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Full text of "Alterthuemer und kunstdenkmale des Cisterzienserklosters St. Marien und der landesschule zur Pforte"

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ALTERTHUEMER UND 
KUNSTDENKMALE 

DES 

CISTERZIENSERKLOS 
TERS ST. MARIEN... 

Wilhelm Paul Corssen 



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ALTERTHUEMER und KUNSTDENKMALE 



OES CISTERZIENSERKLOSTERS ST. MARIEN 



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PFORTE 



W. C 0 R S S E N. 




'1,1 Z«lrhii*a««a TO« J Bomau tmi }. V UouMd. HolMkaiH* «M Ullauk l««hUlMr !■ Lalyti« 



HALLE, 

VEIUMO DEB IIL-CUaA3IDt.imfl UM WAlUHtBAimBS. 




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ALTERTHUEMER und KUNSTDENKMALE 

D£$ CISI£BmNS£mOSI£BS SI. MABIEN 

CSD 

D£B LAND£SSGHIL£ 

IVB 



PFORTE 




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V 0 r w 0 r t. 



In den Bingmauern der LandesRchule Pforte finden 
sidi auf engem Raiiiuo Iteis^immen die Denkmale und 
l'rkumlen von acht Jalirliundcrton; denn seit den 
Zeiten des ersten Ilolienstanfen hat das Geläute der 
Kirchengloeken von St. Marien zur Pforte an dem 
grünen Waldlianuc des Saalllialrs die Stunde des Gottes- 
dienstes verkündet, vier Jahrluuiderte lang einer Saimnunpr 
von Mönehen, dann einer (Jenieinde von Lehrern und 
Scliiilern. unniitcibroehen einem (iesehleelit nach dem 
andiMii, lind der IJascn des Kirchhofes am Fiissi* (h'S 
(Jittirsliiiii^o deckt (Jclieine von fünf und zwan/ijr Genc- 
ratioiu-n. \\\>iin iiircnd wo, so re<k'n an dieser dem 
Gotlcsdienst und d<'i" Wissenseliaft ireweihten Stiitte die 
Steine für (\on, der Sinn liat (Um* Sprache dieser starren, 
alti'rstrraiien ZtMi;j;en ver_tran;j:cner .Tahrhnn(h'rtc /u hinsehen. 
Widn-end meiner /\vaii/.igjiiliri<ren A\'irksamkeit als Lehrer 
an der Landessehule hai)e ich aufmerksam auf die.sc 
Sprache geachtet Ich bin bemüht gewesen die Urkunden 
und Denkmale der Pforte anfiEwnehen, kernen zu lernen, 
vor Verfoll und Zerstörung zu behüten und der Ver^ 
gessenheit zu entreassen. Im Geschichtsunterricht habe 
ich Gelegenheit genonunen, meine Schüler hinzuweisen 
auf die Geschichte ihrer Bildungsstätte und an den Bau- 




deukmalen und Bild wirken derselben ihnen die Hanpt- | 
epocben der viiteiländiscben Kunst des Mittelalter^ zu | 
; voraiischaulichen, lange vorher, ehe von der Bedeutung 

der Denknialkuude fiir den (iesehiehlsuntempht in Lehrer- , 
versauimluntriMi die IJcdc treweseu ist. Ich fand bei meinen 
Sehülern (ür die Sache nicht bloss retre Thcilnahme. 
sondern auch th;iti;j:c Ik'ihülte. Nicht selten sind sie 
mir mit rüstiger Hand und seharleni Aujie lordeilich 
gewesen, wo es «^mU ein altes Bildwerk von Tünche, ' 
Slanl» und Scliuiiit/ /.ii siiabcrn, eine vcrlilichcue oder j 
ver>i liiiiinclie Inschiil't /n lesen und herzustellen. ! 

Diese Bcsticltnnp'u landen neue .\Tne;^nn<r und 
reichliche Nahrung, als zu Anfauir der fuufzigei- Jahre 
auf Anordnung Koin'g Friedrich Wilhelms des vii'rten ' 
die Kiiche der Laiidesschule. deren (irundbau aus dem 
zwölften .Tain hundert herrührt, nach Ausräunuuig des 
Holzwerkes und der Emjjoren. durch welche dieselbe ent- , 
stellt war, im alten Stil wiederherge.stellt wurde, und | 
infolge deaaen Baulichkeiten, Bildwerke, Alterthümer, | 
Grabdenkmale und Inscbrifben an das Liebt traten, die 
lange Jabre übertüncbt und überbaut in Dunkel und 
Yergessenbeit begraben gelegen hatten. Durch diese 
FttrsoTge des kunstsinnigen Königs, der seine landes- 
Täterliche Huld der Landosschule auch sonst in reichem 
Maasse hat zu Theil werden lassen, ist die Kunde der 
Alterthümer und Kunstdenkmale dieser Stätte wesentlich 
gefördert und der Gedanke an eine Darstellung derselben 
in Bild und Wort erweckt und belebt worden. 

Was so angeregt wurde, ist aUnulhlich im Laufe 
der Zeit gereift; zwischen dem Gedanken und der Aus- 

g» '. ^ 



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rdlnuncr desisielbcn ist nianclior Tropfcti doi- Saah; an den 
Mauern der Pforte voriiberirrllossen , und seihst, als der 
Stoft' des Werkes pesainiiielt, uesielitet und gestaltet war, 
galt es manelie iiusserc» Scliwicrinkeilen zu überwinden, 
damit dasselhe an das Lieht treten künne. 

Frspriinglieli bezweckte ieli nur ein (Tedenkbueh 
der Alterthiimer und K ii ustdenkuiale des Cister- 
zi enserk leiste rs St. Marien zur Pforte mit einer 
geseliielitlielien Einleitung über die Stiftung desselben auf 
Grund des reielien urkundlielien Materials, das für diesen 
Zweek zu (iebote stand, mit bildliehen Darstellungen von 
sachverständigor luul kunstgeiibtcr Hand. Erst der mehr- 
seitig unil entschieden ausgesprochene Wunsch, dass auch 
die Geschichte der Landesschnle in dem Buche behandelt 
nnd so ein Gedenkbnch fiir die Schüler und Freunde der- 
selben geschaffoi wüRte, ein Wunsch, an dessen Erfüllung 
das Zustandekommen des lange gehegten Werkes geknüpft 
schien, hat mich bewogen den Abschnitt über die Grün- 
dung der Landesschule zur Pforte und die Haupt- 
epochen ihrer Entwicklungsgeschichte hinzuzufügen. 

Das urkundliche Material zu dem Buche hat 
mir zu Gebote gestanden vor allen aus dem Archiv der 
Landesschule und den Acten des Rentamtes zu Pforte 
und daneb^ aus dem königlich ^chsischen Hauptstaats- 
archive zu Dresden, wie aus dem Archiv des Dom- 
kapitels zu Kaumburg und aus dem städtischai Baths- 
archive daselbst Auch aus meinen eigenen Sammlungen 
von ^mdsciiriften und Merkwürdigkeiten zur Geschichte 
der Pforte, in welche namentlich Viele« ans dem Xa(;ldasse 
meiner verstorbenen GoUegen, des Bectors Dr. G. Kirchner 



und <lcr Pniffv^nicn (J. A. B. ^\ «»1 t'f iiihI C. Ki il '_'f^» L'nft«'ii 
Aliir*'<|('iik<'ii> iiiMT;_'M^aii;_M'ii i>t. lialif i, h iiiaiu In rlt-i für 
diu voilicgfiKic Arlxät l>eimtzen uiui vcnvtMtluMi ktmutiu 

Der Zweck dr-s Buches Itedinprte die Behandlung 
und AnordnniiL' i\<-< St(»t"t"es. Dem geiuii^-i sind die 
Kii:<'l'i)iss(' der iii kimdlichen Fni-rlninL' in zu-^aunnen- 
fusseiulcr un<l fori laiittiider L)ai>t»'lhini: /.um TIaupttext 
verarliciti'i wnidcn. um dem L»'>t'v in nii»ulirii>t iM'queuier 
und an^i'ii'chcndcr Fnrni die Fruclit drr AiIm-Ii zu l>i«'tt'n. 
ohne ihn die Dornen ders(ll>»'n mit k<>->trn zu la-- en. 
An(h'erseits sind in den Beila<ren die l'rkunden. Aeten- 
stiicke. Soudriuntersuehnngen un<l nm-landliehen n Bt-wcis- 
rülnunjren nitdergelejrt, die dem Sachkenner alU- Mittel 
an die Hand geben sollen, um zu Iteuitheileu, ol» er hier 
ehrliehe Arbeit und zuverlässige Ei-gebnissc vor sich hat, 
oder nicht. Der Text der Urkunden ist hergestellt 
nach den Grundsätzen, die in neuerer Zeit für die Heraus- 
gabe von Urkunden überhaupt aufgestellt und in Anwen- 
dung gebracht worden sind, nach Gmnd^tzra, wie ich 
sie bei der Textkritik jedes Lateinischen und Griechischen 
Schriftstellers befolgen würde. Die mitgctheUten Inschrift 
ten, mit denen Wnde und Grabsteine in Pforte bedeckt 
sind, habe ich mit eigenem Auge viel&ch gcfnüft und 
eigenhändig allgeschrieben mit der misstrauischen und 
kleinlichen Sorgfiilt, welche die neuere Epigraphik für die 
Herstelinng inschriftlicber Texte als nothwendig erkannt 
bat. Mit wenigen Ausnahmen sind in dem vorliegenden 
Buche nur solche Baudenkmale und Bildwerke dar;^« stellt 
und besehrieben, die noch vorhanden sind, da auf 
die älteren Abbildungen und Beschreibungen zu Grunde 



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gegangener Alterthümer meist wenig Yerlass ist Treue 
und genaue Abbildung des Originals obne allen ver- 
scbönemden Best der Jahrhunderte, mit denen Künstler- 
band so gern die Denkmale vergangener Zeiten schmückt, 
war bd der Anfertigung der Zeichnungen massgebend. 
Nach sorgsamen Vermessnngen sind die Grössenverhält- 
nisse der Bauwerke, ihrer Gliederungen und ihres Zier- 
raths in verkleinertem Massstabc wieder gegeben. Aeltere 
Situationspliine, (Jnindrissc und Aufrisse vnn den Bau- 
werken zu Pforte, die auf dem Hcntaiute daselbst ver- 
wahrt werden, sind dabei zu Rathe gezofrcn \v<ir«1('n, 
namentlich wo es palt, ältere und jüngere Bcstiindtiicile 
derselben zu sondern. Natürlich ist audi die lebendige 
Anschauung von allen Ocrtlichkeiten und Hiiundich- 
keiten in jcncv lit'I.liflu'n (ietrcud des Saaltliales. wo ich 
auf \N'egen und StmiMi. in Wald und Feld einst heimisch 
war, dem vorliegemU'u liuclie zu Statten gekonnuen. 

Wenn nm Todten feste zu Pftirtc die Lebens- 
besehreibungen der im Laufe des Jahres verstorbenen 
ehcninligen Schüler der Anstalt vorgclcs.'u wenlen. und 
dann am Scldiissc der AI Kudandacht <h'r altkirchliche 
StcrlH'Lic-.aiiL;' crtiiiit : ,. lü-cc quouiodo uioritur iustns". dann 
fühlt die gcgcnwiiitiu»'. in JuiicndCiisclic (Ml(<r Maniicskraft 
wirkende und waltt iidc (Jcnciation sich durch ein sreistiLics 
Band vcrkmiptl uiil denen, die vor dahren an derselben 
Stiitte gelernt und gelehrt, gelelit uiul gesehalVen halten, 
deren Jug«'ndtrauui längst ausgetiüuuil . dei-en T>ebenskraft. 
nun gebroehen ist. Möge dieses (n'dctd<i)ueh allen denen 
willkonnnen sein, welche jenes geistige Ban<l um- 
schlingt, und allen, die als Schützer, Gönner und 



Freunde das Heil der Landeaschule hegen und fördern 
jetzt und in kommenden Tagen. 

Möge das Budi seinen Zweck erfüllen und nch 
bewähren, auch wenn die Hand Terdorrt ist, die es 
geschrieben hat 

Berlin, den 15. April 186& 

W. Corssen. 



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Inhal t. 

«•it* 

Enter Abschnitt. Die Gründung des Cisterzienserklosters St. Marien 

zur PfnrtR ^ 

B«iUge I. Gleichzeitige Urtun'kn Ober die Orftmlong lie» KbetcrM . öl 

II. Eionliiini irnna-ti rii r. rl- n-iis im l>i|i|oniatariiiiii Porteii»c 71 

1. KT,.r.liiilll liiiili;lsl.-rii l'.Hl.liNis ■ , , ZI 

2. rcbor die Abf<umungn/i-it uwl den Vcrfamter de* Dii>loiiiatariuiM 
Pnrtpn.i. iinil Ktonlium tn.mUMterii l'ortenniii . , , , , , , , 2A 

> • UL RnirliKrrirl- fitica lati'iniitfhi n (!i-.li. liteii in I..H.nini«f llfn YffKon iihfr diu 

(tründaiig de» Kloster» 76 

- .IV. VAne rnachrift des Klcntcni Altcnzelle und eine HAndsehrift der Cister- 
tienserattfi Ulinen (de I)nni■^^^ in Klandcni 84 

\ ■ Eine Notiz aus einer Walkcnrifder Klostcrbandiifhrift über dtn Tag der 

Gründung de.s Klosters »nr TfiTte 86 

- VI. ncricht Johann F-im-nliardf» von Kisenach Bbcr die tirflndung dcw Kloilcw 89 

- VII. Eine gefiibtchte Stiftunggorltunde de» Boiiauer Mönche« Paul l..ang« . . 91 

- VIII. Drei handm-hriltliihi- rterieht« iiber die Gründung des Kloatem von 

Prörtner .SflniU. thhIi. rn . , . . . SJä 

1. Eine Noti» de» Krbbuchos Olier da« angebliehe Klorter za Könen . ■ 98 

9 Von Her l-'nndutiini il. r Si hnl.-n yii fli-r Pfnrta. Eniiit nrn<hiif . , Uli 

3. Eine kiiri/e Hisinrin V'iii .l' in \niaiit;'' Kloster» «nd der Schulen 

tnr Pforto. Ernst Hrothuf »0« 

- IX. Die noiiere» <iem-lii«-htchreiber (iber die GrOndong deg KloMer« . . . . 109 

1. M. Jii>lii.iiK Her»lirh IÜ2 

g. Jo. MnHin SrliameliuM . . ■ , ■ ■ ■ . , , , ^ • • • ■ Uli 

3. Geographoa Portenai» III 

4. Carl Peter I.ei>»ing 112 

5. Gottfried Angiirt Benedict Wulff 113 



X 



INHALT. 



Zweiter Abschnitt. Die GrimJuug der Landesschule zur Pforte und 
die Hauptepochen ihrer Entwickelongagesohichte ii7 



Beilage I. Brief d<M Kurfürsten Morito Uber >üe Zneignong des Klosteni Memlebcn 

»n dii> Si hulp TUT l'f<.rt<> , ■ • - ■ ^ , , , . . . ^ Ui2 

II. Die älUsU'n urkumllii-hon Nftflirichtcn über den rn(<'rri<lit und l.i lin'lan 

der Sehule wir Pforte : III 

1. Att» iler Scimlordnuiig rhri^litn» 1 171 

2. I^ge» M Dr. N'irulao Rounner«, [irufoiniore Jencnai et iagpectore gchol«e 
Portcngjs. allatae 171 

: ni. Die Rgctoren der Undesm-hnle 175 

Dritter Abachiiitt. Die Baadenkmale, Bildwerke, Grabateipe nnd 

Tnachriftftn dea CiatemenBerkloBtfl rR Rt. Muriflii «nr Pforte 17« 

L L'eber die Anlage und die baiilli hi-n Kinrlcliliingm des Kloster» .... 179 

1. Der ('a|'it< l-.-iul 1«1 

2. Der Spei.<eMMil . Cenaculnm. Kefectoriam 183 

3. Da» Rftnter, Keintoriuin 18.'> 

4. I>ic < Vmvetiuliiuhe ■ <'»iiuint ronventu« ISO 

5. Der Spreehsaal, RefccCuriuin IS" 

6. Die S<-hlafliäaner . liDrmitori» . ond dio /^'Ueii der Mönche .... l^'S 

7. Da« Sii'i lihaii^. Inliriiiarium (XuMicomiuni . NoMiiIcK-binai) 191 

8. Da« Vorrathuhtttt«. Pronmtattrimii. Penui«, Celkrium 193 

9. Die Ktlkrei. (Vllarimn 19:1 

10. Da» (laathaus, DomiiH lioipitma , lli)(i|>i» 194 

11. Der Martcrbwlen , der (lefangniimtliurin und der tialKenthonn 
(Mmnhi<g«lgen> 198 

12. Die MUlJe und daa Buekhau» (niolendinum . pintrinum) 2>t0 

13. Die Badiiitube <balneat»rium) 2<>1 

14. VcMchiedene Wirthsi-haftinffbäude g<>2 

15. Der Kirchhof. < '»ometeriniii 2i">5 

It». Der Abtugarten 207 

17. Der Ol.iil>.'artcn . 2l>8 

1». Der Krauttfartcn 210 

IL üeher die MrchHek«» Baawerke 212 

1. Die älteste Rundbi>t.'cnltircbe mit ihren Kapellen 213 

tt. Die St. Moritz- Kapelle 215 

b. Die St. Peter - Paolskaiielle . 218 

2. Der Kreuzj.tng (Circuitm. Portiruii, PeriKtvlinm) 2'JO 

3. Die St. Mari« -Mttgtlaleni'iikinielle 227 

4. Die Abtei und die Abt>.ka|a'lli' (Domua abbatialit. domu«. palatium. 



IKIIALT. 



XI 



««Ii« 



5. Die ältpre Spitabogentirfhe 238 

». Die Kvanifi-UhteiilüniyUo 261 

b. Di«! St. TriniUHijkapelle 262 

6. Die ."^t. .MargTCthenktpellf 26:< 

7. Di»' cwigf Laiii|>e 266 

8. Dag Baptigtcrioiii . der weotlifhe .\nban der Kirche 267 

9. Die nrtBättle i^r, 

Beilage I. Frfihcr»! .Schrifu-n über Baudcnkiatle . Bildwerke und Ipitchriften lur Pforte 281 

- II. .Se<-h»ehn tlrknnden lum Kirchenbaa von 12.'il— 12<?8 28.^ 

- in. Drei Urkunden über die St. Marg»rcthctika|icllc 296 

- rV. Urkunde mr ewigen I^amiie 299 

V. Eine Ablaagarkunde inm Bau de* Baptifteriom 300 

III. BlWwerkc, dte »telrt an KIrchcnkiHt*» haftcB »^3 

1. Relief einer Krpn^ragiing 303 

9. Kill liron/fiiiT Christ ii>. 304 

8. Ein Flagehchrcin niit gcnchnititem Holibildo und Gentälden . ■ . iU>.5 

4. Mater dolorona von Sandstein and GeniHde einer Krenttnuping . . 3i)7 

5. Kin geschnitzter Kirrhenstnhl 308 

6. ChriKtng auf dem Regenbogen »itxend 310 

7. Maria mit der Strahlenglorie 311 

8. Statuetten der vier Evangelisten 312 

rV. Die Crabhdiriften d. s Kloster» 31.t 

1. <;mtiatein der l.nkArdi« von Stndeniz 313 

2. Grabstein de» Rilt^T-s Reinhard Varch 314 

3. OrabBtein der Grafen von HeKirungen 31-% 

4. Grabutein der Adilheidi». Wittwe tiartolf« 317 

!>. Orabutfin der Melen von Tannenmde ^ . , ■ ■ ■ , - ■ 318 

6. (irabj.tein de« Stifttibemi und l'rointe« M. Conrad von Mnihugen . . 320 

7. Grabstein dea Juhannea . Sohne« deg Andrea» 320 

8. Bruohstnck eine« unbekannten <irabRteine« 321 

9. Gratisti^in einon Riirger» uml seiner Gattin 321 

10. Gratiiivnkiiial ijo,'« liiU-T-« Tlniiio vi-ti Join Il'tyi iii>to 324 

11. <irabiiinkiiial Georg», Markgrufni vim Meissen und I.anilL'r.i: 'n \iin 
Thüringrn 326 

12. UralKsti'in iK\s Abtfs lialtliasar 

Beilage VT. Urkunden tu den Grabsteinen 333 



* 




I 



Yerzeicliniss der Abbildunj2:en. 



A. Beilagen zum Text in Lithographie und Buntdruck. 

I. Wtg<gci<c <i<T Kirche fin Bnntdruclt) tor itm Tert 

n. Kurt« fle» SAalthale« (auf Stein gravirt) vor Seite 5 

III. 8itaation>i]ilan der Pforte lauf Stein (fraTirt) - - 117 

IV. GninJri»ji der Klu»terp.'bäudv (auf Stein (fravirtt - - 179 

V. Der Kreuzjfung (Kreidezeichnung? mit Tondrtick) - - 221 

VI. Hoher Chur der Abt8-Ka{»elle (Kreideieichnung mit Tundracl() . . - - 229 

Vn. Innere Ansicht der Abt* - Kapelle (Kreideieichnung mit Tundrurk) - - SU 

VIII. Gnindris« der Kirche (auf Stein gravirt) - - 

IX. Die SUd»eitc der Kirche (Kreidexeiehnnng mit Tondrm-ki .... • - 241 

X. Der hohe Clior der Kirehe (Kreidezeichnung mit Tundrack) . . . • - 245 

XI. Hau^tt- Portal der Kirche (Krcidezeichnunir mit Tondruckl .... - - '2<V! 

XII. Grabmal (ieorgs, >lark»;rafen von MeitMin und Ijndgrafen Ton 

Tharingen, vor «einer Zeratörnpg (Kreidezeichnung mit Tondmck) . |}27 



B. Holzschnitte in den Text gedruckt 

1. Thor der Pforte (Titelvigncttel. ««it« 

2. Conventssiegel den Klo»terg »a» dem dreizehnten Jahrhundert 3 

8. Plan von X.Tnriiliur;' im elft.-n J«hrhiiiidi-rt 14 

4. Alt. ^ S. hiilM, 1 117 

5. Grabgtein de» Rectorg Walther I:t2 

6. n.lü Fürstenhaii» I IH 

7. Plan der Kitn«'!! KlnMiTaidagi' "Jll 

8. Kin Dnrchganggbogen der ilteatcn Rundbogenidrehe mit Imehrift . . . 218 
9 — 14. Einige Ge«lm<ie und Capitelle de« Krcuzgangc» 222 



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vnmcmiiu niut ABDii.DrNOEtt. zm 



15. Ein alter Rnndbogpn nnd Sygtem de» Kreuzgmnye» . 223 

16. Pfeiler de» KreuiK»Pg^g 224 

17. Randbogenfrien der Abtnk« pelle 2SQ 

18. Spitjte eine» 8tryt)<!pfeikTM dorncllH'n 230 

19. l'rofllc der (lovrolbcrippen de» IjtijfhanfcCii 231 

20 — 24. Capitelk in der Churniarhf der AbtHkai»'He 232 

25. Portal der .Xbtei in der öttlichen Wand de» Capitelhaggeii 234 

9t;. »Iter.r Theil eitips l»..rtal.>H ■^l>r Abtei - - ■ . . . . . , . , . 

27. Ingcbrift an einem Str<-b<'pfi.'iler de» hohen t'lior» der Haniitkirche . ■ . 239 

28. lAnKendttrchgrhnitt der Kirche 241 

2>». Qnenlurchwhnitt der Kirche 242 

.30 — .«t-i. (iew.illH;. lind SthluMstciiic im Mitteli.ehiff und im sfullichen SeiU-nwliiff 24« 

33. Capitell den nordöstlichen Viernngapfeilem 247 

34 — 37. <'apitcllc im 8lidli»hen Seiti:-n»fbitT nml Trog''.steine der tiewolbeträifer iin 

MiH.-lK.-biff 

38. Prufll der fiew«)lbf träger 249 

30 R«.lf. n.ter im Chftr , , 243 

40. Fcniitcr in der Evangelintencapell« 250 

41 — 43. Fennter im »fldlichen Seitennchiff. in der ETangcligtcneapelle, iw hohen 

^'h^r -jM 

iA. AlUHim-b im Imbeii fhnr , , . . . , 251 

45. System de» »Odlichen Seitcnsehiffcs 2.^3 

4t». Cmfifixog am westlichen Giebel der Kirehe 255 

47. ln«. hrift mm Portal ■ ■ ■ ^ 2.'-.8 

4ft— 54. St. Pauluii. Sl. Felms. S1. .laenlm». .St. Johanne»!. St. Mari« tu r Pforte, 

Salomun. Mo«cg . ■ 259 

.V»— .W. Ad-nni. Kva 260 

57 — 6i>. St. .Mattli.ms. St. Marcnn. St. Lnea.H. St. Johannen 261 

61. Die ewige Ijtmpc 265 

62— 64. Inarbriften der gromien. mittleren nnd klfim^n ("ilc.rke 270 

fi5 — >>B. Braf Hnino ron Plciimcn. Hinehof ri<> \uii NuimilmrL'. Sl. Maria zor Pforte. 

St. Johanne» der Täufer 272 

fi£L nie Itet.iiiile , , , , . . . . . . . . , , , 91R 

70. Relief einer Kreuztmgnng 303 

71. Ein bronzener Chriatoa 304 

72. Flli>fe!M-hr' in Mos Hi>ii|italtars der Kirrhe .t05 

73-- 71. Al.iria V'iii .M.tL''lalu Cliri-tin ihr Wi.ili r<Tiit.-H!il.iie 306 

7"i. Mat'T ilnlur Altjinivliri'ini-"' :tf>7 

76. (lemälde einer KreuztniL'ung auf der FlUgeltliQr de<iaelb<in 308 

77. Ein gexchnit/ter Kirchcnwtnhl 309 

78. Chri»tu-s auf dem Rcgenbotren sitzen'! 310 

70. »t M.ri. mit der Olnria 311 



IlV 



VKRZiiirinci!'.') i>KB ABBiMirxnm. 



SO— ffl. St. Matthäa». St ilarcua. St Lucas. S) .Ioh«nni>s 312 

iiL «iruli.-t' in '1' T l.'iikarji^ U'ii ■''lu'.l' Iii/, , . . : . . . ALI 

B5. Orabidfin deü Ritter» ReinhaTd Vareh «14 

W. (irahstdn dor (irafen von üoldningen SIC 

87. liralwlcin der Aililla-iJis , WiUwe <;artolfs itl7 

««■ Orftbiitaiii dar Melen Ton Tannenrodc Sl« 

89. Grabstein di*» StiftahtTm und Propatea M. C»nr»d von Malhmen . . . . 320 

90. Grabtitfin dea Johannes, Suhno.s Je» Andrea» 320 

ftl. nniihHtiKk eine« nnbtkannttn (irftbut.'in« 3^1 

92. Grabstein cino.s Blirgern nnd seiner Fran 322 

03. Grabstein den Rittfrs Thvinü von dem Hoi^enistc ^^2^ 

C' l. Dyok|>liHl'' MIHI 'iralniial (ii .ir^-^, Mark{;ral'en vim .M. und I.audirral'en 

von Thüringen (Tor »einer Zerntörmig) 326 

95. Grabdenkmal desselben Inach soiriT Wioderfacrirtellmig) 327 

Sfl-98. Di.i viftf S.il..ii-A!i>lrln,ii .i-.s lir.ili.IrnkniaU 398 

99. Grmb«t«iii dea Abteg Balthasar nir Iforte 331 



- ^ 



I 
I 



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Erster Abschnitt. 

Die Grtndnng des Gisterzienserklosters 

Bt Marien zur Horte. 



hlK <iBi Xni'NO l>KS ('lhTKBZlB»eRKU)8TBil« ST. MAJUEN ZVR PFOBTK. 



9 



Die (irüuduiig des Cisterzionserkloäters 
St. Marien zur Horte. 




>evor die (IcM-liiiluv der 
Grüuduug des C'iäterzieu!>erklo- 
flters 8t. Marien tm PToite er- 
zälilt wird, ist es iiotliwetidiff, 
von dein A ii b a u des S a ii 1 - 
tlialejt unweit der Kiiiinün- 
duiig der Unstrat in der vimnit- 
tellMren NShe der Stitte m 
spieelien, wo niuli heute <lie 
(ili'eivfii der Kli»stcrkir<lip' iMir- li 
das grüne Thal hin erklingen. 
Wie fiberall so haben auch im 
Saalthale die StrOmuDgen toh 
Vr» 1 k e rwandernn gen zu 
verschiedenen Zeiten als Nie- 
derschläge und Ablagerungen A nsicdelungeu und UrtiscUafteü zurück- 
gelaseen, ebeueo vie die gewalt^ WaneifiiillMD, dl« in Urzeiten das 
ganze Saalthal aasflillten, an den BSndorn und Bergen desselb«! ihre 
Niederschlage abgelagert haben. Wie die Krdsehichten uud Lagen von 
Kalk Denkmäler jener Urzeit und ihrer Flutlien sind, so hat die .'Sprache 
in den Ortsnamen des SaalUiales eine Kunde erhalten von den Ansie- 
ddongen und Ortschaften der Vdlkerstftmme, welche die StrCmongen der 
Yolkerwandernng dortbin fOhrten, eine Kunde, die Tiel weiter hinauf reidit 
ala die Uteete geschriebene Urkunde dieser Gegend. Ueber die Zdten d«i 







4 



RSrr» ABBCtUUTT. 



tltMi ThflringerreUbes g«lMa die Ortmmeii denelbai känen Auf- ' 

schluss; aber der Name des Vorwerks Frankenau und der angrünzenden 
auf (Ifiii I5i'r^'rriek''»ii oilt-r Thalniml fib»»r Köseii sich hinziehenden Wöstnng • 
Frünkenau. einst wie jenes fin Dorf, In'iUe auf dem Nordrande des ' 
Thaies an der alten I<and»tnwee gL-U-^'eu, bewräen, daw nach der ZentS- 
ning dee ThfiringerreidieB ridi aodi in dieser Gegend frinkieclie An« 
Siedler niederliessen. ') Als der Slavisehe Stamm (l>»r Sorben, .die 
violfach mitiT ilciu < !''>-;minitnanien Wenden mit bi'L'rifTrM wonh^n, in« das 
Land /.wisrlicii Klbc, Mulde. Pleissn. Kister und Saale einwanderte, siedel- ' 
teu äie sich auch in den Thälern am Zusanimeniluss der Saale und Unstrut | 
an. Zwar grflndei« gegen ne schon Kaiser Carle des Qroesen Sltester Sohn \ 
Carl eine ThOringisehe Mark, und der Lindolflnger Otto der Krlauchte, i 
dessen l?e*it7ungen und Borgen sich bis an die l'nstrut bis zur 'p'oMetien Aue 
und zum Kiffliäuser ausdehnten, unterwarf die Sorben siitur Hi.tnirissi;_'keit ; 
aber auch, inachdem die Siege König Heinrichs I. und Kaiser Ottos 1. die 
nerdtatliehen Orenxmarken des Reiches gesidiert ond erwdtert ond das | 
Obristenfbom im Sorbenlande, nnnmehr TbOringiec^ Mark genannt, dnreh 
Gründung der nisthfinier Merseborg und Zeitz so wie des Krzbisthums 

I 

M a e bu r festen Halt ffewonnen hatte, auch nach dieser Zeit bildeten 
die Surben noch lange iu diesen Uegunden die Hauptmasi«e der 
Bevölkerung namentUcb des platten Landes. Dies wird schlagend erwie- 
sen dorob die flberwi^ende Hafne von Slavisehen Ortsnamen des 

Zeitzer später Nauniburger bischöflichen Sprengeis. die in d'-n ältesten 
Urkunden des Naiunburger I)oinkaiiit''ls au> «leni zeimten unil elften .lahr- 
hnmlert vorkommen, im Verhilltniss zu der Anzaiil der eben <lort aiiLceführten | 
deutschen Ortsnamen. ') Vum unter.Hlen I.uufe der Unstrut bis zum Duroh- 



1) ElMluk aller OtVer unil Orrtchli;)l' il> ,, d.r StUnl« tw Fforl' >■ . H'l. l. !'<■! I4i: 
Frenckensw iit «iM WiutnDgk nfm KiklAsberge obon Steiubrach kvgi-u Mituge 
gel«(ren. — MeMr FIw Wiedel der melirer TheO mm Forwcifk FrakcMnr; a. 0. Fol. 149; 
Frenkeatw. Undemi Ik-^(r<^ ist dne Kirche sn St Niklse feleges, die ehwo au 
der Pfortten vorsorget. IkI «k-r Pfarrer uf beiJc Frcnkcnaw •'•<•«. '-. n. I'ml haben 
attiehe'DoHTer, auch da« Uesinde af den FonrerK«n ihr Ko^n'ehnuK neilj uldi<: a. O. II. 
FttL 399! Im wtttten Freakemaa imdenii Eptiaeken Hob» ist ein Weinbergk ..in 
Himmelreich" ffciiannt. Pas Porf war -(n.n t:!lO eingegugeii (rMJff. Wolff, Ptn. 
u. Sachreffitter zur Chronik rff* Klo»ltrs Pfurla , Ü. 30) 

S) Ib der iltatlen Urkuad« dea Nnmbarger I>iHnka]iit*)a von Kaiaer Otto II. aind 
mter 84 Naa«i tob Ortadieften , die der Kaiacr dem Biacbof Hugo vra Zeltt loeigaet. 



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oiB oRCvPiva DK* cikTnsmanxuMTns w. iiAai» iini mm. 



5 



brndi der Saile oacb Thflringen unterinlb der Sadebbnig zog sieh dne 

ganze Reihe von Ortschaften der Snrbpn hin. Da» Dorf fiross-Jena 
am linken Ufer <ler l'astrut unweit ihrer KintiirHnlun<j in «lie Saale hieSB 
früher W'endischeu-Jeua im Uegousatz von Deutle hcn-Jeua. dem 
heotigeB Klein-Jeoa wtt dm rwhtm UDrtratafnr, iS» Bewai», dan der 
Ort von Wenden oder Sorben bewohnt war, elie Beoard I. Markgral 
and DijrnaBt in Thflringen filier «lemselhen anf dem Her^'e, der jetzt Haas- 
berg genannt wird, seini' M(ir_' <;< iii besas-j. ') Kin kleiner unscheinbarer 
Platz in der Stadt NauniLurg unweit der Fisdigusse hei»st noch jetzt 
der Wendenplan ") nnd Mut unweiftlhaft, dan an diaer SM!« efaiak 
eia Wendendorf oder Sorbendorf stand, dessen Bewohner Torwiegend 
Fischfang trieben, ehe die „Neue Burg" erbaut und die deutsche Stadt 
gegrfindet wiirde. die von iler Murp den Namen hat. .\ls diese cniiiorblühte. 
ward das alte Weudendorf wie an amlerii (irt.'ii ein FiMherviertel, ein Kiez, 
und die Sorben verkümmerten und starben aus oder nahmen deutsches Blnt 
ond identeehe Sprache an. Die ürknnden des Elostera Pforte fShren ^e 
Ansah! Ton UMon im Saaltiiala an, die schon seit Jahilnnderten Wflatnn- 
gen geworden sind; so Rostewice (Rostewiz) auf dem linken Saalufer 
zwisclipii Almericli nnd T?os?baeh gelegen: Tu:iwi/ od>'r Thuswi/c. eben- 
falls auf dem linken l Ter der Saale zwischen der Almericher Fähre und dem 
Weinberg Sanctomro, dessen Dorfflnr, die Tansohwitser Wflstnng 
genannt, jettt zur Feldmark von Alroerieh gebSrt, und nahe dabei tm xwei- 

tlic Mi'bnf«hl entschieden Slaviüclii'ii rr>|irioif.'N ( /./';i.«(m« , dtsili. il. JliHchofr tl. HoAlUftl 
Kttumh S. 17 I (.). Wenn wich die fnl»clii> .liilir<'s/a)il 977 dieser rrknmle xu Zweifeln ix> 
ihrer Aechthvit berechtigt, M behalten trotz Jemelben doch die Angaben über die Urt- 
adnflcB dn UMhUlklMii Spmgela Ihran Wartli (a. O. 17«— 17«). Shoie M tat der 
rrknmle Otto'« III. vom Jabrc f>!i.'i f<i. O. JSi) f .) iinri in den beiden Dlkndm Hcimiekl II. 
vom Jabru 1(N>1 (o. O. 2fi4 f. Jhi f.) <lie gronso Mehrzahl der gWUllliten (ManuiWB 
Slaviaeh. Zahlreklte aolehe Ortennen flndea aidi sach in den ürkuidai d«r Jahn 108IX 
1010. um. low. lOil. lo.'c'. VM. KKJ'.. loin; |i.i;!t. lOVI («. 0. 191— »30^. 

1) I^p»iu*, ,1. (). i:<s. Kl'iiir Schrtfftrn, ßil. II. s. i:r, f. IftH f. 

Das» \Venden|)l«n nicht aas Entenplan entstanden nein luuin {K. Bomheik, 
NtMmbmr§, Slmli mmI Krri», S. bedarf leit J. Ortmin kdnei Bewefoea mebr. 
Wenn in T<^"U-iiri>.'i-i- n; »on li;l4 und IGIO wirklirfa Kndenplan gesehrieben steht. 
M iat das entweder ein •Schreibfehler oder aus einer Volksetymologie cut«tandcn von der 
Sorte irie „OttDanpnatioa " für „Illumination." In offlciellcD Actcnstticken wie im Volka- 
Bimde hoMt d«r Plate bla aar den hentigeD Tag Wendaapla». 



p — 

6 



mm amfBort. 



tn Dorf Jbesnitz (Thesnisc) oder Tesnitz nüher an den Saalbergen 
gelegen unter dem WeiiibtTjj. der \w\\ jct/t «lif Tfschwitz irt^nannt 
wird.') Weiter stroiuaul'wärts lag das Sorbenilorf Loehuwice (Lochwiz) 
auf dem rechten Flossufer zwischen den SaaUifiuäern und Kösen auf der 
Angerwiese am Einfluas des jetst mdsl trockenen Baehee Maosa io die 
Saale. Da die StiftungaiirkiindGn des Papstes Innocenz IL von den Jahren 
1137 und lltl VMii lirH'iii Mfii'ilii>f in Lochewiee sinfdifii . -^i» nmss 
Lochewii'C' ein Dur!' ndi-r W »'ilcr si.-in. in «rlrlicni Hi'^oltof 

Uto Ton Nauuiliurg einen Wii thschaft^ihof be^as«, den er \hm ivlu-stei i'torte 
meignete. Aber das Dorf und der Meierhof werden schon seit 1153 nicht 
mehr erwihnt, wahrend die von demselben benannte wrspranglicb za dem 
Dorfe geb"iigo \Vn^s<>nnfihlc, die Lorlmmble noch bis in die spatere Zeit 
ib's Kl<i>tiTs lic-taiiili'ii habt'n niuss.-) rnwcit vnn Lochew ire wciti r >troni- 
aut'wäru aiu rechten Saalufer lag das Sorbeudorf Cuoue(Cuäeue) üi der 
Nihe der alten stiemen Brücke und des Wdirs von Kösen, wo jetzt der 



1) Rustewico, Hnütewit «titnt gcnumt in der StiftangmkTiixle v«n 1137. 
uletrt 1310 (Wof/f , PtT».- u. SädUfguiUr tut ChnmOi d. Klotil. PforUi. 8.96). Ta»wii, 
Thnawicc In ürkondcn tor 1801. 1238. 12Hf). inletzt genainit 1385 (a. O. 8. lOS). 

KrlAiuth I. F"l. .. Ta nhchwi 1 1 (verschrieben Tausrhictz) i«t eine Wustmg. 

allwo ethwo «in l>orf ).'o»tuinicn. Die Kiixlio ist in vier Jliuren «bpi^traj^n ober der Fehre 
AliU-nburg ^-Icgcn." Tboanitz suemt geuannt 1172. culetzt VAni (ll'o//f n. O, Chrmik 
d. JOotL PfltHm, 1, 140^ Im ErUiiiche. II, Fol. 38G. venIcB n» Warten narb Ottco 
folf.'>MlJc Wi iiil.< i(.'i' aiifj.'. iälilt: „Der IMVirtt'Mvr. Suncfonim. •l-r S]iiitl..'T;,' ri.J. i S|.iihl<ll i ri;. 
die Tesrhwitz, der Sichbergk." Der Nume des Weinbergis Tesrhwitz i»t diirrh eine 
Vemtngmg der Namea Tesnlti. de« MUter ttur VTlbitnn^ gvwonlciieB Dorf««, vad 
Taatritz cntstArnton. 

2) In der Urkandc von ll:J7 hcisst ea: grangiam in Luchcwic«, in der von 
1141: grasffUn in Loehwtt. Die ürlmiide Bhdiof rto's v. J. 1140 driiekt eich 
kSneer ans: franj^iam Loebwic. Daran.'« fol^'t aUo ni<-)it . lUsn der Ort ein bI<i«M.*r 
Moierbof ^weoen sei, §• wenif wie ana dem Audmck einer Urkunde Ton l^li; »Ii am 
(grangiuin) i|nae roeatar Weneendorp, jemand «rbllcaMii darf, daaDorf Wcneen- 
dorp wi bloitn ein Wirtbacbaftabof gpwoen [iniil. Vol/f', Peru. - u. Sm-hreg. S. 67. Iii.) 
Bei PintiiMf lii'i^st . Traii-',iiiiii'i'»iili , l'^t. .'u.i b: Und L'-rliwitz i-t ein klein 
Dorfflein mit einer Muhlcnu under der AuKerwieaeu kegenu denn Minder- 
barf an golegenn geweBt"; im Erbbuch I, Fol. 4: „aaaipt der Locbuohl« uitt dem 
pHrffe I.Hi h witz" ; nnd «. 0. Fol. 'i: .. T.o.h w i t « mit der F. <>,• Inn i. hl o. Die hutt 
etwan an der i^abla kegena den Hinderbergen über naeh Mittage, do mau uuch 
baute die »Ita Pfala, wann daa Waaaer Ueia, achea kann. gcbsgeBO" (wiyf. //, 



Fot. 411, We^, Chnm. I, 78). 





MB GBCKDIKU DEü C18TKSZIJU«»UUU.0STEJU< «T. MARIÜ.S 2L'B l'rOBTK. 



7 



Chuftbor mm mnUngen Sitter, der Scblferahof von Pforte und die sfldUeh 
nach dem Beehenberge ni angrenzenden GeUnde gdogwi rind. Die oben 

envähnt^Ti rrkundcii von 1137 und 1111 spredieu liier ebenfalls von einem 
Mcicrln»!' in rusne, den lUschof l'to vnn Naunihur-: «lein Kloster Pfort« 
zueignet; also niuas L'usae wie Lochwice ein Durt° gewesen »ein, in dem 
eb biechAflicber Wiitbeehaftebof lag.') Und wenn ee in der Urkunde des 
Biseboft üto Ton Naumburg von 1140 beiast: „Der Wirtbsebaftshor Loob- 
wix, der Wirthschiiffslinf Cusne mit allem Zubehtir und den Zolinten 
derselben", so niüssfu d<uh an l)eiden Orten nusserlialb der hisehrilliehen 
Meierhül'e Leute gewohnt haben, die dem Bischöfe Zehuten zahlten.*) 
Das Sorbendorf Cusne lag also an der alten Landstrasse, die von Eckarta- 
berga kommend die Saale Oberschritt und von der Brflcke bei Cusne Aber 
Flemmingen nach Naumburg Abrte. Diese traf dort an der Brücke mit einer 
zweiten I.andstrasse zusaninien. die von der oberen .'5 aale und Ilm kom- 
mend auf tier .soi,a'iiannten .luden fuhrt unter Saal er k den Fliiss üher- 
schritt und im Thale auf dem Uukeu Ufer der Suule durch den Kos euer 
Pas 8 bis zur BrAeke fShrte. Von beiden ivird nodi wwter unten die Bede 
um. Das hohe Alter der steinernen Brflcke beweist, dasa man ftUbzdtig 
die Wichtigkeit des dortigen Flussflberganges erkannt hatte. Wenn in der 
Mitte des seeb/ebnten .lalirliunderts von d'-in Orte CiiHne nur noch das Vor- 
werk oder der Meierhof des Klosters Pforte übrig war, so ist liier, wie an 
vielen anderra Steilen die Ansiedelung der Sorben veikommen und zu Omnde 
gegangen, und zwar hier unsweifeUiaft, weil derselben die Lebensader untere 
banden war. als aller Onind und Boden unt den Ort un<l stdbst die Fischerei 
in der Saale in die Hand drr iiisehi^fo von Xanmlnirf,', dann de> Klosters Tt^rte 
kam. Ein neues Dorf Köseu entstand neben jeueiu Vorwerk oder Meier- 
hof erat wieder, als in den ersten Jahrzehnten des achtsehnten Jabthnnderta 



Ii l>ii> l'ikim.lo rnn 1137 lagrt: <t rnii in Ciij^np. ilk' von 1141 plionso. 

dü) von 11-lU kürzer UT«iigiiim Cuscne wi« oben. l>asH im J. 1&50 nur noch das 
ToTwerk oder der Virtbseliaftthor Sbrig wur, beiraiMii folgende SteUen dei Erbbnchei: 
Sd. II, Fol. 4-'t: .K(>in ein PorwciKk diii«eit der Sohl« vor der »-ti'in<Tn 
Bracken gelegen, wol erbauet . hat Kteincme Gebende"; und weiterhin, a. O.: „Zo die- 
•em Korwcrge ist ein« Sehefferey gefaori^k, dmranff einachurigk Vihe gehalten wiidt, 
bat ein Wonksam, Sdwflirtill vud iwene Kwitgertdim Undem Stall« mtä vndmii 
Haiue gelcgiui." 

2) Btä. I, i: Umngia Lochwiz. grangia Cusene cum uninibu« appciidiciis 
deeimiaq«« ipaersB. 



« 



B 



dort ment SalniiieUBn , ■) bald darauf Hineralqnelle entdeckt inird«n , und 

um rlipselbe Zfiit die Srh«itholzfl?isserei so bcileuti-ml jjcwordeii war, dan Meh 
Holzflösser auf <loni linken SaalutVr ilora alten Si;»rliL'n<lorf Cnsni^ p'-ecn- 
fiber ansiedelten, das heisst, als der Schoos» der Erde und der Strom der 
Saale einer Geneinde tod Sahneden and HolzflOaaeni aene Nahmngsquellen 
nnd Erwerbsmittel boten. Ms endUeh seit den awaoaiger Jabren dieses JabitniD- i 
derts an die Saline ein Badeort anwuchs. Dnss nun aber die NanMil der 
genannten aU«n Ortschaften des Saulthales alt sluvisihcn Trsprungs sind, | 
also von den Sorben lierstaramen, ergiebt sich nacli (ieui beuiiu'en Stand- j 
punkte der Sprachtür»chung mit unzweifelhafler Gewissheit, die den Werth der | 
besten nrkuodlidien Zengniaae anfWiegt | 
Wie die Sorben die nOrdüchen Grenznacfabaren der Cxechen 'in I 



])4litnen waren, so ist der Sorbische oder Lausitsische Dialelct des 
Slavisehen dem Czecbisclien niler 1? "i b ni i s e h »' it iialie Vf-rwandt. *) Daher 
stehen den Namen der als altsttrbisch bczcichucloü ürti^namen des Saaltliales 
unter den slavischen Ortsnamen insbesondere gleich oder ähnlich gebildete 
altcMcbisdM oder bAmtscbe zur Sdte. Der rasaminengeBetzte Doiflume 
Beate •Tiee entapridit in seinem ersten Theile den czechischen und alt^ 
mssisdien Personennamen Kosti-slav. Rosti-slara nnd dem russischen 
Ortsnamen Rosti-slavli, in denen rosti- „Wachsen, Wachsthum" 
bedeutet; der zweite Theil -vice ist das altslavische Wort visi (vifi) 
Landatliek, Dorf, Ctothisdh Y«ibs Aokerstfick, Dorf, Latmntseb viens Dorf. 
Also bedeutet Roste -viee „WaehseolandstSck*', das heisst „(hiditbarea 
AekerstteL*' •) 

1) Die Salzquellen Ton Käsen werden srhon 1712 enrilint {G. Wei$t, OaehidtU 
ier Sädtmiihm Staaten, JML VI, 8. US). Dia EÜBriehtiniir der SaMae ward tob Oott- 
fried Borlach, dein S, ii.i|ir. r 'l- r S.irliswcheD Salinen , IT.'M ln-cunnen und 1732 TuUendet 
(£9l<iM, £feHi« aduriftm, Itd. II, S. 133 f. Bertudt, icMtecfte« Pfortiithu Ommkm, 
adL t»ama, 8. 904). Dia lOaanlqedla Im HaHi dar EOaSDar MlUa «uda 1T96 «st- 
Aicltt {Berfuek, a. 0. 203. heptimt, «. 0. 136 f.). üokr dla Sdatthdifltaaani mfL 
Ltp$m$, a. 0. m — m 

2} SMticher, Formttdehre der Kirchttulavudun Sprach«, S. Jiä. 30. 

8) In Boati- iat dia fllaTiaelw Waml rsat- wadwen, Fr. MWotiA, Die Bfl- 
dbdW der Slarifdxn Perfonrnnamen , S. 'Jl. Ihr Bilduni) der Ortntamen nws Pcrfunen- 
fumm im Slarinchen, DefMtr. d. K. Akad. d. Wistmith. FhiUA.'kittor. Kl. Bd. XIV. 
Wim 1865, S. SS. Die Wundm ite AJMo v e mm i k m, c 0. 1857, 8. 162. Uebar viaf 
«nyl. MfMhtlA, Lasieim IW wo al aai w i to « flnww-X«rt* mw » p,U9. 8cKUiehtr,m.0. 8.99. 



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DIE GRC'Nbl'N'U [>e8 CUtTEEZUUiüEJtKMBTlUiS ST. MARIEN ZI B PFORTB. 



9 



Der Nam« dea Dorfes Tas>wix entoprieht den bShmiachen Ortsnamen 
Touien. Tou8im, TouSize, Toucho-vice, Tocho-vite. Tiicho- 

nice, um! boilmitft ..uriii,'»l>iiM>lit>iii's Gniii'lstrick . !tr,i<-lilaiiil." ') lu-r Name 
des dicht daiwi gelegfiien l>ititi - Tesnitz ist dcrselt)»- wie die czechischen 
Ortsnamen Te§nice, TeeiiniLe, Techonice und hat wie diese den 
3inn: „gezimmfirte Hflaschen.***) Dem Kamen des Sorbendorfes Loche- 
wice. Loch-wi/. »'iit>i>iiflit der liMlimiscIii- Ortsiiaine Loilm- v i<i> and 
bfjile bedeuten .. \\'ii's..ii'li.tt'. LikIkLhI'.- iii'l'in jenes ja aiiT der Aiij;er- 
wiese an der Saale gelegen war. ^) Neben dem alten Namen von Köseu: 
Gusne, Cnsene stehen die ezechisch-bdfamiächen Ortsnamen KosnOTice, 
Kosov, Eosice, Kosoriee, femer KoSin, Koienioe, Kotinov, 
ond Cnsne bedeutet „umgegrabenes Land,***) da ja bei Casne schon vor 



11 nii's-' und amli-r»^ Kluvi-ilie Ortjtnaitn'ti ittaiuiui'n von der iilaviüilieii Warzel 
tuch- „ bmhcii " , enlutandiii aus tus-, indem a zu >> (sch) nnd ch Wiwd, MiJstosich, 
Süd. ä. Ort»». «. 0. es. BM. i. Permmttm. «. O. 199. ttriH. 8. i3. D. 114, D, b. 
AMmtn, Wun. OU 0. 1€S. rrr-j/. SM>i(l<ir. «. O. J.v: f. /vv.. HO, 

1) Di« aUvtadw Wwaelforin die»er Namen ist teit- (tuü-, turh-) „behancB, 
«iii*elni«M«n" MMo». Ortm, a. O. 98. AlMonn. Wvn. a. O. 168, Lex. Paf«ro> 
fh,rni. S. .'»s,". l»ii)iillM' Wurzel lautet Liluuisrli t « s z - in tai*J!-<ti. .. lieliauen . /'m- 
uicrn", im /t-nd tash- „ uchneidcn , ximiuiTU", im Saimkrit tak-iih- „belwacn, r«rf«r> 
tif!CB'*, im Attpeniselmi tftkh*th- ..buum*«, Oric«faiticb t««- in r/tt-rm* ..Zimmer» 
inutin". Ijiteiiiisrh tif - in tic-num .. It;iHi ti •• , wur die ursiirftURlielie Würfelform 
tak-, O. Curtiuit, Oruttdtüge der GruvlmcheH Etynivliiffit , Ü. A. 8. lUS f. Vun der 
•laTiMben Wurmlfoirm tta- Isntete das Pkrticip. Prtet. FtM. tca-ni< „befani«n. gnäm' 
• ii i t !,}eich. a. (} J<j.: : iiidein dir>e ilie |)iiiiiiiuti\ ciiduii^' -iei. -iie, -iz . Millos. 
Ortm. a, U.U. 5., trat, eiit«tand<;n «lic Naiuvn Teanice, Tei'hnic«, Tesnitx. die 
•Im eiffenfficli „bvlimene" oder „gferimmerte Udne Dinge" beiwiclmeii. 

3) Per er>ite Hestiincllhi il clil■^.'r zus.iininen>fe(ietiten Oltsnanicn Ini-lio- (lue]]«», 
loch-}, der auch in den böhmiaclien ÜrtMiamcn Looho«, Lochenice, Loiov, LoÜce 
n. s. enebeint, JtMo*. Orttn. m. 0. 41, cntapriclit dem alth«ebdnitadien Ischs ond 
dem ni'uhnehdeutwlK'n lache, luch, KircbvnidA^'iiidi l%ka ,.Suni|if". Ni au rlisi-h Inkft, 
liUniwb, Lettisch lanlca „Wicee", Lst. lacuH „See" {JU^Iwt: Ltjc, faUuotlmieiu 
8.SS7. Cmtnu, a. 0. 147). Da sna der iirfi|>rlinKli<h«n Wanel tak- die «sechisch- aor- 
biiicbeii Worziolforiuen tea» tii«. tech- fnlMtamleii 8ind, m küiiiien auch aua lak- die 
cseehisch-aorbiaclien Wandfbinea loi- loch- entatanden aein, indem Ic erat n a 
winde, dieaea aber n * «nd ch, iwgl. AdUmsb. s. Q. 199. 140. 

4) Hiklocich leitet unter den obigvn bUuuiadtea Ortsnamen die mit inlautindcm 
e ton der Flavisdieii Wur/>1 k»"-, I.it.mi^eh ka«- „^abcB" ab, Ortm. a. 0.3S. von der 
Altai, koaa, lat. kasti .Siebel ittuiuimn, AU»lot\ Wmn. a. 0. 107. I^x. Palaeo»loven. 
8, 804, Uagefen die mit ialMitnulem I tob der Wnnel koch- UMie, Orttn. a. 0. 



10 



EMTKB AUiCEKITT. 



d«r Orflndnng des Klovtora ni Pfbrte urbar gemacbtes Land vwhandeo war, 

das nisdiof Uto von Xiiuml»uiix tlomsclben überwies. Auch die beitlen 
ftrtschaftcn , iVw ;iuf licr Höhe süillicli vom Saaltliale au 'iiT (ireiize tles 
Kloätenraldes der Tlurluer Cisterzieuser gelegen sind, waren Ürtschaflea 
der Soiltei. Weiter unten irird nodi div«D die Red« sein, da» daa Dorf 
Flemmingen diesen Namen erat von den im awQlften Jalirfanndert ein« 
^ewandortcn Flamlandern erhielt, uii'i fiillier Tribüne t,'onannt wurde. 
Dieser sorbisclic Ort^inarae entfiprirlit 'Itii c/i'iIumIi - Ii." hiniHclH'ii Tfebon, 
Trebouu, Trobouice, Treboiiin und bezeidiint entweder „geeignete 
Stttte" oder HOpferBtttte.*'^) Dem alten Namen de^ jet/j^ren Pftrtner Vor« 
-werka Knknlan: CokeloT« ateiit der bOhraische Ortsname Kokofov 
zur Seite, und beide bezeichnen ,. zerkiflftett'r Boden" oder ,. sililuohten» 
rcicheM Land." da der .\«:iver von Kukulau zwi-;ibon zwei tiefen Sdilaobten 
liegt, die »ich von der Hübe bis zur .Sohle des .Sualtbaies hinabziehen, und 
«och sonst der Boden m der Gegend vielfiMli xerklOftet and von Sdihidi- 
ten dorohftirobt ist.*) 

ttrgl. l'ersotuHn. a. O. 69. Alltlor. W'uri. a. 0. 167, Lex. Pakttoüuvtn. S. 306. Oft 
aber »Mang ünSlftrifdMB sa " («eh) wird, loltiSaara die OrtnumMB Kalln, Koieniea 

n. u. jcji-nfulls vuii (kr Wand koi- graben »Ummen, an<1 ilnfür H|iriclit, dMW «16 in anderen 
Sprachen w auch im ShTiMben Ortmunen ao flbeniu hävflg tod der BodcalMflchaffeuheit, 
der Bodeneoltiir und den BodcBcneiigaiMen entnoiiuiwn dnd, rtrffi, A. Suttmann, Die 
(kut'iiieti Orlmiouieii mit tifMiitdertr Serück/iichtiitung der ur/>itrfinrilich wrtirfineAoi in iler 
Mitttlmark und Nwdtrlaiuiu, 8. fS^tiO. Von der Verlnlwanel koa- gnUn lautet 
dea Fkrttci^ PraeL Flu*, im KlrehenalaTinehen Icoa-ai», mi dem der Käme C«t>ne 
Cmtrtuden ist, alüo ein ..fro^'ruiM'ni-»" h.I.t .. uiml'' k'ral" H' s I'ing" bfZfirhnet. 

1) SicM und 2ahlr>'iche Ortanaiuvn ilesiwlben Stamme« leitet Mikloaich ab tod der Wu- 
icl tr^b« (trjeb-) „{Muticnd, frcoifrnet lein", Penmmm, n. O. 109. Ortm. SS. 
Ob aie der Bedeutung nach zu .VlUlav. tnilxi ,. nothwomli^" oder zu Altidav. tröba 
„Opfer", trcbinä „zum Opfer gfvhöriK " tröblnikn ., Hciligtbum", trebiniil „Altar", 
MMo». Lex. Palaeotloftn. p.lOlo. loil, pohrircn, irt uchwer zu entnrheiden. Mit dieaen 
alariscbeo Namen mi<\ \Viirt<?rn sind vorwamit Kiltlisch treb Dorf, a-trab Wuhnstitte, 
Gothiflch thaurp, KeahochJeut<t<-h Jorf. die itali»cbcn Ortiniamen Trebia, Trebula, 
die Umbrüchen Trcblanu, Treplanea und da« osklKhe Wort triibom, Bauwerk 
(XeUtdkr. für vfrgleieAende SpfwAforMchnng , VI, 433. XllI, 181). 

2) Die Wurzel dieH«r Namen bleibt dahinjrentcUf . Miklon. Ortm. a. O. 3S ; aber 
dem bühmincben OrtMiamen Kokofov entspricht daa kirchenalaviiicbe Adjectirum koko« 
raru. daa Mikloiich durch Lat criapuaerklArt. Lex. Palaeoeloeen. p. M9$ , das alao„kia«a^ 
innzelich, gekerbt" und auf ilet! Kr.ü.i.i.Ti an^'. wdndt .,un'>b.?n. rerklfifti/t " bedeutet. 
Da r und 1 im SlaviiKhcn vicllWIi wetUaeln (tichUich. a. O. S. 137}, ao iat an der 

ZiUHHiiBingeliM^Eeit rm KokofoT and C»kolov« niAt an sweüiela. 



an oKCnxFKo tm 



n. tuim tm nattn. 



11 



Die Sorben, die in der Xiederung doü untt-nn rnstnitthaloA lud 
des SaalthaleB wohnten, bestutti'ti'ii ihre Todtfu uiit <1('U ihren Diirfern 
ziiüäclist gelegenen Uügeiii unU liudenerhebuugeji , uiu deren Uebeine vor 
Vebenchwemmnngen und OrundwtBMr u lAstusrn. Eine twlehe BegräbniiB- 
atltte war in der Kihe von Trendiscben- Jena der Todtenha^el, 
ans dem seit der Mitte des vfirigen Jahrhunderts eine grosse An/nlil von 
Grahurnen. Waffenstfieken und (ienlth>ihat'teu aus Bronze und KImu aus- 
gegraben sind. ') Ein eben solcher liegräbnissplat/ der Sorl>en war der 
Ktpelberg, das ist Kapellenberg bei Pforte unweH der Windlüeke, 
wo in Klosterzeiten eine lE^pelle gestanden haben niuss. Am nördlichen 
AldiafiiTi' ili's-i'Ibi'ii nai'li der kli'irn'n Saal«' zu fand man im .laliie isr. t In 
einer Kiesjjrube (iraburncn von gebranntt-m Thon ohnt' jede Spur einer 
kflnstlerlHdien Verzierung, soweit das die erhalteneu Scherben erkennen 
lassen. Ein dritter Begrtboissplati der Sorben war an der Westseite 
des Galgenberge.s 7.wi?<('hi'n Pfort« und Kosen südlich TOn der Chaossee, 
einer Vchni-tättt' dt s Klosters. Dort wurde im .Fahre ^>*r,:> in eiii. v Kiesi^rube 
eine Ural)urne von sehwarzbrauner gebrannter Tii>>nenb' iiu l - Leu so .-intaeher 
Arbeit wie die oben erwähntcu mit Knochenresten gefunden , und nur etwa zwei 
Fuss unter dem Boden dn ToUstlndiges Gerippe , das um die Unteraime 
hohle Bronzeringe trug von sehr eiiifarl . r Arbeit, wie sie sich auch sonst in 
Wendengrilhern gotutiden haben und dem sogenannten Uronzezeitalfer ange- 
hören. Auch auf dem lieclieubcrgii uumittelbar üüdlieh vou Kö(ien an der 
Saale sind nach mandIicherIF4to&feni^frfili«>Gmbiurnen gefunden worden.^ 
Es waren also Sorben der zonichst gelegenMi Ortsdiaften Loehewice 
und Cnsnc, die am Käpclberge, am Oalgenberge ond auf dem Rochen« 
berge in dem trockenen Kies- oder Kalkboden ihre Todten beisetzten. 

1) Leptiu», Getth. d. BiKhöfr d. Ilodul. Xauttdnirfl , S. I3f>. Kkitu Sdm^Uit, 
IM. II, S. IW, f. 

2) Die l'ruen in der KU-k^tuIic am K ä]< el bo r^r i' . ant' dem aeBtten Plane nm 
Kfyen und Umgrgfnd von C. M'ilxl. INiT. K'o|<|><>ltiert; gegohrieben , wurden tob Koech- 
tn dca Herrn Obeniiiitnuinn Jaof^cr zu Pforte beim Kieii)o«U-ii );efundi>n , ab«r ser> 
srhlafTon . da die Finder Schätze in doiiHi/llK'n zu finden liufftcn. Icli fand nur noch 
die Scliffben d«rsell>en tot. Die am (ialgcnbvTk'e cben&Ua b<^ini ICivii^rubcn gcfnndene 
üme «rbrach beim Aufgraben ; da« Gerippe ward ron mnthwiUiger Hand sertchlagen , die 
BroBzerin?'' ivTinb'n vnm H'Tni Förntor Voipt «n Köhi.mi auftH-wahrt und mir lugostellt. 
Die UrnooHcherbeu , Knocheureste und üronzeringe dieser Fundt^ betinden airh jetzt in 
aufam Bedto. Ton SeeihlMrgs itsswit vsimnädidi die gmaae einfache Qrabann tob 
sdiwankaamr Tlumerde, die aidi Ira AreUr der Lsadeadnle Pforte befindet 



2» 



18 wsnui u mtuuv T. 



Da tlif NicltTunt; iIcs Saaltlnilt's zwix-licii Alni'-rii li unil K"'SHti. <'hi> 
sie durch Dämme und Abzugsgräben trockeu g)'K>gl wurde, mebt aus etuuipti- 
gein Wi«senboden bestand oder ras Wildstradcen, welche erst die Cieter- 
zieoBer von Pforte ausrodeten, so kann das Ackerland der genannten Sorben- 
drtrfor nur von g«<nn!^nMn riiitangf gewesm, mithin der Ackorhiiu nicht die 
Haui>tnalirnnfrÄ(|iicI!i' ilnn HiW'liDcr <jowi^s«>n sein. Ww die Wcndi'n 
überall in den FlussniediTUhgi'M vorwiegend Fischer waren, ho war auch 
die Fischerei in der einst fibenras fischreichen Saale Ar die Sor- 
ben in den besprochenen üferdArfem ohne Zweifel eine Hanptheschlf- 
tigung und eine nothwendige IIi vm i lis(iuelle. Je nudir aber die « iiltur- 
ß1iis,'<'ii Ai'kerstrocken . Wif*i'n. WaMuii^^rn und Fiscbt'ieis.'er('i'litiLrkcit in 
die Hände des Klosters zur Pforte übergingen, desto mehr wurden jenen 
Sorbendörfem ilire NahmngS'- und Erwerbequellen verstopft , so dass sie 
angehen mnssten.*) 

Im Yorstt lirn li'n ist also der Versuch geniaclit wnrdi'u. aus Orts- 
namen, (Iräbt-rfmitltn und Hpilrlichen urkundlichen Xa<-Iirichtfti ein Hild /u 
gewinnen von dem Anbau des .Saalthale:» auf der Lesiiroclieneu Strecke und 
von den LebensznstSndea seiner Bewohner, wie derselbe etwa in der Zeit 
Ton der Einwanderung der Sorben m diese Gegenden tus zur 
(irAndunu' d<'s Bis th ums Zeitz, also vom sechsten bis som zehn- 
ten Jalirliiiii'li-rf '.'-'wcsi'ii si'in niaj,'. 

Ueber die An Siedlungen der Deutscheu auf diesem Boden 
nach Unterwerfung der Sorben erhalten wir erst znrerUssige nrkondliehe 
Auskunft seit Anihng des elften Jahrhunderts, seitdem der bischöfliche Sitz 
von Zeitz nach Naumburg verlegt wurde. 

In dieser Zeit ;,'esiliielit zuerst der N'eueii Burt; der Mark-^rafeu 
Hermann und Keeard II., der Sohne Kecanis I.. Krwälinnni,' . die auf 
einem gegen Westen vorspringenden Kande des Saallliaies erbaut war, an 



1) Die Fiscliereiirerechtitrkeit in dn Swie erbSit da» KkMiter frlion ivtA 

'Vv 1'rl.nti'!'' Iiis. Ii. f I'ti>'-i V *ii N.iiinil.ütL' III", l'u.s Fi •'c Ii Ii u ii s im 't-r •^üa]' \« \ dff 
Fahru wird zwar erst VMHi urkarnllich erirahiit, tR-sttaud alior mit der Fahre waliriM.'b«iB- 
lieh telion aeit den ilteicten Zeiten des IQoiiten. IMe Piiirfaerei in Roatewiee enririit 
das KI'>..t.T im .Inlir. U-rf//. W-'ff. Cliiu,,. /, . II . .! '•.:■. Iiis Ilndv .Ks 

I vorigen Jalirhundi-rtti waren in beid<!n ScholgärWn grusm; Fisi'bU'baltor {KrUmch, Ild. II, 

{ JW. 3M. 387. 37(H wni die LtadeMchnle Terlmadite wie dnat du Kltfrter jlhrli«^ 
Mnssvn \-»n Fis.'li..ii. N'.hIi bia TOT wenigen Jalmeliaten wnr der Lsehtfang in 
I der iia^l« bei Kvseu »ehr bedeutend. 



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DIB ORCNOFXO OBS C1I>TBBZ1BN!>BUKL*>»TKIU !^T. MAKIBÜ ZU« PFOaTB. 



18 



der Stelle, wo jetzt das Namubargw Oberlandflsgerieht steht, abo unweit 

(Irs SorhenilorfpH. von dem sich in ilcm N'iunen de:* l'latzps Wendeil- 
pliin nofh pini' S]iur iTlialtvn hat. Das^ un(ti ili'iu Schutze dieser 
Burg xchon vor der UelK'rsiedelunj,' des Hi.sthuuiH nach dieser Stätte eiue 
deatsehe Ortschaft und kirchliche Qemeind« entstand, ergiebt 
siol] <]araus, dasa der Siteste Tbefl des Nanmburger Doms, die Krypte, 
schon im zehnten Jalirhundert ausserhalb der Hinffniaiiern der N'enen Bur<» 
erbaut worden ist. ^) In der Z<-it zwisi lien der Kniiordun^' Kii ards I. und 
der Verleguug des Bisthums wurden durch die Bröder Hermann und 
Eecard IL ebenfiüls unter dem Schutte der Burg und in unmittelbarer 
N'.tlie dersellien zwol Kloster j^e^mlndet. ilas Beoedictiuer ]f Snchs- 
kli'stcr St. (it'or'^' und d;is N <i ii u i' ii k I o > t e r St. M'iritz, wo erst 
im Jahre 1111» statt der Nonnen Augustiner <.'horherrn eingesetzt 
wurden.*) Beunruliigungen und Verheerungen des Zeitzer biscbfsHichen 
Sprengols durch slavische Stininie waren dann die Veranhusung, daas auf 
Ili'triih des Kaisi- ('onradü II. und «ler Markgrafen Hermann und 
Kecard II. uiitiT Zustimmung des I':i|.-;ti-; .TmIhhii XX. der Sitz des 
BiäthumH in die sehüty.ende Mühe der Neuen Burg verlegt wurde 
an die Stelle der hnutigen Doinfrrihmt zu Naumhoig. In den Jahren von 1028 
bis lOSS ward diese Ar dieOrtsgeschidite wieht^ Verlegnng des Bisthums in's 
Werk gesetzt.*) und der Bau der biscbOflie heu Kathedrale liegonnen. 
Als Bisi liiif Cadaius durch Zusicheniii_' von Vligaln-nfreiheiten und Verkehrs- 
begüHiitigungeu Kaulleute und Uewerlureiliende der StJidt Uena 7.ur Ansie- 
delung in der Nftho des neuen tnsehOflichen Sitzes bewog, wuchs die 
deutsche Ortschaft, der Kaiser Conrad ^ volle Stadtrecht und das Privi- 
legium eine.«' kfiniglichen Marktee verlielien hatte,'') in der Ciegend um die 
jetzige Wenzelskircbe. bald zu einer blühenden Handelsstadt cniiior. 
und die tficbtige Bürgerschaft derselben, begfinsti: t durch da.s im (.ianzen 

1) 2,'7>.«i'r(»- II. (>. p. I'SH. \iin r lün^'iii.ni' r .^ r-• ll"■n .-.iii'! ri 'i li 
crbalu-n. Daiut Eecard I. dvr KrbAUer der liwg w«r [I.^ji»tu.<i , HiMiofUdte Machricht 
vom AugHMlmtr-Ktoiitr 8t. Moritz gm Satimhiirg, Kieme SAriften I. 8. S7) Ut wBhr- 
laheiBfid, wenn mirli nii lit urkun'ni' !i s- i^m-L't 

2) L^ptM» , L'tber da» AUrrthuui um! </ir Uli/ter dt» Dom* ;u Suumhurg , Kl. 
Sdir. Bd. I, 8. S. 

^1 Lri>'iiin, Hi^iiirisclir A'ncftridM vom Auftutvut KlotitT St. MariU *» Kaum- 
bürg, Kl. üdir. Bd. I, S. .iS. 

4) Lipiüi$. Geetih. A Bith. 4. HadM. Naumb. 8. Ii f. 

5) ZqMMH, ffcaeb. d. Bimih. 4. Hadut. Nammburg 8. 13, 17. 



14 mxB tBBmmi'i. 



wohlwollen^le und cinnichtigi? bischöfliche Regiment, schuf hier verhiHtiiiss- 
mSssig frühzeitig ein auf Selbstverwaltung und Betheiliu'uiii; alli r iuis'Ust- j 

geu Bürger begründetes | 
st&dtüehes Gemeinwe- i 
sen. So waren bis rar 
Mitte des elften Jahr- 
hunderts auf dem Bo- 
deu der heutigen Stadt 
Naomhurg nach einan- 
der folgende Ansiede- 
lungeu eTitstandrn : d a s 
a 1 1 1' S <i r Ii <• n <1 1» r f , 
die Neue Burg, die 
beiden KlSster St. | 
Georg und St. Mo- 
ritz, der bisrhöf- 
liehe Sitz und die 
deutsche Handels- 
stadt, Ton Burg und 
Domfrfiheit iti altvr Zeit ' 
durch A\'all und Graben 
geschieden. | 

Bald nach Grflndung des lti-r|infli.li.<n Sitzes zu Naumburg mössen 
auch eine Anzahl von Burgen und Ort^ehalten in der Nähe desselben er?>aut 
worden sein. Dies gilt zuerst vou der biischötiichcu Feste Scuueuherg 
jetzt SobOnbarg*) genannt, obwohl dieselbe erst 1167 nitandüch erwShnt 
wird. JedenJUls nidit später als die Xeae Borg i>t ilrr einst durch Wall 
und Graben befestigte Ort Altonbnrg*) am Bande des SaalUialea an der 

1) Lepnitu, da« HcJUunit Sthönburg bei yaumbury. Kl. .sVAr. //, S. «S. 90. I 
8) Zwnt ist der Ort erwllmt tn der Dikond« BiMhof Uto'a t«d NaanlNiiir Tom 
J. Hin mit il ■II Worten : uspii' n'l n ti t i ij ins in iiiri.'' rfiii \ M -Mi !■ u r ir >mi ^ i ii in und in J 
eiuer Urkuml«! von I1Ö3 mit den Worten: uiiqac ail {us»»» .Vlileubur^ousiuui. Ana 
dlMen Worten «riiclit, due der WaU von XXb&uhng 1140 in TVOminem lair, der "WtUgni- i 
bcn aWr crhnlt<'n war . > lü iisr. « i. ilii- (ii iiiriiiili! v.m Alt< nl>urtr. In ilin Worten • iiior 
Urkunde von 11G8: Uii<|u« od rallcm destructae et nanqaam r«acdificandae 
nthi» qaae dkeUtar Attenlmg, kaiui alao nur gunoint aeia, daaa die atidtiaclM BeCeiti* 
gtag ndt der Gttaddl« oder Bug xeratört aeL Als arba wird der Ort noch in einer 




SaaailMn In rima Jakrkaa4mn. 



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DU gbCkoing des cistkbzi£n»i:kklo^teh« st. uahuui zi'B rroBiK. 



15 



Stelle dee Dorfes Almerieb erbaut worden, deaseii Name im YoUeb- 
mimde ans Altenbnrg verderbt worden ist. wie X um rieh aus Naum- 
Iturir. Lim e rieh ans Locwenberg. Die Cita'ii'lle oil'-r Hiir^f dieses 
befestigteu Oliva, der urkundlich noch in den Jahren lltjti und 1191 
gradean Stadt genannt wird, lag aof dem Bergrorspniuge Ober der 
Almerieher Mflble in d«r Nflhe der „nenen ffloaer** Ton Almgrich, der 
im secbzehiitcn Jahrhundert der Schlossberg von Altenburff. später 
auch Burirstatel oder Burtrsih eitel genannt wurde. Diese Burcr 
und die Umwallung des sich von dem iiurgsctaeitel in das Thal hiuab^ie- 
hetideti Ortes Altenbnrg, ist aber sehen vor 1140 wuMA worden, und 
seitdem ist der Ort zum Dorfe herabgesunken, das qilter in Abhftogigkeit 
TOm Kloster zur l*fortfi perieth. .Xltenburg hfisste also seine Bedeutung 
als Stadt ein. als der Ort hei der Netien Burg zur liedeiitendeu StJidt 
anwuchs. Sowohl aus dici^er Thatsucbe ak aus den Ortäuameu iselbst muHS 
man schHessen, dass Altenbnrg früher gcgrflndet ut als die Nene 
Burg, also aohon im zehnten Jahrhundert Und weoa Btaehof Uto IL 
von Naumburg in der Urkunde von lir>8 den Ausdruck braucht: die nie 
wieder zu erbauende Stadt Altenburg, so spricht er damit eine 



üikond« Tom J. ll'.*4 beteicbnct {rergl. Lepsin», Burg Altenburg, KL Sehr. II, Iii f.) 
Bio<liiif ngt Ib J. 1551, BiVbtidi, Bd, J, Fei. 9: „hm n dm Oniid« mder AM«n- 
bürg an den nUt-n Wahl- «hUt .''chanbifrralM'n and«rm Bergt, dannf ottwati »lnoi alto 
Sehloi Aldeibnrg gestanden;" nnd Loi J. 1553, Truiammptbiieh, Fol. 313: „bu an den 
Chwit Bilder den altean Sehlosberire in Aldenbnrg.'* Die Benemmifr Bnrfritn- 
tcl für <U'n.n'llM;n fitiilet »u ]i in «J- rii ht«- nnd Iji>fi;rl)öcbi.'rn (Lejuiiuii , Oe>ch. d. liifch. 
S.lä4} und der Name Bargachcitel iat noch vor einigen iwanügJahren im Volkamondo 
gcMnelilicIi geweeen (WolfF', Okrm. I, M). Lepriw TemraOnnig, daee da« «ngtnanntB BcUoü 
an der !^uiil>' il'/xMarkirnifoDtiun zolin, An <Ir>-i4n Neflen Herrn ABB nndBeeardlL 
•ISrten, Altenbnrg gewesen »ei {Kl. Sehr. II, Uü f.), ist aicht Ciwiasena Tliatedie. Der 
AvadnKk IMefhaian tob Iferaebnrg: eaatellBai qnoddam inxts Balam attnm, 
kann abensewnU tob der venu-lKklltncn Fostc Hfunrnburg ab tob Alteabarg Ter- 
Staadoi «erdcB. Ebenaoweuig ist die Annahme haltbar, die Citadelle tob Alten* 
bnrf habe frfther Steinbnrg gehieeaen {Leptnu, a. O. 117 f.). h den Worten der 
Vrkande des Biitchofii Cadalus vom J. 1030: a luco. ubi cuntlnant Sala et Wetaa; lade 
eoBtiB deaeenaBrnSaalae oaqae Stelnbmrg, indead Steindorf, nnaa manfolgem, daaa 
dieae beides Ortadiaften aabe bei eiBaader lagen; ob ife a1>er im SaaUlude oder aaf den 
Hükeurandc zwim-hcn <!• m Einflue der Weta in die Saale und der Flemniingcr Flar lagen, 
iat gani nngewiaa. Aach iat ea nnglanbUcb. daas, wälirttid Aoeh der Ort Altenburg 
Ton einer Barg den Naaun erhalten bat, die Citadelle oder Burg deaa db ta Btein» 
barg gebeiasa* baben aoU. 



> 3 



IG 



nsTXB ABRcmirr. 



Alt Bua flb«r dSe Statte der Borg aus, dass sie Me bleibeD mU, wie 

I «li.'s s|iät('r tlurrh Auf|ifl!iiizun<( J»t IJcithsfahni' auf «Ion Trümmorn solcher 
Hur;,'!'!! l»f/.('i»hiii't zu «t'rilcn jvtlt'irtt', ili<' im Naim'n von Kaiser uii'l Hoich 
zerst^irt worden warfu, naclideiu ihre Besitzer zuvor <ler Keicli.siU'ht ver- 
fiiUen waren. Daraus folgt, dass der Dynast oder Barglierr ron Alten- 

I bürg eiust dem Bifichof ron Naumburg;; oder Freunden und BnndeaigeDossen 

j desselben iViivIlieJi •rei'enfilH'r f;est.arnleii hatte. 

1 In dieser Zeit ratfte auch auf lieiii Nnrdraiiile (le> S;ialtliales. also 

j auf dein Unken Saaluler eine Hurg eniiior, die Heuiieliur^' oder Heu- 
I nenbnrg genannt, und zwar anf der Torspringenden Bwgplatte einer 
Wüstung, die früher „uff der Heide" ^'enannt wurde, jetzt der 
H e i il e II h e !■<,' hi-is>t . und sie)i über den Weiidier'^'en Weislieri;. 
1' fort II er und Saiictorum liiiizielit zwisehen dem .Seheiikenholz 
und dem Lasen. Dort auf der vorspringenden Kaute des Berges über 
Saneteram, der nach drti Seiten bin schroff abfflllt, dem Fischhanse 
und der Sehuljiforte gejienüber niuss die HeUDeburji; ^'e>tandt'ii bähen.') 
Da we<h'v die Urkunden de- Kln-tcrs zur l'f'irte. noeli iles \auniliuru,'er Dom- 
ka]iiteU dieser Hcune)»urg jemals erwähnen, so ist der Schluss gerecht- 
fertigt, dass diese Feste schon eher xerstOrt ward, als Urkunden von 
specieUen Oertlicbkeiten und Erngnissen dieser Gegend m reden anfin- 
gen, das lieisst \or der Verlegung des BisUiums nach Xaumburg. 

Die S< Investerl.iirtren l! ii t e I e i b i s Ii e r ( I{ u 1 1 e i h 1 s h e r «.'1 und 
Saleke, jetzt Kudelsburg und Saal eck genannt, werden zwar erst 
seit 1140 in den Urkunden des Klosters zur Pforte genaont, indem die 
Rndelsbnrg als ein« unmittelbare Beaitaung der Wettinischen Hark- 

Ii AVW.m.Ä, /W. /. /■"/. J'.s ■ Df r Il. i.l- Ist .i,,.. WuMunL-" zniii T. Ü 
Altackvr, li-it iu Mittel zwuMhcn l^cbenkonhiilz nu<l ileiu Klar LsHun und Nie<l«r- 
nollern ireir«n der Sab nadi dem Bn-R«, do die Hennebvri; pUtftm, ud ffehorci 
di^-.-' Wii-tr.ii;: ynni l'uwrr;,' I" r ■ ii k •• iiau : n. O. //, -i H : H>'lz vor il<n V\"i isl>' r- 

gcn, iiidit fcrue von Uvr Hennvii borgk. ätuiwet «n die kitten Uer^e. Die Wciiiberi;«; 
der Pforte anter dimpm Thaband Mit du Erbbneh tob Weitten nach Oatea in folfpender 
Rcüieiif.tU'f auf. Uli. II, Fol. St: F.ml.rlM'r};.- . Hiii.l.rl)'r>r- . W o i ). l..r ^' . rfnrll.- 
ner, Sanctoram u, ■. w. IjC]mhiu, dem di«ae SU'Uen de« Erbbuche« nicht zur llaad 
wareB, lart, Kl. Sehr. Bd. II, 8. 119: Die TIennebiiri;. 9o beiwt aeeli Jetst ein 
Pistrict an «li.in II nl'- r il-^ii SaalhäHK?rn, und l)> nift Mih anf KrbLrnlii-r (1<t wii-itcn 
Hark Tanichwiu, in denen der Flati diesen Namen führe. Hier iat die Bcutimmang 
nlfter den SaalbiiMani" anrielilig, da die wflate Mark Tanichwis iwischcn der Alme* 
rieher FUre ud dem Weinbeig Saactvraa uiter dem He{d«b«rr liegt 



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DU aaCmvixo i>k« cisTeBzinNsenKLosTSiis st. iiabibs zur pruRTK. 17 



grafen tod Meissen encbeiiit, and Saaleck im Be^U von Tasaltai 
and TOgten derselben Markgrafen. Aber diese Burgen ^nd rieber Ute- 

rcii rrsprnnfjs. ') Die jt4zt vcrki-lirt -ti hcnilo Säulo oiiies Fensters in "Icr 
narli Saalerk zu^t'waniltt'ii Seit»' iIit l!uili'lsl)uri; /.cii^t ein va>i'iin'innii."'s 
Ciipitell, deui kurinthisi-hfii üliiiii<ii, wie Holclie uii Umi ISauwcrkeit 
dieser Gegend ans dem z«5lflen Jahrbnndert nicht raebr TOrkommen, die 
dnrehg4?hoiitIs aus dem Würrel geschnittene Capitolle zeigen. Dieses Capitell 
weist jodt'tifalls also <Iit> Kiltauung der RiJili'IsJmrg in das elfte Jahr- 
huiidort. iu daä Zeitalter der Verlegung des Uistbums nach Naum- 
burg zurück. 

Die Zeit also, wo freie Sorben In ihren Dörfern Rostevice« 
Tnswiz, T<'sniz. Loohewico und ('ustic liaiiston, war vorfiber, 
denn die Zinn<Mi »»incr lii><-li>'rtii.lii'n Katlifdralc un'l /mi.r Kli'st'T scIiautiMi 
auf das Saalfhal hin. ili<' WarttliQmie von nifuhti^'« !! iJurucn diT •Iciitsriit'n 
Herren ru^non ü\m ihren llftuptem empor und Hchou zofi der Xuunilmrger 
Kanflaann seines Wege« mit Ladungen von Tuch und Wait 

Aber von 'i' i 1\ -.ner Hrücke führte no'Ii k.-ino Landstrasse 
durt-h das Tlial iiarh Alni'Tirli. Iii«' von Kfkai1s)>eri,'a koniiiii'iidi; 
LandHtrasse thfilto sich vielmehr auf dur Höhe vor der Küseuer lirücke 
in zwei Arme. Der eine derselben ging aber die Brflcke, verfolgte TOn 
da an rechter Hand den alten Mflhlweg Iber das Ackerfeld nnd die 
K<dili'nstrass.' durch den WiM die ILdif hinauf his Flemmingen und 
führte von da nach Namnhurt:. l)fr an<lcrc ZwcIl' der I.andstrassp -.'iiii^ 
von der Kü;<.ener Drücke am linken ^Suulufer auf dem nördlichen Thalrandc über 
Frlnkenao bri dem SehenkenlMlM vortber, aUeg bei Alamridi ki das Thal 
herab, durchschritt die Saale auf der Almericher Fuhrt, stieg den 
südlichen Thalrand hinauf und •ridan<;t(> so nach Naumburg. Daher gvhMe 
noch im sech/chnti'n .lahrliuudcrt der soi^^cnanntc rnterwei; von Kelsen 
an der Pforte vorüber nach Almerich nicht zur Land-strasno , das Amt 
Eisenbeig hatte auf demselben weder m geldten noch Zollgerechtigkeit, 
und die Schule konnte ihn nach Belieben dnrdi Sddagbftume ^erren oder 
offen lassen.^ 

1) Lcpitim, die Uumett der ücMuMttr Jludeli^urg und HauUck. Kt. Sehr. Bd. II, 
8. 7 f, xa f. a f. F«i/. ik SiMihfrg, 8. 4. S. 

i\ KrMmrJt . Itd. fl , Fol. "i/;*. .. Lniult^trasM-n. Vnn Krkt'rKlMTt.n mul Sulig. 
IHe gcbttt Uber ileiu Krciitj^raLivii vor ilic KoCKeiier Uriiok«; die eine gt'tiet iiUr ilic Drücke 
n Koran dwch im Mthlwcgk «f Flemiagen ftgn der Nawbwsk. Di« ander 



3 



^ 

18 lUiM'KU AUM'MMTT. , 



Wood somit die Stareeke too Kösen bis Almericb ein stilles, abge- 

Icircni's Tlial war, s<i war vollciiils die Stätte, wo jetzt die Landeaseluile i 
IM'nrti' lifi^t, mit ■ioii tVurlitl'.ircn Aik.'rfläclicn in ihn-r unniitti>ll>art'n Xälie [ 
I iui eirteii und Anfuiig Jis /.wCiilttii Jaiirliuudcrtä, ah im-\i kfinc Diimnie 
I die Saale einengten, tind keine Abzngsgrilben den sampfigen Wieaenboden 
I trocken gtdegt hatten, nichts als eine wasserreiche, waldnmkrftazte 
I Ane, anwegsani un<l narh allen Seiton abgescblos^on. Xach Xor- 
j den hin war dieselli«- lM't,'räiizt dunli dii« Saale. <iii> jälirürli weit und Itroit 
den Wicseiigruiiii über^cliweinnite, im .Sfiden «lunli <lou Waldaliiiuiig. der 
jetzt Knabenberg heisst, im Orten nach Almerich an durch Wald, Teiche and 
I sompfige Wiese; im Westen nach Rflsen ni senkt mA vom Platten her 
' ein niedri<:t>r H'dK'iizujj hcraf). und scliii-lit sidi nach Xordcii zu i^o^'i'n die 
Saale hin wie ein Hiej,'«»! qner vor da-i Saalthai v<ir, eiii-t wio der l'laftin 
I und der Kuaheuherg mit Wald hewach^eu, che die Pförtner Möiu-Iie am 
I Blldwestabhange desselben einen Weinberg anlegten.*) In dem Wald> | 
Winkel, den dieser Höhenzug mit dem Waldhan^o des Knabeulterges bil- 
det, wo der Huden v.eii der Thal-idilc aliinrililieli •jjei.'en den Thalrand 
anstei<,'t und fiir Mauerwerk IV-sten l nter>,'ruud bietet, ist diT (Jrund- 
I stein der Pforte gelegt worden. Nock zu Anfang des zwrdfieu Jabr- 

hnnderls war die Stfttte eine stille Waldwflste. Der Waldabhang des Kna- | 
! bi iiln r:,'!'«, in Klosterzeiten der Klosterber«,' ^'i-nannt, hiess damals das 

<illst;e>elilint,'e. *( und plii"-i>'r Name li.'w.'i-t . d,i-s aiH die<i'in Walde-:- • 
I dickicht einst der Wolf iu kalten Winternäcbteu gegen die Viebstülle der 

versdineitMi SorbendArrer berrorbraeh. 
' Die erste Spnr mensehlidier Gnltnr drang, so viel wir wissen, in 

' diese abgelegene Waldecke, als im Jahre 1103 die Benedictioer Mönche Ton 
I 

gehet über Freit kciiau bejr Srhcnkcnhulzt' abo durch ilcn Altlciiburgiiicbeu Fort durch 
die Sab mlT Kauibaixlc. Dsrana Tolgvt , du dir WefHc ober nnd mb«ii d«r Pforttra l 
I nidlt mr l^ndstnUMm gvhorick, annd nmgk nie «• ri n >»l''r fan n la^sm. rntnl hat iliu j 

. Ainpt SMnbMglc wnb dk PfortU nach Ka««cn af&u t'ud«riri;gc oicbt zu gvlciten noch 
I einig« ßmcbt^rif« 

I 1) l»i>Mr w.iiiiMTL' i-i 'In Toa dem «taten Abte des Kloiten Adelbert ror 1148 

j «ngdegt {W<^ff, Chron. 1, Uti). 

i 8) JSMftw*, B4. II, FtJ. 411: ..Halfai der KlAMterberirk oder Woirr«ire- ^ 

•ebliage tf"»"<lt uI^t der Pforttin nuch Fl- ninnrnr-n jj' l' rf'nn. •• Aueh die OrUnainen > 
Wolfsgraben b«i IteUuwaen (Erbb. IM. l, Fol.419) und Wolfnberg bei SchAnbaig \ 
if^eptiu». Kl. Sd». IM. //, 8. 95) mgm, dui der Wolf ciart swh in dieeen Gegenden 
«ja einlwiniiMho Thier war, nicht bloM der 1b]hu in fhbnln. | 

I 

=^^_ . _ _ . , . _ 



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VJ 



8i Georg ta Naumbor; mit Brlaubniss des Bbwbob Walnun tob 

Naumburg au» d*>r Siialf ilirht über dorn KSsener Wehr ein<'n Mühl- 
graben: a «I u*" (1 u (• t u m al)lt'it4'ten , <i*'ns('ll»en nßnllicli um <hn Hühen- 
mg der Winiilücki- iK-ruiutukrU'u und von da am WolfägeKchiiuge 
eotlaug bis onterbalb Almericb, wo er wieder in die Saale mün- 
dete« am an dieser Stelle eine Mühle anzulegen.*) Der Name kleine 
Saale für diesen Mrihlr.Talicn fin<I«>t si« Ii n < 1i nicht in den KlOBter- 
urkundcii; erst im lirMnuhc vom Jalir*' i.n.h crsdioiiit <N'i<i'ili(' nplien 
der äiUtreu lU-nemiung .M uhlgral)on. Dieser Mühlgraben war die 
erste Coltnrader durch die Wildniss unter dem Wol%e8ehlinge, er 
bod die Mflglichkeit einer Ansiedeloig an dieser St&tte. Die kleine Saale 
ist die Sltesti' uml treusti' Wohlthatoin ilri Pforte ffcwordeii . denn seit 
sieben Juhrhunderten bat sie ihr Wasser und M^ebi verschafft und über- 



1) ZiC/MiiK«, Gt*di. d. Bi»ch. S.JiJj. In der L'rkunilv Ar. .V4 Hiijft KiHi'huf Walnun: 
Ad eorutdem fratnun «abaidiiun p«r terra« eeelesie nostre »qvedactum fierl 

c«n(v.tsiinns . iit in i n viildiri t id d I ii i| i ii ti ni .statiiaiit. Wulff v>T>f' ht unter ili iii niizulc- 
geuJeii 31i»blKrabeu . indviu er Ji-r frUlKTi-n Ansicht Tun Ix'pHiiw ifVrsfA. den MuriUkluHlrrg 
8. S4) Mfst, die kleine Sule (ntrew. 1, 8(i\, Lepnwi tfättet den Harb Xama n 
Xaauitmru'. I>rr Aus-Inick <l< r rrknn'l -: ii •) u r ■! u r tu ni fieri lann mir vom i-incr kUn.stliih 
anzalt'gvnilvn Wa^MTleitung vcriitaiiitcn wirdt-n: die Maaiia war aber viii natürUcbcr 
lingat voriiaiid«i«r Badi, d«wni Qaellen «tm der HSbe des BneMiokM entepriiiirni. Du 
ltf«iM>f <1. r X:itiii Miiii-- ;i. 'l-ii un'-h il"r ulx'n erwihnte B«<'1i Ki■•^• ii fi:hrt- I'ii ^. r 
>'atuv ut ein ('utu|n»iituiu, denüL-ii zwciu-r lksUndtIteil »a ans AllbuoluieutMli aba „Was- 
•er** lUHUBnmii^MgvB i«t. wie in des FiaMiuiien Snla, Weta. Sehvarsa, Orla ii.a. 

Ulli ..rill".-!. Hii.li " li.'iltilt "t ; "ii a 11 ■. itl" r ist dusj^i'U"- Wi-rl wie Alllivrlul-ntsob üiod 
„Sulupf", FaDziwiiich muaaHU „Si'bauiu" Alhlruhch. Worterb. S. 40i>}; 

uaoi-a bedeutet slao „Snmpf-Barh" wie derOrtMuune Moogbacb. Dienen naterUehen 
liinj;.-*t M.rliau'l^ n- ii Harb kann Biechof Walram liiMiir trlMi uln WasM-rli-itung beuiebnetti 
di« «riit augvlv^t wenlen 8oll. Uebenlien ii|>ricbt der Auüdruuk: per terra« eccieaie 
noatra dafBr , daea der neue Qmfaca dnreh eine weitere Strecke de* liinekaflit^ea Gebiete« 
geftilui WCrd.n smllt' , ilirlit bI«M doirli <lii- kiirzi" Stn i k«' vuin «l. or^'^ nkl.i.Hf' r bin xur 
Saale, die daiiial« dicbt unter den Gcorgi-nbrrgu binlltwa. Unt«r jenem tt<|ucdttctua 
kann also nnr die aogenannte kleine Saale matanden werden, an der die Mfinrlie tob 
St. lii-ortf in der Th*t Mpäter im Beoitt einer M Ohl« bei Aluivriob orHcli. ini ii. Im Jabre 
1204 einigen wie neb wegen der Bciuigung dieaca MuldgrsU:na mit den München von 
Pforte and von St. Moriti {rtrgl. Wviff, Ptn.- w. Smkrrg. r. Chrom. S. 4). Noch im 
Erlil'iirbe vom Jalire I5S0 findet «ieh di>.' ultr- Drm-nniin^' iIi hsi-II,. n . IUI. II, Fvl, 
3iia: „An der einen Wicaena neehet der liadeatabenn am Mohlgraben «eint Weidena 
md Erifiim;» aber aaeh achra der beatiga NanM, «. O. Fol. 418 b: „Weidenwacha an der 
kleinen Sala iaweadigk der Haaer Mnder der Badtrtnbea.'* 



EHhTEIt Allst UNITT. 



I flOsng« Stoff« abgeführt, und noch tSglicb bewfthrl sie diese ihre nMireiide 
I nnd roinißfiiilc Knft. 

j l^rkläit man mm alu r .iic Sti)tuiit,'surkuinli'n <!<••' KInst^Ts zur Pforte 

j iu (ItT Weise, wie niuu jeileii ultcii Sthrift'^teüi'r auslegen uiush. dass man 
! nflmlich den Worten desselben den eigentlichen Sinn beilegt, den «e auch 
I sonst im Sprachgebraneh haben« nnd dnss man Toranssetzt, dersdbe habe 
I ptwas vornfinftiitfc'H gesagt unJ ■^i' Ii klur ;nis<ipilrri< kt. )ät>Iarii^i' Iiis «las (u'>,'i'ti- 
I theil «ehlaffeiMl erwiiseii ist, wemli't man 'lii'se M(tliM.li> di-r Krkl.'inin;,' aiii'li 

auf jeiio l'rkuiKleii an, was liei dieser yeM'liiclitliilien InU'r.outliuiig nieiit 
nur erlaubt, sondern sogar gelioten nnd annmgängUch nothwoidlg ist. so 
Iftsst sich der nrknndliebe Beweis fuhren, daüs vor der Grfindung des 
[ Klosters an dem M H Ii I},'r alten der Mr^iirlie v<»n St. Georg 
unter dem Ifaui^e des W n 1 rM,'es c h 1 i n ge s innerhalb der Stätte, 
f die noch jetzt die L 'mtassunghmauer der Landcssdiule Pforte ein- 
sdiliesst, eine Wassermfihle bestand. In der BcstStigttngsnrkunde 
des Papstes Innocenz II. werden als Be<iitzangen des Klosters nach einan- 
der angefiilnt: ein Mi ii-rhof in Looliewiee, ein AVir*Ji->liaft-!eif in Cusn© 
mit Zubehrir und Zehnten, fünf ilufen in Kostewiee, ein Stück Wald, 
I eine Mühle mit dem W a.säerrinnsal: aque decursn. Durau.s erhellt 
' xweierlei: erstens, dass mit diesem Wasserrinnsal mcht die Saale gemeint 
sein kann, da diese in dei-'-<'llien l'rkunde Flnss Sala g<'n;iiint wird, 
8"i)d<'i-n der >r ii Ii ! r a Ii e 11 dt-r .M.'nirh-- von St. fteor^' li>'/i'i< Im-t 
ist. den liischuf Walraui a <| u ed uc t um nennt, zweitens, da.ss die genannte 
I Mühle nicht bei KSsen gelegen haben kann, da sie nicht nnmittelhar 
nach dem Heierhof bei KOsen genannt wird, sondern erst nach d<m Anf Hnfen 
in Bostcwiee und nach dem StAek Wald, d,i>> sie alsn anderswo an dem 
Mrdil,'v;ilien lat,', der jel/.t kleine Saale heis>t. In der Stiftongsurkntide 
des liischofH L'to von Naumburg vom .lahre 114<i werden die BeMtzun- 
gen des Klosters m folgender Reihenfolge angefahrt: der Meierfaof Loch- 
I wia, der Wirthschaftahof Cnsne, der angrenxende Wald, eine Mlhle 
mit dem Hiiinsal und dem CSrahen il>'-><Hien: mulendinum cum 
aque dei ursii et alveo ipsiiis,') wniiiuidi dii' aii> der ohi<;eii rrkmid»- 
gezogeneu Schlussfolgeruugen volle Hestatigung erhalten. Iicaau deiis«dl>en 
Sinn haben die Worte einer apAtoren Bestfttigungsurknnde des Biehoi^ Wich- 
I mann von Naumburg rem Jahre 1163: eine MOhle mit der Leitung 

1) TcigL BeUofe I, Utt. i. S. 

ife... . . 



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l>Ui UlllKlll'NU Dt.» C'l!tTBlU!lEüiiKJiJUJU8TKHIt 8T. UAHIKM ZilH rPOKTB. 



21 



des Baches: molendinum com rivi dednctione. Aber die Stätte 

dieser )[flhle an <l(>r kU'iii<>u 8uuU- lä^st ^ich noch genauer eriuittdn. Die 
LiitiffP lies KlitsttM w.il'li's i,ni'lit Hisilmf Fti» an: ..von ik'm (tH>>>lnK-lif jen- 
aeiU Cokolowe bis zum alten Wall der Altoaburger," die Ureite: 
nTon der EloeteraUtte selbst bis nr Qreaxe der Holländer.'* 
Kachdem dion die MAhle mit ihrem Binnsal und IfShlgitahen genannt 
ist, heisst e:< in «lor Urkunde W4'iter: „Alu-r <][<• (innzo muh Süden schiebt 
sieh von «Umh lic^nirtcn MühlirralxMi übtT (i<>n Kamm den eiit- 
gegenra<,'('iMlfn licrgeä biaau» hin zu dem i'fad, der der Holiäa- 
derweg genannt wird.***) Erst wird «tso dk Breite des Waldes ange- 
geben von der Klosterstfttte Im zur Orenxe von Flemmingettt 
i if (Iii' Mühlf i:<'iiannt, dann die ;i,n'nauore IteHtimmnng hinzugeHigt, 
<la^s rlie IJri'itc ii< > W aides von der Je leinen Saale an noch über die 
Kaute des K n a b e ii i> e r g e ä bis an den F 1 e m lu i n g e r W e g hinaus- 
reiche.*) Ans di«esm Zneammenhange erhellt, dass die Mflhle an dner 
Stelle der kleinen Saale lag, wo dieselbe unter dem Waldrand« 

1) D^phmat. Port Fol. 3. Trantmmpa. Fol. 3. Wulff. Chron. 1 , III f. 

8) Vcrxi. Btäage I, Utk. 1. IMcae iha* Beatfanmimff «kr Breite 4«« Kloiiter* 
»mM. > vm Niir4.'n n.i. Ii ^nLn, iiii. li ilrr I.aiiLf. nl.. -tiuiuiuii;: von WMt«» nu-'li (Nt' ii, 
lut iirotiluf ^anzlidi niijuivi'rutjindi'n unil bringt lolgenden Wirnnirr heniait, KMitch, 
Bd. 1, Fol. 3i „Ahefwh der Brrite kvgtm Mittemaelit gehett der WaMt tob CMaatn 
mitt dem Wawer der Sniiiu uii>l Fisili. fi t>u au •[>■■ ün.'ui >n ll<>ii.iti<ii-itisiain. Dw niui 
eis Dorff ttemn^t aetn niU «citt vun der ITurU, U-im Fuchhatuw gestanden. Ader der Ende 
nach Mittage geliptt der WaMt von dem Rauche der SaUs aber da« Gebirgie die Wtodltteke 
ir-m.-iiit iiikI unil- r )i<<]i<' Itfr^c" Kr niiiimt tlao eine neKtinnnuii^ der Breite di<H Waldea 
von Wctttcn nacb 0«ten an, während IniR ram die Kentiunuang der Länge deMch 
ben Ton Weaten naeh Oaten gegeben tat. Die Worte der Urkunde molendinnin tmn 
a«|ae decurHu ot alveo ipaiu» verdreht er in: .. K - -> nii mit l -iij \Van«er der Saida". 
Die finea Hollandeneium «ucbt er an der Saalo bciui FiM-hliaujic, indem er niciit 
«eiw, daaa mit dem .Anidmclce die Grenien dea Dorfe« Flemmingen gemeint «ind. daa 
früher TrÜMiiie genannt, itst vun i'ing''waiidiTtcn Holländern oder Flnniländi>rn 
jenen Namen erhielt (Wolff, Per».- u, Sad*rtg. S.Slä), Uwim verstotit er alreo „Baoeh 
der 8abla" atatt HBhlgraben. «D|iereil!nm nionti» »iii'ositi ..OoWe« der Wind- 
iBcJse" statt Kamm dea Knu li<' nbrrifeH. Wollf [Chron. I . in-rkto wiilil, d.Hiu an 
diei«em Wirrwarr <>twa8 von der Itestimnmng der Urkunden abwi'it'hendea und {aWlieii oei, 
lÄiwt Kii-h ab<<r doch dnrch deoKelben ta der Verweclmclang der S;vale mit dem Mühlgra- 
ben iiU'l ilir MQble am linken .'<aalufer beim KAnener Welir mit lirr Milhle nnter 
dein Knabenberge au Mühlgraben verleiten. WAhreml d'>eh du ganze ältente 
Kln«ter«real nur am rechten Saolafvr lug und gegvn Xurden und Kordwc»tou von der Saale 
begiinit wurde. 



< 2ä Kllbl^U JLUM UMir. 



I des Kaftbenber|reB Itinfliesst Diese Stell« kann nor innerbalb des 

' jetzt Vdii Jen Srhuhnaiu rn um/.oKt'iu'n It iui i. - i,'(?lei;en haben. Ja unter- 
hall» lirsscllicii JiT siini|>ti;.'f W'iesfnbtMlt'ii aul ili'iii liiikt'ii unJ Jer steile WaM- 
huti}( uiiuiittelltar am m-liten Liter Jer kleinen Saale liie Anlage einer Mühle 
UDiniOglieb madite. D« mui bte zun heutigeo Tage innerhalb der Riog« 
maaern der Pforte eiae WassermOhle Torbanden iai an der 
I kleinen Saale unter dem K n a be n l>e r<f e . so ist Joeh wohl Jer 

j Srliiu» <'iii!i'uclitenJ , Jass Jas iÜcsi-IIm' Mühle ist. Jie Hi<ehof l't«» von 

I Nauuiiturg au dem Mühlgraben der Münche vuu St. (ieurg unter 

j dem Welfsgescblinge besass aod io aeber ürkoode den CSaterzienaer 
Mönchen zngewieocn hat. Der massive Bau dieser Mühle zeigt deutlich 

Jie Simreii eines Imhen Alt'Ts. Fiti Innern dersflden ist Jie flache Decke 
■ der sogenannten ., IJaekc" Jureh niäehtigo RunJlii"„'< ii Stein -..'etnigen, 

I die sich auf Pfeiler mit tiesimäeii tstüt/en. Einer dieser liundixigen, über 
don Baekofea von Osten nadi Westen gespannt, xeigt dasselbe romanische 
(Je^ims, wie es sich in den Klosterbautcn des zw. lften .lahriiunderts tindet. 
j Und sflbst wenn dieser Sti'iiili;iii erst aus Jer ältt-stm Zeit des Klosters 

I stammt, und vur demseUH-n ein Hidzliau an derüellwn .Steile stind , .<<> viel 
ist dodi ah erwiesen anzuseilen, da»s ror dem Kloster auf dessen 
Stfttte unter dem Waldhange des Wolfsgescblinges am Mfihl- 
j graben der M.'nehe Vi»n St. (leorg zwischen and WM eine ein- 
I same Wassermühle stand, dass MüUerslente dort hausten Tor den Cister- 
I zlenser Mönclien. 

j Die V i>r.steheade Unteniuchuiig über den Anbau de» Saalthales und 

über die Ansiedelnngen und Ortrichaflen von Sorben und Deutseheo ist zu 
dem Zwecke gefllhrt worden, um für die Darst«d!ung von der Grfin- 

I dung ile- ('i<tei/ieaserklofiters St. Marien zur l'torte ff^feii ririiiiJ zu 

I gewinnen, um dieselbe zu erleiehtern. /u klären und zu veransehaulielien. 
Diese braucht nun nicht unterbrochen und zersplittert zu werden durch 
vereinzelte ErUftmogen alier Ortsnamen and Ortschaften, da deren Ent- 
stehung dem geistigen Ange des Leeers bereits im Zusammenhange tot« 

' gefllhrt ist. 

\ Die älteren handsrhrift lieh eil (Quellen, aus denen die nach- 

' folgende iJarstelluag gescho|ifl ist, sind nun folgende. 

j 1) Die gleichzeitigen Urkunden über die Gründung des Klosters, 

ntanlicb «ne des BisdiofB Uto L von Nanmbnrg vom Jahre 1140, 
zwei ürkoaden des Papstes Jnnoeenz IL von den Jahren 1187 



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MK OHCXDCVO diu l'i8TKIUIJ(i<!<KKKLUI-TKIUi ST. HABIKN JSl'H fruHTE. 2<t 



und 1141, nnd eine des Königs Conrad m. des Hohenstsufen vom 
Jahre 1140.*) 

2) Das sojjenannte Exordinm Portonso. uiiie Kr/ählum,' von der 
GrQiiduji)( des Klosters in dein ält< sti'ii l opialbui-he der l'lorliier KIo- 
Bterurkiuiden , dem Diplumaturiuin Tarteiise, abgefaast zwischeu 1271 
nnd 1380 von dem Abte Theoderieh zvr Pforte.*) 

3) Das l?ru ili s t fuk fiiics 1^ a t t'i iii s .• lic ti tiedichtes iti Looni- 
niHcliiMi \'iM-.st'n filiir ili'- »irfiii<liiii<„' <lt's Kli>st»Ts aus ilcr Milto 
des t'uiif/fliiiten .lahiliiiii<U'rt8, einst neben einem Ueuiülde uii einer 
Wand der Abtei befindlich.') 

4) Der Berieht Johann Eisenbarts von Eisenach, Deeans des 
DomcapiteU zu Naumburg von 1462 bis 1462, tber die GrBndnng des 

Kh.st.Ts. *) 

0) Drei handstchriftlicho Ucrichte über die (inludung des Klosters 
von Pförtner SehnlTerwaltern ans der Zeit knn nach der S&ca- 
larideraog desselben 1&40 bis 1&&2, nnd zwar; a. Eine Netix im 
Erbbnch al1<-r «lüter und Gerechtij^keiten der Schule ^ur rt'ort«' über das 
a n t,'<>bl i c b e Kl'i-t'T in K<''simi, iiifilt-rffeseltricbiti /wisclicu I.M<i 
und lä6u, wahrbcheinlicb v<<ii dem ersten Scbulverwalter Michael 
Lemmermann. h. Enfthlung von der GrOndung des Klosters in dem 
Anfeats „Von der Fandation der Schulen za der Pforta" im 
Erbbncbe, nb(ri>raäät Ton dem zweiten Schulvenralter Kiü ' Hrotbuf 
im Jahre l.')."»!. c. Kine zweite Kr/.äbluii«,' dessfllH-n Verlassi is. Ix litidt : 
Lia kurtzeUiiituria voundemAuufange des Kloster» uund 
der Schnlenn zur Pforta, ia dem Copialbuche der KlostenwfciuideD 
vom Jahre 1536, gewöhnlich das alte Transsnmptbuch genannt, abge- 
(iisst im Jahre 1651'. ■'') 

G) Hierzu kommen einzi'lni' «iiliti^'c Nutiz"!) b('si>iid''i' zur ('brono- 
lugie der Klostergrüiiduii>{, au.s alter l^utdle staiumeu, zum Ueispiel 
aus insebriftlichen oder handschriftlichen AufzeiehnuDgen 
der KlSster Altenzelle nnd Walkenried nnd des Domcapitels zu 
Nanmhnrg, also deijenigen geistlichen Jnstitnte, die mit dem Klostsr 

l) Abgedruckt Jiethge 1 , 1. ä. :t. 4. 
8) Ab|r«dn<kt nnd eritatert Brilage iL 
3) Al.iro.lru.kt uii.l frliint-rt JUihnjf III. 
A) Abgvtlruckt uiid erlautiTt IkiUige VI. 
5) Abg«4ne1ct md beutfacOt Beaaft YUt. 



EBKTKR A»M:I»ITT. 



rar Pforte snt dem zwölften Jahrhundert in nnnuttelbarer Terbindong 

und in piitfcin V<'ikehr 8taii<loii, TinlitcrkloHNr. Mnttcrkloster und 
Biscliof^sit/. <lt'r Dio'cwp, in fi^r ilassclbc gotfriMulct wunlf. ') 

Dil! (i rund läge «Ut tulgendeu Darstellung niüssuu natürllcb die 
gleichzeitigen Urkunden bilden; anr was sie sagen, kann von vom 
herein daranf Anspnieh erheben als verbArgte geschichtliche Wahr- 
heit SU gelten, in sni. m niiht für eino einzelne Thatsache oder ein Datum 
mit bfstiinmtt'n (Srnnilfn liii .Irrtlmni streng erwiesen wird. 

Alle s]iätertMi K r /. ä Ii 1 u n <; »• n von <K'V <inni<hin<,' <ks Klosters sind 
zu diesem Au.s|irutli nicht berechtigt ohne vorhergegangene Untersuchung, 
in wie weit sie mit jenen gleichzeitigen Berichten Obereinstimmen. 
Was sie mehr /.u .siiren wissen, kann als zuverlflasig nur gelten, wennanzn- 
neliMieii ist . dass der Kr/ahier aus einer verlnren t,'fir;,||._r|.|ii'[i .llteren Quelle 
8chö|deu konnte, oder seine Angabe durih l»esiiiidere ainierweitige (jrände 
und Umstflndo unterstützt wird. Alle Angaben siiäterer Berichte aber, die 
mit den gleidizeitigen Urkunden im Widerspruch stehen, sind ron dem 
Bereich der gesehiclitliilu'ii Wahrheit und Zuverläs^ii^keit au>„'> silil<i>sen; cis 
geboren entweder der allinriblicb und unabsiehllieli sieb bildenden Kloster- 
sage au oder der rhcturiächeu Ausschmückung von Logographeu 
oder dar abaiehtlichen Erfindung balbgelehrtw Sehwbdter. 

Unter den glddizeitigett Berieten aber die OrBndung des Kloaters 
zur Pfbrte ist nun aber ron henrorragender Bedeutung die Urkunde 
Bi-rhofs rto I. von N;nnnlinr<r \oni .labre lll<i. AVäbrend nänilieh 
ra]>st Jnnoeenz Ii. und K Mii_' » onrad III. in ihrer Indien .Stellung an 
der S|dt/.e von Kirche und Stmit von der .Stittung des Kloster.s in einer 
wendischen Grenzmark nur in so weit Kenntniss nehmen konnten, als 

Berifhte über dieselbe von dem ei~r< ii \l.tr ,1er neuen Stiftung oder VOU 
dem DioTesanbisebofe in ilne Kan/.leirn i'iiii.'iiii,'en und zur .Ausfertigung 
ihrer Itestätigirngsurkumlen verwandt wurden, war HiscboC I to von Naum- 
burg nicht bloss Zeitgenosse derselben sonilrm auch Au gen /.enge und 
Sachkundiger. In seiner doppelten Eigenschaft als Dieecesanbiscbof 
und als Hluti^verwandter des SUflers war er nicht bloss der Leiter der 
ursi>rfinj:lii)ii'n Stillung' t]'-^ Klosters zu .Schmollen, sondeni auch der Ver- 
legung dcaselbeu nach seiuer späteren Stätte; er kannte alle Uortiich- 
InifaD, Tariilttniase aad PetaOnlidikeiten, die bei denelbeo eine Roll« 



TU YcrgL 2MI<wf ZV. V. VI, 

^ ' _ . _. 



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PIK anmonia ntm ctvntaaMvnaaaoim» n. kardiii nm rrtntn. 



26 



spielten, uml allos. was wir sonst von seinem CharakU^r wissou. spricht 
dafär, dass er die Wahrheit sagen wollte und auch wirklich gesagt bat 
Die Urkunde Bisehof Uto> ist abo. was bidiBr nieht geMhebm iafc, 
dpr Darstellung von der Stiftung des Kloaters xn Grunde zu legen. 
Sie lautet in wörtliriier dentsrher reluTsct/untr: 

„Im Namen der heiligen und uutht-ilbareu Dreieinigkeit, Uto dorell 
nChunt der gfitüiehen Gnade Biwlntf von Nnembnrg. Da mt mit allem 
nSebarftinn und Eifer nach der Herrliehkelt dea ewigen Lebens trachten 
„und die FSUe der gdttUchen Onade un» auf jede Weise erwerl>en niüsscn. 
„so steht tins, um das zu erreichen, kein kürzerer oder tjeradi-rer Wejr ofTcn, 
„als wenn wir in der gebührenden Erfüllung unsM-rer PHicbt den (Jlaubcn 
„in ODserem Sprengel nt mbreiten nnd txm Nnfami and Frommen der 
„GlftnUgen Ar die Felgezeit FOraorgexn trefen mit der Emngiceit eines Seelen» 
„hirten hestreht sind, damit wir. was wir dnrch uns nieht vemiöjfcn, dnrdi ilire 
„Verdienste und rii'lM't4' liei (iott erreielien. l)<sfian> wollen wir, dii>s allen 
„Glftnbigen C'hriüti, sowohl den gegenwärtigen als den zulcünfligrD . kündbar 
„aei, dasB der erlauchte Mann Oraf Brnno, nnaer Blntaverwandter, 
„indem er mit Willen nnd Znstimmang seiner Erben an der Stitte, die 
„Zmnolne heisst, ein Kloster gründete nnd geistliche Personen 
..daselbst ansiedelte, von seinem sein uintanproicben Rrbput. das er besasB, 
„jene Stillte so bereicherte und mit Sebenkuiigen au.sstattete , dass er fast den 
tfdritten Theil des Gana, der Fliane genannt wird, eben dieeem 
„ Kloster dnrch gesetandsaige Sdienkni^ lUeriich Torm achte. Aber da 
„im Verlauf der Zeit der Olaube ebendort erlahmte, und er selbst 
schon in den letzten Zfifjen la«;. so lie>s er uns rufen nnd fibertrug 
„ans, was er durch sieh nicht ausführen konnte, mit HOcksiciit auf un.sere 
„Blntsverwandtacbaft anszoftbren, daas wir ntmHch nnch Entfer- 
„nnng der nnnStzen und von der Eloaterznebt abschwei- 
„fenden Personen Mt^ni'be des Pisterzienserordens. der schon 
„damals durch den Oeruch eines gläubigen Zusammenlebens und gut«»n Kuf 
„ emporzublühen angefangen hatte, in eben jenem Kloster ansiedeln 
„mochten. Wir aber, indem wir die ao grosse Demnth eines so hoch- 
„gestellten Hannes mit Bewunderung wahrnahmen, beschlossen mit bereit- 
„willifjer Freudigkeit, wie es sieh /leinte, seine Bitte und seinen Wnuseh 
„ins Werk zu setzen: und da wir nach seinem Tode von Walken riet, 
„einem KlosU-r des C isterzienserordens, nach vieler Mühe, die wir 
„nna in dieser Sache gegeben, eine Sammnng von HSnehen nnd 



■2ti BBSTBB JLB«« HNITT. 



meinen Abt erlangt und dieselben an der StAtte von Zmuolne ange- 
„aiedelt hatten, und sie einige Jahre daaelbat gewohnt hatten, 

„HO schien es ihiicii, üaHS eben diese Stätte wegen ilor Nut-hbarschaft 
„des rohen V(»lke!! unil der Vcrfoly-un'T (»"«ser LeuU' und der Sehwierip- 
I „kcit der (»ertliehkeit seihst für ihr Zu summen leben nieht 
„passte, zumal da wegcin der Kohheit dea Volkes wenige oder gur- 
„keine mr Bekehrnng kamen, and der Olaabe daselbst keinen Fort- 
„gang fand. Da haben wir naeli dem Hatii und Willen des rnlimreichen 
i „Könijxs ('unrad und der rür-tru \m i /uirleii h unserer Ilrfider. d. r Nuem- 
: „berger Stiftoherru, die Gegend au der Porta mit allem ihren 
„Zabehtr: bebantem und aBbabaatem Land, mit Wegen nnd 
1 „unwegsamen Strecken, mit Wiesen nnd Weiden ihnen flber- 
j „tragen miter der Bedingung, daas die Stltte von Zmolne mit ihrem 
„Zuladior in unseren und unserer Nai-Iifolger reehtmässigen 
„BeiiitK übergehen sollte für eben jene Gegend au der Turta, 
„He 80 tu benennen ist, wie wir ans dem Freibriefe des 
„Herren Papstes Innooenz, der eben jenen Brfldern gewlhrt 
I „worden ist, entnommen haben, duit h dessen Gewähr elien 
' „dieser Tauseh i)e.stätigt wird. I nd weil die IJesitzutii^en des 

I „besagten Gebiete« von Zmuolne viel ausgedehnter und reicher 
' »suid, als diejenigen, die wir in dem Tkaachrertrage dem Qotteshans 
„an der Porta übertragen haben, so haben wir. wie es die üerechtig- 

„keit erfordert, besrlilo-sen . diis> sf>wrdil w ir als aueli alle unsere \aeh- 
., foltft-r in passender Weise und zu <,'rli-i.'ener Zeit von di-n I?i'-il7un;.'en 
, „unserer Kirche und den Gütern unseres Uisthums, was es zu wenig 
„erhalten, dem Gottoshana an der Porta immer fltr die Folgeieit 
„zQ ersetzen suehen woUen. Da nnn das besagte Kloster bei Zmuolne 
„auf freiem Kit,'en>.nit von einem freien Manne erbaut mit je<jlicher 
...\rt Kreiiieil aus>(e>tatiet war. so «ir natürliidi eben di'»se Frei- 

„hcit in jeder lleziehung dem oft genaunie» Kloster an der Porta 
„gewihrt, indem wir verbieten, dasa jemand von den Fürsten oder von 
„imseren Nachfol;r«'rn sieh Irai ihnen oder auf ihren Besitzthfimern in <ler 
„Kidifezeit ir^'end ein Keeht anmasse, zumal aueh der i,'anze Orden der 
„Cisterzienser durch das Ansehen und die Freibriefe der Aj>ti.>toli.schen 
„Bischöfe sich einer besonderen Freiheit erfreut Die Besitzungen des 
„Klosters an der Porta aber sind folgende: Der Wirthsohaftshof 
„in Loehwiz, der Wirthsohaftshof in CAsene mit allem Zohehör 



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«aCmiriw am» 



n. luinw na mm. 



87 



„vaA den Zehaten denelben, d«r angrenzende Wald, der oscfa seinen 

„bMtimnitcii Cieiizfii angegeben ist. nSmlieh in der Länge von dem 
„Oi<'ssl)aili jt-iiseits Cokolosc W\s /um ;iltt'n Wall li i' r Altt-n- 
„burger, lerner in Jer Breite von der KloHlerütiltte selbal bis zu 
„den Orenzen der Holländer, eine Mühle mit dem WaHser- 
„rinnsal und dem Graben derselben, die Ansfibnug der Fischerei 
..oder aii'lirrr gewohnheitsmä snigen Nutzungen auf dem Flusse 
,.Sala. AIht die Grenze, die narli der M ittagssi'ih' hin liegt, seliiebt 
„sich auch vou besagtem Mühlgruben ülK>r deu Kamm des ent- 
„gegenragenden Berges binans und rdebt bb m dorn Pfinle, welcher 
„der HolUnderweg genannt wird. Wenn also irgend welche Qflter 
„durch unsere Nadi&lger oder durch beliebige Cläubige auf rechtni.i-^iur«' 
„Weise dt-m vorgenannt^-n Gottrsbaus geschenkt und ültertrai^fn wti'iiii, 
„oder die Itrüder »elbsl Holche in rechter Form und in gutem Glauben 
„erwerben, so beatfttigen wir ihnen dieselben mit unserer amtUcben 
„Gewlhr, indem wir ausdrflcklich bei strenger kirehlidier Ahndnng und 
„bei Strafe .b-s göttliebfii Gerichts verbieten, dass m der Folgezeit irgend 
„eine gcistluln- .hIit weitliehe Person die ofit genannti'ti HrfidtT durch 
„Qewaltthütigkeit oder irgend belieldge L ubill uuzuta.>teu oder dieser 
„onserer Satzung durch irgend eine Art von BflswQligkdt zuwider zu 
„handeb wage. Damit dies also gültig und unangetastet Ueibe, haben 
„wir nunmehr das gegenwärtige Si^hriftstück ahfansen lassen, das wir mit 
„unHercm Siegid unttTsiegelt ilurth die rntev>sehrifl geeigneter Zeugt-n 
„sicher 'ge.ot(dlt haben, deren Nuuien folgende ^iml: Kt-iuliurd Uiseliuf 
„von Merseburg, Volcmar Abt zu Merseburg, Berthold Propst zn Nuem- 
„bürg, Uto Propst zu Ciz, Bermnr Deean, Hartmann, Hwuieh, SifHd 
„und die riUii'^"'ii Stift-^tnTni M<n Ciz, Gerung Abt von Ibmzav . Hi'imdd 
Altt zn Nui iiiliurg, Lu(i>dd l'ropst zu Lusniz, lUirehaid rrojist zu .Vucm- 
„burg; Laien: t'unrad Markgraf, Otto Harkgraf do:iseu Sohn, Heinrich 
„Landgraf dessen Bruder, Luof von Kamburg, Beinhard von Bobeluz, 
„Hi'rniann Vogt von Solek; Dienstmannen: Martin, Hi'inri.h , Gumbert 
„und and.'ie mehr, sowohl Geistlirlii' a!< L;iinn. Getielten im Jahre der 
„Fleisiliwerdun«; des Herrn 114i> in der dritten Indiction." 

Kh iüt nun das Verhältnis« der drei anderen gleichzeitigen Urkunden 
zu der vorstehenden in's Auge zn fhssen. Schon bd der ersten Orflndung 
des Klosters lui Srhmöllen niuss der Stifter desselben Graf liruno 
im Fleissengau eine Urkunde über dieselbe auagefertigt haben. Diese 



^ — — ._ — 

ist »ber rerlorea gegangen. Dann ward ein flVmlidifir TaaeehTcrtrag ! 

ahgcHrlilosscii. wie in der obigen ürkumli' nu-^ilrfleklich gesagt ist, zwtRcben 
Biscliof rto von Nannihurg und dem Abt Adelhfrt und seiner Saramuug, , 
iiuch welchem das Kloster die Stätte an der Porta zugewiesen erhielt, dage- i 
gen der Biadiof das bialierige Eloateigebiet in Bents nahm, and ohne 
Zweifisl ward aaeb dieser TanBchTertaag in aller Form einer Beeh tenr- | 
icnnde uiedor^eschriehen. von den Hctlieilii,'tcii unttTzeirliiK't und 
nntersie^elt. Aiuli dieses Actenstück ist nicht c r Ii a 1 tc ii. Auf liiuud . 
desselben wandte sich Abt Adelbert an <len I'upst innoi-enz mit dem I 
OesDch am Beat&tigung Jenes TuBchverbages, wie dies aus den Worten 
der pftpatfichen ürknnde vom Jahre 1187 erhellt: „Im Herrn gdiebter 
Sohn Aht Adalbert, wir jjebcn deinen vernünftigen Forderungen < 
gern unsere ZuHtininuiiig." und «ianii frfolgt die <rst<' pä|istlidie Hestätigung i 
in eben jenem Brief des l'apstes luuoceuz 11. au den Abt Adelbert vom 
13. Januar 1137. In diesem werden ansser den vom Bischof Uto 
genannten Besitzongen des Klosters an der Porta nodi f&nf Hnfon hi j 
Kustiwiee angefilhrt, die schon in den l'rliunden vi>n III" nldii j 
mi'lir erwähnt werden, also schon bis dahin veräussert oder vertauscht 
wordeu sind. Nachdem iu den nüchsteu Jahren der Uau desselben voll- , 
endet ist, eriflsat Bisdiof Uto dann die wichtige Bestfttignngs- 

; Urkunde vom Jahre 1140 b der fibUchon Form eines ofl'enen 
Briefes an alle (iläubigen , und in deinsellien .lahre erfolgt auch dii- l!e- 
stätigungsu rkunde Kf>nig Conrads III., in der er zugleich durch 

' die Schenlning de» Waldes Nnenhegen auf der Finne dem neuen Kloster > 
sein Wohlgefallen betbfttigt. Nachdem im Verlauf des niehsten Jabrea 
dassellM' zu siiiicn bislierigcn ßesitzthfimcrn neue hinzuerworben bat, näm- 
lii b die ^Vii tbscliansböfe Wiconge und W is g i- r a ba . «.ihrscbeinlicb eben- 
falls auf der Finne gelegen, einen Hof und sieben Jiüuser zu Na um- | 
bürg und einen Wirthsehaftshof vom St Oeorgenlcloster, liast 
Abt Adelbert sich den so vermehrten Qesanuntbeaits des Klosters von 
Neuem durch Papst Innoeenz II. bestätigen, wie durdi die Ur- 
kunde vom 1 H. Mär/. 11 II geschieht. Wenn in dieser die oheu 
bes|)rocbeue Mühle mit dem liinnsal und dem Mühlgraben nicht mehr 
genannt wird, so konunt das daher, wnl dieselbe nun in die Umfasannga- 
mauor der Klosterstitte adbet mit hineingezogen war, also | 
in dem Anadroek der pipstlichen Uricunde loonm ipaam mit verstau- ' 

! den wird. 

I 

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MB o«Ciraom ua cwmiimMaBucuMMiia ». juasH mm noan. S9 

Au den gleiehzeitigen ürkanden lisst sieh bIm der einftdi« tbst- 

»üchlicho und geschäft sniä -«sit,'«' HtTganjf b<>i der Orfindunj; und 
Verle^iiii? fir>M K]ost<'r> crki-nni'n . «Iii' luirkte Walirli*»it nhiic iillt-s Flitter- 
gold voll Sage uml Itklituii^;. Dii- ( lironologie i\cr Klostt'r>tit\un^' . dio 
älteste Statte des Kloster« üu Saaltlial uud der Xame desselbeu werden erst 
weiter unten «nr Sprache konuDMi. Zuvor mfleflen nun xwei spitere 
Klosterbfrichte in Betracht gezogen werden. 

Der Abt Tln'oiinricli erzählt in stiiiciii /wischen ll'7l und 1280 
abgefasjiteu Kxordium Purteuse iiu WeMMitiicben folgendermassen : 

„Graf Bruno ms erlanohtom Geschlecht, dem seine Kinder 
„gestorben waren, grflndete mit Zustimmung seiner Gattin Will» und 
„seiner andern Erben ein Kloster )>ei /nmlnc. stattete dasselbe von sci- 
,.tn'ni Kilv^nit so rt'ii-b aus. dass dessen tirundlx-sit/ fast d<'ii 'irittcn Theil 
„des Gaus I'lisue ausmachte und siedelt«* daselbst eine Sammung von 
„Nonnen an. Aber da im Verlauf der Zeit die Stiftung nicht recht gedieh, 
„und die Sammnng der Nonnen einzugehen schien, setzte er schwarze 
„BenedictinermOncbe an deren Stelle. Da diem? ebenso wie ihre 
„VorgS II ^'c r i 11 n e n , ich weiss nicht durch welchen Unstern, 
„allmüblicb eingingen, indem sie sowohl in geistliciieu als in wclt- 
„lidien VerUUlaiBsen keine glQcklichen Erfolge erzielten, so kam ihre Sam- 
„mung bis auf eine so geringe Zahl von Personen herunter, dass nur noch 
„der Abt und vier Mötitlie übrig waren, und die Klosterstfltte zu ver- 
„iklen schien. Da liess tiraC Hruiio si'iii. ii Hlutsverwandten den Hisiliof I'to 
„Ton Nucnburg rut'eu und trug ihm auf, die Heuedictiucrniönche aus dem 
„Kloster bei Zmolne zu entfernen and an ihrer Stelle Cisterzienser in 
„dasselbe tinznflUiren. Als nun der Graf das Zeiäkhe gesagnet hatte, nahm 
„Bischof rto die Verwaltung des Klosti-rbcsitzes. im (ianzcn 
„lH»it Hufi'ii, an sich uini verwahrte t'inslwiilcn die Bücher, Kcldic, 
„ KJeinotiicn , .Stiftsbriefe und Ueliquien des Klosters in seiner Stiilskiiche zu 
„Zeitz. Als er dann auf einer Reise nadi Hildisbem, am der Heilig- 
„spreehung des Bischofs Gothebard von Hildeshem beizu- 
„ wohnen, mit seinem Viccilom Hart mann in Kloster \S' alkcnried 
einkelirtc . erbat er .sich vom Abt Heinrieb desselben eine Anzahl von 
„Mönchen, um eine .Sammung von Cisterziensern in seine Diöcese 
„zu ToipHanzen. Heimgekehrt holte er die Zustimmung seiner Stübberm 

„ein, reiste von neuem nadi \\'alkeiiried, führte selbst eine Sammung von 

„Mönchen von da nach dem Kloster bei Zmolne und siedelte sie dort an. 



umewim. 



. „Dort wohnten sie einige Jahre, ther nicht ohne Bennrahigong dnreb 

„ benadiliarten rolu-ii YoUnstAmme. So begrab einst ein niüchti^cr und 

I „reicher S 1 a \ c einen vurnelmifii Vi'rwaii'lteii. (Icr irf-^torlicn war. in iIit 
„ Klosterkiiche bei Zuiolne L,'e;^'eii den Willen der Klosleri>rüder. Als da8 dem 
„Abte bd Miner Bflckkehr gemeldet wnrde, so Um» er den Leichnam des 
„Bestatteten, weil derselbe im Banne gewesen Min sollte, aus der Gruft 

' „hinauHsihaffen und vor da» Thor bringen. Der vornehme Slave, 
„empört darülter. liei^s di'n Iiei<-linani ln'i Naelit iliirili ein Fenster wieder 
„in die Kirche setxcn, tobte im Klu.>tcr herum und «ucble den Abt, 
„der sieh vmteekt hatte, ud risk an fiun la lidiOL Ab ita Wltharid 
„fort war, Ua^n der Abt nnd die IfOnebe dem Bisehof obre Noth, wie 

1 „sie ^fler zu tliun pflegen, das« sie mitten .unter jeinom rohen und 
,,i r r ir 1 ä n Ii i e n Volke an<,'esiedelt seien, und l>ateii, er ni'n litf ihnen 
„ £rlauljuii>.s geben, nach Uirer Heimath W alkenrede zurückzukehren. 
„Da aber der Bischof den Vorwurf sdnnte, dass er die Seinigen vor rofaen 
„Anfeindungen niebt schabten kSnne, ao forderte er den Abt und die MOnche 

j „auf, sich im Bereiche »eines Sprentiel;; irgend eine Stätte aus- 

• „zusuehen. wo sie sieher vnr Anfeinduni; bansen könnten. Darauf 
„gingen die.seliien uudi ein. Iierei.sten und beschauten mehrere Uegcn- 
„d«n des bischfiflicben Sprengel.s und «Sblten endUeb die Statte, wo 

! „jotxt das Qottesbaus zur Pforte liegt, mit etwa fünfzig 
H u f e n u r b a r e n A e k e rs. Nun «rhloss der Bi!<chof mit den Brüdern einen 
.,T a u > e Inert ra t;. dureh welelieii er ihnen eben jene Stätte nii'l licti 
„angrenzenden Wald zuwies, auch einige ilöle un<i da.s Hos|atal «ler 

I „heiligfii Maria zu Naumburg Umraftgte, hingegen selber das Qelnet 
„bei Zmolne in Bexitz nahm. Und da die Bositzangen bei Zmolne werth- 

, „voller und zalilreidier waren als die an der Porta , so ging er für ^ieh 
„und »eioe Narlif.ii.^'iT <iie Vei-jitll« htnng ein, dem Gotteshaus an der Porta 
„das fehlende uliinaiilich zu ergänzen." 

Dieser Bericht flibrt aho eine ganze Reihe von Thatsaehen und 

I Persönlichkeiten an. von denen die gleichzeitigen Trlcunden 

j nlehts s.i^'in: dass dem tirafeii Hru im seine Kinder gestorben waren, 

seine liattin Willa hiess, im Kloster bei SchnnMlen zuerst .Nonnen 

j hausten, die dann oingefilhrten Bcnedictincr bis auf den Abt nnd rier 
Mfoebe zusammenschmolzen, dass Bischof Uto dami eine Ztit lang das 
Klostergut sequestrier) 1' . lui i l iit der Heiligsprechung des Bischof 

Gotbehard von Uildesheim nach Wallcenried laua« spitcr von dort die 



«ffe - ^ 




31 



datendeiiaer Mönch« aclUt nach «lern KluHter bei .Schmollen tülirtv, t'eruor 
die gaoM EniUang von dem B^rSbusB des gebaaliten Slaveit, die Bitte 
der Manche, nach Walkenried zorAddiehreii ni dllifen, dai Hemmreiaen 

dprsclboii im Zeitzer Sprcnffol . um eino neue Klosterstiittf zu surhcii . cml- 
lirh die X'iti/. . iIush /ii der Kli>sterstatte au ilei IMnrti- .'ii' Hut'i'ti urbaren 
Ackers jjehiuteu. und da.ss zu deu ältesteu liesiUtliuuieni des Klosters auch 

das St Marienhospital za Xaunlnarg gehörte. 

Data dem Abt Theodorich für seine ISndlhlung von der Qrfln- 
doog des Kbtsters auch ausser den oben bespnicliencti \ ii'r I'rkundeti tioch 
andere jjieiciizeiti>,'e A u l'zi- i c Ii n u ugen zu (iebot<' standen, <lio uns 
verloren gegangen sind, ist eiue Annahme, die in der Natur der .Sache liegt. 
Niefat bloe in seinem eigenen Kloster Iconnte der Abt dergleichen vorlinden, 
das Arefaiv dCH ^[utterklusters Walkenried bewahrte Aofiteichnungen Ober die 
Aussendung Ton Walkeurieder M"in< lieii nach der Kb>sterst5tte an der Porta, 
und eine solche ist auf uns <rek<ininn n . ') das Domarchiv in Naumburg bot 
Aufzeichnungen Qber die Anitätliätigkeit und die Klostergründuugen des 
Bischofs üto I.. nnd auch aus diesen ist eine fBr die vorliegende Unter- 
suchung wiolitige chronologische Notiz erhalten.') Wenn also die Angaben 
des Abtes Tlieodoricli mit diu L,'li'irh/..>i(i;.'(>n l'rkunden nicht in Widcr- 
spruck stehen, au sich giaublial't klingen, einfach und schlicht erzählt 
nnd, so ist kmn Grund vorhanden sie zu bezweifeln, ja eine von seinen 
Nachrichten lisst sich ans bester Quelle beetfttigen, die Hdligspredrang 
des Bischofs (fothcbard \i>n Hildesheim, die ein Zcit!j;eunssc der 
Annalista Sa\o unter .l''in .labr.- erzälilt. Die lir/fililuri!,' . dass 

einem gebannt^-n Sorben nach seinem Tode vom Scliuiöileuer Abt« ein 
kirehlicbes liegräbnlss verwehrt, die Leiche aas der Qruft wieder heraos- 
geschalfl und auf die Strasse gesetzt wird, und dass ein Verwandter 
desselben fiir ih n seiner Familie augethan^n Schimpf sich an dem Abte 
zu rächen smiit, ist im (ianzen vrdlii,' ;,'laublicb. Man denke nur. wie die 
Geistlichkeit mit der Leiche des gebiUiutou Kaiser Heinriclis IV, verfuhr. 
Aber die einzelnen Zflge jener ErzShlnng bei Abt Theodorich sind rheto- 
risch ausgepnlzt mit der geistliehen Schminke der Klosterl^nde, welche 
die Gegner der Klteter in der Regel zu Idbhaftigen Teufeln ansstafRert wie 

1) Verj?!. Hfilu!j/e y. 
i) V«rtcl. Beilage VI. 
S) Vaigl. BeOmgt IV. 




hier im vorliegendeu Fall« deu voruebmeu äorl>cu, der nich zwar gewalt- 
thitig brainunt, i^Mr doek im Onmde m^Ja will th ttr aalnni Tenrandton 

i an chriiUiclMB Begribnin in geweiliter Brde. 

Ungenau ist die Angabe des Abtes Theodorich. ihsA das Hospital 
der heiligen Maria zu Xaiimhuri,' sclioii ilutch lifn Tausi-livertraj,' des 
Bischofs Uto dem Kloster zugewiesen sei, da dieses liospitul erst nach 114<t 
vom Biwdiof üto dem Klo§tor tbeilaMBn wird. 

Sine Angabe findet lidb nun aber in dea Abtea Theodorieh Br- 
afthlnng, die mit iIiT Tikunde des Bisohofa Uto ireradczu in Wider- 
apmcli sU'lit. I)er ßischof berichtet, dass der (iraC Itnino in dem Kluster 
an SchmöUeu zuerst geistliche Personen: religio sus porsonas augesie- 
delt habet Dasa er mit dieaem Anadmok Mftaner beteidmete, mnaa man 
darana ro^erot daaa er mit den Worten eeeleaiastica aeenlariare 
persona in derselben Trlcunde Männer bezeichnet, und zwar geistliche I 
oder wt'lHic lii l'crsunon. die den llezitz des Kloistcrs nicht tjewaltsani antasten 
sollen. Man niu.ss unnc-hnien, dass er das Wort persona dort iu demsel- 
ben Sinne branohte wie hier, daaa er, wenn er an der ersten Stelle Frauen 
gemeint hätte, dieselb«! auch durch einen bestimmten Anadmek Ten den 
an zweiter Stelle ffcnannten männlichen IVrsdnen i,'ei st Ii eben Standes unter- 
scliieilen lialien wurde. Dieser bi.'.siinimte Aiisdruek wäre sanctiuio- 
niales gewesen, den Abt Theodorich filr Nonnen anwendet. Also liischof 
Uto berichtet, daaa die ersten Bewohner des Klosters bei SehmftUea 
M9nehe waren, und das kennen nur die Benedictiner t^rewesen sein, 
von denen Tlieorlnrieli die liestinunte Antrabe bat, d,i-s sie zuletzt bis auf 
den Abt und vier Mouche zUHamnienjjescIiuuilzen waren. Im A\ ider- 

I Spruch mit der Angabe des Naumburger Bischofs erzählt der rit<rtuer 

I Abt Aber vier Menaehenalter apiter, dass im Kloster an SchmAlIen znerat 

eine .'>>ammung von Nonnen einj^esetzt gewesen si i , die nicht gedieh, auf i 
diese Benedictiner tolf^t^n , deren <'.in\iit ebenrall> nicht geilieli. Dass | 
sich hier zweimal ganz derselbe Hergang kurz hintereinander wie- i 
derholt, ist dem Abte selbst aoflallend, wie er dies zu erkennen giebt durch 
die Worte neaeio quo infortunio. das heisst dort: ieh weiss nicht dnreh 

I widche unglückliche Ffignnu; es kam . da-;s auch die I<<Miedictiner eingingen. 

j Nach dem was oben Qber die Stellung Bischof Utos zu der ganzen Kloster- 

1} Urhtnde Dn'tomui. toi. 11. TraH»»umj)ib. F,^. <j. Wulff. Chrun. 1, lUb f. 
88 f. 9f. 

1^ . _ . .. _ . _ _ ^ 



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DU okChuinu uk» ci 



BT. UAKIÜK iCL'U l-»OUTe. 



KtiftoDg gesagt ist, kann ea nidit smifiBlhaft Min, dnas derselbe Kennt- 
nisB daTon bitte haben mflaseD^ wenn im Kloster bei SehmöIleD raertt 

wirklich Nonnen }(t>liaust hüttt-n. Die rmwandplun}; eines ursprflng- 
liclioii XoinieiiklostiTs iu ein Möndiskloster wäre aber fTir ilie Klosti-rge- 
schichU' ein so wieliüges Ereigni»u gewesen. Ja»» er e» in »einem urkund- 
lichen Bericht Aber die Stiftung nicht mit Stillschweigen flber- 
gangen haben wflrde. Mao gehuigt ahm m den Sehlnss, dass die abgeb- 
üclien Schmrilleiier Nonnen de» Abtes Theinlorich keine Iiistorisrhen 
Personen sind. Wie konnte der Al)t aber /u <ler Annahme derselben 
kouimeu? du»s er bei der Abtuäsung des Exoniium i'ortense die Urkunde 
Ksehof UtoB bennbtte, zeigt die wOrtlidie Uebereinstiinniang ganzer Stellen 
in beiden Scbriflstficken, zumal Ja diese Vrlrande eine der ersten war, die 
er in sein Diplomatarium eititruf,'. Kr fand in dit-ir also die persona« 
religiuuas als erste Ansiedler im Kbister l>ei Sdnnrdlen angcgolien; er 
BchlosH aus den beiden feminiuen Wörtern, dass mit denselben auch 
feminine Wesen gemeint seien, also Klosterfraoen Nonnen, and 
setzte fÖr Jenen Ausdruck in seiner lii/rihluii^' die Worte eon},'regatio» 
nem Hanetinionialiuin ein. Nun laj; ihm alter aus eim-r anderen 
Alteren Quelle die bestimmte Angabe vor, dass iu dem Kloster «ininul 
nur der Abt and vier Ifffnohe des Benedictiner Ordens gehaust 
hatten kon; zavor, ehe die Cistendenser von Walkenried dort ^QgefQhrt 
wurden. Kr folgerte also, dass erst Nonnen, dann Henedietiner 
Mr.ni li"'. dann erst ("isterzienser die Piwulunr desselben «rewesen 
seien. Die Schiui^slolgerungen , die hier dem .\bte Theudurich U-igelegt 
nnd, kann aber sibr wohl sdion vor ihm irgend dn Leser der Drkttnde 
Bisehof Utos gemacht haben, und so schon im dreizehnten Jabrhnndert 
die mindliche Ueberlieferang von drei verschiedenen Sam- 
mnnpen piistliilnr Personen, die im Kloster bei Sclimöllen aufeinander 
gefolgt seien, bei <len Mömlien in Pforte gänge und gjibe gewesen sein. 
Jedenfalls kann die anriehtige ErklArnng der Worte religiosas 
personas in Utos Urkande den Utesten Benedietbem von SohmöUen in 
der Klostersaj,'e das Schicksal des Tiresias bereitet, sie in Klosterfrauen 
verwandelt haben, da Hisohof Uto .stdehe hütte kennen und in seiner Urkunde 
erwähnen müssen, wenn sie jemals wirklich existirt hätten. Aber diese Klo- 
stersage kann anch noch aof andere Weise zar Ckiltang gehingt sein. 
Umwan^nngen Ton NoanenUOstem in II önchskUeter dnd in d«r That tot« 
gekommen, and zwar in der nftchsten Nfthe von der Pforte. So ward, wie 



9i 



mms ABwamTr. 



bereita oben erwlhnt ist, das Nonnenkloster St Moritz bei Kanmborg 
im Jahre 1119 in ein Augustint-r Mi">ii<*1i(ikloHter verwandelt, auch /u Mem- 

leUen sollen Noiiiion vor den M>inrlien ßeliuu:;t haben.') olnvolil diese 
Ueberliefei uug nicht hi^toriuch begrQudct ist. Dias al»er an die alte 
Klosteratltte bei ScbmSllen rieb eine aolehe Klostersage knfipfen 
konnte, dafür giebt es noch einen besonderen Anhalteponkt Aaf dem 
Ber<;f /n unser lieben Frauen bi'i Sehmöllen l;itr ebie berühmte 
W a 1 1 la lirt sk a |M' II (■ zu unser lirbeu Frauen. i\U>t an <ier Stätte, 
wo einst das Kloster der Ciüter^ien.-ermüudie stand, die nach Itorte 
Dbersiedelten. Diese KqwDe, wabrseheinlidi das alte Gotteshaus des 
Klosters, der Maria geweiht wie heruaeh die Pförtner Kirche, ward 
dann dem N'ttnnfiikioster f're d i >;e r o r d •' ii s /u (' ri> n s eh wilz 
einverleibt, und sjulter wohnten bei der Kaiielle einii,'!- Fr ed i <^e r ni •"> n che. 
die ohne Zweifel in derüelbeu den (iottet«dieust versahen, bis zum Jahre 
1524.*) Es erhellt also, daas «o dieser StStte sieb die üeberliefemng bilden 
konnte und niusst*-. »ie habe Nonnen ^'eliört, bi-vor Mönche dort ein» 
zofjen. Was vnn Nntmen von ('ronschwitz und Fn'ditrernir>iielifii ^'<'s:ii,'t 
seine Kichtigkeit hatte, ward dann leicht zurückdatiert und auf die 
Stillung des alten Klosters auf dem Berge bei Schro(»ll«n bezogen. 

Es ist also naehgewiesen , dass die vom Abte Theodoricb im Ezor- 
dium Portense zuerst erwähnten Nonnen im Kl«>st"r l>ei Sehnirillra TOr 
den I!rnrdietinern niclit ff eseli i eh 1 1 i c h sind, sondern der Klostersnije 
ihren Lrsjirung verdanken, die «ich sowohl aus der falschen Krklärung einer 
Stelle in der ürkande des Bisdiofs Dto als aus sp&teren Znstinden nnd 

Ii Si fiiinii liiK , Jli srhrtiliuiiii • K!i^ti'i< Minilrlwit S. 98. 

2i ScimUt/fn ituti Krttisnig, DiiJiimuti»ehe S»chie*r II, 3tß3: Sohuiullcn. •StaUt 
im Voig^and« ein« Mafl« tpon Alteabvn; im VMtmtm Tjud« NaambiirKer RMIimM an dtr 
SprotU TOR groiucr Wslfidirt. die il»rni<l>rn auf il' m l<<'rt.'<' 'u iiaa«r Haben Fmii- n 
•rfudes, ireUuiet, md war nack Arh«n die er«t« Walt'art in dentaciws Landen. I>a 
hatten die HSnebe. ao beraaeh rar Pforten, ihre Wohnanff. — DicMliilite Kapeli naaer 
lii-bi'ri Frauen lusutut .S. Murtiiius ward hernach dciu Konneni' l^r^tiT Fretiiger 
Ordern in Cronacbwiti mit aller Uereelitigkeit nnd Freiiieit inoorporierct, darauf fel- 
gendca edidie BrBdar Predigerordena itevohnet, bi« daa man imiebrieben Int a. 1584. 
Da ist ancli ein alt verfallen Schlogn, vor Jahren >I>t Itur!:;.'r:il' n /<; VI !' nharff 
ftwaa't IHeaer Stadt Pfarre rOhrt m Lehn von dem Junf^ranenkloiiU'r xa C'runacbwita 
». laCM. dnreh einen liandgrafen von Dttrinicen ihnen vemucbt. Her Beig n ttaaer Btben 
Franon hcUnt ji-tzt Pfcf ferbt-rtr. aus Fiat'f-iilM r^r v-nlrrbt (Zfauwr» JSWir. eÜR. 
Getch, dt* ga. Pkiwutr Lande*, S. 60. Wvfff. thron. 1, 49.) 



DIB oRiNbiNii bKs i-iMTEBiciKsnimKLaHma w. HMWiii sr* pvonB. 35 



Ereigiiisdeu auf der ulteu Klosterstätto bei Schiuölleu bilden konnte. 
Viel weiter mchdnt die Eloatenage za Pforte aoagebildet in der HpätereD 
EnSblong tod der Stiftong des Kloators, die mmiiiehr zur Sprache kom- 
men wird. 

Der Bosauer M<"'m']i Paul Lanffe. der in dtn zwaii/iiriT .lahren 
des sechzeüuten .lahrhunderts im Auftrage des Abte^ .lobanu Tritheini die 
bedeatendeten KUeter von Deaiachland bereiste, nm alte Mannacripte der- 
aelben aufinmehen und m sammeln, und aaeb Pforte besaehte, ensAhlt in 
sciniT ("hromk von NauMilmri,'. die Gründung des KIdsUts durch Graf 
Bruno und seine üeniahlin Willa s«i .ml' litnT Wand di's Klostnrs 
beschrieben und in einem Gemälde durgestellt, das nueh vor- 
handen mL*) Der Bector Jnstinas Bertneh sagt, daas er sebe BndÜi* 
lang von der Stiftung des Klosters cum Theil entnommen balw ans Leo- 
ninlsohen VorSen. die er abiri-sthriebi'n habe von fiticr Wand ini Gar- 
ten des Herrn Kantors zu Cforta, wo auch die gauze Gestbirbte der 
Gründung und der Tod des Oetwin in einem Qe milde dargestellt sei, 
aber schon verstanhi und v«rbli<Aien, so dass man es nicht mehr deutlich 
sehen ki^nne. Von dem (itilirlit. das dort geschrieben stand, theilt 

BcrtUfh fünf und /wanzi«; voll-täiidii,'!' Verse und einnn balben Vers mit, 
den grr«äteii Theil desselben, während er den Anfang und Schluss nicht mehr 
lesen konnte.*) Leoninische Verse und nicht erat von einem Franzdsiachen 
Dichter ans der xwdten Hälfte des zwölften Jahrhunderts orfiindsne, sondern 
sehen im frQheren Mittelalter <.'< brfiui hliilie daktylische Verse, meist Hexn- 
ni>>ter. selten Pentameter, in 'l'-ucn das Wort vor der HauptcSsur und das 
Schlusswort jede^ Verdes sich reinuMi . wie man solche schon bei den Komi- 
schen Diditem der besten Zeit, ja in den Annalen des Bnnius findet") 



1) Ommie» NtuäbHrgetuk. Script, rer. Gtmm. Mmdtm. 7. //. f, 91. nof. 9; 

Annn dorn. MCXXXI facta out fiituluti" |H>r UrMiioniMii et Willam luoroiii. AaaX ia 
pariete niouastcrii adhuc ncriptuui et pictuiu est. V'eiyl. Beitage III. 
ti VeigL BtOatt III. 

9 Am. n0. /. VMm r. 90: 

Vu aspaatabal fvfxäm atqm «n lanaltat 
Mm*, atri *MM<a tR dal* rcfBl 

Bbraioli'hi' V>TH<' tiiiiltti hii-li iiuf Orabtfteinen Jor liinniKolK'n KuiHcneit, ntm Bdspiel: 
Corp, Ituer. BhenoH. Brambach, n. 1943: Hic tamulom titnlujiiqm mihi dossvit 
hoasrL m. 0. n. 1939: Ho« tiU aeritis} Sit tiU Um Isvis. «. 0. m. 1384: 
Twm npdt fstls bws isiniM toi«. «. O: Flsviaset gaaitor, «eddit ipso prior. 



80 beint m warn Beispiel in dem Gedichte über die Stiftmig dea 
Eloiten: 



Diese Leouini^cheii Verse standcu augeächhubeii an tler nach Süden 
gskefarten Wand 4er Abtei ntcb dem Abtsgirten und d«m Klosterberge 
sa, wo qAter der Cantor der Schale wohnte, jetit die Wohnnng des Pro- 
fessors der Mathematik ist. Sie stammen aus derselben Zeit wie <Iio 
Leoniniachen Versie auf den Kirchenglocken zu l'furti'. «lic im 
Jahre 14ati gegossen sind, wie dies unten iu der dritten Ueiluge nachge- 
wiesen btt ans derselben Zeit, in der auch die Yorllngerang der 
Elostorkireho nach Westen um 1441 stattfimd, d«r das jetiige 
Portal seinen ürspriiny verdankt, in der ferner die Statuen der 
Stifter des Klosters, des (Jraf'-ii Hruiio im rieissenuau und de» 
Bischöfe Uto von Naumburg, gearbeiU.a siad, die noch jetzt zu beiden 
Seiten des Hoebaltsrs der ffirche m sehen sind. In dieser Zeit, wo die 
Klostersage von der Gründung des Klosters im Monde der M&nehe leben- 
dig,' sein miisste, ist ilioselbo mI-^i* mih t'ineiii Abte .idi-r Mouche in einem 
Lateinischen (icilicht und in eijieui Gemälde an der Wand der Abtei dar- 
gestellt worden. Das erhaltene Stflck des Gediehtes enfthlt folgender- 
massen: 

..Dieser (Graf Bruno) hatte einon Sobn Oetwin, den lii-niach ein 
„Kber t">dtete. Wfilirend er diesen» nachjagt,, stürzt er: j. iifr h;iul um Ii 
„ ilini , und er wird getödtet. Seine IWhter G u r b u r g i .s war eine heilige 
„Jungfrau, ein« Konn«. Diesie grflndeo ein Kloster und weisen dam ein« 
„passende Stitte an. Man wihlt Smolne, and dort werden die beiUgai Qe> 
„bände erbaut, und bald siedeln sie in di-nsclben gottgeweihte Nonnen an. 
„Die 'l'nchter Garburt^is. dii' li>>ilii;i' .luairfrau. wird diesen als Getllhr- 
„tin und Aebtissiu zugesellt Darüber freut sich die (irähu, mit ihnen, 
„flrent sich der Tater and jegliche heilige Qenossenaehaft, mit ihnen Ik-eaen 
„sieh die Fürsten, mit ihnen freut sieh der änsige Erbe. Darauf stirbt 
„die Aebtissin. zugleich auch die Qrftfin. Smolne gewahrt ihnen das 
„Begräbniss umi trägt Sorge filr ihre Seelen. Da geht jene Stätte zu Grunde, 
„zugleich gehen auch die Nonnen zu Grunde. Darauf werden hier Mönche 
„des hel%eD Benedictas angenedelt Wftbrend diese nach ihrem Nutsen 
„trachten, gebt zu Grunde was Christi ist Da gingen dort auch die 
„M&nner lu Grunde, weldie man die sehwaraen zu nennen pHegt, 



Iii cLuislruii! fi! Uli mit r( ail liu.c Th-ji r^m^ni« »Slldailt 
Klientur in n I n .i . Hunt ( t ilii Ih a srtii' tft. 



.9i 




not OSÜHIll'Nti OM ClüTBJUlintSUKIXMITKIta BT. MAKIKX ZITR FtHIKTB. 



37 



„80 wenig faudeii sich unter ibneu gute Mitniter. Aber der fünfte Abt hatte 
„dort kaum «inen Monat gvhaaBt, da starb der Graf daselbst und ward 
„in Smolne begraben früh Morgens bei seinen Kindern und seiner (Sattin, 
„die BUsammen bßigesctzt war»»n. Diosfii niöfi«» Gott Trost und Rulic sclien- 
„ken. Amon. Bruno trat ab. und für ibti trat Hisdiof Uto ein. Der schafile 
„bald die schwarzen Mönche hinaus und führte graue ein. Indem er diese 
„liebte, sdifltxte er sie and nnterstfitste rie, wie es Brandl war. Da sie 
„sehen, dass sie rieh geUoscht haben, und daas ihr Eigcnthum virnü-tct 
,.wird .... so fanfjoii sin an darauf /u ilringen ...."') Der Sinn iles 
letzten verstümmelten Satzes war: du die Cisterziensermönche sich in üireu 
BrwartoDgen von der Klosteratitte bei SchmAllen getinscht sehen imd von 
benachbarten Sorben in ihrem Be^ gest5rt werden, so fiuigen sie an beim 
Biachof tu klag<>n und dnrauf zu dringen, dass ihnen verstattet wwden 
machte, nach ilircr Hcimath Walkonrird zuriiikzukHircn. wie dies im Exor- 
dium IVrteuse erzählt wird. Die letzten Verse des (Jedicbtes, die verloren 
gegangen sind, kitanen also nnr noch die üebersiedelong der Hönche naeh 
der Porta uid etwa die Emweihnng des neuen Klosters enfUt haben. 
Dass in dorn (Somälde von der Klosterstiflung das blutige Ende Oetwins 
durch den Hauer des wiMtMi VAm< t-in Hauptstftck und die bewe^este 
Scene war, geht aus di-r uusdrückliciien Erwähnung derselben bei Uer- 
toch hervor. 

In der Tontefaenden diöhtorisdien Erzählung von der Klosterstiftuog 

treten zunärh>it /wpi neue Pi-rsonen handehul umi leidend auf als Kinder 
des Grafen liruno, die heilige A e btissia ti ar b urgis und der unglück- 
liche J&ger Oetwin, von denen weder Bischof Uto noch Abt Theodorich 
etwas beriehtrt. Bs ist nieht unmöglich, dass diese beiden Namen der 
Kinder des Grafen Rruno aus einer älteren handschriftlichen Notiz ent- 
nommen sind, etwa einetn Mortuulogium. in dt'in fiir die Sterbet agi' der 
gräflichen Familie noch Seelenmestien verzeichnet waren. Aber während 



1} Keiyi. BeOap« III. fiertuh hat die leteten Worte m gdeaea: 

Com u fraatrari viJvt "t sua 'lilupiihiri 

incipiunt tribolari 

Dan aber Mtr alitt videt et n lean iat vident, dafttr apricM towolil die Phmdbmi 
ini'ipiunt iui Narkmit/ al» ila-i «ua. «ia;* nur vnn <Itiii KlcKti ri'i^'onthniii iler Mnnchc 
gcMigt sein kann, ihw nach äiteru Berichten «u äcbuujUen von Sorten beounihigt and 
gwdiidfgt Winde. Vident nun der PfMair lltadi (Uaeh wie Solansa rsqaieai a. m. 
Der teilte Ten «i« etwa n ogiiiMB: [A piavia, griaei tone] ineiplaat tribolari. 



. -. . — _ — ^ 

38 RB8TEII ABRCHHITT. 

I die gleichzeitige Urkunde gariiichtH von Kindern des (iralfit «>rwalint, 
I aondein aar tob Brlwii, und Abt Theodorich »ittdrtälicb sagt, dass die 
I Kinder denelbeii nieht mehr Am Leben waren, ak er im Einver- 

I nehmen mit Heiner Gattin WilU ein Kloster /.u gründen beschlo.«.-: . tlii ilt im 
Wiilcrsjprurh Jamit das Lateinisclie linliilit <l.-s tunfzehnten .Iiiliiluiiidertg 

I grade den gräflichen Kindern Hauptrollen in seiner Erzählung zu. 

' Der junge Graf, der aldi erst freut, d«Si der Vater seliOneB Brfagat 
an die heiligen Nonnen Tersebenkt. dann hn Walde den Eber Jagt, nieder» 
etOrat und von dem H;uicr iles wüthendon Thieres tödiiioh RetrofTen wird, 
die jiiiijre <!räfin. dio «leii Sidileier nimmt und ein«' heili^'e Aebtis.sin wird, 
aber auch t'nllizeitig in ihre Klostergrufl versenkt wird, das waren tur eine 
Mönchssage grade die geeij^'noten and interessanten Figuren, Ton denen 
«ich mit Salbung und Bflhmng sprechen Uess. Wenn dae Qedidit femer 
von "einem fünften Aht der üene<lietiner zu Schmölh-n spricht, den Graf 
Brun" mx li erloht haben soll . so ist das wohl nur eine Vi rdiehung der An- 
gabe des Kxordium, duMs die Samuiuug derselben bis uut vier Mönche 
zueammeneebmolx, und der Abt der ffinfte war. Wo der Eber aber in 
der Sage hergekommen ist, wird durch ^en ganz heütiumten Aolmltepankt 
begreiflich. In der Klosterkirche /ii l'f'Krte Iült der Ifitter Reinhard Vareh, 
einst ('astellan auf der Neuen ilurg bei Freiburg, begraben, dessen Zuname 
Yarch oder Porcus Kber bedeutet, wie weiter unten snr Sprache kommen 
wird. Auf dem Orabstein deraelben sahen die Mönche die Gestalt eines aedi 
jugendlichen Kitt^Ts, auf dessen Schfld sich ein laufender Eber empor- 
brninite. wie noch lieiitigen T;igs zu sidien i-t. Ans dem lülde -;ihIo>s man 
leicht, dass der vcrstorbeue junge Hitti'r von dem Kber erschlagen sei. 

j Da derselbe im Kloster begraben lag, so brachte man ihn weiter mit dessen 

j Stiftung in TerUndung, und da Graf Bruno und Qrftiln WlUa nach der 

I Ueberlieferung von derselben bejahrte Leute waren, so ward aus dem jungen | 
Hilter mit ilem Kber auf dem (irahsteine ein Sohn des<!rafen. den 
ein Eber erschlui;* Ueberall entsteheu in dieser Weise Sagen aus Deuk- 

I mllem vergangener 2Mten. So entstand aas dem Grabdeoknuü des Ritters 
Beinhard Tsrch mit dem Eber der gesehnmcUoee Ten des Pfitrtoer 
Möndiea: 

FiliiiH hnic (»«'twin. quiTii |'"st tii-cut nrjn« K Ixt »will. 

; Wa« also tUe Leuninischen Verse der Abtei neues, von frühereu 

Berichten abwekhendee erz&Uen, das ist Klostersage des ftmficehtiten Jahr- 
honderta in Utax schAbigen Att^uta entarteter Verse und YetkommeMn 



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»18 OKCKDIXU UK» CMTSUIIUlaXBItUniTSBIi 8T. MARUW SC> PPORTE. 



39 



M0neluls(eiii8 mit Minem sidbiuigaToUeii BedeschwuIiL Diese EnlUifaii^ 
aber nebmen der MSodi Faul Lange, der Stiflabenr Jobann Eiieiibart, der 

Seliulvorwalter Brothuf und <i>'r Kccior Beitncb uh baare NfOnice als vcr- 
bürK'ti- (Tesehiclite. und erst W.illi wat,'t soliflohtern die VermuthUDg, dasa 
hier vielieieiit Kiosteräage und l^t'geuJe \ urlie^e. ') 

Naebdem nun die spftteren Zathatai der KloBtersage von d«r ver- 
bOrglea Geacbbdite der Klostersüftong ansgeacbleden sind, ist es nSthig, die 
fjeseh i (• h t ] i <■ h p n l'eraonen. die Ihm dcrscHicn thfitig waren, die Zeit 
der (i rflndun^f des urspnuifflirhen Klosters Wi Schinrilleii und >ii'r Ver- 
legung desiielbeii uuch der l'forU*. die Stätte de.s.selbeii im .Saulthule und 
endlieh den Namen Porta in Betracbt zu sieben and an erllnteni. 

Graf Bruno wird Graf im Oau Plisne genannt, der sieh an der 
Pleisse hinzojj. mit den Aemtern Altenburj;. liUrfca, Ronnebwg nnd SrhurM- 
len.-) ein Tbeil der Tiiürinjjisthen Mark oder «b-s Osterlnnfles östliili von 
Tbüriiigen zwihcliou der Saale, EUter, Pieisite und Mulde, aldo im alten 8or- 
benlande. Als Graf, daa beisst als Befehlebaber und Siebter des Kaisers 
aohaltetc Graf Bruno auf d«r Havptfeste des Landes zu Alten bürg; aber 
er war ein freier Mann und liesass aus^'eib-hntes freies Krh-^'ut bei 
Schmölleu, wo auch seine Stammburg lag unfern des Berges unser liebeu 
Frauen, wo er zuerst sein Benedictiner Kloster erbaute.*) Graf Bruno 
war ein BlutaTerwandter de« Bincbofe Uto von Naumburg, also auch 
der Landi;rafen in Thüringen. Was aber sonst von seiner Verwandtschaft 
gesagt wird, beruht auf lialtloseii Verniutbungen. ') Seine Kinder gingen 
ihm in das (irab voraus; da er somit keinen Leibeserben hatte, ist es 
b^eiAich, daaa er einen grossen Tbeil seines Erbgutes dem Kloster rar- 



1) Vergl. Bt^ VI, Vill, ». 3, IX, i. S. Wvlf. CIunm. I, 47. 

'2) l'i'lxT ili'n iJau Pliiine und die ilr iil'i u <1;im lli.-t v. ii:l. SiliutOim ii. KrrijMtig. 
I*il>lvm. AaeU. III, 394. VllI, M7. Schutig. ISritr. lur üttch*. 0>«cA. II, Jü-19. 
L^tim», Ofek. d. Büch. d. H. Xoumfr. 8. 9. 7. »8. 44. 149. 174 f. 34«. Uf*. Jf. 1. 
M4. 38. Wolff. Chron. I, 4:i f. Brolhuf, Erbbuch, I, FoL X'. siehe lk,l VlIl . 

3) Brolhuf. EriAt. I , Ful. Ü; „Aber da« SrhloMt der HcfMcbaft Siiiulleii isl itzuiid 
«Olle, bat (.'inen ;;eTiert«n hoben Tonn nnd ein ifroMen Teich nmb Mich." Schulltj. w. 
JTivyM. IHplvm. JVocW. //, ge3: „SdunBUaB. — Da iat auch ein alt verfallen 8chloM 
vor .lahri'n «b'r IliircirratVn in Aldcnbiirtr pi-wos't." M'itlff. Chnm. I. II: „In .Srlmnillon 
wohl Heineni lliguntbniiie hatte vr seinen »Sitz, «eine Stammburg, von der izt nui-h inner- 
halb dar Bhiginratr twiaehea der Brahe nd dem Rafhhwue äporea da lind." 

4) Wi>W. Ckrtm. II, 44, 



40 



KK8TBK ABBCHJllITT. 



machte, ab Atter und Selmioli« aainan Sinn anf das Jenaata gewaodt 
battea, mm. Hole a^er Seala. Br erlabte noch den Yerfldl aeinar ersten 

Stiftung und beauftragte auf dem Sterbebette Bischof üto , statt der zneht- 
lost^n HeneilHincr CistorzionsprinAnche in sein Kloster einzuftihren. 
Dasd er <lort in eiuem Erbbegräbnisse beigesetzt wurde, und die M&ncbe 
für ihn and die Seinen Seelenmeaaen laaen, wie daa Lateiniaehe Gedidit 
enfthlt, iat' dandnaa der Site dea Zeiteltera gemflWt und der Verftaaar 
dfssplbfn könnt«' ciiK- Notiz über Seplenmosspn am Sterbetage des Stifters 
des Klont' 1- inu li im fuol^bnten Jahrhundert noch in einem Pförtner Uor- 
tuologium vorliiidcu. 

Bischof Uto L von Nanmborg. dn S<din dea Tbfloriqgiachen 
Grafen Ludwig dea Saliara nnd Bruder Lodwiga daa ersten Land- 
grafen von Thflri Ilgen, ward II2ü durch den Krzbischof Rödiger von 
Magdcburi; geweiht, er«ie« sich iui<-h dem Tode des Kaisers Luthar als 
eifriger Anhänger des Königs Conrad III. des Hohenstautuu und ward 
von demaalban Ar gdeiatete gute Dienate belohnt. Seine Sorge für die 
Kirche befhitigte er dnreh seine vielftltige Betheitigmig bai GrUndug tob 
Kirchen und Klöstern in »einem Sprenijel. seine Begeistening fiir die 
Sache des heiligen *!rabes. von <ler in den vierziger Jahren des zwölften 
Jahrhunderts auch die Deutsibe Nation ergrifl'eu wurde, durch eine zwei- 
malige Wallfahrt nach Palftatina, nierst mit dem Markgrafen Eon- 
rad im Jahre 1145, dann zum zweitenmale lltG als Begleiter des Kaisers 
Konrad. Nach dem unglüeklichen Ilifolge dieses Krcn//'iii.'es litt er auf 
der HQekkeiir Sehirtl»rueh und fand in den Wellen des Meeres seinen Tod. 
Lebhaft ergriffen von den bewegenden Ideen seines Zeitalters wird er in den 
Strom der groasen Ereignisse hineingerissen. nachdem er aich in aeiner 
Diocese als thätiger und einsichtiger Geschäftsmann bewahrt bat. Er wird 
gerühmt al-^ ein Mann von den cildstru (irundsätzen . der mit nicht geringen 
Gei8tesgal>eu die Tugend hoher Milde und Mässiguug vereinigte.') Von den 
KldaliilaD ffiadioft üto L ond dea Oiafen Kuno n bdden Seiten das Hoeh- 
altara der Pfltrtaer Kirche wird weiter unten die Bede aein. 

Da Cisterzienser Mönche die Krbauer des Klosters an der 
Porta sind, so ist es nothwendig auf die (iründung dieses Mönchsordens, 
seine hervortretenden EigenthUiulichkeit'en und seine Verzweigung von den 
Waldgrflndan von Burgund bis an daa Saalthal einen Blick ta werfen. 



1) X^iAt». Gtteh. i. BüA. i. H. Kmmh. 8. St—M. 



§i 




bin <iHtMI>l'Mi UKS CISTIUUtUX8ltltlU.USTliBa KT. MAiM£!( ZIU rfUHTK. 



41 



In dem Zeitalter, als iu i-'raiikroich -mertit ilie Begwsterung für die iiefrei- 
nng des h^ligen Grabes anfHaminte, and die Ritterschaft der Provence and 
der Normandie ilire Bo!iso /.üumte zum Ritt nach Jcrusaloui, gelit durch die 
Herzet! /ui,'leiili <'iii Zu'_' lius>tVrti'^'or Eiiikdir in sich sfll)st. der .«ich bei 
der Klostcri;ei<tliciikeit iji dem BestrclitMi kund >,'iebt. die Streng,'»; der alten 
Kloüierregel deH Benedictas vou Nursia wiederherzustellen und zu 
überbieten. Diese ascetieehe Bicbtongf bethfttigt sich vielfach in der 
Stiftung neuer MOncheorden. Damals stiftete Robert, Aht von 
St Michael zu Tonnere, hiTimch /u Mol- sine, auf ödem unfruclit- 
bareni Waidgrande uuferu vou Dijun in l]urj,'und am St. Uuuediutus Tage 
de« Jähret 1098 ein Kloster, das von den oo der Stelle anfgeflindMien 
alten Cisternen den Namen Cistereinm erhalten haben eolL Fem 
von menschlichen Widmungen 8ollti-n nach der neuen Ordensregel die 
Hn'ider ihri' i'infachi-n üithrnisiT und Kinsiedeleien hauen, ausser ihren 
geistlichen Obliegenheiten: »i'ii K lusterandachten , der Predigt uml Seel- 
aorge, der Bekehmng von ünglllulngen and Bekämpfung von irrgläubigen 
mr körperliche Arbeit, insbesondere Anban des Bodens ihre Hanptbesehif- 
tigung, während die Wissetischafl unter ihnen keine besondere Pflege fand, 
n. liitrsani , Schweitjsanikcit und (niifii^sanikeit war ihnen gelMten, Wohl- 
thätigkeit gegen Anne und OabttVeiheit gegen Fremde. Nachdem Stephau, 
der Nachfolger Roberts, die zwölf ereten Toditerktöster darch die Charta 
caritatis im Jahre 1119 vereinigt hatte, erhielt der Orden ehie geschlos- 
sene Gestaltung und Verfassnng. Versammlangen der Achte, hei denen der 
Alit von riteaux den Vorsitz ffllirte. beriethen und beschlossen über die 
allgemeinen Ordensangelegenlieiten , ihre Zuhtiuuuung musste eingeholt wer- 
den ntr GrOndung neaer CSstenienserklBster, dann erst die Genehmigung 
des DiScesanUschofh; dem Abte des MntterUosters stand das Aofsiebtsredit 
zu über die Toohterkh'ster. Heson<lers aber nahm der Orden einen glfinzen- 
den Aufscliwung. als der ;,'riisse Abt Bernhard von Clairvaux ihm 
beitrat, dessen Kloster bald gegen 7*>o Brüder in seinen Mauern vereinigte, 
zahhreidie TochterkUieter stiftete nnd sogar das HutterUoster Citeaax wie 
das prlditige Clogny an Ruhm nnd Macht aberragte. Von Citeaux 
wanderte im Jahre 1122 eine r.donie von Mönchen nach Deutsdiland und 
gründete in der Diöcese von Cöhi das Kloster Altfeld odir Aitencam- 
pen, die erste Cisterzienserabtei auf deutschem Boden, aus deren frucht- 
barem Sdiooaa alldn ftan&ig If ÖndiskUeter hervorgegai^n sind. TTnaof« 
haltsam rteken die CSsteiaenBer vom Rhein nach Osten vor bis in die 



I 



eUriBchen Qrenzmarken d«t Rekh«, flb«nn endieiMa da ila die 
TrAger and Vorposten der Bodeneultnr, als die Hintenrilldler des 

zwfilflrn Jalirhuiiileits, so <la«s krin amlprer Orden ilinr'n an volkswirtli- 
sihaflliihtT lledtuitung gleich kommt. Vulfr den T<Vhtcrn von Alt- 
feld i8t keine grösser und reicher geworden alu das im Jahre 1127 in der 
IKfloese von Halberatadt gegrttndete Klostor Walkenried am Han, deeien 
Bnincn noch heute den Hescliuuer, wenn die weissen Sommerwolkeu am 
blauen Himnifd ültt^r den ric>iia;<>n Kirdienpiebel hinziehen, und dor Knniz- 
gang in der Abendt>öune ronenroth schimmert, mit staunender Bewunde- 
rung erfüllen, die glänzende Mutter des Klosters an der Porta, üm 
die Abstammong und nfldisto S^tpecbaft desselben n rennsdianliclien, 
möge folgender Stammbanni liier Platz finden. 

distnrelnm . Citenux 1098. 

Diöccse ('abilon. 

, l 

LaFartelll.X Pnnti^ylll l. Morimond 1116. ClairvauT 11 15. Altfeld llSi. 
D. Chslons. D. Auxvrr«. D. Lanfres. D. I^angreü. D. CSIn. 

'^^"^^^^"^^"^™^^""^^^^^^^^|'^"^^^™""^^^"™^^^^^^^^^^ A«'tti'*tf* <'l»ter- 

A«nwl* €bMnl«M«kUMw tai rnaknUk. ittiuarUMMr 

n . 



WulkeiiriiHl 1127. Amelanxborn iiau. Völkenrode iiai. 
D. Hil^mtadt D. HOdadieim. D. 



(.ScUmOlleu 1133.) 

Zar Pforte 1137. Sittickenbach 1141. 
D. Knabarf. D. Hdbentadt 



Altenselle 1176. Leabits 1175.*) 

I>. Mi-iswn. P. Tln KlrtU. 



nie in den IJeilagcn >j<'riihrttn S]M'rialuiitiTsuchuni(on ergeben fol- 
gende Zeitbestimmungen für die (jründung.<ige!4chichte des Klosters 
an der Porta. 



1) f'hr"ii>ih-iii'fi niifitfiiitf^iiiKi ^Iunnstrriiirxtm orilinin Cistrrrintsit r.r j^rrtuFto 
Duneniti» hibiiutiitcae cmlict. eruOi, Anluiug tu: Uibliotheca tcnji/orum eueri ordints 
gw te r eiBMW — ttmOo CetroH tk Ftwck priori» eoetubii B. Mark» de Dum». CdIon. Agr, 

IG'tli. ]>. 3'>9 IT!). Vtl'I : Tiilnifii nrniiitiin )\hi)iii.t, ri'irntu milniix Ciftrrcirnxis fXT 
fr. Sigismuiuium. rimnaniitc. UIH. lukxturm, (brunic. IVulktunättif. p. 7. H. 4i. 
SO. LtudtfeU, JhÜihAii«. WäOemmhn». 1, »*, SO. Hwrttr, GMcMdkle Imueau lllx 
üebtr SH/hnHg tmd VerbnUung det CitUnieMenrdeiu, Bd. IV, 8. 194 f. 



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MI mCmiDiHi D» cnri 



48 



Im Jahre 11S7 ward das B0Bedi«tiner Kloster auf dem Berge 

nnser lieben Frauen bei Schmollen an der Sprottu iiiiwiit Altenbaig 
gefjründot von Bruno, (Jrafen im PleisMfn<,'au umi Burggrafen zu 
Altenburg, nach der Augabe Johann Kiseuhardts von Eisenach, 
DeeuB des Domkapitels au Naumbrn^r.^) im Jahre 1183 wurde ebe ColonfB 
von CiaterzieDBermCnohen ana Walkenried mit dem Abt Adel- 
bert an der Spitze vom Bischof l'to I. von Naumburg in das Kloster 
bei Sflitn'dlen eingt^fülirt . nach ciriiT Iiusehrifl des Klosters A 1 1 «• n - Z eile 
und nach der Augabe des Auuuliäta Sttso fiber die Heiligsprechung des 
Biadieft Gotkehard von Hildetkein in Jabra 1133, da, am dieser 
heizowobnen, KBchof üto nach Hildesheim reiste, m Walkenried einkehrte 
Ond dort sich eine .Sanunung von Mönchen zur I{corganisation des Schmffl- 
lener Kloster^ i rlKit. Aus einer alten Handschrift iIcs Cisterzienserklosters 
Dünen (de Duni») hat Carolus de Vi^cb, Prior daselbst, die Augabe, 
dam der Tag Jener Binfthnuig der 28. April lli3 war.^ Das Jahr der 
Yerlegang dieses Klosters nach der Statte an der Porta ist nach der 
ersten Bestatigungsurkunde des Papstes Iniiocenz II. li:57.') Nach einer 
Angabe, die Hcinrii Ii Kckstorm. Prior und Parochus zu Walkeiiriid und 
Kector der £>chule daselbst, aus einer Walkeurieder Möuchshuudschrift 
geschöpft hat, ist der Grundstein des Klosters an der Porta 
gelegt worden am 30. October des Jahres 1137.*) 

An welcher Stelle des Saalthales das Kloster damals erbaut 

wurde, kann niemand swnfelhaft Udben, der sich klar gemacht bat, dass 
man darAi«er den Wortlaut der gleichzeitigen rikunden des zwrdften dahr- 
hunderta befragen, nicht die Kinlalle von >Scliulver\valteru des sechzehnten 
Jahrhunderts nachsprechen mase. Von der Utesten Hand, wahrsdieinlich 
des ersten Sciiulverwalters Michael Lämmer mann findet sich im Erb- 
buche aller fifiter und iH'ri'ilitigkeiten di'r Sihiilc zur Pforten die Bemer- 
kung: Köseii ist ein Forwergk disseil der .Sahla vor der steinern Brucken 
gelegen, wol erbauet, hat »teiuenie Gebeude, aldo ethwo das Kloster 
gestanden, eher die Pfortta erbauet worden.**^ Diese Behaup- 

1) Verjcl. Iirih{tf VJ. 

2) Vcr^'l. JMage JV. 

3) Beihgt 1, 1. 

4) Vergl. BtOage V. 
6) B€iU»gt VlU, 1. 



6* 



^ — 



■um AUUHJU'n. 







taug hkt der zweite Sehnlvenralter Ernst Brothnf, der im Jahre 1651 

das Erbbucl] ToUendete, aa^gegriffen und in seinen tieidcn liandschriftlichen 
Eizälilunf!;eii von der Gröiidung dos Klostors im Hrltbuche und im alti-n 
Tranäüuuiptbuche zu dem Mührchea ausgfbpunuen , die Cisterziunsor 
Mtache lifltten ihr Eloater snent an der Kfieener Brfloke gebaut und erst 
im Jahre 1176 mit Hülfe dea Mart^rafen Otto des Reishen von Meissen 
an die Stätte untor dem j('tzi<r<?n Kiialionlicrj^o vorlegt') Von dieser 
Verlepurif,' wissen nicht l)I'is die ,,'1 e i eh z e i t i j.' e n Urkunden kein 
Wort, sondern auch das KxurUium I'ortense des Abtes Theuderich. 
Sehen das allein wftrde auermcben Brothufe Gerede von derselben als irrige 
Vmnathang oder absiehtliche Erfindung; zn stempeln. Aber der Worttant 
der gleichzeitijfen rrkmiden und di's i;\oidiuni s;it,rt andi aii^drf)ckli<-h und 
jinsitiv. dass das Kloster im Siialtliale von v <> r n Ii i rc i n an der Stelle 
unter dem Waldhange dea alten Wolfsgesehliujjeü. des heutigen 
Knabenbergfls, gelegen hat Die Bestätigangfnnlcuide des Papstes Inno- 
eenz IL vom Jahre 1141 nennt als Kioster^nt erst die Klosterstätte 
selbst mit dem aiiirren/endeM Walde, dann den Meierhof Loeliwiz, 
dann den WirthsiliaRsliof Cusne; fulglieh lajf das Kloster an einer 
anderen Stelle wie Cusne. Die Urkunde des liiächofs Uto von Naom- 
bQTg rem Jahre 1140 bestimmt die Lftnge des Klosterwaldes durch 
eine Linie von AVeston nach Osten, nänilieh von dem (Jiessbach jenseits 

Cokolove. das i-t die jetzt trockene Silillielil . die silli «entlieh M.|i <'u(ni- 

lau zwiselieii dem Uerge Kater oder Katzenberg und dem llerifnu ken 
der Kudelsburg vom Thalrande nach der Thalsohle hinabzieht gegen- 
ftber dem die Katze genannten Wirthshause, bis xn dem alten Wall der 
Altenbnrger, das hei>s( las zu dem üIm i der Aimericher Mühle gelege- 
nen r?ei[r\ oisjirunff , auf dem die Altenlmrfi stand. Die Hreite des 
i KlusierMuldeü busliuimt die Urkunde von der Klusteratätte selbst 
i bis an den Grenzen der HolUnder, das ist bis zu der Grenze des 
Dorfes Flemmingen, das, früher Tribnne genannt, ent von den «in- 
gewamlerten Flanilandern oder Hollandern jenen Xamen eihiolt*) 
DieUreile eines Geeienstandes misst jeder vernünftige Mensch dur<:h eine 
Linie, die senkrecht steht auf derjenigen Linie, durch diu er die Länge 

1) Bfitage VIII, 9. 3, 

2i Ver>rl. Ufil'ige l, 1. 3. T^imus. f;>.,h. d. Bindi. i. H. Naumk 8. »M. 
Urk. 4U: Hollandini qui et Fiamingi nuiicuiiantnf. 



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45 



genesseii bat Bisdiof üto beatimmte die Linge das Klostenraldes von 
Westen nach Osten, also mosste er die Breite desselben dwrdi eiae 

Tjiiii' i^'fiKui v<in Sinlon nar-li Norden bestiminen, alse lagen die End- 

punJito <l<]rtiell>eD folgendernKu^äeu : 

N. 

Küson. Kluäter mt l' fürte. 



Schlucht 



hinter Oaculan. Kloster- 



wald. 



Älmericb. (K 



Oroue Ton Flemmingen. 
B. 

Diis KIiistiT la^' al^'> v<^ii vorn hevt-iii fjorailp ni^rdlich 
von «kr F Im III in i n t; e r (inii/i' am Uaiulc des Waldes unter Jen» 
Wolfsgescbliugc, wo noch huute die Pförfcener Kirche steht VU kann 
nach dem WorUaot der Crinmde gamicht an der KOsener ßrflolte gelo- 
^'i-ii haben, da dieselbe nor«l w e^ 1 1 ich vt>ii r].>iiiniiiit,'i'ti lic^,') . uml da 
'h^ Vorwi'rl» Cnsne garnicht am \V al ■! r a ii de laj;. s><iidt'rii ilimli die 
bereit«) vor li:!7 bebauten Avcker desselben, die der Uiüchol' dem 
Kloster zuwies, von dem Walde getrennt war. Die schon oben enrUnte 
Bestlt^nngsnrlrande des Bischofli Wiehmann von Naombnrg vom Jahre 
1163 giebt ^'eiiau dierielben Oren/.bestinimungen , »etat also das Klo -st er 
auch ^'eradc ii''irdlir|i \m der Flenimiii'^er Grcn/c uiiti'r dem Wald- 
hange des Kuabuuberges. Im Kxurdium Torti-nse wird die Kloslerstätte, 
die den CSsterzienseT Mtachen von Sebrndnen angewiesen wird, bezeidinet 
mit dm Worten: loonm ubi nunc Portensis sita est eeclosia. 
Der Verfasser desselben Abt Theodor ich sagt also misdrflddich, dass 
dan Kloster von vorn herein an il^r Still, wo zu seiner Zeit um 

1274 bis 1280 die Pförtner Kirche stand, das heisst wo sie noch heute 
steht. ^) Es ist endlich aaeh ans einem inneren Ornnd« snmöglieh, 
dass an der KOsener Brfidro jemals ein Cisterzienserklester gele- 
gen haben kann. Xarh iliron Statuten sollten die Brttder des Ordens von 
Citeaux ihre Uethäuser und Kinsiedeleien erbauen an einsanier Stätt'^. 
fern von menschlichen Wolinuiigen. Die Hrüder von ScluuüUcn konnten sieh 
also garnicht beikommen hissen, rieh gerade an dem Kiotenpunkt der 



1) Vagi. Btaage II. i. ». 



* 




46 



uum 



groMwn Yerkehrstrasae von Erfnii, Eekerisberga nid Weimar nach 

Nauniliurg hei dem Sorbendorfe Ousne anzubauen. Weder der Abt dee 
Mutti'rkli>Hters Wulketiried nodi die Virsauimlaog der Aebte ZU Citeaoz 
würde dazu ihre Zustimmung gegeben haben. 

Wie die irrige Annahme entstehen konnte, das Kloaler halM 
anent an der KSaener BrOcke gestanden, das erUArt neb folgendennasaen: 
Im Erbbttcbe führt der erste S<.-hu]verwalter Michael Länunermann oder 
dessen Srhreiber von hteinei iifii Gebäuden des Vorwerks Kösen an ein 
Wohnhaus und einen Seh aa t ä tall.') Das Wohnhaus ist der (irundbau 
des jetzigen Qaathofea zum matbigen Bitter in KSaen, dessen 
gewaltige steinerne KellergewOlbe, Kellertreppen und Gnudmanem das 
hohe Alter de^< Oebäudes bezeuj^en. Der geuannfi- Schaafstall besteht 
noch unversehrt an der We>*sei)e des jetzi<;en Siliäferiihi'tVs nach der Saah) 
zu uud wird heut zu Tage als Scheune beuut/l. Seine liundhugeufeuster 
mit abgeschrBgken Blenden gehören dem alten einftchen RnndbogenstU an. 
ITeber ^er jetzt zugemauerten Bnndbogentbflr sieht man auf einem halb- 
runden Stein . <ler den Uandbogen ausfüllt und die Obersehwelie iler Tliür 
bildet, ein bischöfliches Kreuz in halberhabener Arbeit ausi^ehauen. 
Dieseä Kieuz, wie es sich an den alten WirthschattHgel)äuden des Klosters 
m Pferte, die nodi erhalten nnd, nirgends findet, beweist, dass dieses 
OebAnde 7on einem Bischöfe zu Naunibur},' erbaut worden ist wie 
der ganze bischöfli« lie W irtb» haft>liol' in ('ii>ne, nii-ht erst nach IKi7 von 
den Cisterziensermöiichen des Schuiüliener Klusters. Dass dieses (iebäude 
fiber der Erde niemals kirehliehen Zwecken gedient hat, zeigt 
sowohl der flbrige Bau, in dessen Innern rieb keine Spni von Sftnlen, 
Pfeilertl oder Arkaden findet, als auch die Richtung desselben in die Länge 
von Nofl-ii ii.nli Sfuleit. .\ber nach Itestimmten .\ussai;en von zuverlilssigen 
Augenzeugen befand sich unter diesem Uchäude ciuc unterirdische 
Kapelle mit SSnlen and dn«n steinernen Becken, die erst in den ersten 
Jahren dieses Jahrhonderla anf Befehl eines Pflirtner SchulTerwaltera an- 
geschüttet worden ist Bfan mnss also schliessen, dass in dieser schon dem 
bischöflichen Vorwerlc vor II. "17 anf.'ehöriiren Krypte von einem 
bischöflichen (jeistlichcn zu gewisifien Zeiten Uottesdienste abgehalten, 
insbesendere Ar gestorbene Bewohner des Dorfes Casoe md der Umgegend 
Seelenmessen gehalten worden rind. Dass dasselbe nachher anch noch von 



• 1) Vei«L BeiU^ Vilf, 1. 




BH OfllOHniO DIB CIHTRRZlü.VSSRKUOSTEItS ST. MABIBM ZUB FPORTB. 47 



den Cititerziensurn zu Pforte geschehen ist, ergicbt sich ans der Angabe 
einer Ablaararkande vom Jahre 132H, dass dieselboi auf ihren Vorwerlcen 
Predigten zo halten pflegten.') So verrieten leii 1330 zwei H5nebe 

dpii 'Juttis'lienst auch in dor Kappllo St. Egidi im Thale nelien der 
W a r 1 1» u r . die «lfm Kloster von ilcr .Aobtissin <1t>s KiUhariiH'iiklostcrs bei 
Ki^eiiucli uiit dem l'atrouatärecht Qberla^seii worden inL^) .ledent'ulls t'und 
der erste SeholTerwalter, ab er das Onmdbadi der Landeesohule anlegte, 
auf dem Yorwerk K5sen alte Elostergebftude vor, darunter dne 
Kapelle: er scbloss alsn. dass hier einst eine Wohnstfitte der 
Mönche von Pforte i:i'\v«stn sei. Das ist aueh in so weit richtig', 
als zu Koäcu wie auf anderen Wirthschaftshöfen der Cistcrzien.ser »ich 
sieht Uoes Laimbrllder, sondern aueh xeitweiae MOnehe anfbielten, die 
daadlwt ab Hofverwalter die Wirth^chaft zu leiten oder als Kapel» 
lane den Onttesdienst zu versehen hatten. Ks litixt fiiiicr in der Natur 
der Sache, das» die Ciäterzienser von Schmrdlen, uachdeiu sie ihr bisheriires 
Kloster verlassen nnd an dem neuen Gotteshause im Saalthale bei der 
Waasermflhle unter dem Waldhange des WolftgescbÜnges am 30. Oetober 
1137 den Grundstein l';'<t''ii. vorläufig,', bis der Hau der Kloster- 

{»ebände vollendet war, alle w]i-r /um Thoil eine Zeit lan;,' auf dem Wirth- 
sehaftshofc zu Cusne wohnten, von wo aus sie einstweilen sowohl das 
ihnen vom Bischof Uto abenriesene Klostergut verwalten und bewirthschaf- 
ten , abo noch den Neubau deeselben leiten nnd llberwachen konnten. Auch 
das ist also nicht zu l>ezweifelii. dass der Wirthschaftshof zu Cusne eine 
Zeit lanp eine interi mist ij^e he Wohnstätte der Cister/.ienser von 
i>chmöllcn gewesen ist, bevor sie in das neue Kloster an der Porta einzogen. 
Daraus ist nun aber der irrige Sehlnss gezogen worden, daas jener 
Whihsehaftshef. die zeitweilige Wohnstatte derselben, einat ihr 
K lost e r t,'ewesen sei. Ob der Schul Verwalter Lämmemiann zuerst diesen 
Feiilschlu»^ inachte r.der sidion vor ilini eine «vifite I\'Iostersa<?e. lässt sich 
nicht euUtcheiden, da der Schluää des Lateinischen <iedicbtes an der Abtei, 
der die üebersiedelung der Cntendenser HSnebe von SchmOUen nach dem 
Saaldial enihlte, verloren gegangen isi FOr die letztere Anfliusung 
qtriebt, das» die Sage, das Kloster derselben habe vor Zeiten in K9son 
gestanden, bis auf den heutigen Tag im Munde der Leute lebendig 

1) D^rfoM. Fol. 135. Wolf. Ckron. II, 434. 
S) DijiUtm. Fat. «S. Wotff. CAran. //, 43S. 



48 KßsTKH AJIDCUMTT. 



gebliebou iüt Wenn nun der zweite Schulvcrwulter Erust liroüiut uu8 dieser 
Uebeiliefenuif rieh «ioen Klosteniunen „Pforta ni CaBamt*' zu recht macht, 
der nie existirt hat, uud wie eine vidiere ThatHacbe unter Angabe Ton 
Grfiiuleii und Nfbenumstrimlfn ^las M ä Ii r i-li c ii er/fililt . das Kloster aei 
erst im Jahre Il7ö mit liüll'e des Markgrafen Otto des 1{ ei dien ron 
Könen uacli der Stfttte bei der Windlficke verlegt worden, hu mag 
diesem nnsaverlaHrigen und Tenrorrenen CompOator wobl eine Ueber^ 
Bi«'tl<-lun<,' vi'ii ri 'i ' I I ! Mrmelien nacli einer anderen l\lo>t. rstättc vor- 
gesdiweljt liali'ii. 'lir in iHcm's .lalir (TiIU. Otto der Jteiilic sioilelte 
nSmlich eine (Adonie dieser .Mniclie in dem vun ihm gestifteten Filial- 
Klostcr Alton-Zella aa, dessen Gründung im Jahre 1176 Tollendet 
ward, in demselben Jabre, wo anob ebe zw^te Senduut von Pfilrtnor 
Cisterziensern das Kloster Leubus in der Rreslauer DiiJceoo grfindoto. 
Daraus niacbti' IJiHUulf i'inc ribi-rsicilclun^; der Mr>nehe von Kflflen nacb 
dem I'latze, wo noch jetzt die Kirclie von Pforte steht.') 

Das ilteate Areal dea Kloatora war also begrenzt im Norden 
und Nordwesten durch die Saale, im Westen durch die Schlucht west- 
lich von Cucnlau und dem Katzenber^'e oder Kater, durch die mxh 
einst ein fliessbaeh in die Saale er<,'o-s. und durcli die Feldmark von 
Cuculau; im Süden durch die Urenze von Flemmingen; im Ostra 
durch die Gtrten and Wiesen von Almerich; doch muas sieb hier die 
Grenze des Pförtner Gebiets noch weiter Torgcschobim halwn als beut sa 
Tage, bis an den Be r jjv ors [ ■ n i ' fibi r di r Almericber Mühle, wo einst 
die Fest« Altenburj^ stand. uii>l Ins zur AliinTiiber Fälire. An dir ;,'un- 
zen Südgreuze die.^s KlosterareuU xog sieh der herrliehe Wald hin, der, 
Us auf den beotigen Tag unversehrt erhalten, in jedem Frflhlinge das Saal- 
ihal mit (nschem Grfin aehmftckt, von dem Katzenberge Ober die Buchen- 
halle, das Morthal, den Geiersberj,'. die Platten und den Knabenberg. 
Urbares Aekerlanil war fast nur im westlieben Tbeile dts Kb^ter- 
gebictcü bei den bisebötiidien W'irthsdiaftshöfen in Lüchewice und Cusne 
zwischen Saale, Bechenbeig, Geiersberg, Platten und dem Höhenzuge der 
Windlacke. Der Abt Theodor ich bereehnet das urbare Land bei dem 
Eloater gegen Endo des dreizehnten Jahrhunderta auf etwa fünfzig Hufen,*) 



1) Wolf], Chnm. I, 77. 

2) ßeilagt II, J. Exurdium m. P.: Tandem ui'ca|iante» lucom, oU imne nta eat 
eodMia, eireiter L n»as«s ealt« terr* eontinentem approiwiahut 



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MB flBffllBOlMI 



4» 



du Brbbcudi mgtt duB nnmillelbar nur Pforte und loni Yorwnrk K8tm 
in der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts kurz nacli Aofhebang des 

Klostors ungeftihr vier uinl vierzii; Huffii T,an>]os gchr>rten . und 
meint damit, wie die Kintiieilung desselben in Wintorfeld, Sommerfeld 
and Brachfeld zeigt, Pflugacker, den bestimmte Dorfschafteu mit 
N Pilligen zur Frohne" gegen den „ZdratemeliQitt*' sn besteUen htbeo.^ 
AU der Bau des Klosters 1137 lif^nuniPn hatte, roaditeil die Mönche 
natürlich auch das Land innerhalb und unmittelbar auüHerhalb der 
Kingmaueru desselben, »o weit der lloden von der ThaUohle gegen 
den Knabenberg und den Hühenzug der WindMek« bin nisteigt, nrbar, 
wo vorher wobl nur das Orandstflck der biaeb(flicbea Mflhle unter dem 
Widfsj^escbllnge angebaut war, nnd im rcbri-^en der Wald sich wahr- 
scheinlich vom Knabenberge festlich vnn der Windlücke längs des Höhen- 
zuges derselben weiter gegen Nurden hiit vurt^chob hin zu dem MQhl- 
gndwB, der jetzt Ueine Saale heissi Der fistliehe Theil des Kloster- 
gebietes unter dem Waldhange des Knabenbeiges bis zur Saale zwischen 
Pforte und Almerich war, ehe der Thalgrund durch Däninie und Abzugs- 
kanSle troekfri gelegt wurde, nasse, durch Teiche un\vtg>anie Wiese, 
deren westlicher Theil mit in die Klusterniauera hineingezogen wurde 
and an den Obsigarten and Btentgarten des Klosters stieaa. 

Das Gotteshaus und die Einsiedelei der Cisterzienser- 
nn'nche an der Porta im Saaltlialc ist also in den .lahren n:i7 bis 
Uli» erbaut worden auf eiusanieui Waldgruudo wie das l'rgross- 
matterklostcr Citeaux im fernen Burgund, abgeschlossen gegen Norden 
doreh die Saale, gegen Sflden durch den Waldhang des Kloeterbeiges, gegen 
Westen «luicb den Höhenzug der Windlficke, gegen Osten doieh sumpfige 
Wiese und Teiche, aligelegen von der I.andstrusse , die das unwegsame Thal 
vermeiden und umgehen musste. Hier konuten sie ungestört von welt- 
lichem Treiben die Hora singen, Messe lesen and den Bosenkraoz beten« 
ab« andi Wald- and Weidewnrtbschaft, Tiebzocht und Adnrbaa traben, 
Weinberge and Gärten anlegen, um Wein. Hopfen, Obst und Gemflse 
zu gewinnen, die Haute ihrer Rinder zu Schuhwerk verarbeiten, aus der 
Wolle ihrer Sohaafe ihre weisen Röcke und grauen Kutten weben, 
wie es die burgundische Ordensregel der Aebte Robert nnd Stephan 



1) Brblmch, II, Fol. 329: XLIIII Hafen LanJeD ungeferlioheB leiat m 
Pfortann und dun Fonragk Katen gthwif . Vci^ a. 0. Fol. SSa. AM. 



^ 



Tonchiieb, ood die ElostwrnrfcniidHi beivogen. ffier in d«r uunittel- 

baren Nähe des bwehöflichen Sitzes unter «lern Schutze der Neuen Burg 
und d>'r Sunnenburg im Westen, lii r Ii u 1 1 e i hi s Ii u r«,' und Salek 
hn Onten, Festen die entweder den liischüfen von Naumburg oder den 
Markgrafen von Menam gdiffita« mran ms ndMr m Anftindnqgoi 
hridnUclier Sorben und aaderen Beiinnib^n>BK^« denen aie frttber bd 
Smolne ausgesetzt gewesen wiren. Diese Sicherheit miisste ihnen vor- 
Iflufig f>rHatz bieten filr das kleinere und ärniore Klostcrgfbiet, das sie 
eingetauscht hatten, bis die Nauwborger Bischöfe ihr Versprechen erfüll- 
ten, dasselbe zn Ter^grOsBenL 

Es bleibt nnn nocb der Käme des 1187 im Saalthale gogrOn> 
deten Ci ste r z i en ser kl o st e rs zu erklären, den die Landesschnle 
Pforte geerbt hat. Portensis locus heisst die Stätte in den 
ältesten Urkunden, Portensis ecclesia das Gotteshaus daselbst, Por- 
tenee ooenobinm das Wobnhana der CSateixienMr MOnehe, Porten - 
sifl abbas der erste Abt dendbea,*) alnmnns Portensis schreibt 
sidi der Knabe nixh heute auf dem Deckel seines Heftes, ilcr eben 
in die Schulgemcindc jener Statte aufgenommen ist. In der I rkunde des 
Papstes Innocenz II. vom Jahre 1141 wird das Kloster genannt monaste- 
rinm Sancte Marie de Porta, in ober Bestttignngsarkonde des 
Kaisers Otto IV. TOm .lubre I2n:<: monasterium in Porta ordinis 
Cisterciensis,*) in dem .\l)l:issbrief>' d>'s Kr/lii-'!ii.r-< liiin.-rf \>m Mat,'- 
deborg, der weiter unten abgedruckt ist, vom Jahre mouasteriam 
Ciitereiensia ordinis apnt Portam, in einer Sebcnknngsarkonde 
des Landgrafbn Albert von lliflringen vom Jahre 1378; elaaatrnm 
apud Portam.*) Der verdeutachte Name des Klostx^rs orsoheint zuerst 
io der Ältesten deutschen Urkunde der Pftrtuer CopialbAcber vom Jahre 



1) ä« in den Urkunden d«a Paiiste« Innocenc II. v. J. 1137. de« ÜUrhofit Uta 
V. 3. tl40 imd des WtaSgt CobhmI m. t. J. 1140. Wem in der pIpetüdieB üriraade 

ni'l'i ti Porti'nitiM ahlja« iri"! 'Jirii li-ti itlit Portuonse i~nenobinm. Portoensem 
locuin, so Ut daa ein i^cbrt-'ibt'i'liier den paputlichen Schreibers. Portueaais cccleaia 
Ueia nimUdi di« Kirdie ra Porto Romano, Utefadacli Portva Xomanee, den i 
Hafrii'irt von Rum. iin der Sudlc di-u alten Ostia ain -\u.'iH'iss 'Is Tili.r Rtliyfn (7fii/- 
UtiHo di archcolugia chrittimm del C. G. JB. de Rotti. Horn. INUti, p. 377). Daher 
Mhrieb dar rtndadw Schreiber das Uun gdialige Portaeasia atatt Portoasie. 
t) Dvimat. Fa, 9, Wttff, CKron. I, m. 

8) ü^fhmat. Fol. ü, Tfammm/». Fa. JtS$. W«Ur$ dron. U, IST. 

Ä §i 



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SU OXClfOl'SCO »KD l lMKIUEtK>M;aKl>U.sTKU» ^T. MAJUKN ZI H rfOlliK. 



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1861: KUtter zu der Pf«rtft, in Urkandaii tm 1358: Eloatsr 
SU der Pferten, sn der Pfortft, sur Pforta; m einer Urkande 

von 135(3 ist von dem Abte und der Sanimun^ zur Pforta die 
Rede , ') und iu den Urkunden der Folgezeit heisst es dann weiter : Kloster 
zur Pforten, Gotishus zur Pforten, \\>t zur Pforten oder 
lar Pforta. Im Erbbache wird die neugegrandeto Londesscliuk Schule 
sar Pforten geaannt, and Hb auf den heatigen Tag spridit das YtHk 
der rnig*'geiid mit dem bestiminten Artikel: die Pforte, nach der 
Pforte, iu der Pforte, von der Pforte Aus diesem urkund- 
lichen Thatlieätaud erhellt aUo, du»s das lateini.^che Wort porta durch 
die Terdentsditen Namensfermen die Pforta oder die Pforte wieder- 
gegeben wird, daaa in der ersten derselben nur das anlautende p sieb 
zum pf verscli'dien hat.') während der Aushiut lateiniHeh blieb, in der 
zweitfu: die Pforte der Anlaut und der Auslaut des lat<'inis('hen Wortes 
Terdeutächt wurde. Der be»tiuuute Artikel, der seit der ältcateu Zeit bei 
diesen Namensfonnen enebeint, beweist oatweifelbaft, dass diMolben im 
Sprachbewnastsein immer den Sinn von Appellativen hatten, also dasselbe 
bedeuteten, wie das aitlioilidrulvrln' Wnrt phorta. das inittellioflideutsrhe 
p horte, beide aus dem lateinischen porta entcitanden, das sich aber auch 
unverfindert erhalten hat in den althocbdeutschen Compositen wichporta, 
belliporta, tnriporta. IHe Nichtigkeit der Ableitung des Namens 
Porta von portare'^ bedarf hiernach kanm noch einer Erwähnung; 
sie ist nach den (Jesetzmi ibr Wortldldung. ganz «ibgesehen von aller He- 
deutung, ebenso unmöglich, wie den Stadtnamen Alba von albsre her- 
nddtoi.^ Im mdersprach mit den obigen nrknndlichen and q^ddiitoi 



1) Dia NadnreiM M Wetf, drwi. JJ, 498, 493. 464. 46». 
2i Rbrn so wio in PfaM, Pfaa4, Pfeil e. «. ««■ dem kteiiiiiebaa WMen 
palni, pondui, pilom. 

8) BnOiMf, EMw^, I. Fet. 7: „Porta a eonportandia elc«B0i6ib:'* 

TraMimmplb. Fol. 3J: ' n'l trujfn uf iliroii Kin-k'iin uuil ni-l-ii-iiii ir« H»Imj VOtt 
Srhmollenn dobin, und aus dicMr Unaehe, du nie ihre Habe dohin gctrafan betten, 
nennt o« der Babut Innoocntitu In seiner BectAtigniipibnlle die Porta m Cntana." 
Der erste TheQ dieae* SaUi'k i^t t ine Knbel, die au einer schlechten Et}inol»gio f;iM»arht 
ist, dfr zwciK- eine l.ügt', da Papft loDOOeu ia keiner der beiden Beit&tiguigattrlnuiden 
jene Benennung braucht 

4) Kaa ktanta ebense gut Kala« vea Italamern, Petidam ven petsdamerm 



58 



A M Ü IMI OT. 



Tlukiaaelien bt avi aber n«oerdiiigB die Behraptang aufgestellt worden, 

da« Kloster zur Pfortt'n halu' »einen Namen von eiiur an <lessen Stelle 
früher vorhandeiifii Ortschaft, „einer Art von \' o r w *'rk ,•• das 
Porto gehieäsen haben soiL') Von einem solchen Vorwerk spricht keine 
gleiekieitige Urkvad«; sein YoiAandemem nt dunii «ine irrige 
SehlnssfolgeruDg vemraüiet worden ans dem Namen rines Wein- 
bergen am sfullichen Thalrando über dem Fischhatise westlich von dem 
Weinber]^e. der noih jetzt Sanctoruin heisst. Dieser wird in Urkunden 
von 127U und 1273 und deren Ueberschrifteu in den beiden Piortoner 
Oopialbaeliern genannt Portenberg, Pbortenberg, Pfortener, im 
Erbbudie Pforttener.*) Der Abt Tbeoderieh sdirtibt in etinen Ueber- 
Bchriflen Ober jenen Urkunden P Ii o r t e n b e r g , ein Beweis , das« dies 
gegen Knde des dreizt-hiitea .laiirhuinlert.s die uehrfiui-hliihn und ffewöhn- 
liche Namenslorin war. Als dieser Weinberg zuerst erwähnt wird, steht 
ilim gegenflber das Kloster snr Pforten, elavstrnm apud Portam. 
Man kann sich also der einfachen Schlussfolgemng niebt entsieben, daas 
dif Mrniohe desM'lbfn von ihrer Porta "der Pforte den Weinberp 
Porte nberg. I'h ortenbe rg oder PfiM tener nannten, wie sie von 
ihren Heiligen den dicht daneben gelegeneu Weinberg Sanctorum 
iMoannt baben. Alae in dem Namen jenes Weniberges liegt niebt der 
mindest' Anlialt zu der Annahme eines angeblichen Ortea Porte 
vor Grfin<lung des Klosters an der Porta. l>i.'Sfll>i- w i d e rs p ri eh t nun 
aber auch dem Wortlaute der Urkunden. Hätte au der Stätte, die 
Biaebof Uto dem Kloster anwies, da Vorweifc oder ein Wbrthichafksbof Pwte 
gelegen, so würde er denselben grangiam Porte genannt baben, so 
sicher wie er bei der Auf/fihlung der Besitzthümer des Klosters grangiam 
Lochwi/. grangiam Cusne nennt. Kt>enso wenig ist in irgend einer 
Urkunde ein Aufdruck wie urbs, oppidum, vicus, villa, Castrum 
für die Klosterstfttte gebrandit, die sonst bewobnte Ortsdiaften beieidmen. 

1 ) }rol/r, Ckn». I, 70 f. aeOage I, S. 

'ii Porteaberg m der ürinmde von 1978, Dijilomai. Fol.8. nmmmgilk. Ftt. 
294, Phorteiiberif in der TTebenchrUl derwlben tob der Rand des Afatet Theodcrieh, 
ebeiuo in der UL-lKTM-tirift ili-r Urkunde von 1270. Dif4omal. Fol. 8 von derselben Hand. 
WO daa ThuiaMimptbuch Pfortener und Portcnbcrif ««hreibt, Fol. 193^ Dis Erbbueh 
dUt voa Weilen aaeh Oatnt fol^nd« Weinberg« auf, II, FoL 884: Fortebetfi, 
Hinderberfe. Webubetg, Pforttener, Saaetoran «. i. w. vergU IToiy, CArtn. //, 
164 f. I8B. 



DiK oRiMiiüci PK8 cti-TBuanmuuMnM «r. markn zua pvobtx. 53 



Dieselbe hetsst immer nw «UfnMin loens Poriensis, indfln loem 
den Sinn Stltte, Oegend, Qebiet bat, Porteoeie aber fßm^ 

1»>i]tnit(>nil ist mit apud Portam an den angefahrten SteOen TOn Ur> 
Icuiniiii. !>!<• W.irti' ihr hi-irliöflii'lien Urkunde: prn codom Por- 
tetisi luuo, quem 8io uumiiiandum ex doinini luuucentii pape 
privilegio eisdem fratribus dato aocepimos, rind oben Aber- 
setati worden: Ar eben die Stttto an der Porta, die vir lo an 
nennen haben, wie wir au» dem Freibrief de« Herrn Papstes 
InnOrenz vernommen halM-n. >'\>h iiiilit anii<linien lässt, dass der 

Papst eine Stätte, die üchon einen lHf>tininit<.'u Namen hatte, umgetaufl 
haben wflrdo, so man man atu dieeen Worten achSeBsen, dase 
Klostorstitto vorher noch keinen bestimmten Namon hatte, 
dass erst Papst rnnocenz ihr den Namen locus Portensis, Statte 
an di'r Pforte beiloijte und somit dem Kloster den Namen niona- 
äterium de Porta, mouusterium apud Portam, Kloster zur 
Pforten verschaffte. Dass an dessen Stelle nioht dne benannte 
Ortschaft gestanden hat, folgt endlich daiam, dass an derselben in der 
Urkunde des Ui-^clinfg Uto. wie olwn frezeifft ist, nur eine namen- 
lose Mühle mit ihrem Itinnsal und Mühl<,'ral>eii erw;1hnt ist. Unmög- 
lich konnte der Bischof jene mit Stillächweigeu übergehen, wenn sie vor- 
handen gewesen wtre, and nur die Mflhle anflihren. EfaM Ortschaft 
Porte also hat es hier vor dem Kloster niemals gegeben. 

Ebenso irripr i-t nun aber auch die seit Brothuf*) immer wieder 
nacliiu'es|ip»chene Hihauittunj,', das Kloster habe einst Porta caeli, 
Himntelstp forte gehiesseu. Porta Celi heiüst allerdings ein reiches 
CIsterxienseridoBter in der Spanischen ProTinz Valencia, mafasriseh anf 
einer reizenden AnhAhe gelegen mit einer iirftefatigen Kurehe;*) ebenso hiess 
ein Cister/ieii-ier Möiicliskloster in diT F>i.'if-ie von Constanz und ein 
drittes in der Diöcesu Haar lern iu Holland,^) aber das Kloster der 
Cisteizienscr im Saalthale wird in keiner Urkunde jemals so benannt, 
nnd der Wortlaut einer Urkunde beweist sogar, dass dieses Kloster nieht 



1) EMuch, I, Fol. 7. nraagt VIII, ä. 

2) B. RiUer, Geof)rniJiiach-»tatu>(i'rhr.< I.ticoh. 3. A. S. fi33. 

S) I. M. Schameli»», Enlteurff eint» Kluiiterltxici , Naumburg, 1733, S. 14. 
Oanl, ie FMk, Ckmut. auf. mamatltrior. ori. Ctifaiw. p. 373. p. 890. Nseb Sdisml 
UeM «nah «in Kloster bei WtniemiiB HiuBslspfttrt 



so kiess. Wenn d«r ERbiadior Bnpeit von Magdeburg in aeuMin tutat 
mitgsihdlteii Ablassbriife vom Jahre 1266 tagt: «d atraetani mona- 

sterii Cistercii'iisis onliiiis iiput Porta ni in honorem i])siu» portc 
cell laudubiliter inchoati, so nennt er das Kloster mit seinem wirkliehen 
Nameu, Kloster an der Porta, und mit porte celi die Thür des 
Smmela, von der die Qeneais ipridit,') er naterseheidet alm diesen 
Aasdmck von jenem Namen und sa<,'l damit, dass iLis Kloster nicht wirk- 
lich porta celi Iltens. Diis W ■! r t - p i <■! ih-^ l]T/h\^chi(> mit ileui Witrte 
porta hat heruack unzählige neue AuÜageu erlebt uud ist vou Uectoren, 
(MaUiiAeii, Lelupem md SiAtkni in rlietoliieheo nnd poetischea Ergäsaen 
XBT Terherrliciiuig der lAodeflediiile Pforte augebeatet worden, die sidi 
nicht immer innerhalb der Gnoien des guten QeselinuidHis nnd dar Besolni- 
dt iilieit bewegen , mit der man sonst von seinem eigenen Hause zu sprechen 
ptlegL*) Diese Wortspieloreien kOnnen natQrlick für deu Namen des 
Klosters ebenso wenig beweisoi ab die Worte der Umschrift eines Sehnl- 
aiegels ans dem Torigem Jahrfanndert, das weiter nnten zn AnCug des 
sweiten Altsclinittcs im Holzschnitt wiedergegeben ist.*) 

Ks blfibl also garkeiii anderer Ausweg übrig, als dtii Xamen 
claustrum apud Furtum, Kloster zu der Pforten wörtlich 
ta Tersteben und zu erfclftren, Kloster, das an einem Thor, Ein- 
gang, Durchgang, Pass oder Sngpass gelegen ist Lisst ddi 
nun nachweisen, duss das Gebiet des Klosters an einem solchen lag, dann 
int der N'ame erklärt. Einen solchen KngiKiss )>ilden die Berge der 
Tlialiänder, die auf der Strecke von Küseu bis Saaieck diclit an die 
Suis henntreten, das ist der in der Geschichte der neueren Kriege mehi- 
fhck genannte KOsener Pnss nach Thflringen. Der Bechenberg und 
der Wald des Klosters zur Pforte bilden auf der Strecke zwtj^chen 
Kösen uud dem Berge Kater die s ü d i-s 1 1 i eh e Wand dieses Passes 
am recht4;u Saalufer. Dsas in alter Zeit durch deuselbeu im Thüle am 
linken FlnssuJisr die Strasse Ton der KOsener Brflcke hindnrehflihrte 
Us mm Bnlnss der Ilm, und von da einerseits die Saale nnArbts nach 
Jena, audnrMiH liii' Ilm aufwärts bis Weimar, beweist der alte Name 
Judenfuhrt für die seidite Stelle der Saale, wo heut zu Tage die Fähre 



1) C. K. V. 17. 

H Bciipide dencHieit räd nwkgewiaMn StOagi IX, 1. 

Q VUUiuih taftgepiCHt aaf Biode nm Badwn ü dar Bibliothek d«r LeadAM^ak. 

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Die. GhCXIiItNO I>K» CmnZIKlIBUUXMTBItS »T. MAJUKX 21-H l-FORTS. 



55 



von Saal eck n»ch Stendorf Qber den Flosa geht, in früheren Zeit«o also 
der jftdiwhe Eaiiltaiaiin mit a«in«m Fnditwafeii fatodnrebAilur oaeh dem 

Thüringer Lando. ') Dieser Vd»» von ESseti nach TlifliiDgWi wurJ naofa 
Brnthuf> Ani^'iihe vor Altvrs ..•lic F'föitta /u Cu-iunn" j^enannt*) Wenn 
diese Angabe auch den alten Namen CuHne uder Cusene in Cusann 
latiiiiriert und verdreht, so ist doch kein Orond Torhaaden sie ni 
beiweifeb. Porta wird sdiOB von Plinins ud anderen rOmisehen 
Sehriftatellern oft genug nr Bezeichnung eines Bergpas sf>)< oder 
Engpasses gebraucht und ehenso auch im mittelalterlii li cii Lat ein. 
Noch bis auf den heutigen Tag hei^t daher der Engpass, der in 
Westphalen oberluüb Minden an der Weser das Sflatelgebirg« 
dturdibrielit, Porta Westphaliea mi im Hnn^ der Umwolmer einfteb 
Porta; die lateinische Beneunnng hat sieh also im Volksmunde ein- 
geltürgcrt. Dass also aiuli <lor l'asts tiei Kösen im mittelalterlichen 
Latein Porta geuamit wurde, und diese Beueuuuug auch im Volks- 
mimde einat gebrftachlich war« ist cino dnrehana glanbwflrdige Angabe. 
Da die Klöster der Cistendeoseimflodie moiat ftm von Ortsohaften nd 
Wohnungen der Menschen an einsamen Statten lagen . sn haben sie viel- 
facli lediglicli von der Rodenbeschaffenheit , Lage luid Kigenthüuilichkeit 
derselben ihren Namen erhalten. So sind von der Fruchtbarkeit, Schön- 
heit, Lieblichlieit der O^end benannt die KUtater Bonns loens, Bellns 
loons, riarus locus, Carns locus, Sacer locus, Sanctns locus, 
Lotus dei: von fniehtbnren . ebenen, blfibeiuipn . 1>lnmenreiehen. sonnigen, 
Ueblichen Gefilden: Campus bonus. ( larus camj>us, Arvi Campus, 
Campus floridus (Floridas campus), Campus liliorum, Cam- 
pus solis, Campus prineipis, Vetos eampus, Saeer eampus, 
De Piano. Lainla. Bella Landa. Rus regiuni. Von Bergen, Felsen, 
Rergkuppen . WaMhängen um! FcNhöniern Italien <lcn Namen die Klöster: 
Bellus mons, Clarus mons. Vetus mens, Novus mous, Bonus 
mons, Frigidns mona. Mens ferne. Kons petrosus, Mona regia, 



II I^imu*. ,1k Jiu,„fn iL SM. JlüdtfflNiy mmI SmaMt, KL Akr. II, 4. 
Wolff, Chnm. I, Anm. J3. 

S) ErVbudt, I, Fol. 6: „Diewelt aldo die taviltatrasi dmrch twel Hoeh» 
gcbirK'i' i:b.r <li>' J^iililtt itiri H " h r i n (r fn n plt'irh als dnrch einn Pfortta ^'ohott anod 
vor Alters die Ffurtta zB Cuaann genaot worden." Btrtuek, TeuUek. l^ortmk, 
Cknm. ti. Sekamt. 8. U: „Eükshs aagea m hI mMi Zkitar danmi Porta ftMaen, 
weil da gleMi «ei eise Port« la Thariafea." 



p — 



fiegBÜB moni, Möns Saintis, Moni ramornm (Mona de ramo), 
Mona pomerü. De Petra (Petra), De Petris, De albis Petris ! 

(Albae Petrue). Pctrosa, Rnpos, De Kupe, De Bapibas, Trupes \ 
amatoris odfr Uocea aniatoris. !)♦■ Hocciiilia, Saxum tiovum, 
Alta criüta, Alta cumba, De eoruu, Lapeda. Da die Cister/ieiuer 
beaonden gern TUUer anftochten, die aie anarodeten, troekeo legten und 
urbar machten, so haben sie ihre KUeter TklflMii benannt nach tiefen, lang- 
gedehnten , fnichtbart-n . {,'psuiiden. grünen, blumenreichen, sonni}»en, heite- 
ren, anniuthip'ii . iii;il>Tisi lii'ii , aJit,'i'IiM,'f[ii'ii ü.U'r prächtii;en Thiileru; so die 
Klöster: Bona valli», Valii« bona, Vailis cresceus, Aurea vallis, 
Clara Tallia, Yallis benedicta, Tallie magna, Longa Tallia, 
Florida vallis, Vallis viridis, Sana vallis, ITouegta vallis (Tal- 
Iis honesta), Vallis digna, Speciosa vallis, Bella vallis, Vallis 
dulcis, Vallis loceus, Vallis lucida, Vallis lucis, Valli^ 
tnta, Vallis Serena, Vallis regia, Vallis regalis (Kegalis 
TalÜB), Vallis paradisi, Tallis dei. Vallis saintis, Vallis \ 
crncis, Vallis ecclesla ru m , La cava. Vmd fri>L-lien, schflnen, 
reinen Gewässern, von ric>olntlen. klaren, litllcii, kalun, Loeli},'eleifenen, 
8Ü88«n, hcüi^iueu Quellen, von Bächen, Flüssen, Seen, lünu&aleu, Fuhr- i 
ten, üfeni and Lisdn baben den Namen die Glriar&anBeitiOsler: Bona j 
aqua (Aqna bona), Bella aqua (Aqua bella), Aqua frigida, , 
Aqna formosa. Aqua longa, Aqua orta, Caput aquae. Fons i 
vivus (Vivu.s fons), Altus fons (Fons altus). Clarus fons. Fons 
frigidus, Bonus fons, Bellus fons, Fons regius, Fons salutis, 
Mellifons, Triam foatiam, Septem fontinm, De fontibns, 
Fonteaetum, Foatanae albae, Rlvetum, Bivos siecns, Fla- 
men dei, Caput laci, Fossa nova, Alta Uipa (Itipa alta), 
Ripatoriuin, Clara insula. Tuta iiisiila, Insula 'lei. Insula 
arearuuL Von grossen, schonen, grünen Wäldern, AVuidkatumen oder 
WsIdseUnebten benannten die Gisteraenser folgende KlAaten Grandis silva, 
Alta Silva, Clara silva, Silva eana, Silva lata, Silva regia, i 
Silvanesia, Viride lipnum. De Boseo. Bo se a n <1 ii in. De Bosco 
cavo, De Grosso hose», von Waldbestihuieu , tieholzeu oder Hainen von 
Fichten, HUern, IJudeu, Ulmen, Pappeln, Ilolluuder: De Pinu, Alnetum, 
Tilietnm, Ulmetam, Popnletnm (De Popnleto), Sambneina; von 
Anpflanzungen von Bnxbanm, Lorher, OelbSumen und Obstbilunien: Buxedo, ' 
Bnzeria, de Laaro, Olivetnm (De Oliveto), Mona oliveti. 



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HU OaCXUl'NU UE8 CUTBlUUUtiliBKLORKBS ST. XJLRieM ZUB Pl'MitTS. 



57 



Oliva Pomariam, Mobs pomerii Von groasen fipiägea nnd lieblieheii 
Wiesen stnaunen 4i« Kbwtenianen: De prato, Pratea, Grande pra- 

tutn, Prutum hcncilicttini, lU-llum pratnm (De bello prato), von 
hlumcnn'ichcn Aut'n hikI FfMcrn: Fluriiia vallis, Flor'idus campus, 
Cellu florum; von Kuscn und Lilien äiud bfuuuut: Koseu vullis, 
de BoeerÜB, Rosa matnra, Bosa rana, Campns liliorau.') Das 
waren die ofliciellen lateinisdien Namen von CisterziensarkKtotem, wie aie 
in den Iiit<'ini->lifn St.i(lunj;i«Hrknn(liM) dcrsfll.cii vorkommen ; je nach den 
Läntit'rn, in denen dii- Klöster )^e;rrüi»det wurden, stamien diefeii die volks- 
thümlichen Naracniiforinen zur Seite, also deutsche, englische, frauzöiiiücbe, 
epaniscbe, itelienisebe 11. a., die denselben Sinn hatten, irie jene lat^tsehen. 
Wenn also vttn Bergen, Felsen und Thälern die angef3hrt4'n Kl'"^Ht4'r benannt 
worden sind, so ist einlLiuht^'nd, dass ein Cisterzienserkloster im Saaltlial 
Ton einem engen Tliai, einem Bergpa»« oder Kug]>ai^ den Xumen erhalten 
konnte, dass die Benennung Kloater inr Pforte nicht vom Himmel 
stammt, sondero von der Erde. Es ergiebt rid) nun also folgende ein- 
fache und einleuchtende Selilussfol^'iTiini,' ITir die vorliej,'ende Fratje. 

Da das (iebiet des Kl<i>ters in dm Stit"tuugsurkuii'i<Mi Por- 
tcnHis locus genannt wird, da dahäelhe uuuiittelbar au dem Künener 
Pass kg, der mit dem LateimadiMi Worte Porta, voientseht Pforta 
oder Pforte benannt wnrde, so ward jenes Klostergebiet von 
dieser Porta Portensia lacns und das auf demsellion erbaute Kloster 
Portense Coenobium, nionasterinm Sam te Marie de Porta, 
mouusterium apud Portam, Kloster zu der Pforta oder zu 
der Pforten gnumnt. Die volksthtmUdi« Bezeiohnnng die Pforte, 
in der Pforte, nach der Pforte, ans der Pforte mit bestimmtem 
Artikel hat bis auf ilen hcutifren Tag im .*^pra(•hbewu.s8tsein die Erinnemng 
bewahrt, dass das Kloster von dem benaehharten Pass naeh Thüringen 
deu Namen erhallen bat, der den .Sinn des aus dem LateiuLscheu entlehn- 
ten ahfaodidentsebea AppeUativom pborta und des mittelhoGbdeatBeben 
phorte bewahrt hat 

Nachdem Papst Innoccnz II. vernommen hatte, dass das Gebiet 
des neu zu grfindenilen ('isterzienser Klosters im Sualtbale an dem 
Pass oder der Pforte nach Thüringen lag, benannte er es nach 



1) Die TontdMiidaB KkntwBuua ftnd« lidi bd C dli Titdk, CKnmeley. tmtit. «w- 
Auftriar. eni. Ciilm.p.»Wf. und Fr. Stgu m umA , TMta «am. nunMImiar, oriL Oitlire. 



8 



^ — 

es 



damMllMii. Dar Piiprt konnte duanf nm so lekAter kommen, d* es, vi« 

man aus einem Aufsätze des Italieoen Camillo Pellegrino ersiebt, 
im zwölften Jahrhuiulcrt in Italinn Sitt* war, Stadtviertel nml !!'•/. irke 
nach einem bcnadilunten Thorc zu iM-nennin , und Jäher das italiinische 
Wort Porta auch die Bedeutung Stadtviertel, Bezirk erhielt.') 

Onf Bruno im Pleiasengav war also der Vater der Pforte, 
Fapat Innocenz II. der Geistliche, der sie taufte, Bischof üto I. der 
gotrene Tatli»', der des Vaters Stelle nach dessen Ti'de vertrat, wie spater 
Kurfürüt Moritz der Zauberer, der sie verjüngte, nachdem sein Vater 
Henog Heinrich zu Sachsen ihr die abgenutzte Mönchslniite ausge- 
sogen hatte, nnd ihr das Lehenseliihr dea Evangelfauna nnd dm Wiasen- 
schaft einflönste. Aus der Bewe<,'un^' der Geister, die im Zeitalter der 
Krt'Uzzü^e die .'>tifluns( des Cisterzieuserordeiis \ eraiilasst*- . ist das 
Kloster zur Pforte hervorgegangen, auu der Bewegung der Geister 
im Zeitalter der Beformation nnd der A-nferstehuog der Wissen- 
Schaft die Landesaehnle Pforte entstanden. So ist kein Waldilial 
so ttiU nnd abgelegen, in das nicht die Wogen der Weltgeschichte hinein- 
schlflgen, dem sie nicht den Steni|fol des menschlichen Cteistes anij^rftgten, 
wie er sich im Laufe der Zeiten gestaltet. 



1) Pdhfrinc, IfwH mtieu $igni(icato dH mmu Porta, di$eon» ü Qa»SU» KB»- 
triHO, Mmm ItmUemmm «erqtforw. *d. Mmntori, T. p. MS. 




B e i t a g e n 



Ersten Abschnitt. 



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Beiliige L 

Gleichzeitige Uikuiuhii über die (irüutluug 

des Klosters.') 

1. 

1137, 13. Jantiar. 

PqMt laBOeem II. bMtitil^t den rwischen dem Bbdiof TTdo I. von KaamburR and 
dem Abte Adelbert des OUterzicitKi-rkl-ji'tfrs bi-t Seh in Ollen abgeiu-hlüiiii^nen Tanneh- 
vertrag, lun'li W'I'Im-iii dassL'lb'' «tiiU <\<r lii^li r;:." ii >r;itl.- Ivi S <■ h ni .>1 1 1.- n ''in <i''l>i<'t 
an der Porta unwt-it ^'a^IIlllUr^r zu^rL-wi-'s'-n 'rlmlt mit doii Mrirrliur-n in L och <■ w i 
md in Cunnc, fünf Hufen in K'>«li-wiee. fincr MüIiIl-, finciu WuM uml id-r 
PUeherei in der S»»le. (NMh einem FMÖmiie dea Origiasb im KbnigL äiohuKlua 

HauptatMtMreMy n DicadeB.) 

InnoeentiiiB epfaeopns servas BerTornni dei dileeto fili« 
Adelberto Portensi abbati eiasquf successoribus rei^ula riter 
substitiu'nil i s in perpctuum. Pii' imstulatir» \ oliiiitati-^ pflV. tu lii'hct 
proHcqm'iitc conijik'ri, quatt'nus et tk'Voti<nÜH sim eritas laudabilikT enit««cat, 
et utUitas poütuUta vires indubitttoter assomat Proinde, dilecte in domino 



1 I'it na< 1i:<t<'hendi>n lVkun<I"ii biii>t "■'Icm wiederholt abgcflelhiielicii and abfednokW 
und zwar Nr. 1 : DipUmaUtrimm rotiewie , Fol, 1. Alte$ Tran u t u mpdmek Fol. ff. B«r- 
hiek, Cknm. PoHnu. I, p. tS. ed. Behama, I, j». i4, VbtnelUt toh ITfrfjf, Cknm. I, 
r>7 f. Nr. 2: DiyJom. Fol. 1. Transimnipt. Fol. C Bfriuch , Chron Port. I, p. 33. 
ed. Sehamd, I, p. 17, Oberaetit Ton Wolff, Chnn. I, 37. Nr. 3: D^tom. Fol. 3. 
T nm u nmft. Toi. ». Btrtveh, a. O. p. »1, «T. Sehamel. p. 15, Dbenetit tob FMjf, 
a. 0. 62. Nr. i : lyipUim. Fol. J. L»t dem Beetor Bertufh unbekannt Keblicbon , uLwuhl 
■ie im ArdüT der Landeaadiale It^; , abenotzt Toa Wulff, o. O. €9, Von den Aboduiflen 
der beiden PflJrtner OoptalMlelier, dea Piplonntarinm und dM alten Trnnaannpt- 

bnehe« mm J. 1536. siml di<; dp» b-tztcren tr»Mier und zuv<'rläii.^ijri'r, nur dattd die Ortho- 
graphie und die Schreibuig der Manien nach dem liebraoch dea aeduelmten Jahriundetta 
■admUart tat HSehat Mierhaft nnd nnraverliisiiig sind die AMHIeke he! Bertaeh. Da Aa 
■aehatiehetldcn Abdrücke von den Oripnalen oder deren Focaimilo'» >.''- t><inim'jn Hind, ao cmeUan 
«■ lilMdliaiig, die Fehler der frOheren Abadniften nad Abdrikcke nnter den Test n aetsaa. 



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ffli Adelbertfl abbas, tnia ratioDibilibv* postvlationibas gn« 

tum prebemus assensum, et, ut Portuensi (ronobio. cui deo auctue preesse 
dinosceris. monasticus onlo, qui st'iun<lnm lii-afi ncnoilicti regulaiii et nor- 
mam CiHtercieu^ium fratrum ütibi no8oitur institutuü, peryetuis fubi- 
ria tenporibna inviolabiliter coiuerretnr, pnsoiti acripto Bandimu. Coa> 
firmanns «ttam coneambinm a Tfloenbüi fratre nostro üdoae Nioem- 
burpensi epis<<ipo tecum et cum fratribus tuis rationabiliter factum, 1 
viib'lici t l'o rl u e II s i m loculu cum suin omuibus appeiidiciis pro Zmol- 
ueuüi loco, üi quo piiuä emtis domino mvieutcä, ab eudem epiäcopo cou- 
oambii titnlo vobia collatom, ita tamen, vt idem ZmolaeoriB locoa 
com Boia omniboa appendidia inriadietiofli et vaoi pnbti ccdat episcopi. 
Statuiraus iusuper, ut, qua^i unniue po sse >i mi , qufi iinKjue bona idcra 
1 monimterium in presentiarum iu.-to et rationabilitvi puiisidit, aut in futurum 
ooBoeanone pontificum, largitioue regum vel principum, oblation« fidelium 
aaa aliia inatiB modia pnatante doaÜB« poteiit adlpiad, fimia tibi tniaqae 
successoribaB et Ulibata eansistant. Tn quibna iata proprii:« duximiia 
nominibus annotanda: (rrangiani in T.olih<>wire, prangiara in Cusoe 
cum Omnibus eanun appoodicüs et dccimatiouibuü, quinque mansoa in Ro- 
atewiee, moUndiniriB emn aqua dacorsa; portionem quoque ailre 
a prafbto fialra nostro epiacopo vastro oanabio eollatam «k proprUa tanniiua 
daai^ataiD vobia nicfaüo minus roboFamoa; ttBom piseationis seu aliurum 
consuetudinum in flu vi o Salf iuxta possossii<ncm vestri icnobii flurntia 
a predicto fxatre nostro episcopo vobi» donutuin ubtiquc alicuiuä contra- 
didaone tob habera decainimiis. üt aatem quietioa onuiipotaBti deo aef^ i 
Tiro poadtia, praaenti aeripto dudnoa inUbendiui, vt nvlliia elericna, nvUaa j 
laicuB infra tcrminos vestros venationibuH auJ^-at vacare aut nugis con- 
siniilibiis <ii rTatn darr. l)c« »'iuinius crgü . ut nulii omnino honiinum liceat 
preuoniiuutuni cenobium temere perturbure aut eiuH pOüMeüHiones auterre vel 
aUataa retaiiera, miaaere aut aliqniboa Teiationibna fttigare, aed omnia io- 
tagia coDsaiTentar eomm, pro qoomin gubernatione et snatentatione con- 
cn^sa funt usibus omnibus profutura, fuha iiiniirum Dioo'sani episcopi 
debita rcverentia. Si qua igitur in post+^runi t^ct Ifsiastica secularisve per- 
sona haue nostre constitutioniB pagiuam äcieus contra eam temere venire 
tenqttaTadk, aeenado terdoTe commoaita, nia vratnm anom ooQgrua aatia» 
fitetiona eomxarik, poiaatatia boDoriaqaa ani dignitate eareat reamqoa ae 

t 

1) y«ibMurt uu inriadleloae. 

I 

d 



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OLUCHZSITICK CBKCMIIBII CBU OW «AOMIIVKU DBS KJ.USTKUI. 



«8 



divmo iutlicio exiütere de peipetratu iniqnitoto eoglUMCat, et a sacratisHÜno 
oocpore ms nngnme del et demiui neetri Jeso ClaML aliem flat, «fa|iie in 
extniDo examine district«' ultitmi Hubiuceut. CunctiB aaten eidem loco ena 

iura SfTvaiiHIms sit pax domini n"-<tri .Ttsii Christi, (|u:ih'nus et liic fruftum 
boiu' ai tioiiis iit icipiaiit et apud tliätrictum iudictiu preiuia eterne pacia 
inveniaut. Amen. Amen. Amen. 

(L. sign, symb.) (Ii< M.) 

Ego Innoeentiae cttholiee eceleeie epieeopns rabsonpeL 

t Ego Petrus curdinalie presbyter f Kgo Gregoriaa diacouus cardi- 
fitolo aancte SaaftODe snbeoripei. nulis sMuctorum Sergii et Bsc> 

chi i^ubücripeii. 

t Kgo Oerardns presbyter cardinip f Ego Guido diaeoniiB cudinilie 
Iis titolo aanete erncis in Hie- sancti Adriani BabacrtpeL 
rosolyma snbeoripaL 

t Grisogonua diaeontui cardiituli.s uancte 
Marie in portien enlweiipaL 

Data Borne per manum Aimerioi eanete Romane eeeleeie diaoe- 

nna et eancellariaa. Idibus Jannarii indictione I" 

inoarnationis dominice anno M". C". XXX. Vfl, pontifieatns 

« 

domiai Innoctiiti i ]>a]K- II anno VIIF. 

AnKcbiinjft Lst «Im BleiKiogel dt'« PapHt^K Innoi-«nz II. mit der Aofachrift der 
einen Seite: 8|anotn8] Pa[ala*]. S[»nctaH] Pe[traa] Ober im 
Kifia der Apost.l zu bddm Seitoa dca Kraue«, der andmn: !■■«• 
eeatias |>[aii>l»J' II. 



2. 

1 i 4 O. 

üto Biaebof tob Nanmban? bi^riehtet tob der Htiftuay Kloitm zu 8e1iBi511«n nnd 

ron iler Kitiflllirang der Ci»t'T/ii iistTiiiriiirlif aus \V al k <mi r i ■! in iiax.irlli<' . bostati^rt di-n 
von ihm abj^eiH'hloitiMden 'l'aiiM hn rlra>f . na<'h ili-ni liii st lin ii statt iI.t KlosUTsliiU«: bei 
Schnißllen dio Ofgfiid an dor I'orta xugewienen erhalt*'!) mit diii Wirthiu'baft«bafm 
Lochwia und Caiene. dem beaachbarten Wald, einer Mübl« nit dem Hllhlgrabaa 
teaetbea end der Piaeberei in der Saale, erkennt fBr dob «nd.aefaia fhiAMg» tt» 
TerpfliehtODg an dM K1n»tprarcal allmiihli(;h zu vergrOBiern und bcKtimmt die 
Orensaa denelben. (Nach einem Faciumile de« Oijgfaudi im Königl. iiüchaiechcn 

HaoptetaataareUr n Dwaiin,) 

In nomine sanote et indi?idne trinitatia üto dirina 
farente elementia Nnemborgensia epiaoopna. Cum omni aagaei- 



I 64 BBSTBR ABSCUMTT. JtKU.AOB I. 



täte et iuduätria eturue \it«; glorium (lUtTfiL' l-i Jiviue uoljiä gratie largi- 
totem condliare omni modo oporteat, oulla nobU ad hee oUaueuda compendio- 
8$or wn directior patct via , quain si oflicii nostri debitom exaequentes religio- 
nem in ni>stni Jiocosi Jilat^irc et n lit,noM<riiin utilit;itil)us et lonimodia in 
pOsttTum jirospiccre pastorali sullii ituiliiic >tiiiic;iiiiu.^. ut , quinl per ims non 
possumus, tH>rum apud dt^uiii iiit i ili» ei procibuü ulttiiiouiuu». £a pr<>pu*r uui- 

I venia dulati fldeUlma tem presentibas qnam ftituria manifesbim cese rolamiia, 
qnod illttstris vir comes Bruno, eonaanguineuä noater, cnm volantate 
pt consciisu hcrcdum i^unruni i n 1 o c o , i|ui liicitnr Z in« o 1 n f . o c n o h i u m 
fundans et religiosa« inibi iMTSouas coUocans de lieitditate 
Bua, quam amplam ralde possidebat, adco lociun illum ditavit et 
dotovit, ut terciam forme partem pagi, qoi Plisne nunenpator, 
eidem cenobio donatione legitima HollL>m)iuit«<r delegaret Temm 
cum procoHsu tompoiis religio inibi clauilicaret, vi ip-f iam in 

I extremis ageret, couvocatis uobis, quod p«r w6 iuiplere uou putuit, 
nobia eoiuangainitotiB intnita implendom oommisit, ut videGeet a pre- 
dicto looo peraonis inutilibna et a clanatrali diaelplina exhorbi» 
tnntibua remotia Cyatercienaia ordinis monachos, qui iam tunc 
per imiversas provincias religiöse converwitioiiis et \m\c opinionif oilurf llo- 
rere ceperaut, in codem ceuobiu cullocarcinus. Nim vero tantam 
tanti viii derotioDem cum admiratione intuentes prompui, ot decuit, akeritote 
petidODem eins et dedderinm elTectni mandpare deorevimuB, et enm poat 
obitum eins a Walkenriet Cystcrcicnsis ordinis cenobio post 
multum, quem pro hac ca«sa sustinuimus, laborcm monachorum con- 
ventum et abbatem impctrantes in locu ZmuolnuDsi cos collo- 
easaemua, ip^^ique per annoa aliquot ibidem babitaaaeui, risum 
est eis« quod locoa idem propter barbarerum Ticinitatem, prave- 
rum pcrsccutionem ipninaque loei difficultatem eonim conversa- 
tioni non congrucrct, prciijinp quod propti-r guntis barbarieni pau- 
cis vel nullis ad convcr^iioiieiu veuientiLuä Huccessiouom ibi 
religio noo habere! Froinde noa de oonnlio et voluutate gloriosi regia 
Cunradi «t prindpum dmnlque fratrum aoetromm Nnembeigendam cano- 
nicortim Portousem locum cnm omnibus appendicüs Huis cuUi!; et incul- 

' tiä, viiä et inviis , ]>ralis et iia^ bniH eis contulimUH eo tenore, ut 
Zfflolnensis locus cuiu äuis appeudicüs iuri nostro successorumque 
Doetronun cedat pro eodem Portenai loeo, quem aie nominandnm 
ei domini Innocentii pape prlTilegio eisdem fratribua dato 





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accepimaa, eniw anekoritato idem coneambiam confinnatiiT. Et quia longa 
anqdiaraB at W^mimm mal possesi^ioues predicti Zmuolnensii! loci quam he«, 

quas in coiif';im1iii foiitritrtu Portonsi ci'cli'sit' «■nntulimus . iustiria exi- 
geate decreviiuuä. ut et uuü et omues uoätri ducci'üüüreti modis cougruia 
flk oportono tempore do poaaoaaionibna oecleaio et bonia epiacopa* 
taa nostri ida« etdaaqnain eontradietioiie son probibitione, qnod aninaa 
factnm est, Portensi ccelesie suppN^re Hmper in posterum stadeap j 
mus. Sane (]uia prciiiitnm Znuiiilnpnsi' rcnohium in lihera proprictate | 
a libero couHtructum hümino ouuiimoda libertute vigebat, eaudem in ■ 
onmibiia libortatatn oepedlcto Portenai craobio indolsimiia preeaTootea, na 
qoia prindpiUD rel anooeBSOnun noatronim inria qnippiam in eia toI eomm 
pOftSPHstionihus in postt>rum sihi vontlican't eisrnif <^'ra Vinnen quodcunquo infenrot, 
cum etiam t itus orilo <\v s 1 1' r r i c n s i n aurturitate et privilt'^ii.s aposti^licorum 
spcciali gauiUat übertäte. PoHscHsiunes vero Monaäterii Portensis 
bfl« aunt: grangia Locbwis, grangia Cnaene eun omnibaa appandioiia 
dedmiaqaa ipsanim. adiaeana ailva propriis tenninia dcalgoata longitndina 
vi ilt'l ic !• f a torrente ultra Cokolovc us(|in> ad antiquum affgc- 
rem A lili'iil>urg<Misiuni, porro latitudine ab ipso c<'nobio usiiue | 
ad terminos Uollandcusium, molendinnm cum aque dccursu et 
aUeo ipaina, nana piaoationntn bou aliamm eonauotudinom in floTio 
Sala, aed et toiminuH meridianam raapiciena plagam a prefato 
alvpii ultra suporcili um nio n ti s <ippo s i t i so e x t p n d it ot ii H(| ue 
ad si'initam, qup Holla iKi^nsiuni dicitur, perveuit. Si qua igitor 
bona per successores nostros seu per quoslibet fidelea iwte oblata prediete 
eodesie et eollata (taerint, toI qoe ipd fhitrea inato tytnio et bona fide oon- 
qnineriot, ofiieü nostri anct«ritatp noe eis confirmainos. diatinote per eccleria^ 
stic*' «^cnsufp Ht-veritatem et divini iuilieii aiumadversionom prohibentp'*, no 
qua iu posterum ecclesiastica secuUirisve persona aepe dictos fratres per vio- 
lentiam vel qoamlibet inioriam andeat impetere vel bnic noatre conatitatioiii 
qnottbat malignttatia genere eontraire. TJt igitnr bee rate et ineonrolaa 
pcrmaneant, preseiili'in cx'mdr pairinam conscribi fecimus. qnam si^nllo nostfO 
sitrmitam ydoneoruni ti'stium suli-triptiime eoriiniuuivinius. quorum nomina 
hec sunt: Keinbardus cpiscopus Mer.seburgeusis, V'ulvmarus 
abbaa Maraebnrgenaia, Bertoldaa prepositaa Nnemborgenaia, 
Theoderiena deeanna, Hoinricna aeolaaticna et eeteri eana- 
niai Nuemburgenses, üto prepositus Cicensis, Bermarus deca- 
naa, Hartmanoaa, Heinricas, Sifridas, ceteri canonici Üicea- 

. _ . ^ 

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■»« tMctamt. mura i. 



8«8, GerangnB »bbas BoosaTienaia, Beinoldm abbas Naembar- 

gensis, Lupoldus prppositus Lusnicpnsis. T?u r c ha flu^ prep«- 
situ« N u f m b u r <• II s i s ; 1 a y c i : l' u u r a il u s m u r i' h i o , ( » 1 1 <> in a r c h i o 
filiuä eius, Heiurious comes fruter pro vincialis, Luof de 
Kimbnrg, Reiiihardas de Bobelui, Herniftnnns sdTocfttna de 
Salek; miBisteriftles: Martinus, HeinrieiiB, Gnmpertus et «Iii 
quam {dturet^ tam Hciin quam iayci. Datum anno dominiee inearna- 
tionia M'. C XL. indictione tercia. 

Ob d&s Siegel tlr« liittchutn l'tu urhalUin ist, liuuil aicli aus <lvni Facaiaila 

■idit endMn. 

X 

il40. 

KiNiig Conrad U beititigt d«n Tanadivertn«. nah «ckiieB Biaduf Uto von Maa»- 

htuK dm CürtendeiuwrUoater tn Sdimallen «tett der Uabeiiireii BtftHe daa OeWet an 

der Porta luuowitsfn hat, mit iliT V<'r|>tliohtniii.' Tiir •!! -ivn uml ino Niu'hMijer, 
dafincUx' alliuählich zu veri^röHsern . U.s c« tlcm frülu-n'n Kl^stcriTsitz jrk-ii'likiimc, 
acbtnkt dem Kloster lu^leifh den Wald Nuen hegen Qnd Terbiet^t daKsclbf in »vinero 
Bcaito IB atarcD. (Nacb doem Facsünilc de* OrixiDila im Köngl. SüchMochui Haopt- 

atntaarehiT m Drcadea.) 

In nomine aanete et individne trinitatia Caonradna 

divina favente dementia Komanoram rex aeeandaa. Ad rega» 
lern ]>ertinet pnividt-ntiani fiili-Iiuni Christi maxiiiK-iiuc spiritualium utilitati» 
bus divin« remuueraüüuiH iutuitu pruspictT«* ft tarn (lerHDnaä quaui poüses- 
siones eonun regalibm atatatis contra inproboram violentias in posternm 
oonmuiniTe. Univerais proinde Chriati fidelibus tarn preBentibna qnam Aitnria 
notum esse rolnmna, qnod nos Pertenso cenobittitt eam omnibns poa- 
Bt'ssionifiuH suis sub nostn» dffpiisionis Hciitiim surJcipicnt<>s roncambium 
iliud, quod u vfiierubili L'otone, Nuouburgcuäi epi.>i'opü, de luco Zmuol- 
nensl atqae Porienai eeodlio et Toluntnte noetra fiietani est, ratomeaee 
deceniinraa, ita niminm, nt tarn ipae qoam omnes aaeeeasoraa ad frairi- 
bus do Porta, qui pro majjnis« modica in concambio snacepe- 
runt, de posses sin riihu.s ppiscopatus. (|Uod minus furtum nst. 
singuli, flicut statutum uät, »ine cuiusquam contradictione »tuduaut äup- 
plere, qne oaqne bonia Zmnolnenaibna videantor eqnalia raeepiaae. 
Preterea pro remedio anime noatre nec non et parentnm noatromra eedene 
de Porta et fratribus deo inibi famulantibus silvam quandam Nucnbefren 
nuocupatam a rivulo Lax dicto ad alium hvolum (Jrunpacb uaque ad 




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super iorem stratam duterminute conc«säimuä et in pru|irietatem dona- 
fimu com omni videlievt ntiUtate, qae rd preMBtialHer vel in ftitnro iU- 
dem pioTcnire potest*) Ho« siqaideai ob iDterT«otiini AIb«rti renera- 

bflis abbatis fpcimus. <jui tunc temporiH eandcm rexit ciclesiam. Ct 
autcm hrc nostrt- i'unstitutiuiiin et donationis prciM-pti tirma et iiieciivulfia 
p^rmaneaut. hanc cartaiii indu icrM et uigilli luiHtri inpresäione iu&simofl 
inaigiinri, moaqiiie pn^ria, nt infira apparet, eorroboiavlnraa. 8i quis antem, 
qnod lArit, bec noabra pncepta violaro prcsumpnerit, quinquaginte libraa 
anri purissinii compOBafc, quarum partfiii diniiiliani canKTP nustiv. rfliquara 
vero proiiict*' »Mxlesie persohat. Huic ctiaiii iiustn- (Iiniatioiu •) te^tes idoiu^ns 
adbibuimus. quoruni noiniiia hec sunt: Albertus M oguntinus urchi- 
«piieopos, Albero TreTerensis episcopas, apostolice sedis 
legatas, Albero L< o'li< i ii.^is i piseopas, StepbaDOS Meten- 
sis ppiscopu«. H f r 11 1: ;i r li II s I' a t Ii f r h ru n n <> n s i s opi^sonpus. Si^p- 
fridus Spirensiü episcopus. l'odo X ueii l»u rgt'ii si s cpiscopuH, 
Bucco Wormaciensia episcopu», Udo Osnabruggensis epiaco- 
pnt, Fridriena dnx SaeYoram et Alaacie, Albertua das Saxo- 
nie, Hermannus inarchio, Willehelmaa Palatinos comes, Lao- 
dewicas provincialis comes Thnringie et alii qnam. plan». 

Signum domin i Conradi Homano- _ 

r u III r 0 i » 8 e c u n d i. ' 

Ego Arnoldus caneellarias viee 
Adelberti Mognntini arebiean» (Li 8») 

eellarii reoegnoTL 

Anno dominice i n <• a r i» a t i o n i s M. C. XL. indiction»* TU 
regnantc ("uonrado Homaiiorum rege II. anno vero regoi 
eins II. l);it;i apiil Wormaeiam in Cliristo feliciUT. Amen. 

.Xngchuugt ut «Im Wadunicgcl Konig ('unraUs iiüt der Umschrift: Ouun- 
radai dei f ratia Bomanoraia r«i IL 

1) Der Wald Nuouhcgen, in der ontcn abgedrucku-n rrkunde Iuiimviiz de» II 

vrn JahM 1M1 Va«reh«f • geaaaat, iar aaf dar Flaae amfil das Doriin hp»t*. 

DfT Bnrh I. n 7 , \i't/> lossi- ijonrinnt . i>ntis|iriiipt unweit diosm Tiorfpn; drr Ttach <^rnn- 
pach ist nicLt raebr uatbiuweiHcn. Die- Obvrc Land gtraüse, die hier genannt i^t, 
tat nabwnlirinlfcifc dia StniM. di> rtn Wiaka Bbar Battatedt naik Weinar fllhit 
{Wtiff, Chron. I, !*'!. t:iO. /'.TV 

2) Verbeaacrt au4 duaatione. 



KMTBH ABIMJUKITT. BKILAO* I. 



4. 

11 il. IH. MjktZ. 

i Pupat Innoecns II Iwutätigt dem Kloater >ur Pforte den Bi-aiU der ibm vom Biscbof 

I ü«t« vm VtanAmg wg OT r l Me nw i CMter irie «adi de* WaMm Il««|t«bege. dar Wiith- 
•chanaböTc Wicou^e und Wi«g«r»fc»> ciNW B«f«« md fliebea H&naer ia dar SMt 

I NBaiiiburtr. beKUiii)^ einen AttBlaiiBcli von <3randalQr1ton . den du Kl(Mt«r mit !{«{• 

; nalil Abt zu St. (li'H^r bei Nantiiliur^' > :n;^'< :,'.iiiiriii i~t. «jhrt »iciiirti IIm'ii für ine 

Uüter Freiheit von allt-n Zehulcn und »ichcrt t^v^vu KinKril'lv der t>iiich6r- 
liehen Oewalt. (Nach dem Origbud Im AicUv der Ludeaedmte Pforte.) 

! InnoeentiaB epiieopos, serTiis servomu dei. dilectis filiia 

Alberto, abbat! nonast«rii sanet« Marie de Porta, eiusque 

■ fr at ribti s t am p res cn t i Im s q II ;i III fu t u ris r »'i: n 1 a r i t e r s u 1» s t i t u - j 
enili8 in piTiictuiini. Apostolici nKtiicrainiiiis tlcinciitic cimvcnit ri'lisjio- j 
Bos diligcr« et coruni loca pia protoctione tnuiiire: digiiuin nain«|ue et hone- 
atati conveniens esse cognoscitar, vt. qvi ad eecleeianun r^rimen aeanmpla 
' auniQs. ea» et a pravomm hominum netpiitia tiii'aiinir et apostolice wdia 
patrncinio r-iM^aimis. Ka pro]tti'r, ililct ti in i!i«Tiiiiiit filii. vi-^itris iiistis postula- 
' tionibus rlciniMiti'r aiiiitiimus . et prctatuiu monaHteriuni . in quo divino . j 
j mancipaii estis ob»«quio, mh beati Petri et nostra protectionc suscipirous, 
I et preaeatia aeripti prirflegio contmanimna, iaprimia siqaidem atatnentes, 
' at ordo monafiticas secundum beati Benedict! re^^ilam et inatitntionein fra- 
trum Ci^tiTticnsium perpetnis ilti tomjioril'us itiviiil:iliiIit.T ronservetur. Pre- 
I tt'reu 4uaHcumi|ue possessiouett. «lui-i unique bimu idem monasteriam inpre- 
aentianiiD inste et canoBiee possidet, aut in fotunun eooeesaione pontifieam, 
laigitione regnm rel principum, oblatione Sdeliam seo aliis inatia raodn deo 
propitio potent adipisci. Anna Tobis vestri»qne auceessKrihus et illibata per- ! 
manoant. in i|iiiliU'^ lifc propriis «luximus expriineiida vnoabiilis : loriira 
videlic«t ipäuiti cum aJiacente silva, sicut a fratre iio^itrn Uotone, 
NoenibnrgenBi episcopo, certia terminis vobia est deaignata, graugiam 
in Lohwixe eum suis appendicüa, grangiam ia Coaae com appen^ 
cüa suis, pisr ationein in flnTio Sale infra termino^ vostros. in Vinne 
nemus. (iuimI iliritur Niiepeliepe. mm aaia adiaiiMitilms silvis a ninntfl 
videlicet, «{ui liisberc') dkitur, usque ad babi tat ionein tratrum/) 

1) her licrK HiMberc am Walde Naegeheffe iat Bidit mehr naehnweiMB. Heber 
I dieaen Wald »ifhe Anm. I. tu Utk. S. 

2) Unter habitationem fratrnm iat «io Wirtbscbaftabof der Ctater* 

! sleaaerbrader tob Pforte sa ventebeB. ' 

I 

^«^ . . . ^" 



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08 



sicut a kariüäimo tiiio noutro CuoiiraUo, iliuHtri Koiuauurum rege, vobis 
conoessom est ei wripto toö firmatom, grangiftu Wieouge, grfto- 
giam in WiBgeraba^) cum molendino et adiMenti nemore, io 

Kuembnrgpiisi rivitato cnriam et ^<'')ltlMn alia>< «lomos cum ipso 
fttinlo et iN'ti'ris suis ii|>]M'iiiii(iis. ('onoainhiuni vt>ni, quoii iiitcr vos et 
liainaMuni. abhateiu Saiicti Geurgii iu Nuenihurc, de terra 
vestra, qua eidem abbatie adiaeet, et alia grangiaper prefatam 
epiflcopnm veatro aaseiiaa rationabiliter faetnm est, ratam et inooDTol- 
suni manere censemus. Sane laboruiii vestrorum. qooa propriis ma- 
uibuH aut sumptibus colilU, »ive <le nutiiiii«<uti> ve-tntruiii animalium nullus 
omnino clericus vel laicus decuma^^ u \obis exigere preüumat. 
Decendmas etgfi, xA nalli episcopo nee alieni omnine honunain lieeat 
contra ordinis Teatri inatituta novi aliquid vobia iodneere, 
aut loca vestra tcmm- jterturbare . si\e ]M«s-'i'ssi<iiii'> vt--tras auferre, rctin.'re, 
nibuere. »eu quibu^libet tnolestiis fatigare; Kcd uiuuiu integra cotuieiveutur 
eonim, pro quorum guberoatione et sustentatione coacesüa aont, vaSbm ovam- 
modis proflitara. Si qua igttur in Aitonun eceleriaatiea seenlariave persona, 
baae nostre mustitutionia paginam sciens, contra eam tetnere venire tein]>ta- 
verit. secundi» tcrfiövp ortinnionifa , si ii«n satisfartione congriiii em<'n'lii\ crit, 
potestutis lioiK>ri!>que sui diguitute careat reainque He diviiiu iudiciu cxi.ster« 
de perpetrata iiiiquitate cogiioscat, eta saeratissimo corpore ac aaogoine dei et 
doniai redemptoria nostri Jesu Chriati alieaa fiat, atque in extremo examiae 
districte ultioni imlnaGeaL Cunctid autem eidem looo iusta serrantibaa rft pax 
domini n<»stri Jesu Christi <|uatenus et hic fiructum boiic ai tionis percipiant et 
apud di«iri(-tuiii i)i<!i< nn |ir)-iiiia ekTne paots inveuiiuit. Ariii-ii Amun Amen. 

(L. sign, symb.) iL. M.) 

Ego InnaceDtins eatboliee eeelesie e]Mscopus sobaeripaL 

t Ego Gregor ins diaeonos 

cardinalis svanctoniin Sergii 
et Baccbi siil)si'ii|>si. 

t Ego Alberieas Hostien- f Hgo Otto diacuuus i-ardlualis 
ai» epiaeopiu snbaeripaL; saoda Oeorgii ad Tolam 

aarenm subacripaL 

1) Die WirtJ)M-)iiiftsliule Wicong« ond WlRf^eraba ninil uiclit iiit^lir naclizaweiMii, 
l^gen indeiMa mhncheiaUch auf der Finne wie der Wald Macgebege. Dicii« G fiter 
des Ktostsn sind adu» nHadm 1180 and 1280 gegen «nden amgetaiueht worden and 
«wa Kloatsr alig«itoinm«a {Wolf, Ckrm. I, 8t. 97.). 



t Ego Guidu sandte Ro- f Ego Stephanus Pre- 
mane ecclesie indig- nestinus episcopus sab- 
mv necfdM nÜMcripa. soiipfiL 

f Bgo Raintriis {trMbjter eardinalis titulo aancte Prisce snbscripsi. 
f Ef^o Stantitis prpsl>\-t<'r eardinalis titulo »ancte Savine sabscripsL 
t ligü Goczü presb}'t«r caidiiialis titulo aaocte Cecilie 8ub8crip«L 
t Vro Tliomai fnsbyter eudinaliB ütelo HUMste Teatine mtoajiwL 
t Ego Hnbaldns pTesbyter caidimliB latalo nnete Praz«diB mlMaipai 

Data lUtteri.s por manus Gerardi sancte Romane ecclosie presby- 
teri eardinalis et bibliotbecarii XY Kalmdas Apriles incarna* 
tionis dominlee anno M* C* XL l, pontificatna vero domiai 
Innoeontii II pspo anno xfiL 

Angcb&iigt iat da« Bleiifcgvl dei Paiwtc* Innoceu II mit der AnüMkrift 
der «iiMi 8«ito: 8(as«t«t) Pa(iiU«] SLaaetaa] Pe((r«i] Ober dm 
K»|iAn dar Apaatai an baidaa Bailoa daa KraoaM, dir aadcna: lana- 
eaatiaa v[a)p[a]. II. 



..^ 



Digiiizeü by GoCigLe 



■loun» miuanni 



ni HnMUTABiai romm 



71 



Beilage Ii. 

Exordinm monasterii Portensis im Diploma- 
tarinm Portense, 

iwtoolMk 1274 Ub 1280 TOB Abte Theod«rioli iw Fflnte. 

1. Exordluxn monaalerü Portenais. 

Uiiivert<itaU fidelium consUre Tolumus, quod eones quidain BmBO 
nomine de illuotri proMUpia noniiMi trahctis, oum aniplHs haberet po9- 
aessiones et molta predia, sed soboles auporsteo nou esset ei aliqna, 
eun eooMDM jm axoria me, qoe Will» voeabttar, aliommqae bereduD 
nMHnUB cenobium quoddam in loco, qui didtur Zniolne, pro anime hue 
nmedio fundans de hereditat« sm, quam inihi pog^idebat, in tantum ülud 
ditavit et dutavit. ut terciam ferme partem pagi, qui I'iiitne aun- 
eapator, eidem ceoohio libera donattou confeirret, eongr egationem 
•anctin» o II i n 1 i n III ail <i rsifriiliiin dt-o in <'u i'ulloi'ans. Sorl proicilpiite 
tempore vum rebus minus proaporc succedeatibus iam ad defeo- 
tmn eoBTentus ille t»Bd«r« Ineiperet, conunflokato tdeHnai «miiMo 
nigroa monacbos, qvi aecnndom regulam beati Beaedieti ibidem de« 
deservirent. sub.-itituit. Quibus eüemjilo precedfntiuni. nescio quo 
infortunio, paulatim dcficieutibus, cum taui iu spiritualibas 
qBam in temporalibae nnllam proeperitatia aoeeeaaiini habe- 
r«Bt, ad tantam raritatem personarum redactBB eat eorum 
convent us. ut q uu t u r dunitaxat ni u n ;n li i s et abbat*' «upprstitibus 
iam locus desütui videretur. Cuusiderau» ttuque pretatus cumes, effectum 
■nUam votia enia Teapondara, aed nagia in eontnriwn «den, Be taaieB 
penitus fraudaretur desidttio, qaod de cetu fidelium conceperat oongregando, 
cum iam in extremis pomtna (fnvi laboraret infirmitAte, dominus Udo 
Nuenburgenaia episcopus, consangaineaa suus, vocatua ab 
•0 per nontiiim aibit, ooi nitar dnkia, qm nmtap habobrat, mlloqaiB 



attentius et tideliter comiiiUit. ut ad cultum domini eervitii ampliandum 
CjBt«r«i«aiia oHinii niAiiachoH, quorum religiosa conver- 
sfttia iaaa andtque terratum «pinioais odore ftagrabat, in 

Zmnliipiisi acdMift reiiiolis ItK>ll;n■)li^ . ijiii nilliuc supHrfin-nint , i n] Im-i! rd. 
Cum ma^a devotione haue curaiu sibi iniungcnii, ut, quod iii]>eilieiite iutir* 
nltate \[>ae iiuplei« BOB vakrol, hoc intuitn propinquitatis ipse implendniu 
üusi'iiieret, habens intniin anb protectiook aoe munimine pronomüuitam 
Zill olncns Pill loi'um cum Omnibus povst'ssionilius suis, (jua- 
rum etumnium niille iuau»o» ot cciitum fuiüjte nullus fid«liiun dubt« , 
tan pemitUtiir, annuit pdotifM Tolnntati eomttia, et anifcraa, qw aibi in- 
iniete Hieran I . lurtiiruni s>- x|Mi|i<>ii>lit. RvalutU «iqaidem aliquot*) dkmm 
»pariis. prel'atu comite lit'bituin carnis eisolvente . opisi'opus 
oinui dilatiuuu iiopito ad Zmoluouäem prof«ctas locuui. amutis 
monaebia, omnan ornatnm tnlit de eeeleaia, vidalicet librea, 
calioe», preparamenta, priviloj^ia iiuo imu reliquias, et cum | 
aumma veueratione apud ecclesiam suum Zycenaem hec omnia 
oollocavit reeoadenda. £a alqnideni tempeatate accidit, ut trans- 
IsUo beati Gothehardi in Hyldiabem eelebrata leaga lateqoa 
diTOlgarotur. f'uiu-' nittniii-' nnvitatf i'xcitatus r ]i i s co p n U'l jufilii'tum 
locvin Hyldesbementiem veneratiuuiä causa cum vicudomuo Hart- 
nanno est profectua, «t in ipso itinen apud Walkenridenae oano- 
bium honeatisHime angceptus, <um de reli^one oornm plnrimUk 
dplcrtarctur . vidfus (ipiirtunil;!l<'m ails iMii-s.- . ut i'flVi tui iiiain-ipuri^t . i|U<"! 
[prujcumiti in exUcmo pusitu pi oiin^erat , acot'.s.sit c(>iili*it'uti'r a<l pairem 
monaaterii Heinrleum com magna devodone aupplieana, nt ad j 
tranAplantaiiilum in dyoceai aua novo i-ungregatiouia examen 
alifjUits de fratrum suorum colIp};;io tlvti na rrt serum. Kxan- 
liitUJ^ it4i4ue pro 8ua reverpuüu epMoopU!?, cuiu pcracto itinere Nuen- 
burg redirat. eoDTOcatia fratribna loia eanonieia anper hee verbo 
i;ün!iult"s halmit. Quibus unanitnitcr fun s cn t i e n t ihu s ilcnuo reviT- 
auB Walkeuredo impetratuni monacliorum couventum a«cum ' 
dednxit et in Zmelaenai eeeleaia eelleeavit Fachun eat antaa, < 
com per aliqnet aanoa ibi dagerant, non tarnen aine gravi parturbatione i 
barbarernm et Tieinamm gentium, eoee SluTna qnidfem prepo- • 

I) Vielleicht viTwhrieU'B fdr (mgtaU&l. 
▼«ihwiwrt «u ali^aod. 



Üigitized by 



» ^ 

I BOtBoni iKW*tnui wmiiwm im tmomAitaam km ihm. TS | 



teoB et ilivt'i« qucndam ooßnatum snum nohilein. qui defuiu-tus fuerat, . 
in Zmoluensi ecclesia invitig fratribus ttepulture lraUi<lit. 
Qood cam ibbtti domam revertenti flünet insinaitoin , pro m, qood 

I anathemutis vinclo innod»t«a «s«« ferehatnr, eiectum de 

mausoleo foras asportari inssii Suppr qno farto plurimum indi- i 
gnatus Slavus aoceptain corporis glebam') i-oucitu:» retulit intern- I 
paate Boetis süentio p«r f«iie8trtm inioiena*) «colasia, «imioiiMiiie ' 
delwchatU!) abliatf-in, «)ui f-nti' tum' latuerat. sollirite perquirit. ut 
ipsuiu tamquam auctorm eß9»ü cadavorb cnideli auimadversion« punirot, 
MD tIU itrifatanu. ahre luntiQato aliqno mambro 

I Qmd plunP Recedente tyranno nil pereanetati abbaa et fratrea epi- 

' scopumadeuntquprolani suain :ipu<l i'iiin >I c p n si t u ri , sicut soplus 
I facere cousueTeraut, utpute in meJio natiouis prave ft prr- 
I T«rB« conatitati. Quonmi petieio hec erat, at remrandi ad propriiun 
I domum WalkenredenBem eis reiaxaret facultatem. Quod quidem in- 
vitus fsK'fr»' üciiuif-vit. iit> in <il>iiri>briu ni <'t suUsunnutiniii'tn dincto 
I vert«retur populo prv eo, quod ab inportuna hostium i nft>»tatioue 
I ineri anoa non ponet ünd« attenUua «os adm«nct« eunrit, vk loenm 
j aliquem iuri sihi ;mI I i n >' ntein gollicite perquirorent, ibi bar- 
I barie gonti» dcclinata in quicta consfsiterciit possossioBa. 
Placuit verbuni hoc abbati et fratribus, acceptiüque ab epiücopo dn- 
ctoribna loea qvedam «piacopatna eirevevntea eoDtamplaban- 
I tur; spd fiprabati^ sin<;ulis sivf priipt>'r storilitatom terrr sive propter 
I evideDtera aliquam caiuam, taudeni occupaut«s locuui, ubi nunc Porten- | 

aia Sita «at eeelaaia, eireitarL manaoa culte terra continentem 
I approbabant Cnlua lod aitnm ut intelledt epiacopnB, quod eamplaceret 
frfitribu>i. i'ommutBtione quadam per ronraml'iii in f;ir*:i »Mimlom 
locum et naniia, quod adiacebat, cum omnibus appeudiciis suis ple- 
oaria libertate ipaia firatribos confarebat aoper addena etiam evrtea 
qaasdam ot hospitale beate Marie in Nnanborg, ita »ane, nt 
pro difltia bonis Zmolnenais locua cum onmibna attiaeutüa suia tarn 

I 1) Corporia glebam beil«at«i hier nicht ein Stück de« Leichaanu, aonderB 

„Rraiekoll« L«il>e>, Brdenleib" md ahat daa althoeMeatMlM Wort Hcki- 

iiam». niittollirrli.1. lirlmaiin' . iiohIph ImI. Ii iohnaiii naili , iln« i-lK«lltlicb Laibta- 
kleid. LcibcBhülle Uiriiliittt i.Sehade, Atlileulsch. Worlerb. S. S6S). 
9 TarbeMOTt au iaitlCBt. 

^ . . .. « 

iO 



74 



81 bi quam saccensoribuH suis perpetuo iure cederet. Vcnun, quia 
maioris precii et uumeri eraul posHemtiones Zmolnensis loci 
quam Portensis, inalicia exigente «t ctpitiilo flOBMotieote decretam boc 

8tatui< . iit I ;un ipse quum >iin rc ^sm r c s Mii de bfMiis ecdesie ibl6 
i'uitis<|Liam t'rmtrailictintic in recompeii^tationetn l'ortensi ecclesie 
supplere Semper iu postemm onrareot, dooee boni« Zmolnenäbsa 
Tidwnentar eqnali» neepiaw. 



L... 



S, Uolior i\\p Al>l;(--r-uii;^szoil und den \'i'i-f;i.K!^<'r do."^ Diplo- 
maUu'iutn Poitciieic und dr» klxortüuiii moiiuätcrii 

Porlensis. 

üm in dmlen. vwn wem aad waao du Rxordion Portene ■bgefiuwt M, hmt ■■■■ 
4n Aofang il<>r Einleitnng tum DililmnitariBn »*■ A«g* n ftwnm . ii» iaa Exordion 

T«irlierf(«^l>t' F><'r«'-Il»» lanU-t: 

Cum animadTerterem, qnuD phuinui fratm huiw Portensi« luaoaitmi de 
pradiia «i«id«in immMterii perieolmie nimhrai lurnorare. aneearrendaai ateomam- 

leoiltim Im i I- i'nrum iVi"r.inti.' f.ir \ i . 1 1 m a v i . nuixiiin- ut .'a-I'^m pr^Nlia '\\>M» 
iaiioU'iici.'ri'nt, vt, uuu Dücin.-iitjiii fxi^frcl, rutj»nviu itultcoi ijualviiicuin<iU« ilc eisdcm rvd- 
dafa aaaMiit, «t ut stjam acfa« poiMBl. qaibu aain|itilMU, <|«a ■a to wta qvntg^ 
Uborr prcdeceMornm iMMrtrornm sint \y» prcdla ron<|aiKita, u( r-t hi>r «altea 
li(;aiit, qaanta Tigilontia ea. qnitp tain labnrinm» n>nqiii«ilii «mit, ii|>(>rt«at 
qaia, vt didt phOoiaplinii : 

mMoii min m < 4t rirtiu, qiuun querere, iwrU laeri." 

Ad predletoraia ittt.|ii.' )>r< -lioran aotiltcatiBiieni emniiMidiodorem fort «ian arbi* 
trataa aom, ut nmniu pririlpf^iuraia mnnimcnta in un<> Noluminc ci>n> 
iaripta in eonmani armario repanaatar, nt aie coUibet ca «circ volenti fAtcaat, 
qatat Ob poliMlmnn igmmuitic canaa fbit, qaod «adcm pririleffia aab diligaati 
avatodia. «ii-nt il-i-iiit. rrci.iiilitii v.il. tilil.iih <a I vcr«' n iii ji.it. Itiii( 

Wir Kiiirt: ,,ifh hi\\>v brinerkt, diUM die Klosterbrüder in Pforte sicli in bedrohljcber 
lIiivri^H-'iih' it ßlif-r liii; KloKti-rgStcr bcfiadaa," ixt an» von dicaca aclbiit eine Kennt- 
aia» baben. Ein« wiche konnte <r nar ana dm ürknadaa Obar djeielben acbSpfen. 
Diea« aber Mett der Abt anter «ormmetn Versebia««. m den dra Mftndien der Zutritt 

iddrt Ollm i»tahil. Si li ni hifrau« »'iri!'/ I''i1l'>ti, ilit-n iIit Schreiber jctii'r Wurti» kein 
gnrtlndkher lliinch war, Mudcm ein Abt de« Klosters. Wer «agt: „icb habe 
RCgtoabt jener üawtMeabelt der MAnebe aber Om KlaaterKater aUielfea ta nBaNn aad 
Imliv' TM (Ifiii Zwioki- ili' X-rf. rii- iii,' rin. H t'upiaUNMhea nnJ <lii' Nicilerlesranp li. sMilMn 
in Ueii allf;euii:iiieD Buclier^ehrunk UKcblvisscn," deoi MBaa sowohl die Verfügung Uber 
dia Vrkaadan, daa KbataartU*. natabaa via über dea Baekaraebraak and die 



Diyiiizeü by Gocgle 



nomrji 



75 



Bibliodiek dt» Kloateri. Dieae itnd aber nur dem Abte m. Kin Abi war aUo der 
YerfMitr dei DiplonatorUu, mnit 4it von 4er <ntw Umi geMkrtelMeB ütkua- 
<Ien ilt'K.^elbin r<'i<-hcn. Wer dwHlb« war. «ighbt licik aint te Bcattamag dir Ahfaa« 

«ungaicit (Ich ßtu'ht'i>. 

Li-piiittK mi'iiit, •l>T 'Mtiwua, in wekhem di« Aibeit «rster Hand bc>;<intu>n und 
koaoUauui aci. müchta im dam Zailnui iwiachn 1878 nnd 1880 n «etam aeiB {»tiukei' 
hmpm mu dem G^bitt »ftlwfadt • tmH^imrkAiir Ftmlmng, V, 4 , fl. 9i\, tndeni er an- 
nimmt, die ürkuii*!' iil« r Vilira vorn Ja]M 18M (Dl^. /""i «i nnih von dir . r.T. n 

Uaad eingetnuen. Aber nicht Uum die Haidacbrift dj«ii«r Urkunde wigt nnrerkennbare 
AtmMknagtn rm der erat» Hiad, «a Mit aa«h die rolli« üeberachrift. dk Aar arata 

Abuchrrilii-r nt-i r -'•ii-.i- i"i|o.ti fr.:', nnd in .1. n i.'i-t''r d^r riktiudvii iitier Vt-hra 
(Fol. 35a) (vhh um Kiid.' di.- üi II. d. ^l.lll•lld«^ L'rkutid.- viu IJ-i^. !;i,■llri^' pelit Wulf 
AH, daaa die I'rkuDd'Mi vim ■'r>i r llund niebt über <iu> l.jhr !L'7i> IiiiiaUH- 

gaktn, wd i«r«i Crkaadcn von VÜÖ «cboB ftm aplterer Hand berrtihren, nithin di« 
erst« Abfaviuntr de« Diplomatarlam 1890 rollendet Ktmenen ae^n inBaM 

(Cliron, r. lü'nnmT vi rliiilt »i<h ili<' Surli,- fidk'" 'id. rma.-i<. n. Id.' lf■t^tl n l'rkun- 

dtin von erster Hand sind vuin 16. Febmar 127!* [J-oi. 47b) und vun iil. Mai 1279 
{Fol. 4tm)t TOB einer apilrren Hand «ind adMw «ine Vitande von 1880 eine Aag»be de« 

Monat «ta„'. s i/V,/. JO») und eine v ini Ii. Juni l'J*' (Fol. JOni wieil.r vin oimr 
U'rcn IlaiHl. von der aoch die vnrbcr>:i Ii. ii.l.- IWund.' v.in IL'iit; luii li);. tia;,'in i,<t. Iidriliu 
folgt, daas der Abt, der da« ru|>ialliiir|i iinl. i;i*'. X- >n W<^rk voll, ndrti' r.wi»<!heB 
dam SL Hni 1878 «ad d«m End« dea Jabrea 12«0. In dieaer Zeit aber 
atand an der 8pito dea Khaleri mr Pforte Abt Theoderteb, der lehate Abt, der 
anerat in fin.T iTkunde rora 21. .\pril 1277 (/>i;Joiw. Ful. 4iU. Wolf, Chron. 
II, 300} nnd snletit in einer Urtnnde vom 15. Mai 1306 {IH^^tm. Fol. liib. 
Wtif, CkroN. n, JIC) erwähnt wird. Da der Vorirknger deaaelben Abt Reinhard 

zuletzt <rw»hnt vrird in .iniT Prkundo vi.ni 7. Miir.^ I'27( i /t/;./i.ji(. F<J. Hlh), 
wa kann Xht Dietrioh lu'in Amt frQhvKtvnH im Jutir.- 1271 a iig>' I r i .n luiii.'n. 
Er hat mithin daa Uiplomatarinni abgefamit in dem Zeitraum xwiHchen 
1874 and 1880 in doa arrtan Jahren aeintr AntavcrwaltBng, und innerhalb deaaelbca 
aneb dai Exordlnu Portenee gesclufeben , mit dem er den Anfing naebte ra eeinem 
t'ttliiiill.urhe. I)a^H Abt Tbi'oili'ricb in vrr!l,llIIli^»lM.l•.^;^r joBgeB Jahren wiii Amt 
antrat, ergiebt aich daraiu, daaa «r ca ein MeoBcia-iiolt^r fauig rerWBltet bat, daM ei 
ihai alebt an Bildang Mdte. lelgt die oben angwAhrte BmftuiK «nf dea Aiia«|itiidi 
di-< ridl<i«i'|i!ii n , dl - .r k. in Amt fdurnahin mit dt'm VurKiit-^, den H.nit/ d -^i KId- 
»Icr« zu «rliulti n uinl t\i ( .iritorn, l"viifrl di.r AlilnKHUn); d. s |ti|doiimtariuiii , dtw« er 
fbr die Hrwcit^Tunj; di « Kl<»<tiTl">it/i';< rrrii)t.'r>'i> Ii tbati^ gi^wcKi'n ist, ersieht man ana 
der Menge von Urlninden Ober Beaitierwerbnngen. die a«a der 2ait aainar Antavw^ 
waltsug heirthia. 



10» 



■MTB* AMCBMITT. BHLAOB m. 



Beilage III. 



Bruchstück eines latpinischeii (iediclites in 
Leuniuiächeu Versen 



die Qründaiig des Klosten aas der Mitte des fünfzehnten J(üurhiuidert«i 
einit neben einem CfemUde an einer Wand der Abtei befindüohi 



Ili>rtai'li Mfhn'ilit im (linniii <iii PorliiiH'- tciii .lalin' l>>t3. >MhdMB OT di* 
Gttichii'ht.' V.III il,T <irlliiiluti)t «li-K Kl'<--t<'r» <r/jiliU dat. /, /> 17: 

Kt lue«, quii« <le ftandatiuM MuhmUtü Smolnensi« comiiMinaimri, desuinto mnt 
partim ci m««v««ript«, partim ei *«r«ibnt L««iiiai* ia pariet« hortvli 

domini an fori H in Porta ilisi-r i i> t i n. übt ''ii«m tot» hi«t.. ria faiplatinni» 
«t interitos Octwini •lc|iicta i-itt, «cd (inlvcre iam obdacta ocnlu< (ogit. 
Bi Tersibaa aatCM, eaetaria vataatat« abaamtis. ki ctianuMua kctoii ^fanat 
ooBapieali 



("iliiu buii- Uctwi:iii, <|avm punt iiec«t uiiuw KboracbweiD, 

4)nm dma «caatw. raitc hie aaeat, Itle acaatw. 

Filin Oarbarfil wm virKo fnit MüiiiiiliR. 

Hi cl«u»train fimdant. «t ad haco Iura rungnu ujuodant. 

Kügltar HiDolna. tiniit vi ibi |.ii-a «anete. 

Et nun aacnta« in eis «tataant Monialea; 

niia Garbnrfria datvr hii auia virf» aodalia 

Ar A l.ii ;it ! H :i : lai'tatur 'ili hm- Cu in i t i Hna. 
i'uiii^uiJft )>uti'r bis, cuo^aadct aanctio quaevi«, 
Coagaadcat pfaeetca, eonitaadet «t aaieaa hnea. 
Poat AbbatiitMa luuritnr mmol rt <''<m\\\**tL. 
Sinolna i)i'|.ultnr.iin dat t\» aniiiui'- •|(i<n|ii<' <'araia4 
T'iii. \>«-Mi illi- |.. ri! , |i<Ti'ant «imul 't Moiiialt'«. 
Post Munachi stalunntar ibi iiaiMti Bvncdioti, 
Qai laa dun qvaennt, «loaa aant Chriati periersat 
Tum et iU pariere vir! <of(noniiie aigri. 



II I..-r 




Diyilizea by v^üOgle 



Sic ia hw bnai to wma 
At Abb»! 4«iKtna «ix 




Sir ri>m>-4 hii- nioritar sc in Sioolns sep^Itittf 

Manc caiii natix a<: runiu^e iimtunittlatia. 

Hte dtt solamen et requi<'iu V- ns. Amen. 

Deetaait Brnao, meecaMt K|>i«eojiu Udo, 

Qii mn derexit Wi^roa Oriaeoaqn« ra*«iit 

QuoH iluni (liK jit, «>li(i> iiiMiiiiiiii» U kit. 

t'am M (nurtnu-i videt et «ua ilila|>iilMi 



Bt arbcUt xnnAchiit «lUi dem ItOuill <li»<<r Venu*, ilao» in ihDea dvr i^röiista 
Thail dar fftosan laaohrift erbftUak iat, iadei» aa AnfaaK bw dia Urwibaaag daa 
Oraftn Rnino toh Pliimc mi n Bndc 4fc RrtlUnf ran der Ueliandadclonfr der MSndia 

v iii S. tiiiiMll. Ii iiii.-li ([. r l"I"rtii. r «ic^M-nil friilt. N'arti li.Tltuli wiir 'lif umtv ürüi<fluiii;'i- 
Keacfaicfat« au d«r Wand in d«a Oantur* Uart«o abK«iaaU. und inan darf wbiieuiCD, 
daa dleae Waadmakrelfli diejenlfm BrelgiitaM and 8«r*n damtaDteii, die daa Gedicht 

bem-hri-ibt . alu" «Iii- Ti.iitutiir •Ii'h Oi lwin «luriii il^ n Kl>i r. iln Crliiidiintf <Ii k NimiionlliniUT» 
und dii- Kiiini tfunjr <ii r <inrlnirv'i" Ail>li«Hiii, dir aUer»<-ilfl m> ifn»«»-' !•>■ «il" erreirt. 
daa H«|^ftbniiw d<'r (iarlmriri« , dii- KinfiiliratiK der iehmnen Benedi<'tin<Tiii<-ii' lp . <ln' 
pitaiaa daa Oralen Bnuio, die Einnthrong der giran CiatercieianinftBcbe dwcb Kacfaof 
Udo Ton NauilMurff. 

Für dii' Wan'liiiiili ri'ii ii und V. tm' >ri>'lit r» •■im n älti-n n \ n i;- u a < ui; ■ n . -.h n 
Boaaner Mönch Paul Lange, bieier nagt in der Ckroniea Xumburgetuiir, acri/a.rrr. 
Otrm. Mmckm. T. Tt, f. »t. mat. 9i km» IVm. HCXXXI faete eat taidaiie per Bm- 

noneni d Willam u\iirfiii. n'rut in piir-i! ■ in i> n ii < 1 1* ri i ii'IImi'- ^'-riptnm et 
pirlum vi*1. I'i r Hn.Haui r Moiuli iiiush ««''Ii d:' n W irt' ii lii'iniil'li und Ver«o zu 
Pforte mit i'i^f.'tivn Antfeii ^'«'Kelien haben, und iwnr vor l.'iJtfi, da mit dimeni 
J«hr mIm Kaambuger Cbronik abadilieaat. «tl einer dar Raiaan, die «r im Anltiage daa 
Abte« JobaniM« TritticmfaB nadi den bedentendetni KiSeteni nntemaliia. 

Kl friiL'l Ii . "I' «Ii'' Sfci'Ili' ri-wh wiisliTlindi n liU~t , wn i«ii'h da^i ^temülde 
ond die inncbril't befanden Itat. Da paric» iuiiu« div Wand einv» Hauaea beicieb- 
net. fo kann nnin Beitaoha W«»rte: ta pnriete bortnii demint Cnntoria mr verrta- 

li' II : Sil ilt^r \V n n <i der Ca ii t <• r w oh n ii ti ^' nui'Ji dcrtjsi'ii 4i li r 1 1* h ti /u. s>\ A&M 
man vun <la au« die Waiidnialereien und die Iiinrliririi'ii . rtiliekt.-. \Vi. war nun zu Her* 
tncia Zät om 1013 die CantorwohnanK'i' Im vorij^'n aiid iii>i-h zu Anfang dioaea 
lahihnndaita war nie im ernten Stodi der weatlicben Uälfte dca Hcbnlhanaen, m» jetzt dia 
Anditerien von ünterprina and ünteraeennda aind. Da aber die weeQidie VerMn|renni|r 
der I.antfH' it'' d> « Si IuiUi.ius'm niu-r dan (ieliäudevipri'i'k um ih n K.r''nigM\\; liiiiaus viin 
dem UluclicntliiinDchvn dcit {^vbuiltaoaea bia xor Kectorvohnung cnit 1568 van Auguat II 
Enrilnt «on flncbae* gvkmt iat {JkrfneA, Cftran. IWteiM. Lipt. tSJX I, p. 81 f. 
Tfl-rfifs I'f'rti'rbf' r/irimii-,». M v,7i /i.-f(«< . /,<i/;.-. 17 U, S.ttKI), als-j in 

KluKlt-TZeiU'ii n\>ch garnielit benUnd, hu kauii auirli an der CautorKuhiiang in dcraclben 
■icht dit OrSadug den Kloatera in GemiMen and maehnreiwa dargeataUt gaw aa ea naia. 



ineipiant trtbnteri. 



78 



Bild und Inachrift mSmen weh nelraehr an einem der eigentiichen Kloater» 
f «biiide, In pnriete BanaitArii. wio der MtaA Ptnd f<Hwe n^. behnden Inli«. 

ia den om l'II- 'a H.rtuflw Sattta noch die rant<irwf>hniin>r war. Viinn ni.ht 

d«n Ki«u(K«ng aiuKcb«iiilNl GclMiade gevfMn «ein. Denn itn .SfidcD atieas an 
dl* Kireli«, im Weiten war inr ebemn Btdt dit BcfcetoriKin dtv lOtedM, 
du bald lUK-li 1551 in drei Anditoriea aligeUieiit wwd« (AerfMch, Chirm. II, 3S. 33), 
im onU'u S(4M-kwiTk lagen Zellen der MAnrli«. an derNiirdieitetn ebeocr Erde daa 
Oenakol und diw Rcnptcr. im iTüte» S^M-VwiTk Zellen, an der 0»t8oit>.' lor 
«banan Erde der Oapitalaaal, «iiäter walmdieiBlich CoaCemuaal des LetuvieoUe« 
finn. im «reten Btoekverii ludi dem Vjmvii^ m «in Corridor. iumIi der Auieii» 

«eitc deH KtuFti-rvii ri'. Iis, a!.M. nach 0;-t.'n m dir S i i Ii , i u l.i- dor M"n. hi:- und MpaUT der 
Sdittler. Die (°aulurwul4uun([ kann al»» uui liil'J nur in den liciuucherlt der 
•li«maligea AbtawoliBHg. der Abtei im cngcrcB ffiaiie. ge we e w i wüm, aiw ii dtm 
Geblade, das von der Vo^t|H>rii|>ective aiiK ecKeben die Verlingeraag der nöDUiehcB Sdta 
de« ICrcntpinKii nach 0«ti'n \<\» »nr AbtnVa|i«dlf bildot , jetit loro f^Mti'n Tlieil die Wob« 
nunc d.K Proffs/ior» ilir M.iIIm h i ii ii; Pf.nl.'. IHc Ri<-liti^k('it dieii«»r AiiiuitiiiK' wird 
durch folgeade Krwägnag bestätig AIh die Scbak geiprttiidct wurde, wurden die h ändert 
Knabea*) denelbea ia die Kellen der MSaehe. etwa SO u der Zahl, anterK«- 

bnnlil ; Ri fi ctorium . d imkil , l{i ni|it' r ( 'a|.iti.lsaal wurden m alljffmi ini-n Schul- 

swcckeu Iwuntzt; e» bliebco aUu abi Wohnungen für die fUnf Lehrer, den Bector 
aad Tier Magiiter, simlidi den Pattor aad geiatliekea Inipeetor, den Coareetor, 
TortioH «nd ''antor, vor der Erbaunn); de« b»<^onannti>n iii'Ui»n Srlilunians' I'^ii^ und 
dcH KMr<^t<'ii)iiii].'s<'K l.'iT:t keine anderen rcrwvndbaren Bäunx' d>'r Kl<<?it> T:;<'biiU'li> itbrig. 
als dii- Alitnir' iiini-ln-r. Ha naih der Fandation dvr Scbuli-n di-.i KtiTlnr-t- !i M iritz vom 
Jahre 1354) aannitlicbe l^chrer saarat anTcrheiratbet adn, da aar der Bectar 
eine Stabe (Ar ridi atteia haben, die BbriRcn I^elirer je iwel «ine Stnb« naanaea 

bcwohni-ii Millti'U, ao waren nur .Ini Ntiil. n l'ir .l.i.- m ni I I. r h r o r er. II i)»inni 

n&U%, mitluD die Rinne der Akki vulUliindig amu-rirbcud. Alü ini Jahre lotfä darch 
den Baa dea weattidiea Tbeilea daa Sebnlhanaea mehr Wolonngaianm gcwoanea ward, 

IlMUlt)' 'Inrthiii dl' i:< 'f I rwidinunf; vi'rli'<;t wrdrn. «r.. >{ ' zum UmO aodi jctct iaL Die 
■äderen Li-hrer können nach wie vor nur bewbraiiktx Wubnrftame flbr einnine Heiraa 
habilten ladiaB, da aaeh am 1680 dar Baetor der eiaalge rarkairatkete Uhiar 



1) Einhandcrt Knaben vergl.: Arue Lande»ordnu»t) UrrUog Monttau nt 
f wm vfay oQvwaw m jiieiiirii'p ^MCfmwy www mtr a /uf iciip ma wwaa nnsM 

ÄrUatl btmgiHip Mmla^ mu* TrimtaUt. An. 1543, Codfx Angutteu* 1, S. U. j 

■ad: F^miaHo» der &inäm Pt^urta, Vririteginm , SUfhtnff-Ortlnunfff und Sfftätiguiuie ( 

(«m Kurfürti MnriU S. 4S\, wibrend Hnithaf irrii; Imnib'rl und funf/ip anpi'bt. Von j 

<kr FmiatiMt der SdtuUn m der JYorfa Järbtmch t, Fat. 8b aad: Em kurtM | 

Sittoria von dm tmnfixng* de» Klotten und der Sckulenn «wr Pfrnla , natutmm p Amek , 

Ton I-'ul..THl'. Kr»t ir.i;« ward.' (Ii- Zahl v<iii Ii») Sclilil^'ni Uli! ".n \. rin. (jrt. 

Bertuch, Chnm. PorU Lip*. lüIM. I, p. 76 f. 19) Teultdt. Pivrt. Chron. Üchamei. 
LiUtt, 17M. 8. iW. 



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in Pforte ww, der dort eine FMaili«ii«Niluiwv lutte. wüiKnd die rier Uaguter entweder 
mfCfheinifhet wnren, oder Ihre Familien in Naambnrf xarMletke wolnen luttten rfferftM*, 

AvlMAr» Pfortvchfs l'hrnuih.». Srhnwl S. Is; . Aniii. :u S'. J53\. Ans ihm ü.wiirN-n 
CTlrieU «ich. <1biw die Wolinnnic dei anverlieirntbcten (^antorn. des letslen l.eli- 
r«ra. in Bertneha Ztitaa noeb in der Abtei «nr. Du OirtchM den Canton, 
Ti.n iUni iiu.i Bertncfa die alten li-maM-' ui»l <i;i» mmhiftedlelit von der Uriin'luiik' <Us 
Kloster» U-Mhautc, war aboainTli«il de» AbtAgartcaa» andn Skdaeite der AUtoi 
wmA dam Kaabenberffe m KeleKen. oder der iraiite Abtairarten. An der atdiiekea 

Wand di'r Al»t<'i i>:ir i!. tniiinli .Ii. St. II.' .!• r in II.Ii- >ti'h>»ii.|iii W a n<lin a 1 iT<' ien ud 
HönchaTerae. Nut-h \u;\xU' »in<i iltr Sjmmi ilaviin »i<'bUjiir, iUm du' tivntäcber der 
Abtei wie die AbtokapeD« im luom baut bemalt warea: «a iat alao nidit beflreadlidi, 
daaa andi rini- AnaKcnwaml iW Abtei mit Wan<I»;> miil>1>'n nii<;.M'it«lHn>ekt Wirde. Die Orfia- 
dntt den Kl<>«(«Tii UD<I <i<T Alitci war fBr die Abt«i liirbcr ein (laaiiender SlofT maleriadier 
DlrMfllnnf;. die ein Abt an^^tulinii lirns und dnrrli die bdxeivhH>>li«o<'ii Vcm' iTliiut' rt«'. 

Wann dlea geacbehen, darüber künnen wir Bar aoa den Worten und d«m 
metriaehen Ban der Verte eine AuaVonft irewianen. Rrat'rn* triebt die FVm iweier 
dcutscbfn W i-rli r. ilii' in 1. II., n f .irk iiiiiim ii , .lii/u l in. n Kiiiili rA. ii;. I'i r Kh hlcr 
reimt die beiden W»rt«r Ovlwvin und cberachwein nach der Abitclirift von Uertncb. 
War daa wiridleb die Form deraelbe« Im Oriirina]. nlelit Otwin «der Oetwin wd aber- 
»win. ilann wrini >li.- Alifii-«Hiinir,-^i-it «d-r Wnw V.i-- in ^. .■lu. lint.' .lalirlianjcrt. bin bk 
(lit l.'t/tiMi .Iiilir«. iWi- Kl.'.»ti ri« li. nibpi-rflckt. Oa» initU'lboch'icuUcln; lain,''' i tiagt IWIT 
Hch'.D im vit ryi linl'-n .lulir)iun<i. rt an in daa nenboehdcnladie ci Bbwsageben. iKulierilekt, 
Uebtr die Spntht dt» Prirr SudieHicirtk. Ptogr. Pforts 18X8, 8. aber die arittd- 
boehdentaehen liantverbindniiion sl. an. am. aw aind erat arit dem «eebtelmtni Jahr- 
linnii.r» /u »•■Iii. isclin. >.-litii. « i- Ii w u'.vri.nl 'n. \ l{uiNivU,dtmt*tihr(!riimrHiiltl; . S .'s'i / i. 
Dm« in fünfzehnten Jahrhundert in der Volkauiandart der Nawnbnrgi-r CSeicend noch daa 
alte I «id a ireaimebeR wvrd«, «eliren die Worlfermen ain, ireaitiii. tnireasltin, 
blilii-n. K'iili.t , frv. dry nn.l SL^vifr, Siiiol.-. s w .i Iii « .! ..r f. »w.r. »wii^tir, 
rÄti»i;<'«w.irn in lincr LtIiudUi' > Nuuniburjfr l(atli.vHrtliivi> vumlil.Mai III" UIht <ii-n 
Judeux'ill. AIho di« Fwm eberitrhwein Wörde die Abfa«isungKzeit der in Rede at«li<ndrn 
Verae bia in den Antbiig dea aechieluitctt Jriulnaderta hcmbrteken. W ol f f aetct flür Bertneha 
Lcürtea Octwein md eberaebwefn. wohl weil ihn dieae PomiMi n fmg Toriaraen, 

OetWia und eberKiliwin .in, lii.. liljrt.ri' unriilitiir fiir .Iutk» in i'ibr .• b i. r k wv in, 
obwohl ar dach die Abfaaaaniptzcit der Vene gsnx dahingeoleUt sein läaat {Cbrotuk, 
I, 47\, nho für «eine Aendetmurcn keinen sareiebnideB Grtuid bat. Aber, da Bertneh a 

Abm'lirift« II I'r'. I. ti un<l Inn brittfii vi. lt.irh unir'-n.Tii im I mv/isuTlaintc Biinl, f.« i.it 
Diun »0 (lini s.IiIus.m: L> nrlilifl , «Icrsilb.^ ttutt iler ail-ii l'urnicn <'b..rKWiii und 

Oetwin ixb r Otwin, weil man xu »einer Zeit aehoa achwein ii|ini<'h. ilic K<irmen 
• barachwein ud Oetwoin aehrieb, falla awa ana aadaroa (irttadea dea Nachwcia 
Ittrai kaaa, daaa amoro HtadiOfono ilter aiad nlo daa aeehtehnte Jahrbnndcrt Dlewr 
Nachwt'i:« aber vx^\'M Mu 4«r Betndrtang dea nMfrix lwu Itau..« <I. rKi-lb>-n. 

£» aind dieacfl Mimaalo LaoBlalaeho Toroe. daa beiant Heumeter und Pea- 
tinelir, la dcnaa dao Wort vor to Haavieiaar and du BoUaMwort jedoo Venia Mk 




nfanen. IHcse aind nicht er«t Ton einem (nuixuniMhvu Dicliter wu <ler «weiten Hilfl« 
j im iwSMImi Jahrinnikiti utmita, «ic ■» oft behaaptet inHcb M. Mwdara edm im 

I illt-n n Mitt.'l!>lt. r ■^. bräurWicIi unil lUiktyliwhi'n \'<t<i ii v.>n R'iniin -li.'n nirht.'rn ludl- 

((<•liil.li 1 . in (!. iit n Ja« Wort vnr tlcr Cimur und »U« SrhluMwurt, im lirluvli tla» SnlMtail- 
tivniii uii'i tUid iliuu ^'t'tl(l^lK<' A<lji rti\unt, »idi rrluen {». obm S. .17. Anm. t). Aach 
in den Ui»tersi««*«rkl6«(«rD diehtettn dlt Mendit viaifteh in «okttea Leonini- 
Mb«n V«r»«n. Tm Mhuilicn ilc«1iriiK«r1iloii(«n doadtan, Cltanni o4irCiiterei«B, 
•teaunm oline Zweifoi rok'-ixl" v. r>. li. r; 

Aano milleno centeno bl« ininiu «no 

Sab iwtn B«berto ooe^t Ci«t«r«iaa oitU> , 

iKnnulh, r(,r.«fr//nn7 Klo-lrm AHm-Ztiln, Thl. //, -'s. 7. Attm. *!]. Walke*' | 
ri«<lcr Mmichi' ii;>'ila<'lit<'ii <Wr lirUndaBff Qirr« Klunt-r» iu rol^endviii l>liilichun:- 

■ Anno iiiillenu rentum i«'|>teini|U« vij^'no 

i Walkearietli extruitnr, Chnrtaa abi «olitv 

! iCkrmh WMtnrti. JSetutorm. p. tS) and aebriebeii IjMainfawbe T«»e Mf de Ornb- 

ataine» Wi» foltf^mie liralwjlnil't d-T v pii W. i tlii r /<itrt: 

Wc lapia «*t bonun, noraen de Wcrtber« «laoran 
Ben Ks Inatonm pcrdacat ad atta polomm, 

Hai'i- <liiiiiu.s ipMuruiii «btta |rrBfat mTvitiMriim 
ilyvckffld , AhIiijuiI. M'iillihiirl. /, fj. ^06) und auf I a 1 i s ma ii >- . ili" mau am deu 
Hai« hängte (a. O. II, /■- KU). Di« l'fortncr Tiste rzien b«t urhriolten ~d<-he Verae 
ebenfaila anf Orabateinc, wie die Utenten noch varhandea«» Giabeduiftcn denelbefl 
•na de» dreiaebntm and Anfbni; dca vlemhiiten Mnlrandert« leiKen, wKm Bdapiel: 

Hei n hard UN I'ori'U». '|U' m \'\h l Haniiii>^nD orrhu, 

Hae tegttur petra, jiergat »alvandu« a«l «etbr». 
Am SddUM einer Urinmde im IMpfeautamin Porte nw vom Jahi« IM? tndet dcb M- 
goider l<raBlnif"li " Heiametcr: 

AaK>'at i't rreocat, den*, bi-c nan>juaiii<|iio ti'pesoat 
(verfchricben: d. |-K. at. JUpImn. Fol. 77a). Von einrm VerfauMT. der ila« Kli nt, rl. I.,.n 
in Pfeirto ana eigener AanchaBOBg kaaate, Mai ata Oedieht in 34S4 Leoniaiaefaen | 
Hexanetern her, alweluart im dreitebaten Jahrhundert {Otrmtn AütMüniai | 

Meu/'i <iii/'rri.« "Ufr. XIH. (iii;if;ni\dni <h nurr Ilinid^ihrift ilrr Pmifr f 'mrvr.nf.i/«- ' 
UUiotMc tun V. Uofler, Win JMJ). iu (lcui»i'll>fii «cbildcrt der VrrfaMcr die Üedriuig- 
niaM and Flnebeiaten. denea daa Uoaler mr Pfaite dnreii Bettelei. Einlafaranf« od , 
ilnberiaelw Einbmrhi' aus^'csi-t/t «ei. So heiMt «a xnm Roixpifl . r, tOU ft j 
Abbas Portcnsis, vix cet aUqni«. putu, lucnnU, 

Imino difi olla — ncr i-um iuvat aiopla iru^BlIn — , 
Qma dare cegatar; lue inimat, üle eogator,') 
Hie petit argetitum per maroac aire talenton, 

\\k vult (ruiii' iiiniM . rajiil atl' r nw ,^ »ilii >'ontanb 
lüc avxagenaju, pauauui pi'tit üie, lai^oain 
Nan dapendaatoB aed aei anaa eafdcntam. 

I) WoM tm laau: ennntnr. 

ife ' ._ ^ 



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nrninCcx um uTBinpanii o mwim v uomramn 



81 



In <Ii?iipn TiConinM-hcn Wnwn ans Aem fXttfn bii In die fnifo Jklineeltnte dtt 
<)reUohnt<-n Julirhanilerts sind zwar vivirach 1tnne Silben nntr .iler Vershebang md 
OMDentlich vor dor ltan|itcäBiir laus grtjniocht . woron aleh Bbri^fenH iwhon bei rniniacbeii 
Diditen 4er baiteii Zeit Beiapiel« finden, die tNwitiiMiettiig« tot gelegcolUeb niebt bnchtet. 
«• flnden eteh wmIi aonit hin und wieder Madie Hcamnirni; «ber fan Oamen aiitd doch 

<lii; (m'M'I/-' i)< r nritiki'ii latiMni-cln ii IVm^" !!- iuhI M.triV n u-d iHMliatlit^ t . wMliri ivI <\k 
Üpncbe Dktürlich «.-Dtartctc» MunchaUtcin ifU Wie nun aber in rümiiicboa Inschriften 
dce vierten M« eediateB Jniirliqiiderla nach Clndtaa. muDOitUdi in efaMHehen Qnb- 

Kfhrifti'ti . .V r iintib' U ^;s1M tiT (>tifart-l iin'1 \<-rwililert eiMÜMiot. Jans nnr noch ela 
gewitaet daktvlisL-luT liulunu» Ubri}! ti<'^l><'lK^i> <1<>*1 die QlHltitIt der iSilben wenig oder 
gMDieht BNhr beaebtet iet, a« eatarteD »««b die LeonlDisehen Teiee den Ifittd- 
•Item irtwa «fit der Mitte dt'» vierzehnten Jnkrhnndert«. 841 laatct rnm Hfinpiel 
ein LieaDiniitrber Heuiueter eine« ('iiit«rzieiweniltoelMa Toa Alten -Zelle tu Jahre 1346 
ÜrtfeaderBnam: 

r>Mt M. pott tria r. (Kirt Xl^ h\* Iribu« aaeU. 

(Jütamtk, iL O. 2%. V, 8. Trotxdem, daaa Iner dnrch die UndnUmebatatien eine 

JalffCRalil beieMHMt Vi, MO der Vcn deeli feepredicB weiden: Poet cn peet tite e«, 
P'^t in el bia tiflMu «Uta. Ein andottr Vere «u iUten>SSelle Ton Jalm 18M lautet, 

a. 0. S. 77i 

Aue aOlene tereeit. qwdnffeeiiiio neno. 

in dem die Kndnnjc -um vim terr.Mituni 1" i ^I^t Aii->s)>riii'lii' renu-bloekt werden aoll 
trats dea conaonnntiiehen Anlautoa d«a folgenden Wortes, nnd die Meaamy qnadrl*. 
ireiinS den Orad» ad FknuMmn iwelmnl ine Oeeidit eehllgt Bei den PRMner Mün- 
chen tinden mi-h «eit d-r zweiten Hälft'- •< vi<TZi'hnt«n Jahrhund'-rt« zwar Ii' im I.' 'i- 
niniMhen Vera« mehr anf Urabatcincii, deren Inachriften aeit dieMr Zeit in Pro«« «bgefaiiat 
lind; atar ihre 01«eltenlnfehrlften aaf den im Jakn 1496 gegoMtnen Gtocken aeigen 
tum Tlicil di<' f^anz entartatan and verwilderten Laoniniaehan MSaebaverae des 
alliieren Mittelalters. 

Aaf dar Rreaeen (Heeka Keat num den Leaniniadiew Hanaieterr 
Oeaatler viva, lea »ertaa, pcllo noeira, 

der keine Memtnnifen enthält, die sieb nielit aurb bei apätrömlsrlien Oichtem fanden. Ver- 
BaehläjtiiigQng der I'oiiitiunslänife und Kehlen der niännliehcn Cäaur zeigt aclton fvlgvnder 
Tm aaf dar nittlert n r.Wke : 

Protege dominc Jhean Portewea mortie et» ceo. 
Garn entarlot iat aber cbendaaelbet der VeiBi 

V.II luDi rit«' «alvandia annana; TenMe! 

uad auf der pessen Oloeke der Vera: 

Qnando Maria eaaat, aialiiBi onne ftagnt. 
Jaaer aull ein l{>xai»eter «ein, dieiier ein rrntiitni-liT ; Ix'idi' iiiier hulH-n nur n<H'h 
mgafilir den i^tlUBiecitea lOang aolefaer Vene bewakit, aind aber metriach ausser Baad 
nd Band genttca. Wt diawn verwilderten od entutetes Laanlaiachcn Teiaen aalgen 



11 



Dttn iif Vera« aber die Grüntlunfr <1«« Klo«t«n entichledrae Aehnllehkeit In denidba 
ipigi-n dip MciisnnK«n SmolniS. \b1>*ti««< (Noniin. Fein.)i Kt. In. bnai, dMi 
der ViTfuivcr «ich uia die Qa«ntitiit iltr latrinlMhcn WArter nicht »«nderlifh mehr kta- 
mctte. Wähnnd alle fibrigtn Vom Hesiuneter lind. «ntlMiiit Bitten dMwiwhaB dar 
ftUeiteftt Pfltttftneltr* 

si> in hii bnri Tis mmtnuitw iU 
und folgender ganx vonrildcrte Haamatcrt 

Hin det mImbM «t riqulrai deot. Amen. 
8pit dr-iii Z<'ilalti'r lii-r \V i Oll (• r> r wo c lu II tr 'I't \V i o n j i-ha ft hiirte man 
auf wiche entartet« Leonioi«che Vem« zu banen. I>a fingen anch Pförtner iUoiter- 
hrtder wieder an die antiken Vemnaaaae uebnahmeB. Dm leiirea die fwMgelwiiteii 
Saji ph i K o h I' n Stri>iihon. ilio ilor im Jahre 1515 ^'i'sturlx'ne Abt Balthasar anf oinc 
Siiulf Heuon Mvas, als er da» <'i nakol utn^'chant hatte, illeriuch, (hrtm. Fori. ed. 
Sckamrl. I, 101.) In dieser Zeit nach Wicderenrceknn^ der WiadcnwhafU'n kann 
ein PfArtaer Abt aeiaa Aittei nieht auiur getieft oder renmiieft halten mit ent- 
arteten Leonini sehen Teraen, wie ele die GleekeBimehriften md die TcniAcierte 
ErxiUiIunii; von ilvr «ir iiplutiir 'l' -i Kl.ist<Ts Tin ih-irin l' ri><tisohi-s Merkmal für das 

Zeitalter, in dem dos LconiniHcbc Uedicbt auf die Gründang iaa lUostem an die Wand der 
AMd geadwiahea «aida, iat dar Ten: 

FlUva haie Oatwin fnam port necat aana eberawii. 

Hier fiind die dentschcn WArtar Oetwin (nieht Oetwinna) und eberswin in den 
lateinischen Ten eingemeniTt. Solche denbuJi-lateiniaehcn MiichTerae bauten die (^«ter- 
rieaaermAnche von Alten -Zelle (;ri;en Knde dei vierzehnten Jahrhunderts, zom BeUpicl fnl- 
gtnd« T«ne einer Onbadirift anf den im Jahre 1381 geatorbeaea Friedrich IU. Mark- 
grafcn von Ifatiaan, Knmußt, m. 0. 8. 80: 

Hie ieit ein Fttrite lobelieh, qnem nigaa IkUle plaagit, 
Vea l^rana Margyiaf Maleiidi, eoiaa intignia pangit. 
Cleroa, Clan<traliB, Idcna den POmten leidlieh klagen, 

Itivi-n, ini>|iK, altuH. inliniun rnr^tlirh Werk von ihm eagea. 
Wahfliafftig, wciae, tagendlich, ailiibilia atqoe benignni. 
In Cktte«Airehlen etetigUek Mt hie Uadanine dignaa. 

I>u vi iihitn. chrliii', lau« uns Geaad erladani 

Aniiua ut iiita 1<m wvrd von ihren Binden. 

Alf dan Ghrahaal ttm Fricdricha IQ OenaUln Kaikariia tob HtBBaberf lasen 
Oe. SpBlatlaaa aad G«. SabticiDa fnlxende Verat deiadhM Alt. KmmA, m.0.8.8t 

Als nun achrieb im Onadonjahr milleno et ter i^ntana. 

I>oZQ iiben neonti^; «nx ') die Inlii ter ijuino, 

Von Henneljt'rjt Kruw Kattcrin , MiKn'>ni>i« marehioniuM, 

l>ea Land« (^jriieit, der Tng(»id üdirjm , tomb« cenditnr in ista. 



1) Zu : 



lar. 



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Um Jena llirist, irir dich bitten cum oordis dcvotionc, 
W«IM in 8««l bclAtea ab Mani VMaginCb 
Aar atM «ir whdif «arim «tt ilv. M i 



W«nn kl«o der Ban Afr rcrwildcrt«ii Leoniniarhcn iBtHDiaehca Vtrse 
daa Grdirht aber di« Grändnni; tU» K1»i<trrit Pfort«' in <lii> /«it ron der Mitte dei 
Titfrtehntrn biv gegtn Rod« de« rnnfzehnt<-ti .lalirhundi'rts weist, ao rikltt der 
oben MigeAlirt« deutaehUteiniaebc Yen dcuMlbeti den AnÜMiic de« ZeitnuMS, in dam da« 
Gadidit «itatand. aedi weMer banuiltr Ua gtgtn Endt dea fienefemten JahrirandertB. Man 
klimmt al»<> zu ilcm SrliluHo, daaa dicaea nni dienelke Zait »i'i:-<*'"t M, «i'' 'Ii'- nsm. 
gleichartigen Verne der 14Slt gcgotaeaeii Kloaterglocken. In divucr Zeit 
«aid aaik dia Kirelia aadi Waaleii arweitcrt, b dieaarZait daa jctiiga Farial erknit, 
an* .lii.<i>r Zeit Mtimmen anrli di«» RildHänlen de« (Srafen Bruno, d^s lli^rhof« IMo von 
Nauuibuix, tUf Matter Muri« uml Juhanne» de« Tkuf<'r:i im hoben (.'hur der Kirche. 
Um die«« Zeit, ab am die Kirche zn erweitem anling, neue Glocken gieaaen, dia Bild» 
aialen derStiftar uad dcrSchatiheiliicen der Kirehe aafartifen ilaia, imraa 
lick, daaa die Eriihlanr von der OrladanK ^ KioKtm in Minda der Dorter- 
brtdar wir.ier li lieuiÜK' wiirii . daiw dicM'Ibo in Itjiderii nnd Taraaa fan einer 
Wand der Abtei darKcatcUt wanL Oicae ntauunen alao «oa der Zeit «m 1436 
bia 1441, ud dia iMowiadea Vena enihlten die Kloateraaga. wia aia damala 
»tar dai Mftnchaa labaadig war. 



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^ 



Beilage IV. 



Eino Inschrift des Klosters Altcnzrllp und eine 
Haudschrift der Cistcrzieuserabtei J)üuen 
(de D Ullis) in Flandern 

die Rinfiihrnng der CiBterzieuser in das Kloster bei Schmollen 
an 28. kgA 1183. 



Joh. <'oiir. Knauth »rziihlt in »vincr .. (iiMf^phi^c Ii- un«! liiHli"ri*ihrn Vif* 
■tcUung de« Klotten Alt«n-ZclU," <ier knr<i*chiä<tclie UewbkbtMchKibcr Ue. F«bri- 
eiai kib» kan uch dar Siiralttiiianuv to Khateia ao «iaar Wnd daa halMn Ckm 
tirr Hanptkirche folpad« drai luachriftan galaaei ud diawUi» abgcachHcbaBb 

Th. II, S. 7: 

Abbo Dominjcae iDcanatiania M* XC* VllI* initiiun miont Ci«tcr- 
•Una« CoaBabittu et vm «o onda CMnaanaa. 
Ana donlni HCZIV cointtmcu M<>rinint«iisii Eedcoa. Aano 
MCXXn MnatraetB Abhatia ('uiii|>eni>ia. A. MCXXVII Abbat!» caeyit 
Watk<iiriad«Bala, Amo MCXXXn Paiteaala. 

Anno D. VT KalcnJarnm Innii wnstnictom Mt huf M iKi-i rvim V>-t'T<)- 
Cellenn« S. Marie, cuiiw Oratorium «Ifilicstuin vat AnuuMCiAAV. Auii'n. 

Pia Ctuterdeaacr tob Altra- Kella geben In dleaen tnchrlften dl« Zeit der Stif- 

tang v.iii fünf Im i). iil.-ii i. ri KlMstvrn iliro» <'ri!in» an. I>ie»c siiiii <'i,t> rtium 
oder ('iteanx bei Dijon in liargand, diu Mutt«rl(la»ter, tud tieu lirr Orden den 
Kanen crUelt. iwei TadterklMer wb dieaemt Marfaoid ta Sprtmrtl toh Langrea, 
eine» ikr älfcst.'n ('i-itcr/i^Mii^rll^'^t. r in Kr.inlii irh . um! i 'am )..■ ii , \ 1 1 . ji ■ <'u m p .• n 
oder Aufeld Iwi C'filn, das ülU'ot« KluKler des Ordeiu) aaf dcutDclioui iludcn, deaiwn 
TaditorUeater Wftlkenriad am Hai*. Pfarta ala Coloaie tob WalkcKrled ud 
endlich dessen TwhtorVloBtcr AI ti' » - Z 1 1', Sic knnntrn in .Ii. «iiii /u^giB 
nicht di« ari)|irCi oglichc Stiftani; de« Klunters .Schmollen daiah 
•adara Ordaa aiaiaan, aoaden aar die aew StUtänf deuelbea ala Ciatersiaa- 



I 



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86 



klo«t«r darcb di« Brtder von Walkenriad. 8m gaben alw ucht dM 6rti4n|fH 
Jalir jeBW, du Jabr 11S7, «■, von den mitor initBB die IMe leiii wiid, londnn dM 

J»lir der KinfUhrariR iler W al k cn r i c.l e r ("i s 1 1- r / i •■n r in iiaj._-.olli.- .luroh 
Bixbof Udo von XMimirarg. AJa Alten -Zelle geitiftct wimlc, war jenes Kloster län^ 
BMil dar Statte nm Pforte Ibectn««!, tan UpidaniU «fad diese 
■Im IniBWey Portcnsi« bczrichm-t. Nafh tlem Exordinm monMterü I'ortcniia 
Jene GfnfBlinuig nach Cilo'» Hüi-kkchr von der lieist- lur Canunisiition des Dischofa Gode- 
hard Voll H i Ul 0 ü hl' im. Dirne setzt ein Zeit|;o»UKS<' , der »ugeoaiinte Annuliatn 8aMi in 
dM Jabf 1132, PtrU, Momum. Gtrmim, T. VIII, p. 767 a. 1132: „(!eipM atncli 
Oodahnrdi Hlldlnialieinienali epiaeepi asm -atafsa nrinenloram deelantioBe ele- 
Tatnr 4a Nnn> Haiti i. nl-i Imitenus n>i>|ierantv dei l;n«tia |diiriin,i ^iatiitatiiin il'Hiu 
indinia fmatnntar." Dacu atimnit andi di« Enälünng d«a llrnaer Mönches, der um Hüü 
bla KSO Mkrieb, Kxttfftta Smxmt. Afim. tt 3%winf. t* Mm. Fbnmut. OMmatH», 

.VeHcknt. Script, rtr. (Urm T. II, ;i. Il'>7: „Hriiiii», üdrirnif'" in I'K-iMüTlant . wii» drr 
erat« Stüter aani|it Heiner Fumtin Wala dei> Clusters l'horte MCXXXll, daa czom 
enten an BeliniSIlea tat üem Berg» bei AUm/brntg mat »agaftif, ib dar Spntto) 
ali-iT >lii' i'trU war vhn iuifrclcf;ni . worden sie darrh ßim-boRcn Udo xor XaanlMidl MCXL 
ki ^'-n rh' rt-' nti >li Sal ti«y Naanibnreh in Duriniivn rerordnet." Aua einer alten Rand- 
schrift il<-H Cistcriienaerklosterii Dünen in Flandern bat endlich t'arolii» de 
Vivcb , l*rior daaelbet, in acinem ehnwolagiadien Vetaeichnin der KUetar aeinea Oidena die 
AnKaU': ..Anno 1 ISS. 9. CaU Malt: de Porta: In Saioila: Nvmbnr; enait." 
Chronulogia anliq. mmutltrivr. or<i. i'i'Irn .In/i. .-»i liiUiothfca scriptor. uni.'Cül. 
Otlom. 1656. p. SM, Aadt «r Mnnt lYorte itatt ScbniUea wie die Alteaaeller Inacbrift. 
ncnadi ist ala «nrianen anrai«h«a, daH die AnalodaUng d«r CiatortioiaormSiak« 
von Wftlkenriad in Behmtllan »n SS. April IISS atAtt fand. 



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IS 



Beilage V. 

Eine Notis aus einer Walkenrieder Kloster- 

liandsehrift 

Aber 

den Tag der OOmbag da» KIttrtm wa Pforte, den 80. Ootober 1187. 



Hebwieli Eckatorn, Prior and Purocbu la Walkearled und R«rtar 
Schule djuiclbrt. enililt meist die Ocwliiehte d«s Klosters Pforte l 
dann weiter fort, Chnmiem VvOttHredente, Hrlmttad. J(iJ7. fi. 49: 

FiadftBcnts PorUe pria» i«ct* aniit GL 1187 4i« Sit. Octobria 
Alberto Abbate priman assuni pvnent«. Da Audatlme bac ita a»tataM «at 
a monachia nontratibna; 

HenririiK nbbna rt fratroa Walkcaredenaei tariM tatedtanatnr 
«t dominiim Albcrtnai abbattm ex ac elig«Rtaa cm NÜcfaMO «screttn 
nlttant ad Portftii «adileaiidaia prope urbaa Nunibnek. 

Eekatorn ftthrl irtedarhalt in aciMta Chnaicira Warte aw haadaoliiift- 

liehen Bnehi'rn clor Mrmchc an. nntrr il<>iicn man nnr f'o p!ull>iirher, Exordien 
oder Annali-n veriitehen kann (/>. 10. iM. 4ti. .'i.i), einouil auch Leuniniacbe Verae ans 
«faMM Walkenrieder Kiaaale Aber dia Grtadaiiy daa Kbatera: 

Anno ailiiaiu» eantum neptenqie ▼fgeno 

WKlkanrietii ntmitur. Chriatu vbl ealitw. 
Er fthrt diese and andere Stellen aoa Hiochaadiriftan in den Tone ai, daa 

man Hr-lilici-si'n nm(i?i . rr hat sii' Ri'lbcr vor Au(,'pb fohabt. ».t^ i M iiiiT iiihtlii'lii'n 
gtellang zu \Vulk<'nn<'<l ju sihr ^laublii b iit. I>ie Heiumptnnj? i'>n ,1. II. 11 1> I f iii a Ii n, 
daiB Eckitorm li.-<lif;lirh aon dein deateehen ManuBcript ron Lczncr 6bcr daa Klottei 
Walkaniad gaaebäpll habe (./liiligmletej Wahtmndeuia. J. O. LtudtftU. Lt^ «. 
MifdbaM«. 170$. Von. 8. 4^, M aiehta wntlfiar ala enrieaen; aber aueii wem aie erwie> 
■en wäre, w wGnli^ darnni' nur lul^'cn, dam Loziirr Jen'' Wurl'' uu> iKii ln>>eirhnHeD 
Miachaaehriftcn oopiert habe. Die obigen Worte de« WaUieiuivder Slönchea fUnt 
Laaekfald ebcafUIa aa «ad «mi »ma BekatorM und tu 



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HoffmkitB MileH: Ktm aivc Antiquitstom W*IkiMir«d«iiiiam Ubri X. dem tin Copiml- 
Web Mf PerKament von den Walki-nrirdcr Klostcnir1ian(1i>n nnd nnd>-rc KIi>iiteivc1irift«ii n 
Oebot? standen (Aittiq. M'tilkmr. S. jt. Anm. h.\. Ji-dciifall* ist alsii <lii- Notix 

VM der Wftbl de« ereteo Abtee mr Pforte Alberto* doich den Abt Heinrick 
md £e Snamnni; der Brldcr von Wtlkenried wftrtHeh nn« Kloeternnttnlen 

oder <>Mi<-iii ähnlic)i«n Rin-ti cntniniiiiion. Man mu.«« almi schlieiis«n. da«g die 
Angabe, Abt Adelbert habe am 3U. October den Urnnditein sau Kleeter 
Pf«Tt« gelegt, die rfdi aomt nirgendt Üadet, ans dereeiben QneUe geidiBpft bk 
Die Wallit.'nrird(.-r Mr.nrlic konnten v..n di'iii T.ip- .I.t r.nmdst. int. jriitif.' u'-'nu'-ii" Kunde 
lufcen. Von dieter Feierlicbkeit mosatc näuilii-h der Abt de« Muttorklosterc, 
der TleMntor Ten Ekater SelmSIlMi ml nacKber ve« Pforte, daidi 4« Abt dce Todiler- 
Itlwtcr» Adi-Ui-Tt pffiriMl lii'nurlirirhtitft ,>r war «ofpir «rahrKi'lii>ln1irh !ii>llH<r dabei 

i'igegeii , d» IT lifi der iillfr-ini-itif» V. rsaiiimlanp der rLHtentieniieratdtfj' daflir oinia^tohen 
hatte, d*»» da» neue Klust.r d<r Onliisri iril (f.'iiiäiei an cinsanu'r Statte oinfu>-h 
ohne Sciimck erlwat wurde. Wenn Leuokfeld rem Abte Adelbert at^ft, AMiq. Wdtk. 
p. Sit „So «rweklet er In lelUger an der Saalbrfleke denjenigen Ort, dennli Cnain 

gtHUntt Vn IMk \Un dio beHlhmti' Si-Iiul)ir'r<' :r: n und wiirdi' dancUxit uqf 

BegekNii dee Walekenrediichen (^onrcnto im Nuvember de« I I:i7. Jahroa der «ntte 
Stein gdegH,** m iet «einer Angabe Iber den Mmnt der <lnnditeinhgang nna mekieren 

Orfindf« li<'in tJi'wicbt beixnlcjjen. Er b»'r«ft rieh flJr »eine Bi>haii|itnnp Iber Ort und Zeit 
di'r (•riindurijr des Kluütera Pforte emtena auf Sagittariuai aM^fiblieho Sehrirt „Antiqui- 
tatfH Nuttd>ur;;ensM." Kne aolcbo i$clirift iit «onüt nicht bekannt, findet licb aorb weder 
in Jtcbcn atlgeneinem Oelehrtenlencon nnter Sagittariw «alilreieben SdiriAan anmUint 
{T. TV. 8. M f.) neck Ton Lepehia nnter den Sckrtflen demelben Uber die Geiekickte 
li. » Nuiinifmrt'ir Hi^tlmnn .'/--f/i. <J. Jlifch. il. U'xhst. A'.imi/i'.. 77i. /. VurlirT. S. ij.f ). 
Leuckfeld weinte wolil mit jenem C'itat die „Hintoria i^pisooporuro NamiHirgcniäum a 
frim epiMMfntu «rigioe, Jan. 1«HI (nenata Anig. Odk. 188$). Sagittaiin nk«r 
aebBfft «eine Naebiicbten Iber die Orflndnng dea KloMtcni Pforte ronflglich aoa Bor« 
tnrb, weist aber auch auf Bckatorms Rcrieht liin (;>. 79 f.). üeber den Grfindungs- 
tag Mik't 'T nichts, Aa'<'i''riU'm citiert Learkfeld fdr .seine Notiz ötier Ort und Zeit der 
Orttndong ebenfoUa £ck«torni ood «ein Mann«cri|it Ton Hoffmann. Da der entere 
den IM. Oetober nla OrBndmgftag angiebt, *e famn Lenckfeld «ein« Angab«, data der» 
itAhc in d.n N'ovi niKr falle, nur an» H <> f f in ii n n !• ii 1 1 <• Ii n I liulM'n. Weiter unten wird 
nachgewiesen vcrdeu, daea der Eieenacht-r Mönch Johannes Kohto den ßaa de« 
Btotoa m Pforte irrtklnliob im Mm 11S9 begten« Hnt. orf den 8. «der 10. 
XovrMiiber ftln den Tag der Ornndufrinleifiinj» anifiebt. Dalier »tammte Tielleieht die 
Notiz bei Hoffmann. diiHK da.'> Kloster im November gegrtlndct worden aci. Da niwrdieii 
Lmekfcld weder einen b.'Htimmten Ta^ de« November «agtekt aoek B«k«torma 
Angabe, da«« der :W. October der Tag der Omadateinlciirnnt; fc'nwcscn »ei, widerlegt, 
so kann man »einer Rehaujitun); Uber den Ifonat der Orfludimg kein Gewicht beile^n. 
Han tat hiemaeh bvr<ilititrt ?u d''iM ■'^«IdoMe, da» in den Walkcnricdcr Kiosteran- 
lakn oder Umlidien MäncbubAchern, die Scbatenn anaüttelbar oder nüttelbat 
kaBBtete, «la Orladongetag dea Iloatnra tir Pfort« dar 8<k Oatobar 1187 



Mgagabn war, daw LancMBUi AhrbIi« eher ttoiuellMii ■nftua vmi iitig bt, du» ktiii 
Qnnd Toriuml«!! M an der ffichtif;k«it jeB«- DatinuiK iQ twdMii. 

WaR min lüv vnn IiHturni würtlirli im* ili n Wjillii''nrii''IiT \iin;ili ii '■ntii.iunni'iii' 
Stell« bebrifft, so lagt disaelbe, der Alt iieinricb and die Walkcurieder Brüder 
Idtt« den Abt Albertn* ir«»ftblt „ui PorUm «•dirieaad»»." OkwAqpib« M 

ungenau. Sir liatt>'ii <l> n Alit p wählt . um i\cm ni'ti zu grSadCSdCD ConvCBt ta 
i>chmöllvn vor > o h t c hv n. und ilus t,'('i«<-li)ili M']i»n 1 wi« «kh oli«n ergebm baL 

Pen Itan <le<i KloBters rar Pforte konnten nie ti«i ihrer Wahl onui<">)(lich Mhnn witm. 
Jena Notiz kann abn ant nm «iMMB Walkeniieder Utadi «der Abt niederge- 
Bcbrieben worden Min, aarbdem n dienen Bau der Ornadatein ireleirt. «der 

n;ii'l,'l' iii li. rs. n^- ^i lmn » ii 1 1 r ii .1 t w.ii, Pa Überging dtT Schreil.i r ihn kur/.'U un.l 
crfol£l<Mcu Aufenthalt der ('iiiti>r/ienM!r von Walkenricd zu Schmöllen in aeiner 
Aiftafchaoag. Di« teaetbaa alte aa beatiannaB, aiiid kafaM Kriteriea mlindea. 



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amen JiHuim UMonABn tham om a/tmaam nn KUMma> 



Boihijyo VI. 

Bericht Johann Eisonharts von Eisenseh, 
Oooaitt d«8 Domkagitolii ra NaombuK tm 1462 Ui 14d2| 

aber 

die Gmndiing des Klosters. 



Jahann-'D Ei<«iibart von Ki«enaco. i;cwöhiilieh Johann r» lKena<-«nHia 
gmnmt, Deotn H«s OMtkt|iitel« n IftwalniK tm 14M Us IMS. verfuMte dae kam 
Sdiiift Aber die QeeAiAte 4er Bim-Iti r v.mi N'aumbvrK brtit< U „Ai-to H fwri» praeiiiilani 
Komboii^iiBiim'' {Paunini, tftr. rt nuiniitihii, fifrmnniiur. ■>i,nlutimn, p. inrkm er 

■tta der Teichen Urk nmliMixa iii ml ii ii v: il- » N j ii m Ixi r;:.' r I><>mlia|»il<'li( <irl>i'«)>rU' 
(I^mu, Oaek, tt. Bitchdfr d. AoMmb. IlochtU I, Vortier. S. S. PauUini, pnuf. 
p. tse f.). Deraellie lierielitet aber die Orttniiiniif 4ee RIeater« n Pforte felirendei: 

t^iil. . iiiii:,- f.] . I. I.in.Irnni; 'niiiriiii:i;ii' liliuit , il..tii» unna deoiiai >I<'XXVI 
unliiiatuit a Koutliaril« Ma^ili'l><>r^fn«i. Si-ijui'iil<> atino llrauu coinc* tcme Pl>xni-n- 
•ia ean Wytia n». Oetltwiap Uio ab apre ia ril*« oeciw. monaaterlam aaacti» 
menialinai iaSmollea AiBdavit tutamque fere pAgnm pljraneniirm UbeniUtor contnlit 
eiqoe flliaia miam (larburirini in adatiiwaiii <l<^<lit. Cnm vero annirrH illnr ninnil» maifU 
<]a«m dfn iilsrri« vcllent. aitmvit 't •iijUstituit innnai-hoii oniiniH xanrti HriK'dieti. 
8ed qnia bi etian aibilo meliore«, et kitnm moauterinm nnne in aitjritnalibtM et tengp»- 
rammi valde depraeatma erat. Braao «omca denper laeiTiBaaie dkitor, et aaae ta mor- 
tis afjiiD«' i'i>i:tiis I' ■! ■> IM' III , Niii iiIuTiriMi-.' in i'i'^iM'i'iiiiin . a^l ^.Ilil•' "ni^>it r'i;»'iiiiii pr'ijiUT 
denin, nt i|»u: auttorilatv jxitititicali lix-iiui livo dicatuni cuiiüLrvant aiuutj.-»i|uc luouacliia 
oHinia Beaedicti Ciatcreieaaea f'ratrea iaduceret totaniijne Doaaateriiaa cam moi- 
bna rcboa et bonia «nia anb derendonen aaaai anadperct. Moritnr Braao cobim, et 
Udo mMter fecit. qnod promiscrat Uli. Interim epiacopna ad spertationein Inaalatlanil 
Sancti U Uli I' liiir<l i , c|ii.-r<i|.i II i1 1 i ilonhemeniia, eo abiit iI<'V'>ti"iii'^ p-jitin >'i In 
itiacre dirertit a|>iid fratrea in Walkeared, «na qnibiu in rodita vcnit «oeqae') 
aliqaaa ia SmolU poaait UMpu abbaten dadit A(lielbar(«B a e«BT«Bt« 
Walkaaredeaal. Stwaae fluaalabantar deou 8ed oaa Slavaa qnidaa. diabalaa ia 

I) Xa leam: earanqma. 



12 



9q umb «ncnm. •bi.am vi. 

earne ambalaiui, divitiis buucn et puteutia |>raefiilgeiia, amkiuii siintu ob unitB crimina sab 
auttoMtiiktioiie mnrtmuii in lempU» Smohciiri humri nuMMhaiet. totu cmiTCiitaa «im 

)'riiil.iti' \<T<> iffii'miniH i-( viol^itiiTir pani't; I'i.i id r.'i>u1.iii- • ffuiii iuh^it rt ■.tilii!- 'i'ra 
nmoatitcriani poni. IlK- vi-n» •'^Iiivoh voint raUdu bcHtia luauauteriaai ailortua <.-ii;|ac aniiam 
•t igUDi, roUni et cmcem minfttiu cKt. Itaqoe Mu Athalbertvt ab üd«M "—***— 
pclh <UD telrUuB uk iWMftoidi ad yrapriwn amnaMriiua. BpiMopu vm dtnga^ 
daat potioa IhfoItafeiB Mmmodioreni «t tnUoraii locnn in lurodiia aoa eUg«ndi: tnrpe 
i'njiii et tiffiLs • >s. ..-1 iiifiuiii.iin iitiiuK liomini^i Kfrvitiani dei nc(;l>i;<^rc in ifraliani rlial.oU. 
Varii« igitttr Iwi» Itutroii« ylnvl tandcm Cuana ad fluviam Salam, qaem loeoni Udo 
pleearia Ubertate emfert et ncrat pio ihmt« noiiaat«riii ibi ooMtmendo. qnod Porta Mariac 

VOCatUiii i'Sf. Si'<l iMiria «r ]i«ii<n'i>iiiiii.v. tVatniiii in Sin-ill^-n vali.rr it nnimr" !Tai'|..>nd«e»» 
bant (^'uxnnniH. I|;itur l'do cum cuniii'nsa ('a|iituli «ui de buDi« i'tclt'aiao NuenlMriptBiti 
niwnatnteriii ali» diMlit, dontc aiM|airalcntia vidareatar') inatitia me edgent«, ati ad lo^piai 
■lagola dicnntur ia litcria Ddonia Epiaeopi doaapar eoafaetia. ()aod oanean»* 
Unm Imecentl«* n papa et Kanradtu tn II eonllmianmt 

Wirhtij; \>t in ilii r l'iv:i)>I>in»,' <1-'h Ji'hann«» Eiaenbart. die da« Weitentlirlic des 
Bxordhuu P««tensc and der L.coDiitii>rfaeo Vene wicdcigiebt, loent die Angabe, daoi ia 
Jahw 1186 BI««bof Udo ir«wäfalt worden «ei. «nd daai im folüondnt Jahr« 1127 
(inif Hriiii i .his Kl ssti r Ii. i s. limi.lN n ^tiftit hsbf. Man muss annehmen, 
<la.t.% d«r NaiuuburfriT Uoiuht-rr iliibi- chru«ol<'^'iM;lii.i> Ikütiiuman^en. die ücli io Pfvrtner 
ScIurlfteD nirgendü Anden , au» Naombaii^r archivaliacben Qaellea geadifiplt hat. Dennacb 
sind fUgcndc Ztitbeatimaiaacaa fftr die Cbroaclogi« dar Orftsdaaraf«- 
•cblelite d«a Kloitera inr Pforte ala frc*t<^)iert aaiaaabn. Im Jahre 1187 
waril ila.f Kluslrr bei St'limöllen ||,'ci;rtt n d et nach der Aaasage de!> Naum- 
burger Decans, im Jahre 1132 wurden die Ciateriienaermftache von Wal- 
liearied in daaaelbe eiliirefSbrt nach der laaehrift tob Alten-Zelle and der 
Aii>rabi- \niiali'-*;i S.ix» (ib.r die H f i 1 i ^' •< p r >■ eh un (» do* lli>chof» (iodt'- 

bard von Mi|il>'.ibi'ini im Jahre da» Jahr der L° <- bcrtragaUK dea 

Kloalara nach der StcUr \-<n Pforte iat nach der Urkunde dea Papatea 
iBiaeeat II 1 137, der Tag der OraiadateinlegaBg de« Kloaters aar Pfaft« 
naeb der Walkenrieder Klosterbaadaebrift der 81k Octobar 11S7. Di« 
Ilf stit iKxnir di'K ti>-iit-n K Im x t<Ti nach der Tollendanf dea Bamea fillt Dach 
der Urliunde dea Bischofs Udo von Naaaibarf in das Jslir 1140. 

Wem «■ in der obigen BniUoair de« Jehaanes Eisenhart heiaat; „ptaoet tandam 

<'u»nu ml fliiviiin< S ala in." no n-'Unt il- t-11^' da» noiii' Kli>sliT(.'L-bii.t naob der einiiK'cn 
bi'iianriten (»rtscliaft auf derselben, die zn hcimr 2cit in der Nalie dea Klosters gab 
nnd die vor Krbuauog deaaelben schon bestand; von einer erslea OrAndang desaelbM 
•B der KSacaer Brteke nnd wa aiaar ^Merm TarlagftBt daaadhen nadi dar Sau», 
«v ca m ariMT tait itand, »eiaa er abaaa« «ealf atWM «ia Irf and ala filba- 
rar Barleht 

1) Venehrieben: rideretar. 



4 



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MHAim iidnoB» um. lanu. 91 



Beilage VlI. 

Eine gefftlselite Stiftnngsnrknnde des Bosauer 
Mönches Paul Lauge nm 1517. 



!■ der ktei»i*cbea Sehrifl de« Bofaver Mftiich«* Paul Lauf« betitelt 

.. Panli Langii Renrdii-tini rhroni«« KmnlwTiteiuu eceliMiM*' Ton Mcnckcn hnaua^frelM>n 
naiii einer lati^inUch<-n ond filier deutsch*» Ori^iulhuicliirhrift de« VerfauMni (Scriplor. 
rer. dtrinan. T. II, Pratf. p. 1. rny. /.«j.tiin. linrh. »Irr lii»chufc H. Jlnch»!. .Ytiunf 
bmrg, Tk. t. Vorher, S. 6 /.). fiDdet licb folgend« ätelle ttbor die Grtndiuig de« Klgiten 
PAnt» nlM dem tOm 1140. Jfmelini. a. 0. p. »t: 

Codeni UmO fei rill .1 ri>iti n^i' orJini» ('ivtrii i' II - i M Iii fiin'l.itni:i r-t tiiniin- 
■IM ilM pnipe Selm aen \«nge a Nmuburg inaignc et oiiukotiaiiiiiiuiQ per Urunoneiu, 
coHitem tem PUeneiHl«, «t njumm eiM Will»». Cubu priam aUiai wMniM Adal> 
berto* vir eximiaa qaind e fies Roinaiii in ransa ArcIiigteriiO) sui norclli |ieriit 
i't multa proHciu impctravit. Purrri rcnubium istud primo pro|i« äniollain oppidulom 
facnit fundatom, «ed ob inconvenientiani lori ftait tralatoia et porihin, ubi oaae etnitw. 
Ad eoiaa tnuMbcMOCB et eMltackmcm i*t« eirianpBa aoster Cto plarfauaai CM|Miataa 
aet limna ■) fmaiMnendo et roborando et pleriaqoe bonis donaado. ot ei tnrMleiilo iwitd 

■eqarnti. i[U<v\ aJ tiilpiii |iTenii.--i i um s .ilm.. t. rv iiliii nii- rt.iri' : 

t'to divina farentc clcnicntUi Nuiuburgeoni« «.'piKctipu« vt«. — t^uia per viaiu 
ctnUi r*eep«iHiia gnoinam terdaia^tM (tut paiten pagi. qal Flian« nMopaitur, et 6a- 
trfbos Portcnsibttn dantaxat diuu i^ngiaa Whwix «t Ctunam nim appcndicii» dediiii«qiu 
eamm com lilva pr« ei« eonluliniim. iustirin ciif^ente dei'reviiuiM , ut et lios et nostri 
•aeceworea oiodk eonfproi« et i'iN>rtnii" i.iii|>i>rf |i.i>M'.-«ii>niliu« errli*»ie et boni« episco- 
patva aoatri aiM adwcoaqtte contradictione, <|n«d niiuu* (actum ent, PvrtenaibBi taue 
aapplera aemper ia peeteram atadcaai«**). Data^ Aaao Den. MCXl. ladfctioae terda. 

Sunt niliiluiniiuis »cribniit nNMMteriaai pnActam Partcnae ftndatam eH« 
Aaao Dom. MCXXXII et fvrt« Terim. 

1) V. r- ' I r:. Iii ti ; i )■ s u III. 

8) VerMlineben : stuiiemiba«. 
fl) Vcnehrieliea: date. 



12» 



; TO. 



In dem voretchcnilvu {tri vilcgiuiD parvan. wie ea P. Lun^t- nennt, «in«! <li« 
•rit«» Worte Ua «te. der tweit» TImII der Biagaageworte der ürkuide des 

HUchofs IMo Ten J. l\4». I>aiin f.ilrt i'in kurrtT Aukzup nun il ri» cl Ix' n Bbcr die 
SchmiUlcncr und ttlwr die l'lfirtmr tiüttr der Cistfrrii-iifi.r Manche. V ni iustici» cii» 
g«nt« bis ttndeiimnii Bind wieder mit i;cTin(;cn Ali«t i' lniiifi ii .ii.- W r^rtf jtiiiT t'rVunde 
kbgeechrieben, eadUch das richtig« Detom deraulbcn biiui(g«(ttgl. £« liegt hier alee 
ein Anetiig ene der BeniätiKvnjnturininde Biadiefe Ud« ver. nnd nrar ein eehr flseli- 

tiger< Die Worti- ilcHrillM'n ,.Sni ilnum I' r< i^iiinjui' f'-r-- |i;irl'-in pigi qvi Pli^Dr nun- 
etpatur" gelten den Sinn , al» wi die ätadt ischtuöUcu »vlbat in die Iliade des BiMbofs 
TOB Nauibug Bbergegangeii; luuli der ürhuide denelbM Miete e* heiiMii „Snel- 
Mensi-tn lorutii, (< maiii inirffin p. P. n." Zu bi-atlil. n i<l -h-T Zu«jifj tn ilcni 
Alezup'. -liT li- xiiirl, iliiiut P. iMngf da« Jahr tur <Um mnUn t<l)IXuii|fiijiihr Ava Klo- 
fters lu luiltvn geneigt ict 

Dm CbT«Bio«D CKiteaee de« MOnchr* P««l Lang«, ment 1517 von Oua 
eelber hennugegeben. dana ftberarbeitet, rerb^aeert nnd rermehrt. aber aiebt reneadet. IIb- 

di't sieb in l in- r ««•«.•ii II- iirbfitunt; ali>ri-ilrii''lt In j .Ii,. /'i>7,,rrri. , ,SV ri/'( rrr. Urrm. nt. 
SlTur. T. J , p. tliiU «f. Ttrgl. y. Jtli. In derwIU'n beginnt der ü<'nciit P. Langes 
ftber die Orbadaag de» Ilaeten Pforte ndt fiilgeadeD Worten, a. O. i». 1157: Aano 
il'jmini MCXXXII fomiatnin «st nioiia^torinro P r> r t r> n s o «inlini« ri»t e r oi ■• n » i » ilanu 
fulgcn mit genoKen Abw«'ubun^'i-ri die Wurte der l'lirunica Mombiugen>iii vun ,. |>ru(ie 
SatoB" bia „vM mute cemiior." and nun hi'i»t ee weiter: Ad «ataa traaifartieBMB et 
cialtatioDem efrfieapaa aoater Ulo plarinnm invil ip«nm ■) |>rauH>rcni]<> et roborando et 
lilcriMtue boBie donaado, nt ei firiTilegia leqneati, qD<Hl iK-r antici|ittti»ueui )>nteaiteiMrBiB 



li«Mt Ita «nipp« 

1) Uto, dlvina fklNllle<iimnitlal7ai>inbur|renHiit e|>ii«-n|iiiii etc. Cnm «miii Mifraeitate 
et indnstria aetemae «Üae gioriam ijuui-rere. (juia per viani (.-aniLiii rv'r<'|>iniu>, 
Smulnani trrtiatn>|ue fere |iert<'i>i |>i>k'> . <i»l Plim« BOBcnpatar, et fratribos 
Portcnaibiu dontaiat daa» graogia« liochwiti et Cuaan ena appaadieiia d«<i- 
niaqav ipaarom «am ailva pro eta coatalinnB. 

S) Qoonun oamimodam ntilitatem enatee »wieiia« ladineaa, at «oram principali 
altaii dia n«bB|Be feunrn indeHdcaa p«ratT«f«t, proonet «t ia «apellia 
iMelieet beati MichaeBe ardnaigell et «aacti Andrea« ApoitoK 
huuoB aubminiHtrot «tc 

S) Inürmia etiaiu fnitribiw. in qiuntuin necrwtitai« ex|M'tit, proviili-at et«. 

4) PoNteriM i]ttu(|tie scirv rolumn«, bibliutheeain in tribiu voloniinibos diriaaa ei 
oblatione lideliiun noi gcribi fecissc, cxpiwitionem beati Hierunrnii prcnbyteri ia 
Eaaiau et Daaieicai |»r«|iheUu ia nno volanriae. iteai «iMdent csiilaaatioaM ia 
Xn imidMlaB, leaephaai •( integro ia nno ralaadae, ttaa lÜMa {MadaBm 
aaaettlUB, aiiaile «aoai, qno» pro noKtri mciaofia «Uiilaai aea tiatodea et 
atagalla et eamlbaa aidaaüna eonuaendamtu. 



I) VanabriebM: ipaaa. 



d 



Üigilized by Gü<^<^k 



5) Haii-, (juac iintcMDti (utgina viant« «uut, (irr uiuiii» rv(r<> futora Uiupora rata 
■MCK vftaMM «t ptr «baritaien 8|iMtM nacti. m tafttagl 4ebeut. «cfo- 
iitalaniu>. (jttii-un<|ni' antvni iovitliac livon- attMtas, qaM a dooiiaia «t fn- 
triliiu nwutri« u|>i>Ml>aU iiutit et huino iiontra et Mripto Amata, iaflnmtre «t 
■Mnoriam nostimm dclvrv pracifunipiKrit, in memoria actvrna itulorani non alt. 
Md ■MDKia «Im tarn «Mit« |Mi«at et 4c libr» viventiiiBi dclcatw et eam 
itiktii IHM! Mrilator. Anwii. 

6) Haiu» facti ti'istri et m riiiti l' ütin «um hi: <ii-l.i tmr.l i-, l'rinr; (ir*«byteri: 
Ercitenlicrtiia. Innfridna |iere|friBiu , Iterthaldaa, üinilhrnui , AraoMoa, Wikanlns» 
Knd«lflw. Baldranu. Fridcriens, EkkdionM,i) Bricnii, Weralieraa. Oandetwu, 
AlWrtax: ili/i. '-ni: II Mrirus . It. rtwii-u^ . .Inanti''« . All-i-rtu- . «\iliitKii'"iii li-riKi>. 
HMVaanas, llc.xlcnricuii. ('.t uii.'«>n , Jaoubu». WeruhcrUü, Hviincu», llcnmiiiiiiu, 

BdiilHfdai; aeolaaii: AdalbMtaa, Hardqrlnu, Bwlolidma. Actam aaao DaalBi, 
quo aopi», indictionr tortia ct<-. 

Ex Imk privll< <'t laof^ fratnun collefn» «maiderari pote<t moui- 

hti rii n"~lri illiu* ti iiiii-iri^ i'imliTitia et tani in »piritualil/n» i|iuitn l' rii|.i)nilil)UH 
imrtitatio mc prurisio pin^juU ae florida. Caetenim oMiTcru et fratre» la^ci, 
quoa plvM Mm» ««riabaflc «vt, ia mipeTforikiiB non «i p riaii M itttT. 
[>tts v.irst-'ln'inl"' uh jirivi I. ^Mtim t> •• / !• i h n - 1 MsohwiTli, i1a< in s-ihn 
namcricrtv Abüätzt' ab}f<'tlK'ilt liaU-. lUiiiiit luau die Stucke. uu!> denen es xu>umiMeu- 
geflicict iitt. l><;<|aeiiKT Ab«r>ieht, druckt Bchamelius mit der Cebenfbrift „Privl- 
kfiaai Udeoia Kiiiimpi Nnmburifrnitla. A. ItSit" ab obaa ZwaiM an atiMr Aacbtbett 
(OtraN. Porttn». BertmA, p. äie f.). Sekaltes bnaerkt nrar. daas d!« bidtetlim ftr 
daa Jahr It.'ti fal*'li. liifw .liilireK/'jilil ilub.T nicht lüplonuitlsi'li if.'wijis . pelit ab"T 
doch den Inhalt tlc» iH-hriftatackc» wie tuu einer äditeu Urkunde wieder (i>irieefortMaii 
DiphtMtktm, t, 8. Mit f. «. W). W«irr kat twar gRaebea. dam daaadb« i» aiab 

an/nj^uiiinii nlMii^'i iiil . »ti llenwt'l« ohrii' v<'niniil't:i."-ri Sinn iiikI in <ii'r Fu^sunif fonnloi M> 
glaubt aber l ibe ein \u>jcii)( und enilmiti- ltru> hxtürke "iiier ervten Scben- 

hanga- oder f>liiiiiiii.'viiii,mi(lt. .li.» Bin.«hofn (Mo {('hrtmik, l , S. .1» '.i'. >.'/ 67). Haa» 
Back dicae Annabm« nicht haltbar iat, crgiebt die Betncbtnng der einzelnen Abadmitte 
daa Scbriflatlicket. Der erat« Abaehnitt beitniat wie das |ir!vl1eg1ani [larmm Ia detf 
Chronica NrnnburKenHis njit ■l'in zwcit'-n llnil il.r K i ii jja n »t > w <i r( e dis liistliofn l'dtt 
«am Jahre llMt, fhgt demselben aber ein hier ganz ainnlose» etc bei. Von Cum bia 
^aaerar« lUgt der Torderaatt de* iwaMan Sataea «bau Jaaar Utknada, ab«r der 
Naehsati fehlt. f>ie nun folpcndv-n Wurtt- v .n tjnia bla eontalinn» >in>l i'<r 
Vurdematz dea zweit- ti ■'^iit/.i-ü jenen |>rivik%'iuMi ]>ur%'am. aber aneh n dickem fehlt 
der Nacbaatx. Iheser erste Abaatz entliült ulso lanter nnvollatKldlg« Sitia. 
Di« Aafkogaworte da« i weiten nOnrnnun omnimodam ntUitatiB" können mr nf des 
«aamtUIbar ToriiMvebeiidm Satcthdl beiogaii Warden, alio dan Rrtra« jeder Art tob 

dan Gütern I..irtiwitz urnl Kn>< n lM<lenlin . «i-- Wulf fjofen .'^i-hnlt.H ricMip (.'elteml 
nackt, bieaen ganzen Lrtrag »oll der KSatcr in Pforte verwenden für eine 



1) SaU waU: Bkkahnrdna badaalaa. 

^ 



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I 




cvige Lam|>o am Hauittaltar uitd Tut zwi'i Nachtlicht« io zwei Kat>«'Uen. Uauch 
Uttm iIm die MImIm den fftMiftii Erlrag Uum AjAttbmiu fir Laii|>ttB nd 

Li eilt« vcrtiraucht , folglich Hrlb«r nicht« zu beisarn and za l>riH'l<'ii trchabt. Von eÜMr 
Ka|H-lle des Erzengeln Michael oder de» Al'iwtel« Andrea» erscheint im Kloster Pforte nir- 
1 i^ends eine .Spur. Zu P. Lange'« Zeit lB>l4iiid liiiij,'«! .lie gehtilt'ii . w i^,•o Lampe, 

die noch jetzt anf dem KireUiofe in Pforte in «eben iat. I>er Anfang der StiftauifM 
■ifcude derMlbm lantct. i>qrfftiii. Fol. i9h: 

N'i.s Iriili r |t_> t Ii in a r u.-i de Walkepriilr <t ii^^ fr;it.-r \li>. r •] l'-ita 
»rdiiiaiuuii et runstituiinui , nt omuiit frurtu» «t (iruteutOA iMOuroiii in nlia, 
qne DauaU ditdtnr, ritem, qae Altar Jfthuaee de Kothene. eonreme 
de Porta. cvtni>arurit . c«iitt<di Portctmi crdat et dirivetur |)er|ietuo, ot ei ei> pw« 
ciiret luuien de »epu nuctarnu tenipure arituruin in <'^mrterio 
Portenfii in lucu quo dotuinu« Alber»') melius elpedifC ildiratent. iiu.a|<eT 
et randelam «eram ad qa«dUb«t*} altare in Porta arnnm tutvin ad ni«HM. 
•le ot, aU haetemu un eaudeto hatit» eat, dM deinceiie ImbeaiitiU'. neene« et 
I aliud lonini iu-in de iic|mi itemqm tempore Doatano airanuii In Bona^t< rio r<>rteii>i. 

Hier iat alio die Bede von einer ewigen Lnnpe vnd eon iwei Lichten Ar 
de« Heaadieiiat. in dem SetnriftaHIck bei P. Lenge iat ebeniäile to« einer ewigen 
I tiri'l V in y « 1 i Iitiii in iwri Ka|nIIrti die ütilr. In diT lil^nnil'' M'n V''-"^ 

1 wird der Krlra;; von Ii r u ii li » ( ii > k e n fOr die Koste» der ueueD lieluuclitun^ au);ewict>eQ, 

bei P. IjiDge ebenfall», den Woitea JcMT „Vk eonia ftoetu at proeentiu bunoram — 
naladi FotlcnM" entepnriien in diei«cn ScbriftwtSck die Worte ..qaeenm enunnadaai «Uli- 
taten eaeto« eerleeiae." Per Rmtaner MAneh hat da* Klonter Pforte taMuU ud 
di<rt '1h9 WiindiK'i niiil'ie an der Al.iel iitier die (iriindunir de» KloAter» geitelien. wia eben 
gezeigt i»t. niiuH abto aacb die «wig« Lampe auf dem Kirchhof gesehen haben, bat 
aoeh jedenlUIa daa Diplomatarinn kennen gelerat, da er Ja gerade von Abt 

J.i. 'I ritheini in dii' In di ul. n lr-t. n Kl ^'.^i hi. kt wunie. um alte -Manu-iri|i|i. <let- 

»eliieii aufxusueben und tu .Naxuiniilii un.l, »ie ^eiu lxL.i twU-selireiber Selioetip n wit.'t, 
Diplom. Kaekleiie, IX, 87: „aiemahU vcr^'c.'xien . djuji er eich derer alten I>oriuiienten 
wohl bediente^" Wenn man nnter diesen Unuttänden den SeUnna lieht, daaa der MSnek 
P. bqge in aein angebliches priTile^nam f&r daa Kloster Pforte vemibeitet htl, «aa er 
Bber die Stiftnag dr-r ewi^ren Lampe im tiednrhtoias oder ia einen NotitbaA 
Intte. ao wird die folgend« Untemiehuag icigen. da»s ihm duiit idelit Cnieeht geacliicbt. 
tm dem dritten Abaehnitt betreflbnd die Sorge ftr die kianken Manche vetgleiefae 
na> den Anfiiii;: ' ln<-r ülknnde ruui Jahre l-'I^, lUitlom. Ftil. 7I>. Tr<i)t^^i'mj,l. 1\>I. }tln: 
I'ithnarnade Walkcnrid«, Albera de i'urta dieti »klateH nutuu 

Mae cnpiana tan preeenttbna qtm Artaiia, qnod ftatcr Winemaro» infir- 
maria* monaaterii in Porta pro ntifilBlie et conriointione decamben- 
tian monaehoram plaatare votena Tiaoam comjiarBvit prt XnU agUdia 
NnanbnigcMibna ab Bkehardo Windianan «t iiiüa ania Hanaana«, Tkee- 

1) Vemhrieben: Alberna. 
4 Tenchriehen: qnolibot. 



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um owiucRi 



am MWAOu mamcmn tAtv umi. 9S 



derU-i) et Heinrico, ruticU ecchue Portenüi in Theinix, herediutein »gri 
»m in |ia^i Th«anitieial dcaaper Tinem. qm Bcrehtc TolKwiter »{»liellatw. 
WoittAill heinüt e« in der aaifUHlicliCB Urkornl«: 

iDfirntritta rtn iwocmUt tvrtiimi lauen ante nltu« aancto Kntharin« 
•ranna dmUMw tempen noctanw. Pni«r» infirmU pra npantioM cira« 
«onadenllbu pillM niaislnibit bmutit«. KUqnaa Mrtcs iaünnM in pfadlnn 
pmmtUt 

Der BoMaer MBnch lutte M »riDer AnwescnlMit im Kioiiter Pforte 0«legcih(it 
den Si i'olini t' i -> t •' r . liio S i r< h« t u Ite. den Weinberg. licH-x'n F.rtnn; für ilii' krailkni 
Brfider Iwstinmit war. an<l der «lalier noch in aeiner Zeit der üieehbcrg genannt müde, 
twci Aeh«r um« «nr md dnidisehnittlldi aebn Rimer Wein trair. (EMmdk «(er StMtn 
Pforten, T. II. l-'ul. .Ifyitli^. kur« ili. v'ai"*' f'im i> l'tiMi;; i Kriiril(n|iHip- Lei .|in Klovtcr- 
brfidcm kciiiwii zu lernen uriil ilif \umU'lu'iHle Urkuuilv Uber ilivM-lbu eiiuiueben. wird 
es erklärlich, dsu auch eine Beuerkvig tbcr 41« Krnnkenpnefe im aein privi- 
lafinm fttr 4m JCIoate? fibergiog. D«r vierte Abachnitt nennt die TU«l 
einer Antnlil Bfiehcrn. die Bi»chof Udo dem K]o<t'r );t>i'htfn|[t hnben «oll, 
V..n <lit-en wcnha BmIhwi Wltor den lwn«l»rbriftlichen BUclK rn >\i-^ Kl'i-ti r-. Iloxaa 
genannt, die im Jaiii« 157S nnf Befebl des Knifliaten Aiigaat II von äachacn der Lan- 
de lacbnle Pforte tbarwieaen Warden {J. O. LmkfeM» rKrnMtleyila jIUmAm* 

ltif^Mi\tifrH<intm , ot. J, M. SchatUfthtfi , \titimh. I7.il, jk s7 . ilfi'turh, f'hi'tm. Port. «f. 
ücham. H,p. iiJij). iKl .. bibliolheca in tribu» vuluiuiiiilru» ilivi»«" b«i 1'. Ijuig« ciit* 

apridit der Titel <lrr Ii'ij>Aacr Bibliotbck uFHan pws BMianon latiamun, «ecnnda fn, 
tertin imn", den .. Hi< ruD>-mi ex|>laii«ti«nc» ia XII piopkalw" bei jenem die nHiannjrmi 
«itdanaKoiMa XII pMi.bi'taram" der n«>aaer Biblivitek, dem „Jonepliiu ei integn» in nno 
volnmine" l<ei Luiii;-' ...InM'iihi antiqnltate» htiae" bei Lenkfeld uikI Sihuiiicl. deiu „miiimlo 
BwuB" bei jenem daa „gradnala" bei dieoca. DieMBOeher der Hibliolhek dea Kloatera 
Beann baflnden sieli noeb bentifrcn Tage» In der Bibliotbck der Lsndeaaehale. 
I>;i' ■Iri-ihiindige Bibel i«t die I a t <• i ii i » i- Ii •• I! i Ii •■ 1 -i iw - . , t / u n ir H i r«tn m n» 

mit KlDlcitongvn und Krkläraii».'! ii. l^ r cruu ilanil »uf dLtu Itiukcn »in ..rriiiia yan 
bibliarum" btieicbnct, beginnt nnf i1<t erden Seile nrit den Werlea „lacipH ciplanatio 
MBcti Htrailmi adPanliann epiaeopam d« emaiba» dirine hiKturie UbrtK" in Bengothiacben 
Majnskeln. und amÜMat die BAchür tienestn M» Ruih. Orr zweite Rand ..Sceaadn pan 

l<.)>liiir ' aiini^'.i .Ii.' Iiiioher dcT Xdwg'' bis iMli. r, .ler dritte „Tertia pan bibliarom" 

entbali di« iiuclier der l'ruphetea, der Maccabüer. die vier Eraageliea mit der L*eber> 
aebrin „Eiplicit über Madmbeemm »eeanda«. inrtpit preAiH« beati Jeranimi preabiteri 

ail linii itMitn pn|>atii in i|ii:.liii.r l:v;irit'. l].i ■■ ; .Innii iMlf. ti; .1;. A|>i»t.'lt'' >''l>ichte, die 
«iebtii kaiiotiiMrlien Briefe, du- A|K.kaJ^|i»e miii xuletzl die Itrieie de» r«ttUiu. Aaf der 
eratoa Seite dea enten Baadea atebt «an der Hand eine« KloaterMUlotbekar« oder AUaa 
Toa Baaa« geaebiieben ^Liber aancto Marie in Po^iria". Au der 8rhrin. aameatlicb 
•aa den vielfluli ala Initialen gcbr«Dchtea neiiKiilliiiiehen Majuskeln cr^riebt sieh, daaa 
die»« wi<rtliviill<' I{ikiid»chrift der lateiaincfaea Bibelfiberaetzang deit llieruny- 
maa ia gntt F«»Uo gegen Ende dea twölftea oder im dreischntea Jabr» 
bandert gtHUabei iat Dae sweite der bei flebamel e f wi lwte a BOdiar, die oben 



I 




gwuiit aind, icigt auf d«r entcn Seit« «Ue Cebendnrift wn der Band de« Abt«» «dcr 
Bbliotli«lnini ..Iharoaiuii» aaper XII |it»ph«<a« in!n«i«ii. Mai!« In Bownuna" und , 

ln>.'ir:it ..II" r anteo Seit-' mit 'irn Wi.rii ii .. Iri. ipit lir.ilMirus .K-runimi |>ri-^liyt-Ti a<l 
f ajiiiiuu.'hiDiii " im nengDtlusclicn Muguolicln , deren Kurui xvigt, da»» auch diene« Blieb 
UtgtB End« d«a twSlfto «der im dreisehDteD JakrlMUid«rt e«Hcliriebea tat. Atf i 

di r IntunstSta des UlHon-n I>i'r|«'l» »triit >ri-srlinfl»ri ..1^1.- lili. r a-ltinot Niinote Marie h 
Pozowe." IVareli P. l.i>iis<' is» ■Iii' Nitli« .-rliiili' n . il:«« lirr Alit Hi-kbirt II vi<<l* RBeber 
st^eaduielx'ii Iml"'. n- ■Iii- Wirlii- il- \ngv»t\nn* and Hieronjrma*. 

(ChnM. Mb. Bo$. Sckomel.p. 16.) t> i»t daher wahivcbelaUch, da» dieaer Abt dl« 
UaproHieiwii BSeher de« nieronymn» ao wie aaeh dS« rbnifkDii aas Boaan stamneade ' 

jalst in 'Ur liililii.lli. k •Ut Uiiiii.-.^.-hul>' Ii. tiii.llicli.- Mjiiiil . Iiilt .If- A « jfu ■, t i ii u , il.; 
eivitnte ili'i KrM-hriftieii hnl, {i,eukf. CUtonol. Aldnil. Husiiug. Üchamri. p. ST f.) • 
Wan di«acr Abi grhht bat, dafbr fiebt e« keine id<lieni AaKaben. Der Joaepba». 

den fduiiiiil iinfiiliTl . hat auf <liT enteB Stitv «Iii- I'.'1»r<iJirif1 ..I.il- r art;.|nitat:ii!i 
i Joscphl lii^t.'ri'-irraiihi" iiti<l iln/iii «Iii- Nutte „LiU-r »«iii !■ Marii- in I'n-jivia • um) ii.vi'i'it 

mit dfu Worten ,,Inn|iit Iüht J<i{>«')|>lii". Dlr«e UBinKi-hrift iK-h JoM|>hu» pthilrt iIhii 
drcisebat«B Jahrbamltrt an. Da* oben gtnuuite Miaaal« hat auf dem Kttcfcen dea 
Bandea die Aoftdirift „Oradnale «der Mvatibiteh" md dioelbc UebenMlirift anf dm Bud« 
drr i'r>leii S<']ti'. K'< htaninil l'riili<'vti'n> .Irr zwcitaa Hilft« dea TiertehMt«», 
wahracbcinlicb «r»t «a» dem fanfzehnten Jalirliuidert, cbcMO wie di« bddea Kad« 
derBoaaaer ,.Aiiti]ib«Bia et Reapona«ria, I |Min hienalia, Iliiani aeatiTaUa" in der 
lliUiiitlii'l ilir I.arili ■i-rhiili . Ii.i iiTin !>• ii - s äi r li.is|irrii In ti. « liai>iKil;riflli<ti<T T'üebar ' 
d«r»elbcn. dir uu» il<'iii KlixtiT Ituxau NtaiiinuD, älter i«t alii «lan KnUe dea zwdlf- 
tft« JabrbaBderta, ao hflanaa «ie airbt «cb«B ia d«r cratea Hlirte dea iwSlf» 
ten ,1 all rli iumI ' rl .1 auf H> fehl ihn Krxliliii-Iiiifi" l'<l<> Mm Nuiiralmn gesohrii di n aeiD. 
In di-ni anKt^l>li<'bt'ii |>rivili');iuiu di u Könau- r Miiim')u'i« wefdea ttUu Titel Um 
BAdieni grnaniil, die >i<-b lu deiuen /viu n nin-h In iUt KibliulbA das Kkatera Bo»ai ' 
lM-fao<l«n. die er iteibcr kannte, und dirw «erden filacblieh ala Geaebenke dea 
Ili!<r)iiifii l'Jo an dajt Kloster za lfi>rt4> anrtrt'nthrt. 

Ihr l'unl'ti- AI'Mcbnilt Mn [' 1 im.-. ~ .^ Iniivi nk «nttuUt aiebta ab 41« • 
Aadrohunj gciatlicber iitiafe in dem gvwfthnlirbou rheioriniben (Jrlnindenctil. i 

Im aeebatea Abaebnitt w«id«n eia« gnwae AasaU tob Pemoea ab ^gen 
ft'i'nannt nntor liin Til-Iii (ircabyteri, diacoai, au In) iu ii i , arotulUi. Mjin »illt«! 
meinen, du»» lias Miri»kerra luid Geiatlicb« an» dem S|>rvnKi'l di-« liincbufo Udu «omtellva ^ 
««Omi. Wenn aber P. I^ang« nach dem Schlnaac acinea aitK«blldie« iwivibKtaiBi bemtrkit. 

man kömn' li. nit" ILim Ud ana drr pr-i-^iii Saniraunj,' ih r f!Hiii<'r .1. i> Il. ii litdniii Iii* 

KloNler« M.'lit'n, «uiual die Lalcobrtder uii<l t'nnxTMB iltiMMllH-n nicht luit genannt üi-ii'n, 
dana moii» er doch «nter Jcbcb Zngn Münefae von Plbita gamaiiit babenk Er wnaat« 
alao Blclit, daaa PfSrtner Mönche in Urkunden nicnial» jene Titel Ibbren, die | 
«r Urnen beilegt. Kr krl>nt whlieMtlieh «rin Werk diurh die Schliifxrormcl .. Actum anno I 
DanlBi, qu<> ^i:|iru'-, ohne im Einf^ange acinea privilcpaui >iii:' Jahreszahl 
•twihnt Hl haben, and Ubertrlgt die indieti« tcrti« au der Urkudc Kadwti Cdoa 
*Mn J. Udo f rrif er Webe uf daa JAr, da« er bmIbI, atf 1191: 

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um «viiacim ■t it troiM iJ 



Bat MMon ■tacns pavl ijumwi. 



Dar Bomor Honcli hat alao ada Madiwark, du er fflr eine UrkwMie ■]<• 
Bbdiob üdo von Ntnintiivg n^glebt, au folftmdni SMckra ntmmmcngeflidkt; 1) us 

a n zu 8 u m tu i-D Ii ä n ^i' Ulli.' II S ii t 2 1 ti i i 1 " n iiri t A u >^ / tl !/• n <\n> <l<'r l'rkuii li' Ilildwlli 
l*4a vom J. ll-lu. 2) mu Retuiniiicenx«« an vi»« Urkundi: Uber die ewige LkB^e, 
fl) am AaaehaaDBfcn oder NotiMa wm der ßnricMaiqr der Kraakenpflef • M dn 

Prilrlti' r Mmhi-Ii.ti . 4l uhn II m <-1i r r ti t o 1 n . di'' vr »ii< d'-r HiMi.'th-'V -i>ini", Kl^'-ti-rü 
liuüau k.tmitt'. aui> diu ((«-'"'dwlicheu |)ndiuu);vii luit K i rc iien» trttl c o iu 1'rl.uuden 
WB OcicUicbe». 6) au eiD«r Mens« wa Kaiaaii oiid Titeli, die Zeafra vontdlta 
aoOaa, aad nar Cjatendeaaenataebe Ti>n Pforte. 

Aaeli dai VeHv. da« P. Lani^o m ufimr grohtv FSlsehaag kewo|;, i«t 
•Tsichtlii'h. Kr hat «.•« schon in di r i 'lirMiiii.. Nnniliiirjr' ii»i'' au-:.' ■) 1 h I»«», daia er die 
AagalM: derer für richtiger hielte, die 11^ als ätiltoo(,'xjuhr d» Jüunten ar Pforte 
aaiefartea. Oieaa Angabe findet aieh tn dem Cliraaicon Thurinfciac des Eiscmelier Mtaeheii 
■lohaiinea Bobte. geachtiebcn um Dl", dii>' >1 m |!<'v:i:i'r MoiM'ii.' .nuü irr Ii.! .Iiirr 
Haadaclirift «inea TUiingiacheii üluater« {Mrudcen. ücnjit. rrr. Oerm. T, H , I'rarf'. n. 
XXIV, M. V. Mimtivm. /ran 185». HM. Lamigim. nming.) bekannt Min könnt«. 
In dioürr (Tironik liti~>t i s n. O. ;i. ?S7; Nm-h Christu» p i ^irt tiKXi nt lniiid<'r1 U'2 jnr 
do wart ilu» clu^tir zu der l'h-irt<'ii an der Saali- buni-l , und d- r i-rstc Sd'vn jui dem 
andern Tage vor sentf Mertiiis tajf.' Aiii,mI«' kinintc P. Lange aoe der 

oben behandelten Inachiift von AlteB-Zclle lMiaii«scliM>en Itaben. Alkin iat ■dum 
^z«i|7t wurden, daiM dieao ndt dem Jahre 1133 nur die Elnfthrnnir der Ciateriienser 
iu djÄ Kloster (ichmöllen yeiamot tuKiii kuim; und du-- 'li<-'> wirklirh tlnmals »tatt 
gefaiitlen, twwica die aafelUwta Stell« des Annali»ta ^^aIu Uber die Hcilig«|irechang 
dea Biachofli Godehard im Jahre llflS. Der Eiieaaeher HBneh hat abo daa Jahr Jener 

Ki nf II h r n ti j: irriu' .ili da.< .liilir r.. i- K 1 '1 ;i n n ii -b 1 Kl -^'i-r- '/nr IV'ir''- atip'^irlion. 
I>a aicii der.^i lbe iil».) tni .laliro irrt iiat . .-«• kann luan uueti dcu v>iii ihm ant;e);ebeuen 
Tag, den uwl m Vn^ rot Martini, daa ist den & oder 9. KeTcnher, nieht uit Sidier- 
lieit ale den Ta^ jener Einftthrnny aiueUea. 

Der Beaaner MSneh wollte gegen die nrirandUeben Zengnltie daa Jahr I1S3 

alu (i r 11 11 I u 11 >f alir iiaidiwvjM u . ■!■ -liallj Iii I i' h t - or •-•iiir Urkurid'' d.'s 1> i i- Ii h f» 
TOD Naamborg lUr jene* Jalir und zwar in |>tompcr Weia«. llia solches Vorlaliren 
atebt iai Einklang mit den» waa wir lenit BberaeiBen Charakter wla^ Gelob raam- 
ki'it vriHS"!!. S' iti l,idi.'iiahMelueiber S r h i> ' t l' >' n . 'h r iiuinrhes an ihm hd't. iH'^i it iinr-t. 
ilu doch als vernnderllobi Terschuiitzt und I" 1 r 11^! iOtjJ'im. yachitte iA', 
Va t')' Panllini aagt ron eeiaer Zeitzer Chronik, l{<r. i,<r»ui„uyir. StfiUafm. IST : 
Tcmm eitn cboram ataiper aaUnt aiemchna et cnn leoBibna ali<iaando ralpea oangrefat 
proUiitatie etadioena. Die UngrBndliehkeit aeiaea WIeeene erhellt aehlagend 
ilarau», lUi« er (ibir die < linthii-hte dor Virlfj,'unf,' d<i* l(ii<<'h"ni<-h''n SltioH ihm Ziiti nach 
Naiuoborg völlig im Ouokeln ij>t (Lquiwi, iSudt. d, Bitdwft d. llodut, A'aumb. J. 
Vorher. 8. 9), wenn er anch Ttolerlei wuaata. Betrbgcriaeh and nmgründUeh 
^ irt T »ich aneh tai dar Fllaehang der Urknnda doa Biiehofa Vdo ftr daa 
Jahr 1 ISi. m 



13 



''S- 

«8 



Beiluge Ylll. 



Brei handseliriftliehe Berichte 



Iber 



die Oiftidiuig d«B Klosten toh Ffilrtner SehvlTerwalteni 

aas der Zeit kan nach Aafhebnng duMlben 1540— 155SL 



I. Kine Notiz des Erbbucbe», niedergeschrieben ewisdien 
1540 und 1550 über das angebliche Kloster in KOsen. 

Oh Brbb««b »Ucr Oet«r vnd Oerc«h(iirk«iteB 4er 8eh«l« t«r 

PfMtta iat auf Refchl dl*« Kiirftirxt<>n Mnrit« von SArhxen zammneBReatelh in 
Jihn 1S51 TOD Krn>t Itrotliuf. 2W.it<ni V.rwklliT zur rforto. i)er IMO dea 1. SU 
•ein Amt antrat, iiiu'ii iIi'H! <'r>ti-n Oimmiidiiiii/« Mirha«'! I.»min<rrniaita, „wriAir 
auw domini 1543 dir Schale belffea •aii«htea", «k Brotbnf aelbit anfiebt (£Mb. Varw. 
S. 1. «mf Fol. A*>. Aber deredbe hat daa Erbboeh iildit tngthiainm, aecb allein, wie 

CS jfl/t v<.rli.(;1 . M>II.ihli--t; gnMM 8t:irV^- il.>><01-rii nihp'll vit'lni. tjr ».m aii.l-rcr Hjind 
bvr und sind von Uuu entweder TUTernndert, udvr mit Zuaiatun nnd Krweitcrungea vcr- 
aabea, la aebi BM«di mlifeaoameB «erden. 

8o beflnden sich im «-n-tcn Thcilc di'HsolWn graiwr Stiicki- rnii einer ilteren 
Hand, HBchtiir wie ein Bronillon (frin^lirii'lHii mit «fhr vi>r»fill>t<'r Hinte (>W. .57 — 67. 
99 — UB. 151-1S4 los -SIS. S.Hr.-S:,j. 4.VJ tum Thril von lirotliuf «Ibrt 

«der Tg* anderer Haad ipiter nU ZvakUen vmeben. Eben»» finden äcb im iweiien 
TbeHe de« EAbnebee fmaie StSdre. d!e nidit von Bmthiifb Hand berrftbiea, aondera van 
einer ält«'r<'n. wlir rp>r<lui»»iii^,'<'i> , frVinnI. ti»i hrid t\i Kii'li- Ai-* fiinfz' hnten und 
Aatai^ de« «echteiiaten Jabrboadürt« abiilicheB Akbril't (Fol ä5i--Xi4a. :/»6 — 3M. 
411—490. 4SI — 499). BadKoli entbaHea beide Thefl« atader wafbagieiehe Meke eiaar 
dritten Hand rpätor al« j<-tit^ Iwidcn ältfoton Handsrhrirteo und mit dernelben Ortbo- 
ipraphic. wie lie Brothafü Srlirifl ztitft , alxo mit >li»er Kl^><'b"'l'K I, Fol- 1^^- 

435 — 436. 443- 444. J.W. Th. II, t—M. <.>-.«;. 7.i - 79. Um 119. 210 -3111). 
Da die ittere Uaadeebrilt d«e aweitca Theile« wiederholt reo der Sebalea Pferttea 
apiiehit (JVA M»«. «9»«. 4Up). a» iak eie (eacMebaa nadi der Sdealariaierav daa 
noatttB oad Peorieoiemf dca leWao Ablea Petrac «ad der neek Torhaadeaea MlaAe 



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dareh die S«4«eitntorat Btaiag Heimrieb« v«i Saehaea dea 9. November 1540 {Btr^ 
(McA, Chnnieoi» Purlentt. Up». Utf I. p. 7tT. TeuHiAt* PfSrÜMitt» Chmniecn, ti, 

SrhnmrUuD , S, Ji'9 f.\ nw\ vi.r li.iii Vititiuintritt« /.»viliii S. IiuIutwuIUt« Ern«t 
Brothttfi den 1. Mai lööu, ataniiat ai«o ana der Zeit der Verwalcang de« enlcn Oeko- 
■oaMU der 8dnle Hiehaal Linmermaaaa. Da denwllte. «le e« Meet, die Solmla 

aufrirbton lu'lfen, »o war <•< ini'l'cwir'liTi' »i iri>'* Viiit.-«, .'ii! i ! r 'i ii •) K n r Ii M-lcr Krlilnu'h 
üixr die rorbaiidriii'ii liiit-r >W* Kli'Kl'-r» an /. u lf>r !■ n . >\\v «ul 'Uc Srhulf fibiiL->!i, n si.U- 
t«B. Dieae Arbeit wnrde alu» von ihm Ui'KKnnen, «Ut «nl tS61 von «eioem NuciitMl^-iT 
Brothaf volleadet. Voa der Utealaa HaadadiriA dea aafcMaa Baadca de§ Etbbnche« 
laM ihb am AImt XSaaa folitende KoHs, akdergeeelirielM« eatweder rm filmaier- 
aana aaUak oder in wini-m AnflraKo v-m t-iiKMii ivlin iln-r VfUi ilim, IJto: 

KSaaa ist eia Forwergli di«e«eit der SiahU, rur der «teincrn Braclien 
^kfca, «wl erhaaet. hat etelaerae Oebead«, aldo athwa daa Kl«- 

«ti r i.''itaiiden. «-her dii' Tforttii i'rliaui't WOrdcA. 
Von den (icbauden diene« Vonrerlu iKiwI t'n. Fol. 4Ji4u: 

Za dieam Penrerire iat eiae Seheffer«; p^heriiik, donaff daaehaii^ 

Vibe K'rlii'.lti-n virAt. hat -'in WonhaUKi«. S r h a f f » tal aud IWaBC KrasU 

gertcheii. biiiil(>rm Htalle und ondfiiu liuow gelej^n. 
Die beiden hier gaaaaataa OebSad« fiad noa Tbeil uMdi erhallen. Voa dem 
„Woahanst"- nifnt 'Ir <iruni1l>na dee hentii^B Oaethofea mm nintbiKen Ritter 
her. and •liv K'-.-«-;tltixtti »U'iuemvn KeUeT]gewMbe and Kellertreppen di'Mi^lben »ind noch 
anrcm-hrt im alteu Znatande erhallen. Du Qebiade, daa im Erhbneh ScbaffHial gi-nannt 
wird, beateht nocb aararaehrt an der Waataelte dea SehUbreigeliBftee aaeh der Saale 
sn and wird heat zaThg« ■]• Behaoa« Immtit. Seine Randboirenfcneler mit alifcaiMf- 
t<'ii r.l''i>'i<'i< <.MiK' II t'or ^. in hohaa Aller. Ocber eiacr jetzt xai." iiiaiMt. ii lUndbaianddb 
deaeelben, nacli dem tkitarervibofe CB, eicht oaB aof einem halbrunden titeiue, der des 
Bandhecm aaafant and die Obenah«^ der Thttr bildet, daa bieehMUdie Kreaa ia halb- 
athabeaer Aiin-it »nj<^->'hnfi'n. Diese» Kreni, wi« ea rieh an den alten Wlriluehafta- 
gefaiilden ii>-H KI>iutorH mr l'forte nirgend* Itndet, beweist anviderlcKÜch, dam dieee« 
Oebivde von einem Biaehof von KaanbarK erbant wonlon int, wie daa faat« 
Vorwerk, aicht ron den Ciatendcaier MOnehea aaa SehmUlca . die da* Kkater nr Pfoit« 
g«(rflndet haben, nad <a ihren Areal daa bereite twateheada biaehSffidke Vorwerfe 
Caci» iThi' Iti'ii. Irri;; hat al,-i> d-r Srhr.'iluT ihr .iliic-n N"tiz im Krbbacb an« ihn alt n 
Gebäuden deuMllKn geocbloMcn, daiM dort einnt da» KIuaIct geaUndcn liabe. Auit dtm 
Maad« eiae» b^ahrten Aaireaaaaf «a. da» MUiaraa laaifihrifea Beaitaeta de» Oaathefea 
zum mi:thi>r> n liitf. r. hat 'liT WrfiwKer wi*deri»olt Teraiebem hörfn. da«« untpr dorn alten 
(itbauile. ilan Im i h^Oinl- n JahrhnnJi'rt ^icbafirtall war. jetzt als Si-1kuuc benutzt winl. 
eine nnti'rinliin'he Kapelle geweacn wi mit (>iial>^ii utiil < int lu ütriniTm-n lU'cltvn. 
daa» dieae Kapelle ia dea «raten Jabrea dieae» Jabrfaanderta anf Befehl eiae» Pßirtaer 
Sehnlrerwalteni laifeaebbttet, daa» andi du Anerbietea dea alten Oaatwhfba lam 
inuthi;,'! M llittiT, dii Ki'Ibo wifil. r autVrulRU zu taascn, um »iv als Diirk' U'T zu lionutzi'n. 
Ton äcitcn der äcbuiverwaltung zuruckgewieiien lei. Dieae AiuMk|{e bratatigt im Wcaeut- 
Kehaa der jetsige Beeltaer dea OaatbefM nun awtkigni Ritter, der Soba de» vorigea, Herr 



13» 



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W*ber, au« «einer JnpncUrintK'nirig', *i> lU*« man ilii* nTi>f'ifi>l>iiii- Tli:it.<ar>i.- im <^anu'n 
nleW li'/weifcln kann. Dasn «Iiik (ii biimli- rilu-r dtT nntirirdisflieo K»)>i'lli', die jrtzij^! 
•lt<- Sclioune, tiienals kircliliolicn /.wi-ck«B dieate, leigt »owuhl lu^in Obripi-r But, 
ala Milte BiditBqf v«m Norden aach Sltdca. £• mal van Je ker eia Wirtliacbafta- 
irebindc powM«! uin. Die Kapelle unter deoMellien aber grana wie da« ^nie 
Gcl<hudi' »ilirin vor ik-r <■ rün d >in di'i« Kli'>tfr« zur Pf'irli' diinli di>' Sil)in.:,ll-ntT 
CiaUtnii-niwiiiiönehe erbaut wurden iwin. Vm* «Ue Annalime, <lw Kloster «l«r Plurtaer 
CSatontoiaerBiaBclie habe Mher an der KSanier BrBdce geletren, dneh Itelnea Beriefet 

BUB Kl'iBt !• rz«' i f ■• n lM'»lnti),'t wird iiri^t diu iin ■. ! r ii V 1 i .-Ii ■■ ii Wnrti'n d.s K\"r- 
diam Purtcn«e widcmitricht, \t\ nu>'li);i'wii;«i'i) «mii V. I.ejMiaK. die Kttin<'n der 
BaideiabniK «ad de* BehleaM SialMlc (JIA'flk. «m im <M. AMferMk-imfifMir. f '«tmA. 
B. 4. IfiSÜ. S. 97 f. Klfine f!ehriften, Brf. /, S. 75 f.). Aber »neb der ponitive 
WorUaot der urlciohjci» i(f<^n Urkunden «prirhl ganz klar (f<r(fi'n jene irri|fe 
Annahm.-. Nii. 1. .Itr l'rlundi- di-i" Biwilor« Ot» »olu Jabr« 1140 {Blä. /, S\ \*% die 
Lanc« de» Waldea, der den CiafeerBeoaem ron SebmSUea ngewieiea wird, beattaunt 
dardi eise Linie ron Weat naeh Oat. von den Qieailwcii jenarit« Kalcvlaa, JeM 
•{■er tr.wk. ii' ti lilii. Iit . Ii. /wi..ii lii:ii d. ni IL ri.'. Ka'i r und d- ni II. i^.'r'i. k. n der lindcl«- 
barg Hieb rmu Thalrand nach der Tbalitithle biimbucht. bia mm alten Wall von A Imcricb. 
Die Bralt« 4m WaUca wM aafiafelicD ab ipao eoenabio aaqae ad taratiaea 
Hulliindenaiam, v»ai Eioater aelbat an bia zu den Aekeri;rünzen der Holländer oder 
Planiliiiider, Tun denen daa Dorf Tribüne den Kamen F le in in i n e n erhielt. Di« Linie, 
darcli welehe die Ilreite bestimmt irird. nin»» die LftnKenlinie Honkreebt HebneideD, 
alw von SOden nach Norden gehen. Die Fiemininger Orenie liegt aber von KSaen 
and der KSaener Brlieke nach Südweatea; eine Linie swiaehea beiden Orten irnoteeB. 

^.■lltl t ;>]-.■ ,:i • ,i\ l ■■ri.' n i;«nl inie niebt reebt. C.lirli.b laiin .1. r .iin' 

klud|iutikt der lireitculinic niebt KSaen gewcnen sein. Dirae üüdweiitlinie durch- 
aefeneidet fetMr die AelterriSelieB. die lehoa tov der Ortadaag daa Kkatera Pfaita 

tum bi «ehofl iehf n V.iiw.rk Cuiitie <.'.h<irt Imb-'n und d^ni Kbi>t-T ri;::iwioaeB 
W"r<li-n Kind, kann alsu nirmalH die Breite de« Kl.ii-Ierwalde.« bf/. iebnet liaiMB. 
Die in der l'rknnd« Biacliof Ctoa liczcielinpte Stelle de» Ktontera, der eine End|iVBlcl 
dAT Breitenlial« voBSttd lach Nord, iBBiW aUo grade afirdlieh von der FiemaiiBger 
Grenae aaWaldnade gdegealnlMBi BttrdÜeli von deraelben Hegt Sebnlpforte, ala» bat an 
dieaerStelle vaa Tara heraia daa Kl...-t. r ni. maN an der Kr.sener 

Brtteke. Die UilcBBde dci Pipitea lanorcnz 11. vom Jahr« 1111 (BrU. I, 4) nennt 
erat die Kleateratitte nrit dem angremeBdea Walde. daBB den Meierlief Loehwii, 
dann den Wirtb«i'bar(«b'>r f'ii»ne, \\U-i war .Ii" Sl.1l.- .b-v If-f.r-ii ein> an. lere al.« ilie 
Sil e-il I- K 1 1. ■< I er»t4 1 te, und das K I i)«t .■ r bi^r »"n v i>rn be re i n unter dem Wald- 
fann^'e de« WolfageaellllBge«. de« jet«f;i-n KnalfenU-rtfirit , wo n<irh jetzt die Sdml« 
liegt Im Gxordivm moBaaterii PortCBaia wird die Stelle, die dea CSatanicaaeni 
aagewieaen wird, beieidmet loeam. abi aaBe Portenaia aita eateceleaia. Der 
VeriiuiHer de«K-dl»'n. Abt Dietrich, aagt also aiudriickli.-h . da."« ilaii Kl-mtcr vi.n vorn 
herein «n der Stelle gelegea war. wo la aciner Zeit am 1374 bia 1381) die Pfdrt- 
aar Kireha ataad, oad wo aie naeb jatit Btabt. 



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2. Xcni der huitdittuiii der ScbuJcn zu der Plorta. Aua 
denn PTortiHCheim Brieffen unnd anderm Hitrtorienn 

besohriefaenn. 

/.VWhicA titIrr fiutlir uml (irmhlijfkrtllrn «uw/i« der Hiftitrunt fumliilmna 
der Sekmlrnn zmr Pforla, Atm9 4mM XVC mm4$ Li w ww i y b w d H . 
Ah «rate 7«*r. Fol. I, f.: 

N'H'ti ('lirisfi i;. !,iir1 ijiii.-M iit liuihlrrt uinl im ^i<'l'> ii'l. lu .liilir int <1<'r dwcUMUktoALte 
iMthgeboieiic Font uml Hrrr, Herr I.utliariux. «'in Soliii (Mlulutnli. iIit Gcbwtil «in 
Onf «m SupptÜBbvrg, Arn«berff «nd Harr nQierrnrt nach Abiiterh«m Hcrt»>> 
genn Magni nuufnnrtrn xn Saehtoen nniHl Hortin^ci^nn tm Laacbargk, det Icttten 
Cbmrfmrstm vnin OeKi'hlecht« Heri<i|fi-n Hcrnianni Tnnn 8tiic1(c«ir«horn, 4lirdl 
Kriiwr H ri 0 r I i'Ik' II II <i<'nii ruiirt>-nii mit <l<'r <'linr unnd iI>'Mi ll'T^<if;tlnnb nSMlili. 
SacbMcnn bclcbeot wordtnn. Und d«rnoch in Unwnt bundert imiid Achtu tmod nraatidf^ 
■tcn Jahre RSniaeh KSmlir inirden. Im «nteim Jahre letaea K8«iJ<tci<]» od afaN» 
uiiii' diiMieUiipi' /t itt li.iK I' )» ti •It ')urrhiuui'1it>' iiml edele Gcar Dad Hm, 
Herr lirunu Oraff «oc I'li-inivn und llrrr xue ^^UlvIlen. 

Sein WopeiiB rana der QiafeMhafH Plelaa«> bt ein anfgeleheiiter Lbv* 
m Pkrbenn udenchiHdenn , alt von obvn bemb die Hrlft Gollfarb« und daa ander 
Teil Weiafnrbe, d«r tptatiK Law« im blaaenn Felde geMitzt. 

üiiKi Plaiainer Inndt tat daa OatUndt m Latein Liboaotrin (7) genant 
swiuefaenn den Waaawn «kr Itid4» ° vnd SnUn vnb die Waaacr Slatcr und fleiaz gelegenn, 
winU in di>m Ijindt Meüaenn Kcrerhitctt, fehett ann am Srhwancfelde, d« itrandt die Atta 
8U<lt /wit'Vaw li-itt. unnd )^bctt hinun<l' r iiik Ii l.. i|i/i^-k, <l' t < utluinl' s IK-a|i«tadt, bü ann 
Petemlwr);!!. Unnd dieae beide Landucbalt Mcinaen und Uatland habcnn etwnnn 
dl« Wende, welebe bmub dJe Sorbenn freunt. Imwgehapt, nf Lateiniadi Sornbi» 
tr>>b. is!.> nn. Alior iLi^i cli I 'i i> f <h'r H'-rs. tmfk Smoii.-ii ist Ifenuidt wnate, hat einoi 
gevi«rdten bohi'o Turrn onil vin t^numirD Ivivh umlj Ki<'U, 

Diene» Grafmn Bmnonia OemaU tat eine OreHn nna edeiem GcMMeehte mit 
Xiilmv n Tri» Will« >.'. w. -t. Ha'iiiui iiiitt- innnii r i:rr.,_Kf.'<-n einm S,.l)ti (1 rt iii iium. 
der int von «iiu-m wilii<'n Bbe rnv hirei n tuiit gchawi-n. nnnd vine T<H'kt<'r Uarlurgini, 
die iat da Kionlcr Jongftaw wnrdena. 

t'ii.| IUI! rii r,r»r üruivi lirine LeiWIfliiKiTli'-iin (ri-lmpf . iit i:r mit !!cwil!i;^'iin^'i- 
»lintr Krtuihlt uml Krlin' liiiK-nn zn Rathe w<ir<li'nii, diu er von lU r <irai< «i ha(t rii iw aw.«. 
Gotterc. der t i'in t-^'is T>'il •limelbai irehappt, uf die Htmliaft inv Smotl.'n au»ii>-rliallii'a 
der Stadt nf dem Bergk «nacr lieben Franean genant, darinnc nenlicher 
Zeit gran Barfneeer Monniche geweat, ein Jnagfraw Kleatcr /reatiflett, 
nnd in den andern (iutt' ni »n< h linn ilritto TcQ dca Dofft Pleix ■< >■ n ii ;.''-c<'lH'iin . unJ ■iciue 
Tochtet Oarbargim inr ersten K|>tia«kiBn dufauM genacht. Und I'leiaz daa üorf 
lait bei Aldcabnrf am Waaaer der Pbtaa S Menleo eon Smollaa. üand flaaeSliftnqg» 



p 

IM 



Ut giM-beeu im taa*«iit huadert anod siebvn nnnd iwanttigatcn Jare Dodi 
ChiMlOebvtt. ünM dwn tan <I«iaBelbigr«iia Jare iit awdi daa Kloater Wal«k«a- 
irltdt geba II >' tt nn^I Ki isi r I.üttharias znm li.iiiiim-hi'mi Konniye orwilitt. 

Abar über etliche weaig Jahren, du Uiaf Bruno ntich am Leb«na g«fre«t, ab ! 
f «iatlicli« l«1iaaa der KoMa«Ba ii SnolUait ia Abfall kornnaa vaad di« 

#W.**OrdeB«ireilM r unreinoii ('.'libnU f nh r v 1 1 . <;™f Itnitii' Imnl L-i^pPtin. d<< hat 
tr «dncnn \ ctK'inii H.Tni ril.nu-m. Lischoff «ur Xauiiil.irek. »iir ilnuc crlonicrt, 
and welch.' .Sai'lii'iiii ot vi>n »i'j^oiiti sein.'K Alli r.» unnJ d. r Kranrkbcitt .|<>iii-lbi.t nitt itiogM 
aUKCficbtciia, dieaelUg«nn •eiocia Vettcma Heran Cdoni anad Maderlichena, da« er 
die Nosaen tae Satollenn aiitreibena nnd Cictercienier KoBaieb« dea > 
granea Or.loiik ririHi-tiean eollir, l». f<>hIonn. Ik-nn <li«K<' Moulehe aar aelbi- 
teu Zcitt in grotaco Zaaeligiei nil Klvaternn geatandenn babcaa aaeh der Begab 
Saaeti Beaedleti aaad Wdee der MonaldM Ciitereienser Brader fdebett. «el- 
flhea der Biaobwf mit gewiK*'"'" ^^'ili< '> "" i 'n.i.Tli<lnin n u!.<- »isr. hinuuMirr i^-ahaa j 
aimd »aageridltett. Uaad Ut Ural ürunu nacb kurUrr Zvitt in GuU ter.nturbenu, 

rein. Corper nte Smollen iai Kloater bei aeiaea G«aiab*l Sobn oai Teditcr begnbea. 

Oftn." tiaoh i\fT Bisi-hoff .1 <■ n Nr. nn<'nii au« ili-m Klixtfr tV 

(üninlltinii ihr.'n Ab»chi«<lt ^e^vbenn, nnndt run Acptc Hvi n rich.-iin Sil 
Walck«nri«<U einen Apit Adelborttam mitt einem CunTent Hoaaielie granoiin j 
OrdeaeCietereieaeiaia fratram erlaagett, anad dieaelbigeM iieSnollea 
•iageaatzt, weldie Honirfelie etliche Zeitt aide gewöhnet aaad bcAindea, daa 
der at'll'iL"' >'ri ll.r-r R.lif.'i .h ul.'l f.' I . i» .• n , mi.l vi>nn il.'ti L' ii i' u 1. i t;.' n n S .. r - 
beaa WcDtli-nn UDiid andera buvken Lcutbcnn viel Beachwerungc crlfidcnn 
I naaeea. 

rvrltalbt-nn der Aptt A .1 ••Uii>rt I nx nnd die Monnlrhi' xne Bavllen aaao 
doiiiini I \xi '/.eilt iie» Kriwr« I...tth«rii eriae KtoniKrcivlw im cecbaten Jahre 
Mtamit BiMbolTenn Udon« zur Nauinlnirt; di.' (iuttor lUe SmolleBa ttmb andere 
Oatter bei der Stadt Naanbarg «a der SaliU gelegeaa peraiatirett. Und 
Aeee Pennataeion l«t daraaeh rann Kcieer Conradt dem Sebwabean nnd dritten dea 
NauH'ii» M'iii.-s T!.nlli^.•lll'n K.>iiiiij.'ri i< b» im cr^t. nü ' .In w. IcIi.t iiui li K. i -. r Lottahlio 
ann da» Kvuiincbe R«leh erwvjvtl, luitt Verwilti),'uiig livr KUritena de» iteicba nimd dea 
Stifte Manabarglc Tanherm eoaftrmirett «md befeetigett, dana BMmf Vi» dem Ayt 
nnd Monnirbcn zii>> Suinllcnn vor alle (Satter djuclbat zne Sniollenn i;i>lc^enn d.'ti Ott : 

I dieFfortazu<'uHaiia, ila« IhI itmndt ('»esen i^enantt. mitt alJer teiuer /uiKborunge, 

Kckeriin niinii <k'r<'rh(iKkritenii Haiii|it iler Luchmohle mitt den Dortte I.orhwittf 
iUL«*. doaelbat gelegenn gegebena, alao da» du Kloater me SanUeaii ant aeiner Znbebennge ', 
nnnd Oereehtiüfccitt eolte irlderuib dem BiaelMilMiB Udnai aand aeiaea KadibaaiBea, 

I <1. -.-Im 'iriiri i/L-t.T zue CeeaeoB mni Lodnriti aütt aaden Zababenagea es pemn- 
tacioniii titolo Ueibenn. 

Inn dieae Femniacion haben der Keiner Tonradvi dee Namena der dritt , 

ann» ilumini (auHind liun.l. rt oniiJ vicrzli^ miil Bnl.i.) Inn nlitis .l. r 'J im 

1137 Jare Idibui lunuarii gcwiUigctt und beatetigetl; umid wuiil aiiM in divaem 
tWgtD liitadcBa ISAl Jaia todb dar entanB BnolBiadiM Stiflaiige ISO Jakr TedwiABa. 

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Doroonn Andelt tuMB iweae Brirfe in itincbofs Uiloni», eiiter aunu Jumini IHU, derfiAML 
ndtr 1145 datitctt. 

rnnd «-int ilic iT!.r.'ii 'IiitttTn ih-* Kl"irt«'r> Pfortta mr ra»sn». itznndt 
r<><'>.nn K<<iianii(, iuif<-nt(Uch |{<-Wf«t dt» <iettlilr unnal Acktrliau in ('o<>(«Bn nnd 

I hwits mit der I**«]inohlc. Di« hatt «twu an •Icr SahU kcv'i'nn ilVnn 

Uia4erbcrf«*a mber B««h HitUfe, 4« bsb aocb b«ate 4i« »It« Pfcl«, 
w««n dai Waiaer kleia, tehcn kann. frel«irenn. Donaab aeint itaweit der 
Z.-hm.l an K. k. rii iiikI \Vic*.'iin za Co««. !!!! mit .Im /.u;.'. li.ir<>BdMI Waldo. w. li-tn r nafh 
kriD«n Urennttxen anfebett inn dem (iroudo t o r r eii ti* mbar Kokulowe an der 
waaiircB An« bei 4er Sable vmi f«het mek der I^eaife UnnMier kcgea Mensen Ua 
m dem Grande noder Aldenbnrg an den alteaa Wabl» oder 8ebaatsgraheBA<.4ib 
nndcrni Berge. daraaT ettwan da» alte S<'bloi Aldenbarfc ire*tandcn. Aber 
nach der Ilr itc ke^'enn JUittemocht gehott ':■ <: m.u Cuisoiin initt dem Waaaer der 

Itebla uind Kiacherei Ina aa die Greatzcna UoUandeaaiani. Daa aiaa ein Dorff 
ireweat aein nitt weitt roaderPforta beim Piarhhaaai irrataaden. Aber der 
Knill nucb Mittat;«' m-hi'tt li' r \V;il |t v .ii ilfiii ]tau<'li I i ulier da» Gi-liiree die 

Windtlbcke genant onnd ander hulie Uciye, Allee naeli Inluiltt der Pforüacben Fandacion- 
brieta. Daa aeint aa die etatani Pfaitiaebe Onttar , Rar eia» KctiBga aabaBil. feweaL 

Onnd wiewol die Kbatergatter taa Snellen bener und Bntilieber daaa die Gat- 
ter lae Loehwitz nnnd Coaaan j^wvat, ao batt docb domach Biacbof Ddo dem Apttcfoc««. 
Adalbert» onnd den MoimielH'u in der Pfortta znCnnaa KenQgaanir Erstattuo); frethaan. 

Kaeh deiae dam aocb das Kketer la SnwUean la aeinena (> Ottern befrclbett 
Baad yi l T O « <i i« tl iat KMreflt. m liati Bladior Udo dl* Pfortta im Otaaaa aad Lodi- 

witz rnitt ihr. n liatt'-m wi.lvniinn irlii. tfr Mjm fni e iii a c Ii t . a\- < iU< kiln Fnmt 
noch ancb des iiiacbuf« Naehkomnicnn eiuicbrrlei «icrerbtiKkcitt an denn b<'i(tiin)ilenn 
OaMcm in aakaiiftiger Zcitt «atttea aaMiaeB BMfe «hilAafkl Büde uihI Renchwenin^ 
aafleirrn. jeilwb die I3ereehii|rkeltt . «eicbe die MoBBitke CialereleBier OidcBa ihrea 
Itiicbnfen zu thun vi>r|>nicbt. vorlwhalttean. 

Als nn nolcbe PeraMitadaa gvoclieen naad der Aptt Adalberttna miti den 
Hoanicben ia die Pfortta bb CBaaa kamaiaBB, habean ala naitt Hilf KadioIRm 
üdoala aa die Saida daarlliat in vol|;endem Jare ala anaa 4aaiini 11S4 daafU«. 
nane Kloster 'In l'lHrtta i.a>- <'usana. itzund ('lu-senB (BBBBtt. gebaoett, 
aa welcbem Urtte. dicweil aldo die Landtstrass dnreb avoi Hoebgebirge 
aber die Sahla ian Dohrimrenn irieieh als dttreb «ine Pfortta irebett, 
unnil vor Altern di' I'lortta zu <'ti-iinii ^.M'iiant wi>rdon. »o hatt man 
aacb di-nsolliigea alten Nanieu die l'fortta tau C'aaann bleibenn lasseno. Unnd 
iat dar obgeaanti Her kpt Adalbartau, wie maa aaa dea Briefe* aboriaaen kann, der 
aal« \yt in der Pfnrtta zu fuBana f.'fwi-.t. 

Villi f» »i'int iiIhIu-, iUv wollen ■uiittii , da« Klusf^r «ei genant worden Porta a 
i'<iiu|iortandi<i r I cviimik i ii i » , vrl n purt« cell von wegen de« Ordeaa CiitareieaaiaBi'W.ra. 
" Monaoborui , dann die MoaBiclM baltten ikre erste profenüo anad BegabBafa ■) der heiUffen 



1) BoyehBBf e (H 




Taaf, mlcfaa Taaf Ut ein I^forttc de« Uimniel». AU't die er»te Maiammgc ist 
|rl«Bktiek«r. üml vm diMm Klaatar der PfoiHen laa Onaan anat aach daadM iwei 

ftlttc HruM.'r um] amli rc Maacriin iinili li'Utlir vorhandenii. 

Du nun diu Muuuiche lu der l'fortta zu l'iuann auch etliche Jahr gewobaet 
liattlii und rann denn Waaderkvtheii viel Bcadnreraiiff and Überlaufen« erleiden, do 
Intal ai« ni Vtgt gOmÜt, daiaelUgau Ortk s« Cva»a widarmub aa verlaaae». 
ünnd ndtt Hvlfa d«a doreUanelitena trae^ebomaa Fhiatenn vnad Hcn Hm Ottania 
Lnti tf,'rafea ik Dori 11^'" II IL uinl M >ir im'r a fcaa ava Mi- issenn , welchar iat gaweat 
ein Sohnn HanCttBradis Umfeno zaWetbinn Stiften des Peterabergea MRalla. 
aiii aaden Wonnnt;« «und nav Klaatar ander den boben Beq; keren Honrra • do itnudt die 

r<it.7lk Schul e Pforttii l'-i: . t. t'mnl i-t <h'-^c Tnii..i-I- -iirjuii uiiil V'mii-Vun^'i' . wii' man 

ans den Urivfeu arni lluturicn atiiii-tiimu kjitin, uueli Cliri^ti ijebartli niiib iJ^u taUDcnt 
hundert and fBBf and aicbcniitrate Jahre nngeferlidi bei Zeit Kciser FriiKrichen 
Barbaroaio d«a «nten geacbocn. Do babena die Mnnnicha ma dea Rianiafihiia Kaiiatn, i 
nfatan , Tantf^fen in Dorinffcn , Marin;rafen aaa VMmen nnd andern (Jiaüma Hera nnnd 
Ton AiU'l und .li nn r>iiri:' nin vii I (iuttrr ana IJbergab<.' und Kunfinntrafti ti b- kMiuini'un. ' 
wol Hans gebalttenn, (.ieldt geaauktt und danuab itadtlicba Gatter erluinft, gro» Uebende 
erhabeoB nnnd daa Klaater atitt Tid SBnaen, daa ca aaeh faal einer Gmfeidiaft (fUieh | 
Wtlrde, ^fcInK-i' rtl. rnmi iv( »o|ch Kl<>st< r in <h-r M'innirln i;< »,iltt ' i~ iif lus Jahr i 
Ucb ('bri&ti Itcbnrth laum nlt l'unf tiundcrt uu>i ein und virii^-.-tt ^'cbliiRnii. ' 

JUta Aber naeb Chriitti <ii'burib tanteat fanf hundert unnd im tin und vier- 

tlf aten Jabia aar Zeitt dea letataaa Apta aar Pfortta aiitt NabaieB Benin Petri 
Sehederits von Fmbarflc hatt der daHhlaaeihte Wligeborne Fant aaad Ham Her i 
Ht'inrii-ti, IIit«'^' im S.i, lix im , Tjwtgiaf illD<>rin^'''nn unnd Mar^^raf ana IMolBB, aaf 
Bitt unnd Anret^nn geim-lu ApU und aehwr Bradvrn ire jerlicbc Pravlaiaa gana^. I 
Unnd nach hoehf^edachta FBnrte«» Tod«, ala nearileb aano doinini taaaent fanf bnn- . 
dert unnd drei unml vi.Tii): I'MHi <IiUi i!urilil;uirlitii,'j.|.'>iti !iiH'li{;i-'!i"nnn'n« Kir-I rin | 
und Hern, Heru MoritJinn, Iii rl/"L'''iin itu>- Surli>.nn, h'.nuK'hhtr du« luilijjt'nn l^>iui- 

M.».adicn Beieha Ertnnarscbullt unml Charfur^t , ljint);rafeB in Dvrin^n, Margüiafcn la | 
Meiaaea nnd BnrgKnfean ane Magdebarg, ne eiaer Schale, dorinne hnndertt . 
aaad fanftzitr Kcfanler laath der Sehnlerordenonife nndeihaldenn werden, aa«b j 
volgeade anno ilnmiiii u f VTal iiorgi« unil M i<li a el d^Hrt-dbiifinn Jure* 

gaoident, das man 'iv .Stipendiatenn ana der Pf«rti*ibcn Ücbalcn lae Leiitcig in 
der DaimriteU mit XXX fl. drei Jahr lang lam Stadio aoDe vorlcKea», aaeh der 
Sehnlenn (futti Orili-n ii n in «l-r l.cliri' iitiii'I Man «Ii ii 1 1 nn ^'c tiijicM-nn • 
lausen. Unnd ist der lthI.' < iiiu n.nuu ». »■.■Iih<r anim .i<iiiiini 1.>|:1 d i i- SoUulc 
hviffcnn aariebten, gi-nft Michael LcninitTman, Rirliicr von Zfitx, der 
ander Ernst Brothaf SIndicaa der Stadt Ilarabarg af Walpargia aaao i 
1S50 angexotrena. 

Durch Eraaatam Brothaf, Verwalten nr Pfertta, aaao daaiini ItSl 
t>iwhrii"'n 

Der vurstchende AufvaU von Brotbuf scheint wiederholt abgocliriobea worden tu 
MlB. Nach ^ gau TOdaiMM AlaeMft hat ihn dum Sehaadiaa aa Baitadia Tent- 

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adwBi Pfortiifben Chroaikim abdrocken Uiw {S. 169 f.). Dieter Abdruck iit nraieatlicli 
in Anfwiffp voUpr (grober PcMw. Sfaitt ..loflitfiin" d«a Ori|rinnli Ton Rrothaf \»t er 

„.Iiiluinnr.-i". -tJitt .. Sii].;H liiil.i;rf.' •■ : .. >'u'.'|i. nlcnii !>iir t; . .. >lU'-ki'"k'<'li"ni": ..Stun-k» 

erböhi't" und statt „ VValckvnrivtlt " bald: ,. \Volck«iikirrb " bald „ Walckenkirch " , atatt 
».OttoBb»: „Maaritii" «. k. Tm dieMii and mmIciii Pofalm «fam «BwuieiidM Aliadirti- 
bcr» vi.TVHXNi'rl Srlintm lin« nur iw i . Hir ilif er 'lic Vi rl'i'"i'ruiijr<'ii ..SH)i|ilitilmTe" und 
.. Walokonri' th ■• nnt- r <h-n T< vt t'-iri. >lir iiri.liTn Jruikl •■r iilmc Iti'<li'iikcii nai-li. in •li-m 
GlaulH'ii, I T liiif Uri'llmlV lliin.lc tirirt v.ir sich [ii.O. I<iii. r;jl, /? ;', Axui.]. Rr'itlinf »»«l, 
er bftbe di« FundsltoD d«r Schulen aoa Briefea und aiHkrcn llkloricn gcicböpft. Aller* 
dtaga luit «r die Urknnden de« TrMMinnnplbaeliei4 vor rIcIi tnliaibt, in dw er j« «eine 

„Hj»t<iriii villi lU-ni Anfiiti>."> lie» Kli >ii r-- ■ iii^' vl ri. li.il, v<>n der WClter unten ili>' Hi.le 
Min wird. Aber «i« flacht ig er die Urkuiiili-n ^dcm'», dafür int ei> Belfg, daw er die 
fincB HollaBdenaiaa {■ der Dt Iviide BiachoCi Udo *«■ Nmnbarf Tom Jalwe Il4<k 
da* heiiwt di* ArVor^Tiiwon .Ii'r i'inpi>«ranilfrti>n Plamlinder, TOB doti'-n ilas IVirf Tri- 
bttne den Nanifii F 1 1' tu m i nu'i' n i'rlii<-it, ^'i-rnde an der ent^||Clnl|;l^^l■t/tl ii S>'itc ilva alte- 
itn Kloaterareal» hAm KiM-tiliaum' an der 8aali> »urlit. Pan Ktonlitim I'ortvniie 
kam er uieht gekannt haben} deu «r erwihnt weder die HeiUipiprrcbani; dea Gothen 
linrd tu Hildeaheini noch den Vieedoauiiu Hnrtmann, noch den ronwlmien 81a- 
V ■• II i!Mi! »l ihi ii Kri vi'l \;<-mn ila« Klwter bei Si-1iim>lli n. Iii«' ,. ii n iK' r-' ti II i > 1 1' r i i- n'-. 
auf die er »ich beruft, laufen aliut anf die apälerc Kloütvrsage hinaus run Oetwiu. 
des Eber, der Aebttnia Owbwfla nnd den Xonen n Schmllllea. Aach dieie «nililt 
er uii(;>'nBO. indem er nach den Nonnen unter WeplanHUiitr "It Bened iet iiier, 
von denen da» Exordium und die Leoninincben Verne enähleii. no^'leicb die Ciater- 
tieaaer in du KWter eintiehen liart. Hlnffefrcn «reia« er. dim« ,,dje OrdeasmttMr 
nareinen Celibat si'fuhn'tt wovon ji'iie Kr/;iililtint.'in nii lil-- iui|i)in. 

Aiu der oben b«ii|iro(bcnvn Notiz avinea Vurt;niiKent in lier Anferiit;mii; de» Krb- 
hukm maeht er »ieh einen Kloateraaneii „Pfortta to Caaaaa", der aio 

•liatiert li.il unil . r/ ilili ilain; wi' ■ iii.> >i,!nrf Tliat»uilii- unter Anj^W von 'Jriimli-n 
und Kebcimiii'iaii.liii , ilu« KliiKtir imi mit llnli.' .li-i M H r k if r a f iMi Otln iI.'k liiiobrn 
\on K>M<en nach der St.'llr- ti. i i1« r Wimllfieki' ii rli j;!. Wie Wolff (fLVi i^-t liiil . ». tiwclil« 
ihm hier eine Ceherfiedelaag ren Pförtner Mönchen aach einer anderen i>telle 
Tor. fStne aalelie CtiatAt aledelfe Otto der Reiehe in dem PiliallclMter von Pforte 
Alt. II- Z. IIa all, ilfK-i'ii »iriinilun« 117". m II. ii.l.t war.! (H'i-'^'. f'hr'iii. I . |i,irai:s 
macht llrutbof eine l'e bersiedolung der Mönche vuu Könen nach dem l'lut^c unter 
dem jebdfen Kaahenberge. Pemer Klebt er Dir die Penaionlernng der IctiteB 
Möitche da« .fahr l.MI an statt lald. «ii- weiter unten er1ir1l>-ti wlnl , nnd 1wlian|»tet 
irri)?. ila.<» l.'ni .Srhulcr laut der Sthul.»rilnunt,' unlerlulten wBnl.-n, wnlirend e» W« I.tÄS 
doch nur l<-"i waren (». oben S. TH. Arnn. t). Wenn Tlnithnf IiImt Tli a t xarli !■ n , ili n- n 
«r ala 8chulverwalt«r knn nach Säenlariaiernng de« Kloetcm ao annittelbar nahe 
ataad, irrif^e Angaben vorbringt, ao beweint daa am dentlielurten, wie wenifr nein» 
Krzählun);<'ti fil.ir Kniirrii..-. . .Iii' \ I.tIiiim.I. rt .'aiir.' \'ir mIii. r '/.■■'A ^f'-iliflnn ■■iii.t. 'ilnu- 
ben verdienen, wenn sie nicht aoderweitix bestätigt «iikd, .jder gar mit gleichzeitigen 
ukaadlldMB Bnldilan Mier dieadbea in UTidenpraeb atalNB. 



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Bttn AHcnxm. asiijUHt vm. 



3. Kiu kuitz*- IIi»-tr>ri!i vr>nn dom Aiiiiriiiige des Closters 
unnd der Schulenn »ur Pl'orta, 

TVwttnMijahiM «. UM fmUn Timutuu^flMk) Fei. 3tS f. 

MLMAi. Brano <ln WMAblHu ti <ii'!>i-liln'htii der altenn Mar^rirravcn zu Meinaeno. (inM 

n PI«iaa«Ba and Her w äebin«ll«iin, «ew Q«in«bel Fraw Will» toiui edelem 
OcaeUedrt« gvbMiiii habciia K « U« ii m ? tt nnenii Sahna Ortalniam, M voan öacia wfldraa 

SdlWein t.i.Ii (.'. liauenn . aiimi l iiu' Tn lit' r i i .1 r ti n r :.' i •■ . iv- Ii hi.' tiiie KlusUrjuiiirfraw 
wanlcnn. I)ies«r Her finioo und iwii> «ii'iiiabcU habinn imib da» 1121 Jar im er»U*Dn 
Jarc Aei KomUchen Koalga Lottharii. Hartaofcaa aa Saeliaenn, Gtaftn la 8a|>p«- 
linbarf , Arnaber^ nn<l ITrr zu Qnvrfartt, .in ri-i «»<t in Sobniullvn. nirht weil 
voan Czeitzs (feloponii , irr-»lli>fflett. KvbrDn ilartru tuHstiit und liamUTtt Ifulcn Laiulin, 
zum T. il Uli wi!.| I :i U l i,' - uiiDiI inm Theil ArtharkT- Ijuidi'» und lUi dritt.- TVil ain 
Dorffe Plciaaen, «atxvtrnn donin KloaterjanKfrawcaa und BMcbetcB Hure Toch- 
tar Qarbar^ia n «teer E|i<iirlitB. Do alar Am Jangfraweloattr nach aeinen 

Willen Bit irc'lt ^'1- rA! hrnii, M-liaAt W diC Noliinii hiiiwi-); und f,'ali <la> ('^<^ter 
MonBiobeo des Urden« Sancli Bancdicti «in, da» warvan ein Ab( and vier 
Bruder. Und aicBka4t mehr walte 4«b Orts in Ordean ilahena. den dia 
Sorbean tbaten inenn grosienn Vordroi. 

Ab bImt Her Brano an wolte «tcrbcnn, erfnnlert er «einen Ohmenn, Htm Udo- 
DenBb^SCflA aaCaeitx unnd NaawbnrK. uimI befahl inu . Uic lU-nedictiner auch 
binwetriathan and Ciatereieneer iloaaicb« mit einem Abte eintiuaetseaa. 
Den aar aelbigena Zeit war dicaer t>rd«an in irrmMeni Znaemea und annehenn. Und Her 
l'.lo lirüilüt tiin n'i \ ti 1 1 A da 1 Im r 1 11 m iin.l -ttli. Iir Mi-mhi' vonii Wal«k«D> 
rii'iit au.-« ilrm ( 'lustiT, »etzi t .iiiMlbij-c kcgeiin .''i humlli un ins nme riosttr. 

)><> »X« aber, wie Kchort. aach voan den ■'^urbonn- Wcndenn im Oatlande 
bei Sehaiollenn vnrdena betrübt aad hefflig beacbweret, adnt ak mit des 
Btaehofe üdoae rar Kaambai|r cirn Weebeels Hoifr wardraa. 

i^liel in«n wol die üt-lip-nheit , <1" il/un l Kurl" r»t i'naana und I. >ch- 
witx gvlegvuB. Und Loehwitz iat ein klein Durfflcia mit einer MoblcBa, 
ander der Aafrerwieaen keffcna dean Hiaderberiren g-elefena, ircweit. 

JW.J/J' fnil hatn'iin «].■*!■ di'' M'piii niif .l-m I!i>.ii ilf IM.ik' |.i riiiiili. r.t . il.i- nii- mit ir.iu Al.t« 
Ailaliierto vim Srliiiiulhnn kep-nn <'tiitanH, da» wirt iivuui Cueionu ^"Uiitit, ){<'l'>'V'<in. 
Und truirenn uf ihrenn Rurkenn and Hcleemi ire Habe rouB DahflNlIenn dnhin. and aoi 
dicMT Unaehe, das aie Utre Habe dotafai getrat*» bettean. nennet eederBabetlnnoo 
centina in «einer Bentt-tiirnnfCNbnlla die Porta la Casaaa. daa iat Monaateriaai 

Pu r t •■ 11 b i'. Wir Wol i'mu ttu^-b aii<l- r<' I' r ■< a i li i- 11 11 uiii;. (/• i>rt w- riL iiii. wururoli cb 
etwa die I't'orta «ulle gvuant iwitt wurd«nn. Dan iat i;eacbehcnn anno domini 1133 aeeha 
Jar tuiA der cfatena 8titlBa|:e la SchmeileBB. Uad renn dieaer Peraintaeien aagen 

aiuh zw>>iic l'fortisfhi' d.« Misch »fs rd"iiis Kril'.', citnr II t<i. d.r andor 1 I I .'1 
«liitirett. l'nd Iti^chuff L'do der naiu aisu zu üicb du« ('l<.ii<U'r zu ;<cbmcdlcnn mit «eineo 

% 



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Muu BAUMcnimmB aourm. 

zubclwreudcuii Outtvrnn aiiil gab denn MoDcbean die Porta xa Catana. Und scint dia 
H» entnn dct CIcMtera Pfinta Qilten gcwcit, nealidi: ftafftsiK nafeaB Lkuica 

an fU'lioltz« «ml A rt harktrra, •!« do iat (r<" «cn » <ln« Kurbcrp f'ocsfnn 
und Lucliwitx mit <I«mu Ackcrban und mit d.-r Loch iii nh 1 i-ii und der Walt, 
4«r llcli aDfi.'h«t bei ('ui-kclanc aber denn Mortball and furdcr hinnnder 
bil «« den Urnat an4«r dem kltena Schtoabergc in Aldenburg und tob 
dknae bi« an die Sabla; und gab Inenn aaeb die Piieherei In der Sala. 

AI : IT rta zu ru-^uiiii ward anf^fanpenn /u l uu ri jum,. S .lcbs 

bawiUilfte der Bub^it Inouccntiu« 3 aiuui 1137. deHgleichrnn auch der Keiner Cna- 
radva dar dritt« aM» doadai 1 140 «and tmA der Biaeboff in Naasbarfi ü*d 
wiewul die fSutter zn J^hmullrnn vil b«mi«r dan die Pfortischenn p^weat, abar die Biiabafe 
zu Nanmborg haben dem Abte and Mondiena hentacbher Vergkichnng« gttbaa. 

Gl folgea an einig« «wrtUaie VMmoi Bbcr dia OWcr, dia dar «ata Abt 

AtUlbort dt'm K1niit<-r crwKrb' ii . oad dann folgt die Fttrtwtnng dar OrCn- 

duiig>);t'M'hichte rulgcndvrmaiiw.'n : 

Abar «Mb die Zeit des 1 1 75 Jarca bei Regimage Keiaer Friderichea Barbarosae aum«. 

diM Xaitifn« di-s iTsliMin, aU Margirraf Otto lu Ml•i^•^l>lln (,'ek'bt. weloLcr das reiobe 
IQoiiter zu t'ellv in MolHuen ^'estimi'l und di<- Stadt l'rribi rt; ^'rlmtirl . Lri|itzig luit 

einer Kiagmaaenui befei>ti>;<'t . lut ^ It.r MarcKr-tfr **t^l m m^imuu iIu» KloKter 

TOB Caaana aa den Ort, da «• itttaat leit. traneCeriret and viel Koat an die 
Oebende gewent, bei FVnten «ad Rema dem Kkater viel Ootter erbetenn. dortzn er den 

Klitt.ii. il:..- -ir .:■ ■.^.'ll.li,-, II iikuiifft. Ja> i;i-lt uii<] ilurrli iiiid. n Mill.I .li.iiatia- j 

Dia Weise daUu gtbrarbu Vun dersvlUxt'D Zeit alui ist t'i< »lliie iim dienern Winltel { 
geataadea and bat dnrdi der Honcbe VIci* and OeadiifliKgtett aa Oebendeo, Oattenm 
aad Bwbeineii mergUeb lagaaMaen, da* e> auch einer Urafcncbaft an Gnttem «ad Eia> 
Innaen gleiA wfirde. ünd !«t Holeh Klu^tvr inn der Munrhe Gewalt bi« uff daa : 
1541 Jar geUibea. Per Kljtf Abt iirt !»■ «t ll'-r l'i tor Si. iiejfrich v«nn Frobarg, ] 
wdefaer in Jabre, wie gebort. Iftl 1 eampt den Moncbcn ibre Proriiion cmpilqgen. 

Doraoch ala im Jare IMS let« t«b dem dnrcUaoeMigateeB boeibgebeniea PBnrtea nuMk ' 

und II. niii . II. riiii M'.iiti. Ilrl/^L''» /.«i Suihonti und b^niuilib-r (U's hcili^fiii lüi. i 
Beidu KrtzDuurachalcb und Churliiriil, l«ud)rraven in Iluring Mar^'^raf zn Meissen unjid 
BuggraTea aa Magdeburg za einer Sebules gemaebt Aadi filgeide dea 16X0 
Jaraa uff Walpurgi». 20 Pfortieeben Sahvlera jedem dea Jahrrs MO Fl. ' 
itipeadia von dem PrortWIien Einkommen nun Studio legpnn I.ei)>l ^igl^. and l 
andr r t ha 1 Ii Ii mi «1 ■ r I S. iiiiltr 411 >lir Tfi-rtr /u baltin, \ i'iunliKMi b^vn. Und auff 
da« die Ikliule alle Mutturft and keinen liangol haben mochte, iiat Utre Chorf. G. da« 
Kloeter Heimleabe, «riebe« IbrerChurr. G. Verfarea Keiaer Otto der ander. Hertiog 
luSarhticun. WostmiUn. Kn^'irnn, !>it i 11 ^'i ii und II cü » i 11 n . !<7I ^-i >tiin. I (nndl, 
im Jare l'ihl Froita^i^ iiHi h Juilirü zu der .Schulen i;c&c]tlagen. Uortxit ver- | 
Iribe Gott doTcb ('briitiuu .K-»iidi an»' rm Hern «einen Hegen ■ Am diaaea gatte« natafitbe 
Warb der Sdnlm tanga beatendig Ueibe. Aaea. | 
DarA ErkOBt«Bi Brottnff. aar Pforta Tenratteraa, amo damiai UffiS 
dea IC Uaicii anaaatra gabradit «ad alUer n aehreiben befobkan. 1 

. 

14" 



107 



I 



KBSIRR ABM HNITT. BKILAUE VIII. 



I 

t! 



Diesen Anfsatt bat lirothaf tnit eini^i^ii Zui>Ät2en, zum Thcil atm dem RerichU' 
Ton iUt FuD(latii>n der Seliati'n ira Rrbburbr, alxlraekon laKHen ah Ariban); in «cioer 
Hi'ttitia riHt Kfti»cr JJeinrich I. htipzig, J5S6', and ilaraas hat ihn wieilcr abdrnckeD 
Utiwi>n Sfhainelins, lierlm'hii Ttulfche* I'fvriifcfun Chronikon, Ltijaig. 1734. .N'. i61 f. 
ttrtfl. S. H'O, In der haD<Urhrirtlit'lKn kurzen Histom lics Transüamptbuchcti lägst 
Bri'lhuf einiffe Irrthlluicr and AuHHrhiiiiicluni^on »einer ernten Krzühlanp von der tiründanj; 
de» KlontiTii Kvg. «o da« MiKsverstäiidniiiii hiubiehtlirh d<>r finei> llvlliinilcniiiam uad 
den unreinen Cavlibat der OnlenKwciker , crrähnt aucb die Oenedietioer von 
Sehiiii'il I t'n , erzählt aber mit drraelben Zuveriiirht wie froher unter Anfnibe neuer Neben- 
nniHtande, <lueh ohne IlcrufuDK auf Driefe und llipturien, «las Mähreben vnn der l'eber- 
«iedelnni* den Kloi>(erii vun Konen nach der jetzigen Htätte der K1i>i>ter- 
kirebe. IrrtbUnilieb «'tzl er wieiler die Pcneioniernnif der Ictilen Mönehe denwlU'D 
in das Jnhr 1"jU statt IM», und l>iOiuu|itet, KurlTirnt M«irit< habe I5i> .Sehfiler ven»nl- 
nct wie in der frubereo Erzählung, nennt im<-li Iniioieni III utat) Innueenz II. Aiw 
dem <i<'i>}^rlen erhellt, wie unzuverläHKi^' aiieh dieiier Deriebt Ilruthnfn über 
dicGrAndun»; dca Kloctcr« zur Pfiirle Ist, Niehl» dento wenitfer iat derselbe riel- 
fach naehceKchrieben uml niicbk;<>lir>M-ben «unleii, einnial . wril er der ernte war. <\vt im 
I>ruek emehienen i*t. diinn »Iht »ueli. wei] ninn lipilhiif «U zwelt<-ni Sehulverwalter KennJ- 
ni>Ji der L^rkunden, üi-rtliehkellen und Verlialliiiüi..' de« kurz zuvor auftfvhoWnen KhiKters 
zatrante. I'. Leimiu« s»k' ftherHroJhuf, KIrinf Sihriflm II, Ii4r „Seine |>iildieierteD 
i!ebrirten zeijten ihn nl» einen elien<4i> eiimi^vn al» leirbl gl iiu bi ik'en r<MU|iila1<ir 
ohne alle blulürlxi'be Kritik, d.-r blind aufnahm und erristhafi wi' derirfählte, 
wo» friiherv (ieBeluchte , Sa^re i'der Trailitinn ihm IhiI. unil dem daher nur, wo er 
al» Auifeuzeuif« ii|irieht, oder attü den itelbxt^eleiienen Urkunden r»'ferierf. mit 
Vomieht einicer Olauhe zu Hehenken int." Dic.se.^ Trlheil Aber Brotbnf iiit 
dureli dl* trornlebt'iide l'nter'.uelinnff vollL.ininieii iH-iitatijrt ; lilnziuu(ii|;en i>t denioelli«!! 
aber n<M'h, da»x Itrotbuf mehrfach die liedeutune der Worte in den »elbi>t!;elci>enco 
Urkunden nieht vemtand. ali-<> auch den Xusammeniuintt gnnii^r .''teilen nicht ver- 
«ti'hen konnte, und dann in ein fa)iri;;e<i und wirren <ie rede verfiel, da« zani Tbotl 
auch «eine Nachfolger in VcrwirrunR brachte, dass er anderen IHnge hat aufreden 
w<dlen, an die er üclber nicht ;;et;laabt haben kann. .Mag Krnnt Bruthof ala 
Sclinlverwaltor und Janüt etwa« geleistet haben, als lliKtorikcr zeiirt er «ich aogriind- 
lich. verworren, le ie htgläu bi ir. leichtfertig.' und unwahr, und e« wäre nirht 
der Mühe Werth gewesen, seine Er/Äblungt'n hier abiudnieken. wenn dieselben nicht viel- 
fach in Kataloge von Sehdiern und Lehrern der Pforte eini;etragen waren l/<rr- 
fticA, Ttvlschtf I't'üTii»rhf' Chninivm. ttt. Schnmrl. S. I7S und auf ihnen ili« 

mündliche Tradition von der Oriindung de» Kbwfen« beruhte, die Jahrhunderte lan»; 
im Munde von Lehrern und Sehiilern lebendig war. I.ebt doch ilas von Brotbnf 
zuerst dreist in die Well ge»chirk(e Mührcben von dem Kloster in Kosen und 
desaen ti|interer Verlejfnni; nach der Stätte von Pfurte noch bente im Munde der Leut« 
trotz aller Widerle^ngen , wie da» Hni»itenntährehen r.u Naunibunr. 



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Caia na oacmoM am aumttu. 109 



Beilage K. 

Die ueueieu Cioschiclitsrlirciber über die (irün- 
daug des Kiuäters. 



1. M. Juuliaua Bcrluch. 

.1. T;. rtnl: ..it V,^:\ rHnr.'.t..r . v..n l<li>l 1<'.17 n-'Hor ilnr Lamli >»fll 
bCDatxt >w«r in sviucoi Cbronicon TortcnKc. l.i|>i>. Itil2. tat »vine Krukhlnng 
TM der Qttateff d«i ZlMten wuk DrkniidtB umI Uaat ai* tftdiwkci, »her ilie>e 
BcnutMiir Ut plulo* niid tiiomliivti. 8<'inr Aliochriften «ind UMorgAltiir rolkr 
Fehler. Wer rieh d«TOB abi>ni-iii;<'n will. vvrKlcich« Mm Bei«|nel den ron mir 
K<<i.'obi>Den Tfit der Crknnde de» I'«|iftlt^ii lnn<i«aa(iai II mit dem Abdruck bei Bertnrh 
(a. O. ji. /« /*.). Abg«««li«a von der Menft orUMgnphiacher U«8«M*>gfceit«n det- 
•dben OndcB tUk da !,<««• md SehrcihfeUer wi« „««nplccti** Ar .^m|livi", MmMäpittit" 
Ar „pMopiHrt". statt ..tt ". .1.1. ..titiil..". il.r fllt.h^tuU' H. <l(>r farfcdiWD Sin hat. 
V»ek den Worten „illitiäta ouuiMuiit " Milt ein Stiuk vun vier Zrilen der Uifcmde« daa 
gerade die wielitiKeii Beetiaimaniten Ober da» älieitte KloAterarcal cntUUt, gan. Vit 
UatenckrUln der Cardiolle aind ia gane Terdorbener Qcatalk ahftdnekt. atatt „aiaclirmtt 
8cigU" Ut ttelenea ..8. Oregorfl", die irntenehriftea iweier Cardiiiile „Ero Guido dbeonaa 
«atdinali» «ani'ti Aiiriani «Dtiiu-rili^i. K^o >iri»u|;imiu diacunos canlinali« »um ti' .Miirii- in 
partiell" «ind venchnwUcn ra nKgo Unido diaeonna «ardiaalia &. Marie in poitieu", ein 
Fehler, des fMUcli aehon Aivt Dietrieh im Diploraatariam gemadit hat (Fol. In). 
d(IHB Alcrhrift' n üli<'ili:iu|'i 'Vt' Of iiiul < !■ naui(;keit hinter <lcn vii1iiiiiiTt<'n Ali«-tiririi n 
dea lYannoiiiiitbucliiü vun l.'i;lti iurui'kiitt.litu. IHc L'rkandvn vi'r»t<'lit li'Ttuoti «rili r p-nau 
n lewn nucb ibnn Wurtlant m erkliren and ala Prüf>ti'in zu iKniitr'ii l'nr ^('»t'-re 
Bniehta: aio enchaimm bei ihm «ialaiehr «b cio aeadidi nSaiiget Beiwetk. Siaae ErUi- 
luf Bber die Ortadnnjr dea KlaaterB entaimmt er fut «SrUieh an« dem Eiordium 
ni'i n aiit tri i l'i> r I ■•n » i «, il»» tr mit lii.n Wijrtr-n cx man u m'r i (i t o i'i t). p. I7\ iieieidh» 
net In dieae Enühliuig mengt «r nan aber enteaa die Dantelliing der Lconiniaeltaa 
Vera* nad dea WaadgeaiMdea der Abtei hineia s er aebrnBehtdieaelbe aaehaaa mit lahl- 

rrichrn » 1 1/ » t >■ m a !• ti t ■ n II i' x n ni >■ ( >■ r ii . in «Ii-ni'n er .lit- hiinili lri'liMi ri rs«ii> n 
redend auftititen laMit in ilrriwll/vii luitvcii Weise, wie etwa IlvruUot m'lofli gencliiclitlictien 
i adhatfcaMMhle Badea ia dea Moad legt, vad aaab ihm ao Tide ladeta Gne- 



r 



110 



AMonnrr. mta,»M ix. 



chische nnd I.itüiniju'hi' <!■ lü. lit»<tiriilMT ir'ttisn li»l"'n. Rmllicli iTiiililt er »liiK Prii- 
fang du Mährchca von Brutbuf nacb itlwr >li« uigvblidie Vcr|itiMiMog d«r PftVrtner 
HBadw AiNh Otto den Idehoi IITS, im tbM ^ Bede gfmtmm W. 

b den nTenttehen PfttrtUelien Chronikoa Ton J. Bertveh", «ach «ner 
Copie ron BerbMii'a Htuidiuhrift beniui(eKeb«n von .T. M. Schamelinii. I.eipii); 
ITM-I, winl im W'eMDtlielien da^HollH' cri:ihlt wie iui la t <' i u i.s i-h<- ti. Aii ilic Stelle der 
Utainiacben Ucianater treten 8|iottTendieii Uber die „ Kloater NAnnlein" (S. 1. i). 
Kimgdniiaiiien lat ene BriMeranir flW den Naaen der Pforte. In dieeer belnaiitot er, 
Papirt Inniiccntiiu II habe da.'* KIi.sl. r iii K'oH.-n Ports Cmeaia pi nannt (S. J',\. Wem 
Name kommt aber in keiner L'rkande vor, wiHleni ist eine Ertin<liiii;.' Ilr<>tliurs. Wie 
dieeer in dem irrigvn Glauben befinden, das Kloeler habe etnat an iKr Kriii''iit'r Brfteke 
fdegen, Tmrirft er die riditig« AHeifam daa NtaUM vod der Porta Thnrinfiae 
■ad Tcnrnttbet. TnBO«eiiz IT lialie nttl den TTmbu Port* ekeli, dm er den Sketer 
gegttben beben m>II, unn iss<'ii<l |tr<>{ili(v.'it, daaa dio SokmloPfortAeiMt Ar die JngcnJ oinc 
Pforte dee Himmcli (i. Mo$. e. JtH, r. 17) eein imd», wie dai uler eeioen, J. Bertucha 
Beetorat der Pill *ei. Dieee Pforte dee Hinniia feiert aadi P. B*Idtln den I. Heven- 
)»-r ItiiM IUI <1i'iii <'r>t<'ii Srir't'in_'sta;;e der Sclnle, den nun irrtUnUch an diewm MonatB- 
%agc le^tlieh bi-gini;, in ^'uier Kanzrlrede (AtüMma PorUfitia, WiHtuberff. 16711, iS. S»), 
deigleieben J.Mnnitima am 1. November I6Ö9, Inden er von einer dreifachen Pforte 
predigt 1) Porta oooli natnralia, 8^ Porta eeeli epiritnali», S) Porta coeli 
gloriae aelernae (o. 8. SM), and am 1. November 1670. wo er die Landemdiale all 
eine Piirta prc i-a t i o ii i •< .t x a ml i t i ni s Ii.'tnii-htel (a. t). ä!>7). SejWem i*t da«- 
■elbc Tlicua von der Pforte de« iiimmeU in PreiUgten sont 8cbiiUe«te Bbeme hftnflg 
wiedeAoK. nnd aueh wmat von I/ehrem nad SehUem der Anetalt ra rhetorieeheii nnd pee- 
tillchen Kririiswn a<Hi,'i'l«'iiti t wimiI -i in n. ii-t r /■ il i-t Ii-.Ttu.-lis irri^i' tMiaiip- 

tuni;, duH KloxUT luili< lin.^t l'-utu Hiiuiii< L-ipii^rti'. iK'rlit'ixs'ii . wkiIit uacb^e:i|iriifbou 

trardea von K. H<ir<-b^'ravf. lli-^toire d<'.4 ('»lun i v n liel^e» ea Alleaafae 
(|k A9) and K. Bornback, Naanbarg, Stadt nad Kreia {S. 84). 

J. Bertmeh. der poetalaaroataa. hat aluo in dem lateinitchen wie in dem dnt- 
aehen Clironikon eine rhetoriaeh und p n.; t Ii .i u u-' - s )i tu u o k t i: r ^ ti 1 un k* 
der CMndsag den iOeatera gegelMni nicht auf <lic Knuittcliuit; des wahren Thatbeataodea 
iat eeia Hanptangennnrli geriditei, Mmdera aaf aiao i)ar«tellaBg aaeii dei 
feiner Leeer felbat aaf Koaten der UateilaelMn Tttm, 




2. Jo. Marlin, t^cliiimelius*. 

J. M. Schamelius, Oberpfamr in Naumburg, hat in atiner neuen Auagabe 
TonBertneha Chreaieon Portenae, Lipo. nutf. einen weaentHeh Torbeeaerten 

Tcit 'liT .in'' ■Ii' S'iiiuiiL- ■l'i Kli'Ml^r« l.i'^M^'li.b.'ii rrkiiii.liii (p-^ji-ben. und eiiiielno 
braachbore Aniinrkiiii^;> n m Id rtiuU» Kraiiiluni; von .l. r »iriiniiunK deMellKn hin/UKelH>rt. 
aber dieae eelbet nnani^etastet atebt^n i ;i. <>' - tu ). WertliToU sind in .Seiiameliai' 
dea lateiniachcn wie dea deotaehen Cbronikea von IJertndi 
MtttlMilvagca «bor Bauwerke, Dcit^mklor nad laaekriften 



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zeit {Chrun. I'vrt. I, p. 103— XU. TtuUck. Pfwt. thron. ]>. ist) -194. rtrgl. S. 
MSU Gr kamto die KkMtngcbiadt mwh in ihrer altm OmMI. «Im 17M dneb di« 
R-noriemne lU'!? ^Vnalti-l«. iUt AaiUt«rieil und <IiT ScliluniäiiiM'r <in>l um ■hneh il<-n 

Uan tfincK uuithcaiatiiirhcn Aa(lit4iriiiiiM ttnd itl Wolniuiigi'ii fQr i\iv iivaan);cKU'lllrii lA-linT, 
dca UMIlcaatkii« und den rnniönUclicn SprarhiiK-iiitFr, (Uv KloRt^rbautea , namrntlich der 
Knuguf Ml allen vier 8«iteii, ttlMriMiit. vcnlilniiiclt nndaKtotcUt waiden. in dtnwlbtn 
ZcM dw Aofklinugr. «» nn mck die XaigirctliHdntiell« im TmnHt. dem Srlnlluiiite 
f^enlber. ui<'.Ii-mi<x in. 0,8, tUH. AberSdHuneliiK int '. m .'i^n i.. i'rdi. il üi- r n.n:- 
dinlmlll I Bildwerk« nnd laadnriltMl; «r gieM flit nur wiviltT, wa» er in <lcn Si'iirit'tm 
der MdcD Rectnen der Landeeednle MOiler uid Freitig lindet, ven denen weHar 
urtea die Bede eein wird. 

3. Gcofirraphiis Portensie. 

In ArrlÜT «Irr Lsn>li'iMclia]<- lirHadct «Ith ein li«n<Urliriftlirli>'r IUiikI in Qnart, 
iieliteit »Oeograiphve Portenei* oder Cc»Krn|>hi»chcii L«xicon derer Oartert 
welche oder »«• welchen QOter nnd Bceitinngcn tnr Abtvjr Werts eind 
)."^ I Ii • ib k t. t rlaiifft n II il i- riu ii i«<-li f vnirdi'n," i-itn' aii:<«.'r»t «•r'»'«iiii' uml niitz- 
liche äauunlanji wu dvii l'rkandvti, vom Rector Oeieeler llSi in Herlin aiw der liiblio- 
thdi dee SbwInniairtMa «m lllneliliaaeen eretaitden. wie eine Notii raf der inneren 
Seite dee oberen Deckeln sairt. |)n .li-r Vi'ri':i>»<'r i\\.'*-r llmi'ls. Iirit't s,-iiniiiL-lina, 
Harn, Palekenatein. Si')i<>tt>;<'n ritiiri. uuil »kh tu <ii-riirlti«n /ubuUf vun der 
Hand dee NanmboiKcr Ailv.icatcD J. (i. Kayaer Anden, der im Jahre 1771 ana do» alten 
TraneanmptbnA raa I&SK dae neue Tnnaaasptbveii alMchrieb, a» amae aeine Lebcnneit 
OB 1740—1770 «der in dioae Jahre Unetn fiülen. T)a«i er aein Gaofrrapbiaehe* Leiiken 
aan den allen Triin^<iiuin|<tlia<'li>' /nHumiiiriint- lltr . /-<'i;.'t <li<' lii '<i'lii<-litr t' ili;on<lon S<')ir<'i!>- 
feUera. Die Ofiginjüarkundi! Pa|i«t lanucmz II vom Jahn? 1137 hat in den Unter- 
aebrifUn der KardhriHe die BehreiWeiae Griaoironna fVr Chryaogonna. indem Ar 
die Endang -Ua <lii (,'i wiilinli -Ih- Alibri vi^tur aiiL'' ivaiiilf i^t . ;iii l>i|i|imiaturiam (F<i}. /fc.) 
fehlt dieser Naiiir ir*nt . lU^ alt. 1 lanciuuittiui ii liat iKifnr Gri««««« {h'vi. <»«), 
iixlciu ili<> MurhxtaWn !<<• mit iK'iii Bacli>i;il»'n i; Arlinliilikrit Imbvii. Üarana lieat der 
iieograpliu» Hrinteraa [p^ 0), Kafaer im neuen TiBnaauuptbntfh Ciriaagon (Jk M). 
Der CcopraphiiK f.'ii.-bt in seinem eretcn Tairftel tmtcr der rebemcfarift: „Von der Abtejr 
J'fort.- ii 1>. r liii i: i' ' ■ lin.n karzin lUnoht iiIh r .Ii-- <;riin'Uinp ilrt Kt.i>l' r- \V ■llT, 
dem der Oeugrapbaa cn>t Icnrz vur VoUrodun^ «einer Chrunik zu (icHivht Kckuuinii-D \>.t-, 
behanptet. deraelbe theiie nnr daa Bekannte oad TradttioneUe aaaBrothaf and Bei« 
tneh mit, tbeOe aaefa mit >lit'i<('n d'-n IrrtlmiM >I.'I'<k .ln-^ Klntitcr snerat bia 1175 in Xüaeii 
fcweaan »ei (fVon. l, v^i. Iii». l!..lmu{.tuii^' ;i'i>rt. daui Wulff den in Rede »tehenden 
Beficht entwi'il. r i i< htj^' >Iur<'li)c<'s>-h>-n, nirht auftiii-rkniiiii ^'i-ltx'ii, i>drr ihn mit einem 
anden venr«chaeli bai. Der Ueugiaphaa entainunt aeineu Berieht vielmelir lediglieb ana 
dcnStirtantra- nnd Beatltignagiarkinden, tot aUeaana derürknade de« Binehofii 

Odo von Nil si III I. u r ;r v..iii .liOin- 111m, im» der er Sli'Ili-ii «..rlli.-li fitn-rsttzt , nnd 
aftriirt deui atu den Urkunden vun Paiwt lunocena II, 1137 und vun Köni^ Cunrad, 
1140. Von WilU, der Oatüa de* Grafen Brna«, van Gnrhnrgia, ean Oatwin oad 



dMn Ufr. N.-n !!• M V iiti. n Iii Klos'cr lui Si'liiiiiill.ii . vn« Gotliclianl v.-n HiM.iü. 
beim and ilcni vornchiiKii •^Uven, der <ia» KltwUT bedräng haben aoU, enrihnt er 
Wn Wort. Br ttgk, der Biechar Vin habe den ObtenieuenntadMn mm SdmiBlleB 
„den Ort niid ilif (!<'j,'i'iii1 nni Kfwivi" i'i(i;:>'ri«utn» , iiiiit tioirit lii>-r lC<'«'n nur als ilnqe- 
nig«n U'vroLiitcti >'rt »i-Iiht Z>i(. mn <lrn ilii« Kln»liTKri-al lurmn liii;. Kr ttajfl wtier. 
dm dif Möm'lic ilir Kl<i«i. r zmT»t an <li>r Kom ii^t Brfii'ki' trebant, twch du*« nie W« 1175 
dort gewohnt hAttca. ludeiii dür U^ggropiiiu Poitenti* aeintn Bericht rein aoe den der 
OrBndoBg des Kletitm «rlrichzeitiften Vrlrandra neMfift. mil mf alle ipMmii Znnitse. «tf 
allen Sobmui'). 'I't KlnütiTsa;:.' verjirln.t. . i, - t lnOi.- TuiriTi.I .Ii-» < nvviliiilii,-;. 
fandumi der »idt mit veni(;en und trui-koinMi gt »«iiiotitlich«)! Hrgebniwi:!! begnüg , »iux 
«M«a «nd daniiter vnaiehetca imil Mgeu n endUdcB. Er hat lieht wu nlehta au 
Rri>t)inf uikI Rprturb entnnminen , sondern er iti ht sr.i;nr in sdarfm Oegeaaatt n 
dii-MH I.otfii^'raiib«'!!. die nicht nur dio nanzi' ^piit.'rc Klmrt^ma»»» ale baaic 

Mnntv anni'hiufn , s-iiiilprii iliosilbe auch noch weiter aoji8fhiullok. ii und mtii Tln-U dudl 
irrige Bcha<i|>t«n(,'«n den geechichtlichen Sachverhalt Terdunkeln. Auch die ErUuteragea, 
die der acograplraa Portenaia n adaem faeileamtaifeii and kaapfien BericU giebt. adgw 
ihn ala ainea tadrtigea Kenner der üikmndeii and der thlitoglMh- ittbaleehen OcecUchte. 

4. Carl Peter J^cpäiu». 



Xarhilein lantf.' Zeit Ui-rtinh al» dio liin-hnte Anturitnl Iiir ilii' (ii^sehiehte dfs Kl>- 
ütttT» Pfyrte (fi-Kulti'H, but itui-r»t ("arl I'' t.T dir iL'rfindlidie Kenner d.r sich- 

■ineh-thllring-iitilii-ii IjindenKeAt-hiidite und der vati>rlaiidixi-lii'n Allertliiimer and Kunxt- 
denkmale d«a Siittelalten, einen Wendepulit in der Behaadliiog deraellien herbcigefBlui, 
Daa ernte VenUennt nm d!e Oearhichte den noiten erwarb sich Lepfdn* dadarrh, daae er 
duH I) i |il • III ii t :i ri II III TiTtinsr. ditj- aas ITurtr vt rsiliwund.'n und in Ilii'bi' i.ini-» 
PriTatmanneii ({'-'■'»^ben war, au «ich brachte tutd dem Archive der landeiwoiiulc wieder 
fMtellln (VvW, dum. Tk. 1, Ammtthmgm, 8, S. Ab. 4). In dem «raten Aahanige n 
aeiner Abhaadlnng ..die liuinen der RudeUbarg und den Sehloaaci Snaleclc" 
{Mittheätmgm au» rfrm (irlnele hi'lontrli ■ iinluiu<tri»cher fontchunpett , Urft 4. Xaum- 
bürg, lii-JA) ODter der l ilirrh. lirilr : „Nachricht Ton iwei handtrh r it't Ii rhrn 
Samminngen der Pfortaiaehcn Kloaterbriefe, S. 95—100'* hebt IjC|wiae die 
Widiligbeit dee Diplomatarinra Portenae nnd des Tranaanmptbaebea lUkt 
blüüh für ■lir Ci-fcliicbto de« Klosters, mmdeni ainli fiir d:. Ort»- imd I,atili's(re»cUehln 
lMir«'ur, giebt einen Abdruck de« Kiurdinm uiuDBKlcrii I'ortenai», und widcilegt 
awei Irrtbamar Brathafa and Bertveba: «ntcna, daa» da» Kkatir mmt der 
KDseaer Brtte^c orbani iind ent 1175 nach der Stell« unter dem Knabenberge Terlegt 
worden xei, iwelten», Aw.«* da«M'lbe Porta cucli, Himiiiidii|>r>irt<- , tp-nauni worden lei 
Er weiiit endlich auf die I n dulpenzbrii l c di r bfid. n <'.i|.iallHlrhi-r al» i'inc wi>-btige 
Quelle tta die UcaeUehte der Kloaterbanten hin. Im Jahni i»a bi» WH bat dam 
\^iim Im Nannbvrger Krelablatte eine AntabI ▼»« Avfaltien Aber Sehnl- 

).fMi-t;i luiil dii' du z Ufr •■ Ii i' r i i; !■ II l » r ( h n f t •■ u uiit„'ctbrilt . wi.~li'r 8b>f>'*lruokt in des 
VerlatiKn „Kleinen :^ch^i^ten, nach dem Tude dcit«clben heranagegebcn von 



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A.6cliuli iSaii-Marti i M«);.|i l.iiri:. I-">I. Tb. 2. S. Hit -l<;.), Ii.r erste lier- 
•dbco, iilM:rM-hri«b«n A. Ffurt«, vulfaalt die IUu|>t>Mlicn de» Anliugca cur Grachicbto 
to Riidehliwt und RkM «ise gtMagtt IhnMImg der OritodaBgxg^tvaeUeble. bi dkaer 
CtilUt Li'lii'ius «lie Ti'Mltunif ili i i'^lwin dtin li ileii Kli<T nnd die Kin-M t/urij.' i]<T*!»r- 
bar^i* als AeUi-siii im Ni.niv nti"»l. r li. i .si liinAlleii in deiu Tone, als waren e» 
gevi-hielitlirli akbere Thatsuchen , wUrend d<K'li nur die K|ia4e Klimtcriia);! in ilen 
LeiHÜaiaelwn Vene» vm ihnea lieriditct Nicht tKlIbar Ut fefner die AanaliiBe. der 
Nmm Oetwin oder, wie BertvFli Im. Oetwein «ei dmellM» wie Rdwin. Rr Utt riel- 

nAr ent^tareh n ici« <'..r .(ItliM. iit- Ii- n Nain>'HH|'riii Aii>l"«it>. it' r Ainiviiii, 

Odwia, Utwin naTtie ^lurtlcrmanH , Alldeulucht» Mamtttbudi , iSd. 1, H. 17U^. wahrend 
Edwin aiaer eiidera FtniUe vwi Nnnei mgeMet (0. O. 389. f.). Im VeeentUdieii 
ebeaee enihlt Lcprii» t\w iirilndniii.'«p v, liii lite A<-* l'f-irte in -eini-r tri fflichen 

OetCkiehle d«x Hoelixtift* NafiMlmr^' \S l.l. /.L In allen diexn .<rlirillen mt 
ditee Ortlldwig*K('iK'hirhl«- nielu der niiupiL'ek.'en^l«nd . der ihn beMchäftigl ; U i einer «UM- 

lUulidMa md eingebeaden Dusttlluag demelben wbde I<o]iiiiu oliae Zweifel iei>« 
eenifiKeit Gmdaltie hietorieflMr Kritik nch anf die*en Oeireiiftaad aaitevaiidt md die 
■pätere Kleeteiaafe \ <n >leiii ^'M< lu> itip<n lierirlit di r l ikuii l' 11 l" -"ri.lert haben. S> in 
Verdienst bleibt ea die liebten <jaeltcn nir di« (»urhicbte des Kluiitem Pforte gewür- 
digt und aaa der Vergoaaenlieit liarTorgeiogeB ao bkbea, and dadurch hat er 
mf die aadifoigend/ Bthaiidluig dcncHien eiaeii iMetiauieadeB KnUaBi gAht. 

~. (Jotirii.Ml Aiiuu.-I n.Miodirl Wulff. 

Mit f. I'. i.«|i«ia» befrvuodet und tnii druttelbeu viellwh unt«nitUtit , achrieb 
WoUr aeiae Ckrviik d«a Kloatera Pforte naeb arkandlieben Maehriebten. 
Leipziif. S Bde. 1843 — 4ft. deren er^t^'n Rand er ab Wcibe|C<'!"'henl( nur Frier d4<r 
dreihandertjähriireil Stifhlltg der I.undesi^cliule ..der falten Matter Pfmto un<l nllcn denen, 
die !.ieh ilinr dankbar erinnern," »iiIiiHt.. Mit wiirmer l.iclie zur !*aelie ttnd HHrji»»mem 
aMdaoenukm Fleiai hat Wulff das reiche urkundliche Material durchgcarlMiitet und ■ iadem 
er den Inhalt der ürkiindcn, mm Theil in wSrt Heber Debenetzuag. aneinanderreiht nnd 
•lliiiierl . e ile « hLmik der äu—eren Krli I nl - .■ lU x K1■l^ll■r.^ /ii>aMinu ni;' »t' Hl. Kr hat 
Mnit eine breite UrundlsKC (är die (•e.^ehiebte de« KltMlen geschaffen m>d einem 
grtwena iMerlBcb ragiBglkib genaeht. Dwdi dan MtgAMgePeraonen- nnd Sach- 
regiater larChronikdceKUeter* Ffurta, Leiptigl947, iat daaWerk in dnat 
nBttliehen Fundgrube Kr weitere Fori<ebani^n auf dem Qeliiele der Orts- nnd Landea- 
Keüchiebte geworden. K» i»t liirr nirlit il.r t)rt eine Kritik de» j^nien R«ell.•^ lu k'iIi'M; 
aber der Verfasser darf woltl, ohne die riciät gegen den älteren ('«liegen xn vcrletuin, 
hier lefai wiiMnirbaftlidte« ürtbeil dahin anaspreehen , daaa er Wellb Bebandfauigiweiae 
de» urkundliohen .Materials ni. h( ftir ■lie n. lifiL-'' mül /»■ 1 l,nms>i>;e zu halten venn«!». 
L'm es kttn in Ba«;en. naeb »einer .\«>:ilii liail' iler lateiniM-he Tevt der l'rkiinden 
diflountisch genau abgedivelct und xu einem rrkundeiibneh vereinig') , fli'^'. »len der 
nostd^nchidit« Unaageftgl, and nnler Wrgbwuniog der sich so oft und allttig wieder* 
bnlenden NebcniadcB uu daa Bedeatendcn nnd Wiiaenawflidigite n dnar nannaiaip 



16 



1^' 



114 



ABICBMITT. BSILMa B. 



1 



flMMBdcB Dantelhnif ▼ewbrftet werden ailiMg. !■ Umag raT die GrS«dvari- 

ge»chi 4-li t- ilt". Kl.i-t. r> ir/,,„((. 77i /. .S". I — OH) «t.>lit Wolff aof des Si l.uUfrn von 
Lcpniaa. Wie Ukwr «iebt er <ten Ikricht <ieii Exordiun moaitterii Portentis 
•b UatBiiaeh ddwr an, venriift die inign Ainelinea« dM Üerter Imbe «iaet Pert» 
Toeli (^hicsüfii nnd u d«r Ktaeaer Brnclr i^ntaadea, wi<l K\f\>i «orgfUtige md 
dankcnawertbc Erläoteraiii^ Aber Graf Brnno antl Ac—ea SU-Uod); im Pleleiaer 
ImmI«, die Stitt« von SehmSlIcn. diu <ir>.-nzi.'n omi OertlieUcitai dei ihmrtcB Klocter- 
anaia. Die LeoaiaiaclMD Vene an dvr Abtei Cu»t «r riditig aie Kleatenage , ahae IlMr 
die Zeit ikier AbBwaaair eiaea Naehwela n getwii. Die elti«B«lo({iaciwii BeetiniiainiffeB Uber 

die OrOnilang de» KIosI-t- hat Wulff itn ^iiiriAi n rirlili-^- iT' ImIT'-ii . n''. r nh liri-irfi <\ii- 
Qaellea in finden, atu d«DKn nie geithw^H und; dir t'rkaodcn{aliicbuiiK d«B Mönches 
Paal Lange liat er aidit erianat Uatadlbar od deat WartlaBt i^eidiatiliger Crkanden 
vidcreprcrhcni] . wir er noch ^vwiitisenhafter phDolofriiclier Interpretation erlUrt werden 
mo»». i»t. wie olicn n«cln;cwi«»<'ii, Wulffs Ilv po tliv «« . i«'h<in vor dor Erbuanng 
An» KlontiT» im Saalthiili- biilM- an il.HfJii St'lli' tui Ort .i.lir .in WirwerV Nameoii 
Porte gelegen. Hinsichtlich der Klostcrbaiiten berichtigt Wulff einige IrrthHaier roa 
Pattrieh nnd eeltt drei Perioden flh- den Dan der Haoptkirdie aa: al»er dieee riebtlfni 

Aii«ii-lit. n M r latil«! it »iilirvrln iiilii h ili-ni Kafliliumlii:«'« rrllii'ili- vi>ti T*. 1. i Kiii'' 
genaue und i-ingclietiilc Utik-rsucbuuji: der uK'h vorhandenen Uauwerk« und Bildwerke aiu 
KleitcneMen hat Wolff nieht aaterawaea. WIre du dar fall geweecD, a 
nicht das nftnilidie Tkorhana nad Heapli de» ICIoKter*, anf den jeUigea 
hofe ^ele>;en. von dem writer nnten die Rede erin wird, Ar die alte Abtei and du illeat» 
• itbäudo von l'fortf crklüren. und iladtirrh »l in«' H\|hi'1i iil i r .las anvr» blü he Vorwork 
Porte in stütBcn verauchea. im Manaen tritt an WolSi Ik handlang der ärftnduigs- 
gescUdile, le viel NDtdidies and Danteaewer li ie» dieeelfae andi bietet, ein Ihagel an 
krititobiT SondiTunp 'li r pliii-hzoitipfn urkundlichen und niv. rlKssiir'.'n Anifaf» n nbor die- 
selbe von den »iiiiurvn durch ^ogc . Po«sie und Khctorik ausgcschmiicklen , zum ilieU 
sogar dareh Uricundenftlachnng entstellten Beriehto hervor, wie aadt eil Kaag«! an Uaiet 
ind tbaiaicbtlicher Anoednaag da* IMofliMi. 



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1 



Zweiter AbechniU. 



Die Gründung der Laiulesscliule zur Pforte 

nnd die 

Hauptepochen ihrer EntwkkelimgfligeBdiichte. 



15< 



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I 



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rilK Olirxixixn bu ijkS(M'.»>r iirLr. zi's ppnaTK. 117 



Die CJrüinliinjr der Landosschiile zur Pforte 

und dir 

Haupfopoelion ihrer EntAvickplunffsirpschiclito. 




rX Uio gl eicli/i' i li)?en l"rkiin«len. au» 
dfiicii «lic (iriliMhiiifir'jfcsfhirhIr »liT T^imlfssrhule 
zur Vi'orU' j^csihrtpllt werJeu muss. fast alle in 
JeutKcliiT S|iraclM» ffosWirielwii, niilliin jedem 
vcmtündlii-h sind, so erscheint es anfjemussen 
iJie rikumliMi ü«! viel wit' UK^'lii li »i'Uist reden 
m hijisen, das hoisüt, gnVscrc Stficke den*ellK»n 
in den Text iiufxunehini'h und dieso, wo es 
erturdfi'lirli ist, zu erläutern. So ist zu hoRen, 
dass die Zfige des verhliclionen Bildett. die «ich 
nocli lierstidlen lassen, möglichst treu und »n- 
scliaulich wiedergegehen werden, 
nliwidil ner/«>g Geurg von .Sai'h«en ein entschiedener (Segner 
Luthers war, hatte er dwh ein «tlenes Auge för die Mängel und Miss- 
hrtuclie in den Kinriilitungen und Iträuchen der Kirche; insltesondere leuch- 
tete ihm dit> Zwecklosigkeit der Klöster in ihrer <liinialigen Verfassung und 
Stellung zum Staate und die Kntartung des ganzen Klusterlehens ein. Ohne 
KQcksiclit auf die wohlverbriellen Trivilegien dersellien wt/.t« er ihnen welt- 
liche VisitaUiren . bevormundete die Abbtwahlon, verlangte KecheiiMdiaft ük-r 
difi Verwendung der Hinkünfte, forderte Keschräokung der Ausgaben auf das 
Nüthwendige, wnllte die reberschüsse zu gemeinnützigen Zwecken verwandt 
wissen und nahm I'rknnden uuit Kleinodien der Klr»t4'r in Verwahrung. 
Ohne es zu wtdien that er damit den ersten Schritt zur Säkularisierung 



danellMo. DiesH Low traf i> Tolbni Himm das Kloater 8t Marien 

zur rforti'. wio aus dem t'rhnltt>nen Uriefwechst'l iles Herzofjs Georg und 
seiuer lUthc nüt dem kUten Abte Peler Sckedericb, dem Convent der 
HOnebfl und dem AU von WalkAnried, wie ans anderen genaueB Nadniehtan 
erhellt.*) In dieser Zeit war es. wo von den l'rSlatnn des Her/ogätnata 
Saili--en zuerst der fle.laiike dei Krriidituti!; vkis K I " s t e rs c Ii u 1 e ii ausge- 
s|>riK;ljuu wurdu. Iii einer Aulwort dürstdlwii auf eine Vorlu({u dv^ livriogH 
Oeorg Marelb der Brlialtang der KlAster aagen dieaelben, ea dfini^e ilinen 
lU dem Zwecke bequem la sein, «dasi« in einem jeden vemx'^ouden Oloster 
eine Schule vor jnn^e Knaben und üesellen aufgerichtet werde, 
dergestalt, daas sie darinue mit ziemlicher TerBorgnnge onterhalten, dea- 
^eidien, daas aie dnrdi einen geldirten nnd duintliclien Ftfteeptorem nnter- 

wiesen werd'ii und zu dem jje/ri[reti, das in dem < 'ln.iti ili)n'M und i.'''i>tlii lien 
Stande dienlicli. In der ablehnenden Antwort Uod Herzogs (Jeorg heiiät 
ea anter andern: „Sq wird man sonderlich sdiwerlich bekommen geeehidcta 

Bjmiwn . die ~ieli in Kl"stersehuleu hegelK-n; denn sie besorgen sieh des 
«Shtendlichen AutVulirs. niun >ir Miimlie oder Wölfe heis-ie.'- 

Ab nach dem Tode de» Herzogs Georg lü:t9 die Länder desselben 
an deaaen Bmder Heinrich fiden, ward anch bier die IGrahenTerbeaaenng 

iillgemdn dnrchgefübrl . insbesondere wnrde die S&cularlaatioB dar 

Klöster unvorweilt ins Werk p-^et/f. Su wurde im .Tahre l.'i40 aueh diis 
Gisterzi enserkl oütor SL Marien zur Pforte nach vierbuudertjährigem 
Bestehen aygeboben; der leiste Abt Peter Scbederieh und die noch 
v.rh.indenen elf Mönche und vier Ckmverseu <»ier LaienlNTfider erhielten 
leliensläiigliehe Pension und zogen aus den Klxstermauem in die Welt 
hinaus. Drei Jahre laug haben die itüume des Klosters 6de und leer 



1) Bertuch, TrvtKh. Pfirrt. Chrim. S. f. r^. Wolf, Ckm^ tt , 6M f. SSO f. 
S) Doer Gcintliclmi Antwort «of Herlieg ticoisana V«rb*gMi, das C«B«ilinn aad 
die Tiiitrtimi Wtnftod. JBMMit, JimMi. Tßrt. Chrmu 8. SM f. 

19 HeilMg Geargeas Aatwwt aaf dw Prtlatea Bathsdlaf . BtrttKk, o. O. 8. lU. 

4) Vit TOD den äcqocsttmtam dkrtber ani^stcnt« Drknod« Ttnu 9. Noreaibcr 1510 
iot abtrclrurkl Wi UtriHch, Tntttch. Pßrt. Chron. S. lJ!t f. Der Abt Peter Solie- 
diTioli iKt hvnuii-h Lutbrr« Ilrinpicl iri^folKt nnd bat i'i<b v.ThL'irathi't. liu k. Sachsi- 
Kben HkopUtulMicM« in Dreidsn beüiKtot nch «in „Vcigkieb (wincbcD Uertaoi; Uoriti 
n Ssekseii nwl Peter Scbederiehi. AM* siPforts, Witfare ib«r die Verhaant- 

M-liiift >Vs Alit.,.. I>i.iiM.if,' nn.h IMalriii IMi;." /•". TU. Abth. lieg. Erfurt, c. Kriegt- 
»achen. A°. 3. Fol. HO and ein Bericht aber deanvn VerliMieiiacliaft , a. 0. Fol. JU. 

Ä 



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MB Oll(°M>C>U UEK LAM>K»ecUtLK XIK l'KUKTC 



lU 



gestanden, wUurend du Tomwk und du Qnt deaMlban sequeaMort 
wurde. 

Als nach Heinrichs Tode Herzog Moritz tm Ke^orun»; kum. lies« 
er am 18. November lö4l eine Vorlage an den Laniltiig des Her- 
logänuna Sadwen gelangen in Betreff der schon eingexogeneo oder noch eb- 

znzieliemlt'n freist licht'n flfltcr. in woKher ilor Vor-ichlag Remaoht wird, rinen 
Theil deriielbcn zur Krncbtung von Schulen xu vc^rwenden. Ea heiiwt in 
demselheu: „So kondt .man aneh davon Terordnen eyne Dnderhaldmig der 
Schulen, Lar und Kioderzneht. das arm(>r licutho Kinder «ol gezogen 
und jjeU'rrift wurden."') Es war insliesimdcn» Dr. ("iinimerst adt. iler 
treue Kath des Hcrzojp Morit«. ein Manu von wiisseusohalllicbcr Dildutig, 
weitem Blick nnd pnktiBcber Oeech&ftBkennfaiiBs. *) T<m dem der Qedanko 
anqgieng. einen Theil der Einkfmfl4> der gei!«tliehen Oflter zur Errichtung 
gelehrter .Sehulen zu verwenden. Eine .Stelle au» einem itriefe deaxelben 
lautet: „Ea ist an deme, daas ich von Anfange zu den angerichteten 
Sdmieu treulich und flein% i^tben, und iat jemand in dieeem Lude, der 
■olcher .Schulen Krhaltuti^ gerne sühe. so hin irli nmli einer; denn lA 
wdaa. daiia dia Work Gott gef&llig iüt.'") Aber auch andere Rlfbo dee 
Henwgs Morits, unter ihnen Brnat von Miltiz, waren demetben Sinnes 
wie Commerstadt. 

Da^s in dem früheren ri.sterzicnserkliister St. Marien /. ur Pforte 
eine gelehrte Schule errichtet werden sollte, tiudet nivh zuerst aua- 
geeprochen in einer Vorlage dei Herzoge Moritz an den groaeen 
Ausschuss der Stände vom 16. Januar 1 r> I :i zu Droaden. ^) Die 
betreffende Stelle in derselben lautet folgendermajiscn : „ünd dieweU viel 
Edellentt Bürger und andere gemeine Leute ihre Kinder zu denselben gamei- 
nen Scbuleo Bedeneken haben zu halten, ader dartn unTermugena aehit, 
wollen wir von unsers auch <h-> liHi lii/fhnrtien Fürsten Hi-ni A i; '^mi f Her- 
tnga zu Sachsen und unaera lieben Urudera wegen, auch mit seiner Lieb 
Vorwiiaeu von den gdattichen Outem vor unserer Undertbtnen Kinder und 
■Unat vor memudt nnden droy Schulen anfinebten, nemliflh eyne zu 

1) Samtidmt vtrmMUtt VadMek^ mt SSe^tftekm GetMehle. JM. TTT, 8. ISi, 

1} r. Langrmn . Muni: //rr.-ur; uml ITturfürtt :h Soehfc» , Ilil II. S. 10% f. 
S) Mülltr, Vernich einer volUlämdigtm Ge*chkhU der JjtmdemduiU tu Meinen, 
I, 3. iflO. Seihte V. 

•I i I/iiniifunt/ mil (li m rir'i."n» jlancHwir nm Tagt Marctih , dm Ifl. Jnniinr zu 
Druden J 'tiJ. im k. .S'uc<u>ij>cA<-h Ua UfltlmiltardUv zu Uretden , Au. i)3:t:i. l'ol. ~ib f. 



190 



Uejssen, dorin sollen siebeutxigk Knaben, zu Mersebargk ein», 
(UHrin soDeo Um m »»obtig Knaben, in dem Closter Pforta ain«, 

dorin sollen ein Hundert Knalii-n i^'rliulli'n iin>1 saiBpt ireo Si'hulmeiütern, 
ßaccalaurion, Cantorsn und uotdurt^igen Dieaern mit Essen, Lager, 
jerliefa zeben Elen Tnebs ra einem Rocke and anderm Terseben , ta goflidhem 
I.oUc ),'(v.oj,'i'ii . zu il<'n S]ira<-lii'n, Zucht und Tuj.'<'n<len uudiTweiaot frerdtn. 
l'iiil -KilliMi uniler 'Ifti /«ri hmulrrt uii'i lirii-^^iu Kii;)l>i_'ii siu'lisuml sie- 
ben zig Knaben, auch nicbt uu'br nudi wt-uiger den der ganUen äumuia 
der dritte Theil, von dem Adel «eis. Welcher Gestalt sie aber tnder- 
wciaet und mit <lcr Kost gehalten Verden, das wollen wir mit Radto der 
Gelertt'n viTordiiicn lasHon. Und »oll ein jeder, der zu dem Studio 
gc^biokt, Acub» Jhar aldo mit Lare und Kost versorgt sein. Doch das 
keiner ander elf oder swOlf Jaren and keiner aber fonfzebn Jar Mines 
Alturs, di;r zu iloin wpiii<^sten fic-lircibcii uipi Iim h k.iiiii, jiiifjciiiilinuMi NsiTd*«. 
So olle auch eine St<>l zu der Schulen durch Amutziehen der Knaben oder 
dnrdi Iren Abgan}{k. ader «a» «iacr m dem Studio nicht geadthM 
befunden, ledig befunden «irdet, nl alwege ein ander an trine Stadt 
Terordent n<>nlfn.'- 

Weiterhin wird dann bestimmt, dass »lie erledigten Präbenden der 
geblieben Stifter zu Stipendien für die SebOler der drei ta grflndenden 
gelehrten Si-lmlen verwMiidt werden sollen. 

Sehr ln z('i< linciiil för den Sinn uiiil die Absieht, in der die drei 
Fürhitensdiuk>n gegründet nunien sind, ihl nun ilie Antwort der Stände 
aof die Vorlage den Herxog Moritz.*) Es heisat in derselben: „Und soril 
den ersten Artitkel l)elriff\. als die lle-tellunfje der Kirchen und rfardienor 
aSin Lande und in Stedten, auch der Schulen, also der drcj Schulen, 
ciyae ne Helasen, die ander »i Versebnrgk und die dritte in der 
Pb orten ufTgeridit wwden sollen, lasiten vur unss densi^dhen gefallen und 
wissen dnrannen wenijfk zu verbessern; iiiMindeilnit d;is in driiii'-illiiLTen S4''hn- 
lon die Jugend in den Sprachen und er»tcn Fujidameuntenn uuderweviUMDt 
nnd also gelenith werden, das sye volgends in der Universitet Tomemiteh 
in der heiligen SchriTft und andenn studieren und Cmndt bekommen 
mnl,'^'n; alsn. wan mit dir '/*\th die vi/.i>;on Pfarrer, i'tidiv:ii iiiii! S4d- 
Siirgur in Kw. turstl. (jnaden Fürsteuthumh »begehen, damit man au .Stadt 

denelbigenn andere gothrefalige, reditediaffene nnd gelehrte Predigere. 



1} jr. SidiB. 




I. Dntim, m. O. Fcl. 10«. 




181 



PfiirnT und Re«- 1 m> r ^' r p , bpi'Ic ufTni I.iiiin'li' unJ in f^tc^it-Ti haht-n 
luöge, weicht« aus waren Gniude götliclier SchriQt die rechUcbatt'eue cbriat- 
Hche Lehn eihaltra und tot AnAchtnnge der irrif^n Lehrer, dk n kam- 
Kfu mit der Zeith nffstehen mfichten. vorthfvdiugen. und uDchriatlkhe lllii»> 
hrt'uchi' vi>rk"niiiii'ii licIflVii mö^fiMi. Wir Itilti-ii ;iurli uipI' rt!it'tiiu'k . Ew. 
fünü. UDaden wulthi-u von der LaudM^haflt Leutlie daniac verunicut-u lassen, 
dw henehen Ew. fflrstl. Gnaden Rethenn and Verordenthea die Dinge fau 
Wergk und rsfubruii>,'i> hiinp-n." 

I>ii' Ständf hallen also hoi diT lirfindiini; 'Iit drei Si-iiulcn ili'u prak- 
tibchi'U Zwoik im Auge, das« durt'h dii-sidbea tilcliUg'^ l'farrer und Käm- 
pfer fflr den preteeUntlsehen Qlanhen gebildet werden aollen. 

Das Rr^fobnis.s ilor hish<>ri^on Verblindltin^'t'n und üfstliliis;«» Aber 
die Gründuug der drei Schulen ist dann rerAITentlicht in der neuen Lan- 
desordnnng des Hersogs Moritz vom ii, Mai 1643.') Der die 
Sdnlen hetrelTende Abachnitt in derselben beginnt fiklgendemMBaen: 

..I'iii! iiüi lfli'iiii' zu «•hri-'tücli'T T.ulir und Wandi'l jiui'li /w alli'ii unit''ii 
ürdeuuiigeu und IVlu'e)' von nüteu, das die Jugeut zu (Jottcs Ixibe uud 
iuB Oefaorsam emogen. in den Sprachen and Kflnaten and denn TornemUch 
in der hei]i</iMi (^ieschrifft ifplernot und unterweiset werde, damit e* mit 
der Zeit an Ivinhi-ndinern und imd. rn ^'i lartun Leuten in unsem 
Landen nicht Maugel gewinne, seiud wir bedacht vun den verledigcen Clö- 
ater- und StifftgQtern drej Sehnten aalftarichten, nemlieh dne ra 
Meissen, darinnf l iu M.ii.ms1. r. . . nc Itaocalanrien. ein Cen- 
ter und sechtsig Knaben, die ander zu Merseborg, darinnen ein 

I) Der folbliadiRe Titd dcfidlMn M: „Dt* ihtrMmiekt^ NcAgtboHun V»r- 
fitn Htrm, Htrm Miirilien. Hrrltogn tu 8itt^*»m, LattJtgrmtn ma Dilrin^m und 
Marggnren fu Mritptn iheirr Srhntm »nd in ellkhen nniJem Arlkkrin AVirr Lnmfa- 
ordnunge. 1). M. M.III.- IVr Si Wiiiis Ijmli i : .. Zu Urkwid mit ansenn anll^drürktoii 
Sccret bnigelt onnd geben zn Drfuden MvDtafit ■s«h TriaitalU iai XLlll 
Jar,** S. Ms „Von dreien ncwen ««halen, derünla««, m> der üiriTerxitet geiiehelien. 

Uld etliefaeB 8ti|i('n<!)> II -.it unn.' Stii'li Uli Ml Si li-ift i^t in .lii -nii Julir iiii'liriiialn 

(cdtwckt. luiter Bndrrn »m-ti zu >lutili Nii ki.! \S olrulji n udiI Jciii <'oiii-> 

AafBBtan« «iavrrielM \T, t, p. U f.). Der AbKcbnitl ..Von den dreien neuen 
8«hnlon" vA handMbrifUfrh vorbanden {■ AicliiT der lAadcnchak, in ciimn Qaait* 
bände, «nf doio-im fnilfni Wattr K'<'>'<'brf«b«>ii (tvht: nFuniatim drr Schulen mr Pforim 
SHD firw l'firrH'du-H Hrit/frn uml niiilrin lliflnrun :nM>mr»niii"'i hruli^n." I'iii Miiiin-i n|it 
Ut 1603 nach dem 34. Aago-^t niedcr^cMbricben , aluo auch jener .VbM-hnili wnlil nur au« 
der Dnuktehrift cntBMmaen. 



16 



las 



Magister, sw««ne Banealaurien, ein Cantor nnd si«bensigk 
Eaabea, die dritto /.u der Pforten, daritnini ein Ma}.'isirT. <lrey 
Baccalanrien, ein Cantor and ein Hundert Knaben sein und an 
allen Orten mit Vorstehern und Dienern, Lar«, KOoten und anderer Notturft, 
ivie Iblfat, omb eonat ▼eraeben und onderbalten werden, nad sollen die 
Knaben iil!>' uiiriiTe TutiTt hanen und kein«' A usli-ndische sein. 

Und erütlidi wollen wir verordcnon, das die Knabeu an jedem Ort 
mit einem ebristlieben Prediger sollen vorsehen sein, und du aie in 
einer Schulen wie in d*>r ainlcrn fj^lichformig gelernet und /,u rechter 
Stunde zu ^Morifoii. !Mittau'. Vl■^Ill•r und Alient <;e?]ioi-'>'t. und ob etliche 
üchwucii würden, uodturlltig gewartet und erhultea werden. 

Es solienancb Jeiliflh jdem Knaben sehn Elen Tnche lur Kleidnng, 
etadidie I'arSchue. ein Anza! rni>vr. auch etüliche Bficlu' r gehen werden. 

Mit ili'ni Itc 1 1 1,' (• w a n il t sollen sie sieh seihst vorsehen. (Ineh wol- 
len wir einem jdeu Knalieu eiu wunderlich ä{>anbett und diirein ein Flocken- 

bet nnd einen Ptbl Teroidenen lawen. Weren aber eliliehe Ararnte halben 

unvrinni^o n'I sii h mit ih'm Ilet<,'ew-andt zu \ei^ehen. denen aoU einen jeden 
ein i'^edderbett, sich damit zu decken, verordnet werden. 

Einem jeden Sehnlmetater in diewn dreien Schulen wollen wir 
jerlidi Ton der Oeistliehen Gfltem geben bmen anderthalb Hundert 

Gulden, einem Ua e e ul au r ie n hnmlert. einem ('uiitori funfft/ix 
Gulden, mid darxu einem jden zehen Elen Tuch» zu der Kleidung, 
aoeb Essen nnn Trinken zn der Nodtnrfll ünnd seien jnen die Knaben 
etwas zu «jehen ni<ht sehuldich »ein. sie aber nichts «iesto weni<(er mit dem 
Lernen bei jnen pleiehen Vlei.s thun dem Armen als dem Heiehen. 

Es Hol kein Knabe in diese Schulen genomen werden, der nicht 
schreiben nnd lesen ksn, auch kebier. der seines Altera unter eylff 
oder nber fnnff zehen Jar sey. 

Wenn sie aber in tlie .Schulen an^enonien, sollen sie sechs .Tar 
darin umb äonnt underlialtiMi und gelernet werden, doch also, wo sie 2u dem 
Stndieren gesebiekt Do aber einer daran nngaeohickt, nngehorsam, oder 
Ronst iler Gelefienheit befnnilen, ilas er niibt lernen krönte, .lern Schulmeister 
nicht folgen, oder den andern zu bösen Sitten Ursache und Exempel sein 
wnrdot der soll m jeder Zelt nach des Schulmeisten Brkentnos ans der 
Schnlen gewisen, nnd ans fie ürsach dnidi jeosD angezeigt werden. 

Naeh Hnduni; der fl et bn J«r mfi^en die Knaben durch jre Freundt- 
schaift iun unsere L'niversitet gegen Leiptzig gciichickt werden, alda vor- 



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HIB inCinmiB i« uunmanmui m mm. 



nemlich in der heiügen üe.schriffl za leroen; uuu, nachdem wii- von etlichen 
gciatlidwn Lehen bis in ein Hundert Stipendia sn rerotdenen Willem, 

wo «lauD der Zeit . wenn nich einer aud der Schule in die UniverHitct hc^e- 
b<'ti wil. ein Sti|H'iidiuin leiliij. uM'i wir si'inft hallien anjji'sutht wertleii. 
wollen wir uas mit gnediger Autwort verni liinen l&mm. Doch wollen wir 
solche Stipendia in alle Wefte an«era GefoUens m Terleiheo hahen." 

Es wird dann di.- II. i> ■ h-ijuiij^ der Ritter>*< hart und der .Sl fidif 
SOr Bt'fWtzung von Stilli-u an drii drei neuen Scliulon mit Knaben poordiiet: 

„AU auch etliche von der UittenM-liulll eine» Teil» der geistlichen 
Lehen in Stuften vnd Pbmn in verleihea gehal»t, die m Unterbaltang 

der Kirchen und Schulen Diener in Stedten, oijcr auch r.u den Stipendien, 
die wir, unsere Hrbeu luid Nachkommen verleihen, gebraucht werden, haben 
wir mit dem grossen Ansachos unserer Lande bescbloeaen , das ein jeder ren 
der Bittersehaft, der ein geistlieh Lehen, daa nieiht tn einar Pfatr geecUa- 
pen. die .in von jm zu Lehen rflrt und dreissiir Gulden Kinkommens 
hat, zu verleihen berechtigt, einen Knaben in der dreier Schulen eine 
BoU in benennen haben. Doch wo er in dem Studio nicht gasddflkt, 
daa er einen andern von der Zeit an, wmn jme der Schulmeister solehea 
anaeigen wird. Iiiimen zweyen Monaten l>i>nenne. Des^deielien . WO cio 
I&iabe aus der ^^chulen zilge, oder tädtlich abginge, «oUeu bie in hemelter 
Zeit aneh ein andern ansugeben haben. Wo aber solche Benennung nach 
empfangener Wissenschaft liiiinen /.weien Monaten nidit ^'eschege, soDen 
als denn wir, unser Krhen und Xachkomen .la-iselM<,'e zu tluin hal>en. 

Und damit ein Jder wisM.-, in welche Schule er und seine Lehens 
Erben an benennen habe, soll er nadi Dato dieses nnseni Aassehreibens 
Innnen i&nlT Wochen uns daa lyplien, »(> er zu leihen, auch wie viel es 
Sinhomens hat, wo die Zinse stehen uun wie viel der ganghafllig, schrilV- 
Ueh anaeigen. Denn wollen wir jme vermelden, in weldw Schule er sol die 
BeMOMttg n tfann haben. Welcher aber in der Zöt nichts anneigen wir> 
del, dar sei hernach ferner nielit gehört werden. 

Und damit solche Heneuuuug aus bnden uiiseru Landen aus allen 
Stenden geschehe, so sollen alle Stedte beider unserer Lande ein 
Hundert Knaben, wie hernach Mgalt aabefteiineu haben. AI.-«« wo 

Bnr;_'er in Steten sein, die Lehen zu verleihen i,''ehabt. die sollen die 
beneunung vor den andern Personen in Stedten , wie folget , jun aller Massen 
wie dia von der Bittersehaft au Ihm unnd auff dreiasig Onlden Bin- 
kommana einen Knaben an benennen haben. Wo aber der lidit 



16» 



I 194 swnrn AaiciniiTT. I 

I 

' sein, »ol der Pfarher und alle KathmaDue der Stadt «olche Ikiien- i 

I uung zu Uiuu babvn, weiche als denn den Schulinebteru unter der Stadt 

I Siagel wl n gudmeben ir«rdm. Unnd aie mUmi Im jren Pflkbten mid ^ 

! (tPwisHt'tt clii" Ili'tii'iiimm,' nii'lit aiisOuiist M>tii|<>r iiai'h jrpni '»••^tin \'('r'';<>ntnis 

I tJlun, uiclit ans«linii Freundtdckuftt , (iaUf oder anders. Wurden wir aber ' 

j Enden erfiuren, m wollen wir ans gegvn jrra Permnen ni Terhaltm winen." 

, R« fiilj;! nun das Verzeichniss derjenigen Städte, welche Stellen inr 

Knal)en an den drei Sehulen zu besietzen haben sollen. Da itulessien die 
I Schule £U Merseburg uiclit iiur Au»llihrung kam, so ward auch die Ver- 
I theOnng der znr StollenbsMtanmg beteebtigten Sttdte an die nen erricbteten ! 

Sihiiltn .nullit geordnet, als es in der neuen Landesordnung d(> Mii7i>g8 ! 
i Moritz beahsiehti^ft und beiitinimt war. K> hfis-t dann weiter in tier.^elhen: 

„Jih wir uns auch init dem grujuteu Aus.schas unserer L>ande ver- ' 

glichen, das der dritte Theil der Knaben der gantzen Somnieo ans | 

dem Adel sein soll, nenüith sechs und siebe ntzig. lassen wir es j 
I dabey wenib-n. Wk siuli alier die Zal der Lelieii. die sie, wie obi;eiiieIt. i 
I zu verleihen gehabt, höher würde erütreckeu, sol die Zul der Knaben nach 
I der Zal der Ldien eriiShet, und je avf dreissig Golden Btnkommeas ein 

Knabe in die Sehule benant «i rdi'n. d^miit .<^ieh nieoant in unfern Landm 
I zu beklagen, al» würde jm etwas an dem iure patronatua entzogen. 
[ Waa nun an der gautzen Zal der Knaben, nemlich zwey hundert 

I und dreiasig Aber die, weldw ^ ron der Ritteraebaft nnd Stedte, wie 
I oben penii'lt . zu bcticriiicn luiUi'n »dtcn , iiln'riij sein wirdi't. -Vu' < 'lliii 
' wir, unsere l!]rbcu und Xachkomuieu in die Schule xu benennen habi-n. 
I Unnd welche nnBerer üntertbanen, wie ob stehet, Knaben anngeben haben, ! 
• die seilen de uns itzo binnen oben angezeigit>n fünfT Wochen nach Dato die» 

ses ntisern AusM'hri'iberis vi'rnn'Mi'n : denn wollen wir jnen anzeigen, ZU wel- 

eher Zeit aie die in die Scliuleii fertigen sollen." 

Bs erhellt ans den Totaiehenden BeaUnummgen der neoan Laadeaoid» 

nung aber die drei Schulen , dass Herxog Moritz und meine Rftthe den Zweek 
' derselben anders und in weiterem Sinne aufiasaten al^ die .*^tände. 

Wfthrend die«- nur von Pfarrern, IVedigem und Seelsorgern 
! sprechen, die in denselben gebildet werden sollen, fiuat die Landeaordnnng 
! diesellten als Hililunjjsstättfn nielit hh^Ji für ..Kirchendiener". sonil>'rn auch 
i IQr „andere gelarte Leute", und der .Stiffauigsbricf der Landeü^chule zur 

Flbrte nennt anter dieeen bMonders „Kegcuten der Folixeyen** dnshriask 
t Sttatadiener and Begiernngsheamte. Aach die Bestimmang, dass 

Ä d 



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MI QUSmm BB UUOMMHCTJI m rroBTB. 



1S5 



ein drittel Mvr Sriiülci au Jen drei Lsindes^chulen von AdH xeiu tioUte, die 
freilich nieuiaU volLiUludig zur Ausfuhruug gekumtueu zu sein scheint, 
deatlidi . dan jene Sdralen nkht bin« IQi' «He ffiielie Mndeni andi flir den 
Staat iWf '^T-lclirti' VnrliiMiinu' lii<'t<Mi sitlltcii. in diesem Sinne -ind 

die8cli>en denn auch vou vorn herein begrAudri und eingerichlet wurden. 
Bnrachsen raf dem Beden der Reformation tragen sie nrar (in pro> 
teetantisch-lcirchlicliea Qeprflgo: u\m nü^svMu'sAWhv Pflan7..stfttten 
fiir Thcdiojfoii sind sie nie sji'we^cM. Allen Ständen sidl der Zutritt zu 
dieMU Werkstätten gelehrter Uildung offen stehen, der Anne wie der Keiche, 
der Geringe wie der Vomebme, alle aolkn nach dem hoebhenigen und 
weithliekenden Sinne des Stifter» Tbeil haben kOnoen an dem icoatbaien Qnt 
einer grfimlliehen tieiHte^liildmit;. 

Seit dem 21. Mai l.'i4:s liatte »ho der ÜesehlusH Qher die Gründung 
einer Schule tu. Pforte voll» Keehtakraft ffewonnen, nnd nnr in die- 
aem Sinne kann dieaer Ttg ala der Stiftuiij.'>l.i^' dersellien angesehen und 
jlbriicb gefeiert werden. Aber die Laude^-'ehule beistund dumuln erst van 
Beehts wegen auf dem Papier, noch nicht in der Wirklichkeit an der 
Stfttte dea GateizieoaerklOBtera St Marien me Pforte. Ea fragt aieh non, 
wann diesellie thatsili liüi li t'eL'niiiilot nnd ein^'eriehtet «(irden ist. In einem 
Briefe vom 18. September 1543 befiehlt Herzog Moritz Johann 
Roaabaeh. SchSaser zn Heisaen. nach Pforte zu reisen nnd aich daron in 
nnterricht>en . wie der dortige Si-liesser >)ie Widtnaogen Ar die Knaben ein- 

geriohtet lialie. 'l Damals al-c \v;i!- Mieliaej I,ä m !n e rm a ini . erstei- Oeko- 
nom oder Seh<>sscr der Luiidessrluilo zu IM'orte. mit der Herriclilung der 
MOnehazellen an SehOlerwohanngen faeschlftigb Von der Feier eines 
Si hulfesles ist in den Slteslen Aetenstfleken und N'aelirii lidn über die 
.Selmle nirt;«-iids die itede. Krst im Jahre iTiiM winde von dei; Visitato- 
ren der Sehule eine solche Feier angeordnet und auf den I. November 
angeaetst Am 1. November 1694 hielt dem gnnftaa Dr. Friedrich 

Balduin, l'rofessiir und Suiierintendent 80 Wittenberg, die erste Predigt 
zur Feier dw Scbalfeste» über tieueais e. 2t). v. 16—17, namentlich über 
die Worte: „Hier iat nichta tnderea denn Qottoa Haue, vmä hier ist die 
Pforte des Himmels."^ IHeaerTag ward fBr dieselbe gewlhlt, weD am 

t) V. LemgmH, Ren. «. Chmf. MvrHt, II, 13». 

'i\ In liiTi liuiKtKtirifilirh.ii \'i>ti/i'n tiinr. luit l'aj'iir (Itirclisi-tirisM'mn T<uts<'hi'n 
Ifurtiki'lH'U ChruDilionii von Ik'rttK'li, «Im »iib in oii-iuetu tie«itzc befindet, erühlt ein 
Fnrtan; „AaM 16M iat da« SdndlM m fcfara tob den ■awctcada Tiaitatoribne 



1« 



I 



1. November 1 543 der erste Schfil<-r Nicolaus Lutze aus Kindel- 
brfick nach Pforte gokommoD sein sollte,') jt^ner crst^- alumiius IVirti-iisis, den 
die Schulsage bald bucklig bald lahm sein l&ist , bald zum Canuuicuis bald zuui 
OaIg«nf ogiel macht Nun tal aber Ungst dar glündliehe Ntdrweia geflUirt 

woiflcn. «la-'-i an iliiscni T;ii,'i' weil er ein Kfctor nru-li T.e liier iIImt- ' 
buupt in riortt! waren, miUiiu auch noch keine S«hule bestand, und daw 
dar Tiolbesprocheoe Lntz» rioh nnr bd dem Schoner Hichael Limmer» 
mann eini>tweilen in Kost oder Pension befinden haben kann.*) ' 

I).i>s ilie LaiideHsrliule erst sjiäter iii ilirnii Einrieli|iiiit.i'ti anpelei^ und j 
vollendet wurde, ergiebt sich aus einem Bericht des Herzog;» Moritz I 
Aber die geistliehen Qftter rem 23. Jannar 1544 an den grossen ! 
Ausschuss der Landschaft.') In demselben heissl es: „Die andere Schul zu 
der Pforten ist annefant'en, e-s seint au<-li dieser Zeit über funffzig 
Knaben dor in. Weil aber die Zahl der Knaben des Gebeudes halben, ! 
-»elflhee in dleaen Aar nldit hat kSnnen gefertigefc werden, nidit genteGeh 
hinein verordnet, dann ein Hundert Knaben ile-i Orts sein sollen, und auolt | 
das Einkommen und Zugehi^rnus darzue allenthalben nicht geschlagen, 
wollen wir den Brifder Stiftung darüber furderlich fertigen lassen und ^ 
euer jdean zu Tonigdn und zu nndeiaehfeiben naoUekca." | 

F.^ erhellt hienius, dass zwischen ilem I. November l n I :i und ' 
dem 23. Januar ib li die ersten Lehrer nach Pforte gekom- \ 
men nnd die ersten Sebfiler aufgenommen sein mllasen. Aber nooh 
war das M<?nchHbaus für die St hulzweeke nicht fertig ein<;erichtet; es konn- ' 
ten daher nur eini(je fünfzig Knahen ein rnterlvomiiieti finden, noch war die 1 
Schule ein halbfertiges Ding, ein iiunipf ohne Kopf. Denn aus einem Briefe ' 
llelanehthoDB erliellt, dass Jobann Qigas, erster Beotor der 



antfccinlnit wirdcn, iinil Imt T'r. Fri.iliT- H.tI •hii ii n s , rnlVsSMr it Suporiiit. 11 

Wittcnbsrg, <li« c-nt« >S.'hiil)ircdigt ühtr Cii-n, Ii», v. lU o. 17 an üaen öl, NalaH ' 

K«lialt«, «dihs In MsnitU BneaeniU Perttnsibas *aHuutsb(t.* Ten d«a | 

Bnoaeals Portensis nnd Am Lmn«, iltr In dennellHii mit Jer angabliebea i 

Part» Ceeli gebM>e» worden , ist Kcbon oU-n die Rnle gvwcBco , S. 110. • 

1) Bh«m*, Ttufck, Pföru Chmm. B. 130: Oed Ist dar Sdndea Anfing dn 1 
1. Korerabw ani Tag« AUac-HeillgeB des Jahna Ckriiti 1643, an waUaa Vlaalama 

Locio« TOB Kindalbraek san aialan ciaiEeKiiiekt, gamaeht wordem. ' 

3i Kirthner, Scholat Portmm tp Oemmi a im—hria . Pn^iriLf,9—f. S a kmk ' 

dtr, ErinwTMnipliliiiirr , S. :U. üVi. j 

3) Sammiung rermuchttr XachrtdUen :ur SädiftJKhm Gnehichtt , Bd. VI, S.lilf. 

h d 



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an OKCiiDom m i.uniiaaciicLB m pnumu 



1S7 



Schule. ;im 1 Februar 15 I I ni>rh nii'lit in I'forte iitnvcscti'l war.') 
Hau kann also uicbt annehmen, dasa die Urgauiüutiou der Laiidcä.scliuie , wie 
K« von Henog Horiti mit Zastfamnang der Stftnd« beseMomn war, 
1544 vollendet worden ist. Herzog; Moritx sa^ also in dem oliif^n BrlM8t 
fr \V4'iilf (lio Stiftunjrsurkiin ile der .S-liule erst sjtäk'r ausf<'rtit"'ii lassen, 
theils weil die F.iuriclituiig derselben noch nicht fertig, theiU weil doA Ein- 
kommen mid d«r Grondbegiti der Schale noeli nicht Ünt hcstnnmt niid 
geordnet nei. Der letztere Grund war wohl der durcliitchlagende. Denn 
dass der Klost/crliojäitz nicht unverändert an die Schule flbervntiff . eririebt sieh 
daraus, das» in dem obigen trlasn von der Veniu.sserung der Klostergüter 
10 GoBeniti, Borieadorf, Leatenthtl tud SaohvenhanBen die 
Rode iat. hingegen s]iäter dureh eine l'rkund« des Kurfur<<t<Mi Moritz vom 
ifi. Febrosr 1651*) das Klo8t«rg:ut Me ml eben nun 8ehulgut ge«<'hüigen 
wurde. D» somit der Beaite «nd daa Knkonmea der Schale noch nicht 
tat bestimmt war, so iat ea begreiflich, daas daa „Brbbieh allw Giter 
unil i;r'rei-hti(;keiten der S<-hule " erat 1650 doroh Brost Brothuf, den 
zweiten SchOdser, vollendet wurde. 

Erst in diesem Jahn ward nun der Tersprochene Stiftnngsbrief 
ausgestellt unter don Titel: „Fnndation der Schulen Pforta, Privi- 
legien. Stiftunge, Ordnunfre und IJestatipuiiije der neuen 
Schulen in Kloster zu IMortu hey der Saale über der Stadt 
Naumburg in ThAringen gelegen.*") Dieae von Baaog Horita in 

tl Schnurdrr. FrinnfruttfOkm» 8. 34. KMmtT, O. O. p. 4, 

2) .Sii-lic Itrilugt 1. 

Dm Oriffiaal i&mu Crinnide ist ««der in AtcUt der LnduMdiiil*, ihmIi irt 

M im k. Sichsinchen IIjiui>t*tjijilsjirphir zu Prcs.Ion nufxnliniliii jjowostn. In meinem 
Besitz« bcliiulLt xirli linc Abschrift iler rrkunde, liie riitweiicr lUU* oder kiini ver- 
lier anRtfvrtipt i-rt. Nach ili r l'vlK'mlirift brf^'innt -u' mit den Worten: hI» dem Nahmen 
dM Hemi kmea. Von Gotte* GnMlen wir Manritina, Heraog an Saebaaa, d«a hcUigen 
BtaiiacheB Beiciw Brtaaiaraelian and CInirfBnt. Tjndgraf in ThSriafrca «»d Margsraf 

zu Xalaatat vor Oaa, uii-<r. Ii l'< n ürlri' hiLu n. Naehkommcn lui'i mnA iiIl<TiiiHniiiKlicl) 
In gagCOllirllgeB and tuktiii(tij;eD Zeitrn U-kcnncn öffentlicii mit dJcsoa Briefe and tban 
kadt" 8i* aehUtiat mit d«n Worttn „GcadiahaB vad gagebea ia «oaerar Stadt an 
r>r<-Hzil<n naeb Chriati nnaer* Hibben TTi-rni CMmtth taaaend fttnff Iiandert nnd 
(Uriiarh in fonftigalen Jalir« niif ...nach ...dfoTsKr« des Mondim". Der 
AWlireÜM^r Jial aNn tlcm MonnutA); «<i»{;ili»ft)ii'ii iimi lnr .1 -i-i Ii« ri riiii;; j:i laii*«n , weil er ihn 
im Original aicht Icaca konal«. Ein awcitea Etcuiplai die««r Fnodation befindet 
■kh aar den Seataiate an Pforte. Da Uater denelben ia dewettan Foliobande die fldial» 



l'iH XWRITRK AII«(.UMTT. 



»Dnr Fom wugeatelMe ürimnde berichtet im Binguige von den geilknten 

Beschlüssen, von einem Tlieih' der eing<'/,i>}i;onon geistlii In n (iüter Schnlso 
»tt grAndeu, uud inotivieii diesellj«u tlamit, Jass die chriHtiiche Jagend „in 
raditer reiner clirietUeber Lehre und Religion und in den Spra- 
chen vnd anderem freyeo guten Kflnsten" nntnrwiesen werdao mllaie, 

damit „in Ooü (i'^lntirt«' tu<^enilli;ift !<,'(■ Mi'inncr. IC i r eh f ti lii i' im> r und 
genühickte Uegenten der Polizej'cn, ohne welche die chriütliube Ver- 
sammhing nieht kan regieret und eifaalten werden,** anfertogen wfirdoi. Be 
werden darauf die sAmnitlii^en Gfitor und F^inkflnfti' der Schule aua- 
fbiirlit'li tiiiil L'cnau aufgeführt; dann folgt ein Alisrhnitt. fihersch riehen 
„Ordnungen der UausHhaltung und Schulen /.u l'forta," in 
dem zuerst die Pflichten and Obliegenheiten des Oeeonomne oder 
SehösstTS her>or<,'elii>lii'ii werden, die schon in der OrdnuiiR de« 
Dr. ComniiTNladt vom .lalire i.'d J (♦•stirrsct/t wnrrii. 'i N;uli der Pun- 
datiou steht dem Sehftsser die Verwültuug des .Schulj{uts, die Ueküsli- 

gnng und Yerpftegong der Schiller nnd Lehrer and die Handhabnng der 
Ortapolizm, ja rine ObenrafUcht über die ganze Schale m. Er hat Lelmr 



«rdiiuiiK <'liii-!iaii^ II V.III li.'rotlU'ii llaml >{• m hiiv I -■n iIlIu . kuiiii ui. hc Ab^'lirift nicht 
ynr I6U2 i."'iioijiiu<'ti nein. |iii'?i«llH* läiut pltfiiKo am Si'lilasM di'ii Mi'nat-tai; aui^ wi>' dir iMnl 
Xmiaiiiiti!. Ds Mfb in den Iwiden Aiwehriftan. <U« ttbrifm im WneatUdieB BbuciD» 
Rtimmeii , rnn «inandcr gmu rerachied««« S(lii«iMS>M<)r fladcn . m Vom itMfl 41« ein« von 

<ii r r n ni'nn i' n - in. II ■miMiiiif ti \h liiirlir voni Ürijfiiittl . uiiil in iliiwin tiiu«« 
xur iU'it ilucr Ab(iuii>un|; der MonathtUK hcIioii onleecrUeh (frirciieii sein. Lin aiufährlicber 
Aaaaoir am difMr Fandatka befliidet rieb ia «inen nir g«bSriirmi Xanniicripl. beUteh 

„Porlmtm , Ai*:ügr au» Act», rrrnrhinlrnf r«)iriilirhr im ilt" Srhtiluml Pforln rrffHnr/rnr 
uhH rfr«wii VrrfassHHff htrrffenilr ItiTrifilit, V«l. I, Ii. / ■/»/., t 'liri'luiit fiulliier J^mii^Ml. 
Thür. Mm. /N.w. von il<r lliiini <i. \ H. W.iUf» uiit Ji>r BeimTkong vo« (weiter 
Hand „In d«ii Acten de» Herrn Hanain«|i«(t«ni Iteltndlirh." Aueh in dicam Aium^ 
M der MonatNtair bei der JabrennM aniiia'Iaiiien. Ein (weiter Aaaivg dar Pan- 

diifiiTi ifürihl sK'li niil' >l''iii R''>ii.iiut /ii i'l' ti' . v^n lUin ila.iM-Uu- t;ilt, |d| iubo <iie 
Iwiilirn vuUiil<io<liKi-'0 AUnclirilU.'» der»' Iben vtr(;Iit-iien. ofl<'Mbu-i- ächreibifeblar der ciiwn 
dareb die andere «aundlcit nnd der Uteiren Wortbnn und ScfaMibweiM den Voiaa^f 
[urrg^'U'ii, Wo in dlcMf Beiiebnif aidi Abwaidmagea nnd Venwdi w da n l nii tea swindcn 

beiden finden. 

1) Vi«r AbwiwMtMi dntMdbon beflnden mk im Jadäf 4er lM4«saehato all 4«- 

VeberKlirin .. Mnung , »• Ihr. KommtnOadl getteUt a. tS44^, aina im IlNadaiMr AnUv 
No. KMM mit <l>>r TVlM-rM-tirift „ Volfirl hernach die SlktlaHmMgi, mit m Ml flMtm 
irrrtitn , irrlchf ron Ihuli.r A'>'<iiu<rr«/rr/( iflrltft «HM» 1544 d^MM". Ahgfdncitt ilt 

dieae Ordnan« bei ÜtrtuA, f'Arun. Port. Ii, it 



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^ . . — ^ 

Hl uaiiBifciin.1 SDB mwn. Itt i 

I 



und Sibülcr aazuliilten, Odmchcn und Vcniiuinni.sse dt<r S( liuloidnuiig 
uli/.U;iti'Il( ii uml iic'Hiitr»'n Falls ati ilif l(<'<,'i<'ruiii,' zu l«'ri(Iitcii. Kr ist die 
Mittfl.Hpei fiöii zwischen Ueiu eigeiitliiiii'U Stliulkuijici uikI der li4^lu>rde 
in allen YarwaltungMaehtn; «r nimmt offenbar in diMer Utestni Zeit 
der !h1iii1c eine b<>bere Stellung ein alR der SebnlmelHter oder 
Bector derselben. 



I Der die Sehfller betrofleude Abüchuitt de» titiftuiigHbriefes lautet 

, fidgeudemuuaen : 

. ««Wir ordnen auch und iroUen, dasB binf&rdn- in der Schulen an 

I Pfbrta an der Lerne. Kort und Cntt-rhaltun^' nirlii 'in l r iiaim ein Hundert 
' Schüler «ollen pinj»enoiiinien und gelmlti'U wiTileii. Die milli'n in ihren 

I Anzüge iiu dre) zeltenden Jahre ihres A\ter» »eyn und dorinnu sechs 

Jabr atadieren nllentbalben naeh Inlialt miaerer Sdinlordnanfre. Und adilea 
die praeoeptMres die Knalum anlanirlitlii'n \frh<'''n'n uml in;i)itinir<'n . ol> sie 
I auch nach Laut unserer St^bulordnuug gelehrct , geschickt and einzunehmen 

seyn, und alle halbe Jabr» iusA die Yialtntores esploriret ud erfonebet 
mrdeB, ob ibre ingfenia imd etndia denHaasen geacbiekt, daaa aie gelehrt ra 
I werden zu hofl'pii si\v. AImIuhii -'hH man •^h' li<-li;ilt»'ii. Wo lil-fi an iliiu'ii 

, nichts Hufflicheti. oder auch »omi uuUciMiii; wären und au» Muciiuitlea nicht 

^ studieren wellten, die aoll man alaobald ana der Schalen ibren Elton wie- 
der beimidiieken and andere in ibre Statt ordnen." i 
r I 

Ea wird dann die Orflnduu).' v<>n zwanzig; S tipendien jAhrlidb ZU | 
I dreisisig Gulden an der Universität Leipzig für ScbBler der Landes- 

• schule fest gesetzt und darauf heisst es weiter: I 

„Item Bnaer Scbteaer aoll den hundert Sebfllmi aar PTorta jlhitieb | 
I einen ieden v»n gemeinen Gewandt «in Rock uml ll>'>-i'ii TikIi naeh 

I lJln>;p und Grössf s^cincr Statur abschneiden und (;i1hh lassen; die Heichen • 

sollen ihr Schueidcrlohn bezahlen , den Armen das Maclierlobu verlegen, ' 

I aodi den Armen, ao ce benStbigt acyn, Parebent in einem Wammea < 

I geben, Desfjlcicben sollen die reichen Knabi-n ihr ciLMii l'apjiiiT und ' 
I Bficber haben; aber den gar Armen soll man etliche Buch Pappi er und 
die gewöhnlichen BAeUeia, aacb dw gininn Schale Dinte geben. 

ISn ieder Schiller aoll a^ dgun Bettgewand haben , und unser Schösser einen j 

M*'u Siliül^r jährlich vier Paar Schuhe Kcbcn. Da aber die reichen j 

Knaben selbst Schuhe hAtt«n, so solte man derselbigen Schuhe der Schulen . 

nun Tointhe bebalten.» I 

I 

'^^i ä 

i; 



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tWglTKIt AMCHVin. 



Et fidgt noii ein Abschnitt flb«r die Spsissng d«r Schillert ^ 

genauer Itestlinint ist in der Spfliseordnnng des Dr. Gommersttdt 

vom Jahre i .'i.'> i. ') 

Wenn Diaii üieht, wie die Fuu<i»tiou den Schfilern nicht bloM l'uter- 
rieht, Wohnong, Kost, Kleidnng, den Armen ancih BSeher and 
Papier uii>Miti.'i'ltIiili j.'i'«rilirt. sondern auch über ilie Schulzeit hinuuB 
durch reichliche ätipeuUiou fär sie sergt, durch retcblicbe Stipendien, 
da ja der Gnlden dmab etm dto aehnflidwtt Werth hatte ab hent tn 
Tsge, se mnss man ngsstebn, es ist ein milder nnd boefaheniger Suia, 
aus «lern diese Stiftung ih'< Hfr/oi: Mnrit/ hi'rvur'^'t'«,Mngeii ist. Charakte- 
ristisch für die AofikDge der LaadoHschule i.sl duiiu in dein StifVungsbrieiis 
der Absebuitt „Von den Lehrern'*. Der Anfiing desaelboi lantet Iblgen- 
deimaesen: 

„Viir (li(>si' hiuKliTl Srlifiler miII miiti hi'-^nMen iiml halten ('ini-n Ifee- 
terem und unter üxm andere drcy Magistros, darunter oincr das l'farr- 
nnd Predigtambt seil versorgen nnd gleiebwsbl sdne Leeiäones in der 
Schulen haben, und darnach einen Gantorem, in Summa fOnf Persobnen, 
die sollen ihre Leiiiones uii'I Stuiiilteii ii:i<-li unserer Schulnrdnnng tätlich 
mit Fleins halten. Und die Itenuldung derer Lehrer soll nun iünlurder 
se3m in Summa Tierbnndert nnd viertsig Oulden. als» nebndidi 
hundert >ll4 iwatit/.ig OüMen dem Kectori, hundert (iülden dem 
ITarrherrn, der suU PraL'di<'at..r niiil l.citiT mit scyn. <l;irtia<li den 
andern zweien Magi^ttri» ieden aehtjLig (juldeu und dem i anti»ri 
seebttig OtUdra. Dazu soll den liObTem ihr Tisch, ebe jegliche Mahl- 
zeit mit vier Gerichten, auf die Wm-he dreymal Ofliratene^ und mit dem 
eingebraucneu Pfortiaehen Uauttsbier und einen halben Stübicbeu Weins 
nothdflrfilig hcataU werden, mid alt» Wege in refectorio mit den 
SehttlerB esaea ud gute discipiina erhalten, und sollen die Lehrer keine 

fri'mtMli' Gäste an ihren Tisrh nirht setzen noch sotsen Uwen, CS werde 
denn von uiuiern ächO!*.s«r befohlen oder verordnet. 

Und seilen Beetor nnd die drey Hagistri mi der Cantor die 
Zät flhcr, all lie am SehuMienste sevn uder hieilien Wullen, ledige Per^ 
söhnen aejn nnd aas allerley guten Bedenken keine Weiber haben. 



1) Tier Abaeluilleii dendlwB bcCnden Mk im AvMw der laadeiMlivIe nlt der 

üetelsduUls 0>i//i(i>iy r>. ('••mmfr'lmll fiir ihr J'f,rli-ehr Srhut t/r^lttlil (In, II. April 
ü. ISSi, «Im üu Uxcidvam Xrciuy Nr. MO; abgedruckt bei Utrtuth, Chron. Port. II, 34. 





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HB avmom nnt Lumncaau n» maiB. ISl 

Wir i'mpfi'lilpii aiii'ti lii<'niiit iinsi'rn Si'ln"ssfrn , woldic zur Z<>it »ejn 
werden, daas tue mit guteu Fleis^e die Qbertiü»sigea Feuerstätte durch die 
gflUMioe HaoRshtltong loUen Tanreigem and abÜHui, and xwcyen Lehrern 
•in« Stube und dem Reetori oim- Stuho ull<Mn eingehen. *■ 

Dii/u \*i 7.\i ver^rlcichcn au.-« dem vorhergehenden Abschnitt, flber- 
schrieben „Onera". folgende Stelle: 

„Item die BeeoMunit Prae«eptoren and Lehrer, nehntieh üi 
Summa vierhandcrt und viert7.i<; GfiMin, und ein jeder m un Kllen 
gemein Srhuleu (Jewand, dii- Kostiii an Kssen. Triiikoii uinl aude- 
ren Unlerimituugen und üulbiereu, welche» alle:« sich über die (Jotdbettol- 
dungen nnf eine jede Penobn, deren denn fflnli» Mjm mllen, in die seehiig 
Qfliden un>;tf(>hrlich erstrecket." 

Weiterhin heilst ea: „Auch wollen wir, diui die VisitatoreA, welche 
sar Zrit bestellt seyn, sollen all» hnlb« Jahr, oder wenn «• wwrt tvu 
NSÜwn wjm wiU, die Sehide nnd Lehrer viaitiren, die SchOler exudniren 
uml vi-rliörtMi um! ■tii- iii'<,'li!,'>'!iti>'u oder andere ünordiiuti);. ^fäiit;('l unil (!>'brechan 
bei den Lehrern und ihreu Schulen Lectienibus ementiren und ab>i:hafbn." 

Wenn man rieh nach diesen Bestimmungen die Stellnag der 
Lehrer vergegenwürtigt. ho ^''^vinnt man einen ll nil' k in die Oestal- 
tung ih'f älte:^teii SchuIiilV^rfe. Die l{»'-tiiiiiiiuiii; da.ss u 1 Ic Lehrer unver- 
heiratliet »ein sollten, hat ihre (irüude gehabt Wie überhaupt niauclier- 
Ifli Binrichtuigeo, Bränebe and Benennmigen aidi naa dem Kloatorleben 
anf iaa SehaUeben der KloBtenebole flhertngeo haben,*) ao mochte die 

1) &o rtthrt die noch bcatcheix]« Scheidnnif iwitcbcn Uberen and Unteren aua 
dm Khatar har, wo Patrei, Seniore« oder Ober* von den Fratrts iid«r Unterei 

anters<-hiclcn wcnltn. rU'ii»o lUs Vi>rl.'N. n . rhaiiliclun ScMftm währuiiil il<'r Mahl- 
KL'it. disscii JiL- al(< -t- ii S.-hulp'-i t/f <rw.»hii. n. Aii .Ii- HorcD der .Mniirlic rrinrn rn 
die TÜlfn A nilai- iit - 1; b u 11 1- 11 an ikn \\ .i. hnta^'. n in il>>r ilti-rcn /Ct'it iliT S«liulc. 
Alnmai telifioai liwncn mImhi du SckUer der altea Kkutorsefanlea de» lliUclaKen. 
Ans dem Klost«rleli«n «tanmen ebeiiaa die BeneBanafren Koritina, ReeeptloB, 
rareni' iKii>t.M >!' r MmihIi. . clutihur. i'ciiaktl, lienifLT. ilic M« auf 
beatiKCD Tug in Pfurte gebräuchlich geblieben nnd. lAe Atudräckc Pennal and 
Panialismna liaban ntt ycana atdita n Hiaa, mdm nad vnderM an Foeaal, 
Poanalismii 1 , Knnuth. Viir*lr1lunii r"H MtriKrlh . VllI.GIl: .. Annux i>rnliiiti'ini» ist 
t^elellsaui lii-r nr'in-n Monclic Prnnal-Jahr. i^iriiiiion hiv auf iill<'rluiriil Art vixirt't 
um) |>rnliir<t wcnKii. nlj nie «uch Kurbc halten iiiii;.'tiii. " Au» iltiii KKiäUtIvIii ii «tauiiiit 
alM da« Veiierea, Uinaela aad VergewaltigaB der Novitiea oder jOagma Scbftler durch 
die iltem, das ao Mhirtr gana aanMttaa iat. 



17» 



'S 



2WEIIEH ABfiCHNITT. 



Ehelosii^keit der I<olirer id den Klo»terinuuern ebenso selbstverständlich 
ersdieiiien als der Catdiliat der Mr.tuhe. AIkt haujitHüchliih warcu os wohl 
zwei Uründe, wulclie jene Uo^timmun^ hervorgeruron habeu, eintnul, weil mun 
e» ftlr die llr/.ieliuiij» der Schüler id>er]iuii|il nicht fÖr /.utrS^flich errtchU-te, 
dafli« Frauen innerlialb der Schuliuauorn lebten und mit dens^dben verkehrten, 

zweitens, weil llir Lehrerriimi- 
M;B/1fiTH0LötU^/AiTH£RPIKK'EiV5fS lien kein W^hnungsraum vor- 

banden wHr. Die Folfje «liest's 
den Lehrern auferlegten Cacli- 
bats war, ilass dieselben ihre 
Stellung an der Landei^iicliulc 
zu Pfurte nur als l)urch>;anf;s- 
stelle atiiHahen , und dnss ^uinit 
die Lehrer in der ersten Zeit 
der Srliule Oberaus uchnell 
w e c Ii s e I n. So wirkten an iler- 
Mdbeii in den ersten elf. Jah- 
ren ihres Bestehens .«echs 
Heeti»ren und acht L'on- 
rectoren. in den ersten vier 
Jahren drei Tertli (mUt 
dritte Lehrer. DanelMni steht 
derCaiitor Heinrich Pfirr- 
feld aus Salza, van 15 1.') bis 
Mo^'i im Amte, als der einzige 
«lauernde Stammhalter des Col- 
lejjiunis. Der erste Reotor , «1er 
in l'fiirt«' gestor en und begra- 
ben ist. war Bartholomäus 
W a 1 1 h «> r aus Pirna, der 
aber auch nur von bis 
I5;m sein Amt verwaltete. 
Sein OrabBtein ist jetzt an der 
Wand des n>>rillichen .Si-iten- 
snhill's der Kirche auf;;estellt 
Er zeigt «las llelienjild eines bärtigen Mannes in der bürgerlichen Staata- 
tracht de:i sechzehnten Jahrhunderts, in Pelzrock, Wams und Halskrause mit 




«nbaUlm An Irrion WkttiHrr. 



^ 



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MS ttlOilllUllB MU 



1S8 



der Bibel in der Hand und die Uni«:hrifl: M[agi8ter| ltartliolo|maeas] 
\Vi|t!iir IMmiMiüis. huius iliustriä ^.'vmtinsii liiitm- fiddias- 
[imu^J, vir solide doctus, iiavus et iudustrius. diiiu suum pie 
obiit ftBBO sal[iitis] HDXC. 8 Fe[bniarli] tniio tet|atis] 47Vi 
•fficii aono 1 ]B(enH<>| X. d(ie] XTII. 

Da man sich mit der Zeit der Einsicht nicht verschliet>seu konnte, 
dass eiu so schneller Wcciisel dvr Ix-hrer, namentlich der Kectoren, du 
Schul« munftgUdi zam Heile gmich«n koontie, ao «aid dn G«bol dar Bhe- 
lotigkeit zuerst ftkr den Heitor. bald nm-h fOr die nl>ri'_'«'ii T.''hrer auf^'ehohen. 

Aermlicb encheiut uns die Kiurichtun^' , dass nur der Uector eine 
Stabe für aieh allein hab«n aollt«, die flhri.u'en Lehrer je swei in 
einem Zimmer beisammen wohnen sollten. Aber die Räumliclikeiten für 
Wohnunfjen wiiren in den ersten .Tabri'ii iIit Schub' :ielir beschränkt. Die 
Mi5nch»zeil<«ii , einige fünfzig au der '/.M, Murdeu zu Studier^tuben und 
SoUafirtuben Itr die Schfiler dngeriditet Fol^eh bUeben nur die Rftam- 
liehkeiten der Abtei zu Widmungen lür den SchOii^er und da« gesanunto 
LehrereoUej.'ium fihiii;. \n> <\nr<h VerlSngemng des alten Schlaniauses. 
iilfMj deü Ciebaudes uOrdllch vom Kreu/.guuge, nach Westen zu neuer Wuli- 
nangsranm gewonnen wurde. Aach der Qehalt der Lehrer eraeheint 
una dfirftig. Aber <,'enuuer betrachtet ist er das nicht. Denn bedenkt man, 
da»» die Lehrer Wohnung, Heizung, Licht, Kost, einen Theil der 
Kleidung und Barbieren nnentgeltlieb eiUeltai, und daaadasbaare 
Gdd damals im Verhiltniss rar Waare etwa den idinlhdien Werth hatte 
wie iti unseren T:iL'en. so bedeutet hundert und zwan/ij; (luldeii (ielialt. für 
den Kector etwa ao viel wie jvUt KwOlf hundert Uulden und völlig freie 
Stetion. *) Mit einem solchen Oehalt konnte also ein unTerheiratheter Hann 
anakümmlich und mit Anstand leben. 

Nach dem Stiflunffsbriefe sollen die Lehrer stets mit 'len Schnlern im 
Kel'eutoriuro, das i»t im Cenakel üpeisien. Aus den ältesten Scbüler- 
Bteinten ersehen wir, daas sich daaelbst ein besonderer Hagistertiaeh 

1) Im Anfalle des achtzehnten Jalirbundert« , wo d«r Wi-rtli dm Uelde* iai 
TcridUtniM nur Waai« viel ftriager newaiJai war, bt 4er liaare Oehalt der Lduw aaf 
daa Doppelte hU nnirurln- erhtbt. Kadb dm adKm angerührt«!! )run)iM<Ti|it : Porlmnia, 
jMtagi «Ht Ae$a u. ». w. S. 10. waren die Oehallc daiDals folgvode: „4M Fl. 2U Ot. 
*tt Pf. Reetor ud tim, «0 Fl. 12 Or. 2% Pf. Parter an« lavcduv, 218 IL 7 Gr. 

I>f. r .nrectur. ■2V2 Fl » Or. 2% PC. TsHlH. 8»S PI. 90 Or. ll*/u <t) Cnt«, 
ICH Fl. t» ür. 2 ' , Pf. D. \V«idier." 



IM 



svnnui AMOHntT. 



I 



befand, an '1<ni dio Lehrer »peist<'n. iml liss Schüler, vermuthliih die 
Famali der LohnT. bei d<^r Mahl/fil iIi'iim'IIh'Ii aufwiirt^t/eii. Ein gan- 
ser aiu vierxetm l'aragraphen beistehender Abschnitt jener Schülergesetze 
bMtimnit g«iiMit wi« aie rieh M diesem AnfWtiierdieiist la Terittlten und 
denselben mit Anstand zu roniclitoii ii.it>i'ii. >) Da iwmit die Lehrer die 
Schiller nicht bloHS unterrichteten und beaufsichtigten, sondern auch mit 
ihnen spüsten, »o mus8 in der That in jener ältesten Zeit ein sehr enges 
Znsammenlehe« xwiscben Lehren nnd Sehfllem iMt gefluideii hahen. 
Dfr Viirthoil, den dieses Zusamm''rili'hen . ilii -»' «hin'h krim» Fan«li«'tisort;en 
abgezogene, lediglich auf die Schule conceutrierto Wirksamkeit der Lehrer 
der Schule hfttte bringen kAnnen, ward aher zum grosaen Theil verritelt 
dweh den wshon erwähnten schnellen Lehrerwechsel, bei dem doch weder 

eine i:l''iihiii"issi),'p und oonsfqucnte Hainlhubuii^ Jcr Pisciiiliii i !i eine 

nachhaltige (Einwirkung des Lehrers auf das Uemütb des Schülers uud ein 
Tertnntee yerUUtnisa swischen beiden gedeihen konnte. So lang« die Lehrer 
nicht durchschnittlich wenigstens so lange an der Landesschule wirkton. um 
eine Generation von Seliülflrii im Zeiträume von soch:! .Talin ii ilur<li alle 
Stufen ihrer geistigen Eutwickelung vom dreizehnten bis zum zwanzigsten 
Jahre beobachten und leiten sa IcAnnen, konnte aidi na Schate von Brihh* 

rungen Ober ünterricht und Ei^.iebiing im Suhoosse des L<'lirr'r<-i->llptfiums 
nicht ansammeln, wie er für das Ciedeiheu einer so eigeuthünilich organi- 
sierien Schule unumgänglich notbwendig war. 

Bemetkenswerih ist in dem Stifkongsbriefe nodi die hftnfige Wie-, 
derki'lir di'r V i s i t a f i n n e n . alle halt»' .lalir impI iictcli ">{\rr. wenn es 
erforderlich schien, und das thütige Eingreiteti der Visitaturon iu den Unter- 
richt, indem sie selbst die lialhjihrliehen Examina der Schüler abhalten. In 
der ältesten Zeit wurden zu Visitati>ren l'ro t'essoren der Universität 
Leii./.if,' verordnet, mit der iVii' l.iiiidi'-^sclinlc iiliirhiiu]it in enijem geistigen 
Verkehr sUiud, (&i die sie die Ttlauzstätte und die Vonichule gelehrter Bil- 
dung war. Die rinflumneidie StelKtng dieser Tisitatoran wird ans efaiem 

1) In ainsni nir gehörigen Mtmacript betitelt: „J^irfeiMM. An« einem Extrattt 
ffffertipt ao 17iO im Ftbr. rtm dm K«ditn*dirHber nrint. ßandktr" bont <■ 8. 48: 
„Mirliui-ÜK li'isl wuf.li a Ii' ( 'Ijiit'. 11,1. Iii Jfi P r S rc p 1 r<' ii t i sc ti a <i I" k.- Ii » l) f n . nml 
dmfikr Kwtg«]*!, «<N:h«ntUcJi je«icm 1 Ittblr. 13 Gr., bemacb aiicr wi( anderweitige Verunl- 
inmC dnen Jeden die HUAt in gewIsMB TMsalien g«gd>en [wsids]. Der KldMMchBii- 
her» w fi' r zuvor mit an da piM Mpl iiWB Ttsck geapebat, gsalasat wmmtAt mh» KmI 
an de« V«rwalt> r» Tuche." 



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MB QB0inNnni im tMthKuctntM um vMfen* 



w^ter onten zu beqffachen<leii Actenstaeke erhellen, einer V«Tfü};ung 
von Vi^i tatoren aus iIimii Jährt' l.'>4<'i. Aus tlcr S i' h u lo nl ii n n ^ 
dcä Kurfürsten Christian I vou Jb Fe bruar 1 &88 ') ergiebt sich, da^ 
ÜB» Zeit lug daieh die beidm Superintendenten es Leipsig and tn 
Wittenberg die Visitationen der Schule iili^oli^iltcn wurden, dann aber 
durch die8<'lben jährlich „aus den facultilten di r l' n i v er») I <■ t en Leipzig 
und Wittenbergk etliche gottfQrchtige und gelerthe lieuthe und gettchickt« 
Petaonen" Terordnet worden, welche Jihrlieli b den Hnndstagen die 
Schall' vi>iti<Tcn . Mfliitr«'! und tichrt'i'heti ah>t4'IIeri und dan'iher an Mo 
Regierung berichten »ollen. Zu dieser Zeit encheinen nun auch neben den 
Tiiitateren die leiden adolietien Sebvlinapecteren, von denen In den 
ältesten Einrichtungen der Schule sich keine Spur findet Die hlnfigen Yisi- 
t:)ri<iiii'ii und ila.-i M'lnirfc KiiiL'r''ifcn der Vfeii(:i1"ti'ii iim. hti- I 'ommeratAdt Ar 
unerlä:-slicli halten, uui die drei neuen Schulen in Schwung zn l»ingen and 
m Ter dnn Schlendiiu der llteren Schnlen zn bewakren.] 

Die llteeten lateinisehen Sehfilergeeette oder Sintnten 

»ind abgpfasst vnn .lisichim < 'n in r;i r i u s. •) Sie Iic-tininitMi und n'iX'dn 
in vierzehn AbschnitU-u da« \erhalteu der Schüler nach allen »Seiten hin. 
Sie handeln also naeh einander von der FieUt gegeif Oott and gegen die 

Ii Villi ilipHor Si-hulunlnnnj» iN tiiul. n sich im Archiv ilcr IjindcN<rhol<' vier Absx'hrif- 
<cD. L'iiter der eiiK'ii ileru'llM'n in eineiu i^uarUiamlt' . )n-titi>lt: „Fundalum dtr üchulm 
tur Pfvrtm, mu dtn PßrtiMhen Bnefftm md amirrni Jlülontn MuammtugaekriAm", 
■od Mgaad* Kaan dw hn Jahie 15H8 ftmi^erfnilen adelichpii In«pi-rtor<>n und 
itr Terordneten vier Tiiitstoren Tcnn«rfct: I. .Iuh«nne» n Orar«!]. Drranas Xiinm- 
Imri;. i'l < 'ir. 2. Nobiliiia HoIit. Iluii' -i««-!-! *!.!! niibili» a Wnl f f .• r s diir f. coiisiliariuB 
d.. V. Zaebariaa Schilter, LipR. Piof. Ilievl. 4. D. Burokhardut Harbard. 
l>raf. Thcot. Lipt. S. Mstthaevt Dr««(era«, C. Pal. et Prof. Up*. 6. Thomas Fran- 

t/ino, 1) J. Wit. ; huji- «III r> -'>it l{ c ni< n<' rn « . I». ,1 Wit Ks ^in.l als« iintir ib n Vinita- 
toren drei rrof«!SM>rcii der UniTertiUt Leiptiguud ein Juriiit d«r UnivcniUt Witteu- 
Itcry, ent Fraa* nad dana Rea*a«r. 

9} AbfOdrackt b« Ilrrtuch , Chron. Port. 11, 11 HO. In il< r h ri ^tK antrofiihrti-n 
ScfanlordDnBg du Clmifli»t«u Chriatiaa von 2!> Februar bebst «s unter der Uebemcbrift 
„Wk eti» 4«r SeMpfItm mH UAr* tmd ZMwfpln* ycMtai wirim aott-: „ WimraU 
wir bfrirhli t w. l. Ii-r <!. -(.«l lt anti i v..r i;nt aii>,'i'-.'hcn, dm eine ichniilssi^ro Ord- 
nmg, so li&uialü aacli bedacht uml gt^Uisvl wurden, io allen dlciSchulrn gt'luüten wurden 
aallti, M Wica alr dach buhadm, daai Acadba aiaHala fam Wark vsnUhltt, andtm 
in der .Schnei PTniia die von Joachime Caaerario «ediobea gafaaata Ordnaag 
gchaltea und getrieben wordea." 



UM 




Lehrer, TOB dw wechsel8piti<;i"n Lielip iiii<] il>'ni W.>lih\i'!Irii iit>r Srhülpr 
unter aich. Aber das Beu«limeii der Kiialj«ii im Allg<;iut>iii<>u , filier iLr 
Betragw in der Kirohe, in der Sdila&elle, im Stndierziniaicr, Iwi der 
Hallbmt, beim Unterridit, filH^r die Rede, die Kleidung', filier köqifrliche 
r''''niiL,'i'ii \w\ V.-i toliit'ii Vrir^cliriftcn für ilif um >ri>trist!'rti-'clic nuf- 

warU'itdoii .Schüler, über . die Pilicliteu der Decuriuneu oder liiäpectoreu 
und zttm Schluw ein Alwebnftt, der Teraehiedene ffMetilidie Bestimmungen 
enthält. Es kommt feiwr nur <l;iniuf an. auf Ii- : 'iiigen gcsetzlidu-n Vor- 
sohriftt-n hiuzuwt-i-ien . ans ilcMt-ii 'Iii- (•iL'fnthriirili.li,. i »rjjiiiii-iition (i.T Sii lml- 
zucht erheilt, wie sie von vorn herein gewesen ist und. wenn auch mun- 
nigfhcli modifidert, in ihn» wesentUdien OrandsOgen rieh Us «if den heu- 
tigen Tai? erhallten liat. Kiu charakteristisuher firumlzug derselben ist , Jass 
die Schaler für ihre Uedürfiiisse zum Theil selbst sorgten und für 
dieselben keinen Aufw&rtor oder DkatK wtt Verfügung hatten. In jener 
lltceten Zeit hatten die Schflier nioht bloas Ar die Beii^gang ihrer Eki- 

dunj,'sstiu-kt' zu '<nrL'' ii: i'w hattoii auch üir HcU <v\\<-'{ zu iiimi Ihh . <, hl:>t- 
zelien und Studierzimmer auszukehren, den Kehricht hinauszutragen und das 
Naehtgeechirr anaiugiessen. Nach der Ordnung Ton Commentadt hahen 
Famuli den Abendtrunk für den CoetuB dar Sehfller ZV holen, Licbtvftgte 
• l( - Abduls die LaV riit'n im Scliulhausi' anzusti-ckcn. Ohne Zweifel hatten 
damals auvli wie heut m Tage Schüler das Trinkwasser von der Vjuelle xu 
holen und zn den bestimmten Stunden mit der Schulgloeke zu Iftnlen. Der 
»weite charakUTislisciic 7.w^ für ilic Disciplin der Schule, dt-r in jenen älto- 
gl^Mi Statuten hervortritt, ist. ilass die Schflier unter sich selbst mm 
Theil die äussere Zucht und (.>rdnung aufrecht erhalten, indem eine 
Aniahl Uterer Schaler mit der Befhgnias betraut ist, Aber dieadhe i« 
wachen, namentlich in Abwesenheit eiii. s Aufsicht führenden Lehre rs. Dieae 
mirden Decarionen gouannt, während damaLi der die Aobidit fthrende 
Lehrer Inspeetor hlee*, der jetit Hebdomadarina genannt wird. Ana 
dem Titel Decnrionea muss man aehliessen, daas in den ersten Jahren 
der T.:iiii!i'S!ichule der Ciietiis der hundert Sclifiler in /eliii Deeurien abge- 
theilt war, uud Ober jede derselben ein Decuriu die Aufsicht ttUirte. Nach 
den Statuten aoUen aie dafir sorgen, dam htteiniseh gesproehen und Zndit 
und Sitte aufrecht erhalten wird; sie s dleii He?ehädiuuns;en im Schulliause 
verlniteii. in der Kirche und an öfTentliclien Orten die Ilaltunj; der Schüler 
überwaciien und auf den Spielplätzen Muthirillen und Ausschreitungeu ver- 
hlltsB. Wer die Schulordnung fiheirtritt, den haben rie lu noläerein und dam 




1S7 



InspwtHr anzuz<-i'_'i'ii. Vnv allein aluT sollen die Dt'curiiini'n il.'ii nlvri^'on 
Sclidleni in jetlcr Hiiiiticlit mit gutem iid^piel vurangeben. Das ulle.s üiuii luit 
Ausnahm« der Sorg» flir das lateiniach Sprechen aooh heute no«di wewntliche 
Pfli«ht<'n ilcr funfzelin Insj«'» toren. Aui'h Pim' C n t intnln u n«; de r jünge- 
ren Schüler unter die illteren ilbf-rliauiit ist irlinii in «ien älti'st^'ii S<'hfl- 
kntatnten erkennbar, wenn es heis!<t ,.>Sie :M)lleu üeu Aelteren und Besseren 
gehorchen;** also auch das Verhftitniu zwischen Oberen und Unteren, 
wie es iiiirli jit/t lH'<ti'lit. tritt »i-lii'ti s.-it der <!rfini!iin<,' der I,;iiide,><rliule 
hervor. Soviel ^ich auch in «leu Kinriclituiigitii üeriielbeu im Laul'e der Jahr- 
hunderte dem Fortsefaritt der Wissensehaft, dem Wandel der Sitte, der 
Gestaltung des Lebens jedes Zeitalters K«n>i>!<s j^eflndert hat, die beiden an-' 
geflihrten eharukteristiselien 1 1 ru n d 7 fi j;e der Sfhulzuelit . die ilir vnti 
Tom herein aufgeprägt sind, bulitn sieh im Wi-i«entlicheii erhalten, der zuerst 
genannte gemildert nach der Sitte des heutigen Familienlebens, der iwnte, das 
fheilweLse Sei f(ari>vernenient der Seliüler. in iini,'esthwäehter Stärl^e aus- 
geprü^rt in der Stelliin>.' und Ver]illicl»iun'^' der I n s )ii'e t o r i' n und der Oheren. 

Kin wichtiges urkuit<llielies Ad-iNistück aus den unten drei Jaiiren 
nach Stiftung der landcsichnls Pforte ist endlich noch eine T-erfflgung 
der von der Tniversität I.ei]i/.i<j verordneten Visitatoren der 
Landesschale vom August lü li», weil wir aus deumdbeu einen Hin- 
blick gewiniMB in die Zm«ht «nd In die Sittensustftade der Jungen 
Anstalt Der lüiging deraelbea kniet fblgeodennMaeii: 

., Aull' n-'f'-lil ilnri-hlaue)itii,'<ti'n hwhjjebnrnen Fflrstan Uld Herrn, 
Hern Mauritii Churlursten /ii S;ieiiäun, Landgraf in Dttringen und 
liarggraff zu Helsen unsere gnedig.'^ten Fürsten und Hern haben wir T er- 
ordneten der ünlverBitet Leipaigk neben den Lehrern und 

Vorstehern iler f u r s 1 1 i i'h e n Selmel zur Pforten nach «jehaltener 
Nachfrage, Lriorschung gemerket und gesparet, nach') Uelegenheit «ämbt- 



1) Von 4lieH>-r \ « rlii^'iin^; r Vi.-iitAtorvn benitzt da« Archiv der I.an«li>.<->ohuJc vier 
Akedwiftra, di« im Teil znni Tiicil nidit nncrheUichc Abwcidmngeii wif|«ii. Hier iit 
diejesif« in Omnde ft*t^> nwh IwcHnniiteii hdiricn du OritilMl ui tremtni 
u M et lU K''!"'" s<li< int. Si. I1.1t .Iii- r. l.Ts- lirilt : ..Ihr (hihiumj mhiI I miptttilHt dir Sdm- 
lem tmr l'fortm Ulangmde run drr UnintriM tu Leijuig fftttrllet im ilt^Mrio «bl 1S4S. 
JJtrt»^ and ist fCMkrielteB hn Jsbre 1608 aseh de» 94. AscMt in daeu giMm Pa|ip- 

kande mit dflii sihon ciwiitml' n Til.-l „h'undatiuii iler Siliulm ;ur f'/'iTlnr' w. < w. 

i) „Nach" fehlt iu der llaiidiKhhft, >«t aber nicht in i'ntbvlueD, da der äinn 
der StiU« irt: „oadi den TerUltnlsMi dieser gaassa Zeit uad aach der Saddase." 



1:9 'V. 

13H ^WClTUi .UJ'I UNITT. I 

I 

liehen die!<«r Zeit uriil nach Gestalt der Sachen Tfir da« beste geacht. dasfi 
gedachte fürstliche Schuele mit lA-hrun^;. Zucht und allen nuthwendi^'en Vlei» 
i versorget und erhalten und be»tell(>t wurde. ITiriiemlich nach') Form. Weise 
^ und iMasse in furittlicher Fundatiun und Ordnung, und dann in folgenden 
Stücken also: 

Zam ersten Molleu noch zur Zeit die Stunde des Morgens- und 
Abendessen, dergleichen Fruestuck und Schlafftrunk wie bisher 
gesell eil cu , *) dieweil dafftr geaeiil. es könne itz nicht fuglich geendert wer- 
, ^ denn. r><i aber ilie Vorsieher und Lehrer befinden, das* auch hierinnen 
nutzliehe Ordnung geschehen möchte, soll hier von weiter gehandelt werden. 

Was den Vorsteher anbelanget. wis-M' derselbe, dass ihnie die 
Sehuel als einen Vater befohlen sev . der mit allen Vjeiss und Treu die 
Knaben versorgen .soll. Nun i«t die ersle und n'dig.ste Versorgung Z u c h t 
und Lehr. Derowegen ersieh gegen den Lehrern freundlieh und wo! hal- 
ten «oll und in fftrfullenden Sachen mitl Ihnen bereilen. was zu 
thun luler zu lassi-n. he seh I ies sen. I>o er aber hierinne Maugel befinde, 
denselben gebQrlich anzeigen. Su scdlen auch die Lehrer mit Vermeidung 
ihrer und jeder Knul^n Nothturfll und sonst treu und freundlich sich gegen 
ihn halten, und keiner den andern zuwieiler eines oder mehr sich annehmen. 
Bedarf feute Wartung in zufallendenn Schwachheiten mitt Arzneyen 
und sonst dergleichen furstlicln- Müdigkeit mitt Vorrcichen des (iewandts. 
Steuer des Papirs. Hficher und dergleichen, da wird der Vorsteher für sich 
und aus Anzeigung der Lehrer sich allzeit niittleidig, trt'istlioh und 
guth willig hinweisen, furnenilich aber den Lehrern zu bestnmitter Zeit 
ihre Besoldung und versjirochene Notturll gütlich undt ohn« Abbruch 
und Aufzug reichen und geben, dessgleichen auff die Gebeute vieissig 
Achtung geben, dieselben verwahren und Itessern lassen, dntnit die Kinwoh- 
nung ilen Lehrern und Knalx'n durch Hegen und andere Unruhe unbeschwert 
sein und bleiben. 

Do sich unter den Knaben einer oder mehr finden wurden, die von 
ihrer rngeschicklichkcit abzuschaffen sein, sollen sich die Lehrer inn 
diesen Fall mit den Vorsteher vereinigen und solches den vcrordenten 
Visitatoribus zu jeder Zeit vormelden." I 

n Vvntchrieben : .,aUL-b". 

Ü) 7.» 4\ener Stelle Uodet sich die |{ao>lb«inrrkuni7 : t^'^nientack bür« 7. Mitttii;- 
riiiklx«it Ii. Io. .Mittj^nink h, 1. Alicniiuinln-il h. b. S'lduftrvn). fa. '. 



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m nBnmn ras Luii«tMnnn.i m man. 



IS» 



Ans «Jpii liishoiipcM Wortfii ilcr VrTfnt'unK troteD «w«i lllr die K>'iiiit- 
nin des We>eiu und der Zustünde der Landeaschule in den enten Jahren 
flirw Beat«hens wiehtige Punkte lierror. Der erste ist di« Stellung dei 
Vorsteher« oder Kectors tn den Schfilorn und den Lehrern, wie sie 

in der fiistniftinn ilcr Visilafori'ii vi-rlaii-^'t wiril. Den Si^liülHrn ■«iH iIitspIW 
ein Vater iiein, den Kranken niitlciJi}; und tru.strcich Arzeneieu. allen, die 
es bedihrfen. dns Tuch lum Rocke, Papier nnd Bflcfaer xnkommen lassen, 
gof^en ilii- hier i<ol| or sii li in uv Uu li itwimsi'h . ilire lli'^iMun'^' ihnen 
pünlctlii'li iiii'l imM-rkfiizt /iii,'clu'ii I.i>m'Ii uml auf <ii'' Kiii;iltuiit; iI'T LhIipt- 
oud $chult'i'\vii|inuiij{<-n Acht huhen. Andrerseits Kullen die U'hrcr sich ihm 
treu und ftenndUdi erweisen und für ihrer und der Sehfller BedOrfnism bei 
ihm Bath. und Hflife suchen. Die Visitutoren hatten also klar erkannt, das» 
mit dorn blosiien (lesetz eine KrziehuntiHaiixtalt wie die Landes»chule nicht 
gedeihen kiuin, dass der Uei^t chrintlieber Liehe ihre Lebensadern durchdrin- 
gen und erwflnnen und alle Glieder des SchulkOrpers. Keetor, Lehrer und 
Schdler, beleUen iiuhs. th\>-^ <]\i'<i-t (Jfist diT fni' lill- ri' liinlen is( . iiiif dem 
OottesAircht, Zucht und WisüenKchaft rrühlicb emjioiM|iru.sücn; jene Leipziger 
Professoren wnssten das ebenso gut wie die heutige Pidagogik. Auffallend 
ist in der Instruction der Visitat>»ren für den I{octor. da^x derselbe Resnl- 
dun(,'en aii-/;iiiliii utiil auf die iielifiude Acht haben soll. Man sollte 
meinen, beide «ivsthälte bütleu recht ei^'entlich in den amtlichen Wirkung«- 
kreis des Oekonomns oder SchAssers gehftrl 

Der «weite wichtige Punkt in den .iiii.'<'rrilirti'n Worten der Visitatoreo 
ist die pebiitene eollof^ial jsche Ite Ii ii inli u n <; der wich tieferen 
Schulaachen in Lehrerconferenzon oder Synoden, die .sich aus den 
Bestunmmigen ergiebl. dass der Kector .,fai (ÖrftUenden Saefaen" sieb mit 
den Lehrern lK>reden und mit ihnen das Rlforderlicho bpschlio^seu noW. thiM 
insbesondere, wenn es sich um Auisstossnn); eines Schülers aus der Anstalt 
handelt, die Lehrer sich mit dem Uei^tor vereinigen sollen. 

Es folgen nun In der Verfilgnng der Visitatoren einige minder wich- 
tisre Punkte. Fleiosige Srliül-r s.ijien .Lti Vi-iit;if.>r.'ii aiiL"Vi'ii,'t werden, 
damit sie spAter in Leipsig Stipendien erhalten: die Schüler sollen nicht 
nnnOtser Weise nach Haumburg laufim, rie sollen dem Reetor und den 
Lehrern Khrfurcht und Gehorsam erweisen, sich nicht aaaserhalb der Soiinle 
henuntreiben . l'n/.ucht und MutlnvilLii iiu'ideti. Es heisst dann weiter: 

„Inn der iMshulzucht und Lernuiig soll kein Unterschied unter den 
Adel md Unadel gehalten werden. Do denn die Elteni und Freund die 



18» 



XWKITKIC AIWI IIXITT. 



[Lrt'ti ilicMT StIluliinliiuiiX »liolit mitrrwMifli'n hahriin wollen, m^sjen sie «lie- 
m-IIm-ii an miilrr Ort viT.^orf^L-n. l'i'nn nicht zu k'iik*». lUiss uiuli eines oder 
zwcyi'n viv^eii f'uw ganze ViTsnnimlung pi(;pM*innig oJer widpispünntig 
itfHrnaclit. Ks ist auili unbilliff. iler Lohrer rntcrwHsunjr micr Institution 
solltf durch ftlitlit' KinroU- oder Wi'ijjiTunj; fji'liimlcrl odHr vcrkl'-inort W(>rd<>n. 
LK'rliulIxni sollm von don Vurstidii'rn und Lidirern diejeni<(<.'n , e^o an 
ilir«T VorsorjouiK. Ziulit und Lfhri* niolit iiefalli-n irn>,'iMi. noi:li ditw fifhrm- 
clien möfffu oder köniifii. kcinrii W<»},'f.s in dieser Schuel oder Virnamlung 
jielii'li'ii . sondeni den Vuronlenlfn der I niversiU-t zu Ix'ipzi^ vcrnieldft und 
hinweg }:<'•»»• haftet werden. 

Wa» nun die KnaUen studieren uinl lernen, auch was fnr ein 
Lehen und Wesen füren stdien. wird allzeit nach < ielejjenheit iler Per- 
(»iiti wo] jjeoplnel und dun'h die |>racce|>tor«'s vermeldet werden, denen sie 
denn alle ^eliorsanihlich nachzukommen, izund aber nach der Verz oi^- 
liuii^ sich richten und al» Satzung; und Statuta halten di<>^e .Stücke, 
«o nach einamler verveielinet und in der lateinischen Sjirache l«ej;riflen und 
gefasst M'in, rlie auch im Jahre viermal auf ^ele^ene Tage v>»ni Kectore 
sollen verlesen werden. Welcher nun daruln-r üjijii;;. muthwillifj. hoss- 
haftifi »lU'r »idersi»pnstij;. der soll seiner Straff ffewertig «ein. und ilie 
Lehrer, soviel l'nfleis oder genieine tflgliche Fell oder Verhrechun«; 
lielanget, tnr sich mit Worten oder Straffen densiMhen anthun mögen. 
In grosen aher rehertretungen, als «ind (Jotleslesterung. DiehstalL 
l'nzucht, Sauferey. Verachtung der Lehivr und Vorstehers, «dien die Leh- 
rer und die Vorsteher die Straff vergleichen und zu erfolgen 
einamler hehüllTliLli sein. Würde sich aher einer durch fluchten*! oder 
anderer (iestalt fttrsetzlirh abwesend machen, der soll ohne Vor- 
wissen der verordneten Visitat-tireu zu Leipzigk und Hcwilligung der L-hrer 
und Vorstehers iii<-ht eingenommen werden. Ks begibt sich auch . das die 
Knaben ullmals etliche hissweilen wegziehen unheim oder anderer tVrter zu 
ihren Freunden, werden auch etwan durch liederliche Weisse ilurch mund- 
liche IVdtsrlinft erfordert, daraus mercklich der Schuelen ördnung und der 
Knaben Nachtheil und Schaden erfolgt. Derhalhen sollen sie »ich hinfur 
solches Wegreisens, Wegzichen.s oder Au.^enbleibens gentzlich enthal- 

1) VcMrliriebcn .. ttllff", 

2) Veritchricbcn ..tiaclivn". h»niU'li virli ain das ..(^ncttichfn" eJcr ..FlUchtin" 
der .^i'liiili-r aaa li^-r Anstalt. 



141 



ten. «icn sie KrluuUiiiüS nicht fili;ill>ii w<tiIcii; es wer di-nn. «las einheimi- 
wlu- HotM'haft ixliT (teüch&fft vorliaiulcn imI.t S r Ii w Ii h i' i I ilo Ktiulien 
cKler der Seiiieu oder üoottt «in redliche l'r;iach schrifftlich durch 
du* Knaben Eltern oder Freunden den praeeeptoriboe vermeldet; denn 
Uennf «eh die Lehrer uixl der Vorntehcr unvprwisslieh zu haiton wissen." 

Auch dieser Alischiiitt <ler VerlTi^ng ISsst uns Blicke thun in das 
Leben und Treib«u der Schule zu Iforte, wie es nich iu den drei ersten 
Jahren ihres Bestehene gegtaltet hatte. Ehinud erhellt aus demaelben, daaa 
die Znrht der Schuli- ilamals iii>rJi nirlit mi >trat'f war «ii' in <Ifr fol- 
genden Zeit. Der junge sächsische Adel iu i'fortc mui^ sich dem Ucsetz 
und den Lehrern gegenfiber anftfttzig und widenpensüg geteigt haben. Dam 
gegeniber wird nun bestiauat: Vor dem Oeaeti sind alle S«hfi]er 
^'leich: wer sich 'lern nicht (Tiu'-mi «ill. imi-> ili«- Schule verlassen. Es war 
vorgekommen, duits Schüler aus «ier Schule enUiefen. Dem TombengaD 
wird fcsigeeetit, daaa entlaufene Schüler nur dnreh einen beeonderen 
Beachluss des Lehrero(dIegiun8 mit Vorwissen un l /.n-iiinmung der Visita- 
toren wieder aufn;enomnien werden sollen. Die Krluultniss zum Verrei- 
sen war in den ersten drei Jahren wohl leicht ertheilt, datier von den 
Schülern auf nichtige Torwinde oder Einladungen hin erlangt worden. Die- 
aen Miashrauch uhznstellen, winl bestimmt: Kur auf Cirund schriftlicher 
Gesuche der Kitern, wenn begrAndete Ursache vorhanden ist, namentlich In 
KrankhcitBÜllen, wird fortan die Krluubniss zum Verreisen ertheilt. 80 wer- 
den also nach mehreren Seiten bin die Zflgel der Diseiplin atraffer 

jiei j.'ez<«i;cn. /.ih.'lijili wir«! Iiestininit. ih\-'< die lati-iniscIuMi Srh ul u'esct / 0 
jährlich viermal vom Itector den Schülern vorgeieseu werden sollen, um 
sie denselben reeht eincuprilgen und Gesetcabertretnngea zu verbfiten. In 
Bezug auf das Strafverfahren ergiebt sich aus der Verftgung der Tun- 
taioren . «lass Tnfleiss und die fjewrdmlii'hen 1' elierf lel n n i^'en der 
Hausordnung von dem einzelnen Lehrer bestraft uenlen. hingegen 
alle aehwereren StraffiUe dem Lehrercolleginm vorgelegt und in 
der Synode behandelt und ent.scliieden wenlen. Was die Leipziger Visitatoren 
hier in lie/.u^ auf ilie (ileicbbeil aller Schüler vor dem Oesi'fz. 
die erschwerte Erlaui»niss /.um Verreisen der Schüler und das 
Strafverfahren verfligt haben, hat sich nunmehr Uber dreihundert Jahre 
bis auf den heutii;en Tai^ in der Landesschule unverändert erhalten. 

ESn Lectiousplan aus den ersten .lahren der Schule hat sich 
sieht erhalten; aber es Iftsst sich annehmen, dass es im Wesentlichen 



14:f ZW'RirBK ARSTHinTT. 

de>rf)«)bi> wnr wie in di-ii nbrigen süchKischcii trelehrteii Schulen im Hefor- 
mationHxeitaltei, und daMH der vhii Nikolaus Keusrier. rrtiresi^ur in 
\Vi tton b(>r); und i(|iüt4'r in Jpuu und Visitiitar der Lundcssrliuli^ im .Itilir«^ 
lälKi vcrfasstt' Lcctionspl an nur eini' ru-u«' l{t'ilai'ti<>n <li's ursjirüntjrliclien 
, Lflir]ilan!* ist Ausser ilcn drei .S]ir<iclien I.atoiniscli. <i rierli iscli und 
' Ht'hrilisrli i-rsilifiiuMt iu <l<Mnsi'llR'n ah L<'lir<jn)jens(änile , »in in d<'n alten 
I KlftHtiTM'liult'u dps MiU(>l:ilt4>rs, (1 r a m in a t.i k, Kliotorik, Dialektik. 

Arithmetik, S|tharik, Musik. Hoch ersi«>lit mau nun <\t*r Scbulord- 
, nuiiß deä KurfrirKti'H Christian 1 vi»ni l';>. Februar IfiSH. dass 
I erst in dieser Zi'it der rnt-tirrirht im H ebräiKfhen , in der Astronomie 
! und in der Theorie der Musik anjjeordnet wird, also im ültesten Lehr- 
j plau der Schule niolit vorhanden war.') Wie zu Iteusnerx Zeiten, mo hatte 
, die Landessehule von vorn herein nur die drei Klassen i'riuia. Secuiida 
und Tertia. 

i Es dient zur Veran:<i-hauliehung der ältesten F^inrichtungen und Zu- 

I Htände der l^undesseliule. wenn man sieh die Kiiumlichkeiten, die aas 
' den KloMterxßiten stammen, und deren Benutzung für die .Scbnl- 
z wecke verffet'enwärtigt. Silion oImmi ist erwähnt worden, dass das Leh- 
re reo 1 1 ej^i u m in drei )i eniä ili e r n der Abtei gewohnt haben mfissp, 
indem dein Kect«»r eine Stube frtr sich allein, den übrigen Leh- 
rern je /.weien xu^animen ein Zimmer zugewiesen Mur. und das» in 
' der Abtei auch der Schftsser seine Wohnung hatte. Für die Schüler 
j wurden also ilie M ö ri r h sy. el I e n . einige fimf/. ig ati der Zahl, einge- 
richtet. In den Schulgesetzen des .loachim Camera rius werden nun 
l)estinimt unterschieden cuhicula. .Schlafzimmer der Schüler, und 
I Musea. Studierzimmer derselben, und in besonderen AbschiiiUen wird 
' das Verhalten der Schüler in beiilen Itünmlichkeilen be>tinimt und vor» 
I geschrieben. Daraus folgt, da.«* der eine Tlieil der Mönchszellen zu Schlaf- 
I Stuben, der andere zu Studierzimmern fiir die Alumnen eingerichtet worden 
ist. Ks kann Hrs|»rünglich nii'lit so gewesen sein wie spater, dass jede Zelle 
für je zwei Schüler Schlafzimmer and im Sonmier auch Studierzimmer war. 
' Desandere Auditorien für jede der droi Klassen gab ea bis zum 
I Jahre I ."i 1 n i c h t. Das beweisen die Worte aus der S |> e i s e o r il n u ii g 
I dea Dr, Commerstadt: „Die Lectoriu bei dem alten Kreutzgang sollen 
' zugerichtet werden. Im Sommer soll man lesen im alten Hefectoria, 



I) Siehe nrilapr fr. 




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dm solch« iwicr diirchs«hi«d«ii ««rdm, and drcjr Thflren Mmu 

habt'n . ein j<'il>"< ein ln'snti<]( r lliiir." So (»ritstandcn uIm» ilic iioi'li ht^stchen- 
deu drei Auditorien an der Westseite den KreuzgaDges aus tlem Uefec" 
t ort um der Gürtmirater MOnebe. Sptter idnd rie dann erMbt und gvwSlIik 
worden. ZuKl<^ich erhellt au.H den an^'otTi)itt>'ii \\ rt< ii *'ouiniert(tadt». dan 
bis tialiiii 'liM- rntcrrirht für <hA Kh^-fn in i'int'in iiniicrcii Iliinm 

ertbeiit worden stein uiu^ ul« im Uelecturiuni. i><t>« war alUr Wahntchcinlich- 
knt nadi d«B Cenakel, wo »eh der Co«iu« der Schttler nicht hIoM «i den 
Mahlzeiten. NondHni auch xu den Ai i nliun>,'en. soweit dieiielhen ni«dlt 
in der Kirrlic statt fanili'n. und /lu lirj^iliunK rcicrlirlRT Schulacte ver- 
aammclte. Im Winter müssen hier au> h fernerhin Lectionen ertheilt 
worden aein. da nur im Soniner in den dr« aoa den Refectorinn ahgn- 
aellla{,'i'Hrii Anilit'iiii'ii iintiTrii'hti't wi'nlen soll, jedenfalls ilesshalli, weil 
dieaeiheu nicht beizbar waren. Da dasselbe auch bei den zu SUidier- 
dnunem der Sditler hergeriehteten HftnchaieUen der FtSl war, no folgt 
daruB, daaa «caprOngUeh im Wlatar der ganae Coetna «ihnnd der 

Repi' t i o r s 1 11 n il I' II 'uh't Arln'it<7i'iteii im Cfiiakel iiiit<'r Aufsicht ites 
luHpet-ton* beisammen geweüen sein muss, wie sich dies ilir spätere ii^titen 
ans positiven Xachriehten ergiebt. Wem der Capitelaaal der CiaterneoBer 
MriiK'be \ erwandt worden ist. ilarüber 6ndet sieh nirgend» •■iii>' Notisi. 
Man sollte iiH-iiiPii. 4>s wrir4' der ^ji'i'i^'rit'tc Kaum ^'ewesen, wrt iIit Heiter 
die Lehrer zur ('»nreienz oder .Synode versammelte, wie einnt der Abt des 
Klosters die Hflndie dorthm zum Ca|ntel beachied. 

Nicht aus der Sltestt'n Zeit, aber aus di'in Kiiile d<'s wcbzcbnten 
oder Aufun^r des siebzehnten JabrhuiidertM sind iiocb die Keste des 
Studierzimmers oder tiesellschartszimmers einer Lehrer- 
wobnang vorhanden. H» war dies onprttnglieh ein Gemneb dar AUei, 

da* nninitti'lbar an die N'urdikstocki' des Kreii/'„'aiij,'< - ^'irsv-. ji.f/t ist pin 
Keller unter der Wohnung des IWessors der Mathematik. Ks ist ein 
gewMhter Raom« deaaen Sohildbogen und Kreuzbogen m Kragatejoe am» 
lanfen. Einer derselben wird von einer mit dem Oberleibe aoa der Wand 

hervorraffiMiileii V\'^\r u'^'f rafioii . die in 7wi'i !{in>^'<' >Mnfasst . i'in aiidi'rer ist 
mit einem bärtigen Kopf geziert. Diese Ornamente wie ein Tabernakel, 
deaaen Oeffnnng ein Spitchogen mit halbranden Ansschnitten ist. stammen 
aus Klostoadtain. Die noch zum Tb<-il sirbtbitr«- Maler«*! desselben aber 
gehört (U'T aiiffeifelient'n Zi'it der ITiu'jestaltung des (Jemathes für Schnl- 
zwecke an. Diese Malerei der (iewöibe stellt ntmlich eineu nächtlichen 



Himmel dtr. Auf dem dmikelen Naehtiihnmel sieht mm nodi die gelben 
Sterne und liic uiul 'la klumpifji' und llla^^ivl■ Wulki'ii. An einor SU'Ue ist j 
nach nwh otw KijJiir in Ifchii, ll.iiiiisrh uii>i FraiU'iircu'k siclitli.ir : .in.li 
liast sich nicht mehr genau erkeuiien , wu^ sie bedeuten »oll. Wuhi^chuiiiUeii ; 
war «B die Pallas Athene, die Tom hohen OlympoB adf ihren JOnger, I 
den Pft^itnpr Lohrpr. der dieses Zimmer In'woliiiti' . uml auf si-iue Studien 
wohlwollend und scbükend henibscliauen sollte, und das Ziinmur demselben 
war somit als eine Porta coeli dargestellt, wie man ja damals die ganxe . 
Sehnte an nennen liebte. An dem unteren Theil eine* ClewMhea stehen die 
Verae geschriehen: 

ljuvd lociiii hie DOKtris luibitutiu grulu Cuniueiiia, | 
Woir«r*darfi«den Rntia Minuia imnet. 

Bi ist also ein v, Wolfersdorf, dem der Bewohner dieses Qemaehes 
Dank sagt für die Herstellnng desselhen. Nun isl schon oben nachu'fwiesen. | 
duHH im Jahre iäiit* oder kurz darauf ein von Wolfersdorf einer der j 
beiden adelichen Schulinspectoren war. Das ist ohne Zweifel der- ^ 
selbe, der bei Beitneh ab Johann von Wolferadorf, Erbhenr Ton 
Markersdorf und Delitz und ;idelieher S(-lniliiH|>i'«t"r iu» Jahre 1<"(»1 
angeflUut wird.') Der Scblu»« ist. also gereehtfertigt. da^ es dlesier 
«deliehe Scbnlinspector war, dem in dem obigen Distichon der Dank ais- 
gesprochen wird von einem Lehrer der Landetwchnle. weil auf seine Anord« i 
nunj; dar allf Ahlci^jcniin-h neu herjjfstellt und aus]Erem:iIt worden war. Dies j 
ist demuaeh geschehen in der Zeit von 15his bis liioi oder nicht lauge 
vorher oder nachher. Jetzt erscheint das Oenuch mit seinem gemalten 
Himmelsgewölbe wie in die Krde liinali^'esunken , da der Umli'n des daran- I 
StOSSenden Ho^'i'iiaiiiiti'ii \Vas-icrh'"frlii'ii-; um nielirere Fuss eriii'dit \\<irdi-n ist. : 

Die Kleidung der Schüler war wohl iu der ältesten Zeit wie ^ 
qAterhin bis n Ende des Torifi>en Jahrhunderto in denjenigen StOoken gleich- 
f">rniig, die zum Sonata^fsstaat oder Festschmuck ;^eh'".rten. Hei Studen- 
ten und fahrenden Schülern des ftaufstehnten ond sechzehnten Jahrhunderts ^ 
warso das ein spanischer Mantel ond ein Barett Im achtxdmten 
Jahifanodert tragen die Almonen der Landesseholo ebi «diwnnes Barett j 

von wollciicni Zeuj,'!' mit breitem pHafarln'Miiu Saum und gleichfarM^.'or 
Rosette und ein spanisches Mäntelchen ebenfalls von schwarzem wol- ■ 
lenflin Zeuge. Zur Beqnemliidikeit dar Sdiflhsr war aber mit diesen im ' 

I) Okn». Port. td. BA mul , II, iO. \ 



Digitized by Coogl 



i»u obChucko du I.I0CI>K»M'IIIXK Zt'K rK>aTE. 



14B 



Imfe der Zeit dl« y«rlndemnf yorgenomunen wordea, dut m mii Arm» 

l(\chem vprsohen und soino untiToti Ki'k-tfirki-n udl innrn zusamiinMiicctiom- 
nien warei). So läuft nun der S]Minier nach hinton und dagIi uuteu zu in 
eine alaiiii>tv Siiitu am und enchaBt als «in mmderliebe» Ifittelding 
swiwjluni Hantel and Frack. Man darf hiernach den BAckaoUnea naehen, 
dii'^s HitrPtt und Spanier die gteicbfilnnige Traeht der lU«8t«n Pfftrt« 
ner Schüler war. 

So hatte also die neue Landeüschulo du8 H«*rzo({8 Moritz von 
Saehsan auf der Statte des CiatendeaserkleBters St. Marien zur Pforte 
Gestaltung und Lrdir-n gewonnen. (iel<ur<>n uu^ dein (ieisto d«e HamaniB- 
mus und der Reformation, wie er in Eraumus und Luther Fleisch 
und Bein geworden war, aui* den Ide«a d«r Wiedererweckung der Wigoen- 
idMft nid der WiederhersteUnng de« altaluiBtlldieB Olaidwna, wl« sie in . 
Helanchthons hohem Sinne sii h li-i Ncitiif diin hilranL^en , i^^t die 
LandeMchule gegründet auf dem lestteu (iiundu eiue^ groHseu Land- 
besiia««. bant den Aeker selbet, ans dessen ErtrBgen sie ioB IwbBebe 
Spdae bereitet für ihre Z^^glinge; Ihre reichen Mittel gewahren ihr jederzeit 
die Möglii likoit , auserlesene lyehrkräfte heranzu/.inln'n , um ihr.'ti Srlinlern 
die beste Ueistciiaahruug zu bieten. Ihre Mauern um^ichlieMsea eine voll- 
ständig in sieh abgescbloBsen« Gemeinde ron Lebrem, Sehtdem, 
Beamten and Dienern, deren ganzes Wirken uml .Schaffen. Lel)eu und 
Treilien . Tiehten und Trachten sich nm ilc^ i Ic iMilLcii der Schule als End- 
zweck dreht. Ihren fest best imiuten. klaren Zweck, die wissen- 
sehaftlich« Torber«itnng fSr jeden hOberen Lebensbernf in 
Staat und Kirche, sucht sie 7.u verwirklicbea doreb j«n«n einfachen, 
«inheitlichen Lebrplan der Beformationsieit, der die. Klftrung und 

1) In aMiBaBi Bedts beflndrt «Ich ein Micber Spanier noM Barett, ffi» kh 

Ton mnavm fMttorilMMB OtUcgen uiul Vi i iiihti' l!. Hu il li > ii i o ^.'i. Prorcnor on der Ijid- 
deaebal«, (terbt baW. Der EiKeDtbUmer und Träger dcrBolbun «u ciiiit Christ tan 
Gottfr. Wahn am Ott«iiha«aea, ab Alrnnm ncipiert den 9. April 1798, •pAter 

I'astcr in'iniist. iH 'lti<lrhfr, PftittMr A1f>»m . S. IIHk In einem mir pehsrip-n M.intt- 
»crijit l)i-til< U: ,, Aufzuii der Uintorie ron der ('hurfiirftinhcn Liinhcliulr Vfurlii rntiror- 
fm ttm .V. Chritlian (lulliifh Sehmidl , Malhtmnticu ihr hit.-iijrn J^inihihulf'' TOB 

der Baad O. A. B. Wolf f«, flndet »ich ein Abachaiit mit der UebctMhfift: „PßrU»i$clit 
SÜtm «Nd (MrOtidke (nack Afphabel)." In denMelben heiiat e«; „Spaaiar anaa jeder 

KiiaW rin«n haben, wird vom Silin- i'l r ^'. n.». Iii /. d 12 i>il>'r 13 Or." Daa Orighnl 
dieae« Maowcriptes iat abfefaut knn nacb dem 2i. Atiga»t I7t^. 



19 



140 



XWBlTKJt AlU'C'imTT. 



8<iiSii'uii^. üie Stäbluiig uiiü lkfiucbtuii<( de» jugeadiicheii Gviüieä au den 
Qudlon de* Glaubens und der Wissenschaft im Augo hat, nicht die Voll- 
stopfung desselben mit nützlichen Kenntnissen für einzelne Berufs?. wei>,'p, 
durch frflhzoiti^;e (iewfilinung der Schfllcr an selbstilndigess und 
freies geistig; es Arlieiten, s« weit das im Kreide der Schule n)<Nglich 
ist , wie es schon in den ältesten Abst^hieilsschrifleu oder Valetliotionen der- 
selben hervortritt, fern von der hftridwirksina>sigen Einfihung für die Schau- 
stellung öffentlicher Prüfungen. Die Zucht und Hausordnung der neuen 
Landcfischule ist ntrenge und lil>">sterlich ; aber, indem sie ihre Alumnen 
gewAbnt. dieselbe zum Tlieil selbst zu handhaben und aufrecht zu 
erhalten, durch eigene ThStigkeit für viel«' ihrer Bedürfnisse zu 
sorgen, bereitet .«ie diesellien \or, einst im Lelien das (Se.-fetz zu achten, 
sich seihst zu beherrschen und sich selbst zu helfen. Sie will die Gemeinde 
ihrer Lehrer und Schfller verbinden durch den 0«ist ehristlieher Liebe 
und wissenschaftlicher .\rbeit im engen iiersJVn liehen Verkehr 
zu «iliederti einer geistigen l-'amilie. Kreigieliig und niildthätig bietet 
sie naeh der Be>tinimung ihres erleuchteten Stifters ihre Lehre. Zucht und 
Fliege dem Armen wie dem Hei eben, ohne .\n.<ehen der Person unterwirft 
sie dem Sellien <5eH<>1/. den Sohn des vornehmen (Irundbcrrn wie dofl 
Kiml des gemeinen Bürgersmannes, l'nd mag die I^ndessihule zur Ptortc 
da« hohe Ziel, das ihr bei ihrer (!r(inilung gesetzt ward, wührend der elf 
Menschenalter ihres Bestehens niemals vollständig erreicht halK>n. mag ihr 
wie allen menschlichen Schöiitungen das .Muttermal menschlicher I nvoll- 
kommenheit angeboren sein, von vom herein erscheint doch diese milde 
Stiftung des Herzogs Moritz von Sachsen glorreichen Angedenkens 
reich ausgestattet, fest gegründet unil scharf ausgejirägt. 
streng in sich abgeschlossen, sorgsam gegliedert und ein- 
heitlich gestaltet in Zweck und Mitteln, freigiebig, wohl- 
thätig und durchweht von einem Hauche de« cdeUtcn Oeiätes 
der K e f o rma tionsze i t. 



DigitizecJ by Cc 



Dil onemcm Bot L«irMmcB«i,a wn nout. 



117 



Nachdem »omit die GrOiidung der Schule zur Pforte au» den vorhan^ 
deom gleiiiliidtig«!! AetenstOdKn erzäUt winndsa ist, fblgt hier ab Anbaof 
noch ein kurzer r<-i<<'rliliek Aber die Hauptepocheu ihrer Ent- 

wickelungBgc8cbichte. 

Di« erst« Period« denellMni ist di« Epoche d«s «raiea 
EmporblOhena di r T,:i n dessehvl« bis tu ihrem Verfall im 

dreissif^Jfili ri<,'en Kricjfc, also vnn l-Mi hU K,ii. 

In deu 8chlu.s»Mätzeu des StilWugsbrielVä ertuahut Herzog Moritz 
srin« Nachkommen bei der Liebe Gottes and ihrer Seelen Seliffkeit, dass 
sie »las aufgefangene Werk seiner Schule zur Pforte flcissij^ wolU-n iR'lfi n, 
8chritz''ti. vcrtlu-idiifi'u iiii'l liai»()liiilifn. Si'iii Niirlifdl^'rr. Kiii rürst Aiit,'ii>t. 
ist iu <ii-r Thut >Jit'.<iiT Kruuilniuiig trculit-h iiiichgokoimueu. I>urch ilm wurde 
fan Jahre 1668 die Zahl der Aiumnenstellen um funfzig vermehrt, 
darunter zehn niiailenstellen oder koifOrstUclie FreiHUdlen und zwaii/.i^' Kost- 
Htellen, die letzteren auch für AuHlSnder. ') Die:>e Venudirung der Schülcr- 
zahl machte die YergrOaserung des alten Schlafhauses durch 
Ankaa des aogeumiten neuen Sehlafhauses nOthig, das beisst di« Ter- 
län'fjt'nin'^' des S<'hulli;tii-'i's nacli \Vi'«ti>n hin ril" r da-: Vii r.il, i|f> Kri'u/.- 
gauges hiiiauH. Nachdem so auch für Fainilicuwohuuugeu liiiuiu gewouucu 
war, erhielten die Lehrer seit dieser Zeit ihren eigenen Heerd and die 
ErbmboiBS sidi zu verheirathen mit der Befugnis.-* .S iifiler bei sich in Weh* 
nung und Kost zu huhi'n, ilic vi>n nun an )iis :iuf di'n hciitiiicn Ta'^,' Kxtra- 
neer oder Kostgänger liciM^eu. oder auch blnss in Kost, die sogi-nunnten 
Semiextraneer. Einen stattlichen Zniracfas erhielten kors dsranf die 
Schulgeb&nde , indem 157.'i auf den OrundmiiU'rn dis Vorruthshauses oder 
Proniptuariuni der Cistcrziensi r Mi'mihe das F fi r s t iMi Ii u ua mit rundem 
Tre|>|ientliurtu erbaut wurde, in welchem nun theihs die Haushaltung Platz 
fand, theils Logiersimmer (Br den Landeslttrsteni fOr Toroehme Fkemd«, für 
die adelichen Sehnlinspeetorwi and die Viaitatoren, weldie die Landessdmle 

1) Tn irm tebon oImmi ai^rtnilirten Nanvieript. lietfteU: „Portentin, ou* fmem 
K.rirncli ijq'triiijt n.. V 10 im l'tliruiir" i\ni\A i-iih <lie Atiwliril'l i iii- i I'rk<ind<' d«'» 
KarfUreteo Augiut vom 12. Juni IIM7, durch «Ii« Adelichen und Städten in den 
flüfttn Meraftbnrf ind Naambnrf di« Beaetiuf an gegitadator SM]«« nit Kia» 
b(o anginrtawn winl. I'n<l zwar i rhultrn vi n IT Stollen 'i dir vom AJoI im Stift Mrr^c- 
baif, 1 das Stift Naumburg lud /xitz. 4 div Stadt Kittuuburg, 3 Zeitz, 3 Mcmekurg. 
1 Uten, 1 Laachtlaedl. 1 Zmokaa, 1 Sckkeodili. 



19* 



4 



HS 



iWeiTHB &J>»C1UIITT. 




beHUcbk-ii, ein^erit'litet wunlfii. *) Das Aiidi'iikea dos Erbauers b«wiihrt 
die iK'utTdinu* wit-dor iiufjjcfrisi litc unt#r dem Daclisims des ganzen GebHu- 

dt'ji hiulaufeude In- 

JM^^K <# t ^''"'''^^ „Au^fu- 

^^^^^ ^ ^ Tv^dttriB ^^"'^ gratia 

" ^■^■llJBaf vi^^^^B Jim j„ Saxonia, 

s 11 c r i H 0 ni a u i 
iniporii Archi- 
marschallus et 
Kle«'tor, r.atitl- 
f»rav ius Thurin- 
i a e , M a r f h i 0 
Minnine ot Hurg- 
(ifraviu* | Mag- 
deburg! |. " *) 
Auch fftr die Ri- 

bliolbek, die bisher nur aus einer Anzahl von liücbern des s3(.-ubtrisiertcn 
Kloster» Hu sau bestand.*) sorgte Kurfftist August, indem er zur Ver- 
mehrung derselben auf zehn .Fahr fünfzig Gulden jährlieh anwies. Naihdcm 
die Sebule in den .labren 15!*« und I.V.)'.» dureh IV-sl und Ruhr heimgesucht 
wi>rileti war. erreielite sie den Hr>hepunkt ihrer ersten IMüthe unter 
M. .Just in US Her tu eh aus Tennsiii dt. ICeitor von it;oi bis ICJii, 
einem Manne \on vielseitiger Gelehrsamkeit und iheti>risch-puetiseheni Talent, 
der sich durch seine Chronik, mag dieselb« auch doH Anforderungen der 
heutigen Oosebiehlselireibung nielit entsprechen, um die Geschichte iles Klo- 
sters und der Schule zur l'fort«» ein bleibendes X'enlieust erworben hat. Sel- 
ber poeta laureatus hat er unter den Schillern den Eiter llQr Nachbildung 
lateinischer Dichtungen angefacht und die lateinische Versification 
in Schwung gebracht. Er hat damit der Landesschulc auf .lalirhuudert« hin 



•m llnifahua. 



I> Di« Jiiliri-szBld iKt »banunj; dv« FQTi>tt>nbaiisi>s i»t an der Oberscbwelle tXXit* 
Fcn»H"r« im /.Wfiti-n SUu'lwi.Tku m losi.n : l."»":!. nouoriiings wioJtr auf)fofun<li-n Un<l nuf- 
p»fri«clif. In <ler Wiihniinif iK-n i-rston h'^nckworko« ist nooh ilif ffcrätttnigo Siit-ine- 
kaniiii«r z>i m-Iu'ii, in <Ut ein«t die SiX'isrvurräthc für die ('clirilor aunn-wahrt wunlen. 

2'i Oiw lotito Wort iat j<.'tit durch i-in Dnch n-rbaut. 

3» Dil'»* Bücher, nn:i«t thi-ul<iKi»'b<j Wcrkv. bt^nink-u »ich noch in der Bil>liolh«k 
d«r I.«ndoii«i'bul(. lo dienelbcii int vuii MoncliKband ^i.'Wnhnlich auf da« erste Blatt «d«r 
dii! innen: .S>ile de« Deck«l» «iiiffCM-h riebe n : iSunetae Muriao in BosauKia. 



1« 



ein eij,'«'iitliüniliche8 Qeprftgo aufK<Mlrflckt. Mit spiru'ni Rcctorat beginnen 
auch die Valedictiouen, ila« hi'i>>t ilic laf<>iiiisihi'n Al>siliiedsnHlen und 
Absehicdsgedichte der icur L uivfrüität abgelit^iideu Subülor, die dauiula, wie 
rifl einzeh ni jeder Zeit dm Jahn» in die Sdiale aufgenonmeB «arden, m 
uiK-li )'iiiz('ln zu Jederzeit von der {Schule ul>^'iii^ren ühnc Exumfii, wenn 
das Lchrercollegiam Rio für reif crklürto für düs iik.Kli iiiisviie Studiuin. Diese 
Valedictionen müden niedergeisclirieben und auiLewahrt, und da diese liliu- 
ricbtnog des Beeten Bertaeb neh bis auf den heatigen Tag eiliallea bat. 

80 liiit <\rh nunmelir Sfit üIkt drittchani .Tahrliiinilorteii ciiu' Iani,'c Itt ilic \im 
Foliobüudeu üolclter ValedicUdru'ii angt'sauuueit Für die UesivLicliU! der 
Laadeaaehide sind de eine wichtige Quelle, aas der ddi da» imera Qeiatea- 
lebeu der Sdiiile ni ▼amUedenen Zeiten erkennen Uaat. *) . 

Auf diese Zeit der Hlflthe folf,'tc der jiänzlii he Verfall der 
Schule, aU die sächaich - UiQringiiwhen Laude von den Leiden des 

I) I>cr rntc liund (IitmII/lii uuirusnt di« ValtilK-tinoen von HHfi bU lüUö, iler 
twaito di* vmi 1S06 bis 1618. In <Iim leuterai ladca rieh Beden Uber den Kanpf d«« 
Bneavel VßOmA wA dv hUliiehen Scfalanj;«, IMS. die LeideiufMfaichte ChiMi. 1600, 
zam tobe des A|MMtelBP«tnui. KMi, Pctnu Vcrl&oininnir ChrUti . ICM. Bber die dreUlMln 

Ankunft ChrLfti mit i-ini-ni Hviunun am S. lilus«. . ]<'tti7 . iiUt Jiihaniui* ili ii TiiulV-r, l'i«!, 
ttlier das Üstcrfat. URi?, Oiicr die Uidcn L'hriitti, Itiu», Aber l'ctnu, ItiUU, Ober Cbriifti 
lirideBiiüMeUdite. IflOB, Ober die PtodMi^rUHite, 1611, Bber dl* A»i^«miif de« 
luilif-i n <'i.-i-t. !<;il. Kl <-is.i >i-liiiti.Mn iVv l.il. iniv. h. ti (if li. Iiti- nit-Ut liiMw.-h.' <i. i-ii- 
BläiiJr: üultlic »in^l. JiuliÜi »1« UiluRrin ihrv» Vutcrliimlin, (Jclirlit !ii H<\iiiii.t<'rii mit 
di'iii KlatTv^roMtiiß der Jadith in gereimUm ^nna«iatioph«'ii . l<>i>ti. SiiuRaix (ioliurt, 
Thaton und Tod, ItfOtf, die Aaftntchai« Jam, 1600, die BcKhaflcnheit uid die Tlwtea 
der gaten nnd der btaen Engel. 16(16, die Bimnwiriibrt Chrietf, 160D, der Kindcrroord 
di's IIirM.I. ~. Ml<>, >li<' lliiiiiiM'inihrt ChlMi, 1011. .I< 0|>ri-r mit <mii^'i'1i'):(> m KUitv- 

gcsug der Jungfrauen in gxrrelmteii Hyinnewtropbva , 1011, der Kainpf de» David 
gegen OelJath. 1619. Wem diene Reden and Oedlelite den kirehliehen Charakter 

lU'r Srliiil'- i rw. i rn, i rlnül iiiiv li. ir Vi fl j. n AoallUeB iu deniielbe« JT"'!.'''" ..fnulii 
Muiii'Ik'" . l'.i|<rU)Kiiii uiiil Irrl' iin ii <l< r ( 'ailt iiii^Uii , daM danwl« der (ieixt >\vs ^tri-n- 
gto I. u I Ii rt Ii um« Vitt im g«nit«ii Kuifllriitentlmin Saehiicn. x» »uolt in d.r l.iiiii]<'».'<i']iuU< 
berraelMe. la der apracblicken Form diCMr Bcdea oad Qedicht* flndea tieb zwar 
naneliertel Ancwftehae, Sdiwnliit nnd OMchmaeklociiAeltea , Würter, AnidrBeke nnd 
Wi'iiiluu}.'!'!! . lii.' ili r s|>«t.Ti ii. ja iiisu.'ilrn <li r iiiiti''Ult<'rli"-ln'ii I.!ilihit;it .iii^,'. Ii"rt !i : aber 
aodreriiciu Uvi>chii:k im lateiniwclien P«rio<l«nb«u und «in« Fülle und Maauiglaltiitkcit von 
idit lateiniBdiMi und geniUten Anadtecken, Wendnniirea nnd Veikattfitogea , wia ai* nnr 
»a-~ tl. i-':/' r I.--L-t:iro il r lat. iniH. Ii. n Srliriltri'i'IIi r uml (Irm t:ixl'i'In'ii mtodUahca Und 
Kbriltlii'bt.u Uobraucli der liiUiuii>>:b<:u ^(ituclio ({cwuanen werden konnte. 



XWKITRK AMCinnTT. 



drcisÄijyjfthrigeii KririifOH lietroffcn, «nt auf <1«t Kro.*!wn Eheiif zwischen 
Leipzig uiul Lßtzen die eut.scheiJondeii ScblatliU'n {|re^^^■lllll^^'n wunlen. ') 
Zuerst wurde die Pforte vor der Kn-Keiifelder Schlacht am .i l. AujjUAt 
ic:tl von k iii se rli ch on Truppen (geplündert, nuelulem Schüler und 
Lehrer gellohen waren, wobei Vieh uud L«hetisniittel weggenoinuien , das 
Zurückgelassene /.un> Theil amthwillig \crdiirben. die Bibliothek erbrochen 
und Siegel von den UrkuuiJeii gerisüen wurden. Aber die eigentliche 
Leiden 8 zeit der Schule begiuin erst nach dem Proger Frieden, *eit 
1G:S6, mit den fortwährenden Kinquartiei-ungen , Drand:«chnt7.ungen und Mi»:«- 
handlungen ihrer Bewohner durch die Schwe<len. Im .labre H'.a'.l war der 
Coetus der Schüler lH>reits acht mal entlassen worden oder entfluhen. 
CS waren nur noch drei und zwanzig -Schüler anwesend, und die Einnahmen 
der Schutkassc hatten fast gjuiz aufgehörl. Am 1 1 . MSne fielen Rchwedische 
Reiter in die Pforte ein. schlugen alles auf und nahmen mit. was sie fort- 
bringen konnten. I>en Oipfel erreichte das Kriegsleiden, als im .\|>ril 
I(i4l Schweden und Franzosen unter den Cienernicn de Ou«'l)rian und 
Rose Naumburg besetzt hatten, indem fast täglich wilde Soldat-enrotlen 
die Schule tnit Hrandschatzungen und Plünderungen heimleuchten. Am ärgsten 
trieb es am 14. .Vpril der ..tolle Kose", der mit etwa hundert Koitem 
in di« Pforte einbrach. Da ward „alles erbrochen, auch die Kirche und 
Sacrisley nicht verschont, und nicht eine Klaue Vieh zurückgelassen." Bei 
dieser Plünderung wurde auch dax prächtign Urabmal Georgs. Markgrafen 
von Meissen un<l Landgrafen von Thüringen, von dem weiter unten die 
Rede »ein wird, durch die französischen Soldaten, die in der Kirche 
Sihätze suchten, in barbarischer Wei.ic wrst/wt. und andere Hmbdenkinäler 
daselbsl wurden mit ndjem Muthwillen verstümmelt. „Von solcher Zeit ." so 
erzählt der Uector .lohann Kuehn. der das Klend und die <Si-äuel dieser 
Zeit erlebt und mit Augen gesehen, „hat die Schule, nachdem die praccep- 
tores und Knaben zum neunten male verjagt worden, zwei und ein 
halbes .lahr wüste gelegen bis auf den 2!). October Itii:-!. da 
die praeceplore* sich wieder an ihren Orth begaben mit wenigen Knalwn. 



h Da» Arohiv <lcr l.andvasirhalp bmitit Ub«r difr* Zeit ffenaac handscliriftlichi: 
ADfucii-hnniiiiftm in Jen ('»lltctnntrn lirf MalftftxtiHierii Iluhoch, Vol. VI. Spfcmliora, 
luiu|ila>iii-hlich von der Hunii den |{i-i'torH .1 o h. Kaehn. untcncirbnet den 18, Mai \ÜM, 
der, von 10^ bin l*>72 ün Amte, die schlinimBte Zeit nnd die f^ozlichc VitrödaDg der 
Kchole i>rIrM nnd mit Au>rcn ffom.hrn hat. 



HB «■tmvm MB iiUBUioRui m man. 



m 



Doch ist <Ur Pastor mit ntlii-heii Kiiab«>ii, !K> er in d«r Betstunde gnbniucht, 
allhier Tersorgt wurden/* Krgt sehr allmühlich erholte sich die .Schule von 
10 schweren Schlagen: im Jahre 16M war iaium ein Drittel der vollen 
Sdialerialü T«rlHiaden. da die Stidte »wegen der Kriegsoolh keine Kiaben 
eingeschickt hutlcn'", und selbst IC.M war ili-'^clbe ihmIi nicht voUstilndig 
wieder ergäiixL lud wenn sich in der Schuluiatrikel der nächsten Jahre bei 
den eiuelnen Namra der auff^nommenen Schiller fiberans hiolig die Bemer- 
kung „ut entlauren" (aufugit) findet, m ist das ein Merkzeichen, dass die 
schwere Notli ilcr wibU'ii Zeit auch der .InL' 'ti'l einen wiblen Sinn einj;ei»räf^ 
hatte, der sich dem (.ies^tz der i^chule nicht lügen nollte. Die Schule 
seheint no«h Jahre lang an den Folgen des dn>is.si(rjiihrigen Krieges gekrankt 
ta haben, wie das ganze dentsi^he V^iicrhiml .l:i)irliuii>icite lang. 

E* foifjt nun eine Peritule <ier Wieilci her st eilung und 
Nettgestalcuiig der Landesschule gegeu Ende des aiebzehn- 
ten und in den ersten Jahrsehnten des achtzehnten Jahr- 
handerta. 

Die Schule fing an von neuen» emporzublOhen in den Widen letzten 
Jahrzehnten des siebzehuteu Jahrbuiidertä. So wurden unter dem lU-ctur 
Jehann Oeorg Lorenz im Jahre 16M2 statt der bisherigen drei Klassen 
rflnf ein<;ericlitct . nriiiilicJi Prima. Oliersccunda, Mitf elsecunda, 
l'utersecuiidu tmd Tertia, und zugleich ward ein aechtiter onleut- 
lidiw Lehrer unge-tellt, der 1696 mit seiner SteHe das Amt nud den TUel 
eines Diakonus erhielt. Unter dem Kei-t-orat des M. Johamn David 
Seil l elicr ') wuf'ir (liiiM im Jahre l7L'.'t ein hcsoiidercr Lehrer ftir die 
Mathematiiv angestellt, und in durselbeu Zeit auch ein französischer 
Spraehmeister und ein Tansmeister, also swei Maltnes, die in der 
Synode nicht Sitz und Stimme hatten. Siitilcm nickt die Mathematik 
in eine bedeuteinicrc Stclhinff im rtit<»rricht ilcr Laiidcsscimle ein. und die 
französische .Sprache und Tun/.ii;unst »ird unter die Zahl der Lehr- 
gegensttnde aufgenommen. Also aueh hier wird dem Ehifluss, den fran- 

l) Auf iKt l!ii> k>-(t.- il<'» lirnltsli-iniMi der Aiiilheitli», «k>r Wittwe Uartnlfi), 
*M dtB weiter ojiicD die Rede m'ui wild, iat die Orabselirift Im Rettoro J. D. 
Sehreber m \tteni „In hoe aeimlcro eonditn» eat M. J«. David SehreberuA 
long« ineritiviiimaii." Der alt« irraWti-in der Adilheidis ward ii]ii|^k«hrt und iiuf 
die Kuck^4.■it<. dt'M.<'llicii die Grmiwdirift de» Kivtor» lirii in'n. Jatxt int di<-«« KUrkucits 
gtgm di« Wand d«« atr^icbea 8«iteB*cliifl«s d«r Kiidie geleimt, die IiiBchrift aUo 
mdcckt 



152 



icwRinii AmcnxiTT. 



z'tÄiiichf' Sitte und Spradio »uf di« Höfe und die gebildeten Stände in 
Deutschlaud gewonnen hatte, ein Zugc^itAndniss gemacht. Es ist Qberbaupt 
eine falsche Vorstellung, wenn man gkiubt, diese Schule sei jemals her- 
metisch verschloiwon gewesen gegen Einflösse der Aussenwelt, gegen ilie 
Ideen, welche die Zeit bewegten. Trsprünglich wuraelfco ihr ganzes geistiges 
liehen und Treiben in den lebendigen Ideen der Heformation und des 
Humanismus, welche die (Jeister bewegten. .\ls im Zeit.ilter Lud- 
wigs XIV franztVisebo Spnirhe und Bitte draussen im Vaterlande ihre 
verderbliche Herrschaft erlangt hatten, da drangen sie auch in die 
Mauern der KlostenM^liule ein; als dann seit Lessing die Wiedergeburt 
der deutschen Litteratur erfolgt war, da fingen auch die Schüler in 
ihren stillen Zellen zu Pforte an geli-gentlich die lateinischen und grie- 
chischen Klassilcer bei Seite zu werfen und vaterländische Dichter zu lesen, 
und die Verbote der Lehrer haben das nicht zu bindern vermocht. Die 
Anstellung der genannten drei Lehrer machte nun den Kau eines mathe- 
matischen .\uditoriams an der Südseite des Kreuzgauges ') und drei 
neuer Lchrerwohnungen an der Ostseite desselben ndthig. Bei die- 
sen Umbauten, das hcisst dem Aufbau eines Stockwerks auf die Süd- 
seite und Ostscite des Kreuzganges wurde leider die Kirche verdunkelt, 
indem die Fenster der Xordseite zum gr'tsatcn Theil zugebaut wurden, 
und der Kreuzgang an der Südseite und Westseite arg verwüstet und ent- 
stellt. Während dieser Zeit war die Schule durch Kurfürst August II 
von Sachsen infolge der Kriegscontribulionen an den .Schwedenkönig 
Carl XII im nordischen Kriege und des maasslosen Hofluxus in den 
Jahren vom 17. Oclober 1712 bis zum 7. October 173:) um 
eine Million Franken an das Krnestinischo Haus Weimar 
verpfändet worden. Doch hat diese Verpfiindung dem Gedeihen 
und Eraporblflhen der Landesschule in keiner Weise Ebtrag gethan. 
Denn in dem Wiederkaufscontract vom 17. October 1713 wird ausdrflck- 
lich festgestellt: „Doch bleibt die Landschule in ihrer bisherigen Ver- 
fassung, und bei dem Amte hat das Consiatorium zu Leipzig 



1) Die noch TorhaD<l(.'ne Inixlirift an der Auswnirtuiil de» matbcraatiscbcn .Andito- 
riuffis, des jetzif^ra Untertvrtiuner - AudituriunM , Ober d«r KOJIiclien Halle des ICrcnzfran^ 
lautet: ..Unnifieentia potrntiiiiiliii l'oloDiara m Regia et Electoris äaxo- 
niac PriJerici An^rusti aedificium lioc «x«rcc'iidiii tuatbematiciB stadiis 
instauratDin est. A. O. R. M, D. CC. XXTII. 



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BU mtwamn mt i.MnMfcmiLi nra nwmu 



IBS 



die bisher iuia gehaMen Bspeditioncs nomine »einer königlicbeu 

B» folgt dU Beformperiode der Schule fegen Knde dea 
sehttehnien und tu Anfanir 'I>"' n ounzehnt«'n .TnlirliuiKlcrts. 

Die Stdnue des Krieges l)rau.sU-n sunt zweiu-n Male über die Pforte 
hin, als Friedrich der Orosse die. eebwemi Klmpf« nm den Besit« 

Schlffiens durihfucht. Zwar wurd die Sehule durdi Einquartierungen und 
Hrands<-hat/.utij;t'ii im /weiten iinil ilritt ti Sflilf-ii-rlii-n K'rii'L"' lii'itnjjesucbt, 
in den Tagen vor und nach der SililüL-lit von Uossbach toiite dm KriegS" 
Uno unmittelbar ver den Thoren der Sehule, und frauBSeieehe Marodeare 
hraehen auf der Flucht plflndemd herein;*) aber ce i»t doch aus der Schul- 

I) In dem «phoii witMwIioU iinei'flil«r«.-i> Mjinu>iTi|it ; ,. /'frliHna Aimciifle an» 
Ada II. «. ri ." N 10 «iiiil «nti r ii>'r Ti'!»' r^i lirifl ,,.^rliiili,t"i tin-ihfr M'itiirrliaMfiicitilracl 
mü 4em J-'i&ttlich SöcknithrH HVi«art«cA«N HauM de anno 17 ta. t$l tu U*m pag.SW 
4!« BeaHnuMiiiireii «iiniea OmlnHe« aiunniriiwelM nituvUioill. Kach denMelbcD pnebali 
di'- V.'r|f;>iLiii;'ii; iiiu unl. r vi. |. ii \' m I" Ij.ilt ti. Kq fiBKen ni.'ht aij "lau Hau» WriuHr 
SUt die UnUeiirurHllirlic llolivit. \V»lil- umt FumtMUinDgiNl , VVal<l;cinMii , äalx<|U«iUcn , di« 
HoUIUMcr« m KSwo. Lairf- ui4 HecntnMKi, UdciU- imd Kolbcgalian, AeeiM, 
Fkiorhctcner. 8alzlicen7i<n n. n.. c1>pn«i mrn\f[ „di« Anordnung io Sdnilnclicii" und «.^ 
lliKposition der Sehtilen llHti.ilniUnii(,'->ii'-h''ii". wie luicli dk- ob« aii|rofDltrten Worte 
bcxagfvn. ..So >;ti>clich«'n zu l/ip/ij.' IT. Oi' .' . r I713." .S". .i dcH-.flben )liintt4eri|itos 
keiMt «•: „Pag. S itt da« li»»irMi«mt triKbrn ihmmAttH «lul HVimor ülitr dk Hitdc- 
§ihiPftrtit'* nm Wtimm «n Satkufn, ffartm, 7. OeMArr mtmn henrorgvht. da» 

daa Sdmlaiiit an Wi-imur -nl^ TiriiiL- t'I-. ili'xr l!<. >'>< und Abiialx' :>n \V<'iiM;ir niiili 
1789 pralmiKii^ ward«.-, dicM:« InliiilK'n imi Weitiutr a!n<r Midia«!!« 17^) zu Kiidc gi'Ran- 
bt. Die «idVelie Voliiidnuifr diener Zirftdtgabe PTorta'« iran Waiinar aa fladwoa 
;.'( -'1 il: i. it .tii-i r Vi r>i«ii.||tiii); nnd mit dk-notu IiKtrtiiiK'iit. Ilor WicdiTlauf Sai-hMM 
von Weimar gt'M-halie mit <Uui KpurM-tiillini; von (VVi'i VI. !> <ir. U> Pf. . die an Wcinar 
gmUt miini.'" Banili><<Di>'rkun!; von nndcnr llsad: „8)iM*r «ardea erwilmt aU aana- 
aaUm aa Weimar nnr «»10 Fl, » Qr. 10 Pf." 

9t Dcbcr ili'' Kr1ebni«M der Schale in dicj«r Zeit finden aifli )!«ainc Aafiwkfannnfiiim 
viin iwci Z-itf;tiio-i»<ii nuf den eingrfiiiitr» Hinlliiit mil l'a/ri'rr ifürtAneAammtm 

Tewüektn Pfortinitm CknnäMH* ran Berindk, dos (ich in nelneu berita baliadet. 
ücbar die Ooatrlbntioae« der firiiete wlliTcnd de* iweiten SchleaUeliea Krie- 

gea finilcn firli ilA4c1b«t vcn .'r.^l r H;i!hI t'.I.'. -n!. 1!. im-i k'Mif,'i i. : ..Am SO. Nar. a. C. 
(1746) yi durch PreuMUMhe tiiineralitat din bv\<ica »itiiTlc-rn Nuuuibarg und Narae- 
bar^ bef aaaoaUelUifiierRxecBthMi, Pener vad Sdnrerdt anbeMikw woidM, jedta IfiOeoO 
Thir. f'ontribnfion fi.-I.I. l" \Vnv'<'ii . (I" Pf- r.lc mit iri Kn.vlit. ii iniifrhall. :\ 'r>':rainea dea 
8.. 13., 17. nach Torgau in di<' Krirgikaiwt.- zu liefern." VViitir lici>«t e... ,.\ja 19. dito 
(Deaeaabar I74Q wird daa nnteBOnn Waiaaeafcla mad der Thtrlngiaelia Kreia 



80 



I-Vt IWKITKM Allt>rll.VITT. 

niiitrikvl keine Alimilinie «ler Schülerzuhl in dicüer 7.«it zu t>rs<^lioii , uml wenn 
fludi (las Schulamt /«lili'n iiiul liofcni mUHsU". eine Leidens/.eit fiir Lclirrr 
unU ScIiüUt sind diese Tage doch nicht pewoson. 

l>io Ke formen t^et^en Hndt* <les achtzehnten JahrhunderU begönnen 
mit einer Veränderuni; in di-n Wohnun^'sverhfiltniHs^eD der Schüler im Jahre 
17H-J untor dem Hecturat des M. .Ii>hiinn (lottfriod (Jeisler, indem aus 
den droissig .Srlifiler/ellen im Dacliraum des neuen Schlafliause» , da» hcis«t 
ulso des 15*>K angebauten westlichen Tlieiles des Sehulhauses, ein grosser 

mit 2 'l'oniii'ti (ii.Mi'.i uml "Jim l'li'nli'tt <' iiitrilinlion ki'U'tjt. wozu um'h uniscr*' Schuh' 
v<m .Hau Klorfji, wiOr]H> uiif «li'rfii iri'lir»r1iU'n «üU-m iMiftvn. 4«n Ibrip- bcy- 

tru)(<'n »iiIliMi, «in<l »««r vor ii><Ii-i> KIhkti >^ f!r. W>mI s\Wr bei Kinn-niluii); <li'« f^ntriUn- 
lli>tiM|iijitilj «li-r Villi CiiK iTliolftii- rri<'»li' |iiil>li(-i<'r1 wor>lvii. ii<t ihv Scliu]*- iriinUlii'li v^r- 
•rhiiiii't WIcIm^i." \'nn zw»'il«T M«n<l Ix-fliulirn Kidi an dvr uni:>'fri)irU'n S(cll.- «fhr tri'nuu« 
Aar»'ii-1ini)ni;i'ii iitu'r <lie Kr«i(f iiiKni.' in VtoTiv unil l'Iu;;<'^'L'nd vom 7. (itfinltt-r 
bi» «um '2'.*. I>i'rctii hvT 1 7.'i7 m»l<T der l'i lwrwhrift ; ,, Wo» die I'furlr im / V«-h «»•««■Af »• 
Krir'tr t7:'>U - ti't ttUKtf-tlntDlru.'' Ni<'lit Llnss Zahl anil Art dor Tni[ii>i:n. ilit' in 
PlVirto i'in<|uurlirrl wertl-ri, >ii.n<li"rn »uili die 7,M livi Mnnnscharten und Oilizivre, die V-l 
jodt'iii n«?wu1miT «Irrd'llK-n uiili'rKi-lira<^lit wi'rdi.-n. «ind ^-nsu an^ri.'^clicn . and a lindi'n 
»ich Nutijwn. iVw \m «Il).'riiii'iiii>nMii Ind'p'i'w sind. .*i> hciHst c» zum Bi'is|ii»-I : „Am 
10. Sr|.ti'iul)'-r 17.'i7 lx>»<'tnt.'ii ili.' rr«iii(i>t'ii <liv Windli^ckc auf U'vdi-n ir'filcn , und 
d<>r Künlf; ritt \ne Ki^üeii. tla «-r d«nn fund, duHit M<ii die Ovittrvichrr »uf ätn 
Krim'ner llvrfr volWnd» hinau^^'<■zo^•'n. " Von der Srhlarlit bei Kunubncli wird 
prnildt: ..M-'n Ii., t. und XovciiiImt war«lf nach Kn-iburir »n i-ine Murlv <'Mni>n«di> 
pcliört , worauR man ttpldoiis. «Uihk difSM eine dccitiin- Batiiilli' »i-jn «iinlc. Kx kam 
auch ilic Xurbricht, die PreuuHrn nö^'cn itiph zurück. wurfdxT die in K"»i-n lii-jr«'«- 
den Ki-ichü- Truiipcn. Bbcr «iio Mann, stOir jubilierten und Vjrturia Hrhicimeii 
Widll'.-n. K..1 kam uIkt ihr (VmmamK'Ur. wrli'Ue'. iler Priuz \»n Ttadcn Ihirlaob war, 
der im J'l'i»>li«u»o b>(»ii'rle, H|Mit vom Urciipn«>M'ii.-ri;n iiinit'k. und ui'icbtc iiitOit die 
rrfriMilirhHt e Nacbrirbt luitbrinjrcn. Ih-nw m.ub .<onna)K'ti<lK AU-niU «og*« di« 
OfKt rvii'h «r und FranzoHon ln-i derProrlv vorbi\\. Ik'n ti. Nuvemli<'r bmiOu-n 
f ranzi'Him'bi- Maroilrur» in die I'forl«' und |iliind('rten hiewKen .S<'bn»t'--r »idüj:. 
Ilarauf wupb' aber ilaH rri>rl<'iitli'ir v<'rr«riiiiti|t. <lai« kriinT niobr herein konnte, und 
alli- Mann^perhnni'n vrrnahi'n «irb mit SliM'ken. Au« Ilofbril m-hnÄscn «Ii-.' »urlx'v mar- 
sebierenileo Kniniown die Fcnnli-r in der In»]M<rtii»n elo. Kiiii^'e brachen in die Wild- 
meiüterev ein und nnimien mit, wa» «ii- fnnden. ['er WiMmeister Herr Kineber aber 
niai'lit<: nirh mit Ni'iueni Ihirsrben ferlij; mit <iewalt ilie Kauber abzuhalten : da unterblieb 
CB. l'in • , l'i l'lir »u Mittajte kamen wli«n wiinler Premminrhe IluKaren vorn Tforten 
TW, suchten FramoHen auf, belauuHi »mh l{b'i<>iiTl>', vier auf der Windliicke mit 
einem viers|iänniifen \V»>:en und vier biiil^-r ib-r Im>|i. i-limi. iMw Sebii Kxen um die Pforte 
dauerte dicM-n K*nz<.'n Ta>:.'" l>anii folgen ^'eiuiuc Anuabrn über die I.ieferunj;en der 
.^ehulc an die sicKn'iehcn PreMsurn, 



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m nallHiicii« vni LAiiPiMcnLB wem nwn. 



m 



J. 

4! 



SehlafBaal fBr alle SrhQler hergci^tollt wunlc. und non die flbrigeti Z4>ll<«n. 
nimlidl neun uml /.wanzi^ im alk>n und ucht und /nnn7.i$; im nouen Schlaf- 
hanse zu Wohnzimmern für div .S^liQler ao eingcrii-litt't wurden, dan» von 
nun Ml ihrer drei bis vier in einer Stelle zusammen wolmten. *) Seit dioaer 
Zeit ward den Sclu'ilorn aui li di<' Hh im t z u n dt ^ LTi'nanntt'n k Ii' inen 
Scliulgartens /,u S|iu/.iergäugen, f^iiiel und Vergnflguugeu groUltet, wie 
Biidi in der VerpUeguug derselben , in der Ttgesordunng und im Lections- 
plan mancherlei Reformen Torgeooromen wnrden. Tnabeaondere «nnte autih 
Rir dif Oi-sundhfitsjifl.'t'f '^.-urirt dundi Atist4dlun<; eine« Chirurgen 
und Wuudarztc-i im duhre iTisi und cinvti Schularztes und Phj'silnis im 
Jahre 1788, wie audi durch Einriehtang T<m rier Kran1[enRtnl>en an 
ihrer jetzigen Stelle, anstatt der noch au» Kloütorzidten herrührenden Sieeli- 
staibe «Istlieh vom Kri-iizifans; im pr.'iti'ii Storkworlio iIImt dt'in ("a|iit<'Isial 
mit der Feuäterxeite nach dem kleinen Siiiulgui teii und dem eheiaiili){eu 
Abtsgarten hin. Um dleee Zeit war es auch, w« die wiederersbandene 
deutaehe I.itteratnr in di<' Laiiil.— 1 Iml.' Kinpantr fand, zunflelist frei- 
lich nur durch Vortrüge de» Matiieinalieus Johann üottlieh Schmidt, 
die nicht zu den etgentJichen lAdinttundeu gehörten, und wie lebhaft das 
btereaae Ar dieadbe bis Ende des Jahrhunderts erwacht war, beweist die 
sentimental'' Fi'if'rliehkeil und die fast ali_''' r li>i'lit' Verehrunjj, mit der am 
eisten Oatertage lt<<M) die von ihrem ehemaligen ZOgliuge Klop»tock 



1) In dem lAn aaicenihrten UaaiiMrifit: „PfSriniaeke SiHen umä Gtlträueke (naek 
AlpMiti)" wini <li<' Tor ITH'J br-stdmde Birichting der 8fliiil<'rwi>hiiun);<'ii lol^'i-mirr- 
iBMifn bMcInrieb«»: „Callea »ind anf dar mtm SdilsfluMU 28, woniBt«r «ine drej-- 
ftebe. «in Rsctori« Pamnlo KvhSriir. i. Avf im altea ScUafbaiue 99, wwranter drei 

<Ir<>>i3.i;. . :i. ii''tii -.i"'!..! s, ■'■h. woraoter svcl dnyfMike. 4 8«lten 
lii« ii«llvn WüL'lientlich wciiighlvii» zn^iiual. )littwi'chi< und Sonnabeilda , TOn VatorffcseUcn 
■Wgelehit werden. Ii, 80U itidria Vcrtwtenca drinnen («'haltf-n werden, ii. S'.ill niotit» 
dariD «iKVlstet oder VMMiUiip|it werdea. 7. Sie werdm IdaweUes von den Lehrern and 
Sdndverwmller «inHctt. B. In jeder «ind iwe! Tiiiehe, twei StaUle, twei BettgegtcUe, 
iwei l!oiH(*it<iriii , welvlie <1it < 'urlTirHt unterhält. Ki-intT <liirf li.iii aivlcrii in M'iiuT 
Zelle etwas than. N. B, wenn er ilio nicht beiwin^n kann (Zellrecitt)." Nocli «incr Kotix 
rihrt da« OrHrfaial Aeaeii Naaesaltitefl iwar in der HauptMCb« von Matiiematieii« Chr. O. 
Schmidt I rr; ii'i> r rs «ar von Schülerhainl mit virl.ii Zuwit/i'n venehvn wi nl-ii. Kin mi]. 
chvt ist utTciibar .lux unBctührtf N. U. t'._l.riKi-n« rntiialt ilif»«« al|ihab«ti»<h<! V.T/.ci<li- 
dai der Pßrtmiichrn .'*ittrn und Gebräuche eine »olche Fidle von m>riielli-n .\.iti/f u, da«» 
aaa akh aaa deaaelbea die Einrichtungen wie daa gaste LalwD nnd Treiben der Landea' 
sdnde um dleaa Zeit veiKcgenwärtigen and 



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1. 



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Ifll» 2WKITEB AHÜlliXlTT. 

der Ltiirles!ii-Iiu)e gC'H'lK'iikti.' Mesäiaile Je^isciltfii in iler Hibliothek nieilcr- 
gelegt wur<lo. 

Unter dem Itccturat dis .M. i'arl Wilhelm Krnst Heimbach. 
der von \TJb hh lt<'M im Aiiite war, wurdt-n dann wniUre Kfformen in 
A tifjriff gciiommoii , aber erst unter dem fnlgciideii Kettor Dr. Karl David 
Ilgen vollendet. Ks waren dies insbesondere die rnigt-sfallung der Schüler- 
wolmutigen. die Vernn•llrun^,' der Audit«irien, die Krweiterung und Ver- 
besserung des gan/.en Sehullofcaks, die Aii.itelluug von sechs t'ollabora- 
toren. die Verbesserung iles Lelnidaries und die Kinfübrung einer neuen 
Scbulconstitution. [>as .Sehulbaus wurde /.nnäehst bcit 17'.)it durch den 
Ausbau eines zweistöckigen (juerflügels an seinem westliclien Knde 
vergreäiserl, wo bisher nur ein einstoeklges Hjtuüchcn gestanden hatte, and 
dadurch Kaum gewonnen für einen Betsiial unil ein Auditoriuni zu ebener 
Knie, für <lie Keetorwohnung im ersten Stmkwerke und ffir ambre Woh- 
nung:'iäunic und (lelassn im zweiten Stockwerke. Dann wurden allmählich 
in den Jahren von bis \Hi>h die bisherigen Schüler/.fdien zu zwftif 

grossen Wohnstuben umgebaut, zwischen denen die Zimmer der 
l'ollaboratoren lagen, immer je eines zwischen zwei ."^chülerstulien; end- 
lich wurden durch Umbau des erwithnten allgemeinen ScblafsaaleH und Auf- 
setzung eines St4ickwerkes auf das alte .Schlafbaus oder .^chulhaus am Kreuz- 
^ gange sechs .ScIi lafsille un<l ein Tanzsaal für die Sobfller hergestellt. 

Die Kosli-n "ler damaÜL'en gro>>en Ikut^'n wurden auf ;ixr.OH Ktlilr. I (ir. 
'^Vio veranschlagt. Zugleich wurden auf M rund eines organischen l^>scrip• 
tes des Kirclienratbes vom :!7. l-'eliruar isoi seit dieser Zeit allmählich die 
sechs ("ollaboratoren angestellt, die. ohne die rechtliche St«dlung und 
die w<>sentli('bsten Hefugnisse der ordentlichen Lehrer in der .Schul/.ucbt und 
Kiziehung, über die Schüler eine ununterbrochene Auf:<iclit führen sollten, 
je nachdem die neuen Wohnungen zwischen den Schillerstuben für dieselben 
fertig wurden. ') WAhrend die.so Kefornien in iler Ansfnhrung begriffen 

I) Üic niitili'i]trliclif ncHcbn-ibun^ «lioHcr Fcicrlichkei» mit Drii-fon von Klo|>!<t<wk lo 
t lim Iti'otor llfiiiiliiili ist zu Icucn Ici Chr. G. Schmidt unH F. K. Kruft, I'ir Lantlcs- 

Kchulf Pfurte, S. i:> f. Von diviwin fluche sinU tani nur ilii jünitren .''(fllcn «u liraucben. wo 
rlic Vi'rruüMT Kirri<'litunK«'n und Krvl^'ni>Ki- «'niililfn . >)!<' >ie cellxt erlebt und ^'«rhen kiticn. 
Sic si'li"|>lon hier ata „ I fn aitnirh , <lir Klnp^l'-t L^lru r in fivh'il i>f»r1» , l.tii'Ztii, imui," 
i\ IJi'bi'r <li.-^i' Iti'f'irnK'ii wiv nli- r iWv f<ilt:<'nil<' Ii» xiitu Jahre li'lit \;\A>\ Aiv 
.\ iir»>'hlii».v illi' ^'riin<llirhv, tCAnz »n* iirliiiiiil1i<'li< iii und jM-U'iiinriiu.i;,'i-iii Mittcrial 
gt-'-ürl'citcU* St'lirift .. /'w f^tmirfsrhutr Vfttritt ni ihrft ifrsrhtr.hliirhf» KntH-irl-ttantf itfii 



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MI «■Omii'iio DBB LumMwanu itn Mom. 



in 



waren, boguun nun hUvt infolge von Sievhtlium, Krauklieit und Alters- 
•dlwSch« mehrerer Lehrer und anderer nngflnstiger rmstlnde die Dinciptin 
ilr, S. Iiiil«> ZU erschltffen, und unter den Schülern rms ein rohes, bur- 
H»'liikiiM'> WcM'n ein. Da tr;i{ ilcn 'M. Mai |kii2 I). Carl David llj,'i'n 
uu'h lleinibuciis Tude das Keclotat au, ein Mann von gründliciiL-r theologi- 
acher und philologiaeher Oelehmmkeit, ven dnrehdrfaigendein Schariblieh, 
derber, feit «nagepFlgtor l'ers.'nlichkeit und nri^önclloni Huntor, icn Schfliom 
gagenOber oft von barschem Wesen und Wort, ulior durchdrungen von 
mniMm, vftterlicheni Wohlwollen filr dieselben und von Kil'er (Qr das Wohl 
der Lmdeaaebule uoh tUem. wm von Manen Alteren SehAlem verlautet, 

(lii^ ihn in ih r ÜIiVluv, it ■^i'iner mrniiilii-hi-n Krafi gekannt haben. Kr war 
ganz der geeigueU- Munn dazu, die geituukeue und eri^cblttflte Schulbuch t 
wiederherxnstellen. Bs iat «n redendes' Zeognim für die glft^ehen 
Erfolge Keiner ersten Thitigkeit ak Reetor, dasR die SehQlembl, die im 
Jahre m*-2 bin auf Ki.'t ;;>'stnikoii w.ir . < itKiA bis anf 165 angewachaen 
und 1808 bis auf >y;i Schüler gfsti.f,'iMi war/ 

Kanm waren die angegebenen Reformen beendigt, da brach im Jalur« 
der Krieg swiaeben Prenssen and Fraakralcb ana, «ad wie- 
der hatten l^ehrcr und Schüler rü let^'enlirit . die Scbrenkan ond Leiden des 
Krieges in n&chster N&he, ja innerhalb der .Schulmauem kennen in ler- 
nen.*) Nachdem prenaaiacben Truppen niebt bloaa die ESnquartiemng 

dem Anfange den XIX. .fiihrliumlrrt" bin nuf ihr Orijeniriirt. KinlaihimfUtkrift tut Jrit- 
Im Säemlarftirr dkrrr Stiftung äru UJ. Mai lH4.t ron V, Kintuttr. iVamiiiMify." i» den 
Ali«diiiltt: „GtMktehtiühe Utbmkkl nom J800 bi$ 1(I49." Un «Im M«r dievem 

({«walirKiiianiit' iifM^t. <U'*ni n Ziiv< r1iiM<ii.'li<it iiiul Altril^i- ~ii h ni.tir M.i>< in ilicsrr 
Schrift bewährt hat, aondem Buch allen Kennern und Freunden ilo lloratiun wohl 
bduuint iit. 

Ii Au* dieipr Zeit »ini\ vitU antli'titi^cli'' . mm pmtiwn Thvil «fBri'-II« Iterii'liti' und 
N'arhrii'liUn «l>cr <lio KrlebniKü» ilnr yrlnile viirluimlin. 1n> zurmt »in iiu-riihrlifhor uinJ 
iiit<'ti':'>uiil''r llri-'f den <lanialiK<'n Schul vvrwaltpm Herbat an «lin ( untercnuniuiiitcr 
vun Burg» d«rf vom :tä. Urtobcr l^(Ni, in wclcbcm er die EreigBiaic in Pforte vor, wihrend 
md nach der ^rMaelit ton Aneratldl arhilderi. abjrtdmeht bei C. KirAiur, die Lam- 

drittrhuir !'/'<. rtii fril ilriu .(^/■'ii;r l't. Jdlrh S. S'> f. .{tiiii. Ki'rncr Wird mf dOO 
Rvnlanil« lu Prurtv ein llaiul AvU-n verwatirl iiiil di-r Aufschrift; Ada, die htf ier Land- 
«Mf Pfoft» uml AnN^ten Vvnttrtken «u iert» Stdienlelbuig mmKrend de* jViMf- 
fäldkm Krieg* ttegm der Kinq^tartirumg , Eiiuendung der Kaxfntgeldrr vnd mtut getraf- 
(eme VviMuntrtgt» beirtgicnd. trgangt» «wr dem Amte l'forta au Jhuti. K. S. A. 
ür«. mm. UctmIIic MtUUt Vcrhudlsvn. BttiiMc aad VetAgingn MMl^«h der 



XWRITBR ABM IINITT. 



III Pforte. !4tin«k<iu auch Waffen zum Transport v*m Kranken unter Kcrurung 
auf die K«>.'M't/.lio}ie Freihoil ilcr Sdiule von allen KüujuHrtioruntjen durch 
dio Si'liulvcrwaltung verweigert worden waren . n»UHSt<> dieselli« 8i;lii»n am 

lR-ab«i>-h»vli-n l'rvnMn jscbvn Kiii<| uart icrun ciii IN-olxkoU vom "Jä. OrtoWr \Hvi, 
nurli ilfm .1. iS. Scidler. ÜnKtvirtl). und .I.S. Hü innifrlin);. Hücker in Kösen. für den 
Ort . da iliv Kinwohncr von rraniüsiHehon Mam^tourtti );v|ii.'nii^t wBnIon . so dwi) nii.>nuiDd 
KKhvr in M-in<-ni llanMc viel wi.-ni;;('r im Slaii<lf wäre sein liowcrbc zu tr<'ibL-n, diu 
Srbut:iint za I'f<irt<' iiiii AuHWirkuiijf einet Sichorhi'it.iirachc bitit'n: frmvr «'in Brief 
in fran/>'isii<<'h('r S)iru>-h<- );i'Ki-hrii'l)i'i) vmii Aiutniann S. 1'. (iulliicr zu Vfoilf nn dvii fmn- 
iiVlii-)ii-n <'a]<iliin Poeliorie, <\iniiiianilant*n von NnomburK. den OrtÄi-hiifiL-n Kösi-n. 
Curuliiu aml Krä nkcnan ein«' Srliutzw<ich<? zu pvvrühn'n: line Wrfii^ninfr Frii-drU h 
Aoifnuts. KurfiirKton von Sncli.iin, vum 'iH. Januar l!<iiT. Jan« die Svliuk von ilvn Kri<T«' 
contribulionen nirlit bct'ri'it wonlen kinntv. i-iMlIirb drei i<|>roi ficicrtc R«rb nun};i*n. 
A. Ii. <'.. über itäniintlirht' durt-li den Krii-;; rrrunlaKüto AuHirabcn der Scliule vuin 
]:t. «Vlotxr l!«Hi ki-i zuiu I. Juni HuT. In dienen lieebnuni^vn fimb'n sieh inanehe 
Nutixen. welchi' das llild jener 'l'agv veran-ielianliehcn. So hciü^l rH Kuni Briiipiet : 
,. lU. Oct, l>Sii(t. l>er Kaihcrlirh KVanziinitirbc MarHobalt An ;;crean. viele andere hohe (tene> 
rabi und ÜtabHofliziere. Subaltcrnuftiziere , I'nterofflzicre und (Jenieinc. welelie theil« 
anhero cninninndirt. tbeiU sich ci^enmiichti^ i'iii<|uartirt hatten, deren Zahl jedoeh nicht 
^cnau anfjrjrebeii werden kann, airj Klhlr. II i^gr. Ii Ff. nach einer ^'enaiien .S|)eeifli-ati<in 
und (^ulttunfr. — Kur daB vor hi<-Kii;«n SrhMli'Utbxrc am III. th-tober IK-Iinillieh 
({ewesene llivuaa<|ne mehrerer Fniny^ixiiicher <'avftllerii'rei;iiiientcr üinil nf V^fontern ab^e- 
f;eben worden IH'Hi IfntiDn^'n Htu, a .^ehoek '.' Kibir. |i>(ir.. beträi.'t 411 lithlr. It) ür. 
KUnf/ii; Klaftern H'ilz von Kimeti iii <\a» b' vni li'irfe A 1 1 eii bu rg betindliehe Itj viii)ai|U« 
der PreassiRchen K ri<-itiii;ct'«n>feD<'n auf «erh« Ta>.'e lünict eiiwnder anzu- 
fahren, a Klafter 2ii <ir.. betrii^rl II Klhlr. tt> (ir. - Xehi>n Ta^rc mit ii iwe> «|>nniiit.'eii 
Wa»!en au» den l'f'irtiier AnilA'li<rf>i'bHflc-ii |!|<•s^i^te nneh NaninburfT in ')ie I.azaretbe 
(fefahren. »ägiieli ein Vi'ii^i n I Klhlr. H (Ir.. I" KÜilr. |:l. l»<-tobcr l>«W. Kin fran- 
zi>Ki«chcr <'ha.-<ii«.'UMnitifr. l.'i .Stiti'k CaroliiiM. welrlip unter liart«n f>roliun).'en ul» Brand- 
srliatzun^ Ijefonlert wiirlen. — Sl.Oet. .'i Cluiri» un*. ^•'i Klhlr. — dafür, daxx Helbitr« 
auf Ikfehl de.-. Herrn MarHehall.t n»vnu.<il mebn^re T»g<' dii' Warhc ala S^aure l>ardf 
im 1'bor U'wtr/en luuHHttn. — t'Mi fran/i'xjiiebi'r nra>;<inerbau)>tiiiann . In ät'iek I/miKd'om 
für duH ihm vom Herrn .MarHohall DavoUHt unvertraute Comiuaiicln iler ■'^aave tiarde. 
20. Ort. IMOt», Kin franzudiiieher l>ra);<'nerhaa|>tniann . der enitc hicsip- !<nu»e tiardo t>fli- 
zlcr. !►', KUe bn.ite« prüne« llillardtueh. a Kilo Ö lithlr. 1 tir., iH> litUr. H tir. 
Ii Kllen dergleichen, a I lithlr., ti Kthlr. 4 Ktlen feinen Kopcr FInnetl. a KU« II <ir. 
1 Rtbir. 'Jli tir. an den 'l'uchhändler Kieler in Nanniknr); bc/ahlt idrr Franz»«« lifiw «ich 
also auf Konten der .^chule eine neue L'nifomi machen). 17. Oet. l^liKl und f<d|^nde 
Tage. I)er Manchall Au);«rean und andere Stabsoftiziere. 4ü iluuteillen feinen I)nrf,iin- 
der, a Iloutcilip \H (lt.. 'M Kthlr. 12 tir. — Zwei vom franzöHigcbcn Militair mit fort- 
genommene Waffen wieder auszulosen H tltlilr. 8 Oi. 



DigitizecJ by Cc 



MB OaCKOLHO DBk LAMDMOCnTLI >0* PfOUI. IAO 

1:1. (Ktiili'T l>*i>t'i ;iti niftiriTc v.ir it>'iii Si-liulthor bivouakieromle französi- 
sein- Ki'i t i^rt'jjimi'iitt'r Kimra^i' lioti-rn un<l den Marschall Augereau 
mit einem zaiilroicht-ii Stabe bewirtheu. ..Am folgeudeii Morgeu," HO 
«nllilt der Bentmeuter Herbst in «inem Briof« an den Gonferoisniiiuster 
\(>n nur;,'s(li->rf vom i'.'i. < iit<il>i'r \n>»>. „begann uninitti'lliar über dem 
Kd8«ner Berg die Si-Lluclit bei dem hiesigen Anitädorfe Hassenhausen, 
welche nach dem Urthnle des ganzen IranEOsiMhen Mflitin achnckUcher 
und mOrderiidier ab die bei Austerlitz ^'ewesen ist. ]n JerBelben Zeit ist 
i'iiie sflcirb fTirrbt»'rlii'hi' Sclilarbt /.wi~rli.ii W.'im.ir iwi'l .Ii'iiu fjelietV'rt 
worden. Die Fcuster im hiesigen Orte zitlert^^'U und ullei^ bebte. In wenig 
Stand» und, ehe noch die Schlaeht heendif^ war. welche Ton Mb 7 bis 
Nachmittags i l'hv il:uu'ttt', kamen .-!<'b<'ii 1 iur Mi iii,«- verwundi't.*^ uml eriml- 
dctp Sol'Iati'H lii'T liiTfin <.'.-iünnt. n^ilitn -.ii.'li'ii-li mohrcre lili>.-iiiti' 

iMüciere uini l.ieiiifint' uul', und 'l'aUM'ude nuiden mit Wein, iiier, Ur<>t und 
mm Kwtrftnkt mid frrtqieiiit. die BlesBlerten verbunden, and alle hiesigen 
Leute nuis^t>'n laulVn uuil springen, um diese UnKlflrkliclii'n zu ertiuirkcn 
und zu befriedigen. Tud dies war der (Irund zur Krbaltunj,' der Schule." 
Durch die gute Verpllegung und üeköstigung der fran/ö^iiselieu 'i'rupjien, die 
Sorge fBr die Terwnndeten und eine nochmalige gllnzende Bewirtbong des 
Marseballs Auu'ereau und seines Stabes erwarb -ic h \Vw I'foile die ÜiniHt 
der franaOaüichen Generale, OOisicre und Mannsehul'ten und erhielt von 
DtTOiat eine SicbcrbeitBwache, die sie freiUch mit sehwerem Gdde benh- 
len musste. Aber trotz aller Höflichkeiten bat die Hand der Franxoaan 
din h >. li\vi'r auf der Pforte •felastet Marinifuri' ilii'^'sti>;ien und peinif^ten 
die Hewtdiner der zur Pforte gehörigen Ort.'^ehuiten Kösen. Cuculau und 
Frftnkenaii. die ja in nnmittelbarer NAhe des Sehlachtfeldes Ton Aner- 
stSdt lie).'en . aueb Mem leben Und Hechendorf, unweit der damulit.'eD 
Frankfurter St^a^sl■, der s('f.'enannten Ilau|itmilitrirstrasse >;elei;i-n, 
hatten schwere BedrüuguiNS auszualehn. .Nach geuaucu Berctdinuiigen belief »ich 
die Summe aller Auegaben der Schale vom 13. October 1808 bis zum 
-JH. .lanuar IH07 ITir Ver|>llegungskiisti n di r < ini|uartierten Truppen. Fourage, 
Spannungsaufwand , Uotenlohn, Lieferungen an baareni «ielde. l-'al>rikat4>n 
und Naturalien auf Verlangen der Corps-, Bc^monts- und Detachementa- 
ccHnmandanten, Beiahlnng der Sauvegarde und Beisteuer mir ünlerhaltnng 

des I.a/aiilli-^ in V:ui!!il«iip_' im tiaui'.nn auf 1 .'i l »! Hllilr. I :> Sgr. 'J*,„ Pf. 
In der Landehächuie aber begauneu, nachdem der Schrecken des Tages von 
Aneratftdt Torflber war, unter dem Schntn dar CramMiolmn Skherbdta- 



1«>U 

waehe, adum niidi wniigeD Tagen die Lehrafamden wieder. Dm SchalTenDOgen 
mtld hart gesohftdigt, alwr dan geisti^'e We.-ii'u und Getriobe der Schule blieb 

I anvenelirt , ja •^'rnil«- jetzt ii.irli ViiUfniluii;,' ilor rmhiiiilcii iiii'l ItpfoniiPii, 
j nachdem Ilgen mit fester Hand die Zügel der Disa)iliu gufus>t hatte, ' 
Mflhte dinelbe unter «einer Inrftftigen Pflbnuig ftisch onper. Ilgen war ea 

! /iiiTst. der TOn dem alten .S\>ti'n» der A Usjierru njj der Schüler innerhalh 

j der Klostermaaeni abwich, indem er den Primanern seil auch 

freie Spaziergange olinc Aufsichteines Lehrers bewilligte and damit dem ' 
neuerdings immer mdir anigeUldeten Frindp Bahn biadi, die Freiheiten 
I der Si hnler vn r*'<^<'\u und abznsl iifi'ti nrn li -li'H! «{nide ihrer ^feistigeii Knt- 

wickelung wie ihres Flcisses und sittlichen Verhaltens. Eine ncueächul- \ 
' eonstitntion ward eHaseen nnter dem 5. Oetober ifn», am der die Tor- 
i BChrifl<Mi für dio Silnlltr im .Talire Im»!» ausgezogen und gedruckt wurden, 
, zugleich mit iler ISestimmuiig, dass alle ordentlichen Lehrer der I-aiides- I 
; schule fortan den Titel Professoren (Uhren sollton. Die:«« Schulordnung 
erllihr indeeeen in der nächsten Zeit manche M odifioationen , ao dass erst 
mit dem 2. Deceinber IHM eine vollHtändige <"r>nütitution!-urkunde ! 
i der Schule, die erste seit der Ordnung Kurfürst Christians II vom .lalire 
' lt>i)2, zu Stande kam. Hrst in dem Lehr|dan, der auf Grund dieser t'onsti- 

totionBorlrande ins I<eben trat, sind nnn avdi Deatach nad Oeaebiehte i 
als riiterrichtsgegenstiiiide angeführt. Da in demselben auch Lectionen der 
Uhetorik, Logik. Psychologie. Archäologie. Litterutur- 
geschichte und römischen Antiquitäten angegeben sind,') so 
I erhellt, daaa der Unterricht in der Landeaacbnl« b dieaer nnd der nlehst- 
folgenden Zeit mit '-iiier M.isse \ .r-iliie.leiKirriger LplirgeL"'fist;itide flber- 
I laden war. welche einem äclbstlhütigeu , geasammelteu und eindringlichen 
Sludfaim dea Sebfllera hemmend in den Weg m traten and aeine geistige 
1 Kraft SU serspllttcrn drohten. 

I Pen geistigen Strelmniren und (JexliiiKii ksrichtungen iler neueren Zei- 

r 

ton gemfiss hatte man Kran/iisiHcb, Deutsch« Geschichte und Litte- 
' raturgeacbiehte in den Lehrplan der Schule anfgenommen, und 
wollte doch nicht lassen von den ]thiloKophischun Dis< ipllnen, 
wie sie zur Ueformationszeif , ja in den alten Kloslersehulen des Mittelall4rs 
getrieben wurden. Die iSachUieile, die daraus hätten entstehen können, 
! wurden aber dadureb aoagn^Bdien oder doeh aebr gemildert, daaa die alten 

t) O. Kinkttr. ü* LamUndmU Pforim S. 90 U. M. 

. . .. _ ^ 



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•fr* 

I 

ZWKITKR AUfet UKiTT. 



iHB nflwim MB LAirnnMiirui n k Pfmn. 



161 



Sprüchen nach wie vor der Mittelpunkt des ganzen riitprrirht!« blie- 
ben. dasA sie <len bei weitem grSMten Tbeil der Zeit und der Arbeitskraft 
Sohlilera in Anapnidi ulimm. 

Die nächste wii-hti}?i' IVrimli' iti «lor rii scdii hlc der Liindesschiile ist 
^ Epoch« der Umgestaltung der SchulvorfaHsung und Ver- 
w»ltang, Mitdam diMallM adt ikna grStstan Thefle ie» Henogthnms Sach- 
ten dem Preastisehen Staate einTerlelbt worden wir. 

Im Jabre 1818 s;ili«>n T-ohrcr und Schüler iler Pforti' die Heereg- 
massen voribenielien, die Napoleon ihrem Verderben auf den Schnee- 
feldem Rnaalands entgegen ffibrte, und am ersten Mai 1813, dem 
Tage vor der Schlacht von (iross-liörsichL'n, hielt Napoleon selbst 
eiiu' Z''it lang vor ili'in Thor <iiT Srluil»'. als der Mar<cb meiner Regi- 
menter über die schiuulc Urücke netM-u der!H'll>ea sich auf eine Viertelätunde 
stopfte. Da lien er sidi dnreb Canlaineoart nach der AnstsU nnd dem 
Unterricht in derselben erkundigen und ritt dann freumllich grfi<sen<] wei- 
ter. ') Nach der Schlacht von Leipsig worden die Bewohner der Pfort» 

t) In rarincm Reoitze bcflndet ueh ein lf«niMi:Tj|it toii <ler Hiuid meiiwi twr^ 
■torbeiKD <'olle(ft>ii I'rof. K. Ki-il. hl» rs< liritfU-ti: „Kinr Erinntrun^ an Sehulpfarta" 
oad ontencbrieben: „Carl llwm» Augtutt von KimteriU, Oi)tr*l und Commamhml mm 
Stn^mmd,'* von dem OrigiMl dlme« Oflzlcrt, daa ridi in Bnlts de« RMtoni Dr. C. KirrV 

ni'r If'faii'l . aiu 'jll. Janiwr 18S0 alii.'' -rhrii'lien. !■ ddUM'H'i M uinl uiiSr uti<l<'rii >il>i r <leB 
Vurbeiuiaritcb <|i!« fraaiftfUcheu ll««r«a an 1. Mai liiLl folj^'udo «ruhlt: 
„Ba giagm ab« Ldmr and Schüler vor du Tim, «• Tivpfim aller Qattms dicht 
gedrinf^ vorflbcr loj^n. RiniKc waron bei Küiien «o|^r aaf da« linke Ufer der kleinra 
Saale filiergCKungcn und trafen l>ci der llriickr von I'furto wieder auf die fhaiuwee. 
Plötzlich zeigte ein lebhafti*!« Reiten von Ordonanionizieren , eine i^roiim OrdnanK nnd 
Kkgani der Tnippea, dua der Kaisar nahe. Ea aatatand ein« Lücke tob «BgeOUv 
hoadirt Sdurtt zwiadini dm Ui Jctit K«dila|^ inifachiernideii Mmocb, und der Kai aar 

kam iriil (••.ü. iii Stiit"- iili' r iJi'' W iinIliirVt- ),'. ritli-li. Pirlil liinl- r iliiii k.tiii fin 

Za{( Mamelackvn und dann itic alt« Garde in Zut;wU(>nnrn, mi lireil die (Jbsu>iM.'e 
«ar. Der Keiner war in dorn hakaurtm Aang«, den jaden Bild van ihm dnntdit, 
and ritt aiMn hiauian Ktut7«-hwnn,'. Kr war .il.irk"T c-w tr Ich, .-ii'it ii-h iliii ni' ht k'""'!"'"- 
Vor dem Thor« blieli <'r halli ii. li» i-U-n »ir.i.T .-iti »iIimhoh rijtli.> li.ilhuuliiirlioji 
UlanenregiRient and ein iiolninclu-M rijinrTir<'>.'iiii>-n1 vjiu liiikin l'f. r ilcr kleim n Sünl,. in 
die Cbauma« fletca, »odarch lieh der Manch na der «onat «ehr acbnwlcn^ Urtteke aaf 
elae Vlertelatonde rtopfle. WIhrend der Tmlt aefinapfte er viel und lieaa naa darch 

( 'a nl ai II c-DU rt iibiT ilii- AnHtnlt. li n IT ii t r r i . Ii t , liii- r Nruii,'i-itt n muh I,i>i|». 
xlg and DretdcB, wo dodi mancher Ellero haben mUaM. fragen; dann ritt er 
freiidlich trlaaaad waltor. Dar Duabnc drante aoeh den gaasea Taf. Am 



21 



■ ■•■ I: 



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■•I 



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. 1. 



II 



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von Neuem dnrcb den Llrm eines Kampfes lo Sebreden gesetiL Die Sber 

Weissetift'ls utul Krt-ihurt; 7 u r il o k 7 i eh t-n <i e n Franzosen suchten 
nflmlich die Verfolgung aufzuhulteu, indem ein Cor})» unter Bertraud am 

20. Oeteber die Anhöhen oberhalb KSsen mit drei Batterien besetzte, 
um den durih das Saalthal Tordringenden Oeisierreieliei n und Bussen 
den l'ebevgaiiK über die Saalbrütke 7.u wehren. Die^c Stelhinj; ward iun 

21. October früh morgens vun deu Uestreicheru unter Uiulay augegriften 
mid nach heftigem Oeeebltikampfe um 10 Uhr gaooimneiL Die naehrBdcen- 
im Trappen der Verbündeten behandelten die Schule mit der )n'^».<ten Sebo- 
nuagt nenn dieselbe iluch natfirlieh von Einquartieruntren und Lieferungen 
nicht frri blieb, und uauhdem schon der Ku^ackeugeueml (Jruf l'latow 
und General Thielemann, ein Freaad and OCnaer der Schule, derselben 
Ihren Schutz hatt^-n anRcdeihen lassen, stellte der Oestreieliisehe Ft-Mraarschall 
FQnt Schwarzenberg von seinem Hauptquartier Naumburg aus am 
sa. Oetoher 1818 einen Sehatabrief ') ans, der sie vor weiteren Benn- 
nhlgungen sicherte. 

«ndcrn Tage hatten wir Kinqmrticnuv. Am 1. und 'J. Mai höru-u wir den Kaoun^n- 
demar von Bippaeb oad Oros>>0*raehen. md Abends ksm «In Hsafe Tmprangrter 
nnd bleflidatcr ftaBtSmi Ar dl« Nacht in die .'ichuli-. nn* »m nn<I'-m ^iKr^rn mUco- 
nigiit wieder TerUcMen." Der Ober«» »«n Künncrit« vrrMi wtiur in dcoi Kcnanntvii 
Manancript, «Im» «r daibala die Ilt'kanntM-han rinex rramnKisi-lu-n rapMas KUUM Rojrou 
de Freraa machte, der nach der Schlacht t«b Of«a»-Oörach<a nun sweHen Male 
aaeb FfMe kaa. ud thdlt ein frantasiachci Qedleht v«n damadbca aa die 
Schaler der LandcHKelinl« mit. Der AnfanK deaarlbcn laatet; 

Am ^levea da collige royal de Pforta, 
8«r laa borda de la 8aU, flloatre pur Jana, 

An piada d um' iMlIin«- 011 ap]>erfoit Pforta, 
t» flolUfe imiMhant, jadia doitrt sletllay 
Banfcraw da aoa joan nne jemteeae hahOa, 

Q'ii |ir. lu liitit d'aburd par ili- lirillanl« i'niiai», 
I'lUK tiird diiit obii'iitr ieH plus nultlo HUrivit. 
Un pareil nwanaieiit proeare anUnt de irloire. 

Qu«' iv'n Isiirirr« santrlmit. . i|ni' dnnnr In virtoiw. 

UntcrarhhcbeD irt daa lifdiilit: ,. l'hirla le 4. Mm IH1.(. Ic ( 'aiiitaino da Gmie maritime, 
Chevalier dala kipon d'honncar lioyoa de Freron." Das Gedicht hat Itcincn höheren 
Behmsgi aber ea leigt, data der framSaiadie Offiiier ein Maaii von Geiat nad GcmUk 
lam Llim dner Uvtii^ ScMocht die atlDe Stilta der Wiaeeaadiaft 



1) Oicaer Sdiulzlrivf ist al^cdrncld bei Kirehnrr, die Laitdttrdnilt 1 forte , H. If4, 



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Durch «lif Seil lacht von Leipzig; erhiolteii auch dii' (ösdiickii ilor 
LatulcMchulc eine amlcire Wendung. Üvnn in dmu zwijM^heii König 
Friedrieh Wilhelm HI Ton Preoegen nnd Friedrich Angnst reu 
Sachsen am IM. Mai ahi;. ■^i hlossfiien . am 21. Mai ratificierten 

Frieden war-l die Sdiule zur I' forte mit dem gh''>s!«ten Theile de» Hcrzog- 
thmna Sachsen an Preusseu abgetreten mit der Dedingung in Artilcel 16 
des Friedeoivertragee, dasa die Anstalt in ihren reehtmUsrigen Beaittiuigen 
und Einküiiflcii uiii.''^-<lim;il'i t iili.i'hn v,.'i|iii -.lUtf. \achdem infolK«* 
dessen die Verwaltung dur liuuiglich I'reu&!jiävheu Regierung zu 
Mereebnrg flberwieeen worden «nur, traten nun in der Yerwaltang and 
Terfaaanng der Schale in den Jabnn m 1816 bis 1820 wichtige Vw^ 
äntinrunsjcn nnd Reformen fin. Ka-* .lustiziimt di-r L;ind(s^i-lnilc . das 
auf dem Boden des Kloi>l«rgut«» seit alten Zeiten die Gerichtst»arkeit ül>er 
Hala imd Hand geübt hatte, ward lril6 anfgelSst durch eine ConTention 
zwischen der königlich Preussischen und königlich SSchsischen Regierung. ') 
Da.« H<'si>tzuML'srecht der .\lumnatstt'll(>n wnnle I^l7 so (jerfg'elt, 
das» die l'reossische Regierung gegen üesetzungsbercchtigungen für Stellen 
an den Landeeseholen Meissen nnd Grimma, die aof den an Preaeaen 
übtM^'i i;.iiyt,'. III II I ii liii'ii'theilpn hafteten, solche eintauschte, die an dfr ITorte 
bis liahin den bei Sach.-ten verbliebenen Stätlten und (iebiet.sthcili'n j^ehört 
hatten. l>a diese letzteren aber in bedeulen«ler Mehrzahl vorhanden waren, 
■0 saUte die preaadadie Rcgiemng an die aldisisdie Ar die AbUtaong der- 
selben ein Aversionalquantum von r>7.'>t"t Tbalom.') 

Nachdem die Sti'Uc drs n d c 1 i <■ h n Sc b u 1 i n s |>fie to r.-» ein- 
gesogen worden war, ward durch die königliche Dienatinütmction am 
i3. Oetober 1817 die Oberaafaiebt Iber Lehrplan, Unterricht und 
Schulzucht der LiandoMchule wio der übrigen gelehrten SiIuiImi der 
Provinz Sachsen dem königlichen Consistorium zu Magdeburg 
ttbertragen, w&brend die Aufsicht und U-itung der Scbulvorwaltung 
in finauieUer and Okooemiadier Betiehang noch der kfloigliidten Begie- 
riini.' /. u Merseburg vprliliib. bis auch diese durch die königliche 
Kabinetsordre T<nn Sl. Üecember lü-Jb dem ProvinsittUchuleoi- 

1) etu l Ha mm hmg , t8l9, Anh. 8. 13. 

2) Die infolge d«Men ins Leben gitrcUiK' Anunbiuni; <le« BeaetiaQgarMhtaa für die 
ww el iiidMWD AluDMlHtdkD i«t au den Sdialactca geau «manwaKMtallt vm Kink- 
Mr. ik LmtimA. Pfortm, 8. SO f. 



21» 



1«4 



VWKITKH AHUl'IIMTT. 



legium /.u M H]^'il »■ Itu rg üherwU'sen wurJe. ') In den Lehrplan der 
Anstalt wurdi'ii iti ilcii Jaliron iMif. und im 17 zwei neue Li-hrgegensUltide 
uufgeu»ininen , di-r Ze ii' Iii- n unter rieht und die Turnflbun ^en. auch 
der «iesang- und M usik unter rieht reorganisiert. Ks wunlen zu 
dem Zwi-ek ein Zeiclieiilelirer und statt des bisherigen ("»ntors ein 
l-iesung- und Muiiiklehrer angestellt, uud dif Leitung der Turn- 
ftlMingen dem Tun/Jehrer ültertnigen. Aber die letzteren ge<iiehen nieht 
recht, wurden liogur intolge »ine:* ungflnitiigen Berielite.s von Ilgen 
durch Verordnung vom 7. Februiir Hä» ganz aufgehoben und erst fünf 
Jahre darauf wiederhergHslelU, 

Wichtige Veränderungen in diT Verwaltung und Verfassung iler Schule 
traten in den Jalirnn \nl\l> bis isi't» ins Leben. Stritt der bisherigen llcko- 
nomieverwultung wurde die Verpachtung der Wirthsthaft uud der 
Alunineupflege zu l'forle eingeführt Utid zu den» Zwecke ein neues 
Ijeliuude am Wirthscluircshol'e Hk die Pachterwoh nung und Hauslialtung 
hergestellt. Statt der bisherigen Semiextraneei wurden in dieser Zeit zuerst 
funf/.elin . dann zwanzig neue Kost stellen fundiert, für welche ein Ki'.-t- 
geld von jährlich Hii 'riialern fotgesetzl »aiil. Die >onstigon liefurnien der 
Scliulvertiissung sind enthalten in dem Prutukoll über die unter dem Vorsitz 
des geheimen Oberregierungsrathes l»r. Schulz vom 13. bis H». September 
Ml'.i abgehaltenen Herathungen des Leliren-oliegiumii. deren Hauptergebnisse 
von der Hehrirde unter <lem I«. Januar iwi'it bestätigt wurden. Ks wunle 
ein neuer den Forderungen iler Zeit entsprechender Lee tiunsplan IVst- 
gestellt und die 'l'ugeso riln uug iler Seh fili-r aligi'ändert Durch Abschaf- 
fung der C'ollaboraloren, deren Stellutig bei ihrem beschwerliclien 
Dienst, und ihren unzmeicbenden Hel'ugnisscn und llereclitignngen ^icll den 
Scliülern gegt^nttbor sidion in den wenigen .hilireu ihra Bestehens ala unlialt- 
bar und geradezu uachtheilig für die Schul/ucht erwiesen hatte , und durch 
die Kinfflbrung von vier .Adjuncten mit je .">•'<» Thalern (iehalt und im 
Wesenlliclien gleichen Hetiignis>."n und Berechtigungen wie die Professoren 
wurde dan Erziehunga- und Ueaufsichtigungswesen der Landesseliule unige- 
staltcl. In df-nifelben Jahre iH-.'o wurden auch die (jehalte aller Lehrer 
fixiert, für die Vermehrung der Hibliothek ein jührlicher Ktat von 
•Joit Thalern und für den Vicebibliothekur. den jedesnuiligen ersten ,\djuncten. 
ein (iehalt von .'iti Thalern jälirlicli ausgeworfen. Durch Veronlnung 



1/ Wtifi. A'ircAfMT, Hit Latult'fcti. PfvTlu: Vnryivlzte ltduirdrn S. 4t -iO. 



vom 10. F<'!)ruar i ward die A h i t u r i »• n t n n ji r il f u ii ir aach ftir die 
landesacliale Pforte festgesetzt und am Stiflungsf« >ti' d<rü«lbeu am Jl. Mui 
diefw JüuM dM erit« ngelmftssige Schulpi ugramm raigeg0b«ii, 
wir iliow Eänriebtiuigiai Iwrata u d«D fibrigni piemniadNO Gynnunim 

bestanden. 

Auf dieser durch die wichtigfn Ket'ornien der Jahre lii\6 bis lb2o 
gelegten B»a«n Grandlage d«r Sehnlrerfitsamg, die aber doch die «Ites 
Oraodpfeiler der milden StiflunK 'l«" lliT/(i)g Moritz, die eigenthnmlichen 
und r1iari«Kt ri>1isrliPn Zn^jo dtT Si Iml/in lit und des iN-lnill»'l>t'tis der allt-n 
Pforte, wie sie obtu dargosttdlt sind, uuang»* tastet bi'stehen liess, auf dieser 
Grundlage ist in den lettten Jahncehnten for^tidianA worden. Das Insaere 
Ansehen di r Pforte ist in die-wn .laJiren .staUlieher und Mi limin ktT },'ewiir- 
den durch die Wiederherstellung und Ausräumun-; <Ii'r Kirclii', den Umbau 
des sogenannten Scbieferkeliers im Schülergarten zum Turnäaal, den Umbau 
des Thorliaiiaea und den Baa eines GesebAilaluuMea, in weleliem die 
gesanunts VerwaU-mu'. la-i K<-ttt:unt . die Hildioüiok, das Aati(|uarium und 
das Archiv der Landenschule Platz gefunden haben, durch stattliche Wirth- 
■dtaftsgebftnde und innndlicbe Gartenanlagen. Ancb die AnsBtattnng der 
inneren Sebnlrinm« ist mednlasigwandaiiapredlHHider geworden durch 
fin riciit-s «jli ii lunässiiri -i AmeoUciBent und Tapeziorunif di'r Sohülerstubfin, 
m wie die Vermehrung derselben TOB iwölf auf fünfzehn, durch eiserne Bett- 
gtellen auf den SchlaläiSlen and Porzellangeacliirr flir die Speisung der 
SchQler statt den alten Zinnf^eräthes. duri h .\usnialuiii; und Drcoriennig des 
Sfieise-aiilcs mit Hil^ti'n und Statuen, dnrili Kiiiri<-Iitiin^' fine? jjrossen 
und bequemen Wusilisuaieh. Im Lehrplan der .Schule, ixi der Tages- 
•rdnnng nnd Verpflegung der Schiller, in der Schnlsneht and 
im Strafv <• I I i, h M- II sind ni.ujrlii ilci AendiTuniien iiml ];> r>'rmen ein- 
jjefiibrt worden, «li-r Sitte der Zeit {ifinils-' liabou sich aiii h Sitten 
und Uräuche de» Schul lebens in l'forte gestaltet Die Zukuntt 
wird lehren, was von diesen Umgestaltongen auf die Daner lebcnsfthig 
ist. was absterben und anderen NeuWldun-jen wird weieheti mfissen. 
lüne gei<chicbtlicbe DarstcUung and Beurtbeilung dieser neusten Kut- 
wksltelungaperiode der londesaehale aber mag einer späteren Ueuerution 
vorbehalten bleiben, welche dieselbe ndt nnbefiuigenerem Aage and vor- 
urtbeüsIVeierem niiek zu betnn Ilten im Stande sein wird, als diejini'^en, 
welche sie mit erlebt und mit der l'forte lauge Jahre Freude uud 
Leid getheilt haben. 



166 



ZWKITlUt AMCinriTT. 



MOgcii komniondc ricnomtionon hpsser und klüger sein ala wir; aoch 
sie werden lirund haben bei ihren Neufrestaltungen sich zu besinnen, ehe aie 
rfltteln an den OrundKäulcn, «uf die lliTZO«; Moritz den Liau sei- 
ner Landeiiscliule gestützt hat, auch Kie werden zu beherzigen haben, 
diu» es leichter ist umzustürzen als zu hauen, abzu^chalTen ab zu schaffen, 
Wumln auRzurelKson als Samen auszusäen, der edolc Frucht bringen soll 
für die Zukunft. 



Beilagen 



iten Abselinitt. 



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Beilage I. 
Brief des KurfUrsteii Moritz 

von 16i Fobmar 1661 

Iber die Zneignang des Klosters Memleben an die Sehule 

zur Pforta 



Vm 4tB Briefe des KurffirHti>n Horits an tien zwoit<?n Srh(V/i«i>r ilor Bchule tn 
Pforte. Ern»t Broilmf. »..m 1*;. Frbniar l.V.l. durch w. l.lun .1. r^dbe d*< KKistcr 
MiiiiIiIm n di-r S.hulo lUii^jmt. 1.. lim:, n r<irh « * f i A Ii » i-li ri f t eil in .•irit-rii Fa»- 

dkcl Acten de« B«nt«iat« m Pforte, »clcbcs die Aofachrift {abrt: „Chorfantliclie ääcIiM. 
gaidigito MtAKeh», dM wn Sdnlen Pfortt «eiidiliffeiie Kbater V«m1«b»n Mr. 4t 

in. I.ViI," und miir . irif ;i 1 1 r iinil l:-ti.iii'T-' viin d.-r lliiivl H ml Ii n f s 'dinc Adrotiso. doren 
Ut'biTvohrifl bcsrbitdi^ ist, uinl .iti«' juii>.'i ri' und uu^ji-nutKn' mil mtiihniisiiH.-r Ortho- 
Rra|diii>, die Vebenchrift und Adn-ssc nnvcr^> hrt irhalt.-n liat. K« folfft hier dtr Text 
der enten, ait I3qpuna( der UciierachrMt und Adreue der iwdtea, dft beide AbtebiiRea 
vom Ori((inaI n »»u i ii if lind. 

Von Üi»t« (JiiiidtMt Moritz Ilortzog zu SochssHoii, Glnifrnr-ftil, 
Roin{iaaher] keylserlicher| Maj[e8Uf|t und des heyUigen] 
Reichs oberster Vclther vor Magdeburg. 

Lieber OetMoer, Wir ■eioit •nteebloancn da« KIohIit MiMniniM eben unserer 
SchnlsB «vr Pr«rlt«a tn «Sgaa^n. Duimb babea wir Bnierm Batli and Ueben 
OHnaen, den OberinnptiiiHi ins Dohrteiren Wnlffea Keller befablen, wefl «r etdi 

eillUlW eolrli Kl'isl. r alijutrrlli'ti , dii< ■ r dir s.it. li. s Ii.'-., ^'ll^f,.ll /iirtam].t dem darein 
geborendcn Inventario fi)rd.rlii'h atitretti'n und liimntirurttcn, das hindi'r»t< lli)te 
PaclitRclt aber uusi'rm Vi-r*ulit<rr drr nenen Schalen za OriinniB nutellen. auch daa 
itkaaile GeboItM ud Zihm denelbaii jherlidMO mit SO Fl. «ciiiiiMm leU«. Btgm 
hrngm. 4m wollMt aoleli UiMter lu deint Vemituvk nhaB «ad ea laa beataa 
aad «MMigatai aT Bedanagfe betMlea, di» Fdder wol tMianw.^ aad «aa ar fir dar 

1) Dia awiita AbieMt Mach: b«Mtaa«k 



98 



(WBITKB ABtCHMTT. •ULAOK U 



Inn«-« lajinen winlvt, ni'Wii im«; in ein onli-iillioli V^rxi-lrlmu» lirf n^tro . *j< vemlifeln und 
nnaerm Katfa und li«li«n Getreuen KrnBtcn ron Miltietren, Oberhaaptman d«s 
M«i«ni»clic'n Krriars, «u iic1iicli«n. T>arnn g»«bicht uhmt Mvinungk. Dutum Dr«»- 
den den I .V Februarii im 51stcn. 

UDM'nn Vtnrallor zor Pfvrta 
und lielfu (ivtrenen 
ErnittD Brottoffeo. 



Unter soinur Abschrift hat Drutbuf bmerltt: 

„Vit Klwter ist der äcbolcna lur Tforta dorcb Wi>l( Ketlernn, Obcr- 
IwuptinMin io Dorintirvn, »bgentanden «und «llij^enntwort DiDittai;« nacb 
Letar« anno 15 Hundert nnnd 51, den 10 Tbi;b Martii, und Ernst Drvthuff, 
dazuinul Verwalter zur rfurt(«nn, halt dan KImkIit «ingenuiuinen und nach tliurfOrKt' 
liebem Bcvefa] beatalt." 




2LTB8TE curKsucBB vAcioucBmt Cbkb dsk cvtkbbicht MB icauu aDK rvoKn. 171 



Beilage II. 

Die ftl testen urkundlichen Nachricliten 

tbtr d«n 

Unterricht und Lehiplan der Schule zar Pforte. 



1) Aus der Schulordnung Christians I vom 25. Februar 1588. 
(Siebe «bea 8. IM. Abb. 1.) 

Von etlichen lectionibus. 

Nacbdem wir Mwb befvodaB, da» ia die«er Scbnel biebcror aUaiu der Cate- 
ehiemni Lntherl vni da« Exene« Pbilippl den Knebni TericeleMii mmK, eo mII 

C". hiiifur andi aUu ■^•■halten wer'lcii. «ml »iini « ir ni' ht Im iUcIi! riiirli/nj;! U'n , das in 
BUtAl gi^liichti.'r Bocbcr rva den pram'i'toriba« Mi4ert'. wie otira vor der Zoit gi»r]wheii 
webt mag, gclehret oder TOTgtlwcii werden. Und lUewril wir «lafUr halttüi. da« die initia 
liAf BM Habraieaa in dea flehalen geleeen wetdea, daa aokba iaatitatie daa atadima- 
bejr dea Aeadentb Voninif? m aller Tbndt Beiardennir gereiebea htaita, io 
nir «U'-h. .ia^ iti s.i:ul. >>> vi' l nin^'Iii'lirii. . riri' li.' I,.'iti<'ni'« aag a e tdt «ad 
aacb die (iTincipia Actronuiniea tracürct werden iwUeiu Oad diewcQ 
aMb Ha frmwfU MaeieesM« aalHrt aidit ftteeca. fca<tliilfhiiB bete Caaeadia 
•Mb aciret worden, lo ist naiar WiD «ad 
nad getneben werden «dL 



2) Lege» a Doctore Nicoiao Reusnero, Profieesore Jenensi et 
Inspcotore ediolae Fmlcnsis, ellatae 27. Mail anno [15]03. 

^•cr. (Iist Arrbifl der Ij»"!- ""' )><>1'' >ri >'in> ni laau lT' )iun<lriieii tjuartbande, 
betitelt: ., Fondalien dv Schulen zor Pforten, aaa den Pfürtischen Brieflen 
aad aaden nieteiiea fBaaauBMWteabriebee;" abgednefct bai JMaob, dbra*. 

JVf. JI, 40 fj 

Styli esereitinni varitttu iu iirina claeie inctitai debet, dod modu translatio- 
1 ea lediaa ia GiaecaM, eel Graaea ia LatiaHB aat < 



22' 



II 

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m 



H\t\n alianim ciercitathinniu »iv« oiiit-hcrcniatuni iiion- nratonini <>i<>rna(orum. namtionnn), 
oionlioniitv sliarutiiqn«' orationi« rhcturirar partium , tocomiii itna commaniam nrc Üic- 
sluin «ivc anti(b«-siiim, ani|>lifi<-«ti<iniirii, r«)hflniu>ti<iiiuni et Kiniilinm , <U> ijuibiu io A|ib- 
thnnii l'rof^.vmmtKmaticiit et ('nmiTarii Kbctoricis praccipitnr. Qoac omoia 
vimn «ti-rnmit a<l ilcilaKiatinrir«, ij«»« Hiiiml una et ra<U'in »per» pri'puni ulid' ruturum 
i>st. i'uctorlü •|imHi ') miAUi ilo re prri)H>Nitti <liivDtiliiL> vel M-ribeiitibun. ') uni aut alt«ri 
datu npaci« a>) iMiniurntntKliini i'l iiiiMitiiiidiira. at de codem argnnicnto aliiijuid »cribant 
liraluiu« aut laudabiliu» . ijaotl vol nieDii>rit«r vvl ix iM>ri|ito*> recit«nt. ('»lattioduid quo- 
qiii> fumt. praccvptorein ninnxtrare i1iM-i|inliii (lunxi di^nto hcm anninientaniiii derlamandi 
Tel drHcrilM'iKÜ . «i'il <^tüii» ornaini'iita Uirurnruin <k^cfiiikr#, |>rai''«'rtini »i-iitrntianitu et 
amplilii'ationum , aut otiani brovilxis <((uia thrBiltUü et lenmuitiH ari;iunentuni d<iH?laiuaii<li 
vel Mrribendi delinearr. Iii flaiiKilt«» in ff ri»ri Ijuh pnwxtiil <'imH'ri tityliuii in 
]>r«e>ittlilia pracct'ptoruiu. ot aoi'ra dietum. et i|a<>tidio Hrribl alicjuid et roinp^ni. 
Quc>d ita facUe Net. ki Wvia arKrunn-ntu pniporiniitiir i'l «iiiiilia'^) <-x aortoribu« Latinin . qoi 
|imH<'^unt<ir, uiutuatid» «•oruiu ivrbu et »ontentiflniiii fnntiula», iinlba-t. •|n-i<l vrrnaniJa 
linfnia propoHitnin mt. Ijitino'l qnrnnl >'cnni>n>' iliiu-ipali intorpretari et imitarl. I'roij^üt 
ctiam epiKtolaiii aliquain fieorotiii« brevem aut part4>iii epi^trdiie aut ai^amrntalivnein 
C'iecrnnis noo longani aut onrratlunrulam aut aiu|>lifiratinn(MiIam niediiK-rem aot ll^uraoi 
UDplittentivniji <■> |irare<'|> 1 1 k Ilerviiiiiniii« ail verbiiiii intcrpretsri lienoaniee, et 
)>iirriM iirüjKinere. nt traiuferant in I^tiiiniu MTniimein. Icuunate eniifue arj^ientii^ 
inscripto. Ita eniin ne") iion a prB<'e<iitoribas wd a Cieerone ip«i> eradiri sentient. Et 
«iinul «leiDpla »ehcniatuni aut ttfrararum uliaru»ii|Ui' <iratii>ni« |iaTliuRi rolli^ent, qno 
adaltiorca farti fosi ca"! iinituri dixrant. 



Hora 0. Dialcetieu et Rlielorir» BKemis vicibna. 

H. laneratia et De m o Ht lip ii 1 1) «rationen adiunrto ]>n«(a (Snreu Honifm vel 
lU'iii'jd» Ulm «■mn «'»erritio «ynlaxis et prneodiac (iraerac. 

- 12. Hekraea iframriiat lea et Hphaerac opitxnie. 

I. M. T. t 'ircronie ofricia et urntiunm ana cum Galant io vel '"t I.. Flori 
«pilnni« liliiloria^ Itoiiianae nbtrew'i luo'lt- 

3, Aenoi» Virfilii aiit udac rleciiorca ■>) Horatii. 



S<?c.undae clnfsi«: 

Hör* (t. T.ii<-ai> T.rtKKÜ rmtcriiata d ia lec tirao c( rhctoriear, 

S. iHocratls i>rati(i ad De nionieu in >i'l a<I N'irnriem vel Nicoell ana cum 
Pj tliapiTa« vel Phoej lidi« «irniiDibni et Nicolai rlonanli Gra«ca 
f^raiiimatica. 
- 13. Aritbmrticnv et tnOHicac nereitium. 



1) So II. M^it: qiii. 3) B: »cnlientilm«. :t| So R. M»er: HCTiptis. i\ S» R. Miier: 
arifuinenloraiD. !>) Hntr. U: aimnL ft) M»rr. II: Latinc. 71 U; caiaMiaf argamenti. 
8) B. M.Mrr: liaee. )») Ii: poatmwdu, 10) So U. Mwr: et. H) II: »Wtinreii. 



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Hora I. CiciTuriis <'|>i>lulaf faii) i liurv« «t »r«li<>ii«ii MMinCliMe« ut |iro 
M. Marcrllo. pro Arebiik. 

- 3. Ovidii el«gi»« clMtiam') ctm tnmiM» pro*o4U« Latin«« intarpodtU 

tatcvtaB hjnuia Pr«d«ntii «t 8«dvlii ot PlHlniii) BaekkDaaL 

Tertiae classi«; 
BOM 6. Grammaties tt »yntaii« Lktina. 

- 8. M. T. CiccraaU Verrina aeita «t acnlcntiae eiundem iuigniorw a 

P. lagnerle addito Momatti«« iritrc n«inmdatare laÜm'Omaim». 

12. Mnsicar i't »rith nicl ic-ar ilni ■ a 1 1 i i; ra p h i .i r cviT' itii:iii 
l. K|iiiitiilac' ^'irvroniü S tnr in i ii niu- »Ulli» eU'i;nntiiii Kakricii. 

- S. Fabeltae Acaopi ma tum pnin-t |itiii noram «t proiadia Pabriail H eia 

41M «Mitontiia poetanin clertüiribiu.*) 
Ati|iie hae dlebos aritatb ImHaiic* inato. Pieaiia it imfcitii HAmt aaera« 
kcUoneit r\tn ordin^m |ini|>i>naiitiir.') Kiaincn Tliiliiipi IhtU iiiiiis tifbiloinadnni in 
prinia et lecnmia cliuitibtu : ' ) in trrtia (<iH<Ii-ni Itvrin caiccbeaia et definitionoa 
th«*lof icac. 

Praattna BtanKclia Graecaat Latiaa «aa «na repetltioa« concionia 
aaerae im die Poninieo. Coaio*d I ae «t Tra iroe dia e binar aiDfrnlis annit menoritcr 

«diaMlldaa prDlwnaiitQr:*) UinaTal ti'ii:i- >'t luii'i pluriln. ^Iii.:'i).i<- imtshmu! diHtribaan- 
tv.*) Daeiamationea tt dia|iat«tiuneit aJWrDia"^ ItvbUouuuUbiis inatitaaiitur. 
BtylmalNiiii iNaMcriftti «WNcatar. ta daanlMia qoidMn iararinribu tm iw MW tia pnw- 
trptorum. nt qnlaqne foa noo aliona laditttria oW oannMcat, nu^oribw antan, tfd 
piof^-mnasaiau rbeturica tracUot. i-ofritaniU '■> ant neditaadi intTtdun aflUaM (MMcdatW. 
itecitationua rt precf« qiinlidianac Kiinto. i-i> nf » l>ii I »t in n <'.< iUu Latinae auiii- 
dnae. ConeloBca aaerae MÜtoni brcTca ei«rcitii camui omnibna «UelNia IMia babenUw 
ia eaaaaealah Piatatia et beacatatia «uria in miMmiai aceutaia Iialbeloir latio» ü 
fui Aem «pttn» maiiiMa aaariiM m» ditlM beolgM gobenMt tl^ IMnaat 

L.cc(ioncrji vcro hae inlor coUegas dividantar: 

Bwa 6. Log Ida aitibaa deaUaate aaijfiaad« 

iadaaaa I. Rectari, 

IL ONinetori, 

m. Canleri. 

- 8. Graeeia aachwibw tributa ta datae . L RcetnL 

II. Trrtio «lUegaa^ 

III. raotori. 

• U. Hatlieaatieia MVnto «idplinia .... Cutnri ia oantbaa «ilaaribia. 

I) R: Ki-l<'rti>iri-ii. 2) Die Worte: et St><lulii - imaliiiis hat K. Im Macr. aiad 
ik aaagelaiiacD. ri) U: wlcctioribas. 4) I): propunantar. .'>) II: >-1ii«hi>. 6) B; 
propOButor. 7) S« B. Hier: itideai. 6) B: di»tribaut«r. 9) ü« B. Hier: aMaria. 
IQ B: iMlttiiintar. 11) 80 B. Iba: agitaadL 11) Oobaaat «t MiH bri B. 



174 



XVIITU A]>i>ClltnTT. niLAOK II. 



Hot« 1. T.atlni.s an«ij|rnat« i>nit>iril)U< in clwse 1. Tcrti«) Mleaae, 

II. t'oorcctori. 
DI. PaüUiri, 

- 3. Poeti» ilci'linata I.Atinl« in «Iaxs« . I. Rwtnri. 

II. Tertio collegac, 
Iii. Canturi. 

Sie niininun kinae borsc cotidie l«Ki-n<lac R«rtorl et Paatori, caeteris 
T«m teriiae iucDiiibant.') In ijuu ha^c cuiD]H-naaria tatiirn hiilirbilur. ot tesü» et pro- 
fvstis dicbua Rucrarom lertionuin profc-iiiid Paatori et Kectori asaigoeUu, 

Notn. 

CorAUK Icrt ioii um |i)K'ii'ariuD . gramniaticanuii , (liaKi-ticuruiii *i rhrtoricaruiii 
anniiua eato, libroruiti Binjniianiiu in auctoriliQ» Latini» et Uraccis }>lcrnmi|Qc 
■emeatri*. 

Torminua cato lactioomn rnnnaniia viaitatio, unietthnm ciamiua. 
1) B: incanibaiit 



I 
I 

i 

I 
t 

I 



I 




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Die fiectoreu der Landesschule. 



1) 1M4 - 1546 U. Joh. U igt» (H«D«) mu Rordliaiuciu 

«) 1M6— It» (lB48f) M. CrriMU Lliia««aiiB mi QoOm. 

3) 1549— ISSO (?) M. CB.«|iar I.an<lHi<K'l nus T.r!|izijir. 

4) 16&1 — 15Sa M. (•..iric Mt Ihnrn aus AltLiikeri;. 

5) IS5S— 1S54 Paul Voirvl au« Frcibcrg. 

<} 1544. $. 8«pt — IW9, 8». lUrt . Chnrto|>h Bcldnf •oi ZwickM mit fcarMr 

UniuliKckttiif« 

7) l.WO. 23. A|.ril - 1.W8 M. Jlfc«fcl. i n '1 m r i.us Milwi.]». 

8| l.m in. .Miirz - 15!'iJ. 2. feUr. . M. Bartholüuuus Walt h i r uu» Plm. 

f'l Zw. ijuljrigi' Varanz. 

10) löiKi. U. Män —1001 U. Jacob Lind n er «tu Mitwaida. 

U) um. 18. Ju. — 1698. 87. Aagr- • H. JacHmi Berta eh aa« Tcnaataadt 

12) Vi'X. 8. I>cc. ^ Uino. 10. Mal . , H. Pran.i- i- K. ■> aus Zvriokiiu. 

13) ItKtli. -i. Juli — li;:i--'. •£>. Juni . . M. Eliai. Kliiiigcr aus ( i*ttiii>.'>-ii. 
U) l6S'i. \<i, Juli — l'kl^. .Inni . , . M. Audrraii Kunud bos Uulictn. 
15) 1«38. 13. Juni - 1672. 4. SafL . JL Ml Kuba an« DeUtaKh. 

M) 1679. 4. Sept. — 1689. 18. Oet . . IL Joh. Q«ng Loreni am OichBlt. 
IT) KK'ii. H. All«. 1705. II. Mai . . M. Pani. I .Miill.r um» Tli.iiin;i hei I'laiun. 
IH) ITHS. ^.1. Jtini - 171«. IS. April . M. Juh. ii..T.il-.il, Hartiuann au» UorMhcn- 

«liirf (hiiViM' llmai. 

19) 1716. 11. Aag. — 17S1. 6. Jaai . . M. Joh. Übt. 8«hreber am lleiiu«a. 
M) 1731. 6. Nor. _ 1761. 9. JaB . . M. Friedr. GoHbilf Prcyta» m Bank- 

hanl.nlorf bei Krau. imt. in. 
21) 1761. 2. Oet. — 1778. 30. N«t. . M. riirUtian Gottt'r. Umbnvr antlMbeiC. 
U) 1779. 4. Jaai - 1187. «k. Mai . . M. Job. Oottfr. Oaialar 

b«i OOiUlL 

89 1787- 1794. 6. Oek M. Oottlirii Barth aaa 

SQ 179». tt. Jai. - 1801. 10. Oet . . M ( ari Wilh. Bkut Haiahaeh aaa Ba- 

kljeo. 



■ I - • 



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176 (WXRIia AUtCUMTT. «XIMOK Ul. 

S&) 1802. :ll. Mai IKII. 0. A|iril . Hr. Curl liAxii Ilgen siu Schiu bei 

K'ckartsbcr^a. 

9G) 19, April - IKll. O.Juli . . I)r. .\d<>ir Ciottlob Lange »iu WeiBsniBee. 

27) lft35J. 1. Mai — lS.Vt. 31. Mai . . Dr. Thcol. Carl Kirchner an* Herford 

bei iK'tmtfld. 

28) läM. 9. April Or. Tbeol. Carl P«ter au« Freikiurg. 

ZnaaDUucD aechs und iwaniig HcctoroB. 



^ .- - . .. .. 



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II 



Dritter Abschnitt. 



Die Bftiideiikmale, Bildwerke, Grabsteine 
und Inschriften 



4 m 



Gisterzienserklosters St Marien znr Pforte. 



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28 



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I. Chk IIB ULM» KU» aa ntKueam nonoimnNB rat iiinniw. 179 J 



Die Balldenkmale, Bildwerke, Grabsteine 
nnd Insehriften 

de* 

dsterzieubcrkloätcrs iSt Marien zur Pforte. 



I. l'cber die Anlage iiih] (II<> itiuilicben £inrichtuiigeii 

des KloHterä. 

I3ie Quellen, ans ileiipn man Aber die Räumlichkeiten und 
h a Iii ich i'ii i; i ri r i i'li t II n irt'ii '!<'* Kln^itT» St. Maiit'ii zur Vfiirtc Aufsi liIuM 
giwiiiiu'U kann, siini erstetu die noch vorliaudi'iicn, aus KlohU-izt-iU-n 8tum- 
menden Qebande, xweitoui di« ansdrilcklicliett Angstmi fiber Binm)iebkeit«o 
und Bauw<'rk<'. >\ii' in Kin^lriurkiiiph'ii , in ili'iii Krlilnn ht' allt-r (iOt.T 

und Gerecbligkeitea der Lln<ll;^.■u^lluie und in Hudvrcu Sckrilt»U1cken aus der 
ftHe«<#D Zeit der Scbole liiideD. drittma die Angaben Aber die wirtbachafli- 
Hchen und MuhUcIihi Rinrichtant^cn anderer ('i!^iHr7.ifnsi>rkl»i>tL'r. iiutii<>ntlicb 
der ftltcaten fratuOsischen. *) ao wie die über dieselben vom ticneralcapitel 

1) Vtber dim fladca lidi ringehende UatonnchinifCB ia mehnrai «MMidfaig« 

erxchnnmiMi fraiu5)ii<i«hm Warkra, dk Uw btaatit tfaid. BtaSch: „ArcUUtfut w ww 
$lüi>te fHtr M. Allirrt l^nnir. Pari». V. T. tHiS. P. IT tt II f. iti',6. Ahtcfdtärr <m 
rnJimml itarehritlugit. M. ilr ' i,/. I'nn-. ls ,l. i | n //if. . ii<rr r< ü./.c .i-< i. lin - 
liommrt raiMmmi 4t tarckilrclurc l'ran^ainr ilu XJ au XVI oiixU fiar Ytoki-U- 
Ak. r. /. JM^ FBr die UtHten MnfeUMlMB CiaianraMrkliM«- M tchi^ 

nkfa die Eiairitosfr ru «lor .. ItrithrrUinny mutd Danttttung <i" Cifirr:imi^rflifle* IM- 
U f a t t rttu," m dtm H'rrke: ,. ViltelaUrrlirlie KunttJmkmaU den «w/rricAwAr»« A"nt««T- 
•footef, herm$fegtbtn vom O. tttidtr , U. r. KitflUrytr und J. IIie»rr. Bd. /." Au« 
jener EiakiloaK eatnommra iat der Aufnti „Utbtr dm Oou iml die Einridihmg dtr 
OMn-jMMftMMcr md XiMkM" in dea „ Jfi'rAnhi^fm ditr taimtkh-hhHgMm Cmira}> 






180 



Jfr ('istmuMituTinötuhi' unt«'r ilrm Vursil/.o ilcs Ahti's von ('i t oa u x im Jahre 
lllD fi'sigi'»vUtcn UoNtiiiuuuugeu , cudlich selbst >lj«f Itviieiinuugeu der ver- 
teUedenco G«bliide md RtomUdikriten des Kloatera in Anw nnitranglioheii 

Bedoutang. IXi^ iTst«' •■•'iii'r;il<';i|iitt'I der ('istfrzieiiscrSlit«' . 'la^ im .Tahro 
1119 unter dem Vor»iUe des Abteg Stephan von Citenux uligchalteD wurde, 
bestimmte, die Kloster des Ordern sollten wo niü^'lioh so eingerieht«t a^, 
das8 sie alle zum Lclioii di r Mtaehs notliwoaJi^'cn CegeiutiUde nndBftumtieli- 
keitcn inm-rhalli diT rmfaMsuiii.'sinaii(-r i'iusi lil. s-cii . :ilso ausser di^n ijotte^- 
dienstlicheii (iebiiudeii: Wasser, t-iue Müliit! mit Uäckerei, Werkstätten 
ffli' die Handwerke nnd Qirten. N«eh dieser Tonchrift nnd aodi die hbu- 
lichen und wirtlis4'h;inii"liin Hiririilituni.'i'ii il-s Klcsters St. Marien zur 
Pforte von der in das Saaltbai eiDgewanderten Colonie der Walkonrieder 
Cüstenienser angelegt worden, nintehst nach dem Torldlde von Walken" 
ried. das wieder durch sein MutterUoster Altenkampen die west-iitliehen 
Kinriehtuniffii vnii Citeaui und den Tier iiitesten Tochterklüsterii dewelljen 
in Frankreicli übcrkoiunieu hatte, von denen oben die Hode gewesen isU 

Der game Plan der Klosteranlage mr Pforte aerftUt demnaeh in 

zwei Ilaupttheile. Am reehtt u Cfor des MfililgTabens , der s|>ater 
kleine Säule genaunt wurde, lag die eigentliche Einsiedelei, das 
Monasterium, die einsame, aligelegene Stfttte, wo die Sinaiedler oder 
HSndie maanmen wohnten, lebten nnd Gott dienten. Die Hanptjgekinde 

I dieser Stitte waren: DaK Hetlnms, nrati>ri«iii. der Cisterrienserbrüder. 
ant hl spiterer Zeit Kirche, l^i-i-lesia, utigeuau golegentBeb auch wohl 
Monasterium, Hflnster genannt, .mit den sAdlieh imd (ksHich daran 
slfisM'iidi'ii Kirriiliof. Ciitieterium, das Wohnhaus der Miliirhe 

' mit dem Betlutus im Yierei^k um ilen Krcuxgunf^ abgeiM'h lassen , dalier mit 
densdbtn fusammen ursprünglich und im engeren Sinne Ülaustrum 

1 gemuint, wie denn die Benenanng Clauivr Ar den Vendilaas dieses 

i fJebiiudevlorofkis im Munde der Lidin-r iiiiil S^.'liüler SB Pforti' bis auf den 
heutigen Tag lebendig geblicl>cn ist. Drittens gehArten an dem eigentlichen 

ri<»IMI.VV|'/rH .-MC x'AmM'/ lltul f^rlllillU»!! lirr lltlil:'' :il i,.tl!- ,•• JM. /, JiihriJ. ISf0, 

•<t. H.U x'.in. Audi in <)t ii tmi Jü-itturm, Chrunicnn U'ulkamiimi aiut Lcvt('eld, 
JatipiitaUi WWfanmfrn«-«. »« wie bei KwmA, FonftllMV <*M Ala»iMm aafliewthrtai 
Notim abar die banlielMa Euriditragen md lUtauallAfaitin von Walk«nried oad 
I Altenteile findet naneliürlitl bnnehlwns, da dae ÜMtcr sar Pforte ia disstr 

lliiiK.lit vi, H.'.,), ,„it .K',u MutteiUMter Walkenried ud ait dm Tochterkloster 

Altcnx«lle libcn-iiiiitimiute. 

I 

^. . 



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I. Csn vm äxiMi* on» ns aAcucmi luaininnnn on rumt». 181 



Monadtehum die Abtei, Abbatia, ljti«te)ioii«l au» der Abtäwuliuuug 
mit dem Abtsgarten und der AMskapelle. nnd Timtene di« Hans- 

haltuiigsgebäude, insbcsoiiiliT'' \ (irrathHhaus. Prumptuarium, 
und die Kellerei, l'eliiiriuiu. Du/u kommen einige eiiizclii stehende 
Geb&ude, von denen weiter unten die K«d« sein wird, namentlich da:i we^t- 
liehe Thorhans, dielCahlemit derBleltAtai und der Oalgeathnrm. *) 

Auf diMii liiiki'M l'fiT Ilil' diH Vorwi-rk ( ra ti 1 u'Ji-r il>'r 
Wirthschatt.shut do^ Klust^T» mit svmn Wirthstbut'lsijeliüudeu und W'erk- 
stttten flir die Handwerker, alao Stillen. Scheunen. SehnttbOden^ 
I! rau Ii a 11 s , KfldTliaus, ll'itl »lnTt'i , S . Ii m i li , Welteiliaui* und 
Uadeätulie. Auf dieser Seite des Mühlfjralie - n aucli der (I e fä n«;- 
niasthnrm mit dem Marte rbau!»e, die M.ir>;ai eiheiika|ielle und 
das Gaathaaa ednr Hoapiz dea Klostora, wie weiter unten erhellen wird. 

AusMT drill eijfr'iitlirlieii Klii>ter und ili'iii Vorwerk umsthlo-is die 
lüijjfuiauer de.i K losters U ü r t e u , W i e .s e n . Teiche und K i s c h b « h & 1 1 e f. 

Es sind nun hier innlchat diejenigen Qebtude tind fUnralichlEeiten der 
Kloeter.nihiiri' in lietnieJit zu zielieti, die t'üi «las Kl<'>t.Tl' lM ii < t u ;ts cbaralrte- 
riatiaches uud bemerkenswei the!« I>ieten. unil ileien Sli-lle sirli imm Ij luuliweiseu 
Hast, mit Au:imihme der lurvbe, der Kapellen, des Kri'u/.j{;iii<,'e.s uud der 
Abtei, weil dies Kaaatbaaten ans msehiedflnen Fiarieden dea kireUiehen 
l?au-i<ii-: <!!!•!. die al^ •'•drlie erst in den fiili;i-iidt'!i Ali^chniflcü nher die 
KuttstdeukniaU' di:< Kio^terü eingehend zu uulerüuclien uud zu buhundeln 
arin werden. 

Die mit iliit» Betbau»i ini Vierei k um den Kreu/.jfauf; ijelej^e- 
ncn CiehSude ileü KinxiedlerhauKes oder Monasterium umfasitten fol- 
gende Kiumlicbkeiten uud (ieniücber, in denen das tflglicbe Leben der 
CUtenienaennOnehe aicii bewegte. 

1. Sir OllitllBMl. 

Der Capitplsaal, Capitularinm, Capitnlum, auoh Capitel- 
stnhe, Capitelhaas, Gonventstnbe genannt, big in den Klflatem der 

I) G. Bnithnf heriHiM von den (teMuleii de* KloRtcn. JSHkhtcA. Th. II, Fol. 

.V^'.jrl; T'forllltl Hilf ^t'ill-M ht.r'itrffli;.'»'!! I iritdli].. n Jll Kilrll' h. ^^" .t tl il " 11 ^- r 11 . St-l- 

lean. i^cbeunrn. Sr )i ud Ixnic nen, K<'lliTnii. Kuili-Min. viuer M u ti K- ii tuil iwvi«n 
Oeag«D, Ba«t«itnben, Schwidean, Back-, Rottiger- nad TihehentersB «ad m« 
aar Haaahaltaaf an Gtbeadan toh NStten im Dach and FMi liaiUclMn vorwmrct. vor- 
sehen. Uaad ist«taM «tardte lUuer ta riaKu ouililwtgcAibrt, dmiaiMa diese O^beade {^legean. 






OMTTKH AIHSCIlKirr. 



CliUsr/.ietisi'r und »iiJfivr MöridisoriU'ii rt'jfolmii^sijj uii Jor Ost«oite Aen 
Krt'H/jyfuiii,'»'!' '»'i '••'»1 <'hor <1'T Kiivliu ntnl »it-r .Sarrislei. Ks war daa 
Oeuiiii'h, wohin ili-r Al>t ilen Convfiil zur <;eiiiein$amen Hi'r;»tliuii>{ filw ilie 
Klosteran<(fIfj;eiihi<itttii lifsvJiied um) Ciipit>'l abhielt.') So war es ia Wal- 
k4»uri«'d.') so in dessien TuchtiTklosttT St. Marien zur Pforte.') Au.« 
ürkunden t'rfalireti wir. dau im Capitidsaal der Abt und die Mönche des 
Kloht<'rs iiu drci/.nhnti>n und vipr/ehnti-ii .lahrbundort von Zeit zu Zeit Pre- 
di(;l«u hielten nicht bW« vor der Sammung der KKiterl)ra<ler. Rnndvru auch 
vor einer Versnninilung von I.ati-ii. ') In diesi-ni .'^aale wurden nueh die 
Abts wähl eil »b^cbalti'ii . in der iCrj^rl uiili^r Vorsii/ des .\b1es von Wal- 
lienrind. Im Augiwt des .lahies l.'ill.i ward hier iiiiUr LeiiatiR Georgs. 
Abtes von Völkenrode, in Stellvi'rtretun>; ile.-i Walken ri<'der Abtes und 
im Heisein der .\ebte von Sittic benbach und .\iten-Zelle der letzte Abt 
von Pfoile Peter Schederich feierlich erwüblt. wobei die genannten Aehte 
und die drei/.ehn au:« der Sammun«; der Mißliche durch den Prior, Subprior und 
Kellner ernannten Wähler auf einer K.itrade Platz nahmen, die 8icli im 4'aiiitel- 
saal befand. '*) .4uii dem CesajflaMi erhellt, da.s<> der (Jajiitelsnal zur It'ortc ein 

Ii A. Lfimir , ArthHrctnrr monaituiHf , II, iJO f. 

'i\ lirlfturm , t'hnm, M'iillrHriil. jt. Mi: ..l.nni« nlim runvenlunlliini i'iilij^.t!«!!»!!! 
dclih^ratiMiii» i'aii.«« (urliH, vm-aiis in<li>. <'a)>ilu1arioiu iluiunx voi^batur." Lmtfetei, 
AnlHfu, WitUriimt. I, />. 40 lK-Tii-lii<-t . ila»» M lU-j l-linnvlbani; KIo-Ut« Wsllton- 
rietl ilii- Convontsutuln- iiiil i'ini'iii Srliiiuiui» k''»«'''!! wi>r<li^ii >i'i, uml ««gl. /, fl-i: 
„Capitclhuuii an dem KR<uti!;;jiD|,'c Kvfien \i<trgca, wu der .\hi mit seinen Tonveut- 
bHiilTn Uaih /« bniten |irti-Kle. '• 

;>! In >1<'r Hr.^ilin'iliiiiii»' Jit Wiilil ili'x li'txti'ii J'.'ii'r Sr1ip4«ri4-I) zu Pforte 

im Anpii-I ir.lKI «iril i-rxiililt. Ilrrtach , t'hr»n. i'orf. /. tiiit: „l'.wthaoo ranlnliiitur ini»»a 
<li' !«|iiritu ». rW, i'l I ri-ili^iin i-IitIhti-ji ml huiiiiiiioii allari- ili-ilurt'luinlur . ul>i |<ri»tniti in 
fai'ioiii iaraere roclcriii in <'a)>itnlan) AormlvntiliUH. Tros vcro Al>l>at('ii Sscriiitiani ioir<>- 
icninl." und wi-it.Tiiin hrii»l •■«! ..I'rii>ri. i|ui i-^m-*-«» loniin Kniiiii in rnjiitiil'i occoi-at 
ta<^itiu. — I'aiil« |i>>st Cupi I iilu III iiiifiviiiuulur AMmti'ü." 

-1) In einer I rkiindo diw ItiHrlii'l'« llentnH von Hol>ri>n vom :io, Anjni^t l'.>>iT. 
Ihftlim. l'iirt. h'itl. I.'l.'ia. lAutft i<ino Stvlli': .,(jti.itii'».'un<iiie <i-ii«Tiil>iltH iloininuii A1>l>ai> et 
Prior S. MonaM^rii lie Poita fcfcrnot «ernionciu in rafiitalii." uml in Her 
nr1(iin'l<' ili'» lliin-liHr« von <i II» ul II ('inlMiln in .**yri<'n. in |i»Ttitni>i inliiii'limii '^i /'i/Jm«. h'ol. 
J.'l.'ia: ..Quanil-i f criintnoi. rmtmiii Monaslerii l'orti^niiiM. 'lui in <'n)>itali> |>rjic<lica- 
vcront vcl praedicant. ijUntieHeumiae vapnl» verkam dei in Capit Q In, •'itra l'api- 
tulniii, itnli' l'i>rtani in KTaiiKÜ.« vi-| in |i<i-iji uliiiiini|iti- prnp.iNUt'ronC - aa<livi>ruiit vlc." 

5| Bnlvch, Chron. l'urt. I, UMif: .. KIwtorcs -, qoi omncB trcdmni in »npcrivri 
(rradu oinxtitnti iiMinviiaiitur al> .MiUntilni« etc." 



' » 




t'BHB ülü ^NLAl.i: ( .SO ttlE lUlUI IIKM KlXnU IUI MClUN l>KH KMSTUW. 



Ifrosaes. gieriitiiiigw Oemach war, in dem «ine Oenwin«!« vonlfftiidMii und 

Liipii ili'i- Pri''li'.;t zuliiircii komit*'. iiiitliin iMilii-r'ii'itiliili ilk« game Ost^-itP 
dfii Kreuztjuuges /.u cbeucr Krdc bt» i^uiii (jutTMiiill •ler Kirche bc^enzte. 
Dm» «a rinem sol«hen Sul, wo wichtig« BeraUmngen gepflog», Abhaa 
gepredigt und gi ' —ia Feierlichkeit in \<>i;;ei>i>iiim(>ii wunlfn wie die Abta- 
wiihlen. nirht an kirclili<-li»'m uml k ü im 1,1 »• r i si' h «mii Schmuck fehli'n 
iconnte, versteht sieh vuu M'lbst. Ader dieser Seliniuek i.-<t lüiigbl .^imrloK v«>r- 
aehwondcn, and die SUtte, wo enut die Aebte der CiatendetMerlclMer WaU 
k r 11 li <• i| . /III- I'fiirtr. Siltiiliciiliach. Völkenrode und Altenzelle 
im pritvhti(;i>n Ornat ihr«« Aniteü warteten und tagten, ii>t jetxt zu düsteren 
Kelleinliiiien nnd Holxgvlnaaen abn^eschlagen und veriianL 

2. Dar SpeiBMaal, Oauusnliuii, B«0»cUniiim. 

Oer Speiieeaal der Hdncfae hg in den Klöstern cewSlHiHdi ■at Kreuz- 

g;in<;e der Kirche fjefjenüher, als« an der Sfi'lsi itr •''--•Ihen, wenn 
dauf ganze Vicrvck des Kreuzgaiiges südlich von dem Dethuuse oder der 
Kirche hg, wie zu Citeanx and n Wallcenried, an der Nordaeite, 
W' IUI y-nea Gehftudeviereek aich an die Nord!<«>ite der Kirche an^eh]a;!*8. wie 
zu l'outiguy und Pforte. Der Eingang zum Cenukel war in lfurti> wie 
in anderen KIdetem in der Hitte der nördlichen Kreuzgangswaud gegenQker 
dem Dnrel^Eaagabogm vem Kreugang nach dem tou demaelben )uiiacldoa> 

ceiicn Horr.itiTii. cli-m j''t/if;i'ii rrini:im'r<,'ini»'ti. '> Hort im (Vnakel vi'r-iinmn'Ui'n 
(»ich also die tJiister/.ieiKserniünehe und verzehrten schweigend ihr Mahl, während 
einer der Brflder Ton einem Leaepalt oder Katbeder^ aan den Speiaon- 

I) A. Ijtnoir, Arthitttl. mimait.ll, aSHf, vciyl. IMduMmtin raituimi de tanU- 
Uetmt Franst tht XI m XVI «irrfr. T. l, Am*. ifMH, p. a7J: Plan enrwMrr de 
FtMot/t itr Cilfiiit.r ; tit.fr I' i Ii t i ic " > ■ " O. f,. ;'rv. Von \V n 1 k ■ fi r i ■ •! • rvil ll K' lM^riii. 
OIkmi. Walkttir. p.x'KtS: ., Ituo »tuit iu imiii4i>t('ri» Ki-ferlnri» iiisi^nHu. utraijuo porticui 
««■tigve, alteniin vermw Bicridicn, altFraui vcma« oceasvin. la meridiouali quod 
enllaantaagit, alumiiica^BiitcibiiBetperbyeBittiiilectionibas VMwtj ijurtmctnin 
enim est r«rna«e mti* auplo. OrcMental« feafstrii, ■eunaii et mrarii KiHostis JmH« 
nntuiii < "t I ! .1 • 1 1 r 1 .1 II i l>u ^ ii- .'I i » i"<'ii«ltfl nnilKhch)' iIi ■ Kl ^irs ^ur 1*1 n rto 
w<r<lt'ii in (.'iiKiu Urkl'c Hi'r;uif,'H (iouri; tun MiKhMin bexdrhacl, tttrl. Chron. l'ort. I,äl6: 
„Berectorinm coinDinne «I «oqnina eenventaa." nnd •Iwmo in der Antwort <Im 
Abta P«tia«. u.0.l, Ml. 

S) SoldM licaepnit«. tribauM de iMtare, aind aaget^ebcn in dm OmMme n von 
gpdMiilm ftnuSiiicher KUMw, Lnuir, AnkUtel. mmmI. /, f. »4», «. dM. 349, «. MS. 



VBII'TUI AU>-1.11S1TT. 



doli aud einer filiauliclieii Sclirill vorliw, eine Kiiirit'lituiig . die, wir d1k»ii 
erwähnt ist. in den ersU'ii Zeiten der Si-hule nwh beiheliulten wurde. In 
ilen älli'sli'ii Zeiten des Klosters war dieser S|>ei*«'saal der l'f5rtncr M'"mehe 
wobl einfueli und lH>:R-lieideD ciu^^erieLtet nüt Haeher Holzdeuke wie die 
Kirche; al»cr wie die Refettorien der •jrftsscren und reicheren Klöster im 
»päteren Mittelalter zum The il eiiie sehi'lne A rchitektonilc zeigten,') so üt 
auch das L'enakel zu Pfoite dun Ii den A)it liulthasar in den Jahren zwi- 
Rehen läii.'i hi» l.Mä uni);et>»ut, verseliönert und zweokmäRsiger ein- 
(jerielilet wurden. Folgende 8a ]i|>his«': he .Stropheo lieM dieser wissen- 
Rthurtlieh fjehililete Ahl zum Andenken an diesen TmliHa des (Vnakeb un 
eine Silulc de» Keinters .^chreilien: 

Quam viil«« aulaiii jiairlliUK di^-atain 
Et Bacrs« uien^ac et tAfitarnitati, 
Huiux rx'ti"»«tiir »••ili» 

RalthaKsr aULiaj. 
Ilir. nt <'i<'iu|>hiiii rii|iiaiit a1> i|>Mi 
I^i."1iTi (intrcx Im^ih- >Mii«iili-ni]i 
CoitiiDodis fratnun satU bnc ncKli>rti«< 

(IiiaiU't d i>(i)ut. 

Oll da« Oenakel sehon dainalx durch Aht Balthasar oder erst bei 
dem t miau vom Jahre 17JI gewölht wonlen ist. lässt sirli mit Sicher- 
heit nicht entHcheiden. 

Jene Verse des Abtes Kind vcrM'hwundoii mit ««iner iVcorierung des 
Cenaki'ls, da da.sselln" in Si liul/.eit^jn uniffebaut kuid erweiU-rl worden ist. 
PiiHselbe hat nümlieli seit Anfang; des achtzehnten Jahrhun<h>rts ^dtsanie 
Schicksale erlebt. Jo. Mart. Schamel erzlkhlt: „Anno 1715. den Iis. Decetii- 
ber, Huncken in der Nacht fünf feilen mit denen durinnen ffewesenen 
Knaben herab in das Hemtnrium. welcher Fall auch dem herzueilenden 
Herrn (.'onreetnri zutii Theil begegnete; doch alle?i nhne .Schaden, und ist 
hernach daü Oebüu repariert worden," und weiterlii)i: „Anno 1721 ut das 
Coenaculuni nebst denen .\uditoriis und Selila(niau>e renovirt worden."-) 
Der Saal war bis zum Jahre IH'fJ ^''^filbt und si'ine l)t!cke b<*stand, wie 

1) Pläne. jx-mjH'ctivii'fhr Aniiirhtm oimI «clwine Pa(iul«ii vn« Rffi-rtori^n in fnniM- 
Bch'-ti Klr>»ti'rn »Mir Ix'i tjnimr , a. It. 3;n — H.i'J . flau Uefectorivm ro» St. linlirn, a. O. 
3U1 , n. 4H4. 

2) Venuch , TettUch. Pförl. Ckr>m. S. SttJ. VOJ. 



Dm Bu Hl Hl on 



mau am den Worten eines Augenzeugen ächlies»en ma6i, am zwei Heibcu 
tm Je Tier XimnigewOlbeii, denn Qoertiofen und Kr«iubog«B rieh in der 
Linie lU's mittleren LAngenilurchsi-luiitt!« auf drei starke runde Sfuilen 
atfifacten. ■) Ab aber am '2h. Novenitier l>H)i «fthrend der Abeadniahlzeit 
der «Mtliche Theil des» Gewölbes eingestfirzt war, merkwfirdiger Weise 
aich diesHnl, ohne daas ein SeliOler m Sciiadeii Inni,*) ward das gao» 
IVi'i b'ti^'-i^« ".Ibi' hiT.uis|;fip>inmpii und durob t-iiif flacbf H;>I k t'n il f'<'k e 
eriietzt, die auf vier viureikigeu iiteiuernen itVilem ruht, indem zugieiub ein 
Stttok vom Bemter abgetrenat ud snm Cenakel geeciilaneii wurde. In 
neuter Zeit ist ihn <'i>ii;iket in T'ompejanisrhem .Stil ausgemalt worden, 
und von d<ii rotlicn AVrinden !<ehauen nun die Statuen der Mu.-teri l'oly- 
hymnia und Kutcrpc au der schmalen Westseite, die liflsteii des grvHHen 
Knrrilraten, Friedrioha dea Oroasen, Priedrieh Wilhelma IT, 

(JiM'tlic^. SiliilliT-i. s i n „'S , I'iicilriili Au-^'U^t WolTs und 

anderer lierrscber und Kur.vphäeii der Litteratur und Wissenschaft an den beiden 
LangBeUen des Saales tat die «peisendeB Alumnen hendi. Diese luihen die 
Scliweiu'sumlceit der CisterriansennArit ho und der ftltesten IforteusehQler lilii^'i<t 
verlenit; nur mitunter vermnjy noch ein bcHoniiiTfs I.ii'Min!,'sL'f rivht viirfiliiT- 
gehend eine tiefe Stille herbeizufähren , die nur durcli dius gt-.schäftige IvlapjHirn 
der Hesser und Oabeln onlerliroelien wird. Seit fiber sieben handert 
Jahren liist 'Ii-' '"i'nakol zur Pforte simih' Ho>timmnng und si-intm 
Namen unwaudeUmr gewahrt, und bis auf den heutigen Tag «reehallt dort 
Ter dem Beginn der Mthlsriten in aUhergebracliter Weise der InteiniBohe 
Ktrcliengcsrag: Glori» tibi Trinitas ete. 

3. Bas Remter, Eemtorium, 

war ein Vorsimmer des Cenakels östlich von demselben, iu welchem 
& Spciaan mi GetribJn ans KBehe nnd Keller In Empfiing gcnonmea and 
80 hergerichtet worden, wie sie auf den TUeb aoijptrageB n werden 



1) EincD MukrcD 8iDn k«nn e« doch nieht bali«D, wenn bei Chr. G. SArnidl nnd 
F. K. KnU, ^UminkMtPfiH*, 8. «V. von CtMdkal gmgt wMt „ShoBala war «• 
IVrke ein pliUB|ici Lanb^cwölbe. wdehea in der Mitt« tob drei starken rnndcn Säukn 
getragen wurde." Anf cin«m Plan der Pfoit« soi der «weiten HUfte dei vorigen J«lw 
bnnderta. der lieb in der Biblioikdc dff LandMMlaila Madtt, äad die «ianddgea 
Sockel dicMT Slnlen aagesebeo. 

2) KrafI mmI SekmUt, a. 0. 99. 

^ 

M 



Oigitized 



iNunu 



pflegten.') Da es eine Säule im Itemter wur. an wiche Abt Balthasar 
»eine Sapiiliist-Iicn Strophen anwliii'ihi'ii lii'ss. utiii auf dem anucfnhrtfn 
Plan der l't'orte tua der zweiten llülite des aclitztlinteu JahrbunderU der 
Soekal dieinr Siale in d«r Mitt« das Vbuubm ai^ogabai iat, so nmaa am 
fidgeni , ihi-sdlir ^fleichzoit.i^; mit dein Ci'tiakel in dprs<'lln'ti Wciso wie 
iU«aes gewülbt wurde, dass also die Hecke desselben mindeateuB in der Zeit 
ron 1734 Ua 1803 at» vier KreazgewBtben bestand, deren Kreozbogen und 
Qui'rl">i;»'n »ich in der Mitte, wo sie ziHunimentrafen . auf die SAuIe mit der 
Insi'lirift des Abtei« Bai tliasur stütztcti. dem letzten Tnibau desCenakels 
im Jahre 1802 ist das Kemtcr um die Piäil'te verkleinert wurden, indem, 
wie bereits enrtliiit ist, der weetHehe TMl deagdbeo bis xnr Sinle com Cenakel 
gcechla<;i>n wurde, und nnti ilie Tre!iimni,'>w.ind iwiachen beidon ficmruhem 
aa die Stelle der Säule trat, um nach lleruutinalime des GewClbes die flache 
Deeke dieses TerUrinerten Bemtera tragen so helfen. Aneb das Remter 
liat seinen Namen und seine Bestimmung durch sieben Jahrhunderte 
powahrt. und noi h lieutijren Tages werden dort die Speisen aus der Kflche 
hineingeroiclii, und du.s liier Itir die Mahlzeiten der ^Uunmen eingeschenkt 

4. Ha Oonrentikflohe, Coqnina conTentiu. 

DieKAehe, in der dieSpeisen Ar die Sammungf oder den Convent 

der Manche (lek' i li' wunli'n, hies;« Ton v !• n t s k n eli e . <'H(|uina oonven- 
tns zum UntvrMbiede vuu der Abtsküche und lag »elbütvcrstAudlich in 
■llen KlOatem neben dem Refectoriom, und nrar neben dem Remter, wo 
ein sideheH vorbanden war. So lag auch die PfOrtner ('»nventskru-he 
nnmittelltar '>-itlii'li nelwn dem Kerater; es ist djp heuti-^'e Aluninenkfu-he. 
Weder aus der Kiurielitung diei>er noch aus den Grundrisksen von Uefectorieu 
nnd ConrntslflBben ftanaOsiscber Kltater^ ttsst sieh mit Keberheit ein 
RücksoblusH miK'ben auf den Hau der ('■ni\ent>kflelif /nr TTorte. da an dieser 
Stelle, an dem wUichen Ende des) jetzigen Schulhauües die alten lüoeter- 
geblnd« durch Zwiaehenbanten, Ueberbanten md allerbaad Fiickwerk j^bu- 
Ikli entstellt aind. Bin Koeh des Klosters, Coqainarins, wird in einer 



1) Bertach bezeichnet dis lU mter {«radeza als einen Tbcil des Ucfcctorinm oder 
CenMidrai, indem rr »»gt, Chnn, Art. l, IM: üt eitaidnat itroflMM «daauHM in 
Kemterl« la Befectario tnriwe. 

S) OiuAriHe ind AnriAtaa «mdlMn giett A. Lmotr, Artkätd. «mmK. II, 
M1-3SS. 

._ . . _. 



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SM xuwnu. 187 



Urkunde vom .Talirf i:tH2 erwähnt. <i<«li orlicllt au» der84>lb«n nicht, ob es 
ein MOnch oder ein I^ienbrudt^r gewesen kL ') Dsas dio ConvenUkflche dor 
Pförtner Cistendetuer wie anderer reicher KlOeter irohl venorgt und bestellt 

wiir utiil :iu>'li in >l>'n F.ist>'])/i>iti n :illt'rhand ErBatxiuittel flir dk verboleiiett 
äpeia«u gewährte, beJiu'f keiui» liewei^es. 

& Der Spreobsaal, Beftotanivm. 

Nel>en dem SjM'isesaal, (It-r häufiniT IJi'fcc torium als ('tMiaculum 
gmannt wurde, hatten die Avohliiahi-iHlfreii KlAster viclfiKh noch ein zweites 
Refectorium. da« für den geselli^ren Verkehr nod die luterhal- 
tnnft der MAnebe beetimmt war.*) Bin aolehea war n Walkenried aii 

der Wi'st Seite «ies Kreuz<,'-aii','es fiele-.'!-!! . '| Utiil tiaeh dem Vnrliil-le iles 
Mutterklostera baut«n aich die Walkeurieder Cisterzieniier auch in ilirem 
Benen Kloster znr Pforte ein nolelies Refectorium an der Weataeite 
des K'reuzj,';m>,'t s. Ks ist wiilirsi lieiiilieli , ilass in -lii -i ni l'iili-iljaltungs^aal der 
Hfu'herHi'hrank (arniarium ) -les KlusterH aulV'estellt war, in welehcn 
der Abt Theoderich, der Verfasser des Exurdium Portense, (Jas von 
QnB ai^egte Diplom atarium niaderiegte mr Bimieht nud Belehiniig der 
liSodie Abw die tülter uii-1 rrivili -iii ii <]<■- KlnsterN. •) In -lern n-'nlli-'listen 
abgeaehlageneii haume diese» liefecturiums , dem jetzigen <>l>crtertianeniadito- 
liom, ward Ja aneh di» Bibliothek der lAndencbuIe oiiiak auQseatdU, wia 
die latmaiaehe Inwhiift über der Thflr deneübeo benagt,') oad wurde eiat 



1> Difiomal. Port. FoK !Mt,. Wulff. f%rtm. df. Klott. Pforta, II, SJ9 f. 
'J| lymoir, AnhiUcl. mmiafl. H . IHK Kl »t-T i\c rAIni- in -li'r Iiir.d—' vui 

Cambra; bstt« ngar drei Rvfecturieo, ilaranter xwei S|i«ti)«aU« und einen Sprechuuü. 
S) 8. chm S. laa, Amm. J. 
A)8.tkm8. 74. 

S) üuttr den lun xwei I/iw«r gehaltenen kiirTurKilii li McbaiHclu-n \V«|)|»eu befladet 
aieh folgende laaiMft: 

Hek fia Balaidea paadoal «oBria Haaae, 
Atemnat Intra eiadoDa qaaadt (om. 

Maaqw f-re^ ut mint Mn Harn in Hi>ni)H-r apertal^ 

Sic i|aoqDe uostn booia liiblioihvca pAtrt. 

I aane «t Piado MO|flltaM obliee «allM; 

Heie datar. ad Moaaa ennai«, |ilana via. 
Separat. iS. M.D.CC. XL 
TMrsc ^rzii-rt' Ii >-> ] ii.i ' k> i: in \>i - In l U^i . jsr und Metrik BlaHaBweiec aadi ^ftt» 
lateiniMlicn Dicbu-rii trutx At» alu>ntiiiiiilii')i<'n licic. 




Ä 



24» 



'(^ 

188 



inimit AMciuini. 



in den dreissififr Jaliren dieses Jahrhunderts von du nach der Evungeüst^U'* 
kaiiolle verlojrt. Dit-scs HctVctorium an der We.^tsoito dc-i Kreuzfpiniri's war 
«in langer .Saal mit Bacher HolzUecke, der diese gajuo Seite des KU»ster- 
vtereeks eimiahin and mit der Morittktpelle dureh eine Thflr b YerUn« 
duiif,' >it;iiiil. wi*' ein zufjeüetzte» I{iind!>oj,'enpürtal in derselben beweist, von 
dem weiter outen die Kcde sein wird. Im Jahre \ba\ wnrde, wie oben 
mehgewieaen iat, dieses Befectorhira in drei Andltorlen tnseiBander ) 
gesehlagen, in denen jeilm-h fürs erste nur in Sommer Leetionen eriheiit 
wiT'b'ii konnten, weil hie niiiit liei/.ljur waren. Daraus foljrt . dass auih für \ 
die Münche der -Spreuhäoal oder das lieleitoriuui nur iu der wannen .laJue«- 
seit bamtsbur mr. Daher hat woU die mflndliehe reberiiefemng ibte 
Bereehtifjiiii},', welche diesen Hauni das I^iimiiier-Hefectorinni des 
Klesters benennt Nachdem sciioo 1711 das Dibliothekzimmer anagebessert i 
worden war, wie die angeflOnie Ihsebrift bessgt, wnrden fan Jahre 17t4, 
wie sehen enriimt ist, die drei auü dem K4-re4-torium abgeschlagenen Audi- 
torien, heut zu Tage Obei h rtia . Alt - ! ri1< r^r. uiida und das Sintteauditorium 
sugleieh mit dem Cenukel uu<l dem .Scblutltuuse renoviert, und aller Wahr- I 
seheinliehlteit saeh wnrden erst dsmais die Krenigewftlbe in dieselben 
eingezogen anstatt der flaeken BallEendecke. l)a:is diese (ietM'ilbe idehi zum ' 
nrsprflngliehen Ban gebArten, tat unzweifelhalt, weil der Sehlnsa oder 
die Spitu derselben b&her liegt als die L'nterscbwelle der randhogigen 
Zelleafsneter Im ersten Steclrwerke Ober dem ehenudigen Refectorimn, die an 1 

der Wf-tlidn'n Ausseiiwand d<-s fieliaudes von dem danin sto^senden Bofe ' 
ded Üecturä und vom Uetsaale der Alumnen ami noch »iebthar sind. 

0. Bie SoUafliHiuBr, DannitniA, und die ZeUm dv Mönoh«. ' 

Nach der liegel des Henedietu» von Nursia sollten die .Mönche 
jedes Klesten in einen grossen SehUfsaale oder Dornitorium bei- 
saninii'n ^rlilafcn, alier nn möglich jeder iu einem tN-sondiTcn Itctt. Die ' 
Alteren franzöaiüchen ülöster hatten daher solche grosse, zum Tbeil reich | 
decorierte Dennitonen, und diese Einrichtung hat sich in OstrsiduBdiett 
GiateidensciUfistera bis in das iwOlAs Jahrhundert eilHdtea.>) Da stand 



1) £«m)*r, ArdtüteU merntt. II, äiiu f. MUtkea. d. k. k. Ctntrat-Omm. m, 
Srfinek. «. ÜMirfr. <L AmhMm. M. I, Jkg. iaXs Uthtr d. Am «. A EMtkL i. 
CMcrs. XlMn- «. - JTirakii, S. asS. 




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Om m jjuMn im baoucoii 



iNH Buwnaa. 



^ 

18» 



daiu, eh« lM>»ijniIere Alit«*!«*!) oiUt Al>li>w<<htiuiif;en in den Klüstcrn aufkamen, 
das liett (It'-i Aliti's in iIit Mitti' di-s ;,'l'lll^'ill^;lll|l•n ScIilaf^iiaN's. uini rtnffi- 
henuu au deu Wündt-u waren di« Uett^teUen der übrigen Klünturbrüder auf- 
ganiht. In ntoaran KlOateni ward dun tba OofBiitoriniii in Zellen 
getheilt, je eim' fflr jiden M'hk Ii. Die Thflren dieser Zellen waren uuver- 
(cUiewbar und mit einem Uuckloch renehen, d«Men Klap|i« von aossen tu 
Mheo war, ao dan der AU nnd der Prior des Kloateia das Thin und TM- 
ben der Mönche b den Zellen xu jeder Zeit beobachten nnd beanfeichtigen 
konnten. Der <,'es4ininite Zellenniuin beldfl< auch naili dir^ier Kinrii-htuuj; 
die alte tieUHnnuug Duruiituriunt, \t>rdeutM'bl SchluthaUH. Du^th in deu 
Tbflringischen and MeUaniscben KlAatera noek gemeinmnw Dormi- 
torien in alter Weise gebriuchlieh gewesen wären, dafür lie^^t keine iH-stimute, 
positive Angabe vor, obgleich das für die Ältesten BenedictinerklOater 
wohl glaubBoh eraolniab Bs fragt sich nun, wie die Einrichtung der Sehlaf- 
rtume bei den CSatemenaen zarPfortageweaeBisit. Dr. Commeratadt, 

ili r «lie Kiiiri< htuii}feii des Kl'islers, so wie tit bk der Zeit der Säeuhirisiernng 
de.s:ielben k'.sUnden , au» eigener Anitcbaunng kannte, sagt in seiner oben 
enriihnten Sehidordnnng Tom Jahre 1M4: „l^unpen sollen nff den Sohlnff- 
bflnsera t;ebreunet werden, und S(dl kein Lieebt \ku den Knaben in die Zellen 
getragen werden." Der I{«HU>r J. Hertueb berieblH: ..Denn es seynd noch 
xwo alte Schlafhftuser, darauf die Brüder gewöhnet Auf dem einen sind 
seeha und dreiaaig Zellen, auf den andemi aber ivaasig. So mm 
diese MM) ileTien nriidern , und zwar je<;lichi' einem, int bewohnet wor- 
den, iit der numerus l'rutrum etlicher Ma^üeu kundig." ') Uutor der Benen- 
nug (WO alte Seblafhlnser sind also daa erste Stoekwerk Uber 
den Cer'.alvil an der Xordi>eite des Kreuzf,'\in},'es und das erste Stuekwerk 
Aber dem ItelVeloduni an der Westseite desselk'n gemeint, wo die 
MöucbBzelleu higeu, die icu ätudierzimuiern und Schlafstuben für die ersten 
SehlUer eingerichtet wurden. Da diese Stockwerke in Teraebiedeneo Qebln- 
deti liei^'eii. so kann die (dien erw.lhnt* Kinrirlituii-,' eines einzigen Dor- 
nt ituri um» für alle Klu^terhräder xur ITorle niemals beütaudeu haben. 
Auch die Annahme, dass etwa iwd groeae Schlafslle, in jedem der beidea 
Qeblude einer, in den Altenten Kloatenoiten bestanden hatten, ist unhaltbar, 
einmal weil eine solche Kinrichtung ans anderen Klesteni nicht k'kannt ist, 
zweitens weil die starken massiven Mauern der Corridore, welche zwischen 



1) TmUch. rflrt. Omt, 1, 17* 




den Zimmerrcihou der ^('»iUillteii beiden Stockwerk« hinlaufen, sidier nicht 
enit .-tpiiU'r in ■ticsclln-ii cintrHzo^'cn siiiil. V.< ersooht sirh al^n. Ja^x das 
Zcllens3''stem in den Ijeidvu SchLut'rjunifii oder Doriuitoricu von vorn 
bereiB beim Bta dn KlostoTB xar Pforte eingeriebtet wurde. Dm wcstüeho 
Dorniitiiriuni filier dein Urfoi'torinm 4;ind mit dem sjwtesU'n wi'stlirhen 
Anbau der Kirche durch eine Thür am SQdonde des Corridont in Verbindung, 
Tooirddier eine Treppe in das Baptisterium binabfilbrte. *) SokMintndiB 
(Satendenterbrflder m joder Zeit des Tages md der Naebt Ton ihren ZeUan 
aus, iiliiK' vitn Wind un<! WcHit IM-Iästigt zu werden, in dif Kif ti>' u'''laa- 
g«ti , um die Uora 2U Hingen. Nach den Stiituten dea Cisterzieunerurdenti war 
eine SSelle CBr die neaaofianehmenden KloaterbrUder, Cella novitioram, 
bestimmt, wo die Novitien ei^sen, s«'iilafen und erbaulichen Qodanicen nach- 
hAngcn aollteu, wo üi« al.so ihre l'rül'uii^zeit oder Poenalzeit ansnibalt«n 
hatten. Eine solche wird ausdrQcklich fOr das Kloster Altenselle erw&bnt, 
eine aokbe rnuM also auch in dem HntteiUoater aar Pforte beotanden 
baben. *) 

Schon oben ist davon die Kede gewesen, dass Im der Grfindung der 
landeeadiQle ein Thefl der MAnehaxellen n Stadieratoben (Hvaen), em 

anderer xu Schlafkamnicru (culiicula) IBr die Schaler eingerichtet wurde, 
sp&ter je eine Zelle zwei .SchOlern als Sdilafzimmer, im SomnuT audi als Stu- 
dierstube diente. Nach Bertuchs Angabe waren zu seiner Zeit auf den beiden 
alten Dormitorien weatlieh and nSrdlieh Tom Ereozgange seeba nn'd 

fiitir/i<,' Si'hnien'i'IliMi . i|:i/u kaiin'ii 8«ltl568in dem neuOB Sehlafh au.ue. 
da« heiäni in d'>r westlichen Furtäetzong des SchnUwnaea über das Viereck 
dea Krenzganges binaua, acht und swanzig:*) also betrag die Gnammt- 

zahl der Schölerxollen zu Bert uch s Zciti'ii vier und iuhtziL'. nti.l fljr 
die hundert und fünf/. in Stliülcr war flItertlfissijjHr Kaum vorlninilen, 
so dass immer nur je zwei tSchüIer in einer Zelle zusammen wohnen konnten, 



Ii \h>- l':ilLi iik.iiife diest'r Ti- 



.1;. 



. t/f. Thür traten »i. littiar 



aU liei 



d«r Iclxtcn AusrHuiuong nnd llenU'UunK Urr Kirvlic der vt«i>>iie WamipnU «hgcaclkla^n irnrde. 
1) IferMdk, dtron. Port. I. »18, AAtnurf, Btrt. rnUN*. Pfilrt. Omm. 8. 194. 

führt eiiii' Piin i n » / 1- 1 1 nn , wo «Iii.' Sa.-li' ii \< r »rrn is'.'n i>il.-r im» Ji'r Ani<t«1t i'ti'Iu- 
liierten SchUler aiinM>walirt wurden iu>irn. Diu war wohl die »lt<< <'t'lla iiuvitiorum, 
die Ton der Pönalieit oder Pönitcnxteit dw iiWSOfiaaelimeiidCT Mönche d<n Kaam 
PSnilenxsell« «taMen hatte. TeigL: Nevitiormai eella M JDmmiA, Fent. mm 

-zma, nxi, «. 

9 BwfMh, TMkh. rflit Ckrm. 8. 194, 



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Mb m AXUM cm nuucnii aaaauMtvmm tm xlomim. Itl 

unil iincti eüi Ci'lii'rschuss von Zfllcti m iiinlfriT Virwcmlung übriu' hliob. 
Durch sclioji inehrfacb «rwüUiiU'U l iiitniu tles Cfiiaiels, dtr Auditorieu 
«■d dM ScUaAMM« im Jahre 1724 tnt um aber ein« bedeotend» Ter» 
raindfrutifr in der Zahl <\*-r 7A\ny >'\n. Scham cl könnt im .I;ilire 
wo er das Teuteche Fl^rtische Chroitikon von üertucit herausgab, nur noch 
einmlteaSchlafhans and in denuelbcn sechs vad swansig einfache 
md drei dreifacb« Schnl*'r/.i-llfri. iKinius folgt, dasa seit 1724 das 
eine norinitorium <U-r Mriurhf. Iicst.'hciiil ■mi< /waiizii; Zellen, westlich vom 
Kreuzgange über dem Kericturium , durch die W iilbuug der aus demselben abge- 
aehlagenan Aaffitorien in Wegfall geltonimen war, und daaa in dem 
anderen SdÜafhauM- iilu r ilim Cfiiakrl, iii'irdtirh \fin Krcii/LMti^'e , >lic urspriin^'- 
lichen aeeha und dreißig Zellen zu secb» und zwanzig einfachen und drei 
dreiftHihcn omgelnttt worden waren. Rechnet man hüemi die acht nad sinn- 
ig Zellen des neuen Schlafhanscs, so ergiebt sidi, daas seit dem Umbau 
Ton 1724 in der MiOirzahl <I<t sIi'Im'm iitul rimr/ii.' Zi-I1i>m von <leii hun- 
dert und tmta% Suhüleru je drei , in den dreiriuheu Zelleu wahr:ieheiulich je 
sechs Ms nenn naatnmengewehiit liahen. Ana den Kloatennten worden in 
<l<'n Thüren ilvr Sihülerzr-Ilen die Qacklteher iMibehalten , durch welche 
der Hebdomadariua die Schflier in den Kellen beobachten konnte, wie einst 
der Abt und der F*rior die Mönche. Von dem endlichen Umbau der Zellen 
zu swdif grossen Sehfllerstaben, die in neuster Zeit auf fnnfsehn 

vcrnit'lirf wurden sind. ohen die Rede gewesen. Aber auoli 'Iii>soii T'nibau 
haben zwei Zellen Obordauert, eine einfenstrige Kammer mit kleinem 
Bnndliogsnfeitster onmiltelhar SsUieh neben dnr Jetdgen Taspeetionsstabe, 
nuunehr die beM heiilenn WohnKtätte eines Aufwärters. inni eine elM>nsijlehe 
Kammer an der anderen Seite der Inspectionsstabe, heut zu Tage das Schlaf- 
zimmer des Hebiloniadnr!'. 

7. Du Siechhaus, Infiimaniuii (Nosoooiaiiim, fiosodoobiiuii). 

Wie besiinrlfre Gefflftoher zur Pfleife altersaehwacher oder kranker 
MOncbe tür alle Ivlöster unentbdirlicb waren, so wird eine Sieebdtube uder 
ein Siechbana der Ciateitisnaer zu Walkenried und lur Pforte wie- 
derholt mid ansdrAcUich erwähnt ^ Sdioii in Urkunden der Jahre 1M6 



1) Ltmtir, ArAikel. tttmaH. II, 389: lafinnerie. noioeomiiim . mwodaehiwiL, 

>;i'rijni<i<-i>tiiiiim; vergl. //, 3'Jl. A'o. 'iJT ; I'Iuh dr l'mfirmtrie dt» JncMn.«. Eck^lorm, 
ChroH. WtMenrtä. p. W: SkdMtub«, A'oaoxQfttiar, n^nta^o^litr. Dm Siecbbaa* 



IM 



raiTTU AnscmiTT. 



und 1S48 wird ein Manch ak Sieehmeitter oder Infimtrini uig«f{Uiri, 

unil in elicri Vr\m\<\-'n sind Bestiininun<;>'ii ühfr Krankenpflege 

onthalten. l)if Kraukeu uuter den Hftncbeu und Cüuversen sollen in der 
Fastenzeit mit Fischen erquickt werden; der Siechmeiater soll den Sranln«, 

die zu ihrer Starkuiij,' Fleisili e-^si-n dflrfeu. Hfihner mchen, den undem 
Fisi-Iii'. Scimri t'n'ili.r tintt.' iIit Siechmt'i.-^tiT Wit- ii iTiin r i-int-n \V«'inbcrg 
auf i'iuem angekauften Grundstück angele<{t, dessen Krtrag zur Pflege der 
tamnken Kloaterhrlder verwandt werden seilte, nnd dieeer Wemhei;; wnr tob 
dessen Naelu'i'li'tr n..Hfrti i] MTL,nr>s-iert nonlfn. ') Kr wird im f''r1iliui"he 
Siecbbergk geuauut. lag unmittelbar öäüivb von dem Weinberge Tesch- 
wits, und Btin dorcbsehnittlicher Ertrag wird anf jlhrlidi sehn Bhner 
Wein angegeben.^) Das Siechhaus der Ciitentiensir zur Pforte lag im 
ersten Stock werke des (ieliäudc:' flstlich Vdni Kr. 'i/friiiiije nli.v il.'in 
Capitelsaale mit der Kenütcmeit« naeb (>Aten uaob dem Abt!{,'art4'ii und nach 

dem Ohatguten m, dem jets^ Ueinen Sehnlgarten, uhI bestand ana den- 

stellicn fiemäetif'ni , die Ids zum Jahre als S i e c'li < t n he filr die 

Schüler und Wohnung für den Siechmeister verwandt wurden, der 
ngleicb Sehnlschndder war.*) Zwischen diesen Gemidiem nnd der west- 
lichen Wand dei» Gebftudet« narh dem Kreuz^jangc zu lief ein Corridor hin 
Iiis zu der Minj^aiigsthdr in d^ n iiHr.Hittii'M Kr<iizflfit.'''l di r Kir<ii>'. wie mteh 
heute zu Hchen ist. Ander» iCäumliclikeiUn waren iu dem scbmaieu Geiäude 
OsQieh vom &eu2gange Ober dem Ga]iitelaaale nicht verhanden, Ua vm 1796 
Ua 1727, wie schon erwähnt ist. duich AufiK'tzunj,' eines St^^okwerkes auf 
die Östliche Halle des Kreutgungea hier nener Wohnuagsraum gewonnen und 
der Kieuigang 0)>el zugerichtet wnrde. Ihn Keehhana lag also in Kloster» 
Miten Ton den M^)nch^<zellel1 Lr,.trriint. still und abgd«gen mit <ler Auiiäicht 
nach der <,'rrinen AV;ind des Kli-stiTberj^es. Kine znjjej'ptzt*, alK'r noch sicht- 
bare Spitzbogenthdr führte Tom erst«u Stockwerke der Abtei in das Siech- 



iir ninlt wild miasl .T«rihiit in cUt V<-rtlii-i.liurun^'x»rlirirt de» «h^'ciu i/i.-n j 
Jehsnaes vom J. UM, Bamch, Cknm. Pw«. I, J67, \«tgl S. 163. TnUtch. Pföri. 
CkroM. 8. at; m wird NoioeominD gentuit, Bert. Ckr. Part. I, 182. 

1) titi'.'"' AiiC'tKi'ii siii.l i'iiihiiU<'ii in zw<'i t'rliiindt^n VMS J. I908u Di/tom. Vorl. 

Fa. 4S, ««rgl. Wolff, Chnm. II, m. 128, nnd ia eiaer Uiknd» nm 3. \2m. 
Jüßm. Vmt. WL n, yttgL Weif, Chitm. II, 144. 
9) ErNmeh. Bd. II, FoL 386b. 

8) K. Chr. 0. SdumkU u. F. K. Kraft, Di» Lmtimekm l e Pforu, 8. 34. Wtif, i 
Cknm. II, 471. I 




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tan nm AKuam vm Mrucsni iiMU f m p» n ii nu ajomm. IM 

haus. Durch dit-üfllw konnte als« der Abt zu jeder Zeit bequem in die 
SlMlutttbe flntretMi und den knnken Kloeterbrfldem Troat und Pflege Iningen. 

In einer Urkunde vom Jaiire 1353 wir>l i'iii *ifiuaoh des SiechhuuMea lU 
«stuarium i u fi riii >> ni in l>i'zoii hiii't , 1:;-; !i< i>-ii also »Is Itudostube, wo 
krunke Klo&terbi uder warme iiiider. walir.sclit'iiilicb uuch Damplb&der nehmen 
koontao. *) 

8. Das Yonathsliaiis, Promptuariiun, Penus, Cellarinm. *) 

Das Vorrathähituü der Ciitcerzienster zur Pfurte hat diu (irund- 
naneni bergegeben zu dem 1&73 von Knrfllnt Augast I von Saehsen 
erhaut^Mi (^ü rstenhause. Difscs Cdlarium hostaiid aus einer ganun 
Keihe von Vorrathskammern zu ebener Krde nach der Weittiwite zn. Die 
rnndbogigen ThOren la densell)«! sind naeli Abfall des M aaerpntaes in der 
Wand des FBiatenlimaes. bei deswn Bau sie xu^'es4>(7.t wurden, wieder aidit- 
bar hcrvorjfetreteii. Sie er-idH'inHn in ilie Knif i,'' ^^'iiikeii . da der Roden de* 
anstossenden Hofe:* erhöht ist. Diese Vurmtli.sräunie «ind jetzt gewAlbL 
Aber die Gewtllie sind mdirfiidi nicht einfkohe KiwiigewAlbe im Stil de* 
zwölften und dreizdmten -lahrhundert!) , sondern ilurch Kanten nnd Ein- 
gchnitte regellos lerthdit und zeritpliMen. Man darf daraiu sohliessen, dass 
di^ QewOlbe erst im Jabre 1578 eingezogen worden amd. um die 
beiden aufgesetzten Stockwerl^e des Pilratenhauaea zn tragen. Ob das Vor- 
rathühauH ein cinst<Vkine» oder ein zweist'''okii,'e!* CJebSude rrowesan ist, lAsst 
sich aus den vorhandenen KeultMi de^sell»u» nicht erkennen. Von dem sAd- 
liohen Oiebel des Tomthshauses gelangt man noch beute dnreh einen gewfilb- 
'ten untemdiseben Gang nacb der KellereL 

9. Die Xdlani, Odlaziiim. 

Es ist diea ein lai^er Kellerranm, bestehend ana einem einzigen 

mSchti^en Tonnenjfowfllhe, da» »ich unter der jfan/.en Länfje des heuti<jen 
Turnhauüen hinzieht. An der Südwe»tccke deii.HeUten nind noeh die unteren 
Stufen einer Treppe vorhanden, die nach dem Kloülerberge zu in'a Freie 
UnansfUirte nnd wohl erst zagesotzt «vrde, als der Kiwihbof nach Weeten 
ttt bis in seiner jetzigen Ansdebnnng verUngert «nide. Heber Vomthshaua 



1) D^hm. Fm. FtH, m. Wolir, Cknm. II, 498 f. 

S) XflMir, JraAttecf. «Nmaif. If, »57, vergl. «. 0. SS9, n. SO»: Bm 4m dttkr 
itt JfarHordüi«. 



1«4 



UKIT7ER IBKlIIMTr, 



an<l Keller führt« ein Möncli als Kellucr oder Cellerarius die AufMcht, 
dem ein Unterkellncr, .SuhcellorBriu», au« der Zahl der jüngeren 
Miinchc odfr der Conversen bei>feordnct und urUer^eheii war. Da f.r die .saiiiint^ 
liehen Siteixevorrilthe, den Weinkeller und das Dierlujfer unter Versi-hluss 
hatte , MO nahm er im Convent eine einflus^reiche Stellung ein. ') 

10. Das Gasthaus, Domus hospitum, Hospiz. 

In der vom .\hU- Sti>|ihaii vuti Citoaux entworfenen, vom Papitt 
rrlmti II liMtätigten Itejjel des CisJery.ienKerorden-'t. der Cliartu cari- 
latic. wird den Orfidern Gastfreundschaft und demüthifp H''>nii'hkeit 
gegen Fremde zur besonderen PHiclit gemacht. Der Abt soll sie an seiner 
Tafel «pei.sen, der Kellner und (i AKtnieiriter iliiien aufwarten, die Kloster- 
brüder Milien ihnen die KüHse wasi-hen und bei ihrer Ankunft und Abreiüe 
stich tief vor ihnen verneigen. *) In wie ausgedeiintem MaJlsse diese (laKt- 
freundMchafl der Cister/ienser , namentlich in den grosseren uml reicheren 
Klöstern wie L'iteauic, Cluirvaux, Walkeuried. St. Marien zur 
Pforte und andi^reii. von Fürsten, Adel und lieistliihkeit in Anspruch 
genoninu-n wurde, riavon Winsen die Urkninden und KbiNterannnlen des Mittel- 
alters viel zu erzählen; und welcher Missbrauch zum Tlieil mit ilieser <iu.Mt- 
frcundschaft , numcntlirli im s]iüt>'ren Mittelalter, getrieben wunle, erhellt aus 
den Klagen Ober die Kinlagerutignn de<i AdeU mit zahlreichem <lefolge, mit 
Knechten, l'fenien und llun<leii, die wieilerholt in den Hrkunden von Pforte 
und von anderen Klrist.*'rn laut werden.') Kin (iasthHU!* geh.'>rte als« zu 
der ursprünglichen Anlage eines jeden (-'i.sterzienserklosterji und hat von 
Anfang an auch zur Pforte bestanilen. In einer Trkunde vom .labre IJ^x 

It llrkniulc Vom .1. VitiA, T(iin»yumiil. Fol. Htta: [Ifftinhanlu» i-aiui.'raria.'.. 
Hvinricoii cellerariUH ot alii i|uutii iilurt-« fratros l'urteni-eK: UrkanJo von) J. 
IUjilom. Port. h'iJ. 4Jn: iK'tr i- nhnnlii « oiiiK'niriuii . Win<'m«rii« hifiniiarin«. Hein- 
ricD... <'(■! Ic rariu» luLinarlil; Urkumli- vihii J. ):l>>0, Tnm**n»\i)t. Fol. 'lUn: .^ub- 
relrrarin iliiclom in Porta. <|ui nanr c»t rcl pro tciDjvirp foorit. 

at Knanih. Vor»t. >: Altm-Xflla. VItl , r,. litrhtch. rhrott. t'tyrt. 1 , 345. H8. 
IjTukffld, Anliiitiiint. K'nlkrnrril. II. 174. I,rvmr , .irchitrrt. monnut. II, .tUl! f. 

'H tj« ztun Rmpicl in einiT ITortncr (Irknndc des l'a|>9t>'s Jnliann XXII vom 
24. Juni VMit, Transrumiillmrli , lüj. .Vili. Wulff, iTinm. II, H7U. .mi. um] in 'l<'lii 
voB HfifliT btrausjji'jfclioiirii lat-iniM-hon (icilicht in l.enui^i'^ch'-n Vcmeo, anii dein M'bon 
oIh'd eine Stelle mitf.'et)i<.'ilt ist, Al>*chnitl I, ürilayc.'t, .S* W. 



wird zuerst das Oasthaus daselbst, Donius hospitum, uud der Gait- 
meister, Magister hospitam, erwähnt, und wir erfahren aus dergelben, 
dai» der Ertrag bestimmter Orandatflcke tat den Ydrimnek dei Hoepixes und 
di<' ViT| (It'L'nnir 'ii^r Qlite angewiesen war.') T'iitcr ilon WimiiIxt jjen der 
Cisterzieu:ii-r zur Isfort«! die aich Iftnga des ganzen Thalrauduti am ünlEen 
Ufer der Saale TonPrftnkenaa bU geg«n Almerieh in ttnanterbrocIieiMr 
Folg« himo^'i^ii und in der ttpltaten Kloatermt fiir die Hillle des Ertragw 
an Winzer in Krbpacht );e)reben waren, werden »«hon in einer Drkundo von 
lltOti Weinberge des Gastmeiators angcfiUirt, ans deren Trauben der, 
Wein für die Olate gekeltert wurde.') Daa Erbbueh fUirt dieaelben unter 

di-r fi'licr-iiiirift ., (! a h l Ii t-r <; k u ii il Krct/rr" /wisclu-n il.'m Ki'lIiTfi- 
berge und dem Steinmeister au und veranschlagt den jätirlichen lütrag 
deaaelbcn für dM Kkicter avf vienig ESmer Wein.^ 

Du Oaathans der EliMar lag in der KegA geeondert tob den 

(igenttichen KiMsli-rgebftaden, dem HoiKisti-rinm. ilamit das StillIctMMi iUt 
USnche nicht gustürt würde dnrdi das laute Treiben weltliclicr Q&ate und 

1) TratiMumpL Ftl. 99a: Treäkti uuicin in-» iwitisi wl inaKixtrui» I>»>pltiiw, 
<|ui nunc eiit, Ti>l <|ui prooeara temporte htnni« est, pcriwta» siiwuliont , eo qnod sunt de 
bonU ad domum hospitan pntÜMiitibiii conpaiati. DieM Worte dur Urkondc nnd 
gcUnt hl der AWhrift de* Dtphmalarhm, Fal, t9Sa. 

ji Ih/,/'. Ii,. Fol. Oll). TrmummpL FoL 94; Vim i :ii;i^M»tri li<iit|iitnia; 
urgl. Wulff, Chnm. II, Jtaa. 330. Ueber die Teiincbtaiig der Weinberge nagt daa 
AUncA, JM. //. m. 377: „An Wetaberfen imi der Zilil S8, der Sehilenn ndt d«B 
Eigenthamb tn^nditrlc , ilU- Nulmnfri' «Ixt solfher Wi'inlKTife <lcn I^cnton erhlidiea an 
Leben gegeWn uiiil> Itallu- Nutxunjse der Weinr. Hopix'ti. obotc anil weUilK-n NnneiB, 
m darfamen vnruhKH. — L'nnd wcrdm die Winzer <l(T<<'llH-n iiall> Kr In- Hut ador 
Winter geaanUi." Diew Halbarbeiter Ucm da« idoiiter dareb ((enchworanc Winaer 
bmhiAtigeB. Im AMhcA, Bd. II, F^. 378. Aadet rieh eine OMwMii dn AUt» Jehaim 
«ad Ar Smmmmg dee AV«i./<rv »hrr ilir Au.lhrilunri <lrs irnntayM M II:'-r„!„rhr mm 
f. t4S9 an im FttUage drr hrtlu/en zfhett launntt Uillerlage, die aatbentUclit' und cin- 
■Bhande Aagaben Aber die Terpaehtnag and BiwktheebaltaaK der WafaAwgi (afbUt 

3) Krlibueh, Bd. II. S. HH'J: ..liant lipr^'k ondKrctier seint 8 Weinberge bey 
einander Relcf^enn, wirdi't nnib liiilb ^'i'arb r i t tcl , narUtolKcnder <iHliwi>, neinlich 
3 Acker Jorge Erffurt. WintfT iui> Nuuiiiburgk geHeno». llciiii-lur Ik'rpk ttv)^ in 
geaielBen Jbaren der äebnlea ABtheil XL Kimer Webi. Diewr Bei]{fc bat ingebvri«« Nutiung 
aa Obeatbeame miid OmaeAedw amih Pwdibeli." I)a der AatbeO da* Halbarbaitam edw 

Winier» hifrlni <li>nfiilK ;iiif 1'» Kiui.-r Wciii v.^raimi-lilnirt 5<in mOil, M baling dw 
GeMniuitertrag de« Wi'iiiberge« alxi durchMbnittlicb jährlich Mi Kimer. 



ItNt uwrrM jttturHNirr. 

(las GetiJüe «iniT UuntwirthHclmn ; <ius Hos|>iz der beili^i^n Laura auf dem 
Athos ist auf die Umfassiuii<^!<iiiauer d«^ KlOinter» gestützt,') das Ua^thau» 
KD ClaiTvaui lag an der ('istlichen Seite der T'mfassungsmaußr doa Klosters. *) 
Eine solclie I^^i-- liutto auch das Hospiz der (M^tiTzieniwr von St Nfaricn 
y.ur IM'orte, und da stfht es noch beute vor aller Augen, unzweifelhaft 
keniitlicb für jeden , der eine Viirütellung hat von ilen (»aulichen Kinriehtungen 
der Klöster und von niittolalterlicben Bauwerken fiberhaupt. Es ist dies «in 
ihunuartigos Gebäude in liecbteckform mit den beiden hohen Giebeln nach 
Nordii.sl und nach Südwest geriihtot, nüt drei Stockwerken über einander bis 
zum Daehe. diix jetzt nueli allen Seiten hin frei mitten auf dem Wirlb- 
sehaftshofe «tebt. aber noch in der entlen Hälfl« des vorigHn Jahr- 
hunderts an oder in der Mauer lag, wekbe den Wirthwchaftsliof nach 
Nordosten bin gegen den Krautgarten des Klosters, den jetzigen grossen 
Seliulgarten , abschloss. Durch dieses Gebäude filhrt vom einen Giebel bb 
xuni andern eine Durchfahrt. Von den beiden einfachen S|iilzbogeiipor- 
talen dersellwn iu den (üebel wänden ist das nonlristiicbe zugi'set/l. aber 
noch sichtbar, das süd»esllii-he wird noch zum Hingang in das Gebäude 
benutzt. Das Innere <ler Durchfahrt, die den ganzen It;ium des Gebüudes 
zu ebener Erde einnimmt, besteht aus zwei einfachen Kreuzgewölben, 
und von ausrten i^t den W;lnden der.'telben durch kurze Strebepfeiler mit 
Pultdächern Widerbalt gegeben. Nacb der Aussage eines Augenzeugen traf 
man vor nielireren .laliren h'im .\ufgraben d<'S lUulens etwa drei Fuss unter 
der jetzigen OberHäcbe desselWn auf einen gepflasterten Damm, der 
durch die Durchfahrt hindurch führte, und ein Klick auf dar! südwestliche 
Portal deiisellH'n zeigt, dass dasselbe etwa ebenso tief in der Krde steckt, 
indem der HiHlen rings um das Gebautie, das jetzt als Kreonen'i dient, um 
so viel erhöht ist. Zu de»i oberen Stockwerken desselben führte an der nörd- 
lichen Kcke von .\usseu her eijie Trep|>e hinauf, deren unterer Theil jetzt 
»erstört ist. Den nordöstlichen Giebel krönt eine kleine Fiale oder Spitz- 
»üule. deren Ornamentik, verglichen mit den Portalen und Gewölben der 
Durchfuhrt, die Kut<tehung des (iebitude.s dem Zeitalter des illteren Spitz- 
bogenstils von der .Mitt«- des dreizelinten bis zur Mitte des vierzehnten 
.Jahrhunderts zuweist, .^n der Stelle der jetzigen kleinen viereckigen Fen- 
Ktur der beiden oberen Stockwerke befanden sich früher Spitzbogentenster. 

1) lAH'iir, Arth*ttel, mnHiisl, IS, 300, 

Ji VioUt-te-ttuc, Dictiutm, rai*un, dt i'archH. {■'ranc. J , SüO. 



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wie dies in der freilich !k>br uuxuverllkiaigeii Zeichnung auf eiaem Prospect 
der Laadesiiehiüe ans den Jahren von 171S Ms 173S noch angedeutet ist ^) 
DiuKes Ciebäado also war znglriiih «n Thor und da» Gastbaua des 

Kli'st*'r!i. Die I»uri'hfiihrt ili'!<si-lben war iIhs nor'1iVtli';!ie Thor de-" K^>^tl'rR. 
durch weiche!» eiu gejilluaU'rter Stni8M'udamm xuuäcfa»C in den Krautgurt«n 
fUirte, TOD wo man durch cmen Thorweg in der Nordaeite der ümftMongB- 
maut'r etwa uii der Stollf, wi» noch i " I -' Ausf;iiiiL,'>i|)fiirtc i<t . an den 
schon erwähnten üuterweg gekiigtc, der »ich um die Weataeite und 
Kerdwite der KlOBtetmauer hanmzog. Man faumto alao dureh daa weatl iche 
Thor nach der Windlücko zu in das Kloster einfahren und dordi daa 
n('ril<''srlii lic Thor, die iMi rrli f ah rt iIcs llos|ii/, ttii.!(.> liinaus- 
l'alircn. lu den tH'idcn oberen .SUickwerlieu dt-riM-lbeu belunduu ^ich hcii- 
bare Zimmer und eine Kflehe wie in den Gaadiäaseni anderer RlOster.*) 
läs>t Mvh norli uai'h»ci!<en. wie Unkeimtuiss Und Volkfiwitz aus die- 
sem ili - K! . I ine ;iii'„'i'l>lielie a I te Alitei fjeniiieht Italien. Auf dem 
schon mehrfach erwähnten l'iosjject der Iforte aus der ersten Hällle des vorigen 
Jahrhunderts, wo die Gebinde ron der Vomelperspectivo aua dargeatellt sind, 
nird das riasthans als eine alte Kapelle bezeichnet , und nnmiUelliar Im 
denelbeu ist die Schweinemeietere}- angegeben, ein abgwschioaaener 
Kebenbof des Wirthschaftshofes. Auf einem Plane der tandesschnle ans der 
tweiten Hälfle des achtzehnten .lahrhunderts *) heisst dieser riereck^Hof der 
Sehweinenieisterei riann Sehw eiiifahtey. l^ehwcinealitey bedeutet so viel 
wie Scbweinekloülor. l>u^s dies kein »ni/ieller Name war, sondern ein 
BriengDias des Schfllerwitaes oder Oeslndewilses. der das ahgeachlosaene 
Viereck des ^^l'hweinehofe8 mit dem al'^'eschlo-isenen Oebiludeviereck des KJo- 
iiters und die Schweine mit den Mönchen verglich, istt einleuchtend. Aus 
diesem Tolkswiti entstand dann wdter die Sage, das alt« OebAude an der 



1) Diewr I'iiis|-n-t tK'linii.'t sicli jotit am' li.ia Ki iilaiiil'- <Iit Liimlosschuk. 

Lmmr, Ardat. Mnn. II. 3'.Xi. Wvmi Itnhuh, Chmu. Port. I, JSi). ein 
■•TUM •ttperins hj-iiorntKtii in nml ein h,v imciins tn m doeate meine aeführt 
all ffimner. is denen M der Abtswabl voa 1533 fremd« Aebte Ingterten. and dann 
fortffliirt: AbbiB d« Sittiyaeliech — *eterciii abbatlem liifrTeditar, «o folßt daran». 
<|ji-- j< u< ii' i/fiaren BnilWir nicilt in dvr .\bU'i. M>n>l>'ni im U<>»|<if iIi» Klo.sli rs o'li- 
gcD waren. Ucrtncfa ,.eitD Abtei" ia dem Sinne wie Commeraitadt vvm „«Itca 
daBtsguge" sprielit , wefl daa alt« Xioiteisehiade «ana . aiiilt etwa in O^eaaata n 
eiaCf ..Meeren Abtfi-, Ji,' <> ni-- Imf, 

IQ In der Bibliolbi.-k der l.anil<'i>M'liuli: bt-liDtllUb luit dei Katali>|cnumiucr P.f.SOi, b,fl. 



VBCTTmi Aliei'UMTT. 



Sch veineabtei, Jes^ieu Redeutung als Hospiz man längst nicht mehr ver- 
^talld, aci einst die A btswohuuii^' gewo!<en. Da sich nun aher doch noch 
eine UcbcrUpOniiiK erhalten halU*. du-i-s dii- AUtfi viniual neben der Abt«- 
kaiKrlie {{vwi-Kvn wi, so ward iiuii Gasthaus der ('lAterzi(MiS4'rm(>nch«, 
das in seiner jetzigen Uestalt nicht vor der zweit4>n Hälfte des dreizehnteo 
Jahrhunderts gebaut sein kann, um<i;estem])elt zur alten Abtei und zum 
ältüBten f JeltüuJe in Pforte. Die l<age, wie die bauliche Kinrichtnng des- 
selben musste jedem, der nur eine Vorsteliuni^ v(.»n Klosteroinrichtungen 
ha(t4>, von vtirn herein die l'nnitt^^'lii'hkeit khir niaehen, dass hier einst die 
Wohnstälte der Aebte gewesen sei.') Man hätLe nicht glauben sollen, ins» 
ein (iescliichtsrichreiber des Klosters diese durch Volkswitz und l'nkennttiiss 
^etaliichle Tradition flir baaro MQtizc ansehen und ausgeben, ja durch die- 
s«'I1m> seine haltlose Hyi'othese fiber ein angeblic-bes Dorf l'orle. das vor 
dem ('ister z 1 e nse r k l OS ter St, Marien zur Pforte an Jessen .Stätte 
bestanden haben S4j]|, zu stützen und glaubhaft zu machen versuchen würde. 

.ledcnfalls hat es schon vor dem Bau de« hier besproclieuen Thor- 
und Gaslhauses nach Vorsclirifl der ('liurta raritutis eine Celta bospi- 
tura gegeben. Ob an der .Sl^-lie desselben ein ältere.s kleineres UebÄude im 
Rundbogenstil diesem Zwecke diente, oder die Gäste in den ältesten Zeiten in 
den Gemächern des ersten Stockes über dem westlichen Thore beherbergt 
wurden, bleibt dahingestellt. 

11. Der Marterboden, der 6«f§.ngnisstliurm und der Galgenthurm 

(Hunchs^gen). 

Seit der Milti' des vierzelinteii .lahrhundert.s erwarb ilas hHostw 
St, Marien zur Pforte allmählich von <len Landesberrn die Gerichts- 
barkeit über Hals und Hand zunächst auf dem unmittelbar um das 
Kloster gelegenen (irund und Roden, dann allmählich in den Dörfern, in 
denen es gi'ibscren Grundbesitz erworben hatte, wie in Kehl und Dorf von 
Ober- und Nieder-MöUern, l'ioiiiiit/.. II o p fe n dor f. Lasan. .Sjiiel- 
b<»rg, Hcebendorf u. a,*) Seitdem wird auf den Vebmslätten 0<l«r 
Gerlchtsstätten des Klosters ohne Refehl und Reiliülfe lamlesherrlicher Vögte 

I) Nach cin«r mnndlicbcD Anamgc hatt« »chuo d«r RtM^lvr I>. Il|r«n di« Rcilvuluni; 
de» (ii^hautK'.t ab IluKpi;! ileii KlosU-rs ri('liti|(^ <>rkaiinl. 

'J) litt Nacbwou der Urkondoo, tat dvocn die« erhellt, i»t in fioiien bei Wolff, 
Chnm. II, 4S5. S53. 47», 474. 



im Namen de* Klosters als obcmtea (Jericbteherra aucb üb«r iwhwere und 
todwwflrdige Verbrechen Gericht griudten irie Uber Mord, T«dtMhta|;, 

Raub, Di<>bi<tahl , Hchwi r« KöriM-rvi ilotiuiiff , Xothxacbt. VerlSumdung und 
IkMi'himpfung. Ihirch «len .Stiftungsbrief der Landenchole vom Jabre 1550 
äbertrügt Herzog Moritt diew ganze Uerichtabirlwit «nf die Schale, wie 
« in der wCondHimi'' danellmi hefart, «die Oetiolto obent «nd aiederrt 
ilhor Hal^s utifl Hand, vollkilmniticho .Turisilicfiini un<l AiIvM'atinn." Dinst' 
tiericbUburkeit wurde im Name» der Scbule durcb einen dazu verordneten 
Aintinann ela Advoeatus oder Vogt «uffeflbt. and bia in dae vofigo 
JubrbuniltTt lind auf der Vebnurtitte auf <Ifti: ' i ,i 7 u'< nbiM']i;)> zwiiMshea 
Pforte und Ki'i'*«'» Verbrecher gekApfl . gerfldort und Ncrliraimt wordon wie in 
KloAterzeiteu; einmal wird auch eine iunde^uuirderiu in der kleinen Saale 
enluft*) Um die Oeriebtebarkeit Ober Hab imd Hand ta ftben, nnieate 

das KlwU'r dii' ti">tliii,'t'(i Mitt'd, Wcrkzi'iiL'»' und If.'iiuiiü'lilMititi l)f-ir/>Mi. 
anter andern ein Gefängnis.« und eine Folterkammer mit Folb'rwerk- 
zragen, wie öe ja bifl gegen die Mitte des vorigen JahrbanderlB atlgemeln 
angewandt wurden, um Angvldagte zum OesUndmea zu bringen. T)a nun 
das (ii'liäudi' an diT Wi'sfscdtc der rnifa.o.sungxmuuer, ilas sieb im rccbten 
Wiuki'l an den Sibal'slall ansililiesst und aus lier ältesten Zeit des Kloster» 
flbumnt, anf den FUnen der Landeeeebule ans dem vorigen Jabrbnndert 
Mart erbau s oder Martorbuden «jenannt wird uinl dii-son lotztoreii 
Namen bis auf den heutigen Tag bewahrt bat, so folgt daraus unzweifelhaft, 
dasa im oberen Stockwerke oder Daehraome diese« GebBndes die Folter* 
kämm er des Klostent sieh liffdiiili'n liulnn xmif^. w« di>' un>;Inckli«ilien 
Aiigeklaj^ten gcmartiTt wurden. Vi.n diMii < Irlaniruis,'' de-j Klosti-i-- berichtet 
dait Hrbbuch: *) „Zu diesen (Jerii-bten luit die Schule ein Üefcuguus in 
einem Tborm an der Vogtey io der Ptbrtta geiefpm, der anno domini 
I Ifi!» j;cli;m( t nnil \ orhr.H'Iil." Diu^ii^r ' if fä ti t; n i - > t Ii ii r m ward iilsii ni'bi'n der 
Vogt ei erbaut, wo nach den iiehon mebrlaeb genannten I'läuen der Landea- 
Bchnle der Landsknecht oder Amtsfrobn, das heiaet Gerichtediener 
der ,'iihule wohnte. Das» ist das niedrige Ücbüude zwiseben Mart4>rboden und 
kb'iner Saab-, zum Tbeil über (b'ni Ciewölbe. dnrcb web'bes dieKellie in die 
l'forte eindieHst, jet/t die W'oliiiiin;; des Zeiebenbdirers der Landessehule. IHeser 

II Bertudi, Chrom. Pott. II, 7«. SO. HS. TaUsth. PfOrt. Ckmm. SdkomtL 8. M». 

1) AUtdb, ad. n, FtL 4M*. BtrtmA, Clbw*. foit. I, tttt Und fealwn 
gefunKrn geDommen die Rolmcurter rnn rwrjrn Höfea and habw äs in da Thara 
gemUt. Vcrgl. Wriff, Cükron. /, ilitm. 31, .S. II. 





100 snmBi A nwau i i TT, 

I 

Thurm lat jekt spurlom vorscli wanden. Da nun ab<>r das Klostor auf »einem 
ursprflnglicbeu Areal bereits über hundert Jahre vor der Erbauung jenes 
TbuniM die GerichtilMilnit Aber Hai» und Hand erworben bat, ao mnaa es 
aiK'li si'lioii <*bi>nSO lange vorher ein Gefängniss l(i'>c>scn hatii'n. \un 
ermähnt dua Krbbuflh an zwei verschiedenen Stellen eiuM (jalgentariue!<. , 
Die Worte deaaelben „WeideirachB amb die Pforttiaebe Mauern beyden 
Fischheldern onnd ander kleiiifii Saln bei der Teit hwefien unnd bin- , 
der dem Galgen torm gelegen mit etlichen wilden Ob^tbeumen und Krlim" ') 
beweisen deutlich, daas dieser tialgentorm dasselbe Uebäude daü auf 
den beiden PUnen ana dem Toiigoi Jabrinmdert grade an der Sfldoateelte der | 
Umfai'^'uiit.'-iiiauor viT/iMi liiM't i-^t, wio oj) acbnnt schon auf ik-m älteren | 
Proepect eine JCuilie, und Aluiicbsgalgen genannt wird, lü fragt sich nun, 
welcbesdieBeetinimQngdesGalgentborniee gewesen iet, und woher dieoe 
Kenennung stammt. Man sagt wohl. <s sei ein Warttburm gewe!<en, durch | 
welchen die Uftnehe den sogenannten Mittelweg, der von Almerich hin- 
ter der Südseite der Scbobnaner entlang nach der WindiOcke Alhrt, hfttten 
boobaehtea wonon. Aber man kann sieb fcaom eimn angeeigneteren Flati 

für •■im n M'arttliurni ii<'iili<'ii tiU ili>'-'<'n , wi il>'r Ili'^ilmi Mi r oder Späher j 
im W uidviduukel mit der Na»e am Berge gestanden hätte. Auch ist gar- 
nidit abzusehen, wober der besagte Tbnnn schon in Klosteneiten Oalgen- 
torm hiesK, wenn er nicbt zu dem KloRtergalgon auf <leni OalK'* !)- 
berge hei K<">*en mittel.it der (^orichtHbarkeit il«-* Klostw filur H.iN uml 
Band in iigend einer ISeKiehung htatiil. Der .SihluMi liegt uLs« iiuhe. du:<^ in 
«Ueaem Galgentbvrme einet das Oefftngniss für scbwere Tertnrecber war, 
die für ilt'ii (liil<,'en reif si'hieiien, bi-vor iin Jabrc ]it'<'.* >\i'r lu'UP licinicmiT 
gelegene Gefänguissthurm U-i der Vugtei und dem Marterbodeu 
erbnnt wurde. Die Bninen des Galgonthuims nnd nadi den Auaaagen cinw 
Aogenmngen erst in den eisten zwaniiger Jabren dieses Jabriiunderts weg- , 
gerissen worden. 

12. Ue KilUe und du BftokhAUB (mdaiidmuiii, pisbmum). 

Oben ist naebipowiesen worden, dass an der Stelle der Jettigen Mahl- 

nOhle uml üfickori-i an diT kleinen Saali- imiiTballi der KinirinaiiiT (1<T 
Landesschule liobun vor Gründung de» Klosster» eine Mühle bestand. 



I) HrU.mh, Jiii. //, /V./. lish, \^Tg\. a. 0. JM>*.' Ein WkMBfleek itya 
tialgenthorm gelegen, nngcfebiliclicn ■« Acker groK». 

2fe 



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die Bischof VU> von Naumburg zu dem Kloster|nit au der I'fuitf schlug', das er 
den CisterzieusL-ru vou Walkcnried atuit «le» ächmöllciivr AreaLt anwies. 
Da« T«n dtaser anprttng'lidMn HAU« nodi Manenrark vorbanden «in, 
liaat sich nii'lit t-rwcisi'n. Aher in der snjjenauntfln Hacki- sieht man vor 
dam Backofen einen mjl4:htigen Uuudbugen von Wettten nach 0«ten gcaclila- 
-g«n mit einmn romaniaebaB Gaaimae denelben Art, wie Bio die Slteste 
KnndbogenkirelM m Pforte anfirnaL Oarauis erj;iel>t Ja^s wcni^'sttona 
der atpinorup CS rund Ii au de-i <;idi"iudei, ila?* die Malilriifdile und die 
Bftckerei uinfut^st. au:< der ältesten Zeit des KloüterH »tainnit. Daüs das- 
adbe aber apiter in der Zeit dea RenaiaaaiiecatUa aufebavt nnd anob 
nachher wieder aus^^efliekt ist, lieweifen unzw*ifelhaftif Merkin;ile im Inneren 
wie im AeusMreu des Bauwerkes. Die Bäckerei wird erwäliut in einer 
Urfcnnde vom Jabre l:i6S, nacb wriebcr der Rftcker. ein Kloaterbrnder, 
ftr gewiase Miihl/eiten de^i runveiitn Seinmelti Itaekeii üoIL*) Im Erbbwihe 
heisst es .. Kine M<>lil<' i" iln rtmdti.ii inn der M.ivier am Parkhause 
gelogen mit zweien (jeiigeii. ' '-) Vuu dieser Stätt« ljut slIm) uuuuierbruvlien 
aeit aiebenbnndert Jabren immer die Hauptmasse der Bewobaer von 
Pforte, erst -h-r Conveiit der *'i^tennenaannOoabe, dann der Ooatua der 
Alnmnaa, ihr t&glichea Brot erhalten. 

18. Bi0 BodMtalw (balmatariam). 

Wie Badeanstalten überimapt mi Hittoblter in StSdteo nnd 

Klrtst^rri allj;eniein };ebrauclilich warODt^ Bo ergiebt sich aua dem Brbbuche, 
dass zu Ifiirt^' nidien ileni <dien erwähnten Aestuariuin des Sie<'bhaU!>es 
wenigateng in späteren Zeiten des Kluster:» und nach der ääcularisierung dca- 
aalben nedi rine beaendere Badeatabe fbr kalt« BBder vorbanden war. 
Diese erwAhnt das Erbbuch an drei Stellen: ..Wie-fen M>iiu aiirli inn dieser 
Schulenn Befridung und Mauer gelegeon, haltonn ungefcrlichemi bey fllnf 
AdcanuL — Ai der rinen ^neaann naobat der Badeatnbenn am 



1> IHplom, P<trt. l'iti. 49a: Rimila maiii ai) .•arlcm Norviria, »i fuerit de bene 
(ladto duttiini iiblwliii. prucuntbit <'l ri<K)il>it >>en in )>iiitrino. Uacs ein Möndi aU 
■Icker fongicrV', Ut n «rMhn hq« «li n Zvugenantemchrift«!! dnet 1T(faad»t 3Vm^ 
tMqM. Ffi. JSlh: Hermann«« priwr, Conrad«» «abprior, Hcroiann«* cMaoaiiaiL 
Bekehardm forDsriaa, nfenaeU Porten«»«. 

2) AVW'ur/.. /?./. //, Fol. 347 a. 

S> Lenmr, ArduUct. Motuut. II, jr«6. 



28 



so» 



MITTMI AMCHMTT. 



Ifoblf^raben ttSat Wcidenn uiuid Ertonn. ~ Hhniber iak eine Wiese 

uii'^T-filirlii-hon Wy ftlnf Acker inn der Mauer binde r der Hades tul)en 
gcicgea. Weidenwachs an der kleinen äula inwcndigk der Mauer 
hinder der Badtstnben nlT bnden Ufern mit Weiden nnd growen 
Kldcrii." ') Da Wilsen innerhiill» der l'!inr8S!«uti}r>iinaui>r nur in lifii G&rten 
des KlosHTs zu lit'iileii Seiten der kleinen Saale i;ele<^en liaUen können, so 
lag die Madoi«tube alsu an deren UtVr iuuerliulb der (iärten vor der 
Wiese, die den MUdien Thsil des themaligeD Obstgirtens eiumhm, wie 
fich weit^'^ unten lieiaushtelli'n wird. In der zuverlUssit'Htr!) AhHchrif; der 
schon erwähnten Urduuug de» Dr. Cummerstadt vom 14. April löOl beüsst 
es: ..Der grosse Garte mit dem Obst bey der alten Badestnben sei 
den Knaben zugelassen «enlen.-- rittrr detn ^'ruBüen Garten ist hier, 
wie sieh Weiler unten prj,'eUen wir<l. der ( i ^^ t j;arten dos Kl(i>ters im 
(JegeusutZH zu dem kleineren Abthgarteu zu verüteheu. Ahu big ilie 
alte Badestnbe aus Klesterseiten am rechten üfer des Mfihl» 
grabens oder der kleinen f^aale im Ohit-jarten, und zwar unweit 
der Obatpflanzuug im westlichen Theile desselben am Vorratfasbauaei 
dem sjpAteren Farstenhause. Commerstadts Bezeichnung': alte Badestnbe 
setzt da-) Vorbaieleiisein einer neuen Itadestulie >iiraus. und das iat 
wabrHcheinlieli die><'ll>e, die sich n<»'h ireu'en Ende des vorigen Jahrhanderts 
in der AI üble am Mühlgraben bitand. -| 



Von den Wir t Ii i' h a t"t < Lf Ii ü n d e n des Klosters Ui kaiiin eines bis 
anf den heutigen Tag ganz unveründert erhatten; von mehreren stammt der 
ursprangtiebe Bau ms den Klesterwiten mid die Qrandmanem desselben 
sind neeh verbanden : sie sind aber in späterer Zeit uni^^eWut und Oberhaut 

worden: vim aiidrrt'ii ist iiits N'nti/en de« Krbbuebes die Stätte nnch naeli- 
weislicb: bei einzelnen, die eben dort erwähnt werden, ist auch das nicht 
j mehr mftgHeb. 

j In der Front dns WirflHebaflfliiire.H naeli der kleinen Saale n 

gegenüber der Maria-Magdalenenkapelle, dem Cenakel und dem au 
I der Nerdscite des Kreuzganges gelegenen Dormiteriam hgen von Osten 

I 

I I) KrbbHch, IM. II, Fol. 3S4b. 3ä5a. 337 b. 4JSb. 

ij Ntrb «iii«r ZcKhHunff dr» Pforltntutft» im J. J7S1 cxm C. IT. <7. £ Becker, 
' di« «cb tai der Btblioithdi der LsadcMeknle iMUnfat. 



14. Tenchiadene Wiithsohaftsgebäudfl.! 







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San ÜB tMLtm um uvucnit ■onocnvimBi ns kuwib*. 



m 



uach Wo!4tou(iu» KelUtrhuus, i'iii ^omv« ScheuiiengebSude, die Mar- 
garethenkapell«, Ten der weiter die Jtede aein wird, and du Brnnhant. 

Des Kfitcrhaiiscs crwälint <la8 ErMmdi mit tVili.'. iii]cti WortPii: 
„Keltern oder Preasten inn einem Havie Icegenn dem Zerliause über 
inn der Pforttu i^Iegene." ■) Da die Stelle der Schennen K^Kenaber dem 
Cenakt'l seit Klxstwrzeil^'ii «li<si'lhe fjflilieben ist. so kunn das Kelterhava 
{fepcnülKT ili'ni /.»'lirhausi' nder <>iiu1m'1 nur an <Ier Sti'Ho i,'t'l<'u"'n halien, WO 
jetzt der Vorbau der Pächtcrwohiiuu^ uitspriugt, iu wi-lchem zu ebener 
Erde ridi die KAobe desaelben nnd im zweiten Stocinrerice «Ue Wohnnaf; 
dw Musikilirfctiirs hpfirnlt-t. un<I ein ätiiilieliHr Vnrtmu ili's ältHren i li-liriuiles 
in den Plftnen der Pforte aus dem vorigen Jahrhundert veneichuet int 
Feiler dia Edtnrhaua mit arinta Ketten nnd Preaacn wie Abo- die Berritung 
des WeineM führte ein Kloxterbmder ab Magister vini oder Weinmei- 
• ter die Auf-iirht. *) 

Das SrliKUuengebäudc gegeuüh^r «lein L'enaki-I mit m-inen drei 
Thorwegen stammt in «einen Qmndmanem sehen ans der Klostemit; aber 
swei Insi-liriflen boi dm i'Utlichät^'n TliiirwcL'»- lolireii. 'iaiis der jet/äge sicht- 
bare Iten denielben im Jahre IT'n) aul'gi fQhrt und im Jahre 179m repariert 
worden ist*) lün ConTen« oder Laienbruder d«w Klo«ters mit dem Titel 
Horreariua fdlute die AulUefat Aber die Schennen.*) 

I?in Ttriiiihaus wiril aiifTallfiiiliT Wt-isc wimIit in t-iner rrkuii'lf !i<.i-li 
im Brbbucbe erwähnt. Da» jetzige Uniuhaus iüt. wie eine hiM^hrifl üiier 
der Obereehwelle der Feaemng beweist, im Jahre 159S erbaut worden, 
DatUeh ron der Margaretlu-nk»|ti'lit> ilmi neuen Siblaflmuse gegenfiber. 
Daher weisen denn auch dir Simse an den vierecki^;cii l'feilfrn, auf die sich 
die Qewölb« duK Uaue» :>tüt/.en , auf da^ Zeitalter des Kenai.i.sauccittiU hin. Da 
aber die Mtaehe zur Pforte elienao wie u andern KiSstera ihr Bier ?on 
vorne heii'in M'lli>f liraiitrti , mcli in dem Tocliti ikln^tt r \ I ' >■ ti -Zel le ein 
Brauhaus auüdrikcklicb erwähnt wird,') SO kann mau wtiiU nicht zweifeln, 

I) SMmdk, M. II. h<.t. :i:r.U. 

1) Drinude vom J. mi. IMphrn. Port. J-'ol. 49m. Trmummit. Fol. l^b: Wiae- 
■•ro mafUIro rial, Reinric« 4» ttbenatet«. Hermanne et Warnhare 

ütatriboi- >i-' l'ort a. 

ill Hin fiti'in '1)p.c1I'>.I Iml Inwlirilt: Au. ITOii. ein anilccer: rejiariit. ITlifi. 

4) l'rfcvadc vom J. i:il>!. Tran'^tHmpt. Fol. 13lb: FnUft Heiirira« nugüler 
enrie in G eTaatheta, frmtor Baaao, bmter Johannas barreartne eaavarai Pertanaa*. 

5) XiNWf*, rarst r. AUm-Skth, II, M. 



26* 



daas IUI der Stolle ilet) J^ti'.igen Hchon ein ftltereb Ltrauhaus 
stand, wo das Dier für das Kloiater und tur die Schenke vor dem Thore 
demelben gabnnt worde. 

i^tfillo lies Kloa to nr on rw to mikI in ilirf» OnudnaiKm mm 
Thi'il nfych vorliuiiden in im Sttllca der kluiueu OotUdlM Tiuruiig den 
WirthaebaftdioliBS. Aber aneh lii«r habm natfiilieh apftten Umbauten atatt- 
gaAudtn, wie diea besonderü henortrat, als vor einigen Jahren «iii alter 
Kahitall m^geriaaen wurde, dt>r noch nus Klost(>r/citen atammte. 

An der westlichen .Seit« der UinruKsungiiniauer aücaa recbtwiokUg 
auf daa sogeaanate Marterbana der Sehafatall des Klostera, ein sehr 
ma-iMVcr Uau aus den alt*'Mt.en Klostorzcit^'n , der vor iiielireren .liihren 
eingerisaen und durch einen Neubau ersetzt worden ist. Das Viereck 
iwiaohen Sehafstall, Marterboden und kleiner Saale war alao in Kloetereeiten 
wia heut zu Taj^n der Schäfereihof. 

An der Stelle des jetzigen (ie^ichäftshauses stand Iiis kurz vor 
Abttnung desselben ein zwei^ttöckige^ Geljüude mit kk'iuen liuudbugeuleusteni 
von der Art, wie ala die titeste RnndbogeaUrobe aufWeiat Auf den PUaen 
aus dem aelit/.'linlen .T.:1i:liu!i.l<rt wird dasselbe der Weherb<»den 
genannt. Kiii Wuberhuuü erwähnt das Erbbucb mit den Worten: 
„Heldere blnderm Weberhauae gelcgenn. Darinnen werden Fische vor der 
Schulen NotturlTt gehalten. " Da hinter jenem nh Weborbuden bi /i it lnieteu 
Gebäude kein liewäs^er vorhanden war, also aueh kein Fisihlieiiäller für 
die Schule bestunden haben kann, so muw da» im Krbbuuhe genannte 
Weberhav« Teraebieden geweaen sein tm Jenem Weberboden. 

Vii'llt'ichl war jiMies ilie Wcrks^rdte des Webers, ilieses der Vorruthsianm, WO 
die Uuhstütt'e für den Webestulil, also Wolle und Flachs, und die Fabrikate 
deraelben, namenüicb das graue nnd weiaae Tuch Ar die Kleidung der 
Cisterziensi r un i Linnen aufbewahrt Warden. Di« Steilo dea Weberhauset 
iat nieht mehr n.n Ii /.u>v eisen. 

Das Vorhiuidensein einer Schmiede innerinlb der Klosteimaner 
er^bt aidi ana der Erwdmnng eines Sehmiedemeistera, llagiater 
fabniruni. in einer CrlnuMle 700 1388;^ abof die StUte denelbeo iint 
sich nicht mehr bestimmen. 

I) Krbhufh. M. u, Fol wr«. 

2| Diplom. Vorl. Fat. tSht ReUgÜMDi vir frater Hcinricu« cuDveniiu prureMU> vt 
maKUter fabrorum moiHurtetii loiM Portensia, and ibsada: Fitor, «taiaarias «( 
magistttf rsbromm, 

.. 



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tnm au «ruh vn urunm 



Auch wo die im it^rbbuche erwähiitf Uottclierei den iiLlogterB 
gelegen mx, xomu dahin geitdk bUib«ii. Erat nach dar Sleolariaianii^ 
des Klosters kann iliesenie in daa Oenuwh der AUat Terlcgt aain, wo ai« 

akll jetzt botindet. 

Vor dem westlictiLii l'hore des IQoatcn au dar Stelle der jcUigcii 
Oberftratvrri lag in der letzten Zeit dea Kloatera ein» Sehen Ire. Ueber 

diesi^ bfrichtt't das Krbbuch foljjctKb'rmassi'ii : „Vor cl !• r Tforttcnn ist cino 
äcikenkfttadt gelegen, ist ein blu»H Hau», iiat keine Zugehoningk an 
Qcftten noch Eckern, der Schalen eigenthflmlichenn instendigk, darinnen 
wirdet NanmburgiRch Bier vorzapft unnd zu gemeinen .Taren nngefehr^ 
licht'iiii I" Fhs-' !iiisL"'-< lii'iikt. Pa -joIcIic \ .•riiiitt4'll unnd ims^'cthaii, so 
wirdet zu gemeinen .laren ungelfbrlicheu 'J gute .Si-kock Schenkgelt gegeben, 
irie anno lfi61 geacheen iat, vom Faaae 15 Or. Hiniber nraa ancb Inn Zeit- 
tt'n d*-r Steuer ader /<'lji-!i<1i ris die Oebor erle;;et und nieiriem f^nedigateB 
Herren diesieü» geanttworttet weiden." Da die I^ndesschule wafaiUdi 
kefaie Teranlaasnng hatte bei ihrer Stiftung eine Schenke Tor dem Tbore 
anzol^n, «o muss jene Schenksitatt ans KlosteReiten atanunen. ') Dia 
Stelle derselben lie/eiehiiel das Krbliueli nueh ^'entiuer mit den Worten : 
„Holz hinder der i'l'ortiscben Scbeiikeu gelegen; gehet vuu der 
Windtilleken nach der Pforthabiaa an den Flemigiaehen Wegk;*") 
da» ist also die Stelle der jetzigen Ober f'irste rei. im vorigen Jahrhundert 
noch W'ildmeiaterei genannt. Nach einer mündlichen Ueberliefernng, die 
TOD Bector D. Ilgen stammt, ging die Schankgerechtigkeit später aof den 
Wildmeiater Aber, nnd das kleine Hlnachen, daajefact nur Fsraterwohnang 
dient, war <li<' s>)t"ril:e. Jene Kerei-hti^ning ist andlieh dem Thorvirtor 
überlassen worden, der sie noch jetzt au»öbL 

Aneser den beaproehenen QebSnden verdienen in dem von der 
rmfaüsungsmauer des Klosters umsehlusst-nen Räume noch der Kirch- 
hof, der Ahtagarten, der Obstgarten and der Krantgarten 
Srwihnnng. 

15. Der Kirchhof. Coemeterium. 

In den Kinstern des Mittelalters lieirnil» man Aelite. Pr.lhiten imd 
weltliche Personen von iüing im Chor oder in den .SciiüTen der Kirche, in 

Ii KMmrh, fl-l II. F-t. :;:;„. 
2) Krhb^ch. Bd. II, Fol. 41äa. 



9URU AMCniRITa 



<it'ii H;i!l<'ii ilrs Kri'ir/i,';iii;^'<'-i und in den KapellL'U. M'">iK'hi', Coiivcrson und 
aiiUere Zugdiürig« «1«» Kluüter» auf <kiii gviiieinäumou Kirchhofe. In 
I dm Utraten frtiutaiBclien CistenienMifclMeni wie in aadermi KKMern 
diente zum IßttüM der viern lige TOm K rfu/>.Mri umtK-hlossen« 
Kuum zwi^lel|pn den UAiichswohuungen und dem DcUiause. Aber schon 
I frühzeitig die Kirchhöfe «ach sneaerhalb des Elosterriereck« iu> 

I Tenchiedenei SteUen, auienüidi im Oglen der Kirch« am hdun 
' Chor dcr-^cIlii'Ti. ') Hi'unuirli i^t es iiioht unwahriicheinlioh. das» auch bei 
den C'iaterzieiuerii zur 1' f u r t e der viereckig« vom Kreu^iiage nmaciilo«aeue 
Bboiii, dflr jefadg« Prinunergarten, in den Slteatoii Zaiten des Heften 
der Kirchhof der Mönche, ('oiiv<>n((>n und soiiKti^'rn Zu^Thriri^en deaaeUMB 
war; aber eine ausdröcklicbe Angibt' darüber tiudet .sich nirgends. 

Des Coometerinm oder Kirchhofes zur Pforte wird merat 
gedacht ia einer Urkand» veaii Jahre ia«B, in welolMr dia Aabta Dithmar 

von W iil k (MI r i (' 'i und AIImth vimi dor ITni tc :iuf dcinscllii"!) die 
ewige Lam^e stillen, von der weiter unten diu livde wird. Uaraus 
folgt, das* dieser Knchhof im dretaehnten Jahrhundert den Kaum Ostlieh 
TOm hohen Clior der Kirclie umfa^ste, wo noch heut zu Tage die 
ewige Laiiipf Kt«'ht. Mas Krldmch sagt von dcniselheii: ., K i rc Ii h o f. unge- 
fehrlich ein Acker gT*m. Die (ircueroj daraulf wirdet von den Knaben 
ntretet, umd niehta m geniasen." *) Nach Osten hin kann aich der 
Kiri'liliof in Klost.r/<nt<'ii nur bis >.'i'f,'i'n die Sfidwesto cko der Kellerei 
unter dem beutigen Turn hause erstreckt haben, da, wie oben gezeigt ist, 
aus dersellien an dieser Stelle eine Trepiw ins Prne 1){nausf8hrte. Im Torigen 

.lahrhundert zmj» sich der ffircUlof an dem i,'rr.sKti'n Tlicile iler Sild:<oite 
der Kirche hin*) und war gegen Westen durch eine hohe Mauer 

l> Jjtnair, itnMMf. matmL TT, p, 487 f. Auf dtiaPhn« dMKIostcn Ctnlor- 

l!).'r) lii'pt diT Kirrlihuf im Oü'vn an 'K r Misi« ili r Kirrlii-, a. <l. 4'IH, <'l«ir<:iin hatt» 
in der 7M\ «eines (ilUMw vier Kirchiiofe, einen fllr die Aebte von Clairvaux, des 
tweftea flr die XSikIm. den dHtteo ftr tnmi/t A«U( aa der Abria der Kirrbe. den vier- 
ten fir «dtlidie Bfle. Das BU i g a i i h aa war *m dem RegribBin im K1<i*trr naaa aa^ 
gnwMonrn i O., was bei den CirimiaaMim aar Pforte, wie aich weiter onun w gebw 
wild, aiabt dir FlaU war. 

2) Erhtmek, M. II. F"l. 34 a. 

^) Im Ardiiv dor |jiiiii> '^!<l-hule lielindet »ich vinv kkim' I'rurliM hril't . U tit-'H 
„MerhrHrJ^igkeiltn tri drr Pfärtinchrn Kirdie , au» ruFrrlntxi^m l'rtuniim, r«m rinrm. 
in «UmeAcn m gmlrm GtänA k Um iai, tmä mm Dmtkt btfikitrt Anc* wahHm 



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tnmm m tMuuta mu» moucibi 



ra» KUMint. 



907 



zwisrhiii iliT siliUiclicii Wand der Kirche und den Lelirtrj,'ärton am Berge 
abge^-hlossen , durch welch« ein Tliorweg und rechts du von eine kleine 
Pforte in den KireUior hiBrinlUirtai. *) Hier «n dem sAdlldien Seiteiischiff 
der Kirche befand siili am-li fitii- kl<'in<' Kap »'Iii», di«- als 1.4>ichenhatt8 
dieuut und bei der UcKUunition der Kirche iii di-u Jahren vun 1836 Ua 
1838 weKxeriBwn «mrde, aber die Spuren ibrar Spitzbo);rngewMbe nodi an 
der Kiri'lirr.\.;uiil surQckgelays<-ti hat. Man musH daraus sflilicsHt-ii , dn.ss 
schon in Klosterxeiten dt-r Möiiih.skirrhhot' diesf Au^ilfhiiuiij; i^cliaht 
hat, ^umal der Kaum flflÜich vom hoben Chor der Kirche bi» gegen die 
Sfldweateeke dea Twnkauaea zn bewhrlnkt gewesen wire. Knt im Jahre 
iTi;: ist .l:inii 'Irr Kinlilioi' i.is zQ aeiner jetagtn Anadehning nach Osten 
hin verlängert worden.') 

10. Sn llrtBgartBn. 

In einer der eben anfcefflbrten Abmhriflm der Ordnongdee'Dr. €»«• 

merstadt vom 14. April IT).'»! heis-t fs: .. Ilor ffro^so <iarto mit dorn 
Obst bey der alten Uadtstaihen aol den Knaben zugelasaeu werden, der 

&AorrAfirN i.l. W. Srhercht VW Vi«rii>hnhvilif.''i> >nt 1728 erster KirrhMr). Oeraetbe 
enrifant i»t Vngnmmt MUiu tubHtmtnäi ltom$ priiieifmm pedäma e* mammm l t 
iafMif«» uupli Fortaum 9tmitr^»a • IV. G, yretflag, iwf. jiror. «eAol. Pari. Sl. Ike. 

Ii I i. im .. v<iri>."'ii Julin " (,'<•«! lirii'Un ; »|vi> ist die Schritt im .?:tliri' \T.V\ ^ri'lnirlt. 
In «li-rM'llM.'ii li<'U.'<l ^ II: Auf <ii'iii Kiniiliofe trifft loaii über der Tbitrc. ao 
Anb die K»|>l'I1<' 'itT vier Kvsn>rcliatcii in die Kirche flilut, — «|| — Harlea- 
hiM arit den KindkiB. woru die Hinde rphlfn, m n der Ttafitleii Atlau gtgAtm, 
kb ob »I« von drn MAnrlMn MllMt iib|^>i)rhU]:rn wordm. weil snf d!« von Vbmen 

iiTlitriT' !!■ Ii S,Ii;i"./..' L"/.';(.'t. Will lii'i. jinrli lininal ."■■r!i;il/fKi'i r l.i l" i> liiilicil »"II. 
im Uergv h'vgcuubcr claxii«<.'iil«gra." Al»<> «ich iin Jalirc IVM der Kircbhuf luidt 
•tdlieh *o» der Rva«ir«liiteakapell« nnd der Kirebe hbi. 

I) Sl. lla.li .<r.i l-ul,ri<>ih,<u<i<j,„ II'. fi.£. HttttT MM dfll /dbnH J?W 

«■Mf /fM, die sich in tli^r iiibliotlivk il«r I.auilt'->i.rh(Ua bclhldea. 

8) In den a«bM «twUmten hanJUtkr^kkm JKmüm «Iims in oMbKn Benti 

iH-fliiillirhen . mit fapicr ilnrrhx'ho'ieenen Truhchr» Pfiilifrfirn (tiruiiilinis ri,n Uirlurh, 
tri. J. M, Srlinnirl, Lti/ii, J}.'I4. najrt «liTS-^llic .Vil^rcHTUK* • <ti'"' iiain:lb»t 

i'inc fri.'niiui' iimi auiifiihrlirhr ttmrlin'ibunif der ü^ai-alarTeirr der Sehlde am I. NoTembcr 
IT43 nicaletgescfaricben i*t: „Anno UM ward hicaij;« tiottetaeker m 40 Schritte 
Tcrlkagett md mH tiaer Htmer M* an die Ech dca m fanaulea Sehieferbaaeea 
ebwebieMa." Tli r ist s i, ,i . .^tevhe dei SddeAikaatt« gemelBt, daa aa der fltelto 

dCf JelaigeD Tarnbsuiiea xuiud. 



k 1 (' i IM' tiLir)*'!! Im\v (l«?n alti-ii K r i>i t )>. ^'a n trk il«'" pracrcjitnri- 
bu» gelaoHeu werden." iüue zwci^ AliMlirill jener Ordnung giebt die vbige 
Stelle ta folg«nd«r kftnersr Ftnqtigr irieder: „Der groite Oftrt«ii loU 
ili II Kiiulieii f.u^'elu.^si'ii werden, der kleine aber d«n Pnaeeptraiboit ; " bei 
Uertucb cndlieh lautet die Stelle folgcndcrmassen : „der grosa« Garten 
soll den Knaben zugclasjtcu werden, der kleine Garten, des Abte» 
Garten, soll 4«r PnaceptvirilMW sngcüaMen werden. " Aue diesen Abwei- 

(■)!\inL'''ii 'larf man uchlicsM ii , ilass diis Original 'It r OriiiiuiiL,' Ics Dr. Cutti- 
merstadt nur den Ausdruck „den kleineu Garten" hatte wie die zweite 
Abaehrift, und dass der erste Alwchräber denselben erkUrte dueh den 
Zusiit'/.: „bei Jen alten Kreit/.gungk hinge},'en Hertuch dnrch den Znsttat: 
„dea A litr> (»arten." ') Da.>is die li't/.ti'ri' Krklärung die richtig« ist, daflir 
sprechen beKtiuiuiU« Gründe und Angubuii. Oben iüt nachgewiesen worden, 
dass m Bertochs Zeiten noch der Cantor seine Wobinng In der Abtei 

hatte, dasü der .\ litn^'a rtcn mltT ein Tln'il ilesriellien ■!«'■' Cantors 
Garten genannt wurde, dass dort an der südl-'chen Auäseuwaud der Abtei 
das Oemtlde and das lateinisnhe Gedicht in Leoniniachen Venen reu der 
Grünlai;- lies Klostera an sehen war. Hieraus nius.s mau fol;;pm, dsM 
es <ii'r .\ Iii s(,'arti'n war, di-r im .liibri' l.'i.'>l il*'n I.fliriTn bei 
iliren drei Wohnstuben in der Abtei zugewiesen wurde, und nur die- 
ser unter der Beseiidmnngf kleiner Garten im Gegensatz m dem 
grossen Garten, dorn Oh> 1 1; a r t tMi ili s KInstiTs verstanden worden 
kann. Der Abtsgarten ist al»u im Weseutlicheu der jetzige Garten des 
mathamstisehen Profosaors, xwiaoben dsssen Wehnong in der ehema- 
Ugnn Abtei nnd dem ffireUi<rf(t>. 

17. Der Obstgarten. 

Si'lion in einer Urkunde von Ober einen Vertrat; zwiseben den 

MCncheu von 8t Georg zu Naumburg und den Ciitterziensern zur Pforte 
Aber die Reiniininir des spiter kleine Saale genannten H llhlgrabena wird 
ein Ob ht(;«rten derselben erwähnt, indem fH'sUmmt ist, dass die letzteren 
das Bett des MOlügtabeDs reinigen lassen sollen bis an den Ort, wo die ThOr 
ihMaObi^iartnaiiL IMHflririidpamerinmfanaantatettpomarinm, wie' 
Hudi in einer Uiknnde tm 1S71 der Oirtner dea Obstgaitens Barolf ab 



1) Chnm. Purt. II, 3S. 



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Magister potnerii bezeichnet wird.') Aus diesen Angaben erbellt noch 
nksU, ob der Ob«tgiiteii de« Kloaten auf dem rechten oder auf dem linken 
üftr im KlUgnbaH odw der Ueinm Ssda bf. Dia Erblmdi beriebM 

von ili'iiisi'lhpn: „ObKtgartten, uiifcfcrliilifn acht Acker fjro.sH, in der 
Kefriduug gelegen, haben ziemliche Obstl»eurae. Die üresere; dorinnen 
«ird«t vor die Tiaheincht ab Oresewjr. Und erwadnen dariimen zn gemey- 
nen Juren dreiaaig Thonnen Obe^t an Oeptel, Hinicn und tvtülf 'I*bnnnen 
welsche Nui«!) ungefsrlidien , auch 8pilliii<j;k und Kir^^-heii Notturft" I'iid 
an einer anderen SleU« des Erbbnches lieisst es: „HulU im Obestgarteu 
an dem Xloaterberge inwendigk der Haaer flberm Garthen 
gelt'u'f'n. Ist Eichen-. Huchen - . Ahorni^n- und Ilmcnholtz utifjrforlirb vier 
Acker gros.'") Die letzt« Stolle beweist, das« der Obstgarton des 
Kloatera der keatige kleine Sehnigarten, das heiast der Sehftler- 
gartes ist, und das „Holtz im Obestf^arthen'* du StAek Wald um untreren 
Han^e des Knabenberffps , das von der rmfassunffxmauer mit einffi-stblossen 
war. Naci) der ersten augettihrten Stt^'Ue tlei Krhbucbes war um läbO nur 
ein Theil dieaes Gartens mit Obatbftnnen bestanden, ein anderer 

war Wiese, \ofli Knde iles vorigen .latirbundiMts war nur ilrr 

weaÜidie Theil des Schulgartens von einer Obstpflanznug bestanden, 
der SetUebe war ^e liraehte Wiese nacb der Oatscite der VmflMwnnga- 
mauer hin zum Theil mit Räunteii. walirscbeinlich Rllern und I hnen, und 
mit Husrhwerk bcwailisi-n. ■') Vtin dii'siT Wii-«' sa^jt iIih Hrbliurh: „Hier- 
über ist eine WieKO ungLlebrlicben be} tünt Aiker inn der Mauer hinder 
der Badtatnben gelegen." *) Anf derselben bafluidea sieb in Kloatemitea 
und nwh bis gciji.'n iliw Knde di's vorigen Jabrbundi'rt'i Fischteiche 
und Fischbebälter, wo die Fische täi dieKOohe der UisterziensermOndie, 
sp&ter der Alnnaen und Lehrer aafbe wahrt wurden. Das Erbboeh sagt 



1) Iti^IgM. JPsi«. FoL SSm. nmimmff. FöL Uc- mqiM la keim aU aane sila 
ttt perta pemerii «mm. D^abw. Art. FW. 47a! Helnrieas prior, Pejrea- 

bardim boniariiiii, Berolfa* niapist c r jnmcrii. ri>-moriain l*Jputft (nkiinnt- 
lidi den iiT'^woililrii Raom <l«r StwU Uum :iini-rli»l)> 'ii r iiltvn ItiiiguMer; M int coutan- 
<i> Ii st - III o IT i II III. \i>ii <ii'i aiti'u: Klirni iimeros fti Bams (sUkM itt, 

beuichnct aUo eigentlich den „Kaum tiintcr der Umer". 

9 JMtMtft, M. n, FO. M«ft. 42«». 

8o aadi einer Ftie nei dmmiif vom W. ß. E, Adbr wmm /. ITST, 4ia akii in 
der BiUioilid^ der T.andeMcfaiilc bcflsdet, and anf dam adiim atdirfiMii angeflUvIia Plan 
der rf<irt« an» ,Ut lot^t- n Zeit de« rorigra JahilnBleitB. AtnlMls 4m IHMkUMk gehMg. 

4) ürMnuA, Bd. II, Fol. 3^17 b. 



27 



910 



von aolchfn: „K uchonteiche an der Mauer zwiRchonn denn ' 
Unterthoreu geieg«nn, seiiit iUo wiute, hab«nn keine Stender." *) 
Di« hier genaimtoB üiit«rthor» aind die beiden Thflna in dar Oiteeite 
der ümfassnngsniauer . die noch vorhanden sind, die eine an der kleinen 
Saale im kleinen Schulgarten and die andere südlich davon dicht am 
Berge, froher das Pestpförtchen genannt, weil neben denselben das 
Pesthnni ta die iniore Seite der Maoer aogebut mr, «o & Pcit- 
kninV-fTi hingeschafft wurden. Zwischen diesen beiden Thüren also fand 
liroüiut' verfallene Fischhe hälter aus Klosterzeiten vor, und auf 
dem Plane der Pforte ans der lebten Zeit des TOiigtn Jnhihnnderts iet 
ein langer schmaler „Teich oder Fi^ii liliäller" rerieicihnet, der «ich an der 
östlichen Seite der Schulroauer vom Pe^thauHO bis zur ThOr an der kleinen 
Saale erstreckt. Erst in den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts wurde 
die Wiaee mit dam Fieobtridw ■llmMillflh dnrtsh CanUe tai AbziigsgrftbttB 
trockni f^oli^cl. und entstaiidpii an Ptcllo dorsi^lbeii der Tunii'liitz der 
SchQlcr, die Kaatanienallee und die Gartenaulagen zwidchcu derselben und 
der Oitseite der Umfiusnngsmaner. 

18. Der Xi'autgai'ten. 

Das Erbbooh berichtet „Krauttgarttenn, ancfa Inn der Defrieduog 
gdegan, vngeferUelwB drei Acker groes. Darauf wirdet vor der Sahnlan 

N'otturd Kraut, Kueben, Möhr.'n , '/vvi''lM>In, HanfT, Tn'in unnd der^fleichen 
Kretierey xur £rluüdung der Häuser erzeugetb**^ Da der Obslgarten 
de« noaters der heutige kleine Sehnigarten ist, so mnae der Kraut» 
garten in dem Ilaomc deg kMitigien groF<4en Schulgartens« oder 
jVmtmanniigarteris gelegen haben, wo nocli heut zu Tage das Uemüse ffir 
die Alumnenkfiche gekaut wird. Aber nur drei Acker deitselben nahm 
der Knratgartea der CSstenienaenBBnflhe «bi: der grSasere Iheil deaaelbea 

iv;ir TV i und auch hior lagen FischhohSlter, die da-< P>Miui'1i 

wahrscheinlich mit den Worten bezeichnet „Hcldere hindenu Weberhause 
gele|{eim. Darimien werden FiadM vor der Sdnlan NettorlK eriialdemi."*) 
Auf dm oben genannten Plaae der Plbrle aind groaae Fiaehbehilter («er- 

1) Sfüvtthf Bd» ETf Fri» Sß^hf Den Piicbcf der Sebole wird vef^cMhriebes. 

! a.O.yol. 370a: Kr mus auch auf ilii' K a<' !i p ii h I r Achtnni; (;cb«n . liax un 1 i 

Sciudc vvrbuttet , 'Ii'' Kifohe horau5faliiirn and iuD die Kucbeon, wM ime befolcn, unttwortten. 

2) ErUm,M , Il.i. II, /•'<,/. Ji'.v/'. 

3) ürblmcA, Bd. 11, foL 367 a. 

h ^ - ^-^ 2ft 



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rnn Mit MILAOR OX» KAPI.ICHKII RINUCHTCtlOKII UM K1.0STEI1«. 



211 



zeichnet, namentlicli an der Kordseit« der UmraHtjungsmauer, die durch einen 
Gruben mit der kleitien Saale in VerhinJung standen, der natürlich durch 
einen Verschluss abgesperrt werden konnte. ') 

Auf rSrund der bis hierher gefClhrten rnior>iuchuD);en ist nun der 
Vcrmch gemacht, durch nachntehenden I'laii die gun/.e Anlage des Klosters 




riaa 4rr nur« ItltMirrmalur* 



1. ■rtMa*. «hMorlan. 


10. 


iklrl. ibkatla. 


VL Rraahaw. 




& SrrunH, 1 ln«Ulli>. Porti- 


II. 


thoUtMUr. 


ii. X*mrrtknUK<l'. 




Ii. 


tMvmrlrn. 


Ä !*rh»a»*n. 




t, lilrrkkiir. <'*>iiMifti*a. 


IS. 


Maria - lfaaitalraraka]irll^. 


n. k^ltrrkABa. 




C KwliTf tmmpf. 


14. 


VnmlkakAaa. l^ramplBArtaai« 


r,. SIIIIp. 




i. l'B^ltrbul. t A|»ttaUrlBra ( 




OlUrlaai. 


t«. Uaatkaaa mm 


1 Hör, Huayt- 


1 Tr : Mrrkkaim UDmitarlai». 


Ii. 


ratrfflNIark^r tJaait y*im T^r" 


llaa. 








nik^kaaop n«rh der Krllrrrl. 


29. niniaarm. 




1 Tr : StklafWav PonBlIariai». 


1«. 


Krllrrrl, < rllariaai. 


S*. fUlaralkorm 


Vaarkaimtsra. 






Tkarkaas. 


II. 1 ntfTtk«r an 


Prcthaai.. 


(. RrM^rr« RfBi^ti>r1«M. 


IH. 


Wrkrrba«». 


tt. 1 alrrtkor an 


MIkIcralwa. 


fS> («BTriittklckr. <'cH|«U* coB* 


1». 


Vn«trl iLaaJkaM-klawokaana) 


a. rlorklH'MIIK'r. 


Trat«». 




aad rirfljiaiilHlkaraL. 


M. Mp>«ak». 




0. N^rkiul. Brrrrtoflail 


i». 


XartrrhABiu 


S&. kraatiKrlrB. 




t T r. : Nrklanwu. OmiBltartw, 


ti. 


Nrharuall. 


SS. nwkirirkr. 




MHkufllr*. 


SS, 


»Ikir m* Barkhaaa. 


X). Mlklxrabra, 


kldaa Saal«. 



1) Oieie rufbbehSltcr mtta«!n dunal« wicdeiher^atcllt and rv^lmäasi); snagv^nben 
«ordni Min-, <lcnn aof dem acboii mchrfRch erwähnten Plan drr Pfort« ABU der ereten. 
HUn« dcM acbtt«bnt«n J«hrhuDd«rti rmii«inen aie »1» uim^lioiiHtige T«icbe and Pfaticn. 



27* 



an 



nnd Mine Iwiilicheii Einriolitiiiigen, wie sie kun vor der SAcabuisataon beatu- 
itn, wonifjstcii« im OroKst-n und Oanuit unllMningsiraise iteht^ dum- 
ateUen und xu veraiiüchauliubcn. 



Ueber die kirchlichen Kuuütbauteii des Klosters St Marien 
Bur Pfort« and d«ren Qescbicbte faum anr eine mgmam ÜBterradniiig «id 
Betrochtong der noch i ihi.ll. ni'n IIi-kU' dorscUwii Aufschlus^ j^'obeii. Zwar 
finden sich in der Chronik de» Hectors ücrluch mancherlei Angiihen ftber 
die Baulichkeiten des Klosters nnd Holzi>chnitte von Sculptoren und Wand- 
gamiUeii, etwa bundort Jahre apltar, in dar entao HUfta des achtidmien 
JaMranderto . hafM-n »ich di<> Koctoron der I,;uii1o>!m]iuIi' Ihm. ^ffllll•r, 
J. et Hartmanu und F. U. Freitag mit der Erklärung und W'iederber- 
itolhuig T«n BOdwerken und DeakmAlein ans der KlosteneH besehlf^ft, 
und antt ihnen haben der Kirchner W. Schorcht in !*tV>rtc und <1er 
Pfarrer J. M. St huniel in Xaumhqrg die meisten ihrer An^'alien ülti-r die- | 
selben geschöpn. Aber da jenes Zeitalter von der Kunatge!<i:hichte des Mit- 
telaHeis keine oier dodi nur eine sdiwaclie oad unrieliere Torateliong 

liittfi'. -ii» siinl ji'ne .iaglben :i',:r mit stm-sit Vur^iiht zu bi-nut/.on. •'olhA wo 
ihre liewäbrsiuünnar ab Au^uiuiugeu tMricbtcu. In neuerer Zeit hat es 
rieh henni8K«stollt, dass diejenigen, weleiie den tluitsSehlicliett Bestand der | 
Bandonkmüler and BUdmtke au« lani^rihri^^'iT Anschauuni; liauutvii. ni > 
wenig S;icM(<'n«»'r wui-i'n. um ■Irn Werth nnil 'Iii' Cipschii-hti» liiT^fllien ' 
richtig zu beuithcik-n , hiu^rj^i ii Itaukundige und Kunstkenner nieiiiteu, ein 
fMehüger Besndi der Kirche, des Krenganges and der Abtskapelie za 

rfiirtr '^'t'iiiljjc für sir, um üIht dii' Kiins('liTikin:i!t'r i\f< Mitti'laltir-' dasi'llist 
und deren Ues4;bichte ein sachkundiges L'rthvil zu fällen, ubne zu ahnen, 
dass viele derselben, durch Einbanten, ücherbanten nnd seUechtes Tliek-- 
werk verdorkt un<l cntstillt. . siili dorn Auj.'f des Touristen gflnzlich 
cnti'iclii'n, und d:i.<s iti I'fnrlf «in ri-ictu-s iiisibrifflifb*'« und liainl^rliriftliches 
.Material von Urkunden vorhan<ien ist, das viel zuverläM>igere Autkiiilüsde 
Aber die Geschlohte nnd Chronologie der Bauten, Bildwerke und Orabdenk- 
naler ans Kloeteneitea bietet, als die SddOsse aas den jetet 'gtttendsn 



n. Ueber die kliehllGlien BMwerke. 




nnd landläufig gewor<i<'rn'n , -.il'- r w i-iM H-clKiflüch im Kin/clni ii noch keinent- 
Qiwrall sicher begründet«!! Anualimeu Qber die ^teitfolge gewisser Kunsi- 
itile des IfittvUten. Die TorbUtninniiirig z«hlr«Ieh«n Insehriftea 
des Klosters aus dem zwölften Ms in das sechzehnte! Jahrhundert 
sind zwar schon seit Knde des sechzehnten .Tahrhuiiili'rt.s »vifiliTholt ah^jc- 
achrieben und gegammelt worden; ab«r dieat; Abschriften aiail viell'ucb fehlerhafl 
und ragBim, und die apiterm Suninler gebeo grOaBtenfhcfls die Gopiaii der 

friihern wifdor mit allen ihren Fehlern , (ihne die Originale nellier zu unter- 
BDChen, wie diese« Verfahren in der lateinischen und griechischen Epigraphik 
■0 Isoee Zeit an der Digeeordnang gewogen ist ') 

t Die Utat» BnndbogankinliB mit üam ispäM. 
1187— U40. 

Nach den BwtiimiimigeH des ersten Genenlea]rite1s der Cisteiäenaer- 
ibte TOm Jallt* lH-* !>olltcn die Kirrben des Ordens einfach« sdUDIiek- 
lose Bethiluser sein ohne stoinenie oder hohe hi'dzerne (tliHlsenthnrnie, 
ohne Sculpturen und .Malereien ausser dem Bilde des Gekreuzigten. Die 
Fenater dorften nieht nit Ohamalereien venint, alle ETeue nr ven Hob 
md höchstens bemalt sein, auch für das Kircher.gerüth und den Ornat 
der Priester war die grösste Kinfachheik vorgeschrieben. *) Von dieeer 
Art ifarea alao die Einiidilutgea der BeUiluser in Cfteanx aad in den 
ilteatan IkauAsiaehea T^terklöslem demselben. Das Oratoriam oder 
Bethaus zu OiteauT. V"n 'lern sich eine AMöl'iiinL^ erlialten hat, war 
eine eintudie kreuzfArmige Hasiiliku mit viereckigem t'linrabscblu;«», um den 
die Fortsetoong der SeiteMchilie Aber dai Qmndiiff hinam rieb ringa bemm 
ng, mit einflidMii Rimdbogeiifciuten otae Stalea, Wnlite and MUialigen 

Auch die Utesl» BnndbeganUrdie dei CiateraienaerkloaterB 
St Marien zur Pforte war ebi einfaolies aehnmcklosefl Betkava, 
in den Urkunden Oratorium genannt, eine BeneniHiqg, die aidi troti 

1) Riebe BMIa^ /. 

2i l>n ti'rttiiitire r<ii.-</>ttnf' itf Vnrdiitfcturt h'ran^tihf. VioUt-le-iiui , I. ''i",ft f. 
Uurler, (ietch. I'optl Juhocth; III, IV, J(i7 /'. Hertuck, Vhrtm. Port. 1, ä49. 
ShmA, VimiUmt inm Mkn-Ztlla , VlII, 7. II, I7. 

3) JNtt raw. <b CarekU. Fr. YUM-ie-imc I, «70. X71. 



214 



itsrrmt aibiciihitt. 



aller Umbauten ond Erweiienuigen bis in das fünfzehnte Jahrbunilert erlial- 
tcn hat. Trotz die^ier Umbauten und Ueberbauten ist doch der ursprüngliche 
Bau jenes Ulteitten ßethnutte» zur Pforte noch rollkommeu kenntlich 
gebliet>en, wie nanienUich aus dem liänjfondurchüchnitt des llittebMhifli's der 
Spitzbogenkirche aus der zweiten Hfilfte de» dreizehnten Jahrhunderte« 
crüichtlich ist. Es war eine krruzfflrraige Pfeilerbasilika, von 
der noch die WSndo, Arkaden und l'feilei'. die das Mittelschiff von den 
beiden Seitenschiffen trennen, die n'trdlicbe und afldUche Mauer des Chor- 
vierecks, der untere Theil der Kreuzarme, die Mauern und Gewölbe der 
Fortsetzung des n''>rdliflien Seitenschiffes über das Querwhiff hinaus so 
wie der an dieselbe angebauten Peter-Pauls kapeile, beides jetzt lUume 
der Sakristei, erhalten sind. Diese Rasilika bestand aus einem Mittelschiff, 
das vom westlichen Portal bis zur Kreuzung etwa l<»2 Fu-ss lang war. 
Die Hi'the desselben bis zur Pecke betrug nur :ts Fuss, die Breite /wischen 
den Pfeilern der Arkaden durcbschnittlicii etwa ■Jr>';', Fuss. Je vier durch- 
schnittlich etwa SO'/i FusR woito Rundbogen oder Arkaden, die sich auf 
viereckige Ifciler mit einfaclien romanisclion (losiin.sen stützen, trennten 
da» Mittelschiff von den teiden niedrigeren Seitensdiiffen. Ueber dem 
Dache der beiden Seitenschiffe und den Arkaden des Hauptschiffes befanden 
eich zu beiden Seiten acht kleine Rundbogenfenster, die in der n<^rdlichen 
Wand des MitteLschiffes zum Theil noch offen und sichtbar, in der südlichen 
Wand zugesetzt sind. Da die Fortsetzung des nördlichen Seiten- 
Rchiffes nach Osten über das Querschiff hinaus und die daran stossende 
Peter-Paulskapello noch vorhanden sind, und die Rundbogen, durch 
die man in diese RAume des alten ISetbauses eintrat, bei der letzten 
Restauration der Kirche in der «'»stlicheii Mauer de» nördlichen Krenz- 
flSgels aufgefunileti wurden, so folgt daraus unbedingt, da-tm auch Ana 
Mittelschiff und das südliche Seitenschiff über das Querschiff 
hinaus nach Osten sich fortsetzten, ehe sie abschlössen, wie diese 
Fortsetzung der drei Langschiffe Ober das Querschiff noch beute an dem 
alten romanischen Bau des Nauni burger Doms sichtbar ist. Dass der 
ChorabachlusH des alten ]k>tbauses der Cisterzienser von St. Marien 
zur Pforte viereckig war wie an dem Oratorium zu Oiteanx, Ut nicht 
glaublich. Die alten romanischen Kirchen in thüringischen und sächsi- 
schen Landen aus dem Ende des zehnten bis zum Anfange des dreizehnten 
Jahrhumlerts. namentlich die Kirche zu Wechaelburg, die StifUkirche 
zu Qernrode, die Klosterkircben zu Hecklingen, Merolebon und 



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flan HO wruBTO mmnum*. SU 



PaBlinz«lle, die Fraueuklulie zu Arustftdt, der Dum zu Naumburg, 
a» ülriehakireb» m Sangerhanaen, die SdrionUrdie n Qaer« 

fnrt. die Kirche auf dem Petersberge bei Halle und die m Langen- 
lipfdorf sind so irfteut. dass der hohe Chor mit einer hui branden 
Cborniitcke alMt;hUeHt>i. i!;iu vierttckigur Chor»chlu8s int iu diesen Cicgeu- 
im «hae Bebpi«L IGt einer teidtm haibranden Cbornische ichlosg 

alm auch der hohv Chor iIiT ältc-t'.'u Humlbogcnkirch« zur IM orte ab. und 
in kleineren halbrunden Nischen zu beiden Seiten derselben endigten 
mhndieifllidi dem gemlas die FoTtaetzangen der beiden Seitenscbiffe fliber 
das Qui iMlüir hitiuus, uhwohi dieselben mt^licher Weifte auch einen noreekjgnn 
Absicliiuss gehabt habi'ii k'^nncn. Per Orundri^s di's älti'stini Hflthausis zur 
Ifvrte zeigt demnach wesentliche L ebercinstimmung mit dem ürundri:«» der 
alten romanisobea Kathedrale an Nanmbnrg. Sa iat wohl nicht an bexwei- 
feln. da*!! das Mittclsohiff wie die l>fi«!t>n SeiUMisrbiffe dossflbon eine flache 
Balkendecke hatten wie die Stiflokirche m Oerurode, die Kloitter- 
kirchen tn Häcklingen vnd Memleben und die Kirche n Klein- 
Petersberg bei Halle. Ton Ornamentik iat an den Beaten der alten 
Rnndbogenkirohe zur Pforte kaum eine Spur wahrzuni'biupii. Pie vier- 
eckigeik I'fciler der kahlen und «chmucklCKieu Arkaden üind uhui- Eck::<äuleu 
nlt ein&eben romanischen Oeeimaen, an den Dordigiagabogen wie an den 
einfiKhen Kundbogenfentitern mit ihren abgei^chrSgten (lewSnden findet 
aich keine Spar von WuUten, Capitellen oder Säulen. Dasa indessen die 
Kirche atellenweia bunt anagemalt war, bewieaen die l>ei der letzten 
BeatanntiMi d«r Srcfae nach Wegnahm inr «eiaaen Tünche wieder 

licrvnr<.'ctri't*Ticn J'pun'n i'iniT Vcr/icrung in blauer iiml mtbcr Fiirbe über 
dem I>urchgangäbogeu , der von dem nördlichen iu'euzUügel in die l'eter- 
Panlakapelle, daa Jeliig» Unten Snuner dar Snetiatei, flüute. 
der Inschrift dieses Begana and Ton der gananatea Kapelle wird waitar 

unten die Uedo sein. 

Mit Sicherheit lassen sich an der alten Itundbogenkirche zwei Kapel- 
lea nachweisen. Die eine deradben ist 

a. Die St Morits-Kapelle. 

Die Stelle der Sr. Moritz-Kapelle ist aus unzweifelhaften 
.\nga>ien wie ans den noch vorhandenen Kesten derselben erweislich. Ber- 
tuch erzfthlt vom Abte Balthasar: „Erstarb zur Pforte im Jahre 1515 



p 

«6 



und is( in <!t'r Kirche bograbnn woHen,'") un<l Scluunel hesUiiimt 
Bertucbi» Ausdruck „iu der Kirche" genauer durch den ZusaU: „in der 
Eapvll« St Moritz gegen Weaten.***) Bortneh enlhU fisnier ron 
im Leifhfnht'gäiignias des vorletzten Abtes Petrus I: „Sabbatlio ]iost 
Aoaumtionis Mariae. wie gcrngt, zwischen fOnf und secb^ I'br ist Abt 
Petrus in seiner Schlafkammer zu oberst üi Gott verschieden in dem sleb- 
nhntm Jahre lelnefl Begiments. Nachdem er, wie dar Orden wdaet, 
an<rezo<;en. ward er in i'innn Sarj,' t?t'l''J?* und naeb Es^^i^ns vom Crmvent 
sämtlicheil iu die Kirche getragen, in die Kapelle St. Mauritii 
gewbct. da denn der Pndter die Naeht Aber m lesen aogellingen, Ua an 
den Sonntag;, du er begaben worden." Aus den vorsti'b>'ndi'n Anjraben 
erhellt, daHS zu Anfang des sechzehnten Jahrhundert« die Muritzkapelle 
innerhalb der damaligen Kirche und zwar im veatlichen Theile 
denelbtn geUigte mr. Kon befindet aieli am westlieh ea Ende dea 
nArdlii li i'ii S'cil<'nHbifri'>i iIet Kirche eine Kapelle, in diemndnreli einen 
hohen tlachgespannten iiugen eintritt, jetzt durch eine Brattemnd gegen 
das nBrdBcbe SaManacMff abgesohloBMO. Man sielit in diesem Bamn noch 
i Kreuzgewölbe, bedentend niedriger ab die Gewölbe jene» SeitennchifSBe. 
Dureli eine eingezogene Wand ist diese Kapelle ver>tQninielc und zer- 
schnitten: denn man sieht wentlich von derselben unter einer Treppe noch 
die Aaaltie eines dritten KreugewSlbee, ans denen berroigeht, daaa die 
Kafielle von O^tcn naeb Westen tu »'inmal von drei Kreuzi:«'« "Ib-'n fifif>r- 
daelit war. Dans sie schon vorhanden war, als der weütliclistc Theil 
der jetzigen Kirehe, das Bsptiiterinm, anprehavt wnrde. also vor 1443, 
ergiebt sieh daraus, das» das letzte Kreuzgcwrilbc am Wi'si»'nde des nönl- 
lichen Seitenschiffes der Tiltfren S]iitzboj,'enkirchi' nur lialli so Itrcit ist als die 
anderen Kreuzgewölbe dieses >Schifles, weil, ul» die.se (iewölb« eingezogen wur- 
den, lücfal mehr Baun TOfhaaden war von dem Torietiten KremqpewOlbe dee 
Seitensebifles bis /.ur Trciinun^swand desselben von der ^'i-nuniitHn Kapdle. 

Dass dies die von Bertuch nnd Sohamel angeführte Moritz- 
kapelle in der Kirebe am Westeode derselben war, kann also nicM 

1) CÄtwt, Port. I, 16t>: Mortnni est Porta« «no 1515 et in lempia iHUnahis. 
S) AfcoMcf. 9irt. Ckn». Port. J, 197: DanUbaAum Baltbasari« abtatis XXL 

(v. Bertueh , p. 103, in tmi]'!-! niliUv ir <u ■ Hi S Miiiiritii a'l "r .-i d •• n t m. 

;() TruInJi. f/url. Clinm. S. ht. Ihx.. auch dei Ueitor IK MOJler «lie Uorits- 
kapclU' alH {ii-Kiakiiiusstattc dei« AMc« Baithaear iMMiAnate, Mwlit nao na 
Jkkorekt, JMtwdrdyt. A. PfM. KM. 8. 7. 

^ ... 



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sweifelhall sein. Ei ftigtrich nonaber, ob dieti« sehoo vorhanden war an 
der wwUi^D Seite des BSrdHebeD SeiteuehUree der alten Bandbogen- 

kirche, und ob we zu^lcii-h mit dersellM?!! in den .liihrt'ii von I •.'.'>! bis 
12fiM im S jii t / h n ijH n s t i 1 umgebaut wur.li'ii i>t In der nüi-illi. ticn Wand 
der M oritzliape lle ist noch ein vt'rmuui'rU'r Kuiidbvgendurciigang 
m sehen mit ein&ohecn Widst and einer nmdcn Stnle. deren Oapitell 
fehlt. Durfh ilirM ii trat man i'iiist in das Sprwhziinmer fwler KcfiM-torium 
der Cisterzientiernjduche aji der Westseite des Kreuzganges ein. Unbe- 
dingt beweist dieser Dorchgangsbogen noch okht das Tecliaiideinein dar 
M o r i t z k a |i r 1 1 e vor 1 J.'i I . da er mAglicher WeiKi> otn Aiugang ans joneoi 
lit-mach ins Freie gewesen sein k'>rinte. Alier als 1*1 <\er letzten |{estan- 
ratiou der Kirche die wei:«»«^ TQnch** vuii den iunureti KirehenwäDden 
abgesdikgaii wurde, waren Is der Trennnngswand swisehen der Moriti- 
kapelle und dem westiiehen Theile des Mitt-cisehiffes der Kirehe. dem 
Baptisterinm, die deutlichen Spuren zweier verniauertcn Kundbogen 
wahmnielnneB, die also dem Randbogendareh^ii); nach dem Refeetoriom 
gegantlber lagen. Diese beweisen unwiilerleglieh , dass schon vor laftt ein 
romanischer Hau iler M ori t / k a[iel I e :ini Wi'steiidH iles nördli- 
chen Soitonschif fes der alten Kumlbugeukirche vurhuuJen war, 
der also ror das westliehe Portal derselben ein StOek vefspraag, an seiner 
SüilseitH wahrscheinlii b ein Fenster und eine Tliflr hatte und dur< Ii das ireiiann- 
te Portal an seiner Nordseite mit dem Uerectorium in Verbindung stand. 
Als ffie lltereSpitzbogenkirelieaitf^GniiidiiuiMnides DTsprfinglichen 
romanischen Bethauses anfgebant wurde, sog man also drei KrencgewOlbe 
in die M nr it z k a pe 1 1 e ein, um sie mit deisi lhm in rebereinstimmung zu 
setzen , ') und in dieser Gestalt erschien sie uucli ferner noch als ein Anbau 
an das nihrdliehe Seitenacbiff der Xirdie Beben deren westlidiem Portal. 
Krst als gagm die Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts dieselbe durch 
den Anbau des Baptisterium nach Westen hin verlfingert wunie. 
ward die Horitzkapelle in den Neubau hineingezogen und befand sich 
TOB ifieser Zeit an inaBrliBlb ier Kirehe, wie dies au den obaa 
■agefnhrten Worten tob Bortneh vnd Sobsmol eihdlL 



1) FBr ficsM Unlwa spricht sacli , dai» der gauM ünteiliaa der Kspdie voa Kalk> 
tttia M. wto aadi <to AaMtM dM BaA«(«aa od die SUIe VMab aadi d«a 

Rerivtririum ru. hinpCjUen «Iii" (fanif ohfTf Rnmlanf; des Bo|5*n». ho wi* mfh die WSBi- 
fpiti« iwiidMin dem Spitilw^ii cUrübcr nüt rutb«D Bcckttciaeo siugeietxt ist. 




I:? 
Ii 



1 .1 



Da«s die au» Walke iiric«! zuerst niu'li Ii ni "lU c ii . dann nru-h ilfr 
Stätte an der Pforte im Saalthal geiuiiidten Müuche .sich vun vorn herein 
«ine Ktpelk dm bdUgw Horits iMutai, batto aefaw ntMilklie TennlaaBmig 
daiin, diN is dorn llnttdrUostor WalkenrUd eine M«ritc1c»p«ll« to> 
huden war. *) 

b. Die St. Peter-JPaulskapelle. 

Bei d(*r AusrftumUD|( und Restauration der Kirche zur Pforte in den 
Jahren iübb bb 1M56 wurden dun^h das Abschlagen de<t woisjien Putzes 
4111 den inneren Winden derselben die liundbogen blosn gelegt von den 
Portalen, die ans den beiden Knmlflgeb dea QuendiifTeK in nrei Kapellen 
neheii der Fori><i't/ii!ii,' 'h'r SciU-nsdiilTe öWr d8S!<ellK; micli zu liinein- 

iubrten. Auf dem Uuudbogcu des sSdiichen Krouzflügels war 
von einer Lueiiiift nnr noek' der Bnekelabe a eitennfaor; too der IneoliriA 
auf dem Bvndbogen dea nArdliehen Qaoriehiffes sind noch, wie 

die neben stehende 
Abbildung zeigt , die 
Worte leebor: Pa- 
troni snnt S. Pe- 
trus .... Da die 
Kirehe der CMer- 
zienser zur I*forte nr- 
gprfiuglicb nnr der 
heiligen Mariat ia 
8|AtereH Zeiten da- 
nchen aneh ili'rn Johannes dem Tilufer geweiht war, so ergiel>t ^icfi. 
dass Petrus in der TOrstehenden inschrill nur ais Patron der Kapelle 
genannt aebi famn, Aber deren Portal dieselbe geschrieben steht Wie 
der Flical patroni snnt zeigt, muss in derselben aus<er dem iVtrua 
wenigstens noch ein zweiter Si hutzheiliger in der jetzt vertdiilienen 
zweiten Hftlfte der Inschrift genuiiut worden 8ein. Eü fragt sieh, wer das 
gewesen aeln liann, und wie dengemla» die Inedirift in erglnsen ist. 

Si'itdeni die römische Kirche den Petrus, ilen angeWioheii ersten I^isclinf 
und Papst zu Horn, flbcraU als Mitätitler rein l'aulinischer (icnicinden 




h U»ekftl,l, Anlu/H. »'nlkenrftl. f. 4S f. L. POtllkb 

>loritika|i«Ue gar nielit; aiehe Btiloft I. 



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^ 

Cbix Dn KiacHUCBur MrwBD. 119 



eingeschoben hat, erscheinen Petrus und Paulus überall als die gemein- 
nana Grtnder und Seh a t al iwm d«r dnistlieliaa Eirehe. Ib diamm 
Sinne haben sie ihren gemeinsamen Festtag, worden in gcistliclien 
Urkunden zusammeo als die Trdger aller kirchlichen Autorität genannt, 
ihn EApf« nena das bleierne Siegel der pftpstlichen Urkunden, ihre Bild- 
■talen Btehra an den Portalen der Kicehatt und Kaj^dkn ata SAuts- 
heilige oder Wäcliter ilcrsi-nipn. So standen und stehen sie noch am 
Wes^iortale der Kirche zur Pforte, und die CisteraieusermOnche bewahr- 
tan, wie mainteB, Bsliqvien tob dea Leibern der Apostd Petras 
nd PbbIus auf, von denen sie einnt einen Theil an Theoderich, 
Bischof Ton Naumburg, schenkten.') Daher ist die obige Inschrift 
des Portals der nordfistlichen Kapelle zu ergänzen: Patroni sunt 
8. Petra t {ei & Paulaa], noml die erglosteB BodMlalMB geoia 
in <1en leeren Ruum dea Boodbogein Unter dem lebten laabann Boebatdien 
hinein passen. 

In dieser K^dle wurden also die Beliqaien des Petraa and 

Paulus von den Ci.st^rzieni'ermOncben rerwihrtj aia mran üt Patrone 
und Schutzheiligen, denen dieii«lbc geweiht var, nach ihnen ist aia also 
St Peter-PaulakapcUe genannt worden. Das einfache PortaJ und das 
Bnadk^aDgewlHbe deraalbeB ba<weiBaB, diaa aie g ^ aieto tt tg mSt den iMe- 
sten Bethauüo zwischen Ii;t7 bis 11 lo eriiaut wnnlcn ist. \hi< \<i-i{ai\'^t 
auch die Form der Buchstaben der Portalinschrift. Diese weichen von 
den BltrAmiaehen Hnjoakeln flut nur doroh die etwas anagesclnrriftan 
S]dtzeu der Schenkel ab, wShrend die Waudinschrülen der älteren Spitx- 
bogenkirche und die Grabschriilcn aas dem dreizebntt^n Jahrhundert itchon 
die gerundeten, gebogenen und ausgeechweilten Formen der sogenann- 
ten neagotkiselien Hnjaskeln in ToUer Anslrildong sdgen. Demnach 

ist die Portalinsehrift der S t. Pet e r - ?;i u 1 s k ii {> eile da« illteste 
nrknndliche Zougniss Qber ein kirchliches Bauwerk, zwischen 1137 
and 1140 sltgeflunt, Uber bandert Jahre ver der Stteatm Inschrift der 
Sjiitzlio^'Kiikiri lio. Nachdem die Keliquien der beiden Apostel TStt den 
Mfinehi'n detn Hischofe vuti Naumburg geschenkt worden waren, muas 
der >>ame der Peter- Paulskapelle in Vergessenheit gerathen sein, denn 
er irird nirgends in einer ürkonde oder CihKndk emflhnt, nie raeh 



1) Btrt, Cknm, IM. I, 99, Lifmu, Om kUktt dir WiMß 4L AdM. 
Smmb. I, fi. 

^ 

28* 



Uli 



'•fS 

■Ul 



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ihr»' Portalinsi'hrilt 
geweMD ist ') 



dar baokrifteiiNiiuBlar frfliMnr Zeil btkwuit 



2. Bn XnmganK (GinoitDi, Fortiens, PnistjUun). 

Die in den innenn Seiten des Vierecks der eigentlichen Kloster- 
«jt'tiäuilo am Bethause. Capitelsaal , Cenalcel ami Rpfectorium ring» herum 
luul'fiide offene lluUe wurde Kreusgang genannt von den ßet- und 
Btttfliigen unter Vortragang des Krevtei, die dvft ▼om Conrente 
(It^r MöiK'he abgehalten wurtlen. Der KrenzganR mit den Mriiichswohnuniren 
lag bald sfldlich bald nördlich von dem Bethanee, je nachdem die 
BodanbeadiaffeBhmt dar Kloaterst&tte oder andere Ibudiadia M «riMisdi- 
ten: •» aa der Südseite ni Citeavx nd Wnlksnried, an der Nord» 

Heite a(u Pontigny. einem <1er vier aUesten Tocht^rklöster von Citeaux. 
und zur Pforte. Dans die Walkenrieder Cidterzieniier, abweichend von 
dam Qnmdplane dee MntteifeloaterB, in dem TotMerUestar an der Snals 
das MAnchühana tu'rdlich von dem Rethauae banten, war wohl dadurch 
veranlaftst, das« nie fltr ihr maMKivMte» iiauwerk. das Bethaas, den festen 
Untergrund des bSber gelegenen Iknlen« dicht unter dem Abbange dee 
WaUkKSMUingai, des ImiUgan Eubantegaa, «ddtan, ata» die SUhüs 

des-ielhi n für Kreu7gang nnd MAncfadNMS keinen Platit bot Schon oben 
ist davon die Uede geweeen, daaa der tob Kreuzgang umacbloasene vier- 
eckige Banrn svr Pforte nie in andeien CistenieoserUAateni wahrsdienilicb 
Ulfrtnglich der Mönchnkirchhof war. 8päi*'r erscheint derselbe in 
den Kltetem als ein Hofraum nicht selten mit Gartennnlagen ver- 
liert, mit Quelle nnd Urunnenhans in der Ifitte oder an einer der Seiten 
das Tieredn. Im Jahre 1701 wird diaaar Baum aar Pforte der inner« 



1) Uaia aicti uch >n deui sOiilichen Kreaiflflgel ocbrn drr VcrläaKerong des 

illiBMliUlM Mir dM QnmtMff Uaaia «ine dtrP«icr-P»alikapelle ent- 
.(.reclieDde Kapell« Mud, MnlaMmnndnahilBlih. Aber £• jiM in jmr 
läDKfnmK und in dem iBdlich dann itoaMaiaB Bann ndtbarm TtMneagewlIlb« mai ant 

in nco-TiT Zi il '■ingi'joi.'rn wurilon. I>» aaf «iin tn lir in lriK-w ilcr Kirchs- au« den Irtitrn 

Jahren d«s vori^n Jabrfaundeitt baide Blamc nuamai«n «inen eiaiifcn gnadnUincbe« 



(ew&Ib«n TorluiDdcnpn Krpai?i-wö1V>i>n in Rixhtcckrurtn , «o niml ZwiaebeBwand und Todii««- 
gawölbr er>t M der lU-Ktuuratinn der Kirclte in den Jabran 1896 bii 1838 «iBgeMfca 
worden naiih il><iu Vorbilde der beiden ZimmeT dar Bakristai aai 1 
duan hiatarai di« Patar-Paalikapalla war. 



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Darten: „hortttS interioT" genannt, woftlr weiter unten der Nachweis 
zu fiadeo ut. Noch in der eri«t«n Hälfle de« vorigw J«hrbiiiul«rU bafiind 
aidi udk der Aussage eines Augenieugen In der Mtle dcsMlbea «im 
„trockene Fontaine," tia bu bn dar Feur des« zweihundtrtjihrigen 
Si-huljubiläuuiB im Jahre 17i:t ., mit etlichen achtzig Stiick lirennenden 
Lichtern illumiiiirte," daa heuai also ein (^uellenhaus, deissen (Quelle 
dtmab MuigstroclMt wir.^ 

In dem achtziger Jahren des vorigen Jahrhumh'rt.s rrsi-heitit das 
TOm Kramgug onuchlossene Viereck als ein kahler Hof räum mit eiomr 
Pnmpa in der Mitte:*) gegen Ende des vorigen Jabrirandecte iat derselbe 
wiate m «infln Oirteben omgeechaffen worden,*) dem jotrigen Pri- 
manergnrtfii , wo nun dunkelgnltuT Kpheu nn ilem granen (lemlincr hoch 
empor gekrochen ist, und zur tSummerzeit Flieder und lioseii blühen, 
mit dem beeb wäigtaebimmm Kubudenbanm in der Ißtte, an der StaDa 
des Quellenhauses, wo eiii>l li.r Abt des reichen Klosters wohl den 
Annen die FfUse woecb, und die gnuen Brüder das Taafwaaser schöpften 
für daa Baptisterinm. 

Trotz dem. daas dar Kranigang inr Pforte dnrdi DebariMHitiD, 

Einbauten und Flickereien (ier si lih-i liti-^ten Art im vorigen Jahrhundert 
miaahandelt und entstellt worden ist, »ind doch Uaustil und Ornn» 
mentik de s nd hen ana den mbaadenen Beaten dea alten Bans nedi Uar 
zu erkennen. Die Halle dea Kreuzganges bestand im Westen, Korden 
und Osten ana einer Beibe Ton einfachen KrenigewSlben ohne Rippen 



1) fto in miasB BmUi bcfladUehti llanMii|il ia Mh ffihrt ta tMalt 
„BetehrtOmitg den ander» Pfärtnütllti» SdtufjMUi mm Andm» K«n$tUrn, «WcAcr 
tu dfTfflbm Xett teohlbettaUltr ScfuilIcuttdkeT m iur Sdmlpforte gewt i m , uttd aUo alle» 
»ehr f)(tuiii in Auy/fHMhmt gmommtM hai, die*** ahrr tur Nitchrieht ftiner SacUMmmtn- 
»€liaft Aa< ttufMeltm htm. JUme J743 «• i. Aoccnfar." Es hti«! daMlbtt, 8. &. 
vatsr der UetaisAtUl; „Sorttag* to drtttm Ti|r des JaUlael": „Akeida aMb d«n 
AbenJ -Oebeth um l'l;r »un! in iI.'« t'i>\\. III Herrn TI n t u lic 1 1 \Vi hiiiinj.' i -tif M. Iir 
nett« Mniiic unter Truinjitton und l'uuckon aufffeflilirrt , w&brenii«r Ait d-r gaiitz« 
C(i«tiu <lcr KD>li«n um di« in d«r Mitte des Krcatzi^gei «tcbende gaotx hell mit etl. 
80 Stack brauModw Udilm UtaniBiit« troekea« Foataiae langMitM and um dia* 
■dlM «fai«!! Crey« scUmmh.« 

Ji N^ai einer Ztidmmit NN W. 0. S. Mm, die siib b dv WUMk der 
LaBdcaicbBl« bcSadet. 



222 DUTTEH ABtCllXITT. 



und Uort«, deren runde BOf^on sich nach d«r oflhen Seit« zu auf ner- 
eckige Ifeiler sWitzten, auf der andern Seite durch die Winde des Befec- 
torinm. des Cenakels und des Capiteisaals Widerliait fanden, wo sie 
in eine stumpfe Spitze ausliefen, wie noch beut« ersichtlich lat Die 
ti ad liehe Halle iSn^ der Kirche bestand und besteht ncK^^b aus zwei 
K e i h 0 u von Kreuzgewölben nach der offenen Seite und der Wandseite 
zu ebenso gestützt wie in den drei anderen Hallen, während die in der 
Mitte zusammentreffenden Bflgen der beiden Gewrilbereihen durch starke, 
runde Säulen getragen wurden, deren schöne Capitellgesimse noch erhal- 
ten sind. Während in der alten ßundbogenkircho die Pfeiler, welche 
die Arkaden tragen, kahl und scharfkantig die Grundform des Rechtecks 
t>ewahren. iKt im Kreuzgango die Schärfe der PYeilcrkantcn durch feine 




Vi« ulUrllcbcr Orött, 



Anshöhlnngen gemildert, und diese sind meist durch Ecksftalen 
oder Hnlhääulen ausgefüllt Aach an die Pfoilerflächen sind mehr- 



rilRK Dir KIWIII.K'UEK »AttWEIlKE. 223 

fach Säulen angelogt, zum Thcil ohne dass (lurthfipen cnier RundsUbe 
ersichtlich wären, denen sie als Triller dienten. Sa gicht man an dem 
starken Eckpfeiler an der NordwosUeite des Kreuzganxea vier starke mnde 
EcksSulen und zwiüchen denselben an die inneren Seiten de^!ielb«n zwei 
schlankere polygone Halbsäulen angelegt. Samnitliche Capi teile des 
Kreuzganges sind aus dem Würfel geschnitten. Die unten abge- 
rundeten Wärfei derselben sind nirgends ganz kahl geksst^u, sondern 
fa:st durchgohends mit muscheKVirtniL^em Schm'rkelwerk nnd Ankb«>sken- 
mustem in Haciiem Relief verziert. Die Deckplatten dnr Würfel- 
capitelle sind theils einfache Plinthen, theils Plinthen mit Wülsten, theils 
sind sie höher und rielfültiger gegliedert und bestehen aus einem Wechsel 
von KundstAben nnd Holilkohleii. Mehrfach finden sich Capitcllgesimse 
am den ganzen PlVilt-r heruniluufend mit M-hachbrettartiger Vemierung 
an der halbrunden .\uslndung des (Sesimses. Von den Arkaden oder 




Kla allrr R*ii4lM«rii aad H^ili« in Snucaur«. 



den Run<lbogen, die sich an den offenen Seiten der Hallen von Pfeiler 
zu Pfeiler wOlbtcn. sind die grosso Mnlirifthl durch die spateren Ucbcr- 



r 



DBITTBR AHSCKNITT. 



bauten and Umbauten r.entti5rt und rtun-li kahle rohe Wölbungen «•n»«»tzt 
wordrn. Xur an der Westseite <\v» Kreuzgangn sind zwei alte Rund- 
bogen «'fbalW, von denen der eine zu einem Portal gehörte, wie es die 
vuntehende Abliildung zeigt, durch dan man aus der Hallo desgelben in den 
Hofraum. Jen jetzigen l'rinmnergarten , eintrat. Die Kanl4-n dies«>r Kund- 
bogen »ind an der Aujisenseite der Halle zu Kundstäben oder Wülsten 
altgorundet, denen nun die runden Eck sä ulen als Trflger dienen, und auch 
aus der inneren Wülbung derselben tritt ein »olcher Rund!<tab hervor, der sich 
auf eine Halltsäule der ITeilerllSrlie stfltzt^ 

Der wenenlliclie 1' n t e r s i' Iii e d in dem Baustil der alten Rund- 
bogenkirche und des Kreuzganges besteht also darin, daag in jener 

die Pfeiler ihre ein- 
fache eckige Form, 
die Rundbogen ihre 
scharfen rechtwink- 
ligfn Klinten gewahrt 
hallen, während in die- 
sem die PfeUerecken 
durch Ecksüulen, die 
Hitgenkaiiten durcii Kund- 
slSbe »ligenindet und 
verziert sind, wodurch 
rrrtur 4« CrT.«.M». jj,, würfelförmigen 

Capi teile und die Capitellge^imae bedingt wurden. Achtzehn Jahre 
vorher, ehe die Cisterzienser von Walkenrted den Kau ihre^ neuen Klo- 
ater.'* an der Pforte mi Saallhale i>eg3tnnen. hatte die Synode der (!i«ttr- 
zienserübte für die Oethäuser iles Orden» die grösste Einfachheit eingeschörfl 
imd allen Schmuck von Sculpturen und liUdwerken in denselben verboten. 
Ea war daher natArlich, dai» Abt Adelbert und nein t.'onTont nach der 
Hegel ihrex Ordens ihr neues Kethaus unter di'in A\'olfsges<'hÜnge in ittrenger 
schlichter Einfachheit aufführten. Hei dem Bau des Kreuzgangea 
waren sie durch ähnliche Vorschriften nicht gebunden, hier durfte 
also der architektonische Schmuck angowaixlt werden, wie ihn 
der landetiObliche kirchliche Baustil der ersten Hälfte des 
zwölften Jahrhunderts an die Hand gab. Die Behauptung, dass 
der Kreuzgang späteren ürsprungs sei als die Rumlbogenkirche . erst 
in der zweiten Hftlflc des zwölften Jahrhunderts erbaut oder nmge- 




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iMiit,') entbdiit al^o jeden Grundes. Es ist nicht ein einziges Orna- 
ment im ginzen Kreuzgange, das itusohliesilMi dem spltroniaiiisohen 
Baastii angehörte. Da sind keine raaeußimige oder kelchfihnnige CapiteUe, 
kein Inthl^'earln'ilctci Hl:lttfrwork . VvUw reberladuiiir mit l{iiinl<lülH'ti und 
WOlaten an lliiir- und FeuüterbOgeu , wie sie der Bau der Abtei und der 
AbtskapeUe tafwtitm. Die Pfeilerhallen des Kreniffaiiges sind 
also zwischen 1i:i7 uml lim «j^lciehzeitig mit der alten 
Kundbogenkirche erbaut und zeigen in iiirer ganzen Architektonik 
und Ornamentik ^seilten Formen das llteren nnd strengeren roma- 
nischen BauRtils. wie sie sich mwh ia udern glnehniligflB md 
nlt*r<>ii kiroiilichea Bauwerken der tbflringitchen and meissniiehen 
Laude finden. 

Daas der Eretuegang einst bnnt bemalt nnd mit Heiligenbil- 
dern pfsehmückt war, ist einf vMli<? (,'lauliliche rr'li*'rlit'f<>rung. *) Wie 
oben erwähnt ist, haben sich ja anch an dem Portal, das vom nördlichen 
KreuzflOgel der alten Kundbogenkirche in die St Peter-Poul:>kapelle 
flüute, die Sparen rother und blauer Farbe geftmden; die Rundbogen nnd 
Cajdtelle an Purtjilcn und Fenstern der Abtei ninl .li-r Aht-ikapelle erschei- 
nen noch heute in rother, blauer und gelber Farbe, die jetzige Uema- 
lang an den KreuzgewAlben, Oew^Aberippen, Sehlusssteinen. Kragsteinen nnd 
Capitelli-n der S|iitzl'0(,'<Mikirrh»' ist nur aufgefrischt, wie sie sich In ! der 
letzten Krstauration dcrMiben im .fahre iXbi bis 1856 unter der .Mauer- 
tQnche vorgefunden hat. Der Kreuzgau^' des Klostan Walkenried schim- 
mert noch jettt rosaroth, und auch an anderen EnmgftigeB nimmt man 
die }1'<U- Hlii'innliL'iT H<'iiui!ii(i'^' Wiilir. In der westlichen Hüll«' Kreuz- 
gauge:« zur Ffurte sah mau uuch zu Anfang des vorigen Jahrhunderts die 
Orabsteina von Aebten and Edelen aoi dem Timehnten and fuif- 
sehnten Jahrhaadert*) 

Ij liiesc ikbauptung imdct «ich bei LoU, Kunattopojfraphie JJtultcUaitdt, 
M. I, 8. 64r. 

2| N'arb ciser handieliriftlicbMi Bemfrlnini; Wolffa, die leb In cint'm Eiemplar von 
Dcrtttch« ChronIfoB Port<>n»e (fvlf-ien liaW. Rrlit ilifitelbr auf eine Aa»*a».'e U. Il);<ns 
»ilrick T>n naili licm Kinntur» <U t Pi oki' «Iis Ctnak^ ls am 'i'i. \kwiii1kt If'^'i iin ili r Nonl- 
«eite des Kteai([aiigv( gebaut wnrdc, lo kann Ilgen bei aelDimi Amtaautritt ItiüU wäliraod 
ditM BaiM* aoch dk Sgmm alter Bcaalaaf vabifnenneB habea. 

i) Mfcr. Fuiidaihit der SbM«h «. «. v. ton /. JSOe, 8, iS4 f. Adaiwf , Art. 
«TOM. i'orl. J. 197. 



26 



UWIIU « HfH I I I f T. 



DuNs si:hoii in Kloster/.oilen einmal i-ino Herstellung oder ein 
Umbau der östliclu'ti Fahnde des Kreuzgang«»» statt gelinden hat, 
muB man daraus Bchlies:ien, diua man noch zu Anfang des vorigen 
JahihimdertB dort gegaaOber der Bibliothek , alao dem heutigen Ober- 
t4>rtianei-uuditorinm , eis« Imclirift ]:i<. in Itr ein Ritter Witicko TOn 
Frauck leben als Erbauer der.-<ellifn genannt wird.') 

Hit dem Anfange des aditiehnten Jahrimnitrit iMgiBHt eine Annhl 
Ton Beparttiren, Umbauten und Ueberbaites in den OebAu- 
don auR Klostmeiten , die den Kreiiz<,'unu' umsililimsen. Hereits im Jahre 
1706 bat an der Nord^^ite eine Iteparutur oder ein Umbau statt gefun- 
den, wie nmn aus der Anftchrift dkaer JabrestaU tnf der Wandüdw 
sieht, die dem nordwestlichen Eckpfeiler des Krenzganges gchrap: i^egw- 
Qberliegt. Da im Jahre 1715, wie echoo oben erwfthnt ist, vier Schüler- 
Sellen in das Remter hinabatflntten, und 1724 das Cenakcl und das 
Schlafhaus renoviert «ntleB sind, so darf man sohUcMea, dass in «fie- 
ser Zeit die jdunipen Strebepfeiler ^ejfen die Wand des alten Rchul- 
banses gestimmt und die viereckigen Stützen unter die Bögen des Kreuz- 
gangw w dieser Seite gesteUt wurden, um dem bniAIIj^ Oeblade 
Eilt n geben. An der Weetieite ist derselbe verstOnunelt worden nnge» 



1) Sehanel bat an* dem Briefe de« Reclon Dan. Miller vam J. 1701 aber die 

DenkntkUr nnd nrali«ehrin<'n tu Pfort« foI(f<>ii<l(> Notfa mtnoromen, Bert. Chron. Fori. T. 
l'.iT : ..Iii |iaii't.'. (jin' h.irtii.-> iiiK-rior vrr.«u« w|iti.'ntriimi'iii inlvcr^M liilnii'tln.T.'u' cla'vli- 
tiir, conacrratur mcmoru iUias, qtii pMwtvm euUuiit: Witiobu iitrietena b»oe 
eemparaTlt, retritaat «i dondaas in Tita aclenia. FUt Witiebo nflae de Praaek- 
I'^lii ir, iiiini^traii« ■■(i.iliL'iitlariu« «iiollnc in Ti'urh rn. oiitts ia^ta die cmorttiili XXV 
Mail ctk'brantuf- ' l»ii? ernten Wort« ilirwr Notti «Ur liic St-Ue di r Inmhrift kann nWB 
doch nur .«i rirslehen, daw »irli ilii-«!!»' am nf>nUich«a Kmle der dfr Bibliothik t;<'i;<^i>Aber- 
Uegntden Wand d«« KreoigMgei befand. Die aach der laaduiH kAf/BaAn Worte mSMa j 
•u etnen Mortnolocinn der CMenteneer lar Pforte eataeiamen lebi. Zorn Dank I 

filr il' Ti ii'if »..in.. Kosten uti(fni.iiiiiii.-ii. n Bau 1ii>1j. ti .Ii. .i')li. n li.ni RiU<r Wltieho vmi t 
Francklt'lirn die Iiwelirift k-^' t-'t i-'i 1 jiiSirli.li an soinciu Toikstu:!*' . am ih. Mai, ' 

Ar ün Secleniueaieii gi^leaca. Da di<' Mi rtu.'|.>L'i. n nur ilte ToikalAgi- . nielit die Todcf* 
jabe an bHaickaaa pii gi o, ee litet sieb dt« 7x\i <!«* Ritter« oad eciace Baut* aiebt «nnit- 
lein; jedeafUlt aS«r {gt nldit an den nn|<rUn);lirhcn Ran bei der Oitadnntr de« KlMten 
zu .;. iii. ii . il.i 1.. i l-ri-r-i. II iiirht 1 in Ij;. l-r mlcr MiniKti-ri.«! .Im )!.iu '-inor Wand über- 
iioiiunva bab«D «tirdc, walixend der gaiui: Iteu doch aiw der ikheukuag de» Uiafea Bruno ^ 
isi Pleisaner Lande besMtItn wnide. ftewelclM die MBnehe das Anal an der Pforte 
im Baalthal eisgelaaseht hsttea. 

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Ahr um dieeelbe 2eit, da 1711 die liibUolhek repariert und 1734 die 
Aaditorien rsnorint and wahnehrinlidi gfewOlU wordmi aind, iriA dies 
oben nachgeiriesen ist Doch bat sich an dieser Seit» noeli das Mtilto 

von licii! alti'ri Hau erlialteii. Als in ili-n .Tahreu tob 1725 bis 17-'" 
ein Stockwerk auf diu Südseite des Kri-uzgaiit;«a geeetst, nod das matbe- 
matisdi« Avditwittu gebant wurde, aud aller Wahrscheiiilidikeit aadi 
dio runden Säulen, auf weli'he sicli die Gew'.llie in der mittleren 
Lingendurchgchnitulinie der Halle stützten, weggerissen worden, woU 
weil man üe nicbt flkr stark genug hielt, das aufgesetzte Stockwerk an 
tragen, and dorcb gefehmacklMo, viereekige Pfeiler ersetzt werden, 
die zu den alten Capit^'lise-iim.sen wie die Faust aufs Aiiire juis^en. 
Um dieselbe Zeit wurde auf die östliche Ualle des Kreuzgaugca ein 
Stoflicwerk mit helwm Bodenratnn aal^esetzt, am Wobnongsranm fltr des 
>[athematirus und swei Ualtrf-s r.u f^ewiniu n. Daliei ward die ^Mn/.e Fa\ ade 
der Halle mit ihren Rundbogen und l'fcilern mit Aufnahme der )iei>leii 
Eckpfeiler zerstört und das GewSlbe weggerissen. Um die uötUige 
Breite für den Wohnungnraam im ersten Stockwerk zu gewinnen, ward 
der ehemalige Hallenraiiin darunt'T um nn-lircre FiH< v e rli r f i1 er t . au 
die Stelle der Fayadc deäselbeu trat eine durc-hbruchenu Mauer mit rohen 
ftnrteirartigen OeHhoagen nnd an die Stelle dea Bundbegeitgewilbei eine 
Hache Balkendecke. 

Die nfit/liolien Mauermeistor im Zeitalter der Aufklflrun'^' lialxii 
hier wie an anderen Stellen mit Krfolg gearbeitet, die Ivunütbauleu zu 
verderben nnd sn seisUren, weldie die Banbfltten de« Ißttelalten gcaebaffen 
haben. Trotz alle di'ni macht der Hlick in die westliche Halle des Kreuz- 
ganges y.ur rfoi't^', wenn einzelne Sonnenstrahlen sich durch die Rund- 
bogen hinein stehlen und der Wind mit den ßpheuranken spielt, die Aber 
die edden C^itelle herabUngen, immer Boeh auf den Beaehaoer einen 
bedentenden Eiadrodt. 

3. Sie St Maria -Magdalenenkapelle. 

Uertuch erzählt in dem lateinischen wie in dem deutschen Chro- 
niken, data der vorletzte Abt Petra«, der im Jahre 15SS atnrii, in der 

St Maria-Magdalenenkapelle beigesetzt worden sei. In dem 
letzteren hci-'^t es: ..r>i<':*iT Abt l'etru« i^t L'f-it<irhpn an 1.5;i;t Sab- 
batbo posl Assui|itioui» .Mariue früh zwischen tüuf und sechs Uhr, im 



nunn t au w a n. 



Jahr seiner Abtey im uebzehnden, und in der St Marien-tfigdi- 
I«nankap«Il« b«i dam Ramtorio begraben wordaD.*") Die süd- 
liche Wand dieaar KivaUa mit euiem balb vennaiiertao l^itdMügviilteBtaT 

Bieht man nocli liculo am K^mttT. liiikiT Hand, wenn man niis 'lern 
Kreuzguuge iu ilas sugeiiannte WatiüerbOfcbeu tritt In das Inner« der- 
aelben gdaogt mau ma der Nordseiie her durah den Wmgmg znr Kflche, 
welche der Fldlterwohnnng gegenribprliei^rt. Von der St. Maria-Magda- 
lenenkapelle ist jetzt noch ein Kundbogengewölbe zu sehen. Die 
DMBsiven poiygonen Rippen auf den Graten dee KrensgewMbes schnd- 
den »ich in der Kuppe des Gewfilbes ohne Schhisssteine and Rtiltzen 
sieh in ilen vier Ecken auf viereckige Pfeiler mit einfachen '{»bim- 
sen. Die ganze Xordseite dienen Kreuzgewölbes bildet ein Rundbogen, 
der, vie die naeh auaaen hammlaiifenden Gaainne der Pfeiler itigen, 
immer offen gewesen ist Er war also niemal» der Schildhogen 
einer Wand, sondern der SoheideboKen zwischen dem noch vorhan- 
denen tCreuzgewölbe der St Maria-Magdalenenkapelle und einem 
gMoheB nMliah dannateaaeBdsn, das jetzt vandurandoi isL H&tte aber 

die Kapelle mir <liese zwei Rundbo<;enfrew5lbe jjehabt, dann würde ihre 
Lüuge die iticlitung von Norden nach SQden gehabt haben, *) statt, wie zu 
erwarten war, lon Weaten mdi Oaten. Mu darf darana den SeUnaa 
liehen, dass neben den beidaa gemumtan Kreuzgewölben iirspnlnglkh 
an der Ostseite noch zwei von derselben GrOste bestanden haben, so 
daas also die TollBtftndigc St Maria-Magdalenenkapelle ehemals 
ans vier gleiehen BundbogengewOlben bestand, deren Scheide- 
hilgen und Kreu/li'itren Hieb in der Mitte auf ein. n s ii r.ckifjen Pfeiler 
stützten, dass ako die Kapelle eine ähnliche Gew>>lbecoiistruction hatte 
wie das didii dabei gelegnw Remter. Aveh in dem Matterkleater tod 



Ii Teiil'fh. Pfirl. Omn S. v). ivr-I. V m. ünllar i.l An^'ufi'. r /,,,,». 
I'itri. I, IHt: In rircidta proiH' Cttlt- fucli>r i um in capella Marin-- Muj|,'(liilvii«« 
■epnltu; elwn ho bei Sdumri, Bert. dmn. Port. I, 197: In periitylio eiqae sdinaete 
•acsllo *«l coadavi nmt aeiinncata abUli« Henriei, Cjrriaci, Fetri «te. 
IT. marOtt «Igt, Mtihr9tiK^, <f. Pfen. KML 8. 7t Hariae HafiaUna« im 
f<.a''' iiannteaBeaiptorio >-<lrr K-'['' i'torio . wo jetM di* Spcina dwcbfttni« w«rlai; 
daaeibbt hat der 98. Abt Petras winc Uralwlitte. 

Q XAtm RidrtaiMr von Kapellen <hi4«t ^h nr «elten In BargtapelleB. wo dicMlbs 

diirili die Kiiipti' lüimnli hV« liiiliiij;! w«r. F;ir iW' Ma r ia - Ma>:dulfm'ii Va|n>lle ID 
Pfort« war aii«r fOr die Kicbtuiig von Westen nach 4.h>teD I'lati ((enug Torhanden. 





DIE ABTSKAPELLE. 



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CBm MB KncBUCHta BABwnu. 889 

l'forte zu Walkeuried bestand eine Kapelle der St Maria Magda- 
lena beim Kreaspiiige gegen Osten, die splter znr weiaien Fran genannt 

wunle. 'i N<'i li wird in il.T Triiiitatisk.uiolli! ein klt-iue« werthloses H o I z - 
liilil ciiHT knie II dt' II Maria Mn;,'Jal»'iia aviriwwahrt, und IUt- 
tuch sah nuch elietidu unter den Kvliquien nui der Ivloüterzeit ein ungeh- 
Udwn SnlbsnbfielisUin der St Maria Magdalena.*) IKe St. Ma- 
ria-Af .iiT'liilfnenkapi'IIi' i>t Ihm il i- r <! in ü p1 nn i; iIps Kln^'ors 
an der Saale von den Walkourii-der Ci^tcrzien-sormänchen nach dem 
Mmter der gleichnamiK'>Mi Kaitelle im MntteiMoeter zwischen 113T bii 
1140 oder knr?, ilaraiit' in diMn Hinziehen riun a n i st- ht- n Baustil dieaea 
Zeitalters erbaut nurdcn. Ihis r"hf luid schmucklose Spitzhogen- 
fenster au der Südseite der Kapelle aber ist erst »päter eingobroidien, 
naehdam der SpHabogenatO an%ekonune« war. 

4. D&ie Abtei und die Abtskapelle (Ilonius abbatiftlis, domus, 
palatium, aiüaj. 

In deu alt4>!tten Zeiten wohnten die Aebte in einfachen Z i' II e n wie 
die MSnche, und noch der horfihmte Abt Sager von St. Denys. der eine 
Zeidaig Frankreich re^erle, bcfpiifte Ml mit einer mlehea aohliehten 

M'^nch-^wiilinunir ni-l"'ii .K r Kir. lir. Mass die jresnndortrn A l> t- w^h n u ni;pn 
in den ersten L'isterzieiiserklosuru .sehr einfach und bescheiden waren, 
lehrt die Abtri zn Pontigny bei Anxerre, die nnr am vier kleinen den 
Mönchszellen äliiiliclicn Zimmern boitaud. Sjiäter wurden in ih-n ■Lrro'^s.'n und 
reichen Klfistern die Abteien zn norosnen künstlerisch au»ges* limürkten Pallfisten 
mit Prunksillen , Wuhnstuhen, Schlafzimmern fAr den Aht und »eine Gäste, 
Küche, Keller, Garten md einer HanskapeUe. *) Za Citeans, wo, wie 
•chon erwähnt ist, dfv Krcu/uMii^' sii li süillidi an ila~ Hethaus umsi-1i1'>s-* . lag 
die Abtei in der Verlängerung der »ädlichen Halle desi>ell»en nach 
Westen Ober das fOoetenriereck hinaua,«) mr Pforte, wo der Krenzgang 

I) üdiHmfm, ITunm. IViüktuml. p.ti«. LtmkfeU» Angate, Aiifiq. WtOtmrtA. 1, 94, 
Aui dl» KapeUe xnr «risioii Fran nldit der Marl« Ha^fdalena, mden d« 

Jiijt::fi'aii Maria ^vni'ili! u-w.-v,.ii i . iat nidit (kabUdi, da ja di« Hanptldrdw n 
WalkL-nried >U'r ktttcrvn Krweilit wur. 

9) TtaltiA. Pftft. Ckrom. S. 37. 

A. lytinir, ArchUrrl. motut*!. II, — «W. 

4) Victioiin. mMun. dt l'«iTA<f«rf. /'mMf, Jf. VUht-U'dme, p, SItO. Xtl. 



230 



nOriilicli von «Icr Kiroli« lio^., bilden die Ahtoigcbflud« die Fort- 
setzung der n r>rdl iclien Kalle dfji»iell)«ii mich ihU^i fiber dii» ihn cin- 
Bchlie^acnJc Gebäuiifvierei'k hitiau» his zum Vorrathshause , durclisclineiden 
duDiiclbe rechtwinklig und schlies^en >'i::itlicb davon im Obst^^aileu des 
KlOMter^ mit dor A lits ka]iolli' ab. 

Die l'rkuiniHii Klittlnr» zur Iforte reden nidit von dem Bau der 
Abtei, auch keine InscbriHt ^'wUi (jld-r denHidlten AufnchluHs; aWr die noch 
vorhandenen Heste des Vnnv^ iiellist geben sichere Auskunft über das Zeit- 
alter, in neli-heni dorsellio ent>tandeii ist. 

l'in diese.s restxustellen , iitt /uiiiki-hst die AbtAkapoUe in'» Augo zu 
fatisen. Der Grundrins dercnllH'« ist ein oinfaelies Langbau.-!, \te*le- 
herid aus zwei (|uadra1isi-ben (icwölben mit (iekreuzt<.'ri lUuKlbogen neb*t 
Piner niedrigeren i'bornisehe auH dem Zehneek geschnitten 
mit rundlMgigom Halbku]>|>elgew<'ilbe. «leren flinfeckiges Dach sieb spitz 
xulaufenil gegen den Giebel des I..angschifrcs anlehnte. Den Seitenwän- 
den des Ijing.-ifbift'es i.st von Aussen Widcrbult gegeben dun'h Strebe- 
pfeiler mit Satteldüebern , die mit einer lilienarligen Steinblunio 
gekriint sind, wie man dieselbe auf einem Streln-jd'eiJer an der nach der 
Trinitatiskapclle aus dem iiördllehen KreuzHügel der Kirche hinauf- 
flkhrenden Treppe sieht, die dem älteren Spitzbugenbau ungehrirt. Unter 
dem Duehgesimso dc^ Laugschiftes und der (.'horiiisehe zieht sicii ein 




■(■■4k«(raCHn <i,^ b>i i)r.). MplUr fla» MrrWpMlrr> (i,, ml. tir). 



Fries von kleinen nach unten (»ITenen Kuudbogeu hin, von dem aus 
sich an den Kanten der Cliornische flach erhabene Streifen, die »oge- 



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Cus BB Kncaucan MCiman. W 




uauuU'U Liäoiteu, biüabziehvii bin zum SuckeL Dichter steht jetzt in 
der Erd«, da der Bodm un die AbMmpelle am zwei Us drei Fun 
erhöht ist. wii' Xiifhfiral>uiii.'Pii crp-lx'ii lialuMi. Das Iniiorf« dfrsflbHii istjetxt 
io zersL-hnitten und ent'^tvllt, >l:ts!i niun m-h die einzelnen Stocke mOhsam 
zUitammcnsuchen muaa. Das Clewölbe des Langschiff es ist durch ein 
tiaguogmn Gcw^Slba m dem mteren nieile deaeBlben getnnnt, a» 
•!;t" üuti der obere Haum als Archiv diont. der untere zum Kdler 
horali};>'sunken itl, and die t'hurniM-he iät vom Lang»chtff durch eine 
eiiiKi'/i^it't^ne Hauer getmmt Infolge deegea bt Im LangaehUr die Oma- 
nifiitik vielfach beschädigt, ühertüntht. vi^rhaut und schlecht aus^fWlickt. 
Die Kö^'en der liciden <|ii:i'lratist-heD tiewAlbe mit ihren Kippen stfltien 
üich in der Mitte der l^ngtueiten 
auf Je drei SBolen mit Aber Eelc 
gestellten Sockeln der beiden Sciien- 
Büuleu. Das Innere der lunfoeitigen 
Cbernisehe zeigt die reiche, fast 
Qberladene Onuinientik de» spät- 
romani.si- Ii en Slils. Di^r lUiml- 
bogen, welclienluü Uull>ku{>i>el- 
gewSlbe derselben vom langsehif trennt oder, wenn man will, mit demael- 
ben verbindet, ruht auf zwei vierecki(:en Ifeilern mit aushob 'ihlton Kanten. 
Die mit einem geschärften Kundstabe gegliederten itippea des Halb- 
knppelgewSIbes and die WAlile der SchOdb^gen, die aleb Aber (Ho Fao- 
«ter wölben, ruhen auf je drei SSulen in den Ecken der Chornische. 
Der massive Kern diT Caiii teile i]\i'«'r Sfinli i! i^t v a s enfi^rmi k; 
al>er das hohle arubeskenartigc Ulättcrwt-rk \ün kuu:itreicher Arbeit 
windet deh nm die Vase in Kelebform lose hemm, so daas mm der Ina- 
■ew UmriRH der (':i|>itelle nur unten die Vasen form /eijrt, nach oben zu 
aber in die Form des WQrfels mit abgeetumpften Kanten ausgesvh weift 
ist ne Deckplatten der Oapitelle entipreehein im WeeenUidien denen 
daa Ereozganges, sind aber atirker aasgeladen als diese. Die attischen 
Maseii der S.liili-ii sind mit zierlirben Kckbliitter« u'esclimflckt Die 
UUi:)te oder Kund^tätH- über den Fensterbögeu stützen sich auf kurze, 
gednngeiie Slulen von derselben Art wie ^ EdmaleB. In der rnüfe- 
leren Seite der Chornii^che W-Iindet sich ein verhältnissmlsrig ^osnes 
Bftdfonster von doppelten WOlsten. scburfkanti^'cn Absätzen und Hohl- 
um zogen, dessen Inneres einst durch die speichenförmige Qlie- 



— 



IHtlrTXJl AllMTKNITT. 



deniiiK von Maas^^wpi-k auä^fofOUt war, ili4> yicl)ias!i genannt wird. An 
den WülsU-u, Holilk«*lil*-n . Ca|»itellfn und Süultfaschäften Kind vielfach 




noch die lUvW lotlitT. i»laiu'r und }(i"llu>r Farln' tiiclitliar , so dass 
aliM) die fiberreidip Ornamentiii iK-s Ikuwcrkes einst, durch j;rellen Farben- 
werhsel nwli nw-lir in die Aujji'ii ^l■r;lll^;. So war ?-nni Heispiei das 
holil geiirUitete ariibi-ükenanij^'O lÜütternerk «» den Cii|>itdlen zum 



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Theil gelb ajij{etjtrkh«u , während der vaseuförmige Sic in kern unter 
deniMibeB eiae dnakele, iria m tdidiit, lehwartblaiie FlriNUig l»tta^ 

wo'iunh nutürlich dag zierliche Blittt^rwcrk auf das schirfst« hervor> 
gehoben wurde. Die TcrschitMletie F&rbung dient hier zur Herror- 
hebung der Gliederungen dex Bauwerkes wie die rolycbromie in den 
Oii«ehiMlMn TMupelii. 

Dit» A I) t ■< k a p •'! I !• /.cijjt also ilic ri'iilif OrnuiTirntik des spflt- 
ronanischen liaustile»; aber die aus dem Zehueck gei«chuitteue 
ChorniBoh«. dw Bsdfenster u der Tocderai Seit» in der Mitte 
denellMn und die Strebepfeiler an dam AnaaenwAmlen 'hi Lung- 
hausna iiind »rbon dem Spitzbof^eniDtil entnommen. Die .Vht'tkupello 
ist ein Bauwerk au-s dur Zeit den l'eberganges vom Kundbugen- 
■tll tarn Spittbogenstil. «Im, da die CSatendeamr aar Pforte im 
.Tahrc r.'51 den •ininii^tein zum h'dien ''bor der Ppitzbojjenkirrhe lej;- 
tcn, in der ersten Hälfte dos dreizehnten Jahrhunderts erbaut 
«ardan.*) 

Die Abtswohuunj! war ein / h <■ i> t ."ii'k i ^'e s UebSude. desM>n 
UBterw Sto<-kwerk 7Xir elM-iien Krde der I»"inj;e nadi durch eine Wund in 
iwei HäKtüu getheilt war, so dass der eine Tbeil der Uem^cher mit der 
FeaBteradte aaeh SOdea, aaeh dem Kloaterbeirge m, lag, dar andere aaeh 
N'i'iilrii , ntii li ili iii Vfirwerkf hin. Im oheren Stm-kwerke zog lieh zwisi-lien 
zwei Uciheu von Zimmeni ein .schmaler Corridor hin. Wie dai Laogliaus der 
Abtakapelle, >o iatdaa natere Stoclnrerk der Abtawobanng liagnt in Sehmttta 
und Dunkelheit versunken: die rrunk<;emäfher, wo einst der Abt des reichen 
risterzien-'erklostei'i St. Miirifii zur Pforte nischöfe und .\eht('. Fürsten 
und Herren em|itiHg und lui lutVi /ug. sind m Holzställen, Kellern, Wvrk- 
iUUtan nad BompeUnunmen erniedrigt, aad liaga am ria bat aieh der Brd> 
boden um mehrere Fuss erhölit. Nnr zwei reiche l{u n d Ii ni; en p ii rt ii 1 e 
ateban dort noch wie trauernd im Halbdunkel verbauter, dumpfer Itäume 
nnd benagen, dasa dies einst lichte Gemleher warea, die in BQdwark nad 
Farbenschmui k praiii;t<'n. 

Kin suleljfs l'ruiik;,'enin(h hii; nacli Süden hinaus mit der KeMs(4'rseite 
nach dem Klosteriierge zu, Jetzt ein llolzütall. Von der schmalen WesUiuite 
her tritt man durch ein Bnndbogaaportal ia daMalbe ein. Die Wfllbong 
daaNilian iat tob dotqpdtan Bnndatibea oder Wflaten mit nriadiea 



1) So «Mit tmA Loa, KunMtypagnfMt ». IXwMUL /, 5ff. 



80 




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liegender AuskeblaDg unuogen. Der Anssere UuoikUb »tatst sicii auf beiden 
Seiteil anf das Gesinue der liuwreii Thflnifbftt«!!, deren Edien amgehdhlt und 

die HQhlun^'fn mit !u;hlank(>n HalbsSulen ausgesetzt und. Dir innere 
Bnodatab ii>T Tlifirwölbun-,' ninl «/♦'triiiji'n ■liirch die beiden Si'mk'ii, wficbe 
die Ecken zwiäclien äuüjteiea und inneren ThOrpfoeteu ausfüllen, mit 
tcUuken T»8enf9rmigflii Capitellen, deren addURtarndgei BUtterwevk 
oklit hohl lie^t wie nn Avn r.qnuMeu dar Abtakapelle. 

Auf ihm Ii a 1 Ii r u n il c n Tliürstcin unt«'r dem lV<<,'en lics Por- 
tales siebt man lu tluib erhaltener Arbeit von einer Mandola unuogen 
dae Kreai Chriati ait der anfgemalteii Oeatalt des Oekren- 
xifrten, vmi ili-r mir noch eiti mattor Fiir]>i'"nscliinimer den rniri«si zeigt« 
Unter den Kreuzamien in der Maudola sind noeb die UmriMC zweier 
auf den Stein gemalten Brvatbilder siehlliar. Da« Siegel des Abtes 
TOn Walk e II r i i' d zeigt einen CracifixuH mit der Uel>en«'lirift: .1. N. Ii. J: 
am Stamnif Kri'uze^ steht iiiitiT dem reihten Arme des ( lekrcuziiften 
der Jünger Juhanue:«, unt<*r dem linken die Mutt«r Maria;') mau darf 
also wohl sckBessen, daaa fie beiden verbliehenen Brnstbilder nater 
dem Cnxifivuri an jenem Portal der Abtei svr Pforte ebeolUIs einen 

Johannen und eine Maria danttellten. 

DoäB Aua Uemach, in welchea mau durch dieses Portal eintrat, 
■dun in der ipltem Elostendt renoviert und entatellt worden 
ist, daftr lieiren unzweirelhafte Kennzeichen vor. An rieten Stellen namant- 
lich der Fcnstorwand zeigen sioh nftmlich auf dem erhaltenen Kalk- 
bewarf die Beate einer Malerei Ton meist grtaem Btttterwerk, von 
Weinlauli. iichilfarti};en Blattern, Ktjiudcnpflanztm nnd Arabesken. Itiiv-i' 
Malerei iM'tinilet sii'h sti'lli'nwi'i-^f ;iii<h auf dem rohen IHickwerk, durch 
welches die alten FeuüterhOhlungen dieses Ahteigemaches in späterer Zeit 
entatellt worden sind. Daae sie nicht erst aus Sohnlzeiteo berrflbrt, beweist 
•ino Insi-hrift anf demselben Kalkluwuif. Diese ist sn verwigditt 
daas sich ihr Zusammenhang nicht mehr herstellen lässt; nur so fial 
sAeint ans einaabiaa noeb lesbarco WQrtevn hervonageihan, daaa in dnr^ 
selben TOm Leiden Christi die Bede wu.<) Jsdeofldls ist aber siehar, 

1) EOutorm, CAnm. V'alkenrtd. f. 43. 

S) TMi wiedaihoUar BeaBbaign habs kh von dmeilbai aar die VSrttr: paasloa.. 
jtin i.T .-<•:!. )n>nc iKier domlas. ia saerls. teta bnaasplMHi, aber antk diese akiht 

mit TüUiger SicJicrlwit. 





23ii 



iMn di« Pormon dor Buch9tab(>n dio Minaekcln des fünfzehnten 
Julirhuiidvrt» sind. Da man mt Atsr Kcforiuationszeit nun durch- 
weg wieder die aHrOmiävhe If^guakel in luschrifl^ii anwatidt«, wio auch 
die Inschrift an der D^t^aule vom Jahre 1^21 und die ftitesten Orab- 
schriften an» der Schulzeit zur Iforte zeigen, m kann jene Minuskel- 
inM'liriri nicht erst aua Schulzeiten »tammen. Wäre nun ernt nach 
der Sätularisatian des Klosterfl die angeführte Malenü des Abteigemaches 
aufgetnigen worden, ao wAnle man jene Inschrift. ölM»rmalt haben, wie 
mau Z4ihlri>i«-Iu> luKchriften an «len inneren Wänden der Kirche aUH der 
Klusterzeit übertüncht bat Daiaus fulgt, dajfs die Malerei wie 
die Minuskel Inschrift aus derselben Zeit stammen, und zwar aus 
dem fünfzehnten Jahrhundert. Wie in dieser späteren Zeit des 
Klosters in die iiindlingige St. Maria - Magdalenenkapclle eine 
rohe Spitzbogentliflr eingebrcKrheii wurde, so ist es wohl glaublich, 
daüs maii daiiiuln auch diH rundhogigen Fenster d«-!! besjtrochenen 
Abteigemaclies durch schlecht'es Flickwerk ausbesserte oder rielmehr 
entstellte. 

Rin zweites grösseres Oemach im unteren Stockwerke der Ab(«i 
lag nach di-r Nordseite zu, der St. Maria-Magdalenenkapelle gegen- 
Qbi-r, alH4i an der Südseite des heutigen Wai<.<ierhi)fchens , und wurde 
später zur Studierstube oder zum 0 Asollschaftszimmer eines 
Lehrers hergestellt, das oben WschrielHsn worden ist. 

Von diesen beiden grosseren noch kenntlichen Abteigemächera ist 
das zuerst erwähnt« jetzt ein Holzstall, das zweite ein Keller zu der 
Wohnung des I'riifessors der Mathematik. Ob eines von beiden mit dem 
in der jipüt4>ston Zeit des Klosters erwähnten „Saal" der Abtei gemeint 
ist, muBS dahin gestellt bleilien. ') 

Noch ist ein Portal in der nördlichen Zimmerreihe des unteren 
Stockwerkes der Abtei erhalten, durch welches man aus derselben in 
den südlichsten Tlieil des V'orrathshauses nach dem Klusterborgo zu 
eintrat Die Ornamentik dieses Kundbogenportales bt im Wesentlichen 
dieselbe wie an dem oben beschriebenen Portal, nur daas sich zwischen 
den Wülsten oder Itundstäben eine zickzackfSrmigp Verzierung rings 
herum zieht Jetzt ist der Kaum, in ileni jenes Portal steht, ein Keller 
anter der Professorenwohnung im ersten Stockwerke des Fürstenhauses. 



1) Ikrtuch, thron. Port. 1, 166. 
Ä $i 



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^ 

DBITTER ABM-BSITT. 



Cbeb die KutmirnEX BimrRKKK. 



237 




Ok*nr Tkfll «■■» P«rUk* 4*t iHtU (■ ut. (ir.) 



Von dem oberen Stockwerke dor Abtei hat sich nur die 
Angab« au» der ep3tt-!«teti Zeit des Klosters erhalten, das» dort sich dio 
Sclilafkannner des Abtes bnfand. *) 

In dea Keller des Abt et« kann man noch heut zu Tage von 
einem nach der Kurdseite hin gelegenen Kauui der Abtei durch eine 
FallthQr auf einer Ht^incnien Trep|te hinabsteigen; aber hier, wo vor- 
mals der Abt zur l'furte seinen guten Wein auniewahrie, der einst 
den Abt von Völkenrode, wie erzählt winl, so heiter stimmte, dass er 
„ungern von dem rf()rtner Weine schied,"') hausen nnr noch Ratten 
in dorn dumpfeti, linxteren littum. 

Die beiden erhaltenen l'ortiile iler Abtei stammen aus dem- 
selben Zeitalter wie die Abtskapelle, also au» der ersten HSlfto des 
dreizehnten Jahrhunderts. Da nun aber an die8«r Stelle achon 
seit der Urflndung des Klosters eine Abtswohnung bcHtanden hatten mus«, 
wahlscheinlich bescheiden and einfach wie die zu l'ontignj, so muati 



I) Btri. Ttu1»cA. Pfort. Chm». S. 84: Sabltatho poBt Awiintianis Uariac, wie 
gtutit^. iwiM-hcn fUiif aiitl m-lia Uhr int Abt Pvtraii in sviner Schlaf-Kammer 
la obiTst in Gott vcrachiedeD. 

'J) Bert. ('hT(m. Port. I, 193: \>K Jana piut pniuliaiii valdc hilaris er»t AbltM 
de Volekenrode et aegre discedebat a vini> Purteoii. 




man anueluneu, dass dieselbe gleichzeitig mit dem Baa der Abtekapdk 
rngsburt« Brmdtnt und auigiBadinifloht worden itL 

& Sto iltan SpUBboganldidie. 1261—1268. 

Bis nun Anfimge det drafaehatm Jahrirnndort» hatte Ml der Orden 

der CisterzienstT weit aii-ii,'r4iri'iti'f über alle Länder Europas Iiis an die 
OfitLichen Grenzmarken des Oliridtenthums, und von I'&p<»ten und Bischd- 
fm mit wiehtigm PriTlIejpcn mid FreiheUini ■mgert a tte t , tob Fflntan 
und Herrn mit reiiliin S^ luMikiHiict n und Vcrm3i'htni:isen bedacht, in 
sifh fi'st fri-fflifilcrt umi tt.'-rlilusM'n liunli seine Statuti'ii uiül geine Goneriil- 
capitel, iu lebcudigcm Verkehr nut dem Volkttlebeu uitlit bloss durch 
di« SedioTg» oad di» gnten Werte d«r IQnbe, wmdara aneb dorrii Lasd- 
wirtMsiliaft und Industrie, nahm er in Kirehf und Staut eine einfluas- 
reiche und glänzende Stellung ein. Mit dem zunehmenden Beichthom 
dar KKMer lelraand nun aber aUmBUieh die EiniiuihheiHi ihrer BnridH 
tongen und die strenge Regel, wie sie die Aebte Rudolf und Stephan 
TOn Citeaut heijrfnidft und die ältesten Oenerak-apitid de* Ordens genaner 
bestimmt und wicderhult eingeschärft hatten, iiulwäondere brach sich nun 
in den grilaseren «nd KicbercB KUtatem das Beatreben Bahn, ihre acUieb- 
ten und Snnliilien Ilethäuser aus alter Zeit dunh jrmssartigere mit 
dem Schmuck der bildenden Kunat gezierte Gotteshftuaer 
in enetaen, in dem Zeitalter, wo tAeTall in Desteehland die romanlseben 
Kirchen zu grtmsjirtifjen Domen im .Spitzbojjenstil umgebaut wurden. Der 
herrsehi'ndcn lii'litunu' der K'inhe. den (iutt^'sdienst mit allem Schmuck 
der Kunst zu umgeben und »u Sinne und Seelen der Gläubigen zu fes- 
eeln, Itoonte auch dar Ciaiercienaerorden sieh nicht eotdehen ebne eeine 
einllussreiclie Strdlnn^; zu i;rfTihrd«n. Wenn lingsum prüchtiffe Oottes- 
hAuäer ilire kunstreichen l'ortale MBietea, die Schaaren der Gl&ubigen 
m empfangen, so mnasten die ginnen BrSder von Giteani befUic h ten, daae 
ihre schlichten, ernsten alten ßethäoeer leer atdun UiebcB, nnd die Laien 

dem Rufe ihrer Glocken niclit mehr foltrten. 

So kam es, daüü im zweiten Jahrzehnt des dreizehnten Jahr- 
hinderte an Walkenried dar ümban der alten romanitehan 
Klostorkirche zu einem grossartigen Dom im Spitzbogeustil in Angriff 
genommen «vide. Zn dem Zwecl^e sandte Abt Friedrich im Jahre 1216 
swei Biildar n dai KMrt« frinii <Mmh und aaA im Seestädten, 




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CbU DIB KUKmiCHnl BADWnm. 



^ 



die grome Uuldi^uiuntcu zum Neubau der Kluaterkirche iUuumelU'a. Unter 
Abt Heiartch III, der telbat der BankoBit kundig war. waren ein «nd 
zwiinziir IVinviTsi'n imIit Iaii'nlirü<U'r als Steinhauer. Maurer, Bauführer 
und Si-hniiedo bei dem Bau tbfttig; Abt Dernhard baute eine eigene 
Kapelle in der N&be dar im Boa iMgriffeDen HanpUdrcbe, am mit den 
Brttdam, <fie deuelbei Inteiea and beRo&iohtigten, die Bora abcnbaltea 

nnd Meii«p zu ltN<'n.') uml vrM U(i(«t ilfiii Alit Hi'rm;inii im .Tahre 1293 
WWd die neue Klubterkirche mit dem Kreuzgauge vollendet Der genammte 
Bau hat Aber aelitiig Jabre gedanert 

Nach dem ßeiüiiiel dcit Mutterkloaters bo^jiinen am die Uitte 
doH dreizehnten Jahrhunderts auch die Cittterzienner von St. Marien 
znr Pforte ihr einfaches Bethaus zu einer Spitzbogen kirche 
aoasBbanen. Unter dem Abte Albero ward am Sl. Miri dea Jab- 

re« li.'il zu<'r-<i «Iit 'J r u n «I s t ei n zu dem au? <ii-m Arlitcik t"'^'linit- 
teneu f&ofseitigen hoheu Chor derttelbeu gelegt, wie die noch wohl 
erfaatteoe Inschrift de» nach SMorten gelegenen StrebepMlen deeselbea 




bewebt. Sie lantat: Anne demini HCCLI . XII . Kl. Aprilia 

positnm est fundamontum liuiiH sanctuarii. Oit nach der Grund- 
steinlegung beginnende Bau ded hoheu Chores war im Wesentlichen ein 
Nenbau von Grund au^, bei dem die halbrunde Chomisehe der iltaa 
nmanbebea Srdrn abgniaBsn wordan mnaite. Bei dem Bau des Lang- 
hauses und des Querhauses hinncL'fii wur-iiTi ilie 0 rundmanern, 
die Arkaden und die Pfeiler derselben benutzt und mit Besei- 
tigoig der wigrechten andiitektoniidieQ Lisien des Budbogeastilss die 
seabecbte oder snm Senkreabtan strebende GBadanug des Spitdwgen- 



1) üetftom. GW«n. WaOemtd. f. 85. er. M. 



840 



baues uul ilviMvlbcn uufgetulirt. Ks galt also für dt^n Bauiiieüster die 
Saitenwtnd» d» alten BethauaeB m «rhshen, in den aa%eselaten 

Wiiiiil-itriikcn <,Tnss<> S]iitzl>o^ri.iifi>nBt»r ■nzu^rinfjon uml iWc crlK'htfn 
Seitenwinde durch KrouzgcwOtb« kq Qbcnindien. Uio ganz« Tragfähig- 
keit, der fnte Halt dea IdreUidieB Spitsbogenlwiiee liegt in aeineu 
nach Aussi'n und nach Innen »ichtbar hervortretenden Gerippe, 
nacli Au^sen in Jen .Strt'liepfeili'rn und Streheb'» uen, nach Innen 
in den Bijgen der Üewölbu und ihren Trägt-m. den Sftolen nnd 
Pfeilern; allea Gemloer nriaelien deoaelben iat nnr FQllnnif, die nm 
AbaehluMs dient. DiiM's haltende, ^ttüt/t'llll>< n«'ri)>pH muHst«* also aueh fdr 
die neue SpitebogenJürche lor Pfort« gcaduilfen werden. Um den erh^- 
ten Seitenwinden festen Widerbalt n gelwn, damit ale niebt dnreb die 
Wucht der Kreuzgewölbe aufeinander gedrückt würden, führte daher der 
Baumeister an der Soitenwand des südlieheii Seitenschiffes, 
das er um i'/,' verbreiterte, Strebepfeiler mit Satlcldilchern auf 
uid altainite dieaelbea dnreb 8tr«beb(kKen gegen die obere Wand dm 
Mitt*-!:-!i'1i!lTt'.-i , j»!! d.is^ sif nun »ie f,'i-L,'ctiL''"-täiiitntc' Anne voti Riesen die 
südliche Wand des Uaupb^chüTea halten und stützen. Hätte der Uanmei- 
ater an der Nordaeite der Kirebe duaenw Terfidiren angewandt, so 
würde er dureh die Rtreliepfeiler das Oewölbo der südlichen Halle de» 
Kreu7,)i;uitreH durcliliroelieii und den (iafif; i'uni Tlieil verliaiit haben. Er 
zog also hier die Strebepfeiler in die Seitenwand des nörd- 
Haben Seitenaebiffea ein, fllhrte rie Uber dieselbe liia in gieiektt 
H("be wie an der Südseite auf nnd fitänimte «ie in derselben Weise wie 
dort gegen den erhöhten Theil der Wand des Süttelschittes. Kia« Ver- 
breitanuv des nftrdüdiea SeftaosebifllM mr aieiit mflgllcb obne ZentBmng 
der dann sto^sentlen Hall« des KreuK^^angea; deibalb unterblieb sie. Im 
Inneren der Kirche waren die w>'if'_'e''|iiinnten auf Pfeilern ruhenden 
Arkaden der alten limilika nicht fturk genug die erhöhten Wände des 
IGttailsdiiffisa nnd die Krenn^mrlSlbe an tngnn oder tragen an betfen. 

Daher stellte der Haumeister untir ilic Mitte jeili's !{iunII">i.'Hns einen 
Zwisehanpfeiler mit einem Mauentflck über dem Sims desselben, das 
nndi beidan Seiten nur mib ainea Spitzbogens ausgesclmsift wwda. 



U Sowohl in diT ufiillii l ' n lli>l!>- »Ii'* Kn-iii^'uti^'i-r> uls nttf ilmi li-i\inutMMi Bbw 
dem «haaudigaa iMtliiiBmtiaelMn Audituhain, d«io jützigen Untertertianer -AadiMiaai, Ift 





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CBZK VIT. KlBCRLICHIUi HAI'WKJIER. 



241 



Dadurch wurde also jede Arkade in zwei Spi<zliO]?en zerschnitten. 
Diese zwischen gesetzten Pfeiler mit ihren Spitzbogen sind roh und kahl, 
sie sind sogar h2»slirh, weil ihre plumpen (Sesim»e liedeutend higher liegen 
ali die romanischen Ciesimse der alten Arkadenpfeiler, und sie wQrden 
noch vit'l «törender wirken, wenn nicht Ih»! der geringen Breite der 
jetzigen Kirche im Verhältiiiss zu ihrer Länge und H'ihe der Blick des 
Be»chauerg durch die Kreuzgewidbe und den hohen Clior gefesselt wQrd«. 




Untra^anbwkalll 4rr Klrrbr, 

Der Baumeister, der diese Steinlauben ^on sehInnken WandsSulen und 
clasUschcn Qewrilberiiipen geschaffen hat, kann nur aus Kotli zu jenen 
zwiscliengeaetzten Ifeilern gegrilTen haben, um dem Neubau mehr Halt 
zu geben. Er konnte die alten Arkaden bestehen lai$sen, wie er die 
runden Durchgangsbogen von den Seitenschiffen nach dem Querschiff und 
die kleinen Rundbogenfonater der alten Pfoilerbasilika zum Theil unge- 
flndert licas, wenn er ihnen die nftthige TragiUhigkcit zutraute. Auch 



31 



MS 




Qwrtmtuwkaill ttw Klnt*. 



aoDst haben sich ja die 
alten Meister nicht ge- 
scheBl, M ihren Neu- 
bauten im S]iit7l>iii;<'nstil 
Theile der alt«u Uund- 
bogenbanten mangetaatet 
lii'^ti'lit>n zu la^.son, und 
desliulh k^^nnen wir gerade 
aua den Bauverken des 
Hittelallag die Oe«diiehte 
Uiros Haups honiuslescn. 
wenn wir dieiie l4ipidar- 
sehiift sorgfllHiii; stodieren. 
Wir liesitzen nun aiuh urkundliche Nachrichten üIkt die Mittel, 
welclie die Cisterziensermünche zur Pforte in Bewegung setzten, um Jen 
Keubau ihrer Kirche zu fordern. Dasa hier wie in Walkenried Mönche 
und CmTwaan «la Btameistcr. Stcinluaer, Maurer und Hnndwarlnr alkr 
Art tliilti^' wariMi. \<\ -i'ili-ilvirstrniillich. Dif-i- rjitiTzit'nser waren damalif 
weder einsame, grüljelude Fukirü noch faule Bäuche, aondern thitige in 
Ikddwirthschaft, Handwerk and Knnstflbnnf; wohl erfiihren« Hfamor. Z« 
allen Handlaiiv'<'rdii-ns(«>n. Kulinn iükI ähnlichen Leistungen konnte das 
Kloater aeiiie lV(iliti]i(li<-liti'^ri'ti I.i'ute heranziehen, und wenn 8ie fremde 
Werkmeiater, Handwerker und Arbeiter in Dienst nahmen, war der 
Arbeitalobn neben der Natanlrarirficinuig im VerbUtnias ra den Binkflnften 
des Kl'>sfiMs i^'Tin'.,'. Dii' Stfiiif zu ■!■•[!! kunnten, wo nicht UIn-lln^lt. 

SO doch um geringen i'reis aus den 8u-iubrüchen von Balgtttädt bezogen 
werden, ni denen dem Convent iir Pforte durch eine Urkunde vom 
Deeember I-'7n von den Qebrfidem Ulrich und Friedrieh von 
H;il},'stiiill i'iii \i'\\fr Antlnil eiiifreräunit wurde.') liinc llau|iti|uidli' alier, 
auä der die Mittel zu den grüi*scn lün:heubauteu der duuiuligen Zeit tlui^gen, 
war die Freigiebigkeit der Laien, nad die Qeirtlicbkeit benatrte die 

I.elirc vim dir Verdieii?tlichkeit diT (jiifi'n Wi'rke nnd VCD dem fil-er- 
äieääenden Uuudenisuhatx der Kirche, uui Herzen und Hinde zu frommen 
Oaben m Affiien. Der Abt Albero nnd sein CenTent haben ae Teratandea 
die IGUwl ans dieaer Qnella für den Nenban ihrer Kiiehe sar Pforte 

1) äiche Bäl. II, U. 



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f BS» DIU KncHuenR Mvwwn. 243 

zu ma<'li«?ii. IKt llfWfis liai'fir liegt vor in Ureizehu Urkunden aus ileu 
Jahren von 1857 bit 1968, in deneo hok« Prtlaten die im Ben begrif- 
ft'm» Klii-li>rkiri hi' mit AMas-i au-^^tattrii. waren dies i.ler lÜM-liof iler 
Sakhstankircbc vom Tbale Hebron, Krzbuchof Uupert rou Magde- 
barfr, die BtaehSfe Themas ren Breslau, Jebannee ron Prag and 
Heinrich von Itrandi-nlmru. <ler Erzbiscli'if Wernlier von Mainz, 
die Iti>"'lirife llertoM von Bamlierp und Hcinrirli \ <tn HuA i'lberu;. 
der Krzbiäcbof Conrad von Magdeburg, der Diik-esanbiüi'huf Theodo- 
rich ron Nanmbnrg, der xnglrieh die Abiambriefe der fllmgen Pri- 
latpn lK?stätiKte. die Hiscliofi' Friedrich von Kan lieri und Kriedrich 
von Merseburg und der Cardinal -Legat des apostolischen Stublea 
Qnide, Titutarprieitter Ten St. Lanreutina in Xtvcina. Sie ertiieilen In 
denaellMn allen die zn dem Bau der Kirebe durch fromme Qabea 
beitrajjen ndiT Ii fl I Trci ib e Hand leisten wüidcii iitid li<"i|i!mn- 
ten Tagen, namentlicii an dem Tage ihrer Einweiiiung und au ileii .lalire^- 
tagen derselben, an den Festtagen der JnnglVan Maria vnd Johannes dca 
TBsfien, an den Bot- und ititttugen. die Kirche besndien «firden. Abläse 
von den ihnen inrid};H viin Yi-r^'eben und Sflndcn auf iKngeffe oder kflntore 
Zeit auferlegten Kirclteubussen. Von dieser Uus^züt wird ihnen Krhiüs 
eines Jahres «der von vier Wochen jUuUdi oder bridet wmmmm in Ans- 
aicbt gesitellt. und >h\\m wirdi'u ni.lnt'nli dii» vii'r7.ii,'(3rri5rf.n Fa-<ten7.ci(en 
bervorgebolHsn. Nur von dem Krla^!< der Kircbeubussen ist in jenen 
Crkonden die Rede, and als Vorbe^ngung zu demselben wird anadrOdclich 
anfrichtige Kene nnd It. i« hte veilaii^'i. Brut In späterer Zeit kunt 
vor der Reformation ersclieiut der Aldass in der verzerrten Gestalt, dass 
er aneh Strafen im jeuiieitigen Leben erlassen soll, und nach Iteue und 
Beichte nicht mehr gefragt wird. Jene Abfausbriefe stehen noch anf dem 
Hoili'ii diT :i!tcri Kiribfiilidirr. wätiroi'-l ilic '..'r"!nii'kTcri Ablasszcttid V'^n 
Tetzel und Ueno!>sen niehtt« mehr sind al» eine Wuarc, mit der die 
fiehe Onrie einen rintrtglksben Oudel treibt wie einst mit den Rdiqiden, 
das lu'is.st den ('iidfeinen und Knocbenresten der rrmiisrhen Katakomben. 
Mit di'n l'rivilruirn di's Ciüter/.ieiüM'Mrdeus überhaupt bestätigte Papiit 
Urban IV durch eine Urkunde vom I. Deceniiier i Jill auch den 
Abiaas, mH dem die Kirchen desselben ansgestattet worden waren. Aneh 
dits im .liilire l'Jiln unter dem Vursit/, des At>ti>s vdn Citeaux abgebaltone 
Ucncralcai>itel der Cisterzienseräbte förderte den Neubau der 
Kinho, Indem ee allen, die ra denselben fromme AlnoMB und Lidiesgahan 



81» 



844 



SttmU AB«. II» ITT. 



beitragen wtod«B, di« vät» Thailnahra« an den fiit«ii Werkea 4et 
Ordens und dam dudi diaaelben erworbenen Loluw im diesseitigen nnd 

jenHpitipen liMlicn ztisu;^'t<*. Ih ilifsi^r Lohn natfirlich di'n Erlass von 
Strafen lur begiuigeuu Sünden in stich sciiluss, iKi stimmte jene l'rlmndc iu 
Zwedc nnd Mittoh mit den Abbstbriefen der gemuinteo Prikten Abereia 
und untiTM-hifd ^irli v..ii dfiisfUMMi nur in der Form. Die biH-liönich*' 
G<'wuU cntninnnl ilin^u verhei:>s«ni'a Lohn aus dem Qberttieuenden 
(inadenst-liatz der Kirche im Allgemeinen, die BrUderwbftlt der CM u lMwer 
Mu dem Onadenadiats, den aie dmeh ihre besonderen froomen Weite ni 
sammeln meint 

Dnrch so manuigl'acho Mittel und lJegflnäti>^gen gefordert, ward 
der Nenban der Spittbegenkirehe snr Pforte iuierhalb des Zwtnnnies von 

aclitxchn Jahren vollendet Auf Bitten des Abtes Albere und seines 
Convpntes hatte Itischof Theodorich von Naumburg, wie es seine 
Stellung als Diöcesaubischuf mit sich brachte, rersprocben die neue Kirche 
ni weihen. Da brach zwischen dessen TerwandteBt dem LandgraSm 

Allirt'i'lit \ (.11 ThAringen und den» Markjjnifcn Thfiidorieh TOn 
Landsberg, eine StIeitigl^e^t und Fehde aus, die das land mit einem 
Tofaesrenden Kriege bedrohte, was den Bischof Theodorich Tcranlasste, den 
streitenden Parteien »eine Vermittlung zu eissm gfltUclien Veigleieh 
anzuhieten. Ihircli die-ieü schwirri^'f Vermittlun);s^e!M>b3fl ward er verhin- 
dert, die W'eihung der neuen Klosterkirche selbst zu ül)ernehmen. Daher 
flhertmg er durch die Urkunde vom 8 September 1908 <> diese ihm 
als Itli'u-i'-ianliisilinf zusri'!!!'!)«!!' Aiiit.svcrrichtun}; den Hisch'feii Friedrich 
von Morsoiiurg, Friedrich von Kareliea und Christian von 
Litauen. Die beiden lelateren waren BisehQft in partibus inildelinm, wie 
der olien tfenannte Itischuf der S.iliristiiukirche im Thale von Hehron, und 
hatton ;iiiili'r'' ^«ilrlie 'I'itulartiisi-hvifi' ilire Titel vom I'apste erhalten, 
während iie um [läpstlichen Hufe zu Kom lebten oder in (ieschMleu der 
rSmischsn Oirie als Legaten tliStig waren. Wahrend bei der Elnweihui^ 
dff Kirch»' /iir Tforfc der wirklich fuiiyicrciiilc Hisilmf (Ut dem Naum- 
burger Sprengel zunächst gelugeneu Merseburger Diöcese der Vertreter des 
einheimischen bischfifliehen Amtes ist, erschehien jene beiden l^tnlarhischMb 
in partibus infidelium als die ReprSfteiilanten des aposttdlschen Stuhles zu 
Rom, durch dessen Privilegien der Orden der Cistaniensor von der bischtf- 

1) Sidie n. a. 





JNNERE ANSICHT OES HOHEN CHORES. 

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cm tm monicm uownu. 



liehen Gewalt, abge«clieii tob duelnen KlireureuhtcD «Icriiellien, fast ganz 
nnablriingiff gratellt vgrdcn mar. Nach der Drkande des Bisehofs 

Frie<Irich tob Karelien vom H. September 1368 uml des 
ßis<'lu>fs Friedrieh von Merseburg vom 10. September 1268 
fand die reierliche Kinveihnng de^ neuen Bethanaes der 
Clstersienser snr Pforte dareh die genannte« drei BiacklSfe 

um :•. S !• |i t cni Ii r lifii" slutt iiiitcr ilt'ri rililiclicn kiivliliilitMi (Vrcmo- 
oieu. und zwar wurde da^üelbe nun neben der bisherigen Patronin, der 
Jangfran Maria, auch Johannes dem Tiufer geweiht*) Die 
daaiale Toilendete und ^'t'Wi'ihti' Spitzbogenkirche ist, ab^^esehen von ihrem 
ursprünsflirbeii wexÜirhen liicbi'l, bis auf den htnitiu'i'ii Ta^' im Wi'üctitliclien 
unverM-hit eilutltea, ist aUo eine kreu^iiruiij^e , gewölbte Uasililca mit ein- 
schiffigem ans dem Aehteek geschnittenen hohen Chor, deren sfldKchee 
Siiti'iisihiff fii'h um 'iii' AVn>t-i'iti' und Sflilseite <]i-> srnUiificii QuiT<(tiin'(S 
fortsetzt, indem diese Ir'ortäetzuug als Kapelle abgcdclilohseu isU Der hohe 
Chor beeteilt ans swei Kreiu^ewSlben in Reehteokibnn xmd einen flhif- 
seitigeii Alisilihns mij Ilalbknppelgewnibe. Das Halbkuii|>ili.'t'«rdlie des 
('lu>r.ibsi'liluss.'s erscheint mit seinen Brigen und Ourten ndor ({ippeii in 
den vier lÄ-ken auf AVandsüulen gestützt, von den alten liuunieistern 
Dienste oder Wanddienste genannt, und swar von Je drei Stilen mit 

Schaftringin. vc.m denen die mitlb're >t;'irki'ir ili-ii KnnizlMigen des Gewi'Ilies 
trSgt, die beiden rich wieheren zur Seite die Schildbügen über den Fenstern 
stttaen. Blwnflolehe Wanddienste befinden sieh in der Mitte der Chor» 
Tieraog, während un der .Sehcide zwischen dieser und dem rintnilKichlass 
die Dienste um fünf SAulen lieniehen, von denen dii' niitdiTc shlrVsfe 
den Querbögen de» Gewölbe:), *iie beiden zunächst stehenden schwächeren 
die KrenxMlgen, die beiden inssersten, selraflchsten die SehüdbOgen IHmt 
den Pensti'in tragen. Kbenw gegliederte ,iu< ffmf Sfiulen liest<'liende Dienitii 
sieht man an den vier Ecken der Vierung des Kreusce; au den beiden 
Eehen nach dem langhaase cn stfltsen sich die Sftulen aber nicht auf 
poljrgonen Snckeln am Fussboilen, sunilern uuf consolenfSrmigen Krag- 
ateinen wie im ^nttolsehifle der Kirche. Die Hippen der (Sewi'iU^e im 
Chur wie in den übrigen Theileu der Kirche sind durchgehend.s durch tiefe 



1) SielM IMtaft //, ta. 14. Eine «wAInli«!» Be«dn«ilia( dar Fdolidikcitni 
ul Ccrrroonien bei d«r Einwdlnmf im Kkitoridieha n Ahamlla flwkt ncfa M JEbmiA, 
Vorst, von Alttns. II, 3ö f. 




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0*n an KuciiunnDi BAnvou. 



^ 

947 



Form als ilif kurititliisdK'U . mit viort'ckijicri I)cik]iliitri'n . sinil mit irrfinem 
natfiriichen Ulütt«rwerk von Weinlaub, Kicbeuluub uüiI uudereo ausgezackten 
BtttleribniMii gveehmOokt, w dan die Stengel denelb«u ttu den Sohaft- 
riiigcn utit^T J«!U raiiiti'lloii lu'rvürzus]iro.-is<'ii und die Ulätter wie über den 
Band einer iUumenvaw hentttohiugen scheuen, eiae hAchst zierliche tind 
■ atau grtgiie Stetn^aiieirarbelt Ebenso adita aind die SciilneBsteine der 
QewOllM Teniert mit BUttom Ton Weinlaub oder vhih Kn u/<!i>in um) mit 
Bluracn, grfln, roitn uinl v^Ti^oMi't :iuf Mauom uinl Mtlu'iii (iroiuic. Die 
Fenster dvä hohen Clu>r:i auxi zweitheilig mit je drei Dreipägaen in 
dar 8pitu, daa Iwiast MeelilattfSnmgem 8<abwerlce, nad mit Stvleiiein an 
Pfosten und Uewiiidt'ti. An der Xurdseit»' ilcs holicii i'lici>" zri-.'t sieh ein 
fiadfenster mit reichem, itpeichenföimigem Maasswerk, während daa 
gegeuSberliegende neoerdinga wieder beistellt Ist. 




CafllrU 4n MrU«lllckra Vlm^tif hUm. 

- ^5 

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fBKB DtE KIBCaUCHEN BAFWUXK. 



Die alte (i la sin alcrr i in zwei Spitzbo^cnfetutern nnd dem Rad- 
fenster der Nordseite de» holien Chnrs zcif^t uuiiit matte und feine grau 
und schwarz abm-hattiertc Muster. An den Wänden 
des hohen Chors ISnft Ober ileni Kaffiiinis »der 
Mittelsims ein innerer die Wund|»reiler an d«>n 
Feniit4>rn hinter den Wanddionüten durchbrerhender 
Umgang hin. Rei der Au»r&umuni! uiul Wieder- 
hemtellung der Kireh« in den Jiihren l>*:u> und 1m.'>0 
fand sich unter der weiHsen Tflnche die alte Mule- 
rei derOewölhe den holii-n Chors und deH Mittelschiffes wieder. Der 
Omnd dor Wölbungen zwischen den Hiii]»'n wwr mth mit einem aufgesetzten 




PnU 4et »FdlllWIrltrr. 




?1M 





b4r»M4«r tm (kor. 



gelblichen Muster, und die jetzige Ausmalung der Deckengewfdhc ist eine 
Nachalimung der alt«n. Die ganze Malerei in der alteren Spitz- 



82 



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MUTrC« ABFCBXITT. 



bogenkirche dient wie in der AbtekapcUo zur Hervorhebung der 
Glicdcrnng dca ßauos; sie wilhlt fOr den flachen oder concaven 
Hintergrund dunkele Kurben, nanienUioh rotli und blau, und spart auf 




r«MMr la in F-Mt-IIHfktytnfi 

(' fix. Of.) 



demselben ilie im Relief hervortretende Oliedernng und Ornamentik wie die 
Rippen der (Jewölbe und da« Blattwerk an Capitellen, Srhiuassteinen und 
Kragsteinen in helleren Farben, namentlich hellgrün, gelb und goldfarben aus. 
Die alten Meister folgten auch hier einem klaren und bewussten Princip, 
das diejenigen verkennen, welche die Maleroi an den Capitellen loben nnd 
am Deckenge wClbe tadeln. Durch diese Wandmalerei tritt gerade das 
ganze Laubcngerippo des Spitzbogenbanes, das denselben hält und 
stfltzt, recht augenscheinlich hervor gegen die blogg passiven Wand- und 
GewAlhefDlluugen. Die buntgemalten Biachofskreuze an den Wan- 
den dej) liehen Chors und des MittelgcbifTes rflhren von DiOceaanbisch^ifen 
oder Weihbischilfen her, die in der Kirche Kapellen, Altäre, Taufsteine u. a. 



CBKR die KIHTHI.irHCSI BAl'WEUCK. 



»1 




I. rfBricT Im ■Ullckra MinwMt. II. rrmttn Im 4tt KTu«>lli4Mk*Kll'- lll< Irufr Im iMlmi l'kor. 

(I nm «ir> 

geweiht hnben. Der Hochaltar aua der Zeit des Baue» der üUeren 
SpitzlwgenkirLhe zeigt an seinen Seitenfläclien oiuo Verzierung von kurz- 
»tflmmigen SSulen mit vasenförniij^en Iiaulicn|iitellcn und polygonen Sockeln, 
auf die sich »tatt der SpitzLCigcn Dreiltlattbrigon stützen. 




Whh4 — I — ! — r 

illullMk Im k*kn fbor. 



3S< 



sss 



Dmrmx ABacianTT. 



Du Quertii liiff stimmt in st'iuer AicLiUktuiiik uud Onuiuiutik zu 
hm hohoB Chor; aber in dan boidn Ecken dea nArdlichen Kreasflfigeb sieht 

man /wi'i LM. lir'iitiit,''' s I i 'un ;i ii i m' h o Ka]iitr'lln mit liohlern 

antbe&keuartigeu Uiuttwork vou Uvriielbuii Art wie die in der Abtokapelle. 
DtoM beiden Capitelle sind Erinvenrngen u den frfiberen romanischen Stil, 
welebe di<> ultt-n Meister liii-r an einer unscheinbaren mi l ubj^ele^enen -Stelle 
dea neuen S|iifzlH.;,r<>nliaues aiil>rachten . wip sie an sulcher Stelle in den 
Seitenadiiffen auch gelegeutlich die Tlücii^^'mbulc der ronuiaii»cbeu Ornamentik 
an OapiteOen, Sehhimteinen und Engateinen nodi wieder iia«hahmf«tn. 

Das Mitte 1 sc Ii i ff diT illforen Sj>itzl»f>;.'('iikirflie lii-stelit au8 vier fast 
quadmiisehen Krcuzg«'wöibea, deren Dimensionen durch die Spaonnng der 
Arfaiden vnd die Breite des Ifittelmhiires der alten PMlerbaailika bestimmt 
sind. Die \V a n d d i t- ii s 1 e liest i-lieti hier ebenfalls aus drei i^äulen 
wie der Melirxiihl mn'li im holieii ( Imr; aber sie stützen sieh mit ihren 
polygonen Huckelu auf Kragsteine über dem lie^im^e der alten Arka- 
dn; die OmrSlberippeo , die OaplteUe, Seblnasateine und Kragsteine mit 
ihrem I.aiili'iVi'ik iiiiil iliicr biiiiffarliiL'''n Malriri sind dersflben Art wie 
im hüben Chor. In eiuem ächluti^stciu sieht mau das Hcliefbiid dea 
wiedererstandenen Chriatna, die Nlgelmale Teigend mit iwei EngelD 
zu iM'iden Seiten, ("nter jedem SehiWIiogen de.s Mitiels4-hi(res Ober jedtf 
Arkade um! je /■Avei kleinei. HiinilbuL'erifensteni de:i alten romaniwhen 
Bethauäes befindet üt:h zu beiden Seiten ein dreitbeiligeü Spitxbvgen- 
fenster mit Oreiplsaen. Dnndi das Dach dea anf die sfidlidie Etli» 
lies KiT'uzjpinges aufiie.-ietzten Stnckivfike^ , von dem .■<chon oben die IJeile 
gewesen ist, sind die Spitzbogeufcuster an der Nordseite des Mittelschiffes 
ftst ganz zngelwnt worden. So ranbten die Iburer der AnfkUnmgs- 
zcit dem eimtt Hellten, fuibenbelleii Kaum der alten Spitzbogenkin lie. den 
die kuu»tverHt;lndi^eii Meister der edb'n llaukunst im dreizehnten Jahr- 
hundert gegchaflen, durch Dachziegel das laicht und durch weisse Tünche 
den FaibensehffliKk*) in denalben Zeit, wo ila doreb ilir» Flfekbanten dra 
Kreuxgang verwüsteten und entstellten. 

1) I'nrrh «Iii' l.i«iiii|. n' VntMtrgv lU» kunütiiiniii^on KiWiii:« h'ri.'.lrich Wilhelm IV 
M dl« Kirch« in den Jahren ISÜ nnd 1^ mit H«M>i(ignnj( der Empoteii nod aooitigaa 
HoldMMrtm «MeriierK«BMlt wordeii. Hoffentlich üadet «idi bald elae «faillnMrcicb« Ran^, 

ili.' iliii. Werk *» Wi<'.l.Tli.T«.'11u!i); v.ill. ti l 't uli.I .1 r Kin !i ' ilii I.i. I^r n :rdi'I>t Kiii 
fludies liaA an der Stelle «l«s hohen Zii.gt.'l<iaclK'>> uU'r dem üntvrtcrtuuii.'nuKUtohttiu 
wttti» dlMCO Zweck criUlcB. 



»9 




<ir*l«B 4» •Ullc^a Nrllrurkltrs. 

Das aödliclio Seitenschiff der Kirche besteht boü acht quadni- 
tiaclii>n Kreuzgewölben, deren einet* neuenlinga zur KvangelisU'tikapelle 
geitchhigen ii«t, mit dei-selhen Omanientik wie dax Mittelxehifr. Die Kippen 
des (.{ewiiUM"liojjen stützen sirli auf hi-idfu Seiten uuf dreisäulige Wand- 
dienste, deren polr^one Sockel auf dem FuMHboden »tehen. Hier hat der 
Baumeist^ir aueh noch ThierK»'»t»lten als kirchliche Symbole in alter 
Wei:<e angebracht, die ^ich im Mittelschiffe nicht mehr finden, »*> auf einem 
Schlussütein das Lamm mit der Fahne ab Chrigtus, die Taube al» heiligen 
Geist, den geflügelten LCwen mit aufgeschlagenem Evangelium des 
Marcus und halb verwischter gothischer MajuAkelschrift. 

r)a<i nördliche Seitenschiff besteht ebenfalls ans acht Kreuz- 
gewölben, von denen sielien quadratisch sind, das acht« westliche nur halb so 
breit, wie die öbrigen. weil die anstoawnd« Wand der St Moritzkapelle 
eine gritesere Dreit« desselben verhinderte. In 4ili«derung uml Ornamentik 
zeigt diese Halle wesentliche VerHchiedeDheitcn vom Mittelschiff 



264 



und Yon dem sfldlicli«!! Seitensehiff. Die Bippen der G«w9lbe 
Btfltzea sich «a der nördlichen Wand den alten ArkadenpfsOem gtguMm 

auf Dienste, die aus drei polygonen HalbsSnlen oder Wandpfeilem 
ohne Capitelle mit einfachen Gesimsen bestehen, dazwischen abwechsebid 
viermal auf blosse Kragsteine. Gegenüber an den Pfeilern erscheinen 
dnrchgehends an allen tehi StoUea Kragsteine als Tkigi» der Oewfilbe- 
bogen. Nur einielne denetben rind mit Lanbwerk aniqieflchmflekt, die 
MeiunaU imelben weist geometrische polvgonische oder kantige Glie- 
derungen auf, wie ein solcher Kragst^'in sich auch in dem spfitcren west- 
lichen Anbau der Kirche aus dem fünfzehnten Jahrhundert, dem Baptiste- 
rinm, findet Der Bock, der denWeinstoek benagt, an ränem Kragsteine 
dieses Settensehiffes, ist doeb «obl noeb als Sinnbild des ünglanbens oder des 
Kctzcr^'laubens zu fassen, der den wahren Christ« n?lanl>on zernagt, und der 
AiUor, der «lic Taube in den Fänfjen hat, das Symbol der weltlichen 
oder kaiserlichen Macht, die der Kiiche Gewalt authut Freilich ist es 
zweifelhafl and misidier, irio weit die Strinbaner sekben Thiergestalten 
^mboUsebe Bedsntnng beigelegt haboL Jedenfldls geboren jene Tbier> 
gestalten ebenso wie der geflügelte Stier des Lucas mit auf- 
geschlagenem Evangelium auf einem Scbhisssteine . der dem geflfi^'eltcn 
Löwen des Marcus im südlichen .SeiU'nschifle entspricht, dem IJau der 
Siteren Spitzbogenkirche an. Das Blattwerk an Capitellen, Schlusesteinen 
nnd S^ragstrinen ist im nOrdUdien SeÜensebiflb viel grSber als in den 
anderen Theikn der alten SpitsbogenkiTcbe; es er>'li*'iiit unorganisch 
angefügt wie aufgeklebt, genau so wie an den enfspreclienden Stellen im 
B a p t i H t e r i u m. Daraus ergiebt sich also , dass das nördliche Seiten- 
schiff gleichzeitig mit der Erweiterung der Kirche nach 
Westen tu gegen die Mitte des fnnfsebnten Jahrhunderts 
ernonort worden ist 

Der westliche Giebel der alten Spitzbogenkirche ist nicht mehr 
vorhanden; er ist weggerissen worden, als das Uaptisterium unigt baut 
wurde. Ais bei der letzten Herstellung dur Kirche die wei.-ise Tünche von 
den inneren Winden der Kirebe abgeschlagen wurde, trat der Ansatz der 
alten Oiebelwand an die südliche Wand des Mittelschiffes deutlich herror. 
Aber die Statuen, Reliefs und Inschriften dieses alten 
Giebels sinii erhalten nnd tni dem Anbau des westlichsten Tlieiles 
der ivirche zur Ausschmückung des neuen Giebels, der noch steht, 
Terwandt worden. Den oatweifeDiaften Beweis dafür giebt die Bach- 



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_____ ^ 

2^<i DUTTBB AB8CliKITT. 



1) M. dt Caumont, AUcedaire vu rudiment tCarcheologic. Pari». lSi4. p. 5.55.| 
8) Die inifc Bdmqta^r. diei« Gnuifiiu itanune «m dtm TiatwIiiitM Jahrirandert, 
Xo(«, Kurutiopogr. HaUaM. I, ^'40 i»:t wohl nr mu dar ebenso »rrundlotien AnnikoM 
«Dtitanden, daM der WMÜidie Anbau der Kirdie tat Plbrte 4iMer Z«it ugebAre. 
8) NKh ü^. JOrnnam, c 19, e. 25 -X7. 



stabeiiforiu der Inscbrifteu au die liaud, die man dort noch liest, , 
die Fem der BOgenannten gothisohen Majuskel, die nach der Mitte dei , 
Tienehuton Jahrhunderts in den siohsiBeh - thOringiioheD Landen zu Wand- 

InschriR^n nii'l r,r,iliin>chriften nicht niplir angewandt, sondern durch die j 
Minuskel vfrdr;tii<rt wird, wie sie die w(>it.<'r unt«'ii ahi^idiildete Grahsiiirift des ', 
ItitttTs T h y m 0 von demHogeniHtc vom Jahre 135ti zeigt. Auch erscheiul | 
an mehreren der Belief -Figuren, die jetzt den mn 1443 erlianten westfieben 
GieM der Eirobe sieren, noverkeanlMr die Franentraclit des drei« 
zehnten Jahrhundert», wodmeh der für sich allein v5llig sichere 
inschiiftliche Beweis eine weitere BestStifrung erhSlt, dass die Bildsäulen, j 
Reliefs und liuchril'teu des Giebels der alteu Spitzbogeukirche in den | 
jetngen Oieltel fibertragan worden üaä. 

Unter diesen ist die wiobtigste und bedentendste DarsteUiug der 
Crncifixna in der Spitze des Giebels. Dieser erscheint hier mit | 

w;i<r<^ri'clitoii Armen, das Haupt nacJi rechts penei^^t. mit einem Schurz | 
um die Lenden, wie auch' Honst in Bildwerken des zwölften und ' 
dreizehnten Jahrhunderts.') Um die Gestalt des Gekreuzigten 
gruppieren lieh am Fnne des Kreuzes drei weibliche und eine mftnn- 
liobe Oeatalt, recbts and ünlts von denselben weiter im Hintergninde 
die beiden Schärher am Kreuz, zu Häuiiten des Heilandes knieen zwei 
Eu^'elirestalteii. Auf dem (itieren Knuzaiiii >ielit man die Tafel geluftet 
mit der luHchrilt in den ueugothischeu Maju»kelu des dreizehnten 

Jabrhnnderts: Jesus Cbristns Nazarenns, Jndeornm rsx.*) 
Unter dem rechten Arm des Ctokreuzigten atdien am Stamme des Ereozes 

die Mutter Maria und der Jünger Johannes. Dieser nei<Tt. sein lockiges 
Haupt der Maria zu, denn der wtcrhende Heiland hatte ihn ja als Sohn 
derselben bezeichnet. Aul der anderen Seite des Kreuzes stehen Maria 
Hagdalena und Maria Kleopbas Weib.^ Sie tragen Salbnlpfo, 
denn de werden den Leib des Hann salben, wenn er lom Kreuze abge- 
nommen ist Die beiden ftussersten Gestalten des ReliefbUdes sind die 
gekrenxigten Schieber, deren rfickw&rta gebogene Arme in die Wand 



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Cm DIK KUCItUCUEM UAL'WKRKK. 



»7 



verschwinden. Der Steinmetz wullte sie dadurch weiter iu den Uiuteignuid 
lortekstellfln und tob der hefligMi Scaoe aondwii. Der tnuBfnüge SOndw 
liat Min nodi jngendlidiM loeUgw Antlit> dem Heiland mgewandt; der 

Aosdruck soinos Gesichtes ist sanft nnd ruhig. Da» Gesicht des ventOGirten 
Sflnders ist zur Erde jjewandt mit tiiifit^rem, hartem Ausdruck.*) 

Die Zeichnung der Kör|)erlurmen iu dem Ueliefhilde iat richtig. 
Die Oesicbtszüge zeigen den Aoedmek der 0«nftUiastinimiing, Oewendnng 
nnd Veltenworf aind correct nnd den KOrperformen ingemeeaen, die Gmp- 
pieruntr ist wohl öherlejjt und die jfanze D;lr^!^ llunfj schriftgemäss. Das 
Itililwi'ik ist von emstem and edelem Charakter, wenn auch nicht von 
idealer Schönheit 

Schon n An&ng des siebenten Jataihnnderts hatte Oregor der 
Qroflse bestiniint, das» die Kirch« keines Kleeters eingeweiht werden sollte 

ohne Gehe ine \<n\ Hiil i iri-n. Da die ältesten <'liri>t<'n ihre Hetatätten 
and Kajiollon in <lcn Kat.ikomlien von Korn hatten Ijci den W'^bcinen der 
Hir^er, und ihre Altäre in der That zum Theil auf den Urahstätten der- 
ttäHm eniehtet waren, so ward es Brauch, dass jsdsr AUar BeUqnisB snl- 
haltsn, das Qiab nnea Höligen dantellen nHuste.f^ Als im iwtilfam nnd 
dreinhnten Jahrhnndert die Papste die Katakomben von Rom ausleerten nnd 
einen weit verzweigton Hamii! trit>l»en mit angeblichen Oehcinen von 
Aposteln, Kvangelisten and Heiligen jeder Art, ward das christliche Europa 
mit Reliquien förmlich flbersdiwenmi Audi das Klostsr 8i Marien 
znr Pforte hatte einen bedetttenden Vorratit derselben, die iheila In 
Kapellen und Reliqaienscbreinen vTwulirt wurden, wie die oben erwihnten 
Hi'liquicn der ,\]H>sfel Pi-tni-^ und Paulus in der nach ihnen benannten 
Kapelle der alten Kundl>tigenkirche, iheila in die Altäre und Wäude der 
Kirche emgemaaert worden.*) So wurdeo auch in die Wand hinter 
dem CraeinxQS in der Spitze des weetliohen Giebels Beliqnien 
eingeschloHsen , und zwar Geheiiif (1>'^ Apostels .\ndrea8, der 
Mftrtyrer Lanrentias, Vitas, der Ihebaoischen Brflder, des 



1) Nach Ev. Lueiu c S3, v. 33 - 43. 
8) iMxkfdd, Antiq. WaOenrtd. p. 42. 

31 Beri. (Tiron. Port. I, tOS f. Eine Untnaue Ton Reliquien bfitass das Kloster 
Altenzelle, dAnuiU.'r solche von deniMillteii Heiligen, wie das Matterklogter znr Pforte, 
JTmmA, rorrf. 9. MUhm. U, il f. U eiser Kiidw dar ■BHlkbn Wand dm hobw 
ChoT% xn Pforte neWn dpm Altar lK<fln>1et ridl aia gantr EMtM VOH SoUkw IbosdWD» 
knocben, jetxt mit Stcinplattea Teriuauert. 

88 



Diyilizeu by v^Oü^lC 



258 



DttITTKB ABSCUXITT. 









MB 




• TNSVpeRIORI' 


Kl 


VifiGUlO(ST£ 


i^5iNeTVR.Reudl 



Nicolauä, Augustinus und der Jungfrau Oaecilia, <Ue fOr die 
CiHtfTzienscr Brüder und ihr Kloster Fürldtte thun sollten. Das bezeugt 
eine Inschrift in neugothiachcn Majuskeln von derselben Form, 
wie die luschrifl an dem Stn'l>epfeiler des hohen Chores über die Orundstein- 

Ie|t,'ung di'ssciben. Diese Inschrift 
am Portal ist wie d«r Orucifixus 
selbst von dem Giebel der alten 
Spitzliogcnkirchc in den jetzigen 
westlichen Giebel ül)ertragen und 
daselbst in den südlichon Pfeiler 
des Huuptportals eingefügt 

Sic lautet: In crucifixo, qui 
est in superiore triangulo, 
isto continentur reliqlui]e: 
Au d reo apostoli, martrrum 
Laurenoii, Viti, Thebeorum 
niartyrum confessorum, Ni- 
colai, Angustini. Cccilie vir- 
ginis. I[slti sancti orent 
pro nobis. 

Auch die Statuen des 
jetzigen Portales waren einst 
ein Zierrath der alten Spitzbogen- 
kinhe. So die Bildsäulen über 
und neben den Spitzbogen des- 
selben, die Statuen der Apo- 
stel, deren Briefe die Haupt- 
quelle der evangelischeu (.tlaubcus- 
lehre bilden, des Paulus, Pe- 
trus, Jacobus und Johannes, 
wie die Inschriften der Namen 
der beiden letzteren in neugothi- 
schen Majuskeln des dreizehnten 
Jahrhunderts auf ihren Spruch- 
bändern beweisen, und die Maria 
mit dem Kinde in der Spitze 
oder dem Wiiuberg des Por- 



Li-m'KKCVHy-im 



RenaniiuiTi-The 



FtcIOLfTT ■ WV 




^ . ,1 •' i , ,! ■ ■ .. ■ ' J,l ' I 



iDwrhrlft mm Pottal. 



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CBU PUl KUCULICIUK BACWBBJUt. 



850 




•.Mm. 

Dirne fttnf Statuen, an denen 

manrhp Tlit'il»» spfit<T wicdi'rherfit^stellt 
sind. Zfif.'t:'n in tliT K'ii]it'rl>iMunL' wie 
in der Uewauduug deiKselbeu Charakttr, 

zwar steif und latd, eher doeb tob aoe» 
dnMsliToner ÜMiditebildiiog. Ab eioem 

Pfeücr nördlich von dem jetzigen Ilaujit- 
portjil ifU'hi unter cini'in Ilaldurhin diu 
Bildsäule des Salomo mit der Auf- 
schrift in goüdseber Hbgnskel anf dem 
SproehlMmde, Weish. Stlom. e. II, t. 84: 
Invidia diaboli mors intrarit in 
orheni. Als Gejrenstück derselben stand 
waliracheiniicb an der entsprechenden 
Stalle auf der aiideni Seite des Hsnpt» 
pertalea die Statue des Hoaea mit 
den anfgesdilageDeii Ckaetrtaftln in der 




1) Da« iidi Mf der ConMle Vber der IMlnpitie tSn iHm KWweit befiuid, 

«IglaM tUk an Schorcht, Merkicürd. d. Pfört. Kurh. S. 10. utiJ nus «wei Feder- 
icidiDiuij^en von W. G. K. Bttictr, m 4. 1767 tmd 1788, die nch in dar Jübliothtk 
der LandcMchule befinden. 



88 < 



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360 



DRITTEB ABSCIIKITT. 



Liakeo. Die beiden Gesetzjjeber dos Volkes Israel müssen auch an dem tiiebtsl 
der alten Spitzbogenkircbe an sich eutsprecbeudea Stellen gestanden haben. ') 

Auf der Spitie einer Fiale oder Spitmftol« nihrdlieh vom Hraptpmtil 
steht eine Statue des Adam, und demgonnlss stand wahrscheinlich ebst 
die Eva auf der cnts[ir('<li<>iidcn Spitzsäule an der anderen Seite des Portales, 
hat aber seit der Herstellung des Kircliongiehels in den Jahren 
bis ISJS mit dem Mob es den I'latz getauscht Der Steinbauer muaate 

Adam and Ete im Paradiese nothwendig 
mwkt dantoUen. Da aber «Im TlBBge 
Nacktheit bei frommen Kircheno^lngem 
Anstoss errei,''! hahen würde, so stellte er 
sie äo dar, dass die Mitte ihres Leibe» 
TCO dem Laubwerk der Blume dee Para> 
dieaea verdeekt eneheint, and awar bei 
dem Adam durch Weinlaub, bei der Eva 
dureh das Laub vom Baume der Erkennt- 
niss, wie die zwiiscben den Ulättern an- 
gebraebten Aepfel zeigon. Der Adam 
bat nur einen Apfel in der Recbten, die 
Eva hilt eben in der linlwn und nimmt 
mit der andern einen zweiten aus dem 
Munde der Schlange, die sich auf dem 
Laab dea Banmea der Erliemitnias berom- 
aeblingeü, daa die HQften der Btra rerdedct IKe Oeneaia weiaa bdEanntüch 
nichts davon, dass die Frucht am Banme der Erkenutniss der Apfel war, 
die Rabbiner erklären sie fUr die Feige, erst die deutsche Legende hat 
die Paradiesäpfel zur Geltung gebracht, und diese hat der Steinhauer iu 
jenen Statuen in ainureicher und origineller Weise dargestellt.*) 





1) Au d«r anklarni Beadneibang bei SdutrM, a. 0. «ili«Dt mir ao viel, das« I79S 

eine Fink- di s ( üctu ls hi rimtt rffi'briH'hiMi , unil ilio .'>tntut'n »ehon -/nm T]i<ü iiiii),'*!- 
gtellt waren. .\uf den angi-fiihrU>n Federzeichnungen vun 17»T, 178«S fehlen die i^pitzen 
aiwnitllHMW' Fiakn, md flr die Stellug dar Stetun itt ua Urnen lüdrtB n eatncbmen. 

2) Auf dem Thfirstrini' filnT lU-m IVirtuIe des »Odlichen S i- : 1 1' n s eli i ff e ü ^icfit 
naa woA die Reut« einer KcllefdAr»ullang, welche di« An betank der Matter Maria 
md dca CMatuklBdea dweh die Knf ei ud dudi die keOlgai drei Kantge darateDta. 

Das IliMwirk st.amiiit oli.jiifall» au.t dem dreizehnten .Iftlirhnnilert , i.st alier s« arg »W» 
atütmuelt und verwittert, das» es fax eine Zcidmung nicht mehr goeif^ct erachicn. 



■C' 
:'9 



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CHUI DIK UBCHLlCUlt!« BACVTHKB. 981 



DlMe Bildüäulen am Giebel der Kirche sollten also der Gemeinde von 
81 Htritn tut Pfort« d«n Sflndtofall d«r H«iiio1ibeit, dai 
Gesetz des Tolkei Israel, die Oebnrt des HeiUndes und die 
Lehre des ETangelinms TergegenwArtigen und Tenrnsehsidiehan. 

!i. Dio Evanf?olisfonknpelle. 

ScboD ohea ist gesagt worden, dass die E vaagelistenkapelle 
niehlB udans ist ab die FortBetzaDg des sMUehea Ssttnudiilbi vm die 
Westseite «ad SQdseil» des QoeraeUffes, dass a1>er sa diesem Kapdlen- 

raam auch das östlichst^^ KreusgewOlbe jaMe Seit^'nachifTos geschlagen isL 
Daher ist denn auch dii- Gliedcrurii,' mikI Ornametitik der K vaiigelisten- 
kftpelle'J dieselbe wie im südlichen Seiu-uecbiff. Der Marne derselben rührt 




1) So xcnannl bei Sdtorcht, Merkw. rf. Ffort. Ktrdu S. lä. 







her TOD dsB Synbolen der vier EvanffeHsten auf vier 8e]ihi8»> 
gteinen io d«n KreuicgewOlben der Sfldseite mit ^trochbftndern und Ten- 
anftngen aus Jon vier Kvangelien der Vnl|cratn in neupothischer Miijuskcl- 
s^'hrifl. Die bunte Malorei uml schwarze Schrift der Keliefbilder ist 
neuerdijigu wiotli-r uiUgilriMcht worden. 

Der Engel dei Hattbins h&U ein SpntehlnDd mit der AnftehriA 
•it Matä. e. I, T. 1: über generationiit der geflUgelte Idwe des 
Marcus leigt auf seinem Spruclibande die Worte aus Marc. c. T, v. 3: 
Vox clamantis: der Stitif des Lueas den Anfanj; von l,ur. c. I. v. '>: 
Erat in diebuH Hurod^iä]; auf dem Spruchliunde des Johauneirichen 
Adlers stehen die Anikngsworto dce BTangelianu JoIl e. I, t. 1 gesduie- 
ben: In prineipio eral TarbnCm]. IXeSipfe dieser ETaugeffisteDsymbcle 
sind »fimmtlich mit einem Heiligenschein umgeben. Das» die Evangelisten- 
kapelle frübzcitig als Begräbnisskapelle Ijenutzt wurde, beweisen die dort 
noch liegenden Grabsteine der Grafen von Heldrungen und der Edeleu 
TOD TannsDrode, tob denoD miter unten die Bede sein wird. 

b. Die St. Tiiiiilalisk;i[)Olle. 

Sancta Trinitus wird bei Bertuch die Kapelle über der Sakristei 
genannt. ') Zu derselben liibrt ein(> Trei>pc aus dem nördlichen KreuzHügel 
empor mit einem Gelinder Ton Spitzbogen, die anf Siokhen derselben Art 
ridi stfitien, wie rie an den Seiten dea Auptaltara im hoboD Chor sidi 
zeigen. Tor der Treppe 8t«ht ein kleiner abgestufter StrebepfeQer mit 
Satteldach, durch dm <Mn<' otTtnic Spifzltotji'nthftr hindurchfTibrt. Die 
St. Trinitatiskapelle besteht aus zwei Kreuzgewölben in Rechteckform, 
deren Rippen rieh anf Tragsteinen mit BIfttterwerk stfltten. An der Kotdseite 
befindet sieb ein jetzt sngesetstae Badftoster mit sechs in die Bande gestell- 
ten Dreipässen, an der Ostseite sieht man zwei zweitheilige Spitzbogeufouster 
ebenfalls mit Dreipässen. Die St Trinitatiskapelle seigt also durchweg 
den Baustil der älteren Spitzbogeokirebe. 



1) BtrI. TnUtek. Ckm». 8. Sff: „b der Kspelk ia da- XbdM ni FAiite I 

Sancta T finita» frniatitit . (in norh fin Altar Hohen. liefen etlicbo Beine . in grünen, 
rothen, gelben Tttchlein bragende, wie denn Mch ein Bttcbskin von S«lb«n, mU der , 
Msf dalcBta wia." To^ Stittma, ü. 0. 8. 193. BOurekt, MtHtw. i. PfSrt. EMi. | 
S. 7. 13. 13. Aach in Cbtcrzionsor Kloster itu Volk e n r<i(l c tj<jranil sich Uat einer 
Urknnde Ton J. 1180 diie Kapelle, die der beUigen Dreieijugkeit und der Joagfraa j 
Maria gtmM war, SdMup iMreriar. dqpbaMfL «M. 

I 



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CBRB Da JOBCUUCUKM BAl'WUUU. 



6. JDie St Maiguetbenkapelle. 

Am eiiMr Urkiuid« des Kaoholb Hermftnn von Camin vom 

6. Dccenib<>r 1266 ergiebt sich, dass in dieser Zeit eine Kapelle der 
heilif^eii Marj;iiretli a zur l' forte im Hau bef^rifTen war. Zur Fönlerung 
desselben ertheilt der biitchot' allen, die /u deniseliten hülfreirhe Hand leisten 
oder am Tag« der Einweihung und den Jahrestagen derHelbeu die Eapdlo 
besuchen würden, fidb aie ihre SSnden bereut and gebeichtet UUten,- einen 
Ablaes von vierzig Tagen nnd einer Fastenzeit von der ihnen aoftilegten 
Busse. Pass '\\f St. Mar>;aretbenkai>elle drei .Taliro spSter fertig war 
erhellt aus einer vom HLsehof Friedric h von Treviso im .Jahre r.'fi'J zur 
Pforte ausgestellten Abla^urkundc, wo derselbe damals wahrscheinlich aia 
pCpstUeher Legat Gescfaifle hatte. Eine dritte Ablasmirknnde endfieh ana- 
gestellt zu Naumburg am 6. April 1365 von Johannes, Bischof Ton 
Bersaba in partibus intidelium und Vikar des Bischofs von Naumburg, 
beweist, da,ss in 'Icr Sr. M arga r oth cnkapclle nodi in der zweiteii Hälft*" 
des vierzehnten Jahrhunderte Gottesdienst gehalten wurde, der wichtig genug 
erschien, am doreb AUaas geO^rdert za werden. 

Es ftagt sich nun, wo diese nicht mehr vorhandene St. Marga- 
rethenkapelle gestanden hat. Bertuch kennt sie nur aus der 
rrkutide des Bisdiofs Heinrich von Camin und sa^rt nichts über die Lage 
derselben.') Schamel aber bemerkt dazu: „S. Margarethen soll a. 1256 
erbauet sein. Ob es diejenigen gewesen, so dem Schlaff- Hause gegen Ober 
nordwerta gestand«! and vor wenig Jahren atigebrochen worden, kan nicht 
gewiss mi'Men. Hicbei der Abrias ZU sehen."') Die Abbildung bei Schamel 
zeit,^, dass difst' Ka]iclle westlicli von .lern Scheunen<;ebüude des Vor- 
werkä, zwiückeu diesem und dem ltrauliau.se, also dem neuen Schhitliauäe, 
das heisst der westlichen HilAe des Schuibauscs gegenüber stand, auf dem 
Flatie der jetirigen Krankenanstalt An eben dieser Stdle steht bb v«r- 
aeichnet auf einem Plan oder Prosjiect der Landesschule, der zwischen 1712 
und während der Verjtfanihni;^' ticrselben an das Haus Weimar ange- 

fertigt ist ^) Aus den beiden schlechten Abbildungen ergiebt sich so viel. 



1) Beri. Teulsch. PforU Chron. S. »>. 
9t Sdutntfl XH Bert, a, O. S. 193. 

^) Dersellw faafladet licli aaf das Bratente mt Pfcrts, «k Hhan ob«a BMhdlMh 

erwähnt i»t. 



Mirm AMcmrarr. 



dasB dieae Kapelle des Torwerks aa der SOdedte iwei SpfeBbogenfenafeer 
mit Dieipäasen hatte, zwiidMB denoi tSn Strebepfeiler etand, an der Set- 

lichen Giebclselte ein eben solches Fenster, auf dem Dache einen hQlzemea 
Glockfnthunn von «lersclhon Form wie die Kirche (ii^s KIosWs, einen 
aogeoauntou Dachreiter. Da dieae am Vorwerke gelegene Kapelle also im 
ilteren Spitzbogenatil erbaut nnd mit einer Glocke versehen war, so 
iat der Seblnee gereebtfertigt, daas dies eben die St Margaretbenkapelle 
war. (lio iiarii der Urkunde d<s Hischofs Heinrich im Jahre 1200 im Bm 
lH'L,'iityf II ist, mit ilcren Glocke nach lier rrkun-lc ilcs Hischof-i Johanne« 
von iiersaha vom ti. April larif) Jes AlM'llli^ geläutet wurde, das heisst 
doeb wohl: für die Eloaterleute, die auf dem Vorwerk und den zun&chst 
gdegenen Aeekern arbeiteten, das Zeieben aam Feierabend g^ben 
wurde.*) Ist das richtig, so war die St. Margarethenkapelle am Vorwerk 
hanpMichlich zum Gottesdienst für 'iii« Convorsen und das Gesinde 
des Klosters auf dem Vorwerk bt-stinmit, die dort täglich wiederholt ihr 
Weg vurbeiführte , und diesen insbesondere will Bischof Jobannes Ablasa 
erthcOeD, wenn de die Kapelle beanehea, oder auch mar beim AbendUvten 
nach Beendigung ihrer Arbeit kuieend ein Ave Maria beten. Die in der 
Abbildunc; bei Schamel verzeichneten Risse des Mauenvcrks zeigen, da.<<8 
dieselbe um 1720 bis I7:{"i schon bautallig war, daher um diese Zeit bei 
Gelegeuheit eines Umbaues oder Anbaues des Brauhauses weggerissen wurde, 
in derselben Zeit, wo die Kirche und der &eazgang so arg vwbaot und 
entstellt wurden.*) 



1) Stikonht, Merkte, d. Pfört. Kktk. 8. 7: „St Margarethes, so 1256, oder, 
irie andm mrfnra, 1880 arlmel worden, und «oU keliw udcfe tat, m aa dem Orte 
gestanden, wo itzo das Braahatu i-tehot. tioi di'ii.'ifn Krhanung Bir> i-ben von Gnud au 
kbgebrocben." Da du Braoliao« schon 159:) nnd früher bentiuid, wie oben gezeigt iat, 
M kaim am 1790 liScIuteni ein Dmban oder eine Erweitenmg dcnelbea Torgenominen aeia. 

8) Ze^en haben aldi wvU nof allen bedentcadenn Vorwevton «ad WirfhaAallM 

liöfen ili r r; -* r/i. ümt wii: undiTiT Klöster boftindfii. ver)»l. Eckstorm. Chroit. Wiilk(i\rrd. 
p. ÖS. Leukfcid, Antiq. Walkenred. I, 10». III. X14. Auch mitten im Felde sUnden hie 
nd da KapeUan, a. O. 185. IVt. Eine Mldw nnua «lanal anf dem KIplenberge an 
der Wiiullöckp pt'ütanden haben, ungefähr an d.r Stelle, WO Jetit das Wcinborjtslmus steht. 
£a g»b im Kloater aar Pforte Muier den genannten aodi nnbedeatendere Kapel- 
len, dem Kamen nidit bekannt rind. SdkoreU, o. 0. erwibnt eine aoldie »aB dar Dla- 
konatwohnang" und eine andere „Uber dem Pfortenthor". Jene ist jetzt ein frenndliches 
Gaiteaaiauner, ans dceaen einAwhem XrenzgewUbe aich keia Sehlaas aiahoi Uaat auf dk 
Siit ikur Erbesanf . Bi eihdlt aar, daas de eb Spitztrageokm war. 




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t BEB blK KIRCUUCUEX BAl'MKBKK. 




84 



VBiTfiB Ancunrx. 



I 

t 

I 



7. Die ewige Lampe. [ 

Im /wölftm iiii'i ilrci/f'lmti'n .lalirliuii'li-vt staiiJi'ii hiiiifitr in der | 
Mitte der Kin'lilii>li- iu'kreu/.te Süuluii mit einem ofl'euem l{aum iu der 
Spitze, in welchem entweder allnächtiich oder an bestimmten Ferttagen 
Lampen brannten. An ihrem FnsBe befand sieh gewöhnlich ein Uemer 
Altar, wo bei Beerdigungen Mes!<e ^^olesen wurde. Nicht selten finden sich 
aber stutt dieser F;iiialf Hi"_'tril»in>sk;iiM'Il(«n. rdiiT deren j 

Bedacliun<,' sich wie der Thurm einiM KiipolK' eine Siiitzuüule tilu lit. ') . 
Zur Feier der »Seelonmesseii wurden namentlich uu den Vigilieu Ker/.eu 
angezündet an den Qrftbem, und so geschah dies aneh am Tage Aller- j 
Seelen, am 2. November, wo man für die Seehsn der Ventorbeoen betete.*) | 
Der Zweck dieser Fanale mit ihren Altüren si» wie der Kapelh-n war also 
der <i o 1 1 c s d i e n s t und das (ij-liei für die Seelen der V er stör- i 
beneu, und die Kerzen derselben dienten zur Feierlielikeit, nichi zur 
Erhellnng des Gottesackers wie heut ta Tage Qaslatemen zor Strassen- i 
beleoehtung. Wo die Kerzen unausgesetzt oder aUnäehtlich brannten, geschah 
dies dcshalh. damit nuin d ul zu jeder Zeit mit aller Feierlichkeit für das 
Seelenheil der Ver-ti«i l-ncn lieten könne. Noch stellt auf dem (tottesacker ' 
zu Sangerhuutieu neben der 8t. Marienkirche eine »olche ewige 
Lampe oder Kirehhofslcapelle. IKe sogenannte ewige Lampe auf 
dem Kirchhofe zur Pforte, sfidAstlich von dem hohen Chor der Kirebe — 
ist eine scehsecki},'e Kajielle mit einer «echsseitii^en aliirestumiiftcn r\raraide 
als Kinh. aul" ijesseo .\I»|dattunt,' sich wie ein KajtellenthüniK'lien eine 
durclihrocheuu Spit^H^ule im alleren S|utzhi><ret)!;ül erhebt. Leber den 
Ursprung deraeibeb gieht eine Urkunde vom Jahre 126^ Audnmft, in der 
die Aebte Ditmar von Walkenried und Albero zar Pforte bestim- 
men, da-is aus den Finkünficn ih's Klosternruts zu Daiusla, das dem 
KiKter zu filierweisen . vi'ii di iii>ellicii ein Tali^liclit heschatVi werden 
solle, da.s zur Nachtzeil auf dem < i.iltc-arkci zur Pforte lireiincn solle an 
einer Stelle, diu Abt Albero für zweekma.s>ig erachten würde. Zugleich | 



1) .V. de ('iiiiiwiiit, Alf'cttlnire oii rudimtiit d'urchfiAogie, p. 224 f. A. G. Langt, ; 
Vermifchte Schriften uml Ui'lrn, v. K. O. Jacob: IH« ewige iMiiifie, S. l'M. äiM). 

"i) In ein«]]] Naumbur^^er Mortuoloj^iiiiu, welche« die 8t<?rl>eta>;c und die jahrlichen 
SedMuncMen Teneicttiwt, Badet tlch hänti»; die Beitiiiinnin^': ..Tonetor candtk," ssm 
,.IX JHniiHrii »l.iit K<-knr<InK .M,tri-I>i>> , t-t poDctw cudeU de talento ocn, qwuB 
«lat jireintiiilu» Ia^xiuk KUim SvUrtfteu. I, f. 

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OBBR DIK KIBCUUCmUI BAKWnKX. 



S67 



setzen die Aebte fedt, daw zum Messelesen auch fllr jeden Altar eine 
WaehakerM beachnflt werden boU.^) Auf Gmnd dieeer Stiftnng, bei der Abt 
Ditmnr vod Walken ried lediglieh als IHaitator dca Elosten zur Pforte, 

wt'il pr fjfrade zur Visi(;ttioii anwcspinl war. Ehren lialltpr mit <,'<>nannt 
ist. wäliri'ml Alit Ailuro und M-in Tonveiit für sich alleiu auch ohne 
Zuätiniiuiuig eines Visitaton« du/u herechtigt waren, iüt nun vom Abte 
Albero die kldne Grabkapelle erbaut worden, in der das Naditlioht 
brennen adite. Li derselben mnsa sich ein kleiner Altar befunden haben, 
an dem die Cisterzienser Mönche niederknieten, wenn !<ie hei l?^'_'I;^l!li^^sen, 
am Feste Aller-.Seeh'n. an den .Iahrestii<ren der Sterbefci^'e und /u audoren 
Zeiten dort für diis Seelenbeil der Versturhcncn beteten oder Messe lasen. 

8. Bas Baptisterium, der westliche Aubaii der Kinhs 
um 1486—1442. 

Dass die altere Spitzbogenkirche nur die iJIngc der ursprfnifjliihen 
Kundbo|äfeiili;isilil<a hatte und unmitteUiar nach <ler we-^tliihsten Arkade 
derselben mit einem (liebel abschloss. dass also der westliche Theil 
der jetzigen Kirche, bestehend aus zwei quadratischen Kreuzgewölben, mit 
d«n jetzigen Pertalgiebel ein späterer Anbau ist, kann man jedem 
nidit Mos angenseh^lich, sondern auch handgreiflich beweisen. An der 
Südseite der Kirche sihlies>t der hohe Sockelsims, der sieh länifs des alten 
S]iit/bogeni)aues liiiizielit . mit demsellien ah. und dann iiei,'iiuit der viel 
uiedtigero Sockelsims des s|iä(ereii westlichen Anbaues gerade da, wo im 
Inneren der Kirche bnm Abechlagen der weissen Tttndie im Jahre 1855 der 
Ifaaennsats des alten Giebels derselben an die beiden Sdtenwftnde des 
Mittelschiffes siclithar wurde, an der Scheide zwischen dem drittletzten and 
dem vorletzten Kreuzjfewi'dlie der j.-i/iireti Kirelte nach Westen zu. 

Dass dieser westliche Anbau derselben aus der Zeit de» späte- 
ren sehen entartenden Spitzbogenstils stammt, beweis« nozweifel- 
hafte Kennseichen im Aensaeren nnd im Inneren des Banes. Im Aensse- 
ren ist das erste dieser Kenn/eichen der hoch über das Kirchendneh sieh 
erhebende abi^etreiiiite S t a f fei i,'i e bei. So f^eformte (üebel mtlgen vielleicht 
in manchen liegenden bei iiacksteinbauteu schon in früherer Zeit sich 
finden; aber an den kircUiden Buten in dm stehsiseh*thflringisehen 
Landen kommen soldie Treppengiebel rar dem fflnfsehnten Jabr- 

1) Sicli« üeilage 1 V. 



84* 





968 



MUITIA ABMHMn* 



lioiidsrt diTchaofl nicht vor. Dan koimni, dasa an den Kutan 
j«B«e Staffelgiebda sieh Randstäbe mit zwisehen liegender AaskeUnng reeht- 

winklidi kreiizon. iiinl dass diese Art dor Stahkieu/uiip^ dem späteren 
Spit/li'iL'.'iislil !iiii:chi">ii. Dil' Stciiihlunu' . wi'Ii'h'' 'liii Tii']i|M'nj.Mi'lit'l krr>nt, 1 
ist vüii gedrückter uud klumpiger <iestalt, ruh geurheitei, sicher uicbt von | 
der Hand der konatverstlndigen alten Meister, von denen die besproohenen 
trefflielieD Steinhanerarbeiten im Inneren nnd Aeoaieren der alten S|dti- j 
bogeoldrclie lierrQliron. Sie stammt aas der Zeit der Vergröberon^,' und Au:^- | 
artung der kin liliilH-n OnianK'titik diw Spit/l>iii,'i'nstils. An dem Geländer 
der (Jallerie unter dem Treppenj^iehel und dem t'rueifixus zeigt sich ein i 
staudenartiges lihittwork. das von allem Ülütterwerk in der älteren Spitz- I 
bogenidrcbe gana verachieden nnd dem Alteren BansHl fremd iai Die Sttbe j 
der Spitabogen an der Einsehrignng der Giebelqitw atfltun ndi auf eine Art 
von Kragsteinen, die, unorganisch und hAsslich verschnitten, zum Thcil in der 
Luft hüngeii. Die kiiiiti<,'eii Stril>e der S|iitzl»'»g('n an der Einscliniifuntr des 
mittleren Huuptportales sind nicht gestützt aal' Säulen oder Halii^äuleii mit 
Lanbcapitellen wie an den beiden Settenportalen, smidem auf einen «age- 
reebt and geradlinig das Stabwerk darchs^meidenden QneraimSf and diesea 
Gesimse stützt sich nicht etwa auf Waiidsäulehen oder Wandpfeiler, sondern 
auf die Spitzen eines fi'nsler;trtit;i'i) odiT ni.silienfnrmigen Staltwerkcs mit 
Dreipässen. Eine solche Uliedeiiing aber, die Feusterspitzen zu Trägern eines 
Gesimflea nacht, ist anorganisch nnd dem Uteren Spitabogenalll frond. *) 

Aach im Innern dea westlidien Anbanea der Srcbe treten die Kenn- 
askiian ^er apitem SSeit hervor. Die Gewölberippen d«r beiden ErenzgewSIbe 
im Mittolsehiff desselben stfltzeii sieh wie im alteren Bau auf Wanddienste 
mit Kragsteinen: aber der Dienst an <ier ni'rdüi-lien Wand zeigt statt der | 
mittleren stärkeren Säule , die im alten Bau diu Hippen des Querbogcns trägt, I 
swei gana dflnne SAnleben mit «ner breiten Aoakeblong in der Mitkeu Das 
Kattwerk an Gapitellen, Sehlnassteinen and Kragsteinen in dem neuen Anban 
ist von viel gröberer und nachlässigerer Arbeit als in der Rpitzl)i>gi tikirche | 
des dreiz<'hnti'n .lahrbiindiTts. namentlich erselieinen die Ulfitter wir autgeklebt 

auf die Vasenform der Capitello, nicht wie aus dcusclbeu hervorgesprossen. | 

I 

1) An diewiii «ecHfelien Giebel ^rfed nrar ?i«Ic GUedenmgreB and OnMUMiito Im 

Jahre ISHÖbi« I8.t8 mtituitfri, uher doch nach den MaKtorti der noch vorhanden ;i »It n 
Bcflto der»oll>cn. vi« zwei Zoirhnun^en des Oiebda Toa der Hand dea Bwuneiaten b«wei- 
aeo. der dicaelben bcrzuntcUen batt«. 

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CHEU IHK KUtCUUCHCK BAL'WUm. 



Wuuu (lieber weätliclie Stoinbau entstanden ist, [äisst sich aus einer 
nihnndUchm QaeUe nwhweüen. Johannei, Cardinal nnd Titalar- 
prUster von SL Calixtoa sn Born, Legat des Baseler Ooncils 

und dcH apostolisoli en Stuhles verkümlct in einer Urkunde TOn 
11. Juni Mi *. 'las'S er <lurilulrun<;pn von dein Wunsche, dass dif Kirche 
der heiligen Maria zur l'forte Ci»U;r/.ieutivr Orden» in ihren Baulichkeiten 
lud Gebttnden ebcnse wie in ihren OnaniMiten eriudten, erweitert und 
genenend wiedmhergertettt nnd vim den QttvUgtB «n so hiallger nnd 
aiidät'htiger besucht wflrde, allen, die an bestimmten Festtagen dieselhe 
bt'SUilien und durch milde ilalien zum Hau, zur Wiederherst^dluntj und zur 
Ausüchmückuug der Kirche beitragen würden, einen Ablass von einem 
Jahre und «umr Futenaeii Ton den Ihnen auferlegten Kirdieabiinen wtheile, 
fiUe rie ihre SQnden bereut und gebnditet hatten. IKe Ansdrfleln der 
Urkunde: „in iiuis strnctnris et aedificiis augmentetur" und 
„ecdesie edificiicione" zei<,'on, dass im Jahre 1142 eine Krwci- 
terang, ein Neubau der Kirche in Angriff genommen war neben 
einer Anibesserung und Heratellang der alten Spitzbogen- 
kirche. Da nun der westBehe Anbau der Sirehe, wie naohgewiesen ist, 
den epiten ^txbogeniiil des fünfzehnten Jahrhunderte angehört, so muss 
man srhlifssen, das es dieser ist. von doni jene Ausdnuke der Urkunde 
reden, und dass die Worte reparetur, reparatione derselben vor- 
nehmlich von der Wiederherstellung und Erneuerung des nördlichen 
Seitenschiffes im späteren SpitabogenstU gesagt dnd, Ton denen oben 
die Rede gewesen ist. Dass diese Erweiterung nnd Wiederherstellang der 
Kirche, als der ('ardinalloj,'-at Johannes seine Ablassurkunde ausstellte, 
schon iiii'liirr»' Jahre im tian^'e war, wie ühnliilu-s ja auch bei dem 
Kirchenbuu von L'2l>l bis 12G8 statt gefunden hat, darf luaa darauü 
seUiessen, weil im Jahre 14S6 neue Glocken Ar die Eloeterkirdn 
gtgiumL worden sind, wie ans der Inschrift ein«r derselben herrorgeht 

Kirchei^locken wurden seit dem sechsten Jahrhundert gebrftnehlich, 
waren anfanq'> klrin tind aus Hlech geschmiedet , später j;r'v-;sei- uiid tjegossen, 
erhielten seit dem zelinteu Jahrhundert bestimmte Personennamen und wurden 
nachweislich seit dem dreizehnten Jahrhundert mit Sprüchen und Daten 
besehlieben. ^) In dem Zeitalter, ans dem die grossesten noch Tonhandenen 



1) //. Otu, ntockef^unde, Leipiif 068. Bß»A. d. MpdUMm JCim rtB WÜäfl 
kgie, 4 Ä. Leymi iS63, S. m f. 



(9' ^ 

S70 



KireheDKlockoi BiaiiiiiieD, lienen anoh Abt und Convent zur Pforte rieh 
Olocken gieaaeBt dia üb ilura TergrOBierta EirelM iiiig«me8sen enehMoen. 

Die Inechrifl der {grossen Glocke zur Pforte, welche nach der 
Schatzbeiligpn der Kirdie Maria getauft wurde, lautet, wie noch heute 

zu lesen ist: 




Auf der mittleren Glocke stdit geeehrieben: 



Die klfiiii- lilncki' zei^'t die (ieut-selie IihiIii it't : 



Der Gübs der seneD Glo<A«i and die iäDwahiuig denelben mit dem ' 
Qlockensegen ging ulflo Bmi in Hand mit der Ambenarang and Erweite- i 

mng d(»r Kirche. I 

1) Der Torletute Bvebttebe iat zun Tbeil «bgeaprongeii; du leiste W«t iat fagat ^ 

I 

I 

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CBEB DIB KlRCilU('llB5 BACWERKK. 



271 



Dasä uuu der um I4:!(> im li4:i angebaute Theil Ut-r Kirclie iiap- 
tiftteriam genannt wurde and die Taafkapell« der Cistereienaer 
BOT Pforte war, Maat i^cli tuutweifelhaft erweiaeQ. Die Uteiea flnuuctoiaeheD 

KliVtii li;itlcn besondere Baptisterien oder Tauflcsipellen in rvlindri- 
silior rnrm mit Kui<]u'l..'fwölln' iinil in r!fst;ilt von einftichen Hasilikcri <ihne 
Querlau; aber viele llapti.stcrieu waren auch so an die Kirchen ange- 
bautt dasa der Taufplalz mdit weit Tom Per tat derselben gelegen war.') 
Nun iat in der Kirche snr Pforte aeit Beseittgung der weinen Wandtflndie 
eine Inaehrift in der Minnskri des fünfzehnten .lalnlmixUrt^ sichtbar 
j,'cw»'rib'!i iin der OstM'iif ib'-; wc-tlicb^lcn l'lVIb-rs. der das Mittfl-cliitV ib'r 
Kiiclic van dein nrtrdlichcn Si-itcnschillc trennt. Die Spitzen und Huden 
der .Minuskeln dieser Iü.sehrift sind so verwi.seLt, da.ss nur noch in der 
dritten und vierten Zeile die Worte: „[ha]in8 baptisterii honorCem]** 
n lenen und lier/.u$teUcn Hind. Diese Worte beweiaen aber, dass der hin- 
ter der Inuehrifl und deren l'feib-r i,'eb'i,'cne westliche .\nbiiu des 
funfzeh n te n J a h r h u n d er t s d a s Uapt isteriuni diT Kirche war und 
so genannt wurde. Kine hand.>clu'it\liche Nuli/. vuni .luiire 151*>;^J bvtitimmt 
die Stelle einer biaehrift in der ffirche mit folgenden Worten: „&t tahola 
ernei inxta baptiaterinm affixa." Daa Kreua, von dem lüer diefiede 
ist, war ein auf einem grossen Hfdzkrenz <^emalter «'rucifixus, der nach 
einer Federzeiehnun«,' vnni luneren .Icr Kirclic aus dem Ende de> vorigen 
oder Anfange diese» .laiirhundert:» in dem we.stliclien Anbau der Kirche 
sich befimd.*) Daa Holzkrena stand inxta baptiaterinm, das kann in 
diesem Zuaanunenhange nur bedenten: neben dem Taufatein. Also war 
noch im Mcb/ibnteu Jahrhundert der westliche Anbau der IQrehe die 
Stittc des Ta n f >t e i nes und d.ss !> a p Ii s l e r i u m. 

In der Zeit um 1 iaii bis Uli', wo also die alt*; Kirche wieder 
hergestellt und zum Tlieil emeneit nnd daa Baptiaterinm angebaut wurde, 
aind die vier Statoen gearbeitet und angestellt worden, die noch jetxt 



I i A. Ijenoir, ArtkUect. mawuL /, 189. M. de CtaimoiU, AMeU, ou ndim. 

d'arekeol. p. 40 f. 

2) In dem icbM in«1wfMck ufeftlhrtni Sfaer.: Fvndiäion der Sekuhnn, mw dtm 

PfurlUchru UriffffH utiil iimli rii Hi^tni ii n :iis(niiiiir>iiir}i-n-ii , S. }'!T. 

S) Ich habe dieses gitmo Holzkreax mit dem »ufgeiiuüteD Christag und den 
SymbokH der ?ier ETangelistcn auf den Kreiuarmeii vor mehreren Jahren noch In dem 
Amna der altn Horitsk A I 1 1 L."^< )irn. Ks ist U>iilcr jetzt nicht wieder aui/ntinrioi 
CntMcn. IN» ang«nhTte FedKnciciuiiutg befindet sich in der mUiothek der Landeuvliule. 



878 



»RITTER An»(:|IMTT. 



1 



ni beiden Scitcu des Altares im hohen Chor stehen. Bort stdien sich einao- 
der gegenfiber iraiter bn Y«rd«rgrand6 nadi dem Qaendüffe sa linke dae 

Stan(II»iM des (i rufen Bruno im Pleisenor Lande, dos StifUvs des 
Kl">ti'is. iiiitl irclits dt^s Bischofs T'td 1 von Xauniburff, der die 
Stiftung dessi'lltoii in'» Werk set/tr und leilote; weiter lüi kwärts nach dem 
Ghorubschlusse zu »iehi mau liuks die Mutter Manu mit dem Ivinde, 
die nn^Hngliche Patronin des Da«h ihr benannten Bethmsee der Cister- 
xienaer zur Pforte, und rechte Johannei den Täufer, der eeit dem 
Bau der älti'rcn S|iit/bo^'onkirolie im dreizehnten Jahilmndert neben der 
Maria als Schutzpatron or»choiut 




Unt Um» 



llUrknr I I» 



S. Marl» 



(iraf IJrnno in Bnisllianiixh und Hiinstliienon . das Schwort an der 
Seite, einen Mantel um die Si liultern. eine mit l'el/. verbrämte Mut/e auf dem 
Hauj»le, tragt in der lieehteu, wie dies gewölmliih ist, eiu kleines Modell 
der ffiidie, die er gegrandet bat, freiUch dem Original sehr nnftbnlieh, hl 
der Linken den W^ppenaehild mit dm Lftven d«8 Fldnener Landes. Ke 
Rflstung des Qiafen, inebei^ondere der Bmafliamisch mit seinem mnschel- 
formigen Hohlzierrnth , Und der aus Metallplatlen l)estehende Ililflenscliurz 
sind von der Form, wie sie seit dem Zeitalter Carls des Kühnen von 



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tau MB KUCDIMBn BAUWUDa 



87» 



Burgund und HazimilianB I Ton Oestreich llblicli wv, wcMotUoli 
▼«ncfaiedcn ▼«& d«r Waffentoaeltt, wie man ne nodh an dem liegendaii Kld- 
niss Georgs, MarkpratV-n von Meissen und Lan<lf,Tarf'n von Thüringen, 
vom Jahre imi» auf tlfssen Gialxlfnkiiial zur Vfonc sii'ht Also staiumt 
jene Statue des Gral'eu liruno erst uuä der Zeit des Neubaues der Kirch« 
am I4S6 ble 1443. Die Büdsial« des Bisehofs Ute I Ton Nanmlnirg 
bllt in der linken Rand einen Wappensclüld mit in*s Kreut gelegtem 
Schlflgsel und Si-hnert als Symbolen des Petrus und Paulus und der 
apostolischen Kinhenp-walt. wie man sie auch auf '1er «rrossen Uloike vom 
Jahre 143G ausgeiirägt ßudet. Erst uach der Mitt«) des vierzehuten Jabr- 
hnnderts «TBClieinen diese in den Siegeln der BisetiM!» Ton Nanmbnrg, 
«tbraid die Mteren l^gel die BOdnisss derselben mit der ümschiiA des 
Namens und Titels aufweisen. Somit gehört jene Statue derselben Zeit an wie 
die <lt's ( irafen ih uno. *) Wiiliretnl das alte Marienbild am Wimlier^r des 
westlichen Kirchenportuls die Maria einfach als Mutter darstellt, das Uaupt 
von nner Kapnse ombSlltt encbeint die Ifaria am Hochaltar raf^eidi 
als Himmelskönigin mit der Krone auf dem Haapte, die Gestalt von 
einem schweren, schleppenden IVachtmantel umhüllt, wie in einem Holzbilds 
und in einem (leinäMc ans liiT lit/t*'n Zeit des Klosters, und in einem 
Beliefbilde an der lietsiiule vom Jahre 1521, von denen weiter unten die 
Kede sein wird. Die schlechteste unter den vier Statuen am Hochaltar ist 
das Bild des Johannes des Tftafers in ThierfeUe g^llllt, der im linken 
Anno das Lamm, das Siimbild Christi, trügt, auf das er mit der rechten 
Hand )iiii\vi'i>t. Die Statuen waren einst bnnt bemalt, siml liltrigens ohne 
künatlehschen Werth.-) Diese vier Standldlder der beiden Stüter und der 
beiden Patrene der Klosterkirche sind also gearbeitet worden, als bei der 
WiederheiateUnng nnd dem Neubau der Kirehe am 1436 Ks 144S das 
Andenksn an dieselben neu aufgefrischt wurde, au(-h, wie oben gezeigt ist, das 
GeraüMe von der Ginndunf; «les Klosters an der Wand der Abtei angefertigt 
worden ist. Oh die W las maiereien in den Fenstern des Chorabschlusses, 
daioüter ein Marienbild und ein Cracifixus im mittelsten Fenster mit 



1) Di« ImekrUI an denelbn, Bert. Chrom. Poft. Sdhamel, I, 194: „Bnue comm 
ftmdator Inda eoenobii" ist ■pwlM wmfcwMden. 

2) Die l!v-. !.nft .lorHPlWn, lirrt. Chron. P„rt, SthmtH . «. 0.: ,»Vdo epiKOpOi 
Nambaigenais , funUaturis propinqaiu" ist vcrechwandeil. 

10 Dh TetM unter ImmSbta, Bcrf. Chrom. Port. I, 9fO. aiad Birtndw KachwcA. 



85 



^ 



S71 



iMigeBehriebeneD Strophoi aus alten latmoisdien KiiehenhymiMii, di« nodi in 
der erskn Hälfte des vorigen Jahrhundertä groaaen Theila erkalten waren, 
erst aus dem fünfzehnten Jahrhundort-' hi'rröhren oder aus «"irtfr früheren Zeit, 
lässt »ich jf'tzt. wo sie spurlos versrliwutulpn sind, nicht uiolir hcstimmon. ') 
Eben so weuig hat sich uuth lieäeiiiguug der Mauertünche au deu inneren 
Winden der Kirch« dne Spar von den gemalten Bildnissen der Aebte 
zur Pforte wieder geConden, die Bertadi dert nodi aalt nnd in annani 
Latcinisclicn Chronikon hat nachbilden lassen. Aus diesen Nachbildungen 
erlu'Ut nur. d:i>s jviie Bilder nicht gleichzeitige Portrait» waren, 
sondern ertit in ^^puterer Zeit mit bestimmten wiederkehrenden Typen in 
Stellnng nnd Oesiditsbildang wie naeb der Schablone gearbotet sind.') 



1) Villi ili.s.n (üaMiialiTi ion sii^'-t f iliiini«'! . Itrrl. ('hfni. Purt. I. i;>:i f.: „In 
fencatra tcm{ili uricntali-s »upr« alUre cncaiutico »rtiäcio vitrei« rbonilii», qoi oras feiiestne 
dwidnit. TuicfBiu eolore KUeiis inccw «d. b. Merim Tiighiait fktenmt iiMriplM vd 



Salt« nator ttalnttoria, > 
Va« elcctun vaa konoiia, | 
Vaa aoakatia graliaa «le. — j 

Altem fi-ii>:-strii<' illiu!« ]mr<i, in ijua rrufitUud oOBipHitlir, asTvat MÜqniaa ^jtui tA cnuwB 
circa oras codvni artilicio quoiidatn inscri)-ti' 

U Grus, sigaiuu triumphale. 
Kiudl'van aaloa val«, 

Iiitrr lifpi» nnlliim t«Ie 

Kroiule, floro. f;crmine etc." 

SehordU, Merkw. d. Pßrt. Kirch. S. iii f.: „.Kvi dem Singecburc ist daa Ftiuter gleich 

aber dem Altare mit bwitem Olaae naoh der Mtaduart mgeämlL Darimea atdit» i 

wie wnhl iiirht tni hr in s. incr Ordnan<„' und V.>Ilki>i!ini''iilii':t . auf einer £Mte dia 
Marienbild mit ik-m Kinde «ammt dem Hymno: .Salve mator i>iilvatoria etc." 

2) Im TenUchen Pf«iithdMn Chnmieoa, wo sieh dteadben elienftlla finden, aagt 

Berluch- Srhiiiii. S. 3H.: ,,In d<'r Kirche de« Klnutfrs Pforten »toben in einem Winkel 
die Aebte <irii>'uüioh alle iiai'b einander, soviel der«ell"fn rejricret, wiewohl derer letzten 
etliche gar verblichen," Hier beweint da« Wort „verblichen", daas dlcae Abbildungen Gemälde 
mm, ud dar Anadnuk „in daan WiBlcd" daatet daaa aie aidi ia einem der beiden 
Kr<Mi;'flriirrl d.T Kin'lii' l>i-fan<I.Ti. Pn nun im n'>rdli<li<'li Kren/rth},'!-! an der nördliehen 
Wund die Treppe zur Trinitatatkapelle en))M)r stieg, die beiden andern Wünde aber 
dnrdi die Dnrebgaagabogen des nAidUehaB Seltnadiilba lud der Peter>Pamlabapella ' 
dnrchbroeban waren, ao war h>r ki-in ünnm fiir dt'' Bildnisse vnn den 24 Aebten. 
die Botaeh aagiebt; dicaelbeu miuuen «ich aUo im »Udlicheu Krencfingel befunden 



Ä 



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CBES DIB K1UUU.I* IIK.N HAI VSEUKE. 



•2(5 



So wurden Ja auch am 14o2 die Bildnisse der TiiMzohu ersten 
Aebte zar Pforte an der Tnmbe des Gmbmak des Harkgnfeii Qeorg 
gearbeitet, ron denen weiter unten die Rede sein wird. Auch sonst sah 

man gcpfti Kn<lf des sccliszf'lint'Mi .Talirliunderts noch inanrhcrN'i liiMIicbc 
Darstcllun','tMi um! Instiiiiftiii an <l<ii \Viiii<liMi dor Kirclie, die sinitfr unter 
der weissen Wuiultunclje, mit der Wiiudt; und Utldwerke übeiscbuiiert 
wurden, sparlos versdiwandea rind.^) 

9. TS» Betsinle. 

Das jOngste nnter allen kirchlichen Battwerken des Kloeter« 

f^t. Marien zur Pforte ist ilie nocli vorhandene BctsSuIo vor dem 
Thore desselben bei der Oberlürsterei. Aul" einer ]M)Iyj,'oiien Säule mit 
Sockel und Genimse steht ein viereckiger Aufsatz ia Furm einer kleinen 
Kapelle mit Daehgxebeln nach den vier Seiten hin. Die Belieb an den vier 
llPlnden derselben sind stark verwittert, besonders an der Nordamte and 
Westseite, wo sie dem Win<l nn<\ Wetter am meisten ausgesetzt waren, so 
dass man zum Tlieil nur mxli mit Hülfe der filteren AbtiiWunvfen wieder- 
erkennt, was sie bedeutiii sollen. Die Figuren sind dargestellt in laubeu- 
artigen Nischen, die dnrch ein regelloses Gewirr von SteinschnOilcsb nnd 
Buken gebildet werden. An dmr Nordseite aidit nun «dnen Grncifizas mit 
den Gestalten des .Tünpers .Johannes und der Mutter Maria zu beiden 
Seiten des Kreuzstanimes , an der Südseite die Mutter Maria mit dem 
Kinde als Uimmelsk('>nigiu mit Kroue und Strahlenglorie, au der Westseite 
Johannes den Tiofer als sweiten Patron der Kirche, jetst gau unkennt- 
lich geworden, an der Ostseite den Abt Petrus mit BisehofrnUlbte ond 
Knmmstab, der die Betsänle im Jahre 1.^21 errichtet hat*) Dieser Abt 
war ein entsehiedener (;,M.rni.r Luther*;. Man -siebt dies weh aus einem 
Vergleiche den er vermittfite in einem Streite xwisehen der Gemeine von 
Saehsenhansen nnd dem lutherisch gesinnten F&rrer derselben Johann 
Lindemann, wegen der Nenerangen, die dsrselbe im Gottesdienste hatte 

1) Solclw liiid mgelUirt in dem Jfwr. kmi /. 1.196 mit dem Titel: FiuidaHm der 
Sehmtetm m. t. w. Vcigl. Bert. Ckro». Port. J, 893, und rd. St^am. I, J9S. 

8) THt- n<tMiul4- niUKK einmal tiniiri stellt min, <]i>nn nertndt Ckn», fort. J, ISO, 
giebt die lliniiiji.-lsticlituiig der vier Kvlivfbilder luidvr» »n. 



S5» 



877 



«inlBhreii woUeo. Id den Artikeln dieses im Jabre 1527 abgeeehlossenen 
YergleicbeB heisefc ee niiter andern: „Der Pfiurer loll in Anefthning brin- 
gen, WB« seit. alt<'r Zeit 10 d<^r Kirclic luTixclirai-ht ist, indem er sich fem 
halt von ji-lir Ntiimint,' uiul Ln t Ii <r sch er Kc7.«'r<"i. <li<' U-\ schwerer 
Strule tiem 1'1'arrer uuii dfii Kiitwohueru uiiterttagt idt." ') Unter den Cruci- 
fixus und das Marienbild setzte der Abt Petras die Luchrifl, in altrSmiscber 
Mi^osltel: Anno Sfalatis) Chri[stiBnae) 15S1 erecta est bee 
s t a t u a (KT il I c > Uli n u ni 1 P ( e t r u m |. Dio Krrichtung dic-ier Uetsäale 
in einer Zeit, wo Luther luTfits mit der allen Kirche nnd dem ra|)-itthunic 
nach dem Leipziger Uei^präch mit Kcic völlig and offen gebrochen 
liattu, und die BilderstQrmer die lurchlicheu Bildwerke ala „ubgöttiäche 
Klotze*' zerschliigen, siebt wie eine beabsiebtigte Kondgebnng des 
Abtes Petras and des Ci8terzten8erlclo»«ters .St. Marien snr Pforte 
aus freireii die Reformation zu Gun:<ten der alten Kinhf. Es «reschah dies 
in einer Zi-it. vio Kloster bereite seiner Autlösung entgegen ging, und 
sein Ansehen nach Aussen tief gesunken war. Johannes der Vorgänger 
des Abtes Petrus war dringend verdftcbtig gewesen, Kloetergat onter- 
schlagm, und tiberflibrt, gegen die Cisterziensorregel PrivatvermOgen besee- 
sen und mit einem Fmuenzimmer Verkehr gehabt zu haben. Dagegen 
hatten dii' Mönche in /uclitloser Weise sich aufgeleimt, den Abt durch 
Gewuitmu.s.sregeln zur Flucht bewogen, den Schreiber desselben gemiss- 
banddt Darob die weltlictaen Viritatoren des Hencogs Georg, also dnidi 
einw wideneditlieben Eingriff b die verbrieften PriTÜagien des Cister- 
zienserordenH und die Freiheit der Kirche, ward darauf der .Mit Johannes 
abgesetzt. Der Abt, tli«- M''iinbi' und der Herzog bredien bei diesem ärger- 
lichen Handel das kirchliche Kecht. Der Abt l'etrus hat durch seine Bet- 
sftnle den Yerfiül seines Klosters nicht so bindern Termocbi Kanm batte 
er däo Angen gescblossen, da bfisste das einst so woblgeordnete and weit- 
berUhmte Klcster st Marien zur Pforte seine rrkim.len und Pri- 
vilegien . seine linabhängigkeit un<l seine Würde ein unter den Kingriflen 
einer weltlichen Macht, welche wie später das Trideutiuer Coucil an den 
Insaeren Einrichtungen der Kirche bessern wollte md dabei der Wieder^ 
bersteUnng der runen Lehre sich femdlieh gegentUwistellte. Henog Hein- 
rieh zu Sachsen hat durch seine Säcularisation dem in der Auf- 
Ujsnng begrifi'enen nnd halb verödeten Kloster nur den Onadenstoss gegeben 



1) Bert. a. 0. 181. 



S7B 



IMUnU IBKiHWl'f« 



und den Plan geebnet, mif dem Herzog Moritz seiDe Imdeeechnle 
iMMien koMite. 

Die Bildhaucrarbeit Her Rctsäolo zeigt den Verfall mittelalterlicher 
Kunst, <lie Burlistabciiförineii liersclben mahnen an das Zeitalter des Huma- 
nismus und der \Viedcrer weckung der WissenscliafUin , ihre Jahreszalü 
erinnert an die Tage, wo Luther sn Worms for Kaiaar und Beidi aeine 
Ldire maonhaft verthädigte und dann von dem Unnen Zünmer auf der 
Wartburg aus die Ueberaetnmgen der UUischen Bficher Aber' die dent- 
sehen Lande aoasandte. 



Ji 




Beilagen 

Dritten Abschnitt. 

II. Ueber die kirclillclii'u Bauwerke. 



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Beilage I. 

Frfthere Sehiiften Aber Bandenkmale, Bildwerke 
und Inscliriften znr Pforte. 

J. Bertuch triebt in »einem Chronicon Portense nur AbbiMuni^cu von der ijutue 
des Grafta Bnito tm PleinH«. tob d«ii Bfldera der Aebte und Yon dem OeniUe eluar 
Marienle);en<Io nolist einer Aiii!»h1 AliM'liriften von «irnliseliririen und OIcetoÜBaditftei. 
Tom Reetor Dan. UttUer (1690-1705) enalilt Scbamel, Bert. Chnm. FcfH. I, 193: 
„Bcripeit b. dn. M. Dan. Maltemi rect. qaondam Portena. epiatolam ad b. da. Job. 
Andr. Gleich, CSwdomit. Aul. DrcsdenH. oain(|ue sabiccit Orationi suli aoHpicium haiu8 .senili 
habita« atque impreaaae Nnrnbnrgi, a. 1701 in 4to. In illa rcciDKot monunientu atqae 
epitaphia com olim tum adhoe in Xonasterio Portenri conspiroa, quae hac transferre 
operae pretiom erit". Tom Rector F. G. Freytag sind zwei antiquariaeb« Abhaod- 
luni^en erhalti'n. crstcTi»: /fi/ic« Kuhiternendi Ironie pn'ncipum jinlilmi rr »irniummlo 
lapiden templi l'orlen^i» illuflralu-s u. M. Friderico Oullhilf l-'reytai/, Ucct. pruriitL. 
Sduü, Part. 1735, abfredmdit in fiebamela kwtgAt von Btrtmih, Oknm. Part. T, 

jKS— Ü'^^> : xwitpns: Dr Swlarin Vrrniiiv'ir in lrmj\hi Vurtrttui drpicto. Progr. Fridrric, 
GtMküf Freytag, nach Scbauicl, Bert. leutKch. l'furt. Ckron. S. 177, vom J. 1726, 
abfednickt bei 8^m. Bert, dkron. Port.I, SOf^SU. Am den Sdniften von Bertveb, 

Miillrr nnil Fn vtii;:. wiilirM tirinlich auch an» einer der iilfir.ii li.in'lM-hriftli<'h viirhatiilenen 
Intehrifuusammluii(;cn hat üchaiiiel eeino Nadiiieliten zuMnunicngettellt über Itau werke. 
BOdweike nnd Imehrifl«ii In aaliMr Awgtb« von Bert. TVhMA. Pfort. CAron. Ltipi. 1734. 
Anhang T. III. und von Bert. Chrott. Port. Leipz. 1738. 1, 192 8chamel giobt 

die Angalten seiner Vorgänger miat ohne Prüföng alt allen ihren Fehlem wieder nebet 
wenigen Zuthatcn aus eigener Anadianung; doch hat er anf diese Weise viele inrnndÜMie 
Notüten Aber Bauwerke, GmlHlenlciuälor und Insclirlfien crlialten, die i^irh Honst nirgnnda 
finil' ii. \w Tlortach, Fn-vtii','. Scbaim-l. Il>ri. Ttutsch. l'fort . Chron, nnd aus eijfener 
Anfcbauung atcllte der Kirrhner J. W. i^chnrclit sein schon oben erwähntes Schriftcbcn 
„IferJhedni^dMten hei der PßrtMte» Kirdte. 1730" raHunmen. ans dem nnr einig« thnt- 
säcblirhe Antraben brauchbar sind. L. Pnttrirh. der lUirrb sein mit Kifer nnd Auf- 
opferung zu Stande gebrachtes Werk: „lieukmak der Buukumt de» MilttluUer» u. ». w." 
anregend gewirkt hat, stellt Dber die Geschichte der Baa werke des Khwten nr 



86 



282 



DUrrSB ABBCQÜITT. lUUlOOX 1. 



Pforte, AMh. II: Schiäpforte, »eine Kirche uttd »otixtigtn AlUrthämer, wnfer buon^ertr 
MU»riikmit§ von 17. W. Otf$er dm jamgtrm, MuUr, «mmImiM hallniikn ini Cdiek* 

Behanpttinijfn auf. nii.! fhv Alihildunpen sind un^'nan nml f«hl-Thaft , nur auf den male- 
rischvii KiTiict iui Ganzen borecboet . d» »ic nicht von der Hand «ine» kaudigen Architekten 
horthm. Von Wolff • l>l«ta^)!Mi anf dtaiem OeUtto kt obaa Mhon ■durftcb die Be4e 
gWoflCTi. Kill im 'iarM.ri si.!iknndi>;tc DitteO lallt Ober di<? kirchlithcn Bauten de» 
KlMtcra xor Tforte W. Lötz, Kumt- Topo§nigpkk Deuttekbmda Bd. J, S. H4ü f. Doch 
wOrden flin eine gauHure KemtniM de* thataicliliebcn Becfauidee denelben and tu Ein- 
Uiek ia dii.1 urkiuidlicbe Material, das iiWr sie vorliogt, ror nian>'li<'n Irrthäin«ni tnd 
haltkuMi Angaben obor die Chronologie nnd UMchii^te derMtlben bewahrt haben. 

Die ilteste liandtcliriftlielie Sammlung ron Ineehriften au dte 
ZeitoB dei Klii-.t''rs unl 4' r Srhnlo zur Pfurt«; l>erind(.'t sich in dem schon mehrfach ange- 
führten Quartbanili' deü Archivs der liandoiigchulc mit dt'ni Titel: Fundation der SdtultH 
au§ deH I'f'ortischen Brieffe» und andern Historien tugammen gektem, geacbriobcn im 
J. 150S nach den 18. Mal Detaelbe enOilt 8. 00 f. uter der Uekandnifli „hmerif 

tiiDies iiiiiinuUne iii m<munirnti'< rt aliin lociit .'chiilar Pari." die Olockcnin Schriften, 
die tirabinsrhriften in der Kirche uüd ini Kreuzgange, die Inschriften an den aa>M:ren 
und inn«i«B Winden der IDrebe. anf HotateMn nnd Clemilden nid in Benter, vea 
denen viele. a'^T (rlii.-l.!icli<'r Weise nicht <ii>' ült'Xfii , jftzt v-TKchwiinilrii •iinJ. Dan 
föigen S. 141 f. unter der Uebertcbhft: In moHumeHtm »cholatttcurum in hac iilutlri 
ttMa nortaomMN die laadulftan anf den OnbeteiBen Ton Bcbfilem, liduera, ScbOeeem 
nnd Frauen aus der ältesten Mt der Schule bis zum Jahre ISfW. Die zweite hand- 
•chriftliche Saromlang von Inicimften betindet idch in dem eben&Ue schon mehr- 
fweb aageftihrten Qnartlwnde dee Rebtüarthin hetitdt: Fuitdmtion der SdkmU» rtm 
J. 1602 nach dorn 24. Aogiut .Sie enthält im Wesentliehan dieadben Inschriften wie die 
merat erwihot« äanimlung, aber schlechter geordnet, (tBehtiger KCRchricbcn mit weniger 
genanen Angaben Uber die OerUichkeiten der Insehriften. In beiden Sauioüuiigen sind 
die Teite der Alteren Innchriften vielfach fehlerhaft und angenau wiedergegeben. Es ist 
tiirbt 7U bezweifeln , dass lt. rtuch und Sihani. 1 ilic'.«' n.Ier älndiolie bainUchriftlirbe 
i^ammlungeu von Insetu'iftt.'U vorlagen. Die Texte der von ihnen abgcdruckU'o Insrhrilten 

eind mr etma beeeer ab Jene, aber aadi nicht eclten vagimu. md fehleifaaft. 



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BECHZBBJt rBKVKUKS ZCM KnCimBAU. 



S83 



Beilage II. 

Sechzehn Urkuiidrii zum Kircheubau 
Yon 1251—1268. 



1. 

l-^r-, 7>0. Aunust. 

Bruder Ii., Bischof der >Sakriiitankirchi' der Patriarchen Abraham. l»aac und Jacob im 
Thal« Hebron, crtheilt allen Abla^is. die an bMtinuuten Festtagen die Kirche zur Pforte 
bemduB lad wu HenteUnng und zum fiui dmalben x«ielilidi AIibomd geben wOtden. 

{Diplom. Port. Fa. aSa.) 

QaiTcrais Chri«ti fidcUbun pre»entt:ti litteras inapectniü frater B., miseracione 
diTina aaerletaii« eecleei« lavetoran patriareharam Abraba, Teaac et 

Jacob de valle Ebron, ubi inrum c.rii'ra r>"ji:i('sinirit . liiiiiiilis c [i i -i cn pu s . Halutcm 
in domino aempitemam. Univcrntati Te»tre per pre»eit8 acriptum notuiu licri Tolnmu, 
qmi ad fttödonm veneiabOie fiaWa dondni Haiariel aUbatie et naoti eiaaden «ontrentoe 
sacri mona^tcrü de Porta dediumü in<inl^'entiam. «(Und. quicutKiuc in annivcrsario 
coDMcncioBM uuüoris eodene predicti mouwterii nec non in Paaca, Pentbeooato. in nati- 
Tilnta ianeli Jeinanis baiitiate et in ftato lieatorun apoitolenm Petri et Pfeidlt ia natiTi- 
tate dominl et in omnibus BoUennibua beatc et gletioae dei genitricia Marie Itamilitor et 
derote ad ipeaa eeclesiam benclicia petitnnu per oeto dies acoeeierit, et ad 
repsraeioaem et eenstrnetionem prefati monasterii sive etiam ad «nrnia opera 
monasterii einadem elcmoainaa anai largiter eontnliiit Tel miaerit, noe de miseriior- 
dia JiKU Cbrihti c'(inli)<i unum annam et kart-natii nnnm t[c iriiunrta eis penitcncia 
anuia »ingulia in perpetaum miaericordit4;r rclavaiuuti. i>atuiu in Porta anno domini 
HCCLVII. III. Kai. Septenbrea. 



«6» 



1^ 

284 



DUTTBR AMCHKITT. BBILAOB U. 



2. 

1260, zur Zeit des Oeneralcapitela 

Bruder 6., Abt von Citvaui, uml il<-r ^miuc Cunvent der Acbto des (•eiieral- 

eapltela erthalleii sUen, die xoni itea der Kircbe zur Pforte Almosen geben Vörden, . 

dU voll« TMImliBM Mi ihren guten Werken. {DiflUm. Piort Fei. ISfh. | 

Btrt. Chron. Port. I, p. X'SG.) • 

Frnter ti,, abbna Cintcrcii, totu«qne conventoft abbatatu capitnli ' 
Kanertlia «nivereia duiati fldeKbne ipreaentea Utteiaa inapectviis alntem et oaiHntaa 
viaeerlboa liattmda» QMvIaui, ut ail apostolna, omnea at^imiu ante tribnnal Ghrütt 
nacptni, prent ia cnrvore Keennine aive bonnin rive malam . oportet no« diera «ciiiwJe 
exii^e niaerloordie oporibus prevenire ac etemonun intnitn aeminare in terria, qnod reddente 
donÜBO enm nraUiplicato fnieta reoolUgoe raleuna, Ia «dn firmam apem tidanaimiue 
ttnentf». i|Uoniani, qui paro? Kcminst. parcc i>fiam nii>fi>t. et qni si-mitiat in iMJneJictiuni- 
biu, de b«neilictiunjbas etiam nietet vitam i-tcruani. Cum itaijue ablias et conrentna 
de Porta nnlta axpeaderint In aedificlli eecleaie ane, lee ad ecMemtioBeai 
]iri.|iri- ^'ij.pfltaBt fnenltaf« » . uni\i r-'itBtetii in doiiiinii drpriH-aiiiur. i|uatennR \\m3 
pictatii» intuiiu de booia TOfab a deo collatii» pia« «Umoa^na» grataita caritatu aabü- 
dii dignenini erogare, nt pro hla pooetUa eterae feUcHalin glerian promerari. Noe vei* 
omni^u^ ill:^ . 'jui khus illi-i r 1 iMii i h y na h licdiriiit vcl traniiiuiscrint . roncedimua 
plcuariaiu participatioucm umniuni bonornw, quae finnt ordino noatro et 
decreto dominl daate fient. in lila eoram pariter et morte. Datam Ciatereii anao 
domini Ml'CLX tempore Capituli ^'t-neralig. 

Die vorateliende uerlnrllrdige Uriconde Undet aich bis zu dem Anfange dea drittes 
Sitaea nrit dea Worten: „Com itaqne" noch im Dijdomatariim Fol. 187h.; daa folgende 
aber Mdt in d< iii><'|Ih u. d« Fol. i:is htf 14r> beraaa);criaM;n sind. Dle»er im l^iploma- 
tariom noch rorhandonc »tsU' Thoil iIit Urkunde i«t nicht v<»m Abto IHetrich, aonden I 
von einer H|>äter«n Hand des vierzehnten Jabrbandert« geschrieben wie alle vorher» 
gebenden Indaigenzarlrenden. Diee«r Schreiber bat alefa die Arbeit dea AbechreibenB abgelrBnt, 
indom er den lan^^en Satz. <lor iinriuiirf mit d4>ti Wortin; ..(inoiiiain . uf ait ajMigtolnn" nnd ' 
Ktvllvn ans dem zweiten < Viriutlierbrief dea Apostel« I'aalua entiull, nicht vullatandig aus- 
aehiieb, aoadetn aar doa Anfttog MQaoniam. nt ait apoatolaa" «ad daaa aiit daa Wortn) I 

MÜt «npra llPf^itar)'' aaf iwd «lien sf. V..M:iIr l'ikun i. n liimv. i^'t. il-i» .J-MiH-lbrn Satz ent- I 
hldteu, nnd swar maidwt aaf die uiiuiitielbur vorhergehende Urkunde de« Biachofi 
TO« Bamberg. Ftt. tSffb. In dieaer hat naaer Copiat etwaa mehr tob den in Rede 
atebenden Sut/e niit^'i-tiicilt. nüralieh die Wurte „Qnoniam. ut ait aixintolns, omnes ^la^imaa 
aata tiibnnai": dann alier mit den Worten: „et cetera, nt anpra" auf die noch weiter 
obea Fat. iseb. von ihm abgeaebriebeno ürknnde dea Biaehofa von Camia Terwieaen. 
IHeac enthalt nun den vidl.ttändigen 8atz, der in allen drei Urkun'! n mit ik-n Worten: 
„i^Boniam nt ait" begiimt. Ana dieser ist aliio in dem vurat«henden Abdruck der Urkunde 
dea Abtea TOB Citeanx der ToU»tändige Wortlaut des Satze« bergcatellt. Die genaoe 
Urtefai a atiai m wng deaaelbea in den drei Urkunden ist nur durch Uebertragnng deaaelben 
ans einem Orijfinal in die b>idon smli^rn prklarli>-h. Die Urkunde des Abtea von Titeaai i 
iat vom Jahre 12t>U, die Indulgenzurkuude dea Biaehofa von Caniin vom Jahre 12045 und | 

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racBm nucomv sm Kncsnouc 



»5 



die <lea Bisclirifs von Tlaraberff vom Jahre IStJW; die lieiden Bischöfe konnten also den 
Eingan^ati ihrer AblMabriefe mit den Bibelstellen aai der Urkunde des Abtes von 
Cit«siix entadmea, der Outm ii» Vasfi des guaam nieliliirni mA rttAm CMatiiaMer- 
Ofdens ah i-ino Aaturität trelton nirisst'' Tir ili ' F^nn •-inrr T'rkiinilc /nni ll/^stcii dos 
Kirchenbaaea eines CistcrsieDierkloHteri. Sie konnten jene Urkunde des Abten von Citeaux 
Imnni kn«ii bei «iaein Beiadi nr Pfinte tvf einer Rebe, der eie eben tnr Ani- 
■tellung ihrer Indalg:enznrkiinden veranla«ste. iHm der BiKrhuf von Caiuin dieselbe so kennen 
lernte, dafllr apricht der Umetand, daaa die Urlnuide desselben ra Magdeburg auageatcUt 
iik, abo vihiend er auf einer Belae begriffen iet Man darf «lio eeMlenen, daae der 
Blachof von Bamberg seine Konntnias der Urkunde von Citeanz ebenfalls inr Pforte 
erworben hat. 80 entnimmt nueh sonst mehrfach ein Prälat den iweiten Satt seiner Iiidul- 
genaurkunde , der die Motivierung des crtheilten Ablasses aus dem Dogma der katboliacben 
Kiidie cattllt, ans der Urkunde eines anderen. Sa etiiunt dieser Satx Qberein in den ibImi 
•bgedrurkten Indultr-nizurkutulfn des Erzbischofs Conrad von M iiifd eb« r>: und dea 
Biaehofs Heinrich von Havelberg, beide ausgestellt xn Coetben den 8. August l'MS. 
80 IwtBieebof Prfedrieb von Carelten, postilierter BiMhoT von Trevie«. in seiner 
AUeaewIninde vom 8. Septembrr nml lüschof Friedrich von Mc r s 1. u rir :n 

der Indnlgeuznrkunde vom 10. September l°Ji>8 den Moüvierungssatz entnommen aus der 
üibunde des DilWseaaBbiaebofet Tbeederleh ton Nnnnbnrg, mageetellt inr Pforte 

Mt 8. 8e|>ti'intM'r \2*'fi. 

Mit der oben abgedruckten Urkunde ist ßertucb , Chrm. Port. I, p. Sehamel, 
I, p. JSS. In gewohnter Web» Idebitfertig veriUnren. Statt „0. abbae" lebreibt er 
mH. abha«." statt ,.totns<[«e: totinaque". niwh „caritatem" lässt er die Worte: „visceri- 
bu htbendae " fitg. Wölfl vecfaeaaeit zwar das U. bei Bertnoh in U. den Anfangibuchataben 
dei NuMBB dei Abtas'von CHeniuc, nber Indem er die lUidw Lenrt „totinaqne" etatt 
„totusque" nachschreibt, kommt er r.u deiu irrigen SchluM, der Abt VOS Citeni halte eich 
„Abt der Aebte" genannt (C*roii. d. Kl. Pfortu II, lOti). 

Ffir den fibrigen TlieÜ der Urkunde nach den Aufangsworten dea dritte n Satzes: 
»Cun it^M" iiad wir nvf BeitndM AbadiriA «ngewieieB, der die hanHU«niiaenen Blu- 
ter dea DiplMBatarinm aoeh vor aleh hatte. 



S. 

laoi, 1. December. 

Papst rrban IV Ijchtati^'t ilom Alito von <'iteaui. stimii .Mital ton uml allen '"on- 
venten des Cisterzienserordenn ihre I*rivUugien und Steuerfreiheiten wie auch den 
ihren Kirchen bewffligtea Ablaea. {TnmmmfL Fol. Mo.) 

frbanui* e|>i ■)i)ns, sirvns sc r v n r n in l.i M .iilectis filiin abbati 
Cistercii eiusque coabbatibua et cunventibus nniversis C'iatercienaia 

1) Per hier i rsili. ini'mli' Papst ii-t rrluin W . 'I r im ersten Jiilirr Kcinc.f Pontificata 
1^1 KU Viterbo ein ConcU abhielt, ein Jahr noch dem grossen Ciitterziensercapitel von IVO. 
Fait wfirtlidi adt dieaer üitande stfanait ftbeiein die BestUignngsarlnade der Xloa((r|nM> 
UgLem von Fapet Cleaeaa IT ran J. 1868 {IVwuntmft. f. 35b. Wolf. CAran. U, 149/.). 





SM 



norm ttKum-n. beilack n. 



ordinii nlvtam et >puslolicaiii bcnedictiunem. Cam a nobis p«titnr, qaud iustum est et 
iHMMCliua, tarn vlg«reqiitlttkquaDorde«igHfM!iaaiB, atidper nllidtadiBa «ffieUoMM 

ad ili Vitiitii |i.'ri!ufj»tur effeclum. Ka jiroptcr dilcrti in ilnmino filii vr-tri-. -nstis poütutfttio- 
nibug gnU> concornwtu auenra omnes libertates et immunitates a predecessoiibiu 
iHMMt) Bomurii poBtflleibiu, lir« per pt I vBe gh i wii büm iadBlgeBeUi noBBsteriii 
reatri* conccBiiaH, nec non et libertatc-a uc oi(Mii|>< ion- s hci-ulftriura rvai'tio- 
Bim B Kgibw et prindpibui vel aliU Cbriati fidelibna rationabüitcr vobis indaltaa aacturitate 
apoatoUaa eoBfirmanni et prcMBtto Mripti pttrodBlo eowMirhnBi. NvIH trgo mamaa 
hoiuinani liroliit hanc pu^Miiam nontre eOBflnutioni» infringere rel ei ansu teincrarin con- 
tnin. Si quill autvni huc aitvinptare preaBmpaerHi indignMionemoiB nipoteatia dei et bea- 
tanm Petri et Pauli apoitoloram eiu le noverit iBcanamm. Datam Vitterbii KbL 
Deeeabrit, p««tifle«t«t noatri ahao prino. 



4. 

1266, 19. Aprü. 

RniM'rt, Kr^bi-o-hof von Ma^dobur^'. erth«ilt all-n, die zum Ba« darDfdM SVr Pforto 
AlnHist-ri ^T' ben oder hülfreiche Hand leisten wriirden, einen Ablami von Tienig Ta^'eii von 
den iliueti aurerle^'t4.-n Baaiion, nachdem «ie gebeicbtet und bereut halien würden, ilhplom. 
Port. Fol, 137», Menekm, ScripL rtr. Gtm. I, 777 f. nach dem OrigiB. der Uai- 
veiaHiMiiU. s. Ldprig. Nadi dem Kplmn. Bert Cknm. Pwi. J, m f.; aaeh Mmck. 
Sdmma, Jteri. Cknm. Ftrt. I, ST7.) 

Bvpertns, dei gracia sancte MafdabargeBiia eeeleaie archiepiaeo« 
pnt, omnibaü rhri.tti fidelibu«, ad qnn« hw litterc pcrrenerint, «alntem in oniniiiin sulvatorc. 
Com »peciaU ') thuriticiiun ait dominu ex dcvociune mentis clcuius^naruiu liirt;iciu , qoiUu 
«ipiaDtw pceeate et aaaelgran patrocini» mmO e mih ir, ^ eoper oaniBBi gloriSeatoraa 
Buffnitrii» meritnm pbirio>ie virjrini« )irominen1<'r emitn! . i|U'' iip-vt- n* apud filiuni «ine 
metu re|mlH« coitulibet reconciüaciuni« aaxUiom tmprlrat') percaturi, qoe, quanto pre- 
ataade maleria et graeto. taato aatpUeriboa placaada «at a«B baamritD bokwaistia. Ad 
cniuH vrncr.i^HiiTi' in r Mntin„,i,i, ili^voi ioncni vi iitrani salubriter invitantes rnjramus . tuoneanu 
et iu domino eiburiatuttr in vcstronua r«fflia«ionoiu peceaminum, iniaiigenten , qaa« 
teana ob mwwdan et haoofam tiigia a » viisiBii, dei awtrb, qae ae temphaa 4omM<) 
eiUbnit, aacrariam Rpiritas aaaati HA, ad stmctnra« monaaterii Cistercienais 
ordiaia «pat Portaai ia boaoroB ipeina porte eeli laadabiliter iacboati 
da boBia a d«a vobia eoDatJa piae elemoayBaa et gnt» karitatia anbaidia ero- 
gctin, Qt per bao bona et alia. quo dotnino in^piraata tMeritis. opitalacione tam precel-se 
Tirginia ridere awraaaiiai ia celeatibiu oetaUndiaeai ilfi pn filiii booiiBBai QiecioeL No« 



1) D: apilo, B: apiritaak, H. 8ch: apedale. S) D: vieiantar. B: iaviaBtiir, IL 

8eh: inclinantnr. Tergl. Urk. d. Ltgat Otddo, Xo. ir>: et iUorum nubis vendieantat 
qaodaauaodo patroeiaiBai. 8) B: iaipainie. M. Sch: iaipertit. 4) M. Seb: doaiiao. 



387 



ctiam de uuuüputentü dei minchcordi« conütu omnibus rere confeisia et corde 
eoBtritii, ^«i itmotnr« «vperivi menor»t* b«iiiim 1b kBritBte poTr«xi- 
riit adintrieem, XL dies indult;i'n(:iv de ininnrtiti penitvnrü.s mis«- 
rieorditer relaxkmai. Datom iu Sioheym aoso domini MOCLXVI. XIII. 
KaL Haii puntifleatoa Boatri aaao aaito.«) 



5. 

llif.M. lu. Mni. 

Th<imas. Tlisi-hnf Vi>ti Breslau, ertheilt, ila ili*' niit Kiiütonaulwuinif erbaoto 

Kirrlu' zur I'r< i". am Fentc St Egidii ff<'w, ihi wi-nlen »olk. allen, welche die- 
■elbe am Jahrestag« der EiDweUisng benuhon oder ai üintt Oatentataang Almoeen geben 
wMm, üatm Ablaaa von vitniff Tag«B. (D^phm. Ar«. fV. 

Tkom'aa, dal graeia YratlelaTleniia cpiücopo«. vaimaia, ad qioi pre- 
aCM aariptom perrenerit, salatcni cum Btno.ra in domino caritatv. Com moaaatariaa 

ad honorem dei per fratrcü riKt«rcien«ia ordinü in Porta ronittitutam et ramptnoiio opere 
preparatoin in fe«to bcati Egidiinana proximo debeat dedicari, nus acce- 
daata consenin et ratibabiaioa« TtaariUlia patrIa HmaalkargaBaia epia- 

co|ii salnti animamm ot dovoeioni i"i|iiiliini!n inti-tulentes nnivprinR OiriKti fiddibu» acce- 
dvntibaa pr«libatam et ad buiua dedicacioiiia anni veraarium derote 
eaBveBiaatibaa tcI alenaayaaa pro aazHio dleti aMaaateifi parrtgaatibaa ml 

initt«TitiliQK rnntlRi de oinnii"itiMi(iii doi iiiifurii-urdia XL dir» indulgencie misericor- 
diter impertimur. Dataiii Vratislavü anuo domini HCCLXVIII. Uli to 
Idna HaiL 



fi. 

12nR. 1,».). Mai. 

Johannes, Bischof von Prag, ertheilt aUaa, die, nachdem rit wahrhaft bereut und 
ge h ei d i tit Uttm, dOe tM» a«r Pforte aai Tliga QHwr BSmNÜnBf ud aa 4*b FMIaa 
der JangikM Maria jihriidl bcaachen wftnlen , ein Jahr nnd Tierziie: Tage AUata ron dar 
ihnen aaferl(^}?t«n Buri«'. {DijJim. Port. Fol. 137 n.) 

JahaBBaa, dei gracia Prageni<iii vpiücopus, univeriii« Chri»ti tidelibos, 
ad qaomm notidani perrenerit presena aeriptoia. Loea sanctonna oaminia pia et pranpta 
dendane nunt a Christi (td' liliiis v- rn'mnda , ut, dum dfi hmiitraiims atiiirn.ii, ijisi n<>» 
■Biinalwi di-i> rc'ddant, et illorum uubis veudicantea quodammodo patrociniiun , quod merita 
Boaln mm ohtiBCBt, «enm «aleamaa intereetriOBibBt obtinere. GapicBteB i^tar, Bt eeda- 
■ia laaela Ifaria vifginLs cloriusi' nionaKtorium ilo I'orta oonKnii.s hownibBi frequen- 
tatar, anuibBB vera penitentibua et confesaia, qoi «d eandem eederian in die, 
qao dadieabitar, at ia qBalibat dia aBaiTaraaria dadiaaaioBii ipaiaa in 



1) Dia TiarlaMen Warte Hart da« D^kBkinv.dahwaadi Bart Q Dipl: pnUbatua. 



288 



OKITTEH ABM'IIMTT. HtXUtO» U. 



tierpetuam , nee hob ia festivitatibut predict« virt;inis gloriose, annmciMMNui tide- 
ÜMt, MHaiii]i<'ion:.-<. nativitatis et parilicacioDis cauM di.-vociotiif> aoregiwriiit HumtiBI, M- 
nom ei XI. <\\f* Je iiiiuru-ta üh penitenria miM-rieorditi-r relaxamm. prOfifO, 
qood veucrabilii) |>at«r Joininus Nneni liorKeiisis epi8co|iua hoc ratoB hab^r* 
digaetnr et KefiHii.i) Datum Prag« aano donini COLTIII. IUI. K«L JubIL 



7. 

ISOM. i>. .In Mi. 

Hpinrich, ItiM-hnt von KrandenbnrK. 'rtiLilt ulk-ii, welche die Kircbe zur l'forte 
an lieii Fegten der Jun);frau Muria. am Ta^'C und an den Jatmatagen ihrer Unweihang 
b««u:h«n nnd lum Baa deraelben dnreh Gaben beitragen wOrden, nacfade» aie ihre SOnden 
benut «od gebaiaUet. «iaen Ablaae to« Tierzi«; Tatren nnd dner Faatanaeit. (ÜTaidtim. 
SerifL rtr. Otm. I, 777 f. nach <b m Ori^-in. in <\. Hibl. d. OniT. lidpiig: aaa McMkeo 

Scliiiiiitl , (1. (). I, J7H.\ 

HeinricuH, dei gracia branden bur ge »«ia ccclewe epuieojjiu, universia Ciuisti 
Melibna presens eeriptun Tienria in eahrtb anetore eahitem. Cim oipna pieMia valek ad 
orania, haben.t in sc r•■Ilrllllli^Hill|l.■lIl >ite |iri >entiH, i\ue nunc est, necunduni apostotUB et 
Altare, inde eat, qnod anivunitati voittre notnm eaae voliUBoa, qnod noa eceleaian 
beete ae ^orioae Tirginie Marie ia Porta plelatb oenlia Intnentea onunbaa, qni in 
feativiiatibne domine noatre et in dedlcaclone a<' annivemario ipain« eccle- 
aie dodieacionia die cnm devoeione venerint ad oandeni et oblaeione« suas ibidem 
ad etractnram obtulerint, de misericordia Ihean Christi loci Dyuceaani conaenan 
aaaadaat« qnadragiata diea et nnaa kartaaa de iajaaeta albi aapar aoa- 
tritin et cdn ff ^ j(i s ju-niteiitia iiüneritiirditer indii1j,'Hiiinä h»<" noKtra indulgrncia 
nque ad eonnuiumucionem iimiu« int>nik«terii duratura. l^atum Urandenburg anno 
donlai MCCLXTIIL qaarto Noaaa Janii, poBtifieataa aaatri aaao V. 



8. 

ae. Juni. 

Wernlier, Krzbi.Hi-liMl vtin Mainz, ertlitilt albn, die am Tajri' der Einweihung nnd au 
Jahrestage der»elbcn die Kirche zur Pforte berachen wOrden. wenn sie bereut ud 
gdwiditet, daea Abhaa raa viacdg Hägen der Oai« aalbrlegtea Bbm«. 
(Il^oaL JV. ma.) 

Wfi rnheraa), dai gracia aancte .Maffnntine «edia archiepiiscupo». aacri 
imporii per Ueraaniaai archieaaeellarin«. diUrtis ia Cbriato abbati et conTeatni 
da Porta nlateni «t ia donia» dileetieiicai. Cupientea qonaibrt ia Chilato üdaaad boaa 
opet» protnoare preado ^«ciaii oaiaibaa Toro paaitaatibaa et «onfeaaia, qai ad 

1) D : ratiuu. 



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889 



dedicacioncm veitri monasterii cum dcTodaae »ocesseriBt, Tel ad öu »nal« 
Tertarivm anaiiktln dMne praploiMioiih findan petftoiri, XL diea d* iiii«B«ta 

ii» peniteiicia misericorditer relaiamoK. !.> . Hn^criHua dioeeaani aoe«- 

dat Datam MagSDcie «rmo domiai HCCLXVlll. VI. Ksleadaa Jalii. 

9. 

1S08, Ii. JuU. 

Bertold. liisrhof rtn Bamberg, crtlipüt allen Reuigen, die am Jalur««tage der Ein- 
w^naf die Kiiclw anr Pf ort« boRKben wAnlcn, «inen AblaM von vienig Tagen Ar 
SBaden, die Teigcben «erden ktaaen. {Ihplom. Port. Fti. 137b.) 

BeHoldai. dci graeia Babinbergenala e|>i«ci>)ai8. onudhva ChiiBli fldelilmB, 
nd qiiM pnaenji srriiitum |>crT<>npHt. uhitea in donlBei Cum, ut ait apoitolna, omaea 

■rtabiinuji ante trilranal Christi rec«.-|itQri , prout in ror|iort.- gessimus, .sire bonnin sive inaluin, 
opurU-t noa dieu neasiooU eximic miiicricordie o])vribtts pruvcnirc, ac utcniorum intuita 
acadnnie ia tetria, qnod nddenta donia« «nm mnHIjilkiato frvcta iccdligere raleaaia, 
in celis flrniiiiii hj'i m fiilMriannnif t^'nciif's , iiii. iiiaiii . ipii pari f s« !iiiiiat. pnrri" ftiam 
metct, et <|ui üt'iuiiiat in beuvdiotionibus, ile lK-iK>ilii.-UuiiiliaH etiani mvlct vitani ctoruani. 
Cnm igitnr, atent aeeeplnna, monaateriBm in Porta debeat dedieari, omaibva 
vere penifiMitihus, i|ui cnn*» <U'vo>'irtnis in anniv er Karin ijiBtns m nn a «f f r i i 
ad dictum muiuuittiriuiu Hccvascri ut, XL die« fenialiuiu peccaturum, »i 
ooaaeaaaa dioeeaaai ■ceraaerit, de iaianeta üa peaiteaeia niaerieoiditar 
reUxamaa. Ditam Bobiaberg aaao domiai XCCLZVIII. V. Idaa JaliL 



10. 

« 

12()ft, H. Augus*t. 

Reinrieh, Hiwliof von Harelbprg. <>r»beiU anen, die am Tage der Einw.'ihunf; di-r Kirche, 
an «Icn .luhrcslagf» 4i rs' 1; i n un.l an ihn Kcsttii il. i .Innjrtr.m Murin ilie Kinln' lür 
Pforte l>etmclien und sie durcli jUniuHt-n ttiiterntlitawu würden, ciuvn Ablas« von vivnäg 
Tigen «nd einer Fasteaaeit von der ibaea avferiegtea Baaae. {Dgikm. Port Fat. 13Ta.) 

Heiariena, dei graeia Havelbnrgeaaia epiaeopaa, wtirerne Cbrieli 

fiiicliliu« Jircsi nteo litteraa inI^|l••<■tu^i^ -alut. iu in il 'riiiiu t>i'iupit<'mani. ('nni ml %.str;iin 
aalvadonem oocaaio Tobis a donüno oioltipliciter offvrator, ut per «leiuMij-uaruui largicio- 
aem et ezpietia peocata et premia eoaqoitatia ctetaa, anlTetaUatem veatram rogaaiaa 
et in domino fidcliter adhortamur, qnatenus ad Mtrnctnram eccleaie aancte Marie 
Tirginia ia Porta de bonia vobia a deo coUatia pia aabaidia miaiatretia, 
Bt miaarioordiam et aalatem eonaoqaamial aempitenam. Noa rero de ndaerieordia dei 
confiai omnibas ad predicte eeeleiie eonaeeracionem et eiosdem e«aM«raeio- 
aia aaniTeraariam et ia meaioriain aaaete Marie aollempaibaa ooearrea« 



87 



S90 OmiTTKH ABSCilXITT. BBIIMOE IL 

tiba» vel vU-uuii« v nan «aaa inittcntibus XL dies t-t karcnam ilc iniaucta 
•tbl pcalteaeia nriierieorditer relaianiii. Datum Cotene aaao ffriteie 
MCCLXTIII. Tl. Idas Aafattl. 

11. 

1208, B. August. 

Conrad, Erzbiiu-hof von Ma);<]ebnrg. ertheilt «D», die tarn Bao der Kircbe xnr Pforte 
Akuoüeii Kflion. hulfn'ii-lip Hand Ifistpri und dicaelb« am Tage ihrer Rinw<>ihuii^. an 
d«n Jahri'Ät.iL"' II (icr^i'llM II wi.' an ii. n ih r Junl.'^r«a Maria Icmh In n » ir.lcn, 

wean sie bereut und i^ebeicbt«!, einen Abkuw von rierzig lagen und einer Fastenzeit 
Toa d«a ihaea aalMäctea BnaMa. {D^phm. Awl 11»^ ISfi.) 

Coaradat, dei graeia laaet« Magdebargeaaii eeeleii« arehU 

r p i iipii B , omniliii.s ]iri'M''nti's liltL-ras itiHfiectlurls aalutrin in iliuiiimi soiii|iit<'rnam. 
Cum ad vc»tmm aaivacionem occasio vobi« a donlao multiiiliciter offerator, at.t^ 
«leaHMTBaTam largleioama et ecplelii pcoeata et premia eoaqafaslia ctem, aatmaRateai 
Tflstrniii rii;.'aniuK <'t in lioiiiino fiili-liu-r ailhurt^iuar, qoateno« ad structaram ecvK'i>ii> 
aaacte Mari« Virginia in Port» de boaia robia a deo ooUati« pia sabaidi« 
miaiatretis, «t aiaericoidiaai et nlntem eoaaeqoai^i amaidtiia aB i Not tsiv de 
BriMricmrdia oinnipotentia dci conflai omnibun. «ini ad candem atracturaui maaaa 
porrexerint adiutricoro, qni etiam dirtom locnm die conaecraeionis annaa- 
tim et in memoriam aollempnibna sancte Marie, aaaoniption« , nativitate, pni- 
flcaakme et aaaaneiacioa« et p«r oelavaa «oraadem, derete viaitaveriat «t nu 
i'l <• ni.v sy na d clar^'iti fuerint. de vi-rc cuntritin et o»iif.'s.iid XL die« et anaio 
liarcnam de iniuncti» iis pouitencii» relaxaniUK. Uatum Cotene anno 
graeie MCCLXVIII. TL Idaa Aagatti, poatifieataa aostri aaao aeeaadih 



12. 

1268, 8. September. 

Tkeodoricli, Biaehof nm Haanbnrf, tbertiftgt die Eiaweilraag der Kirehe aar 
Pfortet er durch dio Atiigloirhunjr einor Ffhde iwisrhcn Albert. Laiid^'nifen tob 
ThOrinfren und Thco.I.irich . Murkirrafin von Land?il«or>r, alii^t-haltcn si-i. don Bi«chA- 
fen Frii-i rieb S'>ii .M ■• r • Im r . 1' r i r il r i c Ii »in Kufli-'M. iimi Christian \>m 
Litauen, erlheilt ailcu, diu am JahrvaUi^c der iCinwvihuniu;. an den Ft'ütcn der Jung- 
fraa Maria and Jnbannea de« Tinfera die Kirche beauchcn würden, nachdem da 
liereBt oad gabeiebtet, einen Ablaaa tob eiaeai Jahre oad eiacr Faateaieit der Uhmd 
aaftri^gtea Baue, ud bcetütigt die tob aaderea BiaehiMieB aad FMOatta ertheiltaa 
AUaMbriefe. (Dqrtoai. FoH. Fd. tnb.) 

DaiTenU Ckrieti Melibae, ad qaaa bee Uttera pervaBarit, Theadorieat, dei 

({racia V iic n l> n r^jf n m i s c pi ürn pn h , salnt'^n) in >•«. qni hi>niini's vnlt salvur*'. 
Sancturuui nieucium inviftibili« inbabitator, duminun Jesua ChriHtas, coroua certauciuni. 



Digiti. 



patana nartirnni, eoBftuonmi dtodemi «pouui Mian, «edcriam. pi« propiciadonis nniien 
locnpli't'it . maltiplicando eoruni viilelir<>t nameinin, qil cdaatU agni preilicant innocenciam 
rerbu parittr vi ex anitnu, tjui relicta aindone pompa aecalaria deo famulantnr in 
moDaHterii«, et diaciplinam obucnrantes monaotica «nb regola et abUktc militant deo 
Ttro in ordine Ciatcrdmai, q«l alionun eat ordinum fonna vivendi et inooncnaM aaacte 
matris efclt^sic riiluiHpna pt ipiasi cnluiiil>n tlnplirita*!« («t «'iiinin Wli* cnri^ns. Smiifiti- 
cati ergo coiu wuiotia spvratuua ticri et cuui iiiuuocntibuti innuci'Uti's. |ileu4ju« ob aiuareni 
«iu, q«l ffl|^ ae prategit aempcr «a» coai natre ana, glorioBa Tfasine Uaiüt, Cktenieaaein 
ordiaem. mm-f i.<>f.'ii1i«--iiiin cut patri'tm. ■■t »iii^'nlarifi r sin;fu1oniin. M i\wts vi-rl'n fiilelit'T 
et bona vita preüicant et bonorant oriliui» buiu» fratres, no» etmu ordmeni iittuiu 
metiini et fratna apeeCall bvor» proaaqainmr et anere, petiariiiiiini tuaeii nonaateriBm 
Portens.' ruiii friitriliiH oiiiv.Tsis itit.rii'' laritatN l>ra''rliiis ainpli''tiintis i'uniiii pr-Mihns, 
ntpotc dilcctonuu in Christi tUiuriun, annaimua, proat vt iniuncto uobis ti-nemor 
oflkto, Tolentea dictum nonaaterinn, aieat a dictia abbate et conveBtu 
nolÜH KU p|i| ii-at um exisJit. r mi s c cra re. Vi'rum i|aia inter illustroo prin- 
eipea noatroa. patruoa dilcctoa Albertnm, Tbaringie langraviam, *} et 
Tbeodorienm, marehioBem •} de Landiaberk, bob aolsm exorta materla 
di.truDÜL'. imrao eciani collccti» atrimqne ezercitibna, per qvw toti terra 
videbatnr destrncdo iiuniinore, noa dolcntca tarn terre dc«tn)ecionetD , quam dictoram 
ftetnun amiciciam debitam debere converti in ininiiciciam seu odiom perpetuo daratnram, 
later predietos fratrea iBterpoanimaa partea noatraa, et hia »rdata 
prepediti nepocÜM oiiii^orrucioni ilirti inonaaterii intereaii« porKona* 
liter non potaimu«. ^ua proptcr, ue fidelium multitndo ad ipaam 
eoBaa«rMi«Bea laborloae eoBrealeado fraatra fatigaretar laborlbaa ei 

CXpenaix, it nf iM^ni fi<iflis 0"ii5<N|ii''n nliir L'rjii-iaiii pr-oftatmii , ad ilirtomiii nMialis 
et aoi vvDventus iuHtaiiciam «tudiusam vcni'rabilibun dutuini» et cocpiücupis 
Boatria, domia« Frlderieo Meraebnrgeaai. doBilao Friderieo Karelieaal 
et dominii Christian» LoniiviciiBi. ail oun socraadaai oratoriani i|>süriira 
ad honorem dei et aancte matria ein», beata Marie, et beati Jobannia 
baptiate eoaiaiiaiaiva Tieea aoatraa. Utqae ipaiu dedicaeionia et oanaeeiadoBia 
mpmoria hatioatur et rnm ilovonone ar n'vcrc'ncia .■Mrii^ troiiKiitotnr a fhriati 
iideliboa untveraia, aactoritat« nobia a dco conceaaa, covpcrtuitibaa uuütrv infinnitati beata 
Marie beatiqae JohaBnia baptiate aee tum aaaetoram oeritis aSoinin, emathae, 
qui iu aniiiviTsari'i <l nl icaeionia elnadem et in memoriam aelleaipaibaa 
aancte Marie, videlicet nativltatia, panfleadoaia, annnnciacionia et aaraaipekaia, et 
ia featia beati Jobaaala baptiate ad predictnin locam eoBTeaieat. aaaam 
unam et kareaam de ialaaeta ile penitcneia anaia aiagalia miaericor- 
diter relasarana eornm peccaminom, de qaiboa rerc cnntriti fnerint et 
eoafeaai. Confirmamua nihilo minoa preaenti acripto et ratificamua omncn graciaa 
et iadalf eaeiaa, qaaa qniqoe Tencralillea patrea epiaeepi et ccteri prelati 
enaibna, qni ad ipaaa dedicacioaem eeaflaxeraat,«) et ia aaaireraario 



1) I>: aingnlarom. 2) I); langraviu«. '^) D: marchione. 4) l): confluxerant 



87» 







mtma AMcmm. bbilmb n. 



•Insdem et in festiTitatibmi rapr» dictb «ania siacaUa «ottflnaat, mekne liaiOi 

eOBtaloTii nt M 't rtiain ooni uliTint. I»utiitii in Turfa anii" '!H>tiirii ^f ' I,X VIII 
ia di« uativitatiü «ancte Marie, ponti f icata« uoiitri anno Willi". 



!-<. SO|lt<Mllljcr. 

.Friedrich, liiixhof vim Karulicn und pootalierUT Bi»ctit>r von Treviito, tbut kund, i 
daaa er anter Mitwirkung der BiMböfc Friedrich von Meraebnrg and Cliriatian v«n 
Litaocn die Kirche zur Pforte der Jungfran Unria aad Jobann«« dem Timfer m 

Sonntiiifc n.vli K?idii 13)V> ffcnrciht hal>c. und Hak» er allen, dfe am Jabresta^re der Gia- i 

Htilnin;,' ili II,.- l..Mi,-Ii, II »liriliti. ■•iniii Al.la» t-in. iM .lalirr luA i'in>T Fa--f ■ti.'''it | 

in judeni Jalirv crthviie von der bW'üe für nulchc Miindvn, diu sie iK-reut und gebeichtet 
bitten. {Difkm. Port. FoL mh.) 

Unlvenria Chriiti fldeliboa, ad quo« h«e litu>ni iH-rvonerit, Fridericus. dei 
graela Karelienai« episi.-ii|iiis ot Parttccenai« <-<'.'1i >•<> ixistnlntus, s^Inttm 
In ea« qnl ImnillOa Vnlt aalvare. SaiKtarum mcnciom invi^iibili» iubahitalor, dumiumi JcKU« 
Cbriatoa, omona eeitancium, palnm martlnm, confesMwam dladenm ap«naam aaam. ecde- j 
«iaiii. iiio prii|>ii iai innis uiumTi^ Ixi-njilotat. mnltiiilii amli i iirum \iili-!ii-ct nuuiöniiii . <|iU ' 
celeHtis Agni predirant innocentkm vorbo puriter et ex animo, qui relicU sindune 
pompe aecnbulB deo famnlaator I* nHHiaaterlia, «t dladpUnam obaerfantea monaatica 
Bult r(');ala i*t .ililfat4> militant <l' i \ir'> in nr^no Ciateieien-ii , <ini ali'imiit t'!)t Otdfaivm I 

I forma vivendi et iiiconcuiu'a aancte uuitriH ecelcaid colunpna et qua&i coiamba daplidtatia ' 
per omnia feile earena. Sanrtilieati ergo cum lanctia aperamna fleri et «um lanooentibaa 

innnoont^M. 1.1 |ue oIj amun-m ■•ins. fu-it ar |'r>lo«-it m'Iii|mt mui «iiiii luatlC anai 

glorioMk virgine Uaria, Ci»tercicn»cin ordiucni, cujus putentiMiiua vnt patrona, et aingn- ■ 
laritar ringabninn, quoa verbo IldelUer et bona Tita predtcant et honorant «rdinia 

, baina ftatre« . aus ctiani oidünm iatnm ■anctmu i t Initres »(»rrlali favore proaetiniinnr 
et amore, potisaimam tarnen monaiitcrinm l'orteniie cum fratrilioa anivenb intern« 
caiitatii bracebile ampleiantea, rogati alt i|>eiia Oratorium ipeiorura cum TeaerabUibua 
fratrilmx no.^triH ilmnino Fridcrieo de Merseborg et dominM Chrixtiano Litbo- 
vivnüi epin< <)|iis ad lionnrfiii iNi d .s.nii-t.- iii»tria eiafl« bL'atf Slario. i-t beati 
JohanniM Itaptintc anno domini MCCLXVill proiima acijuenti duiuinira 
poatEgidii, pnmtefBcil noatri delritam edgebat, dedieavimaa eoopeaante gracU aepti» 

fermi. Utl|ae bnlna dcdicactonin iii>')n'>ria liabralur i-t rum ili't.» i'itie a<- n'> i-Ti-ncia u<'!)rMi , 
lldelibna celebrina fireqnenteiar, aucturiute nuL>itt a dco conoeK^ui, cnoiierantibun intiniiitiiti | 
noatra lanctorum meritia. omnibna, qai ta analyeraarlo dedicaeionia eonvenerlnt, 
annuin rt kar'iiain dr iiiiiiTH'ta i i -i )M>uituneia relaxamu.^ <'oruni iiefcami- ' 
num in «inguli« annia, de quibuH vore coatrlti fnerint et confesai. Datum 
in Porta anno donini MCGLXVIII di« nativitatia beate Mari«, poatifiea» 
tu* Bo^tri anni — neacio. 

1) D: eontnleriot, 2) Dt «oatnkmnt. 

. ^ 



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UCIBKBX IBKlNbRN ZIM KIRCUENIIAl'. 



89S 



14. 

1268, lO. September. 

Friedrirh. Ilitihof vun MorselxirK. tliiit kttm) , dam er unter Mitwirfaniff 4er Biacktfe 
Friedrich vun Karclion und Chriiititii von l<it»a«n di« Kirche zar Pforte in 
SteUvertrctunK de» Bbdittr« Theodorich von Nenniburir weiht hall«, tmd ertheilt 

■Ueili die am JahrestAf^ der Cinwiilmn^' und an <lrn F-'>i.'ii <l'-r .liint;rriin MAria aai 
Johftlin«ri doH TünftT« di-' Kin-li.- liiKtulir-ii wiirii-.n. lineii AMii*s vuu <'infiii .Jaliri- and 
einer Fa*t. n/' ii jiihrlioli von dir ihn'.'u aufirlotiten Biisjto Tür >..dohf Siin'l''u. dio sie 
bereut ud gcbcivlitet, besUtigt auch di« AblaKsbriefe anderer BiscbSfe und Pnlaten. 

(ßi/rfom. Port. Fat. ma.) ' 

Fridericus. dei gracia .Mcri<ol(ur);en!<iH fpificupun, aalutcm in co, 40! 
faemtnea vatt aervar«. Saaetemm raeneinn inriaihHia inhahttator. doninm Jcain Chiiatua. 

eORmn cerfuiM iinu . j.alnia luiifliriini. r.-iil' ■ - 'rinn .li:i<!rtiiu '••uiiii . r'<Tli'siiun , |de 

yropiciacioniH uituii.-rc lix-u|dvUt, multijdicando «vruui vidciicct nauK'ram, (joi celestis 
•fid predieant innoceatHun rnbo |iariter et ex anliao, qni relieta alndome porape 
Rividari« di.i funmlunlur in niiiiias(i rii.>4 . <t ili.-iii|ilinajii t)b>t'rviinl<H niona.itiiNi snl) 
re^ttla et abbat« militant lieo vcro in ordine Ciiitercien«i, «|Ui aliunuu e^t onünuiu furuia 
vivendi et Inconeoiiaa aancte matiia eeekde coInmpBa et qwd colnmlMi dnpUritatiB per 
omuia r<'II<- ('iir>'ii'i. SanrtiHi-ati ergo cum samtii ><|H.>ramna leri «1 evn inMaentilMUi 
nmocentca. Id««qne ob amorcm eiaa, qni regit ac protcgit lempcr nun enm nmtre aan, 
glorioaa virginc Uailn, Cietereienaem ordinen, eniu potentfasinui cat patroan. et ainga" 
lariter «inKulomm, quo« verbo fldviiter et bona vita pn-^licant et hooorMt ordinia 
haiiu tratrc« , xtnin otiain nrdin<-ui iHtuni iMtnctuni et fratn'4> s|ioi'iali favore protieqiilauur 
et aniore, {lutiiisiujaiu tuuicii iiiona«teriuni l'or tc n t>c cum (ratribux univiTNi« intaflU 
euitatia biaechiia amplexante«. eonun preeibu« indinati et inatuda stadioaa cnm venen- 
}iiIil«U!! diMiiinis i't oiio|ti:^(-i']iis ii.wtiis. duniinn Fridiriri. KarclionMi et ilnmino 
('krintiann I.itoviciisi , uraiorium i'-irtenne, runimi^iui nubis vice »ua a venerabili 
donino Theodore Nvenborgenai, epiaeopo dioeeaano loci, dedieaTlmua et 
eon i^ ''ira V i III ll^ uil linnnroin t\v\ il 'ri'n.' ni;itn- .-iiK . li":;ti»siiiii' vir^'iiii.i Marii», -'t 
beati Jubann iü iiuptititc uovjivraute ouldn gnieia s^iirituji Kejitit'umii. ') Ut i]fitttT dodica- 
donis et oonaecraeionia memoria habeatnr et cnn devorione m reverenein eelebriu 
fre<|ni<nt<'tiir u <'1iri.Hti tlik'lilius univ>TsN , aurtnritjt'- nobis 11 ileo cono i-sa, w>i» pTOT^ > )«^ « 
noatre inflrmitati beate Marie beatiquc Jobannia baptiste necnon aanotona meritia 
nlionun, onudbna, qni In anniveraarlo dedieaeionia et eonseeraelonie et in 
Bollempnibn» nativitatis, atinunrinriunis. ]iuriti<'.-ii inniij et a.'^Hampciuniü beato Marie 
et in featia mncti JohanuiM baptiste ad prcdictum locum reverenter oonvenient*) et 
devote, annum unnm et karenam de iniuncta Ha pena annla aingvlic 
miMcricorditer r' l,i\;iinua eornm peccaminum, de quibn« vcro oontriti 
fnerint et confeasi. Ad bce omaea indalgenciaa et gracina rataa habemma. 



1) D: wptifomiia. 2) D: eanveninnt 



amna tateman. «nun n. 



qua qoiqie «menba«« pfttm «piaeopi «t cctsri prtUtl tMide luilcit eodede 

cnnfi rutit iiionasti-rin sni>rniiirto. l)ataiii anno domloi HCCLXVtll. IUI. Idos 
hiepteiubres, ponti ficatua anno tcrcio. 



15. 

1368, 3. October. 

Bnder Guido, CfttdimipriMler mit dem Titel St Laurtstil in LvcIbk, Legat dca 

aposluIii«i']i<>n St<ih]''^, i'rth.'ilt allen, <V\f an den Bot- nnd fiitttafccn die Kirdia snrPforto 
beanclicu würden, wenn »ie bereut onü geboiclitet , einen Ablaaa von lianif Tl^Mi Ton 
der iknen anrerkgtBD Baue. (ZMjpliMi. JM. fVd. 135«.) 

Frntar Owtdo, ■laoraclonft dominien titvlo Snneti Lamr«Btii In 

l-«cina iirediytcr canlinalis. ajinstnlirr li L'atns. reliL'i"^is viri». abbati 

et convcntui luonaaterii rortenais CkLcrcicDüU ordinis, nt-nborgensia diuce»is, aaloten 
in dondno. Loch Hnetoram arnninm pm et jnmniftn darodon« rast n Chriiti HddilM* 
vonerandn, nt. dniii dci honoramoa amleoa, i|wi noi anuedM doo reddant, et illonm 
Bobb rendicantea qnodunmodo patroeininm, qnod maiitn nmtn non obtioent, eonnn 
Tilwnnu IntmoMloBlInu obtinere. Gnpientea igitnr, nt eedena vaatnt eongniia lionwibnc 
freqnantetvr, omnibas rhri8ti fidolibna Ter« penitcntibns et- eoBfeN^i^. 'lui eeele- 
■inm Teatram in dicbui rogationnm ram devorionc ac reverencia viüitaTerint, 
oonfiai d« misericordia dei et anctoritate nobi« a domino papa oonecsaa XL dies de 
iniunetn ipaii peniteneia miserieorditer in domino relnsnmns. Dntnm Orymne 
V. Honft* Oetobrea, pontifieia domini dementia pnpe qvsrti nano tereio. 



16. 

1278, 2a. Decembep. 

Die BrOder Ulrich. Kiltir. und Friedrich \<iü Itu l>r i't o Ihun kund, dasji sie dem 
(^onvent de» Kloster» tut Pforte ToUen AnÜioil an ihrem Steinbrnch bei liatgittete 
Terlieben mit dem Beeilte dort Steine an brechen und zo holen. (Diphm. Port. Fol. 8 b.) 

j Xos CIricni«. mileü, et Frideriens, l'r;itT< s de Halpfitete. recopnosci- 

mua et notom eaiic volamaa Clirinti tidclibun univcnti.--, ^uud nm pru reuiedio animanim 
neetmnm «t omnfnm progenitomn noatromm eontnlimna flonventii monnaterü 
Porto DU in e II in in u n io n era jili-naiii in lai'ii-idina no^tra ^it3 in turnte 
iuita Balgstete, nt racione et tjtiiio huio« oostre donationia et buiiu privilegii habeat 
ine et ftMnltatem to eadem Ubere et alwqne «IIa eontradietios« fediendi, effringendi, 
evolvendi et dcviOiendi lapideH ad omiiia o]iera .sni eiMmbii iiitnji et extra 
neceiaarioa, quam diu l'orta aubaiatit, et quam diu in ipaa lapicidina lajpidea invenlun* 
tu, in an tMun parte Inpicidine, qne apcdaiiter noe ceatiqgit. In haSm rei oatitndiiiem 

- - .. d 



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1^ 



896 



^nioimB, et at heo nostn dvutio robor oUineat debite firmitatii, pndieto eoBrentoi 
p i W WM «eriptnm noatfi aigOli p<HTeiimu umnininii oommnaStim. Ego Friderien», q«od 

a<l hilf pr'ipriii (ii}.'il]n «ireii, l'lrii'i fratr'm nun »ijnll«^. 'i'io commnTiitor ntiiinir, sain 
conteutus. Acta sunt lux Halt;i«tt.'tv aunu doioini M. (.'C LXXVIll. XI. kal. 
J*iiii«rii, qne tone doBtnie» habcbatar. Testet nnt dombns Beialifttdnt 
Varch, Ulrirnii de (iusuwe. Potru;« de Wotkowo, Vulradus de BolSi lüllitee 
et caitellani in Novo Castro, et alii quaui plurimi fid« digni. 



o'C 



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MOtTER AKCHMTT. UEILAOB III. 



Beilage III. 

Drei Urknnden Uber die St Margaretlieiikapelle. 



1. 

VJGO, O. December. 

Hermann. Riiieliof Ton Camin, ertbciU Ablaiii anen, dl« ra itr tm Bau b«grIffeiMii 

Cap'!!-' ihr Ii- ili:;. i; M ;i i r ;i r i Ilm zur Pfurto liritru>:i ii iiii'! .ii.-.'ll..' am Tu/-- ilircr 
Jimwiibuiijj Ulli! den .)iiliri'>iaK' " «Icrsulben besuchen wurden. (Iftfilum. Port. f. i^mb.) 

L'tiiviTtiK ('l)rij*ti ti<lt'libu»<, aü qnoi« prps^ns «Tiptnm pervencrit, Hermanim», ') 
dci (jracia ('ainiiiontiis «piHcopua, cum oratiunilxu luUntcm in domino Jesu Chrüto. 
QKMkm, at aJt kpostolu, «mies tteUBu aate toibmul Ghiriili t w pte l, pnmt in 
corpore l,''^^fiIllns, sive hiinnm nho rnaluin. i>]iiir1"t niH dioni messionis cximic ii!is.T'CAriii« 
operibuK prcvenirv, ac etcrauruiu iututtu »eiiiiiiar«.' in t«rm, quod reddente douilno cum 
mnltiplicato ftvota nodlligm« nkanna in «ftio, flrawm wpm MwjaaiqM toicatM, 
qucniiiin . (jiii pnro- semiiiat . |inii e . tiani nu ft f, i t iiui N' iiiinat in l"'n(><iiotiiinilju.i . de 
bciK'dictiunibiu etiani luvtet vitaiu ctcmaiu. Cum igitor <Ul«cti in Chriato abbaa et 
««■T«Rtvs de Porta eapellan in honorem aanete Margsrothe eonstrnant 
operc KUDiptnosn. ad niini; con h !• r va <■ i o n i'in jimiiric nnn snppt'tunt faonl- 
istea, nDivenütatem ventram rogamos et hortamur in J««a Chriato, quatenna de bonia 
voMe « deo coUalb grata impendatis eisdeai anbaidU earitntis. Kea «ite da 
omnipotcntia de! iiiwrioordi:« . t beatonim Petrl et Faoli, apoetoloram eiaa, aaetnitiiti 
coofiai onnibsa rero penit«ntibaa et confeaata, qnt »4 9jm tan piui ananm 
porreserint adintrieeni, Tel qd ad einadem enpalle dodfcaeionem aen an*!» 
versarioa dedicacionis accvKKorint, XL dioa at nnam raronam do 
ininncta ei« pcnitencia miwricordiler relaxamaa. Datum Magdcborgi nna« 
douini MCCLXVI . VIII . Idna Deeembria. 



1) BertiK-li, Chri^ii. ]',,r1. T, '/i!» und Sdinnxd , Chron. Port. J, p. IT I ii-'nn.-n 
den Bischof von Camin, d«r die»e Urkunde au»i<teüt, Ueiuricu«. Daa Dipluuuttanum 
hnt nb«r doaflkh die AbUmmg dea Namana Hermknnaa, niadiah h mit ftolgcadam 

Zeirtii-ii ■! r Silbe ->'r, während di" Mknrniiit: des Namens lli-inrioh in daa üifcaadaa 
des Üiplouiutahaiu viu h luit folgendem diukrituicbcm Strich i«t. 




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VREI URKirCDBÜ tnCR OIS »T. llAitUAKl:TUK.MCAPKLU. 



897 



2. 
12ÖÜ. 

Friedrieh, Bi/icliof von Trovim). orthcilt Ablaü^i allon. wplrho ili<' Kain lli' i}fT .rntii:- 
frM HarifarethA an den Festen der Jnngt'rau Maria, der SchutzhcUi(;<;n und uu Jvju 
JdirMtag« Auw Bmrcikuig bendicD wtedo. (Dytom, Ar«. fW. ISßb^f 

Fridcrtevt, dai f raeia Tarb»««BRii «piaeopm. eiritatia Christi ndaiitar. 
rnin-rsi» CItfilti fldeliluH, a.l .(ti.H jsri's.in scriptum iM-Tvenerit. saluU'iii in vcra 
salutari. Tam fUnromm <|uaui prcMeuciuiu discrerioneni voituna» agnoTiaxe, qood noa 
e»p«llan bette Marffirete Tiririnii in Porta apeetall CkTon at grada proaa- 
qaenti-s oninibas rcro penitcntiliux et coiifessis, qai ad t<aad<mi in memoriam 
■oUempnibaa beate Mtrie rirginia, in die patronomiBi tai die dedie«« 
eionia tpidva et per oetavM eonndea Mlknipaltttaiii »eeeaBerint et maBun 
porre kvriiit anxilii, unam kareuam et XL dies de iniuncta eia pcni- 
tenria lif omniiiotcntiii dei nii»*>ricordia et be«tonun Petri et Pauli apo.itolornm eioa 
meritiii ac ea, qua fnngiiiiiir, auctoritatc cunliiti miserioorditcr relaxainus, ut exinde 
poHÜt diviim deoMiciiiMi flwiliu iapetnra. Datum ia Porta aaBO Domiat 
MCCLXIZ. poatifieatua aoatri aaao aeeando. 



8. 

1355. 6. Aprfl. 

Johannen. Bisrhof Ton Bcrsaba nnd Vikar de« Biai^ofa von Naunibnrir, ertixilt in 
•«■ini iii und «Ii s N'tzfiT. n Nanicn alli n Allings, w lein' ili«' Kiipcllo iKr St. M ari.'n r i'tha 
oder den Altar der Märtyrer Coamna und Damian u» au gewiniien Festtagen besuchen, 
oder beim Abaadllmtea kniaend ein An Maria beten würden. (DiplMu Port. Fol ma.) 

Prater Johannes, dei et apostolicac aedi» graeia epiacopua eccieaie 
Beraabenaia, pcrpetuuH viearina domini NneaborgoBaia, ordiaia aanctl 

Aujrnstini, luiiv. rr'is ('liti>ti ti.l- lil.us MihiLin in ij.iniin" s. !n]iir. niniii. Quia ninter 
eecleoia de aninuiruni 8«lute HuUiiitu (k'vt>ciuncui lidvliuni \wt qucduni uiuiictB Kiäritualia, 
maiaaioaea ndelieet et iadnlgeaaiaa. iantare eoaiaevit ad debitom Ibianlataa hoMraa 
dt'o ff sacriK cililiu-i ini^rndcmlutn . ul . ininrif>i «T. lirin.t d devodna illuc C'inl'uit jiojinlns 
CbriKtianaR, salvarioni« ^ntciaui jireciljUK iiu|doraudo et ') delletanin »uuruiu veniaiu et 
gloriam regal odeaUa oonaetinl mmatar*) eteiaani, cnpientea igitar, nt eapella 
Sani'to Mart,'arotr- (M inihii Purto OOBgniia lUHIoribus fre<iti<'nt< tsir ot a <'l>risfi (i<k'- 
libua jugiter veneretur, oninibus vere peniteatibaa et confeaais, qui ad dictam 
«apellam alre altaro Coani et Damiani nartiram ta moaaaterio eivadem 
alagulia ipaonm patroaornm featiTitatibaa, accmn in featia aabaeriptia, vido- 

1) D: vt. 2) D: mcreantw. 



38 





Durrn 



ABScamn, 



muGB 



m. 



lioet mtaUi domiiii, nrainedoiiit, Mceaakniia et penthdcMtM, vd in lingiiUi ftstiTita- 

tibus vir^'iiiis glollliWf BMIMn otuiiiuni it|K>stüIiirum. «ivv ile>Iicaeioilia, aut ijni in 
■ serotina |*aliiaeioiie ORliii»ane tribn« ri<!ibuii Av« Mari« flexi» genibu« 

' dixertmt. qnotieM t«1 i|iiuidoeBnque preinissa vel prcraiHorom aUqnld llt«arint, de 
I ouni|>ot«nti8 dei luisericordia et de iH utomm uiiostolonim Pctri et Pauli aaotoritat« ronfirii 

XL di«e iadvlgonciaraiB cum I karena ex parte uostri et XL dies iadal- 
I genciarum tum I karens ez parte domini Naenb<ir);euiiis d* iaimeüs ek 
I pcaiteneiia miiu'rii-onlitcr in dondno relazamnai Li cuius n-i tcRttauttiwn mKillam 

iiuatruiu preHentibuM <liuiini]8 ap]j«ndendiiiD. DatOB ia Noeaborf anao domini 

MCCCLV. VIII. Idus Aprili*. 




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VBKCK08 ZI B BWlOK» LAUPB. 



2W> 



Beflage IV. 
Urkunde zur ewigen Lampe. 

Abt Dithmar von WaUcrnried «nd Abt Albcro mr Pforte, bcftfauMH, dsu von 

dem Kiiikcimrnt'n iIi s •■rwnrl i'ticii Kliistcr^nitt'N zu I>amsla i'in Tiilfflicht bpsrliafll wcriUn 
«oll. ila.« zur Narlit/i it auf dviii Kiri-lilmf ttrt'iinoii .i.iU , inclcichi-'n eine Wuclwlier/e j.nm 
ilenflcrcn dir ji'ili ti Altur. (Ur IN/nt jtni'M Kiiikiinim>'nn iib>'r zur AuHbrKscriiiif; des 
Kinbcugcrjitbeii uml de» geiMtlirbcn Urnate« verwandt werde. (iJiplom, l'ort. Fol. :i9b,) 

Nns. fratt'r Dithmarux <!>• W ulk i- n r>'il .• . t-t nll^. fratcr A I bero it 
Porta, dirti abbates ordinamos et cuu»tituiiiiU8 , at uuiiii» fructu» et proreatni 
boBorom in Tills, qwe Damsla dldtmr, altonmi, qne ftster JohiBiiea d« 
Kotkenc. (■.«iivcrsiii. il I' P^rta, .huii aravil . cui-todi Porlerisi ifilaf et dirivetiir 
perpctvo, ttt ex eo procuret lamvu de »epu nocturnv teniporv arnurnm 
In eimeterio Portemt in loc«, quo dominns Albero*) melino «spedir« 
iuil i>-a> •»rit, inHU|H>r et randclaiii < i.'r''am ii l i|U.u11ili.'t >| alt.nre in Porta arsuratn 
twituiu ad miMaa, »ic ut, M hactemu una camkL-i habita e«t. dae dcincepa babeantor, 
■CO BOB et alind lamen itcni 4« *epo itemquf tem|M>re noetnmo ■noram Ib moaai- 
terio PortenaL IIa raaldao aatcn provcntuuuj |>rt'<licti>ruiii i-ustoM, qui pro tem- 
pore fticnt, vasa Harra <t Nsrra* vestea atndeat emendare, maxinic eam bona 
predicta cx elciDoiiini« ad buc ipguui collatia a fldelibna amt comparata, Ne i^tur pre- 
mittm «alcaat in poetenm ab aUqoibna iBUBBtait, preeentem pa^am oinda Moaeriptain 
M)dllnnini n«^strorum a|i|»'tiyi><iiil>iiü iM>^imus roiiimiiniri. A<-ta aaat hcc anno damtni 
H. (' C. LXVIII. teni]iore v iititatiuni k Purteiibiit. 

1) D: Aibena. S) D: qvaUbct 



88* 



300 DBITTKH iUlitCUKITT. BEILAOK V. 



Beilage V. 

Eine Ablassurkande zum Bau des Baptisteiinm. 



1442, il. Juni. 

Jobuiini-ii, Canlioal und Titukr|>ritfKti-r von St. <,'alixtu8 zu Uuni, Legat der BaKvlvr 
Synode od dw «poiloliMim StiUn in DcntwUnad, vom dem WonadM erfBDt, dnn 
die Kirche der heiKgen Mnrin zur Pforte in ihren BonUtbkelten «ad GeUndw wie in 

ihren OniaiuentiMi erhalten, erweitert und wiederhergfstcllt werde, erllu-ilt allen, 
die zu dii'M'n llauteii durch (ial»i'ii liiilfn ioli.^ Mund l.'i^teti , miiT ilic Kiri ln' an Ke>tinnnt«'n 
Feilten bc«uchen würden, cineo Ablai*» von eiiicui .lalire und einer Faateuzeit von der 
Quion mferi^tten Bmw Ar Binden, die lic bereut und gcbeiditet litttea. (gefcoirf, Bert* 
Ckrm. Port I, i7« /: nadi den Original.) 

Jubunne.4. mi xe r i e o rd iu divina titulu »ancti l'aliiti sunete 
Humane «'i-rlesie |>reji ly t er eardiualii*, i<«i rrif(anet e jd^eneralU Synodi 
Ita» i 1 ien«iii in Hiiiritu lutnctu legitime cuii;;re(;ute. unirerüalem ecclesiam rcpresentantis, 
et »poetolice aedie per tiermniie parte* Legatne de Latere, «niverü et 
eingnlia ClviBti Hddüm preeente« noetne litten» iro|ieetarii lalntem in dooino lenpi- 
teroMO. QnoBiam, nt ait apoatolw, onaee etablu« ante tribnual duieti leeeptori 
prent in oorpore gewiaiae. aive benum eive malnm fiierit, oportet noe dicni m mmm ■) 
neatre estrgnte prcvenire et eternonun acilicet iatoita aemimu« in terria, i|nod roddente 
domiuo eom mnltiplieato bvctn reeolÜKere niereamnr, in e< Iis tinnaiii spem tidueianxjae 
tfnpnt.s, «inoniani, <|ui jiarte Heininat. parre etiain meiei, et tpii x'niinat in benedic- 
Uonibu». d« benedietiunibna etiaui nietet TiUuii etcmani. Cu|iiciiteit igitur, st mon«* 



1) i»ch: uiiMionia. 



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■Un AMLASSISLUVHDU XVM BAD UU BArTUTUICJI. 



3U1 



■ tcriuui bcato Marie iu i'urta orUinis Citt«r«l«nsiii, M ueiuLiurgvubiu 
dloctMOi, in suis ■trvetttrit at «difici» um aon orumeatit e»iia«rTetiir, 
»«gmentetnr at dacantar raparatnr eoa^rsUqiia hoaoribaa fraqnaa« 
t«tar at davoeiua « Cbriati fldelibua riaitetar, sa ao libamaiaa fidalaa 
Chriati «d idaai noaaatariniB aoafla»Bt, qaa as lue ibidam dono calaaUa giaaia 
eeaapanriat aa rafieate«. da oamipotaatia dai Biian«»idia ak bwtoran Patri et Faali 
apoatolonun meritiis et auctoriuto •'onfisi omalbna rere penitcntibuii et confes- 
sia, qui Oratorium xiv<' eiv|('>iain dicti inotuiMterii in nativitatin, circTunmionlit, 
apiphanle. rourn'ctionis . ii.-,r ijiisii.iii«. |ifnUs<)sU>s ar r<ir|Hiri< lioiaiui nostri Ji'su Christi 
Bec wn nativitatis . i'vhi i :j'Oi'>iii.>. aiinuiiciacioiii!« , puritii ai inniK. viüiutciuni;« et as»iuii|>- 
cioDiü ti«at« Miuiv virjfini» ac nativiuttia Juhanni» baptinte, Mtnctunun Petri et Pauli 
•tqaa «KanuB apaatalonuB ae Ipaloa eedede dadkadoaia featiYitatibna at adabri- 
tata oandaai aaactonm darote Tiaitareriat, diviaia iatofliariat at da boaia a dao 
aibi collatia pro ipaornn moBaatarü at aeclaai« adificacione, raparaaioaa 
at oraataeatoram anfmaataeioae maaaa porraxariat adiatiiaaa, aaam aaaaai 
at aaaa qnadragaaam da iaiaaetia aia peaitaaciia aootoritate aaivanaUa 
a c daa i a aa Mgaciaaia laatn. qua faiifiriiuur in hac |>arte, miscrioorditer iii Jomino 
relaxarana pBaantibaa peipetno duraturiii. Matuiu KrankfordiL' no.strx »nh »igrillu 
precentibiu Appen lo die XI mcnsift Junii uniin a nutivitjitr itmiüni iiiillesimo 
qaadriagenteainiu iinudra^'t-sinui secutidu, piuiiiiicatu^ ^auc■ti^•8iuli in 
Cbrlato patrii et doiuiui Fclicis divina providvnciu l'uiio V anno soeundo. 
Ja. de Oerreriia. 

Schaiuei k»'-"'»' lü««»-' l'rltundf einmal Btrt. Chnrn. l'urt. 1, j). /7f* /". mit der 
Uebemebrift: „ Indul^ontiac I-Vllcis V |iu(>uo A. I IIJ. *'t (*riginali'°. uns der man sculiomen 
onss, daiw er die Origiuiilurkuiide vnr >ii'li liutte. ^^■Hl• U- ij' i M-lirift hl oiiriclitig, da 
nielit Papat Felix die Abiasüurkaude uiuiatelit, iM^iideru di r * ardiiial - Legat deitavibeu, 
Jtthaaaea. Uater den Abdiaek voa Scbamel atabt bantatkt: v. „Soaiail. «ow A. «. N, 
jrsL jk 8ßt." Okaa jeaa Debenduifl diaekt Sehaawl dkadbe Drinmda aehoa ▼orhar ab, 
a.0. 9, m tt aber aiit dar JahreaaM »aiiUcaiBW qaadriagttateaiBio aacoado'* aia 
„SammlL A. ». N. ItSL p. 307." Dieae JabnanU ist baadcieillkb fklai^, da daa Mit 
1402 idcht aia Rafienuig^jahr daa ant am 8U. Octaber 1«» enriUtltaa Fapatea Falls V 
lar Zeit de« BaKeler Coucile« «ein kann. Nach (|uadriiigt'nte!,imu Lst durch einen 
Sdiveibfidder (tnadnigeinuio vc^kuwen, uad dieeer Sclireibfebler verleitete Seliamel zu 



302 



»BITTBIt AIl*< llNTrr. nF.II.A01i V. 



dem Iniliaiue. dau «r hier zwei vcrsrhiedene Urkunden vor »ich habe. Wulff geht dArOber 
mit Stillsehwri^en Ubw«^ . (CAron. //, £74.) Wenn dk vonlahnd« Urkude du Jahr 
144S ab dw swcite dM Poatiflaiti BKprt Feliz's T aigiebt, m ndaete lie aidtt von 
Tage «dnw Erwihlimg dorcb 6m Baaeler dmdl, «ntdern wtkndwinliek Ton Tage Miner 
fekrUahen Intallienug. 



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nll.nWKRKR, DIR MCHT AN KtRCRBNHACTB^ HAPTEN. .Kl^t 



ni. Bllihvcrke, lUe niclit an KIrchenbauteii haften. 



1. Relief einer Kreuztragung. 




KKUIncut rtariul. 



Der Stt'in mit «lom hier abj»ebililt'teii Kidief «1er Kreuztragung 
war nach der Auisaj^e eines Älteren Augenzeugen eingefügt, in eine Wand 
des alten massiven Oekononiiegebäudes und wird jetzt in der Trinitatijikapelle 
aufbewahrt. Die Darstellung folgt der Krzäblung <lo8 Johannes, naeli der 
C'hriatus selbst sein Kreuz, trug, während nach den drei anderen Evange- 
listen Simon von Kyrenc von den Kriegsknechten dazu gezwungen wurde. 
Die Scene ist lelH'ndig dargestellt Während zwei Kriegsknei^ito am Quer- 
holze des Kreuzes heben, damit der niedergesunkene Heiland sich wie<ler 
aufrichten könne, schlägt ein dritter mit einem dicken Knüttel auf ihn ein. 
Die Gestalt, die den Stamm des Kreuzes hebt, scheint Simon von Kyrene 





I m 



sn bedeuten. Im Hintorgrunde in einem Thore Hiebt eine Praa, die ihren 1 
Am uob Cfaiiatiis Timtreckt und von einem Manne mrflckgelMUeD wird, ! 
nich Lnctt Worten: folgte ihm nach ein grosser Hanfe Volks und 

Weiber und klii<;ton und bfwcinetcn ihn". Kinrr der Kricgskneehte reckt i 
gegen die Krau liriliiiisdi die Zun^'e heraus. Has Zeilalter, in dem üaa Ridief I 
gearbeitet ist, ergiebt »ich uuh der Form des fielme» und der Kü!<tung 
des reehti im Vordergründe atehenden Kriegiknechtes, der den einen Ereu- 
bolken ge&ati hat Diese gehSrt dem fnnfsebnten Jahrhandert an, | 
nitldn ist das gamw Bild in .dtes« Zeit an setzen. 

2. Ein bronzener Christus. 

Die Statuette stand ehemals in einer noch | 
vorhaudeueu Nische der Südwand des heutigen 
FOntenlianses, des alten Promptaaiinm. ') Es 
ist ein wiedererstandener Christas, der 
dem un>flüubigen Thomas di'' Nägel- 
male in si iiHMi Flünden zeigt. Die Mus- | 
kulutur lies Leibes ist stark ausgeprägt, die 
Haare sind mit einer bis ins Einzelne gehenden 
Oenanigkeit ansgearbeitet, wi« an Statnen des 
ai Chaistischen Griechischen Stils oder von byzan- 
tinischer Arlteit. Walirsrtii'iiiliili i>t daher diese j 
Statuett'" sehr alt und gehört vielleicht der 
ältesten Zeit des Klosters au, zumal Bilder 
des Heilands die einng«n waren, die nach ' 
den Beatimmnngen der ersten Abtsconrente den 
Cisterziensem ansdrücklich erlaubt waren. Ein 
solcher die Nägelniale /eigeiider. auferstandener 
Christus findet sich auch, wie scliou oben erwähnt 
ist, in Belief dargestellt auf d«u Schloastdne 
eines KrenigewOlbea im Hittelschiffo der Uteren 
in den Jahren R'51 bis 12fiH erbauten Spitz- 
bogenkirche; die Darstellung ist aber ohne kOust- 
wkitnniwitMr chrtata*. lerischen Werth. 

1) Sil narli S< !i<>ri-lit , Mrrktrnnl. drr Pf. K. S. II. uml na. Ii i!i r Aii-ni'^e 'OB ittcroi 
Angeiueugen. SichoKht hielt die .Statue irrig für einen JotianncH in tli-Hcrtis. 





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3. läR riügelsclireiii mit gesclmitztem Eolzbilde und (jamälden. 




e. 




h. ( krlMiK •)< Knah* 
Im TrraprI. 



i. ChfbtH i«r «M» 



D«r hier abgebildete Flfigelschrein war einst ia AUtraiiftftts 
der Hanptkirch« und befindet rieh jetrt in der AUakipdl«. Dm HolibUd 
im Schreine stellt die Anbetung der heiligen drei Könige tot. Im Vorder- 
gmnde ritst Marit mit dem Snds, vor ihr ku^ einer der KOniga, 



8» 



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hinter dt'iu»elbeii steht der Mohr, w<nti;r /.uriick ikr dritte der heiligen 
drei Könige und Joseph in MOnehrtrachi Von OchB and Esel sieht 
man nor die Eüpfe Aber der Krippe hinter der Maria. Im Hintergronde 

erscheinen die beiden Städte Bethlehem und Xazareth und ias ritN-r- 
liche Gefoljre dt-r drei Kriiiiiff. IVher dem Ilolzbilde ist eine Verzierun',' 
von Blätter- und Itunkenwerk .so verschiiürkelt, Aaim man kaum nuch die 
Qnmdform dee ansgeschweiften Spitzbogens ans demselben herauserkennL 
Das Holabild ist flberladoi mit Tergeldnng and ohne IcQnstleriBebeo Werth. 
Jene Yerziernng, sowie die Form der Bfistungen des Gefolges iler 

drei Kruiiirt' weisen d;is Hol/- 
bild in die letzt« Zeit des 
fünfzehnten oder in die aste 
Zelt des sechzehnten Jahr- 
hundert!?. Die Gemälde iiuf 
di-n i II II er e n Seiten der Flü- 
jii'lthunii «ind links olien: 
CkrislUü alä Knabe im 
Tempel ni Jemaalem anter 
den Schriftgelehrten , unten: 
d<'r licthlfhcmitische Kin- 
dermririi. n-dits ohcii: der 
wiedererstandene Chri- 
stus, wie er der Maria 
Magdalena enebdnt, vnt«i; 
die Krönung der Matter 
Maria dun-h t'hristus nnd den 
Papst 2ur Hiuuueläköuigia. Die 
Gestalten auf der Anssen* 
fUche der Flflgelthüren sind 
links: Maria Magdalena, 
rechts : d e r a u f p r > t ;i n d n e 
Chriätuä mit dt-r Dornenkrone 
und den Wundenmaleu. Die 
span iseh- nieder lindi- 
T rächt der Soldaten des Herodes im Ix'thlehemitischen Kinder- 
Ii« striti<rt. was obi n über das Zeitalter der Aofertignng des Flfigel^ 
Schreine» gesagt worden ist. 




Marl» 



I hrlviii« 
irr nMtrrnlmmttat. 



80 h e 



mord 



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BI1.UWKUK1:, IHK .MCIIT X}i KlRCHENUArTKN HAnRN. 907 



4. Matn dolorosa von Sandstein und GemUde einer 

Knnztra^ung. 

Bis zur li't/t<Ti Hcstnuration <l<r Kirrlie zur l'fnrti' >t;inil auf einer 
Steinplatte, die in einen rfeiler <ler Arkaden eingelassen ist. welche das 
Mittelflcbiff vom afldliebeii Seitensehiire trennen, ein Flflgelachrein. 
Derselbe iat tot einer Reihe von Jah- 
ren nueh Xaumburg ufeselialTt worden, 
Wiihr-i lieinlieh um ausgebt s^ert zu wer- 
den, dort aber in Vergessenheit gera- 
then in Stfielw gegangen und erst in 
newter Zeit wieder an^efonden worden. 
Von den Gemälden sind die auf der 
Süsseren Seit»' der beiden Thilrlifigel des 
Schranke» und auf der inneren Seite des 
eisen derselben so zerstört und verUicben, 
da» stell eine Zeicbanng derselben nicht 
mehr herstellen liess. Erhalten ist 
noeb die sitzende Statue einer Ma- 
ter dolorosa mit dem todlen Chci- 
stus auf dem Schoosse von Sandstein, 
bont bemalt, die sieh im Inneren des 
Altarsebreines auf einem hohlen Piede- 
stal von Holz befand, und ein Oe- 
niälde diT K reuz t raicu n auf der 
inneren Seite des TbfirtlngeLs zur rechten liand der Mana. An der Statue 
der Maria ist das Gesicht nidit ohne Aasimck, der Faltenwurf aber 
geknittert; der todte Christas ist ansdi9n, insbesondere dorcb die hart 
nnd klum|iig ausgeprägte Muscnlator der Brust und der Kii ]n ;i. Besser 
ist das (lemäbbt der Kre u zt ragu n g. Die Darstellung folgt der Krzäh- 
luug des Johannes, nach der Christus selbst sein Kreuz trägt, wie das 
besprochene Steinrelief der Kreutragung aas dem fiufitehntea Jahrhnn» 
dort Doch seheint auch hier Simon Ton Kjrene dargestellt in der 
gebückten Gestalt hinter Cliristus, welche den Stamm des Kreuzes empor 
bebt. Die l>eiden Cestalteii rückwärts von derselben mit dem Heiligen- 
schein sind die Mutter Maria und der Jünger Johannes. Die Hüstung 




89* 



SOB 



I 




und ilie Kleidung der Krio^kneclite zeigen, dns8 das Bild im fnnfzehnteil 
Jahrhundert gemalt idt, somit auch der ganze FlQgelschrauk aus diewr 
Zeit ttammi 

ö. Ein geschnitzter Xircheustttlü. 

Der hier abgebildete, geschnitzte Kirchenstubl war (Ar den Abt, 

ili'ii Prior und den Suhprior des Klosters bestimmt, und zwar nllcr • 
Wuhr.sclieinlicbkf'it narl: su. da^s lier Abt den mittleren Platz, eiiuialmi, 
der Prior zu Beiner Itecltten und der Subprior zu seiner Linken s-aüa. 
AvBser dem Sitsbrett hab«i diese drd StBUe Bodi Klappen, auf die 
lieh die fremmen Brfldm etlktMD ktnoten, wenn eie heim Gottesdienet I 
stehen muasten. Der architektonische Zierrath der Spitzgiebel und Spitz- | 
pfeiler des Kirchcnstuhles spricht dafür, da-^s diesps Schnitzwerk aus der^ 
selben Zeit stammt wie der Anbau des Buptistenum um 1436—1412. 

^ 



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— 

I 810 MRTis taaeaan. 

I 

I 

i 

6. GfazIatiiB auf dem Eegonbogen itliflnd. 




CMrtM ■b Itfr 4er Walt. 

(.'hristus auf dem l{eK'«'n bogen sitzend, mit der Hrdkugol 1 
unter den FQaaen, ist hier dargestellt als Herr der Welt nach dem Sprache: ! 
„Mir ist gegeben alle Gewalt im ffimmel nnd auf Erden.'* *) Dieses Schniti- 
bild war beHtimmt, boi ProcesBiooen vorgebagen sa werden» ist ülnigeDB 
ohne klinstleriBchea Wertii. 

)\ I>««s (liew DarsU'llanirhwcisc «flion altrhrisMirli int, bewfi-it ein neneniin^ in 
den lirabkammern Ton 8t. (.'•Ilisto bei Kom gefundene» Musaikbild, dt» Christa« 
nif «ja« Olobas ab Hmn der Welt «eigt, reeltU «nd liaka rai ihm Petra« oad 
PaalB«, nml .Ii.' rfit.'i^olirif«: ..(^ni •( fil iai dioeii» «t p«ter hmoiito.'' D» Rottif 

MBiL d. archeolotf. Christum. ItMiO, j>. 66'. 




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BU.DWERKE, niH MCIIT AN KIRClIKiCIIAl'TBN IIAPTEN. Sil 

7. Maria mit der StraMenglorie. 




H. Ilari* Bit dtr «l«rt«. 

Ein Reliefbild auf einer Holztafel , da» in dieser Abbildung viel besser 
aussieht, wie im Original. Indessen zeigen dock auch hier die geknitterten 
Falten und die groben Gesichtszüge, dass diese Hol7„schnitzerei von 
geringem Werth e ist 



p 

812 



PUTTKB AMCinaTT. 



& Stotoettan der Tier SrangdistBii. 




Dioso Staturtti'ii sinil nlino Zweifel die beste Ilolzschnitz- 
arbeit, die uoch auü Kiobterzeiteu vorhaudeo uL Die Gestalten der 
Tier EvAngelisten rind «d«l, der Filienwarf ist liehtig und den 
KflrperfbnneD aag«DUfl8en, die Qeriehler sind nudmcksToll und vendiieden 
notivieri Zwei diener 8tllbiett«n Wfinden siih in der Tlinitatiakapdle, 
zwei sind verkehrter Weise «nf Spitzpfeilar des beq^rocheneiii gesolmitxten 
Kirchenetuhies gesetzt. 



Ä ^ 



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'6^ 



313 



IV. Die Grabselirlfteii des Klosters. 



1. Grabstein der Liikardis von Studeniz. 

Da Jeu» ouuiiiiote|us, ut l.uclardia |ni|u<ln |vi\('iis| 
fln] felis muiifut, hic pressa lifft nece cle^at 



DiftsiT firaJwtoin lag früher 
im sfKllidipn SoitonsrliitTe \hr KirdiP 
und ist jetzt mit ilfii übrip'n liral»- 
steiiii'ii im iiöidli<h«'n .Soiteuscliiffe 
aufgestfllt. Ks würde nicht luöjj- 
licb geweseu sein, die sehr ver- 
wistlite Inschrift her/nstidlen . wenn 
sie nielit hei |{ertu«:h ') vollständig 
erhalten wäre. Die GraUschiift ist 
aufzufassen als ein Gebet der Kloster- 
brüder für die Seele der LukardiH. 
das» sie in di'n Himmel kommen 
möge. In einer I rkunde vom l.Xo- 
Temlicr schenkt Lukardis, 

Herrin von Studeniz, mit Zu- 
stimmung ihrer Töehter Lukardis 
und .M e c h t i 1 d is und anderer Krb- 
herochtigter der heiligen Maria in 
Pforte, wo sie sich ihre Grab- 
stätte erwählt hat, einen Hof in 
Dorndorf und eine Hufe Lan- 
des im Dorfe Wolmeriz zu ihrem 
und ihrer Verwandten Seelenheil. *) 
Man kann hiernach nicht zweifeln, 
dass Lukardis von Studeniz jene 



1) Chron. Port. I, 29:i. 2) Siehe Beü. VI, 1. 




40 



Googl 



«14 



in d«r oUgen Qnibsolirift gamannte Lueardis iit Da nnii die Dörfer 
Sieodnis und Dorndorf um 1239 mm Besitcthum der Schenken ?on 
TarguU gellOctan, und der Xain<' Lukardis in dieser Familie sehr 
^«wohnlich war, so gohMe Lukurdis, Uerrin von Studeniz, eben 

dieser edelen Faniilii* an.*) 

2. Grabstein des Ritters Reinhard Yueh. 
(Eeinhardos Poroas.) 
Beinhardus Poreas, quem vitet flnmmena orcns, 
Hac tegitur petra, pergat aalvandua ad etbn. 

IMeeer Grabstein hg frflber 

im östlirlim Tlioilc ilcr Ev;mg6» 
listonkaj"'!!'' , liic i.Jirn er- 

wähul int, uls (iruliku|it<lli' I>enut7.t 
wurde. Der Stein zeigt die Gestalt 
eines jugendlielien ffitters, dem 
die Locken auf die Sdioltern lier- 
aJil;ill' ii , in der Tracht des drei- 
zehnten Jahrhunderts, in Barett, 
Bddiclitem, langem Leibgewand, 
Mantel, engen BeinUeidera und 
Schuhen mit Sporen. Seine Hechte 
fasHt das lange breit-^ Si'liwcrt , die 
Linke stüt/.t sich auf Jen Schild, 
auf dem man einen laufenden Hb er 
siebt, der den Namen des Bitters 
darstellt, also ein sogenanntea 
redendes Wappen, wie nun 
Bei.sjiiel die Henne auf dem 
Berge im Wappen der Grafen 
T«n Heuneberg. Beinbardos 




1 1 /x/iMKi , Iiiidt lyliur<i uml Satil- 

eek S. liO f. Wolff. Chron. iVrt. II, 
SOS irrt, indan «r Uer rine Lnkar- 
dis von Licktetiliain vcmiuthet, die 
dem KlMtcr wcd«r etwaa acheiikt, mcb 



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va asABscmurriiK obb ioostbm. dU 



Porcus ist der iu's Lateitiiäche übertruguae Numo des Uittert», der deut- 
sche iat Keiabard VaroL Bdde komnuni in Urknnden vor. Yareh 
ist das altiioebdeatsdis Wort varh Eber, Denboehdeotaoh fareh, und das- 
selbe Wort wie das lateinische porcus. Reinhard Varcb war Ritter 
und üastellau oder BuriL^tnann der Neuen-Bur«,' flber Freihurg um 
1270 bis 12'J4, wie uuh l'riiundeu erhellt,') aUo Üieustmauu oder Mini- 
sterial der Markgrafen von Meissen ans dem Hanse Wettin, and 
zwar merit des Marlq^rafen Albreeht Tuto nnd nacb dessen Tode 1191 
der Gebrüder Friedrich des Gebissenen und Dietzmann. Von seinen 
Erlebnissen sai,'»'ii die Urkunden nichts, indessen könnte er ni<-ht Ritter sein, 
wie er ausdrücklich in den L'rkuudeu bezeichuet wird, wenn er sich nicht als 
imdcerer Kämpe bewftbrt bitte, nnd es ist mebr als wabradieialidi, dass in 
den Untigen Kämpfen swtaehen Albreebt dem Unartigen nnd seinen 
Söhnen Friedrich und Dietzmann sein breites Schwert nicht in der Scheide 
rostete. Kr schenkte dem Kloster zur I'forte sechs Hufen auf der Flur von 
Wustinhuin, jetzt eine wüst« Mark in der Gegend von Skölen, uud eiu 
Brbgnt in Brantbaeb, wie swel ürkudcn lebren, xam Heile seiner Seele. 
Dafiir erhielt er nn Begrftbniss im Kloster, nnd anf imnem Grabet^ steht 
die Fürbitte der M«>nche geschrieben, dass seine Seele vnn den Flammen der 
Hölle verscliont bleiben und zur 8(elii,'keit in den Himmel eiiij,'ehen möge.*) 
Dass die Klostersage aus dem tudten jungen Itittersmanne mit dem 
' Bber im £k:hilde einen Sohn des Stifters des Klosters machte, der von 
eineia Eber anf der Jagd ersehlagen ward, ist oben besprodien worden. 

Das Bild des Ritters ist nur in Umrissen in den Stein ein- 
gerissen, wie <liese Art von ( iralisteinen nicht Iiliws in den Cisterzieiiser- 
klöstern in der älteren Zeit \orgeschrieben, sondern auch überhaupt im 
swdiften und dreizehnten Jalirhundert gebräuchlich war. Uebrigens hat 
das Bild mehr antiqoarisehen als kfinstlerisehen Werth. 

3. ßrabstein der örat'en von Heldrimgen. 

[Hac tegitur petra stirps Heldrungensis hnnata] 
Que cum cueligenis regnet consors in ameni». 
Der Grabstein liegt nuch heute an seiner ursprünglichen Stelle im 
wsslUdien Thdb der Evangelistenkapelle, ist aber jetzt dnrßh eiiMn Stofin- 

1) Si. lio lieil. VT, 3. 

S) Die belöge Cur Jati GcMigtc .siebe B$ihge VI, M. 



40* 



PBITTBR ASSCKKITT. 



Htoin ball» vcrJeckt. Rortuch sah den St«n noch 
j^anz unhedpckt unJ theilt <lic Inschrift mit. ') 
Der Ausilruck stirpä Heldru&^eoais heweiät, 
daxs hiiT iiidit ein bpHtimmtor Oraf von HfMnin- 
jfoti aUoiii ht'grabon lap, soinliTn rJuss an Jieser 
Statt«' eine Familien^' ruft der grfiflicbeu 
Kamili(i war. Die Grafen von Heldrungen 
werden in den Klosterurlniudcn viclfaeb f^enannt: 
sie stehen mit dem Kbister in freundlichem Ver- 
kehr uml hetbätigen ihre Vorliebe für dassellie und 
ihren frommen Sinn mehrfach durch Sehenkuu]Lten. 
In einer Urkunde von I2<>.s macht Hermann, 
Landgraf von Thüringen und Pfalzgraf 
von Sachnen, bekannt, dass <} er lach von 
Heldrunjjen. Canoniius in Xaunihurg, 
und sein leiblicher Bruder Heinrich von Held- 
ruu'^eu uiit üdneu bcidcu Sühnen Hart- 
mann und Dietrich mehr als zelin Hufen 
in Vehr a dem Kloster zu ihrem Seelenhcile 
überlassen lialH'n. In einer rrkuiide vom Jahre 
1.HI4 erklilren die bei<len Vett4'rn Friedrich und 
Friedrich von HeMrungen. dass sie eine 
Wiese bei Potiludorf zur Ver<,'ebung ihrer 
Sünden dem Kloster zur Pforte zu eijien über- 
gehen hätten. Kndlich thut Friedrich. Herr 
in Heldrungen, in einer Urkunde vom Jahre 
l kund, dass er zu seinem und seiner Vor- 
fahren Seelenheil dem Herrn Abt*" und de,ssen 
("onvente in Pforte drei Viertel Hufe nebst 
Hilfen und Zinsen in dem Dorfe Dach wich 
schenke.') Man darf hiernach annehmen, dass 
der obige Grabstein aus der Zeit zwischen l'ios bis stammt, 
da«9 die Urafen von Heldrungen .sich durch ihre Schenkungen die 
Familiengruft an geweihter Stütte in der Kvangelistenka|iclle erkauften . und 







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1) Chrft». PitrI. I, Sehimel, liert. ChroH. Port. I, liM}. 

2) Sii-he lUihujt VI, .V n. i>. c. 



D» GRABBCIIKIPTM OBS JUSTUS. 



317 



da8ä daher die CistenienseruiOuche auf deren Grabstein die BitU- oder den 
frommen Wan8ch aussprechen, da» die Grafen von Heldrangen einträchtig 
mit den ffimmebbewolmeni im Lende der Seeligen weilen mfigen. Denn ee 

kann man doch den sehr TerachrolHMi ausgedrückten zweiten Ver« der Orab- 

schrift vernfiiil>i;,'i'r Weise nur versteliu. Auch auf ilicscm (intli'^ti iiif befand 
sich ein ^eingerissenes Bild; von diesem sind uIht jetzt nur noch so 
schwache Spuren Qbri^, dnss sich nicht mehr erkennen lässt, was sie bedeuten. 

4. Oiabsteiii dar Adilhädi», Wittve Ofliitol&. 

Oartolfi vidna ieeet hic Adilheidie homata, 
Ral^ a sit asttidua prece fratrum iustificata. *) 

Der Stein lag früher im Mittel- 
schiffe der Kirciie; da er ali< r ohen 
ubtiichtlicli aiigeschlageu ist. »u niuss 
man annehmen, dase das niclit adn 
ursprflngUeber Flato «ar, daia er 
hierJier erst gebracht wurde . um zur 
l'llasterung \ erwandt /u werden, und 
bei dieser Uelegenheit verstümmelt 
worde. Frillier war da- SMn an eineo 
PAUer der SOdaeite der Kkdie geleimt; 
aber auch <las war sdiwerlich sein 
ursjirüngiiclier I'latz. -) Auf dem 
Steine ist für ein scharfes Auge noch 
das eingerissene Bild einer 
Fr an in langem Gewände mitKapiue 
erkennbar, das vor zwanzig Jahren 
noch mehr >irlitliar war. AVer diese 
Adilheidis, die Wittwe üar- 
tolfs, gewesen ist, Iftast sieh ans 
keiner Urkunde entnehmen. Dass die 
trauernde Wittu. >icli ihre Grabstätte 
im Kloster durch iromme Schen- 



1) BcrfwA, Chnn, Fort. I, 995. 

Sdiamtl, Bert. Chron. Port I, Oe. 

2) SehMuet, a, 0. 




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318 



OBITTKB ABSCUXlTr. 



kungon erkauft hat, versteht sich vuu tielbat Wenn M im xireitoii Vmw 
der Orabsdiiift beisat: „Sie in(fge aeelig Min, dnieh das beatlndige Gebet dar 
BrAder gerechtfi-rti^'t." so hc.Icut.'t diw so ricl, dass alljährlich an ihrem 
Ptorbt t;ii,'<\ iler im Mortu<tl<ii:iuni der CLstmion fr zur Pfortf verrcichnet war, 
eine Seeleumesso för f^ie gohaltcii wenlen sollte. Sokhe Swleiiiuessea 
oder Seelgerethe aber wurden nicht umsonst, t<undern nur g<^gen Schen- 
kung«« eder VermlolitDisfle gewibrt Da« der obige Stein «ob demedbeD 
Zi'itjilter stammt wie alle vorher besprochenen, also ans dem dreizehnten 
o<]* r Atlfluii,"' des vierzehnten Jahrhunderts, lehrt die neagothisdie Ib^joskel 
der lu:»chrift. 

5. flialiBtein der Bdelen Ton TamiBiiTwl». ' 

Tannenrodensis iaoet hie generaeio digna, I 
CelicQB hano ensis redimat de norte maligna. 

Dieser Gnihsteiii, mit ln-similiTs scbSner, tief eiu<iehauener, nen- 
putliisihiT Majuskel. \'ws,\ ihk-Ii un .-M^iiiiT ursjirüiiijlichi'ti Stelle im west- 
lielien Flügel der Kvaiigelistankapelle. Die Kdoleu von Tauueurode 1 
standen mit dem Cisterm-userkloster St Marien zur Pforte in ganz 
besonden fireondfichem Verkehr gegen Ende des dreizehnten and an 
Anfange des vierzehnten Jahrhunderte«: und auch noch im fünfzehnten 
Jahrhundert Ifi-^st sich dersellie mnliwiisen. Aber die Schrift des Steinee 
leint, du-s ilrr-i llie nicht s|>riter als in der ersten H&lfte des vier- 
zehnten Jalirhuiidertä gelegt sein kuun. ') 

In einer Urkunde vom Jahre 1299 schenken Conrad und Erkenbert, 
Oebrfider von Tannenrode, dem Kloster zwei Hufen im Bezirk das • 
Dorfes (loldschau flir das Sfeleiiheil ihre.s Vaters, damit am jrihrliehen 
Sterbetiifie desselben, der im Kloster bef,'rabi'n zu seinem (ieJücht- 
nisxe eine Seeleu nic^se gehalten und dem Cunvent der Münch« eine Sj»ende 
gereidit wirde. Da also schon der Vater der beiden Brfidw Conrad und ! 
Erkenbert von Tannenrode im Kloster zur Pforte begraben war, so | 
ist auidi der liii r in Bede stehende Grabstein wahrscheinlich schon vor j 
rj'.t'.i i(<def,'t woidi ri. In einer Trkunde vom Jahre i:W)2 erklären dieselben 
Brüder, das» sie die besondere Zuneigiwg gegen das Kloster zur Pforte 



1) Es iit «b» inif. «caa Welff. Clurm. II, 899. 640, die EIt«m eines Conrad 
von Tnnroilo. der 1416 owlluit wird, Ar ditjeBigea hilt, die in der Inschrift 

gfincint seien. 




DIB OfLUISCU]Uri'K.N UKB KUISTBBS. 



3U 




CO 

53 

- • 

- 



und die duäc-lli:«l hau.sendoii ISrQ- 
der, dio sie von ihren Toifldi- 
reo überkomineii hätten, durah 

Schenirang eines AV ü 1 d c h o n s 
heim Dorfe Meilern bethäti- 
gen wuUteu. Durch eüie L'r- 
lEimd« Tom Jahre 1317 täm^ 
kan doB Oebrflder Conrad nnd 
Conrad. Herrn 7n Tan- 
nenrode, für ihr und iiiler ihrer 
Vorfiihreu Setdenhcii dem Abte 
Alberi und adnam Con» 
▼ante aar Pforte OSter im 
D'irfe R (ISS ha eh. Dieselben 
Brüder macUen in einer l'r- 
Icuode vom Jahre 1325 dem 
Kkalnr reiclie Schenkungen an 
HaCm in Haaaenhaaaen, 
Elein-Döben. Gross-Dö- 
hen und Pomnitz, indem sie 
hoffen, dass durch die (iebete 
der Klosterbrüder ihren und 
ihrer Eltern Seden dl« Wohl» 
tluit der gottlidien Qnado m 

Thi'il werden würde. ') Durch 
80 reiche Gaben erkauften sich 
die Edelen von Tanneurode ihre 
Farnffiengnift in der EvangeUa- 
tenkapelle und dieSeelenmeaeen 
um] Gebete der Büoaterbrflder. 

Die von der Gral)sehrifl; umsehlossene Fläche diese« wohlerhaltenen Steines 
ist ganz glatt, und es ut keine Spur wahrnehmbar, daäs auf derselben »ich 
einet das eiageriseene Bild ebea Verstorbenen be&nd wie auf dem Grab- 
steine dea Bitters Beinhard Tareh nnd dar Adilheidia, der Wittwe 
Oartolfa. 




l) äiebe Beüage VI, 4 a. b. c. d. 



320 



UniTTKR ARKCIIXITT. 



6. ßiabstein des Stiftsherm und Propstes M. Conrad von MulhuseiL 

Nach der Angabe »Ic» Rector Müller lautet« «lie Inschrift: 
Hie iacet Ma<;. Couradui« de MulhuHcn 
Canon. Misiiensis et |iracpositiiä Uaynensis. 



Ob diese Lesart richtig und genau ist, m\x»s dabingeütollt bleiben. 
Der Stein lag im we.sllichen Tlieile des Mittelschiffes; ') die neugothische 
Majuskel der Grabschrift lehrt, das« C«tnrad von Mulhusen jedenfalls 
vi>r i;i:>ü hier be^jraben ist. also kann der Stein nicht ursprünglich in dem 
westlichen Anbau, dem lia]ttist«'riuin, gelegen haben. 



7. Grabstein des Johannes, Solines des Andreas. 




l) Schamtl. Bert. Chron. Fort. I, 196. 



on oaincBsimK Bia klmtxm. SSI 



Diaser Grabstein lag anweit des eboi Improcheneu. Lesbar sind nur 
Mdi die Wwto: 

T. 0. Johannes fifias Andree. 

IH« Lesart dea Beeter Hliller: Anno donini 1846 dondnoB Jo- 
hannes, lUina Andreae de Magdeburg, saffoeatus in aqvis,*) ist 
jedenMs fehlerhaft and nngenan, da die fiodiskahen t. o. gaaa denffieh 
an lesen sind. 



8. BnehstOok einsB imliekaiintai BiabstdnM. 




I 

Die Iiiscliritl scheint aus zwei Hexametern bestanden zu haben, von 
denen noch der Anfang dea ersten: In fern... und der Ausgang des 
I swriten ....[tnnittl]ata propago lesbar ist 

I 9. Oiabstein tüM Bfligtn und mm Cfattiiu 

Dieser QrahstBin befind sieh im Anfimge dee Tocigen Jahifaim- 
derts im &eaq;aage and swar in d«r westUehm Halle deeselben,^ I 

einige dreisdg Jahio ^]>^lt• r in der Kirche, neben der SakristeithQr; *) ; 
jetzt 9t«ht er an einem l'feiler des sfldlichen Seitensohifles der Kirolie. 
Der Kector Dan. Müller, vermuthet, dass die von Uertuch mitgetheiite i 
Orabscfarifl: ! 
I 

1) Bekam. Btrt. CShrm. Awt I, JM. 

S) Nach Dan. Malier b«i Sehamri. Brrt. Chro». Finrt. I, IBS. 

S) AekereM, JCtrftw. <i. Pfm, Kirch. S. 19. 

^ ^ 

41 



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MB ouaarimirrni on luttTBM. SflS 

zn diesem Qralwteme gehdrt habe,') sagt aber, daas auf dem Steine jede 
Spur einer Inacbrift anf dem Bande TSOig Tenehwonden s^.*) Dagegen 

will der Kirolinor Svchorcht um den Band de^ StiMiios noch Sporen einer 
fjoldt'tioii S< liriC! iiit'lfikt lialifn. von «Iir mxli iVw Huclistalten ..und 18 
Ipsltar f;owi'>< ii si k'ii . ciiir Aiis>aj^t', die weiiij; glaublich klingt. Jedenfalls ist 
jetzt keine Spur einer In.Hchrifl mehr Bichtlmr, die Namen der beiden auf 
dem Qrabetein dargestellten Oaiten lassen sich also nicht mit ToUer Sicher- 
heit angeben.') Das» es aber Bflrgerslente waren, zeigt der Kock und 
die Mi'it/t' «it's Mannes. Der Stoin lirstrbt aiw zwei llillfttMi. die an 
einander sii'fiiu'i s^imi: als die Frau ftarli. ward die fiiir Häirtc anixi'fcrtigt, 
alä der Manu üir iu:> Grab folgte, die andere. Uu.ss die Frau früher 
starb, beweist der todt« Yogel in der finken Hand des Mannes, das 
Zeichen seiner Traner am die Abgeschiedene. Kennuichen für das Zeitalter, 
in welchem der Grabstein gearbeitet ist, sind die Tracht der Frau und die 
ISaldadiine fiber den beiden fiestalten. Pas en*; anliejri'ndi'. wi-it herab- 
reiclicnde lA'ilM.'heu, und daü unter einer Möt/.e zwanglos heruldallende Uoar 
der Frau entsptechen noch ganx der Tracht des dreizehnten Jahr- 
bnnderts, aber die selir rmche Ornamentik der Baldachine weist aof eine 
spätere Zeit Dazu kommt, dass bi« gegen Ende des dreizehnten und bis 
Anfan«; des viei7i'bnt*'n Jaliiiiunderts die (iral»steine des Klosters zur Pforte 
bloib« eiugerLsHene Bilder zeigen. Vur der Mitte des vierzehnten 
Jahrfannderti kann also der Grabstein des BUifers nnd aeiaer Ftm nicht 
angefert%t sein. 

U Uni. rhron. l'- rl I. -.'Hfl -V,;,,,,,, lUrl Chr. I' I. Srhorcht. ,i_ (} 

2) F. G, Freyttu), Ititus xutjsterM-tuii leoitc» pnttcipitm yedtbuit, bvi Scham. BtrU 
(Strom. Port I, SM— SOS. 

3) F. (i. Fn\vta)r, Kiln" )'Hli.*tfrii>-inli lo.irs yirincifmm ptdtbux rr tnonumenio 

lapilUa Umpli l'orleitsi« iHmtriUa» bvi Scham, litrt. Chron. Port I, liO'J — äOO, hat die 
mndarltebe yemrathvRi^ raOgrettellt, di« bdden QeataHc« bewidnwteii wohl Kfmg 
Heinrich I. und seine Gattin Mathilde, weil die Sage «oi, ianx der Stein rou Mi m- 
leb«n nach Pforte gebncht ad , a. O.p. „Nininun Memlehia lapidem trao«ktaiD 
et CO. quo nunc in templo Porten«! «mepidtnr. locoMan repoidtnm commemoraTenuit 
honiiiu'K igiil a )>ntribai maioribosqae le illad per mano* qua«! trailitain habere dixerant" 
Alü^r F. <i. Frrviap widcrK'nt mit ffutein Orunde seine citjene Vorniuthuni; durch die 
Wahruchmuiig, kIm» Il]einrich I sonst härtig dargegteUt werde, und daM, wo deuuelbflB 
war Pf r eM i M Bg dea «nk JalwhaadtrU nsdi aeiaaB Tiada aa^Biamiiieiw Beftiaatna „der 
v<>^'1> r -' in Duitdlugan cid Tegel beigaben mI, diceer «enigitent anfreeiit aar aalMer 
Rechten sitae. 



41* 



824 



INUI'l'UI HH'IHIiH'I« 



10. flnbdsDkmal des Wbm fbjm Ton dem logenisto. 



Anno doniini MCCCLVI obiit stionuus mili s ilominiu 
Th^iuo, pater Br}' moniä de Hogeuiste. 




Die Schrifl dieses Urabsteines ist bereits die Minuskel. Die Uestalt 
des Ritters Thymo ist omwallt von einem langen, weiten Iföncbsgewude, 



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HIB OJUBSCHBirrBil PB8 KLomw. 



326 



der Kiemen, der vun «1er Uiikeu Schulter berabhäugt, ist eiu KoüeDioranz, 
denon Bockel er dnnh die Finger der rediten Hand ^ten liMi, tun 
«Ue Zahl der rorgeeehiiebMieft Gebete richtig einialuilten; eame linke 

stützt sich auf die Helnuto seinrs rittprlichen Helmes, der Aber einer 
Hck<' des W;i]>i»mi>» liildos emporragt. l)a;< M öin'hsfjewiind lu-dcutet ent- 
weder, daäs lütter Thy mo die letzte Zeit s^eines Lebens als Laienbrnder 
im Bloater nrinniAte, oder, daaa er sieh im HOufllngemode bggn1)en 
lieea, ^e dies Weltliche im Iflttelaltmr nicht selten su thitn pflegten. 
Der Spitzbogen der Nisclie, in welcher die Gestalt des Ritters Btelifc» 
/.ei<^t silimi die Kselsrüikcnfonn dt's «»iiätnn Hpitzhot^pustils. Der (janze 
Urab.su>in wjir bemalt, und zwar war das (k'wand des Kitter« schwarz. 
die architektonische Ornamentik de» Steines und die Itelienuscbrift roth 
auf blauem Gmnde, riitbHidi aneh Schild, Helm, Bcsenkranx tuid Haupt- 
haar; das Wappen des Schildes ist ganz verlAscht oater der weissen Tflnche. 
Ks ist walirsrht'inliili , dass der Thymo von dem Höpen iste derselbe 
ist. der in f'mvv Urkund"- vmii Jalire 12:t;i mit si'incm Unidcr Fricdrii'li 
alü Castelian der liudelsliurg erwähnt wird.') Der auf dem Grab- 
stein ab Sobn des Thymo genannte Brjmon wird rielfiudi in den 
UraambnrgeT Sathskftmmereiieebnnngen enrlhnt, Torkehrte viel mit den 
Naumburpern und war wahrscheinlich ein Tiehiiätr9per des Bischofs von 
Naumburg.') Aus einer l'rkunde vom .Tahre I.'IhJ ersieht man. dass auch 
ein Heine von dem Hogeniste in der Kirche zur I'forte begraben 
war, nachdem er daselbst einen Altar gestiftet, mid dass dessen S5hne 
Hermann and Hannes eine Summe aossetien Ar Lichte anf 
diesem Altar und flr S e e 1 e n in e s s e n. *) Die Edelen von dem 
Hogeniste waren eine mSehtige und angesehene Familie und i^'ihi'M-ten 
zu dem vornehmsten Adel des Stiftet» Naiumburg. Im l'unizehuten 
and sechzehnten Jahrhundert erscheinen sie als Lehnsleute der BiaehM» 
von Naumburg; daher ist auch der Sdihiss gwecbtfertigt, dass sdion 
Brymon in demselben Verbriltnissp zum Hischofe stand. Als ihre Güter 
werden erwähnt das Stammgut üagenest und ausserdem Teuria und 
Janisrode.*) 

1) Siehe JieiUige VI, öu. 

«) Bea. VI, 5h, 

.1) Jiril. VI, .5 c. 

4) Beil. VI, 3 b.c. 



UKITTKB JUWrHMTT. 



11. GraMenkmal Greorgs, Markgrafen von Meissen und Landgrafen 

von Thüringen. 




DfekpUtlc T»m tirakaikl ÜtttW' 

(Vi>r »einer Zertturonf . ) 



Hevor auf die Betrachtung dieses merkwürdigsten Grabdenkmals 
der Pförtner Kirche einjjcgangen wird, ist über die Geschichte desselben 
ein Wort su sagen. Die grössere, lithographierte Abbildung zeigt daü 
Denkmal von Alabaster in seiner urs]irüuglichen Gestalt Sie 
ist entnotiinien von einem .Stich in Samuel Keyhers Werk: Monumenta 
Landgravioram Thuringiae et Marchionum Misniae, dessen iTste 
Auflage IÜG5 erschienen und Friedrich, Her/og zu Sachsen, gewidmet 




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ME GKAltl^rUItlPTSN PE8 IU/>!'TKiU. 



327 



ist.") Der Vater desselben, Km st «Icr Kromrae. hatte die Deokmal«' 
seiner Vorfahren aufsuchen und abzeiclineu lassen. Eben daher iüt der 
HolzHchnitt entnommen, welcher tVw auf der Tumbe liegende Uestalt des 
Markgrafen Oeorg darstellt. Mei der Plünderung der Schule und 
der Verwüstung der Kirche durch die Franzosen am 14. .\pril 1641 
ward das schöne (jrabdenkmal in barbarischer Weise verstümmelt 
und zerstört. Es ist dann zu Zeiten des Kectors Hartmann (1705 
bis 1716) wiederhergestellt worden, so gut es eben gehen wollte.*) 
Dabei wurden denn die fehlenden .Stöcke zum Theil mit Kalkstein ergänzt, 
so die Hfknde, die Nase, die Helmzier des Markgrafen, der grössto 
Theil des Phittenrandes mit der luschrifl, numenüioii deren erstem Theilc. 
Anderes wurde nicht wiederhergestellt; so die zierliche Spitzbogenoma- 
mentik, der Löwe zu FOsseu und der Baldachin zu Häuften des Murk- 




Cimbdrakiaal (irnnn, Mirkunfri tob MrUwa mmi Landfmftn tob TbUrinirB. 

(N'Brb **la«r WlodfTbonlrlluDg.) 



1) Die zweite Anfla^e, Kitl 1Ch7, ist enthalten in der Thuriitgui ««tu. In «liesor 
Mind Nr. 45. 46 zwei Anaicfatcn des Orabmales , «ine Gcsammtansicht und eine Anaicht von 
oben , welche die Ge«talt des Markp-afen und die Inschrift zeigt. 

2) SchoTcht, Merkw. d. Pfört. K. S. 13. 




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«8 



grafen Georg. Statt dieses ZierrathcH enillicb wurden an die vier Ecken 
plnnqte Stolen geBteltt. Dia wiederiieigistoDto Inschrift «nrde Ober die 
Stellen hinweggeflUirt, wo der Beldadiin und der LSwe gvweaen mreo, 

äe ist also keine treue Nachahmung <l»'n Originala nnrl stimmt mit der 
Inschrift, wie sie Keyher flieht, zum Theil nicht uberein. Nur der Aiilaii]^' 
derselben: Anno doniini millosimu CCCCII. V. jdus decembris 
iat «if dem reatanrierten Qratnnal vnd bei Beyher fibereinettnniMid,*) md 
damit iat der Todeatag des Markgrafen, der 9. December 1402, 
äeher gestellt. 

Auch der Stainlort des Grabmals ist verfindert, deun bis ge^eu 
£nde dos vorigen Jakrhuuderta befand es sich im hoben Chor vor dem 
Hanptaltare. 

Bei der Beortheihmg des Qrabmala bat man rieb an die Abbildung 

des ursprflngliclieti Denkmals vor seiner Zersti^rung zu halten. Auf der 
Deckplatte desselben liegt das Bildniss <b's Markgrafen (}p<>rg in voller 
Bfistung, neben ihm der Schild mit dem Meissnischeu Löwen, und darüber 
der Helm mit der Hdnoier, dem sogenannten mdisendin Mann ohne 
Arme mit spitxer Mfitse, aof der dn Pfiinenwedd emporragt An den 
Tier Seiten des (Wabinals sind die vierzehn Aebte dargestellt, dl*- bis 
zum T"<le ili's M in kgraf'.Mi ircorg in Pforte gewaltpt batton, der letzte 
Nicolaus. Sie haben Kiemen mit Buckeln um den Leib oder über die 
Sdnlter; das sind Bosenkrftnze, die de dnrdi die Finger gleiten lusaen, 
indem sie Ar die Seele des Abgeschiedenen beten. Neben jedem Abte ist 
sein Wappen zu sehen. *) Die Ornamentik des ursprüiigliilien Grabmals 
im späteren SpitzbogeostU ist geechmackToll nnd barmoniack 

1) Die guoe Imdirift laitet b«i Reyher, Mo». Lanigr. Thturing. Thvr. mter. 

p. m, Tiif. Annu iliiiiiiiii lu illi- si in (Ti'CII. V. y.Ius. d eceiubri > i.|l>iit| 
princcpi. raagaificuM. dominus Ucurgiua marchiu Mjrtiucaaia et Tbu|,rin- 
Diese AbBdnfUI bt mismriiMig und feUeriiKfk. Den ixn aitea, Idttea Stack der 
InM-lirilt zci^rt di« Schreibweise Di>[rlagi av ) : auch f.hlt Ki Reyher coiii|i ^l ,1, .,. lfien 
Brucbtftürkea dct Origimli. Die «iedcrlwri^ateUte Inachrift des jetzigen l^ciiktnuLi luutet: 
.Anno domiai aiilleilmo CCCCII. jd. Deeembr. f mai^nificus princeps: 
doniaas (ieor);ius murchio iMyxneniiiN et coui[pa] Dor[ingiat.-]. In diecer 
Ictztiinn i»t wiiii(.'»(cna der Titel richtig. Vun der anprUnglidien Inacbrift in Alabaster 

«ind nur noch die Worte and Buchstaben iibrit;: agn ns (teorgiua 

Harehlo Myaneatia et eon. Do... 

'1\ Sa;,'!-. Mtodie liättrn dvn Leichnam dos Mark^j^rafon (teor;; nach 
Pforte getragen, kann aoa dteser i^tcUaiig der Abtsgestalten an dem Urabdcokmal, 



42 





3J0 



ORITTBR ABSCUNITT. 



Markgraf Georg war der vierte Sohn Friedrich des Strengen, i 
der jüngste Bruder FrUdrieli des Streitbaren. UowrlieiTstiiet besaas j 
er die Gnftehaften Coburg, Senneberga, KOnigsberga and Hie- 

bvrg in Franken, 'lic der Vater von seiner Oeniiihlin Catharina von i 
Henneber^' Mitgift «rliiilten hatt«-. Kr starlt zu Coburg:: sein Leich- 
nam ward nach dem Kioäter St. Marien zur l'forte gebracht, das die 
FIbatan aaa dem Hause Wettin eeit den Zeiten Theodericb dsa Bedilng^ 
ten begflnatigt und mit Sdienimngan mid Prifüagien reiehlieh bedacht 
hatten, und ward liier am 1". December 1-102 in Gegenwart der Oheime 
des Verstorbenen. Balthanar und Wilhelm, und seiner BrQder Friedrich 
und Wilhelm und eines zahlreichen Ueleites beigesetzt. ') 

12. Grabstein des Abtes Baltliasar. 

I 

Anno domini 1616. IS. Kai. ilnminr> Balthaaarv aaere theologie ' 
licentiato docti.<tsimo . abati huius domus, hoc saxum ponttUQ est 

Bertueii hat den Grabstein des Abtes Balthasar noch gesehen 
und theilt die Inschrift mit , wenn auch fehlerhaft und ungenau ; nach 
dieser Zeit war der Stein verschwunden und ist erst bei der Ausbesserung 
der Kirche im Jahre 1838 wiedergefimdeo, und zwar unter dem Pflaster 
am Weatende des nArdlidien Settenschiffss, ^ wahiedieiiüich imieriialb der 



nnfi-rli.iltr iI.t Gestalt des Mi\rkprafen, entstanden sein. Sie kann aber anch einen .milcrTi 
AnlaM haben. Dm Chron. terrae Munen. Mencken, Rtr. Gern*, »er. II, p. 3Mil, craUüt 
nlnücli, Lvdwif dar Eiierae habe teinm Edles bei Stiafe des Gdg«w gvliotai, 
wenn er todt «ein wfinle. M>inen LckbMtm mit aller Ehrforeht SMf ihren Hclmltcm nach 
Kloster ReiBbardabiDBnea sa tiifeiB. Ea kann alm Idar aine Uebertngnag der 
Sage aUttggftuiden habaa. 

1) So eidOdt aia Aaftnaage lob. Trllsb, Ptafal ran 8t Morita la Maaai» 

bnrg, Chmnicim Mi*t\fiifr b<i Srhanniif , Vimlrnii'ie Utlerariar II, p. Wenn h-A 

Tylicb 1401 ala Tudcüjahr Uea Mark^piifen angegeben wird, ao iat daa entweder ein 
OadlahtakafäUer «der ate Drw^Miler. Vaq[i. Nett« Mmeibmfttt ä. mtrimg. flidk«. \ 
TinmM, Bd. X. S. m f. 

2) Bnl. Clin»). Port, l, JOO; vhcn-o I.ri Sduimel, liert. Chr. 1' I. UXI. 

'i) WolfT sogt iu einer banducbrift liehen liemerkong zu H. lOJ vhh üchamehus 
Atugäbe de» Chrm. Port. e. Bert.: „Diaaer Stala waida Jan. 18S8 bd «iaam Baa dar 

nördlichen Halle .ini Westende unter dem Pfla-iter und Schott wieder aufjfrfiinden mit .■«•hr 
bcacbüdigter Inacbrift, doch noch leabar." Hingegen in der Chron. d. KL Pfort. II, 601 

^ 



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IlKABSCIlBn^SX DBS KIiO»-ri!B8. 



8U 



ehemaligen Muritzkupelle, iu 
der der Abt beigmefatt mar. Wu 
nuflehik die InHchrift anbetrifft. 

80 ist befremdlich . <lnss hinter 
Kai. die Bezeichnung des Monats 
fehlt Decembreü einzuschul- 
teo, eder IS EaL erUiieo „an 
den nrtiften blenden'*, das heiast, 
„am 1. Deeenaber", ist beides 
gleich willknrlirh. ') zumal der 
Abt etwa im .luui oder Juli 1515 
geatorbeo adn nraas, wie üoh 
weiter unten ergeben wird. Itan 
konn nur annehmen . daas der 
Steinmetz di«- [Jpzeirhnung de» 
Monat» auä Versehen ausliess. Der 
Abt Baltbaaar iat aof dem Grab- 
steine in pentificalibaa dar» 
gestellt, daa beisst , in der Mitra 
oder sjiit/en Bischofsm fitze, die 
man nur noeh an dem einen 
Bande erkennt, da der Kopf des 
Bildes läder Teratflnmielt ist, nod 
im Pallium. Seine Rechte hSlt 
den KruninistaJi. dessen oltercs 
Ende ebenfalls zerstört ist, die 
Linke ein Mes^buch oder Brevier. 
Die Oeafaat des AbtH ist edd, 
der Faltenwurf der Oewinder von 
schweren Stoffen durchaus naturgetreu: misslungen sind hingegen die Hände. 
Abt Balthuüar wird zuerst in einer Urkunde vom Jahre I&IS erw&hnt;') 




Nigt vr, der Stein tttUgefunden „in der Käbe dea Altam nnd dM Kmucs aof der 
Seite, wo die AhmneBitttUe nnd, unter Sdratt und OerSlIe." Die entere Angake iet 

die frähere und richtige, die zweite tnius aaf einer Verwechjieluiii^ beruhen. 

1) Erster^^ thnt Sehan.cl. Ilert. Chr, P, l, 191, letlteiee WoUf, CkfWk //, 6Qi. 

2) VcrgJ. Woiff, C'Aron. 11, 601 f. 



42* 



tttf dem Qnbetein« irird er als „gdelirter Lieentiat der iMiligien Theologie" 
beMiehnet, alao mau er anf einer UniTeidttt Theokgte stndiert haben. 

Da-ts er ein llaan von klaRsiseher Bildung mr, hat er durch die 
schon oben angeführten Strophi-n in Sapphiselipm Versmass bewicHcii , dio 
er bei der Wiederherstellung ües Ceuakela au eine Säule des Kemter^ setzen 
lieaa. Di« Urkunden aoe der Zeit aeinur Antarenrallnig geben uns keinen 
weiteten Änfhehluse Aber aeine FenOnlidikeiL Da die WaU arinea Naeh- 
folgers am .'J. Augiist 1515 statt fand, so darf man annehmen, dass er 
etwa im Juni oJer .lull dieses Jahree gestorben ist. Er ward be^geaetat in 
der St Moritzkapelle. ') 



1) Bert. Ckew. Fort I, MO: Mortaw «rt Fcnrtae huo 1516 et in teaplo 
; adiamd, Bert. Ckr. P. J, IST: Adde in ■se«llo S. Menritli «d 



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CKKCKUBN ZI' DES (iEAB8TEU(BH. 



818 



Beilage 71. 

Urkuflden zu den (irabsteinen. 



1. 

1339. 1. Noveinber. 

Lvkardia von Stadenii Mhankt iem Kbitor nr Pfort* tUmta Hof n Oorndorf 
u4 eiM H«Ci iMdei n Wolneris. (D^fkm, Fot, Mb, IVnMMMyt. Fol. »iMb.) 

Lakardi«, dei (i^racia domiDs de Stndenii, naivenis, tun ptvaeDtibax quam 
Intam Botw mn volo, qaod ego de eoBsaasn fUUram naaram Lokardia 
«t Xechtildia atqne ornninn. qvüma aUqvid Hui« in bendHata nca campatare vfda» 
bator, dao et beato Marie in Porta, nbi et isopultartv «lagt, cuntuli 

cnriam nnam d« DorndorfV) et mansam nnum in villa, qne Toeatar Wol- 
meriz,') pro nice et parcntiun meorom aitiinanua salute. Testen hoina rei annt: dominaa 
Gnnradna, abbaa, et C[anrada*]. prior Portoaaia, et fratcr Alkartva, 
maLTistpr (rran^'i«' in l<or8i-ii>I<>rf. Heinricu^ dr Muchele, ganar fliaaa, ot 
HeiDrica«,aerva»meut. Nv autein hoina facti evidcntiain olicniu in poateraB iapra* 
bltaa aodaat inflman, qua proprinm algOlnn noa babai, donial nal, Naanbnrganaia 
ppiji''fi|M'. in riiiiis dinrcsi priMÜcta iK'tia snnt positji , et domini T Ii ( •xl i rici ] , jirepnsiti do 
Nacuburg, ai^iUiü prcaentcm cartani eiinde conscriptaui munire cunvi. Acta auut bec 
anno domini fi. C*C xixvihl iadletiona zll. vfll. KaL NoTambria. 



2. 

Reinhardua I'orcu« Kchenkt deiu Kloater zur Pforte aecha Hofen zu Waatiuhain. 
{D^fbum. p. 8Sb. aVa m w i n y » » . FiO. 192 a.) 

NobilibuK \iris rt .lilnt:-. doiiiinis auia H< riulüliiiia et Heinrioua, oomitibaa 
in ManiHfi lt. Keinhardaa milaa. dictas Porcua, ana poaiibilltotia obicqniiUB 
aemper promptum. Ad inatandam firaraii dao dnmtanm afe dfbatamn nttS in Chriato 
iranuidain in Porta aas aanaoa, aitoa in paf o Till« Wnatinhain. qnoadoai^aaa 

1; Ir: Dorindorf. 2) Jr: Waloieiils. 



SM 



«oUt ia fcodo tmao, 

ventram t-xi-flli-ntiam HnbniÜK precitms cnirans. quat*niis iiwo« firedirti-- fratrilms in 
Porta vestri» aigillis apprupriare «lignemini diviue remuoeraciuoU iatuitu et 
imptw niMB Iwurilm {ntervcntanL 

Das voriit(.'lieniIi- S<lirirtatlBcit bt ohn? Datum r.n.l ■ liitf Sir^-. l . führt kfine Zwijren 
an, bat also nicht die Form äaer nehtagOltigen L'rkuDde, soudem ist lediglich die 
AbMhiift enuB Briefe« 4m Rainhardai, i;enant P«refls, aa aHaa Lehaaherni, dk 
(trafen von M a ni» f c 1 d , in dem er auf ein in iler I>orfflur W n » t i n Ii a i n gelegene« l^-lin in 
ihre Uaad vendehtet, mit der Bitto, dasselbe den Brüdsni von Pforte zaiaeignen. Auf 
Gtmid Hmu brisflidi «a^spradMiMa Bangnatk« aleDen OiaCn Toa Haaafcld 



1204, 13. Juni. 

Die Brtder Heraaaa aad Heiarfeii voa Manniafelt fibergeben die toh Reia- 
hardaa Poreat gnehaaUn ledv Hafea aa dai KIwUr sttr Pf«rta. 

[Diplom. FaL S5b. Trtuumu^ft. FM. 190h) 



bi aoadae doadai aaica. Noi, Hernaaaaa «t Haiarieaa fratr«*. dei 

gratis liirli romitp.s de Mannisfclf. (HnniKn- ir-'-Miti in üf'ir.iiii in-pO' -111118 ia 
per|M]tttttiu. (^uia labantc tempore tnuMcunt cum tempore, «juac gcrantui ab bominibtti 
accMse «k «a, qaa« taat, ae ri i itaia nua adaiaindis pnaervart. üad« aatan «IM eapiaiaa 
tarn prpsentis evi hominibiu iioain futurii), qnoJ nos yr« animo nostre et omniaBI pia« 
genitonun nostronun remcdlo sei mansoa proprietatis nostre, sitos in pago flUe 
Waatiabaia, com aalvends aala pcctineneHa, vldelieet areia, pratis, paacoia, aeaurilnw 
et allli sppendinis, qnocmnqae noBÜne eeoKoantnr. rcli^nosi» viri« et in Christo meTeadis, 
doBÜao Tbeodorico abbat! et conventai in Porta iore pruprictatis perpetno 
lioaädando« eontnlimuH prupu-r deam, qaos straaaaa nilaa Reinhardus Porcns, 
«aattllanu« in Noto eastr«, a aoUa bi feado paüid a ba t et ad BHuma aoatiaa Uber»- j 

liter re»iK'iiavit , qnns rtinnt iiian«"!! nintiri. viJolirol A 1 bi' rt tt « Ni jrc r co>fnnniine et 
AlbertaH Hciurieus et licinricns et ('ouradu», qoi eoHdeiii in pri.'M:nciarttiu 
fawolaat, pwdicto Baiakardo mlliti, ^ ipaoa ab eo aiatOitar ia feodo reeeparaat 

antoa i«iib'iii[iri!t''r r'^imianiiit. fn nmninni pr*"mi^siinim etiTnam memuriani jireü-'ntiMii 
litteram dvaiaper conscnptani prcdicti» frathbos in Ports aigiUis no-stria Lradidiuu« roboran- 
daiL Haiaa nl teataa aaat; Tbeodorieva. preporitni de Seholea. Petraa, mOes da 
Wölk »wo. Friili'riiniB <!i- Win ecke, Heinricn.s Cor t \ r n n t . Aiuln-a? de 
Ostervclt et alii quam plorimi fide digni. Datum anno domini XllC nouagesimo 
qaarto in die beati Titi martiria. 

Vonit<li<'tiiIi' Ab^rhrifi ist aadi dem Tnuiügumptbaeh gegeben, da das Diploma- 
tarinm die Uiknnde, die voa eiaer airiUeren Hand dea rien^atea Jahtiiaaderta aaebg«- 
tragen ist, aaTollaHaffif «ad fehlerbatt wieder giebt So Cehiea ia deamdben die Worte 
Ton „Qnia labsnte" bia „peraerrari. Uade** gaai, laaiadio lat «ngcstvllt . congono* 
mine ist verschrieben fDr eognnmine, niansi tüi tnangoü: femer fehlen die Worte 
et Heinricas et, statt roborandam steht da corroborstam , bei dem Datum fehlt 



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OBXmilKH ZL' OIM U&XKSTKtKBK. 3S5 



dm Wort beati. haa ist ein Bekg unter vielen, dam die voui Notar JuliauucB Neu- 
ko«f«r 15S8 vWmiartMi AlMduiflan dw KkctamkvHlMi ftu/ut od nverliMdgw 
Rind bIr die Abschriften des Diplomatuitm, umenffidi dk uch den AM« Theodorieh 
TOD apiterer üaai angefertigtea. 

Di« beides oben geuunten Brilder, Orsfen von M«iiif«ld Harrnftnn und 
TI i'i n ri ih , sin't Si'.hii-; 'liiil'.n Heinrich von Mansfcld, der Burggraf aaf der 

Neuenburg bei Freiburg war. In einer Urininde von 1271 (JJiphm. Fol. 38a. 
Dnuu$. F«t. iOJh.) eneheiseii nlmllcb elefaen Onfen tob Manafsld «u der Oaterfeld- 
8chen I>iiiic. niiiiilich die itcehti G«'hriider Meinher, l>oii i piiiyt Tun Naumburg, 
Hernann, Ltomherr Ton Kaambarg, Günther, Domherr an Hftlberatadt. Bar« 
ebard. Heinrich der Aalter« tmd Heinrieh der Jüngere, and der Tater der leahi 
Brttder. der bezeichnet i«t mit den Worten: boiw luvindrie domini et patiia noetri Hein- 
rici, prefecti novi Caetri. Hier i«t der Name dei« Vatvr» nicht auK^eschrieben, 
aber nicht xweifelhaft, wie WolfT meint (C'Aron. //, I7i). Der Name Heinrich wird 
ninlich ahgekänt durch em H nit aelien ganteten diakrltiBdieB SMeh «der Pmkt 
de» i. der Name Heritiunn ilurch H mit di m nclipn p«eetrt(B gewöhn! irlvn AbltHrznngii- 
xeicben für die ltuch!>taben er bezeichnet. Jene beiden QmftiB fen Mausteid, Hermann 
■nd Heinrieh, werdan ferner «rwUnt in einer ürinnde tob 1284 da tkate««. flBi qwn- 

dan bnrcravii di' Xnvo csittro {Diphrn. FnJ. r,fh,. Tmufi'. Fol. SOb.); aber das» 
•nah «1« Burggrafen vuu der Neuenbürg bei Freibarg geweaeu seien, iat eine 
mhereditigle Folgefoig (Wolff, a. O. II, Stt» f), da }a SDhne T»n Bwggnfen nidit 
wieder PurUffrafen zu sein hraurlii ii. Diese Iteiden Cirafi n ulso übertragen da« Landgut 
in der Feldmark tod Waatinhain (die aebon Ifiöl ein« waate Mark ist in der Qegend 
von SkSiea. EdtviA, T. 17, Fol. 7««.), nachdem ihr Lehnatiiger Beinhardna 
Porcua und die genantiteii Bauern als Afterlehnetra^^er auf jenea Lehn Verndlt geialatot 
haben, im Auftrage de« Bitten Reinhard an da« lUoater zur Pforte. 

Mehrfach wird Reinhardt!« Porcua unter den Zeugen genannt; so in einer 
Urfande von läH-J, Diplom, f. 

Tcatea huin» rei sunt: duininuM Reinhardu« I'orci. n ri t h r n s ili> I.iNznik, 
fratrta de Groist, militea, caatollani in Novo caairo el ulii quam plurva. 

mt adMD aantackai Snunnan wM dnadh« Sitter erwihnt intar den Zeggai 
in dar oben «njrefnhrten Urkunde tSber den Steinbrurh n u BalgKtete v.iii .lahn- 1278: 

Te»te« aunt: dominna Reinhardua Varcb, Ulricua de (jiuaowc, Petrus 
d« Wolltow«, Tolradna de Kols, nilitea et eaatellani in Novo caatro 
et atü quam pluriini fido digni. 

Vareh iit das althoeltdentache Wort farah, farch, varrh, neuhocbdeutaeh 
fareb, fark, wober ferkel «tammt, alNO daaaelbe Wort wie Lateiniüch porona. Der 
deutBchc Name anHers Ritters war nh« Heiiikard Varch, in's Tiltti^inittdift VbarlngaB: 
Keinhardus I'orcuo. Mit detii deutHchen N'aiiipn wird denelba finwr gananil in ESn> 
gange einer Urkunde vom Jahre 1:^7U, Diplom, f. 4Tb: 

Noa Heinriena, nile« de Lib«n«tet«, neogneaeimis et tan |nai aiiiittiim 

quam futur'rum UDtiiir (iiiiiiiK'iiil.iiiiiis , quod nun iiiedietutem allndii, vidclicet tres 
niaDMW et diiuidium, aitoe in rilla Brantbach, enm area eioadem allodii, qiod dominaa 



_ 

838 OKITTMi ABiCUXlTT. BULAOE VI. 

Ueinliardas utilei, dictas Varch, olim c«in|>aravit a Mmctiiuuiiialibuii de Hustorp, 
cohu invprieUteB tnni donlid Reiahardi predkti muMpiana ad Mein nanu, qnoi 
viilK':>rit< r riionshant v.H'jitiir. oiiiii niniiibui. iiDstri- ht'reJibiis «:(iraiu honorabili 
milite duminu Ucinrico de Alrv6tete, advucato vilk Brantbach, donavimus 
atqna atiam tadidiniii Portern! monaiterio etc. 

In dtwdn Satze isi iuri- gi'srlirifbvn statt ik-H verderbten and sinnlosen vite. 
Dar Anadnok ■alBona haut bedeutet die Hand einer lIittelapenoB,^deiiii im Altbocfa- 
irnttöbtn Mantet aalaman. hn Vittelboebdvnteclien aalaniaii. aalnan efae Hitteb. 
panOB bei gerichtlichen L'eber^'iiljeti. Der 8imi des Satzes ist also: Reinhard Vareh 
ttbergiebt das Becbt an Heinein Krbgnt in Brantbach dem Ritter Heinrich von 
Libenatete als Hittek|>eraon . damit dieser es dem Kloster zur Pforte übergeben aolle. 

Eis aodcnr RaiBbardaa Poreua, ein Geiitlicber, kdount miter den Zeug« 
einer Ul^aade vom Jahre vor, TnnissDmjH. Fat. ]S2>>: 

Haina rei t«8tea «ant Herniaunu« de Starkenburg, canonicus Nuen- 
birf anala, Belnhnrdna, eognomaato Poreta, elerieia ibidem etc. 



S. 

1208. 

Rerniann. Lanil^rraf von ThUrinfcen und Pfalzirraf von Sacbsen. thnt knnd. da«» 
Ocrlach Villi II • Id r ij II treu . di-r HniiliT il< >m 11" n . H e i n r i eh voii H r 1 <] r u n ir-' ii . und 
deaaen Söhne, IIa r.t mann und Theodorich, etwa» mehraU zehn Hufen in Vehra dem 
Kliwtar anr Pforte ibertneeo haben. (i^ijploM. Fti. SSa. SVsiuaiMqif. Xtto. f.) 

In noBine annete et indiridne triaitatU Herannana, dei gratia 
laatgraTina Thnrinirie ei eomea palatiBna Saionie. Collate nobia .a domino 
putentatif beneflcio et ptctatia ratioae eonatringimar . ri litrin.'Minim tempomlibuK KubmdiLii 
jiromuvcndi« accuratina intendere et cornai anbiudiorum debite coulinuationi |>ropen«iori 
ctadio enmn impendete. Hine cat. qaed noe, dOeetomm noUa fratran in Port* 
ntilitati niiiml et cautele snllieite (»nivitlenfex , fUeliitm universitati constarc voIuiiiun. 
qood QerlacUB de Ueldrungeu, Nuenburgensi« ccclesie canouicus, et 
germaaaa frater avna, Heinriena de Heldrnngen cum daobaa filila aaia 
H « r1 III a n n tf T Ii end ri cn . |ittulii aiiiiilins i|uam X numsuK in Vir i]..->is 
iure bereditati« et proprietati» attinentea ccclenie l'urteani cum omniboit attiueatiia 
ania: paacnia, ]natia, enltia et inealtla, rtia et inTÜa, iiiaeatioailN», aaHctb. enm anaaSaii 
hereiiniii siicruni consenBU jiro nniedio aninianiin hiMn iii dcsote rontalerunt. Porro 
prefati iam viri, aeilicet Uerlacna cum predictia fratrueliboa aaia, in preacntta Dustrm in 
Ekehardiabere eoaatftnti, prcMntibBB ptariboa noUlilmB, adHcet eomilflma, Tlria Kbeiia 
et miniaterialibuB nustria, caadem poa ae e ri oBcut itcrata donatione super reli<|Uias iam 
dicte Portenai eceleaie eine aUcoiaB eontradictione pari devotiona «btnlerunt. 
Qoaa noa poteatatia et anctoritatia noatro legitima eooflimatione cum debita aolempnitate t 
per sententiam eidem eedeaie conoborarimna. Ighnr, ne hnia» duuatiunis et noatre i 
«onflimatioaia ooaatttaeio allqna In poalenini bnmaae nuchinaeioBia ntalici» ant taigi- 

^ 



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l'liKl'.XDE]« ZV DB!« ORAMTSIIODC. 



»7 



remtioniii utwit coatrelli poarit, mnUri «at imroiiini, prewatiH pagitie haia» rci tenoreiu 
eoltineitis euttoaem ob perpetae flndtetia indkiom sigilU iimM iapreuiooe et Sdon«« 
Onm tetüun suhscTiiitiimo cnmtniini\imu.<< . «juonim nomina mint hrc: Rkehnrdn«: 
prepositia, Heinricu« outariu». Lanibertus, comea de Tunna, II ugoldus, 
comaa d« Bm«k, Hsnegotdaa da Bode. Theederle«*, eanerarins da Ap- 

polde« Fridprirus ilo Murhcli'. Pithinarns <\c Will r r<t -'t i- <> f fl a rt w ic ii s , 
fratar aaas, Utto Ue Crcbixvclt, Herdvgcnus do Guzirstvte et alii quam 
pluM. Acte Bant Itec »bbo «b tacarnfttioae domini ll. ch. vfal. 



4. 

j l~t() 1, 17. Juni. 

Di« Vettern Friedrich und Friedrieb von Heldrnagen tbva kund, da» aie dae 
j Wicae bei Potiladorf deai Kloster xmr Pforte n eigen gcgebea babea. 

(Diptt/m. Fol. 7»a. Tnmmmmft. Faf. «37«.) 

I Noa Fridericn» rt Friderica«. fratruelex dieti d« Hel<l-'riui<,'^en, 

I notnm e«!<c volamna omnibuk (^hriüti tid<>lil<ua iircM-ntibaK et futuria. quod fratcr Al< v:i)i- 

' der, rcrtor cnrie in Herhindurf. |ir«tam annm prop« Potilndorff, •|U'>d 

• fuaMto prvrati csatri naqne ad flurium Lax es he ■) iaxte Tiam eonnania tnaaltm ao 
oxtf-ndit , halx-nn X inifera dobitp r|iiuiitirali,<. ]mh trüttii* iiiarciH ft f«Ttonp n Bertolde, «"o^'no- 
ravnto Wimun. cive in Wie, rito et rariunabilitcr cuii^iuravit. <juud pratnm, t'ura 
a Bobia feodo anaeepiaaet. poat naigBaeioBeai legitiiu ad uaima noatraa factam. aoa ia 

remiaaioBaBi aeetritnim ; uniinttn Porteaai ceaobio in |>r«|iriiini 'iM.niiuiK com 

onnii inre, otüitetc, litul» i>ruj>rietatii perpotao pocaidendnni. Ad ctornam igiturge^-tc rei 
mcmoriam praaeatem paflnam alKiHoniiB noatrorani appenaieuibaB inaninraa roboiari. Hnlaa 
n'i tfsti-s sunt: Wc r nh .■ r u s •! S i ti i il i n t"' 'i . Hi'iriricnK dictu» S c h i>bf r . Har- 
tnngus de Lunginbuitin. Hcruannu« dictua Buat, milite«. Tbeodericua de 
Appolde, coBveraaa in Porta, et qnam plaiaa aVi fide digai. Datnia aaao doaiiai 
k Cdc ifil. XV. KaL Jalii. 



1326, 13. Juli. 

Friedrich, Herr so Heldmogcn, acbcnict dem Kloatar 8t. Marien snr Pforte 
eine Hofe mit ZnbebAr im Dorfis aad ia der Flor von Taebebeebe. (Diplom. Ftl. J»bi.) 

Noa Fridoriena, dei graeia domiana ia Heldornngea, racognoadmaa 
et labenia prtaencinm iaapeetoriboa notnm eaao eupiama et ooaatan, ^/ani aoa bi 

1) D: ad Lazae. Loagraben dicht an der IJaatrat, Wol/f, CAron. //, 197. 



48 





S38 



MUTTBR ABSCUmrr. mULAOB n. 



TMMdinn Miiin« mntn et prograitonmi nmtmnai ie men et Üben TwIiuitatB, acecdeate ' } 

consensa omtiium Iuti .lum imstrorum. <l<Njiiiius. ilonaviiiiUH vt trulidimus et iircsentibiiB 
dtma», donamus et tfadima« nlik'ioMH rixu, domiao abbati, eoarentai, et mona* 
atorio in Porta omne ins i>ro|>ri<:tatia, ntilitati« et direeti ^ndnil trinn qnartaUnm 
nnius iiiuiiki L'uin nr< iH et alÜH suU (lertinentiiA ac censn, ridelicet tribos •«Udia 
et tribo!« tionarÜK Krffonleuug ntunete. qne bona sila sunt in TÜla et campi« Tache- 
beehe,') Je quibua et 4atar »infoiHo anni« I nnca, quo qnulcm b«na providna vir 
Kieolaiia< dirtw da ViaaenRi'hn, civiK Krlfürdensiu, a iiul>> in fi-odo habuit et übe- 
raliter ail innnns nosfrBs r''>!piiavit . (ircilictis roli^tiusiii facia ilviun icnc iH rfecfa totaliter 
et compk-to. AI>ri-iiuiii-iaiimB iptur ouinibu« iuribuf et obsequiu, qae iiobü et Boatria 
iweenaoribaa in didia bomii campetcbaBt t«1 pweent eompeten allqnaliter in IMimiii. 

In ii'i'irum •ntmium (■cHinnliiniii |<r''>.'iitrni litf.rtmi •li'-iip-T rita COnftctMn BOltri Kipilli 
a)ilvenMoiio t'c«;imuit r\>ii.ii^aiuri. Oatuiii aiiiiu du mini MCCCXXVI im die beate 
Margarete. Teatea sant diaenti viri Oataebalkna Karlingna, Conradna Lntlr* 
bora, Ootaehalitma de Beinatete, eivaa Rrffordenaea et jtfaina alU. 



1200. 13. Juli. 

Caiirad and Erbenbert, GebrBder roa Tanrudc. schenken dem Kloster tnr 
Pforte nrei Rofln anf der Flu v«b Cnlaaaw« imter der Bcdiogniv« dan dia Kloat«r> 
brttdor jUnlidi am Starbetigv ibrei Vatera «ine fkvIenmeaM lesea. inclelABB -mkaafcs aia 
an daa Kkatn veradiiedeDa Haf< n l.m^en un<l <I>>ii Wald Steiabaeh Ar 45 Maifc. 

{ I>ij>lllHI. I-'lll. Iii II,) 

No« ConraJas ut Erkenbertu«, fratr«» de Tanrode, omiiibas pre- 
aaatem Utteram tnapeetnria In perpetaun. Ne raeioBabillter H ntültrr gcata per 
tem]">nim siici-issidnoni et rrnjin !ii;i1.i(.ilitiit<iii in utjUviomTii voniarit t'f a lahili 
uicmuria huniiuuui evauc^cant, jiru\ide i't ct>u«ulti.- littcranim tr<itünunia pcrctuuuitur. 
Eapropter nnivemoniai notiete preMmtinra TMelloet et Artnromm preaentibna dndwaa 
iBtimandnni . .iii<«l <lu"s mun^ns in pnpo villo Cv.lxinw.' -i sit i|Hhs nl, iiiiperio 
in Ctodo babuiuKU, quoitquc Uedowigiti, relit'ta licinrici de Culutowe, iure 
dotalieii a nobia ad tempeea vite n» raaeepit, ob honorem dei et reverentiam glorioae 
vir^riiiis tiecnon et \iro remcdiit aniiiic pic rc«? iTdationis) patris mmtri l'^r- 
tenii monasterio oontulimua po&iüdendo* per|x-*tao, ita tarnen, ut in anni- 
Taraario predieti patria aaatri ibidem tnmnlati namaris «ina fSat ot ex 
hia eoBventni «• rviatur. P'rctir a ; : liuo abbat! prcdiell Parteaaia mann- 
atarii naanimi rolnntat« «t conaenan bcredam aoatrvnuB veadidinna dnos man so«, 
qma matrona Sophia da Lowiti ■) aii^tar In datalido ad vite ane tempora pusaa- 



1 ) riachwich hvi Erfurt. 

2) Uodacban bei Oaterfeld. 
8) Ubiti bei üaterfeld. 





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33a 



dit; it«tn iii»nHoui et dimidiam in |t»go |>r«ficrii>te villc rapeiioribuü quatuor 
Bkiiais «ntiffiiM, quo« ilwolatM ad aoatro» ans ImImiIbu, «I «niim msiitiiin 

iliiili in.'t i]ni m II i rt nlil i: s . «■i'i.Ti"inenf4) S p ecnl u ni, n Friiliri i" » ih- Pomezin*) 
cotujiaintuiii a iiobia in t'eoilu teiiuit. Hos, inquam, uiwimmi sapra acrii'tu« cuntiguos omoM 
■b initerio is Ceodo luilMntM genenliter cnm «mdlHM n!a pertinendii, aTeb, horUi, 

arborilju^. iionioribn^, |<nitjs. ]iaMaii, cnltia «t hicdtii, a<jiiis .t a<|tiLiruiii <]-<'ursi!jUB, I 
necnoD et una silva, 406 Stoinbaeh valgaiiter nnoapatur, iloiuino abbati et Por- 

temi eeeleaie Tcndidimiia et oolkrta znana cvntndidJiinn cam onid lim, vtilitate, [ 

doiiiinio pLT|ii'tu<i i'i's^i'I'.'iiilK^. In i'kiIi'Iii tiiliilo initiiu cuntractu vendiilimuN abliati ' 

et convcntui Portensi d««a manaoa iure proprietatia in Praawits aimiliter cnin 1 

p«Tt{Miitna et ntOitatibaa wb; it«n traa manaoa in Rogebatea, qma a dmda« laat' | 
<;rn\k> Thnrinpe in fcodo katafaiWi fOflNia fqu« Johanix K d<- Rayehvaen a Bolda 

inft^xlatuii fbcrat. quo« ipae mm Mtit aoa et Hcinrico de Trunco, avoiicnlo ano. | 

ad iiiauu» nostran rcstgriavtt, traneferentea et traMnindtmtcii in abbat«in et conventum 1 

premissos oinite iun. duiniiiiuiii . lunpriftatciii et omnia. unt mihi» funin ttbant . et qoe 1 

haticbanins . iiullo iur«, doiuiiiiii, (troprietatc et oceasiouc iuris iMliis in i'^ nolatin maiiiiis i 
et omnibmi ad ipsoa pertincntibua quomodolibet rcsen'ato. Pro inaii^i;: igitur preuotatia 
omnilmi um ab eeeleaia Partenai aepe dkta XLT nareaa profitemur lBt«> 

frr;ili»i'T ]i <■ rrrjii s » <• Ad Imnim antcm oniniiitii vrriditornni ft (•mirmditormn w;ir:in- ' 
diain sccunduui tvrrc consnetudineiu atitiquaui et bact4:nais obsfrvatjiui nuK ]irusi-ulibus 
oMtganvj. San« vt eoatmetaa hnhwaiodi vatiaiiabilia diapoaicio perpetai aortiatiir robotia 
tiniiitatriii . ]ir. ■. iit. III ]i.T_'iiiaiii ~r|"r in i-'itifo<taiii sittilli nostri. <jiui oouiiimiiiter titiiimr, 
iiuprcii.»ionc fi-cimus cuiuiuaniri. Acta ount hcc in Novo Castro anno domini M. CC. 
noaairaaiiBO llc in die brate Marffaretbea^ Tirfiaia, preaentibaa da, qaonm 
nomina Hunt «nbtcripla: Ounthcrus dt- Liininz. Hurkliardus de I>olich.') 
FridcriroR de Groist, Conradaa de Podelict, Siboto de Vipcch, luilitea 
et quam plana alB fide dignl. 



nie OebrBder Conrad and Erkinbert von Tanrode thnn kund, daaa aie einen Wald beim 

Itiirfi' M cllir, fwiadicn Jtm Walde dorPfortncr und di^iii W'nW- .l. s SitimVci. \i 11 l^alfok c 
gelegen, dem Kloster zur IM'orle zufi^fnun. {Lhjtl'im. i'nl. IJlh. 'l'rini.»iun,jil. J-'al. 'jUk) 

Xus ('onradus et Krkiubcrtus, fratres de lanrud«, recuguoscimu» et 
Mtott üMiinBa omnlboa, ad «lomnun pmaaciam pemBerit preaena acriptnu,') qnod äff acta m 



1) D. tiwBt ibidem ana. 

2) Pomscn bei Orimm». ? 

3) D: Marie. 

4) Toback bei Weimar.? 

h) Statt der Worte vun „omnibn»" bis „«ctiiitiun" bat da« Diplom, nur ..ooiTcrsis". 



7. 



130a, 1. Deoember. 



4»* 



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840 



DUTTSB ABACIUtlTT. WULMB VI. 



■Ing'vlsram, quem aemper s nostrU progenitorlbas »d Portaaae eanoblma 

et fratreH ibiiiorti ile^'entea hsbaimua, vol«iitois ei|triiiiorc per efTtN-tnin 
ailTuUm qnandftm DMtre proprietetia. qitam CriaUaa* de Baehere, qnondam 
eiTia Nnenborgensia, u oobia in feodo bafanit. prope TilUm Hellir fntar ^Itmb 
PortiTisium et Kilvam pincernc de Salecke Mtem, prenotAto Porteii.si cenobio 
in proprium doli um a cuni utilitatc et frurtn nunc in ea apparente, Tel qvi abinde provcnin 
quomodolilfct putcrti in futuro prvprietatiji tilnlo pcrp«tiio poaaidandam. Ut aatein bae 
Boati» domcio nbw deWte flimitatia obtincat, pieanteiD littenm ia taatiiiioniuiu siKtlio 
BoalTO, quo eoauiiuitar mtinnr, dBalnw fobofudau. Dttaim aaao domiai MCCCII. 
Kaleadia Dacambrla. 



8. 

ir.lT, I I. (.»cliilxu-, 

Dia Gebrfidar Coarad and Coarad la Taaroda tfaui kund, daaa aia dem Abt 
Albort «ad ioiacoi Omnroat aar Pforte gewiaia Ottor m Boaabaob ntigaeB. 
(D^flom, Fol. U9b. nanunmft, p, 9»h,) 

Ümniboa Cbriati fidalibua, qoafam {nt«niat, aat qeiboa aoaae fbarit opportnniua. 

NoB, <'oiir.'i (Ins i'f f'oii ra>liis fratri>. fi'oniTii in Tuiirii^lo. rero^osciniug tenore 
preiteiiciuiu littvraruui, vuIoiiIcn, ut tranntai uU iioIkiuiu uumiuui t?*-'iieralein , qnod noa 
pro roaiedio aaiaaram aoatrarnai ot onaiam »ootroram prof aaitoram 
df Uonn vnluiitato et plena «•nnniv.nvia ilnmino Albtrto abbat! Kantine convciitai 
in Porta dediaaa et prmntiLias danius pruprictatem omniam «t singnloram 
boaoram ia vtlla Roobaeh, qoe Radolfoa et Heldearieaa fratrea, flUiqnoadaai 
Viilriuli )MrI.', iiii^tri. iMili'ni a ni>Ms rt nnstris iir'ii.'cnitHritiiis in fi m.I.» hai'ti'nns 
habucruiit, viilelicct curiam ipaoruiu uiunitam et «ex mansoit cum arei« elsdcm 
aaaazia et allran eiun Tinea adiaeeate et piacaria*) et alUa ontuibaa aaie atUaeaciii 
aniTersia vt sini,niliji ad jiredicta bona pertin<'iitib«s , iuro et titulo propridati.- ii.Tii>'tuo 
poaiidenda, prcüicttfruni bunorum proprietatein ad prcfatcw religiosos preaentibu» trana- 
ferentea, abrenandantea prccixe pro nobia et aeatria aaceeasoriima onndbtu inribaa ot 
usiliii»*, obi><;ijuii!t et uÜIitatiliu« . (|ue nobis vt nostrid taccenoiibiu in dii iis boaia oom- 
pctoiiaat vel poaicnt competere in fatonua. Ia baiaa appiopriarioniH « t abreaaaeiadoaia 
teatinioaiaBi et erMeadam pleniorem lianc aoatram Uttmm di-xuper coascriU ftdaiw 
HO «tri aigilli mnniminc roboratam. T>atani ann'< «Icmini Ü. CW. XVII in die 
Kalixti pape. TeRteR hniutt Kunt: doiuiniiii lieiiirims, |>l>'linnn8 ni>«ter in Tan- 
rode, Hcinricua de Tutiuberg ot Uücze, frater suus. ArnulJas do Koala 
et alU qaam plariaii Ado digai. 

1) D. 7'r: piacariam. 



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CKKCNDBü ZV DUI OBABRKUUI. 



841 



9. 

1325. t. Anglist. 

Die Brillier t-'oiirud und Conrad von Tanrodo fu-henkcn dem Klüister «ar Pforte Huiou 
auf der Flur von H as s i n hu üi ii . K le i n - 1) ii l>e no , i i ro8s - Ii u h r ii c und Puinnicz in 
der üoilnang, das* durch di« Ocb«tf der KliMterbrüder ihnen und ihren Vorüüiren die gvtt- 
Ikhe Gaade «efde m TbeO werdoi. {D^oim Fol, lißk, J\nm$mmft. Fti. 77.) ■ 

Noi Conradvi et Conrad«! fratraa, det graeia domini in Tanrod«, 
raeogamefanna «t omnibna , <|ui )>r«8«ntaB Uttenaa ndaiat, lucido .i- < luiiunns . quod noa 
divfaM imiMniciiwia intnita guataor aanaaa in oampis ville Uaasinhnaia 
rUoi. quo« Eehardva de Saleao, et VMvm aaBava in eampi« mineris 

liu Im ni' ar diinidinni manesia in eaupla maiorU Dnbenc sitos, quo« Bcrn- 
harduä. dictu8 Stuhiohin, neenon annm tnaniiani in csmpis ville Pomnicz 
situm, qu«m Heinrica«, dominua de Balgcutcte, a nobis et no8trie progenitoribua 
tennenat titalo IMall, ema ftaado aea Amdia et anperlieie, eoa areia. enrtfVaa. foiSm, 

I<a.sr'it!< . carifti- , vir''cti>. fmtcrtis . Kaliciliiut ot salidis. ai|ni-i. rivis, a<|uarnni decnr- 
ftibuM, «trati» regiis. »viuiün, limitibas, viis et inviis, uecnun cum uinnibuji rclitjuiii «uia 
perüaeneila venenhHibaa «I devotto noUa dUeetb doaiino [Albart») abbati et eoa« 
voMfni IM" ri a 1 f r i i in Porta, ordini« C is t e rci en s in, quo« scilicrt alibatom 
et cunvcntum nos ut nuatri prugvniturca hactenus proaecuti aamua con- 
dignie boBoribne, «perantee, per oracionea eornn noatria et progeni- 

tomni nostroruiii ^lllil;in^n^ diviiii- )• r •> pici ;n' i n n i s lir n c f i i 1 u in subsin- 
turUBi. dedimas, oontratiidimos et appropriaTimus ac prenentibaB daoiiu, contradintua 
«t appropriamne proptictatia iara pcfpetao peaatdeadoe, abreunnelantea onnibaa inriboa, 
osiboa et ntilitatibna, ((Ue nobis ac noatria auoceMoribus competere in eisdem bonls poa- 
aent, iua. c|ttod in predictia boala ad aoa peiüsnit. een ad noatroa anoeeeaorea poaaet 
alii|nalit<t>r |>crtinere. in domluiam predictoram rellgioaainiin totaliter tranaferentee. Ne 
i^itur aupcr hac notitra donac-ione et appropriacione vali at alicuius duliietatii« Kcruiiulua 
suburiri, prei»eiitcm litterani dviniper ronaeriptam appenaionc sigilli folicis rccordacionia 
domini Conradi, patria uoatri, et domini Erkinberti, patnii noatri, quo in 
noatria litteria atimnr, dedimna, »icnt deedt, rabwaiaui. DatUB aaso dooiiBi 
M. f'CC. XXV iti die beati Petri ad vinoula. Testes «nnt frater FrkeB- 
bcrtUB, geraianua noatcr dilectaa, Ueinricu» de Tutenberg, FridcriCBa 
de Teaatatc, lldeiea aoatri et ptarea alll Ilde dignL^ 

Aurh an dieser Urkunde zeijrt sich, wie viel xnverlSsüiger di<! l.'>r{ti fftuchrielM'nen 
nnd vidimierten Abachriften dea Tratuuiuiuptbudiiü aind, ala die de« Diplumatarioin, 
Baaeatlieb di« tob der apAterea Baad dea 14teB Jahibnaderla lienilbiea/ Oerade die 

Stelle, worauf es hier ankdiiniit . wo von den Si.flL-nmCHHen der Pf<>rtii'r Mntirhi' für ilie 
EdkB TOB Tanrode die Uedo iat, von „ordinis" bis „aubventarum", bat dicucr Copi«t 
weggdaaae», elwBio alle Kamea der Zengea. Statt desaen weiat er mit der Beieidunmg! 
Teataa nt aupra a. auf eine vorhergehende Urkunde hin. 

Ueberiaat dieaelben Ornndatttcke haben nämlich dieaelben (jcbrüder Conrad und 
CoBrad TOB Tanrod« utA eiaeViinuid« anageatdlt Ton Jabie 1826 (J>iplofli. Fol. 117b. 



^- ^ 

SAS BUXTB AMtcaan. bboagb n. 



2WNUMnV<- Fei. 7Sa), wo aber nn Tlwa Uder« Zngta aageAlwt «enka. ab b Jaucr 

vom .Tuhrt' IHS.'i. T>ii' /w.'iff rrknmlf cntbr»!* eiiK' MiMlilii-nti 'ii 'V r <'rstpn S<h<>nlTinp«- 

arkuiidc, bfi U«r di« halbe Ilufc iu Cirua»- üubene in Wegfall gekommen ist (Wolff, Chrim. ' 

II, 419 f.y ' Aneh lOMt flatoi AuUwmHgaB md AlnrakhaBgen in der Alüdirill 1 

des Iti]il<>iiiatariuni, ilie alitr. ntt<-))<!>'tii dt'' gänrJirho ITrifflirrtBtrigMt dltW Tcstes { 

«rkanut ist, nicht aii«ci«U angvfUbrt zu werden branchen. I 

! 



10. 

Dm TandehiiiM der TSuvgvn einer Vrkniide vom Juhro 1291 {D^fim. FoL €fa. 

Trawtmmpi. Fol. 179 a) Uatet: 

Albertus, comeii de Dran dinberg . . . . nobilis dictns de Frackin» 
•tejTB, Lndolfni de Arnatete mil«-». Heinricaa de Indagiae, iasior, Thiiiio 
d*> llogenistc et R«iiiricu8, dictus Korczfrand, «t qwB ptam ilii flde dignL 
Oktnm Wartbark, %mno MCCXCl Idna Mali. 



11. 

Der Schluiw einer Urkunde von 1203 {Lept., Uuiutn der Rudehb. S. 'Jl. Mittheiiungtu 
d. Tharnv. Sädu. Venm*. U. S. J8S) Itntat: 

Hidaa aatan r«i tastea aimt: donimu Wolpliardaa. plebanna in Bndela- 

barg, dominnti Tfartmannns, plcbanUH in Vlfiiiiniri ii. doiniiiiiH Fridcrifus. 
plebauns vcclesie sancti Othmari in Nuonburg, duminus livrtholdu» de 
Sbidinsen. donlnaa Albertna de Seaditc, militea Tbymo «t Fridericva 
frstri-K. dieti il TI a i' ni s tr . rast^lhini in Rud e Ii ^'1' 11 rir <'iim phnilnu alüa 
fid« digiiin. Datum annu domini Mt'CXt'lII pridic Idu» Junii. 

Ba frafft aieh bbb erateiit, ob der in den Urkruden ron 1991 md 1S98 genannte 
Burtrinaiii. il. r nu'Miliurj.' , Tliviiio vom Hogcnisto, derRcIln' ist, wieder I3.V} tut 
Pforte gestorbene und begrabene, oder dieacr ein anderer j&ngerer Mann als jener, wie 
ohne AnitabeB rm Qrflnden Leprioa bebavptet (A. iL RmMA. S. ST.) and WoUT naeb- 
g>>i lirii'lx-n Imt. (Cbiim. II, 492.) I)aaa ein Hann TOn /.wanzig Jahren im vierzt hnti-n 
Jabrbundert ebeuM gut im Stande war, aeine FlUditen ala Bürgin ann und Kri< ^'Miinnn 
roHatindig n erf&llen. wie lient n Tag« der Hann in demaelben Atter wehri Hichtig 
und wehrtiii-htig ixt. kann niemand bi-zweifeln. Wur uU" j' n r Cagtollan Thinio vom 
Hogeniste im Jahre 12t>l zwanzig bia zwei nnd zwanzig Jahr alt, also Viß'J bi» 1271 
geboren, dann war er 1S56, falls er nuch b btc, fünf nnd achtzig bia aicl^en nnd achtsig 
Jabr all Wenn heut zu Tage noch Tielc Menschen diesca Alter erreichen, so iaX gar 
kein (imnd vorliandrn, wexhalb nicht jener <'a>tellan di r Un.l. Nt.n r^r. Thimo 
Tum Hogeniate, cbvn>o alt werden, erst lUAti »tcrbeu und im Kloster zur 
Pforte bograben werden konnte. Man iat also m den Sdihiaae bcneUigt. dm der 



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in Pfort« begnbem Thimo ders«lb« Mann war, «is der Csatflllan der Radels- 
bnrg, nmikl Ihr die entgegcngaMtst« Anrieht gar kdn dm^^aMagmitr Chfmd Torli«^ 

Der Name Brymon ist alttietitKeh Briuio. {Fofffteniiinn , Altileutnch. Xnmeii- 
buch I, !M7.) Die mit demselben bezeichnete Person ist ohne Zw«ifel dieselbe, die 
in den Naombur^r Rathskümiuereirecbnuugen Tielfach erwähnt wird mit dem Namen 
BrymOBt Br> mo. Hrynieu oder Bryiue vum Hongcniate in den Aiifzeichniui|;en der 
Jahre von 137»! bis (To/./, F»l. 14-J». 173a. 175a, J78a, SOS«. 24(!b. .lyiu. 
»53b. !)54a: äi4b. 255a. »88 a. 31)1 u. 339a). Eine Notis vom Jahre 1392 lautet. 
tu 0. It jCSSo.: Er Brym« Thym« vom Hoaf •niat«, and er Brjrin«!! Tom R«b- 
poniste, void, placitaverunt in pretorio. Wir ersehen hiiran», das» der letztere Vogt 
wuri aber ea ist nicht zu entscheiden, ob dieacr oder der laerat geoannte der Brym ob 
der FflMner Orahacfarift iai. 

In lifn l'fTirtner Urknmlen W'-nlen die Hopenistc hnnfiir ^nannt {Wolff, Kr^inter 
tur Chron. r. l'/ort. S. äti.). Im ftmficehnteu und aecbzebnteu Jahrbnndert «rüchcinvn sie 
dl Lehnalwite der BiaehSf» von Naanbnrir, «nd ihr Hanpllicalte sind die beiden Dtafer 
Ha^eneit und Teuri' ']:■■ iiooli im »if bzebnten Jnhrhtindert Stiftalehcn bind. {Xtider 
Chrim. Xumb. Ciz. IlaHtUchrift der MatMMivthtk Mu Jfamtburg I, 8. 383. 386. 389. 
am. 39L 3M. 408.} 



12. 

13R2. 7. (K lolier. 

Hermann von dem HogcniHt wi ist auf »eine Güter in StockbuRen einen jährlichen 
Zina an. von dem Lidde beacbafTi u r i n »iuilen für <lcn Altar, den sein Vater Heine 
Ton dem Uogoniste, der i«r Tforte begraben liegt, gestiftet bat, wie auch Seelen» 
meeaen gebatten werden mUen flir aeine Eltern und alle aeine Naebkommen. 
(gVw mw ia ipt . Fei. 288i.) 

loh Hermann vom dem Hogonist, thnmhor in Nnrnbnrg, nnn Hannes 
von dem Hogeniat, gebrndere, gesessen sn Jansrode, unn alle unsir orbin 
bekennen oflielich ia disem keginwertigen bryfe. nnn thun kundt allen guten leuten, 
die diesen bryflT sehen» lioren oder lesen, da« wir recht nna redeHrheii nnde mit wol- 
bi-d«obtcm Hinte nnn Intoricb'ii •Inrib L"ifti(. will-n li:>Mn in nnsiTn piit.>ni. di gelegan 
»int in ^tuckhasun, gegubin ein halb suiai uciiugk gelde^ jeriiebu ziusia, alle jar vE 
Santo Midiela tag eynen smalen flrdug «an «ff Sende Walpnrgis tsg ein firdug, 
zu dorn altar. den uusir viitcr ge»tifft hat, berr Heine von dorn Hogenist, 
den got gnade, ajneu rorfurderen unn nachkoinelingen an troi»the una 
s« selikoit, der do gelegen ist In der Pforte sa nytbol woge ia dem 
mnnstber, Ja« man ^all mit dorn selbifiiu liallie smale ^cbog iieldis 
znhon und schaffen gcluchte an dem aclbtgeu altar gut» au lobe unn 
ere and einer n«tter. Oaeb snl man aasir eldira solo gedoake aaa 
alle uttiiir nochkomely nge, dy wiK' das daa gota has ttot au der Pforten. 
Onoh gelobe ieb vor genanto Herman und Hannes nnn alle «nab erhia, das selbige 



0 



8M 



baJb« mal sckof geJdla nymer nuhr m fordim noch «nncprecheii«, nrndern ii nl 

cwifflichiti Milien lj_v <i>Mii MllfiL-fii altar. Das alle diso vnreisohrilKTie reilo stncke 
und artidcüle gautz gchaMvu wcrdin, unn zu urkundu hcnge ick Huriuau Torgcnant« 
nd Harn muer itiUcbir beami^ lin ingeiiga an 4jiai offm biiff, 4er da g«!gebiB 
int uaclt K'utti» fteburt M. III C. in Jcmt iw« «ad achttiglataa lar an 
dem dinstage der gemeinte Wochen. 



1) IFirff ü> U7; wdAe mit dem Sonntage aadi lUdiael anfiiigt 



J 



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FA2325.19 

AitaniMMRwr und kimMMikmat* da« 




Tbis book ahould be returned to 
ttao Library on or before the last dato 
atampod bolow. 

A flne of five cents a day is incurred 
by retalning It beyond tho speciflod 
ttme. 

Floaae retum promptly. 




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