professor Dr.
Wittwer K., Buchhändler.
Zahn E., Fabrikant, Calw.
Ziegler Julius.
Zöppritz Carl, Kaufmann, Cannstatt
Zöppritz Emil, Fabrikant, Calw.
Zöppritz Victor, Mergelstetten.
Zu in steeg R., Particulier.
94
Schwarzer Grat in Isny.
Schwarzer Grat in Isny.
G««grtndet am 8. Januar 1S8I.
Sectionsleitung:
Edelmann, Fabrikant, I. Vorstand
Schneider, Kaufmann, II. Vorstand.
Springer E., Fabrikant, Cassier.
Thomann, Kaufmann, Schriftführer.
Zimmerer, Bauverwalter, j
H einzelmann, Apotheker, \ Beisitzer.
Bauer Dr., prakt. Arzt, |
85 Mitglieder.
Bauer Dr.
Bauer Apotheker.
Bauer, Conditor.
Binder J. F., Kaufmann.
Baur, Stadtpfarrer.
B laich, Stadtschultheiss, Leutkirch.
Buhmann, Bürgermeister, Grünenbach.
Edelmann, Stadtförster, Leutkirch.
Edelmann, Fabrikant.
Ehrle Carl Dr.
Ehrle Dr., Oberamtsarzt, Leutkirch.
Eisele, Collaborator, Leutkirch.
Fritz Georg, Kaufmann, Mannheim.
Gaisser, Oberamtmann, Leutkirch.
Gas 8 er A., Fabrikant, Ratzenried.
Gaumer G. L., Kaufmann.
Geiger. Kaufmann.
Götz, Postmeister.
Grab, Kaufmann.
Greis Dr., Reallehrer.
Gut M., Getreidehandler, Leutkirch.
Haag W., Kaufmann, Ludwigsburg.
Haus er Georg, Kaufmann.
Hcrburger, Bierbrauer z. Schwan.
Heinzelmann, Apotheker, Leutkirch.
Ho f m a n n , Kaufmann, Saulgau.
Holstein, Buchdrucker, Leutkirch.
Hüttie, Pfarrer, Mayerhofen.
KiderlenE., Kaufmann, Ravensburg.
Kirchner Julius, Kaufmann, Urach.
K rafft, Kaufmann.
Kuh nie, k. Forstmeister, Weingarten.
Leibfried W., Kaufmann.
Lieb, Conditor, Leutkirch.
Liebherr, gräfl. Quadt scher Ober-
förster, Rohrdorf.
Mader, Bürgermeister, Mayerhöfen.
Mader, Buchbinder.
M agg, Präceptor, Ravensburg.
Mairhofer, Lehrer, Mayerhöfen.
Mammel Gottl. Kaufmann, Ulm.
Martin, Prem.-Lieut. a. D., Leutkirch.
Mayer, Gerbereibesitzer.
Messmer, Oberamtmann, Wangen.
Metz, Bildhauer u. Altarbauer, Gebnu-
hofen.
Metzger Buchdr.-Besitzer, Ravensburg
Möhrlin sen., Posthalter, Leutkirch.
Müller, Posthalter u. Gasthofbesitzer.
Münz, Stadtschultheiss.
Neuffer, Buchhalter.
Neuner, Mechaniker, Leutkirch.
0 h 1 i n g e r , Verwaltungsactuar, Wangen.
Osiander, Stadtpfarrer.
Prestel G., Kreuzwirth, Buchenberg.
Porzelius, Stadtpfleger.
v. Quadt-Isny, Erbgraf.
v. Quadt-Isny, Alban Graf.
Rasch, Oekonom, Riedholz.
Rembold Dr., Leutkirch.
Schaal Heinr., Kaufmann, Leutkirch.
Schneider Job.. Kaufmann, Leutkirch.
Schweikhard, Seidenfarber.
Schweizer, Ing. u. Posthalter, Brugg.
Seidel, Domänendirector.
Seiz, Fabrikant, Stuttgart.
Sommer, Kaufmann, Ravensburg.
Spieler, Fabrikant.
Spreng, k. Revierförster, Leutkirch.
Springer, Commcrzienrath.
Springer Ed., Fabrikant.
Springer Rob., Kaufmann.
Stiegele Dr., Ravensburg.
Stark, Bierbrauer u . Gasthofbesitzer.
Fräulein Stark, Rosine, Waldsee.
Thomann, Kaufmann.
Unsöld, Verwaltungsactuar.
Vogler, Kaufmann, Leutkirch.
v. Waldburg-Zeil, Graf, Hauptmann
a. D., Schlos» Zeil.
Weigand Wilh., Kaufmann, Stuttgart-
Wendelstein, fÜrstl. Wolfegg'scher
Revierftrster, Kislegg.
Wibel, Kaufmann, Leutkirch.
Wiek, Kaufmann.
Wiedemann, Apotheker, Rothenbach.
WidenmannM., Kaufmann, Waldau.
Zimmerer, Bauverwalter,
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Siegerland— Steyr.
95
Siegerland in Siegen.
Sectionsleitung:
SchenckDr., Vorstand.
Gabriel C, Stellvertreter.
Gerlach, Bergrath, SchrirV und Rechnungsführer.
VeitA., Stellvertreter.
22 Mitglieder.
d'Ablaing van Giessenburg, Baron
J. D. C. W., Bergwerkbesitzer.
Crevecoeur Ernst, Apotheker.
Diesterweg Heinr.. Dr. med.
Dresler Heinrich, Ingenieur.
Gabriel Carl, Berg Werkbesitzer.
Gerlach Georg, k. Bergrath.
Keller August, Kaufmann.
K erseht Ignaz, Dr. med.
Klein Clem., Bergwerk- u. Hüttenbes.
Klein Wilh., Rittmeister, Dahlbruch.
Krieg Ottokar, Fabrikbesitzer, Wesel.
Mac co Heinrich, Civilingenieur.
Mark Friedrich, Markscheider.
Neuhaus Richard, Kaufmann, Wesel.
Oechelhäuser Heinr., Maschin enfabr.
Riemann Carl, stud. geol., Bonn.
Schenck Martin. Dr. med.
Schenck Adolf, stud. rer. nat., Bonn
Schwarz Alex., Dr. phil., Realschul -
Oberlehrer.
Stahl Amtsrichter, Hachenburg.
Veit Anton, Ingenieur.
Wintersbach Wilhelm, Ingenieur.
Steyr.
Sectionsleitung:
Krakowizer Josef Dr., Vorstand.
Am ort Johann, Vorstand-Stellvertreter.
Widmann Hans Dr., Schriftführer.
Gründler Josef, Bibliothekar.
G r e i n e r Franz, Cassier.
Moser Alois, Beisitzer.
Reschauer Julius, Beisitzer.
97 Mitglieder
Buchdr. -Bes.
Amort Johann, Kauf
Bachtrog Hermann.
Bruckschweiger G
Drasch Heinr., k. k. Oberrealschulprof.
Dworczak Josef, Fabrikant.
Eidenböck Hans, Cafetier.
E t z i n g c r Caspar, Kaufmann .
Frau Fischer Barbara, Kaufm.-Witwe.
Fürth Emil, Studirender.
Fürth Fritz, Studirender.
Fuxreiter Josef, Commis.
G r e i n e r Franz, Barchentfabrikant.
Gründler Ferdinand, Kaufmann.
Gründler Josef, Kaufmann.
G oller Wilhelm, gräfl. Lamberg'scher
Oberförster, Windischgarsten.
Göppl Emil, Apotheker.
Gross Heinrich. Goldleistenfabrikant.
H a a 8 Emil, Redacteur des , Alpenboten u .
Frau Hall er Therese, Lebzeltersgattin.
Hascher Johann, Kaufmann.
Helmich Reinh., Waffenfabr.-Beamter.
Hinterberger Hans, Beamter der
Rudolfbahn.
Höfer Friedr. Dr.. Hauptcassier der
Waffen fabrik.
Holderer Fr., Geschmeidwaarenhändl.
Fräul. Hollnsteiner Leopold., Sprach -
schul-Inhaberin.
Hronek Ludwig, Studirender.
Frau Jäger Anna v. Waldau, Braunieist.
Jonas Cajetan, gräfl. v. Lamberg'scher
Oberförster.
Judeudorf er Martin, Buchhalter.
Kammerhofe r Leopold, Realitätenbes.
Kautsch Jacob, Bankdirecto r.
K a s e r e r Carl, Inh. e. Delicatessenhandl .
Frau Klein Pauline, Fabrikbes.-Gattin,
Reichramming.
v. Koller Carl, Kaufmann,
v. Koller Victor, Buchhändler.
Kollmann Johann, Conditor.
Krakowizer Josef Dr., Stadtarzt.
Krak er Johann, Kaufmann.
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96
Steyr— Taufers.
v. Kriegshaber Heinr., Ritter, Privat,
v. Kriegshaber Eugen, Kitter, Privat,
v. Krieg6haberW.. Ritt., Studirender.
Kump Josef, Commis.
Land sie dl Anton. Studirender.
Langer Hugo, gräfl. v. Lamberg'scher
Forstmeister.
Lakner Anton, Bürgerschullehrer.
Löffl er Franz, Buchhändler.
May r hofer Jon., Gastwirth, Garsten.
Menzinger Vincenz, Goldarbeiten
Menzinger Anton, Gemeindebeamter.
Mclichar Wilhelm, Agent.
Frau Merkel Victoria, Private.
Mayer Eduard, Kaufmann.
Mittendorfer Rud., Werksarzt, Gross-
ramming.
Frau Mitte r Vict., Realit. -Bes.- Gattin.
Moser Alois, Posamentirer.
Moser Anton, Posamentirer.
v. Paumgartten Heinr., WarTenfabrik-
beamter.
Fräul. v. Paumgartten Minna, Private.
Paus er Adolf, Beamter d. Rudolfbahn.
Perz M. A., Kaufmann.
Pointer G., Bürgerm. u. Realitfttenbes.
PöltlJosef, Privat.
Praschil Wenzl, gräfl. Lamberg'scher
Oberförster, Grossramming.
Priezel Emil, Lithographiebesitzer.
Prix Joh., Oberlehrer, Aschach b. Steyr.
Frau Putz Magd., Realit. -Bes. -Gattin.
Reder Jos., Holzhändler u. Realit. -Bes.
Reder Josef, Mühlenbesitzer, Garsten.
Reichl Josef, Feilenfabrikant.
Reichl Josef, Privat,
Reschauer Julius, Sparcassebeamter.
Resslhuber Mich., Kaufm., Garsten.
Rück er Blasius, Uhrmacher.
Seidl Julius Dr., Advocatursconcipient.
Sei dl Hermann, Buchhalter.
Seeger Carl, Seifenfabrikant
S ig hart Josef, WafTenfabrikbeainter.
Schuster Jos. Dr., k. k. Bezirksarzt.
Schruth Julius, gräfl. Lamberg'scher
Oberförster, Schichowitz.
Fräul. Schweighofer Anna, Lehrerin,
Garsten.
Spängier Alois Dr. med.
Stigler Alois Dr., Advocat.
Stigler WTilh. Dr., Apotheker.
Stigler Victor, Privat.
Stöhn er Carl, k. k. Auscultant und
Reservelieutenant.
Strasser Johann, Privat
T o m i t z Franz, Kleider- u. Möbelhändler.
Troyer Alois Dr., Advocat
Vogel Emil, Buchhalter.
Wagner Franz, Gaianteriewaarenhändl.
Weitlaner Julius, Civilgeometer.
Werndl Franz, Werk- u. Realit. -Bes.
Widmann Hans Dr., k. k. Oberreal-
schulprofessor.
Wiener Hermann, Waffenfabrikbeamter.
Wiek ho ff Franz, Reichsraths- nnd
Landtagsabgeordneter.
Withe Theodor, Kaufmann.
Wolf Carl Dr.
Daimer Carl,
Daimer Josef Dr. med., Bludenz.
Enzenberg Hugo Graf, Innsbruck.
Fulterer Carl, Steinhaus.
Fräul. Gröber Carolina, Wien.
Gürster Michael, Nürnberg.
Hedinger A., Dr. med., Stuttgart.
Henighausen V., Nürnberg.
Herzog Otto, München.
Hofmann Josef, München.
Just Dr. med., Zittau.
Kaltenbrunner Ferd. Dr., Graz.
Künigl Leopold Graf, Innsbruck,
v. Le mmen Alois, Innsbruck.
Taufers.
Sectionsleitung:
Daimer Josef Dr., Bludenz, Obmann.
Tragseil Josef, SchriftfÜh rer.
Mutschlechner Johann, Cassier.
27 Mitglieder.
Martin A. Dr., Riva.
Mutschlechner Alois.
Mutschlechner Johann,
v. Ottenthai Emil Dr.
Reissig Eduard, Graz,
Sieger Victor, München.
Fräul. Stark Adele, Wien.
Fräul. Stark Eramy, Wien.
Fräul. Stark Ida, Wien.
Fräul. Stark Marie, Wien.
Streckfuss Adolf, Berlin.
Tragseil Josef,
v. Zieglauer Robert, Bruueck.
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TrauDßtein.
97
Traunstein.
Sectionsleitung:
Peetz Hartwig, k. Rentamtmann, I. Vorstand.
P a u e r Josef, Apotheker, IL Vorstand.
Schneider Josef, k. Reallehrer, I. Schriftführer und Conservator.
Leissl Josef, Lehrer, IL Schriftführer.
Dennerlein, Rentamts-Oberschreiber, Cassier.
Hecken staller Carl, k. Bezirksamtmann, I D . ..
Hindringer, k. I. Staatsanwalt, f öei8ltzer-
85 Mitglieder.
All fei d Dr., k. Staatsanwalt
Amann Dr., prakt. Arzt.
Bein. k. Reallehrer.
Boll and, Gastwirth, Adelholzen.
Braun, k. Director, Niederschönenfeld.
Brunner, Rechtsanwalt.
Bucher, Ingenieur.
Buckel, k. Forstmeister, Ruhpolding.
Dennerlein. Oberschreib, a. k.Rentamt.
Dilger, Präfekt.
Dohlemann, k. Rentamtmann, Laufen.
Esenwein, sen., Kaufmann.
E s e n w e i n, jun., Kaufmann.
Falko, k. Oberförster, Raiten.
Fleschhut, Buchhändler.
Föckerer, k. Posthalter, Laufen.
Frank, k. Landgerichtsrath.
Fran zellin, Weingutsbes., Kaltem.
Fries, Rechtsanwalt.
Fuchs, Apotheker, Laufen.
Fürst, Kunstmaler, München.
G r Ober Dr., prakt. Arzt, Eggstätt.
Grünbauer, Lehrer, Haslach.
Hager, Lehrer, Prien.
Hartmann, k. Oberförster, Unken.
Heck«. nstaller, k. Bezirksamtmann.
Heller, k. Oberförster, Marquardstein.
Hess, k. Amtsrichter.
Hindringer, k. I. Staatsanwalt,
v. Horstig, k. Bauamtsassessor.
Hub er A., Bierbrauer u. Realit&tenbes.
Huber J., k. Bauamtmann.
Hütte r, Bierbrauer.
Kaltdorf, k. Amtsrichter, Friedberg.
Kanzler, k. Rechtsanwalt.
Kögel, Opernsänger, Hamburg.
Kroher, Cementfabrikant, Staudach.
Lanz, k. Bezirksgeometer.
Leissl, Knabenlehrer.
Liegl Dr., prakt. Arzt, Alzing.
Lipp, k. Posthalter, Wolnzach.
Luber, prakt. Arzt, Bergen,
v. Majer. k. Pfarrer, Bergen.
V.Mayerhofen, k. Sect.- Lieutenant
und Gutsbes., Eisenärzt.
Miller, Buchdrucker.
Mo ser, k. qu. Reallehrer.
Niklas, k. Reallehrer.
Ostler, Holzhändler.
Pachmayer, k. Gerichtschreiber.
Pauer J., Apotheker.
Frau Pauer. Apothekersgattin.
Pauer C, Badbesitzer.
Peetz, k. Rentamtmann.
Frau Peetz. Rentamtmannsgattin.
P r o gl DrM k. Bezirksarzt, Waldmünchen.
P r o 8 s e r , Fabrik verwalten
Rayla, Baupraktikant.
Reiser, k. Verwalter, Achthal.
Sailer, Stadtcooperator.
Schaaf, k. Rechtsanwalt.
Schabmayer, Tapezier.
Schaumberg, k. Oberförster, Bergen.
Schaupp.k. Oberamtsrichter.
Schiff mann, Conditor.
Schneider, k. Reallehrer.
Schreiner Dr., prakt. Arzt, Simbach.
Schüler, k. Bauamtmann.
Schütt, k. Rechtsanwalt,
v. Senger, k. Obercontrol., Waldsassen.
Stallecbner, Posamentier,
v. Steinbeiss, Gutsbes., Brannenburg.
Steiner, k. Gerichtsvollzieher.
Stempfle, k. Lehramtsassistent.
Stiefenhofer, Pharmaceut.
Stöckl, Oberlehrer.
Stölzl, k. Bergmeister, Bergen.
Straub, k. II. Staatsanwalt.
Urban Dr., Medicinalrath.
Wassermann, Kaufmann,
v. Wening, k. Landgerichtsdirector.
Wis pauer, Hotelbesitzer.
Wittmann, Schreinermeiskr.
Wöhrle, k. Bauaintsassessor.
Zaubzer Dr., Rentier, Bergen.
Zeich fiessl, Kaufmann, Siegsdori.
Miiglieder-Vmeicbniss 1881
7
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98
Trustberg— Ulm, Neu-Ulm.
Trostberg.
Sectionsleitung:
Jetzinger Josef, Kaufmann, Vorstand.
Sedelmeier Georg, Cassier.
demente Josef, Kaufmann, Altenmarkt, Beisitzer.
71 Mitglieder.
Altschul Josef, Kaufmann, München.
Arbeither Andr., Kaufmann, Bayreuth.
Brantl Franz X., Optiker, München.
Böhme Th., Kaufmann, Landshut.
Burger Georg, Lehrer, Forst.
Clemente Jos., Kaufmann, Altenmarkt.
Eder Max, Kaufmann, München.
Ei gel Carl, Spediteur, Straubing.
Egger Mich, jun., Kaufm., Eggenfelden.
Essinger Fritz, Kaufmann, München.
Fischer Franz, Seifenfabrik., Kraiburg.
Frau Klüppl Anna, Kaufmannsgattin,
Nürnberg.
Fräul. List Herrn.. Privat. -Tocht, Prien.
Götz Hugo, Kaufmann, Augsburg.
Grunwaid Georg, Kaufm., Marktbreit.
Harslem Heinr., Kaufmann.
Hartinger Caspar, Gürtler.
Hei wies er Dom., Brauerssohn.
Henkel Max, Bez. -Thierarzt, Aub.
Hofer Michael, Bezirks-Thierarzt.
Hummel Aug. jun., Kaufmann, Haag.
Jetzinger Jos., Kaufmann.
Kegler Ludwig, Kaufmann, Nürnberg.
Kaindl Adolf Dr., prakt. Arzt, Grassau.
Kefer Jos., Kaufmann, Haag.
Kleinhuber Josef, Mühlbesitzer und
Gastgeber, Altenmarkt.
Krembs Leonh., Dr. med., Brüssel.
K i r c h b e r g e r Lor., Kaufm., Regensburg.
Klüppel Th., Kaufmann, Nürnberg.
List Ludwig, Privatier, Prien.
Link Franz X., Notariatsbuchhalter.
Lorenz Otto, Kaufmann, Ingolstadt.
Mutzl Johann, Pfarrer, Isen.
Neuschäfer Herrn., Kaufm., Nürnberg.
Neuburger Gustav, Kaufm., München.
Oberwallner Josef, Kaufmann, Haag.
Pachmeir Carl, Realitätenbes.-Sohn.
Frabatsheim.
Pichl er Jos., k. Cooperator, Thalheim.
Rang Leo, Subdirector d. pr. Lebens-
vers.-Actiengesellschaft, Nürnberg.
Rainer Carl, Maurer- u. Steinmetzmstr.
Rehm Aug., Kaufmann, München,
v. Reichert Friedrich, k. Rentbeamter.
Riedl Fritz, Kaufmann, Neuötting.
Riedl Carl, Bierbrauereibes., Kraiburg.
Rieger Ludw., Kaufmann, Haag.
Rottauer Jos., Eisenhändl., Teisendorf!
Ruille Franz X., Kaufm., Ingolstadt
Sedini ei er Georg, Glaser.
Seelinger Max, k. Notar, Nordhalben.
Seitz Franz Sal., Kaufmann. München.
Siegert Anatol, Ingenieur.
Siegert Hipolit, Notarssohn.
Silberhor n J.B. , Kaufm., Waldmünchen.
Schaupp Alois, Kaufm., Regensburg.
Schmitt Hanns, Apotheker.
Schleicher Job., k. Pfarrer, Berglem.
Schloderer Aug., Kaufm., Amberg.
Schwab Jacob jun., Kaufm., München.
Soll Ignaz, Maler.
Spies Mich. Dr., k. Adv. u. Rechtsanw.
Stein Hans jun., Kaufm., Vilsbiburg.
Steger Aug.. k. Postexped., Augsburg.
Steger Max, k. Bez.-Geom., Landstnhl.
Steger Carl Dr., prakt Arzt, Schnaitsee.
Stöckl Aug., Lehrer, Rieden.
Wagner Jos., Bierbrauereibeaitzer.
Wägner Josef, Kaufmann, Tittmoning.
Wekel Hans, Rentamts-Oberschreiber.
Wimm er J. N., Apotheker, Kraiburg.
Wörle B., k. Gerichtsschreiber.
Zenz Joh., Gasthofbesitzer, Prien.
Ulm, Neu-Ulm.
Sectionsleitung:
v. Gemmingen Freiherr, Landgerichtspräsident, I. Vorstand.
Pfaendler, Betriebsingenieur, II. Vorstand.
Miller Johann, Kaufmann, Cassier.
Teich mann, Rechtsanwalt, Schriftführer.
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Ulm, Neu-Ulm.
99
^5 Mitglieder.
Allgöwer, Kaufmann.
Baumbach, Stabsarzt, Germersheim.
Baur, Major.
Beck, prakt. u. Bahuarzt.
Becker, Premierlieutenant.
Beilhard. Turnlehrer.
v. Bibra Freih., Oberst a.D., Müncheu.
Bleyle, Kaufmann.
v. Bothmer Graf, Lieuten., Bamberg.
Burk, Oberstabsarzt.
Bühler, Kaufmann.
v. Dietz, Hauptmann, Arnberg.
Ebner, Buchhändler.
Elsässer Dr., Amtsrichter.
Fischer, Hauptmann, Würzburg.
v. Fischer, Bezirksamtmann.
Fraidel, Kunstmaler.
Frey, Buchhändler.
Gagstätter, Kaufmann.
Gagstätter, Lieutenant.
Geiger, Stadtpfleger.
v. Gemmingen Freih., Landger.-Präs.
Götz, Landrichter.
Gross, Lieutenant.
Gross, Auditeur.
Güntter, Lieutenant.
Hartmann, Hauptmann.
Haus er, Rechtsanwalt
Heinrich, zum russischen Hof.
Heimpel, Stabsarzt.
Hell, Oberstabsarzt.
Heppe, Zahlmeister.
Heyberger, Bildhauer.
H i r z e 1 , Premier-Lieutenant, Ellwangen.
v. Hunoldstein Freih.. Lieuten. a. D.,
Marquartstein.
Kallee, Hauptmann.
Kapf, Präceptor, Hall.
Katz, Stabsarzt.
Kien jun., Kaufmann.
Kiene Dr., Amtsrichter, Geislingen.
Koch, Bau-Inspector.
Korn, Amtsrichter, Tübingen.
Kriebl, Oberstlieutenant.
Lechner, Hauptmann.
Leibinger Philipp, Kaufmann.
Leibinger Paul, zum gold. Ochsen.
Leipheimer, Rechtsauwalt.
Leube Dr., Apotheker.
Liebherr, Hauptmann.
v. Linden Freiherr, Staatsanwalt.
Lipp, Hauptmann.
Lödel, Staatsanwalt.
Magirus, Kaufmann.
Majer, Hauptmann.
Mauc h, Apotheker, Göppingen.
Mayr, Major.
Mayer, Rehtsanwalt.
Mayser, Fabrikant.
Miller, Landgerichtsrath.
Miller Johann, Kaufmann.
Xübling, Buchhändler.
Palm Wilhelm, Dr. med.
Pfaendler, Betriebsingenieur.
Pfäfflin, Apotheker, Göppingen.
Pf äff, L Staatsanwalt.
v. Reitzenstein, Freih., Hauptmann,
Germersheim.
Riekert, Regierungsrath.
R ö c k e r , Landgerichtsdirector.
Römer, Rathsschreiber.
Sänger, Rechtsanwalt.
Schefold, Rechtsanwalt
Schertel, Major.
v. S c h m ä d e 1 , Ritter, Premierlieutenant.
Schmid-Molfenter, Kaufmann.
Scholz, Lieutenant, München.
Schultes Fr., Kaufmann.
Schuster, Premierlieutenant
Schwalb, Premierlieutenant, Landau.
Schwarz, Controleur.
Schwenk, Fabrikant.
Sutter, Kaufmann.
Teichmann, Rechtsanwalt.
Teichmann, Kaufmann, London.
Vay, Hauptmann.
Versock, Fabrikant, Ofrlngen.
Vis eher Oscar, Kaufmann.
Volkert, Auditeur.
Wibbeking, Premierlieutenant.
Wirthmann, Lieutenant.
Wunderlich, Kaufmann.
Ziegler, zum württemb. Hof.
v. Zündt Freiherr, Lieutenant
Zum Tobel, Rechtsanwalt.
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100
Villach.
Villach.
Sectionsleitung:
v. Kalenberg Oscar Dr., k. k. Bezirks- Commiss&r, Vorstand.
Findenegg Hermann, Apotheker, Vorstand- Stellvertreter.
Mo ritsch Anton jun., Fabrikleiter, Cassier.
Schnablegger Cajetan, Gewerke, I. Beisitzer.
Storf Georg, Forstverwalter, II. Beisitzer.
1 14 Mitglieder, davon 52 auswärt«.
Artl, k. k. Professor.
Assam Jos., Kaufmann, Greifenburg.
A tteneder, Kaufmann.
Berger J., Gutsbesitzer, St Johann.
Boegel, Güterinspector, Tarvis.
Brand Carl, Fabrikbesitzer.
Brukmann Carl, Fabrikbes., Spittal.
Brunar J., k. k. Adjunct
Burgstaller, Gastwirth. Dillstädt.
Buzzi Joh., Gutsbes., Malborghet
CantaruttiFriedrich, Banquier, üdine.
Cimek, Herrschaftsverwalter, Rosegg.
Delmor, Dr. med., Tarvis.
Diez Ernst, Lloydbeamter, Triest
Dinzl Ignaz, Dr. jur. Advocat.
Drey borst, Kaufmann, Tarvis.
Fräul. Egartner Marie.
Egger J. sen., Fabrikbesitzer.
Egger J. jun.
E r 1 a c h e r Joh., Holzhändl., Feldkirchen.
Feldner Alois, Privat.
Feuerlöscher Daniel, Fabrikbesitzer.
Findenegg Hermann, Apotheker.
Fi 6 eher Math., Fabrikbes., Unterberg.
Gaspardo, Kaufmann, Udine.
G e 1 b f u s s , Gastwirth, Tarvis.
Ghon Carl, Kaufmann.
Grebitschitscher Peter, k. k. Ingen,
v. Grebmer Joh., Kaufmann, Spittal.
Gregori G., Buchhalter.
Gruber Math., Gastwirth, St. Martin.
Gruber, Techniker.
Haas Ernst, Forstverwalter.
Hann Dr., k. k. Professor.
Herzog Josef, Lehrer.
Hocke Joh,, Kaufmann, Udine.
Holl Heinr., k. k. Ing. -Adjunct.
Hyrenbach Leonh., Kaufmann.
Jan nach Simon, Glasermeister,
v. Kalchberg Oscar Dr., k. k. Bezirks-
^ commissär, Klagenfurt.
Fräul. Kasraanuhuber Marie.
Kasmannhuber Franz, Fabrikbesitzer.
Kasmannhuber Carl, Fabrikbesitzer.
Kolleger Joh.. k. k. Postbeamter.
Kolleger Jos., Notar.-Cand., Eberstein.
KrainerDr. jur., Spittal.
Krenner Mai, Laibach.
K u c h 1 e r Josef, Arzt, Paternion.
Liegel Cornelius, Buchhändler.
Lorenz Franz, Pharmaceut
Lustig, Ingenieur.
MaruschitzDr. med., Arzt, Bleiberg.
v. Mathias Max Dr., Advocat.
v. May de Madis Baron, Neuhaus-
Drauegg.
Merlin Peter, Kaufmann.
Mille si Constantin, Forstbeamter,
Achenkirchen.
Mischitz, Forstverwalter, Wetzmann.
Miskey, Fabrikdirecto r.
Moritsch Anton Lorenz Reichsrath.
MoritschA. jun., Fabrikleiter, Fellach.
Frau Moritsch Bertha, Fellach.
M o r i t s c h E., k. k. Ascult, Klagenfurt.
Moritsch Ferd., Kaufmann.
Muhr J„ Buchdrucker.
Neher, Fabrikbesitzer, Seebach.
NischlwitzerOsw., Reichsr.,Mauthen.
Nowak, Kaufmann.
Pegritz, Gastwirth, Mittewald.
P e r a s s o Carl, Ingenieur.
Petritsch Math., Gutsbes., Oberrain.
Petschar, Fabrikbeamter, Spittal.
Pirk er Johann, Maler, Tarvis.
Podboi, k. k. Postbeamter.
Quantschnigg.k. k. Steuercontrolor.
Rizzi J., Kaufmann.
Röbbelen Ludwig, Hannover.
Sarnitz Seb., k. k. Bezirkshauptm. a.D.
Satter, k. Zollamtsleiter.
Schellhorn, Fachschuldirector.
Schmid Gotthold, Dr. med.
Schnablegger Caj., Gewerke, Tarvis.
Senn Josef, Lehrer.
Seyfried Carl, Gutsbes., St Oswald-
Eibiswald.
Seligmann Rudolf, k k. Gailregulir.-
Inspicient.
Settari Friedr. Dr. jur.. Advocat
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Villach— Vorarlberg.
101
Sicherl, Holzhändler.
SommereggerJ., Steueroberinspector.
Soukup Sebastian, Bahnbeamter.
Sproz Alois, Privat.
Srtska Anton Dr. jur. Advocat.
Stadelmann Ulrich, Fabrikdirector.
Storf Georg, Forstverwalter, Lölling.
Swaton J., k. k. Forstverw., Ossiach.
Thomann F., Buchhalter, Tarvis.
Tief, k. k. Professor.
Ubl Carl Dr. jur., Advoc. Klagenfurt.
Unterhuber Sebastian, Fabrikbes.
Walcher Hanns, Gewerke, Tarvis.
Walcher Wilh., Gewerke. Tarvis.
Wallner, Gastwirth.
Walter Ludw., Bad-Inh., Bad Villach.
Walter Ludwig, Stadtingenieur.
Weindorf er, k. k. Bezirkshauptmann,
v. Werth Baron, Ingenieur. Tarvis.
Willroider Jos., Maler, Düsseldorf.
Winkler Simon. Gastwirth, Heil. Geist.
Wirth F., Fabrikbesitzer.
Wittling A., k. k. Steuereinnehmer.
Witz Gust.. Fabrikbearater, Leesdorf.
Wonitschka F., Tarvis.
Wrann Josef, Hausbesitzer.
Zernatto, Postmeister, T reden.
Z öl per E., Kaufmann.
Zoppoth J., Bäckermeister.
Vorarlberg.
Sectionsleitung:
Madien er A., Vorstand.
Wittik August, Vorstand-Stellvertreter.
Michael er Vincenz, Cassier und Schriftführer,
v. Aichinger Valentin,
Dcnnig Eugen,
Gassner Hermann,
Hämmerle Victor,
Nachbaur Friedrich ,
Spieler Josef.
212 Mitglieder.
Bande! Otto, Apotheker.
I
Ausschuss-MitgliediT.
Bezirk Bindenz ( 17 Mitglieder).
Mandatar: Hermann Gassner.
BiedermanJ. Dr., Advocat.
Düwell Friedr., Kaufmann, Liverpool.
Gassner Andreas, Kaufm., Liverpool.
Gassner Anton, Fabrikbesitzer.
G a s s n e r Emil, Student.
Gass n er Ferd., Fabrikbesitzer.
Gassner Hermann, Techniker.
Gassner Joh. jr., Fabrikbesitzer.
Gassner Joh. sen., Fabrikbesitzer.
Gassner Julius, Fabrikbesitzer.
G a s 8 n e r Norbert, Jurist.
Gassner Otto, Medianer.
Hub er Jos. Dr., prakt Arzt, Schruns.
Messmer Joh. Conr., Hotelbesitzer.
Mutter Andreas, Fabrikbesitzer,
v. Preu August, k. k. Notar.
Wolf Jos., Hotelbesitzer, Posthalter.
Bezirk Bregenz (92 Mitglieder).
Mandatar: Eugen Denn ig.
Frau F a i r h o 1 m e Pauline, geb. Baronin
v. Poellnitz.
v. Belrupt-Tissak Carl Graf, Landes-
hauptmann, k. k. Kämmerer. Herren-
hausmitglied etc.
Berger Thomas, k. k. Professor.
Bernhard Engelbert, Procurist.
v. Bodeck - Ellgau F., Reichsfreiherr.
k. k. Hauptmann, k. k. Kämmerer.
Broeg Joh., Comrais, Lindau.
Demmer Carl. Kaufm., Braunschweig.
Denn ig Carl, Kaufmann.
Dennig Eugen, Kautinann.
D omanig Jos., Buchhalter.
Erb August. Buchhalter.
Eyth Carl, Kaufmann.
Fairholme George K. E., Privatier.
Fessler Ferd., Weinhändler.
Fe ssler Theodor, Weinhändler.
Fetz Andreas Dr., Bürgermeister.
Fickeisen Heinrich, Kaufm., Ludwigs-
hafen a. Rh.
Findler Ferdinand, Buchhändler.
Gassner Joh. Lor., Landescultur-Ing.
Greis sing Johann, Kaufmann.
G r e i s s i n g Leop., Oekon., Hohen weiler.
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Vorarlberg.
Greussing Josef, Kaufmann.
Günther Constantin, Buchhalter.
Gutt mann Gustav, Commis.
Haas Gustav, Apotheker.
Haggenmiller Ottmar, Hotelbes.
Hai st Franz, Spediteur, Venedig.
Halt maier Ferd., Gerbereibesitzer,
Wolfurt
Hammer Job.., k. k. Polizei-Obercomm.
Heinzle Georg, Hotelbesitzer.
Herrschel Aug., Kaufm.. Mannheim.
Hirn Hans, Buchhalter.
Hirsch Friedrich, Disponent, Wieu.
Hu et er Heinrich, k. k. Postbeamter.
Jenny Samuel Dr., Fabrikbes., Hard.
Kaiser Anton Dr., Advocat.
Kammerlander Heinr. Dr., Advocat.
K ing Thomas, Getreidehändler.
Kinz Ferdinand, Weinstubenbesitzer.
Knötgen Zdenko, k. k. Punzirungs-
amts-Controlor.
Kr pal Carl, prot. Pfarrer.
Krisch W., Kaufmann.
Kur er Franz, Bierbrauereibesitzer.
Kur er Robert, Gerbereibesitzer.
v. Lärche r Pius Dr., k. k. Adjunct
Madiener A., Spediteur.
Madiener Ferdinand, Hutfabrikant.
Michael er Vincenz, Kaufmann.
Michalek F., Ingenieur.
Müller Julius Dr., prakt. Arzt.
Müll n er Alphons, k. k. Professor.
Nagel Georg, Procurist.
Payr Carl, k. k. Steuer-Inspector.
Pedenz Albert. Kaufmann.
Pfefferkorn Carl, Kaufm., Mannheim.
v. Poellnitz-Frankenberg F. Bar.,
Privatier.
Reichard Adolf Dr., k. k. Notar.
Roschat Hermann, k. k. Oberlieut.
v. Salvine-Meeresburg Mich., k. k.
Oberlieutenant.
Sarg Peter, Obersteiger.
Schallek H., k. k. Telegr.-Beamter.
Schindler Friedrich, Fabrikbesitzer,
Liebenstein.
Schindler Samuel, Fabrikbes., Mittel-
weyerburg.
Schlächter Franz Josef, Färbenneist.
Schm i d Theodor Dr., prakt. Arzt.
Schmid R. jun., Fabrikant.
Schneeb erger Christian, Lehrer.
Schneider Adalb., k. k.Telegr.-Beamt.
Schneider Ferd., Spinnereiaufseher,
Kennelbach.
Schneider Josef, Lehrer. Rieden.
.Schneider Leop., Fabrikbes., Höchst.
1 Sehn etzer Theodor Dr., prakt. Ant.
Wolfurt.
Schwärzler Carl, Kaufmann.
Schwärzler Jos., Kaufm., Schwarzach.
v. Schwerzenbach Carl, Fabrikbes.
Sohm Joh. M.. Banquier.
Sommer Josef, k. k. Bezirksthierarzt.
Sperling Josef, Kaufmann,
v. Sternbach Ed. Freih., Conc.-Prakt.
Stocker Gottlieb, Landesausschuss-
Kanzlei-Assistent.
v. Szabel Gust. Ritt., Privat., Olmütz.
Treukmann Emil, Buchhändl.. Neapel
Vogt Johann, Mühlendirector, Har£
Wacker Ingenuin, Baumeister.
Wacker Romedius, Baumeister.
Wagner Franz, Kaufmann.
Weberbeck Jacob, Kaufmann.
Webering Josef, Buchhändler.
Weiss Ferdinand, Spediteur.
Wittik August, k. k. Wardein.
Zuppinger J. W., Spulenfabrikant
Bezirk Doinbirn 49 Mitglieder.
Mandatar: Victor Hämmerle.
Amann Mai, k. k. Adjunct.
Bertolini Eugen, Kaufmann.
Diehl Oscar Dr., Chemiker.
Dreiel Franz Josef, Handelsmann.
Feurstein Franz Ant., Buchdruckerei-
besitzer.
Fink Gebhard, Pfarrer.
Fulterer Georg Dr., Advocat
Fussenegger Carl, Fabrikbesitzer.
Fussenegg er Wilh., Fabrikbesitzer.
Hämmerle Baptist, Procurist.
Hämmerle Ferdinand, Chemiker.
Hämmerle Otto, Fabrikbesitzer.
Hämmerle Theodor, Polytechniken
Hämmerle Victor, Fabrikbesitzer.
Herburger Josef, Spediteur.
Herburger Leo Dr., prakt. Arzt
Hollenstein Franz Josef, Handelsm.
Hub er August, Bierbrauereibesitzer.
Hub er Ferdinand, Reisender.
Kernt er Thomas Dr., Advocat.
Kofier Louis, Apotheker.
Luger Johann, Handelsmann.
Margreitter Alphons Dr., Advocat.
Rein J. G., Kaufmann.
Rein Rudolf, Gastwirth.
Rhomberg Adolf, Fabrikbesitzer.
Rhomberg Arthur. Fabrikbesitzer.
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Vorarlberg— Waidhofen.
103
Rhomberg August, Fabrikbesitzer.
Khomberg Carl, Fabrikbesitzer.
Rhomberg Jos., Postmeister.
Rhomberg Jos. Andr., Ziegeleibe«.
Rhomberg Julius, Ingenieur.
Rhomberg Raimund, Fabrikbesitzer.
Rhomberg Theodor, Fabrikbesitzer.
Ruf Heinr., Baumeister.
Rüf Oscar, Fabrikant.
Rüf Theodor, Techniker.
Rusch Friedr., Buchhändler.
Salzmann Adam, Rentier.
t. Scarpatetti Georg., prakt. Arzt.
Schneider Franz Carl, Fabrikbes.
S o h m Eduard, Gasthofbes., Schwarzach.
Spiegel Franz, Commis.
Trafoy er Alois, Reisender.
T r o 11 J. G., Vorsteher, Schwarzach.
Waibel Job. Georg Dr., Bärgermeister.
Weiss Josef, Weinhändler.
Wrinder Franz, Fabrikbesitzer.
Ziegler Jacob, Chemiker.
Bezirk Feldkirch (30 Mitglieder).
Mandatar: Val. v. Aichinger.
v. Aichinger Val., k. k. Professor.
Arnold Ernst, Handelsagent.
Beck Gebhard Dr., prakt. Arzt.
Birnbaumer Josef, Dr. med.
Buder Cornelius, Procurist.
Derflinger Anton. Kunst- u. Buchh.
Derflinger Anton jun., Kunst- und
Buchhändler.
E 1 m e r Arnold, Fabrikbesitzer.
Elsensohn Jos. Dr., k. k. Gymn.-Dir.
Eugling Wilh. Dr., Leiter der chemi-
schen Versuchsanstalt, Tisis.
Fugel Georg, Lehrer, Lindau.
G a n a h 1 Arnold, Fabrikbesitzer.
Ganahl Rudolf, Fabrikbesitzer.
Grassmayr Alex., Fabrikbesitzer.
Gruber Eduard, Handelsagent.
Melk Anton jun., Kaufmann.
Müller Stefan, Kaufmann.
Schatz mann Andreas, Handelsmann.
Schneider Franz, k. k. Gymn.-Prof.
Sontheimer Max, Commis.
Steinsberger Simon, k. k. Forstadj,
Strasser Georg. Pharmazeut
v. Tschavoll J. Andr. Ritt., Fabrikbes.
Volland Julius, Handelsagent.
Wegeier Ferd., Kaufmann.
Weinzierl Anton, Wirth.
Weinzier 1 Ernst, Bürgermeister.
Weth Johann, Apotheker.
Winter Josef, Buchhalter.
Zipper Josef, Privatier.
Bezirk Hohenem* (19 Mitglieder).
Mandatar : Josef S p i e 1 e r.
Böhm Paul, Kaufmann, Zürich.
Brettauer Heinrich, Banquier.
Brunner Luzian. Banquier, St. Gallen.
Federmann Moriz, Oberlehrer.
Guggenheim Salomon, Privatier.
Heinzle Anton, Fabrikant, Götzis.
Holz er Martin, Fabrikant, Lustenau.
Menz Mich., Hauptagent.
Reichenbach Leop., Hauptagent
Reis Franz, Kaufmann.
Rosenthal Arnold, Fabrikbesitzer.
Rosenthal Ludwig, Privatier.
Schwarz Arnold, Banquier.
Schwarz Jac. A., Weinhändler, Bozen.
Spieler Josef, Postmeister.
Stahl Carl M., Kaufmann.
Steinach Simon Dr., prakt. Arzt.
Ullmann Richard, Kaufm., St. Gallen.
Witzemann Job. Georg, Bürgermeist.
Bezirk Rankweil (b Mitglieder).
Mandatar : Friedr. Nachbau r.
Ammann Jac. Dr., prakt. Arzt.
Ammann Jacob, Wirth.
Mai er Franz, Wirth.
Xachbaur Friedr., Kaufmann.
Rosenthal Ivan, Fabrikbesitzer.
Waidhofen a. d. Ybbs.
Sectionsleitung:
S c h i f f n e r Friedrich, Vorstand.
Schwenk Franz, Vorstands-Stellvertreter.
Leithe Franz, Cassier.
Steininger Franz, Schriftführer.
Helmberg Carl v., Ausschuss.
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104
Waidhofen — Weilheim-Mumau.
Bromreiter Jos., Gastwirth.
Dusl Ignaz, Kaufhiannssohn.
34 Mitglieder.
ISchmidinger Franz, Consistorialratb
und Dechant.
Eberle Felix, Oberrealsch. -Dir., Krems. Schiller Adalbert, k.k. Notar, St Peter.
E i 8 s e r t Jos., k. k. Steueramt s-Controlor.
Fries s Leopold, Lebzelter.
Fuka Alois, Dr., k. k. Notar.
Frl. Gas ser Marie, Industr.-Lehrerin.
Glück Carl, städtischer Amtsrath.
Helmberg Franz, Sparkassebeamter.
Kienmann Emerich, Realschul-Prof.
Hanauseck Thomas, Ober-Realschul-
Professor, Krems.
Leithe Franz, Fabrikant.
Frau Leithe Maria, Fabrikantensgattin.
Lahn er Josef, Hotelier.
Michl Karl, Privatbeamter, Krems.
Paul Mor., Apotheker.
Plenker Th. Freiherr, Advocat.
Riedl Anton, Realschul-Professor.
Schiller Rudolf, Oberrealschul-Prof.,
Krems.
Steininger Franz, Schornsteinfeger.
S t i e t z Anton, Oberrealschul-Professor,
Krems.
Strobl Anton, Dr., Oberrealschul-ProL,
Krems.
Schweinecker Alexander, Kanfmnnp.
Schwenk Franz, Fabrikantensohn.
Simchen Franz, Apotheker.
Weichinger August, Advocaturs-Coa-
eipient. Krems.
Wert ich Eduard, Eisenhändler.
Woydich Johann, Kuustgärtner.
Zistler Christoph, Privat.
Zistler Josef, Hotelier, Wildalpen.
Schiffner Friedrich. Sparkassebeamter. Zott er Heinrich, Buchhalter.
Weilheim-Murnau (in Weilheim).
Gegründet am 6. Februar 18S1
Sectionsleitung:
Winds to s se r J., k. Bezirksamtsassessor, Vorstand.
Stemmer L., k. Realschulrector, Schriftführer.
Schwinn W., Kaufmann und Banquier, Cassier.
Reinhard Bl., k. Notar. i
May J., Bezirks hauptlehrer. \ Beisitzer.
Kottmüller Th. jun., Murnau. )
82 Mitglieder.
Anger er, Dr., prakt. Arzt,
v. Axthalb, k. Forstamts-Assistent.
Bauer jun., Buchhändler.
Bayer, k. Bezirks-Geometer.
Bayerlacher, Privatier, Murnau.
Böck, Hutmacher.
Benedikt, Bürgermeister, Ohlstadt.
Biehler, k. Notar, Eschenbach.
Brey, Gutsbesitzer, Rieden.
Eberhard, Maurermeister.
Edelmann, Dr., prakt. Arzt.
Ertl, Districts-Baumeister.
Engelbrecht, Buchhalter, Murnau.
Fendt, Lehrer, Marenbach.
Filiweber, Apotheker, Murnau.
Fl eis 8 n er Th., Fabrikant, Münchberg.
Frank L., k. Bezirksamtmann.
Frank U., k. Reallehrer.
Frankenberger, Privatier.
Fuchs, Kaufmann.
Gmehling, Assistent d k. Realschule.
Grettner, Adspirant am k. Rentamt.
Grünwald, Posth., Unterpeissenberg.
Hain dl, k. Bauamtmann.
Hallmannsecker. Gastw., Ohlstadt.
Handschuh, Fabrikant, Sulz.
Hermann, k. Oberamtsrichter.
Höchtl, Brauereibesitzer.
Hopfner. k. Reallehrer.
Horn, Dr., k. Bezirksarzt.
Kessler, Bau -Praktikant.
Kögel, Posthalter, Murnau.
Korrmann, Chorregent.
Kottmüller Em., Braue rei-Besitxer,
Murnau.
Kottmüller Theod. jun., Murnau.
Krauss, k. Bauamts- Assessor.
Landes, Gastwirth, Ohlstadt.
Landfritz, k. Bauamts-Assessor.
Lechner, Gasdirector.
v. L e n g r i e s e r J. N. k. Landger.-Asses.
a. D. u .k. b. Hofjunker, Wolfratshausea.
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Weilheim-Muraau — Würzburg.
105
v. Linprun, k. Amtsrichter.
Lornbardino, Brandvers. - Assistent.
Lukas, furstl. Wrede'scher Gutsver-
walter, Gossenhofen.
v. Maffei, Gutsbesitzer, Unterhausen.
May J., Bezirk shauptlehrcr.
Miller, Brauereibesitzer, Murnau.
Miller, Bau-Praktikant.
Neumeyer, k. b. Oberstlieut. undBe-
zirks-Commandeur.
Ochsn er, Bau-Praktikant.
Orterer, Posthal teru. Brauereibesitzer.
P ach er, k. Bauamts-Assessor.
Pfändler, Oekonom, Maniau.
Plank, Verwalter.
Kapp, k. Bauamts-Assessor.
Rauch, Lehrer.
Reinhard, k. Notar.
Reisenegger, Chenüker, München.
Reiser, Bau-Praktikant, Brannenburg.
Roscher, k. Sections-Ingenieur.
Schieder, Rechtsanwalt.
Schmidtner, k. Brandvers.-Inspector.
Schöttl jun., Kaufmann.
Schöttl, Braaereibesitzer, Murnau.
Schuster, Gutsbesitzer, Waitzacker.
Schwarz, Ingenieur.
Schwinn W., Banquier.
Sigl, Districts-Thierarzt, Murnau.
Stemmer, k. Realschulrector.
Stützle, Privatier, Pälü.
Tafelmayer, Restaurateur, Murnau.
Uhl, Privatier.
Vogl, k. Rentbeamter.
Wagner, Künstler, München.
Weissenberger, k. Post- und Bahn-
Expeditor, Murnau.
Wenninger, Districts - Baumeister,
Garmisch.
Wenzel, k. Reallehrer.
Werkmeister, Tuchmacher.
Wimmer, Nagelschmied, Murnau.
Windstosser.k. Bezirksamts- Ass.
Wohnlich, Lehrer, Murnati.
Zenetti, Dr., praktischer Arzt, Unter-
peissenberg.
Zottmayr, k. Post- u. Bahn-Expeditor.
Würzburg.
Sectionsleitung:
v. Edel Carl, Dr., k. Universitäts-Professor, I. Vorstand.
Schwager Heinrich, Mathematiklehrer, II. Vorstand.
Gehr Christian, Professor, Secretär.
L an glotz B.. Kaufmann, Cassier.
Roth Julius, Fabrikant, j
S e uff er t Michael, Notar, > Beisitzer.
Zipperer Willi. Dr., k. Prof. I
141 Mitglieder.
Attensamer Carl, Rechtsrath.
Arnold Anton, Weinhändler.
Arnold Leo, Weinhändler.
Adel mann Heinr.Dr., k. Univers.-Prof.
Baamüller B., Assistenzarzt
Benario S., Kaufmann, Marktbreit.
Bergold A., Landgerichtsrath.
B es eis Heinrich, Kaufmann, Fürth.
Bieger J. A., Juwelier.
Böttinger Henry T., Bierbrauereibes.
Boll ermann C. L., Privatier.
Brand Eugen, k. Post-Offizial.
Brandl Johann, k. Kreisarchiv-Secret.
Braunwart Adam, Dr., prakt. Arzt.
Breunig Georg, Praktikant.
Buchner Fritz, stud. math.
Buchner WUh., Dr.. approbirter Arzt,
Erlangen.
Burkhardt Wilh.,k. Reg.- u.Fiscalrath.
Cremer Friedrich, Dr., Assistenzarzt,
Erlangen.
Deuster Oscar, Privatier, Kitzingen.
Dir uff Oscar Dr., k. Hofrath.
Do 11 mann Fried., Regiments- Auditeur.
Ebert C. J., königl. Gerichtsschreiber,
Schweinfurt,
v. Edel Carl Dr., k. Universitäts-Prof.
Egstein Carl, Kaufmann.
Eidam Christian, k. Professor.
Elsässer Ernst, Kaufmann.
Emmerich Franz, Regens am bischöfl.
Knaben -Seminar.
En dres Nicolaus, Assistent am mine-
ralogischen Kabinet.
Escherich Ferd., k. Medicinalrath.
v. Faber Eduard, k. Post-Official.
Fertig Christian, k. Notar, Kitzingen.
Fischer Joh., Instituts -Vorstand.
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101)
Würzburg.
Fischer Valentin, Kaufmann.
Fla s» h Adam Dr., k. Univers.- Prof.
Fleischmann Franz Josef, Rechtsanw.
Flügel Valentin, Prokurist.
Fried reich Friedrich, k. Bauamtmann.
Förster Vincenz. Privatier.
Gehr Christ., k. Professor.
G e i 1 1 e r Jacob, Kaufmann.
Geys Ludwig, Grosshändler.
Glück Ludwig, k. Regiments-Auditeur.
G Opfert Franz, Conditor.
Günther Georg, Prokurist.
Held Eugen, stud. med.
Hemmerich Georg. Kaplan.
d'Hen geliere, Brauereibesitzer, Zell.
Herold Franz, Schaumwein-Fabrikant.
Hess Wilhelm, Mechaniklehrer.
Höhl Leopold, k. Gymnasial-Professor.
Hoff mann Anton, Privatier.
Holzwarth Anton, Grosshändler.
H u b e r Carl, k. Intendanturrath.
Jolly Julius, k. Universitäts-Professor.
Jüngst Hermann, Lederhändler.
Kahn Simon, Grosshändler.
Kaulla Robert. Privatier.
KinzingerJ. B., Bierbrauereibes., Zell.
Kliebert Karl, Dr., Director der Musik-
schule
Konrad M. Dr., k. Prof. Aschaffenburg.
Koob Andreas, k. Rechtsanwalt.
Krauss Ludw.. k. Regiments-Auditeur.
Frau Krauss Käthi, kgl. Regiments-
Auditeursgattin.
Krem er Otto, Apotheker.
Krell M., Dr., Arzt in derPrivat-Anstalt
Bendorf bei Coblenz.
Kreutl Anton, Photograph.
L an glotz J. B., Kaufmann.
Lank Georg, Weinhändler.
Lenk Philipp, k. Rechtsanwalt.
Lex er Math. Dr., k. Universitäts-Prof.
List Edm. Dr., k. Professor.
Maas Peter, Privatier u.Magißtratsrath.
Maetz J. B., k. Rechnungs-Commissär.
Meyer Wilhelm, k. Intendanturrath.
Manger Franz, stud.
Mangold Josef, Techniker.
Marc Paul Dr., Fabrikbesitzer.
Maurer Xaver, Grosshändler.
Mayer Alois Dr., Specialarzt.
Müller Jacob Dr., k. Prof., Bamberg.
Matheis Jac. kg.Reg.-u. Kreisbaurath.
Neid er t Anton, Privatier.
Neide rt Adolf. Weinhändler.
Nöll Georg. Fabrikdirector.
Oechsner Philipp, Weinhändler.
Oehninger Gregor, Post-Assistent.
Patzig Otto, Photograph.
Popp Nicolaus, Weinhändler.
v. Petersen E., Prof. a. d. Musikschule.
Red er Jos., Glashändler.
Rosenthal Emil, stud. med.
Rosenthal Josef, Holzhändler.
Rosenthal Salomon. Privatier.
Roth A. A., Apotheker, Bingen.
Roth Julius, Fabrikant.
Rudolph Hermann, Weinhändler.
Sacherer Jos., k. Reallehrer, Kitzingen.
Sammereier J., Apotheker.
Sator Anton, k. Ober- Postinspector.
Schad Georg, Praktikant, Schweinfart.
Schäflein Johann, Kaufmann.
S c h a r o 1 d Carl, k. württemb. Hof-Kunst-
und Antiquitäten-Händler.
Schirlinger Wilh., k. Ober- Gerichts-
schreiber.
SchlagintweitEmil, Dr., k. Bezirks-
amtmann, Zweibrücken.
Schmitt Aug., Kaufmann, Schweinfart.
Schmitt Franz, k. Rentamtin. , Arnstein.
Schmitt Theodor, k. Rechtsanwalt.
S c h m i 1 1 William, Kaufmann, Milwaukee
(Amerika).
Schnös Philipp, Kaufmann.
Schröder Rieh. Dr., k. UniversitÄts-
Professor.
S c h ü r e r Heinrich, Tabak -Fabrikant.
Schwab Bernhard Josef, Privatier.
Schwager Heinrich, Mathematiklehrer.
Schweighofer J., k. Professor.
Seisser Franz, Kaufmann.
Seuffert Josef, Maschinen-Fabrikant.
Seuffert Lothar, Holzhändler.
Seuffert Michael, k. Notar.
Stahel Veit Josef, Buchhändler.
Stegmann Martin, Optikus.
St ein am Aquilin, Kaufmann.
St über Ad., Buchhändler.
Stümmer Adolf, Privatier.
Stümmer Ignaz, k. Post-Oflmal.
Stürtz Heinrich, Buchdruckereibesitier.
Stürtz Louis, Privatier, München.
Ullersberger Adolf, Seconde-Lieut.
und Adjutant.
Vornberger Felix. Bauquier.
Vornberger Ludwig, Privatier.
Wagen er C, Forstmeister, Castell.
Wagenhäuser Josef Dr., prakt. Arzt
Weber Josef, Schirm-Fabrikant.
W e n d 1 e r Ernst, cand. med.
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Würzburg -Zillerthal.
107
Wislicenus Joh. Dr., k. Universitäts-
Professor.
Wittstadt Georg, Privatier.
Zeller Ambrosius, k. Staateschulden-
Tilgungs-Cassier.
Ziegler Gottfried Dr., Privatier.
Zip per er Wilhelm Dr, k. Professor
Zoll er Fr., k. Post-Commissär.
Zorn Martin, Kaufmann, Bütthard.
Zürn Carl, Kaufmann.
Zwanziger Otto, Kaufmann.
Zillerthal (in Zell am Ziller).
Sectionsleitu ng:
Puhl Oscar, k. k. Steuereinnehmer, Zell a. Z., Vorstand.
Ausschuss-
v. Sternberg Ludwig Graf, herzgl. Coburg.
Oberjägerraeister, Fügen.
Rainer Ludwig, dirig. Ingenieur der Zeller f Mitglieder.
Goldbergbaue,
27 Mitglieder.
v. Appel G., Privatier, Rattenberg.
A u ss erlad scheider Josef, Gemeinde-
Vorsteher und Wirth.
Eberharter Johann, Kaufmann.
F 1 o r y Ant. Leonh., Goldbergbaubesitzer.
v. Fürstenwärther Carl Freiherr,
Privatier, Stumm.
Geisler Franz, Wirth.
Kaiinka Jos. Dr., k. k. Notar, Ratten-
berg.
Kurz Josef, Oberlehrer, Fügen.
Leiter Josef Dr., k. k. Bezirkshaupt-
mann, Innsbruck.
Leonardi Jos., Secretard.k. k. Grundl.-
Ablös.-Local-Commiss. I, Innsbruck.
Mazegger Josef, k. k. Steuerober-In-
spector, Schwaz.
Oberhuber Joh., Dr., Advocat, Ried
im Innkreis.
Puhl Oscar, k. k. Steuereinnehmer.
Reiner Josef, prakt. Arzt, Mairhofen.
Rainer Max, k. k. Postmeister, Fügen.
Rainer Ludwig, dirig. Berg-Ingenieur.
Schneider Kaspar, Brauereibesitzer u.
Wirth.
Silovskf Peter k. k. Notar.
St ein er "Franz, Handelsm., Kaltenbach.
v. Siernberg Lud. Graf, herzgl.Coburg.
Oberjägermeister. Fügen.
Stock Maximilian, Wirth, Tux.
Strasser Simon, k. k. Postmeister.
Strimer Sebastian, k. k. Bergverwalter,
Brixlegg.
Thum er Leo, k. k. Oberbergrath,
Brixlegg.
Wasserer Felix, Zimmerm., Fügen.
Wildau er Josef, Wirth, Mairhofen.
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108
I>elthal— Inner-Oetzthal.
Nachtrag.
Iselthal (in Windisch-Matrei).
Sectionsleitung:
Ranacher Johann, Thierarzt, Vorstand.
Kollr eider Bartlmä, k. k. Steueramts-Controlor,
Schriftführer und Cassier.
Renaler Josef, Gerichts- Wundarzt, I. Ausschuss.
Stainer Isaias, Gastwirth in Prägraten, II. Ausschuss.
28 Mitglieder.
Arno s er Jon., Consum- Vereins- Verw.
Bacher Sebastian, Wirth, Virgen.
Berger Franz, Schuster.
Berg erweiss Joh., Gasthof bes. «zum
Alpenverein«, Kais.
Gro der Michael, Glocknerführer. Kais.
Groder Thomas, Glocknerwirth, Kais.
Grub er Hieronymus, Handelsm., Brixen.
Harn er 1 Josef, Handelsmann.
Hof mann Carl, Cand. phil., Wien.
Kleinlercher Jacob, Gasthofbesitzer,
St Veit, Defereggen.
Kohn Emil, Kaufmann. Linz.
Kollreider B., k. k. Steueramts-Contr.
Kuhn Rud., Vorstand der Couponskasse
in der k. k. Creditanstalt, Wien.
Mariacher Johann, Touristenrahrer,
Pr&graten.
Mariacher Josef, Touristenfohrer,
Virgen.
Raffler Josef, Bräuer u. Gastw., Virgen.
Ranacher Johann, Thierarzt.
Raneburger Franz, Touristenführer.
Riepler Andrä, Tauernwirth.
S antner Andrä, Privatier. St Jakob.
Defereggen.
ScheitzJoh., Gasthofbesitzer, Hoben.
Stainer Isaias, Gastwirth, PrägTaten.
Stampfer Bernh., Restaurateur auf der
Prager-Hütte.
Steiner Virgil, Gasthofbesitzer.
Unterrainer Eduard, Bräuer u. Gast-
hofbesitzer.
Unterrainer Johann^ Photograph.
Wolsegger Johann, "
Inner-Oetzthal.
Sectionsleitung:
Praxmarer Ferdinand, Vorstand.
Gstrein Josef, Vorstand-Stellvertreter.
Grüner Josef, Cassier.
Kuprian Daniel, I
lin, /
Beisitzer.
Gärber Ingenuin
17 Mitglieder.
Brugger Martin, Hdlsm., Längenfeld.
Gärber Ingenuin, Kurat, Gurgl.
Grüner Jos., Handelsmann, Sölden.
Gstrein Jos., Gastwirth, Sölden.
Gstrein Peter Paul, Bergführer, Gurgl.
Härtling Ant, k. k. Postmeister, Telfs.
Hartmann Jos., Weinhändler, Meran.
Kuprian Daniel, Kurat, Vent.
Müller Alois, Gastwirth, Längenfeld.
Praxmarer Ferdinand, Lehrer. Sölden
San t er Jos., Gastwirth. Schnals.
Scheiber Alois, Bergführer, Gurgl.
Scheiber Josef, Gutsbesitzer, Vent
Scheiber Martin, Bergführer, Gurgl.
Scheib er Rupert, Bergführer, Soldes
Speckbacher Joh., Gastwirth, Stasu
Frau Suitner Louise. Mondschein
wirthin, Innsbruck.
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Kitzbühel— Pinzgau.
109
Kitzbühel.
Sectionsleitung :
Traunsteiner Johann Dr., Advocaturs-Candidat, Vorstand.
Fan k hauser Ludwig, Schulleiter, Schriftführer.
Traunsteiner Josef, Kaufmann, Cassier.
Neurauter Josef, Dr. und Stadtarzt, ] Angscun
v. Pilati Leopold Dr., k. k. Bezirks-Ge- S Mitglieder"
richts-Adjunct,
24 Mitglieder.
Berreiter Josef, Dr., k. k. Notar.
Fankhauser Ludwig, Schulleiter.
Fritz Leopold, Kaufmann.
Hafele Thoraas, Metzgermeister.
Haas Josef, Hotelbesitzer.
Hasler Anton, Notariats -Kanzlist.
Hochfilzer Georg, Brauereibesitzer.
Hochfilzer Jakob, Wirth, Jochberg.
Hub er Georg, Metzgermeister.
Kass walder Josef, Dr., Advocat.
Krimbacher Johann, Kitzbüchler
Horn-Restaurateur.
v. Lamberg, Hugo Graf
Neurauter Josef, Dr.. Stadtarzt.
k. k. Bezirks-
v. Pilati Leopold Dr.
Gerichts -Adjunct.
Kitz er Martin, Buchhändler.
Kitz er Ulrich, Gast wirth,
Schlechter Johann Georg, prakt. Arzt,
Kossen.
Strobl Emil, Notariats-Concipient
Traunsteiner Johann, Dr., Advoca-
turs-Candidat.
Traunsteiner Josef, Kaufmann.
Wal dl Johann, Gastwirth, Fieberbrunn.
Werner Anton, k. k. Aichmeister.
Wolfartsberger Peter, Kaufmann,
v. Wolkenstein, Anton Graf.
Pinzgau (in Zell am See).
Sectionsleitung.
Riemann Rudolf, Berlin, Ehren- Vorstand.
Fi 11 Josef, Bürgermeister, Vorstand.
Lergetporer Benedikt, Kaufmann, Vorstand-Stellvertreter.
Sterzinger Leopold, Kaufmann, Cassier.
Schwaiger Rupert, Gastwirth,
Bauer August, k. k. Steueramts-Controlor, )• Beisitzer.
Palla Franz, k. k. Bezirks-Thierarzt,
101 Mitglieder.
Ammerer Michael, Bäcker.
Anderl A., k. k. Oberförster, Leo gang.
Bauer August, k. k. Steueramts -Contr.
Frau v. Biegeleben Auguste, Weimar.
Birnbacher Anora, Wirth, Fusch.
Blank Hans, k. k. Gerichts -Adjunkt,
Frankenmarkt.
Bu ebner Anton, Bauer, Rauns.
Chris ton Johann. Gastwirth.
Clemens Bohuslav, Pharmazeut,
Esseg-Oberstadt.
Dick Barthlmä sen., Fischerwirth.
Dick Barthlmä jun., Badhauswirth.
Eberle Ferd. Dr., k. k. Bezirkshauptm.
Eder Jos., Bergführer.
§mbacher Anton, k. k. Postmeister,
Taienbach.
Embacher Alois, Bäcker.
Faistauer Theresia, Gasthofbesitzerin,
Saalfelden.
Fi 11 Josef, Bürgermeister.
Fiatscher Martin, Badbesitzer, Fusch.
Gadenstät t » r Math., Kaminfeger.
Gansl Gustav, k. k. Notar, Taxenbach.
Ganzer Georg, Tischlermeister.
Geister Engelbert, Kaffeehausbesitzer.
Gesl Josef, Wirth, Bucheben.
v. Glanz Karl, Ritter, k. k. Regierungs-
rath, Salzburg.
Gmachl Franz, Gastwirth, Bruck.
Goldspohn Hermann, Teichinspector,
Wriezen bei Berlin.
Granbacher Franz, Maurermeister
Grub er Joh.t prakt. Arzt, Taienbach.
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110
Pinzgau— Pongau.
Grub er Maria, Buchbinderswitwe.
He Udorf, Baron, Linkst.
Heitzmann Johann, Fleischhauer.
Herrisch Josef v., k. k. Oberförster,
Saalfelden.
Herzogenberg Br.,Bestvin b.Czaslau.
Hetz Anton, Bergfahrer, Kaprun.
Hof er Michael, Berg- und Hüttenverw.,
Leogang.
Hohenthal Adolf Graf, auf Dölkau.
Hohenthal, Graf, Hohenpriessnitz.
Holzner Michael, Hausbes., Saalfelden.
Hubinger Albert, Restaur., Schmitten-
höhe.
Hütt er Franz, Bergführer, Fusch.
Huyn Rudolf Graf, k. k. Regierungs-
beamter.
Kaczowsky Ferdinand jun., Apotheker.
Kastner Johann sen., Kaufmann.
Kastner Johann jun., Kaufmann.
Kostner Josef Dr., Advocat.
Krassnig Sebastian, Schuhmacher.
K r i m m 1 , Gemeinde- Vorstehung.
Lechner Lorenz, Bäcker, Neukirchen.
Lergetporer Benedikt, Kaufmann,
v. Lürzer Friedrich Dr., k. k. Notar,
Mittersill.
Martin Ferdinand Dr., k. k. Bezirksarzt.
MartienBen Ferd., Ingenieur, Wien.
Math aus Gustav, Eisenb.-Dir., Köln.
Mayböck Franz, Lehrer, Neukirchen.
May r Anton, Hotelier, Bruck.
Mayr Johann, Gasthofbesitzer, Bruck.
Moises Johann, Gastwirth, Taxenbach.
Mooshamraer Jacob, Silberarbeiter,
Saalfelden.
Neukirchen, Gemeinde-Vorstehung.
Neunhäuserer Johann, Hausbesitzer.
Nill Martin, Neukirchen.
Nösslinger Roman, prakt. Arzt, Bruck.
Palla Franz, k. k. Bezirks-Thierarzt.
P e 1 z 1 e r Mathias, Arzt, Rauris.
Piger Anton, Advocaturs-Concipient.
Pietz er Georg, Kammerbote.
Poensgen Alb., stud. med., Heideiberg
Poensgen Karl, Kaufmann, Düsseldorf.
Poschacher Georg, Postmeister.
Puschnigg Franz, Schiffsbesitzer.
Riemann Rudolf, Berlin.
Riemann Paul, Berlin.
Rojacher Joh., Bürgermeister, Rauris.
Salchegger Jos., Frohnw., Bucheben.
S a 1 z m a n n Josef, Altbürgermeister.
Scherr, Graf Thoss, Rossenochau.
Schernthaner Peter, Wirth, Gries.
Schett Albert, k.k. Postmeister, Neu-
kirchen.
Schett Theresia, k. k. Postmeisterin.
Mittersill.
Schiich er Johann, k. k. Respizient
S c h 1 ä f f e r Anton, Kaufmann, Mittersill.
Schmidt Hermann, k. k. Regierungs-
Commissär, Tamsweg.
Schwab Andr., Bürgermeister, Taxen-
bach.
Schwaiger Josef, Hötelier.
Schwaiger Josef, Brauer, Mittersill
Schwaiger Rupert, Gasthofbesitzer.
Schjerning Dr., Militärarzt, Berlin.
Sterzinger Leopold, Kaufmann.
Swobo da Franz, Oberingenieur, Wien.
Thalmay er Alois, Bürgermeister, Saal-
felden.
Thalmayer Jos., Kaufmann, Saalfelden.
Tropper Johann, k. k. Forsteleve.
Tschusi Ritter v. Schmidhofen.
Hallein.
Unterwurzacher Johann, Bergführer.
Neukirchen.
Wa genbichler Michael, Fleischhauer.
Wa 1 d , Gemeinde- Vorstellung.
Walguny Andreas, Badbesitzer, Fusch.
Waltl Elise, Wirthin, Krimml.
v. Weber Carl Dr., k. k. Statthaltern-
Secretär, Salzburg.
Weis 8 Adolf Dr. jur., Wien.
Witzleben Baron, Merseburg.
Wörnhart Hans, k. k. Schul-Inspector.
Pongau (in St. Johann). (8. s. 79).
Neu aufgenommen. (In Summe 110 Mitglieder.)
Aibl Johann, Hötelpächter, Hofgastein.
Apfelbeck Carl, k.k. Forst-Commissär.
B essler Georg, Bäckerm., Wildbad-
gastein.
Bieber Johann, Hofgastein.
Cur-Comite" in Hofgastein.
Frau Danzl Crescent., Realitätenbes.,
Badgaatein.
D a i e r Math., Hausbesitzer u. Lederer.
Hofgastein.
v. Ernst Karl, k. k. Steueramts-Contr..
Hofgastein.
Ebner Joh., Hausbesitzer u. Hutmacher.
Hutgast ein.
Fürstau er Anton, Gasthaus- tuxi
Realitätenbesitzer, Wildbadgastein.
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Pongau.
111
Frau Für atauer Katharina, Wildbad-
gastein.
Gasser Hans Dr., k. k. Bezirksrichter,
Hofgastein.
Gassenheider Martin, Buchhalter,
Wildbadgastein.
Gattermayer Wilh., k. k. Bezirks-
Commissär.
Gracher Josef, Uhrmacher, Hofgastein.
G r u b e r Thom., Gasthofbes., Hofgastein.
Gruber Joh., Realitätenbes., Wildbad-
gastein.
Grundner Rupert, Spitalmeister, Wild-
badgastein.
G s t r e i n Thom., Schmiedm., Hofgastein.
Gschwandtner Jos., k. k. Forstwart,
Hofgastein.
Hampl Andr., Hausbesitzerund Weiss-
gärber, Hofgastein.
Frau Haslinger Maria, Buchdruckers-
Gattin.
Höhenwarter Peter sen., Kaufmann,
Hofgastein.
Höhenwarter Peter jun., Kaufmann,
Hofgastein.
Holl ei 8 Alois, Viehhändl., Hofgastein.
Irnberger Mathias, Hausbesitzerund
Glaser, Hofgastein.
Irnberger Franz, Hausbesitzer, Hof-
gastein.
K a 1 1 n e r Georg, Gasthaus-u. Realitäten-
besitzer, Hofgastein.
K altner Jos., Bademeister, Hofgastein.
Karlstätter Ferd., Hausbesitzer und
Fleischhauer, Hofgastein.
Keil Victor, Apotheker, Hofgastein.
Knoll Jos., Curhausbesitzer, Wildbad-
gastein.
Krall Valentin, Hausbes., Hofgastein.
v. Kundratitz Carl, k. k. Forsteleve,
Werfen.
Frau Lainer Pauline, Hötelbesitzerin,
Wildbadgasteiu.
Lai reite r Alois, Pfarrer, Hofgastein.
v. L a s s e r Georg Ritter, Pfarrer, Werfen.
Mai er Michael, Privat, Wildbadgastein.
Moser Joh., Gastwirthund Realitäten-
besitzer, Hofjgastein.
Moser Ant., Realitätenbes., Hofgastein.
Moser Pet, Gasthofbesitzer, Hofgastein.
Moser Franz. Haus- u. Realitätenbes..
Hofgastein.
Mühlberger Josef, Miethhausbesitzer,
Wildbadgastein.
Plank Adam, k. k. Telegraphenamts-
Vorstand, Wildbadgastein.
Frau Plank Franziska, Wildbadgastein.
Rainer Georg, Realitätenbes., Harbach.
Rieder Hans, Postadministrator, Hof-
gastein.
Rieser Jos., Gasthaus- und Realitäten-
besitzer, Böckstein.
Röck Josef, Zimmermeister, Böckstein.
Rummel Georg, Cafe Belle-vue, Wild-
badgastein.
Schernthaner Math., Wildbadgastein.
Sephin Johann, Kaufmann, Hofgastein.
Senium pf Ferdinand, emer. Apotheker.
Hofgastein.
v. Schreibers Moriz, k. k. Gerichts-
Kanzlist, Hofgastein.
Schwaiger Anton, Hausbesitzer und
Bäcker, Hofgastein.
Spinner Norb. Dr., Gemeinde- u. Bade-
arzt, Wildbadgastein.
Stöckl Johann. Arzt, Hofgastein.
Stöckl Franz, Restaur.,Wildbadgastein.
Straubinger Jos. sen., Hötelier, Wild-
badgastein.
Straubinger Jos. jun., Realitätenbes.,
Wildbadgastein.
Straubinger Peter, Oekonom, Wild-
badgastein.
Straubinger Carl, Wildbadgastein.
T a f e r n e r Franz, Hausbesitzer u. Schuh-
macher, Hofgastein.
T rauner Ant., Pfarrer, Wildbadgastein.
Turry Emanuel, Kaufmann, Hofgastein.
Viehauser Jacob, Haus- u. Realitäten -
besitzer, Hofgastein.
We n g e r Heinr., Gasthaus- u. Realitäten-
besitzer, Wildbadgastein.
Windischbauer Alois, Kaufni., Wild-
badgastein.
Woitech Leo, k. k. subst. Förster, Hof-
gastein.
Zanetti Julius, Tapezierer, Wildbad-
gastein.
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112
Wolfsberg.
Wolfsberg.
Sectio nsleitung:
Schnerich Gotthard Dr., Vorstand.
Lürzer v. Zehenthal Franz, Vorstand-Stellvertreter.
Ruess Alois, Cassier.
Scherl Edmund, |
Högl Hago Dr., j
29 Mitglieder.
Beiräthe.
Bacher Julius, Buchhalter.
Duda Augustin Dr., Abt des Benedict. -
stiftes St. Paul.
Frankl Ernst, Gymnasial-Professor.
F rumin el Franz, pens. Ober-Ingenieur.
Gamsberger Simon, Gutsbesitzer.
Gratz Anton, Lehrer.
Hackhofer Paul, Kaufmann,
v. Herbert Franz Paul, Freiherr.
Herbert-Kerchhave E., Fabrikbesz.
v. Högl Hugo Dr., k.k. Gerichts -Adj ct.
Huth Alois, Apotheker.
L ö s c h n i g Max, Privat.
Lürzer Zehenthal Franz, Forstmstr.
Mann Ludw. Dr., Arzt.
Menner Carl, Handelsmann.
Offner Johann, Gewerke.
Pirk er W., Privat
Pres ehern Alfr. Dr., Advoc-Concipt .
Ritter Valerius, Reichsraths- Abgeordn .
Ruess Alois, Sparcasse-Buchhalter.
Scherl Edmund, Privat.
Schmied Laurent, Hötelkr.
Schnerich Josef, k. k. Notar.
Schnerich Gotthard Dr., Advocat
Sottschegg Franz, Lederfabrikant
Span gl er Theodor, k.k. Bezirks richter.
Wessnitzer Ferd., k. k. Ingenieur.
Winkler Carl, k. k. Gerichts -Adj unc t
W ö 1 w i c h Ferd. Dr., Advocat.
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AUSZÜGE
aus den
Jahres - Berichten der Sectionen
für 1880.
Algäu- Immenstadt.
Neu© Wege wurden hergestellt am Hohen Ifen und vom Steineberg ge^en
den Mittag. Wegverbesserungen wurden vorgenommen am Gaishorn, Daumen,
Hochvogel, Iseler und an der Mädelegabel, sowie am alten Weg vom Stürben
nach dem Steineberg.
Wegweiser kamen im Weissachthal, am Fellhorn und vom Steiueberg auf
den Mittag zur Aufstellung.
Die Hauptthätigkeit blieb jedoch der Bau eines Unterkunftshauses auf dem
Hochvogel. Hier dürfte zuuächst hervorzuheben seio, dass auf Ansuchen der Vor-
standschaft Se. k. Hoheit Prinz Luitpold von Bayern als Eigenthümer des
betreffenden Territoriums am Hochvogel die Erlaubniss zur Erbauung des ge-
nannten Unterkunftshauses in huldvollster Weise zu gewähren geruhten. Der
Bau und die Einrichtung desselben wurde zu 3300 M. veranschlagt und be-
kanntlich von der General - Versammlung in Reichenhall die zu diesem Zweck
beantragte Subvention von 1500 M. genehmigt. Die fehlenden 1800 M. sollen theils
aus den Mitteln der Section im heurigen und in den kommenden Jahren, theils im
Weg der Beisteuer von Nachbarsectionen aufgebracht werden. Mit dem Bau des
Hochvogel-Hauses wurde aml. August begonnen und derselbe in der überraschend
kurzen Zeit von 6 Wochen fertig gestellt; eine enorme Leistung, wenn man be-
rücksichtigt, dass das Material 2 Stunden weit immer bergauf geschleppt werden
musste. Da nur noch die Einrichtung erübrigt, so kann die Unterkunftshütte
schon mit Beginn der Saison 1881 der Benützung übergeben werden.
Die Bibliothek zählt ca. 160 Nummern und besteht vorzugsweise aus alpinen
und wissenschaftlichen Werken, Reisehandbüchern, touristischen und unterhal-
tenden Schriften ; ein gedruckter Katalog wurde an die Mitglieder vertheilt.
Monats -Versammlungen wurden 9 und zwar im Sommer auf der Kegelbahn
und in der übrigen Zeit im Vereinslocal auf der Post abgehalten. Vortrage
hielten die Herren: Ed. Probst über die österreichischen Alpen, u. z. über das
Alpenvorland, das Todte Gebirge und die Venediger - Gruppe, sodann in einem
zweiten Vortrag Mittheilungen über eine Nacht auf dem Vesuv ; Amtsrichter v.
Wächter, über seine Wanderungen in den Tauern; Inspector Dietrich, humo-
ristische Erzählung seiner Reiseerlebnisse auf den Bergen und in den Thälern der
Schweiz; Hiebeier, über seine mit 3 Mitgliedern unternommene Besteigung der
Scesaplana und in einem weiteren Vortrag seinen Ausflug von Reichenhall nach
Berchtesgaden, Königssee, Hallein etc. etc.; F. F. Fleschhut, über die Be-
steigung des Zwiesel bei Reichenhall und des Hochkönig.
Die General- Versammlung wurde von 8 Mitgliedern besucht und die Section
vom II. Vorstand Herrn Hiebe ler vertreten.
Mi't;lieder-V«rzcicbni83 iSfcl.
6
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114
Algäu-Kempten — Augsburg— Austria.
Algäu- Kempten.
Als Hauptaufgabe hatte sich die Section gesetzt, die Herstellung eines Weges
über das Mädelejoch anzubahnen. Der bisherige Pfad ist, insoweit er durch den
Sperrbachtobel führt, zeitweise gar nicht oder doch nur mit Gefahr passirbar.
Es wird eine Verbesserung des Weges angestrebt, weil er an sich zu den interes-
santesten der Algäuer Alpen gehört und in Verbindnng mit einer entsprechenden
Unterkunft auf der Obermädelealpe die beiden höchsten Spitzen der Gruppe, den
Krottenkopf und die Mädelegabel, verhältnissmässig leicht zugänglich machen
würde; weil er ferner am besten den Zugang zu den bisher wenig besuchten Lech-
thaler Alpen vermittelt, welche sich, wenigstens theilweise, als künftiges Arbeitsfeld
für die Sectionen des Algäu empfehlen dürften. Da der fragliche Weg die be-
deutenden Orte Oberstdorf und Holzgau verbinden würde, so glaubte die Section auf
deren Mitwirkung — insbesondere auf die des meistbetheiligten Holzgau —
rechnen zu dürfen , und fasste desshalb die Herstellung eines Saumweges
in's Auge. Einige Mitglieder der Section haben wiederholt an Ort und Stelle
unter Zuziehung von Sachverständigen Augenschein genommen, wobei die
Ausführbarkeit des Projectes constatirt wurde, und haben mit sämmtlichen Be-
theiligten eingehende Unterhandlungen gepflogen; ein auf Ansuchen gefertigter
Kostenvoranschlag entzifferte aber eine so hohe Summe , dass an die Aus-
führung nicht gedacht werden durfte. Doch ist die Hoffnung nicht aufgegeben,
dass sich der Weg auf wohlfeilere Art herstellen lasse.
Auf dem Weg von Kempten nach dem Schwarzen Grat liess die Section
Wegweiser anbringen.
Die Sommermonate ausgenommen fanden monatliche gesellige Zusammen-
künfte im Gasthaus zur Post statt, in welchen folgende Herren Vorträge hielten :
v. Kirschbaum, über die Oetzthaler Gruppe, insbesondere die Weisskugel;
Brack er, über den Grossglockner ; v. Kolb, über Jungfrau, Ortler, Cevedale —
nach einem zur Verfügung gestellten Manuscript des Herrn v. Hörmann;
Bracker, über das Finsteraarhorn; v. Kirschbaum, über die Dolomiten,
insbesondere den Anteiao.
Augsburg.
Die Section verlegte den Schwerpunkt ihrer Bestrebungen in die Förderung
und Entwicklung des innern Vereinslebens. Während der Wintersaison wurde
wöchentlich ein Vortrag gehalten, (s. M.*) Während der Sommermonate stand eine
Kegelbahn zur Benützung der Mitglieder.
Die Thätigkeit der Section nach aussen besteht in folgendem : Die Hoch-
vogel-Hütte wurde mit M. 200 subventionirt; M. 32 als ordentlicher und M. 100
als ausserordentlicher Beitrag der Führer - Unterstützungs - Casse überwiesen.
Ferner betheiligte sich die Section an der von der Kunstabtheilung der Section
Austria veranstalteten Verloosung, sowie an jener zu Gunsten österr. Fach-
schulen. Als Mitglied trat die Section dem Deutschen Schulvcrein bei. Eine
Anzahl von Jugendschriften wurde den deutschen Schulkindern zu Lusenia als
Geschenke übermittelt.
Austria.
Die Section hat am 28. Juni die Austria-Hütte am Brandriedel (Dachstein-
Gruppe) eröffnet (s. M.) und nunmehr mit dem zunächst der Hütte befindlichen
Besitzer einer Alpenwirthschaft, dem Schütterbauer, ein üebereinkommen zur Be-
treung und Bewirtschaftung der Hütte getroffen, ro dass Besucher in der Reise-
saison auf gute Unterkunft bei massigen und fixirten Preisen rechnen können.
*) Siehe Mittheilungen 1«80.
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Austria — Berchtesgaden.
115
Die Section glaubte auch das Oetachergebiet iu den Bereich ihrer Thätigkeit
ziehen zu sollen, indem sie zu dem schönen Aussichtspunkt auf den Brand-
mauern einen Weg herstellen Hess und hiezu 40 fl. 40 kr. in Ausgabe brachte.
Bau und Einrichtung der Austiia-Hütte kosteten 4015 Ü. 5(3 kr., so dass die
Section einschliesslich der 40 fl. 40 kr. für die Herstellung des Weges auf die
Brandmauer und des der Section Klagenfurt f&r die meteorologische Beobachtungs-
station amHochobir gespendeten Beitrags von 50 ü. in den letzten sieben Jahren
für alpine Bauten und Unternehmungen eine Gesammtsumme von 18.125 Ü. 22 kr.
verausgabt hat.
Das Itinerar-Coinite hat den „Führer durch das Salzkammergut und die
angrenzenden Gebiete zwischen der Salzach und £nn6u vollendet, (s. M.) Der
11. Theil „Von der Enns bis zur Leitha" und „Von derMur bis zur Donau" wurde
bereits der Bearbeitung unterzogen.
Die Section war ausser bei der General- Versammlung in Reichenhall bei der
Jahres-Versanmilung des S. A.-C, beim XHI. Congress des CA. I., sodann bei Er-
öffnung der Nevesjoch-Hütte, Elend-Hütte, der Wischberg-Hütte, der neuen Schutz-
häuser des Ö. T. C. am Schneeberg, an der Hohen Veitseh und im Triglavgebiet
vertreten.
Für die durch den Brand in Nauders Verunglückten wurden in Folge ein-
geleiteter Sammlung 61 fl. 50 kr. gespendet. Aus dem bei der Section befindlichen
Unterstützungsfond (Carl Schneider-Fond) wurden einem um seinen Führerlohn
verkürzten Führer imPongau 5 fl., den Hinterbliebenen des Führers Angelo Dimai
in Cortina 25 fl. und dem schwer erkrankten Führer Fiala am Semmering 25 fl.
verabfolgt.
Proviantdepots bestehen in Kamsau bei Schladnüng, auf der Rudolfs-
Hütte und auf der Rainer-Hütte.
Als eine besonders hervorzuhebende werthvolle Spende ftlr die Sammlungen
ist das Geschenk des Mitgliedes Herrn Anton Fischer Ritter v. Ankern
zu bezeichnen, welcher die in seinem Besitz gewesenen Originalpanoramen des
Hochschwab und der Hohen Salve (beides Oelgemälde in je 4 grossen Abtheilungen)
von Markus Peruhart der Section in das Eigenthum übertrug.
Berchtesgaden.
Die Section richtete wie früher ihr Haupt- Augenmerk auf den Weg- und Hütten-
bau, und Dank der namhaften Subventionen aus der Centralcasse wurde es auch
theilweise ermöglicht, den gerechten Anforderungen der Touristenwelt zu ent-
sprechen. Hauptsächlich liess sich die Section die Fertigstellung der Funtensee-
Hütte angelegen sein, dieselbe wurde ausgebaut und mit dem nöthigen Inventar ver-
sehen, so dass nun für 20 Personen Unterkunft geschaffen ist. Bergführer Michael
Brandner von Königsee übernahm die Aufsicht über die Hütte, mit der Ver-
pflichtung, einen eigenen Hausmeister zu bestellen, welchen Anforderungen derselbe
auch in prompter Weise entsprochen hat.
Ueber Wegbauten ist Folgendes zu berichten : Von Oberlahner nach Funteu-
see wurde mit dem Bau eines nähern Weges mit Umgehung der Himmelsstiege
begonnen.
Auf dem neuerbauten Steig vom Watzman-Hocheck auf die Mittelspitze
wurden eiserne Geländer angebracht, der ganze Wegbau ist fertig und erfreut sich
der grössten Anerkennung.
Auf die Kneiflspitze wurde ein Fussteig hergestellt und die nöthigen Weg-
zeichen und Tafeln angebracht, zugleich wurde der Besitzer des Grundstückes
animirt, auf der Mitte des Weges eine Wirthschaft zu eröffnen; das Fremdenbuch
weist einen Besuch von 309 Personen nach.
Ausser ebengenannten Wegbauteu wurden die Weglinien Oberlahner-
Trischübl und Mitterbach- Scharitzkehl- Vorderbrand mit rothen Farbzeichen ver-
8*
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116
Berchtesgaden — Breslau — Coburg.
«eben und die alten Wegzeichen auf der Linie Iris chübl- Hundstodschneid und
Bischofswies-Todter Mann corrigirt.
Der Section Hamburg, welche sich eine Verbesserung des Bergfuhrerwesen>
zur Aufgabe gestellt, wurden die hiesigen Bergführer -Verhältnisse mitgetheilt
und zugleich Vorschläge zur Hebung des Bergführerwesens gemacht.
Einem dringenden Bedürfniss abzuhelfen, wurde von der Section einltinerar
für das Berchtesgadner Land herausgegeben, welches ausser einer Anleitung für
Ausflüge auch die hier giltigen und für den Fremdenverkehr wichtigen Tarif«.*.
Post- und Bahnanschlüsse, Höhen Verzeichnisse etc. enthält, sowie ein Routennetz
als Beilage beigelügt.
Breslau.
Im Anschluss an die Januar -Versammlung wurde das Stiftungsfest durch
ein Abendessen gefeiert. Ans dem Sections- Vorstand schied mit dem Ostertermin
Herr Prof. Dr. v. Lasaulx in Folge seiner Berufung an die Universität KicL Er
hatte die Anregung zur Gründung der Section gegeben und als ihr zweiter Vor-
sitzender durch lebhaftes Interesse, persönliche Liebenswürdigkeit und anregende
Vorträge sich um das Gedeihen derselben die grössten Verdienste erworben. Bald
darauf sah sich Herr Geh. Regierungsrath Dr. Neumann durch andauernde
Kränklichkeit genöthigt, den Vorsitz der Section niederzulegen und konnte auch
durch die Bitten des Vorstands, der inzwischen Herrn Prof. Dr. Eck zum zweiten
Vorsitzenden cooptirt hatte, nicht zur Zurücknahme dieses Schrittes bewogen
werden. Eine demzufolge auf den 29. Mai berufene ausserordentliche General-
Versammlung gab dem Vorstand diejenige Zusammensetzung, welche er auch für
das Jahr 1881 behalten hat, und erwählte ausserdem unter bezüglicher Statuten-
änderung Herrn Geheimrath Neu mann zum Ehrenpräsidenten der Section. Doch
schon am 29. Juni erlag derselbe seinen Leiden. Es ist hier nicht der Ort, die
Verdienste dieses Mannes um die Wissenschaft oder auch nur um die Erforschung
der Alpen zu würdigen, wohl aber Zeugniss abzulegen von der peinlichen Pflicht-
treue, die ihn kennzeichnete und mit der er sich trotz zunehmender körperlicher
Gebrechen der Leitung der Section seit ihrem Bestehen gewidmet hat, sowie von
dem sittlichen und wissenschaftlichen Ernste, der seiu ganzes Wesen erfüllte und
den er auch den Bestrebungen der von ihm geleiteten Section mitzutheilen
verstand.
Am 12. und 13. Juni unternahm die Section einen Sommerausflug nach dem
Braunauer Stern und der Heuscheuer bei Wünschelburg und wurde auf das herzlichste
von ihren in der Grafschaft Glatz ansässigen Mitgliedern bewillkommt
Vorträge wurden gehalten von Prof. Dr. Eck über eine Besteigung des Pü
Pisoc; Privatdocent Dr. Gothein, Alpenwirthschaft im Mittelalter; Prof. Dr.
Parts ch, das Grosse Wiesbachhorn mit Abstieg zum Glocknerhaus; Prof. Dr.
v. Lasaulx, die neueren Theorien der Gebirgsbildung; Dr. med. Parts ch. Be-
steigung des Monte Cristallo bei Schluderbach; Prof. Dr. Dorn, über natürliche
Eishöhlen, insbesondere die Dobschauer Eishöhle in der Tatra ; Gymnasiallehrer
Dr. Michael, Wanderungen in den Cottischen Alpen; Gymnasiallehrer Thalheim,
der Dachstein; Premierlieutenant a. D. v. Burgsdorff, die Eneiflspitze bei
Berchtesgaden; Gymnasiallehrer Dr. Lehmann, Touren im Salzburgischen; Prof.
Dr. Seuffert, die General-Versammlung in Reichenhall; Prof. Dr. Dorn, über
Windhöhlen; Gymnasiallehrer Dr. Michael, eine Besteigung des Monte rotondo
auf Corsika.
Coburg.
Es fanden 9 in der Regel zahlreich besuchte Versammlungen statt, von denen
die eine am 15. Januar die Mitglieder zu einem gemeinschaftlichen Abendessen
vereinte. In 6 derselben wurden grössere Vorträge gehalten, und zwar von den
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Coburg— Constanz— Darmstadt.
117
Herren: Dr. Graf, über Touren in Tirol, Kärnten, Istrien und Norddalmatien ;
Sanitätsrath Dr. Florschütz, über die Ampezz&ner Dolomiten; Kaufmann Albert
Simon, über Touren in den Hohen Tauern und Dolomiten; Capitän zur See
Ratzeburg, über Touren von St. Moritz und St. Gertrud aus, speciell über Be-
steigung des Ortler; Kaufmann Otto Simon, über die Oberammergauer Passions-
spiele, Touren in den Algäuer Alpen und Hochtouren vonPontresina aus; Dr. phil.
Baldamus, als Gast, über eine Maitour in die Rhätischen Alpen mit besonderer
Berücksichtigung der Thierwelt.
Am 30. Mai wurde unter zahlreicher Bctheiligung ein gemeinschaftlicher
Ausflug nach dem benachbarten Plestener Berg unternommen.
Folgende wichtigere Versammlungs-Beschlüsse wurden gefasst: 1. Darauf
hinzuwirken, dass in der Stadt Coburg ein sogenanntes Wetterhäuschen errichtet
werde. 2. Ein alpines Herbarium für die Section anzulegen ; es erging desshalb au
alle Mitglieder der Section die Bitte, bei ihren weiteren Gebirgstouren gesammelte
Pflanzen mit Angabe des Fundortes an Herrn Dr. phil. Ortloff in Coburg zu dem
bezeichneten Zweck einsenden zu wollen.
Constanz.
Vorträge: Herr Kreisschulrath Seiz, Piz Languard, Brenta alta und
Grossvenediger. Die Vorträge wurden wesentlich durch eine von Herrn Lieutenant
v. Seyfried angefertigte Kartenskizze unterstützt. Herr Fabrikant Würtenberger
sprach über die Strömungen des Festen im Innern unseres Planeten ; er stützte
sich auf die neue geologische Theorie des Dr. Wettstein in Zürich, nach welcher
nicht nur die tropfbarflüssigen und gasförmigen Stoffe, sondern auch die festen
Körper eine langsame, aber stetige raoleculare Verschiebung erleiden. Herr Prof.
Zengerle schilderte den Eindruck, welchen der Bergsturz bei Achdorf im
Wutachthal auf ihn gemacht und brachte diese Naturscene durch zwei Landschafts-
bilder zur Anschauung. Herr Fabrikant Koblenzer, über die Scesaplana, insbe-
sondere über die Grossartigkeit der Aussicht. Herr Apotheker Baur jun., über die
Tour zum Lüner See. Herr W. Strauss referirte über den Verlauf der General-
Versammlung in Beichenhall.
Die Geselligkeit fand durch verschiedene Veranstaltungen entsprechende
Pflege, wesshalb denn auch die Vereinsabende regelmässig und meist zahlreich
besucht waren.
Darmstadt.
Die am Schluss des Vereinsjahres 1879 verzeichnete Mitgliederzahl von 63,
zu deren Erreichung die Section einen Zeitraum von 9 Jahren bedurfte, erhöhte
sich 1880 nach Abrechnung von 4 Ausgeschiedenen auf 104.
Auch der gesellige Verkehr bot manches Erfreuliche. In erster Linie steht
das Fest des zehnjährigen Bestandes dieser Section (siehe Mittheilungen). In den
Monats-Versammlungen kamen folgende Reiseschilderungen zum Vortrag: Herr
Professor Dr. Heumann, Ausflüge vom Berninahospiz; Herr G. Schwab, Be-
steigung des Biberkopfs ; Herr Fabrikant Büchner, Reise in Italien; Herr Cassier
Krebs, vom Bodensee bis zum Ortler; Herr Ober-Rechnungs-Revisor Scharch,
Tour du Montblanc. Ferner ist noch der interessante Vortrag des Herrn Professor
Dr. L e p s i u 8 über die geologische Beschaffenheit der Umgegend von Darmstadt
hervorzuheben. Von den zwei während des Sommers unternommenen Ausflügen
berührte der eine den Taunus, der andere — eine geologische Excursion in
Gemeinschaft mit dem naturwissenschaftlichen Verein unter Leitung des Herrn
Professor Dr. Lepsius — die Umgebung von Darmstadt.
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Erzgebirge-Voigtland— Fichtelgebirg.
Erzgeblrgisch-Voigtländische Sectlon.
In acht von der Section abgehaltenen Monats-Sitzungen, von welchen
fünf in Zwickau, zwei in Werdau und eine in Glauchau stattfanden, wurden folgend?
grössere Vorträge gehalten. Von den Herren: Landesgerichtsrath Lehmann,
aus dem Pitzthal (Wildspitze); C. Facilides, Piz Surlei und Piz Julier:
Rechtsanwalt Temper, Dreiherrn spitze; Pastor Jentsch, Besteigung de*
Monte Cristallo; Ober-Postsecretär Rothmaler, Wanderungen in Tirol:
Oberlehrer Schnorr, eine Bergfahrt auf den Greiner; Landgerichtsratb
Lehmann, über das Brentagebirge (Brenta alta); Hüttenmeister Müller,
eine photographische Excursion in das Adamellogebiet. In den Monaten Juni
und Juli traten an die Stelle der Monats-Sitzungen gemeinschaftliche Ausflüge,
von denen der eine auf den Kuhberg bei Schönheide sich besonders zahlreicher
Betheiligung seitens der Sections-Mitglieder zu erfreuen hatte. 36 Mitglieder
besuchten die Alpenländer. Meteorologische Tagebücher führten die Herren Ober-
lehrer Schnorr in Zwickau und Amtsrichter Temper in Chemnitz. Ein
besonderes Verdienst hat sich Herr Hüttenmeister Müller in Oberschlemn
dadurch erworben, dass er auf seinen Touren im Adamellogebiet eine Reihe
photographischer Aufnahmen gemacht (siehe Mittheilungen) und hiervon eine
Collection der Section als Geschenk verehrt hat.
An Unterstützungen wurden gewährt: 60 M. den Abgebrannten in
Nauders; 30 M. den Hinterlassenen des Bergführers Angelo Dimai in Cortinft
d'Ampezzo ; 24 M. HO der Führer-Unterstützungs-Casse in Hamburg.
Bei der am 12. December 1880 statutenmäßig abgehaltenen General- Ver-
sammlung wurden die bisherigen Vorstands-Mitglieder für das Jahr 1881
wieder gewählt.
Fichtelgebirg.
Nach wie vor war das Fichtelgebirg der Hauptgegenstand der Sorge und
Thätigkeit der Section. Das Netz der von ihr angelegten Wege und Steige auf und
zu allen wichtigeren Höhen ist erweitert worden, und wenngleich für die Zukunft
noch vieles zu thun übrig bleibt, so ist doch wesentliches bereits fertig gestellt
oder doch wenigstens im Werke. Als im abgelaufenen Jahre ausgeführt sind
namentlich hervorzuheben: 1. der Verbindungssteig zwischen Haberstein und
Kösseine, welcher es ermöglicht, die Louisenburg, den Burgstein, Haberstein und
die Kösseine auf dem kürzesten Weg zu einer Rundtour zu vereinigen ; 2. der
Steig vom Silberhaus zu dem jetzt erst für Touristen leicht zugänglichen inter-
essanten Girgelstein; 3. die Vermehrung der Wegweiser, welche auch fernerhin
noch der Sectionsleitung angelegen sein wird; 4. die Vollendung der Schutzhütte
mit den dazu gehörigen Anlagen auf dem Gipfel des Schneebergs. Die Hütte mit
Umgebung befindet sich nunmehr in einem Zustand, welcher allen billigen
Ansprüchen genügen dürfte, und ist auf allen Hauptrichtungen des Anstiegs
tinschwer zu erreichen. Die vorgenommenen Arbeiten erstreckten sich im letzten
Jahre besonders auf die Planirung des Platzes auf der Ostseite des Backöfele-
Felsens, woselbst steinerne Tische und Bänke angebracht wurden. Auf Kosten de«
k. Forstärars wurde ferner eine auf den Felsen selbst führende neue, solide Holz-
treppe und oben eine Plattform mit sicherem Geländer hergestellt, welche zugleich
die höchste Erhebung des Berges und des ganzen Fichtelgebirgs bildet, 1064 m
ft. M.; 5. Mit Zuhilfenahme von Zuschüssen der k. Kreisregierung von Oberfranken
und der Gemeinde Kirchenlamitz wurde auf dem mit einer Ruine gekrönten Fels-
gipfel des Epprechtsteins die verfallene Aussichts-Tribüne erneuert, eine kleine
hölzerne Schutzhütte erbaut und die Zugänge und Wege wieder hergestellt
Auf Anregung von Seiten der Section sind ferner 1880 von den k. Forst-
behörden auf Staatskosten folgende Arbeiten ausgeführt worden: a) der schon im
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Fichtelgebirg— Frankenwald— Frankfurt a. M.
119
Jahre 1879 mit einem eleganten und doch soliden Holzgeländer und guten Treppen
versehene Weissmainfelsen am Ostabhang des Ochsenkopfs erhielt einen Tisch
von Granit mit Grün Steinplatte und eine Ruhebank. Dieser schon an und für sich
sehr interessante Punkt gewährt, abgesehen von weiter Ausschau nach Süden und
Norden hauptsächlich den Anblick des Westabhanges der Schneebergkette mit
Weissmain- und Fichtelnabthal; b) vom Weissmainfelsen wurde ein guter Gang-
steig zu der um Stunde Weges höher gelegenen WeissmainqueUe angelegt,
diese selbst aber, welcher wegen gänzlichen Verfalls der Einfassung die Ver-
sumpfung drohte, neu und massiv gefasst, der Platz vor derselben geebnet und mit
Ruhebänken versehen; c) die Stahlquelle im Weissmainthal zwischen Bischofsgrün
und Röhrenhof wurde ebenfalls neu gefasst; d) zur Ausführung kam ferner die
Verbindung der Saalquelle mit dem Waldstein durch einen neuen Gangsteig
unter Mitbenützung älterer Wege; e) die auf den Nusshardtfelsen fahrende
schlechte Leiter wurde durch eine feste Holztreppe mit Geländer ersetzt.
Ausser der ordentlichen Jahres- Versammlung fand eine weitere Versammlung
am 28. November und viei grössere Ausflüge statt, nämlich auf die Kösseine, auf
den Schneeberg, den Waldstein und Epprechtstein, sämmtlich vom schönsten
Wetter begünstigt. Zu dem Ausflug auf die Kösseine erschien auch der hochver-
ehrte Protector der Section, der k. Regierungs-Präsident Herr v. Bure htorff
zu Bayreuth, und beehrte das Fest mit seiner Gegenwart.
In den Sections-Versammlungen wurden Vorträge alpinen Inhalts gehalten
und hiebei namentlich die touristische Seite hervorgehoben, für welche sich
besonderes Interesse zeigte, zumal es leider nicht gerade vielen Mitgliedern
möglich ist, die Alpen zu besuchen.
Frankenwald.
Vorträge wurden vom Sectionsvorstand M. Seelinger gehalten: über
die Alpensagen, über eine Tour in der Göllgruppe, über die Edelraute, über den
Untersberg bei Salzburg, über die Alpenrose, über die bairischen Voralpen. Am
15. Januar wurde die statutenmässige General- Versammlung zu Nordhalben abge-
halten, wobei der Jahresbericht und die Cassagebahrung pro 1879 bekannt
gegeben und der seitherige Sectionsausschuss für 1880 wieder bestätigt wurde.
Im alpin ausgeschmückten Vereinslocal findet sich täglich eine Anzahl von
Mitgliedern zu geselligem Thun und Treiben zusammen und auch von Seite
der in der Umgebung wohnhaften Mitglieder erfreut sich der Sectionssitz eines
äusserst zahlreichen Besuches.
Ausflüge in die Umgegend fanden drei statt, nämlich: Am 1. Januar nach
Jägersruhe, am 11. Januar nach Lobenstein, am 4. Februar nach Wurzbach.
Frankfurt a. M.
In den Monatssitzungen im Senckenbergianum wurden folgende grössere
Vorträge gehalten: Herr Dr. H. Loretz, A. Heim's geologische Arbeiten Über
die Tödi - Windgällengruppe ; Herr E. Thomas, Besteigung des Olperer; Herr
F. Wirth, ein Eislauf über den Bodensee. Herr Dr. Petersen, aus dem Salz-
kammergut; Derselbe, vom Königssee über das Steinerne Meer nach Saalfelden im
Pinzgau; Derselbe, Besteigung des Grand Pelvoui; der Col des Ecrins; Herr
F. Bröckelmann, les Tours Sallieres im Wallis; Herr C. Pfeiffer, aus der
Hohen Tatra; Herr Dr. med. F. Ohlenschlager, Balferinhorn und Weissmies.
Herr Professor F. Klocke in Freiburg setzte seine Untersuchungen über die
Gletscherbewegung fort.
Gesellige Zusammenkünfte fanden alle vierzehn Tage in der Rosenau statt.
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Gera— Graz —Hamburg.
Gera.
Die Section hielt ausser der General-Versammlung 10 Vereinssitinngen ab,
in denen folgende grössere Vorträge stattfanden: Pastor Pätz, durch Tirol
nach Venedig. H. Mörle, aus der Oetzthaler Eiswelt. H. Mörle, von Zennatt
zum Breithorn und Gletscherwanderungen in der Monte-Rosa-Gruppe. Rechts-
anwalt Müller, auf dem Findelen-Gletscher. Gymnasiallehrer Dr. Büttner,
vom Ramoljoch nach Vent und auf die Kreuzspitze. Neben diesen umfassenderen
Vorträgen wurden noch verschiedene andere kleinere Mittheilungen alpinen Cha-
rakters gemacht, die manches anregende boten, und von denen hier nur Erwähnung
finden möge : Die Leipziger-Hütte am Adamello. — Einen recht genussreichen
Abend bereitete ein Mitglied durch Vorführung trefflicher Alpenlandschaften und
Städtebilder mittels eines ausgezeichneten Sioptikons.
Graz.
Die Section hielt sechs Monats -Versammlungen (Vorträge s. M.), sowie am
20. December ihre Jahres- Versammlung ab. Am 6. März feierte dieselbe durch
ein Festbanket ihr zehnjähriges Bestehen.
Das wichtigste Ereigniss für die Section war der in der Monats-Versammlung
vom 14. Juni einstimmig gefasste Bcschluss, im wildschönsten Theile der Dolomit-
alpen, in der Primör-Gruppe, eine Hütte mit dem Namen Grazer Hütte zu erbauen,
welche namentlich für die Besteiger der Pala di San Martino und der Cima di
Rosetta von nicht zu unterschätzendem Vortheil wäre. Die General -Versammlung
in Reichenhall hat auch 600 fl. zu diesem Zwecke bewilligt Die Section tritt
mithin in die Reihe der bauführenden Sectionen und hofft ihre erste Schöpfung
auf diesem Gebiet zum Beginn der Saison 1882 der Benützung übergeben zu
können.
Hamburg.
Die Angelegenheiten der Führer-Ünterstützungs-Casse wurden, wie im
vergangenen Jahr, von dem dazu niedergesetzten Comite geleitet, das in der
Januar- und Juli- Versammlung den Statuten gemäss Bericht und Abrechnung
gab. — In der Sitzung vom 5. Mai wurde eine Auction der von Herrn C. B enzi en
in Berlin der Section gütigst zum besten der Führer-Unterstützungs-Casse über-
sandten Skizzen veranstaltet, und ergab dieselbe das freudige Resultat von
114 Mark 40 Pf.
Der in der October- Versammlung 1879 beschlossene Wegbau am Ortler
zur Abschneidung des Kamins wurde in diesem Jahre fertiggestellt und erhielt
den Namen „Hamburger Weg", die Eröffnung des Weges erfolgte Ende Juli, und
die Section hat die Freude, für diesen ihren ersten Bau in den Alpen allseitige
Anerkennung gefunden zu haben. Der Weg ist von den Gebrüdern Pichler
in Gomagoi, in sehr guter und praktischer Weise, bis auf eine kurze Strecke nahe
dem Ortler-Gletscher hergestellt, der Ausbau dieser letzten Strecke erfolgt laut
Contract 1881. Der allen Touristen so lästige Kamin ist jetzt vollständig beseitigt,
der Weg geht direct vom Tabaretta- Gletscher ab und umgeht die Nase der
Tabarettaspitze.
Angeregt durch eine Mittheilung des Herrn Grallert in der Sitzung vom
8. März, betreffend einen Vorfall, der das Vorhandensein hochgradiger Uebel stände
im Führerwesen zeigt, beschloss die Section die Niedersetzung einer Commission,
um den Versuch zu machen, einen Einfluss auf das Führerwesen zu gewinnen und
hierfür eventuell ihre xur Verfügung stehenden Mittel zu verwenden. Diese Com-
mission, bestehend aus den Herren Dr. F. Arning, Vorsitzender, R. Wichmann,
Schriftführer, H. Seippel, W. Grallert und Dr. J. Buchheister, int mit dem
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Hamburg— Hoch-Pusterthal.
121
Central-Aassehuss in Verbindung getreten nnd hat bereits die Ordnung mehr-
facher Angelegenheiten, gemeinsam mit dem Führer-Comite* des Central-Aus-
schnsses, in Angriff genommen. — Die Commission hat sich ausserdem durch ein
Circulär an sämmtliche Sectionen unseres Vereins gewandt, um auf diese Weise
weiteres Material für ihre Thätigkeit zu gewinnen; es steht zu hoffen, dass die
Section mit diesem Vorgehen Anklang bei den übrigen Sectionen finden wird; für
berichtigt dazu hielt sie sich dadurch, dass sie als Verwalterin der Führcr-Unter-
stützungs-Casse ein besonderes Interesse an allen Führer-Angelegenheiten hat.
Die Section trat dem Haide-Cultur-Verein für Schleswig-Holstein mit einem
jährlichen Beitrag, sowie dem deutschen Schulverein in Wien mit einem ein-
maligen Beitrag Ton 20 fl. bei. — Der Section Pongau wurde für die Hütte am
Hochkönig ein Beitrag von 50 Mark bewilligt.
Durch eine unter ihren Mitgliedern veranstaltete Subscription gelangte die
Section für 450 M. in den Besitz sechs neuer werthvoller Reliefs der Stubaier und
Oetzthaler Gruppe. Die Section hat hiedurch ein bis jetzt in seiner Weise einzig
dastehendes Werk erworben, für dessen Herstellung in so vollendeter Weise
Herrn Geometer Imkemeyer der entschiedene Dank der Section gebührt; die
Relief* wurden zur Ausstellung während der General- Versammlung nach Reichen -
hall gesandt und fanden dort allseitigen Beifall.
Die Section sleitung hat fünf Sitzungen gehalten, Sections-Versammlungen
fanden sieben statt. — In der Januar- Versammlung wurde der bisherige Vorstand
wiedergewählt, später sah sich Herr G. Dehn leider genöthigt das Amt des
Cassiers niederzulegen und trat an seine Stelle Herr A. v. Holten.
In den Sections-Versammlungen wurden folgende angekündigte Vorträge
gehalten: Dr. Herrn. Gossler, Touren in den Berner Alpen (Jungfrau, Aletsch-
born, Lauterbrunner Breithorn ■ ; R. Wich mann, Besteigung des Hochgall, Wild-
gall und Schnebigen Nock an einem Tage: H. Seippel, die Algäuer Alpen
(Mädelegabel) ; Dr. J. Buchheister, Besteigung des Habicht; Dr. F. Arning,
Schneesturmund Hochgewitter am Monte Rosa; A. v. Holten, Bericht über die
General-Versammlung in Reichenhall; Dr. J. Israel, die Leutasch-Klamm ;
Dr. F. Arning, aus der Zillerthaler Gruppe (der Olperer).
Bei der General -Versammlung in Reichenhall war die Section durch Herrn
A. v. Holten vertreten.
Hoch-Pusterthal.
Das Wirken der Section hat sich auch in diesem Jahre zumeist in praktischen
Ausführungen geäussert:
Unter thätiger Mithilfe des Herrn General-Directors der Südbahn wurde
auf dem Pfannhorn ein marmorner Orientirungs-Tisch aufgestellt, der die Richtung
auf 100 Hochspitzen angibt, vom Ortler bis zum Terglou.
Aus Sectionsmitteln wurden Wegverbesserungen auf den Birkenkofel, auf den
Seekofel und auf das Rudelhorn hergestellt
Auf Anregung und unter Mithilfe der Section wurden von den in Toblach
stationirten Compagnien des 15. Feldjäger-Bataillons unter Leitung der eifrigen
Alpenvereins-Mitglieder Herrn Hauptmanns Ritter v. Födransperg und Herrn
Lieutenants Herzinger Wegverbesserungen : durchs Thal der Wilden Rienz, durchs
Fischelein-Thal, über die Plätzwiesen, auf den Helm und Wegbezeichnungen
(56 Tafeln): durchs Fischolein-Thal mit seinen vielen Abzweigungen, durchs Inner-
feld, durch Prags nach Schluderbach, auf die Schafalpe, auf den Dürenstein nnd
Sarlkofel und andere mehr, durchgeführt.
Weiter hat die Section in Einvernehmen mit der k. k. Bezirks-Hauptmann-
schaft Bruneck einen Fiaker-Tarif für das Ampezzaner Thal festgestellt.
Endlich wurden die meteorologischen Beobachtungen in der Station Toblach
weitergeführt. — Ein gemeinschaftlicher Ausflug fand auf den Kronplatz statt
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Iuist— Innsbruck— Karlsruhe.
Imst und Umgebung.
Die Thätigkeit der Section beschränkte sich auf Wiederherstellung von
Wegen im innersten Pitzthal, welche durch Elementar-Ereignisse gelitten haben,
und zwar besonders beim Aufstieg aber die Karlsköpfe zum Taufkar und zur
Wildspitze. Ferner stellt die Section am Wege von Wenns in das Pitzthal einen
Wegweiser auf, was sich durch gemachte Erfahrungen als nothwendig erwies.
Innsbruck.
Der 1870 auf dem aussichtsreichen Lanserkopf bei Innsbruck aufgestellte
marmorne Orientirungs-Tisch erhielt 1880 dadurch eine Vervollständigung, das*
lür 8ämmtliche darauf verzeichneten Höhen die Seehöhe in Metern nachträglich
augegeben wurde. Weiter wurde neben dem Tisch eine gewaltige Wetterfahne
von 40' Höhe errichtet, welche auch von Innsbruck aus sichtbar ist; Aber der-
selben prangt der rothe Tiroler Adler.
Vor allem aber betrachtete die Section die Wegverbesserungen und Her-
stellung von Wegweisern als ihre Haupt-Aufgabe. Das grösste Werk in dieser
Beziehung war der Wegbau am Habicht, der nur durch Unterstützung desGesammt-
vereins ermöglicht wurde und dessen Ausführung in den Mittheilungen 1880,
Nr. 5, S. 1G8 bekannt gegeben worden ist. Durch Felssprengungen, Anbringung
eines 16 m langen Seiles, sowie von Eisendraht, ist besonders der ober dem
Gletscher aufragende höchste Thurm bedeutend gangbarer und dadurch eine der
lohnendsten Hochspitzen von Stubai einem grösseren Kreise von Bergfreunden
erschlossen worden. Ebenso Hess die Section auf dem bei Nebel sehr leicht zu
verfehlenden Uebergang von Schmira nach Tux vier Wegweisertafeln anbringen ;
auch sonst wurde der Weg stellenweise mit rother Farbe bezeichnet. Um auch die
tiefere Region nicht zu vernachlässigen, wurde der schöne, schattige Waldweg von
Wilten nach dem ehrwürdigen Tummelplatz in der Nähe des Schlosses Ambras
mit Wegweisern bezeichnet.
Zu dem Bau eines Steges über die Sill bei der Stephansbrücke, den der
dortige Wirth auf eigene Kosten ausführte, steuerte die Section 25 fl. bei, da
durch diese Ueberbrückung der Weg nach Stubai verkürzt, und so Einheimischen
wie Touristen gedient wird ; im verflossenen Sommer befand sich deshalb hier auch
für die sogenannten Secundärzüge eine Haltestelle.
Dem im December 1880 constituirten Innsbrucker Verschönerungs-Verein
trat die Section als solche in corpore als Mitglied bei.
Die Sections-Versammlungen, die wie früher gepflegt werden, fanden dieses
Jahr meist bei Eck am Margarethenplatz statt ; dieselben wurden durch Vorzeigung
von Photographien, Panoramen u. s. w. belebt, besonders erfreuten sich die
Aquarelle des Hochw. Herrn Ferdinand Gatt inNeustiftdes allgemeinsten Beifalles.
Am 5. September wurde ein gemeinschaftlicher Sections- Ausflug auf den
Habicht unternommen, an welchem sich 8 Herren und 1 Dame betheiligten.
Karlsruhe.
Die monatlichen Versammlungen wurden wegen wachsender Zahl der Theil-
nehmer mit Juni aus dem Cafe" Iffland in den „ Palmengarten * verlegt; in
denselben berichteten die Herren: Hauptmann v. Woy na, Major Sachs, Geh.
Archivrath Dr. v. Weech, über ihre Alpenwanderungen im Jahre 1879; Maler
Klose, über einen Ausflug von Athen nach Mykenä; Landgerichtsrath Hess,
Director Gmelin und Ober-Baurath Klingel, Major Sachs, über ihre Alpen-
wanderungen im Jahre 1880; Dr. Lunkenbein trug am 1. April über „die
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Karlsruhe —Klagenfurt.
123
Blümlisalp" vor; Professor Dr. Platz am 5. Februar über den Nullpunkt bei
Höhenmessungen, am 3. Juni über physikalische Geographie der Alpen.
Am 6. Mai fand ein Sections-Ausflug statt von der Bahnstation Ottersweier
über Neusatz, den Omerskopf, das Brigittenschloss und Sasbachwalden, wo ein
fröhliches Mahl die 38 Theilnehmer (Herren und Damen) erwartete, zur Bahn-
station Achern ; am 23. Mai, vom Wetter weniger begünstigt, ein Ausflug südwest-
deutscher Sectionen von Wildbad über den Kaltenbronn nach Gernsbach; am
19. Juni statteten die Karlsruher den Rastatter Sections -Mitgliedern einen
Besuch ab.
Klagenfurt.
Die Aufgabe, welche sich die Section für ihr Wirken gestellt, hat im
abgelaufenen Jahre wieder einen bedeutenden Schritt vorwärts gethan, und für die
Section sind wieder einige Thaisachen zu verzeichnen, welchen gegenüber die
Würdigung seitens aller Freunde der Alpenwelt und insbesondere aller eigentlichen
Touristen nicht ausbleiben wird.
Die Section hielt, da der Geschäftsgang ein sehr reger gewesen. 19 Sitzungen.
Die Section betheiligte sich an der von der Section Austria Sr. kais. Hoheit
dem Kronprinzen Rudolf dargebrachten Festgabe, sie trat auf Einladung der
genannten Section auch der Kunstabtheilung derselben als Mitglied bei.
Ein schöner Punkt in der Nähe der Stadt wurde durch die Bemühung der
Section, thatkräftig unterstützt durch ihr Mitglied Herrn Kuschei, für den
touristischen Verkehr gewonnen, der Schrottkogel, welcher zwischen dem Wörther-
See und Viktring dominirend sich erhebt und die schönste Fernsicht bietet über
den See, die ganze Klagenrarter Ebene bis hin zu dem fernen Höhenzuge des
Eisenhut, der Sirbitze, der Kor- und Saualpe. Mit einem Kostenaufwand von
35 fl. 50 kr. hat man den höchsten Gipfel nach Bedürfhiss entholzt, Ruheplätze
wurden eingerichtet und schon im abgelaufenen Sommer erfreute sich der hübsche
Aussichtspunkt zaldreicher Besucher.
Die meteorologische Station am Hochobir wurde auch im vergangenen Jahr
vom Central -Ausschuss, von der Section Austria und von der Section nach Kräften
unterstützt. In der Station wurde ein selbstregistrircndes Barometer (System
Hottinger) und ein Kroppe'sches Haarhygrometer aufgestellt, welche Instrumente
Herrn Bergrath Ferd. Seeland von der k. k. meteorologischen Centralanstalt
zugesendet wurden.
Im Innern der Section herrschte reges Leben. Die ., Alpenstube u war gut
besucht und waren mehrere kleinere und ein grösserer gemeinschaftlicher Ausflug
das Ergcbniss des freundschaftlichen, ja brüderlichen Verkehrs der Mitglieder
unter Bich und mit den Bewohnern der Stadt. Dieser letzterwähnte Ausflug
hatte sich das reizende Raccolanathal ausersehen.
Auf Freund Stüdl's Anregung, der in seiner rastlosen Thätigkeit auch
fast die ganze Mühe und Arbeit auf sich genommen, kam es endlich im verflossenen
Jahre dazu, den Führertarif für Heiligenblut zu berichtigen, das Einverständniss
der Führerschaft zu erreichen, und wurde der Tarif, nachdem er von der löbl.
k. k. Bezirkshauptmannschaft Spital genehmigt war. in Druck gelegt und ver-
sendet. Herrn Johann Stüdl sei hiemit der wärmste Dank der Section gebracht.
Wie das Eine durch Unterstützung der intelligenten Führerschaft Heilig^n-
bluts gelang, so scheiterte das Andere an der Hartnäckigkeit der Bauerschaft in
Winkel-Heiligenblut; der Lieblingsgedanke der Section, der Bau der Salms-Hütte
am Schwertkopf im Leiterthal, konnte 1880 nicht zur Ausführung kommen, weil
die Section trotz aller Bemühung nicht in der Lage war, den auserwählten Bauplatz
zu erwerben. Der Conflict, in welchem dieselbe mit den Wiesenbesitzern in
Heiligenblut betreff der Entschädigung für die Wegbenützung zum Glocknerhaus
steht, hat seinen Rückschlag auch auf den Bau der Salms-Hütte ausgeübt, und
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124
Klagenfurt.
es wird vorraussichtlich noch viele Mühe kosten, den in Aussicht genommenen
Bauplatz zu erwerben.
Glücklicher war die Section mit dem Bau der Elend-Hütte im hinteren
Maltathal. Der Gebirgsverein Gmünd, unter seinem Obmann Notar Fresacher,
hat die Section in so ausgiebiger Weise unterstützt, dass die Elend-Hütte bis Ende
August 1880 fertig gestellt war. Der Bau ist solid, die Einrichtung (•> Betten,
<;Pogratten-Plätze) ist in allen ihren Theilen zweckmässig und gewährt die Hütte,
geschützt gegen Sturm und Lawinen, einen recht behaglichen Aufenthalt Am
September erfolgte die Eröffnung. Die Section fühlt sich bei dieser Gelegenheit
freudig verpflichtet, Herrn Fresacher, dessen Stellvertreter Herrn Werdowatz
und Herrn Zimmermeister Aschbacher in Gmünd ihren besondern Dank aus-
zusprechen.
Für 1881 ist der Section die Einrichtung eines andern Unterkunftahaus es
vorbehalten. Herr Baron May de Mail i s hat in anerkannter Munificenz der Section
*ein Berghaus am Seebühel auf der Goldzeche, welches gegenwärtig nnbenützt
ist, zur Verfügung gestellt. Dasselbe enthält zwei Zimmer und eine Küche. Die
Section, welche diesen Antrag dankend angenommen, wird nach ihren Mitteln die
Einrichtung des Hauses in Angriff nehmen und wird dasselbe für Touren auf die
Goldzeche, zum reizenden Zirmsee, auf den Hochnaar und nach Rauris von nicht
zu unterschätzender Bedeutung werden.
Was die Wegverbesseruugen im Vereinsgebiet anbelangt., so ist vor allem
die Thätigkeit des Gebirgsvereins Gmünd zu erwähnen, der mit theilweiser Unter-
stützung durch die Section Wegverbesserungen im hintern Maltathal und die
Markirung des Touristensteigs bis zur Hochbrücke vornahm. Die wenn auch
wünschenswerthe Uralegong des Weges hinter dem Blauen Tumpf (Lange Wand)
stösst auf zu bedeutende, nur mit grösserem Geldaufwand zu überwindende
Schwierigkeiten, als dass es schon jetzt gelungen wäre, damit zu beginnen.
Durch die Opferwilligkeit und den thatkräftigen Eifer der Vereinsmitglieder
Peter Kendl in Dollach und Baron May de Madis wurde die wunderschöne
Zirknitzgrotte bei Döllach im Möllthal mit ihrem rauschenden Sturzbach und
ihren prächtigen Felspartieu durch Anlegung eines guten Steiges, verschiedener
Brücken etc. bis in den innersten Theil zugänglich gemacht.
Das Glocknerhaus wurde am 1. Juli eröffnet und am 1. October geschlossen.
1 174 Touristen besuchten das Haus, darunter hochgestellte Personen aus aller
Herren Länder. Bemerkenswerth dürfte es sein, dass ein Tourist aus England
bei Gelegenheit einer Glocknerbesteigung den Weg von Heiligenblut bis xum
Lciterkees-Boden zu Pferde zurückgelegt hat, eine Dame hingegen von Ferleiten
über die Pfandlscharte nach Heiligenblut in der Sänfte getragen wurde.
(Frequenz s. M.)
Im Hause selbst, dessen Verwalter das Scctionsmitglied Herr Anton Dolar
ist, wurden verschiedene Verbesserungen der Einrichtung und Neuanschaffungen
vorgenommen, der Arzneikasten restaurirt und neu ausgestattet, die Bücber-
samralung möglichst ergänzt, an Zeitungen die „Klagenfurter Zeitung", „Stimmen
aus den Älpenländern", die „Presse1*, und die „Augsburger Allgemeine" aufgelegt.
Da die Nachfrage der Touristen nach separaten Zimmern eine ausserordentlich
häufige ist, geht die Section mit dem Plan um, in kommender Zeit das Haus
durch einen Zubau von 8 kleinen Zimmern zu vergrössern und dadurch dem
angeregten Bedürmiss zu entsprechen.
Der Section ist es gelungen, eine an ihr bisheriges Areal angrenzende
Wiesenparzelle im Flächenmaass eines Hektars vom Retschitzerbauer nm den
Treis von 50 fl. käuflich zu erwerben und dadurch ihr Eigenthum im Bereiche des
Glocknerhauses zu vergrössern. Bergrath Ferdinand See land hat im abgelaufenen
Jahre am Pasterzengletscher die Marken für die so interessante Gletscherbewegung
erneuert, für das Jahr 1880 neue Marken gesetzt und einen Durchschnitts-Rück-
Kaug des Gletschers von 8 Metern nachgewiesen. In der Nähe des vor zwei Jahres
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Klagenfurt — Kufstein.
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aufgefundenen Riesentopfes bat Seeland einen zweiten, wenn möglich noch
schöneren, entdeckt und bezeichnet, dessen Beschreibung in der Zeitschrift
erscheinen wird.
Die vorjährige General- Versammlung in Reichenhall besuchte der Obmann
der Section, Baron Jabornegg-Gamsenegg. Seine Hauptaufgabe war es, im
Auftrag der Section und des Gemeinderathes von Klagenfurt der tagenden Ver-
sammlung die Grüsse ganz Kärntens, vor allem aber jene der Bewohner seiner
Hauptstadt Klagenfurt mit der Bitte darzubringen, die nächste General- Versamm-
lung dort abzuhalten. Dies wurde gewährt; erfreuliche Pflicht der Section wird
es nunmehr sein, die verehrten Gäste, die am 20., 21. und 22. August 1881 dort
weilen werden, würdig zu empfangen.
Die General -Versammlung der Section bewilligte für 1881 der meteoro-
logischen Station amHochobir einen Beitrag von 20 fl. und für die Einrichtung des
von Baron May de Madis zur Verfügung gestellten Hauses am Scebühel auf der
Goldzeche ebenfalls 20 fl.
Der Versammlung lag ein von dem eifrigen Mitgliede Herrn S. Rieger
schriftlich eingebrachter Antrag vor, welcher dahin abzielte, dass der Ausschus*
anzuweisen sei, Studien und Erhebungen zu machen wegen Baues eines Unter-
kunftshauses am Stou (höchste Erhebung der Karawanken in ihrem Zuge zwischen
Obir und Mangert) und wegen Verbesserung der bezüglichen Anstiege.
Ueber diesen Antrag entwickelte sich eine sehr eingehende und anregende
Debatte, aus welcher vor allem hervorzuheben ist, dass das Mitglied Herr Werks -
Verwalter Tobeitz in Feistritz der Section einen Theil des Jägerhauses im
hinteren Bärenthal zur Benützung für Touristen überlassen zu wollen erklärte und
dass Baron Jabornegg sich wärmstens der Wegmarkirungen im Stougebiet,
welche aber für 1882 vorbehalten bleiben sollen, annahm. Der Hüttenbau wurde
abgelehnt, der Ausschuss aber beauftragt, bezüglich des von Baron Jabornegg
unterstützten zweiten Theiles des Rieger'schen Antrages mit der Pflege der not-
wendigen Erhebungen vorzugehen.
Es wurde ferner dem Ausschuss der Auftrag ertheilt, 1881 unter Bedacht -
nahme auf die definitive Regelung der Frage des Weges zum Glocknerhaus Studien
über die Modalitäten und Kosten des Aushaus des Hauses zu machen und mit dem
Ergebniss vor die nächste General- Versammlung zu treten.
K u f s t e i n.
Als Hauptaufgaben hatte sich die Section folgende gestellt: 1. Organisirun^
des Führerwesens für den Hinterkaiser und theilweise den Vorderkaiser. 2. Anlage
eines Weges zur Pyramiden spitze, dann Einrichtung eines Unterkunftsiocale3 in
einer der Sennhütten von Vorder- oder Hinterkaiserfellen.
Als Erfolg bezüglich Organisirung des Führerwesen3 hat die Section leider
nur ein Verzeichniss möglicher Touren und möglicher Preise aufzuweisen, nach-
dem die zu Führern tauglichen Leute, ihrer Beschäftigung oder Familienverhältnisse
wegen, sich nicht dazu bestimmen liessen, einer Führerordnung sich zu unterwerfen.
Wegkundige sind überhaupt nur wenige vorhanden, Aspiranten auf Bergführer-
posten, welche nur den mindesten Anforderungen genügen könnten, keine.
Bezüglich des zweiten Punktes : Herstellung eines Weges zur Pyramiden-
spitze und eventuelle Einrichtung eines Unterkunftslocales, wurde bekanntlich
von der General -Versammlung in Reichenhall der Section der Betrag von 200 fl.
bewilligt.
Soviel die bisherigen Erhebungen über die Kosten des Wegbaues ergeben,
dürfte dieser namhafte Betrag im Verein mit der Casse der Section ausreichen,
um 1881 den Weg herzustellen und für genügende Wegweiser zu sorgen.
Die Section unternahm einen gelungenen Ausflug auf das Brentenjoch.
120
Küstenland— Leipzig.
Küstenland.
Der Jahresbericht cuustatirt, dass ebenso wie der grosse Gesammtverein
immer reicher an Mitgliedern, mächtiger an Leistungsfähigkeit, förderlicher für
Wissenschaft und Touristik, segensreicher für unsere Alpenländer sich dehnt und
entfaltet, auch die Section immer neue Anhänger gewinnt und in immer weitere
Kreise das Interesse an unserer schönen und guten Sache verbreitet.
Werthvoller noch als das erfreuliche Anwachsen der Mitgliederzahl erscheint
jedoch die stetig fortschreitende Entwicklung des Vereinssinnes, die sich offenbart
in der fortwährend steigenden Theilnahme au den Vorträgen, in der zunehmenden
Frequenz der geselligen Zusammenkünfte, welche eigens eingeführt wurden, um
den Verkehr derMitglieder unter einander zu beleben, endlich auch in der fleissigen
Benützung der gewährten bestens verdankten Eisenbahn-Begünstigungen.
Die Section hat besonders gelegentlich ihres Baumbach-Hütten-Projectes
zahlreiche Beweise von Sympathie und Wohlwollen erfahren, die ihr stets
unvergessen zu bleiben verdienen. Nach Beendigung des Baus soll ausführlich
Bericht darüber erstattet werden, wie es möglich gemacht wurde, dieses hoch-
wichtige Unternehmen, allen Hindernissen und Schwierigkeiten zum Trotze, doch
glücklich zu Stande zu bringen. Aufgabe dieses Berichtes wird es in allererster
Linie sein, allen den geehrten Gönnern und Förderern des Unternehmens aal
geziemende Weise herzliche Dankbarkeit zu bezeugen. Bis dahin bringt die Section
zur Kenntniss, dass sämmtliche Vorarbeiten bereits energisch in Angriff genommen
sind und dass die Unternehmer contraetlich verpflichtet sind, den Bau bis
spätestens Juli 1881 zu Ende zu führen, dass aber die grösste Wahrscheinlichkeit
vorhanden ist, die Baumbach-Hütte werde noch viel früher ihrer Bestimmung
übergeben werden können.
Bei Eröffnung der von der Nachbarsection Villach erbauten, ebenso kühn
angelegten, als trefflich ausgeführten Wischberg-Hütte war die Section durch
ihren Vorstand vertreten ; die Vertretung derselben bei der General- Versammlung
zu Keichenhall haben die Ausschussmitglieder Herren Baron Czoernig und
i\ Pignoli übernommen.
Die vorausgesehene Nothwendigkeit grösserer Hepar aturen au der Schnee-
berg-Hütte ist eingetreten und musste eine ganze Mauer neu aufgeführt werden;
gleichzeitig wurde allen auch sonst bemerkbaren Mängeln abgeholfen, so dass
nunmehr zu hoffen, diese Hütte werde nicht sobald wieder irgend erhebliche Aus-
lugen verursachen.
Im Laufe des Jahres fanden sechs Sections- Versammlungen statt ; über die
in denselben gehaltenen Vorträge s. M.
Leipzig.
Die Section fand noch ausschliesslicher als im vorausgegangenen Jahr
ihren Schwerpunkt in den Vorträgen, die in zehn Versammlungen ihr brachten
die Herren: Carl Schildbach, über den Schiern; Mor. Voigt, über den Monte
della Disgrazia; Herrn. Frey tag, über Scesaplana, Cevedale. Monte Adamello
vom Val d'Avio aus ; Fei. Liebeskind, über Bagni di Masino, Boudascagletscher
und Bondascapass; Alb. de Liagre, über Evolena, Aiguille de laZa und Pigne
d'Arolla; Otto Frey tag, über Stubai, Oetzthal und Ortler; Aug. Kummer, über
den Unglücksfall Welt er; Carl Schulz, über Umwanderung und Besteigung des
Piz Bernina; Carl Jellinghaus und Rud. Helssig über Presanella und
Corno alto.
Von allen seinen Vorgängern, nicht bloss vom nächsten, bebt sich für die
Section ihr elftes Geschäftsjahr ab durch die Zahl der Mitglieder-Aufnahmen,
welche im Betrag von 59 eine solche Höhe erreichte, dass die seit Jahresbeginn
zugetretenen mehr als den vierten Theil des Gesammtbestands am Jahresschluss
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Leipzig— Linz— Meran.
127
bilden. Austrittserklärungen liefen nur vier ein ; aber drei Todesfälle rissen ihr
gerade in die Reihe ihrer ältesten Genossen schmerzliche Lücken : am 3. August
starb Herr Dr. med. Theodor Kirsten, der Section seit dem ersten Jahres ihres
Bestehens angehörig, am 16. desselben Monats Herr Ernst Ferdinand Wenzel,
dem sie als einem ihrer Mitbegründer den Ausdruck dankbarer Verehrung auch
hier und um so wärmer darbringt, je mehr er selbst in seinem schlichten Wesen
von Anspruch auf Dank fern geblieben; in der Nacht vom 14. zum 15. December
verschied Herr Justizrath Ferdinand Brunn er, nachdem er noch kurz zuvor die
vielen Verdienste, die er seit langem durch seine Anregung zu freien Zusammen-
künften und durch seine Wirksamkeit im Bau-Ausschuss um die Entwicklang
der Section sich erworben, dadurch gekrönt hatte, dass er, einer ihrer tat-
kräftigsten und pflichtbewusstesten Genossen, trotz bereits keimender Todes-
krankheit sich ihrer Vertretung in der General- Versammlung unterzogen.
Linz.
Die Wochen- und Monats-Versammlungen haben in den Wintermonaten
wiederum stattgefunden und können nun als vollends eingebürgert betrachtet
werden. Bei den letzteren wurden Vorträge gehalten von den Herren : Professor
Pohlhamraer, über die Klyssura-Katarakte; Prof. Holzinger, über die Farben-
pracht und Grösse der Alpenblumen ; Prof. Sadtler, über eine eigenartige Er-
scheinung im Mollnerthal; Dr. Dürrnb erger, über seine botanischen Excur-
sionen in Ampezzo, deren reiche Ernte er den Anwesenden vorwies; Oberlehrer
G 1 o n i n g, über das Nordlicht ; P o 1 1 a c k, über die Reitalra und das Reitergebirge ;
Dr. Lampl, Ausflug nach Tirol und Kärnten mit der Besteigung des Monte
Cevedale, unterstützt durch eine grosse Anzahl vorzüglicher Stereoskopenbilder;
Pollack, über die Eröffnung der Schutzhütte auf dem Wischberg bei Raibl, Be-
steigung desselben und des Gartnerkofels bei Pontebba; Prof. Pohlhamraer,
Bericht über die General- Versammlung in Reichenhall. Herr Johann Pollack
brachte theils in die Monats- Versammlungen, theils in die Wochen- Versammlungen
wiederholt Pflanzen aus seinem botanischen Garten auf dem Pöstlingberg.
Der Ausschuss nimmt hier Anlass, den vorgenannten Herren den besten Dank für
ihre vorzügliche Thätigkeit im Interesse der alpinen Sache auszusprechen.
Auf Einladung der Section Steyr hat eine grössere Anzahl der Mitglieder
mit Mitgliedern von Steyr zu Pfingsten einen Ausflug auf den Schieferstein und
Schobersteiu und nach dem Buchdenkmal gemacht. Kurze Zeit darauf besuchten
Vereins-Genossen der genannten Eisenstadt die Section, mit welchen Giselawarte
und Kirch schlag besucht wurde.
Am 10. Januar unternahmen es mehrere Mitglieder, ein Alpenvereins-
Kränzchen zu arrangiren. Der Erfolg lohnte aufs reichlichste deren Bemühungen.
Meran.
Der Ball auf der Alm (im Curhaus-Saal) fiel glänzend aus und hatte einen
Reingewinn von 350 fl. excl. 72 fl. für die C. Wolf sehe „Olmzeitung, 44 die zur Ver-
besserung des Fussweges über den Küchelberg nach Tirol verwendet wurden. Die
Subscription auf die Broschüre: „Aus den Bergen an der deutschen Sprachgrenze"
ergab 11 fl., dieHerrnDr. Hedinger in Stuttgart zur Unterstützung der deutschen
Schulen im Nonsberg übersendet wurden. Zu letzterem Zweck besuchten auch
einige Mitglieder gelegentlich einer Wanderung von Ulten über Kirchberg
nach Rabbi im Sulzberg auch Proveis im Nonsberg, wo sie beim Herrn Curaten
M itterer die freundlichste Aufnahme fanden. Seine Bemühungen für deutsche
Cultur und für die Spitzenschule verdienen alle Anerkennung.
Die abhanden gekommene Einrichtung der Laugen- Hütte wurde nachgeschafft
und an der Hirzer-Hütte wesentliche Verbesserungen angebracht.
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Meran— Mittenwald — Mondsee— München.
Als autorisirter Führer für die Umgehung Merans wurde Jakob Hölzer.
Lohndiener, aufgestellt.
Am 13. Sept. wurde die von der Section Merau im Verein mit dem k. k.
Landesschützen-Officierscorps in Meran auf der Prontacher Mahdhütte im Passeier
angebrachte marmorne Gedenktafel zur Erinnerung an die Gefangennahme Andrea*
Hofer's feierlichst enthüllt, (s. M.)
In den regelmässigen Monats- Versammlungen wurden Vorträge gehalten
von den Herren: Dr. med. Löwenthal, Touristisches über den Kaukasus;
Was sie r, die Zirbel und ihre Anwendung auf die Tiroler Bildschnitzerei;
Dr. Mazegger, Besteigung der Gfallwand und Touren der Umgebung Merans;
Frid. Plant, Ausflug nach Nonsberg; Dr. Zapp , die deutschen Gemeinden des
Nonsberg und über Schwind's schöne Melusine; Dr. v. Lorent, 1. Die General-
Versammlung in Reichenhall, 2. Touristisches und Archäologisches über Malta;
Dr. L. Steub, J. F. Lentner's Chronica von dem Geschlosse und der Vesten
ze Lebenberg, und weitere 6 Vorträge über rhätische Etymologie; Rob. Pan, über
das Pfossenthal und Eisjöchl nach Pfclders; Kl ubenschaedel's Arbeit über
die Besteigung des Tachigat ward durch Dr. Zapp vorgelesen.
Mehrere gemeinschaftliche Ausflüge in die Umgebung Merans fanden zahl-
reiche Betheiligung.
Mittenwald.
Der Cassebericht verzeichnet an Ausgaben: Rückzahlung des Vorschusses
für den Karwendelsteig an Neuner & Horn stein er 1000 M., weitere Ausgabe iür
denselben 1139 30 M., für den Isarsteg 17 M. Die Section Regensburg spendete
für den Karwendelsteig 40 M.
Mondsee.
Unter den von Mondst-e zu unternehmenden Bergausflügen sind mit Weg-
tafeln bezeichnet jene auf das Höllkar und den Eibensee, nach Wartenfels und
zum Scherntoni. Die Führer sind gehörig instruirt, und haben laut Zeugnisse die
Saison über die besten Dienste geleistet.
Die Flora des Schafberges wurde zur Anregung für Pflanzenfreunde im
Jahrbuch des Museums Fraucisco-Carolinum in Linz vollständig bekannt gegeben,
und der Bericht selbst zur Uebersicht in loco beim Sectionsvorstand aufgelegt.
Die meteorologischen Aufzeichnungen wurden, soweit es die Kräfte der
Section vermochten, gemacht und jeweiligen Anforderungen Genüge geleistet.
München.
Dank ihrer zahlreichen Mitglieder und der bisher sorgfältig angesammelten
Mittel wurde es der Section möglich, eine Reihe längst projectirter grösserer
alpiner Bauten theils auszuführen, theils deren Ausführung vorzubereiten.
Neben Erledigung der laufenden Geschäfte waren es namentlich die>e
Projecte, welche die Sectionsleitung in 9 meist längeren Sitzungen und di?
Mitglieder in einer ausserordentlichen General - Versammlung am 11. August
beschäftigen.
Die von der letzten General- Versammlung beschlossene Untersuchung, ob
sich an der Nordseite der Zugspitze ein prakücabler Weg herstellen lasse, hat za
einem negativen Ergebniss geführt Der Ausschuss glaubte, zur Prüfung dieses
Projects eine Autorität in der Person des Bergführers Grill, vulgo Keder-
bacher, aus Ramsau beiziehen zu sollen. In dessen Begleitung unternahmen die
Herren Wiedemann, Ostermaier und G. Hofmann wiederholte genaue
Untersuchungen des Terrains, welche die Gewissheit ergaben, dass ein Wegbaa
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München.
129
von Greinau oder vom Eibsee durch das bairische Schneekar znr Spitze undurch-
führbar sei, weil derselbe an einigen Stellen wenn nicht unmöglich so doch
ungemein schwierig und kostspielig sein und selbst im Fall der Herstellung der
Schnee-Verhältnisse wegen nur bedingt gangbar, insbesondere aber durch den
starken Steinfall immer gefährlich bleiben würde.
Die ausserordentliche General- Versammlung lehnte desshalb in Über-
einstimmung mit dem Antrag des Ausschusses und unter Genehmigung der für
die Untersuchung aufgewendeten Mittel im Betrag von 204 M. 47 Pf. diesen
Wegbau ab, beschloss dagegen vom „hintern Anger"* im Rainthal aus einen guten
breiten der Würde der Section entsprechenden Weg zur Knorr-Hütte herzustellen ;
dieser Beschluss ist mit einem Kostenaufwand von 383 M. 4 Pf. bereits aus-
geführt; ebenso ist ein neuer Weg vom Eibsee zur Seealpe und über den Thörl-
rücken zu den Ehrwalder Köpfen mit einem Aufwand von 213 M. 25 Pf. her-
gestellt, welcher unter den letzteren in den schon früher von der Section gebauten
Weg aus dem österreichischen Schneekar nach Ehrwald mündet. Damit ist eine,
wenn auch nicht directe, so doch kurze und jederzeit gangbare Verbindung zwischen
dem Eibsee und dem österreichischen Schneekar hergestellt, somit die Ersteigung
der Zugspitze vom Eibsee aus auf grösstenteils gebahntem Wege möglich. Eine
directe Verbindung zwischen dem Eibsee und den Schneekarboden, mittels eines
Wegbaus durch die Ludergrube selbst, hätte unverhältnissmässig grössere Kosten
verursacht und würde als Parallelweg zum gebauten eine nur geringe Abkürzung
geboten haben.
Im Gebiet des Wetterstein-Gebirges wurden ferner zu einem Wegbau im
Höllenthal aus Section smitteln 50 M. beigesteuert.
Im bairischen Gebirge wurden ausserdem für Wegverbesserungen am Scharf-
reiter 30 M. und als Beitrag zur Herstellung des Aussichtsthurms auf dem
Taubenberg 25 M. verausgabt.
Eine weitere Annehmlichkeit für den Besuch des Rainthals und bei Be-
steigung der Zugspitze von der Südseite ist durch die Erbauung einer Hütte am
Oberen Anger geschaflfen. Die Gemeinde Partenkirchen beabsichtigte, dort eine
Alpenblockhütte zu erbauen und oflferirte der Section, gegen Bezahlung eines ent-
sprechenden Theils der Kosten die Hütte grösser, als für Gemeindezwecke nöthig,
herzustellen und dieselbe den Touristen zur Mitbenützung offen zu halten. Nach
einigen Unterhandlungen verzichtete die Gemeinde Partenkirchen auf Ausführung
ihres Projects, überliess dagegen in danken s werther Weise den Platz und das
nöthige Bauholz unentgeldlich der Section, welche den Bau der Hütte sofort in
Angriff nahm und um die verhältnissmässig geringe Summe von 536 M. 70 Pf.
beendigte. Die Anger-Hütte hat Matrazenlager für G Personen und wird bei
Beginn der nächsten Reisezeit zur ausschliesslichen Benützung den Touristen
zur Verfügung stehen.
Der durch die fortschreitenden Wegverbesserungen vermehrte Besuch der
Zugspitze macht eine Vergrösserung der Knorr-Hütte zur unabweisbaren Not-
wendigkeit. Die Vorarbeiten sind bereits soweit gediehen, dass der Umbau eben-
falls bis zur Reisezeit 1881 beendet sein kann. Die Knorr-Hütte hat alsdann ausser
einem mit allem Nöthigen versehenen grossen Wirthschaftsraum ein Matrazen-
lager für 15 Personen und im 1. Stock unter Dach Heulager für ca. 15 Personen.
Für den Umbau sind einschliesslich Einrichtung 3400 M. im Budget für 1881
vorgesehen und hat die General-Versammlung in Reichenhall als Subvention hiezu
2000 M. aus den Mitteln des Gesammtvereins genehmigt.
Durchdrungen von der Erkenntniss der Notwendigkeit eines dem Ansehen
der Section entsprechenden Umbaus der Kaindl-Hütte am Fochezkopf,
genehmigten die beiden letzten General-Versammlungen einstimmig die verlangten
Mittel. Das ungewöhnlich schlechte Wetter des Sommers und unerwartete Schwierig-
keiten bei den Felsabsprengungen machten es trotz der Hingebung der Arbeiter
unmöglich, den Umbau 1880 fertig zu stellen, verursachten aber unerfreulicher
Mitglieder- Verzeichnis*. 1881. 9
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München — Nürnberg.
Wei.se einen nicht vorherzusehenden Mehraufwand, so das» sich die Kosten bisher
auf 1938 M. 12 Pf. belaufen und noch weitere 1000 M. zur Vollendung des Baue*
und der inneren Einrichtung nöthig sein werden.
Der Weg von Bad Kreuth auf den Schildenstein und von der Schildenstein-
Alpe zum Leitnerbauern bei Achenkirchen wurde bezeichnet, und damit der
Gebirgsweg von Kreuth zum Achensee, der bisher ohne kundigen Führer kaum zu
linden war und zu bedenklichen Verirrungen führte, bei einiger Aufmerksamkeit
auch ohne Führer begehbar gemacht. Ebenso wurden im Schlierseer und Tegern-
seer Gebiet mehrere schon bestehende Wegbezeichnungen einer Revision und Ver-
besserung unterzogen und für das kommende Jahr eine Fortsetzung dieser mühe-
vollen Arbeit zugesagt. Neu bezeichnet wurde der Weg vom Brauneck und
Kirchstein zur Benedictenwand.
Ein Verzeichniss aller von der Section bisher gemachten Wegbezeichnungen
wurde angefertigt und in Placatform in den Gasthäusern des Gebiets angeschlagen.
In diesen Placaten wurde gleichzeitig eine Belohnung von 10 M. für jene Anzeigen
ausgesprochen, welche zur Verurtheiluug eines Frevlers an den Wegen und Weg-
bezeichnungen führen. Diesbezügliche Anzeigen sind bisher nicht eingelaufen.
Beehrend für die Section war das Ersuchen des Chefs des königl. bairischen
Generalstabe, Generalmajor v. Heinleth, die Blätter Weilheim. Murnau und
Mittenwald der bairischen Generalstabskarte einer Revision zu unterziehen,
welcher Aufgabe die Herren Trautwein und Wiedemann nachkamen; die
Abändcrungs- Vorschläge haben in der neuen Auflage dieser Karten allenthalben
Würdigung und in einem Dankschreiben des Generalstabs-Chefs Anerkennung
gefunden.
Die reiche Abwechslung der gehaltenen Vorträge (•. M.) versammelte
allwöchentlich während der Wintermonate eine grosse Zahl Mitglieder und war
da* Vereinslocal mehrfach überfüllt.
Nürnberg.
Vorträge wurden gehalten von den Herren: Spühler, über Neapel, Pompeji.
Capri und den Vesuv; Dr. Berthold, über eine dreitägige Reise im Appenzeller
Lande; Brügel. über dem Starnberger See; Zwanziger, über eine Reise in der
Westschweiz; Dr. Günther, über das Enneberger Thal und seine Dolomiten;
Dr. Birkn^r, über eine Reise durch das Salzkammergut auf den Gros^lockner:
Loschge, über der Alpen Vergangenheit und Gegenwart.
Vereins-Versammlungen fanden während der Monate October bis Mai jeden
Dienstag statt; zur Unterstützung der Familie des am 23. Juli 1879 auf der Zug-
spitze verunglückten Führers Josef Ostler vulgo Kosersepp steuerten die Vereins-
mitglieder 100 M., für das abgebrannte Nauders 140 M. bei, auch die Bestrebungen,
das Deutschthum in den an der italienischen Sprachgrenze gelegenen alten
deutschen Dörfern zu erhalten und zu fördern, fanden warmen Anklang.
In der am 4. Januar 1881 gehaltenen General- Versammlung ward
beschlossen, an den Hängen des Becher am Ueblenthalferncr in Ridnaun eine
Schutzhütte zu bauen. Die vielen und reichen Beiträge, welche sofort von den
Sections-Mitgliederu zur Durchführung dieses Unternehmens gezeichnet wurden,
beweisen wohl am besten, mit welchem regen Interesse die Section sich an den
Aufgaben des Deutschen und Oesterreicliischen Alpenvereins betheiligt.
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Parsau -Pinzgau.
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Passau.
Es fanden zehn Monats-Versammlungen statt, in welchen Vorträge gehalten
wurden von den Herren: Hauptmann Mai er über seine Reisen in Siebenbürgen,
Dr. Bernhuber über Gebirgsseen; Auditeur Glück über seine Reise in Bosnien
und Herzego vina; Frankel über eine Kaiserparade in Berlin; v. Schmidt über
die General-Versammlung in Reichenball ; Plasser über eine bei sehr ungünstigen
Schnee-Verhältnissen unternommene Glocknerfahrt; Oberamtsrichter Nieder-
leuthner über Reiseerinnerungen aus Steiermark, Kärnten, Istrien und Croatien.
Das gemüthliche Zusammenleben der Vereins-Mitglieder wurde noch
gefördert durch ein maskirtes Abendessen während des Carnevals und durch einen
gemeinschaltiichen Ausflug im Juni unter Betheiligung von IG Mitgliedern nach
Gosaumübl. durch das Gosauthal auf die Zwieselalpe und über Abtenau nach
Golling und Salzburg.
Für die Ftihrer-Uuterstützungs-Casse wurde wiederum ein Beitrag von
20 Pf. per Mitglied entrichtet
Bei der General-Versammlung in Reichenhall war die Section durch ihren
Vorstand Herrn v. Schmidt vertreten; leider ist keine Aussicht vorhanden, den
seit mehreren Jahren bethätigten Wunsch, dass Passau zum Versammlungsort
des Gesammtvereins gewählt werde, vor dem Jahre 1883 verwirklicht zn sehen.
Plnzgau.
Der Jahres-Bericht bringt die betrübende Mittheilung, dass Herr Rudolf
Riemann mitgetheilt hat, dass er wegen zunehmender Kränklichkeit und Schwäche
auf die fernere Ehre, Vorstand der Section zu sein, auf das bestimmteste verzichten
müsse. „Dem Gesammtverein, einer beträchtlichen Anzahl von Touristen und
Alpenfreunden aus nah und fern, sowie jedem Sectionsmitglied ist theils aus eigener
Anschauung, theils aus Jen alljährlich erscheinenden Berichten genugsam bekannt,
was im Pinzgau auf Anregung des Herni Riemann in der Zeit von zehn Jahren
geschah, daher füglich von der Aufzählung dieser Errungenschaften auf alpinem
Gebiete hier Umgang genommen werden kann; was Herr Riem an n aber den-
jenigen, welche die Ehre hatten seit geraumer Zeit an seiner Seite zu sein, stets
war und bleiben wird, sagen wir damit: „Unser Alles, die Seele der Section !~
Herr Riem an n rief die Section ins Leben, er lieh ihr sein reiches Wissen,
seine beispiellose Thatkraft, seinen erhabenen Eifer und allzuoft auch seii.e Casse
in der pdelsten, uneigennützigsten Weise. Die Grösse dieser Leistung Linn nur
derjenige ermessen, der die Verhältnisse genau kennt. Jeder Mensch liebt den
heiniathlichen Boden, mag er wie immer beschaffen sein, ganz besonders hängt
aber der Gebirgsbewohner an seinen Bergen und Thälern, an seiner herrlichen
Rundschau von den Höhen; er betrachtet sie als sein ausschliessliches Eigenthum
und ist scheu und unnahbar, wenn ein Fremder versucht, in dies Eigenthum «an-
zudringen. In dieser Richtung hielten es auch unsere Pinzgauer nicht anders,
allein Herr Riemann. folgend seinem Wahlspruche: „ Vorwärts ohne Murren",
wusste mit seiner überzeugenden Beredsamkeit dein praktischen Gedanken I'ahn
zu brechen und sich den Boden für sein segensreiches Schaffen zu ebnen. Für
Herrn Riemann's Verdienste um den Gau gibt es keinen Lohn.
Wir müssen uns nur bemühen, unserem greisen Gönner den Beweis
unseres aufrichtigsten Dankes und unserer Anerkennung in der würdigsten Weise
zu zollen. Der Ausschuss hat dem entsprechend beschlossen, Herrn Riemann
unter Ueberreichung einer Dankadresse zu bitten, als Eh/cnvorstand in der Section
zu verbleiben, und ihm ein Album mit den Photographien der Mitglieder und der
von ihm ins Leben gerufenen alpinen Bauten zu verehren. Das einzige, was das
Herbe des Verlustes zu mildern vermag, ist die Versicherung des Herrn Riemann,
in Hinkunft noch gerne das zu leisten, was ihm als treues Mitglied zu leisten
möglich ist."
9"
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132
Pinzgau.
Von besonders wichtigen Arbeiten ist nicht zu berichten. Neues konnte somit
wenig geschaffen werden, man musste sich also auf die Erhaltung und Verbesserung
des Bestehenden beschränken.
Das Denkmal für den am 31. Mai 1879 verschiedenen Buchbinder Herrn
Josef Grub er in Zell am See, der sich um die Gründung der Section so hoch-
verdient gemacht und stets so eifrig an der Belebung des Fremdenverkehrs im
Pinzgau gearbeitet hatte, gelangte zur Enthüllung.
Die Kosten des äusserst gelungen ausgeführten Denkmals beliefen sich auf
190 fl. 44 kr. Der Central-Ausschuss spendete hierar 50 fl., die Beiträge der
Sectionen und einzelner Mitglieder beliefen sich auf 71 fl. 20 kr. und die restlichen
Kosten mit 69 fl. 24 kr. bestritt die Section.
Subventionirt wurden: 1. Der District Saalfelden mit 200 fl. zur Ver-
besserung und Näherlegung des Weges Ramseider Scharte-Funtensee. Weiter mit
40 fl. zur Anbringung von Wegweisern auf dem Kammerlinghorn- und Steinernen
Meer-Wege. Der District Saalfelden liess sich in äusserst anerkennenswerther
Weise die Herstellung eines guten, gänzlich gefahrlosen Weges auf der überaus
wichtigen Partie Ramseider Scharte-Funtensee angelegen sein und ist es den
Bemühungen des Districtes unter Leitung des Vorstandes Herrn Jakob Mos-
hammer gelungen, das angestrebte Ziel auf dem zum District gehörigen Gebiet
vollkommen zu erreichen. Die Wegweiser, 16 an der Zahl, wurden vom Hundstod
herab zum Pflegerklamml, von Hochwies zu den Kaltenbrunner-Alpen und zur
Diesbachmühle in entsprechender Weise angebracht.
2. Der District Rauris-Bucheben mit den vom Sectionentag in Salzburg
erwirkten 200 fl. für den Kitzlochweg, mit 20 fl. für Verbesserung des Weges auf
den Bernkogel und mit 20 fl. zu Händen des Herrn Josef Gessl, Wirth in Buch-
eben, zur Wegherstellung über die Stanzerhöhe.
3. Der District Bruck-Fusch zu Händen des Bergrahrer-Comites Fusch mit
30 fl. zur Verbesserung des Weges auf die Pfandlscharte.
Der District Neukirchen, dessen Vorstand, Herr Albert Schett, unverdrossen
an der Aufschliessung der Naturschönheiten seines Gebietes arbeitet, hat die
Section mit der auf seine Kosten bewirkten Wegherstellung auf den die reizendste
Aussicht bietenden Wildenkogel erfreut. Die Eröffnung dieses Weges fand schon
im Sommer statt. Auf den Kitzsteinhornweg wurden durch das Führer-Comite
Kaprun 40 fl. verwendet. Gerade auf diesen Wegbau wird die Section ihr Augen-
merk zu richten haben. Dank der von der General-Versammlung bewilligten 500 fl.
wird es möglich sein, die beabsichtigte Herstellung eines bequemen und gefahr-
losen Aufstieges zur Häuslalpc und des Abstiegs vom Kitzsteinhorn zur Wasser-
fallalpe zu beginnen und so die Besteigung dieses überaus lohnenden Aussichts-
punktes zu erleichtern.
Eine weitere Aufgabe wird es sein, die von Herrn Th. Trautwein auf dem
Pinzgauer Spazierweg, sowie die von den Sections- Vorständen und Bergrahrer-
Comites angeregten sonstigen Wegmarkirungen auszuführen.
Für die meteorologische Anstalt auf der Schmittenhöhe bewilligte der
Central-Ausschuss pro 1879/80 und 1880,81 je 16 fl., für deren zweckentspre-
chende Verwendung die Section Sorge trägt.
Es wurden zwei Plenar-Versammlungen, sechs Ausschuss- und mehrere
Comitesitzungen abgehalten.
Ausser den Über berührte Angelegenheiten nöthigen Verhandlungen wurden
ganz besonders Bergführer- Angelegenheiten in Discussion gezogen. Für's erste
wurde die Betheilung der Bergführer mit Abzeichen bewirkt, weiter mit Rücksicht
auf vielfach eingelangte Beschwerden wegen der Höhe des Tarifs letzterer einer
Revision unterzogen. Auf Anrathen des Herrn Riem an n wurden sämmtliche
Tarife aus dem Sectionsgebiete dem hochgeehrten Vorstand der Section Pra*r,
Herrn Johann Stüdl, zur Ueberprüfung eingesendet. Nach deren Rücklangen
wird sofort das Einvernehmen mit den Bergführern gepflogen und die eventuelle
Festsetzung neuer Tarifsätze vorgenommen werden.
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Piuzgau— Pongau.
133
Zur Prüfung der Nomenclatur der neuen Specialkarte vom Pinzgau wurde
ein Comite' eingesetzt, dessen Vorsitzender Herr Kaufmann Lergetporer in
Zell am See ist.
„Muthig muss die Section fortarbeiten auf dem von dem scheidenden Vor-
stande Herrn Rudolf Riem an n Torgezeichneteu Wege, sie ist ihm dies schuldig,
und es bewahrt ihr dessen Wohlwollen und Unterstützung auf diese Weise um so
sicherer.4*
Der Bericht schliesst mit der Mittheilung, dass der k. k. Bezirkshauptmann
Herr Dr. Eberle bereitwilligst die Unterstützung der Bestrebungen der Section
nach jeder Richtung zugesagt hat.
Pongau.
Die in dem letzten Jahresbericht ausgesprochene Erwartung des Wieder-
aufblühens der Section durch Beitritt neuer Mitglieder hat sich bereits verwirk-
licht. Im Gasteiner Thal, einem für die alpine Sache so herrlichen und so erfolg-
reichen Boden, traten, veranlasst durch die unermüdliche Fürsprache des subst.
k. k. Forstverwalters Leo Wo itech, 60 Mitglieder der Section bei, so dass sich
die Gesammtzahl der Mitglieder mit Beginn des Jahres 1881 auf 110 beläuft. Der
Ausschuss heisst die neuen Vereinsmitglieder herzlich willkommen und freut sich,
mit ihrer Hilfe s.Z. seine Arbeit im grossartigen Gasteiner Thal beginnen zu können.
Der projectirte Bau einer Unterstands-Hütte am Hochkönig wurde Ende
August vom Herrn Verwalter P irc hl in Mühlbach in Angriff genommen ; Steine,
Kalk, Sand, das gesammte Holzwerk für Dachstuhl, Fenster, Thüren u. dgl. wurden
bis an die Spitze gebracht und nur der abnormen Witterung und dem ausser-
ordentlichen Schneefall ist es zuzuschreiben, dass der eigentliche Aufbau unter-
bleiben und für 1881 verschoben werden musste.
Was die in Aussicht genommene Wegbezeichnung der alten Römerstrasse
am Radstadter Tauern betrifft, so hat sich der Ausschuss an die verehrliche Ge-
sellschaft für Landeskunde in Salzburg gewendet und von derselben die angenehme
Nachricht erhalten, dass dieses Vorhaben von Seite dieses Vereins mit freudiger
Zustimmung begrüsst und dass nach Möglichkeit zur Verwirklichung dieses
schönen Gedankens mitgewirkt werde. In der That verfügte sich der Vorstand der
Gesellschaft für Landeskuude, Herr Dr. August Prinziuger, in Begleitung des
Herrn Professor Richter und des Herrn Phannaceuten Angermai er am
7. September nach Untertauern, um unter Mitwirkung des Herrn Postmeisters
Kohlmaie r, einiger Gedenkzeugen und des Vereins- Vorstands Herrn Helden-
berger die Tauernstreckc zu begehen und Erhebungen zu pflegen. Die hierüber
aufgenommenen Aufzeichnungen liegen zur Einsicht vor, und der Ausschuss gibt
Bich der angenehmen Hoffnuug hin, dass dieses schöne Werk bei der kräftigsten
Unterstützung von Seite der Gesellschaft für Landeskunde 1881 werde zu Ende
gebracht werden.
Das dritte Project betrifft die Herstellung eines 1 in breiten Weges von der
Liechtenstein -Klamm bis zur sogenannten Stegenwacht, behufs der Bewerk-
stelligung einer kürzeren und bequemeren Verbindung mit der Grossarier Strasse.
Der projectirte Weg würde vom Ende des aus der Liechteustein-Klamm führenden
Weges nächst der dem Simon Berger gehörigen Quelle, durchaus am rechten Ufer
der Ache angelegt werden und wie bemerkt, bei der Stegenwacht in die Gross-
arier Strasse einmünden. Hiedurch würden zwei grosse Vortheile erzielt werden:
1. Würde der Weg nach Grossari bedeutend gekürzt, und 2. würden die gross-
artigen Partien flussaufwärts der Liechtenstein - Klamm aufgeschlossen, der
unbequeme steile Aufstieg zum Giesenberg vermieden und hiefür ein bequemer
und sachte ansteigender, an Naturschönheiten reicher Weg gewonnen werden.
Durch das grosse Interesse, welches das Ausschuss-Mitglied Herr k. k. Bezirks-
hauptmann Ludwig S auter an den Tag gelegt hat und durch das unermüdliche
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134
Pongau — Prag.
Wirken desselben ist das Unternehmen in so weit bereits als gesichert anjasehen,
als die Erhebungen gepflogen und von Sr. Durchlaucht dem regierenden Forsten
zu Liechtenstein eine Spende von 400 fl. zugesagt wurde.
Zum Bau der Unterstands-Hütte am Hochkönig sind ausser der Subvention
der General-Versammlung mit 500 fl., von der Section Prag 20 fl., von der Section
Hamburg M) M., von der Section Steyr 10 fl. beigesteuert worden.
Prag.
Die Section ist mit nunmehr 250 Mitgliedern die fttnftgrösste Section des
Gesammtvereins.
Monats-Versammlungen fanden incl. der General- Versammlung im ganzen
sechs statt, wobei Vortrage gehalten wurden von den Herren: J. Stüdl, Uber
Nahrungsmittel bei Bergtouren, über Conserven und Proviant-Depots ; Professor
Dr. Friedrich Steiner, über die Arlbergbahn und Tunnelbau; J. Stüdl, Bericht
über seine Hütten- und Führer - Inspectionsreise 1880; Dr. Vict Hecht,
Wanderungen im Unter-Innthal und Zillerthal; Prof. Dr. Bohusl. Jims, Reisen
in Norwegen, vorgetragen durch Dr. W. Weigel.
Im verflossenen Jahr steht ein hervorragender Markstein in der Geschichte
der Section: mit dem 19. Mai 1880 hat sich der Zeitraum eines zehnjährigen
Wirkens der Section erfüllt.
Die Section glaubte diesen wichtigen Abschnitt durch eiu Fest begehen zu
sollen, das — anfangs in bescheidenen Grenzen geplant — sich in unerwartet
grossartiger Weise am 10. April vollzog. Diese Decennalfeier wurde im Spiegel-
saale des deutschen Hauses abgehalten, wo eine grosse Bühne mit eigens hiezu
gemalten alpinen Landschaften aufgestellt war. Die Betheiligung von Seite der
Mitglieder und Gäste war eine so zahlreiche, dass trotz der grossen Räumlich-
keiten viele wegen Raummangel zurückgewiesen werden mussten. Ein besonderes
Lustre wurde dem Feste verliehen durch die Gegenwart des Herrn Viceptäsidenten
der k. k. Statthalterei, Ritter v. Grüner, durch eine aus sechs Mitgliedern der
Section Dresden bestehende Deputation, an der Spitze derselben deren verehrter
Obmann Herr Adolf Munkel, und durch die Betheiligung überaus zahlreicher
Gäste aus den besten Kreisen Prags. Hochinteressant war der Anblick der Ver-
sammelten, die zumeist, insbesondere die Damen, in reizenden, meist echten
Costümen der verschiedenen Alpenländer erschienen und dem Ganzen ein buntes,
farbenprächtiges Gepräge gaben. Eröffnet wurde das Fest durch eine mit grossem
Beifall aufgenommene Festrede des Obmanns, in welcher alle Arbeiten und Erfolge
der Section I*rag seit ihrem Bestand hervorgehoben wurden und welche er mit
einem Ueberblick auf den Umfang, auf das Gedeihen und die Leistungen des Ge-
sammtvereins schloss. Während des durch Toaste gewürzten Soupers begannen die
verschiedenen Aufführungen. Vorerst ein Festspiel nach dem Gedichte „Die Berge
grüssen" von Hennann Scbmid, zu diesem Feste bearbeitet von Prof. Steiner. Nach
diesem stattete der lieb- und werthgewordene Berggeist „Enzian" (Dr. W Weigel)
einen Besuch ab. Hierauf wechselten alpine gemischte Chöre, so wie Männerchöre mit
der gelungenen Darstellung von lebenden Bildern, die sich alle sowohl wegen
ihres künstlerischen Arrangements, als auch wegen Echtheit der Cost&me und
effectvoller Beleuchtung eines grossen Beifalls erfreuten. Von den letzteren sei
erwähnt „das Gebet am Marterl", „der Citherspieler" nach Defregger, „das
Rankein" nach Blaas, „der Tanz auf der Alm" nach Defregger, „Andreas
Hofer mit seinen braven Tirolern", „eine Gletscherfahrt". Auch an humoristischen
Vorträgen fehlte es nicht, worunter eine komische Bergfahrt mit ebenso komischer
Darstellung des Panoramas, vorgetragen von Herrn Ludwig Rost, ferner ein
köstliches Variete* -Theater, eine sehr gelungene Imitation der Sängergesellschaft
Rainer, ausgeführt von der Turnerliedertafel. grosse Heiterkeit hervorrief. Es war
ein wahrer Freuden- und Festtag für die Section, da ihr bei dieser Gelegenheit io
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Prag. 135
ganz eminenter Weise der Beweis geliefert wurde, welch1 zahlreicher und herz-
licher Sympathien sie sich nicht nur in der Bevölkerung Prags, sondern auch
ausserhalb derselben, namentlich auch Seitens der Schwester- Sectionen und bei
vielen verwandten Vereinen zu erfreuen das Glück hat. Auch auf die zahlreichen
Kundgebungen konnte die Section stolz sein, die ihr so vielseitig in Form von
Glückwunschtelegrammen, Briefen und Geschenken zu Theil wurden und deren
Inhalt in überaus schmeichelhafter Weise über da« bisherige Wirken der Section
abgefasst war. Diese allseitige Anerkennung kann rar die Section nur ein neuer
Sporn sein, auf der eingeschlagenen Bahn mit vereinten Kräften rastlos vorwärts
zu schreiten.
Mit diesem Fest wurde eine reichhaltige Ausstellung alpiner Ausrüstungs-
gegenstande, Anzüge, Costüme, insbesondere reizender Hüte, der Firmen
A. Wittin g in Innsbruck und Gebrüder Heffterin Salzburg verbunden, zu der
die Mitglieder Herr Georg Heck er in Dresden und Hof-Optiker Herr Spitra in
Prag werthvolle Beiträge lieferten.
Dem frohgestimmten Feste entsprang übrigens auch ein gutes Werk und
zwar eine Sammlung für die Abbrändler in Nauders, die einen Ertrag von
fl. 129 ergab.
Nach zweijähriger Unterbrechung fand im Juni ein gemeinsamer Ausflug
mit der Nachbarsection Dresden nach Lobositz und zur Ruine KoStial statt, der
gewiss allen Theilnehmern in der angenehmsten Erinnerung geblieben. Nicht
wenig trug zum Gelingen des Ganzen das Arrangement des Tetschner Mitgliedes
Herrn Heinrich Wenzel und die Mitwirkung des alpinen Quartettes bei.
Dem Führerwesen wurde auch im abgelaufenen Yereinsjahr die grösste
Aufmerksamkeit gewidmet und die projectirte Vervollständigung der alpinen Aus-
rüstung der Führer bei fast allen Führercorps, die der Beaufsichtigung der Section
Prag unterstehen, durchgeführt. Im Ganzen wurden 44 Führer theils mit Ruck-
säcken, Schneebrillen, Gletscherseilen, Eisäxten. Com passen, Laternen, Trink-
bechern und Karten bedacht, und sind der Section die wärmsten Danksagungen
für diese Geschenke zu Theil geworden.
Auf Ansuchen wurde in Glums im Vintschgau (am Ausgang des Münster-
thals) das Führerwesen organisirt, zwei tüchtige, verlässliche Führer und zwar
Alois Blass und Josef Anger behördlich autorisirt. Führertarife sowohl, als auch
jene der Fahrgelegenheit vereinbart und veröffentlicht. Im Sulden- und im Martell-
thal wurden, gemäss des Bedürfnisses, neue Führer autorisirt.
Auch gelang es endlich durch persönliche Einflussnahme des Obmannes der
Section Prag, sowie durch ein Gleiches Seitens des Herrn Dr. F. Arning.
Obmann der Section Hamburg, die sich speciell die Organisirung des Führer-
wesens zur Aufgabe stellte, einen Führerverein für Sulden und Trafoi ins Leben
zu rufen, der besonders die Verwaltung der Touristen-Hütten, die Erhaltung und
Verbesserung der Wege etc. zum Ziele hat und hoffentlich von bestem Erfolg
begleitet sein wird.
Der Führer-Unterstützungs-Casse wurde auch im vergangenen Vereinsjahr
eine der Mitgliederzahl der Section Prag entsprechende Beitragsquote zugeführt.
Dem Ziele, das sich die Section Prag bezüglich der Zugänglichmachung eines
interessanten und dankbaren Hochgipfels der ZUlerthaler Gebirgsgruppe gestellt
hat, ist sie durch den am 22. Juni vorigen Jahres gefassten Beschluss, eine Unter-
kunftshütte im Riepenkar (Olperer-Hütte) zu erbauen und einen Weg zu der-
selben von der Zamser-Alpe aus anzulegen, näher gerückt. Der Zweck der Er-
richtung dieser Hütte ist nicht nur die Erleichterung der Besteigung des hoch-
interessanten Olperers, sondern auch jene des Schrammachers, der Gefrornen-
Wandspitzen, des Rifflers und die dazwischen liegenden Uebergänge nach Hinter-
tux, in das Wildlahner- und Valser-Thal. Die Lage dieser Hütte ist eine der
schönsten im ganzen Zillerthal, da ihr Standpunkt einen prächtigen Einblick in
den grossartigenThalBchluss des mit Recht berühmten Schlegeisenthals gestattet.
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136
Prag.
Der Baugrund zur Hütte wurde von dessen Besitzern Christ. Volger, Josef
Dötsch, Josef Holzer in Pfitsch der Section Prag unentgeltlich überlassen. Das
k. k. Forstärar hat laut hoher Bewilligung des k. k. Ackerbau-Ministeriums da<
zum Baue nöthige Holz um die Hälfte des Stockpreises angewiesen. Die Aus-
führung des Baues wurde dem allseitig bestempfohlenen Maurermeister Kajetan
Schneeberger in Zell übertragen. Gelegentlich der Verhandlungen bezüglich
des Bauplatzes, Bauholzes und Baucontractes, sowie bezüglich der Ausfindig-
machung des günstigsten Bauplatzes hat sich der überaus rührige, für die alpine
Sache sehr eifrige Obmann der Section Zillerthal, Herr k. k. Steuereinnehmer
Oskar Puhl durch seine thatkräftige Unterstützung den besonderen Dank
erworben.
Noch sind in der Zillerthaler Gruppe grosse und wichtige Aufgaben bezüg-
lich der Wegbauten und des Unterkunftswesens zu lösen. Hoffen wir. dass die
wohlgemeinten Absichten unseres Vereins durch gegenseitiges Entgegenkommen
zwischen den Bewohnern der Thäler, insbesondere den dabei interessirten Grund-
besitzern und dem Alpenverein mit vereinten Kräften zur vollen Befriedigung der
Touristen und der einheimischen Bevölkerung ihre Verwirklichung finden.
Bezüglich der Wegbauten sei noch eines Baues iu der Glöckner Gruppe
erwähnt. Nachdem ein bequemer Reitweg von Matrei zum Matreier-Kalser Thörl
bereits seit längerer Zeit besteht und wesentlich zu der colossalen Frequenz dieses
höchst dankbaren Aussichtspunkts beiträgt, ist im vergangenen Jahre die Fort-
setzung dieses Reitweges bis Kais, resp. Umwandlung des bisherigen Fussteiges
in einen solchen auf Kosten eines Mitgliedes der Section Prag veranlasst worden.
In den Loferer Steinbergen wurde die Wegmarkirung auf das Hinterhorn
und Ochsenhorn ausgebessert und vervollständigt.
Besonders hervorgehoben zu werden verdient hier eine Thatsache von
ausserordentlichem Entgegenkommen Seitens der Alpenbevölkerung gegenüber
den Intentionen unseres Vereins. Auf die Subvention hin, welche die Section Isel-
thal für Wegverbesserung zur Johannishüttc (im Iselthal) aus der Central-Casse
s. Z. erwirkte und den Prägratner Führern zur Verfügung stellte, beschloss die
Gemeinde Prägraten den ganzen Weg von der Holzsäge im Thal bis zur Johannis -
Hütte nicht nnr auszubessern, sondern denselben zu einem Saumweg zu erbreitern
und haltbar herzustellen, was auch bis auf ein kurzes Stück mit einem aus Ge-
meinderaitteln bestrittenen Aufwand von mehreren Hundert Tagschichten und
einer nicht unbedeutenden Baarauslage durchgeführt wurde, wofür die Touristen-
welt den Prägratnern gewiss Dank wissen wird. Möchte dies auch in andern Orten
unserer Alpen zahlreiche Nachahmung finden !
Die überraschenden Erfolge, welche die Section Prag mit der Errichtung
von Proviantdepöt's erzielte, veranlasste sie, die Zahl derselben zu vermehren.
Demgemäss wurden an der Südseite der Zillerthaler Gebirgsgruppe und zwar in
Taufers, im Mühlbachthal in Lappach, in Weissenbach, ferner in St. Wolfgang in
der Rieserferner-Gruppe, dann in der Venediger-Gruppe in Prägraten und auf der
Prager Hütte, schliesslich in Kais Proviantdepots errichtet, die sich alle einer
recht lebhaften Inanspruchnahme erfreuten und die Section zur Errichtung von
Depöts auch in andern Orten der Alpen aneiferten.
In der Reisesaison wurden alle 7 der Section Prag unterstehenden Touristen-
Hütten, ebenso die betreffenden Führercorps vom Obmann der Section Prag inspicirt.
Die Hütten wurden alle im besten Bauzustand und deren innere Einrichtung zumeist
in zufriedenstellender Ordnung und Reinlichkeit befunden. Ebenso gaben die
Führerverhältnisse zu keiner besonderen Klage Veranlassung.
Auch die Hüttenbauten anderer Sectionen fanden nach Kräften Unterstützung,
indem zum Bau der Hochkönig-Hütte der Section Pongau und zum Bau der Baum-
bach-Hütte im Trentathal der Section Küstenland je 20 fl. aus Sectionsraitteln
zugewendet wurden. Ebenso unterstützte die Section die Effektenlotterie der Section
Austria durch den Absatz von 188 Losen. Der Kunstabtheilung der genannten
Section trat die Section Prag als solche, nebst mehreren Mitgliedern bei.
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Prag— Regensburg.
137
Die Section blickt mit Befriedigung zurück auf das erst Decenniura ihrer
Thätigkeit, deren segensreiche Erfolge sich allenthalben in den Alpenländern
geltend machen. Ihre Bestrebungen haben aber auch für unsere Alpen nicht nur
eine wissenschaftliche, sondern auch eine eminent volkswirthschafliche Tragweite.
Durch die Zugänglichmachung der Alpen, durch die Publicationen wird der
Fremdenverkehr gehoben; es kommt Verdienst, ja Wohlstand unter die meist
arme Thalbevölkerung. „Wir vollführen somit eine patriotische That, wenn wir den
Besuch unserer Alpen zu heben suchen und wenn wir uns bemühen, jenen
Touristenstrom, der alljährlich massenhaft in die Schweiz sich ergiesst und
viele Millionen Francs im Schweizer Lande zurücklässt, in unsere, mit fast gleich
grossartigen, ebenso lieblichen Naturreizen gesegneten Alpenländer zu lenken.
Das erhebende Bewusstsein, für dieses Ziel gearbeitet zu haben, möge der
beste Lohn sein für Mühe und Arbeit und zu rastloser Thätigkeit und zu
neuen Opfern anspornen. Möge aber auch die Erkenntniss von der Nützlichkeit
unserer Bestrebungen immer weitere Wurzeln schlagen und zur immer mächtigeren
und segensreicheren Entfaltung unseres Vereins beitragen. Die warme Liebe zu
den Bergen, welche noch vor 10 Jahren das Palladium Weniger gewesen, um
welche sie sich begeistert schaarten, sie hat in der Brust Tausender bereits ver-
wandte Anklänge gefunden und geweckt. Aus wenigen Tönen haben sich tausend-
stimmige mächtige Akkorde entwickelt, die da künden von der Erhabenheit der
Natur und ihrer Schönheit!"
Regensburg.
Die im December 1879 abgehaltene General -Versammlung brachte einen
Wechsel in der Leitung der Section mit sich, indem der bisherige Vorstand, Herr
Conrector Langoth, sowie der seitherige Schriftführer, Herr Medicinalrath
Dr. Brenn er-Schäffer zu allseitigem Bedauern die Erklärung abgaben, auf
eine fernere Fortführung der Vereinsgeschäfte aus Gesundheitsrücksichten ver-
zichten zu müssen. Beide Herren haben ah> Mitbegründer und langjährige Leiter
der Section, durch ihre unermüdliche Thätigkeit, hauptsächlich deren gedeihliche
Entwicklung veranlasst und in Folge dessen einen bleibenden Anspruch auf die
dankbare und ehrende Anerkennung ihrer grossen Verdienste von Seiten der
Section.
An Stelle der Ausgeschiedenen wurde Herr Regierungs-Assessor Pfaff ah
Vorstand und Dr. Brunhub er als Schriftführer gewählt.
Ein Beschluss, aus den Ueberschüssen 60 M. der Section Pinzgau und 40 M.
der Section Mittenwald für ihre Bauten zuzuwenden, wurde zur Ausführung
gebracht.
Es fanden im Ganzen 7 Versammlungen statt, welche mit grösseren Vor-
trägen verbunden waren, und zwar sprachen die Herren: Kreisschul-Inspector
Zitzelsberger, über Wanderungen im Zillerthal und Duxerthal, ferner über das
Oberammergauer Passionsspiel; Baurath Schult ze, über den Karst, ferner über
das Wetterstein-Gebirge ; Assessor Loibl, über Bauerntheater in Tirol; Lehrer
Loritz, über Falkenstein; Dr. Brunhuber, über Wanderungen an der Ostsee,
auf Rügen und Seeland.
Der diesjährige Vereinsausflug wurde am Pfingstsonntag nach Marienthal
im Regenthaie unternommen.
Das Vereinslocal wurde im Februar aus dem Gasthaus „zur weissen Lilie"
definitiv in das Neue Haus verlegt und die Bibliothek daselbst zur Aufstellung
gebracht.
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Kovenheim— Salzburg.
Rosenheim.
Regelmässige Versammlungen haben 8 stattgefunden, welche sämmüich
hehr zahlreich besucht waren. In jeder Versammlung wurde ein Vortrag gehalten
u. zw.: Der Wendelstein als Aussichtspunkt, von Rechtsconcipient L. Trier:
Wanderungen über das Steinerne Meer, von J. G. Ewald jr. ; der Karst und seine
Hohlen, von Lehrer Bayberger; Ausflug ins Salzkammergut, von Official
Christi; der Innglctscher und sein Moränengebiet von Kufstein bis Gars von
Lehrer Bayberger: eine Tauernfahrt, von Dr. med. Julius Mayer; Wanderung
auf den Wildbarren von Rechtsconcipient Trier.
Der Ausschu8s erledigte die an ihn herangetretenen Aufgaben in sieben
Sitzungen.
An Wegverbe*serungen war der Weg auf den Brünnstein über die Himmel-
luoos-Alpe ins Auge gefasst und mit einem Kostenaufwand von 70 M. hergestellt.
Der Führer- l'nterstützungs-Casse wurden für 1879 21 M. 20 Pf. und
weitere 26 M. nachträglich für 1878 zugewendet.
Salzburg.
Schon im vorigen Jahr beschäftigte der Gedanke der Herstellung eines
bequemeren Göllweges den Ausschuss und die Vereins -Versammlungen; ein
bestimmter Entschluss wurde aber nicht gefasst, und auch in diesem Jahr nur
beschlossen, die Vorerhebungen zu pflegen und den Sectionstag wegen Erwirkung
einer Subvention zu interessiren. Die hierauf bezüglichen Anträge veranlassten die
General- Versammlung in Reichenhall, für den Wegbau auf den Göll die Summe
von 200 fl. zu votiren. Eine am 8. September d. J. unter zahlreicher Betheiligung
von Alpenfreunden aus Salzburg und Hallein und unter Führung des bekannten
Hammer-Steffi (Stefan Rasp) unternommene Inspectionspartie hat ausser Zweifel
gesetzt, dass einestheils die in Aussicht genommene Wegroute sehr günstig
gewählt ist, die Göllbesteigung kürzer macht und mit keinen allzugrossen Kosten
prakticabel gemacht werden kann, dass aber auch andererseits dieser hoch-
interessante Berg auch minder Geübten, für die hehre Bergwelt ebenso begeisterten
Alpenfreunden hiedurch erschlossen wird.
Die Wegreparatur von Hallthurm zu den 10 Käsern konnte. Dank der gross-
müthigen Spende des Herrn Hörzinger sen. von 30 M. und der Leitung der
Arbeiten durch den Hrn. k. Förster von Bischofswies, ohne wesentliche Kosten für
die Sectionscasse im Mai durchgeführt werden.
Der Weg zur Schellenberger Eishöhle wurde einer notwendigen Aus-
besserung unterzogen und die Arbeit von Herrn Baumgartner controlirt. Herr
Prof. Fugger hat gelegentlich seiner Erforschungstouren auf dem Untermberg im
October eine Seitenkaramer des Eiskellers erschlossen und zugänglich gemacht.
Das eifrige Mitglied Herr Funke jr. in Hallein hat seine Verdienste um die
Section durch die Wegbezeichnungen auf den Schienken und über Zill zur Alm-
bachklamm neuerdings vermehrt
Bekanntlich hat die General -Versammlung in Saalfelden für verschiedene
Wegherstellungen im Gasteiner Thal den Betrag von 100 fl. bewilligt Mit dieser
Summe konnten durch die Mithilfe des Verwalters der Gewerkschaft Rathhausberg
Herrn Klingler in Böckstein und des Restaurateurs Herrn Stöckl in Badgastein
die Wege auf die Stanz im Anschluss an den Weg von Bucheben, dann durch
Kötschach auf die Elendscharte im Zusammenhang mit den Arbeiten des Gmündner
Gebirgsvereines, resp. der Section Klagenfurt, dann auf den Gamskarkogel. den
Rathhausberg und Kreuzkogel theils wesentlich verbessert und theils wenigsten -
mit Wegtafeln versehen werden.
Die Aufstellung der fertig gestellten Wegtafeln auf den Tannberg konnte
trotz der Bereitwilligkeit des Wirthes daselbnt, die Säulen unentgeltlich bei-
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Salzborg.
139
/.ustellen, mehrfacher Hindernisse wegen nicht erfolgen und muss daherdem nächsten
Frühjahr vorbehalten bleiben. Ebenso konnte die schon 1879 geplante Herstellung
eines Weges zum Fellersbacher Wasserfall im Muhlbachthal aus naheliegenden
Gründen in diesem Jahre nicht durchgeführt werden.
Der kühne Höhlenforscher Herr A. Posselt-Csorich hat für den
berühmten Scheuckofen eineOrientirungsschnur anfertigen lassen und wird dieselbe
bei nächster Gelegenheit in der Höhle legen.
Im April langte ein Schreiben des Centrai-Ausschusses ein, worin er an die
Section die Anfrage richtete, ob dieselbe bereit wäre, im Jahre 1882 die General-
Versammlung des Gesammtvereines und einen hiemit verbundenen internationalen
alpinen Congress in Salzburg zu übernehmen. Nachdem der löbliche Gemeinderath
von Salzburg seine ausgiebige Unterstützung in der liebenswürdigsten Weise zu-
gesagt, wurde beschlossen, die Abhaltung der genannten Versammlungen durch-
zuführen.
Auch heuer tagten wie alljährlich die Nachbarsectionen zur Besprechung
ihrer gemeinsamen Angelegenheiten und auch diesmal gab sowohl der Bericht
über das Geleistete, als die lebhafte Bethoiligung seitens der Sectionen, sowie auch
die sachliche Gründlichkeit der Verhandlungen ein sehr erfreuliches Bild davon,
wie rege und erspriesslich die Thätigkeit des Alpenvereins gerade in unseren
Gegenden ist.
Die zwei letztvertlossenen Jahre brachten eine sehr erfreuliche Vermehrung
des Besuches der Kürsinger-Hütte, freilich konnte dieselbe auch heuer nicht ohne
einige Unterstützung gelassen werden, und so wurdeu zu Wegverbesserungen 25 fl.
bewilligt, wie auch mehrere Mitglieder abermals durch Geschenke das Inventar
der Hütten-Einrichtung zu vermehren die Güte hatten. Eine vom Vereins-Vorstand
vorgenommene Inspection ergab denn anch das erfreuliche Resultat, dass die Hütte
in vortrefflichem Bauzustand und die Einrichtung in befriedigender Erhaltung
sich befinde.
Schon 1875 hatte der Oesterr. Touristenclub auf Antrag des Herrn
Dr. Wallmann. k. k. Stabsarztes in Wien, beschlossen, dem berühmten Salz-
burger Bergsteiger Prof. Th urwieser eine Gedenktafel zu errichten. Erst 1880
fand sich Gelegenheit, dieselbe aufzustellen, u. zw. am Gasthaus auf der Zistel-
alpe. Der Besitzer, Herr Cathrein, besorgte die Aufstellung in der entgegen-
kommendsten Weise und so konnte am 10. Jnni die Enthüllung mit einer
bescheidenen Festlichkeit, welche die Section veranstaltete, vorgenommen werden.
Die Frage der Erbauung eines Touristenhauses auf dem Untersberg
beschäftigte auch in diesem Jahr die Section in hervorragender Weise. Der letzte
Beschluss des vergangenen Jahres war dahin gegangen, den Hausbau bis zu einer
günstigeren Gestaltung der Verhältnisse zu vertagen. In Folge dessen ruhte auch
die Angelegenheit bis zur Monats- Versammlung vom 4. Mai. in welcher der Antrag
eingebracht wurde, bei der General- Versammlung in Reichenhall um eine Sub-
vention von t>00 fl. für den Hausbau einzuschreiten. Als dieser Antrag bei der
nächsten Monats- Versammlung vom 8. Juui zur Abstimmung gelangte, wurde der-
selbe zwar abgelehnt, jedoch bei der General-Versammlung selbst von der Section
Pinzgau aufgenommen und von den Vertretern der Section Salzburg unterstützt,
weil dieselben dadurch zur Herstellung der Einigkeit in der Section beitragen zu
können glaubten, schliesslich auch von der General-Versammlung angenommen
und zwar mit dem Betrag von 300 fl. Inzwischen war in der Monats-Versammlung
vom 8. Juni auch beschlossen worden, aus den Sections-Einnahmen neuerdings
300 fl. dem Hausbaufond zuzuwenden; ferner war an die P. T. Fink'schen Erben
ein Schreiben gerichtet worden mit der Anfrage, ob dieselben nicht als Besitzer
der Rosittenalpe geneigt wären, die obere Alpe zu einem bescheidenen Unterstand
mit Wirthschaft einzurichten. Darauf erfolgte nach längerer Zeit mündlich
ablehnende Antwort. Ebenso blieb der Versuch vergeblich, von dem Besitzer der
Firmianalpe, auf dessen Grund bekanntlich das Recht der Section zu einem Haus-
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140
Salzburg— Schwaben.
bau ruht, jene weiteren Zugeständnisse und jenes Entgegenkommen zu erlangen,
welche von Vielen als nothwendig zum Gelingen des Hausbaues gehalten werden.
Unter solchen Umständen trat am 5. October wieder eine Monats-Versammlung
zusammen, welche die Wahl eines Baucomites beschloss, welches alle Einleitungen
zum Hausbau zu treffen hatte, vornehmlich Ausarbeitung eines Bauplans und
Kostenvoranschlags. Schon am 2G. October waren diese Arbeiten vollendet; die
a.-o. Plenar-Versammlung dieses Datums jedoch beschloss eine Vertagung der
ganzen Angelegenheit, bis die Antwort des Alpenbesitzers auf die Vorlage des
Bauplans und einige andere Anfragen eingelaufen sei. Inzwischen machte der
Ausschuss noch einen Versuch, die Schwierigkeiten, welche in dem Verhältnis?;
zu dem wiederholt bezeichneten Alpenbesitzer liegen, durch käufliche Erwerbung
eines angrenzenden Grundstücks zu umgehen, da sich nämlich die Aussicht eröffnete,
das Terrain um den Salzburger Hochthron ankaufen zu können. Schon waren Kauf-
vertrag und Revers entworfen und harrten nur noch der Unterschrift, als im letzten
Augenblick einer der beiden Besitzer seine Gesinnung änderte und so auch dieser
Ausweg sich verschloss. Unter solchen Umständen hielt es der Ausschuss für zweck-
mässig, vorerst jede weitere Action einzustellen und die ordentliche Jahres- Ver-
sammlung auf einen etwas früheren Termin als sonst gewöhnlich einzuberufen.
In 1* Ausschusssitzungen, 5 Monats -Versammlungen , einer Jahres-Ver-
sammlung und einer a.-o. Plenar-Versammlung wurden die Vereinsangelegenheiten
berathen und der Beschlnssfassung unterzogen und denselben von allen Seiten ein
reges Interesse entgegengebracht.
Schwaben.
Die Thätigkeit der Section concentrirte sich wiederum auf die Monats -Ver-
sammlungen, sowie Vervollständigung der Bibliothek und Vermehrung der Karten-
werke. Der Bitte des Ausschusses, es möchten von Zeit zu Zeit auch Themata
mehr allgemeinen und wissenschaftlichen Inhalts bei den Vorträgen in den Monats-
Versammlungen berücksichtigt und hiedurch zu denselben auch solche Mitglieder
herbeigezogen werden, welche sonst nur selten in der Mitte der Section erschienen,
kamen Herr Prof. Dr. Fr aas durch einen Vortrag über den Bau des Alpengebirgs
mit ausführlicher Darstellung der neuesten, von Albert Heim in seinem Werke
„Untersuchungen über den Mechanismus der Gebirgsbildung" etc. aufgestellten
Theorie, und Herr Prof. Schlebach durch einen Vortrag über die moderne
Kartographie mit Rückblicken auf die Vergangenheit in ausgezeichneter Wei*e
entgegen. Neben seinem Danke kann der Ausschuss hier nur die Bitte wieder-
holen, dass auch im Jahre 1881 Mitglieder der Section und Freunde des Alpen-
vereins mit solchen Vorträgen erfreuen möchten.
Der ausgegebene Nachtrag zum Katalog derBibliothck weist eine bedeutende
Vervollständigung und Bereicherung derselben durch neuhinzugekoramene Werke
und Karten nach. Es liegt auf der Hand, dass aus den laufenden, regelmässig
fliessenden Mitteln der Section solche bedeutende Anschaffungen nicht hätten
gemacht werden können. Im Jahresbericht 1879 hat der Ausschuss die Bitte an
die Section sgenossen gerichtet, dieselben möchten unsere Sammlung durch Zu-
wendungen bereichern, und mit Dank ist anzuerkennen, mit welch ausserordentlicher
Liberalität dieser Bitte entsprochen worden ist. Durch den Nachlass der zur
Tilgung eines Theils der Bibliothekschuld bestimmten 100 M. Seitens eines Mit-
glieds, das sich von Anfang an um Erwerbung und Aufstellung der Bibliothek in
hervorragender Weise verdient gemacht hat, konnte diese Summe zu Neu-
anschaffungen verwendet werden. Ein anderes, der Section schon seit Jahren an-
Sehöriges Mitglied nahm aus einem frohen Familienereigniss Veranlassung, dem
usschuss 400 M. zur Verfügung zu stellen, wovon dem ausgesprochenen
Wunsch des Gebers gemäss 200 M. der Führer-Untersrützungs-Casse zugestellt
und 200 M. für die Bibliothek ausgegeben worden sind. In Folge der obenerwähnten
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Schwaben.
141
Bitte des Ausschusses wurden von einer grossen Anzahl der Mitglieder der
Bibliothek verschiedene werthvolle Werke, sowohl touristischen, als wissenschaft-
lichen Inhalts und ausserdem grössere Karteusaramlungen zugewendet. Dem
Dank, welchen die General- Versammlung den Gebern hiefür ausgesprochen hat,
mochte der Ausschuss den Wunsch beifugen, dass eine weitere thatsächliche An-
erkennung dieser Liberalität durch fleissige Benützung der Sammlungen nach-
folgen möge.
Aus dem Vereinsleben ist dem Vorstehenden noch anzufügen, dass in zehn
Monats-Versammlungen ausser den bereits oben angefahrten noch folgende Herren
Vorträgehielten: Amtsrichter Kl ett, über eine Tour im schottischen Hochland
und Besteigung des Ben Nevis ; Stud. Obermüller, über eine Besteigung des
Hoch vogels; Inspector Hörner, über die General-Versammlung in Beichenhall
und über eine Tour in der Ortler- und Adamellogruppe ; einen Vortrag hielt ferner
der bekannte Reisende Hans Tauber über Tirols Land und Leute.
Von der General- Versammlung der Section am 9. December wurde auf An-
trag des Ausschusses beschlossen : Der Ausschuss sei mit den erforderlichen Vor-
arbeiten zur Einleitung eines Hüttenbaus zu beauftragen, und es sei jetzt schon
eine von der Sectionscasse getrennt zu führende Hüttencasse anzulegen. Dieser
Antrag, mit dem die Thätigkeit der Section auf ein neues Gebiet übergeleitet
werden soll, wurde vom Ausschuss folgendermassen begründet: Angesichts der
Thatsache, dass die Section Schwaben, welche nach dem letzten Jahresbericht
des Centrai-Ausschusses unter den Sectionen des Gesammtvereins der Mitglieder-
zahl nach die neunte Stelle einnimmt, gegenüber einer grössern Anzahl anderer,
meist minder zahlreichen Sectionen aber auf dem Felde des Hüttenbaus im Rück-
stand ist, erachtete es der Ausschuss eben so sehr als eine Pflicht, wie im Interesse
der Section für geboten, dass dieselbe nunmehr auch auf diesem Gebiet mit einer
Leistung hervortrete.
Was die finanzielle Seite der Frage betrifft, so geht der Ausschuss an der
Hand der von andern Sectionen veröffentlichten Erfahrungen und im Hinblick auf
den in Aussicht zu nehmenden Beitrag aus der Central-Casse davon aus, dass die
von den Sectionsgenossen, und zwar durchweg in Form von freiwilligen Beiträgen
aufzubringende Summe den Betrag von 1000 M. nicht oder jedenfalls nicht
erheblich übersteigen werde. Der General- Versammlung ein bestimmtes Project
vorzulegen, sah sich der Ausschuss nicht in der Lage. Der Antrag hat zunächst
nur den Zweck, dass sich die Versammlung principiell für einen Hüttenbau aus-
spreche, und dass mit Rücksicht auf die schon zu den Vorarbeiten erforderlichen
Mittel eine besondere Hüttenbau-Casse angelegt werde. Ohne den für 1881 zu
wählen den Ausschuss in der Richtung der vorzunehmenden Vorarbeiten beschränken
zu wollen, wollte es der Ausschuss des Jahres 1880 doch nicht unterlassen, die
Aufmerksamkeit der ganzen Section, wie des künftigen Ausschusses, auf folgendes
Project hinzulenken :
Das obere Jamthal mit dem Fluchthorn und den zahlreichen um den
Futschölpass gelagerten Hochgipfeln ist wegen der grossen Entfernung von den
nächst gelegenen Wohnungen nur beschwerlich zu erreichen ; es konnte desshalb
bis jetzt seine Eigenschaft als Ausgangspunkt für eine Reihe grossartiger Hoch-
gebirgstouren nicht recht zur Geltung kommen. Diesem Uebelstand wäre mit Er-
richtung eines Unterkunftshauses im hintern Jamthal abgeholfen. Es würde dadurch
ein bisher wenig besuchtes und noch nicht genügend durchforschtes Gebiet zu-
gänglicher gemacht. Selbstverständliche Vorraussetzung ist, dass sich im obern
Paznaun, in Ischgl, Mathon, Galthür das Material für eine brauchbare Führer-
schaft fände. Der Ausschuss zweifelt nicht, dass mit Erbauung der Arlbcrgbahn
dieses Berggebiet sich eines zahlreichen Besuchs von Touristen zu erfreuen habe,
und dass die Erbauung einer Unterkunfts-Hütte in demselben vielen Touristen
einen wesentlichen Dienst leisten würde, und glaubt desshalb, das Project eines
Hüttenbaues im hintern Jamthal im Auge behalten zu sollen.
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142
Siegerland— Steyr
Siegerland.
Die in Siegen wohnenden Mitglieder der Section Rheinland hatten sich
durch die räumliche Entfernung von Köln stets verhindert gesehen, an dem
Vereinsleben dieser Section regeren Am heil zu nehmen, während die Vereinigung
zu einer eigenen, wenn auch kleinen Section ihnen die Aussicht bot, nicht nur sich
selbst die Annehmlichkeiten und Vortheile gemeinsamer Thätigkeit und geselliger
Zusammenkünfte zu verschaffen, sondern auch die Zwecke des Gesammtvereins in
der engeren Heimath fördern zu können. Sie entschlossen sich daher im December
1879 zum Austritt aus der Section Rheinland und constituirten am 17. Januar Ihx»
die Section Siegerland mit einem Bestand von 17 Mitgliedern, welcher sich bis
zum Jahresschluss auf 20 erhöhte.
Da die Section fürs erste auf eine grössere Mitgliederzahl nicht rechnen
kann, also auch nur Aber unbedeutende Mittel verfügt, so muss sie von kost-
spieligen Leistungen im Alpengebiet absehen und will sich auf die Ausführung
kleiner Wegbauten im Verein mit andern kleineren Sectionen beschränken.
Zunächst beabsichtigt sie die Anlage eines Weges, welcher die Tour vom
Hochjoch-Hospiz nach der Weisskugel und über Kesselwandfemer und Gusiar-
joch nach Kauns nicht unerheblich abkürzt und erleichtert, indem er die un-
angenehmste Strecke dieser Tour, den steilen Abstieg vom Hospiz auf die Zunge
des Hintereisferners und das vergebliche Steigen auf letzterer umgeht. Der neue
Weg geht vom Hochjochweg ab, wo der gleichnamige Ferner eben zu werden
beginnt, wendet sich um den „Oberen Berg*4 und erreicht den Hintereisferaer
gegenüber der Mündung des Kessclwandferners, folgt also ziemlich genau der
Isohypse 26(X)m. Die Baukosten im Betrag von 200 M. sind durch freiwillige
Beiträge der Sectionsmitglieder gedeckt. Wegen der Ausführung wird mit der
Section Inner-Oetzthal verhandelt, welche die Weganlage im Interesse der
Touristen ebenfalls für sehr zweckmässig hält, dieTrace aber nicht wie angegeben,
sondern über die Höhe des Oberen Beiges führen möchte, worüber im Frühjahr
nach Untersuchung an Ort und Stelle entschieden werden soll.
Von den in den Sections -Versammlungen gehaltenen Vorträgen mögen
erwähnt werden: Stud. A. Schenck. über die Entstehung der Gebirge, ins-
besondere der Faltengebirge, wobei die neueren Theorien von Prdvost, Dana,
Mallet, Suess, Heim und Pf äff unter Bezugnahme auf die Schweizer und
Ost- Alpen erläutert wurden. Dr. M. Schenck demonstrirte ein von ihm in Gyps
angefertigtes Schichtenrelief der Oetzthaler Gruppe, welches im Maasstab von
1:50 000 «las Terrain zwischen Nauden» im W. und der Sonklarspit?* im 0.,
zwischen der Dresdener Hütte im N. und Meran im S. darstellt; der orographische
Bau der Gruppe wurde dargelegt und dabei der Parallelismus des Kauns-, Piti-
und Oetzthals und die gesteigerte Entwicklung der Grundform dieser Thäler in
ihrer Reihenfolge von W. nach 0. hervorgehoben. Derselbe, über die Tour durch
Stubai, besonders über die Pfandleralpe und das Bildstöckljoch ; Bergrath
Ger lach, Bericht über seine diesjährige Reise über das Salzkammergut nach
Leoben und Eisenerz, zurück nach Zell a. S. und weiter mit den Folgenden.
A. Veit und C. Gabriel, Bericht Ober ihre Reise von Reichenhall (Kammerling-
horn), über die Pfandlscharte und bei stetem Regenwetter über Berger- und Kalser-
thörl zum Pusterthal, dann hinaus nach Italien bis auf den Vesuv.
Steyp.
Die Section hat auch im abgelaufenen Vereinsjahr keine Mühe gespart, den
Zwecken des Vereins gerecht zu werden. Die Monats-Versammlungen waren stets
gut besucht und boten den Mitgliedern Gelegenheit, mit neuen Publicationen von
Karten, Panoramen, Photographien, den Angelegenheiten des Gesammtvereins
und des Oesterr. Touristeuclubs. sowie des Steirischen Gebirgsvereins. deren Mit-
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Stevr - Taufers— Traunstein.
143
glied die Section ist, bekannt zu werden. Von den gehaltenen Vorträgen sind zu
erwähnen die Herren: Dr. Krakowizer, Bericht über die General-Versammlung
in Beichenhall und „Lungauer Sonette" ; Dr. Widmann, Oetzthaler-Fahrt und
Dolomit enpartie; Grein er, Declamationen humoristischen und dialektischen
Genres; Dr. Seidl, über das Zachenschöberl bei Irdning; J. Reichl. Ortlerfahrt;
H. W i d m a n n, über den Dialectdichter Anton Schosser.
An allgemeinen Vereins- Angelegenheiten betheiligte sich die Section nach
Maassgabe ihrer Kräfte. Bei der General -Versammlung in Reichenhall am
25. August war sie durch ihren Vorstand, bei Eröffnung der Austria-Hütte durch
Herrn Wcitlaner vertreten. An den Bauten der Baumbach-Hütte im Trentathal
and der Hochkönig- Hütte betheiligtc sie sich durch eine Spende von je 10 fl.. ein
gleicher Betrag wurde der Führer-Casse in Hamburg überwiesen.
Zum ersten Male seit ihrem Bestehen vereinten sich die Sectionen Linz und
Steyr zu gemeinsamen Ausflügen, eine Thatsache, welche gewiss in beiden Sectionen
zur Förderung des gemeinsamen Vereinsinteresses mächtig beizutragen im Stande
ist und nicht ohne weiteren Einfluss auf die Thätigkeit derselben sein wird. Der
erste gemeinsame Ausflug am 16. u. 17. Mai hatte den Schieferstein und Schober-
stein zum Ziele, der zweite am 20. Juni die Giselawarte. Von Mitgliedern der
Section Steyr wurden ferner gemeinsame Ausflüge unternommen auf den Grossen
Almkogel (1500 m), die Bodenwics (1537m), den Hochbuchberg, den Grossen
Buchstein (2224 m) und kleinere Touren in den Spitzbachgraben, auf den Sau-
boden, die Hohe Dirn u. dgl.
Die Damberg- Warte wurde mit einem Kostenaufwand von 90 fl. restaurirt,
in Ermanglung genügender Mittel leider nicht so durchgreifend, dass nicht fQr 1881
wieder einiges auszubessern ist. Die Gesellschaft der Musikfreunde in Steyr hatte
die dankenswerthe Gewogenheit, am 28. Juni zur Unterstützung dieser vor-
zunehmenden Ausbesserungen ein Concert zu geben, dem von Seite der kunst-
sinnigen und der Damberg- Warte holden Bevölkerung Steyrs reichlicher Besuch
wurde, so dass der Reinertrag nach Abzug der Auslagen der Section einen kräftigen
Beitrag zu obigem Zweck einbrachte.
Taufers.
Die Section machte sich zur Aufgabe, einen Spazierweg anzulegen, Ruhe-
bänke an demselben aufzustellen, die vorhandenen Vereinshütten besser aus-
zustatten. Im Juli wurde die Nevesjoch-Hütte mit einem Kostenaufwande von
1 128 fl. 50 kr. erbaut und noch im Sommer der Benützung der Touristen über-
geben. Die Vollendung des Baues und der Einrichtung konnte wegen Mangels an
Mitteln nicht mehr erzielt, und wird die innere Einrichtung, Mauerverputz etc.
1881 ausgeführt werden. Der südlich von dieser Hütte liegende Schaflauernock,
welcher eine herrliche Rundsicht gewährt, und dessen Spitze von der Hütte in
35 Minuten zu erreichen ist. wurde durch Anlage eines Weges zugänglich gemacht.
Traunstein.
In der am 13. Januar 1^80 abgehaltenen ordentlichen Plenar- Versammlung
wurde nach erfolgter Rechnungsablage die vorschriftsmässige Wahl des Aus-
schusses vorgenommen und hierauf in die Etatsberathung pro 1880 eingetreten.
Hiebei wurde u. a. beschlossen, den Weg von Ruhpolding über den Staubfall nach
der Unkener Klamm zu repariren, femer an die Fuhrcr-Unterstützungs-Casse einen
Betrag von 10 M. zu übersenden und die Bibliothek der Section durch Karten zu
erweitern.
Ausserdem wurde beschlossen, wie im Vorjahr nach dem Fasching eine
gemüthliche Familien-Unterhaltung im Pauer'schen Bade abzuhalten. Bei dieser
Behr zahlreich besuchten Unterhaltung herrschte eine sehr heitere Stimmung,
welche noch gehoben wurde durch humoristische Vorträge des I. Vorstandes
Herrn Rentamtmann Peetz. mit welchen Piecen für Streichmusik und Cither
abwechselten.
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Trostberg- Ulm-Neu-Ulm— Villach.
Trostberg.
Bei der General-Versammlung in Reichenhall war die Section durch den
Vorstand, Kaufmann Jos. Jetzinger vertreten, von dem auch über den Verlauf
Bericht erstattet wurde. An den mit wenigen Ausnahmen regelmässig abgehaltenen
wöchentlichen Versammlungen im Vereinslocal wurden alpine Interessen
besprochen.
Ulm - Neu-Ulm.
In den durchschnittlich von der halben Mitglieder- Anzahl besuchten Ver-
sammlungen, deren Zweck der Besprechung alpiner Verhältnisse und Angelegen-
heiten galt, wurden ausser kleineren Reiseberichten die folgenden Vorträge
erstattet: von Herrn Rechtsanwalt Teich mann über Touren in den Algiuer
Alpen, speciell Besteigung der Mädelegabel, dann Aber das Silvrettagebiet (Rothe
Furca, Silvrettahorn) ; von Herrn Ingenieur Pfa endler über Touren im Montavon
und Paznaun (Bieler Höhe), dann über eine Querung des Langtauferer-Ferners
und über eine Besteigung des Ramolkogels, endlich über eine Tour durch die
Dolomiten (Schiern, Fedaja und Valparola).
Villach.
Das bedeutendste Werk war die Erbauung der Wischberg-Hütte. Finanziell
ermöglicht durch die bedeutende Subvention des Gesammtvereins, wurde der Bau,
nachdem die einleitenden Vorarbeiten im Winter beendet waren, im Frühling mit
grosser Schnelligkeit ausgeführt und eingerichtet; die Hütte konnte schon am
1. August ihrer Bestimmung übergeben werden. Obschon die Witterung dem
Eröffnungsfest nicht günstig war, hatte der Ausschuss doch das Vergnügen, bei
dieser Gelegenheit hochgeschätzte Vertreter anderer Sectionen und alpiner
Vereine begrüssen zu können.
Die eigentümliche Lage der Hütte an einer überhängenden Felswand
machte späterhin die Errichtung eines zweiten (Schutz-) Daches aus starken
Hölzern nöthig, um das Pultdach der Hütte vor fallenden Eiszapfen vollends zu
sichern ; diese Arbeit wurde erst Ende November fertig gesteint. Gleichzeitig mit
dem Hüttenbau verbesserte die Section den verfallenen Steig zur Wischbergspitze
26f>3m, so dass die Ersteigung dieser herrlichen Hochwarte nun bedeutend
erleichtert erscheint.
Die bisherige bauliche Thätigkeit der Section ist zwar nicht unbedeutend,
kann jedoch für eine Section, die ein so grosses und schönes Gebiet besitzt, nicht
als abgeschlossen gelten. Diesem Gedanken folgend arbeitete der Ausschuss ein
Projcct für die Erbauung einer Schutzhütte in der Hochalpenspitze 8355 m aus.
Die General-Versammlung zu Reichenhall, bei der unsere Section durch die
Herren F. Kasmanhuber, A. Moritsch und L. Walter jun. bestens vertreten
war, subventionirte dies Project mit 1000 fl. ö. W. Die Bauführung im Sommer
1881 ist also gesichert.
Der Ausschuss unterhandelte ferner mehrfach mit der Gemeinde Pontafel
wegen Erbauung einer Schutzhütte durch genannte Gemeinde auf dem Nassfeld
für Besteiger des Ross-, Trog- und Gartenkofels ; bisher ohne günstigen Erfolg
Das Project eines Hüttenbaues nebst Wegverbesserimg am Mittagskogel
wurde eifrigst erwogen. Der laut gewordene Wunsch : „Die Section möge auch
etwas für die nähere Umgebung VÜlach's thun " hat gewiss alle Berechtigung;
die so schöne Rundschau dieses Berges, der nebenliegende Uebergang nach Krain
und die anzuhoffende starke Frequenz lassen die Sache berücksichtigenswerth
erscheinen, anderseits erlauben jedoch die Mittel 1881 höchstens eine Weg-
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Villach— Vorarlberg.
145
"Verbesserung, an einen Hüttenbau dürfte erst im nächsten Jahr gedacht werden
können.
Die Angelegenheit wegen Uebernahme der Villacher Alpenhäuser durch die
Section ist noch nicht spruchreif geworden.
Die Regelung des Führerwesens beschäftigte den Ausschuss auch in diesem
Jahre; 7 Führer im Canalthal und 1 Führer im Möllthal wurden autorisirt und
gratis mit Büchern versehen.
Vorarlberg.
Die Bemühungen, einen Wirth für Tilisuna zu finden, waren nunmehr von
Erfolg gekrönt, da sich der Baumeister der Hütte, Joh. Jos. Marent zur Ueber-
nahme der Wirthschaft verstand.
Die Angelegenheit, welche auch heuer die Section am meisten beschäftigte,
war die projectirte Vennunt-Hütte. Machten die Verhandlungen mit den Eigen-
tümern und Pächtern der Alpe auch Fortschritte, so wurde doch die Ueberzeugung
gewonnen, dass nur persönliches Eingreifen einen befriedigenden Abschluss zu
erzielen vermöchte und so begab sich der Vorstand im Juli selbst nach Steinsberg,
via Vermunt, wo er den Platz für die zu erbauende Hütte endgiltig bestimmte.
Die Verhandlungen in Steinsberg erzielten denn auch den bald darauf erfolgenden,
befriedigenden Vertragsschluss, so dass nach dieser Richtung wenigstens die
Schwierigkeiten beseitigt sind.
Von Steinsberg wandte er sich nach Ischgl, wo mit den Alppächtern in den
Hauptpunkten gleichfalls Einigung erzielt und später ein Vertragsschluss durch-
geführt wurde, zu dessen Inkrafttreten einzig noch nöthig ist, dass zwischen der
Section und den Alppächtern Gebrüder Jehle Vereinbarung getroffen wird über
die Erstellungskosten der Hütte. Der bezügliche, von den Mitgliedern Herren
Gebrüder Wacker unentgeltlich ausgeführte Plan ist den Pächtern längst unter-
breitet, und so nahe am Ziele, hofft man dasselbe auch noch zu erreichen.
Das vom Wind zerstörte Dach der Douglass-Hütte musste vom Wirth
Kegele auf seine Kosten hergestellt werden.
Das Touristenhaus am Hohen Freschen bedarf 1881 einer Reparatur.
Die Wegbauten von der Tilisuna-Hütte über den Bilkengrat ins Gauerthai
sind ausgeführt, jene von dieser Hütte zur Sulzfluh einerseits und durch die Gruben
nach Partnun anderseits werden 1881 mindestens in bescheidener Weise durch-
geführt werden.
Die dem Bezirk ßludenz für Wegverbesserungen am Hohen Frassen
gewährten 20 fl. wurden in zweckentsprechender Weise verwendet, während der
Bezirk Dornbirn auch heuer auf eigene Rechnung in seinem Rayon Wegweiser
aufstellte und damit auch fortzufahren gedenkt. Dieser Bezirk hatte auch einen
gelungenen Bauernball und Schlittenfahrten nach Au und Schwarzach veranstaltet.
Im Bezirk Feldkirch haben die Herren v. Aichinger und Strasser den
Weg auf die Drei Schwestern mit rother Oelfarbe markirt und Wegweiser über
Schadona angefertigt, die von den Wirthen Josef Gorbach in Rothenbrunnen und
G. Ri enzler in Schröcken unentgeltlich aufgestellt wurden, wofür diesen noch
der Dank der Section ausgesprochen wird.
Der Bezirk Bregenz hat seine gewohnte alpine Unterhaltung veranstaltet
die für die Vereins-Interessen stets sehr fördernd wirkt.
Der statt des bisherigen Touren-Tarifs eingeführte Zeit-Tarif (s. M.) ist eine
Neuerung in unserm Führerwesen, dessen Erspriesslichkeit sich nach und nach
vortheilhaft genug zeigen wird. Zur richtigen Beurtheilung derselben muss
beachtet werden, dass das Führerwesen der Section sich in ganz eigenthüm-
lichen Verhältnissen befindet, indem nicht blos Führer an in jeder Weise ver-
schiedensten Standquartieren wohnen, sondern sehr viele Touren mit verschiedenen
Unterbrechungs-Punkten ineinander greifen, so dass einzig in der durchgeführten
Weise eine gerechte Einheitlichkeit zu erzielen war. Besonders betonen muss Herr
MitifHedei-VenteichniBB 1881. 10
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146
Vorarlberg— Würzburg.
Madiener als Anreger der Idee, dass die Tax-Berechnnng auf dem Princip tusst,
dass der Führer für den verlorenen Erwerbstag 4 fl. (für den halben 2 fl.)
nebst Verpflegung und Unterkunft und für die ersten zwei Nachte je 1 fl. erhält,
die andern einschlagigen Zusatz-Bestimmungen (des §. 11) nur gewissermassen als
Gesetzesrahmen für Streitfälle zu dienen haben, womit Torweg der Vorwurf der
ümständlichkeit wegen Berechnung entfällt. Mit der Einführung des neuen Tarifs
wurde auch eine einheitliche Zusammenstellung der für die verschiedenen Touren
durchschnittlich benöthigten Gehzeit verbunden, welche in dem Führerbuch jedes
Führers für seine Touren bezeichnet ist.
Als Führer wurden Fidel Khueny in Bludenz und Mathias Wüstner in
Mellau neu aufgenommen.
Herr Eugen Metzger in Ravensburg widmete neuerdings der Sectio n
mehrere Bücher für die Douglass-Hütte.
Bei der General- Versammlung in Reichenhall war die Section durch den
Vorstand, Herrn A. Madiener vertreten. Betreff der von derselben der Sek-
tion zum Hüttenbau auf Vermunt zugesprochenen 500 fl. statt der beantragten
1000 fl. hat die General-Versammlung der Section am 26. December in Bregenz
beschlossen, dass in Rücksicht auf die eminente Wichtigkeit des projectirten
Unternehmens, besonders im Vergleich zu ähnlichen subventionirten Unter-
nehmungen, und der sehr bedeutenden Kosten desselben, sowie bei dem {Jmstand,
dass die Section bereits drei Hütten zu unterhalten habe, dieselbe sieh zur
Annahme dieses Betrages nur dann verstehen könne, wenn eine weitere ausgiebige
Unterstützung durch den Verein gesichert erscheine.
Würzburg.
In einer Plenar- Versammlung und II Monats-Versammlungen haben Vor-
träge erstattet die Herren: Photograph Kreut], über Wanderungen in der Bernina-
Gruppe; derselbe über verschiedene Schweizer- Touren; Kaufmann Seyfried,
über Wanderungen in der Karwendel-Gruppe, insbesondere seine erste Besteigung
der Rothwandelspitze ; Regiraents-Auditeur Krauss, über Wanderungen in Süd«
tirol; Regierungs- und Fiskalrath Burkhardt über den Hochkeil und Hochkönig ;
Professor Schwager über Tauern -Uebergänge, insbesondere Kaprun er Thal
und -Thörl, Kaiser Tauern, Kals-Matreier Thörl; Photograph Kreutl, über die
Besteigung des Monte Rosa; Kaufmann Seyfried, über das Walderkamm-Gebirge
unter Vorzeigung eines von dem Vortragenden angefertigten Reliefs der Gebirgs-
gruppe; Professor Schwager, Bericht über die General- Versammlung in Reichen -
hall, Besteigung der Hochspitze des Watzmann; derselbe, derTodte Mann; über
Tri seh übel nach St Bartholomä am Königssee ; das Kammerlinghorn; Professor
Dr. v. Edel, Adamello- Gruppe; derselbe, von Mezzolombardo über Fai, Molveno,
Bocca di Brenta nach Pinzolo, Caldonazzo und Levico-See, Fassathal, Cüna di
Rossi, Stuores-Alpe, Heilig-Kreuz, Alpe Armentara.
Auch in diesem Jahr hat die Section Herrn Kreutl für die von ihm ver-
anstalteten Ausstellungen vortrefflicher Photographien aus dem Alpengebiet und
den Mitgliedern des A Iberischen Quartetts für die den Vereinsmitgliedern dar-
gebotenen genussreichen musikalischen Unterhaltungen den verbindlichsten Dank
auszusprechen.
Die Bibliothek hat mehrfache Bereicherung gewonnen und hat Herr Photo-
graph Kreutl die von ihm übernommene Bewahrung auf das Pünktlichste besorgt.
Der Edel-Fond, im J. 1879 aus Beiträgen von 82 Mitgliedern im Gesammt-
betrage von 966 M. gebildet und zur Verwendung für grössere ausserordentliche
Bedürfhisse der Section bestimmt, besitzt ein Gründungs-Capital vou 1000 ML,
das in zu 4 Procent verzinslichen Werthpapieren angelegt ist. Die Vermehrung
des Fonds durch weitere Gründungs-Beiträge ist nicht ausgeschlossen und könnte
zur Ermöglichung eines grössere Mittel erfordernden Denkmals der Vereina-
thätigkeit nur willkommen sein.
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ZEITSCHRIFT
des
Deutsclien und Oesterreichischen
Alpenvereins.
In zwanglos erscheinenden Heften.
R e d i g i r t
O
•(bodl:l!BR)
TH, TRAUTWEIN^üic^
Jahrgang 1881.
lieft 1%
WIEN, 1881.
Verlag des Deutschen und Oesterreieliisclien Alpenvereius In Wieu.
In Cornmission der J. Lin<lauorVh.-n iUK-hhamUung in München.
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I ii h a 1 1
Seite
Dr. Fr. Pfad', Untersuchungen über die Bewegung des Pasterzengletscher? . 1
Dr. J. Frischauf, das Zeichnen und Bestimmen der Panoramen 10
Heriii. Ritter ron Gnttenberg, der Karst und seine forstlichen Verhältnisse 24
Dr. Paul tttlssfeldt, das Wandern im Hochgebirge 63
Rud. Hinterhaber, über die Flora des l'ntersbergs 95
Ludw. Jahne, die touristische Bedeutung der Karawauken . 97
Alfred Zoff, der Rosenik 113
Aus dem Wettersteingebirge:
L M. Schnitze, neuer Aufstieg auf die Dreithorspitze direct vom
Leutascher Platt 115
II. Heinr. Schwaiger, der Hochblassen 116
Fr. Nibler, der Mersavetz im Küstenland . 122
Dr. Morita Hoernes, Bosnische Gebirgsübergänge 125
Ferd. Muhlbacher, der Predigtstuhl bei Ischl 139
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Beilagen.
Tafel 1. Der Predigtstuhl bei Ischl. Katuratudie von Ferd. Mühlbacher
in Ischl. Lichtdruck von J. B. Obernetter in München.
Zu Seite 139.
Tafel 2, 3, 4. Panorama toiu Rosenik. (Stangalpen-Gruppe). Aufgenommen
und gezeichnet von Alfred Zoff, revidirt von Professor Dr. J.
Frischauf. Photo-Zinkographie. Text Seite 113.
Tafel 5. Der Hochobir yoni Draathal ans und der Hochobir mit dem
Bor ir haus. Nach Skizzen von Phil. Kofier. Zinkographie.
Zu Seite 101 und 107.
Tafel 6. Das Wettersteingebirge von der Dreithorspitze ans. Nach
einer Zeichnung von Mai Schultze. Zinkographie. Zu Seite 115.
Mit diesem Hefte werden an die Mitglieder versendet:
Anleitung zu wissenschaftlichen Untersuchungen auf Alpenreisen.
III. Abtheilung: Anleitung zu anthropologisch-vorgeschichtlichen Beob-
achtungen im Gebiet der deutschen und österreichischen Alpen von
Dr. Johannes Ranke in München, und
Verzeichnis* der Mitglieder des Deutsehen und Oesterreichischen Alpen-
Tereins und Auszüge aus den Jahresberichten der Sectionen
for 188U.
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Der Deutsche und Oesterreichische Alponverein besteht z. Z. ans folgenden
74 Sectionen mit beiläufig 0000 Mitgliedern:
Algäu-1 nimenst.nl t.
Landshut.
Algfut- Kempten.
Leipzig.
Asch in Böhmen).
Lindau.
Augsburg.
Linz.
Aussee.
Marburg a. d. Drau.
Austritt in Wien.
Flemmingen.
Berchtesgaden.
Meran.
Berlin.
Miesbach.
Bozen.
Mittenwald au der Isar.
Breslau.
Mondsee.
Brisen am Eisack.
München.
Braneck.
Nürnberg.
Coburg.
Passau.
Cunstanz.
Pinzgau in Zell am See.
Darmstadt.
Pongau in St. Johann.
Dresden.
Prag.
Erzgebirge- Voigtland in Zwickau.
Regensburg.
Fichtelgebirg in Wunsiedel.
Reichenhall.
Frankenwald in Nordhalben.
Rheinland in Köln.
Frankfurt a. 51
Hosenheim.
Freiburg im Breisgau.
Salzburg.
•
Gera.
Salzkammergut in Ischl.
(Jolling.
Schwaben in Stuttgart.
Graz.
Schwarzer Grat in Isny.
Hamburg.
Siegcrland in Siegen.
•
Heidelberg.
Steyr.
Hoch-Pusterthal.
Taufers (Pusterthal).
Imst und Umgebung.
Traunstein.
Innerötzthal in Sölden.
Trostberg.
Innsbruck.
Ulm - Neu-Ulm.
Iselthal in Windisch-MatreL
Villach.
Karlsruhe.
Vorarlberg in Bregenz.
Kitzbühel.
Waidhofen a. d. Ybbs.
lüageufurt
Weilheim-Murnau.
Kutstein.
Wolfsberg (Kärnten).
Küstenland in Tricst
Würzburg.
Laodeck (Bezirk).
Zillerthal in Zell a. Z.
Ah Vorort fungirt im zwölften Vereinsjahr lSSl die Section Austritt In W
Druck von L. C. Zamarski in Wien.
Digi'tiz
ZEITSCHRIFT
Je*
Deutschen und Oesterreichiscken
Alpenvereins.
In zwanglos erscheinenden Heften.
R e d i g i r t
TH. TRAUTWEIN,
Heft 2.
WIEN, 1881.
Verlag des Deutschen und Oesterreichiscbcn Alpenvereius iu Wieu.
In Commission <ler J. LindauerVhün Rurhhandlur>£ in München.
uigiiizec) Dy
Ausgegeben im August 1881.
Für die oäch&tci Helte .sind uns u. A. die folgenden Arbeiten
thcils zu gesagt, theils bereits in unseren Künden:
Erzherzog Johann und seine Beziehungen zu den Alpen, von Director
Kranz Ilwof in Graz.
Der Widnni in Tirol, eine culturgeschichtliche Studie von Dr. B. J. Barth
iu Wien.
Ueber optische Täuschungen im Gebirge, vuu August Böhm in Wien.
Heber Bergstürze, von Dr. E duard Gracffe in Triest.
Wanderungen durch die Gebiete der deutschen Sprachinseln in den Sfid-
alpen, von Amtmann Dr. Groos in Freiburg i. Hr.
* Sexteuer Hochtouren, von Gustav Kuringer in Augsburg.
Zur Nomenclatur der Stubaier Gebirg-gruppe, von C. Gsaller in Innsbruck.
Ein Römerweg im Tölzer Grenzgebirge, von Dr. M. Höf ler in Tölz.
Bosnische Gebirgsübergänge II. Folge, von Dr. Moriz Hoerncs in W7ien.
Erdwarme und Tunnelbau im Hochgebirge, von Professor Dr. Gust. Adolf
h>eh in Wien.
Gurnerathal und Blattenspitze, von Professor Dr. Gust. Adolf Koch
in Wien
Zur N«uiienclatur der Rosengartenkette, von Gottfried Merzbacher in
München.
Die Grenzen der Alpen. Aus dem Nachlass de» Geh. Itegierungsrath Professor
Dr. C. Neumann. Bearbeitet von Professor Dr. J. Partsch in Breslau.
* Ueber den Werth und die Benützung der Karten, von Premier-Lieutenant
L. Obermair in München.
Etliche Einblicke in Api an' s Topographie. Eine Skizze von Hartwig
Peetz in Traunstein.
Alpwirthsehaltli. be Gebräuehe und Kechtsalterthüiner im Montavon, von
Ott u v. PI ist er in München.
Die Kriiumler, Wasserfälle. Ergan/.ungen uud weitere Mittheilungen, von
Kud. Kiemanti in Berlin ;
* Studien am Pasterzengletscher III. Folge. Von Bergrath F. Seeland in
Klagenfurt.
Aus den Sölkcr Thälern u. a., von Dr. Julius »Sei dl in Steyr.
* Das Dachsteingebirge. Beschreibender Theil von Professor Dr. Friedrich
Simony in Wien. .
Ueber Hüttenbauten, von Architekt Ludwig Tischler in Wien.
* Touren in der Brentakette nebst Bemerkungen über die Nomenclatur
derselben. \<>n Fritz Vogl in München.
" Erste Ersteignn«; der Presanella von der Nordseite, von Dr. Bruno
Wagner in Wien.
In der Brechelzeit. Skizze aus dem kärntnerischen Volksleben, von Rudoll
Waizer in Klagenfurt.
* Aus dem Wettersteingebirge (Topographisches, Neue Touren).
von Verschiedenen.
•Eine Vereinspartie auf den Wischberg.
* Zu <l^n mit * btxticlinolrn Arh-i1»n find Illustration«!! <-tc. in Au»»icht fenommeo.
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Die für dieses Heft bestimmte
Specialkarte der centralen Zillerthaler Gruppe
westliches Blatt
»st iiii Stieb vollendet Um jedoch für eine nochmalige Ceberarbeitung uud .-»dann
lür die sorgfältige Herstellung in Kupferdruck uud Behandlung des umfang-
reichen Blatte-, welche bei einer Auflage von Uber 11 000 Exemplaren wo_J
ins Gewicht fallt. Zeit zu .ewinnen, inussten wir uns entschliesseu, die Ausgabe
desselben bis zur Vorsendung von Heft 1 des Jahrgangs 1882 zu verschieben.
Ein zweite.«* Östliches Blatt wird die Karte ab-ohliessen und im Jahre 1882
seiner Vollendung entgegengehen.
Das westliche Blatt wird mit dem Jahrgang lt>81 verrechnet, jedoch dem
Jahrgang lb*2 beigegeben, dessen Inhalt an Text sowohl als an Illustrationen
etc. darum keinerlei Verkürzung erleidet.
• * ;
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y Fflr den Herrn Buchbinder.
Dil drt Prack tarn T_«il MCB. frisch, wird fclion««!)'^ Behandlung am' mpt-di !<>:>.
Beim F.inhnden int Tafel 10 als Frontispiz zwischen Hchmatttitol uud Haupttitel ein-
ZukM*n. Tat -In Sr. 1. :'>, 7, S, !), 1">, 1»! kommen an du» im Inhalts-Verzeichniss angegebenen
Sttttra !)« PftDOramen. TMm '->, 3, 4, U und 12. 13 und 14 worden in dt-nsolb«u Brüchen belas*«
und aih <.«".t-n am Backdeckel des Band. .* unter »urkea Leinenstreifen gelegt
Dm» Mitgli»'«!«** - V«rteiehni>i kann unter Benützung .let. dem Heft 3 beiUege nd«:i
Titels und Inhalt* al« Vit- und Bf>ekl-!att aifaai cartonirt werden, und können in diesem Fa'.l POM
für im I. uad II. Nachtrug H-S» und l->3 . circa t> Bogen, eingelegt werden.
Driic_ von I.. C. Zamanki in Wien.
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